M AN Te tn np N AN gm ET erg Ornithologie Nordost-Afrika’s Nilquellen- und Küsten-Gebiete Rothen Meeres und des nördlichen Somal-Landes M. Th. von Heuglin. In vier Theilen. aan Mit 51 Tafeln Abbildungen (nach der Natur gezeichnet vom Verfasser) und mit einer zoo-geographischen Karte. Cassel. Verlag von Theodor Fischer. 1869 — 1874. v2 RR ® U are -uallar u. er ir) 1 Ormithologie Nordost-Alrıka’s, der Nilquellen- und Küsten-ebiete Rothen Meeres und des nördlichen Somal-Landes von M. Th. von Heuglin. PR/ £; EN ER N N 'E & RD Zi. NV 6% Erster Band. er N Erste Abtheilung. BIN ge et ER Mit 15 Tafeln Abbildungen in Chromolithographie und einer zo0- geographischen Karte. Cassel. Verlag von Theodor Fischer. Ausgegeben am 1. November 1869. ur fl linken au Sa hin et Y Er ! a A va Br; A Schwenpreenäruck dens Big rm era en äne in Sur. No p* tan y Ar Me ; Seiner Majestät - » König Karl von Württemberg in tiefster Ehrfurcht gewidmet. f nr In RI R} : ei Vorwort. Während eines zwölfjährigen Aufenthalts in West - Asien, im nordöstlichen und im centralen Afrika habe ich weder Arbeit noch Opfer gescheut, zoologische und vornehmlich ornithologische Beobachtungen und Sammlungen zu veranstalten. Nach allen Richtungen und zu verschiedenen Jahreszeiten konnte ich das Rothe Meer, seine Küsten und Inseln, die Wüsten, Steppen, Sumpf-Regionen und Urwälder des Nilgebietes, sowie die Alpenlandschaften von Habesch besuchen und nebenbei solche Gegenden, welche mir selbst fremd blieben, durch Jäger und Präpa- ratoren ausbeuten lassen. Zahlreiche auf dem Weissen Nil gemachte Collectionen giengen durch meine Hände. Endlich war es mir vergönnt, die ornithologischen Schätze der meisten grösseren europäischen Museen, soweit sie mein Beobachtungsgebiet berühren, einem eingehenden Studium und Ver- gleichung mit meinen eigenen Sendungen, Typen, Notizen und den von mir an Ort und Stelle nach frischen Exemplaren gefertigten Original- zeichnungen zu unterwerfen, vI Vorwort. 5 Aufgemuntert durch die ersten Autoritäten unserer schönen Wis- senschaft entschloss ich mich zu einer gründlichen Verarbeitung des gesammelten ornithologischen Materials, Ich gestehe, dass ich die Schwierigkeiten eines solchen Unter- nehmens keineswegs unterschäzte und nur der regsten Theilnahme und Unterstützung von Gönnern und Freunden darf ich es zuschreiben, wenn meine Bestrebungen zu einem dem jetzigen Standpunkt der Zoologie einigermaassen entsprechenden Resultat geführt haben sollten. Schon im Jahr 1865 begann ich nach einem vorhergegangenen längeren Aufenthalt in Frankfurt und Bremen meine Arbeit. Den Ausdruck innigster Dankbarkeit für direete und unausge- setzt thätige Förderung der letztern schulde ich vor Allen den Bremer Gelehrten Dr. ©. Finsch und Dr. G.Hartlaub. Jederzeit haben mir diese Freunde durch Zusendung von Bälgen, Manuscripten, Publi- cationen, Notizen und Berichtigungen in zuvorkommenster Weise bei- gestanden; aus ihren ebenso gründlichen wie vielseitigen Werken schöpfte ich reichlichen Stoff für das vorliegende Buch. Es möge mir ferner erlaubt sein, noch der Unterstützung von Seiten der Herrn Dr. A. Brehm, Dr.J. Cabanis und Professor Dr. Peters in Berlin, Professor A. Newton in Cambridge, Baron R. König-Warthausen zu Warthausen, A. v. Pelzeln in Wien, Fr. Pollen in Scheveningen, de Filippi und Graf Salvadori in Turin, Professor Ph. L. Sclater, Seeretär der zoologischen Gesellschaft in London und Professor H. Schlegel in Leiden in dankbarster Anerkennung zu gedenken. Die genuss- reichen Tage, welche ich namentlich in den Museen von Berlin, Bremen und Leiden verlebt, werden immer zu meinen schönsten Erinnerungen gehören! Das Stuttgarter Naturalien-Cabinet und die dortige Bibliothek Vorwort. vII standen mir, Dank der Liberalität ihrer Directoren, zu unumschränkter Verfügung. | Herr Conservator Th. Erkel öffnete mir während vieler Besuche in Frankfurt immer willigst den Zutritt zu den Sammlungen des Senken- bergischen Museums und versorgte mich mit zahlreichen Rüppell’schen Originaltypen und Notizen aus dem Schatz seiner eigenen Erfahrungen. Seine Königl. Hoheit, der Herzog Max von Württemberg hatte die Gnade, mich öfter als Gast im Schloss Mergentheim auf- zunehmen und mir nicht nur die ganze reichhaltige Vogelsammlung des Herzogs Paul von Württemberg, sondern auch die Originalab- bildungen der von letztgenanntem hochgelehrtem Reisenden aus Afrika mitgebrachten Novitäten zur Disposition zu stellen. Der hohen Gewogenheit und dem regen Interesse, welches die K. Württembergischen Minister, Freiherr v. Varnbueler und Herr v. Golther, dieser meiner Arbeit schenken wollten, verdanke ich alle möglichen Erleichterungen behufs der Bereisung der verschiedenen europäischen Museen. Ich habe mir vorgenommen, in vorliegendem Buch eine syste- matische Uebersicht aller bis jetzt in N.-O.-Afrika und den angrän- zenden Ländern beobachteten Vögel zu geben, nebst Synonymie und Citaten, letztere zumeist und vorzüglich nur in soweit sie das Vor- kommen der betreffenden Art in Afrika selbst betreffen. Allen spe- cifisch diesem Continent angehörigen Arten füge ich eine Be- schreibung mit besonderer Rücksicht auf die unterscheidenden Merk- male und zuletzt die womöglich frischen Exemplaren entnommenen Maasse bei. Eigentliche „Diagnosen“ glaubte ich übergehen zu dürfen, da solche offenbar nur für allgemeine Werke brauchbar sind. Die häufig vielleicht etwas gedehnten Beschreibungen selbst wurden in lateinischer Sprache verfasst, weil ich fand, dass viele technische VoI Vorwort. . - Ausdrücke, namentlich aber eine bestimmte und scharfe Bezeichnung der Farben nur auf diese Weise auch für den Nicht-Deutschen rich- tig verständlich werden. . Abbildungen von neuen oder wenig bekannten Formen schienen dem Zwecke des Werkes entsprechend. Mögen auch die vorliegenden Tafeln nicht ganz so ausgefallen sein, wie ich es gewünscht hätte, so werden dieselben wenigstens als „zoologische Darstellungen* immerhin brauchbar sein. Alseinen stets ganz besonders für mich anziehenden Gegenstand mei- ner Forschungen behandelte ich die horizontale und verticale Verbreitung, d. h. die Zoo-Geographie und die Wanderungsverhältnisse; doch durfte die allgemeine Verbreitung der einzelnen Arten auch ausserhalb der Gren- zen meines Beobachtungsgebietes nicht ganz in den Hintergrund treten. Originalbeobachtungen über Lebensweise und Fortpflanzung lie- ferten mir meine Notizbücher in so reichlichem Maas, dass viele der ersteren nicht einmal verwerthet werden konnten. Meine oologischen Sammlungen wird einer unserer ersten Fach- männer, Baron R.König-Warthausen als Gegenstand einer beson- dern Abhandlung, die in Manuscript und Abbildungen nahezu vollendet ist, viel ausführlicher und namentlich ceritischer behandeln, als ich dies zu thun im Stande gewesen wäre. Es ist mir gelungen, über die Fortpflanzungsgeschichte 125 afrikanischer Vogelarten auf eigene Be- obachtungen gegründete Nachrichten geben zu können. Mehrere nicht unbeträchtliche Suiten von Schmarozerthieren (Entozoen und Mallophagen), welche in den Weichtheilen und im Ge- fieder verschiedener Vögel hausen, sandte ich seiner Zeit dem im Jahr 1862 verstorbenen Dr. Bilharz in Cairo ein. Ob mein genannter Freund etwas hierüber publieirt hat und in welche Hände seine Sammlungen übergegangen sind, ist mir unbekannt geblieben. Vorwort IX Bezüglich der Eintheilung, welche bei einer Localfauna überhaupt so ziemlich in den Hintergrund tritt, folgte ich im Allgemeinen dem Gray’schen System, betreffs der generischen Sonderung und Grup- pirung zumeist Schlegel, Hartlaub und Finsch und Cabanis. Die grossartigen Serien des Leidner Museums, — eine Schöpfung, welche Prof. Schlegel mit unermüdlichem Fifer und practischem Scharfblick durchgeführt hat, — dienten in vielen zweifelhaften Fällen als Grundlage zur Determination der „Art.“ Der gründliche Forscher muss unbedingt zu der Ansicht gelangen, dass ein einziges, wenn auch typisches Exemplar die Species als solche im Museum noch lange nicht repräsentirt. Um diese in ihrem ganzen Wesen scharf und klar erfassen zu können, bedarf es grosser Reihen in allen Alterstufen und aus möglichst verschiedenen Localitäten. *) *) Es möge mir hier gestattet sein, eine auf Erfahrungen gegründete Ansicht über die Anlage naturwissenschaftlicher, namentlich ornithologischer Sammlungeu auszu- sprechen. Bei der Menge von Material, welches in einem Museum Platz finden muss, tritt, wenn ganze Reihen einer und derselben Art vollständig aufgestellt werden, bald Mangel an Raum ein und die Sammlung verliert an Uebersichtlichkeit. Das Ausstopfen und Aufstellen geschieht meist ganz fabrikmässig -ohne jegliche Rücksicht auf charakteristische Stellungen und die ursprünglichen Proportionen; die meisten Präparatoren machen sich kein Gewissen daraus, einen Balg zu verstüm- meln, die Flügelknochen zu entfernen, das Gefieder selbst falsch zu legen und zu ordnen, die Flügel anzukleben, Schnabel, Wachshaut und Füsse mit Firniss oder gar mit Oelfarben zu beschmieren und Augen einzusetzen, welche weder in Grösse, Ge- stalt noch Färbung den natürlichen gleichen. Viele Bälge werden auf diese Weise gründlich verdorben, zu den naturwidrigsten und geschmacklosesten Caricaturen um- gestaltet und zu Untersuchungen und Vergleichungen völlig unbrauchbar gemacht; das wissenschaftliche Material verliert somit allen und jeden Werth als solches und verschwendet man nebenbei noch schweres Geld auf diese Art von Vandalismus. Der Präparator soll kein gewöhnlicher Handwerker, er muss Künstler im X Vorwort — Unsere in Creirung neuer Arten unerschöpflichen Stubengelehrten werden sich in ihren Ansichten über Speciesrang allerdings so bald noch nicht ganz einigen. Ueber derartige individuelle Auffassungen lässt sich auch nicht viel hadern und eritisiren. Dem aufrichtigen, unbefangenen Beobachter muss einleuchten, dass die Art ein unwandelbares und geschlossenes Glied unserer Schöpfungsperiode bildet und dass die Charaktere dieses Gliedes in gewissen engern Gränzen wohl durch äussere Einflüsse modifieirt, nie- mals aber wesentlich verändert oder gar aufgehoben werden können. Locale und constante Abweichungen von Normaltypus müssen wir wohl unterscheiden, wir dürfen jedoch nicht specifisch sondern, sobald sich Uebergänge von einer Form zur andern nachweisen lassen. Neben äusseren charakteristischen Merkmalen, Lebensweise und Fort- pflanzung werden hierbei die anatomischen Verhältnisse immer den sichersten Anhaltspunkt geben; leider ist bis jetzt gerade auf letztere sehr wenig Rücksicht genommen worden. wahren Sinn‘des Wortes und gründlicher Kenner und Beobachter der Natur sein, aber die genannten Eigenschaften finden wir höchst selten nur vereint, Um der ungeheuren, nicht nur nutzlosen, sondern höchst verderblichen Ver- schwendung von Raum, Kosten und werthvollem, oft fast unersetzlichem Material vorzubeugen, erscheint es daher offenbar viel zweckdienlicher, von jeder in einem Naturaliencabinet repräsentirten Art eines oder auch mehrere typische Fxemplare in jeder Beziehung untadelhaft und meisterhaft als Schaustücke montiren zu lassen und den Rest, — die Serien, — gehörig an einander gereiht, als Bälge aufzubewahren, die dann in Fächer geordnet untergebracht werden können. Jeder Balg, er mag noch so schadhaft erscheinen, hat immer seinen wissen- schaftlichen Werth zu Vergleichungen. Gründlichste Berücksichtigung und sorgfältige Bewahrung der Originaletiketten, namentlich auch der oft so belangreichen Notizen über Datum, Fundort, Farbe der Weichtheile ete. etc. darf man wohl keinem gewissenhaften Conservator und Sammler erst anempfehlen, Vorwornt. xI Ein vorurtheilsfreier, geübter Blick wird die Speciescharaktere leicht erfassen und diese von zufälligen, individuellen oder localen Variationen sofort unterscheiden. Ich glaube ehrlich bemüht gewesen zu sein, zu sichten und zu- sammenzuwerfen, was nach meinen vielen, oft höchst mühsamen Ver- gleichungen gesondert oder vereint zu werden verdient. Nicht wenige von mir selbst wie von Andern aufgestellte „neue Arten“ konnten so eingezogen werden. Allerdings waren- mir manche wissenschaft- liche Quellen unzugänglich und hat mir auch hie und da nicht das nöthige Material an Exemplaren in allen Kleidern und Varietäten zu Gebot gestanden; dann glaubte ich mich unbedingt dem Urtheil von Autoritäten wie Finsch, Hartlaub, Newton, Scelater und Schlegel anschliessen zu dürfen. Was die afrikanische Ornithologie im Allgemeinen betrifft, so besitzen wir jetzt mehr oder minder ausführliche und vollständige Localfaunen aller Provinzen mit Ausnahme eines in Anbetracht der un- geheuren Flächenausdehnung dieses Continents verhältnissmässig ge- ringen Gebietes von Central-Afrika. Die Vogelwelt Nord-Afrika’s, speciell Algeriens und der Regent- schaft wurde durch Le Vaillant, jun., Malherbe, Loche und Tristram ausgebeutet. Diejenige West-Afrikas von Swainson, Cassin, Fraser, Monteiro, Du Chaillu und namentlich durch Hartlaub. Im Süden des Welttheils arbeiteten Le Vaillant, Sundevall, Smith, Ayres, Verreaux, Gurney, Andersson, Chapman und Layard; für den Osten Peters, Kirk, Dickenson, Speke und v.d. Decken. Ein in jeder Beziehung vortreffliches und vollständiges Werk über die omithologische Fauna Ost- Afrikas aus der Feder der Herren Finsch und Hartlaub wird XII Vorwort > \ demnächst die Presse verlassen. Für Mittheilung der bis jetzt fer- tigen Druckbogen desselben zu discreter Benutzung für meine Arbeit bin ich Herrn Dr. OÖ. Kersten in hohem Grade verbunden. Im westlichen Central-Afrika sammelten Denham, im südöst- lichen Speke und Grant. Auf die zahlreichen wissenschaftlicheu Reisen und Publieationen über Nordost-Afrika werde ich in der Einleitung eingehend zurück- kommen. Ueber Madagaskar, das eine eigene, fast geschlossene, zoologische Provinz bildet, schrieben neben älteren Autoren wieder Hartlaub, dann Grandidier, Pollen und Schlegel. Den ersten ausführlichen Bericht über die Ornis des Sechellen gab E. Newton, über die westafrikanischen Inselgruppen besonders Jar- dine, Vernon Harcourt, Bolle und Dohrn. Die der afrikanischen Ost-Küste sehr nahe liegende Insel So- kotra, aufder ich glaube wieder ganz eigenthümliche naturhistorische Verhältnisse vermuthen zu dürfen, ist noch vollständig unausgebeutet. Ober-Türkheim (württembers) , im October 1869. Heuglin. Zur Notiz für die seehrten Herrn Subscribenten. Unsere „Ornithologie Nord-Ost-Afrika’s“ wird in zwei Bänden erscheinen. Band I. soll in zwei Theile zerfallen, deren erster hier- mit abschliesst. Dem Zweiten Band muss ein ziemlich umfangreicher Anhang mit Zusätzen, Nachträgen, Berichtigungen und Beschreibung einiger neuer oder hier noch nicht aufgeführter Arten beigefügt werden. Einleitung und ein vollständiges Inhalts - Verzeichniss können erst nach Abschluss des Buches folgen. Der Druck des zweiten Theils des ersten Bandes wird, wie wir hoffen, sofort in Angriff genommen werden und dem Fortgang des ganzen Unternehmens kein Hinderniss im Wege liegen. Das Werk lässt sich erst nach seiner Vollendung binden, weil es unmöglich war, die Tafeln der Reihe nach anfertigen zu lassen. Indem wir den Freunden und Fachgenossen, welche so gütig waren, durch zahlreiche Mittheilungen, Aufschlüsse und Berichtigungen die vorliegende Arbeit zu fördern und hiermit den Werth derselben in so vieler Hinsicht namhaft zu erhöhen, unsern Dank für ihre Mit- wirkung aussprechen, erlauben wir uns, alle Ornithologen, die sich dafür interessiren wollen, um weitere Beiträge und Notizen zu bitten, welche gewissenhaft in den Nachträgen verwerthet werden sollen. Ober-Türkheim (Württemberg), im October 1869. Heuglin. Exemplare Erste Liste der Subseribenten. . 1. Anton, Eduard, Buchhandlung in Halle a./S. DD me na DD a a 5 ER, EEE Tee "N Te Ye Er re | DD a TE a ee DD m je De a ea dach u Du hu a Akademie der Wissenschaften, Kaiserliche in St. Petersburg. Bianconi, J. Joseph, Professor der Zoologie in Bologna. Bibliothek, Königl. öffentliche in Stuttgart. Bonde, O., Buchhandlung in Altenburg. Braumüller & Sohn, Buchhandlung in Wien. Bree, C. R. Esgq., in Colchester. Brehm, Dr., Direetor des Aquariums in Berlin. Brockhaus, F. A., Sortiment, in Leipzig. Buchhandlung, akademische, in Upsala. Cabanis, Jean, Dr. in Berlin. Dorn’sche Buchhandlung in Biberach. Droste-Hülshoff, Baron Ferdinand, auf Hülshoff. Dulau & Co.,, Buchhandlung in London. Eggers & Co., Buchhandlung in St. Petersburg. Eurich & Sohn, Buchhandlung in Linz. Finsch, Dr. O., in Bremen. Friedländer & Sohn, Buchhandlung in Berlin. Frank, A., Buchhandlung in Paris. Georg, H., Sortiments-Buchhandlung in Genf. Gerold & Co., Buchhandlung in Wien. Gsellius’sche Buchhandlung in Berlin. Hagerup, H., Buchhandlung in Kopenhagen. Hartlaub, Dr. G., in Bremen. Helwing’sche Buchhandlung in Hannover. Hinrichs’sche Buchhandlung In Leipzig. Hinstorff’sche Buchhandlung in Wismar. Hoffmann, O., Buchhandlung in Glatz. Holtz, Dr., in Barth. Karsch, Professor Dr., in Münster. Koenig-Warthausen, Baron Richard, zu Warthausen, Exemplare 1. Koenig-Warthausen, Baron Ferdinand, k. k. Rittmeister a. D. in Stuttgart. Kühemann & Co., Buchhandlung in Bremen. Kunth & Co., Buchhandlung in Warschau. Kymmel, N., Buchhandlung in Kiew. Löffler, T., Buchhandlung in Mannheim. Logier’sche Buchhandlung in Berlin. Loosjes, De Erven, Buchhandlung in Haarlem. Löscher, Hermann, Buchhandlung in Turin & Florenz. Martens, E. H., in Hamburg. Matthim, F., Rentner in Cassel. Meusel & Sohn, Buchhandlung in Coburg. Meyer & Zeller, Buchhandlung in Zürich. Müller, J., Buchhandlung in Amsterdam. Müller’sche Buchhandlung in Rudolstadt. Neff, Paul, Buchhandlung in Stuttgart. Neukirch’sche Buchhandlung in Basel. Olphe-Galliard, Leon, in Lyon. Palm’sche Hofbuchhandlung in München. Prov6 Kluit, Privatier in Leiden, Parker & Co, James, Buchhandlung in Oxford. Pollen, Franeis, Chevalier ete., in Scheveningen. Quaritch, Buchhandlung in London. Reichenbach, Dr., Geh. Hofrath in Dresden. Reichsmuseum zoologisches, in Leiden. Remer, E., Buchhandlung in Görlitz. Roedern, Graf, Gerichts-Assessor a. D. in Breslau, Roeslein, F., Buchhandlung in St. Louis. Samson & Wallin, Buchhandlung in Stockholm. Scheitlin’sche Buchhandlung in St. Gallen. Schlegel, Professor, Director des Reichsmuseums in Leiden. Schlüter, Wilhelm, Naturalienhändler in Halle a. 8. Schmeer, Buchhandlungs-Volontär in Ratibor. Schrader, C,, Buchhandlung in Stolp. Schrödel & Simon, Buchhandlung in Halle a./S. Schubert & Seidel, Buchhandlung in Königsberg. Schulbuchhandlung in Braunschweig. Schulze’sche Buchhandlung in Oldenburg. Stadtbibliothek in Hamburg. Stalling’sche Buchhandlung in Oldenburg. Steinthal’sche Buchhandlung in Berlin. Sülpke, J. C, A., in Amsterdam. Thienemann, E. F,, Buchhandlung in Gotha. u ee N ee 2 DS a Se Sg Bu ee VE IN ae ee ee ee Te su ee eg 1 u BT Bea u u N 2 ae Erueet Veree Tre De Te en Een nr De TI a a Te 2 Exemplare = 1. "Dean m DE ur TE VERF SL URS m u SS) . . Turati, Graf Herkules, in Mailand. Universitäts-Bibliothek, K. K. in Wien. Universitäts-Bibliothek, Königl. in Göttingen. Ursin, Georg Chr., Buchhandlung in Kopenhagen. Viergut, P., in Stettin. Vogt, Dr., Gymnasialdireetor in Wetzlar. Wallishauser’sche Buchhandlung in Wien, Westermann, G. F,, in Amsterdam, Williams & Norgate, Buchhandlung in London, Zoologisches Cabinet, K. K, in Wien. Die von den Buchhandlungen der Verlagshandlung bisher nicht namhaft gemachten Subseribenten werden ersucht, dies nachträglich zu veranlassen oder direct zu thun, falls sie in der mit dem Schluss des Werkes erschei- nenden Hauptliste der Subseribenten Aufnahme zu finden wünschen. ? > ET TFT u MW ,\ARL | Kath KR RE MAN HIER A Mr: EN 5 VErUT En FA ih f Ä } Ve BER Einleitung. Das vorliegende Werk behandelt die Avifauna eines namhaften Theils von Afrika: das Gebiet des Nil und seiner Zuflüsse, die sinai- tische Halbinsel, die Küsten des Rothen Meeres und des nördlichen Somal-Landes, sowie Habesch und Schoa; eine Strecke von 2200 nau- tischen Meilen Länge und annäherungsweise 280 Quadrat-Graden Flächen- raum; von der egyptischen Nordküste (31° N.-Br.) bis zu den südlichen Zuflüssen des Victoria Nyanza (6°. Br.) und vom Kosanga-Fluss (27 ° O. v. Gr.) ostwärts bis zum Cap Guardafui (51° O. v. Gr.). Wir kennen ungefähr 940 in unserem Beobachtungsgebiet mit Sicherheit nachgewiesene Arten, darunter übrigens eine grössere Anzahl europäisch-asiatischer Formen, welche sich nur während der kälteren Jahreszeit auf ihren periodischen Wanderungen daselbst einstellen. Wieder andere specifisch afrikanische Vögel berühren unsere tropische und subtropische Region während der Periode der Sommerregen, um dort ihr Brutgeschäft zu verrichten. Mit Eintritt der grossen Trockenheit (November bis Januar) verstreichen dieselben wieder in südlicher oder südwestlicher Richtung. Unter unseren afrikanischen Arten finden sich sowohl Formen, welche ausschliesslich in N. O. Afrika *) auftreten, als andere, die zugleich dem nördlichen Afrika, wieder andere, welche auch dem Westen, Süden oder Osten des Continents, oder mehreren dieser Gebiete gemeinschaftlich eigen sind. Aus zoo-geographischen Gründen habe ich einige von älteren oder neueren Autoren als nordost-afrikanische Arten erwähnte Vögel gar nicht berücksichtigt, indem hier offenbar entweder eine unrichtige Be- stimmung oder eine falsche Angabe des Fundortes vorliegt. Das folgende Verzeichniss aller Vögel N. O. Afrika’s möge dazu dienen, die Wohnbezirke und I en der einzelnen Arten besonders zu veranschaulichen. *) Unter N. O. Afrika im weiteren Sinne verstehe ich stets unser ganzes Forschungsgebiet, = [} [} [} .. Verzeichniss der in Nordost-Afrika vorkommenden Vögel. A je R Eg Ss RD 3 ga 1 © see | #5 |3 |85.|2 Jai8le a mo EB Bi aaa = BE © 2 “Sag 3° | « du2.| =. eo = 2832| 88 | za |n5<| as |a89 3 = SSe3| E& | el. |.ea een B = Eu ri Erz Be : S832| 33 | 3: |223| 22 ERS is 5 In unserem Erforschungsgebiet |= = ei 52 |358 E = 58 53 = beobachtet. 338) &2 SIDE ae 2 E gs8al 35 | 38 |382| 33 |E382| 52 3 B 0:8 = Ze man ng SER”, 2& 4 Es: <3 | SS |SaE | 26| ,„ rapax # * * * % * an 9485| „ elanga # ? EN Eu an ee 27) „ naevıa % —_ * —_ —_ _ en 28| „ ennata u. * * E2 * * 34 291159, ahlbergii Zufällig | — en. * & en in Süd- Europa 30) „ Bonelliüi ar 3 * x % N 31 vulturina _ — Ben = * 2? a 32 Haliaötus albıcilla * * e> Im ’ ER a 33 ” vocifer _ er an * # * Ei 34/Pandion haliaetus * + * # # ei 35|Spizaetus oceipitalis — Br as E: * * = | 20.71.10 .). 20%]. 19. |: eo er E gas |A5|3 IE |& fs) = E23 .|55 | & ERSIS 1878 |Q8 e. 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EN * AR ni Fi 220202001001 m m nn nm 11 6 13 13 16 11 8 Hierzu Uebertrag | 39 13 38 48 49 35 3 Ausschliesslich unserem Beob- beebachtet. aufende Nummer im Appendix 118|Hirundo aethiopica RAN. 7; filifera Fan ı..,; senegalensis 6 a daurica 1221; ;, melanocrissa 23, domicella 3 puella 125 ceucullata „ 126|Cotile rupestris 127| ,, _obsoleta 1283| „ fuligula 129| „ cincta 130| „ _riparia 131| „ minor 132) „ paludicola 133/Chelidon urbica 134 u albigena 135/Eurystomus after 136/Coracias garrula 137 „ naevia 138 „. ceaudata 139 habessinica 140/Hapaloderma Narina 141/Alcedo ispida 142! ,„ ispida minor 143] ,„ semitorquata 144| ,„ eyanostigma „ . galerita 146| „ _ pieta 147|Ceryle rudis 148| „ maxima 149|Dacelo fusca 150 ,, semicoerulea 151] ,, senegalensis 152) „ tschelicutensis 153) „ _ chloris 154 Merops apiaster 155| ,„ superciliosus 156| , nubicus 157| ,„ albicollis 158| ,„ viridissimus 159)| ö ,„ _ eyanophrys In unserem Erforschungsgebiet Hierzu Uebertrag Ur —— = = ü F BE: F- ee lee lE j22,|5 IE Eu | SE | 5 (1888| & 1578 pl SS na Pa Ba N 5 Se a 2eE2| 93 | z5 |25°| “g E2.. on=2 32 a2 © ee) 22% u.a 2 mi A570 % 2702 9283| 2 u zs:| #3 l5kes 90 ga ao =83 ER=| ac Eiatn.o «8 » Bag 3 are 35833 2% 35 |853838 | 32 [22823 AE as Kr; z=se* E22 |3#2, ©; = „ =. Bo 2} >) «vo SEs8 8 «93 =R> <<. , De a,82| 62 | 92 |o38| sh |%6% RI 00 0 ee ra Sic) z2 | 2 zen| @ 28 oo. = - (> ass | 58.1 8 ER s E98 = Indien Era R A} * * ? * be ? ie ER Br BR 2 2 RN ES WR * * Een rn ur ZB, * = * er Da Nr A * Fa * Ar ’* ker BEN vuEn Ka Paläs- ? _— — — tina & * Pe A Be pc * un * 92 * nz SR * ‚ae gen BR en * Man Zu Ar Dr an * ? * — * |Canaren| — 2 Ach, exe, Tem * AN * N en bee BZ wall | Del, * * Pr ER eh Ya * * * Bi N BU * * we Nah ER Eh ? * * * | _ * Auer — | — * war ARE er men eier au ER I * * * a ca * * * BR 5 * * * BÄRN N ey * * * * * * * & * Are de Kr * * * * „an SR ne wir! 2 a ae * * Ber Kr us si; * * Ss Yu ‘2 A E * * u * en — ae = * * Ei + * * * + * * * * ENDE, IN Du * * * u ee: vu * Fhr’ * ? — | Berbe- * . pe rei 10 6 10 26 24 18 59 19 51 66 65 46 | ss | 2 | sı | 2 | eo | 64 achtungsgebiet eigen. BESBESEBE ZEIT TESEBRRESERFBERFE RR SSR beobachtet. aufende Nummer im Appendix. ’ Afrika zwischen dem In unserem Erforschungsgebiet uropäische oderasiatische Arten, welche während der Zugzeit N. Küstenländer besuchen. uropa oder Asien nistende Arten. In N. O. Afrika und in N. Afrika beobachtete Arten. Tu N. O. Afrika und in W. Afrika zwischen Senegambien und Ben- guela, vorkommende Arten, zugleich auftretend. In N. O. Afrika und im tropi- Zambesi-(iebiet und Cap Guarda- fui beobachtet. Ausschliesslich unserem Beob- aohtungsgebiet eigen, In N. ©. Afrika und zugleich in schen O. Afrika O. Afrika oder die arabischen In N. O. Afrika und in 8. E E e| 160|Merops Bullockü 161 , Boleslawsküi 162) ,„ Lafresnayei 1683| ,„ pusillus 164| ,„ angolensis 165| , hirundinaceus 166/Upupa eh 167|Irrisor erythrochynchus 1681 ,„ eyanomelas 169| ,, minor 170) , Cabanisi 171| ,„ aterrımus 172) ,, Theophilei 173,Nectarinia famosa 174 \ tacaziena 175 5 pulchella 176 „ metallica 177 „. platyura 178 ” erythroceria 179 - Jardinei 180 , eruentata 181 “ habessinica 182 en Acik 183 . cuprea 184 A affınis 185 u; fazoglensis 186 ” albiventris 187 Longuemari £}) = 188/Tiehodroma murarıa )89|Oligocercus microurus 190/Drymoeca mystacea 191 en superciliosa 191a ge murina 192 ne gracilis 193 * pulchella 194 > inquieta 195 i eremita 196/Uroripes rufifrons 197|Cisticola clamans 198 „ Jodoptera 199 u marginata % Break leeelal rer ee | *| *| lo | «| | zerenl RS SEA Be De I 5 Bes Se: Rs Be ee: DS er ur ee ee en a Ye a ee Ye FSEHE Eee ae *% RR ER ARE Tea Hierzu Uebertrag zei VRR |. em In N. O. Afrika und in W. Afrika, . Afrika und in N. Afrik beobachtete Arten. zugleich auftretend. fui beobachtet. achtungsgebiet eigen. guela, vorkommende Arten In N. O. Afrika und in 8. Afrika zwischen Senegambien und Ben- In N. O Zambesi-Gebiet und Cap Guarda- In N. O. Afrika und im tropi- schen O. Afrika, zwischen dem Ausschliesslich unserem Beob- z53 =: =} zn = E-} 2 | FERIE: 3 LE a 3 noo| u.@ m 0m, aa Mn In unserem Erforschungsgebiet |" „| Fa BF beobachtet. 3650| 82 E) = 35 =< a Es “8 E äsag| © 8 a7 | ze 3 ges | su 200 Cisticola flaveola _ u 201 hr erythrogenis _ _ 202 » lugubris _ — 203 ie Le Vaillantii _ — 204 » eoncolor >25 re 205 » robusta _ — 206 » Malzaci — _ 207 » . Antinorii — = 208 » Tuficeps = . 208a » leucopygia _ = 208b kr scotoptera —_ — 208C = fulvescens — an 208d » cordofana — = 209 -„ sımplex — = 210 » eximia — _ 211 W valıda _ —_ 212 „ semitorques = 213 » ferruginea = — - 214 » eursitans ” si 215 » Jodopygia —_ a 216 n yresii == = 217 Hemipteryx brunnescens — — 218/Catriscus apicalis — = 219|Bradypterus sericeus - _ 220 ” cinnamomeus —, = 221lAödon galactodes 5 = 222) „, eucoptera Ser NZ 223/Cercotrichas erythroptera _ _ 224 en luctuosa _ = 225|Camaroptera brevicaudata — _ 226 % Salvadorae 7 Ten 227/Eremomela griseo-flava = Dar 228/Tricholais elegans une» = 229/Calamodyta stentorea — |Palästin. 230 pe turdoides 7 _ 231 „ arabica _ _ 232 * alustris * 233 „ anguida SW.u. f Asien 234|Calamoherpe arundinacea . > 235 er obsoleta — _ 236 |Calamodus aquaticus ie = 237 E schoenobaenus bs — ee al ee | | | “#8 | | | «| * | Ertl | PETE EEE “ar | *.%* FERSEFLESEF IS FE nl EELEI LE FTFTER Fa HI SERTELNERTET SITE SEP EFT EEE FREE 5ER BEREIT EEE rel 8 Hierzu Uebertrag | 71 a BEIN) D3 SABEUN 4 E08] „2 0A, NEE EEE | h* PS [3] | = | _ E) FF Sa 3 ER 3 oa n 3 Bee latıe esse Sale 4 328 >= < dio #_23 m, Eu 28sS| 80 Zz=@ ax | us |529 = p sag 55 | 22 |Eie| a3 888] 58 =) nos sa | #5 |238| 23 |8502| 5° ® zus” a3 3 30 SE |5neo| 20 u In unserem Erforschungsgebiet |" "| 52 22 =58 55 .E8| 53 8 beobachtet. BE4S 82 u ET er = r 3 sess| #3 | 83 |883| 23 8222| 35 = SE°8 8° | Es [2858| E82 822 238 5 Sess| <5 | S3 |Se2 | °S “6 38 = 2.82 92 | 62 |o3s| SE Sc | 38 f=1 De) 4 = ars ? © “as & as ka Ba ze3|z Iizas 2 EB Se = 5 & 28 | .3 | SIEXe) Sa = ES = EN < 238/Lusciniola melanopogon * — ? — ee = Lu 239/Potamodus fluviatilis * _ = Pr wu = = 240 Pseudoluscinia luscinioides = —_ Be —: en = Br 241/Chloropeta pallıda * ? ? en 2 Pe ? 242 7 olivetorum * u * u Te Rr Dr 243 ” salicarıa * _ * u en at ap 244|Ficedula sibillatrix * _ * * ELE. u ER 245|Asilus trochilus * in * * * N Br 2461 „ rufus = —— * |Canaren) — —_ == 247) „ Eversmannii ? 2 uk nn > Er 89 248| „ Bonellii * ee * * Yilr u: 2 249| „ _ habessinicus == eu Ne en PR = * 2500 „ _umbrino-virens _ _ _ ? _ —_ * 251jSylvia undata # — # —_ „er u 252] „ sarda * er ? el er ze den 253| „ _ melanocephala * — a Ep As: 2534| „ Momus ? —_ — _ Dir au ? 255) „ subalpina * — * * pl u e 256| „ conspicillata = — * — er ee. are 2577| „ nana — * ? = ee = Fr 258| „ cinerea “ FE * |Canaren — — —_ 259| „ curruca * 2 * = er ee 84) 260| „ orphea * — * — —_ ap" wu} 261] „ crassirostris on u 2 N di m * 262) „ hortensis # _ + * * 2 per 263| „ atricapilla De * * — er. es 264| „ lugens N er 2er en EN E3 2365| „ habessinica me Aa me er Ars a * 266| „ Rüppellü * — # e- _. EL. 1 267| „ nisoria * u En - Br SE 268|Motacilla alba [0 * * * ei * Bil 269 pi vidua ie jai a * E. & u 270 a longicauda — DR m en 2 er ? 271 „ boarula DEALS TER * |Canaren| — _ _ 272 a flava * ? * * — = Bi: 273\Anthus pratensis * — * - 2 mi Pu 274| ,„ cervinus * * # . n e: u 2755| ,„ plumatus ba EN N anaeni es Kr 276| ,„ spinoletta a 2 enren, 2 EL Br 277| ,„ Raaltenii — — u = * * _. 278| „ _ campestris * e= * * * = en 279) , brachycentrus = S2 _ es en ? 280 „ sordidus — nr ne an, P) ER ? nn N IE ee ee Be 30 3 25 16 6 3 b) Hierzu Uebertrag | 79 33 69 | 115 | 1083 75 57 j = | L In N. O. Afrika und in S Afrika, ix, In unserem Erforschungsgebiet beobachtet. uropäische oder asiatische Arten, elche während der Zugzeit N O. Afrika oder die arabischen Küstenländer besuchen. In N. O. Afrika und zugleich in uropa oder Asien nistende Arten In N. O. Afrika und in N. Afrika beobachtete Arten. In N. O. Afrika und in W. Afrika, wischen Senegambien und Ben- guela, vorkommende Arten. Laufende Nummer im Append E w unserem Beob- zugleich auftretend In N. O. Afrika und im tropi- chen O. Afrika, zwischen dem Zambesi-Gebiet und Cap Guarda- fui beobachtet, achtungsgebiet eigen, Ausschliesslich a EEE En EB Een 281/Anthus Gouldü u Pr: -_ * N Bali 2832| ,„ _ einntmomeus a0: —— — in — _ * 283/Macronyx flavicollis = = en an Lie u * 284 = eroceus — pen EL, * = * pi? 285/Accentor modularis * = * ns ui ur 28 286 Ruticilla phoenicurus * Sn * * =. un au Bud I, mesoleuca = PR ? * pi EN u 288 „, tithys * zu * du je} K ZE 239 „ semirufa ? P) ER eh ver ae 13} 290 Erythacus rubecula * 8 | Azoren N A sr 291|Cyanecula suecica * ei * ut ai Br SE 292|Luscinia vera * ze *. 8 PN ‚er E29 293 a philomela * =. p) IE aE en Er 294|Pratincola rubetra # A, * * ? EN an 295 3 rubicola * er * * 9 zeN Per 296 = „ Hemprichun * * es re un Be —_ 297 Wi „ .torquata —_ — — — * —_ —_ 298 „ semitorquata = — am er: Eu * 299 ei albo-fasciata == = = en er * 300|Saxicola sordida = ee re Br a = SDR. |, . homochroa ee S- * a par Eu 3022| „ isabellina * * * p) a 23 308) „ frenata = == ae u N * 304 „ oenanthe * - * * 4 pa 305| „ eurymelaena _ ? Be = — ? 306) „ albicollis * — * * _ — IM) amphileuca ? = = _ ? 308) „ stapazina * nr # Br “2 Be 309) xanthomelaena a ? BR Eh _ ? 0 |, libanotica = ? PM ER mu? 311 e leucomela » _ ? er ee | — 312) „ leucolaema —_— 1 E& > = * u WE lugens * ? 2 3 ie en 314 „ deserti = ? x dr = BEN 35| „ Brehmiü ar = ee 2 er * 316 5, lugubris — Tun r® Ku ze * 317) ,„ moesta ER - * 2% RE 3, 318) „ monacha _ ? ? = = ? rar leucuroides _ —_ —= rn _ * 320) „ syenitica en Be er Lu 'e * 3 leucocephala _ — ? ? _ ? 322) „, Bottae Fe eu ‚Die a * 323/Cercomela melanura — £ er 4 bir 16 | 08 15 10 Hierzu Uebertrag | 109 36 94 | 131 —— x _— ” 5 B#20 | 5# & zEmS| & Son 3 = | =8 E88 53 E Eye: 23 | 38 |a83| 33 2282| &- En 4 Fi =K:| = ma © er: 5839 ERS = In unserem Erforschungsgebiet 2 5| 55 52 253 =3= SEE 53 3 beobachtet. B3#<2| ®2 ee s320 2. a s283| 24 | 33 |282| 33 EE22| 5% A 28.8 <2 | SS |S@B| S% |« semirufa — ee = En =“ a * 332 „ rufo-cinerea _ = nn = — * 333 Monticola saxatilis * a. * # er Zur zu 334 ” cyana * ir E2 Ent S5 led A 335 Bessornis Heuglinii — _ — 4 Benf ihrn ;; = | & guela R 336 ” semirufa = um: ei 2 der er. * 337 er verticalis — ui! en * * ji niit 338 „ gutturalis * a — a: 4 2m en 339 Turdus viscivorus * u * e x » u 3400| ,„ pilaris * = * bc er Ai we 341] ,„ _ semiensis — Br — ? ? u 3422 ,„ Gurneyi — er es a * Ren 3433| ,„ _ musicus ki x = (are Er ehe: 344| „ olivaecinus — en. == Li at * 3455| ,„ icterorhynchus — Eu Eu * ar PR > 346| ,„ atrogularis * = a un = — 347) „ merula * ur a — a ren, 3 Azoren 348 „ _ torquatus * em * — —- — == 349 Cichladusa arquata ai ss Re ER * BEN >. 350 „ guttata — ur — en = — * 351/Crateropus leucopygius Be — „E re er * 352 H leucocephalus _ — at, u — - * 353 n lebejus — — 7B 2 a * u 354 + ardinei _ — = Dr * * — 355/Malacocereus acaciae _ — ? — —_ _ ? 356 ap squamiceps — = = an — ein — 357 h rufescens —: es ex ar pie. 22 * 358 A rubiginosus _ — a en — u * 359/Pycnonotus Arsino& - = bi ER Me = * 360 „ xanthopygos ? _ —_ ? 2 ? 361 . niloticus — — eu en ? ? ? 362/Oriolus galbula * — * * * | Mada- | — gascar ? 365 = auratus — — en * ? — = a ee Er 10 1 8 10 6 4 14 Hierzu Uebertrag | 125 39 | 109 | 141...) 112 79 74 l-185.-|- 40r ] 117. [151- | 10s Mess In unserem Erforschungsgebiet beobachtet. aufende Nummer im Appendix = 364/Oriolus monachus 365] ,„ larvatus 366| ,, larvatus minor 367|Aegithalopsis Galinierii 368/Parus leuconotus 369| „ _leucopterus 370/Aegithalus parvulus 371 x punctifrons 372lZosterops poliogastra 373 5 abessinica 374 a senegalensis 375 Campophaga phoenicea 376 sp.? 2) P- 377|Ceblepyris pectoralis 378 a caesıa 379|Hypocolius ampelinus 380 Dierourus divaricatus 381/Melaenornis edolioides 382|Bradyornis pallida “ chocolatina 387|Muscicapa Lais (M. parva’?) 388 „ minima(M.fuscula’?) 389 „ Planirostris 390 „ Aquatica 391 „ einereola 392 er atricapilla 393 „ eollaris 394 „ _grisola 395|Hyliota flavigastra 396|Terpsiphone melanogastra 400| „ 401/Prionops poliocephalus 402|Dryoscopus gambiensis 403 - aethiopicus 404 e- hamatus 405 = somalicus 406 R funebris Hierzu Uebertrag 2) ’ uropäische oder asiatische Arten O. Afrika oder die arabischen welche während der Zugzeit N. E ea SH RISSE RR 3 135 | O. Afrika und zugleich in Küstenländer besuchen. Enropa oder Asien nistende Arten. N. T 3 DIES SAREee ee s |&8 & Eng #. keuE 25 Es“ E67 28 < |EsSE z 38 o = [888 sz 85 zo | 424 es |E&8385 10 8 = ar, 3: zZ 25 = en ER * _ ? al * Ir * I. E3 ? En * or * > * Br * ? u — * * * * „ed * * A E2 er * — ? en = ke * 3 15 117 151 | ı20 | 166 Afrika zugleich auftretend In N. O. Afrika und in S. BEREEE# ELLI TI I 7 118 | | | In N. O. Afrika und im tropi- ‘ [ es | 2 [=] a so = sa, £& 252% v2 B-n| 8 go 52 .52| P3 “238 &0 E3°2| 32 «92| 959 se | 88 3 ze 22 e es zn ch: > oN < ES, * ? Pa _ ? nr En .- a5 * en En ER En = * EN; p! * E ser am * Es * ar En — ? —_ ? PR * sa & * iz * Per ? Rx * * +5 * u + ze ze * Pr * 6 16 83 88 125 | 89 | 104 E FERERFNER IE E 228, SEHE Eas|&E (28 | 3 S 2 8 beobachtet. E52 85 Pr 858 «. [2823 S, 3 3233| 5 Eu |222| 25 |erzel sa z s3°5| 85 | E53 |ES5| 38 |<885| SE el Seas BEE - 429 Corvinella affinis — —_ Zi 2 Zi _ 430 Urolestes melanoleucus _ _ — * * i Bir 431/Ptilostomus senegalensis _ — en * ? 28 BT. 432 Garrulus stridens — | Wet-| — a E er Bit i Asien 433 Fregilus graculus = * * Liu er Su Fa 434/Pyrrhocorax alpinus a # —. ea Z MR. 4 435/Cleptes pica ® * — pa Rn Pe. ı 436Corvus monedula * * emp. = e! AR 437| „ frugilegus E i * m Ai — als 438 — Be — * . * er „ eapensis 439| ,„ scapulatus — E == * * * el 40| ,, cornix ke x = |Madera| — 77 — 441) \., affinis a Balzer ze „u Be 2 tina 4422 ,„, umbrinus — |Pai-| _ yu ai io Lt tina 443 Archicorax crassirostris — _ — pe Men ee * 444 Lamprotornis aenea — —_ — * ? Br — 445 porphyroptera — _ - ee „ BR * 446 Lamprocolius chloropterus — = on * E) u Bi JEHELEBIOGER. Seh BE SER RT ER NECRORE. A MERRBRBEN! 2 ERRREIRE PIPBEREENN 5 ENERGIE KR 12 12 7 16 11 8 10 Hierzu Uebertrag | 138 41 120 | 166 | 125 s9 | 104 Em m ep — — J ————— |150 | 58 | ı27 |ıs2 |ı36 | 97 | ı14 = IR = ; Set Emcıe en = as, ar 2 a5 ll (zaslE 1558| 8 5 eh Fr # 479 .. galbula _ _ _ . BR Er * 480 4 vitellina —_ — = * U = ya 481 s Spekii 4 er u in a ? 9 452 5 atrogularis — a ai | je: ak * 483 ” rubiginosa —_ — — er 23 a * 484 = castaneo-fusca _ _ * | Ze 2 "be 485 . Guerini = = Eu a Bu * 486 ” aureo-flava — = = TEN * ein 487 u olivacea _ er 2a E> | n ee: 488 =, personata = —_ — * er es er 2 1 2 15 b) 6 13 Hierzu Uebertrag | 150 58 | 127: | 182 | 136 97 | 114 lıs2 | 54 | ı29 | ı97 |ısı [108 | ı27 In unserem Erforschungsgebiet beobachtet. Laufende Nummer im Appendix. 439 Hyphantorniserythrophthalma 490 Euplectes flammiceps 491 N oryX 492 n Petiti 493 % franeiscana 494|Orynx capensis aus x vater 496) „ _melanorhyncha 497|Penthetria macrocerca 498 5; macroura 499 R laticauda 500 e axillaris 501 5 eques 502|Steganura Verreauxü 503|Vidua principalis 504/Hypochera nitens 505/Coryphegnathus albifrons 506/Spermestes cucullata 507|Uroloncha cautans 508/Sporothlastes fasciatus 509 ) erythrocephalus 510|Ortygospiza atricollis S1l R polyzona 512/Habropyga cinerea 513 „ rufibarba 514 5, rhodopygia 515 Ki paludicola 516/Haplopyga astrild 517 “ coceineo-frenata s18/Coccopyga Quartinia sl ss Ernesti 520[Sporaeginthus subflavus 521/Rhodopyga rhodopsis 522/Lychnidospiza melanogastra 523/Lagonostieta minima 524 5 rufopicta 925 u rubricata 526 n larvata 527 “ nigricollis 528 Uraeginthus phoenicotis 529|Zonogastris citerior 530 5 hoenicoptera 531 ss ineata Hierzu Uebertrag | Europäische oderssiatische Arten, welche während der Zugzeit N. O. Afrika oder die arabischen BEER SSR Er EEPRETSIE BER Ae 152 XIV Küstenländer besuchen. In N. O. Afrika und zugleich in Europa oder Asien nistende Arten. a In N. O. Afrika und in N. Afrik beobachtete Arten. Iu N. O. Afrika und in W. Afrika, guela, vorkommende Arten. zwischen Senegambien und Ben- 2) | url x x | | 152° | 54%] 129 | 220 | 155 | 125 In N. O. Afrika und in S. Afrika zugleich auftretend. 14 141 HF —— fui beobachtet. en ee In N. O. Afrika und im tropi- schen O. Afrika, zwischen dem Zambesi-Gebiet und Cap Guarda- BErrererREerEEErnETEEZere E.V ab 12 103 Ausschliesslich unserem Beob- anhtungsgebiet eigen Perez | | E jet a5 8 133 | 8 283 12 3 E29 | s€ | $ gas). |gesere 2. Bam | 7. |ISe5 |, 235 08 E a883 93 | ä5 |E5<| ST isn, 58 „N“S| So su |uo=8| 832 „2823| 25 8 a532| 33 | 2° |S23| 88 j5822| 3 = In unserem Erforschungsgebiet |s “| sa 52 5 25 a3 |a;3 3 2 5 beobachtet. 3353 2 a2 |\and| «5, |#283| „o EI S233 &< | #3 |284| 22 8832| 3% © | bei - Ho es I Un 5 2 FPE 43 | 42 | | » S | _ E Sa$ | SE |8 |8: |3 BESTE 5 733,.1:35002 jzea0s See & 3 55 | 58 == 5 35 “us |s Fic) & E sses| SE | c8 |Fu.| ss 855 52 E Eso:| =8 | S3 |223 | 35 [e202| a8 5 In unserem Erforschungsgebiet Ei S 3 = = 3 2 E E 3 5 5 a = E E e 3 beobachtet. 533r-83| 82 3 | BSR Eee 5 3235| =< | 82 |222| &3 8222| 56 2 ses: %3 |: 8a 3 el 3: E 3735| 68 | S2 |s35| ca oa | =5 2 san za © |9al. 0 00 E es |75 | = |asi) = e Ze) ei> = Es = EN < 572/Cynchramus intermedius * _ — a af je PB 573|Coraphites leucotis a -= * nu a Er 574 nd frontalis _ _ _ Cap _ —_ ? Verden? 575 melanauchen = —_ —_ es _ nm * 576 Rhamphocorys Clot-Bekii — — * di ar = SE 577|Melanocorypha calandra * _ * Re er su pre 578 = bimaculata * — en 12 „die >. Ex 579/Alauda arvensis * u1 a Be 2% 580/Galerita praetermissa — _ = a —_ — * 581 7 eristata * * * * ri 2 ie 58lal „ habessinica = — u zw ii Fe a 581b| ,, microcristata = —_ Rn = 20 nu * 58Ic, „ isabellina „= — * au Bu ee 23 582) „ flava = _ an a _ ız + 583| : „ arborea * — * er u Be er 584 arenicola au R— E3 ar 2 jau zb 585 Ammomanes lusitana * * # a. ‚2 Br Ai 586| » pallida PBali-| * | cr ul tina 587 Er fraterculus — " nPalas- | 7 = a: — =. — tina 588|Geocoraphus simplex A _ a an 2 e_ * 589 n cordofanicus = — ge pe gie pa * 590 5 rufo-cinnamomeus| — _ an Eine = ee * 591 n elegantissimus — _ an an - En * 592 7 wodestus ee ga 2 - * 593 » erythropygius _ E - —. _ _ # 594 infuscatus — _ _ en = — ® 595[Alaemon desertorum = * e: ber ade a 1 596/Calandritis brachydactyla = —_ * = —_ _ _ 997 ” macroptera E Bes Ber le er Bat, ? 598 5 minor Be * ai: Lx wi ‚be 599 bs cinerea —— — s.w. * En “= 600 m Anderssoni EN & a ae * u gH 601/Otocorys -bilopha * * dr en Pr: EE 602 Turacus leucotis a Er ET > _ # 603) „, leucolophus _ Zu a EL er = * 604/Schizorhis zonoura a 2. ER a = — * 605 “ leucogastra a 2: Ak RL. air * - 606 N personata _ —_ — _ — —: * 607/Colius leucotis — a e 4. a & 608| ,„ striatus iR Be a er # * iA 609| ,„ _ macrourus — — ee — 9 6 15 Hierzu Uebertrag | 169 61 158 kB 154 |ırs | 67 |ı59 - 236 — 162 | ı2ı | 169 | >: 3 | FR | = FT: 3 FF . E SIE SEE 2848. E98 | 2 s “238 094 * “et | *, |.a8 Mi = ebe2| uS | mg |g5t| u 5832| 58 5 Sn“E| ug SE |.32 23 2358| 5° Per 2822| 2 3 a5 | 8& jEsSwS| 3% 5 In unserem Erforschungsgebiet |® B 55 52 = 58 55 ar 52 Ei beobachtet. 259 87 «2 |Z88 | ». |#883| „8 =] 3233| E< =8 Meet = SEZ3” es z El 5 | 2 |Eu2 | 33 |* africana _ — — ” * * En 613|Buceros melanoleucus — — — * y + _ 614] ,„ Hemprichü — u — = _ _ e 615 „ nasutus —_ _ _ ” * * _ Glah. „ flavirostris —_ — _ * ? * —_ GR. ,; erythrorhynchus —_ —_ —_ * r * —_ . 618/Bycanistes eristatus _— —_ _ = » —_ 619/Tmetoceros habessinicus a _ * * + —_ 620|Palaeornis torquata — Indien | — ” ? ae — 621/Pionias fuseicapillus —_ — _ —_ — j4 - 622! , rufiventris _ — _ —_ —_ be] = 6233| „ - flavifrons — —_ —_ — — — * 624| ,„ Meyerü _ _ — n. * _ 625 eitrino-capillus — _ — — _ _ * 626 Psittacus erythacus _ _ —_ + _ _ — 627 2 spec. ? —_ ps an ai 1I8, ar ? 628!Agapornis Tarantae _ —_ _ 7 —_ —_ * 629 br pullaria & —_ _ — = ? _ _ 630|Pogonorhynchus Rolletii _ _ _ — _ " 631 m dubius “e zäh R: * P) BR DR 632 4 bidentatus pi _ _ * _ gt —_ 633 == leucocephalus —_ —_ _ — _ * 634 u; habessinicus —_ _ _ ? _ _ ? 635 „ torquatus — _ EN * & Yu 636 ® undatus Fir en u Ei “2 N * 637 ® Vieillotii — — —_ = * _ _ 638 4 melanocephalus | — — —_ ” _ _ u 639 “ diadematus _ _ _ _ _ —- * 640|Megalaema chrysocoma — _ _ * _- —_ — 641 = uropygialis — _ _ = _ _ * 642 . pusılla — _ —_ ? * _ —_ 643 Trachyphonus margaritatus —_ _ _ _ _ _ _ 644 Rx Arnaudii ge — = — — -— * 645/1Indicator Sparrmannü _ — — r re nz _ 646 = major ns en io * * en ei 647 A barıanus —_ —_ _ — _ * 648 “ minor _ __ — * * * _ 649 Chrysococeyx smaragdineus — _ _ * ® — _ 650 Ya cupreus _ — * F * —_ 651 Mr Claasii art Yale BES * * * um ee BI BE ce ee —_ 1 _ 22 17 15 11 Hierzu Uebertrag | 178 67 | 159 | 236 | 162 | 121 | 169 | ızs | ss |ıs0 | 258 | 179 | 186 | 180 B _ . . in eu, £ gas | SE |£& |22. | 282|2 3 E28 .| SE |& |Eas|s 1878 |3 E SRSE lee er : < ss22 32 | us |E3<| 0$ 232, 55 5 Be ee a Sua8| „a | Z< |232| SE 2892| 82 5 it ass) 85 | 85 |=232 | 38 ‚5888| 53 Fr} In unserem Erforschungsgebiet |= | ®@ ES EEE BE 1, „53 532 8 beobachtet. Ssuue 5 35 58 EP ER „» 5 238 = =: |22#| 22 E85=| 3» 2 2a: a8 | 8 |20 | 33 ii 3 E gruen ..o 32 a 0-7 = E Bosz| 62 | S” Jo2E| 5 Elze 8 ask = 2 52% E Pr 5) 3 En ze z zeu| A Aes 3 S BEN Ba ran ek Va 652 Cuculus canorus ir — # * * Ba Er u. Mau- ritius 653). gularis — _ a * A ? en 654 „ solitarius —- e an * * a N 655 elamosus — ee ee * * an ar 656 Coccystes glandarius + : * * * — es 657/Oxylophus jacobinus enge * ES # er 658 - cafer eu ie er * * 2a urn 659|Ceuthmochares a@neus = — au * z De 060 Centropus monachus — — _ * Rn # #61 5 senegalensis _ _ en * * * abs 662 m supereiliosus _ en ee * * * — 6631 Junx torquilla * = * Kal ER Ei Hr 664| „ aequatorialis = _ =: en en a S 665 Dendropicus murinus —_ -— — — er — 666 „ obsoletus _ _ = * er — RB 667 19 Hemprichii _ — _ == = * ii; 668 » minutus _ —_ —_ * En er = 669 ” habessinicus — —_ _ ne er == > 670 I lepidus — _ _ = r= == 2 671 EA melanauchen — — nn au ® en 672 2 schoanus _ —_ —_ Er i van ge 673 „ spodocephalus _ — _ ? — _ ? 674 n Goärtae _ _ = * ur, ae = 675/Gecinus balıus Zu Aut a gu, Be NL. * BEB N. nubicus = _ m = gr # 677\Treron Waalia _ — —_ * ? = _ 678| ,„ Delalaudei — ER = a r & Zi 679| „ nudirostris — _ _ “ * si = 680 Columba guineensis _ _ _ ° 2 ? «N 681 e oenas a = * * 2 RE, "5 682 en livia * % & * Bu 2 u 683 “ arquatrix = erh N ei * pin = 634 5 albitorques —. — — in Su 685, Turtur semitorquatus _ Zu —_ # * * se} 686 „ decipiens _ —_ ? — 2 * -_ 687| ,„, albiventris — — _ * = u g= 688| „ capicola _ — _ ? * * = 689 „ lugens — =. _ 2 an 690) „ auritus * — * ® — — S 691] ,„ isabellinus | _ — “ e— an Be 6922| ,„ senegalensis * * * * * de 7 4 7 23 16 13 10 Hierzu Uebertrag | 178 68 | 159 | 258 | 179 | 136 | 180 lıss | 2 |ıs6 | 28ı | 195 | 149 | 190 — — xvın | B | E 333: 321% 52:18, 153 |, en vu2| 8 : Be u=} E os. = Re A = aa IE&,.| 8 sn aS=e|ı RS | =: Feel ss [8388| > = Eys2| =3 | 3° |333 | 32 FE % = In unserem Erforschungsgebiet |3=".| = ER = EE:| 55 |” .S8| 55 'E beobachtet. 2593| 82 2 |=58| s. |#&%s3 8 E S835| E< | 83 8282| 32 |E237)| 88 a Baus 3 | 85 Gar 3 ke 35 3 arza| 5° Fu = a = 25 e Zoe Fa. 9 GES WIN. Bode S set | zimmer] a Re S 85 | sa = Is5 Is Ja8sSl| = 693/Haplopeleia chalcsa | — _ e. — _ " 694 Chalcopeleia afra 1 _ = * * * = 695/0ena capensis I _ —_ * * * _ 696 Pterocles Alchata ® * * |Canar.?| * * _ 69% & exustus = * * ? Tue a _ 698 N guttatus —_ * * * _ —_ = 699 S gutturalis _ - _ _ * — _ 700 » coronatus — |\Indienu. ? a BuR a Syrien 701 » Lichtensteinii — | Indien | — zZ Eu a 7 702 “ trieinetus | — wr 2 * eh ER 2 703 decoratus —_ == _ en e: * — 704 Numida ptilorhyncha _ = an en u u * 705 » coronata —_ —_ — |g,w. ? * —_ 7066| ,„ Grantiüi _ _ _ u ._ we * 707 Ptilopachys ventralis nt _ Ts w. @2 en z2 708|/Francolinus Erckelii —_ 2 22 a 12: Zu * 709 ke ieteropus _ = — dung #3 we HE. 710 „ Clappertonii _ — |Borm | — = _ _ zı1 A Rüppellü —_ = 24 u 24 n. . # 712 2 pileatus — 222 a ai Be * e% 713 de Grantii — A Er Ar AR: * Zi 714 icterorhynchus — en u ae Er * 715 ie gutturalis _ — 2 ee Zr ? ? 716 m sılolaemus —_ al: En Ss sei * 717 - Echleseli —_ — or 22 Er EB * 718 a leucoscepus — m a ee ei er * 719 Cranchii = a BR * E % ER 720 Coturnix communis * * * * * * —= 721 er Delegorguei _ = Se * * * — 722\Turnix sylvatica * = * VEN an a Ya 7253| ., lepurana _ ea ‚De * * * ae, 724|Ortyxelos Meiffrenii = x NR * ner ıL er 725|Ammoperdix Heyi — | Pais- | — 127 en ZEN tina, 726|Caccabis sinaica —_ 24 ar eb ae en * 727 “a yemensis _ ax Ye 2 ER ar * 728 pi melanocephala 22 el N > uXz a * 729|Struthio camelus BEE ITSERWE: * * * * ER ; Asien 730/Otis tetrax * r * er a 2 ni 731) , R Denhamiü — — Ins ma | * * BANN er ee 732| „ Heuglinii _ — en a 5 _ + 733| .„, Burchellii a 2 = 4+ NETTERTRENTIE TE 15 Hierzu Uebertrag | 185 72 166 a81 198 yu0 190 | ıss | so | ı75 | 295 | 205 | ı6ı | 205 | | CRERr=] F=] 7 an [7 KW f E gzE | =5|& |S5.|& Jass | 2 2-05 so & Ens| & ee © 5 «22.:| 3< | < a8. dr Tee a oN>S {>} Sy . = Lg ® re) EB RK erg oO [= a z58-:| a9 E- 5« u2 |53 g® < SICH „2 |E7.| z2 7es2| >= E Eu 03|8|88 | 559 | TolerBanne = soe0| 92 « 2a sh |SEL#| 2% 2 | zu2rn EEE IR ao E& 3288 ER 5 In unserem Erforschungsgebiet |*_ „| "= 58 5588 a ee Fr = beobachtet. 8352| 85 | =2 |s95 | £- 8833| -®@ 1 Pe = m = sa335| E< ae |äs#| E82 |8s22| 38 zZ FEMEEN En 3 |&3sS | 28 |<223| 35 2:8 <0o n &n . bi; = > area © 2 Be =| ae es ER= 3 2 =2| © > Sieg oR e%- ao = Base 2 ie 58 | 8° B 5 > . =&9 >) 209< z2 zZ z25| 7 zöe 2 = 5s®. 3 E - @ = S BES | #8 5 ES 2 SEEN < 1) =) a0 189 8o | 175 | 295 | 205 | ı6ı 16 5 Hierzu Uebertrag 12 | 23 | 19 12 » - [=} 734/Otis nuba _ En . _ _ _ » 735| „ arabs ST Syrien * ®. ? — 736| „ melanogaster — u —_ * » —_ 737| „ Hartlaubii — _ _ —_ _ _ m 738| „ senegalensis —_ — _ * * _ _ 739| „ humilis — = — —_ ? ? 740| „ afra a ee Er NR * M ER 741| „ hubara ? ? * |Canaren) — u = 742/Cursorius gallicus * * #* |Canaren; — — _ 143 2 senegalensis — — E= a; # —_ —_ 744 “ chalcopterus — —_ _ * * * _ 745 55 cinetus — 2 “er, a * BR Er 746 n bieinetus ne er ER, Re! * ur he 147|Pluvianus aegyptius Zufällig | — |zufänig] * - — _ 148/Glareola pratincola * * * * * —_ _ 749 u melanoptera = —_ — * * * _ 750 a nuchalıs —_ _ —_ —_ —_ * 751/0edienemus crepitans * * # ? —_— — —: 752 “ inornatus _ _ — ? —_ — ? 753 N affınis _ _ —_ _ — - in 754 Vanellus cristatus + _ si Canaren] — = _ Aekreh { 755|Hemiparra crassirostris — ._ _ _ r ai = 756 Chettusia gregaria = _ _ — - — = 757 ah flavipes 8.0. | — ? ? _ _ _ 758 Lobivanellus senegalensis —_ — —_ + —_ * _. 759 N melanocephalus — _ _ — _ _ * 760 Hoplopterus spinosus e * —_ F —_ _ _ 761 = albiceps _ _ * ? — _ 762 € tectus _ —_ — * u _ 763 . melanopterus _ _ _ _ * * nn 764 Charadrius varıus * — * * * * = 765 . apricarius = _ * nn * _ _ 766 es morinellus ° — * -- — _ —_ 767 “ damarensis r ? -- _ * _ - 768 „ Geoffroyi _ ? nn = * E —_ 169 Mn mongolicus = _ _ _ — _ = 770 4 hiaticula s ? ;- = * * en 771 % tricollaris _ —_ _ * * * — 172 r fluviatilis * - * * _ * - 773 „ marginatus =. — ba * + _ 774 „ pecuarius — _ — * * —_ _ | | 205 | 85 |ıs7 | sı8 | 224 | 173 In unserem Erforschungsgebiet beobachtet. aufende Nummer im Appendix L 775|Charadrius cantianus 776|Cinclus interpres 777|Haematopus ostralegus 778 „ Moguinii 779lDromas ardeola 780/Ardea Goliath 781] „ purpurea 782| ,„ einerea 783| „ melanocephala 784| „ ardesiaca 7855| „ gularis 7861| „ alba 787| „ intermedia 788| ,„ . garzetta 789) „ Ibis 7900| ,„ comata 7931| „ minuta 792! „ Sturmii 793| „ atricapilla 794| ,„ brevipes 7955| ,„ .stellaris 7936| ,„ nyeticorax 797| ,„ leuconotus 798/Scopus umbretta 799/Balaeniceps rex 800/Ciconia alba 8001| „ nigra 8022) „ . Abdimü 803) „ _episcopus 804|Mycteria senegalensis 805/Leptoptilus crumenifer 806|Anastomus lamelligerus 807|Platalea leucerodia 808) 4, tenuirostris 809/Tantalus Ibis 810\Ibis faleinellus 811) „ aethiopica 812] „ carunculata 813) „ Hagedash 814| „ comata 815/Numenius arquata 316 tenuirostris 817 # phaeopus Hierzu Uebertrag xx Küstenländer besuchen. Europa oder Asien nistende Arten Europäische oderasiatische Arten welche während der Zugzeit N *= *= #10. Afrika oder die arabischen - ? ? ® Indien —— Indien * # * ? Indien ER * ? * ? * nee * ? BE RN * ? * 2 * ai = Indien * * —_ ? * en Re PR: + u. * a 20 6 205 8 E) Ja. 888 & Ens| & Bun = 48389, 0036 zd |E5<| © |55, ed a = ER Pe Z< |#825 BE |aEO =} [9 382 a3no E82 |s85| 53 |„-> SE ser Sa #85 Es |ds#8| &2 |5&3 33 |$@2 | 35 |°*8 BR -1 er 3 oo so“ |o35| SH ä lzas|lz 83 E ER = |5s3S * * * %* * + x * EI * Kuh ar ? % E3 N #7 En * rt * ik * * * E * * * + * ? * * + AR % * * Pi * 1 * > * * * ONE! * = 3% = * + * » * * * E32 L] = % + * * * E23 + > IR * * * jet ? ? ? * * * 2 * * * * Et * * * RRRR # * * & E” * er * : * * E > * ars * * 63 Be * '« * * * 63 + Be * er * * * FhN Sc a * * * AR * * * * % * + ? * * * — |s.w. * * Zen * * * * ? Ai + * * * EN * win pen ken * + + = 21 38 36 34 187 | 318 | 224 | 173 In N. O. Afrika und zugleich in fui beobachtet. Ausschliesslich unserem Beob- a,shtungsgebiet eigen. FARRE| | Bl] BEI AHEFTII NER FF FE | E | E —_ E| SZ ı ES 8 Ep 3 RR E 2a | se Ei: B | E 5 58 E = dans 2 I5R5 | 5% B=E a & aaa Bee Nee “as. 4 ss 83 zE |25<3| ws |83° 5 E) asas ee Ss 7225 58 B= Suoo os 5 =53 22 0288| 20 a0. | _ u = R= 3 s In unserem Erforschungsgebiet |= ER ® | 55 | =. IE as E & | 5 Ss E | 8 8 beobachtet. 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In der Steppenzone heimathen die Termiten und eine grosse An- zahl anderer Ameisenarten. Die merkwürdigen Hügel, welche letz- tere aufführen, bilden eine eben so eigenthümliche, als charakteristische Staffage zu der einförmigen Landschaft, namentlich dadurch, dass diese Bauten mit seltenen Ausnahmen gesellschaftlich auftreten. Sie erfüllen manche Stellen de Buschwaldes der Auadi zuweilen derart, dass man glaubt, weitläufige Ortschaften vor sich zu sehen. Die Nord- grenze der Termiten reicht im Nilthal bis gegen den 21.° N. Br. Fast noch massenhafter vertreten erscheinen in den Grasfluren Orthopteren aller Formen und Grössen, ferner Bienen, Fliegen, Schnacken und Spinnen. In weniger überwiegender Zahl treten da- gegen Coleopteren und Lepidopteren auf. Heuschrecken und fliegende Ameisen dienen vorzüglich zur Herbst- und Winterzeit fast allen ursprünglich in der Steppe heimischen Vö- geln, sowie zahlreichen nordischen Wandergästen zur Nahrung. In den während der Regenzeit sich allenthalben bildenden Wasser- tümpeln und seeartigen Flächen tauchen plötzlich Fische, Krebsthiere, Frösche, Schnecken und Gewürm auf. Die trockeneren Stellen des Savannenlandes beherbergen eine Menge von Eidechsen, Schlangen, Schildkröten, Springmäusen, Ratten, Eichhörnchen, Igel und Hasen. Heerden von Antilopen ziehen von Wadi zu Wadi, alle Krautpflanzen bis zur Wurzel abweidend oder in den Boden tretend. Neben Antilope dorcas und A. Addax treten die Sömmering-Gazelle, die Säbel-Gazelle (A. Soemmeringü und A. leucoryx), die schlanke Ledra (A. Dama), der Harab (A. leptoceros), südlicher, mit dem dichteren Buschwald die Kuh- Antilope (A. bubalis), der Kudu (A. sirepsiceros) und einige Busch- Antilopen auf. Die Giraffe ist an dieselben Oertlichkeiten gebunden, ebenso der Wildesel. Nicht minder charakteristisch für die Grasebenen sind die Ameisen-fressenden Edentaten, der Abu Delaf (Oryeteropus) und die Om Qirfah (Manis Temminckü). Die Affen (Cercopitheeus, Cy- nocephalus und Otolienus) spielen hier noch eine untergeordnete Rolle; von Raubthieren sind zu erwähnen der Löwe, Leopard, Gepard, Luchs (Felis caracal), die Genett-Katze, mehrere Zerpestes-Arten (H. leucurus, H. sanguimeus, H. Mutgigella und H. zebra), Hyaena striata und A. erocuta, Lycaon pietus, Ratelus und Crocidura Hedenborgü. Die ersten subtropischen Vögel, welchen wir in der Baiuduh be- gegnen, sind Nisus niger, Corospiza Lichtenstenüi, Gymnorhis dentata, Lamprocolius chalybaeus und Notanges rufiventris, Coracias habessinica, Öurruca erassirostris, Corvus scapulatus, Buceros erythrorhynchus, Trachy- phonus margaritatus, Ozxylophus cafer und O. jacobinus, das Perlhuhn, der Singhabicht (Meliörax polyzonus), der Gaukler (Helotarsus) und Sekretair, der marmorirte Geier (Vultur Rüppellü), die stahlfleckige Turteltaube (Chalcopeleia afra); dann zwei stattliche Trappen-Arten (Otis nuba und O. arabs), der gehäubten Lappenkiebitz (Sarciophorus tectus) und der Wüstenreiher (Ardea atricollis). Mehr, jedoch nicht ausschliesslich, in der Nähe des Flusses hausen —_ die geschwätzigen weissköpfigen Drosslinge (Orateropus leucocephalus), Mäusevögel (Colius macrourus), Merops erythropterus, Hirundo aethivpiea, Scotornis longicauda, Nectarinia pulchella, Cisticola clamans und C. ruficeps, Oligocercus mierourus, Camaroptera brevicaudata, Malaconotus ery- throgaster und Telephonus erythropterus, Lanius leucopygius und L. palli- dirostris, Auripasser luteus, Haplopyga astrild, Hyphantica aethiopica, Vidua principalis und V. Verreauxü, Zonogastris citerior, Hyphantornis vitellina, in Takah 4. dimidiata, dann Emberiza striolata, Centropus supereiliosus, Pogonorhynchus Viellotü, Picus nubieus. Auch der Singadler (Pandion vocifer) verstreicht sich nördlich bis Berber, ebenso der Schlangenhals (Plozus), der Marabu, die Wittwen- Ente (Dendrocygna viduata) und der südliche Dicekfuss (Oedienemus inornatus. Die meridionaleren Gebiete der subtropischen Zone bewohnen: Vultur oceipitalis und Vultur leuconotus africanus; Cathartes monachus ; Aquila naevioides, Agwila Wahlbergü, Spizaötus occipitals und Spizadtus spilogaster ; Circaötus Beaudoninü; auch C. zonurus reicht wohl noch etwas in dieses Gebiet herein; Falco ruficollis, Falco ardosiacus und Falco Alopex; Chelidopteryx Riocourü; Astur monogrammicus (A. mela- noleucus nur zufällig); Nisus badius und N. minullus; Buteo anceps; Poliornis rufipennis; Polyboroides capensis; Athene occipitalis,; Bubo lacteus, Bubo maculosus und Bubo leucotis; Scops senegalensis. Caprimulgus ewimius, Macrodipteryz longipennis; Hirundo senegalen- sis; Burystomus afer; Coracias naevia; Hapaloderma Narina (letztere mehr in der tiefen Quola und im tropischen Gebiet); Halcyon semicoe- rulea und ZH. senegalensis; Alcedo cyanostigma und A. pieta; Ceryle mazima und C. tschelicutensis; Merops Bullockü, Merops Boleslawskü, Merops nubicus und Merops albieollis; Irrisor erythrorhynchus und Irrisor aterrimus. Nectarinia fazoglensis, Nectarinia cuprea, vielleicht auch Nectarinia affinis und Nectarinia eruentata, welch letztgenannte übrigens mehr der Gebirgsregion angehören. Drymoeca ferruginea, Cisticola mystacea und Cisticola pulchella; Tri- cholais elegans; Zosterops senegalensis; Parus leucomelas. Aegihalus punc- tifrons nur im südlichsten Senar. Bessornis Swainsonü; Turdus icterorhynchus; Crateropus plebejus ; Oriolus bicolor. t Öassinia semipartita,; Batis orientalis; Terpsiphone melanogaster; Bra- dyornis pallida ; Campophaga phoenicea. Lanius isabellinus; Laniarius humeralis; Malaconotus chrysogaster ; Meristes olivaceus; Dryoscopus gambiensis, Dryoscopus aethiopieus; Prionops eristatus, Niaus brubru. Piilostomus senegalensis; J,amprotornis aenea und Lamprotornis por- phyroptera, Lamprocolius chloropterus; Pholidauges leucogaster,; Amydrus Rüppellü; Dilophus caruneulatus. Buphaga africana und Buphaga erythrorhyncha. Textor alecto; Hyphantornis badia, Hyphantornis gambiensis, Hyphan- tornis erythrophthalma und Hyphantornis personata; Carpospiza brachy- ZU RL me dactyla; Philagrus superciiosus; Passer motitensis (Kordofan), Passer Swainsonü; Uraeginthus phoenicotis; Sp rothlastes fasciatus; Sporopipes frontalis; Orithagra leucoyygia und Crithagra butyracea; Emberiza flawi- gasira; Coraphites frontahs; Geocoraphus cordofanicus und Geocoraphus erythropygius. Colius leucotis nur im Südosten, in Habesch und am obern Weissen Nil. i Tmetoceros habessinieus und Buceros nasutus; Schizorhis zonura. Pionias Meyerü, Palaeornis cubicular's, ' Barbatula uropygialis, wohl auch Barbatula chrysocoma ; Pieus po- liocephalus, Picus murinus, wahrscheinlich Pieus Hemprichüi. Indicator minor, Indicator major und Indicator Sparrmannii; Chry- sococey& Claasii, seltener Ohrysococeyz cupreus; Quculus qularis. Turtur albiventris, Columba guwineensis, Treron Waala. Philopachys fuseus; Francolinus Rüppellü; Coturniw Delegorguei; Turniz Meiffrenü und Turnix lepurana, die beiden letzteren nur in den Savannen von Kordofan. Alle Sandflughühner verschwinden etwa unter dem 15. Grad nördlicher Breite, mit Ausnahme von Pferocles tricinetus und Fterocles Lichtensteinü. Otis Denhamil, Otis Hartlaubü und Otis senegalensis. Oedienemus affınis; Cursorius senegalensis, Cursorius chalcopterus und Cursorius bieinetus; Cursorius senegalensis steigt am Tana-See bis auf 6000 Fuss Meereshöhe an. Lobivanellus senegalensis; zufällig nur Hoplopterus albiceps. Grus pavonina brütet noch am unteren Abiad. Ardea Goliath und Ardea atricollis reichen in Abessinien bis zur Dega hinauf; Ardea Sturmü, Ardea leuconotus und Ardea ardesiaca, alle drei wohl mehr in das tropische Gebiet gehörig; Butorides atricapilla als Zugvogel. Scopus umbretta von Takah südwärts, ebenso Ürconia episcopus ; Anastomus lamelligerus; jenseits des 13.0 N. Br. Myeieria senegalensis, Geronticus Hagedash, Parra africana; Gallinula nigra und Porphyrio Allenii, letztere nach Shelley in Egypten beobachtet, sind mehr Tropen- bewohner; ebenso Phoenicopterus minor. Carbo africanus, Pelecanus o.ocrotalus (die kleinere tropische Form); Pleetropterus gamibiensis,; Sareidiornis melanotus; Dendrocygna fulva ; Anas erythrorhyncha, letztere nach Rüppell in Senar, während ich sie nur als Bewohner der abessinischen Gewässer kennen gelernt habe. Eigenthümliche Möven und Seeschwalben besitzt die subtropiscle Zone nicht, mit Ausnahme des weitverbreiteten Scheerenschnabels (Rehynchops). Nach meinen Anschauungen umfasst die nordöstliche tro- pische oder Aequatorial-Zone das Gebiet des’ Gazellenflusses, des Kir, Zeraf und Sobat, sowie ohne Zweifel die Tiefländer von Schoa. Sie erstreckt sich südwärts bis zum Becken des Vietoria Nyanza, — x — —_ Die südlichsten Theile dieses Gebietes sind zoologisch sehr wenig erforscht. Die uns von dort bekannten Thierarten lassen im Allge- meinen anf nähere verwandtschaftliche Beziehungen zu denjenigen Süd- und Südost-Afrikas schliessen, wie denn die Flora und Fauna des Gazellenflusses ein mehr westafrikanisches Gepräge trägt. Auch das nördliche Somal-Land dürfen wir wohl nur als besondere öst- liche Unterabtheilung der nordtropischen Zone ansprechen, deren West- grenze der Hawaschfluss bildet. In ähnlicher Weise, wie sich die Bergregion von Habesch, die ihrer geographischen Lage wegen zur subtropischen Zone gehört, von letzterer abscheidet, verdient aber Schoa, Kafa und Narea von der tropischen Zone getrennt zu werden. Unsere tropische Region im engeren Sinn besteht meist in Flach- land, welches sich nach dem Inneren des Continents zu nur stetig er- hebt, bis jenseits des 5.° N. Br. Die drei Hauptströme, der Sobat, Kir und Bahr el Ghazal, deren Vereinigung unter dem 9.° N. Br. stattfindet, durchfurchen kein eigentliches Thal, sondern weitläufige Ebenen. Der Kir und namentlich der Ghazal entbehren sogar ähn- lich dem oberen Abiad im Allgemeinen eines schärfer markirten perma- nenten Flussbettes und festen Ufers. Sie sind häufig in unzählige Arme gespalten, welche sich eines- theils wiederum mit dem Hauptstrom vereinigen, während andere in der weiten, sie umgebenden Flachlandschaft spurlos verrinnen. Das eigentliche Fahrwaszer wechselt von Zeit zu Zeit, indem während der Nilschwelle ungeheure Mengen von schwimmenden Pflanzen (Pistia) und Grasinseln an geeigneten Stellen angetrieben werden, hier den freien Wasserspiegel einengen und absperren und die Fluthen nöthi- gen, einen neuen Abfluss gu suchen. So bildet die Stromgegend zwischen der Mündung des Sobat, Zaraf, Keilaq und dem unteren Djur (einem Zufluss des Ghazal) eine sozusagen ununterbrochene Sumpfregion von vielleicht 2000 Quadratmeilen Flächenraum, be- stehend in einem Netz von Canälen, Altwassern und seeartigen Bassins. Während der Zeit der Ueberschwemmung findet sich mit Ausnahme zahlreicher Termitenhügel dort kaum ein trockenes Plätzchen; überall nur Schilfmeer und Sumpfland! Im Spätherbst aber, wenn die Regen aufgehört haben und die Zuflüsse nach und nach abnehmen oder ganz versiegen, kommen hier und da ebene Fleckchen Erde zum Vorschein, welche sich inselartig aus den Wassern ausscheiden und den umwohnenden Negerstämmen Wohnstätten und Weideplätze für ihre mageren Heerden gewähren. Südlich vom 5. Grad nördlicher Breite gewinnt die Landschaft übrigens ein mannigfaltigeres Ansehen. Einzelne Züge und Ketten von Urgebirgsmassen, die Ausläufer der auf 6000 bis 8000 Fuss Höhe ge- schätzten Madi-berge im Osten von Kir und der Blauen Berge (am Westufer des Albert Nyanza) drängen den Strom und seine Zuflüsse in ein engeres Bett und hemmen mehrfach wieder in Gestalt von mächtigen Felsbarren seinen rascheren Lauf. Qondokoro, in der Nähe der nördlichsten Stromschnelle des Kir, hat TU le “ FE PR a PET A Dre are 3 ai Ba Re are a a RT a TR TA A Ne RAT RE | Tel AL eine Meereshöhe von 1900, der Albert Nyanza von 2700 Fuss. Ver- folgen wir den Kir von hier aus weiter bis zu seinem angeblich nur 3300 Fuss über dem Meeresspiegel gelegenen Quellsee, dem Victoria Nyanza, so gelangen wir über die Stufe der Murchison- und Karuma- fälle an ein zweites ungeheueres Becken mit einer Wasserfläche von mindestens 1500 Quadratmeilen, nach Nord und West von Hügelland eingesäumt, nach Süd und Ost zumeist flach und sumpfig. Auch die Zuflüsse des Sobat müssen sich in höheren Gebirgs- gegenden sammeln, diejenigen des Ghazal dagegen dürften ihren Ur- sprung zum grossen Theil permanenten Regenströmen zu verdanken haben, oder Abwassern aus höher gelegenen westlichen Sumpfland- schaften. Den uferlosen Gewässern der Sumpfregion sind verschiedene Schilfformen mit ungemein tiefen, vielverzweigten Wurzelmassen eigen- thümlich; ein wildes Zuckerrohr, wilder Reis (Oryza punctata), mehrere Cyperaceen und der grosse, dunkle Dickichte bildende Papyrus; ferner einige rankende, grossblüthige Winden (Ipomaea); die schwimmende Pistia, die ich übrigens nur im Kir und Abiad gesehen habe; Wasserrosen und reizende Füices. Die auffallendste Pflanzen- form, welche hauptsächlich nur im tiefen, stillen Wasser gedeiht, dort aber förmliche Waldgruppen zusammensetzt, ist der Ambadj (Hermı- nieria), dessen korkartige Stämme über 25 Fuss Höhe erreichen. Auch die Baumarten des Sumpfwaldes, welche übrigens mit we- nigen Ausnahmen nicht ausschliesslich auf feuchten Grund gebunden sind, zeichnen sich durch Mannigfaltigkeit ihrer Gestalten aus. Ein reizender. Schmuck dieser Gegenden ist immer noch die Tamarhinde, neben zahlreichen, theils grossstämmigen, theils schirmförmigen Akazien, Platanocarpum , Orataeva, Cordia myxa und stattlichen Kronleuchter- Euphorbien; seltener Kigelien, Gardenien, grossblättrige Bauhinien, mit einer Menge von Unterholz und Schlingsträuchern. Auf mehr erhöhtem, sandigem und trockenem Grund erheben sich Doleb- und Dompalmen, ebenso eine wilde Phoenix, dann einige zu ausserordentlicher Entwicklung gelangende Urostigma- und Ficus- Arten, der Butterbaum (Butyrospersum Parkü), Parkia biglobosa, On- coba, Strychnos inocua, Ximenia, Detarium senegalense, Terminalien, Combreten,, Sterculien, Terebinthaceen und Cassien; im Buschwald Sarcocephalus, mehrere Zizyphus; an Bächen die an unseren Oleander erinnernde Morelia, sowie ein wohl zu 30 Fuss Höhe aufschiessendes Federschilf. Noch ferner im Siden und Westen hört fast alle Dornvegetation (also namentlich die für die subtropische Zone charakteristischen Aka- zien) auf, um Pflanzenformen Platz zu machen, welche meist zu einer nicht mehr unserem Forschungsgebiet angehörigen Flora zu zählen sein dürften, wie Musa, Elais, Pandanus, Anonaeen, Lophira, Rotang. Wahrhaft überwältigend ist der Eindruck aller dieser dem Auge des Europäers so fremdartigen Erscheinungen, sowohl in Bezug auf gewaltige Entwieklung von Holz, Blättern, Blüthen und Früchten, als auch wegen der Mannigfaltigkeit der Gestalten und Gruppirungen, — XV — Schritt für Schritt wechselt die Scenerie zwischen Sumptiickiebn park- artiger Ebene, Busch- und Hochwald bis zu den Gallerien der an- grenzenden westlichen Flussgebiete hinüber. Die Negerstämme um den Sobat, Ghazal, Djur und am unteren Kir bauen Büschelmais, Angoleb (Sorgho), Sesam, Erdnüsse /Arachis), mehrere Bohnen, verschiedene Cueurbitaceen und Tabak. Baumwolle gedeiht überall in wildem Zustand, sie wird jedoch mit ZAibiscus nur zur Anfertigung von Schnüren und Stricken benützt. Mehr im Innern, jenseits des Djur und Kosanga pflanzt man Bataten, Jams, Maniok und eine Zleusine-Art, Telabun benannt. Kameel, Pferd und Esel reichen nicht in die Sumpfregion herein; weder Boden noch Futter scheint diesen Thieren zuzusagen und sie leiden überdies noch viel von blutsaugenden Fliegen. Die Hausthier- zucht der Neger am Abiad und Ghazal beschränkt sich auf Rindvieh, Ziegen und einige Schafe. Manche Stämme halten der Jagd und Nahrung wegen Haushunde; Hühner trifft man fast allgemein. Nur wenige sanz sandige und wasserlose Strecken des Binnen- landes erinnern noch an das Wüstengebiet. Ebenen, Hügel und Ge- birge sind mit lichterem oder diehterem Busch- und Hochwald bestan- den, zwischen dem Dörfer, Felder und Gärten der Eingeborenen zerstreut liegen. Mit Eintritt der Sommerregen bestellen jene den Boden. Gleichzeitig sprosst auf dem zumeist eisenhaltigen Grund eine dichte Decke von Gramineen, welche als fast undurchdring- liches Rohrdickicht Heerden von Büffeln, Antilopen, Maskenschweinen, Elephanten und dem Nashorn als willkommene Zufluchtsstätte dienen. Die tropische Zone erfreut sich zweier Regenzeiten, daher das dortige Klima in Anbetracht der äquatorialen Lage ein gemässigtes genannt zu werden verdient. So beträgt die mittlere Jahrestemperatur von Qondokora um 5° C. weniger als diejenige von Chartum. Die Frühjahrsregen beginnen unter dem Aequator schon im Ja- nvar und Februar, wogegen die grosse Regenzeit im Juni eintritt und im October endigt. Während der ersten 3—4 Monate des Jahres herrschen Nordwinde, später veränderliche Winde vor. Was die Vogelwelt*) der nordöstlichen tropischen Zone anbelangt, so erscheinen neben den meisten der vorhergehenden eigenen nicht wenig neue Typen. Es fällt jedoch der Mangel an grossen Raub- vögeln auf; eigentliche Adler, Bussarde und Milane heimathen hier kaum; von Geiern fehlen die Wüstenformen zwar nicht ganz, sie sind jedoch spärlich vertreten und nur die Baum- oder Waldgeier (Neo- phron pileatus, Vultur oceipitalis, Vultur Rüppellü und Vultur leuconotus africanus), angelockt durch gefallene Elephanten oder Nilpferde, spo- radisch in grösserer Anzahl vorhanden. Allgemein trifft man längs den Gewässern dagegen den Sing-Adler (Pandion vocifer), vereinzelnt nur die überhaupt seltenen Schlangen-Adler (Circaötus zonurus und Circaötus einereus), in etwas grösserer Anzahl Circaötus peetorulis, He- *) Ueber die Säugethiere und Vögol des Bahr el abiad, vergl. Heuglin, Reise in das Geb, des Weissen Nil p, 293—349. AL N RR DT LE RT 2 METRESE A Aa a 2, BIT ad a ar a ER N Alan Aal m.‘ — XV — lotarsus und Spizaötus oceipitalis. Falco ruficollis bindet sich an die Doleb-Palme längs der Flussufer. Falco semitorquatus wurde bis jetzt nur in der Nähe der ersten Stromschnelle des Kir beobachtet. Weiter können wir noch aufzählen Falco ardosiacus, Polyboroides, Nisus badius, Astur monogrammicus, Nisus Gabar verschwindet nach dem Aequator zu fast gänzlich. Poliornis rufipennis, wie die europäischen Weihen- Arten treten als Zugvögel auf. Ob Pandion haliaötus sedentär sei, kann ich nicht mit Bestimmtheit angeben. | Die Eulen scheinen vollkommen dieselben der subtropischen Zone. Strix flammea habe ich noch unter dem 5.° Nördlicher Breite erlangt. Zu Scotornis longicauda und Macrodipteryz longipennis gesellen sich die merkwürdige Cosmetornis vexillaria neben Scotornis nigrieans und Caprimulgus natalensis. Aus den Familien der Segler und Schwalben wurden beobachtet: Cypselus parvus, Hirundo domicella und Hirundo senegalensis, Psalido- procne albiceps, Atticora griseopygia. Trogon Narina, über einen grossen Theil des Continents ver- breitet, ist im südlichen Fazogl und im Gebiet der Niamaniam_ er- beutet worden. Coracias habessinica und Coracias naevia zeigen sich hier und da, im Südosten auch Coracias caudata. Die Zahl der Eisvögel und Bienenfresser ist eine ziemlich be- schränkte in Bezug auf die nicht auch in Nubien und Senar vorkom- menden Arten; für unser Gebiet charakteristisch sind übrigens Merops hirundinaceus, Merops angolensis, sowie Irrisor Cabanisü. Von eigenthümlichen Honigsaugern giebt es hier nur eine einzige Art, Nectarinia Acik ,; Nectarinia erythroceria wiederholt sich in Mozam- bique, Nectarinia platyura und Nectarinia Longuemarü im tropischen Westen. Neben Drymorea pulchella, Drymocea mystacea und Oisticola ferru- ginea findet sich Cisticola eximia, Cisticola concolor, Cisticola Malzacü, Cisticola Antinorü, Cisticola valida und die eigenthümliche Cisticola jo- doptera. f In den Rohrdiekichten um den Quellsee des Gazellenflusses ver- borgen scharrt und flötet das südafrikanische Pfauenschweifchen (Ca- triscus apicalis). Steinschmätzer und specifisch afrikanische Sylvien fehlen fast gänzlich; ich kann von letzteren nur Tricholais elegans nennen; auch die Brillensänger scheinen nur in einer Art (Zosterops senegalensis) ver- treten. Neben Parus leucopterus tritt der niedliche Aegithalus parvulus, von Piepern der westliche Authus GowWdü und Maeranyx croceus am Gazellenfluss auf. Eine dem Pyenonotus nigricans sehr nahe verwandte Form, welche ich Pyconotus nilotieus genannt habe, haust in den Sumpfwäldern des Kir und Ghazal. Crateropus plebejus und einzeln Argya rufescens; im Süden Crateropus Jardinei. Cichladusa guttata scheint dem Gebiet des Kir ausschliesslieh eigen, während Cichladusa arquata eine mehr süd- östliche Verbreitung hat, — ı1n — v Bessornis Swainsonü und Bessornis Heuglinü, Oriolus larvatus minor sowie Oriolus bicolor gehören zugleich dem Westen, letztere auch dem Süden Afrikas an. Die ausschliesslich nordöstliche Batis orientalis erscheint westwärts bis zum Kosanga; allgemein ist die weit verbreitete Terpsiphone me- lonogaster, nur Östlich aber Terpsiphone mutata. Cassımia semipartita er- streckt sieh aus unserer subtropischen Zone und von Habesch in einer etwas grösseren Form bis zum Ghazal und Kir. Muscicapa aquatica und Elmin’a longieauda minor, der centralafrikanische Vertreter der westlichen Zin:inia longicauda heimathen im Djur-Land, woselbst sich auch die senegambischen Formen HAyliota flavigastra und ‚Stenostira plumbea wiederholen. Melaenornis edolioides reicht wohl von Habesch bis West-Afrika hinüber, noch weitere Verbreitung haben Dierourus divaricatıs, Nilaus brubru, Meristes olivaceus, Chlorophoneus sulphureipectus, Drryoscopus gambiensis, Campophaga phoenicea und Ceblepyris pectoralis. In Central-Afrika vertritt Corvinella affınis die westliche (orrinella eissoides, Hhrocephalus Rüppellü den südafrikanischen Zurocephalus anguitimens. Urolestes berührt nur die südliehsten Grenzen des Nil- gebietes, Dryoscopus- fun: bris und Dryoscopus hamatus die südöstlichen. Der stattliche, angeblieb auch in Abessinien vorkommende Zanius ex- eubitorins bewohnt das Ufer des Kir und Ghazal, im benachbarten Djur-Land scheint er nach meinen Beobachtungen bereits zu fehlen. Aus der Familie der Raben zeigen sich wenige Arten, die mit Ausnahme von Piilostomus senegalensis auch numerisch nur schwach vertreten sind, nämlich Corvus scapulatus), in höheren Gegenden Cor- vultur erassirostris. Der Buschwald und die Viehtrifte wimmeln dagegen von Glanz- staaren, als Lamprotornis aenea und Lamprotornis purpuroptera, Lam- procolius chalybaeus, Lamprocolius chalcurus, Lamprocolius chloropterus, Lamprocolius auratus orientalis, Notauges supe,bus und Pholidauges leu- cogaster. Notauges chrysogaster erreicht südwärts wohl kaum den Kir. Dilophus carunculatus erscheint hier und da, ist jedoch nicht se- dentär. Unserem tropischen Gebiet fehlen !zwar die farbenprangenden, grossschnäbligen westlichen Kernbeisser und Weber, wie Sycobius, Sym- plectes, Spermospiza, Pyrenestes, aber doch sind die finkenartigen Vögel im Allgemeinen sehr reichlich vertreten, sowohl an Arten als zum Theil in Bezug auf Individuenzabl. Ich zähle speciell noch folgende Arten auf: Textor Dinemellü, Hyphantornis larvata, Hyphantornis badıa, Hyphantornis atrogularis und Hyphantornis taenioptera; Euplectes flammi- ceps und Euplectes franciscana, einzeln auch Euplectes afra, Phulagrus melamorhynchus, der central- und nordost-afrikanische Vertreter des südlichen Philagrus Mahali; Hyphantica haematocephala (im Westen durch Ayphantica erythrops ersetzt); Penthetria macroura und Fenthe- tria eques;, die auch im Süden weit verbreitete Urobrachya awilaris geht nordostwärts bis zum Sobat; der ebenfalls zum Theil dem Süden an- gehörige Coryphegnatus albifrons lebt paarweise in den Sumpfwäldern des untern Kir und des Gazellenflusses. Oriygospiza atricollis; Sper- en — XL — mestes cucullata, neben Lagonostieta rufopicta, Zonogastris phoenicoptera, Haplopyga coceinio-frenata, Lychnidospiza melanogastra, Rhodopyga rho- dopsis, Lagonostieta nigricollis, Sporaeginthus subflavus, Crithagra barbata. Nigrita Arnaudii ist nur auf einen kleinen Theil unseres Beobachtungs- gebietes zwischen Djur und Kir beschränkt; allgemeiner verbreitet sind Haplopyga astrüd, Habropyga cinerea, Sporopipes frontalis, Sporo- thlastes fasciatus, Hypochera nitens, Passer Swainsonü, Gymmorhis dentata, Crithagra leucopygia, Vidua Verreauxii und Vidua principalis, dagegen fehlen Texwtor Alecto,# Passer domesticus und seine Verwandten, Zasser Lichtensteinü u. a. m. In den höhergelegenen Gegenden der tropischen Region dürfen wir noch einige Lerchenformen vermuthen, mehr nach Norden zu, wie im Gebiet des Gazellenflusses habe ich nur Coraphites leucotis, sowie Geocoraphus modestus und Geocoraphus infuscatus, angetroffen. Der abessinische Colius leucotis wiederholt sich hier, im Süden er- scheint überdies Colus siriatus; die weitverbreiteten Ochsenhacker (Buphaga erythrorhyncha und Buphaga africana) fehlen nicht. Schizorhis zonura und Schizorhis leucogastra sind nur aus Ost- und Centralafrika nachgewiesen, dem Gebiet des Kir und Ghazal aus- schliesslich eigenthümlich ist Turacus leueolophus, zugleich die einzige hier vorkommende Art der ganzen Gattung. Wie überhaupt im Gegensatz zu Amerika, Asien, Polynesien und Australien der ganze afrikanische Continent wenig Papageiformen aufzuweisen hat, so finden sich in unserer tropischen Region nur fünf Arten: Pronias Meyerü, Pionias rufiventris, Pionias fuscicapillus, Palaeornis cubieularis, Psittacus erythracus und Agapornis pullaria. Letztere zwei Arten reichen vom tropischen Westen nur ;in die südwestlichsten Grenzen unseres Gebietes herein. Der rothsehwänzige Papagei ist übrigens in neuester Zeit auch im Westen des Tanganjeka-Sees auf- gefunden worden *), so dass sein Verbreitungsbezirk ein ziemlich be- trächtliches Areal umfasst. Namentlich auf wilden Feigen und Zizyphus zeigen sich dagegen mehrere eigenthümliche, theils farbenprächtige Bartvögel, wie Pogonor- hymehus Rolletü, Pogonorhynchus leucocephalus, Pogonorhynchus diadematus neben Trachyphonus Arnaudü; im Süden Pogonorhynchus torquatus; weiter verbreitet ist Pogonorhynchus bidentatus, Megalaema chrysocoma und Trachyphonus margaritatus, welch letzterer aus dem subtropischen noch in unser Gebiet hereinreicht. Aus der Familie der Spechte müssen wir anführen: Picus schoanus, (P. minutus?), Pieus obsoletus, Pieus goörtan und den neuen, dem west- lichen Pieus punctuligerus zunächst verwandten Picus balius. Sollte sich Indicator barianus als eigene Art bestätigen, so würden vier verschiedene Honigkukuke auftreten, nämlich ersterer und Indi- cator Sparrmanniü, Indicator major und Indicator minor; ferner Chryso- coceyx Ülaasii und Chrysococeyz cupreus, wohl auch Chrysococeyx sma- ragdineus. Andere eigenthümliche Arten von Cuculus fehlen, indem wir *) Kirk, Ibis 1874. p. 186, — IM — — nur Cuculus canorus als Zugvogel, Cuculus ruficollis, Centropus monachus, Coccystes glandarius, Oxylophus afer, wahrscheinlich auch Oxylophus jacobinus beobachtet haben; nach Antinori käme Uueulus solitarius, nach Speke im äussersten Südosten ein Zanclostomus vor. " Die Familie der Tauben ist, was Artenzahl anbelangt, schwach vertreten; allgemein noch Turiur senegalensis, minder häufig Oena ca- pensis und Chalcopeleia afra, stellenweise in Schaaren Treron Waalia, im südöstlichsten Theile des Nilgebietes Treron nudirostris; Columba guineensis scheint an diejenigen Uferlandschaften gebunden, wo die Doleb-Palme auftritt. Im Gebiet der Kidj-Neger soll eine sehr kleine, metallisch glänzende Taube (Uhalcopeleia?) angetroffen werden. Das nordöstliche Perllubn (Numida ptilorhyneha) gehört allent- halben zu den gewöhnlichen Erscheinungen; dazu gesellen sich im Süden und Osten Numida coronata und Numida Grantü. Die seltene Piernistes Oranchiü scheint ebenfalls auf wenige südlichere Distriete beschränkt. Francolinus Rüppelliüi fand ich am Kir und in der Gegend der Meschra el Reg, zwei neue Arten, Francolinus Schlegelü und Francolinus icterorhynchus, im Djur-Gebiet; bier noch den niedlichen Pillopachys ven- tralis. FPrancolinus Grantü dürfte ausschliesslich den Südosten unseres Gebietes und die Sauahelküste bewohnen, wie auch Fierocles deeoratus ; im Waldgebiet des Djur lebt paarweise Pierocles tricinetus. Coturnix Delegorguei muss Brutvogel sein; sie wird übrigens während der trockensten Jahreszeit nicht gefunden. Die Gattung Turnix fehlt, so- viei bekannt, gänzlich. In troekenen Gegenden treiben sich oft grössere Familien von Straussen herum. Die wie letztere zumeist mehr die Steppenlandschaft bewohnen- den Trappen sind: Otis arabs (die ich noch am Sobat erlegte), Oßs Burchellü (Dar Bertat), Otis Hartlaubü und vielleicht Otis melanogaster ; ferner Otis Denhamü, Otis senegalensis und angeblich auch O&is afra. Glareola nuchalis, am Weissen Nil entdeckt, soll auch in Abessinien auftreten; Oedienemus affınis erhielten wir im Djurland und vom Bari- Gebiet; Cursorius einctus ebenfalls aus der Gegend von Qondokora; fast so selten als letzterer zeigt sich Cursorius chalcopterus, möglicher Weise auch Cursorius bieinctus; Öursorius europaeus und COursorius senegalensis fehlen dagegen. Alle in der egyptischen und subtropischen Zone beobachteten Kiebitze mit Ausnahme von Sarciophorus tectus, Chettusia gregaria, Chet- tusia flavipes, sowie Lobivanellus albieeps treten ebenfalls noch im Gebiet des oberen Weissen Nil auf, zugleich auch Zemiparra crassirostris, die sich südwärts bis zum Zambezi und zur Delagoa-Bai ausbreitet. Zu den gewöhnlichsten Erscheinungen gehören Grus pavonina, Oi- conia episcopus, Ciconia Abdimi, Lrptoptilos, nur paarweise und grössere Distriete innehabend der Sattelstorch. Platalea tenuirostris, Ibis aethio- pica und Anastomus scheinen wie die weissen Störche zu wandern; Ibis Hogedash und Scopus halte ich für Standvögel. Alle Reiherarten Egyptens und Nubiens besuchen auf ihren Wan- derzügen den Weissen Nil; dort ansässig sind Ardea Goliath und Ar- — IN — dea atricollis; Ardea Sturmü, Ardea leuconotus und Ardea ardesiaca könn- ten wohl streichen oder wandern. Merkwärdig ist der Umstand, dass. ich im März am Sobat zahlreiche junge Nachtreiher beobachtete, welche ohne Zweifel nicht weit von jener Gegend ausgebrütet wor- den waren. Als ausschliesslich unserem Gebiet eigenthümlich verdient der Schuhvogel (Balaeniceps rex) hervorgehoben zu werden. Derselbe be- wohnt die Schilfdickichte zwischen dem 9.° und 6.° nördlicher Breite. Porphyrio Allenü und Ortygometra nigra beleben ebenfalls die Sumpfregion; in der Umgegend von Qondokoro im Bari-Land wurden einige Exemplare der aus dem Südosten und Stidwesten Afrikas nach- gewiesenen Ortygometra egregia erbeutet. Als allenthalben an den Gewässern lebend erwähnen wir Parra africana, Graculus africanus, Plotus Le Vaillant, Dendrocygna viduata, Sareidiornis, Plectropterus gambiensis, einzelner ist Dendrocygna fulva und Eulabeornis Rougetü, sowie die südliche Form von Pelecanus onocrotalus. Noch muss ich bemerken, dass ich im Gebiet des Abiad einige weitere Arten von Vögeln gesehen, jedoch nicht eingesammelt habe, wahrscheinlich Gypohierax angolensis (Kosanga), einen Nettapus und eine Podica (die beiden letzteren in der Gegend des Reg-Sees). Auch erzählten mir Eingeborene und Sklavenhändler vom Vorkommen meh- rerer besonderer Papagei-Arten und eines nicht flugfähigen, düster gefärbten Vogels von der Grösse einer Trappe, der eine nächtliche Lebensweise führen und sich den Tag über im dichtesten Gestrüpp des Hochwaldes verborgen halten soll. Die Gebirgsregion unseres Forschungsgebietes, welche Ha- besch, Schoa und einige noch wenig erschlossene Strecken Ost- und Central-Afrikas einnimmt, ist wohl nur als ein besonderes Glied der subtropischen und der tropischen Zone zu betrachten. Von Hamasien (16.° N. Br.), der Nordgrenze des eigentlichen abessinischen Hochlands, verlaufen mehrere Gebirgszüge nach Norden, östlich sich meist steil nach dem Strandgebiet des Rothen Meeres, west- lich in mannigfaltig gegliederten Rücken und Stufen nach dem Barka hin abdachend. An sie reihen sich nordwärts bei Agiq (18.° N. Br.) weitere Höhenzüge an, die ununterbrochen bis Sues fortsetzen. Die ersteren Distriete können wir als das Gebiet der Habab be- zeichnen; dieses umfasst die Landschaften der Mensa, Bogos, Marea, Az-Tekles, Az-Temariam, Az-Hibtes und theilweise der Beni Amer; ein vielfach durch Regenströme zerrissenes Terrain mit einzelnen bis 8000 Fuss Höhe erreichenden Spitzen. Die dortigen Gebirge tragen übrigens nicht mehr das geognostische Gepräge der Plateaux von Habesch, indem sie meines Wissens nur aus Urgebirgsmassen zu- sammengesetzt sind, welche ketten-, kamm- und domartig auftreten und keine geschlossenen Massivs bilden. *) *) Die für das Iabab-Gebiet charakteristischen Säugethiere sind Antilope tilonura und Lophiomys lmhousä, D — ü —_- # Im Osten zumeist schroff aus den -Wüstenflächen des Samhar-, Danakil- und Adel-Landes aufsteigend, gelangen die Plateaux von Habesch und Schoa zu einer durchschnittlichen Meereshöhe von 8000 bis 10,000 Fuss. Sie scheinen im Allgemeinen eine nördliche und westliche Neigung anzunehmen und verflachen sich stufenweise nach den Steppen von Ost-Senar. Die hauptsächlich am Ostabfall dieses Hochlandes und in den tiefen Schluchten des Takazie und seiner Zuflüsse zu Tag tretenden Urgebirgsformationen (Granit, Gneis und Urthonschiefer) sind an einigen wenigen Stellen, zumal in Tigrie, von Sandsteinen und jurasischen Kalken überlagert. Auch im Süden des Tana-Beckens bricht ein leberfarbener Sandstein. Diese Sandsteine gehören jedenfalls einer älteren Periode an, als die Kalke. Verschiedene Reisende lassen auch Kreidegebirge in Abessinien auftreten, eine Angabe, deren Richtig- keit noch nicht festgestellt ist. Die Central-Alpen von Tigrie, Amhara, Schoa und Godscham be- stehen im grossen /Ganzen aus vulkanischen Gebilden, wie Basalt, Trapp und Trachyt. Die beiden ersteren sind zumeist in ungemein mächtigen horizontalen Plateaux abgelagert, letztere bilden die höch- sten Spitzen, welche den Trapp und Basalt durchbrochen haben und im Ras Detschen, Amba-Ras, Buahit, Selki& und Aba-Jared in Semien, sowie im Guna in Begemeder 13,000 bis 14,000 Fuss, im Kolo und Djimba im Wologebiet wohl 15,000 bis 16,000 Fuss Meereshöhe er- - reichen. Auch die gewaltigen Gipfel im Süden des Tana-Sees, in Godscham und Madscha, sowie diejenigen östlich von den Quellen des Takazic dürften denen von Semien an Höhe kaum nachstehen. In den ungeheuern Massivs von Trapp und Basalt erscheinen spaltenartig steile und enge Thalschluchten eingerissen. Mehrere kes- selähnliche Einsenkungen, wie das Tana-Becken, der Aschangi und Haik, sind von stattlichen Seen erfüllt. Die vulkanischen Gesteine, besonders die Wacken, besitzen nicht selten einen so beträchtlichen Eisengehalt, dass dieselben zur Ver- hüttung tauglich sind. Die Trappe enthalten zahlreiche Gänge von Obsidian und Pechstein. Gewisse Laven, Trappe und Wacken, die Analzimgesteine West-Abessiniens und verschiedene doleritische Fels- arten zersetzen sich in eine äusserst fruchtbare, thonige, rostfarbige Dammerde, welche an geeigneten Oertlichkeiten in Schluchten, Bänken und Mulden ablagert. In Bezug auf ihre meteorologischen Verhältnisse erscheint die Bergregion von der Natur ganz besonders begünstigt. Ihr Clima ist ein wahrhaft paradiesisches. Ungeachtet der tropischen Lage ist die Temperatur der Hochländer eine sehr gemässigte. Sie sinkt jedoch selten unter den Gefrierpunkt, weil die in den benachbarten Tief- ländern und Schluchten erwärmte Luft beständig nach oben strömt. Regelmässige Sommerregen treten zwischen Juli und September ein, während die südlichen Provinzen auch eine Frühjahrs-Regenzeit ge- niessen. Ueberdies fallen selbst während der trockenen Periode nicht selten Gewitterregen und stets Thau in grosser Menge. Neben meh- — LI _—— reren Gebirgsseen finden sich überall auf den Plateaux und ihren Stufen Sümpfe und Quellen, in allen Schluchten rieseln klare Wild- bäche, welche sich nach kurzem Lauf zu stattlichen Flüssen vereinen. Der Abessinier unterscheidet in seinem Vaterlande zwei beson- dere Höhenzonen, nämlich diejenige des Tieflandes, dieQuola, welche zum Theil unserer subtropischen Zone entspricht, und die des Hoch- landes, die Dega.*) Das unterste Glied der Quola heisst Mazaga und wird dasselbe wegen der dort herrschenden Fieber gar nicht, oder nur stellenweise bewohnt, da und dort jedoch von den benachbarten, höhergelegenen Niederlassungen aus mit Büschelmais und Negerhirse bebaut. Wald-Antilopen (Antilope Defassa neben Antlope bubalis, Antilope ' sörepsiceros und Antilope saltiana), Nashörner, Elephanten, Wildschweine und Büffel bevölkern diese unwirthlichen, häufig feuchten Striche, wo Hoch- und Buschwald mit ausgedehnten Grasdickichten wechseln. Die eigentliche Quola erstreckt sich von 2000 Fuss auf 5000 bis 5500 Fuss Meereshöhe. Wie in der angrenzenden unteren Dega wäre die Baum- vegetation hier eine weit reichlichere, wenn dieselbe nich# durch Aus- roden des Waldgrundes und durch das regelmässige Abbrennen des Hochgrases in hohem Grad geschädigt würde. Jenes Verbrennen der Steppengräser findet im Spätherbst und Winter statt, angeblich um das frühere Hervorsprossen von jungem, zarterem Futtergras zu beför- dern, gelegentlich auch Behufs der Jagd. Da der Boden fast aus- nahmslos selbst in den mit Büschen und Bäumen bestandenen Gegen- den mit einer Decke von schilfartigen Gramineen bewachsen ist, welche zu einer Höhe von 4 bis 6 Fuss anschiessen und bald nach der Regen- zeit vollkommen dürr werden, so zerstört das Feuer nicht selten auch Hochstämme, es erstickt die jungen Keime eines zukünftigen Wald- bestandes und vernichtet die schützenden, befeuchtenden und zu- gleich düngenden Schichten von abgefallenem Laub, sowie die schwächere Strauchvegetation. Waldlosigkeit gehört somit nicht zum ursprünglichen Charakter der Quola; der Reisende stösst namentlich in unbewohnteren Gegenden häufig noch auf sehr ausgedehnte Flächen, welche als wirklicher Wald angesprochen zu werden verdienen. Die mannigfaltigsten und stattlichsten Baumformen finden sich vorzugsweise am Fuss der Berglehnen, in engeren Thälern und längs der zahllosen Wildbäche, wo Hochholz, Buschwald und Schling- pflanzen häufig vollkommen undurchdringliche Dickichte bilden. Während der trockenen Jahreszeit verlieren die Wälder der Quola ihren Blätterschmuck zum grössten Theil. Besonders hervorragende Baumarten dieser Region sind neben ver- schiedenen Akazien namentlich Sykomoren, Kigelien, Adansonien, Ta- marhinden, Stereulien, Eisenholz (.Dahlbergia), Weihrauch (Boswellia) und Bambus, welch letzterer nicht selten meilenweit die Gehänge bedeckt. Hin und wieder erscheinen bereits Erythrinen, Cordien, Gardenien, Cassien, auf der oberen Grenze des Gebietes der riesige Qolqual (Euphorbia *) Vergl.“Heuglin, Abessinien (Jena 1868) p. 220 ete. .— UL — * habessinica), welcher übrigens bis auf 9000 Fuss ansteigt, dann der abessinische Oelbaum (amharisch Woira). ; Zugleich mit Büschelmais baut der Abessinier hier Sesam, Baum- wolle, Tabak, Quizotia olifera, Carthamus, eine Leguminose (amharisch Adagora), sowie eine kleine Art von spanischem Pfeffer; in der oberen Quola gedeiht Zleusine, Waizen, hin und wieder auch Gerste, welche noch auf 12,000 Fuss vorkommt; stellenweise der Kaffeestrauch. Das Kameel eignet sich nicht für rauhe, weglose Gebirgsgegen- den; Pferde, Esel und Maulthiere züchtet man allgemein; auch ist der ausserordentliche Reichthum an Rindvieh, Schafen und Ziegen in ver- schiedenen Rassen hervorzuheben. Wie die untere Quola nach ihrem Vegetationscharakter und ihrer geographischen Lage zu unserer subtropischen Zone gehört, so zeigt hier auch das animalische Leben viel Uebereinstimmung mit letzterer. Natürlich fehlt der Strauss und die meisten anderen Wüsten- und Steppenvögel. Besonders erwähnen müssen wir des Vorkommens folgender Arten: Falco ardosiacus; Spizaötus bellicosus; Nectarinia affınis jund Necta- rinia Jardinei; Cotile cincta;, Atticora peristoptera, Oeryle ma.cima, Alcedo cyanostigma, Alcedo pieta und Alcedo semitorquata; Eurystomus afer, Me- rops Lafresnayei, Sazicola lugubris, Sawicola Brehmiü, Saxicola leucolaema, Philothamna seotocerca, Thamnolaea semirufa, Thanınolaea albo-scaptılata und Thamnolaea rufo-cinerea; Pentholaea albifrons; Eremomela_ griseo- flava; Tricholais elegans; mehrere Drymoeca- und Orsticola-Arten, Zosterops habessinica und Zosterops. poliogastra (beide letzteren bis hoch in die Berge ansteigend), Zosterops senegalensis; Motaeilla longicauda, Hyphan- tornis Guerini und Ayphantornis habessinica (= H. larvata), Gymnorhis pyrgita, Lagonosticta rubricata und Lagonosticta larvata; Habropyga fre- nata, Coccopyga Ernesti, Spermestes cucullata, Sporaeginthus subflavus, Ortygospiza polyzona; Euplectes Petiti; Penthetria laticauda, Penthethria mascrocerca und Penthetria macroura; Fringilaria septemstriata; Turdus icterorhynchus, Orateropus leıcopygius; Malaconotas humeralis; Muscicapa planirostris; Oriolus monachus ; Corythaix leucotis; Schizorhis zonura; Pogo- norhynchus melanocephalus, Pogonorhynchus habessinicus und Pogono- rhynchus undatus, Megalaema uropygialis; Honig- und Glanz-Kukuke, Quculus clamosus, Palaeornis cubicularis, Pionias Meyerü, Pionias flavifrons und Pionias eitrino-capilus; auch Agapornis Tarantae reicht bis zur Quola hinab; ferner Treron Waaha; Francolinus Clappertonü, Franco- linus Erkelü und Francolinus gutturalis (die beiden letzteren ziemlich hoch in’s Gebirg ansteigend), Pilopachys, Pterocles trieinctus und Pierocles gutturalis, letzteres Wüstenhuhn das einzige Glied dieser Gattung, das noch im centralen Habesch und Schoa beobachtet wurde und zwar stets an der oberen Grenze der Quola; Charadrius tricollaris; Lobiva- nellus senegalensis. Die vermittelnde Region zwischen Quola und Dega oder dem eigentlichen Hochland bildet die Woina-Dega, so genannt, weil hier der vielleicht schon zur PBlüthezeit der Meroitischen Herr- schaft und dann wieder im XVI. Jahrhundert durch die Portugiesen NE er re DE Ben are N te.d ’ 6 DE IrSr Are {r kr ZSULHE Im eingeführte Weinstock (amharisch Woina, vom griechischen oivog) in einer Ueppigkeit gedeiht, wie kaum auf anderm Boden. * Die Woina-Dega erstreckt sich von 5500 bis auf 7500 Fuss Meereshöhe, an einzelnen besonders günstigen Stellen wohl noch um 1000 Fuss höher. | Aethiopiens Hauptstadt Gondar, am Rand des weiten Tana- Beckens 6800 Fuss hoch gelegen, weist nach den Beobachtungen un- serer Expedition eine mittlere Jahrestemperatur von 17,5° C. auf. Nach Rüppell betrüge sie 16,1° R. **) Ein immergrüner, äusserst mannigfaltiger Baumschlag, theils von riesigen Formen, kennzeichnet diese Zone, in welcher ein ewiger Frühling herrscht. Wälder von Bananen (Musa Enzete) bedecken manche Thal- schluchten; die Ufer vieler Bäche sind eingerahmt von langen Reihen schlanker Palmen ( Phoenix). Besonders zu erwähnende Culturpflanzen sind ausser Wein, Kaffee und Enzet, Citronen, Granaten, Pfirsiche, die seit 40 Jahren eingeführte Kartoffel, Waizen, Einkorn, verschie- dene Zleusine-Arten (amharisch Daqusa), Eragrostis (amharisch Tiff), Carthamus, zahlreiche Hülsenfrüchte (Faba vulgaris, Pisum, ÜOicer, La- thyrus, Ervum), Lein, Mais, mancherlei Gemüse, Capsicum. Als Luxus- pflanzen baut man Myrthen, um Gondar viele Drachenbäume (.Dra- caena), zu Einzäunungen und als Dachbedeckung aber Arundo donaz. An den Ufern der Wildbäche erheben sich herrliche Gruppen von Feigen und Sycomoren, auf den Plateaux und an den Gehängen neben dem Qolqual Oelbäume von der Mächtigkeit der grössten Eichen; Oroton, Cordia, Syzygium, Erythrina und Akazien überragen duftende Gesträuche von Jasmin, Carissa, Hypericum, Cassia, Pterolobium, Rumen, Clematis, Rhamnus und Capparideen. Manche Stämme sind derart be- deckt von üppig wuchernden Loranthen mit ihren lederglänzenden Blättern und langen Röhrenblüthen, dass alles Laubwerk des Mutiter- baumes erstickt wird; wieder andere von schmarotzenden Orchideen (Angraecum) mit abenteuerlich geformten, die weite Umgegend in Duft badenden Blumenrispen. Einen höchst eigenthümlichen Eindruck unter allen diesen tropi- schen Pflanzenformen gewährt der Ded, ein die Dimensionen der Tanne erreichender Wachholderbaum.. Ungemein reich vertreten ist auch die Insektenwelt, darunter mehrere Equites-Arten, Goliathiden, riesige und glänzend gefärbte Ce- tonien, Cerambyceen und Bupresten. Zu den charakteristischen Säuge- thieren der Woina-Dega gehört ein ARhrzomys, verschiedene Busch- Antilopen (namentlich Antzilope Decula, Antilope Madoqua und Antilope redunca), mehrere Herpesten, Ayrax, besonders aber die Querieza *) In Meroö und Saba wurde zur Zeit der Ptolemäer und Römer Wein gebaut. Auch erwähnt die Aksumitische Inschrift, deren Ursprung in das III. Jahrhundert un- serer Zeitrechnung verlegt wird, dieses Getränkes. - **) Ueber die meteorologischen Verhältnisse Abessiniens vergl. Bruce, Voyage V. p. 269—328. — Rüppell, Reise nach Abessinieu II. p. 434—448. a NE = (Colobus Quereza), welche übrigens stellenweise weiter in die Quola hin- abreicht; auch ein eigenthümliches Schwein (Nyetochoerus Hasama, Heugl.) haust in den Diekungen; an den Bächen und Seen mehrere Otter; im Tana wahrscheinlich ein Manatus. } Sehr viele Vogelformen der Quola steigen auch in die Woina- Dega herauf, so Corytharx leucotis, Pionias flavifrons und Pronias ci- trino-capillus, Agapornis Tarantae (nicht aber Pionias Meyerii und Pa- lasornis), die Goldkukuke u. a. m. Zu erwähnen sind ferner Nisus rufiventris, Buteo augur, Caprimulgus poliocephalus, der grosse kupfer- braune Honigvogel (Nectarinia tacaziena) neben der farbenprangenden Nectarinia cruentata; Phyllopseuste umbrino-virens, Curruca lugens und Curruca habessinica; die Brillensänger (Zosterops), zahlreiche Staffel- schwänze, namentlich Cisticola robusta; Hirundo puella, Herundo me- lanocrissa; Atticora griseopygia ; Muscicapa minuta; einige Steinschmätzer (Saxicola frenata, Samicola lugubris), Turdus semiensis, Bessornis semi- rufa, Corvus capensis, Archscorax crassirostris, Habropyga subflava, Orty- gospiza polyzona, Sporothlastes erythrocephalus, Citrinella eitrinellowles und Oitrinella melanops, Foliospiza zanthopygia, Euplectes afra und Euplectes capensis var. minor, Macronyz flavicollis, Hyphantornis habessinica, @eo- coraphus elegantissimus, Bucorax habessinicus, Buceros eristatus und Bu- ceros Hemprichü; Otis melanogaster, Vanellus melanopterus, Bulabeornis Rougetü, Ibis caruncwata und ibis comata; Fulica eristata, Ortygometra nigra; Anas leucostigma, Anas an und Anas erythrorhyncha. An den oberen Grenzen der Woina-Dega beginnt die Region des ‚schönen Kuso-Baumes (.Drayeria), der in lichten Beständen bier und da weite Flächen bedeckt; der Qolqual und Ded, Sparrmannia africana und Oelbäume reichen auf 9500 bis 11,000 Fuss. Dichte Gebüsche von Jasmin, Rosen, Hypericum, Myrsine, Heliochrysum und Spargeln beleben die Gehänge und Ufer der Wildbäche; selbst gewaltige Eıy- tbrinen und Sycomoren zeigen sich noch an günstigen Oertlichkeiten. Mit 10,000 und 11,000 Fuss nimmt die Flora einen mehr und mehr alpinen Charakter an. Wir treten hier in den Gürtel der baum- artigen Haide (Zrica), welche geschlossene Waldpartien zusammen- setzt und von deren Aesten lange graugrünliche Bartflechten herab- hängen. Ebenfalls als kräftiger Baum zeigt sich hier noch ein Hy- pericum. Dann folgen grüne Matten mit zahllosen, häufig europäischen Arten ähnlichen Krautpflanzen (Salvia, Scapiosa, Primula), über wel- chen neben üppigen Alo&n die herrliche Djibara (Ahynchopetalum) ragt, aus deren Dracaenen-artigen Blätterbüscheln eine mehr als fussdieke und 6 bis S Ellen hohe Blüthenkerze emporsteigt. Sie lebt gern ge- sellsehaftlich, auf humusreichen, feuchten, von Wind geschützten Stellen ; während mehrere holzige Kopfdisteln (Echinops) mit mächtigen, knor- rigen Stämmen und kopfgrossen rothen Blüthenballen an trockenen Gehängen und im Felsgrund gedeihen. Wohl ursprünglich nicht hier heimisch findet sich in Amba-Tschara, am Guna, angeblich auch in Godscham und Schoa eine Rotang-Art (amharisch Qirgeha) von ganz enormen Dimensionen. Auf einer Höhe von 12,000 Fuss hört nach und nach alle Strauch- en — a A en vegetation auf; selbst der Graswuchs wird spärlicher und verkümmer- ter; die höchsten, zugleich wiederum mehr schroffen Gipfel bieten nur kahle Wände. Trotz ihrer beträchtlichen Erhebung erreichen selbst die höchsten Spitzen von Semien, Begemeder, Lasta und des Wolo-Gebietes kaum die unterste Grenze des ewigen Schnees. Im Monat Januar beobach- teten wir am Selki&e auf 12,000 bis 13,000 Fuss hettige Reifen und Eis; an den Nordgehängen, in Klüften und an Felsmauern standen mäch- tige Firnbänke an, die wohl durch viele Jahre nicht verschwinden. - Zu Ende März war ein grosser Theil des Kolo-Gebirges mit Schnee bedeckt; die häufigsten Niederschläge von Firn finden jedoch im Juli und August statt. Waizen und Einkorn, sowie verschiedene Hülsenfrüchte gedeihen noch trefflieh in der mittleren Dega; der Gerstenbau reicht an gün- stigen Stellen über 12,000 Fuss hoch hinauf. Auf den Matten der subalpinen Region haust der abessi- nische Steinbock; ein grosser Fuchs (Canis semiensis) durchstöbert dieselben Regionen nach den dort ungemein zahlreichen Ratten und dem eigenthümlichen Oreomys iypieus, Heugl. Auch Rhizomys splendens erscheint noch an der oberen Grenze des Holzwuchses. Grosse Heer- den von Erdpavianen (Macacus Gelada, amharisch Dschelada und Ma- cacus obscurus, amharisch Tokur Zindschero) sonnen sich behaglich am Rand der Abgründe. Auf den letzten Felsen heimathet der südliche Bartgeier (Gypaötus nudipes), wenig tiefer der ebenso stattliche, aber weit kühnere Kaffer-Adler (Aguda vulturina). Um schwindelnde Tra- chytgesimse schwärmen Schaaren von Alpenkrähen (Fregilus graculus) und Colonien von grossen Seglern (Cypselus melba neben COypselus aequatorialis). Aber selbst äusserst zarte, ächt tropische Vogelformen beleben noch die stets von mächtigen Luftströmungen umbrausten Ge- hänge hoch über allen menschlichen Ansiedlungen; der farbenpräch- tigen Nectarinia famosa bin ich niemals unter 11—13,000 Fuss be- gegnet, gleichzeitig hin und wieder auch der Nectarinia tacaziena. Schwätzende Flüge des schwarzköpfigen Zeisigs (Ciürinella nigri- ceps) schwirren um Steingeröll und Felstrümmer, einzelner Saxicolinen (Sazxicola sordida, Pratincola albo-fasciata und Pratincola semitorquata). Ein Glanzstaar ( Olgomydrus tenuirostris) klettert Saamen oder Insekten suchend an den Blüthenkerzen der Djibara.. Aus diehtem Gebüsch von Haide, Jasmin oder Aypericum schmettert der wunderbare Schlag von Aegithalopsis Galinierü und der abwechselnde (Gesang von .Dra- dypterus cinnamomeus. Eine eigenthümliche kurzschnäblige Gans (Dranta cyanoptera) bewohnt paarweise die Bäche und stagnirenden Gewässer der Hochebenen, um welche gleichzeitig sich eine Sumpfschnepfe (Gallinago macrodactyla) angesiedelt hat. Schwarzköpfige Lappen- kiebitze (Lobivanellus melanocephalus) und schwarzflüglige Steppen- kiebitze tummeln sich auf Hochmooren und Wiesenland. Verschiedene Geier, der Augur, der Raubadler, der Tachiro, Bubo capensis, Otus habessinieus und Syrmum Woodfordü, Püorhinus albirostris, Calandritis cinerea, eine Haubenlerche (Galeria eristata, var.), Cuculus solitarius, Bu- — IN — _ ceros Hemprichü, Hirundo melanocrissa, Hirundo puella, Caprimulgus po- liocephalus, Ibis carunculata und Ibis comata steigen bis gegen 11,000 Fuss an, in kaum geringeren Höhen sah ich zuweilen Bucorax habes- sinicus, Ardea alba, Ibis aethiopica, ferner Rallus Rougetü, Sawicola lu- gubris und Sawicola frenata, Turdus olivacinus, Parus leuconotus, Bra- dyornis chocolatina, Junz aequatorialis, Turtur lugens, Chalcopeleia chalcea (bronzina, Rüpp.), Columba albitorques und Oolumba arquatrix, endlich Francolinus icteropus.. Nach Rüppell käme selbst der europäische Mauerläufer (Tichodroma) vor; von anderen ebenfalls zum Theil nörd- lichen Vögeln trifft man hier ständig ansässig Gallinula chloropus und Podiceps minor. Obwohl sich unmittelbar an Habesch anschliessend und auch in Bezug auf Gesteinsverhältnisse und Relief vollkommen mit ersterem übereinstimmend, müssen wir Schoa sowie die südlich davon ge- legehen Reiche Kafa und Niarea als ein Glied der tropischen Region betrachten. Freilich mangeln auch hier die abessinischen Thierformen nicht ganz, aber sie zeigen überwiegend verwandtschaft- liche Verhältnisse einerseits zur Fauna des Kir, andererseits zu der- jenigen der Stufenländer des Somalgebietes. Die natürliche Nordgrenze von Schoa fällt ungefähr mit der poli- tischen zusammen, auf den 10. Grad nördlicher Breite. Es war mir nicht vergönnt, das Innere dieses in geographischer, wie in natur- historischer Beziehung noch wenig erforschten Gebirgslandes zu be- suchen, und die zoologischen Nachrichten, welche Rochet, Harris und Andere tiber dasselbe liefern, sind sehr dürftiger Natur. Von besonderen Säugethieren kennen wir zwei eigenthümliche Wühlmäuse, Zeterocephalus glaber und Rhizomys macrocephalus. Von schoanischen Vögeln sind bis jetzt folgende Arten nachgewiesen: @y- paötus nudipes, zwei eigentliche Geier, Neophron piüeatus und Neophron perenopterus; Falco semitorquatus, ? Falco lanarius, Agwla rapax, Agula vulturina, Spizaötus oceipitalis, Helotarsus, Polyboroides capensis, Gypoge- ranus, Milvus Forslalü, Bubo capensis,; Ooracias habessinica, Burystomus afer, Irrisor minor, Alcedo semicoerulea, Alcedo semitorquata; Merops nu- bicus, Merops Bullockü; Nectarinia tacaziena; Addon leucoptera,; Argya rubiginosa;, Crateropus leucopygius (= Or. limbatus, Harris); Melaenornis edolioides , Bradyornis chocolatina , Cisticola robusta ;; Aegithalopsis Galinierit ; Laniarius humeralis; Burocephalus Rüppellü; Chlorophoneus sulphurei- pertus; Terpsiphone melanogaster; Archicorax crassirostris; Notauges su- perbus, Lamprotornis porphyroptera; Hlyphantornis habessinica und Ay- phantornis intermedia; Textor Dinemellü; Philagrus melanorhynchus; Sy- cobius melanotis; Buphaga africana; Bucorax habessinicus, Buceros cri- status, Duceros nasutus und Duceros erythrorhynchus; Schizorhis zonura, Schizorhis leucogastra und Schizorhis personata; Turacus leucotis; Pionias rufwentris, Pionias flavifrons und Agapornis Tarantae; Pogonorhynchus bidendatus, Junx aequatorialis; Pieus schoanus und Picus spodocephalus; Treron habessinica; Francolinus psülolaemus, Francolinus pileatus (= Fr. schoanus, Heugl.) und Francvlinus Erkelü; Numida; Pieroeles gutturalis; a EVER j0Sı ae ' Struthio camelus (Tiefland); Otis senegalensis, nach Harris selbst Otis arabs; Leptoptilus crumenifer; Himantopus; Fulica eristata; Ibis aethio- pica; Miycteria senegalensis; Grus carunculata; Sareidiornis melanotus ; Chenalopex aegyptiacus; Brania eyanoptera; Graculus lucidus und Plotus Le Vaillant. Es ist eine bemerkenswerthe Erscheinung, dass viele in Abessi- nien und Schoa heimische Gebirgsvögel im oberen Gebiet des Weissen Nil (südlich vom 8.°N. Br.) Bewohner des Flachlandes sind, während sich im Osten ihre Verbreitung in der oberen Quola und in der Dega um 2 bis 8 Breitengrade weiter nordwärts erstreckt. Die Ursache der ungewöhnlichen Verschiebung der Nordgrenzen aus den Breiten- nach den Längenparallelen möchte hauptsächlich in den meteorologi- schen Verhältnissen und deren Einwirkungen auf die Pflanzenwelt zu suchen sein. Zu den abessinisch-schoanischen Formen, welche im Flachland der tropischen Zone erst südwärts vom Gazellenfluss auftreten, gehören ‚nachstehende: die Goldkukuke und Indicatoren, Cassinia semipartita ; Schizorhis zonura und Schizorhis leucogastra, (Pionias rufiventris?), Euro- cephalus Rüppellü, Textor Dinemellü, Philagrus melanorhynchus, Sporae- ginthus subflavus, Sycobius melanotis, Hyphantornis habessinica, Euplectes flammiceps, Euplectes afra, Penthetria macroura, Spermestes cucullata, No- tauges superbus; Archicoraw crassirostris; Pogonorhynchus bidentatus; Picus schoanus; Treron Waalia; Otis senegalensis und Otis melanogaster ; Por- phyrio Allenü, Ortygometra nigra, Rallus Rougetü; Falco semitorquatus, Aecipiter badius und Aceipiter monogrammiecus. Der zoologische und botanische Charakter: der Küstenländer und Inseln des Rothen Meeres und des Golfs von Aden bietet wiederum so auffallende Verschiedenheiten gegenüber denjenigen der benachbarten Wüsten und Hochländer, dass wir keinen Anstand nehmen, gedachte schmale Uferstriche als besondere geographische Unterprovinzen zu betrachten. Uebereinstimmend mit dem Nilgebiet scheiden sie sich 1) in die egyptische (nördliche) Zone des Rothen Meeres, 2) in die nubische (südliche) Zone des letzteren, 3) in die Somal-Zone. Die erstere erstreckt sich von Sues und Agabalı am gleichnamigen Golf bis zum 21.0 Nordbreite, die zweite von hier bis Bab el Mandeb (12° 30° N. Br.) und dem Adel-Gebiet, die dritte von Ghubet Harab bis zum Cap Guardafui. Was die geologische Zusammensetzung der hier in Betracht kom- menden Küsten und Inseln anbelangt, so bestehen dieselben zumeist aus neueren Meeresbildungen, Madreporenkalken und Sandsteinen, welche als flache Bänke die Fluthmarke kaum um mehr als 2 bis 40 Klafter überragen. Nur im Süden des Rothen Meeres, zwischen dem Archipel von Dahlak und der Somalküste haben vulkanische He- bungen stattgefunden. Zahlreiche Uferklippen und Inseln sind aus — Lv — älteren und neueren Laven, Trappen und trachytischen Felsmassen zusammengesetzt, welche bier und da bis zu 1200 und 1800 Fuss Höhe ansteigen. Die kleine Berginsel Seberdjid vor dem Golf von Berenice (23° 36° N. Br.) gehört wohl der Urgebirgsformation an. Bei Berbera scheinen jurasische Kalke bis nahe an die See vorzutreten, weiter ost- wärts, im Gebiet der Singeli-Somalen, neben Kalken und Sandsteinen wiederum crystallinische Grundgebilde, welch’ letztere einen grossen Theil der Insel Sokotra zusammensetzen, sowie ohne Zweifel auch die Klippen von Hes und Bur da rebschi und endlich die meisten Gebirgs- ketten und Stöcke der sinaitischen Halbinsel und längs der beiden Küsten des Rothen Meeres; hier an verschiedenen Stellen überlagert von Kreide und Tertiär. Das ganze Strandgebiet und die Inseln der nördlichen Zone sind so zu sagen wasserlos, daher der Bodencultur vollkommen verschlossen. Fällt auch hier und da in den nahen Höhenztigen ein erfrischender Regen, so erreicht derselbe nur in seltenen Fällen die Ufer selbst. Am Fuss der Berge, in Niederungen und um die Betten der Wildbäche ge- deihen wohl einige Akazien neben einer spärlichen, bald wieder durch Trockenheit und Hitze versengten Grasdecke. Um die bracken Brunnen- gruben nördlich vom Wendekreis finden sich wilde Dattelpalmen und Tamarisken. Der Strand selbst, gewöhnlich von Corallen, Muschel- trümmern und Geröll oder von salz-geschwängerten Sandschichten überlagert, vermag nur Soda-Pflanzen hervorzubringen. Vom 23.° nordwärts herrschen über Tag zumeist frische Nord- brisen, während der Nacht leichte Landwinde; das Clima ist dem- gemäss mit Ausnahme des Frühjahrs, wo sich mehr Süd- und Südwest- winde einstellen, ein sehr mildes. Auf der Südhälfte des Rothen Meeres sind dagegen die Windver-- hältnisse von den Munsunen im indischen Ocean abhängig. Um die Zeit der Nordost-Munsune herrschen nördliche Luftströmungen (Schimal), während der Südwest-Munsune dagegen Südwinde (Aziab) vor, die Nacht über, namentlich unter der Küste, Landbrisen, in den ersten Vormittagsstunden aber drückende Windstille. Während die Stadt Qoseir (26° N. Br.) eine mildere Sommer- temperatur aufzuweisen hat, als Alexandrien, beträgt die mittlere Temperatur des Frühlings in Masaua (unter 15° 40’ N. Br.) 31,70 C., im Sommer 35,5°, im Herbst 31,9%, im Winter 26,6% Aehnliche Wärmeverhältnisse mögen in Aden herrschen; das Clima von Berbera und den benachbarten Küsten halte ich dagegen für etwas gemässigter. Wir haben oben nur kurz des kümmerlichen Pflanzenlebens längs des Strandes gedacht. Neben einem ganz aussergewöhnlichen Reich- thum an Fischen, Krebsen, Weichthieren und Corallen beherbergt da- gegen das Rothe Meer selbst eine auffallend üppige und mannigfaltige marine Flora, zahllose Sargassen und Algen, zu welchen sich zwei höher organisirte Gewächse, die Schora und der Qondel gesellen. Die Schora (Avicennia officinalis) gedeiht vom 23.° nördlicher — LIX mm Breite an geeigneten Plätzen überall, nördlich nur als schwächerer Busch, sidlich vom 16. jedoch als stattlicher Baum auftretend und ganze, im Bereich der Fluthmarke gelegene Inseln bedeckend. Die Heimath des Qond£&l (Mangrove, Rhizophora mucronota) beginnt etwa - mit dem 19.° N. Br. Derselbe macht ebenfalls starke Stämme, in Bezug auf ihre knorrige Gestalt denen der Kopfweiden ähnlich, mit dunkel lederglänzendem Laubdach, durch welches kein Sonnen- strahbl zu dringen vermag.. Beide Arten leben unter sich gesellschaft- lich, die Schora mehr im Sandgrund, die Mangrove auf Madre- porengestein und hin und wieder im schwarzen Uferschlamm der tief- sten Buchten. Sie wirken nicht nur wesentlich auf den landschaft- lichen Charakter der Inseln und Hafenplätze, sondern spielen selbst eine hervorragende Rolle im Haushalt der Menschen und Thiere. Aber auch der feste Boden der Inseln und Klippen der südlichen Theile des Rothen Meeres entbehrt nicht ganz eines wirklichen Pflan- zenschmuckes, wach gerufen und erhalten von allerdings nicht reich- lich fallenden Regen, welche zum Theil im Winter, zum Theil im Hochsommer eintreten. Dort gedeihen Dompalmen, wunderlich schirm- förmig gestaltete Akazien, verschiedene Balsambäume, mehrere statt- liche, Cacteen-ähnliche Euphorbien und eine riesige Stapelie mit pracht- voll purpurbraunen Blüthen, neben rankendem Cissus,und Capparideen. Am Festland, den Ausläufern der Gebirge zu, erscheint auch Calotropis procera, Salvadora, Tamarisken und lichter Buschwald von Akazien. Weit gefälliger gestaltet sich das Pflanzenleben der Adel und So- malküste. An Oertlichkeiten, wo die Gebirge bis zum Gestade heraustreten, reicht der Buschwald ebenfalls häufig bis zuın Meer herab. Für das Somal- Gebiet eigenthtimlich ist das Auftreten zahlreicher Reein-schwitzender Gesträuche und Bäume, namentlich des Copal; am Strand werden be- reits hin uud wieder Cocos-Palmen gebaut; auf den Höhen des Al- Singeli, wie auch auf Sokotra, gedeihen eine nutzbare Alo& und der Drachenbaum, wilde Feigen und wahrscheinlich ein Juniperus. Die Avifauna der ostafrikanischen Küsten und Meere weist na- türlich zumeist nur Arten auf, welche zu den Ordnungen der Schwimm- und Sumpfvögel gehören, die im Allgemeinen überhaupt eine weitere Verbreitung haben. Die Möven und Seeschwalben des Rothen Meeres und Golfs von Aden gehören jedoch zumeist nicht unseren europäischen Formen an. Nur die Häringsmöve (LZarus fuscus), die ich für sedentär halte, macht eine Ausnahme hiervon. Die weissköpfige Möve (Larus gelastes), welche im Delta nistet, haben wir zur Winterszeit schaarenweise im Golf von Su&s begegnet; der asiatische Zarus cachinnans, im Winter bis zur Somalküste hinab verstreichend, wird schwerlich hier brüten. Von europäischen Meerschwalben ist Sternula .minuta, wahrscheinlich auch Sterna caspia das ganze Jahr über wenigstens auf der nördlichen Hälfte des Rothen Meeres zu Hause. Larus ridibundus und Sterna fluviatilis sollen hin und wieder zur Zugzeit erscheinen; die Lach-See- schwalbe (Sterne anglica) haben wir im Spätsommer unfern Masaua angetroffen. N Lx< — — Die weisswimprige und die diekschnäblige Kappenmöve (Larus leucophthalmus und Larus Hemprichü) sind dagegen als Standvögel fast ausschliesslich auf unser Küstengebiet beschränkt, erstere, welche sich auch hin und wieder im Süden Europas zeigt,‘ geht nordwärts bis Sues, die zweite etwa bis Ras Mohamed oder Djebel Tör (28° N. Br.). Neben ihnen leben die in den äquatorialen Meeren weiter verbreiteten Formen Sterna media, Sterna Bergü, Anous stolidus, Hy- drochelidon infuscata, endlich Aydrochelidon albigena, welch’ letztere bis I on zwischen dem Golf von Sues und dem von Aden beobachtet wurde. Von Enten, Gänsen und Schwänen nistet wohl kaum eine ein- zige Art, und selbst während des Winters zeigen sich europäische Zahnschnäbler nur ungern am Rothen Meer. Die Fuchsgans (Chena- lopex aegyptiacus) trifft man hingegen hin und wieder an Regenstrom- betten südlich bis zur Somalküste.e Den Scheerenschnabel (Rhynchops - flavirostris) habe ich nur ein einziges Mal während des Spätsommers unfern Sauakin begegnet. Der eireumäquatoriale braune Tölpel (Sula ber) hält sich in grossen Schaaren zwischen Tor und dem Bab el Mandeb. Der sonderbare, den Diekfüssen nächst verwandte Reiherläufer (Dromas ardeola) geht wohl kaum nördlicher als Qoseir, längs der afrikanischen Ostküste reicht seine Verbreitung dagegen bis Natal, ost- wärts bis Vorder-Indien und Ceylon. Charadrius Geofroyi, ohne Zweifel auch Charadrius marginatus, Charadrius hiaticula, Charadrius cantianus, Haematopus ostralegus, Cin- clus interpres, Tringa subarguata, Tringoides hypoleucos, Calidris arenaria und Numenius arquata habe ich jahraus, jahrein angetroffen; im Spät- sommer und Herbst Tringa platyrhyncha. Zur Winterszeit erscheinen Charadrius mongolicus und Limosa rufa, sehr vereinzelnt Terekia cinerea; im December fanden wir den gehäubten Kiebitz (Vanellus ceristatus) bei Tor, Wyatt den Steppenkiebitz (Cheitusia gregaria) ungefähr in derselben Gegend. Chettusia melanoptera und Sarciophorus tectus, zwei afrikanische Kiebitzformen, will man bei Djedah eingesammelt haben. Ob Chara- drius damarensis am Rothen Meer niste, konnte ich nicht ermitteln. Der Flamingo dürfte sich im Norden unseres Gebietes fortpflanzen. Südlich von Qoseir bis zum Archipel von Dahlak findet man Brut- colonien des europäischen Löfflers (Platalea leucerodia). Die zierliche Ardea gularis und die kleine Ardea brevipes gehen nordwärts bis in die Gegend von Ras Mohamed und Sues, Ardea Goliath bis zum 22.0 N. Br. | Im Archipel von Dahlak hat man zufällig Haematopus Mo- quinü, im Golf von Adulis Zydrochelidon macroptera angetroffen. In diesen Breiten nisten bereits Phaöthon aethereus, Phaöthon rubricauda und Pelecanus rufescens. Nach Rüppell soll Phoenicopterus minor daselbst vorkommen. Nur wenige Grade südlicher erscheint SWa cyanops und ein kleiner Schwalbensturmvogel. Eigentliche Puffinus-Arten fehlen, so viel mir bekannt, im Rothen Meer gänzlich, an der Somal- —- 1X — küste sah ich dagegen eine oder zwei verschiedene Formen dieser Gat- tung. Dort tritt ferner eine der Hydrochelidon fuliginosa sehr ähnliche Seeschwalbe (ydrochelidon somalensis) als Brutvogel auf. Als ständiger Bewohner des ganzen ostafrikanischen Küsten- gebietes zwischen Su6s und Cap Guardafui ist der Fischadler (Pandion haliaötus) zu nennen, sowie der schiefergraue Falke (Falco concolor), letzterer haust ausschliesslich auf Felsklippen im Meer. Zwischen dem Meerbusen von Sues und dem Golf von Aqgabah erhebt sich die sinaitische Halbinsel mit ibren 7000 Fuss hohen Granitgebirgen. Die Strandniederungen zeigen hier im Allgemeinen eine ähnliche Beschaffenheit, wie das übrige Uferland des Rothen Meercs. Der nördliche Theil der Halbinsel besteht aus regellosen Kalkrücken von abschreckender Kahlheit und aus öden, steinigen oder sandigen Wüstenflächen. Das dortige Klima entspricht dem nordegyptischen, ‚ während im Gebirge mehr feuchte Niederschläge fallen. Selbst frische Quellen gehören hier nicht zu den Seltenheiten und manche Hoch- thäler enthalten kleine Bäche, welche allerdings nur ausnahmsweise, nach starken Regengüssen, das Meer erreichen. Die Mündungen der Schluchten nach dem Strandgebiet sind beschattet durch malerische und dichte Gruppen wilder Dattelpalmen; selbst die Dompalme gedeiht hier noch einzeln, ebenso Calotropis procera. Manche Niederungen er- scheinen waldartig von Manna-Büschen (Tamarix) bestanden. In ein- zelnen Auadi spielen sogar Acacia tortilis und Balanites eine nicht ganz untergeordnete Rolle. Die Flora und die eben nicht zahlreichen Thierformen der sinai- tischen Halbinsel entsprechen ganz den geographischen Verhältnissen. Typen von ausgesprochen afrikanischem Gepräge mischen sich hier mit asiatischen. Erstere reichen bis in die Depression des Todten Meeres hinüber, von Vögeln Corvus affınıs und Corvus umbrinus, Amy- drus Tristrami, Pyenonotus zanthopygius, Malacocercus squamiceps, Cala- modyta arabica und C. stentorea, Drymoeca eremita, Cotile obsoleta, Nec- tarinia osea, Gypaötus nudipes. Eine weitere Verbreitung haben Carpospiza brachydactyla, Buea- netes githagineus, Emberiza striolata, Drymoeca gracilis, Cercomela mela- nura, Curruca nana, Otocorys bilopha; Ammoperdixe Heyi; T'terocles exustus und Pterocles gutiatus; selbst der Strauss könnte von Nordosten her zuweilen die Wüstenflächen des peträischen Arabiens besuchen. Ferner muss ich noch folgender Arten erwähnen: Ammomanes lusitana, Alaemon desertorum, Turtur senegalensis, Sawicola leucocephala und Saxi- cola lugens, Cursorius isabellinus; Haleyon fusca verirrt sich aus dem Jor- danthale her bis Tor. Im Gebirg sollen Fregilus graculus und Pyrrho- coraz alpinus ansässig sein; auch Aquila Bonelli haben wir im Winter angetroffen, im Mai mehrere Exemplare von Buteo desertorum. Die europäische Hausschwalbe (Airundo rustica) scheint Standvogel längs der Küsten. Bis jetzt als 'der sinaitischen Halbinsel ausschliesslich angehörig kennt man Carpodacus sinaiticus, Drymoeca inquwieta und die nicht spe- eifisch von Caccabis graeca trennbare Caccabis sinaica. RER ern _ Im Flachland des peträischen Arabiens haust die asiatische Form der Dorcas-Antilope (Antilope arabica), verschiedene Schakale, die ge- streifte Hyäne, der Wüstenhase, mehrere Igel- und Meriones-Arten, im Gebirg ein Klippdachs, eine Stachelmaus (Echimys dimidiatus), ein Siebenschläfer, der arabische Steinbock (Ibex Beden), selten ein ver- irrter Leopard. Der auch über einen grossen Theil des Indischen Archipels ver- breitete Haleyon chloris dürfte sich am Rothen Meer nordwärts vielleicht bis Tor erstrecken; häufiger erscheint sie in den marinen Buschwäl- dern des Archipels von Dahlak, in der Hauakil- und Asab-Bai, ja selbst noch im Golf von Tedjura. Die Nordgrenze des Vorkommens von Janius Lahtora und seinen Verwandten, sowie von Emneoctonus arenarius kenne ich nicht. In den Gebirgen am Ostufer des Golfs von Agabah südwärts bis . Djedah leben Ketten des schwarzköpfigen Steinhuhns (Caccabis melano- cephala), weiter nach Süden, um @onfudah erscheint der eigenthüm- liche Merops eyanophrys und Geocoraphus simplee (= @. pallidus, Mus. Berol.); dann die abessinischen Formen Pohospiza zanthopygia, Auri- asser euchlorus, Oypselus parvus, Emberiza septemstriata (= E. capistrata, us. Berol.), Hyphantornis personata, Ibis comata. Zwischen Musa und Mocha tritt wiederum ein besonderes Stein- huhn (Caccabis jemensis) auf, dann die afrikanische Otis arabs, wahr- scheinlich auch Numida ptüorhyncha, ferner Melierax polyzonus, Nisus badius, Buceroszerythrorhynchus, Halcyon semicoerulea, Coracias senegalensis, Pholidauges leucogaster, Habropyga rufibarba, Emberiza flaviventris, Sco- pus umbretta, Rhynchaea capensıs. 2 Unfern Aden fand Antinori noch die ächt afrikanischen Arten Uroloncha cantans und Oena capensis, ich Oercomela melanura. Der afrikanische Strauss ist vielleicht nicht ständiger Bewohner der Uferlandschaften zwischen Bernice und dem Habab-Gebiet, er tritt aber während der heissen Jahreszeit dort zuweilen in sehr grosser Anzahl auf; auch dem Wüstenland der Danakil und den Steppen der Somalküste fehlt derselbe nicht; auf der arabischen Seite des Rothen Meeres hat er sich mehr nach dem Binnenland zurückgezogen. Ausser einigen nordischen Wandergästen und den schon genann- ten Falken wurden von Landvögeln auf Dahlak beobachtet: Nisus badius, Neophron perenopterus, Lanius Lahtora (dort nistend), Alaemon desertorum, Coraphites melanauchen, eine Galerita (ebenfalls brütend), Urorhipis rufifrons, eine Calamodyta und Corvus scapulatus. Als ausschliesslich dem Gebiet des abessinischen Küstenlandes (Samhar) den Danakil- und Adel-Ebenen bis zum Golf von Tedjum zugehörende Formen betrachte ich neben Xerus rutilus und dem merk- würdigen Pectinator Spekei folgende Vogelarten: Athene spilogastra, Rhodophoneus cruentus, Nectarinia habessinica, Hyphantornis galbula, Po- gonorhynchus melanocephalus, Caprimulgus inornatus, Calamodyta obsoleta; Pternistes leucoscepus; vielleicht auch Zypocolius. Ferner gehören hier- her die schon genannten Coraphites melanauchen und Urorhipis rufifrons. “3 LRID 7 —— Weitere bemerkenswerthe Arten sind Amydrus Blythi, der bis in das Somal-Gebiet hintiber reicht, endlich Oypselus unicolor von Madagaskar und Madeira; Nectarinid Jardinei und Hyphantornis olwacea sind, was ihre Verbreitung im nordöstlichen Afrika betrifft, hier auf das abes- sinische Küstenland beschränkt. Unfern Tedjura erlegte ich im Oktober Caprimulgus tamarieis (wohl ein auf der Wanderung begriffenes Exemplar). Als charakteristische, zur Avifauna des nördlichen Küstenlandes des Somal-Gebietes und der benachbarten Gebirgsterrassen *) gehörige Formen können wir anführen: Nectarinia albiventris, Passer castanop- terus, Hyphantornis somalica (= Hyphantornis Baglafecht, Blyth), Dryo- scopus somalicus, Spreo albicapillus, Otis humilis und Otis Heuglimi. Gleichzeitig kennen wir nur noch eine verhältnissmässig geringe Zahl von Arten, welche zumeist die Höhenzüge längs des Vorlandes be- völkern und zugleich auch inSchoa heimathen, wie Pionias rufiventris, Irrisor minor, Schizorhis leucogastra, Notauges superbus, neben den all- gemeiner in Afrika verbreiteten Helotarsus ecaudatus, Melierax polyzonus, Neophron perenopterus und Neophron püeatus, Bubo:africanus, Buceros fla- virostris, Irrisor senegalensis, Batis senegalensis (?), Corvus affınis und Corvus umbrinus, Amydrus Blythü, Buphaga erythrorhyncha, Hyphantor- nis galbula, Serinus tristriatus, Rhodophoneus eruentus, Nilaus brubru, Di- erourus lugubris, Sawicola isabellina und Saxicola deserti (letztere wohl nur auf der Wanderung), Coraphites leucotis, Alaemon desertorum, Uro- rhipis rufifrons, Curruca nana, Nectarinia habessinica, Picus aethiopieus, Picus Hemprichii, Coccystes glandarius, Pterocles guitatus und Pterocles ‚Lichtensteinü, Numida ptilorhyncha, Oedienemus affinis, Uhenalopex aeyyp- tiacus, Graculus lucidus. Die Somalküste, namentlich die östliche Hälfte derselben ist übri- sens nur ganz oberflächlich erforscht und dürften dort noch zahlreiche ornithologische Schätze und Neuigkeiten zu Tag gefördert werden. Noch weniger kennen wir die Fauna und Flora der grossen, ge- birgigen Insel Sokotra, welche trotz ihrer dem Festland sehr nahe gerückten Lage ähnlich wie Madagaskar, Reunion, Mauritius, die Se- chellen, Fernando Po und Ilha do Principe nicht wenige Eigenthüm- lichkeiten bergen mag. Die Originaltype von Cosmetornis vexillaria soll bekanntlich von Sokotra gebracht worden sein. Die Bewohner unseres Beobachtungsgebietes ziehen einen im Haushalt nicht eben untergeordneten mittelbaren und unmittelbaren Nutzen aus der Vogelwelt. Mit Ausnahme der Somalküste werden Haushühner überall gehal- ten, dieselben an manchen Orten sogar in Brutanstalten gezüchtet. **) *) Eine kurze topographische Skizze dieser Küste gab ich in Petermann’s Geograph. ‘ Mittheilungen 1860. p. 422. und in v.d. Decken, Reisen in Ost-Afrika IV., Einleitung p. 4, *%*) Vergl. Bd. H. p. 921. DE FILRIN 2 » Den Wälschen Hahn hat man in Egypten, Nubien, Chartum, Gondar und an einigen Hafenplätzen des Rothen Meeres eingeführt. Im Sudan halten einzelne Liebhaber Perlhühner, seltener Kropfstörche, in Kordo- fan, Takah, Senar und Arabien auch Strausse . Bei den Felachin (Bauern) des untern Nilgebietes ist die Haus- gans allgemeiner verbreitet, wogegen der zahmen Ente das afrika- nische Klima nicht zuzusagen scheint. In den meisten Ortschaften und Gehöften Egyptens bis nach Nu- bien nisten in eigenthümlich eingerichteten Schlägen zahllose Mengen von halbwilden Tauben, deren Exceremente der Landmann als Dünger verwerthet. *) Mit Vorliebe betreiben egyptische und tripolitanische Häuptlinge die Falkenbaize. Zur Jagd auf Trappen, Gänse, Enten, Kraniche und Reiher bedient man sich des Lannerfalken, des Wanderfalken und bin und wieder des Hühnerhabichts. Als der geschätzteste Baizvogel gilt jedoch der Sager oder Würgfalke.**) Viele Wüstenaraber er- lernen vom Vater auf den Sohn das Gewerbe des Einfangens und Abtragens der Falken. Die Schiluk- und Djeng-Neger zähmen den Scharal (Pixlostomus) und richten diesen muntern Gesellen zum Sprechen ab; ähnliches ge- _ schieht bei den Niamaniam mit dem grauen Papagei. Seitdem der Handel mit Thieren für die Versorgung der euro- päischen Thiergärten in Aufschwung gekommen, befassen sich die Eingeborenen Nordost-Afrikas da und dort mit dem Fang von Vögeln, welche dann in grösseren Städten und Hafenplätzen zum Verkauf an- geboten werden. Arabische und somalische Schiffer verlegen sich auf das Einsam- meln von Vogeldünger auf den Guano-Inseln im Süden des Rothen Meeres, im Golf von Aden, bei Sokotra und in der Bai von Kuria Muria.***) Derselbe ist sehr geschätzt bei den Landleuten von Jemen, Hadramaut und Sedjer behufs des Tabakbaues, er wird übrigens auch von europäischen Fahrzeugen nach Mauritius und R&union verrührt. Die Fischer des Rothen Meeres plündern gelegentlich die Brut- colonien von Möven, Seeschwalben und Löfflern, um sich der Eier zu bemächtigen. Jeder herumschweifende Neger des Sudan achtet auf den Ruf des Honigkukuks und folgt dem Vogel, um die Nester wilder Bienen aufzufinden. Manche Vögel werden von den Eingeborenen geschützt, wie die Sinbilah (Ciconia Abdimüi), an andere haften sich abergläubische Tra- ditionen 7), noch anderen werden Zauber- und Heilkräfte zugeschrieben, so den grossen Geiern und dem Gaukler. Allbekannt ist die Ver- *) Vergl. Bd I. p. 830. **) Vergl. Bd. I. p 29. *#:*) Vergl. Bd. I. p. 1462. — Finsch & Hartlaub, O. Afrika p. 11. f) Vergl. Buteo augur, Bd. I. p. 93. — Camaroptera brevicaudata, Bd. I, p- 283. — Haushühner, Bd. Tl. p. 923, 934 & 1006. u Zize dur e — LIV 08, welche die alten Egypter dem Ibis, den Falken und Aasgeiern zollten. Der Neger verspeist jeden Vogel, dessen er sich bemächtigen kann; wogegen die Abessinier kein Wassergeflügel geniessen. Als allgemein jagdbare Vögel Egyptens gelten die verschiedenen Enten und Gänse, Flamingos, Wasserbühner und Taucher, Becassinen, Wachteln und Wüstenhühner; zufällig erbeutet man endlich Schnepfen, Trappen_und Kraniche. Die Sudan-Araber und Neger fangen und erlegen Perlhühner und Frankoline in grosser Menge; die Arabs-Trappe und ibre Verwandten gelten als sehr leckere Bissen. Im peträischen Arabien und Hedjas stellt man namentlich den Steinhühnern nach. Den Strauss verfolgen die Wüstenbewohner sowohl des Wildprets und der Eier, besonders aber der kostbaren Federn wegen. Ledig- lich um der wenigen flaumigen Unterschwanzdecken wird auch der Marabu nicht geschont. Die scheuen Edelweiher schiesst man nur gelegentlich. : a keinem egyptischen Kaffeehaus fehlt der Geierflügel als Feuer- wedel. Als hochgeschätzte Auszeichnung tragen die Jäger und Krieger in Schoa eine Erkum-Feder (von 7imetoceros habessinicus) im Haupt- haar, die Somalen eine Straussfeder. Aus dem wolligen Untergefieder der grossen Geier verfertigen die Albanesen durch Entfernung der Deckfedern Pelze. In den Syrten sammeln viele Jäger die seidenartige Bedeckung des Unter- leibes der grösseren Taucher-Arten. Nicht wenige Vogelarten haben sich dem Menschen mehr oder weniger als Hausgenossen angeschlossen. Geier, Bartgeier, Milane, Raben, Kropfstörche und Adler reinigen die Umgebung der Niederlassungen und Lager, sowie die Fischer- dörfer von Abfällen des Schlachtviehs, gefallenen Thieren und Ex- cerementen. Der Thurm- und Lannerfalke, der Milan, der falbe Uhu, die Schleiereule, der südliche Steinkauz, die egyptische Felsenschwalbe, der Wüstentrompeter, die Fels- und Turteltaube, sowie der Dickfuss bewohnen Ruinenfelder, Moscheen, Friedhöfe, Schechsgräber, Brunnen und verfallene Gebäude. Auf Barken, Tennen, in Getreidemagazinen haust der muntere Sperling, er meidet jedoch die Strohhüttendörfer des Sudan und des arabischen Küstenlandes gänzlich. Allbekannter und wohlgelittener Hausvogel ist in Egypten die orientalische Rauchschwalbe (Airundo cahirica), im Sudan und Habesch wird dieselbe vertreten durch die rothstirnige Schwalbe (Zirundo aethiopica). lle Wohnungen, Tennen und Stallungen, sowie die buschreichen Gartenanlagen in Süd-Nubien und Senar sind besetzt von Hlypochera E — 1X — PR nitens, Lagonostieta minima, zuweilen auch von Passer Swainsonü; auf dem Durchzuge erscheinen an denselben Oertlichkeiten Chrysospiza lutea und Hyphantica aethiopica. In den verschiedenen Hafenplätzen am Meer, sowie an den Lan- dungsstellen längs des Nil sammeln sich gern Möven, um die Kiichen- abfälle der Barken zu durchstöbern. Die Ochsenhacker (Buphaga africana und Buphaga erythrorhyncha) gesellen sich zu den Heerden der Maulthiere, Rinder und Kameele, mitunter auch Textor alecto, Glanzstaare, Lappenstaare und Raben (Corvus scapulatus, Corvus umbrinus und Piilostomus). Schaaren von blendend weissen Kuhreihern lassen sich auf Büffeln, Schafen, überdies auch auf Elephanten nieder, oder sie folgen dem Landmann, welcher den Boden aufbricht. Bachstelzen umschwärmen gern die Schafheerden. Haushühner und Puter befleissigen sich, die Kameele von lästigen Zecken zu befreien. Die weitläufigen Gefilde von Negerhirse und Büschelmais werden von Feuerfinken, Webern, Trappen, Kranichen, Ibissen, Perl- und Frankolinhühnern und Straussen geplündert. In den Kirchen Abessiniens und in den sie umgebenden Hainen und Ruinen schlagen Guinea-Tauben, Thamnolaea albiscapulata, Augur- bussarde, Raubadler und Kropfraben ihren Wohnsitz auf. Unter den ro lachen der höchstgelegenen Ortschaften von Semien die Alpen- krähe. Neben Geiern, Raben und Tauben fallen Steppenhühner auf den Rastplätzen der Caravanen ein, bei den Brunnengruben ebenfalls Pterocles, Numida, alle möglichen Finken und Glanzstaare. Wohl keiner der egyptischen Gartenanlagen fehlt Addon galactodes und Chloropeta pallida, im Gebüsch von Arundo donaz schmettert Drymoeca gracihs ihr herrliches Lied. Auf Dompalmen nistet sich der Zwergsegler ein, in Dattelhainen Milane, Falken, Zwergadler, Raben- krähen, Turteltauben; südlicher Pycnonotus arsinoe, Cercotrichas ery- throptera und Argya acaciae. Auf den weitastigen Sykomoren, Akazien, Stereulien und Com- breten der Ortschaften und Gehöfte von Süd-Nubien, Senar und Kor- dofan gründet der Abdim-Storch colonienweise seinen Horst, auf Al- bizzien der Kuhreiher, einzelner auch der schwarzhalsige Reiher. Fast ausschliesslich an die Doleb-Palme gebunden ist Pillostomus, der afrikanische Chiquerafalke, theilweise auch die Guinea-Taube. Die Pflanzungen von Feigen, Granaten, Weinreben, Rahmfrüchten und Pisang beherbergen Mäusevögel (Colius), Zwergtauben (Oena) und Weber (Hyphantica aethiopica). Die Vogeljagd wird in Nordost-Afrika auf sehr mannigfaltige Weise ausgeübt. Der Falkenbaize haben wir bereits Erwähnung gethan. > EEE N ‘ In Egypten ist das Schiessgewehr jetzt ziemlich allgemein, aber die Bewohner der Lagunen des Delta verstehen sich mit weit mehr Erfolg auf den Fang von Wachteln, Enten, Gänsen, Pelikanen, Löff- lern, Flamingos und Purpurhühnern. Schon die alten Egypter kannten ‚ übrigens den Gebrauch von Stellnetzen und Lockvögeln. Alle Griechen, Malteser und Italiener von Alexandrien und Cairo sind „Cacciatori‘, besser gesagt Schützen, nicht aber Jäger. Sie halten keine Heckzeit ein und erlegen bunt durcheinander alle Vögel, welehe ihnen aufstossen. Schwalben, Bienenfresser, Wiedehopfe, Ziegenmelker, Pirole, Blauracken und Kukuke wandern massenweise und eben so gut zur Küche, als Wachteln oder Sumpfschnepfen. Die Jagd mit Vorstehhunden ist übrigens weniger üblich, weil letztere allzu bald dem Durst und der Hitze erliegen. Auch verlieren sie auf dem trockenen Boden alle Witterung. Der Abessinier befasst sich nur gelegentlich mit Erlegen von Vögeln. Er führt in der Regel noch ein Luntengewehr, das mit eiserner Kugel geladen wird. Mit viel Geschick betreiben manche Sudan-Araber und Neger das Einfangen von Trappen, Perlhühnern und Frankolinen. Das geschieht mittelst Köder, Laufschlingen und Prügelfallen, welche vorzüglich um Re und auf den zu denselben führenden Wechseln angebracht werden. Die Schukerieh, Abu Rof, Fundj, Hasani und Kababisch hetzen den Strauss zu Pferd oder sie treiben denselben vorsichtig nach Ge- genden, wo lange Ketten von Fussangeln gelegt worden sind. Im Somal-Gebiet halten die Hirten zahme Strausse, mit welchen sie die wilden beschleichen. Auch sollen die Eisa diese Vögel mittelst: des Tones ihrer Rohrflöten anzulocken verstehen. Die Jagd mit Pfeil und Bogen scheint: bei den Schwarzen des oberen Nilgebietes nicht allgemein üblich, Dieselben besitzen dagegen eine grosse Fertigkeit in der Handhabung des Trombadj. Diese Waffe besteht in einer ganz flachen, sichelartigen, mit verschiedenen Zinken versehenen Klinge (in Ermangelung derselben auch in einem kurzen, am dicken Ende umgebogenen Knüppel von schwerem Aka- zienholz), welche derart in horizontaler Richtung geschleudert wird, dass sie sich beständig um sich selbst dreht. Soweit sich meine Wanderungen in Afrika erstreckten, habe ich bei den Eingeborenen nirgends eine besondere Vorliebe für den Vogelgesang wahrzunehmen Gelegenheit gehabt. Aus diesem Grunde werden auch keine Singvögel im Bauer gehalten. Nicht wenige Reisende sprechen den tropischen Wäldern über- haupt allen Sang und Klang ab. Solche Behauptungen mögen haupt- sächlich dem Umstand zuzuschreiben sein, dass die Vogelstimmen fast einzig zur Paarungszeit, laut werden und auch dann selbst wäh- rend der drückendsten Tageshitze gänzlich verstummen. ——) DRWIE e— — Wer in den ersten Frühlingstagen vor Aufgang der Sonne die einsamen, am Rand der Wüste gelegenen Buschwälder von Unter- egypten besucht, oder mit Beginn der Sommerregen während der Morgenkühle an den dieht mit Hochbäumen und Unterholz bestandenen Ufern des Blauen und Weissen Flusses das Treiben der Webervögel beobachtet, welehe unter stetem Gezwitscher, Gezirp und Gesang ihre kunstvollen Hängenester flechten; wer all’ den Tönen lauscht, die aus einer Schlucht der Woina-Dega, aus dem Erica-Gürtel der abessinischen Hochalpen, oder aus den Schilf- und Papyrus-Dickichten des Bahr el Gha- zal schallen, wird gestehen müssen, dass die Natur die geflügelten Be- wohner Afrikas in Bezug auf Gesangsvermögen nichts weniger als stiefmütterlich ausgestattet hat. Hier tönen nicht nur Laute und Me- lodien, welehe das Ohr des Naturfreundes entzücken, sondern auch Stimmen von höchst eigenartigem Wesen, einzeln vernommen oft grell und unartieulirt, im grossen Ganzen jedoch zu gewaltiger Harmonie verschmelzend. Der Eindruck all’ dieser Töne der Wildniss, die An- fangs fremden, unverständlichen Sprachen gleich, auf das Gehör wirken, wird noch gesteigert durch den physiognomischen Charakter der Land- schaft, sowie durch den ergreifenden Gegensatz zu der fast unheim- lichen Stille, welche während der heissen Tageszeit im Urwald zu herrschen pflegt. Die wunderbarsten, nur mit dem des Sprossers vergleichbaren Ge- sangsgaben entwickelt Aegithalopsis Galinierü; ihr fast ebenbürtig steht Bradypterus cinnamomeus. Auch Cichladusa arquata wird von Speke ihrer lieblichen Stimme wegen gerühmt, von Kirk Orateropus plebejus. Als weitere treffliche Meister in dieser Kunst bezeichne ich die meisten Malurinen, namentlich Urorhipis rufifrons, Cisticola Le Vaillantii, Drymoeca mystacea, Drymoeca jodoptera, Drymoeca gracilis, Catriseus apicalis und andere; ferner Camaroptera brevicaudata, Acrocephalus stentoreus, Cercotrichas, Addon, Argya, Bessornis, Curruca' nana, (ur- ruca habessinica, Phyllopseuste umbrino-virens, die Grauvögel (Pyeno- notus), Dierourus, Graucalus; verschiedene Lerehen, Coraphithes, Anthus, Macronyx; alle Saxicolinen und mehrere Weber. Die Stimme der übrigen Finkenarten fand ich mehr schwätzend, rätschend und zirpend, jedoch im Allgemeinen auch nicht ohne Melodie. Nicht dürfen wir zu erwähnen vergessen den herrlichen Gesang von Hirundo filifera, den der Nectarinien, von Zosterops und Eremo- mela. Eigenthümlich klagend flötende Locktöne vernimmt man von Hirundo senegalensis, Hirundo melanocrissa und Hirundo puella. Einen lauten, vielfach abwechselnden Gesang entwickeln noch Rhodophoneus eruentus, Muscicapa minima und Cassinia semipartita ; auch Laniarius erythrogaster, Telephonus erythropterus, Nilaus brubru, Dryo- scopus aethiopieus, Dryoscopus gambiensis, Chlorophoneus sulphureipeetus und Meristes olivaceus geben liebliche Flötenstimmen zum Besten. Zu den charakteristischen Lauten der tropischen Wälder gehört das Glockengeläute von Batis orientalis, das Pfeifen von Toceus RE rhynchus, Trachyphonus, Pogonorhynchus und Megalaema, das wirr durch- einander hallende Gaggern von Orateropus leucocephalus und Ürateropus —_— DI — leucopygius, Töne, die sich nicht in Noten setzen lassen und für deren nur annähernde Wiedergabe keine Sprache ausreicht. Alle Racken, Glanzstaare, Textor alecto und Ptilostomus gehören zu den lebhaft girrenden, pfeifenden und schäckernden Bewohnern des Buschwaldes. Der Worit (Zamprocolius chalybaeus) soll nach der Legende der abessinischen Priester den Gesang erfunden haben. Der Narina wird bauchrednerische Begabung zugeschrieben. Ungemein heftig schallt die kichernde und bellende Stimme von Schizorhis zonoura und ihrer Verwandten, wogegen diejenige von Tu- racus leucotis und Turacus leucolophus einige Aehnlichkeit mit dem tief- flötenden und tutenden Girren der grossen Lachtauben hat. Der wie Bu-bu lautende Paarungsruf von Timetoceros habessinicus scheint aus einer leeren Tonne hervorzugehen;, etwas verwandt, jedoch weit weicher und lebhafter loekt Centropus monachus; das (Geschrei von Toceus flavirostris wird mit dem Quaken eines Frosches ver- lichen. R Sehr laut und pfeifend rufen die Glanzkukuke und Cuculus cla- mosus; zischend die Indicatoren. Die grossen Geier verhalten sich zumeist stumm, nur im Affeet vernimmt man ein scharfes Kichern und Zwitschern; vom jungen Bart- geier hörte ich während des Kreisens ein etwas melancholisches Pfeifen; der Singadler und Gaukler haben eine volle und laute, ersterer eine mehr kreischend, letzterer eine langgedehnt pfeifende und nicht unangenehm klingende Stimme; noch mehr musikalisches Talent legen Melierax polyzonus, Nisus gabar und Astur monogrammicus an den Tag. Der Ruf der afrikanischen Eulen, Segler, Orioliden und Drosseln gleicht dem ihrer europäischen Verwandten. (aprimulgus poliocephalus (wahrscheinlich auch Caprimulgus inornatus) stösst oft die ganze Nacht durch angenehm pfeifende Töne aus; ungemein laut zwitschert Sco- tornis longicauda. Die meisten Alcedinen lassen ihr schrilles Zirpen vorzugsweise zu der Zeit hören, wo die Männchen sich gegenseitig bekämpfen. Eine aufgescheuchte Ceryle mazima kreischt wie der Fischreiher, wo- gegen Dacelo senegalensis, Dacelo semicoerulea und Dacelo tschelicutensis volle und lieblich singende Locktöne hervorzubringen befähigt sind. Sämmtliche Meropiden habe ich als lärmende Vögel kennen ge- lernt, die zwar keine besonderen Gesangsgaben besitzen, jedoch ab- wechselnde, volle, gurgelnde und schwirrende Stimmen von sich geben, mehr laut scheltende dagegen /rrisor erythrorhynchus. Nicht unangenehm fand ich das Pfeifen von Psittacus erythacus, sowie das Zwitschern der Zwergpapageien (Agapornis pullaria und Aga- pornis Tarantae), schriller und gellender den Schrei von Palaeornis und Pionias. Der Ruf der meisten afrikanischen Raben ist kaum zu unter- scheiden von demjenigen unserer Krähen; Corvus umbrinus schnalzt wie der Kolkrabe; der Lockton von Archicorax cerassirostris besteht in einem hölzernen Rätschen, nicht ganz unähnlich demjenigen der Mistel- drossel (Turdus plaris). — IN — — Von den Treron-Arten vernimmt man ein eigenthtmlich flötendes Wispern und Flüstern; äusserst heftig schallt das Gelächter der grösseren Turteltauben (Turtur semitorquatus und Turtur decipiens), tief glockenartig der Lockton der Männchen von Chalcopeleia afra, sanft das Girren der Cap-Taube. Die Stimme der Frankolin- und Steinhühner besteht in einem schmetternden und herausfordernden, öfter sich wiederholenden Schnarren; die Perlhähne stossen weithin vernehmbare Trompetentöne aus, während die Hennen und Jungen sanfter gaggern und wispern. Besonders auffallend hallt der doppeltönige, etwas gezogene Balz- ruf von Piilopachys; der Schlag der Oury-Wachtel soll das Ohr des Jägers förmlich betäuben. Der scharfe Lockton von Pierocles exustus und Pterocles quttatus hat diesen Hühnern die arabische Benennung Qatah verschafft, wie denn auch die Namen Hudhud (Upupa), Om Queg und Bumah (Athene noetua meridionahs und Bubo lacteus), Sig-saq (Hoplopterus spinosus), Qarnuq (Balearica pavonina), Raho (Anthropoides), Kurq (Grus einerea) und Baah (Ibis carunculata) den Stimmen der betreffenden Arten ent- nommen sind. Pteroeles Täichtensteini‘ stösst gewöhnlich einen doppeltönigen, sehr schrillen Pfiff aus, Pierocles gutituralis ein sehr rauhes Krok. Vom Strauss habe ich nur zur Paarungszeit Laute vernommen, einem hölzernen Klappern und leichten Trommeln zu vergleichen. Dr. Brehm nennt den Balzruf von Otis arabs langgezogen, herr- lich flötenartig. Ungemein gellend, lachend und scheltend gehen Ibis Hagedash und Ibis carunculata vor dem Verfolger auf. Das Geschrei von Dromas erinnert an das Pfeiten des Dickfusses ; Ardea goliath bellt wie ein heiserer Hund, Ardea «dis knurrt höchst gemüthlich. Die afrikanischen Störche (Cicomia Abdimi und Ciconia episcopus), der Marabu und der Schuhvogel (Balaeniceps) klappern mit dem Schnabel, während man von den Jungen der (icoma Abdimü noch überdies ein sonderbares Quieken vernimmt. Das Geschrei von Phaethon ist kichernd und schrill, dasjenige von Rhynchops ebenfalls Seeschwalben-artig, zuweilen klagend flötend. Die Sporngans vermag laut, trompetenartig zu schnarren, sie giebt aber auch wie Sarcidiornis, Dendrocygna und Branta cyanoptera sanfte, pfeifende Laute von sich. Die Wanderungsverhältnisse der Vögel unseres Beobach- tungsgebietes haben wir oben (p. XAXV) bereits besprochen. Folgende europäische und asiatische Arten sind bis jetzt in Nordost-Afrika als Zugvögel oder Irrgäste nachgewiesen. *) *) Die mit einem Sternchen (*) bezeichneten Arten betrachte ich mehr als Irr- gäste. — Vergl. auch Heuglin, Peterm. Geogr. Mittheil. 1869. p. 407 & 408. — Hengl. Cab. Journ. 1874, p. 51--54, Sn ee Br% NIEREN. 0 Vultur monachus, in einzelnen Jahren häufig, namentlich zur Winterzeit, in anderen gar nicht in Egypten erscheinend. Buteo vulgaris, nicht regelmässig; ebenso B. desertorum. Buteo ferox, häufig, soll nach Shelley auch in Egypten nisten. *Aquila chrysaötus, A. imperialis, A. rlanga, A. naevia, A. pennata (letztere theils durchziehend, theils brütend, jedoch im Winter südwärts wandernd). * Aquila Bonellü. Oircaötus gallicus. Pandion haliaötus (am Ro- then Meer brütend). — Haliaötus albieilla (zum Theil im Delta nistend). Falco peregrinus (könnte möglicher Weise hin und wieder auch in Egypten brüten). Falco sager, F. subbuteo, F. aesalon; Falco lanarius, Schleg. und F. barbarus sind beide wohl sedentär; F. tinnunculus (zum Theil - nistend), F. cenchris (soll ebenfalls zuweilen in Unteregypten brüten), F. vespertinus. *Pernis apivorus. *Milvus regalis und M. migrans. * Astur palumbarius. Accipiter nisus. Circus aeruginosus, C. cyaneus, ©. cineras- cens und C. pallidus (möglicher Weise alle Weihen auch nistend). *Bubo maximus. Ssops zorca. "Otus vulgaris, O. brachyotus. (*Nye- tale funerea?) — Strix flammea (theils sedentär). Caprimulgus europaeus, *C. tamarieis. Cypselus apus (wohl zum Theil sedentär), ©. melba. Hirundo rustica (nistet wahrscheinlich am Rothen Meer, nicht aber in Egypten, wo sie nur als Zugvogel erscheint), *Z. daurica, Cotyle riparia, *C. rupestris. Chelidon urbica. Coracias yarrula. Alcedo ispida und A. bengalensis. *Haleyon smyrnensis (Arabia petraea). A. rudis ist Standvogel. Merops apiaster und M. supereiliosus (beide hin und wieder nistend). Upupa epops (zum Theil Standvogel). *Tichodroma muraria, nach Rüppell. Oisticola schoenicola (jedenfalls zumeist sedentär). Calamodyta arundinacea (turdoides), ? C. palustris, Calamoherpe arun- dinacea, Pseudoluscinia luscinioides, Cettia sericea, Calamodus schoenobaenus und ©. aquaticus, Lusciniola melanopogon. ? Potamodus fluviatilis. Addon galactodes (nördlicher brütende Vögel sicherlich durchziehend). Sylvia melanocephala, S. undata (provincialis), S. Momus, Ehrenb. 3. melanocephala minor, Hgl.), S. subalpina, $. conspieillata, 9. einerea, . curruca, 8. atricapilla, S. Rüppellü, S. orphea, S.nisoria, S. hortensis. *Chloropeta olivetorum , Chl. elaeca, (Chl. languida?), Phyllopneuste syl- vicola, Ph. trochilus, Ph. Bonellü, Ph. rufa, *Ph. Eversmannü, Ph. hypolais. Luscinia vera und L. philomela. Rutiella phoenieurus und R. tithys (R. semirufa?). Erythacus rubeeula. Cyanecula suecica. Sazicola oenanthe, S. albicollis (aurita), S. stapazina, S. leucomela, 8. isabellina (theils brütend), Pratincola rubicola und P. rubetra; * Bessornis uralis. | ar * Accentor modularıs (einmal im peträischen Arabien beobachtet). Motacilla alba, Budytes flava wit ihren verschiedenen Varietäten und Formen, Calobates boarula. — iR — [2 Anthus spinoletta, A. campestris, A. pratensis, A. cervinus (zum grossen Theil sedentär*), A. plumatus (arboreus). Turdus musieus, T. merula, *T. torquatus, *T. atrogularıs (Arab. petraea), *T7. viscivorus, *T. pilaris. i Monticola saxatilis und Petrocossyphus eyanus. Oriolus galbula. Museicapa grisola, M. atricapilla, M. eollaris, ? M. parva (Lais, H. und Ehrenb.). Lanius collurio, L. minor, L. senator (rufus), *L. exeubitor, L. nu- bicus (zum Theil durchziehend). ? Pica caudata, ? Corvus monedula, C. fruglegus. — Corvus corniz ist Standvogel in Egypten. | Sturnus vulgaris. * Pastor roseus. Fringilla coelebs, Fr. carduelis, Serinus hortulanus, *Passer montanus (P. domestieus, P. ltaliae und P. salieicolus, Standvögel), Rhodopeehys sanguinea ; (Carpospiza brachydactyla?). *Coccothraustes vulgaris, Linaria cannabina (Aegiothus linaria?). Emberiza hortulana, E. miliaria, E. intermedia (? schoenicola Sure E. caesia (theils brütend), *E. cinerea (Bogos-Gebiet), *E.cia (Arabien Otocorys bilopha (wohl Zugvogel im peträischen Arabien). Alauda arvensis, *A. arborea, A. eristata (zumeist Standvogel), A. brachydactyla, A. macroptera, A. pispoleita (= A. minor, Gab.?). — Melanocorypha ca- landra und M. bimaculata. — Ammomanes lusitana und Alaemon: deser- torum sind Standvögel. Iynz torquilla. Cuculus canorus (Oxylophus glandarius ist"sedentär). ?*Columba oenas. — Ü. livia, mit ihren Varietäten wohl immer se- dentär. — Turtur auritus. 2? Francolinus europaeus. Coturniw communis (z. Th. nistend). * Otis tetram. Oedienemus crepitans (theils sedentär). Glareola pratincola (wohl auch z. Th. brütend), @l. melanoptera. Chettusia gregaria, Ch. Vülotaei (soll in Egypten nisten?), ‚Squata- vola helvetica, Vanellus cristatus, Charadrius apricarius. Aegialitis cantianus, Aeg. minor und Aeg. hiaticula (vielleicht alle auch brütend). Charadrius Geofroyi (wenigstens z. Th. Standvogel), OR. mongo- lieus, ? Ch. asiaticus. (Ch. damarensis dürfte Standvogel sein.) Eudromias morinellus, Cinclus interpres, Haematopus ostralegus. Ardea purpurea, A. cinerea, A. alba, A. garzetta, A. comata, A. mi- nuta, A. stellaris, A. nycticorax (die meisten Reiher wohl auch nistend). Oiconia alba und ©. nigra. Platalea leucordia auch brütend. Ibis faleinellus. Numenius arquatus, N. phaeopus und N. tenuirostris. Limosa aegocephala und L. rufa. *Terekia cinerea. Totanus stag- nalis, T. ochropus, T. glareola, T. calidris, *T. fuscus, T. glottis. Trin- *) Vielleicht artlich von der nordöstlichen Form zu trennen, —. Er — goides hypoleucus. Recurvirostra avocetta (nistet). Himantopus autumnalis (z. Th. brütend). Philomachus pugnax, ? Tringa canutus, *Tr. platy- rhyncha, Tr. einclus, Tr. minuta, Tr. Temminckiü, Tr. subarquata, Calidris arenaria. Gallinago major, G. scolopacina und @. gallinula. *Scolopaz rusticola. Fulica atra. Gallinula chloropus (theils sedentär). ? Porphyrio vete- rum. Ortygometra pygmaea, O. porzana, O. erex. Rallus aquaticus. Grus cinerea und Gr. virgo. Phoenicopterus antiquorum (auch brütend). Anser albifrons. Branta bernicla. Oygnus olor und Ü. musicus. Tadorna cornuta, Casarca vutla (möglicher Weise beide zuweilen brütend). Anas penelope, A. acuta, A. boschas, Querquedula circia, Q. erecca. Chaulelasmus streperus und Ch. angustirostris. Spatula elypeata (sicher- lich auch nistend). Fuligula rufina, F. eristata, F. marla, F. ferina, F. nyroca, *F. clangula. *Oidemia fusca. Erismatura leucocephala. *Mergus serrator. *Colymbus septentrionalis. Podiceps eristatus, P. nigricollis, *P. gri- seigena, P. minor (möglicher Weise brüten alle genannten Steissfüsse zuweilen im Norden von Egypten). Puffinus Kuhliäi und P. Anglorum (im Mittelmeer brütend und ge- legentlich die egyptischen Küsten besuchend); *Procellaria pelagica?. *Larus canus, L. marinus, L. fuscus, *L. glaucus, *L. Audouini, L. argentatus (var. leucophaea), L. cachinnans, L. ichthyaötus, L. ridibun- dus, L. melanocephalus, L. minutus, L. gelastes; *Rissa tridactyla (L. gelastes, wohl auch J.. ridibundus, melanocephalus und minutus brütend). *Sterna hirundo, St. fluviatilis, St. anglica, St. cantiaca, St. caspia, St. minuta. Hydrochelidon fissipes, HZ. nigra, A. hybrida (die See- schwalben theils nistend). Graculus carbo und Gr. pygmaeus. Pelecanus onocrotalus (mit P. mitratus) und P. cerispus. Viele der bier angeführten Arten überwintern zumeist in Egypten und im peträischen Arabien, wie Vultur monachus, Aquila chrysaötus, Agqula imperialis und Aquila clanga, Falco sager, Pernis apivorus, Mivus regalis, Astur palumbarius, Bubo maximus, Otus vulgaris, Alcedo ispida und Alcedo ispida minor, Dacelo fusca, Erythacus rubecula, Accentor mo- dularis, Anthus spinoletta, Anthus plumatus, Turdus musieus, Turdus me- rula, Turdus semitorquatus, Turdus atrogularis, Turdus viscivorus, Turdus piüaris, Lanius excubitor, Pica caudata, Corvus monedula, Corvus frugi- legus, Sturnus vulgaris, Pastor roseus, Fringüla eoelebs, Fringila carduelis, Serinus hortulanus, Coccothraustes, Linaria cannabina, Emberiza inter- media, Emberiza cia, Alauda arvensis, Alauda arborea, Otis tetrax, Cha- radrius apricarius, Eudromias morinellus, Gallinago major, Scolopax ru- sticula, ÖOrtygometra pygmaea, Anser albifrons, Branta bernicla, die Schwäne, die meisten Enten, Säger, Colymbus, Puffinus, Larus canus, Larus marinus, Larus glaucus, Larus Audouini, Larus ichthyaötus, Larus melanocephalus, Larus minutus, Larus gelästes, Rissa, Sterna cantiaca, — IV — Sterna hirundo und Sterna fluwiatilis, Graculus pygmaeus, Pelecanus crispus. Die europäischen Kraniche, Vanellus eristatus, Chettusia gregaria und Chettusia Villotai, Aguwila naevia, Buteo ferox, Seops zorca sowie die meisten Sänger, Steinschmätzer, Lerchen und Enten überschreiten den 12.—13.° N. Br. nicht, den Aequator dagegen Chelidon urbica, Hirundo rustica, Muscicapa grisola, Enneoctonus senator und Enneoctonus collurio, der Pirol, Merops apiaster und Merops aegyptius, die Wachtel, die meisten Strandläufer und Reiher. Die Ankunft der ersten Herbst-Wandergäste aus Europa fällt in Egypten auf das Ende Juli und den Anfang August. Sehr früh langen an: die Bienenfresser, Upupa, Oriolus, Caprimulgus, Ooracias, Cypselus, die kleinen Würger, Turteltauben, Ibis faleinellus, verschiedene Regenpfeifer und Strandläufer. Mit Anfang März, ja theilweise schon früher, beginnt der Rück- zug nach Norden. So traf ich am 26. Februar bei Alexandrien be- reits wandernde Kraniche und Wildgänse; die ersten Steinschmätzer (Sawicola oenanthe und Sawicola rufesceens) am 10. März, am 16. März Falco cenchris, am 17. Merops aegyptius, am 18. Hirundo rustica, am WW. Rutiella, Sylvia Rüppellü und Sylvia subalpina, am 22. Emberiza hortulana und Numenius arquata, am 25. Saxicola stapazina und Luseinia, am 26. Cypselus apus, am 27. Motacilla flava var. melanocephala, am 30. Emberiza caesia und Muscicapa albicollis; der erste aus dem Süden kommende Kukuk erschien am 3. April, am 4. Turdus saxatılis, am 14. Lanius senator, am 15. Merops apiaster, am 26. und 27. Sazicola rubetra, Coracias garrula und Oriolus galbula. Die Wachtel kommt an der egyptischen Nordküste bereits ver- einzelnt im Februar an, sie wird jedoch erst recht häufig mit Beginn der Südwinde. Ehe diese Wanderer ihre Rückreise über das Mittelmeer antreten, machen sie zumeist einen kleinen Aufenthalt im Küstengebiet, wohl um geeignete Witterungsverhältnisse abzuwarten. Die grossen Wanderstrassen der Zugvögel führen längs des Nil und seiner Zuflüsse und längs den Küsten des Rothen Meeres hin. Erst in der Regenzone verbreiten sie sich mehr in’s Binnenland. Viele Vögel ziehen vereinzelnt, andere in aufgelösten oder in ge- schlossenen Familien und grösseren Gesellschaften. Während der heissen Tageszeit rasten die meisten dieser Wan- derer; überhaupt bin ich der Ansicht, dass der Zug in der Regel bei Nacht stattfinde. Zu diesem Zweck erheben sich die Vögel sehr hoch in die Lüfte; dies habe ich namentlich bei solchen Arten wahrgenom- men, welche mit anscheinend schwächeren Flugwerkzeugen ausgerüstet sind, wie bei Coturniw, Ortygometra, Orex und Fulica. Es erscheint mir ferner sehr unwahrscheinlich, dass — wie manche Reisende an- nehmen — solche weniger kräftige Flieger ihren Weg durch Egypten und Nubien zu Fuss fortsetzen. Gewisse Wasservögel mögen dies zu- weilen und für kurze Strecken wohl schwimmend thun. — IXIV — Eine grosse Anzahl ausschliesslich afrikanischer Arten unseres Forschungsgebietes spreche ich ebenfalls als wirkliche Zugvögel, an- dere nur als Striehvögel an. Letztere ziehen nach Vollendung des Brutgeschäfts im Lande herum, ohne Nordost-Afrika gänzlich zu ver- lassen, die ersteren dagegen erscheinen ausschliesslich nur während der Zeit der Fortpflanzung. Als afrikanische Strichvögel bezeichne ich die meisten Tagraub- vögel, viele Bienenfresser und Schwalben, Caprimulgus aegyptius, Vidua Verreauzü, Bucanetes gibhagineus, mehrere Glanzstaare, Tmetoceros, Coe- eystes, Oxylophus, vielleicht einige Pogonorhynchus-Arten, die Trappen, Dromas, Oedienemus affinis, Lobivanellus senegalensis, die Möven und Seeschwalben des Rothen Meeres, Anthropoides, Lupha cristata, Ardea ibis; Ciconia episcopus, Ibis Hagedash, Rhynchops, Plotus, Graculus afri- canus, endlich den Strauss. Die afrikanischen Arten, welche nach meiner Ansicht wirklich wandern, stellen sich mit Anfang der Sommerregen an den südlich- sten Grenzen unseres Forschungsgebietes ein und breiten sich zum Theil bis gegen den Wendekreis nach Norden aus. Nach verrichte- tem Brutgeschäft und zur Zeit der Dürre kehren dieselben mit ihrer Nachkommenschaft wieder nach Süden zurück. Zur letztgenannten Gruppe gehören Poliornis rufipennis, Gypoge- r.