N 17 Yu 8 0 5 ee 1 Dan 4 . BR N 99995 ; > N AA RR | 82 ' 3 Par Ya AR, n 8 And 8 ** A Sag AR nr EN WIEN Mm . ede \A pa.‘ A ed ede Ve air AA ö A 7 15 2 5 AR * mM, an en | ur EEE 25 ee AA, 3 A AARA S885 SA / eee eee nr AA -/ A NA 8588 228 aa nn 5 85. 725855 7 An N AR 255 3 05 ya, Kur AL AAN eee 05 ige Ara, AARHA 28 . e Ans“ A emen. 1 3 95 e 58888888 r n 3 | Ann 37 RAR ; „ARAAA AAS I 3 aud 9 N „ NN . S8 0 Aha; m AR? AN ee * are ese n N 2 DD NER W N AA» MAN N ee vue Mann vor . N Au aan, AN a) Al r Ka An Na NAAN, n eee x 8 | | Tal ar 5 AO ann An NN 8 nn Ne Am“ 580 0000 Se ee a AR 8 . e dg Seeg AR, 88 N A: * un „ Fr 2: e AA m a * 0 » NEL MA, M 3 MAR n 525 Annan e NR S a8 88 Annan A In ANARAANN A | ARAAR AR. RARA RER A Para N wz \ AR If — » » 55 >>) * ** AAN Ay . ARRAY ins tee N 225 0. un‘ N a n A W An, ANA 1 AN An eee ee. RN r 4 AAN, AAN ana, 1 lea NI BI \ 755 3 2 de N AAN Anz An AAARAAA, N 050 = \ A In ER, 5 u u RR. aaa * « Ana . ry AR Do dg. n . A . 222 588 AR MAR . 4 "ur N Auf f N AN 1 \A Sag A ET S 2 FAR Aa & H VI 2 A ang! Fe . (Pi 5 } INA 4 0 . Ar 22 ER rn a. HG . » J 2 e NAAR Ar nN\ A, AN “N, aa A a „LARA ee en A Bruns mm, RR: Ar Bar ARON, A GP Sash ee in, NAAR." n A as ES; S n d e MANN NAH Aa Na 8 ese | Koi A ki NT Ass 8 2 8885 AZ 8e N N 5 e We 185 * Wee m PERSONEN ARRRRRRI N NA Ana UN BEN AA EN Ar Pe Ar . pg N | 8 | n | 8 h AR 25 n AM AN ANY ARARA RA am nn ART ana ede net 5. cg, N r AN N . er j LAN ANA ar 2 ar Ri 2 ANA aA RAR ‚A [ NEN ö fe Ya Narr au en, N e e NN ann ar ANNA n An N Va An Inf“ | A' ll im; A RN AN, MaArn , Na, PN AAN 5 ADN aan AA AN ARE 8700 Mia ann | 8 885 pa AAN Aa N 0 ggg F Bi. "As AA A, Al HOME na 22 A MAMA 225 RR? NA 5 Na Pa Pa an e N AnAAM”R , 555 An N Aa, ar n A ana en 4 1 A . AA’ a e I ran 7 25 7. . I LER ISSIIITITTSETIIIUN Ha jur = a een Herausgegeben vom Senffhen > Vereine zum Schutze der Vogelwelt, 2 er: begründet unter Redaktion von G. v. Achlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und R. Th. Tiebe. Redigiert von f Dr. Carl R. Hennicke in Gera, zweitem Vorſitzenden des Vereins, und Profeſſor Dr. O. Taſchenberg. Neunundzwanzigſter Band. Jahrgang 1904. Mit 3 Bunt⸗ und 6 Schwarztafeln, ſowie 11 Abbildungen im Text. JJ!!! ĩ anni Gera⸗Untermhaus, Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler. Be * 5 Für den Buchbinder! Tafel I iſt einzuheften gegenüber Seite 30. " II " M a = 5 Inhalt. 1. Vereinsnachrichten. 5 An 5 gechrten eee era e sr 1157 Desgl. (Entwurf der abgeänderten Ange ))). EIN Ra ee 97 Be Beigekreiene Mitglieder » ».» : 2... 2.20. EN 4. 129. 205 Er Pe Gcheraluerjaminfunge. 2. 5 ee N ee 129 Bericht über die Generalverſammlung am 19. März 1904 zu Dresden VV 237 0 ·ͥ » c ¼ . ĩ 316 Ri Mitteilung von der Eintragung des Vereins ins Vereinsregiſttttt » «2.202000. 397 ar ung von der Ernennung des Herrn Oberlandforſtmeiſter Weſener in Berlin zum 5 BER, außerordentlichen und korreſpondierenden Mitgliedttte 397 2 au N N 5 Be. 3% | 2. Vogelſchutz. 8 S. 25. 99. 206. 214. 399. 448. 473. 5 - 3. Vogelſchutzkalender. 55 4. 99. 130. 157. 205. 239. 285. 317. 349. 397. 445. 477. 5 8 4. Größere ornithologiſche Abhandlungen. . Baer, W., Über Naturſchutz und Naturwiſſenſchaa«ffffffffffſfſſ ernennen 214 Ein paar Worte zur Rechtfertigunnnn gg ne e Berger, Karl, Die Verbreitung des Utilit aritäts⸗Prinzips im Vogelſchutz z 448 Bertram, Karl, Zum Geſange des Waldſchwirls (Phylloscopus sibilator Bechst.) . . . 333 Beſſerer, L., Freiherr von, Frühlingstage am Lago maggiorre W 322 2 Borb erger, Dr. jur. von, Alte und neue Vogelſchutzgeſetzgebunnu “kes. 206 Bungartz, J., Pflegeeltern in der Vogelwelt. (Mit Schwarzbild Tafel VIII) e ee 307 Burſtert, Dr., Das Schickſal eines freigelaſſenen Stubenvogennss ss 33 Buxbaum, L., Die Kranichzüge im unteren Maintaall L. 301 Chriſtoleit, E., Paſtor, Liebeſcher und von Berlepſchſcher Vogelſchue .. 3 Br Über ein Vorkommen des Schelladlers (A. maculata) in Oſtpreuß en. 309 Dieſt, von, Meine Erfahrungen in Bezug auf Vogelfütterunnnnnn gg 5 3 ietrich, Dr. Fr., Eine ornithologiſche Pfingſtreiſe nach Jordſand und Ellenbogen. (Mit * Tafel V und 5) 5 FFF Vake ES 53 — Abo rm 15 955 weibliche Amſel, Merula meu (0. (Mit Buntbild die Ornis von Erlangen und Umgebung aus der vorhandenen Literatur und ie Beobachtungen zufjammengeftellt-. -. - » . - . - 69. 120. 144. 161. Geyer von Schweppenburg, H., Freih., Gewöffunterfuchungen na Be Re Zur Starenfrage ö ee Gröndal, B., Über das beſtrittene ne der Gavia arctica in Sela Grote, Hermanu, stud. rer. nat., Ruſſiſche Vogelliebhab eri * Hagendefeldt, Meinert B., Der Mornell-Regenpfeifer (Charadrius e 10 ar Handmann, Dr., Tötliche Vergiftung einer Blauſtirnamazone (Chrysotis N durch Knallaueckfülbergaſe . ht Hantzſch, Bernhard, Die geſetzlichen Vogelſchutzeſummungen at ibre Durchführung, befondere im Königreich Sachſeee nn Hennemann, W., Beobachtungen über die Würger Gdaniidae) im Sauerlande aus b letzten drei Jahren — Der Storch (Ciconia eiconia [L.]) am Schwarzwalde und in den Nordvogeſen a — Über die Ankunft und Abreife der Turmſchwalben (Apus apus [L.]) im mittleren Lennetal in den Jahren 1900 bis 1903 nebſt einigen Notizen über das Ausfliegen einer in Teer Jahre in einem Starenkaſten autem Seglerbrut . — 2230 * 0 4 IH. i K um. ease et 444 . * * 5 — ** 7 = i vn One dee — “ui 2 — vi Na. e Burtbiit — — a * „ . „ ee 8 \ ohn, H., Der Kranich in Schleswig-Holſtein und an den Grenzen dieſer Provinz . f BR Krauſe, Georg, Zaunkönig — Kuckuck — Hummel. (Neue Beobachtungen aus dem Zaun- 5. könig Heim )) . er ͤ [ —⏑ Langerhans, Dr., Die Selbſdomeſtizierung * Singvögel 55 Leege, Otto, Über das Brutgeſchäft der Vögel auf den oſtfrieſiſchen Inſeln im ehe! 1903 105. — Zug und Nahrung von Dendrocopus maior (L.) auf den oſtfrieſiſchen Inſelnn . — Aus meinem ornithologiſchen Tagebuche von 19e Lindner, P. Dr. Fr., Zweiter Nachtrag zur Ornis des Falſteingebiets, umfaſſend die 8 vom 1. Juni 1901 bis zum 18. Auguſt 190oͥ ju 376, Loos, Forſtmeiſter Curt, Der Grünſpecht und ſeine Niſthöhle in Medonoft BR N Müller, Adolf, Entgegnung auf die Bemerkungen von H. Bank, Ringelheim, in Bet: N 9 der Abhandlung der Gebrüder A. und K. Müller, „Über das Weſen des Vogelzug es Natorp, Otto, Abnorm gefärbte Weindroſſel. (Mit Buntbild Tafel l): — Einige Beiträge zur Frage des Hausrotſchwanzes (Ruticilla tithys (.)) en ee o nie ann 3 3 ˙ re FE er Ohle, Fritz, Die Straußenzucht in der Algerie . 1 * Pleyel, Joſef von, Ein Adler⸗Luftſchiff. (Mit Schwarzbild zafe m. he Pogge, Forſtaſſeſſor Carl, Vogelleben im nördlichen China. Riemſchneider, Dr. J., Über das beſtrittene Senken 75 Gavia arctica f (Brief an B. Gröndal) . . Bis Solzmann, e e E., Ein Beitrag 5 Krähenfrage 24 05 o 5 Re: Be BEE SZ N: DR 7. a FE RR Ur „ * 7 5 Bar” de) a e V ee 18 5 Seite ä gaht % ae denn 409 Schuſter, cand. forest. Ludwig, Die Einwanderung der Singdroſſel in die Städte. . . 477 Schuſter, cand. theol. et phil. Wilhelm, Mehr Schutz den Seevögerd/n ns 25 . ebe (Clivicola riparasa- j ne 116 — Die Vögel des Frankfurter Zoologiſchen Gartennmſ dd 351. 410 ie nn Erlanger 1... ( . — Die Entftehung und Geftaltung des normalen nnd anormalen Kreuzſchnabels . 480 Tbiele, Forſtmeiſter H., Der ſchwarze Storch (Ciconia nigra) am Harze brütennd . 52 Thienemann, Guſtav, Die Mauerſegler in Magdeburg und Beobachtungen über ihren 5 r r 207 269 — Naumann und Heine. Ornithologiſche Erinnerungsblätteeeeeeeee xk 317 Tſchuſi zu Schmidhoffen, Viktor Ritter von, Ornithologiſche Kollektaneen aus Oſterreich⸗ 23 eins Gebiete 457 Woite, Major G., Kleine Beobachtungen aus dem Jahre 1903 . 2». . 2 2 2 2 2202. 271 . Wurm, Hofrat Dr. W., Die ſtammesgeſchichtliche Bedeutung der Auerhahntaubheit . . 35 pr. Julius Hoffmann )))))))VJVVVVVVJVV%%%V%%%% ß Ar 446 7 5. Kleinere ornithologiſche Mitteilungen. 8 ank, H., Zu den ornithologiſchen Beobachtungen in Nr. 7: Gewandtheit einer gelben ; FTT Hays). ul... ae VVV 235 / ²ͤ Q...... 235 f Berge, R., Stare als Bienenfreſſrte %%% an ad Berlepſch, Hans Freiherr von, Die Vogelſchutzgehölze anf Schloßgut Seebach. 490 Boerner, Otto, Otis tetrax (L.) in An hall. 313 5 Chriſtoleit, liche Löffelente (Sp. elypeataanij n 2 wenlee 345 chen im Heroſt und Winterrr:r; 8 494 Dietrich, Dr. Fr., Über das Auffliegen der TurmſchwalbunnmnMNMNAũ 152 . Dr., Die Zwergtrappe (Otis tetrax), Brutvogel bei Magde bung 313 Beyer von Schweppenburg, H. Frh., . Pratincola rubicola und Turdus SS%SS0%000(hõ . ͤ % EHRT O3 233 } r “ ᷣ 0d. a ĩ r 274 Heunemann, be uf den Haälligeenananasns 0 N — Zutraulichkeit eines Rotkehlchens und eines Rauchſchwalbenpaares , 491 1 iii für Wildgänſe und Sperl inne 20 9 2 Hennicke, Dr. Carl R., Der Kranich als Fiſchräuber geächttkt zzz. 474 Kipping, E., Nächtlicher Beſuch eines Sumpfhühncherrrrnnnns 22 .. ED Krauſe, Geoeg, Ciconia ciconia als Weihnachtsbeſuchchchchch hh 126 Leverkühn, Hofrat Dr. Paul, Zaunkönigneſter von Hummeln beſetzt ee 501 %%) ( ern il 81 — Der Artikel „Vogelſchutz“ im Amtl. Schulb. der Kgl. Regierung zu Merſeburg. . . 473 %%% ⁵«˙ů ũ ä² m/ 78 Müller, Ed., Eine Amſel als Neſträubeee erer NN EN ͤ 313 £ Nagel, V“defpenbu ford J.. 493 Natthey, reien 495 Ri fig, Dr. H., Ungewöhnlicher Niftort des Rotkehlchens . „ 201 Saxenberger, Prof. Dr., Von den Schwalben %%% ͤ c 201 22 77. md 8 ER N . ä Schacht, H., Amſel und Hausrotſchwanz im See FVV 440 4 — Star JCSJS%S%%0%0h(õy hh ͤ ⁰yd / 495 Inhalt. Schilling, R., Der Rephahn im Schulhauſeueu „„ erfechheit ae CTC a Schuſter, Daniel, Schellenten und Bergenten auf dem Rhein Schuſter, Ludwig, Samennahrung der Sumpf mei El — Überwinterndes Schwarzkehlchen bei Müncheeeeen e Doppelbrut der Sumpfſchneprfee kan — Häufigkeit des Diſtelfinks in Italien . ». 2.20... e — Der Italiener ift ein eifriger Vogelzüchterr ens 34 — Die längere Zeitdauer des Geſangs bei den in ſüdlicheren Breiten lebenden Nactigallen gegenüber den nördliheren . » » v2... . e e — Überwinternde punktierte Waſſerläufer (Totanus n en ee Zum Kotfreſſen von Bögeln. -.. 0 2.0 ae va Re 282 0 Schuſter, Wilhelm, Ornithologiſche Seltenheiten für das Rhein⸗Main⸗Gebiet 1 579 — Das Futteraufſtapeln der Vögeln . „ RN — Ein Turmſegler in Pfleggggiiiier e „ „ — Hat die Reblaus unter den Vögeln 1 ne nen een We AR — Ornithologiſche Beobachtungen u Wal Sehlbach, F., Fiſchreiher, Buſſard, Eisvogel an 1 Weſer! ee 276 Mutterizebe der Henne * 19 — Baſtarde eines Stieglitzes und Samarsende A Se 5 Steinkamp, Zum Kapitel Unglücksfällllll ec 395, eiiie Niſpla ggg / Sn Eee . . 474 ; Taſchenberg, Prof. Dr. O., Ae te meli (L.) im ingen 3 „„ 499 x Timpe, H., Zugnotizen 222 9 5 Wichtrich, Paul, Überwintern von Bend rut; —SA Wiemann, D., Gallinago caelestis. Kehllaute;! 2 2 2... 4 „ 347 6. Nekrologe. ; } Carlo Freiherr von Erlanger. (Von Wilhelm Schufter). ». » » » 2 2 2 2 me 2 2 398 Dr. Julius Hoffmann. (Bon Hofrat Dr. Wurm) . »..... a en N Per 446 ü * 7. Literariſches. | | } Boxberger, Dr. von, Über „Kurt Graeſer, Der Zug der Vögels ... Finſch, Dr. O., Über „Conte Dott. E./Arrigoni” Degli Oddi, Manuale di Ornitologia * Italiana ⁰⁵ . 278 2 Handmann, Dr., Über „Regierungsrat Dr. G. Rörig, Studien über die wirtſchaftliche Se 1 Bedeutung der inſektenfreſſenden Vögel! “vhedeeQlssss 1 Äh — Über „Regierungsrat Dr. G. Rörig, Unterſuchungen über die Nahrung unſerer heimifhen 8 Vögel, mit beſonderer Berückſichtigung der Tag- und Nachtraubvögel . . 2... Rn 1 — Über „Aquila, Zeitſchrift für Ornithologie, X. Jahrgang 1900). „ — Über „Dr. Parrot, Ornithologiſche Wahrnehmungen auf einer Fahrt nach Agypten“. . 2 Hennicke, Dr. Carl R., Über „Otto Hermann, Nutzen und Schaden der Vögel. — Über „Dr. Martin Bräß, Das heimiſche Vogelleben im Kreislaufe des Jahres. — über „Deutſcher Tierſchutzkalender für 190)... Kr 2 Er — Über „Ernſt Hartert, Die Vögel der paläarktiſchen Fauna” ........ 32 — Über „Dr. W. Marſhall, Die Tiere der Erden 3 — Über „Eliſe Melitta von Schweizerbarth, Vogellieder . . .. .- 23 — Über „H. Krohn, Der Fiſchreiher und ſeine Verbreitung in Deutch 0 — Über „Dr. Albin Voigt, Exkurſionsbuch zum Studium der Vogelſtimmen . . . | VII 7 f \ Seite $ niet, Dr. Carl R. Über „C. G. Friderich, Naturgeſchichte der deutſchen Vögel ein⸗ 5 ſchließlich der ſämtlichen Vogelarten Europas” . 2 2. 2 2. nn 202 — über „General Oberarzt a. D. Dr. E. P Erinnerungen und Erfahrungen aus dem SDR Leben eines Vogelkundigen . . . e N a et Barreh iel 70 . 203 — Über „Dr. Carl, Agardh Westerlund, Sandi foglarnes fortplantnings- „historie/ 278 1 Über „Profeſſor Dr. W. Marſhall, Die Tiere der Erde kt... 348 — über „Carſten Borchgrevink, Das Feſtland am Südpocl . . .. 2 2 2 2 2 nme. 440 Ä — Über „Dr. Th. Zell, Iſt das Tier unvernänftig”" . u. . 5 440 N ee Über „Paſtor Dr. Friedrich Lindner, Ornithologiſches Bademefum” . . . » 2. 2.2... 504 Be Über „F. Schlag, Der Dompfaff, auf Grund e 5 möglichſt ee 8 j a N ee en ae 504 L über „Prof. Dr. Arnold Jacobi, Dierheggraph iin: 8 505 = Aber Dr. ©. Bode, Die mitteleuropäiſchen Bügel! >... «u 2. 22... —ꝙ7 505 — Über „Hans Freiherr von Berlepſch, Der geſamte e ſeine Begründung und = 7... ̃ SS BE ER Er AR A NR NE NE 506 Br Uber „Carſten Borchgrevink, Das Feſtland am Südpol. Die Expedition zum Sudpol 3 0h 8 506 — Über „Friedrich von Lucanus, Die Höhe des Vogelzuges und ſeine Richtung zum 3 Winde auf Grund ageronautiſcher Beöbadhtungen” . nnd 508 1 Über „W. Schuſter, Verſtands⸗ und Seelenleben bei Tier und Wenſch⸗ e 508 — Über „Dr. Victor Fatio, Faune des Vertebres de la Suisse. Volume II. Histoire 2 Naturelle des Oiseaux“ JJ ⁵⁵[kꝛ 509 . Kle inf chmidt, O., Über „Dr. Karl Ruß, Einheimische Stuben vögel-iMMMMddſ ... 154 Leverkühn, Hofrat Dr. Paul, Über „Piſchingers Beiträge zur antiquariſchen Ornithologie“ 503 Wangelin, G. J. von, Über „Dr. E. Rey, Die Eier der Vögel Mitteleuropas“). 152 Redaktion, Über „Naumanns Naturgeſchichte der Vögel Europas. XI. Bands 89 S8. Literatur⸗Überſicht. (Dr. Handmann und Dr. Hennicke.) 90. 127. 154. 203. 236. 279. 314. 396. 441. 509. 9. Berichtigungen. 128. 204. 444. | 10. Veröffentlichungen. 1 die Brutſtätten des Kranichs in Deutſchland. Eine wiſſenſchaftliche Bitte an den ö Leſerkreis. Von W. Baer, Aſſiſtent am zoolog. Inſtitut der Kgl. Sächſ. Forſt⸗ 22 2 en. %%% ᷣ ̃ Ve RAR IN, a 95 5 ans | Ornitbotogiſche Monatsihrift her aus gegeben vom Deutſchen verein zum Schutze der Vogelwelt. — Anzeige Beilage. 4 f für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und Händlern bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 g 10 Mk. Alle Anzeigen ſind zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera-Untermhaus. —Znſerate: die einſpaltige Zeile 5 15 Pfg. Amtliches Organ des Sonderausſchuſſes für Geflügel⸗ zucht der Landw.⸗Kammer für die Prov. Brandenburg und der demſelben angeſchloſſenen Vereine. Der „Deutſche Geflügelhof“ bringt alles Wiſſenswerthe auff dem Gebiete der landw. Nutzgeflügel⸗ und Taubenzucht, af den Sport dabei gebührend Rückſicht nehmend, belehrende Artikel fur den Anfänger, Beſchreibungen und Abbildungen. 2 Probenummern koſtenlos WE durch die Geſchäftsſtelle Otto Boobs Derlagsanflalt, Forſt i. L. ble Tierwelt“ Zeitung für Ornithologie, Ge- flügel- und Kaninchenzucht. Organ einer grossen Zahl schweizerisch. Geflügelzucht- vereine u. der Genossenschaft schweizer. Kaninchenzüchter. Erscheint jeden Mittwoch. Inserate finden weiteste Ver- breitung à 10 Pfg. pro Zeile. Abonnement nimmt jede - Postanstalt à M. 1.20 pro Vierteljahr, sowie jede Buch- ( ua ah A M.1.— pro Viertel- jahr jederzeit entgegen. beziehen kostenfrei für 3 Monate die Zeitung: „Der Stellenbote“, Organ für stellensuchende Forst- und Jagdbeamte, Landwirte und Gärtner oder die Zeitung: „Der Hunde-Markt“, Anzeiger für den An- und Verkauf von Hunden aller Rassen, wenn Sie eine Anzeige im Werte von M. 1,25 ein- senden oder inserieren einmal 10 Zeilen umsonst, wenn Sie für h : drei Monate Abonnent einer Zeitung werden 1 r (Preis M. 1,25 pro Quartal.) Probenummern dur ıe verlass andlung gratis und franko. I.. Sauerländer & Co., Aarau. Dortmund Die Expedition. das angefehenfte und verbreitetſte Fachblatt durch Anzeigen auf das ſicherſte Kauf und Angebot von Thieren aller Art, enthalt gemeinverſtändl. Abhandlungen über alle Zweige des Thierſports Lebensweiſe, Züchtung und Pflege des Geflügels, Brieftanben⸗, Die Deutsche Hausfrau. Organ für den bürgerlichen Haushalt in Sta Berlin W. 57. Ausgezeichnetes Familien- und Unterhalt Abonnementspreis vierteljährlich nur Inserate finden vorzügliche Ve brei Die in Heilbronn a. N. erscheinende Süddeutsche Tier-Börse = Auflage 20000 = Illustrierte Wochenschrift für Geflügel-, Vogel-, Bienen-, Hunde-, Kaninchen- und Fischzucht. Offizielles Organ des Landesverbandes der Geflügelzucht - und V ogelschutzvereine Württem- bergs, des schwäbischen Kanarienzüchterbundes, des bandes, des Verbandes badischer Geflügelzucht- vereine und -Züchter, sowie des Landesverbandes hohenzollernscher Geflügelzuchtvereine, Vereins- organ von über 200 Vereinen ist vermöge ihres reichen, originellen und nutzbringenden Inhalts unentbehrlich für jeden Liebhaber und Züchter. Jede Nummer enthält aus den einschlägigen Die „Geflügel: Börfe- vermittelt als Sing⸗ Ziervögel und Kaninchen. Expedition der Geflügel- Börse Hunde: u. Jagdſport. & | —— die nicht nr eh AT 7 Winke aus der Erf te 2 ar ‚ch für | den Liebh gegen und int »edlunge schliess 0 sta an fil aserer süd- | württembergischen Kaninchenzüchter -Ver- Gebieten mehrere Artikel von berufener Feder, Züchter u. li | Abe 5 Von Geflügel, Muna Kaninchen, Beſonders werthvoll find die Krank- eits- und Sektions-Berichte von der öniglichen Veterinärklinik der Univerſität Leipzig und der Sprechſaal, in welchem auf Anfragen zuverläſſige Auskunft von bewährten Fachleuten ertheilt wird. Adonnementspreis vierteljäßrl. 75 Pfg. Erſcheint Mittwochs. Sümmtl. Poſtanſtalten u. Buchhandlungen nehmen Beſtellungen an. Inſertionspreis: . Zeile oder deren Raum 20 gt. robenummern gratis und franko. (R. Freese) Leipzig. deut: des weiteren folr | teilungen aus de . * les, ganz eigen- artię ge igt den redak- tionelle "seratenanhan; 1 einer reicı A Nae 12 fragen aus & ö * 2 * Bei diese kostet die „8 6 deutsche Tier-Burn. — ie Ri. nur 2 45 Pfg. vie. 9 einem Zweig der Tierwelt Freu N hat und die Zeitung noch nicht kennt, s selbe bei der nüchsten Postanstali zu b Der Verlag der Süddeutsche (Otto Weber.) Heilbronn a. N NN. 4 ) > M BESSERE TU UN U U U NN b A a | | Fl, Sn NIIIIIIıiı—— OIIISIIIIIÄIN 2 FE Herausgegeben vom Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt, begründet unter Redaktion von G. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und R. Th. Liebe. Ordentliche Mitglieder des Redigiert von Die Redaktion der Anzeigenbei⸗ Vereins zuhlen einen Jahresbei⸗ : 5 1 trag von unf Mk. und erhalten Dr. Carl R. Hennicke (lage führt die Firma Fr. Eugen dafür die Monatsſchrift poſtfrei (in N Köhler in Gera-linterm: 5 Deutſchl.). — Das Eintrittsgeld n Gera (Reuß) 141 alle für dieſelbe beſtimm⸗ beträgt 1 Mark. — Zahlungen und | werden an den Vereins⸗Rendanten ten Anzeigen ſind an dieſe direkt Hrn Wilh. Kutſchbach, Gera, Profeſſor Dr. O. Taſchenberg. zu ſenden. Schleizerſtraße Nr. 4 erbeten. E Kommifſtons⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. n Nachdruck nur mit Genehmigung geſtattet. XXIX. Zahrgang. Januar 1904. Ur. 1. An die geehrten Vereinsmitglieder. Beim Beginn des neuen Jahres rufen wir unſeren verehrten Mitgliedern ein herzliches „Glück auf“ zu und wünſchen ihnen, daß das kommende Jahr ein recht geſegnetes und glückliches für ſie ſein möge. 5 neues gebracht. Vor allen i it das n längst jehnfüchg rwe Voogelſchutzgeſetz noch immer nicht gekommen. Bedauerlicherweiſe hat dieſer fd bare Sünſſtand Ba een und e e benen G. ziehen ſich grollend zurück. Beſonders die ichen, durch Abe i ſchützer veranlaßten polizeilichen Verbote, Vögel gefangen zu halten, haben d haber und 5 ein So Ak eins Pe eifri igften it ſah bei näherer Gewiſſenserforſchung, daß unſer Wiſſen über die N00 wel vel Inſekten und Raupen freſſen unſere Vögel und welche füttern ſie ihren Jun zu beſtimmen, welche ſie annehmen und welche nicht. Der Schuſter e 5 n⸗ 1 gezeigt und erhielt acht Tage Gefängnis für ein paar Grasmücken! Ich wurde 1 als der Anſtifter ſolcher „Schandtaten“ in öffentlichen Blättern ſchlecht gemacht Si von Leuten, die einen Sperling nicht von einem Auerhahn unterſcheiden können 2 Seitdem habe ich meine Unterſuchungen aufgeſteckt und halte noch weniger von 3 unſerem Vogelſchutzgeſetz, als ich früher von demſelben gehalten habe. Es ver⸗ hindert die Verminderung unſerer Vögel nicht und iſt ein Hemmſchuh für die 0 Fiorſchung! Wenn ich einen ſeltenen Vogel zur einwandfreien Feſtſtellung ſeiner Art ſchieße, werde ich geſtraft auf Grund des famoſen Vogelſchutzgeſetzes! das verleidet einem die Sache und ich bin, wie Homeyer, reumütig zu den Schmetter⸗ lingen zurückgekehrt, weil ich mich hier in meiner Stellung nicht wegen Tötung 24 R nützlicher Vögel acht Tage ins Loch ſtecken laſſen kann. Dabei geht 9 det 9 Dohnenfang, in dem alljährlich tauſende von Rotkehlchen ihren Tod > Tuben ; ruhig weiter. 8 Gott ſegne unſer Vogelſchutzgeſetz, aber ich halte nichts mehr davon. hoffe nur, daß nicht eines Tages noch ein Inſektenſchutzgeſetz von gleicher ©: m Vs Ve SE ra Tr Schloß und Riegel. Es lebe die freie Forſchung!“ In einem weiteren Bi ſchreibt derſelbe Herr: „All die freiwilligen Bogelſchug deere 8 f der Vögel im Winter, Aufhängen von Niſtkäſten, an ſich ja recht menjchlid 3 und lobenswürdig, was helfen ſie dem großen Ganzen gegenüber? tut der Staat in dieſer Hinſicht? Er entrüſtet ſich durch den Mund feine anwälte über einen harmloſen Vogelfänger und forſtet den * ruhig = * * 5 2 BR 75 * 2 8 7 Ind She An die geh Berinsmiegteher | 3 4 aus, auch nicht das kleinſte Fleckchen urſprünglicher Wildnis in großen Wald— . komplexen dem armen Vogel überlaſſend. Er macht ein wohlwollendes Geſicht, = wenn dem Italiener feine Sünden vorgehalten werden, und verſpricht in wohl— * wollende Erwägung ziehen zu wollen, ob vielleicht dem italieniſchen Vogelfang auf diplomatiſchem Wege geſteuert werden könne, verpachtet aber ruhig den Dohnen- fang, denn da werden ja nicht unſere Droſſeln gefangen, ſondern ſolche aus Norwegen und Schweden!!“ 2 Glücklicherweiſe ſieht dieſer Vogelfreund aber doch wohl zu Schwarz. Wenigſtens mehren ſich die Anzeigen, daß auch der Staat aus ſeiner abwartenden Haltung heraustreten und ſelbſt eingreifen wird. So hat die Frage der Vogelhaltung in Käfigen im vorigen Jahre ihre Löſung gefunden. Ganz entſprechend den vom Dieutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt vertretenen Anſichten haben ſich die 8 Miniſter für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten und des Inneren nach ein- 2 gehender Erwägung der Angelegenheit dahin geäußert, daß weder aus wirtſchaftlichen = noch aus ſonſtigen Gründen eine Veranlaſſung vorliege, die Pflege einheimiſcher Vögel in Käfigen zu verbieten, da diejenigen Vögel, welche eine wirtſchaftliche Bedeutung haben, meiſt nur im männlichen Geſchlecht gefangen gehalten würden, dieſes aber in der freien Natur ſo überwöge, daß ſeine Verminderung häufig nicht ſchädlich, ſondern ſogar nützlich erſcheine. Infolge davon wurde eine vom Hildes⸗ 3 heimer Regierungspräſidenten unter dem 18. April 1891 für den Regierungsbezirk Vogelarten verbot, wieder aufgehoben. Ferner hat auch neuerdings wieder der Herr Miniſter für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten fein Intereſſe für Vogel⸗ ſchutz dadurch zu erkennen gegeben, daß er einer Anzahl Verfechter der Vogelſchutz— . 2 idee den Auftrag gegeben hat, eine Anleitung zu entwerfen, auf welche Weiſe den nützlichen Vogelarten am beſten durch Schaffung von Niſtgelegenheiten zu nützen * ſei. Die verſchiedenen Verfaſſer ſollen ſich in einer Zuſammenkunft über das Thema ausſprechen, und es ſteht zu hoffen, daß aus dieſer Beſprechung eine wert- volle Schrift ſich ergiebt. > Die Ausſichten für die Zukunft des Vogelſchutzes find alſo doch wohl nicht ſeo ungünſtig, wie der Schreiber der oben mitgeteilten Zeilen meint. = Was die Lage unſeres Vereins anlangt, fo iſt die Mitgliederzahl wohl an- 4 $ nähernd dieſelbe geblieben, doch ift jeine pekuniäre Lage keine erfreuliche. Wir bitten alle unſere Mitglieder, doch energiſch für den Verein zu werben und ihn dadurch in die Lage zu verſetzen, die Monatsſchrift in der jetzigen Ausdehnung Rund Ausſtattung weiter erſcheinen zu laſſen. Auf der anderen Seite haben wir unſeren Mitgliedern die freudige Mitteilung zu machen, daß dem Verein von Fräulein Ludovika Thienemann letztwillig die Summe von 1000 M. vermacht a 15 Hildesheim erlaſſene Polizeiverordnung, die den ſtehenden Handel mit nützlichen en Der Vorſtand verliert in ihm einen getreuen, tüchtigen Bede der er noch einen recht ungetrübten Lebensabend wün nicht. Sein wee 2 in Gera, Schleizerſtraße 4 wohnhaft. . Vom tt Januar an wird auch in der Verſendung der mend ; poſtanſtalt zu richten. Zur Schonung werden diejenigen Num der Nes . hi ſchrift, welche Tafeln enthalten, künftighin in einem ſtarken Umſchlage verpad auf der Poſt eingeliefert werden, ſodaß fie in unbeſchädigtem Zuſtande in Hände der Beſteller gelangen werden. Wir hoffen, daß die Neuerung be jeder Reife beraten wird. x 2 Merſeburg und Gera, am 31. Dezember 1903. Der Borken | E Neubeigetretene Mitglieder. * 1. Behörden und Vereine: keine. % 2, Damen: Fräulein Gertrud Breul in Hannover; Frau Kommerzienrat Dabe⸗ 13 nicht in Leipzig-Plagwitz. 1 3. Herren: Königlicher Major a. D. Henrici in Caſſel; Kleinloff, Nechnungsrat in Berlin; Kammerherr von Leipziger auf Kropftädt bei Zahna; Robert de . . Neufville in Frankfurt a. M.; von Rautter in Rauttersfelde bei Gardauen 2 Oberamtsrichter J. Rhamm in Braunſchweig; Guſtav Thienemann in Mag burg-Budau; Graf zu Waldeck und Pyrmont, Kriegſtedt bei au a eigentlich nicht zu erinnern. Wohl möchten wir aber nochmals kr hi daß ſeit vorigem Jahre der Meiſenfutterapparat nach Freiherrn von von der bekannten Firma Hermann Scheid in Büren in ee | F eee e ere, 3 een 0 S Rn Te Vogelſchutzkalender. 55 5 beziehen iſt. Dieſer Futterapparat iſt ſeit vier Jahren von Freiherrn von Berlepſch mit beſtem Erfolg erprobt und kann als neues Hilfsmittel zur Erhaltung und Vermehrung unſerer nützlichen Meiſen allſeits empfohlen werden. Zum Anlocken der Meiſen werden dort, wo der Apparat denſelben noch nicht bekannt iſt, zwei kleine Säckchen mit Nußkernen (am beſten Wallnuß) gefüllt und unter der Glocke an die Haken gehängt. Eins der Säckchen läßt man weit hervorſehen, das andere befeſtigt man ziemlich kurz, direkt an und über der Futter— * 3 . ſchale. Dieſes Anlocken iſt in jeder Gegend nur einmal erforderlich. Später F werden die N. = den Apparat ſelbſt herangelockt. N 7 Die Fabrikate des Herrn Scheid haben E uns vorgelegen und dürfen als gute, ſolide 7 | Arbeit bezeichnet werden. Der Apparat in- 5 kluſive Verpackung koſtet 4,25 M. Die Form 5 und das Anbringen des Apparates ver— 7 anſchaulicht nebenstehende Abbildung. 3 Näheres über dieſen Meiſenfutter- * apparat bitten wir in Kapitel II. C. der E 5 kürzlich erſchienenen ſechſten Auflage des 3 Werkes „Der geſamte Vogelſchutz“ von Frei— 4 herrn von Berlepſch (Eigentum unſeres Ber- = eins. Verlag von Fr. Eugen Köhler. Gera— 4 | — Untermhaus. Preis 1M.) nachleſen zu wollen. . Wer Niſtkäſten bis jetzt noch nicht aufgehängt, wer eine Winterfütterung noch nicht eingerichtet hat, kann dies mit gutem Erfolge auch noch jetzt tun. E | % Meine Erfahrungen in Bezug auf Vogelfütterung. ® Von Wirkl. Geh. Oberregierungsrat und Regierungspräſident a. D. von Dieft. * Herr Paſtor Lindner hat in der Ornithologiſchen Monatsſchrift vom No— 2 vember vorigen Jahres einen Aufſatz veröffentlicht, welcher unter der Überſchrift: . „Brot und Spiele“ jeden Vogelfreund anheimeln und intereſſieren muß. Das 1 Pfarrhaus in Wetteburg muß beſonders geeignet liegen zu dergleichen Beobachtungen, wie er ſie gemacht hat; denn nur dadurch erſcheint es möglich, daß einige Vögelchen ihm aus der Hand fraßen, ja ſogar ihm bei ſeinen Spaziergängen nachfolgten. So weit, wie er, habe ich es lange nicht gebracht, obwohl auch die von mir ſeit 1876 bewohnten Gebäude in Merſeburg, das königliche Schloß und ſpäter die Dechanei des Domkapitels neben dem Schloß, für den Beſuch der Vögel an meinem Fenſter ; der günſtig liegen. Beide Gebäude liegen hoch auf dem linken Talrande der 2 an die Bäumchen aber werden Speck und halbe Wallnüſſe aueh uuf da Brett ſelbſt werden Samenkerne aller Art, namentlich Hanfſamen, geftreut. | Ende Oktober bis Mitte April wird nun dieſes Vogeltheater von Vögeln Art aufgeſucht. Zu ihrer eigenen Beruhigung iſt noch an jeder Seite des B ein dürrer Aſt mit kleinen Zweigen angebracht. Auf dieſen Aſt ſetzen ſich Vögel bei ihrer Ankunft zuerſt und ſichern von da aus, ob auch keine Gef Wehanden it, Mun erſt hüpfen 5 aufs Brett, um zu ſchmau en. — zum erſtenmal die eben ahnten Aſte und Zweige an meinem Bogeifenfter < 1 blickte: „Das iſt ja ganz im Sinn der Vögel.“ Er wurde der Begründer des Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt und beſtimmte, daß ich nach jeine: Tode den Vorſitz in dieſem Verein ee müſſe. Ich habe aber 1 1 lange Zeit der tüchtige Ornithologe Herr Forſtrat von Wangelin den Vor f übernommen und dem Vereine zu herrlichem Emporblühen verholfen hat. Bi | anderer Vogelfreund, es war der Konzertmeifter Kömpel aus Weimar, der zu mir herüber kam, um mit mir zu muſizieren, tat eine andere Außerung al = von Schlechtendal: er bewunderte nämlich die Kunſt, daß die beiden Tannen biäudachen auf dem Vogelbrett ſo geſchickt ſechzig Fuß unter dem Sede | pfplianzt jeien, daß ihre Spitzen gerade bis an das Fenster heranreichen. Er r wie 1 1 * . 9 natürlich arg mit dieſer ſeiner Idee geneckt. Welche Vögel kommen nun aber an mein Fenſter? Zunächſt und häufigſten die drei Meiſenarten: Kohl-, Blau- und Sumpfmeiſe. Am lie freſſen ſie den Kern der Wallnuß, Speck und Sonnenblumenſamen. Alle Arten nehmen das Körnchen Samen, indem ſie auf der Kante des Brettes f zwiſchen die beiden Vorderzehen und picken es dann mit Feuereifer, mit ſcharfen Schnabel hämmernd, auf. Und wie zierlich ſahen ſie aus, wenn mit ihren beiden Ständern an den eben beſchriebenen Bindfaden, den K unten hängend, anklammerten, und dann, den Kopf hebend, die Delifateffen ı Bindfaden zu ſich nahmen. Die Kohl- und Blaumeiſe nimmt immer n ir 2 Deine einen in 0 das 98 Vogelfütterung. 7 2 K Körnchen in den Schnabel, während die Sumpfmeife oft zwei Körnchen zu ergattern Sucht und damit ſogleich fortfliegt. Während der Winterzeit ſorgt jede Meiſe nur * ir ſich ſelbſt und beißt jeden Kameraden, der ihr beim Freſſen zu nahe kommt, 3 ; von ſich fort. Sobald aber die wärmere Witterung von Mitte März an begann, - hörte dieſer Egoismus auf. Es iſt beſonders niedlich zu beobachten, wenn dann die eheliche Zärtlichkeit ihren Anfang nimmt. Es ſtellt ſich nämlich das Weibchen mit geſträubten Federn und hängenden, zitternden Flügeln vor das Männchen, ſperrt den Schnabel weit auf, bis der Herr Ehegemahl ihm die Speiſe in den Schlund ſchiebt; die Frau Meiſe ſetzt ſich gewiß in die Zeit ihrer Kindheit zurück, j * in der ſie, weit vorgebeugt aus dem Neſt, dieſelbe erwartungsvolle Stellung einnahm, . wenn die Eltern nahten, um dem Kinde das Futter in den Schnabel zu ſtecken. i ze Nächſt den Meiſen iſt der Kleiber ein Hauptſtammgaſt, er beträgt ſich aber = nicht jo zierlich, wie jene, ſondern wie ein Bauerlümmel, er ift der Stänker und treibt darum bei ſeinem Erſcheinen alle anderen Koſtgänger von dem Brette fort, füllt ſeinen Schnabel mit zwei, ja oft mit drei Körnern, fliegt damit ſofort nach unten, um ſeine Beute in einer Mauerritze oder in der Borke eines Baumes zu veerſtecken, ganz wie ein Hund, der gern ſeine Knochenbeute auch verſcharrt. E- Aber auch wie der Hund dieſen Knochen vergißt, ſo habe ich bisher nie gejehen, E daß der Kleiber ſeine Schätze wieder aufſucht. — Die Grün- und Buntſpechte kommen E: auch an mein Fenſter und freſſen insbeſondere tiefe Löcher in den Speck, leider 2 erſcheinen ſie aber nur recht jelten und ſind viel Scheuer, als die anderen Vögel. ee Von den Finfenarten findet ſich der Buchfink faſt immer zuſammen mit ſeinem Weibchen an dem Fenſter ein, auch der Kirſchfink ift einmal dageweſen. 1 Sobald des Winters Kälte ſtärker auftritt, kommt der Grünfink (Schwunſch) in vielen Exemplaren (oft bis zu acht auf einmal), ſichert zuerſt ſehr lange auf x 1 dem Aſte, bleibt aber dann ſehr lange, bis zu einer halben Stunde lang, auf dem Brett, und füttert in ſorgloſer Ruhe immerzu. Er bleibt gewöhnlich nur von Anfang Januar bis Ende März. Ebenſo kommt der ſibiriſche Fink nur bei * ſtarker Kälte und gewöhnlich nur im Februar in größerer Anzahl auf das Vogel— brett; in ſeinem bunten Gefieder bietet er ein beſonders ſchönes Bild. Der ge— 4 meine Sperling fehlt natürlich als Gaſſenbube nicht, aber erſcheint ſeltener und 5 in wenig Exemplaren, weil meine Wohnung von der Gaſſe fern liegt. Noch Be jeltener kommen die Stieglitze und die Rotkehlchen. Auch die Dohlen, welche oben auf den Domtürmen hauſen, find nur jeltene Wintergäſte, während ſie zur Zeit A der Kirſchreife großen Schaden an den reifen Kirſchen anrichten. „ Zum Glück kommen die Tauben nicht häufig an das Fenſter, weil ſie alles 2 auf einmal wegfreſſen; aber doch hat ein Taubenhabicht es einmal unternommen vor meinem Fenſter auf eine Taube zu ſtoßen, was ihm aber mißlang. * 5 7, - — > > 3 FE f Noch ein 4 95 Vögel muß wi nennen, die auf Vogelbrett, von den herunterfallenden Brocken ſich nähren, a es si die Amſeln, jemie die graue und 10 we abe haben es ſofort nachzumachen er. Auch dieſer kurze Affe Hat N i recht Viele zum Schutze der Vogelwelt und zur Fütterung derſelben i in der f Winterzeit anzuwerben. Tiebeſcher und von Verlepſchſcher Vogelschutz. 95 Von Paſtor E. Chriſtoleit. „Früher wurde derart mit „Gefühlen“ und Überſchwenglichkeit im Bog ſchutze gearbeitet, daß der Verfaſſer erſt eine Weiterentwickelung abwarten wol c und dem wilden Bergſtrome nicht entgegenzutreten wagte, noch Luſt hatte ſich vor a ihm fortreißen zu laſſen. . . .. Nun ſind die Vogelſchutzfragen in ein reguliertes 5 Flußbett geleitet, und ſtrömen, in Deutſchland unter der Agide des Freiherrn 1 Hans von Berlepſch, ruhig, aber mit um jo größerer Macht dahin“ — dieſe Worte E. Harterts in der Einleitung zu ſeiner vor einiger Zeit erſchienenen, in mehrfacher Hinſicht beachtenswerten?) Broſchüre „Einige Worte der Mehrheit über den Vogelſchutz“ enthalten, wie man ſich auch ſonſt zu ihnen stellen möge ), 1) Der Artikel hat Herrn von Berlepſch vorgelegen. Eine Entgegnung wird nicht Ka erfolgen, ebenſo wie auch Hinweiſe auf verſchiedene Unrichtigkeiten und Schiefheiten nicht | durch Fußnoten von Seiten der Redaktion geſchehen. Jeder, der fich für die Frage inter- eſſiert, iſt durch Nachleſen in dem „Geſamten Vogelſchutz“ und Vergleichen desſelben mit Liebes Außerungen ohne weiteres ſelbſt in der Lage, ſich ein Urteil über die Bemängelungen des Verfaſſers am „Berlepſchſchen Vogelſchutz“ und den angeblichen Gegenſatz des Berlepſch⸗ ſchen zum Liebeſchen Vogelſchutz zu bilden. Ein ſolcher Gegenſatz iſt ſicherlich nicht vor- handen. Wir verweiſen nur auf die Beſprechung der vom Verfaſſer angeführten Hartertſche * Schrift auf Seite 431 des Jahrgangs 1900 dieſer Monatsſchrift. Die Redaktion. N 2) Zu dieſen beachtenswerten Momenten rechne ich insbeſondere auch die Tendenz der Schrift, wie ſie in folgendem Satze der Einleitung (S. 6) Ausdruck findet: „Zudem f ſind die Vogelſchutzbeſtrebungen derartig Tagesfrage geworden, und internationale Vogelſchutzgeſetz 80 werden ſo dringend vom Publikum verlangt, daß es ſicher iſt, daß die allertörichte 5 Geſetze zuſtande kommen, wenn die Ornithologen ſie ganz den Vogelliebha 5 N überlaſſen.“ Für Schriften dieſer Tendenz hält der Verfaſſer, offenbar mit Recht, 5 Boden nach dem Auftreten des Freiherrn von Berlepſch 185 weſentlich geebneter als ı 7 vorher 7 5 2 29 3) Auch der Schreiber dieſer Zeilen iſt natürlich weit entfernt dies bdurchne ‚ar ke Sinne zu tun; insbeſondere hinter die „um jo größere Macht“, Vogelſchutzbeſtrebungen gegenwärtig dahinſchießen ſollen, möchte er ſich geitatten : 2 ſondern mehrere Fragezeichen zu fegen und ſtatt weitere Argumente einfach Her: zu fragen, weshalb er denn jetzt den Fluten der Vogelſchutzbewegung „entgegenzutrete 2 25 „ ren eee D Eee: — ens ea Ze Wen > 1, ’ FRE e 2 8 8 se 5 3 * . 4 2 N eieier 910 59 cher Lopelisut | 9 jedenfall die eine unbeſtrittene Wahrheit, daß mit und durch Freiherrn von Berlepſch der deutſche Vogelſchutz tatſächlich eine „Weiterentwicklung“ erfahren hat, in ein 1 ganz neues, von dem früheren fundamental verſchiedenes Stadium getreten iſt. Eine ſolche Verſchiedenheit, wie fie, nachdem bereits vor zwei Jahren der 4 Schreiber dieſer Zeilen in dieſen Blättern nachdrücklich auf ſie hingewieſen hatte!), nunmehr von ganz anderem Standpunkte aus (wie ein Vergleich des fraglichen Artikels mit dem genannten Schriftchen leicht erkennen läßt) auch Hartert hervor- 1 gehoben hat, kann natürlich niemals durch die Erfindung eines befjeren Niſtkaſtens oder einer angeblich zweckmäßigeren Futtermiſchung und noch weniger natürlich 3 dadurch bedingt ſein, daß dergleichen Erfindungen zu Gegenſtänden kaufmänniſchen 3 Geſchäftsbetriebes gemacht werden, jondern fie kann ſich einzig und allein ergeben durch eine Veränderung des geſamten Prinzips, von dem eine geiſtige 2 Bewegung, in dieſem Falle alſo die des Vogelſchutzes, ausgeht und von dem fie wollend oder nichtwollend (auch die allerdings ſehr häufig vorkommenden Unklar⸗ heiten und Inkonſequenzen einzelner vermögen daran nichts zu ändern) in allen ihren Einzelheiten beſtimmt wird. Wenn ſomit die deutſche Vogelſchutzbewegung ſeit und durch Freiherrn von Berlepſch unter, wie es ſcheint, ausnahmsloſer Be der maßgebenden Stellen eine durchgreifende Kursänderung vorgenommen ‚ jo legt ſich demjenigen, der fern von jeder aktiven Beteiligung dem von 3 5 berufenen Autoritäten gelenkten Gange der Dinge ſeinerſeits lediglich mit ſeinem beſchränkten Laienverſtande betrachtend folgen kann, ganz naturgemäß die 5 Frage nahe, worin jene Anderung des Prinzips eigentlich beſtehe, worin der Unterſchied liege zwiſchen dem „Nun“ und dem „Früher“, zwiſchen dem Vogel⸗ ſchutze Berlepſchſcher Obſervanz und dem älteren. Wenigſtens der „ſentimental“ x veranlagte Menſch läßt ja nicht gerade gern ein Banner ſinken, unter dem ſeine Gefährten ſeit langem geſtanden, gekämpft und geſiegt haben, dem ſo mancher rte Dahingeſchiedene vielleicht die Arbeit ſeines Lebens geweiht, zum mindeſten einen großen Teil ſeiner Kraft, ſeiner freien Zeit und vielleicht auch ſeiner Mittel 2 bert hat, um einem urplötzlich aufgeworfenen neuen zu folgen, das noch keine Kugellöcher und Pulverſpuren aufzuweiſen hat; und auch der recht modern ge— artete wird nicht umhin können es ganz praktiſch zu finden, wenn man einen neuen, ſcharf abbiegenden Seitenweg einſchlägt, ſich nachgerade doch ein wenig ws in el Mb. 18 . 9 Nan vu le N 18 we Narr * 1 5 rend er es vorher nicht getan hat. Doch wohl, weil es gegenwärtig kein „wilder Berg— ſtrom“ mehr, ſondern ein zwar recht breites, auch zeitweiſe noch erheblich plätſcherndes, aber überaus ſeichtes Gewäſſer iſt, dem auch in noch viel radikalerer Weiſe ſich entgegenzuſtellen, wie es neuerdings z. B. Herr Placzek getan hat, allerdings keinen beſonderen Heldenmut mehr erfordert. „Befinnlichen Leuten“ bleibt es überlaſſen, über die Urſachen dieſes Um⸗ ſchwunges ſelbſt nachzudenken. 1. ) Gegenſätze in der Vogelſchutzfrage, Ornith. Monatsſchrift 1900, S. 46. cs diefer Prüfung unentwegt mit neh anderen weiter Warſcheck 115 0 d en und Tritt, weil man ja doch nur aaf dieſe Weiſe dem . 5 En E 2 . — . . u 3 55 zu müſſen, daß man ſich einmal auf falſchem Wege befunden bat — a Er doch wenigstens nicht fortdauernd in Ungewißheit und „abjoluter Duſternis“ 5 über, wohin man geht oder vielmehr gegangen wird; und das iſt jebenfen 4 ein Vorteil! — Alſo zur Sache! 2 | 4 # Der Vogelſchutz älterer Form, wie er ſich nach Überwindung der 5 abſolut notwendigen und in ihrem Verdienſte nicht zu verkennenden, an praftij Einzelreſultaten aber immerhin noch verhältnismäßig armen, eben grundlegend Glogerſchen Periode allmählich herausgebildet und bis auf Freiherrn v. Berlep = geherrſcht hat, ſtand unbeſchadet aller Einzelrichtungen und »beſtrebungen v ſchiedener Schattierung, wie ſie ſich ja naturgemäß damals wie jetzt in nicht un- beträchtlicher Anzahl vorhanden, doch im weſentlichen unter dem Zeichen eines = Mannes, den der „Deutſche Verein zum Schutze der Vogelwelt“ mit Stolz vollſten Un. fange zu den ſeinen zählen darf, des vor neun Jahren heimgegangen a Hofrats Liebe. Es wird ſich unter den Freunden des Vogelſchutzes bei aun f 7 Verſchiedenheit der Anſchauungen wohl niemand finden, der dem Verewigten a 3 ö Stellung beſtreiten, wenige nur, die ihm nicht auch über das Grab hinaus die Er vollſte Achtung, ja Verehrung werden bewahren wollen, wohl mancher dagege der gleich dem Schreiber dieſer Zeilen ſchon manches Mal ſeinen Rat und ſei 4 Qat für unſeren Verein ſchmerzlich vermißt hat. Es war nicht die in heutige Br. Zeit ja auf verſchiedenen Gebieten mit Vorliebe in Anwendung gebrachte Te a des vorſichtig berechnenden, mit Vorliebe ſchweigenden und am liebſten hin; Fr ben Coulifjen tätigen Transigierens und Diplomatiſierens, die ihm im Wider . der Meinungen und — Intereſſen dieſe Stellung erworben und che 85 Liebe hat allezeit klar und beſtimmt bis zur ee hr das einn al Bi: Stumpfheit, mit kleinlichem Geldſinne und materialiſtiſchem 1 Rol uud Brutalität im Kittel oder im Frack galt, da hat er auch das ſcharfe, ja verletzende Wort nicht geſcheut, ſintemal man eben das Schlechte nun eim u. Leber und von Bude Vogelſchutz. N 1 3 ie, das Falſche nicht falſch und das Dörichte nicht töricht nennen kann, ohne 5 diejenigen, bei denen es ſich findet, zu „verletzen“. RR Es war auch nicht der Ehrgeiz, der durch perſönliche Mittel aller Art eine 4 Schar von blind ergebenen Anhängern mehr für ſich als für die Sache ſammelt; auch wer, wie der Schreiber dieſer Zeilen, Liebe abgeſehen von ſeinen Schriften nur aus Äußerungen anderer kennt und nach ihnen beurteilen muß, kann nur den Eindruck gewinnen, daß es ihm niemals vorzugsweiſe um ſich zu tun, daß ; er ſtets bereit war hinter der Sache zurückzutreten. Es war wohl in erſter Linie der Umſtand, daß ſich in ihm wirklich, man möchte ſagen wie in einem Typus, in adäquater Form und in harmoniſchem Verhältniſſe, alles Einzelnen zu einander . und zum Ganzen alles das vereinigte, was im deutſchen Weſen an Gefühl und Verſtändnis für die Natur und insbeſondere für die Vogelwelt lebt, ſo daß ein jeder ſeine Äußerungen darüber von vornherein und unwillkürlich als etwas Ver— wandtes, in der eigenen Seele Wiederklingendes empfand, ) verbunden mit dem nicht minder wichtigen, daß Liebe ſich dieſe Gabe der Natur durch ſein ganzes Leben rein erhalten hatte, unvermiſcht mit allem Künſtlichen, Gemachten und Unempfundenen, aber auch unverkümmert und unbeſchnitten durch „Weltklugheit“ F und Intereſſen des Geldbeutels, durch den von moderner Seite heute jo oft mit . großer Emphaſe als einziger Lebensinhalt proklamierten „Kampf ums Daſein“; daß ein jeder vor ſeiner Erſcheinung das Gefühl haben mußte, einen Mann 1155 ſich zu ſehen, der wirklich war, was er ſein wollte, dem die Prinzipien, die er vertrat, keine bloße Dekoration und keine Deckflagge für die Kontrebande aller— hand eigenſüchtiger Sonderintereſſen, ſondern wirkliche Prinzipien ſeines geſamten Handelns waren, alles in allem einen ſtandhaften und unentmutigten Vertreter des Wealismus in einer immer materialiſtiſcher werdenden Zeit.) Es wird 3 8 * Inn ) „Liebe ſchreibt mir ſo 1 aus dem Herzen heraus oder ins Herz hinein, hat a ſelbſt A. Brehm bekannt. 2) Ich kann es mir nicht ragen in dieſem Zuſammenhange einen vielleicht gerade x heute beſonders intereſſanten Paſſus aus Liebes Schriften hier unverkürzt wiederzugeben, obwohl er ſtreng genommen nicht unbedingt hierher gehört: „In der Tat, die Kultur des 2 Menſchengeſchlechtes iſt ein mächtiger Faktor unter den zuſammenwirkenden Urſachen, welche unſere Vogelwelt mit Vernichtung bedrohen. Dieſem Faktor gegenüber überkommt auch den begeiſterten Vogelfreund ein bängliches Gefühl des Verzagens; der eine oder der andere, 3 welcher ein wenig philoſophiſch angelegt iſt und mit Recht in der Entwicklung der Kultur auch ein Stück des Kampfes um das Daſein erkennt, kommt wohl auf den Gedanken: hier liegt ein Naturgeſetz vor; die Vogelſtämme verſchwinden vor der Kultur wie die Wilden, wie z. B. die Indianerſtämme Nordamerikas vor ihr verſchwanden und vollends verſchwinden werden. Dieſer doch eigentlich entſetzlich öden Anſchauung gegenüber bäumt ſich in uns das Bewußtſein von unſerem freien Willen, das wahre Gefühl für Recht und echte Menſchlichkeit, ſagen wir Chriſtenpflicht und Humanität, mächtig ‚BE auf. Wir werfen kurz die Frage auf: Mußte es fein, daß die nordamerikaniſchen Stämme A unſerer Monatsſchrift und in 0 Fachzeitſchriften 10 mit l 1 Pr ſchon in der von Dr. C. R. Hennicke herausgegebenen Sammlung * rni logiſchen S Schriften vereinigt vorliegen. > 185 dem Übrigen nur der Form wegen vorangeſtellte Paragraphen ange ' kann der Anſchauung Liebes mehr widerſprechen, als die gegenwärtig ale tatſächlich bereits ausgeſprochene Meinung, es komme auf das Prinzip, auf „Motive“ beim Vogelſchutze nicht an, es könnten ſich hier Anhänger der v. ſchiedenſten Prinzipien in der Ausführung unterſchiedslos zuſammenfinden. ihn iſt beim Vogelſchutze wie in jeder anderen Beziehung das Prinzip das eigentlich Ausſchlaggebende, Bewegende, und darum hat er das ſeine nicht a mehrmals in ausführlicher Darlegung ausgeſprochen, ſondern kommt auch immer wieder darauf zurück, bei jeder Einzelfrage und bei jedem einzelnen Vorſchlage, . bald in flüchtiger Andeutung, bald in detaillierterem Hinweiſe die Verbindungs⸗ 5 linien ziehend und ſeine jedesmalige Stellung danach regelnd. Moderne Willtür 2 und Gedankenträgheit mag das Prinzipienreiterei nennen, für Liebe war es en jedem logiſch denkenden Menſcheu einfach ſelbſtverſtändliches Tun. Doch hören untergingen? hatten nicht in jener Zeit, wo die weiße Bevölkerung ihre Expanſivkraft noch nicht in ſo brutaler Weiſe zeigte, die Herrenhuter Miſſionen unter den Cherokees wunder⸗ bare Erfolge? Waren die Seminolen Floridas nicht zu ſchönen, geordneten Gemeindeweſen gekommen, welche, allerdings mit Hilfe ihrer ſchwarzen, gekauften Sklaven, aber doch eben auch nicht anders als die 9 n durch ihre ref geleiteten Plantagen zu 125 viel e Küſten 3 wie wilde Raubtiere Ane wurden, ſo daß vom BET: | in kürzeſter Zeit nichts übrig blieb als die Mumien ihrer Väter in den Lavahöhlen? der Menſch, der einzelne ſowohl wie ein Volk, nicht auch gegen den Wilden und unkulti Mitmenſchen brüderliche Pflichten? — Nein fort mit dieſer Parallele! Se Ringen der beſſeren Erkenntnis a das mit Unrecht auf 98 Natur ſich l { materialiſtiſche Dogma, aber ein jiegreiches! ) Für diejenigen, die diefe Sammlung nicht, dagegen eine größere Anzahl gängen der Monatsſchrift beſitzen, notiere ich gegebenen Falls auch dieſe, wobe nicht die genaue Seitenzahl des betreffenden Zitats, ſondern nur die des N ges de treffenden Artikels angeben kann. 1 - 7 u > 2 2 te * Les Ta Tas N ET * Ber ash) JS ERBE e N * £ 2 „ . 3 . = 4 * ga) 25 en PER, Liebeſcher und von n Berlepſchſcher Vogelſchutz. 13 wir N ihn ſelbſt.)) „Die Schädlichkeit reſp. Nützlichkeit“, jagt er in einer 27 prinzipiellen Erörterungen (Schriften S. 72, Ornith. Monatsſchr. 1891, S. 124), „halten wir für ein ſehr wichtiges Motiv“ (des Vogelſchutzes), „aber wir gehen doch von einem ganz anderen Prinzip aus. Die Natur, wie ſie Gott erſchaffen, iſt uns ein heiliges Wunder, ein ſchönes harmoniſches Ganzes, in ihrer Geſamterſcheinung der Inbegriff des Schönen, wie das die alten Griechen mit dem Worte „Kosmos“ ſo trefflich bezeichneten. Nützlich ſowohl als j ſchädlich ift von Haus aus fein Tier; ein jedes hat im großen Haushalte der Natur ſeinen Platz angewieſen erhalten, auf dem es ſich ſeines Daſeins freut und zur Erhaltung des großen, ſchönen Ganzen das Seine beiträgt. Im Haus⸗ | Halte der Natur lebt ein Individuum für das andere, wie z. B. die Blume für das Junſekt und das Inſekt für die Blume; da wirken auch die Räuber und Zerſtörer durch ihre Tätigkeit nur zum Beſten des Ganzen, indem ſie in ihrer Weiſe die Harmonie des Ganzen erhalten und bewahren. Nützlich oder ſchädlich werden die Tiere erſt, indem ſie mit dem Menſchen und ſeiner Kultur in lieb— ſame oder unliebſame Berührung treten. Daraus leitet ſich für uns die 5 Pflicht ab, daß wir die uns umgebende Natur in ihrer Integrität, i in möglichſt vollkommener Unberührtheit erhalten, ſoweit dies bei dem beſtändigen Kampfe um unſer Daſein, um unſere Kultur möglich E it.) Wir dürfen das Schöne nicht mutwillig verſtümmeln, nicht mutwillig zer- 3 ſtörend und vernichtend in die Natur eingreifen; wir haben nicht nur kein his ar Recht dazu, ſondern wir verletzen auch eine Pflicht, die Pflicht der Erhaltung der Natur in ihrer Unverſehrtheit. Wer es tut, vergreift ne an dem, was uns der Schöpfer aufgebaut hat zu unſerer Er- hebung und Erziehung, zu unſerer Erquickung und Erbauung.) Wenn : aber die Natur unſer aller Mutter iſt, wenn fie uns erquickt und erbaut, dann 2 bsebt ſich der Einzelne, der an ihr frevelt, zugleich auch an ſeinem Neben— menſchen, den er dadurch in ſeinen heiligen Rechten beeinträchtigt. Daher kann i jeder Einzelne ebenſo wie jedes Gemeinweſen von Menſchen erwarten, daß ein — - ; a) Der Überfichtlichkeit und größeren Kürze wegen find in En folgenden Bitate einzelne 2 Paſſus umgestellt worden, ohne daß damit am Sinne etwas geändert wird. 5 2) Von Liebe ſelbſt unterſtrichen. = 2) Noch energiſcher und reicher ſpricht Liebe denſelben Gedanken aus Schriften S. 431 (Mon. 1897, S. 106): „Soll der Menſch als ſittliches und denkendes Weſen“ (den ungünſtigen Einflüſſen der Kultur auf die Vogelwelt gegenüber) „die Hände in den Schoß legen und die Dinge gehen laſſen wie ſie mögen? — Gewiß nicht! — Er iſt trotz aller Kultur doch immer Kind der Natur und ſchuldet feiner Mutter Ehrfurcht; er iſt Diener des Höchſten i d hat deſſen Schöpfung zu reſpektieren. Das Gefühl dieſer Pflicht erwacht mit dem lauben an eine göttliche Schöpfung und Regierung der Welt, und nur bei dem rohſten Wilden vermißt man dasſelbe.“ Ob Liebe heute den letzten Satz nicht weſentlich modifiziert haben würde? er Kr . #25 ö f Er . a u « Wir iD eee 1 A * een WENN, 1 b 20 N, 7 u. 8 1 * Tar- 7 PT * — 5 Ne - £ „ n u * * 0 x Br . 5 Bf 6. Zur FR Br ken 2 . a Be anderer Menſch oder 15 eine andere größere 1 licht dür mu 5 ſtörende Eingriffe in die Natur jene Rechte ſchädige. Ebenſo wie wir die P 95 gegen unſere Mitmenſchen haben, überall, wo es uns möglich iſt, die Natur N ihrer zweckmäßigen Ordnung und Schönheit unverletzt zu erhalten, habe n w in Budapeſt) gegenüber abzugsfrei, ja mit genau denſelben Worten aufrecht er- Urteilsfähigen nicht weiter hervorgehoben zu werden; Liebe hat aber auch jonf 175 keine Gelegenheit verſäumt, ſich mit dieſem auseinanderzuſetzen. So leitet er eben jene prinzipiellen Darlegungen in dem Referate für den Budapeſter Ornithologen⸗ 5 kongreß mit folgenden Bemerkungen ein (Schriften S. 132): „Bei der E 5 außerordentlich erſchwert.?) Nicht zu verkennen iſt, daß auch das Mit ſchutzgeſetzen (als ſolchen) in Betracht kommt. dem rein utilitariſtiſchen Vogelſchutzprinzipe, beide abſolut genommen, keine Vert | und en: möglich ift. „Da man,“ jagt er (Journ. f. Ornith. 1878, S. 1 A | un, anheimzugebenden Vögel ſprach und ſchrieb, 1 in 5 Fri die 2 animos und perſönlich.“ auch das Recht, unberechtigte Eingriffe in die Natur bei anderen zu Sind, Wir haben (in unſerem ſpeziellen Falle) das Recht und die Pflicht, bei uns je wie bei unſerem Nachbar, die verſchiedenen Vögel, die zu der harmoniſchen Ein⸗ wirkung der Natur durch ihr Leben und Weben ſo unendlich viel beitragen, . dem Untergange zu bewahren, wenn dieſelben nicht geradezu um der willen weichen müſſen. Auch nach einer anderen Seite hin dürfen wir vergeſſen, daß wir mit unſerer Kultur nicht nur der Natur gegenüberſtehen, fire 2 daß wir uns innerhalb derſelben bewegen und ein Teil derſelben ſind. Dahe 2 ſind die Tiere wie die Pflanzen unſere Mitgeſchöpfe und haben wir dae als ſolche zu reſpektieren. Wir haben infolgedeſſen ſittliche Verpflichtunge . 8 gegen die Tiere (in gewiſſer Weiſe ſogar gegen die Pflanzen), 9 daraus folgt, | = daß jeder Menſch ein Tierſchützer fein muß.“ 8 1 Das iſt Liebes Vogelſchutzprinzip, wie er es nicht nur in der Monatsschrift den Mitgliedern ſeines Vereins dargelegt, ſondern auch einer Verſammlung vo: ng Männern der Wiſſenſchaft (dem zweiten internationalen Ornithologenkongreſſe halten hat (vgl. Schriften S. 133). Daß darin eine unbedingte und prinzipielle 5 Abſage an das Nützlichkeitsprinzip liegt, wie ſie ja im Eingange des betreffenden N A Zitats auch bereits ausdrücklich ausgeſprochen ift, braucht für jeden überhaupt ö der geſetzlichen Beſtimmungen der aufgeführten Länder iſt uns eine Fülle er 5 verſchiedenartigſten Normen in den Anſchauungen entgegengetreten. Da Dr waltet das Utilitätsprinzip vor. Aber gerade hierdurch wird d I Diskuſſion über die Frage des Vogelſchutzes nach unferer Mein 1) Es iſt leicht erſichtlich, daß dieſer Satz Liebes auch für die Stellung z ® ) Liebe verkannte auch durchaus nicht, daß zwiſchen dem teleologiſch⸗ aher Liebeſcher und von Berlepſchſcher Vogelſchutz. 15 mit den Vögeln und der entfittlichende Einfluß des Boge enges auf die Gemüter her Jugend als Motiv für den Vogelſchutz eine Rolle ſpielt und ſpielen muß. Auch iſt bezüglich der Erſcheinung des freilebenden Vogels mit Recht an das be Menſchen innewohnende Schönheitsgefühl appelliert und daraus das Motiv 4 für den Schutz der Vögel abgeleitet werden. Es dürfte indeſſen angemeſſen . etwas tiefer zu gehen und aus dem Verhältnis des Menſchen zur Natur überhaupt heraus die Notwendigkeit von Maßregeln zum 8 Schutze der Vogelwelt logiſch abzuleiten.“ Noch bündiger und entſchiedener lautet die Abſage am Schluſſe der angeführten Auseinanderſetzung im Jahr— gang 1891 der Monatsſchrift: „Die Kultur iſt bald eine tiefſtehende, bald eine höhere, und ſie entwickelt ſich in unendlich vielen Zweigen nach den verſchiedenſten Seiten hin. Daher treten die verſchiedenen in Betracht kommenden Tiere nur örtlich bald da, bald dort ſchädigend auf und ſind zum größeren Teile nicht blos ſchädlich, ſondern auch nützlich. Sie können ſogar an dem einen Punkte und zu einer gewiſſen Zeit überwiegend ſchädlich, an dem anderen Punkte und zu 5 anderer Zeit überwiegend nützlich ſein. Schon aus dieſem Grunde kann das Utilitäts⸗ oder Nützlichkeitsprinzip für ſich allein einem vernünftig denkenden Tierſchutze nicht zur Grundlage dienen. Es iſt nur ein neben— ſtehendes, ein mitwirkendes Motiv.“ Nicht daß Liebe der Ermittelung des Nutzens und Schadens der einzelnen Vogelarten überhaupt keine Bedeutung für den Vogelſchutz beigemeſſen hätte; ſeine Schriften zeigen, wie er gerade hinſichtlich der umſtrittenſten ſich veranlaßt gefühlt hat ſelbſt einzugreifen und mit welcher Sorgfalt und Genauigkeit er hierbei die eigenen wie fremden Erfahrungen ge= ſammelt und verwertet hat; aber „es wird uns um fo leichter bezüglich der Nütz⸗ lichkeit oder Schädlichkeit eines Vogels die Unterſuchung ohne Vorurteil zu führen, da wir dem Nützlichkeitsprinzip überhaupt nur eine mehr untergeordnete Stelle zuerteilen. Uns ſteht die Unverſehrtheit der Natur obenan . .. Es 5 liegt uns ſelbſtverſtändlich fern, dem Menſchen ſeine Rechte“ (gegenüber den Tieren) zu beſtreiten. Aber in unendlich vielen Fällen werden die freilebenden Geſchöpfe Gottes, ohne daß eine wirkliche Notwendigkeit vorliegt, vertrieben aus ihrem Heim und beſchränkt bis zur ſchließlichen Ausrottung des ganzen Stammes. Der Roh— heit und Gedankenloſigkeit, ganz falſchen Anſchauungen und oft unbegreiflicher Unwiſſenheit, auch eigenſinniger Voreingenommenheit und abergläubiſchem Wahne fallen unzählige Opfer. Hier nun“ (alſo nicht bei den eventuell kahlgefreſſenen 1 Obſtbäumen!) „liegen die Punkte, wo der wahre Freund der gefiederten Welt den Hebel anſetzen muß, um die ſchwerwuchtenden Maſſen der Indolenz und % der Mißbräuche zu heben und zu beſeitigen“ (Schriften S. 607; Mon. 1892, S. 209). Von hier aus hat Liebe jede Maßregel des Hogelſchuzes aufgefaßt und Meiſen, Goldhähnchen, Baumläufer, des Kuckucks, der Nuchtſchwalbe u. Me w auch der in der Vogelwelt Fremde feinem Schöpfer, daß er ſo herrliches via al! (a a. O.); fürwortete, auch für Storch, Kreuzſchnabel und Waſſerſtar eine Lanze eingel den Eisvogel verteidigt und namentlich auch die Raubvögel vor allzu weitgeh der Verfolgung nachdrücklich in Schutz genommen. Man leſe nur, wie er für die ganze Ordnung eintritt (3. B. Schriften S. 70 bis 74 und 94; Mon. 18 15 S. 124, 1892, S. 25), wie er ſich ſpeziell über den Wanderfalken äußert (Schrifte S. 69; Mon. 1891, S. 27 und 124), wie er ſelbſt dem Steinadler?) gegenübe kein Bedenken trägt, ſein Prinzip ebenſo warm (jetzt heißt das wenthuſiaſtiſch “) wie beſonnen aufrecht zu erhalten: „Verſetzen wir uns hinunter in das Bereich der ſchneebedeckten Alpen mit ihren dunklen Wäldern und ſaftig grünen Matten. Wie oft einem da auch das Herz aufgeht bei dem Anblick der wunderbaren Land⸗ ſchaftsbilder, gekrönt werden dieſe Einblicke in Gottes erhabene Natur erſt, wenn einem das Glück beſchieden wird einen Adler zu beobachten, der pfeilſchnell vom Felsgrate herunterſchießt in die Tiefe des Tales und drüben ſpielend leicht wieder emporſchwebt und ſich ſo mühelos hinaufſchraubt in den blauen Ather. Da dankt 1) Vergleiche z. B. die Außerung bezüglich der Winterfütterung (Schriften S. 65, Meß 1889, S. 469): „Die Barmherzigkeit gegen die notleidenden Geſchöpfe Gottes iſt allerdings der vornehmſte Grund, weshalb wir die Einrichtung und rationelle Erhaltung der Futterplätze empfehlen, und Bu Grund allein kommt in Frage, ſoweit es ſich um die # Fütterung nordiſcher Gäſte handelt . den bei uns auch im Sommer heimiſchen Winter⸗ 5 vögeln gegenüber iſt außer jenem in ee Linie zu ſtellenden Beweggrund auch die Aüc ſicht auf die Nützlichkeit derſelben im Haushalte der Natur und Kultur ein wirkſames und berechtigtes Motiv und wird es auch ferner bleiben.“ VE ) Wäre Liebe „Oſtelbier“ geweſen, fo wäre er jedenfalls nicht minder warm auch für den ſtattlichen, die Waldungen durch ſeine angenehme Stimme und ſeine prachtvollen Flug⸗ ſpiele den ganzen Frühling und Vorſommer über auf das ſchönſte belebenden Schreial = (A. naevia) eingetreten, deſſen Schaden von manchen Kennern noch unter den des Mi 2 8 2 ie OS: * = buſſards geitellt, der aber gegenwärtig beſonders von den Eierſammlern und = 1 vo ſchem e vielleicht auch vom Bogelſchutze e bekommen als fe Welfgch gehegt wird! | 777 E RR eee 42 a } 20 , Steffen und von Bertepfäfger Vogelſchut, 7 2 Man at. daß dies ſer ſo kihehen Anblick eine große Seltenheit geworden und x denkt an die alten Zeiten zurück, aus denen noch die Sagen und Lieder herüber- klingen, die den Adler als bei uns häufigeren Vogel kennen. War es denn not- wendig, daß der Vernichtungskrieg gegen ihn geführt werden mußte, ſo daß er jetzt im Bereiche der Alpen in kurzer Friſt ausſterben wird, wie er in unſerem deutſchen Vaterlande als Brutvogel längſt ausgerottet iſt? .. .. ich wollte nur dem Adler ſeine berechtigte Stellung in dem Kosmos, in dem Schmuckgarten der von der Kultur unberührten Natur zu wahren verſuchen. Mit der Kultur ver- Et rägt er ſich doch zu ſchlecht, und dem Almenbeſitzer iſt es nicht zu verargen, “2 wenn er den Adler haßt, nachdem ihm dieſer Lämmer und Ziegen geraubt. Wenn aber ein Grundbeſitzer, der über meilenweite Waldungen gebietet,) in N ſeinem Reviere einem Adlerpaare abſolute Schonung angedeihen läßt und jeglichen 4 Schaden, den es etwa bei anderen anrichtet, wie Wildſchaden, gern und voll f erſetzt, um ſich der herrlichen Vögel zu erfreuen, — wollen wir das tadeln?“ „Schriften S. 66 bis 69; Monatsſchr. 1891, S. 270). Voll und uneingeſchränkt aber hat Liebe ſich onder unſerer ſo faſt ganz unſchädlichen, ſo äußerſt intereſſanten und äſthetiſch wertvollen und ſo beſonders ſchwer bedrängten Sumpf⸗ und Waſſervögel angenommen und jede zu ihren Gunſten unternommene Maß⸗ regel, insbeſondere auch das Verbot des Eierſammelns und die Anlegung (reſp. 1 Erhaltung) von Brutteichen (und Brutrevieren überhaupt) mit Freuden begrüßt oder auch ſelbſt erſtmalig empfohlen (z. B. Schriften S. 29 bis 37, 127, 208, 250, 296, 383, 390 bis 398, 425, 429, 450; Anhang S. 2, 4; Monatsſchr. 1877 S. 57, 1884 S. 57, 1886 S. 289, 1888 S. 59, 1894 S. 250; Journ. = f. Ornith. 1878, S. 1); und zweifellos hätte er es zwar nicht noch angelegent— licher — denn das iſt kaum möglich, — aber noch öfter und ausführlicher getan, wenn ſtatt Thüringens, in dem dieſe Vögel ja naturgemäß von vorn— herein keine bedeutende Rolle ſpielen können, eine Gegend Norddeutſchlands, 3 zumal in der Nähe der See, jeine Heimat geweſen wäre, in der ſie feinem für 5 alle Natureindrücke ſo empfänglichen Gemüt noch näher hätten treten können. b So war denn Liebes Vogelſchutz allerdings von Anfang bis zu Ende ethiſch bedingt und orientiert, ein notwendiges Ergebnis feiner geſamten Welt— 2 anſchauung, wurzelnd nicht in den Intereſſen und Bedürfniſſen des Geldbeutel, ſondern ganz und gar im Gemüt. Daher findet ſich auch von der Gepflogenheit des modernen Vogelſchutzes, bei jeder Gelegenheit Spöttereien und Seitenhiebe i auf „Sentimentalität“, „unklare Schwärmerei“ und „Gefühlsüberſchwänglichkeit“ 3 einzuflechten, bei ihm feine Spur; auch wo er nad) feiner Überzeugung einzelnes dieſer Art als zu weit gehend bekämpfen mußte, hat er es doch nie anders getan 5 Y) Könnte es nicht einmal auch ein Oberförſter fein? g 3 f 2 als unter o en warmer Anerkennung für die ie Gefinnung, aus . Be Re ar ee az 7 —— — ae Wigan war und mit der er ſich eben im Grunde 1 wißt bol guter Wille allein überrall den Erfolg noch nicht verbürgen, daß ohne ſozuſe 0 techniſches Wiſſen und Können in beſter Meinung ſogar direkt geſchadet wer en kann, und ſein vielzitierter Grundſatz „Lernet erſt das Leben der Vögel re kennen, wenn ihr ſie mit rechtem Erfolge ſchützen wollt“ iſt nichts als eine ſonders treffende Formulierung dieſer allgemein giltigen Wahrheit für den V ſchutz insbeſondere; aber ebenſowenig hat er, wie ja das Vorgehende genugji zeigt, vergeſſen, daß dies ein Punkt von ſekundärer Bedeutung, eben Mittel zur Zwecke, und daß es eine eigentümliche Illuſſion iſt, durch bloße Verbreitung der N Vogelkenntnis den Vogelſchutz fördern zu wollen, während man daneben viel- leicht das Beſte tut, um der Geſinnung, aus der allein die rechte Anwendung dieſer Kenntnis, alſo wirklicher Vogelſchutz, fließen kann, den Boden abzugrabeu. Darum hat er auch, ſo entſchieden er darauf hielt, daß der Wiſſenſchaft auch aus 1 Vogelſchutzrückſichten „das Recht gründlicher lee nicht verfümmert werde“ (Schriften S. 74 bis 75; Monatsſchr. 1891, S. 329), doch den Prätenſtenen einer gewiſſen Art von Pfeiddornn zu deutsch Sammel- und Zerſtörungs⸗ 4 Y wut,t) gegenüber eben jo nachdrücklich darauf hingewieſen, daß „in unzähligen Fällen ganz unverantwortliche Schädigungen der Vogelwelt mit der Ausrede „zu 3 wiſſenſchaftlichen Zwecken“ entſchuldigt werden, wo doch nur ungezügelte Schieß⸗ 1 wut und die Sucht, etwas „Rares“ zu beſitzen, dem Tun und Treiben zugrunde liegt“ (a. a. O. weiterhin). Von ganz denſelben Rückſichten, nicht von Kon⸗ 1 nivenz gegen agitatoriſches Vorgehen gewiſſer Berufskreiſe ift endlich auch ſeine 1 Stellung gegenüber Vogelhaltung und Vogelfang (von denen er den letzteren 5 natürlich lediglich als Mittel zu erſterer, nicht aber, wie gegenwärtig bereits die 5 Neigung zu beſtehen ſcheint, als Zeitvertreib und „Sport“ auffaßte und den Fang für die Küche unbedingt verwarf) beſtimmt. Ein Sohn Thüringens, des⸗ jenigen Landes, in dem die Stubenvögelhaltung vielleicht mehr als in irgend einem anderen deutſchen Gau ſeit langem wirklich populär geworden iſt, maß e h alas ge 22 * 1) Und Gewinnſucht! 2) Daher konnte er auch eine vom rein wiſſenſchaftlichen Standpunkte vielle forderliche Angabe über das Vorkommen eines Vogels unterdrücken, wenn damit vorar ſichtlich die Meute der Sammler und Händler auf deſſen Spur geleitet wurde. „Genau Angaben“, ſagt er von einem Fiſchadler- und einem Uhuhneſte (Schriften S. 369), „n ich nicht, denn dieſe Vögel ſind mein Herzblatt. 1 12 5 er n B. 1 3 10 Sieber und do bar 1 Berlepfchher Vogelschutz. 19 i Fonds von a und Liebe zur Vogelwelt i in der Volksſeele, den er ar ausgedrückt fand, eine viel zu große Bedeutung bei, als daß er ſie um r Schädigung des Beſtandes der Vögel und der anderen Nachteile des Vogel— | f far anges willen, die auch er keineswegs leugnete (vergl. z. B. Schriften S. 344, 577; ) * 1881, S. 249), hätte aufgeben mögen, und ſo hat er denn immer wieder vor völliger Unterdrückung der Haltung einheimiſcher Vögel und infolge— > en, was ſich für ihn unter diefen Umſtänden von ſelbſt verſtand, auch des Vogelfanges nachdrücklich gewarnt (Schriften S. 524, 571 bis 576; Monatsſchr. 1878 S. 136, 1881 S. 249). Daß er deshalb aber, auch hierin recht „ſentimental“, wie gegen die Nachteile des Vogelfanges, auch gegen die der Vogelhaltung keines- w wegs blind war, hat er mehrfach mit einer Entſchiedenheit gezeigt, die manchem, d er jeine Anſchauungen nicht aus feinen Schriften ſelbſt kennt, bei ihm allerdings re acht unerwartet kommen mag. „Das Prinzip“, jagt er an einer Stelle (Schriften S. 354; Monatsſchr. 1889, S. 62), „welches der deutſche Verein zum Schutze der Vogelwelt bezüglich der Gefangenhaltung von Vögeln von Anfang an ver⸗ reten hat, iſt das: keiner halte Vögel gefangen, der es nicht verſteht, den Tieren e Bedingungen zu einem ihrer Natur einigermaßen angemeſſenen und 2 um behaglichen Leben zu bieten; und wenn einer es verſteht, aber nicht in der Lage iſt, dies ausführen zu können, dann laſſe auch er ab vom Verſuche. Nach dieſem Prinzipe haben wir in weit mehr Fällen von der Haltung der gelegentlich beſprochenen Vogelart abgeraten, als wir dieſelbe empfehlen konnten, und eigentlich nur bei wenigen Vögeln deren Haltung rückhaltlos empfohlen, wenn nämlich nur geringfügige Bedingungen leicht zu erfüllen waren“; ganz ähnlich z. B. Schriften S. 160, 524, 577 Monatsſchr. 1878 S. 587, 1881 S. 43 und 249). | 2 Das iſt Liebeſcher Vogelſchutz, wie er ſeit langen Jahren in unſerem Verein ſeine Stätte gehabt hat und durch ihn zu allgemeinſter Geltung und Verbreitung 9 gelangt, und wie er nun gerade von ihm zu Gunſten des v. Berlepſchſchen auf— gegeben iſt. Wir wenden uns nunmehr dieſem zu. Bereits im Vorworte der grundlegenden Schrift des Freiherrn v. Berlepſch finden wir die ausdrückliche Angabe, es ſei der Zweck des Buches, „den Vogel⸗ ſchutz durch gerechte — nicht übertriebene — Würdigung des Nutzens der ver- aun Vögel zu begründen, alſo durch nichts anderes; und was das Vorwort erſpricht, hält die Ausführung im vollem Maße.!) Gleich auf der erſten Seite ird die Frage, was Vogelſchutz ſei, ex professo dahin beantwortet, Vogelſchutz „nicht nur eine Liebhaberei, eine aus ethiſchen und äſthetiſchen Motiven fei 5 Wenigſtens negativ, hinſichtlich der Ausſchließung jedes anderen Prinzips („einzig Fiätige Anſicht“, S. 1, 3.12); ob auch poſitiv, das zu unterſuchen ift hier nicht unſere Aufgabe. 2* ökonomiſche Frage, und zwar eine a von eminenteſter Bedeutung. 2 u 8 wird ja wohl, ohne dem Herrn Verfaſſer zu nahe zu treten, es ausſprechen können daß der Gegenſatz „nicht nur, ſondern in erſter Linie lediglich“ ſich ni gerade durch „Klarheit“ auszeichnet; aber ſelbſt wenn wir das „lediglich“ ga : hinwegkorrigieren wollten, jo blieb es doch immer dabei: das was für Liebe eine „untergeordnete“, „nebenſtehende“ Bedeutung hatte, das Utilität prinzip, iſt hier an die erſte und entſcheidende Stelle getreten, un was für Liebe Kern und Stern des Vogelſchutzes war, das ethiſche (und äſthetiſche) Moment, die aus der ſchöpfungsmäßigen Stellung des Menſchen in, und zu der Natur ſich ergebende Pflicht der Erhaltung der Natur in ihrer größtmöglichen Integrität, iſt hier als „Lieb haberei“ und „Paſſion“ völlig bei Seite geſchobenzy wer beſtreiten will, daß hier ein diametraler Gegenſatz vorliegt, der möge erſt, etwa wie Gauß eine neue Mathematik, in der die Winkel im Dreieck kleiner ſind als zwei rechte, eine neue Logik erfinden; mit der bisher üblichen wird es ihm nicht glücken. „ Doch wie? Betont nicht Freiherr v. Berlepſch auch ſehr nachdrücklich wenn auch nicht die Erhaltung der Natur in ihrer Integrität, ſo doch die „Korrektur“ der vom Menſchen verdorbenen, was doch nur ein anderer Ausdruck für dieſelbe Sache ) „Vogelſchutz iſt,“ fährt Freiherr v. Berlepſch, wie um dem Leſer ja keinen Zweifel 755 zu laſſen, ſogleich fort (S. 2), „eine Maßnahme, aus der dem Menſchen ein materieller, 5 ein großer pekuniärer Nutzen erwächſt. Vogelſchutz will die dem Menſchen nützlichen, ja direkt notwendigen Vögel“ (alſo nur diefel) „ſchützen und vermehren.“ Bezeichnend iſt auch folgende Motivierung (S. 27): „Hand in Hand mit Schonung und Anſiedlung der frei in Buſch und Bäumen niſtenden Vögel hat die Hegung der Höhlenbrüter zu gehen, und iſt dieſes Kapitel ſogar das wichtigſte des ganzen Vogelſchutzes, denn wenn mit wenigen Ausnahmen alle Vögel, beſonders alle Inſektenfreſſer, als nützlich been 4 werden müſſen, jo find es die Höhlenbrüter doch zweifelsohne in ganz beſonderem Maße.“ — Endlich höre man noch das Urteil zweier jedem Mitgliede unſeres Vereins wendeten liegende Schrift dürfte umſomehr weitgehendes und allgemeines Intereſſe Beanſpr 9 finden, weil ſie frei von aller Sentimentalität den Vogelſchutz in erſter Linie als ei nationalökonomiſche Frage auffaßt .. ..“ Und Dr. C. R. Hennicke in der fi i „Der Verfaſſer iſt kein Vogelſchutz-Fanatiker, a zu Gunsten der Vögel die Erde umg al möchte . . . . Seine Ratſchläge haben Hand und Fuß und unterſcheiden ſich dadurch te haft Ann 1 jener unklaren Schwärmer, bei denen die Grundbegriffe fehlen. ( die Vogelſchutzfrage nicht in erſter Linie als eine aus ethiſchen und äſth Motiven hervorgegangene Liebhaberei auf, ſondern als eine na ökonomiſche Frage, und in dieſer Auffaſſung können wir ihm nur beiſtimm * N Fa a + ee ai 2 N rere 1 > Zu * * N I 0 7 aN 7, ACT x - 1 * ’ \ 3 Sebeicher und von Berlepſchſcher Vogelſchutz. 2 zu ſein ſcheint? Spricht er es nicht klar aus (S. 3): „Wir haben eingeſehen, daß die von dem Menſchen verdorbene Natur auch einzig und allein durch den Menſchen korrigiert werden kann — und eins dieſer Korrektive iſt eben auch das, was wir Vogelſchutz nennen?“ Da ſcheint doch trotz der entgegengeſetzten Faſſung des Prinzips vorher wieder der genuine Liebeſche Standpunkt, wie er präziſer kaum von Liebe ſelbſt hätte formuliert werden können, vorzuliegen! Gewiß, wenn nur nicht der Begriff der Harmonie der Natur und infolgedeſſen auch der der Störung dieſer Harmonie wie wiederum der der Korrektur dieſer Störung von Freiherr v. Berlepſch in vollſtändig von Liebe abweichender und eigentlich recht origineller Weiſe aufgefaßt würde! Für ihn find „Störungen des Gleich— gewichts, der Harmonie in der Natur“ ja nur diejenigen Veränderungen 9 | 9 derſelben, die „zum Nachteil unſer ſelbſt“ (S. 2, Z. 4 v. u.) eingetreten ſind, nicht etwa die, welche ihrer teleologiſchen und äſthetiſchen Idee, dem ihr zu Grunde liegenden Schöpfungsgedanken widerſprechen. Alſo nicht dadurch iſt für Freiherrn v. Berlepſch die Harmonie der Natur geſtört, daß Wälder, Feld— hölzer und Gebüſche, der Schmuck unſerer Landſchaft, immer mehr verſchwinden und zu einförmigem Ackerlande umgewandelt werden, daß Hunderte von klaren Bächen und Flüſſen durch die Abwäſſer der Fabriken in tote vergiftete Waſſer— rinnen, Dutzende von ſchönen Landſeen zu induſtriellen Zwecken abgelaſſen werden (vgl. Liebes Schriften S. 430; Ornith. Monatsſchr. 1879, S. 106), daß die Tier— welt des deutſchen Waldes, das fröhliche Leben unſerer Gewäſſer und Seeküſten immer mehr zurückgeht und abnimmt, daß der Naturfreund, wie Liebe es in ſeinen Schriften (S. 296; Ornith. Monatsſchr. 1893, S. 226) ſo ſchön ſchildert, jetzt umſonſt nach dem Falken ausſpäht, deſſen ſtolzes Flugbild noch vor wenigen Jahr— zehnten die Landſchaft belebte, vergebens in einſamer Kiefernheide auf das ſüße Lullen der Heidelerche horcht, vergebens jetzt auf der weiten Wieſenfläche nach dem wechſelnden Gaukelfluge des Kiebitzes oder den wunderlichen Spielen des Kampfläufers, im Rohr⸗ und Schilfdickicht des heimatlichen Teiches nach der zierlichen Erſcheinung der Seeſchwalbe oder den bunten Scharen der Enten ſucht: das alles rührt ihn nicht; Störung der Harmonie der Natur iſt für ihn nur da vorhanden, wo infolge zu ausgedehnter Abholzung Klima und Boden unfruchtbar werden, wo in den Kohlfeldern die Weißlinge, in den Obſtgärten Ringelſpinner, Froſt— ſpanner und Apfelblütenſtecher, auf den Getreidefeldern Drahtwürmer, Mäuſe und Diſteln, in den Wäldern das Heer der Forſtinſekten überhand nahmen, die in früheren Zeiten von den Vögeln vertilgt wurden, mit einem Worte, wo die Natur unſerem Geld— beutel nicht mehr das trägt, was ſie ihm einſt getragen hat und noch tragen könnte;) ) Ich darf wohl bitten, hierzu den betreffenden Paſſus auf S. 2 bis 3 (daneben etwa auch noch S. 27 bis 29) Wort für Wort zu vergleichen! Paſtor E. Chri 7 25 dieſe Störung der Harmonie der Natur will Freiherr v. Berlepſch durch * ſchutz „korrigieren“, und das paßt allerdings aufs Beſte zu ſeiner pr = Auffaſſung des Vogelſchutzes als nationalökonomiſche En A: bverfährt, wie es ja auch naturgemäß ift, wenn nicht prinzipiell und bewußt, 5 doch unbewußt in der Hauptſache entſprechend; und wie geſtattet ſich nun unter dem Einfluſſe ſeines Prinzips ſeine Stellung zu den einzelnen Vogelarten? Das „wichtigſte Kapitel des Vogelſchutzes“ (S. 27) iſt ihm die Hegung der hinſichtlich 7 des Nutzens obenanſtehenden Höhlenbrüter, der Meiſen, Kleiber, Baumläufer, ’ Spechte und ähnlicher, in zweiter Linie ift dann noch von den (Kletter- und) Sing⸗ A Ak vögeln überhaupt, deren auch körnerfreſſenden Arten er ja einen gewiſſen Nutzen g 5 1 nicht abſprechen will (eben da), die Rede; damit iſt aber für ihn die Aub 1 der zu ſchützenden Vogelarten abgeſchloſſen — ganz natürlich, denn „nationalökonomiſche Bedeutung“ in dieſem Sinne, unmittelbarer Nutzen für den 1 menſchlichen Geldbeutel durch Vertilgung von tierischen oder pflanzlichen Schädlingen kann den übrigen allerdings zweifellos entweder gar nicht oder doch nur in ver- 3 ſchwindend geringem Maße vindiziert werden. Das gilt aljo nicht nur von den 5 von Liebe jo eingehend berückſichtigten Naubvögeln,!) bei denen es ja vielleicht 8 noch aus pädagogiſcher Rückſicht auf das große Publikum erklärt werden könnte ; (wiewohl auch dieſe Verſchiedenheit von der Taktik Liebes ſchon charakteriſtiſch genug wäre), ſondern ebenſo auch von allen Tauben-) und Hühnerarten, ins⸗ beſondere aber von unſerer geſamten von Liebe ſo warm verteidigten, gegenwärtig am allerſchwerſten bedrohten, ja zum Teil unmittelbar vor ihrer Ausrottung auf deutſchem Boden ſtehenden Sumpf und Waſſervogelwelt; “) ſie alle ſind in Frei⸗ Bi 1) Mit Ausnahmen der (zuweilen höhlenbrütenden) Turmfalken, Eulen und 15 5 einmal im Vorübergehen erwähnten Buſſards. 2) Wiederum mit Ausnahme der Hohltaube als „ein wobtfihmedenbe wit liefernd“ (S. 32) und — im Niſtkaſten brütend! ) Wenn man will, mit Ausnahme des großen Sägers, aus dene Grünten die Hohltaube. — Wie unheimlich rapid auch an den wenigen Orten, an denen Sumpf⸗ und 75 vögel noch in größerer Menge brüten, ihre Zahl zurückgeht, dafür haben die letzte gänge der Monatsſchrift (1899 S. 228, 1902 S. 102) ein beſonders inſtruktives gebracht. Am 6. bis 8. Juni 1898 beſuchte Herr Paſtor Clodius mit einigen - a R Rn ag BR, NR Liebeſcher und von Berlepſchſcher Vogelſchutz | 23 herrn von Berlepſchs Werke auch nicht mit einem Worte erwähnt; ) mit ihnen hat der von Berpſchſche Vogelſchutz überhaupt nichts zu ſchaffen! Das dürfte denn doch wohl eine nicht abzuleugnende Differenz nicht nur im Prinzip, in der „grauen Theorie,“ wie man heute ſo gern ſagt, auch in der praktiſchen Ausführung ſein, wenn ſo gleichſam mit einem Federſtriche über etwa die Hälfte | unſerer deutſchen Vögel das Todesurteil gefällt, ihr Sein oder Nichtſein für den Vogelſchutz als durchaus irrelevant bezeichnet wird.?) So will denn Freiherr 5 von Berlepſch auch, während Liebe nach ſeinem Prinzipe naturgemäß bei keiner 2 7 Vogelart unbedingte Ausrottung empfohlen hat (vergleiche Schriften S. 88, 412, 589; deutſche Forſtzeitung Band 7, Journ. f. Ornith. 1875, S. 201), dem Sperber, der Elſter, dem Eichelhäher (wie es ſcheint, gar auch dem Tannen— häher), dem Feld⸗ und Hausſperling, „überall, wo es ſich um Vogelſchutz handelt“ (so handelt es ſich denn nicht darum? doch höchſtens in der Stube), ſchonungs— los den Krieg erklärt“ wiſſen. Auch dies iſt natürliche Folge des von Berlepſchſchen Prinzips; denn darf nur geſchont werden, was dem menſchlichen Geldbeutel nütz— die (als frühere Brutſtätte des bogenſchnäbligen Strandläufers bekannte) Inſel Poel bei Wismar, als ein „A ſyl, auf dem ſich noch Reſte einſtiger ornithologiſcher Herrlichkeit — erhalten haben“, wiewohl „ein auch ſchon ſchwer bedrohtes“, und ſtellt auf Langenwerder brütend feſt: Steinwälzer, Herings- (und Silber- Möve nicht ganz ſicher, Auſternfiſcher in etwa vier bis fünf, Brandente in ſechs bis acht Paaren, Alpenſtrandläufer und Halsband— regenpfeifer zahlreich, Sturmmöve und Zwerg- und Küſtenſeeſchwalbe in Maſſe; auf dem Kieler Ort mittlerer Säger in mindeſtens ſechs Paaren. Nach nur drei Jahren, am 8. Juni 1901, ſuchen die Mitglieder des ornithologiſch-bologiſchen Vereins zu Hamburg denſelben Ort auf, machen ſich ſofort „an das ſündhafte Eierſuchen“ und finden (mit der ausdrücklichen Verſicherung, daß ihnen keine Art entgangen ſei) Steinwälzer, Brandenie, Herings⸗ und Silbermöve garnicht, Alpenſtrandläufer wie Auſternfiſcher höchſtens noch in vier, Zwerg⸗ und Küſtenſeeſchwalbe in höchſtens zwanzig, Sturmmöve in etwa vierzig Paaren, Halsbandregenpfeifer ziemlich häufig, auf dem Kieler Ort noch fünf nicht zerſtörte Neſter des mittleren Sägers, alſo nur Halsbandregenpfeifer und vielleicht noch Auſternfiſcher nnd Sturmmüöve nicht, alle anderen Arten aber mehr oder weniger ſtark vermindert oder ganz verſchwunden. — Und dann ſoll der deutſche Vogelſchutz verpflichtet ſein, das d- Auge ſtarr auf v. Berlepſch' 8 1: „Vogelſchutz ift nationalökonomiſche An- gelegenheit“ geheftet, kaltlächelnd Gewehr bei Fuß zuzuſehen?! ) Bei dem Vorſchlage für ein internationales Vogelſchutzgeſetz (S. 9 bis 10) finden ſich allerdings Beſtimmungen, die mit auch den genannten Vögeln zugute kommen würden, 3 aber offenbar hat Freiherr v. Berlepſch auch hier nicht an fie, ſondern auch nur an die vorher bezeichneten Ordnungen gedacht; ſonſt hätte er zum mindeſtens nicht verſäumt, wenigſtens Abſatz 1, das, auf Sumpf⸗ und Waſſervögel angewandt, bekanntlich ſtellenweiſe recht tief auch in das Erwerbsleben ganzer Strandgegenden einſchneidende abſolute Verbot des Neſter— ausnehmens zu Nahrungszwecken etwas näher zu begründen reſp. zu limitieren; fo ſehr liegen dieſe Vögel außerhalb ſeines Geſichtskreiſes, ſo wenig haben ſie eine Stelle in ſeinem Vogelſchutz! 2) Es iſt vielleicht nicht überflüſſig hier nochmals ausdrücklich darauf hingewieſen, daß Freiherr von Berlepſchs Schrift den Titel „Der geſamte Vogelſchutz, ſeine Ausführung und Begründung“ trägt und dieſem Ziel entſprechend bisher auch ſtets aufgefaßt worden iſt. „% after G heiße 19 5 lich, ſo muß allerdings 0 eren ſchon ud ie werde direkt oder 8 ſchädlich iſt; tertium non datur. | und von 8 Vogelſchute die Leſer 1 mit einer Anh er feineren Unterſchiede, wie ſie ſich bei genauerer Betrachtung überall, auch wo di Worte faſt gleich zu klingen ſcheinen, herausſtellen, zu ermüden liegt nicht in d Abſicht des Schreibers dieſer Zeilen, und ebenſowenig kann er es, zumal nad feinen früheren Äußerungen zur Sache, für feine Aufgabe halten in eine Kritik dieſes prinzipiellen und fundamentalen Gegenſatzes einzutreten. Nur auf Feſt⸗ ſtellung der Tatſachen aus erkundlichen, von jedem Leſer ſelbſt zu prüfenden Belegen kam es ihm hier an, und jedem ebenſo gemeinten und ebenſo begründeten 1 Einwande gegen ſeine Darſtellung iſt er gern bereit Rede zu ſtehen. . Wenige Monate vor ſeinem Tode ſchrieb Liebe am Schluſſe eines Artitels, 1 in dem er unter Aufbietung aller wiſſenſchaftlichen ſowohl wie aller ethiſchen 5 Argumente noch einmal für eine vom Egoismus des Geldbeutels beſonders hart 3 verfolgte Vogelart eingetreten war (Schriften Anh. S. 7 bis 31): „Wie viele Tiere 5 ſind ſchon infolge des blinden Wütens des Menſchen der Kultur zum Opfer 73 gefallen! Soll nun auch der ohnehin durch die Kultur ſchon geſchädigte und all- jährlich mehr und mehr verſchwindende Waſſerſtar lediglich aus ungenügend Be x falſch begründeten materiellen Rückſichten hingeopfert werden? — Nein, das 6 ſoll nicht geſchehen, ſo lange es noch Männer gibt, die in der jetzigen A alles nur nach dem materiellen Gewinn abwägenden Zeit noch nicht | jedes Gefühl für das Schöne verloren haben, die ihrer Pflicht 5 gegen die Natur eingedenk ſind. So lange es uns möglich iſt, werden 2 wir mit Hand und Mund ankämpfen gegen ein Tun, das die Integrität 1 der Natur antaſten . . . .) Ihm iſt es nun nicht mehr möglich, ihn deckt der Raſen; ſeiner Hand iſt die ſo unermüdlich für das Wohl aller unſerer gefiederten 5 Lieblinge tätige Feder entſunken, und ſein Mund hat verſtummen müſſen; und was iſt jetzt aus ſeinen ſo zuverſichtlich geſprochenen Worten geworden? — „Der 1 Lebende hat recht“ .. .. Auch ein „Kampf ums Daſein“! 3 1) Dem Verfaſſer iſt hier ein kleines Unglück paſſiert, das ich doch Mn. mu Er hat ganz überſehen, daß am Anfang des angeführten Artikels über den Waſſerſtar ih Bemerkung findet: „In den hinterlaſſenen Papieren Liebes fand ſich der folgende unvol endete Artikel. Seinem Wunſche zufolge haben wir, mit denen er den Gegenſtand Arbeit mündlich und brieflich mehrfach eingehend beſprochen hat, dieſen Artikel in t Sinne fertig geſtellt und 5 ihn hiermit der Offentlichkeit. N — 8 rr dente P — N 8 Sn 8 Cad theol, ei ic Wilhelm Schuſter, Mehr Schutz den Seevögeln. 25 Mehr Schutz den Seevögeln! Von Wilhelm Schuſter, cand. theol. et phil. F „Tun fie was fie können, um die Herrſchaft des Utilitarismus im Vogel— . ſchutze zu brechen, ehe es für unſere armen Sumpf- und Waſſervögel zu N jpät wird — —“ ſchreibt mir ein gar lieber ornithologiſcher Freund, Pfarrer E. Chriſtoleit. — E Vor kurzem war ich auf der Nordſeeinſel Juiſt bei unſerem regen Xereins- 3 mitglied Otto Leege; und ich fand die alten Klagen neu beſtätigt. Alte Klagen, ja freilich! Liebe Freunde in ornithologieis, nehmt den @ „Zoologiſchen Garten“ vom Jahre 1877 zur Hand und leſt dort die bitterliche Klage Rohweders über das Verſchwinden der Sumpf- und Waſſervögel nach! Schon damals und, ach, ſchon jeit länger war eine rapide Abnahme der Seevögel zu verſpüren. Und unſer allſeits verehrter Liebe hat wohl auch gerade auf dieſen dunklen Schatten⸗ und Schandfleck innerhalb der ornithologica ſein beſonderes Augenmerk gerichtet, als er unſeren Verein zum Schutze der Vogelwelt zu S ſich bewogen fühlte.“ Das war 1875. Siiitdem iſt's nicht beſſer geworden, wahrlich nicht! Friderich ſchreibt in der vierten Auflage ſeines bekannten Werkes, nachdem er uns mit Hilfe der guten Schilderungen ſeitens älterer Ornithologen wie Naumann und anderer die längſt ſprichwörtlich gewordenen Maſſen von Meervögeln an den deutſchen Seeküſten anſchaulich zu machen geſucht: „Wo ſind ſie nun hin, dieſe Scharen von See— vögeln!“ Zum guten Teil verſchwunden! — Die Bewohnerſchaft der Vogelkolonie auf der Inſel Borkum iſt auf die Hälfte zuſammengeſchmolzen. Man hat darum das Sammeln der Silbermöveneier in den beiden letzten Jahren 1901 und 1902 einſtellen müſſen!! — H. Krohn teilt uns („Ornith. Monatsſchrift“ 1902, 3) mit, daß das Vogelleben in den von ihm beſuchten Gegenden (Langen Werder, Kieler Ort) von Jahr zu Jahr immer mehr abnähme; „wir konnten nur beſtätigen, daß dasſelbe — es wäre zu viel gejagt: armſelig — leider in der Tat ver— hältnismäßig nur geringfügig ſich ausnahm und längſt nicht mehr das bot, was Herr Paſtor Clodius (1899) in ſeinem hübſchen Artikel darzulegen ver- mochte. . . Als Haupt⸗, wenn nicht als alleiniger Grund des ſteten Rückgangs wurde das Maſſeneinſammeln von Eiern genannt. . .. Das iſt jammerſchade! Es muß etwas geſchehen, den Schmuck uuferer deutſchen Küſten, die Strand— und Seevögel, vor dem Untergange zu bewahren, auf den ſchon ohnehin die Kultur und beſonders die wie Pilze aus der Erde emporſchießenden Seebadeorte mit Rieſenkräften unaufhaltſam hinarbeiten.“ — Otto Leege klagt: „Von jeher hielten die Inſulaner und Küſtenbewohner es für ein altes, gutes Recht, die Eier der e 3 gr Kahn ni ea Br ara Tan ! R R r ve * Eier von den frieſiſchen Inſeln weggeholt, weggeſtohlen werden. Kurz vor als iger: Sn heißt, jedes nur Fuipermagen eßbare n Seevögel nach Belieben zu tin, und Miele Br Ausübung meiſten Stellen zur ſchonungsloſeſten Eierräuberei und damit zur Ve der Brutvögel. Alle dagegen erlaſſenen Polizeiverordnungen fruchteten 15 garnichts“ („Ornith. Monatsſchr.“ 1903, 1, 2). 5 Es tat mir in der Seele wehe, als ich hörte und ſah, wie maſſenhaſt Inſel Juiſt liegt z. B. der Memmert, eine geräumige Sandbank, auf der ſo 5 80 Silbermövenpaare niſten; dort ſind die von den Seevögeln abgelegten keine zwei Tage ſicher. Die Burſche und Männer vom nahen Feſtland unterneh dahin wahre Beutezüge; alles wird weggeraubt; dieſe habgierigen Schiffer Fiſchersleute nehmen dem Vogel ſozuſagen das warme Ei während des Legens weg; ſie lauern förmlich darauf, bis der Vogel vom Neſt aufſteht und ſie ſich a der Beute bemächtigen können. Beſonders ſchlimm treiben fie es an den Sonntage nachmittagen; da wird immer tabula rasa gemacht; und dann, wenn die Eier⸗ körbe gefüllt und die Schnapsflaſchen geleert ſind, zieht die ganze rohe Geſellſchaft N mit Gejauchze und Gejohle nach Haufe. — Auf Juiſt ſelbſt fanden wir un⸗ beſchreiblich viele ausgeräuberte Neſtmulden von Seeregenpfeifern, Auſtern⸗ fiſchern, Rotſchenkeln, Kiebitzen. An den geeigneten Stellen konnte ich bei 1 8 71 zweiten, dritten Schritt auf ein ausgeleertes Neſt ſtoßen. Das hatten zumeiſt die Jungen des Dorfes angerichtet. — Die Brandmeerſchwalbe iſt ganz von Juiſt * verſchwunden (früher niſtete ſie daſelbſt häufig), faſt auch die Küſtenſeeſchwalbe 9 und der Sandregenpfeifer; die Brandmeerſchwalbe ſoll 1903 nur noch auf einer von allen oſtfrieſiſchen Inſeln geniſtet haben! — So ſteht es mit der Eierräuberei nicht bloß auf Juiſt, ſondern auch auf Borkum, Norderney, Langeoog, Spickeroog, Wangeroog, Baltrum, ſo auf den weſt- und nordfrieſiſchen Inſeln, ſo überall. In einem von mir bei den Herren Ornithologen herumgeſandten Überſichtsplan über Ab⸗ und Zunahme der Vögel wird bei den Seevögeln immer nur von erſterer berichtet. I Welches iſt der größte Feind unſerer Seevögel? Eben der Utilitarismus — der Utilitarismus in zweierlei Geſtalt, als praktiſcher un J u BER Br 3 . r En — 3 BR ſchlechthin, jeden nicht für die Küche oder ſonſtwie einen ein 8 werfenden Seevogel eben nicht zu ſchonen, da er keinen Schutz brauche,! habe. Ja, es iſt leider war: die Natur und faſt auch der Menſch werde zutage gewertet, geſchätzt, gemeſſen nach dem Geld, nach der rollenden p Mark. Das iſt der „neue Kurs,“ in dem wir ſo friſch und freudig ſegeln. . „ ET TER 9 — Mehr Schutz den Seroögeln. b 27 Ei: Auch unſere Staatsregierungen find weit davon entfernt, von den Geſichts⸗ punkten des äſthetiſch Schönen beeinflußt zu werden. Die Wertmomente des Schönen — als des Schönen nur an ſich, nicht des Nützlichen — ſind nicht die Maßſtäbe ihres Handelns. Das zeigt ſich deutlich. Der Forſtbeamte iſt heutzutage vom Jäger, vom Weidmann degradiert zum „Forſt“ mann, zum Forſtverwalter; er iſt 5 der Angeſtellte bei der Verwaltung eines großen Kapitels und hat darauf zu ſehen, möglichſt viel Zinſen aus dieſem Kapital herauszuſchlagen; „Waldwirtſchaft“, „Waldertrag. ſind für ihn die Mottos. Nun lungert ja freilich auch heutzutage auf allen Gaſſen das Bedürfnis nach dem Schönen, die Sehnſucht nach dem Idealen, 4 das Empfinden und Fühlen der höheren künſtleriſchen Werte, für die ein Verſtändnis in jedem Menſchenherzen verborgen liegt; dieſe Bedürfniſſe erſtrecken ſich ſogar heute auf die Schilder der Verkaufsläden, und dieſes Volksempfinden iſt ſelbſt in die ſtaubigen büreaukratiſchen Regierungsſäle gedrungen. Daher Erſcheinungen wie dieſe, daß man an der Elbe den Biber, in Ibenhorſt die Elche ſchützt, daß die däniſche Regierung die letzten jungfräulichen Hochmoore Jütlands ankaufen will und der Polizeipräfekt des franzöfiſchen Departements Hochalpen eine Ver— un erlaſſen hat zum Schutze der Alpenflora, und daß man auf Weſt⸗ Juiſt eine Vogelkolonie anzulegen bezw. beauffichtigen zu laſſen ſich kühnlich erdreiſtet i 5 Nun gut! Nur guckt auch hier wieder der leidige Utilitarismus recht deutlich heraus! Denn die Regierung erhofft in der bis jetzt nur zwanzig und einige Brandentengelege umfaſſenden Juiſter „Vogelkolonie“ eine Anſiedelung von Silbermöven und ſomit eine zukünftige pekuniäre Ausbeutung der Silbermövenneſter; dann iſt ſie ferner in dem Wahne befangen, daß die Vogelexkremente das ſandige 7 Erdreich verdichten und gegen Wind und Waſſer zu halten vermöchte, was aber tatsächlich garnicht der Fall iſt. Materielle Intereſſen, Utilitarismus ohne Ende! Und was ſagen unſere Freunde dazu, wenn ſie hören, daß man bereits daran gedacht hat, dieſen ja freilich etwas exponierten Poſten eines Utilitarismus, welcher ſchon nach Altruismus ausſieht, wieder zurückzuziehen, vielleicht auf Grund einer zu geringen „Rentabilität“?! 