ınus, Cosmetornis vexi/laria, Macrodipteryx longipennis; Cypselus affı- nis (?), Oypselus habessinicus (?), Ootile cincta, C'helidon alb’gena; Atti- cora pristoptera (?), Hirundo griseopygia, Hirundo domicella, Airundo se- negalensis, Dacelo senegalensis und Dacelo semicoerulea, Ispidina picta; Maerony» eroceus (?), Elminia (2), Pholidauges leucogaster (?), Notauges superbus (2), Dilophus; Textor alecto, Hyphantica aethiopica, Hyphantor- nis galbula, Hyphantornis vitellina, Hyphantornis badia, Hyphantornis taenioptera, Hyphantornis personata, Euplectes flammiceps, Euplectes franeiscana, vielleicht auch die Orynx-Arten und Penthetria macroura ; Chrysospiza lutea und Chrysospiza euchlora, Carpospiza brachydactyla (?); Ortygospiza; Sporothlastes; Indicator, Chrysococeyx, Cuculus elumosus, Ou- culus capensis; Coturniw Delegorguei; Ciconia Abdimiü, Platalea tenuiro- stris; Anastomus (?), Ibis }religiosa; Ardea atricapila, vielleicht auch Ardea Sturmi und Ardea ardosiaca; Phoenicopterus minor (?). Nicht im östlichen Sudan brüten dürften Zeptoptilus und drdea intermedia, ebenso Ibis comata, welche ohne allen Zweifel ebenfalls wan- dern. Antinori ist der Ansicht, dass auch die Nectarinien, Graucalus peetoralis, Burystomus afer, Oriolus bicolor und Ozxylophus cafer Zugvögel sein möchten. Möglicher Weise wandern Nectarinia cuprea und Neeta- rinia Jardinei. Zugvogel ist ferner Purphyrio smaragdonotus, welcher im April in Unteregypten eintrifft, dort nistet und im Herbst wieder wegzieht, dann Turtur isabellinus und — falls er sich als besondere Art bestä- tigen sollte — vielleicht auch Cypselus pallidus. — LM — = In Anbetracht der grossen Artenzahl sind unsere Kenntnisse über das Fortpflanzungsgeschäft der gefiederten Bewohner Nordost- Afrikas noch ziemlich beschränkt, ja manche hierauf bezügliche An- saben widersprechend. ß Die Zeit der Paarung fällt in Egypten in den Anfang des Früh- jahre. Uebrigens brüten manche Arten auch (vielleicht dann zum zweiten Mal) mit Beginn der Nilschwelle im Juni und Juli. Im nördlichen Nubien und theilweise auch in Abessinien fand ich jahraus jahrein einzelne nistende Vögel, wogegen in der eigentlichen subtro- pischen und tropischen Region das Brutgeschäft allgemein mit dem Anfang der Regenzeit beginnt. Bei Raubvögeln, Sängern und finkenartigen Vögeln schien mir die Zahl der Eier zumeist geringer als bei den entsprechenden euro- päischen Formen in nördlicheren Breiten. Während der heisseren Tageszeit trifft man nur ausnahmsweise die Eltern auf der Brut sitzend. Die Temperatur der Luft scheint zur Entwicklung der Eier hinreichend. Die grossen Geier und die weissen Aasgeier horsten meist ge- sellschaftlich, in grossen festen Nestern, weit vom Strom entfernt, auf kahlen Wüstengebirgen. Falco lanarıus, Falco barbarus, Falco tinnunculus und Falco alopex bauen ebenfalls in Klüfte, erstere zuweilen auf Pyramiden und andere altegyptische Monumente; Falco concolor in Höhlungen der Klippen des Rothen Meeres; Milvus Forskalü nieht selten auf Moscheen ; Aqguila rapaz, Elanus melanopterus, Neophron pileatus, Helotarsus, Buteo augur, Polior- nis rufipennis, Melierax und Nisus gabar gründen ihren massiven Horst auf Hochbäumen. Pandion haliaötus sowohl auf dem Gipfel von Hü- geln, auf der Erde, auf Bäumen, Cisternen, wie auf verlassenen Hütten; Haliaötus albieilla im Geröhr der Lagunen und auf Akazienbüschen; auch (@ypogeranus soll zuweilen sein durch mehrere Jahre benütztes Nest auf gewaltigen Dornsträuchern der Steppe anlegen; Falco rufi- collis wählt sich zu diesem Zweck die Blattscheiden der höchsten Doleb-Palmen; der südliche Steinkauz alte Gebäude und Ruinen; der falbe Uhu und die Schleiereule Pharaonengräber, Pyramiden und Fels- klüfte. Caprimulgus isabellinus und Scotornis longicauda legen ihre zwei Eier zwischen Grasschöpfe und Buschwerk auf den blossen Sand. Der Zwergsegler leimt mittelst Speichel ein Flöckchen Baumwolle in die Blattfalten der Dompalme und klebt auf dieselbe Weise seine zwei Eier auf das so gebildete Nest. Cypselus aequatorialis und Cypselus melba visten in unzugänglichen Ritzen der höchsten Basalt- und Trachytkuppen Abessiniens; sie ver- wenden zum Nestbau dürre Zweige, Federn und Thierwolle; Cypselus habessinicus eolonienweise am Hochgestade der Flüsse; Cotile eincta ein- zelner in senkrechten Ufern der Wildbäche. Hirundo Riocourü und Hirundo aethiopica bauen solide Nester, denen der Hausschwalbe ähn- lich, in Wohnungen und Schuppen; Zärundo filifera heftet die ihrigen an Felsen; Atticora pristoptera ist dagegen Höhlenbewohner, häuft je- SE PAD al BE 08 DR (ins A u YM ' Ar + I AaV, ” a re ur! / - )(BEXZVI, doch ziemlich viel Halme nestartig zusammen; Cotle obsoleta wählt Steinbrüche und Schechsgräber. Nester, wie aus reinem Töpferthon zierlich geformt, welche ich in den Felsgrotten des Bogos-Gebietes auf- fand, wurden von den Eingeborenen der gestrichelten Schwalbe (Hr- rundo puella) zugeschrieben. Höhlenbrüter sind alle Alcedinen, Meropiden und Upupipiden; Dacelo chloris, Dacelo tschelieutensis und Irrisor nisten vereinzelnt in Baumlöchern, die Bienenfresser unseres Gebietes gewöhnlich ge- sellschaftlich am Steilufer der Flüsse und Bäche. Die Nectarinien bauen zierliche, häufig obenher ganz geschlossene Hängenester an die Spitzen schwanker Zweige; diejenigen der Ma- lurinen, von Chloropeta pallida und von Addon galactodes haben einige Aehnlichkeit mit denen der Schilfsänger. Cereotrichas und Pycnonotus eonstruiren ein ziemlich massives Nest in das dichteste stachelige Palmengestrüpp. Die Eier beider Gattungen gleichen sich auffallend; sie sind klein, langoval auf rosenröthlichem Grund blaugrau und tief purpurbraun gefleckt. Argya Acaciae soll ihre feinschaligen, grasgrünen Eier anf einer leichten Unterlage von Stroh und Federn in Gipfeln der Dattelpalme (wohl eher im Palm- . gebüsch) anbringen. Nest und Eier von Turdus olivacinus haben Aehnlichkeit mit den- jenigen der Schwarzdrossel. Die Steinschmätzer halte ich insgesammt für Höhlenbrüter; sie bauen in Felsspalten und Mauerlöcher, zuweilen in verlassene Röhren von Nagethieren; T’hamnolaea albiscapulata unter Strohdächer. Die afrikanischen Würger schlagen zumeist in dichten Dorn- gebüschen ihre Behausung auf. Das Nest von Zanius Lahtora steht zuweilen im Horst von Pandion; Urelestes baut nach Barboza du Bo- eage Nester von enormer Grösse in Baumgipfel. Den Dierouriden und Paradies-Fliegenfängern werden künstliche Beutelnester zugeschrieben. Meist gesellschaftlich brüten die Glanzstaare, sowohl auf Akazien- büschen der Steppe, als auf Hochbäumen der Waldregion. Der Nist- platz besteht zuweilen aus einem mächtigen Haufwerk von dürren Aestchen, in welchem zwei, drei und mehr Paare ihre Wohnstellen einrichten: kleine, mit Wurzeln und Gräsern !ausgekleidete Höhlen; gewöhnlich hat aber jedes Paar sein selbständiges Nest; das Ei ist feinschalig, drosselartig. Piorhinus albirostris baut in Ruinen und Felsklüfte, ebenso Oligo- mydrus tenuirostris, ohne Zweifel auch Amydrus; Piilostomus auf den Blattscheiden von Borassus aethiopieus, Corvus cornix in Egypten auf Palmgipfel, Corvus scapulatus auf Büsche der Steppenlandschaft. Grosse Baukünstler sind die finkenartigen Vögel, vorzugsweise die Weber. Viele derselben beschäftigen sich selbst ausser der Brut- zeit beständig mit Ausbessern ihrer schwanken Behausungen. Vor- züglich die Männchen betheiligen sich bei dieser Arbeit. Textor alecto legt auf höheren, vielastigen Bäumen ein Conglomerat aus dürren Zweigen von Form und Grösse eines Backofens an, in welchem eine — LXXVE _ ganze Gesellschaft von sechs bis zehn Paaren sich einnistet; die grossen, aber feinschaligen Eier sind ähnlich gefärbt wie diejenigen des Haussperlings. Zyphantornis galbula, Hyphantornis habessinica, Hyphantornis vitellina, Nigrita Arnaudäi und Philagrus supereiliosus hängen zuweilen zwanzig und mehr Nester an die schwanken Zwei- gen eines Akazien-, Zizyphus- oder Balanites--Baumes. Sie sind äusserst dicht und kunstreich aus Strohhalmen oder Wurzeln in Beutel- form geflochten, manche derselben, unten offen und nur mit einer schmalen Brücke versehen, sollen ausschliesslich den Männchen als Schlafstelle dienen. Hyphantornis atrogularıs und Hyphantornis Guerinii leben und nisten weniger gesellschaftlich, ebenfalls nur einzeln Ayphantornis personata, deren Nest aus einer mehr als fusslangen, eylindrischen, aus feinen Würzelchen zusammengefügten Röhre besteht. Die Eier der meisten eigentlichen Weber (Hyphantornis) variiren sehr bezüglich ihrer Fär- bung und sind auf röthlichem, bläulichem, grünlichem oder lehmgilb- lichem Grund dunkel punktirt und gefleckt, diejenigen von Hyphantornis personata, von Nigrita und Gymnorhis dagegen rein weiss. Hyphantica aethiopica baut leichte, kleine Beutel aus grünen Grashalmen, Syeobius melanotis grössere, dichtere aus Wurzelstoffen. Viele Webernester werden nicht belegt, ältere dienen oft anderen Finken (Uroloncha, T,agonosticta, Uraeginthus) zur Wohnung, nachdem erstere nach Bedürfniss hergerichtet worden sind. Ein ungemein künstliches, aus lebenden Blättern einer Compretacee mittelst Wurzelfasern förmlich zusammengenähtes Nestehen wurde mir als dasjenige von Vidua prineipalis bezeichnet. Lagonosticta minima und Aypochera nitens schlagen in Mauerritzen und unter Dachsparren der nubischen Lehmhütten ihre Wohnsitze auf; sie legen ihre zartschaligen weissen Eier auf einen wirren Haufen von Strohhalmen, Federn, Baumwolle und Haaren. Etwas besser richtet sich Passer Swainsonii und Sporopipes fron- talıs ein; meist in der Mitte diehter Dornbüsche construiren sie eine ganz geschlossene, kugelförmige Masse von Federn, Halmen u. dergl.; erstgenannte Art fand ich übrigens zuweilen auch als Bewohner von Strohhütten. Das Nestehen von Uraeginthus phoenizotis gleicht oft einem im Gipfel von Büschen hängen gebliebenen Strohwisch. Der Weidensperling hat sich den Menschen nicht so befreundet und innig angeschlossen, wie sein Vetter, der Hausspatz. Ersterer bewohnt Inseln und verlassene Gärten und flicht sich sehr lange, aber wenig dichte Beutelnester aus Halmen und Wurzeln. Der Haussper- ling bewohnt in unserem Beobachtungsgebiet nur Häuser aus Stein, Lehmziegeln und Holz, nicht aber Strohhütten. Das zierliche Nestehen von Pohospiza tristriuta fand ich in den äussersten Zweigen eines Wachholderbaumes; dasselbe war aus Moos und Baumflechten sehr kunstvoll zusammengesetzt. Die Feuerfinken sind von gesellschaftlichem Wesen und nisten in Büschelmaisfeldern und im Hochgras, und zwar in Nestern aus grünen u — IXKXKR Grashalmen, welche wie diejenigen des Teichrohrsängers zwischen mehreren Stengeln angeheftet werden; in derselben Weise soll Pen- thetria macrocerasich fortpflanzen, und zwar im Dickicht von stattlichen Cyperaceen und Arundo. Die Brutstellen von Bucanetes githagineus habe ich nicht selbst ge- sehen. Der muntere Musikant soll ähnlich dem Haussperling in Fels- ritzen, Schechsgräbern und Ruinen nisten. Fringillaria septemstriata legt auf. Wurzeln und Grashalme zwischen Gestrüpp und Rollgestein in trockene Bachbetten. Der Mäusevogel (Colius macrourus) kann ebenfalls nicht zu den vortrefflicheren Baukünstlern gezählt werden. Sein unregelmässiges, flaches, aber grosses Nest steht zwischen Büschen und Mauern, oder in sparrigen Granatbäumen der Gartenanlagen. Ueber das eigenthümliche Brutgeschäft von Toccus erythrorhynchus berichtet Kirk. Das Weibchen ‚werde über die Brütezeit vom Männ- chen in einer Baumhöhle mittelst Erde eingemauert. Trachyphonus margaritatus und Trachyphonus Arnaudüi graben ziem- lich tiefe, horizontale oder schräge Löcher in den harten Sandboden und legen ihre glatten, rein weissen Eier auf die blosse Erde. Coceystes glavdarius bringt sein Ei im Nest von Rabenkrähen unter; die Goldkukuke und ohne Zweifel auch Oxylophus jacobinus und Ozylophus cafer brüten gleichfalls nicht selbst; doch scheinen sich die Eltern später wieder ihrer Jungen anzunehmen und ihnen naturgemässe Nahrung zu reichen. Die Eier von Coceystes gleichen in der Färbung denjenigen der Krähen, diejenigen von Oxylophus sind einfarbig blassgrün. Oentropus legt sehr grosse Nester aus Zweigen, Halmen und Mais- blättern auf vereinzelnten Bäumen oder im diehten Ufergebüsch an. Die Pogonorhynchus-Arten, Megalaema, sowie die Spechte benützen Astlöcher und selbstgemeiselte Baumhöhlen. Auch Pionias und Palae- ornis nisten in ähnlicher Weise. Alle Bartvögel und Papageien legen nur wenige rein weisse Eier. Sehr nachlässig in der Construction ihrer Nester zeigen sich die Tauben (Streptopeleia, Turtur, Chalcopeleia und Oena), die nur höchst leichte, vollkommen durchsichtige Lager von dürren Aestchen auf ein aar Zweige setzen, auf welchen die Eier kaum den nöthigen Halt esitzen. Columba livia brütet in Steinbrüchen und Felsen; Columba guineensis sowohl in alten Gebäuden und Klüften, als in den Blatt- scheiden der Doleb-Palmen, hin und wieder wohl in Baumhöhlen. Perlhühner, Frankoline, Pterocles, Caccabis und Ptilopachys legen . auf die blosse Erde oder auf einiges Laubwerk und Halme im Ge- strüpp, zwischen Grasschöpfe und Geröll; Ammoperdix Heyi in Stein- klüfte. Auch die Trappen bauen kein besonderes Nest, so wenig als der Dickfuss, welcher seine Eier nicht selten auf platten Dächern und Gräbern unterbringt. Pluvianus aegyptius, Hoplopterus spinosus und Rhynchops nisten auf Kiesbänken und Sandinseln. — IR — — Solidere und oft recht umfangreiche Stände {verfertigen die ver- schiedenen Reiher-Arten; Ardea bubuleus in grossen Gesellschaften auf Akazien und Albizzien, zuweilen gemeinschaftlich mit Ardea atricollis ; Ardea gularis vereinzelnt und in schwachen Colonien sowohl auf Klip- pen, als auf Büschen und Avicennia-Bäumen; Ardea brevipes meist auf Felstrümmern in der Nähe der Fluthmarke. Die Horste der Löffler stehen gesellschaftlich auf Grasschöpfen, Büschen und Hochbäumen. Ciconia Abdimü ist Hausgenosse des Menschen; Dutzende ihrer Nester sind auf Dornbäumen und Stereulien in Gehöften, ja zuweilen auf Strohdächern angebracht. Ciconia episcopus hat ihren Horst da- gegen mitten auf Büschen und aufverkrüppelten Bäumen; wohl nisten nicht wenige Paare in ein und derselben Gegend, jedes jedoch etwas entfernt vom andern. \ Der Sattelstorch (Myeteria senegalensis) führt einen enorm grossen, platten und festen Stand auf dem schirmförmigen Gipfel von Akazien mitten im Sumpfwald auf. Balaeniceps res legt nach Berichten meiner Jäger seine zwei kreideweissen Eier auf eine Unterlage von Ambadj ( Herminieria), Sehilf und Rasen im Morast. Als fleissigen und kunstfertigen Baumeister kennt man den Schattenvogel (Scopus), dessen ungeheure, backofenförmige Nester auf Felsblöcken und in der Vergablung von Hochbäumen errichtet wer- den. Starke Reisser bilden die Unterlage und das Skelett, welche mittelst Graswurzeln, Mais- und Schilfstängeln kuppelartig überdacht werden; ein kleines, seitliches Schlupfloch führt in’s Innere, welches drei getrennte Räume enthalten soll. Der Horst von Ibis aethiopica, wie auch der von Anastomus hat Aehnlichkeit mit dem des Fischreihers. Der Reiherläufer (Dromas ardeola) legt wahrscheinlich nur ein einziges grosses weisses Ei in enge, tiefe Erdhöhlen auf Dünen nahe am Ufer des Meeres. Der Kronenkranich soll auf Hochbäumen horsten. Parra africana und FPorphyrio bauen im Schilf und zwischen Wasserpflanzen. Die Eier des Spornhühnchens (Parra) gehören zu den schönsten Stücken unserer oologischen Sammlungen; ihre glänzend kaffeebraune Schale zeigt zahlreiche, scharfe, schwarze Adern; die- jenigen der Purpurhühner sind auf röthlichem Grund blassgrau und rosenfarb gefleckt. Ich habe Nachriebt über das Brutgeschäft von Larus Hemprichi, Larus leucophthalmus, Larus gelastes, Sterna caspia, Sterna anglica, Sterna fluviatilis, Sterna Bergü, Sterna media, Hydrochelidon albigena, Hydroche- Iıdon hybrida, Hydrochelidon infuscata und Sternula minuta in Nordost- Afrika einzusammeln vermocht. In Bezug auf Nistweise weichen die genannten Arten wenig von ihren nordischen Verwandten ab. Anous stolidus brütet in unzähliger Menge auf den Guano-Inseln längs der Somalküste auf nackten Felsgesimsen. — 1LXXIT — Phoenicopterus antiguorum nistet in grosser Anzahl bei Pelusium und in der Nähe des Manzalah-Sees, nach einigen Angaben im Sand zwischen trockenen Grasbüschen. Dendrocygna viduata legt eine grosse Anzahl von milchkaffee-far- bigen Eiern in Schilf. Im ähnlicher Weise nisten Zleetropterus und Sarcidiornis. Wenig wählerisch in Bezug auf ihre Nistplätze ist die Fuchs- gans; Wurzelwerk an unterwaschenen Ufern, verlassene Nester von Sumpfvögeln auf Büschen, überhängende Baumstämme und selbs Ast- höhlen werden von ihr besetzt. Phaöthon aethereus legt sein grosses Ei in tiefe Felshöhlen des Dahlak-Archipels auf Sand oder Gestein. Die Brutplätze von Sula fiber findet man colonienweise auf Klippen des Rothen Meeres, wogegen Dysporus cyanops einzelner auf den Fels- gesimsen des Bur-da-rebschi sich fortpflanzt. Pelecanus rufescens soll in ungeheuern Gesellschaften auf dicht mit Avicennia und Rhizophora bestandenen Inseln südlich von der Dahlak- Gruppe seine Niststellen aufschlagen. Auch Plotus horstet gern fami- lienweise und zwar in reiherartigen Ständen, welche in den Astgabeln der stärksten Sunt-Bäume auf überschwemmten Nil-Inseln erbaut werden. Bekanntlich wechseln alle höher organisirten Thiere zu ge- wissen Jahreszeiten ihre Bekleidung, die Vögel durch Ausfallen und Ergänzung des Gefieders, also durch Mauser, oder aber durch so- genannte Verfärbung. Den letztgenannten Process betrachte ich — wenigstens zum grössten Theil — nur als eine durch erneute organische Kräfte be- wirkte Umbildung der zarteren Theile (der Strahlen und Cilien) der schon vorhandenen Federn. Die Schuppen, Tafeln und Schilde der Füsse ersetzen sich vielleicht weniger regelmässig und zwar in Folge einer mehr successiven Häutung, während Schnabel und Nägel stetig nachwachsen, jedoch gleichzeitig wiederum durch den Gebrauch in ihrer normalen Gestalt erhalten werden, obwohl auch hier die hornige Decke einer Abschuppung unterworfen ist. Eine analoge Erscheinung nimmt man auf der Haut selbst wahr, am deutlichsten an kahlen Stellen, wie am Kopf und Hals der grossen Geier, des Marabu, des weissen Sichlers, an den Karunkeln der Sporngänse und Hornraben und am Kehlsack der Pelekane. Unmittelbar vor der Paarungszeit. tritt der ganze Organismus in ein Stadium gesteigerter Thätigkeit. Dieser Zustand macht sich äusserlich nicht nur durch den Wechsel der Wintertracht in das Som- merkleid bemerklich. Weniger an die Scholle gebundene oder sonst in geschlossenen Gesellschaften beisammen lebende Arten sondern sich in Paare ab und nehmen feste Standorte ein. Vorzüglich die Männchen bekunden eine F — IXKXXI . — besondere Erregtheit, Unruhe und Dreistigkeit, wodurch selbst die Sorge um ihre Erhaltung vernachlässigt wird. Sie führen auf der Erde Tänze, in der Luft Spiele und tolle Gaukeleien auf. Sonst stille und träge Gesellen wetteifern durch unaufhörliches Locken und Singen, oder durch andere ungewöhnliche Aeusserungen ihrer Stimmorgane. Die trübe, blasse Färbung der Weichtheile (Augenlider, Zügel, Wachs- haut und Füsse), des Schnabels, ja selbst der Iris geht in eine glän- zendere und lebhaftere über. Stirnhöcker, Karunkeln, häutige und warzige Auswüchse treten auf oder schwellen in monströser Weise an. Verschiedene Arten schmücken sich durch Schöpfe, Olhrbüschel (Grus virgo, Plotus), durch einzelne abenteuerlich geformte abortive Flügeldeckfedern (Cosmetornis, Macrodipteryx), dichte Brustkragen (Otis, Machetes), oder andere ausgezeichnete Zierfedern auf Mantel, Tertiär- schwingen, Schwanzdecken und Schweif (Terpsiphone, Vidua, Steganura, Penthetria, Edelreiher, Phaöthon). Die Hähne der meisten Trappen ent- falten ein besonderes Organ in Form eines langen, dehnbaren Schlau- ches unter der Haut des Vorderhalses. Nur die Gelthähne nehmen keinen Antheil an den Freuden und am Glanz des neuerwachenden Lebens, während die Gelthennen sich mehr oder weniger in den Schmuck der Männchen kleiden und deren Laute und eigenthümliche Gewohnheiten nachzuahmen suchen. Das ohnedem im Gegensatz zu Schwingen und Steuerfedern zar- tere Kleingefieder der Wintertracht erscheint gegen den Eintritt der Paarungszeit trocken, abgebleicht und durch Gebrauch und andere äussere Einflüsse abgescheuert, der Rand der einzelnen Fahnen, vor- züglich nach der vorderen Hälfte zu, zerschlissen und unganz, die Spitze selbst durch Abnützung der Strahlen und Wimpern kahl. Solche Federn saugen wegen Mangels an Fettgehalt und Dichtigkeit begierig Feuchtigkeit auf und beschmutzen sich gern. Mit dem Grad der Ab- genütztheit mehren sich sogar die in der Bekleidung hausenden Para- siten (Mallophagen) und wird denselben zum Theil die Zerstörung der Strahlen zugeschrieben werden dürfen. Durch einen erneuten, bisher vielleicht eine Zeit lang gänzlich unterbrochenen Zufluss von Säften tritt nun eine Umwandlung des Kleingefieders ein. Deutlich kann man die vom Schaft nach dem Rand der Aeste fortschreitende Verdichtung der lockeren, zuweilen selbst durchlöcherten Fahnen wahrnehmen; die Bärte verlieren ihr sparriges, brüchiges Wesen, nehmen eine frische, in vielen Fällen so- gar eine von der ursprünglichen sehr verschiedene Farbe und einen besonderen Fett- oder Metallglanz an. Diese Reorganisation im Bau der einzelnen Feder (gewöhnlich „Verfärbung“ oder „Umfärbung“ ge- nannt) erreicht übrigens niemals den ursprünglichen Rand derselben vollkommen. Hierdurch wird eine wesentliche Veränderung in ihrer Gestalt bewirkt, indem sich die Spitze verkürzt und häufig auffallend zurundet, so dass das Sommergefieder ein mehr geschupptes Ansehen erhält, im Gegensatz zu der in vielen Fällen spitz-rautenförmigen Mo- dellirung der Wintertracht. Ich habe übrigens einigen Grund zu der Annahme, dass mit der sogenannten Verfärbung die einzelnen Federn miTTAE ETF man ag Pr a PN: RS a, Mia WARE TEN. j je — 1x — sogar wiederum etwas an Länge zunehmen, wodurch die durch Abfallen der Spitze bewirkte Verkürzung einigermassen ergänzt wird. Als weiterer, wenn auch nicht durchgreifender Charakter der so umgewandelten Federn möchte ihre glatte Oberfläche anzusehen sein. Das neue, durch Mauser hervorgegangene Kleingefieder und die Steuer- federn zahlreicher Arten (Lamprotornis, Ptilostomus, Cisticola, Irrisor, Tantalus, in hervorragender Weise namentlich P/otus) zeigen dagegen häufig eine feine Querstreifung in Folge von eigenthümlicher Relief- Bildung; es hat den Anschein, als stehe die letztere mit einem inter- mittirenden Hervortreten der Federn aus der sie während ihrer Ent- wicklung umgebenden Hülse in Zusammenhang. Nicht alle Theile des Kleingefieders haben übrigens die Fähig- keit neue Nahrungsstoffe aufzunehmen ; solche nur in geringer Anzahl vorhandene Federn sterben ab und fallen während des Verfärbungs- processes aus; dieselben ersetzen sich aber zum Theil durch neue, welche in Farbe denen des Hochzeitkleides ähnlich sehen, zuweilen auch einen zarten (meist weissen) Rand zeigen, der sich schon wäh- rend der Entwicklung selbst oder kurz darauf abstösst und bald voll- kommen verschwindet. Bei keinem afrikanischen Vogel habe ich eine wirkliche doppelte Mauser zu beobachten vermocht. Im Sudan tritt die Umfärbung zum Hochzeitkleid mit‘ Beginn der Sommerregen (Mai bis Juli) ein, bei alten Männchen früher als bei jüngeren Individuen. Hin und wieder verfärben und regeneriren sich auch Schwingen und Steuerfedern. Ihr Winterkleid legen diese Vögel im November und December an. Dann fallen alle Deckfedern aus, die Mauser währt jedoch längere Zeit als die Verfärbung und sie erfolgt in symmetrischer Reihenfolge. Im Gegensatz zu dem bescheidenen Gefieder der Weibehen und Jungen erscheint das Hochzeitkleid der Männchen vieler Arten unge- mein lebhaft glänzend und farbenprächtig, wie bei den Nectarinien, den Webern (//yphantornis, Euplectes, Vidua, Steyanura, Penthetria, Hy- pochera) und den Paradiesfliegenfängern. Letztere verfärben die schön ziımmtrothbraunen Theile nicht unmittelbar in Weiss, indem die Federn während des Processes selbst für kurze Zeit einen schwärz- lichen Ton annehmen. *) Manche Möven (Larus ichthyattus, Larus melanocephalus, Larus mi:- nutus, Larus gelastes, Sterna cantiaca), die grossen Säger, Phaöthon, Phoenicopterus, Tantalus, Myeteria senegalensis, Pelecanus onoerotalus und Pelecanus rufescens, Himantopus, in geringerem Grade auch Drvoscopus aethiopieus, Rhodophoneus cruentus, Faleo lanarius, Falco communis, Falco barbarus und Falco ruficollis erlangen (theils in beiden Geschlechtern) einen besonderen ocker- oder orangegelben, lachs-, morgen- oder car- mosinrothen Schmelz, welcher übrigens nach dem Tode bald verbleicht. Der eigenthümliche braunröthliche und braungelbliche Ton der Kropf- federn der Pelikane, Krickenten, rothschnäbligen Enten, sowie der rost- farbige Anflug der Unterseite des Bartgeiers dürfte äusseren Einflüssen *) Vergl, Bd, I, p. 442. I RRKV — zuzuschreiben sein, vielleicht einer chemischen Zersetzung (Oxydirung oder Verseifung) mechanisch anhängender und durch den Fettgehalt des Gefieders aufgesaugter organischer und unorganischer Stoffe. Frisch ergänzte Federn anderer Vögel (Marabu, Reiher, Papageien, Bartgeier) haben die Eigenschaft, bei Berührung abzufärben, d.h. eine staubartige Masse (locker anhängende Cilii und Ramuli?) abzugeben. Die Schwingen der Helmvögel (Corythaix) und Bauchfedern der Narina verlieren im Leben ihre hochrothe Farbe durch Auswaschen; dieselbe ersetzt sich jedoch in Kurzem wieder vollkommen. Allgemein bekannt ist die Thatsache, dass manche bunte Farben- töne in der Gefangenschaft nach der sogenannten Umfärbung oder Mauser nur schwach angedeutet sind oder gänzlich erlöschen (Bauch- federn von (rypaötus, ferner die rothen Theile bei Pinicola, Qurvirostra, Aegiothus, Cannabina, Pyrrhula, Carpodacus). Eine andere auffallende Erscheinung besteht darin, dass bei den oben genannten Möven, beim Flamingo, bei Tantalus, Mergus und an- deren, vorzüglich zur Paarungszeit das ganze Knochengerüste, Mark, Fett, Fleisch und die Innenseite der Haut einen ungemein lebhaft hochgelben oder hochrothen Ton annehmen, weleber nicht selten mit der Farbe der jeweilig vorzugsweise genossenen Nahrung (Salmo, Co- regonus, Diacope, Holcocentrus, Gammarus-Arten, bunten Weichthieren, Würmern und Quallen) übereinstimmt. Ich bin weit entfernt, hier einen unmittelbaren physiologischen Zusammenhang zwischen Nahrung und Färbung des Gefieders voraussetzen zu wollen, erinnere aber an den Umstand, dass bei gewissen Personen nach dem Genuss von Kreb- sen oder Erdbeeren fast augenblicklich eine ungewöhnliche Erröthung der Haut erfolgen soll und dass ferner bei Pferden, Hunden und an- deren Säugethieren Schönheit und Glanz der Behaarung zum grossen Theil durch die Art der Fütterung hervorgerufen und befördert wer- den können. Es mag endlich noch die Bemerkung Platz finden, dass fast alle wirklichen Wüstenvögel ein Kleid tragen, welches der Farbe des Bo- dens entspricht, den sie bewohnen (Lerchen, Caprimulgus aegyptius und Caprimulgus nubicus, Passer Lichtensteinü, Bucanetes, Cotile obsoleta, Otis, Oedienemus, Cursorius, Pterocles, mehrere Steinschmätzer, Vultur fulvus, Bubo ascalaphus. Der Kauz (Noctua veterum meridionalis) der egypti- schen Städte und des Culturlandes ist bei Weitem nicht so lebhaft rostfalb, als der auf sandigem Grund lebende. Aehnliches beobach- tete ich an falben Geiern, Alaemon desertorum, Ammomanes lusitana, Galeria cristata, Sawicola isabellina, Falco tinnuneulus u. a. Die Bewohner der Steppenlandschaft büssen zur Zeit der Gras- brände die Reinheit ihres Gefieders ein, indem sich äusserst feine Kohlen- und Aschentheile gleiehmässig in demselben ansetzen, deren Anwesenheit sich nur durch das Mikroskop nachweisen lässt. So er- legten wir Exemplare von Ciconia alba, welche einfarbig rauchgrau gefärbt waren; auch bei /dis religiosa, bei Otis arabs und Otis Denhami, bei Schildraben, Zanius pallidirostris, I,anius Lahtora und Ohettusia gre- garia tritt eine ähnliche Erscheinung ein. ee a De FE N fi L v vr U TILERENV = Viele europäische Wandergäste mausern über den Winter und mit Anfang des Frübjahrs in Nordost-Afrika; aber ich bin der Ansicht, dass auch hier im Kleingefieder meist nur eine Verfärbung, bei Sing- Bean sogar auch eine solche der Schwingen und Steuerfedern, statt- finde. Der Wechsel von Schwingen und Steuerfedern hat bei vielen Sumpfvögeln und bei den Wasservögeln gemeiniglich während und nach der Brütezeit statt. Geier, Adler und andere Tagraubvögel ver- lieren das Grossgefieder nicht alljährlich vollständig und meist nur nach und nach. In letzterem Fall kommen stets die entsprechenden Paare an die Reihe, während die nicht ausfallenden Flügel- und Schwanzfedern eine Umwandlung und sogar zuweilen eine vollkom- mene Verfärbung erleiden. Eine solche nahmen wir endlich wahr beim Uebergang vom Jugendkleid zur Winter- oder Frühlingstracht (bei kleinen Falken, Sperbern, Glanzstaaren, Purpurhühnern, Blatt- hühnern, Seereihern und Enten). Einen allgemeinen Ueberblick über die Lebensweise, Nah- tung und Aufenthaltsorte der gesammten Vogelwelt unseres Forschungsgebietes glaube ich übergehen zu dürfen, indem alles Be- merkenswerthe, was ich selbst hierüber in Erfahrung gebracht habe, bei Abhandlung der einzelnen Arten berichtet wurde; gleichzeitig ver- weise ich noch auf die eingehenden Arbeiten von Finsch und Hart- laub (Ornithologie Ost-Afrikas, p. 14 etc.) über diesen Gegenstand, wo- selbst einige meiner eigenen Beobachtungen zur Veröffentlichung ge- langten. Es fällt auf, dass manche Vögel in ganz erstaunlicher Menge über gewisse Gegenden verbreitet sind, andere dagegen immer höchst selten oder in nur vereinzelnten Gesellschaften auftreten, obgleich es denselben anscheinend in keiner Weise an geeigneten, ihrer Organi- sation und ihren Bedürfnissen entsprechenden Aufenthaltsorten ge- bricht. Das Vorkommen wieder anderer beschränkt sich nicht nur _ auf gewisse geographische Längen und Breiten, sondern auch auf ver- schiedene Höhenzonen. *) Seeküsten, Simpfe, Lagunen, Flüsse, Binnenseen, Schilfwälder, Cultur-Land, Steppe, Waldregion und Hochgebirge weisen stets ihre eigenthümlichen Thier- und Pflanzenformen auf. **) In numerisch überwiegender Anzahl finden sich Geier und Aas- geier, Selmarotzermilane, zuweilen auch Thurm- und Röthelfalken ; ferner die meisten Meropiden (mit Ausnahme von Merops viridissimus, Merops Lafresnayei, Merops furcatus und selbst Merops pusiülus), Hi- *) Vergl. p. LI. etc. *#) Vergl, A. Brehm, Die Fundorte des Ornithologen in Nordost-Afrika, Cab. Journ, 1855. p. 362--384 & p. 481-496. — Brehm, Reiseskizzen I. p. 102 — II. p. 196. — III. p. 102. — NN — = j rundo cahirica und Hırundo aethiopica; Cotile minor. Dann die Glanz- staare, besonders Pholidauges leucogaster und Lamprocolius chalybaeus. Um sich auch nur einen annähernden Begriff von der Individuen- zahl gewisser Fringilliden machen zu können, welche die Steppen-, Sumpf- und Waldregion überschwemmen, muss man die wolkenartigen Züge derselben gesehen und das donnerartige Geräusch gehört haben, welches dieselben verursachen. Mein Weg führte mich öfter zu Anfang des Charif (Sommerregen) durch die Steppen von Senar und Kordofan. Um diese Zeit war das Grasmeer, so weit das Auge reichte, von dunkeln Streifen dicht zu- sammengeballter Massen von Blutschnäbeln (Fyphantica) buchstäblich verfinstert. Sie kommen, verschwinden und werden beständig wieder ‘ durch neue Schaaren ersetzt. Ununterbrochene compacte Wolken von Hyphantornis taenioptera ziehen stundenlang über den Kir. Die mit hohen Cyperaceen bestandenen Sümpfe von Tigrie wim- meln von Schwärmen der Penthetria macrocerca, die Büschelmaisfelder Süd-Nubiens, Takahs und Senars von zirpenden Feuerfinken. Kaum minder zahlreich erscheint Zyphantornis badia, Hyphantornis habessinica, ‚Hiyphantornis vitellina, Chrysospiza lutea, Habropyga cinerea, zuweilen auch Haplopyga astrild, Sporothlastes fasciata u. a. m. Auch die Alpenkrähen, Alpensegler, der egyptische Ziegenmelker und gewisse Tauben (Columba albitorques, Oolumba livia, Treron Walia, Turtur albiwentris) leben gern in ansehnlichen Flügen. Aehnliches be- merkte ich bei wandernden Uferschwalben, Rauchschwalben und Racken (Coracias garrula). Dr. R. Hartmann sah im April Millionen von Turteltauben in der Baiuda-Steppe. Die Francoline und Steinhühner halten sich in geschlossenen Ketien, welche bestimmte Reviere behaupten, wo keine Eindringlinge ge- duldet werden. Das Perlhuhn, wenig wählerisch in Bezug auf seinen Wohnort, rottet sich nicht nur in einzelne stattliche Völker zusammen, auch letz- tere vereinigen sich wiederum nach der Brutzeit in unglaublich zahl- reiche Schaaren, ebenso die Wüstenhühner, namentlich Pteroeles Lich- tensteinüi, um die Tränkstellen. Allgemein bekannt ist das gesellschaft- liche Wandern der Wachteln über das Meer; auf afrikanischem Boden angelangt, zerstreuen sich letztere übrigens in Kurzem und setzen ihre Reise nach Süden vereinzelnt fort. Zu Tausenden und Abertausenden finden sich gegen den Herbst die Brachhühner (Glareola torguata) in den Lagunen des Rothen Meeres, auf dem mit Zurücktreten der Nilschwelle verschlämmten Culturland und in der Steppe ein. Auch die Abdim-Störche, Kuhreiher, Kraniche, Blasshühner, ver- schiedene Ibis-Arten, Löffler, Enten, Gänse, Tölpel und Scharben treten meist colonienweise auf. Möven, Seeschwalben, Anhingas und Peli- kane nisten massenhaft beisammen. -——. - LIIXVU — Ein höchst charakteristisches Bild bietet die Vereinigung der ver- schiedenartigsten Vögel bei gefallenen Thieren oder um die Züge der Wanderheuschrecken. Nicht nur grosse Raubvögel versammeln sich um ein todies Ka- meel oder um einen verendeten Elephanten. Gewöhnlich sind es kluge Wüsten- oder Schildraben, welche das Aas auffinden; schreiend um- kreisen sie die willkommene Beute und locken hungrige Geier, Adler, Milane und Kropfstörche an. Hunderte von Gästen versammeln sich in kürzester Frist und drängen sich zischend, fauchend und kämpfend heran. Einer entreisst dem andern den eben mühsam erhaschten Bissen. Dem Marabu und Geier fällt natürlich der Löwenantheil zu, die Schwächeren begnügen sich mit dem Benagen der Knochen und mit Stücken der Decke. Im Hochland fällt der Lämmergeier und der Geierrabe gern auf todte Thiere, hin und wieder bemerkt man auch einen Reiher, Sattelstorch oder Klaffschnabel an letzteren. Erstaun- lich bleibt die plötzlich erscheinende grosse Anzahl all dieser ekel- haften Gesellen, von denen man vorher keine Spur entdeckt, noch er- staunlicher die Geschwindigkeit, mit welcher sie tabula rasa machen. Das dichte Grasmeer der Savanne beherbergt viele kleinere Säugethiere, Hasen, Springmäuse, Wüstenmäuse, Eichhörnchen; da wimmelt es von Schildkröten, Schlangen und Eidechsen, von Heuschrecken und Mantiden, Coleopteren, Lepidopteren, Netzflüglern, Ameisen, Spinnen und. Würmern, als leckere Beute für einheimische und Wan- dervögel. Entzündet sich das dürre Hochgras und jagt der Wind mit Blitzesschnelle donnernd und prasselnd die Flamme über die endlose Fläche, so drängen sich von allen Seiten her Raubvögel und Insek- tenfresser nach dem Heerd der Verwüstung. Wie toll durcheinander stürzen Milane, Heuschreckenbussarde (Poliornis rufipennis), Thurm- falken, Weihen, Raben, Drongos, Racken, Bienenwölfe, Würger, Lach- seeschwalben und Brachschwalben in Rauch und Feuer, um die auf- gescheuchten niederen Thiere zu erhaschen. Auf den schon ausge- brannten Stellen aber finden Gaukler, Secretäre, Singhabichte, Horn- raben, Trappen, Dickfüsse, Perlhühner, Wachteln, Siehler, Störehe und Reiher reichliche Gelegenheit, sich ohne Mühe der balbverbrannten oder betäubten kleineren Wirbelthiere und gerösteten Orthopteren zu be- mächtigen, die bisher vor ihren‘ Nachstellungen sicher waren. Teiche, Lagunen, Altwasser und Schilfdiekichte bieten ebenfalls einen Punkt, wo die verschiedenartigsten Thiergestalten zusammen- strömen, ebenso Brunnengruben oder die wenigen Stellen der Regen- strombetten, wo während der heissesten Jahreszeit der Grund nicht gänzlich vertrocknet ist. Auf jungen Saaten sammeln sich Kronenkraniche, Wittwenenten, Spornschwäne, Fuchs- oder Höckergänse; in den Culturen, wo Bü- schelmais und Negerhirse zu reifen beginnen, graue Kraniche, Jung- fernkraniche, Trappen, Hübner, Wachteln, Webervögel, Feuerfinken, Glanzfinken und Sperlinge; ja selbst Strausse, Sichler, Störche und Raben. Eine sehr reiche ornithologische Ausbeute machte ich stets in der — EXKXXAVHI .— _ Nähe von Bäumen, welche reife essbare Früchte tragen, so bei Zizyphus, Bananen, Cordien, vorzugsweise aber auf den weitastigen Sykomoren. Es sind nicht nur die Liebhaber der oft recht saftigen und schmackhaften Feigen, welche sich hier ein Stelldichein geben, als die verschiedensten Bartvögel, Nashornvögel, Papageien, Schizorhis, Cory- thaiz, Glanzstaare, Papageitauben und einige Finken, selbst Brillen- sänger (Zosterops), Nectarinien und Fliegenfänger werden angelockt durch die zahllose Menge kleiner Mücken, Maden und Raupen, die in und auf den zuckerreichen Früchten hausen. Als solche Arten, welche zum Theil eine weitere Verbreitung haben, jedoch immer nur selten angetroffen werden, nenne ich: Spi- zaötus bellicosus, Circaötus zonourus, Circaötus cinereus, Falco ardosiacus, Falco semitorquatus, Accipiter monogrammicus, Aceipiter tachiro, Nisus rufiventris, Nisus minullus (selbst Nisus niger und Nisus badius gehören zu den nicht gewöhnlichen Raubvögeln) ; Ohelidopteryx Riocourü, Buteo anceps, Polyborordes capensis, Syrnium Woodfordi, Athene spilogastra, Bubo capensis, Caprimulgus eximius, Cosmetornis und Maecrodipteryz, Atticora albiceps, Psalidoprocne griseopygia , Hirundo domicella, Chelidon albigena; Trogon Narina; Merops hirundinaceus (auch Merops Lafres- nayei), Irrisor minor, Irrisor Cabanisi, Nectarinia cuprea, Zosterops und Aegithalus; Cisticola valida, Cisticola jodoptera und andere hierher- gehörige Formen; Catriscus apicalis; Eremomela griseo-flava, Bradypterus cinnamomeus, Curruca nana, Curruca crassirostris, Curruca habessinica, Phyllopseuste umbrino-virens, Philotamna scotocerca, Motacilla longieaudata, Turdus Gurneyi, Bessornis Heuglinü, Argya rubiginosa und Argya rufes- cens, Oichladusa guttata (wohl auch Cichladusa arquata) ;Museicapa aqua- tica, Hyliota flavigastra, Elminia longicauda minor, Cassinia semipartita ; Campophaga phoenicea, Üeblepyris pectoralis (Ceblepyris caesia?); Hypoco - lius ampelinus; Lanius isabellinus; Eurocephalus Rüppelli‘ (Telephonus remigialıs und Telephonus longirostris, Lamprocolius chalcourus, Notauges su- perbus, Textor Dinemellü, Hyphantornis olivacea), Anaplectes melanotis, Hy- phantica haematocephrla, Hyphantornis rubiginosa, Coryphegnathus albifrons, Habropyga rufibarba, Habropyga rubriventris, Habropyga palustris, Rhodo- pyga rhodopsis, Haplopyga coceineo-frenata, Lychmidospiza, Lagonostieta ru- bricata, Lagonosticta rufopicta, Lagonostiela nigricollis, Lagonostieta larvata, Ortygospiza, Chrysospiza euchlora, Gymnorhis pyrgita, Passer motitensis; Hieraptherina Olot-Bekü; Turacus leucolophus; Schizorhrs personata; Byyca- nistes cristatus , Pionias flavifrons und Pionias eitrino-capillus, Agapornis pul- laria, Pogonorhynchus bidentatus (Pogonorhynchus dubius?), Trachyphonus Arnaudü ( Dendropicus minutus? ), Dendropiceus murinus, Thripias schoanus, Campethera balia; Jun aequatorialis; die Indicatoren ; Cuculus clamosus ; Treron nudirostris, Columba arquatrie, Haplopeleia chalcea; Pterocles gut- turalis, Turniz lepuana, Ostyxelos Meiffrenü; Pternistes Cranchü; Otis Burchelli, Otis Nuba, Otis Denhamü; Hemiparra crassirostris, Hoplop- terus albieeps, Qursorius senegalensis (Cursorius bicinctus?), Oursorius einetus und ÜUursorius chalcopterus; Haemotopus Moquinü; Ortygometra egregia; Botaurus leuconotus, Ardetta Sturmü, Egrettı ardesiaca; Sterna macroptera; Sula cyanops. LIEDERLE te Nur auf sehr beschränkte Oertlichkeiten angewiesen sind: Falco concolor (der auf vereinzelnten Klippen im Rothen Meer und südwärts bis Madagaskar haust), Carpodacus sinaiticus; Urorhipis rufifrons, Dry- moeca inquiea, Drymoeca eremita; Merops cyanophrys; BRhodophoneus eruentus; Addon leucopterus; Spreo albicapillus; Passer castanopterus; Hy- phantornis Spelsei, Hyphantornis galbula; Nectarinia habessinica, Nectarinia albiventris und Nectarinia affınis; Pogonorhynchus melanocephalus; Philo- thamna; Coraphites melanauchen; Schizorhis personata;, Pionias rufiventris ; Pternistes leucoscepus, Francolinus psilolaemus; Otis humilis und Otis Heuglinü. In mehr geschlossenen, aber gesonderten Colonien lebt in Egypten Corvus cornie, in Abessinien Fregilus graculus und Cypselus aequato- rialis; am Bahr el abiad Nigrita Arnaudü; in Tigrie Zuplectes Petit: an einigen Seen von Habesch Fulica cristata; im Nil-Delta Porphyrio smaragdonotus und Centropus senegalensis; um die Meschra el Req Ma- cronyz eroceus,; in der Nähe einiger nubischer Wüstenbronnen Zasser Lichtensteinü; von ihren südlichen Verwandten getrennt in Unter- egypten Ahynchaea capensis. Es möge mir noch gestattet sein, einige Winke und Bemerkungen in Betreff des Einsammelns von Ornithologischen Vor- kommnissen auf Forschungsreisen anzufügen. Hiezu gehören vor allen Dingen die nöthigen Vorstudien der geo- graphischen Verhältnisse der zu besuchenden Gegenden, sowie mehr oder minder eingehende Kenntniss der betreffenden Avifauna. Der Reisende soll sich ferner die Kunst des Präparirens von tadellosen Bälgen und Skeletten angeeignet haben und er muss selbst guter, mit zu Beobachtungen geübtem Auge und Ohr ausgerüsteter Jäger sein. Am ersten Ziel seiner Unternehmungen angelangt, wird derselbe zuverlässige eingeborene Begleiter anwerben und dabei besonders auf solehe Leute Rücksicht nehmen, welche ihre Heimath vielfach durch- streift haben oder Leidenschaft für die Jagd an den Tag legen. Zu- weilen gelingt es, einen entschlossenen und begabten Burschen zu er- langen, der bereits früher schon im Dienst eines Europäers gestanden hat, der unsere Anforderungen und Bedürfnisse kennt, der bereits gewöhnt ist, auf unsere Ideen einzugehen und unsere Pläne zu för- dern. Ausserdem hielt ich mich gern an junge Leute (im Alter von !4 bis 18 Jahren), die sich oft in erstaunlich kurzer Zeit zu brauchbaren Jägern und Präparatoren heranbildeten und ihrem Brod- herrn treu ergeben waren. Mittelbare Verhandlungen mit den Eingeborenen führen leicht zu Verwieklungen und zu Unsicherheiten in Bezug auf mündliche Nach- forschungen und Erkundigungen. So bleibt dem Reisenden Nichts übrig, als sich auf das Studium der Landessprachen zu verlegen. Ich habe gefunden, dass sich bei längerem Aufenthalt und gutem Willen — X e on diese. Schwierigkeit bis zu einem gewissen Grad überwinden asse. Die Ausrüstung eines Forschungsreisenden, der fremde, wenig ge- kannte, oft unwegsame und unwirthliche Gebiete durchzieht, wird immer eine sehr mannigfaltige und umfangreiche werden. So weit als möglich benutzt man daher beiın Vordringen nach dem Binnenlande Wasserstrassen und andere grosse Verkehrswege. Aber auch diese er- reichen schliesslich ein Ende. Es tritt Mangel an Transportmitteln ein und man sieht sich ge- nöthigt, an geeigneten Oertlichkeiten Stationen oder Depots zu grün- den, in welchen unter sicherer Obhut alles ftir weitere Streifzüge Ueberflüssige in Gewahrsam gebracht wird. Von solchen festen Punkten aus kann der Naturforscher dann grössere Ausflüge nach allen Richtungen hin unternehmen, seine Aus- beute in ersteren anhäufen und dort neue Vorräthe an Lebensmitteln oder anderen Bedürfnissen ansammeln. Kann man tiber Boote, Reit- und Packthiere, Schlitten oder Karren verfügen, so erleichtern derartige Transportmittel selbstver- ständlich auch Excursionen von geringerer Ausdehnung. Doch stehen dieselben in vielen Fällen nicht zur Verfügung und kommt es sogar vor, dass selbst Träger zur Fortschaffung des wenigen unvermeidlichen Gepäckes fehlen und dass der Reisende somit einzig und allein auf seine Dienerschaft angewiesen bleibt. Nicht wenige Sorge bereitet dabei endlich die Herbeischaffung des nöthigen täglichen Unterhalts für die Mannschaft. Meine eigene Ausrüstung bei solehen Gelegenheiten bestand neben entsprechender, bequemer Kleidung und Chaussure in einem guten Fern- glas, mindestens zwei Doppelgewekren von verschiedenem Caliber, einer Büchse oder Büchsflinte, Munition aller Sorten (namentlich auch feinsten Vogelschrooten) und einer umfangreichen Jagdtasche. Hiezu kamen noch Notizbuch, Zeichenmaterialien, Maassstab, Zirkel und Taschenboussole. Einige junge Leute hatten meine Reservegewehre zu tragen, sie waren ferner mit Rucksäcken oder grossen Tragnetzen, Schiessbedarf und Packpapier beladen. In einem milderen Klima sind Hübnerhunde stets von ausserordentlichem Nutzen, sowohl zum Aufsuchen von Federwild, welches sich drückt, als namentlich zum Anzeigen von Nistplätzen, endlich zum Apportiren des Wassergeflügels. Jeder Jäger und Präparator führte wiederum sein eigenes Schiess- gewehr mit Zubehör, einiges Präparirzeug, Conservirmittel und mit Wolle gefüllte Blechbüchsen zur Aufnahme von Nestern, Eiern und dergleichen; letztere Gegenstände verpackte man in einen besonderen ledernen Schlauch. Zum Weiterschaffen der gesammelten Bälge empfehlen sich feste Packkisten, bei Fusstouren aber leichte Geflechte von Rohr oder Mat- ten, die im Nothfall mit einer Haut bedeckt werden können. Die Exeursionen sind begreiflicher Weise nach Gegenden ge- richtet, von denen man sich neue und reiche Ausbeute verspricht. Aber ee et RE Ve A a ev TE I EN nr EN HE BR IHR NOT ASENE NN a RR ER eLT, er Die hl 70 TI A A NE a RR RR \ — xclı mn jedes, selbst das kahlste Terrain beherbergt seine eigenen Thier- formen und darf daher nicht umgangen. werden. Man rückt, den Führer voran, mit frühestem Morgengrauen aus. Um diese Zeit zeigen sich Thiere und Vögel häufiger, letztere sind lebhafter und gesangslustiger. Der jagende Theil der Gesellschaft vertheilt sich je nach Umständen. An geeigneten Plätzen, bei Nie- derlassungen, Brunnen oder an schattenreichen Gewässern macht die Gesellschaft über die heissen Mittagsstunden Rast, bei welcher Gelegen- heit die indess erlegten Stücke abgebalgt werden. Ebenso verfährt man bei Fortsetzung des Weges auf der Nachtstation. Starke Fusstouren vermied ich stets, wenn es sich nicht darum handelte, einen entfernteren Punkt in kurzer Zeit zu erreichen. Dadurch schonte ich die Kräfte der Leute, erhielt letztere mehr bei Laune und gutem Willen und hatte überdies noch den Vortheil, dass die Ausbeute gewöhnlich reichlicher ausfiel und weniger Stücke durch Be eıehen Präpariren und mangelhaftes Trocknen in Verlust ge- riethen. Am Lager mustert der Reisende die Jagdbeute, er misst die ein- zelnen Exemplare (namentlich Totallänge und Abstand der Flügel- spitze von der Schwanzspitze) und trägt dann Färbung der Weich- theile, Erfund des Inhalts von Schlund und Magen, Datum und Ge- schlecht, sowie etwaige Bemerkungen in das Notizbuch ein. Bei Erlegung eines Vogels empfieblt es sich, dass der Jäger nicht auf allzu geringe Entfernung und mit möglichst feinem Blei schiesse. Hat der Getroffene noch nicht verendet, so tödtet man ihn durch seit- liches Zusammendrücken der Lungengegend, führt einen Pfropf von feinem Löschpapier in den Schlund, wenn nöthig auch in die Nasen- ritzen, den Anus oder selbst in die Schusswunden, falls hier Blut und Fett ausströmen. Die verunreinigten Stellen des Gefieders reibt man sogleich vorsichtig und wiederholt mit Löschpapier ab. Auch trockener, feiner Sand thut treffliche Dienste, wenn es sich darum handelt, Blutflecken aus den Federn zu entfernen. Das nun in den Händen befindliche Stück sollte nicht sogleich verpackt, sondern an einer kühlen Stelle (auf der Erde, auf Baum- blättern ete.) verbleiben, bis die Todtenstarre eintritt. Man legt sodann Flügel und Kleingefieder glatt an, schiebt den Vogel, den Kopf voran, in eine Papierdüte von entsprechender Grösse und steckt das auf diese Art geformte Paquet in einen Sack aus Netzstoff, wo dasselbe keinem besonderen Druck ausgesetzt ist. In tropischen Gegenden und bei sehr heisser und feuchter Witte- rung muss das Abbalgen schon nach wenigen Stunden erfolgen. Sollte dies der Umstände wegen unmöglich sein, so öffnet man den Unterleib durch einen Längsschnitt von der Brusthöhle gegen den After, nimmt die Eingeweide heraus, füllt die Bauchhöhle mit frischem Laub und schützt Schlund, Augengegend und Nasenlöcher durch Auf- streuen von Kohlenpulver vor allzu rascher Verwesung. Auch das Auslösen des Augapfels kann ich für solche Fälle sehr empfehlen. ge v. AL Vor dem Abbalgen liess ich immer den Pfropf im Schlund wech- seln oder durch Baumwolle ersetzen. Während des Präparirens ist möglichste Schonung des Gefieders nothwendig; aber häufig kann kaum vermieden werden, ‚dass letzteres Schleim, Blut oder Fett ansaugt und Schwingen und Schwanz durch Druck nothleiden. Es sind die beschmutzten Theile nach der Operation des Ab- balgens mittelst eines Badeschwammes und reinem Wasser wiederholt auszuwaschen. Zum Trocknen dieser Stellen dient mehrfach auf- gelegtes und fest aufgedrücktes Löschpapier und wiederholtes Ein- pudern mit feinem Sand, in Ermanglung dessen mit reiner Asche, mit Kreide- oder Gypspulver. Sitzt vieles Fett in der Haut, so kann man die ganze Innenseite mit einem Brei von geschlemmtem Thon und Pfeifenerde, welcher mit der nöthigen Menge von arsensaureı Natron versetzt wurde, oder mit einer Lösung von Alaun und Kochsalz nebst Zusatz des genannten Giftes bestreichen. Vor dem Ausfüllen des Balges liess ich denselben gerne etwas im Schatten und Luftzug aufhängen. Bei grösseren, namentlich aber bei solchen Vögeln, welche be- fiederte Tarsen besitzen, sollten ferner auch letztere vollkommen ab- gehäutet und die dort befindlichen groben Sehnen entfernt werden. Ein weiteres Mittel starke Füsse vor Maceration zu bewahren, besteht darin, dass man den Lauf zwischen Haut und Knochen, vom hinteren Ballen der Zehenwurzel aus bis zum Fersengelenk durchbohrt und mit Alaun und Gift einspritzt. Ein Gleiches gilt auch für die Carpal- gegend und für die Zehen, welehe man längs der Sohle öffnet. Bei kleineren Stücken genügt ein äusserliches Vergiften der Fusswurzel. Aehnliche Behandlung der Wachshaut, Nasenlöcher, des Kinns, des Schlundes, von Karunkeln oder Kehlsack ist nicht zu vergessen. Ehe die Bälge trocknen, müssen sie leicht und gleichmässig mit Wolle, Hede oder zartem Heu ausgefüllt werden, so dass dieselben Dale wieder die ursprüngliche Grösse und Gestalt des Vogels er- alten. Die Flügel und das Gefieder glatt angelegt und schön geordnet, soll nun der Balg wiederum eine Zeit lang dem Luftzug im Schatten ausgesetzt werden, ehe derselbe förmlich verpackt wird, weshalb es rathsam erscheint, die noch mehr oder weniger feuchten Stücke wäh- rend der Mittagsrast und der Nacht auf Papier in einem weitmaschigen Netz oder auf einem Binsengeflecht aufzuhängen. Endlich liess ich von Zeit zu Zeit die bereits fertigen und eingepackten Bälge lüften. Zugleich werden denselben Etiketten mit Angabe des Fundorts, Datums, Geschlechts, Alters und Farbe der Weichtheile angehängt. Vor dem endgiltigen Aufbewahren können Schnabel, Augenlider, Kinn und Füsse nochmals mit einer Lösung von arsensaurem Natron angepinselt werden. Ja selbst ein leichtes Bespritzen des Gefieders mit derselben Flüssigkeit kann von Nutzen sein. In Gegenden, wo viele Termiten hausen, rathe ich, alles Paekpapier auf diese Weise zu vergiften, u: KUREN 1 Den vollkommen trockenen Balg bringe man schliesslich in einen seiner Grösse entsprechenden Cylinder von nicht allzu weichem Papier und verschliesse denselben allseitig mit Leim oder arabischem Gummii. Zu Skeletten suchte ich stets gefangene oder mittelst Gift getödtete Vögel zu erlangen, die man nur roh abfleischt, vergiftet und trocknet. Sowohl zur Schonung des Knochengerüstes gegen Stoss und Reibung, als auch für den Fall des Verlustes der Etikette kann man cinige zuvor gestutzte Schwung- und Steuerfedern stehen lassen. Eine wesentliche Arbeit des Sammlers besteht im Auffinden der verschiedensten Arten, indem es viele Vögel giebt, welche nicht seden- tär sind und sich dem Jäger nur selten und flüchtig zeigen oder sich den ganzen Tag tiber lautlos im undurchdringlichen Dickicht oder Laubdach verborgen halten. Sie verrathen ihre Anwesenheit oft nur während der Morgen- oder der Abenddämmerung, und diese Zeit muss der Forscher benützen, um ihre Stimme kennen zu lernen, die Art und Weise wie sie sich verbergen, wann und wo sie Nahrung suchen und welche Weg-Richtung sie einschlagen. Hielt ich mich in einer bis dahin fremden Gegend auf, so machte ich die Bekanntschaft von Jägern, Vogelstellern oder Hirten, erkun- digte mich nach den vorkommenden Thieren, nach Aufenthaltsort, Nutzen, Schaden u. dergl., und gelangte so und durch Vorzeigen von bildlichen Darstellungen bald in Besitz einiger Anhaltspunkte. Von ganz besonderem Werth wird bei solchen Gelegenheiten eine genaue Kenntniss der einheimischen Thiernamen. Dann durchstöberte ich mit meinen Leuten vorzüglich früh und Abends und nach Gewitterregen die Nachbarschaft oder ich legte mich an tauglichen Plätzen mit dem Fernglas in der Hand auf den Anstand. Man hat hierbei seine Aufmerksamkeit auf Waldsäume, die Um- gebung von Dickichten, auf Lichtungen, Quellen, Uferstellen mit Ge- strüpp und Hochholz, vereinzelnte Felskuppen, schattige Bäume mit reifen Früchten, blühende Gebüsche, wo Insekten schwärmen, einsame Waldthälehen, Binnenseen, Sümpfe und Altwasser zu richten; kurz auf Stellen, wo sich eine dichtere, mannigfaltigere Vegetation ent- wickelt, indem das mehr oder minder häufige Auftreten von Thieren » mit letzterer stets Hand in Hand geht. Andere Anzeichen vom Vorkommen gewisser Arten gewähren ihre Wechsel und Fährten, die Loosung und das Gewöll, Stellen, wo sie scharren oder im Sand baden, herabgefallene oder angeschnittene Baumfrüchte, Rinde, Holzspähne, umherliegende Federn, Neststoffe oder Eierschalen. Jeder Vogel besitzt seine besonderen Stimmlaute, auch eine oft unmöglich mit Worten genau zu bezeichnende Art der Bewegung, im Gang, beim Suchen der Nahrung, auf der Tränke, im Klettern, Hüpfen, Schlüpfen, im Aufbäumen und Aufgehen, im Klatschen mit den Flü- geln und im Flug selbst, wodurch er sich von verwandten Formen auffallend unterscheidet. Einem geübten Beobachter entgehen solche Eigenthümlichkeiten nicht und es genügt, eine derselben nur flüchtig bemerkt zu haben, — ir — um mit Sicherheit auf die Anwesenlieit einer vorher noch nie ge- sehenen Species schliessen zu können. War diese einmal constatfirt, so gelang es uns in den meisten Fällen, sie ohne viel Mühe und mehr- fach zu erlangen. j Die geeignetste Jahreszeit, um Vogelsammlungen anzulegen, fällt in den Tropen auf den‘Anfang der Sommerregen. Dabei trachtet man, sich zusammengehörige Paare mit den Jungen, also ganze Familien zu verschaffen, überhaupt zahlreiche Glieder einer und derselben Art in den verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung und Tracht, um voll- ständige Serien herstellen zu können. Ausschliesslich nur ganze, auf diese Weise erlangte Reihen von den entlegensten Fundorten werden die wahre Grundlage zur Bestimmung der „Art“ abgeben. Jeder Species, die ich nicht kannte und während der Reise nicht zu bestimmen vermochte, legte ich eine provisorische Benennung bei, unter welcher sie in den Listen und auf der entsprechenden Etikette figurirte. Sie hatte im Notizbuch ihre eigene Spalte, auf welcher mit der Zeit alles Bemerkenswerthe über verticale und horizontale Ver- breitung, Wanderungsverhältnisse, Mauser, Lebensweise und Stimme, Maasse, Farbe der Weichtheile u. s. w. eingetragen wurde. Ein sol- ches Verfahren erleichtert später die wissenschattliche Verarbeitung des gesammelten Materials, namentlich wenn ein Theil der Bälge selbst nicht mehr zur Verfügung steht. Ausserdem versäumte ich nicht, von auffallenden Formen immer eine Farbenskizze anzufertigen. Die Untersuchung der inneren Theile besorgte ich womöglich selbst, während das Abbalgen dem Präparator überlassen blieb. Aber trotz Fleiss und Sorgfalt habe ich die Wahrnehmung machen müssen, dass meine Tagebücher und Colleetionen noch manche Lücke ent- hielten, die wenigstens theilweise auszufüllen nicht ausser dem Be- reich der Möglichkeit gelegen hätte. Allzu grosse Anstrengungen, ungewohnte Climate, langwierige Krankheiten und Entbehrungen er- schlaffen trotz aller Energie und Hingabe zur Wissenschaft die Kräfte oftmals bis zum vollkommenen Indifferentismus. Um sich in den Besitz sämmtlicher Vogelarten einer Gegend zu setzen, genügt die Jagd nicht allein. Ein weiteres, sehr empfeh- lenswerthes Mittel ist der Fang. Hiebei leisten die Eingeborenen zu- weilen ganz vortreffliche Dienste, weil dieselben aus Erfahrung die Gewohnheiten, Wechsel und Tränkplätze kennen und in vielen Fällen mit dem Legen von Hals- und Laufschlingen, Netzen, Dohnen, Fuss- angeln und Fallen vertraut sind. Selbst unsere gewöhnlichen Teller- eisen und Tretfallen habe ich gelegentlich mit gutem Erfolg ange- wendet, namentlich auf Hühner und Raubvögel. Erstere kann man auch treiben lassen oder bei der Tränke, auf dem Anstand und bei ihren Rastplätzen schiessen. Erkundet man die Bäume, auf welchen sehr schüchterne Adler und Falken ihre Nachtruhe zu halten pflegen, so erlegt man sie dort bei einiger Vorsicht von einem Hinterhalt aus; ebenso am Horst, oder endlich bei gefallenen Thieren. Der Genuss von Fleischstücken, Ein- az = w;- En NT CRV N geweiden und Fischen, welche mit Cyancalium und Strychnin vergiftet sind, bringt nach kurzer Zeit bei Raubzeug, Raben und Marabus eine tödtliche Wirkung hervor. Andere scheue, zumeist im Laub versteckte Formen, wie Pirole, verschiedene Würger, alle Kukuke, Bartvögel, Tauben und Hühner lassen sich durch Nachahmung der Loektöne der Männchen oder Weibchen herbeirufen. Wieder andere, z. B. Kraniche, Gänse, Enten und Scharben, streichen zu bestimmten Tageszeiten stets auf demselben Weg von den Strominseln, wo sie tbernachten oder Mittagsruhe halten, nach ihren Weideplätzen; hier verlohnt sich der Anstand dann mit Sicherheit, wenn sich die auf irgend eine Art gedeckten Schützen in grösseren Abständen in Linie aufpflanzen. Sehr kleinen Vögeln, die zumeist nicht scheu sind, kann man mit dem Blasrohr beikommen. Aber das Schiessgewehr wird schliesslich doch stets den Ausschlag geben. Behufs der Jagd im Allgemeinen bedient man sich des jetzt üblichen Calibers No. 16. Zarte Thierchen sollen aber nur aus Vogelflinten (etwa Caliber 28) mit feinstem Schroot (Dunst) und mit einer sehr geringen Pulverladung geschossen werden. Selbstverständlich wird bei jeder Grösse und Stärke eines Vogels ein angemessenes Blei verwendet, wesshalb der Sammler stets zum mindesten vier verschiedene Nummern von Schrooten bei sich trägt. Geier, Adler, Trappen, Kraniche, grosse Störche, Pelikane, Schwäne und Gänse, denen häufig des offenen Terrains wegen schwierig beizukommen ist, erlegte ich gern mit einer kleincalibrigen Büchse oder mittelst einer Entenflinte von ansehnlicher Länge und sehr weitem Rohr (bis zu Caliber No. 8). Ein solches Geschoss trägt eine enorme Pulverladung und zugleich viel Blei. Sogenannte gegossene Schroote (Rehposten) wirken nicht auf sehr grosse Entfernung und ist des weiten Streuungskegels wegen der Schuss meist unsicher. Für alle Gewehre, welche bei Reisen in vollkommen uneivilisirten Gegenden geführt werden, sollte man sich mit einigen Reservestücken wi Schlosssehrauben, Bügeln, Hähnen, Federn und Zündkegeln ver- sehen. Ich verkenne gewiss nicht. alle die so hervorragenden Vortheile der neueren Hinterlader und führte stets solche zu eigenem Gebrauch, wenigstens für die gewöhnliche Jagd. Aber der Transport und die gute Erhaltung der nöthigen Menge von Patronen verursacht seine Schwierigkeit; tiberdies veranlassen die verschiedenen Caliber und Systeme nicht selten Verwirrung. Endlich hat der Schütze die Regu- lirung der Ladung, welcher er eben bedarf, weniger in seiner Gewalt und kommt es auf Forschungsreisen im Allgemeinen doch seltener vor, dass zahlreiche Schüsse möglichst rasch nacheinander abgegeben werden müssen. Noch heute würde ich daher rathen, eingeborene Jäger und Diener nur mit Vorderladern zu bewaffnen. Ein weiteres Augenmerk richte man auf Anschaffung der besten Qualität von Schiesspulver und transportire dasselbe in gut verschlos- senen Zinn- oder Blechflaschen, die gegen jeden Zutritt vou Feuch- — XoVi — tigkeit gesichert sind. Während der Regenzeit sahen wir ung übrigens vielfach genöthigt, die Räumlichkeiten, in denen der Vorrath von Pulver, Cartouchen und Zündhütchen niedergelegt oder aufgehängt war, vermittelst Feuerung trocken zu erhalten. Als bestes Conservirmittel für Vogelbälge empfehle ich arsen- saures Natron. Das Salz selbst verwahre man in Zink- oder Glas- flaschen und löse davon nur so viel, als für den Augenblick noth- wendig, in reinem Regenwasser auf. Ein Thierbalg ist während der Reise und Versendung allen mög- lichen Zufälligkeiten ausgesetzt, die ihn zu schädigen vermögen, wie Feuchtigkeit, Mäuse- und Insektenfrass und das Ersticken in zu engen, abgeschlossenen Räumen. Jede Packkiste sollte daher auf ihrer Innenseite mit leichtem Zinkblech verkleidet und ihr Boden mit kurzen, starken Füssen ver- sehen sein. Den Deckel wenigstens lasse man äusserlich mit einer Tbierhaut derart überziehen, dass letztere noch seitlich ein Stück weit herabhängt. An Haltstationen werden diese Kisten entweder aufgehängt oder auf Steinplatten gestellt. Die grössten und schwersten Bälge erfüllen den untern Raum, die leichteren kommen oben auf. Ueberhaupt soll der Inhalt nicht allzu fest gepresst werden und er bedarf von Zeit zu Zeit der Lüftung. In sehr feuchten Gegenden und zur Regenzeit, während welcher längere Landreisen ja ohnedem nur ausnahmsweise angetreten wer- den, liess ich in meinen Magazinen Kohlenfeuer unterhalten und frischgefertigte Bälge in der Nähe der Glut auf Rahmen von Bambus- rohr oder auf Geflechten von Palmblattstielen, zuweilen auch auf einem Sandbad künstlich trocknen. Setzt man eine noch feuchte Thier- haut der tropischen Sonne aus, so tritt in Bälde der Verwesungs- process ein. Die erbeuteten Vogel-Eier müssen bald möglichst entleert werden. Zu diesem Zweck bringt man zwei sich entgegengesetzte Oeffnungen, eine grössere und eine schr kleine, in der Schale an, und zwar nicht auf den Spitzen sondern seitwärts. Der Bohrer besteht in einem kleinen stählernen, scharf zugespitzten Kegel, der mit ebenfalls scharfen, von der Basis zur Spitze verlaufenden Rippen versehen und an dessen stumpfem Ende ein kurzer Stiel als Handhabe angebracht ist. Die Entleerung geschieht durch gleichmässiges Blasen in die fest an die Lippen gepresste kleinere Oeffnung, oder aber durch Aussaugen des Inhalts. Ist jedoch das Ei schon stark bebrütet, so bohrt man mittelst desselben Instruments seitlich durch Anbringen einer ring- förmigen Reihe von kleinen Oeffnungen ein entsprechend grosses Stück der Schale aus, nimmt den Inhalt mit Pincette und Scheere heraus, reinigt die Innenseite durch leichtes Einspritzen von Wasser und klebt den Deckel wieder sorgfältig auf. Jedes Ei wird sodann entsprechend etikettirt und mit Wolle in kleinen, nicht allzu luftdicht verschlossenen Holzkästchen (Cigarrenkisten u. dergleichen) aufbe- wahrt. . A AR N a le 7 nu EN RZ ER ARE N BEL FZER Aa Mr a a a ER vE „ Fr en. d er 77 Ar Ed, --. x — Gern sammelte ich äuch Nester von besonderen Formen, nament- lich solche, deren Flechtwerk beim Transport nicht leidet. Dieselben sollten übrigens vor dem Verpacken mit einer Lösung von arsen- saurem Natron bespritzt und dann wieder getrocknet werden, um die _ darin hausenden Insekten unschädlich zu machen. Die zum Präpariren von Bälgen und Skeletten notlıwendigen In- strumente bestehen in Scalpellen, anatomischen Scheeren, Pincetten von verschiedenen Grössen und einigen Kratzern in Form eines kleinen, platten Löffelchens mit geschärftem Rand und mit Handhabe; dazu kommen noch gute Abziehsteine zum Schärfen der Messer, Nadeln und Zwirn und einige Pinsel zum Vergiften der Haut. Jeder Präpa- rator erhielt von mir die nöthige Anzahl und Auswahl der genannten Utensilien nebst einem Lederfutteral, in welchem dieselben aufbewahrt wurden. Ausserdem führten die Leute eine kleine Quantität von ar- sensaurem Natron in dem dazu nöthigen Gefäss, Wolle, Hede, Pack- papier, Löschpapier, ein Stück Badeschwamm und Steeknadeln. Der Abgang wurde stets aus den Vorräthen wieder neu ergänzt und die nach und nach durch Verbrauch von letzteren abgängigen Kisten zur Aufbewahrung der Bälge hergerichtet und verwendet. Literatur. Es bleibt noch übrig, über die Thätigkeit der verschie- denen Forschungsreisenden in Nordost-Afrika kurz zu be- richten, sowie die gesammte ornithologische Literatur nnseres Beobachtungsgebietes nambaft zu machen, Letztere geht in längst vergangene Zeiten zurück. Absesehen von einer grossen Anzahl äusserst correcter bildlicher Darstellungen von Thieren, sowie der Jagd und Abrichtung derselben, welche uns die alten Egypter auf ihren Monumenten hinterlassen haben, berichten bereits Herodot, Aristoteles, Strabo, Plinius, Aelian und andere Geographen und Geschiehtsschreiber über diese oder jene Art; ebenso arabische Gelehrte, wie Edrisi und Makrizi. Eine ziemlich umfangreiche Liste von Säugethieren, Vögeln, Fischen und Reptilien Egyptens fand ich in einem offenbar sehr alten koptisch-arabischen Manuseript zu Gondar. *) H. Ludolf**) und I. Lobo***), erwähnen ausführlich verschie- dener abessinischer Vögel. Ornithologische Notizen finden sich ferner zerstreut in den Reise- werken von Pococke (1745), Niebuhr (1772), Brown (1792), Sonnini (1801), Burckhar dt (1809—1817), Minutoli (1820 — 1822) und Ehrenberg (1820—1826). D. F. Hasselquist ist in Egypten nur bis in die Umgegend von Cairo vorgedrungen. In seinen Briefen an Linne}) machte -der gelehrte Schwede eine Anzahl von Vögeln namhaft, welche er auf dem Mittelmeer, in Kleinasien, Syrien, Palästina und Unteregypten erlangt hat. *) Heuglin, in Lepsius, Zeitschrift für egyptische Sprache, Berlin 1865. p. 45— 47, u. 1868. p. 45—56. *=) Historia aethiopica, Francof. 1681. tk) Relation historique d’Abyssinie, Paris 1728.. Uebersetzung aus dem Portugie- sischen. }) Reise nach Palästina 1749 - 1752. — Deutsche Ausgabe, Rostock 1762, _ De Die lateinischen Beschreibungen (p. 286 —341) sind zumeist genau und klar, ihnen folgt eine Aufzählung der egyptischen Zugvögel, in welcher unter anderem des Porphyrio smaragdonotus gedacht wird. Aufgeführt werden ferner Neophron perenopterus, Alcedo rudis, Alcedo ispida ( Corvus aegyptius), Merops apiaster, Pyrrhocorax alpinus , Palae- ornis cubieularis, Numida ptilorhyncha, Squatarola, Oedienemus, Hoplo- pterus spinosus, Himantopus, Ardea ibis, Fulica, wahrscheinlich auch Am- moperdix Heyi (als Tetrao Israelitarum), P. Forskäl gedenkt in seinen Kae einer Serie von Vögeln aus Egypten, Hedjaz und Jemen, welche Länder dieser Reisende wäh- rend der Jahre 1771—-1763 durchforschte. Recht kenntlich abgebildet wird Pluvianus aegyptius. I. Bruce kam im Jahre 1768 nach Cairo, landete 1769 in Ma- saua, ging dann nach Gondar und drang bis zu den Quellen des Abai vor. Nach dreijährigem Aufenthalt in Habesch kehrte derselbe über Senar und durch die nubische Wüste wiederum nach Egypten zurück, wo er sich 1773 nach seiner Heimath, Schottland, einschitite. Bruce war ein vielseitig gebildeter und auf allen Gebieten der Wissenschaft thätiger Forscher. Im fünften Bande seiner Reise **) giebt der Verfasser einige Noten über verschiedene abessinische Vogel- Arten nebst Abbildung und Beschreibung von Gypaötus nudipes (be- reits hier Erwähnung vom Abfärben des Gefieders), Spizaötus occipitalis, Neophron percnopterus, Timetoceros habessinicus, Ibis aethiopica, Coccystes glaudarius, Coracias habessinica und Treron Waalia. Die Gelehrten der französischen Expedition (1798-1799) gelangten längs des Nil südlich bis Asuan und Philae. Die ornitho- logische Ausbeute derselben bearbeiteten I. €. Savigny***) und V. Audouin}) in der Deseription de l!’Egyte, deren erste Ausgabe im Jahre 1809, die - grosse zweite im Jahre 1809—1820 veranstaltet wurde. Ornithologie im XXIII. Band p. 221—302, mit 14 Tafeln. Manche Beschreibungen lassen sich nicht mit Sicherheit deuten, eben- so mehrere Abbildungen, welche 44 Arten darstellen. Neu für unser Beobachtungsgebiet sind Rhynehaea capensis, Larus minutus, Erismatura mersa, Chettusia flavipes, Ibis aethiopica und Bucanetes. Nur dürftige Nachrichten über Lebensweise und Aufenthalt. H. Salt begleitete im Jahre 1802 den Lord Valentia nach der afrikanischen Ostküste, Habesch und Indien. Sieben Jahre später besuchte ersterer nochmals Abessinien, in der Absicht, Handels- verbindungen einzuleiten. Für die Ornithologie wichtig ist Salt’s Reisewerk+r) wegen der von Latham im Appendix (p. XLV.) gege- benen Liste der gesammelten Vögel und der ebendaselbst (p. L.) ver- öffentlichten Diagnosen neuer Arten von Lord Stanley. *) Descriptiones animalium und Icones rerum naturalium, Havinae 1775 u, 1776. ##) Travels into Abyssinia, Edinb. 1790. — Französische Uebersetzung, Paris 1791, ##) Systeme des Oisteaux de l’Egypte. }) Explieation sommaire des planches d’oiseaux de l’Egypte et de la Syrie, publi- des par I. C. Savigny. tf) Voyage to Abyssinia and travels into the interior of that country, London 1814, = Abbildung von Dromas ardeola als Erodia amphilensis. Ausführ- lich beschrieben sind: Prionops poliocephalus, Dryoscopus gambiensis (?), Dryoscopus aethiopieus, Fiscus humeralis, Agapornis Tarantae, Üo- racias habessinica, Pogonorhynchus habessinicus, Halcyon tschelicutensis, Me- rops hirundinaceus, Nectarinia tacaziena, Buphaga eryihrorhyncha, Melae- nornis edolioides (?), Coraphites leucotis und Alaemon desertorum. .C. G. Ehrenberg und F. G. Hemprich, zwei preussische Ge- lehrte, begaben sich speciell Behufs naturhistorischer Forschungen im Jahre 1820 nach Egypten; sie bereisten die libysche Wüste, die sinai- tische Halbinsel, die arabische Westküste und die Gegend von Masaua ‚nebst den angrenzenden abessinischen Vorbergen. Ein Jahr nach Hemprich’s Tod (Masaua 1825) kehrte Ehrenberg wieder nach Europa zurück. Leider sind die ornithologischen Ergebnisse dieser Expedition nur zum geringsten Theil an die Oeffentlichkeit gelangt.*) Der in ächt wissenschaftlicher Weise durchgeführte Text enthält die Beschrei- bung nicht weniger neuer Arten und Rassen, namentlich von Würgern, Steinschmätzern und Grasmücken, dabei wichtige Notizen über ihre geographische * Verbreitung. Abbildungen von Nectarinia metallica, Euplectes franciscana, Rhodophoneus cruentus, Nectarinia habessinica, Ar- dea gularıs, Oiconia Abdimü, Trachyyphonus margaritatus, Pogonorhynchus melanocephalus, Dierourus divaricatus, Buphaga erythrorhyncha und Lam- procolius chalybaeus. E. Rüppell begann seine erfolgreichen Forschungen im Jahre 1822 mit Bereisung Unteregyptens, der sinaitischen Halbinsel und des Fajum; begab sich dann mit seinem Begleiter Hey nach Ober- egypten und Nubien, im Jahre 1824 nach Kordofan, 1326 nach dem Golf von Agabah und über Djedah nach der Samhar-Küste. Seine zweite Reise fällt in die Jahre 1851 bis 1833. In seiner Gesellschaft befand sich jetzt in der Eigenschaft eines Sammlers und Präparators der Custos des Frankfurter Museums Th. Erckel. Nach einer Excursion in’s peträische Arabien schlugen die Reisenden wie- derum den Weg längs des Rothen Meeres ein, landeten in Masaua, besuchten Dahlak und das Samhar-Gebiet und drangen sodann über Halai, Adigrat, Semien nach Gondar vor. Von hier aus wurde die Gegend um den Tana-See und die Quola nordwärts von der abessi- nischen Hauptstadt, dann die Landschaft um Gorada südwärts bis zum Ausfluss des Abai aus dem Tana-See (Deldel) bereist. Nach längerem Aufenthalt in Aksum und Adowa traten die deutschen For- scher wiederum ihren Rückweg nach Masaua an. Die ebenso grossartigen, als vielseitigen, während dieser Unter- nehmungen gewonnenen, wissenschaftlichen Sammlungen vermehrte Dr. Rüppell noch durch Sendung eines tüchtigen Jägers nach Schoa. Die ornithologischen Ergebnisse jener Reisen wurden von Dr. Cretsch- mar und von Rüppell selbst veröffentlicht. **) *=) Symbolae physicae. Icones et descriptiones avium, Decas I. Berolini 1828. ==) Ph. I. Cretschmar. Atlas zu Dr. E. Rüppel’s Reisen im nördlichen Afrika. Fraukfurt 1826. — Gute Beschreibungen und recht kenntliche bildliche Darstellung von 43 Arten. N 4, Lt FR 2 je uZackn Sarg w7 BE VI er A VE TF h e D HN A BA N Ra a N RD ehe ® h I 1% er y EA ’ . — dd — Was die ornithologischen Entdeckungen und Publikationen Rüp- pell’s anbelangt, so nehmen dieselben unbedingt den ersten Rang in der zoologischen Literatur unseres Beobachtungsgebietes ein. Dr. Cretschmar konnte schon eine namhafte Anzahl von Novitäten zur Veröffentlichung bringen, wie Otis Nuba, Cisticola clamans, Dry- moeca pulchella, Drymoeca ruficeps, Drymoeca inqwieta, Oisticola gracilis, Urorhipis rufifrons, Orateropus leucocephalus, COrateropus plebejus; Fran- colinus Rüppellü, Emberiza striolata, Emberiza caesia, Pionias Meyeri, Argya squamicps und Argya acaciae, Philagrus superciliosus, Curruca Rüppellü, Curruca crassirostris, Ardea Goliath, Pogonorhynchus melanoce- phalus, Lanarius erythrogaster, Piernistes leucoscepus, Chettusia melanop- tera, Vultur Rüppellü, Saxicola isabellina und Camaroptera brevicaudata. In der „Fauna von Abessinien“ *) werden beschrieben und zum Theil abgebildet: Bicanistes eristatus, Turacus leueotis, Schizorhis zonura, Cacca- bis melanocephala, Francolinus Erkelü, Francolinus gutturalis, Otis mela- nogaster, ÄArchicorax crassirostris, Corvus affınis, Plorhinus albirostris, Oligomydrus tenuirostris, Melieraw poliyzonus, Buteo augur, Ibis caruncu- lata, Pogonorhynchus undatus, Oentropus monachus, KColumba albitorques, Turtur lugens und Turtur semitorguatus, Chalcopeleia chalcea, verschie- dene Saxieolen, Thamnolaeen, Nectarinien, Webervögel uud Finken, Malurinen, Grasmücken, Cassinia semipartita, Maeronyz flavicollis, Bes- sornis semirufa, Turdus semiensis, Orateropus leucopygius, Atticora pristop- tera und mehrere Caprimulgiden. Die „Systematische Uebersicht‘ **) enthält die erste vollständige wis- senschaftlichbe Zusammenstellung aller dem Verfasser bekannten Vögel Nordost-Afrikas, im Ganzen 532 Arten; wiederum Beschreibung zahl- reicher neuer, zumeist schoanischer Formen; Notiz über Circaötus zo- nourus und das Vorkommen eines kleinen weissrückigen Geiers nach den Beobachtungen des Herzogs Paul Wilhelm von Württemberg. Neu sind Alirundo. melanoerissa, Irrisor minor, Nectarinia eruentata, mehrere Malurinen, Addon leucoptera, Sazxicola «lbo-fasciata, Pentholaea albifrons, Argya rubiginosa, Burocephalıs Rüppellü, Lamprotornis porphyroptera, Notauges superbus, Hyphantornis intermedia, Textor Dinemellü, Philagrus melanorhynchus, Pionias flavifrons, Pionias rufientris, Picus schoanus, Junz aequatorialis, Oedienemus affinis, Lobivanellus melanocephalus, bis comata, Branta eyanoptera. Nicht berücksichtigt werden dagegen von Rüppell die meisten Arbeiten seiner Vorgänger Audouin, Ehrenberg, Guerin, Des Murs. Endlich fanden nicht wenige Entdeckungen desselben Reisen- den Platz in besonderen monographischen Abhandlungen, wie in den Jahrbüchern des Senkenbergischen Museums und der zoologischen Ge- sellschaft in London (Schizorhis personata und Schizorhis leucogaster), einige weitere Arten (Ammoperdiv Heyi, Chrysospiza lutea, Otocorys *) E, Rüppell. Neue Wirbelthiere zur Fauna von Abessinien gehörig. Frankfurt 1835. — Vögel mit 42 Tafeln. *=*) E, Rüppell. Systematische Uebersicht der Vögel Nordost-Afrikas. Frankfurt 1845, Mit 50 Tafeln Abbildungen von der Meisterhand I, Wolf's, _ bilopha, Erythrospiza sinaica) gelangten zuerst in den Planches coloriees durch Temminck zur Kenntniss der Zoologen. Die französische Expedition unter Th. Lefebvre nach Abessinien fällt in die Jahre 1859—1832, die ;von Ferret und Galinier auf 1840—1842. Die zoologischen Arbeiten dieser Unternehmungen be- wegen sich zumeist in den schon von Bruce, Salt und Rüppell be- suchten Distrieten, sowie nach den Grenzen der sogenanten Schangala. Sie wurden in den allgemeinen Reisewerken der Expeditionen und in der Revue der zoologischen Gesellschaft zu Paris bekannt gemacht. *) Die Reise des Herzogs Paul Wilhelm von Württemberg (!840 und 1841), ungemein erfolgreich in zoologischer und botani- scher Beziehung, erstreckte sich hauptsächlich auf das Gebiet des Blauen Flusses, inach Fazogl, Beni Schangol und Dar Bertat. Sehr zu bedauern ist, dass die schönen naturwissenschaftlichen Entdeckungen, Beobachtungen und Abbildungen des Herzogs gar nicht oder nur stückweise zum Druck gelangten. Im VII. Band der Naumannia er- schien ein kurzes Verzeichniss der neuen Arten; ein Bericht über meine Untersuchungen der Originaltypen in Cabanis, Journal für Or- nithologie 1867 p. 289—304. Dr. Hedenborg erforschte ebenfalls und fast gleichzeitig mit dem Herzog von Württemberg einen Theil von Nord-Arabien, Senar _ und den unteren Bahr el abiad. Seine Ausbeute hat C. Sunde- vall**) in classischer Form bearbeitet. — Erste Nachricht über das Vorkommen von Corvus umbrinus, Hyphantornis vitellina, Hyphantica aethiopica, Habropygia frenata, Crithagra leucopygıa, Gymnorhis dentata, Ooraphites frontalis, Ammomanes palüida, Lamprocolius chloropterus, Tur- dur atrogularis (Sinaitische Halbinsel), Sylvia Bonellü, Aegithalus punct- frons, Picus murinus, Falco barbarus (?), Poliornis rufipennis, Porphyrio Allenü, Porphyrio smaragdonotus, Tringa platyrrhyncha, Ciconia episcopus, Puffinus Anglorum und Puffinus Kuhlü (P. cinereus, Sundey.)***). I. Daubeny sammelte während einer Reise auf dem Rothen Meer und an der Küste von Zanzibar 76 Vogel-Arten ein, deren Liste Ph. L. Sclater veröffentlichte. }) I. Petherick, englischer Consul in Ost-Sudan, hat sich gleich- falls um die Ornithologie unseres Beobachtungsgebietes verdient ge- *) Gu&rin Meneville, Rev. & Mag. de Zool. 1843. p. 161—321. — Ferret et Galinier, Voyage en Abyssinie, Paris 1847. — Oiseaux par Gu&riun Meneville et de la Fresnaye, vol. III. Mit 15 Tafeln Abbildungen, darunter Bubo capensis, Otus habessinicus, Cossypha gutturalis, Zosterops habessinica, Sazxicola leucu- roides, Hyphantornis Gwerini und Merops Lafresnayei. — Th. Lefebvre. Voyage en Abyssinie. — Vol. VI. Oiseaux par O. Des Muıs et Florent Pr&vost. Mit 12 Tafeln in Folio, Neu sind Zanius excubitorius, Prachy- phonus Arnaudii, der fälschlich als Phelagrus superciliosus dargestellte Philagrus melanorhynchus, wohl auch Irrisor Theophilei; erste Beschreibung von Turdus' Gurneyi. Das Buch enthält nebenbei zahlreiche anziehende Notizen über Lebensweise. Verschiedene Artbestimmungen sind übrigens unrichtig und unsicher. ==) Foglar iran Nordöstra Afrika, — Oefvers. K. Vetensk, Akad. Förh. 1850. p. 126. ##*) Ich gebe, da mir Sundevall’s Arbeit im Augenblick nicht zur Hand ist, obige Notizen mach mündlicher Mittheilung Hedenborg’s. }) Jardine, Contrib, to Ornithology 1852. p, 123, ae RN macht. Seine nicht unbeträchtlichen Colleetionen gelangten an die zoologische Gesellschaft in London. Ein eritisches Verzeichniss der aus Kordofan eingesandten Vögel giebt Striekland*) Neu sind Geocoraphus cordofanicus und @eocoraphus erythropygius. Auch die mit grossartigen Mitteln ausgerüstete Gesandtschafts- reise des Major Harris nach Schoa blieb nicht ohne Erfolg für die Naturwissenschaften. Im Text der ausführlichen Relation über seine Erlebnisse **) theilt der Gesandte in anziehender Weise auch hübsche Notizen über die Vogelwelt der südlichsten Provinzen Aethiopiens mit. Capitaine H. Speke ist der erste Reisende, welcher (im Jahre 1854) die nördlichen Theile des Somal-Gebietes betrat. Derselbe in- teressirte sich in hohem Maasse für Naturwissenschaften. Seine in Gesellschaft Grant’s unternommene denkwürdige Reise zur Entdeckung der Nilquellen (1860-1863) eröffnet einen ziemlich umfassenden Ein- blick in die zoologischen Verhältnisse des Beckens des Victoria Nyanza. Die von Speke im Lande der Somalen gesammelten Vögel be- arbeitete Blyth in Caleutta***), diejenigen des Nilquellen-Gebietes Selater und Hartlaub}). Als Novitäten sind zu erwähnen Otis humilis, Passer castanopterus, Hyphantornis Spekei, Spreo albicapillus, Vidua eques, Cichladusa arquata, Dryoscopus funebris, Dryoscopus hamatus und Psalidoprocne albiceps. M. de Filippi berichtet über einige ornithologische Ausbeute des Sardiniers Brun-Rollet auf dem Gebiet des Weissen Nily7). Be- schreibung von Pogonorhynchus Rolletii und Pogonorhynchus leucöcephalus. I. W. von Müller, den Dr. A. E. Brehm auf seiner Reise nach Egypten, Nubien und Kordofan begleitete, befasste sich mit der Her- ausgabe von Beiträgen zur Ornithologie Nordost-Afrikas, von welchen übrigens nur vier Hefte zum Druck gelangten Tr7)- Weit anziehender sind die ausführlichen ornithologischen Arbeiten von Dr. Alfr. E. Brehm, der den Zeitraum von 1847 bis 1851 in Nordost-Afrika zubrachte und sich im Jahre 1862 dem Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Gotha bei Bereisung des Samharlandes und der benachbarten Gebiete der Bogos und Mensa anschloss. Seine ebenso fleissigen als reichhaltigen naturwissenschaftlichen Schriften *) H, E. Strickland, — List of Birds procured in Kordofan by I. Petbe- rick. Ann, and Magaz. of Nat. History 1852. p. 243. #=#) W, C. Harris. — The Highlands of Aethiopia. London 1844. — Deutsche Uebersetzung. Stuttgart 1845, #=#=%) BE, Blyth. — Report on a Zoological Collection from the Somali-Country. — Journ. As. Soc. of Bengal 1856. .p) Dr. 6. Hartlaub. — On some Birds collected by Capt. I. E. Speke at Ka- zeh in Eastern Afrika, — Proceed. Lond. Zool. Society 1863. — Aprilheft. P. L. Sclater. — On the Birds coll. by Capt. I. H. Speke, during the Kast-Afr, Exped. Proceed. L. Z. Soc. 1854. p. 106. Vergl, auch Hartlaub, Ornith. West, Afr. p. 276. — Scelater, Collection from the Somali-Country, London 1860. — I. H. Speke, Ibis 1860. p. 243. ff) Revue et Mag. de Zool. 1853. p. 289. +rf) Stuttgart 1853 und 1854. — Critik hierüber von Bonaparte in der Rev, & Mag. de Zool. 1853. p. 289. und von I, Cabanis, Journ. für Ornith. 1854. p. 349 und p. 445. — nm — — bekunden in Brehm den warmen Naturfreund, ausgestattet mit einer seltenen Beobachtungsgabe, mit Beharrlichkeit und redlichem Eifer. Ausser den zerstreuten Berichten des Reisenden, auf die ich später zurückkommen werde, veröffentlichte derselbe seine Erlebnisse und Forschungen während des ersten Aufenthalts in Afrika *), sowie seine zoologischen Studien aus dem Samhar-Gebiet**). Der Engländer C. Taylor, welcher zwei Winter in Egypten zu- brachte und sich gelegentlich seiner Reisen auf dem Nil mit Jagd und Vogelkunde beschäftigte, berichtete ziemlich ausführlich über ‚die von ihm gemachten ornithologischen Beobachtungen ***). Ihm folgte sein Landsmann S. Stafford Allen, welcher gleichfalls den unteren und mittleren Nil befuhr 7), ebenso Dr. Leith Adamspry). Ueber die Avifauna der sinaitischen Halbinsel endlich schreibt Wyattytr). Der Marchese Orazio Antinori besuchte das nordöstliche Afrika im Jahre 1859—1561 und im Jahre 1870 und 1871. Während der ersten Reise gelangte derselbe nach Senar, Kordofan, dem Bahr el Abiad und dem Gazellenfluss; vom sogenannten Reg-See aus ge- lang es ihm, südwestlich bis Nguri (7° 40’ N. Br. und 28° O. von Greenwich) vorzudringen. Seine zweite Route ging nach dem Rothen Meer, dem Gebiet der Bogos, Dembelas und Barka. Die höchst an- spruchslos und anziehend gehaltenen Relationen $) enthalten nicht wenige ornithologische Novitäten und zahlreiche werthvolle Angaben über Aufenthalt und Lebensweise. Der englischen Kriegs-Expedition gegen Negus Thco- doros II. von Abessinien im Jahre 1867 und 1868 war der Natur- forscher W. T. Blanford und der Präparator W. Jesse beigegeben. Ersterer begleitete die Armee über Akuloguzai, Agamie, Haramat, Enderta, Wodscherat, Lasta und Dalanta bis Magdala, während Jesse in den Distrieten des Samhar, Schoho, Mensa und Bogos zoologische Sammlungen veranstaltete. Erschöpfend hat Dr. OÖ. Finsch die or- *) Reiseskizzen in Nordost-Afrika, Jena 1855. 3 Bände. #=#) Ergebnisse einer Reise nach Habesch. Hamburg 1868. #3) 0. Taylor, Ornitholeg. Remeniscences of Egypt. — Ibis 1859. p. 22. — Idem, Egypt revisited. — Ibis 1867. p. 48. +) S.- Stafford Allen. Notes on the Birds of Egypt. Ibis 1862. p. 357. — 1863. p. 32 & 156. — 1864. p. 97 & 233. {pP A. L. Adams. — On the Birds of Egypt and Nubia. Ibis 1864. p. 1. — Uebersetzung in Cabanis’ Journal 1864, p. 382 etc. von !Dr. R. Hartmann. ttf) Claude W. Wyatt. Of the late Sinai Surveying Expedition. Ibis 1870. p. 1—17. 8) O. Antinori. — Catalogo descrittivo di una collezione di uccelli d’Africa. — Milano 1864, — Uebersetzung davon durch Dr. R. Hartmann in Cabanis’ Journal für Ornithologie 1865. p. 67. — 1866. p. 112, 190 & 235. — 1867. p. 94. — 1869. p. 327. Nachtrage und Verbesserungen hierzu lieferte T. Salvadori. Rivista critica del Catalogo Antinori. Atti dell’ Accademia delle Scienze di Torino 1870. p. 719—746. Mit 2 Tafeln. O0. Antinori e T. Salvadori. Viaggio dei Signvri Antinori, Beccari ed Issel, — Catalogo degli uccelli. — Genoya 1873. Mit 3 Tafeln. fi ann ‘ ” Eu h 4 E A } IR u: 5 "A ur N N 1 RE Pen Du Ka Zn te, DAT Be SEE IT u i v.# , ( » ’ A ME are a KOREA CE u N — CV — nithologische Ausbeute Jesse’s abgehandelt*).. Abbildungen von Ca- primulgus inornatus, Lanius fallav (= L. Lahtora), Coraphites melanau- chen und Larus Hemprichü. Blanford legte seine Erfahrungen über die Geologie, Säuge- thiere, Vögel, Reptilien, Fische und Weichthiere in einem elegant ausgestatteten selbstständigen Werke nieder**). Schöne bildliche Dar- stellungen von Keulemann’s von Zirundo aeihiopica, Eremomela griseo- flava, Phylloscopus habessinieus, Philothamna scotocerca, Pratincola semi- torquata, Alanda praetermissa und Orithagra flavivertex. Das vortreffliche ornithologische Werk von Dr. OÖ. Finsch und Dr. 6 Hartlaub***) handelt ausführlich von der Avifauna des öst- lichen tropischen Afrika nordwärts bis zur. Somalküste, westwärts bis zum Quellgebiet des Bahr el Abiad. Capitain G. E. Shelley berichtet zuerst im Ibisy) über seine ornithologischen Funde in Egypten und giebt dann in einem besonderen Buch+7) eine Aufzählung und Beschreibung aller ihm vom Gebiet des unteren Nil südwärts bis Wadi Halfa bekannten Vögel. Hier manche interessante Notizen und gute Abbildungen von Argya acaciae, Sawi- cola monacha, Calamodyta melanopogon, Emberiza intermedia, Nectarinia metallica, Bucanetes githagineus, Centropus aegyptius, Merops aegyptius und Merops viridissimus, Caprimulgus aegyptius, Buteo ferox, Turtur auritus und Turtur isabellinus, Rhynchaea capensis, Erismatura leucocephala, Larus ichthyaötus und Rhynchops Havirostris. Ich selbst habe im Lauf der Jahre 1849 bis 1865 viele Gegenden Nordost-Afrikas nieht nur flüchtig besucht, sondern Gelegenheit ge- nommen, mich behufs des Studiums der geographischen und zoologi- ra Verhältnisse für längere Zeit an interessanteren Punkten aufzu- alten. Meine Forschungen bewegen sich über ganz Egypten, sowie einige der angrenzenden Oasen, auf der sinaitischen Halbinsel, längs den Küsten und Inselgruppen des Rothen Meeres, des Golfs von Tedjura und des nördlichen Somal-Gebietes; ferner durch Nubien und die westlichen Oasen, durch die Steppen der Bischarin, durch Takah, Senar und Kor- dofan; während dreier Reisen kreuzte ich das äthiopische Hochland vom Rothen Meer bis Qalabat und vom Anseba südwärts bis in das Gebiet der Wolo-Gala; am Blauen Fluss gelangte ich stromaufwärts bis Karkodj und passirte das Quellgebiet desselben am Tana-Becken; ferner besuchte ich den Weissen Nil von seiner Mündung bis zum No- See, den Bahr el Ghazal bis zur Meschra el Req, von wo aus ich *) 0. Finsch. — On a collection of Birds from Northeastern Abyssinia. — Transaect. Linn. Soc. 1870. p. 197. ==) W. T. Blanford. — Observations on the Geology and Zoology of Abyssi- nia. — London 1870. . #=#**) Die Vögel Ost-Afrikas. — Leipzig und Heidelberg 1870. }) ©. E. Shelley. — Contributions to the Ornithology of Egypt. — Ibis 1871, p. 38—54. — 131—147, — 309-319, tr) 6. E. Shelley. — Handbook to the Birds of Egypt. London 1872. — Be- richt hierüber in Cabanis’ Journal 1874. p. 45, ee ch Mai _ zu Land über den Djur bis zum Kosanga-Fluss vordrang und nahezu ein Jahr im Binnenland (27.° Ost v. Gr. und 8.° N. Br.) verweilte. In andern von mir nicht selbst betretenen Landstrichen wurde durch meine Jäger und Präparatoren gesammelt, so am Tumat-Fluss, im Innern der Halbinsel Senar, am Atbara, in Süd-Kordofan, am Kir und am Sobat. Die ornithologischen Resultate meiner ersten Reisen veröffent- lichte ieh in einer Liste der Vögel Nordost-Afrikas*); diese enthält nur genaue Angaben über das Vorkommen, aber keine Beschreibungen ; dann über die Ergebnisse der im Jahre 1857 unternommenen Exeur- sion nach dem Rothen Meer und den Golf von Aden**); ferner gab ich eine zoo-geographische Skizze des Nil-Gebietes ***). Mit den hier aufgeführten Arbeiten ist jedoch die Literatur der Avifauna unseres Forschungsgebietes noch lange nicht erschöpft; es bieten namentlich die fleissigen, in verschiedenen Reiseberichten und Zeitschriften zerstreuten Arbeiten von R. Vierthaler, A. E. De, R. Hartmann und anderen Reisenden noch reichlichen Stoff. A. E. Brehm. Der Winter in Egypten, Naumannia I. p. 54. —- Beiträge zur Ornithologie Nordost-Afrikas, Naumannia II. p. 38. — Zug der Vögel in Nordost-Afrika, Cab. Journ. 1853. p. 74 & 451. — 1854. p. 73. — Ueber Ibis aethiopica und Tantalus ibis, Cab. Journ. 1855. p. 141. — Cueulus glaudarius, Cab. Journ. 1853. Extraheft p. 144. — Fortpflanzungsgeschichte einiger Vögel Nordost-Atrikas, Cab. Journ. 1853. Extraheft p. 93. — Fundorte des Ornithologen, Cab. Journ. 4855. p. 362 & 481. — Tagebuchnotizen, Cab. Journ. 1856. p. 328, 395 & 464. — 1857. p. 76, 214 & 377. — 1858. p. 325, 400 & 467. —- Ueber Oxylophus glaudarius, Cab. Journ. 1861. p. 392. — Chettusia leueura, Cab. Journ. 1866. p. 486. — Porphyrio smaragdonotus, Cab. on 1871. p. 34. — Thierleben, Bd. 3. & 4. Vögel. Hildburghausen 1866. R. Vierthaler. — Ornithologische Tagbuchsberichte, Naumannia II. p. 28. — Ueber den Zug der Vögel in Nordost-Afrika, Naumannia II. p. 2. — Ormithologische Beobachtungen, Naumannia 1855. R. Hartmann. — Reiseskizzen aus Nordost-Afrika, Cab. Journ. 1863. p. 229, 299 & 461. — 1864. p. 143 & 225. — Reise des Frei- herrn v. Barnim durch Nordost-Afrika in den Jahren 1859 und 1860. Berlin 1863. L. Buvry. — Wirksamkeit der Reisenden in Nordost-Afrika, Cab. Journ. 1855. p. 61. *) M. Th. v. Heuglin. — Systematische Uebersicht der Vögel Nordost-Afrikas- — Sitz.-Bericht der Mathemath. Naturwiss. Classe der kais. kön. Akad, der Wissensch. Wien 1856. p. 255. etc ##) List of Birds observed during a voyage in the Red Sea. Ibis 1859. p. 337. — 1860. p. 430. Y Die Fauna des Rothen Meeres und der Somal-Küste. Peterm. Geogr. Mittheilungen 1861 (Vögel p. 19—32). ###) Petermann, Geogr. Mittheilungen 1869. p. 406. mit Karte, a > a 2 1 A Th. v. Heuglin. — Reise von Chartum nach Abessinien, Gotha 1857. — Die Bajuda-Steppe, Peterm. Geogr. Mitth. 1859. p. 468. — Neue Vogel-Arten und Hühner, Peterm.'Geogr. Mitth. Extraheft. Inner- Afrika 1863. p. 111. — Reise von Chartum auf den Bahr el ghazal, Peterm. Geogr. Mitth. Innerafrika 1863. p. 142, 155 & 162. — Die Tinne’sche Expedition, Peterm. Geogr. Mitth. Ergänz. Bd. III. No. 15. 1865. p. 1--45. — Reise durch die Wüste von Berber nach Sauakin, Peterm. Geogr. Mitth. 1866. p. 165. — Sammlungen vom Rothen Meer und der abessinischen Küste, Cab. Journ. 1861. p. 193: — Beiträge zur Ornith. N. ©. Afr., Cab. Journ. 1861. p. 417. — 1862. p. 24, 285 & 401. — 1863. p. 8 & 161. — 1865. p. 98. — Ornithologische Be- obaehtungen aus Central-Afrika, Cab. Journ. 1863. p. 270. & 1864. p. 241. — Ueber Alcedinen und Meropiden, Cab. Journ. 1864. p. 329. — Ueber den Vogelzug, Cab. Journ. 1865. p. 42 & 90. — Ueber An- timori’s Catalog, Cab. Journ. 1867. p. 198. — Brut-Colonien im Ar- cehipel von Dahlak, Cab. Journ. 1867. p. 281. — Synopsis der ‚Vögel 'N. 0. Afrikas, Cab. Journ. 1867. p. 361. — 1868. p. 1, 73, 217 & 305. — 1869. p. 1 & 145. — Turdus olivacinss, Cab. Journ. 1871. p. 206. — Turtur isabellmus, Cab. Journ. 1873. p. 151. — Om little known Birds of N. E. Afriea, Ibis 1860. p. 407. -— 1861. p. 69, 121 & 430. — On a new Species of Zosterops, Ibis 1861. p. 357. — Ferner Ibis 1862. p. 79 & 883. — 1863. p. 31 & 117. — 1864. p. 232. — 1864. p. 430. — Note on Hypocolius ampelinus, Ibis 1868. (April). — Note on Cichladusa arguata and Cichladusa guttata, Ibis 1868. (Juni). — The Malurinae of N. E. Afrika, Ibis 1869. (Januar & April. 3 Tafeln). — Reise nach Abessinien. 1861. Jena 1868. — Reise in das Gebiet des Weissen Nil 1863. Leipzig 1869. R. Baron König-Warthausen. — Zur Fortpflanzungs- geschichte der Spottsänger. Bull. Acad. Moscou 1859. — On the ni- difieation of certain Birds in N. E. Africa. Ibis 1860. p. 122. (ce. tab.) — Zur Fortpflanzungsgeschichte von Acrocephalus stentoreus, Cab. Journ. 1868. p. 135 (m. Tafel). — Bemerkungen zur Fortpflanzung einiger Caprimulgiden, Cab. Journ. 1868. p. 361 (No. 3. Caprimulgus isabelli- nus & No. 16. Seotornis longicauda). Ausserdem finden wir Beschreibungen einzelner nordost-afrikani- scher Arten, sowie verschiedene Notizen über die Avifauna unseres Beobachtungsgebietes theils in älteren und neueren allgemeinen Wer- ken, theils in Reiseberichten und Zeitschriften; so in Temminck’s Planches colorieces, in den Transactions und Proceedings der Londoner Zoologischen Gesellschaft, in Jardin’s Contributions to Ornithology, der Revue et Magasin de Zoologie, den Comptes rendus der Pariser Academie, Annals and Magazin of Zool. History, den Berichten der Academien der Wissenschaft zu Philadelphia, Turin, Berlin und Wien; im Museum Senkenbersianum; in den Catalogen des Britischen Mu- seums und der Zoologischen Sammlungen von Philadelphia, Caleutta, Berlin, Leyden und Lissabon; im Museum Heinemanum; in Lich- tenstein’s Verzeichnissen der Doubletten des Berliner Museums (namentlich wichtig der Catalog vom Jahr 1823); in Bonaparte’s et: 3 « et AHV 1 — Conspectus Generum Avium; in den ornithologischen Werken von Chr. L. Brehm, A. E. Brehm, Hartlaub (West-Afrika und Madagas- car), Elliot, Sharpe; endlich in den Reiseberichten von Russ- egger, F. Werne, Pückler-Muskau, Grant, Speke, Pe- therick, Marno, Schweinfurth und A. C. Smith. Zuletzt müssen wir noch einiger Reisender und in Nordost-Afrika ansässiger Gelehrten und Handelsleute gedenken, die, ohne sich spe- eiell mit Ornithologie zu beschäftigen, durch Jäger und Präparatoren naturbistorische Gegenstände einsammeln liessen, welehe dann an verschiedene Museen gelangten; solche Colleetionen veranstalteten in Egypten, Nubien und Senar Clot-Bek, Brunner-Bek, der hol- ländische Generalconsul Ruyssenaere; am Weissen Nil die Speeu- lanten N. Ulivi, Brun-Rollet, Vaudey, Barthelemy, de Malzac, Vaissiere, C. Piaggia, die Gebrüder Poncet, dann Dr. F. Werne, d’Arnaud, Petherick, S. Baker, de Pruys- senaere, der Missionair Dr. Knoblecher und Dr. Schwein- furth; in Kordofan Dr. Kotschy; in Tigrie, Semien und Quola Wogara der Botaniker W. Sehimper, im Schohogebiet ‘der Kauf- mann Gerhard, in Takah v. Beurmann, am Rothen Meer Dr. Klunzinger. Sehr oberflächlich behandeln die Avifauna Egyptens Clot-Bek und Brunner-Bek in ihrer Aufzählung der Produkte jenes Landes, Beide vereinigen die Fledermäuse mit den wenigen ihnen bekannten Vogelarten. Unter den Provinzen unseres Gebietes sind am gründlichsten wissenschaftlich durchforscht Egypten, das peträische Arabien, Nubien, Kordofan, Senar, Takah,, das abessinische Küstenland (Samhar), Bo- 808, Barka, das östliche und centrale Habesch, 'die Landschaften um den Weissen Nil, des untern Sobat, des Gazellenflusses und Kir süd- lich bis zum 4.° N. Br., theilweise auch Schoa, die arabische West- küste und die nördliche Somal-Küste. Wenig oder gar nicht kennen wir noch die zoologischen Verhält- nisse der westlichen Oasen von Egypten *), des südlichen und centralen Senar, der Landschaften zwischen Tegeleh und dem Gazellenfluss, des oberen Sobat, der Provinzen südlich und südwestlich vom Tana-Becken, Wolkait, Ermetschoho, die Ebenen der Danakil, endlich Kafa, Narea und den Gebieten von da westwärts bis zum Vietoria Nyanza. *) Der Vicekönig von Egypten hat im Winter 1873/74 eine Expedition unter der Leitung von G. Rholfs nach der nördlichen Libyschen Wüste entsandt. Gedachtem Unternehmen sind mehrere Gelehrte beigegeben und dürfen wir somit erwarten, dass bei dieser Gelegenheit anch den ornithologischen Verhältnissen in jenen Gegenden gründ- lich Rechnung getragen werde. Von grosser Wichtigkeit wäre namentlich die Feststel- lung der Westgrenze einzelner specifisch egyptischer Arten. an a KT a rk Su Zur de er SR J a RT 5 2 Dez BE NER Lellt en) EN RER pt re LER N SeHeR KEEP EPIAN TS = ’ . Wa u. nie, E { Die Vollendung des vorliegenden Buches hat sich in unliebsamer Weise in die Länge gezogen. Während der Herausgabe unternahm ich zwei Reisen nach dem Nord-Polarmeer; der Druck und die Anfer- tigung der Tafeln beanspruchten viel mehr Zeit, als ursprünglich in Rechnung gebracht worden war; das Material wuchs indess durch Er- scheinen neuerer einschlagender ornithologischer Literatur beständig an; die ursprüngliche Form der Beschreibungen, der Synonymie und Citate, sowie einzelner Abhandlungen musste im Lauf des Druckes selbst noch mehrfache Abänderungen erleiden; ferner ergab sich die Nothwendigkeit, Zusätze zu liefern; so dass Redaction und . Druck eine Periode von nahezu sieben Jahren ausfüllten. Daher ist auch nicht in allen Fällen die wünschenswerthe einheitliche Durch- führung eingehalten worden. Einzelne Missstände in der Anordnung und Vervollständigung des Textes und der Tafeln dürften durch das Inhaltsverzeichniss ausgeglichen werden. Verschiedene Correcturen endlich konnten in den Nachträgen Platz finden. Die freundliche Aufnahme und anerkennende Beurtheilung, welche den ersten Bänden des Werkes von Seiten hervorragender Autori- täten in der Ornithologie zu Theil geworden, gereichen mir zu nicht geringer Ehre und als Ersatz für viele Arbeit und Opfer, die das endgiltige Zustandekommen des Unternehmens mit sich brachte. Stuttgart, im November 1874. Der Verfasser. Pan A: ar, Kt rag: ng yo Inhaltsverzeichniss. I. Vorwert I—-XI. [81 \ 2. Einleitung 1. Ausdehnung und Grenzen unseres Beobachtungsgebietes I Liste und geographische Verbrei- tungsbezirke der in N. O. Afrika vorkommenden Vögel II-XXV. . Die auf N.O. Afrika fallenden Thier- A Sr = Zonen XXVI. Afrikan. Mittelmeer-Zone XXVIL. Egyptische Zone XXIX. Nubische Zone XXXVI. Tropische Zone XLI. Bergregion von Habesch XLIX. Tropische Bergregion LVI. Küstengebiet des Rothen Meeres und des Golfs von Aden LVII . Nutzen der Vogelwelt im Haus- halt des Menschen LXIN. Anschluss einzelner Vögel an den Menschen LXV Vogeljagd und Vogelfang LXVI. Gesangsvermögen LAXVII. Wanderungsverhältnisse LXX, Fortpflanzungsgeschäft LXXVI. Mausser und Verfärhung LXXXI. Gesellschaftliches oder vereinzeln- tes Auftreten LXXXV. . Winke für den Sammler von or- 14, nitholog. Gegenständen LXXXIX. 3. Ornithologische Literatur Nordost- Afrıkas und Wirksamkeit der ver- schiedenen Reisenden in unserm Forschungsgebiet XCVIL. Schlussbemerkungen CIX. ‚BEE. Synopsis 1--1512. Ord. I. Aceipitres”) =. 1. CCXI. A. Aceipitres diurni 3. L CCXI Fam, Vulturidae 3. L CCXI. Subfam. Vulturinae 3. I. CCXI Vulturr 3. Il. CCXI. Subfam. Neophroninae 13. IV. CERL. Neophron 15. IV. CCXH. Fam, Gypaetidae 17. V. CCXI. Subfam. Gypaetinae 17. V. CCXU. Gypaätus 17. V. CCXH. Fam. Falevnidae 20. V. CCXII. Subfam. Faleoninae 20. V. CCXIIL Falco 20. V. CCXII. Subfam. Aquilinae 43. XVII. COXVII. Aquila 43. XVII. CCXVI. Haliaetus 51. XVII CCXXIV. Pandion 54. XVIH. CCXXIV. Spizaetus 56. XVII CCXXIV. Subfam. Accipitrinae 59% XXIV. CCXXVI. Astur 59. XXIV. CCXXVI Melierax 61. XXIV. CCXXVıI. Nisus #65. XXV. CCXXV!. Polyboroides 76. XXVIIL CCXXVH. Subfam. Buteoninae 80. XXIX, CCXXVII. Helotarsus 80. XXIX. CCXXVl. Circaötus 83. XXX. CCXXVILI. Buteo 89. XXXIIHI. CCXXVHI Poliornis 95. XXXVIL CCXXIX., Subfam Milvinae 97. XXXVL. COXXX. *) Der Verfasser hat die hier angewendete Eintheilung in Familien und Unterfamilien, welche er als maassgebend betrachtet, in der Synopsis selbst nur theilweise eingeführt. wer en, | A . ä Pernis 97. XXXVIL CCXXX. Fam. Meropidae 19. LXIV. 2 Milvus 97. XXXVI CCXXX. Subfam. Meropinae 19. LXIV. Elanus 100. XXXVIL CCXXX. Merops 196. LXIV. Elanoides 102. XXXIX. OCXXXI B. Tenui FERN Subfam. Circinae 103. XXXIX. . Zenulrostres 211. LXVII. CCXXXL Fam. Upupidae 211. LXVII. Circus 103. XXXIX. CCXXxI. |Subfam. Upupinae ?11. LXVIL Fam. Serpentariidae 73. XXVIII Upupa 211. LXVIL CCXXXI. Subfam. Irrisorinae 214. LXVII. a pentariinae 78.XXVIII.| Irisor 214. LXVII. CCXXXH. Fam. Promeropidae 221. LXVII. Serpentarius 78. XXVIIL CCXXXL. B. Accipitres nocturni 107. XLI. VEXXAIL; ; Fam. Strigidae 107. XLI. CCXXXII. Subfam. Otinae 107. XLI. CCXXXL. Otus 107. XLI. CCXXXI. Bubo 110. XLIL. CCXXXILH. Scops 117. XLV. CCXXXIV. Subfam. Striginae 118. XLV. CCXXXIV. Noctua 118. XLV. CCXXXIV. XLVII CCXXXIV. Syrnium 121. Strix 123. XLVIL CCXXXV. 125. IL. Ord. Il. Passeres A. Tissirostres ı25. IL. Fam. Caprimulgidae 125. Subfam. Caprimulginae Caprimulgus 125. IL. Seotornis 133. LI. Cosmetornis 134. Macrodipteryx 137. LII. Fam. Cypselidae ı40. LII. Subfam. Cypselinae 140. LII. Cypselus 140. LII. Fam. Hirundinidae 147. Subfam. Hirundininae Atticora 147: LV. Psalidoproene 14°. LV. Hirundo 150. LV. Cotile 183. LVIL. Chelidon 168. LIX. Fam. Coraeiadae 169. LX. Subfam. Coraäcianae 1869. Eurystomus 169. LX. Coracias 171. LX. Fam. Trogonidae 176. LXI. Subfam. Trogoninae 176. Hapaloderma 176. LXI. Fam. Alcedinidae 177. LXI. Subfam Alcedininae 177. Alcedo 177. LXI. Ceryle 184. LXII. Subfam. Daceloninae 188. LXIT. Dacelo (Entomobia) 188. LXII. Halcyon (Dacelo) 190. LXIIL Todirhamphus (Sauropatis) 194." LXIV. IL. 125. ‚IE; LII. LV. 147. LV. | LUX. LXI. LXI. Subfam. Nectarininae 221. LXVIIL Nectarinia 221. LXVIII. Fam. Certhiidae 236 LXXL Subfam. Tiehodrominae 236. LXXL Tichodroma 236. LXXI ©. Dentirostres 236. LXXL Fam. Sylviadae 236. LXXIL Subfam. Malurinae 236. LXXI. Oligocercus 236. LXXI Drymoeca 240. LXXL Urorhipis 245. LXXI. Cisticola 246. LXXIL Hemipteryx 270. LXXVI. Catriscus 273. LXXVI Bradypterus 274. Aedon 276. Cercotrichas 280. Camaroptera 281. Eremomela 284. LXXVI. Tricholais 285. LXXVI. Subfam. Calamodytinae LXXVIII. Calamodyta (Acrocephalus) LXXVII. Calamoherpe 291. LXXVII. Calamodus 292. LXXIX. Lusciniola LXXIX. Potamodus 295. LXXX. Pseudoluseinia 2494. LXAX, Chloropeta 294. LXXX. Hypolais 296. LXXXI. Subfam. Sylvianae 298. LXXXI. Phyllopseuste 2938. LXXXIH. Asilus 298. LXXALIL. Phylloscopus 301. LXXXIV. Sylvia 302, LXXXIV, Fam. Motaeillidae 316. LXXXVIIL Subfam. Motacillinae 316. LXXXVIIL Motachla 316. LXXXVII. 287. 287. Subfam. Anthinae 323. XC. B Anthus 323. XC. F Macronyx 330. YCII. , Subfam. Aceentorinae 332. XCIHI. , Accentor 332. XCIU. 333. XCIH. i Subfam. Luscininae |“ Ruticilla 333. XCIIL. | Erythacus 335. XCIV. Cyanecula 336. XCIV. Luscinia 337. XCiV. Subfam. Saxicolinae 338, Pratincola 338. XCV. Saxicola 342. XCVI. Cercomela 361. CI. Philothamna 365. CI. Pentholaea 364. CI. Myrmecoeichla 365. CII. Thamnolaea 366. CII. Monticola 370. CIII. Fam. Turdidae 373. CIIL Subfam. Turdinae 373. CIII. Bessornis 374. Turdus 379. CIV. Subfam. Crateropodinae 373 & 537, CVI Cichladusa 373. CVI. Crateropus 390. CVI. Malacocereus (Argya) 387. CVI. Fam. Pyenonotidae 396. CVIIL Subfam. Pyenonotinae 396. Pycnonotus 396. CVII Fam. Oriolidoe 400. CVII. Subfam Oriolinae 400. CVIIl. Oriolus 400. CVIil. Faw. Paridae 395 & 407. CIX. Subfam. Aegithalopinae 39. CIX. Aegithalopsis (Parisoma) 395. CIX. XCV. CVII. "Subfam. Parinae 407. CIX. Parus (Penthestes) 407. CIX. Subfam. Aegithalinae 409. CX. Aegithalus 409. CX. Subfam. Zosteropinae 412, CX. Zosterops 412, Fam. Ampelidae 417. CX. Subfam Campophaginae 417. COX. Campophaga 417. CX. Ceblepyris 418. CXI. ' Subfam. Ampelinae 420. CXlI. Hypocolius 420. Fam. Dierouridae 422. CXII. Subfam. Dicrourinae 422. CXII. Dierourus 422. CXU. Subfam, Bradyornithinae 427. CXIL Melaenornis 427. CXIU. Bradyornis 428. CXH. Fam. Museicapidae 423. CXIU. Subfam. Muscicapinae 423. CXIMI. Stenostira 432. CXILI. Cassinia 433. CXMI. Muscicapa 434. CXI'', Hyliota 440. CXV. Subfam,. Myiagrinae 441, CXV. Terpsiphone 441. CXV Elminia 446. CXV, Batis (Platystira) 447. CXV. Fam. Laniidae 454. CXVI. Subfam. Prionopinae 454. CXVI. Prionops 454. CXVI, Subfam. Laniinae 456. CXVII. Dryoscopus 456. CXVII. Rhodophoneus 462. CXVII. Malaconotus 463. CXVL!. Chlorophoneus 464 CXVIIL Meristes 456 CXVII!. Nilaus 467. CXVIIL. Telephonus 468. CXVILi. Enneoctonus +73. CXIX. Lanius 478. CXIX. Leucometopon 485. CXAI. Fiscus 485 CXXI Eurocephalus 487. CXNI Corvinella +88. CXAIL Urolestes 490. CXXL. D. Conirostres 491. CNN. Fam. Corvidae 491. CXXIL. Subfam. Callaeatinae 491. Ptilostomus 491. CXXII Subfam. Garrulinae +93. Garrulus 493. CXXI. Subfam Pyrrhocoracinae 49. CXXUI. Fregilus 495. CXXIII. Pyrrhocorax 469. CXXIIL. Subfam. Corvinae 497. CXXIL. Cleptes (Pica) 497. CXXII. Corvus 498. CXXTIII. Archicorax 507. CRXV. Fam. Sturnidae 509. CXXV. Subfam. Lamprotornithinae 509. CXXV Lamprotornis 509. CXXV. Lamprocolius 512. CXXV. Notauges 517. CXXVI. Pholidauges 521. CXXVI. Pilorhinus 523. CXXVI Amydrus 524, CXXVI Oligomydrus 527. CXXVIL Subfam. Sturninae 523. CXXVI. Sturnus 528. CXXVI. Dilopkus 529. CXXVI. Pastor 530. CXXI. Fam. Pioceidae 532. CXXIII. Subfam. Ploccinae 552. CXXVII. Textor 532. CXXVIII. Sycobius (Anaplectes) 535. CXXVII. Philagrus 536. CXXVIII. Sporopipes 539. CXXVIII. Nigrita 541, CXXIX. Hypantica 543. CXXIX. Hyphantornis 547. CXXIX. Euplectes 567. CXXXU. Orynx 573. CXXXU. CXXI. CXXI. BEN _ Subfam. Viduanae 577. CXXXII.| Alaemon 592. CLI. Penthetria 577. CXXXIIi. Calaudritis 694. ÜLII. Vidua 585. CXXXIV. Otocorys 698, CLIII. Steganura 583. CXXXIV. Fam. Musophagidae 702. CLII. Hypoch 588. CXXAXIV. a " + \ n Subfam. Musophaginae 702. CLUI Subfam. Spermestinae 591. COXXXV.| Turacus (Corythaix) 702. CLII. Coryphegnathus 591. CXXXV. Schizorhie. 705. KOHILK - 2 d 7. N Subfam. Coliinae 710. CLIV. Sporothlastes 596. OXXXV. Colius 710. OLIV. eopes 598. DT Fam. Buphagidae 716. CLIV. abropyga 600. OXXXVI. Subfam. Buphaginae 716. CLIV. Haplopyga 603. OXXXVI. Buphaga 916.” CLIV. Coccopyga 607. OXXXVit k mean 609. CXXXVLD. Fam. Bucerotidae 720. CLV. Rhodopyga, 610. CXXXVI. Subfam. Bucerotinae 720. CLV. Lychnidospiza 611. CXXXVI. Buceros (Toccus) 720. CLV. Lagonosticta 612 CXXXVIL. Bycanistes 730. CLVI. Uraeginthus 619. CXXXVIII Tmetoceros 731. CLVI. Zonogastris 620. CXXXVII. Fan. Fringillidae GIER TERIERN Ord. II. Sceansores 737. CLVI. Subfam, Fringillinae 624. CXXXIV.|Fam. Psittacidae 737. CLVII. Petronia (Carpospiza) 624. CXXXIV.|Subfam Pezoporinae 737. CLVH. Xanthodina (Gymnorhis) 625. Palaeornis 738. CLVI. N CXL an: aan 740. CLVI. a Ale. = ionias 740. CLVII. Chrysospiza (Auripasser) 637. OXLII. Psittacus 745. CLYAHE. en “ Ei Wa L. Agapornis (Psittacula) 746. CLVII. nn 641, en Fam. Capitonidae 750. CLVII. itrinella 644. CX 4 hi 750, Dryaspiza 647. OXLAN. oe onorhynchinae 750 Subfam. Coccothraustinae CXLIM.| Pogonorhynchus 750. CLVIH. Coccothraustes CXLIIT. Subfam. Megalaeminae 780 CLIX. Subfam. Pyrrhulinae UXLIV. Megalaema ‘(Barbatula) 760. CLIX, Crithagra 647. CXLIV. Trachyphonus 764. CLX. Bucanetes 656. CXLY. Fam. Cuculidae 757. CLX Carpodaeus 654. UXLV. Subf Indi " A Rhodopechys 855. CXLV. Weyer: Bine Oo TInB 67. CLX. Subfam. Loxianae COXLV ee ee € . 1 2 . x . ne r Linaria (('annabina) 644. UXLV. a Caeulinae A Aegiothus 643. CXLV. ES N | Cuculus 779. CLXI. Fam. Emberizidae 658. CXLVI. Coceystes 786. CLXIII. Subfam. Emberizinae 658. CXLVL! Oxylophus 788. CLXIL Crithophaga 658. CALVI. |Subfam. Phoenicophaeinae 791. Emberiza 659. CXLVI. | CLXIV. Fringillaria 663. CXLVÜ. Ceuthmochares (Zanclostomus) 791. Cynchramus 668, CXLVIi. | CLXIV. Fam. Alaudidae 669. CXLVI. Subfam. Centropodinae 793. CLXV. Subfam. Alaudinae 669. CXLVLU. Centropus 7933. CLXV. Coraphites 669. CXLVI. FR Zur Bharıpbocorys” Mara OXLyaE ea Am. Pieidae 200: TER Melanocorypha 674. CXLVII. |Subfam. Junginae 800. CLXVI. Alauda 679. CXLVII. | Junx 800. CLXVI. Galerita 680. CXLIX. Subfam. Picinae 802. CLXVI. Picus (Dendropieus) 802. CLXVI. (Geeinus) 810. CLXVII. Ammomanes 684. CL. Geocoraphus 687. CLI. G h Ace sh DEREN RE N et Ord. IV. Columbae sır. CLXVIIL- Fam. Columbidae 8317. CLXVIJI. Subfam. Treroninae 3817. Treron 817. CLXVII. Subfam. Columbinae 822. CLXVIII Columba 822. CLXVIL. Turtur 830. CLXIX. Haplopeleia 844. CLXXI. Chalcopeleia 845. CLXXI. Oena 848. CLXXI. Ord. V. Gallinae s53. CLXXH. Fam. Pteroclidae 853. CLXXU. Subfam. Pteroclinae 853. Pterocles 855. CLXXI. Fam. Meleagridae 872. CLXXIII Subfam. Numidinae 872. Numida 8372. CLXXII. Fam. Tetraonidae 879. CLXXIL 1 Subfam. Perdicidae 879. Ptilopachys 879. CLXXIL. Francolinus 882. CLXXII. Pternistes 892. CLXXIV. Coturnix 904. CLXXIV. Subfam. Turnicinae 209. Turnix 909. CLXXIV. Ortyxelus 912. CLXXV. Subfam. Caccabininae 913. CLXXV. Ammoperdix 913. CLXXV. Caccabis 916, CLXXV. Subfam. Gallinae 921. Gallus 921. Ord. VI. Struthiones 925. CLXXVI. Fam. Struthionidae 925. CLXXVI. Subfam. Struthioninae 925. CLXXVI Struthio 925. CLXXVI. Ord. VI. Grallae 937. Fam. Otidinae 937. CLXXVL. Subfam. Otidinae 937. CLXXVI. Otis 937. CLXXVI. (Tetrax 937. CLXXVI.) (Eupodotis 939. CLXXVII) (Hubara 961. CLXXVLl) Fam. Charadriadae 965. Subfam. Cursorinae 965. Cursorius 965. CLXXVIIL Pluvianus 976 CLXXVIII. Subfam. Glareolinae 980. CLXXVIII. Glareola 980. CLXXVILI. Subfam. Dedieneminae 985. CLXXIX. 985. CLXXIX. Oedienemus Subfam. Charadrinae 992. CLXXIX. Vanellus 992. CLXXIX Hemiparra 994. CLXXIX. Chaetusia 996. CLXXIX. Bere E CLXVII. CLXXU. CLXXIL CLXXIL. CLXXIV. CLXXVH. CLXXVII. ULXXVIN. CLXXXN. CLXXX. CLXXX. 1037. Subfam. Cincelinae 1037. CLXXXIII. Cinelus 1037. CLXXX1Ul. Subfam. Haematopodinae CLXXXIIL CLXXXIL. Haematopus 1039. Fam. Dromadidae 1044. CLXXXIV. Subfam. Dromadinae 1044. CLXXXIV. CLXXXIV. Dromas 1044. Fan. Ardeidae 9485. CLXXXIV. Subfam. Ardeinae 94%. CLXXXIV. Ardea 948. CLXXXIV Botaurus 1084, CLXXXVI. Nycticorax (Scotaeus) 1086. CLXXXVI. Subfam. Scopinae 1091. CLXXXVI]- Scopus 1061. CLXXXVI. Fam. Balaenieipidae 1095. CLXXXVIH Subfam. Balaenicipinae 1095. CLXXXNVL. CLXXXVI. Balaeniceps 1095. Fam. Cieoniidae 1101. CLXXXVII. Subfam. Cieoniinae 1101. CLAXXVI. Ciconia 1101. CLXXXVLI. Mycteria 1110. CLXXXVII. Leptoptilus 1114. CLXXXVII. Subfam. Anastomatinae 1119. CLXXXVLil. CLXXXVII. Anastomus 1119. Fam. Plataleidae 1122. CLXXXVIL. 1122, Subfam. Plataleinae CLXXXVIIi. Platalea 1122. CLXXXVII. Fam. Tantalidae 1130, CLXXXVIL. Subfam. Tantalinae 1130. CLXXXVII. Tantalus 1130. CLXXXVII. Subfam. ibidinae 1152. CLXXXIX. Ibis 1132. CLXXXIX. Fam. Scolopaeidae 1146. CLXXXIX. Subfam. Limosinae 11465. CLXXAIX. Numenius 1146. GLXXXIX,. Limosa 1153. CXC. Simorhynchus (Terekia) Subfam. Totanınae 1159. Totanus 1159, CXC., Tringoides 1172. UCXCI. Subfam. Recurvirostrinae CXCI Recurvirostra CXCL Himantopus CxCi. Lobivanellus 1000. Hoplopterus 1004. Charadrius 1012. Fam. Haematopodidae LXXXLI. 1039. 1157. CXC. CXC. 1175. 1175. 1177, Subfam. Tringinae 1180. CXCI. Philomachus 1180. CXCH. Tringa 1183. CXCIIL Calidris 1196. CXCIL Subfam. Scolopacinae CXCIN. Gallinago CXCIL. CXCH1. Scolopax Rhynchaea 1211. CXCM. CXCIV. Fam. Rallidae 1216. Subfam. Parrinae 1216. CXCIV. Parra 1216. CXCIV. Fam. Gallinwlidae 1219. CXCIV. Subfam, Fulicinae 1219. CXCIV. Fvlica 1219. CXCIV. Subfam. Gallinulinae 1224, CXCIV. Gallinula 1224. CXCIV.' Subfam. Porphyrioninae Porphyrio 1228. CXCIV. Fam. Ralliidae 1235. CXCV. Subfam. Rallinae 1235. CXCV. Ortygometra 1235. CXCV. Rallus 1246. CXCVI. Subfam. Oceydrominae CXCVI. 1248. CXCVI. Eulabeornis Fım. Gruidae 1250. CXCVI. Subfam. Gruinae 1250. CXCVI. Grus 1250. CXCVI. (Bugeranus 1253. CXCVL) (Anthropoides 1254. CXCVLI.) CXCV].) 1263. 1199. 1199. 1208. 1228, 1248, (Balaearıca 1258. Ord. VIH. Natatores CXCVIT Fam. Phoenicopteridae 1263. CXCVL. Subtam Phoenicopterinae 1263. CXCVII. Phoenicopterus 1263. Fam. Anatidie 1275. Subfam. Pleeteropterinae EXCVI. Plectropterus 1275. Sareidiornis 1280. CXCVIL. Subfam. Anserinae 1285. CXCVII. Anser 1283. CXCVIII. Chenalopex 1283. CXCVIM. Branta 1290. CXCVIM. Subfam. Cygninae 1294, CXCVII. Cygnus 1294, CXCVILL Subfam. Anatinae 1298. CXCVIII. Dendrocygna 1298. CXCVII. Tadorna 1304. CXCIRX. Casarca 1306. CXCIX. Mareca 1309, CXCIX. Dafila 1311. CXCIRX. Anas 1314. OXCIX, Querquedula 1320. CC. CXCVM. CXCVL. 1275. CXCVI. Chaulelasmus 3 cc. Spatula 1331. s Subfam. Fuligulinae 1335. CC. Fuligula 1335. CC. Fulix 1336. CC. Aethyia 1341. CC: Bucephala 1345. CCI. Oedemia 1347. CCI. Subfam. Erismaturinae Erismatura 1349. CCI. Subfam. Merginae 1351. Mergus 1351. CCI. Fam. Colymbidae 1354. Subfam. Colymbinae 1349. cc1. CCI. CCL 1354. CCI. Colymbus 1354. CCI. Fam. Podieipidae 1357. CC. Subfam. Podicipinae. 1357. CCII. Podiceps (potius Podicipes) 1357. CCli. E Fam. Procellaridae 1367. CCII. Subfam. Procellarınae 1367. CCH. Puffinus Procellarıa 1367. CCI. 1373. CC. Fam. Laridae 1377. CCII. Subfam. Larinae 1377. CCIT. Larus 1377. CCIIi. Rissa 1415. CCIV. Subfam. Sterninae 1418, Sterna 1418. CCIV. Sternula 1441. A Hydrochelidon 1445. CCVI. Anous 1459, CCVI. Subfam. Rhynchopsinae CCcVI CCIV. 1463. Rhynchops 1463. CCVI. Fam. Phaethontidae 1467. CCVL Subfam. Phaäthoninae 1467. CCVI. Phaethon 1467, CCVI. Fam. Plotidae 1475. CCVI. Subfam. Plotinae 1475. CCVII, Plotus 1475. CCVII. Fam. Pelecanidae 1480. CCVII. Subfam. Sularinae 1480. CCVIII. Sula 1480. CCVII. Subfam. Graceulinae 1458 CCVIH. Graculus 1468, CCVII. Subfam. Peleecaninae 1468. CCIX. Pelecanus 1496. CCIX. 1V, Nachträge und Berich- tigungen I—CCIX. V. Zusätze CCXI-CCOXXVII. In den Nachträgen und Zusätzen sind neu aufgeführt und zum Theil beschrieben foigende Arten: Aquila clanga CCOXN. Aquila Wahlbergü XIX. Spizaötus bellicosus CCXXV. Caprimulgus natalensis IL. Seotornis nigricans LI. Cypselus unieolor LII. Cypselus pallidus LIll. Ceryle Sharpei (?) LXIII Merops angolensis LXVI. Luseiniola melanopogon LXXIX. Chloropeta olivetorum LXXXI. Phyllopseuste Eversmannüi LXXXII. Phyllopseuste habessinica LXNXIV. Sylvia Momus LXXXV. Sylvia conspieillata LXXXV. Anthus Raalteni XCI. Saxicola eurymelaena XCVI. ‘'Numida Grantü Saxicola amphileuca XCVIII. Saxicola leucolaema XCIX. Saxicola Brehmii XCIX. Pyenonotus niloticus CVIII. Campophaga spec.? CXL Muscicapa planirostris CXIV. Hyphantornis dimidiata OXXX. ÖOrtygospiza polyzona CXXXVI Haplopyga coceinio-frenata OXXXVII Coccothraustes vulgaris CXLIII. Galerita habessinica CXLIX. Galerita microeristata CXLIX. Galerita isabellina CXLIX. Galerita (?) arenicola CL. Turtur isabellinus CLXX. CLXXIL. VI. Verzeichniss der Zllustrationen. Alte Nummer I I.) Falco semitorquatus. 1. (D.) Helotarsus ecaudatus. III. (III.) Cireaötus zourus IV, (IV.) Noctua spilogastra. V. (VL) Merops eyanophrys. VE: (VII) Hirundo griseopygia. VI. (VIL.) Cisticola pachyrhyncha (= C. valida). VII. (VIIla.) Cisticola Ayresii & Cisticola jodopygia. IX. (VIIIb.) Cisticola semitorguata (= C. cinerascens). X. (IX.) Catriscus apicalıs. XI. (X.) Tricholais elegans. ET. (XI.) Eremomela griseo-flava. XI. (XIIa.) Saxicola frenata. XIV. (XIHb.) Philothamna (Saxicola) scotocerca. XV. (X1II.) Bessornis Heuglinii. VI. (XIV.) __ Turdus ieterorhynchus (=T. pelios) & Turdus olivaeinus. XVoO (XV.) Elminia longicauda minor. XVnI (XVI.) Muscicapa aquatica & Muscieapa minima. XIX. (XVII) Stenostira plumbea. xXX. (XX.) Nigrita Arnaudii. XXI (XXL) Philagrus melanorhynchus. XXI. (XIXa.) Hyphantica haematocephala. XXII (XVIIL)‘ Hyphantornis intermedia, Hyphantornis taenioptera, Hyphantornis vitellina, Hyphantornis galbula & Hy- phantornis Guerini. XXIV (XIX) Hyphantornis atrogularis. XXV (XXIb.) Ortygospiza polyzona, Coecopyga Ernesti, Rhodopyga rhodopsis, Zonogastris lineata & Crithagra barbata (9). NXXVI (XXlIa.) Gymnorhis (Xanthodira) dentata & Gymnorhis pyrgita. XXVI (XXIIL) Geocoraphus modestus. XXVII. (XXIHIb.) Geocoraphus cordofanicus & Geocoraphus erythropygius. XXIX (XXIV.) Turacus leucolophus. XXX (XXVb,.) Schizorhis personata. XXXI (XXVL) Pionias eitrino-capillus. XXX. (XXVI.) Pogonorhynchus Rolletii, Pogonorhynchus leucocepha- lus & Pogonorhynchus diadematus. XXXNII. (XXVIIL) Megalaema uropygialis. XRXXIV. (XXIX) Francölinus ieterorhynchus & Francolinus pileatus (=Fr. Schoanus, Hgl.). AXXNYV. (XXX. Francolinus Schlegelii. “ RKXVE (XKXL) XXXVIL (XXXIT) XXXVIH. (XXXII.) KRITIK BERRY.) XLVI. „(ZRRV.).. (XXXVL) (XXXVLL) (XXXVIII) (XXXIX.) (XL.) (XLINI.) XLVII. (XLII.) XLVII LI. 2 REN (IL.) (L.) (LI.) (0.) ‚Balaeniceps rex. ... un dee: DRG Otis Burchellii. Otis Hartlaubii. Hemiparra (Limnetes) crassirostris. Charadrius damarensis (4 adult. &? jun.), Charadrius Geoffroyi (jun.), Charadrius mongolicus (jun. hiem.), Charadrius tricollaris, Charadrius marginatus (hieme) & Charadrius pecuarius. : nen Larus cachinnans & Larus Hempricküi. Vultur fulvus orientalis, Falco concolor & Haliaetus albicilla ıOva). Neophron perenopterus & Falco tinnunculus (Ova). Falco lanarius graecus & Falco barbarus (Uva) Milvus aegyptius (= M. Forskalii) & Bubo ascalaphus Ova). Hirundo pristoptera, Hirundo aethiopica, Nectarinia metallica, Cisticola cursitans, Drymoeca gracilis, Capri- mulgus aegyptius, Cercotrichas erythroptera, Argya acacıae, NSaxıcola isabellina, Acrocephalus stentoreus, Aedon galaetodes & Pycnonotus Arsınoe (Ova). Textor alecto, Hyphantornis habessinica, Hyphantornis atrogularis, Hyphantornis Guerinii, Hyphantornis vitel- linae & Hyphantornis galbula (Ova). Philagrus superciliosus, Kuplectes flammiceps, ‚Euplec- tes franciscana, Passer Swainsonii, Sporopipes frontalıs, Poliospiza tristriata, Emberiza septemstriata, Lampro- colius rufiventris, Turdus olivacinus, Colius senegalensis, Coceystes glandarius (Ova). Telephonus erythropterus, Micropogon margaritatus, Turtur albiventris, Marne semitorquatus, Cavcabis si- naica, Francolinus Clappertonii, Francolinus Erckelii, Ptilopachys ventralis, Numida ptilorhyncha, Hoplop- terus spinosus, Pluvianus aegyptius, Ardea gularis & Ardea brevipes (Ova). Platalea tenuirostris, Ibis aethiopica, Rhynchops flavi- rostris, Larus leucophthalmus, Larus Hemprichii, Sterna media, Sterna Bergii & Hydrochelidon albigena (Ova). Hydrochelidon infuscata, Anous stolidus & Phaeton aethereus (Ova). Zoogeographische Karte des Nil-Gebietes. VII. Index der wissenschaftlichen G@attungs-Namen COXRXIX. VIEI Index der Art-Benennungen CCLIX. „ ZE 7 u. Anmerkung. Die mit einem * vor der laufenden Zahl bezeichneten Arten sind in Rüppell’s „Systematischer Uebersicht der Vögel Nord-Ost-Afrika’s“ nicht aufgenommen. Das Zeichen 7 ist solchen Arten vorgesetzt, über deren Vorkommen in Nord- Ost-Afrika ganz sichere Nachweise fehlen. Die Beschreibungen der Art beziehen sich immer auf das alte Männchen im Hochzeitkleid. Als Maassstab bediente sich der Verfasser des altfranzösischen, zwölfzölligen pied du roi. Die Schnabellänge ist von der Stirn bis zur Spitze des Oberschnabels in gerader Linie (und also nicht längs des Bogens der Firste) genommen, ebenso die der Krallen nicht längs ihres Aussenrandes, sondern nach der Sehne ihres Bogens. Ord. Aceipitres, L. A. Aceipitres diurni, Vieill. Fam. Vulturidae, Vig. Gen. Vultur, L. a) Gyps, Savigny. Nr. 1. Vultur fulvus oceidentalis. Vultur fulvus, Gm. — V. occidentalis et V. fulvus occidentalis, Schlegel. — Gyps oceidentalis, Bp. — Gyps vulgaris, Savign. — Vultur chassefiente, Rüpp, N. W. p. 47. — Susem. V. Eur. t. 2. — Bp. Consp. I. p. 10. — Deser. de l’Eg. Vol. 23, p. 232. — Schleg. Cat. Vult. p. 6. — v. Pelz. G. et F. I, p. 7. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 4 (partim). — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 4. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 4. — v. König-Warth. Neott. Stud. Nr. 3. — Brehm, Naum. 1852. III, p. 40. — Id. Cab. Journ. 1853, p. 196 et 1854, p. 71, — Tristr. Ibis 1859, p. 23. 178. — Hartl. et Finsch, Orn. O0. Afr. p. 31. — Hartm. Cab. Journ. 1863, p. 235. — Leith Adams, Ibid. 1864, p. 383. — Kirk, Ibis 1863, p. 24. — Salvad. Cab. Journ. 1865, p. 35. Arabisch Nisr oder Niser ( en) wie die folgenden Arten. Rufescente-filvus; gastraei plumis striis scapalibus linearibus, fulvo-albidis instructis; remigibus et rectrieibus nigricante-fuseis, illis partim canescente-, partim fulvo-lavatis; capite toto colloque aut _ setis aut lanugine albis tectis; jugulo pallide rufescente-fulvo; collo infimo postice et lateraliter corona plumarum brevium lanuginosarum albarum eircumdato; rostro virescente fusco-corneo; ceromate fusco- griseo; iride aut pallide umbrina, aut pallide fulva; pedibus coerules- centibüs; long. tot. eirca 31/2‘. — al. 26—28” — caud. 11—12”. tars. 4. — rostr. a fr, 2”. 9’ —3”..1”. — alt. rostr. 1”. 4—1”. 5°. Jun.: Corona collari plumis longis, augustatis, lanceolatis, rufes- eente-fulvis, albicante striatis. Fam. Vultures. A Gen. Vultur. = Professor Schlegel theilt die weissköpfigen oder fahlen Geier in mehrere Conspecien, die sich ziemlich constant unterscheiden. Die westliche Form bewohnt einen grossen Theil des wärmeren Europa’s, Nord- und ÖOst-Afrika und scheint selbst im Süden dieses Conti- nentes vorzukommen. Wir fanden Vaultur fulvus oceidentalis längs der Küste des Rothen Meeres bis zum 16.° N. Br., in ganz Esypten und Nubien, in Abessinien bis auf 12,000 Fuss Höhe, einzeln in Kordofan und am untern Blauen und Weissen Nil. Er lebt meist gesellschaftlich und wandert nicht. Seine Standorte sind namentlich die höhern, kahlen und vielzerklüfteten Kalkgebirge längs des Nil- thales; dort horstet er im März und April auf Vorsprüngen und fast unersteiglichen Klippen. Gewöhnlich liegen die Horste einer solchen Gesellschaft nicht nahe beisammen und sie bestehen aus dürren Aesten, Reisern und Büschelmais-, Stroh- oder Rohrstengeln. Das Ei ist rauschalig, graulich weiss, mit wenigen undeutlichen, schmutzig bräunlichen Flecken ziemlich gleichmässig bedeckt; ich messe die Länge 3. 3, die Dicke 2. 2'/2’, während europäische um ein Namhaftes grösser sind. Der penetrante spezifische Geier- geruch hängt selbst der Schale noch lange Zeit an. Die Geier.bringen die Nacht auf bestimmten Ständen unter dem Rand der höchsten, meist senkrechten Felspartien zu; hier trifft man auf einem kleinen Raum oft 20—50 Stück beisammen. Diese Standorte sind schon auf grosse Entfernung leicht kenntlich an ihrer durch die Excremente der Vögel weissgetünchten Umgebung. Vom Wind geschützt erwartet die Gesellschaft hier die wärmenden Strahlen der Morgensonne und verlässt ihre Nachtherberge erst zwischen 8 und 10 Uhr Vormittags; kreisend ziehen die Vögel dann hoch über Niederlassungen und Karawanenstrassen hin, um nach Beute zu spähen. Halbwilde Hunde, Raben und Aasgeier sind meist schon früher zur Stelle, weichen jedoch bei Annäherung der muthigen und kräftigen Geier in bescheidene Entfernung zurück. Diese greifen namentlich gerne die Bauchhöle der gefallenen Thiere an, säubern” grössere Knochen rein und verschlingen kleinere Kuchen 3 Ein- geweide sammt Inhalt, ja Haut und Haare. Dab#i setzt es unter den bissigen Gästen häufig Flügelschläge und Schnabelhiebe und sie stossen zuweilen ein scharf pfeifendes Gezwitscher aus. Nach ein- genommenem Mahl und Trunk geht es trägen Fluges nach den Stand- orten zurück, wo die Vögel in ziemlich aufrechter Stellung und mit eingezogenem Hals der Verdauung pflegen. Ueberrascht man sie hier unvermuthet, so stehen sie mit donneränlichem Geräusch wirr durcheinander fliegend auf. ’ Im Gefieder dieser sowie der verwandten Arten hausen stets zahlreiche Vogelläuse (Mallophaga). e Hartmann versichert, dass der fahle Geier auch Ratten tödte und im Schnabel Beute wegtrage. Ich bin weit entfernt, diese An- gabe bestreiten zu wollen, kann sie aber auch nicht bestätigen. Ueber die Lebensweise der nordostafrikanischen Geier hat na- Fam. Vultures, ., Gen, Vultur. mentlich Dr. A. Brehm sehr ausführliche und gediegene Mitthei- lungen gemacht. [Algerien: Loche. — Sahara: Tristr. — Tunis. — Fez. — Tschad- See: Denh. — Oberer Niger: Allen. — Aschanti: Pel. — Zambezi: Kirk. — Süd-Afrika: Mus. Stuttg.] Nr. 2. Vultur Rüppellii. Vultur et Gyps Rüppellü, Natt., Brehm, Heugl. — Vultur fulvus Rüppellü, Schleg. — V. Kolbei, Rüpp. Cretschm. (nec Daud.) — Gyps vul- garis, Savig. (?), Bp. — Gyps magnificus, v. Müll. Beitr. t. 5. — Rüpp. Atl. t. 32. — Schleg. Cat. Vult. p. 7. — Bp. Consp. I. p. 10. — v. Pelz. G. et F.. I. p. 8. — Layard, 8. Afr. Nr. 7. — Strickl. Orn. Syn. p. 10. — Gurn. Ibis 1860. p. 206. — Brehm, Naum. 1852 III. p. 42. Id. Cab. Journ. 1854. p. 73. — v. Müll. Cab. Journ. 1854. p. 351. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 5. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 424. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 57. — Antin, Cat. p. 3 (ex parte). — Brehm, Habesch Nr.3. — Chr. L. Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 72. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 33. not. Arabisch Nisr. — Tigrenja Bela-gambi. Similis praecedenti, at paulo minor, cauda breviore, rostro pallide-corneo; fuscus; remigibus et rectricibus atro-fuscis; tectrici- bus alae superioribus et subalaribus, scapularibus, tertiariis, plumis interscapulii, uropygii et gastraei apice late et conspicue albo- marginatis, albedine plus minusve fulvo lavata; jugulo saturate ru- fescente-fusco; corona aucheniali decomposita, setis et lanugine ca- pitis et colli albidis; iride fulvescente-cinerea; rostri apiee plumbeo corneo; ceromate olivaceo-atro; pedibus plumbeis; partibus nudis capitis et colli dilute plumbeis; long. tot. 3. 1—3”. — rostr. a fr. 2”. 8—10. — alt. rostr. 1”. 212° — al. 1%. 11%—2°. — caud. 94 — 912, — tars. 37 —31e”. Jun.: Pallidior, magis fulvescens, ex toto albido marmoratus; coronae auchenialis plumis longissimis, angustatis, lanceolatis, rufes- cente-fulvis; iride pallide rufescente-umbrina; rostro pallido, ex incar- nato fulvescente-corneo; pedibus virescente-plumbeis. = Ich glaube, dass diese von Schlegel nur als Conspecies von Pultur fulvus betrachtete Form’ sich wohl als eigene Art ansprechen lässt, Der Vogel ist in seinen Verhältnissen etwas kleiner, der Schwanz Fam, Vultures. ae Gen. Vultur, —_ verhältnissmässig kürzer, der Schnabel immer sehr hellfahl, der Kropf dagegen satt und dunkel rostbraun; Rücken, Schulter- und Flügel- deckfedern, Bürzel und Unterseite zeigen jederzeit und in allen Klei- dern grosse, breite, scharfbegränzte, halbmondförmige, weisse, zu- weilen fahl überlaufene Flecken, die dem Geier ein auffallend buntes Aussehen verleihen; das Jugendkleid ist heller fahl, das des alten Vogels wird tief schwarzbraun bis rauchbraun. Der marmorirte Geier bewohnt nur diejenigen Gegenden Nord- Ost-Afrika’s, welche im Bereich der Regenzone liegen; an der Nord- gränze seines Gebietes ist der westliche weissköpfige Geier (V. fulvus oceidentalis), mit dem sich ersterer selten mischt, wohl auch noch zu Hause, kommt aber weiter südwärts nicht mehr oder nur zufällig vor. Vultur Rüppellü hält sich im Gegensatz zu seinem ebengenannten Verwandten fast ausschliesslich auf Bäumen auf, während wir den fahlen Geier eigentlich nur als Felsbewohner kennen. Brehm sagt zwar, dass der marmorirte Geier in eigentlichen Waldungen stets fehle, was ich durchaus nicht bestätigen kann. Er findet sich in Takah, dem südlichen Nubien, Kordofan, Senar und Abessinien, im Gebiet des obern Weissen Nils wird er weniger häufig. Im Samhar-Land steigt unser Vogel oft bis gegen den Meeresstrand herab, auf den Hochgebirgen von Semien und in den Gala-Gebieten erscheint er noch auf 10,000 Fuss Höhe. In seinen Bewegungen ist der marmo- mirte Geier leichter und gewandter als der fahle und der Ohren- geier und er wird auch in der Gefangenschaft zutraulicher und zahmer. Verwundete Vögel setzen sich gegen ihre Feinde nicht nur in Ver- theidigungsstand, sondern greifen oft den, der ihnen zu nahe kommt, wüthend mit Schnabelhieben an. [Süd-Afrika: Layard.] Nr. 3. Vultur leuconotus africanus. Gyps bengalensis, indicus, leuconotus et tenuirostris, auct. ex Afr. — Vultur moschatus, Pr. Würt. Icon. ined. t. 19. — Gyps africanus, Salv. Accad. di Torin. Adunanz. 7. Magg. 1865. — Gyps Rüppelliü, Antin. partim. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 6. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 241, u. 1867. p. 199. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 5. — A.Brehm, Cab. Journ. 1853. Extr. Heft p. 93, et 1855. p. 482. 486. 491. — 1857. p. 218. — Id. Naum. 1852. III. p. 44. *— Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 97. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 57. (?) — v. Pelz. G.etF. I. p.8. — V. leuconotus africanus, Heugl. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 290. Umbrino-fulvescens, subtus pallidior; interscapularibus, scapula- ribus et tertiariis saturatius fuseis; gastraei plumis et tectricibus alae striis scapalibus albidis, aut fulvo aut cinerascente lavatis; pileo plu- Fam. Vultures. ee Gen. Vultur. mis setosis, rarioribus, albidis vestito; collo lanugine alba obtecto; coronae auchenis plumis decompositis, subtruncatis, sordide albidis; subalaribus, dorso postico, tergo, uropygio et supracaudalibus (his partim) pure albis; lanugine tibiali alba; supracaudalibus majoribus aut fuseis, aut gastraei colore; primariis et rectricibus atro-fuscis; rostro et ceromate olivaceo-atris; iride umbrina; pedibus et partibus nudis colli capitisque fuscescente-plumbeis; long. tot. 2°. 8%. — rostr. a fr. 2.42%. 6%, — alt. rostr. 1%. 1% —1. 212%. — al. 20—21'[2”. — caud. 8'a—9!Ja. — tars, 3%. 2773. 5%, Graf Salvadori trennt den afrikanischen weissrückigen Geier spezifisch vom indischen V. bengalensis, der von V. tenuirostris, Hodgs. wieder verschieden zu sein scheint; ich möchte ersteren Vogel nur für Conspecies von der bengalischen Form erklären. Der Schnabel des afrikanischen scheint — obgleich seine Gestalt nicht unbeträcht- lich variirt, nach meinen Vergleichungen und gegen Salvadori’s An- sicht — im Allgemeinen kürzer und kräftiger als bei V. bengalensis, die Nasenlöcher mehr ritzen- als eiförmig; die allgemeine Färbung der afrikanischen Form wechselt zwischen dunkelrauchbraun und oliven- graubraun bis hell erdbraun in’s Fahle. Oberkopf und Nacken sind mit borstenartigem Flaum von schmutzig gelblichweisser Farbe nicht eben dicht bekleidet; der Hinterhals ist meist reiner weiss, der Flaum hier zarter; die kurze, zerschlissene Halskrausse schmutzig gelblich- weiss; Brust und Unterleib heller erdbraun oder grauröthlichbraun mit breiten, linearen, weisslichen Scapal-Streifen; die Grundfarbe der ebenso gezeichneten Unterschwanzdeckfedern meist dunkler kafe- braun; Hinterhalsbasis, Oberrücken und Schulterfedern, gewöhnlich auch dunkler als die Flügeldecken, mehr schwarzbraun, theilweise auch mit feineren hellbraungrauen Schaftstrichen; Flügeldeckfedern schmutzig gelblichbraun, mit deutlichen hellbraungrauen, oft grau verwaschenen Schaftstrichen ; Schwing- und Steuerfedern schwarzbraun, die Schafte der erstern unten heller; Unterflügeldeckfedern bei alten Vögeln weiss, bei.jüngern schmutzig bräunlichgelb angehaucht und zum Theil umbrabraun geflammt. Der Hinterrücken bis zu den längsten Oberschwanzdeckfedern hin rein weiss; letztere oft braun- schwarz oder von der Farbe des Unterleibs bis bräunlichgrau; der Flaum im Allgemeinen gelblichweiss, lang und dichtstehend, na- mentlich auf der Innenseite der Ständer. Wir begegneten dem afrikanischen weissrückigen Geier in Senär nordwärts bis Chartum, im westlichen Abessinien, in Süd-Kordofan und dem Gebiet des Weissen Nil und Gazellenflusses. Er scheint ein mehr nomadisches Leben zu führen, hält sich aber dort, wo er reichliche Nahrung findet, lange Zeit über auf und dann meist in grössern Gesellschaften. Während unserer Landreise vom Gazellen- 4 Fam. Vultures. ee Gen. Vultur. fluss über den Djur bis zum Kosanga bemerkte ich mit Ausnahme von Neophron keine Geier. Nachdem wir dort über die Regenzeit ein befestigtes Lager bezogen hatten und fast alle unsere Reitthiere dem Klima unterlegen waren und gleichzeitig viele’ Elephanten in dert Umgegend geschossen wurden, erschien namentlich der weiss- rückige Geier in Menge, verschwand aber im Oktober wieder, wohl nur aus dem Grunde, weil ihm weniger Nahrung geboten war. Er ist Waldbewohnier, rastet und übernachtet auf Hochbäumen, steht aber seltener auf hohen dürren Gipfeln ab, wie seine grössern Ver- wandten, sondern auf den niedrisern, stärkeren, mehr beschatteten Aesten. Während der Verdauung hängen die Flügel oft lahm herab oder sind halb ausgebreitet, so dass der weisse Rücken deutlich sichtbar wird. Das Naturel dieser Vögel ist ein friedliches; oftmals rasten Vultur leuconotus und Vultur oceipitalis zusammen auf einem Ast; scheu ist erstere Art gar nicht; sie bäumten oft auf Schuss- weite von unsern Lagern, ohne sich jedoch wie die Aasgeier bis in’s Innere der Verhaue zu wagen. An Fressgier steht der weiss- rückige Geier übrigens seinen Verwandten keineswegs nach, aber sein Betragen ist ruhiger, gemessener, auch scheinen seine Formen ele- ganter, Er ist wohl als Standvogel zu betrachten und scheint einen sehr grossen west-östlichen Verbreitungsbezirk inne zu haben. [West-Afrika (Bissao): Verr.] b. Vultur, Bp. (Aegypius, Savign. — Gyps, Kays et Blas. — Polypteryx, Hodgs. — 0Otogyps, Gray. Nr. 4. Vultur auricularis. Vultur auricularis, Daud. — V. imperialis, Tem. — V. aegyptius, Temm. — YV. nubieus, Ham. Smith. — Otogyps auricularis, G. R. Gray. — Vultur niger, Licht. ? (nec Briss.) — Le Vaill. Afr. pl. 9. — Temm. Pl. col. 426. 407. — Griff. Anim. Kingd. Birds, Vol. I. p. 64. pl. — Schleg. Cat. Vult. p. 9. — Rüpp. Syst. Teb. Nr. 8. — Heugl. System. Uebers. Nr. 9. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 5. — v. Pelz. G. et F. I. p.öd. — Brehm, Thierl. III. p. 751. — Id. Cab. Journ. 1856. p. 471. — Layard, 8. Afr. Nr. 5. — Bp. Consp. I. p. 10. — Brehm, Naum. 1852, III. p. 45. — Otogyps pennatus A. et L. Brehm, Vogelfang p. 4. (jun.) — Antin. Cat. p. 6. Arabisch Nisr, nach Hartmann Schumethah. Maximus; saturate fuscus; remigibus et rectrieibus fusco-nigrican- tibus; pectoris et abdominis plumis longis, lanceolatis, fulvescente- pallide marginatis; tibialibus brevibus, densis, pro maxima parte lanu- ginosis, albidis, fusco lavatis; coronae auchenialis plumis et guttu- Fam. Vultures, — HT Gen, Vultur. ralibus fuseis, illis paulo elongatis apice subtruncatis; rostro olivaceo- flavido-corneo, ceulmine et basi mandibulae fusco-corneis, tomiis coe- rulescentibus; iride umbrina; pedibus ex virescente plumbeis; cero- mate fusco-cano; partibus nudis capitis et colli plumbeo-incarnatis ; regione malari plumbeo-violacea; palpebris pallide virente-cinereis; long. tot. 3.2”. — rostr. a fr. 3”. 23”. 6°, — alt. rostr. 1”. 8°. — al. 26-2812”. — caud, 13— 1312”. — tars. 4—5'[2”. Gewöhnlich überragt der Schwanz die Flügel um 4 bis 6 Linien. Wie bei aflen eigentlichen Geiern ist das Weibchen etwas kleiner als das Männchen. Im nördlichsten Egypten haben wir den Ohrengeier nicht beob- achtet; ziemlich häufig ist er schon in den mittleren und südlichen Provinzen, gemein in Nubien, dem nördlichen Kordofan und Senar, in Takah und ganz Abessinien, hier bis auf 12,000 Fuss hoch gehend. Im Gebiet des mittlern und obern Weissen Nils scheint diese Art dagegen ganz zu fehlen; am Gestade des Rothen Meeres erscheint sie wohl nur zufällig. Der Ohrengeier ist Standvogel und lebt wie die meisten Geier- arten gesellschaftlich. Er ruht über Nacht auf Felsgebirgen oft sehr ferne von den Distrikten, welche sein alltägliches Jagdrevier bilden. In waldigen Gegenden lässt er sich jedoch auch auf Bäumen nieder, welche dürre Aeste oder Gipfel haben und ihm einige Rundschau gestatten. Wo man diese Vögel nicht beunruhigt, sind sie im Allgemeinen nicht scheu, ja sie lassen sich oft in der Nähe von Dörfern, um die Mattenzelte der Nomaden und Lager der Kara- vanen nieder. Ruhigen und stattlichen Fluges ziehen die Ohrengeier weite Kreise oft so hoch in den Lüften, dass sie das Auge kaum zu erspähen vermag; erblicken sie ein gefallenes Thier, das ihren vor- trefflichen Sehwerkzeugen nicht entgehen kann, so lassen sie sich in Schneckenlinien nieder, fallen dem Boden nah’ auch wohl ein Stück weit mit eingelegten Flügeln herab, breiten dann aber letztere wieder aus und erreichen mit weit vorgestrecktem Hals und Fängen die Erde, meist in einer Entfernung von 10 bis 30 Schritten vom Aas, auf welches sie sich dann in possierlichen gaukelnden Sprüngen und zuweilen unter Ausstossen eines pfeifenden Gekreisches stürzen. Kleinere gefallene Thiere oder Reste von grösseren bis zu einem Gewicht von wohl 20 Pfunden schleift ein einziger Vogel oft weit weg, jedoch ohne seine Beute eigentlich im Schnabel zu tragen. Letzterer ist auch seine vorzüglichste Waffe, mit Bissen und Flügel- schlägen vertreibt er andere Gäste und reisst mit wilder Gier und Hast grosse Stücke von Haut und Fleisch ab, die er eben so schnell hinabwürgt. Knochen benagt er bis auf die letzte Muskel und Knorpel. Nach eingenommener Mahlzeit, bei der er nur seines Gleichen duldet, Fam. Vultures. u | pe Gen. Vultur, sucht der Ohrengeier seinen Durst zu stillen; Hartmann hat beob- achtet, dass er dann bisweilen bis um den Hals in’s Wasser taucht; dann wird Toilette gemacht und der Vogel sonnt sich eine Zeit lang im Sand liegend oder auf einer erhabenen Stelle sitzend, wobei er nicht selten einen oder beide Flügel öffnet und träge herabhängen lässt, während der Hals ziemlich tief eingezogen wird. Auf einem Felsstück oder dürren Gipfel pflegt er dann längere Zeit der Ruhe. Zum Auffliegen von der Erde bedarf es immer eines Anlaufs von mehreren Schritten und Sprüngen, bis die mächtigen Flügel den Wind gewinnen können, was unter dumpfem Geräusch geschieht; eilt der Geier seinem Nachtquartier zu, so ist sein Flug etwas be- schleunigter, meist nicht sehr hoch und von nicht gerade schwer- fälligen Flügelschlägen geregelt. Diese kräftigen Vögel können viele Tage lang hungern, sind aber auch im Stande, ganz enorme Mengen von Speise zu sich zu nehmen. Knochen haben wir niemals in ihrem Magen gefunden. Sie gewöh- nen sich bald an Gefangenschaft, bleiben aber meist langweilige, träge Gäste, denen selbst ihr Wärter nicht immer trauen darf. Das schöne, ruhige und stolze Auge folgt dem Besucher und allen seinen Bewegungen stets, ohne dass das Thier seine Stellung ändert. Sieht man den Ohrengeier zur Carricatur umgestaltet in unsern zoologi- schen Museen, so ist es nicht möglich, sich einen Begriff von seinem Kopfschmuck zu machen. Die bläulich fleischfarbe bis vio- lett bläuliche Kopfhaut ist meist ganz nackt und nur hier und da mit Flaumkätzchen besät. Ueber den Hinterkopf und Hals legen sich dicht aneinander gereiht wellenförmige, dicke, quergestellte Haut- falten, die willkührlich bewegt werden können. Der Hautlappen, welcher sich von der Ohrgegend längs der Halsseiten herabzieht, ist zuweilen beträchtlich verlängert und nach unten frei. Ich glaube beobachtet zu haben, dass dieser karunkelartige Ansatz sich in der Gefangenschaft merklich vergrössert. In gereiztem Zustand färbt sich die scheinbar etwas anschwellende Kopfhaut dunkler und bunter und die Hautfalten verziehen sich theilweise durch Aufrichten und Vorschnellen des Halses. Der junge Vogel zeigt eine längere, schmälere Halskrause und dichtere Befiederung über der Wolle des Unterleibs. Ein südafrikanischer Ohrengeier des Stuttgarter Museums hat Hinterhalsbasis und Interskapularfedern, sowie einzelne kleine Flügel- deckfedern theilweise graulich fahl; die kälberbraune Kropfbefiede- rung ist scheinbar weiter am Vorderhals heraufgezogen; Vorderhals- seiten bis zum Brustbein herab sind wie bei Vultur cinereus mit langem, weisslichem Flaum bedeckt. |Süd- und West-Afrika. — Süd-Europa (?).] Fam. Vultures, Pe Gen. Vultur, Nr. 5. Vultur monachus. \ Vultur monachus, L. — V. einereus, Gm. part. — V. leporarius, Gessner. — V. niger, Briss. — V. arrianus, Temm. — Aegypius niger, Savign. — Deser. de !’Eg. Vol. 23. pl. 11. p. 315. — Pl. enl. 425. — Gould, Eur. t.2. — Naum. v. D. t. 1. — 'Bp. Consp. I. p.11. — Schleg. Cat. Vult. p. 9. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 47.(?) — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 7. — Hengl. Syst. Ueb. Nr. 8. — Brehm, Naum. 1852. III. p. 45. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 383. —- Hartm. ibid. 1863. p. 303. — v. Pelz. Geier und Falken p. 4. — Brehm, Thierl. III. p. 567. Das Vorkommen des grauen Geiers in Egypten ist kein regel- mässiges, doch wurde dieser Vogel schon von der französischen Ex- pedition dort beobachtet. Ich begegnete denselben im Oktober 1851 bei Beni-Suef. Ein sehr schönes Exemplar wurde im Herbst 1856 bei Qatah im Delta gefangen. Nach Versicherung des Naturalien- händlers R. Odescalchi kam dieser Vogel im Jahr 186%sı in ziemlich grosser Anzahl in der libyschen Wüste zwischen den Pyramiden von Djizeh und Sagara vor, während ihn mein Gewährsmann, der ein sehr eifriger und kenntnissreicher Jäger war, früher niemals in Egypten begegnet hatte. Nach Lefebvre wäre der graue Geier ge- mein um Adowa (!?); Hartmann erzählt, er habe ein Exemplar bei Qalabscheh in Nubien erhalten; auch Leith-Adams will ihn in Egyp- ten beobachtet haben. Brehm erwähnt der Art nicht, als Bewohner Nord-Ost-Afrika’s. Rüppell sagt, er komme einzeln dort vor, hat aber nicht ein einziges Exemplar mit nach Europa gebracht; auch die Angabe Schlegel’s, dass Vultur monachus aus Egypten im Frank- furter Museum aufgestellt sei, beruht auf einem Irrthum. — Ob Vultur niger des Berliner Museums (Dubl. Cat. p. 62) „in Aegypto et Nubia satis vulgaris“ hierher gehört oder eher zu V. auricularis, lasse ich dahin gestellt; jetzt befindet sich kein afrikanischer Vogel ersterer Art (V. monachus) mehr daselbst. Ueber Lebensweise des grauen Geiers in Afrika bin ich ausser Stand, belangreiche Beobachtung mitzutheilen. Viele Jäger behaupten, dass er Säugethiere angreife. Dieses kann ich nicht aus Frfahrung bestätigen. Dagegen sah ich in Griechenland eine ganze Gesellschaft dieser Art bei einem andern auffallenden Mahl versammelt. Ich ritt mit meinem Freunde Graf Thürrheim von Chalkis nach Theben; auf einer weiten, baumlosen Ebene bemerkten wir etwa 6 bis 5 grosse Raubvögel an der Ecke eines mageren, niedrigen Kornfeldes. Ich stieg vom Pferd, schlich mich bis auf einige 30 Schritte heran und sah zu meinem nicht geringen Erstaunen, dass wir graue Geier vor uns hatten, welche sich um den Besitz mehrerer ziemlich grosser Landschildkröten stritten. Der eine hielt sich etwas bei Seite, hatte eines der Thiere zwischen den Fängen und arbeitete gewaltig mit Fam. Vultures. a en Gen. Vultur. dem mächtigen Schnabel am Rückenschild. Die Geier ergriffen end- lich die Flucht und ich überzeugte mich, dass sie bereits eine der Schildkröten geöffnet und das Fleisch aus der Schale herausgefressen hatten; eine andere war zwischen den Nahten der Schildtafeln an- gebohrt und blutete ziemlich stark ; eine dritte, ebenfalls verwundete, lag auf dem Rücken. [ Algerien: Loche. — 8.-O.-Europa; — in Asien ostwärts bis Nepal.] Nr. 6. Vultur occipitalis. Vultur oceipitalis, , Burch. — V. galericulatus, Temm. Pl. col. 13. — Perenopterus niger, Less. — V. eulophus, Ehrenb. — Rüpp. Atl. t. 22. — Le Vaill. Afr. pl. 12. — Burch. Trav. S. Afr. II. p. 329. — Layard, 8. Afr. Nr. 4. — Bp. Consp. I. p. 11. — Schleg. Cat. Vult. p. 8. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 97. — Gurn. Ibis I. p. 236. — v. Pelz. G. et F. I. p. 4. — Brehm, Thierl. III. p. 750. — Id. Habesch, p. 243. — Id. Naum. 1852. III. p. 45. — Antin. Cat. p. 6. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 6. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 7. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 425 et 1864. p. 241. — Strickl. Coll. Pethe- rick, Nr. 2. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 48. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 3. Nitide et saturate umbrino-fuscus, fere nigricans; primarlis et rectricibus fusco-nigris; jugulo, ventre, crisso, subcaudalibus, tibia- libus et cubitalibus (his partim) niveis; tectrieibus alae ex parte al- bido marginatis; pileo lanugine albida ubique dense obtecto; pilis faciei setosis rarioribus albidis; rostro corallino-minio, apice nigro; ceromate et dimidio basali mandibulae pulcherrime pallide-cya- neis; partibus denudatis capitis et colli pallide violaceo-roseis, periophthalmiis paulo obscurioribus; pedibus incarnato-roseis; iride umbrino-cinerea; long. tot. 2.5—2’.7. — rostr. a fr. 2”.4— 2.6’, — al. 2/°—2’. 4”. — caud. 10— 11%. — tars. 5%. 8—4”. 6°. — extens. alar. 7’—7’. 3°. — caud. alas superante 3°. Junior: Cubitalibus nigricante-fuseis, nec partim albis. Juv.: Obsolete fuseus; gutture rufescente fusco; pilei lanugine colore magis fuscescente tinceta; ventre et subcaudalibus fuseis, vix sordide albido variis; rostri colore obsoletiore. Am Vorderhals zeigen sich 9—10 Serien von flaumigen Haut- wärzchen. Der Schopfgeier ist offenbar der schmuckste und eleganteste dieser Gattung und durch die bunte Färbung seiner Weichtheile ind Kam, Vultures. a. ME Gen. Neophron. das blendende Weiss der Wolle, Sekundarschwingen und des Unter- leibs schon von ferne leicht von den übrigen Arten zu unterscheiden. — Er bewohnt nur die waldigeren Gebiete des äquatorialern Nord- Ostens, das abessinische Küstenland, die Distrikte der Bogos und Maria, Central-Abessinien, Senar, Süd-Kordofan und die Länder um den Weissen Nil und Gazellenfluss, westwärts bis zum Kosanga. Sel- tener verirrt er sich in’s südlichste Nubien bis nach Takah und die Bischärin-Steppen. Im Gebirgsland geht er bis auf 12,000 Fuss Meereshöhe. Lebt meist einzeln, sammelt sich jedoch wie seine Verwandten und oft gemischt mit letztern um gefallene Thiere. Auf Felsen haben wir ihn niemals gesehen; er scheint ausschliess- lich auf Hochbäumen zu rasten und Standvogel zu sein. In Abessi- nien kommt er in die Nähe der Dörfer und Lager, ebenso erschien er im obern Nilgebiet nicht selten um unsere Verschanzungen. [Bissao: Verr. — Senegal: Mus. Lugd. — Süd-Afrika.]| Gen. Neophron, Savigny. (Perenopterus, Cuv.) Nr. 7. Neophron perenopterus. Vultur perenopterus, L. — Ourigourap, Le Vaill. Afr. pl. 14. — V. meleagris, Pall. — V. leucocephalus et aegyptius, Br. — V. fuscus, Gm. — Y. ginginianus et albus, Daud. — V. fulvus, Bodd. — V. stercorarius, La Peyr. — Cathartes percnopterus, Temm. — Neophron percnopterus, Savign. — Percnopterus aegyptiacus, Steph. — Pl. ent. 427. 429. — Lath. Hist. pl. 5. — Gould, Eur. pl. 3. — Naum. V. D. pl. 3. — Bp. Consp. I. p. 11. — Jard. et Selb. Orn. pl. 33. — Schleg. Cat. Vult. p. 5. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 2. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 2. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 2. — Id. Cab. Journ. 1861, p. 425. — Deser. de !’Eg. Vol. 23. p. 239. — Brehm, Naum. 1852. II. p. 39. — Id. Cab. Journ. 1856, p. 464. 468. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 382. — Hartm. ibid. 1863. p. 299. — Bolle, ibid. 1854. p. 448, et 1856. p. 17. — Tristr. Ibis 1859. p. 23. — Salvin. Ibis 1861. p. 224. — Gurney, ibid. 1859. p. 236. — Heugl. ibid. 1859. p. 337. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 46. — Layard, 8. Afr. Nr. 2. — v. Pelzeln, G. et F. I. p. 11. — Brehm, Thierl. III. p. 573. — v. König- Warth. Neott. Stud. Nr. 1. — Brehm, Habesch. Nr. 2. — Hartl. et Finsch, Ost-Afr. p. 33. — Kirk, Ibis, 1864. p. 314. Arabisch Racham u. Racham (& e > >) Tigrenja Setei-hagan (Ri e:yNn7: :) nach Lefeb. Setahie enrdhn. Fam. Vultures. u. — Gen. Neophron. Albus; cervieis et pectoris plumis flavido lavafis; remigibus pri- mariis nigris; cubitalibus et tectrieibus alae primi ordinis partim fusco-nigricantibus, partim albidis, giiseo-lavatis; .cervicis plumis valde elongatis et angustatis; cauda longiuscula, euneata; facie gulaque nudiuseulis, ex parte pilis setosis, albidis vestitis; rostro, ceromate facieque laete flavis, illius apice plumbeo-fusco ; iride aut pallide flava, aut rufescente; pedibus incarnato-Navidis; long. tot. 2°. 3—4”. — rostf. \a fr. 27/2 4”. — al 3.519591. 7 oe — , eaud 97 72107 — tars. Pa a Jun.: Omnino fuscus, plus minusve conspicue pallidius varius; primarlis nigris; rostro plumbeo-fuscescente; facie canescente; iride rufescente umbrina; pedibus et ceromate pallide virescente-plumbeis. Der weisse Aasgeier ist einer der gemeinsten Raubvögel in Egypten, Arabien und Nubien; weiter südwärts fanden wir ihn schon seltener, doch kommt er noch auf den Dahlak-Inseln, an der Sam- har-, Danakil- und Somal-Küste, im Innern von Abessinien bis auf 11,000 Fuss Höhe vor; am obern Weissen Nil und im Gebiet des Gazellenflusses endlich erscheint er wohl nur zufällig. In Egypten nistet der „Racham“ auf kahlen Felsgebirgen und Pyramiden, in selbstgebauten, ziemlich grossen, dichten Horsten von dürren Reisern und Durah-Stengeln. Die Nester stehen gewöhnlich vereinzelt und werden ohne Zweifel durch mehrere Jahre benützt. Die Brutzeit fällt in die Monate Februar bis April. Hartmann gibt an, dass der grosse Horst au» Gras und Lumpen erbaut werde und drei bis vier Eier enthalte. Wir fanden deren niemals mehr als zwei. Sie sind stumpf eigestaltig, 2”. 3° bis 2”. 8° lang, auf 1”. 9’ bis 2° Dicke. Ihre Grundfarbe ist ein schmutziges Weiss, schmutzig gelblich oder röthlich angeflogen; darauf zeigen sich zahl- reiche rostbraune und violette, seltener tief schwarzbraune Flecken, Punkte und Schnörkel, die meist am stumpfen Ende dichter stehen und zuweilen die Grundfarbe fast ganz verdecken. Der Aasgeier ist in den nördlicheren Theilen unseres Beobach- tungsgebietes und südwärts bis zum 14.° N. Br. wohl überall Stand- vogel längs des Cultur-Landes und der bewohnten Gegenden; er unternimmt jedoch oft weite Reisen, wenn in andern Bezirken sich reichlichere Nahrung bietet. Man sieht ihn einzeln und paarweise, gewöhnlich aber in grössern Gesellschaften, vorzüglich an Orten, wo geschlachtet oder wo Schutt und Unrath aufgehäuft wird, auf Abdeckereien, am Meeresgestade, auf Nilinseln, an denen hier und da gefallenes Vieh und todte Fische stranden, längs der Ka- rawanenstrassen, um Zeltlager und Viehparke der Nomaden, in Städten und Dörfern. Die Nacht über rasten diese Vögel gemein- Fam. Vultures. — 5 — Gen. Neophron. schaftlich auf Felsen, die sie meist erst verlassen, wenn die Sonne längst aufgegangen; dann geht es in schönem, hohem und schwe- bendem Flug, kreisend dem bewohnten Lande zu. Hat das scharfe Auge eines Geiers ein gefallenes Thier entdeckt, so lässt er sich, gefolgt von der ganzen Gesellschaft, auf einem erhabenen Punkt in der Nähe nieder und von da nähern sich die Aasvögel bedächtig rabenartig schreitend dem Gegenstand ihrer Fressgier. Nach ein- genommenem Mahl gehen sie meist zur Tränke und verdauen dann auf Mauern, Wohnungen, Felsen, Dünen, Sandinseln, seltener auf Hochbäumen. Neben Aas, Knochen- und Hautresten und Excre- “ menten findet man in ihrem Magen Ratten, Haare, Lumpen, Leder- stücke und dergleichen. Dr. Bolle berichtet, dass die Aasgeier auf den Kanaren als Eierdiebe berüchtigt seien. Da diese Vögel im Orient durch Wegräumen von Unrath und Aas sich sehr nützlich machen, denkt Niemand an ihre Verfolgung; sie sind daher auch gar nicht scheu und wagen sich oft in die nächste Nähe des Menschen, geduldig harrend, bis ihnen ein Stück Beute zufällt. Häufig folgen sie den Karawanen und sammeln sich um Wüstenbrunnen und Lager. Die Verfärbung des Jugendkleides geht theilweise ohne Mauser vor sich, aber es scheinen mehrere Jahre zu vergehen, bis der Vogel ganz weiss wird. Trotz seiner Lebensweise ist er übrigens keines- wegs unreinlich zu nennen, denn er hält sein Gefieder immer in schönstem Glanz und Ordnung. [Ueber den grössten Theil des afrikanischen Continents ver- breitet; ebenso in Süd-Asien bis nach Indien. — Süd-Europa. — Nicht auf Madagaskar. | Nr. 8. Neophron pileatus. Vultur pileatus, Burch. — Vultur carunculatus, Smith. — Cathartes monachus, Temm. — Percnopterus niger, Less. — Pl. col. 222. — Bp. Consp. I. p. 11. — Hartl. W. Afr. Nr. 1. — Id. Nachträge, Cab. Journ. 1861. p. 97”. — Cathartes senescens Pr. Würtemb. in Coll. Mergenth. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 3. — Schleg. Cat. Vultur. p. 5. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 3. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 1. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 193 u. 425. — Id. Reise nach Abessinien 18°/s2. p. 61. — Brehm, Habesch p. 234. — Vierth. Naum. 1852. 1. p. 46. u. 1853. 1. p. 22. — Brehm, Cab. Journ. 1853. Extraheft, p. 93. pl. V. u. 1856. p. 464. — Id. Naum. 1852. 3. p. 39. — Antin. Cat. p. 2. — v. König-Warth. Neott. Stud. Nr. 2. — Gurn. Ibis I. p. 236. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 46. — v. Pelz. Geier u. Falk. I. p. 11. — Brehm, Thierl. IH. p. 579. — Layard, S. Afr. Nr. 3. — Antin. Cat. p. 2. — Kirk, Ibis, 1864. p. 314. — Hartl. et Finsch, O.Afr. p. 35. Fam. Vultures, > an re Gen, Neophron, _ Arabisch, Racham wie die vorhergehende Art. Amharisch Tenb-Amora ( man: Ayo/a: :) Tigrisch Bela-hari. Fuscus; primarliis fusco-nigricantibus; cervice collogque antico lanugine albida, partim pallide fuscescente-lavata, tectis; loris et ci- liis pilis setosis nigricantibus instructis; macula infragulari fusca; lanugine pectoris et tibiarum nivea; pileo toto, facie gulaque nudis et ceromate laete violaceis; gula media macula pallide-incarnata notata; rostro plumbeo-fusco, apicem versus magis nigricante; iride fusca; pedibus pallide plumbeis; long. tot. 2°. 2—4. — rostr. a fr. 2.6. — al. 17—19°. — caud. 81 — 92”. — tars. 2. 773%. 3%, Senex: Lanugine capitis et colli purius alba; plumis auchenia- libus, erissi et tibiarum albido lavatis. Junior: Pallidior, pileo toto et genis partim plumulis nigricante- fuseis obtectis; lanugine colli antiei fusca; auriculis plumulis setosis fuseis circumdatis; rostro plumbeo-incarnato; facie gulaaue nudis pallide coerulescentibus; iride fusca. Männchen und Weibchen in Grösse und Färbung nicht ver- schieden. Der Mönchsgeier lebt nach Rüppell familienweise in Abessinien. Nach unsern Beobachtungen geht er in Nord-Ost-Afrika nordwärts bis zum 14—17. Grad N. Br. Im südlichen Arabien, dem Samhar- Land und den Gebirgen der Beni-Amer erscheint er in weit nörd- lieheren Regionen als am Nil und lebt im Allgemeinen noch mehr gesellschaftlich, als sein Verwandter, der Aasgeier, zuweilen gemischt mit letzterem. Dieser Raubvogel hat sich dem Menschen fast als Hausthier an- geschlossen; er bezieht seine Nahrung grösstentheils aus dem Haus- halt des letztern und gereicht ihm dabei zu wesentlichem Nutzen. Wie die Geier überhaupt, folgt auch diese Art den Nomaden, Kara- wanenzügen und Militärexpeditionen und ist um feste Niederlassungen ein beständiger Gast der Schlachtbänke und Aborte; zu Dutzenden lässt er sich auf schattigen Bäumen der Ansiedlungen nieder, auch auf Dächern, in den Strassen und Gehöften, als ob er wirkliches Bürgerrecht hier erworben hätte; die Gegend reinigt er von Excre- menten, Aas und Knochen und wagt wohl nie junges Haus- geflügel anzugreifen. In auffallend grosser Menge fanden wir den Mönchsgeier ‘an einigen Hafenplätzen des südlichen Rothen Meeres und der Somal-Küste. Dort nistet er zu Hunderten und Tausenden auf Schora- und @ondel-Bäumen (Avicennia und Rizophora), welche Fam. Vultures, u Be Gen. Gypaetos. die Ufer an der Gränze der Fluthmarke einsäumen; in den Wal- dungen des östlichen Sudän dagegen auf Hochbäumen. Die dichten @ondel-Büsche mit ihren flachen Kronen scheinen ihm zum Horst- bau am meisten zuzusagen. Die Nester stehen hier 10—25 Fuss hoch, einzeln oder in grösserer Anzahl neben einander, je nachdem die Oertlichkeit es erlaubt. Sie sind aus dürren Aesten und Reisern zusammengesetzt, verhältnissmässig nicht gross, sehr flach und so dicht und solid, dass ein Mann darauf stehen kann. Nach den Beob- achtungen des Herzogs Ernst von Koburg-Gotha gibt es auf den Brütplätzen bei Masaua im April schon Junge. Wir fanden eben- daselbst zu Anfang Juli fast flügge Mönchsgeier neben zahlreichen Flaumvögeln und sehr wenigen Eiern. Die gewöhnliche Zahl der Eier scheint Eins nicht zu überschreiten. Die Eier gleichen im Allgemeinen denen von Neophron percnopterus, ihre Länge beträgt 2. 