2 Was haben die Tier- und Vogelſchutzvereine bisher zum Wohle der Seevögel getan? Was haben ſie getan, um der ſtetigen, offenkundigen, großen Abnahme der Seevögel wenigſtens nur einigermaßen zu ſteuern? Ich glaube, ſagen zu dürfen: Nichts. Bekennen wir es nur ganz ruhig! Wir wiſſen ja alle, daß z. B. Paragraph 6 des alten Geſetzes über die Schonzeit des Wildes den Seevögeln u. ſ. w. (zumal auch den Kiebitzen) mehr geſchadet hat als genützt. Es verdient gewiß alles Lob, wenn die königliche Regierung in Merſeburg 500, der Tierſchutzverein Leipzig 600, der Tierſchutzverein Dresden 360 von Berlepſch'ſche Niſtkäſten haben aushängen laſſen, wenn Forſtmeiſter Kurt Loos, wie er mir mitteilt, AR 3 . 75 PET e u TR 2% Wi 1095 BER 6 ag a am vor mir . lame nnr 85 unter circa 180 e zu 5 ER Cand. theol. et 185 e . N fäften in ihren Wäldern, Parks und Gärten unden — es verdient die Lob, und wir müſſen voll und ganz zufrieden ſein, auch trotz der z. B. allerji aus Thüringen eingelaufenen, ungünſtig lautenden und ihn etwa entmut könnenden Nachricht: „Zahl der zurückkehrenden Vogel immer geringer; ſteht in direktem Widerſpruch mit den angeblichen Erfolgen der Vogelſchutzfreunde“ (verglei dazu den vorjährigen Ausſpruch eines öſterreichiſchen Grafen in der „Aquila“: „Die Abnahme der Zugvögel war immer zu verſpüren, aber heuer iſt dieſe Tat⸗ ſache doch geradezu konſternierend“!). Es iſt überhaupt ſchon von hoher Bedeutung, daß wir in Deutſchland eine Firma haben, die uns die denkbar beſten Vogel⸗ niſtkäſten zu einem wenigſtens relativ billigen Preis liefert und auch einen Mann, von Berlepſch, der nach den Anweiſungen Vater Liebes mit großer Energie die Initiative zu dieſem Unternehmen gegeben hat; und wir müſſen ganz pflichtſchuldigſt 1 dieſes Unternehmen, auch abgeſehen von dem hierbei vielleicht einſeitig betonten Nützlichkeitsprinzip, unterſtützen und es — ſchon aus nationalem Ehrgefühl — „hoch zu bringen“ bezw. zu halten ſuchen. Und es iſt andererſeits auch war, daß ſich z. B. der Schwarzſpecht ſeit jener gründlichen Ehrenrettung desſelben durch Liebe allerorten gemehrt hat, wie bei mir brieflich vorliegende Meldungen = vom Untermain (Prof. Dr. Boettger), aus dem Teutoburger Walde (H. Schacht), 5 aus der Mark Brandenburg (Prof. Dr. Reichenow und H. Hocke) berichten, wie ich ſelber für Rheinheſſen, den Vogelberg, die Fuldaer Gegend, die Rhön konſtatieren 1 konnte, wie weiterhin die „Ornith. Monatsſchrift“ in früheren Jahrgängen für Lippe, Detmold, Darmſtadt (Odenwald), „Natur und Haus“ (1903, Nr. 29) a für Thüringen angeben; ganz neu angeſiedelt hat er ſich, wie mir die Herren Forſtmeiſter Kurt Loos, Oberlehrer Prof. Dr. K. Junghans, Prof. Dr. Boettger mitzuteilen die Güte hatten, im Jeſchowitzer Revier in Böhmen (in den letzten Jahren), in Niederheſſen (ſeit etwa 15 Jahren), um Frankfurt (ſeit 20 Jahren); nur der alte liebenswürdige Herr Hofrat Dr. W. Wurm meldet „Abnahme an⸗ 1 ſcheinlich bei Teinach“ (Bad im württembergiſchen Schwarzwald), und es find vielleicht jene denkwürdigen „Nota“ Vater Liebes in dieſes ſtille ſchöne Land nicht oder nicht nachhaltig genug gedrungen, wohingegen Herr von Tſchuſi den Schwarzſpecht als den häufigſten Streifvogel unter den Spechten für das ſchöne Salzburg bezeichnet; bald ſtärker, bald ſchwächer tritt er auf in Mecklenburg, w ! mir Herr Paſtor Clodius mitteilt. Ich kann auch fernerhin verſichern, da BEER Er * Ps r PPC RER ET 20 a u 2 $ Ben N 45 * * Mehr Schutz den Seevögeln. 29 1 entgegen gehen, was etwa für die zierlichen, äſthetiſch ſo wertvollen Möven, dieſe Perlen unter den Seevögeln, was für die Seeſchwalben, die Linné mit dem allerbeſten Recht ob ihrer Eleganz Sterna — „Sterne, Himmelsſterne“ — nannte? Nichts, doch eigentlich garnichts! Der Vogelſchutzfreund geht hin und ſieht mit freudetrunkenem Auge dieſen blendend weißen Himmelsſtern in der flimmernden zyanblauen Luft über der gelben Sanddüne — — er geht wieder heim und trauert über das Geſchick der armen ſchönen Vögel: und das iſt dermalen noch das Beſte, was er tun kann. Noch nicht einmal zu den Niſtkäſten für Säger, welche die Fin⸗ und Lappländer aus Eigennutz längſt herzuſtellen wiſſen, haben wir es bis jetzt gebracht; wir warten noch auf ſie. Und was können wir denn eigentlich £ tun für unſere Waſſer⸗ und Seevögel. Die Antwort lautet: Kaum viel! Aber wollen wir vor der Frage: „Was tun?“ kapitulieren wie etwa im politiſchen Leben unſerer Zeit Naumann uud die national-ſoziale Partei?! — Wenn irgendwo und irgendwann, ſo dürfen doch wahrlich hier nicht die Vogelſchutzvereine, die ſo dringend nötig ſind in unſerer Zeit, wo jede geſellſchaftliche Gewerbeklaſſe, Jager, Fiſchereipächter, Schiffer ꝛc. mit der unerbittlichſten Energie ihren eigenen W 0 materiellen Intereſſen nachgeht ohne Rückſichtnahme auf andere all⸗ gemeine — und dazu ideale! —, verſagen!! „Jetzt, wo die Lebensbedingungen der Inſulaner günſtiger geworden ſind und die Zahl der Brutvögel nur noch gering iſt, hat das Ausnehmen der Eier keine Berechtigung mehr, vielmehr muß jetzt ernſtlich Bedacht darauf genommen werden, einer weiteren Verminderung entgegenzutreten“ (Otto Leege). „Wir wiederholen hier unſeren Vorſchlag, daß die Hilfe der betreffenden Be— hörde nachgeſucht und das Landen (ſpeziell auf . . . . ohne vorherige Genehmigung des Pächters (oder der ſonſtigen zuſtändigen Perſonen) — Notfälle ausgeſchloſſen — unter allen Umſtänden in der Zeit vom 1. März bis Ende Juli verboten werde“ (H. Krohn). Gerade dieſer Vorſchlag läßt ſich meines Erachtens durchführen uud auf fo viele kleine unbewohnte Inſelchen der deutſchen Oſt- und Nordſeeküſte allgemein anwenden, fo auch z. B. anf den Memmert, den „lütje hooge Hörn“, die Greifswalder Die ꝛc. Des weiteren ſchlage ich folgende Maßnahmen vor: 1. Allgemeinere und ſtrengere praktiſche Durchführung der jetzt geltenden vogelgeſetzlichen Beſtimmungen. Wenn dieſes Mittel zum Schutze der Seevögel viel allgemeiner, beharrlicher, energiſcher geltend gemacht würde als es jetzt geſchieht, würde ein großer Teil der dermalen jo ungeheuerlich florierenden Cierräuberei unmöglich fein. Insbeſondere würde die Jugend von jener in ihrem Sinne zwar gewiß ſehr „obligaten“, aber faktiſch ſo wenig erzieheriſchen Beſchäftigung abgehalten werden könnnen. Wofür haben wir die geſetzlichen Strafbeſtimmungen, wenn ſie doch nie zur Anwendung kommen ſollen?! wir den Seevögel denſelben Schutz süncheigen laſſen, wie den 1 0 Möchten wir doch hier einmal von den Nützlichkeitsrückſichten abſehen! Es ſich ja überhaupt noch, ob dieſe Singvögel immer ebenſo „nützlich“ ſind wie „ſchäd Neuerdings beſtreitet man das wieder ſehr — und es mag ſein oder nicht ſein Darauf gründet ſich unſer Vogelſchutz nicht. Mehr Schutz alſo auch den S vögeln! — — zumal es von ihnen feſtſteht, daß ſie eigentlich nie unſern algen ökonomiſchen Intereſſen nachteilig ſind. Von Belehrung ꝛc. verſpreche ich mir betreffs des Schutzes der Sevo bei der niederdeutſchen Küſtenbevölkerung nicht viel; damit iſt dort ſchrackee nichts anzufangen. Bi Vielleicht werden die vorliegenden Fragen auch einmal auf einer der nüchſten BE Jahresverſammlungen des Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt 99 Erörterung gebracht. Sie verdienen es wahrlich reichlich. 5 Noch muß ich ſchließlich einem Bedauern Ausdruck geben: Daß es ſo ie Parteien und Parteichen innerhalb des Kreiſes der deutſchen Vogelfreunde giebt! Möchten doch in Sachen des Vogelſchutzes alle deutſchen Vogelfreunde zuſammen⸗ ſtehen wie ein Mann! Erſt dann erhalten wir die Stärke, welche Einigkeit 1 verleiht. Und es fehlt uns dermalen wahrlich noch an Kräften, welche ſich un- gebrochen und ungeſcheut zum Wohle uuſerer befiederten Lieblinge rege 3 entfalten, opfern. en Abnorm gefärbte Weindroſſel. Von Otto Natorp. (Mit Buntbild Tafel J.) Am 7. Oktober entdeckte ich in einer hieſigen Wildhandlung unter Sing⸗ droſſeln und Amſeln eine mir gänzlich unbekannte Droſſelart. Sie fiel mir durch ihre geringe Größe und das dunkle Gefieder auf. In der Geſtalt hat ſie die meiſte Ahnlichkeit mit T. musicus oder iliacus, iſt aber merklich kleiner. Außer⸗ dem unterſcheidet ſie ſich von den genannten Arten durch verhältnismäßig hohe Läufe und kürzeren Schwanz, auch erſcheint der Schnabel etwas geſtreckter. Er Geſamtlänge betrug von der Schnabelſpitze bis zur Schwanzſpitze gemeſſen 21 en Flügellänge: 116 mm, Schwanzlänge: 70 mm, Schnabel 17 mm, Höh Laufes: 31 mm, Mittelzehe mit Kralle: 29 mm, ohne Kralle: 21 mm, zehe: 19 mm, ohne Kralle 10 mm. Die Schwanzfedern find von fait Länge. Das Verhältnis der Schwungfedern zueinander zeigt neben Ko N; 1 + ö f a ö abo betete Beinefi | 31 ſchenatiſche Darſtellung in natürlicher Größe. Die Färbung iſt auf der ganzen Pberſeie gleichmäßig düſter olivengraubraun, ähnlich wie das Amſelweibchen auf der Oberſeite gefärbt iſt, aber etwas heller und mit einem deutlichen grauen Schimmer. Die Schwung⸗ und Steuerfedern, ſowie die Handſchwingendecken ſind etwas dunkler. Die äußeren Schwungfedern zeigen einen fahlen feinen Außen— ſaum. Faſt die ganze Unterſeite einſchließlich Zügel und Ohrgegend iſt matt- ſchwarz. Am Kinn ſind trüb gelblichweiße Säume. Auf der Bruſtmitte haben N bie Federn igrane Säume, welche nach unten zu breiter und heller werden, die Bauchmitte in geringer Ausdehnung weiß. An den Bruſtſeiten und den Weichen geht das Schwarz in das Olivengraubraun der Oberſeite über. Die Unter⸗ flügeldeckfedern ſind mattſchwarz, mit Olivenfarbe ge— miſcht, ebenſo die unteren Schwanzdeckfedern. Die Schwungfedern ſind auf der Unterſeite dunkelgrau, die Steuerfedern haben hier einen hell olivenfarbenen Schim⸗ mer. Der Schnabel iſt mattſchwarz, der Unterſchnabel an der Baſis weißlich, die Füße ſind weißlich hornfarben. Die Farbe der Iris war nicht mehr deutlich zu erkeunen, ſie ſchien dunkelbraun geweſen zu ſein. Der Vogel iſt 1 ö ein Männchen, wie die Unterſuchung ergab. Die Mus⸗ Br kulatur war ſehr gut entwickelt, das Fettpolſter war Be dagegen äußerſt gering. Dieſe Droſſel iſt nachweislich B W in Schleſien gefangen worden. Sie ſtammt aus der * Trebnitzer Gegend und wurde mit einer Anzahl Sing- droſſeln und Amſeln von einem Händler perſönlich nach der Wildhandlung gebracht, wo ich ſie kaufte. Nach den 3 mir zur Verfügung ſtehenden ornithologiſchen Werken habe ich den Vogel nicht beſtimmen können. Nach einer von Profeſſor Dr. Rud. Blafius vorgenommenen vergleichenden Unterſuchung handelt es ſich anſcheinend um einen Melanismus der Weindroſſel. TIch revidiere möglichſt oft in den hieſigen Wild- und Delikateßhandlungen die zum Verkauf angebotenen Droſſeln, habe aber außer dieſer beſchriebenen Droſſel nichts Erwähnenswertes bisher finden können. Bis Mitte Oktober war wie gewöhnlich hauptſächlich Turdus musicus vertreten und zwar zu vielen Hunderten, in geringer Anzahl Merula merula und T. viscivorus. Mitte Oktober erſchienen J. lliacus, pilaris und häufiger viscivorus. Zweimal fand fid M. torquata, die nordiſche Form. 7 Bike) ta e 1 N a ; 32 er 5 Be: 3. Gengler, Abnorm gefärbte 7 8 Abnorm gefärbter männliches Gobammer. ER Von Dr. J. Gengler. . (Mit Buntbild Tafel II. Fig. J). dieſer Zeitſchrift beſchriebenen iſt. Es ſei mir geſtattet, 155 eine kurze Beiärei des ſehr Schönen, durch den Schuß leider fehr verletzten Vogels zu geben. der ganze Vogel zeigt ein ſchönes, gleichmäßiges Kanariengelb, über dem Ang und in der Ohrgegend befinden ſich einige rötlichbraune Strichel; am Oberrück zeigen einige Federn rotbraune Flecken, die Oberſchwanzdecken ſind rotbraun m gelben Säumen. Die Handſchwingen ſind dunkelbraun mit helleren, in dunkel rotbraun ziehenden Rändern, ebenſo die Armſchwingen, die Handdecken ſind ſchwärzlichbraun, die erſte mit einem kleinen weißen Strich, die großen Flügel⸗ decken ſind blaßgelb, im oberen Drittel rötlichbraun, die zwei letzten mit braunem 4 Mittelfleck, die mittleren uud kleinen Flügeldecken find dunkelbraun mit rotbraunem 1 Rande, die Steuerfedern ſind dunkelbraun mit helleren, ins Gelbliche ſpielenden Säumen, drei der rechten Steuerfedern haben an der Spitze ein kleines weißes Fleckchen. Vor zehn Jahren ſah ich im Januar in einer Straße ein gan ähnliches Männchen, ohne ſeiner habhaft werden zu können. | 1 1 A‘ 1 7 Abnorm gefärbte weibliche Amſel, Merula merula (L.). Von Dr. J. Gengler. (Mit Buntbild Tafel II, Fig. 2.) Im Jahre 1898 wurde aus einem Neſte eine junge Amſel ausgenommen und aufgezogen. Dieſe hatte bei ſonſt normalem Jugendgefieder einen vollkommen gelben Schnabel, weshalb ſie für ein Männchen gehalten wurde. Als ſie ver⸗ mauſerte, offenbarte ſie ſich trotz des gelben Schnabels als ein Weibchen. Im i Herbſte darauf, alfo bei ihrer zweiten Mauſer, legte ſie nun ein ganz abweichendes Kleid an, das ſie bis zu ihrem 1902 erfolgten Tode ſtets ohne Anderung tri Dieſer Vogel lebte nie im Käfig, ſondern immer in einer ſehr großen Garte voliere. Sein Tod war kein natürlicher; er wurde von einem Artgenoſſen n mehrtägigem Kampfe abſcheulich zugerichtet und totgebiſſen. Die 1 5 weibliches Geſchlecht. 10 Das Gefieder zeigte folgende Färbung: Kopf, Nacken, 1 Ob 75 en x E 2 7 x ** 2 ER F . EDER PORT RR ARE FE EIER 5 4 as . FJ. Bengter, ji Abnorm gefändte a, Amſel, Merula merula (L.). 33 Unterſchwanzdecen licht grau. Brei Handichwingen find weiß, die übrigen grau— aun, die Armſchwingen weiß, ebenſo die Kiele der Federn, die Handdecken dunkelbraun, die großen Flügeldecken weiß mit braunen Schäften, etwas mehr als das untere Drittel jeder Feder iſt bräunlich überlaufen, die mittleren und 3 kleinen Flügeldecken ſind dunkelgelbbraun, aber etwas heller als der Oberrücken. Die Steuerfedern ſind weiß, nur die mittelſte iſt dunkelbraun, gegen die Spitze weißlich überlaufen; der Schaft im unteren Sechſtel weiß, ſonſt graubraun. Der Schnabel iſt ſchmutziggelb, das Auge braun, die Füße hornbraun. - u Das Schickſal eines freigelaffenen Stubenvogels. Von Dr. Burſtert, Memmingen. Unter obiger Spitzmarke macht Herr Bertram in Nr. 9, 1903 der Ornitho- logiſchen Monatsſchrift Mitteilung über das traurige Geſchick eines freigelaſſenen Rotkehlchens, das ſchon in der erſten Stunde ſeiner wiedererlangten Freiheit einem Sperber zum Opfer fiel. Wohl die meiſten nach längerer Gefangenſchaft in Freiheit geſetzten Vögel wird das Verhängnis in Geſtalt einer Katze oder ſonſt eines Räubers in ähnlicher Weiſe ereilen, wie Herrn Bertrams Rotkehlchen. Daß aber die Sache doch auch manchmal glücklicher abläuft, möge nachſtehende Jugenderinnerung beweiſen, die ich hier erzählen will. Auch das Geſchick meines Rotkopfwürgers entbehrt nicht des Tragiſchen, es zeigt aber, daß ſelbſt ein jung aufgezogener Vogel ſich unter Umſtänden in der wiedergefundenen Freien wohl zurecht finden kann. 5 An einem Juliabend des Jahres 1870 9 ich auf der Landſtraße, die von Staufen im Breisgau nach Krotzingen führt, einen jungen rotköpfigen Würger uns senator), der einem auf einem hohen Birnbaum ſtehenden elterlichen Neſſte entfallen war. Das hilfloſe Tierchen war noch faſt nackt, und es fehlte ihm die äußere Zehe des linken Fußes, die es wohl beim Abſturz vom Neſtbaume 2 oder unter dem Rade eines vorüberfahrenden Wagens eingebüßt haben mochte. Ich nahm den ſonſt munteren kleinen Burſchen mit nach Hauſe, verband ihm das nende Füßchen und päppelte ihn glücklich auf. Er gedieh zuſehends und machte, als er größer wurde und in der Stube frei umherfliegen konnte, der ganzen Familie vielen Spaß durch ſeine große Zutraulichkeit, ich möchte faſt ſagen | 4 nverſchämtheit, die er im Verkehr mit allen Hausgenoſſen an den Tag legte. Er flog uns auf Kopf und Schulter, zauſte uns ſpielend an Haaren und Ohr— läppchen, riß dem Vater ganze Stücke aus der Karlsruher Zeitung, die dieſer zur beſſeren Einleitung ſeines Mittagsſchläfchens nach dem Eſſen zu leſen pflegte. Selbſt unſer alter Dackel mußte ſich mehr von ihm gefallen laſſen, als dieſem 4 3 dicken Phlegmatikus lieb und angenehm war! Kurz und gut, das Fi 1 ein ganz drolliger Patron geworden und fühlte ſich bei feinem Miſchfut te etwas en Fleiſch ganz wohl. unſerem Liebling die Freiheit oe Der Vogel wurde in 11 Garten 5 ausgeſetzt und verſchwand unverzüglich in einer Gruppe alter Nußbäume, ohne “ langen Abſchied. Undankbare Welt! Ei Der Winter ging, der Frühling kam wieder ins gand, mit ihm pünktlich f wie immer, am Staufener Maienmarkt, die rotköpfigen Würger. Unſer Pflegling war längſt vergeſſen, ſein kühler Abſchied hatte uns alle verdroſſen. — — In einem kleinen Hauſe, in der Nähe meines elterlichen Gutes am Ende des Städtchens, wohnte ein armer Flickſchuſter. Von dieſem erzählte man mir eines Tages, daß er einen ſeltenen ausländiſchen Vogel beſitze, der frei bei ihm aus⸗ und einfliege. Die Weiſen des Ortes ſagten, es ſei ein grauer Cardinal!! Selbſtverſtändlich beſuchte ich den Schuſter, um mir das Wundertier auch an⸗ zuſehen. — — Wer beſchreibt aber mein Erſtaunen, als da ein weiblicher rotköpfiger Würger auf einer Stange über dem Ofen zwiſchen ein paar nicht ganz einwand⸗ freien Windeln ſaß! Wäre ich im Zweifel geweſen, welche Bewandtnis es mit dem Vogel habe, ſo hätte mich das Fehlen der äußeren Zehe am linken Fuße darüber belehrt, daß der da droben ein alter Bekannter von mir war. Es war richtig unſer vorjähriger Pflegling, nur in anderem Gewande! Das Wiedererkennen war aber nur auf meiner Seite, der Vogel nahm keinerlei Notiz von mir und 0 flog, als ich ihm den Finger hinhielt, zum Fenſter hinaus. Der Schuſter erzählte 2 mir, der Vogel ſei ihm vor einiger Zeit durchs offene Fenster zugeflogen, er habe ſich aber nie groß um ihn gekümmert. Seither komme er ganz unregelmäßig, A manchmal täglich, dann wieder einige Tage gar nicht, bisweilen nächtige er auc auf ſeinem Lieblingsſitz da oben auf der Ofenſtange. So trieb es der Vogel, 24 den ich wiederholt bejuchte, den ganzen Sommer hindurch; im Spätjahr blieb er aus und kam auch im nächſten Mai nicht wieder. b a Als ich zwei Jahre fpäter, alſo im Jahre 1873, heim in die Herbſtfer | kam, zeigte mir mein Vater unter dem neuen Zuwachs unſerer Vogelſammlung auch einen friſch geſtopften rotköpfigen Würger mit der Frage: „Kennſt Du dend! Dabei ſchnitt mein alter Herr ein Geſicht, als ob ihm etwas recht Unange paſſiert wäre. Ja, ich kannte ihn! Es war ein ſchön gefiedertes Weibchen, » die äußere Zehe des linken Fußes fehlte! Mein Vater . es in einem Bau eee FRE A 9 ne 1 4 f . wieder Junge ausgebracht hatte. Mein Vater ſagte, der Vogel ſei, entgegen der Gewohnheit dieſer Art, gar nicht ſcheu geweſen, er habe aber nicht entfernt daran 5 gedacht, daß es der Unſrige ſein könne, ſonſt hätte er ihn freilich nicht geſchoſſen. 3 So war alſo unſer Pflegling im Tode wieder in das Haus gekommen, in dem er ſeine Jugend verlebt und das er im Leben an gejucht Hatte! Die ſtammesgeſchichtliche Aden der Auerhahntaubheit. Von Hofrat Dr. W. Wurm in Bad Teinach. 8 Mit Recht fragt die heute geltende Entdeckungslehre nicht nur, wie die ; Organe der Tiere fih aus ihrer Eianlage, ſondern auch, wie ſie ſich im Verlaufe ihrer Stammesgeſchichte ausgebildet haben (Ontogenie und Phylogenie), ſodann „ welchen Nutzen oder welchen Nachteil dies oder jenes Organ und ſeine Tätigkeit für das betreffende Tier haben oder gehabt haben mochte? In der Tat lieferten die neueren Forſchungen manche höchſt geiſtreiche und zutreffende Antworten auf derartige im Sinne der modernen Teleologie geſtellte Fragen. Bezüglich der dem Neulinge ſtets wunderbaren Taubheit des Auerhahnes, deſſen Naturgeſchichte auszubauen ich ſeit vierzig Jahren befliſſen bin, ſind obige Fragen bn kaum geſtellt, geſchweige wiſſenſchaftlich bearbeitet worden. Die Tatſachen ſelbſt, daß jeder normal balzende Auerhahn ohne Ausnahme während ſeines Schleifens⸗ oder „Wetzens“ (einer drei bis vier Sekunden anhaltenden Strophe ſeines Balzgeſanges) vollkommen taub, aber, Jagderfahrungen wie Beobachtungen 5 an gefangenen Vögeln zufolge, keineswegs blind, gefühllos oder der willkürlichen q Muskelkoordination verluſtig ift, habe ich im Anſpringen an mindeſtens 150 Hähne durch Aſtbrechen, Huſten, Schreien, lautes Angehen bis auf wenige Schritt Entfernung, ja durch einige Fehlſchüſſe aus nächſter Nähe während jener Zauber— i ſtrophe perſönlich konſtatiert, womit zahlloſe Erfahrungen anderer Jäger durch— 2 übereinſtimmen. Als erſter habe ich dies Verhalten aus einem zeitweiſen Verſchluſſe des äußeren Gehörganges mittelſt einer „Schwellfalte“ und eines 23 bis 26 mm langen, jenes bei weiter Schnabelöffnung komprimierten Unterkiefer⸗ fortſatzes Processus angularis s. auricularis, mihi) erklärt. Es iſt dieſer, nur beim Auerhahn ſo ſehr ausgebildete Fortſatz als ein umgeformtes und um⸗ gelagertes Gehörknöchelchen aufzufaſſen. Darum treten gleiche Taubheitsmomente bei Bei Bu: äußerſt ſinnesſcharfen d he ange auf, 5 er den Schnabe ER Herbitbalz und bei noch esel untere Hähnchen, wo das 970 ja ganz wegfällt. Bei weit geöffnetem Schnabel ergibt ſich ein Sp abjte von 46 bis 48 mm. Klappt der Hahn den Schnabel zu, ſo vernimmt r fort wieder äußerſt fein und die leiſeſten Geräuſche. Ich habe ferner nachgem daß es ſich hierbei keineswegs um eine „Seelentaubheit“ handle, wie wir fie Menſchen und an Tieren im Affekte beobachten, ſondern um eine organiſche Ta heit, um eine anatomiſch-phyſiologiſche Erſcheinnung. Weidmänner, welche durch die Fachliteratur fortbilden, haben auch ſofort die gedankenloſen Phra von Liebeswahnſinn und dergleichen fallen laſſen und ſich meiner Erklärun, angeſchloſſen, während einige Zoologen und Anatomen (v. Graff, Schwalbe ä Eckſtein, Ewald) teils nur die von mir erſtmals beſchriebene Schwellfalte, teils Lufteintritt als wirkſam anſehen. Letzterer dürfte ſchon darum auszuſchließen ſein, weil der Auerhahn (im Gegenſatz zu dem ſtets hörfähigen Birkhahne) den Schnabel in den Taubheitsmomenten ſtets weit öffnet und weil auch Auerhähne mit Luftröhrenfiſteln (aus alten Schrotſchüſſen) ſich als gehörlos im Schleifen er⸗ wieſen. Angeſichts der von mir noch im Walde hergeſtellten und bei weiter Schnabelöffnung von dem Fortſatze faſt durchſchnittenen Wachsabdrücke des Ge⸗ hörganges kann ich von meiner Erklärung nichts zurücknehmen. Überhaupt iſt eine Diskuſſion hierüber mit jemand, der nicht ſelbſt im Anſpringen (richtiger „An- N gehen“) Erfahrungen im Morgengrauen des Gebirgswaldes gemacht hat, ziemlich zwecklos. So viel Worte es zu tun vermögen, habe ich alle Vorgänge dabei namentlich in der zweiten Auflage meines „Auerwild“ (Wien 1885, S. 110 bis 169), in meiner „Naturgeſchichte“ (Leipzig 1897, S. 134 ff.), in der „Briten Monatsſchrift“ (1899, S. 268 ff.) eingehend geſchildert. 5 Ich quälte mich lange Zeit damit ab, eine fernere Erklärung dafür zu finden, worauf dieſes in der geſamten Tierwelt wohl einzige Phänomen überhaupt beruhe, welche Rolle es wohl ehedem geſpielt habe. Und dieſe, die gegenwärtig 3 eine dem Tier rein verderbliche iſt, — denn ohne die beſagten Taubheitsmomente 9 gäbe es in Mitteleuropa gar keine, oder höchſtens eine bloß zufällige Auerhahn⸗ j jagd, — muß doch in Urzeiten eine notwendige und nützliche geweſen ſein. Da | brachte die vergleichende Anatomie und die neuere Entwickelungsgeſchichte Ai in das Dunkel. Fa Die Vögel ae fig nämlich ſicher aus waffe bew BR erfreuen. Der Truthahn beſitzt gleichfalls eine en im Sa Die ſtammesgeſchichtliche Web der Ae hahnttanbheit⸗ 37 ſogar bei Eulen, die bekanntlich gerne im Waſſer baden, wennſchon nicht mehr tauchend, finden ſich derartige, den Ohrmuſcheln höherer Tiere homologe Klappen. 1 Bei vielen anderen Vogelarten ſind ſie wenigſtens noch angedeutet. Das Trommel— £ fell vieler Saurier bedecken noch Muskeln, wie auch die Schwellfalte des Auer— hahnes dieſem gegenüber am maſſigſten iſt und an ihm endet. Solche ataviſtiſche Erkbſchaft wird noch beſtätigt und bereichert durch das von mir im Jahre 1870 gefundene rote Pigment der Roſen der Waldhühner, der Biſamente u. ſ. w., ein Lipochrom (Fettfarbſtoff), das auch in den roten „Augen“ der Forellenhaut, in Krebspanzern u. ſ. w. vorkommt. Ich habe auf J. v. Liebigs Aufforderung darüber in der „Zeitſchrift für wiſſenſchaftliche Zoologie“ (1871, S. 535) und ſpäter in den „Württembergiſchen Jahresheften“ (1875, S. 61 und 1885, S. 262), ſowie in meiner „Naturgeſchichte“ (S. 124) ausführliche Mitteilungen gemacht, die ich hier nicht wiederholen will. Das „Tetronerythrin“, wie ich den Farb— Haut des Auerhahnes, um Mundwinkel, Kinn und Hals auf. Und wie fort- geſetzte Unterſuchungen von Krukenberg, v. Moreſchkowski, Piſani, Moſelcy, Sorby, Mac Munn lehren, laſſen ſich die braunen, grauen, grünlichen Haut— pigmente vieler Tieffeetiere und ſogar mancher Tiefſeepflanzen durch leichte Ein- griffe (Erwärmen, etwas Alkali oder Säure) vollkommen in das ovrangerote Tetronerythrin mit allen ſeinen ſonderbaren Reaktionen verwandeln. Alle dieſe £ Pigmente teilen aber mit dem Hämoglobin und dem Chlorophyll die Eigenſchaft, Sauerſtoff begierig aufzuſaugen und ebenſo leicht wieder abzugeben, ſowie große Zerſetzlichkeit ſchon im Tageslichte. Und da die Tiefſeeorganismen umſo— & ehr von dieſen Farbſtoffen enthalten, in je bedeutenderen Tiefen, alſo in je ſauerſtoffärmerem Medium ſie leben, ſo dürfte v. Moreſchkowskis Schluß, daß fie der Ergänzung der Reſpiration dienen, gewiß vollberechtigt erſcheinen. Ich erblicke alſo auch in dieſer Färbung ein Zeichen phylogonetiſcher Entwicklung der Waldhühner aus Waſſertieren, einen Reſt ehemaliger Hautatmung, die bei den Reptilien noch heute von Bedeutung iſt. Die Nebenfragen bezüglich der Ver— wandtſchaft unſeres Farbſtoffes mit dem Hämatoporphyrin, dem Sehpurpur, den Gallenfarbſtoffen, dem ölartigen gelben Pigmente aus Schwimmvögelrudern, Raubvögelfängen 2c. mit andersartigen Hautpigmenten, wie beim Perlhuhn, Trut— hahn, Satyrhuhn, Glockenvogel, Piſangfreſſer, Flamingo ꝛc. können hier un— erörtert bleiben. Ebenſo mag es genügen, bezüglich der Entwicklung der Vögel * 18 aus waſſerbewohnenden oder amphibiſchen Sauriern und Reptilien auf die Arbeiten von Nuhn, Gegenbaur, Wiedersheim, Konill, Knauer, Marſhall und anderen hinzuweiſen und nur die Analogien zwiſchen beiden Tierklaſſen aufzuzählen. Sie ergeben ſich offenſichtlich im Baue des Schnabels, foſſilen Archaeopteryx lithographica iſt uns ein ſolches Mittelglied zwiſchen Nenn ere Henn a“ 5 , > Re RAS * . e Bu OT E e REN ST, 1 Nan 5 i r 1 a S a . ent Schuppen 5 Federn und Schilden, im Fehlen des Zwerchfells 11 | ordnung der Gehörknöchelchen, in der Verbindungsweiſe des Schädels mit de erſten Halswirbel, in der Aufnahme von Magenkieſeln, in der Fortpflanzung durch Eier, in der lange fortbeſtehenden Ahnlichkeit der Embryonen beider. Im Sauriern und Vögeln noch erhalten, und die gleichfalls foffilen Ichthyornis 4 wie Hesperornis, beide wohl fleiſchfreſſende Schwimmvögel, zeigen noch die am⸗ phibiſch gezähnten Kiefer, wie noch heute der Pinguinflügel rein ſchuppenartige Federn. Gerade die Waldhühner find nicht nur vermöge ihrer derben, pelz⸗ artigen Befiederung wie ihrer anſpruchsloſen Ernährungsweiſe ſehr harte und darum weit verbreitete, ſondern auch ſtammesgeſchichtlich ſehr alte Vögel. Letzteres drückt ſich ſogar in der Benennung „Urhahn“ in den nordiſchen a über das Haſelhuhn und dergleichen andeutungsweiſe aus. | In der mir bekannten Literatur verſucht nur Marſhall (Der Bau der Vögel, Leipzig 1892, S. 452) die Bedeutung der Auerhahntaubheit zu finden. Er ſagt, leider ohne eigene Beobachtungen angeſtellt zu haben oder meine 8 Schriften darüber direkt zu kennen: „Die Sache ift jedenfalls ſonderbar genug und erſcheint auf den erſten Anblick als das, was Häckel „„dysteleologiſch“!“ nennt, d. h. als nicht nur unnütz und überflüſſig, ſondern als direkt ſchädlich 3 für den Vogel. Aber vielleicht iſt dieſer Erektionsapparat eine Art von, ſagen wir „„Sicherheitsventil““. Bei der beträchtlichen Erregung des Vogels und beim anhaltenden Schreien wird die Blutzufuhr zum Gehirn geſteigert ſein (brünſtig ſingende, im höchſten Grade geſchlechtlich erregte Kanarienhähne werden 3 nicht ſelten von einem Gehirnſchlag getroffen) und einer lokalen Überfüllung ſeiner Gefäße vielleicht durch den Schwellapparat vorgebeugt werden.“ Richtig iſt, daß, wie ich ſtets in meinen Schriften ſeit 1874 hervorgehoben habe, das Schleifen unter großer Körperanſtrengung des Vogels hervorgebracht wird (gleich dem Schreien des Hirſches, dem Ruckſen der Wildtaube ꝛc.), indem jede Feder dabei 1 erzittert und die Erſchütterung ſelbſt dem Standbaume, der angelegten Hand 4 fühlbar, mitgeteilt wird, daß ſich ferner Blutſtauungen am und im Kopfe dabei 7 bilden, wie bei einem huſtenden, ſchreienden, hornblaſenden Menſchen, daß endlich 2 „verrückte“ Hähne, welche Menſchen oder Haustiere ohne alle Rückſicht auf ihre Sicherheit heftig angreifen, wiederholt beobachtet wurden, wie denn auch Lar (Comptes rendus de Académie des Sciences de Paris, LXXXVI No. 9) Kongeſtionen und Blutaustritte im Gehirne brünftiger Vögel nachwies, aber eine Regel, und namentlich zur Fortpflanzungszeit, wo alle Tiere im beſten Stande erſcheinen, aus ſolchen pathologiſchen Vorgängen zu n ESS a Te rn a ni a * Ne 2 eee Ta, Die ſtammesgeſchichtliche Bedeutung der Auerhahntaubheit. 39 = 1 N . N 4 > x _ dürfte doch unnatürlich ſein. Es iſt ja doch ganz undenkbar, daß jeder Auer— hahn ohne Ausnahme von den Pyrenäen bis China, von Kleinaſien bis zum Nordpolarkreiſe und Kamſchatka beim jedesmaligen Schleifen von krankhaften Anfällen heimgeſucht ſei. Und warum beſteht ein ſolches „Sicherheitsventil“ gerade nur beim Auerhahn? Warum trotzdem verrückte Auerhähne? Von einem „anhaltenden Schreien“ kann ebenſowenig die Rede ſein, denn gar manchem e E Jäger dauert das ominöſe Schleifen gar zu kurz. Von hennenloſen Kanarien⸗ vögeln find auch nur Todesfälle an Apoplexie während forcierten Singens bekannt; aber dem Auerhahn iſt bei ſeiner Balz gar nicht unmittelbar um den Liebesakt zu tun. Wozu brauchte er immer erſt 1 bis 2 Stunden platoniſch zu ſingen, da doch die brünſtigen Hennen in der Hauptbalz jederzeit zu ſeinen Füßen oder in nächſter Nähe ſeiner warten? Ebenſo regardierten in der Gefangenſchaft F u 1 balzende Auerhähne die im gleichen Käfige befindlichen Auerhennen während ihres Balzgeſanges in keiner Weiſe (Storger). Auch bedarf, wenigſtens nach Er— j fahrungen an Haushühnern, eine Auerhenne lediglich einer zweimaligen Begattung 1 in der Balzzeit, um ihre 8 bis 12 befruchteten Eier ablegen zu können. Die ſtändige Erotomanie des balzenden Auerhahns beſteht alſo nur in der Ein- bildung oberflächlicher Jäger und unerfahrener Stubengelehrter. Von letzteren läßt Buffon den Hahn ſogar eine ganze Stunde hindurch, ſo lange er über— haupt balzt, taub ſein, ein anderer meint, man könne ihn ſchon während des Knappeus anſpringen, ein dritter denkt an „ein Überhören leichter Geräuſche“ und jo weiter! Das erwähnte Erzittern des Standbaumes ſetzt keineswegs eine ungeheuerliche Kraftentfaltung voraus. Setzte doch ein balzender Sperling durch ſein rhytmiſches Zwitſchern und Aufhüpfen die ſchwere eiſerne Kette eines Getreide— aufzuges in Schwingungen, und Holz leitet, wie auch das famoſe „Tiſchrücken“ rr und ſeine Reſonanz beweiſen, Wellenbewegungen beſonders gut. Der Affekt der Liebe, der Eiferſucht, des Sing- und Bewegungsdranges, eigenes Lautſein, die durch peinliches Sichern gewonnene Sorgloſigkeit ſind gewiß konkurrierende Momente bei der Balz des Auerhahnes überhaupt, entſcheidend jedoch für die . n Taubheit werden ſie nach dem ſchon im Eingange Geſagten keineswegs. Dieſe iſt vielmehr anatomiſch⸗phyſiologiſch begründet in der beſonderen Organiſation des Ohres. Vielleicht gibt der Urhahn dereinſt das ihm verderbliche Schleifen auf, wie ſchon jetzt ſein innerruſſiſcher Bruder den Hauptſchlag wegläßt, oder der — Taubheitsmechanismus bildet ſich mehr und mehr zurück (gleich dem Wedel des Rehes), ſo daß in ſpäteren Jahrtauſenden die hochromantiſchen Balzjagden 75 1 12 een % 1 5 17 lediglich der Geſchichte des Weidwerkes angehören. Darum wollen wir uns derſelben doppelt erfreuen, ſolange fie uns Diana vergönnt! Après nous le deluge. zu Beginn des vorigen Jahrhunderts in Wien erſchien und die ſich beaufſchriftet: Als Autor ſteht Jakob Kaiſerer, die Schrift, 16 Seiten im Umfange, erſchien G Ein Adler-Luftſchiff. Von Iyſef vaeleyer. ı (Mit Schwarzbild Tafel III.) 5 Der Zufall ſpielte mir eine kleine Schrift in die Hände, eine Arbeit, die „über meine Erfindung, einen Luftballon durch Adler zu regieren“, „auf Koſten des Verfaſſers und in Kommiſſion des Herrn Löſcherkohl auf dem Kohlenmarkte.“ Ein hier reproduziertes Bild befindet ſich neben dem Titelblatte. Es iſt immer intereſſant, den Arbeiten der Alten einen Blick zu ſchenken, \ es iſt ergöglich oft, nicht nur ihren Darlegungen zu folgen, ſondern auch ihre Phantaſie zu bewundern — in unſerem Falle die ſpielende Leichtigkeit, mit der der Autor an die Löſung eines Problemes geht, das nicht nur allein Tauſenden 5 die geraden Glieder koſtete, das beitrug und beiträgt, den Irrenhäuſern ſtets neue Gäſte zuzuführen. | 9 In ſeiner „Vorrede“ führt unſer Erfinder folgendes aus: „Es iſt unten dem 23. Februar des Jahres 1799 in der Wienerzeitung angezeigt worden, daſs jemand die Erfindung, einen Luftballon nach Willkühr zu regieren, im hieſigen Univerſitätsarchive verſiegelt niedergelegt habe. Da nun im vergangenen Sommer 4 der Bürger Valentin in Paris, die Erfindung der Hauptſache nach auf dieſelbe 1 Art öffentlich bekannt gemacht hat, wie ich fie ſchon vor zwey Jahren im hieſigen 3 Univerſitätsarchive deponirt habe, ſo iſt das Depoſitum auf mein Anſuchen — 7 dem Studienkonſeße der Univerſität erbrochen worden.“ 7 J. Kaiſerer kommt nun auf die Möglichkeit der Lenkbarkeit eines Ballons durch angeſpannte Adler zu ſprechen und beginnt in ſeinen „Widerlegungen der bisherigen Meinungen, einen Luftballon zu dirigiren,“ genau auseinanderzuſetzen, 4 daß Segel, jo auch Ruder keinesfalls zweckdienlich ſind; „wie würde das Rud ; die Maſchine nicht vergrößern und beläſtigen? Und wie ſchwer, wo nicht 9 5 unmöglich müßte es nicht werden, den Ballon eine geraume Zeit alſo a Er f a Eee Sina Ba a Ein Adler suff chiff. | 41 b 12 15 re und ſtärkſten Adler ſind bekanntlich: der Gold- oder Stein⸗ adler in Siebenbürgen, in der Bukowina und dergleichen; der ſchweizeriſche ö Lämmergeyer, und der amerikaniſche Condor. Dieſe fallen ganze Lämmer und . Schafe an, und tragen ſie mit ſich durch die Luft. Wenn demnach ſo ein Vogel in Durchſchnitte eine Laſt von 25 Pfunden zu tragen im Stande iſt, ſollte man nicht annehmen dürfen, daſs er eine zehnfach ſchwerere Laſt, die ſchon ſelbſt in der Luft ſchwebt, oder ſchwimmt, werde ziehen können?“ — Ein Verſuch, ſpricht ſich unſer Autor aus, dürfte lehren „um wievielmal die Kraft des Vogels zum Ziehen größer ſey, als zum Tragen. 0 3 Ganz eingehend befaßt ſich unſer Autor mit 955 Frage, ob die Adler zum Ziehen eines Ballon abgerichtet werden können. „Es iſt wahr,“ ſchreibt er, „daß * Adler unter allen anderen Thieren ihres Geſchlechtes die meiſte, und eine faſt unbezähmbare Wildheit in ihren erwachſenen Jahren haben. Schwer würde alſo Fi Bezähmung und Abrichtung allerdings werden, aber doch nicht unmöglich; und zwar aus dem Grunde, weil die Menſchen ſchon Thiere abgerichtet haben, die an Stärke und Wildheit die Adler weit übertreffen. Vielleicht könnten ſie im berſten Falle dadurch bezähmt werden, daß man ſie ihrer Waffen und Augen beraubte, wie man es bei anderen wilden Thieren gethan hat, die dann mit ſich machen ließen, was man wollte. Und wenn ſie auch in ihren erwachſenen Jahren durchaus nicht dahin zu bringen ſeyn ſollten, — was ich aber ſo lange nicht glauben kann, bis mich anhaltende und vielfache Verſuche vom Gegentheile überzeugen werden, — ſo wird mann doch jenes in ihren jungen Jahren ſehr wahrſcheinlich bewirken können; da man ſie noch jung bereits zum Beitzen verſchiedener Thiere, 3. B. der Rebhühner, der Haſen, und dergleichen mit gutem Erfolge abgerichtet . hat. Dieſes Abrichten aber muß gewiß ſchwerer ſeyn, als das Abrichten zum Ziehen eines Luftballons; weil ſie bey jenem doch losgelaſſen werden müſſen, bey | dieſem aber immer angehängt, und im Leitzaume bleiben. 4 Übrigens will ich von der Art, wie fie zum gegenwärtigen Zwecke abgerichtet 6 2 werden könnten, beyläufig nur folgende Gedanken anführen, nähmlich: daß, wenn ſie durch die gewöhnlichen Kunſtgriffe der Falconiere einmahl zahm gemacht worden r. man ſie anfangs paarweiſe neben einander, und zwar nach der Lenkung eines Leitſeiles gehen, dann im Gehen eine kleine Laſt ziehen laſſe; nachher aber ſie an ein aufgerichtetes und bewegliches Querholz ſpanne, damit ſie dieſes im Fliegen eine Weile herumdrehen; daß man ſie endlich an den Ballon ſelbſt befeſtige, und ſie denſelben nach und nach immer in höheren und weiteren Entfernungen ziehen laſſe. Soviel beyläufig von ihret Abrichtung. Wird man einſt wirklich Hand daran legen, ſo wird man gewiß, wenn auch vielleicht erſt nach mehreren fehl— a u ae e . N eh 8 e 6 e . . . Br 0 a N n / | | | = Ye 2 2 8 en ag) Safer b. level e geſchlagenen Verſuchen, endlich auf die beſten und türzeſten Wire Br zu bewerkſtelligen.“ e Auch der Frage: „Wie die Adler vor dem Ballon De ud wei werden müßten,“ ſchenkte der Erfinder feine Aufmerkſamkeit. 5 5 „Am leichteſten würden die Adler freylich dirigirt werden, wenn man te gerade vor das Luftſchiff ſpannen könnte. Dieß gieng aber durchaus nicht an; denn indem ſie an dem Schiff zögen, würde die entgegenwehende Luft den Ballon zurück drücken, wodurch das Schiff und der Ballon in eine ungleiche Richtung kommen, oder gar ſich umlegen würde. Die Adler müßten daher mit den Füſſen . vor die Mitte des Ballons geſpannt werden, wie es die Kupfertafel weiſet; ſo 1 würde die Maſchine in gerader Richtung bleiben und auch viel leichter fortgezogen werden. Außerdem müßten die Adler ein ſchmales Joch von Leder und mit Fiſch⸗ 4 bein gefüttert am Halſe haben; damit fie immer in gleicher Richtung und Entfernung blieben, und ſich im Fliegen nicht hinderten. Zu ihrer Leitung bedürfte man 4 zweyer Schnüre, die an ihrem Kopfe befeſtigt wären, und unter ihrem Leibe 7 herabhingen. Damit könnte man ſie ſowohl links und rechts leiten, als auch zum Niederſteigen anhalten. Zum Aufſteigen würde ein Ruf, oder der Knall einer Peitſche hinreichen. 91 Wenn vier oder mehr Adler einen Ballon ziehen ſollten, ſo könnten ſie nicht neben einander, ſondern müßten paarweiſe vor einander geſpannt werden; weil ihre Flügel einen zu breiten Raum einnehmen. Übrigens könnte alles oben erwähnte bleiben; nur daß das zweyte oder dritte Paar nicht mehr an den Ballon, 1 ſondern an die Stränge des rückwärtigen Paares geſpannt werden müßten“ „Der Nutzen dieſer Erfindung“, äußert ſich unſer Gewährsmann, „liegt klar zu Tage! Nachdem einmal der nöthige Apparatus angeſchafft iſt, — nur ſehr 1 wenig Aufwand erfordert; da auch die Anſchaffung, Abrichtung und Unterhaltung der Adler nicht gar viel koſtet; nun iſt der große Nutzen jener Erfindung außer allem Zweifel. i Man darf nähmlich nur annehmen, daß ein Menſch mit zwey Adlern mehrere Briefe, Depeſchen, und dergleichen in einer drey Mahl kürzeren Zeit als 4 gewöhnlich, nach einem beſtimmten Orte bringen kann, — was alles ſehr wahr ſcheinlich iſt; — fo iſt der große Nutzen davon ſchon einleuchtend, und die Luft⸗ poſten hören auf, ein Hirngeſpinſt zu ſeyn; wenn auch die Adler mit dem Ballon nicht mehr als zwey deutſche Meilen, oder eine Poſtſtation in einem fort ſollten zurücklegen können. Zudem könnte man ja auch ein zweites Paar Adler, die an die entgegengeſetzte Seite des Ballons geſpannt wären, im Schiffe bereit ha und dieſe auslaſſen, wenn die erſteren ermüdet ſind, und man ſie einn mi und ſo mit beyden Paaren abwechſeln.“ 1 93 RL Bee 2 171 7 er x 7 82 * * RT Ein Adler⸗Luftſchif. 43 3 An dieſe Darlegungen knüpft unſer Erfinder eine Bemerkung, die aus dem Journal de Paris ſtammt, in das der „Bürger Valentin“ folgendes einrücken . laß en hatte: 8 „Da man ſich der Thiere bedient, um ſchneller und bequemer auf der Erde fortzukommen, warum ſollte man ſich nicht auch zu dem nähmlichen Zwecke in den Lüften bedienen? Zur Zeit des Minos mußten in dem mit Wäldern und Bergen angefüllten Creta eine Menge Adler anzutreffen ſeyn; da man dieſe Vögel ſehr wohl zur Jagd abrichten kann, ſo finde ich keine Unwahrſcheinlichkeit in der Vorausſetzung, daß Dädalus junge Adler daran gewöhnt hatte, ſich mit einem Gewichte zu heben, mit einander gleichen Schritt zu halten, und ſich nach den verſchiedenen Tönen der Stimme zu richten.“) c Es iſt ausgemacht, daß ein Adler mit einem Gewichte von 20 Pfunden im Schnabel oder in den Klauen auffliegen kann. Zehn Pfund, die künſtlich über ſeinen Körper verteilt wären, würden die Schnelligkeit ſeiner Flügel nur um ein merkliches verringern. So dürften alſo fünfzehn abgerichtete Adler hinlänglich ſeyn, einen Mann von gewöhnlichem Gewichte zu heben. Der erſte Verſuch, den man mit einem Pferde gemacht, erforderte vielleicht mehr Muth und Talente, als zu dieſem gebraucht wird. Die Erfindung des Ballons kann dieſer Entdeckung den größten Nutzen geben. Mit fünf oder ſechs Adlern, die gewohnt wären, der Stimme zu gehorchen, könnte nichts leichter ſeyn, als bey ruhigem Wetter einem Aeronaten jede beliebige Richtung zu geben. — Sollte dieſe Idee Beyfall finden, ſo werde ich in einem folgenden Aufſatze die Mittel zur Ausführung angeben.“ Es iſt wohl kaum nötig hervorzuheben, daß dieſer Plan nie ins Praktiſche übertragen, die ſtaunende Menſchheit nie ein „Adler-Luftſchiff“ zu ſehen bekam, daß der Plan eben Plan geblieben. 2. RN AIJIntereſſant iſt die Lektüre, der Einblick in alte Arbeiten, immerhin. Aus ihnen weht eine Luft längſt geſchwundener Epochen, aus ihnen ſteigt der Geiſt alter, längſt unter unſeren Tritten ruhender Altvorderen. Und wie ſie ſich mit ihren Plänen in den Wolken verloren, wie fie ſtrebten nnd ſich mühten, nicht € nur den „Stein der Weiſen“ zu finden, ſondern viele nützliche Erfindungen zu machen, ſo fanden ſie hin und wieder unter dem Spreu ihrer „Kurioſen Ent— deckungen“ doch ein Goldkörnchen, das der Nachwelt zugute kam. Sie ſelbſt 1) Und ich finde auch keine Unwahrſcheinlichkeit in der Vorausſetzung: daß die Kunſt, mit großen Vögeln in der Luft zu fahren, ſchon von den alten aegyptifchen Prieſtern aus— geübt worden ſein mag, welche bekanntlich die wichtigſten Geheimniſſe beſaſſen; und daß man das Andenken an jene Kunſt, nachdem ſie mit ihren Erfindern wieder verloren gegangen war, vielleicht in den Abbildungen einiger griechiſcher Gottheiten, z. B. Zevs, habe ver— ewigen wollen. K. (Kaiſerer.) | tn von ihren Erfindungen ſelten, en seiten 7 denn ei ihnen die Sorge im Nacken und charakteriſtiſch für die Menſchheit iſt gerade denen ein Martyrum bereitete, denen ſie vieles zu danken hat! Denkmal muß die Fußtritte gutzumachen ſuchen. fi Die Fänge der Naubvögel. 5 99 Hi Von Dr. Carl R. Hennicke. XRIX. (Mit Schwarzbild Tafel IV.) Der isländiſche Jagdfalke, Falco gyrfalco islandus. Die Fänge ſind kurz und kräftig, die Krallen groß und ſpitz. Die Vorder ſeite des Laufes iſt dicht mit kurzen weißen oder grauen Federn bedeckt, nur das unterſte Drittel iſt nackt und trägt eine größere Anzahl feine Netztäfelchen, deren ſieben bis zehn in einer Querreihe liegen. Über der Zehenwurzel befinden ſich drei etwas größere Netztäfelchen. Auf der Rückſeite des Laufes iſt ein ſchmaler nackter Streif befindlich, der ebenfalls fein genetzt und nur gerade von hinten 9 ſichtbar iſt. Der nackte Teil des Laufes iſt bei jungen Vögeln ſchmutzig gelb. Der Lauf mißt 5,4 bis 5,6 cm. Davon ſind 3,4 bis 3,6 cm unbefiedert. Von 7 den ſehr langen und kräftigen Zehen trägt die ohne Kralle 3 bis 3,1 cm lange 0 N Außenzehe 8 bis 10, die 4,9 bis 5,1 em lange Mittelzehe 16 bis 19, die 333 | bis 3,4 cm lange Innenzehe 8 bis 9, und die 2,7 bis 2,8 em lange Hinter- zehe 4 bis 5 cm faſſende Quertafeln. Die nicht zu ſtark gekrümmten, großen 5 und ſpitzen Krallen find hornſchwarz und meſſen: die der Außenzehe 2 cm, die 0 der Mittelzehe 2,9 cm, die der Innenzehe 3,7, die der Diem 3; 1 ein. Die an Farbe der Zehen iſt dieſelbe wie . des Laufes, als die Innenzehe iſt, von dem Würgfalken dadurch, daß bei ihm der A = einem Drittel unbefiedert ift (bei dem Würgfalken die Hälfte) und daß bei 5 auf der Hinterſeite des Laufes ein ſchmaler Streif unbefiedert iſt, der beim W̃ irg flalken breit iſt und auf die Seite übergreift. = Der abgebildete Fang ſtammt von einem im Sommer 1899 au eenrlegten Weibchen. A. 5287 Aus der Nörglerecke. 45 Aus ber Nörglerecke. Ein Wort an die künſtleriſch tätigen Ornithologen. Von A. Hindenberg. . Vor etwa einem halben Jahre erfolgte in den Zeitungen unter der Spitz— marke: „Schnitzer an Gemälden“ eine kleine Eruption lang angeſammelten Un— muts über unſere Künſtler, die ſo oft in ihrer Sorgloſigkeit den einfachſten Ge— ſetzen des Sehens, Denkens und Wiſſens Hohn ſprachen. Schon Böcklin, der 3 aus künſtleriſchen Intereſſen ſelbſt der Natur oft ein Schnippchen ſchlug, ſchalt energiſch auf ſolche Gedankenloſigkeit, die im Vordergrund des Bildes eine Fahne 3 nach rechts wehen, im Hintergrunde den Rauch nach links abziehen läßt. ; Wohl der ſchlimmſte und doch unglaublich häufig vorkommende Fehler, der jedem auch nur einigermaßen mit der Natur Vertrauten ein Landſchaftsbild un⸗ genießbar macht, iſt ja die falſche Mondſichel: — Ein dunkler Abend, an dem doch, nach dem Monde zu urteilen, die Sonne hoch am Himmel ſtehen müßte. 3 Ein anderer Schnitzer, der namentlich auf dem uns hier beſchäftigten Ge— en der Illuſtration, dort aber noch viel häufiger vorkommt, iſt das falſche 7 Verhältnis des Dargeſtellten zur Umgebung. 4 Man blättere einmal die „Naturgeſchichten“ daraufhin durch. 2 Als das tollſte iſt mir immer das bekannte Bild aus Brehm erjchienen, das Gebirgsbachſtelze, Waſſeramſel und Zaunkönig zeigt. Letzterer hat nach den igen Verhältniſſen des Bildes die Größe eines kräftigen Haushuhnes, der Waſſerſtar die eines feiſten Puters. Aorr auch unſere neuſten, oft prachtvoll reproduzierten Illuſtrationen ſind 4 nicht ganz freizuſprechen. In erſter Linie denke ich dabei an die uns bekannteſten Keulemansſchen Bilder, die im übrigen durch ihre maleriſche Wirkung und flotte eden ja jeden, namentlich den, der ſelbſt den Pinſel führt, entzücken müſſen. Die Kohlmeiſe auf Tafel VII dieſer Monatsſchrift hat — nach Aſt- und Blatt⸗ biddung — Eichelhäher-Größe; — den Baum, deſſen Blätter neben Muscicapa > atricapilla ſolche Größe bezüglich Winzigkeit aufweiſen, wie fie Tafel XI zeigt, möchte ich ſehen, — desgleichen den Laien, der ſich nach der letzten Bunttafel des 4 Jahrganges 1902 ein richtiges Bild von den Ortygometren macht. 3 Den Einwand, das Beiwerk ſei doch ganz Nebenſache, ſolle nur „ab— ſchließen“ und dergleichen, laſſe ich nicht gelten. Wer den Vogel kennt, will ſich an dem „Bilde“ freuen und muß geſtört werden durch ſolche Proportionsfehler. Wer den Vogel nicht kennt, — nun, der „macht ſich“ eben nach der Abbildung „ein falſches Bild“ von ihm. Und das iſt das Ernſte, das Prinzipielle dabei, der Grund für mich, die Fl N e 7 8 N 1 15 VF ve een A 2 17 5 a * ER pi r 4 46 . ER e a a bindenberg. er e Feder anzuſetzen. Wir lehren durch ſolche Flüchtigkeiten unſere Kin ni r en falſches oder lehren ſie falſch ſehen. Und wir alle haben wohl unſere erſten wiſſenſchaftlichen Kenntniſſe aus Bildern geſchöpft. Ich erinnere mich, daß als Kind mir den Ziegenmelker einem Buſſard an Größe gleich dachte, den Wied hopf nicht viel kleiner als einen Storch; einfach weil die naturgeſchichtlichen Bilder⸗ bücher richtiges Größenverhältnis nicht beachten, ſondern alles Wichtige recht hübſch deutlich darſtellen wollen. Daß die Größe ſelbſt ſchon eins der erſten Kennzeichen iſt, wird nicht berückſichtigt. 4 Dies iſt es auch, was an dem ſonſt vorzüglichen Bildſchmuck des N = Werkes auszufegen iſt, daß alle Vögel faſt in derſelben Größe dargeſtellt find, ° und — zugegeben, daß dies bei dem enormen Reichtum an Illuſtrationen und ihrer dadurch bedingten Kleinheit nicht zu vermeiden war — daß dem Auge wenigſtens nicht etwas zu hilfe gekommen iſt durch Verſelbſtändigung der einzelnen Vogel⸗ bilder (Umrahmung oder dergleichen) auf ein und derſelben Tafel — dahin, daß { jedes als ſelbſtändiges Bild zu betrachten und ein anderer Maßſtab daran zu legen ſei. | Einen energiſchen Schritt zur Beſſerung in dieſer Beziehung bedeuten ja die Vogelwandtafeln unſeres Vereins, mit dem Prinzip: durchweg natürliche Größe, bedeutet vor allem der neue Naumann. Aber ſolche Vogelwandtafel bleibt doch immer ein, wenn auch in dieſem Falle ausgezeichnetes, „Anſchauungsbild“ mit den bekannten Mängeln, bleibt etwas Unnatürliches, biologiſch wie künſtleriſch angeſehen: ein Monſtrum, was Herr Profeſſor Goering ſelbſt als erſter zugeben wird. Und ein Werk wie Naumann — „koſtet“ einerſeits dementſprechend „teuer“, iſt alſo nur verhältnismäßig wenigen zugänglich, und wird ane ee zu ſtän⸗ digem Gebrauch etwas zu unhandlich. ; Die Forderung „natürliche Größe“ iſt im allgemeinen alfo praktisch einfach nicht durchführbar, meines Erachtens auch durchaus nicht nötig. Jedes Kind von fünf Jahren weiß, daß Hund und Löwe in Wirklichkeit größer ſind als die in ſeinem Bilderbuche. Ja, wir werden, da wirs nicht gewöhnt ſind, ſolche N Illuſtrationen in natürlicher Größe zu bekommen, das betreffende Tier zunächſt 1 uns zu groß vorſtellen, unbewußt nach dem gewohnten Maßſtab übertragend. 4 Eins nur iſt nötig, oft allerdings nicht ganz leicht zu treffen, dann aber 1 auch von eminenter eu in Bezug auf u ſchaulichkeit: Baß eben „die ® = er 4 1 een, 7 AN A enn we 7 7 * 8 . ir a2 x: en nn 0 u were, 7 2 5 d * n > Br e 2 4 0 A 4 5 2 N : J Aus der Nörglerecke. 47 dem feierlich „J½ natürl. Größe“ ſteht. | Wenn neben einem Heinen Sumpfhuhn 2 2 8 3 RTL eine bekannte Waſſerpflanze, eine gelbe Mummel oder wohl paſſender eine Froſch— loöffel⸗ oder Binſenſtaude zu ſehen wäre — in wirklich richtigem Verhältnis — würde ſofort jeder eine richtige Vorſtellung gewinnen. 4 3 Kurz, unjere Künstler müſſen ihre Illuſtrationen — auch im kleinen — E mehr als „Bilder“ auffaſſen und malen und dabei die Bedingungen erfüllen, die ſie ſonſt ſelbſt an ein ſolches ſtellen. ) # $ ; Eins wünſche ich mir nun aber nicht als Wirkung diefer Zeilen: daß Herrn Keulemans oder Herrn Dr. Hennicke die Freude daran vergällt wird, uns von Zeit zu Zeit durch die Monatsſchrift eine „Bunttafel“ zu beſcheren. Ich : ſchätze letztere „trotzdem“ ſehr, wie wohl jeder Leſer. Auch weiß ich, daß Der gerügte Mangel nicht von heute zu morgen abzuſtellen iſt; ſchon weil er viel zu allgemein iſt. Nur möchte ich, daß die, welche es angeht, wenigſtens einmal darauf achten; daß die, welche berufen ſind mitzuwirken und mitzureden bei Aus⸗ wahl und Einführung von Unterrichtswerken, auch darauf ihr Augenmerk richten, daß ſie der Jugend nicht Unrichtigkeiten vorlegen. Paſſendſtes Organ für dieſe Worte, Spezialwiſſenſchaft, Kunſt wie öffent— d liches Leben berührend, ſchien mir dieſe unſere Monatsſchrift zu ſein, mit ihrem lim ſchönſten Sinne) „gemiſchten“ Leſerkreis, — zuſtändigſtes Forum der „Deutſche Verein zum Schutze der Vogelwelt.“ P. S. Eine Beſtätigung des oben Geſchriebenen gibt mir das ſoeben er— haltene prachtvolle kleine Werk „Die Raubvögel Mitteleuropas“, deſſen Bild- tafeln die ganze Vorzüglichkeit und Lebenswahrheit der großen Naumannſchen ex; wiedergeben. Als eklatanteſte Beiſpiele dafür, daß auch ſtark verkleinerte Illuſtra— . tionen durchaus klare Vorſtellungen erwecken, möchte ich Tafel 3 und 17 anführen, die Zwergeulen, von Keulemans und den Baumfalken, von Kleinſchmidt gemalt. Ein Büſchel Lärchennadeln, ein richtig gezeichneter Zweig — und der ärgſte Laie ſieht, wie groß der Vogel iſt! — Nur eins hat mir an dem Buche uicht gefallen, daß im Vorwort der Herr 4 Verleger erklärt: „eine analoge Bearbeitung anderer Familien unter Zugrunde— legung des „Naumannſchen Werkes“ ſei „für geraume Zeit nicht zu gewärtigen“. 0 * 8 5 Doch für heute ſei es mit der einen Nörgelei genug! ) Bemerken will ich übrigens, daß ſich die vortrefflichen Schmidtſchen Vogelbilder in Ruß, „Vögel der Heimat“ von dem gerügten Fehler frei halten. Leider wird ihr Wert 5 ja durch die Mängel des Buches beeinträchtigt. — Die von Herrn v. Berlepſch ſo warm f empfohlenen Schmidtſchen Unterrichtswerke kenne ich leider nicht. ; z * 4 Aeber das a u Sorkonmen des Ee arclica in 5 hat Herr Dr. J. Riemſchneider an Unterzeichneten folgenden Brit ger 1 in Livland (Rußland), via Dorpat, den 14. J Hochgeehrter Herr! 1 0 Anknüpfend an unſere Begegnung vor nunmehr ſieben Jahren unde unſer gleichartiges ornithologiſches Intereſſe erlaube ich mir, dieſe Zeilen an Si | zu richten. In dem vierten Heft der „Ornis“ (Bd. XI, 1900/1901) finde ich in einer Arbeit von Ihnen meine Beobachtungsnotizen über die Urinatoriden aus meiner Veröffentlichung im Jahrgang 1896 der „Ornithologiſchen Monatsſchrift des Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt“ wiedergegeben. Leider bin x ich nicht in der Lage, die liebenswürdige Kritik, welche Sie, hochgeehrter Herr, meinen Beobachtungen angedeihen ließen, vor der Offentlichkeit entgegennehmen zu können. Gerade beim Durchleſen Ihrer Arbeit in der „Ornis“ fielen mir die ungemein großen Maße der Eier auf, welche ich als dem Urinater areticus zugehörig beſchrieb. Ich unterſuchte daher in Gemeinſchaft mit einem viel er- fahreneren ornithologiſchen Freunde die beſchriebenen Eier noch einmal, wobei es ſich herausſtellte, daß ſie ſämtlich von Urinator glacialis herſtammen. Den Irrtum, den ich bei der damaligen Veröffentlichung begangen habe, kann ich mir nur ſo erklären, daß ſich unter dem vielen, während der weiten Heimreiſe zu⸗ : grunde gegangenen Eiermaterial gerade auch die arcticus-Eier befanden, und daß durch nachläſſige Kennzeichnung der einzelnen Eier eine Verwechslung der Etiketts ſtattgefunden hat, die ich während der Veröffentlichung nicht korrigiert habe. — An der Tatſache des Vorkommens von U. arcticus auf Island ändert das für mich nichts; ich habe am Myvatn ein erlegtes Exemplar von U. areticus geſehen, ja noch mehr, ich habe den Vogel vor meinem Gewehr gehabt (leider entkam er, ſchwer krank geſchoſſen), und ich habe die Eier aus dem Neſt genommen, davon bin ich jo ſicher, wie daß ich Fuligula cristata am Myvatn fand. Indeſſen, was hilft mir dieſe meine Überzeugung vor dem großen Publikum? Man würde mir einfach nicht glauben, und ich habe keine Waffe in der Hand, dieſem Un⸗ glauben zu begegnen. Soweit ich vorausſehen kann, muß es mir verſagt bleiben, Island noch einmal zu beſuchen, es iſt ſomit die Wiederauffindung und ent⸗ gültige Feſtſtellung von U. arèticus anderen Leuten vorbehalten; ſie wü e wahrſcheinlich im Nordlande gelingen, ſicher aber im Gebiete der Stußurip am Fuße des Vatnajökull, nördlich von dieſem Gebirge. a Noch eine höfliche Bitte möchte ich hinzufügen: es iſt ja nicht ausgeſ b daß meine Beobachtung des U. arcticus ſchon in einem der nächſten Beſtätigung findet; ich wäre Ihnen daher zu großem Dank deren * * we. das beftittene Borken Beh Gavia arctica in RAR: 49 definitiv 3 Island konſtatiert wird — in irgend einer ornithologiſchen Zeit— ſchrift publizierten, in ſolchem Fall wäre ich dann vor der ornithologiſchen Forſcherwelt gerechtfertigt. Entſchuldigen Sie gütigſt dieſen vielleicht unbeſcheidenen Wounſch. Selbſtverſtändlich habe ich eine aufklärende Notiz über die in Rede ſtehende Sache an die Redaktion der „Ornithologiſchen Monatsſchrift“ eingeſandt; dieſe Notiz füge ich am Schluß meines Briefes im Wortlaut handſchriftlich . hinzu und bitte Sie, mir mitzuteilen, ob Sie es wünſchen, daß ich dieſelbe Erklärung in der „Ornis“ veröffentliche. .... 5 Mit aller Hochachtung i | Ihr | Dr. J. Riemſchneider. > Herr Dr. Riemſchneider hat in einer an die Redaktion der „Ornithologiſchen Mognatsſchrift“ eingeſandten, dieſe Sache aufklärenden Notiz gejagt, daß ich ihm das Vorrecht des Einführens von Urinator arcticus als Brutvogel vindiziert habe. Das habe ich nicht geſagt, ich referierte nur verbo tenus ſeine Worte. Ich ſelbſt habe nur von dem Vorhandenſein des U. arcticus in Island geſprochen. Viele von den in „Ornis“, Tome XI, aufgeführten Vögeln ſind nur zufällige Gäſte, aber keine Brutvögel. Aber es ſteht feſt, daß Dr. Riemſchneider der erſte iſt, der V. arcticus in Island beobachtet und entdeckt hat, wiewohl dies in ſeiner genannten Notiz nicht bemerkt wird. Das Heft mit der Notiz habe ich nicht erhalten. | 2 | Meine Abhandlung über das Erſcheinen ſeltener oder zufälliger Vögel in dan ſchrieb ich in deutſcher Sprache; aber ſie iſt ſo ärgerlich von Druck— fehlern entſtellt, daß man glauben möchte, es wäre meine Schuld. Ich habe an den Sekretär der „Ornis“ geſchrieben, um dies zu berichtigen, weiß aber nicht, 00 er es aufnehmen wird, wie ich auch nicht das reſp. Heft erhalten habe, nur einen Separatabdruck der. Abhandlung erſt im Spätſommer dieſes Jahres. 85 weiß gar nicht, wie es mit der „Ornis“ geht. B. Gröndal. Tötliche Vergiftung einer Blauſtirnamazone (Chrysotis aestiva Lath.) durch Knallqueckſilbergaſe. Bon Dr. Handmann, Döbeln. 1 Zu Nutz und Frommen für Vogelliebhaber und zur Warnung übereifriger Schützen will ich im folgenden mitteilen, wie ich durch meine eigene Schuld einen ſchönen, geſunden Papagei verloren habe. Von einer Braſilreiſe hatte ich mir im April dieſes Jahres eine Blauſtirnamazone mitgebracht, die zu den beſten Hoffnungen berechtigte. Sie hatte die Reiſe gut überſtanden, fing an zu ſprechen * 4 2 . 7 Ver RN e e RER e de SPRR RN a de 7 * x 1 y . Zimmer, in dem der Vogel gehalten wurde, einen kleinen Schießſtand 5 f — 4 e 7995 | 2 1 51 Sandmann. und war anſcheinend vollkommen 9 Am 28. Mai richtete u ai ſchoß durch eine geöffnete Tür hindurch aus einem Nachbarzimmer mit ei Flobertteſchin Kaliber 6 mm nach der Scheibe. Da ich ſehr ſchwach geladene Floberthütchen ohne Schwarzpulver benutzte, war der Knall ſehr gering, ſo daß der Vogel nicht im geringſten beunruhigt wurde. Er ſaß ruhig auf einer Quer⸗ ſtange über ſeinem Bauer und verfolgte mit neugierig vorgeſtrecktem Kopfe meine Schießübungen. Im ganzen gab ich 8 Schüſſe mit der erwähnten ewe Flobertmunition ab. Gleich danach öffnete ich die Fenſter, aber leider nur im Nebenzimmer, nicht in dem Zimmer, in welchem der Papagei ſaß und in welches hinein vielleicht gerade die Hauptmaſſe der Verbrennungsprodukte des Knall⸗ queckſilbers in den Floberthütchen geſchleudert worden war. Da der Vogel ſich nicht im Bauer befand, fürchtete ich, er würde mir durchs Fenſter entkommen. Ich hatte auch niemals davon gehört, daß die bei der Verbrennung des Knallqueckſilbers entſtehenden Gaſe geſundheitsſchädlich ſeien, und war ſorglos genug, den Vogel in dem dampferfüllten Zimmer ſitzen zu laſſen und fortzugehen. Als ich nach zwei Stunden wieder kam, roch man in dem Zimmer noch deutlich, daß geſchoſſen worden war. Ich brachte nunmehr den Vogel ins Bauer und öffnete alle Fenſter. Um 3 Uhr nachmittags, 3 Stunden, nachdem ich geſchoſſen hatte, ſtellten ſich bei dem Vogel die erſten Krankheitserſcheinungen ein. Er fiel mir auf durch veränderte Körperhaltung und erbrach nach längerem Würgen ſehr reichliche, weißliche, wäſſerige Maſſen. Um ſechs Uhr erfolgte nochmals Erbrechen nebſt dünnflüſſigen roſtroten Darmentleerungen. Letztere wiederholteu ſich von da an jede halbe Stunde, wurden immer 10 1 und ergiebiger. Gleichzeitig entwickelte ſich ein koloſſaler | Speichelfluß, jo daß beſtändig wäſſrig⸗ſchleimige Fäden aus dem Schnabel des Tieres zum Boden hinabhingen. Das Allgemeinbefinden ſchien noch nicht ſehr 1 zu leiden. Der Vogel bewegte ſich noch kräftig und reagierte auf Anrufen ebenſo 1 munter wie früher. Nahrungsaufnahme verweigerte er aber vollkommen, trank ö ſehr häufig und viel und ſchien auch die ganze Nacht hindurch an Durſt zu leiden, | denn ich ſah ihn abends 11 Uhr das Trinkgefäß aufſuchen und in tiefen Zügen trinken. Am folgenden Tag nahm der Speichelfluß und die Diarrhöe allmählich 7 etwas ab; das arme Tier wurde aber ſichtlich matter und elender. Ich hatte den Vogel natürlich ſchon am Tag vorher in einem anderen, beſtändig gut gelüfteten Raum untergebracht. Das ſchien ihm aber nicht mehr zu helfen. Außer Mile 4 die ich ihm in kleinen Portionen in einem Theelöffel reichte, behielt er nichts bei Nachmittags erbrach er auch die Milch. Gegen Abend ſaß er breitbeinig geſträubtem Gefieder und halbgeſchloſſenen Augen da und hatte jede Stunde dünne braunrote Darmentleerung. Ich verſuchte ihm noch durch ein Da; U Sr — . 3 RER IE ren Ne 9 N 8 N) n WR LT ET EEE 2 ae TAT 2 Pape See Anh er: 8 55 Tbtliche Beifang einer Blanc en (Crysotis aestiva Lath.) 2c. 51 lten, indem ich das Bauer dicht verhüllte und ein Gefäß mit kochend heißem 2 unter dem Bauer anbrachte, aber ohne Erfolg. Abends 11 Uhr war der Vogel tot. Die mikroſkopiſche Unterſuchung der Ae agen die ich ſchon vorher angeſtellt hatte, ergab keine roten Blutkörperchen, die ich zu finden erwartet hatte, ſondern zahlloſe gelbbraune Kügelchen, die ſich in Ather und Chloroform nicht löſten — vielleicht freigewordenes Haemoglobin aus zerſetztem Blut. Der tote Vogel zeigte auffallend ſtarke Muskelſtarre. Im Schnabel hatte er erbrochene geronnene Milch und grasgrün gefärbte Stückchen von Sonnenblumenkernen. Im Inneren waren dieſe Kerne weiß, nur die Oberfläche war grasgrün verfärbt. Gleiche Beſchaffenheit zeigte der Kropf- und Mageninhalt. Die Magenwand war intenſiv grün gefärbt und behielt dieſe Farbe mehrere Tage unverändert. Dieſe grüne Verfärbung auf Vergiftung mit Kupfer reſp. Grünſpan zurückzuführen, erſcheint mir nicht möglich, da der Vogel keine Gelegenheit hatte Kupfer in ſolchen Mengen zu ſich zu nehmen, daß der Tod in eineinhalb Tagen herbeigeführt werden konnte. Vielleicht iſt reichlich abgeſonderter Gallenfarbſtoff die Urſache der Grünfärbung. Im Darm fand ſich auffallenderweiſe normal ausſehender Speiſebrei, in der Darmwand nur vereinzelt punktförmige Blutungen. Die rötlichen Ausleerungen ſind jedenfalls durch Beimengung krankhafter Urinbeſtandteile zu erklären. Die Leber war ſtellen— weiſe gelblich verfärbt. Herz, Lunge, Nieren und Körpermuskulatur waren ohne ſichtbare Veränderungen. f Die Unterſuchung des Speichels, von dem ich eine ziemliche Menge auf⸗ gefangen hatte, ſowie des Magen- und Darminhaltes auf Queckſilber durch einen hieſigen Chemiker ergab negatives Reſultat. Trotzdem lag der Verdacht einer Queckſilbervergiftung ſehr nahe. Jeder, der einmal einen Flobertlauf nach Abgabe mehrerer Schüſſe ausgewiſcht hat, wird an dem Werg des Wiſchſtockes zahlreiche 5 kleinſte Queckſilberkügelchen bemerkt haben. Das iſt nur ein Teil des bei der ke Exploſion des Knallqueckſilbers freiwerdenden Queckſilbers. Der andere Teil zer- ſtäubt zu Queckſilberdampf. Es iſt bekannt, daß Vögel gegen gasförmige Gifte, . 3. B. auch Schwefelwaſſerſtoff, ganz beſonders empfindlich find. Da mein Papagei ſonſt geſund geweſen war, an dem betreffenden Tag auch nichts Giftiges gefreſſen haben konnte und kurz nach Abgabe der 8 Schüſſe aus dem Flobertgewehr ſchwer erkrankte, jo ſchien mir Quedfilbervergiftung ſehr wahrſcheinlich, ich ſchrieb aber, um mich zu vergewiſſern, mit der Bitte um Aufklärung an Herrn Profeſſor Dr. Heffter am pharmakologiſchen Inſtitut in Bern. Er antwortete mir: „Es unterliegt für mich keinem Zweifel, daß der Vogel durch Queckſilbereinatmung zu— grunde gegangen, vielleicht kombiniert mit Kohlenoxyd-Vergiftung, denn Knallqueck— ſilber falt bei der Exploſion folgendermaßen: C. O. N, Hg—=2 CO +2 N--Rg. 4* a, e . e ’ e N IT 15 N 2 4 5 * 5 »- > 2 7 Gewehrs. Wie giftig ſolche Dämpfe ſind, dafür haben wir ja genug g Erh Vögel ſind gegen gasförmige Gifte beſonders empfindlich und ſterben durch ſeh minime Quantitäten, ſo daß es fraglich iſt, ob die chemiſche Unterſuchung e ergiebt, zumal wenn ſie ſich nicht auf den ganzen Kadaver erſtreckt.“ tt Vermutung hat ſich, wie oben erwähnt, durch den negativen Ausfall der Qu ſilberprobe beſtätigt. Ich bin nunmehr durch Schaden darüber belehrt, daß die ſogenannte 10 munition“ doch nicht ſo ganz harmlos iſt, wenigſtens für Vögel, vielleicht aber auch für Menſchen. Queckſilber und Kohlenoxyd ſind auch für den Menſcher . gefährliche Gifte und können in ſchlecht ventilierten Räumen, wenn auch nicht tötlich, ſo doch in geringerem Maße ſchädlich wirken, beſonders dann, wenn viel geſchoſſen wird und ſich allmählich eine größere Menge Queckſilber in dem Wohnraum niederſchlägt. In Räumen, in denen Vögel gehalten werden, iſt aber ganz be⸗ ſondere Vorſicht nötig, und es iſt beſſer, Schießübungen mit Knallqueckſilber⸗ 1 munition ins Freie zu verlegen, wenn wir nicht aus Vogelſchützlern zu Vogel- quälern werden wollen.— f 1 Der ſchwarze Storch (Ciconia nigra) am Harze brütend. Von Forſtmeiſter H. Thiele in Braunſchweig. 8 Zu der Zeit, als das Braunſchweigiſche Forſtrevier Allrode, welches am Harze, 500 m über dem Meeresſpiegel, etwa zwiſchen Treſeburg und Stiege be⸗ legen iſt, von mir verwaltet wurde, brütete daſelbſt alljährlich ein Paar des ſchwarzen Storches. Der Horſt befand ſich im Forſtorte Neuehagen, einem 120. bis 150 jährigen Buchenbeſtande, auf einem hohen aſtreinen Baume, der ohne be⸗ ſondere Hilfsmittel nicht zu erklimmen war. Da der ſchwarze Storch ein ſeltener | Ader zum Horſte er ſchten | Im Monat Juli des Jahres 1885 nun wurde mir ein junger 10 | charge Storch (Cieonia nigra) am Harze brütend. 53 rte „ließen ihn baldigſt in Ruhe. Des Nachts wurde er in einen Stall ge— : Neil, wo er auch ſpäter verblieb, als er anfing auf Kinder mit dem Schnabel N zu hacken. Der Storch wurde ſehr zahm und drollig, ließ ſich ſtreicheln und an— faſſen, und wenn meine Frau, welche die Fütterung übernommen hatte, ſich ſehen ließ, gab er ſeine Freude durch Klappern mit dem Schnabel oder durch einen grunzenden Ton zu erkennen, hüpfte heran und ſetzte ſich in die Knie. In dieſer 3 Stellung wurde er auch gefüttert. Als Nahrung wurden ihm zunächſt Fröſche vorgeſetzt, welche er aber nicht aufnahm, und es gewann den Anſchein, daß er noch nicht allein Nahrung zu ſich nehmen konnte. Die Fröſche wurden deshalb, nach— dem dieſelben getötet, dem Storche von meiner Frau in den Schnabel geſteckt und mußten häufig, namentlich wenn dieſelben etwas groß waren, durch Streichen an der Kehle heruntergedrückt werden. Es war dies gerade keine angenehme Arbeit, da N noch dazu der Storch eine große Zahl von Ungeziefer beherbergte. Er erhielt etwa 3 acht bis zehn Stück Fröſche täglich zu verſchiedenen Tageszeiten. Wurden dem Storche . jedoch kleinere Forellen gereicht, ſo konnte er dieſelben ſehr gut allein verſchlucken, 5 ein Zeichen, daß Forellen und kleine andere Fiſche ſeine Hauptnahrung bildeten. 4 h Meine Forellenfiſcherei in der Luppbode und den kleinen Bächen des Reviers wird durch die Anweſenheit der ſchwarzen Störche manchen Verluſt erfahren haben, wobei ihm noch Waſſerſtare und Eisvögel, welche die friedlichen Harztäler hier belebten und gleichfalls ſtreng geſchont wurden, hilfreich zur Seite ſtanden, Fröſche und anderes Getier werden wohl nur im Notfalle von den Störchen genommen werden. ATch habe die Störche häufig in den Bächen ſtehen ſehen, mich wiederholt 3 auf Schußweite genähert und mich über das prächtige Gefieder gefreut, habe je— doch nie beobachten können, daß Fiſche von denſelben gefangen wurden. Etwa Mitte Auguſt desſelben Jahres wurde der Storch an Herrn Geheimen Hofrat 7 Profeſſor Dr. W. Blaſius in Braunſchweig auf deſſen Wunſch geſandt, welcher ihn an den Zoologiſchen Garten in Dresden abgegeben hat. * Das Storchneſt wurde einige Jahre ſpäter durch Holzfrevler mittelſt eines 3 langen Hakens vom Baume geriſſen, und hiernach haben ſich die Störche nicht wieder ſehen laſſen, auch in einer anderen Gegend des Harzes, ſoweit mir be— n geworden, nicht wieder gebrütet. | Eine ornithologiſche Bſingſtreiſe 195 Jordſand und Ellenbogen. u (Mit Schwarzbildern Tafel V. und VI). 1 | Von Dr. Fr. Dietrich. * Wer nur einmal die Freude gekoſtet hat, die das ſtellenweiſe noch reiche Vogelleben auf unſeren Nordſeeinſeln dem ornithologiſchen Beobachter bereitet, den zieht alljährlich die Sehnſucht, wieder hinzueilen an die Stätten, wo in das 54 Na. 1 2 dietrich. Rauſchen der Wellen der kreiſchende Schrei der Möve und v Seiſchwe be, d ängſtliche Pfeifen des Auſternfiſchers, das melodiſche Flöten der Regenp und das fröhliche Trillern des Rotſchenkels ſich miſcht, umſomehr, wenn auc E für Die Schönheiten des ewig wechſelnden Meeres, der eigenartigen Dünen⸗ und \ Strandbildungen, der oft hochintereſſanten Flora ein offener Sinn vorhanden iſt Im Sommer des vergangenen Jahres hatte ich zum erſten Male Gelegenheit, den nordfrieſiſchen Inſeln, leider erſt von Mitte Juli ab, einen längeren Beſuch abzuſtatten. Ich lernte damals Röm, Sylt und Jordſand kennen und nahm von dieſem Beſuch das Verlangen mit, ihn zu einer günſtigeren Zeit, d. h. zur 5 Brutzeit, zu wiederholen. Und dieſer Wunſch konnte ſchon in 1 Jahre u Pfingſten erfüllt werden. 1 Heiß war es an dem Sonnabend vor Pfingſten, als wir, d. h. Sen Cordes E und ich, uns auf dem Dammtorbahnhof in Hamburg trafen, um mit dem Mittags⸗ 5 zuge nach Hoyer Schleuſe abzufahren, aber die freudige Erwartung ließ uns dieſen Übelſtand nicht allzuſchwer empfinden, zumal auch unterwegs, beſonders in 9 den Marſchen, allerlei Intereſſantes zu beobachten war; ſo fiel uns die Häufigkeit des Kuckucks in dieſer waldloſen Gegend auf. Schon bald nach 6 Uhr ſtanden 5 wir auf dem Deich bei Hoyer Schleuſe und ließen unſere Blicke über das Wattenmeer in die Ferne ſchweifen, wo in grauen Umriſſen Sylt ſich zeigte. Es galt zunächſt ein Boot zur Überfahrt nach Jordſand und dem Ellenbogen zu a mieten, aber von den im Fährhauſe anweſenden Leuten war niemand bereit, die Fahrt zu machen, obwohl für den nächſten Tag das ſchönſte Wetter in Ausſicht ſtand. Wie mir der Wirt die Antwort der däniſch ſprechenden Leute verdolmetſchte, wollten ſie ſich nach der anſtrengenden Arbeit der letzten Wochen zu Pfingſten ausruhen. Da erbot ſich der Maſchiniſt der Dampfbarkaſſe Hoyer, uns hinüber⸗ zufahren, und da uns keine Wahl blieb, nahmen wir das Anerbieten an, was & wir auch nicht bereuen ſollten. Nun aber eilten wir über die Außendeichswieſen zum Wattenmeer — es war Flut, — um ſchon einen Vorgeſchmack der morgen bevorſtehenden Freuden zu bekommen. Möven und Seeſchwalben tummelten ſich über der Wiedau, die den Hafen von Hoyer Schleuſe bildet, von den Wieſen erhoben ſich Rotſchenkel und Kiebitze, und am Waſſer tummelten ſich Regenpfeifer, Auſternfiſcher und Strandläufer. Ungern wandten wir uns ſchließlich zurück, da wir uns noch erſt nach einem Quartier in Hoyer umſehen mußten und auch der Magen allmählich ſeine berechtigten Forderungen geltend machte. Im Hot Sylt fanden wir ein leidliches Unterkommen, und nachdem wir uns geſtärl 75 4 ſahen wir von der Bank vor dem Hotel dem Zubettgehen der dort außerordentlich häufigen Störche zu. Ein kurzer Gang durch die Van des e ließ uns mehr den 30 Neſter zählen. a . Hoyer Schleuſe ab. Spiegelglatt lag das Wattenmeer vor uns. Wie freuten 2 * 2 * en Cu n 5 ar 7 — Eine ornithologiſche Pfingſtreiſe nach Jordſand und Ellenbogen. 55 Um 6 Uhr früh am Pfingftfonntag fuhren wir mit der Barkaſſe von wir uns, die Barkaſſe gechartert zu haben, die uns nun um ſo ſchneller nach = Jordſand, das ziemlich in der Mitte zwiſchen dem Feſtlande und dem Ellen— bogen liegt, hinüberbringen ſollte. Bei der herrſchenden Windſtille hätte die Fahrt mit einem Boote viele Stunden in Anſpruch genommen. Schneeflocken gleich lagen Silber- und Sturmmöven auf dem blanken Waſſer, Seeſchwalben um⸗ : ſchwärmten unſer Schiff, hoch am blauen Himmel zog ein verſpäteter Schwarm Rottgänſe nach Norden, und hin und wieder kamen Scharen von Eidergänſen, meiſt aus Männchen beſtehend, in Sicht. Auf etwa 1 km an die Inſel heran⸗ gekommen, beſtiegen wir das mitgenommene Boot, das uns noch ca. 300 m näher an die Inſel heranbrachte. Dann aber wateten wir, erſt durch das flache Waſſer, dann über den mit unzähligen Sandhäufchen bedeckten, jetzt trocken liegenden Wattboden zur Inſel. Die erſte uns von der Inſel entgegenkommende Seeſchwalbe wurde mit einem Schuß aus der blauen Höhe herabgeholt und erwies fi) als eine Sterna hirundo. Von zwei weiteren Exemplaren war das eine ebenfalls eine St. hirundo, das andere eine St. macrura. Wenn aus dieſer geringen Zahl erlegter Seeſchwalben, die leicht hätte vergrößert werden können, ein Schluß zuläſſig iſt, ſo gehört die Hauptmaſſe der dortigen Seeſchwalben der Art St. hirundo an. Auf der Inſel, von uns ſchon von der Barkaſſe aus mit dem Glaſe be— a obachtet, trafen wir zwei Männer aus Sylt mit Eierſuchen beſchäftigt. Gegen 80 Eier waren ihre Beute geworden, mit Ausnahme einiger Eier des Auſtern⸗ fiſchers lauter Seeſchwalbeneier. Wir machten zunächſt einen Rundgang um die Jnſel auf den niedrigen Dünen, die das Grasland umſchließen, dann ſuchten wir den Außenſtrand ab und zuletzt die Wieſe. An allen drei Ortlichkeiten fanden wir Neſter der Seeſchwalbe, die meiſten auf den kurzraſigen Stellen der Wieſe; im ganzen zählten wir 40 bis 50 mit 1 bis 3 Eiern belegte Neſter. Ein Neſt jedoch des Auſternfiſchers oder des Halsbandregenpfeifers zu entdecken, gelang uns nicht. Von letzterem bemerkten wir zwei Paare. Bei meinem vorjährigen Beſuch hatte ich auf den Dünen im Sande ein Neſt mit einem Ei entdeckt. Auch das Suchen nach den Neſtern des Rotſchenkels, von dem zwei oder drei Paare ſich dort aufhielten, war erfolglos. Dagegen fanden wir mehrere Lerchenneſter mit faſt flüggen Jungen. Die Lerchen find dort ſehr zahlreich vertreten, fie ließen an dem ſchönen Morgen ihren vielſtimmigen Geſang, der eigenartig zu dem Rauſchen des Meeres und dem Schrei der Seeſchwalben kontraſtiert, eifrig aus der blauen Höhe erſchallen. Was nun die Reichhaltigkeit der Vogelwelt auf Jordſand anbelangt, ſo waren wir einigermaßen enttäuſcht, da nach meinen beiden Beſuchen als Brut- ee g e chwalee die in früheren Jahren dort geniitet, 910 die gmergfe nachdem wir uns von dem freundlichen Kapitän und Maſchiniſten verabſchiedet, vögel nur die Fluß und ebase. der enten. weder Möven, noch Seeregenpfeifer, weder die Eiderente, noch die Brandent in den zahlreichen Kaninchenbauen vortreffliche Niſtgelegenheit fände, find | anzutreffen. Und doch böte die Inſel nach Lage und Beſchaffenheit ei durchaus paſſenden Niſtplatz für alle dieſe Vögel. Der Grund liegt in der au rückſichtsloſeſte betriebenen Eierſuche, die erſt Anfang Juli eingeſtellt wird. Wel reiches Vogelleben könnte und würde ſich dort zweifellos entfalten, wenn dieſe bei der geringen Größe der Eier ganz unverſtändliche Eierräuberei aufhörte! Dies wäre freilich nur möglich, wenn von Anfang Mai bis Mitte Juli ein Wächter auf der Inſel ſtationiert würde, der nicht nur das Eierſammeln, ſondern auch das Betreten der Inſel, das nur zu e der Brutvögel führt, zu ver⸗ hindern hätte. Ei Nachdem wir über das Watt zu unſerem Boot und in dieſem zur Barkaſſe 3 gelangt waren, ging die Fahrt auf den Ellenbogen, die nördlichſte Halbinſel von Sylt, zu. Glänzend weiß, nicht unähnlich der Gletſcherſzenerie der Bode 1 lagen die Dünen vom hochſtehenden Kampener Leuchtturm bis zu den beiden des Ellenbogens vor uns, umrahmt von dem blauen Meer und überdacht von dem wolkenloſen Himmel. Nach einer Stunde hatten wir die Oſtſpitze des Ellen⸗ bogens erreicht, ein paar Ruderſchläge brachten das Boot an den Strand, und 1 wanderten wir auf den Oſtleuchtturm zu. Ein glücklicher Zufall führte uns den Leuchtturmwärter, Herrn Pfannenſchmid, deſſen Vater iu ornithologiſchen a noch gut bekannt iſt, mit ſeiner Gattin entgegen. | Ein Wort gab das 1 1 und das Reſultat war, daß wir in dem verſteckt in den Dünen liegenden Hauſe unſer Quartier aufſchlagen durften. So waren wir nun mitten in dem e 1 logiſchen Dorado, von dem wir ſo oft geſprochen und ſo viel neues und inter⸗ ejfantes erhofften. Zunächſt führte uns Herr Pfannenſchmid, der gleich ſeinen Vater der Ornithologie ein reges Intereſſe entgegenbringt und eine hübſche Sammlung ſelbſt präparierter Bälge beſitzt, dieſe vor. Ich nenne einige, wie ie mir gerade im Gedächtnis haften geblieben find: Eiderente, Spießente, Silber ki möve, Sturmmöve, Raubmöve, Brandſeeſchwalbe, Kaspiſche Seeſchwalbe, Nord e taucher, Papageitaucher, Trottellumme, Tordalk, Kormoran und andere. 2 Vögel ſind faſt ausnahmslos, am Strande des e auge Herrn Pfannenſchmid aufgefunden worden. | a Sodann wurde ein Gang in die Dünen unternommen, in denen und ee Eider- und Brandenten niſten. ver Eine hence Pfingſtreiſe 1000 Jorbſand und Ellenbogen. 57 u. Tälern, auf den Kuppen und Abhängen der Dünenketten zwiſchen den Sandhalm⸗ und Strandhaferbüſcheln und ſind aus Grashalmen, Faſern und 2 Würzelchen gebaut. Sie haben eine geräumige, ziemlich tiefe Mulde. Die meiſten der Neſter waren leer, einige enthielten ein Ei, ſehr wenige zwei. Von den Neſtern der Sturmmöve, die denen der Silbermöve ähnlich find, enthielt eines 3 vier Eier. Die Neſter der Eiderenten finden ſich an denſelben Ortlichkeiten, meiſt aber beſſer verſteckt zwiſchen den dichterſtehenden Strandhaferbüſcheln. Wir ſcheuchten zwei Enten von ihren Gelegen zu fünf Eiern, wobei ſie dieſelben mit ihrem übelriechenden, flüſſigen Kote beſpritzten; eine dritte Ente, die das Neſt augenſcheinlich ſehr ungern, ſchwerfällig watſchelnd, verließ und uns dann aus der Nähe, indem fie ſich auf den Boden drückte, beobachtete, ſaß auf eben aus— ſchlüpfenden Jungen. Am Wattſtrande gingen wir zurück, vorüber an einer Kolonie von Zwergſeeſchwalben, die zum Teil ſchon volle Gelege, aus drei Eiern 3 hatten; mit ihnen vergeſellſchaftet niſteten zwei Paare von Auſtern— fiſchern und ein Paar Halsbandregenpfeifer, nach deſſen Neſt wir aber vergeblich Umſchau hielten. Endlich ſahen wir uns auf dem Rückweg auch die Bruthöhlen der Brandenten oder, wie man dort ſagt, Bergenten an. Die nähere Beſchreibung dieſer Anlagen erſpare ich mir mit dem Hinweis auf Bd. XXVII, S. 394. Es waren etwa fünf bis ſieben beſetzte Neſter vorhanden. In denjenigen Neſtern, die noch kein volles Gelege enthielten, wo die Ente alſo mit Brüten noch nicht begonnen, lagen die großen gelblichweißen Eier auf dem nackten Sande. Wir ſammelten die Eier bis auf ein oder zwei gezeichnete, die als die erſten liegen bleiben; ſonſt verläßt die Ente das Neſt. Das Einſammeln der 4 Eier wird fortgejegt, bis die Ente 20 bis 24 Eier gelegt hat; fünf läßt man N ihr zuletzt zum Ausbrüten. In einem Neſte ſaß die Ente ſchon auf den Eiern, ; und hier waren dieſe von den ſchwarzgrauen Dunen faſt völlig verdeckt. In ähnlicher Weiſe wird auch die Eiderente geſchröpft. Am Abend hatten wir Gelegenheit, ein aus Eiderenteneiern hergeſtelltes Rührei zu eſſen, das uns nicht ; bloß in Anbetracht der Tagesanſtrengung ganz vorzüglich mundete. Dagegen N konnte ich den ziemlich trockenen Bergenteneiern weniger Geſchmack abgewinnen. 5 Endlich muß ich noch erwähnen, daß auch hier in den Dünen die Feldlerchen 2 außerordentlich häufig ſind. Zwei zufällig aufgefundene Neſter, die in den 2 Strandhalmbüſcheln gut verſteckt ſtanden, enthielten je vier Eier. Nach dem Abendeſſen führte uns ein Spaziergang an den Wattſtrand. Der am Tage wehende ſchwache Wind hatte ſich wieder gelegt, die Sonne war untergegangen und der klare Sternenhimmel, am nördlichen Horizont von einem hellen Schein umſäumt, ſpannte ſich über uns; aber das Vogelleben war noch . nicht erſtorben. In den Dünen ließ noch eine Lerche ihren lieblichen Geſang ſchuldigem Kartenſpiel & la Schwarzer Peter vertrieben. Die Rückfahrt brachte J tönte bald das Ahu der Eiderenten, bald das Gassack och des dann wieder der ſcharfe Pfiff des Auſternfiſchers und aus der Ferne das G gackgack einer aufgeſtörten Silbermöve. Der ſchöne Abend verlockte uns zu ein 5 Bootfahrt, die ſchließlich in Liſt endete. Als wir aber nach einer kleinen Er⸗ friſchung heimfahren wollten, war wegen der tiefen Ebbe das Boot nicht fat zu bekommen; jo mußten wir zur großen Erheiterung der anderen Gäſte ins Wirtshaus zurückkehren, wo wir uns 1½⁰ Stunden lang die Zeit mit un⸗ uns zur Belohnung einen ganz großartigen Genuß; wir hatten Meerleuchten: jeder Ruderſchlag ließ das getroffene Waſſer, die Ruderſchaufel und die herab⸗ fallenden Tropfen wie flüſſiges Silber erglänzen. Auch jetzt noch — es war Mitternacht geworden — tönten hin und wieder Vogelſtimmen zu uns her. Der nächſte Vormittag führte uns bei großer Hitze am Seeſtrande entlang zum Weſtleuchtturm. Etwa 800 bis 1000 m öſtlich desſelben befand ſich, wie mir ſchon vom vorigen Jahre bekannt, die Kolonie der kaspiſchen Seeſchwalbe. ; Glücklicherweiſe ſahen wir unſere Befürchtungen, daß der Beſtand gegen das letzte Jahr wieder zurückgegangen wäre, nicht erfüllt. Wir fanden an zwei kaum 30 m voneinander entfernten Plätzen im ganzen elf belegte Neſter, nämlich ein 4 Neſt mit drei Eiern, ſechs Neſter mit je zwei und vier Neſter mit je einem Ei, ; außerdem einige frische Neſtmulden. Sämtliche Nefter ſtanden wieder auf dem höheren, trockenſandigen Teile des dort zirka 30 m breiten Strandes 1 bis 3 m 4 voneinander entfernt und bildeten eine flache Mulde, die in einigen Fällen ein 4 paar Halme enthielt. Schon auf 500 bis 600 m Entfernung kamen uns die an dem großen roten Schnabel leicht kenntlichen Vögel entgegen und begrüßten uns mit j ihrem häßlichen, kreiſchenden Geſchrei. Gleich den Möven hielten auch fie ſich dies⸗ 4 mal, da ſie noch nicht Junge hatten, in größerer Höhe, ohne nach uns zu ſtoßen. Wie ich zu meiner Freude durch Herrn Pfannenſchmid erfahren, ſind 28 Junge i glücklich ausgekommen; danach ſcheinen im ganzen 12 oder 13 Paare dies Jahr dort gebrütet zu haben. Gegen das vorige Jahr ein ſehr günſtiges Ergebnis, denn damals wurden die Neſter zweimal bei Weſtſturm durch Sand verſchüttet und beim dritten Brutverſuch aus elf Eiern ſieben Junge erbrütet. Vielleicht hebt ſich durch 4 dieſes Reſultat die Kolonie in den nächſten Jahren, zumal die beiden Leuchtturm A wärter ſich den Schutz und die Beaufſichtigung derſelben angelegen ſein laſſen. Eine 4 * e von der ich den 1 Si kleinen Ae in ee 3 be. enn e Eine ornithologiſche Pfingſtreiſe nach Jordſand und Ellenbogen. 59 Die Grundfarbe der glanzloſen Eier iſt ein faſt reines oder ſchwachgelbliches Weiß oder ein helleres oder dunkleres Gelbbraun mit manchmal rötlichem Schimmer. Die Zeichnung der Eier beſteht aus ziemlich gleichmäßig auf dem ganzen Ei zer⸗ brenten, meiſt am ſtumpfen Ende etwas dichter ſtehenden aſchgrauen Unterflecken k und braunen oder grauſchwarzen Oberflecken von meiſt rundlicher oder läng— lich ovaler Form. Dazwiſchen finden ſich mehr oder weniger zahlreiche Spritz— fleckchen. 3 Von hier wandten wir uns quer durch die Dünen zur Wattſeite. Dort 9 breitet ſich zunächſt am Fuße der Dünen eine kurzgraſige Wieſe aus, dann folgt ein niedriger, flacher Dünenzug und zuletzt ein aus Kies oder Sand beſtehender Strand. Hier niſten zu vielen Hunderten die Seeſchwalben, warſcheinlich wie auf Jordſand teils Fluß⸗, teils Küſtenſeeſchwalben, das Gros auf der Wieſe, viele aber auch in den flachen Dünenſtreifen und einige auf dem Vorſtrand. Dieſer 3 wiederum iſt der Hauptbrutplatz der Zwergſeeſchwalben, die aber in viel geringerer Zahl vertreten ſind. Während das Neſt der Fluß- und Küſtenſeeſchwalbe eine flache, mit trockenen Halmen ausgekleidete Mulde darſtellt, iſt das Neſt der Zwerg⸗ x ſeeſchwalbe nichts als eine Vertiefung im Sand oder Kies. Bei allen drei Arten war die Zahl der Eier vorherrſchend drei. Unter den Seeſchwalben niſten ver— einzelt Silber⸗ und Sturmmöven, Auſternfiſcher und Regenpfeifer. Einige Silber- möven hatten ſich die Höhlungen zur Niſtſtätte ausgeſucht, die an einem in die Wieſen ſich hineinziehenden Priel das Waſſer bei höherer Flut unter dem Raſen gebildet hatte, und dort umfangreiche Bauten ausgeführt. Unter den zahlreichen Möven⸗ und Seeſchwalbeneiern fanden ſich bemerkenswerte Abnormitäten, ſo ein 5. Silbermövenei mit den Maßen: 35 * 29 mm gegen 71><49 mm bei normaler Größe, dann ein völlig weißes Ei der Zwergſeeſchwalbe, ein weißes und ein gelb— A lichweißes mit braungelbem Kranz von der Küſtenſeeſchwalbe und andere mehrere. Da wir verſchiedentlich photographiſche Aufnahmen der Neſter gemacht, ſo war der Vormittag verſchwunden, ehe wirs gedacht. Nach dem Mittageſſen war uns nur noch eine kurze Raſt geſtattet, dann nahmen wir Abſchied von unſer liebens- würdigen Wirtin, während Herr Pfannenſchmid es ſich nicht nehmen ließ, uns ſelbſt mit ſeinem Boote nach Liſt überzuſetzen. Auf dieſer Fahrt beobachteten wir auf Uthörn zirka 80 Eiderenten, in langen Reihen am Rande des Waſſers ſitzend; auch auf dem ſpäteren Marſche von Liſt nach Munkmarſch am Wattufer entlang trafen wir noch mehrmals auf Scharen von Eiderenten, ſo daß wir an dieſem Nachmittage im ganzen etwa 200 Exemplare zu Geſicht bekamen. Nach der Schätzung des Herrn Pfannenſchmid niſten auf Ellenbogen zirka 60 Paare, auf ganz Sylt zirka 200 Paare, und dieſer Beſtand erfährt von Jahr zu Jahr eine Zunahme, während die Bergenten in ſteter Abnahme begriffen ſind. N N . 5 und dergleichen. vor Kampen aber eine Schar von 70 bis 80 Stück; Rotſchenkel und Kiebitz den Wieſen bei der Vogelkoje, See- und Halsbandregenpfeifer in einigen Paa auf dem ſandigen Wattſtrande, einzelne Seeſchwalben, auf der blanken Waf fläche ſchwimmende Möven, Berg- und Eiderenten, nachher auf der Geeſt b Kampen und Braderup Lerchen, Bachſtelzen, Steinſchmätzer, Th Rn Zum Schluß muß ich 1 einer Angelegenheit gedenken, if 850 in Sa Hagendefeldt in feinem Aufſatz „Die Vogelwelt der Inſel Sylt“ hingewieſen hat. Eine Abnahme der Brutvögel iſt mit Ausnahme der Eiderenten leider nicht zu leugnen; fie betrifft beſonders die Silber- und Sturmmöven, Auſternfiſ cher und Bergenten, alſo diejenigen, deren Eier wegen ihrer Größe beſonders geſchätzt ſind. Nun wird zwar während der Brutzeit ein Gendarm vom Feſtland nach Liſt hinübergeſchickt und mit dem Schutze der Brutvögel beauftragt, aber bei der Ausdehnung und Beſchaffenheit des Brutgebietes, ſowie der Geriebenheit der N Eierſammler hat das nicht den geringſten Nutzen. Die Sylter begeben ſich ſchon um Mitternacht aus den verſchiedenen Dörfern in die Dünen, warten dort die Helligkeit ab und ziehen mit gefüllten Körben vor Tag ſchon wieder heim. Ia, ſie ſollen ſogar einzelne abſichtlich ſo dirigieren, daß der Gendarm dieſe abfaßt | und mit ihnen nach Lift zum Ortsvorſteher geht, damit fie inzwiſchen um ſo 3 ungeſtörter die Neſter plündern können. Die Spuren ſolcher Eierdiebe haben wir überall deutlich verfolgen können; ſie ſcheuen ſich ſogar nicht, die mühſam an⸗ 1 gelegten Niſthöhlen der Bergenten zu berauben, den rechtmäßigen Eigentümern 3 jo das Nachſehen laſſend. Nach meiner Anficht ift eine Beſſerung nur möglich, wenn die Eierernte an Private verpachtet wird, die bis zu einem beſtimmten Termin, etwa den 10. Juni, die Eier zum Verkauf ſammeln dürfen, und wenn ein unberechtigtes Fortnehmen der Eier als Diebſtahl mit hoher Strafe belegt wird. Von Munkmarſch ſetzten wir am nächſten Morgen mit dem Sl fl h 1 der ſchönen Erinnerung an eine a genußreicher und hoch ſeeeeen Sund Die Straußenzucht in ber Algerie. Von Fritz Ohle-Köln. | Be: zu Die Einführung der re in der BETEN und in Tunis | intereffieren. Die ökonomiſche Wichtigkeit dieſer Frage 1 a 3 W gig Ohle, Die elbe. in der Algerie. 61 d Wich man für die Einführung dieſes Induſtriezweiges, der den großen Reichtum der Straußenzüchter in Südafrika ausmacht, im Norden Afrikas gemacht hat. Unglücklicherweiſe ſind jedoch bisher die Bemühungen, die Regierung dafür zu gewinnen, erfolglos geblieben. Die Unterſtützung derſelben iſt unbedingt notwendig, ohne dieſelbe iſt der Erfolg des Unternehmens von vornherein unmöglich. g Ri Die Lebensbedingungen für die Straußenzucht ſind vorhanden in der Süd— Algerie, und dieſelben können da, wo ſie nicht vorhanden ſind, leicht geſchaffen werden. Man ſcheint bisher wenig daran gedacht zu haben, daß der Strauß in der Algerie von enormer Wichtigkeit in direkt landwirtſchaftlicher Hinſicht werden könnte. Jedes Jahr nämlich wird das ganze Land — in einem Teile mehr, in dem andern weniger, überall aber doch recht empfindlich — von der furchtbaren Heuſchreckenplage heimgeſucht. Da, wo ein ſolcher Heuſchreckenſchwarm, der Millionen von Tieren zählt, ſich niederläßt, iſt die Ernte des Landmanns für ein Jahr, zuweilen für zwei und drei Jahre, verloren. Alle Mittel, die man bisher angewendet hat, ſich zu ſchützen gegen dieſe entſetzliche Plage, ſind vollſtändig wirkungslos geblieben. Würde man nun den Strauß in der Algerie heimiſch 2 machen, jo hätte man in ihm eine gewaltige Hilfe im Kampfe gegen die Heu⸗ ſchrecken. Er frißt nämlich dieſe gefährlichen Inſekten, an denen die Algerie ſo überreich iſt, ebenſo gern, wie das Pferd den Hafer. Die Probe, welche ich gemacht habe, hat gezeigt, daß ein Strauß täglich 10 bis 15 Kilogramm Heuſchrecken mit Wohlbehagen verſchlingt. Beſonders am frühen Morgen, wenn dieſe Inſekten, infolge der Nachtkühle erſtarrt, faſt leblos auf dem Boden ſitzen oder nur ſchwerfällig umherkriechen, ſammelt und frißt ſie der Strauß mit einer Gier, die Staunen erregt. Auch für die jungen Strauße bilden Heuſchrecken die erſte Nahrung, die das Wachstum und Gedeihen der jungen Vögel außerordentlich fördert. 4 Die kleinen Verſuche, welche man für die Einführung der Straußenzucht im Norden der Algerie — man findet heute nur noch einige Strauße in Ain- Marmora — gemacht hat, ſind ſchon in ihren Anfängen verunglückt. Dieſer Mißerfol iſt auf das Klima, welches hier, in der Nähe des Meeres, ſchon zu feucht iſt, und auf die Terrainverhältniſſe, die zu eng ſind, zurückzuführen. Der Strauß liebt die Einſamkeit in der weiten, heißen Wüſte, die er in 5 wildem Zuſtande von Zeit zu Zeit von einem Ende bis zum andern mit außer— ordentlicher Schnelligkeit durcheilt. | Der ganze Süden der Algerie dagegen, wo man über viele Tauſend Hektar unfruchtbaren Wüſtenlandes verfügt, eignet ſich zur Straußenzucht vorzüglich. Das Klima iſt faſt das ganze Jahr hindurch warm und ſehr trocken, und die dortigen Volksſtämme werden mit der Zeit ebenſo gute Straußenzüchter werden, BR SANT hr EEE Uhr , N e n . ; e 55 62 f a Ic 1 1 0 dbl | ſolchen Unternehmens zu ſichern, wäre es notwendig, daß man einzelne fortpflanzungs⸗ erträgt; nur gegen die Feuchtigkeit iſt er ſehr empfindlich und gleicht in di N einige e und Pflege ſeitens des Züchters. 