6-7‘, der grösste Breitendurchmesser 2”. 1—2’”., A. Brehm fand den Mönchsgeier in den Urwäldern um den Blauen Nil im Dezember brütend, und mein Freund hebt mit vollem Recht die schmucke Haltung und das lebhafte Wesen dieses Vogels im Vergleich mit Neophron percnopterus hervor. Die schlanke Figur, der zierliche Hals und Kopf, die bunte Kehlhaut und namentlich seine elegantere Stellung zeichnen ihn vortheilhaft vor letzterem aus. Auch der Flug ist lebhafter und gewandter. Wie der weisse Aasgeier verschmäht unser Vogel nicht, zur Ebbezeit den Strand und schwarzen Meeresschlamm nach todten Fischen und Crustaceen abzusuchen und watet häufig rabenartig durch Lachen und Lagunen. Selbst die Jungen thun dies oft, ehe sie ganz flugfähig sind. Im Gebiet des Abiad ist er weit häufiger als der weisse Aas- geier, in den Gebirgen von Habesch geht er bis zur Schneegränze hinauf. Vierthaler ‘will beobachtet haben, dass der Mönchsgeier bei Chartum im Oktober verschwinde, während wir ihn das ganze Jahr durch dort gesehen haben. [Süd-, Ost- und West-Afrika. — Insel St. Thomas (et Prineipe?).] Gen. Gypaetos, Storr. (Phene, Savign,) Nr. 9. Gypaetos barbatus meridionalis. Gypaetos barbatus, auct. ex Afr. — G. nudipes, Brehm. — G. meri- dionalis, Keys. et Blas. — G@. barbatus meridionalis, Schleg. Handleid. Ois. pl. I. £. 9. — Id. Cat. Mus. Lugd. Vult. p. 10. — Bp. Consp. I. p. 11. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 1, t. 1. — Brehm, Naumannia 1852. 3. p. 39. — Ibid. v. Heuglin, Ormith. Nordost-Afrika. 2 Fam. Vultures. ea Gen. Gypaetos. 1855. p. 2. — Lefeb. Abyss. Ois. p.43. — Mewes, Cab. Journ. 1862. 2.128. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 1. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 6. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 193 et 425, 1862. p. 39. — Brehm, Vogelf. p. 7. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 383. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 305. — Antin. Cat. p. 7. — v. Pelzeln, Geier u. Falken p. 3. sp. 2. — Desecr. de l’Eg. Vol. 23. p. 243. — Brehm, Thierl. II. p. 542. — Layard, 8. Afr. Nr. 1. Heisst im peträischen Arabien Bidj (& ) ferner Feneh (;) — Kaäsir ( pr IS ) — Mekelfah (4 2) — nach Hartmann "Ugab. — Am- har. Gilgil-agafi (7 AIFA:AIZı 2): od. Fiel-agafi («. ä:N jr: :) d. h. Ziegenmörder, auch Tschowita ( gebcb fa» ) — Türk. Luleih (-J 1) Similis G. barbato, at minor-plerumque laetius tinetus; tarsis inferne nudis; rostro fulvescente-corneo, ceromate et basi coerulescente; orbitis nudis nigris; iride flavicante-albida, corallino-rubro eircum- data; pedibus flavescentibus, acrodactylis coerulescentibus; unguibus plumbeo-corneis; long. tot. 38 —40”. — extens. al. 7’. — rostr. a fr. 2”. 87—2”.10, — al. 27—28” — caud. 17—18'2”. — tars 4. Männchen und Weibchen weder in Grösse noch Färbung con- stant unterschieden. Antinori gibt an, dass der Bartgeier fast alljährlich im Mokatam- Gebirge bei Cairo brüte und um so seltener werde, je mehr man am Nil aufwärts komme. Nach Rüppell findet sich dieser Raubvogel in Nubien und Aegypten, Hartmann lässt ihn im Batn el Hadjar, in der Bajuda-Wüste und in Ost-Kordofan vorkommen. Wir begegneten ihm während unserer vieljährigen Reisen in N.-O.-Afrika am Meeresstrand bei Suez, als Standvogel im peträi- schen Arabien, häufig im abessinischen Gebirgsland südwärts bis in die Gala-Distrikte, nordwärts bis zu den Bogos und Beni-Amer. Sein vorzüglicher Aufenthaltsort sind immer Felsgebirge, von welchen aus der Bartgeier sich hier und da wohl auch in die wärmeren, tiefer gelegenen und ebenen Distrikte verfliegt, letztere aber gewiss nie zu seiner beständigen Heimath wählt; unwirthliche Felszacken nahe der Eisregion zieht er jeder andern Gegend vor, dort horstet er und erhebt sich noch so hoch in die Lüfte, dass er dem schärfsten Auge nur noch als kleinster Punkt im blauen Aether erscheint. Unsere Stubengelehrten schildern den Bartgeier als stolzen, kühnen Räuber, der muthig grosse Säugethiere, ja selbst den Men- schen angreift und in den Abgrund zu stossen sucht. Wir haben Gelegenheit gehabt, diese Vögel durch lange Zeit alltäglich in nächster Nähe zu beobachten, haben viele Dutzende erlegt und unter- Fam. Vultures, = = Gen. Gypaetos. sucht, und zu unserem Erstaunen gefunden, dass ihre Nahrung fast ausschliesslich in Knochen und andern Abfällen von Schlachtbänken besteht, dass sie gefallene Thiere und menschliche Leichen angreifen und nur im Nothfalle selbst jagen, um einen Klippdachs, einen Affen oder eine verirrte oder kranke Ziege wegzufangen. Rabenartig um- herschreitend, auch seitwärts hüpfend sieht man sie zuweilen auf den grünen Matten des Hochlands auf die dort überaus zahlreichen Ratten lauern; in der Haltung hat der Vogel nichts mit dem eigentlichen Geier gemein, eher noch mit Neophron, namentlich was seine Be- wegungen auf der Erde anbelangt. Morgens mit Tagesgrauen ver- lässt der Bartgeier ‘die Felsen, auf denen er ruht, schweift rasch und weit über Felder, Wiesen und Dörfer zu Thal, oft so blitzschnell, dass man deutlich das sturmartige, fast metallisch klingende Rau- schen seines Gefieders vernimmt, kreist dann um Marktplätze, wo sewöhnlich geschlachtet wird, oder folgt mit vielen andern Aasvögeln den Lagern und Heereszügen. So war er während der ersten Mo- nate unseres Aufenthalts in den Bogos-Ländern nicht beobachtet worden, bis zur Ankunft abessinischer Truppen, mit denen er auch wieder verschwand. Während des Feldzugs des Königs Theodor gegen die Gala fanden sich Dutzende dieser Vögel als stetige Be- gleiter des Heeres ein, hielten sich aber mehr in Paaren mit ihren Jungen zusammen und mischten sich nicht in Gesellschaften von Geiern und Raben. Nach eingenommener Nahrung ruhen diese Vögel entweder auf einem Felsstück, oder sie erheben sich — nament- lich bei klarem Wetter — schraubenförmig kreisend, hoch in die Luft, und niemals sah ich sie sich bäumen. Die Jungen pfeifen im Flug ganz ähnlich den Bussarden. Ueber das Brutgeschäft habe ich selbst keine Beobachtungen machen können. Die Brutzeit muss in den Hochsommer fallen, da man im Spätherbst häufig den Jungen begegnet, deren immer bloss nur eines ausgebrütet zu werden scheint. Mehrere Ornithologen haben aus der verschiedenen Färbung des Unterleibs geschlossen, dass es zwei Arten von Bartgeiern gebe, eine mit rostfarbiger Unterseite, eine andere mit rein weisser. Be- kanntlich lässt sich aber die Rostfarbe, die namentlich auf Vorder- hals und Brust sehr intensiv erscheint, durch einfaches Reiben und Waschen grösstentheils entfernen, wie schon Des Mürs, Mewes und ich nachgewiesen haben. Mewes hält diese also offenbar nur me- chanisch anhängende Farbe für das Produkt eisenhaltiger Quellen, in welchen der Vogel gerne baden soll; auch glaubt ersterer, dass Gypaetos ursprünglich weisse Eier lege, die erst während des Brü- tens gefärbt werden, eine Ansicht, der sich auch Hartmann anzu- schliessen scheint. „Auch die Eier des Vogels färben sich röthlich, jedenfalls aus demselben Grunde, aus welchem die Brustfedern ein solches Colorit annehmen.“ (??) Wir haben im Freien gar nie Bartgeier mit rein weisser Unterseite gesehen, aber stets gefunden, dass die rostrothe Färbung in der Gefangenschaft mit Fam, Falconidae, ee > Gen. Falco. der Mauser ganz verschwindet und sich nicht wieder ersetzt; jedoch unterscheidet sich der südliche Bartgeier vom nördlichen und öst- lichen durch etwas geringere Dimensionen, noch lebhaftere Färbung von Hals und Unterseite, und vorzüglich dadurch, dass die Befie- derung der Tarsen hinten fehlt und auch vorne meist die Zehen- wurzel nicht erreicht. Was Tschudi in seinem Thierleben der Alpenwelt über Lebens- weise des Bartgeiers berichtet, finde ich zum grössten Theil am afri- kanischen nicht bestätigt, im Gegentheil sogar sehr abweichend. — Eigentlich zähmen lässt sich der Vogel nicht. Zwar lernt er bald seinen Herrn kennen, bleibt jedoch immer ein melancholischer und still-ernster Gast, der sich aber jahrelang selbst im engen Bauer mit Fleisch von Säugethieren und Knochen erhalten lässt; Vögel und Fische liebt er weniger, ja er rührt lebende Hühner und Tauben höchst ungerne an und hungert lieber tagelang. Knochen verdaut er mit erstaunlicher Leichtigkeit, kleinere Säugethiere frisst er mit Haut und Haaren; muss er sich mit Vögeln begnügen, so sucht er diese vorher zu rupfen. [Standvogel in Algerien und Süd-Afrika.] Anmerkung. Was ist Phene gigantea, Descr. de l’Eg. Vol, 23. p. 245, vom Rothen Meer? Fam. Falconidae, Leach. Gen. Falco, L. a) Cauda brevi, digitis elongatis: Falco, Kaup. Nr. 10. Falco communis. Falco communis, falconiariorum. — Falco peregrinus, auct. — Schleg. Cat. falc. p. 1. — Pl. enl. 421. 430. 469. — Naum. t. 24. 25. — Gould, Eur. t. 21. — Schleg. fauconn. fig. optima. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 24. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 41. — Brehm, Naum. 1856. p. 211. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 385. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 305. 306. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 449. — Brehm, Habesch p. 207. — Layard, S. Afr. Nr. 19. — Brehm, Thierl. III. p. 417. — Falco radama, Verr., Hartl., Madagascar Nr. 17. — v. Pelz. Geier u. Falk. II. p. 21. — Deser. de l’Eg. Vol. 23. p. 281. Arabisch Schdhin und Sagr el Ter. (ustö — en so) Fam, Falconidae. a 2 > Gen. Falco Der Wanderfalke ist ein häufiger Wintergast in Egypten und geht, jedoch spärlicher, südwärts längs des Nil bis zum 10. Grad N. Br., ebenso bis Abessinien und Kordofan. Am zahlreichsten findet man ihn auf den Lagunen Unteregyptens, wo er hauptsäch- lich von Wassergeflügel lebt, an dem dort Ueberfluss ist. Alte Männchen gehören — wie auch Brehm richtig beobachtet hat — zu den Seltenheiten; gewöhnlich sieht man nur Weibchen und junge Vögel. So scheu dieser Raubvogel in Europa ist, so gemüthlich zeigt er sich im Orient. Er sitzt oft mitten in Dörfern, auf Markt- plätzen, wo ein paar isolirte Palmen oder eine Sykomore stehen, auf Ruinen, selbst auf Häusern und Taubenschlägen. Der Wanderfalke hat seine bestimmten Rastplätze und Nachtquartiere, wo ihn die Falkonire zuweilen in Tellereisen fangen, doch ist er nur zur Jagd auf Wassergeflügel zu gebrauchen, für die auf Gazellen eignet er sich seines ungestümen Wesens wegen so wenig als Falco tanypterus. Brehm sagt, dass dieser Falke auch auf Raben und Krähen Jagd mache. Adams behauptet, er habe in Darm und Leibeshöhle (?) eines Wanderfalken einen Fadenwurm (?) gefunden. In Südafrika theilweise vertreten durch die Oonspecies Falco communis minor, Schles. (F. peregrinoides, Kaup et Gray ex parte.) [Canarische Inseln: Bertholet. — Brutvogel in Algerien: Loche. — Madagascar, Reunion, Nossi-be: Newton, Pollen, Goudot. — Süd- Afrika: Layard. — Europa. — Asien. — Amerika. — Australien. Nr. 11. Falco barbarus. Falco barbarus, Salvin (ex Lin.?). IbisI. t.6. (nec Bp.) — F. peregri- noides, Temm. Pl. col. 479 (nec Frisch). — Fritsch, Vög. Eur. t. 2. f. 3. — F. puniceus, Le Vaill. Jun. — F. Feldeggi, Brehm (nec Schleg., Fritsch etec.), Naum. 1856. p. 218. 328. — Blas. ibid. 1856. p. 465. 478. et 1857. p. 260. — Falco peregrinoides, Bp. Consp. I. p. 23. — Gennaja barbara, Bp. Cat. Loche. — Schleg. Traite de fauconnerie, tab. pulcherr. — Id. Cat. Fale. p- 5. — v. Pelz. G. et F. U. p. 22. — F. Eleonorae, Frauenfeld (nec Auct.) Zool. Bot. Ver. Wien, I. 1852. p. 54. — F. peregrinoides, Antin. Cat. p. 13 (teste de Filip. in lit.). — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 42. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 25 (?). — v. König-Warth. Neott. Stud. Nr. 9. Arabisch Sager Schahin,.wie Wander- und Lannerfalke. Similis falconi lanario graeco; minor; cauda breviori, alis caudae apicem paulo superantibus; digitis longioribus; stria malari magis conspicua, nigricante; pileo medio saturate fuliginoso-fusces- cente; cervice saturatius rufo; abdomine rufescente-fulvo; subalaribus eodem colore saturatius lavatis; rostro fusceseente-plumbeo, basi Fam, Falconidae, En an Gen. Falco. flava; ceromate, periophthalmiis .et pedibus laet®@ flavis; long. tot. 13— 14. — rostr. a fr. 10!’ — tars. 1”. 6. — dig. med. cum ung. 2.—2”, 3%. — al. 10%. 410”. 6%, — caud, 4. 6% 4.8, =, 9->Major; al. 11. 6-11. 9, —, caud. 94. 6% 52925 Dieser Raubvogel gehört in die Gruppe der eigentlichen Wander- falken; er gleicht in seinen Grössenverhältnissen dem kleinen, süd- afrikanischen Wanderfalken (Falco communis minor, Schleg.), in Bezug auf Färbung jedoch mehr dem Falco lanarius nubicus; aber der alte Barbarus unterscheidet sich von letzterem auf den ersten Blick neben seiner geringeren Grösse durch den kurzen, von den Flügeln etwas überragten Schwanz, die langen Zehen und einige constante Abweichungen in der Färbung. Der Scheitel ist nämlich russig rost- bräunlich, nach der Mitte zu dunkel schieferschwärzlich oder russ- braun, gewöhnlich mit schwärzlichen Schaftstrichen; Nacken lebhaft rostbraun, meist mit rauchfarbenem Querfleck; der Mystakelstreif breiter und deutlicher; die Ohrgegend dunkler, so dass zwischen ihr und dem schwärzlichen Backenbart ein schmaleres, ziemlich eircum- scriptes, weissliches Feld erscheint; Stirn und Kehle sind weisslich, ungefleckt, erstere mehr rostig fahl überlaufen; die Oberseite schiefer- grau bis satt aschgrau (hin und wieder etwas rostbräunlich ange- haucht), mit ziemlich verwaschener rauchschwärzlicher Querzeich- nung; die obern Schwanzdeckfedern viel heller als der Mantel und feiner gebändert als beim Würgfalken; Brust, Unterleib und Unter- flügeldeckfedern heller oder dunkler fahl-rostig, Weichen zuweilen grau überlaufen; Brust beim ganz alten Vogel ungefleckt; Flecken und Querzeichnung (wenn solche überhaupt vorhanden) auf Bauch, Weichen und Hosen immer viel feiner als bei Falco lanarius nu- bieus; Unterschwanzdeckfedern im Alter ungefleckt, bei jüngern Vögeln mit feinen, oft etwas pfeilförmigen Querlinien; die Unter- schwanzdeckfedern erreichen die Schwanzspitze bis auf 1%. 7—9’”, während sie bei Falco lanarius nubicus 2'J«—3‘ abstehen. Das Jugendkleid wäre nach Brehm demjenigen des Wanderfalken sehr ähnlich. Ein von uns im August bei Dongolah geschossenes Weibchen im Uebergangskleid zeigt bereits so ziemlich die Färbung der alten Vögel, nur sind die satt gelblich rostfarbenen Brustseiten und Weichen mit feinen dunkelbraungrauen Schaftstrichen und Pfeilfleckchen versehen, die sich auf den etwas helleren Hosen mehr bindenartig erweitern; die rostgelben Unterflügeldeckfedern mit schmalen dunkelgraubraunen Querbinden; die rostfahlen Sub- caudales ebenfalls mit feinen, grauen Pfeilflecken. Nach einer Notiz in meinen Büchern gliche das eigentliche Jugendkleid mehr dem des jungen Sager. Rüppell hält es für wahrscheinlich, dass Falco peregrinoides, zu dem er Temminck’s Abbildung, pl. col. 479. citirt, mit Falco com- munis zusammenfalle, während doch eine Verwechslung dieser aus- Fam. Falconidae. en Gen. Falco. gezeichneten Arten unmöglich erscheint; auch v. Homeyer zweifelt an der Artselbständigkeit von Falco barbarus! (Naum. 1852 p. 74.) Falco barbarus oder peregrinoides findet sich nicht eben selten in Egypten, wo er ohne allen Zweifel brütet; häufiger ist er im mitt- leren Nubien, kommt aber noch südwärts bis Kordofan und Senar, nach Rüppell auch in Abessinien vor. Er lebt sowohl in der Wüste als im Culturland; wir fanden ihn in den mit höherem Baumschlag bestandenen Thälern der Steppe, auf Nilinseln, auf kahlen Dünen und Felsgebirgen und auf Ruinen. Eine isolirte Dattelpalme, Syko- more, Akazie oder Adansonie scheint dieser Raubvogel als Standort aber jeder andern Lokalität vorzuziehen. In Nubien ist er jeden- falls sedentär, ob er aber Egypten im Winter verlässt, kann ich nicht mit Sicherheit angeben. Sein Flug ist ganz der des Wander- falken, wie auch die Art, mit der er die Jagd auf Wüstenhühner, Tauben und Wassergeflügel betreibt, doch nimmt er auch mit kleinen Vögeln vorlieb. Er hat einen ziemlich ausgedehnten Jagdbezirk und zeigt sich meist einzeln. In Aegypten liess ich eine grosse Anzahl von Edelfalkeneiern einsammeln. Unter diesen befinden sich Gelege aus Horsten, welche auf den staffelförmigen Vorsprüngen der Kalkgebirge und auf Pyramiden erbeutet wurden und welche denen von Falco lanarius graecus im Allgemeinen ähneln, aber kleiner und mit etwas lebhafteren und ausgedehntern rostbraunen Flecken be- deckt sind; sie messen 20/4 —20°Js’ auf 17 und 16°]s‘“ Dicke. [Tunis. — Algerien: Le Vaill. Jun. und Loche. — Dalmatien: Fritsch. — Hindostan: Mus. Lugd. — Hat sich bis nach Holland verflogen, wo ein Männchen im August 1857 gefangen wurde.] b) Cauda. elongata, digitis brevioribns: Hierofalco, Kaup. Nr. 12. Falco lanarius. Falco lanarius, Falconiariorum (nec Pall. Temm. Naum. etc.). Varie- tates meridionales. — Schleg. Cat. Falc. p. 14. 15 et 16. — Falco rubeus, Alb. Magnus, Thienem. Rhea I. p. 72. a) Falco lanarius nubicus, Schleg. — F. tanypterus, Licht. — Schleg. Abhandl. t. 12. 13. — Id. Cat. Fale. p.16. — Bp. Consp. I. p. 25. spec. 18. — Falco biarmieus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 25. (?) — Falco tanypterus, Kaup, Isis 1847, p. 41. — F. biarmicus et tanypterus, Brehm. — Naum. 1856. p. 225. 229. — Chr. L. Brehm, ibid. p. 330. 331. — Blas. ibid. p. 478. — Rüpp. N. W. p. 44. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 44. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 280 als Falco cervicalis. — F. cervicalis, Antinori, Cat. p. 14. — Hartm. Cab. Journ. 1860. p. 422. — Ibid. 1863. p. 235. — v. König-Warth, Ibis 1860, p. 422, — Sclat, Proceed, 1864. p. 107, — F. lanarius, v, Pelz, Fam. Falconidae. — 9A — Gen. Falco, G. et F. II. p. 20. — Hartl. et Finsch, O0. Afr. p. 67. — Falco Osiris, Pr. Würt. Icon. ined. tab. 20. — Hartl. W. Afr. Nr. 737. — Strickl. Proceed. Zool. Soc. 1850. p. 214. — Adams, Cab. Journ. 1864. p. 385. Arabisch Sager Schahin (alö eo) — Amharisch Getiegetie a az re Supra schistaceo-fuscus, scapis nigricantibus, plumis late eine- rascente fasciatis, partim pallidius canescente- (vel subrufescente-) marginatis; uropygio et supracaudalibus fuscescente-cinereis, e cano- atro late fasciatis et sagittatis; remigibus fuscis, apice dilute atris et stricte fulvescente marginatis, omnium pogonio interno e fulves- cente-albido serratim fasciato, faseiis partim cano lavatis; pileo cer- viceque cinnamomeo rufis, partim striete nigro-striolatis: fronte ob- soletius gula purius albis; macula sineipitali transversa alteraque cervicali plerumque rufescente-fusca vel fusco-nigricante; taenia ma- lari minus distincta striaque obsoleta superciliari fusco nigricantibus; genis et gastraco delicate isabellino-albidis; hypochondriorum atque tibialium maculis rarioribus, rotundato-sagittaeformibus, nigricantibus;; crisso immaculato; subcaudalium maculis nonnullis, minoribus, rarissi- mis; rectrieibus cinerascentibus, fuscescentibus, cinerascente-lavatis, fasciis 12—14 crebris fulvo einerascentibus, fascia anteapicali 4—6’ lata, magis nigricante, apice ipso semipollicari fulvescente albido; rostri apice plumbeo-nigricante, basi, ceromate periophthalmiis laete flavis; pedibus flavis; iride umbrina; pedium scutulis majorıibus, distinetioribus, magis elevatis tanquam pavitis; long. tot. 15—15'/2“. — rostr. a fr. 10—12 1a’. — al. 11—12'e”. — caud. 6. 2 -6%.6%, — tars. 1%. 11-2” — cauda alas paulo (4—6”) superante. — 9: Major; al. 18%. — caud. 7. 9, Professor Schlegel hält den Schahin nur für eine klimatische Varietät des ost-europäischen Lannerfalken. In ihren plastischen Verhältnissen gleichen sich der ächte Lanner, F. lanarius graecus, F. lanarius nubicus und F. lanarius capensis vollkommen, ebenso im Allgemeinen bezüglich der Farbenvertheilung, nur finden wir bei den südlicheren Formen einen mehr roströthlichen oder fahlen An- flug auf dem Gefieder, während Scheitel und Nacken meist lebhafter roströthlich oder fahl-rostgelb erscheinen. Wie Schlegel und Hart- laub ganz richtig angeben, zeichnet sich jedoch die nubische Form (Fr lonarius nubicus, Schleg.) durch auffallendere Entwicklung der Fam. Faleonidae. 2a Gen. Falco. Schilde auf Tarsen und Zehen aus; die Vertheilung dieser Fuss- schilde ist ganz analog derjenigen der übrigen Lannerfalken, sie treten jedoch deutlicher hervor, indem sie in ihrer Mitte mehr erhaben und seitlich schärfer begränzt erscheinen, so dass der Lauf ein ganz gepflastertes Ansehen erhält. Bei Falco lanarius nubicus sind die Weichen zuweilen grau angehaucht; bei manchen Individuen zeigt sich über der Stirn zwi- schen den Augen ein rauchschwärzliches Querband, welches jedoch nie so deutlich und scharf hervortritt, als bei Falco barbarus. Die Scheitel- und Nackenfarbe ist gewöhnlich licht rostfahl, häufig er- scheint noch ein dunkles Nackenband. Die übrige Färbung der Oberseite wechselt zwischen zart grau und schieferfarb, geht auch zuweilen ins Rostfahle über, je nachdem das Gefieder verbleicht ist oder Binden oder Grundfarbe vorherrschen. Der jüngere Vogel ist obenher mehr graubraun, die grauen Binden verwaschener, Mantel und Flügeldeckfedern oft sehr breit rostfahl bis braungelblich ge- randet; der Unterleib mehr hellbraungelblich oder graufahl, viel dichter, massiger und mehr tropfenförmig braunschwarz gefleckt; die Füsse blasser gelb, zuweilen stark ins Bläuliche oder Grünliche spielend, namentlich beim Nestvogel. Im ersten Jugendkleid gleicht der nubische Lanner auffallend dem jungen Wanderfalken. Ganz alte Männchen aus Süd-Nubien, Senar und Kordofan nähern sich durch die weinröthlich überlaufene Brust und Unterleib mehr der südafrikanischen Form, überhaupt scheinen mit zunehmendem Alter die Flecken auf den genannten Partien nach und nach fast ganz zu verschwinden. Der nubische Lannerfalke findet sich schon in Egypten; als seine eigentliche Heimath möchte ich jedoch das mittlere und süd- liche Nubien betrachten. Auch in Senar, Kordofan, Takah, Abessi- nien und den Bögosländern haben wir ihn angetroffen, nicht aber im Gebiet des obern Weissen Nil; in den genannten mittäglicheren Gegenden ist er wohl mehr Herbst- und Wintergast; ob er in Egyp- ten brüte, kann ich nicht mit Sicherheit angeben. Speke sammelte ihn noch am Uniamuezi ein. — Meist leben diese kühnen Raub- vögel paarweise und behaupten ein ziemlich weites Jagdrevier, das an Gewässer gränzt; ihre Standorte sind isolirte Palmen und andere Hochbäume, hier und da auch Felsen und Ruinen, oft in nächster Umgebung von menschlichen Niederlassungen. Sie sollen gerne auf verschiedene kleinere Säugethiere, selbst auf Hasen und Gazellen stossen, halten sich im Allgemeinen jedoch zunächst an Hühner, Tauben, Wüstenhühner und namentlich auch an Wassergeflügel. Seine Jagd betreibt dieser Vogel ganz nach Art der Wanderfalken; pfeilschnell und sausend stürzt er sich auf seine Beute, welche er entweder im Flug fängt oder mit den Ständern zu Boden schlägt und ein Stück weit wegträgt, um sie dann auf einer erhabenen Stelle zu kröpfen. Verfehlt der Lanner sein Ziel, so steht er von der Verfolgung ab. Fam. Falconidae. u, a Gen. Faleo. Wird, wie der griechische Lannerfalke in Egypten zuweilen zur Jagd auf Wassergeflügel abgerichtet. [West-Afrika, Aquapim: Riis.] b) Falco lanarius graecus, Schleg. et Falconiariorum. — F. Alphanet, Falcon. — Falco peregrinoides, Fritsch. V. Eur. pl. 1I. 2. et v. d. Mühle. (nec Temm.) — Schleg. Abhandl. pl. 14. — Id. Cat. Falc. p. 15. — F. ba- bylonicus, Howard Irby, Ibis III. p. 218. pl. 7. — F. peregrinoides, v. d. Mühle (?). — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 45. Simillimus praecedenti; vix major; plerumque supra magis fu- moso-schistaceus, subtus pallidius isabellino-albidus, amplius nigro- fusce maculatus; pileo et cervice pallide rufescente-fulvis; pedibus pallidius flavis, in specim. junioribus plumbeo-coerulescentibus, seu- tulis ubique indistinctioribus. Im Allgemeinen zeichnet sich diese nördlichere Form von der vorhergehenden (F. lanarius nubicus) durch die weniger markirten, aber dem Umfang nach kaum kleineren Fussschilde aus; bei alten Vögeln ist der Scheitel gewöhnlich hell rostig lehmfarb, Brust und Unter- leib sehr hell isabell oder weinröthlich angeflogen; Brust, Unterleib, Hosen und Unterschwanzdeckfedern dichter mit braunschwarzen, scharfbegränzten Fleeken, Streifen und Tropfen besetzt, auf den Seiten zuweilen mit solchen Pfeilflecken; die hier auftretenden Schaft- flecken sind meist sehr schmal und scharf, oft langgezogen lanzett- förmig und darunter oder darüber ein kleiner Tropffleck; die Unter- schwanzdeckfedern mit pfeil- oder zickzackförmiger Querzeichnung, doch untersuchten wir selbst jüngere Exemplare, bei denen diese ganz fehlt oder nur durch äusserst feine Schaftstriche vertreten ist; der Bartstreif erscheint durchgängig ziemlich kräftig; Stirngegend fahl weisslich; Oberseite rauchfarb mit schieferbläulichem Anflug und helleren, falben, mehr oder weniger prononcirten Querbinden, welche zuweilen auch graulich angehaucht sind; die grossen Flügeldeckfedern zeigen bei vielen Exemplaren deutliche weissliche Spitzränder, wäh- rend die Mantelfedern mehr fahl gerandet sind; aber dieser Rand stosst sich, wie es scheint, bald ab; Steuerfedern von der Farbe des Rückens, mit schmäleren, hellen Binden, welche niemals in Tropfen- form aufgelöst sind. Der griechische Lannerfalke ist ziemlich gemein als Stand- vogel in Egypten und Nubien, doch zur Winterszeit noch häufiger als im Hochsommer. Seine Standorte wählt er je nach der Ge- gend auf Hochbäumen, namentlich in Palmenhainen, auf kahlen Felsgebirgen, Pyramiden und alten Tempeln; im Herbst, wenn sich zahlreiche Flüge von Enten, Limosen und Strandläufern einstellen, Fam. Faleonidae. DT "Se Gen. Faleo. bemerkt man diesen Falken namentlich um die Lagunen, Kanäle und überschwemmte Wiesen. Er lebt einzeln und paarweise und horstet auf Felsmassen und unzugänglicheren Ruinen im März und April; die 3—4 Eier sind auf lehmfarbigen Grund meist ziemlich gleichmässig mit kleineren, oft verwaschenen, rostbraunen Flecken und Punkten besetzt, seltener fast ganz schmutzig lehmbräunlich mit kaum durchscheinenden dunkleren Flecken. Ihre Länge beträgt 1%. 11% — 2% auf 1%, 51/2 —1. 7!“ Dieke. Zu Anfang Mai fanden wir schon fast flugfähige Junge in den höchst kunstlosen Horsten. [Griechenland, Syrien, Persien] c) Falco lanarius capensis, Schleg. — F. chiqueroides, A. Smith. — Falco biarmicus, Temm. Pl. col. 324. — F. cervicalis, Licht. — Schleg. Cat. Falc. p. 16. — Layard, S. Afr. Nr. 27. — Brehm. Naum. 1856. p. 229. — Bp. Consp. I. p. 24. Nr. 17. Similis praecedenti, pileo et cervice laetius rufis; pectore et ab- domine intense rufescente-vinaceis, plerumque immaculatis. Diese Form, deren Fussdecke derjenigen des griechischen Lannerfalken entspricht und die sich durch weniger gefleckten oder ganz einfarbig lebhaft rostweinröthlichen Unterleib und Brust aus- zeichnet, fanden wir nur sehr einzeln im südlichen Nubien und in Senar; einmal, im Januar, auch in den Quola-Ländern von Abessinien. Ich habe während meiner Reisen in Nordost-Afrika grosse Suiten von Lannerfalken in allen Kleidern und Varietäten eingesammelt, aber es wurde dieses reichhaltige Material, ehe ich es gründlich zü bearbeiten im Stand war, vollständig zersplittert, so dass ich nicht einmal die Jugend- und Uebergangskleider hier näher beschreiben kann. Eine treffliche Serie von Lannerfalken ist im Leydner Mu- seum aufgestellt. [Süd-Afrika: Temm. ete.] * Nr. 13. Falco Sager. Faleo lanarius, Pall., Temm., Naum., Brehm. — Gennaja lanarius, Kaup. — Le Sacre (!) Buff. Hist. nat. pl. 14. — F. Saker, Schleg. Trait. de fauconn. pl, 5. -- Naum. V.D.t.23. — Gould, Birds, Eur. pl. 20. — Ibis, 1865. pl. 4. (Die Eier.) — Naum. IL 1. p.37. — Ibid. VO. p. 212. — Blas. ib. VII. p. 251. — v. Pelz. Geier u, Falk. II. p. 17. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p: 385. (2) — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 43 (ex parte). — Falco sacer, Bp. Consp. I. p. 24. sp. 13. — F. lanarius, L. Adams, Cab. Journ. 1864. p. 385 (?). — Heugl. Cab, Journ. 1861. p. 197, — Falco eyanopus, Gessn. Thienem, Fam, Falconidae, = 28, Gen. Falco. Rhea 1846. ft, 1 u. 1849. . 1. — Falco Sager, Heugl. vom arabischen > d. i. grösserer Falke im Allgemeinen. Arab. Sager el hor (a | io) auch Sager el ghazal ( Je) I_&o ) Türkisch Dughän. Supra rufescente-fuscus, plumarum marginibus pallidioribus, fulvo- rufescentibus; fronte, loris striaque obsoleta superciliari albis; pileo et cervice rufescente-albidis, fusco-striatis (in specimin. nonnullis area cervicali, circumscripta, immaculata, rufescente); stria utrinqgue mysta- cali obsoleta, atro-fusca; genis ex albido plus minusve fusco-striolatis; remigibus rufescente-fuseis, pallidius marginatis, intus, basin versus colore fulvo-albicante serratim fasciatis; subtus aut albidus aut palli- dissime fulvus (neque unquam vinaceus), colore tum umbrino tum rufes- cente-fusco varius; mento, gula, subcaudalibus fuscis, tum obsolete et pallide ochraceo-rufescente-fasciatis, tum similiter fasciatim et erebro guttatis, apice ipso albide marginatis; rostro plumbeo-fusco, apice nigri- cante; basi mandibulae flavida; ceromatetibiisque aut virescente-flavidis aut virente-plumbeis; iride umbrina. — long. tot. 19”. — rostr. a fr. 10—12. -—— al. 13 — 13°. — caud. 77.7, — tars. 1%. 6° bis 1”. 11%. — dig. med. c. u. 2%. 1°. — caudae apice alas superante 2”. % Jüngere Vögel sind obenher dunkler schwärzlich braun, die Federn meist ausgesprochener rostfahl gerandet, der Unterleib auf fast rein weissem Grund breit umbrabraun gefleckt und getropft, so dass auf Brust und Weichen die Grundfarbe fast verschwindet. Alte haben hin und wieder ein sehr abgeschossenes und ver- bleichtes Gefieder und gleichen auf den ersten Blick gewissen rost- fahlen Bussarden; auch gibt es Exemplare mit einzelnen fahlen Tropfflecken auf dem Mantel. Die Flügelspitze steht ungefähr um 2 Zoll von der des Schwanzes zurück; die Tarsen sind weiter herab befiedert als beim Lannerfalken; im Nacken häufig nur ein herzför- miger, gelblichweisser oder rostfahler Fleck; Bartstreif sehr obsolet. Der Sager verändert, wie sein Verwandter, der indische „Jugger“, die Färbung im Allgemeinen wenig mit zunehmendem Alter; die Ober- seite ist auch bei alten Vögeln nicht blaugraulich überlaufen und zeigt ebensowenig Andeutung von Bändern; die Grundfarbe des Unterleibs wechselt zwischen reinweiss und hellbräunlichgelb und ist mit Aus- nahme der weisslichen Kehle dunkelbraun bis bleich rostfahl gestri- chelt oder gefleckt; weinröthlicher Anflug der Weichen ist niemals auch nur angedeutet; Oberkopf und Nacken sind beim älteren Vogel weisslich oder hell braungelblich, mit breiten, dicht gedrängten, Fam. Faleonidae. — MD — Gen, Falco, rauchbraunen Schaftstrichen, die jedoch an der Stirn und über den Augen fast ganz verschwinden; die Oberseite hellbraun bis umbra- farb, mehr oder weniger rostfahl angehaucht, die Federn rostgelblich, gegen die Spitze mehr weisslich gerandet; hin und wieder zeigen sich, wie schon bemerkt, auf dem Mantel hellfahle oder röthlich angelaufene Tropfflecken; die zahlreichen Schwanzbinden nicht so kräftig und durchgehend, wie bei Falco lanarius nubicus, bei man- chen Exemplaren ganz in rundliche, gegenstehende, hellgelbröthliche Flecken aufgelöst; vor der hellen Spitze der Steuerfedern erscheint zuweilen eine breitere dunklere Binde; auf den Unterschwanzdeck- federn keine Spur von Querbinden. Der Sager oder Sagr ist der eigentliche Jagdfalke, der „Sager el hor“ der arabischen und syrischen Falkoniere. Er zeigt sich übrigens nur einzeln als Wintergast in Unteregypten und wird des- halb aus Syrien, Kleinasien, der Krim und Persien eingeführt; man bezahlt gut abgerichtete Vögel mit enormen Preisen. Wenn die auf den Lagunen und Sümpfen des Nildelta über- winternden Wasservögel anlangen, sammeln sich um sie gleichzeitig eine Menge von Falken und Adlern, namentlich Lanner- und Wander- falken, Königsadler und Schreiadler, die hier an frischer Beute nie Mangel leiden; mit ihnen erscheint auch hier und da der Sager. Bald hat er sich seinen Standort auf einer einzelnstehenden Syko- more, Palme oder Akazie ausersehen, von welcher aus er seinen Jagdbezirk übersehen kann. Erwacht der Tag und mit ihm der betäubende Lärm von Tausenden von Flügen von Gänsen, Enten, Strandläufern, welche auf Schilfinseln in den Lagunen oder im seich- teren freien Wasser einfallen, so verlässt auch der südliche Jagd- falke seinen Stand. Doch deckt dann noch oft ein dichter, niedriger Nebelschleier das Gewässer, was den Räuber in seinen Operationen übrigens keineswegs hindert. Er streicht meist ohne vorheriges Kreisen, in gerader Linie und niedrig auf einen munter schäckern- den Flug von Enten zu; nun erfolgt ein Augenblick lautloser Stille; Wasserhühner und andere schlechte Flieger ducken sich und tauchen im Nu unter, während die ihrer Fertigkeit in den Lüften bewussten Enten plötzlich aufstehen und sich durch schleunige Flucht zu retten suchen. Jetzt steigt der Falke auch etwas, wie ein Pfeil saust er dahin und erhascht entweder mit erstaunlicher Gewandtheit stossend sein Schlachtopfer oder er schlägt dasselbe mit dem Fang nieder und trägt es — oft verfolgt von kreischenden Milanen und Thurm- falken und ohne sich im Mindesten um die Schreihälse zu beküm- mern — auf den nächsten, etwas erhabenen, trockenen Platz, um es zu kröpfen. Zuweilen kreist er auch hoch in den Lüften und stürzt sich wie spielend auf hin- und herstreichendes Sumpfgeflügel, seinen Flug erst beschleunigend, wenn er die Beute einmal gehörig ins Auge gefasst hat. Letztere entgeht ihm selten, obgleich der Sager bei seiner Jagd viel weniger hastig und ungestüm zu Werk geht, als seine Verwandten. Während der wärmeren Tageszeit Fam. Falconidae. Pr Gen. Falco, bäumt er und zieht mit einbrechender Abenddämmerung ruhigen, geraden, etwas schleppenden Fluges seinem Nachtstand zu. Die arabischen Falkoniere fangen den Sager in Tellereisen, deren Bogen mit Zeugstreifen umwickelt sind, damit die Fänge nicht verletzt werden. Diese Fallen werden auf der Stelle ange- bracht, wo der Vogel über Nacht zu bäumen pflegt. Sie sind überdies mit einem Charnier versehen, welches beim Springen der Feder um- schlägt, so dass der Gefangene in der Luft hängt und sich nicht weiter beschädigen kann, bis der lauernde Jäger ihn abgenom- men hat. Die Abrichtung (das „Abtragen“) des Sager zur Gazellenjagd erfordert viel Geduld, Geschicklichkeit und Sorgfalt von Seiten des Falkoniers. Letzterer fesselt seinen Gefangenen sogleich und setzt ihm eine Lederkappe auf, welche eine Oeffnung für den Schnabel hat und im Nacken mittelst eines feinen Lederstreifchens zusammen- gezogen werden kann. Der Vogel kommt in eine dunkle Kammer und wird auf Holzstäbe oder auf ein Gefäss gesetzt, welches mit trockenem Sand gefüllt ist; durch die ersten Tage muss er hungern. Die Fütterung geschieht nur auf dem Falkenhandschuh; dabei wird dem Gefangenen die Mütze immer abgenommen und er gewöhnt sich sehr bald an den Handschuh und selbst an Bewegungen des Arms. Die Nahrung, die ihm ziemlich spärlich gereicht wird, besteht vorzüglich aus Herz und Leber. Der Falkonier sucht nun seinen Schüler zuerst in der Kammer und später im Freien — aber natürlich immer gefesselt — nach und nach auf grössere Entfernung nach Abnehmer der Kappe auf den Handschuh zu locken; un- mittelbar nach der Fütterung wird ihm letztere gleich wieder auf- gesetzt. Endlich bedient man sich der Langfessel und einer aus- gebälgten Gazelle, deren Augenhöhlen mit Aezung gefüllt sind. Man lehrt den Vogel von der Faust aus dort seine Nahrung zü holen. Ist er hier ferm gemacht, hat er sich gewöhnt, viel getragen zu werden, so bringt man ihn auf junge Gazellen im Freien an, welche zu Pferd von den Alten getrennt worden sind. Hier ent- wickelt der Vogel bald seine Fertigkeit und Kraft; doch hat man Sorge, ihn immer wieder anf die Faust zu bringen und ihm hier nach gethaner Arbeit einige Bissen zu reichen, auch wenn er schon auf stärkeres Wild stösst. Zur Gazellenjagd lässt sich nur diese Art verwenden, die übri- gen Edelfalken, als Falco peregrinus, F. lanarius und auch F. pa- lumbarius stossen meist zu gewaltig und tödten sich oft selbst durch Zerschellen des Brustbeins. Ist die Dressur ganz vollendet, so werden grössere Jagden womöglich mit mehreren Falken zugleich angestellt. Jäger und Falkoniere sind beritten, dem Train folgt meist ein Dromedar mit Wasser und sonstigen Vorräthen. Man lagert an günstigen Orten in der Wüste und recognoseirt Wechsel und Lager des Wildes. Eine Koppel syrischer oder tunesischer Windhunde darf nicht fehlen. Fam, Faleonidae. wi BE Gen. Falco. Mit erstem Morgengrauen wird nach der Stelle geritten, wo die Gazellen stehen. Man nähert sich so viel als möglich ge- deckt und lässt — sobald die Thiere flüchtig werden — einen Falken steigen, der sie gleich erreicht hat und seinem Opfer uner- wartet und plötzlich in die Augen fällt; die Gazelle sucht durch Sprünge und Stossen des Kopfs gegen die Erde sich frei zu machen, was ihr wohl auf Augenblicke gelingt, aber sofort ist der Falke wieder über ihr, um auf’s Neue seine Krallen einzuschlagen; indess folgt die ganze Meute mit verhängtem Zügel; die Hunde sind gelöst und machen das gemarterte Thier fest, bis die Jäger zur Stelle gelangen. Wir haben Falkenjagden angewohnt, wo nicht nur kleine Ga- zellen, sondern auch starke Säbel- und Mendu-Antilopen auf die beschriebene Art mit Leichtigkeit gefangen wurden. _ Eier einer grössern Falkenart, am 14. April bei Djizeh aus dem Horst genommen, welche ich dem Falco lanarius graecus zuschreibe, sind’nach König-Warthausen kaum von osteuropäischen des Sager zu unterscheiden. Ich glaube jedoch mit aller Sicherheit annehmen zu dürfen, dass letzterer nicht in Egypten brütet. [Syrien, Kleinasien, Persien, Krimm: nach Aussage der arabi- schen Falkoniere. — Süd-Russland, Ungarn; verfliegt sich bis ins östliche Deutschland.] a) Subgen. Hypotriorchis, Boie. (&. Dendrofalco, Bp.) Nr, 14. Falco concolor. Falco concolor, Temm. (deser. ad tab. col. 330. nec figura.) — Tinnun- eulus concolor, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 31. — Susem. V. Eur. pl. 9. 2. — Gould, Eur. t. 25. — Falco unicolor, Lieht. Mus. Berol. — F. cyanostolos, Brehm. — F. ardosiacus, Brehm,. Habesch, p. 207. — Falco Eleonorae, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 38. — Falco Horus, Heugl. ibid. Nr. 40. — Id. Naum. 1850. III. p. 33. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 13. — Id. Ibis, 1860. p. 408. 409. — v. König-Warth. Ibis 1860. p. 124. — Falco gracilis, Brehm, Naum. 1856. t. 1. p. 232 (fig. nec descer.).-— Bp. Consp. I. p. 25. — Schleg. Cat. Falc. p. 25. — Id. krit. Uebers. p. 17 (partim). — Schleg. et Pollen, Faun. Madag. t. 12. fig. 1. et p. 31. — Heugl. in Hartl. et Finsch, O. Afr, Titelbl. — Ibid. p. 69. — Brehm, Vogelf. p. 27. — A. Brehm, Naum. 1856. p. 234. — Blas, ibid. 1856. p. 475. — Fritsch, Vög. Eur. t. 3. — Hartl. Madagasc. p. 18. — Dubois, Ois. Eur. t. 22.(?) — v. Pelz. G.et F. I.p. 30. Mucido-schistaceus, plumarum scapis nigro-fuseis; pilei cervicis- que plumis in regione scapali magis conspicue nigricante-striolatis, Fam. Falconidae, a Gen. Falco. tergo, uropygio et tectricibus caudae superioribus "tertiariis et sub- alaribus plerumque purius cinerascentibus; remigibus primariis nigricante-fuscis, infra et pogonio interno pallidioribus; rectricibus fuliginoso-canis, — medianis paulo elongatis, in apice acuminatis (spe- ciminium nonnullorum apice pallidiore, fuscescente-marginato); rostri fusco-plumbei basi flavida; ceromate, loris et periophthalmiis nudis laete aurantiaco-flavis; pedibus flavissimis; iride umbrina; long. tot. 12%. — rostr. a fr. 8-9. — al. 9% 4-10”. 3%”. — caud. 57,20 —5%, 5%, — tars. 1%. 1121”. 5%. — dig. med. c. u. 1”. 5, — remigibus caudae apicem superantibus 6— 10. 9: Paulo major; al. 11” longa. Jun.: Similis adulto, ubique magis fusco-fuliginose lavatus; gula fulvescente albida; regione malari obsolete nee circumscripte nigricante. Juv.: Supra fuscescente-schistaceus, striis scapalibus conspicue nigro-fuseis, plumis omnibus circumscripte fulvo-marginatis; stria superciliari, genis areaque colli lateralis fulvescente-albidis; fronte eodem colore obsoletius lavato; regione parotica et malari saturate fuscescente-nigra; remigibus primariis fusco-nigricantibus, secunda- riis schistaceis, apice (et partim pogonio externo) omnium striete pallide fulvo-marginato, pogonio interno fasciatim rufescente-notato; subalaribus pallide rufescente-fulvis, fuliginoso-sagittatis; rectrieibus > exterioribus pogonio interno — externo minus conspicue — ma- 5 culis 8—10 transversalibus subrufescentibus; pedibus ochraceo-flavis. Die zweite Schwinge ist die längste, die erste wenig kürzer und auf der Innenfahne stark ausgeschnitten. Der schiefergraue Falke ist der südliche Vertreter des Eleo- norenfalken, mit dem ihn auch verschiedene Forscher, wie Verreaux und Des Murs identifiziren. Wie letzterer ist auch unsere Art nur Bewohner von steilen Klippen im Meer. Auch die Färbung und namentlich die Verschiedenheit des Jugendkleids und desjenigen der alten Vögel (vorausgesetzt dass der bunte Eleonorenfalke der junge Vogel ist) sind sehr übereinstim- mend; der Concolor ist übrigens kleiner und im Allgemeinen reiner schiefergrau, der erstere dagegen mehr graubraun oder braungrau. Wir fanden ihn als Standvogel am Rothen Meer, wo er vom 27.° N. Br. an auf unbewohnten Felsinseln nicht selten ist und selbst noch an der Somali-Küste und südwärts bis Madagascar vorkommt. Er lebt meist paar- und familienweise, doch beobachteten wir auf Fam, Falconidae, ur, Gen. Falco. Klippen von sehr geringem Umfang zuweilen 3—6 Paare beisammen. Die Brutzeit fällt auf der Südhälfte des Rothen Meeres in den Monat Juli und August. Der Horst ist höchst kunstlos, gewöhnlich liegen die 2—3 Eier auf einer Sandunterlage in Felslöchern; doch fanden wir auch welche mit wenig dürrem Reiss umgeben, das vielleicht zufällig oder durch einen andern Vogel in die Höhle gekommen war. Die Eier stehen, was Grösse und Färbung anbelangt, denen des Thurmfalken sehr nahe, scheinen aber im Allgemeinen etwas blasser, mehr ockergelblichbraun als rein rostbraun gefleckt. Diese Art bäumt selten, öfter sieht man sie auf Felsen sitzen oder die Klippen kichernd in spielendem Flug umkreisen, wie dies die Thurmfalken zu thun pflegen; der Flug selbst ist übrigens mehr dem des Wanderfalken zu vergleichen, die Stimme wieder ganz derjenigen von Falco tinnunculus. Sie streichen von Klippe zu Klippe, auch längs der Dünen und dem ebenen Strande hin und fangen dort vorzüglich Orthopteren, dann Regenpfeifer, Bachstelzen, Lerchen, sicherlich auch Eidechsen. Männchen und Weibchen haben Brutflecke. Die Jungen sind mit weissem Flaum bedeckt, ihre Weichtheile — anfänglich fleischröthlich gelb — werden bald ockerfarb. In 6 Wochen sind sie fast Augfähig. Das Jugendkleid geht in das schiefergraue ohne Federwechsel über; die Verfärbung der Federn erfolgt vom Schaft nach dem Rand der Fahnen zu, wobei die alte Kante abgestossen wird und sich eine scharfe neue bildet; nur die Kehle bleibt längere Zeit weisslich, die dunkeln Backenstreifen treten dann immer noch mehr oder weniger deutlich hervor. Die eigentliche Mauser fällt in den Anfang des Frühjahrs. Auch nach den nubischen Gebirgen verstreicht sich unser Vogel zuweilen und wir sahen ein angeblich in Fazoql geschossenes Exem- plar. Hartmann. sagt, dieser Falke komme seltener in Unternubien vor. Einen jungen Vogel erlegten wir im August 1851 im verstei- nerten Wald unfern Cairo. Die von uns aus dem Nest genommenen Jungen wurden bald sehr zahm und zutraulich. Nach Hartlaub beziehen sich die Nachrichten Tristram’s (Ibis 1859. p. 159) über das Vorkommen von Falco concolor in Süd-Eu- ropa und Algier auf Falco Eleonorae. [Brutvogel auf Madagascar: Newton, Pollen. — Ost-Afrika: Peters. * Nr. 15. Falco subbuteo. Falco subbuteo, Lin. — Falco gracilis, Alfr. et Ludw. Br. (ex parte). — Falco barletta, Daud. — Bp. Consp. I. p.25. — Pl. enl. 432. — Gould, Eur. t. 22. — Naum. V. D. t. 26. — Heug]l. Syst. Ueb. Nr. 37. — Brehm, Naum. 1856. p. 213. — Schleg. Cat. Falc. p. 22. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 449. — Tristr. Ibis 1859. p. 25 et 290. — v. Pelz. Geier u. Falken I. p. 27. — Layard, S. Afr. Nr. 29. — Brehm, Thierl. p. 421. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. Fam, Faleonidae, ne Gen. Falco, Der Baumfalke kommt nicht häufig, zumal im Winter nach Egyp- ten, und zwar immer nur einzelne, verirrte Vögel. Brehm erwähnt eines im April 1849 bei Damiette geschossenen Falken dieser Art; ich er- legte ihn im Januar 1856 bei Cairo und Anfang Juni 1852 in einem Mimosenwald bei Siut, sah auch im August 1852 bei Dongolah einen Raubvogel im Vorüberfliegen, der ohne Zweifel ein Baumfalke war. Brehm’s Falco gracilis des Berliner Museums — am Blauen Nil erlegt — ist ein ehrlicher Falco subbuteo. [Canarische Inseln: Bolle, Berth. — Brutvogel in Algerien: Loche. — Sahara und Palästina: Tristr. — Süd-Afrika: Mus. Lugd., Smith, Layard ete. — Europa. — Kleinasien, Ostindien.] (ß. Lithofalco, Bp.) * Nr. 16. Falco ardosiacus. Falco ardosiacus, Vieill. — F. concolor, Temm, Pl. col. 330 (nec deser.) F. concolor, Brehm, Heugl. — Naum. 1856. p. 234. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 47. — Swains. W. Afr. pl. 3. — Pucheran, Rev. et Mag. 1850. p. 90. — Fritsch, Cab. Journ. III. p. 266. — Bp. Consp. I. p. 26. — Hartl. W. Afr. Nr. 19. — Schleg. Cat. falcon. p. 21. — Antinori, Cat. p. 15. — Heuglin, Naum. 1850. p. 31 (als F. concolor). — Blas. Naum. 1856. p. 417. — v. Pelz. G. et F. ID. p. 34. — F. tibialis, Daud. Le Vaill. Afr. t. 29. (??) Saturate cinereus, striis scapalibus nigro-fuseis; speciminium non- nullorum subalaribus minoribus albo-subfasciatis; remigibus primarlis extimis fusco-nigricantibus, reliquis et rectricibus einereis, omnibus intus serratim albide fasciatis; rostro ex olivaceo plumbeo-fusco, mandibulae basi flavida; ceromate et pedibus aurantiaco-Havis; pe- riophthalmiis nudis, pallidius flavis; iride umbrina. — long. tot. 12—12 1/2. — al. 8%. 9%. — eaud. 5.6 6”. — rostr. a fr. 10-12, — tars. 1%. 5° —1”. 77%. — dig. med. cum ung, 1”. 4%" alae 24 apice vix 3”. Der Schwanz ist gerundet; die zweite und dritte Schwinge un- gefähr gleich lang und die längsten, die erste gleich der vierten bis fünften; die erste und zweite auf der Innenfahne stark verengt; Flügel kurz, um 1'g—2 von der Schwanzspitze abstehend. Falco ardosiacus ist vielseitig mit Falco concolor verwechselt worden, ohne Zweifel in Folge der‘von Temminck am angeführten Orte gegebenen Abbildung von Falco ardosiacus, während die Be- schreibung sich auf den Coneolor bezieht. Fam. Falconidae. era Gen. Falco, Wir halten den aschfarbigen Falken für Standvogel in Nordost- Afrika, indem wir denselben während der Monate Februar, April, Juli, October und November beobachtet haben und zwar in den Bogos-Ländern, am Mareb und bei Hamedo zwischen Adowa und Serawi, am Tana-See und längs des Weissen und obern Blauen Nil. Er ist immerhin als seltene Erscheinung zu betrachten und fällt dem Jäger auch seiner mehr isolirten und versteckten Lebensweise wegen noch weniger auf. Als Lieblingsaufenthaltsorte dieser Art betrachten wir wärmere Gegenden mit kleinen, dichten Laubholzwäldchen, um- geben von Grasebenen, Waiden und Culturland; in Benehmen, Haltung und Flug gleicht der Vogel sehr dem Thurmfalken. Während der schieferfarbige Falke (F. concolor) uns nur als Felsbewohner bekannt ist, zeigt sich der aschfarbige ausschliesslich auf Hochbäumen, und hier mehr im Laubdach, als auf dürren, freien Aesten; auch sahen wir ihn niemals gesellschaftlich oder rüttelnd iber Wiesgründe und Waiden ziehen. Gewöhnlich ist er nicht eben scheu und lebt von Mäusen, kleinen Vögeln, Eidechsen und Heuschrecken. In den Museen zu Leyden und Brüssel sind angeblich aus Nu- bien und Arabien stammende Vögel dieser Art aufgestellt. Das Leydner Exemplar ist übrigens bestimmt ein ost-abessinisches und kam durch Schimper in einer später von J. W. v. Müller angekauften Sammlung nach Europa. Zu dieser Gruppe gehören noch Falco zoniventris, Peters von Madagascar und Fulco Dickensoni, Sclat. von Schire im tropischen Ost-Afrika. [Senegambien: Swains.] Nr. 17. Falco aesalon. Falco aesalon et lithofalco, Gm. — F. caesius, Mey. — F. regulus, Pall. — Bonap. Consp. I. p. 26. — Pl. enl. 447. — Zoogr. Ross. Asiat. pl. 7. — Gould, Eur. t. 24. — Naum. V. D. t. 27. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 29. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 46. — Schleg. Cat. falc. p. 19. — Mühle, Griechen]. Nr. 8. — Brehm, Naum. 1856. p. 213. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 306. — v. Pelz. G. et F. II. p. 33. — Deser. de l’Eg. vol. 23. p. 279. Arabisch nach der Descript. de I’Eg. Juju (2 2.) und Djeradieh (212) Der Steinfalke kommt einzeln im Winter und Frühjahr nach Esypten, und zwar mehr junge als alte Vögel. Ein altes Männchen erlegten wir noch am 20. April bei Cairo. Brehm traf am 14. März 1852 eine Gesellschaft von etwa 10 Exemplaren. Mein’ genannter Freund trennt F. aesalon spezifisch von F. lithofalco. Hartmann Fam. Falconidae. er >> Gen, Falco. behauptet, der Steinfalke sei gemein in den Akazienwildnissen zwi- schen Der und Wadi Sebua im nördlichen Nubien. So weit südlich habe ich ihn freilich nie angetroffen. Er treibt sich gerne um Städte und Landhäuser herum, stösst viel auf Sperlinge und kleine Sing- vögel in Dornhecken und Tamarix-Gebüsch und bäumt in Alleen oder auf isolirtem Labah (Albizsia Lebek) und Sykomoren. In Leyden angeblich aus Senär (!?). [Brutvogel in Algerien: Loche. — Europa. — Klein-Asien. — West-Sibirien. ] Nr. 18. Falco Chiquera. Falco chiquera, Daud. Le Vaill. Afr. t. 30. — Gould, Cent. Himal. Birds, t. 2. — Kaup, Isis 1847. p. 60. — Falco ruficollis, Swains, W. Afr. I. pl. 2. — Hartl. Cab. Journ. 1853. p. 38. — Falco ruficapillus, Pr. Würt. Icon. ined. t. 21. — Hypotriorchis ruficollis et H. chiquera, v. Pelz. G. et F. I. p. 35. — Chiquera ruficollis, Antin. Cat. p. 14. — Bp. Consp. I. p. 25. — Id. Rev. zool. 1854. p. 535. — Schleg. Cat. Falc. p. 20. — Hartl. et Finsch. O. Afr. p. 72. — Layard, $. Afr. Nr. 28. — Hartl. W. Afr. Nr. 18. — v. d. Decken, Reis. I. p. 58. — A. Brehm, Cab. Journ. 1853. Extr.-Heft p.. 94 et ibid. 1855. p. 408. — Id. Reiseskiz. IH. p. 126. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 48. — Sundev. framställ. Le Vaill. p. 26. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 26. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 39. — Id. Ibis 1860. p. 409. — Brehm, Thierl. III. p. 420. Minor; pileo cerviceque laete et saturate castaneo-rufis, partim striolis scapalibus plus minusve conspieuis, nigricantibus notatis; fronte obsolete rufescente-albido; stria superciliari regionem paroti- cam cingente, altera malari nigris; gula, jugulo et genis albidis, his magis rufescente lavatis; pectore laete vinaceo; tergaeo saturate-, ab- domine pallidius cinereis, faseiis latioribus, conspieuis, undique ni- gricante-notatis; subalaribus magis rufescente-albidis, nigro-fasciatis et striolatis; remigibus primariis fuseis, intus colore cinerascente-albido serratim fasciatis, fasciis partim fuscescente-irroratis; recetrieibus satu- rate cinereis, infra pallidioribus, fasciis 8—9 nigricantibus; fascia lata anteapicali nigra; apice rectrieum albido; rostri apice plumbeo- nigricante, basi flava; ceromate, eiliis nudis pedibusque laete flavis; iride aut castanea aut umbrina; long. tot. 101 —11”. — rostr. a fr. 18, — al 29, 39 —7”, 10%, — caud. 47, 2/5047 ars 17.2” _ıe, 4 Fam, Falconidae, EEE Gen. Falco, Q@: Major; obsoletius tincta. Jun.: Abdomine rufiore, fasciolis rarioribus, sagittaeformibus in- structo; tergaeo rufo-lavato; pileo et cervice nigricantius striolatis; tectricibus alae minoribus rufo-lavatis. Nach Schlegel’s bestimmter Erklärung besteht kein charakte- ristischer Unterschied zwischen dem indischen Chiquera und dem afrikanischen Falco ruficollis, wogegen Hartlaub, Layard und v. Pel- zeln beide Formen spezifisch trennen. Hartlaub erklärt, dass bei gleichen Grössenverhältnissen Falco ruficollis sich durch breitere, sehr dichtstehende Querbänder des Unterleibs, einfache, blass rostrothe Färbung der Kehle und des Kropfs und deutlichere schwarze Quer- binden auf Mantel und Schultern vom Chiguera unterscheide. Letz- tere sollen sich bei diesem (dem indischen Chiquera) nur im Jugend- kleide zeigen, im Alter aber fast ganz fehlen. Ich kann wegen Mangels an hindostanischen Exemplaren keine Vergleichung beider Formen vornehmen. In Nordost-Afrika ist der rothköpfige Falke hauptsächlich Be- wohner der Flussufer, welche mit Doleb-Palmen (Borassus) bestanden sind, also namentlich um den mittlern Lauf des Azrag und des eigentlichen Abiad; seltener verirrt er sich in die abessinischen Ge- birgsländer, auch im Djur-Gebiete sahen wir ihn nur sehr einzeln. Man trifft ihn als Standvogel immer paarweise und jede Familie scheint sich auf einen kleinen Jagdbezirk zu beschränken, ja öfter wohnen mehrere in unmittelbarster Nachbarschaft. In Flug und Art des Stossens auf kleinere Vögel gleicht er sehr dem Baumfalken; aber die ganze Erscheinung drückt doch sofort den kühneren, kräf- tigeren und gewandteren Räuber aus. Auf der Büschelkrone einer stattlichen Doleb-Palme hat das Paar seinen Stand aufgeschlagen. Hier bringen beide Gatten die Nacht zu und besuchen den Ort wäh- rend der heissen Tageszeit regelmässig. Oft umkreisen sie ihre Wohnstätte spielend und schwebend und lassen dabei eine scharf kichernd-krächzende Stimme hören. Schon mit frühem Morgen zieht der rothköpfige Falke auf Raub aus und zwar namentlich längs der die Gewässer einsäumenden Dornbüsche, wo Finken und Webervögel in Menge zur Tränke kommen. Pfeilschnell stösst er in das Gestrüpp oder fängt sich seine Beute in der Luft; nur im Nothfall scheint er auch mit Ratten, Eidechsen und Heuschrecken vorlieb zu nehmen. Nach Brehm jagt unser Falke sogar den flüchtigen und gewandten afrikanischen Segler (Oypselus ambrosiacus). Merkwürdig ist das friedliche Zusammenleben dieses Raubvogels mit gurrenden Guinea-Tauben, schäckernden und beständig unruhigen senegambischen Elstern und zahllosen Fledermäusen, welche gemein- schaftlich mit ihm dieselben Doleb-Kronen in Besitz nehmen und neben dem blutdürstigen Gesellen ihre Brut aufziehen. Auch der Horst des rothköpfigen Falken steht auf den Blattscheiden seines Fam, Falconidae. N ! Gen, Falco. Lieblingsbaumes. Nach Brehm fällt die Brutzeit in den Monat Fe- bruar, doch erlegten wir um diese Periode auch Junge, welche offenbar noch nicht ein Jahr alt waren. Diese Falken sind nicht scheu; man schiesst sie am leichtesten auf ihren Standorten über Mittag oder bei einbrechender Dämmerung, ebenso wenn sie in Verfolgung kleinerer Vögel begriffen sind. [West-, Süd- und Ost-Afrika. Zanzibar: v. d. Decken. — Mau- ritius, Mus. Vindeb. — Mozambique: Hartm.] (y. Polihierax, Kaup.) * Nr. 19. Falco semitorguatus. Tab. 1. Falco semitorquatus, A. Smith, S. Afr. B. t. 1. — Polihierax semi- torquatus, Kaup. — Bp. Consp. I. p. 26. — Falco castanonotus, Heugl. Syst. UTeb. Nr. 54. — Id. Ibis IH. tab. 13. p. 407. 409. — De Filip. Rev. de Zool. 1853. p. 289. — Horsf. et Moore, Cat. E. J. M. J. p. 16. — v. Pelz. Geier u. Falk. II. p. 36. — Kaup, Isis 1847. p. 47. — Sclat. Ibis 1861. p. 346. — Id. Proceed. Zool. Soc. 1864. p. 107. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 77. Minimus; pileo, nucha, tectrieibus alae et uropygio superiore pulchre einereis, plumis ex parte dilute rufescente-ochraceo-margi- natis; fronte albido; stria superciliari, genis, tectrieibus caudae su- perioribus, gastraeo et torque obsoleto cervicali albis; interscapulio, tergo scapularibusque nitide et saturate castaneis, in plerisque pure cinereis; remigibus et rectricibus fuscescente-nigricantibus; remigis extimae pogonio externo stricte albo-marginato; primarlis apice con- spicue ochraceo-, cubitalibus hine late albo marginatis; omnibus (pogonio externo primae excepto) extus fasciatim albo-guttatis, intus serratim albo-fasciatis; rectrieibus apice late et conspicue rufescente- fulvo marginatis et fasciis 4—6 interruptis, albis notatis; margine alari et subalaribus albis; setis rietalibus ex parte canis; rostro flavo, maxilla magis plumbea, apice corneo-nigricante; ceromate, angulo oris, periophthalmiis pedibusque aurantiaco-flavis; unguibus pallidis; iride aut rubra aut fusca; long. tot. 61a —7!j2”. — rostr. ab ang: or. 6”. 3%. — a fr. 5%. — al. 4.44. 6%. — caud. 2”. 973”. — tars. 10421”. — dig. med. c. u. 10% Fam. Falconidae, u. N = Gen. Falco, Nach gütiger Mittheilung v. Pelzeln’s betragen die Maasse der Wiener Exemplare von Qondokoro: 1) Vom graurückigen G. L. 7”. — Fl. 4']2”. — Schw. 2%. 8%, — Schn. v. M. W. 6%. — Tars. 11. 2) Vom rothrückigen G. L. 7%. 3% — Fl. 41/2”. — Schw. 2”. 9, — Schn. v. M. W, 6, — Tars. 11%, Vorstehende Beschreibung nach zwei jüngern Männchen. Bei einem älteren sind die ockerfarbigen Ränder der Flügeldeckfedern verschwunden; der Spitzrand der Primarschwingen und Steuerfedern mehr weisslich und schmäler. Einzelne Exemplare zeigen den Mantel nicht lebhaft und glänzend kastanienbraun, sondern grau. Smith nennt das Weibchen braunrothrückig, doch ist das Vorhanden- sein dieser auffallenden Färbung bestimmt nicht durch das Geschlecht bedingt; es gibt rothrückige Männchen und Weibchen und dieses sind wahrscheinlich jüngere Vögel. Der Schwanz dieser niedlichen und seltenen Falkenart ist wenig gerundet; die zweite Schwinge die längste, die dritte und erste wenig kürzer; die erste und zweite auf der Innenfahne, die zweite und dritte auf der Aussenfahne etwas verengt. Smith nennt die Iris des südafrikanischen F. semitorquatus gelb, die Krallen schwarz. In Nordost-Afrika gehört dieser zierliche Falke zu den aller- seltensten Erscheinungen. Wir erhielten ihn vom Kir, aus der Nähe von @ondokoro, und glauben ihn auch im Monat September an einem Zufluss des Ghazal gesehen zu haben; im Wiener Museum befindet sich ein graurückiger und ein rothrückiger Vogel dieser Art durch Provicar Knoblecher ebenfalls aus dem Bari-Gebiet. Major Harris sammelte einen graurückigen in Schoa ein, Kapitän Speke in Bogue in Ost-Afrika. Nach Angabe meiner Jäger lebt Falco semitorquaius im Bari- Gebiet auf schattigen Tamarinden und dornigen Nabag-Büschen und jagt kleine Vögel, namentlich aber Eidechsen, Käfer und Heuschrecken. Hartlaub’s Angabe, dass F. semitorquatus von Harris in „Abes- sinien“ gefunden wurde, beruht in sofern auf einem Irrthum, als das eigentliche Habesch und Schoa als zwei zoologisch wie geogra- phisch streng geschiedene Provinzen zu betrachten sind. sehn: TR — Namaqua-Land: Anderson. — Bogue in Ost-Afrika: Speke. (0. Erythropus, Brehm.) Nr. 20. Falco vespertinus. Falco vespertinus, L. — Falco rufipes, Besecke. — Tinnunculus ves- pertinus, Gray. — Erythropus vespertinus, Br. Bp. — Kittl, Kupf. t. 3, 1, Fam. Falconidae. A Gen. Faleo. — Sturm, Faun. Deutschl. t. 1. t.2. — Naum. V.D. t. 28. — Gould, Eur. t. 23. — Falco erythrurus, Rafin. — Bp. Consp. I. p. 26. — Schleg. Cat. Fale. p. 52. — Falco desertorum, Daud. (?) — Hartl. W. Afr. Nr. 738. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 32. — Tristr. Ibis 1859. p. 26. 289. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 48. — v. Pelz. G. et F. II. p. 44. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 15. — Brehm, Thierl. II. p. 429. Wir haben den Rothfussfalken als nicht ganz regelmässigen Wintergast in Nordost-Afrika kennen gelernt. Gewöhnlich erscheint er äber in Gesellschaften von 6—12 Stück im September in Unteregypten, hält sich den Tag über auf Stoppelfeldern, über denen er rüttelnd hin und her schweift und wo es zahlreiche Heu- schrecken gibt, welche diese Falken oft im Flug verzehren; zu- weilen lassen sie sich dann auf schwanken Durah-Halmen, kleinen Büschen, Hecken und Zäunen nieder und streichen erst mit Ein- bruch der Nacht niedrig auf ihre Standorte, Tamarisken oder Nabag- Bäume, zu. Alte SG sind meist häufiger als QQ2 und Junge. Ein- zelner bemerkten wir den Rothfuss längs des ganzen Nils bis gegen Chartum, einmal schon am 11. September in Süd-Nubien, gewöhn- lich aber erst im Oktober. Im Frühjahr ist er dagegen sehr selten in Egypten, kommt aber nach Rüppell auch in Arabien vor. Nächst verwandt ist Falco Raddei, Hartl. (F. vespertinus, Schrenk. — Swinh. Proceed. 1863. p. 260. — F. vespertinus, var. amurensis, Radde Sib. t. 1. 2. — Erythropus vespertinus, Kirk. Ibis 1864. p. 316. — Ibid. 1866. p. 119. — Erythropus amurensis, Gurn. Ibis 1868. t. 2. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 74), ähnlich dem Rothfuss, aber Kopf und Hals stark ins Schwarze ziehend, Unterflügeldeckfedern und Achseldeckfedern weiss. — Im Amur-Land, Nord-China, bei Peking, in Central-Asien und in Ost- und Südost-Afrika gefunden. [Brutvogel in Algerien: Loche. — Tunis: Schleg. — Tripoli: Heugl. — Guinea: Fras. — Zugvogel im wärmeren östlichen Europa und West-Asien.] (ze. Tinnunculus, Vieill.) Nr. 21. Falco tinnunculus. Falco tinnunculus, L. — Tinnunculus alaudarius, Brehm. — Üerch- neis taeniura, C. fasciata, C. guttata, ©. intercedens, C. murum et media, Brehm. — Tinnunculus rupicola, Rüpp. (nec Auct.) ex Afr. orient. — F. rufes- cens, Swains, W. Afr. p. 109. — Pl. enl. 401. — Gould, Eur.t.26. — Naum. V. D. t. 30. — Hartl. W. Afr. Nr. 20. — Sund, Oefvers. 1850. p. 132, — Bp. Consp. I. p. 27. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 27 et Nr. 33. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 50 et Nr, 53, — Id. Faun. Roth. Meer Nr, 14. — Strickl. Coll, Fam, Falconidae, — 4 — Gen. Falco. Petherick Nr. 10. — Lefeb. Abyssin. Ois. p. 68. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 385. — Bolle, ibid. 1854. p. 449. — Heugl. ibid. 1862. p. 39. — v. König-Warth. Neott. Stud. Nr. 12. — Deser. de l’Eg. Vol. 23. p. 278. — Schleg. Cat. Falc. p. 25. — Brehm, Thierl. II. p. 425. Arabisch: Sagr el djerad (> LI se), nach der Descr. de l’Eg. Chasr ( „2 ), Abu Sarageh (E» 31) und Sadjaui (läs ), auch Sager el arnab (us Mo) wie die verwandten Arten. Ueber den Winter ist der Schreiadler sehr zahlreich um die La- gunen des Nil-Delta, geht längs des Nil südwärts bis nach Senar und Kordofan, erscheint auch wohl in Abessinien. Brütet bestimmt nicht in Egypten, welches Land er im Frühjahr wieder verlässt, wenn die verschiedenen nordischen Enten und Strandläufer-Arten abziehen. Wir haben diesen Vogel öfter auf Aas gesehen und geschossen ; auch frisst er Fische und Leith Adams fand Reste einer Schlange im Magen eines Schreiadlers. Die gefleckte Varietät, welche man bisher für das Jugendkleid gehalten hat, haben wir im Allgemeinen fast ebenso häufig angetroffen, als die einfarbige. [Algerien: Loche. — Im wärmern und gemässigten Ost-Europa, ostwärts bis Hindostan.] Nr. 28. Aquila pennata. Falco pennatus, Gm. — Falco pedibus pennatis, Briss. — Aquila pennata et minuta, Brehm. — Buteo pennatus, Vieill. — Spizaetos mil- voides, Jerd. — Hieraötus pennatus, Kaup. — Morphnus dubius, A. Smith. — Butaetos Lessoni, A. Smith. — Butaquila strophiata, Hodgs. — Aquila paradoxa et nudipes, Brehm. — A. Brehmü, v. Müll. — Pl. col. 33. — Gould, Eur. t. 9. — Naum. V. D. t.. 343. — Schleg. Cat. Aquil. p. 8. — Bp. Consp. I. p. 14. — Hartl. W. Afr. Nr. 8. — Hartl. et Finsch, 0. Afr. p. 42. — v. Pelz. @. et F. p. 38. — Wodzicki, Naum. 1852. I. p. 65. — Salvin, Ibis 1859. p. 162. — Tayler, ibid. p. 43. — Gurn. ibid. p. 390. — Blyth. ibid. 1862. p. 386; 1863. p. 20; 1866. p. 241. — Selat. ibid. 1864. p. 203. — Tristr. ibid. 1865. p. 252. — Lilford, Ibis 1866. p. 379. pl. X. (Eier). — Layard, S. Afr. Nr. 10. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 14. — Henugl. Syst. Ueb. Nr. 22. — Antin. Cat. p. 9. — Brehm, Cab. Journ. I. p. 202. — Fam. Falconidae, u Gen, Aquila. 14. Naum. 1851. I. p. 36 et II. p. 24 u. 27. — Ibid. 1835. p. 22. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 384. — Strickl. Coll. Peth. Nr. 6. — v. König- Warth. Neott. Stud. Nr. 5. g long. tot. 16 —16”. 8. — al. 13%. 1—2 — caud. 7”. 61/2” —-8°. — caudae apice alas superante 8S—16’”. Wachshaut, nackte Gegend um die Augen und Füsse ziemlich blassgelb. — Die Farbe der Iris wechselt zwischen hellbräunlich gelb und ockerfarb, bei jüngern Vögeln bis hell umbrabraun. Der Zwergadler bewohnt zur Brütezeit in ziemlich grosser An- zahl die Dattelhaine von Unter- und Mittel-Egypten, namentlich scheint er solche Gegenden vorzuziehen, in deren Nähe Canäle oder Seen sich befinden. Er kommt in Unteregypten sehr zeitlich, schon im Monat März an, verrichtet sein Brutgeschäft und zieht im Sep- tember und Oktober wieder südwärts; einzeln überwintert er schon in Senar und Kordofan. Flug und Geschrei sind bussardartig, doch erkennt man den in den Lüften dahinschwebenden Vogel leicht am schmäleren, weniger gerundeten und weniger ausgebreiteten Schwanz. Zur Paarungszeit im März und April sieht man öfter mehrere dieser Raubvögel pfei- fend und schreiend weite Kreise ziehen und sich im Fluge bekäm- pfen. Der Horst steht in den Blätterbüscheln hochstämmiger Palmen; das Ei gleicht gewissen Bussardeiern, scheint jedoch im Allgemei- nen noch kleiner. Der Zwergadler lebt von kleinen Säugethieren, vornehmlich Feldmäusen und Sandmäusen, Wassergeflügel, Tauben u. s. w., auch haben wir Eidechsen in seinem Magen gefunden. Er ist nicht scheu und man erlegt ihn namentlich leicht auf seinen Nachtständen, denen er mit Anfang der Dämmerung zustreicht. Seltener sahen wir ihn auf isolirten Bäumen, er bevorzugt Dattel- palmen, und zwar gewöhnlich nicht die höchsten Stämme einer Gruppe L. Adams will den Zwergadler während seiner Reise von OCairo nach Wadi-Halfa (im Monat November, December und Januar) zu verschiedenen Malen beobachtet haben; ich bezweifle die Richtigkeit dieser Angabe, weil ich den Vogel häufig wäh- rend seiner Wanderungen längs des Nil (die, wie schon erwähnt, in die Monate März und September fallen) zu sehen Gelegenheit hatte und er mir zur Winterszeit gar nie in Egypten vorgekommen ist. Ihre periodischen Züge nach Süden unternehmen die Zwerg- adler gewöhnlich familienweise, zu 3—6 Stück und noch mehr. Aus der Untersuchung des Original-Exemplars konnte ich mich überzeugen, dass Aquila Brehmü, von Müller zu A. pennata gehöre. Es ist dies der Färbung nach ein junger Vogel (wahrscheinlich 9), dem die weissen Axillar-Federn fehlen. Hartlaub und Finsch eitiren als zu dieser Form gehörig noch: Aguwila Wahlbergü, Sund. et A. Desmursü, J. Verr., welch letzterer Vogel nach Hartlaub’s Beschrei- Fam. Faleonidae. u A ie Gen, Aquila, bung möglicher Weise eine junge A. Bonellii sein könnte: Flügel 15 '/2“; Schw. 91“. — erstere das Jugendkleid von Spizactos oceipi- talis (?). Ds Jugendkleid des Zwergadlers ist bekanntlich einfarbig düster kafebraun, die Axillar-Federn zum Theil weiss. So gefärbte Vögel findet man in Nordost-Afrika häufig im Herbst, in Sudan im Winter; zur Brütezeit dagegen sind sie mir nicht vorgekommen. [|West- und Süd-Afrika. — Ost-Afrika, Chibisa: Diekinson. — Süd- und Ost-Europa. — Nepal. — Australien: Schlegel.] * Nr. 29. Aquila Bonellii. Falco Bonellü, de la Marmora. — Temm. Pl. col. 288. — Aquila fas- ciata, Vieill. — A. intermedia, Boitard. — Talmaetos Bonelli, Blyth. — Hieraetos Bonelli, Kaup. — Aquila Bonelli, Bp. — Bp. Consp. I. p. 14. — Aquila nipalensis et rubriventris, Hodgs. — Nisaötos grandis, Hodgs. — Nisaetos niveus, Jerd. — Acad. delle Scienc. di Torin. 1840. t. 37. — Naum. t. 341. — Gould, Eur. t.7. — Schleg. in Susem. t. 18.19. — Hartl. W. Afr. Nr. 6. — Brehm, Naum. 1855. p. 24. — L. Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 204. (?) — Temm. pl. col. 288. — Schleg. Cat. Aquil. p. 9. — Heugl. S. Ueb. Nr. 21. — Ant. Cat. p. 9. — Aquila Wiedü, Brehm, Naum. 1855. p. 25. (?) — v. Pelz. Geier u. Falk. p. 37. — Layard, 8. Afr. p. 11. Nicht häufig im Herbst, Winter und Frühjahr an den unter- egyptischen Seen, im Fajum, und hin und wieder längs des Nil; nach Keyserling und Blasius in Arabien; Antinori nennt diesen Adler dagegen gemein in Egypten und dem unteren Nubien; er er- legte ein junges Männchen im September in Senar. Brehm’s Aguila Wiedii vom peträischen Arabien (im December 1852 bei Tor ein- gesammelt) gehört sicherlich auch hieher. _ _ [Algerien: Loche. — Senegal: Zool. Garten v. Antwerpen. — Süd-Afrika: Layard. — Bengalen bis Nepal. — Zugvogel in Süd- Europa.] Nr. 30. Aquila vulturina. Falco vulturinus, Daud. ex Le Vaill. — Le Vaill. Afr. t.6. — Aguila Verreauwi, "Less, Cent. Zool. t. 38. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 49 u. 161 u. tab. I. — Falco niger, James. — Gypaetos cafer, Ranzani. — Aquila leuco- prymna, Licht. — Pteraetos vulturinus, Kaup. — Smith, $. Afr. Quart, Journ. 1834. — Bp. Consp. I. p. 7. — Schleg. Cat. Aquil. p. 9. — Rüpp- Syst. Ueb. Nr. 16. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 23. — Id. Cab. Journ. 1861, v, Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 4 Fam. Falconidae. =, El er Gen, Aquila, p. 426. — Id. Reise nach Habesch p. 313. 334. — v. Pelz. G. et F. p. 40. — Layard, 8. Afr. Nr. 13. Amharisch: Nezer Worka. (YHT:OL' = Nitide niger; tergo, uropygio, supracaudalibus niveis; supra- caudalibus longioribus nigris; nuchae et occipitis plumis basi albis; interscapulio albo (in plerisque partim rufescente lavato); ulnae plumis et primariis late nigro-apicatis, basin versus fuscescente- canis, pogonio interno albicantibus et fusco fasciatis; cauda brevi, vix recta; loris nudiusculis; rostro saturate plumbeo-eorneo; cero- mate, periophthalmiis et pedibus flavis; iride pallide umbrina; long. tot. 29°. — rostr. a fr. 2”. — al. 1°. 1014”. — caud. 11%. — tars. 3. 7—8'”. — dig. med. c. u. 5. 6°. — apice alae vix 7”, Q major; rostr. a fr. 2. 3%, — al. 2°. — caud. 12”, Jun.: Pileo, nucha et cervice fulvescentibus, frontis cervicisque plumis partim conspicue nigricante-striolatis; interscapulio fusco-ru- fescente; genis, collo antico et laterali usque ad regionem paroticam abrupte fusco-nigricantibus; pectoris plumis pallidioribus, fusco-mar- ginatis; tergo et uropygio albidis, colore fulvo-rufescente adumbratis; interscapulio, scapularibus, alarum tectricibus tertiariisgue fusco- umbrinis, conspicue pallide limbatis; abdomine, tibialibus, tarsis et subcaudalibus pallide rufescente-fulvidis, partim fusco-adumbratis ; rectricibus nigro-fuseis, dimidio basali fasciolis irregularibus 6—8 pallide fusco-canis. Die fünfte Schwinge ist die längste, die vierte und dritte wenig kürzer, die zweite ungefähr gleich der sechsten. Die zweite bis sechste auf der Aussenfahne verengt, die erste bis fünfte auf der Innenfahne. Die Zügel sind grossentheils nackt, nur mit wenigen Bartborsten besetzt; der Schwanz fast gerade abgeschnitten, die mittleren Steuer- federn sehr wenig verlängert. Obige Beschreibung des jüngern Vo- gels nach einem südafrikanischen des Stuttgarter Museums. Nach Verreaux wäre das @ um ein Drittel grösser als das S. Der Kafferadler ist eine herrliche Erscheinung und wahrer Ge- birgsvogel, der in Abessinien und Schoa die steilsten und höchsten Felsklippen der Hochplateaux bewohnt. Wir fanden ihn in den östlichen und nördlichen Provinzen von Habesch nur sehr ein- zeln und zwar einmal unfern des Taranta-Passes und in den Bogos- Ländern. Standvogel scheint er in Haramat, Tembien, Lasta, Fam. Falconidae, = 91 Gen. Haliaötos. Semien und südwärts bis in die Gala-Länder auf 10—12,000 Fuss Meereshöhe. Dort haust der Kafferadler einzeln und paarweise in ziemlich weitläufen Revieren und er ist nirgends häufig. Der äusserste Rand der abessinischen Hochplateaux fällt ge- wöhnlich ungemein steil ab und ist vielfältig zerklüftet und zerrissen; unter ihm, den Thälern und Tiefländern zu, breiten sich oft stufen- artig Matten und Waiden aus, auf denen grosse Heerden von Erd- pavianen ihr Wesen treiben, während die Klüfte von Klippdächsen bewohnt sind, beide die vorzüglichste Nahrung dieser Adler bildend. Gewöhnlich hat unser Vogel seinen Stand auf einer vor Wind und Unwetter geschützten Stelle unter dem Rand der höchsten Steil- abfälle, entweder auf einem Felsvorsprung oder auf überhängenden, verkrüppelten und dürren Aesten. Hier ruht er über Nacht und am frühen Morgen und streicht erst gegen 8—9 Uhr Vormittags zu Thal, um auf Raub auszugehen, dessen der Vogel sich mit grosser Schnelligkeit und Gewandtheit bemächtigt und den er dann an Ort und Stelle oder wenigstens in der Nähe verzehrt. Selten kreist er längere Zeit hoch in den Lüften, er zieht vielmehr niedrig und rasch über die Waidegründe und Waldpartieen hin, ohne viel mit den langen und kräftigen Flügeln zu arbeiten; so durcheilt er viele Stunden weit sein Territorium. Bei Schneegestöber und Sturm flüchtet der Vogel auf seinen Standort oder andere geschützte Stellen. Er ist sehr scheu und misstrauisch und vermeidet Lieblingsplätze viele Tage lang, wenn er dort gestört wurde. Einmal sahen wir den Kaffer auch eigenthümliche Evolutionen im Flug ausführen und sich in den Lüften überstürzen, wie der Gaukler dies zu thun pflegt. Nach Verreaux lauert der Vogel zuweilen, auf Felsstücke sich niederkauernd, auf Beute und frisst im Nothfall Aas. Der Horst soll 6 Fuss Durchmesser haben, auf Felsen und Büschen erbaut sein und 2 weisse Eier enthalten. In Süd-Afrika fällt die Brutzeit in den August und September. Le Vaillant, wenn er überhaupt unsern Vogel beschreibt und abbildet, sagt, dass der Kafferadler sich zumeist von Aas zu nähren scheine und einen unerträglichen Geruch von sich gebe, während ihn Verreaux auch als Fischfresser kennen gelernt hat. [|Süd-Afrika; Cap-Colonie: Le Vaill., Layard, Verreaux ete.] Gen. Haliaötos, Savign. (Cuncuma, Hodgs. — Pontoaötos, Kaup.) * Nr. 31. Haliaetos albieilla. Falco albieilla, L. — F. albicaudus, ossifragus et melanaetos, Gm. — Aquila albicilla, Pall. — Haliaötos funereus, Brehm, Naum. 1856. Fam. Falconidae. I; Gen, Haliaötos. p. 206. — Haliaetos albieilla, Savign. — Heugl. Syst." Ueb. Nr. 32. — König-Warth. Neott. Stud. Nr. 6. — Schleg. Cat. Aquil. p. 11. — Bp. Consp. I. p. 15. — Naum. I. 1. p. 35. — v. Pelz. Geier u. Falken p. 4. — Deser. de l’Eg. p. 255. — Heugl. Peterm. Geogr. Mitth. 1861. p. 311. Arabisch: Ogdb u. Schometah („lie — UL auch ıb_) Collo antico et gastraeo ex fulvescente cano-albicantibus; capite et cervice pallidioribus; tergaeo ex fulvescente pallide-cano; rectrieibus albidis, partim colore fulvescente-fumoso pallide adspersis; rostro cero- mate et pedibus flavis; iride pallide margaritacea ; long. tot. 30%. — rostr. a fr. vix 2! — al. 20—21%, — caud. 9%, — tars. 37.6 7% Der weissschwänzige Seeadler Egyptens kann vielleicht als be- sondere, kleinere klimatische Varietät zu betrachten sein. Er lebt nach unsern Erfahrungen als Standvogel um die La- gunen Unteregyptens, namentlich auf dem Mazalah-See. Gewöhnlich sieht man ihn paarweise, auch zur Winterszeit, wo übrigens die Zahl dieser kühnen Räuber vielleicht durch nordische Gäste vermehrt wird. Er ist ein kräftiger Bursche, dem es auch nicht an der nö- thigen Gewandtheit fehlt, seine einmal ausersehene Beute sicher zu erhaschen. Der Seeadler stösst auf grosse Fische, doch glaube ich, dass er Sumpf- und Wassergeflügel jeder andern Nahrung vorzieht. Morgens sieht man ihn häufig mit gesträubtem Gefieder auf erhabe- nen Stellen und Pflöcken sitzen; zuweilen stösst er seine eigenthüm- lich kreischende Stimme aus, auf welches Zeichen ein Gefährte ant- wortet. Dem Flussadler soll der Seeadler öfter seine Beute abjagen. In den weitläufigen Rohrwäldern um die Behereh (Manzalah-See und seine Umgebung) baut unser Vogel im März seinen grossen Horst. Hier fehlt es ihm häufig an tauglichen Bäumen, er nimmt daher zum Schilf seine Zuflucht. In den hohen, dichtesten und undurchdringlich- sten Partien knickt er auf einer klaftergrossen Fläche die Rohrstängel zusammen, bis sie eine feste Unterlage für den eigentlichen Horst bilden, der nur wenige Fusse über der Wasserfläche steht und durch über- hängende Halmen vor Gefahr ziemlich sicher ist. Ein sehr grosses und flaches Nest stand auf dem Gipfel mehrerer 2—3 Fuss hoher Akazien- Büsche, welche eine niedrige Düne beschatteten. Wir erhielten ein Gelege mit zwei fast unbebrüteten Eiern; sie sind stumpf eigestaltig von 2°. 7‘ Länge auf 2”. 1‘ Dicke, etwas rauhschaalig, schmutzig blaugrünlich-weiss mit einzelnen verwaschenen braunen Flecken und auf verschiedenen Stellen fein dunkelbraun getüpfelt. Am Rothen Meer und eigentlichen Nil habe ich den Seeadler niemals begegnet. Brehm spricht von ein paar Seeadlern am Blauen Fluss (Cab. Journ. 1857. p. 222); wahrscheinlich meint er damit den Singadler. [Algerien: Schlegel. — Europa; Island. — Grönland. — Nord- Asien bis Japan.] Fam, Falconidae. u — Gen. Haliaötos, Nr. 32. Haliaetos vocifer. Falco vocifer, Daud. — Pontaetos vocifer, Kaup. — Cuncuma vocifer, G. R. Gray. — Haliaetos vocifer, Cuv. — H. clamans, L. Brehm. — Le Vaill. Afr. pl. 4 — Hartl. W. Afr. Nr. 17. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 21, — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 33. — Antin. Cat. p. 10. — Vierth. Naum. II. p. 35. — Brehm, Cab. Journ. I. p. 199. — Id. Naum. 1856. p. 207. — Vierth. Naum. 1852. 1. p. 36. (Lebensw.) — Hartm. Cab. Journ. 1864, p. 234. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 66. — Bp. Consp. I. p. 15. — Schleg. Cat. Aquil. p. 16. — v. Pelz. Geier u. Falken p. 6. — Brehm, Thierl. III. p. 480. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 8; 1864. p. 242 Not. — A. Brehm, Naum. 1856. p- 207. — Livingston, Miss. Trav. p. 240. — Gurney, Ibis 1859. p. 238. — Id. 1862. p. 36. — Kirk, Ibis 1864. p. 315. — Layard, S. Afr. Nr. 21. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 38. Arabisch: Abu Toq u. El Fagir. (3 .b_| — |) Capite, collo, interscapulio, peetore, rectrieibus niveis; abdo- mine, hypochondriis, tibialibus et subcaudalibus minoribus laete castaneis; remigibus, teetrieibus alae, tertiariis, uropygio et supra- caudalibus fusco-nigris; remigibus infra magis canis; subcaudalibus majoribus niveis; rostro plumbeo-corneo, dimidio basali mandibulae, ceromate, loris et periophthalmiis pedibusque flavis; iride pallide flava. — long. tot. 23—24. — rostr. a fr. 1%. 102%. — al. 17”. 10° —18”. — caud. 7—8”. — tars. 3”. Sehr abweichend ist das Jugendkleid des Singadlers, welches Finsch, Hartlaub und Brehm ausführlich beschreiben. Der östliche Vogel ist nach meinen und Brehm’s Untersuchungen durchschnittlich etwas kleiner als der westliche und südliche. Wir kennen den Singadler als Bewohner des obern Nilgebiets. Vom südlichen Nubien an findet er sich längs des Weissen und Blauen Flusses, am Atbara, Tana-See, ja selbst an kleinen, oft halbvertrock- neten Regenbetten, vorausgesetzt dass sie mit Hochholz eingesäumt sind. Ein alter Singadler im dichten, hochgrünen Laubdach einer Ta- marhinde oder eines Suntbaumes bietet wirklich ein poetisches Bild. Er lebt meist paarweise, man trifft jedoch in kleinen Bezirken oft ınehrere Familien beisammen, welche sich gegenseitig wenig zu be- lästigen scheinen. Am Meer traf ich den Singadler niemals an, während ihn Le Vaillant in Süd-Afrika vorzüglich die Mündungen der grossen Flüsse und den Meeresstrand bewohnen lässt und ausdrücklich erklärt, er habe ihn nirgends im Innern des Fest- Fam. Falconidae. u al Gen. Pan lands gesehen. Die Nahrung besteht vorzüglich in Fischen, auf die der Vogel stösst, ganz wie der Flussadler, dann in Eidechsen, viel- leicht auch Schlangen und Fröschen, nach Brehm geht er sogar an Aas. Eingeborene erzählten Dr. Hartmann, dass der Vogel Am- pullarien und Etherien aus dem Wasser hole und auf Felsen zer- schelle! Am Kosangafluss haben wir gesehen, wie der Singadler sich schreiend auf einen andern Raubvogel warf und ihm einen Fisch abjagte. Ich glaube, dass der Beraubte ein Fischgeier (Gypohieraz angolensis) war. Le Vaillant hat Knochenreste von Antilopen auf den Plätzen gefunden, wo der Vocifer seine Mahlzeiten zu halten pflegt. Dieser zeichnet sich durch Kühnheit und äusserst lebhaftes Naturel aus. Die Paarung scheint in die Monate Februar und März zu fallen. Zu jener Zeit hört man am häufigsten den allerdings etwas singenden Ruf der Männchen durch den Urwald hallen. Da- bei bewegt er den Kopf heftig auf und nieder und wirft densel- ben zuweilen ganz in den Nacken zurück. Nach Antinori begatten sich die Singadler im Flug; sie verfolgen sich — wie ich selbst oft A gesehen habe — raufend und spielend sowohl durch dichtes Astwerk der Bäume als hoch in der Luft, stürzen sich plötzlich fast auf die Wasserfläche herab und kollern dann eine Zeit lang niedrig über einander hin, bis sie sich wieder erheben, um auf's Neue ihre Rau- fereien zu beginnen. [Ost-, Süd- und West-Afrika. — Madagaskar?] Gen. Pandion, Savign. (Ichthyaötos, Lafresn. — Polioatos, Kaup.) Nr. 33. Pandion haliaötus. Falco haliaötus, Lin. — Pandion fluvialis, Savign. — P. haliaetos, alticeps, planiceps, albigularis, minor et fasciatus, Brehm, Vogelf. p. 12, — Gould, Eur. pl. 12. — Naum. t. 16. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 22. — Heugl. 8. Ueb. Nr. 34. — Hartl. W. Afr. Nr. 16. — Vierth. Naum. I. 1. — A. Brehm, Naum. 1856. p. 209. — Id. Habesch p. 253. — Heugl. Faun, Roth. Meer Nr. 11. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 384. — v. Pelz. Geier u. Falken II. p. 1. — Schleg. Cat. Ag. p. 22. — Gurney et Ayres, Ibis I. p. 239. — Bp. Consp. I. p. 16. — Selater, Coll. Zambesi, Sp. Nr. 6. — Deser. de l’Eg. Vol. 23. p. 272. — Layard, 8. Afr. Nr. 20. — Hartl. et Finsch, 0. Afr. p. 40. — Schleg. Cat. Aquil. p. 20. — H. vocifer, Bolle, Cab. Journ. 1856. p. 19. — v. König-Warth. Neott. Stud. Arabisch: El Mansuür I ai '), nach der Descript. de l’Eg. Nasuri (asL) — Bei den Fischern des Rothen Meeres Ketaf (‚sLS). Fam. Faleonidae. ua N Gen, Pandion. Dem Fischadler begegnet man im Winter längs des Nils, süd- wärts bis zum Kir und Gazellenfluss, häufiger ist er im Delta, aber auch hier wohl nicht Standvogel, längs des Rothen Meers und der Somali-Küste dagegen das ganze Jahr über. Jedes Paar hat übri- gens seinen gewissen Bezirk inne, in welchem es auch sein Brut- geschäft verrichtet; dies geschieht im Golf von Suez zwischen Fe- bruar und April, südlich vom Wendekreis mit Beginn der Sommer- regenzeit, an der Somali-Küste fanden wir die Eier im Oktober. Der Horst, welcher sicherlich durch viele Jahre benützt wird, steht gewöhnlich auf der Erde, meist auf einem erhabenen Platz auf Klippen, ferner auf Mimosenbüschen, @ondel- und Schora-Bäumen, mehrere fanden wir auf den Dächern alter Cisternen, einen auf den Ruinen von Debir und einen andern auf dem fast platten Dach einer verlassenen Fischerhütte. Er ist sehr solid gebaut und besteht aus ziemlich starken Aesten und Zweigen, dazwischen häufig Seetang und Fischgräte. Am Fusse eines solchen Nestes fand ich die Haut einer grossen Schlange; die Unterlage dient nicht selten kleineren Vögeln zur Behausung, namentlich dem Lanius lahtora, der hier ungestört sein Brutgeschäft verrichtet. Die Form des Horstes ist meist ziemlich regelmässig cylindrisch oder schwach konisch, oben platt mit geringer Vertiefung in der Mitte; die 2 Eier gleichen sehr den europäischen, sind aber merklich kleiner und intensiver gefärbt. Zur Paarungszeit namentlich hört man oft das Geschrei der Alten, aber auch sonst halten d und © treu zusammen. Da der Fischadler auf dem Rothen Meer keiner Art von Verfolgung ausgesetzt ist, zeigt er sich im Allgemeinen gar nicht scheu und argwöhnisch. Auch hier fängt er oft Fische, die ihm an Gewicht wenig nachstehen können. In den Vormittagsstunden zieht er über seichten, ruhigen Stellen hin, um eine Beute zu erspähen, und stürzt sich aus hoher Luft, nachdem er oft eine Zeit lang ruhig über seinem Ziel geschwebt hat, plötzlich auf den Seespiegel herab, dass das Wasser hoch auf- spritzt, taucht ganz unter, erhebt dann zuerst einen, dann den andern Flügel und gewinnt, nachdem er das Wasser abgeschüttelt, wieder den Flug; dann geht es niedrig, so dass er die Wogen oft streift, dem Horst oder einer benachbarten Klippe zu, wo der Fang alsbald verzehrt wird. Nach genossener Mahlzeit hält der Flussadler eine lange Siesta; in den kühlern Nachmittagsstunden zieht er wieder auf Raub aus und erscheint regelmässig mit der Dämmerung auf seinem Nachtstand. |Ueber ganz Afrika verbreitet; — nicht auf Madagascar beob- achtet. — Europa. — Asien, Japan, Sunda-Inseln. — Australien. — Nord-Amerika.] Fam. Falconidae. eng Gen, Spizaetos, / Gen. Spizaetos, Vieill. (Plumipeda, Flem. — Spizastur, Less. — Limnaötus, Vig. — Nisaötos, Hodgs. — Lophaötos et Pternura, Kaup.) Nr. 34. Spizaetos oceipitalis. Falco oceipitalis, Daud. — Lophaetos oceipitalis, Kaup. — Spizaetos oceipitalis, Vieill. — Le Vaill. Afr. pl. 2. — Schleg. Cat. Astur. p. 1. — Falco senegalensis, Daud. — Morphnus oceipitalis, Cuv. — Bp. Consp. I, p. 28. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 98. — Id. Madag. p. 16. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 50. — Schleg. et Pollen, Madag. p. 35. — Layard, 8. Afr. Nr. 16. — Hartl. W. Afr. Nr. 11. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 17. — Hengl. Syst. Ueb. Nr. 24. — Sund. Oefvers. 1850. p. 132. — Vierth. Naum. I. p. 12. — Brehm, Naum. 1856. p. 194. — Antin. Cat. p. 16. — Heugl. in Cab. Journ. 1861. p. 427. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 65. — v. Pelz. Geier u. Falk, p. 42. — Sclat. Coll. Diekins. Ibis 1864. Nr. 3. Nitide umbrino-nigricans nıtore nonnullo purpurascente; abdomine purius nigro; eristae plumis angustatis et valde elongatis; remigibus basi niveis, apicem versus fusco-nigricantibus, hine nigro fasciatis; secundariis fuseis, intus basin versus albidis, partibus albidis cane adspersis, apice et fasciis 2—8 nigro-fuscis; subalaribus fusco-nigrican- tibus basi albis; margine alari alba; tibialibus partim sordide albis, nigro-fusco striolatis; reetricum fusco-nigricantium basi alba et fas- ciis 3—4 einerascente-albidis; rostro plumbeo, apice nigro; iride fulva; ceromate, angulo oris pedibusque flavis. — long. tot. 20%. — rostr. a fr. 1”. 61a. — al. 1414”. 6%. — tars. 3!ja’. — caud. 71.2. — caud. alae apicem superante 2”. 3°. Sundevall unterscheidet mit Recht den nördlichen Haubenadler als Rasse vom südlichen. Ersterer zeigt dunklere Färbung, grössern Schnabel, kürzere Flügel und Tarsen; auch finde ich, dass die dunkle Schwanzspitze beim südlichen Vogel fast doppelt so breit erscheint, als beim nördlichen. Ich halte den Haubenadler für Strich- oder Zugvogel in Nord- Ost-Afrika. Wir beobachteten ihn im abessinischen Hochland einmal im April, bei Keren, in Ost Senar und am Blauen und Weissen Nil häufig zwischen September und Februar. Er liebt die Waldregion, coupirtes Terrain und namentlich Regenbetten mit Hochholz bestan- den. Der Flug ist habichtartig; häufig bäumt der Vogel auf dürren Aesten von riesigen Adansonien und Kigelien, oft mit gesträubtem Fam, Falconidae. un == Gen. Spizaötos, Gefieder und eigenthümlich nach vorn gerichteter, vom Wind be- wegter Haube. Die Nahrung besteht in kleinen Säugethieren, Vögeln und Reptilien, auch fanden wir Fischreste im Magen und vermuthen, dass der Haubenadler selbst Frösche fängt; nach Le Vaillant geht er im Nothfalle an Aas, was ich auch bestätigt fand, indem ich ihn hier und da regelmässig, wie die Raben, auf Hochbäumen in der Nähe von Schlachtbänken auf Fleischabfälle lauern und Knochen abfleischen sah. [Madagasec.: Pollen. — Zambesi: Dickinson. — Süd- u. West-Afrika. | * Nr, 85. Spiza&tos spilogaster. Aquila ducalis, Mus. Berol. (?) — Spizaetos spilogaster, Dubus. — Bp. Rev. Zool. 1850. p. 487. — Aquila zonura et Spizaetos zonurus, v. Müll. Naum. 1850. p. 27. — Id. Beiträge t. 1. — Spizaetos leucostigma, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 25. — Schleg. Cat. Ast. p. 12. — A. Bonellü, Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 205; 1854. p. 350; 1856. p. 480. — Heugl. ibid. 1861. p. 193. — Spizaetos Ayresi, Gurney, Ibis 1862. p. 149. pl. 4 (jun.). — Selat. Coll. Dickins. (Ibis 1864) Nr. 3. — v. Pelz. Geier u. Falk. I. p. 41. — Brehm, Habesch, p- 206. spec. 9. (?) — Hartl. et Finsch, O. Afr. p.48. — Layard, 8. Afr. Nr. 14. Supra saturate atro-fuscus, nitore nonnullo purpurascente, plumis in basi albis, dimidio obtecto maculis majoribus, rotundatis,.oppositis, albis; gastraeo pure albo, colli, pectoris lateribus hypochondriisgue conspicue fusco-nigricante-striatis; remigibus fuliginoso-cinereis, intus basin versus albis, apice late fusco-nigris, eodem colore obsoletius fasciatis et notatis; rectricibus supra fuscescente-cinereis, infra et in margine apicali albidis, fasciis obsoletis 4—5, fuscis, fascia api- cali 2‘ poll. lata, fusco-nigrieante; uropygio et supracaudalibus dorso concoloribus, albo-squamatis variisque; fronte et stria super- ciliari obsolete-albidis; subalaribus albis, saturate et conspiceue fusco- striatis et squamatis; margine alari alba; rostro coerulescente et fusco- eorneo, mandibulae basi flavicante; ceromate, iride et pedibus laete flavis; unguibus corneo-nigris; long. tot. 20—24”. — rostr. a fr. 1”. 6— 17%. — al. 17. 5%. 6% — 1%. 5%. 4%. — caud. 10-11”. — tars. 3. 13”. 5. — angue hallueis 1”. 4“, Die weissen Flecken der Federn des Mantels meist ganz ver- deckt und nur auf der Innenfahne der Schulterdeckfedern oder Schwingen dritter Ordnung etwas sichtbar; bei jüngern Vögeln auch Fam. Falconidae, —. Be Gen. Spizaetos. auf Mantel und Hinterhals; bei letztern sind die#lanzettförmigen Schaftstriche der Unterseite mehr ausgebreitet, selbst auf Kinn, Hosen und Unterschwanzdeckfedern, hier jedoch auf feinere Schaftstreifen reduzirt, welche sich von der rostgelblich angehauchten Grundfarbe wenig abheben. Das Jugendkleid zeigt viel Analoges mit demjeni- gen des Hühnerhabichts; Oberkopf und Hinterhals sind bräunlich gelb, oft roströthlich überlaufen, mit breiten, scharfen, braunschwarzen Schaftstrichen; Rücken und Flügeldeckfedern mehr graubraun, mit violettem oder kupferrothem Glanz; Unterseite schmutzig weiss ins Rostgelbe oder ganz ockerbräunlichgelb; Mystakalgegend, Kehle und Halsseiten schärfer und deutlicher, die übrige Unterseite weniger intensiv braunschwarz gestrichelt; Weichen zuweilen umbrabraun ; die obern Schwanzdeckfedern von derselben Farbe, an der Basis aber weiss, auf der Aussenfahne leicht rostfarb überlaufen und mit schwärzlichen Schaften; Steuerfedern oben rauchgrau mit $—9 dun- keln Binden, weisslichem Spitzrand und hellen Federschaften. Drei von mir untersuchte junge Vögel dieser Art haben auffallend kurze Schwingen; 1’. 2. — 1’. 2”. 9” und 1’. 3'je“. — Bei Jungen ist die Iris hell braungelb. Das Auge dieses Raubvogels ist sehr gross, die Fänge lang und stark, Zehen und Krallen sehr kräftig, letztere fast halbkreisförmig gebogen; die Schwingen ziemlich kurz und spitzig; die vierte Schwinge die längste, die fünf äussersten auf der Innenfahne, die zweite bis fünfte auf der Aussenfahne verengt; die Binden der Schwungfedern auf der Aussenfahne wenig deutlich ausgesprochen; Schwanz lang, etwas gerundet. Dieser stattliche Raubvogel kommt einzeln und paarweise im wärmeren tropischen Nordost-Afrika vor; er ist übrigens nirgends häufig und von uns am obern Mareb bei Gundet, in Hamedo in der Provinz Tigri6, am Westabfall des abessinischen Hochlandes bei Wohni und in @alabat, in Ost-Senar bei Doka und endlich am Blauen Nil, nordwestwärts bis gegen Ohartum bemerkt worden, und zwar in den Monaten April, Mai, September und November, nicht aber während der eigentlichen Winterzeit. Er 2eigt sich gewöhnlich scheu und misstrauisch, bäumt auf hohen dürren Aesten, bei herannahender Gefahr dagegen in be- laubten Kronen und dornisen Gipfeln, dann flüchtet der Habicht- adler aber meist nicht weit, sondern lässt sich bald wieder nieder, um seinen Verfolger von einer gedeckten Stelle aus zu beobach- ten. Im Magen fanden wir Ratten, Eichhörnchen und Reste von grössern Vögeln, er stellt aber offenbar auch Reptilien und Fröschen nach. Sein Lieblingsaufenthalt ist Steppenland mit Hochgras und isolirten Hochbäumen, auch längs mit Baumschlag eingesäumten Regenbetten und Bächen haben wir ihn begegnet; seltener an Ge- hängen und in der eigentlichen Waldregion. Die von J. W. v. Müller beschriebenen und abgebildeten Exemplare dieser Art stammen aus einer Schimper’schen Sammlung vom Mareb. Fam. Falconidae., an Gen. Astur. [Süd-Afrika; Zondags-River: Krebs. — Cap-Stadt: Layard. — Mozambique: Peters. Mogamero und Chibisa: Dickenson. 3 " * Nr. 36. Spiza&tos bellicosus? Heugl. Syst. Teb. Nr. 26. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 427. Nr. 17. — Brehm, Thierl. II. p. 462. Wir begegneten einmal während der Regenzeit im Bogos-Lande einem Raubvogel von ganz aussergewöhnlicher Grösse mit ungemein starkem Schnabel und weisslichem, theilweise dunkel gebändertem Unterleib, der wohl zu Spizaetos bellicosus oder einer nächst ver- wandten Art gehörte. Leider konnte das mächtige Thier, das auf dem dürren Ast einer Adansonie gebäumt hatte, nicht erlegt werden. Auch Brehm sah einen ähnlichen Vogel in derselben Ge- gend. Nach einer schon im Jahr 1851 niedergeschriebenen Notiz meines Tagbuches steht im kleinen Naturalienkabinet der medizini- schen Schule zu @asrel Ain bei Cairo ein als Spizaetos bellicosus bezeichneter Falke, angeblich aus Nubien stammend. Er kam viel- leicht durch eine der Nil-Expeditionen Mehemed Al’’s dahin. Ob derselbe wirklich der genannten Art angehöre, kann ich mich nicht mehr entsinnen. Gen. Astur, Lac£p. (Daedalion, Savign. — Leucospiza et Lophospiza, Kaup.) Nr. 37. Astur palumbarius. Falco palumbarius et gentilis, Lin. — Falco gallinarius, Gm. — Astur palumbarius, Bechst. — A. paradoxus, Chr. L. Brehm. — Aceipiter astur, Pall. — Schleg. Cat. Astur. p. 17. — Bp. Consp. I. p. 31. — Pl. enl. 418. 423. 461. — Gould, Eur. t. 17. — Naum. t. 17. 18. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 38. — Descer. de !’Eg. Vol. 23. p. 267. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 61. Nach Rüppell und Savigny einzeln in Egypten. Von mir nie eingesammelt; gelegentlich einer Falkenbeize sah ich dort den Ha- bicht in gezähmtem Zustand, er eignete sich gut zur Jagd auf Wasservögel, aber ich konnte nicht mit Sicherheit erfahren, ob das betreffende Individuum in Egypten eingefangen oder importirt wor- den war. [Algerien. — Europa mit Ausnahme von Island und Lappland. — Im gemässigten und nördlichen Asien, ostwärts bis Kamtschatka.] Fam. Falconidae, —a A Gen. Astur, * Nr. 38. Astur melanoleucus. Astur melanoleucus, A. Smith, S. Afr. Quart. Journ. I. p. 229. — Id. Ill. S. Afr. Zool. Birds, pl. 18. — Astur Smithü, Kaup, Isis 1847. p. 196. — A. Temmincki, Pel, Hartl. Cab. Journ. 1855. p. 353. — Hartl. W. Afr. Nr. 27 et p. 269. — Bp. Consp. I. p. 31. — Schleg. Cat. Astur. p. 15 not. et Nisus Verreauzxi, Schleg. ibid. p. 37. — Layard, S. Afr. Nr. 39. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 292. — Astur leucomelas, Pr. Würtemb. Icon, inedit. t. (12) 29. — Falco apoxypterus, Licht. (adult.) — F. hypoxanthus, Licht. (Mus. Berol.) Notaeo fuscescente-atro; pectoris lateribus, hypochondriis et tibialibus purius nigris, his partim maculis tum subtriquetris tum subrotundatis albis notatis; subalaribus albis, nigro-variis; remigibus cano-fuseis, pogonio interno partim albo-fasciatis, albedine fuscescente- cano adspersa; gastraeo reliquo albo; rectricibus fusco-nigricantibus, fasciis 5—6, parum distinctis, pallidioribus; rostro nigricante corneo; angulo oris, ceromate et pedibus flavis; iride aut rubra aut flava; long. tot. circa 17! — rostr. a fr. 1”. — al. 10a —11”. — caud. 8”. 49%, 97, — tars. 2%. 8—10°%. 9: Similis praecedenti, multo major, gastraei lateribus et braceis guttatim albo-variis; long. tot. eirca 21”. — al. 12% — caud. gu Ba — are. 9, Ka erostr.'a Ir. 2ER 2ER Var. nigricans: „Capite, collo, humeris, pectore abdomineque nigro-brunneis; dorso brunneo; remigibus primariis secundariisque brunneis, pogonüs internis albo-fasciatis; cauda supra brunnea, griseo-tineta et fasciis quinque nigro-brunneis notata; rostro brunneo, flavo-maculato; pedibus viridi-favis, unguibus brunneis“: Smith 1. c. In dem zuletzt nach Smith beschriebenen Kleid kennen wir diesen Habicht nicht. Bei einem ältern Vogel des Berliner Museums sind die Kehlfedern weiss mit schwärzlichen Schaften; die untern Schwanzdeckfedern ebenfalls weiss, nach der Spitze zu schwärzlich. Ein als @ bestimmter jüngerer Vogel des Stuttgarter Museums (der aber sicherlich ein d ist, während ein altes @ dort als d bezeichnet wird) hat lebhaft braungelbliche Unterseite mit deutlichen, ziemlich breiten, schwärzlichen Schaftstrichen; die Hosen mehr rostfarb angelaufen ; Oberseite rauchbräunlichschwarz, auf Scheitel und Nacken mit leb- haft bräunlichgelben Federrändern; Mantelfedern an der Spitze ver- Fam, Falconidae, E Gen. Astur, waschen hellbräunlichgelb gesäumt; Oberschwanzdeckfedern fast rost- farb; Schwanz mit 5—6 helleren Binden, die nach oben schärfer begränzt sind durch einen verwaschenen, schmutzig weisslichen Saum. — Layard beschreibt diese Art wie folgt: „the S in throughout of a rich brown-black; the chin and vent are white, with streaks and blotches of the prevailing colour. L. 18°; wings 11”. 5°; tail. 91. — The @ resembles the d on the upper side, but below she is white, blotched with the prevailing colour on the sides of the chest; two large patches of the same are over the head of thigh-bone, the thighs themselves being of the same colour, mottled with white. Her leugth is 21's’; wing 13” 9; tail. 12” (engl. Maass). Diese Art scheint wirklich sehr zu variiren; das Weibchen ist um wohl !/s grösser als das Männchen. Der etwas gerundete Schwanz wird bis zur Hälfte von den Flügeln bedeckt; die vierte oder fünfte Schwinge sind die längsten. Herzog Paul Wilhelm von Würtemberg erlegte ein Männchen dieser überhaupt seltenen Habicht-Art im Jahr 1840 in Dar el-Bert im südlichsten Fazogl; sonst ist mir kein Beispiel ihres Vorkom- mens in Nordost-Afrika bekannt. Nach gefälliger Mittheilung Pollen’s und Schlegel’s ist Nisus Verreauxü des Leydner Museums identisch mit A. melanoleucus. |West-Afrika; Rio Boutry: Pel. — Süd-Afrika: Smith, Layard, Verreaux etc. a) Melierax, G. R. Gray. Nr. 39. Astur polyzonus. Falco (Nisus) polyzonus, Rüpp. N. W. t. 15. — Melierax polyzonus, id. Syst. Ueb. Nr. 43. — Astur polyzonus, Schleg. Cat. Mus. Pays-bas, Astur. p. 21. — A. musicus, Horsf. et Moore. — Melierax cantans, Kaup. — Des Murs, Pl. p. 61. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 90. — Bp. Consp. I. p. 34. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 70 et 163. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 62. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 18. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 430. — Brehm, Habesch, p. 258. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 463. — Antin. Cat. p. 16. — Sclat. Contrib. 1852. p. 124. — Id. Ibis 1860. p. 243. — Strickl. Pro- ceed. Z. Soc. 1852. p. 215. Arabisch Sagr Schikl: Hartm. — Somalisch Hatkaadak: Speke. Saturate cinereus; pileo, genis, humeris, interscapulio obscurio- ribus; supracaudalibus et abdomine ex albo cinereoque stricte fascio- latis; alis extus gracillime albo- et einereo-fasciolatis et vermiculatis; remigibus extimis atris, pogonio externo cinereo-lavatis, interno basin Fam, Falconidae. = Gen. Astur, versus in fundo albido gracillime cane-adspersis; remigibus secun- dariis apice late albo-limbatis; subalaribus albis, delicate fasciatim cano-sagittatis; rectrieibus lateralibus albis, partim eane adspersis, fasciis 3 nigricantibus, reliquis nigricantibus, basi et apice albis, fasciis 2—5 vix distinctis, pallidis; rostro corneo-nigro, basi man- dibulae ceromate pedibusque mineis; iride pallide umbrina; long. tot. 1°. 5%. — al. 10% 9-11”. 3% — tars. 2%. 8%. — caud. 7% bis 8”. 6°. — rostr. a fr. 1”. Brehm gibt (wohl für das 9?) ziemlich beträchtlichere Maasse. Ein Exemplar zeigt die längsten mittleren Oberschwanzdeck- federn auch rein weiss, wie der nahe verwandte Asitur musicus von Süd-Afrika, von dem sich unser Vogel durch etwas geringere Grössen- verhältnisse, abweichende Färbung der Weichtheile, etwas hellern Kopf und Hals, feinere Querstreifung der Unterseite und namentlich durch die graulichweissen, fein graugebänderten Oberschwanzdeck- federn (die bei A. musicus grossentheils rein weiss sind) spezifisch unterscheidet. — Zügel und Wangengegend sind oft roströthlich überlaufen. Der jüngere Vogel ist graugelblich ins Fahlbraune, die Federn obenher fahlgelblich bis hellrostfarb gesäumt; die Kehle weisslich, fein schwärzlichbraun gestrichelt; Unterleib und obere wie untere Schwanzdeckfedern weiss, rostbräunlich gebändert; der Schwanz graubraun mit 6 dunklern rauchbraunen Binden; Schwingen innen weiss, mit 3—4 sehr deutlichen schwärzlichen Querstreifen; Schnabel hornschwarz, an der Basis bläulich; Wachshaut olivengrün; Iris fahl- bräunlich; Füsse gelblich menningfarb. Der östliche Singhabicht bewohnt vorzüglich die Regionen der tropischen nordöstlichen Regengränze, also das südliche Nubien vom 19.° N. Br. an, Takah, Senar und Kordofan; in den Bogos-Ländern und in Habesch lebt er noch auf 5000 bis S000 Fuss Meereshöhe, Speke erlegte ihn in den Somali-Ländern, Hemprich und Ehrenberg in Arabien. Während dieser Raubvogel in Ost-Sudan zu den häu- figen Erscheinungen gehört, tritt er am obern Weissen Nil nur sehr einzeln auf. Er wandert nicht und lebt fast immer paarweise, be- schränkt sich auf kleine Distrikte in der Waldregion, den Niede- rungen der Steppe, welche Baumgruppen enthalten, längs der Ge- wässer, ja selbst um Dörfer und Gärten. Er gehört zu den trägsten und unbeholfensten Vertretern der Habichte und zeigt sich meist nicht scheu, oft sogar dumm dreist. Seine Nahrung bilden vorzüg- lich die kaltblütigen Wirbelthiere, als kleine Schlangen, Eidechsen, Frösche, auch fanden wir Heuschrecken, seltener Mäuse und Vögel in seinem Magen. Diese werden nicht in gewandtem Flug, sondern meist bussardartig auf der Lauer gefangen. Stundenlang sitzt der Fam, Falconidae. = 3 ze Gen. Astur. Singhabicht auf Palmen, ja selbst auf niedrigen Büschen und lässt zur Paarungszeit, die in den Anfang der Sommerregen fällt, einen sonderbar gedehnten, pfeifend-singenden Ruf hören, der offenbar mit grosser Anstrengung hervorgebracht wird. Wir haben je nach der Lokalität den Vogel zwischen den Monaten August und Oktober an den Horsten getroffen, welche hoch auf dichtbelaubten Bäumen angebracht sind und aus dürren Aesten bestehen; doch erhielten wir auch im September schon flügge Junge. Der Flug des Singhabichts ist ganz seinem sonstigen Wesen entsprechend, meist niedrig, kurz, träge, zuweilen für kleine Strecken schwimmend; nie sahen wir ihn eigentlich hoch in den Lüften kreisen. [Senegal: Mus. Lugd.| * Nr, 392. Astur metabates. Melierax metabates, Heugl. Ibis 1861. p. 72. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 100. Similis praecedenti, ex toto obscurius tinetus; rectricibus late- ralibus fasciis 4—6 nigricantibus; pedibus et ceromate flavis; long. tot. circa 16%. — rostr. a fr. 1%. 21%. — al. 12% 1%. — ecaud. 77, 2—5°, — tars. 2”. 11%. — halluce c. w 1%. 4—5'. Die Füsse scheinen kräftiger, die Zehen länger als bei Astur polyzonus; der Schnabel stärker und höher; die Augengegend ist nicht dunkler gefärbt als der Scheitel; im Uebrigen die Farbe tiefer rauchgrau, vorzüglich auf Brust und Vorderhals; die Deck- federn auf der Aussenseite des Flügels längs des Metacarpus dunkel- grau und nicht weiss gewellt; die Querstreifung am Unterleib und auf den obern und untern Schwanzdeckfedern breit und intensiv. In Bezug auf Farbenvertheilung ist die Zeichnung der Oberschwanz- deckfedern wie bei A. polyzonus; auf der Aussenfahne der ersten Steuerfeder zeigen sich 5—6 schwärzliche deutliche Binden, auf der dritten noch 4—5 weisse, graugesprenkelte (ohne die weit schmälere weisse Spitze). Hinterzehe mit Nagel um mehr als 2°“ länger, als beim Singhabicht. Ich erhielt nur ein einziges Individuum dieser vorläufig noch zweifelhaften Art vom obern Bahr el abiad; es ist als d bezeichnet. Im Allgemeinen ähnlich gefärbt ist Melierax poliopterus, Cab. aus Ost-Afrika. Cab. Coll. v. d. Decken, p. 40 und Hartl. et Finsch, O. Afr. p.. 92. Fam. Falconidae. zer oe, Gen. Astur. b) Asturinula, Hartl. et Finsch, 0. Afr. p. 59. * Nr. 40. Astur monogrammicus. Falco monogrammieus, Temm. pl. col. 314. — Astur monogrammicus, Schleg. Cat. Astur. p. 24. — Micronisus monogrammieus, Gray. — Kaupi- falco monogrammicus, Bp. — Melierax monogrammicus, Selat. Proceed. 1864. p. 107. — Asturinula monogrammica, Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 59. — Melierax musicus, Hartl. Proceed. 1863. p. 105. — Bp. Consp. I. p. 34. — Swains, W. Afr. pl. 4. — Hartl. W. Afr. Nr. 30. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 100. — Sclat. Ibis 1864. p. 306. — Kirk, Ibis 1864. p. 316. — DeFilip. Rev. Zool. 1853. p. 289. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 65. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 243. Saturate cinereus; pileo et pectore pallidioribus; mento gulaque eircumscripte albis, stria mediana lata nigra; loris albidis; abdo- mine albido delicate nigricante-fasciato; crisso et subcaudalibus albis, his immaculatis, illius plumis partim delicate fuscescente-fascio- latis; uropygio et supracaudalibus minoribus fusco-fumosis, supra- caudalibus majoribus niveis; remigibus primariis nigricantibus, plus minusve cinerascente-lavatis, extima pogonio externo-, omnibus apice conspicue albo-marginatis et intus basin versus serratim colore albo et obsolete nigricante fasciatis; secundariis cinereis, nigricante-fas- ciatis, intus basin versus albis, apice late et conspicue albo-limbatis; tertiariis cinereis, basi albo fasciatis, apice similiter marginatis; sub- alaribus pure albis; recetrieibus nigricantibus, infra pallidioribus, bası fascia angusta mediana limboque apicali albis; rostro ex nigricante plumbeo-corneo, dimidio basali mandibulae, ceromate et periophthal- mjis laete cinnabarinis; pedibus mineis; iride umbrina; long. tot. 11°.“—12”. — rostr. a fr. 10-12. — al. 88% 2%. — tars. er NE end, Q: Vix major. Jun.: Supra sordidius et obscurius fuliginoso-einereus, plumis basin versus purius cinereis; albedine caudae et gastraei sordide et saturate fulvo-lavata. Ein altes Männchen zeigt Spuren einer zweiten weissen Schwanz- binde. — Diese schöne, im Ganzen noch in unsern europäischen Fam, Falconidae, a Gen. Nisus. Sammlungen ziemlich seltene Art erhielt ich vom obern Weissen und Blauen Nil im Monat Januar und erlegte selbst mehrere Exem- plare, eines im April in Qalabat, am Westabfall des abessinischen Hochlandes, drei andere im August und September am Djur und Kosangafluss; Speke sammelte eines in Kazeh ein. Die Iris, welche nach Monteiro orangefarb, nach Speke gelb sein soll, fanden wir immer schön umbrabraun; das Auge selbst ist auffallend gross. Astur monogrammicus hält sich nach unsern Beobachtungen stets auf dicht belaubten Bäumen in der Waldregion und längs der Regen- ströme auf. Wir fanden ihn hier immer nur einzeln und dabei nicht besonders menschenscheu. Er bäumt nicht auf freien Gipfeln und dürren Aesten, sondern gewöhnlich im untern Theil einer dicht belaubten Baumkrone, ziemlich nahe am Stamm. Der Flug dieses ohnedies etwas schwerfällig gebauten Habichts ist nicht sehr gewandt und flüchtig, meist niedrig, gerade und kurz; auch sahen wir ihn nie in die Büsche stossen und Vögel fangen; sein Magen enthielt Baumwanzen, Orthopteren, namentlich Mantis-Arten, Eidechsen und Ratten. In Benehmen und Lebensweise steht er dem Singhabicht zunächst. [West-Afrika; Senegal, Gambia, Bisao, Casamanze; — Pembe: Monteiro. — Ost-Afrika; Mozambique: Pet. — Zambezi u. Schire: Kirk u. Dikenson.] Gen. Nisus, Gessner. (Aceipiter, Briss. — Jerax, Leach. — Hieraspiza et Urospiza, Kaup.) Nr. 41. Nisus fringillarius. Falco nisus, Lin. — Accipiter minor et fringillarius, Gessn. — Frin- gülarius aceipiter, Ray. — Nisus communis, Cuv. — Nisus elegans, frin- gillarum et peregrinus, Brehm, Vogelf. p. 31. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 40. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 69. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 449. — Schleg. Cat. Astur. p. 28. — PI. enl. 412. 467. — Gould, Eur. t. 18. — Naum. V. D. t. 19. 20. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 386. — Descript. de l’Eg. Vol. 23. p. 270. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 77. Arabisch Baschig ( sah). Nach Rüppell häufig in Egypten, Arabien und Kordofan. Wir fanden den Finkensperber ausschliesslich zur Winterszeit in Unter- egypten, wo er in manchen Jahren nicht gerade selten ist und um Gehöfte, in Alleen und Gärten Sperlinge jagt, auch Akazien-Wäldchen v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika, 5 Fam, Falconidae. = 0, = Gen. Nisus. besucht er gern. Nach L. Adams häufiger in Nubien als in Egypten, Brehm fand den Sperber noch in der Gegend von Wadi-Halfa. [Brutvogel auf den Canaren: Bolle. — Im Cat. Loche als Brut- vogel in Algerien mit einer Varietät: Aceipiter nisus major. — Europa. — Asien, ostwärts bis Japan.] . Nr. 42. Nisus rufiventris. Accipiter rufiventris, A. Smith, Il. 8. Afr. Zool. pl. 93. — Falco exilis, Temm. pl. col. 496. — Falco perspicillaris, Rüpp. N. W. t. 18. — Nisus fringillarius rufiventer, Schleg. Cat. Astur. p. 30. — Bp. Consp. 1. p. 82. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 39. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 68. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 287. — Layard, S. Afr. Nr. 43. © Adult.: Supra schistaceo-atra, collo postico magis einereo-lavato; uropygio pallidiore, ceinerascente-fusco; remigibus cano-fuseis, intus basin versus albicantibus, pogonio interno atro fasciatis; tertiariarum basi obtecta maculis majoribus albis guttata; rectrieibus pallide fusco-canis, apicem versus obseurioribus, hine albo marginatis, fas- ciis 4—5 fuscis; mento gulaque albis; genis et gastraeo laete einna- momeo-rufis, immaculatis, illis partim schistaceo-lavatis; crisso et subcaudalibus pure albis; rostri nigricantis basi plumbea; ceromate, periophthalmiis nudis, pedibus flavis; iride igneo-flava; long. tot. vix 13”. = irostr a I SIMWUTZ al. 84.37 audi IEZE 2”. 0,3. — caudae apice remiges superante 2”. 8. 3 Jun.: Supra schistaceo-cinereus; remigibus fuliginoso-fuseis, intus basin versus albicantibus, apice atris, atro-fasciatis; gula al- bida, delicate rufescente-flammulata; genis et gastraeo albidis, hoc lateraliter rufescente-lavato ; collo laterali, gutture, pectore abdomi- neque delicate sagittatim rufo-fasciatis; crisso pallide fumoso-fas- eiato; subeaudalibus pure albis, immaculatis; rectrieibus supra schis- taceo-canis, infra pallidioribus, fasciis 5—6 pallide fuliginoso-atris, in apice albide marginatis; long. tot. 11”. -- rostr. a fr. 8 — al. 74872 ——caud.: 6. — arte, 11°7. Beschreibung eines alten Weibchens und jüngern Männchens, beide im November in Tigri& (Hamedo und Aksum) eingesammelt. Ersteres gleicht vollkommen einem von Rüppell bei Gondar erlesten ‘Weibchen; diese beiden abessinischen rothbäuchigen Sperber weib- Fam. Falconidae, — 61 — \ Gen. Nisus. lichen Geschlechtes stimmen mit dem von A, Smith als d bezeichneten und beschriebenen Vogel (Ill. S. Afr. Z. t. 93. A) überein. Die von mir untersuchten südafrikanischen alten Männchen zeigen Brust und Unterleib mehr rostbraun und hier verwaschene, ziemlich breite, tropfenförmige, gegenständige, weissliche Querstreifung; ein sehr kleines d misst Fl. 7%. 5°. — Schw. 6% — Ein südafrikanisches Weibchen ist ebenso gezeichnet, auf der Kehle mit feinen, schwärz- lichen, rostgelb abschattirten Schaftstrichen. Schlegel hält den rothbäuchigen Sperber für südliche Conspecies des gemeinen Finkensperbers, dem er auch in seinen plastischen Verhältnissen so ziemlich gleicht; charakteristisch für die afrikanische Form bleibt übrigens immer die rostgelbbräunliche Färbung der Unterseite ohne alle Spur von Bänderung, welche in beiden Ge- schlechtern vorzukommen scheint. Ueber Lebensweise dieser in Abessinien sehr selten vorkommen- den Art kann ich keine besondern Mittheilungen machen; der rost- bäuchige Sperber rastet im dichten Laubdach hoher Bäume und stosst gewandt und heftig auf kleine Vögel: Rüppell hat ihn auf der Erde sitzend auf Mäuse lauern sehen. Von Harris auch in Schoa eingesammelt. [Süd-Afrika: Smith, Layard, etc. ete.] Nr. 43. Nisus unduliventer. Falco unduliventer, Rüpp. — N. W. t. 18. 1. — Falco zonarius, Temm. Mus. Pays-bas. — Falco macroscelides, Temm. ibid. — Falco poly- zonus, Temm. (nec Rüpp.) — Nisus polyzonus, Less. — Temm. Pl. col. 374. 420. — Micronisus zonarius, Hartl. W. Afr. Nr. 34. — Astur macrosce- lides, Hartl. W. Afr. Nr. 28. (9 jun.) — Schleg. Cat. Astur. p. 47. — Id. Not. sur les Nisus badius et N. unduliventer, p. 2. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 42. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 70. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 7. — Nisus Tachiro, Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 78 (partim). — Des Murs, Icon. pl. 61. — Tachiro, Le Vaill. Afr. t. 24. (?) — Bp. Consp. I. p. 32. spec. 5. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 78. Supra e schistaceo umbrino-fuscus, pilei et nuchae plumis magis cinerascentibus, basi albis; remigibus late at dilute nigricante- fasciatis, intus basin versus albicantibus; cauda longiuscula, supra dorso eoncolore, subtus albida, late nigricante 4-fasciata; reetrieum pogonüs internis interstitiis 3—4 albis notatis, rectrieibus apice albide marginatis, extima pallida, fasciis obsoletis 7—8 fumoso-fuscescen- tibus; gula fuscescente-albida, pallide fuscescente-fasciolata striaque mediana obsoleta fuscescente instructa; jugulo, peetore epigastrio- Fam. Falconidae, er we Gen, Nisus. que colore albo et rufescente-fusco crebre fasciatis; tibialibus satu- rate rufis, in plerisaue intus albide, extus obsolete fuscescente-fas- ciatis; crisso et subcaudalibus albis, in specim. junioribus scapis- fuscescentibus et plumis passim obsolete fuscescente-fasciolatis; sub- alaribus albidis, irregulariter fuscescente-fasciatis; hypochondriis plus-minusve rufescente lavatis; rostro corneo-nigricante, mandibulae basi plumbea; ceromate, angulo oris, periophthalmiis nudis pedi- busque Navis; iride laete citrea; long. tot. 131g‘. — rostr. a fr. 912 —10?2. — al. 8°— 8. 3%. — caud. 6°a —7”. — tars. 2%. 3% bis 2”. 4. — apice alae 2”. 6°. Die fünfte Schwinge ist die längste, ‚die dritte kürzer als die sechste; die zweite, dritte und vierte innen stark verengt. — Die Querstreifung der Kehle aschgraulich; nach dem Unterleib zu geht die Farbe der Bänderung mehr und mehr ins Rothbraune über; Schwanz etwas gerundet, in seiner Mitte schwach ausgerandet; auf den längern Schulterfedern erscheinen — vornehmlich auf der Innenfahne — mehrere verdeckte, rundliche, weisse Flecken. Beschreibung nach drei im Frühjahr 1862 im Hochland von Begemeder in Central-Abessinien erlegten Vögeln, deren zwei von mir als Weibchen bestimmt wurden, während das dritte nach Versicherung meines Präparators ein Männchen war. Alle drei gleichen sich in Färbung und Grössenverhältnissen ziemlich, nur zeigt ein Exemplar rein weissen, ungefleckten Steiss und Unter- schwanzdeckfedern, während auf den Hosen Spuren einer Quer- streifung auftreten. Wir beobachteten diese ausgezeichneten Sperber nur längs der mit einzelnen Hochbäumen und dichterem Buschwerk bestandenen Ufer eines Wildbaches auf etwa 9000 Fuss Meereshöhe; alle waren ziemlich scheu, stiessen öfter in die Büsche und bäumten im Laubwerk der Baumkronen. Ich halte erwähnte drei Individuen für einjährige Vögel einer und derselben Brut. Sie hatten Mäuse und Ratten im Magen. Ganz gleich gefärbt, jedoch etwas grösser ist das Original- Exemplar von Nisus unduliventer ım Frankfurter Museum, von Rüppell in einem Thal der Provinz Semien erlegt und angeblich ein Männ- chen. Der Flügel misst 8. 7. Ausser besagten 4 Exemplaren scheinen keine Vögel dieser Art aus Abessinien nach Europa gelangt zu sein, sie sind somit jeden- falls dort äusserst selten. Finsch und Hartlaub halten den gebänderten Sperber für iden- tisch mit Nisus Tachiro aus Süd-Afrika, während Schlegel beide spe- zifisch trennt. Ich kann meinen östlichen Nisus unduliventer nur mit einem jungen Tachiro, der als d bezeichnet ist, vergleichen. Letzterer zeigt einen sehr deutlichen dunkeln Mittelstreif auf der Fam. Falconidae. _ 69 Pre Gen. Nisus. Kehle; auf Brust, Unterleib und Unterschwanzdeckfedern ungewöhn- lich breite, lebhaft umbrabraune Querflecken, mehr graubraune Oberseite und ist grösser als die oben beschriebenen Weibchen; nach Schlegel und Hartlaub misst der Flügel des männlichen Tachiro übrigens 7”. 6—7”. 11°. Sehlegel führt als hauptsächlichstes Unterscheidungskennzeichen für Nisus unduliventer von Tachiro geringere Grösse und einfarbig rostrothe Hosen des erstern an; die untern Schwanzdeckfedern sollen in allen Kleidern rein weiss sein. Nach meinen Untersuchnngen passen die angegebenen Färbungsverschiedenheiten übrigens nicht auf alle Individuen von N. unduliventer und es ist somit sehr wahr- scheinlich, dass beide nur eine Art ausmachen. [West-Afrika; Rio Butri und Saccond&: Mus. Lugd. — Süd- Afrika. (?)] * Nr. 44. Nisus minullus. Falco minullus, Daud. ex Le Vaill. — Le Vaill. Ois. Afr. pl. 34. — Sparvius minullus, Vieill. — Nisus minullus, Cuv. — Accipiter minullus, Gray. — Nisus binotatus, minullus et satrapa, Licht. — Accipiter poly- zonoides, Bianc. (nec Smith). Spec. Zool. Mozamb. fasc. XVIII. (1867) t. 3. (jun.) — Nisus Hartlaubi, Verr. (?) — Lesson, Compl. Buff. Ois. VII. p. 106. — Bp. Consp. I. p. 32. — Schleg. Cat. Astur. p. 34. — Strickl. Syn. I. p. 113. — Hartl. W. Afr. Nr. 37 (et Nr. 36 [?]). — Hartl. et Finsch. O. Afr. p. 85. — Layard, S. Afr. Nr. 42. — Smith, Ill. 8. Afr. Zool. Text zu pl. XI. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 67. — Daedalion minullus, Pr. Württ. Coll. Mergenth.” — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 292 (9). — Selat. Ibis 1864. p. 306. — Heugl. Ibis 1861. p. 75. Minimus; supra cano-schistaceus; subtus albidus, lateraliter ru- fescente-lavatus; gula, subcaudalibus et supracaudalibus majoribus niveis; jugulo, pectore et epigastrio delicate colore fusco-rufescente fasciatis; remigibus intus, basin versus, delicate et laete fulvo-albidis, fumoso-faseiatis; rectricibus schistaceo-atris, pogonio externo pallidio- ribus, medianis pogonio interno fasciis 3 albis, apicibus ipsis albo-lim- batis; subalaribus fulvo-albidis, obsoletius sagittatim fuscescente-fas- ciatis; rostro nigricante corneo, ceromate et pedibus flavis; iride igneo-flava; long. tot. circa 10”. — rostr. a fr. 5%. — al. 5. 4, — caud. 4”. — tars. 1”. 51/2. 9: Major, obsoletius tineta; rostr. a fr. 7a. — al. 6, 2, — caud. 4”. 3% — tars. 1%, 7%, Fam. Falconidae. == I) Gen. Nisus. Beschreibung des alten Männchens nach südafrikanischen Exem- plaren. — Der Schwanz dieser Art ist sehr wenig gerundet. Ein jüngeres Weibchen ist untenher ganz ähnlich gezeichnet wie der junge Tachiro, mit grossen, schwärzlichbraunen, bandartig gestellten Tropfllecken auf gelblich weisslichem Grund. Nach meinen Notizen erhielt ich den Zwerg-Sperber mehrmals in Sammlungen aus dem Mareb-Thal im östlichen Abessinien ; über seine Lebensweise und Verbreitung in Afrika kann ich keine weitere, auf eigene Erfahrungen gegründete Nachricht geben. Herzog Paul von Würtembere sammelte im Jahr 1840 ein schönes altes Weib- chen in Fazoql ein. Meine frühere Notiz über Vorkommen dieser Art bei Chartum beruht auf einer Verwechslung mit dem jungen Nisus badius. Le Vaillant schildert den Zwergsperber als kühnen und uner- schrockenen Gesellen, der so ziemlich alle kleinen Vögel anfällt, aber im Nothfall auch mit Insekten, namentlich Heuschrecken vor- lieb nimmt. Würger und grössere Raubvögel duldet er nicht in seiner Nähe, er stösst selbst auf Milane und Weihen und kämpft gerne mit Raben. [Süd-Afrika: Le Vaill. ete. — West-Afrika (?) — Ost- Ba Chibisa und Mozambique: Fornasini, Dickenson.] a) Micronisus, Gray. — (Nisatur, Blas. — Tachyspyza et Scelospyza, Kaup.) Nr. 45. Nisus badius. Falco badius, Gm. — Sparvius badius, Vieill. — Falco Brown, Shaw. — Brown, Ill. Orn. t. 3. — Falco Dussumieri, Tem. (nec Sykes) pl. col. 308. 336. — Astur Dussumieri, Cuv. — Aceipiter dukhunensis, Sykes. — A. scutarius et fringillaroides, Hodgs. — Astur badius, Kaup, Isis 1847. p. 189. — Micronisus badius, Hodgs. — Falco et Nisus sphenurus, Rüpp. Syst. Ueb. t. 2. et Nr. 41. — Astur küppellü, Kaup, Isis 1847. p. 190, — Micronisus sphenurus, Gray. — Miecronisus guttatus, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 430. (juv.) — Astur polioparejus, Heugl. ibid. 1861. p. 482. (9 adult.) — Aceipiter brachydactylus, Swains, W. Afr. I. p. 18. — Hartl. W. Afr. Nr. 33. — Nisus chalcis et hybris, Mus. Berol. — Aceipiter poly- zonoides, A. Smith, Il. S. Afr. Zool. pl. XI. — Bp. Consp. I. p. 33. Spec. 3. 4. — Schleg. Cat. Astur. p. 48. — Id. Notice sur les Nisus badius etc. p. 2. 3. — Strickl. Ann. et Mag. 1852. p. 343. — Sundev. Öfvers. 1850. p. 132. — Antin. Cat. p. 17. 18. (2 Species.) — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 66. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 20. 22. — Brehm, Habesch p. 260. — Layard, S. Afr. Nr. 41. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 81. Fam, Falconides. He Gen, Nisus. Minor; supra e schistaceo cinereus; gula genisque dilute cine- rascentibus, illa plerumque stria mediana obsoleta fuscescente notata; jugulo, pectore, epigastreo hypochondriisque delicate rufescente-albo- et pallide rufo-fasciatis;. crisso, subcaudalibus et subalaribus albis, his partim fulve lavatis, et colore subrufescente subfasciatis; remigibus primariis nigricantibus, extus cinerascente-lavatis, intus basin versus albicantibus et colore nigricante serratim fasciatis; cauda rotundata, supra cinerea, infra albida, rectrieibus "Yı medianis concoloribus, reliquis pogonio interno fasciis 8—10 nigricantibus plus minusve con- spicuis apiceque albo-marginatis; rostro coerulescente corneo-fusco, basi mandibulae, ceromate et pedibus laete flavis; iride tum igneo- rubra tum laete flava; long. tot. 9—11”. — rostr. a fr. 7—8. — al. 6”—6°. 10°. — tars. 1%. 77—1”. 8% — caud. 5. @: Major; supra magis fuscescente-cinerea; infra latius et pu- rius rufo-fasciata; long. 1X. 1%. — al. 7—7!je“. — caud. 6%. 1% — tars. 1. 99°. Jun.: Similis praecedentibus, rectriecibus omnino nigricante-fas- ciatis; iride igneo-flava. Juv.: Supra fuscescente-umbrinus, vix cano-lavatus; oceipitis et cervicis plumis apicem versus rufo-marginatis; subtus fulvescente- albidus, gula genisque colore rufescente-umbrino flammulatis; pec- tore et abdomine crebro similiter guttatis; subcaudalibus immacu- latis; rectrieibus fusco-cinerascentibus, extima albida, rufescente- lavata, omnibus (primae pogonio externo excepto) fasciis 7—10 nigro- fuseis; iride flava. Der Vogel verfärbt sich vom ersten Jugendkleid zum Pracht- kleid wohl erst im zweiten Jahr. — Der alte Keilschwanzsperber varjirt übrigens in Bezug auf Grösse und Farbenvertheilung weit we- niger als der Finkensperber; das kleinere Männchen ist auf der Unter- seite viel delikater gefärbt und gebändert als das Weibchen; die Farbe der Querbinden erscheint bei ersterem als ein zartes, lichteres Rostfahl, bei letzterem deutlicher rostbraun, namentlich auf der Brust; der dunkle Mittelstrich auf der Kehle fehlt bei einigen von uns untersuchten Männchen gänzlich; südafrikanische zeigen hier nach Finsch zuweilen Spuren einer undeutlichen graulichen Bänderung. Nach den Untersuchungen Schlegel’s, die ich vollkommen be- stätigt fand, ergibt sich kein spezifischer Unterschied zwischen Exemplaren von Nisus badius aus Süd-Asien und N, brachydactylus, Fam. Falconidae. eg Gen. Nisus. polyzonoides und sphenurus aus West-, Süd- und Oßt-Afrika; nicht einmal Lokalrassen lassen sich aufstellen; am meisten scheinen mir einige Weibchen von Ceylon durch dunklere, braunrostfarbene und etwas breitere Querbinden auf Brust und Seiten abzuweichen. In Uebereinstimmung mit v. Pelzeln, Hartlaub und Finsch halte ich da- gegen Nisus brevipes, Severzow aus Südrussland und Kleinasien, wenn auch nicht für spezifisch verschieden, so doch für eine grössere nörd- liche Conspecies von N. badius; die Färbung und Farbenvertheilung ist ganz dieselbe. Ich messe ein d von Smyrna: Fl. 7”. 7. — Schw. 6”. 17. — tars. 1”. 9. Nach meinen Beobachtungen ist der Keilschwanzsperber vor- züglich Waldbewohner. Rüppell fand ihn übrigens auch auf der Insel Dahlak im Rothen Meer, Hemprich und Ehrenberg in Arabien; wir sammelten Exemplare dieser Art ein im abessinischen Küstenland, dem Gebiet der Bogos, am Mareb und bei Adowa in Tigrie, in der Quola von West-Abessinien, am Blauen Nil bei Senär und Chartum und längs des ganzen Weissen Flusses und Bahr el-Ghazäl, in Central-Afrika westwärts bis zum Kosanga. In Habesch scheint dieser Raubvogel nicht so hoch ins Gebirg hinauf zu gehen, als Nisus rufiventris und N. unduliventer; ich glaube nicht, dass er wirklich wandert; Junge erlegten wir am untern Blauen Nil und in den Bogos-Ländern im August und September; Petherick sammelte ein solches auch in Kordofan. Trotz seiner geringen Grösse ist der Keilschwanzsperber ein sehr kühner und dabei äusserst gewandter Räuber, der vorzüglich von Fringilliden lebt, übrigens auch Mäuse, Eidechsen und Heu- schrecken nicht verschmäht. Nirgends zeigt er sich häufig und ausser der Paarungszeit halten Männchen und Weibchen nicht zusammen, wogegen junge Vögel einer und derselben Brut noch monatelang, nachdem sie flugfähig geworden, sich nicht trennen. Unser Vogel bevorzugt Regenbetten und Flussufer mit dichteren Baumgruppen, na- mentlich rastet er gerne im Laub von Kigelien und Adansonien; er ist schon mit Tagesgrauen munter und durchschweift meist niedrig und flüchtig seinen Jagdbezirk; aufgescheucht flüchtet er selten weit und versteckt sich dann gerne im Laubwerk nahe am Stamm. Er muss ein sehr gefrässiger Gesell sein, dessen Kropf und Magen immer mit Beute buchstäblich vollgepfropft ist. Antinori schlägt eine Trennung von Nisus sphenurus aus Abes- sinien und Senär von einer kleinern Varietät oder Rasse Central- Afrika’s vor; wirklich fand ich bestätigt, dass Vögel aus dem Gebiet des Weissen Flusses durchschnittlich eine geringere Grösse und noch zartere Färbung zeigen als östliche. [Süd-, Ost- und West-Afrika. — Ceylon, Hindostan, Benga- len, Siam.] Fam. Falconidae. ie: SE Gen. Nisus, Nr. 46. Nisus gabar. Falco gabar, Daud. ex Le Vaill. — Sparvius gabar, Vieill. — Spar- vius leucorrhous, Vieill. (jun.) — Nisus gabar, Cuv. — Aceipiter erythro- rhynchus, Swains, B. W. Afr. I. p. 121. — Astur (Micronisus) gabar, Kaup, Isis 1847. p. 188. — Melierax gabar, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 44. — Brehm, Vogelf. p. 31. — Micronisus nilotieus, Sund. Öfvers. 1850. p. 132. — Aceipiter gabar, Smith, S. Afr. Text zu Pl. XI. — Strickl. Contrib. 1852. p. 142. — Le Vaill. Ois. Afr. t. 33. — Temm. pl. col. 122. 140. — Vieill. Gal. t. 22. — Schleg. Cat. Astur. p. 48. — Bp. Consp. I. p. 33. — Layard, S. Afr. Nr. 44. — Hartl. W. Afr. Nr. 31. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 86. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 63. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 74. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 21. — Antin. Cat. p. 19. — Brehm, Cab. Journ. 1858. p. 405. — Sclat. Proceed. 1864. p. 306. — Tristr. Ibis 1859. p. 26 u. 1865. p. 263. E fuscescente cinereus; genis, collo antico et pectore pallidio- ribus, purius cinereis; abdomine albo, fuscescente-cano crebro fas- ciolato; subcaudalibus et supracaudalibus albis; cauda longiuscula, rotundata, fuscescente-cinerea, rectricibus extimis albidis, omnibus basi et apice albis fasciisgque 3—4 fusco-nigricantibus; remigi- bus primarüs pallide fuliginosis, plus minusve cano-lavatis, intus basin versus albicantibus, nigricante-fasciatis; secundariarum apice late et conspicue albo-marginato; rostro corneo-fusco, basi, ceroma- teque cinnabarino-mineis; iride scarlatina; pedibus mineis; long. tot. 12” — 12/2. — rostr. a fr. Ma’. — al. 6% 8—10. — caud. 6“. — tars. 1”. 91a“, ©: Major; al. 7%. 4-8”. — caud. 7”. 2, — tars. @". Jun.: Supra fumoso-fuscus, inprimis pilei cervieisque plumis, scapularibus et tectricibus alae conspicue cölore rufescente-fulvo mar- ginatis; subtus pallide rufescente-fulvus, gulae et pectoris plumis fusco-striolatis; abdomine, hypochondriis et tibialibus rufescentibus, albido fasciatis; iride, ceromate, rostri basi et pedibus flavis. Nach meinen Vergleichungen hat der südafrikanische Gabar einen weniger gestuften, kürzern Schwanz mit rein weisser Wurzel; die Steuerfedern zeigen durchschnittlich schmälere und mehr Quer- binden, die mittleren ihrer fünf; auch die Schwungfederbinden scheinen schmäler; ich messe ein d: Fl. 6%. 11. — Schw. 5%. 9, Fam. Falconidae. a De Gen. Nisus. — Tars. 1”. 5. — Sundevall unterscheidet den nordöstlichen Vogel als Lokalrasse oder Art, die er Micronisus nilotieus benennt. Der Gabar gehört zu den häufigsten Raubvögeln längs des Cultur-Landes und auf Nilinseln in Nubien und Senar; auch im abessinischen Küstenland, am Mareb, in Takah und Kordofan kommt er vor, selten am oberen Bahr Abiad; nicht bemerkt haben wir ihn dagegen in der eigentlichen Waldregion und im abessinischen Hoch- land. Als nördlichste Gränze seines Vorkommens ist mir die Gegend zwischen Wadi-Halfa und Der bekannt; nach Schlegel wäre dieser Sperber schon bei Suez erlest worden. Als Standvogel haust er paar- und familienweise namentlich in Dattelpflanzungen; sein Naturell scheint eher träge als lebhaft und kühn, die Bewegungen im Flug schwerfällig; dabei ist er wenig scheu. Die einzelnen Paare halten wohl das ganze Jahr über treu zusammen und das Männchen wird während der Paarungszeit (Juli und August) in hohem Grade aufgeregt; kichernd umflattert es die Ge- gend, wo sich das Weibchen niedergelassen hat und stösst öfter ein Geschrei aus, welches einigermaassen an dasjenige des Singhabichts erinnert; das Nest steht auf den Blattscheiden von Dattelpalmen und auf Akazienkronen. In Bezug auf seine Nahrung ist der Gabar nicht eben wählerisch, wir haben Reste von kleinen Säugethieren, Singvögel, Heuschrecken, Eidechsen, Julus-Arten und Käfer im Magen gefunden. |West- und Süd-Afrika; Chibisa und Schire: Dickinson.] Nr. 47. Nisus niger. Sparvius niger, Vieill. Ene. p. 1269. — Id. Gal. pl. 22. — Aceipiter niger, Gould, B. Austr. II. pl. Fig. 1. — A. gabar, Var. Kaup, Schleg. — ’A. Smith, 8. Afr. Zool. p. 151. — Strickl. Contrib. 1852.’ p. 142. — Falco carbonarius, Licht. — Strickl. Ann. et Mag. 1852. p. 343. — Id. Syn. I. p. 113. — Hartl. W. Afr. Nr. 32. — Bp. Consp. I. p. 33. — Schleg. Cat. Ast. p. 49. — Circus maurus, Rüpp. (nec Kaup) Mus. Francof. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 47. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 64. — Nisus miltopus, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 429. 5 et ibid. p. 428 (jun. wohl 9 u. nicht 5) — Ibid. 1864. p. 2453. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 88. Nitide niger; nuchae plumarum basi alba; caudae faseiis 4—5 supra canescentibus, infra albis; remigibus fumoso-canis, intus ba- sin versus albicantibus, atro-fasciatis et apicatis; subalarıbus mi- noribus atris, majoribus atro albidoque fasciatis; rostro nigricante- corneo; ceromate mandibulaeque basi einnabarinis; iride scarlatina; pedibus einnabarinis; long. 12—13. — rostr. a fr. 7—. — al. 6.8074, 2/9, — caud: ,5°., 7 —6”. — tars. 1”. 6 —1”. 8%%, Fam. Falconidae. ee Gen. Nisus. 5: Major, magis fusco-atra. Jun.: Magis fuscescens; ceromate, mandibulae basi, iride et pe- dibus pallide flavis. Juv.: Ceromate olivaceo-atro, angulo oris mandibulaeque basi pallide virescente-Havis; pedibus ochraceo-flavis, scutulis partim fus- cescentibus; iride umbrina. Der Schwanz scheint etwas kürzer und weniger gerundet als bei Gabar, die hellen Schwanzbinden schmäler, vornehmlich beim 3; Tarsen und Zehen schlanker. Nach Hartlaub und Finsch zeigt die Innenfahne der Schwingen weniger Querbinden als bei dem Gabar, und die bei letzterer Art constant weissen obern Schwanz- deckfedern und Schwingenbinden sind bei N. niger gerade am dun- kelsten gefärbt. Diese Form wird von manchen Forschern für Melanismus von Nisus gabar gehalten; die plastischen Verhältnisse sind im Allgemeinen übereinstimmend, wie auch die Zeichnung auf Schwingen und Schwanz. Wir haben Nisus niger öfter jung und alt erlegt. Im Jugendkleid sind die Weichtheile immer blassgelb, die Fussschilde zuweilen schwärzlich, die Iris braun; bei etwas ältern Vögeln alle genannten Theile hellgelb. Nisus miltopus Hgl. glaubte ich früher namentlich wegen der menningrothen Füsse und Wachshaut und dem hochrothen Augenstern spezifisch trennen zu müssen. Gegen Vereinigung des Gabar mit unserem Vogel spricht noch der Umstand, dass Nisus niger in Gegenden vorzukommen scheint, wo ersterer offenbar fehlt, wie in den Bogos-Ländern, im höhern Central-Abessinien und am obern Weissen Nil; in der Provinz Don- golah, allwo der Gabar der gemeinste Raubvogel ist, den man sicher auf jeder Palmengruppe antrifit, habe ich den schwarzen Sperber niemals gesehen, die nördlichste Gränze seines Vorkommens ist die Bajuda-Steppe; in Kordofan, Senar, am Weissen Nil, in den Bogos-Ländern und in Habesch findet er sich einzeln das ganze Jahr über; am häufigsten sahen wir ihn in der Quola von West- Abessinien, namentlich in den Provinzen Sarago und Qalabat, meist im dichteren Hochwald, den der Gabar eher zu meiden scheint. Die Nahrung besteht nach meinen Untersuchungen vorzüglich in Eidechsen. Bemerken muss ich noch, dass ich den schwarzen Sperber eben so wenig irgendwo mit dem Gabar gemeinschaftlich, als auch nicht paar- und familienweise, sondern immer nur einzeln zu beobachten Gelegenheit hatte. [Süd-, West- und Ost-Afrika.] Fam. Falconidae, zei = Gen. Polyboroides. Gen. Polyboroides, Smith. (Gymnogenys, Less.) Nr. 48. Polyboroides radiatus. Vultur radiatus, Scop. — Falco madagascariensis, Daud. — Falco gymnogenys, Temm. — Polyboroides typicus, Smith. — Gymnogenys mada- gascariensis, Less. — Polyboroides Malzaci, Verr. — Nisus radiatus, Schleg. — Gymnogenys melanostietus, Licht. — Gurney, Ibis 1859. p. 153. 237. — 1862. p. 35. — Layard, S. Afr. Nr. 47. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 95. — Pr. Würt. Icon. ined. t. 27. 28. — Temm. pl. col. 307. — A. Smith, S. Afr. Il. Zool. pl. 81. 82. — Strickl. Ann. et Mag. 1852. p. 343. — Verr. Rev. et Mag. 1855. pl. 13. — Hartl. W. Afr. Nr. 4. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 48. — Heugl. S. Ueb. Nr. 78. — Vierth, Naum. II. p. 47. — Brehm, Reiseskiz. II. p. 127. — Ayres, Ibis I. p. 237. — Schleg. Cat. Ast. p. 54. — Brehm, Cab. Journ. 1858. p. 409. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 292. — Bp. Consp. I. p. 12. Saturate cinereus, ex parte delicatissime fumoso-vermiculatus; uropygio, abdomine et subalaribus conspicue ex albo nigroque fascia- tis; supracaudalibus nigris, squamatim albo-marginatis; alae tectri- cibus majoribus et tertiariis dorso concoloribus, apice ex parte deli- cate albo-marginatis, limbo anteapicali striete nigro circumdatis ma- culaque rotundata nigra ante apicem notatis; remigibus primariis nigris nitore nonnullo virescente, basi cinereis fumosoque irroratis; secundariis cinereis, in pogonio interno ex albo nigroque fasciolatis et vermiculatis, apice ipso late nigris; rectricibus nigris, apicem versus albo-limbatis fasciaque mediana alba, ex parte colore fusces- cente induta et varia; rectricum lateralium basi irregulariter fascio- lata; rostro nigricante-corneo; ceromate, genis nudis, dimidio basali mandibulae et pedibus flavis; iride aut flava aut rubra. — long. tot. 23—25”. — rostr. a fr. 1%. 2% 1”. 5%. — al. 15% 316%. 6%, — caud. 10!” —11”. — tars. 3%. 3—3”. 6%. Bei einigen Exemplaren erscheint auf den äussern Steuerfedern noch eine zweite weisse Binde. Die Farbe der Iris scheint zwischen braun en Vogel), hoch- Fam, Falconidae.] Te Gen, Polyboroides. roth und gelb zu wechseln; Hinderer nennt sie lebhaft purpurroth . mit einem lichtgelben Ring. Die Flügeldeckfedern und Schulterdeckfedern sind gewöhnlich bräunlich getrübt, die der Ulna schwarz mit weissen Spitzen. Der feine weisse Rand, welcher den schwarzen Spitzrand vieler Flügel- deckfedern umgibt, ist nicht selten abgestossen. Viele Ornithologen wollen den Vogel von Madagaskar spezifisch von dem des afrikanischen Continents trennen; der letztere ist con- stant etwas dunkler grau gefärbt, sonst kann ich auch nicht den geringsten durchgreifenden Unterschied finden. Verreaux stellt in der Revue de Zool. 1855. p. 349. pl. 13 sogar noch eine dritte Art, P. Malzacü auf, ohne Zweifel das Weibchen des ächten P. radiatus, und behauptet, sein Vogel komme in Nubien vor, was jedenfalls unrichtig ist. Ich halte diesen stattlichen, weit verbreiteten Raubvogel für sedentär im südlichen Habesch (Schoa), Fazoql, Senär, Kordofan und im Gebiet des Weissen Nil und seiner Zuflüsse. Doch ist er überall selten und habe ich ihn nur einzeln gesehen, nach meinen Notizen im Juni am Blauen Nil, im September und Oktober in Kordofan und am untern Weissen Fluss, im Mai im Lande der Dinka und Djur im Gebiete des Gazellenflusses; Brehm im Januar, August und September am Blauen Fluss; Rüppell erhielt ein Exem- plar aus Schoa. Der Flug gleicht entfernt dem unseres Hühnerhabichts, ist aber leichter und mehr schwebend; die weisse Schwanzbinde macht den Vogel auf grössere Entfernung schon sehr kenntlich. Abends bäumt er auf Dol&b-Palmen, Adansonien und andern Hochbäumen. Die Nah- rung scheint besonders in Fröschen und Reptilien zu bestehen; nach Verreaux ist der Tarsus im Kniegelenk nach vorne und hinten be- weglich, eine Vorkehrung, welche dem Vogel bei seiner Gewohnheit, Frösche aus Sumpflöchern mittelst der Füsse herauszuwerfen, nicht wenig zu Statten kommt. Vierthaler erwähnt |. c. eines jungen Vogels, am 14. Januar am obern Blauen Nil erlegt: „braunroth mit dunklen Schaftstrichen, rother Wachshaut und Backen und hellgelben Füssen.“ Ein junges d aus Fazoqgl hat dunkel umbrabraunen Kopf, Hals und Brust; Rücken und Flügeldeckfedern, wie auch obere Schwanz- deckfedern sind heller erdbraun, lichter aber undeutlich gerandet. Schwanz oben braungrau, unten schmutzig graulichweiss, undeutlich marmorirt und gewässert, auf den mittleren Steuerfedern erscheinen drei kaum zollbreite, nicht gegenständige, schwärzliche Querbinden, auch die Spitze ist wieder dunkel; Hosen rostbraun, verwaschen schmutzig hellbräunlich quergesprenkelt; Unterschwanzdeckfedern mit breiter weisser Basis, sonst rostbräunlich; Unterflügeldeckfedern kaffeebraun; die Hinterkopffedern mehr verlängert als beim alten Vogel. — Ein d aus Fazogql gleicht ganz einem südafrikanischen, nur hat ersteres etwas hellere Kehle und wenig schmälere Schwanzbinde. Fam. Falconidae. Fuer Gen. Gypogeranus, |West-Afrika; Gambia, Gold- und Sklaven-Küste, Gabun. — Süd-Afrika. — Ost-Afrika; Zambesi: Dickinson. — Madagascar. | Gen. Gypogeranus, Il. (Serpentarius, Cuv. — Sagittarius, Vosmaer. — Seeretarius, Dumeril. — Ophio- theres, Vieill.) } Nr. 49. Gypogeranus serpentarius. Falco serpentarius, Gm. — Otis secretarius, Scop. — Serpentarius reptiliverus, Daud. — S. africanus, Shaw. — Ophiotheres cristatus, Vieill. — Gypogeranus africanus, Sm. — G. gambiensis et capensis, Ogilby. — Serpentarius secretarius, Gray..— Gypogeranus serpentarius, Il. — Astur secretarius, Schleg. — Sonnerat, Voy. t. 50. — Le Vaill. Afr. t. 25. — Bp. Consp. I. p. 12. — Schleg. Cat. Astur. p. 28. — Ogilby, Proceed. Zool. Soc. 1835. p. 105. — Hartl. W. Afr. Nr. 40. — Brehm, Thierl. IIL. p. 530. — Serpentarius reptiliverus et orientalis, Verr. Proceed. Zool. Soc. 1856. p. 348. 352. — Id. Bull. Soc. d’acelim. Vol. HI. — Sundev. Framställ. Le Vaill. p- 26. — Ayres, Ibis, I. p. 237. — Rüpp. Syst. Teb. Nr. 49. — Brehm, Cab. Journ. 1855. p. 491. — Id. Habesch, p. 208. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 79. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 424 et 426 et 1862. p. 296. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 158. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 70. — Sagittarius ser- pentarius, Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 93. — Layard, S. Afr. Nr. 48. Arabisch: Ter el-nesib („el .b d. h. Schicksalsvogel.) Tigrisch: Faras-seitdn (4,2. E 1.P MY::, 4. h. des Teufels Ross). Cinereus, subtus pallidior; ventre, subalaribus, sub- et supra- caudalibus albis, his partim nigricante-subfasciatis; remigibus, ter- tiariis, tibialibusque nigris; erisso nigricante; plumis nonnullis nucha- libus valde elongatis, tum nigricantibus tum fuscescente-canis; rectri- cibus ' medianis valde elongatis et apicem versus angustatis, omnibus pallide canis, fascia lata ante apicem album nigra, extimis basin versus colore nigro adspersis aut fascia altera nigra minus conspieua; rostro et pedibus coerulescente-incarnatis; iride tum um- brina tum pallide umbrino-ochracea; regione periophthalmica angu- loque oris aurantiacis; papillis supraocularibus violascentibus. — long. tot. ad ap. rectr. med. circa 4’. — rostr. a fr. 1”. 11° — 2. 2°”, — al. 2°. — rectr. interm. 26—27”. — tars. 11”. Fam. Falconidae, 9 = ‘ Gen. Gypogeranus, Jun.: Magis fuscescente einereus; nuchae et colli plumis mediis pallidioribus; tibialibus albido-marginatis. u Hartlaub und Finsch geben an, dass die jungen Vögel sehr ab- weichend braun gefärbt seien. Der Flaum des Nestkleides ist hellbräunlichgrau. Der Sekretär wird von Schlegel zu den Habichten gestellt; wir betrachten diese durch ihren ganzen Bau und Habitus, sowie ihre eigenthümliche Lebensart ausgezeichnete Form als besondere Gattung, welche in einer einzigen Art weit über Afrika verbreitet ist. Im nordöstlichen Theil dieses Continents ist der Sekretär offenbar Zug- vogel; wir beobachteten ihn hier im Küstenland von Abessinien, in Takah, Tigri& und Amhara, Senar, Kordofan und der südlichen Bajuda-Steppe, in Habesch bis auf 9000 Fuss Meereshöhe. Einzeln und paarweise stellt er sich mit den ersten Sommerregen ein, brütet im Juli und August und verstreicht wieder mit Beginn der grossen Trockenheit im Dezember und Januar; Vierthaler will unsern Vogel selbst noch im Februar und März am Blauen Fluss beobachtet haben; nach Hartmann wäre er im Land der Schukeriech-Araber (zu welcher Jahreszeit?) nicht selten. Er hält sich nur in der Steppe und anf feuchten Wiesen auf, besucht auch kahle Waidenflächen und selbst Büschelmaisfelder, liebt ziemlich ebenes Terrain mit Hochgras und Buschwald, meidet dagegen die Umgebung von höheren Bäumen; wie Strauss, Trappe und Wüstenläufer ist auch der Sekretär ein ächter Steppenvogel, der nur selten niedrig und schlecht fliegt, aber sein Jagdgebiet meist flüchtigen Fusses durcheilt. Namentlich schön sind Gang und Haltung des „Schicksalsvogels“, wie ihn die Araber nennen; auf- recht, den Hals und Kopf hoch tragend und gleichmässig vor- und rückwärts bewegend, seltener rascher trippelnd, gewöhnlich aber gemessenen Ganges durchschweift er nach Beute spähend meilenweit das Flachland. Nur auf diese Weise haben wir ihn seine Nah- rung suchend beobachtet. Diese besteht in Säugethieren, jungen Wüstenvögeln, Schildkröten, Eidechsen und Schlangen, welche zumeist durch Fussschläge getödtet werden, die der Vogel mit bewundernswürdiger Geschicklichkeit und Kraft anzubringen ver- steht. Dabei springt er zuweilen in die Höhe und vertheidigt sich mit den Flügeln, die er während des Laufens nicht zu öffnen pflegt. Gewöhnlich fanden wir ihn ziemlich scheu. Glaubt er sich verfolgt, so sucht er laufend immer etwa gleiche Distanz mit seinem Feind zu halten und freies, buschloses Terrain zu gewinnen, oder er geht auf, streicht einige tausend Schritte weit, fällt im dichten Hochgras wieder ein und flüchtet gedeckt, wo möglich in anderer Richtung, noch ein Stück weit. Der grosse Horst steht in der Steppe auf Büschen und niedrigen Bäumen und enthält im September 3 bis 4 Junge, welche wie die jungen Fischreiher lange Zeit auf den Fam. Falconidae, — 20) Gen, Helotarsus. Tarsen sitzen und erst nach mehr als 4 Monatemsvollkommen flug- fähig werden. Sie lassen sich leicht zähmen und ergötzen durch ihre gemessenen Bewegungen, das lebhafte Spiel der Nackenfedern und das schöne, feurige Auge; doch legen sie ihren Raubvogel- charakter niemals ganz ab, werden dem Hausgeflügel oft gefährlich und wagen sich selbst an Katzen und Hunde, die sie wohl nur aus Kampflust mit gefährlichen, immer nach dem Kopf gerichteten Fuss- schlägen bedienen. Sie sind gefrässig und verschlingen ungeheure Brocken auf ein Mal, während die Alten ihre Beute oft mit den Füssen halten und stückweise mit dem Schnabel zerfleischen. Im Sudan jagt man den Sekretär mit guten Pferden, indem man ihn immer wieder zum Auffliegen zu bringen sucht, bis er er- mattet und sich auf den wenig coupirten Flächen leicht einholen lässt. |Süd-Afrika. — West-Afrika: Rendall.e. — Zambesi: Kirk. Gen. Helotarsus, Smith. (Theratopius, Less.) Nr. 50. Helotarsus ecaudatus. Tab. D. Fig. 1. 2. Falco ecaudatus, Daud. — Le Vaill. Afr. t. 7.8. — Helotarsus typus, A. Smith. — H. ecaudatus, Gray. — Theratopius ecaudatus, Less. — Kaup, Isis 1847. t. I. IV. f. 2. — Sund. Öfvers. 1850. p. 131. — Bp. Consp. I. p. 16. — Circaetos ecaudatus, Schleg. Cat. But. p. 28. — Helotarsus ecaudatus et H. fasciatus, Mus. Vindob. — v. Pelz. G. et F. II. p. 8. — Strickl. Pro- ceed. 1850. p. 215. — Hartl. W. Afr. Nr. 15. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 51. — Helotarsus brachyurus, Chr. L. Brehm, Cab. Journ. 1855. p. 491. — Layard, 8. Afr. Nr. 23. — Gurney, Ibis 1859. p. 328. — Sclat. Rep. Coll. Somali-Country, 1860. — Id. Ibis 1860. p. 244 et 1864. p. 305. — Kirk, Ibis 1864. p. 315. — Brehm, Bilder u. Skiz. Zool. Gart. Hamb. p. 30 et 32. — Id. Thierl. III. p. 484. — Helotarsus leuconotus, Pr. Würt. Icon. ined. t. 26 (var. leuconota). — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 23. — Heugl. S. Ueb. Nr. 35. 36. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 12. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 426. — 1864. p. 421. — 1867. p. 199. 291. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 66. pl. D. (jun.) — Antin. Cat. p. 9. — A. Brehm, Cab. Journ. 1855. p. 491. — Id. Naum. 1856. p. 50. — Vierthaler, Naum. 1852. p. 50. Arabisch Sager el-Hakim und Sager el-Arnab (a! Br N 2) — Tigrisch Hebei-Semei (hP.B:Nn,B :: d. i. Himmels- affe). — Somalisch Nabodi. Fam. Faleonidae. Sc, "2 Gen, Helotarsus. Saturate niger; interscapulio, tergo, uropygio, tectrieibus caudae superioribus, rectricibus et subcaudalibus majoribus tum laete rufis tum ex vinaceo purpurascente-candidis; primariis atris, plerumque cano lavatis, intus, basin versus pallidioribus; secundariis, tertiariis, teetricibus alae majoribus scapularibusque nigris; tectrieibus alae minoribus pallidius fusco-canis, scapis fuseis; subalaribus margineque alari pure albis; iride fulvescente umbrina; ceromate, loris et pe- dibus laete aurantiaco-rubris; rostro flavo-aurantiaco, dimidio apicali nigrieante; long. tot. 19—20”. — rostr. a fr. 1%. 8—1". 9. — al. 13— 19”. — caud. 4. — tars. 3”. 9: Paulo major; al. 21”. — caud. vix 5. Var. fasceiata: Tectrieibus alae majoribus et secundariis fusco- eanis (his pallidioribus, pogonio interno albis), apice ipso late atris, colore atro partim cano lavato. Jun.: Umbrinus; capite, collo et gastraeo pallidioribus, plu- marum apice late et circumscripte fulvescente-squamato; ceromate virente-flavo; pedibus sordide fusco-Navidis. Ich glaubte früher die Varietät mit gebänderten Flügeln als besondere Spezies oder Conspezies betrachten zu dürfen; im Süden, Westen und Osten Afrika’s scheinen beide Formen vorzukommen; Uebergänge von einer zur andern sind mir nicht bekannt; alle von uns untersuchten Exemplare mit schwarzen Cubitalschwingen und ebenso gefärbten Flügeldeckfedern erster Ordnung sind ‚etwas grösser; ob hier eine sexuelle oder Altersverschiedenheit zu Grund liege, ist bis jetzt noch nicht festgestellt. Exemplare ferner mit weissem Rücken und Schwanz sollen sich ebenfalls in ganz Afrika finden; Vierthaler will den Uebergang durch Mauser vom rostbraun- zum weissrückigen Vogel beobachtet haben, während ich frisch vermauserte in letztgenanntem Kleid ge- schossen habe, deren Rückenfedern theilweise noch nicht ganz ent- wickelt waren; unter diesen befanden sich übrigens nur noch Spuren von einem älteren, ebenfalls weissen Kleid. Auch sahen wir mehr- mals offenbar gepaarte Paare der weissrückigen Varietät. Der Gaukler gehört unstreitig zu den ausgezeichnetsten spezi- fisch afrikanischen Raubvogelformen. Sein kräftiger Bau, die gros- sen, breiten Kopffedern, die nackten Zügel, die langen, spitzigen Schwingen, deren zweite alle übrigen überragt, der rudimentäre Schwanz, die pflasterartig retikulirten Fänge und die eigenthümliche Färbung sind ebenso auffallend, als die Flugfertigkeit und das son- derbare Benehmen dieses Vogels, welches ihm den tigrischen Namen „Himmelsaffe“ (Hewei-Semei) verschafft hat. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 6 Fam, Falconidae, zu A Gen. Helotarsus. Wir fanden den Gaukler von der Bajuda- Wüste und Takah an südwärts durch ganz Abessinien, an der Danakil- und Somal- Küste, in Senar, Kordofan und dem Gebiet des Abiad; doch gehört er eben nicht gerade zu den häufigsten Erscheinungen, wenn gleich an gewissen Lokalitäten offenbar mehrere Paare nahe beisammen wohnen. In den höchsten Gebirgen von Habesch scheint er zu fehlen, obwohl der Vogel felsige und höher gelegene Gegenden zu bevor- zugen scheint, falls grössere Bäume da sind. So trifft man den Gaukler sicherlich auf allen isolirten Erhebungen von Ost- und Süd- Senär und Kordofan, er ist aber auch längs der Niederungen und Siümpfe des Weissen und Gazellen-Flusses einzeln und paarweise als Standvogel zu finden. Mit Tagesanbruch schon verlässt er seine Nachtquartiere, höhere Bäume mit einzelnen dürren Aesten, auf denen er auch zuweilen Mittagsrast zu halten pflegt. Sonst ist er in beständiger Bewegung und durchstreift viele Meilen weit entweder hohen und geraden Fluges oder kreisend sein Revier. Die Bewe- sungen in der Luft sind rasch und schwimmend, unter Umständen etwas schmetterlingartig. Eigentlich rütteln sah ich den Vogel nicht, aber plötzlich im scharfen Zug anhalten und wie einen Stein sich brausend auf seine Beute herabwerfen. Die Paarungszeit fällt in den Harif (Regenperiode) und namentlich dann führt der Vogel seine saukelnden Evolutionen in der Luft aus, die ich übrigens niemals speziell zu beobachten Gelegenheit hatte. Schon Le Vaillant be- schreibt dieselben ausführlich und sagt, dass er bisweilen plötzlich eine Strecke weit herabfalle und die Flügel heftig zusammenschlage, so dass man glaube, er habe einen derselben gebrochen und müsse auf die Erde niederstürzen. Brehm hat den Gaukler förmliche Luft- sprünge ausführen sehen. Die Flügel werden oft hoch über den Körper erhoben, viele Minuten lang nicht bewegt, dann wieder zusammen geschlagen, dass man ein eigenthümliches, weithin hör- bares Geräusch vernimmt. Wir sahen den Vogel niemals auf der Erde oder auf Felsen sitzen; seine Stellung auf dürren Aesten ist aufrecht, häufig werden die breiten Kopffedern hoch aufgerichtet, so dass sie das Gesicht eulenartig einhüllen. Dabei wirft er den Kopf öfter hin und her und zurück, und stösst seinen langgezogenen, flötend pfeifenden Lockton aus. Im Spätherbst erhielt ich aus der Gegend von Chartum öfter flügge Junge, einmal deren zwei, angeb- lich aus einem Horst. Diese werden bald sehr zahm und ergötzen durch ihr wirklich possirliches und liebenswürdiges Benehmen. Die Nahrung besteht nach Brehm vorzüglich aus Lurchen; wir haben Fidechsen, kleine Säugethiere, Vögel und sogar Heuschrecken in seinem Magen gefunden, Antinori eine Ente; nach Le Vaillant und Kirk scheint der Vogel Aas anzugreifen. Die meisten von mir erleg- ten Gaukler — und ich habe deren wohl ein Dutzend geschossen — hatten nichts im Magen. Die Jagd auf ihn ist sehr leicht, wenn man die Nachtstände ausfindig machen kann. Selten streicht einer der Vögel schussmässig über den Jäger hin und nur am frühen Fam. Falconidae. DIR Gen. Circaötos. Morgen gelang es mir einmal, einem Helotarsus, der gebäumt hatte, auf freiem Feld mit der Büchse auf etwa 100 Schritte nahe zu kom- men. Die meisten von uns am Weissen Nil und in Kordofan beobach- teten Gaukler waren weissrückig, die abessinischen alle braunrückig. Le Vaillant sagt, er habe den Gaukler immer nur paarweise angetroffen; während der Evolutionen, die das Weibehen dem Männ- chen stets nachahme, höre man von Zeit zu Zeit zwei sehr rauhe Töne, wovon der eine um eine Octave höher sei, als der andere. Das Geräusch der Flügelschläge könne man mit dem Schlagen eines Segels vergleichen, dessen eines Ende aufgelöst sei und vom Wind gepeitscht werde. Das Weibchen soll 3—4 ganz weisse Eier legen, die Jungen lange Zeit von den Eltern gefüttert werden und zwar aus dem Kropfe! Schlegel stellt den Gaukler zu den Schlangenadlern, ohne diese höchst aberrante Erscheinung generisch von Circaötos zu trennen; aber neben sehr abweichendem Bau der Flugwerkzeuge ist die Be- wegung in der Luft und die Lebensweise so vollkommen verschieden, dass eine solche Vereinigung beider Genera uns durchaus nicht ge- rechtfertigt erscheint. [Ost-, Süd- und West-Afrika.]| Gen. Circaötos, Vieill. Nr. 51. Circaötos gallicus. Falco gallieus, Gm. — Falco leucopsis, Bechst. — F. longipes, Nils. — Falco brachydactylus, Temm. — Aquila brachydactyla, Meyer. — Cir- caetos gallicus, Boie. — Pässler, Naum. 1851. p. 24. — Gould, Birds Eur. pl. 13. — Naum. V.D. t. 15. — (. orientalis, Brehm. — Schleg. Cat. But. p. 24. — Pl. enl. 413. — Hartl. W. Afr. Nr. 12. — Brehm, Cab. Journ. I. p. 206. — Id. Naum. 1856. p. 202. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 18. — Heugl. S. Uebers. Nr. 27. — v. Pelz. Geier u. Falken p. 46. — Bp. Consp. I. p. 16. — (ir- caötos leucopsis, hypoleucos et orientalis, Brehm, Vogelf. p. 11. Ein ziemlich häufiger Raubvogel in Nordost-Afrika und Arabien im Frühjahr und Herbst. Ueberwintert am Weissen Nil und in Kordofan, wohl auch in Abessinien. In Egypten erscheint der Schlangenadler zu Ende Februars und bleibt oft bis April, im Sep- tember und Oktober trafen wir ihn wieder längs des Nil. Gern hält er sich auf der Gränze des Cultur-Landes und der Wüste, auch auf Sandinseln im Fluss, in Dattelgehölz, selbst auf Ruinen und im Sudan scheint er die Steppe, in der isolifte, bewaldete Granithügel sich erheben, dem Urwald vorzuziehen. Fam. Faleonidae, ei Bd Gen. Circaätos. Brehm unterscheidet von C. brachydactylus (Vogelfang, S. 11) C. orientalis, der nach meines Freundes Versicherung Standvogel in Egypten ist und bis nach dem Sudän südwärts geht. Er soll klei- ner sein als die europäische Art, der Unterkörper weiss, vom Kinn an lichtbraun gefleckt, ohne dunkeln Kropfschild. [West- und Süd-Afrika. — Palestina: Tristr. — Nepal. — Ti- mor. — Europa.] Nr. 52. Circattos thoracicus. Circaetos thoracicus, G. Cüv. — (. pectoralis, A. Smith. — C. eine- reus, Verr. Hartl. (partim). — Gurney, Ibis I. p. 238 u. I. p. 203. — Heugl. ibid. II. p. 413. — Hartl. W. Afr. Nr. 13. — Bp. Consp. I. 16. — Schleg. Cat. But. p. 24. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 19. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 28. — v. Pelz. Geier u. Falk. p. 47. — Sclat. Coll. Dickins. (Tbis 1864) Nr. 4, — Layard, S. Afr. Nr. 18. — Hartl. u. Finsch, O. Afr. p. 54 (partim). Notaeo, collo et pectore obsceure fusco-umbrinis, plumis ex parte dilute et pallide umbrino-marginatis; abdomine, subcaudalibus et subalaribus albis, immaculatis; gula fusce albideque flammulata; remigibus fusco-cinerascentibus, late nigricante-fasciatis et terminatis, intus basin versus albidis; secundariarum margine apicali albida; rectricibus fuscescente-cinereis, subtus pallidioribus, apice albido- marginatis, fasciis 4 latis nigricantibus; supracaudalium apice albide limbato; rostro nigro, ceromate virescente-corneo; iride flavissima; pedibus virescente-Navidis; long. tot. 21”. — rostr. a fr. 1%. 6%. — al. 1”. 8’ — 1”. 912‘. — caud. 934”. — tars. 3”. 