25 den kleinen de, wie es die Kaffern und Bottentotten in einn fm. Befones 9 ſic finden. Aber dies Terrain, welches faſt mnsſchlieſen militärifihes ae: 2 gebiet iſt, könnte nur mit Zuſtimmung des Gouvernements benutzt werden. Wenn man hier die Straußenzucht einführte, ſo wäre damit ein Mittel gefunden, unendlich weite und öde Strecken der Sahara zu bevölkern. Die Landesteile zwiſchen dem Süden der Algerie und dem Niger würden dadurch der Ziviliſation, deren Etappen durch Straußenzuchtparke bezeichnet wären, mehr und mehr erſchloſſen, und dieſe heute noch vollkommen wertloſen enormen Gebiete würden für Europa, 9 Linie für Frankreich, eine Quelle des Reichtums werden. a Ich habe in dieſen Gebieten die eingehendſten Unterſuchungen angeſtellt 15 1 an maßgebender Stelle etwa folgendes empfohlen: Um ſich des Erfolges eines fähige Straußenpaare möglichſt hoch nach dem Norden Afrikas, vielleicht in die Ebene El Utaja weſtlich von Biskra, brächte und dieſelben hier als Zuchttiere in einer weiten Umzäunung hielte. Die jungen Strauße jedoch dürfte man nicht, wie die alten, in der Gefangenſchaft halten, ſondern man müßte ſie im Verein mit den Schafen und Kamelen unter Aufſicht beſonderer Wärter auf die Weide ſchicken und ſo in vollſtändiger Freiheit aufziehen. Nach Verlauf einiger Jahre könnte man den Überſchuß an heranwachſenden Tieren behufs 3 neuer 1 Zuchtanſtalten immer weiter nach Süden hin abgeben. 1 Die ganzen Verhältniſſe für die Straußenzucht ſind im Süden der Algerie X viel günſtiger, als z. B. in Agypten. Das „Etabliſſement Matarych“ in der Nähe ; von Kairo, welches ich bejucht habe, um hier die nötigen Vorſtudien zu machen, beſaß damals mehr als 2000 Strauße, deren Zahl dank der Unterſtützung, welche 1 die dortige Regierung dem Beſitzer dieſer 1 angedeihen läßt, von Johr zu 0 Jahr ſich vermehrt. 1 Die Verſuche, welche man mit der Straußenzucht in Braſilien, Kalifornien, 4 Neuſeeland und auf der Inſel St. Maurice gemacht hat, haben überraſchende Erfolge ergeben. Was hier möglich war, läßt ſich in den heißen Wüſtenſtrecken der Süd⸗Algerie mit viel weniger Mühe und ungleich größerem Gewinn erreichen. Was nun die Zucht betrifft, ſo müßte man in Nordafrika dasſelbe Syſtem in Anwendung bringen, welches in der Kap-Kolonie im Gebrauch iſt. Der Strauß iſt ein großer, ſtarker Vogel, der jeden Witterungswechſel leicht Punkte dem Kameel. Sein Gedeihen erfordert, wie das eines jeden Haustie Man * W e ER; Die Straußenzucht in der Algerie. | 63 t u man die Strauße tagsüber mit den Schafherden frei auf der Weide umher⸗ 3 und holt ſie am Abend mit den Herden heim. Auf den großen Farmen da gegen hat man umzäunte Kamps von gewaltiger Ausdehnung. Für 100 Vögel ift ein Platz von 200 Hektar notwendig. Kalkhaltiger, mit etwas Gras und s 3 niedrigem Strauchwerk bewachſener Boden ſagt dem Strauß beſonders zu, eben— falls muß etwas Waſſer zum Tränken vorhanden ſein. ECErſt im fünften Jahre iſt der Strauß fortpflanzungsfähig. Zur Zeit der 8. Paarung bekleidet ſich das Männchen, welches der Polygamie huldigt und fünf, 2 manchmal acht Weibchen um ſich ſammelt, mit ſeinem ſchönſten Federſchmuck; ſein Schnabel, ſeine Beine und ſelbſt ſeine plumpen, ſchwieligen Füße leuchten in einem bebhaften Rot — alles an ihm hat ein hochzeitliches Ausſehen. Aber während dieſer Periode müſſen die ſich paarenden Vögel von den übrigen getrennt werden, ebenfalls dürfen die Menſchen ihnen nicht zu nahe kommen, weil die Tiere jetzt außerordentlich wild und gefährlich ſind. Ich wurde einſt von einem ſolchen Straußenpaare grimmig angefallen; ſelbſt die Schnelligkeit meines Pferdes hätte mich vor ſeiner Mißhandlung, vielleicht vor ſchwerer Verwundung nicht ſchützen können, wenn mir die herrſchende Dunkelheit des Abends nicht zuhilfe gekommen wäre. 1 Das Weibchen legt ſeine Eier, 70 bis 90 Stück im Jahre, in den Sand. Das Männchen übernimmt die Sorge des Ausbrütens der Eier, was jedesmal 40 bis 45 Tage in Anſpruch nimmt. Die künſtliche Ausbrütung durch den ſo⸗ genannten „Inkubateur Douglas“ hat man faſt ganz aufgegeben, weil man ge— funden hat, daß die durch die Sorge der Eltern ausgebrüteten jungen „ viel kräftiger ſich entwickeln und infolgedeſſen beſſere Federn geben. Eben aus dem Ei gekrochen, beſitzen die Vögel die Größe eines Huhnes. Mehrere Monate lang muß man die jungen Tiere, welche ein ſtrohartiges Ge— 55 fieder beſitzen, vor den heißen Sonnenſtrahlen und gegen jede, auch die geringſte Feuchtigkeit ſchützen. Im erſten Jahre werden ſie mit einem ſpeziell für ſie präparierten Futter, einem Kuchen, ernährt. Es dauert drei Jahre, bis die Strauße ausgewachſen ſind. Während dieſer Zeit ſind ſie zahlreichen Unfällen 5 ausgeſetzt, z. B. Beinbrüchen, in welchem Falle, der häufig vorkommt, das Tier 5 getötet werden muß; ſie leiden am Fieber, Diphteritis, ſitzen voll Sandläuſe und bekommen noch manche andere kleine Krankheiten. 5 Der Strauß erreicht gewöhnlich ein Alter von 20 bis 25 Jahren. Wenn 5 der junge Strauß neun Monate alt ift, findet die erſte Federnernte ſtatt, welche darauf alle ſieben bis acht Monate wiederholt wird. Jeder Vogel gibt bei jeder * (Tonte) ein Pfund Federn, das einen ungefähren Wert von 100 Mark hat. Das Männchen liefert bekanntlich die beſten Federn, von denen manche eine Länge von 60 cm und eine Breite von 20 cm haben und für welche 20 bis ARE, UT . 1 Mr * vr Large Ru IR ER TR 8 | RU 5 . bereits auf 200 vermehrt; 1885 beſaß er ſchon 10000 Stück und jetzt, wie der auf drei Weibchen) ſtellen ſich in der Kap-Kolonie folgendermaßen zuſammen: gleich günſtiger geſtalten, als in der Kap⸗-Kolonie. baren Kriege von den Engländern zu Tauſenden erbarmungslos nieder 30 Mark bezahlt werden. Die Sehens des Weibchens haben d Wert. Um das Federnſchneiden eines Straußes vorzunehmen, ſind vier nötig, die den Vogel an ſich locken und plötzlich umringen. Der erſte dieſer 9 her dem e am e ſteht, 15 a: einen 06 den In er Zeit zieht man auf 1 Farmen den Strauß in einen re ein, der jo eng iſt, daß er in demſelben ſich nicht bewegen kann. Hier a | man ihm dann die Federn in aller Muße ab. 00 Die Buren legen die geernteten Federn zuerſt in große Käſten; dann ih vie koſtbare Ware klaſſiert, mit Kampher und Pfeffer leicht betreut, in Pakete geordnet und verſchickt. In den Jahren 1887 bis 1896 hat die Kap-Kolonie 1 mie Kilogramm Straußenfedern im Werte von 180 Millionen Mark ausgeführt. Die Strauße vermehren ſich mit großer Schnelligkeit. Ein Beiſpiel: Im Jahre 1863 kaufte ein deutſcher Farmer in der Kap-Kolonie 12 junge Strauße im Alter von drei bis vier Monaten. Er hielt die Tiere in einem umzäunten, mit Raſen bewachſenen großen Kamp. Im Jahre 1875 hatten ſich die Vögel Beſitzer mir mitteilte, iſt die Zahl 200 000 bereits weit überſchritten. Der Mann, der heute ein in der ganzen Welt bekannter Millionär iſt, hat ſein Unternehmen mit einem Kapital von 4000 Mark begonnen. Es gibt in der Kap-Kolonie noch mehr reiche Straußenzüchter, die alle den Beweis liefern, daß bei dieſem rn % wenn es nur verſtändig betrieben wird, noch etwas herausſpringt. 1 Die Anſchaffungskoſten einer Straußenherde von 50 Köpfen (ein Männchen J 6000 Mark für die Umzäunung des Terrains, 1200 Mark für die Errichtung leichter Barackenbauten, in denen die Strauße während der Regenzeit Schutz gegen die Näſſe finden können, 7000 Mark für den Ankauf von 50 Vögeln, — das macht, ohne die kleinen Koſten gerechnet, welche man hier und da noch hat, eine Summe von 14200 Mark. Ein eben aus dem Ei gekommener Vogel koſtet 60 Mark, ein ausgewachſenes, reproduktionsfähiges Paar hat einen Wert von 1000 Mark. Bei der Einführung der Straußenzucht in die Süd⸗Algerie möchten Koſten für obige als Beiſpiel angeführte Straußenherde etwas höher ausfal Die Ertragsverhältniſſe würden ſich aber im Süden der Algerie 175 1 Augenblicklich herrſcht im Lande der Buren, welches vordem jo reich an & au war, großer Mangel daran. Dieſe Tiere wurden in dem eben her WW Die Straußenzucht in der Algerie. 65 Vor dreißig Jahren gab es hier und im Kaplande noch viel wildlebende Strauße. Heute jedoch findet man ſolche nur noch im Kalahari-Lande. Das de des Straußes iſt beſonders während der Regenzeit, in der er von den friſchen Kräutern und Blättern und von wildwachſenden Melonen ſich nährt, ſechr wohlſchmeckend. Die Straußenjagd findet zu Pferde ſtatt und zwar am er— . während der Mittagszeit, wenn die Sonne am heißeſten brennt. E Dann ermüden die Tiere leicht in ihrem ſchnellen Laufe und bleiben nach etwa einer halben Stunde zitternd ſtehen oder werfen ſich, heftig mit den kurzen Flügeln f um ſich ſchlagend, auf den Boden nieder. . „Dumm wie ein Vogel Strauß“ iſt ein geflügeltes Wort. Aber man tut = dem Tiere großes Unrecht, wenn man ihm als Haupttugend Dummheit vorwirft. Ich habe mehrmals an Straußenjagden teilgenommen, und ich könnte von dem Vogel manches erzählen, das auf eine reichliche Portion Schlauheit, die er bei der Verfolgung zeigte, ſchließen läßt. Die Straußenjagd in Südafrika iſt heute noch mehr eingeſchränkt, als vor einigen Jahren. In den Gebieten der engliſchen und holländischen Farmer, ſogar in . denen der Hottentotten und Kaffern, iſt es verboten, die wilden Strauße zu ſchießen. 2 Der Strauß hat ein weites Reich, in dem er lebt. Man findet ihn in drei Arten, die ſich durch die Färbung des Halſes und der Beine, ſowie durch die Größe der Eier unterſcheiden, in dem weitaus größten Teile Afrikas, aber nur in den öden Steppen und Wüſten; die Wald- und Bergregionen meidet er. Für die Einführung in die Algerie könnte nur die größte Art, der Struthio 5 camelus, in Betracht kommen. 2 In der Sahara findet man den Strauß nur noch wenig. Er verſchwindet 8 hier, ähnlich wie der Büffel in Nordamerika, immer mehr. Die wilden Bewohner 4 der Wüſte ſchonen ihn nicht, fie machen, wo er ſich nur ſehen läßt, unbarmherzig Jagd auf dieſen nützlichen Vogel, nach deſſen Fleiſch ſie ſehr lüſtern ſind; jedes Rt das fie finden, wird ſeiner wohlſchmeckenden Eier beraubt. Wenn den nütz⸗ chen Tieren von ſeiten der intereſſierten Regierungen nicht bald nachdrücklich der nötige Schutz zuteil wird, ſo werden unſere Enkel den Strauß nur noch als Fabel— tier kennen. e ya 1 Einige Beiträge zur Frage des Hausrotſchwanzes 1 (Ruticilla tithys [L.]). 5 Von Otto Natorp. Mit großem Intereſſe habe ich Herrn Dr. Genglers Beobachtungen über Ruticilla tithys 5 auf Seite 414 (1903) unſerer Monatsſchrift geleſen. 5 z A 105 yo 7 e a Otto Natorp. e Ich wundere mich, daß das Farbenkleid des bei uns allbekannten Hau in der Literatur ſeit einiger Zeit ſo vielfach Erwähnung findet. Als ich acht J alt war, lernte ich neben vielen anderen Vögeln auch unſeren Hausrotſchwanz auf der Dynamitfabrik in Alt⸗Berun in Oberſchleſien recht gut kennen. Dieſe Fab mit ihren vielen Dämmen, Gebüſch, Gebäuden und auch Teichen beherbergte e 9 große Anzahl Vögel mannigfacher Art und bot mir die herrlichſte Gelegenheit zu meinen erſten ornithologiſchen Beobachtungen. Ich kann mich noch ſehr genau beſinnen, wie mir zum erſtenmal der eigenartige Geſang eines kleinen Vogels auffiel, der an einem aus Dämmen und Gebüſch hervorragenden Blitzableiter ſaß. Von der Abendſonne war das Vögelchen beleuchtet, und ich konnte deutlich die ſchwarze, nach dem Bauche zu in Weiß übergehende Unterſeite erkennen und wußte auch bald, daß ich ein Hausrotſchwänzchen vor mir hatte. Noch lange ſaß der kleine Sänger da oben und flog erſt mit einbrechender Dunkelheit von ſeinem hohen Sitze mit munterem „fid tek tek“ ab. Dann hörte ich nur noch den ſchnarrenden Lockruf eines Rephahnes und vom nahen Teiche her die Stimmen Ä verschiedener Waſſervögel. Der eigenartige Geſang des Vogels, die interejjante ſchwarze Färbung, wohl aber auch die Schönheit der ganzen mich umgebenden Natur an jenem Abende bewirkten, daß der Hausrotſchwanz einer meiner Lieblings⸗ vögel wurde und bis jetzt geblieben iſt. Bald darauf hörte ich wieder ein ſingendes 3 Männchen dieſer Art und bemerkte zu meinem Erſtaunen, daß der Vogel ſchlicht grau wie das Weibchen gefärbt war. In den mir zur Verfügung ſtehenden Büchern fand ich keine Auskunft über meine Beobachtungen. Die Vögel konnte ich faſt täglich beobachten, wußte ihre Neſter und bemerkte endlich Ende Auguſt oder Anfang September, daß das graue Männchen, welches in der Nähe eines Pferdeſtalles ſeinen Aufenthaltsort hatte, an der Bruſt allmählich ſchwarz wurde und auch ein weißes Flügelſchild bekam. Mehrere Jahre waren ſeitdem ver⸗ floſſen, da ſah ich im April ein ſchwarzes Männchen, welches nicht die geringſte Spur einer weißen Flügelzeichnung trug. Im April 1892 ſah ich dann an der kleinen Bahnſtation Groß-Heringen in Thüringen ein Rotſchwanzpärchen, welches zum Neſte trug. Das Männchen war ſchwarz und hatte ebenfalls keinen weißen Flügelfleck. Die Tierchen waren ſehr zutraulich, und ſo fiel mir bald auf, daß das Männchen nicht ſo tiefſchwarz gefärbt war, wie die meiſten anderen. Der Rücken war dunkelblaugrau, die Flügelfedern erſchienen dagegen bräunlich. Zwei Jahre ſpäter in Marburg a. d. Lahn bemerkte ich ein ebenſolches Männch n und war ſo glücklich, es für meine Sammlung zu erlegen. Sämtliche Schw federn, die Handſchwingendecken und die vier unterſten Armſchwingendecken bräunlichgrau, genau ſo wie am grauen Männchen, und man kann deu erkennen, daß dieſe Federn ebenſo wie die Schwungfedern noch vom t > a Dr an erer FC * N A . FR Be EN zinige Beiträge zur Frage des Hels cha es (Ruticilla tithys [L.). 67 bertanmen. Die übrigen Flügeldeckfedern ſind wie der Rücken blaugrau, der eine Sur von Schwarz zeigt. Das Schwarz der Unterſeite reicht nicht ſo weit eb, wie beim alten Vogel, iſt matter, und alle Federn, auch die an der Kehle, bn deutliche blaugraue Ränder. Im Herbſt mußte bei dieſem einmal ver- mauſerten Vogel der Schwanz ganz verdeckt geweſen ſein. Ich habe auch ſpäter at ein ſolches Männchen beſeſſen. Ein anderes, jüngeres, ſchwarzes Männchen, welches ich vor einigen Jahren hier Ende September ſchoß, befindet ſich in meiner Sammlung und verdient auch Erwähnung. Bei dieſem iſt das Schwarz der Unterſeite nicht ganz verdeckt, ſondern ähnlich ſo, wie man es bei vielen zweimal vermauſerten Männchen trifft. Hebt man die Rückenfedern auf, ſo ſieht man, daß ſie in der Mitte mattſchwarz ſind. Die Schwungfedern ſtammen vom Neſtkleide und ſind wie beim grauen Männchen gefärbt, ebenſo ein Teil der Flügeldeckfedern. Sie erſcheinen alſo im Vergleich zu der ſonſt blaugrauen Oberſeite mehr braun— grau. Nun ſind aber am linken Flügel die ſechſte und am rechten Flügel die dritte Armſchwinge viel dunkler gefärbt und zeigen den ſchönen weißen Saum wie beim alten Vogel. Dieſer Saum iſt an der betreffenden Feder des rechten Flügels ihrer Lage entſprechend breiter und auffallender, als am linken Flügel. Am lebenden Vogel fiel mir der ſchmale weiße Streif des rechten Flügels auf und veranlaßte mich, des Vogels habhaft zu werden. Die Erklärung für das Vo handenſein dieſer beiden weißgeſäumten Federn iſt wohl darin zu ſuchen, daß de junge ausgewachſene Vogel die entſprechenden Federn des Neſtkleides durch irgend einen Zufall verloren hat, die nachwachſenden hatten dann natürlich die beſchriebene Färbung. Hätte man dieſem Vogel in der Gefangenſchaft ſämtliche Armſchwingen ausgeriſſen, ſo würde er gewiß die weißen Flügelflecke erhalten haben. Interſſant müßte es ſein, bei jungen grauen Männchen dieſes Experiment auszuführen, womöglich einige Zeit nach der Mauſer. Den Liebhabern, welche ſich mit der Aufzucht von Hausrotſchwänzchen befaſſen, möchte ich mal dieſen Rat geben. f Über das Vorkommen der jungen, nach der erſten Mauſer bereits ſchwarz gefärbten Männchen kann ich mitteilen, daß ſie gar nicht ſehr ſelten ſind. Hier . n Roſchkowitz ſieht man zur Zugzeit, namentlich im Herbſt, ſehr viele Ruticilla tithys an den mit Kopfweiden beſtandenen Fahrwegen. Sie fliegen dann vor dem Fußgänger her von Baum zu Baum. Von Zeit zu Zeit fliegt der eine oder andere Vogel auf die Erde, nimmt ein Inſekt auf und kehrt ſchnell zum Baum zurück. Wenn man behutſam verfährt, ſo kann man von einem ſolchen Trupp Vögel faſt jeden einzelnen ſich ziemlich genau anſehen (vorausgeſetzt, man . gute Augen). Ich habe dann häufig in einem Trupp von etwa acht Stück dieſer Vögel einen oder zwei geſehen, die ohne weiße Flügelzeichnung unten ſchwarz oder ſchwärzlich, oben blaugrau waren. Ein andermal wieder ſind ſie alle Erbes Sn a AAN nern a u ae Dr Sa re HRS N N nn her EN REN; IE, rn a a UT 7 nr Dr 3 N n r F # 5 1 ae N )%%%*CTC N er 1 e a 5 N N ſchlicht grau, ſelten fand ich im Herbſt alte Männchen in einem ſolchen (Von Trupp oder Verband kann man eigentlich hierbei nicht reden, da die! 75 ſich wohl mehr zufällig zuſammengefunden haben und man an irgend einer anderen Stelle fie ebenſo gut vereinzelt fieht). e Was die Flügelfärbung der alten Männchen betrifft, io ftintme ich 1 Herrn Dr. Gengler darin überein, daß die Größe und Schönheit des Flügel⸗ ſpiegels individuellen Schwankungen unterliegt; allerdings darf man nur Vögel aus gleicher Jahreszeit miteinander vergleichen. Denn im Herbſt nach vollendeter Mauſer iſt der Flügelſpiegel ſchöner und größer, als bei demſelben Individuum im Frühjahr oder gar im Sommer. So kann bekanntlich ein altes Männchen, welches im Herbſt einen deutlich bemerkbaren weißen Flügelſpiegel hat, dieſen im Laufe des Frühjahrs und noch mehr im Sommer faſt ganz oder ganz verlieren durch Abnutzen der Federränder. Dieſe ſind dann nicht zu verwechſeln mit den oben beſchriebenen jungen ſchwarzen Männchen. Hebt man bei einem ſolchen alten Männchen die großen Armſchwingendecken auf, ſo ſieht man recht deutlich den hier noch vorhandenen weißen Rand der Schwungfedern. Individuell verſchieden iſt auch die ſchwarze Färbung der Rückenfedern. Meine Anſicht iſt, i daß im allgemeinen mit zunehmendem Alter ſowohl die Schönheit und Größe des Flügelſpiegels, als auch die ſchwarze Färbung der Rücken- und Flügeldeckfedern zunimmt. Was nun die weißgraue Färbung des Oberkopfes betrifft, ſo habe ich im Herbſt noch kein Männchen geſehen, bei welchem eine ſolche Färbung . aufgefallen wäre, im Frühjahr und Sommer aber, wenn das Gefieder ſtark ab⸗ genutzt iſt, häufig; bei vielen Exemplaren iſt jedoch auch dann der ganze Ober⸗ kopf dunkelgrau. Bei den Männchen, welche ich bisher in den Händen hatte, nahm die weißgraue Färbung in mehr oder weniger großer Ausdehnung den unteren Teil der Federn ein, zuweilen fehlte ſie ganz. 1 Alle dieſe Färbungen mit ihren kleineren oder größeren Unterschieden kommen überall vor, wo ich Ruticilla tithys gefunden habe. In kleinen Wald⸗ dörfchen ſandiger Gegenden, auch an einzelnen Gehöften fand ich oft beſonders ſchöne, offenbar ſehr alte Männchen. Große Abweichungen im Geſang habe ich, abgeſehen von beſonders ſtümperhaften Sängern, nirgends wahrgenommen, doch habe ich ſehr oft gefunden, daß ſämtliche Rotſchwanzmännchen einer beſtimmten Gegend dieſelbe Melodie, wenn man ſo ſagen darf, haben. Ein Beiſpiel hierfür hatte ich in Marburg. Es ſangen, als ich dort lebte, die Rotſchwänze im ſüdlichen Teil der Stadt merklich anders, als die im nördlichen Teil wohne Auch meine Freunde, die ich darauf aufmerkſam machte, nahmen dieſen Unt wahr und haben ähnliche Geſangsunterſchiede der Hausrotſchwänze auch wo konſtatieren können. Dasſelbe findet man ja e bei den e Sin ö +5 * Dr N SR rr 1 ad ta hi Er 7 * Se ERLERNT 0 *; * ER ER * * 5 3 11 5 7 27 N 2% ü N = gte, Die Ornis von Erlangen und Umgebung. 69 Pe. Die Ornis von Erlangen und Umgebung aus der vorhandenen Literatur und nach eigenen Beobachtungen zuſammengeſtellt. a Von Dr. J. Gengler. 3 Nachdem ich ſeit dem Jahre 1876 mir ornithologiſche Aufzeichnungen und ſeit dem 1. Januar 1893 genaue, täglich eingetragene Tagebuchnotizen über die in Erlangen und deſſen Umgebung geſehenen Vögel und deren Treiben gemacht habe, glaube ich, wenn mir auch noch vieles entgangen ſein mag, mich nicht ganz mit Unrecht für einen leidlichen Kenner der Erlanger Ornis halten zu dürfen. . Unterſtützt wurde ich bei meinen Beobachtungen und Aufzeichnungen in hohem Grade, ich muß dies bekennen, wenn es auch vielleicht bei manchen etwas Naſe— rümpfen verurſacht, von einigen Vogelſtellern, die — ſie ſind alle tot — ſowohl in Erlangen ſelbſt, als in deſſen benachbarten Ortſchaften wohnten. Denn wenn auch das Sprichwort ſagt: „Fiſche fangen und Vögel ſtellen verdarb ſchon manchen jungen Geſellen“, ſo habe ich in der Zunft dieſer hier „Gockerer“ genannten Leute echte Biedermänner und große Naturfreunde gefunden und, was für mich in erſter Linie eben doch die Hauptſache war, gute Vogelkenner und gewandte Fänger, mit denen auf den Vogelfang zu gehen ein Genuß war. So manche Seltenheit wurde mir im Herbſt und Frühjahr lebend in meine Wohnung ge— bracht, Seltenheiten, von denen ich ohne dieſe Gehilfen nie etwas geſehen hätte. Eine weitere große Hilfe entſtand mir in dem Hausmeiſter des hieſigen Zoologiſchen Inſtituts, der zugleich ein ganz vorzüglicher Präparator iſt. In deſſen Arbeitszimmer finden ſich alljährlich viele hier und in der Umgegend erlegte Selten— heiten zuſammen, um — leider — als Zimmerzierde, meiſt mit ausgeſpannten Flügeln, ausgeſtopft zu werden. Auch die Sammlung des zoologiſchen Inſtituts, die mir zugänglich iſt, weiſt manches hier erlegte Unikum aus früherer Zeit auf und hat eine hübſche Sammlung bei Erlangen gefundener Neſter und Eier, die ſeinerzeit von Profeſſor Dr. Roſen⸗ hauer zuſammengebracht und dem Inſtitut geſchenkt wurden. In die kleine, aber eediegene Sammlung aufgeſtellter Vögel der hieſigen Realſchule konnte ich gleich— Bes Einſicht nehmen. Beſonders begünſtigt wurde ich in meinen Beobachtungen dadurch, daß 3 von mir die Jagd in der als ornithologiſches Dorado bekannten Dechſen— dorfer Weihergegend hatten und fleißig ausübten, wodurch ich nicht nur manche Seltenheit für meine Sammlung erhielt, ſondern auch ſelbſt dort nach Herzens— luſt beobachten konnte. 8 | E Herr Forſtmeiſter Donle in Schwabach und Herr Förſter Börner in Buden- hof hatten die große Liebenswürdigkeit mich durch ihre Aufzeichnungen zu unter— ſtützen. * = 2 6 1 2 Bee Hier war es nicht zu umgehen, einzelne eee beiden Arbeiten zu Gebote. lich zu zitieren. 5 In das Verzeichnis der Erlanger Vögel habe ich nur ſolche Arten a1 genommen, von denen ich lebende und friſch getötete in Händen hatte oder von denen ich in den oben genannten Sammlungen präparierte Bälge ſowie Eier und Neſter mit dem Fundorte Erlangen ſah und deren Vorkommen in hieſiger Gegend in den angegebenen Arbeiten Jäckels als ſicher verzeichnet ſteht. Da, wo ich nicht ſelbſt beobachtete oder Zweifel habe, habe ich es bei der betreffenden Art bemerkt. Die Namen, die neben dem allgemein gebräuchlichen deutſchen Namen auf⸗ geführt ſind, ſind die hier gebräuchlichen; da, wo ein ſolcher fehlt, iſt es ein Zeichen, daß es mir nicht geglückt iſt, den hier gebräuchlichen Namen zu erfahren, denn die hieſige Bevölkerung kennt eben viele Vögel nicht. Das Gebiet, in welchem nachfolgende ornithologiſche Beobachtungen — wurden, liegt an der Nordgrenze von Mittel- und der Südgrenze von Oberfranken. Die Nordgrenze des Gebietes bildet eine Gerade, gezogen von Heſſelberg im Weſten über Baiersdorf, Effeltrich bis zum Leyerberg { im Oſten, die Südgrenze eine Gerade von Singels⸗ dorf, Stadeln, Kraftshof bis zum Sebalder Forſt. Mitten durch dieſes Gebiet zieht ſich ſo ziemlich von Süden nach Norden das Regnitztal, in dem als Mittelpunkt die Stadt Erlangen liegt. Erlangen, eine unmittel⸗ bare und Univerſitätsſtadt j im Regierungsbezirke Mittel ; | franken, liegt 281 m über der Nordſee am öſtlichen Ufer der Regnitz, am ſüdlichen der Schwabach, fo zie E lich in RE Mitte zwiſchen Fürth ae Forchheim. a der Sin 1% durch ein a von Weiten nach Oſten ziehendes Tal ee Oſten hin der 393 m hohe Rathsberg erhebt. DEE ift ee dicht N n r N 1 77 2506 een n he ” * * 7 7 Bee: ® Die Ornis von Stangen und Umgebung. ae n lichem Wald bedeckt und trägt auf ſeinen Höhen die Ortſchaften Rathsberg, Atzelsberg, Adlitz und Marloffſtein. Im Nordoſten ſteigt dann hinter Hetzlas als Ausläufer der Jurahöhen der ſchon höhere Leyerberg empor. Nach Oſten hin zieht ſich das Schwabachtal, in welchem Sieglitzhof, Bucken— hof, Uttenreuth, Weiher und Dornitz liegen. Südlich des Schwabachtales, ſich nach Oſt und Welt ausbreitend, liegt ein großer Föhrenwald, gemeinhin „Reichs- wald“ oder „Nürnberger Wald“, offiziell Sebalder Forſt genannt, aus welchem der Bach Rödelheim kommt und in deſſen Mitte die Kreuzeiche ſteht ſowie ein einſames Wirtshaus, die Ohrwaſchel, und an deſſen Weſtrand Tennenlohn liegt. 1. Südöſtlich von Erlangen erſtreckt ſich bis an den Sebalder Forſt heran ein breiter, bewaldeter Höhenzug von 420 bis 430 m Höhe, auf welchem Kalchreut, Käswaſſer, Groß⸗ und Klein⸗Geſchaid liegen. Im Regnitztal nordwärts von E angen liegen die Ortſchaften Bubenreuth, Möhrendorf, Igelsdorf, Bräunings- hof, Kleinſeebach und die Stadt Baiersdorf, ſüdwärts Bruck, Eltersdorf, Gründ⸗ Bac, Vach und Stadeln. Weſtlich der Regnitz, nordweſtlich der Stadt liegt der Mark⸗Wald, weſtlich die Mönau, zwiſchen beiden die Ortſchaften Groß- und Klein⸗ Dechſendorf, Heßdorf, Hannberg, Röhrach, Niederlindach, Heſſelberg mit der Menge großer und kleiner Weiher, der kurz „Weihergegend“ genannte Landſtrich. . Südlich der Mönau liegt dann Kosbach, Häusling, Büchenbach, Staudach und Frauenaurach mit ebenfalls einer Reihe Weiher von verſchiedener Größe. Von natürlichen Waſſerläufen befinden ſich im Beobachtungsgebiet als größter Fluß die Regnitz, die ruhig in einem breiten Bette ohne erhebliche Krümmungen gegen Norden fließt, mehrere Inſeln weſtlich der Stadt bildend. Das Regnitztal iſt flach und, ſoweit es hier in Betracht kommt, größtenteils mit Wieſen bedeckt. Der zweite Fluß, die Schwabach, von Oſten kommend, läuft in einem tiefeingeſchnittenen, engen Bett in zahlreichen Windungen der Regnitz zu, bildet bei der Vorſtadt Eſſenbach eine relativ große Inſel und fließt in der Nähe der Windmühle in die Regnitz. Südöſtlich aus dem Reichswald kommt zwiſchen tiefeingeſchnittenen Sandufern der Rödelheim, ein kleiner Bach, der nur ? im Frühjahr manchmal anſchwillt, und ergießt fich ſüdweſtlich der Stadt in die 25 Regnitz. Südlich der Stadt iſt die Grundlach, die, aus dem Reichswald kommend, nördlich Eltersdorf in die Regnitz mündet, nachdem ſie zuvor den gleichfalls aus dem Reichswald kommenden Hutgraben aufgenommen hat. Nördlich von Erlangen haben wir noch den Schlangenbach, der bei Scharfeneck, und die Seebach, die von Weſten kommend hinter Kleinſeebach in die Regnitz münden. Mit der Regnitz faſt parallel läuft noch eine künſtliche Waſſerſtraße durch das Beobachtungsgebiet. Es iſt dies der Ludwigs-Donau-Main⸗Kanal, deſſen hohe Ufer größtenteils mit Obſtbäumen bepflanzt ſind. N 72 Reliefs teilen. Den Grundſtock bildet der mächtig r ein , mit 1 bunte Keuper⸗Gebirgsſtock, während diluviale und alluviale Ablagerungen für Ausfüllung, Ebnung und Abrundung nach Außen ſorgen. Die in der weiteren, beſonders öſtlichen Umgegend Erlangens ee Schichten gehören dem e oder Rhätkeuper und dem Lias an. | 3 Der mittlere Barometerſtand beträgt 737.97 mm, die Mit Jahre temperatur 9.4 Grad und die mittlere jährliche Niederſchlagsmenge 691 mm. Was die Flora betrifft, ſo herrſcht im größten Teil der Föhrenwald vor, der meiſt ganz licht oder deſſen Boden mit Moos, Schwarz- und Preiſelbeeren bedeckt iſt. An feuchten Stellen iſt der Boden auch mit Gras und Farren be⸗ wachſen. Fichtenbeſtände findet man nur ſehr ſelten, während innerhalb der Föhrenkulturen Eichen, Birken, Lärchen und einzelne Haſelnußſtauden nicht ſelten 5 ſind; hie und da ſieht man auch ganz vereinzelte Wacholderbüſche. Im Norden 3 der Stadt kommt auf den Föhren die Miftel nicht felten vor. Um Rathsberg und Atzelsberg herum wächſt Waldmeiſter und auf den kahlen Angern der gelb⸗ blühende Ginſter und das Heidekraut. An den Flüſſen, Bächen und an feuchten { Stellen im Wald ſtehen Weiden und Erlen, die Weiher find mit weißen, jeltener f mit gelbblühenden Seeroſen bewachſen, auch Kalmus wächſt und im Kanal die 1 Waſſerpeſt. Schilf und Rohr ſteht an allen Weihern vom Ufer bis weit d Mitte zu. Von Obſtbäumen iſt hier beſonders der Kirſchbnun, doch iſt auch an ander a Obſtſorten kein Mangel. Kartoffel und Meerettig ſind die hauptſächlichſten Kulturpflanzen, daneben werden aber auch Taback, verſchiedene Getreidearten und | Rüben gebaut. | I I. Brutvögel. 1 1. Strix flammea (L.), Schleiereule. 1 Strix flammea. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I, S. 485 Taf. 47, 1 Fig. 2, N. XIII, S. 188. Strix flammea. Jaeckel, Vögel Bayerns, S. 54. Verbreitung: Europa von Dänemark bis zum Mittelmeer; ſelten in Schuhen iſt in verſchiedenen Spielarten über die ganze Welt verbreitet. Perleule. | Die Schleiereule iſt hier ein nicht häufiger, wenn auch überall bekannter Brutvogel, der auch im Winter hier iſt. Ich erhielt Eier und ein halbflügges Junges von der Umgegend von Dechſendorf und Atzelsberg. Alte Exemplare w öfters in der Dechſendorfer Gegend erlegt. 1884 ſah ich ein 1 altes an das Scheuertor von St. Johann genagelt.“ 127 Die Ornis von Erlangen und Umgebung. 73 2. Glaueidium noctua (Retz.), Steinkauz. Strix noctua. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I, S. 493, Taf. 48, Fig. 1, Gemäßigtes und ſüdliches Europa; in England und Schweden ſelten. Käußle. Der Steinkauz iſt ſelten zu ſehen, doch ſicher Brutvogel. In meiner Sammlung ſteht ein ſchönes altes Exemplar aus der Dechſendorfer Gegend und öfters wurden mir flügge, faſt noch flugunfähige Junge aus der Gegend von Fathsberg, einmal von Tennenlohn gebracht. 3. Nyctala Tengmalmi (J. Fr. Gm.), Rauchfußkauz. Strix Tengmalmi. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I, S. 500, Taf. 48, dg 2, 3, N. XIII, S. 190. Nyctale Tengmalmi. Jäckel, Vögel Bayerns, ©. 68. Verbreitung: Nördliches Europa, Pyrenäen, Alpen, Karpathen, nördliches Aſien, 2 Sibirien. . Im zoologiſchen Inſtitut hier ſteht ein bei Erlangen erlegtes altes Exemplar, und im Winter 1860 wurde ein weiterer Rauchfußkauz bei Dormitz von Forſt— meiſter Donle geſchoſſen. Aus dem Munde des verſtorbenen Profeſſors Dr. Roſen⸗ hauer, meines hochverehrten Lehrers, weiß ich, daß derſelbe in der Mitte des 19. Jahrhunderts einen bei Buckenhof aus dem Neſte genommenen jungen Rauch⸗ fußkauz aufgefüttert hat. Es wird dies ohne Zweifel im Juni 1844 geweſen . denn Jäckel berichtet, daß im Juni, im Herbſt und im Dezember 1844 im „* Revier Alte mit daſelbſt ausgebrüteten Jungen geweſen ſeien und daß auch am 19. Januar 1847 nochmals dort Vögel dieſer Art erlegt worden ſind. Es ſcheint alſo dieſer Kauz einige Jahre in hieſiger Gegend gebrütet zu ben In neuerer Zeit wurde er hier nicht beobachtet. 4. renn aluco (L.), Waldkauz. Strix aluco. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I, S. 473, Taf. 46, 47, Fig. 1, N. XIII, S. 178. Ulula aluco. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 64. Verbreitung: Europa, Nordafrika. Nachtkauz, Hu⸗Eule. Iſt im Sommer häufiger Brutvogel nördlich von Erlangen, ſo bei Raths— 5 berg, Atzelsberg, Bubenreuth. In warmen Sommernächten hört und ſieht man eine große Anzahl oft auf einer ganz kleinen Strecke. In den letzten Jahren kam er auffallend wenig zur Beobachtung. Im Jahre 1897 waren in der Gegend von Dechſendorf viele Waldkäuze, darunter nicht wenige ſchön rotbraune Exemplare. 3 Ich erhielt ein gepaartes Paar, deſſen Männchen rot, deſſen Weibchen grau war. Er kommt ſchon bald im Jahre hier an, ſo kann man ihn ſchon im Februar im a jeinen furchterregenden Ruf ausſtoßen hören. Im hieſigen zoologiſchen 7 Inſtitut befindet ſich ein Gelege von drei Eiern aus der Umgegend. di # 7 # 2 - * > ee N. XIII. S. 108. Falco subbuteo. Jaeckel, Vögel Bayerns, ©. 5. Ver⸗ Rn oe (I.) lerne | Strix otus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I, ©. 451, 5, Fig 1, N. XIII, S. 176. Aegolius otus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. | Verbreitung: Europa, Nordafrika, Aſien. Höreleskauz. 0 Iſt ein ſeltener Vogel, den ich nur in großen Zwiſchenpauſen einmal & 1 oder erhielt. 1899 wurde ein Exemplar hier am 26. Dezember erlegt. Im zoologiſchen Inſtitut iſt ein Gelege von zwei Eiern aus der hieſigen 1 6. Asio aceipitrinus (Pall.), Sumpfohreule. ER 7 Strix brachyotus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I, S. 459, Taf. 45, Fig. 2, N. XIII, S. 177 Fortſ. S. 36. Aegolius brachyotus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 67. Verbreitung: Europa, Afrika, Aſien. 1 Dieſe Eule iſt als Brutvogel nur ſpärlich hier vertreten, doch bekam ich i. im Jahre 1896 mehrmals lebende Neſtlinge aus der Weihergegend hinter Dechſen⸗ dorf gebracht, auch befindet ſich im zoologiſchen Inſtitut ein von Roſenhauer hier a geſammeltes Ei. Im Herbſt findet ſich dieſe Art oft in großen Maſſen in der Weihergegend, beſonders bei Dechſendorf, ein und verweilt hier nicht ſelten bis Mitte Dezember. Der Vogel iſt nicht gerade ſcheu, führt aber ein ſehr verſtecktes, 0 ſchwer zu beobachtendes Leben. Zur Herbſtzeit fallen viele ſchießwütigen Sonntags ſchützen zum Opfer, die dieſe Eule meiſt zum Uhu avancieren laſſen. 3 7. Falco subbuteo L., Baumfalk. 4 Falco subbuteo. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I, S. 296 Taf. 26 breitung: Europa mit England, Afrika, Kleinaſien, Aſien. Kleiner Stößer. | Ein Neſt dieſes kleinen Räubers habe ich noch nie hier gefunden, aber oft ſchon Junge im Dunenkleid und eben flügge Vögel erhalten, ſodaß ich ihn für einen nicht ſeltenen Brutvogel der Gegend um Dechſendorf, Heßdorf, Haneberg, Lindach und Kairlindach anſehen muß. Einzeln bleibt er auch im Winter hier, da ich ſchon Exemplare im Januar erhielt. Am 14. Auguſt 1902 bekam ich ein vollkommen geſundes, wohlgenährtes, altes Männchen von auffallender 2 Der Baumfalk ſtößt auch auf größere Vögel, ſo beobachtete ich ihn, als er au einen jungen Pirol ſtieß; der Pirol entkam, ließ aber eine Menge Federn fliege n. Eigentümlich iſt eine Gewohnheit, die ich an mehreren Baumfalken beobachten konnte. Wird nämlich einer gefehlt, ſo ſtürzt derſelbe wie ſchwer getroffen aus der Höhe bis faſt zum Boden herab, um ſich dann ebenſo ſchnell wieder zu er Der Alückiche 175 iſt dann meiſt * „ und wartet h « * de 8 5 * e RR er Mn An > Er. NEN be» 1 — 2 Burn . a Die Ornis von G aim Umgebung, | 75 8. Tinnuneulus tinnunculus (1), Turmfalk. Falco tinnunculus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I. S. 223 Taf. 12 „ XIII. S. 120. Falco tinnunculus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. Verbreitung: Europa von Lappland bis zum Mittelmeer, Afrika bis e Kleinaſien, Sibirien. Kleiner Geier, Rötelgeier. | 5 Der Turmfalk iſt Brutvogel in der ganzen Umgegend, der in den letzten Er an Zahl weniger geworden ift. Die Nefter ftehen hier faſt immer im Wald und werden als „Geierneſter“ einfach ausgeſchoſſen. Im Sommer kann 0 man Dunenjunge in allen Größen leicht erhalten. Ich fand Neſter bei Dechſendorf, Büchenbach, Bruck, Tennenlohe und Uttenreuth. Im Zoologiſchen Inſtitut be= fin aden ſich aus hieſiger Gegend 2 Neſter mit je 4 und eines mit 6 Eiern. A uffallend iſt, daß viel mehr Weibchen erlegt werden, während man ein ſchönes altes Männchen nur ſelten bekommt. Im Winter iſt ſelten einmal einer zu g ſehen, ſo erhielt ich am 22. Dezember 1902 ein großes altes Weibchen. N = 7 72 8 2 9. Tinnuneulus Naumanni (Fleisch.), Rötelfalf. Falco cenchris. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I. S. 318 Taf. 29 XIII. S. 116. Falco cenchris. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 12. Ver⸗ b: breitung Mittelmeerländer. TJnm bieſigen zoologiſchen Inſtitut ſtehen 2 bei Erlangen erlegte Männchen. . In Mai 1840 wurde von dem ſpäteren hieſigen, mir wohlbekannten Oberförſter Wich bei Möhrendorf ein Männchen erlegt, in deſſen Geſellſchaft auch ein Weibchen geſehen worden war, und im Herbſt 1894 wurde bei Dechſendorf ein altes Weibchen geſchoſſen und mir gebracht. Einmal iſt es aber auch ſicher nachgewieſen, daß der kleine ſüdliche Falke in hieſiger Gegend gebrütet hat. Herr Forſtmeiſter Donle in Schwabach ſchreibt mir darüber: „Im Frühjahr 1861 bemerkte ich im Forſtrevier Dormitz im ſogenannten Waidach nahe der Unterſchöllenbahner Flurgrenze dem | Turmfalken ähnliche Vögel, die auf Samenföhren bauten und auch ein verlaſſenes | Krähenneft ausbeſſerten. Sowie ein Falke in das Neſt flog, kam ſofort der andere hinzu, und im Neſt girrten ſie, als wenn ſie Junge hätten. Um die Art feſtzuſtellen, ; sale bezw. flügelte ich ein Exemplar, das nach vierzehntägiger Gefangenschaft ſtarb. a * Neſte fanden ſich zwei rotbraune Eier. Das andere Paar wurde nicht geſtört, brütete und zog ſeine Jungen auf, verſchwand aber dann mit dieſen aus der Gegend.“ Seit dieſer Zeit wurde niemals wieder ein Paar dieſer Vögel hier brütend angetroffen. 10. Milvus korschun (S. G. Gm.) , Schwarzer Milan. Falco ater. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I. S. 340 Taf. 31 Fig. 2. N. XIII. S. 125. Milvus niger. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 46. Verbreitung: Mittel⸗ und Südeuropa, Mittelaſien. e Ta > REF AT Be au re RT Se \ e m 5 8 1 bi 1755 BEN 1 e 4 e 7 2 5 8 EN 1 0 % 3 N > 8 r a { 6 ER ee BET ER Re Ben l letzten 10 Bahren 17 Neſtjunge aus der Gta von u Bethe | fliegen gewöhnen. Ich beſaß einen ſolchen, der früh jeinen Stall, eine der von Herzogenaurach lebend hierher zum Verkauf. 1 habe i ihn die Liſte der Brutvögel aufgenommen. 85 | 11. Pernis apivorus (L.), Weſpenbuſſard. 1 Falco apivorus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I. S. 367. Taf. 35. 36. N. XIII. S. 144. Fortſ. S. 28. Pernis apivorus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 15 Verbreitung: Ganz Europa mit Großbritannien. Weſpengeier, Buſſard, Geier. Der Vogel wird ſelten, am häufigſten noch im Nordoſten der Stadt be⸗ obachtet. 1896 brütete ein Paar in der Nähe von Kosbach auf einer hohen, un⸗ erſteiglichen Föhre. Am 31. Mai, es waren Junge im Neſt, wurde das Weibchen erlegt; das Männchen fütterte die Jungen allein weiter bis es am 18. Juni ebenfalls einem Schützen zum Opfer fiel. Beide Vögel, prachtvolle Eren ſtehen in meiner Sammlung. Da niemand den Neſtbaum erſteigen konnte, wurde ö das Neſt ausgeſchoſſen. 4 12. Buteo buteo (L.), Mäuſebuſſard. Falco buteo. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I, S. 346, Taf. 32, 33, 1 N. XIII, S. 137. Buteo vulgaris. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 18. Ver⸗ breitung: Weſteuropa, nördlich bis Norwegen, England, ſelten in Nordafrika. Geier; die Exemplare mit ſehr hellem Bauchgefieder werden auch „Weißbauch “ genannt. 1 Iſt ein nicht ſeltener Brutvogel der hieſigen Gegend; bei Baiersdorf, Dechſ en⸗ dorf, am Burgberg, am Rande des Altſtädter Waldes, bei Buckenhof, Uttenreuth, Kalchreuth, überall iſt er auf den Feldern zu ſehen, ebenſo im Reichswald bei Tennenlohn. Er iſt gar nicht ſcheu, obwohl er von Sonntagsjägern als „großer Geier“ nicht ſelten erlegt und als Zimmerſchmuck mit ausgebreiteten Flügeln aus⸗ { geſtopft wird. Die meiſten Exemplare ſind dunkelbraun mit hellerem, mehr gelb⸗ lichbraunem Bauch, manchmal kommen auch Buſſarde mit faſt reinweißem Bruſt⸗ und Bauchgefieder vor; im zoologiſchen Inſtitut ſteht ein Vogel mit ganz ſchnee⸗ weißem Kopf und mit ſehr vielen weißen Federn an Bruſt und Bauch, und 1896 wurde hier ein faſt ganz reinweißes Exemplar erlegt. An gefangenen Buſſarden habe ich die Beobachtung gemacht, daß ſie nach der lebenden Maus mit ih | Fang gleichſam wie mit einem Prügel ſchlagen und dann erſt die getroffene nehmen. Spitzmäuſe fraßen ſie nicht, junge Hunde erſt nach längerem Fe Man kann aus dem Neſte genommene Buſſarde ſehr leicht zum Aus- um remiſe, in welcher er oben auf dem Holzſtoß ſchlief, verließ Bit erſt gegen Die Ornis von ee und Umgebung, 77 vet erſt bei Eintritt der Dunkelheit zurückkehrte. War ſein Stall ver⸗ ſchloſſen, ſo ſchrie er ſo lange vor dem Fenſter des Hausdieners, bis dieſer kam und ihn einließ. Leider ertrank der Vogel in einem Brunnentrog. Manchmal kommen, beſonders im Winter, außerordentlich große Exemplare hier vor. E | h 13. Aceipiter nisus (L.), Sperber. f Falco nisus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I, S. 258, Taf. 19, 20, u XIII, S. 92. Astur nisus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 49. Verbreitung: 0 anz Europa. Kleiner Geier, Sperber, Sperberla. 5 Zahlreicher Brutvogel in hieſiger Gegend; im Reichswald, in den Wäldern Ba Kosbach, Dechſendorf, bei Rathsberg, Atzelsberg. Einzelne Exemplare, meiſt Weibchen, halten ſich ſtändig am Exerzierplatz, im Eichenwald, in den Bäumen an der Schwabach auf und kommen von da bis mitten in die Stadt hinein, jo auf den Maximiliansplatz. Die Gärten im öſtlichen Teile der Stadt bieten ihm ſtets Unterkunft, beſonders die dichten Bäume im Nicklaskeller. Er kommt faſt täglich in den Garten des Garniſonlazaretts und ein in den Schießſtandföhren am Exerzierplatz ſich ſtändig aufhaltendes altes Weibchen verfolgt ſeine Opfer wie Goldammern und Goldhähnchen bis an die Fenſter des Operationsſaales und entflieht erſt bei ernſtlicher Annäherung des Menſchen. Ein Sperber nahm in der Landwehrſtraße eine Kot zum Neſtbau vom Boden aufnehmende Mehlſchwalbe vor ien Augen weg, Haubenlerchen und Sperlinge raubt er aus den Gärten, und > beobachtete in dieſem Sommer ein Weibchen, das eine Amſel bis in die Stadt hinein verfolgte. Im Winter habe ich ihn ſchon mit Saatkrähen im Kampfe ge⸗ g ſehen. Nicht ſelten ſieht man hier kleine Männchen mit intenſiv roſtroter Unter- ſeite. In meiner Sammlung ſteht ein ſehr großes altes Weibchen, das im Tauben⸗ ſchlas ergriffen und getötet worden iſt. 14. Cireus eyaneus () Kornweihe. Falco pygargus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. I, S. 391, Taf. 38, Jig. 2, Taf. 39, Fig. 1, 2, N. XIII, S. 151, Fortſ. S. 30. Circus cyaneus. Jäckel, Vögel Bayers S. 51. Verbreitung: Europa von Lappland bis zum Mittel— mer, Nordoſtafrika ſüdlich bis Abeſſinien, Aſien. Spitzgeier. 2 Ein ſeltener Vogel in hieſiger Gegend. Am 23. Dezember 1820 wurde 3 ein junges Exemplar bei Kalchreuth erlegt, Jäckel ſah eine Kornweihe bei Erlangen an 16. Februar 1859, im Juli 1902 wurden zwei Exemplare auf einem Felde nördlich der Stadt geſchoſſen, und ich erhielt im September desſelben Jahres ein altes Männchen aus der Dechſendorfer Gegend. Am 5. Juni 1902 fand ich ein Neſt dieſer Art mit drei Eiern in einem Felde zwiſchen Buckenhof und Spardorf. 5 Als ich mich nach zwei Tagen wieder nach den bereits ſtark bebrüteten Eiern um— * r . * ” ah RE Orangeriegebäude und in den letzten Jahren auch an der alten Infanterie⸗Kaſerne; machen. Aus dem Neſt genommene Junge laſſen ſich unſchwer auffüttern, lernen ſehen wollte, war Im et zerſtört und lien mehr eine : Spur / zu ſehen. | 15. Caprimulgus europaeus 1. Ziele hne Nachtſcwalbe. 79 Caprimulgus europaeus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VI, S. 141, k Taf. 148. Caprimulgus europaeus. Jäckel, Vögel Bayerns ©. 80. Ver⸗ breitung: Ganz Europa, Kaukaſusländer, Kleinaſien, Nordaſien. Nachtſchwalbe. Iſt weder ein häufiger noch ein gerade ſeltener Brutvogel; brütet bei Dechſendorf, Bubenreuth, Rathsberg, Buckenhof. Er kommt meiſt ſchon Anfang. bis Mitte April hier an; wird vielfach überſehen und iſt deshalb auch den meiſten Leuten unbekannt. Zu Beginn der Fortpflanzungszeit ſetzen ſich die Weibchen in der Nähe des Waldrandes mitten in den hellen Mondſchein auf den Boden, und die Männchen, oft drei bei einem Weibchen, umfliegen dieſes längere Zeit eifrig ſchnurrend. Im zoologiſchen Inſtitut befinden ſich zwei Gelege aus der hieſigen Gegend, und mir wurden mehrmals halbflügge Ziegenmelker als aus dem Neſt gefallene, am Boden ſitzende junge Eulen zum Kauf angeboten. Am 12. April J 1899 wurde direkt an den letzten Häuſern der Stadt ein Exemplar geſchoſſen. 1 16. Apus apus (L.). Mauerſegler, Turmſchwalbe. | Cypselus apus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VI. S. 123 Taf. 147 2 Fig. 2. Cypselus apus. Jäckel, Vögel Bayerns S. 78. Verbreitung: Ene f Nordküſte von Tunis. Mauerſchwalbe, Steinſchwalbe, Turmſchwalbe. ; Iſt hier feit vielen Jahren ein zahlreicher Brutvogel am Schloß, am alle ſelten nur benutzt er Starenkobel, doch manchmal ſchon. Er ift mit dem Pirol der letzteintreffende Frühlingsbote und verläßt uns faſt in jedem Jahr, ohne 1 Rückſicht auf die Witterung, zwiſchen dem 1. und 3. Auguſt. Man findet nicht ſelten unter den Leitungsdrähten vollſtändig ſkalpirte Segler. Beim Fangen | jeiner Nahrung in der Luft macht der Mauerſegler jedesmal eine kleine eigentümliche ei | Bewegung nach unten, ſodaß es ausſieht, als wolle er eine kleine werben | aber nicht allein freſſen und bleiben immer ſtürmiſch. Im zoologiſchen Inſtit it hier befindet ſich ein aus Erlangen ſtammendes Neſt mit 5 Eiern. (Fortſ. folgt.) a Mitteilungen. e 7) 25: al EEE TEE 4 . 8 Kleinere Mitteilungen. 79 dba Seltenheiten für das Rhein — Main⸗Gebiet. Die * oe des Zoologiſchen Gartens in Frankfurt hatten im Sommer 1902 Eier gelegt; dieſe Eier wurden von den Möven, den Mitbewohnern des Wo ſſergebietes, beſchädigt und verzehrt. Die Frankfurter Pelikane knappen, * N * * we n man ihnen den Finger vor den Schnabel hält, nach dieſem, indem ſie 2 ihn für etwas Freßbares halten oder doch wenigſtens glauben, man böte ihnen ir gend einen Biſſen an. Dasſelbe beobachtete ich auch bei den Pelikanen in d en Giardini Popoli in Mailand. Hier ſtürzte ſogar ein Pelikan, dem von einem kleinen Kind ein Semmelbrocken hingehalten wurde, mit weit aufgeriſſenem 0 Schnabel auf das Kind los, ſo daß dieſes erſchreckt Kehrt machte und zu ſeiner Mutter zurücklief. Wenn dieſer Waſſervielfraß ſeinen vorſintflutlich gearteten Rachen aufſperrt, ſieht man ihm faſt mit einigem Grauſen in die ſtark aus⸗ gebildete Gurgel und Kehle, zumal wenn er dabei ſein garſtiges tiefes Grunzen hören läßt. Sehr hübſch aber nimmt ſich der Vogel aus, wenn er auf hohen breiten Steinen über dem Waſſer ſitzt oder am Uferrand vor reichem, ſtarkem Blattgrün oder — wie in Frankfurt — vor dem Felsgemäuer einer Burg. Unſer gemeiner Pelikan (Pelecanus onocrotalus) wurde im Rhein-Maingebiet auch einmal als ſüdländiſcher Irrgaſt erlegt und zwar 1773 bei Schlüchtern an der Kinzig. Ein anderes Exemplar wurde einige Jahre vor 1800 im Winter bei Darmſtadt lebendig gefangen, als es, vom Fluge ermattet, aus der Luft nieder- ſank. Es ſtand im Jahre 1800 in der Fürſtlichen Sammlung zu Darmſtadt, und Borckhauſen ließ für ſeine „Teutſche Ornithologie“ von dieſem Exemplar dr ch J. C. Suſemihl das naturgetreue Abbild nehmen. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich noch einige andere Seltenheiten für unſer Gebiet aus meinen Zu⸗ ſammenſtellungen hier bekannt geben: Der Avoſett- oder Säbelſchnäbler (Recurvirostra avocetta) wurde erlegt: Bei Mainz am Rhein, bei Offenbach am Main (am 25. Auguſt 1811 einige Stücke, im Mai 1864 ein altes Männ⸗ chen), bei Aſchaffenburg am Main, 1865. Der Strandreiter (Himantopus himantopus) wurde beobachtet: Bei Mainz am Rhein, am Main verſchiedentlich. Ein Baßtölpel (Sula bassana) wurde auf dem heſſiſchen Rhein erlegt. Ein nordiſcher Papageitaucher (Fratercula arctica) wurde am 10. Februar 1870 bei ſehr heftigem Nordoſt dicht bei der Stadt Offenbach in ſchneefreier Lage mit der Hand gefangen. Der einjährige Vogel war ſehr ermattet. Troillumme (Uria lomvia): Seit dem 13. Januar 1804, wo ſie zum erſten Mal bei Offenbach auf dem Main angetroffen wurde, ift fie wiederholt im Main- und Rheinthal beobachtet worden. 1892 wurde eine Troillumme in der Nähe von Fulda von einem Hühnerhund in einem kleinen Waſſerbache totgebiſſen; das Tier war zu ern attet, um ſich flüchten zu können. Ein Rieſenſturmvogel (Ossifraga gigantea) Main in der Nähe von Aſchaffenburg und zu gleicher Zeit ein anderer einige ene ß WE SA ARE LE REILD EN Far ‘ N 0 nn PRO Et 9 % 1 KAHN EEE RN 80 galeinere Mitteilungen. wurde 1847 am Rhein bei Mainz ges er ee fi 1005 | Muſeum zu Mainz. Gabelſchwänziger Sturmvogel (Oceanodroma le corrhoa): Während eines heftigen Sturmes im November 1828 wurde auf f N gepflügten Acker zwiſchen Biſchofsheim und Vilbel ein verſchlagener Vogel von einem Bauern gegriffen; ſpäter wurde ein anderer am Rhein bei Mainz beobachtet. Am 15. Mai 1881 flog ein Paar dieſer Vögel in der ihnen eigentümlichen Weiſe über den Rhein zwiſchen Budenheim und Niederwalluf. Der kleine Sturm⸗ vogel (Procellaria pelagica) wurde durch heftige Stürme mehrfach in das Maingebiet verſchlagen: Am 9. November 1800 wurde er zu Eckheim lebendig gefangen, im November 1810 auf dem Main bei Frankfurt geſchoſſen, 9 26. Dezember 1821 im Odenwald mit der Hand gefangen, ebenſo 1863 am Stunden davon anf einem Hammerwerk. Es iſt zu beobachten, daß dieſe Vögel tatſächlich immer kurz vor einem Sturme (welchem ſie dann gewiſſermaßen vor⸗ auseilen) oder während eines Sturmes bei uns ankommen; die Ermattung aber (zufolge deren fie fo oft — und oft erſt nach längerem Verweilen bei ung — mit der Hand gefangen werden) erklärt ſich daraus, daß ſie meiſt nicht die ge⸗ nügende ihnen zuſagende Nahrung hierzulande finden. Eine Polarmöve (Larus leucopterus) wurde am 26. November 1854 auf der Kinzig bei Salmünſter erlegt; es war ein junges Männchen. Die Schwarzkopfmöve (Larus melano- cephalus) wurde wiederholt auf dem Rhein und Main beobachtet. Sabineſche Schwalbenmöve (Tema Sabinei): Von dieſer nordamerikaniſchen, in Europa nur im Jugendkleid beobachteten Vogelart erhielt der Notar Dr. Bruch in Mainz ein Exemplar aus der Wetterau. Der Kormoran (Phalacrocorax carbo). wurde verhältnismäßig auch jehr jelten, aber doch einigemale — und zwar ite als Wintergaſt — erlegt: Auf dem Main bei Höchſt 1833, bei Aſchaffenburg im April 1846 (ein altes Männchen), auf der Rheinaue bei Biebrich 1862 (ein Paar ö junger Vögel, welche ſich jetzt im Muſeum zu Wiesbaden befinden); beobachtet wurde er auf dem Rhein einmal bei Rüdesheim, ein ander Mal bei Mainz. 1 Es iſt mir ſehr wahrſcheinlich, daß dieſe Kormorane von der (teilweiſe zugefrorenen) . | Donau ſtammten, wo die Art ſtrichweiſe ja ſtark oder ſehr ſtark vertreten iſt; und zwar ſind dieſe Exemplare einfach nach Weſten zu gezogen, weil das Klima nach Weſten zu immer milder und wärmer wird (zufolge der Meeresnähe und ö Solfiitones im Weſten, an 1 1 den Aa Zug aller Lebew und bedingen). In dem breiten e wo der Main in den A | geht, ſahen ſich die Kormorane (wie jo viele Waſſervögel) ane a und blieben Ei weil fie ſich heimiſch ate c 7 ie N, 42 AN * 7 * — 1 x M * 1 i ! } 1 Kleinere Mitteilungen. | | | 8l lad | 3 ass Ein ſonderbar geformtes Ei fand ich am 4. Mai unter am ei ſonſt normalen Eiern eines wohl noch nicht vollzähligen Goldammerngeleges. 5 3 hat die Form einer Birne und iſt 29 () mm lang und 14,5 mm (an der briefe Stelle) breit. Ich habe ſchon manchen virtuoſen Imitator unter den Neuntötern (Lanius collurio) kennen gelernt, aber noch keinen, der den Sumpf— ger (Acrocephalus palustris) ſo vollendet nachgeahmt hätte, wie der, Elder dies Jahr in meinem Garten zu brüten verſuchte. Dafür hatte er auch einen ausgezeichneten Lehrmeiſter an einem Sumpfrohrſänger, der den Wachtel- ſchlag mit Vorliebe aus dem dichten Laubdach hohen Stangenholzes heraus ver— nehmen ließ. Auf meiner diesjährigen ornithologiſchen Studienreiſe, auf der ich unächt, dank dem liebenswürdigen Entgegenkommen des Herrn von Tſchuſi, die N unvergleichlichen Sammlungen dieſes Ornithologen mit ihren einzigartigen, reich— Ni haltigen Suiten gleichmäßig vorzüglicher Bälge mir gründlich habe anſehen dürfen, bin ich mehrfach dem Parus salicarius (Brehm) begegnet. Vor Antritt meiner Reife hatte ich gelegentlich eines Beſuches bei Herrn Paſtor Kleinſchmidt, der vom Rhein und Unterreuthendorf her den Parus salicarius aus eigener Beobachtung kennen gelernt hat, mich von dieſem auf die Eigentümlichkeiten und beſonders den Lockruf dieſer Meiſe aufmerkſam machen laſſen. Bei einem Ausflug von Garmiſch & nach dem Plan⸗See bin ich zwiſchen der Förſterei und Zollſtation Grieſen, nach- dem ich vom Loiſachtale ins Niedernachtal eingebogen war, zum erſten Male der Weidenſumpfmeiſe begegnet. Die ganze Ortlichkeit zwiſchen Grieſen und dem See x i wie geſchaffen für das Vorkommen dieſer Meiſenart. Das von hohen Bergen eingefaßte, von einem flachen, breiten Bach (in deſſen Bette viele Geröllinſeln mit vereinzeltem Weiden⸗ und Erlengebüſch und einigen niederigen Kiefern liegen) durchfloſſene, durchſchnittlich etwa 100 bis 120 m breite Tal, weiſt an dem Fuße der Berge, während dieſe von einer Höhe von etwa 200 m an einen Nadelwald 2 agen, gemiſchten Beſtand, in dem vielfach das Laubholz vorherrſcht, auf. Rechts und links der Straße viel Weidengebüſch (einer beſonderen ſchmalblättrigen Weiden⸗ art), das bis ungefähr 8 oder auch 10 (12) m hoch wird. Außer Buchen und Erlen trifft man auch Birken an. An nicht weniger als drei Stellen habe ich in vielleicht 14 bis 20 Exemplaren unſere Meiſe geſehen und gehört, teils für ſich, teils mit Hauben⸗ und Tannenmeiſen, Baumläufern und Goldhähnchen um— herſtreichend. Ich dachte, mit dem Sammeln von Mooſen beſchäftigt, gar nicht daran, auf salicarius zu ſtoßen, weil ich auf die Beſchaffenheit der Ortlichkeit, inwiefern ſie für das Vorkommen der Sumpfmeiſe geeignet ſein mochte, keine Obacht gegeben hatte, als ich, der ich eben einem Paar Haubenmeiſen einige flüchtige Blicke zugeworfen hatte, plötzlich unvermutet das ſo charakteriſtiſche „däi, däi“ vernahm, erſt von einem Vogel, dann von mehreren, die ihm antworteten. Die Rufe kamen aus einigen Fichten (eeipetiine: Kiefern⸗ Gru inzelr Bäumen von niedrigem bis mittelhohem Wuchſe. Nun gab ich ſcharf a ht, ur bald bekam ich mehrere der etwas flüchtigen Meiſen vor die Augen. 2 quemer und ergiebiger konnte ich an der zweiten Stelle beobachten. Da tri ſich ſechs bis zehn Meiſen ſowohl auf den unteren Zweigen mehr hochſtämm Fichten als auch im licht ſtehenden Gebüſch und am Boden umher, und zwar ohne alle Scheu. Ich bin bis auf drei Schritt an einzelne herangekommen u 0 habe ſie außer an ihren Tönen aufs deutlichſte bei guter Beleuchtung an der matten, weit in den Nacken reichenden Kopfplatte und dem vielen lebhaften Weiß an Halsſeiten und Wangen als salicarius er- kannt. Wenn Kleinſchmidt den Lockton mit „deh, deh“ und von Tſchuſi mit „käh, käh“ widergibt, jo möchte ich ihn durch die Silben „däi, däi“ ausdrücken. 1 Der Ruf klang mir „näſelnd-nervös“ und iſt mit dem metalliſchen „töi, byte | von P. ater für das geübtere Ohr nicht zu verwechſeln — erſt recht nicht mit den Tönen der e Sumpfmeiſe. Das „däi“ vernahm ich entweder 1, oder (gewöhnlich) 2, ſeltener 3 (bis 4) Mal. In einem Falle ließ ein salicarius | einen leiſen, „meiſenartigen“ Geſang hören, in welchen einige volle, laute, flötende Töne einfloſſen. Dieſer „Geſang“ hatte mit dem des Mönches ziemliche Ahnlichkeit. — Mir iſt es unzweifelhaft, daß außer im Niedernachtal (das wegen der vielen Kleinvögel, die ich da ſah, um die Mitte Auguſt, darunter Muscicapa parva mit weißgelblicher Kehle und Phylloscopus Bonelli, welcher, ſehr flüchtig, mehrfach ſein „bui, boy“ hören ließ, mir eine Zugſtraße zu ſein ſcheint) auch ſonſt um Garmiſch-Partenkirchen der Parus salicarius vorkommt. Für die Münchener Ornithologen muß es leicht fein, das genauer feſtzuſtellen — ſowie das eventuelle Vorkommen von Muscicapa parva als Brutvogel. Etwa 8 Tage ſpäter begegnete mir zur großen Freude und Überraſchung Par. salicarius, ſich wieder durch ſeinen unverkennbaren Lockruf ankündigend, an zwei verſchiedenen k Stellen bei Kulmbach. Für nächſtes Jahr hoffe ich ein Vorkommen auch für das Saaltal zu beſtätigen. Paſtor C. Lindner-Wetteburg. 1 Bücher-Beſprechungen. Otto Herman, Nutzen und Schaden der Vögel. Ins Deutſche überſetzt Johann Carl Rösler, Gymnaſial-Profeſſor. Mit 100 Abbildungen von Ti Cſörgey. Gera-Untermhaus. Druck und Verlag von Fr. Eugen Köhler | Schon vor längerer Zeit!) ift in dieſen Blättern kurz auf das vo Herman in ungariſcher Sprache herausgegebene volkstümliche Werk über 1) 1902, Seite 158. rr .. A 25 n 5 8 e We ai 4 N i IM N * Nen 4 of Wr x v t 4 4 Bücher Beſprechungen 5 83 und d Schaden der Vögel hingewieſen worden. Schon damals äußerte ſich Pr. Hand⸗ mann, daß nach den vorliegenden Proben das Werk etwas ganz vortreffliches ſein müſſe. Dieſe Anſicht wird durch die jetzt vorliegende vollſtändige deutſche Ueber— jet sung in vollſtem Maße gerechtfertigt. Das Buch macht keinen Anſpruch darauf als gelehrtes Werk angeſehen zu werden, es iſt nicht für den Ornithologen, ſondern für den Laien geſchrieben. Es ſoll die Kenntnis und die Liebe zur Vogel— welt verbreiten in den weiten Schichten des Volkes und wendet ſich deshalb auch in der Sprache des Volkes an das große Publikum. Nicht lange trockene Be= = (reibungen gibt Herman, ſondern in ſchwunghafter, poetiſcher Sprache ſchildert er uns die Beziehungen des Menſchen zum Vogel, wobei er beſonders auf die Behandlung des Vogels im Sprichwort und in Lied und Dichtung Wert legt. Er macht uns bekannt mit dem Nutzen und Schaden der Vögel, führt aus, daß es keinen an ſich ſchädlichen Vogel gäbe, ſondern nur für den Haushalt der Natur nötige Vögel, beſchreibt uns den Vogel in ſeinem Familienleben, auf der Wanderung, und legt uns ans Herz, die Vögel zu ſchützen, wobei er uns auch mit Rat und Tat über die Art und Weiſe des Schutzes zur Hand geht. Ein beſonderer Ab— ſchnitt macht uns mit dem Körperbau des Vogels und ſeiner äußeren Erſcheinung be bekannt, und dann werden uns in einem Haupteile des Buches unter Beigabe vorzüglicher Schwarzbilder 86 der wichtigſten Vögel Ungarns beſchrieben. Eine Schlußbetrachtung über die Geſetzmäßigkeit im Tun und Laſſen der Vögel und eine Aufführung der wichtigſten Vögel Mitteleuropas mit Angabe ihrer Zugzeit schließen das Buch. Die ungariſche Ausgabe iſt in wenigen Jahren in vielen tauſend Exemplaren abgeſetzt worden. Wir find der Ueberzeugung, daß auch die eutſche Ausgabe großen Anklang finden und ſich einer weiten Verbreitung zu ee haben wird. Dr. Carl R. Hennicke. Ir. Martin Bräß, Das heimiſche Vogelleben im Kreislaufe des Jahres. Dresden 1903. Verlag von Hans Schultze. Auch unſer bewährter Mitarbeiter, Dr. Martin Bräß, hat uns ein Volks⸗ ch beſchert, das den Zweck verfolgt namentlich unſerer heranwachſenden Jugend iebe zur Vogelwelt und Intereſſe für ihren Schutz einzuflößen. Ganz anders 4 2 als das Hermanſche Buch wird es doch trotz allem wie dieſes ſeinen Zweck voll erreichen. Es gliedert ſich in zehn Kapitel, die das Familienleben m Winter, die Futterplätze für die Vögel im Winter, die erſten Frühlingsboten, ie Nachzügler, das Liebeswerben der Vögel, ihren Neſtbau, Niſtkaſten und Vogel- ſchutzgehölze, die Pflege der Brut, die Herbſtreiſe und die jagdbaren Vögel be— handeln. Das Ganze iſt geſchmückt durch zahlreiche, zum Teil prächtige Illustrationen. Ueber die Darſtellungsweiſe des Verfaſſers zu ſprechen erübrigt ſich in unſerer Monatsſchrift, ſie iſt unſeren Mitgliedern bekannt genug aus den zahlreichen Artikeln und Vorträgen, die unſere Monatsſchrift von Dr. Bräß gebracht hat. Wir ſchließen deshalb lediglich mit dem Wunſche, daß Verfaſſer und Verleger i ihre Mühe durch recht weite Verbreitung des Buches belohnt werden mögen. Dr. Carl R. Hennicke. Deutscher Tierſchutz Kalender für 1904. Herausgegeben vom Verbande der Eins - Vereine des deutſchen Reiches, XXII. Jahrgang. Preis für je 100 Stück 5 Mark, bei größerem Bezug entſprechender Rabatt in Frei— * exemplaren. Zu beziehen durch die königl. Univerſitäts⸗Druckerei von H. Stürtz in Würzburg. 15 Wir weiſen, wie in früheren Jahren, auch 115 on empfehlend auf den | Bezug des Deutſchen Tierſchutz-Kalenders hin. „Carl R. Hennicke. E= u; Ba buch * * 6 Bücer- Wahn. Regierungsrat Dr. G. Rörig, Studien über die wirtichaft . der inſektenfreſſenden Vögel. Mit 8 Tertabbildungen. hen. Geſundheitsamte“. Band IV., Heft 1, 1903. Der Verfaſſer beginnt mit einigen allgemeinen Betrachten Nach ſe Definition iſt ein Tier dann als nützlich zu bezeichnen, wenn es der Kultur allgemeinen, nicht einzelnen Zweigen derſelben, vorwiegend Nutzen bringt. die vielfach höchſt komplizierten Wechſelbeziehungen in der freien Natur einiger⸗ maßen zu entwirren, kommt es darauf an, bei jedem Tiere den eigentlichen Schwerpunkt ſeiner Tätigkeit zu erkennen (z. B. beim Marder den Eierraub, beim Sperber den Kleinvogelfang) und darnach Nutzen oder Schaden zu berechnen. Die Einzelbeobachtung iſt hierbei gewiß nicht zu entbehren, aber erſt aus einer Fülle von Beobachtungen darf man beſtimmte Schlüſſe ziehen. Die Streitfrage „Vogelſchutz oder Inſektenſchutz?“ wird nach Anſicht des Verfaſſers nur in t durch Beantwortung folgender drei Unterfragen: 1. „Welche Inſekten haben wir für beſonders nützlich, d. 5. unſere Kulturmaßnahmen anzuſehen? Inwieweit ſind dieſelben durch a . 2. „Sind die inſektenfreſſenden Vögel überhaupt im ſtande, durch die Be⸗ J friedigung ihres Nahrungsbedürfniſſes die Inſektenwelt des Gebietes, in dem ſie ſich aufhalten, weſentlich zu vermindern. Mit anderen Worten: Wieviel Verse die inſektenfreſſenden Vögel?“ | 3. „Welche Inſekten dienen den Vögeln vorzugsweiſe zur Nahrung und in welchen Entwickelungsſtadien derſelben iſt das der Fall?“ = Bei der eriten Frage: „Welche Inſekten find nützlich?“ kommen zuerſt die Inſekten in Betracht, die die inſektenblütigen Kulturpflanzen befruchten, dann die Schmarotzerinſekten, welche aber zu langſam arbeiten, denn ſie vernichten die in Ueberzahl auftretenden ſchädlichen Inſekten zu ſpät, oft erſt nach mehreren Generationen. Die blütenbeſuchenden und ſchmarotzenden Inſekten haben zum Teil außergewöhnliche Schutzmittel und ſind den Vögeln jedenfalls in keiner Weiſe mehr ausgeliefert als die für uns 7 0 Kerbtiere. Der Verfaſſer beſtreitet, daß die nützlichen Inſekten eine weſentliche Verminderung durch Angriffe inſektenfreſſender Vögel erfahren. b Die zweite Frage, wieviel die inſektenfreſſenden Vögel verzehren, kann nur | der Fütterungsverſuch unter normalen Lebensbedingungen beantworten. Ba | Verſuche wurden vom Verfaſſer in großem Maßſtabe in Volieren oder Einzel⸗ käfigen angeſtellt. Seine Methode erörtert er eingehend unter Beifügung mehrerer 1 Abbildungen. Es kam Be an, daß kein Futter vom Vogel verſchleppt wurde oder ſonſt verloren ging. Der Verfaſſer konſtruierte daher Futtercylinder, ähnlich | den neueſten Berlepſchſchen Meiſenfutterapparaten, und verwandte ſechs Arten ii, | Futtermitteln, die nach Bindung durch Rindertalg in Kuchenform verabreick | wurden. So wurden Verluſte vermieden und die Wägungen gaben era akte 4 Reſultate. 1 Die Verſuche betrafen eine große Reihe von Kleinvögeln, beſonders Mi iſe und ergaben, daß der Vogel im Verhältnis um ſo mehr Nahrung braucht, kleiner er iſt. Im allgemeinen iſt das Nahrungsbedürfnis der 1 Nach einer Berechnung des Verfaſſers brauchen 20 mus im Ei 1½ Centner lebender Inſekten! wider derten | | 85 mens hin und e wie ſich die 5 zu ihnen verhielten. Eier r Nonne und des Kiefernprozeſſionſpinners, ſowie Raupen des Kiefernſpanners ahmen die Verſuchsmeiſen ganz an, während ſie Raupen des Kiefernprozeſſions— ſpanners verſchmähten, vielleicht der Haare wegen. Die Raupenneſter des Gold— af * hackten die al auf und holten einen Zeil 0 Raupen e Der bo ſen AR Vor allem fehlt 5 le wie ſich Verſuchs vögel gegenüber gleichzeitig dargereichten nützlichen, gleichgültigen oder ſchädlichen In⸗ Se eften verhalten. Soviel ſteht aber jetzt ſchon feſt, daß die Möglichkeit zugegeben werden Auf, ſchädliche Inſekten durch Vögel zu vermindern. Ferner iſt für eine ganze ihe ſchädlicher Inſekten beſtimmt nachgewieſen, daß ſie von verſchiedenen Vögeln n verzehrt werden. Die Berechtigung des Vogelſchutzes erfährt damit eine le Begründung. Dr. Handmann. Regierungsrat Dr. G. Rörig, Unterſuchungen über die Nahrung unſerer heimiſchen Vögel, mit beſonderer Berückſichtigung der Tag⸗ und Nacht⸗ raubvögel. Ueber den Nahrungsverbrauch einer Spitzmaus. Mit 3 Tafeln und 1 Textabbildung. Sonderabdruck aus „Arbeiten aus der Biol. Abteilung für zanb- und Forſtwirtſchaft am Kaiſerl. Geſundheitsamte “. Band IV., 8 Heft! a 1903. Z3aur Fortſetzung früherer Arbeiten behandelt der Verfaſſer in der vorliegen- den Schrift das Material von drei Jahren. Gegenüber zahlreichen Angriffen, die ſeine Arbeitsmethode betrafen, betont er zunächſt, daß die Magenunterſuchung ſelbſtverſtändlich nur feſtſtellt, was die Vögel freſſen. Wie ſie ihre Nahrung erlangen und alle ſonſtigen für den wirtſchaftlichen Nutzen fraglichen Umſtände kann nur die direkte Beobachtung in der freien Natur ermitteln. Von Wichtigkeit it tt schließlich noch ein dritter Punkt, das Nahrungsbedürfnis, welches der Verfaſſer n Fütterungsverſuchen mit Buſſard und Turmfalk, Waldkauz und Steinkauz fubiert Um in dem Gewirr von Möglichkeiten und Kombinationen bei der Beurteilung des Nutzens oder Schadens einen einigermaßen klaren Ueberblick zu bel ehalten, gibt der Verfaſſer folgendes Schema, nach dem jeder einzelne Vogel beurteilt werden kann: MR 1. Alle Vögel, die Nutzwild in großen Mengen freſſen, ſind ſchädlich. 2. Alle Vögel, die hauptſächlich Inſekten freſſen, find nützlich. 3. Alle Vögel, die viel andere Vögel freſſen, ſind ſchädlich. 4. Alle Vögel, die viel Nagetiere freſſen, ſind nützlich. Von Tagraubvögeln wurden in der Zeit vom April 1899 bis 31. Degen en 02 die bedeutende Menge von 1806 Stück (20 Arten), von Eulen 461 Stück (07 Arten) unterſucht. Die überſichtlich zuſammengeſtellten Reſultate dieſer Unter⸗ ſue hungen ſind von ſo hohem allgemeinem Intereſſe, daß ſie auch im Referat eine eingehende Berückſichtigung verdienen. Es folgt deshalb eine möglichſt gedrängte Zuſammenſtellung. Die Zahlen hinter den Tiernamen bedeuten die Zahl der u unterſuchten Magen: Steinadler (33), ſechsmal Haſen, ſiebenmal Reh, einmal Faſan, einmal Ziege, einmal Hund, zweimal Fuchs, einmal Sumpfohreule. aan rer BE N a 8 7777; Eiche Ber 0 e,, cd ler (37), Fiſchreſte, N Sand 115 b Se Seeadler (17), einmal Reh, einmal Haſe, einmal Hund, ein mal verſchiedene Vögel. 5 e Schreiadler (56), einmal Ba einmal Nan Amphibien, Rep Inſekten. (Verdiente mehr Schonung!) 7 Wanderfalk (39), achtmal Rephuhn, ſechs mn Taube, dreimal Ente, mal Haushuhn, einmal Faſan. Faſt nur Vögel, nur einmal Eichhörnchen. Baumfalk (73), kleine Vögel und fliegende Inſekten (Käfer, ee, ein Ken Mans. 0 ; Zwergfalk (12), fait nur Vögel, nur einmal Inſekten (Libellen). 97 Rotfußfalk (5), in der Nahrung dem Turmfalk ähnlich, viermal 1 zweimal Raupen, ſechsmal Käfer, viermal Grashüpfer. 1 Roter Milan (24), elfmal Hamſter, fünfzehnmal Mäuſe, viermal Hate ein⸗ . mal ee einmal Maulwurf, einmal Fiſch, mehrere Vögel. 4 Schwarzer Milan (39), mehr Fiſchräuber als Milvus milvus, fünfe 3 undzwanzigmal Fiſche, ſonſt noch Säugetiere, Vögel und Inſekten. e Rohrweihe (30), ſiebzehnmal Säugetiere (beſonders Mäuſe), viergehmmal Vögel (ſechsmal Rephuhn). Bei jungen Tieren viel Schilfſtückchen. 5 5 Kornweihe (31), fünfundzwanzigmal Mäuſe, „ Vögel, dreimal Inſekten. Wieſenweihe (20), vorwiegend Vögel, zweimal Vogeleiet, einmal Infetten, 1 elfmal Mäuſe. 8 1 Steppenweihe (20), Haſen, Mäuſe, Kleinvögel. 4 Mäuſebuſſard (784), zweimal Reh, achtzehnmal Haſen (alte), (ein Buſſard war an einem vergifteten Haſen geſtorben), ſiebenmal Junghaſen, dreizehnmal Kaninchen, ſiebenmal Rephuhn, ſechsmal Faſan, einmal Haushuhn, dreimal Taube. Betreffs des Nutzwildes iſt der Verfaſſer der Anſicht, daß der Buſſard faſt nur krank geſchoſſene Exemplare ſchlägt. Sonſtige Nahrung: Maulwürfe, Spitzmäuſe, Eichhörnchen (ſelten). Mäuſe (beſonders Feldmäuſe, die anderen Arten ſeltener; die Mäuſe auch im Sommer, was beſonders zu betonen ift), 1 Ratten ſſelten , Hamſter, Wieſel, Kleinvögel (ſelten, wohl nur tot aufgeleſen), Fiſche (nur im Winter), Amphibien und Reptilien (häufig), ), Inſekten (in e lanzentofe (oft in großer Menge). In den Jagdzeitungen wird der Buſſard noch immer häufig mit anderen Räubern (beſonders dem Hühnerhabicht) verwechſelt. Viele Berichte über Schand⸗ taten des „ſcheinheiligen Geſellen“ ſind deshalb direkt falſch. Der Verfaſſer nagelt eine ſolche falſche Beobachtung feſt, bei der er nachträglich nachweiſen ee daß * ein Habicht mit einem Buſſard verwechſelt worden war. | | Eine Tabelle über die Längenmaße der Buſſarde ergibt, daß die Weibchen größer ſind als die Männchen und daß große individuelle Schi een vor⸗ 4 kommen. A Rauchfußbuſſard (250), in der Nahrung 1 Mäufebuffard ſehr äh aber Amphibien, Reptilien und Inſekten fehlen faſt vollkommen. Viele M einmal Haſe, zweimal Kaninchen, viermal Rephuhn, einmal Faſan. Au fanden ſich vier Wühlratten (Arvicola . die in Deutſchland . ſelten ſind. ANA Weſpenbuſſard (64), frißt hauptſächlic Inſekten, beſouder We Hummeln, Reptilien und Lurche. Seltener Säugetiere und Vögel. 2 Turmfalke (362), vorwiegend Mäuſe und Inſekten, blen en 5 N 5255 8 en 1 ach 5 2 Buer Bee ge 87 Dre etedzehnmal Feldmaus, einmal Waldwühlmaus, ſiebenmal Mus, einmal Croeidura, einmal Sorex, dreizehnmal Kleinvögel, fünfmal Eidechſe, einmal B Blindſchleiche. 4 Der Fütterungsverjud ergab, daß der Turmfalke täglich 60 bis 70 g an Mäuſen, im Sommer zirka 80 bis 100 g braucht. x Sperber 277), faft nur Vögel, außerdem dreiundvierzig Feldmäuſe, zwei Waldwühlmäuſe, eine Fledermaus, eine Spitzmaus. Hühnerhabicht (108), ), vorwiegend Nutzwild, fünfundzwanzigmal Rephuhn, ö Fünfgebnmal Haſe. * In Waldrevieren, wo keine Feldjagd in der Nähe iſt, kann der Hühner- habicht nützlich werden durch Vertilgung der Eichhörnchen und Eichelhäher. Uhu (15), Haſen, Ziegenlamm, Auerhenne, Mäuſe, Maulwurfsgrillen. 5 Sumpfohreule (51), oft in Pfahleiſen fange oder auf der Hühnerjagd geſchoſſen. Vorwiegend Mäuſe, einige Vögel. Waldkauz (153), dem Buſſard und Tupfen vergleichbar, da er außer je käuſen und Vögeln auch Lurche und Inſekten frißt; auch Schnecken und Fiſche nimmt er. Von Mäuſen verzehrt er beſonders Arvicola glareolus (Wald— 4 wühlmaus). Ein Fütterungsverſuch mit dem Waldkauz ergab, daß er täglich 510 f ſeines Lebendgewichts an Trockenſubſtanz verzehrt und daß öfter ein Tag vorkommt, an dem er nichts zu ſich nimmt. Br Schleiereule (20), iſt zur Säuberung von Böden und Scheunen von Ratten und Mäuſen mehr zu empfehlen als ein Katze. Ihre Nahrung ſind Mäuſe, Spitzmäuſe; außerdem einmal Taube, mehrmals Meiſen. e- Steinkauz (22), Mäuſe, Käfer, einmal Sperling. Trockenſubſtanzaufnahme täglich 6,5 % des Lebendgewichtes (bei einem zweiten Verſuche 5,5%). Jahres— 1 bedarf eines Kauzes ſind zirka 400 Mäuſe. | Waaldohreule (198), leider oft in Pfahleiſen gefangen. 84% der unter— 4 ſuchten Magen enthielten Mäuſe, ſonſt fanden ſich noch Vögel und Inſekten. Da bei den Eulen Gewöllunterſuchungen aus verſchiedenen Gründen faſt die Magenunterſuchung erſetzen. können, hat Verfaſſer auch dieſe Methode berück— ichtigt. Er berichtet über eine große Zahl unterſuchter Gewölle mit genauen ben der darin enthaltenen Tierarten und Bemerkungen über das Zuſtande— ommen der Gewölle. 3 75 Es folgen dann noch 1419 Magenunterſuchungen von 82 anderen Vogel⸗ arten, die zum Teil nur wiſſenſchaftliches, weniger praktiſches Intereſſe haben. leber den Eichelhäher iſt Verfaſſer anderer Meinung als Loos und hält ihn für einen ganz gefährlichen Neſträuber, der nur gerade in den Monaten Mai und Juni, in denen er Neſter plündert, am ſeltenſten erlegt und ſeiner Räubereien ile wird. 3 Ueber den Storch gibt Verfaſſer kein beſtimmtes Urteil ab. In 26 Storch⸗ magen fand er vorwiegend Inſekten, relativ häufig Mäuſe, ſelten Fiſche. 5 Beachtenswert und für die Fülle des Materials bezeichnend iſt die hohe Zahl der unterſuchten ſeltenen Vögel, z. B. 47 Mandelkrähen, 18 Schwarzſpechte, a Auerhühner. Vier Tafeln mit Gewöllphotogrammen ſind der Arbeit beigegeben. Als Anhang ſchließt ſich eine Tabelle an über das Geſchlechtsverhältnis der eingelieferten Vögel und eine kurze Notiz über den Nahrungsverbrauch einer Spitzmaus. 1 Letztere fraß täglich 6,8 g friſche Nahrung oder 20 0 ihres Lebendgewichtes an Tt rockenſ ubitanz. an au e e N 172 e A 59 10 j a reich an neuen Gedanken und engen e 055 zur r Ben ben Wer ſich mit der Frage nach Nutzen und Schaden der Vögel beſchäfti igen will, wird nicht anders können, als auch dieſe neueſte Veröffentlichung des verdi ſt⸗ vollen Verfaſſers eingehend zu berückſichtigen. Dr. Handmann. Ernſt Hartert, Die Vögel der paläarktiſchen Fauna. Syſtematiſche Ueberſicht der in Europa, Nord-Afien und der Mittelmeer-Region vorkommenden Vögel Berlin 1903. Verlag von R. Friedländer & Sohn. Der Verfaſſer will in dem Werke, von dem das 1. Heft vorliegt, eine Ueberſicht über die im paläarktiſchen Faunengebiet vorkommenden Vögel geben. Die Beſchränkung des Stoffes auf den Raum von zirka 1200 bis 1300 Seiten macht es natürlich, daß eine vollkommene Naturgeſchichte mit genauer Be⸗ ſchreibung, genauer Angabe der Verbreitung, der Lebensweiſe, der Nahrung und des Fortpflanzungsgeſchäftes nicht gegeben werden kann. Aber das iſt ja | auch gar nicht der Zweck des Buches. { Es exiſtierte bis jetzt noch kein einheitlich durchgearbeitetes, knapp ge Werk, das die geſamte paläarktiſche Avifauna behandelte. Das Dreſſerſche Werk | „Birds of Europe“ war zu teuer und das von Drefjer im vorigen Jahre neu herausgegebene Ueberſichtswerk läßt die Ergebniſſe der wiſſenſchaftlichen Forſchung der letzten Jahre, ſoweit ſie ſich auf die geographiſche Variation der einzelnen 0 Arten erſtreckt, zum Teil vollſtändig unbeachtet, zum Teil benutzt es dieſe Forſchungen in unkonſequenter Weiſe. Dieſe für den wiſſenſchaftlich arbeitenden Ornithologen deutlich fühlbare Lücke will Hartert mit ſeinem Werke ausfüllen. In beſcheidener Weiſe jagt er, „eine gleichmäßige Behandlung des Stoffes ſei angeſtrebt, aber oft nicht erreicht worden“. Nach dem, was ich in dem erſten mir vorliegenden Hefte geſehen habe, kann ich ſagen, daß das Gebotene nahezu muſtergültig iſt. Mögen da und dort kleine, in der Schwierigkeit der Beſchaffung von Serien begründete Mängel vorhanden ſein, ich habe ſie jedenfalls nicht empfunden. Wenn ſie der Verfaſſer ſelbſt empfindet, ſo wird es ihm um ſo leichter fallen, dieſe Mängel in einer eventuell ſpäter nötig werdenden Auflage zu verbeſſern. Die Haupbedeutung des Buches liegt in der genauen Beſchreibung und Abgrenzung der ſo viel umſtrittenen Subſpezies. Nachdem der Verfaſſer des breiteren ſich über die Vorzüge und Mängel der Auffaſſung der „Splitters“ und „Lumpers“ ausgelaſſen hat, gibt er folgende Definition der Subſpezies 1 (Unterart) gegenüber der Spezies (Art): „Mit Subſpezies bezeichnen wir i geographiſch getrennten Formen eines und desſelben Typus, die zuſamme 7 genommen eine Spezies ausmachen. Es iſt aljo nicht etwa ein geringes Maß von Unterſchieden, das uns beſtimmen darf eine Form als Spezies auf- zufaſſen, ſondern Unterſchiede verbunden mit geographiſcher Trennung, natürlich bei allgemeiner Uebereinſtimmung in den Grundzügen.“ Dieſe Art der Auffaffı der Subſpezies wird auch bei den bisherigen Gegnern des Subſpezies-Beg ri Anerkennung finden. Die Forſchung der letzten Jahrzehnte hat für viele A ein konſtantes geographiſches Variieren ſicher feſtgeſtellt. Wenn dieſe konſt nt. geographiſchen Formen auch mit beſtimmten Namen belegt werden, ſo kann ſiche kein Unbefangener dagegen etwas einwenden. Es iſt das nicht eine Umſtürzung jondern eine Ausbauung der Linnéſchen Auffaſſung. Freilich wird da 1 bei manchem Syſtematiker der alten Schule auf Widerſtand ſtoßen. Harter 2. 89 Fülle der Formen (z. B. bei Corvus, Passer, Parus, Galerida) ſieht, egreiflich“. Er widerlegt aber die Berechtigung dieſes Widerſtandes ſehr end mit folgenden Worten: „Das Endziel war früher, jeden Balg „richtig zu beſtimmen“, und den „richtigen Namen“ auf das Etikett zu ſchreiben. Wir halten das nicht mehr für das wichtigſte, denn wir unterſcheiden auch Formen, zwiſchen de en Uebergänge vorkommen, die man nicht immer mit völliger Beſtimmtheit einer oder der anderen der in Betracht kommenden Formen zuzählen kann. Wir Be ftreben danach, die in der Natur beſtehen den Tatſachen zu erkennen und zu er⸗ x klären, aber wir können nicht verlangen, daß dieſelben immer 1 vorgefaßten ode r ſchulmäßig angelernten Ideen entſprechen. 1 Bei der Nomenklatur, 15 er in dem Werke anwendet, richtet ſich Hartert ee vollſtändig nach der Priorität und zwar beginnt er, wie in Deutſchland jetzt all- e üblich, mit der 10. Ausgabe von Linnés Systema Naturae (1758) d ſcheut dabei nicht davor zurück einen Vogel mit dreimal wiederholtem, gleich— dem Namen zu bezeichnen, z. B. die ſkandinaviſche Waſſeramſel mit dem kamen Cinclus cinclus cinclus. Er ſagt ſelbſt, und darin wird ihm jeder beiſtimmen, daß dieſe 1 zwar nicht ſchön i aber logiſch unanfechtbar ind praktiſch iſt. 1 dn dem Vorliegenden 1. Heft werden 184 Spezies und Subſpezies be= handelt, teilweiſe mit Beigabe einfacher, aber peinlich genau ausgeführter Zeich— a nungen. Bei einzelnen Arten finden ſich wertvolle und auch ausführliche biologiſche Notizen. * Ich begrüße das Werk als eine epochemachende Erſcheinung und bin der Anſicht, daß es geeignet iſt, die von vielen ſchon empfundene Lücke in beſter Weiſe auszufüllen. Dr. Carl R. Hennicke, Dr. W. Marſhall, Die Tiere der Erde. Stuttgart, Deutſche Verlags-Anſtalt. Der erſte Band dieſes Prachtwerkes iſt vollſtändig erſchienen. 8 * Dr. Carl R. Hennicke. % liſe Melitta von Schweizerbarth, Vogellieder. Stuttgart 1903. Druck und Verlag von W. Kohlhammer. AJn einem kleinen Heftchen von 41 Seiten ſchildert die Dichterin in poetiſcher Weiſe das Leben und Treiben einer Anzahl Vögel. Die Gedichte ſind zum größten Teil ſehr hübſch. Am beſten iſt es, unſerer Anſicht nach, der Dichterin gelungen, . as Weſen der Meiſe und das der zahmen Ente onomatopoetiſch zu ſchildern. Das Buch verdient geleſen zu werden, zumal von Mitgliedern unſeres Vereins und & Pen Freunden der Vogelwelt. Es ſchließt: „Klüger, mein' ich, wär's, zu ſchweigen, Statt euch mein Liedlein zeigen, Doch ich ſing' jetzund zum Trutz, Weih' mein Lied 1 Dem Vogelſchutz!“ 2 Dr. Carl R. Hennicke. a 9 Naumanns Naturgeſchichte der Vögel Mitteleuropas. Neue Auflage. Gera— Antermhaus. Verlag von Fr. Eugen Köhler. 4 Band XI, enthaltend die Pelikane, Tölpel, Fregattvögel, Tropikvögel, e und Möven (43 Bogen Text und 42 Tafeln), iſt ſoeben erſchienen. Nur ein Band, der erſte, ſteht noch aus. ö Red. Angelo Ghidini, Die Schleiereule bei Ka (Ebenda S. En Etteratur-Aleberſichk. O. Abbes, Allerlei vom Kolkraben. (Deutſche Jägerzeitung Kin ©. Biologiſche und jagdliche Mitteilungen. Carol Schröder, Ein Kampf in den Lüften. (Ebenda S. 162.) Von zwei im Komitat Torontal in Ungarn in den Lüften kämpfenden Adlern ſiel der eine zu Boden und wurde von Dr. Lendl als Nisastus fasciatus beſtimmt. 5 > J. Thieneman, Der Zug des großen Buntſpechts. (Ebenda S. 180.) 8 Berichtet über außergewöhnlichen Zug des großen Buntſpechts auf der uniſchen Nehrung und bittet um Mitteilung ähnlicher Erſcheinungen in anderen Gegenden. Johannes Helm, Die Vogelzugſtraßen Europas. (Ebenda S. 191.) W. Ahlers, Bravourſtück eines Raubvogels. (Ebenda S. 240.) 1 5 Ein Sperberweibchen ſtieß durch die Scheiben eines Fenſters. 9 F. Helm, Ornithologiſche Beobachtungen an den Teichen von Willingen in Böhmen. (Ornithologiſche Monatsberichte XI., S. 161.) 3 Beobachtungen an Fulica atra, Colymbus nigricollis und Larus ridibundus. Dtto le Roi, Das Vorkommen von Herodias alba in der help. (Ebenda ©. 163.) Zwei Silberreiher wurden in der Nähe von Siersdorf erlegt, möglicherweise aus der Gefangenſchaft entflohene. A. Nehring, Eine Sterna caspia von Deep bei Colberg. (Ebenda ©. 10% Angeblich iſt die Raubſeeſchwalbe noch Brutvogel nordöſtlich von Trent auf Rügen. K. Detitius, Mitteilungen aus dem Rieſengebirge. (Ebenda S. 166.) Mitteilungen über Birkhuhn und Mornellregenpfeifer. 4 Th. Pretzer, Der Wanderfalke oder Freuden und Leiden der Taubenzüchle (Zeitſchrift für Ornithologie und praktiſche Geflügelzucht XXVII., S. 177.) Fordert leider auf, mehr Schußprämien für den ſo wie ſo ſchon in den meien Gegenden faſt ausgerotteten Wanderfalken auszuſetzen. Francesco de Ceglie, Adolfo Banti, S. Brogi, Carlo Baffagnin.. Catture di specie rare od avventizie. (Avicula VII., S. 121.) Bericht über Fang und Beobachtungen von Cypselus pallidus, Harelda Ziseiai Pernis apivorus, Ciconia ciconia, Dendrocopus major, Merula torquata und Pastor roseus in Italien. Emilio Ninni, Uccelli anormalmente coloriti essistenti nel civico museo di Belluno. (Ebenda S. 124.) 7 Farbenabnormitäten von Turdus musicus, Turdus merula, Sylvia rubee 1 Fringilla chloris, Emberiza eitrinella, Perdix saxatilis, Corvus glandarius, Turdus 1 viscivorus, Sylvia hortensis, Sylvia phoenicurus, Accentor alpinus, Fringilla cisalpina, Fringilla eoelebs und Fringilla cannabina. 7 Meinert B. Hagendefeldt, Die Eiderente, Somateria molissima. (Ornitho⸗ logiſcher Beobachter II, S. 339. Mitteilungen über die Eiderente, beſonders auf Sylt. Ludwig Schuſter, Weitere Beiträge zu dem Thema „Die Singer a Stadtvogel“. (Ebenda S. 340.) Mitteilungen aus der Literatur. 55 f Carl Gerber, Herbſtzug der Vögel bei e ee im Jahre 10 ö (Ebenda S 342, 348, 356 und 373.) Curt Loos, Etwas über die Blauracke in Liboch in Böhmen. (Ebenda S. Jacob Schenk, Die Beobachtung des Vogelzuges in der Some E , (1 une g., Hiſtoriſche Skizze. } 4 ö 0 Auffallend häufiges Auftreten. 2 este: 5 91 ohn, Europäiſche Geier und ihre 1 (Nerthus V., S. 702.) Ludwig Schuſter, Der Geſelligkeitstrieb bei den Vögeln und ſeine Urſachen. (Ebenda ©. 735.) 3 Als Urſache nimmt Verfaſſer an: Verminderung der Gefahr, den reinen Geſelligkeits⸗ Be und die Tatfache des leichteren Erwerbs der Nahrung. „W. Shufeldt, Das Studium der Neſtlinge. (Natur und Haus XII., S. 49.) a, Fordert zur genauen Erforſchung der Entwicklung der Neſtlinge auf und bringt eine R Anzahl ſehr guter Photographieen von Dunenjungen. us W. Hennemann, Ueber das Vorkommen des Kernbeißers, Coccothraustes vulgaris Pall., im mittleren Lennetale. (21. Jahresber. weſtf. Provinzialver. für Wiſſenſch. u. Kunſt, ©. 186.) TER Der Kernbeißer kommt im Lennetale vor. * e. Krauſe, Ein Mahnruf zur Amſelfrage und ⸗plage. (St. Hubertus XXL, S. 560.) Rs Hält die Amſel für einen gefährlichen Dieb und Räuber. G uſtav Caſter, Die Schlafſtätten unſerer einheimiſchen Vögel. (Ebenda S. 576.) | * Beſpricht die Schlafſtätten des Uhus, des Waldkauzes, des Steinkauzes, der Sumpf⸗ er le, des Rauhfußkauzes, der Waldohreule, der Schleiereule, des Steinadlers, des Fiſch⸗ 1 des Schrei- und Zwergadlers, des Kolkraben, der Saatkrähe, der Dohle, der Elſter, Bir Hähers und des Raubwürgers. naturhiſt. Geſ. Nürnberg XV., S. 56.) 0 Notizen über mehrere brütende Paare der Nebelkrähe in Bayern. 5 har Rendle, Zum Vogelſchutz. (Gefiederte Welt XXXL, S. 193, 201, 209, 217. 1 . vor allem von den Geiſtlichen und Lehrern auf dem Lande Pionierdienſte auf dem Gebiete des Vogelſchutzes. Führt des Näheren aus, daß der moderne Kulturwald den Vögeln nicht die nötigen Lebensbedingungen bietet und erwähnt, daß durch einen ö daß. vom 3 Februar 1902 in Bayern den Gemeindebehörden die Hecken und lebenden der das Unterholz und die überſtändigen Bäume zu beſonderer Schonung anempfohlen worden ſind. 2 Adolf Lindner, Der Gartenlaubvogel und ſeine Behandlung als Stubenvogel. | (Ebenda S. 194, 202, 210, 218.) 7 . Enthält eine ſorgfältige Aufzeichnung von 100 Strophen aus dem Tourenreihliikt eines Primaſängers. M. Scherenberg, Eine erfolgreiche Schwalbenauffütterung. (Ebenda S. 221.) 10 Karl Soffel, Zucht heimiſcher Vögel im Käfig. (Ebenda S. 226, 234, 242, 250.) 5 9 Tritt der Behauptung entgegen, daß gewiſſe Weichfreſſer im Käfig kein Waſſ er auchen. a Braun, Einige Aufgaben für die Liebhaber der Finkenvögel. (Ebenda AN 233, 241 150 8 f Weiſt hin auf verſchiedene ungelöſte Fragen und fordert auf, ſeltenere Arten von Finkenvögeln im Käfig zu ſtudieren (Steinſperling, Schneefink, Zitronenzeiſig ꝛc.) und Grün⸗ = finken in vielen Generationen zu züchten und fo zu veredeln. = Oskar M. Kiſch, Ueber die Aufpäppelung von Sproſſer-Neſtlingen und die dabei gemachten Beobachtungen. (Ebenda S. 236, 244, 252. Paul Böhme, Beſchaffung natürlicher Futtermittel Ai unſere Weichfreſſer. (Ebenda S. 257.) 2 Empfiehlt die Beſchaffung von Larven der Borkenkäfer, außerdem fleißigen Inſekten⸗ fang mit dem Kätſcher. er Gaertner, Haubenlerchen nijten auf dem Dache eines Hauſes inmitten der Großſtadt. (Ebenda S. 258.) 3 Auf dem flachen, mit Kies beſtreuten Dache eines vierſtöckigen Hauſes haben Hauben— cen Junge großgezogen. Unter den „kleinen Mitteilungen“ von Nr. 35 der Gefiederten Welt werden zwei gleiche Fälle von Hermann Wünn und R. Hoffmann berichtet. J. Gengler, Die Nebelkrähe (Corvus cornix) als Brutvogel Bayerns. (Abh. Ernſt Maſcha, Beſuch einer Mövenbrutſtätte. (Ebenda S. 269, 276.) 1 . Schürer, Vom Aufpäppeln einheimiſcher Körnerfreſſer. (Ebenda S. 285.) \ ‚eigene Brut zu fangen pflegen. N; Dr. J. Gengler, Beobachtungen an den von mir im Laufe der letzten 25 2 elle Aus der 1 niederthenniſcher Waldungen. Beſchreibung der ro d Kolonie im Parke des Schloſſes Helt „ ca. 400 bis 450 Reihern., Trotz des Schadens, den die Reiher der Jagd zufügen, werden ſie geſchützt. Mo Anzinger, Unſere Meiſen (Ebenda S. 265, 274, 281, 289, 2 1 5 321, 329.) Beſtimmungstabelle unſerer einheimiſchen Meiſen und ſehr idee Beinen aller Meiſenarten. | Olga Mienhards, Mein Pflegling. (Ebenda ©. 266.) Bericht über einen zahmen Eichelhäher. Beobachtungen am Hirſchberger Großteich in Nordböhmen, in deſſen Mitte auf eir kleinen Felſeninſel zahlreiche Lachmöven (Larus ridibundus [L.]) und ie RN (Sterna hirundo [L.]) brüten. Karl Berger, Höchſt origineller Niſtplatz. (Ebenda S. 282.) 0 Zaunkönigsneſt, angelegt in der Rocktaſche eines an einem Zaune hängenden Arbeiterrockes. 8 Jung aufgezogene Körnerfreſſer eignen ſich am beſten zu Verſuchen mit Baſtarde züchtung. | Adolf Günther, Theorien? (Ebenda S. 290, 298, 306.) 7 Sehr anerkennenswerte, aber noch viel zu milde Polemik gegen Rauſchs Borſchriten über Stuben vogelpflege. Mathias Rauſch verwirft geräumige Käfige, hält die Verabreichung von Trink- und Badewaſſer und von lebenden Inſekten bei vielen Vögeln für ſchädlich. a Brehm und Liebe ſcheinen für Rauſch umſonſt gelebt zu haben! Auguſt Reuter, Brütende Schwarzplättchen im Heckbauer. (Ebenda S. 292.) Eugen Sauzin, Sammtköpfchens Frei- und Gefangenleben. (Ebenda S. 300.) Schilderung der Sylvia melanocephala Gmel. 1 Oskar M. Kiſch, Wodurch unterſcheiden ſich Sproſſer-Männchen von 995 5 a Weibchen und wodurch jüngere Sproffer von älteren? (Ebenda S. 309.) Sehr eingehende Aufzählung aller Unterſchiede. Karl Kullmann, Ein Adlerhorſt in der Oſtſchweiz. (Ebenda S. 311.) 5 Beſchreibung eines Adlerhorſtes mit zwei Jungen in der Nähe von Pontreſina. Mathias Rauſch, der rotkehlige Fliegenfänger oder Zwergfliegenfänger im Freileben und als Stubenvogel. (Ebenda S. 316, 324.) Be Warnt vor der Verfütterung lebender Inſekten an den Seeuoftiegenjäntpnent 4 l Max Dorn, Rationeller Inſektenfang. (Ebenda S. 317.) 3 Empfiehlt die Methoden der Schmetterlingsſammler (Ködern der Schnee Abklopfen der Raupen von den Gebüſchen) zur Gewinnung lebender Inſekten fußt Weichfreſſer. A. Reuter, Vogelmaſſenmord in unſeren Weinbergen. (Ebenda S. 322% Aufruf zur Bekämpfung des Krammetvogelfanges in den Weinbergen, der oft von Kindern betrieben wird. ER E. Zimmermann, Witterungseinflüſſe auf die Vogelwelt im Sommer 190 (Ebenda ©. 325.) Große Schädigung der Vögel im Rheinland durch anhaltende nahe Witterung. K. Stümpfle, Vom Kuckuck. (Ebenda, ©. 326.) 0 Erwähnt die merkwürdige Tatſache, daß Bachſtelzen für einen jungen Kuc ihrem Neſt viel größere Inſekten (Grillen, Käfer 2c.) heranſchleppten, als ſie ſonſt fi 1 Inſektenfreſſern mit beſonderer Berückſichtigung von Dr bedürfnis. (Ebenda S. 330.) a Otto e Vierzehn Tage am Un (Sournal für Ori ö Literatur Ueberſicht. N 93 8 en 9 75 Budytes Fla us dombrovskii subsp. nov., Alauda arvensis tica subsp. nov., Emberiza calandra thanneri sups. nov., Loxia leucoptera elegans F. Homeyer), Cueulus canorus johanseni subsp. nov., Syrnium uralense sibiricum bsp. nov. der Gattung Galerida. (Ebenda S. 170.) Beſchreibung von Galerida cristata iwanowni subsp. nov. und Galerida cristata magdae subsp. nov. * bb und H. Baron Loudon, Cettia, cetti semenovi Sarudny u. Loudon subsp. nov. (Ebenda S. 174.) * Genaue Beſchreibung der Subſpezies aus Transkaſpien. Victor Ritter von Tſchuſi zu Schmidhoffen, Zur Ornis der Kanaren. (Ebenda S. 174.) Scĩpricht ſich auf Grund von Exemplaren zweier Vogelſendungen aus Teneriffa gegen Unterſcheidung der kanariſchen von der mitteleuropäiſchen Gebirgsſtelze aus, beſpricht via atricapilla, Acanthis cannabina meadewaldoi Hartert und Carduelis carduelis va Tsch. und berichtet über die Erbeutung von Hypolais pallida, Saxicola aurita, xicola stapazina, Lanius senator auf Teneriffa. under Ban, Ornithologiſches und biologiſches aus Vorarlberg. (Ebenda S. 176.) Zahlreiche biologiſche Notizen. Erneſto Schmitz, Aus dem Vogelleben der Inſel Porto Santo. (Ebenda S. 176.) Notizen aus dem Tagebuche von Adolpho de Noronha. Erneſto Schmitz, Tagebuch⸗Notizen aus Madeira. (Ebenda S. 206.) Rud. von Thanner, Beobachtungen aus den Pinienwäldern Teneriffes. (Ebenda ©. 211.) „ Ausführliche Mitteilungen über Fringilla teydea, Sylvia heinekeni und Fringilla madeirensis. > Wilhelm Schuſter, Ein Beſuch auf Juiſt. (Ebenda S. 217.) Brite, Ornithologiſche Notizen aus Oberſteier. (Ebenda S. 223.) . Maret, Ueber die Ankunft der Mehlſ chwalbe (Chelidonaria urbica [L.] 4 in Kroatien. (Ebenda S. 226.) A 1899 Ankunft der erſten am 5. Mai, 1900 am 21. März, 1901 am 1. März, 1902 am 26. März, 1903 am 19. April. Aus ſeinen Beobachtungen hat der Verfaſſer die Ueber⸗ eugung gewonnen, daß die Vögel mit dem Winde gehen und in der 7 5 in und mit den Deprejjionen wandeln. 3 Stroinigg, Larus glaucus Brünn. bei Judenberg in Steiermark erlegt. (Ebenda 231.) H ermann 1 Ueber das Vorkommen des braunkehligen Wieſenſchmätzers in Sibirien und ſeine ſibiriſche da Pratincola rubetra margaretae Johansen subsp. nov. (Ebenda ©. 