3°. Nach Schlegel wäre der beschriebene Vogel der ältere, der jüngere gleiche im Ganzen auffallend dem kurzzehigen Schlangen- adler, unterscheide sich aber constant durch die ungefleckten, weissen Unterschwanzdeckfedern. Der geschildete Schlangenadler ist in den wärmeren Gegenden des nordöstlichen und centralen Afrika nicht eben häufig. Als nörd- lichsten Punkt, wo er uns vorgekommen, erwähne ich die Provinz Dongqvlah (Insel Argo, August 1852). In Abessinien, am Blauen und Weissen Nil und in Kordofan haben wir ihn eingesammelt, immer jedoch nur nach der Regenzeit bis gegen das Frühjahr. Ueber Lebensweise kann ich nicht viel angeben. Namentlich in den Vor- mittagsstunden sieht man diesen stattlichen Raubvogel zuweilen auf dem Gipfel isolirter Hochbäume, zur kühlern Tageszeit kreist er in Fam. Falconidae. —. u — Gen. Circaötos, verschiedenen Höhen über der Steppenlandschaft. Seine Nahrung besteht nicht nur in Eidechsen und Schlangen, wir fanden selbst Knochenreste kleiner Säugethiere im Magen; auch Layard gibt an, dass der geschildete Schlangenadler Hühnern, Affen und Katzen nachstelle. [Süd-, Ost- und West-Afrika.] Nr. 53. Circaötos cinereus. Circaetos cinereus, Vieill. Gal. pl. 12. — Circaetos funereus, Rüpp. N. Wirb. pl. 14. — Id. Syst. Ueb. Nr. 20. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 30. — Hartl. W. Afr. Nr. 13. — Antin. Cat. p. 11. — Bp. Consp. I. p. 16. — Schleg. But. p. 25. — v. Pelz. Geier u. Falken p. 47. — Heugl. Ibis U. p. 413. — C. Thoracicus juv., Verr. Hartl. Ibis IV. p. 209. 212. Ex toto fuscescente-umbrinus, nitore nonnullo purpurascente; stria supraoculari et vibrissis nigricantibus; rectrieibus supra fusco- nigricantibus, subtus pallidioribus, apice late albido-marginatis, fas- ciis 5 strietis pallide fumosis, infra albidioribus; caudae tectricibus superioribus et inferioribus ex parte pallide limbatis; remigibus intus, basin versus irregulariter ex albicante variis et guttulatis; rostro ni- gricante; ceromate, angulo oris et pedibus olivaceo-favis; iride ful- vescente; long. tot. 2°—2’. 4”. — rostr. a fr. 1. 10. — al. 1’. 9” bis 1%. 10! — caud. 10—11”. — tars. 5°. 7'e”—3. 912’. J. Verreaux erklärt den einfarbigen Schlangenadler auf das Bestimmteste für den jungen Vogel von (©. thoracicus, eine Ansicht, der weder Professor Schlegel, noch v. Pelzeln und ich beipflichten können. Erstere Art ist immer grösser und hat namentlich auffallend längere und kräftigere Fänge. Wir haben ziemlich viele östliche und südliche Exemplare untersuchen können und die angedeuteten Verhältnisse bleiben sich constant; auch kennen wir keine Ueber- gänge von C. cinereus in C. thoracicus. Dagegen variirt die Schwanz- zeichnung etwas: die Binden sind oft schmäler oft breiter, hier und da schärfer oder obsoleter, heller, fast rein weiss, bis dunkler rauchgrau angelaufen. Der einfarbige Schlangenadler gehört übrigens in Nordost-Afrika zu den Seltenheiten. Wir fanden ihn im Winter in der Quola von West-Abessinien und ungefähr zu derselben Jahreszeit am obern Weissen und Blauen Nil, sahen auch einen wohl dieser Art an- gehörigen Vogel im Tiefland zwischen Semien und Wogara in Fam. Falconidae. ee Gen. Circaetos. Abessinien. Antinori erlegte ihn im Dezember bei Dokah in ÖOst- Senär; nach Rüppell kommt er zufällig in Abessinien vor. Ist, wie es scheint, viel scheuer als seine Gattungsverwandten. [Süd-Afrika: Mus. Lugd. et Berol. — West-Afrika.]| * Nr. 54. Circa&tos fasciatus. Oircaetos fasciatus, Heugl. Syst. Verz. Nr. 29. — C. Beaudouini, Verr. Ibis 1863. p. 212. pl. VII. — Schleg.“Cat. But. p. 25. — C. fasciolatus, Gray (?). — Aquila undulate, Licht (2). — Heugl. Ibis 1860. p. 413. Medius; supra pallide-umbrinus ex parte late, sordide, dilute canescente-fasciatus, plumarum apice pallidius marginato; gula albida indistinete fuscescente-Jammulata; juguli dorso concoloris, plumis marginem versus pallidius flammulatis, scapis fuscis; gastraeo reliquo albo, lateraliter conspicue, quamquam delicate umbrino-fasciato; remigi- bus fusco-nigricantibus, intus basin versus late albido-marginatis, sub- tus albidioribus, (exterioribus exceptis) fusco-fasciatis, partim in apice albide limbatis; rectricibus dorso concoloribus, infra albidis, apice pallide marginatis, fusco 4-fasciatis; subalaribus, abdomine medio, tibialibus et subcaudalibus immaculatis, albis; rostri apice corneo nigricante, basi, pedibus, iride et ceromate flavis; long. tot. vix 2‘. — rostr. a fr. 1%. 77%, = 311%’. — -caud. 10%. = ters 2710, Die dritte Schwinge die längste, die vierte ihr fast gleich. Im Herbst und Winter beobachtete ich diesen Vogel hin und wieder im östlichen Kordofan in der Steppe, namentlich um Djebel Kon und Djebel Bedji, ebenso im östlichen Senär; nach Verreaux in Abessinien. Im Flug erscheinen die regelmässigen dunkeln Bänder,über Brust, Unterleib und Schwingen sehr deutlich. Beschreibung und Maasse nach einem von mir im September 1854 in Kordofan gesammelten Exemplar des Leydener Museums. |Süd- (und West- ?) Afrika. | * Nr. 55. Circa&tos zonurus. Tab. Ill. (adult. et jun.) 2 Oircadtos zonurus, Pr. Würt. Icon. ined. t. 5. (24. 25.) — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 31. — Id.- Ibis U, t. 15. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 241 et 1867, Fam. Falconidae, Gen. Circaötos, p. 290. — C. cinerascens, v. Müller, Beitr. t. 6 (fig. med.) — Naum. 1850, 4. p. 27. — Cab. Journ. 1854. p. 352. — (Ü. melanotis, Verr. — Hartl. W. Afr. Nr. 14. — Id. Nachträge in Cab. Journ. 1861. p. 98. — C. faseio- latus, G. R. Gray (?). — v. Pelz. Geier u. Falken I. p. 48. — Sclater, Zam- besi-Birds, Nr. 5. —- Verr. Ibis 1862. p. 210. — Hartl. u. Finsch, 0. Afr. p- 55. — Gurney, Ibis 1860. p.’414 (Not.) — Ihid. 1859. p. 328. — Ibid. 1861. p. 131. Supra umbrino-fuscus, canescente-lavatus, subtus pallidior, fusco- umbrinus; mento albicante; abdomine et tibialibus late albide fas- ciatis et fasciatim guttatis; subalaribus subcaudalibusque albis, ex parte dilute et pallide colore umbrino subfasciolatis; margine aları et tibialibus intus albis; remigibus supra cano-umbrinis, infra obsolete albidis, primariis intus, basin versus albo-limbatis, omnibus nigricante fasciatis et eodem colore late apicatis, margine apicali angusta, alba; tectricibus alarum majoribus et tertiariis obsoletius e nigricante fusco- fasciatis pallidiusque marginatis; supracaudalibus fusco-nigricantibus, in apice stricte albide marginatis; rectricibus albis, basi obtecta fas- ciisque 2 conspicuis, latis, nigris, apice ipso obsolete albide marginato, caudae colore albo partim fusco-induto;; rostri plumbei apice nigricante, basi flava; iride flava; ceromate, periophthalmiis et pedibus auran- tiaco flavis; unguibus corneo-nigris; long. tot. 20—-21”. — rostr. a fr. 1%. 3°°— 1”. 6%. — al. 15% -14'e”. — caud. 7%. 10-9". tars. 2. 63. — dig. med. cum ung. 27—2'!/ı”. S: Parum major. Jun.: Pallide umbrino-fusceus, fronte, genis, gastraeo pallidio- ribus; gula, subalaribus et subcaudalibus sordide fuscescente-albidis ; interscapulii plumis, scapularibus, alae tectrieibus cubitalibusque in- distinete et obsolete fuscescente-albido-marginatis; regione scapali plumarum verticis, stragali et tectricum alae nigro-fuscescente; remi- gibus atro-fuseis, infra etintus, basin versus pallidioribus, apice ipso late nigricante; rectricibus pallide fusco-umbrinis, intus, basin versus et infra albidis, fascia lata, obsoleta, fuscescente terminatis; ceromate et pedibus pallide ochraceo-flavis; iride pallide ochracea. Der hier zuletzt beschriebene junge Vogel, ein im September 1863 in Bongo in Central-Afrika erlegtes Weibchen, zeigt bereits Spuren vom Uebergangskleid: die Tibialbefiederung verfärbt sich Fam, Falconidae. IB Gen. Circaetos, in rostigbraun mit weisslicher Bänderung und eihe Steuerfeder hat schon die Zeichnung wie bei den ausgefärbten Alten. Dieses Exem- plar liefert den unumstösslichen Beweis für Identität von Circaötos melanotis mit (©. zonurus. Ersterer ist das Jugendkleid des letzteren und nicht umgekehrt, wie man in England und Frankreich ver- muthet hatte. Ob Circaötos fasciolatus, Gray mit aller Sicherheit als synonym hierher gezogen werden kann, vermag ich nicht zu ent- scheiden. Die Bartborsten der Riktal- und Superciliargegend, um Augen- lider, Kinn und Knebel sind kräftig und dicht stehend, meist schwärzlich gefärbt; das Gefieder des Nackens und der Kopfseiten lang und breit, es wird meist etwas aufgerichtet und umgibt in einer Holle den Kopf, wie dies auch bei Helotarsus der Fall ist. Die Flügel erreichen die Schwanzspitze bis auf 2'1—3”. — Die vierte Schwinge ist die längste; die dritte wenig kürzer; die zweite etwa gleich der fünften ; die erste gewöhnlich kürzer als die siebente; die Flügelspitze ist 2—2'/s” lang; der ziemlich breite Schwanz beim alten Vogel kaum gerundet; die Tarsen kräftig und stark retikulirt; auf dem Vorderglied jeder Zehe zeigen sich zwei ganze Tafeln, während die nächstfolgenden in ihrer Mitte bereits getheilt sind. Das Auge ist gross, aber doch verhältnissmässig kleiner, als bei den verwandten Arten. Die Färbung des alten Vogels zieht obenher oft mehr in Chocoladebraun, zuweilen in schimmlig Schiefer- grau, auf der Unterseite wechselt sie zwischen graulich Umbra-braun und rostig Chocoladebraun; die weisse Querzeichnung auf Bauch, Weichen und Hosen ist nicht immer sehr deutlich ausgesprochen; ein Exemplar zeigt ganz weisse untere Flügel- und Schwanzdeck- federn. Nach Verreaux ganz fälschlicher Ansicht wären die Steuer- federn in allen Kleidern schwarz und weiss gebändert; der ganz alt ausgefärbte Vogel soll sich durch weissliche (abgeriebene ?) Kopf- und Halsfärbung und braunschwarzen Fleck auf der Öhrgegend auszeichnen. In diesem Kleid kenne ich den Vogel nicht. Wir verdanken die erste Entdeckung dieses schönen Schlangen- adlers dem Herz. Paul v. Württemberg, der ein nicht ganz ausgefärbtes altes Männchen im Jahr 1840 am Blauen Nil, etwa unter dem 12° N. Br. zwischen Rozeres und Fazogql erlegte. Ich erhielt die Art aus der Quola von West-Abessinien, von den Fundj-Bergen, vom Bahr el Djebel und vom Bahr Ghazäl. Ob der buntschwänzige Schlangenadler Standvogel sei, kann ich nicht mit Sicherheit angeben; nach meinen Notizen habe ich ihn mit Ausnahme der Monate Juni bis August das ganze Jahr über bemerkt. Er gehört in den ge- nannten Gegenden übrigens immerhin zu den selteneren Erschei- nungen, auch sieht man ihn meist nur einzeln und zwar im Urwald und längs der Flüsse und Sümpfe. Sem Flug ist hoch und schwe- bend zieht er ähnlich seinen Verwandten grosse Kreise oder er- hebt sich in Schneckenlinien; bäumt zuweilen auf dürren Aesten, von denen aus er eine weite Rundsicht geniesst, niedriger wenn er Fam. Falconidae. ee. Gen. Buteo. gefressen hat oder auf dem Nachtstand, den er regelmässig einzu- halten pflegt. Zuweilen fand ich ihn sehr scheu und misstrauisch. Die Nahrung besteht vorzüglich in Baumschlangen, doch nimmt der Vogel auch mit Mäusen, Ratten, Eidechsen und Fischen vorlieb ; ob er letztere selbst fängt, bezweifle ich sehr; möglich, dass er sie dem Singadler abjagt oder sich an ausgeworfene und gestrandete macht. Im März 1863 beobachteten wir diesen Schlangenadler öfter über unserem Lager auf der Reg-Insel hinkreisend, namentlich in den Vormittagsstunden, wann geschlachtet worden war, bei welcher Gelegenheit sich Milane und Geier in grösserer Menge zu sammeln pflegten, was darauf hinzudeuten scheint, dass er im Nothfall selbst Aas nicht verschmäht. West-Afrika; Bisao: Verr. — Ost-Afrika; Zambesi. — Süd- "Afrika (?): G. R. Gray.] Gen. Buteo, Lin. (Poeeilopternis, Kaup.) Nr. 56. Buteo ferox. Falco ferox, Gm. — Accipiter hypoleucus,, Pall. — Falco et Buteo rufinus, Rpp. — Buteo canesceus, Hodgs. — B. longipes, Jerd. — Lim- naetos longipes, Pr. Würtemb. — Butaetos leucurus, Naum. — Buteo lon- gipes et rufiventes, Jerd. — Schleg. Cat. Buteo. p. 9. — Bp. Consp.I, p. 18. — v. Pelz. G.-& F. I. p. 24. — Id. Sitz. Ber. k. k. Acad. Wien, 1857. p- 366. — Naumannia, 1853. pl. 5. 6. & pag. 256. 269. — Brehm, ibid. 1855. p. 3. — Thien. Cab. Journ.1853. p. 24. — Pr. Würt. Icon. ined. t. 7. (32.) — Rüpp. Atl. pl. 27. — Id. Syst. Ueb. Nr. 11. — Heugl. Syst. Ueb. Nr.13. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 348. — Cab., Ibid. 1854. p. 260. Similis Buteoni vulgari, multo major, plerumque magis rufescens; rectricibus albidis, colore tum canescente tum fulvescente lavatis; tarsis dimidio basali antice plumatis; rostro saturate corneo-atro, man- dibulae basi plumbea; angulo oris, ceromate et pedibus flavis; iride tum saturate cana, tum umbrino-fulva ; — long. tot. 20”. — rostr. a fr. 1%. 4—6°%. — al. 17—18”. — caud. 8%. 99_—-9%. 8%, — tars. 3%. 335". 6%. — caudae apice alas superante 6—12”. — Die dritte, vierte und fünfte Schwinge sind die längsten und unter sich etwa gleich lang; die zweite bis fünfte auf der Aussen- fahne schwach-, die erste bis vierte auf der Innenfahne deutlich Fam. Falconidae. u Fo Gen. Buteo. verengt. Jüngere Vögel sind dunkler, rostigbraum; der Schwanz bräunlichgrau oder graubräunlich, mit verwaschener, breiter rostfahler Spitze und zahlreichen rauchbraunen Querbinden, die mit zuneh- mendem Alter von der Basis abwärts nach und nach. verschwinden. Beim ausgefärbten Vogel die Unterflügeldeckfedern erster Ord- nung einfarbig rauchgrau; die Steuerfedern schmutzigweiss, fahl angelaufen, zuweilen auf der Aussenfahne röthlichbraun gespreckelt und nach der Spitze zu mit unregelmässigen, sehr verwaschenen rauchfarbenen Zickzackbinden. Brehm scheint anzunehmen, der weissschwänzige Bussard sei Stand- und Brutvogel in Egypten. Ich kenne ihn dagegen nur als Wintergast längs des Nil südwärts bis auf den Azrag und im abessinischen Tiefland.. Er kommt paar- und familienweise im August und September an, überwintert theilweise in Süd-Egyp- ten und Dongolah, häufiger in Ost-Senar, Takah und am Mareb und verstreicht wieder im März. Seine Standorte sind sehr ver- schieden. Wir trafen ihn auf kahlen, isolirten Felsen, in Dattel- waldungen, auf vereinzelnten Sykomoren und Boabab-Bäumen, auf Brachfeldern, Sandinseln, endlich um Dörfer und Ruinen, vorzüg- lich in der Nähe von Taubenhäusern und haben ihn als den gefähr- lichsten Feind des Hausgeflügels kennen gelernt. Doch ist er kei- neswegs wählerisch in Bezug auf seine Nahrung; oft sieht man ihn auf Feldsteinen und Erdhügeln nach Mäusen spähen, in der Steppe fängt er Eidechsen, an Lachen und Sümpfen Frösche, nach Adams auch Schlangen. Sagt ihm eine Gegend zu, so wählt er sich einen freistehenden Baum oder Fels zur Nachtherberge und er kommt dann mit Sonnenuntergang regelmässig, ruhigen, etwas trägen Fluges nach seinem Standort gestrichen und zwar immer mit dick ange- fülltem Kropf. In den Vor- und Nachmittagsstunden zieht das Paar meist hoch in den Lüften spielend seine weiten Kreise; geht es auf Raub aus, so ist der Flug niedrig, beschleunigt und zuweilen sogar sehr rasch und heftig. Er gehört im Allgemeinen zu den scheueren Raubvögeln, ist jedoch auf seinen Rastplätzen sehr leicht zu erlegen. Nach Rüppell (Cretschmar) wäre er in angebauten Gegenden N.O.-Afrikas häufig und zöge Abends schaarenweise in Gebüsche und Wälder oder verberge sich in alten Gebäuden und Felsen! [Süd-Afrika: Mus. Lugd. (fehlt bei Layard). — Tripoli: Mus. Lugd. — Kleinasien, ostwärts bis Nepal und Bengalen. — Brütet im südöstlichen Europa und den angränzenden asiatischen Steppen.] * Nr. 57. Buteo desertorum. Le Rougris, Le Vaill. Ois. d’Afr. pl. 17. — Buteo desertorum, Vieill. (nee Antinori). — B. eirtensis, Le Vaill. jun. (2) — B. vulpinus, Licht. — Buteo tachardus, Aust. (nee Daud.) — Bp. Consp. I, p.18. — Buteo vul- Fam, Falconidae. er Gen, Buteo. garis, Var. Capensis, v. Pelz. G. & F. I. p. 22. — Layard, S. Afr. Nr. 9. — Schleg. Cat. But. p. 5. — Buteo minor, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 11. — Id. Ibis IH. p. 75. — Id. Geogr. Mitth. 1862. p. 311. Simillimus Buteoni vulgari, minor, plerumque pallidier magis- que rufescens; tarsis et digitis robustioribus; rostro plumbeo-fusco ; ceromate et pedibus flavis; iride tum cana tum pallide umbrina; long. tot. 141e—15”. — rostr. a fr. 14%. — al. 13% — caud. 17%. tars. 2”. 7°, 9: al. 14”. — caud. 8”. Die Tarsen vorn etwa bis zu einem Dritttheil bis Zweifünftel ihrer Länge befiedert, der Fuss im Ganzen verhältnissmässig kräf- tiger als beim gewöhnlichen Bussard. Bei südafrikanischen Vögeln finde ich, dass die Befiederung der Tarsen weiter herabreicht, als bei N.O.-afrikanischen. Frisch vermauserte zeigen auf dem Mantel einen ziemlich leb- haft violetten Metallglanz. Den Wüstenbussard halten wir nicht für Standvogel in Nord- Öst-Afrika, wo er von uns nur im Herbst, Winter und Frühjahr angetroffen worden ist und überhaupt nicht gerade häufig vorkommt. Wir beobachteten diesen Raubvogel nur hin und wieder im west- lichen Abessinien und längs des Blauen Nil, sowohl auf Hochbäu- men als in der Steppe. Im Mai 1861 traf ich in der kleinen Oase Ain-Musah im pe- träischen Arabien drei Vögel dieser Art; sie waren sehr abgemagert und hatten neben Raupen, Käfern und Heuschrecken einige Eidech- sen und Kameleone im Magen. Nach Le Vaillant ist der Wüsten-Bussard Standvogel in Süd- afrika und nährt sich dort von Wurzelmäusen, Feldmäusen und In- secten. Layard nennt ihn nicht gemein, jedoch weit verbreitet _ [Süd- Afrika. — Algerien. — West-Asien; Wolga - Gegend, Smyrna etc. — Hat sich bis nach der Schweiz verflogen: Vogel.| Nr. 58. Buteo vulgaris. Falco buteo, Lin. — Buteo vulgaris, Bechst. — Pl. enl. 413. — Gould, Eur. t. 14. — Naum. t. 32. 33. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 9. — Heugl. 8. Uebers. Nr. 10. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 449. — Bonap. Consp. I. p- 18. — Schleg. Cat. Buteo. p. 3. — v. Pelz. Geier u. Falken p. 21. — Buteo albidus, septontrionalis, minor, medius et murum, Brehm. Vogelf. p. 14. Wenn Dr. Rüppell den gemeinen Mäusebussard überall in N.O.- Afrika vorkommen lässt, so muss diese Angabe offenbar auf einer Fam. Falconidae. and Gen. Buteo, Verwechslung oder Irrthum beruhen. Er gehört naCh meinen Erfah- rungen zu den seltenen Wintergästen Egyptens, wir sahen und er- legten während eines vieljährigen Aufenthalts dort nur ein Paar und zwar in der Nähe von Cairo und in der Providz' Schergieh im Februar und März. [Wäre nach Loche Brutvogel in Algerien. — Canarische In- seln: Bolle, Berth. — Europa. — West-Asien und Sibirien. | Nr. 59. Buteo augur. Falco (Buteo) augur et hydrophilus, Rüpp. N. W. t. 16. 17. — Id. Syst. Ueb. Nr. 10. — Kaup, Isis 1847. p. 335. — Ferret et Galinier (Abyss.) p. 180. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 12. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 194. — 1862. p. 32. 39. 292. — 1863. p.5. — Brehm, Habesch p. 206. — Id. Cab. Journ. 1857. p. 81. — Buteo eximius, Brehm, 1855. p. 4. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 48. — Bp. Consp. I. p. 19. — Schleg. Cat. But. p. 16. — v. Pelz. G. & F. IL p. 21. (partim) — Hartl. & Finsch, O.-Afr. p. 57, Amharisch: Getegete (*J"p°j "Y';:). — Tigrisch: Tsugetim. Similis Buteoni Jackal, ex Afr. merid., gastraeo pure albo, tarsis antice seutulis integris 7—10. Supra fuscescente-niger, plumarum basi alba; cervice plerum- que albo-flammulato; supracaudalibus majoribus cinnamomeo-rufis apicem versus colore fusco-nigro tum maculatis tum squamatim fasciatis; primariis fuscis, partim griseo-lavatis, apicem versus nigris, intus basin versus albis, nigricante fasciatis; secundariis ex albido canis, intus purius albis, apice ipso nigricantibus et eodem colore ubique regulariter fasciatis; rectrieibus cinnamomeo-rufis, ante api- cem fascia plus minusve conspicua nigricante instructis; loris fron- teque ex parte, gastraeo et subalaribus pure albis, speeiminium non- nullorum hypochondriis colloque antico nigricante striatis; rostro ex plumbeo fusco-atro; ceromate, angulo oris pedibusque flavis; iride tum fulva, tum umbrino-cana ; long. tot. 19 — 20”. — rostr. a fr. 1%. 3-4, _—_ al. 141 —16%. — caud. 61% — 7”. — tars. 3”. 10-3 3, — apice alae 3'/.—4'j2”. Var. nigra: Gastraeo toto fuscescente nigro, supra- et sub- caudalibus nigris apicem versus plerumque rufo variis; cauda cin- namomeo-rufa, in speciminibus junioribus colore cano-atro et fasciata et adspersa., Fam, Faleonidae, = 93 — Gen. Buteo. Jun.: Supra magis fuscescens; rectrieibus pallide fulvescente- fuseis, cano-lavatis, fasciis 9+-10 fuseis; abdomine albido, fulve adumbrato, gulae et colli lateralis plumis, hypochondriis tibialibusque plus minusve colore fusco-nigricante et striatis et variis; subcauda- libus et tibialibus interdum rufescente-lavatis; iride umbrina. In Bezug auf Schildung der Fusswurzel finde ich, dass es auch Augur-Bussarde gibt, bei welchen (jedoch nicht an beiden Ständern gleichmässig) mehrere der 7—8 Tafeln der Vorderseite des Laufes in ihrer Mitte getheilt sind. Der Augur vertritt in Abessinien den gemeinen Bussard, dem er in Betragen und Lebensweise äusserst ähnlich ist. Er findet sich vom Taranta-Pass, Mensa und der Tsad-Amba südwärts durch ganz Tigri& und Amhara, ist noch häufig in den Gala-Ländern, sehr einzeln am Blauen Nil, in Fazoql und Ost-Senar. Im Tana-Becken haben wir ihn jedoch nicht bemerkt. Als Standvogel bewohnt er paarweise und in zerstreuten Gesellschaften Waldthäler, Waiden und Plateaux zwischen 5000 und 12,000 Fuss Meereshöhe. Ueber Tag und oft noch bis nach Sonnenuntergang ist dieser nützliche Raub- vogel fleissig mit Mausfang beschäftigt; auf kleinen Erhöhungen der Stoppelfelder und Triften harrt er ruhig auf kleine Nagethiere und verdaut zugleich die bereits verschlungenen. Solche Stellen, wo der Bussard häufig zu rasten pflegt, sind bedeckt mit ausgeworfenem Gewöll. Da er nicht verfolgt wird, ist er meist wenig scheu. Im Frühjahr gesellt sich Paar zu Paar, diese kreisen dann in schönem, ruhig-schwebendem Flug oft pfeifend, schreiend und spielend in höhern Regionen. An heisseren Tagen, vornehmlich über die Mit- tagszeit ruht der Augur auf Hochbäumen und selbst auf niedrigen Büschen; seinen Horst gründet er nach Aussage der Eingeborenen auf hohen Juniperus-Bäumen, welche häufig die Kirchen umgeben, daher auch wohl die von Salt erwähnte Angabe, dass dieserBussard in Abessinien für unverletzlich gehalten werde; nach letztgenanntem Reisenden und Rüppell gilt seine Erscheinung übrigens als günstige Vorbedeutung- Melanismus kommt bei Buteo augur nicht selten vor. — Hier- her gehört B. eximius, Brehm des Berliner Museums. |Süd-Afrika: Mus. Stuttg. — Ost-Afrika, 2—3000 Fuss über der Meeresfläche: v. d. Decken.] * Nr. 60. Buteo anceps. Buteo anceps, Brehm. Naum. 1854. p. 6. — B. auguralis, Salvadori. Cab. Journ. 1868. p. 67. — Id. Atti della Soc. di scienze natur. Vol. VIII. fasc. IV. — B. desertorum, Antin. (nec Auct.) Cat. p. 12. Fam. Faleonidae. = "DM — &en. Büteo. Similis B. Auguri, minor, pallidior; supra fumosus, plumis ex parte laete rufescente-marginatis; pilei lateribus purius rufescentibus; macula cervicali nigricante, albido-varia; primariaram fumoso - fas- ciatarum pogonio externo ex parte cano, apice fumoso-nigricante ; remigibus omnibus intus, basin versus albicantibus, secundariis um- brino-fumosis, colore fuscescente-atro conspicue fasciatis ; rectrieibus cinnamomeo-rufescentibus, infra albidis, basi albis, apicem versus nigricante-fasciatis; genis et gastraeo albidis, illis pectoreque fulvo- lavatis, his striete fusco-striolatis; pectoris plumis mediis partim fuscis; abdomine et hypochondriis guttulis nonnullis conspieuis, sub- cordatis, fuseis; rostro nigricante-corneo, basi magis plumbeo-fusco; iride umbrino-rufescente ; pedibus et ceromate flavis. long. tot. circa 187. = Trostr. a fr. 13°. — "al 120.27, ars, 20, 9. 6%. 3 1a ER Salvadori giebt etwas grössere Maasse: Flügel 13'/2”. — Schw. 6. a — Tars. DIR MALE Die Fussschilde ganz wie bei Augur; die Befiederung der Tibia und Tarsen scheint kürzer; Ständer sehr kräftig; die Flügel etwas kürzer als diejenigen von Buteo desertorum. Beschreibung nach einem jüngeren d der Berliner Sammlung, dern Typus von B. anceps, Brehm. — Brehm giebt übrigens in der Naumannia (l. c.) etwas ab- weichende Maasse für ein OP): G. 1,16. —Fl. 12”, —- Wars. 12%. 6. — Schw. 8%. 6. — Lebt nach Brehm am obern Blauen Nil und ist sehr scheu. Antinori erlegte ein Exemplar am Djebel Audun oder Haudun im westlichen Kordofan. Hierher möchte ich — ob- gleich ich das von mir an das Stuttgarter Naturalien-Kabinet gesen- dete Exemplar nicht mehr der. kann — ferner rechnen: EREH tachardus (2) Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 404, ein jüngeres (?) d vom Djebel an in Ost-Kordofan, im October 1862 erlegt : Kinn und Kehlmitte sind schmutzig-, die übrige Unterseite reiner weiss mit wenigen, dunkeln, aber scharf markirten Schaftflecken ; Seiten etwas ockerfarb übertlogen; Tibialbefiederung und untere Schwanzdeckfedern schmutzigisabell, ungefleckt; Tarsus hinten ganz nackt, vorne zu *) befiedert; die borstenartigen Federn zwischen Auge "und Schnabel weisslich ; "die F lügelspitze erreicht die Schwanz- spitze; Steuerfedern hellfuchsfarbig, mit 11 theils etwas verwischten dunklern Binden. Schnabel’ schwärzlich, an der Basis bleifarb ; Wachshaut, Mundwinkel ünd Füsse gelb; Augenlider schwärzlich ; Iris. weiss.” Gs L. 17”. — ZSehn. v. dd.’ 8. 13 1%. 3% — Schw. 7% — Tars. 3”. 2°. — Mittelzehe ohne Nagel 18— 19’, — Salvadori spricht von 3 sich-sehr ähnlichen Männchen, ohne Zweifel alten, ausgefärbten Vögeln seines Buteo auguralis, bei r Fam, Falcönidae, . 95 = Gen. Poliornis, denen der Schwanz schön braunroth ohne alle Spuren von Binden ist, mit Ausnahme derjenigen nahe an der Spitze. Anmerkung. Was ist Buteo ? Vierthaler, Naum. 1852. I. p. 53.: schwarz mit weissem Bürzel. Gen. Poliornis, Kaup. (Perenopsis, Dubus.) * Nr. 61. Poliornis rufipennis. Buteo rufipennis, Strickl. Proceed. Z. Soc. 1850. p. 214. — Poliornis pyrrhopterus, Sund. — P. perenopsis, Dubus. — Circus Müllerü, Heugl. Naum. 1850. IH. t. 1. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 71. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 404. — v. Pelz. @. & F. I. p. 29. — Schleg. Cat.‘ But. p. 23. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 77. Supra pallide fusco-canus, striis scapalibus nigricantibus, plu- mis fulvo-rufescente marginatis; fronte et gula albidis; stria gulari mediana parum conspicua, nigricante; genis inferioribus et regione mystacali nigricante-flammulatis; vertice, sincipite cerviceque ex rufescente einnamomeo-fulvis nigricante-striolatis; gastraeo laete ru- fescente-fulvo, partim striete nigricante-striato ; remigibus primariis et secundariis laete fulvo-rufis, extus cane marginatis, late nigro apicatis et hine albo-marginatis, infra et intus basin versus albi- “ eantibus; rectrieibus pallide fusco-cinereis, apicem „versus fascia minus conspicua atra, margine albido terminatis; subalarıbus minoribus rufescente-fulvis, majoribus albidis; iride, ceromate, loris nudis et pedibus laete flavis; rostri dimidio apicali fusco-atro, basali aurantiaco-favo; long. tot. 14. 3—6’”. — rostr. a fr. 11—12’. — al. 10 —11’. — caud. 6°— 6”. 9%, — tars. 2”. 9: Supra pallidius cano-fusca, scapis nigricantibus; pileo et genis saturate umbrino-fuscis; tergaei plumis partim obsolete rufes- cente-marginatis; subtus fulvo cinnamomea, pectore et hypochon- driis nigrieante-striolatis; secundariis et tertiariis cano-fuscis, partim colore albido-atroque fasciatis; rectrieibus dilute fusco-canis, albide apicatis, fasciis 5—6 minus conspicuis, atris; subalaribus nigricante- varüs; al. 11—11!/e”. — caud. 61% —7, g jun.: Obsoletius tinetus; pileo et genis magis cinerascenti- 4 x Fam. Falconidae, =—_ man Gen, Poliornis, bus; pectoris lateribus et hypochondriis cano-lavatis; subalaribus puris albidis; cubitalium apice conspicue albo-marginato. Die vierte Schwinge ist die längste, die erste "bis dritte innen ziemlich schwach verengt. Bei einzelnen Exemplaren tritt der dunkle Backenbart ziemlich deutlich hervor; der schwärzliche Kehlstreif meist obsolet; ein jüngeres Männchen zeigt fast rein aschgrauen Scheitel, Nacken und Halsseiten. Mehrere Forscher zählen diese aberrante Form speciell zur Gattung Buteo. Die unregelmässig-sechseckigen Fussschilde, der schwache Schnabel, die zierliche Gestalt, eigenthümliche Färbung, lebhaftes Naturell und Abweichung in der Lebensweise scheinen übrigens doch eine generische Abtrennung zu rechtfertigen. Der Heuschrecken-Bussard, wie ich diesen Vogel nennen möchte, erscheint am untern Weissen Nil, in Kordofan, Senär und in den südlichen Gebieten der Provinz Berber mit Eintritt der Som- ınerregenzeit, im Juni und Juli. Hier lebt er in lichtem Akazien- gehölz längs der Niederungen und Gewässer, durchschweift über Tag in thurmfalkenartigem Flug die baumloseren Strecken der Sa- vannen, rüttelt viel und lebt dann fast ausschliesslich von Heu- schrecken. Zuweilen sieht man 6—8 Stück und mehr auf geringer Höhe über die Grasflächen hinziehen und meist im Fluge Orthop- teren jagen; ebenso wird die Beute in der Luft verspeist. Ich glaube mit Bestimmtheit annehmen zu dürfen, dass unser Heuschrecken-Bussard in Ost-Sudan brütet. Im November und De- cember zieht er sich nach und nach wieder nach Süden zurück. Anfangs Februar beobachteten wir ihn noch am Sobat, mit den ersten Sommerregen (April und Mai) bereits wieder in Bongo und am Gazellenfluss. Wohl stösst dieser zierliche Raubvogel zuweilen auf die Erde herab, aber niemals sahen wir ihn dort bussard-artig sitzen oder umherschreiten. Er ist gar nicht schüchtern, bäumt gerne auf dürren Aesten und in dichtbelaubten Baumkronen, setzt sich übrigens auch auf niedrige Büsche und Hecken. Ein alt-eingefangenes Männchen, das ich in Chartum erhielt, wurde sehr bald zahm, setzte sich zur Fütterung auf meinen Arm oder Schulter, flog bald ab und zu und lebte in einem wahrhaft rührenden Freundschaftsverhältniss mit einem jungen Erdpavian (Theropitheceus gelada, Rüpp.), dessen Neckereien und Quälereien der Falke durchaus nicht zu vergelten trachtete. War zur Essens- zeit, welche der Tschelada nie versäumte, sein Freund abwesend, so suchte er ihn und erschien dann, den Bussard im Arm haltend oder an den Flügeln zerrend, im Zimmer; alltäglich musterte Meister Mako mehrmals das Gefieder des Vogels, Federchen um Federchen, um Jagd auf Ungeziefer zu machen und missbrauchte da gelegentlich seinen Gefährten in höchst unzüchtiger Weise, der ihm trotzdem stun- denlang nicht von der Seite wiech. — Rangirt zunächst mit Poliornis liventer, P. Teesa und P. poliogenys aus Süd-Asien, Fam. Faleonidae. pe, 5 Bft Gen, Pernis. Gen. Pernis, Cuv. Nr. 62. Pernis apivorus. Falco apivorus, L. — Aceipiter larcertarius, Pall. — Pernis apivarus, G. Cuvier. — Falco poliorhynchus, Bechst. — F. dubius, Sparrm. — Per- nis apium, vesparum et platyura, Brehm, .Vogelf. p. 14. — Gould, B. Eur. pl. 16. — Naum. t. 35. 36. — Pl. enl. 420» — Hartl. W. Afr. Nr. 22. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 34. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 55. — Id. Faun. R. Meer Nr. 17. — Bp. Consp. I. p. 20. — Schleg. Cat. Pern. p. I. — Jard. & Selb. Ill. Orn. n. 5. t. 1. — Ayres, Ibis I. p. 240. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 100. — Layard, S. Afr. Nr. 35. — Le Tachard, Le Vaill. Ois. Afr. pl. 19 (?). — Brehm, Thierleb. III. p. 508. — Wright, Malta. p. 5. Hedenborg hat den Wespenbussard in Egypten eingesammelt. Nach Rüppell wäre er sogar häufig in Egypten und Arabien. Wahr- scheinlich nur verirrte Vögel im Winter. Weder von Brehm noch von mir in Nord-Ost-Afrika beobachtet. |Süd-Afrika: Ayres. — Im Leidner Museum zwei QQ2 von Pel an der Goldküste gesammelt; das eine im October, beim andern ist das Datum leider nicht angegeben. — Algerien. — Europa. — Si- birien. — Japan. Gen» Milvus, Cuv. (Hydroictinia, Kaup.) + Nr. 63. Milvus regalis. Falco milvus, Lin. — Milvus regalis, Briss. — M. vulgaris, Flem. — Falco austriacus, Gm. — Milvus ietinus, Savign. — M. castaneus et russicus, Daud. — M. jaicensis, Lepech. — M. ruber, Brehm. — Pl. enl. 422. — Gould, Eur. pl. 28. — Naum. t. 31. — Mühle, Griech. Nr. 22. — Pl. enl. 422. — Bp. Consp. I. p. 21. — Schleg. Cat. Milv. p. 1. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 36. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 58. — -Lefeb. Abyss. Ois. p. 68 (?). — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 449. — Descr. de FEg. Vol. 23. p. 259. — Brehm, Thierleb. III. p. 493. — Wright, Malta. p. 6. Nach Rüppell häufig in Unteregypten, wo weder Brehm noch ich diese Art angetroffen haben. Im Winter 18°°/ss erhielt ich da- v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. ” Fam. Falconidae, ® 2 KO Gen. Milvus, . gegen einen sehr schön ausgefärbten, alten_ Vogel aus der Gegend von Tripolis. Schon Savigny bezweifelt das Vorkommen des Königs-Milan in Egypten. i [Algerien: Loche. Scheint dort Brutvogel. — Häufig auf den Canaren: Bolle. — Im gemässigten und südlicheren Europa. — Klein-Asien.] Nr, 64. Milvus aetolius. Falco ater, Gm. — F. migrans, Bodd. — F. fusco-ater, M. & Wolf. — Milvus niger, Briss. — M. fuscus, Brehm. — M. ater, Daud. — M. aeto- lius, Vieill.e — Aceipiter milvus, Pall. — Hydroictinia atra, Kaup. — Mil- vus migrans, Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 61. — Bp. Consp. ]. p. 21. — Schleg. Cat. Milv. p. 2. — Layard, S. Afr. p.61. — Pl. enl. 472. — Gould, Eur. t. 29, — Naum. V.D.t. 31.2. — Leith-Adams, Cab. Journ. 1864. p. 384. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 152.— Lefeb. Abyss. Ois. p. 69. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 37 (partim ?). — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 59. — Wright, Malta, p. 6. Der schwarzbraune Milan wird von mehreren Reisenden als häufig in Egypten vorkommend erwähnt. Ich glaube annehmen zu dürfen, dass er hier nur als Wintergast erscheint und meist mit Milvus parasitus verwechselt wird. Nach Hartmann südlich bis in die Fundj-Berge und von Curculioniden und Stachelmäusen le- bend. — Adams sagt, er habe das Nest des schwarzbraunen Milan mit Jungen im Januar in Egypten gefunden. — Nach Horofield und Moore (Cat. E. Ind. House, I. p. 30.) von Harris in Schoa ge- sammelt. — Der nächstverwandte Milvus affinis, Gould ist Bewoh- ner von Australien, Sumatra und Timor. [Algerien: Loche. — Süd-Ost-Afrika: "Chapmann, Layard. — Madagaskar: Newton. — Im südlichen und mittleren Europa.] Nr. 65. Milvus Forskali. Falco Forskali et aegyptius, Gm. — F. aegyptius, Bechst. — F. para- situs, Daud ex Le Vaill. — Milvus aetolius, Savign. (nec Vieill.) Descr. de VEg. t. 3. 1. & Vol. 23. p. 260. — Milvus parasitus, Less. Trait. Atl. pl. 14. f£. 1. — M. aegyptius, G. R. Gray. — Le Vaill. Ois. Afr. t. 22. — Schleg. & Susem. Abbild. t.31. — M. parasitieus et leucorhynchus, Brehm, Vogelf. p. 15. — Bp. Consp. I. p. 21. — Schleg. Cat. Milv. p. 3. — Layard, Fam, Falconidae, — 9 1 — Gen, Milvns. S. Afr. Nr. 37. — Hartl. W. Afr. Nr. 23. — Id. Faun. Madag. p. 19. — Schleg. & Poll. Madagasc. p. 44.,— Hartl. & Finsch, O0. Afr. p. 63. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 100. — M.regalis (?), Lefeb. Abyss. Ois. p. 68. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 37. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 60. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 16. — A. Brehm, Cab. Journ. 1853. Extra-Heft p. 94. — L. Brehm, Ibid. p. 264. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 233. — Brehm, Habesch, p. 207. — Id. Thierl. II. p. 492. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 385. — Antin. Cat. p. 12. — Tristr. Ibis 1859. p. 24. — Id. Ibis !865. p. 256. — Kirk, Ibis 1864. p. 316. — v. Koenig-Warth. Neott. Stud. Nr. 14. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 24. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 45. Arabisch: Hedaieh (Llo>). — Amharisch: Tschelat (KAFr::). — Tigrisch: Lito (A T"::). Similis M. aetolio; paullo -minor, rostro flavo, cauda magis furcata. Rufescente-fuscus, dorso et alis obscurioribus, plumis obsoletius pallide limbatis, striis scapalibus nigro-fuseis; primariis apicem versus atris; fronte et gula sordide albicantibus; reetricum fusces- centium apice pallide limbato, fascjis caudalibus obsoletis 8-9 fusco- atris; rostro, ceromate et pedibus laete flavis; iride umbrina. — long. tot. 20— 21”. — rostr. a. fr. 1%. 1-3. — al. 15—16”. — rectr. extima 9— 10. — tars. 1”. 11”. Jun.: Pallidior, plumis fulvescente-marginatis et apicatis; gast- raeo laetius nigricante-striolato; rostro et ceromate olivaceis, plus minusve flavo-lavatis; cauda magis furcata. Der Schmarozer-Milan ist über ganz Nord-Ost-Afrika verbreitet, wir trafen ihn auch an der arabischen Küste des Rothen Meers, auf Dahlak, im Adel- und Somali-Land, in Abessinien bis auf 12,000 Fuss gehend. Sehr häufig ist er als Standvogel in Egypten, Nubien und Abessinien, einzelner schon am obern Abiad. Der Schmarozer lebt gerne geselischaftlich, vorzüglich in Städten und Dörfern und ihrer Umgebung, um Lager, Fischerhütten, auf Karavanenstrassen und endlich längs der Gewässer; in Bezug auf seine Standorte ist er gar nicht wählerisch; hier haust er auf dem Thurm einer Moschee, dort auf den platten Dächern der Wohn- häuser, auf Ruinen, in Palmpflanzungen, auf Friedhöfen; den Tag über sieht man ihn namentlich häufig auf Marktplätzen, an Schlacht- bänken, auf Strassen und Plätzen, wo Schutt und Unrath angehäuft wird; ebensowenig fehlt er bei gefallenen Thieren in Gesellschaft mit Gejern. Fam. Falconidae. PER. ep Gen. Elanus. Seine Nahrung besteht namentlich in Aas, Abfall von geschlach- teten Thieren, Eingeweiden, Knochen- und Haut-Resten, todten Fi- schen u. s. w., seltener geht er an junges Geflügel. oder fängt sich Ratten, Fledermäuse, Reptilien und selbst Käfer. Erblickt er einen gewandteren und kühneren Raubvogel mit Beute, so stürzt er sich schreiend auf ihn, um ihm dieselbe abzujagen. Den Fischhändlern raubt dieser ebenso gewandte als freche Dieb ihre Waare aus den Körben, dem Fleischer von seiner Bude und vor der Nase weg. Hat ein Schmarozer geschickt einen Brocken erobert, so ver- zehrt er diesen sofort während des Fluges aus den Fängen; dabei stossen aber seine Kameraden schreiend auf den Besitzer und nöthi- gen ihn, einen Theil des Raubes fallen zu lassen, der jedoch ehe er die Erde erreicht, mit staunenswerther Schnelligkeit wieder er- hascht und davongetragen wird. Zur Brutzeit sind die Männchen sehr streitsüchtig und lärmend; erstere fällt in Egypten in die Monate Februar bis Mai; den Horst, welcher ziemlich leicht aus dürrem Reis zusammengefügt ist, fanden wir meist auf Palmen, doch nistet der Schmarozer auch auf den Zinnen von Moscheen, Festungswerken und in Ruinen. Die Zahl der Eier schwankt zwischen drei und fünf. — Sie sind bläulich- oder grünlichweiss, selten ganz ungefleckt, zuweilen mit nur wenigen feinen rostbraunen Schnörkeln und Punkten namentlich nach dem stumpfen Ende zu, meist jedoch mit grössern deutlichen oder ver- wischten Flecken von derselben Farbe. Ihre Länge beträgt 1”. a a aut 17 N 8°. Dicke. Im Gefieder des Schmarozers hausen zahllose Federläuse. [Ueber den ganzen afrikanischen Continent verbreitet. — Klein- asien. — Griechenland; Dalmatien. | Gen. Elanus, Savig. (Elanoides, Vieill.) Nr. 66. Elanus melanopterus. Falco melanopterus, Daud. — Le Vaill. Afr. t. 36. 37. — F. coeru- leus, Desfont. Ois. Barbar. M&m. de l’Ac. Roy. des Sciences. 1787. pl. 15. — F. vociferus, Lath. — Elanus caesius, Savign. Deser. de I’Eg. Vol. 23. p. 276. t. 2. 2. — Gould, B. Eur. t. 31. — Naum. V. D. t. 347. — Elanus melanopterus, Leach, Zool. Mus. pl. 122. — Kaup, Isis 1847. p. 112. — Schleg. & Susem. Abbild. t. 33. 2. — Chr. Brehm, V. D. t. 46. — E. me- lanopterus $ E. minor, Bp. Consp. I. p. 22. — Schleg. Cat. Milv. p. 6. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 35. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 57. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 426. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 69. — L. Brehm, Cab. Journ. 1853. Fam. Falconidae. = 0, Gen, Elanus. p- 265. — A. Brehm, ibid. Extra-Heft p. 94. — Id. Thierl. III. p. 487. — Antin. Cat. p. 13. — Layard, S. Afr. Nr. 38. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p- 65. — Allen, Ibis 1864. p. 235. — Sclat. Ibis 1854. p. 305. — Kirk, ibid. p. 316. — Irby, Ibis 1861. p. 220. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 306. — L. Adams, Cab. Journ. 1864. p. 385. — Hartl. W. Afr. Nr. 24 (nec descript.). — Id. Cab. Journ. 1861. p. 100. — v. König-Warth. Neott. Stud. Nr. 15. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 13. — Linderm. V. Griechenl. p. 21. — Lilford, Ibis 1865. p. 177. — Tristr. ibid. p. 257. Arabisch: Sager el Baz, Kuhieh, Abu-Haudn, Abu Scherageh oder Seregah, auch Zordq und -Abu Keif ( „UL 22° — 43 0% — oben — Wes ul — Aw oder 35) — nach Hartmann Sager Schaini. Supra delicate cinereus, pileo et cervice pallidioribus; fronte, genis abdomineque albis, lateribus corporis cinerascente-adumbratis ; tectricibus alae nigerrimis; subalaribus et margine alari albis; re- migibus apicem versus et infra nigricantibus; rectricibus albis, me- dianis colore cinereo indutis; rostro nigricante-corneo; ceromate, angulo oris pedibusque laete flavis; iride coceinea, speciminum ju- niorium ochracea; long. tot. 12'e”. — al. 912 10%. — caud. 4”. 2—4”. 4%, — tars. 12°. —13°. — Juv.: Pileo rufescente-fusco, plumarum margine conspicua tum rufo-fulva, tum magis albicante; cervice et dorso magis rufescente- canis; tergaei plumis late et conspicue colore fulvo-albido margi- natis; pectore et abdomine colore rufescente-fusco pallide adumbratis, scapis partim fuscis; iride pallide-umbrina. Beim alten Gleitaar fand ich gegen Schlegels und Naumanns ausdrückliche Behauptung die Iris des verhältnissmässig grossen Auges immer hochblutroth, -bei jüngeren Vögeln fahlockergelb, beim Nestvogel hell umbrabraun. Es ist einer der häufigeren Raubvögel des untern und mittleren Egyptens, seltener schon um Asuan und im nördlicheren Nubien; in den südlicheren Theilen letzterer Provinz, bei Chartum, in Abes- sinien und Takah, den Bogos-Ländern, in Kordofan und am Blauen und Weissen Nil erscheint er ziemlich einzeln, nach unserer Beob- achtung hier nur im Herbst und Winter. Zur letztgenannten Jahrs- En glaube ich ihn auch weniger häufig in Egypten bemerkt zu aben. Seine Lieblingsaufenthaltsorte sind vornehmlich Dattelhaine, vereinzelnte Palmen und andere Hochbäume im Kulturland und Fam. Falconidae. — 1002. Gen, Elanoides, nahe am Rand der Wüste; auch Nil-Inseln, Gärten und Alleen be- sucht er. Das Paar hält jahraus, jahrein zusammen, doch gehen die Gatten vereinzelnt auf Nahrung aus, welche namentlich in Chi- ropteren, Feldmäusen und Heuschrecken besteht; ‘auch Wüsten- Eidechsen und Vögel fanden wir im Magen des Gleitaars. Orthop- teren werden meist im Flug gefangen und in der Luft verzehrt; auf kleine Wirbelthiere stösst dieser Raubvogel, nachdem er eine Zeit lang über ihnen gerüttelt hat, ziemlich hoch aus der Luft herab und trägt dann seinen Fang, den er mit Haut und Haaren frisst, auf Bäume. Der Flug ist niemals sehr hoch und rasch, aber leicht und weich; oft zieht unser Vogel kreisend über Stoppelfelder und Weideland hin, da und dort plötzlich anhaltend oder sich auch auf niedrigen Bäumen oder Büschen niederlassend. Er übernachtet auf hohen Palmgipfeln nahe am Stamm; hier soll er auch gewöhnlich brüten. Brehm fand dagegen den Horst im Januar und März mit 3—5 Eiern oder Jungen auf niedrigen Citronen- oder Nabagq-Bäu- men, ich auf vereinzelten Akazien zwischen März und Juli. Das ziemlich grosse Nest besteht aus Reisern, Halmen, Rasenstücken und Palmfasern und ist nach Brehm mit Mäusegewöll und Mäuse- haaren ganz bedeckt, sobald es Junge enthält. „Die Eier sind auf grauweissem Grunde höchst unregelmässig kirschbraun gefleckt und gestreichelt, so dass das Weiss kaum durchschimmert. Ihre Länge beträgt 1'/e Zoll, ihr Durchmesser an der dieksten Stelle 14 Linien.“ Ich fand einst 3 Junge und ein faules Ei, welch letzteres auffallend demjenigen des gemeinen Sper- bers gliech. Das Geschrei besteht in einem wohltönenden, hohen und langen Pfeifen. [Nord-, West- und Ost-Afrika. — Nach Layard nur als Zugvogel im Süden. — Insel Zanzibar: Kirk. — Palästina, Syrien, Klein- Asien, ostwärts bis Indien. — Südeuropa; verirrt sich selten bis nach Deutschland. | Gen. Elanoides, Gray. (Chelidopteryx, Kaup. — Nauclerus, Vig.) * Nr. 67. Elanoides Riocourüi. Falco Riocourü, Tem. Pl. col. 85. — Milvus Riocourü, Schleg. Hand- leidung, Ois. pl. 1. fig. 5. — Elanoides Riocourü, Vieill. Gal. I. pl. 16. — Schleg. Cat. Milv. p. 5. — Hartl, W, Afr, Nr, 25, — Strickl. Ann, & Mag. Fam. Falconidae, wu, MOB: = Gen, Circus, 1852. p 343.— A. Brehm, Cab. Journ. 1856. p. 492. — Bp. Consp. I. p. 22. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 56. — Id. Cab. Joum. 1863. p. 5. — Brehm, Thierl. III. p. 498. Supra cinereus, subtus albus; vitta obsoleta supraoculari, genis et regione parotica albis; loris areaque humerali nigris; remi- gibus, scapularibus et rectrieibus intus basin versus albidis; secun- dariis albo-apieatis; rostro virente-fusco; pedibus flavis; unguibus pallidis; iride rubra; long. tot. 13. — rostr. a fr. 6! — al. 8”. 7%, — rectr. extima 7”. — tars. 1”. Die erste Schwinge die längste, wenig länger als die zwei fol- enden. 2 In den weiten Steppen Ost-Senars, namentlich in der Provinz Qedaref, ebenso in Kordofan begegneten wir diesem schönen Raub- vogel hier und da. Wir waren gewöhnlich nur während der Sommer- monate in genannten Gegenden und können nicht mit Sicherheit an- geben, ob der Schwalbenweih auch zur Winterszeit dort lebt. Seine Nahrung scheint vorzüglich in Finken-Arten zu bestehen, doch frisst er sicherlich auch Mäuse und Orthopteren. Niemals haben wir ihn auf Bäumen oder auf der Erde gesehen, immer nur fliegend, und zwar nicht kreisend und schwimmend, sondern gewöhnlich in gerader Linie und ‘unter heftigen Flügelbewegungen sein weites Revier rastlos durcheilend.. Nach Aussage der Wüstenaraber bäumt der Vogel übrigens Abends regelmässig auf isolirten Felsgruppen. Der Schwalbenweih gehört immer noch zu den sehr seltenen Vögeln unserer Museen. [West-Afrika; Senegal, Grand Bassam.] . Gen. Cireus, Lacep. (Pygargus, Koch, — Spizacircus, Kaup.) Nr. 68. Circus aeruginosus. Falco aeruginosus, Lin. — Circus rufus, Briss. ex Gm. — Falco arundinaceus, Bechst. — Aceipiter cireus, Pall. — C. palustris et rufus, Brehm. — Pygargus rufus, Koch. — Schleg. Cat. Circi p. 10. — (. um- brinus, Heugl. — Pl. enl. 424—460, — Gould Eur. t.32. — Naum. t. 37. 38. -— Rüpp. Syst, Uebers, Nr, 45, — Heugl, Syst, Uebers. Nr, 72%, 73, — Fam. Falconidae, —. Ag Z_ Gen, Circus. Id. Cab. Journ. 1862. p. 405. — Descr. de l!’Eg. Vol. 23. p. 264. — Brehm. Thierl. II. p. 500. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 77. — Blas. Naum. 1857. p. 308. — Bp. Consp. I. p. 34. — C. Heugliniü, Pr. Würtemb. Icon, t. 31 (9). — Wright, Malta, p. 6. Arabisch: Hidm und Djerdh (9 — zZ a) auch Deriah (1,>). Die Rohrweihe besucht namentlich sehr häufig die Lagunen und Kanäle Egyptens, längs des Nils südwärts bis gegen den Aequator; ebenso Kordofan und Abessinien. Von mir über die Sommermonate nicht beobachtet, nach Brehm dagegen Brutvogel im Delta. Circus umbrinus, Heugl. ist eine einfarbig dunkelbraune, auffallend kleine Varietät, welche wirim März vom Sobat und im October aus Ost- Kordofan erhielten; beide Exemplare möchte ich für jüngere Männ- chen halten. Wie alle ihre Verwandten ist auch diese Art ein äus- serst gewandter Raubvogel, der von Ratten, Singvögeln, Fröschen, Ei- dechsen, namentlich aber von Heuschrecken lebt und sich selten in der eigentlichen Steppe und an von Gewässern abgelegenen Orten sehen lässt. ’ |Canar. Inseln: Ledru._— Algerien: Loche. — Europa. — Sibirien. — Nepal. — Japan.] a) Strigiceps, Bp. Nr. 69. Circus eyaneus. Falco cyaneus, Lin. — (ircus pygargus, Cuv. — Falco bohemicus, albicans, griseus et montanus, Gm. — F. strigiceps, Nils. — Aceipiter varia- bilis, Pall. — Circus eyaneus, Boie. — C. gallinarius, Sav. — Pygargus dispar, Koch. — C. nigripennis, Brehm. — Naum. t. 38. 39. — Gould Eur. +. 33. — Pl. enl. 459. 443. — Rüpp. Syst. Uebers. Nr. 46 (?). — Heugl. Syst.” Ueb. Nr. 77. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 70. — Bp. Consp. I. p. 35. — Descr. de l’Eg. Vol. 23. p. 264. — Schleg. Cat. Cirei p. 1. — Blas. Naum. 1857. p. 311. — Brehm, Thierl. IH. p. 499. — Wright, Malta, p. 6. Remigum 4ta longissima, tertia paullo breviore; primariarum % dimidio apicali infra nigro; secundariis cinereis, nec nigro-fasciatis; all ar 29, Die Kornweihe fanden wir als Wintergast einzeln in ganz - Nordost-Afrika, namentlich in den Steppen, sie geht südwärts bis Abessinien und Kordofan. Fam. Faleonidae. == 05, Fe Gen, Circus, ee Loche. — Europa. — Sibirien und Japan: Keys. und Blas. * Nr. 70. Circus cinerascens. Falco cinerascens, Montag. — -Buteo cinerascens, Flem. — Circus Montagui, Vieill. — ©. ater, Vieill. (var.) — (. pallidus, Hodgson. — C. cinerascens, Cuv. — C. cinerascens, pratorum et elegans, Brehm. — Vieill. Gall. t. 13. — Naum. t. 40. — Gould, Eur. t. 35. — Heugl. Syst. Uebers. Nr. 75. — Antin. Cat. p. 20.(?). — Layard, 8. Afr. Nr. 50. — Schleg. Cat. Cireci p. 3. — Blas. Naum. 1857. p. 318. — Bp. Consp. I. p.35. — Brehm, Thierl. II. p. 498. — Wright, Malta, p. 6. Remige tertia quartam superante; primariüs infra ex toto nigris; secundariarum cinerearum fascia conspicua nigra; al. 12! — 14”. — tars. 27 — 2. 6° In Abessinien, Senär und Kordofan auf Haideland und in der Steppe beobachtet, vom November bis Mitte April. Jedenfalls auch in Egypten auf dem Durchzug. In Semien erlegten wir ein Exem- plar auf den höchsten Gebirgen; in Westabessinien noch Mitte Aprils bei Steppenbränden angetroffen. — Lebt wie alle Weihen- arten der Savannen fast ausschliesslich von Heuschrecken. [Canar. Inseln: Bertholet. — Süd-Afrika: Mus. Lugd., Smith ete. — Comoren: Layard. — Europa. — Ural.] * Nr. 71. Circus Swainsoni. Circus Swainsonü, A. Smith. — C. pallidus, Sykes. — Ü. dalmatinus, Rüpp. — 0. albescens, Less. — C©. Feldeggü, Bruch (nec Schleg.) — Glau- copteryx Swainsoniü, Kaup. — (. desertorum, Brehm. — Smith, Ill. S. Afr. Zool. t. 43. — Mus. Senkenb. 1834. t. 11. — Gould, Eur. t. 34. — Naum. V. D. t. 384. — Heugl. Syst. Uebers. Nr. 76. — Hartl. W. Afr. Nr. 39. — Strickl. Call. Petherick Nr. 17. — Layard, Schleg. Cat. Circi p. 4. — Blas. Naum. 1857. p. 314. — Bp. Consp. I. p. 35. — Brehm, Thierl. TII. p. 498. — Wright, Malta, p. 6. Remige tertia quartam longitudine paullo superante; primaria- rum apice late nigro; secundariis einereis, nec nigro-fasciatis; al. 13”. Fam. Falconidae. u 106 — | Gen. Circus, Bezüglich der Grösse und der schlanken Gestalt zeigt die Step- penweihe am meisten Analogie mit Circus einerascens, aber die Spitze der dritten Schwinge ist derjenigen der vierten weit näher stehend, als bei der letztgenannten Art. Der Ausschnitt auf der Innenfahne der ersten Schwinge ungefähr so lange, als die äussersten Tertiar- schwingen, während dieser Ausschnitt bei C. cinerascens um etwa 1”. über letztere hervorragt. — Die Steppenweihe scheint Stand- vogel in Egypten, wo ich Mitte Juni noch alte Männchen erlegte. Im Herbst und Frühjahr ist sie viel häufiger als Circus cyaneus und C. cinerascens und geht südwärts bis Senar, Habesch und Kordo- fan. Sie hält sich namentlich in der Steppenlandschaft und längs der Flüsse und Kanäle auf, streicht aber oft auch niedrigen, schwan- ken Fluges über Kornfelder und überschwemmte Wiesen hin, ebenso trafen wir sie auf Dünen längs des Seegestades und um die Lagunen zwischen Alexandria und Rosette, zuweilen mitten in der öden Wüste. [Senegal. — Casamanze. *— Goldküste. — Süd-Afrika. — Süd- und Central-Europa. — Indien: Keys. & Blas.] Anmerkung. Rüppel führt in seiner „Syst. Uebersicht‘ Oircus maurus (C. ater, Vieill.e — Falco maurus, Temm.) als in Nordorst-Afrika vorkommend auf. Wie ich mich aus Untersuchung der Original-Exemplare im Frankfurter Museum überzeugen konnte, ist dieser Vogel zu Nisus niger zu zählen. Auch Vierthaler erwähnt erstere Art öfter als Bewohner Senars, verwechselt sie aber jedenfalls auch mit irgend einem andern Raubvogel. Ausser den hier aufgeführten Tagraubvögeln fielen mir noch zwei Arten in Nordost-Afrika auf, welche ich nur ganz flüchtig zu sehen Gelegenheit hatte. Die eine im Gebiet der Dor-Neger im Monat Sept. 1863, ein kleiner, langflüglicher Falke, obenher tiefgrau, unten weisslich, mit feinen dunkeln Querbinden (wohl Aviceda cuculoides). Die andere am Kosanga-Fluss; letztere schien von der Grösse eines Milans, hatte weissen Kopf und Unterleib und lauerte vom Gipfel eines Bau- mes aus still auf einen fischenden Singadler, dem der Strauchdieb seine Beute ab- jagt. Auch mein Jäger hatte den mir unbekannten Raubvogel mehrmals an genann- tem Fluss bemerkt und schilderte mir die Lebensweise desselben als eine sehr stille und einsame. Ist wahrscheinlich Gypohieraxz angolensus. B. Acecipitres nocturni. Fam. Strigidae. a. Oti. Gen. Otus, Cuv. (Asio, Strickl. — Nyctalops, Wagl. — Aegolius, Blas. & Keysserl.) * Nr. 72. Otus vulgaris. Striv otus, Lin. — Otus vulgaris, Flem. — O0. europaeus, Steph. — Asio otus, Strickl. — Bubo otus, Boie. — Otus albicollis, Daud. — O. syl- vestris, gracilis, major, minor et arboreus, Brehm, Vogelf. p. 42.— Brehm, Thierl. IH. p. 612. — Pl. enl. 29. — Gould, Eur. pl. 39. — Naum. t. 45. — Bp. Consp. I. p. 50. — Schleg. Cat. Oti. p. 1. — Heugl. Syst. Uebers. Nr. 88. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 450. — Desecr. de l’Eg. Vol. 23. p. 293. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 14. — Wright, Malta, p. 9. Im Winter in Unter-Egypten und im peträischen Arabien nicht gar selten, wie es scheint aber nicht alljährlich. Wir erlegten Ende März 1851 noch eine Ohreule bei Alexandrien in einem Gar- ten mit Dattel-Palmen und Cactus-Hecken. [Canarische Inseln: Bolle. — Algerien: Loche. — Europa. — West-Asien.] * Nr. 73. Otus habessinicus. Otus abyssinicus, Guer. (nec Bonap.) Rev. Zool. 1843. p. 321. — Aego- lius montanus, Heugl. Syst. Ueb. p. 89. — Ferr. & Galinier, Abyss. Voy. t. 3. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 13. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 111. (not,) — O. capensis, Rüpp. Syst. Ueb. p. 9 (?). Fam. Strigidae, ; a Gen. Otus. Similis O. vulgeri, major, aurieulis brevioribus, notaeo obscurius fumoso minusque colore cinereo irrorato, digitis seminudis; iride rufes- cente-flava; rostro fusco-corneo, apice pallidiore; digitis dilute plum- beis; ceromate incarnate-einereo; long. tot. 1’. 2. — rostr. a fr. 1”. zu, — al. 1. 3” —1'. 1%. — caud. 5%. 4%. — tars. 1%. 7.72”, Gleicht im Allgemeinen ziemlich dem europäischen O. vulgaris, ist aber beträchtlich grösser, die Ohren etwas kürzer, die Oberseite dunkler, fast ohne alle Beimischung von grauer Sprenglung, russ- braun, mit deutlichen ockerfarbigen, gewöhnlich sich gegenüber- stehenden Flecken. Auf der Aussenfahne von Scapular- und Flügel- deckfedern einzelne grosse, runde, weisse Flecken; Steuerfedern gelblichgrau, braungrau gesprenkelt mit 4 bis 5 schmalen, aber deut- lichen und einfarbigen dunkeln Querbinden; auch die Brust ist dunkler gefleckt als bei Otus vulgaris und zeigt keine weisse Zeichnung ; auf dem Unterleib rauchfarbene Schaftstreifen, auf jeder Feder drei Querlinien von der genannten Farbe, welche viereckige, weisse Flecken einschliessen, während die Basis der Feder blass ockergelb ist; die Unterschwanzdeckfedern mit dunkelrauchfarbenen Schaft- streifen und einem langgezogenen Pfeilfleck vor der Spitze; der Schleier schmutzig gelblich-weiss, düster gesprenkelt, nach aussen und innen mit dunkel-russfarbenem Ring; Tarsen ockergelb; nur der Zehenrücken bis gegen das äusserste Gelenk hin schwach befiedert. Dieser Vogel ist selten in Abessinien und wurde von uns nur im Hochgebirg, in Waldungen und auf @olqual-Kronen angetroffen und zwar im Februar in Semien und Wogara, im April in Wadla. Die Hauptnahrung scheint in Mäusen zu bestehen. In dem Museum zu Wien, Stuttgart und Paris. Bonaparte eitirt zu Otus capensis, Smith. auch O. habessfnieus, Guer. mit?; ebenso Strix brachyotus, Licht. ex Nubia und Brachyotus helvolus, Licht. (!) a) Brachyotus, Gould. Nr. 74. Otus brachyotus. Strix brachyotus, Gm. — Otus brachyotus, Boie. — Brachyotus pa- lustris, Gould. — Strie brachyotus ex Nubia, Licht. ? — Otus palustris et agrarius, Chr. L. Brehm. Vogelf. p. 43. — Pl. enl. 438. — Gould, Eur, t. 40. — Naum. t.45. — Mühle, Griechen]. Nr. 34. — Hartm. Journ. 1863. p. 306. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 56. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 94.— v.' Homeyer, Cab. Journ. 1864. p. 328. — Bp. Consp. I. p. 51. — Schleg. Cat. Oti, p. 3. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 14. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 77. — Id. Thierl. III. p. 613. — Wright, Malta, p. 9. Fam. 'Strigidae, u... NONE Gen Otus. Diese weit verbreitete Eule erscheint als Wintergast in ganz Nordost-Afrika, theils einzeln, theils in grössern Gesellschaften und geht südwärts bis nach Abessinien. Am 19. Februar 1862 fanden wir auf einem Moor unfern des Tana-Sees im trockenen Hochgras ganze Flüge der kurzohrigen Eule, auch in der Bajuda-Wüste und den wasserlosen Thälern zwischen Asuan und Berenice haben wir sie angetroffen, gewöhnlich an Grasschöpfen und unter kleinen Bü- schen, sogar im Geröll von Wildbächen und auf Wiesen und Fel- dern. Am 25. Nov. 1850 am Blauen Nil: Vierth. Nach Hartmann bis nach Hoch-Senär gehend. Algerien: Loche, v. Homeyer. — Europa. — Asien ostwärts bis China. — Amerika. — Sandwich-Inseln.] + Nr. 75. Otus capensis. Otus capensis, A. Smith, Ill. S. Afr. t. 67. — Brachyotus capensis, Bp. Consp. I. p.51. — Otus (Phasmaptynx) capensis, Kaup., Monogr. Strig. Transact. Zool. Soc. 1852. Vol. IV. 1862. p. 237. — Gurney Ibis 1862. p. 26 u. 1864. p. 358. — Kirk, Ibis 1864. p. 317. — Schleg. Cat. Oti,.p. 5. — Monteiro, Ibis 1862. p. 336. — Layard, S. Afr. Nr. 64. — Asio capensis, Drake, Ibis 1867. p. 424. — Rüpp. Syst. Ueb. p. 9. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 109. Supra sordide et pallide fumosus; pileo et cervice cinerascente- lavatis, plumis pallidius limbatis; interscapulii et uropygii plumis tectrieibusque alarum obsolete fulvescente - vermiculatis; remigibus fumoso-fulvescentibus, primariis laete fulvo-fasciatis, (*/s extimis ex-_ ceptis) apice albidis; rectriceibus albidis, partim magis ' fulvo- lavatis, fasciis 4 fumosis, *2 medianis tergaeo magis concoloribus, fascis 3—4 obsoletis albidis; facie albida, colore fusco-umbrino-, oculis colore fumoso-nigricante circumdatis; collo antico et, pectore dorso concoloribus; abdomine albicante, pallide rufescente sagittatim fasciato; subalarıbus fulvis e rufescente-fusco variis; margine alari alba; tarsis concoloribus, sericeo-albidis; maxilla nigricante-fusca, mandibula pallidiore; pedibus incarnato fuscis, iride rufescente-um- brina; long. tot. 14. — rostr. a fr. 1”. 412. al. 11%. — caud. 5”. 10—11’. — tars. 2”. Bei O. capensis ist die 3. Schwinge die längste, aber kaum länger als die 2.; die 1. gleich der 5. — Schwanz sehr gerundet. Ohren kurz, wie bei O. brachyotus. Auf der Aussenfahne der kleinen und mittleren Flügeldeckfeder zeigen sich hin und wieder Fam, Strigidae. ner 110 — Gen. Bubo, undeutliche, grössere weisse Flecken. — Beschreibung nach südafri- kanischen Exemplaren. — Nach Rüppell von Major Harris in Schoa eingesammelt. (?) Das Vorkommen der südafrikanischen Ohreule in unserem Be- zirk scheint mir noch zweifelhaft. Häufig ist sie dagegen in Maroko und Fez, wo diese Art sich zuweilen mit Otus brachyotus paaren und Bastarde erzeugen soll. [Südafrika; Kafferland, Natal. — Benguela: Monteiro. — Zam- besi: Kirk. — Algerien, Tunis, Fez, Maroko: Kaup, Drake, Favier etc.] Gen. Bubo, Curv. (Asio, Sw.-ex Briss. — Heliaptex, Sw.) * Nr. 76. Bubo maximus. Strix bubo, Lin. — Bubo atheniensis, Daud. — Bubo maximus, Sibb. — DB. italicus, Briss. — B. europaeus, Less. — B. germanicus, septen- trionalis et pallidus, Brehm. — Strix scandiaca, L. — Str. (Bubo) sibiri- cus, Licht. — Pl. col. 435. Gould, Eur. t. 37. — Naum. t. 44. — Henugl. Syst. Ueb. Nr. 84. — Mühle, Griech. Nr. 36. — Schleg. Cat. Oti, p. 7. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1864. p. 328. — Bp. Consp. I. p. 48. — Hengl. Cab. Journ. 1863. p. 13. — Brehm, Thierl. III. p. 606. Der Uhu scheint sich nur sehr selten nach Egypten zu verfliegen. Einen schönen alten Vogel, der im Winter 18°°/sı bei Abasieh (un- fern Cairo) geschossen wurde, hatte ich zu untersuchen Gelegenheit. [Algerien: Loche. — Europa, ostwärts durch Sibirien.) rt Nr. 77. Bubo capensis. Bubo capensis, Daud. — Le Vaill. Afr. pl. 40. — B. africanus, Steph. (nec Temm., Kaup., Sclat. ete.) — Smith. Il. S. Afr. t. 70. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 54. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 152. — Schleg. Cat. Oti p.9. — Bp. Consp. I. p. 49. — Layard, S. Afr. Nr. 39. Similis DB. maximo; minor; subtus fusco-fasciatus; tarsis et di- gitis dense vestitis, his delicate fuscescente-sagittatis; remigum tertia longissima; iride aurantiaca; rostro et unguibus nigricante-cor- Fam. Strigidae. — 11 — Gen. Bubo. neis; long. tot. 18—19”. — al. 13—14'/2”“ — caud. 7”. — 7". 6. tars. 2°. 6%. — dig. med. 18°, ®. Nach Rüppell in Schoa; diese Art fehlt übrigens in dem Senken- bergischen Museum in Frankfurt. Nach Hartmann in den senäri- schen Wäldern (?). [Süd-Afrika.] Nr. 78. Bubo ascalaphus. Strix ascalaphus, Audouin. Deser. de l’Eg. t. 3. 2. — Bubo ascala- phus, Savign. Deser. de P’Eg. Vol. 23. p. 295. u. t. 3. 2. — Ascalaphia Savignyi, Geoffr. — Temm. pl. col. 57. — Gould, Eur. t. 38. — Bp. Consp. I. p. 48. — Schleg. Cat. Oti, p. 8. — Mühle, Griechenl. Nr. 37. — Rüpp. Syst. Teb. Nr. 55. — Heugl. 8. Uebers. Nr. 85. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 13. — Antin. Cat. p. 21. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 306. — v.Ho- meyer, Cab. Journ. 1863. p. 265. 267. u. 1864. p. 328. — v. König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 16. Arabisch: Bafa und Buh (Go — 3%), Medius; laete flavicante-fulvus, supra e colore fumoso nigricante et albo striatus et varius; remigibus subtus pallide fulvidis, primariarum apice fumose-cano, fasciis rarioribus funtose-nigricantibus; secundariis pogonio externo pallide cinerascente-fulvido, interno laete fulvo, basin versus albidis, ex toto fumose fasciatis; alulae plumis fumoso-nigri- cantibus; uropygio laete fulvo, obsolete et pallide fumose-fasciolato; faciei plumis fulvis, nigricante-circumdatis; setis nasalibus partim al- bidis, partim nigricantibus; macula magna gulari alba; gastraeo fulvo, pectoris et colli lateralis plumis colore fumoso-nigricante late striatis, partim ex albo variis; abdominis plumis dimidio apicali delicate ver- miculatim fuscescente-fasciolatis, interstitiis albidis; subcaudalibus si- milites pictis, at magis fulvo lavatis ; tarsis et digitis pallide-fulvide plu- matis; rectricibus medianis dorso concoloribus, reliquis fulvis, fasciis 6—8 fumosis, extimis pallidioribus, augustius et obsoletius fasciatis; iride laete aurantiaca; rostro nigricante; subalaribus fulvis, partim e fumoso-nigricante guttatim variis; long. tot. 21”. — rostr. a fr.1”. Fam. Strigidae, Be 119; , — Gen. Bubo. 6”. — al. 13%. 6°. — caud. 7%. — tars. 2”. Y..— dig. med. c. u. circa 22810, Die Ohrbüschel sind ziemlich kurz; die Zehen befiedert bis gegen das Nagelglied, welches 2—3 umfassende Tafeln zeigt; die dritte Schwinge die längste, die erste etwas länger als die fünfte; die zweite deutlich, die dritte nur schwach auf der Aussenfahne einge- schnitten; die zwei ersten hier deutlich gesägt. — Der südliche Uhu haust gerne in den Ruinen und Felsen- schluchten von Egypten. Namentlich fanden wir ihn’ in der Nähe von Djizeh und im Thal der Königsgräber bei Theben. Er ist Standvogel und man sieht ihn gewöhnlich in Paaren. Wie die meisten seiner Gattungsverwandten kommt er mit einbrechender Nacht aus seinen Schlupfwinkeln und nährt sich von Chiropteren, Mäusen, Wüstenratten und dergl. — Südwärts geht er bis ins mittlere Nubien. — Die Brutzeit fällt in den Monat März und April; der Horst steht in Felsklüften und altegyptischen Gräbern und enthält 2—3 meist sehr stumpf eigestaltige,,rein weisse Eier 1°. 10° —2° lang und 1. 84 1”, 9°, dick. Ich habe diese Art nur auf Felsen und Ruinen, niemals aber bäumend gesehen. Jung eingefangen wird der südliche Uhu bald sehr zahm. Der Flaum der Nestjungen ist bräunlichgrau. [Brutvogel in Algerien. — Tripolis: Heuglin. — Süd-Europa. — Kleinasien. — Persien (?).] Nr. 79. Bubo lacteus. Strix lactea, Temm. pl. col. 4. — Bubo lacteus, Cuv. (nec. Bp.) — B. sultaneus, Less. — B. Verreauxü, Bp. — Schleg. Cat. Oti p. 11. — Hartl. W. Afr. Nr. 46. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 53. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 87. — Bubo cinerascens, Hartl., Brehm, Heugl. (nec Prev. & Des Murs). Brehm, Habesch p. 266. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 24. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 13. — Ibid. 1867. p.200. — Antinori, Cat. p. 21. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 34. u. p. 56. — Kaup, Monogr. Strig. Transact. Zool. Soc. 1852. Vol. IV. 1862. p. 244. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 101. — Brehm, Cab. Journ. 1853. Extra-Heft p. 95. — Id. Thierl. II. p. 606. — Sclat. Ibis 1864. p. 307. — Kirk, Ibis 1864. p. 317. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 101. — Layard, $. Afr. Nr. 57. Heisst wie alle grösseren Eulen heissen auf amharisch und tigrisch Gugut CFrF+: :), auch Gogit, Guga und Gobga; arabisch Bumah (2). Fam, Strigidae. — 113 — Gen, Bubo. Maximus; supra fumoso-cinerascens, umbrino-fuliginose et cine- rascente-albide vermiculatus; subtus pallidior, colore cano-fuscescente irroratus et vermiculatus; gula media alba; facie albida, cinerascente- adumbrata, partim fuscescente-varia, regionem paroticam versus late nigro-eineta; remigibus fuscescentibus late et pallide cano-fasciatis, fasciis ipsis colore fuscescente delicate irroratis et adspersis, in pogonio interno magis albicantibus; reetrieibus pariter tinctis, pallide apica- tis, fasciis 4 pallidioribus; scapularibus extimis alaeque tectrieibus nonnullis in pogonio externo albo-notatis, albedine partim fusces- cente adpersa; subalaribus albidis, minoribus fuscescente-fasciatis et vermiculatis; subeaudalibus erissoque albis, delicate et pallide fusces- cente-fasciolatis; digitis seminudis; setis nasalibus rigidiusculis, valde elongatis, partim nigricantibus, partim albidis; rostro et digitis pal- lidis, tum colore flavido, tum incarnato-plumbeo lavatis; ceromate purius plumbeo; palpebris sordide incarnatis; iride fusco-umbrina; 2212’ — 24. — rostr. a fr. 2”. 1a’. — al. 16—17”. — caud. 81a —9”°. long. tot. — tars. 2”. 93%, Jun.: Omnino magis rufescente-cane lavatus et — subeaudalibus exceptis — minus conspicue irroratus et vermiculatus; rectrieibus Yı medianis subconcoloribus. Die Flügelspitze wird von den zusammengelegten Schwingen erreicht. Wir können zwischen süd-, ost- und westafrikanischen Vögeln dieser Art keinen konstanten Unterschied wahrnehmen, obgleich die- selben individuell in Bezug auf Grösse, Färbung, Schwanzzeichnung und Schnabelform mehr oder weniger abweichen. Bonaparte beschreibt im Conspectus (I. p. 49. spec. 12), wie Schlegel schon nachweist, als Bubo lacteus die nepalensiche Ulula Indrani! Auch in Nordost- Afrika ist der fahle Uhu sehr weit verbreitet, doch bewohnt er nur bewaldete Gegenden; ziemlich häufig fanden wir ihn im abessinischen Küstenland, in Takah, am Weissen und Blauen Nil und er geht in Habesch hoch ins Gebirg hinauf. Jedes Paar hat einen ziemlich ausgedehnten Jagdbezirk. Obgleich dieser Uhu bei Tag recht gut sieht, verbirgt er sich bis zu einbrechender Däm- merung im dichten Laubdach eines Hochbaumes und zwar meist nahe am Stamm, jedoch ohne sich einer absoluten Ruhe hinzugeben; im Gegentheil beobachtet er mit halbgeöffneten Augen Alles was um ihn her vorgeht und flüchtet bald bei herannahender Gefahr, jedoch ohne weit zu streichen und oft verfolgt von neckischen Racken und v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika, 8 Fam. Strigidae. _. ‚BR Gen. Bubo. andern Vögeln; kaum ist aber die Sonne untergegangen, so verlässt der Uhu seine Zufluchtsstelle, streift dann niedrig durchs Gebüsch und über Lichtungen hin und besucht, sobald es völlig dunkel geworden, auch baumlosere Gegenden, namentlich die Umgebung von Ortschaften. SeineNahrung bestehtin kleinenSäugethieren, vorzüglich Ratten, Fleder- hunden und in Geflügel. So weiss er genau die Bäume ausfindig zu ma- chen, wo Perlhühner die Nacht zubringen. Diese empfangen den Räuber mit grässlichem Geschrei, das ihn aber nicht abhält, auf sie zu stossen. Er ist oft die ganze Nacht über in Bewegung, namentlich bei klarem Mondschein und dann bäumt er da und dort und lässt sich zuweilen selbst auf die Erde nieder. Sein Ruf gleicht sehr dem unseres euro- päischen Uhu und hat gewiss nicht die mindeste Aehnlichkeit mit dem Schnarren des Leoparden, mit dem ihn Reisende vergleichen wollten. Nach Brehm fällt die Brutzeit in das Frühjahr; er fand im Februar und im April je ein mit Flaum bedecktes Junges im gros- sen, flachen, aus Reissern erbauten Horst. [Ost-, Süd- und West-Afrika.] Nr. 80. Bubo maculosus. Strix maculosa, Vieill. Gal. Ois. t. 23. — Strix africana, Temm. (nec Steph.) Pl. col. 50. — Otus africanus, Cuv. — Bubo africanus, Boie. — Bubo cinerascens, Guer. (nec Hartl., Heugl., Brehm.) Rev. Zool. 1843. p. 321. — Id. in Voy. en Abyss. par Ferret et Galinier III. p. 187. pl. 2. — Des Mürs & Prev. Lefeb. Abyss. Ois. p. 74. et 163. pl. 4. — Bubo Dilloni, ibid. p. 73. pl. 3. (?) — Bubo cinerascens et B. maculosus, Bp. Consp. I. p. 49. — B. africanus, Kaup, Monogr. Strig. Transaet. Linn. Soc. 1852. Vol. IV. (1862.) p. 240. — Bubo maculosus et cinerascens, Schleg. Cat. Oti p. 14. 15. — Otus selenotis, Pr. Würt. Icon. ined. tab. 34. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 293. — Otus melanotis, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 12. (jun.) — Hartl. W. Afr. Nr. 45. — Hartl. & Finsch, O. Afır. p. 103. — Layard, S. Afr. Nr. 59. — Le Vaill. Ois. Afr. tab. 39. — Strix nisuella, Daud. — Sundev. Kritisk. framställ. Le Vaill. p. 27. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 57. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 90. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 25. — Brehm, Habesch, p. 270. — Id. Cab. Journ. 1858. p. 468, — Sclat. Rep. Coll. Speke p. 9. — Speke, Ibis 1860. p. 243. — Ibid. 1864. p. 307. — Bubo macu- losus, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 13. & 1864. p. 243. — Bubo habessini- eus, Dubus (?). — Vierth. Naum. 1852. I. p. 49. Medius; supra ex cäno fuscescente-fumosus, striete albo-vermi- culatus et fasciolatus; alarum teetrieibus nonnullis maculis subrotun- datis albis; facie einerascente, albo-fasciolata posticeque nigrieante Fam. Strigidae. ea Gen. Bubo. eircumdata; mento et macula subgulari albis; semitorque gulari fuscescente-fumoso, albo fasciolato; peetore et abdomine albidis, um- brino-fumose’ fasciolatis et adumbratis; remigibus et rectricibus um- brino-fumosis pallide fulve fasciatis, fasciis ipsis partim cane adspersis; rostro nigricante-corneo, apice mandibulae pallidiore; iride nigricante, coeruleo-pellucida (minime flava!); palpebris incarnatis; pedibus dilute plumbeis; long. tot. 1’. 2!“ —1‘. 3. — rostr. a fr. 1° 2—3°. — al. 11% —11?ja. — caud. 5%. 6%—5”, 10%. — tars. 2%. 30 2, 4%. — Cauda alarum apice superante 1”. 4°. g: Major.; al. 12”. ö Jun.: Magis rufescente lavatus, supra saturatius cane vermi- culatus et irroratus; pileo fasciculisque auricularıbus fumosis, dilute rufescente variis; iride umbrino-rufescente. Südafrikanische Vögel dieser Art zeigen kaum schmälere Schwanz- binden und die Brust etwas satter und dunkler gefleckt, sind jedoch, wie auch Hartlaub und Finsch annehmen, durchaus nicht spezifisch von der östlichen und südlichen Form zu trennen. Der gefleckte Uhu ist über einen grossen Theil des wärmeren Nordost-Afrikas verbreitet, doch nirgends gerade häufig. Wir trafen ihn von den Bogos-Ländern an durch ganz Abessinien und im Ge- biet des Weissen und Blauen Flusses; Speke auf den Somal-Plateaux. In Habesch geht er. wenigstens auf 10,000 Fuss Meereshöhe. Er haust gemeiniglich in dichten Baum- und Euphorbiengruppen, sowohl im Urwald als.in der Nähe menschlicher Wohnungen, um Kirchen und Ruinen, nur einmal trafen wir den Vogel in einer Felskluft. In seinem Benehmen gleicht er sehr dem Bubo lacteus und lebt namentlich von Mäusen und Chiropteren, frisst aber im Nothfall selbst Heuschrecken. [West-Afrika; Sierra Leone: Sabine; Gabun: Du Chaillu. — Ost-Afrika, Zambesi: Dickins. — Süd-Afrika: Layard, Ayres ete.| a) Ptilopsis, Kaup. Nr. 81. Bubo leucotis. Strix leucotis, Temm. pl. col. 16. — Otus leucotis, Cuv. — Scops leu- cotis, Swains. — Ephialtes leucotis, Gray. — Bp. Consp. I. p. 45. — Pti- lopsis leucotis, Kaup. — Aegolius leucotis, Heugl. — Hartl. W. Afr. Nr. 50. — Bubo leucotis, Schleg. — Schleg. Cat. Oti. p. 17. — Heugl. Syst. Ueb. Fam. Strigidae. E_ Eee Gen, Bubo. Nr. 92. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 58., — Antin, Cat. p#21. — Strickl. Call. Petherick Nr. 18. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 13. — Hartl. Cab. Journ- 1861. p. 102. — Gurney, Ibis 1862. p. 26. — Sclat. Ibis 1864. p. 307. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 106. — Layard, 8. Afr. Nr. 61. E fulvido delicate cinerascens, tenuissime fumoso-vermiculatus, partim striis scapalibus nigrieantibus ornatus; facie sericeo-alba, po- stice late nigro-marginata; plumarum auricularium valde elongatarum oceipitaliumque apieibus fusco-fumosis, subnigricantibus; seapularium exteriorum pogonio externo albo-marginato; tarsis, crisso et sub- caudalibus albis, his tenuissime fuscescente striatis; remigum et rec- tricum scapis pallidis; rostro et ceromate flavicantibus; iride flava. long. tot. 11. — rostr. a fr. 11. — al. 7—7!j2”. — caud. 3”. tars. 1%. 271”. 4, Durch eigenthümliche, zarte Färbung stark entwickelte Ohr- büschel, sehr kräftigen Schnabel und Tarsen ausgezeichnete Form, welche von Schlegel mit Recht noch zu den Bubonen gerechnet wird. Den Zwerg-Uhu haben wir in ganz Nordost-Afrika innerhalb der Regenzone angetroffen, sowohl im Flachland als im Gebirg, hier wenigstens bis auf 6000 Fuss hoch gehend, doch ist er nirgends gerade häufig und fällt seiner versteckten Lebensweise halber dem Jäger noch weniger in die Augen. Paarweise habe ich ihn niemals gesehen, er bäumt über Tag im dichten Gebüsch und Astlöchern und ist nicht leicht aus seinen Schlupfwinkeln zu vertreiben, die er jedoch oft schon vor Eintritt der Dämmerung verlässt und dann niedrig über Gestrüpp und Lichtungen hinzieht. Er frisst kleine Säugethiere und Vögel, nährt sich aber zu gewissen Jahreszeiten fast ausschliess- lich von Heuschrecken, auch Raupen haben wir in seinem Magen gefunden. Scheint nicht zu wandern. Antinori sah im Juni 1861 unfern des Gazellenflusses einen Zwerg-Uhu aus einem mitten im Sumpf stehenden Baum herausfliegen. Bei näherer Untersuchung fand er in der Höhlung ein Ei, welches ein fast zum Auskriechen reifes Junges enthielt. Das Ei hatte unge- fähr die Grösse eines Taubeneis, fast kugelrunde Form und zeigte auf der weissen Schale auffallend grobe Körnung. [West-Afrika; Gambia, Casamanze, Goldküste, Gabun, Angola. — Kafferei: Mus. Berol.; Natal: Ayres; Damara: Layard. — Ost- Afrika; Zambesi: Dickinson.]| Fam, Strigidae. — 117 — Gen. Scops. Gen. Scops, Sav. (Ephialtes, Kays. & Blas.) Nr. 82. Scops zorca. Strix scops, Lin. — Scops Aldrovandi, Flem. — Bubo scops, Boie. — Strix zorca, Cetti. — Ephialtes scops, Blas., G. R. Gray. — Pl. enl. p. 436. — Gould, Eur. t. 41. — Naum. V. D. t. 43. 3. — Vierth. Naum. 1852. L p. 51. — Brehm, Cab. Journ. 1858. p. 475 (Messung). — Rüpp. Syst. Ueb, Nr. 52. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 83 (ex parte. — Sav. Desc. de I’Eg. Vol. 23. p. 291. — Brehm, Thierl. III. p. 615. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1864. p. 328. — Wright, Malta, p. 9. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 38. Als Zugvogel kommt die Zwergohreule im Herbst, Winter und Frühjahr durch Egypten südwärts bis Abessinien und Senar, gewöhn- lich paarweise oder in Familien wandernd. Dr. Vierthaler traf am Blauen Nil am 25. Januar eine Gesellschaft von 15—20 Stück dieser Art beisammen. Zwischen 9. und 12. April fanden wir sie noch bei Cairo und am 24. September schon wieder im mittleren Nubien. Nährt sich u. a. von Wanderheuschrecken, und lässt sich nicht selten am hellen Tage sehen und zwar nicht nur in dichten, schattigen Baumpartien, sondern selbst hin und wieder in vereinzelntem, fast schattenlosem Gebüsch. [Brutvogel in Algerien: Loche. — Im wärmeren Europa, west- wärts bis England. — Sibirien. — Syrien.] * Nr. 82°. Scops zorca africana. Scops senegalensis, Swain, — W. Afr. I. p. 127. — Scops capensis, Smith. — Bp. Consp. I. p. 48. — Ephialtes pygmaea, L. Brehm. — Ephi- altes latipennis, Licht. — Nomencl. Mus. Berol. p. 7. — Schleg. Cat. Mus. Pays-bas, Oti. p.20. — Strix masauanus, Mus. Francof. — Kaup, Transact. Zool. Soc. Lond. Vol. IV. p. 223. — Id. Monogr. Jard. Contrib. V. p. 110. — Strickl. Syn. I. p. 199. — Hartl. W. Afr. Nr. 47. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 14 (partim). — Scops fazoglensis, Pr. Würtemb. Icon. ined. Nr. 35. — Heugl. in Cab. Journ. 1867. p. 293. — Layard, S. Afr. Nr. 60. Simillima Zorcae europaeae, minor, tarsis minus vestitis, re- mige secunda et quinta aequalibus, prima octava vix longiore; - Fam, Strigidae, Sue ‚Gen. Noctua. caudae et alae apieibus aequalibus; iride flawa; long. tot. 6“. — rostr. a fr. 6114 — al. 4%. 7%, —. eaud. 1%, 11%. —tars. 9%. — dig. med. sine ung. vix 7%. Auch in der Färbung zeigt diese Form einige allerdings uner- hebliche Abweichungen von der europäischen Zwergohreule, am auf- fallendsten ist der konstante Unterschied der Schwungfederverhält- nisse, welcher wohl zur Annahme einer besondern, von der euro- päischen Zwergohreule verschiedenen Art berechtigt. Standvogel in den wärmeren Gegenden Nordost-Afrikas, nordwärts bis in die Bogos-Länder, im abessinischen Tiefland, bis auf 6—7000 Fuss hoch gehend, im Gebiet des Weissen und Blauen Nils. Wandert nicht und hält sich über Tag in dichtem Gebüsch und Baumkronen, fliegt aber zuweilen auch bei grellem Sonnenlicht. Im Magen fanden wir kleine, halbverdaute Knochenreste, wohl von Mäusen, ferner Raupen und Orthopteren. |Senegambien; Bissao; Grand Bassam. — Damara; Kap.] b) Striges. Gen. Noctua, Gessner, Aldrovandi, Savigny, Ray. (Athene, Boie, — Nyctipetes, Sw.). Nr. 83. Noctua veterum. Striv noctua, Retz. — Striv passerina, Lath. (nec Lin.) — Athene noctua, &. R. Gray. — N. veterum, Licht. — Strix meridionalis, Riss. — Noctua veterum meridionalis, Schleg. — Athene indigena, Brehm. — Cab. Journ. 1853. p. 77. — Schleg. Strig. p. 28. 29. — Bp. Consp. 1. p. 39. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 386. — KRüpp. Syst. Ueb. Nr. 50. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 80. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 235. und 308. — Heugl. Faun. Roth. Meer. Nr. 27. — v. König-Warth. Neott. Stud. Nr. 18. — Deser. de !’Eg. Vol. 23. p. 287. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 14. — Brehm, Thierl. II. p. 598. — Athene persica, Vieill. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1864. p. 328. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 35. — Str. psilodactyla, Wright, Malta, p. 9. Arabisch : Omgqueq (255 N, nach Hartmann Omm-Q£g. — Auch Om Queqah (rs >!) und Om el-Sahar (a! N). Der südliche Steinkauz kann spezifisch nicht von Noctua veterum getrennt werden, obgleich er sich durch verschiedene Lebensart aus- zeichnet. Er ist etwas kleiner als die europäische Form und die Fam. Strigidae. Eee ,; Gen, Noctua. Färbung verblichener mit mehr oder weniger wüstenfarbem Ton, so dass die helle Zeichnung oft fast ganz verschwindet; auch erschei- nen die weisslichen Flecken der Oberseite meist kleiner. Der süd- liche Steinkauz ist Standvogel in Egypten, Nubien und Arabien. Südlich vom 14. N. Br. scheint er nicht mehr vorzukommen. Er wohnt in Häusern, Mauern, Ruinen, Stein- und Schutthaufen und Klüften, namentlich in alten Gräbern, dann fanden wir ihn häufig auf Friedhöfen, ja selbst in kleinen Akazienwäldchen und im Dattel- gebüsch. In Paaren und Familien lebt er beisammen, scheut die Tageshelle keineswegs, sondern zeigt sich auch bei intensivem Son- nenlicht oft mitten in Dörfern und Städten. Dabei ist er nichts weniger als menschenscheu und äusserst munter und drollig in seinen Bewegungen. Nach Hartmann findet sich. der Steinkauz noch im tiefen Senär. In Unteregypten nistet er im März, macht aber wahrscheinlich zwei Bruten, da ich im Hochsommer noch nicht flugfähige Junge gefunden habe. Die Nahrung des südlichen Steinkauzes besteht in Mäusen, Singvögeln, Eidechsen, noch mehr liebt er Grylien, Heuschrecken und Käfer, mit denen die junge Brut auch über Tag versorgt wird; auch die Stimme dieser Eule hört man seltener während der Däm- merung und in der Nacht als über Tag. Kaleerien: Loche. — Die südliche Form ist nach Lesson Zug- vogel bei Nizza; in Griechenland sedentär. — Kleinasien ostwärts bis Nepal. — Die nördliche Form im gemässigten und nördlicheren Europa und Sibirien.] * Nr. 84. Noctua spilogastra. (Tab. IV.) Athene spilogastra, Heugl. in Cab. Journ. 1863. p. 15. — A. troglo- dytica, Hartl. M. S. Q Supra pallide et dilute rufescente-fumosa, ex albido guttatim et fasciatim varia, colore albido fulvescente-lavato; rectricibus albidis, fasciis 6—7. rufescente-fumosis; facie, pectore postico et abdomine albidis, vix fulvescente-lavatis et striolis obsoletis rarioribus subrufes- centibus; pectore superiore eodem colore vario; tarsis antice plu- mosis albis; pilis digitos supra obtegentibus, setoris, albidis; subalaribus omnino albidis; rostro flavido; ceromate et unguibus brevissimis nigricante-corneis; iride flava; orbitis nudis nigricantibus; digitis in- Fam, Strigidae. ed > Gen. Noctua. carnato-plumbeis; long. tot. 7. 6%. — rostr. a fr# T'e—8'%. — al. Bu_ZB Ja caud. 2%. yuza 2 tars 14 21%, ya Fe. med. c. u. vix 12 — halluce c. u. 5°“. — caudae apice alas superante 4—5'". Die vierte Schwinge die längste, die dritte kaum kürzer, die erste ungefähr gleich der siebenten. — Die erste Schwinge auf der Aussenfahne deutlich gesägt, auch auf der zweiten eine Andeutung hievon. h- In Bezug auf Flügelschnitt steht diese gute neue Art der Athene perlata am nächsten, nur erscheint die Flügelspitze unbedeutend länger. Die Zehenrücken sind sehr schwach mit borstenähnlichen Federchen besetzt; die Tarsen erscheinen auf der Hinterseite nackt, doch ist es nicht unmöglich, dass dies Folge von Nachlässigkeit des Ausstopfens ist. Auffallend kurz und stumpf sind die Krallen die- ser Eule. Wir fanden den afrikanischen Höhlenkauz nur an einer einzigen Lokalität, nämlich im abessinischen Küstenland unfern Umkulu und Harkiko und zwar im Monat Juli. Ob derselbe Standvogel sei, kann ich nicht angeben. Er lebt meist paarweise längs der tief in Geröll- massen eingerissenen Regenbetten, in Steinhaufen und auf Stapelien- Gebüsch. Wie Athene meridionalis und A. perlata fliegt der Vogel auch bei Tag aus und nährt sich ‚von Mäusen, kleinen Vögeln, Eidechsen, Käfern und Heuschrecken. Verfolgt versteckt er sich in Erdlöcher und unter Geröllmassen und er dürfte ein wirklicher Höhlenbewohner sein, worauf auch die kurzen Krallen hindeuten; an hohen, fast senkrechten Wandungen der Wasserrinnen trafen wir öfter horizontale Gänge von 4—6 Zoll Durchmesser, ohne Zweifel die Nesthöhlen dieser Eule, da wir sie hier ab- und zufliegen sahen. * Nr. 85. Noctua perlata. Strixe perlata, Vieil. — Strive occipitalis, Temm. — Athene licua, Licht. (2?) — Pl. col. 34. — Le Vaill. Afr. pl. 244. — Schleg. Strig. p. 36. Bp. Consp. I. p. 37. — Hartl. W. Afr. Nr. 41. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 14. — Id. Syst. Ueb. Nr. 81. — Rev. Zool. 1853. p. 289. — Athene pusilla, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 51. (?) — Antin. Cat. p. 20. — v. Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 14. & 1864. p. 243. — Rev. Zool. 1853. p. 289. — Layard, 8. Afr. Nr. 56. (?) Pileo et nucha pallide fumoso rufescentibus, delicate albo-guttu- Jatis; guttulis ipsis nigricante marginatis; semitorque nuchali nigri- Fam. Strigidae. — a —— Gen, Syrnium. cante, supra albo-, infra rufescente-marginato; tergaeo pallide cano- umbrino, albo-guttato, guttulis ipsis conspieue nigricante circumdatis ; remigibus fumosis fulvescente-fasciatis, primariarım extimarum po- gonio externo albo guttato; subalaribus pallide cervino-fulvis; rec- trieibus einerascente-umbrinis, utringue maculis 7—8 albis guttatim fasciatis, maculis ipsis fusco-eircumdatis; gastraeo albo, late rufo- flammulato; tarsis albis, vix fuscescente-variis; crisso et subcaudali- bus.albis, immaculatis; rostro pallide cerino-Havo; ceromate viridi- flavo; iride flavissima; digitis flavicantibus; long. tot. 8-8!” rostr. a fr. 7%. — al. 4%. — caud. 3%. 1% — tars. 9—10°. Südafrikanische Vögel sind obenher dunkler erdbraun, die weissen Tropfflecken namentlich auf Scheitel und Steuerfedern grösser, auf letzteren mehr kreisrund, als quer in die Länge gezogen, der Schwanz etwas kürzer. (Noctua perlata capensis,Schleg. Cat. Strig.p. 37.) Der Perlkauz ist Standvogel in Abessinien, Senär, Kordofan und dem Gebiet des Weissen Nil; als nördlichste Gränze seines Vor- kommens betrachte ich die Distrikte der Beni-Amer und Bogos. Man findet ihn meist einzeln in der Waldregion, wohl bis zu 8000 Fuss Meereshöhe. Er ist ein sehr liebliches und zutrauliches Thier- chen, das auch bei Tag fliest und sehr gut sieht. Die Nahrung besteht in Stachelmäusen, wohl auch jungen Vögeln und Fleder- mäusen, aber wir fanden im Magen meist Heuschrecken, Raupen und‘ Käferreste. Bei grellem Sonnenlicht hält sich dieser kleine Kauz im diehten Gebüsch verborgen; fliegt er aus, so geht es meist niedrig über die Erde hin; er bäumt gerne und zuweilen auf ganz schlanken, oft freistehenden Stämmchen, macht dort allerlei Grimmassen, nickt mit dem Kopf oder mit dem ganzen Körper, schaut sich nach allen Seiten um, duckt sich rasch, wenn ein grösserer Vogel vorüberstreicht und starrt und blinzelt den Menschen neugierig an. [Süd- und West-Afrika.] Gen. Syrnium, Sav. (Aluco, Cuv. — Scotiaptex, p. Sw.) * + Nr. 86. Syrnium aluco. Strix aluco et stridula, L. — St. sylvatica, Shaw. — St. sylvestris, alba, noctua et rufa, Scop. — Syrnium ululans, Sav. — St. stridulum, Brehm. — Pl. enl. 441. 437. — Gould, Eur. t. 47. — Naum. V. D. t. — Bp. Consp. I. p.51. — Schleg. Cat. Strig. p. 12. — Savign. Deser. de l’Eg. Vol. 23. p. 298. — Brehm, Thierl, III. 616. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 32. Fam. Strigidae. ER 193. = Gen. Syrnium. Der Waldkauz wird von Savigny in der Description de !’Esypte l. c. als von der französischen Expedition eingesammelt aufgeführt, doch ist nicht angegeben, ob diese Art in Egypten oder Syrien be- obachtet worden ist. [Brutvogel in Algerien: Loche. — Syrien, Kleinasien, — Europa. | * Nr. 87. Syrnium Woodfordii. Noctua Woodfordi, A. Smith. — Athene Woodfordü, A. Smith, Il. S. Afr. Zool. pl. 71. — Syrnium umbrinum, Heugl. in Cab. Journ. 1864. p. 12. — Syrnium Woodfordiü, Cass. — Hartl. W. Afr. Nr. 51. — TUlula Woodfordti, Schleg. Cat. Strig. p. 12.— Bp. Consp. I. p. 52. — Kaup, Transact. Zool. Soc. IV. (1852.) p. 253. — Kirk, Ibis IV. p. 307. — Layard, 8, Afr, Nr. 62, — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 108. @: Notaeo pectoreque laete et saturate rufescente-umbrinis, fu- mose striolatis; pileo, cervice, facie, pectore et supracaudalibus delicate colore albo sagittatim punctulatis, punctulis ipsis fusco-eireumdatis ; loris, mento guttureque medio albidis, dorsi colore partim fasciatis; macula mediana gulari fuscescente; scapularium et tectricum alae pogonio externo partim maculis majoribus subrotundatis pure albis instructo ; gastraeo reliquo albido, sagittatim fumose fasciolato, fasciis ipsis rufescente lavatis; tarsis albidis, delicate rufescente-fumose fasciolatis; rectrieibus et remigibus fumosis, pallide cano-rufescente fasciatis; caudae fasciis 8—9; rostro flavido; iride coerulescente-atra; digitis laete flavis; unguium coerulescentium basi flavida; long. tot. 11”. — rostr..a-fr. 1%, 19. al. 192 — Harsı 19. 7. — ea Hartlaub und Finsch beschreiben ein abessinisches Exemplar und eines von der Goldküste wieder etwas abweichend. Abessinien: Sexus? G.L.. — FI. 8”. 7“. Schw. 5°. — Tars. 18. Goldküste: Sexus? „ circal5”. „9. nn Nach Layard wäre das Weibchen blasser als das Männchen; Hartlaub nennt die Iris orangefarb. Die vierte Schwinge ist die längste, die dritte und fünfte nur um weniges kürzer; die erste etwas kürzer als die Cubitalschwingen und am Rand gesägt. Der Schwanz wenig gerundet. Zehen kurz; die mittlere und innere Vorderzehe von der Wurzel bis auf die Mitte ihres Rückens fein befiedert; beide fast gleich lang. Fam. Strigidae. ER Gen, Strix. Durch unsere Expedition sind im Monat März 1862 zwei Exem- plare dieser seltenen Eule in der Provinz Begemeder in Abessinien eingesammelt worden. Das beschriebene Weibchen sass auf einer @olqual-Euphorbie und schien auch bei Tag recht gut zu sehen; sein Magen war ganz leer. — Weder Rüppell noch die französischen und englischen Sammler haben den Woodfords-Kauz in Nordost- Afrika angetroffen, sein Vorkommen daselbst dürfte somit wohl nur ein zufälliges und aussergewöhnliches sein. Süd-Afrika: Smith, Verr. ete. — Gambia, Goldküste, Gabun. — Mozambique: Peters; Chibisa: Dickens. ] a) Nyctala, Brehm (Aegolius, Kaup. — Scotophilus, Sw.) * Nr. 88. Syrnium funereum. Strix funerera, Linn. — Str. passerina, Pall. — Str. noctua, Tengmalm. — Sir. Tengmalmi, Gm. — Str. dasypus, Bechst. — Nyctale pinetorum, abietum et planiceps, Brehm. — Gould, Eur. t. 49. — Naum. V. D. t. 43. — Dlula Tengmalmi, Audub. — Bp. Consp. I. p. 54. — Schleg. Cat. Strig. p. 8. — Brehm, Thierl. II. p. 619. — Cat. of Bird of the Brit. Mus. II. Ed. Accip. p. 9. Im Britischen Museum aus Egypten, geschenkt von M. B. D. Turnbull. Jedenfalls dort nur zufällig auf der Wanderung vorge- kommen. Auch- Schlegel gibt Egypten als Fundort an, ohne jedoch seine Quelle zu nennen. [Europa; West-Sibirien. — Amerika ?] Gen. Strix, L. (Aluco, Flem. — Hybris, Nitzsch. — Stridula, Selys.) Nr. 89. Strix flammea. Strir flammea, Lin. — Pl. enl. 440. — Gould, Eur. t. 36. — Naum. V. D. t. 47. — Str. paradoxa et splendens, Hempr. — Str. Kirchhoffüi et maculata, Brehm. — Bolle, Cab. Journ. 1856. p. 19. — Hartl. Madag. p. 24. — Tristr. Ibis 1859. p. 26. — Hartl. W. Afr. Nr. 52. — Schleg. Strig. p- 2. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 59. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 95. — Id. in Cab. Journ. 1863. p. 14. — Vierth. Naum. 1852. 1. p.34. — v. Kö- nig-Warth. Neott. Stud. Nr. 17. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 164. — Deser. de Fam. Strigidae. ER 0). ge Gen. Strix. VEg. Vol. 23. p. 300. — Brehm, Habesch, p. 255. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 111. — Layard, S. Afr. Nr. 65. — Sclat. Ibis 1864. p. 307. — Newton, Ibis 1863. p. 339. — Monteiro, Ibis 1862. p. 336. — Brehm, Thierl. III. p. 620. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1864. p. 328. — Vierth. Naum. 1852. II. p. 34. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 31. — Wright, Malta, p. 9. Arabisch: Bum (=), auch Masdsah (kei): Die Schleiereule ist zu jeder Jahreszeit in ganz Nordost-Afrika, "häufiger im gebirgigen Habesch und den Urwäldern, als in Egypten und Nubien; in Elben, Ruinen, Wohnungen und hohlen Bäumen lebend. Meist fanden wir hier die Varietät mit blendend weissem Unterleib und mehr oder weniger deutlich ausgesprochenen rund- lichen oder pfeilförmigen schwarzen Flecken. Ein im Lande der Bogos geschossenes Männchen zeigt sammtschwarzen Schleierrand und ist sehr klein. Long. 10°.” — al. 10. 4. — caud. 4”. — tars. 1%. 5%. — Die Flügel überragen den Schwanz um 2*. Iris dunkelbraun. — Im December am Blauen Nil: Vierth. — Ich erhielt mehrere zu Ende Januars 1854 am Berge Belanian und in Olibö (5° N. Br.) eingesammelte Exemplare der Schleiereule. [Brutvogel in Algerien. — Canaren; über ganz Afrika verbreitet und überhaupt Cosmopolit.] Anmerkung. Nach Mittheilung Dr. Schimpers hat derselbe in Abessinien zwei wie es scheint noch ganz unbekannte Eulen angetroffen; beide Arten sollen Ohrbüschel und die Grösse von Otus vulgaris haben und weiss sein; die eine mit braunem Band über den Augen erlegte mein Gewährsmann in Semien, die andere bei Amba-Sea in Tigrie,. Ordo Passeres L. A. Fissirostres, Cuv. (Strisores, (part.) Cabanis). Fam. Caprimulgidae, Vig. Gen. Caprimulgus, L. Nr. 90. Caprimulgus europaeus. Caprimulgus europaeus, L. — Ü. vulgaris, Vieille — Ü. punctatus, Meyer u. Wolff. — C. maculatus, punctatus et foliorum, Brehm, Vogelf. p. 44. ‘— Hirundo caprimulgus, Pall. — Briss. Orn. t.44. — Pl. enl. 193. — Naum. V. D. t. 148. — Gould, Eur. t. 51. — Schleg. Rev. Crit. p. XX.— Bp. Consp. I. p. 59. — Cab. & Hein. Mus. Hein. III. p. 88. — Smith, Il. S. Afr. Zool. pl. 102. (?) — v. d. Mühle, Griech. p. 28. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 60. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 96. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 28. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 244. — Id. Ibis 1859. p. 339. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 452. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 76. (?) — Ferret et Gal, Abyss. p. 240. — Tristr. Ibis 1866. p. 324. — Drake, Ibis 1867. p. 425. — Nordm. Cab. Journ. 1864. p. 359. — Hartl. & Finsch, ©. Afr. p. 117. Der europäische Ziegenmelker ist ein häufiger und regelmäs- siger Wintergast in ganz Nordost-Afrika. In Egypten und Arabien trafen wir denselben sowohl einzeln als in kleinen zerstreuten Gesell- schaften schon zu Ende August. Ueber Tag hält er sich auf breit- astigen Feigen, in Olivengärten und Mimosenbüschen, verweilt jedoch nicht lange, sondern setzt seine Wanderung nach Süden bald wieder fort. Im September und Oktober fand ich diese Art schon an der Danakil- und Somal-Küste, bei Keren, in Habesch und Kordofan. Auf dem Widerstrich erscheint sie im März und April in Unter- egypten. Was die Zugrichtung des Ziegenmelkers anbelangt, so folgt er sowohl dem Nil, als den Küsten des Rothen Meeres, aber er verlässt auch nicht selten diese natürlichen Strassen und verirrt sich weit in die baumlose Wüste und in die Steppenlandschaft; Fam. Caprimulgidae. ER 196) = Gen. Caprimulgüs. hier sitzt er den Tag über im niedrigen Gestrüpp, fm dürren Hoch- gras, ja selbst im Geröll der Regenbetten. ' Im April 1856 begegneten wir einem Caprimulgus auf der hohen See einige Meilen südlich vom Cap Mataphan, der sich am hellen Tage auf den Dämpfer niederliess. Die Italiener und Griechen stellen diesen nützlichen Vögeln sehr nach, da sie ein delikates und fettes Fleisch haben. Lefebvre will den europäischen Ziegenmelker im Juni und Juli in Habesch eingesammelt haben, welche Angabe wohl auf einer Verwechslung mit €. poliocephalus beruht. . [Algerien: Loche. — Brutvogel in Maroko: Drake. — Palae- stina, Tristr, — Europa. — Sibirien. — Ob Caprimulgus europaeus, Smith von Südafrika (= C. Smithii, Bp.) hierher gehört, scheint zweifelhaft. ] | Nr. 91. Caprimulgus tristigma. Caprimulgus tristigma, Rüpp. N. W. p. 105. & Syst. Ueb. Nr. 62. & t. 3. — Heug]. Syst. Ueb. t. 98. — Bp. Consp. I. p. 58. — Brehm, Ha- besch p. 21. (?) — C. trimaculatus, Sw. W. Afr. IL p. 70 (P). Q Major; fusco-nigricans, colore pallide cinereo et fulvido adsper- sus, punctulatus et irroratus; occipitis plumis late nigro-striatis; gula superiore albide et fumose fasciata; macula utrinque jugulari alba; abdomine pallide fulvo conspicue fumose fasciato; remigibus fuligi- noso-nigricantibus, apice fasciatim cinerascente - vermiculatis, re- migum 2. 3. & 4tae pogonio interno macula mediana rotundata alba instructis; primariis ex parte rufo-, secundariis fulvo-fasciatis; rectri- cibus extimis in fundo fulvescente, reliquis in fundo cinereo colore nigricante vermiculatis et fasciatis; long. tot. eirca 10!/e”. — rostr. af la al 6.8, nad 9, tarsıı 8a’; Gross, kräftig, im Allgemeinen von der Färbung eines dunkeln Caprimulgus europaeus. Wäre nach Cassiu identisch mit C. lentiginosus, Smith (Il. 8. Afr. t. 101.) der jedoch beträchtlich grösser ist; vielleicht eher zu, C. trimaeulatus, Sw. gehörig. — Beschreibung nach dem von Dr. Rüppell im März unfern des Tana- Sees eingesammelten Weibchen. Nicht von mir selbst beobachtet. Ein dieser Art zugetheilter Vogel ans Nubien im Leidner Mu- seum gehört offenbar zu O0. europaeus. Fam. Caprimulgidae. nr WERE Gen. Caprimulgus. Nr. 92. Caprimulgus nubicus. Caprimulgus nubicus, Licht. Dubl. Cat. 1823. p. 59. — Cuprimulgus infuscatus, Rüpp. Atl. t. 6. — Id. Syst. Ueb. Nr. 61. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 97. — Strickl. Coll. Peth. Nr. 20. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 244. — Bp. Consp. I. p. 59. — Cab. Mus. Hein. III. p. 89. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 121 (not.). Minor; supra umbrino-cinerascens, paulo rufescente-lavatus ; subtus pallidior, delicatissime nigricante-punctulatus et vermiculatus; verticis maculis scapalibus obsoletis, nigris; nucha cinerascente; fascia auche- niali fulvo-rufescente; macula mentali, altera utrinque suboeculari areaque majori gulari obsolete albidis; scapularium et tectricium alae maculis minoribus subrotundatis isabellinis strisque scapalibus nigris; rectriibus et remigibus rufescentibus, fuscescente- fascio- latis; remigibus 3—4 extimis dimidio apicali nigro-fuseis macu- laque mediana fulvescente-alba notatis, apicem versus rufescente- varüis; rectrieibus !Jı medianis notaeo concoloribus, ? extimis late albo-apicatis, albedine ipsa in pogoniis internis fulvo-lavata; abdo- mine sordide albo, fulve lavato, fumose fasciolato; subalaribus et subcaudalibus immaeulatis; long. tot. 7 a — 9. — al. 5%. 54-6”. 11“. — caud. 3”. 10—4. 4, — tars, 7—8, Wir beobachteten den dunkeln Ziegenmelker einzeln in der Bajuda-Steppe und in den Thalniederungen zwischen Berber und Sanakin. Er scheint Standvogel. Nach Rüppell paarweise in Obernubien. Im Frankfurter Museum aus dem abessinischen Küstenland, in Berlin aus Arabien und Nubien. Ein Exemplar des Leidner Museums ist obenher mehr röthlich isa- bellgelb angeflogen und gehört wahrscheinlich zu €. inornatus, Hgl. Caprimulgus nubieus, Licht. habe ich nicht direkt mit (©. infus- catus Rüpp. vergleichen können; nach Cabanis, Hartlaub und Finsch ist an Identität beider nicht zu zweifeln. Nr. 95. Caprimulgus aegyptius. Caprimulgus aegyptius, Licht. Dubl. Cat. 1823. p. 69. — Caprimul- gus isabellinus, Temm. Pl. col. 379. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 64. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 100. — Brehm, Cab. Journ. 1856. p. 332. — Heugl. Tbid, Fam. Caprimulgidae, — 128 — Gen. Caprimulgus. 1864. p. 245. — Bp. Consp. I. 62. — Cab. & Hein., Mus. Hein. III. p. 89. — v. Koenig-Warth. Neott. Stud. Nr. 19. Medius; ex isabellino dilute cinereus, delicatissime colore fusces- cente irroratus et vermiculatus; scapularium maculis parvulis, sagittae- formibus, nigris; cervicis plumis et tectrieibus alae macula apicali triquetra isabellina ornatis; remigium fumoso-fuscorum apice cinereo- isabellino, pogoniis externis ochraceo-, internis basin versus albide fasciatis; macula gulari conspicua, crisso et subcaudalibus albidis, immaculatis, isabelline lavatis; reetrieibus dorso coneoloribus, irre- gulariter colore fumoso anguste fasciolatis et punctulatis fuscoque ad- spersis, binis externis late albido-terminatis; rostro fuscescente, an- gulo oris incarnato; pedibus pallidis; iride fusca; long. 9—10%. — al. 7.” 3° 7", 94, — caud. 4”. 674%, 9", — tars. Sa —10@, 9: long. 9". — al. 6”. 6%. — caud. vix 4“. — tars. 61/2. Ueber die mittleren Steuerfedern laufen ungefähr 6 Querbänder. Brehm erklärt, dass die nordost-afrikanischen Ziegenmelker nicht wandern; in Bezug auf diese Art sowie auf CO. longipennis, C. vexillarius und vielleicht auch C. eximius möchte ich das Gegen- theil behaupten. Der isabellfarbige Ziegenmelker lebt über den Hochsommer in Nubien, namentlich auf den Sandinseln der Provinz Dongolah, wo er oft in grosser Menge anzutreffen ist und im Juli und August sein Brutgeschäft verrichtet. Das Nest besteht in einer kleinen Ver- tiefung meist dicht neben Halfaschöpfen oder unter Akazienbüschen. Ich fand darin 2 Eier; kleiner, bleicher und mehr ockergelblich an- geflogen, als die des europäischen Ziegenmelkers, licht aschbläulich und braungelblich gewölkt, 12’/s‘‘ lang und fast 9“ dick. — Die Alten sitzen zuweilen sehr fest auf der Brut und laufen aufgescheucht oft nur wenige Schritte weit weg. Im April und Mai und September begegnet man ganze Flüge dieser Art in Unteregypten, in Gegenden wo sie sonst nicht vorzu- kommen pflest:. Die Vögel halten sich dort in kleinen Akazien- gehölzen am Rand der Wüste und im Halfa, wo sie sich kaum einigermassen vor den grellen Sonnenstrahlen zu schützen vermögen; sie gehen auch höchst ungern auf und laufen oft knurrend und quakend mit aufgeblasener Kehle von einem schattenlosen Busch zum andern, trotzdem dass sie offenbar sehr gut sehen. Ich schoss einmal 6 Stück aus einem Fluge von mehr als 50 solcher Gesellen. Alle waren Weibehen. Dieser Ziegenmelker bäumt so wenig als C. longipennis, longieaudus u. a.; er hat ganz gegen die Gewohnheit kam. Caprimulgidae. u DI Gen. Caprimulgus. seiner meisten Gattungsverwandten ein mehr gesellschaftliches Naturell. In der Bajuda-Steppe ist er ebenfalls zeitweise sehr häufig. Dort traf ich noch eine weitere Art an, von welcher ich kein Exem- plar präpariren konnte. Sie hatte ungefähr Grösse und Färbung von (. lentiginosus. * Nr. 94. Caprimulgus inornatus. Caprimulgus inornatus, Heugl. Mus. Stuttg. — Caprimulgus sp. ? Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 30. — Hartl. & Finsch, OÖ. Afr. p. 120. E cinerascente dilute rufescens, obsolete fumoso-irroratus; ca- pite supero et collo postico subconcoloribus; scapularibus nonnullis maculis rufis purioribus, fasciolis minoribus strictis nigerrimis; alarum teetricibus fumoso-fasciatis; remigibus fumoso-nigricantibus, fusces- cente-fulve fasciatis, apieibus fumosis, cinerascente-irroratis, prima pogonio interno, 2da, 3tia & 4ta pogonio interno et externo ma- cula mediana majore conspicua alba, fulvo-cireumlavata; rectricibus einereo-fulvis, fasciis irregularibus 7—9 fuliginosis, eodem colore vermiculatis, Imae et 2dae apice 2. poll. lato albo; gula et abdo- mine sordide ochraceo-fulvis, hoc irregulariter illa obsolete fumoso- fasciolatis;-pectore obscurius vermiculato et notato; maculis collaribus et mystacalibus albis ullis; rostro fusco; pedibus pallide incarnato- fuseis; long. tot. 9. — al. 6. — caud. 4. 8°. — tars. 7’. — rostr. u 1.80% Diese neue Art, die nach Sclater fast eine generische Abtren- nung rechtfertigt und sich zunächst an Batrachostomus anschliesst, zeichnet sich durch ihre eigenthümliche hellgrauröthliche Färbung und fast gänzliche Abwesenheit der den meisten Ziegenmelkern eigenthümlichen weissen oder rostfarbigen Halsbinden, Kehl- und Ohrflecken aus. Ich kann nur an einem meiner Exemplare eine schwache Andeutung einer solchen Zeichnung finden. Ein etwas grösserer, vielleicht jüngerer Vogel zeigt mehr rauchgrauen Ton der Oberseite, auf Oberkopf und Skapularfedern feine schwarze Schaftstriche; Kehlmitte und Wangen fast ungefleckt, also etwas heller erscheinend; die untern Schwanzdeckfedern schmutzig-röthlich- isabell, ungefleckt. Nicht selten fanden wir diesen Ziegenmelker während der Regen- zeit in den Bogos-Ländern, wo ich ziemlich zahlreiche Ausbeute an v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika, 9 Fam. Caprimulgidae. 2, Je ni Gen. Caprimulgus. Exemplaren machte; einen jungen Vogel, wahrscheinlich 3. schoss ich schon im Oktober 1857 bei Tedjura an der Adailküste und be- schrieb denselben in meiner Fauna des Rothen Meers p. 30. Die Flügelbinde und Spitze der zwei äussersten Schwanzfedern ist hier ockergelb; ein älteres © von K£ren zeigt deutlich den Uebergang zwischen dem grauen Jugendkleid und dem grauröthlichen des alten Vogels, ihm fehlt aber alle Andeutung von heller Zeichnung auf den ersten Steuerfedern und der Mitte der Schwungfedern. Bei den meisten sind die Deckfedern nahe am obern Flügelrand hell fahl- gelb, wie die undeutlich quergestreiften Unterflügeldeckfedern und der breite innere Rand der Schwingen gegen die Basis zu. Nr. 95. Caprimulgus eximius. Caprimulgus eximius, Rüpp. & Temm. — Pl. col. 398. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 65. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 101. — Bp. Consp. I. p. 60. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 254. — Brehm, Thierl. III. p. 666. Minor; ex toto laete fulvo-isabellinus, plumis albicante-margina- tis, omnino maculatis et fasciolatis, lituris albis colore nigro circum- datis; subalarıibus abdomine et subcaudalibus isabellino-albidis, imma- culatis; macula magna gutturali alba; remigibus et rectrieibus exte- rioribus pallide rufis, fasciatim nigricante-maculatis, colore nigricante remigum apicem versus griseo-vermiculato; remisum 4. exteriorum macula mediana alba; rectricibus *s extimis late albo - apicatis; long. tot. 8”. — rostr. a fr. 5%. — al. 6”. 176”. 6%. — caud. 3”. 10% —4. — tars. 7° —8!a’”. Ausgezeichnete Art durch den kurzen, fast gerade abgeschnit- tenen Schwanz, die lebhaft goldisabelle Färbung und eigenthümliche Flecken und kurze Binden von perlweisser Farbe mit scharfem schwärzlichem Rand umgeben, welche Zeichnung ganz an die der Schleiereule erinnert; die äussersten Schwanzfedern sind kaum ver- kürzt; über den weissen Spiegeln der äussern Primarschwingen nach der Basis der Federn zu viel Braunschwarz. Die dritte Schwinge ist merklich länger als die zweite, die vierte ungefähr so lang als die erste. Ist — wie es scheint — ziemlich selten in Senar und dem südlichsten Nubien. Ueber die Lebensart dieses Ziegenmelkers kann ich gar keine Angaben machen, da ich niemals Gelegenheit hatte, ihn selbst zu beobachten. Nach Brehm käme er auch in Kordofan vor. Fam. Caprimulgidae. _ EB Gen. Caprimulgus. Nr. 96. Caprimulgus poliocephalus. Caprimulgus poliocephalus, Rüpp. N. W. p. 106 & Syst. Ueb. Nr. 63. t. 4. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 99. — Caprimulgus spec.? Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 288. (3) und p. 297 (9). — Id. Cab. Journ. 1864. p. 245. — Bianconi, Spec. Zool. Mozamb. fasc. XVI. 1862. p. 401. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 127. — (. tetrastigma (errore), Rüpp. — Vierth. Naun. 1857. p. 111 (??). Minor; obscure ceinereo-umbrinus, nigricante-striolatus et irro- ratus; vertice medio nigerrime striato ; loris, genis ex parte auche- nioque ex isabellino-fulvo variis; scapularibus colore nigro fulvoque irregulariter maculatis; remigibus et alae tectricibus majoribus nigri- cante-fumosis, maculis transversalibus rufis; remigum apice cinerose-ir- rorato; primariarum 2. 3. & 4ta macula mediana alba, fulvo-lavata; rectricibus dorso concoloribus, 'jı medianis magis cinerose irroratis, tribus sequentibus in fundo nigricante colore fuliginoso-rufo subfascia- tis, binis externis albis, pogonio externo fulvescente-marginatis; collo antico et pectore dorso concoloribus, maculis nonnullis triquetris isa- bellino-fulvis; macula utrinque collari obsolete albida; abdomine fulvo, obsolete fusco-fasciolato; rostro fusco; pedibus dilute incar- natis. — long. tot. 812”. — al. 5%. 9”. — caud. 4”. 3. — rostr. air. Au’. —_ tars, vix 5”, Q: paulo minor. long. 8”. — al. 5”. 4a’. — caud. 4”. Dieser Ziegenmelker zeichnet sich vor allen seinen nordost- afrikanischen Gattungsverwandten durch die zwei weissen äussern Steuerfedern aus, die auch bei offenbar jungen Vögeln schon vor- handen sind, obgleich da mehr oder weniger rauchfarb und rostgelb getrübt; die äusserste hat immer einen rauchbraunen Saum auf der Aussenfahne; die dritte, vierte und fünfte Steuerfeder zeigen $—)9 unregelmässige, graulichrostfarbene Binden. Scheint Standvogel und findet sich in Ost- und Central-Abes- sinien und den Gala-Distrikten, von den heissesten Tiefländern auf- wärts bis auf 11—12,000° Meereshöhe. Im Juni und Juli und vom Januar bis März hörte ich oft den eigenthümlich lärmenden und pfeifenden Lockton dieses Ziegenmelkers, den er sowohl im Flug als auf Baumgipfeln sitzend ausstösst. Es ist dies ohne allen Zweifel der von Gerstäcker in der Nähe von Meusa gehörte Ruf, den Brehm ohne Weiteres für das Gekreisch einer Eule erklärt (Brehm, Habesch Fam. Caprimulgidae, — 132 — Gen. Caprimulgus: p- 272). Ziegenmelker, und zwar wahrscheinlich mehrere Arten, kommen zu jeder Jahrszeit ziemlich häufig in den eigentlichen äthio- pischen Hochländern vor und nicht nur auf einer Höhe, die der- jenigen von Mensa (5500) entspricht; wir vernahmen ihr Geschrei und erlegten sie in Nächten, wo die Temperatur unter den Gefrier- punkt herabgesunken war. Im Juli 1861 sah ich im Chor von Azüz mehrere wohl hierher gehörige Individuen, die im Gipfel eines Tamarix-Baumes ihr Pfei- fen hören liessen. — Meine Angabe in der Fauna des Rothen Meeres (Nr. 29), dass der grauköpfige Ziesenmelker bei Tedjura vorkomme, beruht auf einer Verwechslung. [Süd-Mozambique: Fornasini.] * Nr, 97. Caprimulgus tamaricis. Uaprimulgus spec., Tristr. Ibis 1862. p. 278. — (©. poliocephalus, Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 29. & Ibis. 1859. p. 339 (nec Rüpp.). — Caprimulgus mentalis, Heugl. Mus. Stuttg. — C. tamarieis, Tristr. Proceed. Zool. Soc. 1864. p. 170. & Ibis 1866. p. 75. t. 2. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 125. Similis C. rufigenae, A. Smith, differt mento albo, remigibus °/s extimis (nec */J) et rectrice prima (nec prima et secunda) macula alba instructis; statura minore, peetore pallidiore. 9: Supra delicate cinerea, colore fusco vermiculata et irrorata; oceipitis et scapularium plumis alaeque tectricibus ex parte conspieue nigro-striatis, partibus nigricantibus colore rufo circumdatis ; mento, area mystacale alteraque utrinque gulari albis; semitorque aucheniali dilute rufescente ; remigum primariarum 3 extimis fuliginoso-nigricantibus, ma- cula transversa alba notatis; remigibus reliquis rufis, late fumoso-fasciola- tis, omnibus apicem versus cinerose irroratis;tertiariis dorso concoloribus, intus basin versus laete fulvo-rufis; gutture et pectore fuscescentibus, gri- seofusco- etrufescente-fasciolatiset notatis;torquegutturaliobsoleto magis e fusco et albo vario; abdomine obsolete isabellino, fumose fasciolato ; erisso et subcaudalibus isabellino-albidis, immaeculatis; supracaudalibus et rectricibus !/ı intermediis fulvescente-cinereis, rectrieibus reliquis ob- scurioribus, fusce irroratis et vermiculatis, fasciolis 6—7. nigricantibus, extima fuliginosa lateque albo - apicata, pogonio externo conspicue-, interno basin versus colore fulvo-rufescente obsoletius fasciata; long. Fam. Caprimulgidae. zer a > Gen. Scotornis. tot. circa 81/2”. — rostr. a fr. 4" — al. 5% 4%. — caud. vix 4. — tars. 7?Ja’, Das © von Caprimulgus rufigena, Smith misst: al. 6% 2% — end. 4. 3%, — tars. 5, Nur ein Exemplar, das eben beschriebene @ im Monat October bei Ambabö zwischen Tedjura und dem Asal-See auf feuchten Wald- wiesen eingesammelt; war vielleicht auf der Wanderung begriffen. Wenn ich mich noch recht erinnere, habe ich diesen Vogel übrigens auch einmal am Mareb geschossen. Dr. O. Finsch, welcher das hier beschriebene Exemplar anfäng- lich für ©. rufigena erklärte, schreibt mir später, dass es ganz be- stimmt zu C©. tamarieis gehöre, mit welcher Art ich dasselbe jedoch nicht direkt vergleichen kann. — Nächst verwandt ist nach Hartlaub C. asiaticus Lath. von Ceylon und Indien. | [Jordan-Thal und Todtes Meer: Herschel, Tristram.] Gen. Scotornis, Sw. Nr. 98. Scotornis longicauda. Caprimulgus climacurus, Vieill. Gal. pl. 112. — ©. longicaudus, Drap. — Swains. W. Afr. I. p. 66. — Gord. Jard. Contrib. I. p. 5. — Hartl. W. Afr. Nr. 58. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 66. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 103. — Id. in Cab. Journ. 1864. p. 245. — Antin. Cat. p. 22. — Brehm, Cab. Journ. I. p. 452. & Extra Heft p. 95. und IV. p. 411. — Vierth. Naum. 1857. p. 111. — Scotornis phasianurus, furcatus, Boreanü, macrocercus et longipennis, Coll. Mergenth. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 297. — Sco- tornis longicauda, Cass. — Caprimulgus Wiederspergü, Rchb. Allg. dtsch. Naturhist. Zeitschr. 1846. III. p. 289. t. 9. — Cab. Mus. Hein. III. p. 90. — Bp. Consp. I. p. 62. Arabisch: Qureh ( wohl v5). Pallide fulva, einereo-punctulata et vermiculata; fronte magis rufo- einereo; oceipitis plumarum maculis scapalibus triquetris nigerrimis; mystacibus obsolete albicantibus; macula magna gulari alba, subtus nigro-fusce terminata; torque nuchali rufo-vario ; fasciis alaribus 2. pure albis; cauda longa, cuneata ; rectrieibus dorso concoloribus, irregu- lariter nigricante-fasciolatis, !Jı extimis macula apicali alba terminatis ; abdomine fulvo, pectore epigastrio et hypochondriis nigricante-striatis; Fam. Caprimulgidae, — 134 — Gen. Macrodipteryx‘ . —_ crisso et subeaudalipbus immaculatis; rostro et pedibus fuseis; long. tot. 14”. al. 5'/2. rectr. intermed. 9% — tars. 71a’, Man begegnet diese weitverbreitete Art nicht selten vom 19° N. Br. an im südlichen Nubien, Senär, am Atbara und längs des ganzen Bahr el abiad, jedoch ausschliesslich in der Nähe des Nil und seiner Zuflüsse. Entweder in Paaren oder Familien hält der langschwänzige Ziegenmelker seine bestimmten, festen Bezirke und Standorte ein; die letzteren sind höhere Stellen am Ufer, zuweilen längst verlassene, mit Vegetation bedeckte Termitenhügel, auch Gärten, namentlich aber Mimosen und Nabeg-Dickungen, unter denen sich niedriger Pflanzenwuchs bildet oder auch trockene Halfa-Büsche. Auf Bäumen sah ich ihn nie, er sitzt den Tag über auf der Erde, oft mit senk- recht aufgerichtetem Schwanz, läuft ziemlich behende und sieht beim grellsten Sonnenlicht sehr gut. Mehrmals beobachtete ich, wie am hellen Tag zwei Männchen sich rauften und mit gehobenen Flü- geln und ausgebreitetem Schwanz schreiend und fauchend verfolgten ohne aufzufliegen. Der Flug ist still, graziös, der Schweif flattert dabei oft wie eine Fahne im Wind. Oft zieht der Vogel nieder oder höher über die Wasserfläche hin, lange Zeit die gleiche Linie einhaltend, macht dann plötzlich eine Wendung oder stürzt oder steigt wie ein gewandter Raubvogel auf seine Beute. Die Stimme ist ein pfeifen- des Knurren und Quaken, doch erinnere ich mich nicht, sie im Flug gehört zu haben. Am zahlreichsten sah ich diese Art am Gazellen- fluss oft mitten im Sumpf. Nach Brehm legt der Vogel von Juni bis August in eine Vertiefung im Sande unter dichtem Gebüsch zwei dem unseres europäischen Ziegenmelkers ähnliche Eier. Am Weissen Nil, scheint er sich schon im März und April zu paaren. Vierthaler hat im September ein Junges in braunem Dunenkleid im Nest ge- funden, welche letzteres nur in einer Vertiefung im Sande bestand und frei unter der Sonne lag. | Wesi-Afrika. — ÖOst-Indien: Mus. Berol.] Gen. Macrodipteryx, Sw. (Semeiophorus, (kould. — Cosmetornis, Gray.) * Nr. 99. Macrodipteryx vexillarius. Semeiophorus vexillarius, Gould. — Macrodipteryx vexillarius, @. R. Gray. — Bp. Consp. I. p. 63. — Selat. Proceed. Z. S. 1861. p. 44. — Kirk, Ibis 1864. p. 323. — Grant, Walk across Afr. p. 241. — Livingst. Zamb. p. 370, — Hartl, Proceed. Z. Soc. 1867. p. 821. — Id. Ibis 1864. p. 143, Fam. Caprimulgidae. =. MER: Gen. Maerodipteryx. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 129. — Gould, Icon. av. rar. II. t. 3. — Cosmetornis Spekei, Sclat. Ibis 1864. p. 114. pl. 2. — Hartl. Madagas- car p. 26. — Id. Nachträge zur Orn. W. Afr. in Cab. Journ. 1861. p. 102. — Heugl. in Cab. Journ. 1864. p. 243 (oberflächliche Beschreibung des ein- zigen von mir erlegten Vogels dieser Art). Major; obseure-fuscus, delicate rufo-punetulatus; scapularibus majoribus, cubitalibus ultimis et teetricibus alae ex parte apicem versus maculis duabus oppositis, latis, rufis; mento gulaque albis; torque lato aucheniali rufo nigro - undulato; jugulo pallidius rufo, fumose fasciolato; gastraeo religuo albido, peetore et hypochondriis fusco-fasciatis; subcaudalibus pure albis; remigibus primariis nigri- cantibus (— prima excepta —) basi et apice albis, 6ta et 7ma elon- gatis; 8 va longissima, angustata, nutante, supra cano-fumosa, scapo albo, infra nigro-fusca, scapo fusco, albedine basali nulla; secun- dariis fuseis, irregulariter rufescente-fasciatis, late albo-apicatis; rectri- cibus fumoso-fuseis, rufo-punctulatis, fasciis 6 latis nigricantibus; rostro et pedibus fuscescentibus; long. circa 11%. — al. 8%. 3% — eand, 4%, 8%. — tara.ı 11°“, Ich gebe nachstehend noch die spezielle Beschreibung des von Speke erlegten Exemplars der Bremer Sammlung, wie sie Dr. Finsch mir mitzutheilen die Güte hatte. „Federn des Oberkopfes, Kopfseiten und der Oberseite braun- schwarz, an den breiten Rändern mit feinen helleren und dunkleren rostfarbenen Pünktchen besetzt, die auf den letzten Schwingen zweiter Ordnung und den Deckfedern der Sekundarschwingen grösser werden. Die grösseren Schulterdecken, letzten Schwingen zweiter Ordnung und Flügeldecken am Ende mit breiten rostfarbenen Flecken, die auf den Flügeldecken zwei unregelmässige Querbinden bilden. Kinn und Kehle weiss. Ein breites Nackenband, um die Halsseiten herum bis unter die Kehle dunkel rostbraun, schwarz gewellt, da jede Feder eine schmale, schwarze Querlinie trägt. Kropf heller rostfarben, unregelmässig dunkel quer gebändert, übrige untere Theile weiss, auf Brust und den Seiten schwarz quergebändert. Untere Schwanzdeckfedern rein weiss. Schwanz dunkelbraun, mit rostbraunen zahlreichen Punktflecken besetzt und sechs schwarzen, breiten Querbinden. Schwingen schwarz, von der zweiten an mit weisser Endspitze und weisser Basis, die an der zweiten Schwung- feder sich auf der Aussenfahne ausbreitet, auf den übrigen aber nur auf die Innenfahne beschränkt bleibt. Die sechste Schwungfeder schon verlängert, die siebente ansehnlich vorragend, die achte enorm verlängert. Diese ist oberseits düster grau, mit weissem Schaft, Fam, Caprimulgidae, — 156 — Gen. Macrodipteryx. unterseits schwarzbraun mit braunem Schaft und ohne Weiss an der Basis. Schafte der übrigen Schwingen braun. Schwingen zweiter Ordnung braunschwarz mit breitem, weissem Ende und rostfarbenen unregelmässigen Querbinden an der Basal-Hälfte. Deckfedern der ersten Schwingen: schwarz mit weissen Enden. Schnabel und Füsse dunkelbraun. Ganze Länge bis zur Schwanzspitze circa 10”. — Bis zum Ende der achten Schwinge circa 23°. — Flügel 8”. 3. — Siebente Schwinge von der Basis 9. 9. — Achte Schwinge do. 17%. — Schwanz 4”. 8. — Lauf 11. — Mittelzehe 7°.“ Zu Anfang der Sommerregenzeit, im Juli 1863, befand ich mich in den grossentheils mit Urwald bedeckten Ebenen von Bongo zwi- schen dem Kosanga- und Wau-Fluss. Wir hatten unser barrika- dirtes Lager (Zeribah) auf einer weiten Lichtung aufgeschlagen, welche abendlich von diesen merkwürdigen Vögeln in leichtem und stillem Flug durchstreift wurde. Oefter sah man 4—6 Stück zusammen. In Folge einer langwierigen Krankheit war ich dazumal ausser Stand und Disposition die Thiere näher zu untersuchen; nach eingetretener Besserung aber erwachte wieder Lust und Liebe zur Arbeit, jedoch vergebens sah ich mich jetzt nach unseren Ziegenmelkern um, die mit Mitte Augusts verschwunden schienen, wenigstens besuchte keiner mehr unsere Ansiedlung und nur noch einmal begegnete ich den Vogel im dichten Gebüsch und Hochgras. Er erhob sich vor mei- nen Füssen, um sich auf etwa 20 Schritt Entfernung wieder auf die Erde niederzulassen, wo ich ihn mit der Kugel erlegte, da ich kein Schrootgewehr bei der Hand hatte. Das Thier war dadurch so schlimm zugerichtet, dass es weder zur Präparation noch zu einer ausführlichen Beschreibung zu gebrauchen war; nirgends sah ich diese eigenthümliche Art wieder, erkannte aber bei Besichtigung des Speke’schen Cosmetornis vexillarius auf den ersten Blick meinen Caprimulgus, obgleich dem von mir geschossenen Exemplar die achte, schmale, abortive Schwungfeder fehlte; letztere scheint nur dem Hoch- zeitskleid des 3. anzugehören, ähnlich den Schmuckfedern von M. longipennis. Das Weibchen dieser Art dürfte noch gar nicht bekannt sein. Der Aufenthalt von M. vewillarius in Bongo fällt zwi- schen Juni und Anfang Septembers; er soll auch im Lande der Nja- manjam vorkommen. Der Flug ist still, leicht, oft ziemlich reisend, auf Lichtungen meist nicht hoch, im Hochwald dagegen sieht man diese Art rasch in gerader Richtung über die hervorragendsten Baumsgipfel streichen, wobei allabendlich genau derselbe Weg einge- halten wird. Die Jagdreviere sind weite Blössen mit Hochgras und Schilf. Diese werden während der Dämmerung in allen Richtungen und in verschiedenen Höhen durchzogen und man kann die Ge- wandtheit der Vögel nicht genug bewundern, wenn sie mit wallenden Federn ziemlich rasch dahin eilend, oft plötzlich auf der Stelle pariren und ebenso schnell ihre Richtung ändern, um einen Nacht- schmetterling oder summenden Käfer zu erhaschen. Die Art bäumt nicht, wie auch M, longipennis und C, climacurus — Fam. Caprimulgidae. =. TE Gen. Macrodipteryx. sich nur auf die Erde niederlassen und sie muss einen scharf pfei- fenden Lockton oder Balzruf haben, den mir die Eingeborenen öfter beschrieben und nachahmten. Die längste, schmale abortive Schmuck- feder dürfte ungefähr im October oder November zum Vorschein kommen; die zunächstliegende erste Cubitalschwinge, welche die längsten Primarschwingen und selbst die Schwanzspitze noch weit überragt, ist wohl in jedem Kleid vorhanden, ihr Schaft steifer, kräf- tiger, als derjenige der Schmuckfeder, auch stösst sich der Bart nicht ab. Da ich nur Individuen mit langer erster wirklicher Oubi- talschwinge gesehen habe, glaube ich annehmen zu dürfen, dass diese wenigstens auch beim Weibchen vorhanden ist. Speke beobachtete den Vogel in Uganda bei Nacht geräusch- losen Fluges die Pisangpflanzungen durchschwebend oder auf der kahlen Erde sitzend. An den Küsten von Angola und Mozambique sind Exemplare an Bord der Schiffe geflogen. Kirk bem.rkte diese Art zuerst unfern der Stromschnellen des Zambezi etwas unterhalb Tete; bei Chibisa am Schire war sie gemein. Auf dem Niassa-See wurden im September und Oktober Flüge von 15—20 Stück be- obachtet und zwar am lichten Tag. Nur vom Oktober bis Januar zeigten die 35. die langen Flügelfedern, was ganz mit meinen Be- obachtungen übereinstimmt. „Ohne den Flügelschmuck fliegt diese Nachtschwalbe ausserordentlich schnell dahin, in vollem Gefieder ist der Flug augenscheinlich retardirt.*“ Die Farbe der abortiven Schmuckfeder scheint zwischen Weiss und Hellbräunlichgrau zu varüiren. Schlegel hält diese Art für den frisch vermauserten Macrodipteryx longipennis, eine Ansicht, welche von Hartlaub (Proceed. Zool. Soc. 1567 p. 821) widerlegt wurde und der ich so wenig als letzterer beipflichten kann. Gould’s Originalexemplar von M. vexillarius soll von Sokotra stammen und wäre der einzige bis jetzt als Bewohner dieser Insel bekannte Vogel. Ob Cosmetornis Burtoni (Burt. Abeoc. & Camer. Mount. II. p. 282) von Fernando Po hierher gehört, lässt sich nach Hartlaub aus Gray’s Beschreibung nicht mit Sicherheit nachweisen. [Madagascar: Lienard, Verr. — Kilimane: Sir W. Jardine. — Zambezi, Schire, Niassa: Kirk, Livingstone. — Damara: Anders. — Angola: Gabriel, Anchieta.] Nr. 100. Macrodipteryx longipennis. Caprimulgus macrodipteryx, Lath. — Macrodipteryx africanus, Sw. W. Afr. II. p. 62. t. 5. — M. longipennis, Shaw. Nat. Misc. pl. 265. — Caprimulgus macrodipterus et C. africanus, Afzel. Descer. Sierra Leon. pl, — Sund. Öfvers, 1849. p. 165, — Jard, in Ann, & Mag. Vol: 17, Fam. Caprimulgidae. —-— 185 — Gen. Maerodipteryx. p- 85. — Russeg. Reise IT. p. 207. — Niger Exped. I. p. 167. 250. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 104. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 67. — Hartl. W. Afr. Nr. 60. — Macrodipteryx condylopterus, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 243. — Bp. Consp. I. p. 63. — Cab. Mus. Hein. III. p. 90. Arabisch : Abu djenah arbah ( 14) et> 2 ), d.h. Vater der 4 Flügel. Minor; obscurus, e rufo nigroque varius, cinereo-punctulatus et vermiculatus; pilei plumis ante apicem rufo marginatum late et nitide nigris; macula superciliari obsoleta ochracea, fuscescente-varia; gula et colli lateribus pallide fulvidis, ex parte magis rufescentibus, nigro- squamatis; torque collari integro rufo, nigricante-vario; alarum tectri- cibus maculis apicalibus triquetris albidis, fulvo-indutis; remigibus fuliginoso-nigricantibus, interrupte rufo-fasciatis, apicem versus griseo- vermiculatis; rectrieibus intermediis obscuris, einereo-vermiculatis, fasciis 6—9 nigricantibus, rufescente-variis, extimis fuliginosis, fas- ciolis irregularibus 12. rufescentibus; gastraeo et subalaribus dilute ochraceis, his, hypochondriis, pectore et epigastrio uı.dulatim fusco-fas- ciatis; abdomine reliquo et subcaudalibus immaculatis ; penna accessoria inter primarias et secundarias interstructa, longissima, latissima, fuligi- noso-nigricante, supra late cinerascente-fasciata (in plerisque, apice bar- bato excepto, nuda), pogonüisinterioribus laxis, apice diffractis, nutanti- bus; rostro nigricante, tomiis et pedibus rubentibus; iride nigricante ; palpebris flavescentibus; long. ad apicem caudae 8%. — al. 6. 6. — caud. 3. 10°. tars. 7’. — al. ad apicem pennae accessoriae 16—18”. 9: Vix or, peminna accessoria ulla. Dies die Beschreibung der Original-Exemplare meines M. con- dylopterus im vollkommenen Hochzeitkleid, die von derjenigen des westlichen M. longipennis nicht unerheblich abzuweichen scheint, aber ich muss noch darauf aufmerksam machen, dass selbst meine Vögel vom Djur und von Bongo etwas verschieden sind von abessinischen. Einem solchen fehlt jede Spur von rostfarbenem Band im Nacken, die Federn des Scheitels haben nur schmale, spitze, schwarze Schaft- flecken ohne alle Andeutung der scharfbegränzten rostfarbigen Feder- ränder; die Brust ist dunkler, nicht hell rostfarb, sondern rauchfarb, grau melirt und jede Feder hat einen breiten, deutlichen schmutzig hell isabellfarbigen Spitzfleck; doch will ich damit noch keinen spe- zifischen Unterschied anerkennen. Der „Vater der vier Flügel“ vermausert nach der Regen- zeit, im September, dann ist die Schmuckfeder, welche nur dem 3 eigen, noch kurz, aber von ansehnlicher Breite und die Innenfahne Fam. Caprimulgidae, — Ha Gen. Macrodipteryx, derselben hängt zerschlissen in graziösen Bogen über die Schwingen herab. Im Dezember ist sie bereits fast doppelt so lang geworden als der Flügel und sie verliert dann nach und nach und selbst schon ehe sie ganz ausgebildet ist, von der Basis gegen die Spitze hin die Bärte, die sich im April vollkommen abgerieben haben, so dass am Ende nur noch der kahle Schaft steht, der mit der Mauser ebenfalls ausfällt. Nach meinen Beobachtungen fehlt diese Art im Gebiet des obern Weissen Nils nur während der eigentlichen, grossen Regenzeit, von Juni bis August, im Dezember und Januar fand ich sie in Ost-Senar und West-Abessinien, bemerkte sie jedoch von April bis Juni nicht in den letztgenannten Distrikten. Nach Antinori lässt der „Vater der vier Flügel“ sich nur nach Einbruch der Regenzeit um Rozeres sehen und derselbe Reisende beobachtete ihn im Djur-Gebiet zum ersten Mal am 17. März 1861 nach einem heftigen Gewitter, gleich- zeitig ankommend mit Colaris afra, Platystira senegalensis und Ceero- pis melanoerissa (?), und endlich in Süd-Kordofan. Nach Rüppell ist der Vierflügler auch in Ost-Abessinien zu finden. Der eigenthüm- liche Flug ist schon vielfältig beschrieben und setzt den Reisenden, welcher diese Art zum ersten Mal begegnet, wirklich in nicht geringes Erstaunen. Man sieht unsern Vogel einzeln und in kleinen Gesell- schaften, in letzterem Fall jedoch nur <3 beisammen. Mit Erschei- nen des ersten Sternes am Abendhimmel beginnt der Vierflügler seine Wanderung und Jagd. Er streicht rasch und in gerader Linie und immer seinen bestimmten Wechsel einhaltend über den Hoch- wald hin nach Lichtungen, welche er nach Heuschrecken, Käfern, Nachtschmetterlingen und Fliegen durchstreift und zwar meist ziem- lich niedrig, langsam und still; nur bei plötzlichem Anhalten oder raschen Wendungen vernimmt man ein Geräusch, welches dem Peit- schen eines seidenen Taschentuchs verglichen werden kann. Sind die Bärte der langen Schmuckfedern mit Ausnahme der Fahnenspitzen abgerieben, so hat es den Anschein, als würde der Vogel von zwei kleineren verfolgt, die beständig und gleichmässig von oben herab auf ihn stossen. Die Bewegung der Federbärte an ihren langen, schwan- ken Schaften ist dann offenbar eine vollkommen rotirende. Unser Vogel besucht Abends selbst Wachtfeuer und Steppenbrände, fliegt jedoch nicht lange und spät in die Nacht hinein. In der Morgen- dämmerung habeır wir ihn gar nicht bemerkt. Ueber Tag ruht der- selbe wohl niemals auf Bäumen, sondern auf der Erde zwischen Steinen, unter Gebüsch und Grasschöpfen; ehe er aufgeht, trippelt er einige Schritte weit fort. Nach Brehm käme Maecrodipteryx longipennis in Nordost-Afrika nicht nördlich vom 11° N. Br. vor, während ich ihn noch unter dem 15° und Rüppell noch viel weiter nördlich angetroffen. | West-Afrika; Casamanze: Verr.; Sierra Leone: Afzel.; Bonny- river: Jardine; Niger: Thoms.] Fam, Cypselidae, ı: Gen. Cypselus, Fam. Cypselidae. Gen. Cypselus, Il. (Apus, Scop. — Micropus, Wolft, — Brahypus, Meyer, — Tachornis, Gosse.) a) Cauda furcata, * Nr. 101. Cypselus melba. Hirundo melba, Lin. — Hirundo alpina, Scop. — COypselus alpinus, Temm. — Micropus alpinus, Mey. & Wolf. — Apus melba, Cuv. — Üyp- selus gutturalis, Vieill. — Micropus melba, Boie. — Naum. V. D. t. 147, — Gould, Eur. t. 35. 2. — Le Vaill. Afr. t. 243. — PBolle, Cab. Journ. 1866. p. 62. — Mühle, Griechenl. p. 27. — Heugl. ‚Syst. Ueb. Nr. 107. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 421.— Idem Reise nach Abessinien 18°'/se2. p. 335. — Sclater, Cab. Journ. 1867. p. 116. — Cab. & Heine, Mus. Hein. III. p. 84. — Bp. Consp. I. p. 65. — Layard, 8. Afr. Nr. 74. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 77. — v. Pelz. Cab. Journ. 1868. p. 18. — Wright, Malta, p. 18. Leider sind die ziemlich zahlreichen Exemplare von Alpen- seglern, welche ich in den Gala-Ländern einsammelte, vor meiner Rückkunft nach Europa aus unsern Sammlungen abgegeben wor- den, und ich habe nur noch ein am 29. August 1861 bei Keren erlegtes jüngeres 3 zur Vergleichung mit europäischen und südafri- kanischen vor min Die letzteren sind ansehnlich dunkler gefärbt, der weisse Kehlfleck kleiner und cireumscripter, und das Halsband breiter als bei meinem nordafrikanischen Vogel; namentlich intensiv rauchbraun erscheinen beim Cap’schen Alpensegler die Seiten, Unter- schwanzdeckfedern und der Tarsenbefiederung, aber ich glaube nicht, dass die afrikanische Form sich spezifisch von C. Melba aus Europa unterscheide. Auch finde ich in meinen Notizen die ausdrückliche Bemerkung, dass die im Land der Wolo-Gala geschossenen Vögel dieser Art dunkleres Colorit, einen kleineren Kehlfleck und obenher erzbraunen, auf ihren Unterschwanzdeckfedern und Hinterrücken mehr Kupferglanz zeigten. Die Stelle vor dem Auge ist sammt- schwarz. g adult. von Wolo-Gala long. ad ap. caudae 7. 6. — al. 7”. 8”. — caud. 3”. 5, g juv. v. Keren ad. ap. caudae caud. 3”. Selater gibt grössere Maasse. Beim jüngeren Vogel von Keren erscheint der feine helle Rand auf allem Flügeldeckfedern und Schwungfedern sehr deutlich, ver- waschener dagegen auf dem Brustband. Von Lefebvre angeblich im Juli bei Adowa eingesammelt. zu gu al. TEE Fam. Cypselidae, — a Gen. Cypselus. Im Monat März 1862 fanden wir eine Nistkolonie dieser Art in den unzugänglichsten senkrechten Basaltwänden von Tenta in Woro- Heimano, auf 11,000 Fuss Meereshöhe. Vielleicht 20 Paare um- kreisten in sausendem Fluge und unter einem wahren Höllenlärm die Gipfel, während sie Federn und dürre Reiser im Schnabel „zum Nestbau zusammentrugen. Beide Geschlechter haben grosse Brutflecke. Am 29. August 1861 erlegte ich das schon erwähnte junge d im Bogos-Land, und beobachtete andere im Frühjahr auf den egyptischen und arabischen Gebirgen. Nach Brehm im Novem- ber im Peträischen Arabien. Die im Frühjahr und Herbst an den Felsgebirgen Egyptens vorkommenden Alpensegler halte ich für Zugvögel. Ob+die süd- abessinischen im Gala-Land sedentär sind, kann ich nicht mit Be- stimmtheit angeben. Die von Dr. Bolle beschriebene Fangart mit- telst Angel ist auch in Griechenland üblich. Der Vogel ist immer sehr fett und gilt für wohlschmeckend. [Süd-Afrika: Le Vaill., Mus. Stuttg. ete. — Algerien: Loche. — Im wärmeren Europa. — S. W. Asien; Palaestina: Antinori.] * Nr. 102. Cypselus Rüppellii. Cypselus . Rüppellü, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 106. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 421. — Rüpp. N. W. p. 106 (Anmerk.). — C. aequatorialis, v. Müll. Beitr. Orn. Afr. t, 7. — Sclat. Cab. Journ. 1867. p. 117. Maximus; ex toto saturate fumosus, nitore nonnullo chalceo et eupreo; remigibus et reetrieibus fuliginosis; mento gulaque sordide ceinerascente-albidis, scapis ex parte delicate fuscis; dorsi uropygiique plumis et subcaudalibus delicate et striete griseo-limbatis; gastraei plumis ante apicem fuscescentibus, latius et distinetius albicante- marginatis; macula anteoculari nigra; rostro nigro; iride et pedi- bus fuseis; long. tot. ad ap. caud. 8”. 6°. — al. 7”. 10. — rectr. prima 3. 10. — rostr. a fr. 41a’. — tars. 612°”, Schwanzform wie bei C. melba. Beim jüngeren Vogel ist das Weissliche der Kehle noch ver- waschener, die Basalhälfte der einzelnen Federn mausgrau und die Innenfahne der Cubitalschwingen zeigt einen feinen aber scharfen graulichweissen Rand. Das Q etwas kleiner als das 2. Diese stattliche Art findet sich in kleinen Gesellschaften von 3—5 Stück in den Gebirgen des centralen Abessiniens, deren Gipfel und Felswände der Vogel in reissendem Flug pfeifend umschwärmt. Namentlich in den Nachmittagsstunden und wenn warme Regen Fam. Cypselidae. En Gen. Cypselus. gefallen sind, zieht er niedriger über Viehwaiden. Nur hier ist es uns zuweilen. gelungen, einen dieser meisterhaften Flieger zu erlegen. In den Gala-Ländern beobachtete ich ihn nicht mehr, er ist dort durch C. melba vertreten. Im Juli und August einzeln und wohl auf der Wanderung in den Bogos-Ländern auf 4—6000° Meereshöhe. v. Müller's C. "aeguatorialis, aus einer Sammlung Dr. Schimper’s» von Adowa stammend, etwas grösser und abweichend beschrieben, gehört sicher auch zu dieser Art. A) . 105. Cypselus apus. Hirundo apus, Linn. — Cypselus murarius, Ill. Temm. — Brachypus murarius, May. — Micropus apus, Boie. — (ypselus niger, Leach. — Cypselus vulgaris, Steph. — Naum. V. D. t. 147. 2. — Gould Eur. t. 53. C. murinus, Auct. ex Afr. or. — (. dubius, Antin. Cat. p.25. — (yp- selus sp. 11 & ı2. Heugl. in Cab. Journ. 1861. p. 422. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 387. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 460. — Selat. Cab. Journ. 1867. p. 117. — Cab. & Heine, Mus. Hein. III. p. 84. — Bp. Consp. I. p. 65. — Layard, S. Afr. Nr. 75. — Wright, Malta, p. 18. — Pelz. Cab. Journ. 1868. p. 25. Eine genauere Vergleichung zahlreicher Mauersegler aus Europa und Afrika hat mich zur Ueberzeugung gebracht, dass dieselben alle nur einer und derselben Art angehören, obgleich einzelne Indi- viduen bezüglich der Verhältnisse von Schwingen und Steuerfedern und in Färbung nicht wenig abweichen, aber die Uebergangsstufen zum Normaltypus lassen sich leicht auffinden. (©. dubius, Antinori dürfte der junge Herbstvogel sein, ganz ähnlich gefärbte Exemplare und namentlich solche mit sehr auseesprochenen, scharfen, hellen Feder- rändern, wodurch die Grundfarbe noch tiefer erscheint, erlegte ich schon Ende Juli’s und Anfang August’s in den Bogos. Die Varietät ) murinus, mit fast einfarbig mausgrauem Gefieder haben, wer m südlichen Nubien beobachtet. Ich halte den Mauersegler theilweise für Standvogel in Nordost-Afrika, denn wir trafen hai? nach meinen Notizen noch zu Ende Mai’s und im Juli dort an. Dass die zahl- reich als Wintergäste gewöhnlich im Laufe des August sich in Egypten einstellenden Mauersegler in Egypten überwintern, bezweifle ich, sie scheinen wie Hirundo rustica und H. urbieca sehr es nach Süden zu wandern, denn vom Ende Oktober verschwindet die Art . selbst aus Abessinien und Ost-Sudan, wo sie auf dem Widerstrich vom März bis Mai wieder durchzieht. ') Anmerkung. Ich habe seither Gelegenheit gehabt, den v. Müller’schen Vogel mit (. Rüppellü zu vergleichen und mich von "Gleichartigkeit beider voll- kommen zu überzeugen. Jedenfalls ist die Benennung €. ae quatorialis verwerflich, da diese Aıt bis jetzt noch nicht südlich vom 14° N. Br. beobachtet worden ist. Was Herr v. Müller über Lebensweise berichtet, beruht keinenfalls auf eigenen Beobachtungen. Fam, Cypselidae. =, AB. Gen. Cypselus. [Canaren: Bolle. — Brutvogel in Algerien: Loche. Ueber den südafrikanischen Sommer sehr häufig um die Uap-Stadt, ver- schwindet dort Mitte Aprils: Layard. — Europa, doch nicht sehr weit nördlich gehend. — West-Sibirien. — Kleinasien. — Palästina. ] * Nr. 104. Cypselus caffer. Cypselus caffer, Licht. Dubl. Cat. p. 58 (nee Brehm et Vierth.). — C. pygargus, 'Temm. pl. col. 460. 1. — Cab. Mus. Hein. II. p. 85 (?). — Le Vaill. Afr. pl. 244. 1. — Sclat. Cab. Joum. 1867. p. 120. — O0. caffer, Bp. Consp. I. p. 65. — Layard, S. Afr. Nr. 76. — C. habessinicus ?, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 422. — Ü. abyssinicus, Brehm, Habesch p. 274. Nigro-fuliginosus, nitore nonnullo aeneo-chalceo; interscapulio, pectore abdomineque magis coracino-nigris; fascia uropygrali, mento et gula circumscripte albis; fronte et pileo fumosis; superciliis vix albidis; macula parva anteoculari holosericeo-nigra; cubitalium re- migisque extimae pogonüs externis anguste et delicate pallide mar- ginatis; rostro et pedibus nigricantibus; iride fusca. Var.: C, caffer, ex Afr. merid. Var: C. caffer orientalis (COypselus gularis, Hgl. M.S.) ex Atr. orient. Major; fronte pallidiore, albedinegulae | Minor; albedine gulae multo minus magis extensa; margine alari purius alba. | extensa. 5: Es Q long. tot ad ap. caud. circa 8. ge RU BRETT TENEN 6% BU 5 10, al. vix 6, — 5% 3,5", 4, 5%. — rectr. extima a rg 2,6, rectr. intermed. Kr 94% 1 ae — Bei der nordöstlichen Varietät oder Conspecies, welche nach meinen Vergleichungen immer etwas kleiner ist, als die südliche und sich namentlich durch den viel kleinern, weissen Kehlfleck unterscheidet, überragen die Flügelspitzen den Schwanz um 3—6‘; auch ist letzterer etwas weniger tief gegabelt Bei der südlichen Form bilden die sehr deutlichen weissen Spitzränder der Cubitalschwingen einen kleinen weissen Spiegel, der bei ©. caffer orientalis graulich gefärbt und kaum angedeutet ist; der Flügelrand ist hier hellgrau, beim südlichen Vogel reiner weiss. Ich habe drei Männchen aus Südafrika mit ebensovielen Männ- chen und einem Weibchen aus den Bogos und Abessinien verglei- chen können, welche übereinstimmend unter sich die angegebenen Merkmale aufweisen. Der nordöstliche Vogel ist nach meinen Beobachtungen Strich- Fam, Cypselidae, — MM — Gen. Cypselus. _ oder Zugvogel. Wir sammelten ihn im Juli 1861 und im Mai 1862 in den Bogos-Ländern und Dembea auf 4—6000 Fuss Meereshöhe ein. Hier erschien er einzeln und familienweise in einsamen Ge- birgsthälern und auf Viehtriften, über welche er rasch und lautlos hin und her strich und nach Seglerart Insekten jagte. Brehm hält seinen ohne allen Zweifel zu dieser Art gehörigen 0. habessinicus, der im April 1862 bei Mensa beobachtet und erlegt wurde, für Standvogel. Brehms Oypselus caffer aus Senar dagegen ist sicher- lich C. habessinicus (Schwanzlänge 12’), wahrscheinlich auch ©. caffer des Heine’schen Museums aus derselben Lokalität. Hart- mann (Cab. Journ. 1863. p. 309) behauptet, er habe zu Ende April Nestkolonien von C. caffer bei Alt-Dongolah gefunden, die ich auch eher dem mehr am obern Nil und in den heissen Tiefländern heimischen abessinischen Segler zuschreiben möchte. Nach dem Berliner Dubletten-Catalog käme übrigens C. caffer, Licht. auch in Nubien vor. Der südliche Kaffersegler ist nach Layard häufig um das Cap und nimmt dort oft die langhalsigen Nester von Hirundo cucullata in Beschlag, in welche er 4—5 (!) kurze Eier legen soll. [Süd-Afrika.] Nr. 105. Cypselus parvus. Cypselus parvus, Licht. Dubl. Cat. 1823. p. 58. — C. ambrosiacus, Temm. (nec Gm.) Pl. col. 460. 2. — Streub. Isis 1848. p. 351. — Oypsiu- rus ambrosiacus, Less. — Atticora ambrosiaca, Boie. — Maerodipteryx ambrosiacus, Gray. — Dendrochelidon ambrosiaca, Bp. Consp. I. p. 66. — Cypselus unicolor, Hartl. (nee Jardine) Madag. p. 26. — Cotyle ambro- siacus, Layard, 8. Afr. Nr. 92, — Cab. Mus. Hein. III. p. 85. — Selat. Proceed. L. Z. Soc. 1865. p. 601. — Hartl. W. Afr. Nr. 62. — Schleg. & Poll. Madagasc. p. 66. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 69. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 108. — Id. Cab. Journ. 1863. p.6. — Brehm, Cab. Journ. 1853. Extra- heft p. 95. — Sclat. Cab. Journ. 1867. p. 121. — v. Koenig-Warth. Neott, Stud. Nr. 20. — Hartl. & Finsch, O. Afı. p. 131. — v. d. Decken, Reisen I. p. 59. — Brehm, Thierl. IH. p. 654. — Antin. Cat. p. 24. Fuscescente-murinus, nitore nonnullo chalceo; capite saturatius tincto; gutture albicante; alis subnigricantibus; cauda profunde fur- ’ ) oO ) cata; rostro et pedibus corneo - nigricantibus; iride fusca; long. ) 5 ) ) > tot. 6%. — rostr. a fr. 2—2!4, — al. 4’ia—5%. — caud. 3—4”, Jun.: Pallidior; collo antico et pectore dilutius fuscescente canis; notaei plumis dilute et anguste fulvide, remigibus apicem versus de- licate albide marginatis. Fam. Cypselidae. — 15 ° — Gen. Cypselus. Der Zwergsegler ist Standvogel im südlichen Egypten, in Nu- bien und längs des Weissen und Blauen Flusses, seltener im Gebiet des Bahr el Ghazal. Selbst an der arabischen Küste und auf Dah- lak glaube ich ihn gesehen zu haben, nicht aber in den abessini- schen Gebirgen. Er bewohnt vorzugsweise das Nilgestade und den Atbara und zwar diejenigen Gegenden, wo Dom - Palmen (Hyphaene thebaica) in Menge vorkommen. Wir fanden die Nester zwischen den Monaten Mai und August bei Wadi-Halfa, Berber, Chartum, am Schiluk-Ufer und längs des Blauen Nils, vornehmlich bei Abu-Haräz. Diese sind in den Blattscheiden oder zwischen den Falten der senkrecht herabhängenden Fächer der Blätter dieser Palmen angebracht. Man findet oft 3—6 und mehr Nester auf einem Baume, ihrer Dutzende auf isolirteren Palmgruppen,, gleichviel ob diese mitten in Dörfern und Gärten oder fern von menschlichen Wohnungen stehen. Die Falten der Palmblätter sind gewöhnlich sehr eng; zwischen sie klebt der Zwergsegler mittelst einer glän- zenden galert-artigen Masse Stückchen von Baumwolle und kleine Federn, welche ausschliesslich das Nestmaterial bilden. Sehr kunst- reich kann man den kleinen Bau eben nicht nennen, denn er be- steht aus einer ziemlich regellosen und kargen Anhäufung, der genannten Stoffe, welche nach unten oder oben zu stielförmig aus- laufen; auch die Nesthöhle ist nicht sehr tief und nicht schön napf- förmig gerundet; nach Brehm wären die Eier und Jungen mittelst des klebrigen Speichels dieser Vögel in die schwanken Nester ge- kittet. Was die Eier, deren wir nicht mehr als zwei im Gelege fanden, anbetrifft, so kann ich die Beobachtang meines ebengenann- ten Berufsgenossen und Freundes nur bestätigen. Einer Notiz mei- nes Tagbuchs zufolge krallen sich aber die halbflüggen Jungen krampfhaft an ihre Behausung an. Die Eier sind etwas rauhschalig und walzenförmig, von gelblichweisser Farbe. In seinem Benehmen und Lebensweise hat der Zwergsegler vieles mit dem Mauersegler gemein; er lebt gesellschaftlich, mischt sich selbst unter Flüge von Schwalben, ist den ganzen Tag über in Be- wegung, fliegt äusserst leicht und gewandt, erhebt sich oft sehr hoch in die Lüfte und umschwärmt vornehmlich Abends pfeilschnell seine Nachtherberge, die Dom-Palme, auf die er sich erst mit einbrechen- der Dunkelheit zurückzieht. Ich erinnere mich nicht, den Vogel jemals auf der Erde sitzend gesehen zu haben. Wie der Alpen- segler fängt er das vom Wind umhergetriebene Nestmaterial im Fluge, trinkt auch nur, während er über die Oberfläche der Gewäs- ser hinstreicht. Seine Stimme ist ein feines, durchdringendes Pfeifen. [Ost- und West-Afrika. — Madagascar; Komoren; Majotte. — Süd-Afrika (?).] Anmerkung. Zur Zeit der Sommerregen begegnete ich an der südarabischen und abessinischen Küste und im Bogos-Land öfter einen sehr kleinen scheinbar ein- farbig rauchschwärzlichen Segler, der leider nicht eingesammelt werden konnte. Vielleicht €. wmicolor, Jard. v, Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika, 10 Fam. Cypselidae. A FR Gen. Cypselus, b) Cauda subfurcata. * Nr. 106. Cypselus affinis. Oypselus affinis, Gray, Ill. Ind. Zool. pl. 35. 2. — B. Jerd. Ind. I. p. 178. — Jard. Contrib. 1849. p. 5. & 1851. p. 157. — C. montanus, Jerd. — CO. abyssinicus, Streub. Isis 1848. p. 345. — Hartl. W. Afr. p. 24. — C. gallilejensis, Antin. Naum. 1855. t. 5. & p.307. — Id. Cat. p. 24. — Tristr. Proceed. Zool. Soc. 1864. p. 431. — Sclat. Cab. Journ. 1867. p. 124. — Id. Ibis 1865. p. 234. Gord. Contrib. U. p. 5. — Hartl. Rev. Zool. 1852. p. 6. — Pucher. Rev. & Mag. 1853. p. 443. — (. caffer, Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 96. — v. Pelz. Cab. Journ. 1868. p. 25. — Vierth. Naum. 1852. II. p. 34. Fuliginosus, nitore nonnullo aeneo; dorso et abdomine magis nigricantibus; fronte pallide fumoso; superciliis dilute albidis; mento gula et uropygio albis; externo primae remigis pogonio striete albido- marginato; cauda brevi, subfurcata; long. tot. 5. 4. — al. 5%. — eaud. 1°j4. — rostr. a fr. 21a”. — tars. 4a, Q: long. 5%. 2%. — al. 5%. 1. — caud. 12%. — tars. 4%. Var.: Cauda magis excisa; margine albicante superciliari magis conspicua; albedine colli antiei usque ad jugulum extensa; long. 5'j2”. — al. 5. Ale“, — rectr. extima 2”. 1°. — rectr. intermed. 1, 4°. — Cypselus Horus, Hartl. & Finsch, M. 8. Manche, wohl jüngere Vögel zeigen eine obsolete dunkle Strich- lung der weissen Bürzelfedern; bei andern ist das Weiss der Kehle sehr weit ausgebreitet und bis zu 15°. lang und 8° breit, auch die Länge der äussern Steuerfedern und Gablung des Schwanzes etwas variabel. Wir begegneten dem abessinischen Segler im südlichen Arabien, dem abessinischen Küsten- und Binnenland, hier bis auf 7000 Fuss Meereshöhe, in Takah und Ost-Senar und zwar vom Monat Mai bis zum Oktober und er dürfte in Nordost-Afrika wohl Standvogel sein. Brehm’s Oypselus caffer gehört nach den von diesem Reisenden mir gegebenen Maassen sicherlich zu C. affinis. Mein genannter Freund fand im Oktober 1851 eine Colonie dieser Vögel in einer Erdwand am Gestade des Blauen Nils; die Nester glichen denen der Uferschwalben und eines derselben enthielt drei Eier, welche 9, lang und 8° dick waren. Antinori beobachtete seinen C. galilejensis zuerst am galiläischen Meer, wo er in Ruinen seine Standorte aufgeschlagen hatte. Am Fam, Hirundinidae, Ir Bee Gen. Psalidoproene. Blauen Nil entdeckte der Reisende eine Nestkolonie im Monat September, vielleicht dieselbe, welehe Brehm erwähnt. Antinori berichtet übrigens nicht, ob die Vögel zu jener Jahreszeit noch brüteten. Ich beobachtete den abessinischen Segler zumeist nur einzeln, reissenden und meist hohen Fluges längs des Meerestrandes, über Klippen, Gebirgsthäler und Savannen hinziehend. Dabei vernahm ich niemals seine Stimme. Zu dieser Art rechne ich ferner einige als Cypselus caffer be- stimmte Vögel des Stuttgarter Naturalienkabinets aus Süd-Afrika; sie gleichen der Varietät C. Horus, Hartl., das weit verbreitete Weiss am Vorderhals ist seitlich etwas grau überlaufen und nicht scharf begrenzt. Flüg. 5”. 8%. — äusserste Steuerfeder 2”. 3°, mittlere Steuerfeder 1. 8, [Süd-Afrika: Mus. Stuttg. et Britann. — West-Afrika; St. Tho- mae: Weiss; Grand-Bassam : Verr.; Anamaboe: Weiss; Cap Coast: Gord. — Palästina: Antin., Tristr. — Indien; Ceylon.] Fam. Hirundinidae. Anmerkung. Die Schwalben heissen auf arabisch: Asfur el amaneh ( Uol \ywes ), Asfur el djenah( U! 3-28 ) und Chotaf( Sr ) ; in ältern arabischen Schriftstellern ‚Sen (ur )- —— Amharisch: ZLadschud (A PP: H ), tigrenja Lohaheidu ( al yP,P - gr Gen. Psalidoprocne, Cab. (Atticora ex parte, Boie.) * Nr. 107. Psalidoprocne albiceps. Psalidoproene albiceps , Selat. Proceed. Zool. Soc. 1864. p. 108. t. XIV. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 133. — Grant, Walk across Africa, p. 127. ' Nigra, nitore metallico vix ullo; pileo et gula albis; remigis primae pogonio externo serrato; cauda longa furcata; rostro et pedi- Fam. Hirundinidae, — 148 — Gen, Psalidoprocne, bus nigris; long. 5. 5. — al. 4. 2. — rectr. intermed. 2”. 2. — rectr. extima 3. 1. — tars..2‘. (Sclat. Hartl.) Von Grant und Speke wurde ein Exemplar dieser neuen und interessanten Schwalbenart in Uzinza eingesammelt, wo sie felsiges Terrain zu bewohnen scheint. * + Nr. 108. Psalidoprocne obscura (?). Atticora obscura, Temm. — Hartl. Cab. Journ. 1855. p. 355. — Id. W. Afr. Nr. 67. — Hartl. & Finsch, O0. Afr: p. 133. (not.) — Grant, Walk across Afrika, p. 127. Parva, tota unicolor, fusco-nigra, nitore nonnullo aeneo; subtus fuscior, obsoletior; cauda profunde furcata; rostro nigro minimo; long. ad ap. rectr. extim. 4”. 8%. — reectr. ext. 2”. 2’. — Tostr. a fr. 1°%’”. — al. 31a”, — tars. 41’. —: Hartl. 1. e. Grant erwähnt in seinem oben citirten Werke über Central- Afrika einer kleinen, ganz schwarzen Schwalbe, welche im felsigen Terrain im Innern des Continents beobachtet wurde; Hartlaub ver- muthet, dieser Vogel möchte zu Atticora obscura gehören. [Goldküste: Mus. Lugd. — Aschanti: Mus. Brit.] Nr. 109. Psalidoprocne pristoptera. Hirundo et Chelidon pristoptera, Rüpp. N. W. t.39.2. und Syst. Ueb. Nr. 81. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 121. — Atticora pristoptera, Heugl. — Cab. Journ. 1861. p. 420. & 1863. p. 4. — Brehm, Habesch p. 272. — Atticora albiscapulata, Boie. — v. Koen.-Warth. Neott. Stud. I. Nr.23. — Atticora pristoptera, Bp. Consp. I. p. 337. — Psalidoprocne pristoptera, Sclat. Proceed. Lond. Zool. Soc, 1864. p. 109. Chalybaeo-nigra, alis et cauda profunde furcata magis fuligi- noso-nigris; subalaribus niveis; rostro nigro; pedibus et iride fuseis; long. tot. 5%. 9%. — al. 4%. — caud. 2%. 6. — rectrice extima alarum apicem superante 2—3°. — tars. 412’. Brehm 1. c. misst ein etwas grösseres Exemplar. Die 99 kleiner, Länge im Fleisch 4%, 9, — Die Aussenfahne der ersten Fam, Hirundinidae. a A Gen. Atticora. Schwinge etwas gesägt. Gewöhnlich sind alle Unterflügel-Deck- federn mit Ausnahme der äussersten Serie längs der Primar- schwingen reinweiss. Die Seglerschwalbe ist Zugvogel in Abessinien und erscheint in den Gala-Ländern, in Central- und Nordabessinien (nordwärts bis zum 17° N. Br.) zu Ende April und Anfang Mai; lebt dann paar- weise in Gebirgsthälern auf 4—10,000 Fuss Meereshöhe, singt im Flug und auf dürrem Baumgipfel ganz rauchschwalbenartig, und brütet Anfangs Juli in 1—3 tiefen horizontalen Löchern, die der Vogel wahrscheinlich selbst gräbt. Diese Höhlen stehen am steilen Ufer von Wildbächen und Schluchten, gewöhnlich einzeln, selten mehr als 2—3 beisammen, auf verschiedenen Höhen, oft in so har- tem Aluvium, dass man alle Mühe hat, das eigentliche Nest ans Tageslicht zu fördern. Dieses ist gross, flach, aus trockenen Gras- halmen ziemlich künstlich zusammengefügt und mit feineren Sub- stanzen gefüttert. Ich fand darin zwei sehr feinschalige, reinweisse Eier, 8'/e’ lang und 5,8 diek. Der Vogel macht ohne Zweifel zwei Bruten. Diese schöne Art ist von mir niemals am Weissen und Blauen Nil oder in irgend einer Provinz Ost-Sudans gefunden worden. Man sieht sie längs Gebirgsbächen, auf Viehtriften und um Fel- sen, hie und da lässt sie sich suf dürren Gipfeln von Hochbäumen nieder ; der Flug ist meist hoch und reissend. Rüppell gibt an, dass die Seglerschwalbe ihr Nest in Felsspalten anlegt, während ich sie, wie schon gesagt, nur als Höhlennister kennen gelernt und ziemlich viele ihrer Nistplätze zu beobachten Gelegenheit gehabt habe. Gen. Atticora, Boie. * Nr. 110. Atticora griseopyga. Tab. VII. Hirundo griseopyga, Sund. Öfvers. 1850. p. 117. — Atticora cypse- loides, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 297. & 1864. p. 276. — Layard, 8. Afr. Nr. 82. Pileo, nucha colloque postico fumosis; loris nigris; stria supra- oculari obsolete albida; interscapulio chalybaeo; alis, rectrieibusque fumosis, colore chalybaeo indutis; remigum prima extus delicatissime at conspicue albo-marginata; rectrieibus obsoletius pallide fumoso-lim- batis; uropygio et supracaudalibus pallide fusco-cinereis; gastraeo et subalaribus albidis; reetricum prima valde elongata et apicem versus Fam. Hirundinidae. =, #a0 -— Gen, Hirundo. —_ angustata, omnibus apice acutis, lanceolatis; rostro nigricante; iride fusca; pedibus fusco-cinerascentibus; long. tot. ad apic. caudae 5”. 4°”, — rostro a fr. vix 2!’ — al. 3%. 61/2. — rectr. extima 3. — rectr. intermed. 1”. 4!2’. — tars. 41a —5’”. Zuweilen sind die Unterschwanzdeckfedern hellbräunlichgrau getrübt, oder zeigen sie dunklere Schafte, sie reichen bis zur Spitze der mittelsten Steuerfeder; die erste, längste Schwungfeder reicht bis zur Spitze der zweiten Steuerfeder, der Aussenrand der ersten ist nicht gesägt. Nach einer in Gondar niedergeschriebenen Notiz hat der junge Vogel Kehle und Unterschwanzdeckfedern ockergelb angeflogen, die Mitte der Burzelfedern rauchgrau, die breiten Ränder derselben eben- falls ockergelblich. Dr. Finsch versichert mich, Originalexemplare meiner A. cyp- seloides mit solchen von H. griseopyga direkt verglichen und beide als einer und derselben Art angehörig erfunden zu haben. Der A. melbina Verr. aus Gabun, die ich nicht aus eigener An- schauung kenne, jedenfalls auch sehr nahe stehend, wie es scheint von letzterer doch verschieden durch die dunkle Färbung des Ober- kopfes, den weissen Streif über den sammtschwarzen Zügeln und weit helleren Hinterrücken. Nicht zu verwechseln mit Psalidoproene eypselina, Cab. von Süd- Afrika (Cab. Mus. Hein. I. p.48), welche nach Selater mit Ps. holo- melas Sund. und Alticora hamigera, Cass. zusammenfällt. Wir fanden die beschriebene Seglerschwalbe an zwei sehr ver- schiedenen Lokalitäten im Januar 1862 auf Wiesen und Viehtriften um Gondar, und im selben Monat des Jahres 1864 am Flusse von Wau im Quellgebiet des Gazellenflusses in der Steppe, in Abessinien in Gesellschaft von Cotyle paludicola und Ceerapis senegalensis, in Öentral-Afrika nur mit letztgenannter Art. Der Flug ist rasch und reissend, gewöhnlich nicht hoch und ihre Stimme erinnere ich mich nicht gehört zu haben. [Süd-Afrika; Natal: Wahlberg.] Gen. Hirundo, Bp., Cab. ete. Nr. 111. Hirundo rustica. Hirundo rustica, L. — H. domestica, Briss. Pall. (nec Vieill.) — Ce- cropis rustica, Boie. — C. rustica, stabulorum et pagorum, L. Brehm. — — Pl. enl. 453. — Gould, Eur. t. 54. — Naum. V. D. t. 145. — Bp. Consp. I, p. 338. — Cab. Mus, Hein. I. p.46, — Hartl. W, Afr. Nr. 68. — Hartl, Fam. Hirundinidae. u A Gen. Hirundo. & Finsch, O. Afr. p. 134. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 70. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 109. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 32, — Id. Ibis 1859. p. 339. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 420. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 453. — Id. Ha- besch, p. 209. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 460. & 1857. p. 332. — Leith Adams, Ibid. 1864. p. 387. — Krüper, Cab. Journ. 1860. p. 280. — Gur- ney, Ibis 1863. p. 321. — Allen, Ibid. 1864. p. 237. — Wright, Ibis. 1864. p. 57. — Sperling, Ibid. 1864. p. 283. — Tayler, Ibid. 1859. p. 47. 1867. p. 57. — Tristr. Ibid. 1859. p. 434. — Id. the great Sahara, (1860.) App. p- 398. — Bianconi, Spec. Zool. Mosamb. fasc. XVIII. (1867.) p. 319. — Layard, S. Afr. Nr. 79. — Wright, Malta, p. 17. Notaeo fasciaque lata integra pectorali chalybaeo-nigris; fronte et gula castaneo-rufis; area poneoculari nigra’; abdomine albido, sub- caudalibus et subalaribus rufescente-lavatis; rectricum lateralium pogoniis internis macula majori alba notatis, extima valde elongata et angustata; rostro nigricante; iride umbrino-fusca; pedibus fusco- nigricantibus; long. tot. ad ap. rectr. extim. Ta”. — al. 4”. 9". — rectr. extim. 4. 8°. — tars. vix 5°, Beschreibung und Maasse eines im Hochsommer (Juni 1852) bei Tor am Rothen Meer erlegten Männchens. Manche Exemplare zeigen einen zart wein- oder rosenrothen Anflug auf Unterleib, Steiss und Unterflügeldeckfedern. Die Hausschwalbe haben wir als Sommervogel längs des ganzen Rothen Meers bis zum Golf von Aden angetroffen; niemals jedoch in grössern Mengen und Gesellschaften, sondern meist nur einzeln und bis zu 3 und 4 Stück beisammen; sowohl um menschliche Nie- derlassungen als längs des kahlen, unwirthlichen Strandes. Zu Anfang März bis gegen Anfang Mai und zwischen August und Oktober erscheint sie dagegen auf dem Durchzug häufig gesell- schaftlich und oft gemischt mit andern Arten längs des Nil und Rothen Meeres, ja selbst in der eigentlichen Steppe. Am 15. No- vember 1857 beobachteten wir an der Somaliküste noch einen Flug wandernder Hausschwalben;; ich glaube, dass ihre Züge den Aequa- tor noch nach Süden zu weit überschreiten, nach Ayres bis nach Natal. Unter den obenerwähnten Hausschwalben, welche den Sommer über am Rothen Meer leben, habe ich H. cahirica niemals bemerkt. Das Stuttgarter Museum besitzt eine der H. rustica sehr ähnliche aber kleinere Schwalbe aus Ceylön; ihr Flügel misst 3°. 10°“, die äusserte Steuerfeder 3°. 1’. (Ob H. javanica, Sparrm.?) [Brutvogel in Algerien und der Sahara: Loche, Tristram; auf den Canaren und in Süd- und Ost-Afrika, wohl auch im Westen, Fam. Hirundinidae. 2 N - Gen. Hirundo, aber immer nur als Zugvogel. — Durch das ganze gemässigte und wärmere Asien bis zum Amur und nach Japan. — Europa. — Nord- und Central-Amerika.] Nr. 112. Hirundo cahirica. Hirundo Riocourii, Savign. Audouin. Descr. de l’Eg. Vol. 23. p. 339. u. t. 4. 4. — Hirundo- Savignyi, Leach. — H. Boisonneaui, Temm. — H. cahirica, Licht. — H. rustica orientalis, Schleg. — H. castanea, Less. — Bp. Consp. I. p. 338. — Cab. Mus. Hein. I. p. 46. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 71. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 111. — Brehm, Cab. Journ. 1853. — p. 452. Ibid. Extrah. p. 96. — Adams, Ibis 1864. p. 14. — Hartl. W. Afr. Nr. 70. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 103. — Susem. Vög. Eur. t. 2. 2, — Naum. V. D. XII. Nachtr. t. 383. 1. — Tristr. Ibis 1862. p. 278. & 1866. p. 361. — Allen, Ibid. 1864. p. 237. — Wright, Ibid. 1864. p. 57. — Gur- ney, Ibid. 1866. p. 423. — Tayler, Ibis 1867. p. 56. — Antin. Cat. p. 26. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 135. Similis 7. rustieae, fronte gastraeoque laete castaneo-rufis; rec- tricum maculis rufescente-fulvis (nee albis); long. tot. 6—6 !J2“. — rostr. a fr. 31, — al. 4%..5-—6%, = rectr. ext. 13.74, ar) AB In plastischen Verhältnissen und Farbenvertheilung ist die egyptische Hausschwalbe unserer europäischen Rauchschwalbe so ähnlich, dass sie von vielen Forschern nur als südliche Form oder Conspecies von Hirundo rustica angesehen wird. Auch Gesang und Fortpflanzungsweise sind so viel uns bekannt, kaum verschieden; nur ist Hirundo cahiriea Standvogel in Egypten, nicht aber weiter südwärts. Die Brutzeit fällt in die Monate Januar bis April; die Nester stehen in Städten und Dörfern unter Dachsparren, in Fen- sternischen u.s. w. in bewohnten Gebäuden, wie in Grabmonumenten, Brunnen und Moscheen. Gerade des oben erwähnten Umstandes wegen, dass A. cahirica im Orient Standvogel ist und südlich vom 25° N. Br. gar nicht mehr vorkommt, möchte ich sie, wenn auch nicht positiv als eigene Art, so doch als eine besondere, constante südliche Form der Haus- schwalbe ansprechen; die europäischen und centralasiatischen rost- bäuchigen Hausschwalben zeigen durchschnittlich auf Stirn, Unter- seite und den Flecken der äussern Steuerfedern eine auffallend heller rostrothe und nicht die tief zimmt- bis kastanienbraune Fär- bung der egyptischen Form. In Arabien haben wir wohl die ächte Rauchschwalbe, nicht aber die rothbraunbäuchige Form angetroffen, letz- tere dagegen über die Brütezeit niemals in Gesellschaft von H, cahirica, Fam. Hirundinidae. PERETER } Gen. Hirundo. [West-Afrika, südwärts bis Kongo. — Standvogel in Algerien, ebenso in Palästina. — Kleinasien, Syrien, ostwärts bis Bengalen. — Malta. ] * Nr.113. Hirundo albigylaris. Hirundo albigularis, Strickl. (nec Layard, nec A. albigula, Bp.) — Contrib. Ornith..1849. pl. 17. — H. rufifrons, Auct. ex Afr. or. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 112. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 420. — Brehm, Habesch p. 209. — Id. Cab. Journ. 1853. p. 420; Ibid. Extra-Heft p. 96.; 1861. p. 420. ; 1863. p. 168. — Vierth. Naum. 1853. I. p. 20. & 1857. p. 110. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 152. — Bp. Consp. I. p. 338. Spec. 5 (partim). — H. rufifrons, (Vieill.?) Lefeb. Abyss. Ois. p. 78. Minor; notaeo, macula utrinque pectorali fasciaque anali nitide nigro-chalybaeis; subtus alba; mento rufescente-adumbrato; macula frontali laete castaneo-rufa; cauda profunde furcata, pogoniis exter- nis reetricum °/s lateralium macula alba notatis; loris nigris; rostro et pedibus nigricantibus; long. tot. 5”. 5°. — rostr. a fr. 3—3'je’”. — al. 3% 10%. — rectr. extima 2%. 7, — rectrice intermed. 1. 41a, _ tars. 4%. Die Unterseite ist hin und wieder roströthlich überlaufen. Bonaparte identifizirt seine Hirundo albigula mit H. albigularis, Strickl. und H. rufifrons Less. (nec Shaw, nec. Vieill.), beschreibt je- doch im Conspectus die südafrikanische Art, während einer schrift- lichen Mittheilung von Dr. O. Finsch zufolge die nordöstliche roth- stirnige Schwalbe bestimmt H. albigularis, Strickl. ist. H. albigula Bp. aus Süd-Afrika ist viel grösser, hat ein breites, nicht unterbrochenes, stahlblauschwarzes Brustband, längern Schwanz mit viel mehr Weiss auf den äussern Steuerfedern, die Unterseite ist rostgrau angeflogen und nur die Kehle rein weiss. Ich messe ein g. G. L. 6%. 8%. — fl. 5%. 3%. — äusserste Steuerfeder 3”. 4. Hirundo rufifrons, Shaw et Boie (Le Vaill. Afr. pl. 245. 2.), eben- falls aus Süd-Afrika, unterscheidet sich von beiden genannten Arten durch schwärzliche Kehle, längeren Schwanz und verhältnissmässig kürzere Flügel. Die nordöstliche rothstirnige Schwalbe findet sich vom 20—21° N.Br. an südwärts längs des Nil und in Abessinien, hier wenigstens bis auf 10,000 Fuss gehend; seltener ist sie am Rothen Meer. In den Bogos-Ländern soll sie mit den ersten Sommerregen ankommen und bis Dezember verweilen; auch in Ost-Sudan streicht diese Art Fam, Hirundinidae, ER, u. et Gen. Hirundo, zur trockensten Jahreszeit, jedoch ohne eigentlich zu wandern. Wir lernten sie vorzüglich als Hausschwalbe kennen, welche zwischen Juli und Oktober auf Dachsparren, in Giebeln, auf Tragbalken und an den Wänden der Häuser, sowohl in Strohhütten (Toqul) als in den aus Lehmziegeln erbauten Wohnungen der Nubier nistet. Ich glaube, dass der Vogel mehr als eine Brut macht; seine Nester, welche aus Koth und Sfroh bestehen und innerlich mit Baumwolle, Haaren und Federn ausgekleidet sind, benützt das Pärchen oft durch mehrere Jahre, es trägt jedoch Sorge, sie von Zeit zu Zeit wieder auszubessern. Auch fanden wir, dass zuweilen ein altes Nest als Unterlage für ein neues verwendet wurde. Die zartschaligen Eier sind weiss, etwas rosenroth angehaucht, mit rothbraunen und rostig- violetten Pünktchen und Fleckchen besetzt; diese Flecken stehen meist nicht dicht, sind aber zuweilen kranzförmig um das stumpfe Ende gruppirt. L. 8° —81/. — D. 514—5!/2’”. — Auf Felsen oder in hohlen Adansonien nistend, wie Brehm und Hartmann an- geben, habe ich diese Art niemals angetroffen. Der junge Vogel hat braunröthlich überlaufene Kehle und Brust, die Stirn ist röthlichbraun ins Rauchfarbe spielend, das Brustband weiter ausgedehnt und vorne fast geschlossen; die Federn der Wei- chen mit langen, breiten rauchbraunen Schaftflecken vor der Spitze. Vierthaler giebt an, dass die rothstirnige Schwalbe nur zwi- schen März und November in Ost-Sudan zu finden sei, während wir im Oktober in Chartum noch kaum bebrütete Eier gefunden haben. Im Februar und März begegneten wir kleine Gesellschaften gemein- schaftlich mit H. domicella am Gazellenfluss, welche sich häufig auf dürren Baumgipfeln niederliessen. Sonst hat dieser Vogel in seinem Benehmen und selbst im Gesang viel Uebereinstimmendes mit der Rauchschwalbe. * Nr. 114. Hirundo fuscicapilla. Hirundo fuseicapilla, Hgl. Mus. Stuttg. — H. velocissima, Pr. Würt. Icon. ined. t. 47. et Coll. Mergenth. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 297. Minor, supra chalybaeo-fumosa, subtus albida; loris genisque nigricantibus; fronte, pileo toto maculaque utrinque pectorali griseo- fuseis; mento et pectore sordide fulvescente-lavatis; caudae subfur- catae rectrieibus 3—4 lateralibus macula parva obsoleta albida nota- tis. Similis Atticorae griseopygae, differt: rostro majore, latiore, uropygio chalybaeo-fumoso, alis longioribus, forma caudae et rectricum maculis albidis; long. ad ap. caudae 4“. — alis 4“. — rostr. a fr. 5, — rectr. extima 1”. 7%. — tars. 5%, Fam. Hirundinidae. —_ 155 — Gen. Hirundo, Die Flügel sind sehr schmal und lang, bei einem Exemplar die Cubital- und inneren Primar-Schwingen undeutlich graulichweiss gesäumt. Im Januar und April traf ich diese Schwalbe in grösseren Flü- gen in Central- und West-Abessinien im Hochwald meist auf Bäu- men sitzend. Anfänglich hielt ich sie des kürzern Schwanzes und einiger Aehnlichkeit, in der Farbenvertheilung wegen für das Jugend- kleid von Atticora griseopyga, bis mir der russfarbe, stahlblau über- laufene Bürzel und die weissen Flecke auf den äussern Steuerfedern auffielen. Könnte möglicherweise auch zu H. filieauda gehören, doch kenne ich bloss Vögel mit einfarbig braungrauem Scheitel. «) Ubromitus (Uromitus ?%, Bp. Nr. 115. Hirundo filifera. Hirundo filifera, Steph. — MH. filicauda, Frankl. Proceed. Z. S. 1831. p. 115. — Ohelidon ruficeps, Boie. — Lath. Gen. Hist. t. 113. — 7. Smithü, Cranch. App. Tuckey Exped. Zaire, p. 467. — H. ruficeps, Licht. Dubl, Cat. p. 68. spec. 598 (?). — Hartl. W. Afr. Nr. 69. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 75. — Gal. & Ferr. Abyss. p. 242. — Brehm, Thierl. III. p. 634. — Ubromi- tus filiferus, Bp. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 116. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 288 und 298. — Brehm, Habesch p. 209. — Id. Cab. Journ. 1853. p. 452. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 471. — Koenig-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 22. — Bp. Consp. I. p. 338. — Cab. Mus. Hein. I. p. 46. — H. An- chietae, Barboza, Journ. de Science. Lisb. 1867. II. Nr. 164. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 141. — Antin. Cat. p. 26. — Kirk, Ibis 1864. p. 320. — v. Pelz. Cab. Journ. 1868. p. 25. Notaeo, macula utringue pectorali fasciaque interrupta anali nitide chalybaeis; subtus albida; pileo toto pulchre einnamomeo-rufo ; loris nigris; rectriciis primae valde elongatae dimidio apicali angu- stato, rectriceibus = extimis -intus macula. rotundata alba notatis; pedibus et rostro nigricantibus; iride fusca; long. ad apicem rec- trieis extimae 6!” — al. 4. 3%, — rectr. extim. 3%. 8%. — rectr. intermed. 1”. 3%. — tars. 41ja’”. — rostr. a fr. 31a“. Jüngeren Vögeln und vielleicht dem Winterkleid fehlen die ver- längerten äussern Schwanzfedern, die auch das Weibchen nicht in dem Maasse entwickelt, wie das Männchen im Hochzeitkleid. Hin Fam. Hirundinidae, ° — 156 — Gen. Hirundo, und wieder ist die Kehle röthlich überlaufen und zeigen die untern Schwanzdeckfedern blauschwarze Schaft- und Spitzflecke. Das erste Jugendkleid ist oben mehr schmutzig rauchbraun, mit weniger Stahlglanz und theilweise schmalen hellgraulich-isabellen Federrändern; Brust und Kehle schmutzig röthlich gelblich; Scheitel rauchbraun. Diese Art ist bestimmt identisch mit der über ganz Indien ver- breiteten Fadenschwalbe. Nach Brehm Standvogel in Dongolah, nach Hartmann sogar Hausschwalbe am obern Nil. Wir fanden sie eben- falls in Dongolah, bei Berber, in Kordofan, am Bahr el azraq und in Abessinien zwischen 2500 und 6000 Fuss Meereshöhe, Brehm im abessinischen Küstenland; sie kommt wahrscheinlich auch in Arabien vor. Ich beobachtete diese lieblichen Thierchen von Ende der Regenzeit an bis Februar oder März und kann nicht mit Sicherheit angeben, ob sie später wegziehen. — Lebt in Paaren und Familien, an ihren Standorten niemals in grössern Gesellschaften, liebt namentlich felsige Thäler mit Baumschlag, bäumt gerne auf kahlen Gipfeln und Ae- sten und singt ähnlich der Rauchschwalbe, sowohl sitzend als im Flug, der Gesang ist aber noch lauter und mehr abwechselnd. In Dörfern habe ich sie nie gesehen, wohl aber in der Nähe menschlicher Woh- nungen. Die Brutzeit in Abessinien scheint in die Monate Septem- ber bis Januar zu fallen. Ich fand die Nester im November an den felsigen Hochgestaden des Asam (bei Adoa), sie bestehen aus Koth und Stroh, ähnlich denen der Hausschwalbe und stehen 10—20 Fuss hoch unter überhängendem Gestein. Eines derselben enthielt Ende Novembers 4 halbflügge Junge; die Männchen singen übrigens noch lebhaft im Januar, woraus ich schliesse, dass die Art mehrere Bruten macht. Ich glaube trotz der etwas abweichenden Beschreibung AH. rufi- ceps Licht. aus Nubien hierher rechnen zu dürfen. Lichtenstein sagt: fronte et vertice castaneis, fascia pectorali obsolete feruginea; meine Vögel haben Stirn, Scheitel und Hinterkopf lebhaft zimmtbraun, eine eigentliche röthlichbraune Brustbinde fehlt denselben. [Insel Chisalla (Congo): Tuckey-Exped. — Gambia: Gould. — Casamanze: Aubry Lecomte. — Benguela: Barboza. — Mozam- biaue: Peters. — Zambesi: Diekinson. — Im wärmeren Asien, nörd- lich bis Kaschmir und zum Himalaja; nicht in Unterbengalen. | ß) Cecropis, Boie. Nr. 116. Hirundo senegalensis. Hirundo senegalensis, L. — (Cecropis melanocrissus, Boie. — Pl. enl. 310. — H. rufula, Gould, Eur, t. 55. — Briss. Orn. t. 45. 1. — Swains. Fam. Hirundinidae. — 157 — Gen. Hirundo, W. Afr. I. pl. 6. — Gord. Jard. Contrib. IL. p.3. — Bp. Consp. I. p. 339. — (Cab. Mus. Hein. I. p. 47, — Üecropis melanocrissus, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 297. — Hartl. W. Afr. Nr. 72. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 72. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 112. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 263. — Brehm, Thierl. III. p. 634. Maxima; supra chalybaeo - nigra; uropygio, supracaudalibus, colli lateribus et torque nuchali vix interrupto laete rufis; gastraeo pallidius rufo; gutture albicante; subalaribus et tibialibus albis; loris nigerrimis; apicibus tectricum majorum caudae superiorum et infe- riorum chalybaeo-nigris; rostro nigro; pedibus fusco-nigricantibus; iride fusca; long. ad ap. caud. 8. 3°. — al. 5. 8°. — rectr. prima 4.2 — tars. 10. — rostr. a fr. 5%. S und @ kaum verschieden. Das Rostband im Nacken gewöhn- lich nicht durchgehend, sondern auf der Nackenmitte unterbrochen. Die Anal-Binde ebenfalls nur seitlich angedeutet; der Schwanz stark gegabelt, ungefleckt; Schnabel kräftig, die Hinterzehe und ihr Nagel noch mehr; die Spitzen der längsten oberen und unteren Schwanzdeckfedern stahlblau-schwarz, doch unten diese Farbe ge- wöhnlich mehr zurücktretend. Diese schöne Schwalbe steht der H. Monteiri, Hartl. (Hartl. Ibis 1862. p. 340 pl. XI. !)) aus Angola, dem Damara-Land und vom Zam- besi sehr nahe, unterscheidet sich aber sogleich von ihr durch Man- gel der weisslichen Schwanzflecke. H. senegalensis ist in Nordost-Afrika Zugvogel, wir fanden sie von Mai bis Januar in Kordofan und Central-Abessinien, hier von 5—9000° Meereshöhe; im Quellenland des Gazellenflusses nur zu Ende der Regenzeit; Rüppell erhielt sie auch von Schoa. Oft sieht man diese Schwalben in grossen Gesellschaften sich auf dürren Baumgipfeln niederlassen, oder höher oder niedriger über Wiesen und Weideland auf und ab ziehen, namentlich nach Gewitterregen. Der Lockton ist sehr laut und kräftig, klingt melancholisch flötend wie te-er oder hütd-hüed. — Nach Brehm selbst am Rothen Meer. Die Angabe von Verreaux, dass diese Schwalbe in Nubien vor- komme, ist wohl unrichtig; sie scheint in Nordost-Afrika den 14. Brei- tegrad nordwärts nicht zu überschreiten. le Gambia, Senegal, Casamanze, Cap Coast, Bimbia: Hartl. W.-Afr. p. 27.] U) Gurney, Ibis 1863, p. 116, — Kirk, Ibis 1864, p. 320. — Hartl, & Finsch, 0. Afr. p. 189. Fam. Hirundinidae. 3). Gen. Hirundo. * Nr. 117. Hirundo alpestris. Hirundo alpestris, Pall. Zoogr. Ros. As. I. p. 534. — Hirundo dau- rica, Lath. — H. coerulea, Lin. — H. rufula, Temm. Man. d’Ornith. III. p-. 298.— H. alpestris, Naum. V. D. t.383. 3. — Pässler, Krüper et Homeyer in Cab. Journ. 1854. p. 174. & 1857. p. 116. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 110. — Vierth. Naum. 1855. p. 472. — Bp. Consp. I. p. 339. Spec. 12 (partim). — Hartl. et Finsch, 0. Afr. p. 144. — Wright, Malta p. 17. — Brehm, Cab. Joum. 1853. p. 451. Supra nitide nigro-chalybaea; stria supraoculari, collo laterali ad nucham usque uropygioque dilute rufis; supracaudalibus magis albicantibus; gastraeo albido, e fulvo rufescente-induto; collo et pectore delicate fusco - striolatis; macula anteoculari nigricante; sub- et supracaudalium apicibus nigro-chalybaeis; cauda profunde furcata, rectrieibus nigro-chalybaeis, immaculatis; rostro nigro, pedi- bus et iride fuseis; al. 4°. 7. — rectrice extima 4. — rostr. a fr. 21. — tars.: 6”. Brehm gibt mir folgende Maasse eines d aus Nordost-Afrika: long. tot. 6”. 9. — extens. al. 12”. 6. — rectr. extima 3%. 5. — rectr. intermed. 1%. 7. — tars. 5!fe‘.; dig. intermed. 5'12. — Länge eines griechischen Vogels von Krüper (ob im Fleisch ?) 7%. 219%, — äusserste Steuerfeder 3”. 3'/2’. — ob dieser übrigens hier- her gehört, ist noch fraglich, da die äusserste Rectrix nach Pässler einen grossen weissen Fleck zeigt. Dr. A. Brehm hat diese Art nur einmal in Nubien beobachtet und zwar am 2. April 1850 bei Ibrim, ein anderes Mal in Egypten und zwar in Gesellschaft unserer Rauchschwalbe; ich begegnete sie Belahn in derselben Lokalität, bei Der, und am 9. April bei Anaho am West-Abhang des abessinischen Hochlands (Heugl. Tagb. einer Reise nach Abessinien (18°°ss) p. 118.). — Die Alpenschwalbe steht übrigens der schwarzsteissigen ungemein nahe; das Nackenband ist zimmtfarb bis rostfarb und in der Mitte gewöhnlich nicht unter- brochen; die Unterseite ist lebhafter isabellgelb in’s Rostgelbe mit deutlichen dunkeln Schaften auf Kinn, Kehle, Kropf und Brust; die rostrothe Farbe des Bürzels verläuft nach hinten in Isabellrostweiss- lich. Ueber ihre Lebensart in Afrika kann ich gar keine Angaben machen. Sie umschwärmt den Tag über Felsen und hochstämmige Bäume und lässt sich zuweilen auf letzteren nieder. [Süd-Afrika (?) — Siüd-Europa, — Im gemässigten Asien ost- wärts bei China und Japan.| Fam. Hirundinidae. 1) 31 pres Gen. Hirundo. Nr. 118. Hirundo melanocrissa. Cecropis melanocrissus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 73. u. t. 5 (nec Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 168.). — Lefeb. Ois. p. 78. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 114. H. rufula, Bp. (ex parte) Consp. I. p. 339. — Brehm, Habesch p. 209 (?). Media; supra nigro,chalybaea; subtus albida, colore rufescente- fulvo induta; loris nigris; genis sordide fusco-griseis; stria angusta supraoculari, lateribus nuchae, uropygio fasciaque anali rufis; supra- et subcaudalibus majoribus coracino nigris, cauda immaculata pro- funde furcata; rostro et pedibus nigris; iride fusca; long. tot. ad ap. caudae vix 7”. — al. 4”. 7'2‘. — rectr. prima. 3%. 91/2’. — rectr. intermed. 1”. 91/2‘. — tars. 6°. Q jun.: Similis d ad.; minor; fronte sordide rubente; gastraeo ex toto fusco-striolato. Die schwarzsteissige Schwalbe findet sich meist in Paaren über die Regenzeit bis zum Monat Februar im centralen Abessinien, so- wohl im Gebirg als im Tiefland, baut nach Rüppell ihr Nest an Fels- wände und scheint vom März bis Juni zu verstreichen. Sie fliegt vortrefflich, wirbelt bei pfeifendem Luftzug um die höchsten Gipfel der Felsen und stösst wie ihre Verwandten zuweilen einen flötend klagenden und doch etwas hölzern klingenden Ton aus. Ist den ganzen Tag über in Bewegung und wir haben sie weder auf Felsen‘ noch auf Bäumen sich niederlassen sehen. — Brehm glaubt die schwarzsteissige Schwalbe im Monat April in Mensa ge- sehen zu haben und sagt, dass dieser grosse Vogel in jeder Entfer- nung erkennbar sei. Meint er damit nicht die ganz gleich gezeich- nete, aber noch grössere Hirundo senegalensis? [Süd-Afrika: Mus. Stuttg.] * Nr. 119. Hirundo domicella, Hartl. & Finsch. -Hirundo melanocrissus, Hartl. (nec Rüpp.) W. Afr. Nr. 73.— Hirundo, melanocrissae similis, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 168. Spec. 9. — H. me- lanoerissus, Antin. Cat. p. 26. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 143. Simillima H. melanocrissae, minor et gracilior; subtus minus rufescens, sordide albida; notaeo et subceaudalibus chalybaeo-nigris; Fam. Hirundinidae. a Gen. Hirundo, . . . . D 5 stria angusta supraoculari, lateribus nuchae, uropyg1o, fasciaque anali laete rufis; loris nigris; genis-fuscescentibus; gastraeo sordide albido; rostro et pedibus fuscescente-nigricantibus; iride fusca. — long. ad apic. rectricis extimae 6°. 8. — long. ad apie. alae 5%. 2% — rostr. a fr. 31a”. — al. 4%. 4. — rectr. extima 3%. 6%. — tars. 61/2 d: Minor; gastraeo et uropygio delicate® fuscescente striolato. Wir beobachteten diese zierliche, der schwarzsteissigen Schwalbe zunächst verwandte Art im Monat Februar in den Sumpflandschaften des Bahr el Ghazäl, wo sie in kleinen Gesellschaften lebt. Sie dürfte Zugvogel sein, hat einen schönen, reissenden Flug, während dessen sie zuweilen ohne eigentliche Flügelschwingungen zu machen, eine zitternde Bewegung annimmt; man sieht sie sich auf dürren Gipfeln von Hochbäumen niederlassen, und zwar gewöhnlich ihrer drei und mehr dicht neben einander; die Stimme besteht in einem klagend-flötenden „ter-ter.“ — Im Stuttgarter Museum befindet sich ein junger Vogel derselben Art von Schimper in (Ost?) Abessi- nien eingesammelt, mit etwas schmutzig weissem Unterleib und hier mit feinen schwärzlichen Schaftstrichen, die auch auf dem blasser rostrothen Bürzel sichtbar sind. Die Art unterscheidet sich von H. melanocrissa durch auffal- lend geringere Grösse und reiner weisslichen Unterleib. Antinori fand seine ohne allen Zweifel ebenfalls zu H. domicella gehörige schwarzsteissige Schwalbe im Monat März im Gebiete der Djur-Neger. |Casamanze: Verr. — Süd-Afrika: Hartl. & Finsch.| Nr. 120. Hirundo puella. Hirundo puella, Temm. Faun. Jap. p. 33. — H. abyssinica, Guer. Rey. Zool. 1843. p. 322. — H. striolata, Rüpp. (nec Temm.) Syst. Ueb. Nr. 74. & pl. 6. — Lefeb. Abys. Ois. p. 77. — Gal. & Ferret, Abyss. III. p. 240. Atl. pl. 10. — Hartl. W. Afr. Nr. 75. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 103. — Monteiro, Proc. Zool. Soc. 1865. p. 95. — Kirk, Ibis 1864. p. 320. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 141. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 15. — Id. Cab. Journ. 1861. .p. 420. — Brehm, Habesch p. 273. — Bp. Consp. I. p. 340. Media, capite supero, collo postico et laterali, tergo, uropygio supracaudalibusque laete einnamomeo-rufis; interscapulio nitide cha- lybaeo; alis caudaque fumoso-nigricantibus, nitore nonullo chalybaeo ; Fam, Hirundinidae. au, PET u Gen. Hirundo, cauda profunde furcata, rectricum prima valde elongata et apicem versus angustata, °3 extimarum pogoniis internis macula alba nota- tis; subtus albida, lateraliter cinnamomeo-induta, conspicue nigro- striolata; subcaudalibus majoribus immaculatis, albidis; periophthal- miis nigris; loris delieate e nigricante et albo variis; subalaribus rufis, extimis ex parte fumosis; rostro brevissimo ad Gen. Atticora incli- nante pedibusque nigris; iride fusca; long. ad apicem caudae vix 7”. — rostro a fr. vix 2%. — al. 4”. — rectr, extima 4”. — tars. 5°. Das Weibchen wenig kleiner und wie es scheint im Allgemei- nen feiner gestrichelt. Beim alten J ist die weisse und schwärz- liche Farbe auf der Kehle ziemlich gleichförmig vertheilt, d. h. die dunkeln Striche so breit als die weissen Zwischenräume, während bei der viel grössern H. capensis dieser Theil viel feiner gestreift ist, so dass nur die Schafte dunkel erscheinen; auch sind bei letzterer Art die obern, längsten Schwanzdeckfedern stahlbau, die Rostfarbe des Hinterrückens weit weniger ausgedehnt und nach hinten zu ins Weissliche übergehend, die nicht auf die Wangen- und Ohrenge- gend herabreichende Farbe des Oberkopfs viel dunkler rothbraun ; die Federchen des Occiput mit stahlblauer Basalhälfte, bei H. puella mit mausgrauer. Ob die gestreifte abessinische Schwalbe Standvogel sei, kann ich nicht bestimmt angeben, jedenfalls streicht sie an Orten, wo sie nicht brütend vorkommt. Wir haben sie in den verschiedenen Thei- len Abessiniens nordwärts bis zu den Bogos im Mai, Juli, August, September, Oktober, andere Beobachter im November und April an- getroffen. Ihre Standorte sind zwischen 3500 und 10,000 Fuss und sie soll in Felsen nisten, ähnlich der H. filifera. Brehm sagt in seiner Reise nach dem abessinischen Küstenland (Habesch, pag. 209), dass Hirundo abessinica (also H. puella) Hausschwalbe in seinen beiden Beobachtungsgebieten sei. Ich habe sie ebensowenig auf oder um menschliche Wohnungen, als an den Ufern des Rothen Meeres oder in Ost-Sudan gesehen und schreibe ihr Nester zu, die ich in dem Bogos-Land in Höhlen und Klüften und unter Felsplatten fand, deren Farbe sie tragen. Sie bestehen aus Sand und Erde, die wohl mit einer Art von Speichel des Erbauers sehr fest verbunden sind. In Form ähneln sie denen unserer Hausschwalbe, ihre Wan- dungen sind jedoch weit weniger massiv, und äusserlich mehr ge- glättet; zuweilen ist dieses Nest ganz kugelförmig; im Innern fand ich kein Material zum Auskleiden und Ausfüttern; .sie haben ganz das Aussehen von Töpferarbeit. — Nach Kirk nistet H. puella übrigens in Schupanga und am Zambezi im December und Januar in Wohnungen. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 11 Fam. Hirundinidae. — 192 — Gen. Hirundo. Man sieht diese Vögel meist familienweise entweder auf dürren Baumsipfeln sitzend oder über Viehtrifte und Felsen wirbelnd hin- streichen; einmal trafen wir eine Gesellschaft in der Nähe der Schneegränze seglerähnlich hohe, senkrechte Felswände umkreisend. Die Stimme dieser Art, sowie von H. senegalensis und melanocrissa ist ein ganz eigenthümlich kläglich flötendes „ter,“ das oft mehrmals nach einander ausgestossen wird. [West- Afrika; Rio Boutry: Pel; Cap Coast: Gord.; Angola: Wellwich. — Benguela: Monteiro. — Zambesi: Kirk. — Natal: Mus. Philadelphia et Stuttgart. | * + Nr. 121. Hirundo cucullata. Hirundo capensis, Gm. — H. cucullata, Gray ex Bodd. — Ceeropis capensis, Boie. — Pl. enl. 723. 2. — Le Vaill. Afr. t. 245. 1. — Bp. Consp. I. p. 339. — Cab. Mus. Hein. I. p. 47. — Layard, S. Afr. Nr. 81. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 77. Pileo et nucha castaneo-cinnamomeis, plumis partim chalybaeo- striatis; interscapulio, scapularibus, tergo et supracaudalibus extimis nigro-chalybaeis; alis fumoso-atris, tectricibus et tertiariis colore chaly- baeo indutis; subalaribus et gastraeo albidis, e rufescente fulvido-lavatis et nigricante-fusce striolatis; striolis gulae gutturisque delicatissimis, purius fumosis; crisso colore rufescente induto;uropygio laete rufescente- cinnamomeo, postice pallidius tincto; rectrieibus nigricantibus, chaly- baeo-lavatis, infra magis atro-fuseis, reetricum */J exteriorum pogo- nio interno macula albida; rostro nigricante pedibus pallide fuscis; long. tot. 712”. — rostr. a fr. 31a. — al. 4. 6—7, — Tectr. extima 4”. — tars. 6. Der Scheitel viel dunkler kastanienrothbraun, als bei H. puella, mit breiten stahlblauen Schaftflecken, die bei letzterer Art wohl auch zuweilen, jedoch nur als verwischte grauliche Pfeilfleckchen auftreten. Der Hals viel feiner gestrichelt, Unterleib und Unterschwanzdeck- federn schärfer und dunkler, während letztere bei H. puella unge- fieckt sind. Nach Lefebvre wurde die Cap-Schwalbe, welche er neben Hi- rundo puella (H. striolata) unter seinen abessinischen Vögeln aufzählt, bei Adowa eingesammelt. Mir scheint diese Angabe etwas zweifel- haft. — Beschreibung nach südafrikanischen Exemplaren. [Süd-Afrika.] Fam. Hirundinidae, — JBE. Gen. Cotyle. Gen. Cotyle, Boie. (Biblis et Herse, Less. partim.) * Nr. 122. Cotyle rupestris. Hirundo rupestris, Scop. — H. montana, Gm. — H. rupicola, Hodgs. — H. inornata, Jerd.. — Chelidon rupestris, Boie. — Cotyle rupustris, Boie. — Gould, Eur. t. 56. — Naum. V. D. t. 146. 1. — Bp. Consp. ], p. 341. — Cab. Mus. Hein. I. p. 50. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 452. — Wright, Malta. p. 17. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 182. kiss. tot eirea 6”. — al. 5% 17 — Eaud. 2-54 Nach Brehm sehr selten in Egypten; von mir nicht in Nordost- Afrika beobachtet oder eingesammelt. |Im wärmeren Europa. — Central-Asien; Syrien (?)]. Nr, 123. Cotyle obsoleta. Cotyle obsoleta, Cab. — Ü. cahirica, Brehm. — (. rupestris, Auct. ex Afr. or. — C. thebaica, Pr, Würt. — Cab. Mus. Hein. I. p. 50. — Brehm, Cab. Journ. I. 1853. p. 452. u. Extrah. p. 96. — Vierth. Naum. 1855. p. 471. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 387. — Hartm. Ibid. 1863. p. 238. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 79. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 120. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 35. Similis ©. rupestri, minor, pallidior, coloribus magis obsoletis, mento -et gula superiore immaculatis gastraeoque reliquo albidis, rufescente-lavatis; cauda minus furcata ; long. tot. 54’ —5'”. — al. 4. 3, — caud. 1”. 9. Die südliche Felsenschwalbe kommt als Standvogel in Egypten, Nubien und Abessinien, wie auch an der arabischen Küste und in den sinaitischen Gebirgen vor. Sie lebt namentlich um kahle Fels- wände und alte Friedhöfe, sowohl in der Nähe des Meeres, als hoch oben in der Nähe der Eisregion. In Semien erlegten wir sie noch auf 11—12,000 Fuss Meereshöhe. Der Flug ist pfeilschnell und gerade, zuweilen aber auch wirbelnd und unruhig, oft niedrig über die Wüste hin, oft so hoch in den Lüften, dass sie dem Auge ent- schwindet. Die fahle Färbung dieses lebhaften und rastlosen Vögel- chens wirkt namentlich bei grellem Sonnenlicht durch Augenblicke Fam. Hirundinidae. —_— IbAr — Gen. Cotyle, wahrhaft blendend, so dass es plötzlich zu verschwinden oder sich in Nebel aufzulösen scheint. Die Brützeit fällt in den Anfang des Jahres. Die kleinen Nester bestehen aus Lehm und Sand und sind mit Speichel fest verkittet. Wir fanden sie in Schluchten, Steinbrüchen, Katakomben, Grabmalen und isolirten Gebäuden in der Wüste. Die Eier sind nach Brehm blassröthlich, mit braunrothen Punkten. Ich glaube die nordostafrikanische Felsenschwalbe als eigene, wohlbegründete Art ansprechen zu dürfen. * + Nr. 124. Cotyle fuligula. Hirundo fuligula, Licht. — H. hyemalis, Forst. — Cotyle fuligula, Gray. — H. rupestris, juv. Temm. — Le Vaill. Afr. t. 246. 1. — Licht. D. Verzeich. 1842. p. 18. — Bp. Consp. I. p. 343. — Hartl. W. Afr. Nr. 76. & Zusätze &e. Cab. Journ. 1861. p. 103. — Cab. Mus. Hein. I. p. 50, — Layard, S. Afr. Nro. 89. Supra umbrino-fuliginosa; remigibus alarumque tectrieibus ex parte delicate et stricte umbrino-cinerose marginatis; rectricium — macula magna ante-apicali rotundata alba; subtus sordide rufes- cente-fulva; abdomine, hypochondriis, crisso et subcaudalibus magis fuliginosis; subalarıbus fumosis, late rufescente-fulve mar- ginatis; loris holosericeo -nigris; long. 5'/2”. — al. 4”. 10% — cauda emarginata 2”. !je‘. — rostr, a fr. 3”. 8%. — tars. vix 4. Beschreibung und Messung nach südafrikanischen Vögeln. Nach Verreaux in Nubien: Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 103. | Süd-Afrika; Angola. | Nr. 125. Cotyle cincta. Hirundo eincta, Bodd. — Hirundo torquata, Gm. — Cotyle torquata, Boie, — Cotyle cincta, Gray ex Bodd. — Pl. enl. 723. 1. — Bp. Consp. I. p. 342. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 76. — Heugl. in Cab. Journ. 1863. p. 4. & Syst. Ueb. Nr. 117. — Id. Faun, Roth. Meer. Nr. 34. — Id. Ibis. 1859. p. 339. — Gurn. Ibis 1868. p. 43, — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 144, — Layard, S. Afr,. Nr. 90, Fam, Hirundinidae. a Gen. Cotyle. Maxima; notaeo, fascia pectorali abdomen medium versus por- recta alteraque anali fusco-griseis, nitore nonnullo chalceo; subtus alba, hypochondriis fusco-cane indutis; loris holosericeo-nigris; stria su- perciliari a naribus orta conspicua pure alba; cauda vix emar- ginata; rostr. et ped. nigris; iride fusca; long. tot. ad ap. caudae 6%, — al. 5% 4%. — caud. 2”. 612%. — tars. 6%. — rostr. a fr. vix 4, Abessinische Vögel stimmen vollkommen mit südafrikanischen überein. Ein junges d aus Habesch hat weniger dunkle Zügel, die oben nur undeutlich weiss eingefasst sind; die Rücken- und Flügel- deekfedern, Tertiär- und Cubital-Schwingen und die den letztern zunächstliegenden Primar-Schwingen mit deutlichen hellockerbräun- lichen Säumen; Steuerfedern aussen mehr weisslich gerandet. Diese stattliche Uferschwalbe ist Zugvogel in Nordost-Afrika. Rüppell fand sie in der Provinz Barakit, ich um Adowa, am Mareb und längs der den Tana-See speisenden Bäche der Provinz Dembea und Eifag, von Anfang Mai über die Dauer der Regenzeit, endlich im Oktober über einem Sumpf zwischen Tedjura und Ghubet- haräb an der Adail-Küste; hier wohl auf der Wanderung begriffen. Lebt nur in Paaren und brütet Ende Mai’s am Hochgestade der Wildbäche in selbstgegrabenen horizontalen Löchern. Zum Nest selbst konnte ich der Terrainverhältnisse wegen niemals gelangen. Es ist gewöhnlich nicht hoch über dem Wasserspiegel angelegt und frer über tiefen Stellen, welche nur schwimmend erreicht werden önnen. Süd-Afrika: Mus. Stuttg., Layard, Ayres, etc. 8 y y Nr. 126. Cotyle riparia. Hirundo riparia, L. — Cotyle riparia, Boie. — Cotyle riparia, flu- viatilis et microrhyncha, Brehm. — Hirundo cinerea, Vieill. — Pl. enl. 543. 2. — Gould, Eur. t. 85. — Naum. V. D. t. 146. — C. littoralis, Hempr. & Ehr. (nec Pr. Würtemb.). — Selat. Contrib. 1852. p. 124. — Salvin, Ibis 1859. p. 302. — Swinh. Ibis 1864. p. 414. — Drake, Ibis 1867. p. 425. — Antin. Cat. p. 26 (?). — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 145. — Cotyle paludibula (?), Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 38. — DBp. Consp. I. p. 342. — Cab. Mus. Hein. I. p. 49. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 78. — Heugl. Syst, Ueb. 119. — Wright, Malta. p. 17. — v. d. Mühle, Griech. Nr. 183, Fam. Hirundinidae, —u Ai Gen. Cotyle. Supra fumosa, subtus albida, torque pectorali integro et hypo- chondriis fumosis; cauda subfurcata; long. tot. 4°j4”. — rostr. 21/4“, — caud. 2”. — al. 4%. — tars. vix 4. Unsere Uferschwalbe erscheint in Nordost-Afrika und Arabien ziemlich zeitlich, oft schon zu Ende August, meist in grössern, übri- gens nicht dicht zusammenhaltenden Gesellschaften, die längs der Gewässer und auf Viehwaiden, selbst in der weiten wasserlosen Steppe sich herumtreiben, südwärts wandern und theilweise schon im Februar wieder nach Norden ziehen. Maasse nach einem im September in den Bogos-Ländern eingesammelten G. Ich glaube, dass unsere Uferschwalbe aber auch längs des Nil brütet und zwar in Egypten und Nubien. Cotyle littoralis, Hempr. und Ehr. des Berliner Museums gehört ohne Zweifel hierher; sie ist etwas kleiner, Oberseite und Brustband heller, letzteres scheinbar schmäler: junge und alte Vögel aus Dongolah. [Algerien: Loche. — Europa. — Sibirien. — Nord-Amerika.] * Nr. 127. Cotyle minor. Cotyle minor, Cab. Mus. Hein. I. p. 150. — Cotyle spec? Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 452. & Ibid. Extraheft p. 96. — Ibid. 1856. p. 332. — Cotyle littoralis, Pr. Würtemb. (nec Mus. Berol.) Coll. Mergenth. — C. al- biventris, Licht. — CO. palustris, Hartl. Ibis. 1862. p. 145. — C. palustris et paludicola (partim), Auct. ex Afr. orient. — Ü. palustris, Layard, S. Afr. Nr. 91. — Hartl. & Finsch, ©. Afr, p. 147. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 6. — Id. Syst. Ueb. Nr. 118. — Id. Faun. Roth. Meer. Nr. 33. —- Lefeb. Abyss. Ois. 79. — Galin. & Ferret, Abyss. p. 242 (?). — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 77. Sordide et dilute fuliginosa; subalaribus, collo antico et peetore pallidioribus; gula magis albicante; remigibus et rectricibus fusco- fumosis; abdomine et subcaudalibus albis; hypochondriis interdum fumose lavatis; rostro et pedibus corneo-nigricantibus; long. tot. eirca 4264 Töstr. alfr. 24 all 3. 63%, 10%, —caudı Fr 6”—1”. 10%. — tars. 5%. Ein südafrikanisches 9 des Stuttg. Museums ist grösser; Flügel 4°, 1a’, — Schw. 2”. 3”. Unterscheidet sich von der europäischen Uferschwalbe durch hell rauchfarbenen Vorderhals, Brust und Weichen, während die Fam. Hirundinidae. So Gen, Cotyle. Kehlmitte mehr oder weniger weisslich erscheint und durch Mangel des dunkeln Halsbandes; nach Cabanis wäre der Schwanz weniger ausgerandet, als bei (©. riparia und ©. paludicola. Diese kleine Uferschwalbe kommt vom mittleren Egypten an längs des ganzen Nils, wie auch in Abessinien häufig vor. Sie brütet in Esypten und Nubien in kleinen und grössern Kolonien zwischen den Monaten Februar und Mai, also zur Zeit des niedrigen Wasser- standes; die Nesthöhlen gleichen denen von (©. riparia, sind aber meist nicht tief und stehen nach Brehm oft sehr nahe beisammen und zwar immer in den senkrechten Alluvinm-Wänden der Ufer. Schon im Juni und Juli rotten sich Alte und Junge in grössere Flüge zusammen, streifen längs der Gewässer hin und her und lassen _ sich oft auf dem kahlen Gestade oder auf Sandbänken nieder. Im September wandern oder streichen diese Vögelchen südwärts, vor- züglich zur Abendzeit schwärmen sie dann dicht geschaart über dem Blauen und Weissen Nil bei Chartum und fallen in ganz unzähliger Menge in Sorgho-Feldern ein, wo sie oft gemischt mit gewöhnlichen Uferschwalben, Rauchschwalben und Bachstelzen zu übernachten pflegen. Einige Europäer stellen ihnen um diese Zeit eifrig nach und fangen allabendlich Hunderte dieser arglosen Thierchen mit den Händen, um sie in ihrer Küche zu verwerthen. Im September und Oktober auch an der Danakil- und Somali-Küste beobachtet. Im December 1862 fanden wir noch das Nest dieser Art in einer 1—2 Fuss tiefen Höhle am Hochgestade des Asam-Baches bei Adowa; es bestand aus trockenen Gräsern und enthielt 3 stark be- brütete Eier. Hartlaub und Finsch schlagen eine Trennung von Cotyle palu- dieola und C. minor vor, während Layard, Verreaux und Sundevall die dunkelbäuchige C. paludicola für identisch mit letzterer Form halten. Leider habe ich während meines Aufenthalts in Afrika die- sen Vögeln zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, erinnere mich je- doch nicht, solche gesehen oder erlegt zu haben, welche auch unten- her ganz einfarbig dunkelerdbraune Färbung gezeigt hätten. * + Nr. 128. Cotyle paludicola. Hirundo paludicola, Vieill. — Le Vaill. Afr. t. 246. 2. — H. palu- stris, Steph. — Lesson, trait. d’Ornith. p. 269. — Cotyle palustris, G. R. Gray. (nec Auct. ex Afr. orient.) — Cab. Mus. Hein. I. p. 49 (?). — Bp. Consp. I. p. 342. — (0. palustris (partim), Layard, S. Afr. N. 91 (Some specimens are troughout of a dull dark-brown). — Hartl. & Finsch, ©. Afr. ı p. 148. — Cinerascente-fuliginosa, alis rectricibusque obscurioribus; subtus vix pallidior; tectrieibus alae, scapularibus et subcaudalibus partim Fam. Hirundinidae. — 168 — Gen. Chelidon. dilute et pallide fuscescente-cane marginatis; cauda ®@marginata; rostro et pedibus saturate corneo-fuseis; long. tot. circa 5’. — al. 4, — caud. 2”. 1a’. — tars. 4,8”, i Beschreibung nach einem angeblich abessinischen Vogel des Berliner Museums. Hartlaub, Finsch und Layard beschreiben ähnliche aus Süd Afrika, welche Verreaux für Weibchen der weissbäuchigen Art er-- klärt. Sundevall glaubt, dass die dunkle Färbung des Unterleibs zufällig und durch einen äussern Einfluss entstanden sei. [Süd-Afrika; Cafferland, Natäl.] Gen. Chelidon, Boie. Nr. 129. Chelidon urbica. Hirundo urbica, Lin. — H. lagopoda, Pall. — H. minor seu rustica Briss. — Chelidon urbica, Boie. — Ch. urbica, fenestrarum et rupestris, Brehm. — Gould, Eur. t. 57. — Pl. enl. 542. 2. — Bp. Consp. I. p. 343. — Cab. Mus. Hein. I. p. 51. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 80. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 122. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 419. — Brehm, Habesch, p. 272. — Bolle, Cab. Journ. 1864. p. 460, \ Supra nigro-chalybaea, remigibus et rectrieibus fuliginoso-nigri- cantibus; macula magna uropygiali gastraeoque pure albis; tectri- cibus caudae superioribus albis, posticis chalybaeo -apicatis; area utrinque pectorali dilute fumosa; macula anteoculari nigerrima; long. tot. 5%. — al. 4%. — rectr. extima 2”. 312‘. — tars. 41a. rostr. asır. nix 8°. "Die Hausschwalbe ist Zugvogel in Nordost-Afrika und Arabien im Februar und März und von August bis Anfang Oktober theils einzeln, theils in grossen Gesellschaften auch gemischt mit andern Arten. [Im April 1852 in grossen Flügen auf Fuertaventura: Bolle. — Brutvogel in Algerien: Loche. — Europa. — West-Asien, ostwärts durch Sibirien. | Fam. Coraciadae, — 169 — Gen. Eurystomus. * Nr. 130. Chelidon albigena. Chelidon albigena, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 419. H. urbicae similis, differt: gula pure et dilute fuscescente- einerea; linia mystacali conspicua, purissime alba; pectoris lateribus, hypochondriis et subcaudalibus delicate fuliginoso-cane indutis; sub- caudalium pogoniis externis maculis anteapicalibus conspicuis fuseis, scapis nigricantibus; uropygio albido, plumis mediis e fuliginoso cinereis maculisque nonnullis obscurioribus notatis; cauda emargi- nata alas paullo (2°) superante; pogonio interno rectrieis primae basin versus macula conspicua albida notato; rostro nigro; iride fusca; unguibus pallide corneis; long. tot. 5%. — al. 3“. 11%. — caud. 2”. 31/2“. — tars. 5,8%, — rostr. a fr. 2,8. Scheint bestimmt verschieden von H. urbica, der diese Art in Grösse vollkommen gleicht. Der eircumscripte, weisse Backenstreif, kaum gegabelte Schwanz und weisse Schaftfleck auf der Innenfahne der ersten Steuerfeder sind abgesehen von der Farbe des Unterleibs zu sehr abweichende Merkmale. Ich fand sie nur einmal in den ersten Tagen August 1861 in ziemlich grosser Gesellschaft nach einem heftigen Gewitter auf den Bergen unfern Keren in den Bogos-Ländern und erlegte mehrere “ im Ganzen gleich gezeichnete Vögel, die ich aus der Ferne für H. ur- bica hielt, bis mir der graue Ton der Unterseite auffiel. Einem von uns geschossenen Exemplare fehte übrigens die helle Zeichnung auf der Innenfahne der ersten Steuerfeder fast gänzlich. Fam. Coraciadae. Gen. Eurystomus, Vieill. (Colaris, Cuv. — Ciornopo, Cab.) Nr. 131. Eurystomus afer. Coracius afra, Lath. — Eurystomus purpurascens, Vieill. — E. ru- bescens, Vieill. — Coracias africana, Shaw. Nat. Misc. t. 402. — Colaris Fam. Coraciadae. er ale = Gen. Eurystomus. purpurascens et viridis, Wagl. Syst. Av. sp. 2. 5. Ze Eurystomus afer, Steph. — Colaris purpurascens, Sw. W. Afr. II. p. 112. — Eurystomus orientalis, Rüpp. (nec Lin.) Syst. Ueb. Nr. 82. — Oornopio afer, Cab. Mus. Hein. II. p. 119. — Le Vaill. Ois. Parad. pl. 35. — Reichenb. Handb. t. 438. p. 3201. 3202. — Schleg. Cat. Corac. p. 142. — Hartl. W. Afr. Nr. 77. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 104. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 150. — Bp. Consp. I. p. 168. — Verr. Rev. & Mag. 1851. p. 270. 1855. p. 414. — Heugl. Syst. Teb. Nr. 123. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 80. — Antin. Cat. p. 27. — Strickl. Coll. Peth. Nr. 21. — Hartm. Cab. Journ. 1866. p. 200. — Sclat. Proceed. 1864. p. 110. — Kirk, Ibis 1864. p. 324. — Cah., v. d. Decken, Reisen III. p. 34. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 322. Supra laete cinnamomeus; subtus pulchre liliacinus; supercilüs colore liliacino tinctis; remigibus alarumque tectricibus majoribus laete ultramarino-coeruleis, nigricante-apicatis; caudae subfurcatae rectriei- bus lateralibus thalassinis, apice nigro-ultramarinis, medianis sordide cinnamomeo-fuscis; crisso, subcaudalibus et supracaudalibus (his partim) thalassinis; rostro aurantiaco; iride e flavicante margari- tacea; pedibus flavo-griseis; long. tot. 10°. — rostr. a fr. 10—11'/2’. — al. 6%. 9%. — caud. 4”. — tars. 6°. Q: Minor, minus nitida. Jun.: Supra paullo dilutior; scapis plumarum nigricantibus, collo antico et pectore sordide olivaceo-cinnamomeis fulvidoque mar- ginatis; epigastrio et subcaudalibus — his dilutius — thalassinis, scapis fuscis; rostri flavi apice et culmine nigricantibus. Scheint in Bezug auf Grösse und Lebhaftigkeit der Farben individuell sehr zu varliren. Beim alten Vogel im Hochzeitkleid sind die Handschwingen und die grössten Theils verdeckten langen Deckfedern der Primarschwingen hochblau, die übrigen Flügeldeck- federn aber zimmtbraun und nur einige der letztern zeigen einen verwaschenen, blauen Spitzrand. Ein 3 im Hochzeitkleid hat die Schaftgegend der !/Jı mittleren Steuerfedern zimmtbraun, einen lilien- farben Flügelrand, mit welcher Farbe auch die meisten Unterflügel- deckfedern angelaufen sind. Auf Steiss und Unterschwanzdeckfedern aller mir vorliegenden nordöstlichen Rachen-Racken erscheint eine mehr oder weniger deutliche dunkle Schaftstrichlung. Diese schöne Art dürfte in Nordost-Afrika nicht eigentlicher Standvogel sein. Sie lebt vornehmlich in der Waldregion und wir begegneten ihr, in Takah, den Bezirken der Bogos, in den abessi- nischen Tiefländern, in Senar, Kordofan und am Weissen Nil. Nach N Fam. Coraciadae. = NIERE Gen, Coracias. Antinori erscheint sie im Djurgebiet zwischen der Mitte April’s und Mitte Mais. Während der Regenzeit (Juni bis September) fanden wir die Rachenracke häufiger als in allen andern von uns besuch- ten Gegenden Afrika’s in den Bogos-Ländern und erlegten im Juli ebendaselbst flügge Junge. Ihr Benehmen ist ganz rackenartig, ebenso ihr lärmendes Ge- schrei. Sie hält sich am liebsten paarweise auf den dürren Gipfeln von Hochholz längs der Regenbetten und am Rande von Lichtungen, gewöhnlich höher als die Blauracken; von ihren Standorten aus be- treibt sie mit grosser Gewandtheit den Fang von Insekten, nament- lich von Coleopteren und Heuschrecken. Trotz ihres gedrungenen Körperbaues und schwerfälligen Aussehens ist der Flug rasch; sehr geschickt folgt der Vogel einem vorübergaukelnden Schmetterling. Zur Paarungszeit sind die Männchen sehr lärmend und streitsüchtig, raufen sich gerne wirbelnd in der freien Luft und verfolgen sich durch dichtes Geäste, machen auch eigenthümlich spielende Evolu- tionen. Sie sind, wo ihnen nicht nachgestellt wird, nicht besonders schüchtern, werden aber, sobald man sie öfter verfolgt, sehr miss- trauisch. Speke erlegte in Uzaramo ein Weibchen mit legereifem Ei im Oktober. [West-Afrika, von Senegambien bis nach Gabun. — Ost-Afrika; Zambezi, Tets, Schire. — Nicht im Süden.] Gen. Coracias, L. (Galgulus, Briss. — Coracias et Galgulus, Rehb. — Coraciura et Coracias, Bp.) Nr. 132. Coracias garrula. Coracias garrula, L. — Galgulus garrulus, Vieill. — Coracias viridis, Cuv. — CO. loquax, Licht. — (. germanicus, planiceps et glaucopterus, Brehm, Vogelf. p. 55. — Le Vaill. Roll. t. 32. 33. — Naum. V. D. t. 60. — Gould, Eur. t. 60. — Rchb. Handb. t. 431. f. 3179. 3180. — Brehm, Thierl. IV. p. 148. — v. d. Mühle, Griechen]. p. 33. — Linderm. Griechen]. p- 45. — Malherb. F. Sieil. p. 137. — Wright, Malta p. 33. — Cab. Mus. Hein. U. p. 117. — Bp. Consp. I. p. 167. — Schleg. Cat. Corac. p. 133. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 83. — Heugl. Syst. Ueb. Nr.124. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 36. — Id. Ibis I. p. 339. — Hartl. W. %fr. Nr. 79. — Hartl. Madagasc. p. 29. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 152. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 454. — Jard. Natal-Coll. Edinb. N. Phil. Journ. II. p. 238. — Id. Contrib. ILL. Nr. 14. — Salvin, Ibis I. p. 303. — Finsch, Cab. Journ. Fam. Coraciadae, — 12 — Gen. Coraeias. 1867. p: 238. — Buvry, Cab. Journ. 1857. p.68. — Layard, S. Afr. Nr. 94, — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 321. Thalassino-viridis; fronte mentoque albicantibus; interscapulio, scapularibus et remigibus dorso proximis dilute einnamomeis; alae tectricibus minoribus ultramarinis; rectricibus '/ intermediis oliva- ceo-schistaceis, reliquis coeruleis, ante apicem thalassino-tinetis, ex- tima paulo prolongata, saturate coeruleo-terminata; rostro nigro; pedibus sordide flavis; iride umbrina; long. tot. 11”. — rostr. a fr. vix 14%, — al. 7%. 4%, — caud. 4. 4% — tars. 10%. Obige Beschreibung nach einem sehr glänzend gefärbten Männ- chen aus der Gegend von Tripolis. Die Blauracke ist Zugvogel in Nordost-Afrika und Arabien. Aus dem Süden kommend erscheint sie einzeln oder in kleinen zer- streuten Gesellschaften zu Ende April in Egypten, wo sie nur kur- zen Aufenthalt macht. Dann begegnet man sie auf Feldern, Wiesen, in Olivengärten, am Seegestade auf Dünen, welche mit Salzpflanzen bedeckt sind. Im Juli langt sie bereits wieder in Nordost-Afrika an, zuerst gewöhnlich jüngere Vögel; sie zieht — wenige Exemplare ausgenommen — dann südwärts längs des Nil und des Rothen Meeres; über die Wintermonate traf ich sie an der Somali-Küste, in Habesch und am obern Weissen Nil, meist in der Steppe von Heuschrecken lebend; einmal (im Oktober 1857) zu vielen Hunder- ten in Schora-Wäldern zwischen Zela und Ghubet-Haräb, wo eben Wolken von Wanderheuschrecken hausten. Im Spätsommer sind diese Vögel ungemein fett und werden von den Italienern und Griechen in Menge erlest und gegessen. [Algerien; Maroko. — Westafrika; Guinea; Galam; St. Tho- mae & Prineipe. — Süd-Afrika. — Madagascar. Im wärmern und gemässigten Europa. — Kleinasien; Sibirien, Kaschmir. ] Nr. 133. Coracias pilosa. Coracias pilosa, Lath. — CO. erinita, Shaw. — Galgulus pilosus, Vieill. — (oracias naevia, Licht. (nec Vieill.) — C. nuchalis, Swains. W. Afr. I. p. 110. — Coracias Le Vaillantü, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 85. -—- C. erinita et nuchalis, Bp. Consp. Vol. amis. p. 7. — Schleg. Cat. Corac. p. 137. — Cab. Mus. Hein. II. p. 117. — Le Vaill. Roll. pl. 28. 29. — Rchb. Handb. t. 433. f. 3184. — Hartl. W. Afr. Nr. 81. — Id. Cab. Journ. 1854. p. 1. & 1861. p. 104. — Antin. Cat. p.27. — Strickl. Coll. Petherick, Nr. 23. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 126. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 38.— Bp. Consp. 1. p- 167, — Heugl. Cab. Journ, 1868. p. 320, — Layard, S. Afr, Nr. 93, Fam. Coraciadae. en Gen. Coracias, Supra olivaceo-vinacea; pileo et collo postico purius vinaceis, nitore nonnullo liliacino; fronte, superciliis nuchaeque macula trans- versali albis; alae tectrieibus violaceo-vinaceis; regione cubitali pul- chre et saturate liliacina; flexura, margine alari, ala spuria et remi- gibus ultramarinis; uropygio pulchre vinaceo; supracaudalibus magis violaceo-liliacinis; gastraeo vinaceo albo-striato; rectrieibus laterali- bus ultramarinis, '/ı medianis fusco-olivaceis; cruribus et subcauda- libus pulchre et dilute liliacino-cyaneis; rostro nigricante; iride ci- nerascente; long. tot. 13”. — rostr. a fr. 1! — al. 6 8%. — caud. 5%. 2% — tars. 10. Nach Vergleichung der mir vorliegenden östlichen, westlichen und südlichen Vögel dieser Art scheint sich auf eine Rassenver- schiedenheit der erstern (ostafrikanischen) schliessen zu lassen. Bei diesen ist der Schnabel beträchtlich länger, die Flügel kürzer, der weisse Nackenfleck kaum bläulich-, Oberkopf, Hinterhals, Rücken und Tertiärschwingen weniger grünlich überlaufen. Bei den von mir gemessenen westlichen und südlichen Vögeln beträgt die Schna- bellänge 14—15’., die des Flügels 7. Wir beobachteten die weissscheitlige Racke im abessinischen Küstenland, im wärmeren Habesch, Kordofan und am Weissen Nil, wo sie meist waldige Gegenden bewohnt. Sie ist weit seltener als Coracias habessinica und führt ein stilleres, einsameres Leben als ihre Verwandten. [Süd-Afrika. — Angola; Guinea; Senegambien.] * Nr. 134. Coracias caudata. Coracias caudata, L. — Galgulus angolensis, Briss. Ornith. pl. 7. 1. ©. natalensis, Licht. — Coraciura caudata, Bp. Consp. Vol. anis. p. 7. — C. naevia, Bianconi, Spec. Zool. Mozamb. fasc. IV. p. 52. — Buff. Pl. enl. 88. — Shaw, Gen. Zool. VII. t. 51. — Des Murs, Icon. pl. 28. — Rchb. Handb. t. 432. f. 3182. — Hartl. W. Afr. Nr. 80. — Cab. Mus. Hein. II. p- 117. — Id. v. d. Decken, Reisen III p. 34. — Strick. & Sclat. Jard. Contrib. Orn. 1852. p. 154. — Sclat. Proceed. Z. Soc. 1862. p. 12. — Ibid. 1864. p. 110. — Jard. Mem. of H. E. Strickl. p. 343. — Kirk, Ibis VI. p. 324. — Speke, Proceed. Zool. Soc. 1864. p. 110. — Id. Ibis 1862. p.12, — Barb. de Bocage, Av. Possess. Portug. Afr. oce. p. 6. — Hartl. Proceed. 2. S. 1867. p. 824. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 318, — Layard, S. Afr. Nr. 96. — Schleg. Cat. Corac. p. 135. Fam. Coraciadae. u ee Gen. Coracias. Supra fulvo-olivacea, subtus eoeruleo-beryllina; fronte, super- ciliis gulaque albidis; pileo et collo postico ex aeruginoso virente- nitentibus; regione parotica rufescente; jugulo pectoreque laete lilia- cinis, albo-striatis; scapularibus, uropygio et supracaudalibus laete cyaneis, partim thalassino-lavatis; remigibus majoribus nigris, pogonio externo saturate cyaneis; rectricibus medianis sordide olivascentibus, lateralibus dilute thalassinis, extima longissima, late nigricante- api- cata; rostro nigricante; long. tot. circa 12”. rostr. a fr. 1% — 1”. 17”. — al. 6%. 1.—6”. 4%. — rectr. extim. 7”. 6%—8”. 3%. — tars. 9—9 1/2’. Beschreibung nach südafrikanischen Exemplaren des Stuttgarter Museums. Speke sammelte diesen schönen Vogel in Uzinza in Bogue ein und ich glaube ihn in den Niederungen südwestlich vom Gazellen- fluss öfter gesehen zu haben, wo eine mir unbekannte Racke sich meist paarweise auf niedrigem Gesträuch umhertrieb. Nach Kirk ist der Vogel in offenen Waldungen und auf buschigem Terrain um den Zambezi und seine Nebenflüsse gemein. [Ost-Afrika; Zambezi; Zanzibar; Osi-Fluss; Süd-Mozambique. — Süd-Afrika. — Im Westen von Angola bis zum Damara-Lande.| Nr. 135. Coracias habessinica. Ooracias abyssinus, Bodd. — (. abyssinica, Gm. — C. caudata, Wagl. (nee Lin.) — ? Coracias senegalensis, Gm. — ? Ü. senegala, Lath. — (. albifrons, Shaw. — Galgulus caudatus, Vieill.e — Coraciura abyssinica, Bp. Consp. Vol. anis. p. 7. — Bp. Consp. I. p. 197. — Cab. Mus. Hein. II. p- 117. Hartl. W. Afr. Nr. 181. — Schleg. Cat. Corac. p. 134. — Kehb. Handbk. t. 431. f. 3181. — ? Buff. Pl. enl. 326. 626. — Le Vaill. Roll. t. 25. — Swains. W. Afr. II p. 105. — Hartl. Cab. Journ.1861.p. 104. — küpp. Syst. Ueb. Nr. 84. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 125. — Id. Faun. Roth. Meer. Nr. 37. — Antin. Cat. p. 26. — Brehm, Habesch. Nr. 31. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. z. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 79. — Strickl. Coll. Pethe- rick. Nr. 22. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 35. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 319. — Layard, S. Afr. Nr. 95. Dilute thalassina, pileo magis virente; pectoris et juguli plamarum scapis pallidioribus; interscapulio, scapularibus et tertiariis dilute einna- momeis; tectrieibus alae, humeris, uropygio et supracaudalibus nitide Fam. Coraciadae. —_ a Gen, Coraeias. ultramarinis; remigibus nitide et obscure ultramarinis, basin versus thalassinis; sincipite striaque obsoleta supraoculari albidis; rectrici- bus intermediüs fuliginoso-virentibus, reliquis thalassinis, basi ultra- marinis, !ı extimis valde elongatis, apice ipso angustato, nigro; rostro nigricante; iride pallide violacea; long. tot. 16'J2”. — rostr. a fr. 1%. 4%. — al. 5%. 9%, — rectr. extima 10”. 2'”. Die abessinische Racke ist ein sehr häufiger Standvogel im südlichen Arabien, sowie in Nordost-Afrika südwärts vom 20. Grad nördlicher Breite. Längs der Küste des Rothen Meers zwischen Sauakin und Masaua steigt sie bis in die Nähe des Meeresgestades herab, in Habesch fanden wir sie noch ziemlich hoch im Gebirg; sie bewohnt die Steppe, wie die Waldregion und selbst Gegenden fern von Gewässern und Brunnen. Man findet sie meist paar- oder familienweise, sowohl auf dürren Baumgipfeln, als im Gebüsch. Nicht selten kommt sie auf die Erde herab oder sie fängt Insekten, vornehmlich Heuschrecken, im Fluge. Gewöhnlich ist sie gar nicht scheu, sehr lebhaft, lärmend und rauflustig und stösst gerne auf andere Vögel. Die Paarung fällt in die Regenzeit; dann steigt das Männchen zuweilen sehr hoch in die Luft und streicht geraden Flugs oder in Schlangenlinien gleitend und den Schweif ausbreitend und zusam- menlegend und eigenthümliche Töne ausstossend rasch dahin. Näch Brehm und Vierthaler nistet der Vogel in hohlen Bäumen. Ich traf dagegen offenbar von der Racke selbst gebaute Nester auf dem Gipfel ziemlich kahler Bäume der Steppe. Sie gliechen leicht-ge- bauten Elsternestern. Auch Hemprich und Ehrenberg berichten ähnliches: "„Ova virent, fragmenta vidi. Nidus in Ficu sycomoro ut Corvorum nostrorum, lawius sociales, e ramulis aridis facti, minores.“ Etwas Aussergewöhnliches berichtet Lefebvre: die Blauracke heisse auf Tigrisch ‚„‚ouadde-guimele“, was das Kind der Wolken bedeute, weil sich diese Vögel gewöhnlich in grosse Schaaren wie die Wol- ken zusammenrotten. Diese Angabe muss offenbar auf einer Ver- wechslung mit irgend einer andern Vogelart beruhen. Nach Le- febvre ist der Rand der Augenlider mennigroth. Die Südgränze der abessinischen Blauracke in unserem Gebiet reicht wohl bis jenseits des Aequators. |Senegambien; Gabun. — Namaqua- und Damara-Land; in der Kap-Kolonie sehr selten : Layard.] Fam. Trogonidae. — 1716 — Gen, Hapaloderma. Fam Trogonidae. Gen. Hapaloderma, Swains, (Trogon, Auct.) Nr. 136. Hapaloderma Narina. Trogon Narina, Steph. Vieill. — Apaloderma Narina, Swains. Class. of Birds II. p. 337. — Le Vaill. Afr. V. t. 228. 229. — Id. Promerop. & Guöp. III. t. 10. 11. — Temm. Courouc, sp. 4. — Sundev. krit. Framst. p. 49. — Gould, Monogr. Trog. pl. 26. — DBp. Consp. I. p. 150. — Cab. Mus. Hein. IV. p. 164. — Hartl. W. Afr. Nr. 743. — kRüpp. Syst. Ueb. Nr. 86. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 127. — Brehm, Habesch. p. 276. — Heugl. Faun. Roth. Meer. Nr. 39. — Layard, S. Afr. Nr..97. — Finsch, Cab. Journ. 1867. p. 238. — Monteiro, Proceed. L. 2. S. 1865. p. 92. — Kirk, Ibis 1864. p. 31. — Bianconi, Spec. Zool. Mozamb. fasc. XVIII. 1867. p. 320. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 155. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 304. — Brehm, Thierl. IV. p. 84. Corpore superiore colloque antico et laterali pulchre aurato-viri- dibus; pectore et abdomine intense roseis; rectrieibus infra nigris, supra nigro-aeneis, lateraliter aurato-viridi-marginatis, 3/3 lateralium pogonio externo. et apice albis; tectrieibus alarum majoribus cinereis, delicatissime nigricante-vermiculatis, minoribus aeneo-nigris, aurato- viridi-marginatis; subalaribus cano-fumosis obsolete albido-vermieu- latis ; remigibus fumoso-nigricantibus, basi albidis, primariarum po- gonio externo delicate at conspicue albo-marginato, secundariarum pogonio externo cinereo, nigricante-vermiculato; tibialibus fumosis albido-variis; rostro aurantiaco-flavo, pedibus nigris; iride rubra; long. tot. 12”. — rostr. a fr. 8%. — al. 4“. 10. —. eaud. 6% — tars. vix 6!ja’’, O9: Pectore canescente, roseo-lavato; rectricibus °/s medianis chalybaeo-nigris, binis lateralibus dimidio apicali albis, basi fuseis, medio variegatis: Hartl. & Finsch. Jun. Obsoletius tinetus; fronte, loris, collo antico et laterali pectoreque e rufescente umbrino-fulvis; abdomine antico sordide cano; pectoris collari obsolete fasciolato; abdomine reliquo in fundo albo Fam. Alcedinidae, Lu Gen, Alcedo, roseo-tincto; alae tectricibus et scapularibus sordide fumosis, dilute fulvescente-vermiculatis. Die Narina bewohnt nur die heissen, waldigen Gegenden der Abfälle der abessinischen Hochländer, wie die Thalniederungen um Ailet, den Mareb, die Gegend von Wohni und Sarago (West-Abessi- nien) und Fazoqgl. Ueber Lebensweise dieses seltenen, scheuen, in Waldeinsamkeit und dichtbelaubten Baumkronen hausenden Vogels kann ich aus eigener Erfahrung wenig mittheilen. Er scheint nicht zu wandern, da ihn Rüppell im September und Oktober, Brehm im März und ich zu Anfang der Sommerregenzeit begegnet haben. In seinem Benehmen gleicht es in mancher Beziehung den grossen Campephaginen, sitzt aufrecht, den Kopf tief eingezogen und mit senkrecht herabhängendem Schweif im dieksten Laub von Hoch- bäumen und lauert hier auf Raupen und vorübergaukelnde Insekten, welch letztere er in geräuschlosem Flug wegfängt. Nach Verreaux besteht die Nahrung vorzugsweise in Lepidopteren, Mantis-Arten und Fliegen, geltener in Käfern. Die Stimme ist ein klagendes und lang- verhallendes Geschrei. Dabei besitzt die Narina bauchrednerische Eigenschaften, denn nicht selten glaubt man sie in weiter Ferne, obgleich sie in unmittelbarer Nähe sitzt. In Südafrika fällt die Brütezeit in den Oktober; das Weibchen soll 2, selten 3 rundliche reinweisse und durchsichtige Eier legen und die Jungen schon nach 3 Wochen flugfähig werden. [Cap-Colonie; Natal. — Benguela; Gabun bis zur Goldküste. — Zambezi; Schire: Kirk; Süd-Mozambique: Bianconi.| Fam. Alcedinidae, Bp. Die Eisvögel heissen auf arabisch: Saiad el Samak und Abu Rages ( Se] all — BI) 1: auf tigrenja Bela-asa (NA:AU : :), . auf amharisch Asau-dschin (H wo»: 3 . .). Gen. Alcedo, Lin. Nr. 137. Alcedo ispida. Alcedo ispida, L. — Gracula atthis, Gm. — Sturnus atthis, Daud. — Alcedo eristata, Sander (nec. Lin.). — A. aegyptia, Vieill. — A. Pallasii, v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 12 Fam. Alcedinidae, Gen. Alcedo, —_ Rehb. — Id. Handb. t. 392. f. 3088. — 3042.; 3043. 3044. t. 393. f. 3045, 3046. t. 480. f. 3401. 3402. 3403. — A. hispida, Less. — A. subispida, brachyrrhynchos, advena, bella et pallida, Chr. L. Brehm, Vogelf. p. 51. — Kittl. Kupf. t. 29. 1. — Gould, Eur. t. 61. — Buff. pl. enl. 77. — Naum. V. D. t.144. — Bp. Consp. I, p. 158. — Cab. Mus. Hein. II. p. 143. — Schleg. Cat. Alced. p. 6. — Wright, Malta. p. 33. — v.d. Mühle, Griechen]. Nr. 51. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 91. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 135. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 331. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 454. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 461. — Nach Rüppell wäre der europäische Eisvogel häufig in Unter- egypten. Wir fanden denselben nur ziemlich einzeln während des Winters vom Delta südwärts bis ins mittlere Esypten, ebenso im Golf von Suez und zwar meist auf Lagunen und überschwemmten Wiesen. Brehm gibt an, er erscheine jeden Winter in ziemlicher Anzahl am Manzalah, Mareotis, Burlos und Moeris-See, und beide Geschlech- ter unterscheiden sich durch weisslichen Bauch und weniger lebhafte Farben von europäischen Vögeln dieser Art, welche Beobachtung ich bestätigt finde. Die wenigen von mir in Egypten erlegten Eis- vögel schienen ohne Ausnahme Junge zu sein. [Tunis: Heugl. — Algerien: Loche. — Canaren: Bolle, — Im gemässigten und südlichen Europa. — West-Asien.] * Nr. 138. Alcedo ispida minor. Ispida bengalensis et I. bengalensis minor, Briss. — Alcedo bengalensis et A. bengalensis minor, Gm. — Ispida senegalensis, Briss. — Alcedo his- pidoides, Less. — A. hispidula, Cat. Rivoli-Coll. p. 2. 3. — A. bengalensis, var. indica, Rehb. Handb. t. 393. f. 3047. — Alcedo minor, Schleg. Cat. Alced. p. 7. — Edward, Bird. I. pl. 11. — Kittl, Kupf. t. 29. 2. — Briss. Ornith. t. 39. 1. — Cab. Mus. Hein. II. p. 144. — Bp. Consp. I, p. 158. — Heugl. Faun, Roth. Meer Nr. 43. (partim). — Similis Alec. ispidae; minor, rostro longiore; al. 32%. — caud. 16— 17°”. Im Leydner Museum befindet sich ein Exemplar dieser wohl kaum als selbständige Art zu betrachtenden Form aus Nubien. Wir fanden sie als Wintergast einzeln in der Nähe von Suez auf Lagunen. [Ost-Indien; China; Sumatra; Ceylon; Timor.] Fam. Alcedinidae. u: DEE Gen. Alcedo. Nr. 139. Alcedo semitorquata. Alcedo semitorguata, Swains. Zool. Illustr. t. 151. — Alcedo azureus, Less. — Rüpp. Syst. Ueb. t. 7. u. Nr. 94, — Schleg. Cat. Alced. p. 10. — Hartl. W. Afr. Nr. 94. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 136. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 331. — Bp. Consp. I. p. 159. — Cab. Mus. Hein. II. p. 143. — Layard, $. Afr. Nr. 105. — Rchb. Handb. t. 395. f. 3054. 3055. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 3. 75. Pileo nuchaque nigris, eyaneo-fasciatis, fronte colore plus minusve malachitaceo lavato; regione parotica saturate cyanea, nigricante-sub- fasciata; interscapulio, tergo, uropygio et supracaudalibus laete ultra- marinis, illis vix thalassine lavatis; lateribus pectoris et scapularibus fumosis, colore eoeruleo indutis; loris nigris, supra sordide fulvescente- albide marginatis; maculautrinque postauriculari pallide fulvescente; alis fumoso-atris, remigum pogonio externo coeruleo-marginato; tectri- cibus alaram dimidio apicali coeruleis, fasciatim ultramarine apicatis; rectricibus supra saturate coeruleis, infra fumoso-atris; mento et gula albis; pectore medio, gastraeo religuo et subalaribus pallide cinna- momeo-ochraceis; rostro corneo-nigro, apice albido; iride fusca; pe- dibus rubris; long. tot. 7—8”. — rostr. a fr. 1%. 2'/2—1”. 8'j2‘. 2ir al. 3". erg au ZZ caud. 1% 6% _1 gu. Prrtansı Date Jun. rostro minore, gastraeo pallidiore, pectore fumoso -fas- ciolato. Südafrikanische Exemplare scheinen etwas grösser und lang- schnäblicher als nordöstliche. Rüppell hat diese Art aus Schoa erhalten. Wir fanden sie nicht gar selten am Takazie, am Ataba und an den übrigen Wildbächen um Semien auf 2800 bis 6000 Fuss Meereshöhe, namentlich im Belegaz-Thal. Sie gleicht in ihrem Benehmen sehr unserer Alcedo ispida. Ob Standvogel, kann ich nicht angeben, da ich ihre Aufent- haltsorte nur im Winter und im Frühjahr besucht habe. [Südafrika (Kafferland): Mus. Lugd., Stuttg. ete. — West-Afrika: Capit. Sabine; Gabun: Verr.; Senegal: Mus. Hein.] Fam. Alcedinidae, al — . Gen. Alcedo a) Corythornis, Kaup. * Nr. 140. Alcedo cristata. Alcedo cristata, Lin. (?), Shaw. — Alcedo (Corythornis) cristata, Kaup. — Shaw, Nat. Misc. t. 13. — Pl. enl. 756.1. — Kittl. Kupf. t. 29. 3. — Al- cedo cyanostigma, Antin. Cat. p. 29. — Heugl. Syst. Teb. Nr. 134.— Bp. Consp. 1. p- 159. — Cab. Mus. Hein. II. p. 146. — Schleg. Cat. Alced. p. 11. — Hartl. W. Afr. Nr. 99. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 105. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 167. — Rchb. Handb. t. 303. f, 3176. 3177. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 82 (?). — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 289. u. 1864. p. 332. Spec. 10. — Gurney, Ibis 1859. p. 245. — Kirk, Ibis 1864. p. 325. — Layard, S. Afr. Nr. 106. Supra pulchre et intense ultramarina, plumarum basi nigricante; cristae plumis nigris, e malachitaceo coerulescente-fasciatis, 9—10’ longis; pilei lateribus laete ultramarinis; gula et colli lateralis ma- cula albis; macula anteoeulari nigricante; loris, capitis lateribus, corpore inferiore, subalaribus, flexura et margine alarum remigum- que marginibus internis laete rufis; rostro et pedibus corallinis; iride fusca. — long. tot. 4”. 61/,, — rostr. a fr. 1”. 1%. — al. 27 20 3%, — caud. 11”. Jun.: Rostro et pedibus nigricantibus; stragalo tectrieibusque alarum late et pallide e malachitaceo tureino-marginatis. Diese liebliche Art gehört zu den häufigsten Erscheinungen längs der Gebirgsbäche Abessiniens und am Weissen und Blauen Nil und ihren Kanälen; doch trafen wir sie nicht über 10,000 Fuss Meereshöhe ansteigend. Der gehäubte Eisvogel ist Standvogel, lebt meist paarweise und ist gewöhnlich gar nicht schüchtern. Mit gellendem Pfiff streicht er niedrig und pfeilschnell über die Wasser- fläche hin und lauert auf Papyrusstengeln und überhängenden Zwei- gen auf Fische und Libellen, die er stossend und im Flug fängt. Sind die fliessenden Gewässer durch Regengüsse und Ueberschwem- mungen getrübt, so zieht sich der Vogel nach kleineren Regenbetten und Pfützen zurück; auch im Herbst und Winter verstreichen Junge und Alte, nicht nur den Gewässern folgend, sondern oft über Gebirg und Steppenland weg nach andern Gegenden, welche ihnen reichere Jagdbeute gewähren. Seltener sieht man sie jedoch ständig fern den Regenbächen und Teichen in der Waldregion (wie z. B. in den Bogos-Ländern und im Barkathale) für längere Zeit ihren Aufent- halt nehmen, Fam, Alcedinidae. — 181 — Gen. Alcedo» Der gehäubte Eisvogel ist den ganzen Tag über munter, er sitzt auch selten lange auf einer und derselben Stelle, zeigt aber, wie alle seine Gattungsverwandten, eine Vorliebe für ganz bestimmte Plätze und steht sogar immer wieder auf demselben Zweig ab. [West- , Ost- und Süd-Afrika.] * + Nr. 141. Alcedo cyanocephala. Alcedo cyanocephala, Shaw. — Pl. enl. 356.1. — A. coeruleocephala, Gm. (mec. Less.) — Alcedo (Corythornis) coeruleocephalus, Kaup. — Cory- thornis coeruleocephala, Rchb. Handb. t. 397. f. 3063. — Cab. Mus. Hein. II. p. 145. — Cassin, Proceed. Acad. Philad. 1859. p. 34. — Dohrn, Proceed. Lond. Z. S. 1866. p. 325. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 169. — Hartl. W. Afr. Nr. 100. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 105. Dorso eyaneo; scapularibus alarumque tectricibus minoribus ma- culis apicalibus cyaneis; cristae plumis 5— 6° longis, nigris, strietis, maculis nonnullis fasciaque anteapicali dilute cyaneis; gula et macula colli lateralis albis; genis et gastraeo intense rufis; rostro et pe- dibus rubris; long. tot. 4. 6°—4”. 10. — al. 2. 2— 2. 3%, — rostr. a fr. 14%. — caud. 12—13%. — tars. 4%. Q: Pectore et hypochondriis fuliginoso-tinctis. — Hartl. et Finsch. Nach Hartlaub und Finsch erscheint die ganze Oberseite des Kopfes auf schwarzem Grunde schmal grünlichblau quergebändert; die einzelnen Federn des Ober- und Hinterkopfes sind schwarz mit schmaler, grünlichblauer Querbinde vor dem schwarzen Endsaume, die des Hinterkopfs noch mit einer zweiten dunkelblauen; die des Vorderkopfs verschmälert und zu einer 6 langen aufrichtbaren Haube verlängert, und sie tragen ausser der grünlichblauen Quer- binde noch zwei Paar Randflecken; vom hintern Augenrand über die Schläfe herab bis in den Nacken ein dunkel kobaltblauer Streif; von gleicher Farbe sind Mantel, Schultern und die übrige Oberseite, am lebhaftesten auf den obern Schwanzdeckfedern; die Basis der Federn schwarz; die obern Flügeldeckfedern schwarz mit breiten, dunkel kobaltblauen, breiten Endflecken, daher letztere Farbe vor- herrschend; Schwingen schwarz, am Rande der Innenfahne sehr un- deutlich bräunlich gesäumt; Schwingen zweiter Ordnung an der Aussenfahne tiefblau, ebenso die Schwanzfedern; Schwingen von unten einfarbig schwärzlich; Fleck vom Nasenloch bis zum Auge, Kopfseiten, Halsseiten und übrige Unterseite nebst untern Flügel- deckfedern rostroth; Bauchmitte heller rostgelblich weiss; Kinn und Kehle weiss; hinter der Ohrgegend an den Halsseiten herab ein Fam, Alcedinidae. — 12 — k Gen. Alcedo. _ weisser, schwach rostgelblich verwaschener Strich; Tibien schwarz- braun befiedert. Schnabel koralltoth, Füsse und Nägel röthlich gelb. A. cyanocephala ist sehr nahe verwandt mit A. cristata, unter- scheidet sich aber durch den an der Basis breiteren und höheren Schnabel, die kürzern und breitern Haubenfedern, den weissen Strich hinter der Ohrgegend, die schwärzliche Befiederung der Tibia und die einfarbig schwärzliche Unterseite der Schwingen. Ein als Alcedo coeruleocephala bestimmter, jedoch ziemlich schad- hafter Vogel der Sammlung des Herzogs Paul von Württemberg aus Fazogl stimmt mit obiger Beschreibung ziemlich genau überein, nur ist die rothbraune Farbe der Unterseite hier sehr hell; diese er- scheint in der Mystakalgegend am kräftigsten, zieht sich als ver- waschenes Brustband über den kaum rostbraun angehauchten Unter- leib hin, während Weichen und Unterschwanzdeckfedern wieder etwas lebhafter rostbraun gefärbt sind; der weisse Streif an den Halsseiten scheint fast ganz zu fehlen. Schn. 1”. 1!‘ — Fl. 2°, DW = Schw. 1%: Nach Cassin im Museum zu Philadelphia aus Fazoql; Nordost- Afrika (?): Gray. [West-Afrika; St. Thomae et Principe, Gabun, Camma, Angola, Rio-Chimba. — Ost-Afrika; Mozambique: Mus. Hein. — Süd-Afrika: Cassin.]| Nr. 142. Alcedo ceyanostigma. Alcedo cyanostigma Rüpp. N. Wirbelth. t. 24. 2. — Schleg. Cat. Alced. p. 11. — Antinori Cat. p. 29. (?) — Heugl., in Cab. Journ. 1864. p. 332. (Beschr. einer fraglichen A. coeruleocephala). — Corythornis coeruleo- cephala Cab. Mus. Hein. I. p. 145. — Bp. Consp. I. p. 159. — Lefeh. Abyss. Ois. p. 81. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 92. — Alcedo (Corythornis) cyanostigma, Kaup. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 170. (Not.). Similis A. eristatae; alae tectrieibus maculis minutis eircumscriptis minoribus malachitaceo-coeruleis terminatis; uropygio eodem colore lavato; rostro, pedibus et unguibus laete corallino-rubris; long tot. 4314. — vrostr. a fr, 1’—14. — al 2. 17 — 2 24, — caud. 19.27, —.Aarsı S pU—H“, Auch die Querbinden der langen, sehr schmalen Haubenfedern bläulich malachitgrün. Beim jungen Vogel ist der Schnabel schwärz- lich, die Füsse sind nicht so lebhaft roth; Kopfseiten und Mantel wie auch Seiten der Brust und Weichen rauchfarb überlaufen. Ca- Fam, Alcedinidae. a. A. Gen, Alcedo. banis und Heine vereinigen Alcedo cyanostigma und A. coeruleocephala, während Schlegel und Hartlaub beiden Speciesrang einräumen. Von uns nur in der Nähe von Adowa auf Sümpfen mit Rohr- und Cyperusbüschen beobachtet. Scheint in Abessinien bei weitem nicht so häufig, als A. cristata und mehr auf die östlichen Bezirke beschränkt. Ich sammelte daselbst nur zwei noch nicht ganz ausge- färbte Exemplare dieser Art ein, welche an die Museen zu Bremen und Leiden abgegeben wurden. [Süd-Afrika und 8.-O.-Afrika: Mus. Lugd. Da b) Ispidina, Kaup. Nr. 143. Alcedo picta. Todus pietus, Bodä. — Todus coeruleus, Gm. — Alcedo ultramarina, Daud. — A.pusilla, Shaw. — A. capistrata, Shaw. — A.nutans, Vieill. — Halcyon cyanotis, Swains. B. W. Afr. II. p. 103. — A. coerulea, Rüpp. N. W.p. 7. — A. todina, Merr. — Alcyone coronata, Sm. — A. (Ispidina) pieta, Kaup. — A. pieta, Gray, Gen. of Birds pl. 28. — Pl. enl. 783. 1. — Daud. Ann: Mus. Hist. nat. V. 2. t. 62. 2. — Shaw, Zool. Misc. t. 901. 159. — Bp. Consp. I. p. 159. sp. 12. (partim). — Cab. Mus. Hein. IH. p. 145. — Schleg. Cat. Alced. p. 16. — Layard, S. Afr. Nr. 103. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 171. — Hartl. W. Afr. Nr. 96. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 93. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 135. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 331. — Antin. Cat. p. 29. — Brehm, Habesch. p. 275 (?). — Bianc. Spec. Zool. Mozamb. fasc. XVII. 1867. p. 320. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 105. — Rchb. Handb. t. 397. f. 3061. 3062. — Gurney, Ibis 1859. p. 153. 246. Pileo et nucha nigris, maculis nitidis liliacino-cyaneis fasciatim notatis; dorso et tectrieum alarium minorum nigricantium maculis apicalibus saturate et nitide ultramarinis; uropygio et supracauda- libus laetius ’cyaneis; loris, superciliis, capitis colligue lateribus et regione parotica laete et circumscripte fulvo-rufis, (loris et superci- liis exceptis) pulcherrime liliacino-indutis; remigibus et rectricibus nigricantibus, illis liliacino-, his cyaneo-lavatis; gula alba; gastraeo reliquo, subalaribus, flexura et margine alae fulvescente - rufis, margine interno remigum basin versus purius rufescente; rostro et pedibus corallino-mineis; iride fusca. — long. tot. 4’. 2°. — rostr, a fr 10% — al. vix.2”.— eaud.. 11%, Fam, Alcedinidae, a Gen. Ceryle, —_ Dieser prachtvolle Eisvogel wurde von uns immer nur einzeln beobachtet. Man trifft ihn in Takah, den Bogos-Ländern, auf der 6000 Fuss hohen Dembea-Ebene und in Senar; er besucht selten Wildbäche, sondern hält sich mehr im Gebüsch, an trockenen Re- genbetten und selbst in der heissesten Steppenlandschaft auf. Stimme und Flugart gleichen ganz der des gehäubten Eisvogels, aber er lebt nur ausnahmsweise von Fischen, wie auch die Nähe von Ge- wässern durchaus nicht zu seinen nöthigsten Bedürfnissen zu gehören scheint. Man sieht ihn auf den dürren Gipfeln kleinerer Büsche, auf schwanken Hochgrashalmen, ja selbst auf Felsen sitzen und von seinen Standorten aus nach Heuschrecken, Wüstenlibellen, Käfern und Fliegen jagen, die unser Vögelchen mit unglaublicher Gewandt- heit erhascht und zuweilen in der Luft verzehrt. Brehm führt Is- pidina eyanotis mit (?) als „blaurückigen“ am Bach des Mensa- Thals erlegten Eisvogel in seiner Reise nach Habesch auf und sagt, dass er nicht im Stande gewesen, etwas an ihm zu ersehen, wodurch er sich wesentlich von Alcedo ispida unterschieden hätte. Unser blauohriger Vogel (A. cyanotis) lässt sich im Gegentheil mit gar keinem andern verwechseln und ist bei weitem die kleinste östliche, selbst im Flug schon von (©. cristata leicht kenntliche Art. Antinori erhielt A. pieta auch vom Abiad und Gazellenfluss. [Von Senegambien südwärts bis Angola und Malimbe. + RAE- ferland: Mus. Lugd; Natal: Ayres. — Süd-Mozambique: Bianconi.] Gen. Geryle, Boie. (Ispida, Sw.) Nr. 144. Ceryle rudis. Alcedo rudis, L. — Ceryle rudis, Boie. — Ispida bieineta el bitor- quata, Sw. — Ceryle varia, Strickl. — CO. rudis et leucomelas, Chr. L. Brehm, Vogelf. p. 51. — C. bieineta et leucomelanura, Rehb. — Alcedo bengalensis, Schomb. Ibis 1864. p. 247. — Edw. Birds, t. 9. — Pl. enl. 62. 716. — Briss. Omith. IV. t. 39. 2. — Gould, Eur. t. 62. — Swains. W. Afr. II. p. 95. — Schleg. Cat. Alced. p. 2. — Bp. Consp. I. p. 159. — Cab. Mus. Hein. II. p. 148. — Hartl. W. Afr. Nr. 103. — Sundev. Öfvers. 1849. p. 161. — Malh. Faun. Sieil. p. 142. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 50. — Lindermayer, V. Griechenl. p. 43. — Layard, 8. Afr. Nr. 110. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 175. — Cabanis, v. d. Decken, Reisen III. p. 36. — Gurney, Ibis 1859. p. 245.. — Swinhoe, Ibis 1860. p. 49. 1861. p. 31. & 1866. p. 292. — Tristr. Ibis 1859. p. 27. 41. — Ibid. 1866. p. 84. — Irby, Ibis 1861. p. 228. — Allen, Ibis 1862. p. 200. — Adams, Ibis 1864. p. 247. — Id. Cab. Journ. Fam. Alcedinidae. —'.185 na Gen. Ceryle, 1864. p. 388. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 89. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 131. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 289 & 1864. p. 232. — Brehm, Cab. Journ. 1853. Extraheft p. 96. — Vierth.. Naum. 1852. I. p. 29. — v. Koenig-Warth. Neott. Stud. Nr. 24. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 239. — Strickl. Coll. Peth. Nr. 24. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 80. — Brehm, Thierl. IV. p. 166. Cristata;;'supra schistaceo-nigra, nitore nonnullo virente; verticis plumis delicate et striete albo-marginatis, tergaei reliqui late et con- spicue squamatim albo-limbatis; remigibus fumoso-nigricantibus, basi albis, apice albo-marginatis, tertiariis albis, dimidio apicali serratim nigricantibus; recetrieibus albis, fascia lata anteapicali nigricante, in specim. nonnullis duplici; macula triquetra anteoculari sericeo-alba ; regione oculari et parotica nigra; gastraeo et colli lateribus sericeo- albis; peetore nigre bieincto; rostro corneo-nigro; pedibus fuscis; iride fusco-nigra; long. tot. 10—11’”. — rostr. a fr. 2”. — al. 5%. 4 5%, 6, — tars. 5%. — caud. 3° 1—2'. ö: Paulo minor, pectore unifasciato. Jun.: Fascia pectorali cana, nigricante-marginata. Der Graufischer ist sehr häufig in Nordostafrika; an der Mittel- meerküste Egyptens und längs des Rothen Meeres haben wir ihn wohl auch angetroffen, doch dürfte er kein ständiger Seebewohner sein. Dagegen fehlt er nicht in den Lagunen des Delta, an Ka- nälen, Altwassern, auf überschwemmten Wiesen und Feldern wie auf dem eigentlichen Nil und seinen Zuflüssen, südwestwärts bis zum Djur und Kosanga. In Abessinien trifft man ihn nur im wärmeren Tiefland; am obern Weissen Nil schien er mir seltener als in Nubien und Egypten. Hier ist er Standvogel, obgleich er sich im Sommer und Herbst oft in Familien und kleine Gesellschaften zusammen- rottet und seine ursprünglichen Wohnsitze verlässt; zu diesen Wanderzügen dürfte ihn wohl die Nilschwelle und die durch sie be- dingte Trübung des Stromes veranlassen. Der Graufischer lebt paarweise, ist übrigens gesellschaftlicher und — die Paarungszeit ausgenommen — verträglicher gegen sei- nesgleichen als andere Eisvögel; oft hausen mehrere Paare in einem sehr kleinen Bezirk. Er rastet und lauert längs des Gestades auf überhängenden Aesten, Wurzeln, Mauern, Schöpfeimern, Felsen und selbst auf der Erde, stösst aber selten von hier aus auf seine Beute. Von Zeit zu Zeit unternimmt er einen Streifzug über seichteres, 'klareres Wasser hin, auch quer über den Fluss oder von einer Insel zur andern; zuweilen sehr niedrig, gewöhnlich jedoch in einer Höhe von mehreren Klaftern. Der Flug selbst ist nicht sehr rasch, aber gerade und geregelt von raschen, flatternden Bewegungen der Fam. Alcedinidae. — 156 — Gen. Ceryle. = Schwingen, nicht reissend wie der von Alcedo ispida; dabei steigt und fällt er nach Belieben und mit auffallender Gewandtheit. Auch bemerkt man oft, dass er unter heftigen Flügelschlägen einen An- lauf nimmt und dann wieder eine Strecke weit gleitet, mit einem Ruck seine Richtung ändert und plötzlich rüttelnd anhält. Während des Rüttelns wird der Schnabel lothrecht, der hintere Theil des Körpers und der Schwanz ebenfalls etwas gesenkt gehalten. Hat der gefräs- sige Räuber seine schuppige Beute ins Auge gefasst, so überstürzt er sich plötzlich, legt das Gefieder knapp an und plumpt wie ein Stein ins Wasser, unter dessen Oberfläche er oft mehr als 10 Se- kunden verweilt; sein Ziel verfehlt er selten und er verzehrt den gefangenen Fisch entweder im Flug oder auf einem seiner Rastplätze. Die Stimme ist durchdringend kreischend-pfeifend und zirpend zu- gleich, oft mehr kichernd. Zur. Zeit der Paarung raufen sich die Männchen gerne im Flug und kollern dann schreiend oft fast bis auf den Wasserspiegel herab. In Esypten fällt die Brutzeit in unser Frühjahr, nach Adams schon in den Dezember; das aus einem Häuf- chen lockeren trockenen Grases bestehende Nest befindet sich in arms- tiefen, horizontalen Erdlöchern im steilen Hochgestade und enthält 4 bis 6 rein weisse, stumpfe, im Verhältniss zu Alcedo ispida etwas rauhschalige Eier; oft stehen mehrere Nisthöhlen nahe beisammen. Tristram berichtet von einer Kolonie von etwa 30 Paaren, welche er bei Ain Mundawarah in Palästina auffand; die Nester enthielten im Mai meist függe Junge, einzelne aber noch Eier. Das Jugend- kleid ist sehr’ ähnlich dem der alten Vögel. Der eben genannte Forscher begegnete im Monat November unzählbaren Flügen von Alcedo rudis, die fischend und auf Felsen sich niederlassend an der Küste von Palästina hinzogen und ausnehmend scheu waren. Am Nil gibt es kaum einen zutraulicheren Vogel als den Graufischer. Nach Layard brütet er in Südafrika im November. [Ost-, Süd- und West-Afrika. — Scheint in Algerien zu fehlen. — Im ganzen wärmeren Asien, ostwärts bis China. — Ceylon. — Südosteuropa. — Spanien (?)]. “ Nr. 145. Ceryle maxima. Alcedo mazxima, Pall. — A. guttata, Bodd. nec Vieill. — Ispida gi- gantea Sw.— A. afra, Sh. — Pl. enl. 593. 679. — Sw. W. Afr. II. pl.11. Ceryle maxima, Gray. — Megaceryle gigantea et domingensis, Reichenb. t. 409. f. 3101. 3102. 3103. & t. 409. f. 3486. — Ichthynomus maximus, Cab. Mus. Hein. II. p. 150. — Schleg. Cat. Alced. p. 3. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 90. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 132. — Hartl. W. Afr. Nr. 104. 105. — Heugl. Cab. Jorn. 1862. p. 288. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 332. — Hartm, Fam, Alcedinidae, = IR Gen. Ceryle. Cab. Journ. 1864. p. 232.— Bp. Consp. I. p. 160. — Layard, S. Afr. Nr. 109. — Hartl. & Finsch, O0. Afr. p. 173. — Monteiro, Ibis 1862. p. 333. — Kirk, Ibis 1864. p. 325. — Gurney, Ibis 1859. p. 243. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 232. Cristata; supra nigricante-schistacea, guttatim albo-maculata; plumis mediis partim nigris, interscapulii maculis parvis, subrotun- datis, reetricum nigrarum transversis; gula alba; regione mystacali ex albo et nigro varia; pectore et epigastrio antico ecinnamomeo-rufis, gastraeo medio albo, lateraliter colore nigro alboque fasciatim vario; subcaudalibus albis, nigro-guttatis; subalaribus et margine alae albis, illis vix nigricante-variis; rostro cornmeo-nigro; pedibus fuscis; iride umbrina; long. tot. 17—18. — rostr. a fr. 3%. — al. 7%. 4—7%. se eaud. 4a’ tars. 7%, 9: Colli lateribus et pectore schistaceo-nigro alboque variis; epigastrio medio albo; abdomine reliquo, subalaribus et subcauda- libus laete cinnamomeo-rufis; crissi lateribus nigro-schistaceo alboque varlis. d Jun.: Torque lato pectorali castaneo-rufo; abdomine albo, nigro-guttulato; long. 15%. — rostr. 2%. 9. — al. 7”. 11%”. — and. Ar, 1, — tdrs, 1. Den Riesenfischer haben wir niemals am eigentlichen Weissen und Blauen Nil angetroffen, dagegen nicht eben selten auf ihren Zuflüssen; so an verschiedenen abessinischen Gebirgsbächen, am Takazie, Reb, Dender, Rahad und der Djendoa, am Chor von Qala- bat, am Atbara, in Fazoql, am Djur und Wau-Fluss. In Abessinien bis auf 8000 Fuss Meereshöhe. Er lebt einzeln und paarweise, scheint Gebirgsbäche mit felsigen und bewaldeten Ufern den grös- sern, freiern Gewässern vorzuziehen und duldet keine Rivalen in seinen wenig ausgedehnten Revieren. Meist sitzt er ruhig‘auf höhe- ren überhängenden Aesten, sowohl auf kahlen als auf dicht belaub- ten Bäumen; seine Stellung ist dann nicht so aufrecht als die der kleineren Eisvögel, die Kopffedern werden oft gesträubt und der Schweif, der hier und da hin- und herbewegt wird, leicht gehoben. Er gehört zu den scheueren Vögeln, sucht sich, wenn Gefahr naht, oft durch das Uferholz abzustehlen oder er streicht scheltend über dem Wasser hin, oft auf das jenseitige Ufer, bäumtjedoch bald wieder und immer auf den gleichen Plätzen, auf denen er zu verdauen pflegt und wo er auf Beute lauert. Die Stimme ist ein äusserst rauhes, heisseres Kreischen, das ganz reiherartig klingt. Der Riesenfischerrütteltauch im Flug wie Alcedo rudis und ist ein sehr kräftiger Vogel, den nur ein Fam, Alcedinidae. — 18 — Gen. Dacelo, _ starker Schuss zum Fall bringen kann. Der Flug schien mir etwas schwerfällig, oft spechtartig, nur kurze Strecken weit schwimmend, zuweilen werden die Flügel heftig geschlagen, was ein ziemlich weit hörbares Geräusch verursacht. Im Magen fanden wir Fische von beträchtlicher Grösse; nach Layard und Monteiro frisst der Riesen- fischer übrigens auch Krabben, Frösche und andere Reptilien und selbst Insekten. Möglich ist, dass der Vogel in Nordost-Afrika während der Regenzeit seinen gewöhnlichen Wohnsitz verlässt. Zugvogel in Süd-Afrika: Layard. — Gabun; Angola; Congo; Goldküste; Rio Boutry; Insel St. Thomae. — Zambezi: Kirk.] Anmerkung. Am Fluss von Wau in Central-Afrika bemerkte ich einen wahr- scheinlich von A. maxima verschiedenen Eisvogel; er schien ähnlich gefärbt, aber kleiner und der Scheitel tief schwarz. Gen. Dacelo, Leach. (Halcyon Sw. — Entomothera, Horsf. — Entomophila, Leach.) a) Halcyon, Sw. (Cancrophaga, Bp.) * Nr. 146. Dacelo fusca. Alcedo fusca, Bodd. — A. gularis, Kuhl. — A. melanoptera, Temm. (nec Horsf.) — A. smyrnensis, L. — A. albigularis, Blyth. — A. rufirostris, Licht. — A. arabica, Hempr. & Ehrh., Mus. Berol. — Entomobia smyrnensis, Cab. Mus. Hein. II. p. 155. (mot.) — Halcyon fusca, Gray. — Halcyon smyrmensis, Strickl. — Pl. enl. 232. 894. — Dacelo fusca, Schleg. Cat. Al- ced. p. 28. — Bp. Consp. I. p. 155. sp. 23. 24. — Albin, Av. III. t. 27. — Edw. Birds. t. 8. — Tristr. Ibis 1864. p. 230. — Ibid. 1866. p. 74 und 86. — Strickl. Ann. Nat. Hist. Vol. IX. p. 441. — Licht. Nomenel. Mus. Berol. p. 67. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 333. — Jerd. Birds of India I. p. 225. — Swinh. Proceed. Lond. Z. 8.1863. p. 269. — v. Pelz. Cab. Journ. 1868. p. 26. Capite, genis, collo postico et laterali, lateribus pectoris, hypo- chondriis, subalaribus et abdomine postico laete et saturate castaneo- rufis; mento, gula pectoreque medio pure albis; margine alari alba; interscapulio, scapularibus et rectrieibus e canescente beryllino-tur- einis; uropygio supracaudalibusque pulchre et nitide thalassino-tur- ’ Fam, Alcedinidae, — 19 — Gen. Dacelo, einis; tectricum alae minimis fuscescente-rufo-lavatis, medianis nigris, extimis nigro-fuliginosis et e thalassino coeruleo-lavatis; primariarum fumosarum basi alba oconio externo colore thalassino-coeruleo » POg tincto; secundariarum poeonio interno late nigro, externo medioque , ? thalassino-coeruleo ; rostro subpellucido sanguineo-rubro; pedibus ’ P ’ rubro-fuscis; long. tot. 10'/2°. — rostr. a fr. 2%. 3%. — al. 4. 6. sand. 8%. 1%. — tarsı 7%, Beschreibung nach einem wahrscheinlich noch nicht ganz aus- gefärbten Vogel von Tor im peträischen Arabien. Das Vorkommen dieser Art am Rothen Meer scheint nur ein zufälliges zu sein; mög- licher Weise ist sie häufiger um die Sümpfe und Bäche längs des Golfs von Agabah, auch glaube ich sie unfern Petra gesehen zu haben. Nach Tristram’s vortrefflichen Beobachtungen ist dieser weit über Asien verbreitete, stattliche Vogel gemein längs des Jordan- Thales vom Todten Meer nordwärts bis Banias, besonders in der Ebene von Genezaret. Er scheint Standvogel zu sein und ein Herr Bartlett fand in letztgenannter Gegend das Nest mit 5 frischen Eiern in einer Höhlung des Gestades. Tristram selbst hob am 28. Mai ein solches mit 4 etwas angebrüteten Eiern am Mundawarah-Flusse aus. Die Nesthöhle war etwa 2 Fuss tief, die Eier beträchtlich grösser als die von Alcedo rudis und von fast kugelrunder Gestalt. Nach Jerdon legt Dacelo smyrnensis 2—7 Eier unter hervorragendes Ufergestein, in Erdlöchern und den Höhlen verfaulter Baumstämme. Man findet ihn sowohl längs der süssen Gewässer, auf Quellen, Sümpfen und Reisfeldern als im trockenen Land, hier im Busch- wald wie auf einzelnstehenden, schwachen Bäumen. Er ist nicht gesellis, von trägem Naturell, aber dabei ausnehmend scheu und weiss sich bei herannahender Gefahr vortrefllich zu verstecken. Stundenlang sieht man ihn auf schlanken, überhängenden Zweigen sitzen, wo er mit auf die Brust gesenktem Schnabel zu schlafen scheint, bis die Bewegungen einer Eidechse oder eines Frosches seine Aufmerksamkeit erregen. Alle Beobachter stimmen darin überein, dass dieser Eisvogel fast ausschliesslich von Reptilien und Batrachiern lebt, doch frisst er auch Mäuse, Wasserinsekten und Orthopteren. Layard sah ihn Schmetterlinge fangen; Tristram fand im Magen eine 18 Zoll lange Schlange, niemals dagegen Fische, während er nach Jerdon auch zuweilen taucht und fischt. Die are, welche während des Fluges gehört wird, ist laut und schrill. Die Ausdehnung der weissen Farbe auf Kehl- und Brustmitte ist individuell sehr verschieden; ebenso die Grössenverhältnisse. Die Exemplare des Leidener Museums messen: Schn. 1”. 10%—2“, 1, — Fl. 4”. 2%, — 4. 7’, — Schw. 2”. 10—3”. Fam, Alcedinidae, =——. MON wen Gen. Dacelo. [Südost-Europa? — Kleinasien; Syrien; Oud ünd Kumaon; Indien bis zum Fuss des Himalaia; China; Philippinen. — Angeb- lich auch in West-Afrika und auf Madagascar.| Nr. 147. Dacelo semicoerulea. Alcedo semicoerulea, Forsk. et Lath., — A. senegalensis var. ß & y. Lath. — A. erythrogaster, Temm. — A. rufiventris, Sw. W. Afr. II. t. 12. — Halcyon Swainsonü, Smith. 8. Afr. A. I. 1836. p. 143. — Alcedo can- crophaga, Forst. (nec Lath.) — Pl. enl. 356. 1. — Dacelo Acteon, Less. — Haleyon semicoerulea et rufiventris, Bp. Hartl., Cab. ete. — Haleyon erythrorhyncha, Gould. — Dacelo jagoensis, Bolle, Cab. Journ. 1856. p. 23. — Rüpp. N. W, t. 24. 1. (avis hornot.) — Hartl. W. Afr. Nr. 83°& 91. — Antinori, Cat. p. 28. — Schleg. Alced. p. 29. — Rüpp. Syst. Uebers. Nr. 87. — Heugl. Syst. Uebers. Nr. 128. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 41. — Id. in Cab. Journ. 1864. p. 330. 3831. Nr. 3. 4. — Cab. Mus. Hein. HI. p- 153. — Bp. Consp. I. p. 155. — Daubeny, Jard. Contr. 1852. p. 124. — Layard, S. Afr. Nr. 100. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 160. Pileo et cervice obsolete fuscescente-cinereis; margine frontali et superciliis isabellino-albidis; macula anteoculari et ciliis nigris; regione parotica auchenioque rufescente-tinctis; gutture et jugulo medio albis; colli lateribus et pectore dilute griseis; interscapulio, alarum tectrieibus remigibusque nigris; tectricum majorum pogoniis externis partim, uropygio caudague supra pulchre cyaneis; remi- gibus primariis nigricantibus, basin versus albis, pogonio externo in regione basali pulchre liliacino-cyaneo ; secundariarum apice et pogonio interno nigris, pogonio externo eyaneo; rectrieibus conspieue nigricante-marginatis; ventre medio albido; abdomine inferiore, late- ribus corporis, subalaribus, crisso et subcaudalibus rufis; pectoris lateribus e rufescente cinereo-adumbratis; rostro etpedibus laete rubris; long. tot. 7%. 5%. — rostr. a fr. 1%. 3121”. 69%. — al a 8—10'%. — caud. 27—2”. 4. — tars. 6— 7. Ein altes, am 12. November 1857 im Golf von Tedjura ge- schossenes d hat sehr hell braugraulichen Oberkopf und Hinterhals, ein rostfarbiges Nackenband und ebenso angelaufene Brustseiten. Auch Antinori beschreibt ein solches Kleid. Der jüngere Vogel, den Rüppell abbildet, zeigt dagegen weniger Fam, Alcedinidae. Zu Ge Gen. Dacelo, glänzende Färbung und Brustseiten und Weichen schwärzlich ge- sperbert; untenher mehr weiss und sehr wenig und fahl rostfarb. Der rostbäuchige Eisvogel ist über das ganze wärmere Nord- ost-Afrika verbreitet und geht nordwärts bis zum 16.° N. Br. Wir trafen ihn am Gestade des Meeres (Adail und Somali-Küste) im October; in Abessinien noch auf 8000 Fuss Meereshöhe von Beginn der Regenzeit an bis October, nordwärts bis zu den Bogos und nach Takah, am Blauen und Weissen Nil, westwärts bis zum Djurgebiet, hier schon im April; im Juni am Djebel Arandj. — Nach Forskal in Südarabien. — Man findet ihn meist paarweise sowohl an Ge- wässern als in der Waldregion, doch ist er mehr Fischfresser als Liebhaber von Orthopteren, Coleopteren etc., die er übrigens durch- aus nicht verschmäht. Die Brutzeit muss in Abessinien in den Mai und Juni fallen. Dann verfolgen sich die Männchen unter heftigem Geschrei und Balzen im Flug. Der Ruf klingt wie „dji—dji— dji— dschi.* — Cabanis trennt Alcedo semicoerulea von A. rufiventris spe- zifisch. [Senegambien; Guinea; Sierra Leone; Angola; Benguela. — Capverdische Inseln. — Süd-Afrika.] * Nr. 148. Dacelo senegalensis. Alcedo senegalensis, Lin. — Dacelo senegalensis, Less. — Haleyon sene- galensis, Swv. — H. cancrophaga, Heugl. Syst. Ueb, Nr. 129. — Alcedo semicoerulea, Lath. (nec Forsk.) Hartl. W. Afr. Nr, 85. — Schleg. Alced. p- 30. — Antin. Eat. p. 28. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 330. — Bp. Consp. I. p. 155. — Cab. Mus. Hein. II. p. 153. — Pl. enl. p. 594. — Swains. Ill. of Ornith. p. 27. — Id. W. Afr. p. 97, — Verr. Rev. et Mag. 1851. p. 266. — Ferret et Gal. Voy. Abyss. p. 248. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 2. & 1861. p. 104. — Hartl. Proceed. 1863. p. 105. — Sclat. Pro- ceed. p. 111. — Monteiro, ibid. 1865. p. 94 (?). — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 157. — Layard, S. Afr. Nr. ‚98. (2) Supra dilute thalassino-cyanea; pileo et cervice cinerascentibus;; macula inter rostrum et oculos eiliisque nigris; superciliis albidis; alae tectricibus remigumque parte apicali nigris; primariarum et secun- dariarum pogonio interno basin versus niveo; gastraeo albido; subalaribus et subeaudalibus purius albis; colli lateribus pectore et hypochondriis cyanescente-lavatis, minutissime cinerascente-irroratis et vermiculatis; cauda supra dorso concolore, infra nigra; pedibus nigris, hypodactylis rubris; maxilla subpellueido-sanguinea, mandibula Fam. Alcedinidae, — El — Gen. Dacelo, ” et angulo oris nigris; iride umbrina; — long. tot. 8”, — rostr. a fr. 1%. 5%. — al. 3%. 93”. 101%. — caud. 2”. 8%, — tars. 6°”. Ein jüngerer Vogel von West-Afrika zeigt schmutzig rauch- braunen Scheitel. Nach Hartlaub sind nubische (!!) Exemplare im Ganzen heller als westliche, und haben den bräunlich grauen Grund des Scheitels lebhaft mit dem Blau des Oberkörpers überlaufen, doch ist dies kein konstantes Merkmal. Diese Art findet sich in der Wald- und Sumpf- region des südlichen und östlichen Senär, am Sobat, Bahr ghazäl, obern Weissen Nil, westwärts bis Kosanga; niemals aber in Nubien, wie Verreaux angibt. Von Galinier und Ferret in Abessinien ein- gesammelt. — Nach meinen Beobachtungen erscheint der senegalen- sische Eisvogel während der Regenzeit im centralen Nordost-Afrika; Käfer, namentlich Wanzenarten. Antinori sagt, er binde sich an gewisse Lokalitäten, die er selten verlasse, ich glaube dagegen, dass er wandert oder streicht und die Gegenden, in welchen ich ihn be- gegnete und wo er wohl brütet, mit Beginn der trockenen Jahres- zeit wieder verlässt. In den von uns besuchten Gebieten ist der senegalische Eisvogel übrigens nirgends häufig und überdies ziem- lich schüchtern und flüchtig; auch sitzt er nicht bloss auf dürre Baumgipfel, sondern versteckt sich zuweilen im Laube. Nächst verwandt und vielleicht spezifisch nicht einmal verschie- den ist Alcedo eyanoleuca, Vieill. — (H. senegalensis, Gurn. und Layard.) aus Süd-Afrika. |Senegambien, Goldküste, Niger, Gabun. — Süd-Afrika: Licht. | Nr. 149. Dacelo tschelicutentis. Alcedo Chelicuti, Stanl. — Salt, Trav. Abyss. App. p. 56. — Dacelo pygmaea, Cretschm. Rüpp. Atl. t. 28.b. — Halcyon Chelicuti, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 88. — Bp. Consp. I. p. 154. — Chelicutia pygmaea, Rehb. Handb. t. 424. f. 3154. — Pagurothera Chelicuti, Cab. Mus. Hein. II. p. 152. — Schleg. Cat. Alced. p. 32. — Daubeny, Jard. Contr. 1852. p. 124 (?). — — Antin. Cat. p. 28. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 130. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 40. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 330. — Halcyon chelicutensis, Hartl. & Finsch. O. Afr. p. 163. (partim). — Brehm, Cab. Journ. 1856. p. 480. — D. tschelicutensis, Hgl. Var. major, — A. variegata, Vieill. — A. striolata, Licht. — Dacelo Fam. Alcedinidae, a Gen. Dacelo. striolata, Bp. — Halcyon damarensis, Striekl. — Hartl, W. Afr. Nr. 83. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 104. — Id. Proceed. 1863. p. 105. — Ibid. 1867. p. 824. — Chelicutia striolata, Rehb. Handb. f. 3155. — Pagurothera varie- gata, Cab. Mus. Hein. II. p. 152. — Bp. Consp. I. p. 154. sp. 7. — Schleg. Cat. Alced. p. 31. — Kirk, Ibis 1864. p. 325. — Selat. Proceed. 1864. p. 111. — Layard, S. Afr. Nr. 102. — Cab. v. d. Decken, Reisen, III. p. 37. Pileo toto, interscapulio, scapularibus tectrieibusque alarum sor- dide et pallide cinerascente-umbrinis; pileo nigricante striato ; super- eiliis albidis; loris striague obsoleta ab oculis nucham versus ducta, nigrieantibus; gula et torque aucheniali albidis, hoc collique lateri- bus fumoso-striolatis; teetricibus alae majoribus late fulvide marginatis; tergo et uropygio ultramarino-tureinis, vix colore malachitaceo adum- bratis; remigum fumosarum basi albida, pogonio interno apiceque dilute et pallide marginatis, pogonio externo e malachitaceo coerulescente- lavato; rectrieibus fumosis, supra conspiceue coeruleis, sub luce quadam delicate fasciolatis; pectore et abdomine ex albido fulvescentibus, erisso et subcaudalibus saturatius fulvis, immaculatis, pectore et hypochondriis nigricante -striatis; rostro sordide fuscescente-rubro, apice magis corneo-nigricante; pedibus fusco-rubris; iride umbrina; long. tot. 6—-6 2”. — rostr. a fr. 12—14. — al. 2”. 103”. 1°”. — caud. 1%. 5—1”. 9% — tars. 41a —4°a', Wir fanden den Zwergfischer als Standvogel und meist paar- weise im Abessinischen Küstenland, durch ganz Habesch mit Aus- nahme der höchsten Gebirgsregionen, in Takah, Galabat, Senär. Er ist ausschliesslich Bewohner der Steppe und Waldregion und wurde, so häufig er in manchen Gegenden vorkommt, doch von mir nie- mals in der Nähe von Gewässern angetroffen. Lichtungen auf trockenem Hügelland scheinen dieser Art am meisten zuzusagen; man bemerkt sie oft in der Nähe von Dörfern und Umzäunungen, ja selbst auf Hütten. Die Nahrung besteht ausschliesslich in Coleopteren, Orthopteren, Lepidopteren und Fliegen. Nach Art der Fliegen- fänger hat der Zwergfischer gewisse Lieblingsstandorte in seinem klei- nen Bezirk, dürre Aeste niedriger Büsche, Hecken u. dgl., wo er immer anzutreffen ist und von denen aus er Insekten im Fluge fängt; selten kommt er bei dieser Gelegenheit auf den Boden herab, wo er wohl niemals stelzt. Die Paarungszeit scheint in die Monate August und September zu fallen. Dann hört man häufig den vollen, flötend-pfeifenden Ruf der Männchen, welcher etwa wie ein gedehntes „dschüi-dschüj-dschüi“ klingt, dem gewöhnlich ein rätschender Ton vorangeht. Sonst ist unser Vogel ein stiller, einsamer, aber zutraulicher v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 13 Fam, Alcedinidae. u, SIG IsEZ Gen. Dacelo, . Gesell, der seinen nicht eben versteckten Aufenthaltsort nur ungern verlässt. Nach Rüppell nistet er in hohlen Bäumen. Seine Stellung ist meist aufrecht, der Hals wird dabei tief eingezogen und das Gefieder etwas aufgeblasen. So harrt er, den etwas gesenkten Schnabel leicht hin und her bewegend, stundenlang, bis sich ein Insekt nähert, auf das er selten fehl stösst; dabei bewährt er sich trotz seiner gedrun- senen Gestalt als äusserst gewandt und rasch. Kirk rühmt den Zwergfischer als lieblichen Sänger und lässt ihn in den Rhizophora-Waldungen der Meeresküste, wie an kleineren Flüssen im Innern Ost-Afrika’s vorkommen. Von dieser Form unterscheiden Cabanis, Reichenbach, Schlegel u. A. Dacelo striolata als besondere Art. In Uebereinstimmung mit Finsch und Hartlaub möchte ich beide nicht spezifisch trennen, da sie offenbar in einander übergehen und der westliche und südliche Vogel somit einfach nur als grössere Rasse zu betrachten ist. Ich fand diese letztere ebenfalls im Gebiet des Djur in Central-Afrika; manche Exemplare bis zu 7% 2°. lang. Die Flügel westlicher Vögel messen 2” 11—3”. 4. — Schn. 12—14!2‘”. Hartlaub und Finsch verwerfen mit Recht Stanley’s Schreibart „Chelieuti“, doch heisst die Stadt in Ost- Abessinien, von welcher dieser Vogel seinen Namen erhalten hat, nicht Chelikut, sondern Tschelikut, woraus sich wohl besser „tschelicutensis“ bilden lässt. Ost-Afrika; Mozambique: Mus. Hein.; Zanzibar und Zambezi: Kirk. — Süd-Afrika: Anders., Mus. Lugd. — Im Westen von Ben- guela nordwärts bis Senegambien.| «) Todirhamphus, Less. " Nr. 150. Dacelo chloris. Alcedo chloris, Bodd. ex Buff. Pl. enl. 783. 2. — Sonnerat Voy. Nouv. Guin. pl. 33. — Alcedo collaris, Scop. — Kittl. Kupf. t. 14. 1. — Swains. Zool. Ill. t. 27. — A. chlorocephala, Gm. (ex parte). — Dacelo chloroce- phala, Less. — Haleyon chloris et collaris, @. R. Gray. — H. sordidus, Gould. — Todirhamphus oceipitalis, Blyth. — Alcedo hebessinica, Hempr. & Ehr. in Mus. Berol. — Ceryle abyssinica, Licht. — Dacelo chloris, Schleg. Cat. Alced. Alced. p. 32. — Sauropatis chloris, Cab. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 42, — Id. Cab. Journ. 1864. p. 3351. — v. Koenig-Warth., Neottol. Stud. Nr. 25. — Cab. Mus. Hein. II. p. 160. — Bp. Consp. I. p. 156. — v. Pelz. Sitz. Ber. Ac. Wien. 1856. p. 501. — Jerd. Birds of India. I. p. 228. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 136. (Not.) — Id. Ibis 1859. p. 339. — Hartl. & Finsch, Ornith. Centr. Polynes. p. 35. (Not.) — Hartl. & Finsch, O. Afr. p.165. — Bernst. Cab. Journ. 1859, p. 189. Fam. Alcedinidae. en TE Gen, Dacelo. Notaeo et genis thalassino-tureinis; alis, uropygio, supracauda- libus rectrieibusque saturatius tureinis; superciliis minus conspieuis maculaque obsoleta nuchali albis; loris striaqgue obsoleta postoculari ad nucham usque porrecta nigricantibus; gastraeo toto, collo late- rali, torque aucheniali, margine alari et subalaribus pure albis; tibia- libus plerumque fumose adumbratis; remigum pogonio interno (apice excepto) rectrieibusque infra fumosis; maxilla mandibulaeque tomiis et apice corneo-nigricantibus, mandibulae dimidio basali incarnato- albido; iride umbrina; pedibus dilute incarnato-fuscescentibus; long. ar spot, Tarfr. 1%, 816 —1’ 9%, a], 392,103. 11%. — caud. 2%. 8—2”. 9”. — tars. 61a — 7. Die 2. und 3. Schwinge ungefähr gleich lang und die längsten, die erste um 11-2 kürzer. Bei frisch verfärbten alten Vögeln bemerkt man in gewissem Licht eine feine Querstreifung der Mantel- federn. Indische Exemplare dieser Art zeigen keine wesentliche und konstante Abweichung von afrikanischen. Der grünliche Eisvogel lebt als Standvogel ausschliesslich am Meeresgestade. Er scheint im Rothen Meere ziemlich weit nordwärts zu gehen, doch ist er häufiger auf der Südhälfte desselben und im Golf von Aden. Sein Lieblingsaufenthalt sind Buchten und Inseln mit schlammigem Grund und von @ondel- und Schora-Büschen um- geben. Die Nahrung besteht aus Fischen und Crustaceen. Er fischt sowohl rüttelnd, als von überhängenden Zweigen aus. Uebrigens sahen’ wir ihn auch offenbar Heuschrecken jagend. Die Stimme ist ein schrilles Pfeifen. Er nistet im Juni, vielleicht zuweilen schon im Mai in Höh- lungen von Avicennia-Bäumen und zwar in der Nähe der Fluthmarke. Der junge Vogel hat schwärzlich gesperberte Brust und Seiten. — Kommt bestimmt nicht in Abessinien vor (Verr. Schleg.); überhaupt kennen wir den grünlichen Eisvogel nur streng als Uferbewohner und beobachteten denselben niemals — auch nur wenige hundert Schritte vom Meeresgestade entfernt — auf dem Festland, über welches er höchstens hinstreicht um auf kürzestem Wege eine Landzunge zu passiren; doch besucht der Vogel auch Lagunen, in welche Regen- ströme münden. Nach Bernstein kommt er in Indien zuweilen auf Flüsse mehr im Innern des Landes. Dort nistet er an steilen Bach- ufern und das Nest besteht in einer einfachen von Steinen oder Wurzeln bedeckten Vertiefung. Einige wenige trockene Blätter oder Moosstücke bilden die Unterlage für die 3—4 weissen, wenig glänzen- den Eier, von stumpfer Gestalt, 30—32 MM. lang und 25—26 MM. dick. [Längs der Küsten und Inseln des wärmeren Asiens. Fam. Meropidae, — nn Gen, Merops * + Nr. 151. Alcedo cyanopectoralis. Alcedo eyanopectoralis, Lefeb. Abyss. Ois. p. 81. „Nr.163. — Martin- „pecheur, trouve au Taccaze par Dillon, le 12. Juni 1840.“ Prev. & Des Murs bei Lefeb. 1. c. Eine Alcedo cyanopectoralis existirt unseres Wissens nicht, da- gegen Ceyx (Alzyone) eyanipectus, Lafres. Rev. Zool. 1840. p. 33. — aus Oceanien. Vielleicht ist A. semitorquata, Swains. gemeint. *+ Nr. 152. Alcedo purpurea. Alcedo purpurea, Gm. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 82. — „Nr. 203. — „Martin p&cheur, quatrieme espe&ce. Longueur 4°. bee 1°; queue 1°. — Trouve „et dessine par Dillon le 17 Aoüt 1840 ä Avara demmaho.“ Prev, & Des Murs in Lefeb. 1. c. Wäre die asiatische Ceyx tridactyla, Pl. ent. 778. 2. Einen kleinen Eisvogel von purpurbrauner Oberseite haben wir am obern Atbara gesehen. Auch Dr. Schimper glaubte sich auf meine Erkundigungen hin zu erinnern, dass eine oder zwei ähnlich gefärbte Arten am Mareb vorkommen. Fam. Meropidae. a) Rectricibus medianis elongatis, Gen. Merops, Lin. (Apiaster Briss.) Alle Bienenfresser heissen auf arabisch: Schegagh ( ek) und Schegagq (sh) — tigrisch: Bela nebhi, Nr. 153. Merops apiaster. Merops apiaster, L. — M. schaeghagha, Forsk. — Le Vaill Gu£p. t.. 1..2.. — Deser. de l’Egypt. Ois. t.:4. 3.'— Gould, Eur. 159. — Naum. V. D. t. 143. — Hartl. W. Afr. Nr. 106. — Cab. & Heine. Mus. Hein. I. p. 141. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 82. — Brehm, Habesch. p. 212. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 137. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 137. — Id. Faun. Fam. Meropidae, — 19, — Gen, Merops, Roth. Meer Nr. 44. — Brehm, Cab. Journ. I. p. 455. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1863. p. 263. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 461. — Bp. Consp. I. p. 160. — Schleg. Cat. Merop. p. 4. — Daubeny, Jard. Contrib. 1852. p. 124. — Layard, S. Afr. Nr. 111. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 53. — Wright, Malta, p. 33. — Brehm, Thierl. IV. p. 138. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 334. Supra saturate einnamomeo-rufus, tergo et uropygio leonino- fulvis; fronte, supereiliis striaque suboculari dilute azureis; stria transoculari nigra; gula laete flava, nigricante - circumdata; subtus laete viridi-tureinus; subalaribus dilute fulvis; alis supra viridibus, ex parte cinnamomeis; tertiariis flavicante-albidis, basi dilute lilia- eino-, apice coerulescente-lavatis; remigum primariarum et secunda- riarum apieibus nigricantibus; rostro nigro; iride coccinea; long. tot. 10”. — rostr. a fr. 15—16°. — al. 5%. 45”, 9, — rectr. inter- med. 4°. 4°, Die schwarze Einfassung der Kehle ist oft grün überlaufen. Junge Vögel im Herbst zeigen sehr verbleichte Farben, so dass so- gar das Rothbraun des Hinterkopfes und Hinterhalses fast ganz ver- schwindet und einem rostgrünlichen Ton Platz macht. In ganz Nordost-Afrika von Ende März bis Anfang Mai und von August bis October auf der Wanderung; meist in Gesellschaften, jedoch nicht so zahlreich als M. aegyptius. Im peträischen Arabien und im mittleren Egypten dürfte der Bienwolf brüten und zwar im Mai; ich glaube seine Nisthöhlen gefunden zu haben: schräge Gänge auf der ebenen, sandigen Steppe, daneben kleine Haufen des herausgeschafften Grundes. Auf einem Raum von wenig Quadrat- ruthen befanden sich wohl einige Dutzende dieser Höhlen, um- schwärmt von Bienenfressern, die sich mit ihrem bekannten lauten Ruf auf benachbarten Halfa-Stängeln, niedrigen Büschen und auf der Erde niederliessen. |Ueber ganz Afrika verbreitet. — Nach Loche Brutvogel in Alge- rien. — Zufällig zur Zugzeit auf den Canaren: Bolle. — Im wär- meren Europa, selten nordwärts bis Deutschland. Ein Paar brütete im Frühjahr 1834 an der obern Donau in Württemberg. — Syrien; Kleinasien. Nr. 154. Merops supereciliosus. Merops supereiliosus, L. — Apiaster madagascariensis, Briss. — Buff. Pl. enl. 259. — M. supereiliosus, Gm. — M. ruficollis et ruficapillus, Vieill. — M. persica, Pall. Itin. II. App. p. 708. Nr. 16. t.D. — Le Vaill. Prom. et Guöp. t. 6, u, t. 6, var, b. — t, 16, — t. 19, — M. Savignyi, Cuv,. — Fam. Meropidae. 7 ae Gen. Merops. _ Descer. de I’Eg. t. 4. 3. — Dubois, Ois. d’Eur. t. 118. — Briss. Orn. IV. t. 42. 1. — M. Savignyi, Swains. W. Afr. II. t. 7. — M. aegyptius, Bp. ex Forsk., Faun. It. t. 25. 1. — M. chrysocercus, aegyptius et supereciliosus, Cab. Mus. Hein. p. 139. 140. — M. Vaillanti, Bp. Consp. I. p. 161. Nr. 2. 3.4.5. — Schleg. Cat. Merop. p. 2. — Rechb. Handb. t. 443. f. 3545. 3546. & t. 444. 3225. 3226. — Schleg. & Poll. Faun. Madag. p. 60. — Hartl. Faun. Madag. p. 31. — Finsch, Cab. Journ. 1867. p. 239. — Hartl. W. Afr. Nr. 107. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 96. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 138. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 46. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 2356. — — Heugl. Ibid. 1864. p. 534. — Brehm, Ibid. 1853. p. 455. & 1856. p. 398. — Id. Habesch‘, p. 210. — Allen, Ibis 1862. p. 359. — Kirk, Ibis, 1864. p. 324. u. p. 295. — Wright, Malta, p. 33. — Layard, S. Afr. Nr. 112. 115. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 52. — Brehm, Thierl. IV. p. 139. — Newton, Ibis 1862. p. 272 u. 1863. p. 341. — Kirk, Ibis 1864. p. 324. — Sclater, Ibis 1864. p.299. — Blyth, Ibis 1866. p. 344. — Sperling, Ibis 1868 p. 289. — Gurney, Ibis 1861. p. 132. — Monteiro, Ibis 1862. p. 334. — Id. Pro- ceed. Lond. Z. S. 1865. p. 96. — Tristr. Proceed. 1864. p. 433. — Id. Ibis 1859. p. 27. u. 1866. p. 83. — Eversm. Cab. Journ. 1853. p. 291. — Cab. v. d. Decken, Reisen III. p. 35. — Hartl. & Finsch, ©. Afr. p. 179. Supra laete viridis, nitore nonnullo fulvescente; stria per oculos ducta nigra; fronte, stria supereiliari alteraque suboculari dilute vires- cente-azureis; mento flavido; gula rufa; subtus coerulescente-viridis; subalaribus et remigum margine interna rufis; rectrieibus 2 medianis et remigibus nigricante-apicatis; rostro nigro; iride coceinea; long. tot. 10—10!/2”. — rostr. a fr. 1%. 5—1. 7%. — al. 5%. 2%, — 5%, 9, rectr. intermed. 5”—6”. In den letzten Tagen des Monat März und gewöhnlich ehe noch Merops apiaster ankommt, erscheinen kleine Flüge des persischen Bienenfressers auf dem Zug in Unteregypten; sie treiben sich in Feldern, Gärten und Feigenpflanzungen, am Rand der Wüste, auf Dünen und Wiesen herum und verstreichen zum grössten Theil nach kurzem Aufenthalt, um im Juni und Juli in Gesellschaft ihrer Jun- gen wieder zurückzukehren. Dann sind sie oft zu vielen Hunderten zusammengeschaart und halten sich jetzt mehr in Olivengärten, auf Tamarisken und Akazien längs der Kanäle. In den frühen Morgen- stunden verweilen diese Vögel noch aufihren Nachtständen, locken sich anfangs leise und schwärmen erst gegen 9 Uhr über Felder, Dörfer und Alleen dahin, bunt durcheinander und unter lautem Rufen; der Flug hat etwas schwalbenartiges, ist unruhig und schwankend, dabei ver- lassen immer einige die Gesellschaft und wirbeln in der Luft auf und ab, um Insekten zu fangen, welche theilweise im Flug, theils Fam, Meropidae. “er ‚AUGEN Gen. Merops. auf Baumgipfeln verzehrt werden. Ueber die grösste Mittagshitze wird wieder gerastet. Niemals sah ich einen Bienenfresser auf die Tränke kommen. Gegen Abend sammeln sie sich lärmend wie- der auf ihren Nachtständen. Im Sommer sind diese Vögel schr fett und werden von den italienischen und griechischen Jägern in Menge erlegt und gegessen. Zu Ende August begegnet man den wandernden Schwärmen des persischen Bienenfressers in Nubien, Ost-Sudan und Abessinien, doch verweilen dieselben auch hier nicht, sondern ziehen über den Winter weiter süd- und südwestwärts. Am 17. October 1857 fand ich die Avicennia-Waldungen einiger Inseln der Somali-Küste ganz bedeckt mit Bienenfressern und Blauracken, welche durch Züge von Wanderheuschrecken angelockt worden waren. Brehm vermuthet mit Recht, dass Merops supereiliosus im April oder Mai in Mittel- und Unteresypten brüte. Er erlegte auch am 19. Mai bei Neu-Dongolah ein Weibchen mit reifem Ei im Leg-Kanale. Allen fand eine Brutkolonie im April bei Damiette, ich im selben Monat bei Dachschur auf magerem Waideland. Wenn dagegen mein erstgenannter Freund sagt, dass alle Bienenfresser (er meint hier wohl speziell Merops apiaster) nur in Gesellschaft von Merops supereiliosus wandern, so hat er bestimmt unrecht. Man begegnet wohl einzel- nen Flügen der verschiedenen Arten in der gleichen Gegend, nie- mals aber fand ich sie unter einander gemischt. Hartmann gibt an, er habe M. supereiliosus im Januar bei Qolo- ganeh in Egypten gesehen, während ich diese Art zwischen Septem- ber und März gar nie in Nordost-Afrika beobachtet habe. Im Herbst verbleicht das Gefieder stark und verliert den leb- haft grünen Ton und Glanz; die Mauser muss in die Monate Januar und Februar fallen. [Ueber ganz Afrika verbreitet. — Brutvogel in Madagascar: Newton. — In Süd-Afrika Zugvogel. — Durch einen grossen Theil von Asien vorkommend. — Zufällig in Süd-Europa.| Nr. 155. Merops nubicus. Merops nubicus, Gm. — M. coeruleocephalus (et brasiliensis?), Lath. — M. superbus, Shaw. — Melittotheres nubicus, kehb. Handb. t. 451. f. 3254. 3255. Pl. enl. 649. — Shaw, Nat. Misc. t. 78. — Le Vaill. Guöp. t. 3. — Bp. Consp. I. p. 161. — Schleg. Cat. Merop. p. 7. — Cab. Mus. Hein. II. p. 141. — Layard, S. Afr. Nr. 114. — Hartl. & Finsch, O0. Afr. p. 182. — Hartl. W. Afr. Nr. 116. — Swains, W. Afr. I. — Rüpp. N. W. p. 72. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 83. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 141. — Id. Ibis 1861, p. 70. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 402. — 1863. p. 8. — 1864. p. 334. — v. Koenig-Warth. Neott. Stud. Nr. 26. — Antin. Cat. p. 30. — Strickl. Coll. Peth, Nr, 26, — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 456, — Id, Thierl. IV. p. 141, Fam. Meropidae. #900, 7° — Gen. Merops. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 318. — Selat. Contr. 1852. p. 124. — Cab. v. d. Decken, Reise III. p. 35. — Vierth. Naum. 1857. p. 111. — Coll. Daubeny Nr. 15. Persieino-ruber, subtus dilutius et magis roseo-tinetus; capite, uro- pygio, tectrieibus caudae tibiisque in fundo nigricante beryllino-tur- einis; fascia transoculari nigra; gula media virente-nigricante; rectri- eibus !/ı intermediis valde elongatis, apice nigricantibus; rostro nigro; pedibus fusco-plumbeis; iride coecinea; long. tot. 15—14“. — rostr. a fr. 16% 181%”. — al. 5%. 6% 5%. 9%. — rectr, median. 7”. — tars. 412°”. Nach Hartlaub soll das Jugendkleid sehr abweichend gefärbt sein (W.-Afr. p. XXV.). Ich kenne keinen erheblichen Unterschied zwischen Jungen und Alten. Der blauköpfige Bienenfresser ist Bewohner der wärmeren Ge- genden von Abessinien, hier 6—7000 Fuss hoch gehend; sehr häufig fanden wir ihn in Takah, Senar, Kordofan und längs des Weissen Nil. Lebt gesellschaftlich und zuweilen in Flügen von Tausenden. Die Brutzeit fällt in den Anfang der Sommerregen; in den Neger- ländern am Abiad schon in den März und April, in Ost-Sudan zwi- schen Juni und August. Man findet die Nistkolonien sowohl längs der Gewässer im Hochgestade, als auf Lichtungen in der Waldregion, ja selbst in der Steppe; hier aber nicht so dicht gedrängt und zuweilen nur wenige vereinzelnte Paare. Der Vogel gräbt sich sehr tiefe, meist gerade Höhlen, die je nach der Oertlichkeit wagrecht oder schräg in die Erde führen. Der Brutkessel ist etwas erweitert und enthält auf einer leichten Unterlage aus dürren Grashalmen 3—5 Eier, von stumpf eiförmiger Gestalt, feiner, glatter Schaale und rein weisser Farbe; ist das Ei noch frisch, so scheint es schön rosenroth durch, ausgeblasen etwas gelblich; L. 11—12. D. 9915’. Nach vollendetem Brutgeschäft schaaren sich die blau- köpfigen Bienenfresser wiederum zusammen und streichen nord- wärts bis gegen den 16.° N. Br., namentlich über die weiten Savan- nen, welche ihnen reichliche Nahrung an Heuschrecken bieten. Am frühsten Morgen schon ertönt ihr lauter, etwas flötend gurgelnder Ruf von ‚den Büschen und Bäumen herab, wo sie Nachtruhe ge- halten haben. Dann erhebt sich die ganze Gesellschaft, zieht eine Zeit lang hoch und lärmend umher, bis der Thau abgetrocknet ist, später geht es auf Insektenjagd im dürren Hochgras und längs der Gewässer, welche mit Ausnahme der Mittagszeit, mit grossem Fleiss betrieben wird. Die Nahrung besteht fast ausschliesslich aus Orthop- teren, welche die Vögel meist im Flug erhaschen. Bricht ein Step- penbrand aus, so sammeln sich unsere Bienenfresser oft aus weiter Fam. Meropidae, —. ME Gen, Merops, Ferne herbeieilend um die brausenden Flammen und stürzen durch dichtes Feuer- und Rauchgewirr auf die aufgescheuchten Insekten, unbekümmert um zahllose Raubvögel, die gleichzeitig an derselben Tafel speisen. Oefter begegneten wir unsern Vogel auf dem Rücken von waidendem Vieh, namentlich auf Eseln und sogar auf Abdim- störchen, welche ebenfalls fleissige Heuschreckenjäger sind und ge- wöhnlich in kleinen Familien das Hochgras begehen. Die durch sie aufgescheuchten kleineren Orthopteren werden dann von den Bienen- fressern im Flug erhascht, welche sich nach gemachtem Fang wie- der auf ihre Reitthiere niederlassen. Dabei beobachtete ich oft, dass ein und derselbe Merops immer auf den Rücken des Storches zurück- kehrte, auf dem er früher schon gesessen hatte. Während der heissesten Tageszeit suchen diese Bienenfresser Schutz auf Büschen und Bäumen, die sie dann oft buchstäblich bedecken. Eine solche dicht gedrängte Schaar bietet einen wunderbar schönen Anblick. Zwischen den Monaten Dezember und April zieht sich diese Art nach und nach wieder weiter südwärts in die Waldregion. Ihr Naturell ist womöglich noch lebhafter und lärmender, als das ihrer Verwandten, der etwas schwalbenartige Flug äusserst gewandt und sicher; sie schweben und schwimmen oft ruhig dahin, schlagen dann wieder heftig mit den Flügeln, breiten den Schweif aus, schwirren pfeilschnell ein Stück weit lothrecht in die Höhe und fallen ebenso rasch wieder herab. Am Tana-See in Abessinien bemerkte ich im Februar und März viele dieser Vögel, wogegen sie im April und Mai vollständig aus der Gegend verschwunden waren. Nach Rüppell und Daubeny auch im abessinischen Küstenland, nach letzterem angeblich an den Moses- quellen (?). Senegambien; Casamanze; Bissao; Angola. — Süd- Afrika: Smith. — Ost-Afrika: v. d. Decken.| * Nr. 156. Merops albicollis. Merops albicollis, Vieill. — M. Cuvieri, Licht. — M. Savignyi, Sw. — Le Vaill. Gu£p. pl. 9. — Swains. Zool. Ilustr. pl. 76. — Schleg. Cat. Merops, p. 5. — Hartl. W. Afr. Nr. 108. — Lefeb. Ois. Abyss. p. 83. — Antin. Cat. p. 30. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 139. — Id. Faun. Roth. Meer. Nr. 45. — Strickl, Coll. Petherick Nr. 25. — Daubeny, Jard. Contr. 1852. p. 124. — Aerops albicollis, Rehb. Handb. t. 499. f. 3246. 3247. — Cab. Mus. Hein. II. p. 137. — Bp. Consp. I. p. 161. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 334. & 1865. p. 44. — Swains. W. Afr. II. p. 85. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 106. — Sclat. Contr. 1852. p. 124. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 456. — Cab. v. d. Decken, Reisen III. p. 35. — Hartl, & Finsch, O0. Afr. p. 185. Fam, Meropidae, — 203 — Gen. Merops. Supra dilute viridis, plus minusve coerulescente-lavatus, nitore nonnullo rufescente; tergo, uropygio, supracaudalibus, rectrieibus, tertiariis et teetricibus alarum majoribus purius pallide coeruleis; fronte, stria superciliari, mento gulaque albis; vertice fuscescente- fumoso; stria transoculari et torque lato jugulari nigris, hujus plumis partim coerulescente-marginatis; pectore et abdomine albidis, partim viridi-coerulescente-lavatis; crisso purius albo; subalaribus fulvidis; remigibus virente - rufescentibus; secundariis fascia lata nigricante terminatis, deinde coeruleo-lavatis; rectrieibus 'ı medianis valde elongatis et apicem fumosum versus angustatis; rostro nigro; pedibus incarnato - fuscescentibus; iride scarlatina; long. tot. 10—11”. — rostr. a fr. 13—14. — al. 3% 9—5”. 10. — rectr. median. 6.— 49,7. 8%, — tars. vix 5%. Der weisskehlige Bienenfresser scheint wie die meisten seiner Verwandten in Nordost-Afrika Zug- oder Strichvogel zu sein. Er lebt auch gesellschaftlich und wir beobachteten ihn in den Bischarin- gebirgen nordwärts bis zum 20.° N. Br., am Nil nicht nördlich vom 16.°; in den Bogos-Ländern, an der abessinischen und Danakilküste, in Kordofan und im Gebiet des Weissen Nil zwischen den Monaten Juli und December. Er erscheint sowohl in der Waldregion als in der Steppe. Im September tragen die Männchen ein neues Kleid. Nach Brehm soll der weisskehlige Bienenfresser scheu und vorsichtig sein und immer nur einzeln leben, wogegen ich ihn ausschliesslich in Truppen fand, die Abends und Morgens eng zusammenhalten, über Tag sich aber mehr zerstreuen. Allerdings kommt diese Art nie- mals in so ungeheuern Flügen vor, wie M. superciliosus und M. nubi- cus, Auch die Stimme ist etwas abweichend von derjenigen ihrer grösseren Verwandten, sanfter und flötender. Nistet nach Antinori in selbst gegrabenen Löchern hoher Fluss- ufer im September. Die „wachsfarbigen“ Eier 21 MM. lang und 15 MM. dick. [West-Afrika von Senegambien südwärts bis Angola. — Ost- Afrika; Zanzibar (2): v. d. Decken.| Nr. 157. Merops viridissimus. Merops viridissimus Swains. — Sw. 'W.Afr. II. p. 82. — Hartl. W. Afr. Nr. 114. — M. aegyptius, Licht. (nee Forsk). — Kittl. Kupf. pl. 7. Fig. 1. — Lefeb. Ois. p. 83. — Antin. Cat. p. 30. — Merops viridis, Rüpp. nec Lin, — Fam. Meropidae. —- 203 — Gen, Merops. Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 97. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 140. — Schleg. Cat. Merop. p. 6. — Bp. Consp. I. p. 162. — Cab. & Heine, Mus. Hein. I. p. 137. — Strickl. Coll. Petheriek Nr. 27. — M. Lamarkü, Coll. Daubeny Jard. Contrib. 1852. p. 124 (?) — Phlothrus viridissimus, Rehb. t. 445. f. 3229. 3230. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 7. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 455. Omnino laete psittacino-viridis, nitore fulvescente; taenia trans- oculari nigra, vix coerulescente-marginata; fascia jugulari angusta nigra, laetius viridi-marginata; remigibus intus magis viridi-cinna- momeis, nigricante-terminatis; reetrieibus !ı medianis valde elonga- tis et angustatis; cauda et alis infra pallide fulvescentibus; crisso albo; rostro nigro; iride scarlatina; long. tot. 10% — rostr. a fr. 1”. — al. 3% 4. — rectr. intermed. 6. — rectr. lateral. 2”. 9. — tars. 412°”, Der grüne Bienenfresser ist Standvogel im mittleren Egypten zwischen dem 24. und 28.° Nordbreite und gar nicht selten längs des Nils und seiner Kanäle, wo er vom Februar bis April im Hoch- gestad nistet. Er lebt nicht eben gesellschaftlich, sondern mehr in Paaren und Familien und lässt sich gerne auf Dom- und Dattelge- büsch und Uscher (Asclepias) nieder. Im Herbst trafen wir diese Art auch im östlichen Kordofan, im Frühjahr längs des Gazellen- flusses; ob sie auch dort sedentär ist, kann ich nicht angeben; da- gegen glaube ich, dass sie in den Bogos-Ländern brütet, da sie über die ganze Regenzeit dort beobachtet wurde. [Berberei: Mus. Hein. — Senegambien. — Madagascar (?).] * Nr. 158. Merops cyanophrys. Tab. VI. Phlothrus eyanophrys, Cab. Mus. Hein. II. p. 137. — Merops cupreus, Mus. Berol. | Supra laete psittacino-viridis, subtus magis viridi-coerulescens; gula, fronte et superciliis pulchre tureino-coeruleis; torque lato stria- que* transoculari nigris, partim cyaneo-lavatis; supra- et sub-cauda- libus coeruleo-tinctis; subalaribus pallide einnamomeo-fulvis; remi- gibus primariis e fumoso viridibus, secundariis cinnamomeis, extus Fam. Meropidae. — Hg Gen. Merops. virescente-limbatis lateque nigro-apicatis; reetrieibus virescentibus, subtus fumosis, 'Jı medianis apice angustatis et elongatis; rostro nigro; pedibus fuscis; long. tot. 7%. — al. 3, 7%, — caud. 3%. — rectric, intermed. 4”. — rostr. a fr. 13%. — tars. 4!a’”. Höchst ausgezeichnete, zunächst an M. viridissimus erinnernde Art; doch sind die 2 mittlern Schwanzfedern niemals so stark ver- schmälert und in die Länge gezogen, wie bei letzterem, die Ober- seite reiner papageigrün ohne den metallisch röthlichgelben Anflug; Stirn, Superciliarstreif und Kehle schön türkisblau; das breite schwarze Gutturalband oben und unten kornblumenblau angehaucht und nicht scharf begränzt; der Unterleib grün, lebhaft spangrünlichblau überlaufen; obere und untere Schwanzdeckfedern reiner spangrün. Möglicher Weise gehört hierher Merops Lamarki, Daubeny (Jard. Contrib. 1852. p. 124.) von der Anesley-Bay. Diese schöne Bienenfresser-Art wurde von Hemprich und Ehren- berg in den Gebirgen von Qonfudah in Arabien entdeckt und scheint dort häufig vorzukommen. Ueber ihre Lebensweise ist mir nichts Näheres bekannt. Cabanis zieht (Mus. Hein. II. p. 135) Merops cupreus Ehr. des Ber- liner Museums zu M. erythropterus, während die Original-Exemplare Ehrenbergs heute noch mit M. cupreus bezeichnet sind. Auch im Nomenclator ist diese Art als aus Arabien stammend aufgeführt, wo der rothflügliche Bienenfresser gar nicht vorkommt. b) Caude subemarginata (Gen. Melittophgus, Boie.). Nr. 159. Merops Bullockii. Merops Bullockü, Viell. — Le Vaill. Guöp. t. 20. — M. cyanogaster, Swains. W. Afr. II. p. 80. t. 8. — Melittophagus Bullockü, Gray. — Bp. Consp. I. p. 165. — Spheconax Bullocki, Cab. Mus. Hein. II. p. 134. — Donov. Nat. Rep. t. 45. — Schleg. Cat. Merops. p. 8 — Hartl. W. Afr. Nr. 117. — Coccolarynx Bullockü, Rehb. — Merops frenatus, Hartl. Cab. Journ. 1853. p. 257. — Merops Bullockü, Rüpp. N. W. p. 72. & Syst. Ueb. Nr. 144. — Ferr. & Galin. Abyss. p. 243. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 107. —- Hartl. & Finsch, ©. Afr. p. 188. (not.). — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 144. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 8. u. 1864. p. 335. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 455. 456. u. Extrah. p. 97. — Id. Thierl. IV. p. 143. — Antin. Cat. p. 31. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 40. 44. 53. — Spheconaa frenatus, Cab. Mus. Hein. II. p. 134. — Rchb. Handb. t. 450. f. 3250. 3251. — Merops Boles- lavskiü, v. Pelz. Verh. K. K. Ac. Wien 1858. p. 320 (?). Fam, Meropidae. — 205 °— Gen. Merops. Supra laete herbaceo-viridis; taenia transoculari nigra, cyaneo- marginata; fronte mentoque cyaneo-lavatis; cervice_et colli lateribus, pectore abdomineque fuscescente - cinnamomeis; gula pulcherrime scarlatina; abdomine imo et subcaudalibus saturate ultramarinis; crissi plumis lanuginosis albis; remigibus secundariis late nigro-api- catis, colore nigro ipso postice (basin remigum versus) laete cyaneo-la- vato; rectrieibus e virescente cinnamomeis, "/ı medianis, 'Jı extimis apiceque reliquarum ex olivaceo virente-lavatis; rostro nigro; pedibus incarnato-fuscis; iride umbrina; long. tot. 7—8!”. — rostr. a fr. 13—14”. — al. 3”. 63”. 8%. — caud. 3%. 3%. — 3". 4, — tars. 6°. Centralabessinische Vögel durchschnittlich etwas grösser als ost- afrikanische. Hartlaub und Finsch trennen den östlichen M. frenatus vom westlichen M. Bullocki, welch letzterem konstant die beryll- blaue Einsäumung des schwarzen Zügelstreifes fehlen soll, was meines Erachtens noch kein triftiger Grund für spezifische Sonderung sein kann. Nach Schlegels Angabe zeigen nur die sehr alten Männ- chen von M. Bullockii die genannte Färbung. Jedenfalls gibt es auch östliche Vögel, bei denen sie auch sehr undeutlich her- vortritt. In Senar trafen wir unter Gesellschaften von M. Bullocki einzelne Pe mit lebhaft bräunlichgelber Kehle (M. Boleslawskü, v. Pelz.?). Antinori hält den Bullock’schen Bienenfresser für Zugvogel am blauen Nil ‚ welcher in jenen Gegenden zwischen den Monaten De- zember und Februar fehle. Nach meinen und Brehms Beobach- tungen fällt jedoch die Brutzeit dieses Vogels in die Monate Dezember bis März. „Eine Gesellschaft von 40—60 Pärchen wählt eine glatte, feste „Erdwand an den Ufern des Blauen Flusses, um darin ihre Höhlen „zu graben. Eine solche Stelle liegt aber stets am dichtesten Urwald. „Die einzelnen Löcher, deren Durchmesser 1’. Zoll beträgt, sind „3—5 Fuss tief und hinten backofenförmig erweitert; der für das „Nest bestimmte Raum 2'„—3 Zoll hoch, 4—6 Zoll breit und 6 bis „8 Zoll lang. Oft sind die Nestlöcher nur wenige Spannen von „einander entfernt.“ Unser Vogel hat in Nordafrika nur sehr beschränkte Verbrei- tungsbezirke. Rüppell und wahrscheinlich auch Ferret und Galinier fanden ihn in den nordöstlichen Niederungen von Habesch, wir am Mareb bei Hamedo, am Westabfall des abessinischen Hochlandes, vornehmlich um die Regenbetten, welche in den Dender, Rahad und Atbara münden, am obern Blauen Nil, in Fazoql und endlich Fam, Meropidae, — 206 — Gen. Merops. am Wau-Fluss in Central-Afrika, hier im April. Ausser der Brutzeit hält nur jedes Paar oder jede Familie zusammen. Man sieht diese Vögel dann in den Vor- und Nachmittagsstunden meist in den Wal- dungen und längs der Gewässer auf dürren Zweigen von Büschen oder niedrigen Bäumen, oder auf Halmen und Pflöcken sitzen und auf Insekten lauern. Ihr Naturell schien mir weniger lebhaft und lärmend als das ihrer Verwandten. Nach meinen Notizen ist die Iris braun und nicht roth. Nächst verwandt ist Merops albifrons Cab. (nee Lath.) oder M. Bullockoides, Smith, aus dem südlicheren Afrika. Diese Art unter- ‚scheidet sich leicht von M. Bullockü durch etwas beträchtlichere Grösse, weisse Stimme und weissen Streif vom Kinn bis zur Ohrge- gend, sowie durch die blauen obern Schwanzdeeken. |Senegambien: Swains., Verr., Mus. Lugd.] * 7 Nr. 160. Merops Boleslawskii. Merops Boleslawskü,‘v. Pelz. Sitz. Ber. Math. Nat. Clas. K. K, Ac. Wien 1858. p. 320. — M. Bullocki, Vierth. (nec Vieill.) Naum. 1852. p. 41. — Spheconax Boleslawski, Cab. Mus. Hein. I. p. 133. (not.) — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 107. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 180. (not.) — Merops frenatus, Hgl. Cab. Journ. 1864. p. 335. (partim.). Simillimus M. Bullockü; gula aureo-flava (nec scarlatina). Wir haben diesen Vogel öfter aus dem südlichen und östlichen Senär und gleichzeitig mit Merops Bullockiü erhalten und betrachteten ihn für das Jugendkleid der letztgenannten Art, der er in Grösse und sonstiger Färbung vollkommen gleicht. Nach meinen Notizen wäre bei manchen Exemplaren die Kehle bräunlich gelb bis zimmt- braun ins Gelbe. Ein Umstand spricht übrigens doch für Art- Selbständigkeit von Merops Boleslawski, nämlich die auffallend frische Färbung des Gefieders, wie sie bei andern jungen Bienenfressern nicht vorzukommen pflegt. Möglicherweise eigenthümliche Varietät! Vierthaler sagt (Naum. II. p. 41) u. a. in seinem Tagebuch von der Reise am Blauen Nil: „erlegt wurde Merops Bullocki (einer der letz- teren mit gelber Kehle).* Nr. 161. Merops Lafresnayei. Merops Lafresnayei, Guer. Rev. Zool. 1843. p. 322. (Jun.) — Id. Ferret & Galin. Voy. Abyss. III. p. 243. Atl. t. 15. — M. Lefeburei, Des Murs, Fam. Meropidae. — 207 — Gen. Merops, I} Rev. Zoolog. 1846. p. 243. — Id. Icon. Ornith. pl. 34. — Des Murs & Prev. Lefeb. Abyss. Ois. p. 83 u. 164. pl. V. — M. variegatus, Auct. ex Afr. Or: — Kittl. Kupf. t. 7. 3. — Rehb. Handb. t. 447. f. 3238. 3239. — Bp. Consp. I. p. 163. — M. variegatus, Schleg. Cat. Merop. p. 11. (partim.) — Hartl. & Finsch, ©. Afr. p. 192. (not.) — Rüpp. N. W. p. 72. — Id. Syst. Ueb. Nr. 100. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 143. — Id. Faun. Roth. Meer. Nr. 48. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 335. — Brehm, Habesch. p. 210. Similis M. variegato ex Afr. oceid.; major; fronte et supereiliis ultramarinis; abdomine laetius cinnamomeo-fulvo. Supra e psittacino laete herbaceo-viridis; stria transoculari ni- gra; fronte et supereiliis laete ultramarinis; gula flavissima infra late cyaneo-marginata; pectore castaneo-rufo, abdomine religquo magis cinnamomeo-fulvo; remigibus primariis viridibus, intus basin versus magis fulvescentibus; secundariis pallide cinnamomeis, extus viridi- marginatis, late nigro-apicatis, in apice ipso dilute albido-marginatis; rectrieibus !/ı medianis viridibus, reliquis pallide rufescente-einna- momeis, extus basin versus viridi-marginatis, fascia nigra ante apicem albo-marginatum; rostro nigro; iride cinnabarino-rubra; pe- dibus fuscescentibus; long. tot. 7—7!/2”. — rostr. a fr. 1%. — 1” 1. DT ZH DS eand. UNTEN tars. 300 Jun: Pallidior, supra magis coerulescens; gula flavicante-albida, lateraliter purius alba; torque jugulari cyaneo ullo; pectore et epi- gastrio e coerulescente viridi-adumbratis. Bei Trennung dieser Art vom westafrikanischen M. variegatus folge ich der Autorität von Hartlaub und Finsch, da ich letztere Form nicht direkt mit der östlichen vergleichen kann. Nach über- einstimmenden Angaben von Vieillot, Bonaparte und Hartlaub muss M. Lafresnayei viel grösser sein als M. variegatus, welchem die schön ultramarinblaue Stirn und Augenstreifen constant fehlen sollen. Schlegel vereinigt allerdings beide, doch zieht er, wie es scheint, den ächten M. variegatus (= M. Sonnini, Le Vaill., M. eyanipectus, Verr.) als erhöhte Färbungsstufe zu M. erythropterus. Wir fanden M. Lafresnayei nur in den wärmeren Gegenden von Abessinien und zwar nie in Flüge zusammengerottet, sondern paar- und familienweise. Er dürfte nicht eigentlich wandern, indem er von mir im Januar, Februar und März am Takazie, bei Gondar und in den Gala-Gebieten, im Juli und Augustim Samhar- und Bogos-Land, von Lefebvre im August in Schiri& und von Brehm im Frühjahr bei Mensa beobachtet worden ist. Rüppell nennt ihn als im März bei Fam. Meropidae. — 208 — Gen. Merops. Gondar vorkommenden Zugvogel. Nirgends ist Er häufig und wie es scheint, an gewisse Lokalitäten gebunden; seine Standorte wech- seln zwischen 1500 und 7000 Fuss und er zieht Hochbäume längs Schluchten und Waldbächen jeder andern Oertlichkeit vor; hier ver- weilt er in einem sehr kleinen Bezirk, den er höchst ungern verlässt. Gegen den Monat Dezember tragen die Vögel ein neues Kleid; flügge Junge fanden wir unmittelbar nach der Regenzeit. Nr. 162. Merops erythropterus. Merops erythropterus, Gm. — M. minuta, Vieill. — M. collaris, Vieill. — M. minulus, Cuv. — M. pusilla, Sw. — Melittophagus erythropterus, Boie. — Sphecocephalus erythropterus et collaris, Rehb. p. 74. 82. t. 447. 3440. 3441. — Merops collaris, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 335. — Bp. Consp. I. p. 163. — Cab. Mus. Hein. II. p. 135. — Schleg. Cat. Merops. p. 10. (excel. Syn.) — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 189. — Le Vaill. Gu&p. t. 17. — Kittl: Kupf. t. 7. 2. — Lath. Gen. Hist. IV. t. 70. — Swains. W. Afr. II. p. 88. — Hartl. W. Afr. Nr. 113. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 107. — Rüpp. N. W. p. 72. — Id. Syst. Ueb. Nr. 99. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 142. — — Id. Faun. Roth. Meer. Nr. 47. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 288. & 1364. p. 335. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 455. — Bianc. Spec. Zool. Mozamb. fasc. IV. p. 49. — Strickl. Coll. Petherick. Nr. 28. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 83. — Monteiro, Ibis 1862. p. 334. — Id. Proceed. Lond. Z. Soc. 1864. p. 111. — Antin. Cat. p. 31. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 319. — Gur- ney, Ibis 1862. p. 27. — v. d. Decken, Reisen III. p. 34. — Layard. 8. Afr. Nr. 115. Supra laete viridis, nitore fulvescente; taenia transoculari nigra, supra dilute cyaneo-marginata; gula flavissima; torque lato jugulari nigerrimo, plerumque cyaneo-marginato; abdomine virescente-fulvo, pectore laete fusco-cinnamomeo; remigibus dilute ferrugineis, apice nigricantibus; cauda subemarginata; recetrieibus 'ı intermediis dorso coneoloribus, reliquis dilute rufis, fascia apicali nigra, margine api- cali virente-albida, partim viridi-lavata; tertiariis apicem versus coe- rulescente-lavatis; rostro nigro; pedibus griseis; iride rubra; long. tot. 5. 86. 3”, — rostr..a fr. 10— 11’. — al. 2.” 9-3”. 19% — rectr. extima 2%. 7—2”. 9%. — tars. 4%. Bei alten Vögeln ist das halbmondförmige schwarze Kehlband oft blau überlaufen, nach oben durch lebhaft hellblau abschattirt; Fam. Meropidae, — 209 — Gen. Merops. der Supraokularstreif hin und wieder nur lebhaft grüngelb, gewöhn- lich aber grünlich türkisblau und sich über die ganze Stirn hin aus- breitend. - Bei jüngeren Individuen sind Kinn und Kehle mehr rostig gelb; das dunkle Kehlband fehlt; die Schwingen sind dunkler rostig zimmtfarb; die Unterseite grün, fahl bronzegelb angehaucht. Schlegel zieht irrthümlich Rüppels M. variegatus hierher, dieser ist bestimmt der ächte M. erythropterus. Der rostflüglige Zwergbienenfresser gehört zu den häufigeren Vertretern seiner Familie; seine Nordgränze in unserem Gebiet ist das südliche Nubien und Takah; vom Samhar- und Danakil-Land begegneten wir ihn in Abessinien aufwärts bis zu 7—8000 Fuss Meereshöhe; längs des Weissen und Blauen Nils, am Sobat und Ghazäl, westwärts bis zum Kosanga. Im Gegensatz zu seinen Ver- wandten lebt er gewöhnlich nur paar- und familienweise als Stand- vogel, ist aber dabei nicht weniger lebhaft und lärmend; auch steigt er nicht hoch in die Luft, streicht nach vollendetem Brutgesehäft nicht gesellschaftlich im Lande umher und verlässt auch seine durch- aus nicht ausgedehnten Bezirke nur selten und ungern. Niedriges Gebüsch, mit Gras und Schlingpflanzen durchwachsenes Gestrüpp, Baumwollfelder, Hecken, Gärten und Maispflanzungen sind seine Lieblingsaufenthaltsorte, wenn nur Wasser in der Nähe ist; in der weiten, trockenen Steppe begegnet man ihn nicht; am Gazellenfluss lernte ich diesen zierlichen Vogel sogar als förmlichen Sumpfbewohner kennen, der sich nicht selten eisvogelartig auf überhängenden Rohr- und Papyrushalmen niederlässt und von hier aus auf Insekten, vor- züglich Fliegen, Jagd macht. Seine Stimme ist ein gurrend flötendes Pfeifen ähnlich dem der meisten Bienenfresser und erinnert entfernt an,den Ruf von Limosa melanura. Im November und Dezember traf ich am Asamfluss bei Adowa mehrere Paare dieser Art, welche in schwalbenartigem Flug einige mit verlassenen Beutelnestern von Hyphantornis larvata behängte Akazien umschwärmten und bei meiner Annäherung förmlich auf mich stiessen, Ich untersuchte die Nester und fand in einem der- selben zwei reinweise, rosenroth durchscheinende, 11’ lange und 7“ dicke Eier, welche noch nicht bebrütet waren, die ich gegen die Ansicht von Koenig-Warthausen, der sie für Segler- oder unge- färbte Hyphantornis-Eier erklärt, dem Merops erythropterus zuschreiben zu können glaubte. Andere Nachrichten über das Brutgeschäft sind natürlich noch abzuwarten, indem wir die übrigen Arten nur als Höhlennister kennen. Die Angabe im Museum Heineanum, dass M. erythropterus in Egypten vorkomme, beruht auf einem Irrtlium. Baron v. d. Decken sammelte im Frühjahr 1863 in Mombas mehrere Bienenfresser ein, welche sich trotz einiger Abweichung in der Färbung nicht spezifisch von unserer Art unterscheiden. Es scheint, dass der Spiritus, in welchem sie nach Berlin gesandt wurden, v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 14 Fam. Meropidae. — 219 — Gen. Merops. die Farben etwas verändert hat. Sie sind klein, Stirn und Super- ziliarstreif deutlich türkisblau; die Oberseite mehr dunkel papagei- grün, die Basalhälfte der Federn etwas olivenfarb, alle deutlich grünlichblau gerandet; das Schwarz auf Schwingen und Schwanz- spitzen mehr ausgebreitet, intensiv grün oder türkisblau schillernd; das Gelb der Kehle sehr verbleicht; die Weichen grünlich ange- haucht; Schn. 10!12°. — Flüg. fast 2%. 9% — Schw. 3%. 2. [Ueber einen grossen Theil Westafrikas verbreitet, vom Senegal südwärts bis Benguela; Insel St. Thomae. — Mombas, Dschagga: v. d. Decken; Mosambique: Bianconi. — Süd-Afrika: Le Vaill., M’ken, Ayres.] ce) Cauda furcata (Gen. Dierocercus Cab.) * Nr. 163. Merops hirundinaceus. Merops hirundinaceus, Vieill. — Swains. W. Afr. II. t. 10. — Hartl. W. Afr. Nr. 112. — Merops tawa, Cuv. — M. chrysolaemus, Jard & Selby, Ill. Ornith. DO. t. 99. — Merops azuror, Less. — M. furcatus, Stanl. cire Salt, App. IV. Nr. 18. — Dierocercus hirundinaceus, Cab. & Hein. Mus. Hein. II. p. 136. — Bp. Consp. I. p. 163. — Schleg. Cat. Merop. p. 11. — Antin. Cat. p. 31. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 336 u. 1867. p. 201. — Le Vaill. Guep. pl. 8.» — Layard, S. Afr. Nr. 117. — Boie, Ibis 1828. p. 316. — Roehb. Handb. t. 446. f. 3235. 3236. — Melittophagus hirundinaceus, Strickl. & Sclat. Contrib. Orn. 1852. p. 154. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 107. — Monteiro, Proceed. Z. S. Lond. 1865. p. 96. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 193. — Brehm, Thierl. IV. p, 144. | Supra laete viridis, nitore fulvescente; epigastrio medio psitta- cino-viridi; abdomine, tibiis, caudae tectrieibus superioribus et in- ferioribus fasciaque jugulari pulchre ultramarinis; crisso albo; fas- cia transoculari nigra; fronte et supercilüs dilute tureinis; gula flavissima; primariis fulvescente-viridibus, extus dilute cyaneo-lim- batis, apice nigricantibus, pogonio interno sordide cinnamomeis; secun- dariis laete cinnamomeis, apice albescente-marginatis, fascia lata an- teapicali nigra; tertiariis apicem versus laete coerulescente-lavatis; cauda profunde furcata, rectrieibus intermediis virescente-coeruleis ; veliquis viridibus, apicem versus nigricantibus, 2da usque ad Stamalbide apicatis, coeruleo tinctis; rostro pedibusque nigris; iride coceinea; long. tot. 8”. 349%, — vostr. a fr. 13%—14. — al. 3% 67%, — tars. 4%, — rectr. extima 4”. 3—4”. 6, Fam, Meropidae. PER, , | ee Gen, Merops. Juv: Coloribus dilutioribus; .gula sordide cyanescente-viridi; torque jugulari cyaneo ullo; abdomine magis coerulescente-viridi; iride lateritia. Im Jahre 1810 wurden 2 Exemplare dieser Art von Salt in der Nähe von Adowa eingesammelt, dagegen glaubt Antinori der erste gewesen zu sein, der sie 50 Jahre später für N.O.Afrika und zwar am Weissen Nil auffand. Die erste Kunde vom Vorkommen des schwalbenschwänzigen Bienenfressers im Lande der Schilluk-Neger 12—14° N. Br. erhielt ich durch die Reisenden Barthelemy und de Pruyssenaere und sammelte später im April, August, September und Oktober junge und alte Vögel in Wau, Bongo und am Kosanga ein. Nach meinen Beobachtungen lebt dieser Bienenfresser während und nach der Regenzeit mehr isolirt, oder paarweise im Hochwald, seltener im Gebüsch. Er bäumt auf den höchsten dürren Aesten des Hoch- holzes, wo er auf Insekten lauert. Nur im April sah ich kleine Ge- sellschaften, wahrscheinlich im Streichen begriffen, und im August die Alten mit ihren Jungen, die sich aber bald trennen. Nach Antinori erscheint er bei den Djur im März, verbleibt aber nur bis in die ersten Tage Aprils (ich schoss ihn dort noch Ende April) und verschwindet dann vollständig, aber noch im Hoch- zeitkleid, das er dann bald ablest. Auf den Honig scheint der Vogel sehr begierig und sein Schnabel ist oft damit beklebt. — Die Mauser fällt in den Monat April. Die Stimme des gabelschwänzigen Bienenfressers gleicht sehr derjenigen seiner Verwandten. Ueber das Brutgeschäft berichtet Le Vaillant. [Senegambien; Casamanze; Sierra Leone; Aschanti; Gabun; Benguela. — Damara. — Inseln Goree und St. Thomae. — Süd- Afrika: Le Vail., Anders. — Ost-Afrika; Zambesi: Chapman.] B. Tenuirostres, Cuv. Fam. Upupidae. Gen. Upupa, L. Nr. 164. Upupa epops. Upupa epops, L. — TU. epops, macrorhynchos, brachyrhynchos, ewxilis, bifaseiata et major, Brehm, Vogelf. p. 78. — U. epops, bifasciata et ma- culigera Rehb. Handb. t. 595. f. 4032. 4034. — A. senegalensis (partim), Auct. ex Afr. orient. — Bp. Consp. I.p. 88. — Cab. Mus. Hein. II. p. 127. 128. Sp. 1. 2. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 195. — Briss. Orn. t. 43. 1. — Pl. enl. 52. — Le Vaill. Promerop. t. 22. — Shaw, Nat, Misc. t. 309. — Id. Gen. Zool. t. 17. — Vieill. Ois. dor. t. 1. — Wagl. Syst. Av. Upup. sp. 1. — Gould, B. Eur. t. 238. — Naum. V. D.t. 148. — Malh. Sicil. p. 140. — v. d. Mühle, Griech. Nr. 55. — Linderm. Griechenl. p. 46. — Wright, Malta p. 32. — Simps. Ibis. 1859. p. 268. — Powys, Ibis. 1860. p- 236. — Sperling, Ibis 1864. p. 282. — More, Ibis 1865. p. 1357. — Schleg. et Pollen, Madagasc. p. 63. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 102. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 145. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 41. — Lefeb. Abyss. Ois. p- 86. — Vierth. Naum. 1855. p. 477. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 461. & 1857. p. 319. — v. Koenig-Warth. Neott. Stud. Nr. 29. — U. epops et senegalensis, Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 107.108. — Barth, Reisen I. p. 397. — Taylor, Ibis 1859. p. 49. — 1d. 1866. p. 56. — Salvin, Ibis 1859. p. 304. — Tristram, Ibis 1859. p. 435. — Id. Great Sahara, App. V. p. 398. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 232. — Adams, Ibis 1864. p. 15. — Chambres, Ibis, 1866. p. 100. — Drake, Ibis 1866. p. 425. — Godman, Ibis 1867. p- 99. — Brehm, Habesch p. 277. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 263. Arabisch: Hudhud (DB) — Tigrisch Endearmämito: Lefeb. Der Wiedhopf ist nicht nur als Wintergast häufig in Nordost- Afrika, er brütet in grösserer Anzahl in Egypten und Nubien und zwar gewöhnlich in Mauerlöchern im März und April. Treibt sich dann einzeln und paarweise oder in kleinen, zerstreuten Gesellschften um Fam. Upupidae. Se, "OEL. Gen. Upupa. Ortschaften, Gehöfte, Hecken, auf Viehwaiden, Gebüsch und längs der Kanäle herum, namentlich an Plätzen, wo Schutt und Unrath abgelagert wird. In Abessinien, Senar und dem Gebiet des Weissen Nil kommt während und nach der Regenzeit noch eine südliche Rasse vor, von der ich kaum glaube, dass sie in den genannten Gegenden eigentlich sedentär ist. Wir fanden diesen muntern, aber schmutzigen Gesellen in Af- rika weit weniger schüchtern als in Europa, obwohl ihm die Levan- tiner Jäger oft seines Fleisches wegen nachstellen. Wie weit die europäische Form im Winter südwärts geht, kann ich nicht mit Bestimmtheit angeben. Die von uns in Abessinien und im Gebiet des Weissen Nil eingesammelten Wiedhöpfe betrachte ich, wie ge- sagt, nicht als besondere Art, doch unterscheiden sie sich standhaft durch Mangel der reinweissen Binde vor der schwarzen Spitze der Haubenfedern (die wohl hin und wieder leicht angedeutet ist) und durch lebhafter zimmtrostfarbenen Kopf, Hals und Schultern. Eine Varietät mit weissem Rand der Haubenfedern an den schwarzen Endspitzen erlegte ich im Bogosland. U. major, Brehm aus Egypten gehört nach gef. brieflicher Mittheilung von Dr. Finsch unbedingt zu U. epops; letzterer misst ein typisches Exemplar: Schn. 27’ — Fl. 5”. 4. — Schw. 4”. 6. — Cabanis gibt noch grössere Verhältnisse: Schn. 30°. — Fl. 5%. 9. Die oben erwähnten Wiedhöpfe aus der Regenzone unseres Gebietes messen: G. L. 9—10%. — Schn. 1%. 8_—2, 2 — Fl. 55, 3%, — Schw. 3%. 8-3”. 10°, sind somit durchschnittlich etwas kleiner als europäische und indische. Hartlaub und Finsch beschreiben als Upupa senegalensis, Hartl. (e Gabun) einen westafrikanischen Wiedhopf folgendermassen. „All- gemeine Färbung wie bei U. epops, aber: der Mantel zimmtrostfarben wie Hals und Kopf, ohne bräunlichen Anflug; die Haubenfedern vor dem schwarzen Ende blass verwaschen, indess nicht deutlich weiss; die erste Cubitalschwinge an der Innenfahne bis zum schwarzen Spitzdrittel einfarbig weiss; die übrigen Sekundarschwingen an der Basishälfte über beide Fahnen weiss, an der Spitzhälfte schwarz mit zwei weissen Querbinden.“ (Hartl. und Finsch, O. Afr. p. 199.) Mit vielen Autoren möchte ich die in Südafrika sedentäre T. africana Bechst. (U. cristatella, Vieill. — U. capensis, Swains. — Hartl. und Finsch, ©. Afr. p. 200) wohl als besondere Art ansprechen, welche sich von der europäischen unterscheidet: durch etwas geringere Grösse, lebhaften gefärbten Kopf, Hals und Mantel, Mangel aller hellen Zeichnung hinter der schwarzen Spitze der Haubenfedern, die ersten 7—8 schwarzen Primar-Schwingen ohne alle weisse Zeich- nung und durch weisse Basalhälfte der meisten Cubitalschwingen. Fl. 5°—5”. 3°. — Schn. 22— 25°, Mit der Beschreibung der letztgenannten Art von Hartlaub und Finsch stimmt ein Exemplar des Stuttgarter Museums vollkommen überein. Fam. Upipidae. — 2ld4 — Gen. Irrisor: Als weitere spezifisch abweichende Formen von Upupa aus Af-. rıka werden erwähnt: 1) Upupa decorata, Hartl. (Proceed. Lond. Z. Soc. 1865. p. 86. — Hartl. und Finsch, O. Afr. p. 201... Ganz ähnlich der Up. af- ricana, aber die Schwingen 2ter Ordnung nicht bis zum schwarzen Enddrittel einfarbig weiss, sondern mit zwei schmalen schwarzen Querbinden durchzogen; das schwarze Enddrittel mit einer auf der Schaftmitte unterbrochenen, schmalen weissen Binde; an den Bauch- seiten zahlreiche mattschwärzliche Längsstriche. Fl. 5% — Schn. 19. — Häufig in Benguela: Monteiro. 2) Upupa marginata, Pet. — (Bp. Consp. Voluer. anis. Ateneo Ital. 1854. p. 12. — Cab. Mus. Hein. II. p. 127. — Hartl. Madag. p- 22. — Schleg. und Poll. Madag. p. 62. — Hartl. u. Finsch, O. Afr. p- 199. —). Wie. U. epops, aber grösser, der Schwanz länger; Färbung dunkler, namentlich auf den Haubenfedern, die kein Weiss vor der schwarzen Spitze zeigen; die äusserste Schwanzfeder auf der Aussen- fahne viel breiter weiss gesäumt. Fl. 5%. 4—5. 11. — Schn. 3”, 10—4. 10. — Schw. 23—29”, — Madagaskar: Peters, Pollen. [Ueber ganz Afrika verbreitet. In den Tropen und im Süden nur als Wintergast. — Brutvogel auf den Canaren, in Algerien, der Sahara und Tripoli. — Im warmen und gemässigten Europa und Asien. — Java: Mus. Hein. (9)]. Gen. Irrisor, Less. Nr, 165. Irrisor erythrorhynchus. Upupa erythrorhynchus, Lath. Ind. Orn. t. 34. — Id. Gen. Syn. Suppl. I. pl. 10. — Id. Gen. Hist. IV. t. 67. — Upupa viridis, Licht. — Falei- nellus erythrorhynchus, Vieill. — Nectarinia erythrorhyncha et melano- rhyncha (jun.) Licht. — Epimachus erythrorhynchus, Wagl. Spec. 4. — Promerops erythrorhynchus, Shaw, Nat. Misc. t. 533. — Id. Gen. Zool. VII. pl. 18. — Irrisor erythrorhynchus, Gray. — Epimachus melanorhynchus, Wagl. spec. 3. — Falcinellus senegalensis, Vieill. — Promerops senega- lensis, Swains. W. Afr. IL p. 117. — Irrisor spec. nova (?) (J. Blythi in lit.) Heugl. Faun. Roth, Neer Nr. 51. — Rhinopomastes eyanoleucos (par- tim). Pr. Würt. Coll. Mergenth. Cab. Journ. 1867. p. 301. — Vieill. Ois. dor. pl. 6. — Le Vaill. Promerop. t. 1. 2. 3. 4. — Reichenb. Handb. t. 597. f. 4041. 4042, — Gray, Gen. of Birds. t, 31. — Bp. Consp. I. p. 410. — — (Cab. Mus. Hein. II. p. 130. spec. 384. 385. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 202. — Hartl. W. Afr. Nr. 120. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 108. — Sclat. Contrib. Orn. 1852. p. 124. — Strickl., Coll. Peth. p. 344. Nr. 29. — Jardine, Contrib. 1852. p. 57. — Strickl. et Selat., Ibid. 1852. p. 154. — Fam. Upupidae. ——ı Ma Gen, Irrisor, Cab. v. d. Decken, Reisen III. p. 34. — 'Gurney, Ibis 1862. p. 27. — Mon- teiro, Ibis 1862. p. 334. — Anders. Ibis 1865. p. 550. — Hartl. Proceed. 2. 8. 1867. p. 824. — Bianconi, Spec. Zool. Mozamb. fasc. XVII. p. 320. — Layard, $. Afr. Nr. 119. — Rüpp. N. W. Vög. p. 73. — Id. Syst. Ueb, Nr. 103. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 146. — Antin. Cat. p. 32. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 86. 165. — Brehm, Habesch, p. 279. — Id. Cab. Journ. 1853. p. 456. & 1858. p. 404. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 263. — Bp. Consp. Vol. Anis. p. 12. gen. 4. 9 &11. — Sclat. Rep. Coll. Somal. Country, 1860, p. 10. — Speke, Ibis 1860. p. 244. Major; ater, aurato-aeneo- et chalybaeo-nitens; dorsi et abdominis plumis nitore aurato-aeneo; alae tectricibus minoribus et tertiariis chalybaeo -purpurascentibus, illis partim pulchre chalceo-nitentibus; remigibus rectrieibusque supra violaceo chalybaeis, plumae pollieis late albo-apicatis; remigum primariarum fascia latiore alba; reetricum 33 —/s lateralium macula anteapicali alba; uropygio et crisso magis opace-nigris; rostro et pedibus ruberrimis; iride tum ignea, tum flava; long. tot. 16Y/2“. — vostr. a fr. 1%. 62%. 1%. — al.5—5 2”. — rectr. intermed. 10 — tars. 10’. 9: Paulo minor, rostro ut videtur rectiore. Jun: Minus nitidus, colore magis opaco; mento et gula cervinis; rostro nigricante; pedibus fuscis; iride umbrina. Nach meinen Vergleichungen unterscheidet sich die nordöstliche von der südlichen Varietät durch kräftigeren, weniger gebogenen Schnabel, breitere weisse Flügelbinden und Spitzen der Handschwingen, stahlblaue (nicht undeutlich violette) Tibialbefiederung und stahl- blauen, purpurglänzenden Nacken, der bei der südlichen Form wie der Mantel fast ganz grün schillert. Jüngere Vögel zeigen deutlich den Uebergang der schwarzen Schnabelfarbe in Korallroth. Uebrigens varirt diese Art individuell sehr in Bezug auf Schnabelbildung und Glanz, sowie in Vertheilung der Weissen Farbe auf Schwingen und Schwanz. Manche Exemplare zeigen vor der Spitze der äusseren Steuerfedern auf jeder Fahne einen besondern (also nicht durch- gehenden) weissen Fleck. Der Spotthopf belebt vornehmlich die Waldregion; wir fanden ihn in Takah, Abessinien, Senar, Kordofan und im Gebiet des Weissen Nil, westwärts bis zum Kosanga, ebenso im abessinischen Küstenland; Speke in den Somalibezirken; im Gebirg geht er wohl 10,000 Fuss hoch. Mit weithörbarem, impertinent gaggerndem und lachendem Ge- schrei treiben sich diese Vögel im Wald und Gestrüpp umher; selten Fam. Upupidae, — 26 — Gen, Irrisor, —_ sieht man ihrer mehr als 6—8 beisammen, die aber unter sich in unzertrennlicher Gesellschaft leben. Der bevorzugtere Aufenthalts- ort der Spotthöpfe sind alte, hochstämmige Bäume in der Nähe von Lichtungen. Ich sah sie niemals wiedhopfartig auf der Erde um- herschreiten, auch haben sie in ihrer Lebensweise nichts gemein mit den Bienenfressern. Sie klettern sehr gut und bedienen sich zu- weilen des Schwanzes als Stütze; oft umflattern sie dürres Geäste und untersuchen mit der Schnabelspitze jede Ritze nach Insekten, welch letztere übrigens auch zuweilen nach Fliegenfänger-Art ge- wandt im Fluge erhascht werden. Die Nahrung besteht hauptsäch- lich in Larven, Raupen und Baumwanzen, dann in Ameisen, kleinen Coleopteren und Schmetterlingen. Alle Forscher, welche diese schönen Vögel im Fleisch zu untersuchen Gelegenheit hatten, er- wähnen ihres penetranten Geruches, der wohl der Nahrung zuzu- schreiben ist. Le Vaillant will die Knochen kleiner Frösche in ihrem Magen gefunden haben. Brehm sagt, dass geschossene Spott- höpfe von ihren Brüdern klagend umschwärmt werden. Schüchtern sind sie übrigens keineswegs. Die Begattungszeit fällt in die Mo- nate Juli und August; dann ist der Lärm, den diese Vögel in der Waldeinsamkeit machen, wirklich ein entsetzlicher. Im September 1862 fanden wirin einem Thal unfern Keren das Nest von Irrisor ery- throrhynchus; es stand in der Höhlung eines abgebrochenen Astes, etwa 50—60 Fuss über der Erde, auf einem Boabab-Baum. Die Alten trugen den schreienden Jungen sehr fleissig Futter zu. Eine weisse Varietät dieser Art begegneten wir in Gondar. Nach Lefebvre soll sich das 2 durch einen weissen Kehlfleck unterscheiden (?). Viele Forscher trennen die nordöstliche und westliche Form spezifisch von der südlichen als Irrisor senegalensis, Hartl. und 1]. capensis, Less. — Die neuesten Untersuchungen von Hartlaub und Finsch, sowie Beobachtungen von Andersson lassen dagegen keinen Zweifel über die Vereinigung beider, ja es dürften nach letztge- nanntem Reisenden nicht einmal Lokalrassen angenommen werden, welche meinen Vergleichungen zufolge zwischen nordöstlichen und südlichen Vögeln als zulässig erschienen. Hartlaub beschreibt in Cab. Journ. 