232.) AR Genaue vergleichende Beſchreibung eines livländiſchen und Tomsker Exemplares. 5 Derluf Winge, Om jordfundne Fugle fra Danmark. (Vidensk. Medd. tra den nat. Foren. i Kjöbenhavn 1903, p. 61.) . In Dänemark ſind Knochen von 65 Vogelarten aus Eiszeit, Steinzeit, Eiſenzeit, u kittelalter und Neuzeit in der Erde gefunden worden. Die Fundorte werden genau angegeben. Herluf Winge, Fuglene ved de danske Fyr 1902. (Ebenda S. 333.) f An 30 däniſchen Leuchttürmen und Feuerſchiffen töteten ſich 1902 über 1100 Vögel i: n 50 Arten. Am häufigſten wurden Rotkehlchen, dann Feldlerchen und Singdroſſeln gefunden. Br F. Witherby, An Ornithological Journey in Fars, South-west Persia. (The Ibis 1903, p. 501.) Bericht über eine Reife in Südweſt⸗Perſien. Nachrichten über 163 Vogelarten und wee N 8 Harald Baron Loudon, Zur Kenntnis der weſt⸗turkeſtaniſchen Repräſentanten ah . , T PEN VVV A 0 785 e 7 ber 9 1 USE Ben Henry H. Giglioli, On a presumed new Species of Redstart rom ih ; Wilhelm Schuſter, Aprilfituationen am heffichen Rhein. (Ebenda ©. 47 2 ee N Dobothy M. A. Baeti, Field- no on some ol the Bird (Ebenda S. 571.) Biologiſche Notizen über 16 Arten von Cypern. Island of Sardinia. (Ebenda S. 581.) Eine ſehr dunkle Form des Rotſchwanzes von Sardinien wird esche den N als K. nigra ſpezifiſch von R. tithys trennen will. m in in 187 f. Ornith. u. pra Gefgeh Win, S. 194.) Hermann Hähnle, Ein Federkrieg. (Ornith. Beobachter II., S. 388.) Behandelt die Stellung der Vogelſchusvereine zu der Mode des Wbengggens, Wilhelm Scheller, Schelladler. (Deutſche Jägerztg. XLII., S. 336.) Erlegung eines Schelladlers in Schleſien. J. Fr. Klein, Der Tannenhäher. (Waidwerk in Wort und Bild XIII, S. 780 Naturgeſchichtliche Mitteilungen mit Bild. Ludwig Schuſter, Aus dem Leben eines großen Buntſpechtes (Picus major.) (Ornith. Beobachter II., S. 403.) Schilderung der Arbeit eines großen Buntſpechtes an einem Mittag 5 „November, 1 Sparn, Das Ausſetzen von Auerwild. (St. Hubertus XXI., S. 639.) 4 Beſchreibt drei verſchiedene Wege, ein Revier mit Auerwild zu- Weh 125 empftehl A 3 5 den, geſundes Auerwild unmittelbar vor der Balz oder auch bei begonnener Wa auszuſetzen. O. Kleinſchmidt, Entwicklungslehre und Wirklichkeit. (Ornith. Monatsber. XL, 84.177.) — Julius von Madaräsz, Merula aterrima n. sp. (Ebenda ©. 186.) O. Kleinſchmidt, Parus sardus form. nov. (Ebenda S. 186.) 7 5 J. Thienemann, Vogelwarte Roſſitten. (Ebenda S. 188.) f | Bericht über die Erbeutung einiger in Roſſitten gekennzeichneter Verſuchskrähen. ; v Wi 95 ae Das Rheintal als Vogelzugſtraße. (Zeitſchr. f. Oologie XIII, S. Otto Mam Auf der Suche 155 Wildente und deren Eiern. Ebene 1359 74 Otto Bamberg, Einzelheiten aus dem Brutgeſchäft des Sei (ebenen S. 137.) 1 9 H. Hocke, Meinungsaustauſch. (Ebenda S. 137.) Mitteilungen über die Eier von Rallus aquaticus, Crex crex, Acrocephalus aqua. tieus und schoenobaenus, Anas boschas und Dafila acuta. Wilhelm Schuſter, Die Wal dohreulen des Mainzer Tertiärbeckens. Sabıb. h Naſſauiſch. Ber. f. Naturk. LVI., S. 33.) 4 Biologiſche Mitteilungen. Wiederholung der Behne daß die Waldohr vier Wochen brüte. Mitteilungen über Budytes flavus, anthus pratensis, Corvus frugilegus, Ful clangula, Colymbus fluviatilis, Anas querquedula, Sterna hirundo, ae Schreiadler, Elſter und Steindroſſel. . E. Beermann, I bur häckande tjädrar. ee jägareför nya tidskrift XII, S. 248). N Bericht über geglückte Brut von Auerwild im Käfig. Göſta Björkegren, Stridande tjädertuppar. boten = 2 2 Fra auch mehrmals gefangen wurden. >; 3 Y us Mr hh // HE ESF Hal Pr n PER Hi 125 r 77 5 ** 5 N * * > 15 Eh . REICHE 7085 2 . 8 er FH „ i ,,, N Eee . 9 N N N en ep er . 1 e BI, W. Baer, Nochmals die Brutſtätten des Kranichs in Deutſchland. 95 8 28 Le * 1 W. A. bol Yiterligare om skedanden (Anas elypeata). (Ebenda 1 Beſchreibung der Löffelente, unter Beigabe einer Farbentafel. B. erg, Ejderfägel i sötvatten. Bredstjärtade labben (Lestris pomarina) 1 Kalmar sund. (Ebenda S. 311.) Auf dem See Strafen in Väſtergötland wurden im Herbſt zirka 50 Eiderenten be- obachtet, am 26. September 1903 im Kalmarſund zirka 200 Lestris pomarina und am 286. 1 wurde ebenda eine Zwergmöve geſchoſſen. . Schuſter, Kurz⸗ und langzehiger Baumläufer ſind dieſelbe Art. „(Nerthus V, S. 838.) Angelo Ghidini, Der Seidenſchwanz (Ampelis garrulus) ſüdlich der Alpen. (. Ornith. Beob. II, S. 411.) . Zahlreiches Auftreten des Seidenſchwanzes im Dezember 1903 ſüdlich der Alpen. Wilhelm Schuſter, Zur Amſelfrage. (Ebenda S. 412.) Tritt für die Amſel ein. Wilhelm Schuſter, Ueber Storchgrauſamkeiten. (Zool. Gart. XLIV, ©. 345.) Wendet ſich gegen einen Artikel Fiſcher-Sigwarts und beitreitet, daß die Störche bisweilen ihre Jungen ſelbſt aus dem Neſte würfen, daß die Alten die Jungen des Exkre⸗ tierens wegen auf den Neſtrand legten, daß das Hinauswerfen der Jungen erfolge, weil die „ungezogenen Jungen“ in das Neſt exkremitierten, und daß die alten Störche Re rbei einen zweckmäßigen Willensakt mit vollem Bewußtſein in Szene ſetzten. Nochmals die Brutſtätten des Kranichs in Deutſchland. Eine wiſſenſchaftliche Bitte an den Leſerkreis. Wie den Leſern dieſer Zeitſchrift noch erinnerlich ſein wird, bat der in⸗ zwiſchen verſtorbene Geh. Hofrat Dr. Nitſche, Profeſſor der Zoologie an der Biegen Forſtakademie, vor einiger Zeit (im Auguſtheft 1902, ©. 332) öffentlich dieſen Blättern um Mitteilungen über fichere Brutſtellen des ne in ur unſerem Heimatlande. Es war ihm darum zu tun, dieſe womöglich ſämtlich im | ei een in Erfahrung zu bringen, hauptſächlich zu einer Vergleichung ihrer Lage und der jüngſten geologiſchen Bildungen Mitteleuropas, zwiſchen denen ihm in tereſſante Beziehungen zu beſtehen ſchienen. 2 Er vermutete, daß hierfür die in der einjchlägigen Literatur niedergelegten wlungen keineswegs ausreichen würden und nur eine ausgedehnte Privat- korreſpondenz, ſowie öffentliche Aufforderungen in Fachblättern ihm das nötige Material verſchaffen könnten. Daß er völlig recht hiermit hatte, kann ich nach Durchſicht wenigſtens der leichter zugänglichen Literatur nur vollauf beſtätigen. Dagegen iſt es ihm auf dem eingeſchlagenen Wege in der kurzen ihm noch be— ſchiedenen Lebenszeit gelungen, eine ſolche Menge wertvoller Angaben zu ſammeln, | d. aß deren Veröffentlichung nicht unterbleiben kann. Andererſeits genügen dieſelben aber zu einem Abſchluſſe der Arbeit, wie er ſie geplant hatte, noch nicht. N 1 Als ehemaligem Aſſiſtenten des Dahingeſchiedenen iſt mir ein das geſamte Material enthaltendes, wohlgeordnetes Aktenſtück zur weiteren wiſſenſchaftlichen Verwertung zur Verfügung geſtellt worden. Nach längerer Behinderung, dem Ge genſtande näher zu treten, habe ich mich jetzt entſchloſſen, die Arbeit nach Möglichkeit in dem urſprünglich geplanten Umfange zu Ende zu führen. Zu den Zwecke muß aber auch ich noch einmal an dieſer Stelle die Leſer der Monats— 3 ift um die Bekanntgabe jedes noch weiteren zu ihrer Kenntnis gelangten Brut⸗ p! Ves des Kranichs in Deutſchland bitten, ſowie auch um etwaige Mitteilungen | verſteckter Literaturnotizen. Private Mitteilungen ind mir eben | etwa folche in diefer Zeitſchrift, ſofern ſie in den nächſten Numm können. Unerläßlich iſt es, dieſelben mit fo genauen Ortsangaben 5 daß ich die einzelnen Brutſtellen auf Spezialkarten wenigſtens annä 5 finden und eintragen kann. Sehr erwünſcht ſind zugleich Angaben über zahl der brütenden Paare, wie auch ſolche über ehemalige Brutſtätten un rückſichtigung der Zeit des Verſchwindens ihrer Bewohner. Ich irre gewiß nicht, wenn ich annehme, daß aus dem Leſerkreiſe noch mancher Beitrag dem obigen Aktenſtücke zugedacht war, der zufolge des unerwarteten Todes des Geh. Hofr Dr. Nitſche an den Ort ſeiner Beſtimmung nicht gelangen konnte. Dieſe bit ich ganz beſonders noch jetzt der Arbeit zu gute kommen zu laſſen. ö 1 Eine vollſtändige Zuſammenſtellung der Brutplätze einer ſo hervorragenden Geſtalt in unſerer Vogelwelt wie des Kranichs verlohnt allein ſchon der dar verwandten Mühe, dazu kommt, wie bereits mit Sicherheit vorauszuſehen i daß durch dieſelbe eigentümliche Verhältniſſe hervortreten werden, für deren Er⸗ klärung die gegenwärtige Oberflächenbeſchaffenheit Deutſchlands nicht ausreicht f und die daher mit dem prähiſtoriſchen Vorkommen des Kranichs im engſten Zu⸗ ſammenhange ſtehen müſſen. Schließlich — und das erſcheint manchem Leſer gerade dieſer Zeitſchrift nicht ohne Grund vielleicht als das Wertvollſte dabei iſt eine ſolche kartographiſche Zuſammenſtellung, die faſt notwendig zugleich eine ſtatiſtiſche werden muß, wohl geeignet, die Grundlage für offizielle Maßnahmen zur Erhaltung der urwüchſigen Vogelerſcheinung für unſere Fauna abzugeben, die über kurz oder lang notwendig ſind. Demgegenüber ſollten auch die Befürchtungen, Kranichbrutſtätten durch die Bekanntgabe zu gefährten, für kleinlich und mei gewichtig erachtet werden. W. Baer, 2 Aſſiſtent am zoologiſchen Inſtitut der Königl. Sächſiſchen Forſtakadene, Tharandt. ö Inhalt: An die geehrten Vereinsmitglieder. — Neu beigetretene Mitglieder. I. — F — Wirkl. Geh. Oberregierungsrat und Regierungspräſident a. D. von Dieſt: Meine Erfahrungen in Bezug auf Vogelfütterung. — Paſtor E. Chriftoleit: Liebeſcher und von Berlepſchſcher Vogelſchutz. — Cand. theol. et phil. Wilhelm Schuſter: Mehr Schutz den Seevögeln! — Otto Natorp: Abnorm gefärbte Weindroffel. el it Buntbild Tafel I.) — Dr. J. Gengler: Abnorm gefärbter männlicher Goldammer. (Mit Buntbild Tafel II, Fig. 1.) — Dr. J. Gengler: Abnorm gefärbte weibliche Amſel, Merula merula (L.). (Mit Buntbild Tafel II, Fig. 2.) — Dr. Burſtert: Das Schickſal e freigelaſſenen Stubenvogels. — Hofrat Dr. W. Wurn Die ſtammesgeſchichtliche deutung der Auerhahntaubheit. — Joſef v. Pleyel: Ein Adler⸗Luftſchiff. Mit Schw bild Tafel III.) — Dr. Carl R. Hennicke: Die Fänge der Raubvögel. XXIX. Schwarzbild Tafel IV.) — A. Hindenberg: Aus der Nörglerecke. — B. Grönd Ueber das beſtrittene Vorkommen der Gavia arctica in Island. — Dr. Handma Tötliche Vergiftung einer Blauſtirnamazone (Chrysotis aestiva Lath.) durch Knallqi ſilbergaſe. — „ H. Thiele: Der ſchwarze Storch (Ciconia nigra) am He brütend. — Dr. Fr. Dietrich: Eine ene ee . nach Jordſand und | bogen. (Mit Schwarzbildern Tafel V und VI.) — Fritz Ohle: Die Straußenzu der Algerie. — Otto Natorp: Einige Beiträge zur Frage 155 Hausrotſchwanzes (R tithys [L.). — Dr. J. Gengler: Die Ornis von Erlangen und Umgebung. — Klei Mitteilungen: Ueber Kiebitzregenpfeifer. Ornithologiſche Seltenheiten für das Rl Main⸗Gebiet. Verſchiedenes. — Bücher⸗Beſprechungen. — Literatur⸗Ueberſicht — : us die Brutſtätten des ee in . t Redaktion: Dr. Carl R. Hennicke in Gera ET Rn Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. N Köhler in Gera-Untermpa III Aiſtkäſten nach Vorſchrift des Herrn Hofrat Profeſſor > Dr. Ciebe für Stare, Meiſen, Rotſchwänze, Fliegen 8 . y | jchnäpper ꝛc. ꝛc., ſowie für aus- N e ländiſche vögel halte empfohlen und bitte ich Preisliſte N zu verlangen. Carl Frühauf in Schleuſingen. Der Ornithol. Beobachter Wochenschrift für Vogelliebhaber u. Vogelschutz. Herausgegeben von Carl Daut, Bern (Schweiz). Redaktion: C. Daut, Bern und Prof. G. von Burg, Olten. Abonnementspreis: | Mk. 6.— jährlich bei direkter Zusendung unter Kreuzband ' : oder mit üblichem Zuschlag auf den Postämtern. ) Inserate: Die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 15 Pf. Wiederholungen 20 bis 50 Prozent Rabatt. N DIA A& | A TUTTI I LETTORI DI QUESTO PERIODICO previa richiesta VERRANNO SPEDITI GRATIS PER 2 MESI 2 titolo di saggio i tre periodici: Rivista italiana di scienze naturali Bollettino del Naturalista Collettore, Allevatore, Coltivatore Avieula — Giornale ornitologico italiano. Per riceverli basta inviare il proprio indirizzo, anche per mezzo di un biglietto da visita, all’ amministrazione, in Siena via 8 Peruzzi 28. | 12 ft N N Tas re |? Ormnithologisches Jahrbuch. Organ für das palaearktische Faunengebiet. | Das „Ornithologische Jahrbuch“, welches sich als einziges Journal die ausschliessliche Pflege der europäischen, bezw. der Ornis des palaearktischen Faunengebiets zur Aufgabe gemacht hat, beginnt mit 1902 seinen XIII. Band. Es erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2½ bis 3 Druckbogen, Lex. 8. Eine Vermehrung der Bogenzahl und Beigabe von Tafeln erfolgt nach Bedarf. Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt bei direktem Bezuge für das Inland 5 fl. ö. W.. für das Ausland 10 M. pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12M. Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 3 fl. = 6 M. (nur direkt). Probenummern gratis und franko. Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Raume am Um- schlage Aufnahme. Inseraten-Berechnung nach Vereinbarung. Alle Zusendungen, als Manuskripte, Druckschriften, Abonnements und Annoncen bitten wir an den unterzeichneten Herausgeber, Villa Tännenhof | bei Hallein, zu adressieren. Vietor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. 2 12 N 22 N NT RN 8 NN NA I IR NER 2 * 2 8 = > Rr Christiane Hagenbeck Handlung exotischer Vögel ne Spielbudenplatz 19g Hamburg 4 Spielbudenplatz 29 Stets reichhaltiger Vorrat von sprechenden und noch nicht sprechenden Papageien, sowie allen Arten Zier- und Singvögeln. 3 Versand unter Gewähr lebender Ankunft, —— Preislisten und Sprachverzeichnisse auf Wunsch kostenlos und postfrei, Fabriken v. Berlepsch' scher Meisenfutterapparat 1 Nisthöhlen nach 3 Freiherrn von Berlepsch Büren in Westfalen und Lenzburg (Schweiz). Inhaber: 5 Hermann Scheid. Büren in Westfalen. 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W. 15475 sche Monatssch i oO oO Ornitholo 1904. derenten-Nest mit Eiern E den D ünen auf dem Ellenbogen. ın t Jungen und Erpel. derenten- Nest mi f E ERMHAUS. GERA-UNT N KÖHLER, DRUCK VON FR. EUA 1904. Ornithologische Monatsschrift. VI. RR Nest der Sturmmöve mit vier Eiern. N N Drei Nester der Kolonie der Kaspischen Seeschwalbe auf dem Ellenbogen. DRUCK VON FR. EUGEN KÖHLER, GERA-UNTERMHAUS. 0 gische Monats ſchrift. b sn vom en chen a zum Schutze der Vogelwelt. 1004 Anzeigen. Beilage. 2 9 = für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und Har idlern bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 g 10 Mk. Alle Anzeigen find zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera⸗ ⸗Untermhaus. — Tu hohem Preise zu kaufen gesucht: J Band 1 (1876), 2 (1877), 5 (1880), 6 (1881), 7 (1882) der Ornithologischen E Monatsschrift. 4 4 Sophia (Bulgarien), „Palais“. Hofrat Dr. Leverkühn. latur- Nistkästen „ brumllert mit I. Preis, nach Art der von VVV liefere 8 das Kundert zu 85 M. nach — 4 a von Mahlau & Waldschmidt, Frankfurt a. M. Der Zoologische Garten. (Zoologischer Beobachter.) Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Tiere; Organ der Zoologischen Gärten Deutschlands. | 7 4 5 Redigiert von Prof. Dr. O. Boettger. U Jährlich 12 Hefte M. 8.—. IN Ä Jahrgang I—XXX nebst Sachregister für Band I—XX zusammen M. 100. inserate pro Zeile 20 Pfg. Das JSerrarium, Das Frettehen, ine Bepflanzung und Bevölkerung, | Anleitung zur Zucht, Pflege und Abrichtung von Johann von Fischer. von Johann von Fischer. i Handbuch für Terrarienbesitzer und Tierhändler. 6½ Bogen mit Tafel und Abbildungen. 384 8, 80 mit 40 Holzschn. Eleg. geb. M. 12.— | M. 4.— Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. o 97— AM ofrezsıdtog eusyredsesF ond sroıdsuorssup — ooueıy pun sg? UIOWWNURgOLT — u09 g AH 8 = eou,,ÜUeẽ Jurllrus 3 = 03°5 AN Terrend) o1d f ossengs -uoworeg (Srzdiog Tu NM Y ufegsue nua Junſpueqqong-sdeſne A ep yoınp purqzue qq Jed puejsny sep an o' Me ſlehrend 01d sro -sjueuruuogqy so ep yaınp uogyerzeqnZ 'e}Fınp ueryoTjueursuuogqy-egoId um om Ine umedungremag o}Sspuoyes e ep eYoalgg Kae yasneyuj pun jney 1A "eyuv spomoq Zunyorg.IoN\ uess0 9 pun uOTEUOLNEULIOJUT deufes eros fefa uopusıye] q ep ue ge Se Ne egspue sv A sep opune name N pun e any 3sI DER ENTER 1 p un 7 S abeijysen joqabuy an; a unbsun S3WsıBojVwoyuT '3510G- u21y9%U] ; s1Bojoworug Jop Meiquayooqm Sojeuorreu.sezu) 9SIOT-UEINOSUJ AI Die Deutsche Hausfrau. An 1 Berlin W. 57. Ausgezeichnetes Familien- und Unterhaltungsblatt. Abonnementspreis vierteljährlich nur 30 Pfg. Organ für den bürgerlichen Haushalt in stadt und Lan 1 -R. , Goeschenstr. 1 ‚Leipzig Inserate finden vorzügliche Verbreitung. oo + „ — 2 m. 7 2 2 an .= En — 2 ie 2 . ae 2 en — 2 2 2 2 . . 2 2 — — 8 2 2 2 5 2 2 2 38 52 S2 22 2 2 . W = B=s = 2 2 2 8 22 2 — 2 2 m. — S8 22 - = u * 8 2 2 FA sE 2 2 3 258 8 2 > .= 2 [- 8 2 2 22832 2 - S = — 2 2 2 re 2 2 iu ie 2 8 2 — mm ED SD A . . . . . . . . . . * . . . . 0 in & * L = = 2 = 2 S — — 2 * © Im . E — > 7 An Exped. d.,, Deutsch. Tierfreunds‘* . . * . * . . + . . * . * . . . * — — m 8 . 2 = = > - L — — Bu 2 mn = — — — — > 18 ; 0 nitholonif che Monats crift. Herausgegeben vom De dentſehen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. 1 Begründet unter Redaktion von G. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und K. Th. Liebe. Ordentliche Mitglieder Redigiert von Das Eintrittsgeld beträgt es Vereins zahlen einen Jahres⸗ Dr. Carl R. Hennicke 1 Mark. — Zahlungen werden ag von fünf Mk. und er⸗ in G R Ä an den Vereins⸗Rendanten Hrn. n dafür die Monatsſchrift in Sera (Reuß) Wilh. Kutſchbach in Gera, poſtfrei (in Em) und Prof. Dr. O. Taſchenberg. e en Nr. 4 erbeten. Kommiffions- Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera⸗ Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. Nachdruck nur mit e 8 e N Jahrgang. Februar 1904. | Ur. 2. An die e Werein eder 3 Einem früheren Generalverſammlungsbeſchluſſe zufolge hat der Vorſtand e getan, die Eintragung des „Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogel— velt“ in das Vereinsregiſter zu bewirken. Dazu bedarf es aber einer Anderung der Satzungen. Dieſe ſoll auf der nächſten Generalverſammlung (wahrſcheinlich 1 Dresden am 16. März) zur Beratung kommen. Um den Mitgliedern aber 8 bange. zu geben, den an kennen zu lernen, laſſen wir ihn nach⸗ ſtehend folgen. Der Vorſtand. Entwurf der abgeänderten Satzungen des Deutſchen Vereins zum Schutze der e 3 9 1 . Der Verein führt den Namen: „Deutſcher Verein zum 1 der Vogel⸗ us. Zbweck des Vereins iſt: Förderung ve Vogelkunde, Hegung der nützlichen Per harmloſen Vogelarten, Schutz der geſamten heimiſchen Vogelwelt vor jeder niche gerechtfertigten Verfolgung, ſowie Hebung der Zucht und der Pflege der P park, Haus⸗ und e 83. . Der Verein wird, um obigen Zweck zu erreichen, zweckentſprechende Schriften etlichen und nach Bedürfnis Verſammlungen abhalten. Der Verein behält ſich außerdem vor, Züchtungsverſuche zu unterſtützen, ſo⸗ e hervorragende Züchtungserfolge und ausgezeichnete Leiſtungen auf dem Ge— te der Vogelpflege und des Vogelſchutzes durch Ehrengaben anzuerkennen. Auch Ausſtellungen können vom Verein veranſtaltet werden. 7 welt.“ Er ſoll in das Vereinsregiſter eingetragen werden und hat ſeinen Sitz in Ta 8 Der Verein beſteht aus: 88 e 1. Ehrenmitgliedern, | a 2. Außerordentlichen und korreſpondierenden, 3. Ordentlichen Mitgliedern. Er TEEN Die Ernennung der außerordentlichen und korreſpondierenden m geſchieht durch den jedesmaligen Vorſitzenden. | Wer als ordentliches Mitglied dem Verein beizutreten wünſcht, N einem Vorſtandsmitgliede ſchriftlich oder mündlich mitzuteilen, und der V hat daraufhin das Weitere wegen der Aufnahme zu veranlaſſen. Der Eintritt in den Verein iſt zu jeder Zeit geſtattet, der Austritt nur dem 31. Dezember des laufenden Jahres. Er iſt aber ſpäteſtens bis un 15. en des Austrittsjahres dem Vorſitzenden anzuzeigen. 2 5 8 | Zur Beſtreitung der ordentlichen Ausgaben wird von 1 ordentlichen M gliedern ein jährlicher Beitrag von fünf Mark (von ausländiſchen ein ſolcher ſechs Mark) und ein Eintrittsgeld von einer Mark erhoben. Für Förſter und Volksſchullehrer beträgt der jährliche Beitrag drei M A Der Jahresbeitrag iſt von neueintretenden Mitgliedern fofort, im übrigen innerhalb der beiden erſten Monate des Jahres an den Geſchäftsführer 5 Vereins zu zahlen. ie Erfolgt die Zahlung der Beiträge nicht innerhalb dieſ ſer Friſt, ſo wird an u genommen, daß die Einziehung durch Poſtnachnahme auf Koſten des a üb Mitgliedes erfolgen fol. 1 Ss 6. 5 Alle drei Arten der Mitglieder ſind ſtimmberechtigt. Alle Mitglieder erhalten die Ornithologiſche Monatsſchrift, die auf Koſte en des Vereins gedruckt wird, umſonſt und poſtfrei zugeſandt. a Dem Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt beigetretene Lokalvereß ne find berechtigt zum Bezuge der Ornithologiſchen Monatsſchrift zum Preiſe n zwei Mark unter der Vorausſetzung, daß für jedes Mitglied des betreffenden Vereins ein Exemplar beſtellt wird. Auf der Generalverſammlung des Deutſcher Vereins zum Schutze der Vogelwelt hat der Verein nur als ſolcher eine Stimme, SH: 42 Die geſamte Leitung und Verwaltung des Vereins liegt dem Vorſtande ob Dieſer beſteht aus einem erſten Vorſitzenden, einem zweiten Vorſitzenden, einen erſten Schriftführer und einem zweiten Schriftführer. i Die ſämtlichen Mitglieder des Vorſtandes und des Ausſchuſſes 1 drei Jahre von einer dazu berufenen allgemeinen Vereinsverſammlung gew Der Geſchäftsführer iſt Beamter des Vereins und wird vom Bobſtaß | geſtellt und verpflichtet. f 8 Der Vorſtand beſorgt alle Angelegenheiten des Vereins, inſoue A der Mitgliederverſammlung vorbehalten find. N. 99 5 8 8. | a 5 Dem Vorſtande ſteht zur Unterſtützung der Vereinsvertretung ein ® von acht Mitgliedern zur Seite, der gleichfalls auf drei Kalenderjah 3 Hauptverſammlung zu wählen iſt. Er hat nur berge Stimme und 1 Vorſtande nach deſſen zn befragt. ; 0 ia ’ Be 1 1 N p 7 N F . 4.5 . N. 2 utſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt. ‚art a RE, | Der Wbrſtand seite. die Tale brdnung für die Mitgliederverſammlungen feſt 2 und beruft dieſe durch Bekanntmachung im Vereinsblatt. Letztere genügt zur De Gültigkeit der Berufung, wenn fie mindeſtens eine Woche vor dem Tage der Ver— ſammlung veröffentlicht worden iſt. Nach Ablauf eines jeden Vereinsjahres findet eine ordentliche Haupt- 3 ve lung der Mitglieder ſtatt und zwar an dem vom Vorſtande zu beſtimmenden * Or rte. Außerordentliche Mitgliederverſammlungen können auf Antrag von mindeſtens | 30 Mitgliedern oder dann berufen werden, wenn es der Vorſtand für angemeſſen ee Bart. | 8 10. Gegenſtände der Beratung und Beſchlußfaſſung der Hauptverſammlung ſind: 1) Jahresbericht, 2) der Rechnungsbericht des Geſchäftsführers, 3) Neuwahl des Vorſtandes und des Ausſchuſſes. Bei der Beſchlußfaſſung entſcheidet die Mehrheit der erſchienenen Mitglieder, bei — die Stimme des Vorſitzenden. d # 8 11. 3 Die auf den Generalverſammlungen gefaßten Beſchlüſſe ſind vom Schrift⸗ führer und dem erſten Vorſitzenden oder deſſen Stellvertreter zu unterzeichnen. 5 | 8 125 Über Aufhebung des Vereins, Flüſſigmachung und Verwendung des Vereins⸗ vermögens, ſowie Abänderung dieſer Satzungen kann nur eine zu dieſem Zweck be⸗ rufene Hauptverſammlung mit einer Stimmenmehrheit von drei Viertel der an⸗ weſenden Mitglieder Beſchluß faſſen. Vogelſchutzkalender. Für den Februar gilt das für Januar gejagte. 9 ie geſetzlichen Vogelſchutzbeſtimmungen und ihre Durchführung, insbeſondere im Königreich Sachſen. = Von Bernhard Hantzſch. Br Der Artikel des Herrn L. Buxbaum auf S. 483 —85 des Jahrganges 1903 Gefährlich Vogelmörder“ veranlaßt mich, einige darin berührte Fragen, wenn gs nur in aller Kürze, zu beſprechen, die merkwürdigerweiſe nicht allzu oft in eſer Zeitſchrift berührt werden. Herr Buxbaum rechnet zu den Vogelſchädigern auch die gewerbsmäßigen Vogelausſtopfer und Eierſammler zweiter Güte und ſagt: „Dieſem gefährlichen * ſollte die Polizei beſonders aufleuchten, denn dieſe Spezies iſt überflüſſig, es Anſtalten und Fachmänner genug giebt, die das Stopfen und Balgen delle beſorgen.“ Dieſer Satz ganz beſonders veranlaßt mich, die geſetzlichen Vogelſchutzbeſtimmungen und ihre Durchführung an der Hand ſächſiſcher Verhältniſſe zu beleuchten. Wenn dieſe auch in anderen Gegenden wieder etwas anders ſein * 7% = mögen, fo it es doch 1 von Iuterefe, zu lernen. Das ſächſiſche Vogelſchutz- beziehentlich Jagdgeſetz iſt ra un! vielen Arten von Vögeln kann man überhaupt nicht mit Sicherheit ſagen, freigegeben, jagdbar oder geſchützt ſind. Dieſe Unklarheit beſteht beſonders daß in den alten Beſtimmungen ausſchließlich deutſche, teilweiſe ſehr allge ö Namen angegeben werden, die jeder deuten kann wie er will. Geſetzt aber auch, es ließe ſich bei irgend einer ſelteneren Art zweifellos feſtſtellen, daß ſie geſch iſt, jo beſteht die andere Tatſache, daß entweder der Vogel oder das Geſetz n gekannt wird. Dieſe Unkenntnis findet ſich nicht etwa nur bei dem großen 3 blikum, ſondern auch bei den Jägern, den ſogenannten Vogelfreunden und, a das ſchlimmſte iſt, bei den aufſichtsführenden Polizeiorganen. Ich W ein ganze Anzahl faſt unglaublicher Beiſpiele der Ignoranz anführen, was jedoch allzu perſönlich werden würde. Nur einige charakteriſtiſche Punkte will ich rant greifen. Nach dem ſächſiſchen Geſetze ſind alle Eulen mit Ausnahme des Uhu | geſchützt. Kein Polizeiorgan hat aber jemals eine Miene verzogen, wenn bei einem Jäger oder Forſtmanne die Wände mit derartigen Tieren dekoriert find Wie oft findet man auch Spechte als Wandſchmuck, die ebenfalls dem Schutze unterliegen. Ich habe vor ein paar Jahren in dem Dresdener Amtsblatte eine | ganze Anzahl auffällige Übertretungen des Geſetzes veröffentlicht, z. B. wie an⸗ I läßlich einer Hühnerjagd in der Nähe eine große Menge Sumpfohreulen 9 ges ſchoſſen worden waren. Ich hatte beinah Namen genannt und hoffte, die Polize | würde reagieren, aber ſie verhielt ſich ftil. Auf jeder Jagdkarte wird dem 1 Entziehung der Jagdberechtigung gedroht, der geſchützte Vögel ſchießt. So vie Übertretungen mir zu Ohren gekommen ſind, habe ich doch noch nie gehört, 50 dieſe Beſtimmung angewendet worden wäre. Jeder Jäger ſchießt eben, was 0 will. Höchſtens die kleinen Singvögel reſpektiert man, wohl kaum ihrer Nützlich halber, ſondern weil ſie ſich wenig zur Zimmerdekoration eignen. Bei uns i Sachſen iſt der Eisvogel geſchützt. Trotzdem wird er von Fiſchzüchtern eifrig ver folgt und zwar beſonders mit kleinen, im Handel erhältlichen Tellereiſen, alſo au tierquäleriſche Weiſe, gefangen. Als ich einmal mit einer maßgebenden Perſönl i darüber ſprach, wie in der Nähe ein Forellenzüchter Eisvögel finge, ent: J mir der betreffende, ich ſollte doch ſelbſt vorſtellig werden, er ſei dem N | verpflichtet. Von einem andern Teichaufſeher hörte ich, daß er in einem | 83 Eisvögel in Tellereiſen gefangen habe und von dem Beſitzer der | jedes Stück 3 Mark Fanggeld erhielt. Daß auf dieſe Weiſe die Vogelart ei auffällig ſelten wird, iſt kein Wunder. Ahnlich geht es mit der ſe die hieſigen | N: Di 8 gel tzlichen B. aetugBerimmungen und 15 During. 101 ſitz zer Mhaabtet, ja a ſebſt ache daß die Vögel 11 55 ſchaden, darf doch das dete nicht außer acht gelaſſen werden. Und eine behördliche Erlaubnis zum Fange lag in den erwähnten Fällen nicht vor. 5 Oder weiter, woher kommen die zahlloſen ausgeſtopften Vögel auch geſchützter | Art en, die in jeder Naturalienhandlung und bei vielen Präparatoren zu kaufen ind? Nur in wenigen Fällen werden die betreffenden ſelbſt die Vögel geſammelt haben, aber ſie ſtehen mit Schützen und Fängern in Verbindung, die ihnen genug Material liefern. Die allerwenigſten der zum Verkaufe angebotenen Vögel und Bogeleier werden auf geſetzlich erlaubte Weiſe erlangt fein. Lieſt man ja in allen Jägerzeitungen Angebote auf tote Vögel, liefern ja auch Naturalienhändler an⸗ £ tandslos derartige Objekte, die nach dem Geſetze durchaus nicht verkauft werden | dü rften. Würde die Polizei nach dieſer Richtung hin einmal gewiſſenhaft kontrollieren, ſo könnte fie mehr wie genug finden. Aber fie will dies gar nicht. Selbſt Anzeigen | ve den nur höchſt ungern angenommen oder ſogar abgewieſen, und wer hat Luſt, ſich andere Menſchen durch Anzeigen zu Feinden zu machen, wenn die als Wächter des Geſetzes beſtimmten Organe ruhig dulden und überſehen? n Und noch einen Blick auf den Fang und das Halten einheimiſcher Vögel! | Ein Staatsanwalt, der ein eifriger Vogelfreund iſt, erzählte mir einmal mit Genugtuung, wie er einem Arbeiter, dem der Fang zweier Rotkehlchen nach— } gewiejen werden konnte, eine empfindliche Freiheitsſtrafe erwirkt hatte. Sind jene unbeſtraften Eierſammler und Vogelſchützen im Grunde beſſer? Seitdem ich den | Bogelfang genauer aus der Praxis kenne, bin ich allerdings beinahe Gegner des Haltens von Stubenvögeln geworden, und ich möchte manche weichherzige Vogel— f; eundin fragen, ob ſie weiß, wie es zugeht, ehe ihre Lieblinge die zutraulichen | dir mergenoſſen wurden. Es giebt viel mehr Vogelſteller im Lande, als die Polizei zu vermuten ſcheint; daß ſelten einer davon entdeckt wird, unterſtützt nur deren Tätigkeit. Bei uns in Sachſen iſt dem Vogelhändler der Verkauf von einheimiſchen Si igvögeln ꝛc. verboten. Aber ich garantiere, daß mindeſtens die Hälfte aller einheimiſ ſchen Stubenvögel, die man hier hält, im Inlande gefangen wird. Und, gerehrte Leſer und Vogelfreunde, kennen Sie die Qualen, die der gefühlloſe Vogel— teller der im geheimen ſeiner Paſſion und ſeinem Erwerbe nachgeht, der mit Lein leute, Sprenkel und Schlaggarn arbeitet, den gefangenen Vögeln nur zu oft bereitet, insbeſondere eben auch, weil er nicht frei und öffentlich fangen darf? Genug, ſoviel ſteht feſt, daß unſere Vogelſchutzgeſetze durchaus ungenügend erwacht werden, ja überhaupt gar nicht das ernſtliche Intereſſe vorliegt, ſie feitig zu überwachen. Dem ernten Ornithologen aber, der gewöhnt iſt, die Geſetze zu ehren, wird es erheblich ſchwer gemacht, Vögel zu ſammeln. Bei ms in Sachſen wenigſtens läßt ſich die Behauptung Buxbaums nicht anwenden, oder möchte man auch auf deren gewiſſenhafte Durchführung achten! Die Bädagogit ‘A zuſagen vorzugreifen. Dahin gehören die Beſtrebungen, fremdes Federwild, w oder unſere Natur mit fremdartigen Vogelgeſtalten, z. B. dem Sonnen vo iſt, wieder zahlreicher zu machen und für ihre Ausbreitung an geeigneten elle. 5 1 meine, nachdem Hi die er Erlaubnis sim Vögeln eingeholt hätten. Ohne das find fie aber wenigſtens als Hehler et ftrafbar, zum mindeſten nicht zu unterſtützen. So viel ich weiß, haben im ig reiche Sachſen nur vier Perſonen die Erlaubnis zum Schießen nicht jagd a ge und von dieſen liefert keiner einem Händler auch nur einen Vogel. 5 Ganz anders freilich iſt die Frage, ob unſere derzeitigen Vogelſchutz wirklich praktiſch, d. h. in der Praxis durchführbar ſind. Scheinbar wohl ni Oder weshalb gibt man Geſetze, wenn man nicht die ernſte Abſicht hat, io | möglich auch auf ihre Erfüllung zu halten? Weshalb begegnet man derarti Ignoranz und Unwiſſenheit in den einfachſten ornithologiſchen e ei den Aufſichtsbeamten? Es iſt wohl ſo wie mit dem neuen Jagdſchutzgeſetze für Deutſch Oft-Afrifa: vom grünen Tiſche aus ſieht fi) die Sache ganz gut an, die Praxis aber ſtößt überall auf Mängel. Möchte man entweder die a ſchutzgeſetze einfacher und weniger ſtreng geſtalten, — was mein Wunſch wäre redet von Inkonſequenz, und die iſt ein arger Fehler des Erziehers ebenſowo Il wie des Geſetzgebers. N 3 Weber die Anſtedelung von Nachtigallen (Erithacus luseinia [L ). | Bon Dr. O. Koepert. u } V 1 Die Aufgabe des Vogelſchutzes beſteht nicht allein darin, den Beſtand der nützlichen Vögel, ſei es durch geſetzliche Beſtimmungen, ſei es durch Beſchaffung von geeigneten Niſtſtätten zu erhalten, ſondern ſieht auch als erſtrebenswertes Ziel an, Vögel, die aus praktiſchen oder äſthetiſchen Rückſichten deſſen wert fin: an geeigneten Orten anzufiedeln und der geographiſchen Verbreitung derſelben fi ſo⸗ 3. B. das ſchottiſche Moorhuhn oder den Wildputer, bei uns heimiſch zu mac (Leiothrix luteus) oder dem roten Kardinal (Coccothraustes v nianus) zu beleben, aber auch einheimiſche Vögel, deren Beſtand zurüdgeg: lichkeiten zu ſorgen. Das letztere gilt vor allem hinſichtlich der Nach unſeres herrlichſten Sängers. An zahlreichen Orten hat man mit Auft nd großer Mühe und bedeutender Koſten verſucht, die Nachtigall entiwei | heimisch zu machen oder neu anzufiedeln, beides mit ſehr geteiltem rf SS will nun im folgenden über einige neuere Einbürgerungsverſuche, f wie über d rſelben auf die 8 zu 1 9 Da 15 ſeit drei Jahren in Dresden an⸗ ſäſſig bin, jo richtete ich meine Spaziergänge naturgemäß öfter nach dem Kgl. | Sroßen Garten und war erfreut, dortſelbſt die Nachtigall als Brutvogel an⸗ * Durch perſönliche Rückſprache mit dem Direktor des Großen Gartens, 1 er n Obergartenbaudirektor Bouché, erfuhr ich, daß die Nachtigallen dieſes | ern errlichen, wohlgepflegten Parkes das mit vieler Mühe erreichte Reſultat der Ein- bür ürgerungsverſuche des genannten Herrn ſind, der mir folgendes darüber mit— a In früheren Jahren ließ ſich nur auf dem Zuge hier und da eine Nachtigall hören, die aber nach kurzem Aufenthalte wieder verſchwand; im Jahre 1876 (oder 1877) hatte der verſtorbene Direktor des Zoologiſchen Gartens Schoepf (der zater unſeres tätigen Vereinsmitgliedes, Herrn Direktor Schoepf) ein Paar aus⸗ | 5 ſetz, das auch in der Nähe der vorderen, jetzt Frankeſchen Gaſtwirtſchaft am eitwege in einem Philadelphus- Strauche niſtete, deſſen Brut aber zugrunde ging. 13 Bei dem Intereſſe, das Herr Bouché von Berlin aus, in deſſen Tiergarten und dien Botaniſchen Garten die Nachtigallen häufig find, dieſem Sänger ent⸗ geg ee. hatte er bald den Wunſch, die Nachtigall auch hier heimiſch zu machen. og daher im Frühjahr 1883 zwei Paar aus Ungarn. Ein Männchen ug auch nach erfolgter Freilaſſung ein Viertelſtündchen, dann aber war von ı Tieren nichts mehr zu hören und zu ſehen! Dieſer erſte unzweckmäßig i. erde Verſuch war alſo fehlgeſchlagen, wie nicht anders zu erwarten. Auf den Antrag des Herrn Bouché bewilligte ihm das Kgl. Finanz-Miniſterium ein Be 28 für die Anſiedelung von Nachtigallen, ſo daß von 1884 an da- it in rationeller Weiſe vorgegangen werden konnte. Indes waren die damals * der Magdeburger Gegend bezogenen Vögel in ſo ſchlechtem Zuſtande hier 4 ingetroffen, daß an eine Zucht in Volieren nicht zu denken war. Dennoch brütete ein Paar dieſer Nachtigallen in der Nähe der alten Wirtſchaft am Karolaſee im hen Holze, dicht am Erdboden auf loſen Baumblättern; gegen Raubzeug und enſchen ſchützte es ein im weiteren Umkreiſe angebrachtes hohes Drahtgitter. Leider ingen die vier Jungen bei einem ſtarken Gewitterregen durch Überſchwemmung 0 unde. Seit 1885 wurde die Beſiedelung zum erſten Male in Volieren ver— ſucht. Es wurden in dem an der ſogenannten Hofgärtnerei vorhandenen Pflanzen— zuck En zwei Volieren, 2,25 m im Geviert groß und 2 m hoch, erbaut. Die Rücwand beſtand aus der mit Epheu bekleideten Gartenmauer, die dritte Seite ar ganz aus Brettern hergeſtellt und hatte eine Eingangstüre, daneben ein kleines Glas sfenſter, um die Vögel unbemerkt beobachten zu können; zwei Seiten beſtanden is auf 1 m Höhe aus Brettern, dann 1 m hoch aus 10 mm weitem Draht⸗ ſewebe; die Decke war zur Hälfte gleichfalls von dieſem Geflecht hergeſtellt, die pe! M 5 13 leicht ie Hälfte war fete 55 offen. e Ribes alpinum, Philadelphus cor. c. ang pfl in dicht | Sträuchern, während der Boden eine Dede von Laub und anderem N erhielt. Die eingeſetzten Paare, je eins in jedem Käfig, begannen bald da geſchäft; ein Gelege zählte vier, das andere fünf Eier. Die Jungen kam und wuchſen heran; leider wurde das eine Neſt von der braunen Baldmans, di ſich trotz aller Sorgfalt Eingang verſchafft hatte, ausgeraubt, ehe die Junge flügge waren. Der abnehmbare Teil der Decke wurde entfernt, als die Jungen etwa zehn Tage alt waren. Die Alten flogen aus und ein, fütterten aber d d hauptſächlich von dem ihnen gereichten Futter, das aus friſchen und getrockne Ameiſenpuppen, Mehlwürmern, geriebener Semmel, Möhren und Ei beſtand u jehr gern genommen wurde. 1885 wurden fünf, 1886 drei Junge in den Voliere en aufgezogen. Nun begann erſt der wirkliche Erfolg der Beſiedelungsverſuche. Es kehrten alljährlich um den 23. April Nachtigallen zurück; damit aber die an kommenden Männchen auch ficher die zur Paarung nötigen Weibchen fanden, wurden · vornehmlich Weibchen aus Ungarn bezogen, zu ihrer Erholung etwa zehn Tage einzeln gehalten und gut gefüttert und dann den Männchen zugeſellt. Sicherlich ſind 1 viele der freigelaſſenen Vögel in die alte Heimat Ungarn zurückgeflogen, wieder⸗ holt wurden aber vier bis fünf Neſter im Großen Garten konſtatiert, aus denen die Jungen ausflogen. Merkwürdig iſt, daß die meiſten Nachtigallen ſich in den öſtlich vom Karolaſee befindlichen neuen Anlagen (nach Grung zu) aufhalten und dort brüten, obwohl in jenem Teile des Gartens gar kein Waſſer vorhanden iſt, das ſonſt die Tiere doch ſehr anzieht. Dieſe Tatſache erklärt ſich vielleicht daraus, daß ſich auf den dortigen Wieſenflächen zahlreiche Ameiſenhaufen finden, deren | Puppen den Nachtigallen willkommene Verpflegung bieten. Im allgemeinen we 1 } die Zunahme gering; doch muß man bedenken, daß gar mancher Vogel weggefangen wird oder ſonſtwie zugrunde geht. Auch wurden in der Umgebung Dresden N 3. B. bei Laubegaſt, ſeit mehreren Jahren Nachtigallen beobachtet, die höchſt⸗ wahrſcheinlich aus hs 1 er 19 Trotzdem würden im Frühjahr Weſens. (Näheres ſiehe Beiträge zur Amſelfrage, Jahrgang 190% 08 Eine F des Nachtigallenſchlages, wie 1 1 ſeiner 18 Ueber Atnfebehung ı bon n Nachtigaten (Bithacus e [L.). 105 kant nn ihm nur Anerkennung zollen. | Nach dieſem gelungenen Anſiedelungsverſuch will 1 nur einen ſchildern, der nicht gelungen iſt und der zeigt, wie man es nicht machen muß. In meiner früheren Heimatſtadt Altenburg hatte der dortige rührige Verſchönerungsverein den Entſchluß gefaßt, die Altenburger Anlagen durch Nachtigallen zu beſiedeln, und zwar faßte man für dieſen Zweck zunächſt den Schloßgarten ins Auge. Man ließ durch Vermittlung eines dortigen Vogelhändlers etwa 30 Männchen und Weibchen aus Ungarn kommen, von denen aber eine Anzahl ſchon auf dem Transport zugrunde ging. Am 10. Mai 1900 ſetzte man nun, nachdem jedem Vogel die Schwingen etwas gekürzt waren, zehn Paare im unteren Teile des Schloßgartens, der dort reich iſt an Unterholz, in Freiheit mit dem Reſultate, daß in einigen Tagen auch nicht ein Vogel mehr zu ſehen und zu hören war, trotzdem Herr Hofgärtner Schulze für Beſeitigung von Katzen und Raubzeug und Anlegung von Waſſerbecken alles mögliche getan hatte. Ein nochmaliger, in gleicher Weiſe bewerkſtelligter Verſuch, der durch eine pekuniäre Unterſtützung Sr. Hoheit des | Herzogs ermöglicht worden war, verlief, wie nicht anders zu erwarten, in der— elben Weiſe. Abgeſehen davon, daß ſich Altenburg infolge feiner Höhenlage 489 bis 229 m Meereshöhe) vielleicht zur Anſiedelung von Nachtigallen über⸗ f haupt nicht eignet, hätte man den Verſuch vermittelſt Zucht in Volieren, die ſich in den Gewächshäuſern des Schloßgartens leicht hätten einrichten laſſen, "bewerk- stelligen ſollen. Es iſt ſchade, daß die gute Abſicht ſich infolge der Unzweckmäßigkeit der getroffenen Maßnahmen nicht hat verwirklichen laſſen. Man hätte nur nötig gehabt, den Verſuch an der Hand des bekannten Buches von Koeppen, An⸗ leitung zur Züchtung und Anſiedelung von Nachtigallen (2. Auflage. Berlin, Verlag von Otto Janke) zu unternehmen oder wenigſtens ſich des Rates eines ſachverſtändigen Ornithologen zu bedienen. Aeber das Brutgeſchäft der Vögel se den oſtfrieſiſchen Inſeln im Jahre 1903. Von Otto Leege-Juiſt. AJn meiner letztjährigen Arbeit über die Juiſter Vogelkolonie (Ornith. Monats⸗ ſchrift 1903, S. 95 bis 110) hatte ich Gelegenheit, eine Reihe bislang un⸗ veröffentlichter Momente aus dem Brutgeſchäft unſerer Vögel hervorzuheben, auch auf merkwürdige Eigentümlichkeiten in der Anpaſſung hinzuweiſen, und war nun in dieſem Jahre bemüht, die Beobachtungen über ihr Wirken und Leben auf dem 5 8 | a ihres Daseins noch einge a 1 Wer da m aber N reizvoll ee iſt, einzelne Phaſen Ha eee ts ener pflanzungsgeſchäft vieler heimiſcher Vogelarten vorläufig noch ein unge N el bildet. Neuerdings tritt gerade die biologiſche Seite des Studiums der Fo | pflanzungsgeſchäfte mit Recht in den Vordergrund, und viele Ornithologen, vor allem J. Thienemann!) laſſen es ſich beſonders angelegen fein, Klarheit über viele, bisher wenig oder gar nicht beachtete Momente, beiſpielsweiſe über die Dauer des Neſtbaues, die Beteiligung beider Geſchlechter am Neſtbau, am Brüten und an der Auffütterung der Jungen, über die Zeitdauer dieſer einzelnen Perioden und Beeinfluſſung derſelben durch meteorologiſche Verhältniſſe und manche andere, für das Liebesleben bedeutſame Punkte, zu verſchaffen. Um an dieſer ſchönen Auf- gabe mitzuwirken, habe ich mich trotz beſchränkter Zeit keine Mühe verdrießen laſſen und bin während der Brutzeit Tag für Tag bei Regen und Sonnenſchein nach meinem 6 Kilometer entfernt liegenden Beobachtungsgebiet, dem Südrande der Vogelkolonie, hinausgepilgert und habe dort unter meinen Lieblingen köſtliche } Stunden verlebt. | 3 Gerade an unſerer Meeresküſte gibt es noch ſehr viel zu tun, iſt doch ſeit unſeres großen Naumann Zeiten eigentlich herzlich wenig nach dieſer Richtung hin geſchehen. Um zu einer möglichſt klaren Vorſtellung über die vorhin ge⸗ En nannten Punkte zu gelangen, brachte ich in der Nähe der einzelnen Neſter deut⸗ f 5 | lich ſichtbare Zettel an, deren Nummern mit einem ſorgfältig geführten Tagebuche Aü'bereinſtimmten, und täglich wurden die Neſter unter Vermeidung von Störungen ö von mir in Begleitung des Vogelwärters beſucht und der Befund genau gebucht. 5 Sobald die Neſter voll belegt waren, unterblieb der Beſuch bis wenige Tage vor dem vorausſichtlichen Auskommen der Jungen, und bei Eintritt dieſes Geeignete | wiederholten ſich die Reviſionen täglich mehrere Male, um über die Zwiſchenräume des Ausſchlüpfens der einzelnen Jungen klar zu werden. Mancherlei Enttäuſchungen blieben mir Ei Yo A von Strandvögeln weiter e der Kolonie nich t | 7 Gelege wiederzufinden. 99 FJ. Thienemann, Genauere Beobachtungen über das Brütegeſchäft ei 0 arten. (Ornith. Monatsſchrift 1903, S. 16 bis 39.) EN. 2 abe 8 = N 8 ug el au 1 tefſchen Inſeln im Jahre 1903. 107 * 5 Snfihetih leer Vogelkolonie Wilk ich noch bemerken, daß das Brut- | ge chäft im allgemeinen weniger günſtig als im Vorjahre verlief, woran haupt— ſächlich die außergewöhnlich ungünſtige Frühjahrswitterung die Schuld trug. An 0 ganzen Küſte war das Vogelleben an den Brutplägen aus dieſem Grunde ; geringer. Infolge der ſtarken Niederſchläge waren ſelbſt im Juni noch die meiſten Dünentäler überſchwemmt, weswegen die Erdbrüter in ihren Niſtgelegenheiten be— ſchränkt waren, dazu kam noch für die Inſektenfreſſer ein Umſtand hinzu, der de Brutgeſchäft ſehr nachteilig beeinflußte: die Nahrungsſorge. Ich erinnere mich keines Jahres, in welchem z. B. Schmetterlinge ſo rar waren, wie in dieſem, ähnlich ſtand es um die anderen Inſektenklaſſen. Das naßkalte, ſchnell wechſelnde dr ühlingswetter hatte das keimende Leben zerſtört.“) Leider iſt im ganzen Küſten gebiete von Jahr zu Jahr eine ſchnelle Abnahme der Charakter⸗Brutvögel wahrnehmbar, und ſelbſt auf der berühmten holländiſchen Vogelinſel Rottum, wo Neſtplündereien völlig ausgeſchloſſen ſind und der einzige Be wohner, der Vogt, ſeine Vögel ſchützt als guter Herbergsvater, weil fie ihm reichlichen Gewinn abwerfen, geht es mit Rieſenſchritten rückwärts, wie folgende Angaben beweiſen. 5 Brutpaare 5 1869 1903 Larus argentatus Brünn. 7000 2500 Sterna cantiaca Gm. 3000 2000 Hirundo L. 2000 200 „ minuta L. 7 50 Anas boschas L. ? 30 Tadorna tadorna (L.) 400 200 Haematopus ostrilegus L. 200 150 Vorſtehende Zahlen geben uns Anlaß genug, darüber e welche 2 kaßregeln zu ergreifen ſind, um einer weiteren Verminderung unſeres Brutvogel— e entgegen zu wirken. * 1. Die Silbermövbe, Larus argentatus Brünn, Leider hat in dieſem Jahre die Silbermöve auf Juiſt überhaupt nicht ge⸗ brütet, wohl aber wieder auf dem Memmert, der Sandbank ſüdweſtlich von Juiſt, und zwar in gleicher Zahl wie im Vorjahre (etwa 80 Paare), trotzdem ſie dort bei den unausgeſetzten Nachſtellungen auch nicht eine Brut großgezogen hat. — ) Die Niederſchlagsmengen betrugen im Januar an 14 Tagen 39,7 mm, im Februar an 15 Tagen 35,3 mm, im März an 16 Tagen 43 mm, im April an 22 Tagen 116 mm, im Mai an 13 Tagen 56,6 mm, im Juni an 9 Tagen 56,7 mm, im Juli an 17 Tagen 96,3 mm. g* Die Langeooger Kolonie ſcheint in den letzten Jahren keine Einbi 1 wohl aber die Borkumer, wie Sonnemann bereits in der Monats S. 425) gezeigt hat. Mehrmals beſuchte ich dieſe Kolonie während dei di 8 Brutperiode, zuletzt am 23. Juli, um für das Hannoverſche Provinz ial⸗ muſeum Dunenjunge in verſchiedenen Stufen zu ſammeln, fand aber nur ein Junges, das wenige Tage alt war, außerdem noch zwei bebrütete Eier. Noch vor 14 Tagen ſollen ziemlich viel Junge dageweſen ſein. Auf dem äußersten i Oſtende von Norderney niſteten von jeher etliche Paare, deren Eier aber auch faſt regelmäßig den Neſträubern anheimfielen, in dieſem Jahre ſollen dort einige b Dutzend Paare gebrütet haben. Zr Die erſten vollzähligen Gelege wurden auf Langeoog am 11. Mai, auf Rottum am 14. Mai gefunden. — Am 30. Mai fanden wir auf dem Memmert in einem Neſte, das voll belegt war, ein angetriebenes Talglicht, an welchem der g Vogel ſich den Schnabel gewetzt hatte, wie die Scheideneinſchnitte bewieſen. 1 Auf den vermeintlichen Nutzen der Möven durch Bedüngen der Dünen komme ich demnächſt zurück. [2. Die Brandmeerſchwalbe, Sterna cantiaca Gm. | Er Am 28. April trafen die erſten Brandmeerſchwalben ein, und man ſah fie gqlleich in ziemlich bedeutender Zahl auf unſeren Watten. Leider hat dieſe ſtatt⸗ ſiiche Art aufgehört, auf den oſtfrieſiſchen Inſeln Brutvogel zu fein, und weder in der Borkumer noch in der Langeboger Kolonie wird ſie mehr angetroffen. 4 Auch iſt fie vom „lütje hooge Hörn“ verſchwunden, wie ich mich auf mehreren Exkurſionen dorthin überzeugte. Während in früheren Jahren Watt und Strand der Inſeln vom kreiſchenden Geſchrei der kentiſchen Seeſchwalben belebt waren, — weil die Wattgründe Rottums nicht hinreichten, die ungeheuere Zahl von Vögeln zu ſättigen, weswegen ſie ſich genötigt ſahen, ihr Jagdgebiet bis nach den öſt⸗ lichſten oſtfrieſiſchen Inſeln auszudehnen —, vernahm man während der diesjährigen Brutzeit nur ſelten ihr Gekreiſch, ein Beweis, daß die Rottumer Kolonie ſparſam beſetzt war. Erſt als die Jungen flugfähig waren, ſah man ſie regelmäßig und =» ziemlich häufig. Gegen Mitte September verſchwanden ſie allmählich, das letzte Eremplar notierte ich außergewöhnlich ſpät, am 11. Oktober. 5 = Auf Rottum fand der Vogt die erſten vollzähligen Gelege am 25 0 ] 2 3. Die Flußſeeſchwalbe, Sterna hirundo L. 1 In keinem Jahre ſah ich auf den Inſeln weniger Seeſchwalben, = | dieſem. Auf Juiſt wie auch auf Borkum brüteten fie ſehr ſpärlich, auf L häufiger, doch iſt überall eine ſchnelle Abnahme nachweisbar. Auf dem zählte ich reichlich 100 Brutpaare, d ihre 95 Be man 1 e v We a N eh Pal BIER ENTE „ 4 . N * ae 97 BR 4 7 „ 1 7 ſutefſchen Inſeln im Jahre 1903 109 ßen de e u dort üppig Wucher Sonchus arvensis. Die en Ortlichkeiten wechſeln während verſchiedener Brutperioden, ebenfalls die Neſteinlage. In dieſem Jahre ſchienen mir die Neſter mit einer ſtärkeren Graseinlage wie in manchen anderen verſehen zu ſein. — Die erſten vollzähligen Gelege wurden auf Rottum am 25. Mai gefunden, auf dem Memmert ſahen wir ziemlich viele am 30. Mai; am 10. Juni fand ich manche bebrütete Gelege auf dem „lütje hooge Hörn“, und am 24. Juni traf ich auf dem Memmert ziemlich viele junge Vögel an, die eben dem Ei entſchlüpft waren. Sogar am 24. Juli | noch fand ich auf dem Memmert einzelne bebrütete Gelege, jedenfalls Nachgelege. Ankunft der Flußſeeſchwalbe am 28. April, Rückzug gegen Mitte September, die ö letzte notierte ich am 5. Oktober. e E 5 I4. Die Küſtenſeeſchwalbe, Sterna macrura Naum. 4 Ob fie überhaupt in dieſem Jahre noch auf den oſtfrieſiſchen Inſeln ge⸗ 2 niſtet hat, iſt mir zweifelhaft. Das erſte Exemplar erlegte ein Freund am 27. Juli . auf der Bill, in den nächſten Tagen wurden mehr gejchoffen.] * 5. Die Zwergſeeſchwalbe, Sterna minuta L. * Gewöhnlich trifft fie erſt bei uns ein, wenn ihre Gattungsgenoſſen ſchon da ſind, in dieſem Jahre machte ſie den Anfang. Schon am 25. April bei kaltem & Nordoſt und trüber Witterung traf ſie ein, aber erſt gegen Ende Mai wurden die erſten vollen Gelege gefunden. Auf Juiſt war ſie ſparſamer als im Vorjahre, auf dem Memmert zahlreicher, auf den übrigen Inſeln wenig. Am 24. Juli noch | E einige verſpätete (bebrütete) Gelege auf dem Memmert. — Rückzug in den erſten | N agen. 6. Die Stockente, Anas boschas L. Im Bereiche der Juiſter Kolonie dürften vier Paare gebrütet haben. An— 2 fang Mai fand ich das erſte Neſt mit elf bebrüteten Eiern; die Jungen fielen am 22. Mai aus. Die Neſter zeigten eine handhohe Psamma-Unterlage, und die graubraunen flaumigen Dunen, die zum Zudecken der Eier dienen, vermiſchten ſich gegen Schluß der Brütezeit mit der pflanzlichen Unterlage zu einer ſchmutzig filzigen Maſſe. Den übrigen Neſtern entſchlüpften zehn bis zwölf Junge. Auf Langevog wurde das erſte Neſt mit 16 Eiern am 16. April gefunden, Eier ſchon * auf Rottum am 10. April. 3 7. Die Brandgans — Tadorna tadorna (L.). 1 Meine vorjährigen Veröffentlichungen über das Offenbrüten der Brandgänſe erregten bei manchen Ornithologen, wie aus einer Anzahl Zuſchriften hervorgeht, Bedenken, und von einer Regel wollten manche nichts wiſſen. Kein Wunder, denn auf den übrigen Inſeln ſind nur vereinzelte Fälle von Freibrüten vorgekommen, da ihnen dort die natürlichen Bedingungen geboten ſind. Meine Ausführungen In, 5 1 ber Zungen und manche andere wichtige Momente aus dem Haushalte Dich nor 15 f beſuchte ich täglich ihre Neſter und machte ſorgfältige Aufzeichnungen über jede 1 # ; vorgegangene Änderung. 1 > Die Zahl der Brutpaare erreichte in dieſem Jahre nicht die Höhe des Bor 5 jahres (80 Paare), woran wohl hauptſächlich die außergewöhnliche Waſſerſtandshöhe . die Schuld trug. Damit Hand in Hand ging die hohe Gelegezahl, denn weil 0 manche Weibchen nicht zur Neſtanlage kamen, benutzten ſie als Einmieter das x Wochenbett ihrer Schweſtern. Während in normalen Jahren die Eierzahl des | Geleges zwiſchen 8 bis 12 ſchwankt, waren in diejem Jam die meiſten Neſter ſtärker belegt, die Meiſtzahl betrug 20 Eier. 7 Beim Aufſuchen der Neſter muß größere Vorſicht angewendet werden, weil 0 ſich im ſchwer zugänglichen Strauchdickicht beim Durchkriechen Pfade bilden, die 5 bei öfterer Benutzung das Mißtrauen der Brutvögel erregen. Meiſtens iſt es ö nur dem Zufall zu verdanken, wenn man Neſter findet, in denen der Vogel eben N mit dem Legen beginnen will, und wo ſich alſo Gelegenheit bietet, das Brütegeſchäft von ſeinen erſten Anfängen bis zur Vollendung zu verfolgen. Das Scharren der | Neſtmulde und Belegen derſelben mit Pflanzenftengeln und Moosteilchen (ſofern iſlche überhaupt vorhanden ſind) beſorgt das Weibchen allein, während der Gänſerich 1 ſich in der Nähe durch Koketterien hervortut, um die Zuneigung des Ehegeſpons | noch zu erhöhen. Anfangs trifft man das Weibchen ſelten auf den Eiern, gegen | | N Schluß der Legezeit jedoch verläßt es dieſelben nur noch ſelten. Bei Annäherung f = eines Menſchen ſchleicht es vorſichtig durch die Zuwegungen zum Neſt davon, um auf 5 bis 10 m fliegend eiligſt das Weite zu ſuchen, bei Überraſchungen dagegen poltert es auf kürzeſtem Wege durchs Strauchwerk, nicht ſelten Verletzungen davon tragend. Sobald die Eier erſt mit Dunen überdeckt ſind, iſt die Feſtſtellung einer Zunahme der Eier erſchwert, da eine Berührung des Dunenbelages oder gar der Eier in vielen Fällen die Aufgabe der Neſter zur Folge hat. In den Bruahen find die Vögel weniger empfindlich. E Gegen Ende der Legezeit verläßt das Weibchen nur ſelten io das; Neft, und gegen Schluß der Brutzeit vermifchen ſich die ſchneeweißen Dunen mit em Geniſt und Bodenſchmutz und nehmen eine unſaubere Farbe an. a — 7 ) Vergleiche: Sonnemann, Ein Pfingſtausflug zu Otto Leege nach Juiſt. Monatsſchrift 1903, S. 421—429. W. Schuſter, Ein eklatantes Beiſpiel von Bi der Artgewohnheit (bezw. lokaler Anpaſſung). Ornith. Monatsberichte 1903, € 25 Nannen 15 über die ede (Gd. IX, S. 391): „Die Brutzeit . nach einigen 21, nach anderen 28 Tage, vielleicht liegt das Wahre in der | “ itte Neuere Schriftſteller geben die Brutzeit auf 28 Tage an, ſo auch Droſte, doch will es mir ſcheinen, als ob darüber keine poſitiven Nachforſchungen angeſtellt, 9 ſondern nur die traditionellen Angaben der Inſulaner über die vierwöchige Be⸗ brütungsdauer wiedergegeben ſind. Jedenfalls ſtimmen meine ſorgfältigen Be⸗ Nachtungen damit nicht überein, und es ſei mir geſtattet, aus meinem diesjährigen Tagen an verſchiedenen Beiſpielen nachzuweiſen, daß die Brutzeit annähernd 5 Tage währt. Möglicherweiſe dauert ſie in Höhlenneſtern kürzere Zeit, weil die Eier gegen Witterungseinflüſſe und Bodenfeuchtigkeit geſchützter liegen, doch hatte ich bislang keine Gelegenheit, hierüber genauere Beobachtungen anzuſtellen. 3 Am 12. Mai fand ich drei Nefter mit je einem Ei. Eins dieſer Neſter enthielt am folgenden Tage das zweite Ei, am 14. das fünfte, danach wurde einen Tag ausgeſetzt, und vom 16. bis 18. kam täglich ein Ei hinzu, am 19. plötzlich zwei jedesmal ein Ei, am 23. ſetzte das Weibchen aus, am 24. fand ich ein weiteres Ei (alſo zwölf Eier), am 25. und 26. flog das Weibchen überhaupt nicht ab, am 27. lagen 14, am 28. 16 und am 29. 19 Eier im Neſt. In den letzten Tagen müſſen alſo mehrere Weibchen mitbeteiligt geweſen ſein. Als das achte Ei gelegt war, war das Gelege mit trockenen Stengeln und etwas Moos bedeckt, auch beim 19. Ei fand ſich noch kein Dunenbelag vor. Das Weibchen ſaß nun beſtändig auf dem Neſte, doch enthielt letzteres am 7. Juni plötzlich nur noch zwölf, am 10. Ei zehn, am 12. noch neun und am 16. noch ſieben Eier. Trotzdem brütete das Weibchen bis zu dieſem Tage weiter und gab dann das Brüten auf. Nur durch Igel kann das Gelege dezimiert ſein, weil in der Nähe leere Schalen gefunden wurden. 1 Ebenfalls am 12. Mai fand ich ein Neſt mit vier Eiern, das am folgenden Tage ſechs und am 14. Mai ſieben Eier enthielt, die mit dieſem Tage durch ae Stengel von Hippophae und Rubus verdeckt waren. Am 15. enthielt das Neſt acht, am 16. neun, am 17. noch neun, am 18. und 19. elf Eier. Am 19. war plötzlich das Neſt mit ſtarkem Dunenbelag eingebettet. Vom 20. bis 24. beſuchte ich das Neſt häufig, wagte aber nicht das eifrig brütende Weibchen zu . am 25. hatte das Weibchen auf kurze Zeit das Neſt verlaſſen, und ich zählte zwölf Eier. Das letzte Ei dürfte jedenfalls am 20. gelegt ſein. Vom 28. Be⸗ brütungstage an war ich wieder täglich am Neſte, um das Auskommen der Jungen zu erwarten, das Weibchen brütete aber ruhig weiter. Endlich am 23. Juni morgens 4 Uhr entſchlüpfte das erſte Junge einem Ei, um 10 Uhr morgens erſchien das zehnte Junge, 24 Stunden ſpäter waren alle verſchwunden. Die (jedenfalls von zwei verſchiedenen Weibchen), vom 20. bis 22. wieder täglich | Ba N ae RE aaa Se N le 9 . a 5 2 25 EB ** a 7 I 2 5 . 1 0 1 fe AZ a EP geit hi Bebrütung vom letzten Ei an Betrug, alſo 35 3 unbefruchtet. . Ein am 23. Mai gefundenes Neſt mit ſtarker Dumenumbillung hie 14 Eier. Als das Weibchen am 26. kurze Zeit das Neſt verließ, zählte ich 15 das fünfzehnte dürfte alſo am 24. Mai gelegt ſein. Die Jungen, 13 an der Zahl ö Eier unbefruchtet) entſchlüpften am 26. Juni, alſo nach 33 Tagen, den Ei Ein am 27. Mai gefundenes Neſt enthielt 12 Eier ohne irgend welche ; hüllung, die Eier waren bereits angebrütet; am 24. Juni morgens 4 Uhr I lag das erſte Junge im Neſt, um 10 Uhr zehn Junge, zwei Eier unbefruchtet. Am anderen Morgen hatten ſie das Neſt verlaſſen. Das Weibchen hat alſo länger als 29 Tage gebrütet. 4 } Ein anderes am 27. Mai gefundenes Neſt enthielt 12 bebrütete Cier in ſtarker Dunenumhüllung, die Jungen erſchienen am 26. Juni. Besriungehause aljo mehr als 31 Tage. 9 Ein merkwürdiges Doppelneſt fand ich ebenfalls am 27. Mai, es hatte eine mehr elliptiſche Form, deſſen kürzeſter Durchmeſſer einen Dunenwulſt bildete. 4 Jede der beiden gebildeten Abteilungen enthielt zehn Eier, die anſcheinend an⸗ gebrütet waren. So oft ich zum Neſt kam, flogen zwei Weibchen ab. Sämtliche Junge kamen gleichzeitig am 26. Juni aus, Dauer der Bebrütung one mehr Tage. 5 Am 30. Juni abends 8 Uhr beſuche ich ein mit 12 Eiern belegtes Nef, 1 | von dem die Mutter eiligſt abfliegt, infolgedeſſen die Eier unbedeckt bleiben — und die Dunen das Neſt wulſtartig umgeben. Ein Junges iſt eben einem Ei entſchlüpft, reckt und ſtreckt ſich und ſchüttelt den weichen, feuchten Flaum. Ein 3 zweites Ei ift eben geborſten und Dunen quellen aus dem Spalt hervor, während N man ſchon das Piepen des zu erwartenden Weltbürgers aus der Eihülle ver⸗ nimmt. 10 Uhr abends unverändert, am folgenden Morgen 4 Uhr neun Junge, um 1 Uhr nachmittags unverändert, abends 6 Uhr erſcheint das elfte Junge, abends 10 Uhr unverändert, und am andern Morgen 4 Uhr verlaſſen alle das Neſt unter Führung der Mutter, überſteigen eine höhere Dünenkette und befinden ſich kurze Zeit darauf in den Rinnen der Außenweide. Ein Ei unbebrütet. Das Ausſchlüpfen dauerte alſo vom erſten bis zum letzten Jungen 22 Stunden, und das zuletzt ausgekommene Junge verweilte bis zum Davonlaufen Bo 1 Stund {N das a 5 32 Su im la ni Die n Jungen verließen das Neſt am 4. ut Auf Rottum wurde 5 der Kolonie etwa 20 Paare in Höhlen niſten, die Nachricht, daß die Brandgänſe eben zu legen begonnen hätten. * Ein großer Teil von Brandgänſen bleibt auch während des Winters auf Bee Watten und iſt keineswegs empfindlich gegen Winterkälte, verläßt die⸗ jelben jedoch, wenn durch Übereifung die Nahrungsquellen verfiegt find, und kehrt ück, ſobald das Eis verſchwindet, genau wie unſere Branta bernicla, nenn, t opus ostrilegus und Tringa alpina.“ Die Reſultate meiner Beobachtungen über das Brutgeſchäft von Tadorna möchte ich in folgende Sätze zuſammenfaſſen: I.! Der Beginn der Legezeit iſt von Witterungseinflüſſen abhängig und kann bis um 14 Tage verſchoben werden. (1902: Vollgelege am 9., 1903: am 19. Mai.) 2. Die Niſtmulde wird vom Weibchen allein angelegt, ebenfalls nimmt dieſes die Ausfütterung des Neſtes allein vor und brütet die Eier aus. 3. In der Regel legt die anna a ohne Rückſicht 15 die Witterung ein Ei. En 4. In denjenigen Fällen, wo ein Gelege an einem Tage um mehr als ein & * wird, ſind mehrere Weibchen beteiligt. 5. Sobald einige Eier gelegt ſind, pflegt das Weibchen fie mit Pflanzen- | engel und Moos zuzudeden, und erſt gegen Ende der Legezeit erfolgt das Ein— b jetten des Geleges in Dunen. 6. Die eigentliche Brutzeit dauert bis 35 Tage. 3 7. In wenigen Fällen erfolgt das Ausſchlüpfen der Jungen gleichzeitig, | meiſtens erſcheinen ſie in kurzen Zwiſchenräumen (bis 22 Stunden) und bleiben nach der Geburt des letzten Küchleins gewöhnlich nur noch wenige Stunden (bis 24) im Neſt. | 8. Bei größeren Gelegen bleiben gewöhnlich einige Eier unbebrütet. 9. Über die Entwickelung der Jungen im Freileben bis zur Flugfähigkeit iſt noch nichts bekannt. 8. Der Auſternfiſcher, Haematopus ostrilegus L. Auf ſämtlichen oſtfrieſiſchen Inſeln iſt im Laufe der letzten Jahre der Auſtern— fiſcher als Brutvogel weder häufiger noch ſeltener geworden, es wäre jedoch zu E ) Naumann jagt Bd. IX, S. 386: „Die Winterkälte ſcheint ihr nicht zu behagen, weil ie auswandert, ſobald ſich die Erde mit Schnee und das Watt mit Eis zu bedecken an— angen. Ihre Aufenthaltsorte an der Oſt- und Nordſee verläßt ſie daher regelmäßig jeden Herbſt, um in ſüdlicheren Gegenden zu überwintern und erſt im Frühjahre wieder in jene zurückzukehren.“ er 7 . 4 5 erste volle Gelege am 20. Mai feſtgeſtellt, am 19. bekam ich von Langeoog, alſo mindestens 24 Tage gebrütet. wünſchen, daß dieſe Zierde unſerer Watten in hie. wirkungsb Ile jene Stelle . wie vor 50 e als 1 eee bei dem Memmert, ja ſelbſt auf dem einſamen „lütje 1 Sdrn einer wf bedeckten Sandbank von etwa 5 km Umfang, fand ich verſchiedene Neſter. S Gelege bei uns ſtets vier Eier enthalten, und auch während der diesjährigen Brut⸗ periode waren von 28 notierten Neſtern 19 mit je vier Eiern belegt.“) | 4 In dieſem Jahre wurde auf Juiſt das erſte Ei am 15. Mai e am ſelben Tage auf Rottum das erſte Gelege und auf Langeoog am 16. fünf verſchiedene Neſter mit je 2 Eiern (aljo noch unvollſtändig). Erſt gegen end 0 | des Monats wurden die Nefter häufiger, und am 24. Juni fand ich noch = 9 dem Memmert verſchiedene Vierer-Gelege. Ich war bemüht, über die Dauer der Brütezeit genaue Nachforſchungen anzuſtellen, hatte aber mancherlei Mißerſolg \ da ich öfters den rechten Zeitpunkt verpaßte, auch wiederholt das Mißgeſchick hatte, daß die bebrüteten Eier bei höheren Fluten weggeſpült wurden. Allgemein an⸗ 1 genommen wird, daß der Auſternfiſcher 21 Tage brütet, doch iſt dieſe Angabe zweifelhaft. 1 Am 29. Mai fand ich auf der Außenweide im Gebiete unſerer Vogelkoloni 0 f ein Neſt mit 2 Eiern, die auf einer ſtarken Grasunterlage ruhten. Am 30. und 31 kamen noch zwei Eier hinzu, und am 25. Juni 11 Uhr morgens lagen drei Junge im Neſt, von welchen eins erſt eben mit dem Schnabel aus der Eihülle hervorſchaute, Am folgenden Morgen gegen 10 Uhr befreite ſich auch das vierte Junge aus der Schale, am Nachmittage lagen noch alle im Neſt, gegen Abend aber ı waren alle davon. Der Vogel hat aber 25 Tage gebrütet. 1 Ein am 27. Mai gefundenes Neſt enthielt ebenfalls vier Eier, die 10 bebrütet ſchienen. Selten traf ich das Weibchen am Neſt und glaubte 55 8 ſei verlaſſen, bis am 20. Juni gegen Mittag ein Junges nach dem andern aus den Eiern hervorkam, die kurze Zeit darauf verſchwanden. Das e ) Vergleiche Naumann Band VIII, S. 98. „Auch darf ich behaupten, daß bi r o gar fünf Eier in einem Neſte niemals vorkommen, oder richtiger, niemals von einem We in ein Neſt gelegt werden.“ Er weiſt bei dieſer e auf die . — : Vergleiche ferner — und W. Schuſter. 2) Naumann: „Sie brüten gegen drei Wochen, dann laufen die e dungen, abgetrocknet ſind, ſogleich mit den Alten davon.“ 7 ns will ich ch an dieſer Stelle bemerken, daß die in der Literatur erbt breitete Anſicht, als verließen die Auſternfiſcher während des Winters unſere iften, unzutreffend iſt, und KR Droſte a Darauf hin, daß große Horden uns bleiben.“) 5 9. Der Seeregenpfeifer, Charadriue alexandrinus L. Sehr ſpät, erſt am 17. Mai, fand ich in dieſem Jahre das erſte vollzählige e Die Seeregenpfeifer brüteten etwa in gleicher Zahl, wie während der etzten Jahre. Meine diesjährigen Beobachtungen über ihr Brutgeſchäft ſind | ider recht ſpärlich ausgefallen, weil ſie hauptſächlich am Oſtende der Inſel niſten, „ vohin ich ſeltener kam, da ich das Weſtende als Beobachtungsgebiet täglich auf⸗ ſuchte und die Entfernungen zu groß ſind. . Nur einige beſonders merkwürdige Neſter will ich erwähnen. Bei einem zeſuche des Memmert mit Herrn Dr. Hendel vom Hamburger ornithologiſchen ) Berein fand dieſer an der Hochflutmarke im angeſchwemmten Seegraje und Tang zwei Neſter, die teilweiſe vom Auftrieb überdeckt waren, ſo daß ſie Schutz gegen . hatten. Dieſe Fälle ſind um ſo beachtenswerter, weil die Neſter ſonſt ſtets völlig frei liegen, alſo hier ein Fall lokaler Anpaſſung. Am 13. Juni fand ich auf der niedrigen Außenweide ein volles Gelege auf iner Confervendecke. Sobald es im Frühjahr wärmer wird, bilden ſich auf dem Watt in ungeheurer Menge grüne Fadenalgen, und man ſagt dann: daͤs Watt pi üht. Wenn höhere Fluten die Außenweide beftreichen, lagern fie dieſe Algen E fngersicen Lagen über die Gräſer, und bald beginnen ſie zu bleichen und zu ſchrumpfen. Auf einer ſolchen Decke war das Gelege abgeſetzt, und mit dem Wachſen der darunter liegenden Gräſer (Festuca thalassica) hob ſich die Decke, ind die Eier waren vorzüglich geſchützt vor Bodenfeuchtigkeit. 10. Der Sandregenpfeifer, Charadrius hiatieula L. Ob dieſe Art diesmal auf Juiſt geniſtet hat, iſt ſehr zweifelhaft. Zwar N raf ich wiederholt während der Brutzeit kleine Trupps im . auf der A ußenweide, aber keine abgeſonderten Pärchen. 2 11. Der Kiebitz, Vanellus vanellus (L.). H Trotz der ungünftigen Witterung wurde ſchon am 5. April von einem nf ulaner ein volles, friſches Gelege gefunden, am 22. fand ich ein Neſt mit ier, am 25. vier Neſter mit je vier Eiern, die noch unbebrütet waren. Am 5. Mai liefen die erſten, kurz vorher ausgeſchlüpften Jungen auf der naſſen Weide 9 Naumann: „Auf den von mir bereiſten und mehrmals genannten Küſten und Inſeln er Nordſee erſcheint er im April, früher oder ſpäter, wie es die Witterung erlaubt. zu Ende Auguſt folgen die Alten den Jungen in wärmere Klimate nach.“ abends das vierte. — Wenn den Vögeln die Eier wi genommen 5 ſo daß ihre Legekraft erſchöpft iſt, brüten ſie auch auf ein bis zwei Eiern. € ich am 23. Mai ein Neſt mit ſtark bebrütetem Ei, am 26. überraſchte ich das J beim Ausſchlüpfen. — Am 15. Juni bereits paſſierten von Oſten kommend 60 junge Kiebitze die Inſel, die ſich ſpäter auf der Billwieſe niederließen. Juni fand ich noch mehrere Nachgelege, ebenfalls in den erſten Junitagen 13. Auguſt fing ich noch einen verſpäteten nicht flugfähigen 91 PEN Außenweide. 5 Etliche Male fand ich ein Ei auf der Weide, über welches ich mir vd | unklar war, dünnſchalig, lichtgrünlichblau mit wenigen bräunlichſchwarzen Pün ünktch Ein vor mehreren Jahren an Herrn Profeſſor Reichenow eingeſandtes Ei be ſtimmte dieſer als ein noch nicht legereifes Ei des Kiebitzes. Dr. ee b ſchreibt ein ganz ähnliches im Journal für Ornithologie. 2 Unſere Kiebitze verſchwinden nach und nach im Juli und Auguſt, um herſtreifern Platz zu machen. Solche ſieht man bei uns auch zuweilen währen des ganzen Winters. Im Magen eines im Dezember erlegten Vogels fand id die Sproſſen von Sedum acre.!) (Schluß folgt.) % Die Aferſchwalbe (Clivicola riparia). Von Wilhelm Schuſter. Die Uferſchwalbe iſt viel häufiger als man glaubt, ſie wird nur meist! üb ſehen. Es kennt fie eben nicht jedermann. — 9 Am meiſten fällt an dem lebenden Vogel, wenn man ihn in der Hand hat der kleine ſchwarze Schnabel auf. Doch iſt dieſer immerhin nr hart und i ark ſodaß er zur Genüge im Sand graben kann. 1 Von den anderen Schwalben unterſcheidet ſich die Sandſchwalbe zun g durch das lichtgraue — an ſich recht unſcheinbare — Querband auf dem Kropf charakteriſtiſcher noch iſt die Färbung der Oberſeite, was man am beſten 1 Brücke oder einem anderen erhöhten een aus ene fan SI 9) Naumann Band VIII, ©. 10: „Vegetabiliſche Stoffe habe ich nie funden, ob dies gleich gejagt wird und nicht unwahrſcheinlic iſt C Br 1 Die Werfemalbe cue bene, 117 = Auch in ihrem Gebahren geben ſich die Uferſchwalben etwas Annes wie die | E - und Rauchſchwalben, wenigſtens bei der Brutſtätte. Sie fliegen unſicherer, öfteren Flügelſchlagen. Ein oder mehrere Pärchen fliegen immer zuſammen, ſie gar ängſtlich — unſere ängſtlichſten Schwalben — find. Wenn fie irgendwo acht ſchöpfen, rufen ſie „querett!“; dies z. B., wenn man bei dem Neſt ſteht ind ſie vor demſelbeu einzeln oder trüppchenweiſe hin- und herfliegen. Am meiſten ufen fie, wenn ſie Junge haben, doch zeigen I" ſich auch dann lange nicht jo erregt wie viele andere Vögel. Die Bruthöhle iſt hierzulande nie 2 m und höchſt ſelten wohl 1 m tief. von mir genommenen Maße beziffern ſich auf: 90 cm, 15 cm, 20 cm, em, 19 em, 74 cm, 69 cm, 63 cm, 82 em, 50 em, 25 cm, 20 cm, 50 em, 34 cm, 50 cm. Die vorderſte Breite des Eingangsloches beläuft ſich i den vier erſten Neſthöhlen auf 10 em, 6 cm, 5 em, 9 cm. Die vorderſte Höhe des Eingangsloches auf 9 cm, 9 cm, 8 cm, 8 cm. Nach innen zu Berengert ſich die Röhre ſogleich, da der Eingang ſeicht muldenförmig erweitert ſt. Die Röhren laufen alle in gerader Linie wagrecht, eine geht etwas ſchief 3 oben, keine ſchief nach unten (wodurch ſich alte Höhlen eventuell leicht von Mauslöchern unterſcheiden laſſen). Im Sommer 1902 gruben wir eine Höhle auf, die etwa 8 cm vom Eingang fait im rechten Winkel umſprang und noch 4 twa 10 em weiter ging; es war dies eine außergewöhnliche Bauanlage. Im feinen Prickelſand, der ſich ſchon beim bloßen Berühren der Wand mit den Händen loslöſt, gehen die Höhlungen tiefer hinein als in feſter Erde, wie Lehm. Auch al lte, vorjährige Höhlen werden, wenn ſie noch wohlerhalten ſind — am eheſten ft t dies in feſter Lehmerde der Fall — wieder benutzt. Im feinen Sand, wie er ch hier bei Gießen in vielen Gruben findet, graben die Schwalben unglaublich 2 Der Sand wird mit dem Schnabel losgehackt und, wenn die Höhle weiter eingeht mit den Füßen nach vorn herausgeſcharrt, wobei die Schwalbe rüd- arts zum Eingang geht. Auch wenn die Bruthöhlen fertig und in Benutzung een ſind, entſtehen auf der hübſchen weißen Sandwand immer neue ober— für as Grübchen oder Höhlen von 4, 6, 7, 8, 10 und 15 cm Tiefe, auch wohl ch tiefere. Die Schwalben müſſen, wie ſich hier deutlich zeigt, ihrem Minier⸗ ribe Genüge tun, und dies gewiß, weil ihnen die erſte eigentliche Arbeit im 5 Man kann die gebräuchlichſten Vogelhandbücher einmal daraufhin anſehen, wie geit fie in ihren ſpärlichen Notizen über die Uferſchwalbe von einem Braun etwas wiſſen bez w. nicht (letzteres gilt von A. und K. Müller, Friderich, Lenz ꝛc.). In einer demnächſt einenden Neuauflage von Friderichs „Naturgeſchichte der deutſchen Vögel“ wird das pit el über die Uferſchwalbe wahrſcheinlich erweitert werden. 5 2 — * Br 2 * 3 ** ängſtlicher als tags vorher. Ich griff es und ließ es fliegen. Die Jun; Sandmulm ſo leicht wird (an Lehm inden beobachtet 1 d es ni 8 es aber, wenn in Anſehung der oberflächlichen Grübchen A. und K. Müll r 1 fie ſeien nur Anfänge an Stellen wo die härtere Maſſe hinderlich erſcheir dem Eingang der Bruthöhlen ſowohl wie der oberflächlichen Grübchen ze. ö ſich rundum viele feine Ritzchen, die Spuren der Fußkrallen, welche die! beim Anklammern und Arbeiten hier eingeſchlagen haben. Gegen EDER £ Sommeraufenthalts find die Sandwände oft wabenförmig angebohrt; der Abſtand des einen Loches von dem nächſten Be dann aber N hier) immer noch 20, 30 und mehr em. 1 Der hinterſte Teil der Bruthöhle iſt muldenförmig etwweſte etwa in! ban breite. Hier wird nur wenig ausgepolſtert, meiſt mit noch grünen Halmen u und wenigen Federchen, mitunter auch mit ein oder zwei großen Federchen lich fand fingerlange Perlhuhnfedern). Am 10. Juni abends beobachtete ich eine Uferſchwalbe die fortwährend aus ihrer Höhle kam, vor der Wand auf die Erde flog und ſogleich wieder mit einem Hälmchen dem Niſtloch zuſteuerte; ſie raffte das Material in der nächſten Nähe zuſammen. Die Eier, 4 bis 6, find reinweiß. Am 22. Jun hatte ein Pärchen 3 Eier, andere brüteten ſchon, beſonders ſolche, welche in alter Neſtern in Lehmwänden niſteten. Das Männchen wohnt bei dem Weibchen in derſelben Höhle, ſpäter nächtigt es in einer der ungebrauchten Höhlungen. 1 Ein Teil der in den hieſigen Sandbrüchen angelegten Neſter wird regelmäßit vernichtet, indem die angebaute Sandwand weiter abgetragen wird und damit ! di Neſter aufgedeckt werden. Dieſer Teil der Neſter iſt der größere; die a p 0 erreicht ſie, wenn fie noch unflügge Junge haben. ö Am 10. Juli hatten Sandarbeiter bis dicht vor ein Neſt mit Jungen d Wand abgetragen; dieſem zuliebe hielten ſie ein und arbeiteten an einer anschl el Stelle. Die Jungen waren ſchon ziemlich groß. Als ich am Abend vor da 8 Neſt trat, ſaß das Weibchen auf bezw. bei den Jungen; es trippelte und drück t ſich aus Furcht vor mir hinter die Jungen. Ich griff es mit der Hand, um es näher zu beſehen. Die helle Kehle — zwiſchen Kopf und Schnabel — war etwa braunrötlich angeflogen, was ich übrigens auch bei den Jungen bemerkte. Die ſind im übrigen den Alten ganz ähnlich gefärbt und gezeichnet. Sie laufen r re ſchnell (faſt wie Mäuſe) nach vorn, auch nach hinten zu recht geſchickt. Da Vogel ließ ich ſogleich fliegen. Am nächſten Morgen fütterten beide Alten. De Neſt ſtand faſt offen; die Alten trippelten öfters, wenn ſie zum Füttern über einen neu vor dem Neſt entſtandenen Sandvorſprung hinweg, meiſt ſie direkt bis zum Neſt. Am Abend desſelben Tages (11. Juli) ſaß f Weibchen auf dem Neſt. Es kroch wieder hinter die Jungen und fi — —— re een A ——— — 2 u ͤ 00 ²˙ ꝙ 0 ˙ . p Be En n — \ wi Sole f 2 0 n N a He g „ 1 e z . r F 7 2 * e 9 N BE II rn I” 72 2 8 Die uferſchwalbe (Clivico l dpi 119 BUN 5 ver n j jugendlichen Laut, Eon „quietſch!“, von hi, Das fend iſt auch bei “ nt ganz regelmäßig und ununterbrochen. Am Abend des nächſten Tages 3 waren Alte und Junge wieder beiſammen, ich wollte ſie aber weiter icht ſtören, da ich ein begreifliches menſchliches Rühren mit den Vögelchen in nir aufſteigen fühlte. Ich bemerkte nur, daß die Flügelchen ſchon recht gewachſen eien, ſchneller als das übrige Gefieder. Am nächſten Tag fand ich nur noch usgeriſſene Flügelchen vor der Niſthöhle liegen! Katzen oder Buben hatten dies ngerichtet. Um die Mittagszeit und auch ſonſt bemerkte ich da und dort gar nicht l. Ben, daß der alte Vogel, wenn er eben gefüttert hatte, hart vor (bezw. hinter) m Ausgangsloch der Höhle ſitzen bezw. liegen blieb, um ſich ein Weilchen aus— ruhen (wobei merkwürdig wäre, daß er dies gerade vor der Offnung täte) oder > As außen hin umzuſehen. Daß er von dem Dunkel der Höhle noch geblendet „daran iſt nicht zu denken, da jenes Verhalten ja nur die Ausnahme iſt ie Regel hingegen, daß der Vogel nach 2 bis 3 Sekunden ſofort aus der Höhle ieder herausgeflattert kommt). Die Uferſchwalbe zeigt uns übrigens, daß die brüter ganz gut — recht ſicher und ſchnell — die Schnäbel ihrer Jungen u. zu finden willen, und zwar immer den, welcher gerechterweiſe jeweilen n die Reihe zu kommen hat, daß alſo die phosphoreszierenden kugelförmigen Warzen oder Papillen, welche man jüngſt im Rachen junger Goulds-Amedinen . gefunden haben will, gar nicht nötig ſind. Was das eben mit⸗ geteilte Verhalten der Uferſchwalben betrifft, ſo verbindet ſich wohl das Ausruhen it den Umſchauhalten. Es ſieht recht hübſch aus, wenn ſo ein helles Kehlchen amt ſeinem ſchwarzen Käppi in der Höhlung liegt. Die Uferſchwalben ſollen, wenn die Zeit des Aufbruchs, die Herbſtzugzeit, kommt, E und öfters ihre Jungen im Stich laſſen als andere Schwalben, was man ius der großen Zahl der in alten Uferſchwalbenneſtern gefundenen toten Jungen en will. Wenn dies der Fall iſt, ſo erklärt es ſich wohl aus dem ängſtlich n gen Zuſammenhalten der einzelnen Uferſchwalbentrüppchen. Einzeln oder nur Er“ ſehen fie ſich nicht gern. Andererſeits rauben die Sperber gerade jehr Halte Uferſchwalben, wo das Terrain günſtig iſt, ſodaß dann die Jungen ver- ngern. Das Terrain iſt für die Sperber faſt immer ſehr günſtig, da dieſe, ere über den Boden hinſtreichend, über die Sandgrube gerade in der Höhe fliegen kommen, in welcher ſich die Sandſchwalben umhertummeln. Eine wird ann gewöhnlich gefaßt. Im Sommer 1902 blieb, nachdem die übrigen Uferſchwalben fortgezogen n aren, nur eine — ob das Männchen oder das Weibchen? — zurück und fütterte eine Jungen noch einige Tage lang. Bei den Hausſchwalben beobachtet man dies öfter. — R r * A er Eye BUN ta * 79 Se 4 * ei. * 5 Pr, 5 * * 127 * 25 . 3 2 6 5 2 s h J 5 x 1 4 In den Höhlen, welche durch Ausgraben eines Sand w einmal in dem Sommer 1902 und Sommer 1903 entſtanden, r ſchwanzpärchen Quartier. Diesmal hatte es vier Eier. Beide Male w Neſt leider vernichtet. 5 05 8 An Waſſer iſt die Uferſchwalbe garnicht gebunden. Zwar haben 1 an den Ufern der Lahn ſolche Schwalben ihre Neſter, aber die genannkeß Sa brüche z. B. befinden ſich alle weit vom Waſſer weg. 5 = Die Uferſchwalben bevorzugen beim Anlegen ihres Baues n beſtimt nt Wetter⸗ oder Lichtſeite. In unferen Sandbrüchen ꝛc. laufen die Neſtröhren n ch jeder Himmelsrichtung hin aus. Die meiſten Neſter legen die Vögel eben an, wo das Erdreich am weichſten und am leichteſten zu bearbeiten iſt. — ganz jelten machen einige Uferſchwalben eine zweite Brut. Dies ſind dann nur ſolche, welche alte Neſter in Lehm- oder Torferde bezogen haben und um die Mitte des Juni die erſten Jungen zum Ausflug bringen; in der zweiten Hälfte des Jun tragen ſie ſchon wieder Hälmchen und Federchen ein und beginnen ſofort a Eier zu legen. Es tun dies jedoch nur wenige Paare. Die Ornis von Erlangen und Umgebung aus der vorhandenen Literatur und nach eigenen Beobachtungen ane Von Dr. J. Gengler. (Fortſetzung.) 17. Hirundo rustica L. Rauchſchwalbe. 4 Hirundo rustica. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VI. S. 49 Taf. 145 Fig. 1. Hirundo rustica. Jäckel, Vögel Bayerns S. 206. Verbreitung: Gan 3 Europa. Stachelſchwalbe, Schwalbe. Dieſe Schwalbe war in meiner Jugend jo zahlreich hier, daß ſich b 0 jedem Haus ein Neſt befand, dann war fie von der Mitte der 1880 er bis; Mitte der 1890er Jahre fait ganz verſchwunden, um in den letzten ſechs bis ji en Jahren wieder langſam, aber ſtätig zuzunehmen; auch auf den umliegenden ſchaften iſt ſie jetzt überall Brutvogel. Sie legt ihr Neſt viel lieber innerl all der Gebäude als außerhalb derſelben an und iſt von einem einmal ins Auge ge faßten Niſtplatz nur ſehr ſchwer zu vertreiben, ſo daß ſie nicht ſelten läſtig In der ganzen Gegend tötet niemand eine Schwalbe, jeder freut ſich, wen Paar am Haus niſtet, weil man es für glückbringend hält. Wenn die hi Brutvögel im Herbſt abgezogen find, kommen oft noch 14 Tage fpätı Schwalben in großen Mengen hier durchgezogen. Dieſe Schwalbe iſt luſtig, ſo Hedi ich e Sie . zen: eine Marc m en ae ul Stangen und gen, 121 desn rect eine Wendung machte. Im hiefigen zoologiſchen Inſtitut iſt i en aus een mit ſechs Eiern. 18. Chelidonaria urbica (L. , Mehlſchwalbe. Hirundo urbica. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VI, S. 75, Taf. 145, Fig ER, Chelidon urbica. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 205. Verbreitung: rn bis nach Norwegen hinauf. Hausſchwalbe, Schwalbe. Wird meiſt von anderen Schwalbenart gar nicht unterſchieden. 3 Dieſe kleine Schwalbe war Anfang der 1890er Jahre faſt ganz aus eine f und Umgebung verſchwunden; ſeit 1900 ſteigt ihre Zahl wieder, und in dieſem Jahre muß man ſie als zahlreich bezeichnen. Sie brütet mit Vorliebe unter den Steinbalkons und Erkern an den neuerbauten Villen und Häuſern, und es macht 1 e rade den Eindruck als hätte das Entjtehen dieſer für ſie günſtigen Bauwerke ie Schwalbe wieder herbeigelockt. Sie kommt meiſt ſehr ſpät im Frühjahr hier 3 verläßt uns aber auch relativ ſpät, da die Jungen der zweiten Brut nicht ſel (ten erſt Mitte September, einzelne erſt in der erften Oktoberwoche flügge werden. Dieſe Schwalbe baut ihre Neſter nur an die Außenſeite der Häuſer; auch ſie wird von den Leuten gern geſehen und, obwohl ſie Haus und Bürgerſteig oft recht beſchmutzt, doch nicht vertrieben. Bei trübem Wetter fliegt fie in Menge in ziem- licher Höhe über dem Exerzierplatz ſtundenlang umher; im Herbſt ſitzen oft ganze Maſſen früh auf den Leitungsdrähten. Im zoologiſchen Inſtitut befindet ſich ein Neſt mit 5 Eiern aus Erlangen. Im Schilf der . um Dechſendorf ü bernachten im Herbft manchmal große Flüge. . 2 | 19. Clivicola riparia (L.), Uferſchwalbe. Hirundo riparia. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VI, S. 196, Taf. 146, Fig. 3, 4. Cotyle riparia. Jäckel, Vögel . S. 81. Ver⸗ br reitung: Europa bis Norwegen. Sandſchwalbe. ITnm zoologiſchen Inſtitut befinden ſich drei Eier und ein von Roſenhauer . Neſt mit vier Eiern mit der Bezeichnung „Erlangen“. Nach Jäckel var die Uferſchwalbe früher Brutvogel an der Haderheim bei Erlangen. Ich habe nur im Frühjahre einmal ein einzelnes Exemplar an den Rudelsweihern ji egen Abend beobachtet, aber niemals etwas von einer Brutkolonie in hieſiger Segen geſehen oder gehört. Er u E: 20. ius canorus L., Kuckuck. OCuculus canorus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. V, S. 196, Taf 127, 128 und 129. Cuculus canorus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 81. ben, zeitung: Europa. Kuckuck. | | hieſigen Fiſchzuchtanſtalt werden auch alljährlich einzelne Eisvögel Tau Bubenreuth, 8 Abels Buckenhof, 2 I Verbreitungsrevier. Er kommt auch bis in das von Kinderr an der Stadt liegende Eichenwäldchen und auf den Ebert So deobachte ich am 12. Mai 1902 nachmittags 5 Uhr folgende Scene. Ein Kuck ka aus dem Buckenhofer % und ſetzte ſich auf einen ganz fene g dem Walde und umflog nun den Nah fortwährend laut 191 0 in 1 Schwenkungen zehn bis zwölf mal. Der ED time Kuckuck ſtrich dann pi Beide verſchwanden dann im Walde in der Richtung gegen Buckenhof 15 Ich ſtand direkt unter dem genannten Baum, ohne daß beide Vögel von mir No 14 nahmen. Früher war der Kuckuck viel zahlreicher hier als jetzt, doch nimmt er > in den legten zwei Jahren wieder merklich zu. er erachte das „ 8 iſt auch hier faſt ausſchließlich ſein Nährvater. En u ich in einem ver⸗ ver⸗ laſſenen Grünlingsneſt, in dem die Eier ſchon ganz verwittert waren, ein friſhes Kuckucksei. Auch hier beſteht noch vielfach der Glaube, daß der Kuckuck im Herbſt ſich in einen Sperber verwandle und als ſolcher den Winter überſtehe. 7 21. Alcedo ispida L., Eisvogel. 1 Alcedo ispida. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. V, S. 480, Taf. 144, Fig. 1, 2. Alcedo ispida. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 88. Verbreitung: Ganz Europa bis nach Schweden hinauf. Eisvogel. 3 Dieſer ſchöne Vogel war früher am Rödelheim, einem Bach mit hohen Sand⸗ ufern, Winter wie Sommer gar nicht ſelten, ſo daß ich annehmen muß, daß e er, obwohl ich nie ein Neſt von ihm gefunden habe, dort gebrütet hat. Im zoblogiſch | Inſtitut befinden ſich auch zwei von Roſenhauer bei Erlangen geſammelte Eier Jetzt iſt er aus der Umgegend gänzlich im Sommer verſchwunden; im Winter iſt hie und da einmal ein Exemplar an der Wöhrmühle zu ſehen. 1 e b ... A p ̃³—R ,,, leider getötet. 22. Oriolus galbula L., Pirol, Goldamſel. i | | Oriolus galbula. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. II, S. a Ta N. XIII, S. 224. Oriolus galbula. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 164 + breitung: Europa, jelten England, dann Klasen Perſien, da G amſchel; iſt wenig bekannt. . Die is von erlangen und Umgebung, | 123 1 onders zur Enſchenzet, dann in der ganzen Ungegend von Dechſendorf. Im dai iſt ſein Ruf überall zu hören, der Rufer aber nur ſchwer zu ſehen, da er ordentlich ſcheu und vorſichtig iſt. Daher iſt er trotz ſeiner leuchtenden Farben een meiſten Leuten unbekannt. Auch dieſe Art iſt ſehr wechſelnd in ihrem Be⸗ ſtand. In der Sammlung des hieſigen zoologiſchen Inſtituts befindet ſich ein Reit mit einem Ei aus Erlangen. Es möge hier noch folgender Vorfall erwähnt verden. Ende Juli wirbelten zwei miteinander heftig kämpfende Vögel ganz in- ein nander verkrallt aus der Luft zu Boden und wurden dort gefaßt. Die Kämpfer een ſich als ein junger Pirol und eine junge Wacholderdroſſel. Br 23. Coracias garrula L., Mandelkrähe, Blauracke. | BE Coracias garrula. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. II, S. 158, 2 daf. 60. Coracias garrula. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 90. Verbreitung Er wopa, Weſtaſien, Nordafrika. 0 Dieſer in Bayern ſehr ſeltene Vogel brütete Ende der 1840 er Jahre in 90 ölen Bäumen im Föhrenwalde bei Atzelsberg und gar nicht ſelten in der Mitte des 3 19. Jahrhunderts in den jetzt abgeſchlagenen Hochbeſtänden zwiſchen Nürnberg und Erlangen. Jetzt iſt die Blauracke aus der Gegend vollkommen verſchwunden un d wird nicht einmal auf dem Zuge hier beobachtet. 3 24. Sturnus vulgaris L., Star. 5 Sturnus vulgaris. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. II, S. 187, Kir . 62, Zuſ. S. 994, N. XIII, ©. 225. Sturnus vulgaris. Jäckel, Vögel ) Bayerns, S. 148. Verbreitung: Europa. Star; im Herbſtkleid „Perlnſtar.“ Dier Star iſt hier in der Stadt ſowie in allen Dörfern der Umgegend ein ſehr zahlreicher Brutvogel. Er benützt die ihm überall gebotenen Starkäſten, hier Kobel genannt; einige Paare brüten auch noch alljährlich in Baumlöchern alter Eichen im Eichenwald. Vor 25 bis 30 Jahren, als dort noch mehr alte Eichen , brüteten in dem kleinen Wald ſehr viele Stare, oft drei bis fünf Paare einem Baume. In der Stadt wird mit ganz wenigen Ausnahmen nur die e Brut gemacht. Zur zweiten Brut verſchwinden die Stare und kehren erſt Ende Juli, Anfang Auguſt hierher zurück, während ſich die Jungen der erſten B Brut umhertreiben. Im Herbſt nehmen die einzelnen Scharen außerordentlich an Zahl zu und ziehen dann am Exerzierplatz, am Brucker Anger und in der Dechſendorfer Weihergegend hin und her, abends mit großem Lärm auf Bäume einfallend. Sie freſſen zu dieſer Zeit auch die ſchwarzen Hollerbeeren recht gern. n der eigentlichen Wintermonate verſchwinden ſie ganz aus der Gegend, n Anfang Februar meiſt ſchon wieder zu erſcheinen. Im Winter 1897 bis 18 1808 blieben die Stare in ziemlich großer Anzahl ganz hier und fangen ſchon De ſpechts, den Geſang der Amſel, das Schelten der Se 17 55 fett en ( des Haushahns täuſchend nach. Die Umfitte, die jungen Stare kurz vo i Flüggewerden aus den Kobeln zu nehmen und zu eſſen, iſt in den letzten J . faſt gänzlich verſchwunden. Daß die Stare trotz der vielen hier ausgehä gten . Kobeln immer noch an Wohnungsnot leiden, habe ich daraus geſehen, daß e bon mir früh 6 Uhr an einer Birke befeſtigter Kobel ſchon um 7 Uhr von ei 105 Paar bezogen war und daß dieſes Paar den ganzen Morgen über heftige 1 mit anderen Paaren um den endglütigen Beſitz dieſes Kobels beſtehen mußte. f Normalzahl der Eier eines Geleges der erſten Brut beträgt fünf, doch 4 i | hieſigen zoologiſchen Inſtitut ein Neſt mit einem Gelege von jteben Eiern. g 25. Colaeus monedula (L.), Dohle. | 9 Corvus monedula. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. II, S. 93, Taf. 56, Fig. 1. Corvus monedula. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 134. Verbreitung: Europa. | Die Dohle war früher auf allen Türmen der Stadt ein ſehr zahlreicher Brutvogel, beſonders auf dem Turm der Neuſtädter Kirche ſtand Neſt neben Neſt, t, und es herrſchte dort ein großes Durcheinander und noch größeres Geſchrei. Sm den letzten Jahren iſt fie jeltener geworden, und 1903 konnte man bereits die brütenden Paare zählen. Die Urſache liegt wahrſcheinlich in den in letzter Zeit öfters am Turme vorgenommenen Reparaturen. Die Unterlage für das Weit be ſteht aus ziemlich ſtarken Stengeln und Prügeln, die die Dohlen auf einem hinter dem Bahnhofe gelegenen Platz in früher Morgenſtunde holen. Sie kommen hier⸗ zu immer paarweiſe angeflogen, meiſt trägt aber nur ein Exemplar des Paares einen Prügel fort, während das andere Exemplar dieſes begleitet. Die P N halten das ganze Jahr über treu zuſammen, und auch wenn fie in großen Sch, vereint fliegen, kann man immer die zuſammengehörigen Paare leicht herausfin 1 Sie ziehen nur jelten im Winter ganz weg, ſondern jtreichen in der Umgeg ad umher; ſehr gern halten ſie ſich da auf den Dächern der verſchiedenen Gebäude der Irrenanſtalt auf, wahrſcheinlich gibt es in den Höfen Abfallſtoffe. Die D iſt ein ganz frecher Räuber, der mitten in der Stadt Sperlinge von den Di firſten wegſchleppt; auch kleine zum Trocknen ausgebreitete Wü hat hier ſchon aus einem Garten fortgeholt. Ge 5 26. Corvus frugilegus L., Saatkrähe. a | Corvus frugilegus. Naumann, Nat. d. Vögel ee u, | Taf. 55, N. XIII, S. 203. Corvus frugilegus. Jäckel, Bat S. 144. Verbreitung: Europa, Nordafrika, Weſtaſien. rah. A ER ee 7 SE ©; — 2 3 2 5 7 7 « BI, SS Die Dre v von Stangen und Agebung 8 125 Pe Die Battühe iſt jetzt in hieſiger Gegend nur Wintergaſt oder Durchzugs⸗ vogel, der meiſt einzeln, manchmal in ungeheueren Scharen hier beobachtet wird. us der 1870 er Jahre beſtand in einem Föhrenwald ganz nahe bei Buben⸗ re euth eine kleine Kolonie. Ich weiß dieſelbe zwei Jahre hintereinander beſetzt und habe dort mit anderen Knaben Junge aus den Neſtern geholt. Dann verließen die Krähen, wahrſ ſcheinlich wegen der vielen Störungen und Nachſtellungen, die Kolonie, ur und ſeitdem hat in hieſiger Gegend meines Wiſſens nie mehr eine Saatkrähe gebrütet. | 27. Corvus corone L., Rabenkrähe. Dor vus corone. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. II, S. 54, Taf. 53, | Fig. 2, N. XIII, S. 203. Corvus corone. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 139. Veen Weſteuropa. Krähe, Rabe, Kroah. Ein ſehr zahlreicher Brutvogel, der trotz der energiſchen Verfolgung von Seiten des Forſtperſonals und der Jagdliebhaber niemals eine Abnahme erkennen läßt. Die Neſter ſtehen hier meiſt im Föhrenhochwald auf ganz unerſteiglichen Bäumen, ſehr ſelten am Waldrand. So wurde an einem Waldrand bei Roſen— bach am 4. Mai 1900 ein Neſt mit vier Eiern nur 2,5 m über dem Boden ge- funden. Das eine dieſer Eier war auffallend länglich, ſehr hellblau mit wenigen schwarzbraunen Tupfen. Nach 16 Stunden zeigten ſich in zwei Eiern zum Schlüpfen reife, noch lebende Embryonen. Die Krähe fliegt auf der Nahrungs- ſuche weit ins Land hinaus und treibt ſich häufig weit entfernt von ihrem Neſte auf Wieſen und Feldern umher. Im Sommer beſuchen einzelne Krähen nicht jelten Gärten an der Peripherie der Stadt z. B. den Irrenhausgarten, und beim Zurückfliegen kann man mit dem Feldſtecher ſehen, daß ſie Beute (dem Ausſehen nach junge Vögel) im Schnabel dem Walde zutragen. Manchmal muß die Krähe es harte Kämpfe beſtehen, jo beobachtete ich eine auf einer hohen Eiche ſitzende, die von 2 Elſtern unter heftigem Geſchrei ſo bedrängt wurde, daß ſie das Weite huchen mußte. So ſcheu die Krähe im Sommer ift, jo dreiſt macht fie im Winter der Hunger. Sie müſſen dann oft ſehr leiden, und ſo manche ſtirbt an Erſchöpfung; jo fiel am 19. Januar 1901 eine Krähe in meinem Garten von einem Baume herab und ſtarb nach wenigen Minuten; ſie war zum Skelett abgemagert und hatte im Magen nur einige Kartoffelſchalen. In dem ſehr kalten Winter 1892/93 hie jelten ſich die Krähen in großer Anzahl mitten in der Stadt auf, den Roßmiſt als willkommene Nahrung vertilgend. Im Zoologiſchen Inſtitut ſteht ein ſonſt ormal Bene Exemplar mit kaſtanienbraunen Schwingen. (Fortſetzung folgt.) Kleinere Mitteilungen. Herr H. Krohn überſieht in ſeiner Abhandlung über das Futteraufſtapeln r Vögel, daß die Würger wohl darum ihre Beute aufſpießen, weil fie ein | 126 g fälliges Gewöll noch nicht abgegeben 1 95 ae 5 Beute 1 | 1 1 Im N ſtimme ich ganz mit en wa denken — jo weit reicht ihr Blick gar nicht („jehet die Vögel unter hen 5 6 fie ſorgen nicht ..“) —, ſondern daß ſich bei ihnen nur der Trieb geltend u von ihrer überflüſſigen Beute aufzuſtapeln, ohne jede zweckſetzende Reflexion. ſtapeln dann am meiſten auf, wenn die Beute am reichſten iſt, was zufällig eiſt vor ſchlechten Zeiten der Fall iſt. Harmonie der Natur! Wilhelm Schuſter Am Weihnachtstage, alſo am 24. Dezember, ſtellten ſich im Hirſchberge Tale zwei ſeltene Gäſte ein, ein Pärchen von Ciconia eieonia. Sie hielten ſick einige Zeit ſuchend auf den hartgefrorenen Wieſen zwiſchen Lomnitz und Eichberg BE a FREE I Fe — „ ä K 5 — ů — * 2 — ER 1 auf, wobei ſie leider für ihren knurrenden Magen herzlich wenig profitierten. 5 wäre intereſſant zu wiſſen, aus welchem Grunde das Paar ſeinen nordiſchen Weih⸗ . : 0 nachtsbeſuch, der ihm doch ſicheren Untergang bringt, unternommen haben mag 5 Hirſchberg i. Schl., 29. Dezember 1903. Georg e 5 | 5 Bücher-Beſprechungen. 4 Yo Aquila, Zeitſchrift für Ornithologie, X. Jahrgang, 1903. Budapeſt 1903. 1 . Ein äußerſt reichhaltiger Jahrgang, in welchem folgende größere Arbeit 5 allgemeines Intereſſe verdienen und hier kurz beſprochen werden ſollen: | — 1) Otto Herman, Ein Blick auf die zehnjährige Tätigkeit der unge Ornithologiſchen Zentrale. N Alle bisherigen Theorien vom Vogelzug (von Fritz Braun, Deichler, Weis ee a a mann, Gätke), ſowie die Zugſtraßentheorien von Palmén und Quinet haben Das 10 Problem nicht zu löſen vermocht. Nach Anſicht von H. kann nur rationel m 3 Arbeitsteilung, wie in der Meteorologie, die Frage des Vogelzugs löſen. Je dich ter 5 das Beobachtungsnetz, deſto verläßlicher das Ergebnis. Das „Permanente inte A nationale Komitee“, 1884 auf Anregung des Kronprinz Rudolf gegründet, ent . ſpricht ſeiner urſprünglichen Aufgabe gemeinſamer Arbeit an der Aviphänolog 5 ſchon lange nicht mehr. H. zeigt die Wege, welche die Forſchung in Zukunft 7 gehen hat, und ſtellt alles feſt, was wir bisher Sicheres über den Vogelzug wiljei # | Er gibt den Rat, den Schwerpunkt der Forſchung in die ſubtropiſchen Ge zu verlegen, alſo in die Winterungsplätze der ziehenden Arten, um ein © gewicht zwiſchen der Kenntnis der Brutgebiete und der Winterungsplätze ſtellen. Dies kann aber nur mit internationalen Mitteln geſchehen. Ge maßen als Abzweigung des permanenten internationalen ornithologiſchen Ko 1 das ſeiner Aufgabe ſo wenig gewachſen war, organiſierte Herman im Jahr . SE die ungariſche ornithologiſche Zentrale, deren Einrichtung und Ziele er ſch Unter den Zukunftsplänen intereſſiert beſonders, daß die Zentrale die Pfle er Vogelſchutzes unter Anleitung des a von Berlepſch in großem Maß N betreiben will. Die Anbringung künſtlicher Niſthöhlen ſoll von der un ern. Forſtverwaltung . in Angriff et werden. 5 15 8 &: Vogelzug betreffenden Tatſachen. RE Zah Aa an ae 3 Fan, BEE Re is 922 8 Mu Bücher⸗ Besprechungen Mr: 127 = 2 Otto Herman, d der Kahlrabe (Ger eremita), ſein Denkmal in Ungarn. (Mit einer Lichtdrucktafel.) Bis zum 17. Jahrhundert fem der Kahlrabe (ungariſch Tarvarju) in Ungarn vor. Er verſchwand aus unbekannten Urſachen vollſtändig. Der Artikel enthält eine eingehende Aufzählung und Beſprechung ſämtlicher Sprachdenkmäler des Tarvarjü in Ungarn. Aus mehreren aviphänologiſchen Arbeiten, die einzeln zum Referat nicht ge- eignet ſind, ſoll nur kurz das Wichtigſte hervorgehoben werden. Jakob Hegyfoky weiſt nach, daß die Ankunftsdaten der Vögel in Ungarn kulminieren bei warmen Shöfrömungen Nach feinen Beobachtungen kommen in der Tiefebene alle Arten 7,4 Tag früher, als auf bergigem Terrain; die Tiefebene iſt alſo im Früh— jahr klimatologiſch das günſtigſte Terrain. Durch ſehr genaue Beobachtungen ı Boris⸗Park zu Sophia ſtellte Knud Anderſen feſt, daß bei vielen Kleinvögeln Eirrung ſchubweiſe in mehreren, zeitlich oft weit getrennten Stößen erfolgt. 4 Zum Kapitel: n Ernährung der Vögel mit Rückſicht auf Nutzen und Schaden“ liefert Joſef Löſy einen wichtigen Beitrag mit der Arbeit „Poſitive Daten zur Lebensweiſe des Rephuhns.“ Er unterſuchte die Magen von 221 Rephühnern, die faſt alle aus den Herbſtmonaten ſtammen. Dabei fand er Kt viele Inſekten, mehrfach ſchädliche, beſonders in der erſten Zeit des Herbſtes. Später wird aus Not Unkrautgeſäme genommen. Löſy vermutet, daß das Rephuhn zur Brutzeit ſehr viel ſchädliche Inſekten fängt und hierdurch ſehr nützlich wird. In einigen Wachtelmagen fand er ebenfalls viele Inſekten. = Es folgen dann noch mehrere fauniſtiſche Beiträge und kleinere Mitteilungen. Stefan von Chernel berichtet über eine in Erdély (Siebenbürgen) erlegte kurz⸗ zehige Lerche (Alauda brachydactyla Leisl.), das erſte in Ungarn ſicher feſt⸗ gejtellte Exemplar dieſer Art. 1 ; Döbeln, Januar 1904. Dr. Handmann. 9. Krohn, Der Fiſchreiher und ſeine Verbreitung in Deutſchland. Leipzig En | ann Seemann Nachfolger. Preis 2 Mark. Dier bekannte Verfaſſer gibt eine monographiſche Beſchreibung des Fiſch⸗ reihers mit ſehr eingehender Literaturbenutzung, Beſchreibung der Reiherbeize, Abdruck einer größeren Anzahl alter Urkunden und energiſchem Proteſt gegen das zurzeit herrſchende grundſätzliche Ausrottungsſyſtem. Das Hauptintereſſe be- anſpruchen die einen Raum von annähernd 50 Druckſeiten einnehmenden Nach⸗ richten über in Deutſchland vorhandene Reiherkolonien und das Vorkommen des 7 iſchreihers in den einzelnen Staaten reſpektive Provinzen, denen amtliche Quellen Br: liegen. Die Ergebniſſe dieſer Darſtellung ſind auf einer Karte Deutſch— ands eingetragen. Die ſehr gründliche, ganz im Rahmen der Conwentzſchen Be— ſtrebungen ausgeführte Arbeit kann als Muſter für ähnliche Monographien aus⸗ erbender oder in ihrem Beſtande ſehr e eee Vogelarten warm em⸗ Mehle werden. hl Hennicke 4 er e L zudwig Schuſter, Im Dachauer Moos. (Zoologiſcher Garten XXXXIV, ©. 369.) 4 Beſchreibung der Avifauna des Dachauer Mooſes bei München. 9. Fiſcher⸗Sigwart, Das Storchneſt auf dem Chordache in Zofingen (Kanton Aargau) im achten Jahre (1902). (Ebenda S. 377.) ö Fortſetzung der Chronik des Zofinger Storchneſtes und einzelne Berichte über Storch— er in der Nachbarſchaft. 5 Ludwig Schuſter, Starker Seiötenisirih bei ber Stodente (Ebenda S. 404.) | Ludwig Schuſter, Übereinſtimmung in der Farbe und der Unter | (Ebenda ©. 405.) ee Während in der Regel die Eier der Bodenbrüter in Farbe und Zeichnen ange paßt ſind, harmonierten die Eier eines Neſtes des großen Brachvogel⸗ ni Unterlage, weil er in der grünen Wieſe geniſtet hatte. N Wilhelm Schuſter, Vogelnotizen aus Frankreich. (Ornithologiſcher Beoba Seite 3.) ed Zwieſele, Zum Südzug des Seidenſchwanzes im Winter 1903. (Ebenda < Bericht ia et in Württemberg 1903. | Alfred Purtſcher, Der Kampf gegen die Vogelwelt. (Ebenda ©. 5. Gibt einen Uberblick über 5 Fang der Vögel in den verſchiedenen Ländern ſeine e Eugen Donner, Der Baumfalke in der Gefangenſchaft. Gefiederte Welt XX 3, 6 Verfaſſer beobachtete, daß ein Baumfalke rohes Fleiſch getöteten Vögeln, mit Federn verabreicht, vorzog und daß er ſehr unregelmäßig Waſſer zu ſich nahm, manch wochenlang keins, dann wieder jeden Tag mehrere Gläſer voll. Der Glaube, daß Raubvöge überhaupt nicht trinken, iſt alſo nicht richtig. Die Gewöllausſcheidung erfolgte 20 bis 2 Stunden nach der Nahrungsaufnahme. > F. Schlag, Die Mauſer der Stubenvögel. (Ebenda S. 373) Beobachtungen an Dompfaffen. 9 Albert Rettich, Allerlei über engliſche Vogelhändler und Märkte. (Ebende S. 378, 396.) 19 Schildert die ſchlechten Verhältniſſe des engliſchen Vogelhandels. Die Tiere werdet meiſt ſehr grauſam behandelt. Die traurige Sitte des Blendens der Finken iſt in Eng ar leider immer noch zu finden. / Georg Hamel, Der Vogel in Sage und Geſchichte. (Ebenda S. 386, 394, 401. 2 8 5 1 Zuſammenſtellung aus der Mythologie verſchiedener Völker in Som ci eine ortrag J. Gengler, Fremde Vögel im Freien. (Ebenda S. 387.) 15 Verfaſſer beobachtete Wellenſittiche, grauköpfige Zwergpapageien, Sonne ein Blutſchnabelweber, Zebrafink, roten Aſtrild und rote Kardinäle, denen das Frellcben | unſerem Klima offenbar gut bekam. Willy Seeger, Einiges aus dem Freileben der Amſel. (Echt, ©. 130% Tritt für Schonung der Amſel ein. 3 Druckfehlerberichtigung. In Nr. 1 Seite 35 10. Zeile lies: „Entwicklungsgeſchichte“ ſtatt, „ te Zeile 7 von unten lies: „jenen — komprimierenden“, Seite 37 Zeile 16 von oben Zeile 14 von unten lies: „Moreſchowski“; Zeile 12 von unten lies: „phylogenetiſcher Zeile 3 von unten lies: „Kennel“ ſtatt „Konill#; Zeile 16 von oben lies: „Moſeley“ ſta „Moſelcy“; Seite 38 Zeile 1 von oben lies: „Beckens“ ſtatt „Backens“ Zeile 13 von obe ſetze Komma nach „Urhahn“; Seite 39 Zeile 8 von oben lies: „mir“ ſtatt e Zeile a von oben lies: „Sterger“ ſtatt Storger.“ 1 Inhalt: An die geehrten Vereinsmitglieder. — Vogelſchutzkalender. — Ber ar Hantzſch: Die geſetzlichen Vogelſchutzbeſtimmungen und ihr Durchführung, insbeſondere Königreich Sachſen. — Dr. O. Koepert: Ueber die Anſiedelung von Nachtigallen (Erithae luseinia [L.). I. — Otto Leege-Juiſt: Ueber das Brutgeſchäft der b auf frieſiſchen Inſeln i im Jahre 1903. — Wilhelm Schuſter: Die Uferſchwalb riparia). — Dr. J. Gengler: Die Ornis von Erlangen und Umgebung. (F Kleinere Mitteilungen: Ueber das Futteraufſtapeln der Vögel. Cicor 24. Dezember. — Bücher-Beſprechungen. — Literatur⸗Ueberſicht. — Duden Redaktion: Dr. Carl R. Hennicke in Gera (Reuß). f Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in u VII 1 VMiſtkäſten n. nach vorſchrift ONE des Herrn Hofrat Profeſſor pr. Liebe für Stare, Meiſen, | Rotſchwänze, Slieaen- ſch näpper ıc. ꝛc., ſowie für aus- | 8 ländiſche Vögel halte empfohlen und bitte ich Preisliſte D zu verlangen. Carl ne ee 1 in Schleufingen. | 6 der Ornithol. Beobachter 7 = Wochenschrift für Vogelliebhaber u. Vogelschutz. Herausgegeben von Carl Daut, Bern (Schweiz). Redaktion: C. Daut, Bern und Prof. G. von Burg, 1 Abonnementspreis: Mk. 6.— jährlich bei direkter Zusendung unter Kreuzband oder mit üblichem Zuschlag auf den Postämtern. Inserate: Die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 15 Pf. ) Wiederholungen 20 bis 50 Prozent Rabatt. N — previa ER VERRANNO SPEDITI GRATIS PER 2 MESI a titolo di saggio i tre periodici: Rivista italiana di scienze ara Bollettino del Naturalista | Collettore, Allevatore, Coltivatore Avieula — Giornale ormitologico italiano. Per riceverli basta inviare il proprio indirizzo, anche per | mezzo di un biglietto da visita, all’ amministrazione, in Siena via Baldassarre Peruzzi 28. NUN N tz AIG, * N TENNTIEN TINNFANGAUZGEIIAUENN az: e N i NZZ INTERN ND S n S Ornithologisches Jahrbuch. & Organ für das pala ae Faunengebiet. 8 Das „Ornithologische Jahrbuch“, welches sich als einziges Journal die ausschliessliche Pflege der europäischen, bezw. der Ornis des palaearktischen Faunengebiets zur Aufgabe gemacht hat, beginnt mit 1902 seinen XIII. Band. Es erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2½ bis 3 Druckbogen, Lex. 8. Eine Vermehrung der Bogenzahl und Beigabe von N Tafeln erfolgt nach Bedarf. Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) 10 5 e bei direktem Bezuge für das Inland 5 fl. ö. W., für das Ausland 10 M pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. — 12 M. Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 3 fl. = 6 M. (nur direkt). Probenummern gratis und franko. | Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Raume am Um- schlage Aufnahme. Inseraten-Berechnung nach Vereinbarung. \ Alle Zusendungen, als Manuskripte, Druckschriften, Abonnements und Annoncen bitten wir an den unterzeichneten Herausgeber, Villa Tännenhof bei Hallein, zu adressieren. Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. — e — N. IN NN 4 N 2 D W 7 Neun 2 * = NZ N 8 1 SI 2 — 157272 FAN N nn NN N I S N — — — S EN \ — N 8 Gr AN NS N NTIEINIENN NN NN N * e ed 1 D ZA A 1 Ma 2 NN N Ni —8 N ke SING e NT ZA ZEN rei BEL ES e DR N‘ 2 IST NZ NUR AN June e 1 N N e = >» DD r 22 Dee D SER Hagenbeck Handlung exotischer Vögel | Spielbudenplatz 19 Hamburg 4 Spielbudenplatz 19 Stets reichhaltiger Vorrat von sprechenden und noch nicht sprechenden Papageien, sowie allen Arte Zier- und Singvögeln. 1 — Versand unter Gewähr lebender Ankunft. — Preislisten und Sprachverzeichnisse auf Wunsch kostenlos und postfre Fan eee Nisthöhlen nach x 5 Freiherrn von Berlepsch Büren in Westfalen und P hergestellt durch - Lenzburg (Schweiz). Hermann s da | Inhaber: g Büren in Westfalen. Hermann Scheid. 5 1 81 . ieser seit drei Jahren ausprobierte An 8 1 115 ee unter direkter Kontrolle des Freihe 1 on Berlensch abe Berlepsch hergestellte Futtera an et Anpreisungen | ermöglicht bei einmaliger Füllung mi not ee ein wochenlanges Füttern der Meisen. Ya re Preis kompl. i incl. VerpapBaen (Postkc Prospekte gratis und franko. | 5 Mark. Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in Gera⸗Untermhaus. Ornittzologiſche Monatsſchrift. r. d ausgegeben oem pen eh Vereine zum Schutze der Vogelwelt. * Anzleigen⸗Beilage. ws eis für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und in lern bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 g 10 Mk. le Anzeigen ſind zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera- ⸗Untermhaus. rn; as 60 Er „Die Tierwelt 2 Zeitung für Ornithologie, Geflügel- und e Eigentum und Organ der schweizerischen Ornithologischen Gesellschaft. = 76 Sektionen mit 4800 Mitgliedern. Redaktion: Ed. Brodmann, Schönewand. * Erscheint jeden Mittwoch 12 Seiten stark. inserate finden weiteste Verbreitung à 10 Pfg. pro Zeile. Ibonnement nimmt jede Postanstalt à M. 1,20 pro Vierteljahr, sowie jede Buchhandlung à M. 1.— pro Vierteljahr jederzeit entgegen. * Probenummern gratis und franko durch die Verlagshandlung | H. R. Sauerländer & Co., Aarau. _ Verlag von Mahlau & Waldschmidt, Frankfurt a. M. | * 5 E Der Zoologische Garten. iu 23 (Zoologischer Beobachter.) TR 2 Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Tiere, Organ der Zoologischen Gärten Deutschlands. Redigiert von Prof. Dr. O. Boetiger. Jährlich 12 Hefte M. 8.—. a . ss Jahrgang 1-XXX nebst Sachregister für Band I—XX zusammen M. 100 Bun inserate pro Zeile 20 Pfg. I 5 . Jerrarium, Das Frettchen. eine ung und Bevölkerung, | Anleitung zur Zucht, Pflege und Abrichtung 2 3 von Johann von Fischer. von Johann von Fischer. Andbuch.für Terrarienbesitzer und Tierhändler. 6'/, Bogen mit Tafel und Abbildungen. | 80 mit 40 Holzschn. Eleg. geb. M. 12.— M. 4.— * Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. 2 er den dieser Nummer beiliegenden Prospekt der Verlagsbuchhandlung ermann Gesenius in Halle a. S. machen wir unsere geehrten Leser be- . sonders aufmerksam. Ne En 01. — Ae oftezsıdog ouöyyedse3H ond sperdsuohtesuf — ’o9u8IF pun spe? ‚oıd srenꝗ - zue uu 2480 ep yaınp = 7 Rz 8 Uemuunueqõo i — que d IH s = WAS N 8 Juris 8 = 055 AN Terrend) od PI esses 1 -uoworeg SEIN eu, N ufegsueMu aA RN. Zunjpueygong]-Ssee]LloA oIp yoınp puegznaıy god puejsny sep any Of Yıem legten) Goeschenstr.! R ueſerzeq n eqhanp uaıyoTJueweuuogYy-egoIT um er Ine ue dungen uegspue qe reh ep ehoefdO elle yosneyur) pun quei A muy sene ZunyergIe A uessO 42 pun uHTEUOTJEU.IOJUT eures erMOS JeHHAV uepueAUe q Jop ue go SOYUITEM 'YEIT] espue STIGA He sep opunenamgeN pun ueSojowoyumg an; 487 Berlin W. 57. 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Thienemann 2 Dh, Liebe, on entliche Mitglieder Redigiert von Das Eintrittsgeld beträgt des Vereins zahlen einen Jahres⸗ Dr. Carl R. Hennicke 1 Mark. — Zahlungen werden be itrag von fünf Mk. und er⸗ in G R an den Vereins⸗Rendanten Hrn. halten dafür die Monatsſchrift in Gera (Reuß) Wilh. Kutſchbach in Gera, p * (in Deutſchl.). und Prof. Dr. O. Taſchenberg. Schleizerſtraße Nr. 4 erbeten. ä von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. — Nachdruck nur mit Genehmigung geſtattet. P XXIX. Jahrgang. März 1904. Nr. 3. Einladung zur e des Oeutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt m Dresden im Weißen Saal von Helbigs Reſtaurant (Italieniſches Dörfchen), am 19. März 1904. Geſchäftliche Sitzung 6 Uhr. 1. Rechenſchaftsbericht. 2. Änderung der Satzungen. 3. Neuwahl des Vorſtandes. Offentliche Sitzung 8 Uhr. ierungs⸗ und Forſtrat Jacobi von Wangelin-Merſeburg über die Zwecke 2 Ziele des Vereins. 2. Vortrag des Herrn O. de Beaux über Vogelſchutz in Italien. Verrag des Herrn Alf Bachmann aus München über Brutplätze arktiſcher Seevögel an den Küſten Islands. BR den Vorträgen geſelliges Beiſammenſein. Der Vorſtand. 1 Neu beigetretene Mitglieder. B | II. * und Vereine: Vereinigung von Freunden der Vogelwelt in Cöthen (Anhalt). , Damen: Frau Eliſabeth von un in Dresden; Fräulein H. Meyer in Ilfeld. en; Erwin Albrecht in Zwönitz (Erzgebirge); W. Baunacke in Dresden; Rittmeiſter a. D. Hans Rüdiger von Below in 5 Gohren bei Stojentkin; Sigfrid Graf Bernſtorff in Heidelberg; Pr. Blechſchmidt in Karlsruhe; Redakteur Ed. Brodmann in Schönewand 9 * a — Re ne ae u ER De 2 72 * — * Der — —— — E — > a >> 8 — — 9 . A (Schweiz); Kommerzienrat 6. Gommel in u Höfen; Weingut b fit Dahm in Walporzheim; Friedrich Fries in Homburg v. d. Hö Göhlitz in Steuden; Profeſſor Dr. H. Grabau in Leutzſch; Walt! in Merſeburg; Profeſſor Dr. Heim in Erlangen; W. F. Hennin Tiffin, Ohio (U. S. A.); Königl. Kommerzienrat Richard Hoffman Hirſchberg (Schleſien); Robert Huber in Helſingfors (Finland); 3 Jeron in Leipzig; Kaufmann E. Kemſing in Breslau; Wilhelm Kö in Mainz; Bankier Paul Krüger in Bad Köſen; F. Lieftinck in Groni (Holland); W. Quenſtedt in Bernburg; Dr. med. Rendtorff in Bork de holm; Leo Ritter in Leipzig; Rittmeiſter d. R. Carl Schneider in Peters⸗ 3: dorf bei Spittelndorf; Amtsgerichtsrat a. D. Schubert in Hirſchberg Schleſien); ˖ Lehrer Georg Schulz in Friedenau; Profeſſor Dr. Paul Seidel in Berlin Seminaroberlehrer J. W. Stolz in Niesky; Lehrer C. Suppe in e 1 burg; Dr. med. Wilke in Heriſchdorf; Regierungsaſſeſſor a. D. Dr. Carl Zapp in Düſſeldorf. 4 Vogelſchutzkalender. Ende März kann mit der Anpflanzung der Vogelſchutzgehölze 700 | werden. Wenn das hierzu beſtimmte Land entſprechend der im Vogelſchutzkalen der ’ für Oktober vorigen Jahres gegebenen Anweiſung vorgerichtet war, wird dasſelbe | jetzt geebnet und gemäß Kapitel II, B. 2, S. 24 der ſechſten Auflage des ‚Br ſamten Vogelſchutzes von Freiherrn von Berlepſch“ angepflanzt. Als beſte Zuſammenſetzung des Gehölzes hat ſich ergeben: drei Viertel Weiß Be Dorn, ein Viertel Weißbuche, Wildroſe (Rosa Canina) und gewöhnliche Stachel N beere. Die Weißbuchenpflanzen werden unter die Weißdornpflanzen gleichmäßig / verteilt, Wildroſe und Stachelbeere dagegen — jede Pflanzenart für ſich getrennt | zu einigen Horſten vereinigt, d. h. es wird je nach Größe des ganzen Gehd eine gewiſſe Zahl dieſer Pflanzen in möglichſt runder oder quadratiſcher For 5 zuſammengepflanzt. Die Stachelbeerſträucher werden in ganz auffallender Wei von den Grasmücken, beſonders Sylvia curruca und S. sylvia, bevorzugt. Die Entfernung der einzelnen Pflanzen voneinander beträgt 15 1 Sit des Bodens 0,80 bis 1 m. & Die Anlagen find in ihrer Jugend gut rein zu N, alſo wahr Sommers öfters zu hacken, wie dies auch noch bei älteren Anlagen 1 n erſten Abſchnitt (vergl. „Geſ. Vogelſchutz“) erforderlich iſt. . ö AR 5 1 gi * 4 ne 9 ** . 5 * Ne er Y 8 N . . Ganger. der Bagel mut den oftfeififejen Infen x. 131 SEscdann erinnern wir heute ie, an 11 5 Aufhängen der Niſtkäſten. a tu während des März und April iſt noch Zeit dazu. Vergleiche hierüber Vogel— chutzkalender für Oktober 1902. 3 Doch auch die Winterfütterung darf noch nicht vergeſſen werden. Nach ſchon | Pai erfolgtem Eintreffen von Sommervögeln und ſich darnach noch einſtellendem 1 cachwinter kann ſie gerade beſonders geboten ſein. Vergleiche Vogelſchutzkalender | r November 1902. Ueber das Brutgeſchäft der Vögel auf den oſtfrieſtſchen Inſeln im Jahre 1903. Von Otto Leege-⸗Juiſt. (Schluß.) 3 12. Der Säbler, Recurvirostra avosetta 15 2 Nur auf Borkum war dieſe Art einſt anſäſſig, ſeit längeren Jahren aber fehlt ſie dort und iſt ſomit aus der Liſte der oſtfrieſiſchen Brutvögel zu ſtreichen. Auch in der Zugzeit fehlt fie in den letzten Jahren völlig.] | 13. Der kleine Alpenſtrandläufer, Tringa alpina schinzi (Brehm). | 4 Zwar jah ich ihn auch während dieſer Brutperiode im ſchönen e | eide auf unſerer Außenweide, konnte aber ſein Brüten nicht nachweiſen 2 14. Der Kampfläufer, Philomachus pugnax (I.). J Es iſt das erſte Jahr, daß er bei uns vollſtändig ausblieb, auf Borkum dagegen brütete er in beſcheidener Zahl. er 8 5 15. Der Rotſchenkel, Totanus totanus (L.). * gehört zu den wenigen Vögeln, von denen man bei uns nicht ſagen kann, daß ſie in der Abnahme begriffen find. Genau wie im Vorjahre fand ich de 2 en vollzähligen Gelege am 7. Mai. In den meiſten Neſtern waren die r ern bereits am 6. Juni ausgekommen, aber einzelne Neſter waren auch noch n 8. Juli beſetzt, und am 27. Juli notierte ich am Wattrande noch viele junge otaniden im Dunenkleide. Zum erſten Male hat ein Paar auch auf dem et geniſtet, weil die Bedingungen günſtiger als in anderen Jahren lagen. . der außergewöhnlichen Niederſchläge hatte ſich in einem Tälchen ein kleiner üß ef gebildet, an dem es ihnen beſonders zu gefallen ſchien. — Auf t befanden ſich die Neſter hauptſächlich im Vordünengebiet, mehrere unter edı igem Sanddorn, und alle enthielten vier Eier. Die Brutzeit wird jehr verſchieden angegeben. Während Naumann 14 bis 6 Tage angibt, ſpricht Brehm von 14 bis 15 Tagen, Saunders und Harrell We R R 132 einer höheren trockenen Düne im Graſe ein Neſt mit drei Eiern, am fol Tage waren es vier Eier, und täglich traf ich das Weibchen auf dem Neſte 25. Mai war ein Ei verſchwunden, wohl von einem Igel geraubt, und N 4. Juni entſchlüpften beinahe gleichzeitig drei Junge den Eiern. Die Brute hat in dieſem Falle alſo 18 Tage gewährt. 9 Ein anderes Neſt, das am 13. Juni vier Eier enthielt, wurde am 29. 9 den Jungen verlaſſen. Morgens um 11 Uhr kamen die erſten beiden Junge 7 , . gegen 8 die beiden nädıjien, 5 am Küche Morgen mien! alle | Hier dauerte Die Brutzeit alſo 16 Tage. 1 16. Die Bekaſſine, Gallinago gallinago (L.). 5 9 Jedenfalls dürfte ſie in dieſem Jahre im Sumpfgebiet der Bogelkolonie ge⸗ niſtet haben; ich ſah ſie Ausgang Mai und Anfang Juni öfter daſelbſt 1 5 hörte | fie auch im Balzfluge meckern. 17. Der Wachtelkönig, Crex erex (L.). | Auch in dieſem Jahre wieder hat er im ſumpfigen Teile der Bogetotoni gebrütet. Am 4 Mai zeigte mir der Vogelwärter ein 10 1 er auf einer ’ | entdeckte, fand. Es ſchien dort ſchon 95 Wochen 30 zu haben; deut di Lichtſeite war verblichen. Das Schnarren hörte man während des ganzen Ma und im Juni. Ende Juni ſah der Vogelwärter auch die Jungen. 18. Der Faſan, Phasianus colchieus L. traf ich mit der Mutter in den äußerſten Weſtdünen am 30. Juni. Nahe bei Vogelwärter fand ich am ſelben Tage im hohen Calamagrostis Epigeos ei Neſt mit Schalen, aus dem die Jungen kurz vorher ausgekommen jein mußte Am 2. Juli traf ich auf der Außenweide ein dreizehn köpfiges Geſperre. 19. Das Rephuhn, Perdix perdix (L.). Bi Von den im vorigen Herbſt ausgeſetzten Rephühnern hat man währen d Frühjahrs nichts mehr geſehen, und ich fürchte, daß ſie eingegangen ſind. verendetes Exemplar fand ich im Sommer a einer hohen Düne. Auf ei anderen Inſeln gedeihen ſie gut. e 20. Die Wieſenweihe, Cireus pygargus (L.). Während die Rohrweihe auf unſeren Inſeln ſehr ſelten erſcheint, und Wieſenweihe faſt während des ganzen Jahres, beſonders aber im 3 5 s Re der get auf 1155 oe een Inſeln im Jahre 1903 133 A. 00 elihe ich hier in früheren Jahren niſtend fand, war die Kornweihe, und manches Exemplar, das ich in der Hand hatte, beſtätigte das. 5 Diesmal handelte es ſich jedoch um die Wieſenweihe, und ſchon die ſchlankere Form und das düſtere Gefieder des Männchens (jüngerer Vogel) wieſen auf dieſe Art hin, und nach Erlegung des Weibchens war jeder Zweifel beſeitigt; denn die Winkelausſchnitte an den Innenfahnen der erſten Schwingen und der unterbrochene * bleiben die zuverläſſigſten Unterſcheidungsmerkmale. — Am 19. Mai der auf den Neſtern ſitzenden Lerchen, Pieper und Hänflinge. Drei Tage ſpäter, am 22. Mai, kam auch das Weibchen an, und beide ſetzten gemeinſam das Räuber⸗ bert fort. Sehr ſchnell müſſen die Ehebande geſchloſſen ſein; denn ſchon vom 25. an ſah man das Weibchen viel ſeltener, wohingegen das Männchen vom frühen Morgen bis Sonnenuntergang unausgeſetzt niedrig über die Außenweide dahinſtrich und jeden Augenblick im Fluge innehaltend auf eine Beute herunter⸗ ſtürzte, verfolgt von Lerchen und Piepern, beſonders aber von den ſehr erbitterten 1 K iebitzen, denen es aber geſchickt auswich. In denſelben Tagen hielten ſich auf g dem Strauchwerk zwei Mäuſebuſſarde auf, in dieſer Zeit eine außergewöhnliche Erſcheinung, und die Weihe ſtürzte oftmals wütend auf ſie herunter, wurde aber von dieſen gar nicht beachtet. Von nun an kam das Weibchen nur noch ſelten zum Vorſchein, gewöhnlich erſt gegen Abend oder in der Frühe. Das Männchen hörte man oft locken. Täglich ſuchte ich mit dem Vogelwärter nach dem Neſt, bis dieſer es endlich am 26. Juni fand. Bald darauf war ich am Horſt, der auf einer kleinen Buſchinſel zwiſchen krüppelhaftem Sanddorn und Röhricht an— 9 gelegt war, ganz in unmittelbarer Nähe der Stellen, wo ich auch früher Neſter gefunden. Während früher aber nur durch Umknicken des Rohrs eine Unterlage geſchaffen war, hatten ſich diesmal die Vögel der Mühe unterzogen, von den . 100 Meter entfernt liegenden Dünen Wurzelgeniſt von Psamma arenaria, ine gute Hand voll, herbeizuſchaffen, und darauf lagen vier kalkweiße Eier, von denen zwei eine ſchwache bräunliche Fleckenandeutung zeigten. Das Weibchen e ſehr feſt auf dem Neſt, und flog jedesmal erſt ab, wenn man ſich ihm bis af wenige Meter genähert hatte. Am liebſten hätte ich jetzt ſchon den Strauch- ttern den Garaus gemacht, um die Kleinvögel von ihren Plagegeiſtern zu be— feeien, wollte aber erſt das Ausfallen der Jungen abwarten, um dieſe womöglich mit den Eltern für das Provinzialmuſeum in Hannover zu retten. Am 7. Juli kam das erſte Junge aus dem Ei, am 9. morgens 10 Uhr anden wir von den im Neſte verbliebenen beiden Eiern (das vierte war einige Tage vorher wohl von der Mutter angepickt und entleert, es lag am Neſtrande, 2 er — ar, anzutreffen und machen Dünen und Weiden unſicher. Die Weihe, a traf das Männchen ein und begann ſofort mit Neſtplünderungen und Verfolgung rs EB 3 De + ar Nane den ich ſchon as ei Raubvögeln Sr ne a ee 8 5 Ausſehen, indem ſchon die Schwanzfedern hervorkommen, gleichzeitig die Schwung kopfe zu aus, einzelne roſtrote Federchen treten aus den Hals-, Bruſt⸗ und ir. ausgekommen, und Nr. 3 erſchien endlich am 12. Juli vor: 0 Dem ungleichen Auskommen entſprechend waren auch die Größenverhäl 1 Da ich über die Entwicklung der Jungen im Dunenkleide nur pä Nachrichten in der Literatur finde, dürften nachſtehende Ausführungen v le einiges Intereſſe für ſich in Anſpruch nehmen. Am zweiten Tage nach der burt reckten die Kleinen bei meiner Annäherung ſchon die Hälſe, ſtreckten die bekannte Sitzlage einnehmend, empor, die großen braunen Augen wild rolle Bei noch größerer Annäherung warfen fie fi) auf den Rücken, mir die Fü entgegenſtreckend, wobei ſie die Schnäbel zum Angriff weit aufriſſen, 1 Laut hervorzubringen. Bi, fo daß die rötliche EN durchſchimmert. Je mehr fie heranwachſen, deſto dich wird auch der Flaum, und der gelbliche Ton verwandelt ſich in einen Be braunen, nur am Hinterkopf bleibt ein weißer Fleck. In der Kampfesſtellt haben die Kleinen ſchon einen recht verwegenen Ausdruck, wenn ſie mit weit auf geriſſenem Schnabel, aus dem die ſchwärzliche Zunge hervorragt, den Beſchaue mit ihren großen braunen Augen anglotzen, und die hochgelbe Wachshaut n den dahinterliegenden ſchwarzen Borſten ſowie die langen gelben Fänge, die trotz i emporgehalten werden, paſſen ſo recht zu den drolligen Trotzköpfen. 407 4 Während der erſten zehn Tage vermögen die ſchwachen Ständer den Körpe noch nicht zu tragen, man ſieht daher die jungen Vögel auf den Läufen hocken und dann erſt allmählich beginnen ſie zu laufen, nach 21 Tagen bewegen ſie fü aber ſchon ziemlich gewandt. 1 Acht Tage nach der Geburt bekommt das Dunenkleid ſchon ein anden federn. Nach 12 Tagen ragen die Schwanzfederſpulen ſchon einige mm aus de Dunen hervor, nach 16 Tagen ſchon 6 mm. Immer ſchneller vollzieht ſich nu die Umfärbung, das Schultergefieder breitet ſich immer mehr nach dem Hi AN a A Ada R ir 9, , en vr l 4 Ä b f ‚ 15 ER e 8 - DAN h 1 1555 h DENE“ 10 i y * 32 75 er * * Uebe er das Bruni 155 Sigel 125 den ofieiceen Inſeln im Jahre 1903. 135 Fl el 0 an der one abgebrochen. Als ich mich am Nachmittage des 25. Juli nach dem Neſte begab, fand ich die Eltern nicht am Horſt, ſetzte mich daher in unmittelbarer Nähe in einem großen, dichten Strauche an, um ihre Rückkehr zu erwarten und ſie abzuſchießen. Nach längerem Warten zeigte ſich zu— erſt das Weibchen, das, mich witternd, den Buſch umkreiſte, fortwährend ein helles tie tje tje (gewöhnlich fünf⸗ bis achtmal hintereinander) ausſtoßend. Da mir jedoch daran lag, zuerſt das Männchen zu erbeuten, ließ ich vorläufig das Weibchen unbehelligt und wartete die Rückkehr jenes ab. Nach etwa einer halben Stunde war auch das Männchen durch das Weibchen herangelockt, und beide, unausgeſetzt lockend, umkreiſten mich, jedoch ſo ſchnell, daß ich im dichten Geſtrüpp das Ge— wehr nicht ſchnell genug in Anſchlag bringen konnte. Nach einer weiteren halben Stunde verſchwanden beide Vögel, und als ſie bei Einbruch der Dunkelheit noch nicht zurückgekehrt waren, entſchloß ich mich zur Heimkehr, beſuchte aber vorher noch einmal das Neſt. Zu meinem Erſtaunen flog ein Vogel ab, und auf etwa 50 Schritt flügelte ich ihn. Es war das Weibchen, das in großen Sprüngen, heftig mit den Flügeln ſchlagend, im Röhricht zu entkommen ſuchte, bis ich es er- griff und tötete. Wie es vorhin zum Neſt kam, iſt mir unbegreiflich, da ich kein Auge von jener Richtung wandte; ich muß daher annehmen, daß es durch das Rohr geſchlichen iſt. Meine weiteren Bemühungen, auch das Männchen noch zu er: ö langen, ſchlugen fehl, und mit den Jungen im Ruckſack kehrte ich heim. Die Größenverhältniſſe der Mutter waren folgende: Länge 44,5 cm, Schwanz 22 cm, | Flügel 35 em, Spannweite 102 cm, Schwanz überragt Flügelſpitze um 1 cm, Gewicht 0,362 kg. Die drei Jungen hatten folgendes Gewicht: Nr. 1, 18 Tage alt, 0,287 kg, — Nr. 2, 16 Tage alt, 0,286 kg, — Nr. 3, 13 Tage alt, 0,231 kg. | F Nach fünf Tagen tötete ich fie, um fie, mit der Mutter zu einer Gruppe bereinigt, dem Muſeum einzuverleiben. Ihre Scheuheit legten fie während dieſer Zeit nicht ab, ließen ſich aber doch bald ſtreicheln, ohne gleich zur Angriffsſtellung überzugehen, nahmen aber jedes dargebotene Futter, hauptſächlich von Badegäſten geſchoſſene Vögel ſowie Fleiſchabfälle, gierig an und ließen beim Anfaſſen und überhaupt bei jeder Erregung ein längeres hohes trrrrr . .. hören. | Vier Tage nach Erlegung des Weibchens verließ auch das Männchen die Gegend. Kurze Zeit darnach ſtellte ſich wieder ein Weibchen ein, das am 14. Auguſt erlegt wurde. Länge 43,3 cm, Flügel a cm, Schwanz 22 cm, Spannweite 100 „5 em, Gewicht 0,279 kg. E 21. Die Sumpfohreule, Asio aceipitrinus (Pall.). Nicht weniger als drei Paare haben auf der Bill geniſtet und ihre Jungen großgezogen. Das erſte Brutpaar fing ich am 8. Mai in den zum Fange von 10 7 ũã ͤ 0 y c „ ⁵—B . ͤôꝙ . ²⁵uknn. 1 —⁰¹.!n—:X N 4 “74 r ri ; 2 4 doch ſchon am enden Tage ließen ſie ſch o vor meinen Na eh 1 ſelben Mordinſtrumenten nieder, die aber zum Glück verſagten und dann, der eigentliche Raubvogelzug vorüber, die Weihen ſie aber meiden, 1 . geſetzt wurden. In der nächſten Zeit ſah man nur noch die Männchen während 958 gal er Tages, und zwar nicht nur bei trübem Wetter, ſondern auch im hellſten Sonnen⸗ i. ſchein revieren, während die Weibchen erſt gegen Abend zum Borf ſchein kamen. Im Übermut oder in neckiſchem Spiel ſah man die Männchen häufig nach de auf Strauchwerk hodenden Buſſarden ſtoßen. Vom 25. Juni an ſah man auch tags beide Geſchlechter wildern und mit Beute im Schnabel, ein Beweis, daß Junge ausgebrütet ſein mußten, die von den Alten mit Nahrung verſorgt wurden. Zu jeder Tageszeit umflogen die Männchen den einſamen Wanderer, ärgerlich mit dem Schnabel knappend, und wenn ein Wagen jene Gegend nur paſſierte oder ein Hund ſich zeigte, ſtürzten ſie wütend nach dem Störenfried. An manchem Nachmittage lag ich an einer Düne, um mich an den anmutigen Flugſpielen und | dem eigenartigen Gebahren dieſer Meifter im Täuſchen zu ergögen. In der Ber- ſtellungskunſt leiſten bekanntlich die regenpfeiferartigen Vögel während der Brut⸗ . | zeit erſtaunliches, aber gegen die Sumpfohreule find ſie die reinen SA Wie viel Zeit habe ich ſchon auf das Suchen des Neſtes vergeudet im hohen Graſe oder Dornicht, wo ich mit Sicherheit ihr Neſt erwarten durfte und it N wieder vergeblich ſuchte, bis zuweilen der Zufall mich zur Niſtſtätte führte. Ver⸗ geblich fahndete ich auch in dieſem Jahre nach Neſtern, fand aber die Dunen⸗ j jungen öfters im hohen Graſe. Bald ganz niedrig, bald hoch und immer höher, bald tief und hoch mit den Flügeln ausholend, bald im gleitenden Schwebeflu ige umkreiſen uns die Alten, ſcharf äugend. Jeden Augenblick vernimmt man das verdrießliche Knappen, begleitet von einem ſchnell ausgeſtoßenen kwak, kwak ode käw käw, das ſich bis ſiebenmal wiederholt. In der Extaſe klingt es laut und lang gedehnt, wobei der Vogel die Flügel ſchneller ſchlagend plötzlich aus d Höhe abwärts ſauſt und mit einem deutlich vernehmbaren Klatſchen auf die ( fällt, daß man glauben ſollte, ihm ſeien beim Anprall ſämtliche Rippen zerbro. Gleichzeitig vernimmt man ein vielſtimmiges Geräuſch, als meldeten ſich 8 piepſend die hungrigen Jungen, und der Unerfahrene glaubt natürlich, endli 3 geſuchte 8 vor ſich au Fire bis er Bi u er der 1 ei a ar x Bei”, ae 2 * ' . Laut bringt dieſe Eule, von deren Leben am Neſt man eigentlich 5 recht wenig weiß, hervor. In der Erregung ſchießt ſie plötzlich abwärts, und man vernimmt ein ſchnelles Flügelklatſchen, wobei die Schwingen tief ab⸗ wärts gerichtet ſcheinbar von den Fängen ſchnell hintereinander geſtreift werden, ind das entſtehende Geräuſch erinnert mich jedesmal an eine ſchnell in Bewegung 1 eſetzte Kinderklapper. Rüttelnd wie ein Turmfalke halten ſie oft Umſchau, und die Federohren, die man meiſtens nicht wahrnimmt, werden in der Erregung | öfters geſpreizt, ſo daß ſie auch in einiger Entfernung noch im Fluge ſichtbar ſind. Zuweilen ſieht man ſie nach Art der Buſſarde ſich in gewaltige Höhe auf— wärts ſchrauben, doch mit gutem Glaſe kann man an der hellen Unterſeite die Monde am Flügelbug und die dunkler gefärbten Flügelſpitzen noch ziemlich weit erkennen. 3 Am 26. Juni wurde das erſte, reichlich fauſtgroße Dunenjunge im hohen | Graf je gefunden, am 2. Juli eins von gleicher Größe, das ich mit zwei anderen, | am 13. Juli gefangenen, aber ſchon weiter entwickelten, längere Monate hindurch | in Gefangenschaft hielt, ſelbſt am 11. Auguſt wurden noch einige 55 ordentlich x f lugfähige Junge angetroffen. * Am 29. Juni machte ſich ein alter Vogel auf der Grenze der Binnenwieſe und des Vordünengebiets im Billpolder durch ſein fortwährendes Hinabſtürzen in 8 das hohe Gras und ſein vorhin geſchildertes Benehmen bemerkbar, und nach langem Suchen fand ich endlich das Neſt, das kurz vorher von den Jungen ver- ö laſſen ſein mußte, in einem Tälchen unter einem Sanddornſtrauch. Es war aus einer dünnen Schicht vorjähriger Psamma aufgebaut, und nach den umbher- liegenden Schalenſtücken zu urteilen, muß das Neſt ſtark beſetzt geweſen ſein. 40 cm oberhalb des Neftes befand ſich das zierliche Neſt der hier häufig vor⸗ kommenden Zwergmaus (Mus minutus Pallas), das aber verlaſſen war. Etwa 5 m vom Neſte entfernt hatte das Männchen ſein „Schlafneſt“, und der nächſte Diünenkopf war mit zahlreichen Gewöllen, in denen ich einzig und allein die Über- reſte von Arvicola arvalis fand, belegt. Ich hörte im Dorndickicht die Jungen | piepſen, fand ſie aber nicht, wenige Tage darauf wurden aber von Badegäſten zwei Stück gefangen. Meine jungen Sumpfohreulen haben mir große Freude bereitet, und ſchon in ihrem erjten Dunengewande waren fie bald ſehr zutraulich und empfingen mich, ſobald ich ihnen Futter brachte, mit Flügelſchlagen, Knappen und einem ſchrillen ſſſrrr. Ihre Gefräßigkeit war außerordenlich groß, und ſie entwickelten ſich prächtig. Nachdem ſie flugbar geworden, nahm ich ſie häufig mit in die Dünen, wo fie frei umherflogen und ſich gern auf einem Dünenkopfe niederließen. So⸗ bald ich mich ihnen näherte, machten ſie keine Anſtalten zum Wegfliegen, ließen ſich vielmehr auf Hände und Schultern nieder und begleiteten mich weiter. * 10* . — Be; . die beiden am weiteſten in ihrer Entwickelung vorgeſchrittenen Jungen ein wenig ee aber die in den Lehrbüchern angegebene 805 von 21 En 1 bemeſſen. Die Jungen kommen in ungleichen Zwiſchenräumen aus den hervor, wie folgender Fall beweiſt. Am 31. Mai 1899 fand ich in Geſe von Herrn Maler Bachmann aus München im großen Billtale ziemlich frei ı einem etwa 40 em hohen Dornſtrauche, der von Calamagrostis Epigeos wachſen war, ein Neſt, das aus wenigen, mit Eulenfedern durchſetzten Grashalr beſtand und acht ſtark angebrütete Eier enthielt. Eine Neſtmulde war n 27 ſchwach angedeutet und hatte etwa 20 em im Durchmeſſer. Fortan beſuch n wir täglich das Neſt, und das Weibchen brütete fo feſt, daß es bei unſerer An⸗ näherung gewöhnlich ſitzen blieb. Am nächſten Tage lag das achte Ei neb n dem Neſte, und als wir es dem Gelege wieder hinzufügten, war es am folgenden n Tage völlig verſchwunden. Ganz in der Nähe befand ſich ein zweites Neſt, und darin liegende einzelne Eulenfedern ſowie Gewölle deuteten e hin, daß ſich hier das „Schlafneſt“ des Männchens befinde. 5 Am 17. Juni ſchlüpfte das erſte Junge aus dem noch ebene e Ge⸗ J lege, am 19. das zweite, am 20. das dritte, am 21. das vierte, am 22. da 8 fünfte, während das vierte an demſelben Tage wieder aus dem Neſte verſchwunden 1 war, am 24. kam das ſechſte und endlich am 28. das ſiebente Junge zum Vorſchein, ſo daß das Ausſchlüpfen ſämtlicher Junger 11 Tage in Anſpruch nahm. Vielleicht wurde es den Vögeln bald zu eng im Neſt, möglicherweiſe aber war ihnen unſer häufiger Beſuch wenig angenehm; den 8 Tage ſpäter fanden wir vom Neſte entfernt im Graſe liegen, und ins Neſt zurückgebracht entflohen ſie bald wieder. Nachdem die übrigen Jungen mehr herangewachſen waren, folgten ſie dem Beiſpiele jener und verſchwanden nach und nach. Die ihnen von den Eltern zu— getragene Beute beſtand, ſo oft wir ſolche auf dem Neſtrande fanden, kegelt Sig aus Feldmäuſen. | 22. Der Kuckuck, Cuculus canorus L. 5 1 Zwei Tage früher als im Vorjahre traf der Kuckuck bei uns ein, nämlich am 16. Mai, und zuletzt wurde ſein Ruf am 16. Juli vernommen. Erſt am 21. ſah und hörte man ihn überall. Am 30. Juni notierte ich: Merkwürdig iſt plötzliche Abnehmen des Kuckucks, das überall auffällt; im Bereiche der? kolonie werden heute nur fünf Stück gezählt. Jedenfalls hängt es mit d vorerwähnten, auffallenden Inſektenarmut, ee durch die ab orm Witterungsverhältniſſe im Frühjahr, zuſammen. 1 Am 10. Juni fand ich das ns Kuckucksei Eu der Senne * e enn 2 er EN: 1 ea ee 5 1 1 REN re 9 12 * ER d as Brut 125 Vogel auf den bes Inſeln im Jahre 1903. 1 55 in drites 0 am 21. Juni; ſämtliche Neſter enthielten je vier Lercheneier. Später ſah ich hier wie auch auf Norderney (am 21. Juli) junge Kuckucke die von Anthus pratensis (L.) gefüttert wurden. Pratincola rubetra (L.), Motacilla alba L. und Sylvia sylvia (L.) lernte ich auch in dieſem Jahre wieder als öflegeeltern kennen. Den letzten jungen Kuckuck, der eben vor dem Ausfliegen 45 ſah ich am 3. Auguſt im Neſte des Wieſenpiepers. N 23. Die Rauchſchwalbe, Hirundo rustica L. | Am 25. April trafen die erſten Rauchſchwalben ein, Mitte September ſchon | verließen uns die einheimiſchen, während einzelne Durchzügler noch täglich bis zum 19. Oktober paſſierten, drei verſpätete notierte ich ſogar noch am 13. November. Es niſteten nie weniger Rauchſchwalben auf Juiſt als in dieſem Jahre, woran jedenfalls die Inſektenarmut die Schuld trug, und manches alte Neſt ſtand un⸗ benutzt. Nur neun niſtende Paare waren im Ort. Mit dem 16. Mai erſt begannen ſie zu bauen bezw. die Neſter auszubeſſern, und am 16. Juni ent⸗ ſchlüpften die erſten Jungen den Eiern. Einige unſerer Brutpaare kamen überhaupt 14 * zur zweiten Brut. 24. Die Mehlſchwalbe, Chelidonaria urbica (L.). Nur auf Borkum und Norderney niſtet ſie in beſcheidener Zahl. 25. Der Star, Sturnus vulgaris L. Der Star iſt auf den oſtfrieſiſchen Inſeln zum bedingten Jahresvogel n icht antrifft. Bereits am 7. Januar hörte ich ihn ſein anſpruchsloſes Liedchen pfeifen. Die erſten größeren, nach vielen Hunderten zählenden Starſchwärme paſſierten am 9. Februar, und bald nahm ihre Zahl beſtändig zu. Am Schluß des Jahres ſah man täglich noch kleine Schwärme auf der Außenweide, ſelbſt im Dezember bei gelindem Froſt. 3 Die erſten vollzähligen Gelege, ſechs Stück, ſah ich am 4. Mai, und die meiſten Brutkäſten enthielten ſechs Eier, wenige fünf, ausnahmsweiſe wurden auch ſieben Eier gefunden. Am 22. Mai befanden ſich in faſt allen Neſtern Junge, und die erſten ausgeflogenen Stare ſah ich am 3. Juni. Am 16. Juni zählte ich im Taubenſchlag auf der Bill, wo ſchon die erſten Eier den Vögeln 0 jommen waren, zehn Neſter, von denen die meiſten fünf, einige auch ſechs flügge der beinahe flügge Junge enthielten. Etwa vom 8. Juni an vereinigten ſich e Jungen bereits zu größeren Schwärmen und nächtigten im höheren Strauchwerk 4 Salix cinerea, das von dichten Sanddornbeſtänden umſchloſſen iſt. — 90 jeworden; es vergeht ſelbſt in ſtrengeren Wintern kaum ein Tag, wo man ihn hin lichteten ſich die Scharen, aber während des ganzen Dezembers ſah man noch außerordentlich häufig und gegen Störungen weniger empfindlich iſt, meine beſondere und am 27. Juni mittags kamen die Jungen aus. Ziemlich ad die zweite Brut am 16. Juli die Neſter verlaſſen. Wenige Tage darnach he auch ſie ſich mit den übrigen Umherſtreifern zu enormen Haufen vereinigt und fielen auf Ackern, Weiden, Wieſen und Dünen ein. Erſt gegen Ottober Trupps von 20 bis 40 auf den Weiden, und in den Froſttagen machten ſie ih * an den Abladeſtellen für Fäces zu ſchaffen. 26. Der Hausſperling, Passer domestieus (L.). Auf allen Inſeln iſt er ſehr gemein. 27. Der Feldſperling, Passer montanus (L.). 0 Die einzige Inſel, auf der er niſtend angetroffen wird, iſt Borkum. Auf dem Oſtlande, wo ziemlich bedeutender Ackerbau betrieben wird, niſtet er in geringer Zahl. Auf dem Zuge, beſonders im Herbſt, zeigen ſich Trupps auf allen Inſeln. 3 28. Der Bluthänfling, Acanthis cannabina 000 1 Die ſorgfältigen Beobachtungen J. Thienemanns über das Brutgeſchäft des Hänflings veranlaßten mich, gerade dieſem Vogel, der in unſeren Dorndickichten Aufmerkſamkeit zu ſchenken und zu prüfen, inwieweit ſeine Lebensweiſe währen 0 der Brutperiode nach den Aufzeichnungen Thienemanns aus Mitteldeutſchland mit A den auf den oſtfrieſiſchen Inſeln gemachten Unterſuchungen übereinſtimmt. Für . meine Zwecke hatte ich ein reiches Material zur Verfügung; denn gegen 150 Neſte x fand ich über die Inſel verbreitet, von denen ich aber nur 40 täglich beſuchte, die ſich an der Grenze der Vogelkolonie befanden, vor Störungen alſo ziemlich geſichert waren. Die Reſultate meiner Aufzeichnungen ſtimmen durchweg mit den Schlußfolgerungen Thienemanns überein, wie auch nachſtehende Tabelle zeigt. Bezüglich der Witterung ſei noch erwähnt, daß im erſten Maidrittel viel Regen fiel und kühle Tage vorherrſchend waren, etwas günſtiger verlief das z Drittel, vom 22. Mai aber bis zum 1. Juni hatten wir beſonders ſchöne, warn ſonnige, windſtille bis ſchwachwindige (aus N. und NO.) Tage, dann fi l eine ungünſtige Zeit während der a: beiden eee 15 % durch Windfil und Hitze aus. n Wan ere ” 7 } , 55 3 8 2 db ‘ar uw 9 l 5 Sig 1 26 9 8 i o ee TEE SAT NG 8 SI 06 | 9 0⁵ Be \ ’ : < „ Fu ou dr gr un 9 91 5 6 9 8 „ en II eg or 7 nder ge 810 61 9 61 8 S gell du BR f u „9 06 9 sig 5 476 9 9 Em 9 bo 61 9 9 98 Te S1 L586 Se NS o 2 0 81 8 8 6 po - gr uw “9 9 9 6 9 8 „ Sig 1 6 9 8 obo II 9 688 “08 (8 810 L72661 819˙21 N 5 d 8 ub 9 ET sag T 6 e RZ OT |g eee ee era LT IT 9 91 * obo 81 ub 9 81 9 Sig 1 76 18 5 o | ENG IE FIAT NG 61 819 91 9 91 er: obo ol u “9 "TI x 9 Sig I 6 9 'T oo IT | g | SUETETEREETTZUEST/TAGIT bre 9 91 A vg 81 uw “9 5 9 Sig 1 769 1 obo I 4 90 608 “618—T a6 LT del. 9 91 ER b 'gT u "9 f 9 840 T 6 18 60% IT L l 08 % Si TI BT Sg 'CT 9 91 8 db T um 9 ol | sag T 16 68 0% IIe Gaby 81 81 "TI 2 5 . o el ub “9 TI J Sig I 70 05 db 81 |F | FRITZ 81 sig 91 TG TI 9 5 3 = g e bun b el um 9 9 96 /P Sigg NETT TUE ESTG ges obo or 2 l l e ee ee 9 5 1 o ‘ar um 9 6 Sa 1 NGC 86 0X IT |F np "LT 810 "TI | 2 PI Bi = g 6 vu BR Fr mw e FI| ggg ne TE u TUE Go | BO IT || e ee 6 um Pub DT Sg FT ORTE l 5 P ns pon - f u 9 2 Invſ g 76 0 810 8 ac 96 „ A0 % e obo IT 9 GC ET FT NG e um e 9 ens ou Sg gf ub 9 6 f % us 28 8 A6 95 8 „f use 9 abo 1 |e | ag g gun 5 /g pr ner "gr ud 9 81 R o ee es „dungs 99 8 obo ET | a0 rogagun g nens u "ST ue 9 81 — ab l ub 9 8 bung 5 g 98 oö 11 5 GB GT sig ZI N. 8 N BZ BI um 9 8 obung 9 98 dbb or 91 uw ang eee FT SATT 9 1 5 = 9 bu: TT uv aw 98 7 1688 % 16 25 5 f 6 'C 98 Def aeg rtf | sag TI mag bsp NR — — =] 125 5 0 1 | | = | 0 umgdg 3 mind ad usbeplsnzz wsund ag wldnıplang Bene | & Susbog sog NDR; 90 gung * AR " : | | 5 aon % — 22 a a ar FRE a Unterbrechung jeden Morgen ein Ei bis zur Vollzähligkeit des Gelege zeitig ohne Rückſicht auf die Witterung das Neſt. Das zweite Gelege ere zurück. Das erſte vollzählige Gelege fand ich am 5. Mai. Alle im Mai a Meine Bemühungen, den Verlauf des Neſtbaues genau durchweg ein negatives Reſultat, und nur bei drei Neſtern konnt ginn bis zur Vollendung eine Zeitdauer von ſechs bis acht Tagen feſt ſah nur das Weibchen bauen und brüten. Das Weibchen legt durch dieſem Jahre jedoch wurde öfters ein Tag überſchlagen. Die Brutdauer vom letzten Ei an zehn bis zwölf Tage, und es ſcheint, als ob außer Witterungsverhältniſſen auch die Eigenart der einzelnen Weibchen untereina mitbeſtimmend iſt. Das Ausſchlüpfen der Jungen eines Geleges findet här während eines Tages ſtatt, kann aber auch bis drei Tage dauern, und beim A fliegen an den zu verſchiedenen Zeiten geborenen Jungen iſt hinſichtlich ih Entwickelung kein merklicher Unterſchied wahrzunehmen. Ob den zuerſt gelegten Eiern eines Geleges die Jungen eher entſchlüpfen, erſcheint mir zweifelhaft; auch bei domeſtizierten Vögeln iſt feſtgeſtellt, daß die zuletzt gelegten und gezeichneter en Eier früher auskamen, als die anfangs gelegten. Die Jungen verlaſſen gleich⸗ durchweg die Stückzahl des erſten Geleges. Die Entfernung der Neſter vom Erdboden iſt pre der Höhe der T Sträucher auf den Inſeln geringer als auf dem Feſtlande. Die Höhe von meh; r als 100 Neſtern zeigte folgende Unterſchiede: 30 bis 40 cm von der Erde 10 Prozent, it, 40 bis 50 cm 15 Prozent, 50 bis 60 cm 25 Prozent, 60 bis 70 em 35 Prozent | 70 bis 80 em 10 Prozent, über 80 cm 5 Prozent. Nur ein Neſt wurde auf der Erde ſelbſt an einem Dünenabhange in der Nähe höherer Sträucher zwiſchen ei und Carex arenaria gefunden, in welchem am 25. Mai fünf Junge era 1 Das erſte vollzählige Gelege wurde am 7. Mai gefunden, die letzten J Se verließen am 13. Auguſt das Neſt. 29. Der Wieſenpieper, Anthus 5 (J.). 70 Die Zahl der niſtenden Wieſenpieper ſtand nicht hinter der des Vorjahres 1 Neſter enthielten nur vier Eier, mehrere am 6. Juni gefundene dagegen ſechs Auf dem Memmert niſteten mehrere Paare, und am 30. Mai ſahen wir da mehrere eben flügge Junge. Am 21. Juli fand ich auf Norderney pin — um ein Neſt mit fünf ae | bebrüteten Gar 3 tagen noch beinahe flügge Junge im Neſt kN Meine Aufzeichnungen über dieſe häufige Art find leider iu pi Brutzeit notierte ich 12 bis 13 Tage, und das Verbleiben der Junge währte 11 bis 12 Tage. ch ae | 2 * Br * B a ber gel auf den ofen Inſeln im Jahre 1903. 143 o rere Neſter waren wieder am Innenrande benutzter Wagenfährten an⸗ ee gt, io daß die Außenſeite des Neſtes öfters von den Rädern berührt wurde. N eſter, die in einer Höhe von 5 bis 20 em an ſteilen Erdwänden angebracht ind „werden von den Vögeln mit einer Grasbrücke verſehen, um das Hinzulaufen (ohne ans) zu ermöglichen. | 30. Die weiße Bachſtelze, Motacilla alba L. Dieſe wie auch die folgende Art ſchienen weniger häufig als in anderen Jahren zu ſein. Am 21. Juni ſah ich an der Brücke im Watt eine Familie von ſechs Köpfen eifrig auf Strandfliegen Jagd machen, und am 22. Juni wurden a n der Schuttabladeſtelle noch zwei Neſter mit vier und fünf Eiern in leeren | een gefunden. 1 * 31. Die Kuhſtelze, Budytes flavus (L.). Nur drei Neſter wurden gefunden, es waren aber viel mehr vorhanden. Am uni ſah ich ſie zuerſt ihre Jungen füttern. 32. Die Feldlerche, Alauda arvensis L. | Sie niſtete in derſelben Häufigkeit wie in anderen Jahren. Am 4. Mai fand ich das erſte Neſt mit vier Eiern, die erſten Jungen im Neſt ſah ich am 17. Mai, aber ſchon am 24. Mai flogen die erſten Jungen umher, mithin müſſen ſchon in den letzten Apriltagen vollbelegte Neſter dageweſen ſein. Auf dem Memmert niſteten heuer drei Paare. Die meiſten Neſter enthielten nur vier und wenige fü pH Eier, ebenſo in der zweiten Brutperiode. In den erſten Auguſttagen jah man noch junge, eben flugfähige Feldlerchen in den Dünen und auf der Weide. 33. Die Dorngrasmücke, Sylvia Sylvia (L.). Spät traf ſie ein, und erſt in den erſten Junitagen fand ich vollzählige Gelege, am 16. ſah ich ſie zuerſt ihren Jungen Futter zutragen, am 22. aber bereits ſchlüpften die Jungen 1 5 an vielen Stellen im Dickicht umher, am 26. allgemein. | [Der Sumpfrohrſänger, Acrocephalus palustris (Bechst.). i Wurde zwar auf dem Zuge ſpärlich geſehen, hat aber in dieſem Jahre auf Jr uiſt nicht gebrütet.] „ An 5 35. Der Steinſchmätzer, Saxicola oenanthe L. Die erſten Steinſchmätzer zogen am 21. März, in der zweiten Aprilhälfte wa ren an manchen Tagen enorme Mengen da. Geniſtet haben verhältnismäßig wenige. Auf dem Memmert hatte ſich in dieſem Jahre wieder ein Paar häus- lich niedergelaſſen. Vom 21. Juni an flogen ziemlich viel Junge umher. 14 Tagen, flogen fie aus. 5 junge Wieſenſchmätzer. Die Ornis von Erlangen und Umgebung | aus der vorhandenen Literatur und nach eigenen Beobachtungen ufa eie Von Dr. J. Gengler. (Fortſetzung.) 28. Corvus cornix L., Nebelkrähe. Corvus cornix. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. II, S. 65, Taf. 5 54, Fig. 1. Corvus cornix. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 142. Verbreitung: Nord⸗ und Oſteuropa. Nebelkrähe, Krähe, Graue Krähe. 1 | Im Winter einzeln unter den ſchwarzen Krähen, aber nicht regelmäßig z zu beobachten. Daß ich dieſe Krähe oder beſſer geſagt dieſe Form der Naben hier unter den Brutvögeln von Erlangen aufführe, hat, wie ich ſchon an anderer N 5 Stelle ausführte, folgenden Grund. In der Sammlung des hieſigen zoologiſchen 5 Inſtituts befinden ſich 2 Kräheneier ohne Neſt in einem Schächtelchen mit der “= I Bezeichnung „Corvus cornix* und mit der Fundortsangabe „Erlangen“. Dieſe 5 | beiden Eier find höchſt wahricheinli von dem Profeſſor Dr. Roſenhauer ſeiner⸗ zeit geſammelt und dem Inſtitut mit einer Reihe anderer aus Erlangen und Umgebung ſtammender Neſter und Eier geſchenkt worden. Eine nähere Auskunft über die Herkunft der Eier jetzt zu erhalten, iſt nicht mehr möglich. Es muß ö alſo angenommen werden, daß einmal ein Paar Nebelkrähen in hieſiger Gegen gebaut und gelegt haben oder daß einer der Vögel des Paares, von dem befagt e 15 Eier ſtammen, eine graue Krähe geweſen iſt und deshalb die Bezeichnung corn 8 gewählt wurde. Ich glaube, daß dies letztere ohne Zweifel der Fall iſt. Di Eier ſelbſt unterſcheiden ſich in nichts von gewöhnlichen Kräheneiern, und Schalen: unterſuchungen würden wahrſcheinlich auch zu keinem feſten Reſultat füh Ein zweiter Grund, die Nebelkrähe als hieſigen Brutvogel anzugeben, iſt noch folgende. Im Frühjahre 1896 war täglich am ſüdlichen Rande des hieſige Exerzierplatzes ein Paar Krähen zu ſehen, die feſt zuſammengehörten und 0 denen die eine graues Gefieder hatte. Das Grau war ein auffallend helles, . war an ar an nichts Auffallendes zu entdecken. Dieſes ki being j 7 har 78 1 \ N85 5 5 N * en * Die ne 991 ename 1195 1 9 | 145 bes zu ub hatte cher dort ſein Neſt. Ende Mai war der graue Vogel plötzlich mes Tages verſchwunden. Später erfuhr ich, daß zu beſagter Zeit Krähenneſter der Gegend ausgeſchoſſen worden ſeien, nach der ich das Miſchpaar ſo oft hatte hinfliegen ſehen. Wenn alſo auch die Nebelkrähe in reinen Paaren in ji Eger Gegend nicht brütet, jo ſchreiten doch hie und da einzelne in gemijchten » mit Rabenkrähen hier zur Fortpflanzung (vergl. Abh. d. Naturhiſtor. Geſellſch. u Nürnberg 1903, S. 56). 29. Pica pica (L.), Elſter. Corvus pica. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. II, S. 101, Taf. 56, Fig. 2. Pica caudata. Jäckel, Vögel Bayerns S. 133. Verbreitung: Europa von Norwegen bis zum Mittelmeer. Atzel, Hätz, Hätzel. Die Elſter iſt hier ein zahlreicher Brutvogel, der das ganze Jahr über im Eichenwald, im Altſtädter Wald, bei Baiersdorf, Dechſendorf, Frauenaurach, Niederndorf, am Kanal, bei Sieglitzhof, Buckenhof, Uttenreuth und im Reichswald an zutreffen iſt. Sie baut ihre Neſter nicht ungern in die nächſte Nähe der Ort- ſchaften, wo ſie dann auf den noch unbelaubten Bäumen weithin ſichtbar ſind; meiſt ſind die hieſigen Neſter ohne Haube, doch habe ich in der Frauenauracher Gegend ſchon einige Neſter mit Haube gefunden. Trotz der Verfolgung, der be⸗ ſonders die Jungen im Neſt ausgeſetzt ſind — denn jedes entdeckte Elſterneſt wird e utweder ausgenommen oder ausgeſchoſſen — iſt eine Abnahme dieſes ſchönen, ber ſchädlichen Vogels nicht zu bemerken. Daß ſie nicht nur kleinem Getier gefährlich iſt, ſondern ſich auch an größeres Wild heranmacht, geht daraus hervor, daß auf das nachgeahmte Klagen eines Haſen ſofort mehrere Elſtern, alle Vorſicht ind Scheu vergeſſend, herbeikommen. Faſt alle Elſtern meiner Sammlung ſind auf dieſe Weiſe erlegt worden. Sie kommt auch ſchon während des Sommers ganz nahe an die Stadt heran, im Winter wurde fie von mir faſt in jedem Jahr m Schloßgarten beobachtet. Ein in meiner Sammlung befindliches Exemplar aus der Dechſendorfer Gegend unterſcheidet ſich in nichts von Pica leucoptera Gould. A Di 30. Garrulus glandarius (L.), Eichelhäher. Corvus glandarius. Naumann, Nat. d. Vög. Deutſchl. II, S. 122, . 58, Fig. 1. Garrulus glandarius. Jäckel, Vögel Bayerns S. 127. ung: Europa öſtlich bis zum Ural, ſüdlich bis zum Mittelmeer. Nuß— äher, Nußgrackel. . Auch der Eichelhäher iſt hier ein gewöhnlicher und zahlreicher Brutvogel, er auch den ganzen Winter hier bleibt. Die Neſter ſtehen an den Waldrändern u verhältnismäßig ſehr geringer Höhe, meiſt auf jungen Bäumen im dichten interholz. Meiſt ſind 4, ſelten einmal 5 Junge im Neſt. Intereſſant iſt es, c . x } 2 1 0 N: Wald ſowie in der Mönau; beſonders im Herbſt jind fie jehr zahlreich au wald. Immer iſt der Vogel ſcheu und ſehr vorſichtig. Die Jungen we Futterſtellen bei der Arbeit zu überraſchen und zu beobachten. | 1 gan den Obſtbäumen längs des Kanals und im Winter mitten in der Stadt vorſtadt, ja ſogar bis herein in die Sieglitzhoferſtraße, wo ſie ſich durch offenſteher ‚autihten ſeines Neſtes beobachten 1 Er ſchlägt, e er einen 9 der Fütterung der Jungen zugleehe ot einer der | ſo heben die Jungen den Steiß hoch in die Höhe und ſchieben hn Neſtrand, dann entleeren ſie einen über kirſchgroßen, länglichrunden, Ballen; erſt wenn dies geſchehen, ſtrecken ſie den Schnabel ſchreiend in und nehmen ihr Futter entgegen. Das ganze Jahr über ſind Eichelhäher zu im Eichenwald, Rathsberger Wald, am Burgberg, im Altſtädter und Bube alten Eichen im Eichenwäldchen und in der Umgegend der Ohrwaſchel im R hier nicht ſelten gegeſſen; röſch gebraten, dann fein gehackt und zerſtoßen gebe ſie eine vorzügliche Wildſuppe. Das, was Altum bezüglich des Verzehrens Aufhackens der Gehäuſeſchnecken bei der Singdroſſel beobachtete, habe ich in 1 Gegend nur vom Eichelhäher geſehen. Er nimmt die Schnecke vorn bei der Schale mit dem Schnabel, ſchlägt ſie mehrmals kräftig auf den Boden, ohn dabei eine beſtimmte Stelle als Ambos zu benutzen, und frißt dann die ganz Weichteile der Schnecke aus den Scherben des Gehäuſes heraus. In ſchne reichen Jahren kann man an vielen Stellen im Wald ſolche Schneckenſchlachtbän finden; ich habe lange Zeit gebraucht, ehe es mir gelang, den Errichter ſolche 31. Pieus viridis L., Grünſpecht. Picus viridis. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. V, S. 270, Taf. 132 Gecinus viridis. Jäckel, Vögel Bayerns S. 82. Verbreitung: Emo 1 | Ausnahme des Südweſten, Kleinaſien, Perſien. Specht, Grünſpecht. | 4 7 Der ſchöne, große Grünſpecht ift das ganze Jahr über hier und ein nie | jeltener Brutvogel in den Wäldern rings um die Stadt. Im Herbſte iſt er vielfach | Schloßgarten zu beobachten. Nicht felten kommen im Herbſt Junge in 1 Fenſter in die Gebäude verfliegen und ſo gefangen werden. Ich habe den Grü ſpecht vor Jahren im Eichenwald und vor kurzem im Walde bei Spardorf große Späne. Im Eichenwald wurde Anfang der En er Safe eine zwei Jahre hintereinander bewohnt und, im zweiten Jahre wurden ſog in einer Brut flügge. Ob aber das jedesmal brütende Paar dieſ elben ( waren, konnte ich natürlich nicht feſtſtellen, glaube es aber auch 11 Ai * ER en , a = 1 a De nn 2 A 77 7 N Te 2 7 IR . * 7 * * = * Bu Die Ornis von endenden 15 Umgebung, 147 | nit eben steht heute noch im Eichenwall und im letzten Sommer (1903) br. üteten Kohlmeiſen darin. Ba a Zn 32. Pieus viridicanus Mey. et Wolf., Grauſpecht. * Picus canus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. V, S. 286, Taf. 133. gecinus canus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 83. Verbreitung: Europa ohne | Sroßbritannien, Kaukaſus. Ich habe dieſen hübſchen Specht nur im Herbſt und Winter hier beobachtet ur d zwar in einem Garten an der Oſtperipherie der Stadt im Winter 1892/93, dann ein Männchen am 27. Dezember 1899 im Reichswald und ein Paar am 8. Oktober 1902 im Walde bei Tennenlohe. Er iſt aber meiner Anſicht nach | ficherlich Brutvogel in den Wäldern öſtlich der Stadt, denn es wurden mir aus dieſer Gegend öfters eben flügge Junge dieſer Art lebend oder friſch getötet gebracht. | Ic glaube alſo mit Recht, dieſen Specht unter die Brutvögel der hieſigen Gegend rechnen zu dürfen. | | 33. Dendrocopus maior (L.), Großer Buntſpecht. Picus maior. Naümann, Nat. d. Vögel Deutſchl. V, S. 298, Taf. 134. 5 Picus maior. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 85. Verbreitung: Europa, Klein- aſien. Rotſpecht. Der große Buntſpecht iſt hier ebenſo zahlreich wie der Grünſpecht. Ich habe ihn oftmals und zu jeder Jahreszeit beobachtet im Altſtätter Wald, in den Wäldern um Dechſendorf, im Reichswald, beſonders in der Umgegend der Ohr— waſchel, bei Sieglitzhof, Spardorf, im Rathsberger Wald, bei Neuſes; er kommt nicht nur im Winter in den Schloßgarten mitten in die Stadt herein, ſondern auch im Frühjahr kann man nicht ſelten Paare dort beobachten und Männchen längere Zeit trommeln hören. Auf das nachgeahmte Trommeln kommen nicht allein im Frühjahr, ſondern das ganze Jahr über, ſelbſt noch im Oktober, die M ännchen herbei. In meiner Sammlung ſteht ein Vogel im erſten Jugendkleid, der auf das Trommeln herbeikam und ſo erlegt wurde. Am 14. Juni 1902 fand ic ein mit 4 Jungen beſetztes Neſt im Reichswald, das knapp 2 m über dem Boden ſein Flugloch hatte. Im Jahre 1888 brütete ein Paar im Walde bei Atzelsberg in einem an einer hohen Föhre angebrachten großen Niſtkaſten, der ſchon recht morſch ausſah. Das Flugloch wurde nach unten ſpitzoval verlängert, eine andere Anderung nicht angebracht. 3 Junge flogen von dieſer Brut aus. Man ieht, daß auch der Buntſpecht in Ermangelung natürlicher mit künſtlichen Wohnungen vorlieb nimmt. Im hieſigen zoologiſchen Inſtitut befindet ſich ein Gelege von 9 Eiern, wahrſcheinlich aus mehreren Gelegen zuſammengeworfen. „a Me, 5 7 ) 7 . können. Ich beobachtete die erſten bei Neunkirchen, dann im Bubenreuther 34. Dendrocopus medius (L.), Mittelſpecht. Picus medius. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. V, S. 320, Picus medius. Jäckel, Vögel e S. 86. Verbreitung: Wet, und Südeuropa. Er Dieſen Buntſpecht habe ich erſt in den a drei Jahren hier fest und bin feſt überzeugt, daß die Art von mir bisher nur überſehen wurd Brutvogel in der Gegend iſt. Am 11. April 1903 kam ein Paar bis in der Schloßgarten herein und trieb ſich hier einen ganzen Tag herum. 5 35. Dryocopus martius (L.), Schwarzſpecht. Picus martius. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. V, S. 253, Taf. 1 Dryocopus martius. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 84. Verbreitung: Europ I von Lappland bis zu den Pyrenäen und Sizilien, Aſien. Holzkrähe. Bi . Der große Schwarzſpecht iſt in hieſiger Gegend ein ſeltener Vogel. Ju zoologiſchen Inſtitut ſtehen zwei Männchen aus Erlangens Umgebung. In d den Wäldern um Dechſendorf konnte ich in den letzten zehn Jahren mehrmals f Sommerszeit Paare von Schwarzſpechten feſtſtellen, und im Reichswald ſind ſtändig Sommer wie Winter mehrere Paare zu beobachten, eines ganz in d Nähe von Tennenlohe. Deshalb führe ich den Vogel, obwohl ich 5 ke en Neſthöhle von ihm gefunden, als Brutvogel auf. 1 36. Jynx torquilla (L.), Wendehals. 4 Yunx torquilla. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. V. S. 356. Taf. 138 3 Jynx torquilla. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 82. Verbreitung: Europa. 1 Der Wendehals iſt beſonders zahlreich an den mit Eichen- und andere Geſtrüpp bewachſenen Waldrändern, er kommt auch in den Eichenwald and i die an erſteren ſich anreihenden Gärten; im Mai 1903 hielt ſich ein Exemplar ſogar 8 Tage lang in einem Garten an der Sieglitzhoferſtraße auf. Zahlt ich tritt er auf im Eichenwald, Altſtädter und Bubenreuther Wald, bei Rathsbe Büchenbach und beſonders in der Gegend um Dechſendorf. Zu ſehen befom man den Vogel ja oft lange nicht, und wenn er nicht ſeinen Ruf ſo fleißig erſch il. ließe, würde er vielfach vollkommen unbemerkt bleiben. Neſter des Wende l Bo ich trotz aller Fame bis ‚jest noch RE Inden A 1 * und erlegt. 37. Sitta europaea (L.), Kleiber, Shehtmeie Sitta caesia. . Nat. d. auge Bra be Zi 377, 2 1 Mittel- und Sudeurdpn, Nordafrika, Aſten. Blauſpecht. r * n a 2 DAN * RN = Ben: Die ni von Erlangen und Umgebung. 149 ee Dieſer wehrhafte, mutige und zänkiſche Vogel ift ein häufiger Brutvogel, der zu jeder Jahreszeit hier anzutreffen iſt. Beſonders zahlreich iſt er im Eichenwald und in den umliegenden Gärten im Norden der Stadt, im Altſtädter Wald, am Burgberg, am Rathsberg, bei Bubenreuth und einzelne Paare auch im Schloßgarten. Dort ſchlüpft er viel in den ausgehängten Niſtkäſten aus und ein und kämpft um Aſtlöcher heftig und meiſt ſiegreich mit den Hausſperlingen. An den Winter⸗ futterplätzen vertreibt er alles, nur die freche Amſel hält ihm hier ſtand. 38. Certhia familiaris L., Baumläufer. Oerthia familiaris. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. V, S. 398, Taf. 140, XIII, Fortſ. S. 202. Oerthia familiaris. Jäckel, Vögel Bayerns S. 156. Verbreitung: Europa, Nordweſtafrika, Aſien. Baumhacker. | Der kleine, zierliche Baumläufer ift hier im Sommer wie im Winter nicht ſelten. Beſonders gern hält er ſich im Altſtädter Wald, im Eichenwald, in den Anlagen hinter dem Irrenhaus, auf den Bäumen an der Nürnberger Landſtraße ſowie im Schloßgarten auf. Er iſt hier faſt nur auf Eichen, Linden und Buchen, nur höchſt ſelten auf Nadelholz zu beobachten. Parrot unterſcheidet den Wald— und den Gartenbaumläufer, welche beide Formen ſich aber in einer Gegend abſolut nicht ausſchließen, ſondern nebeneinander vorkommen. Auf die verſchiedenen Certhia-Formen näher einzugehen, iſt hier nicht der Ort, ich verweiſe deshalb auf die Arbeit von Ernſt Hartert in Novitates zoologicae Vol. IV. 1897, S. 136 und auf den „Neuen Naumann“, Band II, S. 320 und Tafel 25. Hier in 0 rlangen kommen beide Baumläuferformen vor, doch gehört die Mehrzahl der Form mit kurzem Schnabel und langen Krallen, alſo Certhia familiaris familiaris (L.), an, doch kommt auch die andere Form, Certhia familiaris brachydactyla (Brehm) vor. Erſt in dieſem Sommer habe ich beide Formen in den Anlagen hinter der Irrenanſtalt auf einem Baume ſitzend und herumkletternd lange Zeit beobachtet, wobei mir aufgefallen iſt, daß der Lockton der brachydactyla-Form ſehr viel n den des bei Liebhabern wohlbekannten Zebrafinken (Poöphila castanotis Gould) erinnert. Sehr häufig habe ich den Baumläufer, und zwar die letztere Form, in den Kirſchengärten um Hetzlas gefunden; auch dort fiel mir der eigentümliche Lockton auf. 7 39. Upupa epops L., Wiedehopf. 5 Upupa epops. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. V, S. 437, Taf. 142. Upupa epops. Jäckel, Vögel Bayerns S. 92. Verbreitung: Süd- und Mittel⸗ Europa. Wiehopf. AJgdſt ein nicht ſeltener Brutvogel bei Sieglitzhof, Buckenhof, Uttenreuth, Weiher, Oberndorf, Dechſendorf, Heßdorf, Bruck, Frauenaurach und Neuſes. Er iſt ein Po Fe Ka ee BEE ET Reg zlutraulicher Vogel, der bis an bie Beripferie der T Stadt wie Schleifmühle, herankommt. Im Sommer kann man auf den! Be Bu a ee ee 5 A De Ne = 2 . = 5 Bruck und Schallershof nicht ſelten mehrere Familien nebeneinande tümliches Weſen entfalten ſehen, beſonders auffallend iſt der gaukelnde 8 Wie dehopfes. Seine Frühjahrsankunft verlegt er ut ſchon in den 5 ſelten in den Anfang dieſes Monats. g 40. Lanius excubitor L., Raubwürger. 1 Lanius excubitor. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. II, S. 7, Taf N. XIII, S. 193. Lanius excubitor. Jäckel, Vögel weh S. 2 Verbreitung: Europa. Elſterle. 5 Der große Würger iſt hier ſelten und wird 1 ſeltener ba im Winter halten ſich vereinzelte Exemplare hier auf, ſo bei Buckenhof und be Heßdorf. Am 8. Juni 1894 wurde ein Paar auf einer mit Büſchen und ju Bäumen beſtandenen Odung mit drei eben ausgeflogenen, ſtummelſchwän Jungen geſehen. Mein Neffe erlegte die beiden Alten und ein Junges, die meiner Sammlung ſtehen, ein Junges entkam und das dritte wurde lebend gefang Die Alten waren um ihre Jungen außerordentlich beſorgt und verurſachte | ihrer Angſt einen großen Lärm, doch zeigten fie ſich nicht wie andere viel Hei ne Vögel gegen den Menſchen mutig und angreifend. Das lebend ergriffene Junge wurde von mir großgezogen und längere Zeit in Gefangenſchaft gehn Es zeigte ſich hier außerordentlich anſchmiegend, zutraulich und liebenswürdig, wi man es ſonſt nur von Papageien gewohnt iſt. Spöttertalent zeigte es niemals es ſtarb nach eineinhalb Jahren an Abzehrung. 1 5 41. Lanius minor L., Kleiner Würger. 7 Lanius minor. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. II. S. 15, au. 5 III. Zuſ. S. 993, N. XIII, S. 194, Fortſ. S. 37. Lanius minor. 950 Vögel Bayerns S. 199. Verbreitung: Mittel- und Südeuropa. 1 Dieſer kleine, ſchöne Würger iſt nach Jäckel ein ſeltener Brutvogel in de Umgegend von Erlangen. Ich ſelbſt habe nur einmal an einem Sonntag i Jahre 1876 drei Exemplare bei Sieglitzhof geſehen, von denen ein Mänuch he am Nachmittag dieſes Tages erlegt wurde. Seither habe ich niemals mehr e ne Vogel dieſer Art hier geſehen oder aus der Hiefigen Gegend erhalten. 42. Lanius senator (L.), Rotkopfwürger. Lanius rufus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. II, S. 2% = N. XIII, S. 197, Fortſ. S. 38. Lanius rufus. Jäckel, Vögel Bayer Verbreitung: Mittel- und Südeuropa. . i 2 Im engen gien Inſtitut fiehen zwei Neſter, eines mit vier, eines nit ſechs Eiern, die in der hieſigen Gegend geſammelt ſind. Ich ſelbſt hatte is jetzt nur zweimal das Glück, den Vogel beobachten zu können. Im Jahre 1901 j 1 ich am Nachmittag des 17. Mai ein Paar an der Landſtraße von Uttenreuth nach Weiher in der Nähe der Uttenreuther Keller, das ſeinem Benehmen nach ſein Neſt in der Nähe hatte; leider gebrach es mir an Zeit, danach zu ſuchen; ferner ſah und beobachtete ich längere Zeit ein gar nicht ſcheues, prachtvolles Männchen nachmittags 5 Uhr am 26. Juni 1903 im Eichenwald. Dieſes flog gegen den Rathsberg zu davon. Ich bin feſt überzeugt, daß dieſer ſchöne und ſeltene Würger auch jetzt noch vereinzelter Brutvogel hier iſt. 43. Lanius collurio (L.), Rotrückiger Würger. Lanius collurio. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. II, S. 30, Taf. 52, UI. Bu. S. 993. N. XIII, S. 201. Lanius collurio. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 200. Verbreitung: Nord⸗ und Central⸗-Europa. Neuntöter. | | Dieſer Vogel iſt ein in hieſiger Gegend in feinem Beſtande ganz außerordentlich wechſelnder Vogel; er iſt im Oſten und Weſten der Stadt häufiger als im Norden und Süden. Trotzdem Dornhecken und Dornſträucher hier faſt vollkommen fehlen, iſt er Brutvogel. Er niſtet meiſt in dichten Einfaſſungshecken, niedrig über dem Boden. Die Gelege wechſeln zwiſchen drei und ſechs Eiern. Gegen Störungen am Neſt iſt er ſehr eigen; er verläßt ſofort die Eier, wenn das Neſt öfter beſucht wird. In einer Hecke bei Buckenhof ſtand ein Neſt mit zum Schlüpfen reifen Embryonen; der Würger verließ dieſe Eier, nachdem ich zweimal an einem Nachmittag nachgeſehen hatte. Im Herbſt und Frühjahr zieht er oft in Scharen von unglaublicher Anzahl hier durch, wobei viele Exemplare erlegt werden. Recht alte Männchen haben einen faſt ganz weißen Oberkopf, ſodaß ſie dadurch einen ganz fremdartigen Eindruck machen. Bei Spardorf fand ich einmal an den Dornen eines kleinen Strauches, von dem zuvor ein Neuntöter abgeflogen war, ſechs Maulwurfsgrillen (Gryllotalpa vulgaris) noch lebend angeſpießt; für dieſen Vogel gewiß eine große Beute. | 44. Butalis grisola (L.), Grauer Fliegenſchnäpper. . Muscicapa grisola. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. II, ©. 216, Taf 64, Fig. 1. Muscicapa grisola. Jäckel, en Bayerns ©. 201. ? Berbreitung: Europa. 4 Der graue oder gefleckte Fliegenſchnäpper it einer der häufigſten Brutvögel im Stadtgebiet. In allen Gärten der Stadt ift er zu Haufe und brütet mit Vorliebe in Blumenampeln der Veranden. Er macht oft Spätbruten, deren Junge erſt noch Ende Auguſt flügge werden. Ich habe mit Sicherheit beobachtet, daß ein Baar, ohne daß ihm eine Brut verunglückt wäre, drei Bruter i Sommers hintereinander machte und, wenn auch jedesmal an Ort, ſo doch alle drei in demſelben kleinen Garten. Die eben flüggen findet dann viele verendet an Gebüſchrändern im Graſe liegen. Bei Regenwe ſitzt der Fliegenſchnäpper gern in der Nähe geſchützter Wände und holt von mit großer Gewandtheit die anſitzenden Fliegen weg, wobei er hörbar mit n Schnabel ſchnappt. . (Fortſetzung folgt.) | Bleinere Mitteilungen. | 3 Über das Auffliegen der Turmſchwalben. Über das Auffliegen der Tu | ſchwalben vom ebenen Erdboden habe ich auf Grund mehrerer Verſuche im XX Jahrgang dieſer Zeitſchrift S. 193 berichtet. Das damalige Reſultat war, daß die Turmſchwalben ſich ſchon mit wenigen Flügelſchlägen in die Luft erhoben unk davonflogen. Leider war ich ſeitdem nicht in der Lage, die Verſuche zur Klärung dieſer Frage fortzuſetzen, und da ich auch in dieſem Jahre nicht nach Colb komme, ſo bat ich meinen Schwiegervater, Herrn Polizeiſekretär Hamann, indem ich ihm genaue Anweiſung gab, den Verſuch mit mehreren Schwalben zu wiederholen Derſelbe ſchreibt mir nun unter dem 17. Juni 1903: „Auch habe ich die vol Dir gewünſchten Flugverſuche mit 3 Turmſchwalben angeſtellt und zwar mit einer auf dem Kieswege im Garten, mit einer zweiten auf dem Kiesplatze am Torwege und mit der dritten auf dem Promenadenwege vor dem Hauſe. In allen drei Fällen hüpften die Schwalben ſofort, nachdem ich die Hand behutſam zurückgezogen, etwa zwei Schritte weiter, ſchlugen dabei mit den Flügeln auf den Erdboden unt flogen dann ſofort ab. Von einem Sitzenbleiben auf dem Erdboden kann . keine Rede ſein; auch bin ich ganz nach Deiner Anweiſung verfahren.“ Eir zweiter Verſuch zeigt das Vermögen der Turmſchwalben, vom Erdboden aufzuflieger | noch draſtiſcher, denn unter dem 24. Juni 1903 ſchreibt derſelbe Gewährsmann „Als ich heute in Gegenwart meines Aſſiſtenten die Flugverſuche wiederhole wollte, legte ich den Kätſcher, in welchem ſich zwei Turmſchwalben befanden auf den Erdboden. Sie krochen aus demſelben heraus und flogen ſofort uf. Der Widerſpruch in den von mir und anderen (ſiehe XXVI, ©. 236) gemachten Beobachtungen klärt ſich vielleicht mit Lindner jo auf, daß es ſich bei den Verf in Colberg um geſunde und ausgeruhte, in den andern Fällen um er Exemplare handelt. Dr. Fr Dienrich Bücher-Beſprechungen. 9 0 Dr. E. Rey, Die Eier der Vögel e Gera⸗ Untermpan von Fr. Eugen Köhler. MEN nal rl N EIERN e ee | | 153 Unter dem 4. er vorigen Jahres habe ich an dieſer Stelle zum letzten Male über den Fortgang dieſes ſchönen Werkes berichtet, wobei ich die Hoffnung ausſprach, daß es binnen Jahresfriſt zum Abſchluſſe würde gebracht werden können. Dieſer Wunſch iſt nun zwar nicht in Erfüllung gegangen, viele Freunde der Oologie und Ornithologie werden gewiß mit mir ſehnſuchtsvoll auf weitere | Lieferungen gewartet haben. Jetzt nun laufen auf einmal neun Lieferungen ein (17 bis 25). Es iſt ſomit wiederum ein bedeutender Fortſchritt zu verzeichnen. Ein ſchnelles und baldiges gutes Ende iſt ja nun in abſehbarer Zeit mit Sicherheit um ſo mehr zu erwarten, als ſich ja auch der „Neue Naumann“ ſeinem Abſchluſſe nähert, mit deſſen Erſcheinen unſer Werk im engſten Zuſammenhange ſteht. Es erſcheint mir indeſſen völlig ausgeſchloſſen zu ſein, daß das Werk innerhalb des urſprünglich vorgeſehenen Rahmens von 25 bis 30 Lieferungen werde zu Ende geführt werden können. Augenblicklich liegen vom Texte 24 Bogen vor, der letzte Bogen behandelt die rabenartigen Vögel. Wenn man erwägt, daß noch die Würger, auben, Hühner, die Schreitvögel, Rallen, Trappen, Sumpf- und Waſſervögel mit ihren zahlreichen Arten fehlen, ſo iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß etwa im ganzen 42 bis 45 Bogen erforderlich ſein werden. Unlieb mag dieſe Aus⸗ ſicht in erſter Linie dem Herrn Verleger ſein, nicht gerade ſehr angenehm viel— leicht auch einzelnen Abonnenten. Aber das läßt ſich nicht ändern. Kürzungen des Textes, der ohnehin meiſt auf das knappſte bemeſſen iſt, können unmöglich eintreten, ſondern das treffliche Werk muß in der begonnenen Weiſe zu Ende ge— führt werden, allen Ornithologen gewiß zur Freude und Genugtuung. Nach dieſen allgemeinen Betrachtungen wende ich mich zur Beſprechung der neu eingegangenen Lieferungen Nr. 17 bis 25. Der Text, Bogen 18 bis 24, be- endet die Pieper, behandelt die Stelzen, die Ammern und die finkenartigen Vögel, die Tanagras, Bülbüls, Pirole, Stare, Stärlinge und einen Teil der Raben— vögel. Unſer gemeiner Hausſperling iſt beſonders eingehend behandelt und intereſſant namentlich auch der Nachweis der ungemeinen Fruchtbarkeit dieſes Vogels. Sperlinge, denen konſequent die Eier genommen worden ſind, haben es bis auf zehn Gelege mit 41 beziehungsweiſe 49 Eiern gebracht. Auch wird nachgewieſen, daß die zuletzt gelegten Eier ebenſo wie beim Baum⸗ ſperling die abweichend gefärbten und die hellſten ſind. Indeſſen kommen von dieſer Regel doch auch Ausnahmen vor, wie ich dies ſelbſt bezüglich eines Hänflingsgeleges in Band XVII der Ornithologiſchen Monatsſchrift (S. 289) nachgewieſen habe. Was nun die neuerſchienenen 44 Tafeln anlangt, ſo bringen dieſelben — mit Ausnahme von drei Stück, 121, 123 und 125 — nur Abbildungen von Waſſer— vogeleiern. Darunter befinden ſich die mächtigen Eier der Albatroſſe Diomedea exulans und albatrus. Wenngleich dieje beiden Vogelarten, ebenſo wie auch noch manche andere in den Rahmen dieſes Werkes einbezogene Arten, ſicherlich w vohl von niemand zu den mitteleuropäiſchen Vögeln werden gerechnet werden, ſo 5 doch der Beſitz von guten Abbildungen ſolcher ſeltener und teurer Eier für viele Oologen von Intereſſe, und ſie ſind deshalb mit Dank entgegen zu nehmen. Tafel 118 und 119 ſind vier Stück Eier des großen Alks (Alca impennis) abgebildet, die wegen ihrer Seltenheit beſonderes Intereſſe verdienen. Im all— * bemerke ich noch, daß von mancher Vogelart die Abbildung einer kleineren Anzahl von Eiern genügt haben würde, dies gilt z. B. von Tafel 82, 83, 87, 88 (Anous stolidus, fuliginosus, Sterna macrura, hirundo.) Bon Larus argentatus ſind auf Tafel 94 und 95 acht Stück dieſer ſtattlichen Eier ab— gebildet, ich vermiſſe indeſſen die faſt fleckenloſe hellblaue Varietät, die ebenſo häufig 8 154 anderem als beſondere Merkwürdigkeit ein rotgeflecktes Uhuei, daß Sammlung zu beſchaffen. geleiſtet worden iſt, und das ſagt viel. Neben dieſer reichen Ausſtattung mit wie bei Larus ridibundus vorkommt (afl 80) Die Tafel des Herrn Verfaſſers befindet und wahrſcheinlich ein Unikum iſt. 5 € Beſitzer ich bin. Soviel mir bekannt, exiſtieren rote Stute nur der ſehr bedeutenden Sammlung des Herrn Barons von König-Warthaufe: fernere Varietäten ſind noch abgebildet je ein geflecktes Ei des Steinſchmätz (Saxicola oenanthe), des Garten- und Hausrotſchwanzes. Gefleckte Steinſchmät eier find wohl nicht allzuſelten, da mir derartige Exemplare mehrfach bei ſind. Sicherlich iſt es angenehm, wenn in den Bildertafeln auch Seltenheite Anſchauung gebracht werden, die für viele Oologen von um ſo größerem J Is eſſe find, als kaum jemand in der Lage jein wird, ſich Originale für die eigen Merſeburg, Anfang Februar 1904. G. J. von Wangel 1 Dr. Karl Ruß, Einheimiſche Stubenvögel. (Handbuch für Vogelliebhaber. Band II). Vierte, von Karl Neunzig gänzlich neubearbeitete und verme Auflage, mit 165 Bildern im Text und 13 Tafeln in Farbendruck. Magdeburg Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung 1904. (Geh. 6,50 Mark, geb. 8 Mark.) 1 Der zweite Band von Ruß' Handbuch erſcheint hier in der Tat in ein ei ganz nenen Geſtalt. Das gilt zunächſt von den Abbildungen, die faſt fi ſämtlich von der Hand des Bearbeiters herrühren. Die mit den modernſten Reproduzie 853 mitteln hergeſtellten Farbentafeln müſſen das Entzücken jedes Kenners wachrufer 1 Neunzig hat ſich künſtleriſch in wenigen Jahren zu einem Vogelmaler erſten Ranges entwickelt. Seine maleriſche Auffaſſung der Farbenkontraſte, des Gefieders und der Landſchaft kommen auf dieſen Bildern zu denkbarſter Geltung. Viel der Abbildungen gehören zu dem Allerbeſten, was auf dieſem Gebiet überhauf } bunten Tafeln find den einzelnen Arten Textabbildungen beigegeben, die nebei der kurzen Beſchreibung ſofort dem Anfänger eine deutliche Vorſtellung von den Vogel geben, den er kennen lernen will, oder umgekehrt die ſofortige Weine eines geſehenen, gefangenen oder neu erworbenen Vogels ermöglichen. Auch Abbildungen von Neſtern (nach Naturaufnahmen in natürlicher Umgebung) fin n beigefügt. Sit deren Kenntnis doch für den, der junge Vögel aufziehen ı will ſo überaus wichtig. Der neuen prächtigen Ausſtattung des Werkes entſpri 0 die Bearbeitung des Inhaltes. Seine Neugeſtaltung erhebt das Werk wiede ganz auf die Höhe des modernen Standes der wiſſenſchaftlichen Forſchung. Angaben über Züchtungsverſuche und überhaupt über das Gefangenleben ſin durch die Beobachtungen der tüchtigſten und berühmteſten Vogelpfleger wie Lieb: Gengler, Rauſch und anderer ergänzt. Syſtematik und Biologie find nach Reichenon dem neuen Naumann und anderen Werken vervollſtändigt. Wer die Vogel mit dem Intereſſe des Beobachters oder gar des wiſſenſchaftlichen Bee er betreibt, wird in der neuen Auflage eine Fülle von neuen Anregungen fi Kup O. Kleinschmidt. Titeratur-Aleberſicht. Vorkommen des Löffelreihers in Venetien. (Avicula VII, S. 169) M. Mareck, Zum Herbſtzug der Waldſchnepfei im Jahre 1903. Er 9 Seite 61.) 75 ; 4 im Hautle 1 9 die weſchaſtleche Bee der Vögel. (Oeſterreichiſche Bere und Jagdzeitung 1904, S. 26 und 27). Mitteilungen über Magenunterſuchungen und Unterſuchung von Ausſcheidungen bei tern, Nebelkrähen und Eichelhähern. Verfaſſer will durch ſeine Mitteilungen naͤchweiſen, 3 es nicht angeht, verwandte Vogelarten hinfichtlich der Ermittlung von Wertigfeiisfaktoren ammenzufaſſen, daß vielmehr jede Vogelart für ſich zu behandeln iſt. . Helm, Weitere Beiträge zu der Gätke'ſchen Hypotheſe über den Zug der Wige nach Alter und Geſchlecht. (Journal für Ornithologie III, S. 50.) Beſchäftigt ſich hauptſächlich mit dem Zug der Rauchſchwalbe in Mitteleuropa, mit dem der gelben Bachſtelze, der weißen Bachſtelze, des Hausrotſchwanzes und der Blaukehlchen 1 d polemiſiert gegen die Gätke'ſche Anſicht, daß alte Vögel nach den jungen Vögeln ziehen, ſchneller vollenden als Vögel mit kürzeren Flügeln. Paul Kollibay, Die Vogelfauna der Bocche di Cattaro. (Ebenda S. 80.) Sehr eingehende Abhandlung, meiſt auf eigener Erfahrung begründet, aber unter Benutzung der geringen einſchlägigen Literatur, der Bucht von Cattaro mit zahlreichen hiologiſchen und morphologiſchen Angaben. Robert Ritter von Dombrowski, Mergus albellus L. und Clangula glaucion, Brutvögel in Rumänien. (Zeitfehrift für Oologie XIII, S. 145.) Alexander Bau, Neſt und Eier von Anthus Berthelotti. (Ebenda S. 148.) n Bau, Ein intereſſantes Kohlmeiſendoppelgelege. (Ebenda S. 150.) Zwei Gelege in einem Neſt. Schulz, Notizen aus der diesjährigen Brutperiode 1903. (Ebenda S. 152.) Brutnotizen ſehr vieler verſchiedener Vögel aus dem Ruppiner Kreiſe. Wilhelm Schuſter, Nachtrag zu meiner Arbeit „Das Rheintal als Vogelzug— ſtraße“. (Ebenda S. 155.) . Beſtreitet, daß das Rheintal eine Vogelzugſtraße ſei. 8 Aa von Pleyel, Gefangene Goldhähnchen. (Nerthus VI, ©. 220 Kalbe, Spechte und Ameiſen. (Ebenda S. 41.) Beſprechung und Erweiterung des von Hocke im Hubertus gebrachten Aufſatzes über winterliche Erdarbeit des Grünſpechtes. P. Speiſer, Durch den Menſchen bedingte Aenderung der Lebensgewohnheiten bei Vögeln. (Ebenda S. 60.) obert Berge, Ornithologiſche Spaziergänge im Erzgebirge. (Wiſſenſchaftliche ae der Leipziger Zeitung 1904, S. 60.) e. Lea Steinadler. (Deutſche Jägerzeitung XXXXII, S. 428.) Erlegung eines Steinadlers bei Teſchendorf in der Mark am 17. November. G. Trupp, Zur Erhaltung unſeres Birkwildes. (Ebenda S. 473.) | Unterſchiede zwiſchen Hahn und Henne im Fluge. 15 n Schnepfen. (Ebenda S. 476.) Am 28. Dezember wurden zwei Schnepfen bei Freckenhorſt in Weſtfalen geſchoſſen. ing, Ueber das Vorkommen der Brandgans im Binnenlande. (Ebenda 2 476.) Me. ir Ein Männchen der Brandgans wurde am 30. Dezember in der Provinz Poſen lebend et en. Chriſtoleit, Steinadler. (Ebenda S. 476.) Erlegung eines Steinadlers in Oſtpreußen. Hotke, Eigenheiten aus dem Leben unſeres Haubentauchers. (Waidwerk in Wort und Bild XIII, S. 121.) Bloiologiſches. W. Jagodzinski, Vom Sandregenpfeifer bis zur Droſſelſtelze. (Natur und us XII, S. 129.) 7 Beſchreibung der Vögel im Vogelhauſe des zoologiſchen Gartens zu Frankfurt am Main. H 2 * owie gegen die Anſicht Kleinſchmidt's, daß Vögel mit längeren Flügeln ihre Wanderungen Literatur⸗Ueberſicht. 12 Reichsbundes für Vogelkunde und Vogelſchug IV, S ß Schilderung Chriſtian Ludwig Brehms und Ka Verhältniſſes 5 Ernſt Hartert, Sine ira et studio? (Ebenda S. 2.) ee Polemik gegen Schuſters Artikel „Ornithologiſche Cächericheien E. Rößler, Von Zagreb nach Senj. (Ebenda ©. | Ornithologiſche Reiſeerlebniſſe. vr Wilhelm Schuſter, Ueber das Weſen des Vogelzuges. (Ebenda S. 4.) Polemiſiert gegen Bank's gleichnamigen Artikel in der Ornithologiſchen e Konrad Ribbeck, Der Erfinder der Niſtkäſten. (Ebenda ©. 1 Kurze Charakteriſtik Glogers mit Bild. Wilhelm Schuſter, Ueber Ornithologiſche Beobachtungen vom Luftballon a aus (Ebenda S. 12.) Verfaſſer glaubt Urſache zu haben vor dem Schließen von Einzelwahrnehmungen au Allgemeine bei Gelegenheit der Ballonbeobachtungen warnen zu müſſen. Ida Boyer, Schutz- und Trutzmittel in der Vogelwelt. (Ebenda S. 13,7% Verfaſſerin zählt als Schutz- und Trußmittel auf den Geſang, den Flüge, 5 den Schnabel und die Klaue.“ = C. E. Hellmayr, „Ornithologiſche Lächerlichkeiten“. (Ebenda S. 15.) Polemiſiert gegen Schuſters gleichnamige Arbeit. 70 Wilhelm Schuſter, Nachtrag zu meiner Arbeit „Ornithologiſche Lächerlichkeit (Ebenda S. 16.) Alexander Bau, Die Eier von Larus audouini Payraudeau. (mite | logiſches Jahrbuch XV, S. 1.) 1 Durch eine Tafel illustrierte Beſchreibung der Eier der Korallenmöve. Friedrich Lindner, Im Brutgebiet der ſchwarzſchwänzigen Limose und des ſchwarzen Storches. (Ebenda S. 11.) 8 Beſuch der mecklenburgiſchen Sümpfe und Teiche. Beſonders ausführlich wird die u der Ueberſchrift genannte Limose behandelt. | Theodor Kormos, Verſuch einer Avifauna der Umgebung von Menes⸗ -Magyaral in Ungarn. (Ebenda S. 24.) Wilhelm Schuſter, Die Verbreitung des Girlitzes in Deutſchland mit bejonber Berückſichtigung des im Laufe des 19. Jahrhunderts okkupierten Gebiet (Ebenda S. 36.) Ludwig Schuſter, Die unregelmäßige Bebrütung der Eulengelege. (Chen Seite 43.) L. von Führer, Einige Beobachtungen über den Seidenſchwanz in Siebenbürge | (Ebenda ©. 48.) Anton Fritſch, Notizen über die Vogelwelt der Elbeniederung bei Podieb or in Böhmen. (Ebenda ©. 50.) 2 Harald Baron Loudon, Ueber zwei neue paläarktiſche Formen. (Ebenda ©. 54 Beſchreibung von Hirundo rustica sawitzkii subsp. nov. und Carine noeti caucasica Sarudny & Loudon subsp. nov. L. von Führer, Ein Ausflug in das Negoi— „Gebiet. (Ebenda S. 1 Inhalt: Einladung zur Generalverſammlung des Deutſchen Vereins zum der Vogelwelt. — Neu beigetretene Mitglieder. II. — Vogelſchutzkalender. — Otto L Juiſt: Ueber das Brutgeſchäft der Vögel auf den oſtfrieſiſchen Inſeln im Jahre 19 Dr. J. Gengler: Die Ornis von Erlangen und Umgebung. (Fortſetzung). — Kle . Ueber das Auffliegen der Turmſchwalben. — wi. Redaktion: Dr. Carl R. Hennicke in Gera (Reuß). 4. Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in Gera⸗ e ee XI Niſtküſten nach vorſchrift des Herrn Hofrat Profeſſor Dr. Kiebe für Stare, Meiſen, Rotſchwänze, Fliegen ſch näpper ꝛc. ıc., jowie für aus- ländiſche Vögel halte empfohlen und bitte ich Preisliſte zu verlangen. Carl Frühauf in Schleuſingen. Inſerate: die einſpaltige Zeile | 15 Pfg. Amtliches Organ des Sonderausſchuſſes für Geflügel⸗ zucht der Landw.⸗Kammer für die Prov. Brandenburg und der demſelben angeſchloſſenen Vereine. Probenummern koſtenlos Sg durch die Geſchäftsſtelle Otto Koobs Verlagsanſlalt, Taurſt i. 2. A TUTTII LETTORI DI QUESTO PERIODICO previa richiesta VERRANNO SPEDITI GRATIS PER 2 MESI a titolo di saggio i tre periodici: Rivista italiana di scienze naturali Bollettino del Naturalista Collettore, Allevatore, Coltivatore Avicula — Giornale ornitologeco italiano. Per riceverli basta inviare il proprio indirizzo, anche per mezzo di un biglietto da visita, all’ amministrazione, in Siena via Baldassarre Peruzzi 28. EEE EEE u e * - ISIN e ER N TE x 2 RG 7 8 ER 1'222 . * 7 > ER \< 1 2 DERN EZ NINO, N e e Ornitholo See Jahrbuch 15 Organ für das page Faunengebiet. Das „Ornithologische Jahrbuch“, welches sich als einziges 8 Journal die ausschliessliche Pflege der europäischen, bezw. der Ornis des palaearktischen Faunengebiets zur Aufgabe gemacht hat, beginnt mit 190% seinen XIII. Band. Es erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2% Ds 3 Druckbogen, Lex. 8. Eine Vermehrung der Bogenzahl und Beigabe von Tafeln erfolgt nach Bedarf. Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt bei direktem Bezuge für das Inland 5 fl. ö. W., für das Ausland 10 M. pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12 M. Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 3 fl. = 6 M. (nur direkt). Probenummern gratis und franko. Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Raume am Um- schlage Aufnahme. Inseraten-Berechnung nach Vereinbarung. Alle Zusendungen, als Manuskripte, Druckschriften, Abonnements und Annoncen bitten wir an den unterzeichneten Herausgeber, Villa Tännenhof bei Hallein, zu adressieren. Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. Fe e N J 1 | NN N ID 872 u n Hagenbeck Handlung exotischer Vögel 5 Spielbudenplatz 19 Hamburg 4 Spielbudenplatz 16 Stets reichhaltiger Vorrat von sprechenden und noch nicht sprechenden Papageien, sowie allen Arten Zier- und Singvögeln. — Versand unter Gewähr lebender Ankunft. — A Preislisten und Sprachverzeichnisse auf Wunsch kostenlos und postfre Fabriken v. Berlepsch'scher Mei s enfuttera p parat t 7 Nisthöhlen nach | Freiherrn von Berlepsch R hergestellt durch Hermann Sehe . Büren in Westfalen und Lenzburg (Schweiz). Inhaber: Hermann Scheid Büren in Westfalen. Dieser seit drei Jahren ausprobiert L unter direkter Kontrolle des Freihe von Berlepsch hergesiei e Nur streng nach Vorschrift und unter Kontrolle des Frei- herrn von Berlepsch arbeitend. Somit weitere Anpreisungen wohl unnötig. Prospekte gratis und franko. 5 Mark. Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in Gera⸗Untermhaus. 2 2 5 N 5 N. 35 Y * . 95 Or mitbologir che 2 3 8 [ crifl. ar gesehen vom Deuticben Dereine zum Schutze der Vogelwelt. ai 1 1904 Anzeigen. Beilage. 5. i 8 für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und indlern bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 g 10 Mk. g . find zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera⸗ ⸗Untermhaus. „Die Tierwelt“ Zeitung für Ornithologie, Geflügel- und Kaninchenzucht. Eigentum und Organ der schweizerischen Ornithologischen Gesellschaft. FR 76 Sektionen mit 4800 Mitgliedern. 3 Redaktion: Ed. Brodmann, Schönenwerd. 5 Erscheint jeden Mittwoch 12 Seiten stark. Inserate finden weiteste Verbreitung ä 10 Pfg. pro Zeile. bonnement nimmt jede Postanstalt à M. 1,20 pro Vierteljahr, sowie jede 4 Buchhandlung à M. 1.— pro Vierteljahr jederzeit entgegen. 