1858 p. 445 eine nächstver- wandte Art aus Aschanti, die er Irrisor Bollei benannt hat. Dieser Vogel scheint kleiner als I. erythrorhynchus und ihm fehlen die weissen Flecken auf Schwingen und Steuerfedern gänzlich. Zwei Exemplare (wohl beide nicht ganz ausgefärbt) im britischen Mu- seum. Ueber das ganze tropische Afrika, südwärts bis zur Cap-Colonie; im Westen nordwärts bis Senegambien.| Fam, Upupidae, a BET Gen, Irrisor; a) Rhinopomastus, Smith. * Nr. 166. Irrisor cyanomelas. Faleinellus cyanomelas, Vieill. — Epimachus cyanomelas, Wagl. (nec Rüpp.) Syst. Av. Epim. sp. 5. — Nectarinia wunicolor, Licht. Mus. Berol. — Rhinopomastus unicolor, Licht. Nomenclat. p. 66. — Irrisor unicolor, G. R. Gray. — Le Vaill. Prom. t. 5. 6. — Bp. Consp. I. p. 411. — Rhino- pomastus Smithü, Jard. Zool. Journ. Nr. 13. 1828. p. 1. t. 1. — Rh. cya- nomelas, Less. — Upupa purpurea, Burch. 8. Afr. I. p. 326. 464. II. 436. — Rh. Le Vaillantü, Less. — Strickl. & Sclat. Contrib. Orn. 1852. p. 155. — Rcechb. Handb. t. 600. f. 4048. 4049, — Cab. Mus. Hein. II. p. 129. — Hartl. Proceed. Z. S. Lond. 1863. p. 105. — Sclat. Ibid. 1864. p. 110. — Monteiro, Ibid. 1865. p. 94. — Kirk, Ibis, 1864. p. 325. — Gurn. Ibis. 1868. p. 44. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 207. — Layard, S. Afr. Nr. 120. Nigro-chalybaeus; plus minusve purpurascens ; abdomine sericeo- nigro, nitore nonnullo virente; rectrieibus lateralibus speciminum nonnullorum albo-terminatis, medianis unicoloribus; remigibus pri- marüs nigris, macula alba medium versus notatis; rostro gracili, faleiformi, nigro; pedibus nigris; iride fusca; long. tot. 10'/4.”” — rostr. a fr. 19% 20. — al. 3 9%. — 4.” 3, — rectr. intermed. 4”. 6.—9”. 2%. — tars. 71a”. Ein südafrikanischer Vogel ohne Weiss auf den seitlichen Steuer- federn zeigt die Spitzen der äussersten 5 Primarschwingen breit hell rauchgraulich und ohne dunkeln Randsaum; Hartlaub, Finsch u.a. er- wähnen nichts von einer solchen Zeichnung. Möglich, dass hier ein ? vorliegt, dem Le Vaillant dann mit Recht bräunliche Schwingen erster Ordnung zuschreibt; der Schnabel des in Rede stehenden Exemplars hat übrigens ganz die sichelförmige Gestalt, wie diese bei den d 3 vorkommt und kaum etwas geringere Grösse. Auch Reichenbach erwähnt, vielleicht Le Vaillant folgend, der spitzenwärts hellbraunen Primarschwingen des 2; ebenso Layard. Oder sollte hier eine besondere Art zu Grunde liegen, welche bisher übersehen oder mit I. aterrimus verwechselt worden ist (?). Auch in Bezug auf Ausbreitung oder Mangel der weissen Zeichnung auf der Mitte der Primarschwingen und den äussersten Steuerfedern scheint /. eyano- melas beträchtlich zu variren, wie alle seine Verwandten. Alle Angaben des Vorkommens dieser Art in N. O. Afrika mit Fam. Upupidae. — 213 — Gen. Irrisor, Ausnahme derjenigen von Speke beziehen sich auf I. aterrimus. Letztgenannter Reisende fand den ächten Sichelhopf in Usaramo. ee Le Vaill. ete. — Angola: Monteiro. — Senegal: Vieill. — Zambesi: Kirk.] Nr. 167. Irrisor minor. Promerops et Epimachus minor, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 105. t. 8 — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 148. — Id. Faun. Roth. Meer. Nr. 50. — Rhinopo- mastes minor, Bp. Consp. I. p. 411. — Rehb. Handb. t. 600. Fig. 4050. — Cab. Mus. Hein. IL. p. 129, (not... — Promerops minor, Selat. Rep. Zool. Coll. Somal. 1860. p. 10. — Speke, Ibis 1860. p. 244. — Hartl. und Finsch, O. Afr. p. 206. Minor; chalybaeo-niger, nitore nonnullo, purpurascente; regione parotica et hypochondriis fuliginoso-nigris, opacis; remigum 2dae — 5tae pogonio externo, 6tae—$ vae utroque pogonio macula nivea notato; pedibus nigricantibus; iride fusca; rostro valde compresso, faleiformi, rubro; long. tot. 91“. — rostr. a fr. 1%. 31a, — al. 3”. 6“. — caud. 4”. 2% — tars. vix 8%, Rüpell giebt für Schwanz- und Flügellänge 3“. 7 an, offenbar ein Irrthum! Die Hauptfarbe ist stahlblauschwarz; Scheitel, Nacken und Schwingen obenher purpurschillernd ; der Schwanz unter gewissem Licht mehr ins Erzgrüne; auf den Schwingenspitzen keine helle Zeichnung; der korallrothe Schnabel ist sehr stark sichelförmig ge- bogen und comprimirt. Das Jugendkleid ähnlich dem von 7. ater- rimus; Unterseite rauchfarb, nach hinten zu dunkler, fast schwärz- lich; Kehle heller rauchgrau; Schwingen und Schwanz metallgrün- lich schillernd; die Schafte der Steuerfedern gegen die Wurzel hin weisslich. | Der Zwergspotthopf scheint einen sehr geringen Verbreitungs- bezirk zu haben. Das Frankfurter Museum erhielt denselben aus Schoa, Speke fand ihn paarweise auf Akazienbäumen der Somal- Plateaux. Das Weibchen ist wie bei allen Spotthöpfen kleiner als das Männchen. Speke erwähnt der unmusikalischen, aber von der- jenigen von I. erythrorhynchus ganz verschiedenen Stimme, Fam. Upupidae. ee Gen, Irrisor, * Nr. 168. Irrisor Cabanisi. Irrisor Cabanisi, De Fil. Rev. & Mag. de Zool. 1853. p. 298. — Pro- merops ieterorhynchus, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 149. — Rhinopomastus Cabanisi, Cab. Mus. Hein. II. p. 129. (not.) — Hartl. W. Afr. p. 270. — Hartl. und Finsch, 0. Afr. p. 207. (not.). 3 Minor; chalybaeo-niger, supra violaceo-resplendens; rectricibus et remigibus infra nitore nonnullo metallico-virente; remigum pri- mariarum macula alba ulla; rostro gracili, valde compresso, falei- formi, subpellueido-cerino; iride fusca; pedibus nigricantibus, hypo- dactylis flavescentibus; long. tot. 9". 6°. — rostr. a fr. 1. 3% — al. 3”. 10. — caud. 5%. — tars. 9, Sehr ähnlich dem Irrisor minor zeigt diese Art einen noch mehr gebogenen, sehr komprimirten, wachsgelben Schnabel mit äusserst delikater Spitze; den Primarschwingen fehlt der weisse Spiegel; die Spitze der ersten Steuerfeder des ziemlich langen Schwanzes steht um 1. 9 hinter derjenigen der mittleren zurück. Der gelbschnäblige Sichelhopf wurde bis jetzt nur im Gebiet des Kir, namentlich am Berge Belenian eingesammelt, wo er über- haupt selten vorzukommen scheint; ob er Standvogel ist, kann ich nicht angeben; auch glaube ich die Art in Bongo gesehen zu haben. Möglich, dass der Schnabel am lebenden Vogel lebhafter,' vielleicht röth gefärbt ist. b) Scoptelus, Cab. Nr. 169. Irrisor aterrimus. Promerops aterrimus, Steph. — Promerops pusillus, Swains. W. Afr. II. p. 120. — Epimachus unicolor, Mus. Berol. — Rhinopomastus pusillus, Bp. Consp. I. p. 411. — Promerops cyanomelas, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 104, — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 147. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 85. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 456. — Hartl. W. Afr. Nr. 121. — Rhinopomastus eyano- leueus, Pr. Würt. Icon. ined. tab. (23) 59 (partim). — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 201. — Irrisor cyanomelas, Id. Cab. Journ. 1864. p. 263. — Rhi- nopomastus pusillus, Antin. Cat. p. 32. — Hartl. Ibis 1862. p. 145. — Cab. v. d. Decken, Reisen III. p. 34. — Scoptelus aterrimus, Cab. Mus. Hein. II. p. 129. — Hartl. & Finsch, O0. Afr. p. 209. — Layard, 8. Afr. Nr. 120. Fam. Upupidae. — 220 — Gen. Irrisor. Minor; niger; capite, collo et dorso chalybaeo-purpurascentibus ; alis caudaque e virente chalybaeo-resplendentibus; remigibus prima- riis macula mediana alba areaque anteapicali dilute fuscescente notatis; cauda rotundata immaculata; abdomine nitore metallico vix ullo; rostro subarcuato nigricante; angulo oris Havido; iride fusca, pedibus nigris, hypodactylis pallide flavis; long. tot. 81 —9'/2. — rostr. a fr. 1312”. — al. 3%. 8— 3“, 10%, — caud. 4. 4—4”, 9, tars. 8— 9°". Vorstehende Beschreibung des alten S passt nicht ganz auf die des westlichen Rh. aterrimus. Ich konnte meine östlichen Vögel nur mit einem einzigen senegambischen des Leidner Museums vergleichen; die Färbung ist die gleiche, nur zeigt bei letzterem die erste Steuer- feder einen weissen Spritzfleck, der Schnabel ist etwas kürzer, noch weniger gebogen; die Flügellänge beträgt 3. 512’; die des Schwanzes 3° 10“. Ein Exemplar aus N. O. Afrika zeigt den schmutzig hellgrau- rauchfarbenen Fleck an der Spitze der Fe sehr un- deutlich und verwaschen. Der Lachhopf weicht in Lebensart auffallend von 7. erythrorhyn- chus ab; er findet sich nur einzeln und paarweise in dichtem Gebüsch und auf Bäumen in Habesch, Senar, am Weissen Nil und in Kor- dofan und führt ein stilles, einsames Leben; nur zur Paarungszeit hört man hier und da den pfeifenden Lockton der Männchen, der nicht unangenehm klingt. Von der Lefebvre’schen Expedition wurde am 6. Juli 1841 ein Weibchen eingesammelt, das vor dem Verenden ein weisses Ei legte. [Senegambien; Casamanze; Bissao; Gabun. — Südafrika: An- dersson, Layard. — Ost-Afrika: v. d. Decken.| *+ Nr. 170. Irrisor Theophilei. Promerops Theophilei, Flor. Prev. & O. Des Murs. Lefeb. Abyss. Ois. p. 166. — Promerops & reflets metalliques verts et & ventre blanc: Lefeb. Similis /rrisori erythrorhyncho; abdomine albo; iride et perioph- thalmiis nudis scarlatinis. Es scheint die lakoniscke Beschreibung Lefebvre's — wenn dieser Reisende wirklich einen Irrisor vor sich hatte, — auf eine noch unbekannte Art hinzudeuten. Die 6 von der Lefebvre’schen Expedition in der Provinz Schiri&e in N. W. Abessinien eingesam- melten Exemplare sollen verloren gegangen sein. Fam. Certhidae. —_ 21 — Gen, Nectarinia, „Trouv& pour la premiere fois au Chire, la variete ä gorge et „queue rousses et n’ayant pas la peau nue carminee autour de l’oeil „(probablement le jeune individu de P. erythrorhynchus). „Le hazard fit que les trois premiers &chantillons de cette variete „etaient trois femelles; et que tous les blancs, ou l’espece ordinaire „de cette localitt au nombre de six, & l’oeil carmine, etaient males. „Je n’en considere pas moins ces deux especes comme distinctes, „quoique pour tout le reste ils soient pareils.“ Fam. Promeropidae, Vig. Gen. Nectarinia, Ill. a) Reetrieibus medianis valde elongatis. Nr. 171. Nectarinia famosa. Certhia famosa, L. — C. longicauda capitis bonae spei,, Briss. Orn. N. t. 34. 1. — CO. famosa et einerea, Gm. — Oinnyris famosus, Vieill. Ois. dor. pl. 37. 38. — Cinnyris famosa, Hahn, Orn. Atl.t.3a.3b. — Nec- tarinia famosa, Mlig. — Nectarinia formosa, Bp. Consp. I. p. 404. — N. famosa et N.cinerea, Layard, S. Afr. Nr. 127.128. — Pl. en]. 83.1. — Shaw, Nat. Mise. t.19. — Id. Gen. Zool. VII.t.31. — Le Vaill. Afr. t. 289. 290. Jard. Nat. Libr. Nectar. pl. 17. — Rchb. Handb. Fig. 3949. 3950. 3951. — Cab. Mus. Hein. II. p. 102. — Kirk, Ibis 1864. p. 320. — Gurney, Ibis 1868. p. 43. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 212. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 106. — Id. N. W. p. 90. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 88. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 150. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 260. — Brehm, Habesch p. 211 (?). — Salt, Append. IV. No. 24, Major; pulchre aurato-viridis; uropygio, supracaudalibus et ab- domine purius metallico-viridibus; fasciculis utrinque pectoralibus flavissimis; remigibus fumosis, tertiariis nitore chalybaeo, extus partim e colore virente et purpurascente chalceo-marginatis; primariarum et secundariarum pogonio externo magis virescente-marginato; rectri- cibus chalybaeo-nigris, exterioribus e metallice violaceo-, medianis aeneo-viridi-, sub certe luce chalceo-marginatis; subcaudalibus nigris, colore chalybaeo-viridi marginatis; rostro et pedibus nigris; iride Fam. Promeropidae, 1 ee Gen. Nectarinia. fusca; — long. tot. 7”. 3. — rostr. a fr. 121.14". — al. 2”, 10°7—2”. 11%. — eaud. 3%. 7% —4”. — tars. 51a — 71/4”. Die von mir untersuchten südafrikanischen Nektar-Vögel sind um ein Namhaftes \ grösser als abessinische, der Schnabel ist bei ersteren etwas robuster, namentlich breiter an der Basis; Totalfarbe weniger ins Bronzegrüne ziehend, die äusseren Schwanzfedern weiss- lich gesäumt. Im nordöstlichen Afrika hat diese Art einen sehr beschränkten Verbreitungsbezirk ; wir selbst beobachteten sie nur im Winter und Frühjahr und zwar ausschliesslich auf den höchsten Gipfeln des centralabessinischen Alpenlandes, wo Erica, Echinops und die Djibara- Pflanze (Rhynchopetalum montanum) vorkommen, zwi- schen 10- und 14000 Fuss Meereshöhe, nämlich in der Provinz Semien und in Begemeder auf dem Guna. Der Nektarvogel lebt dort in Paaren und kleinen Gesellschaften zuweilen mit Nectarinia takaziena zusammen, umschwärmt trotz der heftigen und kalten Luft- strömungen munter lockend und singend die letzten Büsche, welche auf diesen unwirthlichen, zuweilen hoch mit Schnee bedeckten Re- gionen gedeihen. Er dürfte erst mit Eintritt der Sommerregenzeit (Mai und Juni) vollkommen verfärbt sein, während Nectarinia taka- ziena im April schon ihr frisches Hochzeitkleid trägt. Ob Standvogel, kann ich nicht angeben. — Nach Brehm fraglich in Mensa vorkom- mend (Habesch p. 211. Nr. 42), nach Lefebvre um Adowa, ohne Angabe der Jahreszeit. Layard berichtet, dass N. famosa eine sehr gewöhnliche Er- scheinung in der Cap-Colonie sei; der äusserst streitsüchtige Vogel soll einen schrillen, aber nicht unangenehm klingenden, kurzen Ge- sang haben; das kunstvolle, überwölbte Nest hängt am Ende eines Zweiges und enthält graubraune, (wohl weisse) fein gesprengelte Eier, 10° (engl. Maass) lang und 6° dick. |Süd-Afrika. — Mosambique: Salt. (App. IV. p. 47. Nr. 24.). — Schire: Kirk. — Ein von uns untersuchter Vogel aus W est- Afrika im Uebergangskleid dürfte wohl auch zu dieser Art gezogen werden; im Bremer Museum ebenfalls aus Senegambien.| | % Nr. 172. Nectarinia tacaziena. Nectarinia tacazze, Stanl. Salt, Trav. Append. IV. Nr. 26. — Lefeh. Abyss. Ois. p. 88. — Rüpp. N. W. t.. 31. 3. — Id. Syst. Ueb. Nr. 108. — Id. Cab. Journ. 1862, p. 292, — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 152. — Bp. Consp. I. p. 405. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 262. — Nectarinia tacaziena, Hgl. Fam. Promeropidae. ner Gen, Neetarinia, Major; e chalceo violaceo-aenea; peetore, uropygio, scapularibus et teetrieibus alae minoribus pulchre metallico-violaceis; abdomine et remigibus fuliginoso-nigris; teetricibus alae majoribus striete e vio- laceo chalybaeo-marginatis; tertiariis colore coracino indutis; remigum religuarum pogonio externo eodem colore lavato; rectrieibus !/ı me- dianis fuliginoso-atris, chalybaeo-marginatis, reliquis ex toto chaly- baeo-tinctis; subcaudalium apice late chalybaeo; rostro et pedibus nigris; iride fusca. — long. tot. vix 8%. — rostr. a fr. 1%. 2. — rectr. intermed. 4. — al. 2”. 11% —3”. — tars. 8°. Standvogel im ganzen östlichen, centralen und südlichen Abes- sinien und von Rüppell und von mir mehr im Gebirg als im Tief- land beobachtet, wo Salt diese Art entdeckt hat. Der Takazie-Honig- vogel lebt meist in Paaren und Familien auf Gebüsch und Bäumen, namentlich umschwärmt er wie seine Gattungsverwandten gerne blühende Stauden. Er ist gar nicht schüchtern, führt aber ein ziem- lich stilles Leben. Seine Standquartiere scheint er im Allgemeinen nicht gerne zu verlassen, zieht jedoch wohl zeitweise in andern Re- gionen umher, wenn sie einen reicheren Blüthenflor besitzen, aus dem dieser stattliche Vogel sich seine in kleinen Fliegen und Käfer- chen bestehende Nahrung holt. Wir begegneten ihn in Semien und Begemeder (Guna) noch auf mehr als 13,000 Fuss Meereshöhe. Ich möchte gegen alle Analogie fast zweifeln, dass das Winter- kleid der dd vom Hochzeitkleid auffallend abweiche, nachdem ich zu allen Jahreszeiten, mit Ausnahme des Herbstes, wo ich mich nie- mals in Gegenden befand, welche von dieser Art bewohnt werden, Vögel im Prachtkleid gesehen habe, Ganz frisch verfärbt erscheinen 'sie im März und April. Die ursprüngliche Benennung N. Tacazze (nach dem Takazie- Fluss) glaubte ich in N. tacaziena umändern zu dürfen. Nr. 173. Nectarinia pulchella. Certhia pulchella, Lin. — Cinnyris caudata, Vieill. — Certhia longi- cauda senegalensis, Briss. Orn. IH, t. 34. Fig. 3. — Le Vaill. Afr. pl. 293. 1. — Sw. W. Afr. II. pl.14. Jard. Monogr. pl. 18. — Vieill. Ois. dor. t. 40. — Antin. Cat. p. 35. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 107. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 151. — Hartl. W. Afr. Nr. 151. — Strickl. Catl. Petherick Nr. 31. — Bp. Consp. I. p. 404. — Panaeola pulchella, Cab. Mus. Hein. I. p. 101. — Nectarinia melampogon, Licht. Mus. Berol. — Brehm, Cab. Journ. 1853. Extrah. p. 97, (Fortpflanz.) — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 261. Fam. Promeropidae. eur DE Gen. Nectarinia. Splendide aurato-viridis; caudae tectrieibus in plerisque subeoe- rulescente-viridibus; pectoris macula scarlatina, lateraliter flava; re- migibus et rectrieibus fumoso-atris, his magis nigricantibus, extus aurato-viridi-marginatis; rostro et pedibus nigris; — long. tot. 6'/2”. rostr. a fr. 7%. — al. 272. 2°. — rectric. intermed. 45”. tars. 6 1jo4W, Diese Art tritt in Nubien nur zufällig auf; die nördlichste Gränze ihres Vorkommens erstreckt sich etwa bis 16° N. Br., wo wir sie in den Bogosländern noch ziemlich häufig antrafen. Ferner bewohnt der Prachtzuckervogel das abessinische Tiefland, Takah, Senar und Kordofan, sowie einen Theil des Gebietes des Weissen Nil. Man trifft ihn in Gärten, Baumwollfeldern, Gestrüpp, Hecken und in der Waldregion, jedoch selten fern von Gewässern. Er scheint Standvogel und lebt gewöhnlich paarweise; sein Prachtkleid. trägt das Männchen von Anfang der Regenzeit am ungefähr bis in den Dezember. In Habesch erlegten wir diese Art noch auf 5—6000 Fuss Meereshöhe. Brehm fand ihr Nest im September. Es hieng niedrig und wenig versteckt an einer Mimose im dichten Wald und bestand grösstentheils aus den Fasern der Fruchtkapseln von Calotropis pro- cera. Zwei weisse (?), rundliche, 7’ lange Eier. [Senegal: Adans. — Gambia: Mus. Brem. — Casamanze; Verr. — Sierra Leone: Fergusson. — Süd-Afrika, Le Vaill.??] Nr. 174, Nectarinia metallica. Nectarinia metallica, Licht. — Hempr. & Ehrh.' Symb. phys. Av. t. 1. — Rüpp. Atl. t. 7”. — Tem. Pl. col.. 347. 1.2. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 89. — Brehm, Habesch Nr. 39. — Id. Thierl. IV. p. 10. — Id. Cab. Journ. 1856. p. 397. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 147 & 1866. p. 236. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 109. — Heugl. Syst. Ueb. Nr.153. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 261. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 52. — Antin. Cat. p.36. — Strickl. Cat. Coll. Petherick Nr. 30. — Hedydipna metallica, Cab. Mus. Hein. I. p. 101. — — König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 31. — Coll. Daubeny, Jard. Contrib. 1852. p. 124. — COynniris metallica, Bp. Consp. I.p. 406. — Rchb. Handb. f. 3959 —3962. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 214. Arabisch: Abu Risch. Aeneo-viridis; uropygio, tectrieibus caudae superioribus et fascia pectorali purpurascente-chalybaeis; pectore et abdomine laete auran- Fam. Promeropidae. —_— 25 — Gen, Nectarinia. tiaco-flavis; recetrieibus coracino-nigris, dilute e violascente chaly- baeo-marginatis, '/ı intermediis longissimis, angustatis, apicem ver- sus sub-spatuliformibus; remigibus fuscis; tibialibus nigricantibus; rostro brevi et pedibus nigris; long. tot. eirca 6. — rostr. a fr. 41a —5’”. — al. 2”. 1. — tars. 6°4’% — rectr. intermed. 31/2. 2: Supra dilute umbrino-einerea; collo antico pallidiore, magis albido; pectore et abdomine antico sordide flavis; abdomine reliquo albido ; loris fuscescentibus; stria superciliari dilute albida. Der Zuckerfresser geht im Nilthal nordwärts bis zum Wende- kreis; er ist über ganz Nubien verbreitet, zeigt sich aber auch im abessinischen Tiefland, in Senar, Takah und Kordofan, wo er an geeigneten Plätzen das ganze Jahr über anzutreffen ist. Wie alle seine Verwandten ist auch dieses Vögelchen ein sehr zartes und zu- trauliches Geschöpf, das in seinem Benehmen viel an die kleinen Laubsänger erinnert; man findet den Zuckerfresser im Gestrüpp, in Gärten, auf Palmbüschen, namentlich aber auf Asclepias (Uscher) und Akazien, wenn diese in Blüthen stehen. In stillem Flug um- schwirrt er die Zweige und Blüthenkätzchen oder schlüpft durch die Dornbüsche, um sich Insekten, die seine Hauptnahrung bilden, zu suchen. Das Prachtkleid wird ohne eigentliche Mauser im Juni und Juli angelest und gleichzeitig beginnt das Brutgeschäft. Das Nest ist klein, beutelförmig, gewöhnlich mit seitlich angebrachtem Schlupfloch und besteht aus feinen Würzelchen, Halmen und Fasern, die dicht und zierlich verwoben, an den schwanken Zweigen einer Akazie befestigt sind; meist wählt der Vogel solche Bäume, die in unmittelbarer Nähe des Wassers stehen; das Nest hängt zwischen 8 und 15 Fuss über der Erde. Die Nesthöhle ist eng und tief, sehr fein mit Würzelchen und Pflanzen- oder Thierwolle ausge- füttert und wir fanden darin 2—4 sehr feinschalige, etwas länglich eigestaltige Eier von weisser, zart morgenroth angehauchter Grund- farbe, mit spärlichen hellbraunröthlichen Pünktchen auf der Basal- hälfte und einzelnen dunkeln graubraunen oder violettbraunen Spritz- flecken. Die Länge beträgt fast 7° auf 5° grössten Breitendurch- messer. Der Vogel scheint zwei Bruten zu machen. Der Gesang ist nicht laut, aber sehr abwechselnd und angenehm ; der Lockton ein zartes „ned“ oder „wit,“ das einige Aehnlichkeit mit dem Ruf der Schilfsänger hat. * Nr. 175. Nectarinia platyura. Cinnyris platura, Vieill. — Nectarinia sylviella, Temm. — N. cyano- pygos, Licht. — Platydipna platyura, Cab. Mus. Hein. I. p. 101 not. — v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 15 Fam. Promeropidae. —_ OO Gen. Nectarinia. Le Vaill. Afr. t. 293. — Pl. col. 347. (not.) — Jafd, Monogr. Nectar. pl. 19. — Licht. Cat. Dubl. p. 15. — Hartl. W. Afr. Nr. 153. — Bp. Consp. I. p. 405. — Heug]l. Cab. Journ. 1864. p. 261. — Layard, S. Afr. Nr. 140. — Antin. Cat. p. 86. — Hartl. & Finsch, ©. Afr. p. 2:5 (not.). Aeneo-viridis, nitore cupreo; uropygio et tectriecibus caudae su- perioribus metallico-violaceis; abdomine intense flavo; caudae nigri- cantis nitore nonnullo violaceo-coracino, rectricibus medianis extus violascente-marginatis, 'ı intermediis angustatis, apice spatuliformi- bus; remigibus et tibialibus fuscis; rostro et pedibus nigris; long. tot. 6%. — rostr. a fr. 4%. — rectric. intermed. 3%. 9%, — al. 2. 12, — tars. 6%. Verglichen mit westlichen Exemplaren finde ich keinen wesent- lichen Unterschied, nur sind Bürzel und obere Schwanzdeckfedern beim centralafrikanischen mehr metallisch violett, beim senegambi- schen stahlblau mit violettem Schein. Antinori fand den spatelschwänzigen Zuckerfresser im Monat April in den Djur-Ländern, vorzüglich auf Cassia-Blüthen. Wir trafen ihn in derselben Gegend, nämlich zwischen dem Djur und Kosanga-Fluss nach der Regenzeit, im September und Oktober noch im Prachtkleid, ebenfalls gewöhnlich auf Hochbäumen in der Wald- region, immer jedoch nur einzeln. — Benehmen und Lockton ganz wie bei Nectarinia metallica. [Westafrika: Senegal; Casamanze; Sierra Leone; Guinea. — Südafrika: Le Vaill.?] * Nr. 176. Nectarinia erythroceria. Nectarinia erythroceria, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 154. — Hartl. W. Afr. p. 270. — N. Gonzenbachü, Antin. Cat. p. 35. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 261. u. 1867. p. 202. — Hartl. & Finsch. O. Afr. t. II. 2. & p. 219. — Bianconi, Spec. Zool. Mozamb. fasc. XVIII. p. 320. Corpore supero, alarum tectrieibus colloque e chalybaeo metallieo- viridibus; uropygio et tectrieibus caudae superioribus nitide chaly- baeis; pectore intense scarlatino-rubro, partim e cyaneo chalybaeo- squamulato; fascia subgutturali lata chalybaea, violascente induta; abdomine nigricante; subcaudalibus chalybaeo-apicatis; reetrieibus et remigibus nigricantibus, illis ex parte viridi-marginatis; rostro et Fam. Promeropidae. = 9. = Gen. Nectariniä, pedibus nigris; iride fusca; long. tot. 5%. — rostr. a fr. 647, — al.2”. 32”. 5%. — rectr. intermed. 2°. 4— 5‘. — tars. Tja’. Beim jüngern 3 ist die Oberseite bräunlich grau, etwas gelb- lich oder olivenfarb überflogen, der Unterleib schmutzig gelblich auf schwärzlichem Grund. Die Federn der rothen Brustbinde des g im Sommerkleid haben rauchfarbe Basis und zwischen ihr und der rothen Spitzhälfte ist ein schmaler, stahlblauer Querstreif. — Steht der N. Jardinei, Verr. am nächsten, unterscheidet sich jedoch von letzterer durch die zwei mittleren verlängerten Schwanzfedern und stahlblaue Farbe der obern Schwanzdeckfedern. Nicht selten in den Niederungen um den Gazellenfluss und westlich vom obern Weissen Nil, bei den Kidj und Roll-Negern. Die Verfärbung ins Hochzeitkleid beginnt im März. — Lebt an feuchten Orten auf Hochbäumen; häufig trafen wir diese Art nament- lich auf Kigelien-Blüthen. Dürfte Strich- oder Zugvogel sein. b) Cauda aequali. * Nr. 177. Nectarinia Jardinei. Nectarinia Jardinei, J. Verr. — Hartl. W. Afr. Nr. 133. — Id. Proceed. Lond. Z. Soc. 1867. p. 824. — Cinnyris Jardinei, Cab. v. d. Decken, Reisen, III. p. 29. — Monteiro, Proceed. L. Z. Soc. 1865. p. 96. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 218. & t. II. 1. — Finsch, Coll. Jesse Nr. 53. ‚ Supra aeneo-virescens, nitore cupreo, jugulo concolore, fascia cyaneo-chalybaea inferius marginato; uropygio et caudae tectricibus superioribus splendide viridibus; cauda et alis nigris, nitore nonnullo chalybaeo; pectoris fascia latiuscula obscure rubra; scapularibus dorso concoloribus; abdomine nigro; rostro et pedibus nigris; long. tot. eirca 4”. — rostr. a fr. 61a 71a. — al. 2”. 1—2”. 3%. — caud. 1%. 54 _17, 744, _ tars. 617, Beschreibung nach Hartlaub und Finsch. Von Jesse in den abessinischen Küstenländern bei Senafi& nach- gewiesen. Die dort eingesammelten Vögel (zwei Männchen) stimmen durchaus mit westlichen Exemplaren überein, sind aber grösser. Fl. 2%. 5% — 2”. 7%. — Schw. 1%. 8°°—1. 9%. — Schnab. 8°. — as... tat. Gabun: Verr.; Benguela: Monteiro; Angola: Wellwitsch. — Mombas: v. d. Decken; Zanzibar: Kirk. — Nossi-b& (Madagascar): v. d. Decken (?)]. Fam, Promeropidae. — (a Gen. Nectarinia. Nr. 178. Nectarinia cruentata. Cinnyris proteus, Rüpp. N. W. p. 91. — Nectarinia eruentata, Rüpp. Syst. Ueb. t. 9. Nr. 113. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 159. — Brehm, Habesch, Nr. 43. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 87. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 262. — Bp. Consp. I. p. 408. — Hartl, & Finsch, O. Afr. p. 217. (not.) Similis N. senegalensi, major, mento et gula nigris, stria malari antice aeneo-viridi, postice purpurascente-chalybaea. Supra nigro-umbrina, holosericea; alis et cauda dilute fuscis, nitore aurato-chalceo; pileo et stria malari smaragdineo-viridibus, hac postice pulchre chalybaea; mento et gula superiore abdominegue holosericeo-nigris; gutture et pectore scarlatinis, chalybaeo-fasciolatis ; subcaudalibus fuscis, nitore nonnullo chalceo; area utringue scapulari nitide chalybaea; rostro et pedibus nigris; iride fusca; long, tot. 5”. 5%, — rostr. a fr. 91a. — al. 2%. 8.— 2”. 9%. — caud. 1”. 11. — tars. 7?ja’”. Ein von Herzog Paul von Würtemberg in Dar Bertat einge- sammeltes Männchen im Prachtkleid zeigt über der rothen Brust auf der Kehlmitte einen kleinen goldgrünen Fleck. Junge Männchen aus Ost- Abessinien, im Monat Oktober eingesammelt, sind obenher rauchbraun, unten schmutzig und hell rauchgraulich, hier theilweise gelblich angehaucht; auf der Brust- mitte entspringt bereits der rothe Fleck, während die schwärzliche Kehle nach jederseits durch einen schmalen grauweisslichen Streif begränzt wird. Im Juli 1862 fanden wir im Bogos-Land halbflügge Junge. Sie sind obenher hell olivenbräunlich; Kehle und Brust rauchschwärz- lich; Malarstreif und Unterleib schmutzig-gelb, die Federn mit breiter, nur theilweise verdeckter rauchschwärzlicher Wurzelhälfte, so dass die zuletzt genannten Theile wie geschuppt erscheinen. Die abessinische rothkehlige Sui-manga scheint einen ziemlich beschränkten Verbreitungsbezirk zu haben. Sie wurde bis jetzt im südlichsten Fazogl und in ganz Habesch gefunden, hier nordostwärts bis in die Bogos-Länder. Unter 3—4000 Fuss Meereshöhe ist sie uns nicht vorgekommen; im Semien und den Gala-Gebirgen geht sie wohl über 8000 Fuss hoch. Lebt paarweise im Gebüsch und auf Hochbäumen, vornehmlich in der Waldregion und in der Nähe von Wildbächen. Ihre Lieblingsgewächse sind Euphorbien, Dahl- bergien, Cordien und Akazien. Wir lernten diese prachtvollen Vögel als stille, harmlose Thierchen kennen, welche aus Blumen und Rinde Fam. Promeropidae —. 29 — Gen, Nectarinia. fleissig Insekten absuchen. Ihr Flug ist kurz, weich, laubsänger- artig. Schlüpfen, hüpfen und klettern sie von einem Zweig zum andern, so werden Flügel und Schweif öfter etwas ausgebreitet. Der Gesang ist unbedeutend, nicht laut, aber doch lieblich und ab- wechselnd. Nach meinen Notizen habe ich diese Sui-manga mit Ausnahme der Monate Juli und August das ganze Jahr über im Prachtkleid gesehen, es ist somit nicht ganz unmöglich, dass dasjenige der alten Männchen nicht auffallend vom Winterkleid abweiche. Meine frühere Angabe in Bezug aufihr Vorkommen am obern Weissen Nil könnte auf einer Verwechslung mit N. Acik beruhen. Des Murs bezweifelt mit Unrecht die Artselbständigkeit von N. eruentata und hält sie für identisch mit N. senegalensis. Nr. 179. Nectarinia habessinica. Nectarinia habessinica, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. .4. — N. lueida, Licht. Mus. Berol. — N. pectoralis, Ehr. Mus. Berol. — N. pur- purata, Mlig. (nes Vieill.) Kittl. Kupf. t. 28. — N. gularis, Rüpp. N. W. t. 31.2. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 111. & Nr. 112. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 157. 158. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 53. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 262. — Cinnyris habessinica, Cab. Mus. Hein. I. p. 101. — Selat. & Strickl. Contrib. 1852. p. 124. — CO. habessinica, purpurata et gularis, Rchb. Handb. f. 3910. 3911. 3912. 3924. 3931. — Sclat. Rep. Coll. Somali-country 1860. p. 14. — Hartl. & Finsch, O0. Afr. p. 221. — Bp. Consp. I. p. 406. Nr. 14. 15. 17. — CO. gularis, Lefeb. Abys. Ois. p. 88. (?) — Brehm, Ha- besch Nr. 40. p. .248. — Coll. Daubeny, Jard. Contr. 1852. p. 124. — Speke, Ibis 1860. p. 247. Aeneo-viridis; pileo metallice-violaceo; supracaudalibus aeneo- chalybaeis; mento et jugulo inferiori chalybaeo-lavatis; pectoris scarlatinis fasciculis lateralibus sulfureis; abdomine nigro; remigi- bus, alae tectrieibus majoribus et rectrieibus nigricantibus, ex parte colore coracino indutis, rostro et pedibus nigricantibus; iride fusca. — long. tot. 4°j4.—5”. — rostr. a fr. Sa 9. — al. 2%. 412,2”. 512. — caud. 1%. 7,1%, 9%, — tars. T'a— 75’, N. gularis, Rüpp. scheint unbedingt als jüngeres Männchen oder Männchen im Uebergangskleid hierher zu gehören. Sie ist bräun- lich grau, der Unterleib nach der Mitte zu, sowie der breite Rand der untern Schwanzdeckfedern heller; Augenkreis, ein verwaschener Strich über dem Auge und langer Mystakelstreif, der noch längs Fam. Promeropidae. — 2330 ° — Gen. Nectarinia. der Halsseiten herab verläuft, hell graulich weiss; Schwungfedern und grössere Flügeldeckfedern dunkel rauchfarb, einige der letztern mit metallgrünem Glanz, alle graulich weiss gerandet; Kinn, Kehle und Jugulum goldgrün, letzteres gegen die Brust zu mehr in’s Stahl- blaue; Steuerfedern rauchschwärzlich, stahlbläulich angelaufen; die äusserste schmutzig weisslich. — Ein junges, am 15. Oktober 1857 bei Tedjura an der Adelküste erlegtes Männchen ist mehr graulich olivenfarb, der Superciliar- und Mystakelstreif schmutzig gelblich weiss, Kinn und Kehlmitte schwärzlich; Tertiärschwingen weisslich gesäumt. Wir beobachteten den abessinischen Honigsauger nur in der Nähe des Rothen Meers und auf den benachbarten Gebirgen von den nordwestlichen Theilen der Somal-Küste :nordwärts bis in die Berge bei Sauakin; er lebt vom Meeresstand aufwärts bis auf 3 bis 4000 Fuss Meereshöhe. Im Innern von Abessinien ist er von uns nicht mehr gesehen worden; Lefebvre will ihn noch bei Adowa, Rüppell seine Neetarinia gularis in Kordofan eingesammelt haben. In Takah scheint er dagegen nicht selten. Er findet sich gewöhnlich paarweise auf Akazienbüschen und Asklepiadeen. Zur Regenzeit (Ok- tober) hörte ich um Tedjura die Männchen recht laut und angenehm singen; sie umflatterten die gelben Blüthenkätzchen der Akazien nach Art der Laubsänger, zuweilen verfolgten sich zwei Rivalen schreiend und wüthend auf einander stechend. Auch von Speke ist N. habessinica im Somali-Land eingesammelt worden; die Harris’schen Exemplare (angeblich aus Schoa) dürften von der Adail-Küste stammen. * Nr. 180. Nectarinia Acik. „Nectarinia senegalensis (?)“, Heuglin, Cab. Journ. 1864. p. 262. Spec. 8. — N. natalensis, Antin. Cat. p. 33. — N. Acik, Antin. Cab. Journ. 1866. p. 205. — N. senegalensis var. ? — N. senegalensis, Finsch in lit. & Hartl. & Finsch, O0. Afr. p. 217. (not.) Similis N. senegalensi, alis et cauda dorso fere concoloribus, stria brevi malari ex toto smaragdineo-viridi; colore smaragdineo- viridi pilei minus extenso. Supra e holosericeo saturate purpuras- cente-umbrina; alis et cauda e purpurascente chalceo-nitentibus; pileo gulaeque macula splendide aurato-viridibus; macula parva ma- lari smaragdinea; gutture pectoreque superiori scarlatinis, squamatim chalceo-faseiolatis; abdomine, rostro et pedibus nigris; long. tot. 4“. 7— 84, — rostr, a fr. 91, — al, 2%, 6%. — cand. 1”. 81, — tars. 7'j4%, Fam. Promeropidae. 27 A Ten Gen, Nectarinia. Schon beim Einsammeln dieser Art stiegen Zweifel in mir auf, ob sie zu der ihr zunächst stehenden N. senegalensis gezählt werden dürfe. De Filippi, der Antinoris Exemplare untersuchte, räumt ihr Artselbständigkeit ein, welche sich nach von mir vorgenommener genauer Vergleichung mit den verwandten Spezien wohl zu bestä- tigen scheint. Bezüglich der Grösse finde ich zwischen N. senega- lensis und N. Acik keinen erheblichen Unterschied, beide sind be- trächtlich kleiner als N. eruentata; Flügel und Schwanz aber beim central-afrikanischen Vogel (N. Acik) konstant sehr dunkel sammt- braun mit etwas in Purpur spielendem Messingglanz, bei N. sene- galensis erscheinen die genannten Theile dagegen fast mardergelb, ebenfalls messingglänzend; die goldgrüne Farbe von Scheitel und Malerstreif ist hier weit mehr ausgedehnt. Wir fanden N. Acik nicht eben selten im Gebiet des obern Bahr el ghazäl, in Wau, Bongo und am Kosanga-Fluss, gewöhnlich paarweise auf Hochbäumen und namentlich an Blüthen von Schling- pflanzen sich herumtreibend. Nach Antinori heisst dieses brillante Vögelchen bei den Djur-Negern Acik und seine Ankunft im Lande soll viel Regen bedeuten; nach Mitte Aprils soll die Art wieder verschwinden, wogegen ich sie mit Ausnahme des Juli und August das ganze Jahr über vorfand. Auch die von Antinori gegebenen Maasse sind etwas abweichend von den meinigen. Vom Bahr el djebel, aus der Gegend des Belenia-Berges erhielt ich Ende Januars und Anfang Februars geschossene Nectarinien, welche ich nicht näher untersucht und als N. eruentata bestimmt, an verschiedene Museen versandte; wahrscheinlich gehören auch sie zu N. Acik. Im Magen fanden wir kleine Fliegen und Coleopteren und eine offenbar vegetabilische Materie. Die nächst verwandte Art oder Conspecies, N. senegalensis findet sich in W.-Afrika und im Damara-Land. | * Nr. 181. Nectarinia cuprea. Oerthia cuprea, Shaw. — C. rubrofusca, Shaw. — Soui-manga_ tri- color, Vieill. Ois. dor. pl. 23. 27. — CO. niborus, Vieill. — C. nigrogaster, Vieill. — C. erythronotus, Swains. W. Afr. II. pl. 15. — Jard. Monogr. p. 187. 254. — Nectarinia porphyreocephala, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 155. — Hartl. W. Afr. Nr. 137. — DBp. Consp. I. p. 406. Nr. 3. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 262. & 1867. p. 300. — Aidemonia cuprea, Reichenb. — N. fulgeus, Pr. Würtemb. Icon. ined. t. 58. — Sharpe, Ibis 1869. p. 188. Coracino-nigra; capitis et colli postiei nitore chalceo-cupreo; collo antico et pectore magis cupreo-violascentibus; interscapulio, scapu- Fam. Promeropidae. oe Gen. Nectarinia. laribus, tergo et uropygio pulchre purpurascente-violaceis ; alae tectri- cibus minoribus e purpurascente chalybaeo - marginatis, sub luce quadam aeneo-resplendentibus ; remigibus fumosis, subtus pallidioribus ; abdomine purius holosericeo-nigro; rostro et pedibus nigricantibus; long. tot. 4, 6°. — rostr. a fr. 7—71f". — al. 2”. 1%.—2”. 2!2'%. — caud. 1%. 7”—1. 9%, — tars. 61, Nach Herzog Paul von Würtemberg ist die Iris orangefarb. Wir haben nur wenige Exemplare dieser durch ihre Färbung ausgezeichneten Art in Nordost-Afrika gesehen und zwar aus dem östlichen Abessinien, vom Abiad- und Sobat-Fluss. Herzog Paul von Würtemberg sammelte sie auch im südlichen Fazoql ein und ich glaube sie im August bei Keren im Bogos-Land bemerkt zu haben. [West- Afsika: Senegal; Casamanze; Gambia; Cap Coast; Aschanti; Gabun; Angola; Camma-Fluss; Bissao; Cap Lopez.] Nr. 182. Nectarinia affinis. Cinnyris et Nectarinia affinis, Rüpp. (nee Horsf.) N. W. t. 31. 1. — Id. Syst. Ueb. Nr. 110. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 156. — Brehm, Habesch Nr. 41. & p. 285. — Lefeb. Abys. Ois. p. 87. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 55. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 262. — Bp. Consp. I. p. 406. — Rchb. Handb. t. 573. f. 3907. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 224. (not.) Aeneo-viridis, nitore nonnullo chalybaeo; fronte, mento et pec- tore purpurascente - chalybaeis; tectrieibus caudae superioribus chalybaeis; fasciculis lateralibus aurantiaeis; pectore inferiore nigri- cante; abdomine pallidius flavo; subalaribus magis albicantibus; tectri- cibus alae majoribus et remigibus dilute fumosis, pallidius margi- natis; rectrieibus coracinis e chalybaeo aeneo-marginatis; tibialıbus dilute fumosis; rostro et pedibus nigris; long. tot. 4”. — rostr. a fr. EERREaL27, PET au. 1%, 07 10 pn Steht der N. collaris, Vieill. zunächst, unterscheidet sich aber von letzterer durch ihren schwarzen, stahlblau schillernden Kopf, Kinn und Kehle, durch die breite glänzend purpurblaue, unten schwarz begränzte Brustbinde, stahlblaue Schwanzdeckfedern und stahlblauschwarze Steuerfedern. Nach meinen Beobachtungen hat diese Art einen nicht eben beträchtlichen Verbreitungsbezirk, doch übersieht man solche kleinen Fam. Promeropidae. — 1233 — Gen, Nectarinia. Vögelchen auch leicht, wenn sie ihr unscheinbares Winter- und Jugendkleid tragen. Lefebvre sagt von Nectarinia affinis: „Commun sur tous les bouissons, sur le penchant des collines en toute saison, dans tout le Tigre.* Wir fanden sie nur am Ost-Abfall des abessinischen Hochlandes, ziemlich weit nordwärts gehend, nicht aber höher als 6—7000 Fuss über dem Meer, auch nicht unmittelbar am Strand selbst, sondern erst in den benachbarten, schon von höherem Hügel- land eingesäumten Thälern. Wie ihre Gattungsverwandten liebt sie die Umgebung von blühenden Büschen und Bäumen, namentlich Akazien, Asclepien und Euphorbien. Herzog Paul von Würtemberg sammelte den ähnlichen Honigsauger in Fazoql ein, nach meinen Notizen kommt er auch in Takah und dem südlichen Kordofan vor; er scheint nicht zu wandern und trägt während der Regenzeit sein Sommerkleid. Brehm fand ihn im April noch in „vollständiger Mauser“ (wohl Verfärbung, denn kein mir bekannter Honigvogel mausert zweimal). „Ein Paar, welches sein Nest fast fertig hatte, begann schon das Brutgeschäft, prangte jedoch noch nicht im Hoch- zeitkleide“ Das Nest stand in einem Strauch, höchstens 3 Fuss über der Erde, zwischen den Blättern des Strauches und einer Winde, in welchen es theilweise verflochten war: „Es besteht aus feinen Rindenstückchen und Rispen, Blüthenfasern, zarten Grashalmen und Pflanzenwolle, besitzt eine beutelförmige Gestalt, oben einen seit- lichen Eingang und ist innen mit Haaren und Wolle ausgefüttert. Der Eingang war durch ein breites Blatt gedeckt. Die Vögelchen bauten acht Tage lang eifrig, ehe sie ihre Behausung vollendet hatten.“ * Nr. 183. Nectarinia spec. (?) „Neetarinia Soui-manga, Coll. Mergenth.* — Heugl. Cab. Journ. 1867. p-. 300. — Cinnyris collaris, Vieill. (2) Similis N. affini, minor, rostro longiore, debiliore, magis in- curvo, alis brevioribus, tarsis debilioribus; uropygio (tergi et intersca- pulii modo) pulchre aurato-viridi, nec purpurascente-chalybaeo; pec- tore, abdomine et subcaudalibus flavis; fascieulis axillaribus aurantiaeis, ex parte laete sulfureis; macula frontali, ut videtur; in fundo aurato- viridi chalybaea; rectrieibus coracino-nigris, delicate aurato - viridi limbatis; long. tot. eirca 4”. — rostro a fr. vix 7%. — al. 1”. 11. — tars. 6° — caud. 1”. 3%, Dieser Vogel, der noch nicht das ganze Hochzeitkleid trägt, ist jedenfalls verschieden von N. affinis, aber gehört auch nicht zu N. Soui-manga, Gm., die ausschliesslich in Madagaskar gefunden wird. Fam, Promeropidae. aa — Gen. Nectarinia. Bezüglich der Grösse stimmt er mit letzterer überein, nicht aber in Färbung der Brust und des Unterleibs. Das beschriebene Exemplar steht in der Sammlung des Herzogs Paul von Würtemberg in Mergentheim und wurde diese Art in Qamamil und Singue südlich von Fazoql eingesammelt. ec) Anthothreptes, Swains. av 184. Nectarinia albiventris. Nectarinia albiventris, Strickl. Coll. Daubany, Jard. Contrib. to Orni- thology. 1852. pl. 86. — Coll. Speke, Ibis II. p. 247. — Sclat. Col. Somal. Country (1860). p. 14. — Cinnyrieinclus albiventris, Rehb. Handb. t. DLXH. b. f. 4078. 4079. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 64. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 223. — Barboza, Aves des poss. portug. Journ. Sc. moth. phys. e natur. 1867. II. (?) Pileo, genis et notaeo splendide viridibus, frontis nitore pur- purascente; supracaudalibus chalybaeis; alae tectrieibus majoribus remigibusgue pallide fumosis; rectrieibus fuseis, splendide viridi- marginatis; mento gulaque chalybaeis, violaceo-resplendentibus; pec- tore, abdomine et subcaudalibus pure albis; fascieulis axillaribus antice pulchre aurantiacis, postice sulfureis ; rostro pedibusque nigris; long. tot. 3%. 7. — rostr. a fr. 6%. — al. 2”. 1%. — tars. 6’, (engl. Maass.) 9: Supra pallide fusca; subtus sordide alba. . Im Somali-Land bei Ras Haffun und auf den Plateaux meist ge- sellschaftlich lebend. Beschreibung nach Sir W. Jardine, da mir der Vogel aus eigener Anschauung nicht bekannt ist. Würde der Farbenvertheilung nach mit Anthothreptes rangiren. * Nr. 185. Nectarinia Longuemarii. Cinnyris Longuemarü, Less. Illustr. Zool. pl. 23. — Anthreptes leuco- soma, Swains. W. Afr. II. pl. 17. — Hartl. W. Afr. Nr. 145. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 263. — Antinori, Cat. p. 34. — Bp. Consp. I. p. 409. — (innyrieinelus Longuemarü, Less. Rev. III. p. 272. — Allen, Thoms, Exped. Nig. I. p. 250. — Rchb. Handb, Fig. 3993. 3994. Fam. Promeropidae, u Ir Gen. Nectarinia. Corpore supra, mento et gula superiore nitidissime violaceis; regione parotica et loris purius nigricantibus; alis fumosis, tectrici- bus minoribus violaceis; caudae nigricantis nitore purpurascente- violaceo; subtus nivea; fasciculis lateralibus sulfureis; subcaudalibus et subalarıbus albis; rostro et pedibus nigricantibus; iride fusca; long. tot. 7”. 2”. — rostr. a fr. 7%. — al. 2”. 812° — caud. 1”. 11%. — tars. 8°. Jun. & hiem. Notaeo e cinerascente olivaceo-fusco; supereciliis, gutture pectoreque albis; abdomine dilute sulfureo. Beim alten 3 im Hochzeitkleid zeigen einige kleine Deckfedern am Flügelbug einen metallgrünen Schiller. Im April sammelte ich diesen Blüthenvogel am Fluss von Wau im Sommerkleid, im Januar in derselben Lokalität im Winterkleid ein; er lebt einzeln und paarweise im Gebüsch und auf Hochbäumen, namentlich auf Morelia und Butyrospermum in unmittelbarer Nähe der Gewässer. Antinori fand ihn an der Gränze der Djur und Dor, an- geblich unter dem 5.° N. Br. (!!) im Februar und nach seiner Aus- sage soll er dort nur wenige Tage verweilen; ob Standvogel kann ich auch nicht mit Sicherheit verbürgen, zweifle aber kaum daran, dass dieser Blüthenvogel in Centralafrika sedentär ist, weil ich ihn im Sommer- und Winterkleid erlegt habe. Er ist nicht scheu, treibt sich lebhaft von Zweig zu Zweig, hüpft und flattert beständig und breitet dabei öfter die Flügel etwas aus. Den Gesang kenne ich nicht; der Lockton ist ein leises Piepen. Das Vögelchen scheint häufig zur Tränke zu kommen; namentlich Vormittags und Abends; überhaupt sah ich die Art niemals in der trockenen Qabah (Waldregion). [Senegal; Gambia; Casamanze; Aboh, am Niger: Hartl.] Anmerkung. Nach Lefebvre wären noch folgende Nectarinien in Abessinien beobachtet worden: 1) „Cinnyris crocea, L.“ Lefeb. Abys. Ois. p. 88. Eine Cinnyris crocea, L. gibt es meines Wissens nicht. Sollte diese An- gabe sich auf Certhia crocea, Shaw. beziehen? wogegen die von Lefebvre gegebenen Maasse sprechen: long. 4°%4. — caud. 10%. — Im August in Tigrie erlegt. 2) „Certhia chalybae, Gm.“ Lefeb. Abys. Ois. p. 88. — Wäre (. chalybaea, L. — Bei Adowa gefunden. Länge 5°. — Schw, 2%. — Schnab. 1%. — Iris sepia-braun. Auch hier scheint eine Verwechslung mit irgend einer an- dern Art vorzuliegen. Höchst interessant in zoogeographischer Beziehung ist die Entdeckung eines prachtvollen neuen Honigvogels, Cinnyris osea (Nectarinia osea, Bp. — Ibis 1865. pl. V., Gould, Birds of Asia part. XIX.) in der Ebene von Jericho. Fam. Certhiadae, — 236 — Gen, Thichodroma. Fam. Certhiadae, Vig. a) Climacterinae. Gen. Thichodroma, Illig. (Petrodroma, Vieill.) Nr. 186. Tichodroma muraria. Certhia muraria, Lin. — Tichodroma phoenicoptera, Temm. — T. europaea, Steph. — Gould, Eur. t. 239. — Naum. V. D. t.141. — Pl. enl. 782. — Bp. Consp. I. p. 225. — Cab. Mus. Hein. I. p. 94. — Brehm, Thierl. IV. p. 45. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 114. — Heugl. Ei Ueb. Nr. 160. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 110, Der Mauerläufer kommt nach Rüppell in Esypten und Abessinien vor, ich habe ihn niemals in N. O. Afrika gesehen. Baumläufer (Certhiinen) und Spechtmeisen (Sittinen) scheinen hier gänzlich zu fehlen, obwohl mehrere Arten in Algerien und Klein- asien heimisch sind. Der Mangel aller eigentlichen Wälder im Norden unseres Gebietes dürfte die Hauptursache sein, warum gedachte For- men ebensowenig als Spechte (mit Ausnahme des Wendehalses, der als Zugvogel regelmässig Egypten besucht) daselbst auftreten. [Krimm, Kaukasus, Persien. — Im südlichen und gemässigten Europa. b) Troglodytinae, Gen. Oligocereus, Cab. (Cab. J. f. 0. 1853. p. 109. — Sylvetta, Lafresn. — Oligura, Rüpp. [nee Hodes.]) Nr. 187. Oligocercus rufescens. Le Crombec, Le Vaill. Ois. d’Afr. t. 135. — Dicaeum rufescens, Vieill. Nouv. Dict. IX. p. 407 et Encycl. Meth. p. 609. — Sylvia crombec, Lafr. Rev. zool. 1839. p. 258. — Drymoica rufescens, G. R. Gray. — Oli- gura wmeridionalis, Sund. Mus. Holm. — O. microura, meridionalis et brachyptera, Bp. Consp. I. p. 257. — O. rufescens, Cab. Mus. Hein. I. p. 44. — Oligocercus rufescens et microurus, Cab. Journ. 1853. p.109. — Sylvia rufescens, Sund. Krit. framst, K. Vetenk. Ac. Handl. II. 1857. p. 39, — Fam. Certhiadae. u le Gen, Oligocereus. Sundev. Öfves. 1850. p. 128. — Sylvetta brachyura, Strickl. & Selat. Contrib. Orn. 1852. p. 148. — S. rufescens, Cass. Proceed. Acad. Philad. 1859. p. 39 (not.). — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 111. — S. microura, Bocage, Jorn. de Scienc. math. phys. e natur. Lisboa II. — Gurn., Ibis 1865. p. 265. & 1868. p. 156. — Hartl. et Finsch, O. Afr. p. 226. — Dicaeum rufescens, Layard, 8. Afr. Nr. 144. — Troglodytes mierourus, Rüpp. N. W. p. 109. t. 41. 1. — Ol- gura microura, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 115. — Sylvetta brachyura, Lafresn. Rev. Zool. 1839. p. 258. — Lefeb. Ois. Abyss. pl. 6. — Sylvetta brachyura, Hartl. W. Afr. Nr. 188. .— Oligura microurus, Gray, Gen. of Birds. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 161. — Id. Faun. Roth. Meer. Nr. 56. — Id. Ibis, 1859, p. 340. — Id. Cab. Journ. 1862, p. 39 et 1863. p. 163. — Id. Ibis 1869. p. 141. Supra pallide murinus; gastraeo et subalaribus rufescente-ful- vidis; stria supraoculari, orbitis, mento, gula genis et abdomine medio albidioribus; loris fumosis; remigibus fumosis, extus delicate canescente-, intus basin versus pallide fulvido-marginatis; rostro flavicante-corneo; iride helvola; pedibus rubentibus; long. tot.3—3 1/2”. — rostr. a fr. 4°. — al. 1%. 112%. 1%. — tars. 61% —8, — caud. 8! —10°. Beschreibung nach nordostafrikanischen Exemplaren, die übri- gens unter sich in mancher Beziehung ziemlich abweichen. Manche sind obenher sehr fahl mausgraulich und hin und wieder ocker- gelblich angeflogen; eines zeigt einen verwaschenen, hellbräunlich gelblichen Stirnrand; die dunkeln Zügel sind oft schärfer und dunkler, oft fast ganz aufgelöst; der weissliche oder fahlgelbliche Superciliarstreif ebenso. Das Jugendkleid unterscheidet sich von dem der alten Vögel durch dunkleren Schnabel und schmutzig rauchbräunlich getrübte Brust und Weichen. Rüppell nennt die Iris fälschlich karminroth. — Sundevall, Hartlaub und Finsch ver- einigen O. microurus aus Nordost-Afrika mit dem Crombec Le Vaillant’s aus Südafrika. Ich konnte ersteren nur mit 2 südafrika- nischen Vögeln vergleichen; diese sind um ein Namhaftes grösser (Schn. 6. — Fl. 2”. 11a—2”. 2!/2), der Superciliarstreif ist länger und deutlicher, die Unterseite, namentlich die Brustgegend, intensiver ockergelblich; der Schnabel länger und kräftiger; auch die Messungen, welche Hartlaub und Finsch geben, deuten darauf hin, dass die südliche Form durchschnittlich etwas kräftiger ist. Das Stutzschwänzchen ist ein allerliebstes Vögelchen, welches wir einzeln und paarweise südwärts vom 16—17. Grad N. Br. an- getroffen haben; an der afrikanischen Küste des Rothen Meeres von Takah bis ins Adal-Land, in den Bogos, im wärmeren Habesch, Südnubien, Kordofan, Senar und am Abiad und seinen Zuflüssen. Fam, Certhiadae, =, Bat Gen. Oligocereus. Er ist offenbar Standvogel, lebt einzeln und paarweise im Gestrüpp und auf Hochbäumen, namentlich in der Nähe von Gewässern und Wüstenbrunnen und in der Waldregion. Der volle Gesang und Lockton erinnern etwas an Sitta europaea. Unser Vögelchen ist äusserst lebhaft und gewandt, hüpft und schlüpft meist mit etwas gehobenem Schweifchen durch die Büsche und verlässt seine Stand- orte nur sehr ungern; auch sahen wir es eben so wenig auf den Boden herabkommen, als grössere Strecken durchfliegen. Wird es gestört, so flüchtet es entweder in die Baumgipfel oder sucht sich im Gestrüpp abzustehlen, ohne aufzugehen. [In West-Afrika von Senegambien bis Angola beobachtet. — Vom Cap-Gebiet nordwärts bis in das Namaqua- und Damara-Land.| C. Dentirostres. Fam Sylviadae. a) Malurinae. aa) Rectrieibus 10. Gen. Drymoeca, Swains. Nr. 188. Drymoeca mystacea. Drymoeca mystacea, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 122 et t. 10. — Heugl. 8. / Ueb. Nr. 167. — Bp. Consp. I. p. 283. — Drymoeca affinis, Smith, Il. Zool. 8. Afr. t. 77 (2). — Hartl. W. Afr. Nr. 166 (et Nr. 167?). — Heugl. Ibis 1869. p. 88. Supra e cinerascente fulvida, alae tectricibus et tertiariis magis fumosis et conspicue ochraceo-marginatis; uropygio fulvescente-al- bido; tectrieibus caudae superioribus ochraceis; rectricibus valde angustatis et elongatis, pallide fumosis, dorsi colore lavatis et mar- ginatis, extimis pallidioribus, subalbicantibus, omnibus ante apicem sordide albidum macula obsoletiore nigricante-fumosa notatis; subtus albicans, lateraliter magis fulvescente-adumbrata; ciliis albidis; loris et stria supraoculari pallide fulvescentibus; macula anteoculari ob- soleta, fumosa; remigibus fuliginoso-fumosis, pogonio externo delicate e rufescente fulvo-, interno basin versus pallide fulvo-marginatis; rostro cerino-flavicante; pedibus rubellis; iride pallide umbrina; long. tot. 47. TH —5%, — rostr. a fr. 44,9%. — al. 1%. 9121”. 11%. Ar caud. men 61a’, er tars. gu _gisr, Bei manchen Exemplaren ist der Scheitel mausfarb und oliven- graulich angeflogen. Fam, Sylviadae, —_ aA Gen. Drymoeca. Der Schnurrbart-Buschschlüpfer ist ziemlich” weit in Nordost- Afrika verbreitet; im centralen und südlichen Abessinien, in Senar und am Sobat, dem Weissen und Gazellen-Fluss von uns beobachtet. Lebt gewöhnlich in Paaren in Gebüsch und trockenem Gras, wo möglich in der Nähe von Gewässern und geht in Abessinien bis auf 10,000 Fuss Meereshöhe, namentlich häufig um den Tana-See und bei Gondar. Ist wie seine Verwandten ein munteres, bewegliches ı Vögelchen mit lautem und angenehmem Gesang. Wie die meisten \ Buschschlüpfer zeigt diese Art jederseits zwei deutliche Riktal- \ Borsten. [Süd-Afrika: Smith (?). — West-Afrika, Abomey: Fras.] Nr. 188%. Drymoeca superciliosa. Drymoeca superciliosa, Swains. W. Afr. II. tab. 2. — Drymoeca mo- desta, Heugl. Mus. Stuttg. — Dr. gracilis, Mus. Berol. et Hartl. ex Afric. oceid. (Senegal.) — Malurus gracilis, Mus. Stuttg. ex Afr. merid. — Dry- moeca affinis, Smith. 8. Afr. t. 77. 1. (®) — Heugl. Ibis 1869. p. 89. Simillima Drymoecae mystaceae, vix minor, supra magis rufescente- tineta, uropygio subrufescente-fulvo; margine remigum, tectricum alae et rectricum pallide rufescente-fulvida; tibialibus magis rufes- cente-lavatis; long. tot. circa 4!a. — rostr. a fr. 42’. — al. 1. Bla. — tarsz. 13a) — »cand. 2”. 1, Ein von uns im Monat Dezember in Senar eingesammelter Vogel des Stuttgarter Museums stimmt in Grösse und Färbung voll- kommen überein mit Drymoeca gracilis, Mus. Berol. ex Senegambia. Nur ist das Gefieder der letzteren, die ich für Drymoeca supereiliosa, Sw. halten möchte, mehr verbleicht und der Schnabel etwas kürzer und kräftiger, der Schwanz um etwa 1” kürzer. — Malurus gracilis, Mus. Stuttg. von Süd-Afrika, die identisch mit Drymoeca +affinis, Smith sein dürfte, ist ebenfalls nicht wesentlich verschieden von beiden genannten Vögeln, der Flügel misst 1”. 8,8. — der Schwanz 2°; auch finde ich bei dem südafrikanischen Exemplar nur eine und nicht zwei Riktal-Borsten. Möglicher Weise fallen südliche und westliche Form mit Drymoeca mystacea Rüpp. zusammen, und in diesem Falle würde sich die Synonymie folgendermassen gestalten: Drymoeca mystacea, Rüpp. (1845). — Dr. affinis, Smith (1849). — Dr. superciliosa, Swains (1853). — Dr. gracilis, Mus, Berol. et Hartl. ex Afr. oceid. — Hartl. W. Afr. Nr. 167. Hartlaub u. Finsch halten Cisticola tenella, Cab. von Ost-Afrika für identisch mit Drymoeca superciliosa; gegen diese Ansicht scheint Fam, Sylviadae. —, ROM 2 Gen. Drymoeca mir der kürzere Schwanz der erstern, sowie die etwas längeren Tarsen zu sprechen; auch sind die Steuerfedern etwas breiter, der ) Schnabel länger, die Färbung obenher mehr hell rauchbräunlich, die | schwärzlichen Flecke vor der weissen Spitze der Steuerfedern kräf- tiger markirt. Ich messe das Original-Exemplar: Schnab. fast 5‘. — El. 1% 7” — Tars. 9% — Schw. 1%. 7“. — Swainson und nach ihm Hartlaub geben folgende Grössen-Verhältnisse für Drymoeea superciliosa: Tot. Länge 4!” — Schn. *ı0“. — Fl. 1°10%. — Tars. 810“. — Schw. 2°j10°. —, in französisches Maass übertragen: G.L. fast 4”. 3. — Schn. 5!“ — Fl. 1 815. — Tars. 9%. — Schw. 2”. 2”. Ueber den Verbreitungsbezirk dieser Form in Nordost-Afrika kann ich keine spezielleren Angaben machen; sie scheint am Weissen und Blauen Nil vorzukommen, jedoch viel seltener zu sein, als die) typische Dr. mystacea. * Nr. 1886. Drymoeca murina. Drymoeca murina, Heugl. — Heugl. Ibis 1869. p. 90. — Dr. mysta- cea, Rüpp. (partim), Syst. Ueb. p. 32. Similis Drymoecae mystaceae, paulo minor, rostro graciliore, ni- gricante; supra e toto sordide et saturate fuscescente-murina, pileo saturatius tincto; alae tectricum et tertiariarum marginibus ochraceis ullis; remigibus extus delicate albicante-, basin versus rufescente- marginatis; stria superciliari, eiliis et loris magis conspicue et magis abrupte albidis; gastraeo minus fulvescente-lavato; area magna utrinque pectorali murina. — long. 4!fe”. — rostr. a fr. 43%. — a0 71473714, ZZ eaud. 1% OB Aare. TR -I Standvogel in Abessinien, nordwärts bis in die Bogos-Länder angetroffen, wo diese — dem Schnurrbart-Buschschlüpfer sehr ähn- liche Form im Gestrüpp und dürrem Hochgras lebt. Rüppell scheint sie für das Weibchen von letzterem zu halten; ich glaube dagegen beide vorläufig trennen zu müssen; die Unterschiede in der Färbung des Gefieders und Schnabels sind zu auffallend und konstant; auch finde ich bei allen von mir untersuchten ächten Schnurrbart-Busch- schlüpfern (Dr. mystacea) keine Spur von dem grossen, jedoch nicht scharfbegränzten Fleck auf den Brustseiten, der bei Dr. murina höchst auffallend ausgeprägt ist; der Scheitel ist sehr dunkel rauch- braun. Exemplare im Frankfurter und Stuttgarter Museum. Nächst verwandt scheint Dr. melanorhyncha, Jard. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 16 Fam, Sylviadae. nn. ONE Gen. Drymoeca. Nr. 189. Drymoeca gracilis. Prinia gracilis, Küpp. Atl. t. 2. f. 6. — Drymoeca gracilis, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 117. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 178. — Antin. Cat. p. 37. — Cab. Mus. Hein. I. p. 44. — Bp. Consp. I. p. 283. — Suya gracilis, L. Adams. Ibis 1864. I. & Cab. Journ. 1864. p. 389 (?). — Sylvia textriw, Descr. de ’Eg. Vol. 23. p. 352 & t. 5. 4 (?). — Burnesia lepida, Blyth. Journ. As. Soc. XIH. p. 376 & XIV. p. 460. — Jerd. Birds of India I. p. 185. — v. König-Warth. Neott. Stud. Nr. 33. — Tristr. Ibis 1867. p. 77. — Heugl. Ibis 1869. p. 91. — Tayler, Ibis 1867. p. 63. Supra umbrino-cinerascens, nigricante-striolata; subtus sericeo- albida, ex parte tergaei colore lavata; loris et ciliis albidis; remi- gibus et rectricibus fumosis, illis pogonio externo e rufescente cano- umbrino-marginatis; subalaribus albidis, fulvescente-tinetis; rectri- cibus valde elongatis et gradatis maculaque fumoso-nigricante ante apicem album notatis, !ı medianis subconcoloribus, omnibus deli- catissime fasciolatis; rostro cerino-corneo, hujus apice et culmine magis fuscis; iride helvola; pedibus rubello-Havicantibus; long. tot. vix 5“. — rostr. a fr. 4a”. — al. 1%. 7-8, — tars. vix 8%. — caud. DE NZ Bei manchen Exemplaren zeigt sich eine deutlichere dunkle Strichlung der Weichen, die bei andern ganz verwischt ist. Häufig paarweise in Egypten nordwärts bis gegen das Mittel- meer, im peträisschen Arabien, Nubien, Takah und den Bogos- Ländern vorkommend; namentlich längs des Nil und seiner Ka- näle, in Gärten, Hecken, Akazien- und Palm-Büschen, Arundo und Hochgras. Ist Standvogel und brütet in Nubien im Juni, Juli und August, in Egypten jedoch viel früher. Das kleine, zierliche und ziemlich tiefe, aus trockenen Grashalmen und Würzelchen er- baute und mit Pilanzenwolle und Haaren ausgefütterte Nest steht niedrig in Palmbüschen und Dorngestrüpp. Die 3—4 Eier sind 6—7 Jang, 5 dick und auf weissem Grund über und über gleichförmig hellgelb-bräunlich bis hell rostbräunlich gefleckt und marmorirt, während gewöhnlich ein dichter Kranz dunklerer Flecken das stumpfe Ende umgibt. Der zierliche Buschschlüpfer ist ein sehr lebhaftes Vögelchen, das seine Standorte ungern zu verlassen scheint; hier haust er harmlos im Gestrüpp, klettert gewandt an Halmen auf und ab und schlüpft und hüpft flink durch das Dickicht; zuweilen kommt er auf den Boden und läuft, kleine Insekten suchend, im Schilf um- her; der Schweif wird meist hoch getragen und zuweilen aufge- schlagen, namentlich wenn der Vogel lockt oder seinen sehr lauten, Fam, Sylviadae. 1943 — Gen. Drymoeca. schmetternden und metallischen Gesang hören lässt; der Lockton kann etwa mit „quiek-quiek“ wiedergegeben werden. Die Männchen scheinen sehr eifersüchtiger Natur und verfolgen sich oft schreiend und im wirbelnden Fluge kämpfend. Dr. Hartlaub’s Angabe, dass diese Art am Senegal vorkomme, beruht auf einer Verwechs- lung mit Drymoeca superciliosa. Ob Sylvia textrix der Description de l’Egypte hierher gehört, lässt sich aus der Beschreibung nicht mit Sicherheit nachweisen. [Palaestina; Syrien; Kleinasien. — Indien; Indus, Ganges: Blyth, Gould.] Nr. 190. Drymoeca pulchella. Prinia pulchella, Rüpp. Atl. t. 35 a. — Drymoeca pulchella, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 118. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 177. — .Drymoeca sylvetta, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 165. — Bp. Consp. I. p. 283. — Heugl. Ibis 1869. p. 9. Supra olivaceo-murina, genis et gastraeo pallide subsulfureis; loris striaque superciliari pallidis, aurantiaco-Havo-lavatis; alis dilute fuscescente-cinerascentibus, tertiariis, secundariis et tectrieibus pal- lide subolivascente- marginatis; rectrieibus nigricante-fuliginosis et delicate fasciolatis, extimae pogonio externo vix toto apiceque albis, sequentibus extus albo-marginatis, apice macula triquetra alba plus minusve distincta notatis, 2 medianis concoloribus; subala- rıbus albidis, flavido-lavatis; rostro rubescente-flavido, maxillae cul- mine et apice nigricantibus; iride helvola; pedibus flavo-rubellis; long. tot. 4. — rostr. a fr. 3,85%. — al. 1. 71a’. — caud. 1. 91.” — tars. 7, 9: Minor, pallidius tineta, eubitalium marginibus exterioribus magis cinerascentibus. Aberrante Form mit etwas laubsängerartigem Schnabel; auch die Färbung erinnert mehr an Phyllopseuste. Die vierte und fünfte Schwinge die längsten, die dritte kaum kürzer; die ziemlich langen Steuerfedern schmal, der Schwanz mässig gestuft. ®* Lebt einzeln und paarweise im südlicheren Kordofan, dem westlichen Senar und längs des Abiad und Gazellenflusses, meist in Dorngebüsch oder auf Akazien und Nebeq-Bäumen. Gesang und Lockton sehr rein, ähnlich denen von Drymoeca celamans. Beschreibung und Abbildung dieser Art in Rüppels Atlas sind sehr ungenügend. Fam. Sylviadae. I uEIAM Gen. Drymoeca. Nr. 191. Drymoeca inquieta. Prinia inquieta, Rüpp. Atl. t. 36b. — Sylvia famula, Hempr. & Ehr. Mus. Berol. — Drymoeca inquieta, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 119. — Henugl. Syst. Ueb. Nr. 171. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 57. — Bp. Consp.I. p. 283. — Heugl. Ibis 1869. p. 130. — Tristr. Ibis 1867. p. 77. Supra dilute et pallide fulvescente-einerea, vix rufescente-lavata ; pilei, cervieis et interscapulii plumis mediis e nigricante fusco-strio- latis; stria transoculari fusca, altera superciliari albida; reetrieibus nigricante-fuscis, 'ı medianis pallidioribus, omnibus delicate fascio- latis et dilute pallideque fuscescente-cinerose-marginatis, extimis albi- cante-apicatis; gastraeo albido; regione jugulari maculaque suboculari purius albis; pectoris lateribus et hypochondriis colore testaceo di- lute indutis; jugulo et pectore in plerisque plus minusve fuscescente- striolatis; rostro corneo-flavescente, culmine et apice magis fuscis; iride helvola; pedibus cerino-Navidis; long. tot. 4. — rostr. a fr. 4.5, 20a], 1%, 829 —eaud. 1% Te Hans 78%, Bei manchen Exemplaren zeigen Kehle und Brustfedern dunkel- bräunliche Schaftstrichelchen. Die vierte und fünfte Schwinge sind die längsten, die dritte wenig kürzer, die erste um 8°, die zweite um 3 kürzer als die Flügelspitze. — Aberrante Form. — Der sinaitische Buschschlüpfer lebt im niedrigen Gestrüpp der steinigen Gehänge des peträischen Arabiens. Wir begegneten ihn auf 2000 bis 5000 Fuss Meereshöhe. Er zeigt sich einzeln und paarweise, geht auch nicht selten auf den Boden herab und hüpft und läuft über Geröll und Felsen weg. Er ist ein sehr munteres und beweg- liches Thierchen, das in seinen Bewegungen mehr an die Laub- sänger als an die ächten Malurinen erinnert. Der Gesang ist etwas meisenartig, auch der rätschende Lockton nicht unähnlich dem von Parus cristatus. Namentlich während der Morgenstunden erschallt die melodische Stimme der Männchen weit durch die Bergeseinsam- keit ihrer ziemlich öden und wenig belebten Heimat; zur heissern Tageszeit verhalten sie sich ruhiger. Scheint Standvogel; doch haben wir diese Art nicht auf den höchsten Gipfeln der sinaitischen Halbinsel angetroffen. Wohl auch jenseits des Golfs von Agabah vorkommend.. * Nr. 192. Drymoeca eremita. ‘ Drymoeca eremita, Tristram Ibis 1867. p. 76. „Supra fuscescenti-cinerea, pileo, oceipite et nuchä nigro striolatis, „superciliis pure albis, lineä inter rietum et oculum et ab oeulum ad Fam. Sylviadae, Zu. ER Gen. Cisticola. „aurem nigrä; remigibus cinereis; caudä fuscescenti-nigrä et obsolet „transverse XXV. striis nigris fasciatä; rectrieis extimae pogonio ex- „teriore et apice albo limbatis; subtus alba, mento et pectore nigro- „striatis; hypochondriis et ventre castaneo tinetis; rostro et pedibus „pallide aurantiacis; iridibus pallid& fuseis. Long. tot. 4. 45, alae „2.75, caudae 2.1, tarsı 0.75, rostri a rietu 0.5.*: Tristram. Diese neue, der Drymoeca striatieeps, Tristr. (Ibis 1859. p. 58) aus der Sahara zunächst verwandte Art findet sich längs der west- lichen Gestade des Todten Meeres. Sie lebt meist paarweise in heissen, öden Thalschluchten auf niedrigem Buschwerk und ist aussergewöhn- liehscheu. In Gesang und Flug gleicht sie ziemlich der Drymveca graeilis. Rev. F. W. Holland erlegte ein Exemplar im Wadi-Ferän auf der sinaitischen Halbinsel. [Palaestina: Tristr.] b) Rectrieibns 12. Gen. Cistieola, Less. Kaup. (Drymoeca, part., Gray, Bp. etc.) «&) Orbitis nudis, verrucosis, Nr. 193. Cisticola rufifrons. Prinia rufifrons, Rüpp. N. W. t. 41.1. — Drymoeca rufifrons, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 121. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 168. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 62. — Id. Ibis, 1859. p. 340. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 39. — Brehm, Habesch p. 287 (?). — Hartl. W. Afr. Nr. 169. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 110. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 234. — Bp. Consp. I. p. 283. — Heugl. Ibis 1869. p. 87. Fronte einnamomeo-rufo; pileo, nucha, collo postico et laterali, interscapulio et tergo cinereo-murinis; alis umbrino-murinis, tectrici- bus et tertiariis albido-limbatis; gutture, subalaribus et subcaudalibus albis; peetore et abdomine laete flavicante-albidis; tibialibus rubigi- nosis; rectriecibus fusco-nigricantibus, delicate fasciolatis, extimae margine laterali maculaque majori apicali albis; rostro nigricante; iride ochracea; annulo periophthalmico nudo laete rubiginoso-cerino; pedibus rubello-ochraceis; long. tot. 4. 6. — rostr. a fr. 5. — al, 1”. 77.7 caud. 2%. 2!12. — tars. 81a Die fünfte und sechste Schwinge sind die längsten; die erste ungefähr halb so lang. Fam. Sylviadae. —.. VAbE — Gen. Cisticola. Ganz auffallend erscheint bei dem roststirnigen Cistensänger der aufgetriebene, sehr lebhaft röthlichgelb gefärbte, etwas warzige, nackte Augenring, wie bei Sylvia melanocephala u. a., dessen weder Rüppell noch Brehm Erwähnung thun. Dieser lebhafte, muntere und durch seine schmetternden Melo- dien ausgezeichnete Sänger bewohnt nach meinen Beobachtungen nur das afrikanische Küstenland des Rothen Meeres südwärts vom 17. Grad N. Br., den Golf von Tedjura und einen Theil des nörd- lichen Somalistrand-Gebietes. Er ist wohl Standvogel und lebt in Paaren auf dünn belaubtem Akaziengebüsch, auf Euphorbien, Sta- pelien und im Gestrüpp von Wüstengras. Auf höhern Bäumen habe ich ihn niemals bemerkt und er bevorzugt die Umgebung von heis- sem, wüstem, trockenem Terrain. Brehm erwähnt ihn als sehr häufig auf den Hochebenen von Mensa in Nordost-Abessinien vorkom- “ mend. Wir trafen ihn dagegen wie gesagt nur in der nächsten Nähe der Meeresküste an. Wahrscheinlich hatte der eben genannte Rei- sende eine andere Art vor sich, obwohl der roststirnige Cisten-Sänger sich auf den ersten Blick schon von allen seinen Verwandten durch den langen, keilförmigen, schwarzen Staffelschwanz leicht erkennen lässt. Auch möchte ich gerade von diesem Vogel am wenigsten behaupten, dass er ein Schilfsänger in seinem ganzen Sein und Wesen und sein Lied ein ächter Schilfsängergesang sei. Der Ge- sang, die Lebensweise, ganz verschiedener Aufenthaltsort, abweichende Färbung der Eier beweisen hinlänglich, dass — obwohl gewisse Analogien nicht zu verläugnen sind — Schilfsänger und Malurinen nur weitläufige verwandtschaftliche Beziehungen und letztere in mancher Hinsicht mehr gemein haben mit Sylvia subalpina, Rüp- pellü, garrula u. a. ächten Grasmücken. Die frühere Angabe Hartlaub’s, Oisticola rufifrons komme auch in Westafrika vor, beruht auf einer Verwechslung mit Cisticola rufi- ceps: Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 235. ß) Palpebris et orbitis plumosis. Nr. 194. Cisticola clamans. Prinia clamans, Rüpp. N. W. Atl. t. 2. f£ a. — Drymoeca elamans, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 116. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 179. — Bp. Consp. I. p. 283. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 166. — Pl. col. 466. 2. — Heugl. Ibis 1869. p. 91. Oceipitis plumis alarumque tectrieibus nigris, conspicue albo- marginatis; nucha pallide cana; interscapulio, scapularibus et mar- ginibus tertiariarum laete einnamomeo-isabellinis; tergo et uropygio purius isabellinis; eiliis, loris, genis et gastraeo flavicante-albidis; Fam. Sylviadae. — UT — Gen, Cisticola. remigibus pallide fumosis, extus strietissime albo-marginatis, intus basin versus fulvo-albicantibus; reetrieibus valde elongatis et gra- datis, canis, ante apicem latum album late et conspicue nigricantibus, omnino delicate fasciolatis; rostro laete eorneo-flavicante, apice ni- gricante; iride helvola; pedibus rubello flavidis; long. tot. 4°”. — rostr. a fr. 4%. — al. 1% 912’W,. — caud. 2%. 27% — tars. 712%, Paarweise im südlichen Nubien, im nördlichen Senar und na- mentlich in Kordofan vorkommend. Wie ihre Gattungsverwandten lebt diese durch liebliche Färbung ausgezeichnete Art in Dorn- gestrüpp, das mit Hochgras durchwachsen ist, sowohl längs der Ge- wässer, als in der Steppe. Gesang und Lockton ähnlich dem von Drymoeca gracilis. Von Lefebvre auch im nördlichen Abessinien, in der Provinz Schirie gefunden. * Nr. 195. Cisticola jodoptera. Drymoeca jodoptera, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 258. — Id. Ibis 1869. p. 93 u. t. 1. Fig. 2. Supra delicatissime ex vinaceo hepatico-cinerea, pileo vix satu- ratiore, cervice purius coerulescente-cinereo; uropygio et supracauda- libus laete ochraceis, his apicem versus rufo-lavatis; tectricibus alarum purpurascente-hepaticis, laetius e purpurascente rufo-margi- natis; remigibus et tertiariis einerascente-fumosis, laete rufo-marginatis, illis intus basin versus colore hepatico-albido pallide limbatis; rectriei- bus tergaeo concoloribus, exterioribus pallidius fumosis, medianis rufescente-, extimis basin versus magis fulvescente-marginatis et ante apicem albicantem macula obsoleta fumosa notatis; genis delicate cinerascentibus; gula albida; gastraeo religuo delicate fulvescente-, abdomine postico saturatius e rufescente ochraceo-lavato;; rostro rufes- cente-cerino; iride helvola; pedibus rufescente-lavidis; long. tot. 57—5%. 5%, — rostr. a fr. 617. — al. 1%. 1112’. — caud. 2.12, — tars.9—9 13‘. Ein Exemplar dieser durch ihre auffallende lebergraue Rücken- färbung und lebhaft purpurrostfarbige Flügeldeckfedern, sowie den langen, stark geschwungenen und doch kräftigen Schnabel höchst ausgezeichneten Art zeigt keine Spur von dunkeln Flecken vor der Spitze des überhaupt schmalfedrigen Schwanzes. Die Flügel sind kurz und ziemlich spitzig und reichen nicht vielüber dieSchwanzwurzelhinaus, Fam. Sylviadae, — TONER I — Gen. Cisticola, Selten in der Waldregion des centralsten Afrika’s, in den Pro- vinzen Bongo und Dembo im April und August beobachtet. Lebt einzeln im dichten, mit Hochgras durchwachsenen Gebüsch und singt laut und angenehm. Scheint zunächst mit (isticola erythroptera zu rangiren, die aber einen viel kürzeren schwärzlichen Schnabel, be- trächtlich längere Schwingen und kürzeren Schwanz hat. Exemplare in den Museen von Stuttgart und Leyden. * Nr. 196. Cisticola marginata. Drymoeca marginalis, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 175. — Drymoeca mar- ginata, Heugl. Ibis 1869. p. 94. t. 1. fig. 1. Pileo et nucha laete rufescente-fulvis, illius plumarum maeu- lis medianis latis, nitide umbrino - nigricantibus; cervice pallidiore immaculato; interscapulio, tergo et scapularibus, tectricibus alarum primi, ordinis tertiariisque laete nigris, late et conspicue pallide fulvo-marginatis; tertiariarum marginibus internis purius albidis, ex- ternis et tectricum majorum marginibus magis rufescente-indutis; uropygio et supracaudalibus cervinis, immaculatis; reetrieibus 'Ji me- dianis medio longitudinaliter fumoso -nigricantibus, late nee ab- rupte fulvo-cervine marginatis, apicem versus macula obsoleta nigri- cante instructis, reliquis fumoso - canis, pogonio externo magis cervinis, ante apicem albidum nigricante-notatis; remigibus pallide fumosis, pogonio externo (apice excepto) striete rufescente-cervine, intus basin versus e hepatico albide marginatis; tectricibus alae mi- noribus cano-fulvis, medio fumosis; subtus e fulvescente sericeo- albida, gula et abdomine medio purius albis, pectore, hypochondriis, crisso et cruribus laetius rufescente-fulve adumbratis; loris fulves- cente-, ciliis pure albis; rostro cerino-corneo, maxilla magis fusces- cente; iride helvola; pedibus rubellis; long. tot. 4°. 10. — rostro a fr. 5,2—5, 6°. — al. 1%. 10° —2°. — caud. 2.2’. — tars. 8,8% 9%, Aehnlich der (isticola erythrogenys, aber kleiner, der Schnabel etwas kürzer und viel mehr geschwungen, Füsse, Flügel und Schwanz beträchtlich kürzer, der Scheitel lebhaft hellbräunlich rostgelb, mit braunschwarzen, viel breiteren Schaftflecken, die im Nacken ver- schwinden, wo sie bei Cisticola erythrogenys am breitesten und dich- testen stehen; die lebhaft roströthlich hirschfarbenen Federränder der grössern Flügeldeckfedern und Tertiärschwingen sind viel breiter und noch schärfer markirt, diejenigen der Innenfahne der letztern breit weiss oder gelblich weiss; die matter hirschfarbenen Ober- Fam. Sylviadae u Pa Gen. Cisticola. schwanzdeckfedern nicht schwarz gestrichelt; Augenwimper, Kehl- und Bauchmitte ziemlich rein weiss. Lebt paarweise in den Schilfwäldern des obern Abiad und Gazellenflusses und am untern Bahr el djebel, aus denen man na- mentlich in den Morgenstunden häufig den schmätzenden Gesang und Lockton dieser Vögel vernimmt. Beschreibung nach drei nicht erheblich von einander abwei- chenden Exemplaren des Wiener und Stuttgarter Museums. Dr. Finsch erklärt — jedoch ohne die Vögel direkt verglichen zu haben — Cisticola marginata für identisch mit (isticola erythro- genys. Eine Verwechslung beider ist nach meinem Dafürhalten kaum möglich. * Nr. 197. Cisticola flaveola. Drymoeca flaveola, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 166. & Cab. Journ. 1862. p. 289. — Heugl. Ibis 1869. p. 98. tab. IL fig. 2. Supra laete rufo-cervina, — cervice excepto — late et conspicue nigricante-striata; supracaudalibus purius rufis, obsolete fusco-strio- latis; tertiariis et tectrieibus alae late et circumscripte colore cervino- rufescente marginatis; remigibus fumosis, extus cinnamomeo-margi- natis, intus basin versus pallide hepatico-limbatis; rectrieibus fuli- ginoso-canis, medianis cervino-fulve marginatis, omnium apice late rufescente - albo, fascia anteapicali 3—5‘ lata, nigricante notatıs; ‘ciliis, loris et gastraeo laete virente-flavicantibus; fronte et tectrici- bus alae minoribus eodem colore tinctis; pectoris lateribus et hypo- chondriis ex olivaceo rufescente-adumbratis; crisso, eruribus et sub- caudalibus rufescente-ochraceis; margine alari et subalaribus extimis pallide viridi-flavescentibus, harum medianis pallide hepaticis; rostro cerino, culmine magis fusco, pedibus rubello-cerinis ; iride helvola; long. tot. 5”. „4. — rostr. a fr. 5°. — caud. 2”. 3°. — al. 2”. 312. — tars. 10%. —11'. Durch lebhaft hell grünlichgelbe Farbe am Vorderhals, Brust und Unterleib ausgezeichnete Form; die breiten schwärzlichen Flecken vor der Spitze der Steuerfedern sind längs der Schafte etwas pfeil- förmig herabgezogen. Wir fanden den gelblichen Cistensänger nur in der Umgegend von Adowa in Abessinien auf feuchten mit Binsen und Gestrüpp bewachsenen Flächen, auf einer Höhe von 5—7000 Fuss über dem Meer; schilfsängerartig klettert er an den Halmen herum, oder wiegt Fam. Sylviadae. = u Ze Gen, Cisticola, sich singend oder lockend auf ihrer Spitze. Beim "Nestkleid ist die schwärzliche Strichlung von Scheitel und Mantel undeutlicher, das Crissum mehr weisslich. Die Brutzeit scheint in den Monat November zu fallen. Anfangs Dezember trafen wir kaum flugfähige Junge dieser Art auf Cyperus- büschen am Rande eines grösseren Sumpfes. Nr. 198. Cisticola erythrogenys. Cisticola erythrogenis, Rüpp. N. W. p. 111. — Drymoica erythroge- nis, Rüpp. Syst. Ueb. t. 12. und Nr. 125. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 165. — Bp. Consp. I. p. 184. — Drymoica bizonura, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 176. — Heugl. Ibis 1869. p. 95. Capite supero et cervice laete cervino-fulvis, striete nigricante- striolatis; auchenio pallidiore; scapularibus, interscapulio tergo et tertiariis nigris, late et conspicue fulvo-striatis; uropygio fulvo, im- maculato; tectrieibus caudae superioribus rufescente-fulvis, conspi- cue nigro-striatis; rectricibus nigricante-fuliginosis, subtus canescen- tibus, extus late fulvo-marginatis, ante apicem fulvo-albidum late nigricante-notatis, deinde pallidioribus; remigibus fumosis, extus (apice excepto) laete cinnamomeo-marginatis, intus basin versus sor- dide rufescente-fulve limbatis; stria obsoleta superciliari fulva; loris fulvescente-albidis; macula obsoleta anteoculari fumosa; subtus ful- vescente-albida, genis, hypochondriis eruribusque laetius rufescente- lavatis; pectoris lateribus nigricante-striolatis; rostro cerino-corneo, culmine et apice magis fuscis; iride helvola; pedibus cerinis ; long. tot. 52”. — rostr. a Ir. 5146. — al. 2%. Al’, — 20, 5a — caud. 2”. 6° — tars. 912”. Die Steuerfedern — namentlich die *?/g mittleren — haben fast die ganze Aussenfahne gelblich hirschfarb, die Innenfahne mehr rauch- schwärzlich, wie den Schaft und einen sehr schmalen Streif längs des letztern-auf der Aussenfahne. — Der rostwangige Cistensänger lebt paarweise in den abessinischen Gebirgen auf 5000 bis 10000 F. Meereshöhe, namentlich in isolirten Dickichten, an Waldschluchten und Wildbächen, zuweilen auch im Hochgras. Der Gesang ist sehr laut und abwechselnd. Ich habe einigen Grund anzunehmen, dass Fam. Sylviadae. — 2351 — Gen. Cistieola. dieser Vogel schliesslich mit Cisticola lugubris zusammenfallen könnte und als Jugendkleid der letztern Art zu betrachten ist, doch fehlen mir bestimmtere Anhaltspunkte; die Färbung ist sehr abweichend, nicht aber Schwanzbildung und Farbenvertheilung auf demselben, namentlich Andeutung der dreifachen Binde an der Spitze. Bis auf Weiteres führe ich beide Formen noch als spezifisch verschieden auf. Nr. 199. Cisticola lugubris. Cisticola lugubris, Rüpp. N. W. p. 111. — Drymoica lugubris, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 124. & t. 11. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 164. — Lefeb. Ois. Abyss. p. 89. — Bp. Consp. I. p. 283. — Heugl. Ibis 1869. p. 101. Pro figura similis Oisticolae erythrogeni, cauda breviori, apicem versus purius trifasciata; pileo obsolete fumoso-cano, rufescente- lavato; cervice obscuriore, obsolete fuscescente-vario; interscapulio et scapularibus fuliginoso-nigricantibus, indistinctius e fuscescente _ einereo-marginatis; uropygio et supracaudalibus fuscescente-canis, his ex parte nigricante-striolatis; tertiariis et tectricibus alae nigricante- fuseis, striete et obsolete fulvescente-albide marginatis; remigibus fumosis, extus basin versus magis magisve cinnamomeo-marginatis, intus e rufescente fulvo-limbatis; reetrieibus fusco-nigris ('Jı media- nis pallidioribus), e cano fulvescente-marginatis, ante apicem albidum 'faseia nigricante, deinde basin versus fascia altera 5’ lata fulves- cente notatis; genis cano-fulvescentibus; stria superciliari et ciliis pallide fulvis; subtus fulvescente-albida, pectoris lateribus obsolete nigricante-striolatis; rostro fuscescente-corneo, mandibula flavicante; iride helvola; pedibus rubello-cerinis; long. tot. 5'2”. — rostr. a fr. 6,1%, — al. 2”. 413’, — caud. 2%. 12%. — tars: 10%. Durch den ungefleckten bräunlichgrauen und namentlich nach der Stirn zu rostfarb angelaufenen Scheitel, die trübgrauen Ränder der Mantelfedern und eigenthümliche Schwanzzeichnung ausgezeich- nete Art. Die Grundfarbe der Steuerfedern ist rauchfarb bis rauch- schwarz, an der Spitze zeigt sich ein ziemlich schmaler, zuweilen gelblichgrau angelaufener, weisser Fleck; über demselben eine fast 3% breite schwärzliche Querbinde und über jener wieder — und namentlich sehr deutlich auf der Innenfahne ausgesprochen — eine gegen 5‘ breite, ockergelbliche Binde. Die Seiten des Gesichts sind trüb mäusegrau bis ockergelblich, Augenwimper und Superci- Fam, Sylviadae. N „I Gen, Cisticola. liarstrich sehr hell ockergelb; die Weichen bei einem Exemplare graulich überlaufen. Beschreibung nach dem Originalexemplar des Senkenberg’schen Museums, das wahrscheinlich im östlichen Abessinien erlegt wurde; nach Rüppell einzeln auf Hecken und dünnem Gesträuch der abes- sinischen Hochebenen. * Nr, 200. Cisticola cantans. Drymoeca, cantans, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 174. — Dr. laticauda, Heugl. Mus. Stuttg. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 194. (als fragliche Dr. lugubris.) — Drymoica ruficeps (ex parte) Mus. Francof. — Heugl. Ibis 1869. p. 96. Media; pileo et nucha saturate umbrino-rufis, immaculatis; loris et superciliis latis, conspicuis, fulvescente-albidis; interscapulio sca- pularibus et tergo fuscescente-canis, conspicue fusco-nigricante stria- tis; uropygio et supracaudalibus ex olivaceo cano-fulvescentibus, im- maculatis; teetrieibus alarum cano-fumosis, pallide marginatis, minori- bus magis cano-tinctis; tertiariis saturate fumosis, dorsi colore dilute marginatis (marginibus in plerisque tum rufescente-, tum sordide ful- vescente-lavatis); recetricibus fumosis, extus, basin versus magis con- spicue rufescente-marginatis, intus basin versus e hepatico fulvo- limbatis; rectrieibus latiusculis, ex olivaceo cano-umbrinis, vix pallidius marginatis, °/5 extimis apice late albis, omnibus maeula anteapicali nigricante notatis; subtus e fulvescente albicans, vix olivaceo-lavata; gula purius alba; lateribus pectoris canescente tinctis; tibialibus rufescentibus; rostro fuscescente-corneo, mandibulae tomiis pallidioribus; iride helvola; pedibus cerino-rubellis, hypodactylis gri- seis; long. tot. 5”. 2”. — rostr. a fr. 4,8°%—5. — al. 2”. 1°]a'%, — caud. 2%. 212” —2”. 512’. Nicht ohne einiges Bedenken habe ich diese Form von (istieola lugubris, Rüpp. getrennt, von der sie sich durch etwas kleinere Di- mensionen, mehr geschwungenen, kaum kräftigeren Schnabel, weit lebhafteren, hoch bräunlich rostfarbenen Scheitel und Nacken, deut- lich ausgesprochenen, weisslichen Superziliarstreif, weniger dunkle und weniger scharfe Schaftstriche der Mantelfedern, ungefleckte Brustseiten und Oberschwanzdeckfedern, endlich durch die breiteren Steuerfedern mit nur doppelter (nicht dreifacher) Endbinde spezifisch zu unterscheiden scheint. Zur Vergleichung lagen mir 6 Exemplare Fam. Sylviadae. an DREER, Gen, Cisticola. des Stuttgarter, Wiener und Frankfurter Museums vor. Die Farben- töne wechseln übrigens namhaft, die frisch vermauserten Vögel sind weit lebhafter gezeichnet als solche, die unmittelbar vor der Mauser stehen, namentlich das Rostroth des Scheitels und der Schwingenränder geht dann mehr in graulich Zimmtfarb über, der Mantel wird schmutziger, hell mausfarb mit wenig Stich in's Braune und sehr aufgelöster dunkler Schaftstrichlung. Nach gefälliger Mittheilung von Dr. O. Finsch wäre (isticola cantans identisch mit (©. subruficapilla, Smith, mit der ich meinen Vogel nicht direkt vergleichen kann. Er stimmt übrigens weder mit der Abbildung, noch mit der Beschreibung Smith’s, ist etwas grösser, hat viel kräftigeren Schnabel, einfarbigen nicht deutlich braungestrichel- ten Scheitel, längere Flügel, breiteren und weniger gestuften Schwanz und fehlt die dunkle Strichlung der Brustseiten. Cisticola subrufi- capilla misst nach Smith: G. L. 5%. — Fl. 1%. 10'Je“. — Schw. 2”. 1/2‘. (franz. Maass). Mit Cistieola cantans direkt zu vereinigen wage ich nicht einen abessinischen Vogel des Frankfurter Museums, der obsolete dunkle Schaftstrichlung der Scheitelfedern, schmalere Steuerfedern und kräf- tigere Füsse zeigt. Ich messe: Fl. 2”. 5°. — Schw. 2”. 2, — Tars. 10. — Auch muss ich hier ausdrücklich bemerken, dass mir zu direkter Vergleichung mit meinen nordostafrikanischen Cisten- sängern nur sehr wenige süd- und westafrikanische Formen dieser Gattung zu Gebot standen. Sehr nahe mit C. cantans verwandt ist jedenfalls auch C. haematocephala, Cab. (Cab. v. d. Decken, Reisen III. t. II. 2. p. 23. Drymoica stulta, Hartl. & Finsch, ©. Afr. p. 235.) von Mombas. C. cantans hat in Abessinien einen ziemlich weitläufen Verbrei- "tungsbezirk. Wir fanden sie. in Tigrie und Semien, wie in den Niederungen um den Tana-See auf 5000 bis 10000 Fuss Meeres- höhe. Sie hält sich einzeln und paarweise am Rand von Wildbächen, auf steinigen Inseln mit Gestrüpp und Hochgras, in Felsklüften und an sonnigen Hügeln auf, bewohnt meist einzeln stehende Büsche und Dickichte, scheint Standvogel und zeichnet sich durch ihren vor- trefflichen, weithin schallenden und schmetternden Gesang aus. x * Ein 225 * Nr. 201. Cisticola .concolor. — &. Cam Tan tene, Drymoeca concolor, Heugl. — Heugl. Ibis 1869. p. 97 und t. II. fig. 1. Similis Cisticolae cantanti, Heugl.; laetius tincta, tergo, inter- scapulio et scapularibus ex olivaceo saturate murino-umbrinis, im- maculatis; tectricibus alae et tertiariis fumosis, obsolete nee abrupte Fam. Sylviadae. a Gen. Cistiecola. cinnamomeo-rufescente marginatis; cauda lata, conspicue rufescente- lavata; genis rufescentibus; stria-supraoculari et loris pallidioribus ; ciliis albidis. Oceipite et nucha ex olivaceo rufis, immaculatis; ge- nis eodem colore lavatis; macula anteoculari vix distincta, fumosa; rectricibus latiusculis umbrino-murinis, pogonio externo rufescente- lavatis, infra canis, margine angustiore apicali albida, conspicue cinereo lavata, macula anteapicali nigricante; gastraeo albido, lateriter ex olivaceo fulvescente-tineto; subalaribus fulvidis; tibialibus oliva- ceo-rufescentibus; rostro corneo-fusco, dimidio basali mandibulae flavicante; pedibus cerino-rubellis; long. tot. circa 4a“. — rostr. a fr. vix 5%. — al. 2%. — caud. 2”. 1%. — tars. 914%. Der Cisticola cantans ungemein ähnlich, der Schnabel etwas kräftiger; im Allgemeinen obenher viel lebhafter gefärbt und der Mantel ohne alle Spur von Strichlung, obgleich das beschriebene Exemplar eben frisch verfärbt zu sein scheint; die Flügeldeckfedern und Tertiärschwingen zeigen ebenfalls eine ganz abweichende Fär- bung; auf satt rauchfarbenem Grunde sind sie ziemlich breit (aber nicht scharf) rostfarb gerandet und tragen keine dunkeln und breiten Schaftflecke. Von Nordost-Afrika — wahrscheinlich vom Weissen Nil — im Berliner Museum. Nr. 202. Cisticula robusta. Drymoica robusta, Rüpp. (nee Blyth.) Syst. Ueb. Nr. 123. u. t. 13. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 172. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 89. — Bp. Consp. I. p. 283. — Heugl. Ibis 1869. p. 99. Major; capite supero cerviceque toto laete et saturate umbrino- rufis, hoc pallidiore, illius plumis medio late e fusco nigricante- striatis; macula anteoculari obsoleta, fumosa; loris, eiliis, striaque lata superciliari fulvescente-albidis; interscapulio, tergo, uropygio et supracaudalibus, scapularibus et minoribus alae tectrieibus fusco-ni- gricantibus, conspicue pallide fulvo-, tectrieibus alae minoribus et uropygii plumis magis e fulvo canescente-marginatis; tertiariis nigri- cantibus, extus striete et late rufescente-, intus angustius e fulves- cente albido-marginatis; majoribus alae tectrieibus fusco-nigricantibus, v Fam. Sylviadae. _ 155 — Gen. Cisticola. albido-marginatis, albedine ipsa marginali plus minusve rufescente-la- vata;remigibus famosis, pogonio-externo basin versus rufescente-, interno magis hepatico-fulvescente marginatis ; reetrieibus latis, truncatis, supra fumosis, medianis magis nigricantibus, infra canescentibus, rufescente- marginatis, (}ı medianis exceptis) ante apicem fulvescente-albidum late nigricante-notatis; genis et gastraeo fulvescente-albidis, colli lateribus et hypochondriis magis ochraceo-lavatis; crisso, subcaudali- bus et tibialibus laetius e rufescente fulvo-ochraceis; pectoris lateri- bus plus-minusve cano-lavatis; rostro fusco-corneo, dimidio basali mandibulae flavido; iride helvola; pedibus rubellis; long. tot. 6'4a— 6!/2”. — rostr. a fr. 516. — ab ang. or. 9%. — al. 2”. 10!2”. — caud. 2%. 5%. — tars. 12° —13°. Die 3., 4., 5. und 6. Schwinge die längsten, die erste um 12— 13°, die 2. um 3 kürzer als die Flügelspitze. Diese seltene Art befindet sich in den Museen von Frankfurt, Wien, Paris und Stuttgart. Beschreibung nach 5 Exemplaren, die sich in Proportion und Färbung ungemein gleichen und alle aus dem centralen Abessinien und Schoa stammen. Nächst verwandt scheint Cisticola procerula, Sund. (Oefvers. 1850. p. 104.), durch hel- lere Stirn und Mangel an Rostfarbe auf Scheitel und Nacken, sowie mehr zugespitzte Schwanzfedern unterschieden. Cisticola robusta lebt wie ihre Gattungsverwandten meist paar- weise auf Triften und längs der Wildbäche im niedrigen Gebüsch. ‚Jedes Paar scheint einen ziemlich weiten Bezirk inne zu haben; doch führen diese Vögel eine sehr versteckte und stille Lebensweise, sind nicht scheu und suchen der Verfolgung mehr hüpfend und schlüpfend zu entgehen, als zum Abfliegen ihre Zuflucht zu nehmen. Dürfte wohl auch nicht wandern, doch haben wir diese stattliche Art nur zwischen den Monaten Dezember und Mai angetroffen und zwar auf 5500 bis 8000 Fuss Meereshöhe, namentlich in der Umge- gend von Gondar und in der Nähe des Tana-Sees. Nach Lefebvre übrigens auch um Adowa, in Schiri& und Mai-Berasio. * Nr. 208. Cisticola Malzaecii. Drymoica Malzacü, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 173. — Heugl. Ibis 1869. p. 10. Similis Cistieolae robustae, Rüpp.; minor, rostro multo bre- viore et altiore, magis arcuato; pedibus gracilioribus, caudae albedine Fam. Sylviadae. a IH EL Gen. Cisticola. apicali multo angustiore; pileo et cervice in fündo fulvescente (nec laete rufo) fusco-nigricante-striatis; coloribus omnino obsoletioribus, scapularibus, interscapulio et tertiariis laetius fulvo-marginatis; margine tectricum alae primi ordinis e canescente fulvo-albida, nec rufescente-la- vata ; tibialibus, crisso et subcaudalibus pallide fulvidis, nec laete rufes- cente-ochraceis; tergo et uropygio fulvo-cervinis. Notaeo fusco-nigri- cante, plumis conspicue et pure fulvo-marginatis; tectrieibus alae minoribus in fundo fuliginoso late fulvo-cane limbatis; stria obsoleta superciliari, ciliis, loris et gastraeo fulvescente-albidis, gula et abdo- mine mediis purius albidis; pectoris lateribus pallide olivaceo-fusces- cente-, hypochondriis magis ochraceo-lavatis; remigibus extus (apice excepto) pallide rufescente-fulve marginatis; rectricibus medianis sa- turate fumosis, religuis obscurius fumoso-canis, fulvescente-marginatis; rectricum scapis pallidis; rectrieibüs omnibus ante apicem angustio- rem albidum nigricante-notatis; rostro pallido, ex incarnato cerino- corneo; pedibus rubello-cerinis; iride fusca; long. tot. vix 5°”. — rostr. a fr. 5!ja‘“. — ab ang. or. 7°”. — al. 2”. 6“. — caud. 2”. 2’. — tars. 1012”. Ich halte diesen Vogel, von dem mir allerdings nur ein Exemplar vorliegt, für spezifisch verschieden von (isticola robusta; der viel hellere Schnabel ist kürzer, mehr gekrümmt und weit höher als bei letzterer Art; auf Oberkopf und Nacken fehlt die lebhafte bräun- liche Rostfarbe ganz und ist vertreten durch Löwengelb, die Nacken- federn zeigen ziemlich deutliche dunkle Strichlung; die Mantelfedern sind lebhaft löwengelb gerändert; der Hinterrücken ebenfalls löwen- gelb, ungefleckt, die viel breiteren Säume der Steuerfedern von der- selben Farbe; die weisse Schwanzspitze ist nur halb so breit, als bei Cisticola robusta und der schwärzliche Fleck vor derselben auch auf dem mittleren Paare deutlich sichtbar. Von den Schwingen ist die 5. die längste, die 4. kaum, die 3. schon merklich kürzer; die Unterschwanzdeckfedern reichen bis zur Spitze der ersten Steuer- feder, während sie bei allen mir vorliegenden Exemplaren von Üi- sticola robusta um 4—6‘’. von derselben abstehen. Ich erhielt den beschriebenen, als d. bestimmten Vogel, durch den französischen Reisenden A. de Malzac, der denselben im März am untern Bahr el djebel bei Djak, im Distrikt der Kidj-Neger er- legte; er befindet sich im Wiener Museum. — (isticola robusta haben wir niemals im Gebiete des Weissen Nil angetroffen. Fam. Sylviadae, —_ BI Gen. Cisticola. * Nr. 204. Cisticola Antinorii. Drymoica Antinoriü, Salv. (de Filippi in lit.) — „Drymoica . ...?“, Antin. Cat. p. 37. — Heugl. Ibis 1869. p. 102. „Major; supra unicolor, rufo-fuliginosa ; subtus albida; hypochon- „driis et subcaudalibus isabellino-rufescentibus ; rectrieibus fusco-rubes- „eentibus, lineis minutissimis indistincete transversim striatis, pogonio „interno atque partim externo apicem versus macula nigra notatis ; „remigibus obscuris, rufo marginatis; rostro corneo, robusto, incurvo; „iride fusca. „Fu uceiso da me il 10. aprile del 1861 fra i cespugli, che „erano attorno ad un piecol lago per entro la tribü degli Elwasch „fra il 7. e 6. L. N. nello interno del Gazal.“ Ant. 1. c. Dr. O. Finsch, welcher das Originalexemplar des Turiner Mu- seums zu untersuchen Gelegenheit hatte, gibt mir folgende eingehende Beschreibung dieser neuen Art: Oberkopf und übrige Oberseite nebst Deckfedern rostrothbraun, auf dem Oberkopfe die Federmitte dunkler; Schwingen dunkel-olivenbraun mit rostbraunen Aussensäu- men, an Basalhälfte der Innenfahne breit rostbräunlich gerandet; 'Schwanzfedern rothbraun, etwas dunkler als die Schwingen, vor dem Ende mit breiter, schwarzer Querbinde, die indess auf der Aussen- fahne und den !/ı mittleren Schwanzfedern kaum angedeutet ist, unterseits braun, die dunkle Querbinde nur auf der Innenfahne sichtbar; Zügel rostgelblich, in einen verwaschenen Augenstreif fort- setzend; Ohrengegend blass bräunlich; Unterseite und untere Flügel- decken isabell rostfahl, an den Seiten deutlicher rostbräunlich, Kinn, Kehle und Bauchmitte weisslich; der längs der Firste stark gekrümmte, kräftige Schnabel dunkelhornbraun, mit horngelblichen Schneiden- rändern und Unterschnabel; Füsse hell röthlich fahl; Nägel gelb- fahl. — G. L. circa 4°/4. — Schnab. v. d. St. 6 — Mundspalte 8, — Flüg. 2” 5. — Mittlere Steuerfedern 2”. — Aeussere Steuerfedern 1. 4. — Tars. 10!/g”. — Mittelzehe 6. — Nagel derselben 2'/2°. — Daumen 3. — Nagel desselben 3°. Zunächst der Cisticola erythroptera, Fras. verwandt; letztere aber auf Oberkopf und Rücken braun und die Schwanzquerbinde über beide Fahnen laufend, dies namentlich unterseits deutlich sichtbar. Nach Mittheilung de Filippi’s gleicht diese Spezies in vieler Hin- sicht der Drymoeca ruficeps. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 17 Fam. Sylviadae, rn N Gen, Cisticola, Nr. 205. Cisticola ruficeps. Malurus ruficeps, Rüpp. Atl. t. 36. a. — Drymoica ruficeps, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 120. — Bp. Consp. I. p. 283. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 110. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 169. — Cass. Proc. ac. Philad. 1859. p. 37. — Vierth. Naum. 1852. p. 45. — Heugl. Ibis 1869. p. 103. Capite supero, cervice et supracaudalibus cinnamomeis, concolori- bus; loris, ciliis, stria superciliari, gastraeo et subalaribus albidis, isabellino-lavatis; macula anteoculari obsoleta pallide fumosa; inter- scapulio et scapularibus nigricante-fuscis, lateraliter obsolete e rufes- cente fulvo-albide marginatis; tertiariis saturate nigricante-fuscis, Fate et conspieue pallide fulvescente-marginatis; remigibus alaeque tectri- cibus fusco-fumosis, his fulvescente-marginatis, margine exteriore ba- sin versus magis magisque cinnamomeo-rufescente, illis late fulves- cente-limbatis; rectricibus saturate fumosis, infra canescentibus, pogonio externo basin versus cinnamomeo-marginatis, °s exterliori- bus ante apicem late album macula subrotundata nigricante notatis, primae pogonio externo vix toto albo; tibialibus einnamomeo-lavatis; rostro laete cerino-corneo, culmine et apice magis spadiceis; iride helvola; pedibus rubello-Navidis; long. tot. 41/e —4°Jı”. — rostr. a fr. 415%, — al, 2%. 1%, — 2%. 2%. — caud. 19. 7 I — tars. 8S—9 Die 4. Schwinge ist die längste, die 3—7. ihr fast gleich, die 2. um 2°, die 1. um 9!/e“ kürzer, als die Flügelspitze. Der Schwanz ziemlich breit und stark gestuft, die äusserste Steuerfeder um 7 kürzer als die mittleren. Der rostköpfige Cistensänger bewohnt Kordofan, das untere Gebiet des Abiad, Senar, Takah, Abessinien und wohl auch Süd- Nubien. Er lebt paarweise im Gebüsch und dürren Hochgras so- wohl längs der Gewässer, als in der Steppe und Waldregion, ist ein sehr munteres Vögelchen, das seinen angenehmen Gesang und schilf- sängerartigen Lockton viel hören lässt und nicht wandert. Im Küsten- land von Habesch haben wir diese Art nicht angetroffen, im Gebirg dürfte sie wohl über 7000 Fuss hoch gehen. Vierthaler berichtet, dass der rostköpfige Buschschlüpfer im Monat Januar am Azrag sein Brutgeschäft beginne. Das Nest steht Fam. Sylviadae, we VOBGmE Gen. Cisticola. na auf Akazien, 8—12 Fuss über der Erde, ist sehr künstlich aus fei- / nen Gräsern und Baumwolle zusammengefügt, rund, nach oben offen und nicht grösser als ein halb durchschnittenes Hühnerei. [Caama und Ogobai-Fluss in West-Afrika: Du Chaillu (2?)] ‘ * Nr. 205%. Cisticola leucopygia. Drymoica leucopygia, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 170. — Heugl. Ibis 1869. p. 104. Similis Cisticolae rufieipiti, robustior, rostro longiore, validiore, corneo-nigricante; pileo cervice et supracaudalibus saturatius fus- cescente-rufis; uropygio late fulvescente-albido; cauda obtusiore, subtus minus conspicue albo-notata; rectricis extimae pogonio ex- terno delicate albo-marginato, nee totaliter albo; interscapulii plumis, scapularibus et tertiariis obscurioribus, fere nigris, rufescente-fulve marginatis; long. tot. 51a“. — rostr. a fr. 512”. — al. 2%. 2'2°, —reand. 1, Ya, — ars. vix 9%, Ob diese Form wirklich spezitisch von (isticola ruficeps zu trennen ist, lasse ich vorläufig noch dahingestellt, da ich nicht die zur Ver- gleichung nöthige Anzahl von Exemplaren bei Handen habe. Wir erlegten sie in Semien bis auf 11,000 Fuss Höhe, in Galabat und | dem östlichen Senar, wo sie namentlich in der Savanne vorkommt. a * Nr. 205°. Cisticola scotoptera. Drymoeca scotoptera, Sund. Öfvers. 1850. p.129. — Heugl. Ibis 1869. p. 104. „Superne grisescens, maculis dorsi magnis nigris; uropygio rufes- „centi-fusco. Caput superne cum cervice obscure fulvo-rufescens, „postice obsolete fusco maculatum. Gastraeum immaculatum, albido „fulvum, gula ventrique medio purius albis. Remiges extus fusces- „centes, vix pallido-marginatis; cauda minus elongata, pennis superne „fusco nigricantibus; apice pure albis, obtusis, basin versus rufescenti „fusco-limbatis ; 2 mediis immaculatis. Long. 41/—5 poll. — al. 52 m.m. „— t. 20. — c. 45. — rostr. a fr. 11. — Affinis Dr. rufieipiti, Rüpp. Fam. Sylviadae. — 260 — Gen, Cisticola. “ „sed minor; rostrum fortius culmine sat arquato — E. Sennaaria „allata.* Sund. 1. c. Die Maasse in pariser Zolle und Linien reduzirt ergeben: Fl. 17 919172, "Tars: 9% Schw. 174.877, = Seh v. dose Nicht von mir selbst untersuchte Form. * Nr. 205°. Cisticola fulvescens. Drymoeca fulvescens, Sund. Öfvers. 1850. p. 129. — Heugl. Ibis 1869. p. 104. „Similis Drymoeca scotopterae; pietura ejus omnino, sed color ubi- „que magis fulvescens. Caput superne, alae extus, uropygium et „limbi recetricum rufescente-fulva. Dorsum fulvescens, maculis nigris. „Gastraeum totum pallide fulvescens. Rectrices apice pure albae, „subacutae. Ala 50; — tars. 21; — c. 45; — r. a fr. 12. — forma „praecedentis.. — Habitat in Sennaaria.“ Sund. |]. c. Die Maasse reduziren sich: Fl. 2%. — Tars. 9, 2° — Schw. 1441874722 Schn: v.rdl Sh115, 29 In Bezug auf Hauptfärbung und Schwanzbildung, wie es scheint, meiner (istieola cordofana zunächst stehend. 8 Ira vet. * Nr. 2059. Cisticola cordofana. Drymoeca cordofana, Heugl. — Id. Ibis 1869. p. 105. Similis Cisticolae rufieipiti,; xrostro fusco longiore, magis arcuato; alis brevioribus; cauda magis gradata, pro mole longiore; tergi et interscapulii colore obsoletiore, magis rufescente; uropygio postico albido ; long. tot. eirca 41a. — rostr. a fr. vix 5. — al. 1. 91a”, — tars. vix 8° — caud. 1%. 8—9, Beschreibung nach einem alten Männchen des Stuttgarter Mu- seums aus Kordofan. Ich wage auch diese Form nicht direkt mit Cisticola ruficeps zu vereinigen, obgleich sie ihr sehr nahe steht. Der Schnabel ist viel schlanker, an der Basis breiter, das Culmen schärfer und weit mehr gebogen; vor der weissen Spitze der ersten Fam, Sylviadae. u. IR Gen. Cisticola. Steuerfeder ein schwärzlicher Fleck, der bei Dr. ruficeps meist zu fehlen scheint. *Nr, 206, Cisticola simplex. Drymoeca simplex, Heugl. Ibis 1869. p. 105. Similis Cisticolae ruficipiti; pileo dorso concolore (nec rufes- cente), obsolete fuscescente-striolato; rostro longiore, altiori; alis brevioribus; supracaudalibus pallide cinerascente-fuseis (nee rufis) ; digito externo breviore. Supra pallide cinerascente-fuscescens; pileo fuscescente-striolato; interscapulio et scapularibus magis conspicue fumoso-nigricante striatis; remigibus fumosis, pogonio externo obso- lete pallido-marginatis; tertiariis et tectrieibus alae majoribus fumoso- nigricantibus, rufescente-fulve marginatis; uropygio albicante; rectri- cibus medianis fuscescentibus, vix rufescente-lavatis, religuis magis cano-fuscescentibus, ante apicem albidum cano lavatum nigricante- notatis; gastraeo fulvescente-albido, loris, gula et abdomine medio purius albis; pectoris lateribus fulvescente-cinerose adumbratis; rostro pallide incarnato-corneo, culmine fusco; pedibus pallide fulvis; iride helvola; long. tot. circa 4°”. — rostr. a fr. 5, 2 — al. 1”. 11. — caud. 1. 10. — tars. 9%, Man ist versucht, den .beschriebenen Vogel oberflächlich be- trachtet für das etwas abgebleichte Jugendkleid von (isticola rufi- ceps zu halten, wenn nicht die verschiedenen Zehenverhältnisse in die Augen fallen würden; die Aussenzehe ist nämlich kürzer als die Innenzehe, während beim rostköpfigen Buschschlüpfer ein entgegen- gesetztes Verhältniss stattfindet; ausserdem ist Scheitel und Nacken nicht lebhaft rostfarb, sondern hell graubraun, mit schmalen, ver- waschenen, aber doch ziemlich deutlichen rauchbraunen Schaftstrichen ; Oberschwanzdeckfedern und Ränder der Steuerfedern nicht lebhaft rosifarb, sondern hell graubräunlich. Beschreibung nach einem am 6. Februar im Lande der Kidj- Neger am Bahr el Djebel erlesten Exemplar, das sich jetzt im Wiener Museum befindet. Eine dieser Art sehr ähnlich gefärbte und durch die eigenthüm- "liehe Strichlung der Brust ausgezeichnete, wohl noch unbeschriebene Form benenne ich: R, u LA x Fam, Sylviadae. ne Gen. Cisticola. Y uf» Lo be RE 300 } VI. hey u ’ Drymoeca striolata. Heugl. Ibis 1869. p. 106. Pileo et nucha fusco-rufescentibus, obsolete fusco-striolatis; inter- scapulio, scapularibus, tergo et alae tectrieibus seeundi ordinis um- brino-canescentibus, conspicue nigricante-fusce striatis; uropygio et supracaudalibus eodem colore dilute maculatis; tectrieibus alae ma- joribus et tertiariis fumoso-nigricantibus, conspicue, late et pallide colore rufescente-griseo marginatis; remigibus saturate-fumosis, pogonlis ex- ternis rufescente-marginatis, internis basin versus hepatico-fulve lim- batis; rectricibus saturate fumosis, conspicue rufescente-lavatis, pal- lidius limbatis, °/s extimis ante apicem albidum, cano-lavatum, macula nigricante notatis; loris, genis et gastraeo sordide albidis, lateribus pectoris et hypochondriis sordide umbrino-cane lavatis, genis et colli lateribus obsolete rufescente-variis, pectore fuscescente-striolato ; tibia- libus rubiginosis; subalarıbus albidis, fulvo-tinctis; rostro ut videtur cerino-corneo, eulmine magis fusco ; pedibus et unguibus flavidis ; long. tot. eirca 4°”. — rostr. a fr. 412% — al. 2”. — caud. 2%. 2% — tars. 17. Die Aussenzehe ist etwas länger als die innere. — Im Stutt- garter Museum als Drymoica Le Vaillantii vom Cap, in Frankfurt aus West-Afrika. Sehr ähnlich, wo nicht identisch scheint Drymoica elegans, Hartl. & Finsch, Ost-Afrika p. 237. * Nr. 207. Cisticola eximia. Drymoeca eximia, Heugl. Mus. Berol. — Id. Ibis 1869. p. 106. t. IH. fig. 1% Habitu Cisticolae schoenicolae; cauda angustiore, longiore, magis gradata, coloribus ex toto laetioribus; pileo, interscapulio, scapulari- bus, teetrieibus alarum et tertiariis nigerrimis, striete et conspicue albido- marginatis, marginibus ipsis ex parte rufo-lavatis; stria supereiliarı, genis, cervice, uropygio et corporis lateribus laete fulvo-rufescentibus, cervicis plumis mediis magis rufescente-umbrinis; remigibus fumosis, primariis extus pallide rufescente-fulvo-, seeundariis magis umbrino- Fam. Sylviadae. a Gen, Cisticola, — rufescente-marginatis, omnibus intus, basin versus pallide rufescente- ‘ fulve limbatis; rectrieibus fuliginoso-nigricantibus, scapis rufescenti- bus, infra fuliginoso-canis, omnibus strietius albo-terminatis, macula anteapicali nigricante, extimae pogonio externo conspicue albo-, reli- quarum lateraliter late cervino-fulve marginato, albedine apicali rec- tricum supra cano-lavata; ciliis et loris fulvescente-pallidis, macula obsolete anteoculari fumosa; genis leviter umbrino-adumbratis; ga- straeo fulvo-induto, gula et abdomine medio pure albis; crisso et subcaudalibus niveis; tibialibus laete rufis; pectoris lateribus ex parte nigricante-striolatis; rostro cerino-corneo, culmine magis fus- cescente; iride helvola; pedibus rubello-cerinis; long. tot. circa 4”. 3%. — rostr. a fr. 4, 1%. — al. 1%. 10 — caud. 1”. 8’. — tars. 71a’—8°. Durch bunte Färbung höchst ausgezeichnete Art. Ueber ihre Lebensweise kann ich leider gar keine Nachrichten geben; ich traf sie im Monat Februar im Schilf und Gestrüpp am obern Gazellen- fluss. Das einzige von mir eingesammelte Exemplar wurde vom Stuttgarter Museum an das Berliner verkauft; es ist ein altes Männ- chen. Gleicht in Bezug auf Gestalt und Zeichnung am meisten der Drymoeca lineocapilla, Gould, aus Australien, hat aber längere Tarsen und Flügel und etwas kürzere, schmalere Steuerfedern. Oberkopf, Mantel, grössere Flügeldeckfedern und Tertiärschwingen lebhaft schwarz, letztere mehr braunschwarz, alle mit scharfen, weissen, theils rostgelblich angeflogenen Rändern, die aber bei den Scheitel- und Mantelfedern nur seitlich herablaufen und die Spitzen nicht er- reichen; Wangengegend, Zügel, Augenwimpern, Nacken und Bürzel lebhaft roströthlich, Bürzel mehr rostgelb, die Mitte der Nacken- federn verwaschen braun; Unterseite lebhaft rostgelblich, nach vorne zu heller, Halsmitte weisslich, Mitte des Unterleibs, Unterschwanz- deckfedern und Crissum schneeweiss. Aussen- und Innenzehe ohne Nagel fast gleich lang, erstere eher etwas kürzer. Mit gar keiner andern nordostafrikanischen Art zu verwecheln. * Nr. 208. Cisticola pachyrhyncha. Tab. VII. Drymoeca valida, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 258. — Dr. pachy- rhyncha, Heugl. Ibis 1869. p. 130. Statura obtusa; rostro brevi, valido; cauda lata, breviuscula, minus gradata; supra pallide-fuscescente-cinerascens, plumis medio Fam. Sylviadae. ERUNg,, 0 . Gen. Cistieola. obseurioribus, fuscescentibus; tertiariis et rectrieibus, fumoso-fuscis, illis stricte et sordide albicante-marginatis, his basin versus obscurio- ribus, infra magis canis, ante apicem albidum fascia conspicua fuliginoso-nigricante; remigibus saturate fumosis, extus basin ver- sus rufescente-marginatis, intus pallide fulvido-limbatis; loris sor- dide albidis; area anteoculari obsoleta, nigricante; gastraeo e fulves- cente-albido, hypochondriis ex olivaceo cinerascente-, tibialibus magis rufescente-indutis; gula et abdomine medio purius albis; rostro basi ' nigra, apicem versus magis coerulescente-corneo; pedibus rubentibus; iride pallide umbrina; long. tot. 5”. 1. — rostr. a fr. 5’je’. — al. 2”. 5%, 2%. 6% — caud. 1%. 10%. —2, — rectr. extim. 1”. 4°, — tars. vix 1”. Der Schnabel dieser jedenfalls der Cisticola fortirostris und (. naevia sehr nahe stehenden Art ist sehr kräftig, kurz und ziemlich stark gebogen; die Füsse lang und stark; die Aussenzehe kürzer als die Innenzehe. Wir fanden diesen Cistensänger nur unmittelbar vor und mit Anfang der Regenzeit in der Waldregion von Bongo in Central-Afrika, wo er paarweise in isolirten Büschen auf Lich- tungen, die mit Hochgras dicht bestanden sind, vorkommt. Er scheint auch die Nähe von Gewässer zu lieben und mit Tagesanbruch steigt das Männchen lerchenähnlich in die Luft und lässt sich ruck- weise mit sehr lautem, wie „ter—ter—ter“ klingendem Geschrei und unter zitternder Bewegung und Zusammenklatschen der Flügel wieder nieder. Cisticola naevia von Senegambien, die ich nicht direkt mit mei- nen Vögeln vergleichen konnte, hat nach meinen Untersuchungen einen etwas kürzern, an der Basis schmälern Schnabel, gelbliche Mandibula und längere Schwingen; die Flügel messen 2. 8°, der Schwanz 1”. 8%. — Die ursprünglich von mir gewählte Benennung „Drymoeca valida“ ist durch Dr. Peters schon vergeben, sie wurde desshalb in Cisticola pachyrhyncha umgeändert. * Nr. 209. Cisticola einerascens. "A AK Le». ıY Drymoeca einerascens, Hgl. Mus. Stuttg. & Coll. Mergenth. — Cab. Journ. 1867. p. 296. — Dr. semitorques, Hgl. Cab. Journ. 1862. p. 40 (ex parte). — Heugl. Ibis 1869. p. 131. Statura Cisticolae rufieipitis; cauda breviore, latiore, minus gradata; notaeo areaque utrinque pectorali sordide fumoso-eineras- centibus, immaculatis; pileo (nec cervice) e cano rufescente; loris Fam. Sylviadae. —' O6. Gen. Cisticola, albidis; macula obsoleta anteoculari fumosa; alae tectrieibus et ter- tiariis dilute pallido-marginatis; remigibus fumosis, extus basin ver- sus e cano rufescente-marginatis, intus basin versus albicante-lim- batis; uropygio pallide murino; supracaudalibus fumoso-einerascenti- bus, vix rufescente-lavatis; reetrieibus '/ı medianis dorso concoloribus, apicem versus fuliginose adumbratis, vix albido - marginatis, om- nino delicate fasciolatis, reliquis fumosis, infra magis canis, macula latiuscula nigricante ante apicem conspieue album notatis, extimae utrinque pogonio externo delicate albo-marginato; gastraco ex ful- vescente sericeo-albo, hypochondriis cano-lavatis; tibialibus rufes- cente-adumbratis; rostro nigricante, mandibula media albido-cerina; iride laete helvola; pedibus rubellis; long. tot. 4“. — rostro a fr. A412, — al. 2%. 19,—2%, 2794, —. caud. 1”. 5%. — 19.62, — tars. 81a —9!/2’”, Unterscheidet sich von Cisticola ruficeps durch den sehr dun- keln, kräftigern, etwas mehr gebogenen und kürzeren Schnabel, breiteren, kürzeren und weniger gestuften Schweif, durch etwas längere 3. Schwungfeder und ganz abweichende Färbung. Beim Weibchen ist nur die Stirngegend rostfarb überlaufen. Die Ober- seite ist bei 4 mir vorliegenden Exemplaren immer ganz ungefleckt; die weissen Spitzen der °/s äussern Steuerfedern nicht so gross als beim rostköpfigen Buschschlüpfer, die dunkle Zeichnung dahinter jedoch mehr ausgebreitet. Die Aussenzehe ist länger als die Innenzehe. Wir fanden diese Art in diehtem Gestrüpp im October in den Bogos-Ländern und konnten überdies noch einige vollkommen gleichgezeichnete Exemplare aus Senär untersuchen. Ein ganz ähnlich gefärbter Vogel befindet sich als Drymoica ruficeps, jun. bestimmt, in Frankfurter Museum; er wurde von Dr. Rüppell in Abessinien eingesammelt, ist etwas kleiner, der helle Schnabel zierlicher und gestreckter, der Schwanz mehr gestuft, die Seiten des Unterleibs trüber, schmutzig graubräunlich. Schn. 4,8. — Fl. 1”. 11%‘, — Schw. fast 1%. 6%. — tars. 9'/2, * Nr. 210. Cisticola ferruginea. Cisticola ferruginea, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 163. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 259. — Drymoica troglodytes, Antin. Cat. p. 38. — Heugl. Ibis 1869, p. 135. t. II. fig. 2. Fam, Sylviadae. —_ rs Ichene Gen. Cisticola. Minima; supra laete cinnammomeo-rufescens; subtus pallidius rufescens; gula et abdomine mediis albidis; loris et stria obsoleta superciliari fulvescente-albidis; remigibus pallide fumoso-fuseis, intus basin versus e hepatico rufescente-marginatis; secundariis pogonio ex- terno tergo concoloribus, laetius ferrugineo-, primariis extus delicatius eodem colore marginatis; tertiariis dorso concoloribus; rectrieibus fumoso-fuseis, apicem versus magis nigricantibus, lateraliter laetius cinnammomeo rufo-, apice obsolete albicante-marginatis, 'ı medianis dorso magis concoloribus; tibialibus laete rufis; subalaribus e colore hepatico rufescentibus; rostro rubente-corneo, apice nigricante; iride helvola; pedibus rubellis; long. tot. 3”. 9'e‘“. — rostr. a fr. 4'1”. — al. 1%. 7a —1”. 9% — cauda subgradata 1”. 31. — tars. 71a 8%, Die Aussen- und Innenzehe gleich lang; ebenso die 3. und 4. Schwinge unter sich gleich und die längsten; zuweilen erscheinen vor der etwas helleren Spitze der 1—4. Steuerfeder die dem Genus eigenthümlichen dunkeln Flecke, welche jedoch nur auf der Unter- seite bemerkbar sind. Dr. O. Finsch erklärt diese Art für identisch mit der beträcht- lich grösseren (Oisticola uropygialis, Fras., die der Beschreibung nach neben ganz abweichender Färbung ein hellrostfarbes und ein schwar- zes Band an der Spitze der Steuerfedern zeigt. Wir fanden dieses allerliebste Vögelchen im Frühjahr 1853 in den Quellenländern des Rahad und Dender, später häufiger um den Djur und Kosanga-Fluss in Central-Afrika; meist hält sich ein Paar zusammen, das im Hochgras der bewaldeten Steppe, zuweilen auch auf Sträuchern und dürren Aesten sich herumtreibt. Der rost- farbige Cistensänger klettert sehr behende, ist äusserst lebhaft und beweglich und zeigt in seinem Benehmen viel Uebereinstimmung mit demjenigen des Zaunkönigs. Der Schweif wird häufig hoch aufgeschlagen; auf die Erde kommt er selten herab; der Lockton ist ein lautes, schwirrendes Zirpen. Ob (isticola ferruginea Stand- vogel ist, kann ich nicht angeben. Nach meinen Notizen beobach- tete ich sie nur zwischen den Monaten März und Mai. Nr. 111. Cisticola eursitans. La Fauvette eisticole, Vieill. Faun. franc. p. 227. pl.102.1. — Sylvia cisticola, Temm. Man. d’Orn. I. p. 228. & III. p. 123. — Id. Pl. col. t. 6, 3. — Oysticola eisticola, Less. — Prinia cursitans, Frankl. Proceed. Lond. Z. 8. 1831. p. 118. — Sylvia (Cisticola) typus, Rüpp. N. W. p. 115. — Fam. Sylviadae. — 2107 — Gen. Cisticola. Drymoica eisticola, Swains. — Cisticola subhemalayana, Hodgs. — Salicaria cisticola, Keys. & Blas. — Schleg. Rev. erit. p. XXX. — Linderm. Vögel Griechen]. p. 95. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 139. — (isticola schoeni- cola et cursitans, Bp. Consp. I. p. 286. — Id. Birds of Eur. p. 12. — Id. Rev. erit. Orn. p. 149. — Gould, B. of Eur. t. 113. — Prinia cursitans, Jerd. Ill. Ind. Om. t. VL. — Bilyth, Journ. Asiat. Soc. Beng. 1849. — Hodgs. Cat. B. Nep. p. 62. — v. d. Mühle, Monogr. Eur. Sylv. p. 123. — — Malh. Faun. Sic. p. 71. *—- Savi, Orn. Tosc. I. p. 280. — Cab. Mus. Hein. I. p. 44. — Paessler, Naum. 1857. p. 115. — Hausmann, Naum. 1857. p. 405. — Brehm, Allg.D. Nat. Zeitschr. IH. p. 468.—Id. Thierl. III. p.877. — v.Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 283. & 1863. p. 83.— Lunel, Bull. Soc. Orn. Suis. 1865. — Tristram, Ibis 1860. p. 161. — 1864. p. 230. — 1867. p. 77. — Giglioli, Ibis 1865. p. 52. — Blyth, Ibis 1866. p. 44. — 1867. p. 23. — Jerd. B. of Ind. I. p. 174. — Tayler, Ibis 1867. p. 63. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 125a. (p. VII) — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 162. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 60. — Degl. & Gerbe, Orn. Eur. I. p.537. — Salvad. Vög. Sard. Cab. Journ. 1865. p. 142. — Hartl. W. Afr. Nr. 754. — Sylvia textrix, Deser. de ’Eg. t.5.4(?). — Antin. Cat. p. 37. — Hartm. Cab. Journ. 1866. p.238.— Heine, Cab. Journ.1860. p. 129. — Malurus textrix, Lefeb. Abyss. Ois. p. 89 (?). — (ass. Proceed. Ac. Philad. Sc. Decbr. 1856. p. 3. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 229. — Cisticola europaea, Hartl. Ibis 1863. p. 325. — Id. C. schoe- nicola, Proceed. Lond. Z. Soc. 1867. p. 825. — Caricicola eisticola, Brehm, Vogelf. p. 237. — Calamanthella tintinnabulans, Swinh. J. of the N. China Branch. of the Asiat. Soc. Vol. II. — Id. Cisticola tintinnabulans, Ibis, 1860. p. 51. 131. 360. — Id. Ibis 1861. p. 33. — Id. Ü. cursitans, Ibis 1861. p. 329. — Id. ©. schoenicola, Proceed. Lond. Z. Soc. 1863. p. 295. "— Id. Ibis 1863. p. 303. — Drymoica madagascariensis, Sclat. (nec Briss.) Proceed. Z. S. 1863. p. 162. — ? (isteiola madagascariensis, Schleg. & Poll. Faun. Madag. p. 91. — Heugl. Ibis 1869. p. 132. — v. Koenig-Warth. Neott. Stud. Nr. 32. — W. E. Brooks Ibis 1868. p. 130. — Malh. Faun. Sieil. p. 73. — A. C. Smith, Ibis 1868. p. 441. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p- 37. — Keitel, Naum. 1858. p. 137. Supra fuliginoso-nigricans, plumis omnibus lateraliter conspicue fulvo-marginatis, marginibus ipsis plus minusve rufescente-lavatis ; uropygio et supracaudalibus purius rufescente-fulvis, obsolete fumoso- striatis; loris, supereiliis, ciliis, gastraeo et subalaribus albidis, lateribus corporis fulvo -lavatis; tibialibus rufescentibus; remigi- bus fumosis, extus rufescente-fulve marginatis, intus basin versus e fulvo albicante-limbatis; rectrieibus fuliginoso-atris, infra canes- centibus, fulvo-marginatis, ante apicem album macula subrotundata nigricante ornatis, deinde pallidioribus, basin versus obscurioribus, Fam. Sylviadae, u Ve u Gen, :Cisticola: .. D B . «“ . . rectricis extimae pogonio externo stricte albido - marginato; rostro cerino-flavicante; pedibus rubellis; iride helvola; long. tot. 4%. 3%, s — 4", 5, — rostr. a fr. 4741”, — al. 1%, 10% 1%, 119%, ceaud. 1% ee Ik 6% adt, tars SATZ ILL Die Aussen- und Innenzehe sind etwa gleich lang; die 4. Schwinge gewöhnlich die längste, die 3. und 5. kaum kürzer, die 2, etwa um 1°, die 1. um 9” —10’” kürzer als die Flügelspitze. Vorzüglich auf der Innenfahne der Steuerfedern zeigt sich hinter dem dunkeln Anteapicalfleck ein nicht scharf begränzter, rostgelblich angeflogener Raum, so dass die Spitzhälfte des ausge- breiteten Schwanzes dreibindig erscheint; die breite Spitze ist näm- lich weiss, dahinter ein ziemlich breites und deutliches schwärzliches und hinter diesem wieder ein mehr oder weniger auffallendes hell- fahlgelbliches Band. Die Farbe der Federränder der Oberseite wechselt zwischen gelblichfahl und lebhaft rostgelb, die Strichlung ist oft sehr scharf und fast rauchschwarz, oft verbleicht und verwaschen. Der Cistensänger ist Standvogel in Egypten, Nubien und Nord- arabien, er geht südwärts bis Habesch, wohl auch bis Senar und den untern Abiad. Gewöhnlich trifft man diese zierlichen und muntern Vögelchen in Paaren; sie leben in Klee- und Waizenfeldern, in Arundo-Hecken, auf Wiesen, in Akazien- und Dattelgebüsch, na- mentlich wenn dieses mit Schlingpflanzen und Gras durchwachsen ist, in Gärten, längs Wassergräben, auch fern vom Culturland bis hart an den Saum der Wüste. Oft hausen mehrere Paare auf einem beschränkten Bezirk, den sie nur selten verlassen. Unser Vögel- chen führt eine ziemlich versteckte Lebensweise, obwohl es gar nicht scheu ist; es hält sich meist im Gestrüpp oder in Gramineen, niedrig über der Erde, schlüpft und hüpft hier nach Schilfsänger-Art be- ständig hin und her und kommt nach Brehm auch nicht selten auf die Erde herab, wo es im Gras sehr behend zu laufen versteht. Nur das singende Männchen zeigt sich zuweilen auf einem hervorragenden Zweig oder isolirtem Grashalm; der Gesang selbst ist eben nicht ausgezeichnet, etwas schwirrend. In Unteregypten fällt das Fort- pflanzungsgeschäft in den Monat März; dann umschweben die Männ- chen den Brutplatz häufig und singen steigend, wie dies die Hecken- grasmücken zu thun pflegen; auch beschreiben sie niedrigflatternd und ruckweise Kreise und locken dabei sehr laut und hölzern „quäk—quäk,* ein Ruf der am besten dem Schnarren der Wand- eidechse zu vergleichen ist. Was das Brutgeschäft und die Eier betrifft, so stimmen meine Erfahrungen durchaus nicht mit denen vieler Beobachter überein. Nach Savi und Paessler würde der Cistensänger im Schilf und Rohr ein so eigenthümliches Nest bauen, dass es mit keinem andern ver- wechselt werden kann. Rohrstengel und Schilfblätter wären eng Fam. Sylviadae. _ 69 — Gen, Cisticola, mit einander verwebt, die Blätter mittelst des Schnabels durchbohrt und mit Pflanzenseide zusammengenäht; der Eingang in das lang beutelförmige Nest sei entweder von oben oder seitwärts angebracht; die 5 Eier glänzend weiss. Letztere scheinen übrigens wirklich in Bezug auf Grundton und Zeichnung sehr abzuweichen. Brehm be- richtet nichts über den Nestbau, sondern bemerkt nur, dass die Eier lichtblau gefärbt seien. In Egypten und Nubien brütet der Cistensänger wahrscheinlich auch in Waizen- und Kleefeldern ; ich selbst fand aber die Nester nur in Dattelgestrüpp und niedrigen, mit dürrem Hochgras verwachsenen Dornbüschen; sie standen 1—2 Fuss hoch über der Erde, waren 4!g—6 Zoll hoch, die tiefe Nesthöhle 2—2!e Zoll im Durchmesser haltend. Der ganze Bau ist nicht sehr dicht und solid, die äussere Gestalt richtet sich nach der Um- sebung und nähert sich mehr oder weniger derjenigen der Rohr- sängernester. Das Nestchen hängt aber niemals frei, sondern es ist in Blattscheiden, Dornen, Aestchen und selbst in Grashalme ver- flochten und besteht aus feinem dürrem Gras und Wurzelfasern; das Innere ist sorgfältig mit Wolle, Haaren und Fasern ausgekleidet. Die 4 lebhaft röthlich weissen, sehr feinschaligen Eier zeigen zahl- reiche zart rostfarbe Fleckchen und Punkte, die oft am stumpfen Ende kranzförmig und so dicht zusammengedrängt sind, dass die Grundfarbe hier ganz verschwindet. Auch fanden wir welche mit srünlichweissem Grund und lichteren, violetten und roströthlichen Punkten und Fleckchen. Ihre Form ist stumpf eigestaltig, die Länge beträgt 6” —6'/4, die Dicke gegen 5°, — Am 27. Juni 1852 fand ich im mittleren Nubien drei Bruten; eines der Nester enthielt zwei Junge und zwei unbebrütete Eier, das andere zwei bebrütete und "ebensoviel frische Eier, das dritte nur zwei unbebrütete Eier. Was die vertikale Verbreitung des Cistensängers in unserem Gebiet anbelangt, so fanden wir ihn vom Meeresstrand bis zu 6000 Fuss Höhe. Die Nahrung besteht vornehmlich in kleinen Insekten und Insekteneiern. Nach Brehm würden die unverdaulichen Theile von kleinen Käfern, Zweiflüglern, Raupen und kleinen Schnacken wieder als Gewöll ausgeworfen. Nach Swinhoe, Tristram, Blyth und Jerdon ist der indische und chinesische Cistensänger nicht vom europäischen verschieden. Ein malgassisches Exemplar des Bremer Museums stimmt ebenfalls genau mit letzterem überein, nur ist der Bürzel weniger lebhaft rost- gelbbraun, das weisse Ende der Schwanzfedern von unten etwas breiter und reiner: Hartlaub & Finsch. — Nach letztgenannten For- schern unterscheidet sich der junge Vogel vom alten sehr bemerkbar durch den rostgelbbraunen Grundton der Oberseite und der rost- gelb verwaschenen, an den Seiten lebhaft in’s Rostgelbbräunliche ziehenden Unterseite. [Algerien: Tristr. — Cap Lopez und Kamma: Du Chaillu. — Insel Zanzibar: Kirk. — Madagaskar: Mus. Brem. — Palaestina: Fam. Sylviadae. —_ I Gen. Cisticola, Tristr.; Klein-Asien: Krüper; ganz Indien vom Himalaia südwärts; Nord- und Süd-China. — Formosa. — Java. — In Südeuropa bis ins südliche Frankreich; in Griechenland bestimmt Standyogel.| a) Subgen. Hemipteryx, Swains. — Drymoeca, part. Gray. #207,2%5% * Nr. 212. Hemipteryx oligura. | Cisticola brunnescens, Hgl. Cab. Journ. 1862. p. 289. 290. — Hemi- pteryx oligura, Heugl. — H. immaculata, Hartl. Proceed. 1866. p. 22. — „Drymioca erythrogenis“, ex parte, Mus. Francof. — Heugl. Ibis 1869. p- 136. t. II. fig. 1. — Gurney, Ibis 1868, p. 155. Pileo subconcolore canescente- cervino, cervicis plumis mediüs dilute et obsolete fuscescentibus; macula nigricante inter oculum et rietum; notaeo fuliginoso-nigricante; interscapulii plumis rufes- cente-fulvo-, tectricibus alarum sordide fulvescente-marginatis; uro- pygio laete cinnamomeo-fulvo, vix fuliginose striato; reetrieibus et supracaudalibus nigro-fuscis, sordide at conspicue colore fulvescente- albido marginatis, illis apice abrupte albido-limbatis; gastraeo genis- que fulvescente-albidis; subalaribus, hypochondriis et tibialibus laete ochraceo-indutis; pectoris lateribus area conspicua fuliginoso-nigri- cante notatis; primariis pallide fumosis, secundariis magis fuscis, his extus basin versus rufescente-, illis pogonio externo delicate et stricte albido-marginatis, omnibus intus basin versus e colore hepatico fulves- cente-limbatis; rostro fusco, mandibula pallidiore; iride helvola; pe- dibus rubello-cerinis; long. tot. 3%. 6. — rostr. a fr. 4. 8% — al. 2%. 12°. — caud. 1”. 3% — tars. 9—10%. Auffallend gedrungene Form; Schnabel kräftig; Tarsen lang und stark; der sehr kurze Schwanz ist nicht eigentlich gestuft, der schmale weissliche Spitzrand scharf, auf den seitlichen Steuerfedern breiter ‘als auf der mittleren, nirgends über 1. breit; ein schwarzer Fleck vor der Spitze der Steuerfedern ist nicht vorhanden; ihre braunschwärzliche Grundfarbe reicht gleichförmig von der Basis bis zum Spitzrand; die obern Schwanzdeckfedern sind von derselben Farbe, breit, nicht zerschlissen und aufgelöst, aber scharf hell- graugelblichweiss gerandet, die Rostfarbe des Bürzels ist scharf davon geschieden; die 1. Schwinge ist um 13° kürzer als die Flü- gelspitze, die 3. und 4. sind die längsten, aber wenig länger als die 2., 5., 6. und 7. Fam. Sylviadae, — 271 — Gen, Cisticola. Wir hatten nur einmal Gelegenheit, diesen Vogel im Freien zu beobachten und zwar auf Waideland bei Gudofelasie in der Provinz / Serawi auf etwa 6000 Fuss Meereshöhe, wo sich ein einzelnes Männ- chen auf Weidengesträuch und Hochgrashalmen herumtrieb. Seine gedrungenen Formen und der kurze fast gerade abgeschnittene Schwanz fielen mir schon von Weitem auf. Ein ebenfalls als 9. bezeichneter Vogel dieser Art steht im Frankfurter Museum und ist von Dr. Rüppell im Jahr 1832 in Abessinien eingesammelt worden. Die Maasse von Hemipteryx immaculata, Hartl., welche nach Finsch identisch ist mit meiner H. oligura , sind übrigens etwas geringer (Fl. 1%. 9%. — Schw. 91/2‘ — Schn. 4% — Tars. 9.) und er- wähnen weder Hartlaub noch Finsch des dunkeln Flecks auf den Brustseiten. [Süd-Afrika; Windvogelsberg: Bulger, Hartl.] CAT Var 2 * Nr. 213. Hemipteryx jodopyga.” L, Hemipteryx jodopyga, Heugl. Ibis 1869. p. 137. Similis praecedenti; pileo, cervice, interscapulio, tergo alarum- que tectricibus fuliginoso-nigricantibus, laete lateque rufescente-fulve marginatis; uropygio et supracaudalibus rufescentibus, nigro - strio- latis; macula anteoculari nigricante, vix distineta; stria lata super- eiliari, colli lateribus et abdomine fulvescente-albidis, lateraliter lae- "tius fulvo-lavatis; tertiariis et rectrieibus late et conspicue fulvescente- albide marginatis; maxilla nigricante, mandibula coerulescente-incar- nata; pedibus et unguibus rubellis; iride helvola; long. tot. 3. 8. — rostr. a fr. 412’. — al. 2”. — caud. 1%. 2—3°”. Der Schwanz überragt die zusammengelegten Flügel nur um 8, Während bei Hemipteryx oligura der Scheitel und Nacken fast ganz einfarbig graulich hirschbräunlich ist, zeigt diese zweite Art die genannten Theile bräunlichschwarz mit breiten, rostfahlen Rän- dern, so dass der Oberkopf gestrichelt erscheint, wie bei Cisticola schoenicola; auch die Flügeldeckfedern, Rücken und Tertiärschwingen sind braunschwärzlich, mit sehr breiten und deutlichen mehr oder weniger lebhaft rostfahlen Federrändern; die dunkel gefleckten Federn der Brustseiten bilden bei beiden Arten einen ziemlich grossen dunkeln Fleck vor dem Flügelbug. Nach meinen Notizen habe ich diesen Vogel im März 1862 bei Tenta im Land der Wolo-Gala und im Mai in der Provinz Dem- Fam, Sylviadae. ee Gen. Cisticola. bea, also zwischen 6000 und 12,000 Fuss Meereshöhe auf Vieh- waiden angetroffen. Ein Exemplar im Museum zu Stuttgart. slmamr #209 * Nr. 214. Hemipteryx habessinica. Tab. VIII, Hemipteryx habessinica, Heugl. — ‚Drymoica erythrogenis (juv.)“, Mus. Francof. — Heugl. Ibis 1869. p. 138. 1) Similis Cisticolae 'schoenicolae;, laetius tincta; alis longioribus; cauda breviore, minus gradata; rectricum angustiorum ma- culis anteapicalibus nigricantibus ullis; uropygio et supracauda- libus laete fulvo -rufescentibus, nigricante-striolatis. Supra laete ochraceo-fulva, plumis medio longitudinaliter nigricante-fuseis; su- perciliis, regione ophthalmica et abdomine e flavicante fulvidis, lateraliter laetius rufescente - fulve lavatis;, rectricibus fuliginoso- nigricantibus, e rufescente fulvo-marginatis, apice et pogonio externo primae fulvo-albidis; rostro pallide corneo; iride helvola; pedibus rubentibus; long. tot. 4”. 6. — rostr. a fr. vix 4%. — al. 1”, 19 Ze eaud. 1% 27407 — Htars 8 Der weniger gestufte, beträchtlich kürzere Schwanz, die rauch- schwarzen, unten kaum helleren und nicht grau angeflogenen Steuer- federn ohne die charakteristischen dunkeln Flecke vor der weiss- lichen Spitze und etwas längere Schwingen unterscheiden diese Art bestimmt von Sylvia eistieola; auch ist die Strichlung der Oberseite viel schmäler, .die Federränder lebhafter rostgelblich, die Unterseite viel frischer gelblichfahl gefärbt. Im Frankfurter Museum steht ein seinen Verhältnissen und Schwanzzeichnung nach hierher gehöriger Vogel, der sich von den meinigen nur durch Anwesenheit mehrerer deutlicher und grosser rauchschwärzlicher Flecken auf den Brust- seiten und etwas breitere Strichlung der Oberseite unterscheidet. Er ist als „Drymoeca erythrogenis, juv.“ bezeichnet. Bei dieser Form ist die Aussenzehe etwas kürzer als die Innen- zehe. Wir erlegten den abessinischen Cistensänger mehrmals um Sümpfe und auf feuchten Wiesen in der Gegend von Adowa und am Dembea-See. Fam, Sylviadae. — Mi Gen. Catrisceus, Gen. Gatriscus, Cab. (Mus. Hein. I. p. 43.) * Nr. 215. Catriscus apicalis. Tab. IX. Sylvia apicalis, Licht. Mus. Berol. — Catriscus apicalis, Cab. Mus. Hein. I. p. 43. (not.) — Sphenaeacus Alexinae, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 166. — Drymoeca apicalis, Layard, S. Afr. Nro. 173. — Ibis 1863. p. 323. — Bradypterus brevirostris, Sund. Öfvers. 1850. p. 483. — Hartl. Ibis 1866. p. 140. — Heugl. Ibis 1869. p. 81. Supra fuscescente-ecinnamomeus, oceipitis colore magis olivaceo, supracaudalium purius fusco; subtus sordide albus, colli pectorisque lateribus et regione anali ex olivaceo rufescente-indutis; remigibus pallide fumosis, notaei colore marginatis; rectrieibus et subcauda- libus fuliginoso-fuseis, his pallidioribus et spadiceo-adumbratis, omni- bus (rectrieibus 'Jı medianis exceptis) in apice late et conspicue squamatim fulvescente-albide limbatis; stria supereiliari a rietu orta subalaribusque albidis; maxilla nigrieante, mandibula fulvescente- cerina;. iride umbrina; pedibus fulvis, roseo-lavatis; — long. tot. 5, 944. _—_ rostr. a fr. 41’. — al. 2”. 1%. — caud. 3%. 1% — tars. 71/4’. — dig. med. cum ung. 8'2’”. Der einzige Vogel dieser Art, den ich in Centralafrika einsam- melte und dessen Geschlecht nicht mit aller Sicherheit bestimmt werden konnte, wurde von Dr. Finsch für vollkommen identisch mit dem südafrikanischen Cairiscus apicalis erklärt. Verglichen mit dem Lichtenstein’schen Originalexemplar zeigen sich allerdings manche nicht unerhebliche Verschiedenheiten. Das centralafrikanische Pfauen- schweifchen ist um ein Namhaftes kleiner als das südafrikanische, die Steuerfedern sind noch breiter und dunkler gefärbt, der Abstand zwischen der 2. und 3. Schwinge beträchtlicher. Die 4., 5. und 6. Schwungfeder sind die längsten und unter sich etwa gleich lang; die 1. halb so lang als die 4. — Der Schnabel dieser ausgezeichneten Form ist kürzer und kräftiger als bei den Rohrsängern, eher etwas seitlich zusammengedrückt als platt, wenig gebogen, mit kaum bemerkbarer Auskerbung vor der ziemlich scharfen Spitze; zwischen Auge und Nasenloch entspringen jederseits zwei starke Rictal-Borsten; Mittelzehe mit Nagel etwas länger als der Tarsus; die Füsse kräftig, Nägel mittelmässig lang, aber fein und spitzig; der Daumennagel so lang als die Hinterzehe selbst; die Flügel rund, nicht sehr verkürzt, doch die Schwanzwurzel nur um wenige Linien überragend; am Auffallendsten entwickelt ist bei diesem Genus der Schwanz mit breitem Uropygium, äusserst breiten, weichen und etwas zerschlissenen Deckfedern und den langen und sehr brei- v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 18 Fam, Sylviadae. — 21274 — Gen. Bradypterus, —_ ten, gestuften und fächerartigen Steuerfedern. Cabanis gibt folgende Maasse für südafrikanische Vögel: G. L. 7”. — Schn. v.M. W. 7. — 71,095 215%, — Schw. 31%. —. Tars. RE Dieser Vogel lebt in den weitläufigen und fast undurchdring- lichen Hochgras-Wäldern am Quellsee des Gazellenflusses; er kam mir dort nur sehr selten zu Gesicht, da er seine Schlupfwinkel un- gern verlässt, schilfsängerartig durch das Röhrigt klettert und sich in demselben zu verbergen sucht. Sein eigenthümlicher, entfernt an das flötende Pfeifen von Argya Acueiae erinnernder Lockton brachten mich auf die Spur dieses graziösen Geschöpfes, aber erst nach tagelangen Anstrengungen gelang es mir, das beschriebene Exemplar, das auf geringe Entfernung mit abwärts gesenktem und ausgebreitetem Schweif über ein Binsendickicht wegstrich, zu erlegen. Es fiel in einer Dickung nieder, wo das Wasser kaum einen Fuss hoch stand; die Stelle hatte ich mir genau bemerkt und schnitt nun mittelst meines Taschenmessers so vorsichtig als möglich das Schilf auf einem Raum von mehreren Quadratklaftern ab, eine Arbeit, die fast 2 Stunden Zeit kostete und bei der mich die Nacht eben überraschte, als ich endlich meine seltene Beute entdeckte. Es war dies im Monat März. Im Magen fand ich kleine Stechfliegen. |Süd-Afrika; Natal: Ayres.| Gen. Bradypterus, Swains. (Cettia, Bp. — Potamodus, Kaup.) * Nr. 216. Bradypterus Cetti. Sylvia Oetti, Marmora, Ac. Torin. XXV. p. 254. — S. platura, Vieill. — $. sericea, Natterer. — (ettia sericea et altisonans, Bp. — Cettia Cetti, Degl. — Salicaria Cetti, Schleg. — Calamodyta Cetti, Gray, Gen. Birds Nr. 16 et ©. sericea, 1. ec. Nr. 17. — Bradypterus Cetti, Cab. Mus. Hein. I. p. 43. — Calamoherpe Cetti, Brehm, Vogelf. p. 236. — Bp. Faun. Ital. t. 29. 3. — Id. Consp. I. p. 287. — Pl. enl. 655. 2. — Gould, B. Eur. t. 114. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 141, — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 281 & 1863. p. 81. — Hausmann, Naum. 1857. p. 409. — Keys. . & Blas. Wirbelth. Eur. I. p. LV. Nr. 210.211. — Linderm. Griechenl. p. 95. — Tristr. Ibis 1859. p. 4!8. — Malherbe, Sieil. p. 75. Nach Keyserling und Blasius findet sich das Breitschwänzehen in Egypten. Ich selbst habe keine Bälge dieser Art von dort nach Europa gebracht, doch erinnere ich mich, sie öfter in Unteregypten gesehen zu haben, vornehmlich in Getreidefeldern und Arundo- Gebüsch. Eine Notiz in meinen Tagbüchern lautet wörtlich: „Be- resch (Unteregypten), 12. März 1852. Zwei Sylvien gesehen, die eine vostigbraun mit Staffelschwanz (S. Cetti ?), die andere mehr von der Färbung von Aedon galaetodes, aber viel kleiner.“ Fam. Sylviadae. —_ 25 — Gen. Bradypterus, Nächstverwandt ist Potamodus orientalis, Tristr. Ibis 1867. p. 79. aus Palaestina. Oder sollte der egyptische Vogel zur östlichen Form oder Art gehören ? |Algerien: Loche. — Süd-Europa; nach Homeyer noch auf den Balearen, aber nicht in Spanien (?). — Auf den Bergen von Ta- - Iyche, südlich vom Kur: Blas. & Keys. — Kleinasien.] Nr. 217. Bradypterus cinnamomeus. Sylvia einnamomea, Rüpp. N. W. t. 42. 1. — Salicaria einnamomea, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 125%. — Calamodyte cinnamomea, Gray. — Cala- moherpe cinnamomea, Bp. Consp. I. p. 286. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 188. — Id. Reise nach Abessinien 18°/se2. p. 187 & 194. Ex olivaceo rufo-umbrinus, subtus pallidior, magis olivaceo- fulvus, gula et abdomine medio albicantibus; pileo, nucha et regione parotica ex olivaceo cano-lavatis; stria supraocularialteraque infraoculari eiliisque fulvescente-albidis; macula obsoleta anteoculari nigricante; scapis plumarum regionis paroticae ex parte albidis; remigibus fu- mosis, dorsi colore marginatis; alis brevibus rotundatis; cauda longa, gradata, dorso concolore, delicate fasciolato et partim ferrugineo- tineto,- scapis reetrieum fuscis; rostro nigricante-corneo; pedibus cerino-corneis; iride pallide umbrina; — long. tot. 6“. — rostr. a fr. Ds Hu. — al. 2%, 39 2%. 6 — caud. 2%. 5%. — gu, Qu — ‚tars. 10°°—10',,. Diese Art rangirt zunächst mit dem südafrikanischen Bradyp- terus brachypterus (Sylvia brachyptera, Vieill.), mit welchem sie den zierlichen Schnabel, Färbung im Allgemeinen, Flügel- und Schwanz- Bildung, sowie das weiche, zerschlissene Gefieder gemein hat. Da- gegen ist bei der abessinischen Form der Schwanz noch mehr gestuft und die Schwanzdeckfedern kürzer. Die 1. Schwinge der sehr ge- rundeten, kurzen Flügel ist etwa halb so lang als die 5.—10., welche die längsten sind; die 4. wenig kürzer als die 5., die 2. ist etwas kürzer als die längsten Cubitalschwingen; die Füsse kräftiger als bei S. brachyptera, der Schnabel wenig kürzer und stärker. — Ein Exemplar hat einen mehr rostgelblichen Ton als das beschriebene. Ersteigt man die Hochalpen von Semien, den Guna oder die Plateaux von Begemeder, Lasta und der Gala-Länder, so begrüsst den Wanderer aus einem blühenden Rosen- oder Hyperieum-Gebüsch oder aus den mit grauen, langen Flechtenbärten behangenen Dickich- ten von Erica der weithin schallende, metallisch schmetternde Ge- sang dieses niedlichen Vogels, der in Abessinien auf 9000—12000 Fuss Meereshöhe Standvogel zu sein scheint; wenigstens fanden wir ihn vom December bis zu Anfang der Sommerregenzeit. Er Fam. Sylviadae. — 276 — Gen. Addon. —_ hält sich am liebsten in buschigen, sonnigen Gehängen und im Gestrüpp längs eisiger Wildbäche verborgen, in welchem er schilf- sängerartig hin und her schlüpft; seltener kommt er auf die Erde, wo er dann mit gehobenem Schweif hüpfend Insekten fängt. Be- nehmen und Bewegungen gleichen theilweise denen der Nachti- gall, namentlich erinnern sie jedoch an Addon galactodes. Die Paarungszeit scheint im Januar oder Februar einzutreten, dann singt das Männchen fleissig, oft in die tiefe Nacht hinein und be- ginnt lange vor Tag wieder, selbst wenn weit und breit die Alpenvegetation mit Reif und Eis bedeckt ist. Steht sehr nahe der Phlexis Layardi, Hartl. (Ibis 1866. pl. IV.) & Phl. Vietorini, Sund. (Zool. Anteck. Viet. p. 29.) aus Südafrika. Zu Bradypterus gehören noch die mir unbekannte Cettia africana, Bp., Salicaria affınis, Hodgs. und Bradypterus sylvatieus, Sund. Gen. Aödon, Boie. (Erythropygia, A. Smith, — Agrobates, Swains. (nec Jerd.) ) Nr. 218. Aödon galactodes. Turdus arundinaceus, var. ß. Gm. S. N. p. 835. — Lath. Ind. Orn. II. p. 334. — Sylvia galactodes, Temm. Man. d’Orn. I. p. 182. — Sylvia rubiginosa, Temm. Ibid. II. p. 129. — Id. Pl. col. 251. 1. — Turdus rubiginosus, Mayer & Wolff Taschenb. III. p. 66. — Gould, Eur. t. 112. — Aödon galactodes, Boie, Isis 1826, p. 972. — Salicaria galactodes, Blas. & Keys. — Calamoherpe galactodes, Schleg. — Sylvia galactodes, Naum. V. D. t. 367. — Sylvia galactodes, var. rubiginosa et galactodes, Blas. Nachtr. z. Naum. p. 62. — Linderm. Vög. Griech. p. 93. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 138. — Bp. Consp. I. p. 286. — A. minor, Cab. Mus. Hein. I. p. 39. — Rüpp. Syst. Uebers. Nr. 125c. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 218. 319. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 194. — Agrobates galactodes, A. Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 457 et 1858. p. 5l. — A. minor, Brehm, Habesch, p-. 289. — v. Kön.-Warth. Neott. Stud. Nr. 37. — Hartm. Cab. Journ. 1863, p. 232. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 246. — A. v. Homeyer, Cab. Journ. 1863. p. 263 u. 1864. p. 321. — Addon rubiginosa, Wright, Malta p. 32 & Ibis 1864. p. 72. — Tristr., Great Sahara, Append. V. p. 396. — Selat. Contrib. Orn. 1852. p. 125. — Salvin, Ibis, 1859. p. 308. — Tristr. Ibid. p. 419. & 1867. p. 80. — Ibis 1860. p. 103. — Heugl. Geogr. Mitth. 1861, p. 312, — Id. Ibis 1869, p. 84, Sylvia familiaris, Menetr. Cat. rais. des Ois. du Caucase, p. 32. — Curruca galactodes, var. syriaca, Hemps. & Ehr. Symb. phys. Av. I. Fol. b.b. Addon familiaris, Licht. — Salicaria familiaris, Schleg. — Addon fami- liaris, Bp. Rev. erit. Orn. europ. 1850. p. 149. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 67. — Id. Ibis 1859. p. 341. — Blas. Ibis 1862. p. 66. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 38. Arabisch „Bulbul“ wie Pycenonotus Arsinoe. Fam. Sylviadae. um) „Me Be Gen. Addon Supra cinnamomea, uropygio, supracaudalibus et rectrieibus laete rufis; loris striague superciliari albidis, illis mediis longitudina- liter fuscescentibus; remigibus fumosis, extus rufescente-fimbriatis, intus, basin versus e colore hepatico fulvescente-limbatis, apice albido marginatis; tertiariis pallide fumosis, marginem versus rufescente-lavatis, in apice obsolete albido-marginatis; rectrieibus lateralibus ante apicem late album macula nigricante notatis; teetrieibus alae primi ordinis sor- dide at magis conspicue-, minoribus obsoletius pallido-limbatis; genis albidis, rufescente-fulve lavatis; gastraeo sordide albido, partim ru- fescente-adumbrato, pectoris lateribus purius rufescentibus; subalari- bus albidis; rostro et pedibus flavicante-corneis, his magis in- carnatis; iride umbrina; — long. tot. 6'e”. — rostr. a fr. 5° —6,7%, — al. 2%. 11° - 3%. 2%, — caud. 2”. 442. 8%. — tars. 97 —11'ja’”. Man hat versucht, die gemeine Baumnachtigall in verschiedene Arten, Varietäten oder Lokalrassen einzutheilen. Addon familiaris, welche für die östliche Form gilt, zeigt durchschnittlich eine mehr graubräunliche Oberseite, die mittleren Steuerfedern sind auf der Innenfahne dunkelbraun, die übrigen mit breiterem, dunklem Fleck vor der weissen Spitze. Cabanis unterscheidet noch als abes- sinische Art A. minor, angeblich mit andern Schwingenverhält- nissen, welche jedoch selbst an den Original-Exemplaren nicht wirk- lich konstant abweichen. Je nach Aufenthaltsort, Jahreszeit und Alter wechselt die Haupt- farbe zwischen lebhaft rostig Zimmtbraun und hell Isabell oder hell Röthlichgrau. Die schwärzlichen Flecken vor der Spitze der Steuer- federn sind oft nur auf die Innenfahne beschränkt, oft grösser, eckig, scharf markirt, dann wieder rund, klein und verwaschen; die weissen Spitzen derselben und die hellen Ränder der Flügel- deckfedern erscheinen bei manchen Vögeln frisch und breit, bei wieder andern verbleicht, vergilbt und abgerieben; ebenso verhält es sich mit der Intensivität des weisslichen Superciliarstreifens. Aödon minor, Cab. des Berliner Museums messe ich: Schn. 6,2“. — Fl. 2%. 10. — Schw. 2”. 5’. — Tars. 11. Das Kleid der alten Männchen und Weibchen ist nicht ver- schieden, ebenso wenig das Jugendkleid. Die Baumnachtigall dürfte im südlichen Arabien, an der Samhar- und Adel-Küste, wohl auch in Abessinien Standvogel sein. Zugvogel ist sie sicherlich in Egypten und Nubien, wahrscheinlich auch im östlichen Sudan. In Unteregypten fällt die Zeit ihrer Ankunft zwi- schen den 1. und 15. April; im September schon wandert sie wieder südwärts. Sie lebt gewöhnlich paarweise in Gärten, Rohrdickichten (Arundo Fam. Sylviadae, —_ NE — Gen. Addon. —_ donax), Baumwollfeldern, Mimosenwäldern, längs Hecken und Gräben, und liebt weniger schattiges, sehr dichtes Unterholz, als die Nach- tigall, von welcher sie sich überhaupt auch in ihrer sonstigen Lebens- weise, Fortpflanzung, Gesang und Lockton wesentlich unterscheidet. Der Gesang ist eher grasmückenartig, dabei sehr schnalzend, der Lockton scheckernd. Durch ihr wenig schüchternes "und doch leb- haftes Wesen, welches in mancher Beziehung an das der Schwarz- drossel erinnert, erfreut sie die Bewohner der Landhäuser und Gärten. Oft flattert sie unruhig und hastig von Zweig zu Zweig, selbst bis in die höhern Kronen der Bäume, den Schweif beständig bewegend, ausbreitend und aufschlagend, bald sieht man sie wieder emsig auf der kahlen Erde oder im Gestrüpp und trockenen Gras umherlaufen und Jagd auf Würmer und Raupen machen; plötzlich stösst sie einen drosselartigen Angstruf aus und flüchtet scheltend in die Büsche. Die Männchen sind im Frühjahr sehr rauflustig; das Paar hält übrigens immer treu zusammen und begnügt sich mit einem sehr beschränkten Bezirk. Ende April beginnt in Egypten bereits das Brutgeschäft. Bezüglich des Nistplatzes ist der Vogel nicht sehr wählerisch; wir fanden die Nester in Parkinsonien, Granat-, Baumwolle-, Tamarisken- und Akazien-Stauden, in lichten Hecken und meist so niedrig, dass es noch von Grashalmen etwas geschützt war; sowohl in verlassenen, ziemlich öden Gegenden am Rande der Wüste, als in Gärten, auf öffentlichen Plätzen, in der nächsten Nähe von Wohnungen und vom lärmenden Treiben der Menschen, wie in stillen Akazienhainen. Das Nest ist leicht gebaut, ziemlich gross, wenig tief, besteht aus feinen Grashalmen, Wür- zelchen, Rosshaaren, Pflanzen- und Thierwolle u. dergl., seltener sind kleine Reiser mit eingeflochten. Die Zahl der Eier scheint 4 nicht zu übersteigen und glaube ich, dass die Baumnachtigall gewöhnlich zwei Bruten macht. Die Färbung der Eier hat nichts gemein mit denjenigen der Nachtigall, sie gleichen eher denen gewisser Rohrsänger und der Bachstelze, sind etwas feinschalig, auf blass-blaulichgrünem Grund mit zahlreichen olivengraulichen, aschgrauen und hellbräunlichen Punkten und Fleckcehen ziemlich gleichförmig besetzt, 91/2 lang und 6°Ja‘ dick. — Krüper nennt das Nest verhältnissmässig sehr gross und erwähnt des Umstandes, dass dasselbe sehr häufig Stücke von Schlangenhaut enthalte. Er glaubt, dass der Vogel in Kleinasien, wo er erst Anfangs Mai an- kommt, nur eine Brut macht und bis zu 6 Eier legt. Tristram hat die Baumnachtigall am Todten Meer wie im Libanon, hier bis 7000 Fuss hoch brütend gefunden. Dr. R. Hartmann will Addon galac- todes zu Ende Novembers noch singend in Unteregypten beobachtet haben, während mir zur gedachten Jahreszeit der Vogel niemals nördlich von der Regengränze vorgekommen ist. Die in Nordost-Afrika gewöhnliche Varietät ist die eigentliche Atdon galactodes; einige im Herbst an der Adelküste und in Samhar eingesammelte Vögel sind etwas kleiner und gleichen in Bezug auf Fam. Sylviadae. DONE Gen. Aödon. Färbung mehr der von Mönetries als Sylvia familiaris bezeichneten kaukasischen Form. Algerien; Atlas; Sahara. — Ich untersuchte ein angeblich von der Goldküste stammendes Exemplar. — Malta; Spanien; Griechenland ; Türkei; südliches Russland; hat sich bis Helgoland und England ver- flogen. — Palästina; Syrien; Kleinasien; Persien; Kaspisches Meer.] Nr. 219. Aödon leucoptera. Salicaria leucoptera, Rüpp. Syst. Ueb. t. 15 et Nr. 1254. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 220. — Bp. Consp. I. p. 286. — Heugl. Ibis 1869. p. 86. Saturate cinnamomea, subtus alba, regione mystacali et pec- tore obsolete fumoso-canescente-striatis; hypochondriis laete ferru- gineo-lavatis; capite supero cerviceque canis, collo laterali pallidiore; stria anteoculari fuliginosa, altera supereciliari, altera suboculari ciliisque albis; stria obsoleta mystacali alba; alis nigricante-fumosis, teetrieibus et cubitalibus conspicue et late albo-marginatis; remigum majorum pogonio interno basin versus albicante; subalaribus albide fumoseque varlis; rectrieibus laete cinnamomeo-rufis, scapis basin versus intense rufo-flavis; reetricum fascia anteapicali lata, obsoleta, nigro-fusca, rectricibus ° extimis late albo-apicatis, extimae po- gonio externo fumoso, albo-marginato; rostro fusco, dimidio basali mandibulae flavo; pedibus pallide corneis; iride fusca. — long. tot. nr rostr. a fr, 6450, 27 31,,894104, —, tarsı 1%, —icauda gradata 2%. 9%. Die vierte Schwinge ist die längste, die dritte um eine starke, die zweite um 5 Linien kürzer; die fünfte, sechste, siebte und achte Schwinge kaum kürzer als die dritte. Schwanz nur wenig gestuft. Die buntflüglige Baumnachtigall wurde bis jetzt nur in Schoa gefunden, wo dieser durch seine Färbung sehr ausgezeichnete Sänger ziemlich selten zu sein scheint. — Nächst verwandt ist Aödon leu- cophrys aus Südafrika. Cabanis trennt die Baumnachtigallen in zwei Genera: Addon und Thamnobia. Zu letzterer Gattung zählt er Thamnobia fulicata, coryphaea, paena und leucophrys und stellt dieselbe neben Cereotrichas, welch letztere in vieler Beziehung allerdings wieder nahe verwandt ist mit Th. coryphaeca. Th. paena unterscheidet sich übrigens von ihren Verwandten durch ganz abweichendes Jugendkleid. Bezüglich der systematischen Stellung von Addon ist noch keineswegs endgül- tig entschieden, doch scheint mir die Gattung den Malurinen näher zu stehen, als den Calamoherpinen und Sylvianen, Fam, Sylviadae. = AI Gen. Cercotrichas, Gen. Cercotfichas, Boie. (Podobeus, Less, — Hartl, & Finsch, O. Afr. p. 249.) Nr. 220. Cercotrichas erythroptera. Turdus erythropterus, Gm. — Sphenura erythroptera, Licht. Dubl. Cat.p. 41. — Argya erythroptera, Lafresn. — Cercotrichas erythropterus, Boie, Isis 1831. p.542.— Pl. enl. 354.—Hartl. W. Afr. Nr. 208.— Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 195. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 278. — Id. Faun. R. Meer Nr. 94. — Bp. Consp. I. p. 279. — Cab. Mus. Hein. I. p. 41. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 95. — v. Kön.-Warth. Neott. Stud, I. Nr. 41. — Melaenornis erythroptera, Strickl. Coll. Peth. Nr. 39. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. d. d. — Brehm, Habesch p. 301. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 161. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 250. — Heugl. Ibis 1859. p. 341. Opace fumoso-ater; remigum fusco-fumosarum basi lata, einna- 5 laribus nigris; dali Ibo-apicatis; rectri * la- momea ; subalaribus nigris; subcaudalibus albo-apicatis; rectricum “4 la teralium apice late albo; rostro nigro; pedibus corneo-fuseis; iride umbrina; — long. tot. eirca 8%. — rostr. a fr. 612’ — al. zu na DEN Id Bu = caud 4>jı' — 54. _— tars 13 E49 Beide Geschlechter sowie das Jugendkleid nicht abweichend gefärbt. Der rostflüglige Schweifdrossling ist eine häufige Erscheinung vom mittlern Nubien an durch Senar, Kordofan, Takah und Abessi- nien. bis in die Adel- und Somali-Länder. Er lebt als Standvogel gewöhnlich in Paaren und Familien, liebt mehr das heisse Tiefland als höhere, gebirgige Gegenden, und ich glaube nicht, dass er über 6000 Fuss Meereshöhe steigt. Sein Aufenthaltsort sind Dattelgebüsche und Hecken, Gärten, Akazien-, Nabag- und Tamarisken-Gruppen längs der Ufer der Gewässer, aber man sieht ihn auch nicht selten im glühenden Wüstenland, in Gegenden, wo nur spärliche, fast blattlose Dornbuschvegetation sprosst. Er ist ein sehr lebhafter Vogel, der raschen Flugs, einen drosselartigen Angstruf ausstossend, von einem Busch zum andern eilt, gar nicht schüchtern ist und sich auch viel mit gehobenem Schweif auf der Erde herumtreibt. Der Gesang ist nicht unangenehm, jedoch mehr schwätzend als einem Drosselschlag zu vergleichen. Seine schlanke, zierliche Ge- stalt und beständige Beweglichkeit und Munterkeit machen diesen Drossling immer zu einer recht angenehmen Erscheinung in der heis- sen, oft fast aller andern gefiederten Bewohner baaren Landschaft des Sudan. In der Provinz Dongolah fällt die Brutzeit in den Monat Fam. Sylviadae. — 2831 — Gen. Camaroptera. Juli und August. Das Nest fanden wir im dichtesten Palmengestrüpp auf Inseln. Es steht meist in Mannshöhe und sehr tief im Innern der fast undurchdringlichen Büsche, ist ziemlich gross, aus Gras- halmen, Dattelfasern, Zweigen und Wurzeln zusammengesetzt; die tiefe Nesthöhle fein mit Haaren und Gräsern ausgekleidet. Ich fand darin 2—3 ziemlich kleine, eigestaltige Eier von grau- röthlich-weisser Grundfarbe und mit zarten bläulichen und vielen violettbraunen Punkten und Fleckchen besetzt, welche oft am stum- pfen Ende kranzförmig zusammengedrängt sind; ihre Länge beträgt 101g —11’ auf 7° Dicke. Die Gattung Cereotrichas steht offenbar zunächst bei Thamnobia, obwohl, wenigstens C. erythroptera, was ihre äussere Erscheinung anbelangt, eine nahe Verwandtschaft mit Turdus, namentlich mit der Schwarzdrossel entschieden nicht verläugnet. Die Eier gleichen auffallend denen von Pycenonotus. [West-Afrika: Senegambien; Casamanze; Bissao.] * Nr. 221. Cercotrichas luctuosa. Sphenura erythroptera var. melanoptera, Ehr. Symb. phys. Fol. d. d. (not.) & Fol. ee. — Cercotrichas luetuosa, Lafres. & Cab. Mus. Hein. I. p. 41. (not.) — Hartl. W. Afr. Nr. 209. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 95. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p, 250 (not.). Simillima praecedenti, remigibus concoloribus, atris. Der schwarzflüglige Schweifdrossling wurde von Hemprich und Ehrenberg in Südarabien und Dongolah eingesammelt. — Ob spe- cifisch von C. erythroptera verschieden, lasse ich noch dahingestellt. [Senegal: Less.] Gen. Camaroptera, Sund. (Sund. Oefvers, 1850. p. 103. — Syneopta, Cab. Journ, 1853. p. 109. — Hartl. & Finsch, O, Afr, p. 238.) Nr. 222. Camaroptera brevicaudata. L’Olivert, Le Vaill. Ois. d’Afr. t. 125. — Sylvia brevicaudata, Rüpp. Atl. p. 93. t. 35. 6. — Ficedula brevicaudata, Rüpp. Syst. Ueb. p. 57. — Camaroptera brevicaudata, Bp. Consp. I. p. 258.2. — Orthotomus griseo- viridis, v. Müll. Naum. 1850. IV. p. 27 et Beitr. Orn. Afr. t.19. — Sylvia chrysocnema, Licht. Mus. Berol. — Orthotomus chrysoenemus, Licht. No- mencl. p. 33. — Syncopta brevicaudata, Cab. Journ. 1853. p. 110. — Hartl. Fam. Sylviadae, — . ya — Gen. Camaroptera. 5 —_ W. Afr. Nr. 185. — Orihotomus clamans et Syncopta brevicaudata, Hg). Syst. Ueb. Nr. 196. 197. — Brehm, Habesch p. 212 et 288 (?). — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. Al u. 1863. p. 165. — Hartl. & Finsch, 07 Afr. p. 241. — Heugl. Ibis, 1869. p. 138. — Camaroptera olivacea, Sund. Oefvers. 1850. p. 103. — Bp. Consp. I. p. 258. sp. 1. — Syncopta tineta, Cass. Proceed. Acad. Philad. 1855. p. 325. — Hartl. W. Afr. Nr. 186. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 111. — Heine, Cab. Journ. 1860. p. 130. — Ca- maroptera olivacea, Gurney, Ibis 1865. p. 266. — Calamodyta olivacea, Layard, S. Afr. Nr. 180. — Cab. v. d. Decken, Reisen, III. p. 23. Heisst in der Belen-Sprache Isa. Supra ex olivaceo dilute fumoso-cinerea; pileo striaque transocu- ları pallidius fuscescentibus; supereiliis pallide-fulvidis ; interscapulio, alarum tectricibus margineque remigum exteriore laete olivaceo-vi- rescentibus; remigibus rectrieibusque fumosis, his ex olivaceo griseo- lavatis et apicem versus albido-limbatis; uropygio medio albicante; gastraeo sordide albido, pectoris lateribus ex olivaceo cinerascente-, abdomine. medio et hypochondriis magis fulvido-tinetis; subalaribus albidis, marginem alae versus laete flavis; tibialibus laete olivaceo- rufescentibus; subcaudalibus pure albis; rostro nigricante, dimidio basali mandibulae pallide corneo; pedibus rubellis; iride pallide hel- vola; — long. tot. 4'2. — rostr. a fr. 6%. — al. 1%. 91229. 1. — caud. 1”. 4° 1°. 6%. — tars. 81a”. Ich folge bei Vereinigung von Camaroptera olivacca und €. tineta mit CO. brevicaudata der Autorität von Finsch & Hartlaub, ob- gleich ich ©. tineta des Berliner Museums aus Senegambien für spe- zifisch verschieden von der Rüppell'schen Art und von (. «oncolor, Hartl. erklären zu müssen glaube. 4 Die Cretschmarssche Beschreibung und Abbildung des Isa sind sehr mangelhaft und ungenügend, ebenso muss ich aus Brehm’s Karakteristik (Habesch, p. 288) schliessen, dass dieser Forscher wohl einen andern Vogel vor Augen hatte. Bezüglich der Färbung hat diese aberrante, in ihrer Lebens- weise sich mehr den Laubsängern nähernde Form einige Aehnlich- keit mit Sylvia umbrovirens, Rüpp. Der Schwanz ist übrigens nicht auffallend kurz, aber die Steuerfedern an der Basis ziemlich schmal, nach der Spitze zu sich keilförmig erweiternd, vor letzterer meist etwas dunkler als auf den übrigen Partien; oft fehlt der breite weissliche Spitzrand. Wir fanden dieses zarte und äusserst lebhafte Vögelchen nicht selten in Kordofan längs des ganzen Abiad, in Senär, Takah und Fam. Sylviadae. —_— 283 — Gen. Camaroptera. Habesch zwischen 800 und 10,000 Fuss Meereshöhe. Es wandert offenbar nicht, zeigt sich einzeln und in Paaren in dichtem, niedrigem Gestrüpp, selten weit von Gewässern entfernt. Ungerne verlässt es seine Standorte, fliest niemals weit und bewegt sich mehr hüpfend und flatternd durch die Diekungen; Flügel und Schweif werden da- bei beständig aufgeschlagen. Zuweilen besucht der Isa auch die Krone höherer Akazien. Vornehmlich in den Frühjahrsmonaten hört man den herrlichen, schmetternden Gesang der Männchen aus den Büschen schallen. Der Lockton ist sehr kräftig, schmazend und lässt sich etwa mit „huid‘‘ oder „tied“ wieder geben. Die Bogos, eine kleine an der N. O. Gränze von Habesch an- sässige Nation, achten auf Reisen, Feldzügen u. s. w. genau auf unsern Vogel und schliessen aus seinem Erscheinen rechts oder links vom Wege, sowie aus dem Locken auf günstigen oder schlimmen Ausgang ihres Unternehmens. , Einzelne Individuen dieser Art zeigen nicht unerhebliche Unter- schiede in Bezug auf die Färbung: der Oberkopf ist hin und wieder dunkel rauchgrau mit wenig olivenfarbem Anflug, Mantel noch dunk- ler; die Flügel zuweilen ohne alle Spur von grüngelb; die Weichen oft dunkel mäusegrau angehaucht. Syncopta tineta des Berliner Museums aus W. Afrika ist ähnlich gefärbt, die graue Grundfarbe jedoch noch satter, die Unterseite wenig heller als die obere, nur Crissum und Unterschwanzdeckfedern weisslich; die Bauchmitte zeigt Spuren einer breiten, obsoleten helleren Querstreifung; die weisse Färbung des Uropygium fehlt fast gänzlich; der an der Basis etwas schmälere Schnabel scheint ganz einfarbig hornschwarz; die Schafte der Schwingen und Steuerfedern auf der Unterseite deutlich weiss; — Fl. 2. — Schw. 1. 5. — tars. 9°’, — Schn. v. d. St. 6”. — (Camaroptera olivacea, Heugl. Ibis 1869. p. 140). |Senegambien; Gabun. — Süd.-Afrika vom Capgebiet bis zum Damara-Land und Natal. — Zanzibar. v. d. Decken.] * Nr. 223. Camaroptera Salvadorae. Orthotomus Salvadorae Pr. Würtemberg, Icon. ined. Nr. 29. (43.) — Camaroptera Salvadorae, Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 296. — Id. Syst. Ueb. Nr. 198. — Id. Ibis 1869. p. 141. Pileo einereo, laete rufo-tineto; nucha, tergo et uropygio olivaceo-viridibus; alis caudaque saturate fumosis, alarum tectrici- bus, eubitalibus et rectrieibus colore olovaceo-viridi limbatis; pri- mariarum margine externa angusta albicante; remigibus intus basin versus laete fulvescentibus; subtus alba, epigastrio medio fulvo-induto; Fam. Sylviadae. —— Gen. Eremomela. _ peetore et hypochondriis cano-lavatis; subalaribus albidis, fulvo-lava- tis, margine aları magis viridi-flava; tibialibus fulvo-rufis; rostro et pedibus pallidis, illius culmine apicem versus corneo-fusco; — long. tot. eirca 41/2”. — rostro a fr. 6%. — al. 1%. 9%, — caud. 1%. 512“, — tars. 91a, Der sehr lange Schnabel an der Basis etwas deprimirt, Flügel ziemlich kurz und gerundet, die fünfte Schwinge die längste, ihr fast gleich ist die sechste und vierte; die erste ungefähr halb so lang als die zweite. Schwanz ziemlich stark gestuft, die Steuerfedern schmal und in eine scharfe Spitze ausgezogen, die weisslich gefärbt und olivengrünlich überlaufen ist. Die Oberschwanzdeckfedern oli- vengrün und hellrostfarb überlaufen. Beschreibung nach dem ÖOriginalexemplar der Mergentheimer Sammlung, von Herzog Paul Wilhelm von Württemberg am Atbara und in Senär aufgefunden. Diesen Vogel konnte ich übrigens nicht direkt mit C. brevicaudata vergleichen. Er lebt nach Notizen des Entdeckers vorzüglich im dichten Gebüsch von Salvadora persica. Gen. Eremomela, Sund. (Sund. Öfvers. 1850. p. 102. — Hartl. W. Afr. p. 60. — Finsch et Hartl. O. Afr. p. 240.) * Nr. 224. Eremomela griseoflava. Tab. XI, Eremomela griseoflava, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 40. — Zosterops griseus, Blanf. (Selat. in lit.). Notaeo pectorisque lateribus sordide fuscescente-griseis ; stria super- eiliari, periophthalmiis, gula et jugulo medio albidis; stria a rietu per oculos ducta fumosa; colli lateribus cinerascentibus; abdomine sulfureo, subcaudalibus pallidioribus (in plerisque purius albidis); uropygio flavescente; tibialibus fumosis, albo-variis; subalaribus albis, basin versus fumosis; remigibus, supracaudalibus, rectricibus et alarum tectrieibus fumosis, his vix pallidius marginatis; rostro fusco ;iride pallide cinnamomea; pedibus unguibusque nigricantibus; — long. tot. 3°. 2. — rostr. a,fr. 342”. — al. 174.11. — cand.. 1”. 1, — Hera Die Vorderzehen sind sehr kurz, der Schwanz kaum ausge- schnitten, ziemlich breit, sehr wenig zugerundet; die Flügel lang, Fam. Sylviadae. — 235 — Gen. Tricholair, % die3. u. 4. Schwinge die längsten, die 2. wenig länger als die 6. — Diese niedliche Art steht der südafrikanischen Zremomela flaviventris sehr nahe, welch letztere aber viel heller gefärbten gelblichen Unter- leib und kein Gelb auf dem Bürzel zeigt. Die einzige Gegend, wo ich Eremomela griseoflava beobachtete, ist das Bogosland. Wir fanden sie hier paarweise auf Buschwerk und niedrigen Bäumen in der Steppe und auf Viehwaiden im Juli und August. Ein sehr munteres Vögelchen, das namentlich Morgens gerne auf niedrigen Büschen sitzend seinen nicht kräftigen, aber sehr angenehmen und lieblichen Gesang ertönen lässt. Das Weibchen ist etwas blasser gefärbt als das Männchen. Die Eremomelen bilden eine Gruppe, welche das Genus Acan- thiza in Afrika vertritt und vielleicht ein Bindeglied zwischen Phyl- lopseuste und Zosterops darstellt, auch ihre Lebensart ist derjenigen der genannten Genera entsprechend. Wir kennen bis jetzt nach- stehende weitere Arten: Eremomela lutescens (Sylveta lutescens Less.), Hartl. W. Afr. Nr. 177. v. Gambia. Eremomela viridiflava, Hartl. W. Afr. Nr. 176. aus Senegambien. Eremomela pusilla, Hartl. W. Afr. Nr. 175. Senegal, Casamanze. Eremomela flaviventris, Sund. Ofvers. 1850. Nr. 102. Kafterland. Eremomela articollis, Sund. Ibid. p. 103. Kafterland. Eremomela scotops, Sund. Ibid. Nr. 103. Kafferland. Eremomela brachyura, Veill. Süd-Afrika. Gen. Tricholais, Heugl. (Eremomela (part.), Heugl. Antin.) Nächstverwandt mit Camaroptera, Sund., Dryodromas, Hartl. und Finsch (0. Afr. p. 239.) und Eremomela, Sund. Schnabel ziemlich lang, pfriemförmig, nach der Spitze hin deutlich gebogen. Nasenlöcher frei, ritzenförmig, ziemlich weit von der Stirn- schneppe abstehend.. Am Mundwinkel jederseits zwei deutliche, steife Bartborsten, zwei schwächere am Unterkieferwinkel; Kinn- federn verlängert, etwas borstenartig. Die Nackenfedern zeigen theil- weise lange, haarartig ausgezogene, an ihrer Spitze wieder etwas bartige Schafte, ähnlich wie Trichophorus, Tricholaema, manche Pyeno- "notus-Arten etc, Flügel ziemlich lang und spitzig, Flügelspitze nur wenig vorra- gend; die 1. Schwinge viel kürzer als die Hälfte der 2.; 4. die längste, kaum kürzer als die 5.; die 3. auch wenig kürzer als die 5., die 2. gleich der 7.—8.und um 2’ kürzer als die Flügelspitze; 2. u. 3. auf der Innenfahne etwas verengt. Schwanz ziemlich lang, nur um wenige Linien kürzer als die Fam. Sylviadae. ze Gen. Tricholais. f} = Flügel, ausgerandet und etwas gestuft, die erste Steuerfeder jeder- seits um 21,” kürzer als die drei nächstfolgenden. Füsse schlank, mässig lang; Lauf ein- nnd einhalbmal so lang als die Firste, vorn mit 7 Schilden; Innenzehe merklich kürzer als die Aussenzehe; Nägel vorne ziemlich kräftig und spitz; Daumen- nagel so lang als der Daumen, stark gekrümmt. * Nr. 225. Tricholais elegans. Tab. X. Ficedula elegans, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 195. — Eremomela elegans, Id. Cab. Journ. 1864. p. 259. — Eremomela canescens, Antin. Cat. p. 38. Supra ex olivaceo virente-flava, subtus flavissima; pileo nuchaque pure einereis; stria transoculari nigricante; mento gulaque sericeo- albis; remigibus fumosis, extus viridi-flavo-, intus basin versus pallide flavo-marginatis; rectrieibus pallide fumosis, lateralibus magis flavi- cantibus, omnibus flavo-marginatis et infra dilute flavo-tinetis; supra- caudalibus et subalaribus HJavis; rostro nigro; iride helvola; pedibus corneo-fulvis; — long. tot. 3%. 10°. — rostr. a fr. 4'je. — al. 2“. —. eaud, PATER PT ES Mans: . Diese schöne Art steht der Eremomela pusilla, namentlich aber dem Dryodromas flavidus aus Südafrika in Bezug auf Färbung sehr nahe, unterscheidet sich aber von letzterem durch die weisse Kehle und gelben Unterleib, während D. flavidus eine gelbe Kehle und weisslichen Unterleib zeigt. Wir fanden dieses in seinem Benehmen sehr an Phyllopseuste erinnernde, niedliche Vögelchen zum ersten Male im April 1853 im Quellenland des Dender und Rahad am Westabfall der abessinischen Hochgebirge; später im Gebiete des Djur, namentlich vor der Regen- zeit. Dürfte wohl nicht wandern und lebt vorzüglich auf Hochbäu- men, wie Fieus, Vitew Cienkewskü und Butyrospermum Parkü, sowohl im dichten Wald als in der Nähe von Lichtungen und selbst um Dörfer. Nach Laubsängerart sieht man diese Art paarweise in den Baumkronen lebhaft umhersuchen und die einzelnen Zweige um- flattern. Der Gesang ist laut und angenehm, der Lockton ein lautes, rätschendes Schmatzen. Exemplare dieser Art in den Museen zu Wien, Leiden, Turin und Stuttgart. Anmerkung, Cabanis, Martlaub und Finsch stellen die Genera Camaro- ptera und Dryodromas zu den Malurinen, Bonaparte ersteres zu den Pittinen. Ich wäre eher geneigt, diese Gattungen, nebst Orthotomus und Tricholais in eine eigene, ziemlich scharf gesonderte Gruppe unterzubringen, welche sich allerdings einerseits an die Maltrinen anschliesst, die andererseits aber — namentlich was ihre Lebens- weise anbelangt — gewiss auch sehr nahe verwandtschaftliche Beziehungen zu den eigentlichen Laubsängern nicht verläugnet. Fam. Sylviadae. — 237 — Gen. Acrocephalus. b) Calamoherpinae. Gen. Acrocephalus, Naum. (Calamoherpe, : Boie, — Calamodyta, Meyer, — Muscipeta, Koch, — Calamodus, Kaup. — Agrobates, Jerd, (nec Swains,). — Dumeticola, Blyth, — Arundinaceus, Less.) * Nr. 226. Acrocephalus stentoreus. Curruca stentorea, Hempr. & Ehr.Symb.phys. Av. Fol.b.b. — Acrocephalus brunnescens, Cab. Mus. Hein. I. p. 37 (partim). — Calamoherpe longirostris, v. Müll. (nee Gould) Naum. 1850. 4. p. 27. — (. macrorhyncha, v. Müll. Beitr. t. 9, — Salicaria stentorea, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 184. — Calamo- herpe stentorea, Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 64. — Acrocephalus tenui- rostris, Brehm, Cab. Journ. 1855. p. 486. — Acrocephalus stentoreus, Cab. Journ. 1854. p. 445. & Ibid. 1864. p. 458. — Allen, Ibis 1864. p- 97. pl. 1. — v. König-Wärth. Neott. Stud. Nr. 34. — Id. Cab. Journ. 1868. p. 135. t. 2. — Calamoherpe longirostris, Chr. L. Brehm, Vogelf. p- 235. — Tristr, Ibis 1867. p. 78. Magnitudine et habitu A. turdoidis; differt: rostro valde elongato, graciliore, basi depresso; alis brevioribus, remige spuria teetrices alu- lae, superante, 3. et 4. subaequalibus, 2. brevior quam 5.; cauda paulo longiore, magis gradata; colore e toto magis olivaceo-rufescente; rostro flavescente-corneo, mandibula et tomiis pallidius Havidis, angulo oris aurantiaco; pedibus grieilibus et unguibus olivaceo-fuscis; iride fusea; — long. tot.. 6”. 104“. — rostr. a fr. 10. — al. 2%. 8°”, ER TR — ars. vi. 1, Die langschnäbligen Drosselrohrsänger haben wir als Bewohner von Lagunen, Brackwassern und des sumpfigen Meeresgestades kennen gelernt. Er dürfte in Nordostafrika Standvogel sein; ich traf ihn im Winter in Gesellschaft von A. turdoides in den Rohrwäldern um die Nilmündungen, im Mai unfern Suez, von Juni bis September brütend längs der Samahr-Küste und glaube ihn im Oktober in einer Bucht zwischen Ghubet-Haräb und Sela an der Somali-Küste gesehen zu haben. Brehm erlegte seinen Acrocephalus tenuirostris am 24. Dezember 1850 auf einem Sumpf am obern blauen Nil. Am Rothen Meer bewohnt dieser Drosselsänger mit Vorliebe seichte Uferplätze und flache Inseln, welche mit Avicennia-Bäumen und Büschen bestanden sind, doch sahen wir ihn auch im Schilf der Lagunen und auf Rhizophora. Fam. Sylviadae. — 253 — Gen. Acrocephalus. Die genannten Avicennien entsprechen in vieler Beziehung unseren Bruchweiden, sie wachsen in der Nähe der Fluthmarke, bilden oft grosse Dickungen und tragen das ganze Jahr über grünes Laub. Aus diesen Sumpfwäldchen erschallt namentlich in den Hochsommer- monaten der schmetternde Gesang unseres langschnäbligen Drossel- sängers, welcher an Fülle und Abwechslung den seines europäischen Verwandten wohl noch übertreffen dürfte; der Lockton besteht in einem oft wiederholten Schmätzen und Schnalzen; im Benehmen gleicht dieser Vogel allen in Gebüschen wohnenden Schilfsängern ; er ist, die heissesten Mittagstunden ausgenommen, immer munter und in Bewegung, führt eine ziemlich versteckte Lebensweise, weiss sich vortrefflich zu verbergen, singt übrigens nicht selten auf freieren Zweigen, nicht aber wie manche seiner Verwandten im Flug. Jedes Paar schien mir einen ziemlich weitläufigen Distrikt inne zu haben. Ein sehr zierliches Nest fanden wir am 18. Juni 1861 auf der Insel Schech Said beiMasaua: es war mit drei unbebrüteten Eiern belest und stand auf einem dichten, schattigen Avicennia-Busch, dessen Wur- zeln bei Hochwasser von der Fluth erreicht wurden, in einer Astgabel, etwa mannshoch über der Erde. Es ist beutelförmig; die Nesthöhle hat etwa 3%. Durchmesser; der Bau besteht aus Seetang und Algen und zum Theil aus kleinen Würzelchen, Gräschen und bastartigen Fasern, mittelst welcher es an seinem Standort befestigt ist. Die Eier sind 8—9‘ lang auf 5°4—61/“‘ Dicke; auf weissem, blass srünlich oder blass gelblich angeflogenem Grund zeigen sich ocker- gelbliche, violettgraue und dunkelolivengraue Flecke, welche am stumpfen Ende dichter stehen. Ich vermuthe, dass unser Vogel zwei Bruten mache, da ich Ende August an derselben Lokalität ein noch nicht flugfähiges Junges erlegte. Nächst verwandt ist der indische A. brunnescens, Jerd. (Madras Journ. X. Nr. 269. — Blyth. Journ. As. Soc. Beng. XV. Nr. 288. — Jerd. B. of Ind. II. p. 154. — Malacocercus abnormis, Hodegs.) mit satter olivenbrauner Oberseite, deutlicherem hellem Superciliar- streift, kräftigem, mehr dem von 4. turdoides ähnlichem Schnabel, dunkleren, längeren Tarsen; die Flügelspitze ist nur 7—8 lang (bei A. turdoides u. A. arabiceus, Hgl. etwa 1.) — Schw. 9—9 1/4. — Fl. 3%. 5°. — Schw. 2“. 1112‘. — Tars. 13%. (bei A. turdoides und A. arabieus 11° —12°.) — Die 1. Schwinge ist kürzer als die Hand- schwingen, die 2. etwa gleich der 3. oder noch wenig über sie her- vorragend. Cabanis Angabe, dass A. brunnescens in Arabien vorkomme, beruht, wie er selbst später erklärt, auf einer Verwechslung mit A. stentoreus, zu welch letzterer Art er fälschlich A. turdoides, Rüpp. ex Arabia zieht, welchen ich spezifisch vom europäischen Drossel- rohrsänger zu trennen mich veranlasst sehe. |Palaestina: Tristr. | — Fam. Sylviadae. . 289 Gen, Acrocephalus. * Nr. 227. Acrocephalus turdoides. Turdus arundinaceus, L. — Sylvia turdoides, Meyer. — Turdus junco, Pall.e — Acrocephalus lacustris, Naum. — Acrocephalus arundinaceus, Gray (nec Naum.) — Museipeta lacustris, Koch. — Salicaria turdina, Schleg. — Calamoherpe turdoides, lacustris, stagnatilis et major, Brehm, Vogelf. p. 235. — Pl. enl. 513. — Gould, Eur. t. 106. — Naum. V.D. t. 81. 1. — Bp. Consp. I. p. 284. — Cab. Mus. Hein. I. p. 37. — A. Brehm, Cab. Journ. 1856. p. 486 et 1858. p. 467. — Hartl. W. Afı. Nr. 61. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 127 (partim). — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 183. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 36. — v. d. Mühle, Griechen]. p. 64. — Wright, Malta p. 32. — Calamodyta arundinacea, Layard, S. Afr. Nr. 178. — Linderm., Griechen]. p. 87. — Malherbe, Sicil. p. 66. — Brehm, Thierl. III. p. 867. Den Drosselsänger betrachte ich nur als zufälligen Wintergast in Unter-Egypten. Brehm gibt an, er habe denselben im Januar am obern blauen Nil bemerkt; Rüppell’s Aussage, er komme häufig in Arabien vor, scheint auf Verwechslung mit der nachstehenden Art zu beruhen. Nach Blasius und Keyserling um Tripoli. — Hartlaub und Layard geben für diese Art ganz falsche Maasse: Flüg. 5”. 9”. [Brutvogel in Algerien: Loche. — Gabun: Mus. Paris. — Süd- Afrika: Hartl. — Damara: Andersson. — Zugvogel im mittlern und gemässigten Europa. — Kleinasien. — Um das Caspische Meer, ostwärts bis Japan.] Nr. 228. Acrocephalus arabicus. Acrocephalus stentoreus, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 194, — Acroce- phalus turdoides, Küpp. Syst. Ueb.. Nr. 127 et Mus. Francof. (ex Arabia). — A. rufescens (partim), Mus. Lugd. — A. arabicus, Hg]. Similis A. turdoidi; rostro robustiore, magis obtuso, basi altiore; pedibus longioribus; stria superciliari magis conspicua, albida; pri- mariarum omnium pogonio externo anguste et conspicue pallide marginato; reetrice extima (spuria) subalbicante; pectore, subalaribus, corporis lateribus subcaudalibusque partim laete rufo-ochraceis; mandi- bula cerina, maxilla e toto nigricante-cornea; — long. tot. circa 7”, — rostr. afr. 8” — 8°. — al. 3°. 5% — 3, 712’. — caud. 2°. 10% —. 2”. 11°. — tars. 13!” —14°. — apice alae circa 12°”. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 19 Fam. Sylviadae, a Gen, Acrocephalus. Im Hochsommer 1858 erhielt ich aus der Gegend von Suez einen Drosselrohrsänger, dessen eigenthümliche Färbung mir sogleich auf- fiel. Als zweifelhaften Acrocephalus stentoreus bestimmt sandte ich den Vogel dem Stuttgarter Museum ein, von welchem derselbe an das Reichsmuseum in Leiden überging, wo er nun als fraglicher A. rufescens aufgestellt ist. Eine Vergleichung mit A. stentoreus und A. turdoides liess mich, obgleich die Primarschwingen nicht ganz ausgebildet sind, kaum zweifeln, dass ich eine dritte Art von Drossel- rohrsinger vor mir hatte, der übrigens auch nicht zu A. rufescens (Blas. u. Keys. Wirbelth. Eur. I. p. LIV.; Layard, S. Afr. Nr. 176) zu rechnen sein dürfte, indem letzterer nach Layard etwa die Grösse von A. arundinaceus haben soll. Später konnte ich in Frankfurt Rüppells Acrocephalus turdoides von Djedah in Arabien näher untersuchen; er gleicht dem erst- erwähnten von Suez, namentlich auch in Bezug auf Schnabelfärbung und auffallend rostig ockergelben Ton auf Brust, Weichen und Unterschwanzdeckfedern; die Schwingenverhältnisse sind ähnlich ‚denen von A.turdoides, nämlich die rudimentäre erste Schwungfeder ist kürzer als die Daumenfedern;; die 2. etwas kürzerals die 3. und länger als die 4.; die Aussenfahne aller Primarschwingen erscheint deutlich und schmal hell gerandet, die rudimentäre erste ganz hell, schmutzig isa- bell weisslich gefärbt. Kein Zweifel, dass beide Vögel, der von Suez und der von Djedah spezifisch zusammengehören, auch kann ich sie un- möglich mit A. turdoides vereinigen, noch weniger mit A. stentoreus und A. brunnescens. Ob die Aufstellung als neue Spezies sich recht- fertigt, mögen spätere Forschungen lehren. Ueber Lebensweise kann ich keine näheren Angaben machen. A. arabicus dürfte jedoch wohl Standvogel längs der nördlicheren Küsten des Rothen Meeres sein. Nr. 229. Acrocephalus palustris. Sylvia palustris, Bechst. — Calamoherpe palustris, Boie. — Salicaria palustris, Blas. & Keys. — Calamodyta palustris, Gray. — Acrocephalus palustris, Cab. Mus. Hein. I. p. 38. — Bp. Consp. I. p. 285. — Gould, Eur. t. 109. — Naum. V. D. t. 81. 3. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 125. e — — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 185. — Curruca fusca, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. Fol. e. e.(?) — C. palustris Nubiae, Licht. Dubl. Cat. p. 34. Nr. 385. — 0. palustris, musica et philomela, Brehm, Vogelf. p. 236. — Tristr,. Ibis 1867. p, 77. Der Sumpfrohrsänger findet sich nach Rüppell (Syst. Ueb. Druck- fehler und Berichtigungen) in Egypten, nach Lichtenstein in Nubien. Fam. Sylviadae. — 2911 — Gen. Acrocephalus. Hierher dürfte sicherlich zu zählen sein Curruca fusca, Hempr. und Ehr.: „AS. palustris, Naum. et Tem. differt: rostro longiore, basi latiore, alis brevioribus, ungue postico majore, validiore, colore obseuriore; al. 2”. 5. in palustri 2“. 7%, longa“; aus Nubien und 'Nordarabien. Diese Beschreibung würde mit Ausnahme der Färbung ganz auf einen Vogel passen, welchen ich am 6. Mai 1857 in Ober- egypten erlegte. Es ist ein altes d. mit sehr abgebleichter, hell- bräunlichgrauer Oberseite und misst G. L. 5". — Schn. 5. — Be 5 —_ Schw. 1% 11“, — Tara. Sa, [Im wärmern und gemässigten Europa. — West-Asien.| Nr. 230. Acrocephalus arundinaceus. Motacilla arundinacea, Gm. — Sylvia arundinacea, Lath. — Cala- moherpe arundinacea, Boie. — Salicaria arundinacea, Selby. — Calamo- herpe alnorum, arbustorum, salicaria, pinetorum, hydrophilos, piscinarum, (orientalis?) Brehm, Vogelf. p. 235. — Acrocephalus arundinaceus, Naum. — Gould, Eur. t.108. — Naum. V.D. t. 81. 2. — Pl. enl. 581. 2.(?). — Bp. Consp. I. p. 285. — Cab. Mus. Hein. I. p. 38. — Wright, Malta p. 32. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 134. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 126. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 181. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 65 (partim). — Licht. Dubl. Cat. p. 34. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 36. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 281. — Schütt, Cab. Journ. 1863. p. 78. — Linderm, Griechen]. p. 88. — Malherbe Sieil. p. 69. — Tristr. Ibis 1867. p. 78, Der Teichrohrsänger besucht Egypten, Nubien und Arabien aufdem Durchzug im Herbst und Frühling, namentlich die Süämpfe des Delta und ist dann zuweilen ziemlich häufig, niemals jedoch in geschlossenen Gesellschaften. Während der Wanderung längs der Gewässer be- sucht er auch Gärten, Hecken, trockenes Gestrüpp, Oliven und Tamarisken, ja selbst höhere Sykomoren und Akazien-Bäume. |Brutvogel in Algerien: Loche. — Im südlichen und mittleren Europa Zugvogel. — Nicht in Russland: Keys. und Blas.. — Kleinasien: Krüper; Palaestina (hier zwei verschiedene Formen): Tristr.] * Nr. 231. Acrocephalus obsoletus. es Acrocephalus obsoletus, Heugl. Mus. Stuttg. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 244. — Hypolais languida, var. (? ?). Fam. Sylviadae, — 22 — Gen. Acrocephalus. A. arundinaceae similis; minor, alis et cauda” longioribus, pedi- bus brevioribus, robustioribus; pietura Chloropetae pallidae, Ehr.; loris, stria superciliari, ciliis, pogonio externo toto et margine apicali rectrieis primae albidis; remigum 2% brevior quam 5t; 3, 4 und 5'* subaequalibus, 1”° (spuria) longior quam plumae pollieis; rostro et pedibus corneis, his magis coerulescentibus. A. obsoletus 9. A. arundinaceus 9. long. tot. 5!/a', 1) 8a rostr, a fr. — vix 6, —— 6, al. — 2". 81/a’". — 2" 6%. caud. — 2. Ai", EN EITR, tars, — 8°, ® — Ball, hallue, cum ung, 4!/a''. _—— 6". Der Schnabel ist geformt wie bei A. arundinaceus, an der Wurzel jedoch noch mehr deprimirt, also etwas platter und kaum schmäler; die Zehen, namentlich die hintere auffallend kürzer, die Nägel viel schwächer und mehr gebogen, die Tarsen kürzer und kräftiger, die Schwingenverhältnisse abweichend, die Daumenfedern viel kürzer als die erste Schwinge. Beschreibung nach einem im Oktober 1857 auf Akazienbüschen am Meeresstrand bei Tedjura eingesammelten Weibchen, das ich zu keiner mir bekannten Schilfsängerart stellen kann. a) Calamodus, Kaup. * Nr. 232. Acrocephalus aquaticus. Sylvia aquatica, Lath. — Motaecilla schoenobaenus, Scop. (nec Lin.) — Sylvia salicaria, Bechst. — Acrocephalus salicarius, Naum. — Salicaria aquatica, Blas. & Keys. — Sylvia paludicola, Vieill. — Museipeta sali- caria, Koch. — Sylvia striata, Brehm, — S. cariceti, Naum. — Salicaria cariceti, Blas., & Keys. — Calamodus aquaticus et salicarius, Cab. Mus. Hein. I. p. 39. — Carieicola cariceti, limnicola aquatica et striata, Brehm, Vogelf. p. 136. 137, — Bp. Consp. I. p. 287. — Gould, Eur. t. 111. 2. — Naum. V. D. t. 82. 2. 3. 4. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 137. — Linderm. Griech. p. 93. — Malh. Faun. Siecil. p. 68, — Bolle, Cab. Journ. 1854. p- 453. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 187. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p, 36. Nach meinen Notizen kommt der Seggenschilfsänger im Winter zuweilen gemeinschaftlich mit A. phragmitis in Unteregypten vor. Fam, Sylviadae, u Gen, Acrocephalus. [? Brutvogel in Algerien: Loche. — Canaren: Bolle. — Zugvogel im mittleren und südlichen Europa. — Ebenso in Kleinasien: Krüper.] Nr. 233. Acrocephalus schoenobaenus. Motaeilla schoenobaenus, L. — Sylvia phragmitis, Bechst. — Acroce- phalus phragmitis, Naum. — Calamodyta phragmitis, Bp. — Calamodus schoenobaenus, Cab. Mus. Hein. I. p. 38. — Salicaria phragmitis, Selby, Schleg. — Calamodus phragmitis, Kaup. — Caricicola phragmitis, tritiei, subphragmitis, danubialis etc. Brehm, Vogelf. p. 236. — Bp. Consp. I. p- 287. — Naum. V. D. t. 82. 1. — Gould, Eur. t.110. — Descr. de P’Eg. t. 13. 4. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 125. f. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 186. — Wright, Malta p. 32. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 136. — Licht. Dubl. Cat. p. 34. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 36. — Linderm, Griech. p. 92. — Malherbe, Sicil. p. 68. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. Fol. b.b.&d.d. — Brehm, Thierl, III, p. 871. Der Uferschilfsänger erscheint im Winter ziemlich regelmässig, jedoch nicht gerade häufig in Egypten; Hemprich und Ehrenberg sammelten ihn auch in Nubien ein, ich erhielt mehrere im März 1854 am Sobat-Fluss geschossene Exemplare. [Algerien: Loche. — Syrien: Hempr. und Ehr.; Klein-Asien ; Sibirien. — Im mittleren und gemässigten Europa]. b) Locustella, Kaup. (Luseiniopsis, Bp. ex parte, — Psithyroedus, Glog.) * + Nr. 234. Acrocephalus fluviatilis. Sylvia fluviatilis, Meyer & Wolf. — Acrocephalus stagnatilis, Naum. — Lusciniopsis fluviatilis, Bp. Consp. I. p. 288. — Salicaria fluviatilis, Schleg. Blas. & Keys. — Locustella fluviatilis, Gould, Eur. t. 102. — Naum. V. D. t.83.1. — Cab. Mus. Hein. I. p.38. — Wright, Malta p. 32. — Locustella fluviatilis, strepitans et Wodzickü, Brehm, Vogelf. p. 234. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 37. — Wodzicki, Lab. Journ. 1863. Extraheft p. 44. — Tristr. Ibis 1867, p. 77. — ? Sylvia locustella, Desecr. de l’Eg. Vol. 23. p. 354. pl. 13. 3, a Der Fluss-Heuschreckensänger kommt nach Temmink und Bona- parte in Egypten vor. Fam. Sylviadae, — 294 — Gen. Acrocephalus. [Im gemässigten und östlichen Europa. — Palaestina: Tristr.; Kleinasien: Krüper.] * Nr. 235. Acrocephalus luscinioides. Sylvia luscinioides, Savi. — Lusciniopsis Savü, Bp. Consp. I. p. 288. — Potamodus luscinioides, Bp. in litt. — Salicaria luscinioides, Blas & Keys. — Cettia luscinioides, Degl. — Bp. Icon. Faun. Ital. t. 30. 2. — Gould, Eur. t. 104, — Naum. V. D. t. 370. 4 5. — Blas. & Keys. Wirbelth. Nr. 198. — Wright, Malta p. 32. — Locustella luscinioides, Brehm, Vogelf. p. 234. — Malherbe, Sicil. p. 73. — Wodzicki, Cab. Journ. 1853. Extraheft p. 48. — Drake, Ibis 1867, p. 77. — Taylor, Ibis 1867. p. 68. P Der Nachtigall-Schilfsänger soll nach Blasius und Keyserling in Egypten vorkommen. Auch von Taylor im Winter dort beobachtet. Nach meinen Notizen habe ich einen ohne Zweifel hierhergehörigen Vogel am 14. April 1852 unfern Cairo geschossen. Derselbe konnte leider nicht präparirt werden. [Algerien: Loche; Marok: Drake. — Palaestina: Tristr. — Im wärmern und gemässigten Europa. — Häufig in Holland: Schleg.] Anmerkung. Nach Savigny findet sich A. locusiella in Egypten. Die Be- schreibung und Abbildung in der Description de ’Egypte bezieht sich jedoch wahr- scheinlicher auf A. fuviatilis, möglicherweise auf A. luscinioides. * Nr. 236. Acrocephalus pallidus. Curruca pallida, Hempr. & Ehr. (nec Gerbes). Symb. phys. Av. Fol. bb. sp. 26. — Calamodyta pallida, Gray. — Salicaria pallida, Keys. & Blas. Wirbelth. p. LIV. — Acrocephalus pallidus, Cab. Mus. Hein. 1. p. 38. — v. Koenig-Warth. Fortpflanz. der Spottsänger. Verh. Ac. Mosc. 1859. — Id. Neott. Stud. Nr. 35. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 182. — Hypo- lais pallida, Id. Faun. Roth. Meer Nr. 63 (partim). — v. Homeyer, Cab. Journ. 1863. p. 264 (?). — Bp. Consp. I. p. 285. — Calamoherpe pallida (et erassirostris ?) Brehm, Vogelf. p. 235. — Sylvia arundinacea Nubiae, Licht. — Curruca Andromeda et mazxillaris, Hempr. & Ehr. — Ant. Cat.p. 75. Rostro robusto, brevi, vix depresso; supra ex olivaceo pallide ’ 3 I fuscescente-cinerea; stria supraoculari, eiliis et gastraeo albidis, oliva- Fam, Sylviadae, = Hy — Gen. Hypolais. ceo-flavescente-lavatis; gula, abdomine medio, subalaribus et subcau- dalibus purius albis; remigibus et rectricibus fumosis, dorsi colore delicate marginatis; rectricum prima pallidiore, apicem versus ut 24 et 3'* obsolete albido-marginata; remigum prima (spuria) ulnam valde superante; 24 et 6* subaequalibus; rostro et pedibus flaves- cente-corneis, maxilla fusco-induta; iride pallide fusca ; — long. tot. 9. = rostr. a fr. 54a”, — al. 2%. 419 — 20, 512, _ caud. 1”. 10% — 2”. 2. — tars. 87a —9 ja”. Ich kann diese Art, welche das Verbindungsglied zwischen Acrocephalus und Hypolais bildet, nicht mit der nöthigen Anzahl von Individuen der nahe verwandten S. elaeica, Linderm. vergleichen, von welch letzterer Art Baron König-Warthausen nach Nestern und Eiern aus Egypten vermuthet, dass sie auch in N. O. Afrika brüte. Hemprich und Ehrenberg karakterisiren ihre Curuca pallida: ab arundinacea differre nostram censuerim: rostro (imprimis mandibulae myxo) breviore, magis acuto, pedibus gracilioribus, digitis breviori- bus, rostro basi non compresso, sed ladiore quam alto, cauda parum gradata, subexcisa, distinctius albo marginata, rotundata. Variabilis maxime frequens arbustorum incola juxta Nilum Aegypti et Nubiae. Duas varietates memorabiles hie designabo:- a) rostro obtusiore, minus attenuato et subcarinato. b)rostro apice adunco, maxilla con- vexiore, pedibus paullo validioribus, remigum 24 7ma Jongiore. Der fahle Schilfsänger ist Standvogel in Egypten ‘und Nubien, ebenso am Rothen Meer; nicht selten in Hecken, Gärten, in Busch- werk, an trockenen Wassergraben, auf Oliven, Feigen, Akazien und in Arundo donax. Der Lockton ist schilfsängerartig, aber nicht so laut, der Gesang gleicht mehr dem des Hypolais salicaria, ist aber schwächer und weniger abwechselnd und schmetternd. Gewöhnlich hält ein Paar treu zusammen und wählt sich einen halbdürren, mit Wüstengras und Gestrüpp umgebenen Dornbusch, zuweilen selbst einen Akazienbaum als Brüteplatz aus. Die Nester stehen je nach der Lokalität zwischen 1! und 15 Fuss über der Erde, sind ziemlich leicht gebaut, keine eigentlichen Hängenester, bestehen aus feinen Gräsern, Würzelchen, Pflanzen- und Thierwolle, Rosshaare u. dgl. Der kleine Nestraum selbst ist nicht tief und enthält 2—4 Eier. Die Brütezeit fällt in Egypten in die Monate März und April, in Nubien in den Juni. [Algerien: Loche, Homeyer. — (?) Spanien Brehm, ete.] Fam. Sylviadae. re Gen. Hypolais. Gen. Hypolais, Brehm. (Chloropeta, A. Smith.) * Nr. 237. Hypolais salicaria. Motacilla hippolais, Lin. — Salicaria italica, de Fil. — Ficedula hy- polais, Schleg. -—— Sylvia icterina, Gerbes (nec Vieill.,, Bp.). — Hypolais salicaria, Bp. Consp. I. p. 288. — Hippolais icterina, Degl. — Hypolais alticeps, planiceps et media, Brehm, Vogelf. p. 233. — Cab. Mus. Hein. I. p. 386..— 0. Des Murs, Icon. pl. 57. 2. — Naum. V. D, t. 80. 1. — PL enl. 581. 2. — Bp. Faun. Ital. t. 28.2. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 144. — Heugl. Syst. UTeb. Nr. 189. — Wright, Malta p. 31. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1853. Extraheft, p. 91. — Linderm, Griech. p. 97. — v. d. Mühle, Griech. Nr. 144, Wir beobachteten die Bastard-Nachtigall im Frühjahr einzeln in Egypten, namentlich in Feigengärten und Mimosenhainen. [In Algerien und andern Theilen der Berberei: Wright. — In Europa nordwärts bis ins mittlere Schweden. — Nicht in England.| * Nr. 238. Hypolais languida. Curruca languida, Hempr. & Ehr. Symb. phys. c. c. sp. 15. — Kays. & Blas. Wirbelth. p. LIV. — v. Homeyer. Cab. Journ. 1853. Extraheft. p. 92. — Hypolais languida, Cab. Mus. Hein. I. p. 37. (Anm.) — Calamo- herpe palustris (ex parte), Mus. Francof. „Supra concolor, sordide fuscescente-cinerea, subtus sordide albida. lateraliter fuscescente-lavata; superciliis obsoletis pallidis; » j) ) ? „Currucae pallidae affınis; major, magis cinerascens, cauda paulo „magis gradata, solis '/ı extimis pennis apice et margine albis; rostrum basi minus depressum, carina altiore, hince a latere pallidius appa- » ? ? „ret; rostro olivaceo-corneo, maxilla saturatius fusca; pedibus palli- dis.* — long. tot. eirca 5°Ja“. — rostr. a fr. vix 6%. — al. 2. » oO 914’, — caud. 2”. 4. — tars. vix 10°. — halluce cum ung. 5'j4. Die erste Schwinge ist unbedeutend länger als die Daumenfedern, die 2. kürzer als die 5., die 3. die längste, die 4. ihr sehr nahe- stehend. Ist beträchtlich grösser als H. (Acrocephalus) pallida, bei Fam. Sylviadae. Be Gen. Phyllopseuste. welcher die 1. Schwinge um 3—4‘ länger ist, als die Daumen- federn, die 2. verhältnissmässig etwas kürzer als bei H. languida, die 3., 4..und 5. sich fast ganz gleich. v. Homeyer gibt 1. c. für die Schwanzlänge 75 m.m. (= 2“ 9'/3“) In Egypten und Syrien, scheint jedoch ungleich seltener zu sein, als Aecrocephalus pallidus. Während meines langen Aufenthalts in Afrika und Arabien habe ich zahlreiche Suiten von Chloropeten und Calamoherpen eingesammelt, aber es ist dieses reiche Material nicht mehr zu meiner Verfügung und da und dort hin zerstreut worden. Um die von verschiedenen Autoren aufgestellten „Arten* der süd - europäi- schen und nord- und west-afrikanischen Chloropeten sichten und feststellen zu können, bedarf es offenbar einer grossen Serie aus allen Lokalitäten. Die Färbung ist im Allgemeinen für Bestimmung der Art kein fester Anhaltspunkt, sie wechselt nach Jahreszeit und Aufenthaltsort; auch bin ich weit entfernt, vorläufig alle von uns untersuchten Formen definitiv für spezifisch verschieden erklären zu wollen. H. languida und H. cinerascens scheinen durchgängig obenher mehr licht hellbräunlich-grau gefärbt ohne Beimischung von Olivenfarb oder Grünlich; auch H. elaica neigt sich mehr zu dieser Färbung, wogegen H. pallida gewöhnlich einen ausgesprochenen olivenbräunlichen Ton zeigt; diese bildet überhaupt den Uebergang zu Acrocephalus. [Syrien: Ehr. | Ich zähle die nächstverwandten uns vorliegenden Arten hier noch besonders auf. 1. Hypolais cinerascens, Selys (Cl. pallida Gerbe, nec Ehr. — Ch. Arigonis, Brehm jun.). — 1. Schwinge um 4“. länger als die Deckfedern der Ulna oder Handfedern ; die 3. die längste, aber kaum länger als die 4.; die 2. kaum länger als die 6. Schnabel wenig deprimirt; Culmen etwas gerundeter, stumpfer als bei den übrigen, Schnabelfarbe wie es scheint lebhafter horngelb. — Schn. 6. — Fl. 2. 6°” — Tars. 10—10°]ı’. Schw. 2°. 1.—2”. 3°. — Spanien; Algerien. Hypolais elaeica, Lind. — (Ficedula ambigua, Schleg.) 1. Schwinge um 2° länger als die Deckfedern der Ulna; die 3. etwas länger als die 4. ; die 2. gleich der 6. — Schn. 5. 8°. Fl. 2.5. — Tars. 10%. — Schw. 1”. 10. — Dalmatien, Griechenland. DD 3. Hypolais opaca, Licht. Die 1. Schwinge 4 länger als die Deckfedern der Ulna; 3. und 4. gleichlang und die längsten, 5. kaum kürzer; die 2. länger als die 7. — Schn. 6. — Fl. 2.6. — Tars. 9°j4%. — Schw. 11/4. — Senegal. (Hart- laub und Homeyer geben grössere Maasse.) Fam. Sylviadae. —i JO Gen. Phyllopseuste. 4. Hwypolais longuida, H. und Ehr. — 1. Schwinge kaum länger als die Deckfedern der Ulna; die 3. die längste und merk- lich länger als die 4.; die 2. ungefähr gleich der 6.. — Schn. 6”. — Fl. 1%. 91a“. — Tars., 10%. — Schw. 2%. 5. — Egypten; Syrien. 5. Hypolais pallida oder Acrocephalus pallidus, H. und Ehr. — 1. Schwinge 3—4° länger als die Handfedern; die 3. kaum länger als die 4.; 2. und 6. ungefähr gleich lang. Farben- ton mehr an Calamoherpe arundinacea erinnernd. — Schn. Hu __5 119944, Aw Fl. gu 41a, 8 90 a ai Tars. 8°. — 9:8“ — Schw. 1”. 10.2”. 2. — Algerien ; Egypten; Nubien; Arabien. c) Sylvianae. Gen. Phyllopseuste, Meyer. (Ficedula, Auct. — Phylloscopus, Boie. — Phyllopseustes, Glog.) Nr. 239. Phyllopseuste sylvicola. Sylvia sylvieola, Dath. — 8. sibilatrix, Bechst. — Sibilatrix sylvi- cola, Kaup. — Naum. V. D. t. 80. 2. — Gould, Eur. t. 131. — Pl. col. 245. a. — Bp. Faun. Ital. t. 27. 1. — Id. Consp. I. p. 289. — Cab. Mus. Hein. I. p. 33. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 144. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 190. — Lefeb. Abys. Ois. p. 191. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 68. — v. Ho- meyer, Cab. Journ. 1862. p. 281. — Phyllopneuste sibillatrix, megarhyn- chos et sylvicola, Brehm, Vogelf. p. 332. — Wright, Malta p. 30. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 145. — Linderm. Griechenl. p. 97. — Malherbe, Faun. Sicil. p. 84. — Tristr. Ibis 1867. p. 83. — Taylor, Ibis 1867. p. 63. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 36. Der Waldlaubvogel besucht als Wintergast nicht selten N. O. Afrika längs des Nil. Von Lefebvre im September in Schirie in N. Abessinien eingesammelt; nach Taylor noch im April bei Damiette. [Algerien: Loche. — Palaestina: Tristr.; Klein-Asien: Krüper. — Europa nordwärts bis Schweden.| Nr. 240. Phyllopseuste trochilus. Motaeilla trochilus, Lin. — Sylvia trochilus, Lath. — Sylvia fitis, Bechst. — Ficedula fitis, Kaup. — Phyllopneuste fitis, arborea, trochilus, acredula, septentrionalis et gracilis, Brehm, Vogelf. p. 832. — Curruca Fam. Sylviadae. 1 le Gen. Phyllopseuste. ' virdiula, Hempr. & Ehr. (?) — Bp. Consp. I. p. 289. — Cab. Mus. Hein. I. p. 33. — Pl. enl. 651. — Descript. de !’Eg. Vol. 23. p. 357. t. 13. 2. — Bp. Faun. Ital. t. 27. 2. — Gould, Eur. t. 131.— Naum. Deutschl. t. 80. 3. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 145. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 191. — Strickl. Coll. Peth. Nr. 32. — L. Adams, Cab. Journ. 1864. p. 388. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 69. — Layard, S. Afr. Nr. 189. — Wright, Malta p. 29. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 146. — Brehm, Thierl. III. p. 858. — Mal- herbe, Faun. Sicil. p. 78, — Jerd. Birds of India II. 1. p. 192. — Adams, Proceed. Z. S. 1858. p. 693. — Tristr. Ibis 1867. p. 81. 82. — Taylor, Ibis 1867. p. 62. — Linderm. Griechenl. p. 98. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 36. Der Fitis-Laubvogel kommt ziemlich häufig den Winter über in N. O. Afrika, namentlich auf Hecken und Sykomoren vor. Zu- weilen trafen wir zahlreichere Gesellschaften desselben. Geht süd- wärts bis Abessinien, Kordofan und den Weissen Nil. Bei Chartum und Berber schon Ende August und Anfang Septembers beobachtet. |Algerien: Loche. — Natal: Ayres; Damara: Anders. — West- liches Indien: Gould, Adams; Palaestina: Tristr.; Syrien; Kleinasien; Trapezunt; Kaukasus. — In Europa nordwärts bis Schweden und Schottland. ] " Nr. 241. Phyllopneuste rufa. Motacilla rufa, Gm. — Sylvia rufa, Lath. — Phyllopneuste rufa, pinetorum, solitaria et sylvestris, Brehm, Vogelf. p. 232. — Bp. Consp. 1. p. 289. — Id. Faun. Ital. V. 27. 3. — Gould, Eur. t. 131. 2. — Naum. Deutschl. t. 369. 2. 3. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 91. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 147. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 193. — L. Adams, Cab. Journ. 1864. p- 389. — Cab. Mus. Hein. I. p. 33. — Malherbe, Faun. Siecil. p. 88. — Tristr. Ibis 1867. p. 83. — Drake, Ibis 1867. p. 426. — Wright, Malta p- 29. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 148. — Linderm. Griechen]. p. 98. — Taylor, Ibis 1867. p. 62. — Heugl. Cab. Journ. 1865. p. 44. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 36. Ein im Januar 1853 auf der Hochebene von Wogara in Abes- sinien erlegtes 5. misst: G. L. 4“. 61/2“. — Schn. v. d. St. fast 4”. — Fl. 2%. 4. — Schw. 1.10%. — Tars. 7, Ein weiblicher Vogel vom Bahr el abiad ist sehr klein und düster gezeichnet, Stirn-Rand, Streif über das Auge und Augen- wıimper verwaschen hellgelblich; Hals- und Brust-Seiten auf licht- Fam. Sylviadae. = oe Gen. Phyllopseuste. gelblichem Grunde hellbraun - röthlich überlaufen ; der Schnabel ausserordentlich fein und zierlich, die Unterflügeldeckfedern weisslich, leicht gelblich gesäumt, viele nach den Schaften zu graubräunlich getrübt; G. L. 4%. 3”. — Schn. v. d. St. vix 3!’ — Flügel 2”, 27%, — Schw. 1”. 11. — Tars. vix 8°. Die 7.. Schwinge länger als die 2. Ob 8. sylvestris, Meisn. Naum. V._D. t. 369. fig. 1. (?) Ein sehr gewöhnlicher Zugvogel in Egypten, Arabien etc. süd- wärts bis Abessinien, Kordofan und dem Bahr el abiad. Der Tan- nenlaubvogel erscheint mit seinen Gattungsverwandten zuweilen in unglaublicher Menge in Unteregypten, lebt den Winter über aber vereinzelt über ganz N. O. Afrika verbreitet. Bestimmtere Data über seine Zugzeit finde ich nicht in meinen Notizen. [Algerien : Loche; Morok: Drake. — Palaestina: Tristr. ; Kleinasien: Krüper. — In Europa nordwärts bis in’s nördliche Schweden. | Nr. 242. Phyllopseuste Bonellii. Sylvia Bonellü, Vieill. — S. Nattererü, Temm. — Sylvia prasino- pyga, Licht. — Phyllopneuste alpestris, montana (et orientalis ?), Brehm, Vogelf. p. 332. — Pl. col. 124. 3. — Bp. Faun. Ital. t. 27. A. — Naum. V. D. t. 369. 4 — Hartl. W. Afr. Nr. 184. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 192. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 146. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 89. — Wright, Malta p. 30. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 280. — Tristr. Ibis 1867. p. 83. — Bp. Consp. I. p. 289. — Cab. Mus. Hein. I. p. 33. Supra fuscescente-einerascens; uropygio et supracaudalibus ex olivaceo flavescente-lavatis; superciliis conspicuis, albis; gastraeo toto albido; remigum 2% et 6% subaequalibus; —: long. tot. 4/2”. — rostr. a fr. 4%. — al. 2%. 5. — caud. 2% — tars. 81a”, Mit seinen Gattungsverwandten erscheint der Berg-Laubvogel im August und September in Egypten auf der Wanderung; wurde von mir noch im südlichen Nubien gefunden; “kehrt im April nach Europa zurück. Genaue Angaben über seine Verbreitung nach Süden finde ich nicht in meinen Notizen. [Algerien: Loche. — Nach Loche wären alle europäische Laub- sänger-Arten Brutvögel in Algerien ?? — Senegal: Mus. Berol. — Palaestina: Tristr. — Im südlichen Europa bis zum 48° N. Br.| Fam. Sylviadae. „er BR Gen. Phyllopseuste- Nr. 243. Phyllopseuste umbrovirens. Sylvia umbrovirens, Rüpp. N. W. p. 112. — Id. Syst. Ueb. Nr. 148. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 194, — Bp. Consp. I. p. 290. — Cat. Du Chaillu, Cass. Proceed. Ac. Philad. 1859. p. 40 (?). — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 110, (2). Pileo, genis, nucha, collo postico, interscapulio et tergo laete rufo-cinerascentibus, interscapulio magis cinerascente-lavato; supra- caudalibus flavo-viridibus, rufo-lavatis; stria supraoculari, collo late- rali et gastraeo rufescente-ochraceis, abdomine medio pallidiore; macula anteoculari nigricante; alis et rectrieibus fumosis, conspieue et laete e viridi flavo-marginatis; subalaribus remigumque margine interna basin versus albidis; margine aları flava; rostro auran- tiaco, culmine et apice mandibulae fuscis; pedibus plumbeo-nigri- cantibus; iride pallide umbrina; = [0n%% tot, 4%, Te aa, — al. 2%. 3% — caud. 1%. 10% — tars. 9. Auffallend lebhaft gefärbt; der Schnabel ziemlich kräftig; ebenso die zahlreichen Bartborsten; die 3., 4. und 5. Schwinge sind die längsten, die 2. ungefähr gleich der 7.; der Schwanz wenig ausge- schnitten; die Unterschwanzdeckfedern röthlich-ockerfarb-, Weichen mehr grünlich angeflogen. Rüppell beschreibt wohl den jüngeren Vogel. Was sein Beneh- men anbelangt, so zeigt der abessinische Laubvogel viele Analogie mit Sylvia rufa; er ist sehr lebhaft und unruhig und schlüpft und hüpft beständig durch dicht belaubtes Gebüsch und Baumzweige. Der Gesang dagegen erinnert mehr an den der Bastardnachtigall und ist sehr laut, voll und abwechselnd; der Lockton klingt wie „huid“. Wir erhielten diese Art aus der Gegend von Adowa, ohne Angabe des Datums; später fand ich mehrere Paare auf den Hoch- ebenen von Begemeder und im Wolo-Gala-Land zwischen 9 und 11,000 Fuss Meereshöhe in Laubhölzchen, an sonnigen Gehängen. Sie schienen im März und April frisch verfärbt, auch sangen die Sg fleissig, so dass ich vermuthe, dass die Paarungszeit in diese Monate fällt. Ob Zugvogel, kann ich nicht mit Sicherheit angeben. Gehört in Abessinien nicht zu den häufigen Erscheinungen und wird seiner versteckten Lebensweise wegen noch seltener bemerkt. |Cammafluss in West-Afrika: Cass. (?).] Fam. Sylviadae. 230 Gen, Sylvia. Gen. Sylvia, Lath. (Curruca, Briss.) Nr. 244. Sylvia provincialis. Motacilla provincialis, Gm. — 8. undata, Gray ex Bodd. — Sylvia Dartfordiensis, Lath. — 8. ferruginea, Vieill. — Melizophilus provineialis, Leach. — Pl. enl. 655. — Gould, Eur. t. 129. — v. d. Mühle, Griechen!. Nr. 151. — Linderm. Griechenl. p. 100. — Bp. Consp. I. p. 293. — Cab. Mus. Hein. I. p. 35. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 202. — Wright, Malta, p. 29. — (urruca provincialis, Brehm, Vogelf. p. 229. — Brehm, Thierl. III. p. 856. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 80. — Drake, Ibis 1867. p. 426. Supra saturate olivascente-murina, subtus omnino vinaceo-ru- bens, gutture et pectore obscurioribus, hepatico-Javatis; abdomine medio albido; mento et gutture obsolete albido-striolatis; remigibus fuliginosis, his et tectrieibus alarum fulvescente-limbatis; cauda longa, subgradata, rectrieibus fuliginoso-nigricantibus, dorsi colore obsoletius limbatis, extimarum apice dilute albicante, primae pogonio externo conspicue albo-marginato ; loris einereis; orbitis laete vinaceo- rubentibus; rostro fusco-corneo, basi flavente; iride helvola; pedibus pallide flavescentibus; — long. tot. 5. 2. — rostr. a fr. 4'j2. — al. 1%. 11'%,—2". — caud. 2. 27. — 2”. 4%. — tars. 8°. — apice alae vix 4%, . Der Schwanz lang, gestuft; die 1. Schwinge sehr kurz, aber länger als bei 8. subalpina, um 11‘. hinter der Flügelspitze zurück- stehend; die 2. um 3%.; die 5. scheint die längste, die 4., 6. und 3. kaum kürzer. Der provencische Sänger erscheint selten in Unteregypten; mit Sylvia subalpinalis und Sylvia Rüppellii zwischen 20. und 25. März beobachtet; nur wenige Exemplare bei Alexandrien eingesammelt. — Meine Angabe im Cab. Journ. 1862. p. 403 bezieht sich nicht auf diese Art, sondern auf $. subalpina. [Algerien: Loche; Marok: Drake. — Süd-Europa, England. — Kleinasien. | Fam. Sylviadae. — 303 — Gen. Sylvia. * Nr. 245. Sylvia sarda. Sylvia sarda, Marmora. — Temm. Pl. col. 254. 2. — Gould, B. Eur. t. 127. — Melizophilus sardus, Cab. Mus. Hein. I. p. 35. — Pyrophthalma sarda, Bp. Consp. I. p. 293. — Curruca sarda, Brehm, Vogelf. p. 229. — Dumeticola sarda, v. Homeyer, Cab. Journ. 1863. p. 88. & 1864. p. 389. — y. d. Mühle, Griechenl. Nr. 152. — Brehm. Thierl. III. p. 854. — Mal- herbe, Faun. Sie. p. 78. — Linderm. Griechen]. p. 100. — L. Adams, Cab. Journ. 1864. p. 389. Ich glaube die sardinische Grasmücke öfter im Frühjahr in Egypten bemerkt zu haben und erlegte einmal ein Exemplar, das jedoch nicht präparirt werden konnte. Nach L. Adams ist sie (zur Winterzeit) häufig im Dorngebüsch am Rande der Nubischen Wüste, gleichzeitig mit Sylvia curruca vorkommend. „Erstere zerreisst im Sitzen die Spinnweben, um ihren Baumeister zu erbeuten.“ [Im südlichen Europa, namentlich auf Sardinien und den Balearen; nach Brehm schwerlich in Spanien.] Nr. 246. Sylvia melanocephala. Motacilla melanocephala, Gm. — Curruca melanocephala (et leuco- pogon ?) Brehm, Vogelf. p.229. — Melizophilus melanocephalus, Cab. Mus. Hein. I. p. 35. — Pyrophthalma melanocephala, Bp. Consp. I. p. 293. — Sylvia ruscicola, Vieill. — S. ochrogenion, Linderm. Isis 1843. V. — Pl. col. 245. 3. — Gould, Eur. t. 129. — v. d. Mühle, Griech. Nr. 153. — Wright, Malta p.29. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 277. — Brehm, Thierl. IH. p. 853. — Malherbe Sicil. p. 77. — Linderm. Griechen]. p. 100. — Drake, Ibis 1867. p. 426. — Chambers, Ibis 1867. p. 101. — Krüper Cab. Journ. 1869. p. 37. — Tristr. Ibis 1867. p. 85. Wohl nicht spezifisch lässt sich von der europäischen Form die ostafrikanisch-syrische trennen; ich nenne letztere: Sylvia melanocephala minor. Ourruca luetuosa, Brehm, Vogelf. p. 229. — Curruca momus, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. Fol. b. b. — Sylvia melanocephala Nubiae, Licht. — Melizophilus nigricapillus, Cab. Mus. Hein. I. p. 35. — Sylvia Fam. Sylviadae. — 504 — Gen. Sylvia. —_ Bowmani, Tristr, Ibis 1867. p. 85. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p- 389. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 131. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 203. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 70. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 403. & 1865. p. 44. — Taylor, Ibis 1867. p. 62. Supra murino-cinerea, subtus alba, partim vinaceo-tincta, pec- tore et hypochondriis pulchre cinereo-lavatis; pileo, nucha genisque nigerrimis; remigibus fuliginosis, dorsi colore marginatis; rectrieibus nigrieantibus, delicate cinereo-marginatis, primae pogonio externo apiceque lato, 3—4 sequentium apieibus albis; rostro pallide rubello- corneo, fusce apicato; periophthalmiis nudis rubellis; pedibus flavo- rubellis; iride tum helvola, tum lateritia; long. tot. 4’. — rostr. a fr. 4'j3. — al. 1%. 11172 — 2”. — caud. 1%. 11%. — tars. 89% Beschreibung und Messung nach nordost-afrikanischen Vögeln der Conspecies $. melanocephala minor, welche von Hemprich und Ehrenberg, Cabanis und Tristram als besondere Art betrachtet wird. Sie ist wirklich constant kleiner als die südeuropäische Form, das Schwarz des Kopfes gewöhnlich schärfer begränzt, das Grau der Oberseite reiner, Unterseite reiner weiss, seitlich nur schwach oder gar nicht grau angehaucht, meist mit weinfarbenem Anflug. In den Schwingen- verhältnissen finde ich dagegen keinen durchgreifenden Unterschied. Wir beobachteten den rothäugigen Schwarzkopf wohl nur als Zugvogel und zwar meist paarweise im Herbst und Winter im pe- träischen Arabien, Egypten, Nubien und der Baiuda- und Bischarin- Wüste, im Dezember bei Aden. Er ist ausserordentlich lebhaft und dabei sehr scheu, hält sich in Hecken und isolirten Büschen, meist ganz niedrig und lässt hin und wieder einen schnalzenden Lockton hören; in das eigentliche Cultur-Land, in Gärten uhd Arundo-Ge- büsch kommt er selten, seine Lieblingsaufenthaltsorte sind Wüsten- thäler mit spärlicher, halbdürrer Strauchvegetation, namentlich Ta- marisken-Gebüsch. Bei der europäischen Form misst der Flügel 2“. 2; der Schwanz 2“. 4.5, — Hieher gehören auch die algerischen Schwarz- köpfehen; in Palästina kommen beide Formen vor. |Algerien: Loche. — Marok: Drake, Tripoli: Chambers. — Südwest-Asien nordwärts bis zu den Dardanellen. — Süd-Europa.] Nr. 247. Sylvia subalpina. Sylvia subalpina, Bonelli. — S. leucopogon, Meyer. — S. passerina, Temm. — S. mystacea, M&netr. — Erythroleuca subalpina, Kaup. — Fam, Sylviadae. — 30 — Gen, Sylvia. Qurruca passerina (leucopogon ?) et albistriata, Brehm, Vogelf. p. 229. — Qurruca minor, Briss. — Pl. enl. 579. 2. — Bp. Consp. I. p. 294. — Cab. Mus. Hein. I. p. 35. — Pl, col. 6. 2. & 251. 2. 3. — Gould, Eur. t. 124. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 152. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 129. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 201. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 172. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 454. — Brehm, Thierl. III. p. 850. — Wright, Malta p. 28. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 81. — Linderm. Griechenl. p, 99. — Chambers, Ibis 1867. p. 101. — Heugl. Peterm. Geogr. Mitth. 1861. p. 311. — Bree, 2a. 11. D. 29. Supra murino-cinerea; mento, gutture et pectore laete hepatico- castaneis; stria utringue mystacali conspicua, nivea; abdomine et subalaribus albidis, hypochondriis et tibialibus e canescente rufo- indutis; remigibus fuliginoso-canis, tertiariis late, primariis et secun- dariis in pogonio externo delicate pallide limbatis; caudae subrotun- datae rectrieibus fuliginoso-nigricantibus, pallide limbatis, prima — basi excepta — alba, secunda macula majore, tertia quartaque macula api- cali minore, obsoletiore, albida instructis; periophthalmiis partim nudis eiliisque flavo-rubentibus; iride tum helvola, tum lateritia; pedibus flavidis; rostro fusco-corneo, basi mandihulae flavida ; — long. tot. 5”. — rostr. a fr. 4% — al. 2”. 4. — caud. 2%. 2% — tars. 8% — apic. alae 414. — 6. @: Minor, coloribus dilutioribus. Die 1. Schwinge sehr kurz, um etwa 1”. 5°. hinter der Flügel- spitze zurückstehend; die 3. die längste, dann folgen die fast gleich lange 4. und 5., die 2. wenig kürzer als diese und kaum länger als die 6. Bei frischvermauserten Männchen erscheint auf den Federn von Brust und Vorderhals ein weisser Rand. Die Sperlingsgrasmücke wurde von uns vorzüglich im Frühjahr in Unteregypten und Nordarabien beobachtet. Hier langt sie zwi- schen dem 18. und 20. März an, hält sich einzeln und paarweise in niedrigem Buschwerk auf Dünen und Haideland, in Hecken und vorzüglich in Arundo-Dickichten auf und besucht auch gelegentlich Gerstenfelder und Schöpfe von Steppengras. In höherem Gebüsch, Buschwald und auf Bäumen haben wir dieses niedliche und gewandte Vögelchen nicht bemerkt; laubsängerartig schlüpft und hüpft es nach Insekten suchend im Gestrüpp umher, seltener flatternd und lässt sich in Hecken mit Leichtigkeit treiben. Selten kommt es auf die Erde herab und verlässt auch ungern seine Lieblingsplätze; dann ist der Flug niedrig und kurz. Der Lockton besteht in einem leisen Schäcken. v. Heuglin, Omith. Nordost-Afrika. 20 Fam, Sylviadae. — 306 — Gen. Sylvia. Der Aufenthalt der Sperlingsgrasmücke im Delta während ihrer Frühlingswanderung währt übrigens nur kurze Zeit, höchstens 8—10 Tage. Einmal beobachtete ich diese Art auch im Spätherbst (10. No- vember) in Kordofan; jedenfalls ist sie im Herbst viel seltener als im Frühling. Ob Ourruca passerina, Brehm (Vogelf. s. 229) mit fast ganz schwarzer äusserer Steuerfeder hieher gehört, möchte ich bezweifeln. [Tripoli: Chambers; Algerien: Loche; Senegambien: Blas & Keys. — Sehr häufig auf Teneriffa: Bolle. — Süd-Europa. — An den Ufern des Kur; wohl auch in Syrien und Kleinasien. Anmerkung. Ueber das Vorkommen von Sylvia conspieillata in N.O.-Afrika fehlen bis jetzt alle Nachweise. * Nr. 248. Sylvia nana. Curruca nana, Hemp. & Ehr. Symb. phys. Av. Fol. c. ce. — Sylvia chrysophthalma, Heugl. M.S. — Sylvia delicatula, Hartl. & Heugl. Ibis 1859. p. 340. pl. X. 1. — Heugl. Faun. Roth. Meer. Nr. 75. & p. 30. — Sylvia Doriae, de Filip. Viagg. in Pers. p.348. — Staparola (Sterparola ?) deserti, Loche, Rev. Zool. 1858. p. 394. pl. XI. — Salvad. Stud. int. p. 290. — Sylvia deserticola, Tristr. Ibis 1859. p. 58. & 417. & 1867. p. 84. — Hartl. & Finsch. 0. Afr. p. 245. — Blyth, Ibis 1867. p. 28. Pallide et delicate isabellino-fulvescens, supracaudalibus purius rufescentibus; stria transoculari albicante; ciliis pure albis; remigi- bus fumosis, tergaei colore marginatis; subtus pallidior, albida; cauda longiuscula, subemarginata; rectrice extima —- basi pogonii interni excepta — alba, secundae apice pogonioque externo albidis, pogonio interno nigricante-fusco, tertia fusco-nigricante, extus rufescente-mar- Sinata, macula apicali parva, albido-instructa, rectrieibus reliquis inter- mediis pallide rufescentibus, medio longitudinaliter fusco-adumbratis ; subcaudalibus et subalaribus albidis; tibialibus isabellinis; rostro et pedibus graeillimis, corneo-favidis, illius culmine et apice nigricanti- bus; iride flavissima; — lone. tot. 4”. 9%, — rost. a fr. 4%. — 7} I g 4 gr N BE re ige N ad. 1% 10 EA / [7 c . [} . . . . . + * . — tars. 7,2. — 8. — apic. alae 3'2’”, Die 1. Schwinge sehr kurz, 12—13° von der Flügelspitze ab- stehend; die 3. die längste, 4., 5. und 2. kaum kürzer. Beide Geschlechter nicht verschieden gefärbt, das Q kaum blasser und kleiner. Dieses liebliche, der Form nach zunächst mit S. con- Fam. Sylviadae, a ee Gen, Sylvia, spieillata und S. subalpina verwandte Vögelchen beobachtete ich an der Somaliküste, unfern der Hafenplätze Berbera, Med, Lasgori und Bender-Qam, zwischen den Monaten October und December, der Zeit meines Aufenthaltes an jenen unwirthlichen Gestaden. Die isabellfarbige Grasmücke war dort nicht selten, sie bewohnt vorzüglich die niedrige, mit spärlichen Halfa (Wüstengras)- Büschen bewachsene Strandgegend, ist sehr beweglich, scheu und flüchtig, fliegt nicht hoch aber rasch und die Männchen singen gerne auf den Gipfeln einzelner Grashalme oder krüppelhafter Akazienbüsche und Sodapflanzen. Der Gesang ist überraschend kräftig, melodisch und schmetternd und wirkt in der sterilen Wüste doppelt bezau- bernd auf den aufmerksamen Lauscher. Hemprich und Ehrenberg haben S. nana bei Tor im petraeischen Arabien entdeckt und später bei Djedah wieder zu beobachten Ge- legenheit gehabt. Merkwürdig ist die weite Verbreitung dieses kleinen Geschöpfes, das von der algerischen Sahara ostwärts bis Indien gefunden wird. Ob sedentär kann ich nicht angeben. [Algerische Sahara: Loche, Tristram. — Auf den Salzebenen um das südliche Todte Meer: Tristr. — Süd-Persien: Doria. — Indien; Gegend von Delhi: Blyth.] Nr. 249. Sylvia cinerea. Sylvia einerea, Bechst. — Motacilla sylvia, Lin. — Curruca cinerea, cineracea, fruticeti et caniceps, Brehm, Vogelf. p. 227. — Deser. de l’Eg. Vol. 23. p. 349. t. 5. 2. — Pl. enl. 579. 3. & 581. 1. — Gould, Eur. t. 125. — Naum. Deutschl. t. 78. 1.— Bp. Consp. I. p. 294. — Cab. Mus. Hein. I. p. 35. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 133. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 210. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 171. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 41. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 454. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 158. — Brehm, Thierl. II. p. 846. — Malherbe, Faun. Sicil. p. 79. — Tristr. Ibis 1867. p. 84. — Wright, Malta, p. 28. — Linderm. Griechen]. p. 102. — Taylor, Ibis 1867, p. 62. Die Dorn-Grasmücke ist Zugvogel in N.-O.-Afrika, Arabien und auf den Inseln des Rothen Meeres. Sie erscheint in Egypten vom August bis Oktober und kehrt im März wieder nach Norden zurück, verbleibt jedoch den Winter über nicht im nordöstlichen Afrika, sondern zieht wohl viel südlicher, so haben wir sie noch in Kordofan und Habesch begegnet. [Algerien: Loche. — Canaren: Bolle. — In Europa bis in’s nördliche Skandinavien. — Syrien; Kleinasien ; um’s Caspische Meer.] Fam, Sylviadae. =. 50 Gen. Sylvia, Nr. 250. Sylvia curruca. Motacilla curruca, L. — Motacilla sylvia, Pall. (nec. Lin.) — Ourruca garrula, Koch. — Sylvia leucopogon, Heckel, (nec Meyer). — Bp. Consp. I. p- 293. — Cab. Mus. Hein. I.p. 36. — Desc. del’Eg. Vol. 23. p. 351. 1.5.3. — Pl. enl. 380.3. — Gould, Eur. t. 125. 2. — Naum. V.D.t. 77. 1.— Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 134. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 205. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 73. — Mühle, Griech. Nr. 155. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 389. — Wright, Malta, p. 27. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 41& 403.; 1865. p. 44. — (urruca garrula, dumetorum, molaria, superciliaris et septentrionalıs, Brehm, Vogelf. p. 228. — Brehm, Thierl, III. p. 843. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 79. — Jerd. Birds of Ind. II, 1. p. 209. — Tristr. Ibis 1859, p. 417. 1867. p. 83. 84. — Linderm. Griech. p. 100. — Taylor, Ibis 1867. pag. 62. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 37. — Blyth, Ibis 1867. p. 28. Die Klapper-Grasmücke ist ziemlich häufig im März und April, sowie von Ende August bis Oktober auf dem Durchzug in Egypten, Arabien, auch den Inseln des Rothen Meeres, in Kordofan, Nubien und Abessinien beobachtet. Oft weit von allen Gewässern entfernt, in der Wüste und Steppe. Nächst verwandt ist Sylvia affinis, Blyth (Jerd. B. of India II. p. 209. Blyth, Ibis 1867. p. 28) aus Indien und Ceylon. — |Nord-Afrika: Tristr. — In Europa nordwärts bis Süd-Schweden. — Sibirien; Ganz Central- und West-Asien; Wintervogel in Indien: J erd.| Kaum spezifisch verschieden von Sylvia curruca scheint Sylvia sordida, P. W. von Würtemberg. Icon. inedit. t. 41. a. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 294: Supra delicate fulvescente-cinerea, oceipite purius cinereo; gastraeo ciliisque albis, pectoris lateribus et hypochondriis dorsi colore lavatis; stria superciliari obsoleta albida; regione parotica-genisque fuscescentibus, remigibus et tectrieibus alarum saturate fumosis, illis pogonio externo striete et conspicue pallide cinereo-limbatis, pogonio interno basin versus albicantibus; tectricibus alae late colore albo-canes- cente marginatis etterminatis; subalarıbus albis, fulvo-lavatis, reetrieibus saturate fumosis obsoletius albo-canescente limbatis, primae pogonio externo toto, margine interna areaque apicali pure albis, scapo fusco; rostro, ut videtur, Hlavescente-corneo; pedibus pallidis; — long. tot. Fam. Sylviadae. — 309 — Gen, Sylvia. eirca 5!a”. — rostr. a fr. 4%. — al. 2”. 5% — tars. 9%. — caud. Du, Be Die 3. Schwinge die längste, die 4. länger als die 2. — Mitte der Unterseite etwas falb angeflogen. Die weisse Befiederung um das Auge ziemlich deutlich und eircumscript; Stirngegend etwas heller als der Oberkopf. — Ich habe diese Form nicht direkt mit 8. curruca vergleichen können; der Schwanz scheint etwas kürzer, der Schnabel heller, Augenlider reiner weiss, ein weisser Mystakelstreif hebt sich kaum zwischen der dunkeln Wangengegend und der licht- sraulich angehauchten Kehle ab; die Flügeldeckfedern dürften deut- licher hell gesäumt, die mittleren Steuerfedern dunkler sein. Von Herzog Paul von Würtemberg in Senar gefunden. * Nr. 251. Sylphia orphea. Sylvia orphea, Temm. — S. grisea, Vieill. — Curruca orphea, Boie. — Pl. enl. 579. ce. — Gould, Eur. t. 119. — Curruca Helena, Hempr. & Ehr. Symb, phys. Av. Fol. ec. c. — C. orphea (et musica?) Brehm, Vogelf. p. 228. — Naum. Deutschl. t. 77. 3. 4. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 154. — Linderm. Griech. p. 101. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 204. — Krüper, Cab. Journ, 1861. p- 276. — Wright, Malta, p. 27. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 277. & 1863. p. 93. — Brehm, Thierl. III. p. 839. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 75. — Jerdon, Birds of India II. 1. p. 208. — Curruca Jerdoni, Blyth. J. As, " Soc. XVI. p. 439. — Tristr. Ibis 1859. p. 417; 1867. p. 85. — Drake, Ibis. 1867. p. 426. — Beavan, Ibis 1868. p. 73. . Maxima; supra cinereo-fusca, pileo, cervice, loris, periophthalmiis genisque fusco-nigricantibus; alae tectrieibus et remigibus fuliginosis, pallide limbatis; rectrieibus fuliginoso-nigris, extimae albae pogonio interno basin versus fuliginoso, secunda et tertia apicem versus macula albida notatis; subtus albida, hypochondriis fuliginoso-lavatis, pectore et abdomine pallide incarnato-, erisso et subcaudalibus (apici- bus albis exceptis) fulvescente-tinctis; rostro coerulescente-corneo, basi mandibulae flavida; pedibus et iride fuseis; —long. tot. 6”. 3°”. — rostr. a fr. 6% — al. 3%. 1%. — tars. 10% — caud. 2%. 7%. Beschreibung eines alten Männchens aus Griechenland. Die 1. Schwinge ist ziemlich kurz, doch beträchtlich länger als die Daumenfedern, sie steht um 1’/a” von der Flügelspitze ab; die Fam. Sylviadae, oe Gen. Sylvia. 4. Schwinge scheint die längste, die 3. und 5. kaum, die 2. um 3, kürzer. Ich glaube den Meistersänger öfter im Herbst in Egypten und Nubien gesehen zu hahen und erlegte ihn einmal unfern der Pyramide Meidun. Nach Hemprich und Ehrenberg in Arabien und Syrien; wie es scheint, meist junge Vögel oder Weibchen. [Algerien: Tristr., Loche; Marok: Drake. — Syrien; Kleinasien; Central- und Süd-Indien. — Im südlichen Europa, nordwärts bis in die Schweiz. * Nr. 252. Sylvia hortensis. Motacilla salicaria, Lin. — M. hortensis, Gm. — Sylvia hortensis, Lath. — S. aedonia, Vieill. — Epilais hortensis, Kaup. — Curruca hor- tensis, brachyrhynchos et grisea, Brehm, Vogelf. p. 227. — Pl. enl. 579. 2. — Gould, Eur. t. 121. — Naum. Deutschl. t. 78. 3. — Hartl. W. Afr. Nr. 744. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 211. — Cab. Mus. Hein. I. p. 36. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 78. — Linderm. Griechenl. p. 103. — Tristr. Ibis 1859. p. 417. — Wright, Malta, p. 27. — Brehm, Thierl. II. p. 841. — Krüper, Cab. Journ, 1869. p. 37. Die Garten-Grasmücke kommt als Zugvogel ziemlich einzeln im Frühjahr in Egypten vor. Ein altes @ erlegten wir noch zu Anfang Mai auf der Insel Roda bei Cairo. [Algerien: Loche; Tristr. — Aguapim (W.-Afrika): Riis, Hartl. — In Europa nordwärts bis Schweden. — Klein-Asien: Krüper.| Nr. 253. Sylvia atricapilla. Motacilla atricapilla, L. — Curruca atricapilla, Brehm. — Monachus atricapillus, Kaup. — Epilais atricapilla, Cab. — Curruca atricapilla, nigricapilla, pileata et ruficapilla, Brehm, Vogelf. p. 227. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 37. — Sylvia ruficapilla, Naum. — S. rubricapilla, Landb. — S. Naumanni, v. Müll. — Pl. enl. 580. 1. 2.— Jerd. & Selby, Ill. Ornith. t. 94. 2.— Gould, Eur. t.120. — Naum. Deutschl. t. 77. 2. 3. & t. 357. — Naumannia 1850. 4. p. 26. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 156. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 132. — Heugl. Syst. UTeb. Nr. 207. 208. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 76. — Lefeb. Ois. Abyss. p. 91. — Bp. Consp. I. p. 294. — Cab. Mus. Hein. I. p. 36. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 453. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 277. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 111. — Brehm, Fam. Sylviadae. = SI. a Gen, Sylvia. Thierl. II. p. 814. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 76. — Tristr. Ibis 1859. p. 417. & 1867. p. 83. — Linderm. Griechenl. p. 102, Wir kennen den Schwarzkopf als Zugvogel in Egypten, Nubien, Abessinien und längs des Rothen Meeres; er erscheint einzeln oder in Paaren aus Süden kommend im Februar und März in Egypten, ebenso im Herbst. Lefebvre fand ihn im September schon in Schiri& in Abessinien, ich im selben Monat auf einigen Inseln des Rothen Meeres und im Februar in Semien auf 10,000 Meereshöhe. Die rost- köpfige Varietät (Sylvia Naumanni) wurde von uns im abessinischen Hochland und in Nubien angetroffen. [Algerien: Loche. — Standvogel auf den Canaren: Bolle. — Gambia: Rendall im Mus. Brit. — In Europa nordwärts bis Lapp- land. — Kaukasus. — Klein-Asien; Syrien; Palästina. — Nach Tem- minck in Java und Japan und am Cap (?).] Nr. 254. Sylvia Iugens. Sylvia lugens, Rüpp. N. W. t. 42. 2. — Id. Syst. Ueb. Nr. 137. — Lefeb. Ois. Abyss. p. 91. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 215. — Id. Cab. Journ. 1862. p- 41. Supra ex olivascente et fuscescente sordide cinerea, pileo, regione parotica genisque fusco-umbrinis; subtus pallide et sordide fuscescente- grisea; area anteoculari nigricante; gula magis albida, obsolete nigri- cante-striolata ; erisso et subcaudalibus dilute rufescente-lavatis; remigi- bus fumosis, dorsi colore delicate limbatis; rectricibus supra fumoso- nigricantibus, primae pogonio externo et apice albo-limbatis, sequen- tium limbo apicali indistinetiore minore, albo; rostro nigricante; pe- dibus fusco-plumbeis; iride fusca. — long. tot. 5. 1’. — rostr. a fr. vix 5°. — al. 2%. 4%. — 2%. 6%. — caud. 2”. 4122”. 6%. — tars. 91a. — 10°. — apice alae 47, Q: Paulo minor, oceipite, crisso et hypochondriis sordidius rufescente-adumbratis. Rüppell gibt abweichende Maasse: Flügel 2%. 3° — Schwanz gu Du erE Der Schwanz dieser wenig typischen Art ist lang, wenig aus- gerandet und etwas gerundet. Die 4, und 5. Schwinge die längsten, Fam. Sylviadae. nl Gen. Sylvia- _ die 6. kaum kürzer; die 1. nicht sehr verkümmert, ziemlich breit und um 12,7°, die 2. um 4‘. von der Flügelspitze abstehend. Die Trauergrasmücke dürfte in Abessinien sedentär sein. Wir fanden sie von den Bogosländern (auf 3—4000 Fuss Meereshöhe) südwärts, namentlich in den Thälern von Tigrie und Semien, hier bis 8000 Fuss hoch gehend, endlich an den Gehängen des Beschilo- Flusses und in den Wolo Gala-Distrikten, meist paarweise im Ge- büsche um Wildbäche und Felsen. Ihr Gesang ist einfach wie ihr Kleid, etwas schmetternd, schilfsängerartig. Die Brutzeit muss in den Anfang der Sommerregen fallen. N us$cı Yet. 7 1 as we‘ we . DO ® „ei, 909 9° Nr. 255. Sylvia crassirostris. Sylvia crassirostris, Rüpp. Atl. t. 33. a. — Sylvia olivetorum, v. d. Mühle, Griechenl. p. 65. Nr. 135 (?). — „Curruca (?)“, Brehm, Cab. Journ. 1857. p. 83. (?) — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 128. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 213. — Curruca crassirostris, Bp. Consp. I. p. 294. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 403. & 1865. p. 44. Maxima; supra dilute fuscescente-cinerea, oceipite et supracau- dalibus purius et saturatius cinerascentibus; subtus albida; lateraliter e fulvo ceinerascente-lavata; loris fuscescentibus; ceiliis sordide et dilute albidis; rectricibus fumoso-nigricantibus, extima alba, scapo et pogonio interno partim nigricantibus, 2da et 3tia albo-terminatis ; rostro robusto, coerulescente-nigro, basi mandibulae pallide cornea; pedibus plumbeis; iride umbrina; — long. tot. 5%. 9%. — rostr. a fr. 6a’. — al. 2%. 11%. —3% — caud. 2”. 5%, — 2”. 7, — tars. Qifgetr _ 10!j2%%, Die Borsten des kräftigen und mässig langen Schnabels sehr entwickelt und ziemlich steif; 1. Schwinge länger als die Daumen- federn; die 3. Schwinge die längste, die 4. kaum kürzer, die 2. ungefähr so lang als die 5.; Schwanz schwach gerundet; Tarsen kräftig. Nach Rüppell kommt diese stattliche Grasmücke einzeln im September in felsigen Gegenden Nubiens vor; wir beobachteten sie vom Monat August bis März in der Bischarin-Wüste, in Kordofan, dem nördlichen Senar und an den Schiluk-Ufern. Sie ist Steppen- vogel; man trifft sie gewöhnlich nur sehr vereinzelnt in dornigem Unterholz, namentlich auf Nabaq-Büschen. Ob sie vor und während der Regenzeit verstreicht, bin ich nicht im Stande anzugeben, möchte sie aber nicht für Zugvogel halten. Fam, Sylviadae. Ne Gen, Sylvia. Dr. Lindermayer glaubt, dass S. erassirostris identisch sei mit S. olivetorum, Strickl. (Linderm. Griechenl. p. 89). Letztere ist oben- her einfarbiger und heller braungrau, mit deutlichem olivenfarbigen Anflug, im Schwanz viel weniger Weiss, indem nur die äusseren Steuerfedern fast ganz um schmal weisslich gerandet sind; der Schnabel deprimirter, viel heller gefärbt; die 1. Schwinge viel kürzer als die Daumenfedern; die 3. die längste; die 2. und 4. ihr fast gleich; die 2. länger als die 5,; Tarsen, Daumen und Nägel weit schmächtiger, als bei 8. erassirostris. Der Olivensänger kommt als Zugvogel in Griechenland und namentlich auf den Inseln des griechischen Ar- chipels vor, nach Carstensen auch in Tanger und im nördlichen Fez (Naumannia 1852. I. p. 77.). Er rangirt auch seinem ganzen Wesen nach mehr zu Hypolais als mit den eigentlichen Grasmücken. Ich messe ein & aus Griechenland: Flüg. 3. 5a’. — Schwanz 2°. 6!/. — Tars. 11°. — Flügelspitze 12’ — Nr. 256. Sylvia habessinica. Drymophila abyssinica, Rüpp. N. W. t.40. f.2. — Curruca abyssinica, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 139. & p. 36. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 221. — (Nec Drymophila habessinica, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 301.) Major; capite toto, collo et abdomine saturate cinereis, pileo eervieeque obseurioribus, abdomine medio et subcaudalibus palli- dioribus, hypochondriis ettibialibus olivaceo-ecinnamomeis ; interscapulio, tergo, supracaudalibus alarumque tectricibus laete olivaceo-rufis ; remigibus et rectricibus fumosis, dorsi colore limbatis, illis intus, basin versus albidis; margine alari et subalaribus albidis, his basi canis; rostri coerulescentis culmine et apice corneo-nigricantibus; pedibus et unguibus plumbeis; iride fusco-coceinea ; — long. tot. 5?a”. — wostr. a ir, 94-51, al. 2%. 6.9, 944, — caud. 2%, 3 — 2”. 4, — tars. 9—10!j4’. — apice alae 3—4', g und 9 nicht verschieden gefärbt, letzteres etwas kleiner. Sehr aberrante Form, auch in Bezug auf Färbung höchst eigen- thümlich, übrigens in ihrer Lebensweise eine ächte Grasmücke. Die Flügel sind ziemlich stumpf mit kurzer Spitze; die 5. Schwinge die längste, die 4.—8. ihr fast gleich, die erste halb so lang als die Flügelspitze ; der etwas ausgeschnittene Schwanz gerundet; die äusserste Steuerfeder um 2—4 Linien kürzer als die Schwanz- spitze; Füsse mittellang, sehr. kräftig und fleischig. Fam. Sylviadae. ae Gen, Sylvia. Rüppell stellte diese Form anfänglich zur Temminck’schen Gattung Drymophila, bemerkt jedoch, dass bei der abessinischen Grasmücke die Nasenlöcher der Schnabelbasis nicht sehr nahe gerückt und von den Stirnfedern deshalb auch nicht ganz bedeckt werden. Bei dem einzigen von mir im Fleisch untersuchten Vogel dieser Art reichen die Federn der Stirnschneppe bis zum hintern Rand des » -förmigen, horizontal liegenden, oben mit einem Membran bedeckten Nasenloches. Scheint ein in Abessinien sehr seltener und nur auf gewisse Lokalitäten beschränkter Vogel; wir fanden ihn im Monat März an sonnigen, mit dichtem Unterholz bestandenen Gehängen der Land- schaft Begemeder auf 8—9000 Fuss Meereshöhe; die Weibchen hielten sich niedrig im Gebüsch, während die Männchen auf freieren Stellen fleissig ihren lauten, schwätzenden, an den der grauen Gras- mücke erinnernden Gesang ertönen liessen. Nach Rüppell sehr einzeln in den Thälern von Semien. Nr. 257. Sylvia Rüppellii. Sylvia Rüppellü, Temm. — Sylvia capistrata, Rüpp., — Curruca Rüppellö, Bp. — Sylvia melandiros, Linderm. M. S. — Temm. Pl. col. 245. — Rüpp. Atl. t. 19. — Id. Syst. Uebers. Nr. 135. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 209. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 77. — Bp. Consp. I. p. 294. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 157. — Krüper, Cab. Jour. 1861. p. 279. — Curruca leu- comelaena, Hempr. & Ehr. ? (juv. ?) — Brehm, Thierl. III. p. 853. — Brehm, Vogelf. p. 229. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 457. — Tristr. Ibis 1867. p. 84. — ‚Linderm. Griechenl. p. 102. — Taylor, Ibis 1867, p. 62. — Heugl. Cab. Journ. 1865. p. 43. — Bree, Eur. II. p. 26. c. tab. Capite supero guttureque nigris, genis nigricante-ceinereis; stria mystacali conspieua, pure alba; notaeo plumbeo-cinereo; abdo- mine albido, pulchre vinaceo-tincto, pectoris lateribus et hypo- chondriis plumbeo - einereis; subcaudalibus dilute cinereis, albo- apicatis; alis et rectrieibus fuliginosis, pallide marginatis; ter- tiariis purius nigris, conspicue et late albido -limbatis; rectrice extima, basi excepta, alba, secundae pogonio interno maculaque magna apicali albis, tertiae et quartae apice macula obsoleta tri- quetra albida notato; rostro coerulente- nigro, basi mandibulae et pedibus flavescentibus; iride helvola; — long. tot. 5”. 2. — rostr. a fr. 43%, — al. 2%. 51“. — caud, 2”. 11/2. — tars. 9'ja', — caud. alas superante 1. 41/2’. — apice alae vix 6%. — 9: Vix minor; capitis et colli nigredine minus extensa; abdo- mine sordidus canescente. Juv.: Gula albida. Fam, Sylviadae. u I ae Gen. Sylvia, Die 3. und 4. Schwinge scheinen die längsten, die 2. und 5. ihr fast gleich; die 1. sehr verkümmert, um 1. 5'.’“. kürzer als die Flügelspitze und kürzer als die Daumenfedern. Die Rüppell’sche Grasmücke ist Zugvogel in Egypten, Nubien und Arabien; man trifft sie in Hecken, Arundo donax, Tamarisken, isolirten Dornbüschen, sowohl in Gärten als am Gewässer, auf Feldern, Wiesen und trockenem, fast ödem Heideland. In Unter- egypten beobachtete ich die ersten zwischen 6. und 10. März; vom 15.—25. häufiger, aber meist schon in Paaren, zuweilen mit S. subalpina; ebenso auf einzelnen Inseln und an den Küsten des ‚Rothen Meeres südlich bis Masaua. Mitte April sind alle verschwun- den, kommen, aber viel vereinzelnter, im September wieder auf dem Weg nach Süden durch N.-O.-Afrika. Ziemlich lebhaft ın ihren Bewegungen, hält sich diese Grasmücke auf der Wanderung meist niedrig im Schilf und Gesträuch, das sie emsig nach Insekten absucht und nicht gerne verlässt. Den Gesang habe ich nie zu beobachten Gelegenheit gehabt. Die südlichste Gränze ihres Vor- kommens ist nach meinen Beobachtungen etwa der 16° N. Br., in der Bischarin-Wüste, Takah und Samhar. Ist, wie auch Newton (Ibis 1867, p. 62 not.) ganz richtig bemerkt, eine in vieler Beziehung von den Grasmücken abweichende Form, die fast generische Trennung rechtfertigt. Subgenus Corytho- laea, Heugl. — [Süd-Europa. — Palaestina; Syrien; Klein-Asien. |] Nr. 258. Sylvia nisoria. Sylvia nisoria, Bechst. — Nisoria undata, Bp. — Adophoneus niso- rius. Kaup. — Naum. Deutschl. t. 76. 1. 2. — Gould, Eur. t. 128. — Bp. Consp. I. p. 295. — Cab. Mus. Hein. I. p. 35. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 212. — Curruca nisoria, undata et undulata, Brehm, Vogelf. p. 227. — Brehm, Thierl. III. p. 837. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 76. — Tristr. Ibis 1867. p. 86. — Krüper, Cab. Jour. 1869. p. 37. — Bree, Eur. II. p. 22. c. tab. Die Sperbergrasmücke wurde von uns nur zufällig und selten im Oktober und zu Anfang April in Nubien und dem nördlichen Senär beobachtet; immer nur einzeln in Dornhecken und Gestrüpp längs des Nil; meist nur junge Vögel. |In Europa von der Lombardei bis Schweden; Kasan: Evers- mann; nicht in England. — West- und Central-Asien.| Anmerkung. Ehrenberg beschreibt in den Symbolis noch mehrere Curruca- Arten, welche ich nicht specieller zu deuten vermag. Viele derselben fallen jeden- falls mit den hier aufgeführten zusammen. Ich erwähne hier noch folgende: Fam. Sylviadae. zer ee Gen. Motaeilla. _ „Curruca leueomelaena, Hempr. & Ehr. Statyra et habitu Currueae küppelhi „simillima, sed rostro validiore et obtusiore, basi depresso, remigum secunda bre- „viore, pedibus nigris, gula alba et cauda unicolore fusco-nigra differt, Specimina 3, „2 arabica, 1 habessinicum observavimus. „Cinerescente-fusca, pileo nigro-fusco, cauda cum tectrieibus ultimis nigra, „gula, peetore et abdomine niveis, erisso fuscescente diluto, pedibus nigris, caudae „pennis non albo-variegatis, Habessiniei speciminis pileus rufeseit.“ Vielleicht Jugendkleid von Sylvia küppellü. d. Motacillinae. Gen. Motacilla, Lin. Nr. 259. Motacilla alba. Motacilla alba, Lin. Briss. Gm. ete, — M. cinerea, Briss. Ornith. II. t. 25. 1. (juv.) — M. albeola, Pall. — M. alba, septentrionalis, brachy- rhynchos, fasciata et cervicalis, Brehm, Vogelf. p. 143. — M. gularis, Swains. W. Afr. II. p. 39. — M. dukhunensis, Sykes. — M. maderaspatana, de Selys (nec Gm.). — M. lugubris, Vieill. (var. melanota). — M. Yarrelli, Gould, B. Eur. t. 141. (var. melanota). — M. alba lugubris, Schleg. — M. Yarrelli et algira, de Selys. — M. Yarrelli et lugubris, Brehm, Vogelf. p. 143. — ?M. alba, var. lugens, Midd. — Museicapa alba, Sparrm. Mus. Carls. t. 74. (var. alba.)—Pl. enl. 652. 1. 2. — Gould, Eur. t. 141. & 143. — Naum.V.D. t. 86.1. 2.3. & t. 377. — Linderm. Griechenl. p. 79.— v. d. Mühle, Griechen!. Nr. 118. — Wright, Malta. p. 22. — Malherbe, Faun. Sicil. p. 92. — Bp. Consp. I. p. 250. — Cab. Mus. Hein. I. p. 12. — Hartl. W. Afr. Nr. 217. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 260. — Rüpp. N. W. p. 84. — Id. Syst. Ueb. Nr. 173. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 255. — Id. Ibis 1859. p. 341. — Id. Faun. ‘Roth. Meer. Nr. 96. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 287. & 403.; 1863. p. 164. — Brehm, Habesch, p. 213. — Id. Cab. Journ. 1854. p. 74. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 162. — Sclat. Contrib. Ornith. 1852. p. 125. — Tristr. Ibis 1859. p. 31. & 420. — Adams, Ibis 1864. p. 21. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 455. — Taylor, Ibis 1867. p. 63. — Drake, Ibis 1867. p. 427. — Allen, Thoms. Nig. I. p. 310. — Bree, Eur. II. p. 151. — Cham- bers, Ibis 1867. p. 100. Man findet die weisse Bachstelze das ganze Jahr über in Egypten, im Winter jedoch viel häufiger als im Sommer. Längs des Rothen Meeres begegnete ich ihr nur im November und December, ebenso an der Somali-Küste. Im wärmeren Binnenland unseres Gebietes ist sie ausschliesslich Wintergast, geht aber auch hier süd- wärts bis zum obern Abiad, Azraq und nach Abessinien. Im Monat März noch am Reg-See bemerkt. [Nord-Afrika. Marok: Drake; Algier; Sahara: Loche, Tristram; Tunis: Salvin; Tripoli: Chambers. — West-Afrika. Senegal: Swains.; Fam, Sylviadae. — 317 — Gen. Motacilla, Kasamanze: Verr; Niger: Thoms. — Wintergast auf den Canaren: Bolle. — Zanzibar: Daubeney. — West- und Central-Asien; Süd- indien nebst Ceylon (?). — Europa nordwärts bis Lappland.] Nr. 260. Motacilla vidua. Motaeilla vidua, Sund. Oefvers. 1850. p. 128. — Motaeilla capensis Ehr. et Licht. (nee Lin.) Symb. phys. Av. fol. e. «. et Dubl. Cat. p. 36. Nr. 413. — M. capensis, Kittl. Kupf. II. t. 21. 2. — ? Aguimp, Le Vaill. Afr. t. 178. — Motaecilla Lichtensteinü (et Le Vaillantii ?), Cab. Mus. Hein. I. p. 12. & 13.— M. capensis, Cass. Proc. Ac. Philad. 1859. p. 41. — M. vidua et capensis (pt.) Bp. Consp. I. p. 251. — M. longicauda, Blas. Naum. V. D. XII. p. 117. — M. Lichtensteinii, Antin. Cat. p. 41. — M. capensis, auct. ex Äfr. orient, — Rüpp. N. W. p. 84. — Id. Syst. Ueb. Nr. 174. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 256. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 74. — Antin. Hartm. Cab. Journ. 1866. p. 242. — Monteiro, Ibis 1862. p. 3834. — M. vidua, Kirk, Ibis 1864. p. 318. — M. lugubris, Tristr. Ibis 1862. p. 279.; 1866. p. 291.; 1867. p. 332. — Swinh. Proceed. 2. C. 1863. p. 275. — Taylor, Ibis 1859. p. 48. & 1867. p. 63. — Sclat. Proc, Z. 8. 1864. p. 108. — Adams, Ibis 1864. p. 21. & Cab. Journ. 1864. p. 447. — M. Aguwimp, Layard, S. Afr. Nr. 221. — M. leucomelaena, Pr. Würtemb, Icon. ined. 46. (34) b. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 297. — M. vidua, Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 263. — M. capensis, Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 261. — Strickl. Coll. Petherik, Ann. & Mag. 1852. p.' 344. Nr. 36. Atra, plus minusve atro-nitens, uropygio magis canescente; superciliis, area minore longitudinali colli lateralis, abdomine, rectri- cibus ? extimis, margine strieta rectricum 'ı medianarum vittaque lata alari albis; pectoris torque semilunari nigro; tibialibus nigri- cantibus, albo-variis; remigibus atris, basi albis, partim albo-lim- batis; caudae tectrieibus superioribus albo-marginatis; lateribus abdo- minis in plerisque tum nigro-variis, tum cano-lavatis; rostro et pedibus nigris; iride fusca; — long. tot. 7”. — 7!]2”. — rostr. a fr. 51a —6!/2, — al. 3%. 6, — caud. 3.5. — tars. vix 11%. — Q: Vix minor. Sommer- und Winterkleid scheint nicht verschieden; offenbar jüngere Vögel sind obenher mehr schiefergrau, ganz alte im Frühjahr fast glänzend schwarz. Auf der Innenfahne der 2. Schwanzfeder zeigt sich gewöhnlich ein längerer, schwarzer Randstreif. Manche a Fam, Sylviadae, rail — Gen. Motaeilla. Exemplare haben grauüberlaufene oder ganz schwarze Weichen: M. Levaillantü, Cab. — Die Wittwen-Bachstelze scheint Standvogel in unserem Beob- achtungsgebiet zu sein, doch ist sie auf wenige Lokalitäten beschränkt. Wir fanden sie paarweise und zwar nicht selten im südlichsten Egypten und in Nubien, südwärts bis gegen Berber; nur längs des Nil und namentlich in der Nähe der Stromschnellen. Zufällig am untern Weissen Nil, am Atbara, den Stromschnellen des Azrag und nach Rüppell auch in Abessinien. In ihrem Benehmen ist mir nichts von dem ihrer weissen Verwandten Abweichendes aufgefallen, als dass sie weniger gesellschaftlich lebt und nicht wie diese auch Stoppelfelder, Viehweiden und Wiesen besucht; ihre Lieblingsaufent- haltsorte sind ausschliesslich Sandbänke und Felsen im Strom. Hartmann hat gewiss Unrecht, wenn er diese Art den gemeinsten Nilvogel nennt, denn nördlich vom 25.° N. Br. habe ich sie gar nicht angetroffen. Speke sammelte ein Exemplar in Uniamuezi im südlichen Central-Afrıka. |West-Afrika. Lagos: Mus. Stuttg.; Gabun: Du Chaillu; Angola: Monteiro. — Süd-Afrika: Layard ete. — Ost-Afrika: Peters. — Zam- bezi: Kirk. — Palaestina: Herschel & Tristram.] Nr. 261. Motacilla sulphurea. Motaeilla sulphurea, Bechst. — M. flava, Br. (nec Auct.) — M. boarula, Penn. (nec L.) — Calobates sulphurea, Kaup. — Pallenura sulphurea, Bp. — Motacilla sulphurea, montana et rivalis, Brehm, Vogelf. p. 142. — Brehm, Thierl. III. p. 902. — M. Melanope, Pall. — ? M. ophthalmica Des Murs, Lefeb. Abyss. Ois. p. 94. pl. VII. — Pl. enl. 28. 1. — Naum. V. D. t. 87. — Gould. Eur. t. 147. — Bp. Consp. I. p. 250. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr.' 177. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 259. — Id. Cab. Journ. 1862, p. 287. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. c. c. — Brehm, Habesch p. 297. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 455. — Cab. Mus. Hein. I. p. 13. — Taylor, Ibis 1867. p. 63. — Jerd. Birds of Ind. II. pag. 220. — Wright, Malta, p. 22. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 119. — Linderm. Griechen]. p. 80. — Malherbe, Sicil. p. 93. — Beavan, Ibis 1868. p. 78. Die gelbe Bachstelze wurde von uns sehr einzeln im Herbst und Frühjahr in Egypten und dem peträischen Arabien beobachtet; häufiger dagegen an den Gebirgswassern Abessiniens gefunden, und zwar im Oktober in den Bogos, den Winter über im centralen Hochland; von Brehm im April in Mensa; dieser Reisende ver- muthet — jedoch ohne einen Grund hiefür anzugeben — dass die gelbe Fam. Sylviadae. — 319 — Gen. Motaeilla. Bachstelze in den Gebirgen an der Gränze des nordöstlichen Abessi- niens Standvogel sei. Der rosenröthlichen Füsse wegen, möchte ich Motaeilla ophthalmica, Des Murs aus dem abessinischen Küstenland auf M. sulphurea bezie- hen, wenn der genannte Autor seine angeblich neue Art nicht mit M. boarula, L. vergleichen würde. Auch die Länge (19 centim. — 6“. 112°.) scheint mehr auf die schwefelgelbe Bachstelze, als auf die Schafstelze zu passen. |Canaren: Ledru(?) — Nord-Afrika: Blas. & Keys. — West-, Central- und Süd-Asien; Java; Sumatra. — Im südlichen und gemässigten Europa.] Nr. 262. Motacilla longicauda. Motaeilla longicauda, Rüpp. N. W. t.29. 2. — Id. Syst. Ueb. Nr. 175. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 257. — Bp. Consp. I. p. 251. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 265. (not.). — Layard, S. Afr. p. 119. Supra schistaceo-cinerea, subtus alba, hypochondriis canescente- lavatis; alis fusco-nigricantibus, tectricibus majoribus et tertiariis late et conspicue albo-marginatis; stria superciliari ciliisque albis; loris nigricantibus; torque pectorali angusto nigro; rectrieibus ?/e medianis nigricantibus, extus albo-limbatis; °/s extimis albis, tertia partim nigro-marginata, quartae nigricantis pogonio interno late albo;; rostro nigro; iride fusca; pedibus pallidis; — long. tot. vix 8%. — rostr. a fr. 6277. — al. 3%. 17. — caud, 4%. 1%.—4, 2%, — tars. 81jaW, Rüppell gibt die Schwanzlänge nur zu3”, 6. — Flügellänge3”. 3°, Die Schwanzzeichnung dieser zunächst mit Motaeilla sulphurea rangirenden, sehr wohl unterschiedenen Art scheint etwas abzuwei- chen; bei einem Exemplar ist die 4. Steuerfeder auf der Aussenfahne ganz schwarz, auf der Innenfahne weiss mit schwarzem Randsaum. Ueber die Färbung der Füsse im Leben finde ich keine Notiz in meinen Tagebüchern; der weisse Superciliarstreif ist dagegen, wenn auch schmal, doch sehr deutlich ausgesprochen und bis gegen die Nasenlöcher hin verlaufend, unten “durch den schwarzen Zügel scharf begränzt. Ob Motaeilla longicauda von Südafrika im Stuttgarter Museum wirklich zu dieser Art gehöre, scheint mir noch fraglich, doch kann ich diesen Vogel nicht direkt mit abessinischen vergleichen, indem alle von mir eingesendeten Exemplare vor meiner Rückkunft nach Europa abgegeben worden sind. Bei den erwähnten südafrikanischen, Fam. Sylviadae. — 320 — Gen. Motacilla. _ jedenfalls nicht ausgefärbten Vögeln, zeigen Brust und Seiten des Unterleibes einen entschieden graugelblichen Anflug, die äusseren Steuerfedern fehlen theilweise, nur °s derselben scheinen weiss zu sein, mit schwärzlichem Randsaum oder Randfleck auf der Innen- fahne. Layard erwähnt übrigens auch der langschwänzigen Bach- stelze als ım Natalland vorkommend. In Nordost-Afrika hat unser Vogel einen sehr beschränkten Ver- breitungsbezirk. Rüppell beobachtete diese Art nur während der Regenzeit längs der Gebirgsbäche von Semien in Central-Abessinien. Wir fanden sie im December und Januar, unfern des Takazie- flusses, auf 2700 bis 5000 Fuss Meereshöhe in den Provinzen Adet und Telemt, ebenfalls ausschliesslich an Wildbächen. Sie lebt hier paarweise ganz nach Art von Motaecilla sulphurca, läuft unter bestän- diger Bewegung des Schwanzes, auf Fliegen Jagd machend, am Ge- stade hin und her, sitzt gerne auf Geröllstücken im seichten Wasser und streicht zirpend und scheltend niedrig über die rauschenden, klaren Wellen der Gebirgsbäche hin. Auch der Ruf erinnert auf- fallend an den der schwefelgelben Bachstelze (M. sulphurea). Dürfte Standvogel sein und J und & nicht verschieden. [Natal. Ayres.| a) Bubgen. Budytes, Cuv. Nr. 263. Motacilla flava. Motacilla flava et boarula, L. — M. verna, Briss. — M. chrysogastra, Bechst. — Parus luteus, S. G. Gmelin, Itin. II. t. 20. 1. — M. flava, Vieill. Faun. france. pl. 82. 1. 3. — Budytes flava, Cuv. — Motaeilla flaveola, Pall. — M. neglecta, Gould, Proc. Z. S. 1832. p. 129. — Id. B. of Eur. p. 146. — Pl. enl. 674. 2. — Naum. V.D. t. 88. — Blas. Naum. Nachtr. p. 128. — Motacilla flava, Schleg. Rev. erit. p. XXX VIII. — Brehm, Vogelf. p. 141. — Brehm, Thierl. III. p. 905. — Malherbe, Sicil. p. 93. — Linderm. Griechen]. p. 80. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 120. — Wright, Malta, p. 22. — Cab. Mus. Hein. I. p. 13. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 143. — Rüpp. N. W. p. 84. — Id. Syst. Ueb. Nr. 176. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 258. — Id. Ibis 1859. p. 341. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 97. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 287. — Taylor, Ibis 1859. p. 49; 1864. p. 20 ; 1867. p. 63. — Salvin, Ibis 1859. p. 310. — Tristr. Ibis 1859. p. 420. — Id. The great Sahara, Append. p. 397. — Drake, Ibis 1867. p. 427. — Brehm, Habesch p. 214. — Id. Cab. Journ. 1854. p. 74. — Selat. Proceed. Z. Ss. 1864. p. 108. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 455. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 272. & 1864. p. 322. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 268. — L. Adams, Cab. Journ. 1864. p. 393. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 167. Fam. Sylviadae, —. 3214 — Gen, Motaeillinae. Var. M. flava cinereocapilla. Motaeilla einereocapilla, Savi, Nuov. Giorn. de Letterat. Nr. 57. p. 190. — Id. Orn. Tosc. III. p. 286. — M. Feldeggi, Michahell. Isis. 1851. — M. dalmatica, Bruch. Isis 1832. — M. cinereocapilla, Bp. Faun. Ital. t. 31.2. Id. Consp. I. p. 249. — Budytes einereocapilla, Cab. Mus. Hein. I. p. 13. — M. flava einereocapilla, Schleg. Rev. erit. p. XXXVIIL — Naum. V. D. t. 373. — Blas. Ibid. Nachtr. p. 128. — Brehm, Habesch, p. 213. — Heugl. Cab. Journ. 1865. p. 43. — Taylor, Ibis 1867. p. 63. — Swinh. Ibis 1863, p. 94. — Tristr. Ibis 1866. p. 290. — Brehm, Vogelf. p. 141. — Bree, Birds Eur. II. p. 143. c. tab. Var. M. flava cinereocapilla fasciata. ? Motacilla ophthalmica, Des Murs & Prevost, Lefeb. Abyss. Ois. p. 94. pl. VOL. — ? Bp. Coll. Delat. p. 46. — Budytes fasciatus, Brehm, Cab. Journ. 1854.-p. 74. (not.) — Brehm, Vogelf. p. 141. Var. M. flava melanocephala. Motacilla melanocephala, Savi. — Budytes nigricapilla, Bp. Faun. Ital. t. 31. 3. — B. atricapilla, Brehm, Vogelf. p. 141. — M. melanoce- phala, var., Selys, Naum. 1856. p. 390. 391. — M. Kaleniczenkü, Blas. Naum. V. D. Nachtr. p. 126. t. 374. — M. paradoxa, Brehm, Vogelf. p. 141. — M. atricapilla, Brehm, Habesch, p. 213. — M. melanocephala, Tristr. Ibis 1859. p. 31. — Sperling, Ibis 1864. p. 279. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 265. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 95. — Linderm. Griechen]. p. 80. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 121. — M. melanocephala, Licht. Cat. Dubl. p. 36. — Rüpp. Atl. t.. 33. 6. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 74. — Id. Habesch, p. 213. — M. nigricapilla, v. Müll. Cab, Journ. 1855. p. 386. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 164; 1865. p. 43. — Id. Syst. Uebers. Nr. 260. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 178. — Strickl. Coll. Peth. Ann. & Mag. 1852. p. 344. Nr. 37. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 95. — Bree, Birds Eur. II. p. 147. c. tab. Var. M. flava Rayi. Motaeilla flava, Ray. Syn. p. 75.— M. flaveola, Gould, Eur. t. 145. — Budytes Rayi, Bp. Consp. I. p. 250. — M. flava anglica, Sund. — M. flava Rayi, Schleg. Rev. erit. p. 38. — M. campestris, Naum. V. D. t. 372. — Brehm, Vogelf. p. 142. — M. flaveola, Blas. Nachtr. Naum. p. 129. — v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 21 Fam, Sylviadae. — 32 — Gen. Motacilla, Budytes Rayi, Hartl. W. Afr. Nr. 218. — Id. Cab. Journ. 1861, p. 162. — Gord. Jard. Contrib. 1849. p. ”.— BD. campestris, Brehm, Habesch, p. 214. — M. boarula, Lefeb. Abyss. Ois. p. 167. ? Var. M. flava campestris. Motaeilla campestris, Pall. — M. boarula, var. B. Gm. — M. cam- pestris, Blas. & Keyserl. — Blas. Naum. Nachtr. p. 130. t. 375. Bezüglich der zahlreichen Varietäten und verwickelten Syno- nymik der Schafstelze muss ich auf die sehr gründliche Abhandlung von Hartlaub und Finsch (O.-Afrika p. 268.) verweisen. Viele Forscher glauben heute noch drei, vier und mehr Formen als wirkliche Arten aufstellen und festhalten zu dürfen und hiefür spricht wirklich auch manche Thatsache. M. flava campestris mit ganz citrongelbem Kopf scheint constant östliche Form und ist beschränkt auf Süd-Ost-Russland und den Ural. M. flava melanocephala mit glänzendschwarzem Kopf und ohne hellen Augenstreif, ist mehr südlicher Vertreter der Species. Etwas abweichend von allen mir vorliegenden Schafstelzen dürfte sein M. ophthalmica, von Lefebvre im Lande der Schoho (Sam- harküste) eingesammelt. Sie soll sich von B. flava („M. boarula, Lin.“) dadurch unterscheiden, dass die schwarze Kehlbinde hier in kleine, schwarze Längsstreifen aufgelöst ist und sich mehr auf die Brust herabzieht; der weisse Streif über dem Auge sehr breit und sich mit den weissen Augenlidern vereinigend; ein deutlicher, weisser Mystakelstreif ziert die Halsseiten; die Füsse sind hellrosenroth (Des Murs in Lefebvre, 1. c.). Diese Form lässt sich, wie schon bemerkt, doch wohl eher zu M. sulphurea rechnen! Wir begegneten die Schafstelze in Egypten, Arabien, Nubien, am Weissen- und Gazellenfluss, in Habesch, den Bogos-Ländern und an der Somali-Küste. Sie langt im August in N.-O.-Afrika an, in demselben Monat trafen wir sie schon in den Distrikten der Bogos, im November an der Somaliküste und zwischen Januar und März noch am Reg-See in Central-Afrika, während im ‚Februar bereits kleine Gesellschaften auf der Rückreise nach Europa begriffen in Unteregypten eintreffen; hier tragen diese Vögel im März ihr voll- kommenes Hochzeitskleid und es ist nicht unmöglich, dass manche im Delta und bei Alexandrien brüten. Man trifft sie während der Zugzeit einzeln und in kleineren oder grösseren Gesellschaften; sie treiben sich gerne am Rand von Lagunen und fliessenden Gewässern herum, ebenso auf Wiesen, Kleefeldern, im Schilf und selbst in der Steppe, hier häufig bei Schaf- und Ziegenheerden und andern auf der Waide gehenden Hausthieren. Die grünköpfige Varietät kam uns in Nubien, im Bogos-Land und an der Somaliküste zwischen August und December vor, die grau- und schwarzköpfige mehr im Frühjahr am ganzen Nil und im Delta; hier verschwindet die Art übrigens, Fam, Sylviadae. m 380 = Gen. Anthus, mit Ausnahme einzelner Exemplare der Varietät M. flava melano- cephala gegen Ende April. Speke sammelte eine Schafstelze in der Provinz Uniamuezi (3—4° S. Br.) ein. An den Ufern des Tana-See’s und längs der Gebirgsbäche Abessiniens überwintert sie in Menge. [Brütet in Algerien: Homeyer. — Standvogel auf Teneriffa: Bolle. — Sonst in ganz Nord-Afrika; im Westen südwärts bis Gabun. — Formosa; Java; Ost-Indien; Persien; Sibirien; Kamtschatka; Klein- asien; Palaestina. — Europa nordwärts bis Lappland; nicht auf Island. —| Gen. Anthus, Bechst. Nr. 264. Anthus pratensis. Alauda pratensis, Lin. — Anthus pratensis, Bechst. — A. sepiarius, Vieill. — Leimoniptera pratensis, Kaup. — Pl. enl. 660. 2. — Naum. V.D,t. 84, 2. — Gould. Eur. t. 136. — Bp. Consp. I. p. 248. — Cab. Mus. Hein. I. p. 14. — Anthus danicus, Lichtensteinü, montanellus, acuti- rostris, stagnatilis, palustris, alticeps, tenuirostris, musicus, virescens et desertorum, Brehm, Vogelf. p. 139. & Handb. p. 332—339. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 99. — Wright, Malta p. 22 (?). — Linderm. Griechen]. p. 77. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 113. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 180. — Hengl. Syst. Ueb. Nr. 262. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 95. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 403. — Tristr. Ibis 1859. p. 421. Der nordische Wiesenpieper kommt einzeln und in kleinen Gesellschaften über den Winter nach Egypten und Abessinien; wir begegneten ihn hier meist auf Kleefeldern, feuchten Wiesen und Sümpfen. Im Februar 1862 schoss ich ein altes Männchen bei Gondar, Lefebvre sammelte diese Art noch im April bei Adowa ein. [Algerien: Loche ete. — Europa, nordwärts bis Skandinavien und Island. — West- und Central-Asien; Himalaya; nordwestliches Öst-Indien; Badjan; Japan. —| Nr. 265. Anthus cervinus. Motaeilla cervina, Pall. — Anthus ruficollis, Vieill. — Anthus rufo- gularis, Brehm. — A. Ceeili, Aud. — A. pratensis rufogularis, Schleg. — A. rufigularis, Brehm, jun. & Ch. L. Brehm, Vogelf. p. 140. — Descript. de l’Eg. Vol. 23. p. 360, t. 5. 6. — Gould, Eur. t. 139. — Cab. Mus. Hein I. p. 14. — Bp. Consp. I. p. 248. — Rüpp. Syst. Ueh. Nr. 781. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 263. — Brehm, Naum. 1856. p. 347. — v. Nordm. Cab. Journ. 1864. p. 365. (Not.) — Lefeb. Abyss. Ois. p. 95. — Heugl. Faun. Roth. Fam, Sylviadae. — IM Gen. Anthus, Meer Nr. 99. — Taylor, Ibis 1867. p. 63. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 93. — Wright, Malta, p. 21. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 114. — Linderm. Griechenl. p. 78. — Blyth, J. As. Soc. XXIX. p. 105. — Jerd. Birds of Ind. I. p. 237.; — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 287. & 403. — Anthus pratensis nubicus, Licht. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. Fol. d. d. — L. Adams, Cab. Journ. 1864. p. 392. — Blyth, Ibis 1867. p. 31. — Middend. Sibir. Reise, t. XIV. 1. 2. 3, — Bree, Birds Eur. II. p. 155. e. tab. — Beavan, Ibis 1868. p. 80. — Paessler, Cab. Journ. 1859. p. 464, — Zander, Naum, 1854. p. 29, — Baldamus, Naum. 1857. p. 349. Den rostkehligen Pieper betrachte ich als Standvogel in N.-O.- Afrika, da ich ihn wenigstens im Mai noch in Egypten nicht selten angetroffen habe und weil er gewiss hier brütet. Er geht südwärts bis nach Nubien und Abessinien und gehört zu den häufigen Er- scheinungen in unserem Beobachtungsgebiet; besucht Brachfelder, Wiesen und Viehwaiden, Sandinseln und selbst ganz wüstes, vege- tationsloses Terrain, wie die Dünen am Meeresstrand; lebt paarweise, zuweilen auch in kleinen, aber nicht dicht zusamenhaltenden Gesellschaften und verfärbt sich zum Hochzeitskleid schon im März und April; dann singen die Männchen recht lieblich. Obgleich der rostkehlige Pieper in seinen plastischen Verhält- nissen und Farbenvertheilung dem Wiesenpieper äusserst nahe steht, möchte ich ihn seiner abweichenden Lebensart wegen schon als besondere Form betrachten. |Algerien: Loche. — Ueber ganz Asien bis China. — Süd- und Ost-Europa. | Nr. 266. Anthus arboreus. Alauda trivialis, L. (2). — Motaeilla spipola, Pall. — Anthus arboreus, Bechst. — Pipastes arboreus, Kaup. — Dendronanthus trivialis, Blyth. — Bp. Consp. I. p. 248. — Cab. Mus. Hein. I. p. 13. — Descr. de l’Eg. Vol. 23. p. 361. & t. 13. 5. (?). — Anthus arboreus, juncorum et lutei- collis, Brehm, Naum. 1856. p. 339. — A. arboreus, juncorum et herbarum, Brehm, Vogelf. p. 138. — Gould. Eur. t. 139. — Naum. V. D. t. 74. 2, — Malh. Faun. Sie. p. 100. — Wright, Malta, p. 22. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 115. — Linderm. Griechenl. p. 78. — Taylor, Ibis 1867. p. 64. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 179. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 261. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 95. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 455. — Jerd. Birds of Ind. I, p. 229. — Tristr. Ibis 1859. p. 421. Wir lernten den Baumpieper nur als ziemlich seltenen Winter- gast in Egypten kennen; Hemprich und Ehrenberg fanden ihn in Nubien und Arabien, Lefebvre im September in Schirie (Ost-Abessi- nien) auf Kronleuchtereuphorbien. Fam, Sylviadae. = 35 —- Gen. Anthus. [Algerien: Loche; Sahara: Tristr. — Standvogel auf den Canaren: Bolle. — Europa. — Sibirien; Indien. — Japan, ?] Nr. 267. Anthus spinoletta. Alauda spinoletta, Lin. — Anthus aquaticus, Bechst. — Anthus Cou- telli, Aud. Deser. de !’Eg. Vol. 23. p. 360. pl. V. 5. — ? Anthus obscurus, Auct. — A. spinoletta, Bp. — A. orientalis, Brehm, Naum. 1856. p. 324. — A. nigripes, Hempr. & Ehr. — A. rupestris, Nils. — A. petrosus, Flem. — A. aquaticus, hiemalis, alpinus, rupestris et littoralis, Brehm, Vogelf. p. 138. — ?A. obscurus, Cab. Mus. Hein. I. p. 14. — Bp. Consp. I. p. 247. sp. 1. & 2. — Pl. enl..661. 2. — Gould, Eur. t. 138. — Naum.. V. D. t. 85. 2. 3. 4. — Malherbe, Faun. Sic. p. 84. — Wright, Malta, p. 22. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 111. — Lindermayer, Griechenl. p. 77. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 183. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 265. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 161. — Bree, B. Eur. II. p. 164. c. tab. Wir beobachteten den Wasserpieper nicht selten in Unteregypten und in der Gegend von Suez, meist in kleinen Familien um Lagunen und am Meeresstrand; er ist hier Wintergast, legt im März sein Hochzeitskleid an und verschwindet vor Anfang April. — Scheint ein viel gesellschaftlicheres Naturel zu besitzen, als seine Verwandten, [Algerien: Loche. — Syrien. — Europa. —| Nr. 268. Anthus campestris. Alauda mosellana, Gm. — Alauda grandior, Pall.e — Anthus cam- pestris, Meyer an Bechst. — Anthus rufescens, Tem. (nec Jerd.). — (ory- dalla campestris, agrorum, subarquata et rufescens, Brehm, Vogelf. p. 138. & Naum. 1856. p. 339. — Agrodroma campestris, Swains. — Bp. Consp. I. p- 247. — Cab. Mus. Hein. I. p. 14. — Gould, Eur. t. 137. — Naum. V.D. t. 84. 1. — Jerd. Birds of India II. p. 234. — Wright, Malta, p. 21. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 116. — Linderm. Griechenl. p. 78. — Hartl. W. Afr. Nr. 220. — Anthus campestris et rufescens, N. W. p. 104. & Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 182. — Heugl. Syst, Ueb. Nr. 264. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 100. — Taylor, Ibis 1867. p. 64. — Layard, 8. Afr. Nr. 232. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 287. & 463.; 1864. p. 276. — Tristr. Ibis 1859. p. 421. — Bree, Eur. I. p. 175. c. tab. Der Brachpieper kommt im Herbst durch Egypten nach Nubien, Abessinien, Senar und Kordofan, ja wir haben ihn selbst am oberen Fam, Sylviadae. Se ZA — Gen. Anthus, Weissen Nil und im südlichen Arabien noch angetroffen; auf der Rückreise bis gegen Ende März im Delta beobachtet. Er ist einer der häufigeren seiner Gattung. Seine Lieblingsaufenthaltsorte sind Stoppelfelder, Brachäcker, Steppenlandschaft, Lichtungen im Urwald, doch besucht er auch Lagunen, Kanäle und zeigt sich zuweilen im dichten Schilf. [Brutvogel in Algerien: Loche. — Casamanze: Verr. — Süd- Afrika: Bulger, Vietorin. — In Europa nordwärts bis in’s südliche Schweden; nicht in England. — Ural; West-Asien; Indien.]| * Nr. 269. Anthus brachycentrus. Anthus brachycentrus, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. Fol. d.d. — Anthus brachyonyx, Mus. Berol. „Statura A. campestris, colore magis fusco-cinerascente, nee oli- „vaceo, ungue digito breviore (3!/2‘ longo), rostro longiore, acutius „earinato, basi depressiore differt*: Hempr. & Ehr. — rostr. a fr. 71a, —_ al, 31, - = eaud. 2%. 8a, —»tars. 1% —- ‚hallacese: ung. vix 8, Nach meinen Vergleichungen der Ehrenberg’schen Original- exemplare mit Anthus campestris stellen sich wirklich einige nam- hafte Verschiedenheiten heraus, doch möchte ich A. brachycentrus trotzdem noch nicht mit aller Sicherheit als besondere Art ansprechen. Der Schnabel ist länger, dunkler, der Sporn (ob durch Abrei- bung?) merklich kürzer, als beim Brachpieper. Färbung im Allge- meinen viel obsoleter, obenher auffallend dunkel, schmutzig rauch. bräunlich, ohne die hell ockergelben Seitenränder der Federn; der weisse Fleck auf den ?° äusseren Steuerfedern weniger ausgebreitet. Der kurzspornige Brachpieper wurde von Hemprich und Ehren- berg in der Gegend von Moila am elanitischen Golf beobachtet und 12 Exemplare eingesammelt. Nr. 270. Anthus sordidus. Anthus sordidus, Rüpp- N. W. t. 39. 1. — Id. Syst. Ueb. Nr. 184. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 286. Bp. Consp. I. p. 248. — Cab. Mus. Hein. I. p. 14. — Agrodroma sordida, Jerd. Birds of Ind. II. p. 236. (?). — 4A. similis, Jerd. (?). — Layard, S. Afr. Nr. 226. Fam. Sylviadae, ee Gen. Anthus. Sordide einerascente-umbrinus, plumis ex parte obsolete, indis- tinete et anguste pallidius limbatis; subtus sordide cinerascente- rufescens; subalaribus, hypochondriis et subcaudalibus sordidius rufescente-fulve tinctis; hypochondriorum et pectoris plumis medio obseurioribus, substriatis; supercilüs, colli lateribus et gula sordide isabellino-albidis; regione parotica fusce varia et adumbrata; rectri- eibus fuliginosis, dorsi colore obsolete marginatis, extimae pogonio externo et apice sordide fulvescente-albidis, secunda macula triquetra albida terminata; rostro flavido, apice et culmine corneo-fuseis; pedibus corneo-favescentibus; — long. tot. 6!j2” — rostr. a fr. 61“. gl 3%. 4 gu, Glow, —_ caud. 2%. 12. 8%. — tars. 11— ud 12‘. — halluce cum. ung. 7! Die erste Schwinge ist etwas kürzer als die zweite und dritte und diese die längsten; der Mystakalstreif sehr aufgelöst, bei manchen Exemplaren vollständig verschwunden. Die oben citirte Abbildung Rüppell’s stimmt besser mit meinen Vögeln überein, als die Beschreibung; die Schwanzzeichnung ist etwas abweichend, die helle Farbe auf der äussersten Steuerfeder oft mehr oft weniger ausgedehnt. Wir begegneten den trübgefärbten Pieper paarweise im abessi- nischen Hochland auf kahlen, dürren Flächen und trockenen Vieh- triften. Seine Standorte wechseln zwischen 5000 . und 8000 Fuss Meereshöhe und wir vermuthen, dass er Standvogel sei, da wir diese Art zwischen Januar und März in Semien, Wogara und bei Gondar, im Juli bei Keren im Bogos-Land begegnet haben. Er führt eine stille Lebensweise und ist gar nicht scheu, weiss sich aber unter Umständen der Verfolgung durch Drücken und Laufen im dürren Gras leicht zu entziehen, wobei ihm die trübe, schmutzig graubräun- liche Färbung sehr wohl zu statten kommt. A. sordidus des Berliner Museums aus Abessinien dürfte wohl zu A. campestris gehören; übrigens sind an jenen Vögeln die My- stakalstreifen deutlicher hervortretend; die ganze Unterseite mit Aus- nahme der Kehle licht bräunlichgelb; Bauchmitte heller, Unter- schwanzdeckfedern mehr rostbräunlichgelb; Brust, Weichen und Unterflügeldeckfedern mehr oder weniger scharf rauchschwärzlich gestrichelt; die Maasse sind auch übereinsimmend mit denen des Brachpiepers, nur die Nägel etwas mehr gebogen und kürzer. [Süd-Afrika; Layard. — Dekan; Himalaya; Pendjab (?).| Fam. Sylviadae, — 323 — Gen. Anthus. “ * Nr. 271: ' Anthus Gonldi. Anthus Gouldü, Fras. Proceed. Zool. Soc. 1843. p. 27. — Allen, Thoms. Exped. Niger. II. p. 493. — Hartl. W. Afr. Nr. 219. — Cab. Journ. 1861. p. 162. — A.sordidus, Heugl. (nec Rüpp.), Cab. Journ. 1863. p. 163. — (Cassin, Proc. Ac. Philad. 1859. p. 41. 69. — Heine, Cab. Journ. 1860. p. 129. Supra saturate cinerascente-fuscus, plumis medio parum obseurius tinctis; subtus sordide rufescente-fulvus; abdomine medio albicante; superciliis, genis et gula albidis; loris striague malari obsoleta eine- rascente-fuseis; regione parotica e fulvo et fusco varia; pectoris late- ribus, subalaribus et hypochondriis fuscescente-lavatis; pectore toto ad jugulum usque latius fumoso-striato; alis fuliginosis, teetrieibus majoribus sordide fulvescente-, remigibus extus eodem colore delica- tius marginatis; rectrieibus nigricante-fuliginosis, pogonio externo anguste fulvescente-marginatis, rectricis extimae pogonio externo et pogonii interni area magna scapali fulvis, apice ipso dilute fumoso, secundae apice fulvo-limbato; mandibula intense flava, apice et ma- xilla fusco-nigris; irideumbrina; pedibus rubello-flavidis; — long. tot. 1%. — rostr. a fr. 6%. — al. 3%. 6%. — caud. 2%. 9, — tars. 13— 14%, Dr Die 3. Schwinge ist die längste, die 1., 2. und 4. ihr fast gleich. Die Tertiärschwingen erreichen ungefähr die Flügelspitze; Tarsen » sehr lang, Daumen und Nagel bei weitem kürzer als bei Anthus Richardü; aber länger als bei A. campestris. Wir fanden den Gould’schen Pieper nur im Gebiet des Gazellen- fiusses meist in Paaren auf Viehtriften und ausgebrannten Gras- plätzen in der Nähe der Siümpfe. Er lebt ausschliesslich auf der Erde und dürfte wohl Zugvogel sein, da wir ihn nur in den Monaten Januar bis zu Ende März gesehen haben. Ich konnte einen ächten westlichen Gould’schen Pieper des Bremer Museums mit meinen centralafrikanischen Vögeln vergleichen und es ist an Identität derselben nicht zu zweifeln. Fraser’s Beschrei- bung ist übrigens nicht ausführlich und scharf genug, in ihr hätte ich die Art nicht zu erkennen vermocht. — Bonaparte identifizirt A. Gouldii mit A. sordidus, Rüpp., ebenso J. Verreaux. |West-Afrika; Cap Palmas; Gabun; Casamanze ; Camma: Fraser; Verr.; Du Chaillu.]| Fam. Sylviadae. —. "IS, Gen, Anthus, Nr. 272. Anthus einnamomeus. “Anthus einnamomeus, Rüpp. N. W. t. 39. 1. — Id. Syst. Ueb. Nr. 185. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 267. — Bp. Consp. I. p. 248. — ? Agrodroma cin- namomea, Jerd. Birds of Ind. II. p. 235. — ?Jerd. Ind. Ill. Ornith. pl. 45. Supra fuliginoso-nigricans, plumis omnibus laete cinnamomeo- fulve marginatis; stria supraoculari fulvo-albida; regione parotica rufescente-lavata; stria utringue mystacali conspicua nigricante; gastraeo albido; pectore et hypochondriis laetius rufescente-lavatis ; mento et gula purius albis; pectore conspicue fumoso-nigricante- striato; rectricibus medianis fulginoso-nigris ex parte delicate rufes- cente-marginatis, prima et secunda albis, pogonio interno basin versus nigricantibus, tertiae pogonio externo striete et conspicue albo- marginato; rostri cerini culmine nigricante; pedibus corneo-favidis; — long. tot. vix 7%. — rostr. a fr. 6% — al. 3% 1°%.—3%. 71, — caud. 2”. 41a. — 2. 9%. — tars. 1%. — halluce cum ung. 9. Ein Exemplar zeigt den Schaft der 2. Steuerfeder schwärzlich; die 2 ersten Schwingen gleich lang, kaum länger als die 3. — In gebirgigen Gegenden Central - Abessiniens paarweise an gebüschfreien Stellen. Ob Standvogel, können wir nicht angeben. [Neilgherries: Jerdon (?)] Anmerkung. Brehm beschreibt — jedoch sehr oberflächlich — noch zwei andere Pieper aus N.-O.-Afrika. Die Originalexemplare standen mir leider nicht zur Verfügung und kann ich mir über Artselbständigkeit derselben somit kein Ur- theil erlauben. ° 1) Anthus Vierthaleri, L. Brehm, Naum. 1856. p. 338. und A, Brehm, Ha- besch p. 298, „So gross wie ein Seidenschwanz, 7°/ı'. lang, also der grösste aller be- „kannten Pieper (!); obenher gelblich erdgrau, dunkler gewässert, unten rost- „gelblich weiss. Eine sehr gute Art! Im Winter in N.-O.-Afrika. nee Hin. ih 8°. — Schn. 7, 5,—8",. — Fl. 3%, 4,— Fe ..— Schw. .3". 174, —3%, 2% — Tars. 11, 5—12” % 2) Corydalla orientalis, Br. Naum, 1856. p. 337. & Vogelf. p. 414. „Merklich kleiner als €. Richardi, auf dem Oberkörper rothgelblich grau, „an beiden äusseren Steuerfedern rostgelb, besonders auf Rücken und Bürzel; „mit kleineren’ Füssen ‚und kürzerem Sporn. Im Winter in N.-O.-Afrika,“ Fam. Sylviadae. ==: Ih = Gen. Anthus, Nr. 273. Macronyx flavicollis. Anthus et Macronyz flavicollis, Rüpp. (nec. Bianconi) N. W. t.38.2.& Syst. Ueb. Nr. 312. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 448. — M. capensis (partim), Bp. (neeL.) Consp. I. p. 247. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 278. (not.) — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 239. Medius; supra saturate fuscus, plumis omnibus cervino-limbatis; ciliis albis; stria superciliari ante oculos flava, postice late albida; regione parotica fuscescente; stria suboculari albicante; gula et ju- gulo medio aurantiaco-NHavis, late nigro-circumseriptis, torque nigro in pectoris medium porrecto; pectoris et colli lateribus fulvescente- albidis, conspicue nigricante-striatis; abdomine cervino, hypochondriis fusco-adumbratis; subalaribus albidis, margine alari flavissima; rectri- eibus fusco-nigricantibus, cervino-marginatis, °/ exterioribus macula apicali alba; rostro corneo-fusco; mandibulae basi plumbea, medio albicante; iride fusca; pedibus pallide fusco-corneis; — long. tot. iau ZZ Tostr. a Fr, bla, Zial. 3%, 20 3 4, read. ar 3“. — tars. 14% — halluce c. u. 11% — 12. Jun: gula et stria supraoculari sordide fulvo-albidis; torque nigro collari ullo. 3 und 9 nicht verschieden. Der Bergspornpieper findet sich häufig in kleinen Gesellschaften oder paarweise auf den Viehtriften und Büschen der Hochplateaux von Semiön, Wogara und Begemeder zwischen 8000 und 10,000 Fuss Meereshöhe. Seine Nahrung besteht, wie es scheint, ausschliesslich in Insekten. Dürfte wohl Standvogel sein, der nach meinen Beob- achtungen einen sehr beschränkten Verbreitungsbezirk hat. Den Gesang kenne ich nicht. Der Vogel ist nicht eben von lebhaftem Naturel und unterscheidet sich von den übrigen Spornpiepern durch sein mehr gesellschaftliches Wesen. Bonaparte eitirt ganz fälschlich diese ausgezeichnete Art als synonym zu Anthus capensis ! Nächst verwandt ist noch Macronyx Ameliae, de Tarragon (Gray, %en. of Bird, t. 54.), mit prachtvoll wein- bis ziegelrothem Vorder- hals und Brust vom Natal-Land. Ein Exemplar dieser sehr seltenen Art befindet sich in der Sammlung des Herzogs Paul von Würtemberg. Die Gattung Maeronyx nähert sich ihrer Fussgestaltung nach mehr den Lerchen, der übrige Habitus und ihre Lebensart charak- terisirt sie jedoch als nächste Verwandte von Anthus, Fam. Sylviadae. — 31 — Gen. Macronyx. Gen. Macronyx, Swains. * Nr. 274. Macronyx croceus. Alauda erocea. Vieill. — Alauda (Macronyx) erocea, Less. — Ma- eronyx flavigaster, Swains. W. Afr. I. p. 215. — Anthus flavigaster, Gray. — Macronyz flaviventris, Bp. Consp. I. p. 247. — M. croceus, Hartl. W. Afr. Nr. 221. — M. flavicollis Bianconi, (nec Rüpp.) Spec. zool. Mozamb. fase. IV. p. 50. — M. croceus, Gurn. Ibis 1860. p. 208. — M. striolatus, Heug]. Cab. Journ. 1863. p. 164 & 1867. p. 201. — M. capensis, Antin. Cat. p. 41. — Vieill. Encycl. meth. pl. 232. 2. — Jard. & Selby Il. Orn. n. ser. pl. 322. — Layard, S. Afr. Nr. 224. — Hartl. & Finsch. 0. Afr. p. 276. — Monteiro, Ibis 1801. p. 334. — Kirk, Ibis 1864. p. 318. — M. flavicollis, Sperl. Ibis 1868. p. 290. — Cab. v.d. Decken, Reisen, III. p. 22. — M. eroceus major, Hgl. M. S. Maximus; supra fuliginosus, pilei et dorsi plumis dilute cervino-, alarum tectricibus cervieisque plumis eodem colore pallidius limbatis; rectricibus nigricante-fuscis, pallide fulvescente-albide marginatis, *4 lateralibus gradatim albo-terminatis; axillis, subalaribus gastraeo- que laete flavis; hypochondriis cervine‘ lavatis fusceque striatis; torque gulam et jugulum eingente, ad pectus usque porrecto, niger- rimo; colli et pectoris lateribus albo-variis; pectore inferiori latera- liter nigro-striato; mandibula plumbea, maxilla plambeo-nigricante; iride umbrina; pedibus pallide ochraceo-fuscescentibus; — long. tot. 74. 68%. — rostr. a fr. 7712. — al. 3%. 83. 9%. — caud. 3”. — tars. 1”. 3121”, 5%. — halluce sine ung. 9'ja’”. Die 29 kaum kleiner, in Färbung nicht besonders verschieden. Specifisch lässt sich die central-afrikanische Form des grossen Spornpiepers nicht von der westlichen trennen; aber einige kleine Unterschiede glaube ich doch hervorheben zu dürfen. Der central- afrikanische Vogel ist nach meinen Vergleichungen konstant grösser, der Schnabel kräftiger, die Tarsen länger, ebenso die Hinterzehe mit ihrem Sporn; die Unterschwanzdeckfedern sind deutlicher rauchbraunschwärzlich gestrichelt, das Weiss auf der äussersten Steuerfeder weniger ausgebreitet. Westliche Exemplare messen: Schn. 712’. — Fl. 3%. 5% —3%. 7%, — Schw. 2%. 7—8°. — Lauf 1%, 2. — Daumen ohne Nagel 7'/.‘ — Wir beobachteten diesen stattlichen Vogel zu Anfang des Monat März auf den Inseln des sogenannten Reg-Sees, im Quellengebiet Fam. Sylviadae. ae Gen. Accentor. —_ des Gazellenflusses. Vier bis fünf Paare hatten sich zu genannter Jahreszeit dort eingestellt. Sie hielten sich auf Lichtungen, entweder auf dürren Gipfeln höherer Büsche oder auf der Erde, hier sowohl an trockeneren Stellen, als auch nahe am Sumpf, jedoch nicht im höheren Gras und Gestrüpp. In den Vormittagsstunden singen die Männchen recht fleissig, dabei bäumen sie auf einem dürren Ast oder steigen lerchenartig hoch in die Lüfte, um sich dann mit weit- ausgebreiteten Flügeln und Schweif in schräger Richtung, trillernd wieder niederzulassen. Der Gesang selbst ist laut und lebhaft, pfeifend-flötend, eher drossel- als lerchenartig. Der Lockton besteht in einem tiefen, schwellenden „huied“. — Im Magen fanden wir ausschliesslich Insekten, namentlich kleine Heuschrecken, die unser Vogel von der Erde und niedrigen Pflanzen absucht; nach Kirk bestände die Nahrung hauptsächlich in Beeren einer (Cassytha. Zuweilen läuft der Spornpieper selbst einige Schritte weit in’s seichte Wasser. Weder Antinori noch ich haben diesen Vogel in einer anderen Lokalität Central-Afrikas angetroffen. Er dürfte hier nicht sedentär sein. [Senegambien; Casamanze; Sierra Leone; Goldküste; Aguapim; Gabun; Cap Lopez; Angola. — Natal: Verr., Ayres. — Sauahel- Küste und Mombas: v. d. Decken; Mozambique: Bianconi, Sperling; Zambezi-Gebiet: Kirk. e) Accentorinae, Bechst. Gen. Accentor, Bechst. (Tharrhaleus, Kaup.) * Nr. 275. Accentor modularis. Motacilla modularis, L. — Sylvia modularis, Lath. — Accentor mo- dularis, Cuv. — Accentor pinetorum et modularis, Brehm, Vogelf. p. 239. — Tharrhaleus modularis, Kaup. — Pl. enl. 615. — Gould, Eur. t. 100. — Naum, V. D. t. 92. — Cab. Mus. Hein. I. p. 32. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 105. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 132. — Tristr. Ibis 1867. p. 97. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 90. — Wright, Malta, p. 27. — Lin- derm., Griechenl. p. 86. — Brehm, Thierl. III. p. 942. — Id. Cab. Journ. 1854. p. 78. 6 Mir ist nur ein Beispiel des Vorkommens der Braunelle in unserem Gebiet und zwar im peträischen Arabien bekannt (Dezem- ber 1851); in Egypten habe ich sie niemals gesehen. [Algerien: Loche — Palaestina und Klein-Asief. — Europa. | Fam. Sylviadae. — 33 — Gen, Rutieilla. f) Luseiniinae, Gen. Rutieilla, Brehm. (Ficedula, Boie. — Phoenicura, Swains,) Nr. 276. Ruticilla phoenicura. Motaeilla phoenicurus, Lin. Gm. — Phoenicura rutieilla, Swains. — Ruticilla phoenicura, Bp. — R. sylvestris, arboreus et hortensis, Brehm, Vogelf. p. 156.— Pl. enl. 351. 1. 2. — Gould, Eur. t. 95. — Bp. Consp. I. p. 296. — Cab. Mus. Hein. I. p.2. — Hartl. W. Afr. Nr. 205. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 142. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 224. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 78. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 454.— Brehm, Habesch p. 213. — Rutieilla peetoralis, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 165. & 1864. p. 43. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 274. — Tristr. Ibis 1867. p. 87. — Jerd. Birds of Ind. II. p. 136 et Append. p. 876. — L. Adams, Cab. Journ. 1864. p. 390. — Linderm. Griechen]. p. 105. —- v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 162. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 84. — Wright, Malta, p. 26. — Taylor, Ibis 1867, p. 61. — Brehm, Thierl. III. p. 778. — Tristr. Ibis 1867. p. 87. — Krüper, Cab. 1869. p. 36. Der Gartenrothschwanz kommt im Herbst ziemlich frühzeitig nach Egypten und geht südwärts bis Abessinien und in das Gebiet des Weissen Nils. In Habesch haben wir unser Rothschwänzchen noch Mitte April angetroffen, am obern Gazellenfluss im März und zwar immer paarweise und hier ganz frisch verfärbte Vögel im Hochzeitkleide.e Hält sich mehr in der Waldregion als um Woh- nungen auf. [Algerien: Loche. — Senegal: Mus. Par.; Casamanze; Bissao. — Teneriffa: Bertholet. — Sibirien; Kaukasus; Persien; Palaestina; N. W. Afsanistan (?). — Süd-, Central- und Ost-Europa, nordwärts bis Schweden. * Nr. 277. Rutieilla mesoleuca. Sylvia mesoleuca, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. Fol.e.e. — Ruticilla marginella, Bp. Coll. Delat. p. 31. — Ruticilla Bonapartei, v. Müll., Beitr. t. 14. — Rutieilla mesoleuca, Cab. Journ. f. Orn. 1854. p. 446. — Hartl. W. Afr. Nr. 204. — Ruticilla phoenicura (ex parte) Heugl. Syst. Ueb. Nr. 224. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 79. — Sylvia phoenicura, Lefeb. 'Abys. Ois p. 90 (?). Fam. Sylviadae. — 334 — Gen. Rutieilla. Similis R. phoenieurae; paulo minor; notaeo obscuriore, macula verticali alba minus distineta; margine frontali nigra latiore; nigre- dine frontis et gulae saturatiore; abdomine teetrieibusque caudae superioribus et inferioribus laete rufis, illo medio vix albicante; alae tectrieibus et remigibus fuliginoso-nigricantibus, his extus conspicue albo-marginatis, eubitalium speceulo magno albo; — long. tot. circa 519%, _ rostr. a fr. vix 512 — al. 3% — tars. 9a, — caud. gu ya _ Von Hemprich und Ehrenberg bei Djedah in Arabien, von uns in Abessinien in lichten Waldungen und auf Gebüsch beobachtet. Dürfte hier Standvogel sein, da wir diesen Vogel noch zu Ende April und Anfang Mai öfter gesehen haben. Ob speeifisch verschieden vom Gartenrothschwänzchen lasse ich noch dahingestellt; jedenfalls besondere, konstante Form, die auch abweichende Lebensart zeigt. Nach von Müller erscheint auf den Brustseiten ein schwarzer Fleck. Wahrscheinlich gehört die von Lefebvre im August 1840 in Schiri& (Abessinien) erlegte „Sylvia phoenicura, Gm.“ ebenfalls hierher. [Senegal: Bp.] Nr. 278. Ruticilla titys. Motacilla erythacus, L. — Sylvia tithys, Scop. — Rutieilla erythaca, Brehm. — R. atra, titys, atrata et gibrialtariensis, Brehm, Vogelf. p. 156. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 43. — Edw. Birds, t. 29. — Gould, Eur. t. 96. — Bp. Consp. I. p. 296. — Cab. Mus. Hein. p. 2. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 143. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 225. — Tristr. Ibis 1867. p. 86. — Linderm. Griechen]. p. 105. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 163. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 83. — Wright, Malta, p. 26. — Brehm, Thierl. II, p. 775. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 36. — Sylvia campylonyx, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. de. d. — R. Cairü, Gerbe. Dict. d’hist. nat. XI. p. 259. — Bree, Eur. II. p. 6. c. tab. Als Zugvogel kommt der Hausrothschwanz nicht eben häufig über den Winter in N.-O.-Afrika, geht jedoch nicht so weit südwärts als R. phoenicura; übrigens schon im September im südlichen Nubien beobachtet. — Die richtigere Schreibart wäre nach Ehrenberg titys (von rirn6) nicht tithys. |Brutvogel in Algerien: Loche. — Palaestina: Tristr. — In Europa nordwärts bis England und Schweden. | Fam. Sylviadae. — 330. Gen, Erythacus. * Nr. 279. Ruticilla semirufa. Sylvia semirufa, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. Fol. b. b. Nr. 1. — Tristr. Ibis 1867. p. 75. 87. 88. — Sylvia titys Nubiae, Licht. Fuliginoso-nigra, macula verticali obsoleta albida; pileo reliquo magis schistaceo; remigibus fuliginosis, intus basin versus albicanti- bus; abdomine (nee pectore), rectricibus, tectrieibus caudae superio- ribus et inferioribus subalaribusque (his partim) laete rufis; rectrieibus !ı medianis basi excepta fuliginosis, rufo-marginatis; rostro nigro; pedibus fuscis; — long. circa 5 'je”. — rostr. a fr. 5—5'/2. — al. 2”. 9—10. — caud. 2”. — tars. Ne’. Ausgezeichnet gefärbte Form, die wohl zweifellos als Art anzu- sprechen ist. Von Hemprich und Ehrenberg in Egypten eingesammelt, wo ihr Vorkommen übrigens mehr ein zufälliges zu sein scheint, häufiger in Syrien. — Nach Ehrenberg wären auch die Axillarfedern rostfarb. [Libanon; Hermon, wo diese Art im Juni noch brütet: Tristr.] Eine sehr niedliche neue Rothschwanzart ist Ruticilla Moussieri Olph-Galliard (Annal. de la Societe Nat. d’Agrie. 1852. pl. 2. — Naumannia 1852. III. p. 67. tab. — Ibis 1860. pl. XI.) aus der östlichen Sahara und Gegend von Tunis: Obenher rauch- schwarz, mit breitem, weissem Stirnband, das sich über die Augen weg hinter der Ohrbefiederung herabzieht ; Aussenfahne der Schwingen mit Ausnahme der 5 äussersten mit weisser Basalhälfte, so dass hier ein grosser Spiegel erscheint; Bürzel, obere Schwanzdeckfedern und Unterseite lebhaft rostig zimmtfarb, ebenso die Steuerfedern mit Ausnahme der !Jı mittleren, welche braunschwarz und rostfarb gerandet erscheinen; — Flüg. 2”. 3%. — Schw. 1”. 6, Gen. Erythacus, Cuv. (Dandalus, Boie. -— Rubecula, Brehm.) Nr. 280. Erythacus rubecula. Motacilla rubecula, L. — Sylvia rubecula, Lath. — Erythacus rube- eula, Cuv. — Rubecula rubecula, Bp. — R.familiaris, Blyth. — R. pine- torum, septentrionalis et foliorum, Brehm, Vogelf. p. 152. Pl. enl. 360. 1. — Gould, Eur. t. 98. — Naum, V. D, t. 75. — Cab, Mus. Hein. I. p. 1. Fam. Sylviadae. a 330 Gen. Cyaneceula! — Bp. Consp. I. p. 295. — Brehm, Thierl. III. p. 771. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 141. — Heugl. Syst. Ueb. N.223. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 454. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr.161. — Linderm. Griechen]. p. 104. — Malh., Faun. Sieil.p. 82. — Wright, Malta, p. 26. — Taylor, Ibis 1867. p. 62. — Tristr. Ibis 1859, p- 417; 1867. p. 83. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 36. Unser Rothkehlchen kommt ziemlich regelmässig über den Winter in Unteregypten vor und bleibt daselbst zuweilen bis Mitte März. Man trifft es einzeln in Gärten, Hecken und Arundo-Dickichten ; südlich von Cairo habe ich es niemals gesehen. — [Brutvogel (@) in Algerien: Loche. — Kleinasien; Palaestina: Tristr.; um’s Caspische Meer. — Europa. | Gen. Cyanecula, Brehm. (Pandieilla, Blyth.) Nr. 281. Cyanecula sueecica. Motaeilla suecica, L. — Sylvia suecica, Lath. — Oyanecula Wolffü, Brehm. — Motacilla coerulecula, Pall! — Sylvia cyanea, Eversm. — (. orientalis, Brehm, Schleg. — (0. obscura et leucocyanea, Brehm, Vogelf. p. 144. — (. sueeica ceoerulecula et dichrosterna, Cab. Mus. Hein. I. p. 1.— Bp. Consp. I. p. 296. — Pl. enl.361. 2. & 610. 1.2.3. — Gould, Eur. t. 97. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 90. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 140. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 222. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 80. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 73., 1856. p. 333. — Drake, Ibis 1867. p. 426. — Tristr. Ibis 1867. p. 86. — Jerd. Birds of Ind. II. p. 152. — Linderm. Griechenl. p. 104. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 160. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 82. — Wright, Malta, p. 27. — Tay- lor, Ibis 1867. p. 62. — Blyth, Ibis 1867. p. 17. — Brehm, Thierl. III. p. 765. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 43. — L. Adams Cab. Journ. 1864. p. 390. — Naum. V. D. t. 75. 355. 356. — Bree, B. Eur. I. p. 10. c. tab. Das Blaukehlchen kommt ziemlich häufig und zuweilen sogar in kleinen Gesellschaften im September nach Egypten und wandert südwärts bis Senär und Abessinien; auch im nördlichen Arabien und längs des Rothen Meeres haben wir dasselbe angetroffen. Man findet es in Gärten, Hecken, Arundo-Gebüsch, an Wassergraben und selbst in der trockenen Wüste unter Tamarisken und in Wüsten- gras, am Meere in Sodapflanzen und hin und wieder am kahlen Strand auf den durch die Ebbe trocken gelegten Stellen. Verfärbung und theilweise oder ganze Mauser fällt in den Monat März, wo diese lieblichen und zutraulichen Vögelchen wieder nordwärts ziehen, — Fam. Sylviadae. 3 Re Gen. Luseinia. [Algerien: Loche. — Palaestina: Tristr. — Durch ganz Indien bis China; Sibirien. — In Europa nordwärts bis Lappland.| Gen. Luseinia, Brehm. (Daulias, Boie. — Philomela, Selby, — Luseiola, Kays. & Blas.) Nr. 282. Luseinia philomela. Motaeilla luseinia, Lin. — Luseinia philomela, Bp. — Luscinia vera, megarhynchos, media, Ockeni et peregrina, Brehm, Vogelf. p. 145. — Cab. Mus. Hein. I. p. 1. — Bp. Consp. I. p. 295. — Gould, Eur. t. 116. — Pl. enl. 615. 2. — Naum. Deutschl. t. 74. 2. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 136. — Lefeb. Ois. Abyss. p. 91. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 273. & 1864. p- 328. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 217. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 81. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p.235 (!!). — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 457.; 1858. p. 49. — Linderm. Griechenl. p. 103. — v.d. Mühle, Griechen]. p. 159. — Malh., Faun. Sieil. p. 74. — Wright, Malta, p. 26. — Taylor, Ibis 1867. p. 62. — Brehm, Thierl. HI. p. 758. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 41. & 1865.p. 43. Die gemeine Nachtigall erscheint auf dem Durchzug im März und September in Esypten, Arabien, Nubien und Abessinien, gewöhn- lich einzeln, zuweilen in kleinen Gesellschaften, die aber nicht dicht zusammenhalten. Sie treibt sich dann in Gärten, Hecken, Feldhölz- chen, Schilfgebüsch, am Rande von Gewässern und zuweilen im Wüstengras und in isolirteren Tamarisken und Akazienhainen herum, sich immer nahe am Boden haltend und lautlos von Busch zu Busch schlüpfend. Hartmann erzählt, dass L. philomela im südlichen Nubien schon Ende September gehört werde, in Cairo noch im November. In Nubien wähle die Nachtigall Gebüsche von Salvadora. Cordia, Zizy- phus und Volkameria besonders gerne zum Brüten !!!— |Brutvogel in Algerien: Loche. v. Homeyer. — Kleinasien. — In Europa nordwärts bis England und Dänemark. | * Nr. 283. Luscinia major. Sylvia philomela, Bechst. — Luscinia major, Brehm. — L. phi- lomela, exwimia et hybrida, Brehm, Vogelf. p. 144. — Philomela major, Bp. — Naum. Deutschl. t. 74. 1. — Gould, Eur. t. 117. — Cab. Mus. Hein. I. p. 1. — Bp. Consp. I. p. 295. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 216. — Brehm, Cab Journ. 1853. p. 457. — Linderm. Griechenl. p. 103. — Bilyth, Ibis 1867. p. 18. — Brehm, Thierl. III. p. 759. — DBree, Birds Eur. II. p. 19. c. tab. v. Heuglin, Omith. Nordost-Afrika. 22 Fam. Sylviadae. tr BA Gen. Pratincola, Nach Keyserling und Blasius (Wirbelth. p. EVIIIL.) in Egypten. Brehm fand beide europäische Nachtigallen zwischen 7.—10. Sept. 1848 in kleinen Gesellschaften in Berber. Ich beobachtete den Sprosser zwischen 10. und 25. März in Unteregypten und im Sep- tember 1861 bei Keren, in den Bogos-Ländern. Ein daselbst geschos- senes @ misst: G. L. 6”. 2°. — Schn. v. d. St. fast 6°. — Fl. 3”. 3”. — Schw. 2”. 7°“. — Tars. fast 1%. — Motaeilla aedon, Pall. ist nach Blyth eine besondere asiatische Form: Arundinax aödon, Blyth. |Persien: Blyth.; Wolga; Kaukasus. — Central- und Ost-Europa bis in’s südliche Schweden.| g) Saxicolinae. Gen. Pratincola, Koch. (Frutieicola, Maegill. — Rubetra, Gray.) Nr. 284. Pratincola rubetra. Motacilla rubetra, L. — Sylvia rubetra, Lath. — Sazwicola rubetra, Temm. — Pratincola rubetra, Koch. — 8. fervida, Gm. (?) — Hartl. W. Afr. Nr. 201. (2?) — Pl. enl. 678. 2. — Gould, Eur. t. 93. — Naum.V.D. t. 89.3. 4. — Bp. Consp. I. p. 304. — Cab. Mus. Hein.I.p. 10. — Hartl. W. Afr. Nr. 200. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 112. — Rüpp. Syst, Ueb. Nr. 165. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 248. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 953. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 267. & 1869. p. 187. — Taylor, Ibis 1867. p. 61. — Tristr. Ibis 1859. p. 415. 1867. p. 97. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 34. — v.d. Mühle, Griechenl. Nr.164. — Linderm. Griechenl. p. 109. — Wright, Malta, p. 25. — Malherbe, Faun. Sicil. p. 64. — Saxicola rubetra, prato- rum, septentrionalis et crampes, Brehm, Vogelf. p. 225. — Brehm, Thierl. I. p. 179. — Id. Cab. Journ. 1858. p. 69. Der Wiesenschmätzer gehört zu den regelmässigen Zugvögeln unseres Gebietes. Er kommt schon im August und September meist einzeln in Egypten und Arabien an und geht südwärts bis Abes- sıinien und Kordofan. a [Brutvogel in Algerien: Loche. — West- (und Süd- ?) Afrika. — Palaestina: Tristr. — Klein-Asien: Krüp. — Europa.] Nr. 285. Pratincola rubicola. Muscicapa torquata capitis bonae spei, Briss. Orn. II. pl. 36. 4. — ? Rubetra madagascariensis, Briss. — Motacilla rubicola et torquata, L Fam, Sylviadae. er ERDE Gen. Pratincola. — Sawicola rubieola, Bechst., Temm. — Pratincola rubıcola, Koch. — Motaeilla maura, Pall. (?) — Sylvia rubicola, Lath. — S. museipeta, Scop. — Pl. enl. 678. 1. — Gould, Eur. t. 94. — Naum. V. D. t. 90. — S. in- dica, Blyth. Jerd. B. of Ind. II. p. 124. — S. saturatior, Hodgs. — S. ru- bieola, frutiati, media, tytis (et maura ?), Brehm, Vogelf. p. 226. — Brehm, Thierl. III. p. 779. — Hartl. W. Afr. Nr. 199. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 112. — Bolle, Cab. Journ. 1853. p. 453. — Krüper. Ibid. 1869. p. 34. — Taylor, Ibis 1867. p. 61. — Bp. Consp. I. p. 304. — Cab. Mus. Hein. I. p. 10. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 164. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 249. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 390. — Heugl. Cab. Journ. 1364. p. 276. & 1869. p. 167, — Tristr. Ibis 1859. p. 415. & 1867. p. 97. — Malh. Faun. Siecil. p. 65. — Wright, Malta p. 25. — v. d. Mühle, Griech. Nr. 165. — Linderm. Griechenl. 109. — Swains. W. Afr. II, p.45.— v. Pel- zeln, Cab. Journ. 1868. p. 27. — Brehm, Cab. Journ. 1858. p. 69. Der Strauchschmätzer ist fast häufiger in Nordost-Afrika, als sein Verwandter, der Wiesenschmätzer; er kommt zu Ende August in Esypten an und wurde von uns längs des ganzen Nilgebietes, südlich bis zum 7. °. N. Br. beobachtet. Zuweilen bleiben einzelne bis Anfangs April in Fgypten, wo die beiden europäischen Pratin- cola-Arten übrigens nicht überwintern. |Brutvogel in Algerien: Loche. — Senegal: Swains. — Süd- Afrika (?). — Teneriffa. — Palaestina; Kleinasien. — Sibirien; Ost- und Central-Asien: Pall. — Indien: Jerd. — Europa. | * Nr. 286. Pratincola rubicola Hemprichii. Saxicola Hemprichii, Hempr. & Ehrenb. Symb. phys. Av. I. fol. a. a. — Keis. & Blas. p. LIX. — Brehm, Vogelf. p. 226. — Cab. Mus. Hein. I. p- 11. — Bp. Consp. I. p. 304. — Heugl. Syst. Uebers. Nr. 246. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 92. — Id. Cab. Journ. 1869. p. 168. — Brehm, Ha- besch, p. 213. 292. Simillima Pr. rubieolae; caudae dimidio basali albo; supracau- dalibus purius albis, nec nigro-striolatis; rostro ut yidetur graciliore; — long. tot. circa 5. — rostr. a fr. 4°ja’. — al. 2”. 8. — caud. 14,79, — tars., 9a Die Schwingen schienen etwas kürzer, die 3. u. 4. gleich lang, während bei rubicola die 4. etwas länger als die 3. Ziemlich selten, jedoch wahrscheinlich Standvogel in Esypten, im wüsten Arabien und in der abessinischen Waldregion. Im Heine’schen Museum aus Nordost-Afrika. — Ist wohl nur als Conspecies des Strauch- Fam, Sylviadae, — 340 ° — Gen. Pratincola, | “ schmätzers zu betrachten, indem Radde Uebergänge von P. rubicola zu P. Hemprichi nachweist. [Ost-Sibirien: Radde.| * Nr. 287. Pratincola rubicola sybilla. Sylvia sybilla, Lath. — Motacilla sibilla, L. — ? Rubetra madagasca- riensis, Briss. — Motaecilla rubicola, var. caffra, Licht. — Sawieola sybilla et pastor, Hartl. Madag. p. 38. 39. — Saxicola torquata, Schleg. & Poll. Madag. p. 93 (partim). — S. pastor, Voigt, Cuv. — S. rubicola, var. capensis, Vieill. — S. rubicola, var. caffra, Lefeb. Abyss. Ois. p. 93. 166, — Le Vaill. Afr. t. 180. — Bp. Consp. I. p. 304. — Cab. Mus. Hein. 1. p. 10. — Layard, S. Afr. Nr. 207. — Gurn. Ibis 1860. p. 208. 1868. p. 157. & 464. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 247. — Id. Cab. Journ. 1869. p- 168. — Keys. & Blas. Wirbelth. I. p. LIX. Capite toto colloque nigris; dorso et teetricibus alarım minori- bus fumoso-nigrieantibus, plumis singulis tenuissime rufo-marginatis; macula utrinque in colli basi alteraque aları albis; pectore toto sa- turate einnamomeo-rufo ; corpore inferiori tectrieibusque eaudae su- perioribus et inferioribus albis; reetrieibus nigris, basi oceulta ex- timaeque margine externa delicata albis; subalaribus nigris; rostro et pedibus nigris, iride fusca; — long. tot. 4'j2”. — rostr. a fr. 4ljo?ı4, 91,282, caud. AIR are Der Abstand zwischen der Flügelspitze und der der ersten Schwinge — 1.14%, Diese Conspecies oder Art unterscheidet, sich constant von Pr. rubieola durch beträchtlichere Grösse und das Zimmtroth der Kehle ist viel dunkler, weit mehr ausgedehnt und die ganze Brust be- deckend. Zweifelsohne Standvogel wenigstens in den westlichen Theilen Abessiniens, wo wir sie nicht selten paarweise auf trockenen dürren Abhängen, weniger im dichten Gebüsch angetroffen haben. Im süd- lichen Nubien und im Quellgebiet des Gazellenflusses nach der Regenzeit. Gurney identifizirt S. rubieola mit 8. pastor. Nächst verwandt ist Pratincola salax (Verr. Rev. Zool. 1851. p- 307. — Hartl. W. Afr. p. 67), die nur zimmtrothbraunen Kehl- schild zeigt, übrige Unterseite und Halsseiten weiss; aus Gabun und Angola: Finsch, M. 8. Fam. Sylviadae. BA Gen. Pratincola. Schlegel und Pollen rechnen gewiss mit Unrecht Saxicola albo- faseiata, Rüpp. hierher. |Brutvogel in Süd-Afrika: Gurney. — Madagaskar. * Nr. 288. Pratincola semitorquata. or » Pratincola melanoleuca, Heugl. (nec Hodgs., Jerd.) Syst. Ueb. Nr. 244. — Parus leucopterus, Lefeb. Ois. p. 167 (?). — Pratincola semitorquata, Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 33. — Pr. abyssinica, Blanf. Sess. Zool. Soc. Lond. 24. Juli 1865. p. 3. (Sclat. in lit.) Nigra; macula magna utrinque collari ad pectoris latera decur- rente, speculo humerali minori, uropygio, subcaudalibus et supracau- dalibus abdomineque (epigastrio nigro ettibialibus exceptis) albis; rostro pedibusque nigris; iride fusca; — long. tot. 4. 9, — rostr. a fr. Blu a], ge QM 900, gie __ amd.) 1, Tijgtr gu "gar — tars. 9, — 11. Die 4. Schwinge ist die längste; die 3. kaum kürzer, die 2. ungefähr gleich der 7. Schon vor Jahren habe ich diesen Vogel von der sehr nahe verwandten Sazxicola albofasciata, Rüpp. getrennt und als S. melano- leuca in mein Systematisches Verzeichniss der Vögel Nord-Ost- Afrikas aufgenommen. Letztere Benennung ist bereits vergeben und wurde sie in $. semitorquata umgeändert. Die Halsseiten sind durch einen grossen, weissen, bis gegen die Brust herablaufenden Fleck geziert, die Brust ist einfach schwarz, ohne das rostfarbe und schwarz gescheckte Brustband, der weisse Schulterfleck grössten- theils von den Flügeldeckfedern gebildet und nur die Aussenfahne weniger Cubitalschwingen zeigt einen kleinen weissen Basalfleck ; der Hinterrücken weiss und die schwarze Farbe der Brust über das ganze Epigastrium herabgezogen. Das Weibchen kann ich leider nicht speziell beschreiben, da ich kein weibliches Exemplar mehr vorfinde. Es gleicht nach meinen Notizen dem von Sawicola rubetra; ist aber viel mehr rauchfarb überlaufen, der Vorderhals rauchschwarz, theilweise mit rostfarbenen Federrändern, der Unterleib lebhaft rostfarb, nach hinten heller, die obern Schwanzdeckfedern weiss. Dieser niedliche Vogel lebt nach Art unserer Strauchschmätzer auf den Gebirgen von Abessinien in einer Höhe von 9—12,000 F., vorzüglich trafen wir ihn in Wogara, Telemt und Semien, seltener in Begemeder; gewöhnlich hält ein Pärchen einen grössern Bezirk Fam. Sylviadae, AD Gen. Saxicola. inne; man sieht sie auf Viehtriften, an Bachufern , auf Steinhaufen und das 3. singt namentlich in den Morgenstunden recht fleissig und angenehm auf dem Gipfel eines Rosenbusches oder auf Hyperi- cum- und Erica-Stauden. Auf diese Art dürfte sich die Notiz von Parus leucopterus, Lefeb. Abys. Ois. p. 167. beziehen. Ku eat An Nr. 289. Pratincola albofasciata. Sazicola albofasciata, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 157. & t. 16. — Dromo- laea albofasciata, Bp. Consp. 1. p. 303. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 92. — Galin. & Ferr. Ois. Abyss. p. 217. pl. 12. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p: 293. — Pratincola albofaseiata, Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 167. Fuscescente-nigra; speculo cubitali, macula obsoleta utrinque pectorali, abdomine caudaeque tectricibus inferioribus et superiori- bus albis, his apicem versus partim rufescente-lavatis; rectricibus macula apicali minore, obsoleta, albida notatis; pectoris plumis late-, tergaei et tibialium obsoletius rufo-marginatis; rostro et pedibus nigris; — long. tot.. circa 5°. — rostr. a fr. 5%. —al. 2%, Te — caud. 2” — tars. 10°, Die 3. Schwinge ist die längste, die 2. um 2/2’, die 4. um 1'‘“, kürzer. Aehnlich der S. semitorguata, Heugl.; Färbung trüber, mehr bräunlich-schwärzlich, die Brustfedern breit rostbräunlich ge- säumt; die Aussenfahne der ersten Steuerfedern weisslich gerandet, auf der Spitze aller Rectrices ein kleiner weisslicher Fleck, der aller- dings zuweilen auch bei 8. semitorquata vorzukommen scheint. Von Dr. Rüppell in den Gebirgen von Semien in Abessinien entdeckt. Beschreibung nach dem alten 9. der Frankfurter Sammlung. Nächst verwandt, wo nicht identisch, scheint Pratincola caprata, L. (= Saxicola fruticola, Horst. — S. bicolor et erythropygia, Sykes. — Mot. sylvatica, Tickell. — Sax. melanoleuca, Hodgs. — Jerd. Bird of Ind. H. p. 123.) aus Indien; auch die Maasse ganz über- einstimmend. Gen. Saxicola, Bechst. (Dromolaea (part.), Cab. — Campicola (part.), Swains. — (ercemela (part.), Bp. Nr. 290. Saxicola sordida. ‚Saxicola sordida, Rüpp. N. W. p.75. & t. 26.2. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 241. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 293. & 1869. p. 164. . Fam. Sylviadae, — 343° — Gen, Saxicola. Sordide fuscescente-murina; supracaudalibus et gastraeo ex oli- vaceo sordide rufescente-cinereis, gula albicante; rectrieibus */2 inter- mediis fumosis, exterioribus albis, apice latius dilute fumoso-limbatis; remigibus fumosis, dilute e fusco murino-marginatis ; rostro pedibus- que nigris; iride fusca; — long. tot. 4/2 —4?Jı’. — rostr. a fr. Hai — al. 2”. 8%, — caud. 1%, 8%. —1”. 94, — tars. vix 1”. Die Weibchen sind etwas kleiner und trüber gezeichnet. Fl. 2”. 6. — Schw. 1%. 6. Sehr aberrante Form mit kräftigem Schnabel und langen Tarsen und Zehen; Bartborsten ebenfalls stark entwickelt. Lebt paarweise im centralen Abessinien, von Semien westwärts bis ın die Provinz Wochni, südwärts bis in die Gebirge der Wolo- Gala beobachtet. Die Standorte wechseln zwischen 5000 u. 12,000 Fuss. Meist auf Steinhaufen und trockenem Haideland, auch unter Gestrüpp und um verfallene Wohnungen; kommt zuweilen in Ge- höfte und stelzt sogar auf Strohdächern. Ist Standvogel und führt eine ziemlich stille, abgeschiedene Lebensweise. Stundenlang sieht man diese Art in aufrechter Stellung und mit gesträubtem Gefieder auf einzelnen Feldsteinen sitzen. „Färbung und Habitus ganz wie bei Ruticille thytis (Cairii); „Flügelspitze auffallend kurz; 3.—5. Schwinge die längsten und „unter sich gleich; die 2. gleich der 7., erste verkürzt; die äusseren „3.—6. wenig verengt. „Muss mehr zu Rutieilla gerechnet werden; Färbung erinnert „an S. familiaris“: Finsch (M. 8.) PER } * Nr. 291. Saxicola homochroa. > 3. Iumf, Saricola homochroa, Tristr. Ibis 1859. p. 59. — Taylor, Ibis 1867. p- 60. „Simillima Saxicolae isabellinae; multo minor. Pallide cinnamo- „mea, subtus dilutior, ventre, uropygio, crisso et caudae basi „albis; alis nigricante-fuscis. — long: 5%. 5.; al. 3. 5.; caud. 2. 5.; „tars. 95.° : Tristr. in Die Maasse wohl englisch. Beide Geschlechter gleich gefärbt : ristr. Im Januar von Taylor in der Nähe von Cairo eingesammelt, [Tripolit. Sahara: Tristr.] Fam. Sylviadae. — ANA Gen. Saxicola. Nr. 292. Saxicola isabellina. Sazxicola isabellina, Cretschm. RKüpp. Atl. p. 52. t. 34. b. — Rüpp. N. W. p. 80. — Id. Syst. Ueb. Nr. 159. — Saxicola saltator, Menetr. Cat. Ois. Caucas. p. 30. — Motacilla stapazina, Pall, Zoogr. ross. 1. p. 474. (syn. excl.) — S. squalida, Eversm. Add. ad. Zoogr. p. 16. — Id. Saxicola stapazina, Cab. Journ. 1853. p. 288. — Schleg. Rev. erit. p. XXXIII, et p. 65. — Linderm. Griechenl. p. 112. — S. saltatrix et isabellina, G. R. Gray. — 8. squalida, saltator et isabellina, Bp. Consp. I. p. 305. — Id. S. saltator et squalida, Rev. crit. d’Ornith. europ. 1850. p. 157. — 8. oli- vastra, Rüpp. (ap. Bp.) — 8. valida, Licht. Mus. Berol. — 8. isabellina, Striekl. Proceed. 1850. p. 216. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 253. — 8. salta- trix, Heugl. Ibis 1850. p. 341. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 89. — Selater, Rep. Coll. Somal. Contry (1860.) p. 14. — Speke, Ibis 1860. p. 247. — Vitiflora saltatrix, Brehm, Vogelf. p. 225. — Selat. Contrib. Orn.- 1852. p- 125. — Antin. Cat. p. 89. — 8. leucothoa, Lefeb. Abyss. Ois. p. 95 (?). — Brehm, Habesch, p. 289. — 8. oenanthe, Q, Adams, Ibis 1864. p. 19. — Beavan, Ibis 1864. p. 450. — 8. isabellina, Allen, Ibis 1864. p. 238. — Taylor, Ibis 1867. p. 60. — 8. saltatrix, Tristr. Ibis 1859. p. 29. — Cham- bers, Ibis 1863. p. 476. — 8. isabellina, Tristr. Ibis 1867. p. 94. — 8. saltatrix, Schrenk, Amur. p. 356. — Radde, ©. Sibir. p. 245. — v. Pelz. Cab. Journ. 1868. p. 27. (not.) — Id. Ibis 1868. p. 308. — 8. saltator, Degl. & Gerbe, Orn. Eur. I. p. 452. — ? 8. montana, Gould, B. of As. prt: XV. t. @. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 252. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 35. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 276. & 1869. p. 157. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 307. 311. — Lesson, Complem. de Bufion, II. p. 513. (Lebensweise.) — Heugl. Peterm. Geogr. Mitth. 1861. p. 512. — Bree, B. Eur. I. p. 136. c. tab. — v. Pelzeln, Cab. Journ. 1868. p. 29 (not.). Major; supra e cinerascente ochracea, gula et abdomine pall- dioribus; colli laterıbus, pectore et hypochondrüs laetius fulvo-tinctis; stria supereiliari conspicua a fronte orta alba; loris nigricantibus ; regione parotica dilute fusca; subcaudalibus et supracaudalibus albis; alis fumosis, teetrieibus et secundariis late, primariis striete e cinereo ochraceo-marginatis; rectrieum dimidio basali pure albo, dimidio apicali fumoso-nigriecante, caudae apice albo-marginato; subalaribus albis; rostro et pedibus nigris; iride fusca; — long. tot. 6'e“. — rostr. a fr.:61% —_ a].,,3%; 18, 30,0, — Mars. 13 — 14, Ze ya gu ya, @: Minor, 6“. longa. Fam. Sylviadae. —_ 345 — Gen, Saxicola. Der Stirnrand ist gewöhnlich auch weisslich-isabell, ebenso die Augenlider; der Hinterrücken mehr oder weniger deutlich rost- ockerfarb überflogen; die Färbung der Oberseite wechselt zwischen lebhaft Rostfahl und Graulich-ockerfarb bis Wüstengelb; die Zügel oft mehr oder weniger -deutlich dunkel gefärbt. Egyptische Exem- plare sind durchgängig kleiner als abessinische. Nach Krüper ist bei jungen Vögeln der Unterschnabel gelb, der Rücken hellgelblich gefleckt, Schwingen und ihre Deckfedern rostgelblich gesäumt. Der isabellfarbige Steinschmätzer ist vorzüglich Gebirgsvogel, doch trifft man ihn weniger auf kahlen Felsen als auf Triften und magern Viehwaiden, auf Ackerland oder in der Wüste. In Habesch ist er häufiger Standvogel und wir begegneten ihm dort selbst noch bis gegen die Schneegränze hin; einzelner erscheint er im Herbst, Winter und Frühjahr in Egypten, Arabien, auf den Inseln und längs der Küsten des Rothen Meeres, im Somali-Land, Nubien, Senar und Kordofan. In Abessinien fällt die Brützeit in unsern Winter. Das Nest fand ich am 28. Februar 1853 auf den Hochgebirgen von Semien etwa auf 10,000 Fuss Höhe. Es stand auf dem gesimsartigen Vor- sprung in der Spalte einer horizontalen Felsbank, war ziemlich gross, dicht aus weichem, dürrem Gras zusammengefügt und enthielt zwei unbebrütete, hell blassgrünliche, feinschaalige Eier von 11. Länge auf 7°’. Dicke. In demselben Monat bemerkte ich bei Gondar halbflügge Junge, welche behend auf Viehtriften umherliefen und sich in Rattenlöchern verbargen. Die Alten leben meist paarweise, halten sich auch viel auf der Erde auf und selten sieht man sie auf dürrem Gesträuch, mehr auf kleinen Feldsteinen und Erdschollen, wo sie singen und mit dem Schweif wippen. Nach Krüper stösst dieser Steinschmätzer pfeifende Töne aus, wie ein Schafhirte oder ein Wasserläufer. |Süd-Ost-Europa. — Brutvogel in Kleinasien; Kaspi; Kaukasus; durch ganz Central- und das gemässigtere Süd-Asien. — Algerien: Loche. — ? Senegambien: Buft. (Motaeilla leucorhoa, Gm.)] * Nr. 293. Saxicola frenata. £ belle - Tab. X1lIa, A Saxicola frenata, Heugl. — Sazxicola (?), Heugl. Cab. Journ. 1862. p- 290. — Sawicola Kotschyana, P. v. Würtemb. Coll. Mergenth. — 8. leu- corhoa, Gm. (?) — 8. ferruginea, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 254. — 8. albi- gularıs, Rüpp. M. 8. — 8. isabellina jun., Rüpp. N. W. p. 80. (not.) — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 258. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 158. #2 R FJ nl \ Fr, wer, £ Fam. Sylviadae. a. Gen. Saxicola. . —_ Supra saturate olivascente-fuliginosa ; pilei et tergaei plumis dilutius ’ alae tectricibus et remigibus magis conspicue colore cervino-fulvo marginatis; loris et regione parotica nigerrimis; stria conspicua su- praoculari a narıbus orta, mento, gula caudaeque tectricibus superi- oribus albis; jugulo, pectore et hypochondriis laete ferrugineo-fulvis, his fuliginoso-lavatis; abdomine reliauo albo, rufescente-tineto; rec- tricibus fumoso-nigris, bası albis, in apice delicate albido-marginatis; rostro et pedibus nigris; iride fusca. — long. tot. 6”. — rostr. a fr. 61a —6°ja’”. — al. 3%, 9,3% 11. — caud. 2%.— 2”, 4% — tars. 131% —15’”. Beide Geschlechter gleich gefärbt. Das Schwarz auf den mittleren Steuerfedern sehr weit gegen die Basis heraufgezogen, auf den übrigen nımmt diese Farbe etwa die Spitzhälfte ein; die schwarzen Zügel schmal aber sehr scharf prononeirt; Schnabel und Füsse viel kräftiger als bei $. oenanthe; Tarsen beträchtlich länger, Flügel kaum, dagegen weniger spitzig. Paarweise im abessinischen Hochland von Mensa an süd- und westwärts auf Brachfeldern und Viehwaiden zwischen 5000 und 9000 Fuss beobachtet. Scheint im Januar und Februar in Erd- löchern zu brüten. Ob Standvogel, kann ich nicht mit Sicherheit angeben. Wir haben diesen Vogel vom October bis in den Monat April angetroffen. Seltener im Flachland von Senär, vielleicht auch in Kordofan. + AS: dr nusl., * Nr. 294. Saxicola Heuglinii. Saxicola Heuglini, Hartl. & Finsch, O.Afr. p.259.(not.) — Sawicola intermedia, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 239. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 159. (not.) — Id. Sawicola ?, Ibid. 1862. p. 290. (not.) Sımillıma S. frenatae, multo minor, obscurius tincta. 9. Supra olivaceo-fuscescens, regione parotica saturatius fus- cescente-atra; remigibus atro-fuseis extus delicate colore fulvo-fusces- cente marginatis, intus basin versus ex isabellino fulvescente-limbatis; alarum tectricibus et tertiariis saturate fuscis, abrupte et conspieue e rufo isabellino-marginatis; superciliis a naribus 'ortis angustis, albis, postice magis fulvescentibus; loris fueo-nigris; angulo oris, mento, gula superiore albis; gastraeo reliquo laete rufo, colli ab- Fam. Sylviadae, — 47 — Gen. Saxicola. dominisque lateribus laetius, subcaudalibus et subalaribus pallidius tinetis; abdomine medio crissoque albido-isabellinis ; supracaudalibus pure albis; rectricibus nigricantibus, apice albo marginatis, °/s exti- marum dimidio basali albo; rostro pedibusque nigris; — long. tot. Sirea 5°”. — Tostr.& fr. 5%. — al.3%. 3%. — .caud. 2% 1% — fazs, 11', Beschreibung nach Hartlaub und Finsch. Jedenfalls spezifisch von $. frenata verschieden, möglicher Weise aber das Jugendkleid von 8. lugubris. Von uns in verschiedenen Abessinischen Provinzen aufgefunden, namentlich um Gondar, in Semien und den Hochländern von Ti- grie, zwischen 5000 und 10,000 Fuss Meereshöhe, auf Viehwaiden gemeinschaftlich mit andern Stemschmätzern; im Winter und Früh- jahr beobachtet. Nr. 295. Saxicola oenanthe. Motaeilla oenanthe, L. — M. vitiflora, Pall. — Oenanthe cinerea, Vieill. — Saxwicola rostrata, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. a. a. — Vitiflora oenanthe et major, Brehm, Vogelf. p. 224. — Pl. eni. 544. — Gould, Eur. t. 90. — Naum. V. D. t. 89. — Bp. Consp. I. p. 303. — Cab. Mus. Hein. I. p. 9. — Brehm, Thierl, III. p. 783. — Jerd. B. of Ind. p. 132. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 161. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 236. — Id. Faun. Roth. Meer, p. 87. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 287.; 1864. p. 276.; 1869. p. 158. — Brehm, Habesch, p. 212. Nr. 49. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 4535. — Hartl. W. Afr. Nr. 191. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 112. — Tristr. Ibis 1868. p. 93. — Taylor, Ibis 1867. p. 61. — Chambers, Ibis 1867. p. 100. — Drake, Ibis 1867, p. 426. — Leith Adams, Cab Journ. 1864. p. 393. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p.307.— Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 34. — Baird, Ibis 1867. p. 280. 287. 289. — Beavan, Ibis 1867. p. 450. — Hume, Ibis 1868. p- 234. 255. — Wright, Malta, p. 25. — Linderm. Griechenl. p. 110. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 166. — Heugl., Peterm. Geogr. Mittheil. 1861. p. 312. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 74. — S. oenanthoides, Vig. Der Weissschwanz ist sehr regelmässiger Wintergast in Nord-Ost- Afrıka und Arabien; wir beobachteten ihn südwärts bis in die Quellenländer des Nil. Die Varietät S. rostrata, Hempr. & Ehr. mit längeren, spitzeren, an der Basis breiteren Schnabel bewohnt vorzüglich Syrien. [Zugvogel auf den Canaren: Bolle. — Brutvogel in Algerien: Loche. — West- und Süd-Afrika: Hartl. — Brütet in Kleinasien: Fam. Sylviadae, ee Gen. Saxicola. Krüper. — Indien. — Sibirien. — Europa. — Nordamerika, hier die einzige ächte Sazicolinen-Art.