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Die in Heilbronn a. N. erscheinende Süddeutsche Tier-Börse — Auflage 20000 = Ilustrierte Wochenschrift für Geflügel-, Vogel-, Bienen-, Hunde-, Kaninchen- und Fischzucht. Offizielles Organ des Landesverbandes der Geflügelzucht- und Vogelschutzvereine Württem- bergs, des schwäbischen Kanarienzüchterbundes, des württembergischen Kaninchenzüchter -Ver- bandes, des Verbandes badischer Geflügelzucht- vereine und -Züchter, sowie des Landesverbandes hohenzollernscher Geflügelzuchtvereine, Vereins- organ von über 200 Vereinen ist vermöge ihres reichen, originellen und nutzbringenden Inhalts unentbehrlich für jeden Liebhaber und Züchter. Jede Nummer enthält aus den einschlägigen Gebieten mehrere Artikel von berufener Feder, ie nicht nur für den Züchter ziehe Winke aus der Erfahrung enthalten, sondern auch für den Liebhaber und Laien belehrend, anregend und interessant sind. Diesen Abhandlungen schliesst sich eine eingehende Berichterstattung an über die Vereinsthätigkeit unserer süd- 6 deutschen Vereine u. Ausstellungen, des weiteren folgen kleinere interessante Mitteilungen aus der Tierwelt und ein unterhaltendes, ganz eigen- artiges Feuilleton vervollständigt den e tionellen Teil, dem sich der Inseratenanhang mit einer reichen Auswahl von Angeboten und Nac 4 fragen aus dem Tiermarkt anreiht. % Bei dieser Reichhaltigkeit kostet die „Sud deutsche Tier-Börse“ durch die Post bezoge: nur 45 Pfg. vierteljährlich und sollte niemand versäumen, der an ir; einem Zweig der Tierwelt Freude und Inter hat und die Zeitung noch nicht kennt, sich selbe bei der nächsten Postanstalt zu be Der Verlag der Süddeutschen Tier r (Otto Weber. Heilbronn a. W. ae Monats chrift. Herausgegeben vom Jer utfchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. Begründet unter Redaktion von E. v. Schlechtendal, frortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und K. Th. Liebe. Ordentliche Mitglieder Redigiert von Das Eintrittsgeld beträgt ins zahlen einen Jahres⸗ Dr. Carl R. Hennicke 1 Mark. — Zahlungen werden t von fünf Mk. und er⸗ . an den Vereins⸗Rendanten Hrn, [ afür die Monatsſchrift in Gera (Reuß) Wilh. Kutſchbach in Gera, ſtfrei (in Deutſchl.). und Prof. Dr. O. Taſchenberg. Schleizerſtraße Nr. 4 erbeten. Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. — Nachdruck nur mit Genehmigung gefitattet. mm N XIX. Jahrgang. Mai 1904. i e, Neubeigetretene Mitglieder. 2 III. J. Behörden und Vereine: Stadtmagiſtrat Oſterwieck (Harz); Verein der Freunde von Sing- und Ziervögeln in Herne. Damen: Frau Dr. Knüpfer in Gera. 3. Herren: K. L. H. Friedrich in Großſalze; Lehrer Gechter, Neuwerk (Inſel); Verlagsbuchhändler Hermann Geſenius in Halle a. S.; Lehrer Ewald Görlich in Zſcherben; Regierungs- und Forſtrat Grotfeldt in Merſeburg; Lehrer Oskar Heyl in Höringen (Pfalz); Amtmann G. Lambateur in Werne (Bez. Münſter); Kaufmann Wilhelm Loeckle in Ludwigshafen a. Rhein; Aſſiſtent der Däniſchen Staatsbahnen R. Jul. Olſen in Orehoved (Däne— mark); Wilhelm Scheller in Borganie b. Mettkau; Lehrer Schmidt in Neuwied. EB: Vogelſchuzkalender. In die Monate Mai und Juni fällt die Hauptbrutzeit unſerer Vögel. Alle zorkehrungen für Niſtgelegenheiten derſelben müſſen jetzt beendet ſein. Jetzt kann z ogelſchutz nur noch dadurch betrieben werden, daß man alle Gelände, wo Vögel üten ſollen oder können, vor jeglicher Störung bewahrt. Dazu gehört aber vor * en alles Raubzeugs — beſonders der Katzen —, welches natürlich zt in der Brutzeit beſonders verderblich wirkt. Hat man entſprechend der in 0 des XXVI. Jahrganges gegebenen Anleitung Fallen geſtellt, ſo wird auch bäh hrend des Mai und Juni der Fang beſonders ergiebig ſein, da das Raub— ine jetzt nicht nur für ſich, ſondern auch für ſeine noch unmündigen Jungen Degen und jo beſonders beweglich ſein muß. x 14 nicht. Der Unterſchied liegt nur darin, daß es in ae 8 einige 9 Katzen, Wieſel, Marder ꝛc., im letzteren aber unzählige junge Vögel ſein werd n und da muß man ſich denn doch für erſteres entſcheiden. Den vierl ig Räubern fallen hauptſächlich die Weibchen, die ſich während der Brutzeit u meiſ nahe über dem Boden aufhalten, zum Opfer. Wo übrigens der Fang des Ra b⸗ zeugs ſchon längere Zeit richtig betrieben worden iſt, wird jetzt kaum 9 davon übrig ſein. Aber nicht nur auf das eigentliche Raubzeug, auch auf die Spelinge beſonders die Feldſperlinge — müſſen wir gerade in der jetzigen Periode Ein ſenders es Auge haben. Mich gegen dieſe darf der Berichte 9 und Ausführung“ S. 89 (Eigentum unſeres Vereins. 1 5 1,30 M) n * leſen zu wollen. e Alte und neue Vogelſchutzgeſetzgebung. Von Dr. jur. von Boxberger, Marburg a. L. 9 In Nr. 2 dieſes Jahrgangs findet ſich eine Abhandlung von Bernhar d Hantzſch, betitelt „Die geſetzlichen Vogelſchutzbeſtimmungen und ihre Durchführung“, in der der Herr Verfaſſer mit den geltenden vogelſchutzgeſetzlichen Vorſchriften beitragen. 5 Wer ein Geſetz kritiſieren will, von dem darf man verlangen, de ſich zuvor eine genaue Kenntnis desſelben aneignet. Schon oft haben 5 Kraft für alle Landesgeſetze, inſoweit dieſelben ſchwäch beſtimmungen enthalten, faſt ausſchließlich heute nur noch in urteilen. ER, ng wenige werden indeſſen den Text des elbit ee aan e EN a e e a Eine Begründung der tadelnden Urteile, die über unſer Vogelſchutzgeſetz breitet ſind, an der Hand des Geſetzes ſelbſt iſt meines Wiſſens in dieſer 0 ii innerhalb der letzten zehn Jahre nicht verſucht worden. | Die wenigen Worte, die Regierungs- und Forſtrat a. D. Goullon in Nr. 9 des Jahrgangs 1902 in ſeiner ſehr gründlichen und lehrreichen Arbeit dem Geſetz * widmet, beziehen ſich zumeiſt auf jagdbare Vögel und berühren die rigen Streitpunkte mit Beziehung auf den jetzigen Rechtszuſtand nur wenig. Ein bekannter Vorwurf, der dem Reichsvogelſchutzgeſetze gemacht wird, bezieht 5 auf das Verbot des Stubenvogelfangs. Hierin ſoll neben anderen einer r weſentlichſten Mängel des Geſetzes liegen. Ich bekenne mich in dieſer Frage irchaus zu der Anſicht, der auch die Leitung des „Deutſchen Vereins zum Schutze | 2 Vogelwelt“ huldigt, daß bei einer ſachgemäßen Stubenvogelpflege von einer S0 hädigung der Vogelwelt nicht die Rede ſein kann im Gegenſatz zu der Fülle . er Freuden, die dieſe Liebhaberei in ihrer gewiſſenhaften Ausübung dem Vogel— u ind bietet. Dennoch kann ich nicht umhin, unſer Vogelſchutzgeſetz gegen die griff in Schutz zu nehmen, die wegen dieſes Punktes auf dasſelbe unternommen 0 — meiſt wohl ohne wirkliche Kenntnis des Geſetzes — vorbehaltlos als hege anerkannt werden. Es ſoll nun eine kurze, auch dem Laien verſtänd liche Zuſammenfaſſung des eſen eutlichſten Geſetzinhaltes gegeben werden, aus welcher zunächſt hervorgeht, daß 8 Vogelſchutzgeſetz dem Liebhaber die Möglichkeit zum Fang eines Stubenvogels, e un auch nur in engen Grenzen, gewährt. i | 1 Nach SS 1, 2, 3, 4, dieſes Geſetzes iſt verboten: Jede gegen Vögel gerichtete 1 in der Zeit vom 1. März bis zun 15. September; $ 3, Abſ. 1 | 2. Während der übrigen Jahreszeit 19 Vogelfang a. zur Nachtzeit, § 2a, b. ſolange der Boden mit Schnee bedeckt iſt, S 2b, 0 . mittels betäubenden oder giftigen Köders oder geblendeter Lockvögel, S 2%, d. mittels Fallkäfigen und Fallkäſten, Reuſen, großer Schlag- und Zugnetze, ſowie mittels beweglicher und tragbarer, auf dem Boden oder quer über das Feld, das Niederholz, das Rohr oder den Weg geſpannter 1 1 S 5 in ne verboten iſt außerdem das Ausnehmen von Jungen; „ Ab}. ie erzu käme noch der § 33 des preußiſchen Feld- und e 14* ſcheinen, ergibt die unter 1. angeführte Beſtimmung (8 3 d. Geſ.), wonach d riskieren, zunächſt wenigſtens in unliebſame Auseinanderſetzungen mit den unteren des Vogelſchutzgeſetzes einzudringen, daß er nun genau die Fälle anseinanbergußae en wonach verboten iſt, auf f Grundstücken Andeſte nicht zu fangen. 5 . f Pieras iſt die Liſte der ee erſchöpft. leimes oder Sprenkel einen von ihm en ne Vogel zu fangen, j nicht zu einer der unter 1, 24 und 2b genannten Zeiten geſchieht. Daß das Fangen von Vögeln nicht abſolut unterſagt iſt, wie dil anzune nur in der Zeit vom 1. März bis zum 15. September der Fall iſt, ſowie genaue Differenzierung der verſchiedenen Fangmethoden (unter 2, S 2 d. G Hätte der Vogelfang überhaupt verboten werden ſollen, ſo hätte es einer eingehenden Anführung der unter Verbot geſtellten Fangarten gar nicht bedurft, ſondern eine allgemeine Beſtimmung des Inhalts genügt, daß das Fangen 0 Vögeln überhaupt unterſagt ſei. Überdies können die von den Landesregierungen bezeichneten Behörden) Bi 1 Stubenvogelfang für beſtimmte Zeiten und Ortlichkeiten freigeben, dieſe Vorſchriff 0 iſt aber im Intereſſe der „ordentlichen“ gewerbsmäßigen Vogelfänger gehen und hat weniger Bedeutung für den privaten Vogelliebhaber. 2 Es muß nun allerdings zugeſtanden werden, daß die Bedingen unte | welchen der Vogelfang unter der Herrſchaft des Geſetzes von 1888 noch ausgeübt werden darf, nicht leicht zu erfüllen ſind. Dabei muß der Vogelfänger n noch Polizeiorganen zu geraten, denn es kann dem Schutzmann oder Gendarmen, der noch andere Dinge wiſſen muß, nicht zugemutet werden ſo tief in die Kenntni 8 „ wüßte, in welchen der Vogelfang ſtrafbar iſt und in welchen nicht. 1 Wenn auch nach dem Geſagten eine gerichtliche Beſtrafung unter den a 1 geführten Umſtänden nicht erfolgen kann, ſo gehört es doch keineswegs zu de Annehmlichkeiten, ſich von der Beſchuldigung des ſtrafbaren Wogelfe ein reinig zu müſſen. Andererſeits ſprechen doch die gewichtigſten Gründe für eine dera ſchränkung der Befugnis zum Vogelfang. Der Geſetzgeber darf ſich nicht von theoretiſchen Erwägungen leiten laſſen, ſondern muß vor allem auch die praftif nn in Rückſicht ziehen. Dieſe ja) es aber, bir es arge f 1) Dieſelben können ebenſo zu wiſſenſchaftlichen Zwecken Ausnabm N Verboten der S$ 1 bis 3 bewilligen. auf ELTERN Ma | N | a 5 g 5 a Alte und neue Vogelſchusgeſebgebung. 209 e Geſet Verchen 6 jind nicht die ländlichen Gegenden, denen durch | en Bogcfang o schwere Nachteile zugefügt werden. Hier bringen es die Verhältniſſe t fh, daß der Vogelfänger ex professo, der die Vogelfängerei als lukratives Geſchäft betreibt, nicht aufkommen kann. Wer ſich auf dem Land einen Vogel fü: at, der tut das zumeiſt um der Liebhaberei willen, um den Vogel ſelbſt zu beſitzen. Ausnahmen kommen gewiß auch hier vor, ich nenne nur den Thüringerwald. inders aber liegt der Fall in der Nähe größerer Städte, hier finden ſich zahlreiche größere, kleine und kleinſte Vogelhandlungen, die ihren Bedarf an einheimiſchen Stubenvögeln großenteils aus den Händen gewerbsmäßiger Vogelfänger decken. Ind dieſe letzteren Exiſtenzen find es vorzugsweiſe, gegen welche die ſcharfen Beſtimmungen des Geſetzes von 1888 ihre Spitze richten, und das mit Recht. Denn dieſe unſauberen Elemente, Burſchen, denen jedes Gefühl für das lebendige W en abgeht, in dem ſie nur die Ware ſehen, ſind es, die die Umgebung größerer = wo die Vogelwelt nach der Natur der Sache ſchon einen härteren Kampf ms Daſein kämpft als anderswo, buchſtäblich von Vögeln entvölkern können. h habe hier ſpeziell Berliner Verhältniſſe im Auge. Wer dieſe armfeligen rescue geſehen hat, wie ſie in bedauernswertem Zuſtand in ihren Marterkäſtchen hocken, der kann ermeſſen, was die kleinen Dulder erlitten haben müſſen, ehe fie er Tod von ihren Qualen erlöſt. Hier ſind in der Tat die ſchärfſten Mittel zur Bekämpfung dieſes Unfugs angebracht. Will man in Großſtädten, wo es die Verhältniſſe mit ſich bringen, daß N icht jedermann ſich ſeinen Stubenvogel fangen kann, das Intereſſe für die heimiſche Bogelwelt wecken, jo hat man ja zoologiſche Gärten, in denen unter ſachgemäßer Pflege der größere Teil der einheimiſchen Vögel gehalten werden kann. 3 Ich glaube damit zur Rechtfertigung der von vielen verurteilten dies— ezüglichen Grundſätze unſeres Vogelſchutzgeſetzes ein Scherflein beigetragen zu haben. Die übrigen Schutzbeſtimmungen des Geſetzes, die ſich auf das Verbot des Zerſtörens von Neſtern und Ausnehmens von Eiern beſchränken (§S 1), geben nein es Dafürhaltens zu Beanſtandungen wegen allzugroßer Strenge keinen Anlaß. H inſichtlich der hieran anſchließenden Geſetzesbeſtimmung dürfte eher das Gegenteil | er Fall ſein, denn es iſt zu bedauern, das im Abſ. 3 des S 1 die Eier der Strandvögel, Seeſchwalben, Möven und Kiebitzen um ihrer kulinariſchen Vorzüge illen der ſchonungsloſen Vernichtung preisgegeben find. Für Preußen iſt zwar urch § 6, Abſ. 2 des Geſetzes über die Schonzeiten des Wildes der Endtermin ir das Einſammeln der Kiebitz und Möveneier auf den 30. April feſtgeſetzt, | ber welche Verwüſtungen werden bis dahin unter der Brut dieſer Vögel angerichtet! ode teilt in der „Zeitſchrift für Oologie“ Jahrgang 1900, S. 17 mit, daß in ei vom 26. März bis zum 24. April 1900, alſo in vier Wochen, eine =, einzige Berliner Firma 10000, in der ganzen hin 30000 ) hat! Daß der Konſum an Eiern wilder Vögel eher zu- als ab davon konnte ich mich während meines Aufenthalts in Berlin im Som Fi überzeugen. — Bei dieſer Gelegenheit ſei übrigens auf den Abſ. 1 des 8 6 de l Geſetzes in Verbindung mit § 368 Nr. 11 des Strafgeſetzbuches hing | wonach das Ausnehmen der Eier und Jungen von jagdbarem Federwild dem Jagdberechtigten verboten iſt, ſofern er die Eier nicht ausnimmt fie ausbrüten zu laſſen. In einer vornehmen Berliner Delikateßhandlung nahe 2 ahr hof Friedrichſtraße ſah ich wiederholt Eier von Otis tarda, Anas boschas, n querquedula und anderem jagdbarem Federwild ausgeftellt!)! Für die Abſte lur dieſer Mißſtände gilt dasſelbe bezüglich des ornithologiſch gebildeten und mit Gefei kenntnis ausgeſtatteten Schutzmanns, was ich oben ſagte, worauf ich beſ onders He Hantzſch hinweiſen möchte, wenn er die Überwachung unſerer Vogelſchutzgeſetze ta t. Über die Stellungnahme des Vogelſchutzgeſetzes zur Krammetsvogelfrage will ich ſchweigen; es iſt darüber ſchon ſo viel und ſo zutreffendes del nie worden, daß ich neues und beſſeres nicht vorzubringen wüßte. Bezüglich d er Frage kann 0 wieder auf die ſchon erwähnte Arbeit Goullons verweiſen u und erklären, daß ich die Anſicht des Herrn Verfaſſers vollkommen teile (vergleich ©. 368), die a der aller wirklichen Vogelfreunde harmoniert, denen das äſthetiſch Prinzip höher ſteht, als das Utilitäts-, insbeſondere das kulinariſche Prinzip. Von großer Bedeutung auch für die Frage des Krammetsvogelfangs iſt der 89 des Geſetzes von 1888, wonach die landesgeſetzlichen Beſtimmungen (a (alſo die preußiſchen, bayriſchen, württembergiſchen, ſächſiſchen ꝛc. Geſetze) gegenüb dem Geſetz von 1888 in Kraft bleiben, inſoweit ſie zum Schutz der Vög weitergehende Verbote enthalten. Alle laxeren Schutzbeſtimmungen dieſ Geſetze ſind alſo aufgehoben. Da nun nach einigen Landesgeſetzen, beifpi weiſe in Sachſen, Württemberg, Baden und anderen deutſchen Staaten, leider in Preußen, die Krammetsvögel unbedingten Schutz genießen, ſo ändert auch Beſtimmung des § 8, Abſ. 2 des Vogelſchutzgeſetzes, wonach der Krammetsvoge auch weiterhin ausgeübt werden darf, an dieſem Zuſtand nichts. Br Ich wende mich nun zu dem Index der „Schutzloſen“, der im 8 8 Vogelſchutzgeſetzes ſich findet. ſſetzes auf dieſe Vogelfreien keine Anwendung. Gegen den Katalog des 8 mancherlei Einwendungen erhoben worden. Man muß dieſelben zum begründet anerkennen. BAT, | e in nd wverechtigten herkürzen, 5 Pedale Jeder Vogelfreund, der das Le eitmotis en an an in dem N an allein, e auch das jetzt zu erwartende Reichsgeſetz nach der Liſte Nr. 2, die der Pariser 2 ereinkunft zum Schutz der für die Landwirtſchaft nützlichen Vögel“ als An— je beigegeben iſt, in keiner Hinſicht Beſſerung verſpricht, ſondern womöglich noch 3 a er den Nützlichkeitsſtandpunkt vertreten wird, als unſer gegenwärtiges Geſetz.“) Was ich von den letztgenannten Vogelarten geſagt habe, gilt auch für den vogel Zwar gehört er nicht zu den Vögeln des § 8, doch iſt nach 8 45 8 s preußiſchen Fiſchereigeſetzes in Verbindung mit § 5, Abſ. 1 des Vogelſchutz⸗ ſetzes den Fiſchereiberechtigten — aber auch nur dieſen — geſtattet, ihn ohne lnwendung von Schußwaffen zu töten und zu fangen. Dieſer Zuſtand iſt Kassen Rechtens, in Sachſen z. B. ſoll der Eisvogel nach Angabe Hantzſchs S. 100 dieſes Jahrgangs) geſchützt ſein?). Iſt dies in der Tat der Fall, ſo ire es allerdings durchaus angebracht, über jede n amtliche An⸗ eige zu erſtatten. . Die Waſſeramſel, über 1 Nützlichkeit oder Schädlichkeit einſt lebhafter Streit entbrannte — ihr äſthetiſcher Wert wurde dabei weniger betont — iſt durch das Vogelſchutzgeſetz geſchützt und auch durch das Fiſchereigeſetz in Preußen nicht freigegeben, wenn ihr alſo von einem Fiſchereiberechtigten um ihrer ver— neintlichen Fiſchräubereien willen nachgeſtellt wird, ſo liegt eine Übertretung der 58 2, 3, 4 des Vogelſchutzgeſetzes vor. Waſſeramſel ſowie Eisvogel dürften außer— em meines Wiſſens in Preußen nirgends zum jagdbaren Federwild ?) gerechnet 8 ) Den bedingten Schutz, der nach dem von der Vereinsleitung dem Reichskanzler orge gelegten Entwurf (vergleiche Jahrgang 1901, S. 242 ff., Liſte 1 und 2 und Anmerkung 1 3) den in Rede ſtehenden Vogelarten gewährt werden ſoll, halte ich für ae e öchte ich ſehen, der es dem Uhu oder Kolkraben verzeiht, wenn fie unter feinen jungen 1 is hen und Faſanen aufräumen! 9 Die landesgeſetzlichen Beſtimmungen waren mir nicht zugänglich. 9) Die Feſtſtellung der jagdbaren Tiere iſt den Landesgeſetzgebungen überlaſſen. Für den preußiſchen Staat fehlt es an einer einheitlichen Geſetzgebung. Die Beantwortung der rage, welche Tiere jagdbar ſind, unterliegt deshalb nicht ſelten den größten Schwierigkeiten, werden, es macht ſich deshalb auch de Iopdbereigte dure d Erle, bezeichneten Vögel ſtrafbar. 1 28 Um hiernach kurz die Vorſchriften des Vogelſchubgeſ etzes ut aſſer die mir einer „ wesſkeftin a, jo rechne 15 dahin 8 abſolutes Verbot am Platz, 151 1 55 § 8 ohnehin alle nicht i im Sinne land brütenden Möven, Waſſerhühner, Reiher, Säger, Kormorane und ei des Schutzes nicht teilhaftig find. 1 5 2) Die Zuläſſigkeit des Krammetsvogelfangs, § 8, Abſ. 2; auch hier erscheint an völliges Verbot erwünſcht. e 1 3) Die Liſte der nicht geſchützten Vögel. Sie müßte einer eingehenden Reviſion unterzogen werden und zwar nicht nur mit Beziehung auf Nee und Schädlichkeit, ſondern von höheren Geſichtspunkten aus. 1 Wir wiſſen nun, daß vor nahezu zwei Jahren die oben erwähnte Pariser 3 Konvention ratifiziert worden iſt, und der Leſer hat bereits vernommen, daß in A Ausführung der Beſtimmung des Artikels 10 der Konvention 1) eine Reviſion des 0 Vogelſchutzgeſetzes zu erwarten ſteht. Wohl kaum einer hat ſich aber die Mühe gemacht, einmal nachzuprüfen, ob denn nicht unſer Vogelſchutzgeſetz ſchon in allen Beziehungen mit den Erforderniſſen der Pariſer Konvention in Einklang ſteht. j Prüfen wir die beiden Geſetze daraufhin, jo werden wir von der Entdeckung | überraſcht, daß die Schutzbeſtimmungen der Konvention nicht nur durch unſer i Vogelſchutzgeſetz bereits erfüllt, ſondern in manchen Punkten ſogar übertroffen werden.?) Wenn es in einzelnen Beziehungen den Anſchein hat, als gewährleiſte die Pariſer Konvention einen weitergehenden Schutz, wie z. B. in Artikel 1 in Ver⸗ bindung mit Artikel 8, wonach auch der Krammetsvogelfang unterſagt ſein würde, 5 ſo iſt dies im praktiſchen Ergebnis ein eitler Wahn, denn wozu hätte man ſonſt 5 el 4! Nach ihm find {a die aa befugt, allen a d d. h. mit dieſer Beſtimmung werden alle Vorteile, die die Konvention En f deutſchen Vogelſchutz zu bringen ſchien, illuſoriſch! 5 Unfer altes Bogelſchutzgeſetz würde alſo an ſich vor dem Ser der 9 von Heſſen-Caſſel vom 1. Oktober 1629 in Betracht! — Die en Let w den Beſtimmungen des Vogelſchutzgeſetzes nicht betroffen (8 8 b). BR ) Der Text der Konvention iſt auf S. 298 ff. des Jahrgangs 1902, 2) Vergleiche Goullon S. 368, Abi. 3. x RE 8 2 und neue Vogelſchutzgeſetzgebung. 213 | nd einem 1 Punkt bedürfte. Dennoch ſcheint durch die Pariſer Konvention der hob einer Reviſion des Geſetzes von 1888 gegeben zu ſein. Auf welchem Weg nun auch eine Neuregelung erfolgen mag, ſei es durch Abänderung des alten are ſei es durch ſeine gänzliche Aufhebung und Schaffung eines neuen, unter t Umſtänden wäre zu wünſchen, daß die Mängel des alten Geſetzes nicht in neuen wiederkehren. Ob dieſer Wunſch verwirklicht werden wird, iſt mir ni: als zweifelhaft. Ich glaube z. B. nicht, daß das radikale Verbot des ammetsvogelfanges durchgeführt werden wird, wo jo herrliche Gelegenheit ge— boten iſt, ſich hinter den Kautſchukartikel 4 zu verſchanzen! Auch in Preußen führt eben der Weg zum Herzen über den Magen. — Ebenſo läßt die Lifte ir. 2 der Pariſer Konvention bezüglich der vom Schutz ausgenommenen Vögel, vie bereits hervorgehoben, keinen Fortſchritt erwarten. Höchſtens ſcheint der A tikel 2 die im gegenwärtigen Vogelſchutzgeſetze jo ſchnöde behandelten „Strand- . und Seeſchwalben für die Zukunft vor den Eierräubern zu ſchützen. Doch h hier kann wieder der famoſe Artikel 4 zur Beibehaltung der jetzigen Be— mungen dienen. Daß der im Sommer 1901 ſeitens der Vereinsleitung dem Reichskanzler 3 t Entwurf eines neuen Vogel] chutzgeſetzes 1) unverändert zur Annahme ge⸗ angen wird, muß ich nach dem Geſagten bezweifeln. Dazu vertritt er zu wenig en wenn Mindeſtens werden weſentliche in ihm gegenüber dem alten Geſetz enthaltene Verbeſſerungen, insbeſondere die Aufhebung des Krammets⸗ . hgelfangs, wohl fallen müſſen. Auch glaube ich kaum, daß ſich S 4 wird durch⸗ e gen laſſen. In der Liſte der ſchädlichen Vögel des Entwurfs jehe ich aus den vei iter oben angeführten Gründen keine Verbeſſerung gegenüber dem alten § 8 e. von 1888, abgeſehen von der Aufnahme des Buſſards und der zildtauben in die Reihe der zu ſchützenden beziehungsweiſe zu ſchonenden Vögel. 4 Was endlich die im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes ſtehende Frage des Stubenvogelfangs angeht, ſo ſtoßen hier die Gegenſätze bekanntlich hart an— einander. Während die Vertreter der einen Anſicht ein abſolutes Fangverbot be— irworten, erſcheinen der anderen Richtung die beſtehenden Vorſchriften des Ge— ſetzes von 1888 noch zu hart. Wie aber auch dieſe Frage abweichend von dem jetzigen Zuſtand — den ich oben darzulegen mich bemüht habe — geregelt er * mag, immer wird die unterliegende Partei das Ergebnis verurteilen. Der utwurf nimmt deshalb verſtändigerweiſe eine vermittelnde Stellung ein, die nicht heblich von den geltenden Beſtimmungen abweicht. 4 Ob nach allem dieſem die Erfolge, die man von dem neuen Vogelſchutzgeſetze u erwarten hat, wirklich befriedigen werden, erſcheint überaus fraglich. Die Er— „ 0 Abgedruckt auf S. 242 ff. des Jahrgangs 1901. 15 ahi beflätiat 12 805 auf a Gebiet den Satz: ( | eh' ſie geſchehn, ein anderes zeigt die vollbrachte ER | erlaubt war, ſich ein anderes Krenz zu wählen 05 er alle getragen Bette, willig wieder mit feinem alten Kreuz belud! Ueber Naturſchutz und Aaturwiſſenſchaft. Von W. Baer, Tharandt. Re In der erſten Nummer dieſes Jahrganges auf Seite 18, Fußnote 2, und Seite 96 wird zwei einander ſo gegenüberſtehenden Beſtrebungen zum Wohle 2 7 einheimiſchen Vogelwelt das Wort geredet, daß es dazu auffordert, einige ( örterungen daran zu knüpfen. Die im Gegenſatz zueinander ſtehenden Außerun betreffen die vom Geh. Hofrat Dr. Nitſche begonnene und von mir fortgeſe | Sammlung aller für Deutſchland feſtſtellbaren Brutplätze des Kranichs zum Zwecke der ſpäteren Veröffentlichung. Herr Chriſtoleit ſieht darin eine Gefahr für die um uns her noch brütenden Kraniche, und ich glaube dadurch im Gegenteil die Erhaltung des Vogels in unſerer Heimat fördern zu können. Allerdings bezwecke ich dieſes nicht in erſter Linie, will dazu aber auch mittelbar und unmittelbar beitragen, denn der Naturſchutz ſteht mir unter den gegenwärtigen Verhältniſſen wenigſtens ebenſo hoch als die Naturwiſſenſchaft. Wir möchten demnach alſo beide ſo viele brütende Kranichpaare in Deutſchland erhalten wiſſen, als es nit der Urbarmachung der Sumpfödländereien vereinbar iſt, der wir im allgemeinen doch nicht die Berechtigung abſprechen können. 8 Zwar koſtet nun gerade eine wiſſenſchaftliche Arbeit, wie die vorliegen keinem einzigen Vogel oder Vogelei das Leben, aber eine gewiſſe Gefahr für Kraniche liegt doch in der Veröffentlichung ſo vieler ihrer Niſtplätze, zumal mit zugleich als Quellen für das geſammelte Material eine Menge von Adref mitgeteilt werden müſſen, die mehr oder weniger über die Brutſtellen ver g Abgeſehen von einzelnen Sammlern, denen ich in dieſer Hinſicht feine 6 beimeſſen kann, u in der Tat eine 8 5 W. in teilt, ein 1 88981 | Vogelhändler aus den Brüchen an HB f des e Haffes im Jahre 1900 26 junge . bezog, ge * 5 . 0 er 5 ur und Baturiffenfentt AK ts, haben Wflangen nach gezähmten Kraniche, und manche anatomiſchen P parate, — ich denke zunächſt nur an das der fo eigentümlich geſtalteten Luft⸗ 3 können die Naturalienhändler auch ſchwerlich anders als von Kranichen, e ſie friſch im Fleiſch erhalten, herſtellen, wenn ſie auch ihren Bedarf an Bälgen und Gelegen gerade dieſer Art wohl meiſt im Auslande decken. Dagegen wäre 5 ederum mit Recht einzuwenden, daß vielfach zu ſolchen Zwecken nicht gerade Brutvögel geopfert zu werden brauchten. Dieſes deutet bereits an, daß bei einigem zuten Willen allerſeits, auf den es vor allem ankommt einzuwirken, die Anſprüche des idealen Naturſchutzes, der Wiſſenſchaft, ja ſchließlich auch die des echten Jäger⸗ tums u. ſ. w. ſehr wohl alle zugleich befriedigt werden können. Nebenbei ver- dient auch berückſichtigt zu werden, daß der Kranich Nachſtellungen ſonſt wenig 1 asgeſetzt, auch gegenüber einer einmaligen Wegnahme ſeiner Eier wenig empfind— ich iſt, im Gegenſatz zum Schwarzſtorch, bei dem daher der ganze Fall viel heikler äge, und daß ein Beſtand von etwa 50 Brutpaaren, wie im Zehlaubruche, für ie Landwirte der Umgegend immerhin noch eine Zumutung iſt, während ſonſt lerdings der Schonung des Kranichs in wirtſchaftlicher Hinſicht nichts mehr im Wege ſteht. Aber freilich wir Menſchen ſind keine Engel, und das Treiben der Dä ndler und Sammler kann fi) zum Unfuge ſteigern. Dem ließe ſich meiner Me inung nach doch durch geeignete Artikel z. B. in der Deutſchen Jägerzeitung, de ten Leſern ich die weitaus meiſten Angaben verdanke, zumal unter Hinweis auf m auch dem Kranich zur Seite ſtehenden Geſetzesſchutz, erfolgreich gegenübertreten, ee mehr, wenn auch die Artikel über das Nächſtliegendſte hinaus für die Ge— danken des idealen Naturſchutzes zu werben verſtünden. Die mir reichlich zu— e gangenen Nachrichten über die Kranichbrutplätze enthalten ohnehin ſchon durch— hends ſo warme Worte über die Schonung des prächtigen Vogels, daß ich es t für ſchwer halten kann, die Gemüter auch etwaigen verlockenden Anerbietungen ge: rüber vollends zu befeſtigen, wenigſtens da, wo der Beſtand der Brutvögel ac wenigen Köpfen zählt. Gewiß gibt es auf dem Vogelſchutzgebiete auch noch andere heilſame Mittel, 2 s das von dieſer Zeitſchrift beſonders gepflegte, mit der Verbreitung der Kennt- J über die Vogelwelt auch die Liebe zu ihr zu wecken und damit ihren Schutz N Huregen. Die von Herrn Chriſtoleit hervorgehobene Taktik des Zurückhaltens t intereſſanten Mitteilungen iſt unter Umſtänden ſicherlich auch am Platze. Ich 15* den Spe vom Horſte ſich erheben und en Fiſchadler auf den Aſtzacken, der den Horſtrand überragte, hocken ſah, ja noch mehr, über dem Seeadlerpaar an der gewohnten Horſtſtelle kreiſte. Wie gern hätte ich auf die Seiten die unvergeßlichen Eindrücke näher geſchildert, um ſo mehr als ſie all zielbewußtem Naturſchutze zu danken waren, und der Wald etwa 20 Jahre vor von den Herrlichkeiten außer den Kranichen höchſtens nur ein einziges Fiſch⸗ adlerpaar als Brutvogel beſaß. Seitdem iſt auf dieſen ſpeziell kein Schuß mehr gefallen, ja ſogar der Verſuch Unberuferer, einen ſeiner Horſte zu erſteigen, ge⸗ ſetzlich beſtraft worden, ſo daß deren Zahl jetzt eine Höhe erreicht hat, die ich auch ohne Ortsangaben beſſer nicht nenne. Überdies ſcheint ſich in neuſter Zeit ſogar der Uhu in jenem Walde einheimiſch machen zu wollen, ohne jegliche Nach⸗ teile für die Niederjagd, die hier kaum exiſtiert, gewiß aber als wohltätiges Gegen⸗ y gewicht gegen die in ihm brütenden zahlreichen Nebelkrähen. Ich begnüge mich jedoch gern mit dem Geſagten, in gerechter Würdigung der Wünſche der dae verwaltung, die ihre guten Gründe hat, es mit dem „odi profanum vulgus“ zu halten und ihre Schätze am beſten der Nachwelt zu hat glaubt, wenn nur wenige darum wiſſen. 7 4 Ferner wird wenig berückſichtigt, daß auf Grund der beſtchenden Geſetze ſehr viel mehr zur Erhaltung unſerer Vogelwelt ſich tun läßt, als geſchieht. um einmal auf eines aufmerkſam zu machen, wem fällt es eigentlich ein, öffentlich dagegen aufzutreten, daß noch Hunderte von Jagdbeſitzern jahraus jahrein bereits ſeit 1888 in geſetzwidriger Weiſe für ſämtliche Eulen und den Turmfalken Schuß⸗ prämien zahlen? Gewiß hat keiner von ihnen Dispens vom Reichsgeſetz nach⸗ geſucht und erhalten! Womit ſollte ein ſolcher auch begründet werden? Dadurch 1 wird aber der oft kärglich beſoldete Unterbeamte auch wider ſein befjeres Wiſſen geradezu zum Unfug gezwungen. Und wo durch die Landes- oder Provinz al⸗ regierung die Schonung des Mäuſebuſſards zur Brutzeit angeordnet iſt, wer denkt auch nur daran? Im Gegenteil, wenn in öffentlichen Blättern die Frage von den ſchonungswerten Raubvögeln behandelt wird, geſchieht es kaum je anders 3 in der Annahme, daß es Dr jedem 8 fee 2 Haldünken zu verfahren. 2 ſehr auch durch dieſe und noch weitere Mittel gewiß im einzelnen Falle 55 Vernichtung des urſprünglichen Vogellebens um uns her geſteuert werden kann, ſo bleibt es doch im weſentlichen der Einwirkung auf die Stellungnahme bblchen Gemütes zu der Sache vorbehalten, den Forderungen jenes Natur— bones die volle Geltung zu verſchaffen, welcher Liebe vorgeſchwebt hat, und für den er mit ſo gewinnenden Worten eingetreten iſt. Gewiß iſt der Glaube daran, f 15 auch die Exiſtenz des Tieres im Willen des Schöpfers liegt, die vornehmſte Triebfeder ihn zu üben, was aber das Intereſſe an der Wiſſenſchaft und die eude an der Schönheit der Natur zu dieſer Ausübung beizutragen vermögen, . doch auch nicht gering zu ſchätzen. In dieſem Sinne gehen auch von jeder wiſſenſchaftlichen Arbeit wohltätige Anregungen aus, um ſo mehr, je mehr 5 im Intereſſe an ihr veranlaßt werden. Um bei dem Nächſtliegendſten, dem Kranich, zu bleiben, iſt eine eingehende Beſprechung ſeiner Brutplätze nicht wohl- geeignet, denen, welche ſich eines ſolchen in ihrer Nähe erfreuen, zum Bewußtſein zu bringen, welches Gut ſie beſitzen, und was ſie damit vor anderen voraus haben? Werden ſie dieſes Gut dann nicht höher ſchätzen und ſich zu erhalten ſtreben? Gerade bei dieſem Thema muß deutlich zu tage treten, daß der uns noch verbliebene Beſtand an brütenden Kranichen nur einer der Reſte eines ehe— mals viel reicheren Naturlebens auf deutſchem Boden bildet, und dies fordert ganz allgemein zu deren Erhaltung auf. Denn der Beſitz von Berührungspunkten mit der Vergangenheit iſt ein ſehr allgemein empfundenes Bedürfnis, und daher wird gewiß auch die neuerdings aufgetauchte Auffaſſung der Reſte der unberührten Natur als „Naturdenkmäler“ oder „lebende Altertumsdenkmäler“ dem idealen schu einen noch größeren Freundeskreis gewinnen, als es die Betonung der er ethiſchen und äſthetiſchen Werte getan hat, für die ein ungleicheres Verſtändnis u an iſt, und die das allgemeine Bewußtſein weniger treffen. Und haben | derartige Anregungen denn erſt ſo wenig Früchte getragen? Tritt einem nicht m . ſeit Liebe die Erhaltung der einheimiſchen Vogelwelt in ihrer Ur— ſpr prünglichkeit auch auf Koſten geringfügiger materieller Vorteile gefordert hat, llenthalben das Verlangen nach dieſem und ähnlichem entgegen? In den Jäger— n erheben ſich immer mehr warnende Stimmen, den Jagdſchutz nicht zu über⸗ treiben und es nicht bis zur Ausrottung der verfolgten Tierarten kommen zu jaſſen, während ſonſt allein die „Raubzeugvertilgung“ die ungeteilte Anerkennung ern tete. Gerade auch meine Zuſchriften über die Kranichbrutſtätten reden in dieſer Hi * eine deutliche Sprache. Sie berichten nicht nur von zielbewußter Schonung 1 ſondern auch des Schwarzſtorches, des Seeadlers u. ſ. w. Ein 15 Schwarzſtorch, Schreiadler Bun Kolkraben als 4 Gutbe trotz über . Jug zöſchüplichkeit. Die letzte Nummer des e Sabrgang 1 n nach ein ſo bedeutſamer Fall, daß ic wohl tau mit dem Eh | | allein daſtehe, auf dieſen Seiten auch einmal noch mehr darüber zu erfahre Be Iſt es unter dieſen Umſtänden nicht weit mehr an der Zeit, anſtatt zu zulänglichen Mitteln zu greifen, immer dringender mit den ſchließlichen Forderm 9 des idealen Naturſchutzes hervorzutreten, der Schonung ſämtlicher Brutode | da, wo es am erſten möglich iſt, auf den Beſitzungen des Staates oder wenigite 5 einigen derſelben? Die Schonung des ſeltenen Schlangenadlers überall und . Einrichtung von Schonrevieren (Reſerven) für den Seeadler, Schreiadler, Wand 5 falken, Uhu und Kolkraben, ſowie namentlich die ſo unerbittlich verfolgten Fiſch⸗ . feinde, Fiſchadler, Fiſchreiher, Scharbe, Schwarzſtorch, Säger, Taucher, Rohr⸗ dommeln, Eisvogel und Waſſerſchmätzer wäre gewiß weder ein ſo unſinniges Verlangen noch ſo ſchwer durchführbar. Wäre aber andererſeits damit nicht auch wenigſtens den dringendſten Wünſchen des Naturfreundes Rechnung getragen und der Nachwelt wenigſtens ein „eiſerner Beſtand“ geſichert, dem ſie auch wieder einen weiteren Spielraum gewähren könnte? In der Praxis ſind wir von der Verwirklichung dieſer Wünſche gar nicht etwa ſo fern, wie wir vielleicht meinen, dank der Einſicht vieler höherer Forſtbeamten. Immerhin iſt es aber natürlich wünſchenswert, von ſolchen doch immerhin wandelbaren Verhältniſſen unabhängig zu werden, zumal ſie doch auch kaum ausreichend wirkſam ſind. Es verdient aber im höchſten Grade anerkannt zu werden, was von dieſen Seiten geſchieht. Die Verödung im Vogelleben wäre ſonſt eine noch viel größere! Wer ſollte n wohl von einer mäßigen Scharbenkolonie an der Oſtſeeküſte, deren ſtärkeres Anwachſen U man verhinderte, einen bemerkbaren Schaden erleiden? Solange kaum einer von den Fiſchern an den großen Haffen der Küſtenprovinzen ſich die geringe Mühe nimmt, alle unter dem Maße befindlichen Fiſche wieder in das Waſſer zur - Peter, ſondern ſie a am Sau umkommen läßt, Bar er 1 1 = nam, Ja, jelbit ein S dem man in den daher oder in Affhreüße Schutz h würde wohl noch 10 unerſ [own die tatſächlich von der Seite entgegenſtehen, erſt in Pete Lit zu kommen brauchten, und daß weit mehr bloße Vorurteile i im 4 . IM u. ER 55 1 9 > mer: A 9 2 5 r BEN ? & N n : EEE en Ne * . 8 0 N. h . En 5 es un = 0 un v Pen ch der Adele Fi cher und Teichwirt könnte ſich mit dem, was er | 2 hat, nun wohl Went e Die Spare 15 im . zum m von vorn herein die geſamten Kulturverhältniſſe nicht günſtig find, zu ver⸗ hir dern, würde in Zukunft völlig ausreichen. Wo unter uns alljährlich ſo be— deutende Summen für die ideellen Güter der Kunſt und Wiſſenſchaft aufgebracht wer den, da brauchte wohl auch die Erhaltung einiger Moore und Sümpfe in hrer Urſprünglichkeit, wie einiger urwaldartiger Beſtände nicht zu den Unmöglich— 2 gehören. Vermögen doch private ee ee auch derartiges ihren en entſprechend. Zeit iſt es aber gewiß auch im Blick auf die Vögel ſelbſt! Ja, für den Steinadler, den Schlangenadler und die Scharbe wohl eher ſchon zu ſpät! Möchte wer tigſtens das, was für dieſe nicht mehr erreichbar ſein ſollte, den übrigen zu te kommen! Ob ſich wohl in dieſem Jahre an der deutſchen Oſtſeeküſte noch zehn beſetzte Seeadlerhorſte werden auffinden laſſen, an das Binnenland gar nicht mehr zu denken? Und was bietet ihnen bei einem ungünſtigen Wechſel im 30 ſtbeſitz oder der Forſtverwaltung ferneren Schutz? Wie anders ſah es dagegen noch vor 50 Jahren aus, nach dem was wir in den älteren Jahrgängen des 5 rnals für Ornithologie leſen, wo der Förſter Hintz in Schloßkämpen bei Kö. öslin faſt noch alle großen Arten unſerer Fauna unter die Brutvögel ſeiner uuns zählte, den Steinadler nicht ausgenommen. 5 Es iſt wohl kein Zweifel, daß hier jetzt dringende Aufgaben auf dem Vogel— ſchutzgebiete liegen, neben den anderen großen und vielleicht näher liegenden, die ich aber dafür in immerhin gedeihlichen Bahnen befinden. Die Verwirklichung ä 5 o 4 9 im ſtillen gehegt, ſondern muß nach reiflicher Prüfung ihrer Berechtigung ſowie des anzulegenden Maßes laut gefordert werden. Denn Güter, für die ſich nier and erwärmt, und ideelle zumal, führt nur zu leicht der Strom der Zeit mit 0 ich hinweg, und die entgegenſtehenden Hinderniſſe ſind nicht ſo ſehr tatſächliche, as Unachtſamkeit und Gedankenloſigkeit. Je lebhafteres Intereſſe daher von den di zinſichtigen an den Tag gelegt wird, deſto mehr Ausſicht iſt auch vorhanden, daß 4 im Werke befindliche Ausarbeitung eines offiziellen Schutzes der „Natur— den nkmäler“, außer den ſeltenen Pflanzen und uralten Bäumen, auch in ſteigendem Stade die der Ausrottung preisgegebenen Vogelarten berückſichtigen wird. Als 8 Brundiage für offizielle Maßnahmen wird aber nicht nur eine Statiſtik über den 2 ranich, ſondern noch viel leichter zu gefährdende Vogelarten erforderlich ſein. er angedeuteten Verhältniſſe darf aber nicht nur als kaum erfüllbarer Wunſch Hr auch nur eines ihrer Kinder. Bleibt er daher nur geſund 1 = e ſeiner Anſprüche nach beiden Seiten hin, ſo vermag ihm die Erde in jed ſchließlich häufigere Arten, ſind ſehr teuer und ſcheinen auch weniger beliebt Mag dadurch auch im eingehen einiger r Su ner w um ſo eher im ganzen das Ziel erreicht wird. Alſo auch hier erw die e e Dan als die treue e des Naturſchutzes. Stande von Kultur zu Natur zueinander ein Garten Gottes zu ſein. Ruſſtſche Vogelliebhaberei. Von stud. rer. nat. Hermann Grote. Meine Beobachtungen beſchränken ſich auf St. Petersburg und — welche Stadt ich in ornithologiſcher Hinſicht während mehrerer Jahre kennen a zu lernen Gelegenheit hatte. Vor allen Dingen dürfte es nicht ohne Intereſſe ſein, einen Blick auf den Petersburger Vogelmarkt zu werfen. Letzterer beſteht aus einer Reihe kleiner, offener Buden und Läden, welche den größten Teil der dortigen Vogelliebhaber mit allerhand Gefieder verſorgen. In der Mehrheit werden einheimiſche Singvögel zum Verkauf geſtellt, Fremdländer, und zwar faſt aus⸗ zu ſein. Dahingegen entdeckt der aufmerkſame Vogelkenner manch' ſeltene Arten unter den dort heimiſchen Vögeln, welche manchmal zu einem äußerſt billigen Preiſe zu haben ſind. Aber außer dieſen ſtändigen Vogelhandlungen gibt es in Rußlands Hauptſtadt einen kleinen Markt, der nur an Sonn- und Feſttagen dem Vogelhandel geöffnet iſt. Und auf dieſen abgelegenen, von düſteren W umgebenen Markt bitte ich den Leſer mir im Geiſte zu folgen. Es iſt Sonntag. Durch ein Gewirr von Gaſſen und Gä ißchen führt uns unſer Weg, über ſchmutzige Höfe, an Kramläden und Wirtshäuſern vorbei. Endlick 0 ſind wir am Ziel. Ein Gedränge ringsum, ein Feilſchen, Handeln! Hier preiſt ein zerlumptes Individuum von nicht allzu vertrauenerweckendem Ausſehen e ein paar ängſtlich flatternde Zeiſige zum Verkauf an, dort ſchwört ein Händler hoch und heilig, er könne den Dompfaff nicht unter 8 Kopeken hergeben. Ein ſchmutzi nn Junge drängt ſich an uns heran, eine wütend ziſchende Kohlmei 2 jeiner Hand haltend, und preiſt den Vogel als äußerſt zahmen und hervorra Sänger. um durch all das a Getöſe 1 die e eines 7 der g 0 274 3 Dieſer Markt iſt eine wahre Fundgrube für 5 Drnithofogen 6 er, wenn das Glück ihm hold, die Lapplandsmeiſe (Parus cinctus Bo wunde Bonelintuberi Ve 221 daſu deiſe 55 cyaneus Pall. ), bie Pleſkemeiſe (P. Pleskei Cab.), den weiß⸗ bind gen Kreuzſchnabel (Loxia bifasciata Br.), den kleinen Buntſpecht Dendro— :opL s minor L.), die Sperlingseule (Glaucidium passerinum L.), den Rauh⸗ aut (Nyctala Tengmalmi Gm. ). Hier fand ich die von mir zum erſtenmal ſchriebene ſeltene Blaumeiſenform Cyanistes (Parus) c. pallidus“) mihi; hier ar je einmal Erithacus orientalis Br. und Turdus atrigularis Tem. zu Ben. Auch Phylloscopus superciliosus ſoll hier vorgekommen fein, wenigſtens 4 ich nach der Beſchreibung eines Fängers, der den fraglichen Vogel bei St. r gefangen hatte, den Vogel für die genannte Art. Selbſt geſehen habe e ich ihn nicht. Da die Händler zum weitaus größten Teil ſelbſt Fänger ſind, ſo ſuchen ſie de in der Woche gefangenen Vögel am Sonntag möglichſt ſchnell loszuwerden. Jufolgedeſſen bietet der Markt je nach der Jahreszeit ein anderes Bild, denn der Vogelbeſtand wechſelt in einem fort. Zu Anfang des April iſt plötzlich der Markt mit Staren und Rotkehlchen überſchwemmt, dann folgt der Weidenlaubvogel, ver— einzelt das Blaukehlchen, der Fitis und dann die Grasmücken, hin und wieder ein “ unser (etwa Acrocephalus streperus Vieill. und A. dumetorum Blth., intereſſante Podenarohrſänger), jelten ein Fliegenſchnäpper oder Schmätzer, ur En endlich der Sproſſer (Erithacus philomela Bechst.). Die Liebhaberei für den Sängerfürſten ſcheint unter den Ruſſen ziemlich verbreitet zu fein, und für ma zanchen hervorragenden Sänger, beſonders wenn er noch dazu aus ſüdlichen rovinzen ſtammt, wird ein ſehr hoher Preis gezahlt. Gefüttert wird der Sproſſer 0 allgemein dort mit einem Gemiſch von Ameiſen und deren Puppen, ohne alle Anfeuchtung und Zubereitung, hin und wieder wird ein Mehlwurm gereicht. 1 Im Laufe des Sommers kommen junge Neſtvögel, manchmal mit den Alten, 5 | m Verkauf, denn bis jetzt darf, meines Wiſſens, der Vogelfang in Rußland zu 0 der Jahreszeit ausgeübt werden. Es liegt auf der Hand, daß auf dieſe Weiſe viele Bruten vernichtet werden, denn faſt ausnahmslos gehen die jo gefangenen zungen nebſt den alten Vögeln infolge vollkommen falſcher Behandlung zu Grunde. 9 Röchte hier bald eine Beſſerung eintreten! x Einen jedes Ornithologenherz erfreuenden Anblick bietet dieſer Markt zur herbſtzeit. Gegen Mitte Auguſt bis Anfang September etwa ſind die kerbtier— effenden Singvögel reich vertreten. Jetzt trifft man hin und wieder den anmutigen ee (Muscicapa parva Bechst.), zuweilen die nordiſche Kuh— e (Budytes borealis Sund.) und manche intereſſante Laubſängerart. All— . qäh ihc, von Ende September an, fangen die Meiſen in den verſchiedenſten Arten an 3 ) Vergleiche Ornith. Monatsberichte 1902, S. 181. Der Name iſt von mir inzwiſchen n pallidulus umgeändert worden. D. V. ee a NR re a = 2 . „ EL WE er een er 1 e — er zer 2 2 R N 2 a een 8 lapponicus L.), und manche andere, z. T. ſeltene Arten an ihre Stelle tr bringen konnte, mit Klappfallen und Schlagnetzen, ſeltener mit Leim, betrieb: u DEE ER, ek: 5 . en a REST SFS nn» = a ar a FE 3 BIN His 8 a 4 f E SR en ri | y . 5 Kar . ur. m BR gewöhnung fo gut, wurde der Vogel gezwungen längere Zeit bei dem bee Kind kennt ihn, und ein Volksliedchen iſt ihm geweiht. Auch den Stiegli 5 gern gehalten, beſonders die Tannen- und die nordiſche Sumpfn ater L. 195 5 Liljeb.). 1 ene e | Velten € pfaffen, Schneeammern (Plectrophenax nivalis L.), e So wechſelt der Vogelbeſtand dieſes Marktes je nach der Jahreszeit, ſtets liefert er dem ornithologiſch geſchulten Beobachter eine große Fülle des Intereſſant Was den Vogelfang anbetrifft, jo wird derſelbe, ſoweit ich in Erfahru Solche Vogelſteller, die den Fang gewerbsmäßig ausüben, erbeuten die Bo el auch mit großen Netzen, wobei fie oft, zumal in der Zugzeit, gejellig ſtreichende Vögel in großer Anzahl fangen. Man kann ſich kaum einen Begriff machen von der Menge von Leinfinken, auch Lerchen, Goldammern, die ein Fänger in günſtigſten Falle fangen kann. Vielleicht rührt da auch die nachläſ ſige Wartung 3 und „Pflege“ her, welche dieſen armen Gefangenen zu teil wird. Was durch den Tod abgeht, wird ſchon tags darauf mühelos durch andere Individuen der Art erſetzt. Daher auch die oft fabelhaft billigen Preiſe. 1 Ich kenne einen Petersburger Vogelſteller, der ein merkwürdiges Geſchick beſitzt, zarte Vögel einzugewöhnen. Laubvögel, Zaunkönige, Erdſänger (Blau- kehlchen, Sproſſer und andere) und vor allem Goldhähnchen erfreuen ſich vom erſten Tage ihrer Gefangenſchaft an bei ihm einer durchaus ſachgemäßen Be⸗ handlung. Oft habe ich es mit angeſehen, wie er einem Goldhähnchen, dem die Flügel gebunden waren und welches ſich in einem ſehr kleinen Käfige befand, mit einem dünnen Holzſtöckchen, auf deſſen Spitze das zerdrückte Innere eines 1 oder einer gequellten Ameiſenpuppe geſpießt war, um den Schnabel fuhr, bis das Goldhähnchen „aus Arger“ danach ſchnappte und auf dieſe Weiſe in der Regel bald ans Futter gewöhnt wurde. Freilich ging es nur mit der E Fänger zu bleiben, ſo welkte er bald ſichtlich dahin. Der populärſte Vogel, der Liebling des ruſſiſchen Volkes, iſt aue Zeiſig. Allenthalben, bei reich und arm, iſt er ein gern geſehener Gaſt. Je Gimpel, den Kanarienvogel trifft man hin und wieder. Meiſen werden e en 1. np ſchlecht ken Niſtkaſten, ob aber damit den Vögeln beſonders gedient iſt, mag dahingeſtellt bleiben. Vorteilhaft hingegen für die ruſſiſchen Vögel ſind die mancherorts noch im Urzuſtande befindlichen und von menſchlicher Kultur un⸗ berührten Wälder, Strauchdickichte, Sümpfe u. ſ. w., die wohl auch noch lange der Vogelwelt willkommene Schlupfwinkel gewähren werden und verhindern, daß der Vogelbeſtand in nennenswerter Weiſe dezimiert werde. 1 Die Ornis von Erlangen und Amgebung 3 gabe der vorhandenen Literatur und 8 eigenen Beobachtungen zuſammengeſtellt. E Von Dr. J. Gengler. Bi Ä Fortſetzung 5 Schluß.) 1 5 27. Anthus campestris (L.), Brachpieper. 2 Anthus campestris. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. III, S. 745, Taf. 84, Fig. 1. Anthus campestris. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 161. Ver⸗ breitung: Europa. | 1 in kleinen Geſellſchaften am Brucker Anger beobachtet. 28. Pleetrophenax lapponieus (L.), Sporenammer. Emberiza lapponica. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. IV, ©. 319, Taf. 108, Fig. 1, 2, 3, N. XIII, Fortſ. S. 187. Plectrophanes lapponica. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 98. Verbreitung: Im hohen Norden von Europa, A ſien, Amerika. g Am 1. März 1901 beobachtete ich unter einem großen Schwarm verſchiedener 3 inkenarten zwei Vögel dieſer Art längere a an einem Futterplatz in einem Garten an der Sieglitzhoferſtraße. ’ Fi: 29. Calearius nivalis (L.), Schneeammer. Emberiza nivalis. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. IV, ©. 297, Taf. 106, Taf. 107, Fig. 1, 2. Plectrophanes nivalis. Jäckel, Vögel Bayerns, 3 Verbreitung: Im hohen Norden von Europa, Aſien, Amerika. In dem ſehr kalten Winter 1892 bis 1893 waren viele Schneeammern, ne ft in Geſellſchaft von Goldammern, in der Umgegend und kamen bei tiefem Schnee bis mitten in die Stadt herein. Es wurden im Dezember 1892 und Januar 1893 viele gefangen und erlegt. Die in meiner Sammlung befindlichen ichneeammern ſtammen aus genannten beiden Monaten. Den Fangapparaten 3 A F 223 . za . > rr Er * Dieſen Pieper habe ich mehrmals, auch im Anfang Auguſt 1903, im Herbſt * A N » AT a 13 1 2 3 k * 2 . 5 . n r ra FRE Wi 53 . nber es ſich dieſe Vögel g gar 0 mißtrauiſch und ft berücken. Seit N Winter konnte ich keine mehr hier beobachten. . 30. Fringilla montifringilla L., Sera, Fringilla montifringilla, Naumann, Nat, d. Vögel Deutſchl. 3 Taf. 119. Fringilla montifringilla. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 110% 2 breitung: Im hohen Norden von Europa und Aſien. Bergfink, Tannenfink, Ganter Der Bergfink iſt in manchen Wintern in ungezählten Scharen hier, in manchen fehlt er wieder ganz. Im Jahre 1899 waren im Dezember große Mengen Männchen und Weibchen hier; um Weihnachten verſchwanden ſie wieder. Am 31. März 1900 beobachtete ich ich hier bei hohem Schnee ſehr große Schwärme, meiſt Männchen, beſonders am Exerzierplatz und im Lazarettgarten; im Januar, 7 Februar, März und Dezember 1901 waren wieder Bergfinken hier, aber nur in kleineren Geſellſchaften und oft vermiſcht mit anderen Finkenarten. Am 10. Dezember 1902 beobachtete ich nachmittags am Rande des Rathsberger Waldes einen Schwarm von ungefähr 100 Exemplaren. Der Bergfink iſt ſehr vertrauensſelig und Fangapparaten gegenüber faſt jo leichtſinnig wie die Kohlmeiſe. Der an Gefangenen beobachtete Geſang im Frühjahre gleicht mehr einem dumpfen Scufgen als einem Liebeslied. : Be. 7 2 2 A 31. Chrysomitris spinus (L.), Erlenzeiſig. 1 Fringilla spinus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. V, S. 173, Taf. 125, Fig. 1, 2, 3. Acanthis spinus. Jäckel, Vögel W S. 108. Verbau; Europa. Zeißla. 9 Den Zeiſig hielt ich früher für einen Brutvogel der hieſigen Gegend, mußte mich aber davon überzeugen, daß er das nicht iſt. Im Herbſt und Winter iſt er oftmals in ganz beträchtlicher Anzahl hier zu ſehen und wird auch häufig gefangen. So ſah ich in den 1870 er Jahren viele auf den Erlen am Rödelheim bis Anfang März, 1899 viele im Januar und Februar auf den Erlen an der Schwabach, 1902 im November und Dezember viele Männchen und Weibchen al der Schwabach, von wo ſie früh in die Irrenhausanlagen und die Gärten an der Sieglitzhoferſtraße kamen und den Samen der dort ſtehenden Birken fraßen Am 8. Januar 1899 traf ich einen großen Schwarm im Eichenwald, und Dezember 1902 wurde ein Weibchen bei Uttenreuth gefangen. f 32. Acanthis flavirostris (L.), Berghänfling. e 5 * montium. Naumann, Nat. d. Vögel „ ‚Ne Vögel Baberns © 111. Berbreikung: Norbenropa. 47 Be 2 N a e FF nis von Gefangen und Umgebung 2 8 Jahre 1876 15 ich im Dezember ein Männchen dieſer Art, das ich ee ge Zeit lebend hielt. Im Winter 1892 bis 1893 wurde mir ein friſch gefangenes 5 0 ar Berghänflinge lebend gebracht. Sie waren mit Bluthänflingen zuſammen 2 mhergeſtrichen; die Vögel ſtarben leider in der Nacht und ſtehen in meiner Sammlung. Sonſt habe ich dieſe Art hier nie beobachtet. 33. Acanthis linaria (L.), Birkenzeiſig. . Fringilla linaria. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. V, S. 173, Taf. 126. banthis linaria. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 110. Verbreitung: Im Norden * er alten und neuen Welt. Birkenzeißla. | Seit 1876 iſt der Birkenzeiſig faſt in jedem Winter hier geweſen; meiſt in leinen Schwärmen, manchmal auch in ungezählten Mengen, nicht ſelten beobachtete cken mitten in der Stadt, ſo am 9. Januar 1899 im Schloßgarten, a n 3. Februar im Spitalgarten und am 12. Dezember 1902 im Schloßgarten. | In ee 1893 waren große Schwärme in der Dechſendorfer Gegend, ebenſo 1896. m Winter 1879 bis 1880 wurden ſehr viele hier gefangen. Die meiſten der 1896 hier erbeuteten Exemplare, d. h. die Männchen, gleichen genau dem auf afel 37 Band III im „Neuen Naumann“ abgebildeten und „Alpen-Leinzeiſig“ ge genannten Vogel, während jo helle Vögel, wie in genanntem Werke Tafel 36 ab- | gebildet und als „Birkenzeiſig“ benannt ſind, mir hier überhaupt noch nicht vor⸗ gekommen find. Die Weibchen, die ich in hieſiger Gegend erhielt, find ebenfalls ſehr dunkle, braune Vögel. Auch ein aus einem großen Schwarm im Eichenwald am 2. Dezember 1902 herausgeholtes Männchen gehört einer ſehr braunen Form an. 3 ; 34. Pyrrhula europaea Vieill., Dompfaff. 3 ; - Pyrrhula vulgaris. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. IV, ©. 283, . 111. Pyrrhula rubicilla. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 105. Verbreitung: ne Gimpel. Der Gimpel iſt jeden Winter meiſt in Paaren oder ganz kleinen Geſellſchaften 3 beobachten. Ich ſah ſolche Paare bei Rathsberg, Atzelsberg, Baiersdorf, u Reichswald und alljährlich an den Futterplätzen im Schloßgarten. — | 35. Carpodacus enucleator (L.), Hakengimpel. 3 Pyrrhula enucleator. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. IV, ©. 403. af. 112. Corythus enucleator. Jäckel, Vögel . S. 106. Verbreitung: 1 Norden der alten und neuen Welt. . Ende Januar 1901 wurde ein altes Männchen im Reichswald in der Nähe > r Ohrwaſchel erbeutet. 36. Porta ityopskis Bechst., efernke Loxia pityopsittacus. Naumann, Nat. d. Vögel De Taf. 109. Loxia pityopsittacus. Jäckel, Vögel Bayerns, = breitung: Europa. Dieſe Kreuzſchnabelform war Anfang der 1860er Jahre nicht ie dem Revier Dormitz und zwar Sommer wie Winter. . e a *. . 25 70 1 . Nr 195 37. Oedienemus oedienemus (L.), Triel, Dickſuß. 1 5 Oedienemus crepitans. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VII, S. 9 0 Taf. 172. Oedicnemus crepitans. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 254. 5 15 breitung: Europa, Nordafrika, Kleinaſien, Aſien. f Im zoologiſchen Inſtitut ſteht ein altes Exemplar Bi: Art, 908 November 1852 hier erlegt wurde. {m 5 38. Charadrius pluvialis L., Goldregenpfeifer. } Charadrius auratus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VII, S. 138 RX. Taf. 173, N. XIII, Fortſ. S. 221. Charadrius pluvialis. Se Vögel Bayerns, S. 259. Verbreitung: Europa, Aſien. Im Herbſt werden nicht ſelten Goldregenpfeifer in ganz kleinen Geſellchaſten als auch einzeln unter anderen Strandvogelarten in der Dechſendorfer Weihergegend ö 5 und an der Regnitz in der Nähe von Baiersdorf beobachtet. In meiner Sammlung ſteht ein altes Männchen, das im n Herbſt 1893 15 Dechſendorf erlegt worden ie 39. Charadrius hiaticula L., Sandregengfe 8 3 Charadrius hiaticula. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VII, S. 191 Taf. 175. Aegialites hiaticula. Jäckel, Vögel Bayerns, S. a V breitung: Europa, Aſien. 5 i 9 Ende Oktober 1900 hielt ſich ein kleiner Trupp dieſer niedlichen Neigen er an der Regnitz in der Umgegend von Baiersdorf einige Tage auf; ein 1 Ce 5 1 dieſes Trupps wurde erlegt und ſteht in meiner Sammlung. | 40. Grus grus (L.), Grauer Kranich. 5 92 Grus cinerea. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. IX, S. 345, Sof | Grus cinerea. . Vögel „ 8 a e . 5 aurach erke 5 41. Ciconia nigra (L.), Samen eiu 8 Br bu Storch geſchoſſen. Von dem jetzt längſt verſtorbenen Oberförſter 1 Kosbach, Herrn Sturz, weiß ich, daß in den Wäldern um Kosbach Ende er 1860 er Jahre mehrmals ſchwarze Störche längere Zeit ſich aufgehalten haben, be ber niemals zur Brut geſchritten ſeien. Auch im Jahre 1896 wurde mir mitgeteilt, daß ein ſchwarzer Storch bei Röhrach ſich ſehen ließe, doch habe ich den Vogel ei nicht gejehen. 42. Ardea einerea L. Fiſchreiher. Ardea cinerea. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. IX, S. 24, Taf. 220, XIII, Fortſ. S. 255. Ardea cinerea. Jäckel, Vögel Bayerns, ©. 298. Verbreitung: Europa. | | = An den Weihern der Dechſendorfer Gegend iſt der Reiher das ganze Jahr über in allen Alterskleidern zu ſehen; im Herbſt ſind oft eine Menge Junger dort. Als Brutvogel der hieſigen Gegend kann ich ihn aber doch nicht anſprechen, da in der ganzen Umgegend ſich weder eine Brutkolonie befindet noch einzelne Neſter gefunden wurden. Am 2. November 1886 ſah ich an einem Weiher hinter 2 dechſendorf 13 fiſchende Reiher, die ſehr ſcheu waren. Am 3. November 1901 . e ich fünf Fiſchreiher hinter Kalchreuth, und am 4. September 1902 wurde 1 junges Männchen aus einer größeren Geſellſchaft heraus bei Dechſendorf erlegt. f 43. Herodias alba (L.), Silberreiher. | Arxdea alba. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. IX, ©. 85, Taf. 222. Egretta alba. Jäckel Vögel 1 S. 301. Verbreitung: Süd- und Südoſt⸗ uropa, Afrika, Aſien. 1 Ende Oktober 1854 wurde hier ein junger Silberreiher erlegt, der nach Jäckel der Univerſitätsſammlung übergeben worden iſt. Auf den Etiketten der hier be— in lichen Reiher iſt leider darüber nichts aufgezeichnet. 1 44. Ardetta minuta (L.), Zwergrohrdommel. * Ardea minuta. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. IX, S. 194, Taf. 227. Ardeola minuta. Jäckel, Vögel Bayerns, ©. 303. Verbreitung: Gemäßigtes Europa. ht, dann 1895 ein zweites in der Nähe von Dechſendorf, und in meiner Sammlung efindet ſich ein Exemplar, das Anfang Oktober 1899 in der Nähe von Baiersdorf m Telegraphendraht verunglückte. En | 45. Ortygometra parva (Scop. „ Sumpfhühnchen. Crex pusilla. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. IX, S. 547, Taf. 238. 0 Itygometra minuta. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 248. Verbreitung: Mittel- 1d d Südeuropa, Südweſt⸗ und Zentralaſien. A a Z * 5 BR» * d. dans wen ert 7 nd Umgebung. | 227 J n Hiefiger Gegend Wurde am 5. Auguſ 1851 und im September 1862 je * “ 2 9 — 4 — N » ß. 5 Im Jahre 1848 wurde hier ein Exemplar erlegt, das im zoologiſchen Inſtitut ſelten auf den Weihern um Neuhaus. Ich ſeloſt habe. 100 un be | breitung: Südeuropa, Nordafrika. Art hier geſehen. 46. Numenius arcuatus (L.), Großer Brachbogel. Numenius arquata. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VIII, S. 4 BL Taf. 216, N. XIII, Fortſ. S. 248. Numenius arquata. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 294. Verbreitung: Europa, Alien. Saatvogel. 9 Vom Brachvogel habe ich folgende Exemplare hier geſehen. Im Herbſt 1892 1 wurde ein Exemplar bei Dechſendorf erlegt, am 5. November 1899 ein zweites in der Umgebung Baiersdorfs, welches Exemplar in meiner Sammlung ſteht Am 1. November 1901 wurde ein Brachvogel in der Nähe von Herzogenaurach geſchoſſen, und am 16. Oktober 1902 zog ein kleiner Schwarm früh von Norden 1 nach Südoſten in geringer Höhe über die Regnitz eb: 47. Numenius phaeopus (L.), Regenbrachnogel. Numenius phaeopus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VIII, ©. 506. Taf. 217. Numenius phaeopus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 293. Verbreitunge Europa, Island, Grönland, Aſien. 1 Mitte März 1902 wurde in der Dechsendorfer Gegend ein rene des f Regenbrachvogels erlegt, welches in meiner Sammlung ſich befindet. 1 0 7 48. Numenius tenuirostris Vieill., Dünnſchnäbeliger Brachbogel. Numenius tenuirostris. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VIII, S. 527, Taf. 218. Numenius tenuirostris. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 293. — In den 1840er Jahren wurden hier zwei Exemplare dieſer ſeltenen Art t erlegt. Jäckel bezweifelt aber die von Dr. Küſter in Erlangen geſtellte Diagnose. Ich habe dies nur der Vollſtändigkeit halber hier angeführt; ſelbſt überzeugen kann ich mich nicht, denn wo die beiden Vögel hingekommen ſind, iſt 1 5 belannt, im zoologiſchen Inſtitut ſind ſie nicht vorhanden. 4 49. Gallinago maior (J. Fr. am.), Große Bekaſſine. Scolopax maior. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VIII, 5 S. Taf. 208. Ascalopax maior. Jäckel, Vögel 2 S. 289. Verbr u beurußäz Alien, eee i a N 0 se Ornis von elenden und mgesung, 229 5 50. 080 Hirose (L. 1a; Schtwarzieitmängige ferſchnepfe | oss melanura. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VIII, S. 406, ir. 212, 213. Limosa aegocephala. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 272. Verbreitung: Europa, Aſien. Dieſe Art iſt auf dem Durchzuge in der Hehe fer Gegend wie an der 9 tegnig öfters beobachtet und erlegt worden. 51. Limosa lapponica (L.), Roſtrote Uferſchnepfe. UIimosa rufa. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VIII, S. 446, Taf. 215. Limosa rufa. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 275. Verbreitung: Nordeuropa, Aſien. 3 Am 5. September 1851 wurde ein Exemplar hier erlegt. . 52. Totanus glareola (L.), Bruchwaſſerläufer. Totanus glareola. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VIII, S. 78, 2 af. 198. Totanus . Jäckel, Vögel Bayerns, S. 269. Verbreitung: Ef uropa, Aſien. Am 3. November 1902 Nele ich einen kleinen Trupp dieſer Vögel an einem Waſſertümpel bei Bubenreuth kurz vor dem Dunkelwerden längere Zeit. Sr; 53. Totanus ochropus (L.), Punktierter Waſſerläufer. Iotanus ochropus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VIII, S. 59, af 197. Totanus ochropus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 270. Verbreitung: Europa, Aſien. f Dieſer Bafferläufer it ein ſehr häufiger Durchzugsvogel im Herbſt. Gern hält er ſich hier an unſeren Weihern einige Tage auf. Ich beſitze eine Anzahl dieſer Vögel in meiner Sammlung, die bei Dechſendorf und in der Baiersdorfer Umgegend an den Weihern erlegt wurden; der letzte am 30. Oktober 1902. 54. Totanus fuscus (L.), Dunkelfarbiger Waſſerläufer. Totanus fuscus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VIII, S. 124, Taf. 200. Totanus fuscus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 266. Verbreitung: Nordeuropa, Aſien. Im zoologiſchen Inſtitut ſteht ein hier im Sommerkleid erlegtes Exemplar. ch ſelbſt ſah hier zwei Waſſerläufer dieſer Art. Am 20. September 1899 wurde in junges Exemplar an einem Waſſergraben bei Baiersdorf und im Frühjahr 1900 ben alls in der Baiersdorfer Umgegend ein alter Vogel erlegt. 4 55. Totanus littoreus (L.), Hellfarbiger Waſſerläufer. - Totanus glottis. Naumann. Nat. d. Vögel Deutſchl. VIII, S. 145, Taf. 201, N. XIII. Fortſ. S. 243. Totanus glottis. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 265. Verbreitung: Europa, Aſien. = 0 » Fi! hs N Ki % Verbreitung: Europa, Aſien. konn) und gabe ich m 1 Gremylor in meiner San T 1900 wurde am 20. Mai ein Vogel bei Brand erlegt, 1902 am 23. mehrere am Abfluß des großen Dechſendorfer Weihers beobachtet und ein davon erlegt. 56. Recurvirostra avocetta L., Sübelſchnäbler. Recurvirostra avocetta. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VIII, S. Taf. 204. Recurvirostra avocetta. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 261. breitung: Europa, Aſien. Im Frühjahr 1827 wurde ein Säbelſchnäbler bel Frauenaurach seien, 57. Himantopus himantopus (L.), Grauſchwänziger Stelzenläufer. 9 Hypsibates himantopus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VIII, S 191, Taf. 203. Hypsibates himantopus. Jäckel, Vögel ee A 262. Ver⸗ breitung: Südeuropa, Mittel- und Südaſien. 1 Im Sommer 1851 wurde ein an der Regnitz erlegtes Gra un dem n Erlanger Wochenmarkt zum Kaufe ausgeboten, und im April 1859 wurden in der Dechſendorfer Weihergegend zwei Stelzenläufer geſchoſſen. 58. Philomachus pugnax (L.), Kampfläufer. a Machetes pugnax. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VII, ©. 502 5 Taf. 190, 191, 192, 193. Machetes pugnax. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 275. Kampfläufer wurden öfters im Herbſt in der Dechſend are Weitergegenb beobachtet und erlegt; beim hieſigen Präparator find verſchiedene Srempich e ausgeſtopft worden. 15 N, 59. Tringa Temmincki Leisl., Temmincks⸗ Strandläufer. 2 Tringa Temminckii. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VII, S. 483 Taf. 189, N. XIII, Fortſ. S. 234. Tringa Temminckii. N Böge ns, S. 282. Verbreitung: Nordeuropa, Nordaſien. 1 Am 6. Auguſt 1823 wurde ein Exemplar dieſes See bei er langen erlegt. 60. Tringa minuta Leisl., Kleiner Strandläufer. | Tringa minuta. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VII, Taf. 184, N. XIII, Fortſ. S. 233. Tringa minuta. Jäckel, aa S. 281. Verbreitung: Nordeuropa, Nordaſien. Fa Im September 1894 wurden mehrere Exemplare in der Dechſendon | gegend erlegt, wovon eines in meiner Sammlung ſteht. Y 2 4 4 1 NEE, ü ** AN N ar ot; W 5 4 N n 5 1 K in * . 8 4 a re es x e 3 N as enn 4 N — S Pe Tringa alpina. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. VII, S. 426, Taf. 186, Tinga cinclus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 280. Verbreitung: Nördliches urcpa, Aſien. Dieſer kleine Strandläufer iſt ein Durchzugsvogel, der meiſt nur im derbst in der Dechſendorfer Gegend beobachtet wird. Am 16. Mai 1858 wurden acht Männchen bei Heſſelberg beobachtet, und im September 1894 wurde ein Exemplar bei Röhrach aus einem kleinen Trupp herausgeſchoſſen; letzteres ſteht 1 meiner Sammlung. F 62. Cygnus eygnus (L.), Singſchwan. 1 . Cygnus xanthorhinus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XI, S. 478, Taf. 296. Cygnus musicus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 316. Verbreitung: Island, Lappland, Nordküſten Europas. Im März 1855 hielten ſich um Dechſendorf herum vier bis elf alte und jur ge Singſchwäne auf, und im Winter 1895 bis 1896 wurde ein Singſchwan an der Regnitz unterhalb der Windmühle beobachtet. % Ki 63. Anser anser (L.), Graugans. Anser cinereus. Naumann, Nat. d. 4 Deutſchl. XI, S. 229, a 285. Anser einereus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 321. Verbreitung: Nordeuropa, Nordaſien. Schneegans, Wildgans. Ende Oktober 1894 kam eine kleine Schar dieser Gänſe auf die Weiher blieb ein junges Exemplar, das flugunfähig war, zurück und hielt ſich noch einige Wochen allein dort auf. Es wurde dann getötet und befindet ſich in meiner Sammlung. Am 1. März 1896 wurden mehrere an den Dechſendorfer Weihern beobachtet, die aber auffallend vorſichtig waren und noch gegen Abend weiterzogen. E 64. Anser fabalis Lath., Saatgans. 5. Anser segetum. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XI, S. 302, Taf. 287, N. XIII, Fortſ. S. 291. Anser segetum. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 320. Verbreitung: Nordeuropa, Nordaſien. Wildgans, Schneegans. a Am 14. Januar 1900 hielt ſich früh bei ſehr großer Kälte eine größere er har dieſer Gänſe auf den Feldern weſtlich, ſpäter nördlich der Stadt einige Zei it auf. Am 9. März desſelben Jahres waren 17 Saatgänſe auf einem kleinen Weiher nördlich von Baiersdorf und blieben dort den ganzen Nachmittag bis zum Eintritt der Dunkelheit; am andern Morgen waren ſie verſchwunden. der Dechſendorfer Gegend und blieb dort bis Ende Januar. Nach ihrem Abzug er RE ur 0 HR 15 855 FF W 8 8 ; 6 . Erlangen und umgebung 231 3 Si 61. Tringa alpina L., Alpenſtrandläufer. 7 de f e f 9 5 N 8 W 0 ie 5 N, 8 5 24 232 e J dh We 2 4 ö Ye 1 65. Tadorna tadorna (L. ), Brandente. 1 Anas tadorna. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XI, S. 53 0 Vulpanser tadorna. Jäckel, wi Bayerns, ©. 324. Verbreitung europa, Aſien. 9 Ende der 1870 er Jahre wurde hier ein Exemplar erlegt und vom Bräparatot r des hieſigen zoologiſchen Inſtituts ausgeſtopft. Wenn ich nicht irre, kam diefe Brandente in die Sammlung nach Lichtenhof. N 66. Anas penelope L., Pfeifente. | Anas penelope. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XI, S. 724, Taf. 305. 5 Mareca penelope. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 324. Verbreitung: Europa, Aſien, Die Pfeifente wird öfters, beſonders Anfang März und Anfang November, | auf den Weihern bei Dechjendorf und Lindach beobachtet. Es ſteht im zoblogiſchen 1 Inſtitut ein Exemplar aus hieſiger Gegend, und in meiner Sammlung ſind zwei dieſer Art, darunter ein herrliches Männchen im Prachtkleide, beide 1894 bei Dechſendorf erbeutet. 3 67. Anas strepera L., Mittelente. 1 Anas strepera. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XI. S. 639, Taf. 302. 4 Chauliodes strepera. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 326. Sei Nord⸗ europa, Aſien. 3 Am 25. September 1902 wurde ein Männchen bei Dechſendorf erlegt. 68. Dafila acuta (L.), Spitzente, Spießente. Anas acuta. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XI, S. 638. Taf. 301. Dafila acuta. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 327. Verbreitung: Nordeuropa, Aſien. Im Herbſt iſt dieſe ſchöne Ente auf den Weihern um Dechſendorf öfters beobachtet worden. In meiner Sammlung ſtehen zwei Spitzenten aus beſagter Gegend, die eine im Jugendkleid 1894, die andere, ein Männchen im Fra 1895 geſchoſſen. 2 Hi, f 69. Fuligula ferina (L.), Tafelente. | 5 1 Anas ferina. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XII, S. 21, Taf. 308 Fuligula ferina. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 338. Verbreitung: Europa, Aſien | Häufiger Durchzugsvogel in allen Altersſtufen; in meiner Sammlung ft Männchen, Weibchen und junge Vögel, die ſämtlich aus der Dechſendorfer Ge ſtammen; beſonders im Oktober 1894 fand ein ſehr ſtarker Durchzug dieſer Art 1 70. Fuligula elangula (L.), Schellente. 0 Anas clangula. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. NIN S. Taf. 316. Glaucion clangula. Jäckel, Vögel . We europa, Nordaſien. ur, N 5 . 8 BERN N n . 14 72 > ei re n Er 11 2 7 fe an. N % n 7 er 1 * 7 425 5 CH 2 7 7 i / 25 . Kleinere Witteitungen.. | 233 Anm 2 22. Dezember 1901 den zwei alte Weibchen in der Umgegend von Ba dersdorf erlegt, das eine ſteht in meiner Sammlung. In der Dechſendorfer Gegend iſt dieſe Art meines Wiſſens noch nicht vorgekommen. 8 71. Fuligula marila (L.), Bergente. Annas marila. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XII, S. 88, Taf. 311, N. XIII, Fortſ. S. 312. Fuligula marila. Jäckel, Vögel e S. 336. Verbreitung; Nordeuropa, Aſien. Vereinzelte Exemplare wurden im November in der Umgegend, ſo bei Dormitz, erlegt. f . 72. Fuligula rufina (Pall.), Kolbenente. Annas rufina. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XI, ©. 7, Taf. 307, N XIII, Fortſ. S. 304. Fuligula rufina. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 340. Verbreitung: Südeuropa, Nordafrika. Am 8. Juli 1896 wurde ein altes Männchen, ſpäter ein Weibchen, beide bei Dechſendorf erlegt. | (Schluß folgt.) Kleinere Mitteilungen. Dieſes Jahr (d. h. Winter 1903 bis 1904) hat wieder ein Pärchen Pratin- cola rubicola davon Abſtand genommen, die Reiſe nach dem Süden anzutreten. Dieſe beiden Pr. rubicola ſah ich zuerſt am 25. November, doch war das noch immerhin ein Termin, der einen Wegzug nicht ausſchloß. Am 19. Dezember ſahen wir uns wieder. Die Queckſilberſäule war bis zum Nullpunkt gefallen, und unſere Vögel befanden ſich dementſprechend nicht in roſigſter Laune, waren aber doch noch munter, wenn ſie auch einen großen Teil ihres mehr vorſichtigen als ſcheuen Weſens abgelegt hatten. Das Männchen trieb ſich auf einem mit Dünger beſtreuten Felde umher, während das Weibchen einen Heuhaufen und die Feld und Wieſe trennende Hecke zu bevorzugen ſchien. Die anfangs Januar herrſchende Kälte von etwa 8 Grad Celſius überſtanden die Schwarzkehlchen ganz zut. Am 9. Januar ſah ich das Männchen und am 16. wieder Männchen und Weibchen. Auch die dann wieder eintretende Kälte hat ihnen nichts geſchadet, da ich am 27. wieder eins beobachtete. Hoffentlich ſchlagen ſie ſich noch bis zum Frühjahr recht und ſchlecht durch! — Am 16. Januar traf ich auch einen über- winternden Turdus musicus an. Auf dem rechten Flügel hatte er eine hell- gelbe Deckfeder. Meinen Beobachtungen nach überwintert die Singdroſſel hier nur ſehr ſelten, und deswegen führe ich die Beobachtung an. E Bedburg, Rheinland. H. Frh. Geyer von Schweppenburg. 8 N * * PT * r . 7 > er ir e 7 Der Rephahn im Schulhauſe. Daß bas e | die N Tiere aufs äußerſte verwirrt un 1 dem age fo 5 ½ Uhr im 1 5 wie es ſchien, ein kleines Huhn auf der 1 vor ſich ber 1 ſprang vom Bürgerſteig aus durch die eiſerne Einfriedigung auf das Schul grundſtück und lief weiter in den Hof hinein. Jetzt erkannte ich in dem Vogel einen alten Rephahn. Das Tierchen marſchierte — der Schuldiener war mit ſeiner Familie gerade mit Reinigungsarbeiten beſchäftigt — direkt durch die offen⸗ E ſtehende Haupttür in das Gebäude und weiter in das nächſte zurzeit nicht benutzte 5 gleichfalls geöffnete Klaſſenzimmer hinein, wo es ſich niederlegte und willig von mir greifen ließ. Ich ließ den völlig erſchöpften ſtattlichen Burſchen, der, gewiß ; von der Kette abgeſprengt, bis mitten in unſeren Fabrikort gelangt war, in meine außerhalb des Schulhauſes gelegene Wohnung tragen und ſetzte ihn dort in Er⸗ mangelung eines kleineren Käfigs in eine mit allerlei Vögeln bevölkerte große Voliere. In der erſten Stunde gab er ſich der wohlverdienten Ruhe hin, nahm hierauf die gebotene Aſung: Getreide, Kartoffeln, Kohl willig auf, wurde aber 5 am Abend zum Schrecken der übrigen Vogelhausinſaſſen bereits ſo ungebärdig, 5 daß ich ihn ſchon am nächſten Morgen wieder in Freiheit ſetzte. Sein geſtriges * Malheur ſchien er bereits vergeſſen zu haben; denn er ſtrich eiligſt von den ſich langſam öffnenden Händen ab, dankte für den ihm gewordenen Schutz mit lauten „Gerrek!“ und fiel in einen nahen Kartoffelacker ein. 4 Fechenheim⸗Mainkur, Oktober 1903. Schilling, Rg. 5 Nächtlicher Beſuch eines Sumpfhühnchens. Im Dorfe Hohnſtädt bei . Grimma — hochgelegen, am linken Muldenufer — ſaßen in der Nacht vom ji 30. zum 31. Oktober vorigen Jahres gegen */,1 Uhr noch drei Herren bei einem N 5. Glaſe Bier. Da vernahmen ſie ab und zu an der Haustür ein leiſes Klopfen, A doch beachteten ſie es nicht weiter. Als das jedoch nicht nachließ, ging der Wirt * hinaus und fand vor ſeiner Tür ein Sumpfhühnchen (Ortygometra porzan ) 25 ſitzen, das ſich ruhig wegnehmen ließ. In die Gaſtſtube gebracht, iſt es erſt lebhaft darin umhergeflogen, bald aber ruhig geworden, iſt auf die St hle gehüpft, zuletzt ſogar auf der Sofalehne hinmarſchiert. Der Wirt hat ihr 8 als⸗ dann ein Zimmer angewieſen, in dem es 14 Tage lang, ohne große au zeigen, nn hat. Br en Nahen de es 1 71 ? Be u ME 29 . . R N Br 4 * 60 47 7 8 N F ua, 2 n Es „„ bel aus ſeiner Haine gekommen und von dem Lichte vor dem Gaſt⸗ * er ſteht ziemlich hoch im Dorfe — angezogen worden. Unter der ustür hat das helle Licht hervorgeleuchtet. Es hat hineingewollt, iſt darum der Schwelle hin⸗ und hergelaufen und hat dabei öfter mit dem Schnabel angehoben, daher wohl das „Klopfen“. E. Kipping, Grimma. Zu den „ornithologiſchen Beobachtungen“ in Nr. 7 dieſer Zeitſchrift: Ge— andtheit einer gelben Bachſtelze (Budytes flavus). Die von Dr. A. Meyer m 6. März dieſes Jahres beobachtete gelbe Bachſtelze, die jo gewandt dem Sperber entwich, war ſicherlich Motacilla boarula L., die Gebirgsbachſtelze. Es geht das wohl beſtimmt hervor aus der Zeit (Anfang März) und dem o Irte (tiefes Flußbett) des Vorkommens. Budytes flavus, die Schafſtelze, iſt Anfang März noch nicht da und nicht an der beſchriebenen Ortlichkeit. Auch die Gebirgsbachſtelze iſt ein ſehr gewandter Flieger. Bank. R Waldlaubvogel im Nadelholze. Der Waldlaubvogel (Phylloscopus sibi- . „liebt“ nach Naumann (II. Band, S. 124)) „die Nadelwälder mehr, als in anderer Vogel dieſer Familie“. Es iſt jedoch — mit einer Ausnahme — mu bemerkt, daß der Kiefern- oder Fichtenhochwald mit Laubholz untermiſcht 5 muß. — Bei uns am Oberharz, wo die Fichte ſo ſehr dominiert, kommt er vielfach vor, aber ſtets in den eingeſprengten kleinen Buchenbeſtänden. Ph. sibi- lator iſt doch wohl, wie Altum ſagt, „eminenter Buchenvogel“. Bank. Bücher-Beſprechungen. r. Parrot, Srnitgotogihe Wahrnehmungen auf einer Fahrt nach Agypten. © ringen 19 3% faſſer über Antwerpen, Southampton, Genua, Neapel, Port Said nach Kairo und von da zurück über Alexandria, Brindiſi, Trieſt, Venedig nach München. V Bährend der Seefahrt wurden zahlreiche auf dem Zug befindliche Landvögel be— obachtet. Aus ihrem Verhalten glaubte Verfaſſer ſchließen zu müſſen, daß ſie dm ch irgend welche Hinderniſſe (ungünſtiges Wetter) aufgehalten waren und dem icheren Tode entgegengingen, da ſie die Zugrichtung verloren zu haben ſchienen * ein Schluß, der nicht einwandsfrei erſcheint, da wir die Flugkraft des einzelnen 2 25 nicht ſicher taxieren können. Auf einer Seefahrt in der Nähe der Kanariſchen nſeln hatte Referent Gelegenheit Bachſtelzen, Laubſänger und Schwalben zu ſehen, e dem Schiffe folgten. Er konnte ſich dabei des Eindrucks nicht erwehren, daß ic mehr um ein Umſchwärmen des Schiffes ohne zwingenden Grund, als mein Hilfeſuchen handelte. Mehrmals ſah Verfaſſer, daß Landvögel verſuchten, ) auf der bewegten Meeresfläche niederzulaſſen; er glaubt, daß fie dies in ul igem Waſſer wirklich ausführen. Auf der Fahrt durch das öſtliche Mittelmeer anden ſich viel mehr Vögel am Schiffe ein, als im weſtlichen Mittelmeer. Dies ſpricht dafür, daß Agypten den Zielpunkt der Wanderſtraße für viele europäiſche zögel bildet. Re 2 0 * Meiner e weben Bäder debe n 235 Eine im 1 des Jahres 1902 unternommene Reiſe führte den Ver⸗ 1 Be de ce AN: Bucher Beſprechungen. 5 Br. Im ſpeziellen Teil jeiner Broschüre gibt Berſaſſer viele 5 ſchreibungeu von ihm erbeuteter Vögel; er beſpricht dabei mehrfach 85 ſelbſtändigkeit oder geographiſche Variation ägyptiſcher Vögel. Entge en ; Anſicht aller früheren Autoren vermutet er, geſtützt auf eine Beobachtung bei Le Kap am Suezkanal, daß Alcedo ispida in Agypten brütet. | Da ſich auf einer Fahrt durchs Mittelmeer die Gelegenheit zur ornithologiſchen | Beobachtung dem Seereiſenden geradezu aufdrängt und alljährlich eine Unzahl von Schiffen das Mittelmeer durchquert, muß es Wunder nehmen, daß wir ähnlichen dankens werten Beiträgen zur Erforſchung des Vogelzuges, wie fie Verfaſſer liefert, nicht häufiger in der Literatur begegnen. Dr. Handmann. | TLiteratur-Ileberſicht. Mathias Rauſch, Von meinen Davidſproſſern. (Gefiederte Welt XXVI, 4 10, 18 und 27.) 4 Beſchreibung der Eingewöhnung von zwei Sproffern. Marody, Eine intelligente einheimiſche Vogelart. (Ebenda S. 4 und 11.) Sehr anſprechende Darſtellung der Gelehrigkeit von Feld- und Haubenlerchen, welche Verfaſſer zum Nachpfeifen von Liedern und N einzelner Worte abrichtete. 4 von Beuſt, Der Berghänfling. (Ebenda S. 19.) i Kurzer Hinweis auf den Berghänfling als . Be Paul Richter, Von meinem Turmfalken. (Ebenda ©. 20.) 3 Der Aufſatz enthält das erwähnenswerte „daß der Falke ſich ſchwer dazu bequem, | weiße Mäuſe zu freſſen, während er graue fofort annahm. 1 Joſef von Pleyel, Ein gefiederter Irrgaſt. (Ebenda S. 28 und 35.) Schilderung des Bienenfreſſers. 3 Eugen Sanzin, Die kurzzehige Lerche (Calandrella brachydactyla). (Ebenda S. 36 und 53.) 1 f Sangenteen diefer Selten gehaltenen Vogelart, die ſich durch ihren Geſang ſehr empfiehlt 3 Max Rehberg, Unſere gefiederten Wintergäſte. (Ebenda S. 44 und 52.) | Julius Meyer, Meine Erfahrungen in der Haltung und Pflege der Sie (Ebenda S. 58 und 66.) 4 Bericht über 134 Wildfänge mit ſehr verſchiedenen Geſangsleiſtungen. Max Rendle, Zur exakten Erforſchung des Vogelzuges. (Ebenda S. 68, 70, ö 84 und 92.) | Betont die Wichtigkeit des Vogelfangs als Unterſtützungsmittel zur Zugbebbag Fordert auf, ornithologiſche Beobachtungsſtationen zu gründen und beſchreibt moderne Vogels fangvorrichtungen und den Gebrauch derſelben. 2 F. Anzinger, Einiges über den Alpenmauerläufer. (Ebenda S. 74 a 82.) Der Alpenmauerläufer kommt überall nur vereinzelt vor, er baut bisweilen in Mauern alter freiſtehender Gebäude. F. Bauer beobachtete, daß er einen Geſang vortr der an die Geſänge des Stars, Kleibers, der Haubenlerche und Goldammer erinnert. G. Müller, Meine Zwergfliegenfänger. (Ebenda S. 86 und 92.) Inhalt: Neu beigetretene Mitglieder. III. — Vogelſchutzkalender. — Dr. jur. 2 berger: Alte und neue Vogelſchutzgeſetzgebung. — W. Baer: Ueber Naturſchutz RT: — Stud. rer. nat. Hermann e Ruſſiſche Vogelliebhab Gengler: Die Ornis von Erlangen und Umgebung (Fortſetzung.) — Kl Mitteilungen: Pratincola rubicola. Turdus musicus. Der Rephahn im Sch Nächtlicher Beſuch eines Sumpfhühnchens. Gewandtheit einer gelbe Bachſtelz — 8 ud) 85 flavus). Waldlaubvogel im Nadelholze. — e — Literatu Lebe 5 Redaktion: Dr. Carl N. Hennicke in Gera (Reuß). 5 5 50 Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus: * 5 15 SE Br, 3 RR En „„ :: RE Sr LE * a a A e ** * 19 ah f TE 3 * ren / [4 v. erlag von Mahlau & Waldschmidt, Frankfurt a. M. N Der Zoologische Garten. (Zoologischer Beobachter.) Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Tiere. Organ der Zoologischen Gärten Deutschlands. 5 K KRedigiert von Prof. Dr. O. Boettger. Jährlich 12 Hefte M. 8.—. Jahrgang I—XXX nebst Sachregister für Band I—XX zusammen M. 100.—. BE” Inserate pro Zeile 20 Pfg. Er — Das Jerrarium, Das #rettehen. seine Bepflanzung und Bevölkerung, | Anleitung zur Zucht, Pflege und Abrichtung f von Johann von Fischer. von Johann von Fischer. Handbuch für Terrarienbesitzer und Tierhändler. 6½ Bogen mit Tafel und Abbildungen. 384 8 8° mit 40 Holzschn. Eleg. geb. M. 12.— | M. 4.— Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Züchter u. Liebhaber = von Geflügel, F 505 . Die 5 SE als Besonders merge ſind die Aer 25 das angeſehenſte und verbreitetſte heits- und Sektions-Berichte von der Fachblatt durch Anzeigen auf das ſicherſte Königlichen Veterinärklinik der Univerſität Le und d l. wel Kauf und Angebot gebn een ace e on 0 3 ewährten Fachleuten ertheilt wi 25 von Thieren aller Art, Abonnementspreis vierteljäßrt. 75 fg. enthält gemeinverſtändl. Abhandlungen über Erſcheint Mittwochs. alle Zweige des Thierſports Sm E e Jüchtung und Pflege geſpaltene cer den Baum 20 Pf. des Geflügels, Brobenummern gratis und franko. Sing⸗, Ziervögel und Kaninchen. 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Nußgeflügel- und Taubenzucht, auf den Sport dabei gebührend Rückſicht nehmend, en Artikel für den Anfänger, Beſchreibungen und Abbildungen Probenummern koſtenlos mg durch die Geſchäftsſtelle - Otto Roobs Derlagsanfnlt, Forſt i. 2. Abonnement ee ur (e 5 5 | Zeitung für Ornithologie, Geflügel- und Kaninchenzucht. 0 3 . Eigentum und Organ der schweizerischen Ornithologischen Gesellschaft 4 76 Sektionen mit 4800 Mitgliedern. Redaktion: Ed. Brod mann, Schönenwerd. | i N AR Erscheint jeden Mittwoch 12 Seiten stark. — 92 5 1 8 finden weiteste . ä 10 ng 1 1 Re 2 Buchhandlung à M. ii — pro Vierteljahr ed e Probenummern gratis und franko durch die ee N Be! EN, id: 2 — 2 3 f 0 5 vom . Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. Begründet unter Redaktion von E. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und K. Th. Liebe. f Ordentliche Mitglieder Redigiert von } Das Eintrittsgeld beträgt ie in er Dr, e , Dennide 1e den Vereſetg den ten ee balken dafür die Monatsſchrift in Gera (Reuß) Wilh. Kutſchbach in Gera, 5 (in Deutſchl ). und Prof. Dr. O. Taſthenberg. Schleizerſtraße Nr. 4 erbeten. Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. Nachdruck nur mit Genehmigung geſtattet f F —— ſ — .. 3 XIX. Jahrgang. | Juni 1904. Nr. 6. | Generalverſammlung am 19. März 1904 zu Dresden. Der geſchäftliche Teil der Generalverſammlung, welche im „Italieniſchen 1 ftattfand, wurde um 6 Uhr durch Herrn Forſtrat J. v. Wangelin aufe Der Rechenſchaftsbericht bildete den Anfang der Mitteilungen. Der⸗ ſelbe war, wie ſtets, von einem Kalkulaturbeamten der Regierung zu Merſeburg vorgeprüft und richtig befunden worden. Die Einnahmen betrugen im verfloſſenen Jahre 6260 Mark, die Ausgaben 6255,71 Mark, ſodaß ein Reſtbeſtand von rund 4 Mark zu verzeichnen iſt, der ſich aber um 225 Mark, welche ausſtehen, erhöht. Ferner erhält der Verein durch Vermächtnis von Fräulein L. Thiene⸗ f mann 1000 Mark, die nach dem 1. Juli dieſes Jahres ausgezahlt werden, und 600 Mark durch miniſteriellen Ankauf von 6000 Exemplaren des von Herrn v. Berlepſch verfaßten „Vogelſchutzes.“ Die zu Rechnungsreviſoren ernannten Herren Dr. Braune und Buchhändler Schultze fanden nichts zu erinnern, ſodaß dem Vereinsrendanten Decharge erteilt werden konnte. 5 4 Die Verſammlung erklärt ſich auf Anfrage des Vorſitzenden mit einer Statuten⸗ veränderung einverſtanden, welche notwendig wird, um den Verein in das Vereins- regiſter eintragen zu laſſen. Der von Herrn Regierungsrat Profeſſor Dr. Rörig . Zuſatz zu § 6 der Statuten „dem Vorſtande ſteht es frei, mit Behörden über den Bezug einer größeren Anzahl von Exemplaren der Monatsſchrift beſondere Abmachungen zu treffen“ wird angenommen. Ebenſo werden die Satzungen in der ereits in Nr. 2 der Monatsſchrift bekanntgegebenen neuen Form angenommen. ie ſatzungsgemäß notwendige Neuwahl des Vorſtandes erfolgt auf Vorſchlag des rrn Regierungsrat Rörig durch Akklamation; ebenſo werden die Beiſitzer ein— 16 N 5 er ira Ah 2 . NE ET N EI 2 5 Er * Rn 233 ſlimmig wiedergewählt. Die in der Senerelverjammtung, mm ER 1 nahmen die Wiederwahl an. lie Herr Dr. Hennicke ſtellt den Antrag, beim Abgeordnete eine 5 einzubringen, daß in der neuen Faſſung des Wildſchongeſetzes die Droſſeln n der Liſte der jagdbaren Vögel zu ſtreichen ſeien. Dieſer Antrag wird angenomm . und ſoll mit den Unterſchriften des zweiten Vorſitzenden und des erſten Schriftführers möglichſt umgehend nach Berlin geſandt werden. Ein Antrag des Herrn Neunzig (aus der Redaktion der „Gefiederten Welt“), daß der Vogelſchutzkalender unſerer Monatsſchrift allen dafür geeigneten Zeitſchriften, auch der Tagespreſſe zugeſandt werden ſolle, wird unter der Form genehmigt, daß der Nachdruck dieſes monatlichen Ä Kalenders unter Quellenangabe geſtattet und erwünſcht ſei. Be Nachdem Herr Dr. Bräß das Programm für den nächſten Tag mitgeteilt und Herr Regierungsrat Rörig die Frage wegen Honorierung der Auffäge der i Monatsſchrift aufgeworfen hatte, wurde der erſte Teil der Generalverſammlung | geſchloſſen. | 1 Der wiſſenſchaftliche Teil der Generalverſammlung fand im „Weißen Saale“ desſelben Reſtaurants ſtatt und wurde unter zahlreicher Beteiligung, auch von Seiten der Damen, 8¼ Uhr durch Herrn J. v. Wangelin eröffnet. Derſelbe wies darauf hin, daß der Verein zum dritten Male in den Mauern der ſchöne u Elbſtadt tage, und begrüßte die Vertreter von Vereinen ähnlicher Tendenz, welche unſerer Einladung zu dieſer Verſammlung gefolgt waren. Er ſprach dann in gewohnter Weiſe über die Ziele und Zwecke des Vereins, der jetzt etwa 1300 Mit . glieder umfaßt. Der auf dem Programme angekündigte Vortrag des Herrn Bach⸗ mann fiel aus, dafür trat Herr Forſtaſſeſſor und Leutnant Pogge ein mit einem 9 ſehr intereſſanten Vortrage „Über die Vogelwelt von China“, die er aus eigener Anſchauung unter dem Grafen Walderſee kennen gelernt hatte. Da diger Vortrag in der Monatsſchrift zum Abdruck gelangen wird, kann hier von einem 1 weiteren Eingehen auf den Inhalt desſelben abgeſehen werden. N a | Alsdann ſprach Herr de Beaux über den „Vogelſchutz in Italien“. 15 ſelbe wird von einſichtsvollen Männern mit derſelben , und W Zeit bedürfen, ehe allgemeine Erfolge erzielt werden, da gerade in J Vogelfang von Alters her eine eingewurzelte Volkseigentümlichkeit 1 Verdienſte erwirbt ſich für den Vogelſchutz der Verein „Pro Avibus“, dem Vorſitze des Abgeordneten und Rechtsanwalts Luig Callaini i ſeinen Sit hat und 3 See Fan 9 und a: a Ornithologische Monatsschrift. VII. Zimmetbraune Amsel, Merula merula (L.). 1 Ya, . — e r En Dr u N 1 * N air 285 W * er 9 2 ur 7 RT 5 Er v ’ * ET K ae # 8 ) i Vogelſchutzkalender. 239 ) Toaldi. Es ſind bereits manche ſchöne Erfolge erzielt; viele Polizeibeamte / fen haft ihre Pflicht. Die Hauptſache iſt, daß ein einheitliches ver— . Jagdgeſetz bisher noch fehlt, aber es geſchieht alles, um ein ſolches zu ſtande zu bringen, und ſomit beſteht die berechtigte Hoffnung, daß dem Schutze der befiederten Sänger auch in dem Lande allmählich zum Siege verholfen wird, welches ſo vielen derſelben Verderben gebracht hat. Nachdem beiden Vortragenden von den Anweſenden reicher Beifall für ihre ſehr intereſſanten Mitteilungen geſpendet war, verlieh auch der Vorſitzende ſeinem Dank beſondere Worte, und ſprach denſelben ebenſo Herrn Dr. Bräß aus, der ſich der Mühewaltung unterzogen hatte, dieſe Verſammlung vorzubereiten. Nach Schluß der Verſammlung vereinigte ein gemeinſames Abendeſſen eine Anzahl der Teilnehmer. Am nächſten Vormittage folgte ein großer Teil der Teil- nehmer an der Verſammlung einer Einladung des Herrn Verlagsbuchhändlers Schultze, der eine Ausſtellung von ornithologiſcher Literatur und Zeichnungen ver- anſtaltet hatte. Nach Beſichtigung dieſer hochintereſſanten Sammlung wurde der zoologiſche Garten beſucht, deſſen Schätze unter der ſachkundigen Führung des Herrn Direktors Schöpf bewundert wurden. Sowohl Herrn Schultze, wie Herrn Direktor Schöpf für ihr liebenswürdiges Entgegenkommen herzlichen Dank. ; Prof. Dr. O. Taſchenberg. Vogelſchutzkalender. Das für den Monat Mai Geſagte gilt auch für Juni. eu: Vogelleben im Nördlichen China. 2 Bortrag, gehalten in der General⸗Verſammlung des Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt in Dresden am 19. März 1904 von Forſtaſſeſſor Carl Pogge. Hochverehrte Anweſende! Das Gebiet, von deſſen befiederten Bewohnern ich Ihnen erzählen möchte umfaßt die Provinz Petſchili mit ihrer ſagenumwobenen Hauptſtadt Peking im nördlichen China. Das Beobachtungsgebiet entſpricht nach ſeiner geographiſchen Lage etwa dem mittleren Spanien, doch iſt ſein Klima in Folge des Zuſammenhanges mit dem gewaltigen Körper Aſiens ein anderes, rein kontinentales, wo ſchroffer Begenſatz herrſcht zwiſchen trocken⸗kaltem Winter und langem, faſt tropiſchem und egenzeichem Sommer. Sturm aus dem Weften her mit Unterbrechungen von er nigen Tagen bezeichnet den Charakter des Winters, aber er führt nicht Schnee üt ſich, ſondern unendliche Maſſen von Staub. Als Vorbote ſolcher Stürme zeig ſich über dem weſtlichen Gebirge eine graugelbe Wand, die ſich langſam weiter er weg, die Sonne verdunkelt und ſchließlich alles wie in einen Nebel hüllt. 16* N * „ Nn der feine, alles durchdringende Staub. Eine deutſche Hausfrau wür da ba d mit dem Staubtuche in der Hand in Verzweiflung geraten. An ſolchen Tagen bleibt man auch als eifriger Ornithologe hübſch zu Hauſe und ſtreckt ſich in Pelze gehüllt auf ſeinem Kang aus; auch die Vögel ſuchen geſchützte Stellen auf u und beſchränken ſich bei der Nahrungsſuche auf das allernötigſte. Dann kommer . aber wieder herrlich klare Tage mit blauem Himmel und Sonnenſchein, und Vogel * | wie Ornithologe tummeln ſich. Für die Körnerfreſſer ift der Tiſch reichlich N 1 gedeckt, da bei dem fehlenden Schnee das Futter offen daliegt. In Folge deſſer u 5 bleiben manche Vogelarten, die in Deutſchland aus Nahrungsmangel nach der 1 5 Süden wandern, im Winter dort, ſo viele Wachteln und die Feldlerchen in f 5 ungeheuren Scharen. Für Sumpf- und Schwimmpögel wäre ein Bleiben verderblich, denn alle Waſſerflächen und Sümpfe erſtarren zu Eis. Der Früh⸗ ling naht plötzlich ohne beſonderen Übergang; in einer Märznacht bleibt das 5 Thermometer über Null, dann folgen immer wärmere Nächte und Tage mit a zuweilen ſchon großer Hitze. Das Eis ſchmilzt, und im Boden fteigt das 9 Grundwaſſer nach oben, ſodaß das Erdreich auch ohne Regen reichlich Feuchtigkeit | 1 erhält. Üppig ſprießt die Vegetation hervor mit friſchem Grün, das ſich aber bald bei den immer noch auftretenden Stürmen mit Staub bedeckt. Den Zauber eines deutſchen Frühlingsmorgens ſucht man vergeblich, nach kurzer Dämmerung 5 erſcheint der Tag ohne Tau und Vogelgeſang. Die Entwickelung von Blatt | und Blüten geht jehr ſchnell vor ſich. Meine beſondere Bewunderung erregten die 2 Bambusſchößlinge im Winterpalaſt, bei denen ich eine Längenzunahme von Im in 1 drei Tagen feſtſtellte. Zu Beginn der erſten Regenzeit im Mai iſt die Vegetation voll entwickelt, viele Pflanzen tragen ſchon Samen. Den Sommer in China ä habe ich leider nicht kennen gelernt. Der Herbſt iſt abgeſehen von einzelnen kurzen Regenperioden trocken und warm, bis ſich in der zweiten Hälfte des Novembe 3, | | Nachtfröſte und Staubſtürme einſtellen. 