| * Nr. 296. Saxicola aurita. Sazxicola aurita, Temm. — Vitiflora rufescens, Briss. — Oenanthe albicollis, Vieill. — Naum. V. D. t. 576. — Pl. col. 275. — Gould, Eur. t. 92. — Bp. Consp. I. p. 303. — Cab. Mus. Hein. — Vetiflora aurita et assimilis, Brehm, Vogelf. p. 224. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 168. — Linderm. Griechenl. p. 111. — Wright, Malta, p. 25. — Malherbe, Sicil. p. 64. — Heugl. Peterm. Geogr. Mitth. 1861. p. 312. I. p. 10. — Brehm, Cab. Journ. 1858. p. 67. — Heugl. Syst. Ueh. Nr. 238. — Id. Cab. Journ. 1869. p. 161. — S. amphileuca, Hempr. & Ehr., Symb. phys. Av. fol. b.b. — Hartl. W. Afr. Nr. 193. — Taylor, Ibis 1867. p. 61. — Drake, Ihis 1867. p- 426. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 34. — S, halophila, Tristr. Ihis 1859. p. 59.(?) — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 307, — Bree, Eur. II. p. 123. Alba, ex parte rufescente-fulve induta; margine frontali, regione ophthalmica et parotica, alisque nigris, rectricibus albis 'Jı inter- mediis (bası excepta alba) nigris, religuarum apice dimidioque apicali pogonii externi primae nigris; rostro et pedibus nigris; iride fusca; — long. tot. 51/2“. — rostr. a fr. 51a‘. — al. 3%. 4, — caud. 2”. 1. — 2”. 4%. — tars. 9. — 11. Die schwarze Zeichnung auf der Schwanzspitze ist oft mehr, oft weniger ausgedehnt, zuweilen felılt sie auf der = Steuerfeder auch gänzlich, oder zeigt sich auf letztern nur ein dunkel rauch- farbener Saum jederseits neben der Spitze. Bei ganz frisch ver- mauserten Männchen ist Oberkopf und Rücken hin und wieder schön rauchgrau-, bei andern lebhaft röthlich-ockerfarb überlaufen. Der Ohrensteinschmätzer ist Zugvogel in Egypten und Arabien, kommt dort aus dem Süden Mitte März und Anfang April an, gewöhnlich ziemlich zahlreich, aber nicht in geschlossenen Gesellschaften , liebt vorzüglich öde Plätze, Ruinenfelder, Dünen, Befestigungswerke etc. zu seinem kurzen Aufenthalt und zieht im August und September wieder durch. Im April ist das Gefieder ganz frisch verfärbt, die Federn der weissen T'heile haben dann auf ihrer Spitzhälfte einen roströthlichen, rostfahlen oder rauchgrauen, mehr oder minder inten- siven Anflug, der mit der Zeit verbleicht und abgerieben wird. |Brutvogel in Algerien: Loche. — West- und Süd-Afrika. — Klein-Asien; Syrien. — Süd-Europa.| Fam. Sylviadae. =, ASAy. = Gen, Saxiecola, Nr. 297. Saxicola stapazina. Motacilla stapazina, L. (nec Pall.) — Oenanthe stapazina, Vieill. — Vitiflora rufescens, Vieill. Brehm. — Sazxicola stapazina, Koch, Temm. — Gould, Eur. t. 91. — Bp. Consp. I. p. 303. — Cab. Mus. Hein. I. p. 10. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 162. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 237. — Brehm, Cab. Journ.. 1858. p. 67. — v. der Mühle, Griechenl. Nr. 167. — Linderm. Griechen]. p.- 110. — Wright, Malta, p. 25. — Malherbe, Sieil. p. 63. — S. eurymelaena, Hempr. & Ehr. (?) — Drake, Ibis 1867. p. 426. — Hengl. Cab. Journ. 1864. p. 276. & 1869. p. 162, — Vitiflora rufa, stapazina et paradoxa, Brehm, Vogelf. p. 224. — Brehm, Thierl. III. p. 784. — Bree, \Eur. II. p. 123. Similis $. auritae; gula nigra; pedibus robustioribus; — long. tot. 5%..5% — rostr..a fr. 4°. — al. 3%, 419”. — caud. 2”. 4, — tars. 81 — 10. Schwanzzeichnung wie bei S. aurita; Oberkopf und Rücken oft ebenfalls bräunlichgrau überlaufen, Brust und Unterleib dann ge- wöhnlich intensiv rostgelblich, Flügelfedern roströthlich gesäumt. Viele neuere Forscher erklären 8. stapazina und S. aurita für identisch. Ich kenne jedoch keine Uebergangsstufen von einer Form zur andern und habe, obgleich beide in Egypten dieselben Lokali- täten besuchen, sie niemals gemeinschaftlich angetroffen. Auch Graf Mühle (Griechenl. p. 75) spricht sich bestimmt gegen Vereinigung derselben in eine Art aus. Im März und April und August, September und Oktober begeg- net man dem schwarzkehligen Steinschmätzer häufig auf der Wan- derung durch Egypten und Arabien; scheint im Winter weit südlich zu gehen, indem er von uns noch im Djur-Gebiet gesehen worden ist. |Brutvogel in Algerien: Loche. — West-Asien. — Süd-Buropa.| * Nr. 298. Saxicola xanthomelaena, Saxıcola wanthomelaena, Ehr. — S. albieilla, v. Müll. Beitr. t. 3. — Id. Naum. 1850. 4. p. 28. — Cab. Journ. 1854. p- 350. — Symb. phys. Av. fol.a.a. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 86. — Tristr. Ibis 1867. p. 96. — Taylor, Ibis 1867. p. 61. — 8. stapazina (partim), Finsch, M.S. — Hengl]. Cab. Journ. 1869. p. 164. Similis S. stapazinae; robustior; nigredine colli antici magis ex- . LO . 3—5 . . . tensa, tum in pogonio interno rectricum 5; vix ulla, tum in regione sca- Fam, Sylviadae. i — 350 a Gen. Saxiecola, a in . .. ® @ - ” ,- ali interrupta: tertiarıis albido-mareinatis; — long. tot. circa 6”. pP ’ 5 ’ S > goste arten vix. 198: Nah 3a A end. 2927 tars, 91a. Sehr nahe verwandt mit S. stapazina, aber kräftiger, das Schwarz am Vorderhals mehr ausgedehnt, auf der Spitze der 3—5 Steuer- feder ist die schwarze Zeichnung durch Weiss am Schaft unter- brochen und fehlt zuweilen auf der Innenfahne ganz, während diese Farbe bei S. stapazina am Schafte selbst weiter heraufgezogen er- scheint. Ob Standvogel in N. OÖ. Afrika, kann ich nicht angeben. Ist überhaupt hier ziemlich selten und von uns in Oberegypten, Nubien und Abessinien beobachtet worden, hier jedoch nicht sehr hoch im Gebirg. |Palästina: Tristr. — Syrien. | * Nr. 299. Saxicola Finschii. Saxicola Finschü, Heugl. Similis S. leucomelanae; minor; tergo medio albo; al. 3%. 6. Dr. Finsch (in M. S.)* beschreibt einen Steinschmätzer des Bremer Museums folgendermaassen: „Ganz wie S. leucomela, aber „kleiner; das Weiss des Ober- und Hinterkopfes bedeckt auch breit „die Rückenmitte, zieht sich also ununterbrochen bis auf den weissen „Bürzel fort; Schwingen an der Basishälfte der Innenfahne breit „weiss gerandet, erstere daher unterseits an der Basis weiss. (Bei „S. leucomela sind die Schwingen an Innenfahne und von unten „einfarbig schwarzbraun.) Ganz ähnliches Exemplar im Wiener „Museum, aber Schwingen an Innen- und Aussenfahne schwarz. „Von Zelebor aus der Wüste von Saqärah.“ (Egypten.) „Jedenfalls verschiedene Art.“ „Aehnelt sonst ganz der S. stapazina im Sommerkleid, bei dieser „ist aber das Schwarz der Kopfseiten durch Weiss vom Schwarz „des Flügels getrennt, hier bedeckt aber das Schwarz die ganzen „Kopf- und Halsseiten bis zum Flügel herunter. „Auch der S. deserti nahe verwandt, aber kleiner; S. deserti hat „auch nur die äusserste Schwanzbasis weiss, daher der Schwanz fast „einfarbig schwarz.“ |Sibirien: Mus. Brem.| * Nr. 300. Saxicola leucomeia. Motaeilla leucomela, Pall. (nec Saricola leucomela, 'Temm.) — Sari- cola Morio, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. aa. — S. melanoleuca, Lath. Fam. Sylviadae, BE Gen, Saxicola, (nee Müll. Jerd. Hodgs. Heugl.) — Vitiflora leucomelaina, Brehm, Vogelf. p- 225. — Sazxicola atricollis, v. Müll. Beitr. t. 4. — S. lugens, L. Adams - (nee Licht.), Cab. Journ. 1864. p: 391. — v. Müll., Naumannia 1850. 4. p. 28. — Cab. Journ, 1854. p. 351.—Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 87. — Id. Cab. Journ. 1869. p. 160. — Gould, Eur. t. 89. — Bp. Consp. I. p. 303. — Tristr. Ibis 1867. p. 95. — Jerd. B. of Ind. I. p. 131. — Bp. Compt. Rend, 1854. p. 7 Alba; antiis, loris, eilüis, regione parotica, collo antico et lateralı ad pectus usque nigerrimis; interscapulio, alis, pectoris lateribus et subalaribus fuliginoso -nigris, plumis ex parte fulvescente-margi- natis; rectrieibus !ı intermediüs fuliginoso-nigris, basi albis, reliquis albis, in apice angustius nigris; tibialibus ex albo et atro variis; rostro et pedibus nigris. — long. tot. 6. — rostr. a fr. 5. —5 \e’”. —al. 3%. 8%, ,—. caud. 2%. 2% — tars, 10%. —11. An Oberkopf, Hinterhals und Hinterrücken ist das Weiss häufig dunkelrauchgrau überlaufen, auch der Unterleib zuweilen lebhaft rostgelblich überflogen; das Schwarz auf der Aussenfahne der äusser- sten Steuerfeder geht von der Spitze bis zum ersten Drittheil der Länge derselben, auf den 4 nächsten wird diese Farbe ganz nach der Spitze hin zurückgedrängt, fehlt sogar bei einem von uns ge- sammelten Vogel auf der 4ten Steuerfeder ganz, bei einem andern ist dieselbe am Schaft durch Weiss getheilt, so dass an der Aussenfahne jederseits nur ein schwarzer Fleck erscheint, frisch- vermauserte Vögel zeigen Andeutung eines weisslichen Randsaums an der schwarzen Spitze.. Das jüngere $ hat weisses Kinn und Super- ceiliar- Streif und Oberkopf, Hinterhals und Oberrücken sind fahl bräunlichgrau, die meisten Fügelfedern auf rauchfarbenem Grund deutlich und schmal hell graubräunlich gerandet. Ziemlich einzeln und wohl nur im Frühjahr und Herbst auf der Wanderung in Egypten, Nubien, Abessinien und Arabien. |Syrien; Kleinasien; Daurien; an der südlichen Wolga; im Ural; Indien: Jerd. — Süd-Europa. ®)] j Nr. 301. Saxicola lugens. Saricola lugens, Licht. Cat. Dub. p. 33. sp. 364. — S. leucomela, Temm. (nec Pall.) Pl. col. 257. 3. — Bp. Consp. I. p. 303. — Cab. Mus. Hein. I. p. 10. — Rüpp: Syst. Ueb. Nr. 156. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 232. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr, 88. — Antin. Cat. p. 39. — Taylor, Ibis 1867. Fam, Sylviadae. ang Gen. Saxieola. p. 60. — Sr leucomela, v. d. Mühle, Griechenl. Nr.” 169. — Linderm. Griechen]. p. 111. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 307. — ? 8. capistrata, Gould. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 161. — S. leucomela, Bree, Eur. _ 1. p. 133: Similis 8. leueomelanae; rostro et pedibus robustioribus; colli antici nigredine minus extensa; subcaudalibus rufo-isabellinis; remi- gibus intus basin versus late albis; rectricum lateralium apice albo- marginato fasciaque anteapicali nigra subaequali. Alba, antiis, loris, ciliis, regione parotiea, collo antico et laterali pectorisque lateribus, alis et interscapulio nigerrimis; subeaudalibus ‚rufo-isabellinis; rec- trieibus "ı intermediis basi excepta-nigris, reliquis albis, fascia anteapicali angusta, subaequali nigra; rostro et pedibus nigris. — long. tot. 6% — "Trostr. .arfr. 6%. — al. 3974, ed — tars. 1”. | 3 & 9 scheinen nicht auffallend abweichend gefärbt. Scheitel und Nacken zuweilen rauchgrau überlaufen. Diese Form ist Standvogel in Egypten und Arabien und lebt paarweise in den Wüsten und längs der Felsgebirge; seltener in Nubien und im Küstenland bei Sauakin. Nächstvervandt ist S. Libanotica, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. b.b. (Tristr. Ibis 1867. p. 91.). | Griechenland: va: Mühle.] Nr. 302. Saxicola deserti. Sazxieola deserti, Rüpp. Temm. pl. col. 359. 2. — Sawicola atrogularis, Blyth (nee v. Müll.), Journ. As. Soc. Beng. XVI. p. 150. — Bp. Consp. pP. 303. 304. Nr. 11 & Nr. 18. — Saricola gutturalis, Mus. Berol. — ? 8. eurymelaena, Hempr. & Ehr. Symb. phys. As. fol. bb. — küpp. N. W. p. 79. — Id. Syst. Ueb. Nr. 163. — L. Adams, Proceed. Z. 8. 1859. p. 180, — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 255. — Gould, B. of As. part. XVIL — Striekl. Proceed.. Z. 8. 1850. p. 216. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 240. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 85. — Id. Ibis 1859. p. 301. — Id. Cab. Journ. 1864, p- 44. & 1869. p. 161. — Tristr. Ibis 1859. p. 300. & 1867. p. 95. — Taylor, Ibis 1867. p. 60. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 307. — L. Adams, Ibis 1864. p. 19. & Cab. Journ. 1864. p. 392. — Jerd. B. of Ind. IT. p. 132, — Tristr. Great Sahara. App. V. p. 395. — de Filippi, Viagg. in Persia p. 354. — Allen, Ibis 1864. p. 19. — Beavan, Ibis 1367. p. 451. — Blanf. Ibis 1867. p. 463. — v. Pelz. Cab. Journ. 1868. p. 27. — v. Pelz. Cab. Journ. 1828. p. 27. : Fam. Sylviadae. — 1353 — Gen. Saxicola, Supra e einerascente ochracea, pileo magis cinereo-lavato; mar- gine frontali albicante; stria supereiliari ad nucham usque porrecta pure alba; loris, eiliis, gutture, collo laterali regioneque parotica niger- rimis ; remigibus fuliginoso-nigris, tertiariis latius dilute fulvo:marginatis, primariis et secundariis delicatissime albo-marginatis; teetrieibus alae minoribus albis, basi nigris, majoribus et subalaribus (his partim) nigris delicateque albo-marginatis; pectore, abdomine, supracaudalibus et subcaudalibus albis, partim isabellino-lavatis; rectricum nigro- fuliginosarum basi obtecta pure alba; rostro pedibusque nigris; — long. tot. 51/2”. —6”. — rostr. a fr. 5°. —5!j2'. — al. 3%. 5%. 3. 612%. BR a, 90 AP Htars, 10182, 117, Jun. Similis foemin. S. stapazinae; reetricibus (basi excepta) fuliginoso-nigricantibus. Das Schwarz der beiden mittleren Steuerfedern reicht etwas weiter nach der Schwanzwurzel zu als auf den übrigen ; der weisse Theil der Schwanzwurzel wird übrigens vollkommen von den Deckfedern über- ragt. Bei frisch vermauserten Männchen zeigen die schwarzen Kehl- federn weissliche Säume. Ich glaube mit Taylor und Tristram, dass g. und ©. nicht verschieden gefärbt sind. Der Wüstensteinschmätzer hat in unserem Gebiet eine weite Verbreitung. Wir fanden denselben in Oberegypten, Nubien, Kor- dofan und längs der Küsten und auf Inseln des Rothen Meers und Golfs von Aden. Er dürfte nicht eigentlich wandern und lebt paar- weise auf sandigen Ebenen, Dünen, in der Steppe und auf Brach- feldern; in felsigem Terrain scheint er nur zufällig vorzukommen. Nach der Regenzeit rotten sich kleine Flüge zusammen, die dann weit im Land herumstreichen, zuweilen gemischt mit andern Stein- schmätzern und Lerchen. Sazxieola gutturalis des Berliner Museums aus Suköt in Nubien gehört als sehr intensiv gefärbter Vogel auch hierher: Oberkopf, Nacken, Rücken, sowie Brust und Unterleib sind fast rein weiss, erstgenannte Theile nur wenig roströthlichgrau angehaucht. Algerien bis in die südliche Sahara: Loche, Tristr. — Am Todten Meer: Tristr. — Persien: de Filippi. — Afghanistan ; Sindh.; nördliches Indien; Thibet; N.-W. Himalaya.] | * Nr. 303. Saxicola Bottae. .& id ir 4 'R Üi \ Campicola Bottae, Bp. Coll. Delatt. p. 31. —Id. Compt. Rend. 1854. p. 7. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 252. (not.) — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 157. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 23 Fam. Sylviadae. 1 A Gen, Saxieola. „Similis Sawieolae bifasciatae, T’emm., major, fronte abo. In Abessinien: Bonap. 1. e.. — Von mir niemals beobachtet. Nr. 304. Saxicola lugubris. Sawicola lugubris, Rüpp. N. W. t. 28. 1. & p. 77. — küpp. Syst. Ueb. Nr. 155. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 229. — Brehm, Habesch p. 289. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 197. — Cab, Mus. Hein. I, p. 10. — Hengl. Cab. Journ. 1869. p. 159. Pr Atra ; pileo et nucha fumoso-griseis; supracaudalibus et subeaudali- busrufescente-albidis; reetrieibus '/ı intermediis (excepta basi rufescente- albida) nigrieantibus, reliquis dimidio basalı albidis, dimidio apicali nigricantibus, plerumque in apice albido-marginatis; rostro et pedi- bus nigris; iride fusca; — long. tot. vix 6. — rostr. a fr. 6 — al 318 Yo au 20.14 27.2 Far 10172 ö Je nach Alter, Jahreszeit und Aufenthaltsort ist der Oberkopf reiner aschgrau, zuweilen röthlich-grau oder sraulich-weiss, hie und da zeigen die grauen Scheitelfedern eine schwärzliche Strichlung in der Mitte. Auch die Farbe der Schwanzdeckfedern und des hellen Basaltheils und — wenn sie vorhanden — der Spitzflecken der Steuerfedern variirt zwischen rein Weiss, Isabellgelb bis lebhaft Rostgelblich. | Das 9. ist etwas kleiner als das d., in Färbung jedoch nicht verschieden, Paarweise trifft man diese Art auf felsigem Terrain zwischen 4 und 10,000 Fuss Höhe in den abessinischen Gebirgen, südlich vom 16° N. Br. Sie zeigt sich nur auf Gestein, Felszacken und auf Waiden und der kahlen Erde, selten auf dem blattlosen Zweig eines niedrigen Busches und gleicht in ihrem Benehmen sehr ihren Verwandten, den Trauersteinschmätzern. Brehm nennt den Gesang des abessinischen Trauersteinschmätzers ärmer .als den der begabteren Sawicolinen. ‘ Derselbe Reisende spricht noch von einem ähnlichen, etwas kleineren, schwarzen Steinschmätzer mit grau-gelblich-weissem Bauch; Bürzel und Steiss rostweiss. — G. L. 5. 11”. — Fl. 3%. I — Schw. 2”. 1. — Offenbar spezifisch verschieden: vielleicht = S. leucuroides, Guer. Fam. Sylviadae. a 2 Gen, Saxicola, * + Nr. 305. Saxicola philothamna. # ., Hm * Sazxicola philothamna, Tristr. Ibis 1859. p. 58. & 299. t. IX. — 8. ruficeps, Mus. Berol. (9) — Dromolaea chrysopygia, de Fil. Viagg. Pers. p. 347. — Sazxicola spec. ? Taylor Ibis 1867. p. 60. — Tristr. Ibis 1867, p- 93. 94. — Hartl., Leistungen im Gebiete der Ornithologie im Jahr 1867. p. 173. „Pileo et cervice e fulvo pallide rufo-fuscescentibus; margine „frontali et superciliis latis albicantibus; loris, regione parotica, la- „teribus capitis, mento, gula, collo laterali et subalarıbus nigris; sca- „pularibus et interscapulio magis schistaceo-nigris; remigibus fuseis, „extus pallidius marginatis, intus basin versus fulvo-albide margina- „tis; alae tectrieibus fusco-nigricantibus, apicem versus late albo- „marginatis; uropygio, supracaudalibus et subcaudalibus rufescentibus; „reetrieibus fuseis, extimis basi late rufis; gastraeo reliquo albo; pe- „dibus et rostro nigris; — long. circa 6’ — rostr. a fr. 7. — ala 44 ZZ eaud,. 2%. 27%. —.tars. 127%. „2: Supra einnamomea, interscapulio obscuriore, uropygio dilu- „tiore; subtus sordide alba; alis caudaque nigricante-fuscis, illis co- „lore einnamomescente-albo limbatis, hujus basi late cinnamomea.“ Finsch, M. S. — Beschreibung nach algerischen Exemplaren des Bremer Mu- seums. Scheint der S. maesta äusserst nahestehend, etwas kleiner, die hellen Partien theilweise rostfahl überlaufen. „Wie Sazwieola deserti, aber grösser und durch schieferschwarzen „Mantel und Schultern unterschieden“: Finsch. Taylor rechnet zu Dromolaea chrysop,ga einen von ihm in Esypten erlegten Steinschmätzer. Letztere Art ist nach Hartlaub identisch mit S. philothamna. |Sahara: Tristr. — Palaestina: Tristr.] * Nr. 306. Saxicola maesta. Saxicola maesta, Licht. Cat. Dub. p. 33. — Sazxicola maesta, Bp. Consp. I. p. 304. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 160. Fam. Sylviadae. = a5 Gen. Saxicola. Similis $. Zugubri; major, pallidius tineta, pectore et abdomine sordide albis. Pileo et cervice fumoso-einerascentibus; fronte striaque supereiliari dilute albidis; loris, regione parotica, collo antico et laterali pec- torisque lateribus nigris; scapularibus, alae tectrieibus et interscapulio fumoso-nigris, hoc magis einereo-tineto; pectore medio, abdomine, uro- pygio, subcaudalibus et supracaudalibus albis, partim tum colore fulvo, tum rufescente lavatis; remigibus fumosis et alae tectrieibus e rufes- cente albido-marginatis, illis intus basin versus albicantibus; rectri- cibus fusco-nigris, lateralium dimidio basalı rufescente-albido; rostro et pedibus nigris; — long. tot. vix 7. — rostr. a fr. 714. — al. 3. 6%. — caud. 2”. 9%. — tars. 13%. Durch beträchtlichere Grösse, verhältnissmässig stumpfere, kür- zere Schwingen, theilweise breit weisslich gerandete Flüzeldeck- federn, weit mehr ausgedehnte dunkle Färbung der Steuerfedern, welche seitwärts wenigstens die Spitzhälfte derselben einnimmt, weisse untere Schwanzdecken und grauen Scheitel, der sich vom weissen Superciliarstreif scharf abzeichnet, von S. Iugens wohl unter- schiedene Art. Dieser Vogel kommt nur sehr einzeln in Esypten und Arabien vor, wo er am Rand der Wüste und auf Felsgebirgen lebt und wohl sedentär ist. | Steht der S. philothamna, Tristr. jedenfalls ungemein nahe, doch scheint letztere beträchtlich kleiner; auch nächst verwandt mit der südafrikanischen Sazwicola monticola (Sylvia monticola, Vieill. — Le Vaill. Ois. Afr. t. 184. 2. & 185. 2. — Gryllivora capensis, Swains.). Alserien: Mus. Lued. Batav. g 8 Nr. 307. Saxicola monacha. Sawicola monacha, Rüpp. Temm. Pl. c0l.395.1. — Rüpp. N. W. p.79, — Saxicola pallida, Rüpp. Atl. t. 34. & N. W. p. 80. — Sazxicola isabellina, Temm. (nec Rüpp.) Pl. col. 472, 1. — Sazxicola gracilis, Mus. Berol. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 92. — Dromolaea monacha, Cab. Mus. Hein. I. p. 9. — Bp. Consp. I. p. 302. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 152. u. 160. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 227. & Nr. 235. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 259. (not.) — Tristr. Ibis 1867. p. 92 & 95. — Taylor, Ibis 1867. p. 59. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 391. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 156. — Saxicola Stricklandi, Bp. Compt. Rend. 1854. p. 7. (2?) — Vitiflora monacha, Brehm, Vogelf. p. 225. (?) Fam. Sylviadae. ur BE Gen. Saxicola. Fuliginoso-nigra; pileo, nucha, uropygio, supracaudalibus et sub- caudalibus et abdomine (nec collo et pectore) albis; subalaribus nigris, partim albo-squamatis; rectrieibus albis, 'ı medianis dimidio apicali fuliginoso - nigricantibus, hine extus conspieue nec abrupte albo- marginatis, lateralibus ante apicem dilute et obsolete nigricante-no- tatis; remigum et tertiariarum apice partim striete albido-marginato ; palpebris nigris; rostro gracillimo, valde elongato, corneo-fusco, basin versus pallidiore; pedibus fusco-nigris; — long. tot. 6—7’. — rostr. ar Tu, al. 3%. 10%, -— eaud. 2%. 8%, — tars. Ye”, Jun.: Pallide cinereo-isabellina, gastraeo (pectore excepto), stria supraoeulari ciliisque albidis; loris fuscis; uropygio et supra- caudalibus albis; remigibus fumosis, extus striete, intus basin ver- sus obsoletius albido-marginatis; rectrieibus, albis, 'Jı medianis areaque anteapicali religuarum fumosis; — long. tot. circa 6. — rostr. ax 7. 6°], — al. 3,7%. — tars: ‚10%. —. eaud.: 2%, 5%, S. pallida muss ich in Uebereinstimmung mit Dr. Cabanis und segen die Ansicht von Finsch und Hartlaub mit aller Bestimmtheit für das Jugendkleid von $. monacha erklären; Uebergangskleider im Berliner Museum. Der Schnabel langgestreckt, gegen die Spitze stark comprimirt, das Culmen scharf; Flügel lang und spitzig, die 3. Schwinge die längste, die 2. wenig kürzer als die 4. Die weisse Farbe des Scheitels scheint bei einigen alten Vögeln etwas mehr ausgebreitet, am Vorderkopf bis auf die Mitte der Zügel herab; der schwarze Fleck vor der Spitze der seitlichen °/s Steuer- federn meist nur auf der Innenfahne, bei manchen Exemplaren fehlt . er theilweise oder gänzlich. Beim frisch verfärbten alten S. im Hochzeitkleid sind die weis- sen Theile (Oberkopf, Nacken, Unterseite von der Brust abwärts, Hinterrücken, Schwanzdeckfedern und Steuerfedern), zuweilen isa- bell angehaucht; die schwarze Färbung der 'Jı mittlern Steuerfedern erreicht die Hälfte bis über zwei Drittheile ihrer Länge, ihre Basis ist immer weiss; die Schwingen gegen die Spitze hin zuweilen fein weiss gerandet; die Weichen oft schwarz überlaufen. Beim jungen Vogel ist die dunkle Schwanzzeichnung ähnlich der von Saxieola stapazina, auf den !/ı äussersten Steuerfedern weit mehr ausgedehnt als auf den folgenden SE wo sie oft nur auf der Aussenfahne nahe am Schaft angedeutet ist. Der Mönch-Steinschmätzer ist in Arabien, Egypten, Nubien und Abessinien beobachtet worden, scheint übrigens nirgends häufig. [Algerien: Loche, — Palaestina: Tristr. | Fam. Sylviadae. — 9555 — Gen. Saxicola. * Nr. 308. Saxıcola leucuroides. Sazxicola leucuroides, Guer. Rev. Zool. 1843. p. 162. — Gal. & Fer. Ois. Abyss. t. XI. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 155. — ? Sawicola ‚ opistholeuca, Strickl. — ? 8. leucuroides, Jerd. Birds of India HI. p. 130. — '? S. Teucura, Blyth (nes Auct.). — ? Id. Ibis 1867. p. 14. 15. — ? Beavan, \ Ibis 1867. p. 448. „Toto atra, caudae basi uropygioque imo rufescente-albidis; „long. tot. 16 cent. (= 6.) „Tres voisin de Sazwicola leucura, mais plus petit, avec la moitie „apicale de la queue noire et le blane du croupion et de la base „des rectrices nuene& de roussätre*: Guer. 1. c. Von Ferret und Galinier in Abessinien eingesammelt. Ob identisch mit 8. syenitica, Heugl. ? von welcher sich diese Form durch schwarze Spitzhälfte des Schwanzes und rostfarb überlaufenen Bürzel und Basalhälfte der Steuerfedern unterscheiden ‚ würde, wohl auch durch schwarze Steissgegend, Hinterleib und Hinterrücken. Wieder etwas abweichend beschreibt Jerdon seine S. leucuroides: Schenkeldeckfedern, hinterer Theil des Unterleibs, Steiss, untere und obere Schwanzdeckfedern und grösster Theil der Steuerfedern weiss; die seitlichen Steuerfedern mit nicht ganz ' Zoll breitem (Spitz-) Band, die mittleren mit ' Zoll breitem. — G. L. 5“. 10. -—_ El. 3:9”. — Schw. 29.7" 'Schn. y. St, 9° Se "Tareetea, (franz. Maass.) (Indien (?).] * Nr. 309. Saxicola syenitica. Sawicola syenitica, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 228. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 155. — ? 8. leucuroides, Jerd. (nec Guer.) Similis Saxicolae leueocephalae (S. leueurae, Auct. ex Afr. orient.); minor; atra; tergo, uropygio, crisso caudaeque tectricibus albis; rec- trieibus °/s extimis fascia semipollicari fuscescente-nigra terminatis; pileo concolore, fuseo-nigro; — long. tot. circa 6". — rostr. a fr. 6,9. — al. 3%. 4, — caud. 2%. 5% — tars. vix 11. Fam. Sylviadae. —. ‚330 — Gen. Saxicola. Die Färbung des einzigen mir vorliegenden, im Juni 1852 bei El Kab in Oberegypten erlegten Männchens dieser Art ist nicht olänzend schwarz, sondern mehr braunschwärzlich, die Schwingen unten ziemlich hell, innen breit weisslich gerandet, die Federn des Hinterrückens und Bürzels weiss, mit verdeekter rauchgrauer Basis, ebenso ‘die der Analgegend; die 'ı mittleren Steuerfedern auf etwas mehr als der Spitzhälfte braunschwarz, auf der Basalhälfte weiss, alle übrigen weiss mit 'a Zoll breiter braunschwarzer Spitze und hier undeutlich weisslich gerandet. Der europäischen S. leucura sehr ähnlich, aber kleiner, schlanker, mit mehr Weiss auf Hinterrücken und Steissgegend und viel breiterem schwärzlichem Schwanzband. ) Vielleicht identisch mit S. leueuroides, Gu6r. Rev. 1843. p. 162. / Nr. 310, Saxicola leucocephala. Saxieola cachinnaus et leucura, Auet. ex Afr. or. — Dromolaea leu- cura, Cab. Mus. Hein. I. p. 8. — Sazwieola cursoria, Deser. de P’Eg. (mec Vieill.) Vol. 23. p. 347. & t.5.1. — Vitiflora leucuros et leucopyga, Brehm, Vogelf, p. 225. — Sazxicola eachinnaus, Naum. V.D, t. 375. 1. 2. (nee. 3.) — S. cachinnaus, Brehm. Cab. Journ. 1856, p. 395. — Dromolaea leueocephala et leucopygia, Brehm, Cab. Journ. 1858. p. 62—67, — 8. leucopy- gia, Pr. Würt. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 151. — Heugl, Syst. Ueb. Nr. 226. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 82. — Sazxicola cachinnaus, Heugl. Cab. Journ. 1865. p. 44. — Dromolaea leucura (partim), Bp. Consp. I. p. 303. — „Sawieola leucocapilla, Alig.“ Bp. Ibid. — S. leucura, Licht. Dubl. Cat. p. 32. Nr. 361. (jun.) & 362. — Hartl. W. Afr. Nr. 197. — 8. monacha, Mus. Lugd. Bat. (nec Temm.) — Antin, Cat. p. 39. — v. Koenig-Warth. Neott. Stud. Nr. 38. — Tristr. Ibis 1867, p. 92. — Taylor, Ibis 1867. p. 58. Nr. 59. & 54. — ? Dromolaea leucopygia, Tristr. Ibis 1859. p. 297. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 307. & 311. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 112. — Dromolaea leucocephala et leucopygia, 1. Adams, Ibis 1864. & Cab, Journ. 1864. p. 3891. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 155. — Id. Peterm. Geogr. Mitth. 1861. p. 312. (Eier.) Major; nigra, remigibus magis fuscescentibus, infra et intus pal- lidioribus; pileo (margine angusta frontali excepta), supracaudalibus et subeaudalibus reetrieibusque °Js extimis pure albis, his ante apicem di- lute et sordide nigricantibus, "/ı intermediis dimidio apicali nigris, ba- sali albis, apice albo-marginatis; tibialibus e nigro-albidoque varlis; vostro et pedibus nigris; iride fusca; — long. tot, 6'1—6’jı“, — Fam. Sylviadae. — 3560 ° — Gen, Saxicola. rostr. a fr. 612-7. — al. 3%. 8%. 3”. 10%. — caud. 2%. 6%. — 2, 8%. — tars. 11—12’”. — apice alae 1”. Jun.: Sordide fuscescente-atra, remigum et tectricum alae ma- jorum apieibus albido-margmatis; pileo concolore, fuscescente-atro; rostro et pedibus pallidioribus; angulo oris sulphureo. Dr. A. Brehm unterscheidet mit vollem Recht den südeuropäi- schen Trauerschmätzer (S. leucur«e, Gm.) vom nordafrikanischen. Der letztere hat nach genannten Reisenden eine weisse Kopfplatte in beiden Geschlechtern, die Steuerfedern mit Ausnahme der zwei mittleren, sind rein weiss, ohne dunkle Endbinde, was beim spani- schen Vogel gar nie der Fall ist, endlich trennt jener Autor den schwarzköpfigen afrikanischen Vogel vom weissköpfigen spezifisch als S. leucopygia, weil das Schwarz auf den zwei mittleren Steuer- federn mehr ausgedehnt, die weisse Kopfplatte nicht vorhanden und die erste Schwungfeder viel länger sei, als bei 8. leucocephala, Brehm. — Hierauf muss ich entgegnen, dass es afrıkanische, offen- bar mit $. leucocephala identische und an denselben Lokalitäten und gemeinschaftlich mit ihr vorkommende Trauerschmätzer gibt, bei denen in beiden Geschlechtern die weissen Kopfplatten fehlen und wieder andere, bei welchen diese nur theilweise vorhanden oder durch einzelne weisse Federchen angedeutet sind. Ferner finde ich bei den meisten afrikanischen Vögeln eine mehr oder weniger aus- gesprochene bräunlich-schwärzliche Binde vor der Spitze der weissen Steuerfedern und die Schwungfeder-Verhältnisse der weiss- und schwarzköpfigen Exemplare ganz übereinstimmend. Wahrscheinlich ist 8. leucopygia die junge S. leucocephala. Der südeuropäische Trauerschmätzer ist immer robuster, hat kräftigeren Schnabel und Tarsen, die schwarze Endbinde in den Steuerfedern ist prononcirter, der Scheitel immer schwarz; ist der wahre Turdus leucurus, Gm., dieser misst: Fl. 3”. 4,3”. 8%. _ Schw. 2”. 9.3“. — Schn. v..d. 8t2.8%: 53% He lan 10. — 12. Der weissköpfige ler afrikanische Trauerschmätzer ist Stand- vogel in Arabien, Egypten, Nubien und den Bischarin-Gebirgen, er lebt paarweise in der freien, ebenen Wüste, wie im kahlen Fels- gebirg, selten im Cultur- und Steppenland. Benehmen und Gesang charakterisiren den Vogel als ächten Steinschmätzer. Er ist gewöhn- lich nieht scheu und nährt sich vorzüglich von kleinen Käfern, Schmetterlingen, Mutillen, Heuschrecken und dergl. — Das Nest fanden wir im Juni und Juli in alten Mauern und engen Felsklüften ; es ist flach, besteht aus einer ziemlich kunstlosen Anhäufung von dürren Reisern und kaum mit etwas weicherem Material ausgefüttert. Ein solches enthielt 5 bis 4 Junge in schwärzlichen Flaum gehüllt. Den Trümmern von Schaalen nach zu schliessen ist das Ei einfarbig und sehr leicht blassgrün; angeblich dieser Art angehörige, nicht von mir selbst gesammelte Eier sind 11°J4°. lang und 8, dick, Fam. Sylviadae. ın.366 == Gen: Saxicola. Spezifisch von 8. leucocephala könnte abweichen: Sax. leuco- pygia, Pr. Würtemb. , Tristr. (nee Brehm) Ibis 1859. p. 297., die sich durch ganz weissen Schwanz, dessen 'jı Mittelfedern nur an der Endhälfte schwarz sind, zu unterscheiden scheint; sie ist klei- ner und Unterrücken und Bauch weiss. Nicht direct vergleichen kann ich unsern nord-afrikanischen weissköpfigen Trauerschmätzer mit der südafrikanischen 8. cursoria, die ganz ähnlich gezeichnet, aber viel grösser (8%. lang (!)) sein soll: Layard. |West-Afrika: Hartl. — Alger. Sahara: Loche; Tristr. — Pa- laestina: Tristr.] Nr. 311. . Saxicola melanura. Sylvia melanura et Iypura, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. cc. — Sawicola melanura, küpp. — Temm. Pl. col. 257.2. — Rüpp. N. W. p. 80. — Id. Syst. Ueb. Nr. 158. — Bp. Consp. I. p. 304. — Pratincola mela- nura, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 245. — Id. Faun. Roth. Meer. Nr. 90. — Id. Ibis 1859. p. 341. — Cercomela asthenia, Bp. Compt. Rend. XLII. (1856.) p. 766. — Sclat. Rep. Coll. Somal. Countr. p. 14. & Ibis 1860. p. 247. — Jerd. B. of Ind. Il. p. 133. — Blyth Journ. As. Soc. XVI. p. 131. — Tristr. Ibis 1867. p. 97. — Hartl. & Finsch, O0. Afr. p. 257. — Brehm, Habesch p- 290. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 44. & 1869. p. 165. Fuscescente-cinerea, subtus pallidior; erisso et subcaudalibus albidis, his ante apicem in speciminibus nonnullis fumosis; remigibus fuliginoso-cinereis, pallide einereo-marginatis; rectrieibus et tectri- cibus caudae superioribus fuliginoso-nigris; rostro pedibusque nigris; iride fusca; — long. tot. 5%. 6.—6°. — vostr. a fr. 6.7, — al. 2”. 1042. — 3%. 2% — tars.. 92. —10. — cauda sub- rotundata et subemarginata 2%. 2112. —2. 3%. 9: Paulo minor, magis fusco-induta. Die 1. Schwinge sehr kurz, die 4. die längste, die 5. und 3. ihr sehr nahe stehend, erstere etwas länger als letztere, dann folgt die 6., 7., 2., 8., 9. etc.; auf der vordern Seite des Laufes zeigen sich gegen die Zehenwurzel hin Spuren einiger Fussschilde. Zuweilen erscheinen die Zügel dunkler rauchfarb und über den etwas lichter grau gefärbten Augenlidern ein längerer, sehr verwa- schener heller Streif; die Bauchmitte auch bei einzelnen Individuen weisslich, Unterschwanzdeckfedern zuweilen ganz weiss, Unterflügel- deckfedern weisslich mit graulicher Schattirung an der Basis; die Fam. Sylviadae, —. 363: = Ger. Saxicola. rauchfarbenen Schwingen hell-graulich gerandet ; die schwarzen Ober- schwanzdeckfedern sind bei einem. Exemplar deutlich grau gerandet; ein anderes hateine einzelne breite weisse Feder auf der Scheitelmitte; die Steuerfedern gewöhnlich mit deutlicher Querstreifung. Der junge Vogel ist schmutzig braungrau, unten heller, ohne reines Weiss. Beide Geschlechter ganz gleich gefärbt. Der schwarzschwänzige Steinschmätzer wird von Hemprich und Ehrenberg zu den Sylvien gestellt, Goch ist der Typus entschieden mehr Sawicolinen- -artig, wenn gleich etwas abweichend. Wir beobachteten den Schwarzschwanz meist in Paaren vom peträischen Arabien südwärts bis Aden, in den Gebirgsthälern zwi- schen Berber und Sauakin, an einzelnen Lokalitäten des mittleren und südlichen Nubiens auf felsizen Stellen, bei Masaua, auf mehreren Inseln der Danakil-Küste, bei Tedjura und im Land der Eisa- Somalen. Er ist Standvogel, zieht warme Niederungen mit Felsen und Gebüsch dem Gebirge vor, zeigt sich aber selten auf dem Ge- stein, sondern mehr im lichten Gebüsch, wo er nach Art des Garten- rothschwanzes sich benimmt, sehr aufrecht sitzt, den Schweif viel hin und her bewegt und auf und zu schlägt; auch schlüpft er nicht selten durch das Laubwerk und Dornen; der Gesang ist ziemlich laut und lieblich, mehr an Ourruca, als an Sawxicola erinnernd. Tristram fand das Nest unfern des Todten Meers in Felsspalten und zwischen Gesteintrümmern. Die Eier gleichen denen von Sawi- cola stapazina. Nächst verwandt sind nach Hartlaub und Finsch Sawieola Castor und S. Pollux aus Südafrika (Hartl. Proceed. Zool. Soc. 1865. p. 747.), letztere auch ganz ähnlich gefärbt, aber mit weissen Oberschwanz- deckfedern und weisser Aussenfahne der drei äusseren Steuerfedern. |Palaestina: Tristr. — Sindh: Jerd.| * Nr. 312. Saxicola modesta. Tab. XII, 1. Luseinia modesta, Heugl. Mus. Lugd Habitu et magnitudine Currucae hortensis , sordidius fumoso-cinerea; uropygio et supracaudalibus subrufescente-tinctis; remigibus et rec- trieibus fumosis, pallidius marginatis, margine ipsa ex parte subru- fescente-tineta; eiliis et subalaribus albicantibus; rostro fusco-corneo; pedibus et iride fuscis; — long. tot. circa 5/2”. — rostr. a fr. 41”, — al, 2”. 9%, — caud. 2”. 17%. — tars. 9. Fam. Sylviadae. ze A, N Gen. Saxicola. Bartborsten ziemlich kräftig, Füsse schwach, Tarsen ungeschildet; die 1. Schwinge nicht halb so lang als die 2., die 3.—6. am läng- sten; Schwanz kaum merklich ausgeschnitten und seitlich schwach zugerundet; die 3—4 ersten Steuerfedern gegen die Basis zu heller gerandet. Beschreibung nach zwei Exemplaren des Leidener Museums, die ich im Dezember 1862 bei Adet in Tigri6 einsammelte; über Lebensweise dieser abweichenden und mit der nachstehenden wohl subgenerisch von Saxicola abzutrennenden Form kann ich keine be- sondere Angaben machen, als dass sie auf Büschen in felsigem Terrain vorkommt. * Nr. 313. Saxicola scotocerca. ab. -XIIpE 2, Sazxieola scotocerca, Heugl. — Luseinia infuscata, Hgl. Mus. Stuttg. — Rutieilla fuscieaudata, Blanford: Finsch in lit. Ü Media; rostro breviusculo, robusto; cauda subrotundata et sub- emarginata; rectricibus concoloribus, fumosis; supra cinerascente- fusca, subtus pallidior, gula et abdomine medio sordide albidis, pec- tore et hypochondriis obscurius fumoso-lavatis; alae teetrieibus, re- migibus et reetricibus fumosis, rufescente - marginatis; uropygio rufescente-, erisso sordide fulvo-lavatis; subalaribus ciliisque albidis; loris nigricantibus; stria supraoculari parum distincta, fulvida; rostro, iride et pedibus fuscis; — long. tot. 5%. — rostr. a fr. Ale“. — al. 2. 77%, — caud. 2”. 5, — tars. 8%. Ich erlegte nur ein einziges altes C. dieser aberranten, ohne Zweifel neuen Art, im August 1861 in einem Waldthal bei Keren im Bogos-Lande. Es sind mehrere der Primarschwingen nicht vollkommen aus- gewachsen, die Schwingenverhältnisse können somit nicht genau ermittelt werden. Rangirt wohl mit S. modesta, obgleich 8. scoto- cerca gedrungeneren Schnabel mit mehr gerundetem Culmen und kürzere, kräftigere Füsse hat; der Flügel scheint ziemlich stumpf, Flügelspitze kurz. Fam. Sylviadae. == "864. —= Gen. Pentholaea. Gen. Pentholaea, Cab. (Mus. Hein. I. p. 40.) Nr. 314. Pentholaea albifrons. Saxicola albifrons, Rüpp. N. W. p. 78. (1835.) — Sawicola frontalis, Swains. W. Afr, II. p. 46. (1853.) — Thamnobia frontalis, Swains. Gray. — Rüpp. Syst. Ueb. t. 17. Nr. 155. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 231. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 93. — Hartl. W. Afr. Nr. 206. — Bp. Consp. I. p. 298. — Pentholaea frontalis, Cab. Mus. Hein. I. p. 40. (not.) — Heugl. Cab. Journ. 1869. p.153. — Thamnobia albifrons, Finsch (in lit. &M.S.). Minor; omnino atra; macula magna frontali alba; remigibus fumosis, infra pallidioribus, intus basın versus albicantibus; rostro et pedibus nigris; iride fusea; — long. tot. 5% 3%. — rostr. a fr. 614”, — .al..2”. 10.2“. 11. — caud. 2%. 292%. = tars. 1097 — apice alae 5!l2’”. Flügelverhältnisse ähnlich wie bei P. melaena, nur scheint die 4. Schwinge die längste und etwas länger als die 3., die 1. um 14", die 2. um 5'/ı’“. kürzer als die Flügelspitze. Nach Rüppell ist das 9. braunschwarz, Stirn und Kehle grau- braun, während nach meinen Notizen beide Geschlechter kaum ver- schieden wären. Frisch vermauserte Vögel zeigen auf Weichen und Unterschwanz- deckfedern sehr feine weisse Ränder. Der weissstirnige Buschschmätzer wurde von uns einzeln und paarweise in den Bogos-Ländern und in den wärmeren Thälern Öst- und Central-Abessiniens auf 2500—6000 Fuss Meereshöhe ange- troffen. Nirgends ist er häufig; er bevorzugt stille Waldthäler mit Quellen und Bächen und dürfte nicht wandern, indem wir ihn im Januar, Februar, März und Juni bis August eingesammelt haben. |Senegambien: Swains. — Casamanze: Verr.| Nr. 515. Pentholaea melaena. Saxicola melaena, küpp. N. W. t. 28. 2..— Id. Syst. Ueb. Nr. 154. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 230, — Thamnobia melaena, Bp. Consp. 1, Fam. Sylviadae. a ee Gen. Thamnolaea. p. 298. — Thamnolaea melas, Finsceh. (M. S.) — Pentholaea melaena, Cab. Mus. Hein. I. p. 40. (not.) — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 153. Major; fusco-nigra; primariis intus basin versus albidis ; rostro et pedibus nigricantibus; iride fusca; — long. tot. 6. 3. — rostr. a fr. 6!” — al. 3%. 2%. — caud. 2%. 31/2”. — tars. 1%. — apice alae vix 4. Rüppell gibt etwas abweichende Maasse: Schn. 7°. — Flüg. 3%, 6% — Schw. 2”. 1%. —- Tars. 1%. 2°. — Nach letzterem Rei- senden zeigt der junge Vogel an Kopf, Rücken , Flügeldeckfedern und vordern Körperseite kleine gelbbraune Spitzflecken; Füsse und Schnabel schwarzbraun. Die 3. Schwinge die längste, 4.,5. und 6. kaum kürzer; die 1. um 14°, die 2. um 3. kürzer als die Flügelspitze. Der Trauerbuschschmätzer führt ein stilles, einsames Leben in den Thalschluchten Ost- und ÜCentral-Abessiniens; wir fanden ihn gewöhnlich paarweise in Waldthälern auf isolirten Büschen sich herumtreibend; so zwischen Semien und Wogara, am Belegaz und seinen Zuflüssen, am obern Takazie, und zwar im Winter (vom Dezember bis März); Rüppell in der Provinz Agamie im Juni. Er gehört immer zu den selteneren Erscheinungen und dürfte Stand- vogel sein. Wäre nach Finsch (M. S$.) wahrscheinlich identisch mit Th. aethiops, Licht.; doch ist letztere Art viel grösser, mehr rauchbraun- schwärzlich, die Federn der Stirn und Unterseite schmutzig fahl- bräunlich gerandet, Primar- und Secundarschwingen auf der ganzen Innenfahne weiss. Dr. Cabanis stellt (Mus. Hein. I. p. 40. not.) für diese wie die vorhergehende Art die neue Gattung Pentholaea auf, ohne sie näher zu charakterisiren. Sie bilden allerdings ein Verbindungsglied zwischen Thamnolaea und Sazicola. Der Schwanz ist ziemlich lang und mehr gerundet als bei beiden letztgenannten Gattungen. Benehmen und Lebensweise erinnert im Allgemeinen mehr an Cercomela. Gen. Thamnolaea, Cab. (Thamnobia, partim, Gray. — Myrmecoeichla, partim, Cab.) * + Nr. 316. Thamnolaea aethiops. Turdus aethiops, Licht. Mus. Berol. — Myrmeeoeichla aethiops, Cab. Mus. Hein. I. p. 8. (not.) — Hartl. W. Afr. Nr. 195. — Bp. Consp. I. p. 302. Fam. Sylviadae., — Bee Gen. Thamnolaea. — ? Le fourmillier, Le Vaill. Ois. Afr. t. 186. — ? Sazicola formieivora, Vieill. — ? Gurn. Ibis 1868. p. 44. — ? Sawicola leucoptera, Swains. — ? Myrmecoeichla formieivora, Cab. Hartl. — ? Layard, 8. Afr. Nr. 205. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 152. — Swains. Anim. in Menag. p. 292. Fuliginoso-atra; frontis et abdominis plumis ex parte pallide- marginatis, primariarum et secundariarum pogonio interno (apice excepto) pure albo; rostro et pedibus corneo-nigricantibus ; — long. tot. cirea. 8”. — rosir. a.1r. 8.2 —%”, — al, 27 BUT ae caud. 2” 11%. — tars. 1” 3, Beschreibung nach den Originalexemplaren von Turdus aethiops des Berliner Museums. ° Dr. Finsch gibt (M. S.) die Flügellänge zu 3. 8. — Schw. 2”. 2’. — Hartlaub (W. Afr.) Flügellänge -= 5'“, (N). Nach Finsch wäre Turdus aethiops wahrscheinlich das junge 9. von Thamnolaea formieivora; ein solches sei einfärbig dunkel-rauch- schwarzbraun, die Federn auf Kehle, Kropf und Brust mit hellen Endrändern, die Primarschwingen auf der Innenfahne bis über die Basalhälfte weiss, daher der Flügel von unten weiss; am Unterarm ein versteckter weisser Fleck; Schnabel und Füsse schwarz. G. L. eirca 6. — Firste 7%, Flüg. 3”. 7, — Schw. 2”. — Lauf 10%. Nach Verreaux RT, M. aethiops in Nubien (2 ?) vor. |Senegal: Mus. Berol. — Süd-Afrika: Bulger.| # = M. dar york aa her, N « hr 325.4:968. Des gt. I: ’ * + Nr. 317. Thamnolaea Quartini. Myrmeeocichla Quartini, Bp., Coll. De Catt. p. 31. — Id. Compt. Rend. 1854, p. 7. — Hartl. W. Afr. Nr. 195. (not.) — ? Myrmecocichla formiei- vora, Prev. & Des Murs, Lefeb. Abyss. Ois. p. 92. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 152. „Fusco-nigricans, subtus fusca, griseo -aurantio-induta: vitta „jugulari lata einnamomea; erisso aurantio; remigibus basi albis.“ „Habit. Abessinia: Bp.* = Ich kenne diese angeblich neue Art nicht, möchte sie aber fast unbedingt für das Jugendkleid von Thammnolaea semirufa halten. Fam. Sylviadae. m" AT ran Gen. Thamnolaea. Nr. 318. 'Thamnolaea albiscapulata. R Sazicola albiscapulata, Rüpp. N. W.t. 26. 1. — Thamnobia albi- scapulata, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 168.'— Heugl. Syst. Ueb. Nr. 250. — Brehm, Habesch p. 292. — Antin. Cat. p. 40. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 92. — Thamnolaea albiscapulata, Cab. Mus. Hein, I. p. 8. (not.) — Bp.Consp. I. p. 302. — Brehm, Thierl. III. p. 794. — ? Copsychus cinnamomeiventris, Lafr. Bp. Consp. I. p. 267. — ? Turdus einnamomeiventris, Lafr. Mag. Zool. 1836. t. 55. — ? Saxicola albiscapulata, Layard, S. Afr. Nr. 196. — ? S. montana, Licht. Mus. Berol. — T’hamnolaea albiscapulata, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 286. & 294.; 1869. p. 149. — Gurn. Ibis 1868. p. 158. (not.) E chalybaeo-nigra; remigibus et rectrieibus atris, margine ex- terna chalybaeo-nitentibus; uropygio, caudae tectricibus superioribus et inferioribus abdomineque laete cinnamomeo-rufis, caudae teetricum majorum apieibus late chalybaeo - marginatis; fascia subpectorali minus conspieua, albida; macula magna scapuları nivea; tibialibus e nigro .albidoque fasciolatis; iride fusea; rostro pedibusque nigris; — lons. tot. vix 8". — rostt. a fr. TU SR FALTER, — caud. 3%. 27,—3, 4%, —tars. 11/4. — 13°. — apice alae 7—8'/2””. | 2: Minor; macula scapulari nivea fasciaque obsoleta subpectorali | alba ullıs. Nach Bonaparte wären beide Geschlechter gleich gefärbt. Der weissschultrige Buschschmätzer ist ein gewöhnlicher Vogel in den meisten Provinzen Abessiniens, den südlichsten ausgenommen; vom Taranta-Pass und den Bogos-Ländern westwärts bis zu den Abfällen des Hochlandes nach den Ebenen von ÖOst-Senär hin vor- kommend; dagegen scheint er in den Gala-Ländern zu fehlen. Er/ lebt paarweise und in kleinen Familien als Standvogel zwischen 4000 und 10,000 Fuss Meereshöhe, in buschigen oder felsigen Gegenden, am Ufer von Wildbächen, in Ruinen, auf den die äthiopischen Kir- chen umgebenden Wäldchen, ja selbst auf Strohdächern. Auf der Erde sieht man ihn selten, mehr noch auf Felsstücken und Mauern, vor- züglich aber in höherem Buschwerk. Obgleich nicht eben sehr leicht und elegant gebaut, sind diese Vögel doch lebhaft, der Schweif wird steinschmätzerartig hin und her bewegt, die Stellung im Allgemeinen ist übrigens eine mehr wagrechte, an die der Schwarzdrossel erin- nernd, wie auch der Ruf; der Gesang mehr zwitschernd und nicht sehr laut. Den Lockton gibt Brehm mit „Grui—Grui* wieder. Antinori fand den weissschultrigen Buschschmätzer im Monat April im Quellgebiet des Gazellenflusses. Fam. Sylviadae. — 368 — Gen. Thamnolaea. Nächst verwandt scheint jedenfalls TR. montana, Licht. (Mus. Berol.) aus dem Kafferland, welche Art nach Dr. Finsch (M. S.) wohl mit Th. albiscapulata, Layard zusammenfällt. Th. einnamomeiventris von Südafrika zeigt einen viel kräftigeren Schnabel, der Schwanz scheint länger, der weisse Schulterfleck grös- ser, die Färbung im Allgemeinen weniger blauschwarz, sondern reiner glänzend-schwarz, obere und untere Schwanzdecken ohne die blauschwarzen Endsäume. Ich messe ein d.: Schn. 8. — Fl. 4”. Dr. — ‘Schw, .3.....1%.. _— "Bars, 12.27. [? Süd-Afrika: Layard, Lichtenst.] N utanfate *+ Nr. 319, Thamnolaea caesiogastra. Thamnolaea caesiogastra, Bp. Coll. Delatt. p. 30. — Th. Schimperi, J. Verr. — Hartl. W. Afr. p. 70. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 151. — Gurn. Ibis 1868. p. 158. (not.) „Nigra, nitore nonnullo chalybaeo; remigibus et rectricibus atris, „marginibus externis in chalybaeum vergentibus; uropygio et abdo- „mine toto tectrieibusque caudae superioribus et inferioribus intense „ferrugineis; subalaribus chalybaeo-nigris; eruribus extus nigro ful- „voque fasciatis; rostro gracili, compresso pedibusque nigris; — „long. tot. 8”. 10.— rostr. vix 7%. — al. 4". 2. — caud. 3%. 77. Hans 1 (are) Abessinien: Bonaparte, Verreaux, Hartlaub. Mir ist diese Art nicht aus Autopsie bekannt, sie scheint etwas gestreckter als Th. albiscapulata und sich vom 9. der letztern durch Mangel der breiten blauschwarzen Säume der längsten Unter- und Oberschwanzdeck- federn zu unterscheiden, vielleicht durch andere Schnabelform. Wohl doch nur das 9. von Th. albiscapulata. Nr. 320. Thamnolaea semirufa. Saxicola et Thamnobia semirufa, Rüpp. N. W. t. 25. 1. 2. — Id. Syst. Ueb. Nr. 169. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 252. — Bp. Consp. I. p. 302. — Thamnolaea semirufa, Cab. Mus. Hein. I. p. 8. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 167. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 286. & 294.; 1869. p. 150. Chalybaeo-nigra; abdomine et subeaudalibus einnamomeo-rufis ; remigum dimidio basali albo; rostro et pedibus nigris, iride fusca; Fam. Sylviadae. Br 1 Gen. Thamnolaea. — long. tot. vix 8”. — rostr. a fr. Te. — al. 4”. 2/,—4, 4, — caud. 2”. 6.—2”. 9%, — tars. 1%, 1%. — apice alae 9%, Jun.: Fusco-nigricans, tergo, uropygio, alae tectricibus partim et gastraeo dilute fulvido - variis; remigum primariarum (prima excepta) secundariarumque basi albida; stria mediana gulari, jugu- lum versus latiore, laete fulva; crisso et subcaudalibus rufescente- fulvis, striis angustis scapalibus fasciolisque fuseis. Juv.: Nigricante-fusca, plumis omnibus e rufescente fulvide-mar- ginatis et variis; speculo alari minore, obsoletiore. Beide Geschlechter gleich gefärbt. Hat in Nord-Abessinien keinen so weitläufigen Verbreitungs- bezirk, als Th. albiscapılata; wir fanden diese Art in den östlichen und centralen Provinzen zwischen 5 und 8000 Fuss Meereshöhe, in Woro-Haimano und Dschama-Gala bis gegen 12,000 Fuss hoch gehend. Bezüglich ihrer Lebensart gleichen sich beide vollkommen. Th. se- mirufa soll unter Strohdächern und in Mauerlöchern nisten. Die Brutzeit fällt in unsern Hochsommer; Standvogel. Nr. 321. Thamnolaea rufocinerea. Sazxicolae rufocinerea, Rüpp. N. W. t. 27.1. & 2. — Id. Syst. Ueb. Nr. 166. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 242. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 92. & 166. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 91. — Thamnolaea rufocinerea, Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 151. — Ruticilla rufocinerea, Brehm, Habesch p. 295. Pileo, collo postico, interscapulio alisque ex olivaceo murinis; ciliis albidis; stria superciliari, genis, collo antico et laterali pectoreque purius coerulescente-cinereis ; loris nigricantibus; abdomine, uropygio, supra- caudalibus et rectrieibus einnamomeo-rufis, his nigricante apicatis, "a intermediis — basi rufa excepta — dimidioque apicali pogonii externi rectrieis extimae nigricantibus; rostro pedibusque nigris; iride dilute umbrina ; — long. tot. 6”. 3°. — rostr. a fr. 7?1..—8"". — al. 3%.—3%. 2%. — caud. 2. 5%. — 2. 6%. — tars. 1012. — apice alae 6'j2°. 9. Vix minor; dilutius et obsoletius tineta; stria superciliari gulaque media dilute et pallide cinereis; pectore subrufescente- adumbrato. Jun.: Sordidius tinetus; tergaei, colli antici et pectoris plumis ochraceo-apicatis, apieibus ipsis fusco-marginatis. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 24 Fam, Sylviadae. a Gen. Monticola. _ Ein Vogel des Frankfurter Museums zeist einen deutlichen weisslichen Superciliarstreif. Die Schwingenverhältnisse ähnlich wie bei Th. albiscapulata. Die 4. ist die längste, kaum kürzer als die 5., dann folgen die 6. und die 3., welche sich wieder fast gleich sind, dann die 7., 2., 8. Der Schnabel dieser aberranten Form ist lang und kräftig, das Culmen gerundet, ziemlich stark gebogen; Füsse etwas schmächtiger als bei Thomnolaeca im Allgemeinen; die Tarsen kür- zer und stärker, als bei den eigentlichen Saxicolinen; der Flügel weniger lang und stumpfer. Nach Brehm wären beide Geschlechter gleich gefärbt und gleich gross. Was ihr Benehmen anbelangt, so ist Thamnolaea rufocineres mehr eine Bradyornis, als ein ächter Steinschmätzer; Brehm stellt sie un- bedingt zu den Rothschwänzen, doch sind Schnabelform, Schwingen- und Fussbau zu sehr abweichend, als dass eine solche generische Vereinigung zulässig wäre. Unser Vogel scheint der Farbenver- theilung nach zunächst verwandt mit Petrocinela explorator '), die übrigens nach Layard grösser ist (Flüg. 4%. — Schwanz 2. 9”. engl. Maass). Der graurückige Buschschmätzer ist nach unsern Beobachtungen Standvogel in den meisten Gebirgslandschaften Abessiniens, ostwärts bis gegen das Samhar, nördlich noch in den Bogos-Ländern vor- kommend; ich möchte seine verticale Verbreitung zwischen 1000 und höchstens 10,000 Fuss Meereshöhe veranschlagen. Er lebt meist paar- und familienweise, auf niedrigem, lichtem Buschwerk, seltener im Dickicht und auf Hochbäumen; auch lässt er sich auf der Erde sehen, vornehmlich auf Ameisenbauen. Auf kahlen Aesten sitzend nimmt er gern eine ganz aufrechte Stellung an, wie die Fliegen- fänger, fliegt still auf schwärmende Insekten ab und kehrt dann wieder auf seinen alten Standort zurück. Auf Felsen und Steinen stelzt er nie. Die Bewegungen sind etwas träg, selten sieht man, dass diese Vögel mit dem Schweif wippen oder sich durchs Gebüsch schlüpfend verfolgen. Der Gesang ist mir nicht besonders aufge- fallen. 1) (L’Espioneur, Le Vaill. Ois. d’Afr. t. 103. — Turdus explorator, Vieill. — T. perspicax, Shaw, Nat. Mise. t. 691. — Bp. Consp. I. p. 297.) Gen. Monticola, Boie. (Petroeinela, Vig. — Petrocossyphus, Boie. — Petrophila, Swains.) Nr. 322. Monticola saxatilis. Turdus saxatilis, L. — Sazicola montana, Koch. — Petrocossyphus saxatilis, Boie. — Monticola saxatilis, Cab. Mus. Hein. I. p. 7. — Pl. enl. Fam. Sylviadae. a KA Gen. Monticola- 562..— Naum. V. D. t. 73.: — Gould, Eur. pl.;86. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 123. — Bp. Consp. I. p. 297. — Hartl. W. Afr. Nr. 235. — KRüpp. Syst. Ueb. Nr. 188. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 270. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 108. — Antinori, Cat. p. 42. — Brehm, Habesch p- 214. — Id. Thierl. III. p. 789. — Descr. de l’Eg. Vol. 23. p. 344. & t. 13. 1. — Tristr. Ibis 1859. p. 296. & 1867. p. 88. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 287; 1864. p. 276. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 34. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 274. — Heugl. Ibid. 1869. p. 146. — Hartl. Ibid. 1861. p. 163.— Taylor, Ibis 1867. p. 58. — Chambers, Ibid, p. 103. Die Steindrossel kommt im Herbst und Frühjahr nicht selten durch Egypten, Nubien und Arabien, einzelne Exemplare mögen hier vielleicht schon überwintern, andere gehen südlicher; so fanden wir diese Art im November im Gebiet des Gazellenflusses (7°—8°, N. Br.), im December und Januar in Aden und auf den Hochge- birgen von Habesch. Viele Forscher zählen die Steindrossel zu den Turdinen 2, a welche sie sich allerdings einerseits zunächst anreiht, doch zeigt diese Form noch gestiefelte Schienen, wie die Steinschmätzer und die ihr ebenfalls sehr nahe stehenden Rutieillen, während Monticola cyana die untere Hälfte der Schienen bereits undeutlich quergetheilt hat. M. saxatilis ist auch in ihrer äusseren Erscheinung, Lebens- weise und Aufenthaltsort mehr Sazwieoline und ihr wunderbarer Gesang hat mehr mit dem der letztern Gattung gemein, obwohl er in Fülle, Kraft und Abwechslung von demjenigen der Stein- schmätzer auch nicht entfernt erreicht wird. |Brutvogel in Algerien: Loche. — Casamanze: Verr. — Bisao: Beaud. — West-Asien. — Im südlicheren Europa.] Nr. 323. Monticola cyana. Turdus eyanus, Lin. — T.solitarius, Gm. — Merula coerulea, Briss. Petrocossyphus eyaneus, Bp. ex Boie. — Monticola ceyana, Cab. — Petro- cossyphus pandoo, Sykes. — P. maal, Sykes. — P. longirostris, Biyth. — P. affinis, Blyth. — Taylor, Ibis 1867. p. 58. — Pl. enl. 250. — Gould, Eur. pl. 87. — Naum. V. D. t. 72. — Rüpp. Syst. Uebers. Nr. 187. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 271. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 109. — Gould, Eur. t. 87. — Naum. V. D. t. 72. — Bp. Consp. I. p. 297. — Cab. Mus. Hein. I. p. 7. — Drake, Ibis 1867. p. 426. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 287. u. 1869. p. 145. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 96. — Jerd. B. of Ind. I. p. 511. — Tristr. Ibis 1867. p. 89. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 34. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 274. — Bree, Eur. I. p. 199. c. tab. — Brehm, Thierl. II. p. 791. — Chambers, Ibis 1867. p. 103. — Hempr, & Ehr. Symb. phys. Av. fol, aa, Fam. Sylviadae. — 372 — Gen. Monticola, _ Die Blaudrossel ist Zugvogel im Herbst und Frühjahr in Egyp- ten, Nubien, Abessinien und Arabien; jedoch nicht so häufig als die Steindrossel, vielleicht auch nicht so weit südwärts gehend; junge Vögel traf ich häufiger, als alte. Brütet möglicher Weise zuweilen im Norden unseres Beobachtungsgebiets. Zeigt sich mehr auf einzeln stehenden Palmen und Akazien, während die Steindrossel Felsen, Ruinen und Mauern und Wüsten- land zu ihrem Aufenthaltsort wählt, aber selbst die Dächer von Land- häusern und Moscheen besucht. Beide Arten leben ziemlich isolirt und scheinen kein gesellschaftliches Naturel zu besitzen. [Brutvogel in Algerien: Loche. — Brütet in Palaestina: Tristr. ; ebenso in Kleinasien: Krüper. — Indien. — Im südlicheren Europa.| Fam Turdidae. a) Turdinae. Gen. Cichladusa, Peters. (Pet: Monatber. Berl. Acad. 16. März 1863. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 285.) *Nr. 324. Cichladusa arquata. Cichladusa arquata, Pet. 1. c. — Pet. Cab. Journ. 1864. p. 352. — Bradyornis Spekei, Hartl. Proceed. Z.S. 1863. p. 105. — Heugl. Ibis 1868. p. 280. t. IX. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 286. — Seclat. Coll. Speke, Proceed. L. Z. S. 1864. p. 108. Nr. 6. — „Morning Warbler‘, Speke l. c. Supra ex olivaceo rufescens, capitis et colli lateribus subeinera- scentibus; alis et cauda einnamomeo-rufis; subalaribus dilute fulvis; remigum majorum dimidio apicali oblique fusco-nigricante; subtus "isabellino-fulva, pectore et hypochondriis cinereo-lavatis; gula fulvo- albida, circumdata fascia e maculis nigricantibus composita, utrin- que ad angulum oris prolongata; subcaudalibus fulvis; rostro nigro ; pedibus fuscis; iride straminea; — long. tot. circa 7”. 9“. — rostr. a fr. 6%.—8%. — al. 3%. 6%. —3”. 7, — caud. 3%. 8%, — tars. 12, —13. Schwanz schwach gerundet. Die 1. Schwinge ungefähr halb so lang als die 2., die 5. und 6. die längsten, unter sich fast gleich; 7. und 4. wenig kürzer. Diese, der westlichen CO. ruficauda (Bradyornis ruficauda, Verr. — Hartl. W. Afr. Nr. 198.) nächstverwandte Art wurde von Professor Peters in Sena (O. Afrika) entdeckt und von Speke am Uniamuezi im Quellgebiet des Abiad wieder gefunden. Beide Reisenden rühmen den Vogel als ganz vortrefflichen Sänger, [Sena, im Zambezi-Gebiet: Peters. Fam, Turdidae. — 574 — Gen. Cichladusa, * Nr. 325. Cichladusa guttata. ” Orateropus guttatus, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 257. — Hartl. W. Afr. p. 272. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 300. — Peters, Cab. Journ. 1864. p. 352. — Heugl. Ibis 1868. t. IX. p. 280. Supra cinnamomea, pileo canescente-tincto ; subtus albida, e fulvo dilute rufescente-lavata; frontis plumis in apice valde angustatis, rigi- diuseulis, scapis fuscescentibus ; loris, orbitis et stria supraoculari albidis ; regione parotica fusca, ex. parte albo-striolata; uropygio, reetricibus et remigibus intense rufis, his late fuliginoso-apicatis; stria mystacali colore nigro-alboque squamulata; jugulo laterali pectoreque maculis rotundatis, conspicuis, fuliginoso-nigris; hypochondris nigricante-strio- latis; rostro nigro, pedibus nigro-fuscis, iride rufo-castanea; — long. tot. 6%. 7%. — rostro a fr. 6.7. — al. 3%—3”. 4%. — tars. 101, —12. — caud. 3.8. 2. Die Schnabellänge auffallend variabel. Beim ©. und jungen Vogel ist der Oberkopf mehr rostbräunlich, zuweilen dunkler ge- strichelt; je nach Alter und Geschlecht die Flecken an Halsseiten und Brust mehr ausgedehnt, hier vor jedem der braun-schwarzen Tropfen ein scharfer weisslicher Spitzrand; die schmalen Stirnfedern sehr fein zugespitzt und etwas hornartig wie bei Orateropus. Flügelverhältnisse wie bei ©. arguata; Schwanz mehr gerundet. Bei einem wohl jungen Vogel sind die Weichen bräunlich-gelb mit dunkleren , obsoleten Schaftstrichen; die Unterschwanzdeckfedern ebenfalls bräunlich-gelb überlaufen. Ich kenne nur einen Fundort dieser Art: die Gegend von Aniob im Lande der Kidj-Neger am Ufer des Bahr el djebel. Hält sich im diehten Gebüsch, ist sehr lebhaft und hat einen angenehmen, drosselartigen Schlag. Im Magen fanden wir nur Insekten und kleine Vegetabilien. Zwischen Januar und März eingesammelt. Ob sendentär, kann ich nicht angeben. Gen. Bessornis, Cab. (Bessonornis, Smith. — Cossypha, Vig. — Petrocinela, Swains.) * Nr. 326. Bessornis Heuglinii. Tab. XII. Cossypha Heuglinü, Hartl. Cab. Journ. 1866. p. 37. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 146. — Hartl. & Finsch, 0. Afr. p. 283. — ? Bessornis intermedia, Cab, v. d, Decken, Reisen, III. p. 22. t. XII (V.) Fam. Turdidae, Pay; Gen. Bessornis Major; supra coerulescente-schistacea; pileo ad nucham usque, loris, regione parotica et ophthalmica eircumscripte nigris; stria supraoculari ab antiis ad nucham ducta, nivea; collo postico inter- scapulio concolore, coerulescente-schistaceo, rufescente-induto ; collo antico et laterali, subalaribus, uropygio, supracaudalibus, rectrieibus et gastraeo laete fulvo-rufis, abdomine medio pallidiore; rectrieibus 'ı medianis dimidioque apicali pogonii externi primae olivascente- fuseis, dilute rufescente-tinetis; remigibus fusco-nigricantibus, extus e coerulescente schistaceo-marginatis;; cauda lata, subgradata; rostro nigro; pedibus et iride fuscis; — long. tot. 8%. — rostr. a fr. 7— 7a’. — al. vix 4%. — tars. 1%. 21,1” 3. — caud. 3%. 6. — hall. cum ung. vix 8°, 9. Paulo minor. Die 5. Schwinge ist die längste, die 4. und 6. wenig kürzer. Diese stattliche Art gleicht, was Färbung anbelangt, auffallend der Bessornis semirufa, Rüpp., sie ist aber um ein Beträchtliches grösser, Oberkopf, Zügel und Ohrgegend (nicht aber der Nacken) eircumscript glänzend schwarz und letztere Farbe nach dem Nacken zu auch scharf begränzt und nicht in die der Oberseite verwaschen übergehend; die Flügeldeckfedern schön schieferblau gerandet, diese Zeichnung erscheint auf den Primarschwingen nur an der Wurzel- hälfte der Aussenfahne und hier überdiess als ziemlich schmaler Saum; der weisse Superciliarstreif reicht jederseits an der Stirn zu- sammen, ist jedoch weniger breit als bei B. semirufa; die Halsseiten bis zum Nacken hin sind rostgelb; der Hinterrücken von derselben därbung, bei B. semirufa dagegen ist er dunkel olivenbraun-schwärz- lich, wie der Mantel; Schnabel robust; Schwanz breit, etwas gestuft, die erste Steuerfeder 6“. kürzer als die mittleren. Ein Exemplar zeigt eine Andeutung von weissem Spitzfleck auf der Aussenfahne der ersten Rectrix. Diese Art war mir in Central-Afrika schon durch ihre beträcht- liche Grösse und die von B. semirufa abweichende Lebensart auf- gefallen. Ieh beobachtete sie vor und nach der Regenzeit im hohen Morelia-G&ebüsch am Bach von Wau und in der Waldregion von Bongo, immer nur paarweise; sie ist scheu und flüchtig, ihr lauter Gesang und Angstruf erinnern am meisten an den der Steindrossel. Ich vermuthe, dass Antinori’s Bessonornis monacha auch hierher gehört. Die Angabe Hartlaubs, dass B. Heuglinii in der Gegend von Keren vorkomme, beruht auf einem Irrthum. Die Entfernung zwi- schen Keren und Bongo beträgt etwa 1000 nautische Meilen, Fam. Turdidae. — 376 — Gen. Bessornis. Unter den durch Baron v. d. Decken in Os#Afrika eingesam- melten Naturalien befindet sich ein Vogel, welcher der B. Heuglinü äusserst nahe steht. Bei etwas kleinern Dimensionen zeigt er (ob zufällig ?) andere Schwingenverhältnisse, viel dunkler und lebhafter gefärbte Unterseite, der weisse Superciliarstreif ist schmaler und länger, die schwarze Scheitelfarbe läuft weit in den Nacken herab und ist eircumscripter; der Schnabel scheint robuster, die Tarsen kürzer, kräftiger und heller gefärbt. Ob spezifisch verschieden, wage ich nach einem einzigen Exemplar nicht zu entscheiden. Der Flügel misst 3%. 7!j. — der Schwanz 3% 3%. — Die 4. Schwinge die längste, die 6. schon beträchtlich kürzer. — Ist von Dr. Cabanis als B. intermedia beschrieben in v. d. Decken’s Reisen, Zool. p. 22. t. XIL (V.) Dr. Finsch theilt mir freundlichst mit, dass er ein Exemplar von Bessornis Heuglinii aus Benguela zu untersuchen Gelegenheit gehabt habe: „es ist noch etwas grösser (?) als das Original-Exemplar, „hat genau dieselbe Kopfzeichnung, die so charakteristisch sein soll, „aber ist unterseits so dunkel als ©. intermedia.“ — 8. G. L. circa 81/2”. — Schn. v. d. St. 6!j2°. — Fl. 5”. 10%. — Schw. 3%. 41/2’, — Tars. 15°. [Benguela: Anchieta (Finsch in lit.) — Tropisches Ost-Afrika: v. d. Decken ?.] Nr. 327. Bessornis semirufa. Petrocincla semirufa, Rüpp. N. W. p. 81. (1835.) — Bessonornis se- mirufa, Rüpp. Syst. Ueb. t. 21. Nr. 186. -— Heugl. Syst. Ueb. Nr. 268. — Cossypha nigrocapilla, Guer. Rev. Zool. 1843. p. 162. — Bp. Consp. I. p. 301. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 96. — Guer., Gal. & Fer. Atl. t. 6. — — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 286. & 294.; 1869. p. 147. Heisst auf Tigrisch Aöngolo. . Media ; supra umbrino-fuliginosa, subtus laete fulvo-rufa; pileo, nucha, loris, regione ophthalmica et parotica nigris; stria supraocu- lari conspicua, nivea; supracaudalibus et rectriecibus °;s exteriori- bus laete fulvo-rufis, primae pogonio externo et 5 pogonio interno apicem versus fuliginoso-limbatis; rectricibus 'ı medianis umbrino- fuliginosis; auchenio dorso concolore; rostro nigro; iride umbrina; pedibus fuscescentibus; — long. tot. 6”.—6'4ı”. — rostr. a fr. vix 6%. nal 33 1a Inter 1) 2 — seaud. a. Tr d. und @. nicht verschieden. Beim jungen Vogel ist die Kehle röthlich-grau, braun gespren- Fam. Turdidae os Gen, Bessornis. kelt, der weisse Superciliarstreif beginnt erst oberhalb des Auges, ist also kürzer; der Scheitel dunkelgrau-braun mit rostbraunen Schaftstrichen; Flügeldeckfedern und Tertiärschwingen mit rost- gelbem Fleck vor der Spitze. Den abessinischen Schluchtenschmätzer haben wir durch ganz Habesch südwärts bis tief in die Gala-Länder, nordwärts bis in’s nördlichere Tigri&e angetroffen. Er ist Standvogel und kommt fa- milienweise an sonnigen Abhängen mit Gesträuch, in Felsthälern und um Ruinen vor. Seine Standorte wechseln zwischen 5000 und 11,000 Fuss Meereshöhe. Die Nahrung besteht vorzüglich in Amei- sen, Raupen, Käferchen u. s. w., die er theils auf der Erde laufend, theils drosselartig im dichten Gestrüpp umherschlüpfend aufsucht. Das Männchen singt mit viel Abwechslung recht angenehm auf dürren Aestchen oder isolirten Steinen, doch ist die Stimme eben nicht sehr kräftig. * Nr. 328. Bessornis Swainsonii. Bessonornis Swainsoniäi, A. Smith. — Bp. Consp. I. p. 301. — Petro- einela -albicapilla, Swains. (nee Vieill.) W. Afr. I. pl. 32. — Cossypha verticalis, Hartl. Beitr. Ornith. W. Afr. p. 23. — Id. W. Afr.p. 77. Nr. 232. — Id. Cab. Journ. 1861. p- 163. — Bessonornis monacha, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 289. — Lefeb. Ois. Abyss. p. 95. — B. monacha, Antinori, Cat. p. 42 (?). — Bessonornis sp. ?, Vierth. Naumannia 1852. p. 52. — Bessornis ver- ticalis, Cab. Mus. Hein. I. p. 8. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 148. — Cassin, Proceed. Ac. Philad. 1859. p. 42. — Hartl. Proceed. 2.8. 1866. p. 430. — Gurney, Ibis 1868. p. 158. — Heine, Cab. Journ. 1860. p. 128. Supra fuliginosa, plumis pallide e schistaceo cinerascente-lim- batis; capitis lateribus nigris; stria mediana verticali sericeo-alba ; nucha, uropygio, cauda et gastraeo toto laete fulvo-rufis; rectricibus 'ı medianis fuliginosis, rufo marginatis, extimarum margine externa dilute fuliginosa; rostro nigro; iride et pedibus fuscis; — long. tot. 74, 2%, — rostr. a fr. 612%. -— al. 3%. 6°” —. caud. 3%. 1—2°%. — tars. 10—11’“. Bei der östlichen Form oder Rasse erscheint der Schnabel an der Basis breiter, die Flügel kaum länger, die Tarsen dunkler und etwas kürzer, das Weiss des Scheitels weniger in den Nacken herab- laufend, der häcken dunkler rauchfarb, die Federn des letztern deutlicher blaugrau gerandet als bei den mir vorliegenden west- lichen weissscheitlichen Schluchtenschmätzern. Fam. Turdidae. le Gen. Bessornis. Im Pariser Museum vom Weissen Nil. Wir fanden diese Art paarweise im Gebüsch im südlichen Senär, namentlich um Rozeres und erhielten sie von den Bergen der Ingasana, westlich von Fazogql. 3. und @. sind nicht verschieden; ersteres singt recht angenehm. Nach Antinori (wenn er B. monacha, Heugl. nicht mit B. Heuglinii verwechselt) im Lande der Djur-Neger, westlich vom Weissen Fluss. Cassin sagt, dass die von Du Chailln am Cammaflluss gesam- melten Vögel dieser Art den ganzen Kücken und Flügeldeckfedern sehr dunkel, fast schwärzlich gefärbt haben. |Senegambien; Guinea; Cammafluss. — Süd-Afrika: Hartl.] * Nr. 329. Bessornis gutturalis. Cossypha gutturalis, Guer. Rev. Zool. 1843. p. 162. — Sazwieola albi- gularis, v. Pelzeln & Krüper, Cab. Journ. 1366. p. 49. — Tristram, Ibis 1867. t.1. & Ibis 1865. p. 343. — Irania Finoti, de Filip., Arch. per Zool. 1863. p. 381. — Bp. Consp. I. p. 302. — Guer. Galin. & Ferr. Atl. t. V. — Krüp. Cab. Journ. 1869. p. 39. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 149. Supra plumbeo-cinerea, interscapularium margine sordide rufes- cente-lavata; supercilis albis; loris, mento guttureque nigris, stria gulari mediana lata abrupte et pure alba; abdeminis rufis plumis nonnullis obsolete albido-marginatis; abdomine medio speciminium nonnullorum albo ; pectoris lateribus plumbeo-cimereis; subala- ribus rufis, marginem alae versus ex parte cinereis; subcaudali- bus albis; cruribus fumosis, sordide albido-squamulatis; remigibus nigricante - fumosis, primaris intus basin versus pallidioribus, rufescente-lavatis, omnibus pogsonio externo cinereo-, apice stric- tius albido-marginatis; rectrieibus nigris, apicem versus pallidiori- bus ; rostro et pedibus corneo-fuscis; — long. tot. circa 7’. — rostr. a Ir. yıx ‚7%, — al. 37. 65% -—., caud. .2”. 9”, — tars, vız Be d. Paulo minor, sordidius rufescente-tincta,; notaeo fuscescente; stria gulari sordide ochraceo-albida; gutture canescente, rufescente- lavata et varia; abdominis lateribus et subalarıbus ochraceis; abdo- mine medio subcaudalibusque sordide albidis. Nicht typische Form, welche der Schienenbildung nach jedoch am besten zu Bessornis rangirt; der Schwanz erscheint etwas aus- gerandet; die 3. und 4. Schwinge die längsten, die 2. etwa um 2. kürzer und nicht ganz so lang als die 5.; 1. kurz wie bei Saxicola Fam. Turdidae. ur gr Gen, Turdus. im Allgemeinen und kürzer als bei Bessornis ; die weissen Federn der scharf abgegränzten Kehlmitte etwas verlängert und fein zuge- spitzt; der Schnabel an der Basis ziemlich kräftig, eine Kerbe vor der Spitze nicht vorhanden. Selten im östlichen Abessinien, wahrscheinlich bloss als Winter- gast. Scheint mehr das gemässigte westliche Asien zu bewohnen. Sehr ausführliche Nachrichten über diesen schönen Vogel gibt Dr. Krüper im Journal für Ornithologie, 1869. p. 39. ete. Das grosse Nest gleicht dem von Addon galactodes; es enthält 5, denen der Baumnachtigall in Grösse ähnliche Eier, von lebhaft blau- grüner Farbe, mit feinen rothbraunen Pünktchen bedeckt, zwischen welchen man lilafarbene Flecken erblickt. Der weisskehlige Schluch- tenschmätzer kommt gegen Ende April in Kleinasien an und be- wohnt dort sonnige Höhen mit Gebüsch und Unterholz. [Klein-Asien; Syrien; Palaestina; Persien. Gen. Turdus, L. (Merula, Leach. — Ixocossyphus, Arceuthornis, Cichloides et Copsychus, Kaup.) Nr. 330. Turdus viscivorus. Turdus viseivorus, L. — Ixocossyphus viscivorus, Kaup. — Turdus viscivorus, arboreus, major et meridionalis, Brehm, Vogelf. p. 159. — Pl. enl. 489. — Gould, Eur. t. 77. — Naum. V.D. t. 66. 1. — Bp. Consp. I. p- 269. — Cab. Mus. Hein. I. p. 2. — Brehm, Thierl. III. p. 796. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 34. — Wright, Malta p. 23. — v. d. Mühle, Griechenland Nr. 129. — Linderm. Griechenland p. 86. — Malherbe, Sieil. p. 53. — Drake, Ibis 1867. p. 426. — Rüpp. N. W. p. 83. — Id. Syst. Ueb. Nr. 192. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 269. Die Misteldrossel wurde von Rüppell im Monat April in der Gegend von Suez in Distelgesträuchen einzeln beobachtet. |Brutvogel in Algerien: Loche. — Gemein um Tanger und in Marok: Drake. — Brütet in Kleinasien: Krüper. — In ganz Europa. | Nr. 331. Turdus pilaris. Turdus pilaris, L. — Sylvia pilaris, Savi. — Arceuthornis et Plane- stietus pilaris, Kaup. — Turdus pilaris, subpilaris, juniperorum et fuseila- teralis, Brehm, Vogelf. p. 259. — Pl. enl. 490. — Gould, Eur. t. 76. — Naum. V. D. t. 67. 2, — Brehm, Thierl, II. p. 797. — DBp. Consp. I. Fam. Turdidae. a 1 0 Gen. Turdus, p- 269. — Cab. Mus. Hein. I. p. 3. — Jerd. B. of Ind. Rp. 530. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 128. — Linderm. Griechen]. p. 85. — Malh. Sicil. p- 54. — Wright, Malta, p. 24. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. a.a. — Hempr. & Ehr. Reise I. p. 132. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 193. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 277. — ? Chambers, Ibis 1867. p. 103. Die Wachholderdrossel erscheint nur als zufälliger Gast zur Winterszeit in Egypten, der libyschen Wüste und Nubien: Hempr. & Ehr.; Rüppell; Odescalchi. [Algerien: Loche. — West- und Central-Asien. — Europa.| Nr. 332. Turdus semiensis. Merula simensis, küpp. — Rüpp. N. W. p. 81. t. 29. 1. — Id. Syst. UTeb. Nr. 190. — ? Turdus musicus, Des Murs, Lefeb. Abyss. Ois. p. 96. — Turdus simensis, Cab. Mus. Hein. I. p. 3. — T. strepitans (part.), Bp. Consp. I. p. 269. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p.294. — Brehm, Habesch, p.300. — Turdus semiensis, Hgl. — ? T. strepitans, Smith Ll. 8. Afr. t. 37. — ? T. cerassi- rostris, Licht. — ? Layard, 8. Afr. Nr. 237. — ? Merula letsitsirupa, Smith, Rep. of Exped. p. 45. — ? Hartl. W. Afr. Nr. 224. — ? Sund. Öfvers. K. Vet. Ac. Förh. 1849. p. 157. Ex olivaceo fuscescente-griseus; subtus albus, laete ochraceo- tinetus; tectricibus alae majoribus fusco-fumosis, apice dilute fulvo- marginatis; remigibus fusco-fumosis, apicem versus conspieue at anguste albido-marginatis, in pogonio externo basin versus laete fulvo- marginatis, basi ipsa tota dimidioque basali pogonii interni laete fulvis; eiliis, loris, gula, jugulo medio, crisso et subcaudalibus albis, immaculatis; collo laterali, pectore, hypochondriis et epigastrio macu- lis crebris, rotundatis, nigricante-fuseis guttatis; subalaribus laete cinnamomeo-fulvis; iride fusca; maxilla dilute fuscescente, mandibula flavida; pedibus pallide corneis; — long. tot. 8. — rostr. a fr. vix 11% — al. 4 10, —4”, 11. — caud. 2%, 7, —2, 94, — tarsı 1 ala, Ich meinerseits zweifle an der Identität des ächten T. semiensis mit T. strepitans von Südafrika; letzterer hat bei gleicher Grösse reiner weisse, wohl hin und wieder etwas rostfahl angehauchte Unter- seite mit viel dichter stehenden und mehr schuppenförmigen braunschwarzen Flecken, welche selbst noch auf der Steiss- “ Fam, Turdidae. at: ' re Gen. Turdus, gegend sichtbar sind; die Basis der Schwingen auf der Aussenfahne nicht zimmtgelb. Bei T. semiensis ist die Unterseite mit Ausnahme der Kehle und Bauchmitte lebhaft ockergelb angehaucht, mit ein- zelnen, kleineren, runden Tropfflecken; Steiss ungefleckt. Die semiensische Drossel gehört zu den häufigen Vögeln des abessinischen Hochlands vom Taranta-Pass und Mensa bis nach West-Amhara, südwärts bis in die Gala-Länder, jedoch wohl nicht unter 5000 Meereshöhe. Sie lebt in Paaren und Familien auf grös- sern Baumgruppen, vorzüglich auf Wachholder, mehr um Ortschaften und in Kirchenhainen, als in uneultivirten Gegenden; im dichten Buschwerk sieht man diese Art sehr selten, dagegen kommt sie häufig auf die Erde herab, auf weite Lichtungen, Viehtriften und . Wiesenland. Ist Standvogel und soll auf Juniperus-Bäumen brüten. Benehmen und Lockton erinnern am meisten an Turdus viscivorus. Die Rüppell’sche Benennung T. simensis glaube ich richtiger in T. semiensis (von der Provinz Semien) umändern zu dürfen. [Sierra-Leone: Afzel. (?) — Südafrika (? ?).] Nr. 3335. Turdus musicus. Turdus musieus, L.. — T. musicus, minor et philomelos, Brehm, Vogelf. p. 160. — Pl. enl. 406. — Gould, Eur. t. 78.1. — Naum. V.D. t. 66. 2. — Bp. Consp. I. p. 270. — Cab. Mus. Hein. I. p. 2..— Brehm, Thierl. III. p. 796. — Malh. Faun. Sieil. p. 54. — Wright, Malta p. 23. — Linderm. Griechen]. p. 85. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 62. — Turdus musieus, var. planiceps, Hempr. & Ehr, Symb. phys. Av. fol. aa. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 453. — Drake, Ibis 1867. p. 426. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 74. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 191. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 273. — Taylor, Ibis 1867. p. 58. Arabisch Semeneh, um Haleb Dud). Wir beobachteten die Singdrossel über die Wintermonate nicht selten, zuweilen in kleinen, zerstreuten Gesellschaften in Egypten und im nördlichen Arabien. Sie hält sich gerne in Olivengärten, auf Tamarisken, Sykomoren und Labach-Akazien und verstreicht erst wieder im April. Von Hemprich und Ehrenberg auch in Nu- bien eingesammelt. Lefebvres Angabe, dass Turdus musieus in Abessinien auf Ce- dern (! !) vorkomme, beruht sicherlich auf einer Verwechslung mit T. semiensis. [Algerien, Marok: Loche, Drake. — Im Winter 18°°%es in zahl- losen Schaaren auf Teneriffa: Bolle. — Syrien; Klein-Asien. — Si- birien. — Europa. | Fam, Turdidae. nad Gen. Turdas. - Nr. 334. Turdus olivacinus. Turdus olivaceus, Auct.ex Afr. or. (nee Lin.) — T. olivaeinus, Bp. Consp. I. p. 273. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 194. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 274. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 168. — v. Koenig-Warth. Neott. Stud. Nr. 40. — T. oliva- ceus habessinicus, Hgl. M. S.— Cab. v. d. Decken, Reise III. p. 21. not. — ? T. olivaceus, Coll. Daubeny, Jard. Contrib. 1852. Nr. 24. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 280. (not.) — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 294. — ? Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 147. Notaeo colloque antico ex olivaceo einereo-umbrinis; abdomine et subalaribus laete cinnamomeo-fulvis, his magis rufo-lavatis; ab- domine medio albicante; subcaudalibus fuseis, striis medianis latis albis, nonnullarum pogonio externo toto albo; remigibus et rectricibus fumosis, illis intus, basin versus dilute fulve-, reetricum pogonis in- ternis olivaceo-einerose marginatis; loris nigricantibus; mento albido; gutture delicatius nigricante-striolato; collo antico et pectore plus minusve e rufescente ochraceo - lavatis; rostro et periophthalmiis nudis laete igneo-rubris; pedibus aurantiacis; iride umbrina; — long. tot. 9%. — rostr. a fr. 8% — al. 4%. 3% — tars. 13—14%. — caud. 3°. 7, Dem südafrikanischen Turdus olivaceus, L. sehr ähnlich, aber doch spezifisch unterscheidbar; letzterer ist beträchtlich grösser, es fehlen ihm die deutlicher ausgesprochenen dunkeln Zügel, die Kehl- mitte ist reiner weiss, die Kehle selbst dichter und breiter schwärz- lich gestrichelt, die Steissmitte rostfahl (nicht rein weiss); Schnabel und Füsse kräftiger, ersterer im Leben wahrscheinlich gelb. — Schn. 94 — 91.44, 71 #4, =). Sehw. 3% 3%: — Taxs} 18 1P%4 Ein im September bei Gondar erlegter T. olivacinus des Bremer Museums trägt das Jugendkleid, das Hartlaub und Finsch folgender- maassen beschreiben: Stirnrand und ein Streif über das Auge bis zu den Schläfen rostfahl, mit zahlreichen, grossen, tropfenförmigen, dunkeln Flecken; diese erscheinen am Mundwinkel schmal und bil- den einen undeutlichen Bartstreif; Kinn und Mitte der Oberkehle fast einfarbig fahlweiss; die obern Flügeldeck- und Deckfedern der Schwingen 2. Ordnung mit rostfarbenem Schaftstrich und Spitzfleck; Bürzel roth-isabell verwaschen. Turdus olivaeinus lebt paarweise in dichtem Gebüsch und Hoch- wald mit viel Unterholz und faulendem Laub, an Bachufern und um Ruinen in ganz Abessinien, jedoch nur auf einer Höhe von Fam. Turdidae, Rn Gen, Turdus. 7—11,000 Fuss. Wir haben diese Art im Wolo-Land selbst noch auf 12,000 Fuss Meereshöhe angetroffen. Diese Drossel hält sich viel auf der Erde auf, jedoch nur unter Gestrüpp und Schlingpflanzen, sie lockt ganz nach Art der Schwarz- drossel und auch der Gesang und Angstruf erinnert am meisten an diese. Zu Anfang Mai’s fand ich in Begemeder auf einem sonni- ‘ gen, mit Büschen und Hochbäumen bestandenen Hügel ihr Nest im Gipfel eines krüppligen, 4 Fuss hohen Akazienstammes; es war nicht gemauert, glich aber sonst dem von Turdus merula, wie auch die zwei unbebrüteten Eier, welche es enthielt, wohl kaum von manchen Schwarzdrosseleiern zu unterscheiden sind. Ihre Grösse beträgt 12°/4. zu 8’; die Schale ist sehr fein und zeigt auf ziemlich hell blaugrünlichem Grund zarte, leberbraune Flecke und Strichelehen, welche gegen das stumpfe Ende zu grösser und dunkler werden und hier dichter stehen. Der südafrikanische T. olivaceus soll wandern, während ihr nord- östlicher Repräsentant bestimmt Standvogel ist. Bonapartes Angabe, T. olivacinıs komme in Südafrika vor, be- ruht auf einem Irrthum, er ist ausschliesslich als abessinischer Ge- birgsvogel bekannt. Ein jüngerer Vogel vom Weissen Nil, den ich früher als dieser Art angehörig betrachtete, gehört wohl zu T. pelios. Hartmann will T. olivaceus in den Wäldern südlich von Hedebät am Blauen Nil beobachtet haben. * Nr. 355. Turdus pelios. Taf. XIV. Turdus pelios, Bp. Consp. I. p. 273. — Turdus icterorhynchus, Pr. Würt. Icon. ined. t. 34. 1. (21.) — Hartl. W. Afr. Nr. 225. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 162. — Cass. Proceed. Ac. Philad. 1859. p. 42. — J. & E. Verreaux, Rev. & Mag. 1855. p. 417. — Sharpe, Ibis 1869. p. 167. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 275. — Id. Cab. Journ. 1862.’ p. 294. & 1867. p. 294. — Heine, Cab. Journ. 1860. p. 128. Similis T. olivaeino; minor; pedibus gracilioribus; gula in fundo fulvo obsoletius striolato; subcaudalibus albis, laete fulvo-adumbratis ; rostro flavo. Supra ceinereo-olivascens, unicolor; gula et pectore cano-fulvis, illa media obsolete, lateriter magis conspicue fuliginoso- striolata; abdomine, cerisso & subcaudalibus albis, his laete fulve tinetis; hypochondriis et subalaribus laete einnamomeo-fulvis; rostro flavo; pedibus pallide virente-flavis; iride tusca; — long. tot. vix 8”. — rostr. a fr. 843%. — al. 4%. 19,4”, 4, — caud. 35", — tars. 12 2. —14°. Fam. Turdidae. — 584 — Gen. Turdus. —_ Nicht selten in den wärmern Gegenden Abessiniens, jedoch dort nirgends im Gebirg; in @Qalabat, Senär, Takah, Kordofän und am Weissen Nil, ostwärts bis Bongo. Lebt in Paaren gewöhnlich längs der Ufer der fliessenden Gewässer, mehr auf der Erde und im nied- rigen Gebüsch als auf Hochbäumen. Ist wie T. olivaeinus Stand- vogel. Variirt ziemlich; bei einem Vogel ist die Kehlmitte deutlich weiss, es erscheinen längs der Oberhalsseiten rauchfarbe, ziemlich ausgesprochene, nach oben und hinten weiss begränzte Mystakal- streifen; die Schwingen haben gegen die Basis hin einen ocker- gelblichen, scharf begränzten Rand aut der Innenfahne. Ein Exemplar zeigt die Kehle ganz fahl überlaufen, Brust und Jugulum mehr ocker- gelblich,bei anderen die letztgenanntenTheile mehr bräunlich olivengrau. Bonaparte’s Angabe, dass T. pelios in Central-Asien zu Hause sei, beruht auf einem Irrthum., Nächst verwandt scheint T. libonyana, der sich durch etwas ge- ringere Grösse, einen dunkeln Streif vom Mundwinkel herab und hellen Augbraunstreif unterscheidet (Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 281). Cabanis scheint T. pelios mit T. libonyana spezifisch zu vereinigen. |Senegambien; Guinea; Camma; Munda ; Muni; Fanti.] * Nr. 336. Turdus Gurneyi. Turdus fauve ou roux (Enko), lwefeb. Abyss. Ois. p. 168. — Turdus Gurneyi, Hartl. Ibis 1864. p. 350. t.IX. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 281. (not.) — Layard, S. Afr. Nr. 241. Notaeo toto , regione parotica et lateribus colli ex olivaceo laete rufo-fuseis, tectricibus caudae superioribus et rectricibus saturatius rufo-fusceis; fronte verticeque laete rufo-cinnamomeis, pileo magis e rufescente umbrino-lavatö; loris fuscescentibus ; ciliis albis; regione malari, mento, gula et jugulo laete rufo-cinnamomeis; pectore et hy- pochondriis pallidius rufo-cinnamomeis; eruribus olivaceo-rufescenti- bus; abdomine medio, crisso et subcaudalibus albis; subalaribus albis, partim olivaceo - fusce lavatis; remigibus fuscis, pogonio externo rufo-fuscescente, apicem versus pallidiore, remigibus (ex- timis exceptis) pogonio interno basin versus magis magisve albes- centibus; teetrieibus alae seceundi ordinis extus rufo-fuscescentibus, intus fuseis, conspicue albo-apicatis, teetrieum majorum fuscarum dimidio apicali albo; teetrieibus minoribus tergaeo eoncoloribus; rostro corneo - fusco; pedibus fulvescente - lividis; iride pallide Fam. Turdidae. Na Gen, Turdus. umbrina; — long. tot. eirca 7°”. — rostr. a fr. 8. — al. 3”. 10. — caud. 3%. 2. — tars. 14. — dig. med. 8!/e‘. Obige Beschreibung verdanke ich der gefälligen Mittheilung von Dr. O. Finsch, sie ist nach einem Exemplar des Bremer Museums aus Abessinien entworfen, welches von unserer Expedition, wahrscheinlich im Monat Januar 1862 in Wogara eingesammelt wurde. Nach Finsch stimmt dieses so ziemlich mit der oben eitirten Abbildung im Ibis, letztere zeigt aber die Schenkelseiten auch zimmtrostroth, obwohl heller als Brust und den schmalen Federkreis um’s Auge nicht weiss, sondern ebenfalls rostzimmtroth. Auffallend ist, dass Hartlaub in seiner Beschreibung des Weiss an der Basis der Schwingen gar nicht erwähnt. Das Bremer Exemplar dürfte übrigens ein jüngerer Vogel sein, indem die zwei äussern an der Spitze etwas zuge- schärften Steuerfedern weisse Spitzkanten tragen. Aehnlich, aber doch wieder etwas abweichend, wird von Des Murs nach der Abbildung Vignaud’s eine Drossel beschrieben, die ohne allen Zweifel zu derselben Art gehört: „Front, menton, gorge, cou et poitrine d’une belle couleur d’ocre „orange, plus claire sur cette derniere region et entrem&l&e de quel- „ques grivelures ou &caillures grisätres; tout le dessus du corps „dun gris fauve, le dessous blanc; cuisses d’un fauve clair; ailes et „queue brunes; les petites couvertures alaires termindes par une „tache blanche sur les deux pages, les grandes termindes de m&me „mais seulement sur leur page externe, formant ainsi un miroir „blanc; les deux paupieres blanches; bee couleur de corne noirätre; „pattes ocrac&es. Longeur 20. cent. (7. 4); queue 0.7 (vix 2”. er urses 0.3 (17. La7) Lefebvre beobachtete diese Drossel im April und Mai in Mai- berasio in Ost-Abessinien; sie lebt immer vereinzelnt und läuft sehr schnell im Gestrüpp und Gebüsch. Ayres erlegte das Original-Exemplar von T. Gurneyi im Busch- wald auf einer Hügelreihe etwa 6 Meilen unterhalb Pietermorizburg (Natal), wo er ebenfalls sehr selten vorzukommen scheint. Diese Art zeigt am meisten Aehnlichkeit mit T. Peroni, Vieill. aus Timor. |Natal : Ayres.]| * Nr. 334. Turdus atrogularis. Turdus atrogularis, Temm. ex Natt. — T. dubius, Schleg. ex Bechst. — T. Bechsteini, Naum. — (ichloides Bechsteinü, Kaup. — Naum. V.D. t. 69. 1. 2. t. 361. 1. 2. — Gould, Eur. t. 75. — Cab. Mus. Hein. I. p. 3. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 25 Fam. Turdidae, — 86 — Gen. Turdus, “ Bp. Consp. I. p. 273. — Planesticus atrogularis, Jerd. Birds of Ind. I. p- 529. — Brehm, Vogelf. p. 161. — v. Pelzeln, Cab. Journ. 1868. p. 30. Nach mündlicher Versicherung des Dr. Hedenborg hat Sunde- vall eine von ersterem auf der sinaitischen Halbinsel eingesammelte Drossel als T. atrogularis bestimmt. [Himalaya; Bengalen; Caleutta: Jerd., Blyth.; Sibirien. — Ver- fliegt sich zuweilen nach dem östlichen centralen und wärmeren Europa.] Nr. 335. Turdus merula. Turdus merula, L. — Merula vulgaris, Ray. — Merula pinetorum, truncorum, alticeps, carmiolica et major, Brehm, Vogelf. p. 158. — Sylvia merula, Savi. — Turdus merula, var. syriaca, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. b.b. — Bp. Consp. I. p. 274. — Naum. V. D. t. 71. — Gould, Eur. t. 72. — Cab. Mus. Hein. I. p. 3. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr, 189. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 272. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 453. — Drake, Ibis 1867. p. 426. — Krüper, Cab. Journ, 1869. p. 34. — Malh. Faun. Sie. p- 56. — Wright, Malta p. 23. — Linderm. Griechen]. p. 86. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 130. — Brehm, Thierl. III. p. 799. Heisst in Syrien Schachrür. Q Im Winter kommt die Schwarzdrossel nicht regelmässig in Unteregypten in Arundo-Gebüsch und Olivengärten vor; auch im peträischen Arabien beobachtet. Häufiger in Syrien. [Algerien: Loche. — Azoren; Madera: Keys. & Blas. — Canaren: Bolle. — Europa. — West-Asien; Persien.| * Nr. 3356. Turdus torquatus. Turdus torquatus, L. — Merula torquata, montana, collaris, alpestris et maculata, Brehm, Vogelf. p. 158. — Merula torquata, Gessn. Briss. — Copsychus torquatus, Kaup. — Pl. enl. 171. 172. — Gould, Eur. t. 73. — Naum. V.D. t. 70. u. t. 361. 3. — Bp. Consp. I. p. 274. — Cab. Mus. Hein. I. p. 3. — Malherbe, Sieil. p. 55. — Wright, Malta p. 23. — v. d. Mühle, Griechen], Nr. 127. — Linderm. Griechenl. p. 85. — Drake, Ibis 1867. p. 426. — Blas. & Keys. Wirbelth. Eur. I. p. LI. — Brehm, Thierl. III. p. 798, Fam, Turdidae. N Gen. Argya. Der Naturalienhändler Raimondo Odesealchi in Cairo versicherte mich, die Ringdrossel schon öfter in Unteregypten erlegt zu haben. Hiemit stimmt auch die Angabe von Keyserling und Blasius überein, dass dieser Vogel im Winter bis nach Egypten komme. [Algerien: Loche; Tanger: Drake. — West-Asien. — Europa.] b) Timaliinae. Gen. Argya, Less. Nr. 337. Argya acaciae. Sphenura acaeiae, Licht. Cat. Dubl. p. 40. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. d. d. not. 4. — Malurus acaciae, Rüpp. Atl. t.18. — Sphe- nura acaciae, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 203. — Argya acaciae, Cab. Mus. Hein. I. p. 84. — Crateropus acaciae, Bp. Consp. I. p.278. — Sphenura acaciae, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 289. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 110. — Id. Cab. Journ. 1865. p. 43. — Brehm, ibid. 1856. p. 399. — Antin. Cat. p. 44. — v. Koenig-Warth. Neott. Stud. Nr. 43. — Leith Adams, Cab. Journ, 1864. p- 450. — Hartm. ibid. 1863. p.317. — ? Chambres, Ibis 1867. p. 101.& 104. E rufescente cano-isabellina, subtus pallidior; pileo et cervice purius canis pallideque fuscescente-striolatis; gula albida; remigibus pallidissime fumosis, tergaei colore marginatis, intus, basin versus late rufescente-fulvidis; rostro flavissimo, angulo oris aurantiaco; iride perlacea; pedibus et unguibus plumbeo-viridibus; — long. tot. circa 9. —. rostr. a fr. 8%. — al. 3%. 7. —3”, 9%, _ caud.. vix 5%. — tars. 121,13, Die 4. Schwinge ist die längste; die 5., 6. und 7. wenig kür- zer; die 1. um 1“, die 2. um 5%, die 3. um !f’“, kürzer als die Flügelspitze. Bei manchen Exemplaren zeigen die Brustfedern weissliche Schafte. Adams nennt die Iris gelb; nach meinen Notizen wäre sie perlgrau bis grünlichgrau. Die nördliche Gränze des isabellfarbigen Keilschwanzes erstreckt sich am Nil bis gegen den Wendekreis hin; häufig zeigt er sich im mittleren Nubien, im Batn el hadjar, Dongolah, der Bajuda-Steppe und zwischen Berber und Sauakin. Ein Exemplar erhielten wir aus dem Land der Kidj-Neger; nach Rüppell und Antinori käme er noch in Oberegypten vor (?). Fam, Turdidae. Be a Gen. Argya. —_ Man trifft diesen muntern Gesellen als Standvogel und meist in kleinen Familien von 3—8 Stück, sowohl längs des Flusses, als in den Niederungen der Steppe und um Wüstenbrunnen; er hält sich am liebsten in den mit Cissus behängten Akazien und Nabag- Gesträuchen; sein Lockton besteht in einem hellen, flötenden Pfeifen ; er ist gar nicht schüchtern; der Flug wellenförmig, gerade, kurz und niedrig, häufig gesenkt, flatternd und dann wieder schwebend. Oft schwäzt und schnattert die ganze Gesellschaft zusammen; unruhig zieht sie von Busch zu Busch, auch schlüpfen diese Vögel sehr gewandt durch das Dorngestrüpp, kommen jedoch nicht selten auf die Erde herab, wo sie drosselartig umherlaufen. Sie baden viel “im Wasser und im Wüstensand und nähren sich von Früchten und Insekten aller Art, namentlich von Ameisen und Heuschrecken. Hartmann fand am 21. April ein Nest mit halbflüggen Jungen in Laod- (wohl El-Ud) Büschen hart am Boden; es bestand aus trockenen Grashalmen und Grasblüthen. Mir wurde ein angeblich dieser Art angehöriges Nest im August unfern Dongolah überbracht, das auf einer Palme gestanden; es war ziemlich flach, leicht gebaut, aus Grashalmen, Stroh und Fasern zusammengefügt und enthielt 2 unbebrütete, blassgrüne, feinschalige Eier, 10'/2°. lang und 8°. dick. Ob der mir unbekannte Crateropus fulvus, Desfont. (Tristr. Ibis 1859. p. 420.) hierher gehört, kann ich nicht entscheiden. .|Tripoli: Chambers (?). — Zwischen Marok und dem Atlas: Des Murs (?).] ® Nr. 338. Argya squamiceps. & Argya Rüppellü, Less. — Malurus squamiceps, Rüpp. Atl. t. 12, — Sphenura squamiceps, Rüpp. Syst. Uebersicht Nr. 204. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. d. d. Nr. 4. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 290, — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 111. — Cab. Mus. Hein. I. p. 84. — DBp. Consp. I. p. 278. — Orateropus chalybaeus, Bp. Compt. rend. 1856. p. 14. (®Finsch in lit.) Similis A. acaciae, rostro longiore, magis eompresso, alis longio- ribus; omnino magis umbrino-lavata; pileo, cerwice et pectore fumoso- striolatis. Pallide umbrino-einerea, eiliis, gula_et abdomine medio albidis; plumis pilei, cervieis, eolli lateralis et postiei, interscapulii uropygü et pectoris conspieue fumoso-striatis; rostro virente-cor- neo; iride pallide umbrina; pedibus virescente-pallidis; — long. tot. 10!e. — rostr. a fr. 97—91%". — al. 4.4. 3%. — tarsı 1. 2:2’. — 1”. 312’. — caud. 5%. 2% Fam. Turdidae. — 389 — Gen. Argya. Lichtenstein hält A. acaciae und A. squamiceps für identisch, gegen welche Ansicht noch überdiess der Umstand spricht, dass erstere Art nie in Arabien beobachtet wurde. Lebt paarweise und in kleinen Familien auf Gebüsch und Bäumen im peträischen Ara- bien und Hedjäz, namentlich am Golf von Agaba, nach Hemprich und Ehrenberg selten in Nubien. Auch bei Sauakin glaube ich diese Art gesehen zu haben; sie scheint mir ein weniger gesellschaftliches und lebhaftes Naturel zu besitzeri% als A. acaciae. |Palaestina: Bonap.]| * Nr. 339. Argya rufescens. Crateropus rufescens, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 286. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 24. 9: Supra saturate olivaceo-umbrina; subtus sordide ochraceo- rufescens, gula et subcaudalibus vix pallidioribus; remigum pogonio interno fumoso, basin versus fulve limbato; plumarum frontalium scapis rigidiusculis, corneo-nigricantibus; subalaribus et margine aları rufescente-fulvis; maxilla e virescente corneo-fusca, mandibulae corneo-flavidae apice fusca; pedibus et unguibus fulvescente-fuscis ; remigum 5'* longissima, 3. & 4'* multo brevioribus; — long. tot. eirca 7. 9%, — rostr. a fr. 7%. — al.'2”. 10% — caud. 3. 9”, — tars. 1”. Steht der Argya rubiginosa, Rüppell jedenfalls sehr nahe und unterscheidet sich durch etwas schlankeren Körperbau, kürzere Flü- gel, längern — wie es scheint — weniger gestuften Schweif, ab- weichende Schwingenverhältnisse und die dunkeln Schafte der sehr schmalen und fein zugespitzten Stirnbefiederung. Nach gütiger Unter- suchung meines Originalexemplares im Wiener Naturalien-Cabinet, sowie eines zweiten von Provicar, Knoblecher aus dem Bari-Land eingesendeten durch Herrn v. Pelzeln ist die 5. Schwinge die längste, die 4. um 2°, die 3. um 3°., die 2. um 7°“. kürzer als die Flügel- spitze. Die äusserste Schwanzfederspitze steht um 17—21. hinter der mittleren zurück. — Nach einer Notiz soll die Iris gelb sein, nach einer andern perlgrau. „Die Schwingen sind graubraun, an der Aussenfahne mehr in Olivenfarb ziehend und hier der Färbung des Rückens entsprechend, der Innenrand der Schwingen ist oben und unten an den zwei ersten Dritttheilen isabellfarb*: v. Pelz. in lit. Ich habe keine Gelegenheit gehabt, diesen Vogel im Leben zu beobachten. Meine Jäger erlegten zwei Exemplare unfern @ondo- koro (am Kir unter 5°. N. Br.) im Monat Januar” und Februar; Fam. Turdidae. = "890. — Gen. Crateropus. sie hatten Beeren im Magen. Scheint überhaupt sehr selten zu sein; ob Zugvogel ist mir unbekannt. Nr. 340. Argya rubiginosa. Crateropus rubiginosus, Büpp. Syst. Ueb. Nr. 201. t. 19. — Hengl. Syst. Ueb. Nr. 285. — Argya rubiginosa, Heugl. — Cab. Mus. Hein. I. p. 85. — Bp. Consp. I. p. 273. Supra ex olivaceo umbrino-cinerascens, uropygio vix pallidiore; subtus rufescente-fulva, gula media et subcaudalibus purius albi- cantibus; subalaribus laetius rufescentibus; plumarum frontalium et pectoralium scapis rigidiusculis, cinereo-albis; loris fumoso-canes- centibus; remigibus primariis pogonio interno fumoso-indutis, omni- bus intus, basin versus late e rufescente fulve limbatis; rostro et pedi- bus, ut videtur, corneo-cerinis; iride flavicante; remige 4ta longissima, diae et Ötae subaequali; — long. tot. circa 8%. — rostr. a fr. 7. — al. 3” 4/5. — caud. (in mutat. rectricum) 3”. 6%. — tars. 1%, 17%. " Rüppell gibt die Flügellänge zu 3. 3., die Schwanzlänge zu 3", 11%. Nach meinen Untersuchungen des Rüppell’schen Originalexem- plares ist die 4. Schwinge die längste, die 3. und 5. ihr fast gleich, die 2. um 2°. kürzer als die Flügelspitze. Ein wohl hierher ge- höriger, von Verreaux erkaufter al des Leidner Museums aus Nordost-Afrika misst: Fl. 312. Schw. 3. 7. — Tars. fast 12°, — Bei diesem Exemplar ist Scheitel und Bürzel etwas ‚s röstenkh überlaufen, die Unterseite lebhafter rostgelblich, Kehle und Unter- schwanzdeckfedern auch heller; die Steuerfederschafte unten gelb- lich weiss. In Schoa: Rüpp. — Bahr el abiad (?): Mus. Lugd. Batav. Gen. Crateropus, Swains. Nr. 341. Crateropus leucopygius. ' Ixos et Orateropus leucopygius, Büpp. Syst. Ueb. Nr. 199. — Id. N. W. t. 30. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 282. — Brehm, Habesch p. 302. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 112. — Bp. Consp. I. p. 278. — Cab. Mus. Hein. 1. p. 85. — Heugl.’ Cab. Journ. 1862. p. 300. — Brehm, Thierl. III. p. 815. Fam. Turdidae. —. 3 = Gen, Crateropus. E einerascente fuliginoso - umbrinus; capite toto, uropygio, . supracaudalibus, crisso et subcaudalibus albis; caudae teetrieibus superioribus postice griseo-lavatis; colli antiei et lateralis, pec- toris et epigastrii plumis ante apicem magis fuliginosis, hine delicate et stricte albido-marginatis; subalaribus alae marginem ver- sus umbrino-fumosis, reliquis laete fulvis; rostro nigro; iride cocci- nea; pedibus fusco-griseis; — long. tot. vix 10%. — rostr. a fr. 9, —al 47, 8%, — caud. 4%, — tars. 1% 4, Brehm gibt etwas abweichende Maasse. In Benehmen und Lebensweise gleicht der weissbürzlige Dross- ling vollkommen seinem weissköpfigen Vetter; wie letzterer lebt er gesellschaftlich im Unterholz und Schlingpflanzen, gewöhnlich in der Nähe von Wildbächen ; doch kommen beide Arten nichtgemeinsghaftlich vor. Orateropus leucopygius ist mehr Gebirgsbewohner, den wir nur in Abessinien, hier nordwärts bis in die Distrikte der Bogos, im Westen bis in die Provinzen Wohni, Sarago und @alabat angetroffen haben und zwar etwa auf 3000 bis 5000 Fuss Meereshöhe, Er gehört zu den ge- wöhnlichsten Vögeln der Quola- und untern Dega-Region und verräth seine Anwesenheit schon aus weiter Ferne durch das lärmende Gaggern der einzelnen Gesellschaften ; häufig bewohnen zwei, drei und mehr Familien einen kleinen Distrikt und das wirre Geschrei mehrerer solcher Banden, vornehmlich in den Morgen- und Abendstunden ist oft wahrhaft betäubend, namentlich wenn gleichzeitig noch eine Fa- milie rothschnäbliger Nashornvögel und Perlvögel (Trachyphonus) oder gar eine Kette kämpfender Felshühner (Pilopachys) mit ein- stimmt. Nr. 342. Crateropus leucocephalus. Turdoides leueocephalus, Rüpp. Atl.t. 4.— Orateropus leucocephalus, Id. Syst. Ueb. Nr. 198. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 281, — Antin. Cat. p. 43. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 148; 1866. p. 243. — Cab. Mus. Hein. I p. 85. — Bp. Consp. I. p. 278. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 300. Dilute umbrino-einereus, subtus pallidior, uropygio purius cineras- cente; remigibus rectrieibusque umbrinis; sineipite, pileo toto, mento, genis et regione parotica pure et circumscripte albis; colli antici plumis ante apicem obscurioribus, cinerascente-albide marginatis; gastraeo medio albido; subalaribus fulvescentibus; rostro corneo-nigro; pedibus plumbeo-fuseis; iride aurantiaco-flava; — long. tot, 9, — 10%, Fam, Turdidae. —.32 — Gen. Crateropus. —„rostr.;a 984, ;5=..al.: 441341 —1eaud. AR, 30, — tars.» 1°%.274, —1”. 3!2'”. (1”. 7“. Rüpp. !) Jüngere Vögel zeigen graubräunlich gescheckten Kopf. Der weissköpfige Drossling bewohnt die Akazien- und Nabag- Dickungen längs des Nil im südlichen Nubien, etwa von 17°N. Br. südwärts, ebenso Senär und den untern Weissen Fluss. Er ist Standvogel, bevorzugt die Nähe der Gewässer und hat ein gesell- schaftliches und ungemein lebhaftes Naturel. Gewöhnlich lebt eine Familie von 5—10 Stück beisammen, die sich den Tag über ziem- lich dicht geschlossen im Unterholz herumtreibt und selten höhere Bäume besucht. Hier hüpfen und schlüpfen diese Vögel unaufhör- lich hin und her und schwäzen und pfeifen und gaggern dabei bunt und wirr durcheinander. Ihre Stimme gleicht oft so sehr dem Ruf der Frankolinhühner, dass selbst meine Vorstehhunde durch sie irre ge- macht wurden. Dabei sind die Drosslinge gar nicht schüchtern, gehen, wenn man sie verfolgt, nicht eigentlich auf, sondern flattern niedrig von Busch zn Busch, womöglich nach undurchdring- lichen Dickungen. Der Flug ist überhaupt niemals hoch und lange anhaltend, bald flatternd, bald schwimmend; auf die Erde kommen sie seltener herab; ihre Nahrung besteht in Insekten, namentlich Ameisen, Larven, Wüstenkäfern und Kameelläusen, dann in Beeren und andern Vegetabilien. ‚e3o,r. T Nr. 343. Crateropus limbatus. a Crateropus limbatus, Mus. Brit. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 202. & p. 48. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 288. — Bp. Consp. I. p. 278. — C. leucopygius, jun. (2). C. leucopygio similis; fronte antico, loris genis mentoque albis, einerascente-tinctis; oceipite, cervice, collo antico, pectore, intersca- pulio alarumque tectricibus minoribus fuliginoso-umbrinis, plumis no- taei pallide fuscescente-, gastraei striete e ecinereo albicante-marginatis; uropygio, subcaudalibus et crisso albis; tectricum caudae superiorum extimis fusco-einereis; subalaribus fulvis, marginem alae versus al- bis, griseo-variis; hypochondriis fulvo-tinctis; remigibus fusco-um- brinis, (extimis exceptis) intus, basin versus laete ochraceo-limbatis ; rectricibus atro-fuscis; rostro nigro, basi mandibulae et angulo oris incarnatis; iride fusca; pedibus plumbeis ; — long. tot. 9%. — rostr. a fr. 81a”. — al. vix 4“. — caud. 3°. 11%. — tars. 14%, Fam. Turdidae, — 393 — Gen. Crateropus, Der Schwanz auffallend keilförmig, die äusserste Steuerfeder um 14‘, kürzer als die mittleren, die Spitzen derselben sehr zuge- schärft, wie bei den Pionus-Arten. Vorstehende Beschreibung verfasste ich nach drei am 11. Febr. 1862 bei Gondar erlegten Vögeln. Sie passt gut auf Rüppells No- tizen (Syst. Ueb. p. 48) und Maasse von CO. limbatus; aber ich ge- stehe, dass mir die Art zweifelhaft vorkommt. Die braune Iris und fleischfarbenen Basaltheile des Schnabels zeigen wohl an, dass meine Vögel wenigstens junge sind, die sehr wohl zu Or. leucopygius ge- hören können. Das Original-Exemplar im Britischen Museum wurde ebenfalls im Februar und zwar zu Ali-Amba in Schoa von Major Harris eingesammelt. Was die von Rüppell erwähnten Schwingenverhältnisse von Or. limbatus anbelangt, so kann ich nicht angeben, ob dieselben mit den von mir beschriebenen Vögeln übereinstimmen, da letztere sich nicht mehr im Stuttgarter Museum, an welches ich sie einschickte, vor- finden; die 1. Schwinge soll halb so lang sein als die 2., die 4. die längste. Nr. 344. Crateropus plebejus. Ixos plebejus, Rüpp. Cretschm. Atl. t. 23. — Ürateropus plebejus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 200. — ? Hartl. W. Afr. Nr. 79. — Antin. Cat. p. 44. — ? Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 148. — Bp. Consp. I, p. 278. — Orateropus (©. Jardinei similis), Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 271. — Kirk, Ibis 1864. p. 318. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 287. — Ür. cinereus, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 300. — Id. Syst. Ueb. Nr. 283. & 284. „Rostro nigro, corpore supero umbrino, gula alba, jugulo et pec- „tore fuscescentibus, plumis omnibus maculis albis terminatis; abdo- „mine e fusco candicante; — long. tot. 8%. 6. — al. 4. — tars. „1%. 54,4 Cretschmar 1. c. Mit obiger Beschreibung von C. plebejus stimmen ziemlich gut überein Exemplare, die ich im Gebiet des Djur und Gazellenflusses eingesammelt habe. Oberseite röthlichbraun, Oberkopf dunkler rauchbraun, alle Federn der letztern circumseript, die des Oberrückens weniger scharf hellgrau gerandet; Uropygium hell bräunlichgrau; Schwingen und Schwanz umbra-braun. Unterseite hell graubräunlich, Brust und Vorderhals dunkler, die Federn der letztern Theile hell grauweisslich gerandet, mit kleinem, weisslichen Fleck vor der Spitze; Regio analis schmutzig weiss, Unterschwanzdeckfedern blass röthlichgelb ange- flogen; Zügel, Augenkreis und Kinn weisslich, Ohrbefiederung grau. Fam. Turdidae, = 3905 — Gen. Crateropus. Unterflügeldeckfedern rostfahl. Einen schwarze n,n acktenFleck hinter dem Auge kann ich nicht auffinden. Iris gelb; Schnabel schwarz; Füsse bläulich-braun. — long. tot. 8°4“. — rostr. a fr. gar, gu, _ al. 3%. Ye". — caud. 3%. Tu —5u, 8, — tars. 13. —14°% — Hartlaub und Finsch geben etwas grössere Maasse. Lebt in kleinen Gesellschaften im Gebüsch der Waldregion und ist ein sehr lebhafter, lärmender Vogel. Rüppell fand ©. plebejus in Kordofan im Winter und glaubt, dass er dort nur Zugvogel ist. Ich beobachtete den eben beschrie- benen Vogel das ganze Jahr durch in dem Gebiet des Gazellen- flusses, halte beide für eine und dieselbe Species, mit der wohl auch C. einereus, Heugl. vom Kir, der perlfarbene Iris haben soll, als eigenthümlich graue Lokal-Rasse zusammenfällt. €. Jardinei unterscheidet sich durch etwas beträchtlichere Grösse, dunklere Fär- bung, schwarze Zügel, dunkles Kinn und deutlichere, viel grössere und ganz eircumscripte, dreieckige Spitzllecken auf Vorderhals und Brust. Nach Hartmann käme (©. plebejus bei Sero am Blauen Nil vor, — eine Angabe, die wohl auf Verwechslung mit einer andern Art beruhen dürfte. — Nach Kirk lässt dieser Drossling während der Regenzeit am frühen Morgen sein angenehmes Lied im Gipfel einer Dolb-Palme ertönen. |Zambezi: Kirk. — West-Afrika: Hartl. ?] * Nr. 345. Crateropus Jardinei. Crateropus Jardinei, Smith. Rep. of Exped. 1836. (Juni) p. 45. & Il. S. Afr. t. 6. — Seclat. Coll, Speke, Proceed. Z. 8. 1864. p. 108. Nr. 7. — Layard, S. Afr. Nr. 311. — Gurn., Ibis 1868. p. 266. (not.) & p. 461. — Bp. Consp. I. p. 278. — Hartl. Proceed. Z. 8. 1863. p. 105. — Hartl. & Finsch, ©. Afr. p. 289. Major; supra olivaceo-fusceus, subtus chocolatino-einereus; fronte cinerascente; loris nigrieantibus; pilei et dorsi plumis scapis nitidis, nigricantibus, macula minori obsoleta albida terminatis; colli antiei, pectoris et abdominis plumis scapis albidis maculaque api- cali majore, conspieua, triquetra alba; hypochondriis et tibialibus fulvescente-indutis; subalaribus laete fulvis; remigibus saturate um- brinis, rectrieibus fusco-nigricantibus; rostro nigro;. iride rubente- flava; pedibus fusco-corneis; — long. tot. vix 10. — rostr, a fr. Blow, — al. 44.14, — caud. 44,3, — tansı 14!j2%. Beschreibung nach Original-Exemplaren von Sir A. Smith im Stuttgarter Museum. Fam. Turdidae. „au“ ZONE Gen. Aegithalopsis. Speke beobachtete diese ausgezeichnete Drossling-Art in Flügen von 10—20 Stück bei Bogue in Uzinza; sie lebt in Wäldern und ist wie ihre Verwandten lärmenden, streitsüchtigen Wesens. [Süd-Afrika; Kurrichaine: Smith; Transvaal: Ayres; Kuruma: Layard.| c) Aegithalopinae. Gen. Aegithalopsis, Heine. (Aegithina, partim, Veill. — Parisoma, Swains.) Nr. 346. Aegithalopsis Galinieri. Parisoma Galinieri, Guer. Rev. Zool. 1845. p. 162. — P. frontale, Rüpp. (nec Heugl. Syst. Ueb. Nr. 254). Syst. Ueb. Nr. 172. t. 22 (1845.) — (Crateropus melodus, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 299. — Bp. Consp. 1. p. 259. — Guer., Ferret et Gal. Abyss., t. 13. — Aegithalopsis Galinieri, Heine, Cab. Journ. 1859. p. 431. Maxima; fuscescente-einerea; fronte argenteo-cinereo; loris ni- gerrimis; crisso et subcaudalibus laete rufis; remigum et rectricum pogoniis externis delicate et striete pallide cinereo-marginatis; sub- alaribus griseis, rufo-indutis, alae marginem versus nigricantibus ; remigibus infra fuliginosis; rostro nigro, mandibulae tomiis albidis; iride coceinea; orbitis nudis liliacinis; pedibus rufescente-fuscis; — long. tot. 6%. 6.— 6. 8% — rostr. a fr. 6“. — al.:3”. 1% — caud. 3%. 2, — tars. 1%. Ya, —1”. 11a“. Die 4., 5., 6. und 7. Schwinge sind die längsten und unter sich fast gleich, die 1. ungefähr halb so lang als jene. Die Männchen scheinen kaum grösser als die Weibchen und erstere sich durch einen verwaschenen weisslichen Fleck auf der Mitte des Unterleibs auszuzeichnen. Lebt paarweise im dichtesten Gebüsch und auf Hochbäumen in Semien, Begemeder, Wogara, Wadla, den Gala-Ländern und Schoa zwischen 8 und 12,000 Fuss Meereshöhe und dürfte in Abessinien Standvogel sein, da ich diese eigenthümliche Form vom Januar bis Mai angetroffen habe, also in der trockensten, sowie zu Anfang der nassen Jahrszeit. In Schluchten mit undurchdringlichem Baum- schlag und in den wirren Hypericum-Gebüschen des Hochlandes lässt unser Vogel Vormittags und Abends seinen weithin hörbaren, Fan. Turdidae. ea Gen. Pyenonotus. —_ vollen und wunderbaren Schlag vernehmen, der dem des Sprossers wohl ähnlich ist, aber ıhn gewiss an Fülle und Metall noch weit übertrifft. Das Weibchen lockt dem singenden Männchen durch ein schilfsängerartiges Schmätzen. Die Nahrung scheint ausschliess- lich in Beeren zu bestehen, wir fanden im Magen namentlich die Frucht von Myrsine africana, welche die Excremente schön violett- blau färben, ferner von Jasmin, Cordia, Celestrus,u. a. — Jedes Paar scheint seinen besondern Bezirk inne zu haben und diese Vögel sind — obgleich nicht scheu — schwierig zu erlegen, da sie nur das üppigste Laubwerk bewohnen, aus dem sie sich nicht leicht vertreiben lassen. Der Gesang lässt sich etwa durch diu-diu-diu-di-di-di wiedergeben. Die Gattung Aegithalopsis steht jedenfalls besser bei den Turdinen, als bei den Parinen und reiht sich zunächst an Pyenonotus und Cra- teropus an, auch Bonaparte stellt sie zu den Ivodinen; dürfte aber wohl als besondere Unterfamilie zu betrachten sein. d) Pyenonotinae. Gen. Pyenonotus, Kuhl. (/xos, Temm. — Turdoides, Temm, — Brachypus, p. Swains. — Aleurus, p. Hodgs.) Nr. 347. Pyenonotus Arsino&. Turdus Arsinod, Licht. Dubl. Cat. p. 39. sp. 442. — Ixos Arsinoe, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. aa. — Pycnonotus Arsinoe, Gray. — Ixos Le Vaillantü (partim), Brehm. — Ixos plebejus (e provinc. Fajum), Vierth. — Pyenonotus barbatus, (Desfont.) Strickl. Proceed. 1850. p. 217. — Bp. Consp. I. p. 266. — Cab. Mus. Hein. I. p. 107. — Rüpp. N. W. p. 83. — Id. Syst. Ueb. Nr. 196. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 279. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 114, — Brehm‘, Habesch p. 304. — Antin. Cat. p. 43. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 392. — v. Koenig-Warth. Neott. Stud. Nr. 42. — Brehm, Vogelf. p. 221. — Brehm, Thierl. III. p.812, — Hartl. & Finsch, O0. Afr. p. 296. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 97. — P. Le Vaillantü, A. Brehm, Cab. Journ. 1853. Extraheft p. 97.; 1856. p. 401 & 405. Arabisch Bulbul. Cinerascente-umbrinus, subtus pallidior; capite gulaque fusco- atris; subalaribus, abdomine et subcaudalibus albidis, his purius albis; rostro nigro; iride fusca; „pedibus nigricantibus; — long. tot. 14.5. — rostr. a fr. 6%. —6°14%. — al. 3%. 2% 3. 5%. — caud. 3% 11444 u yes Al tars vIiX 9444 Ich kann diesen Vogel vom westlichen P. ashanteus, Bp. nfcht präcis unterscheiden. — Männchen und Weibchen gleich gefärbt. Der Grauvogel ist ein sehr gewöhnlicher Sänger in Gärten, Palmenhainen, auf Sykomoren, wie im dürftigen Gestrüpp des uncul- Fam. Turdidae. — 397 — Gen. Pyenonotus- tivirten Landes, jedoch nur in Gegenden, wo fliessendes oder stehen- des Wasser zu finden ist. In Fajum in Mittelegypten, in den Oasen der Thebais, in Nubien südwärts von der Gegend von Abu Simbil, Kordofan, Takah, seltener im Tiefland von Abessinien, dann am untern Weissen und Blauen Fluss, an der Adel- und Somal-Küste und in Süd-Arabien. Lebt gewöhnlich paarweise oder in Familien, ist Standvogel und brütet in Nubien im August, im abessinischen Küstenland nach Brehm im Frühling. Das Nest steht im dicksten, stechenden Pal- mengebüsch, meist niedrig, esist gross, die Höhlung fast halbkugel- förmig, dicht und dick aus Pflanzenstoffen zusammengefügt, inner- lich fein mit Fasern, Rosshaaren u. dgl. ausgekleidet und zuweilen mit Dünger und Koth verkleistert. Die Eier gleichen sehr denen von Cereotrichas, scheinen aber durchschnittlich etwas gestreckter und Grundfarbe wie Flecken mehr röthlich- und weniger blau-graulich. Ich fand deren nur zwei in zwei Nestern, doch waren dieselben nicht angebrütet. Sie sind 10—10!/4‘. lang und gegen 7°. dick ; auf weissem, blass rostig-rosenroth angeflogenem Grund zeigen sich aschgraue und darüber lebhaft rostbraune Flecken, welche gegen das stumpfe Ende dichter, oft kranzförmig stehen. Die Zahl der Eier schwankt nach Brehm zwischen drei und fünf. Der Gesang ist laut und lieblich, etwas drosselartig, dazwischen vernimmt man ein eigenthümliches wisperndes Schwätzen; in der Haltung und Lebensweise fiel mir wenig Analoges mit den eigent- lichen Drosseln auf. Der Grauvogel liebt freie Gipfel zu seinen Gesangübungen, kommt selten auf die Erde herab, ist gar nicht schüchtern, äusserst lebhaft und beweglich und nimmt häufig eine ganz aufrechte Stellung an. Die Männchen kämpfen und spielen öfter zusammen. Seine Nahrung besteht hauptsächlich in Insekten und deren Larven, doch fand ich auch Ueberresten von Beeren und sonstigen Vegetabilien im Magen. „Amabili tenui cantu pretiosa avis, Dongolae modesta Luseinia*: Ehrenb. — Nächst verwandt ist der al- a gerische P. obscurus, Temm. ” g Nr. 348. Pycenonotus nigricans. Turdus nigricans, Vieille. — T. capensis, var. ß. G@mel. — T. capen- sis, var. A., Lath. — Le Brunoir, Le Vaill. Afr. t. 106. 1. — Turdus ca- pensis, Licht. Dubl. Cat. p. 38. — Ixos Levaillantü, Temm. — Pycenonotus nigricans, G. R. Gray. Gen. of Birds I. p. 237. Nr. 26. — Ixos nigricans, Bp. Consp. I. p. 267. — Ixos auriguster, Sclat. Proceed. 1862. p. 12. — Ixos xanthopygius, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol.bb. — Pl. enl. 317. — Hartl. & Finsch, ©. Afr. p. 297. — Layard, 8. Afr. Nr. 261. — Ixos Le Vaillanti, Rüpp. (nec Brehm) N. W. p. 83. — Id. Syst. Ueb. Nr. 197. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 280. (part.) — Id, Faun. Roth. Meer Nr. 113. — Cab. Fam. Turdidae. ae) ee Gen. Pyenonotus. Mus. Hein. p. 107. — Ixos Valombrosae, Bp. Compt. Rend. 1856. p. 14. — ? Kirk, Ihis 1864. p. 318. — Tristr. Ibis 1859. p. 30. 38. 41. & 1866. p: 81. — Chambers, Ibis 1863. p. 475. — Brehm, Vogelf. p. 221. — A. Brehm, Thierl. III. p. 812. — Gurney, Ibis 1860. p. 209. — ? v. d. Decken, Reisen I. p. 59. — ?Caban. Ibid. III. p.29.— ? Sperling, Ibis 1868. p. 290. Arabisch Bulbul. Supra cinereo-fumosus; subtus sordide albidus, pectore et hypo- chondriis e cinerascente fumoso-tinctis; capite gulaque circumseripte nigris; erisso subcaudalibusque laete flavis; rectricibus atro-fusces- centibus, apicem versus pallidius marginatis; rostro et pedibus nigris, colore plumbeo lavatis; iride fusca; periophthalmiis plumbeis; — long. tot leer, Var. minor. Turdus capensis, Lefeb. Abyss. Ois. p. 97. — Pyenonotus Le Vail- lanti, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 280. (partim, specim. e Nilo albo) — P. au- rigaster, Antin. Cat. p. 43. — P. nigricans, Sclat. Coll. Speke Nr. 8. — Hartm. Cab. Journ. 1866. p. 243. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 163. — Similis praecedenti, minor, capitis colore minus perspicuo et minus abrupto, nigro-fusco (nec pure nigro); pectore saturatius fusces- cente tincto; stragalo purius fumoso; vibrissis brevioribus, debiliori- bus; — long. circa 7”. Long. tot. |rostr. a fr. al. caud. tars. a) Tip | auge, |g0, 70 ge, 00 |30 00 30, 4010-1034“. bea. 1-ja7.| ı (aan, A a Se: 10'Ja’”. c) 7144, 6’. 3u A344 HZ DET. Qu viX gu a) Nach drei Exemplaren aus dem Wadi-Firan (petr. Arabien) und von Agabah (Txos zanthopygius, Hempr. & Ehr.) b) Nach einem d. von Jaffa, Type von Ixos Vallombrosae. c) Nach 4 Exemplaren beiderlei Geschlechts vom Bahr el Abiad und Gazellenfluss. Nicht ohne manche Bedenken vereinigeich nach Hartlaub und Finsch den gelbsteissigen Grauvogel des Bahr el Abiad mit dem viel nördlicher wohnenden P. zanthopygius, der wiederum mit dem südafrikanischen P. nigricans zusammenfällt. Zwischen P. xanthopygius aus Aqgabah und von der sinaitischen Halbinsel und P. Vallombrosae von Jaffa kann ich keinen weiteren Unterschied finden, als dass bei letzterem die Primarschwingen etwas deutlicher und heller mit Grau gesäumt sind, weil das einzige mir vorliegende Exemplar überhaupt ein fri- scheres Kleid trägt; die wenigen südafrikanischen P. nigricans, Fam. Turdidae. ne ae Gen. Pyenonotus. welche ich zur Vergleichung benützen kann, haben ein noch mehr abgetragenes Gefieder und kaum geringere Dimensionen. Aber es fällt in die Augen, dass bei den westasiatischen und südafrikanischen Grauvögeln der Kopf viel reiner schwarz und diese Farbe im Nacken schärfer abgegränzt ist, auch nach der Brust zu sich deutlich von der Rauchfarbe der letztern scheidet; der Mantel ist hier graulich rauchfarb. Der Vogel vom Weissen Nil dagegen ist beträchtlich kleiner, der Kopf und Vorderhals nicht reinschwarz, sondern schwärzlich braun, mehr in die rauchfarbene Brust verlaufend; die letztere inten- siver rauchbraun, ebenso der Mantel dunkler, mit weniger Grau. Der Flügelbug bei beiden Formen weiss, licht gelblich ange- flogen; auch zeigen alle von mir untersuchten Exemplare eine haar- artige Verlängerung der Federschafte des Nackens wie Trichophorus. Der westasiatische Grauvogel, welchen Brehm und Rüppell fälsch- lich im Fajum vorkommen lassen, bewohnt die Dattel- und Tamarisken- haine des peträischen und glücklichen Arabiens, Wadi-Araba, Palaestina und Syrien. Er scheint hier Standvogel, doch haben wir nur Gelegen- heit gehabt, ihn während der Wintermonate zu beobachten. In seinem Benehmen gleicht er sehr dem P. Arsinoe, ist womöglich noch lebhafter, auch sein Gesang lauter und mehr abwechselnd. Er wird desshalb häufig im Käfig gehalten. Den centralafrikanischen gelbsteissigen Grauvogel kennen wir ausschliesslich als Bewohner der Sumpfwälder des Kir- und Gazellen- flusses, wo er das ganze Jahr über familienweise häufig anzutreffen ist. Er bevorzugt hier mehr das Unterholz, zeigt‘ sich aber wohl zuweilen auf Tamarhindengipfeln, kommt nicht selten auf den Boden herab, namentlich auf Termitenbaue. Mit seines Gleichen und andern Vögeln lebt er nicht gerade in den friedlichsten Verhältnissen, zeich- net sich überhaupt durch sein unruhiges Wesen aus und nährt sich von Raupen, Schmetterlingen, Käfern und Ameisen, verschmäht jedoch keineswegs die Früchte von Sykomoren, Cordien u. dgl. Im eigentlichen Urwald, fern vom Sumpf, haben wir diese Art nicht mehr angetroffen. Nach Speke auch in Kazeh, südlich vom Victoria Nyanza. Dr. Cabanishatte die Güte, ostafrikanische Grauvögel (durch Peters und v. d. Decken eingesammelt) mit den Typen von Ixos zanthopygos zu vergleichen. „Erstere zeigen die Orbita mit schwarzen Federchen „besetzt, während die der arabischen Form unbefiedert sind, auch ist „letztere grösser und das Schwarz am Kopf anders vertheilt.“ |Süd-Afrika; Kafferland ; Natal; Orange-Fluss ete. — Ost-Afrika; Mozambique: Peters; Zambezi: Kirk; Uzaramo: Speke. — Zanzibar: Kirk, v. d. Decken. — West-Afrika; Gabun: Hartl. — West-Asien; Syrien; Palaestina; Hedjas. — Nach Krüper kommt eine Ixos-Art auf mehreren Inseln des griechischen Archipels vor, welche wohl nur hieher gehören kann.| Anmerkung. Auffallend ist, dass in unserem Gebiet bis jetzt keine Criniger- und Andropadus-Arten beobachtet wurden, welche namentlich im Westen so zahl- eich vertreten sind, Fam. Turdidae, —. AU — Gen. Oriolus. e) Oriolinae. Gen. Oriolus, L. a) Pileo flavo. Nr. 349. Oriolus galbula. Turdus galbula, Briss. — Oriolus galbula, L. — Coracias oriolus, Scop. — Oriolus galbula, aureus et garrulus, Brehm, Vogelf. p. 54. — Pl. enl. 26. — Gould, Eur. t. 71. — Naum. V. Deutschl. t. 61. — Bp. Consp. . I. p. 347. — Cab.‘ Mus. Hein. I. p. 209. — Rüpp. N. W. p. 28. — Id. Syst. Ueb. Nr. 205. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 291. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 115. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 403. & 1868. p. 323. — A. Brehm, Naum. 1850. p. 46. — Id. Cab. Journ. 1854. p. 74. — Id. Thierl. III. R...817.. ,— Haril., W. Afr.. Nr. 241. — ‚Id. :Cab. Journ. 1861. p. ipa Tobias, Naum. 1850. p. 17. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 33. — Tristr. Ibis 1867. p. 364. — Heugl. Ibis 1859. p. 341. — Schleg. Cat. Corac. p. 99. — Layard, 8. Afr. Nr. 255. — Wright, Malta p. 23. — Malherbe, Sieil. p. 61. — Linderm. Griechenl. p. 82.—v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 122. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 97. — Strickl. Coll. Petherick, Ann. & Mag. 1852. p. 344. Nr. 41. — Drake, Ibis 1867. p. 425. — Schleg. & Poll. Madagase. p. 159. — Hartl. Madagasc. p. 43. — Wagl. Syst. Av. Oriol. Spec. 2. — Symb. phys. Av. fol. z. Arabisch Sufer (d. i. die Gelbe). Unser Pirol ist ein regelmässiger Zugvogel Nordost-Afrika’s und Arabiens. Er erscheint im Norden unseres Gebietes einzeln und in kleinen zerstreuten Gesellschaften Mitte April und im August und September; hält sich nur kurze Zeit in Olivengärten, auf Sykomoren und im Akaziengehölz; auf seiner Wanderung scheint er den Aequa- tor noch zu überschreiten. Im September 1857 begegneten wir einer Familie von Pirolen auf Dom-Palmen in der Asab-Bay; im October im Adel-Land, in Abessinien, am Weissen Nil und an der Somal-Küste. Alte Männchen im Sommerkleid habe ich in Nordost-Afrika nur äusserst selten — ich glaube bloss ein einziges Mal und zwar von der tripolitanischen Küste — erhalten. { Nach Rüppells ganz fälschlicher Angabe wäre Oriolus galbula Standvogel in Egypten. Lefebvre nennt die Füsse bleifarb, den Schnabel schwarz! Nach Wright erscheint der Pirol in Malta als Zugvogel im Sep- tember in kleinen Flügen und zuweilen alte Weibchen im Pracht- kleid derMännchen. Er haust hier schlimm in den Mispelpflanzungen, Nächst verwandt ist der indische Oriolus kondoo, Sykes. Fam. Turdidae. = %2401 7— Gen. Oriolus. [Tripoli: Heugl. — Algerien: Loche. — West-Afrika: Verr. — Süd-Afrika: Anderss., Ayres ete. — Madagascar: Sganz, — In Pa- lästina theilweise Brutvogel: Tristr.; ebenso in Klein-Asien. — Im südlichen und gemässigten Europa und Sibirien. | ® Nr. 350. Oriolus auratus. Oriolus auratus, Vieill. — O. bicolor, Licht.; Temm. — Loriot dor, Le Vaill. Afr. pl. 260. — O. chryseos, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 294. — Vieill. Gal. pl. 83. — Hartl. W. Afr. Nr. 242. — Swains, W. Afr. II. p. 33. t. 1. — Cab. Mus. Hein. I. p. 209. — Bp. Consp. I. p. 248. — Antin. Cat. p. 44. — Schleg, Cat. Corac. p. 101. — Layard, S. Afr. Nr.256. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 270; 1868. p. 324. — Oriolus ieterus, Pr. Würt. Icon. ined. t. 55. & Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 299. — Monteiro, Proceed. Z. Soc. 1865. p. 93. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 163. — Wagl. Syst. Av. Oriol. sp. 4, Aureo - flavus; vitta per oculum ducta, nigerrima; remigibus nigris, primariis apice et pogonio extermo dilute flavescente- limbatis, secundarüs tertiariisgue margine latiore, conspicua flava; teetricum alae majorum pogonio externo flavo, interno nigro; reetrieibus '/ı intermediis nigris, anguste flavo-apicatis, reliquis gra- datim magis magisve flavo-terminatis; rostro-fuscescente-rubro; iride castaneo-rubra; pedibus fusco-nigricantibus, plumbeo-lavatis; — long. tot. 8%. — rostr. a fr. 11%. — 12. — al. 5%. 3, — caud. 3%. 4, —3", 6%. — tars. 8°’ — 91a, Weibchen und junge Vögel gleichen im Allgemeinen denen von O. galbula. Ein 9. zeigt schwarzbraunen Schnabel; Schwingen zweiter Ord- nung und deren Deckfedern an der Aussenfahne deutlich und breit gelb gerandet; Kropf und Brust mit scharf abgesetzten schwarzen Schaftstrichen: Finsch. — Die von mir eingesammelten jungen Vögel und Weibchen sind nicht mehr im Stuttgarter Museum. Dieser prachtvolle Pirol lebt nur in den warmen, waldigen Ge- genden der Tropen, in der Nähe von Bächen und Sümpfen, immer paarweise und scheint nicht eigentlich zu wandern. Der Ruf gleicht ganz dem von O. galbula. Die dd. sind erst im zweiten Jahre voll- kommen ausgefärbt. In Abessinien fanden wir den Gold-Pirol nicht, dagegen am Westabfall der Hochländer von Amhara, am obern Ra- had, in Qalabat und Fazoql im Dezember und Januar; am obern Bahr ghazäl, Djur und Kosanga das ganze Jahr über, häufiger jedoch v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 26 Fam, Turdidae. — 402 — Gen. Oriolus. . unmittelbar nach als vor der Regenzeit und schon im August schoss ich dort függe Junge. Heisst nach Antinori auf Djur: Bör. Ganz passend ist Wagler’s Bemerkung: habitat in sylvis magnis, timidus, arboribus altissimis insidens et in Galbulae morem clamans. Nächst verwandt ist Oriolus notatus, Pet. (Cab. Journ. 1868. p- 152. — Cab. v. d. Decken, Reisen III. p. 38. — O. auratus, var., rectrieibus extimis concoloribus, favis; Layard, 8. Afr. Nr. 256. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 291.) mit rein gelben äussern Steuer- federn. Möglicher Weise wirklich nur Varietät oder erhöhte Fär- bungsstufe von O. auratus. Nach Hartlaub und Finsch misst O. no- tatus: Fl. 5”. 2%. — Schw. 3% — Firste 11—12° — Lauf 10. [Senegambien; Guinea. — Benguela: Monteiro. — Süd-Afrika: Le Vaill.; Wagl. (?)] ß) Capite nigro. Nr. 351. Oriolus monachus. Turdus monachus, Gm. — Turdus monachus, Lath. — Oriolus meloxita, Rüpp. ex Buff., N. W. p. 29. t. 12. 1. — Id. Syst. Ueb. Nr. 206. — O. melozita. Heugl. Syst. Ueb. Nr. 293. & Cab. Journ. 1862. p. 294. — ©. monachus, Heugl]. Cab. Journ. 1868. p. 325. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 169. — Oriolus monachus, Gray, nec Wagl. — Cab. Mus. Hein. I. p. 210. — O. meloxita, Bp. Consp. I. p. 347. — ? Seclat. Cat. Coll. Speke, Proceed. Z. S. 1864. p. 108. Nr. 9. — Schleg. Cat. Corac. p. 108. — Hartl. & Finsch, O0. Afr. p. 293. Laete flavus; capite toto et gutture nigerrimis; interscapulio et tectricibus alae minoribus magis virescente-fHavis; tectricibus majori- bus et remigibus nigricantibus, illis et secundariis pogonio externo cinereo-limbatis; primariis (prima excepta) extus striete at conspicue albo-marginatis; alulae plumis nigricantibus, late albo-apicatis; ter- tiariarum pogonio interno canescente-fumoso, externo virente-flavo; rectrieibus ?a—°/s exterioribus flavissimis, reliquis mediis magis magisve viride-flavis, flavo-apicatis; subalaribus flavis; rostro fusco- rubente; iride coceinea; pedibus fusco-nigricantibus; — long. tot. 9”__915”, — rostr. a fr. 10— 11”. — al. 5%. 2°. —5”. 5°. — caud. 3”, 8,8", 10%. — tars. 10—10'j2”. Nach Rüppell unterscheidet sich der junge Vogel vom alten durch rein eitrongelben Schwanz, während bei letzterem die zwei mitt- Fam. Turdidae. — 403 — Gen. Oriolus. leren Steuerfedern und der Basaltheil der vier (?) ihnen zur Seite stehenden Paare in abnehmendem Verhältniss zeisiggrün seien. Ich bin geneigt, den gelbschwänzigen für den. alten Vogel zu halten. &. und 9. sind kaum zu unterscheiden. Dieser schwarzköpfige Pirol ist im Hochwald und namentlich längs Bächen und Regenbetten im östlichen uhd südlichen Abessi- nien häufig; auf 2—8000 Fuss Meereshöhe; nordwärts bis in die Bogos-Länder gehend, südlich bis an den obern Blauen Nil und ohne allen Zweifel Standvogel. Nach Rüppell (N. Wirbelth. p- 30.) käme er schaarenweise in buschigen Gegenden der Provinz Tembien vor! Die Stimme gleicht derjenigen unserer Kirsch-Pirole. Von Speke in Uzinza eingesammelt, wo diese Art häufig sein soll. Unter meinen Bälgen befindet sich ein im Januar 1862 am Takazie zwischen Adet und Telemt geschossener Oriolus, der etwas geringere Dimensionen zeigt, die Oberseite ist mehr zeisiggrün, die 'ı mittlern Steuerfedern mit Ausnahme der gelben Spitzen schmutzig zeisiggrün, die nächsten mit immer breiter werdender hochgelber Spitze und grösserem, sehr verwaschenem, schwärzlichem Fleck hinter derselben ; weiter nach der Basis zu sind die °);s äusseren Paare wieder zeisiggrün, die Basis selbst gelb. Ob ein Uebergangskleid von O. monachus, oder O. melanocephalus, Lefeb. Abyss. Ois. p. 97. ? Ein bestimmt junger und ächter ©. monachus zeigt Kinn und Kehl- mitte gelb gestreift, die Flügeldeckfedern und Tertiärschwingen gelbgrau, breiter gelb gerandet. Scheint ausschliesslich auf den Osten Afrikas beschränkt. * x Nr. 352. Oriolus larvatus. Oriolus larvatus, Licht. Dubl. Cat. p. 20. — O. radiatus, Gm. (?) — Le Coudougnan, Le Vaill. Afr. t. 261. 262. — O. Coudougnan, Tem. — 0. monachus, Wagl. (nec Gmel.), Syst. Av. Oriol. sp.7. — O. capensis, Swains. — O. chloris, Cuv. — O melanocephalus, var. Vieill. — Cab. Mus. Hein. I. p. 210. — Bp. Consp. I. p. 347. — Hartl. W. Afr. Nr. 243. — „O. melanocephalus, L.,“ Lefeb. Abyss. Ois. p. 169. — ? De Filippi, Rev. de Zool. 1853. p. 290. — ? Antin. Cat. p.45. — Schleg. Cat. Corac. p. 107. — ? Hartl. Coll. Monteiro. Proceed. Z. S. 1065. p. 93. — Swains. 'W. Afr. II. p. 37. — „Oriolus ?“ Kirk, Ibis 1864. p. 318. — O. capensis, Layard. S. Afr. Nr. 254. — Gurn. Ibis 1860. p. 209. — Hartl. Ibis 1861. p. 335. 341. — Monteiro, Ibis 1862. p. 341. — Finsch, Cab. Journ. 1867. p. 247. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 327. — Hartl. &Finsch, O. Afr. p. 292. Flavissimus; tergaeo ex olivaceo virescente-adumbrato, auchenio purius flavo; capite toto guttureque nigerrimis; remigibus nigris, (prima excepta) extus striete albo-marginatis, secundaris eodem Fam. Turdidae. ana Gen: Oriolus. —_ modo sed latius albo-marginatis, tertiarlis pogonio externo late et laete colore virescente-flavo marginatis, minorum pogonio externo toto virescente-fHavo; alulae pennis nigris, late et pure albo-apicatis; tec- tricum alae minorum basi obtecta nigricante, religquarum pogonio . ’ interno (apice flavo excepto) nigro; rectrieibus virescente-Aavis Oo 2) 2 scapis nigricantibus, ?/ medianis apicem versus vix nigricante-adum- 1% 5 ) bratis, reliquarum fascia lata versus medias increscente, nigra, apice pure flavo; rostro fuscescente-rubro ; pedibus nigricantibus; — long. tot. 9— 9114”, —, roste:“a fr, 11° —12, — al Hr 20, ea, rk 1 Mars. 9374.11. Beschreibung und Messung nach südafrikanischen Exemplaren des Stuttgarter Museums. Soll am Kir oder Bahr el Djebel nicht zu den Seltenheiten gehören. Lefebvre giebt an, Oriolus melozita bei Gondar und in Schiri& in Abessinien gefunden zu haben. Dieses wird auf p. 169. jedoch ausdrücklich widerrufen und erklärt, dass der Vogel zu Oriolus melanocephalus (also wohl zu larvatus) zu zählen und das Vorkom- men dieser Art in Habesch hiedurch zum ersten Mal bestätigt wor- den sei, nachdem weder Rüppell noch Galinier und Ferret sie da- selbst beobachtet haben. Dr. Finseh untersuchte die schwarzköpfigen Pirole vom obern Nilgebiet im Wiener Museum und erklärt dieselben für O. larvatus, wie auch De, Filippi die von Brun-Rollet eingesammelten. Ob auch Oriolus larvatus von Monteiro in Angola gesammelt, hieher gehört (Flügel 4. 9°. — Schwanz 3”. — Tars. 9°.), scheint mir sehr zweifelhaft. [Senegambien. — Angola (?). — Süd-Afrika. — Zambezi: Kirk (2)] TE ERR, /. ie) * Nr. 353. Oriolus Rolleti. ’ Oriolus larvatus, Heugl. Syst. Ueb. Nro. 222. — O. personatus, Hgl. Cab. Journ. 1867, p. 203.; 1868. p. 362. — O. Rolleti, Salvad. Atti della Soc. Ital. di Scienze nat. 1864, — O. brachyrhynchus, Mus. Lugd. Batav. & Schleg. Cat. Corac. p. 108. — O. larvatus, Hartl. & Finsch. O. Afr. p. 292. (ex parte). — ? O. brachyrhynchos, Swains. W. Afr. II. p. 35. — ? Hartl, W. Afr. Nr. 244. — ? O. larvatus, Antin. Cat. p. 54. Minor; flavissimus; interscapulio, scapularibus et tergo magis olivaceo-flavis; capite toto, gutture ad peetus usque remigibusque nitide nigris; speeulo alari minore, primariarum marginibus strictis et latioribus, Fam, Turdidae, —_— 405 ° — Gen. Oriolus: secundariarum albis, hinc (in seeundariis) cano-tinctis; tertiariarum mar- gine externa lata et apice flavis, basin versus cano-lavatis; alarum tectrieibus majoribus intus nigris, extus cano-flavis; subalaribus minoribus flavissimis, majoribus ex parte albis; rectricibus virente- flavis, 'ı (nee ?/2) intermediis apice vix nigricante-lavatis, macula minori apicali flava; reliquis (°)s) ante apicem latum, aureo-flavum nigerrimis; rostro recto, subulato, acutiusculo fuscescente-rubente; pedibus coerulescente-fuseis; iride coceinea. Vergleichende Maasse zwischen O. Rolleti und O. monachus. O. KRolleti. O. monachus. long. tot. 8”, 2%, ar le, rostr. a fr. vix 810. — 1", al. Au. gung, gen, _—— 5 50, tars, vix 81/2’, —— 91.10, caud. 2. 1 HE cz N ga", eh Kleiner als der ihm zunächst stehende O. larvatas, das Schwarz an Kopf und Vorderhals weniger ausgedehnt, nur die zwei (nicht vier) mittleren Schwanzfedern ohne die schräge schwarze Quer- binde, die schwarze Zeichnung auf der Mitte der seitlichen Steuer- federn nicht halb so breit als bei O. monachus, das Gelb der Spitze der äussersten 1'/2°. breit. Ob diese Art mit O. brachyrhynchus, Sw. und Hartl. zusammen- fällt, wage ich nicht zu bestimmen, jedenfalls wären die Maasse nicht unbeträchtlich verschieden. Sharpe (in lit.) hält beide für ver- schieden. Der Schwanz ist sehr wenig gerundet, die 1. Steuerfeder un. gefähr so lang als die mittelste, die 3. die längste. Hieher gehört auch ein Vogel im Uebergangskleid, angeblich aus Nubien (!!), im Leidner Museum. Der schwärzliche Schnabel ist etwas länger, das Schwarz an Kopf und Kehle weniger ausge- breitet und theilweise gelb gescheckt, die Flügel viel dunkler, die grössern Flügeldeckfedern und Tertiärschwingen ganz rauchfarb, nur fein weisslich-gelb gerandet, die 2 mittleren Schwanzfedern oliven-gelbgrün, gegen die Spitze schwärzlich, auf letztere ein ver- verwaschener dreieckiger, gelber Spitzfleck; Rücken und Scapular- federn schmutzig oliven-grüngelb mit sehr obsoleter rauchfarbiger Schaftstrichlung. Nach gefälliger Privatmittheilung von Dr. Finsch, der ein typi- sches Exemplar von O. Rolleti untersuchte, konnte sich derselbe noch nicht von specifischer Selbstständigkeit des Vogels überzeugen. Hinsichtlich der Färbung stimmt derselbe aufs Genaueste (also auch Fam. Turdidae. u ll Gen. Oriolus. was Schwanzzeichnung anbelangt, welche überhaupt bei allen Pirolen etwas variabel ist) mit einem alten d. von O. lar- vatus aus Süd-Afrika, nur sind die graulich-weissen Säume der Pri- marschwingen etwas breiter und die zwei mittelsten olivengelben Steuerfedern haben am Ende einen verwischten, dunkleren Randfleck. Die Maasse allerdings geringer, namentlich fällt der ansehnlich kür- zere Schnabel in’s Auge. — Fl. 4”. 10. — Schw. 3% — Schn. v. d..St 915% = TPars. 102%. Dieser schöne Pirol lebt am obern Weissen Nil auf Hochbäumen, namentlich in Tamarhindengipfeln, und in seinem Magen fanden wir Raupen, Insekten ‚und Beeren. Am Berge Belenia ist er nicht selten, scheint aber nördlich vom 8°. N. Br. nicht vorzukommen und d. 9. sich im Colorit kaum zu unterscheiden. Der Ruf der dd. und 99. ist ganz der unseres Pirols.. Ob die Art wandert, kann ich nicht angeben; die wenigen Exemplare, die wir nach Europa brachten, wurden zwischen Januar und März im Lande der Bari, namentlich um Olibö geschossen. Nach Antinori gemein in den Wäldern der Bari zur Regenzeit. Während des Druckes dieses Abschnittes erhalte ich wiederholt einige Notizen von Dr. Finsch, welche glücklicher Weise hier noch eingeschaltet werden können. Mein genannter Freund hält in Uebereinstimmung mit v. Pel- zeln Oriolus Rolleti immer noch nicht mit aller Sicherheit für speci- fisch verschieden von O. larvatus. Er hat die Typen in Turin und Wien wiederholt verglichen. Die Verschiedenheit in der Schwanz- zeichnung ist nicht immer deutlich, namentlich bei jüngeren Vögeln. Bei O. laratus misst die gelbe Spitze der äussersten Steuerfeder 1“. 2”, (beim jungen Vogel) bis 1%. 9. (beim alten d.). Flüg. |Schwanz] Firste. | Lauf. O.larvatus aus Süd-Afrika (Finsch)| 5%. |3%. 3”. | 11° | 12, Ds R " (Schlegel) 4“, 10%.) 3”. 17”. |" 11° | 972) O. Rollei vom Weissen Nil . .|4.11.| 3. 10° 1a | West-Afrika. ?] *) Anmerkung. Messung des kleinsten Exemplares im Leidener Museum. Fam. Paridae. Gen. Parus, Lin. Subgen. Pentheres, Cab. (Melaniparus, Bp.) Nr. 354. Parus lencomelas. Parus leucomelas, Rüpp. N. W. t. 37. 2 (1835... — Id. Syst. Ueb. Nr. 170. — Parus leucopterus, Swains. (nec. Layard), W. Afr. I. p. 42 (1853.). — Pentestes melanoleucos, Pr. Würtemb. Icon. ined. Nr. 42 (27.). — Melaniparus leucomelas et leucopterus, Bp. Consp. I. p. 228. — Pen- theres leucopterus et leucomelas, Cab. Mus. Hein. I. p. 92. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 252. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 260., 267. & 295. — Antin. Cat. p- 40. — Hartl. W. Afr. Nr. 211. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 161. E coracino niger; tectricibus alarum superioribus remigumque margine externa pure albis; remigibus intus basin versus albicanti- bus; subalaribus ex parte albis, ex parte nigris; rostro nigro; iride flavescente-albida; pedibus coerulescentibus; — long. tot. vix 6. — rostr. a fr. 41a“, — al. 3%. 112%. — caud. 2. 4%. — tars. 81a’. Die östliche Form scheint wenig grösser als die westliche, deren Iris Hartlaub hochroth nennt. — Die weisse Zeichnung der Flügel etwas variabel, d. h. mehr oder weniger deutlich nnd breiter oder schmäler. Die weissflüglige Meise ist auch in Ost-Afrika ziemlich weit ver- breitet. Wir halten sie für Standvogel und beobachteten dieselbe nicht selten in den Bergen der Beni-Amer und Bogos, im wärmeren Abessinien, etwa zwischen 3000 und 8000 Fuss Meereshöhe, im Gebiete des oberen Blauen und des ganzen Weissen Nils und im südlichen Kordofan. Sie lebt einzeln und paarweise sowohl in der 9 Fam. Paridae. Ei Gen. Parus. Steppe als in der Waldregion, namentlich auf Bäulen und Gebüsch längs der Gewässer und Regenbetten, Der Lockton ist sehr ähnlich dem der Sumpf- und Spiegelmeise, aber die weissflüglige Art hat durchaus kein so lebhaftes Naturel, als ihre europäischen Gattungs- verwandten. Bonaparte und Cabanis trennen die östliche Form von der west- lichen; specifische Unterschiede kann ich nicht herausfinden. | Gambia; Senegal; Casamanze; Bissao; Cap-Lopez.] Nr. 355. Parus leuconotus. Parus leuconotus, Guer. Rev. & Mag. de Zool. 1848. p. 162. — Id. Gal. & Ferret, Voy. en Abyss. III. p. 222. t. 9. 1. — Parus dorsatus. Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 171. & t. 18. (1845.) — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 253. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 293. & 1867. p. 296. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 94. — Melaniparus leuconotus, Bp. Consp. 1. p. 228. — Pentheres leuconotus, Cab. Mus. Hein. I. p. 92. (not.). — Melaniparus dorsatus, Pr. Würtemb. Icon. ined. Nr. 43. (30.). Coraeino-niger; interscapulio sordide albido; remigibus intus basin versus albicantibus; rectricum °/s exteriorum apice primaeque pogonio externo delicatissime albido-marginatis; rostro nigro; iride fusca; pedibus plumbeis; — long. tot. 3%. 9%. — rostr. a fr, 414. — al. 2%. 8%. —-3. —'caud. 2°. 2°. — tars. vix 9%. — Die Unterflügeldecken sind blauschwarz, ihre äusserste Serie weisslich, mit verwaschenem, blauschwärzlichen Rand an den Spitzen der einzelnen Federchen; auf den Primarschwingen eine Andeutung von feinem weisslichen Saum. Die weissrückige Meise ist ein wahrer Gebirgsvogel, den ich nur in Mensa (Nordgrenze von Abessinien) noch etwas unter 6000° Meereshöhe angetroffen habe. Nicht eben selten ist diese Art nm Semien, Wogara, Begemeder, den Gala-Gebirgen und Schoa; gewöhn- lich hält sie sich paarweise zusammen und erscheint mehr auf der Hochebene, als an den Abhängen. Sie bevorzugt gewisse Bäume mit ihrem Besuch, namentlich alte Akazien, seltener Oliven. Scheint Standvogel, ist gar nicht scheu und singt und lockt ziemlich ähnlich dem Parus major. Die Nahrung besteht in Würmern, In- sekten und ihren Eiern und Larven, Beeren und Kernfrüchten aller Art. Fam. Paridae, —. 408 — Gen. Aegithalus. Gen. Aegithalus, Boie. (Paroides, Auct, - Pendulinus, Brehm, nee Vieill. — Anthoscopus, Cab, ex parte.) * Nr. 356. Aegithalus parvulus. Aegithalus parvulus, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 260. Minimus; supra virente-flavus; fronte, genis, colli lateribus et gastraeo laete, uropygio et supracaudalibus obsoletius flavis; frontis punctulis nigerrimis; macula obsoleta anteoculari nigri- cante; rectrieibus remigibus et alarıum tectricibus fumosis, e virente flavo-marginatis; tertiariarum pogoniis externis latius et minus ab- rupte albido-marginatis; subalaribus albidis, Havo-tinctis; rostro pellu- cido, pallide fuscescente-corneo; iride nigricante; pedibus plumbeis; — long. tot. 2%. 11. — rostr. a fr. vix. 4%. — al. 1”. Ya. — caud. 1%. — tars. 5, P 9. Minor, dilutius tineta, maculis frontalibus obsoletioribus. Die 3., 4., 5. und 6. Schwinge die längsten und unter sich etwa gleich lang, die 2. wenig kürzer als die 7. Noch etwas kleiner als Aeg. pensilis und von ihr durch lebhaft selben Unterleib und gelbes Uropygium bestimmt verschieden. Ziemlich selten fand ich diese niedliche Meise in den Urwäldern von Bongo im Gebiet des Gazellenflusses nach der Regenzeit und zwar in kleinen Gesellschaften von 3—6 Stück, entweder im Ge- strüpp und auf Graminen oder auf Hochbäumen; sie ist ein stilles, aber bewegliches Vögelchen, das sich an keiner Stelle lange auf- hält und wie die Schwanzmeise grosse Strecken durchzieht, von Busch zu Busch und Baum zu Baum flatternd. Der leichte Flug gleicht übrigens mehr dem der kleinen Sylvien und der Zosteropinen und nicht selten sieht man, wie diese Thierchen Sträucher nach sitzenden Insekten und Raupen flatternd absuchen. Nach einem heftigen Gewitterregen traf ich einmal eine kleine Gesellschaft mit gesträubtem Gefieder, ähnlich unsern jungen Tannen- und Kohlmeisen dicht zusammen gedrängt auf einem horizontalen, schwanken Ast. Mit Aegithalus capensis habe ich diese Form nicht direct ver- gleichen können; die centralafrikanische scheint lebhafter gefärbt und hat einen gelbgrünen (nicht grauen) Scheitel, Fam. Paridae, —s AU > Gen. Aegithalus. * + Nr. 357. Aegithalus punctifrons. Ar ? Aegithalus punctifrons, Sund. Oefvers. 1850. p. 129. — Eremomela parvula, Pr. Würtemb. Icon. ined. Nr. 54. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 300. — Aegithalus pensilis, Verr. in Mus. Brem. Minimus; supra pallide et sordide cinereo-viridis, uropygio et supracaudalibus pallidioribus, magis flavo-virescentibus; rectrieibus fumoso-canescentibus; alis saturate fumosis, remigibus extus anguste et conspicue albido-marginatis, secundariis in apice partim albido- lavatis, tertiariis et alae tectricibus obsolete e flavo virescente-mar- ginatis; fronte pallide flavido, minutissime nigricante-punctulato ; gastraeo toto, genis et subalaribus albidis, ex parte fulvescente-lavatis ; rostro, ut videtur, corneo-fusco; pedibus saturate plumbeis; — long. tot. eirca 31/5”. — rostr. a fr. 3°’. — al. 1%. 10. — caud. 1%. 2, —lars. vix 6, Die 3. Schwinge ist die längste, die 4., 5. und 6. kaum kürzer und länger als die 2. Beschreibung nach dem Originalexemplar von Eremomela parvula, Pr. Würtemberg, welche Art ohne Zweifel mit Aegithalus punctifrons zusammenfällt. „Superne totus aeque flavo-virens, subtus totus sordide albidus; „alis caudaque fusco-grisescentibus; fronte nigro-guttato (plumis „flavidis, macula apieis parva nigricante); — long. tot. 30°. (? er- „rore typogr. N); al. al. 50°; (= 1.10.) tars. 14 pm. (= 619% Sund. 1. c. Von Hedenborg in Senär, von Herzog Paul von Würtemberg am Jabus und in der Quola der west-abessinischen ‚Gebirge einge- sammelt, Ich habe keine Gelegenheit gehabt, diese Art im Leben zu beobachten. Sie scheint überhaupt sehr selten zu sein. Das Bremer Museum besitzt einen von Verreaux erkauften Vogel, angeblich aus Abessinien stammend, welcher ohne Zweifel auch zu Aegithalus punctifrons gehört. Ich notirte mir: \ Fam. Paridae, — 41 — Gen. Aegithalus. „Similis Aeg. parvulo, coloribus dilutioribus, subtus sordide al- „bus; — long. tot. circa 3%, — rostr. a fr. 3'j2'“. — al. 1“. 11%. — caud. 11. — tars. 6. Die Verreaux’schen Vaterlands-Angaben sind übrigens — wenig- stens soweit sie unser Beobachtungsgebiet betreffen, — meist unsicher . und theilweise gründlich unrichtig. Fam. Meliphagidae. Gen. Zosterops, Vig. * Nr. 358. Zosterops poliogastra. Zosterops euryopthalma, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 200. — Z. poliogastra, Heugl. Ibis II. pl. 13. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 42 & 299. — Hartl. Monogr. Zosterop. Cab. Journ. 1865. p. 9. Major; supra virente-fava; fronte laterali, mento, gutture et subcaudalibus laete flavis; pectoris lateribus et hypochondriis saturate et sordide cinereis, abdomine medio et subalarıbus albidis, his ex parte flavo-lavatis; tibialibus virente-flavis; macula conspicua ante- oculari nigerrima; periophthalmiis niveis; remigibus et rectricibus fumosis, extus basin versus conspicue e virente flavo-marginatis, illis intus basin versus late albido-limbatis; rostro nigerrimo, mandibulae basi coerulescente; pedibus coerulescentibus, hypodactylis pallide griseis; iride fusca. — long. tot. 4, 9, — rostr. a fr. 4, 45, — al. 2%. 40 —2, 5%, — caud. 1%. 11% — tars. 812%, Q: Paulo minor, dilutius tincta. Ein sehr niedliches, lebhaftes Vögelchen, das sich in Paaren in den Gebirgen des östlichen und centralen Abessiniens findet und zwar als Standvogel, namentlich längs der Wildbäche von Telemt, Semien, Begemeder, auch in Olivengehölzen und auf Kronleuchter-Euphorbien auf 5—12,000 Fuss Meereshöhe. Die Nahrung besteht in Früchten, vorzüglich in Sykomoren und kleinen Insekten. Der Gesang aller mir bekannter Brillenvögel ist ziemlich laut und lieblich, etwas an Phyllopseuste erinnernd, der Lockton ein sanftes Pfeifen. Von der Fam, Meliphagidae. —_ 745 - — Gen. Zosterops. nächstverwandten Z. habessinica unterscheidet sich diese Art durch beträchtlichere Grösse, die viel dunkler gefärbten Seiten des nicht ockerfarb angehauchten Unterleibs, intensiver gelbe Unterschwanz- deckfedern und den längern, fast ganz schwarzen Schnabel. Manche Exemplare von Z. poliogastra zeigen gelben Supercilienstreif, der bei andern gänzlich zu fehlen scheint; auch die Bauchmitte ist hin und wieder gelb überlaufen, wie der ganze Stirnrand. Was die systematische Stellung von Zosterops anbelangt, so scheint sie noch keineswegs endgültig festgestellt. Ihre äussere Er- scheinung gleicht in vieler Beziehung den Nectarinien , Laubsängern und den Aegithalinen. (Conf. Hartl. Cab. Journ. 1865. p. 1—3.) Nr. 359. Zosterops habessinica. Zosterops abyssinica, Guer. Rev. de Zool. 1843. p. 162. — Z. mada- gascariensis, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 150. — Z. habessinica, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 42 & p. 299. (not.) — Hartl. Monogr. in Cab. Journ. 1865. p. 9. — Sylvia madagascariensis, Prev. & Des Murs. Lefeb. Abyss. Ois. p. 92. — Guer. in Gal. & Ferret. Abyss. p. 222. Atl. t. 9.2. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 199. — Bp. Consp. I. p. 399. Nr. 20. Minor; supra e cinerascente flavo - viridis, uropygio laetius flavente; macula utrinque frontali obsoleta, superciliis, mento, gula et subcaudalibus pure at pallide flavis (his in plerisque albis); abdomine ochraceo-cano, in medio magis albicante, pectoris lateribus ethypochon- driis saturatius fusco-einerascentibus ; periophthalmiis niveis; stria ob- soleta ab angulo oris sub oculos decurrente nigricante; tibialibus cano-Haventibus ; subalaribus albidis; remigibus et rectrieibus pallide fuliginosis, e virente flavo-marginatis; rostro incarnato, culmine nigricante; pedibus corneo-fuscis; iride pallide fusca. — long. tot. 4%. — rostr. a fr. 3%. 9%, — al. 1%. 11%, — caud. 1”. 5°. — tars. 6a. — Q: Paulo minor, obsoletius tincta. Sehr ähnlich beschreibt Sundevall einen südafrikanischen Brillen- vogel, Z. Sundevalli, Hartl. (Z. lateralis, Sund. nec Lath.), den Layard mit Z. habessinica identificirt. Der abessinische Brillenvogel lebt in Paaren in den meisten Provinzen Abessiniens auf 3000—10,000 Fuss Meereshöhe, nord- wärts bis in die Bogos-Länder; südlich noch in Wadla und Talanta angetroffen. Immer in Gebüsch und auf Bäumen, vorzüglich an Fam. Meliphagidae, — 44 — Gen. Zosterops. Wildbächen und auf Sykomoren und Oliven. Zur Zeit der Feigen- reife ist das Gesicht dieser wie der vorhergehenden Art häufig orangegelb angehaucht, welche Farbe sich durch Waschen entfernen lässt. Ich bestimmte die während meiner ersten Reisen in Abessinien (1862 und 1863) eingesammelten Vögel dieser Art nach den im Frankfurter Museum aufgestellten und von Rüppell herstammenden Exemplaren als Z. madagascariensis, fand aber später, dass dieselben zu Z. habessinica Guer. zu ziehen sind: Z. madagascariensis ist nur auf Madagascar zu Hause. Sundevall und Hartlaub trennten mit vollkommenem Recht Le Vaillant’s Tcherick (Z. Vaillantü, Reichenb. — Le Vaill. Ois. Afr. pl. 132.) von Z. madagascariensis. Der Schnabel bei Z. madagascariensis ist nicht typisch, lang, an der Basis breit und etwas deprimirt und verhältnissmässig stark gebogen. Nach meinen Notizen sind die Unterschwanzdeckfedern von Z. habessinica hellgelb bis ziemlich rein weiss. Ich gebe hier noch aus meinen Tagbüchern die Beschreibung eines Brillenvogels, der vielleicht hierher gehört, aber doch in einigen Punkten wesentlich abzuweichen scheint: „Djenda (Dembea-Ebene in Amhara) Mai 1862. „g. Supra olivaceo-viridis, subtus ochraceo-albida; stria angusta „frontali, mento, gula subcaudalibusque laete flavis; abdomine medio „sulphureo-tincto ; macula parva anteoculari nigricante; periophthalmiis „albis; subalaribus albidis, pallide sulphureo-tinctis; mandibula pallide „corneo-fulva; maxilla nigricante; pedibus coerulescente-incarnatis; „iride pallide umbrina; — long. tot. 4“. — rostr. a. fr. 41a. — „al. 2”. 3% — caud. 8“. (wohl Schreibfehler statt 1”. 8). — „tars. 61/244, —« * Nr. 360. Zosterops senegalensis. Zosterops flava, Swains. W. Afr. II. p. 43. pl. 3. — Z. citrina, Hartl. Beitr. Orn. W. Afr. p. 22. — Z. senegalensis, Bp. Consp. I. p. 399. — Hartl. W.Afr. 215. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 161. — Id. Ibis III. p. 360. — Id. Monogr. Zosterop. Cab. Journ. 1865. p. 11. — Reichenb. Merop. p. 90. fig. 3288. — Z. icterovirens, Pr. Würtemberg. Icon. ined. t. 41. 6. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 295. — Zosterops aurifrons, Heugl. (nec Temm.) Cab. Journ. 1862. p. 41. — Z. tenella, Hartl. Monogr. Zosterop. Cab. Journ. 1865. p. 11. — ? Z. pallescens, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 259. — ? Z. Heuglini, Hartl. Cab. Journ. 1865. p. 11. Fam, Meliphagidae. an DEE Gen. Zosterops. Minor; supra laete viridi-flava, uropygio laetius flavente; fronte lato gastraeoque toto flavissimis; stria nigra inter oculos et rictum ; annulo periophthalmico niveo; remigibus et rectrieibus pallide fuli- ginosis, e virente flavo-marginatis; subalaribus albis, marginem alae versus flavis; rostro nigro, dimidio basali mandibulae et pe- dibus plumbeis; iride pallide fuscescente-rufa; — long. tot. 3”. grau 4, Q: Minor, obsoletius tincta. rostr. a fr. al. caud. tars. 1) 2. ii vo TERBUE hift: von Keren. 2 u ER ee — „ Keren (Finsch). 2 rl dc PER Re le a _ „Bongo. „ Dr aan 14.32%% _ MRuTE = 5).d. vix 4, gu 1,6% Bei 6) C. Als. 12. 1 re Ye „ Atbara. 7) 9. a RR De, „ Casamanze. „ 8) ? LEE RR LH IT HRG 142; „Damara. „ 9) d. BUTTER EEE PURGET ie „ Senegal(Hartl.). Ich glaubte früher entschieden die von mir in den Bogos-Län- dern eingesammelten Brillenvögel (deren Maasse unter Nr. 1. u. 2, gegeben sind) von der westlichen Z. senegalensis trennen zu müssen, welche Form ich nur aus der Beschreibung und Abbildung von Swainson und nach Hartlaub kannte, da mein östlicher Vogel eine breite, allerdings nicht sehr eircumscripte, aber intensiv hoch- gelbe Stirn und gelblichen Bürzel zeigt, welcher sehr auffallenden Merkmale Hartlaub und Swainson nicht gedenken, die jedoch nach gefälliger Mittheilung von Dr. Finsch auch beim westlichen Vogel nicht fehlen. Mein eben genannter Freund hat die Originalexemplare von Z. aurifrons, Heugl. mit Z. senegalensis, von West- und Süd- Afrika verglichen und konnte sich von der Gleichartigkeit beider überzeugen, obgleich ein d. von Keren grössere Proportionen auf- weist. Auch Z. pallescens, Heugl. von Bongo in Üentral-Afrika, welche Form nicht mehr im Stuttgarter Museum steht, stimmt nach Finsch mit der ächten Z. senegalensis überein, wogegen erstere nach meinen Notizen einen gelben Scheitel hätte. Ich gebe hier noch die nach dem Vogel im Fleisch entworfene Beschreibung von Zosterops pallescens: Fam, Meliphagidae. — 46 — Gen. Zosterops, „Bongo, September 1863. 4. „Minor; supra pallide e cinerascente virente-fava; fronte, vertice, „uropygio gastraeoque flavis; subalaribusalbidis, Aavo-tinctis; remigibus „et rectricibus fumosis, illis intus, basin versus albide limbatis, omnibus „extus stricte e virente flavo-marginatis; tertiariis pallidioribus, magis „einerascentibus; annulo periophthalmico pure albo; macula obsoleta „anteoculari nigricante; rostro nigro, mandibula pallide fusca; pedibus „fuscescente-plumbeis; iride helvola; — long. tot. vix 3”. 9%. — rostr. „a. fr. vix 4%. — al. 2%. — caud. 1!” — tars. 61%”. „Manche Exemplare noch intensiver gefärbt.“ Die Originalexemplare von Z. aurifrons haben einen ziemlich stark ausgerandeten Schwanz; die 4. Schwinge ist die längste; die 3. und 2. kaum kürzer; die 1. um etwa 1!‘ kürzer als die Flügelspitze. Fällt wirklich Z. aurifrons (Z. tenella, Hartl.) und Z. ieterovirens, Pr. Würtemb. mit Z. pallescens (Z. Heuglinü, Hartl.) zusammen, so hätte dieses äusserst zarte Vögelchen auch im tropischen Ost-Afrika eine sehr weite Verbreitung. Wir fanden den gelbstirnigen Brillen- vogel paarweise während der Regenzeit im Ansaba-Thal bei Keren (Nordgränze von Abessinien) auf 3500 bis 4000 Fuss Meereshöhe, meist auf Akazien- und Zizyphus-Bäumen; der Herzog von Württemberg sammelte ihn am Atbara ein, ich meine Z. pallescens im September und Dezember in Bongo. Er gehört übrigens immerhin zu den seltenen Erscheinungen, wird auch seiner ziemlich stillen und mehr versteckten Lebensweise wegen weniger bemerkt; meist sahen wir ihn paarweise, laubsängerartig sich in der Waldregion herumtrei- ben, der Lockton ist ein sanftes Pfeifen, der Gesang ähnlich dem von Phyllopseuste fitis, aber weniger laut. Die Nahrung besteht vorzüglich in kleinen Insekten. Im Spätherbst schweifen diese Vögelchen in Familien von 6—12 Stück in der Waldregion umher, meissenartig von Baum zu Baum flatternd und zuweilen ein weiches „schi“ ausstossend. Nächst verwandt, aber doch wieder verschieden von Z. sene- galensis scheint Z. virens, Sund. (Oefvers. 1850. p. 101.) aus der Kafferei; Sundevall nennt die Zügel dieser Art schwarz, oben- her gelb, [West-Afrika. — Süd-Afrika; Damara: Finsch in lit.] Falco semitorquatus Mas. jum.. Heuglin, Ornith .N.0.Afrika’s Tab. II Helotarsus ecatdatus. 1, Mas.ad. 2, dto. var.( Jun?) 3, Juv u Iievaelos Zoll Eu x # ir PL Heuglin, Ornith.N.0.Afrika’s. Tab. \V Noctua spilogastra. Foem.adult. | u Ru Ä ld! \ Pr N 4 mar. N x | j) a [4 4 - “ j r : ar R ; Art 3 Mi. 3 | | 2 Be ; . [2 ‚ i $ . “ ; ” = “ | I v ’ " } Re ” | r SEE j ' v - r Bi - . z . "Heuglın ‚Orni hair he De 77277 »\ riseof i N o o) Mas. = Atticora .. N a a a Een * Cisticola pachvrhvncha ’ 1a 117 nith NO Afnıkz I? ICısticola Ayresti (Ü.habessimica,Hgl) 2. Cisticola jodopvgia AR» —— Cıstieola Umerascens IR BEER 02 lıs stus apıca 1 alı ( elegans. Mas. US Ä Trıchol .r Henglin Ornifi.N.0 Atrika" Tal x . r 5 . n 2 ' v ’ . & P a » ud v in “ N . .- . Ocr y A £ ’ x = h . an EM < > B e s k / r x t 5 > * 4 . yi e R; x . = - % . . kr Heuglin, Ornith.N.O.Atrik Tab. Zt AI Y- Saxicola scotocerea. Mas. Bessornis Heuglnı. Mas. YV. I. Turdus pelios._?. Turdus olivaeımıs. nn) BOSN 5 x