1 0 Soviel über das Klima! 9960 | Das Gelände bietet in drei verſchiedenen Ortlichkeiten für d den Ornitho ge 4 das größte Intereſſe. Das ſind zunächſt die großen Städte, vor allem Pe 1 mit ihrem Gewimmel von Rabenvögeln, Schwalben, Milanen und Reihern, die große Steppe ſüdlich von Peking, der ſogenannte kaiſerliche Wildpar | ganz befonders das felfige Gebirge im Weiten der Provinz. 1 SR Ich bitte mir zunächſt in den kaiſerlichen Wildpark zu fo 23 der RE: nach dem fernen Oſten war mir eine Karte der um Be elleben im e u 241 9 in a Hände en auf der eine große weiße Fläche als „Haitze, K rlicher Wildpark“ bezeichnet war. Darauf baute ich natürlich große Luft- ſchlöſſer und träumte von dem reichen Vogelleben dort und von Jagden auf den Davidshirſch, von deſſen früherem Vorkommen in China ich wußte. In der Wirklichkeit wurden meine Hoffnungen arg getäuſcht, denn der Haitze zeigte ſich mir als eine vollkommen baumloſe Steppe mit einem Dorf im Norden, einem kleinen Jagdſchloß mit Lotosteichen und Cypreſſenhainen im Süden und großen Trümmerfeldern, wo einſt chineſiſche Kaſernen geſtanden hatten. Troſtlos ſchweifte der Blick über trockene Grasfelder bis zum Horizont ohne jede Abwechslung. Das war der erſte Eindruck; doch jemehr ich dieſe Steppe kennen lernte und kleine iu umpfige Seeen und Bachläufe in ihr entdeckte, um fo intereffanter wurde fie mir. Im ı Winter war die Vogelwelt allerdings auf wenige Arten beſchränkt, da galten meine häufigen Beſuche meiſt den Kropfgazellen (Gazella gutturosa Pall.), die dort in wenigen Rudeln vorkamen und von denen. ich mehrere Stücke auf der He tze erlegte. In früheren Jahren wurden im Haitze eine Menge von Wildarten von den chineſiſchen Kaiſern gehalten: Elephanten, Mundjaks, Davidshirſche und andere mehr. Die Gazellen ſind die einzigen Überlebenden geblieben, da ſie in Folge ihrer großen Flüchtigkeit den chineſiſchen Wilddieben weniger zum Opfer fi len; aber auch ihre Tage ſcheinen gezählt zu ſein. Kleine Haſen (Lepus sinensis Gray.) gab es viel, ſonſt außer einzelnen Füchſen, Igeln und einer Menge wildernder Hunde wohl weiter keine Säugetiere. Die auffallendſten Erſcheinungen unter den Steppenvögeln boten 5 ie Schmarotzermilane (Milvus melanotis Tem. Schl.), die hier ſowohl wie im Gebirge durchaus nicht zu den „Harmloſen“ gehörten, ſondern mit Erfolg auf base jagten. Letzteren war beſonders ein großer Buſſard (Archibuteo hemilasius Tem.) gefährlich, den ich häufig hoch in der Luft ſchwebend beobachtete. Stieß mein Pferd einen Hafen aus dem Lager, war auch ſchon einer dieſer 9 Räuber da und ſtieß wie ein Pfeil mit angelegten Schwingen auf ſein Opfer herab, das er ſelten verfehlte. In der Färbung ähnelten die von mir geſchoſſenen N ade unſerm Natternadler, doch variierten ſie ſehr. Den Sammelplatz für ie Rauboögel bildete eine Stelle, wo mehrere Chineſenleichen lagen, dort erſchien auch zuweilen ein Seeadler. In wenigen Exemplaren war der Würgfalke J Falco lanarius Pall.) vertreten, den die Chineſen zur Beize auf Haſen abrichten. 80 möchte eine ſolche Beizjagd, wie ich ſie miterlebt habe, ſchildern. Zwei hineſiſche Jäger tragen die verkappten und mit einer Kurzfeſſel am Fange ver— ſehenen Falken auf der Fauſt, ein Dritter führt mehrere angekoppelte Windhunde mit ich. Die Jagdteilnehmer reiten zu ihren Seiten in langer Linie über die Steppe. Fahrt ein Krummer aus dem Lager, rufen die Chineſen Ma Mä (d. h. Haſe), ihren ſchnellen Ponys zur Stelle, werden die Falken abgehoben und erhalten das in der Provinz, beſonders häufig im Haitze, wo fie in großer Zahl von den Chinef | ſeitwärts zu drücken. Die Fänger tragen große Netze in der Form eines Schi mit Spangen aus Bambus ſo über dem Kopfe, daß frings um = en kappen die Fallen ab, zeigen ihnen den Sen den 5 1 0 85 ſof t und werfen ſie n mit der un ab. Zugleich werden ſich in ſeiner Nähe angekommen zu mäßiger Höhe und ſtoßen nach dem Kopf 4 unglücklichen Haſen, der daraufhin mit einer faſt ſenkrechten Flucht zeichnet. Hat der erſte Falke geſtoßen, folgt der zweite und ſo wechſeln ſich beide im eleganten Flugſpiel ab, bis die inzwiſchen herangekommenen Hunde den faſt geblendeten Hal en fangen und würgen. Das Schlußbild iſt in der Regel ſo, daß die Falken auf dem verendeten Haſen ſitzen und ihn zu rupfen beginnen, während die Hunde mit geöffnetem Fange und weit heraushängender Zunge daneben ſitzen und ihren befiederten Kameraden neidlos die Beute überlaſſen. Sind die Falkner auf Herz des Haſen zum Kröpfen. Iſt der Haſe ausnahmsweiſe nicht zur Strecke gekommen und hat ſich im dichten, kurzen Dorngeſtrüpp gerettet, ſo ſtreichen die Falken bis zur nächſten Erhöhung und haken dort auf. Die Falkner nähern ſich ihnen langſam und locken ſie durch einen Haſenbalg, den ſie in der Luft an einem Bande herumſchwingen, worauf der Falke angeſtrichen kommt. Bei einer Hetze ſchloß ſich ein wilder Jagdfalke derſelben Art der Verfolgung an, was den Reiz der Jagd noch beſonders erhöhte. So lange beide Falken gemeinſam arbeiteten, hatten wir keine Fehlhetze. Als ſich zum Schluß einer der Falken leicht verletzt hatte und nur noch mit einem Falken gebeizt werden konnte, kam kein Haſe mehr zur Strecke, zumal die Hunde durch die vorhergehenden, oft recht langen Hetzen ſchon halali waren. Die Beobachtung von Wild, Hund und Falken, das ſportliche Vetguüge des Reitens im raſenden Tempo über die weiche, grasbewachſene Steppe, beides ! vereint bei der Beizjagd, bietet ein hochintereſſantes, reizvolles Vergnügen. Die Beizjagd wird von den praktiſchen Chineſen allerdings nicht als Sport betrieben, 4. ſondern lediglich zu Erwerbszwecken, da die Haſen auf dem Markte gut bezahlt werden. Der Chineſe iſt kein großer Flintenſchütze, daher die Jagd mit e und der Fang mit Netzen für ihn entſchieden erfolgreicher. ; Wie ich ſchon erwähnte, bleibt ein großer Teil der Wachteln im Winte 25 ' gefangen werden. Die Art des Fanges beruht auf der Eigentümlichkeit Wachtel, erſt dicht vor dem Menſchen aufzuſtehen oder ſich beim Nähern des äußere Rand faſt den Boden berührt. ne Steppe ı und 1 5 mit einer Rute an die Gras- und Dornbüſchel, bis di madre aufſteht. In dieſem Moment laſſen ſie das Netz fallen, das ſich di ch die Bambusſtäbe wie eine Mauſefalle gewölbt hält, und greifen den Vogel, der ſich ängſtlich aus den Maſchen zu befreien ſucht. Lebend wandert er in eine Taſche, die der Fänger an ſeiner Seite trägt, um ſpäter nach einer Maſtkur durch Kaulian, eine Hirſeart, auf den Marktplatz zu wandern, wo man ganze Körbe dieſer fetten und wohlſchmeckenden Vögel findet. Daß ein Teil der Wachteln im Herbſt nach dem Süden wandert, beobachtete ich in den letzten Tagen des September in der Peiho-Mündung, wo auf meinem Leichter mehrere einfielen und viele dicht über dem gelben Waſſerſpiegel in ungeordneter Linie vorbeizogen. 5 Kleinere und größere Flüge von Trappen (Otis tarda L.) bilden einen 9 * Reiz als Staffage der Steppe. Sie waren im Winter ſo ſcheu wie bei „und nur durch Umreiten in großen Bogen, wobei ich die Kreiſe allmählich # mmer enger zog, wurde es mir zuweilen möglich auf Schußweite heranzukommen. In Frühjahr zeigten ſie ſich zu Paaren und waren viel vertrauter. Von kl leineren Vögeln war ſehr häufig eine Feldlerche, die oft zu vielen Hunderten 9 eich Mückenſchwärmen vor dem Pferde aufgingen. Ihr Kot bedeckte wie geſät f faſt jede Stelle der Steppe. Sie waren nur Wintergäſte, die zu Beginn des Frühlings verſchwanden, um ihre Brutplätze wohl in den Tundren Sibiriens auf- zuſuchen. Ein anderer, nicht gerade häufiger Wintervogel war der Richards⸗ pieper (Anthus Richardi Vieill.), der ſich mit Vorliebe in der Nähe der offenen Stellen des Baches aufhielt. Außer einer kleinen Ammernart (Ember. passerina Pall.), die in dem kurzen Dorngeſtrüpp lebte, und hin und wieder e m Turmfalken und einer Kornweihe hatte die eigentliche Steppe zur Winters- zeit wohl kaum andere als die angeführten befiederten Bewohner. a In der Nähe des Dorfes am äußerſten Rande kam noch die Elſter Feen pica (L.)) hinzu, deren Vorkommen in China ich überall aufs engſte mit den menſchlichen Behauſungen verknüpft fand, und der kosmopolitiſche Spatz, der dort derſelbe ungenierte Geſelle iſt wie bei uns. 1 In den Cypreſſenhainen des Jagdſchloſſes hauſte ein Uhu pärchen, das ich bei jedem Beſuche dort antraf. Es betreibt die Jagd wohl auch auf der Steppe, denn ich fand an einer entlegenen Stelle derſelben mehrere Uhufedern, die der Räuber in einem Dornbuſch gelaſſen hatte. In der Umgebung des Königs der Nacht hielt ſich ſein Hofſtaat von etwa 40 Waldohreulen (Asio otus (L.)) auf. Wie ich bei meinem erſten Beſuche des Jagdſchloſſes den alt— ehrwürdigen Hain durchwanderte, erblickte ich plötzlich auf einem dicken Aſte vor mir einen dieſer Vögel mit halb geſchloſſenen Augen, dann entdeckte ich einen zweiten in ſeiner Nähe, dann immer mehr und mehr, und wie ich mich genauer Sohn der Sonne in glücklichen Tagen wohl manch Schäferſtündchen gefeie Erſcheinung. Beim Zuge in die Winterquartiere habe ich große, biswei recht 1 dem einſam verlaſſenen Platz inmitten 1 55 efanich 2010 mag. Den Eindruck, den die eulenbeſetzten Baumgreiſe und die Totenruhe mich herum auf mich machte, werde ich nie vergeſſen. Zur Mittagszeit k ö nahmen ſich die Eulen aber ganz anders wie verwunſchene Vögel, dann ſtrichen ſie von einem Baum zum andern, erhoben ſich oft bis zu großen Höhen und | ſchwebten mit nach oben erhobenen Schwingen in flachen Kreiſen umher, wobei ihre Unterſeite mit Ausnahme eines dunklen Schulterflecks durchſichtig weiß er⸗ ſchien. Der Hain hatte aber noch andere Bewohner, ſo mehrere Grauſpechte | (Pic. viridicanus Wolf.) und einzelne unſerem Par. palustris ähnliche Meif en. F Naumannsdroſſeln bevölkerten die Büſche; im Januar beobachtete ich einen j Flug kleiner Seidenſchwänze (Bombyc. japonica Sieb). Kornweihen (Circus. cyaneus L.) ſtatteten dem Schloſſe häufig Beſuche ab, beſonders früh Morgens J und Abends, zu welcher Zeit ſie ſelbſt in die engen Höfe der Chineſendörfer ein⸗ drangen, um das zahlreiche Hausgeflügel zu beunruhigen. Einen unſerm Garten rötling ähnlichen Rotſchwanz (Erithacus rufiventris (Vieill.)) fingen Chineſen⸗ jungen im Stellgarn mit einer Käferlarve als Köder. 99 So wars im Winter! Doch als der Frühling kam und mit ihm das Heer der a und Sommervögel, wie ſich die Steppe in eine friſchgrüne Wieſe verwandelte, an Bächen | und Seeen gewaltige Rohrpläne entftanden, da wurde mir die Steppe erft lieb, denn neues, nie geſehenes entdeckte ich mit jedem Schritt. Sie kamen in großen Maſſen, wenige Vorläufer kündeten ihr Erſcheinen an; ſo der Kiebitz und der Sporenkiebitz (Mierosarcops einereus Blyth.), der Goldregenpfeifer, die Bekaſſine, meiſtens nur zu kurzer Raſt, um dann weiter nach Norden zu eilen. 1 Es waren unendliche Scharen, beſonders die Kiebitze und Bekaſſinen, erſtere zogen alle weiter, von letzterer Art blieben nur wenige Brutpaare zurück. Die Goldregenpfeifer (Char. dominicus ulo Gm.) begannen Ende Mai das Brutgeſchäft auf einer großen Sumpffläche. Die Erſcheinung des Zuges war plötzlich und ohne große Unterbrechung, ein ſtetiger ſüdlicher Wind förderte ih Tage, an denen es ſtürmte, wurden zur Raſt benutzt. Jeden Tag tauchte e neue Art auf und verſchwand oft ebenſo plötzlich wieder. Ich möchte an di Stelle zugleich meine Beobachtungen über den Herbſtzug mitteilen. Er; ebenſo wie der Frühjahrszug durch Maſſenanhäufungen von Artgenoſſen a 4 geheure Anſammlungen geſehen bei den Schwalbenarten, die ſich Anfang g in buntem Gewimmel über Sümpfen und Waſſerlachen umhertrieben Ben. 5 N 1 og en im women China. 5 245 varen ſie alle verſchwunden. Ihr Eintreffen im Frühjahr fand einzeln und kleinen Flügen ſtatt; jedes Paar ſchien ſofort ſein Standquartier für den Sommer J ben. Ahnlich verhielt ſich der Zug der Abendfalken (Cerchneis vesper- tina 05 von denen ich am 6. Oktober einen Flug, der viele Tauſende zählen nahe, über Sang⸗ſhun weſtlich von Tientſin beobachtete. Ende April bis fang Mai traf das Gros der Falken wieder ein, hatte aber keine große Eile das Brutgeſchäft zu beginnen, ſondern trieb ſich mehrere Wochen lang in kleineren s auf den Feldern umher. Bei den Wachteln habe ich, wie ſchon erwähnt, t eigentlichen Zug nur im Herbſt beobachtet, im Frühjahr waren ſie plötzlich za bleich an den Brutplätzen anzutreffen. Der Zug der Waldſchnepfen iſt . nur im Herbſt ausgiebig; ſie werden dann viel geſchoſſen und gefangen. Dem gegenüber tritt der Zug der Schwäne, Gänſe und Enten im of > geſchieht ſtill, ohne große Geſellſchaftlichkeit. Die Wintergäſte, fo die großen Lerchenſchwärme, der Archibuteo hemilasius und die Würgfalken verſchwanden m nit dem Eintreffen der Zugvögel. Zu Anfang des Mai zeigten ſich auf großen Flächen der Steppe die n Riſpen einer niedrigen Grasart, dazwiſchen blühte eine blaue Iris, me pe Potentilla-Arten und eine violette After, die unſerer Aster tripolium ſehr ähnlich iſt. Karpfenſchwänze ſchwärmten von einer Blüte zur andern. Die Waſſerflächen der Tümpel bedeckten ſich mit den Blattroſetten der Trapa natans, auf denen grüne Waſſerfröſche umherhüpften. Die Zwiſchenräume füllten Pfeilkraut, Froſchlöffel, Waſſerminze und Lemna-Arten. Das Waſſer beherbergte eine Anzahl krabbenähnlicher Waſſeraſſeln, die von den Chineſen oh gegeſſen werden und die, wie ich mich ſelbſt überzeugte, gekocht ausgezeichnet ſchmecken. Anthus Richardi traf man jetzt überall paarweiſe an; in ſeinem Benehmen und im Balzfluge iſt er unſerm Wieſenpieper ſehr ähnlich, doch fliegt r ohne Geſchrei auf. Weißhalſige Krähen (Corvus torquatus Less.) be— * die Herden von Fettſteißſchafen, die auf den ſaftigen Grasflächen mit Rinderherden weideten. Cerchneis vespertina durcheilte die Steppe kreuz ind quer und rüttelte lange vor dem Herabſtoßen auf die Beute, die meiſtenteils in Miſtkäfern beſtand. | In der Nähe der Seeen ſah man Erdſchwalben, in den Dornbüſchen wimmelte es von Ammern, der prächtig gelben Ember. aureola Pall. und er kleinen Emb. passerina Pall. Zuweilen erſchien ein großer Würger nd die lebhafte Buchanga atra Herm. mit ihrem leichten gaukelnden Flug, ine recht anſprechende Erſcheinung. Auch einen guten Sänger gab es in Ge— * N . 248 * r 2. 9 “7 Ba N: 5 pr N * N Bra A 2 * N 4 5 a * RA g 3 r Wee 77 22 ng"! ‘ u . Re KERN ö n PR - d uf Dächern 125 in den fed hne Rohrplänen nächtigten. Plötzlich 1 * r Vahr mehr in die Erſcheinung. Das Eintreffen der kleineren Zugvögel * W En 0 d = — 7 1 4 # n * 2 1 * * Ye 1 4 e ſtalt der Melanocorypha mongolica Pall., der Mongolenlerche, die ihren eigentümlichen Flug mit ſtark nach unten gekrümmten, langen Flü weißem Schilde wie durch ihren volltönigen Geſang auffiel. Sie wird vo en Chineſen vielfach in Gefangenschaft gehalten und fingt in kleinen Käfigen aus ö Rohrgeflecht eifrig im Winter wie im Sommer. Eine überraſchende Er⸗ 4 ſcheinung war für mich ein Pärchen unſeres Kuckucks (Cuculus canorus L.), das über dem Boden dahinſtrich und von kleinen Stauden oder vom Boden Nahrung aufnahm. Später ſah ich häufig Kuckucke; ſie klebten hier und da an den 1 Büſchen an, um glatte Eulenraupen, wie ich nach dem Mageninhalt feſtſtellte, abzuleſen. Oft beſuchte ich früh Morgens zum Sonnenaufgang die Steppe in der Hoffnung, dann das Vogelleben noch lebhafter in die Erſcheinung wen u ſehen. Ich täuſchte mich aber meiſt; die Sonne erſchien erſt lange nad 190 Aufgang, da ſie ſich zunächſt durch eine dicke Staubſchicht, die über dem Horizont lagerte, durchzuarbeiten hatte. Auf den Seeen lagen kleine, flache Boote, die ich vielfach bei meinen Aus- flügen benutzte. Ein in der Nähe ſich zeigender Chineſe wurde herbei zitiert, mußte lediglich mit Zopf und Atmoſphäre bekleidet das Boot vor ſich herſchieben und außerdem die geſchoſſenen Vögel apportieren. Ich ſaß vorne, hatte auf meinem Ruckſack einen Haufen Patronen liegen und dirigierte das Boot ſo, daß es allen vorſpringenden Ecken des Rohrplanes folgte. Bei jedem neuen Ein⸗ blick in eine ſtille Bucht zeigte ſich eine Menge von Vögeln auf der Waſſerfläche, bei jedem Schuß erhoben ſich Rohrweihen, Purpur- und Löffelreiher aus dem Rohrdickicht, doch blieben mir die Urheber manch wunderbarer Stimmen, die aus der Dickung ſchallten, unſichtbar. Im flachen Waſſer ſtanden zwiſchen Schilf und Waſſerpflanzen die grauen, Seiden- und Silberreiher, Ardetta minuta kletterte an den Halmen umher. Zwerg ſumpfhühner erhoben ſich ſchwerfällig aus dem Pflanzengewirr und fielen bald wieder ein, um von mir nicht wieder gefunden zu werden. Am flachen Strande wateten Stelzen⸗ läufer (Himant. himantopus L.), deren ſonderbarer Flug mit den ſchräg herab⸗ hängenden roten Ständern ein eigentümliches Bild bot. Strandläufer bewegten ſich im Zickzack über die Waſſerfläche, darüber jagten ſich Scharen von Seeſchwalben (Hydrochelidon leucoptera Schinz, hybrida, Sterna sinensis Gm). Ihren Brutplatz ſchienen ſie auf zwei feuchten Grasflächen ausgewählt zu haben, doch habe ich die Neſter nicht gefunden. Sterna caspia Pall. Deo ich mehreren Stücken am Paiho. er Aus dem Rohrplan ſchallte Wu das Karre- a tet Acrocephal. orientalis (Tem. Schleg.) und das Gezeter mehrerer i Rohrſängerarten. Im Hintergrunde machte ſich Motac. boarula 7 0 N * 9 0 RS DR 188 e n n re = * ER 5 RR j k 5 — 5 ie er SEIN 15 Nördlichen Khim. 247 s Balzflug une Geſang bemerklich. Auf der Waſſerfläche hör hwammen Stockenten, das ſchwarze Waſſerhuhn und ſein grünfüßiger V. etter. Das muntere Locken eines Zw ergſteißfußes hörte man häufig; er ge hört, wie Herr Prof. Reichenow feſtſtellte, einer neuen Unterart des Colymb. ens an. Nach einer ſolchen Fahrt kehrte ich meiſt mit Beute auf dem Pferde rings umhängt heim, wo die bei der Hitze weniger angenehme Arbeit des Abbalgens bald vorgenommen werden mußte. Dioch nun ins Gebirge! Mit ſchroffen Wänden und ohne Baumwuchs erhebt es ſich etwa 50 Km weſtlich von Peking. Ich lernte es zuerſt im Dezember kennen, als ich der Kalgan⸗Expedition nachgeſchickt wurde. In der Umgebung des Naukau— All dem ich folgte, finden ſich Grasflächen bis auf die höchſten Gipfel der erge, ebenſo kurzes, dichtes Geſtrüpp. Lange mußte ich reiten, bis ich einen ann zu ſehen bekam; der erſte war eine Waſſeramſel (Cincl. Pallasi Tem.), die ſich am Bache aufhielt. Dann hörte ich einen lauten Vogelſchrei, und ein e, bunter Vogel mit langem Schwanz, deſſes äußerſtes weißes Ende nach unten gebogen war, ſtrich über das Tal hinweg; es war eine Ciss a sinen- sis L., die ich auch an anderen Stellen des Gebirges vielfach antraf. Ein f kleiner Specht (Syngipicus scintilliceps Swinh.) ſuchte in der Rinde alter 2 Weiden im Dorfe Shata6 nach Nahrung. Kurz vorher hatte ich das impoſante wie zweckloſe Rieſenbauwerk der großen Mauer paſſiert, in deren Nähe ich am Abend mit der Flinte herumkletterte. Ich fand mehrere Völker Rephühner (Perdix daurica Pall.), die auf den Grasplänen lagen; ſie ähneln unſerm heimiſchen Rephuhn, doch iſt der Ring um den ſchwarzen Bruſtfleck nicht rot, ſondern gelb. Einige Wachteln ſtrichen vor mir auf, in den Zweigen alter Weiden kletterte eine Schar Zeiſige (Chrysomitris spinus L.). | Durch helles Gekrächze hoch in der Luft wurde meine Aufmerkſamkeit das oben gelenkt, wo ſich am klaren Himmel ein großer Flug Alpenkrähen (Pyrrhocorax graculus L.) tummelte. Als ich wenige Tage darauf dieſelbe S. Stelle paſſierte, ſtrich ein rieſiger Raubvogel über den Paß hinweg. An ſeinem langen, keilförmigen Stoß erkannte ich in ihm den Bartgeier (Gyp. bar- batus L.). Er machte eine Schwenkung dicht über mich hinweg und verſchwand hinter der Mauer, um ſich ſpäter noch mehrfach über den Felsſpitzen kreiſend zu zeigen. Bei meinen ſpäteren Beſuchen des Gebirges habe ich Bartgeier nicht mehr beobachtet, ſodaß mir ſein Vorkommen ein ſeltenes zu ſein ſcheint. 5 Als ich im Mai den Naukaupaß wieder aufſuchte, ſtanden die Büſche an den Hängen in vollem Blütenſchmuck; es waren hauptſächlich Spiraeen und Dornarten. Auf kahlen Stellen blühte das Edelweiß. In einer Mauer- en alten Epe eines Tempels 1 15 eine e r Reiher (Ardea cinerea L.) die alten Neſter bezogen, Felſ ſentauben 00 4 . livia L.) bewegten ſich in Scharen über der Paßſtraße. 5 | Im April lernte ich gelegentlich der großen Expedition nach der Be 1 von Schanſi den ſüdlichen Teil des Gebirges kennen. Es war dort ı noch . ſchroffer wie im Norden, die Vorberge mehr ausgeprägt. Weit im Junetn, in 5 der Nähe der Talſperre der großen Mauer, wo der Major von Mühlenfels bei 0 Kouchang ein ernſtes Gefecht mit chineſiſchen Regulären gehabt hatte, durchritt ich 4 ein ſchmales Tal, über dem ſich die bis 500 Fuß hohen, faſt ſenkrechten Fels⸗ 4 wände faſt zu ſchließen ſchienen. Aus den Riſſen und auf der Talſohle wuchſen 5 5 einzelne Roſenſträucher mit gelben Blüten. An Stellen, wo ſich das Waſſer 5 % geſtaut hatte, hatte ſich ein Moosteppich eingefunden. Ein brauner Vogel 9 0 ſtand ſchwerfällig vor mir auf und fiel bald wieder ein. Es war eine Wald⸗ 5 ſchnepfe, die an dieſem ſonderbaren Ort anzutreffen ich nicht vermutet hatte. | Daſelbſt hielten ſich auch einige Paare der Bekaſſine auf, an den Wänden 4 | lärmten die Alpenkrähen und bauten ihr Neſt in Spalten, aber auch frei auf den he herabhängenden Büſchen. Bisweilen erſchien ein graues Eichhörnchen (Seiur 0 callotis Gray.), um bald in einer Felsritze zu verſchwinden. Hoch in den Lüften 8 . zogen Steinadler ihre Kreiſe. Sie waren hier recht häufig; in einigen Quartieren 8 fand ich Bälge und Skelette, die leider von den Motten arg zugerichtet waren. | A | Meine beſonderen Lieblinge wurden bald die Felſentauben. Sie | 1 waren außerordentlich vertraut und ließen den Menſchen bis auf wenige Schritte j 3 herankommen. Sie leben geſellſchaftlich und niſten ebenſo in Felsſpalten. Mit 5 ihrer mattblauen Zeichnung, ihrem gedrungenen Körperchen, ihrem munteren | 2 Weſen und gewandten Fluge wirken fie ſehr zur Belebung des oft recht öden ö „ Gebirgslandes. Graue Reiher ſah ich auf den Felſen am Tale hocken, ein ö 5 Pärchen der Ciconia nigra beobachtete ich ebenfalls. Ein Steinhahn e s 8 chukar G. R. Gr.) mit mehreren Hennen lief in der Nähe des Paßes, Milv melanotis freifte mit den Adlern um die Felſen. In den ſpärlichen O t | ſchaften fehlte auch der Sperling nicht, aus den Baumgruppen erſchallte unn brochen das Gurren einer Turteltaube, Eisvögel (Alcedo ispida L.) ft in den Gebirgsbächen der Fiſchbrut nach. Ihnen wieder ftellt der CE eifrig nach, da er ſeine blauen Glanzfedern zu Frauenſchmuck verarbeitet. Federn werden zu dieſem Zweck zerſchnitten und at Ve gef F f 5 n 1722 ern Er 6 1 . ar, 78 Rn N n . 2 . 9 2 Bin . x en 0 Bogelleben im Nördlichen China. 249 Ser 2 A ZEN EN we Ari 5 I Ar uße des Gebirges hielten wir uns einen Tag im Orte San-tia-tien auf, effen ſchön angelegte Obſtgärten von Vögeln wimmelten. Buchanga atra machte ſich durch mißtöniges Geſchrei in den Bäumen der Ortſchaft beſonders bemerklich. Durch ſeinen Geſang wurde ich auf einen ſehr häufigen kleinen Vogel auf- merkſam, den ich zu meiner Überraſchung als unſere Muscicapa parva Bechst. feſtſtellte. Cerchn. vespertina (L.) baute ſeinen Horſt in den Kronen alter Aspen, am ſteinigen Flußbett trieben ſich Regenpfeifer (Charadr. dubius Scop.) umher. In der folgenden Nacht hatte der Himmel unter Donner und Blitzen fein e Schleußen aufgetan; unter einem rieſigen Schirm, den mir freundliche Chineſen brachten, präparierte ich die geſchoſſenen Vögel, umringt von einer neugierigen Schar. Am Morgen ſah unſere Paßſtraße bös aus, ein reißender Gießbach tobte auf ihr zu Tal. Nach kurzer Zeit des Sonnenſcheins war es aber möglich den Aufſtieg zu beginnen. Wir reiſten in ſehr eigentümlicher, aber recht angenehmer Weiſe. Wir ließen uns nämlich auf offenen Seſſeln von vier Kulis tragen. Eine ſolche Sänfte iſt das faſhionable Reiſemittel vornehmer Chineſen im Gebirge. Man konnte von ſeinem freien Sitze aus ohne Anſtrengung das prächtige Gebirgsland bewundern, aus der Tiefe drang das Donnern des an— geſchwollenen Hunho zu uns herauf. 5 Wir hatten es hauptſächlich auf das Schanjang (Nemorhoedus caudatus) abgeſehen und auf einen Leoparden, den unſer chineſiſcher Jäger Lithouſe beſtätigt hatte. Mehrere Schanjangs haben wir auch erbeutet, der Pau hatte wohl unſere Abſicht gemerkt und ſich davon gemacht. E Je weiter wir in das Innere des Gebirges eindrangen, um fo mehr änderte ſich das Bild der Vegetation. In abgelegenen Tälern waren große Flächen mit dichten, über mannshohen Gebüſchen bedeckt: Eichen, Rüſternarten, Rhus cotinus, Syringa und die mit großen, roten Blüten bedeckte Rosa rugosa. | Leider bewirtſchaften die Chineſen dieſe Beſtände, aus denen ſich ein pn ächtiger Wald entwickeln könnte, ſehr räuberiſch. Alles Holz wird, wenn es armdick iſt, mit den Wurzeln ausgerupft und in Meilern gekohlt. Fiaaſt aus jeder Schlucht ſchallt der zwar eintönige, die Landſchaft aber ungemein belebende Balzruf des Steinhahns, Manſchurenfaſane ſteigen oft praſſelnd aus der Dickung auf. Einen ſchönen Droſſelſchlag, ähnlich dem Geſang der Blaudroſſel, hörte ich vielfach. An mineraliſchen Schätzen iſt die Gegend ſehr reich, die Steinkohle ſteht in großen Flötzen oft frei zu Tage, wird aber nur ſehr oberflächlich abgebaut und ausſchließlich auf Maultieren bis zur Ebene befördert, wo Kamele den weiteren Transport beſorgen. Welche Schätze können hier durch eine Bahn und durch einen rationellen Abbau gehoben werden! * . Winterpalaſtes. Die Teiche ſind maleriſch eingefaßt von uralten Weiden, derer lang herabfallende Zweige faſt herunterreichen bis zum Waſſerſpiegel. Dazwiſchen { ragen gewaltige Stämme des Gingko hervor, deſſen helle, ſchmetterlingsförmige Blätter ſich abheben von dem dunklen Grün dahinter liegender Haine ehrwürdige r ſo, daß ſie nur ein geübtes Auge zu erkennen vermag. Alle ſind f Nach dieſem Ausflug ins Gebirge ehen n wir r zurück ſtadt Peking. Ich möchte die Beobachtungen des Vogellebens dort z 0 faſſen in der Beſchreibung eines Rittes am Pfingſtmorgen um die Lotosteich Cypreſſen. Akazien und Pappeln, Obſt und Maulbeerbäume bringen noch mehr Abwechſelung in die Farbentöne. Die gelb, blau und grün bedeckten Dächer der kaiſerlichen Gebäude ſchimmern überall mit ihren geſchweiften, doch reiterbeſetzten n Giebeln hervor. Auf einem Hügel am nördlichen Teiche erhebt ſich die flaf chen⸗ förmige große Pagode, die grande bouteille, wie die Franzoſen ſie nannten, den ganzen Rayon des Palaſtes beherrſchend, ein Denkmal des vergangenen Glanzes und Ruhmes der Minkdynaſtie. Im flachen Waſſer der davor liegenden Lotosteiche die weißen Geſtalten der Silberreiher, im Hintergrunde die große 1 Brücke aus ſchneeweißem Marmor — es iſt ein zauberhaft, märchenhaft Bild aus Tauſend und eine Nacht. Doch leider kann man den Winterpalaſt mit ſeinen Teichen und Hainen nur als eine Oaſe bezeichnen in der ſtaubigen und lärmenden, | von Schmutz ſtarrenden Millionenſtadt. 1 Der Spiegel der Seeen iſt faſt bedeckt mit den Blättern der Lotos⸗ blume; an geſchützten Stellen beginnen ſie ſchon ihre ſchildförmigen Blätter aus dem Waſſer zu erheben. Der Rand iſt mit Rohr und Pfeilkraut eingefaßt; a an flacheren Stellen ſtehen Dickungen von Schilf und anderen Waſſerpflanzen. Im Waſſer gibt es große und wohlſchmeckende Fiſche die Menge, große Schil d⸗ kröten, die ſich nur ſelten ſehen laſſen, und Fröſche, deren Gequake die ganze Nacht erſchallt. | Die auffallendſten und ſchönſten Erſcheinungen aus der Vogelwelt bien | die Reiher, die in ſieben Arten vertreten find. Sie haben mit Ausnahme des Purpur⸗ und Löffelreihers und der Zwergdommel ihre Brutkolonie ganz in der Nähe inmitten der Stadt in den Cypreſſenhainen des Ahnentempels und finden eine reich gefüllte Vorratskammer in den von mannigfaltigen Waſſertieren bele Teichen. Jede Art ſteht geſondert für ſich. Die Nord-Ecke hat eine Schar ſchlanken Seidenreiher für ſich in Anſpruch genommen, weiter in den See hin wo das Waſſer tiefer wird, ſieht man die größeren Silber- und grauen R Den Purpur⸗ und Löffelreiher, die ſcheuſten der Sippe, bekommt man ſelten zu Geſicht. Zwergdommeln und Nachtreiher verſtecken ſich in de Scheu, aber doch nicht ganz ohne Vorſicht. a am ufer m FE au Bogeieben im schien China. | 251 ic n in unbeweglicher Haltung. Sie ſtreichen auch wohl ein Ende weiter, allen aber bald wieder ein. Ganz anders verhielten ſich die Reiher an den Lachen der Steppe, dort waren ſie dieſelben ſcheuen Vögel wie bei uns. * Die Kolonie am Ahnentempel beſtand aus 300 bis 400 Horſten, die ſehr 1 55 und unordentlich gebaut waren. Sie waren gerade ſo dicht, daß man die Eier nicht von unten ſehen konnte und ſtanden zu fünf bis zwölf Stück von allen vier Arten auf jedem Baum in einer Höhe von 5 bis 8 m. Nahte man der 5 die unter dem Schutze der Amerikaner, ſpäter der Engländer ſtand, er— hob ſich ein großes Geſchrei, und alle Brutvögel erhoben ſich in ihren Horſten. Die weißen Reiher waren am vorſichtigſten und erhoben ſich ſofort in die Luft, um dicht über den Baumkronen umherſtreichend den Eindringling zu beobachten und anzuſchreien. Die grauen Reiher beſannen ſich erſt lange mit ausgeſtrecktem Halſe, blieben überhaupt auf dem Horſte oder ſtrichen ſchwerfällig zu einem anderen Baum herüber. Am wenigſten Scheu zeigten die Nachtreiher, die nur über den Neſtrand ſchauten und ſich bald wieder auf ihre Gelege niederſetzten. Stellte ich mich in die Deckung eines Baumes, ſuchten die Brutvögel ihre Horſte wieder auf. Ein Schuß brachte natürlich große Aufregung unter die Schar, doch nur vorübergehend. Ich habe in der Kolonie, die mir zur Beobachtung ſo hoch— intereſſant war, nur einen Silberreiher geſchoſſen und einige Gelege der vier Arten ausgenommen. Die männlichen Reiher ſieht man am Morgen und Abends auf dem gewaltigen, gelben Dach des Ahnentempels ſitzen, um von dort zu den Lotosteichen der Kaiſerſtadt oder den Lachen der Umgegend zu ſtreichen. Bei weiteren Flügen nehmen die weißen Reiher regelmäßig eine den Kranichen ähn⸗ liche Flugordnung an, was ich bei den anderen Reiherarten nicht beobachtet habe. Cin häufiger Vogel auf den Lotosteichen iſt das ſchwarze Waſſerhuhn (Fulica atra). Ihr unaufhörliches Locken und Zanken wirkt auf die Dauer unangenehm. Das grünfüßige Waſſerhuhn und Mergus albellus ſind in wenigen Paaren vertreten. Häufig iſt der Zwergſteißfuß. Von den Hunderten von Enten, Gänſen, Schwänen und Kormoranen, die im erſten Früh— jah den See buchſtäblich bedeckten, ſind nur einige Paare der Stockente zurück⸗ 9 geblieben. Von der am Rande des Sees einquartierten oſtaſiat. Jägerkompanie waren mehrere Entenbrutinſeln angelegt worden; ſie haben die Enten nicht ge— halten und ſind von den herrſchſüchtigen Waſſerlinzen bezogen worden. — Hoch über mir vernahm ich das helle Trompeten eines Kranichs (Grus leuco- geranus Pall.); vom Bollwerk ſtreicht mit lautem tür tüi ein Flug Strand- läufer ab über den Spiegel des Sees, macht einen Bogen und fällt unweit wieder ein. Im Rohre beginnt die Rohrdroſſel zu knarren und zu quiekſen. Das Brutgeſchäft wird hier von allen Vögeln viel | in Deutſchland und wie man es nach dem zeitigen Beginn des 5 warten könnte. Eine Ausnahme fand ich bei der chineſiſchen Saatkrähe 15 fi pastinator J. I.), von der ich Ende April bei Paoting ſchon flügge Ju ö ſah. Die Blaßhühner haben ſchon gelegt, auch einige Enten und Reiher, gleich man ſie noch vielfach Neſtmaterial tragen ſieht. 5 Das wären nun die Vögel, die mit ihrem Leben direkt an waſſer 5 Sumpf geknüpft ſind. Doch damit iſt die Vogelwelt noch nicht erſchöpft. N Ungeheuer iſt die Zahl der Rabenvögel, die an den Teichen ihre Nahrung 1 ſuchen. Die anſprechendſte Erſcheinung unter ihnen iſt eine große ſchwarze RNabenkrähe, die uns ſchon im Winter durch ihr Kolkſen, das ſie auf mannig⸗ faltige Weiſe zu modulieren vermochte, amüſierte. Es waren da einige alte Burſchen, die mit täuſchender Ahnlichkeit in tiefem Gutturalton die Namen einiger der im Palaſt wohnenden Herren nachahmten. Ein Pärchen, das in der Näl he meiner Wohnung horſtete, hatte ſich mit einem dicken Chineſenpony an der draußen angebunden war. Die beiden Vögel marſchierten auf ſeinem Rücken umher und arbeiteten in ſeiner Mähne herum, was ſich das phlegmatiſche e Tier mit großer Seelenruhe gefallen ließ. Die Horſte ſieht man auf den höchſten 0 Zweigen der Bäume, immer ſo angelegt, daß ein Erſteigen faſt unmöglich iſt. | Die häufigſte Rabenart ift die Elſter. Sie iſt etwas lebhafter gefärbt 0 und entſchieden muſikaliſcher veranlagt wie unſere heimiſche Elſter, in ihrem Benehmen | aber ein ganz anderer Vogel. Sie ſcheut den Menſchen nicht im geringſten und g 5 ſpricht durch ihr munteres, ungeniertes Weſen außerordentlich an. Sie zeigt uns 5, | wie ſich der Inſtinkt unter anderen Lebensbedingungen verſchieden entwickeln kann. N Ein weiterer Vertreter der Raben ift die Saatkrähe (Corvus pasti nator J. Gd.), deren Kolonien in der Stadt auf Bäumen und Tempeldächern Ba zu finden find. Die Ränder der Lotosteiche beſucht fie regelmäßig, mit ihr lärmende Scharen ſchwarzer und weißbäuchiger Dohlen (Colaeus dauricus Pall.) | I In den Baumgruppen und an den Dächern der Lehmbauten herum⸗ . kletternd treiben ſibiriſche Blauelſtern (Cyanopol. cyanus Pall.) ihr We N Ununterbrochen hört man ihre ſchnurrenden Töne. In der Gefangenſch 4 | werden ſie ſehr zahm. Ich hielt längere Zeit ein Exemplar a mit Ä Bi Cissa in meinem Pferdeſtall. | | g Ein ſehr gemeiner Vogel iſt der Sperling. Er hat en nur 1 5 Auunſeres Feldſperlings und findet in den kompliziert gebauten Dächern, | = nicht ſeinetwegen mit Drahtnetzen geſchützt find, willkommene Brutgele Das Geſchlecht der Schwalben iſt reichhaltig und in großer e un . u Leit in 1 ih, eine hehe gefchifte Baukünſtlerin 8 3 weſentlich von allen unſeren Schwalbenneſtern unterſche Mauerſegler (Apus apus L.) umſchwirren in Menge ihre Brutplätze in n vielen Toren, Pagoden und Mauern der Stadt. Die Schwalben gehören g zu dem Bilde des Kaiſerpalaſtes und ſind die zuverläſſigſten Bundesgenoſſen der Bekämpfung des vielen, im Teiche ausgebrüteten Ungeziefers. Zuweilen überkommt die kleine Vogelwelt eine große Unruhe, alles ſchreit, ar auchen eines kleinen Sperbers mit roſtrötlicher Bruſt, der den kleinen Vögeln als ärgſter Feind bekannt iſt. Die Chineſen richten dieſe Sperberart zum Spe rlingsfang ab. Weniger gefürchtet ſind die Schmarotzermilane, die über liegenden Fäkalien abgeſehen, die ſie mit erſtaunlicher Dreiſtigkeit inmitten der be der verbotenen Stadt, über dem fie vor dem Aufhaken im bunten Gewimmel de te Kreiſe zogen. Sie horſten auf hohen Bäumen, in altem Gemäuer, in Fels— ich einige Weibchen ſchon feſt ſitzen. Die Milane bilden im Verein mit vielen, herumlungernden Hunden die einzige und au a: a gets der Eike des Waſſers herumſchwammen und bei deren Anblick ich immer ebhaft an die feiſten wohlhabenden Chineſen erinnert wurde, die in fetter Ruhe ede Bewegung mit Ausnahme des Eſſens zu vermeiden wiſſen. 2 In wenigen Paaren brütet in den hohen Weiden der Teichränder der * deſſen monotones upup zum Bilde gehört. Von dem bei uns ſo häufig vertretenen Geſchlecht der er habe ich 1 dem Teichen nur drei Arten vereinzelt beobachtet. = Zaunkönige find nicht ſelten. Ihr Lockton hat nicht das ausgeſprochene e im * „ſondern lautet mehr wie zirrr. Von Singvögeln, die einigermaßen en ‚Sänger genannt zu baden. fand ich nur zwei Arten: ein buntfarbiges Rotſchwänzchen und ein 1 (Erithac. calliope Gm.). Das Rotkehlchen wird ſeines Geſanges b jeines munteren DM: wegen häufig in rs au gehalten, wo es jede \ . 17 en en lernte. Das eigentliche Neſt iſt unſerm Hausſchwalbenneſt ähnlich, der 5 ang aber führt durch eine bis 10 cm lange Einſchlupfröhre ins Innere, wodurch flü füchtet und jucht jeine Schlupfwinkel auf. Die Urſache iſt das plötzliche Auf⸗ St Stadt und Teichen kreiſen. Sie haben es mehr auf die in reicher Fülle W mengen von den verkehrsreichſten Straßen aufnehmen. Im Winter ſtrichen n Abend viele Hunderte zum gemeinſamen Schlafplatz, einem Cypreſſenhain igen und auf den hohen Dächern der Stadttore und Tempel. Anfang April Den Teichen ſtattet 5 ein Fiſchadlerpärchen ſeine Dei ſuche ab; dies es beſonders auf die fetten kaiſerlichen Karpfen abgeſehen, die behaglich an nn * „ ER „„ 2 Se Tan 1 — 9 ERS, / uw Va EN PR Se 0 e W n Nenne ER S E eren FERNE FAHNEN NT ih ae S LE ET ER N ah," ro * n 7. We RT, 2 89 e et Furcht vor enn Menschen verliert ar fi I ga bei de oder anzufaſſen, zur Wehr jest und die En raubt. Hauſe, das beſſer wie Inſettenpulver 158 Leim jede ae entfernte. Es endete leider auf dem Bee, von dem es die Fliegen abſammeln wollte. e Das wären im allgemeinen hie Vögel der Suk, wache don zahlreichen Hausgeflügel. i | Es gab noch einen anderen Ort, um als Ornithologe rache Beute machen: das waren die Marktplätze. Da fand man zwiſchen den Ständen Raritäten⸗ und Seidenhändler, der Buchhändler, Schloſſer und Kuchenbäcker, nebenbei bemerkt alles in Rizinusöl backen, auch Wildprethändler, die allerh d geſchoſſenes und gefangenes Wild zum Verkauf aushängen hatten. In bunten Durcheinander hingen da ſibiriſche Rehe neben einer Reihe wunderſchön gefürk Braut- und Mandarinenenten, ein Uhu, ein Adler oder eine buntfarbige Cis und anderes für unſeren Geſchmack ungenießbares Geflügel. Schwäne und Wildgänſe (Anser albifrons) werden oft lebend feil gehalten, Lerchen 1 n in ganzen Körben zum Verkauf. Daneben ſtand ein Käfig mit gemäſteten Wachte Der Chineſe weiß eben Wildpret wohl zu ſchätzen, iſt ae micht f wähleriſch. | > Für Stubenvögel iſt eine große Vorliebe vorhanden; als ſolche trifft m n ö am hüufigften die ſchon erwähnte Mongolenlerche an. Die Zähmung der Vö wird mit großer Roheit, aber überraſchend ſchnellem Erfolge vorgenommen. De Vogel wird eine kurze, ſeidene Schnur an ein Bein gebunden, das andere E an einem gebogenen Aſt befeſtigt. Der Vogel flattert dann ſo lange um bis er einſieht, daß es am klügſten iſt, ſich auf den Aſt zu ſetzen und ſich ſe Schickſal zu ergeben. Mir wurde verſichert, daß nach dieſer freund Behandlung, die kein chineſiſcher Vogelſchutzverein zu On. ſucht, der 5 nach wenigen Tagen „zahm“ würde. 1 In der beſchriebenen Weiſe angebunden ſah ich Blauelſtern, ei (Coceothr. japonicus Tem. Schl.), Bergfinfen, Leinzeiſige, Blaukehlch rotem Stern in der blauen Bruſt und andere mehr. Oft war es 0 chw Art zu erkennen, da die Chineſen die Geſchmackloſigkeit haben, ebenſo ı | ans Geſchlecht ihre Stubenvögel mit baue . enen Königsfafanen gehalten werden. 1 | In der lan Kunſt wlan v die baue eine be ban Du are, ſemtelſe 0 im ku der Zeit eine ganze Die Vogelwelt von Petſchili iſt, wie Sie nach meiner ſoeben gegebenen S Sailderung gejehen haben, der unſrigen außerordentlich ähnlich. Die einzelnen Itten haben aber oft andere Gewohnheiten, deren Entwicklung mit den von den ane abweichenden Lebensbedingungen eng zuſammenhängen. Dies been h bei einzelnen Arten ſogar auf die Stimme. Ich traf jo manchen lieben Bekannten aus der Heimat an, gering war 9 geht der mir neuen Arten. Im Juni hätte ich wohl noch manche intereſſante Arten entdeckt, denn erſt zu Beginn dieſes Monats ſtellten ſich Vögel mit echt lee Formen und Farben ein. Ich konnte ſie leider nicht mehr ſammeln, uch, eine ao zum Reiche des Mikado eee Bug und Nahrung von Dendrocopus maior 40 auf den oſtfrieſiſchen Inſeln. Von Otto Leege-⸗Juiſt. Im Novemberheft der „Ornithologiſchen Monatsberichte“ S. 169 mache in der erſten Hälfte des September begann und feinen Höhepunkt um den 20. ed jeutenden Zug berichten, doch ſcheint es, als ob hier derſelbe ſpäter begann. ür Nit notierte ich den erſten am 19. September, am 23. waren es mehr, 5 to am 25., am 28. und 29. viele, dann keine mehr. Am 7. November er— ienen plötzlich wieder viele, und am 8. ſah ich die letzten. Ziemlich regelmäßig, wenn auch vereinzelt, ſpricht der große Buntſpecht 3 jeden Herbſtzuges auf den oſtfrieſiſchen Inſeln ziemlich als einziger Ver— ter jeiner Sippe vor. Der Grünſpecht ift von Droſte auf Borkum einmal im . geſehen, auf Juiſt habe ich ihn in 20 Jahren nur zweimal notiert, zu- etz Mitte September vorigen Jahres. Droſte will für Borkum außerdem noch Fr mal den Mittelſpecht Ende September feſtgeſtellt haben. Auf Helgoland tritt er große Buntſpecht in einzelnen Jahren vereinzelt auf, der Grünſpecht iſt dort b ur einmal im Anfange des Sommers und der Elſterſpecht nur einmal am 1. September 1879 von Gätke während ſeiner etwa 50 jährigen Tätigkeit fe en. Er. . > 177 — 1 a un meine Abſchiedsſtunde vom Reiche der Mitte hatte geſchlagen, und ich rüſtete bemann, der treffliche Leiter der Vogelwarte in Roſſitten auf der Kuriſchen bee auf den außergewöhnlich ſtarken Zug des großen Buntſpechts, der dort sel Monats erreichte, aufmerkſam. Auch von der Nordſeeküſte kann ich über de an EEE RR ER r r ©. Bug, daß es ſic auf der 1 faft ausschließlich um junge echte 1 55 roter Kopfplatte gehandelt habe; genau ſo liegen die Verhä ältniſſe hier, o ich Se lange Jahre hindurch nicht einen einzigen alten ſah. Den erſten alten rle Mi ich in dieſem Jahre am 28. September, ein Männchen, am 75 November altes Männchen und ein altes Weibchen. | Er TR : Die Richtung, aus der die Ankb ömmlinge eintrafen, war bus von n Welt her, doch mag es Zufall geweſen fein, wahrſcheinlic handelt es fig um ein 8 55 planloſes Umherſtreifen. Bekanntlich beſteht die Nahrung aller Picidae aus den veiſchederör the en, Kerbtieren in allen Lebenszuſtänden, aber auch pflanzliche wird aufgenommen, . hauptſächlich aber wohl dann, wenn andere knapp wird. Von den acht deutſch n Arten bildet der Kleinſpecht — Dendrocopus minor (L.) — wohl die einzi a bei der eine Aufnahme pflanzlicher Speiſe nicht nachgewieſen ift, im Magen d 1 Grünſpechts — Picus viridis (L.) — dagegen fand man ſchon Beeren von wildem Wein (Haller, Weinland) und ſolche der Ebereſche (Schacht), in dem des Grauſpechts — Picus canus Naum. — Vogelbeeren (Snell, Frith) und Holunder (Brehm), beim Schwarzſpecht — Dryocopus martius (L.) — Nadel⸗ 1 holzſamen, Nüſſe und Beeren (Bechſtein), der Dreizehenſpecht — Picoides tridac- tylus (L.) — wie auch der Elſternſpecht — Dendrocopus leuconotus (Bechst.) ſind öfters auf dem Dohnenſtieg gefangen, ſodaß die Vermutung nahe liegt, ſie 1 . hätten es auf die Ebereſchen abgeſehen (Collett), außerdem fand man bei 3 ü er Crataegusbeeren; vom Mittelſpecht — Dendrocopus medius (L.) — 5 man, daß er Baumſamen, Bucheckern, Eicheln, Haſelnüſſen und Kirſchen nicht 7 5 abhold iſt, und endlich kennt man beim großen Buntſpecht — Dendrocopus % major (L.) — eine gewiſſe Vorliebe für Nadelholzſamen, Haſel- und Walnı ſe, a | Bucheckern und Holunderbeeren, und Thienemann berichtet von der Kuriſchen Nehrı wie ſich dort die Buntſpechte durch Aushöhlen von Birnen und A f Pflaumen unliebſam bemerkbar machten. 1 | Bon ganz beſonderem Intereſſe iſt die Frage, woraus ihre Wahrung | 1 . oder baumloſen ſffriefiſchen a. beftehen Es 1 u NEST F 85 ein Gewächs aufzuweiſen, das auf den Namen Boat einigen Apr kann. Es liegt daher klar auf der Hand, daß ſich die hier um Buntſ ſpechte unter den ganz veränderten Verhältniſſen nach anderer ſehen Sal Auf den Inſeln mit etwas Baumwuchs ı verle igne ſie i ge immer aufs neue ahl abſuchen, ebenſo Flaggen⸗ fangen, Wäſchepfähle und Stakete. Hin und wieder habe ich zu Unterſuchungszwickn einzelne Spechte c ind fand bei manchen im Magen überhaupt nichts oder im Darm nur eine flüſſige Ei aſſe, dabei waren die Vögel im übrigen wohlgenährt; es handelte ſich jeden- fo er um friſche Ankömmlinge, die eine größere Reiſe hinter ſich hatten. Bei a anderen fand id) Formiciden, bejonders den hier. jo häufigen Lasius niger, der gewöhnlich auch den Magen von Jynx torquilla (L.) füllt. Häufig ſieht m an den Buntſpecht an dem hier ſo maſſenhaft auftretenden Seekreuzdorn (Hippo- phae rhamnoides) häkeln, nicht aber an den alten bis armdicken Stämmen, ſondern an den jüngeren, über und über mit Frucht bedeckten Trieben. Ich ver⸗ Pu Darm von den am 7. November erlegten alten Vögeln, die ich dem Provinzial muſeum in Hannover überließ, waren nach Mitteilung des Herrn Dr. Fritze ei mit den gelben, tanninhaltigen Sanddornbeeren gefüllt. | . Fa 2 u 1 5 Nordiſche Winter gäste 7 ee Von Otto Natorp⸗ Roſchkowitz | Sehr früh zeigten ſich im vergangenen Jahre einige Hach ordiſche Wanderer. Die erſten Birkenzeiſige, Acanthis linaria (Linn.), beobachtete ich in hieſiger Gegend am 1. November. Es waren drei Stück. Am 3. November ſah ich unweit der ruſſiſchen Grenze einen großen Flug Seidenſchwänze. Sie flogen ſehr nahe bei mir vorbei, ſodaß ich deutlich ihre fein ſchwirrenden Stimmen hören konnte. Auch konnte ich die ſchön graue Färbung und die gelbe Endbinde des Schwanzes ſehr gut erkennen. Sie kamen aus der ſumpfigen Gegend, durch welche ſich die N ſna, der Grenzfluß zieht. Hier ſtehen viele Erlenbäume, Weiden⸗ bü üſche u. ſ. w.; beerentragende Bäume oder Sträucher habe ich bis jetzt in der tigen a noch nicht gefunden. Das Zerrain ift ſchwer und auch gefährlich u betreten. Seidenſchwänze find vielleicht ſchon einige Tage vorher von einem dort wohnenden Müller geſehen worden. Er erzählte mir, daß er während der ſchönen Tage, die uns der Oktober noch brachte, ſehr große Scharen verſchiedener Ps gejehen habe, unter dieſen auch öfters Schwärme ſtarähnlicher Vögel, die in feines Gezwitſcher hören ließen und grau gefärbt geweſen wären. Sie wären icht beieinander geflogen und hätten ſich zuweilen auf den Spitzen der Bäume dergelafjen. Ein Flug Seidenſchwänze hat aus einiger Entfernung geſehen gewiſſe a n mit Staren. Die Stare ſind jedoch in ihren Bewegungen viel ſtürmiſcher 4 U n mutete, daß zwiſchen den dichten Fruchtſtänden etwa verſteckte Inſekten die Urſache f i ihres Handelns ſein möchten, bis ich jetzt eines anderen belehrt wurde. Magen or and bone. cen aus dien und 2 vielen r anderen Mei Außerdem ſind aus hieſiger Gegend die Stare bereits ſprtgesee Di ; Stare ſah ich vor einer Woche. Wenige Minuten ſpäter, nachdem ich die S ſchwänze geſehen hatte, traf ich zu meiner Freude wieder Birkenzeiſige (hier Sghleſien vielfach Zetſcher genannt). Diesmal waren ihrer ſehr viele, wohl vierzig bis fünfzig. Sie hielten ſich mit Vorliebe an einigen ſehr kleinen Erlenbäumch n auf, oft ganz nahe dem Erdboden. Die Tierchen waren, wie man es gewöhnlich = ſſieht, ſehr emfig damit beſchäftigt, den Samen aus den Zäpfchen zu holen und | 5 ſo zutraulich, daß ich mich ihnen bis auf wenige Schritte nähern konnte. Zuweilen flogen | fie auf größere Erlenbäume, die 70 bis 100 Schritte weit entfernt waren, 3 fehrten aber ſtets wieder zu den kleinen Bäumchen zurück, obwohl auch die großen | ! Bäume, wie ich mich überzeugt habe, reichlich Samen trugen. Gegen Abend a Er bemerkte ich noch einen Flug Seidenſchwänze, der aber kleiner als der erſte war. Wahrſcheinlich gehörten ſie zu dem größeren Schwarm, hatten ſich aber zufällig 9 von ihm getrennt. Vor ſechs Jahren hat mein Bruder hier im Dorfe Seiden⸗ | ſchwänze auch ſchon Ende Oktober geſehen. Das Erſcheinen dieſer Vögel iſt r 0° durchaus nicht mit einem ſtrengen Winter für unſere Breiten verbunden. Seit einer Reihe von Jahren ſind allwinterlich Seidenſchwänze in Schleſien beobachtet 3 | worden, in einigen ſehr milden Wintern befonders zahlreich. Anders mag es 8 ja in ihrer Heimat ſein. Die Birkenzeiſige hat wohl das ſchlechte Geraten ihrer bhbauptſächlichen Winternahrung, des Birkenſamens, aus dem Norden vertrieben. = Auch hier iſt der Birkenſamen dies Jahr ſehr ſchlecht geraten, weswegen ſie die 1 Erlen beſuchen. Ich vermute, daß wir in dieſem Winter die Freude haben, Birken⸗ | zkeiſige und Seidenſchwänze ſehr zahlreich zu ſehen. Hoffentlich werden die ſchön 1 0 Seidenſchwänze nicht wieder, wie in anderen Jahren, zu vielen Hunderten in * Dohnen erwürgt, um dann als „Krammetsvögel“ verſpeiſt zu werden. Die | in . den Breslauer Wildhandlungen zum Verkauf angebotenen Seidenſchwänze ſollen 15 # x nach Aussage der Händler meiſt aus Galizien ſtammen. Man ſieht ſie ann baue t 8 im Januar und Februar. 1 N . Nurdlänber die hene se uns im Herbst een. vn ni Bert 2 ver 3 1 9 Der ie erreichte feine . Höfe um Mitte Ottober. es dann große Schwärme, die nur aus Bergfinfen beſtanden, nicht wie B.uchfinken, Fr. coelebs L., vermiſcht. Gegen Ende Oktober wurden 11 itzt ſieht man fie nur noch einzeln hier und da. N 1 iliacus L. erſchien Mitte Oktober häufig. k e Täglich konnte man die großen Vögel der Mäuſejagd obliegen ſehen. : ſah ich fie auch „rütteln“. Letzteres namentlich an einem nebeligen Tage. An 1 demfelben Tage ſah ich auch den großen Würger häufiger als ſonſt rütteln. Am 4. Nov. ſah ich wieder zu derſelben Stunde und an demſelben Orte r peiter. Da ſie über ziemlich freies Gelände flogen, konnte ich ihnen lange mit de en Augen folgen. Jeder Baumgruppe näherten ſie ſich, flogen etwas langſamer ind entfernten ſich wieder im ſtumpfen Winkel abbiegend. Eine dichtere Baumgruppe 5 m nit ausgedehntem Gebüſch umflatterten ſie einmal und zogen, ohne ſich niederzulaſſen, ; weiter. Ahnliche Beobachtungen konnte ich ſchon mal vor längerer Zeit bei Pleß Oberſf ſchleſien machen. Sie hielten aber damals nicht immer nord— ſüdliche “ ücklegen. Am 11. November waren Seidenſchwänze bereits in den hieſigen fahrt zwiſchen Brandenburg und Magdeburg einen ziemlich ſtarken Flug. Die Vögel zeigten keine Scheu vor dem vorüberfahrenden Zuge, ſondern blieben ruhig ſitzen. In der näheren Umgebung Breslaus ſieht man ſie öfters. Die hier zahlreich einigen Tagen hängen dieſe ſchönen Vögel in großen Mengen neben Wacholder⸗ Seidenſchwänzen fand ich viele alte Vögel, welche die Mauſer noch nicht völlig über- Dieſes mußte ſchon ſeit etwa drei Wochen gefangen reſp. getötet worden ſein, denn d er ER war beinahe ausgetrocknet. Trotzdem ließ er ſich noch präparieren. eſes Männchen hat noch einen Teil der Schwungfedern (die erſten Handſchwingen 35 einen Teil der mittleren Armſchwingen, wie es der Reihenfolge des normalen Se erausfalles entſpricht), ferner viele Federn an Kopf und Schultern noch vom alten Federkleide, welche ſich deutlich vom friſchen Gefieder abheben. Wenn dieſer Vogel, wie ich annehme, ſchon 2 bis 3 Wochen tot gelegen hat, jo mußte er alſo Ende endet oder gar im Dezember noch in der Mauſer gewejen ſein, was * erſcheint. Bei einem Seidenſchwanz, welchen ich längere Zeit in der bliere hielt, begann die Mauſer in der zweiten Hälfte des Auguſt und war 2 Anfang November beendet. Dieſer Vogel war, als ich ihn erhielt, ein junges d 6. einmal vermauſertes Männchen, deſſen Handſchwingen, noch vom Neſtkleide ai 2 2 q . ich Aer zu Ache geit Jetzt Aid. fie auch etwas ſeltener N Se bonbnze. diesmal einen viel größeren Flug. Sie flogen ebenſo, wie am 2 Tage vorher, langſam über das Gebüſch hin und zogen in genau ſüdlicher Richtung vorkommenden Miſtelbüſche üben eine große Anziehungskraft auf ſie aus. Seit | droſſeln als „Krammetsvögel“ in den hieſigen Wildhandlungen. Unter dieſen st tanden hatten. Ein beſonders ſchönes altes Männchen kaufte ich am 18. Dezember. R Richtung ein. Bei dieſen Flügen ſuchen die Vögel offenbar das Land nach beeren— = 7 tr agenden Bäumen oder Büſchen ab und mögen dabei oft ziemlich weite Strecken * Vogelhandlungen. Anfang Dezember ſah ich gelegentlich einer Eiſenbahn 5 x neuen Feber waren pech hellgelb 1185 fehr breit weiß gef war mir bei dieſem Vogel Die Wahrnehmung, daß das Rot der an den zuletzt hervorgewachſenen Armſchwingen nicht ſo lebhaft war, zuerſt entwickelten Federn. Dasſelbe habe ich auch jetzt wieder bei dieſer Vögel geſehen. Die roten Hornplättchen an den Schwanzfedern find; ſelten und nicht immer ein Zeichen hohen Alters, ſondern vielfach indivi e Anlage. Bei einigen Exemplaren, deren Schwungfedern nicht nur der Fär | e au der ganzen es 2 entſchieden vom W Fam den n Der Kranich in Schleswig- Gollein und an den Grenzen dieſer Trovinz. | m I, er Ne: ER 5 15 . a gern ER mir bekannten, der Landesliteratur entnommenen Mitteilungen, dene a ich eigene nur ſehr ſpärlich hinzuzufügen habe, da ich es als in un 1 überhaupt nicht mehr auftritt 5 55 Während Boie ſchreibt — 1819 — iſ dieſe Art 5 5 kemeswegs ine 5 . häufig, beſucht jedoch noch die von ihr gewählten Brutplätze alljä ährlich von neuen „ 4 . N in einigen Paaren das Gut Seedorf und die Brüche am Moorſee bei Kiel (Zoologiſches Magazin von Dr. C. R. W. Wi 0 mann, Altona, 1819, a . Stück III, eh 1 Zu ans ach — a — 1 d 15 5 en 1 Ga in Varnis u ihm mit, ds er ein E erfährt K. Kragelund und an anderen Orte Panmare Fugle, S. Be Rund 2⁵ A ſpäter daß der ron | 8 5 ni d 5 | 1 1 8 e bannen deer Bring. 21 Von benannten wird der Kranich auch 1876 als unbedingter e für Si Schleswig- Holftein aufgeführt (Cabanis Journal für Ornithologie 1877, S. 332). die Hamburger Umgegend gibt darauf Boeckmann folgende Notizen: 1875, en am 8 e Abzug am 2. Oktober, 1 Ankunft am 23. März, Ab⸗ 13. Marz en a No. (Cabanis Journal für Arnie 1877, . ©. 5. 332, 1882, ©. 99 und 1886, ©. 355). Außerdem erwähnt er des er 1876 als regelmäßig durchziehenden Zugvogels bei Billwärder (Verhandl. 0 % er. . naturwiſſenſchaftl. Unterhaltung zu Hamburg, Bd. III. 1876, S. 202 5 10 0 berichtet Gätke, daß Jan Aeuckens dieſe Art im April 1867 auf Helgoland a (Die Vogelwarte Helgoland), 1893 konſtatiert Kretſchmer ein vereinzeltes B ten auf dem Weſſecker See (Ornithol. Monatsber. I. Jahrg., 1893, Nr. 9, S. 157) und 1902 Hagendefeldt den gelegentlichen Durchzug kleiner Haken ui = | Sy Sylt. (Ornith. Monatsf ſchr., XXVII. Jahrg., 1902, S. 314), | | ee Als ich im Jahre 1899 den Weſſecker See beſuchte, war von dem von nes erwähnten Kranich nichts mehr zu erblicken. Der Fi cher Neef ſagte „der Vogel ſei ſeit drei Jahren nicht wieder zurückgekehrt. VV Seit dem Jahre 1888 brachte ein Milchhändler aus Drennhauſen Kranich⸗ 0 Hamburg, die er ſelbſt ausgehoben haben will, öfter aber von den Heizern er Dampfer, die den Verkehr zwiſchen Hamburg und Dömitz an der Elbe ver⸗ nitteln, erworben haben ſoll. Ich erhielt damals das erſte Gelege überhaupt, ſp püter wohl noch ſechs oder ſieben und andere hieſige Sammler auch zwei oder drei. Als Fundort wurde von dem Manne ſein Wohnort angegeben, richtiger ft aber dafür zu ſetzen die weiter landeinwärts, — im Hannöverſchen — liegende I Binjener Marſch. Am 11. Mai 1899 von dem alten Vater des genannten an den Brutort, einen inmitten ausgedehnter Wieſen ſich hinſtreckenden ſchmalen Bruch, gefü hrt, gelang es mir nicht, irgend etwas vom Kranich zu erblicken. Da ſeit de erwähnten Jahre Eier nicht mehr nach Hamburg gebracht wurden, außerdem auch eine Entwäſſerung der betreffenden Gegend ſtattgefunden haben ſoll, dürfte 0 ch dieſer nur reichlich 20 km von ee nr ae, als erloſchen bett achtet werden müſſen. — x — 3 N TE. N, De 1 2 ur; Yu 1 Juarbenvar iet il von n Turdus ı 25 (Mit Buntbild Tafel VII) Von Dr. O. e | | Sächſ. Forſtamte zu Altenburg friſch im Fleisch oe Sie wu damaligen Oberförſter Klauder im Ronneburger Forſt erlegt. „ im allgemeinen grau hellbraun. Während im allgemeinen mehr oder. weniger gefleckte Amſeln häufiger vorkommen, dürfte dies bei vorliegender Varietät der Fall ſein; auch in der Literatur iſt mir kein Vorkommen einer ſo gefärbte | ne befannt. Vogel wurde „„ von mir 1 er 5 Bemerken will ich noch, daß er er auf Wacholderbüf ſchen Here und fe ſcheu zeigte. a 0 Gewöllunterſuchungen. e | Von H. Freih. Geyer von Schweppenburg. e 1 ' Schon häufig find Eulengewölle unterſucht und die Reſultate dieſer Unte \ ſuchungen veröffentlicht worden. Nichts deſto weniger iſt der Begriff vom Nutzen und Schaden unſerer Eulen bei vielen, die ſich für den wirtſchaftlichen Wert diefe er 0 Vögel intereſſieren müſſen, ein ſehr unklarer; und alle weiteren Unterſuchunge n sg über die Nahrung der Eulen find intereffant und wertvoll. — Wenn ich aut . in betreff des Vogelſchutzes viel mehr Aſthetiker wie Utilitarier bin, ſo möchte i ich doch beſonders den Nutzen der Eulen als einen tatſächlichen, d. h. für den Menſcher 1 0 5 ſehr wohl in die Wagſchale fallenden betrachten. e EN Die Anzahl der unterſuchten Gewölle iſt meiſt nur annä abend angeg 28 da es anders, außer bei Gewöllen von Str. flammea, nicht gut möglich: In W der Lage des Schlafplatzes der Eulen fallen die Gewölle vielfach durch die Zwe 3 Br ei. 9 5 Baumes und . Terug ann ältere 1 vom 1 Ra 0 3 i zugeben ſind. | a | Im folgenden ſind nur die gewöhnlichen Mäuſearten getrennt. 1 Arvicola (arvalis) befinden ſich auch einige agrestis und andere Arten, N genaue Trennung zu langwierig, für unſeren Zweck unnötig und bis wei möglich wäre, weil die Schädelreſte nicht ſelten ſo „ 8 . ie genaue Bepininng nicht ee „ r 215 a en Re 4 * vu % uni N 5 4 + 2 4 9 * 55 N 1 Wi = and feinere Waldungen zur Verfügung. 3 NWFnhakt. | 3 Br - 88 f f 6 Arvicola amphibius, Waſſerratte ee Arv. (arvalis), Feldmaus iR az Hypodaeus glareolus, Waldwühlnaus 1 Mus decumanus, Wanderratte 5 182 Mus (silvaticus), Waldmaus 5 1 a 234 Sorex sp?, Spitzmaus sp? . . . | 5 1 N 63,77 % 5 5 2 76,95% 1 13,180 5 3 44 Crocidura SP? „ 20,03 5 1 — 2 1 Talpa europaea, Maulwurf | x 0,14 'h A 1 Fledermaus sp? . 10 Passer domesticus, onen 93 Fringilla coelebs, Buchfink 1 Ligurinus chloris, Grünfink . 4 unbeſtimmte Vögel, darunter drei Inſ 1 k a | 22 Rana sp?, Fröſch . re DS * Kreaturen „ 100% 4 Die echten Mäuſe (Mus) waren fait alle Waldmäuſe, M. musculus fand 1 3 nur in geringer Zahl darunter | in * Be 2 3 Ri, 8 * | II. Etwa 40 Gewölle von Strix flammea. Gefunden: Müddersheim, 25. März 1904. Die Gewölle wurden in einer enen gefunden, die Eule genau beobachtet. In hieſiger Gegend liegen einige u ndert Morgen Wald, das übrige iſt, wenige Wieſen ausgenommen, Ackerland. Inhalt. 65 Arvicola (arvalis) = 37,79 9% 40.70 , ; ... = 232915 29 Mus silvaticus . . — 16,86 % 8 60 Sorex sp? 34,88 % — 40,11% | N CHN ES 8 Passer domesticus hr Wr 2,33 9% Br 5 172 Kreaturen 100% f Inhalt | 4 Arvicola amphibius e 289 Arvicola (arvalis) . — 36,02 9765 a: 1 Hyp. glareolus . | . en 3 Mus decumanus 176 Mus (silvaticus) 262 Sorex sp? 72 Crocidura sp? 1 Talpa europaea 1 Fledermaus sp? 1 . 5 3 unbeſtimmte Vögel. = 0,37% 4 Rana sp?, Froſch. = 0,49 "lo | 816 Sreataten ©, 020. 10007, 55 Unter den echten Mäuſen befanden ſich wiederum nur wenige (etwa 1 Mus musculus. Die Vögel konnten En beſtimmt 1 da nur d Bruſtbein vorhanden war. ee — 21,94% “ 41,18% f IV. Etwa 40 Gewölle von Glaueldlum noetua (Retz), eto Geſammelt: Bedburg, März 1904. | Inhalt. 19 Arvicola a 2 Geotrupes stercorarius 2 Laufkäfer ca. 10 Otiorhynchus ca. 20 Ohrwürmer 1 ; V. 1 70 „ von Glaueidium noetua. x RS In h alt. 255 54 Arvicola bervale) 15 Hyp. glareolus : 5 Mus silvaticus 180: Sa N Bere : et 3 = 1 2 Kr 0 2 TEE SR IE 7 7 0 — jr 3 * 2 2 E . 2 82 2 — 307 — > * = — as * w 8 — * * — > * 2 £ j 8 RE ” . 5 A. — cu * - © mis „ | 8 oöllunterſu 0 r 5 g 3 * 4 e > 0 = Ss * . 8 *, 2 2 3 . — 5 woe mindeſtens 75, . h. 150 Bangenhätften 8 e a VI. Etwa 20 Gewölle von Syrnium aluco (L. ), Waldkauz. % besann Müddersheim, 25. März 1903. . N 8 | Inhalt. 2 2 Arvicola arvalis a 2 Hyp. glareolus | 1 Mus silvaticus ; ARE 1 Lepus timidus iuv. 2 Junghaſe | 3 3 l Turdus p? 8 5 N 1 Fringilla coelebs 5 Be 8 Kreaturen 5 i. Etwa 30 Gewölle von N aluco. 2 5 Müddersheim, 4. a 1203 | 4 3 Inhalt. . 5 BES | 3 12 Arvicola arvalis 3 = 1 Hyp. glareolus < 2 Mus silvaticus | 5 1 Talpa europaea 8 1 Sorex sp? 1 Grasmücke sp? 1 Rana sp? | 2 Käfer Prionus coriarius und Geotrupes stercorarius) 21 Kreaturen vm. Etwa 20 Gewölle von Syrnium 7 8 1 Strix flammea. “) Geſammelt: Müddersheim, 21. Juni 1903. Die Were lagen unter iner beet im Baer Holze stehenden Fichte. = Inhalt. | 35 Arvicola arvalis . RER 1 Hyp. glareolu . er 0 20 Mus (silvaticus) . — 26,32% VVV 9 Crocidura sp? = 11,84% 76 Kreaturen . 100 % 2 2 ) Beim Sammeln dieſer Gewölle habe ich mir nicht genau gemerkt, von welcher Eule kam en. Dem Inhalte nach möchte ich fie für ſolche von Str. flammea halten. öhtend größere ae etwa eine halbe Wegeſtunde entfernt in. [ Umgebung des Fundortes liegen Felder, große, zum Teil ſumpftge b Weidenanpflanzungen. | Inhalt. | 1 70 775 Arvicola (arvalis) 8 70,65 % 4 Hyp. glareolus 5 15 247 Mus (silvaticus) . — 22,52 % 1 Lepus timidus iuv. . . 0,09 11 05 1 Talpa europaea 0 % 8 5 28 Pas. domesticus . 1 7 Pas. montanus 55 3 Fringilla coelebs 5 1 Fr. montifringilla 1 | 1 Chrysomitris spinus . 7 509 0 4 1 5 Ba * A N 775 3,19 10 18 „„ Acanthis cannabina Alauda ie Ä NE 24 Rang sp? 2.25 2 3% 2,00 2 Käfer (Geotrupes) . | a. 1101 Kreaturen i 100% 0 . X. Etwa 530 Gewölle von Asio o tus. 2 \ Set amm.: Müddersheim, März 1904. Die Gewölle rühren von mindeſten > verſchiedenen Eulen her und wurden in der Nähe des Neſtes, Be ni: = baum der Männchen geſammelt. Inhalt. - e 445 Arvicola (arvalis) == 60,14 ie 60 68 944 | p, glareolus = 0,54% 280 Mus (silvatieus) . . Ru GB 37 83 | 1 Turdus (merula?) | IR 4 Erithacus rubeculus? 1 Emberiza citrinella . 2 Acanthis cannabina 8 Fr. montifringilla I Pas. montanus e 1 Bana . 8 | e 5 en weh eine lt die inkt Ertlärung ber r Es ſind Bort nur die n Tiere e . — die Inſekten fort⸗ 8 er ai, 1: RR 5 „„ = 5 2 * | 8 ER a ee 3 55 e „ 2 5.585 116,29 123,41) 5,27 | 0,08 | 0,08 | 0,46 | 0,17 | 0,29 | 0,08 | 1,10 =; 69,06 „ 5 700 1,10 . N 1 „; en e VVV; en 11,11[3,70|3,70| 3770 3,70% 7%41. %% | 1 3,7⁰ 7 41 ! 1 1 166,30) 0,43 | 8557 ne Ka 560 1,96 0,71 %3 TI 0 F a lot, >| % Wie die Tabelle zeigt, beſteht der bei weitem größte Prozentſatz der Nahrung 1 Strix flammea aus Mäuſen, doch machen auch die Spitzmäuſe einen weſentlichen x . des Gewöllinhaltes aus. Während wir die Mäuſe ſo zu ſagen als nur 3 bezeichnen können, ſind wir hinſichtlich der Kenntnis des wirtſchaftlichen Wertes der Spitzmäuſe (Maulwürfe) noch lange nicht ſo weit wie bei den Eulen. di zevor nicht hunderte von Spitzmäuſen genau auf ihren Mageninhalt unterſucht orden ſind, können wir nicht ſagen: „ſie ſind nützlich“, können wir ferner nicht p ehaupten: die Eulen ſchaden, wenn jie Soricinen fangen. Dasſelbe gilt von den röſchen. Übrigens wird der eventuelle Schaden, der durch das Verzehren von Fr ö chen angerichtet wird, durch die gefangenen A. amphibius und M. decumanus wie ieder wett gemacht. Es iſt ja bekannt, welche Mengen von Fröſchen und Kröten 1 dieſen Ratten getötet werden. Der Vogelraub von Str. flammea fällt in en Unterſuchungen geringer aus, wie man allgemein annimmt. Die Gewölle der Schleiereule ſind leicht von denen anderer Eulen zu unter— che heide n. Den Mäuſen iſt faſt durchweg der Hinterſchädel eingedrückt, doch habe j bei Str. flammea die relativ meiſten unverſehrten Schädel gefunden. Unter— nd Obertiefer der Mäuſe und Spitzmäuſe liegen ſo zu ſagen ſtets zuſammen. 3 Auch die Gewölle des Steinkauzes ſind von denen der folgenden Eulen 3 verſchieden. Zunächſt ſind ſie meiſt dünner und oft kürzer, ferner ſind nchen viel ſchlechter erhalten und mehr durcheinander gerieben wie in 1413 — nämlich das Hirnbein der Mäuſe meiſt gut erhalten iſt, it es bei fe ſchlingen. Die Mäuſe, 1105 ich in einer Vorratsfammer des Suntanet ns 0 am meiſten auf die Finger ſehen muß. Vogelreſten. | ER a hinaus. en nun vielleicht glaubte, die Eulen betrieben 1 bin oder ähnlich, der wird jeh eines anderen belehrt. In Pee wenn auch e was 5 er gar nicht übel. Es bleibt ihm nicht viel Zeit, den Angriffen eines R a 8 7 f * Br. 8 925 B % 115 5 155 ww 5 1 5 \ u und geht nur Re eat zum Ne 1 vor. ö F 0 * a * 5 Mäuſeſchädel ein ſchlalerker wie bei Be üben Eulen. 5 BB Immer hp en Es 1 das daher, daß der ne fichte, waren meiſt des Kopfes beraubt. Asio otus iſt zweifellos eine der nützlichſten unſerer a Werwürd iſt die große Anzahl von Passer unter den bei unſeren Unterſuchungen gefunde ie Der Watt Wert 5 en verzehrten een 0 aber auf der Speiſekarte eine immerhin untergeordnete Stellen ein. S0 f } ic“ vor einigen Jahren in einem eben von den Jungen verlaſſenen Neſte fünf ü Maulwürfe, die in der Not gefangen, aber nicht verſpeiſt worden waren. Überhaupt verleiten die Elternſorgen unſere Ohreule zu allerhand Extravaganzen. So ver⸗ läßt das Männchen bisweilen noch bei ſchönſtem Sonnenſchein (um vier bis ft Uhr nachmittags ſah ich die Eule ſchon draußen) — ſeinen Schlafplatz und ei t ſchwerem Fluge eilt der Eulenvater kreuz und quer über jenem Roggenſtück, von wildem Senfe gelben Weizenacker dahin. Das Sonnenlicht ſcheint ihm im geringſten unangenehm zu ſein. Jetzt hat er irgend, eine Beute erblickt; ſchneller Seitenſchwenkung — wie es die Weihen tum läßt er; ſich nieder, ſtößt er auch wohl direkt in die hohe Frucht herab. Auch das Rütteln | — paares große Beachtung zu ſchenken. Leichten Fluges weicht e er en = er Br eicht beſſer weshetlieben wäre. Auch zu Ka Befcreibung des Balzfluges in | den Nachträgen möchte ich eine Bemerkung machen. Es wird dort bemerkt, daß die Eule beim Balzfluge ſo abgemeſſen, taktmäßig fliege, „daß man zwiſchen jedem K Klatſch ziemlich langſam von eins bis vier zählen könne.“ Dieſe Angaben ſind nicht ganz genau. Taktmäßig abgemeſſen hörte ich die Eule nur klatſchen, wenn N in ganz gerader Richtung, z. B. einem Wege nach ſtrich. Wenn ſie dagegen im Bogen höher durch die Luft flog oder das Weibchen umkreiſte, erfolgte das K Ste ganz unregelmäßig. Auch ſcheint Gadamer — von ihm iſt die Beſchreibung s Balzfluges — der Meinung zu ſein, als ob die Ohreule die Flügel über henne chlägt. Ein paar Worte zur Aegtſertigung. 5 i i Von H. Bank, Ringelheim. 3 (Vergleiche den Artikel von A. Müller in Nr. 4 dieſer Zeitſchrift). Zu der Entgegnung des Herrn Adolf Müller in Nr. 4 dieſer Zeitſchrift auf meine kleine Abhandlung in Nr. 8 des vorigen Jahrgangs ein paar Worte zur Aufklärung und Rechtfertigung. — Daß meteorologiſche Einflüſſe — Licht, Wärme, Wind — einen Faktor beim Vogelzuge bilden, habe ich nie bezweifelt | und beſtritten. Auch Gätke hat ja ein ganzes Kapitel über „meteordlogiſche Beeinfluſſung des Zuges.“ Die Ausführungen des Herrn von Ganzkow in ver Jagdzeitung über den Schnepfenzug beweiſen dies, aber nicht mehr. | Was ich bezweifelt und beſtritten habe, iſt dies, daß jene Einflüſſe uns das Weſen des Vogelzuges klar machen könnten. Von meinen Einwendungen und 8 fragen iſt von Herrn A. Müller keine widerlegt und beantwortet. Ob ich bloß jo „leicht und obenhin apodiktiſche Außerungen gemacht habe“, will ich ruhig dem Urteile der Leſer überlaſſen. Daß das Weſen des Vogelzuges durch keine der bisherigen Theorien, die gewiß oft — auch bei den Gebrüdern Müller, das geſtehe ich gern — auf ruhmvoller und ernſter Arbeit beruhen, erklärt wird, dieſe A Bist teile ich nah einſtweilen u mit vielen en und fleißigen Forſchern. » Die NMauerſegler in Magdeburg und Beobachtungen über ihren . 8 1255 Abzug daſelbſt. 3 e Von Guſtav Thienemann. Als die ſchöne Zeit für unſere Mauerſegler vorüber war, in der noch ſie in den alten hohen Feſtungsmauern Magdeburgs hauſten, war anfangs ein bemerkbarer Rückgang derſelben hier eingetreten, doch nachdem ſie es gelernt hatten ſich den neuen Kulturverhältniſſen anzupaſſen, traten ſie ſeit einigen Jahren $ v2 - 18 ı Rüden zuſammenſchlage, während dl dieſelben wie bekannt unter dem Leibe | wieder kecht zahlreich k 9515 uns anf Es war r rührend anzuſel = ein unvergeßlicher Anblid): als dieſe e Segler . S ſcharten, ſich an dieſelben 0 um mit ihren ſcharfen je Loch bei Loch in das morſche Gemäuer einzukratzen; wie dieſe ſchwarzen Geſellen bald die ganze obere Wand bedeckten, bald gleich einer wilden Jagd auf und ab ſtürm unter gellendem Kampfgeſchrei. Jetzt haben ſie ſich wieder ſo gut bei uns e gebürgert, daß ſie zum großen Teil mit uns friedlich unter einem Dache wohnen ſoweit ſie es nicht vorzogen, ſich in alte Kirchen oder auch Fabriken einzunifter ne Zu meiner Freude bemerkte ich im vorigen Jahre, daß ſich dicht über meiner FJFenſter, unter dem Dache eines zweiſtöckigen Hauſes, ein ſolches Turmſchwalbenpaar anſiedelte, welches auch im letzten Sommer wieder daſelbſt brütete. Von einem Fenſter im Seitenflügel aus konnte ich die ſehr gewandt und vorſichtig ein⸗ und aaaausfliegenden Segler genau beobachten, was für mich erſt intereſſant wurde, als . die Zeit des Abzuges herankam. So bemerkte ich denn, daß meine Segler am 25. und 26. Juli häufiger als ſonſt in das Neſt ſchlüpften zum Füttern der Jungen. Am 27. Juli herrſchte bei gutem Wetter plötzlich große Ruhe ringsum, A nur ein einziger Segler war tagsüber zu ſehen, während man zuvor täglich ſehr viele herumfliegen ſah. Nur ſchwer konnte ich es faſſen, daß ſie ſchon mit den 7 friſch ausgeflogenen Jungen fortgezogen ſein ſollten, zumal ihre Ankunft erſt am . 10. Mai ſtattfand, gegen den zweiten Mai im vorigen Jahre; der Abzug war vorigen Jahres am 3. Auguſt. i a 15 Noch an demſelben Tage, abends gegen 6 Uhr, kreiſten größere S über 1 . uns, erſt hoch am Himmel, dann allmählich tiefer, öfters von lebhaften Spielen 5 1 2 Po unterbrochen, wobei kleinere Abteilungen, jedenfalls die Jungen, ſich einander jagten, . ohne den üblichen ſchrillen Laut dabei auszuſtoßen. Erſt in ſpäter Dämmerſtunde, um 8 Uhr, verloren ſie ſich allmählich, ſich bald hier-, bald dorthin in ſchnellem Fluge bewegend. Schon war ich geneigt nach Dr. F. Helms Beobachtungen der Segler in Leipzig, (ſiehe Monatsſchrift, Jahrgang 1894, Seite 377) anzunehmen, % 3 daß obige Segler „Nachzügler“ ſeien, zumal am anderen Tage wieder keiner we Aund breit zu ſehen war. Als der Abend des 28. Auguſt nahte, erſchienen wiederum zahlreich, jedoch diesmal mehr vereinzelt. Es wehte ſcharfer Nord Wind bei bedecktem Himmel. Die folgenden Tage verliefen bei gleichem 2 und ebenſo heiterem Himmel wie der 27., und da immer die altgewohnten T plätze aufgeſucht wurden, kam ich auf den Einfall, mich eue davon es 0 ein Stlachen weißes Papier i in 1 ſppoter Vüßſeng iofe in das Einflugsloch, 5 welches ziemlich enge in ein Schalbrett eingeſchnitten iſt, und ſiehe da, ſofort kreiſten meine beiden Segler, denn andere konnten es nicht ſein, unter leiſen Klagerufen vor dem Fenſter ſo lange, bis ich das Papier wieder fortnahm. Bei angeſtrengter Aufmerkſamkeit ſah ich nun auch wieder jeden Abend ſpät . meine Segler in ihre Neſthöhle einfliegen, bis zum 8. Auguſt. Am 9. Auguſt abends kehrte keiner wieder zurück, auch in den entfernteren Stadtteilen 2 agdeburgs nicht. Unſere Segler hatten alſo mit ihren Jungen tägliche 1 übungsausflüge unternommen, jedenfalls nach den öſtlich der Elbe gelegenen 2 hen und fernen . wo die Luft zugleich . a Steine Beobachtungen aus dem Jahre 1903. Von Major G. Woite. | 15 Nachdem der Frühling ſeinen Einzug gehalten, fielen vom 18. April ab einige Tage lang außerordentlich große Schneemaſſen und bedeckten die grüne Flur vielfach meterhoch, ſo daß die meiſten Vögel in die größte Not kamen. In einem Dorfe bei Namslau wurde der weiße Storch des Ortes aus Nahrungsmangel ſo matt, aber großer Beliebtheit erfreute, wurde er in eine Wohnſtube aufgenommen, glücklich 2 durchgebracht und nach dem Unwetter wieder in Freiheit geſetzt. — Als nach dem ö Schneefall ſehr warmes, ſonniges Wetter eintrat, ſo daß bald hier auf den Bergen ſtellenweiſe ſich die üppige Saat wieder zeigte, ſangen die Feldlerchen ſehr fleißig 5 den in tiefem Schnee in voller Blüte ſtehenden Kirſchbäumen. Eine beſonders günſtige Gelegenheit zum Schwelgen bot ſich jetzt den Nebelkrähen, denn dieſe fraßen die kleinen Junghaſen, welche ( an die „„ des Schnees gekrochen kamen, in großer Menge. . 2. Daß ein wilder Birkhahn auf dem Dache eines Hauſes balzt, iſt wohl bemerkenswert. Am Morgen des 3. Mai ſah Herr Amtsvorſteher Cadura in Deutſchhammer den Hahn auf der Firſte einer Feldſcheuer ſtehen und die ſogenannte Sonnenbalz ausüben. Die Scheuer ſteht allein auf großen Wieſen, welche den ausgedehnten Königlichen Forſten nordöſtlich der Trebnitzer Berge vorgelagert ſind. 2 3. Am Morgen des 8. Juni beobachtete ich unter einer größeren Anzahl Rauch⸗ ſchwalben, die niedrig über dem vor meiner Wohnung gelegenen Teiche flogen, zwei Stück, welche eine ganz ziegelrote Unterſeite hatten. Es waren ohne Zweifel zwei alte Rotbauchſchwalben (Hirundo cahirica Licht.), deren Geſchlecht ich aber leider, trotz längerer Betrachtung in großer Nähe, nicht feſtſtellen konnte. Ein hieſiger Röniglicher hell teilte mir mit, daß er dieſe zwei Schwalben auch noch . 18 | daß ihn die Landleute mit den Händen ergreifen konnten. Da ſich der Vogel am tiefblauen Himmel über der Schneelandſchaft, und die Buchfinken ſchlugen auf : an anderen Toben Aber dem Teiche 7 habe und ſie wie i halte. Hoffentlich kommen dieſe gewiß bei uns denn ſeltenen Bi { Teiche, der auf drei Seiten mit Häuſern umgeben ift, während auf der! rer 4 5 Kir 25 . ja = | fand, daß es ein recht fettes, geſundes Stück mit aue wa ws er⸗ gelegenen Waldrevier fing ſich im Laufe des Oktobers eine Waldſ re in ei £ der rotrückige Würger (Lanius collurio L.) — im Plattdeutſchen „Biegen möder“ (Neunmörder) genannt — immer noch ein ziemlich häufiger Brutvogel Der Abzug erfolgt gewöhnlich Ende Auguſt oder anfangs September. Ir 8 05 beobachtete m allerdings noch am 8 ‘© Septeniber bei der ca. 1 wieder hierher. ss 4, Am 22. Dezember hatte ſich auf genanntem, etwa zwei Heltar Seite ein vielbefahrener Eiſenbahndamm läuft, zu meinen wildfarbenen Lan N eine Bergente (Fuligula marila [L.) geſellt. Dieſen „Schimmel“ ſchoß ich ab 1 pelz war. | 5. Am 29. Oktober fand auf einem 1 Revier Treibjagd nach 3af 0 in Feldbüſchen ſtatt. Hierbei wurde eine Waldſchnepfe beſchoſſen, welche nach h einigen hundert Schritten ganz nahe bei einem Schützen einfiel und ſofort l ſchnellſtem Laufe in einen Kaninchenbau flüchtete. Da dieſer ſich als ſehr verzwe t erwies, hatte nachheriges Aufgraben keinerlei Erfolg. — In einem anderen 5 Kaſtenfalle, die in einer Kiefernſchonung aufgeſtellt war. Trebnitz in Schleſien, Lichtmeß 1904. Reobachtungen über die Würger (ani im Sauerlande aus den letzten drei Jahren. Von W. ar Den in Sl unjern Bergen.!) Im Jahre 1901 ſah ich den erſten Neuntöter am 2. mM im Jahre 1902 — mit böſem Maienwetter — bekam ich erſt am 12. einen 1 Geſicht, und 1903 ſah ich den erſten am 4. Mai. Als ich am folgenden Ta e frühmorgens an einem Feldgehölz vorüberging, an deſſen Rande zwei Trau ; fliegenſchnäpper (Musc. atricapilla) — Paſſanten — rafteten, begegnete ich | fünfzig Schritt weiter zwei Würgern dieſer Art. Ob es ſich dabei um ein Pär handelte, konnte ich nicht konſtatieren, weil ſie ſich zu ſchnell meinen Blicken ent | ich ee: ein einziges Mal i in biefiger 5700 leech nämlich am 7. Mai 1901. Der prächtige Vogel ſaß auf einem Strauch an einem Feldrande unweit unſeres . 8 (bei Rieſenrodt). Offenbar war es ein zuggeſtörtes, raſtendes Individuum, es in der folgenden Zeit nicht mehr im Revier anzutreffen war. Als dritte hier beobachtete Art ift noch der Raubwürger (L. excubitor L.) 1 1 nennen, welcher hierzulande „Krickiäkſter“ (Krickelſter) genannt wird. Am 22. 2. Februar 1901 traf ich einen Raubwürger an, welcher auf einem Baume in r Neueurader Feldmark ſaß und mehrmals feine Stimme hören ließ. Doch war es nicht das gewöhnliche Geſchrei, das an meine Ohren drang, ſondern ein eigenartiges Geleier, ſo beſchaffen, daß ich es nicht näher zu ſchildern vermag. Im 2 März 1902 erlegte Förſter Schniewindt⸗Neuenrade, wie bereits im Jahrgang 1903, S. 376 mitgeteilt, einen L. excubitor bei Höveringhauſen. Am 24. März 1903 id hoß derſelbe im oberen Sauerlande (bei Fleckenberg) wieder einen Raubwürger, w elcher mir am nächſten Tage durch einen hieſigen Jäger freundlichſt übermittelt wurde. Leider war der Vogel ſehr zerſchoſſen und daher zum Ausſtopfen ungeeignet, 5 das ich um ſo mehr bedauerte, als es ſich um die einſpiegelige Varietät d Br 2 2 = n Beſitz. Als ich den Kadaver öffnete, um den Mageninhalt zu unterſuchen, zog ich einen 10 em langen Eidechſenkörper (ohne Kopf) aus der Speiſeröhre. Die Lacerta vivipara befindet ſich jetzt im Weſtfäliſchen Provinzial⸗Muſeum für Naturkunde zu Münſter; fie wurde, weil fie ein Belegſtück für die Lebensweiſe eines Vogels liefert, unter Aves Nr. 1120 gebucht. Am Morgen des 8. Oktober 1903 af ich einen Raubwürger in der Nähe des Dorfes Küntrop an. Was das V Vorkommen des Raubwürgers als Brutvogel anlangt, ſo ſei noch folgendes erwähnt. In den neunziger Jahren ſah ich einzelne Würgerpaare zur Brutzeit, die ich aber für Grauwürger (L. minor Gm.) hielt. In dieſer Annahme wurde ich noch durch den Umſtand beſtärkt, daß dieſelben im Auguſt gewöhnlich ſchon verſchwanden. Nachdem ich aber in „Weſtfalens Tierleben“ von Prof. Dr. H. Landois, Band II, S. 69, geleſen, daß L. minor erſt ein einziges Mal in unſerer Provinz erlegt er den iſt (April 1885 bei Paderborn) und daher als einer der ſeltenſten Irrgäſte bezeichnet werden muß!) und ferner aus dem „neuen Naumann“ erjehen habe, 0 er die ebenen Gegenden bevorzugt, kann ich nicht mehr glauben, daß er in unſern e gebrütet hat und bin zu der Überzeugung gekommen, # : 0 Im Lippeſchen wurde L. minor allerdings in früherer Zeit von Lehrer Schacht 5 er Eichentopf als Brutvogel feſtgeſtellt, nämlich bei Papenhauſen unweit Lemgo d bei Detmold (a. a. O. S. 196). Doch ſchrieb mir Kollege Schacht vor einigen Jahren, d aß er ganz aus 9 e . verſchwunden Ic L. . excubitor major Cab.) handelte. Flügel und Schwanz befinden ſich in | daß es Haubioärger 17 75 en nid 9 10 iertämtich für G | habe ), zumal mir von glaubwürdiger Seite mitgeteilt wurde, daß früher am 8 bei ee gebrütet habe. i 8 DE erwä a P Naumann (Bd. IV., S. 128) über L. exeubitor: „Sein 355 fängt ſcho Anfang September an und dauert bis in den November; n nur e bl. i im Winter hier.“ | | | IE 1 N Kleinere Mitteilungen. Bezugnehmend auf die Notiz des Herrn G. Krauſe über das Vorkomme zweier Störche (C. ciconia) im Hirſ chberger! Tal (Schleſ.) kann ich mitteilen, da auch in hieſiger Gegend, nämlich an der Elbe unterhalb Dresdens, am 21. Dezember 1903 ein einzelnes, ſehr gut flugfähiges, ſcheues Exemplar von den deren Präparator Schwarze und de Beaux beobachtet wurde. B. Hantzſch Überwinterndes Schwarzkehlchen bei München. Am 5. Dezember 1903 be bbachtete ich am Iſarufer bei Unterföhring, eine Stunde nordöſtlich von München, ein Schwarzkehlchen (Pratincolarubicola). Das aus nehmend zutrauliche Tierchen flog ab und zu von den das Iſarufer beſäumenden Weidenpflanzungen, in denen es ſich aufhielt, auf angrenzende, mit Waſſer berieſelte nichtgefrorene Gelände, um irgend etwas Genießbares aufzunehmen. Das Überwintern des Schwarzkehlchen auf der rauhen bayriſchen Hochebene dürfte zu den ſelteneren Vorkommniſſen zählen. Wir hatten dieſer Tage leichte Schneedecke bei 2 bis 3 Grad Celſius | unter Null. Ludwig Schuſter. Vom Hühnerhabicht. In unſrer Zeit der „Rettungen“, in der jo manche verkannte Größe vergangener Jahrhunderte ihren Anwalt gefunden hat, will auch N ich für einen Vielgeſchmähten eine Lanze brechen, für den Habicht. Bekanntlich 6 greift er in der Gefangenschaft ohne Bedenken ſeine Artgenoſſen an und verfpeif ſie mit großem Appetit, wenn er ſie zu überwältigen vermag. Uns Menſch flößt ein ſolcher e immer einen i e ein, a 755 vorher ausgeſtanden hal. Iſt das gereichte Fleiſ 0 für d die meiſten Naubobgel der e 1 ein ungenügendes 7 ſo 11 % u > | a 90 8 Im Anu 1898 glaube ich zwar bestimmt einen ee ih | und e im an 1900 einen in der ee, Selber zu ) ootegifchen Garten erregten eine an 1 friſ e Habichte meine ufmerffamteit, io daß ich ſie faſt täglich aufſuchte. Von innerer Unruhe getrieben, flatterten ſie raſtlos in dem ziemlich großen Käfig umher, indem ſie vergeblich | nach einem Ausgang ſuchten. Beſonders ſtark war die Erregung eines von ihnen; aus allem, was er tat, war unſchwer ſein wütender Hunger zu erkennen. Sein E ce raſender Ungeſtüm fteigerte ſich mit jeder Stunde; beſonders arg trieb es an einem Tage. Den Kropf zwar dick mit Fleiſch gefüllt, tobte er mit gefnäubten Gefieder, laut klagend, durch ſein Gefängnis, immer wieder ſtürzte r ſich auf ſeine ſtärkeren Genoſſen, wurde aber jedesmal von ihnen abgeſchüttelt. a einem Nebenkäfig, durch ein ſenkrecht auffteigendes Drahtgeflecht von den Habichten getrennt, waren Turmfalken untergebracht. Sobald einer von ihnen ſich der Grenze näherte, ſtürzte ſich jener auf die vermeintliche Beute, wobei ich r. eichliche Gelegenheit hatte, jeine große Gewandtheit im Sprunge zu beobachten. Als der Abend nahte, kauerte ſich ein Falk auf einer vorſpringenden Waſſerrinne nicht weit von dem ſcheidenden Drahtgeflecht zum Schlafe nieder. In demſelben Augenblic ſchlug der Habicht nach ihm, das erſte Mal vergeblich, das zweite Mal — der Falk blieb im Gefühl der Sicherheit ruhig ſitzen — mit Erfolg. 5 u packen, noch unbegreiflicher, daß er ſich in der denkbar ungünſtigſten Stellung 1 längere Zeit zu halten vermochte. Aber der Heißhunger verlieh ihm übergroße Kraft: den jämmerlich klagenden Falken feſt an das hohe Gitter preſſend, begann er trotz meiner Verhinderungsverſuche mit flatternden Flügeln den Gegner gierig zu u kröpfen, bis er ſelbſt, völlig erſchöpft, loslaſſen mußte und herabfiel. Nach w igen Tagen war der Habicht tot. Prof. Dr. Saxenberger. Herr Seminaroberlehrer Hager aus Löbau die Nummer des „Löbauer Poſtillons“ vom 3. Januar 1904 mit folgender Notiz: Türchau (Sächſ. Oberlauſitz). „In un rem Orte iſt der ſeltene Fall der Überwinterung einer Schwalbe zu ver⸗ zeichnen. Das Tierchen hält ſich für gewöhnlich in einem warmen Stalle des Gutsbeſitzers H. Heidrich fen. auf, es unternimmt aber auch bei ſchönem Wetter Er in die nächte Umgebung, ſtets ſucht es wieder das ſchützende Obdach uf.“ Ich ſuchte der Wahrheit nachzugehen und ſchrieb an Herrn Lehrer Pache, I Reichenau bei Zittau, der mir als gewiſſenhaft bekannt war. Dieſer ging in bn ſeines Kollegen Wagner, Reichenau, am 11. Januar nach Türchau n Heidrich ſen. Er berichtet mir darüber: „Ein junger Mann, dem wir wegen der Abweſenheit des Beſitzers unſer Anliegen vorbrachten, erzählte uns, 3 das Schwälbchen eine Zeit nach Abreiſe der im Kuhſtalle niſtenden Schwalben 50 ihnen e ſei, ſich im Kuhſtalle aufgehalten und von den zahlreichen B * 3 u Unbegreiflic iſt mir bis heute, daß er durch das engmaſchige Geflecht die Beute Überwintern von Hirundo rustica. Anfang Januar 1904 ſchickte mir = Gehöft unternommen und ſei immer nach 11 gi erh | Vorlage zweier Abbildungen (Chelidonaria urbica und Hirundo rustica) 9 eer an, es ſei eine Schwalbe mit langgabligem Schwanze geweſen. Der ind en = heimgekehrte Gutsbeſitzer H. Heidrich jen. jagt auch, daß die Schwalbe ſeit einiı r Dieit abweſend ſei, behauptet, es ſei eine richtige Schwalbe mit rotbrauner Kehle und zu warten, bis der Dampfer herankam. Dann erhoben fie, ſich von neuem, um dann endlich in einem weiteren Bogen um das Schiff herum zur Ausgangs⸗ vom Ufer entfernten Waldes ſaßen. — Auf der ſowohl an Naturſchönheiten ſehr | E meiſtens auf den Pfählen der die Ufer begrenzenden Wieſen, oft gar nicht wei 1 in von einander entfernt und Jdanerien von . = . Auch ee. Eison: . | . nur zwei Vögel dieſer Art. Dafür war die Besbachlüng Dar . jedoch um ſo intereſſanter. In der Nähe des Ufers dahinfliegend, ſtieß er a vogel die ungewöhnliche Art der Jagd, vom Fluge aus ins Waſſer zu ſtoß i namentlich dann betreiben, wenn er Junge hat und ſich dabei meiſtens vi Entfernung von wenigſtens 100 Schritt beobachten laſſen. Jedenfalls Vogel ſehr nahrungsbedürftig geweſen ſein, wenn er in 5 geringen habe man der zunehmenden Kälte halber das Fenſter ſchließen möffen, | kleine Gaſt ſei wahrſcheinlich hinausgeſperrt worden oder auch verunglü ickt. und langem Gabelſchwanz geweſen. Geſtern (13. Januar) habe er dieſelbe über 9 ſein Gehöft fliegen ſehen. — (Letzteres wurde aber von einer anweſenden Frau in Zweifel geſetzt). Weiteres ließ ſich nicht ergründen. Paul Wichtrich. u Bei einer Dampferfahrt von Hameln ſtromaufwärts (am 13. Juli) hatte ich, wie ſchon früher, zu beobachten Gelegenheit, daß unſer Fiſchreiher auch an der Oberweſer durchaus keine Seltenheit iſt. Die Vögel pflegten meiſt zu | zweien oder dreien am Ufer zu ſtehen, bis das Schiff in ziemlicher Nähe war, a um dann gemächlich den Fluß entlang zu fliegen, ſich wieder am Ufer nieberzulaffen | jegten ſich bald ans Ufer und wiederholten dieſes Manöver eine ganze Zeitlang, ſtelle zurückzukehren. Auf der Talfahrt von Holzminden nach Hameln, einer Strecke von 56 km, zählten wir im ganzen 19 Reiher; davon ſahen wir elf in der Nähe des braunſchweigiſchen Dorfes Grave, wo ſie auf den Bäumen des nicht weit t reichen als auch in ornithologiſcher Hinſicht nicht unintereſſanten Fahrt fiel uns namentlich die außerordentliche Häufigkeit der Buſſarde auf. Dieſelben ſaßen der Luft herab mehrere Male ins Waſſer, ſetzte ſich dann auf einen Zwei zeigte uns nochmals ſeine Kunſt als Stoßtaucher. Nach Naum ann ſoll de dem dahinfahrenden Schiffe ſeinen Fischfang e Jen teilte mir e at mir befreundete e Frings mit, eine B bachtung, die auch in eine Bonner Zeitung hineingelangte. Am 20. Juni dieſes Jahres, als ein heftiges Unwetter mit ſtarken Regengüſſen in Unkel am ben tobte, war in einem Gehöfte das Regenwaſſer auch in den Gluckenſtall hir . Dort bot ſich den Beſchauern ein liebliches Bild. In dem immer ſteigenden Waſſer ſtand die Henne. Dieſelbe hatte ihre Flügel erhoben u trug auf den Flügeln ihre geretteten Küchlein. F. Sehlbach. Bei einem männlichen, etwa ſechs Jahre alten Baſtarde eines Stieglitzes und 0 Bannziennogels bemerkte ich vor mehreren Wochen, daß an der äußerſten Feder der re echten Schwanzſeite, die durch einen Zufall abgeſtoßen war und durch eine neue er Biest wurde, auf der Innenfahne ein ziemlich großer, ovaler weißlicher Flecken 5 terſeits hellgrauen Feder überging uud an der entſprechenden Feder der anderen Seite nicht vorhanden iſt. Es liegt nahe, daran zu denken, daß dieſer Flecken als ein Produkt der väterlichen Vererbung anzuſehen iſt, da ja bekanntlich beim Stele die Innenfahnen der äußerſten Schwanzfedern einen großen weißen Keil⸗ it wohl zweifelhaft, da ja Baſtarde oft eine ziemlich willkürliche Zeichnung aufweiſen und ich auch bei einem anderen Stieglitzbaſtarde an einer Seite bei genauerem 3¹ Zuſehen eine ſchwache Andeutung dieſes Fleckens erblickte. An dem oben genannten Vogel konnte ich auch beobachten, wie weit die Leidenſchaft eines ſo kleinen Tieres 2 Zeit der Fortpflanzung gehen kann. Wegen ſeiner Biſ ſſigkeit mußte der Baſtard zus dem Geſellſchaftsbauer von ſeinem Weibchen entfernt werden. Hält man ihn nu in der Hand und trägt ihn in das Zimmer, wo ſein Weibchen mit den an deren Vögeln weilt, ſo ſtimmt er, obgleich von der Hand umklammert, ſeinen gehe Un F. Sehlbach. Doppelbrut der Sumpfſchnepfe (Gallinago gallinago). Die Sumpf⸗ nee des Dachauer Mooſes (drei Stunden nördlich von München) brachten m Jahre 1903 offenbar zwei Bruten aus. Denn noch bis in den Anfang des da hinein hörte ich bei meinen oftmaligen Beſuchen, die ich der Moorgegend abſtattete, die Schnepfen am helllichten Tage, beſonders in den Morgenſtunden, an Es ijt meines Erachtens gänzlich ausgeſchloſſen, daß es ſich hier um 0 dachbruten handeln ſollte. Dazu war die Zahl der meckernden Schnepfen eine zu große. E. F. von Homeyer ſchreibt in den noch nicht veröffentlichten en Norddeutſchlands“: „Sie brütet, wenigſtens teilweiſe, zweimal.“ Ich glaube, aß man den Zuſatz „wenigſtens teilweiſe“ ſtreichen darf. Ludwig Schuſter. ch zeigte, der an einer Stelle in den hellgeſäumten Rand der oberſeits ſchwarzen, f ed aufweiſen. Es wäre intereſſant, wenn bei dem genannten Baſtarde nach der & M auser auch an der anderen Schwanzfeite beſagte Zeichnung aufträte. Doch dies 5 Vögel in Italien ſein 1 75 nennt. Sie genügte dem 0 Zbweifel viel mehr Mühe, Fleiß und Zeit gekoſtet, als es bei der Kürze der . Hauptvorzug des Werkes, das ſich dadurch als ein „Handbuch“ erſten ? Dr. Carl Agardh westerlund, Skandinariska Wel tortplan historie. Lund 1878 und 1904. Häkan Ohlssons boktryckeri. 2 In zwei Bänden von 163 und 309 Seiten behandelt der Berfaf er Fortpflanzungsgeſchichte der ſkandinaviſchen Vögel. Band I, der 1878 ber erſchien, enthält die Psilopaedes Sundev., Band II die Ptelopaedes Sunde ſowie Nachträge zu Band J. Nach kurzen Angaben über das Vorkommen einzelnen Vogels in den ſkandinaviſchen Ländern ſchildert der Verfaſſer bei jed Vogel eingehend das Fortpflanzungsgeſchäft, den Standort und die Bauart 1 Neſtes, die Zahl, Größe und Färbung der Eier, die Art und Weiſe und die Dauer der Bebrütung, die Zeit des Brütens u. ſ. w. Zum Teil entſtammen die An⸗ gaben des Werkes den eigenen Beobachtungen des Verfaſſers, zum Teil ſind ie mit großem Fleiß und großer Gründlichkeit aus der geſamten Literatur zuſammen⸗ getragen. Ein zweiter Nachtrag, der die Bedeutung der Oologie für die e Ornithologie behandeln ſoll, wird vom Verfaſſer noch in Ausſicht geſtellt. 5 Buch verdient ausgedehnteſte Beachtung. Dr. Carl R. Hennicke. 1 7 Conte Pott. E. Arrigoni Degli Oddi: Manuale di Ornitologia Italiana. Elenco descrittivo degli Uccelli stazionari o di passagio finora osser- pati in Italia. — Ulrico Hoepli, editore, Milano 1904. — Ein hand⸗ 1 licher Band (in 8°) von 1100 Seiten Text mit 36 Schwarztafeln und 4010 Original⸗Textabbildungen — Lire 15 ( 12 Mark). 5 Den ausführlichen Werken über die Aoifauna Italiens (Salvadori 1872 und 1878; Savi 1873 — 76; Giglioli 1886) iſt durch das vorliegende ein neues hinzugefügt worden, ein „Handbuch“ im beiten Sinne des Wortes, das in ſeiner Art einzig und muſtergültig daſteht. Mit großer Meiſterſchaft hat es der Ver⸗ faſſer im allgemeinen Teil (Generalita S. 33—163) verſtanden in knapper Form die Klaſſe Aves als ſolche, in ihren verſchiedenen Eigentümlichteiten und Lebens⸗ | bedingungen (äußere Erſcheinung nebſt Terminologie, Pterylographie, geographiſche Verbreitung, Wanderung, Geſang, Ei und Neſt u. ſ. w.) zu charakteriſieren, intereſſante Abſchnitte, die auch dem Fachmann eine willkommene Zuſam menten 3 der neueſten Forſchungsergebniſſe bieten werden. Daß der beſchreibende Teil (nahezu 900 Seiten Text mit 380 Abbildungen) ſich dem einleitenden würdig anſchließen würde, war von einem jo eminenter Ornithologen im voraus zu erwarten, der überdies die größte Privatsammlung N ber und Sammlungen erſehen, die den Verfaſſer zu Dank verpflichteten. ir Ausarbeitung und die kritiſche Sichtung dieſes ungeheueren Materials hat handlung jeder Art den Anſchein hat. Aber gerade in dieſer Knappheit liegt auszeichnet. Jede Art iſt in ihren charakteriſtiſchen Kennzeichen, (zuweilen Beigabe eutſprechender Abbildungen), vortrefflich beſchrieben. Der Verf weiſt damit aufs neue, daß eine Unterſcheidung verwandter Arten auch ol eines „Schlüſſels“ möglich iſt, wie ihn die moderne Richtung für unerläß | obwohl ſolche „Schlüſſel“, wie fih an vielen Beiſpielen nachweiſen lief wenig zutreffend ſind. Außer den wichtigſten Zitaten, meiſt italienife wird die geographiſche Verbreitung jeder Art, . das Be g 8 ER ⸗Beſprechu 8 . Vierer, 279 0 alien, det, wie e Lebenswelt Neſt und Ei in ihren Haußtzbgen genügende Berückſichtigung finden. Im Gegenſatz zu den neueren Syſtematikern folgt der Beertafier der bewährten älteren Einteilung Salvadori (von 1887), die mit den Raubvögeln (Vultur) beginnt und mit den Alken (Fratercula) endet, was viele 5 als Vorteil begrüßen werden. Mit Ausnahme von 28 Subſpezies (wie 3. B. Certhia familiaris brachydactyla), charakteriſiert der Verfaſſer 445 Arten, die aber nur zweinamig benannt werden (alſo Pica pica und nicht Pica pica pical), ſchließt ſich alſo auch in dieſer Beziehung mehr der ſogenannten „älteren in an. Mit überzeugender Sicherheit erhalten wir aber auch über eine Reihe u jüngfter Zeit in die Ornis Italiens eingereihter neuer Arten oder Unter⸗ ‚ten erwünſchte Auskunft. So werden unter anderen Athene Chiarardinae Gigl., 0 Ruticilla nigra Gigl., Parus communis italicus-Tschusi und Hellm., Parus tulns sardus Tschusi) mit früher bekannten Arten identifiziert und dadurch eine Sichtung der Arten herbeigeführt, für die dem Verfaſſer Dank gebührt. Ei ne ſolche kritiſche Darſtellung der Vögel Italiens iſt daher für alle Ornithologen Anregung geben. Zum Schluß gratulieren wir dem Verfaſſer aufrichtig und herzlich zur Verleger, Ulrico Hoepli, der ſchon durch den ungemein niedrigen Preis das Werk 8 den en Kreiſen zugänglich macht. | en. im Juni 1904. Dr. O. Finſch. — . 8 2 2 en. Literatur-Ueberficht. Behandelt das Vogelleben auf einem großen Torfmoorkomplex an der Nora⸗ Et Erwallabahn und ſeine durch die Anlage einer Torfſtreufabrik bedingten Aenderungen. Hugo Samzelius, Tjädern och orren pà Gotland. (Ebenda ©. 243.) 1 Berichtet über erfolgreiche Ausſetzungsverſuche von Auer- und Birkwild auf Gotland. sten erfolgreich. Duo Samzelius, Rapphönsen i Sverige. (Ebenda S. 258.) 2 Hiſtoriſche Skizze über die Einführung des Rephuhns in Schweden. Thienemann, Dritter Jahresbericht 1903 der Vogelwarte Roſſitten der bentſchen ornithologiſchen Geſellſchaft. (Journal für Ornithologie LII, S. 245.) . Nach einem allgemeinen Bericht gibt 100 Verfaſſer in chronologiſcher Reihenfolge die hemerkenswerteſten Beobachtungen, dem eine ſehr genaue Tabelle über Dohnenſtiegfangergebniſſe 1 en meteorologiſchen Angaben folgt. Hierauf folgt eine Tabelle über den Krähen⸗ zug und ein ausführlicher Beitrag zu der Frage nach dem Zuge der Vögel nach Alter und Ge eſchlecht. Am auffallendſten ließ ſich ein nach Alter und Geſchlecht getrenntes Wandern Jah für Jahr beobachten bei Totanus glareola, Circus macrurus, Cerchneis vespertinus, erchneis tinnuncula, Dendrocopus major, Corvus cornix, Sturnus vulgaris, Fringilla oelebs und Saxicola "oenanthe. Sodann gibt Verfaſſer einen Bericht über das Auflaſſen gezeichneter Krähen. Es wurden 151 Krähen aufgelaſſen, von denen 12 wieder eingeliefert wurden. Aus den Orten der eingelieferten Krähen ergibt ſich, daß ſämtliche Vögel faſt eine und dieſelbe Richtung verfolgt hatten. * *) Von demſelben Verfaſſer und in demſelben Verlage erſchien: „Atlante ornito- gieo. Uecelli europei, con notizie d’indole en e particolare, con 50 tavola ei rato etc. 1902 in 4. pag. 566. — Lire 36. . * YA . 99 2 18 wien BAR CRV Adrien, Giöbel, Fägellif pa Järle torfströmosse. (Jägaren x D. 8 9 communis Tschusii Hellm., Garrulus ichnusae Kleinschmidt ( Garrulus a von größtem Intereſſe und wird dem trefflichen Buche ohne Zweifel auch über die Grenzen Italiens hinaus Freunde erwerben. Und dazu ſoll dieſer Hinweis Vollendung dieſes neuen,) überaus nützlichen „Handbuches“, nicht minder dem A Auch das Rephuhn, amerikaniſche Wachteln und Faſanen wurden ausgeſetzt; die erſten und | 8 Kleinſchmidt, Weber die Geographie. Ver M. Marek, Der Vogelzug und der Luftdruck. (Ebenda S. 227.) mäßiger Verlauf ganz abhängig iſt vom normalen und regelmäßigen Erſcheinen der 1 i und Mittelmeer-Depreſſionen. Rudolf Klar, Aus dem Leben eines ſchwarzbraunen Milans. (Ebenda ©. 2 Fr. Lindner, Ein beharrlicher Saft. (Mitteilungen über die Vogeluelt I ſtändig wieder in die Gefangenſchaft zurückkehrte, dafür aus, daß das ae der Eugen Donner, Etwas von den Wildtauben. (Ebenda S. 53.) C. von Scheitlin, Schutz dem Eisvogel. (Ebenda S. 54.) Julius von Koch-Sternfeld, Steinadlerjagd im Heede GBaltiſhe Wei : ©. A. Weber, Weiteres über die Eisvögel. Sowa Blätter ſternigen Blaukehlchen. (Ebenda S. 302.) ee ee Polemik gegen Helm. 5 Bi H. E. Dreſſer, On some rare or A ge of Palaeare (The Ibis 1904, ©. 106.) el Durch eine ausgezeichnete Tafel geſchmückte Beſchreibung der Eier Yan, Hodg phoenicuroides, Carpodacus severtzovi, Erythrospiza sanguinea, Bucanetes ob Emberiza luteola, Emberiza spodocephala, Emberiza einerea, Emberiza s Emberiza stracheyi, Muscicapula superciliaris, Serinus pusillus, Leucostiete William Eagle Clarke, Studies in Bird-migration. II. The Resul Observations made at the Kentish Knock Lightship in the Autu of 1903. (Ebenda ©. 112.) 8 Bericht über Beobachtungen der Wanderungen der Vögel auf dem Leute . Knock im Herbſt 1903. Beobachtet wurden 48 Arten. ar Koepert, Der Vogelzug. (St. Hubertus XXII, S. 215.) Zuſammenſtellung der verſchiedenen Theorien. Verfaſſer iſt der Anſicht, daß der normale Beginn des Vogelzuges AN 110 reg Georg Krauſe, Das Brutgeſchäft der Seevögel. (Ebenda S. A G. Kaſter, G. Krauſe, O. Koepert, Zur Amſelfrage. e 253 = | Meinungsaustauſch über Nutzen und Schaden der Amſel. N. Kalbe, Der Birkenzeiſig. (Natur und Haus XII, S. 213.) Schilderung des Gefangenlebens. S. 37. 1 Spricht ſich im Anſchluß an ein Erlebnis, das darin beſtand, daß ein Kleiber be⸗ Vögel keine Grauſamkeit iſt. 9 5 i et. Br Eugen Donner, Das Pfahleiſen. (Ebenda S. 38.) 5 2 Verwirft das Pfahleiſen nicht ganz, will es aber gehörig ausgeſtattet wien, um da⸗ durch Tierquälereien zu vermeiden. x Hocke, Beobachtungen vom letzten Wintertage 1904. (Ebenda S. 49. Alfred Purtſcher, Mein Star. (Ebenda S. 48.) ee Beſchreibung des Gefangenlebens. Spricht für verſchiedene Schonzeiten der Wildtauben. Tritt warm für den Eisvogel ein. F. Panter, Ein Reiherſchießen. (Ebenda S. 55.) mannsblätter IV, S. 82.) W. Wurm, Jagdliche Plauderei aus dem Schwarzwalde. (Ebenda S Bemerkenswerte Mitteilungen über die Waldhühner und anderes. 58 h M. Marek, Zum Schnepfenzuge an der e und Ae im Ir ling 190 (Ebenda S. 100.) i | A 12 Phänologiſche Mitteilungen. | Van logie XXVIIL S. 151.) Biologiſche Mitteilungen. 5 Joſeph von 1 langen Srauboöge. (Senn e ©. 18 * 22 REN 22 0 l N ESTER 2 . 2 g 1 u, 4 29 5 ES an RN £ 5 5 7 X 1 W 128 e a 5 1 7 v } Pr Be A 895 rett & de Palluel, Ennemis peu connus den ee 1930 (Ornis XII, * F Hinweis auf den Aal als Vogelfeind. N Eretteé de Palluel, Notes sur les migrations des Oiseaux du nord- 2 est de la France. (Ebenda S. 119.) 82 5 1 ne über den Zug der Vögel in Nordweſt⸗ Frankreich, der 1902 ſpäter erfolgte wie CR wöhnli 7 Ch. van Kempen, Notes ornithologiques. (Ebenda S. 129.) 2 * 0 Kurze Notizen über Crex pratensis, die Limosen, Turdus musicus und pilaris, Scolopax rusticula, Anas boschas, Hirundo rustica und Phoenicopterus roseus. 7 van Kempen, Note sur la premiere capture connue de Rollier dans le département du Pas-de-Calais. (Ebenda S. 131.) . Bericht über die Erbeutung von Coracias garrula im Departement Pas-de-Calais. Ch. van Kempen, Note sur un oeuf de a commune trouve dans un nid de Perdrix grise. (Ebenda S. 132.) * Fund eines Wachteleies in einem Rephuhnneſte. Sa R. Rebouſſin, Notes sur des nidifications anormales ou ua | = de divers Oiseaux. (Ebenda S. 133.) | 5 Abnorme Niſtweiſen von Fringilla coelebs, Ligurinus chloris, Carduelis elegans, Parus major, Orites caudatus, Phylloscopus rufus, Rubecula familiaris, Ruticilla phoeni- cur A, Philomela luseinia, Pratincola rubetra, Troglodytes parvulus. L. Ternier, Note sur la nidification de la Grive draine et du Pinson . ordinaire. (Ebenda S. 139.) PNPaotizen über die Niſtweiſe von Turdus viseivorus 110 Fringilla coelebs. A. Cretté de Palluel, Le vol de PAlouette pendant ses migrations. (Ebenda S. 141.) 2 Nach den Beobachtungen fliegen bie Lerchen auf dem Zuge mit außerordentlicher | Schnelligkeit und dicht über der Oberfläche des Meeres. A Cretté de Palluel, Les Oiseaux imitateurs. (Ebenda S. 143.) Notizen über die Spötter unter den Vögeln. | A. Cretté de Polen — habitat de la Chevéche. (Ebenda S. 146.) SGlaucidium 8 brütete bis vor kurzem in der de . Er pail, Observations sur la duree de lincubation et de l’education des jeunes dans le nid chez quelques Oiseaux. (Ebenda S. 147.) Sehr genaue Notizen über das Brutgeſchäft einer größeren Anzahl Vogelarten. P. Fraiſſe, Observations sur les ee du département de la Loire. „(Ebenda . 155 3 Biologiſche Notizen. = . Ouſtalet, Note sur quelques Oiseaux du Nord qui se sont montres en France pendant l’hiver 1902—1903. (Ebenda ©. 179.) Als nordiſche Wintergäſte zeigten ſich im Winter 1903 drei Schwäne, Berniela leucopsis und Bernicla brenta, Somateria mollissima, Larus — u L. ridibundus und naria borealis. e = Observations ornithologiques de 1867 & 1885 (extrait). (Ebenda S. 184.) Ankunft des Mauerſeglers in den Jahren von 1867 bis 1885. Bernard, Observations faites sur le Martinet noir dans Varron- ment de Montbéliard (Doubs). (Ebenda S. 185.) Beobachtungen über den Mauerſegler. J. de Claybrooke, Distribution géographique en France nn Tetraonides. (Ebenda S. 189.) | Er Genauer Nachweis der Verbreitung von Tetrao Nr n ins T. medius, T. tetrix, A, asia und Lagopus mutus in Frankreich. [4 0 5 0 7 1 1 EN" Er, Fr * RER 5 es ER B enno Otto, Ueber 55 viridanus . in den st b 5 durch eine photographiſche Tafel geſchmückt. „Spvenska Faͤglarna für unrichtig. E. Lönnberg, En rackelhane-tjäder. (Ebenda S. 52.) für einen Baſtard zwiſchen Auerwild und Rackelwild. Er ſtellt durch Herrn G. Ba nc und iſt als Fiſchräuberin feſtgeſtellt worden. des Hausrotſchwanzes. biologiſchen Gründen ein. Sag ester Nya es N id, ki a RE Bericht über zwei Baſtarde von Schneehuhn und Birkhuhn mit be Guſt. Swenander, Anmärkningar rörande nägra svenska ‚ort giska handböckers artmärken à skäggdoppingen. (Ebenda S. ? a Erklärt die Artmerkmale für den großen Haubentaucher in Nordens Faglar ind i Verfaſſer beſchreibt einen im Göteborger Muſeum befindlichen 801 und hält auszuführende Verſuche zur Hervorbringung derartiger Baſtarde in Ausſicht. 7 J. Söderling, Fjällugglan i yttersta, hafsskären. (ea för Fügen och Fiskbre XII, S. 71% g Erlegung von neun Schneeeulen ziemlich weit 7 in Bei „„ Stören A. Reichenow, Zur Rettung zweier eingebürgerter Namen. (Ornithologiſ Monatsberichte XII, S. 1.) 1 Tritt für die Beibehaltung der Namen Luseinia für die Nachtigall, Philomela 5 den Sproſſer und Tithys für den Hausrotſchwanz ein. = Alexander Bau, Nochmals Erithacus cairii (Gerbe). (Ebenda S. 4) Polemik gegen Dr. Gengler. j Dr. Koepert, Zur Biologie der Amſel (rurdus merula). (Ebenda S. 60 4 Die Amſel wird zuweilen zum Erdbrüter. Sie garniert ihr Neſt mit friſchen e Fritz Braun, Ornithologiſches aus Konſtantinopel. (Ebenda ©. 17.7 J. Gengler, Erithacus cairii zum En Male. (Ebenda ©. Be Polemik gegen Bau. 5 J. Thienemann, Vogelwarte Roſſitten. (Ebenda S. 9 | Bericht über den Krähenverſuch. + Bernhard Hantzſch, Acanthis linaria islandica subsp. nov. (Ebenda © 3 1 Abſpaltung des isländiſchen Leinfinken als Unterart. f 1 Parrot, Vom Liebesſpiel der Bekaſſine (Gallinago gallinago). (Ebenda S. 37. 0 Ausführliche Darſtellungen des Liebesſpiels der Bekaſſine. Verfaſſer iſt geneigt, T alten Naumannſchen Auffaſſung Recht zu geben. er R. Snoudaertvan Schauburg, Ornithologiſches aus Holland (Ebenda S. 41.) | Beobachtungen über Fringilla montifringilla, Motacilla alba gu 9 a luseinioides, Merula torquata, Cyanecula sueeica, Circus macrurus, Columba oenas (in alten Kaninchenbauten), Grus grus, Procellaria leucorrha, Nyroca nyroca, Frin eoelebs, Daulias luscinia, Vanellus vanellus und Gallinago gallinago. | D. Kleinſchmidt, Ein Streit um Namen? (Ebenda S. 42 . Polemik gegen Reichenow wegen der Benennung des Fe der Nachtigall und O. Kleinſchmidt, Zum letztenmal Erithacus cairii (Gerbe). Ebenda 8.5 1 O. Helm, Nachtigall und Sproſſer. (Ebenda S. 58.) Tritt für die Artſelbſtändigkeit der Nachtigall und des Spears weten 0 Rob. Jul. Olſen, Glaucidium passerinum U: (Ebenda S Mitteilungen über Maße von ſechs Eiern der Sperlingseule. Rußlands. (Ebenda S. 73.) Biologiſche Mitteilungen. Gen gler, e dne in Hegensbung von 1774 eis 8 78.) F. 5 un, b ch ans Konten i (Ebenda S. 79.) F. Henrici, Ueber die Legekräftigkeit von Podiceps nigricollis (Brehm). „(Ebenda S. 84.) & Nach der Vertichtung einer Brutkolonie des Schwarzhalstauchers, jedenfalls durch Sturm, fand Verfaſſer auf dem Karraſch⸗See Neſter mit je acht, ſechs und fünf Eiern. 2 Bernhard Hantzſch, Geſetzliche Vogelſchutzbeſtimmungen und ihre Durchführung, beſonders im Königreich Sachſen. (Deutſcher Tierfreund VIII, S. 109.) 5 Joh. Helm, Etwas von Anlage und Führung von Birſchſteigen im Revier. (Deutſche Jägerzeitung XXXXII, S. 83 k.) 4 Tritt für die Verfolgung ſo ziemlich aller Raubvögel, ſogar des Waldkauzes und der feltenen Uraleule ein. 5 n und Stockente. (Deutſche Jägerzeitung XXXXII, E- er glaubt nicht, daß die Stockente durch das Bläßhuhn vertrieben Wird v. Ganzkow, Der Frühfahrszug der Waldſchnepfe 1904. (Ebenda S. De „und 119.) Jacobi, Ueber Birkwild und Birkwildaufzucht. (Ebenda S. 1350 Eron au. Noch einmal das Rothuhn. (Ebenda S. 150 und 169.) - Polemik gegen Dr. Wurm. H. lihlenhut, Vom großen Hahn. (Weidwerk in Wort und Bild XIII, S. 217.) = Beſonders pertunit durch die zahlreichen Illuſtrationen nach u Auf⸗ men. W. Eſchbach, Immer wieder die Meiſen. (Mitteilungen über Weine und Kellerwirtſchaft XVI, S. 59.) 1 Tritt für Aufhängen von Niſtkäſten in den Weinbergen ein, um die Meiſ en als Helfer im Kampfe gegen den Heu⸗ und Sauerwurm heranzuziehen, ſchlägt aber auch vor, beim Bau von Mauern kleine Hohlräume zu laſſen, die durch ein Stück Tonröhre als Schlupf⸗ gar g zugänglich find und gern von den Meiſen angenommen würden. Giacomo Damiani, II nuovo Manuale di ornitologia Italiana del Conte Dott. Ettore Arrigoni Degli Oddi. (Avicula VIII, S. 33.) Beſprechung des Werkes von Arrigoni Degli Oddi über die Avifauna von Italien. Gigeinto Martorelli, Il beccofrusone. (Ebenda ©. 42.) Naturgeſchichte des Seidenſchwanzes. | . Ghidini, Appunti ornitologici ticinesi per il 1903. (Ebenda S. 52.) . Ornithologiſche Mitteilungen, von denen beſonders hervorzuheben iſt die Erlegung von Urinator arctieus, Rackelhahn und Ampelis garrulus.“ | Filippo Cavazza, Noticie intorno a un Bubulcus ibis uceiso nella Eproyincia Bologna. (Ebenda ©7593): Erlegung eines Bubuleus ibis in der Provinz Bologna. \ Erneſto Schmitz, Larus cachinnans-Eier in Madeira. (Zeitſchrift für Oologie XIV, S. 1.) ö 1 Bejchreibung einer Anzahl Eier von Larus cachinnans aus Madeira. A. Greſſin, „Im Februar hat noch kein Vogel Eier!“ (Ebenda S. 3.) i A / Berichtet über ein Kolkrabenpaar, das bereits am 20. Februar das erſte Ei gelegt hatte. Hermann Grote, Ueber die Oologie in Conrad Geſſner's „Vogelbuch“ aus dem re 1581. (Ebenda S. 4.) Konrad Ribbeck, Beobachtungen über 1 1 bertheloti. „Ebenda S. 8.) Biologiſche Mitteilungen. W Sonia Am Horſte der Uraleule (Syrnium e Pall.). (Ebenda 17.) Otto Bamberg, Oologiſches und Oruithologiſches aus 1 51820 Sibirien, 2 Transkaſrien Turkeſtan, Mongolei, Mandſchurei. (Ebenda S. 20.) r ANETTE x Un \ - Tr } E. Öodelmann, Ornithologiſcher Bericht aun 1903 bis 1904. (Ebenda S. 22.) 2. e Hermann Johanſen, Wichtigere Ergebniſſe während der Jahre DAR im Gouvernement Tomsk ausgeführter ornithologiſcher Beobacht ( logiſches Jahrbuch XV, S. 81.) 10 „ Sr Beobachtungen an Geoeichla sibirica, Sylvia simplex, Luseiniola fuscata, Locustella certhiola, Locustella locustella straminea, Parus cinetus obteetus, Aegithalus sp.?, Motaeilla eitreola, Lanius phoenicurus, Ampelis garrulus, Muscicapa atricapilla, Chry- somitris spinus, Pyrrhula eineracea, Pyrrhula pyrrhula kamtschatica, Emberiza ei nella, Emberiza leucocephala, Plectrophenax lapponicus, Otocorys alpestris fl Corvus frugilegus tschusii, Corvus corone orientalis, Apus apus, Cuculus canorus johanseni, Haliaetus albicilla, Pandion haliaetus, Astur candidissimus, Astur paluı barius, Falco peregrinus, Buteo vulpinus, Buteo zimmermannae, Ortygometra aur cularis, Grus virgo, Ciconia nigra, Glareola melanoptera, Haematopus ostrilegu Numenius tenuirostris, Totanus terekius, Totanus littoreus, Tringa temmincki, Sterna kluviatilis, Larus canus niveus, Colymbus areticus, Podiceps auritus, Cygnus eygnus BR Tadorna tadorna, Chaulelasmus streperus, Mareca penelope, Dafila acuta, Spatula 5 clypeata, Fuligula fuligula, Oidemia fusca stejnegeri und Mergus merganser,. FEN Victor Ritter von Tſchuſi zu Schmidhoffen, Ueber palearktiſche Formen. (Ebenda S. 93.) 45 EN . Behandelt die Formen der Alcedo ispida, von der eine neue Subſpezies als Alcedo „ ispida sibirica beſchrieben wird. Beſchreibt ferner als neue Subſpezies Garrulus glandarius a koenigi und von Formen von Pisorhina scops die neuen Subſpezies erlangeri, graeca, tuneta und cycladum. Außerdem wird als neue Subſpeztes Caccabis rufa maderensis 8 beſchrieben. | | ee 8 5 L. Freiherr von Beſſerer, Numenius arcuatus L. als Brutvogel in Bayern. EN. (Ebenda S. 108.) | | 8 4 8 B. der Stadt . Stellt als Ergänzung zu den im neuen Naumann mitgeteilten Tatſachen über Numenius aarcuatus in Bayern feſt, daß der große Brachvogel in Bayern regelmäßiger und häufiger Brrutvogel der ſüdlichen Teile iſt. SR e | 7 5 Ludwig Schuſter, Weiteres Belegmaterial zu: Ueber die unregelmäßige Ber 7 8 brütung der Eulengelege. (Ebenda S. 113.) f BR Eva. 1770 6 Material über Syrnium aluco, Asio otus, Asio accipitrinus und Nyctea nivea. Hugo Otto, Beobachtungen über die Schwalbe. (Nerthus VI, S. 204 Bi: Inhalt: Bericht über die Generalverſammlung am 19. März 1904 zu Dresden. — Be Vogelſchutzkalender. — Forſtaſſeſſor Carl Pogge: Vogelleben im Nördlichen China. — Otto Leege: Zug und Nahrung von Dendrocopus major (L.) auf den oſtfrieſiſchen BEN. Inſeln. — Otto Natorp-Roſchkowitz: Nordiſche Wintergäſte. — H. Krohn: Der Kranich * in Schleswig-Holftein und an den Grenzen dieſer Provinz. — Dr. O. Koep ert: Farben⸗ . 1 97 0 varietät von Turdus merula. (Mit Buntbild Tafel VII.) — H. Freih. Geyer von N 0 Schweppenburg: Gewöllunterſuchungen. — H. Bank: Ein paar Worte zur Recht⸗ Be fertigung. — Guſtav Thienemann: Die Mauerſegler in Magdeburg und Beobachtungen über ihren Abzug daſelbſt. — Major G. Woite: Kleine Beobachtungen aus dem Jahre I W. Hennemann: Beobachtungen über die Würger (Laniidae) im Sauerlande au letzten drei Fahren. — Kleinere Mitteilungen: Störche. Überwinternd kehlchen bet München. Vom Hühnerhabicht. Überwintern von Hirundo rustica. a Bruſſarde. Eisvögel. Mutterliebe einer Henne. Baſtard eines Stieglitzes u ige vogels. Doppelbrut der Sumpfſchnepfe. — Bücher⸗Beſprechungen. — Litera Dieſem Heft liegt die Bunttafel VII, ſowie eine Anleitung zur Schutzes der heimiſchen Vogelwelt (veröffentlicht im Auftrage des Mini] wirtſchaft, Domänen und Porſten) bei. 1 a Redaktion: Dr. Carl N. Hennicke in Gera (Reuß). Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in Gera⸗Ur XXIII 75 * Verlag von Mahlau & Waldschmidt, Frankfurt a. M. Der Zoologische Garten. (Zoologischer Beobachter.) Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Tiere, Organ der Zoologischen Gärten Deutschlands. Redigiert von Prof. Dr. O. Boettger. Jährlich 12 Hefte M. S.—. | Sing I—XXX nebst Sachregister für Band I-XX zusammen M. 100 inserate pro Zeile 20 Pfg. % ” ; Das Jerrarium, Das Frettehen, 3 seine Bepflanzung und Bevölkerung, Anleitung zur Zucht, Pflege und Abrichtung 8 von Johann von Fischer. von Johann von Fischer. 4 Handbuch für Terrarienbesitzer und Tierhändler. 6 8 mit Tafel und e 4 384 S. 80 mit 40 Holzschn. Eleg. geb. M. 12.— | M. 4.— N Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. ? Wacht x Züchteru. Liebhaber 8 von Geflügel, e 755 - \ Ev 285 ! i „„ * a 4 9 eee 4 ER b 4 $ Die e srl veriittelt als Heſonderk werthvoll find die Krank- WE das angeſehenſte und verbreitetſte Fachblatt durch Anzeigen auf das ſicherſte Kauf und Angebot von Thieren aller Art, enthält gemeinverſtändl. Abhandlungen über alle Zweige des Thierſports Lebensweise, Züchtung und Pflege 8 Geflügels, Sing⸗, Ziervögel und Kaninchen. Brieftanben⸗, Hunde⸗ u. 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II \ 2 2 72 — ( — O & S 8 1 SS 2 ı Fa 82 do d 25812 DH 2855 a ei 5 2 eee, e au S 8 — — I u — — ae 28 4 S. 2 9 8 | ist für i und Naturfreunde das — = 8 ke 0° S > 8 S 5 = I bhervorragendste Blatt, welches wegen der be- oc © ER = do so, © 218: 5 e SER | — un — 8 f. SS 2 5 leb renden Artikel, sowie seiner internationalen e 2 55 a Se 0 E 5 8 5 8 8 : 5 I und grossen Verbreitung betreffs Ankauf, Ver- = — = se 8 85 = „ 3 De 1 I kauf und Umtausch aller Objecte die weit- go: um 2 88 Oo 0 8 NEL 1 8 8 a S 7 Se 5 ; Izgehendsten Erwartungen erfüllt, wie ein | 22 5 8 3 00 un — 9 2 8. f & 8 a = Probe-Abonnementlehren dürfte. Zubeziehen — 8 „S — 5 | Ss = s — ; 2 N 8 su? 8 7 * 1 > * durch die Post. 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Der „Deutſche Geflügelhof“ bringt alles Wiſſenswerthe auf dem Gebiete der landw. Nutzgeflügel⸗ und Taubenzucht, auf den Sport dabei gebührend Rückſicht nehmend, belehrende ; Artikel für den Anfänger, Beſchreibungen und Abbildungen. ; Probenummern koſtenlos mg durch die Geſchäftsſtelle L. Otto Bobs Derlagsnufalt, Surf i. . | Di | Ti 1 t⸗ Zeitung für N Gefüge . | W und Kaninchenzucht. Eigent 055 99 18 ler © und Organ der schweizerisch Ornithologischen Gesellschaft. 76 Sektionen mit 4800 555 52 Redaktion: Ed. Brod mann, Schönenwerd. Erscheint jeden Mittwoch 12 Seiten stark. \ Inserate finden weiteste Verbreitung ä 10 Pfg. pro Zeile. 5 Abonnement nimmt jede Postanstalt à M. 1,20 pro Vierteljahr, 1 : Buchhandlung à M. 1.— pro Ferie ia jederzeit entgegen. Probenummern gratis und franko durch die Verlagshandlung H. R. Sauerlän nder * 9 * Js — 7 Br EEE Pr et \ Ei, 8 8 Er N *. A 53 . Ornithologe Monatsſchrift. Herausgegeben vom 5 Dextfchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. Begründet unter Redaktion von E. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und K. Th. Liebe. = Ordentliche Mitglieder Redigiert von Das n beträgt des Vereins zahlen einen Jahres⸗ Dr. Carl R. Hennicke 1 Mark. — Zahlungen werden beitrag von fünf . und er⸗ 1 8 R an den Vereins⸗ Rendanten Hrn. halten dafür die Monatsſchrift in Gera (Reuß) Wilh. Kutſchbach in Gera, poſtfrei (in Deutſchl.). und Prof. Dr. O. Taſchenberg. Schleizerſtraße Nr. 4 erbeten. Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. — Nachdruck nur mit Genehmigung geſtattet. XXIX. Jahrgang. Auli 1904. Mr. 72 Vogelſchutzkalender. N (Nachdruck mit Quellenangabe erbeten.) Neue Maßnahmen für den Vogelſchutz gibt es für den Juli nicht. Man vergeſſe nicht, die zu den Kaſtenfallen führenden Pfade immer recht rein zu halten, beſonders von Unkraut und ſonſtigen aufſprießenden Schößlingen zu ſäubern (vergl. Ornith. Monatsſchr. 1902, S. 342). Ferner erinnern wir daran, daß junge Vogelſchutzgehölze während des Sommers öfters gehackt werden müſſen (vergl. Vogelſchutzkalender für März). Lebende Hecken ſind im e auf ſpäte ie nicht vor Ende Auguſt zu ſchneiden. Ornithologiſches vom Weißensee. Von Eugen Donner. ungefähr 950 m hohen Tale des Zuges der Gailtaler-Alpen, liegt der langgeſtreckte, liebliche Weißenſee. Es dürfte wenig Seen in Oſterreich und auch in andern Ländern geben, welche bei einer Höhenlage von faſt 1000 m, mitten im Gebirge ge egen, oft ſchon Ende Juni eine Waſſertemperatur von 18 bis 20 Grad R er eichen und auch behalten. Vom Vogelleben dieſes von der Natur ſo reich begünſtigten Punktes, der zu meinen ſchönſten Erinnerungen zählt, will ich nun berichten. Von Zeit zu Zeit, am Anfang des Sommers ſeltener, ſpäter aber, im Auguſt und September viel häufiger, tauchten Seeſchwalben auf. Welcher Art | Fluggeſchwindigkeit ſchwer zu ſchießen ſind und ich ſehr oft günſtige Momente aus anderen Rückſichten nicht benützen durfte. Der Vogel hat die Größe einer kleinen ö 19 Fern vom Getriebe der ruheloſen Welt, in den ſüdlichen Kalkalpen, in einem g ſie angehörten, konnte ich leider nicht ermitteln, da die Vögel wegen ihrer großen 11 h e AN: Tr) | Taube, iſt in der Hautfarbe gran mit a a Hals Von Ende Auguſt an ſah ich täglich mehrere dieſer zierlichen Tierchen, Inſekten fahndend, ſich manchmal auf einem Seeroſenblatt ausruhend, den Tag über raſtlos dahinjagen. Überraſcht war ich, als ich am 16. Septem kurz nach der großen Überſchwemmung, unter der Kärnten furchtbar litt, mit de Kahn den weit aus ſeinen Ufern getretenen See abfuhr, Schwärme von 25 b 230 Stück dieſer Seeſchwalben zu erblicken, von denen früher nur einzelne zu ſeh waren. Wahrſcheinlich ſammelten ſie ſich zur Abreiſe. Sehr reich iſt der Weißenſee N an Stockenten (Anas boschas). Sie halten ſich jedoch nur im oberen, dem ſchilfreichen Teile auf, den unteren meiden ſie, denn er beſitzt felſige, ſteil abfallende Ufer, die keinen paſſenden Aufenthaltsort für Wildenten bilden. Mit Beginn des Monats Auguſt kann der aufmerkſame Beobachter dieſe Wildart faſt täglich ſehen oder ihre Stimme vernehmen. Sehr gerne ſchwimmen ſie an trüben Tagen 4 zu jeder Tageszeit längs des Ufers herum, während fie bei ſchönem Wetter die Tour meiſtens gegen Abend unternehmen und mehr die Mitte des Sees benützen. Die Enten ſind ſehr zutraulich, laſſen das Boot ſehr nahe heran, denken gar aich an ein Abſtreichen, weshalb man leicht in Schußnähe kommt. Auf alle Fälle iſt ein Schuß unter dieſen verlockenden Umſtänden für einen gewöhnlichen Seen 2 ſehr zweifelhaft; erſtens bietet der ſchwimmende Vogel eine kleine Zielfläche, zweitens | kann der Kahn nicht raſch vollſtändig geſtoppt werden; er bewegt ſich lunga | weiter. Leichter holt man ſich fein Weidmannsheil, wenn man zur Zeit 0 Flüggewerdens der Jungen vorſichtig längs der Ufer hinbirſcht. Wer die Stellen kennt, wo des Abends die Enten aufſteigen, kann dort ſein Glück verſuchen, was 99 nicht gar leicht erreichbar iſt. Man muß aufmerkſam und flink ſein, ſonſt gehen die Schrote ſicher hinterdrein. Anfangs Juli haben die jungen Enten noch ganz kurze Federn an den Schwingen, ſind daher trotz der geſetzlich feſtgeſetzten Schußzeit noch keineswegs jagdbar. Um die Mitte des Monats können ſie ſich erſt einen Meter über die Waſſeroberfläche erheben. Gegen den 27. hin kommt dann de 10 richtige Augenblick zum Beginn der Jagd; die Vögel find flugbar, erheben fü 5 fallen aber bald wieder ein. Wegen des langen Winters (am 1. Mai ift oft noch der See mit Eis bedeckt) ſchreiten hier jedenfalls die Stockenten ſpäter als ſo zur Fortpflanzung, daher die Jungen ſo ſpät flügge ſind. An ſchönen Abeni hört man ſehr oft das „wack, wack“ der Schoofe, welche man auch bei ihren © exkurſionen leicht ertappt. Gelegentlich ſoll ſich ſogar die Waldſ ſchnepfe (Scolo rusticula), ein hier feltener Vogel, zeigen. Trotz fleißiger Durchſtreifung 8 Revieres konnte ich weder Rohrhühner noch Wachtelkönige feſtſtellen. | treibt ſich der auf dem Zug befindliche Fiſchreiher (Ardea cinerea) 3 an den noch unwirtlichen Geſtaden herum. Von Wüdtauen 1 dee > ee W 2 4 * n kr a Fe er Ei 7 Omnitefogiien 1 De 1 wefenle. 2 2 287 isn RB wen 25 un 3 (Celumbs palumbus), einer Hohltaube wurde ich nicht anſichtig. N Juni und Juli hatte ich merkwürdigerweiſe vielmehr Gelegenheit Tauben zu be dbachten als im Herbſt, wo ſie gewöhnlich in ſtarken Schwärmen auf die Felder | kommen. Obwohl das Rephuhn bis 1000 m in die Höhe geht, fehlt es hier volſtindig. In den tieferen Gegenden, z. B. 550 m, traf ich es noch an. In der Höhe von 1600 m, im Gebiet der ſchönen, dem Wilde Schutz gewährenden Aperrose, hauſt das Steinhuhn (Caccabis saxatilis), dem nur hier und da einmal in dieſen entlegenen Strecken der Jäger nachſtellt. Während des ganzen S ommers hörte ich immer nur eine einzige Wachtel (Coturnix coturnix) ſchlagen, alle anderen Wieſen und Felder entbehrten dieſes traulichen Rufes. Die Bewohner des ſtillen Tales erzählen, daß es in früheren Jahren viele Wachteln gegeben habe, welche aber von Jahr zu Jahr immer mehr und mehr verſchwanden. Wen nimmt dies wunder? Wurden nicht ſchon Millionen dieſer armen Geſchöpfe gefangen, nach England gebracht und als Kitzel für den leckeren Gaumen dieſer tapferen Gentlemens verwendet? So lange man in dem viel bewunderten Albion ſolchen Genüſſen fröhnt, nützen die Durchfuhrverbote Deutſchlands und Frankreichs gar nichts Hier tat den Wachteln niemand etwas zu leide, ja man machte nicht einmal Jagd auf ſie; im Gegenteil, die Bevölkerung vermißt den reizenden Vogel i act ſchwer, hegt und ſchont ihn deshalb auf jede Weiſe. — Faſt die ganze Familie der Tetraonen hat fi am Weißenſee angeſiedelt. Man braucht keine unde von einer der Ortſchaften den Höhenrücken hinaufzuſteigen, und ſchon iſt man auf den Balzplätzen des Auerhahns (Tetrao urogallus), deſſen Stand ſehr gut iſt. Infolge der verlängerten Schonzeit (1. September bis 6. April) wird ſich dieſe Wildart vorausſichtlich noch vermehren, weil dem unſinnigen Niederknallen der jungen Hähne im Herbſt ein Ende geſetzt iſt. Den Birkhahn (Tetrao tetrix) trifft man auf dem Peloſchen (1768 m), ein weiterer Aufenthaltsort iſt mir nicht bekannt. Überhaupt ſcheint das Vorkommen des Birkwildes hier ſchon ſtark beichränft zu jein, denn ich kenne große Gebiete wo ſich nie der kleine Hahn blicken . Die Wälder ſind ungepflegte Bauernwaldungen mit viel Unterwuchs und 3 eingeſprengten Sträuchern, daher ein ſehr beliebter Standort des Haſelhuhns Ghonasa bonasia), das auch ſehr zahlreich iſt. Der Menſch tut dieſem ſchönen Vogel nicht wehe, wohl aber das unterſchiedliche Raubzeug, beſonders die Füchſe. Das Alpenſchneehuhn (Lagopus mutus) kommt in den höheren Lagen (1800 m) vor. Unter den gefiederten Räubern der Lüfte dürfte der Gänſegeier (Gyps fulvus) der größte fein, der ſchon mehrmals auf dem Latſchur (2238 m) beobachtet wurde. Einmal ſoll ein „Halterbua“ einen mit dem Tode ringenden Weißköpfigen Lämmergeier (wie er dort benamſet wird) auf der Spitze des genannten Berges een und ihn ins Tal gebracht haben. Er wurde präpariert, blieb lange Zeit ö 19* — 1 hohe, ſchwer zu teig Reißtofel mit feine ſteilen, , iefgerfläfteten f dem Steinadler (Aquila chrysaetus) geeignete Brutftätten, denen ſchon meh . ſchneidige, unerſchrockene Jäger Beſuche abgeſtattet haben ſollen. Ich ſelbſt leider nicht das Glück dieſem majeſtätiſchen Raubvogel zu begegnen. Der Hüh habicht (Astur palumbarius) zehntet beſonders im Frühjahr die Hühnerbeſtän der Gehöfte faſt täglich. Im Sommer ſieht man ihn ſelten; ich habe z. B. nur einmal einen geſehen. Der Sperber (Accipiter nisus) iſt nicht gar häufig, doch | feine Rarität. Der verbreitefte „Geier“ ift hier der Mäuſebuſſard (Buteo buteo % deſſen Sippſchaft ſich einer ftattlichen Größe erfreut. Hier tritt meiner Anficht nach der Fall ein, wo in Anbetracht des arg daniederliegenden Haſenſtandes und zum Schutze der anderen kleinen Wildgattungen der zu großen Vermehrung des Buſſardes Schranken geſetzt werden müſſen. Was ſchadet es da, wenn man jährlich 3 mehrere dieſer ſonſt jo nützlichen Vögel abſchießt? Durch dieſes Vorgehen wird 3 das Gleichgewicht nicht geſtört, vielmehr wieder hergeftellt. Selbſtverſtändlich braucht nicht alles heruntergeknallt zu werden; der goldene Mittelweg iſt auch hier ö der beſte. Der Jäger darf kein Tier gänzlich ausrotten, da jedes im Haushalt der Natur ſeine Berechtigung hat. Auf dem Entenanſtande traf ich einigemale mit dem Baumfalken (Falco subbuteo) zuſammen, der wie ein Pfeil an mir vorüberſchießend eifrig Schwalben jagte. Ein Ding der Unmöglichkeit ſchien es N mir den kühnen Segler durch einen raſchen Schuß herabzuholen. Noch viel ſeltener 1 bemerkte ich den kleinen Turmfalken (Tinnunculus tinnunculus), dem vielleicht die N Gegend, in der es verhältnismäßig wenig Felder gibt, nicht paßt. Der einzige Repräſentant der Eulen iſt der Uhu (Bubo bubo), welcher feine Schlupfwinkel “ in den tiefgeſpaltenen, ſchwer zugänglichen Felſen des Nockberges hat. Hier hauſt der nächtliche Räuber ungeſtört; niemand ſtellt ihm nach. Dort behauptet ſich 3 der intereſſante Vogel, Gott ſei Dank, noch, was leider in vielen anderen x Gegenden nicht der Fall iſt, denn er wird ja von Jahr zu Jahr ſeltener. Ich in kenne Reviere, wo früher noch oft in der Nacht das ſchauerliche: „buhu“ zu “a Schreck der abergläubiſchen Bauern erſchallte, jetzt aber zum Leid des Naturfreundes 5 gänzlich verſtummt iſt. Von den übrigen Eulenarten weiß ich nichts zu berichte 5 Bis zum 10. Juli hörte ich von allen Ecken und Enden den Kuckuck (Cucu canorus) rufen. Der Schwarzſpecht (Dryocopus martius) ift in den aus⸗ gedehnten Nadelwäldern gemein, weil man glücklicherweiſe noch nicht jeden mo Baum fällt. Der ſchwarze Zimmermann mit ſeiner roten Kappe hämmer darauf los, den kleineren Höhlenbrütern Wohnung ſchaffend, an der es zahlreichen Arbeiter nicht fehlt. Trotz alledem Weit die Ads ſic i ie Bea zu ie: obwohl nach Berlepſch i | OBER 4 e ee Meere 3 2 3 . 8 5 i MN er 2 EN 1 1 1 J . 7 N 5 RER 1 5 er 45 / Ar 2 na Deritpotogfäes vom een 289 Sgporzppeches eh ſoll. Neben ersten treiben ſich noch der Buntſpecht * Dendrocopus maior) und jein Vetter, der Grünſpecht (Picus viridis) herum. Am Weißenſee ſelbſt beobachtete ich noch keinen Grauſpecht (Picus canus, doch fing ich im vergangenen Jahre in einer benachbarten Gegend einen ein. Ich bemerkte beim Durchſtreifen eines hart an der Drau gelegenen Buchen— ſchlages plötzlich einen Specht auf einer ſtarken Wurzel ſitzen, der bei meiner Annäherung nicht aufflog, ſondern mühſam weiter hüpfte. Raſch hatte ich den Geſellen eingeholt; eine genaue Unterſuchung bewies mir, daß das Tier nicht die mi deſte äußere Verletzung beſaß. Ich ſteckte ihn raſch in den Ruckſack und trug ihn nach Hauſe. Rührend waren die Klagetöne, unter welchen das Männchen (vielleicht war es der Herr Papa) die geraubte Ehehälfte eine gute Strecke weit b . Die dem Vogel verabreichten Ameiſen verſchmähte er beharrlich. Nachdem er arme Kerl die Nacht merkwürdigerweiſe überlebte, ich eine für ihn paſſende Unterkunft nicht finden konnte und ſchon am nächſten Tage (12. September) in Wien ſein mußte, blieb mir leider nichts anderes übrig als das bedauernswerte 5 ier, das jedenfalls an einer ſchweren inneren Erkrankung litt, durch einen guten Schuß von ſeinen Leiden zu erlöſen. — Den Wiedehopf (Upupa epops) trifft man vereinzelt, meiſtens auf den niedriger gelegenen Almen, an. Unten im Drautal dürfte er häufiger ſein. Wer nach hereingebrochener Nacht oder vor Beginn des 0 orgengrauens den Wald betritt, erſtaunt über die vielen an dem einſamen Wanderer vo beihuſchenden Nachtſchwalben (Caprimulgus europaeus), über die fall ununter⸗ 6 rochen forttönenden langgezogenen Rufe. Nicht überall führen dieſe nützlichen Vögel ein ſo ungeſtörtes Leben wie hier; es gibt leider rohe Bauernſchützen, vor de en weder Specht noch Wiedehopf noch Ziegenmelker ſicher iſt. Das Wahrzeichen des Weißenſeetales, der ſchmucke Turm der evangeliſchen Kirche, entbehrt gänzlich 5 Mauerſeglers (Apus apus), während 400 m tiefer das fürſtliche Schloß 9 bers in Greifenburg von den lieblichen Tierchen umſchwirrt wird. An Haus— ſchwalben (Chelidonaria urbica) herrſcht kein Mangel. An ſchönen Abenden oder 1 der Frühe vor Sonnenaufgang beobachtete ich ſehr oft Tauſende von Schwalben, pelche laut zwitſchernd mit großer Geſchwindigkeit über dem ſchilfreichen weſtlichen Ende des Sees herumſchwirrten. Dieſes den Beſchauer eigentümlich berührende e bot ſich mir Anfangs Juli zum erſtenmal, weshalb dieſe Verſammlungen Vorboten der Abreiſe waren. Der einzige Vertreter der Würgerſippe iſt der auen Würger (Lanius collurio); der Raub- und der graue Würger ſind hier bekannt. Im Juni und Juli machte ſich der kleine Wegelagerer ſo ſelten, daß ich 0 idon an ſeinem Vorkommen zweifelte, erſt im Auguſt ſah man ihn häufiger auf m Spitzen der Sträucher ſitzen. Mit Beginn des Monats September waren alle p purlos verſchwunden. Trotz bender Begehung der ganzen Umgebung ſah ich Eugen zen ya 1 2 nur einmal beim Erklimmen eines seiten Berges e einen u Koltraben Ce ſonſt nie. Nichtsdeſtoweniger vermute ich in der Spitzegelgruppe eine Anzahl der ſchwarzen Räuber. Die heimtückiſche Rabenkrähe (Corvus coro Jill a Ärger des Landmanns und se Jägers in e ee zu 11 erblickt zu haben. Elſtern und Dohlen fehlen vollſtändig. es Velten ſich 585 5 Eichelhäher (Garrulus glandarius) am Anfang des Sommers zeigte, in um 1 ſtärkeren Scharen ſtrich er krächzend im Herbſte umher. Mutter Natur deckte für 5 dieſen Allesfreſſer den Tiſch in reichlicher Weiſe. Die Haß elnußſträucher werden im September von dem Alpentannenhäher (Nucifraga caryocatactes relicta Reichenow) in ausgiebiger Weiſe geplündert, ein Vorgang, der recht were iſt. Den erquickenden Geſang des Pirols (Oriolus oriolus) vernahm ich niemals, daher ich annahm, daß der edle Sänger überhaupt die Gegend nicht bemohne. 7 Ich war deshalb höchſt erſtaunt, als ſich folgender bedauernswerte Vorfall ereignete. Bei einem meiner Birſchgänge geriet ich mitten in einen Flug Miſteldroſſeln. Ich glaubte eine junge Droſſel in guter Schußweite auf einer Föhrenſpitze einfallen | zu ſehen, gab Feuer und war ſchmerzlich berührt, ſtatt der vermeintlichen Miſtel⸗ droſſel einen — Pirol vom Boden zu nehmen. Das Unglück war geſchehen; es ließ ſich nichts mehr machen. Die arme Goldamſel befand ſich (es war Ende Auguſt) jedenfalls auf dem Zug und geriet durch Zufall in den Schwarm. Der Star (Sturnus vulgaris) nimmt das Gaſtrecht nur auf ſeiner Durcheiſe in Anſpruch. Sperlinge ſind nicht beſonders viele da, was auch vom Buch⸗ finken (Fringilla coelebs) gilt. Der Kirf ſchkernbeißer (Coccothraustes COCCO- 4 thraustes) und der Gimpel (Pyrrhula pyrrhula europaea) ſind Seltenheiten; . beide liefen mir nur einmal in den Weg. Maſſenhaft gibt es Fichtenkreuzſchnäbel 4 (Loxia curvirostra). Der Spaziergänger hört von allen Seiten das ewige A Locken, bald da, bald dort einen Fichtenzapfen hinabfallen, fieht die gewandten Tierchen in der bekannten Art an den Zweigen herumturnen, muß es ſich ſclußuch gefallen laſſen einen Zapfen auf ſeinen Kopf zu bekommen, wenn er längere; Zeit unter einem Baume verweilt hat. Die „Krumpſchnäbel“, denen niemand era zu leide tut, find jo zutraulich, daß fie bis auf zwei Schritte aushalten. Goldammer (Emberiza citrinella) und Bachſtelze (Motaeilla alba) find zahlreich, nicht 8 aber die Feldlerche (Alauda arvensis), der wahrſcheinlich die geringe Ausdeh 0 des Acekerlandes nicht behagt. Außer dem Baumrutſcher (Certhia famili 5 den Wald eine 5 Nun Am UNSER, a die Tannen En 3 a ER u 15 — 7 5 BE ERSTER ki FERN 288 Omnitjologifeies v. vom Gegole. . 8 291 8 * köberte ic 1 gelegentlich eine Dorngrasmiieh (Sylvia sylvia) der 8 eir en Weidenlaubvogel (Phylloscopus rufus) auf. Eine allgemeine Erſcheinung ER it der Teichrohrſänger (Acrocephalus streperus). Im Vergleich zu den Scharen 2 5 von Miſteldroſſeln (Turdus viscivorus) kommt die Singdroſſel (Turdus musicus) 2 nziehungskraft aus, ſodaß dieſe ſcheuen, ſchwer zu erlegenden Vögel bis in die 2 Dörfer ſtreichen. An einem trüben Julitage glaube ich im dichten Unterwuchs des Nockberges eine Wacholderdroſſel (Turdus pilaris) entdeckt zu haben, ein 2 Vogel, deſſen Heimat mehr in nördlicheren Gegenden liegt. Seine Lieblingsnahrung, Wacholderbeeren, wachſen hier in Hülle und Fülle, daher es vielleicht doch ein dose war. Die Schwarzamſel (Turdus merula) iſt hier noch echter, „ ſcheuer Waldvogel; die unartige Amſel der Parkanlagen kennt man nicht. Es N find die ſchönſten Stunden im Leben des Weidmannes, wenn er einſam, hoch oben im Bergwald, bei ſinkender Sonne auf den Bock paßt und an ſein Ohr die ſchwermütige, melancholiſche Strophe der Droſſel dringt. Zu den gewöhnlichſten | Vögeln gehört das Hausrotſchwänzchen (Ruticilla titys); auf jedem Dach, ſelbſt auf den hoch gelegenen Sennhütten, ja auch den unbewohnten Futterſtadeln und Ställen der Almen wippt das liebliche Vögelchen mit ſeinem Schwanze. Der Menſchen aufrichtig freuen. Das Gartenrotſchwänzchen (Ruticilla phoenicurus) und das Rotkehlchen (Erithacus rubeculus) ſind viel jeltener. | Das wären ſo die Vertreter der gefiederten Welt des Weißenſees, ſo weit ich ſie eben kenne und ſelbſt beobachtete, oder über deren Vorkommen ich verbürgte Nachrichten einziehen konnte, weshalb von Vollſtändigkeit keine Rede ſein kann. Hier hat die Tierwelt noch Ruhe; nicht jeder Strauch wird wegraſiert. Die mnmerſatte, alles beleckende Kultur nahm noch nicht den ſchönen Fleck Erde ganz in Beſitz, die Dampfpfeife der Lokomotive dringt ſchwach, kaum vernehmbar in die harzduftenden Wälder, kein Fabrikſchlot verpeſtet mit ſeinen ekelhaften Dünſten dos ſtille Tal; alles iſt in ſtiller, heiliger Ruhe, nach der ſich der Weltflüchtling . Möge dies Be recht lange andauern! Aus meinem ornithologiſchen Tagebuche von 1902. Von Otto Leege-Juiſt. Eine Anzahl ese aus meinem ornithologiſchen Tagebuch für 1902, die auf allgemeines Intereſſe Anſpruch erheben dürften, will ich den Leſern der Monats— ſchrift nicht vorenthalten. Die Ankunftstermine wichtiger Vogelarten ſind, unter beſonderer Berückſichtigung der meteorologiſchen Verhältniſſe, beſonders hervor— gehoben und durch geſperrten Druck kenntlich gemacht. Auf Vollſtändigkeit ſoll # N 5 FF N 3——— e 3 Pr” 9 la 1 F „ 5 4 A En . * ſporadiſch vor. Die ſüßen Kirſchen üben auf die Miſteldroſſeln eine gewaltige wahre Naturfreund muß ſich über die Anhänglichkeit dieſes treuen Gefährten des N €) kein Anspruch gewicht 1 1 da meine diente Tä ätigfeit ei ee: nicht zuläßt. Eingehendere e über b 1 . über die „Brutvögel der Juiſter 1 in dieſer won Be ſſichtigung gefunden haben. 7 55 Der Winter von 1891 auf 1892 muß als ein gelinder bee 1 er 15 nur im Januar und Februar hatten wir eine längere Froſtperiode, währe welcher jedoch das Thermometer nicht unter 6 Grad Celſius fiel, während an de 1 feſtländiſchen Küſte bis 12 Grad herrſchten. So erklärt es ſich auch, daß die 5 nordiſchen Gäſte, die ſich ſonſt mit Eintritt größerer Kälte einzuſtellen pflegen, ſo gut wie ganz fehlten, fo vor allen Dingen die nordiſchen Taucher und Alken; die bei Helgoland im Winter ſo häufige Dreizehenmöve, die bei uns nur ſtets ſporadiſch, dann aber oft in großer Zahl auftritt, war ſparſamer wie je vertreten, Gänſe und Schwäne zeigten ſich nur ab und zu, und von nordiſchen Kleinvögeln ſah man nur Schneeamern, Alpenlerchen und Berghänflinge in ähnlicher Zahl, wie auch in anderen Wintern, während Linaria Holboelli faſt ganz fehlte. Der erſte große Zug von Feldlerchen paſſierte die oſtfrieſiſchen Inſeln am 22. Februar bei froſtigem Oſt in der bei uns vorherrſchenden Frühe ee von Weſt 2 nach Oſt. = . 23. Februar. Am Strande an der höchſten Flutmarke die erſten drei Motacilla lugubris. ee 9 1 27. Februar. Die Beſatzung eines auf dem Billriff geſtrandeten Schiffes 5 bhört abends gegen 9 Uhr die Lockrufe zahlreich ziehender Kiebitze. Einzelne über⸗ mwinterten hier. | N 28. Februar. SO. + 3 Grad Celſius. Bewegt. Großer e 5 Krähen und 1 0 hoch in kleinen Geſellſchaften. 2 f N N 1. März. O. 8 Grad. Klar. Bewegt. Enormer Lerchenzug, Saat Be Raben. Nebelkrähen und Dohlen durchweg ſehr niedrig. Zuerſt allgemein Leather 1 1 geſang, bislang nur ſchüchterne Verſuche. Starflüge von 400 bis 500 Stück. 4 Viele Wacholderdroſſeln und Buchfinken. 75 | 2. März. Be geſtern. 1 und Dohlen a aber ten, ind 6 e abſatzweiſe pfeilſchnell aus der Düne herab. — Ras nofenhaf 10 bis 20 m Höhe durchziehend. | e 4 März. Sehr ſchwacher W. Weniger 965 9 =. 4. März. S. Klar bis bewölkt — 8 Grad. Schwacher Zug. fingend Wiejenpieper im Balzfluge. Die ei 19 2 7 Hänflinge — en meinem enen sen Tags v. bon 1902. 2 5 i 80. bis 8. Nachts gefroren, achte weiche Luft, klar. 5 * Krähen. Große durchziehende Starſchwärme. 5 6. März. SW. Wenig Wind. Dünn bewölkt. Am Strande gegen ein AR Duend Motac. lugubris. ö 5 7. März. Friſcher W. Nebel. Kein Zug. Auf der Weide größere Flüge Cannabina flavirostris, große Mengen Plectrophenax nivalis, wenige Oto- _ corys alpestris, maſſenhaft Feldlerchen und Stare. Sanddorngeſtrüpp ſehr be⸗ lebt von enormen Mengen Amſeln, vorzugsweiſe alten Männchen, größere Ge ſellſchaften T. pilaris, viele T. musicus, einzelne iliacus. Wenige Buchfinken, % Rohrammern, Zaunkönige und Braunellen. Kiebitze über den naſſen Wieſen im Balzfluge. Umherſtreifende Krähen. — Während der voraufgegangenen Zugnächte haben viele Vögel an der Takelage des geſtrandeten Schiffes auf dem Billriff . ihren Tod gefunden, Lerchen, Stare, ſowie eine Waldohreule, die ſonſt nur un⸗ regelmäßig bei uns 1 8 wogegen Asio accipitrinus regelmäßiger Stand⸗ vogel iſt. | 8. März. Kalter NW. Kein Zug. 9. bis 12. März. NW. bis SO. Durchweg kalt. Bewölkt. Kein Zug. 13. März. 80. beziehungsweiſe S. kräftig. Anfangs bewölkt, ipäter klar. 2 orgens 8 Uhr 0 Grad. Von mittags bis 4 Uhr ſehr ſtarker Krähenzug, be⸗ ſonders Saatkrähen und Dohlen. Große Starſchwärme, kleine Trupps e und Kiebitze. 1344. März. S. Kalter Wind, lache 3010 nachmittags milde, SSW. 3 lar. Kein Zug. Nur die erſten Motacilla alba. | 15. bis 18. März. W. bis NW. mit Regen. Kein Leben. 1 19. März. S W., milde, bedeckt. Die erſten Ruticilla titys und die erſte Saxicola oenanthe. Auf den gedüngten Feldern viele Lerchen, Stare, . Henflinge, Pieper, Goldammern, wenige Amſeln, Sing- und Wacholderdroſſeln. 20. März. Schwerer SW. mit Regen. Erſtes weißſterniges Blaukehlchen. 3 21. März. SW. Windig. Klar. Wenig Leben. Etliche Mot. alba, 85 Saxicola und die gewöhnlichen Erſcheinungen. 22. März. 88 W. ſchwach. Klar. Ziemlich viel Pratincola rubicola, ele Mot. alba, einzelne R. titys und Saxicola. * 23. bis 31. März. SSW. bis S W., viel Regen. Keine Veränderung. = 12. April. O. Kalt, klar. Die erſten gelben Bachſtelzen. Die erſten JJV 13. April. O., warm, bedeckt. Zuerſt ſehr viel Leben. Alles voll von Saxicola, ſehr viele Ruticilla titys und Erithacus rubeculus. Im Geſtrüpp ſehr viele Droſſeln. Tinnunculus und Circus in Höhe von 20 bis 60 m. In den Tälern ſie 14. April. Wie dan. STE NE 15. April. Schwerer SO.-Sturm mit a 1 Gegen | des Sturmes ziehende Krähen. Die erften Sylvia atricapilla. 5 ö 16. April. Heftiger SO. Klar. Großartiger Zug. Sämtliche vier Corvid Maſſen. Über dem auf hoher Düne gelegenen Kurhauſe ſammeln fich Tau r und laſſen ſich von dem ſtarken, aufſteigenden Luftſtrome wiegen. Den ganze Tag durchziehende Räuber, aber immer einzeln: Buteo buteo, A. lagopus 1 ER x 25 man jeden Augenblick Sperber auf Droſſeln Jagd machen. Erſt jetzt ziehen d erſten Störche, ebenfalls in weſtöſtlicher Richtung, über die Inſeln im oſtfrieſiſchen Binnenlande trafen die erſten bereits vor etwa drei Wochen ein). Stare und 5 Kiebitze paſſieren noch immer. Hoch oben aus der Luft hört man fortwährend 3 den Ruf von Totanus ochropus. In den ſumpfigen Niederungen viele Galli- nago gallinago und gallinula. Im Buſchwerk fabelhafte Mengen Turdi, hauptſächlich musicus, auch iliacus ziemlich häufig, ebenfalls merula und zuerſt torquatus. Sylvia rufa ſah ich heute zuerſt in den Dünen (in der Stadt Norden hörte ich ſie am 3. April ü überall). Maſſenhaft Rotkehlchen und Haus⸗ 5 rötel, erſt wenige Buſchrötel. Ofters Accentor modularis und Troglodytes. Überall auf Adern Motacilla alba in Menge. Die erſten Pratincola rubetra auf Sträuchern. Merkwürdig früh die erſte Clivicola riparia. Asio accipitrinus häufig. FF 17. April. Schwacher O., bedeckt. Morgens ziehen Krähen und Raub⸗ vögel, aber nur wenige. Nachher ganz ſtill. Zug ſo gut wie b Ale Wandergäſte aus den Dünen verſchwunden. 18. April. WNW., ſchwach, bedeckt. Warm. Abends kühler OS a Kein Zug. Während der Stürme am 15. und 16. viele Vögel an den Telegraphen⸗ drähten verunglückt, beſonders Droſſeln und Lerchen. Finde zwei Neſter der Stockente, eins mit zehn, eins mit ſechs Eiern. Im Strauchwerk wieder me Droſſeln. Großer Schwarm T. pilaris mit Staren untermiſcht. Auf den Acke Goldregenpfeifer im Sommerkleide. Totanus ochropus an allen Süßwaſſe gräben. Sehe Totanus totanus größeren Dünenteich freiwillig durch Im Gebüſche überall Sylvia sylvia. . 19. April. SO. Dünn bewölkt. Schwacher Wind. Leben wie Die erſten Rauchſchwalben durchziehend, an der Küſte ſchon vor ‚sehn 20. bis 21. April. Sehr ſchön. Wie vorhin. 1 22. April. SO. Klar. Windig. Die erſten Mone re 23. April. S. Regen. Still. Im Orte ſehr viele Se atricz Buſchrötel und die a N | 2 8 5; 9 15 0 us meinem eniepotagiin Togebude 95 1902. | 295 24. April. Schwacher N. Klar. Kein 0 ruhende Gäſte. 25. April. Schwacher NNO., kühl, bewölkt. Nachmittag dichter Nebel. Im 1 Gebüsche beſonders Droſſeln, alle außer viscivorus. 8 26. bis 28. April. Kalter O., klar. Nichts. 29. und 30. April. Kalter N. bis NW., ſtürmiſch. Regen. Kein Leben. 1. Mai. NW. bis N., ſtürmiſch, kalt. Zeitweiſe Regen. Ungünſtiger N Maianfang. Nichts. \ | 2. Mai. NW. Meiſt klar, kalt. 15 | 2 3. Mai. Schwacher W., morgens bewölkt. Kühl. Sehr viele Trauer— fliegenfänger und zuerſt mehr Wieſenſchmätzer, ſonſt wenig Leben. Turdusarten ® noch zahlreich, aber weniger. Ein volles Gelege von Charadrius alexandrinus. Mai. NW. Windig. Nichts neues. Erſtes Neſt der Feldlerche mit drei Eiern. u | , SRE En 5. bis 7. Mai. NW. Kalt. Sonnig bis bewölkt, auch Regen. Nichts. 3 8. Mai. Wie vorher. Meiſt klar. Trotzdem am Tage kein Zug, ſcheint ; während der Nacht mancherlei gezogen zu ſein. Es werden mir Droſſeln, die an 2 Telegraphendrähten verunglückt find, e 55 Crex crex. Erſtes Neſt der Mot. alba mit drei Eiern. * 9. Mai. NNO. Bewölkt. Noch immer kalt 1 | . 10. Mai. Kalter NO. Bedeckt. Nachts geregnet. Nachmittags freund- licher. Ein Lanius spec.? ER . 11. Mai. NO. bis NW., wenig windig, aber noch immer kalt. Klar. ö Erſtes 12 5 des Wieſenpiepers mit vier Eiern. * Mai. Nachts Regen. Endlich ſchwacher W., bewölkt, wärmer. Gleich be 5 beſonders viele Buſchrötel und Droſſeln. | 1 13. Mai. NW. Kalt. Nichts. 14. Mai. NW. Kalt. Hagelböen. Neſt der Feldlerche mit drei J Jungen. 15. Mai. NW. Böig. Kalt. Auf dem Goldfiſchteich gefangen Gallinula 1 chloropus, vor acht Tagen eins tot am Strande gefunden, hier ſelten. Gegen Abend till. Sofort auch Rotkehlchen, Buſchrötel und Trauerfliegenfänger in größerer Zahl. n 16. Mai. Nachts heftiger Regen. WSW. Wenig Wind. Gelinde. Morgens viel Leben, beſonders Trauerfliegenfänger, Buſchrötel und Rotkehlchen. Bald ſtürmiſcher W., dann NW., abends ſtill. Viele Neſter gefunden. (Vergleiche „Die Juiſter Vogelkolonie“ S. 95 bis 110.) | 3 17. bis 21. Mai. Täglich nördlich bis nordweſtlich. Kalte Winde. Trübe, regneriſch. Am 16. die erſten jungen Stare, am 17. noch vier Motac. lugubris, am 18. der erſte Kuckuck eingetroffen. he SER 3 4 — * FR f ER . * 5 Be . ing alexandrinus, amade ostrilegus, e voll belegt 1 dem Meere ſehr viele Sterna fluviatilis, (macrura?) cantiaca und 1 57 23. Mai. SO. Klar. Faſt ſtill, Nachırtthunge ſchwacher NO., warm. N 8 zeit vorüber. NN | 24. Mai. NW. bedeckt. Schön. Sehr viele Neſter, besonders Hänſinge, 1 durchweg ſtark bebrütet oder Junge. Viele junge Kiebitze und Rotſchenkel. Fand noch keine Neſter von der gelben Bachſtelze, Dorngrasmücke, Wieſen⸗ und ie u Steinſchmätzer, obgleich man die Vögel überall hört und fieht. — Sterna tsche- = grava heute erlegt, erſter Beleg für die oſtfrieſiſchen Inſeln. Wege N g Monatsſchr. 1902, S. 445 bis 447.) | 1 25. bis 29. Mai. NW. bis W. Schwacher Wind. Klar. Nester — nn . Saxicola, Sylvia sylvia ae. N 5 30. Mai. SO. Klar. Heiß. Faſt ſtill. Erſt jetzt die erſten Chelidenaris . urbica geſehen, Hauptzug natürlich vorüber. Noch paf ee Hausrötel und 4 x Trauerfliegenfänger. f * 2 31. Mai. NO. Warm. Keine Hausrötel und Trauerfliegenfänger we, 9 5 aber noch etliche Zugſtörche verfolgt von Vulpanser. 7 55 1. bis 3. Juni. NNO. Heiß. Klar. — Am 2. einzelne graue Feger $ 3 4. Juni. 80. Heiß. Klar. Noch immer ziehen ziemlich viele Mauer⸗ 1 1 5 ſegler, Hausſchwalben, Uferſchwalben. Überall ſieht man vagabundierende 9 N cCulus, und Circus cyaneus ftreift planmäßig die Dünentäler und Außenweide 0 | auf der Suche nach Erdniſtern und deren Eiern ab, daher allenthalben zerftörte 4 | Neſter und zerriſſene Vögel. Das erſte Kuckucksei im Neſt des Budytes 17 Auf allen Dornſträuchern zuerſt Lanius collurio (nicht Brutvogel!), die . brütenden Kleinvögel hört man ängſtlich ſchreien. Jynx torquilla öfters. 1 Orex crex hört man im Roggenfeld. Zwei e nir 8 1 4 * von einem hieſigen Jäger erlegt. 5 5. und 6. Juni. NNW. Bedeckt. Warm. Regen. 7. und 8. Juni. SW bis SO. Regen. SO EN 9. Juni. N. bis NW. Bewölkt. Kühl. Über zwei gefundene Ne ter der Kornweihe berichtete ich in „Juiſter Vogelkolonie“. Faſanen brüten noch. Mot. alba und Prat. rubetra füttern ihre e ee Sample neſter mit ſechs Eiern. N AN IR 10, Juni. W. Stürmiſch. Regen: Außenweide überflutet. 11. Juni. W. Faſt ſtill. Sehr ſchön, nachmittags NO., rag Gelege auf der Außenweide infolge höherer Fluten verunglückt. Gre Aus meinem ornittogfhen Toca von 1302 ziurückgelaſſen, ebenſo Charadrius hiaticula, darunter wenige Junge. Im Orte noch Motac. lugubris, wohl niſtend. | 12. Juni. W. bis NO. wechſelnd. Es ziehen noch Mauerſegler, Haus- ſchwalben und Uferſchwalben, aber nicht in beſtimmter Richtung. Es ſcheint, als ob auch viele von ihnen unvermählt bleiben und heimatlos umherſtreifen. 2 13. Juni. S. Regen. Die erſten Faſanen ausgeſchlüpft. 32 7 14. bis 17. Juni. Durchweg S. bis SO. Sehr ſchön. Warm. Überall 1 umherfliegende junge Hänflinge ꝛc. A 18. Juni. N. Bewölkt. Kühl, nachmittags klar, ſehr ſchön. Exkurſion 0 nach dem Memmert. Dort eben ausgeflogene Feldlerchen, Anthus pratensis a im Balzſpiele. Alle Mövenneſter find tags vorher ausgeraubt, finde nur einzelne, ferner auf purem Sande einzelne Sterna-Eier, alexandrinus und Haematopus. Abends habe ich das Mißgeſchick, den Fuß zu brechen, muß e im Freien daher ausſetzen. 3 11. Juli. Auf der Bill wurde ein ade ate Exemplar von Larus minutus von einem Badegaſt erlegt. (Provinzialmuſeum Hannover.) * Der naßkalte Sommer wirkt nachteilig auf die Vogelwelt. — Am 18. Auguſt 3 verlaſſen die letzten Saxicola das Neſt, noch junge Stare im Neſt. Am 27. September noch junge Rauchſchwalben von ihren Eltern gefüttert. Sah beim Ausſtopfer 1 unter vielen eingelieferten Seeſchwalben nur zwei macrura; Zahl ſcheint noch ſtetig abzunehmen. Mitte September letzte abziehende Kuckucks. An ſtillen, warmen C Septembertagen fabelhaft viel Kleinvögelzug, beſonders Saxicola, Pratincola rubetra, Sylvia sylvia, curruca, Anthus, Fitis, Buſch⸗ und Bergfinken, maſſenhaft Turdus musicus, weniger iliacus und merula, außergewöhnlich häufig torquatus, keine pilaris, wenige Goldhähnchen, Zaunkönige, rotſternige 30. die erſten Alpenlerchen. Seit dem 18. September Rottgänſe (Branta bernicla). Häufiger als in anderen Jahren war im September Totanus fuscus. Tringa subarcuata wird weniger, nur etliche Male größere Züge, minuta gangskleider. Bis in den letzten Septembertagen ſehr viele Sterna cantiaca, weniger hirundo, minuta ſcheint fort zu fein. Viele wandernden Räuber, beſonders Droſſeln verfolgend. In der See nördlich von Juiſt fabelhafte Mengen von Oidemia nigra. 1 1. bis 3. Oktober. Stürmiſcher O. bis flau. Etwas kühl. In dieſen Eulus regulus, Anorthura ee Noch wenige Muscicapa luctuosa und 297 h * LEER fel auf der Weide, was die N zwiſchen Gräſern 5 Blaukehlchen. Am 16. September trafen die erſten Schneeammern ein, am maſſenhaft. Strepsilas interpres wurde mir häufiger gezeigt, durchweg Über⸗ Tagen ziehen viele Turd. musicus, torquatus, merula und iliacus, ferner Re- + 5 Sylvia sylvia und 5 Hirundo rustica. N je 5 4. Oktober. O., ſchön. Erlege auf dem Juiſter Riff eine Robi un . nachdem ich ſie ins a gezogen, wird letzteres von der heftigen Strömung fort geriſſen, gerät in die Brandung, und ich komme in Gefahr. Später wird das Boot gegen eine Bank getrieben, und plötzlich ſchießt ängſtlich ſchreiend ein Turdus musicus aus der Luft, verfolgt von einem Pärchen Falco subbuteo, und die Droſſel ſucht Schutz im Boot. Tollkühn ſuchen die Falken immer aufs neue der Beute habhaft zu werden, erheben ſich hoch in die Luft und ſtürzen jäh auf das . Boot herunter. Nach einer Viertelſtunde fliegt die Droſſel weiter, doch kaum iſt ſie wieder über der weiten Waſſerfläche, als ſie auch ſchon ergriffen und auf einer entfernten Sandbank von ihren hungrigen Peinigern zerriſſen wird. a, 1 17. Oktober. Stürmiſcher W. Bedeckt. Am Strande ſehe ich von Oſten her über die Brandung geradewegs auf mich zu eine Ster corarius pomarinus 4 kommen, die ich erlege. (Provinzialmuſeum Hannover.) Noch immer viele Droſſeln, zuerſt auch mehr T. pilaris. Viele Rotkehlchen, Goldhähnchen, Zaunkönige, Rohr⸗ ammern. Plectrophenax nivalis nimmt an Zahl zu, ebenfalls Otocorys alpestris. Auf Feldern Charadrius pluvialis und Columba palumbus. An 15 Dendrocopus major. | 5 8. Oktober. W., wechſelnd, bald klar, bald bedeckt. 10 uhr 11 fliegt 5 das Dorf in 10 m Höhe von SW. nach NO. ein ausgefärbtes Exemplar der Sula bassana. In unſerm Inſelgebiet ſieht man ſie äußerſt ſelten fliegen, a gewöhnlich läßt fie ſich, wenn fie einmal am Strande erſcheint, mit einem Stocke totſchlagen. Im Watt, etwa 100 m vom Strande, ſchwimmen vier Cygnus eygnus. Erlege auf den entfernten Schlammbänken zwei Limosa rufa im Jugendkleide, ferner Tringa alpina und Calidris arenaria, beide im Winter⸗ Heide. Geſehen: Tringa canutus, Tr. minuta, Aegialites hiaticula und Charadrius squatarola. Auf den Bänken ſind in den letzten Mondſcheinnächten öfters erlegt Bernicla branta. | | a 22. Oktober. Noch immer ſieht man einzelne Saxicola oenanthe. An Fe A noch Totanus littoreus. e 3. Oktober. Abends bei Windſtille und 9 Luft dagen viele . a 25 W ie: Oktober. Noch einzelne Saxicola. e . ee Se e 1 werden mir 1 4 er N ea ESTER Alus meinem entgotogiiden ngetnde von 1902 | 299 u Heine Flüge Ds alpestris. Im eine dagegen um ſo mehr, Maſſen Droſſeln, jetzt vorzugsweiſe T. pilaris, aber auch viele T. musicus, iliacus und merula. Erithacus rubeculus zahlreich. Auf der Weide noch K Kiebitze. Kleine Trupps Corvus frugilegus ſtreifen umher. Erlege eine Certhia familiaris, bei uns einzeln und ſelten auf dem Zuge, ferner Numenius arcu- atus. Im Watt Maſſen von Bernicla, Haematopus, Tringa alpina, viele Squatarola. Am Strande verfolgt ein Stercorarius pomarinus ein altes Exemplar von Larus ridibundus, und beide werden von einem felt mit einem Schuß EL 26. Oktober. SW. ſchwach. Bedeckt. Außenweide heute ſehr belebt. Viele Otocorys ee Alauda arvensis und L. arborea. Schnepfenzug. Mittags wird mir eine Fulica atra gebracht, die im Watt geſchoſſen ift, hier eine ſeltene Erſcheinung. f 6 1 50 Oktober. SO. ſchwach. Alpenlerchen erlegt. | 4 Oktober. SO. Nebel. Auf der Weide viele an cornix. Sonſt | wenig. . e angekommen. N 3 31. Oktober. „ ſpäter W., bewölkt. In der Balge mit dem großen Schleppnetz vom 9 gefiſcht. Nahe am Boote vorbei fliegt Hyd robates pelagicus (L.), leider Fehlſchuß. Wie ich ſchon an anderer Stelle betonte (ver- . gleiche auch Snouckaert van Schauburg für die holländiſche Küſte) zeigt H. leu- Corhous ſich an unſeren Küſten viel öfters als pelagicus. Auf den Bänken 2 enorme Horden der Branta, ferner Anas acuta, penelope, boschas und Tadorna. . 1. November. Lebhafter W. Trübe. Sehr wenig Leben. Nur wenige Lerchen, Pieper, Alpenlerchen. Im Watt aus einem kleinen Schwarm erlegt 5 Tringa maritima, an unſeren Sandküſten die ſeltenſte Tringa. Noch eine verſpätete Ruticilla titys erlegt. Zahl der Droſſeln ſtark im Abnehmen. Bi 4. November. Zuerſt SO. Kühl. Windig. Klar. Noch immer große Starſchwärme. Viele Feldlerchen, Alpenlerchen. Große Schwärme Schneeammern. Mergus serrator in kleinen Trupps. Gewaltige Mengen Droſſeln. 7. November. SO. Klar. Windig. Sonſt ſchön. Auf der Außenweide alles tot. Auf der Bill Starſchwärme, einzelne Pieper. Turdus pilaris maffen- haft, musicus, iliacus und merula häufig, ebenſo Emberiza schoeniclus. 8. November. SSW. Windig, ſonſt angenehm. Wieder viele Alpenlerchen, . Felſenpieper. Erlege einen Steinwälzer, ſehr dunkles Exemplar. och Waldſchnepfen, Bekaſſinen noch immer häufig. Seit reichlich vier Wochen ſieht man draußen viel Eisenten, darunter viele ſchöne Männchen mit langen Spießen. 14. November. Kaum ſpürbarer SW. Dichter Nebel. Etwa 100 Acanthis flavirostris ſitzen auf einem Telegraphendraht dicht beiſammen gedrängt. Außer— d) 5 7 „ n Ren m * * — 1 D ͤ ͤ TTT * a BT > a De * S 7 7 RE 1 al Tat ee ; + 5 30⁰ 5 Otto deze, Sul, Aus meiner dem überall Heine Schwärme, beide Geſclecher. Viele Otoco immer vier bis zwölf beiſammen. Anthus obscurus noch viele. 15. November. Die erſten Acanthis linaria Holboelli erleg 17. November. Plötzlich ſetzt Froſt ein mit ſtürmiſchem O. n Celſius. Im Watt enorme Horden Rottgänſe und Möven, ſonſt alles fill. RAR 18. November. — 5 Grad. Stürmiſcher O. N, 19. November. — 7 Grad. Stürmiſcher O. — Aus einem S An penelope, der über die Weide ſtreicht, wird von einem Merlin ein junges Männ chen geſchlagen, der Hals aufgeriſſen, darnach ihm aber die Beute wieder abgejagt 20. November. — 5 Grad. Beinahe ftill. Hinter der e m große Mengen Oidemia nigra. — 21. November. — 5 Grad Celſius Still. Prachtvoll. Aus e einem Schwarm erlegt mehrere Acanthis lin. Holboelli, in verſchiedenen Kleidern. Viele Otocorys alpestris, wenige Alauda arvensis und L. arborea, Anthus obscurus, viele Plectrophenax nivalis. Eine verſpätete Sa xi cola oenanthe treibt ſich noch 4 auf den Bäumen umher. Erlegt eine Gallinago scolopacina. In allen Sträuchern 7 1 Parus major und caeruleus. In den Dünen Rohrammern, Rotkehlchen, Zaun könige und Droſſeln, aber wenige Columba oenas. Kleine Starſchwärme ziehen noch. Auffallend wenig Krähen. Acanthis flavirostris viele e Süß⸗ — ee * 2 er x nr e u Se TE a a EEE I gg a a a u a 9 waſſerenten ſuchen nach Waſſer. 1 22. und 23. November. SO. — 4 Grad. Bi 24. November. SW. Dichter Nebel. 5 n 25. November. SO. + 2 Grad. Tauwetter. A 26. und 27. November. — 1 Grad. SO. Kalter Wind. 2 5 28. November. O Grad. SO. Bin täglich im Watt. Heute dichter Nebel. Komme nahe an die Vögel heran, die ſo groß ausſehen wie Schafe. Entfernungen a ſich beim Dichten We nicht eh e Do el mn = ZER e anderen einen monſtröſen, aus deſſen Schenkeln noch ein zweites Zufpoer pervo u gewachſen iſt. Leider ift der Vogel von dem betreffenden J Jäger verſpeiſt, und . hat nicht darauf geachtet, ob auch die Flügel Mißbildungen 1 5 Das Beinpaar überließ er mir, welches ich Herrn Dr. Hennicke einſandte. 1 Der Dezember brachte Froſt, faſt täglich O80. bei klarer Luft, größte e — 7 Grad Celſius. Täglich dieſelben Erſcheinungen. Am Strande: argentatus, marinus und canus, im Watt: Branta, Haematopus, alpina; auf der Weide: Plectrophenax nivalis, Acanthis flavirostri ris, N Anthus obscurus, Alauda arvensis, Otocorys alpestris, in wenige Turdus und rüttelnde Tinnunculus, viele Corvus cori rer r 35 2 5 A 97 Au 15 a * + * 8 83 PT Ben 8 * 5 7 ö DR - * * fan Fr * +} 3 . DL; 8 5 8 e um, Die Kraniche u im unteren Maintal. 301 28 * Die Kranichjüge im Waben Maintal, Von L. Buxbaum, Raunheim a. Main. Br In dem Zoolog. Garten Nr. 7 von 1902 habe ich bekannt gegeben, daß im Frühjahre 1902 keine Kranichzüge im unteren Maintal beobachtet wurden und habe daran die Bitte geknüpft, diesbezügliche Beobachtungen in dieſer Monats- ſchrift zu veröffentlichen. Nun ſchrieb mir Herr H. Timpe in Salder (Braunſchweig) folgende 8 28. Oktober 1902. Da Sie ſich für den Kranichzug intereſſieren, ſo bringe ich Ihnen einige Notizen. Am 21. Oktober nachmittags 1 Uhr 15 Minuten großer Zug zirka 200, zog kreiſend über Salder von WNW. nach 080. laut. Wetter ſtill — wenig Regen. Am 23. Oktober nachmittags 4 Uhr großer Zug — erſt 8 geteilt, dann zuſammen geſchloſſen, laut, ſehr hoch, raſch vorüber, gezählt 130 bis 150 Stück, von NNO. nach SSW. Wetter ſchön. Am 24. Oktober vor⸗ a mittags gegen Mittag großer Zug, zirka 150 Stück, von N. nach S. Ich nehme an, daß Ihr Wohnort in der Linie: Frankfurt, Schweinfurt, Baireuth liegt, ſo ä könnte es recht gut ſein, daß dieſe beiden letzten Züge auch Raunheim paſſierten. € Bielleicht könnten wir eine Beobachtungslinie einrichten. In der Ornithologiſchen Monatsſchrift Nr. 8 von 1903 zieht nun Herr 2 W. Schuſter meine Angaben in Zweifel und behauptet meine vermeintliche Be⸗ obachtung ſei falſch, es ſeien Kraniche in der Tat durch das Maintal gezogen, denn er und ſein Bruder hätten zweimal Kraniche über Mainz am Himmel ge- ſehen. Ich habe keineswegs behauptet, daß über Mainz keine Kraniche geflogen ſeien, denn das liegt nicht in meinem Beobachtungsgebiet, ſondern ich habe geſagt, daß in der unteren Mainebene die früher ſo häufig beobachteten Kranichzüge 2 d iesmal nicht geſehen wurden. Dieſe meine Angabe umfaßt noch die Beobachtungen der Herren Lehrer Wückert in Biſchofsheim bei Mainz, Rektor Buxbaum zu 3 Rüſſelsheim, Dr. W. Kobelt in Schwanheim, ſowie einiger Forſtleute und Feld— ML hügen. Mein Beobachtungsbezirk umfaßt demnach eine Breite von ſieben Stunden. Wenn nun Herr Schuſter Kraniche über Mainz geſehen hat, ſo iſt damit m och nicht bewieſen, daß ſolche auch die Mainebene durchzogen haben. Die Kranich⸗ züge, die im Frühjahre über Mainz erſcheinen, kommen nicht durch die Main- e ebene, jondern gehen die oberrheiniſche Tiefebene entlang. Da gerade durch mein - assgebie in früheren Jahren viele und große Kranichzüge durchkamen, jo muß es auffallen, daß dieſe ſo ſehr abnehmen, denn auch im Herbſt 1902 haben wir nur einen kleinen Zug am 4. Oktober beobachtet, und während des Srutiahr ges 1903 ſind nur zwei Züge am 20. März geſehen worden. Daß auch anderwärts eine Anderung des Zuges bemerkt wurde, ſchreibt mir mein ver- | , 20 daß er nur drei Züge beobachtet habe, einen am 26. W a folgenden Zage. Bra i | Ob der Herbftzug wieder ſtärker wird, muß ſich bald zeigen. Es mien die Stationen namhaft gemacht werden, bei denen der Kranichzug geringer g. worden iſt, ſowie ſolche, die einen ſtärkeren Zug zu verzeichnen haben. | 1 Der Storch (Ciconia ciconia [L. ) am ie und i in den Nordvogeſen. Von W. Hennemann, Lehrer in Werdohl. 5 NEE Unter Hinweis auf den Artikel „Der Storch im Schwarzwalde“ im vorigen Ei 3 Jahrgange S. 381 ſowie auf die dieſe Überſchrift berichtigende Mitteilung S. 460 4 5 ich ſchrieb irrtümlich „im“ anſtatt „am“ Schwarzwalde, d. h. die Störche * bewohnen nur den anſtoßenden Muſchelkalk und Keuper — teile ich nachſtehend a em Schreiben des mir von der Geſellſchaft für Erdkunde in Berlin als genauen Kenners des Schwarzwaldes genannten Herrn Univerſitäts⸗Profeſſors Dr. Gerland 4 zu Straßburg mit, deſſen beliebige Verwendung mir freundlichſt geftattet wurde. 3 Wenn ich das Schreiben hier in extenso veröffentliche, ſo geſchieht es erſtens, weil mir die Mitteilungen über die öſtlichen Grenzen des Schwarzwaldes für ſpätere brnithologiſche Mitteilungen aus jenen Gegenden ſehr wertvoll eee, und zweitens, weil genannter Herr — der übrigens kein Ornithologe iſt — die 4 Liebenswürdigkeit hatte, mir außer der erbetenen Auskunft (ich vermochte den erwähnten Irrtum aus den mir zu Gebote ſtehenden geographiſchen 1 durchaus nicht einzuſehen) noch intereſſante Angaben über das Vorkommen des 5 in den Vogeſen zu machen. — „Straßburg 31. Januar 1904. Sehr geehrter Herr, = 5 auf Ihr wertes Schreiben vom 26. d. M. iſt eine ganz beſtimmte e oer 9 3 zu geben, weil die öſtlichen Grenzen des Schwarzwaldes nicht ganz ſcharf zu ziehen 0 er ſind. Ich lege dieſelben in meinen Vorleſungen von Thiengen die Wutach aufwärt⸗ . von da über Villingen nach Dornſtetten öſtlich von Freudenſtadt und weiter nord. 5 wlärts die Nagold entlang bis Pforzheim. Meine Grenzlinie verläuft alſo in der 1 erſten In denkenden und durchaus a eee Senke wi hen und namentlich des Keupers, 1925 allen Jura vom Gebirg ab Na Abtrennung, die ja in Einzelheiten immer willkürlich bleibt, weil die 1 N beſtimmtere Grenze gezogen hat, würden die von Ihnen beobachteten IIIA "JFLIUOSSIBUOMN OuosfSOoIoUgAuaO 9180 N-usibzu glas) un Yonyony 1061 die beiden letztgenannten Orte müſſen zum Jura geſtellt werden (Südrand der Baar - Alb), wie ſie auch auf Jurakalken liegen. Daß aber auch dieſe Jura- oder Keuperſtörche ſich im Schwarzwald, wenigſtens in den Randgebieten desſelben, . umhertummeln, iſt ſehr leicht möglich: nur iſt dabei zu beachten, daß der Oſtabhang des Gebirgs ein ziemlich ſteiler iſt (Villingen 706 m), auch wenig Feuchtigkeit hat, dahingegen die öſtliche von mir als Grenzterrain aufgefaßte Senke viel Waſſer und namentlich Sumpfwieſen und Riede enthält. Ich möchte daher auch der Anſicht ſein, daß im mittleren und ſüdlichen eigentlichen Sawerawald feine Störche niſten, ſondern nur in den angrenzenden Gebieten. Auch in den Hochvogeſen (Nordgrenze Breuſchtal) fehlt der Storch außer in 3 den breiten Ausgängen der Täler: fo iſt in Türkheim am Eingang des Münſtertals (weft. von Colmar, dicht am Gebirg) ein Storchneſt und habe ich Störche auf den feuchten Wieſen dieſes Tales ziemlich weit taleinwärts gehen ſehen. In den Nordvogeſen, welche viel niedriger ſind, ſind Störche zu Haus, ſo z. B. in Reiperts⸗ weiler, weſtl. von Wörth und Niederbronn und auch ſonſt. Das mir zur Kenntnisnahme gefälligſt angelegte intereſſante Blatt ſende ich mit beſtem Dank zurück. In größter Hochachtung ergebenft Prof. Dr. Gerland.“ Zum Schluſſe ſei noch eine intereſſante Mitteilung meines Kollegen Kefer⸗ Neudingen vom 13. Februar 1904 erwähnt: „Beeile mich, Ihnen mitzuteilen, daß „Papa“ Ciconia geſtern, 12. Februar, hier ſeinen Einzug gehalten hat. Niemand kann ſich hier erinnern, daß derſelbe jemals ſchon ſo frühe ne: Die gewöhnliche Ankunftszeit hier iſt ſonſt 20. bis 25. Februar.“ 2 Nach chrift. Nach Abſendung des Manufkriptes hatte Kollege Kefer noch die Güte, mir eine zweite, die diesjährige Ankunft der Störche betreffende, ausführliche Mit- teilung zu machen, welche ich mit Vergnügen hier bekannt gebe: „Die Ankunft der Störche im laufenden Jahr iſt für die hieſigen Verhältniſſe in mehrfacher 7 Hinſicht auffallend. 1. Die Ankunft erfolgte 12 bis 16 Tage früher als ſonſt. 2. Der Gemahl brachte diesmal ſeine Gemahlin gleich mit!), während er früher, wenn er Quartier für ſie gemacht, wieder verſchwand, um nach etwa vier bis ſechs Tagen — bei ungünſtigem Wetter auch noch ſpäter — wieder mit der beſſern 3 Hälfte einzuziehen. 3 In frühern Jahren kamen die Störche in Gegenden mit 9 Wahrſcheinlich hat Kollege Kefer erſt nach Abſendung der erſten Mitteilung erfahren, A Weibchen und Männchen een zurückgekehrt ſind, De, zuerſt nur „Papa“ Ciconia genannt war. 20* 5 Br Der Storch (Ciconia eiconia L. ) am Schwarzwalde und in den Nordvogeſen. 303 namentlich die von Neudingen uud Pfohren nicht mehr zum Schwarzwald gehören — | milderem Klima — 5 B. See. und wenne — viel be e dorf im Linzgau, 655 m, Überlingen am Bodenſee, Nabolßel x. 5 erzählte, wie überall zur großen Verwunderung der Einwohner zu dieſer 30 der Storch ſeinen Einzug gehalten habe. Die Lokalblätter berichteten das Glei aus den verſchiedenſten Landesteilen. Die „Straßburger Poſt“ ließ ſich aus dem | „Saargebiet“ melden, daß daſelbſt die Störche in großen Scharen am 12. Februar eingetroffen ſeien. 4. Wenn in früheren Jahren ſtrenge Kälte oder bedeutender | Schneefall eintrat, jo verſchwanden die Gäſte auf einige Tage (wohl in geſchütztere, mildere Lagen), um bei Eintritt günſtiger Witterung wieder zu erſcheinen. Dieſes N ; Jahr hatten wir bei 15 cm Schnee 8 Grad Kälte (in den erften ta und die Störche verließen uns nicht.“ 1 Ueber die Ankunft und Abreiſe der Turmfhwatsen (Apus apus [L.]) 1 im mittleren Lennetal in den Jahren 1900 bis 1903 nebſt einigen Notizen über das Ausfliegen einer im letzten Jahr in einem Starenkaſten ausgekommenen Seglerbrut. Von W. Hennemann, Lehrer in Werdohl. 927 Unter Hinweis auf die diesbezüglichen Mitteilungen aus Ofipreuen I ( Jahrgang 1902, ©. 68 ff.) und Sachſen-Altenburg (Jahrgang 1903, ©. 286 ff.) teile ich nachſtehend die in den Jahren 1900 bis 1903 in den heimiſchen Dr des Sauerlandes angeſtellten Beobachtungen mit. 1 Im Jahre 1900 ſtellten ſich die erſten Turmſchwalben am 2. Mai bei uns ein. Am 4. beobachtete ich, wie ſich ein Seglerpaar wiederholt einem Niſtkaſten zuwandte, den bereits ein Starenpaar bezogen hatte, ohne indes einen Kampf 0 um die Niſtſtätte wahrzunehmen. Doch ſcheint ein ſolcher ſtattgefunden zu haben, N da am folgenden Tage an einer Böſchung in der Nähe ein am Erdboden liegend 8 unverſehrtes Starenei gefunden wurde. Der Abzug des Gros erfolgte bereits am 26. Juli; Nachzügler zeigten ſich bis zum 9. Auguſt. Nach einem heftig 1 Gewitterregen am Nachmittag des 19. Auguſt ſah ich in beträchtlicher Höhe * In den Tagen vom 4. bis 6. rückten ſie vollzählig ein. 5 ua in der 735 vom 27. bis 29. Juli; die lebten Nachhüdler m = am 2 bdem Man eine Woche 110 kein Ee a ſehen geweſen war, beobachtete ich am 7. und 8. Auguſt mehrmals kleinere Trupps, — jedenfalls durchziehende 6 Familien vom Norden her. Nochmals ſah ich am 15. drei Exemplare. Inm Jahre 1902 hatten ſich ſchon am 24. April 6 ¼ Uhr abends, wie bereits eingeſtelt, doch waren am 3. Mai erſt fünf Stück zu ſehen. Erſt in der zweiten Hälfte des Mai trafen ſie zahlreicher ein, wie denn auch die Mehlſchwalben (Chel. urbica) infolge der Ungunſt der Witterung erſt am 26. Mai einrückten. Der Abzug vollzog-ſich dennoch, wie ſchon S. 246 berichtet, in den letzten Tagen des Juli. Nachzügler zeigten ſich bis zum 3. Auguſt. 1 Nachdem ich tagsüber des öftern vergeblich nach ihnen ausgeſchaut hatte, gewahrte 3 ich 7¼ Uhr abends (+ 10'/, Grad R, Südweſtwind, bewölkt) drei Exemplare. Am Morgen des 4. ſah ich ein Pärchen in das hölzerne Glockenhäuschen eines früheren kirchlichen Gebäudes fliegen, in dem auch im Vorjahre Segler gebrütet hatten. Am Morgen des 6. (+ 8 Grad R) waren erſt ſechs Segler wahrzunehmen, doch kehrten abends zwiſchen ſechs und ſieben Uhr (+ 11 Grad R, lebhafter Südweſtwind, bewölkt) auch die übrigen größtenteils zurück. Noch um 8¼ Uhr jagten etwa zehn bis zwölf Stück laut ſchreiend um meine ziemlich hoch gelegene Wohnung. Gerade wie im Jahre 1900 verließ uns das Gros wieder am 26. Juli; doch waren diesmal die erſte Auguſtwoche hindurch mehr Nachzügler zu ſehen als damals. Die letzten (vier Exemplare) ſah ich am 8. Auguſt. Nach heftigem Regenſchauer am 31. Juli wurde mir ein eben erſt verendetes Junges gebracht, | und am 5. Auguſt ſandte mir Kollege W. Dickehage-Bärenſtein auch ein ſolches, welches ſich tags zuvor in eine dortige Wohnung verflogen hatte und bald darauf verendet war. Wie aus dieſen Mitteilungen u. a. ach zu erſehen iſt, erfolgte die erſte Wahr- f nehmung der Segler im Frühjahr wiederholt zwiſchen 6 und 8 Uhr abends, wohin— ſehr ſelten am Tage, ſondern faſt immer des Nachts mache. Übrigens ſagt auch Dr. Fr. Lindner: „zieht bei Tage und bei Nacht“ (Jahrgang 1901, S. 43). 3 Betrei der Abreife ſtimmen meine Beobachtungen mit Naumanns Angabe überein. 8 Die betreffenden Daten geben die Tage an, an welchen die Segler zum letztenmal in voller Zahl geſehen wurden. — A An der Oſtſeite meiner Wohnung hängen zwei Starenkäſten; in einem derſelben wurde letzthin eine Seglerbrut gezeitigt. Am Abend des 11. Juli ging 8 es beſonders lebhaft in dem Brutkaſten her, doch dachte ich nicht daran, daß die ungen bereits flügge waren, da Naumann ſagt (a. a. O. S. 237): „Mitte 305 im Jahrgang 1903, S. 208, mitgeteilt, drei Turmſchwalben in unſerm Dorfe ITnm Jahre 1903 kehrten die erſten am 1. Mai in unſere Berge zurück. gegen Naumann bemerkt (Band IV, S. 234), daß der Segler ſeine Wanderungen een nene RR o. pennemann, | ueber de me und | Jiuli gibt es Junge, und um ek 01 „ aus.“ ö 4 Hentſchloß ich mich, einmal Beobachtungen über die Fütterung i der r Jene zuſtellen. 6 Uhr 40 Minuten ( 13 Grad R, Nebel) begab ich mich in den 3 5 Garten, konnte aber bis 7; Uhr weder ein Ein- noch Ausfliegen beobachte 2 = auch war feine Stimme aus dem Kaſten heraus zu vernehmen, — er war leer. 7 Uhr 35 Minuten kam ein Segler — wie die weiteren Wahrnehmungen zeigten, ein Junges — zum Kaſten geflogen, 7 Uhr 54 Minuten ſchlüpfte das zweite Junge ein. Bald darauf jagten fünf oder ſechs Segler laut rufend am Brutkaſten vorüber. Wenige Minuten ſpäter erſchienen fie abermals, und während die andern wieiterflogen, ſetzte ſich einer an den Kaſten, ſteckte den Kopf durchs Flugloch und fütterte augenſcheinlich die auf dem Sitzhölzchen im Innern des Kaſtens raſtenden Jungen. Die Fütterung wiederholte ſich in ähnlicher Weiſe bis 8 Uhr 15 Minuten noch zweimal, doch waren die hinzufliegenden Alten nicht mehr von fremden Individuen begleitet. Die Jungen ließen noch wiederholt ihre Stimme hören, 1 & doch war ihr Betteln um Futter umſonſt, und 8 Uhr 37 Minuten bezw. 8 Uhr | 43 Minuten flogen fie aus. Tagsüber beobachtete ich nicht regelmäßig, konnte A Aaaber die Jungen noch viermal im Kaſten feſtſtellen. Am Nachmittag des 15. Juli 5 faßte ich dieſe Seglerbrut wieder ins Auge. Um 5 Uhr war der Brutkaſten leer. 1 5 Uhr 56 Minuten kam das erſte, 5 Uhr 59 das zweite Junge; 6 Uhr 11 Minuten | flogen fie kurz nacheinander wieder davon. 6 Uhr 49 Minuten kehrte wieder 0 eins zurück, ließ mehrmals ſeine Stimme im Kaſten hören und flog 6 Uhr ei 56 Minuten wieder aus. 7 Uhr 29 Minuten flog abermals eins ein und ver- # weilte bis 7 Uhr 38 Minuten. 8 Uhr 51 Minuten flogen nacheinander die beiden Jungen ein. Die Alten jagten noch 9 Uhr 10 Minuten ums Haus, als ö ich meine Beobachtungen abbrach. Am Morgen des 26. Juli weilte von 10 Uhr 58 Minuten bis 11 Uhr 12 Minuten ein Junges im Kaſten. Das andere Junge i war vielleicht ſchon zu dieſer Zeit nicht mehr vorhanden; denn ſpäterhin fand ich zwiſchen Sträuchern in der Nähe des Brutkaſtens Überreſte eines jungen Seglers. 4 Seitdem habe ich nichts mehr von dieſer 5 waßkde e a 5 war mit dem Gros abgereiſt. Ric Wovon nährt ſich der Würgfalk (Falco sacer mel)? Von Herm. Johanſen, Tomsk. 2 | 9 der neuen Ausgabe des Naumann (V. S. 91) werden % | dieſes Edelfalken außer verſchiedenen Vögeln auch Mäuſe genannt. Gelege einer Reiſe durch die Kulundinſche Steppe (Barnauler Kreis des Gouv. PR. deren Unterſuchung als Kropf- und Mageninhalt ausſchließlich a 110 . * Gouvernements ſehr verbreiteten Zieſelmaus, ergab. Die beiden Würgfalken wurden | am 18. Juni/1. Juli, reſpektive am 9./22. Juli geſchoſſen und erwieſen ſich als altes Weibchen und Männchen. Da die verſchiedenen Arten der Zieſelmäuſe als ende der Landwirtſchaft die Aufmerkſamkeit ſchon lange auf ſich gelenkt, ander⸗ ſeits in der mir zugänglichen deutſchen Literatur Hinweiſe auf das Vertilgen der Zieſelmäuſe durch Würgfalken fehlten, machte ich mich daran, die ruſſiſche Literatur hinſichtlich der Nahrung dieſes Falken an Säugetieren einer Prüfung zu unter⸗ werfen. Hinweiſe auf Feldmäuſe als Nahrung finden fh P. P. Ssuſchkin. (Vögel des Gouv. Tula 1892, S. 27). Dieſer Forſcher beobachtete, wie nicht ſelten Lerchen⸗ und Rotfußfalken ihre Beute verloren, indem die von den letzt⸗ genannten Falken erbeuteten Feldmäuſe von einem Würgfalken abgenommen wurden. 2 Nach Ssuſchkins Anſicht bilden gegen Ende des Sommers außer kleinen Vögeln ine N Brandt, einer im Steppengebiet unſeres ER 3 Feldmäuf e die Hauptnahrung dieſes Falken. Von beſonderem Intereſſe war für 5 | mich aber die Angabe von N. N. Ssomow (S. 384 ſeines 1897 erſchienenen umfangreichen Werkes über die Avifauna des Gouv. Charkow), daß im europäiſchen Rußland Zieſelmäuſe von unſerem Falken vertilgt werden. Ich gebe hier ſeine Worte wieder: „die Jungen werden mit verſchiedenen kleinen Säugetieren und Vögeln ernährt, hauptſächlich aber mit Zieſelmäuſen (Spermophilus guttatus), 8 welche auch von den Alten in Maſſen gefreſſen werden. So lange die Jungen noch klein ſind, ſchafft allein das Männchen dieſe Nahrung von den benachbarten % Feldern und entfernten Steppen, ſpäterhin beide Eltern.“ 3 | Ssomows Beobachtungen in den Steppen des europäiſchen Rußland 1 | mit meinen Funden in Weſtſibirien ſomit weſentlich überein und laſſen dieſen . Falken als einen der Landwirtſchaft mitunter nützlichen, ſomit nicht überall zu : verfolgenden Vogel erſcheinen. Über Nutzen und Schaden unſerer Vögel iſt noch 2 enge kein definitives Urteil gefällt. Pflegeeltern in der Vogelwelt. (Mit Schwarzbild Tafel VIII). Von Tiermaler J. Bungartz. In 1 Frühjahr traf der Kuckuck rechtzeitig hier ein und ſein bekannter Ruf erſchallte von morgens früh bis abends ſpät. Der ungeſtörte Aufenthalt, 4 welchen die Vögel in meinem von keines Fremden Fuß betretenen Walde genießen, die reiche Niſtgelegenheit ermöglicht ihnen ihr Brutgeſchäft ungehindert vorzunehmen. Hohle Baumſtämme und Stümpfe, dichtes Gebüſch, kurzum alles was ein Vogelherz ſich wünſchen kann, ſelbſt eine Quelle iſt vorhanden, und jo habe ich den un— 5. vergleichlichen Genuß und die hohe Fee jahrsüber faſt immerwährenden Vogel— J. Bungark, P flegeelte geſang in er monnigfaltigiien. Wie 02 9 Da W > und ziemlich geſchützt liegt, ift ſo ziemlich alles vertreten, was die Vogel bietet, und ſelbſt der ſcheue Kuckuck hatte in einigen Paaren ſein Quartie aufgeſchlagen. Ruhelos hörte man bald hier und bald dort ihren Ruf erſcha l und mit raubvogelartiger Geſchwindigkeit durchſtreiften ſie ihr Gebiet. a FR Wie mir ſo ziemlich alle bodenſtändige Neſter, auch die der Höhlenbrüter, meinem Revier bekannt war, ſo hoffte ich auch einmal ein Ei des Kuckucks zu N finden. In einem hohlen Baumſtumpf hatte ein Gartenrotſchwänzchenpaar Rn Heim aufgeſchlagen und ſein Neſt eingerichtet. Dasſelbe ſtand derart, daß man bequem beim Zurückbiegen der Zweige hineinſehen konnte. In den erſten Maitagen fand ich denn auch das erſte blaugraue, fein rotpunktierte Ei vor, denen weiter: 4 vier folgten. Eines Morgens merkte ich bei vorfichtigem Revidieren am Boden ein zerbrochenes Ei, das vermutlich von den Alten aus Unachtſamkeit aus dem Net gefallen ſein mochte, trotzdem wurde ich aufmerkam. Vorſichtig lugte ich ins Neſt und zählte fünf Eier. Anfangs war mir dies rätſelhaft, doch halt — da tt mir die Eigentümlichkeit des Kuckucks, feine Eier in fremde Neſter zu legen und anderen die Sorge dafür zu überlaſſen, wieder ein — und ein nochmaliger Einblick und genaueres Zuſchauen läßt mich denn auch ein etwas größeres Ei von dunklerer 3 | Färbung erkennen. Obſchon ich dadurch noch immer nicht die Gewißheit hatte, daß es ſich um ein Kuckucksei handle, nahm ich mir doch vor, Neſt und Juhalt im Auge zu behalten. Nach Verlauf von zehn Tagen ergab die Beſichtigung gegen Abend zwei ausgefallene Eier, anderen morgens waren zwei weitere ausgekommen, 1 während das große noch kein Anzeichen von Leben gab und erſt anderen Tages 4 ausfiel. Ich will hier noch anfügen, daß die Rotſchwänzchen die Störungen gar nicht übelnahmen und bei meinen Beſuchen am Neſt nur wenige Schritte abflogen. An dem aus dem größeren Ei ausgekommenen Jungen fiel mir der klotzige Kopf a und die weite Schnabelöffnung ſofort auf, und ich durfte nunmehr gewiß ſein, daß ſich ein junger Kuckuck im Neſt befand. Um möglichſt jede Störung zu vermeiden, blieb ich acht Tage von demſelben fern und als ich nach dieſer Zeit wieder Nachſchau hielt, ſah ich, daß der junge Kuckuck ſchon zwei ſeiner Stiefgeſchwiſter über d ü Rand des Neſtes gedrängt hatte, fand aber von dieſen, die wahrſcheinlich di Mäufe ſchon verſchleppt waren, keine Spur; auch die beiden anderen mußten Schickſal ihrer Geſchwiſter teilen, da der junge Kuckuck zuſehends an Um Be und feine Gefräßigkeit Tun n kannte. Unermüdlich i dus 10 3 des Neſtes einnahm. Aber 1 rührend war es, Pr 1 it ne ein 1 Sortommen d des Selle in Sfpreufen 309 Ratihmänzden 9000 fe bereits an Größe über ireffnden Wechſ debt mit ſichtlicher | Sorgfalt fütterten und großzogen. Bald ſaß der junge Kuckuck, da ihm das Neſt 1 klein wurde, vor der Höhlung und ließ ſich die Atzung zutragen. Die Federn ſproßten und gaben dem Kerlchen ein putziges Ausſehen. Wie er langſam die Flügel gebrauchen lernte und von Aſt zu Aſt Hopfte, ſchrie der Unerſättliche noch immer mehr nach Nahrung und ließ ſich von dem getäuſchten Elternpaar ſeine leckere Mahlzeit zutragen. Noch geraume Zeit beobachtete ich den jungen Kuckuck, bis er aus dem Revier verſchwand. Für mich war dieſes Familienidyll oder „Drama“, wie man es nennen will, ein unvergeßliches, und ich konnte nn umhin, 3 be im Bilde feſtzuhalten —. 4 5 Weber ein Vorkommen des Schelladlers (A. maculata) | in Oſtpreußen. | Von E. Chriſtoleit. Nachdem E. Hartert im „Neuen Naumann“ nicht nur erneut auf die Schwierigkeit, die Arten der ſogenannten Schreiadlergruppe und insbeſondere ihre beiden für uns am meiſten in Betracht kommenden Vertreter auseinanderzuhalten, bei wenigen Vogelarten ſchlimmer als gerade hier, die Artſelbſtändigkeit des Schell— adlers (A. maculata) gegenüber dem Schreiadler (A. pomarina) überhaupt in Zweifel gezogen und jedenfalls den größten Teil der Fälle, in denen dieſe größere öſtliche Form innerhalb der deutſchen Grenzpfähle vorgekommen ſein ſollte, ſelbſt wenn die betreffenden Angaben von bewährten Forſchern herrührten, mit aller Beſtimmtheit als auf Irrtümern beruhend hingeſtellt hat, dürfte jeder ſichere der— artige Fall, auch wenn ein Horſten nicht ſtattgefunden hat, immerhin der Mit⸗ teilung wert ſein, zumal wenn dabei noch etwas mehr als eine bloße Erlegungs⸗ notiz gegeben werden kann. Einen ſolchen hatte ich in den Juliwochen des Jahres 1902 in Wachtbude am Friſchen Haffe (zwiſchen Braunsberg und Heiligenbeil) zu beobachten Gelegenheit. Hier waren nach Angabe des Revierbeamten ſchon Ende April zwei dieſer großen Raubvögel erſchienen und hatten ſich von da ab A tändig im Reviere aufgehalten, wobei indeſſen jeder feinen eigenen Weg ging u d von dem anderen niemals Notiz nahm, ſo daß es ſich keinesfalls um ein Paar gehandelt haben kann; am 18. Juni gelang es dem Beamten einen der beiden, als er im Walde am Haffufer auf einer alten Kiefer aufgebaumt von einer Schar Nebelkrähen lebhaft „beſchrien“ für einen Augenblick ſeiner ſonſtigen Vorſicht vergeſſen hatte, zu erlegen, während der andere, ohne an ſeinem Ver— halten etwas zu ändern, ſich allen Nachſtellungen zu entziehen wußte, ſo daß ich . in der genannten Zeit noch beobachten konnte. Abweichend von den am * hingewieſen, ſondern auch mit der Bemerkung, der Stand der Frage ſei vielleicht ei 2 kr ſehr viel weniger in dem freilich 1 kleinen und für 55 wenig Walde (bereits bei ſchrieben in der Notiz „Der Pirol als Vertilger von des Kiefernſpinners“ Jahrg. 1899, S. 246 der Monatsſchrift) als vielmehr 5 Freien und zwar in den ſüdlich von ihm am Haffufer um das an der Mündung des gleichnamigen Fluſſes gelegene Fiſcherdorf Paſſarge ſich erſtreckenden Rohr⸗ dickichten, Weidegärten und Wieſen auf; auch ſeinen Nachtſtand, den zu ermitteln nicht gelang, ſchien es nicht im Walde zu haben, während es in dem genannten * Gebiete am Vormittage regelmäßig, aber auch in den Nachmittagsſtunden noch öfters anzutreffen war. Wenn der große dunkelbraune Raubvogel mit den ſcharf 1 ſich ae faſt a. En Fluges 1 0 0 er dieſen in der Art ſeines Nahrungserwerbes ähnlicher war, als man es von einem Angehörigen ſeiner Gattung erwarten ſollte; denn ganz nach Rohrweihenart, wenn auch weniger gewandt und regelmäßig, niedrig über den Boden „revierend“ ſuchte er ſtändig die Rohrdickichte ab, und nach Milanweiſe ſtrich er auch recht oft, zu- weilen ſogar ziemlich weit, auf das Haff hinaus und ſtieß, offenbar nicht nach R Vögeln, ſondern nach Fiſchen (oder Fröſchen )), übrigens ziemlich langſam und # | wenig ſteil, auf das Waſſer hernieder, in den von mir beobachteten Fällen jedoch ’ ſtets ohne Erfolg. Über Rohr und überhaupt auf dem Lande habe ich ihn mit 4 voller Sicherheit niemals ſtoßen ſehen und muß es unentſchieden laſſen, welchen Geſchöpfen ſeine Jagd hier galt; beſonderen Aufruhr in der Vogelwelt, wie ihn | 3. B. das Erſcheinen der Rohrweihe, zumal unter den Waſſerhühnern, hervorruft, habe ich bei ſeinem Vorüberziehen nicht bemerkt und ihn auch nur einmal und | nicht gerade beſonders lebhaft von Flußſeeſchwalben (die in der, Gegend nicht brüten), dagegen niemals von Nebelkrähen verfolgt geſehen, die ihr Fi cher⸗ und Räuberhandwerk auch zu dieſer Zeit zahlreich genug in ſeine Jagdgründe führte. Sein Flug, gewöhnlich ſehr ruhig erſcheinend, aber recht raſch fördernd, gewann im Winde oft ſehr merklich auch an Lebhaftigkeit und Abwechslung, bisweilen bis zu ziemlich gewandtem, wenn auch das des ſchwarzen Milans lange nicht e reichendem Segeln; immerhin ſchien er mir auch in dieſer wie in jeder ander: 2 Beziehung ſehr viel mehr vom Schrei- als vom Steinadler zu haben, mit m ihn Naumann zu vergleichen nicht abgeneigt iſt. Genauere Beobachtungen = hinderte leider feine große, nur Fiſcherfahrzeugen auf dem Haffe gegenüber wi es ſchien etwas gemilderte Vorſicht; ſeit Anfang e en: er aus 55 er Krk Be a e 2 N wre en it . 2 5 4 15 * A Eu ir 1 A a Ar . ER. 55 - RE 1 Er : KERZE * 7 a | | Be che ein Bortommen des Seinen in „ Oforepen. i 311 erſchwunden und ist auch in en Jahre wich ee Befehen worden. — Ich ie nunmehr die Maße und eine kurze Beſchreibung des erlegten Exemplars, das, von meinem Bruder Walter präpariert, ſich jetzt im Beſitze des Herrn Land— ge ichtsrats Mey⸗Königsberg i. Pr. befindet, nach den Angaben meines Bruders, da ich es ſelbſt leider nicht zu Geſicht bekommen habe; namentlich die erſteren dürften die Zugehörigkeit zu A. maculata außer Zweifel ſtellen. Länge 71 cm, Flügelbreite 176 cm, Fittichlänge (vierte Schwinge die längſte) 52 cm, Schwanz 28 em, Schnabel (über die Firſte im Bogen) 6 cm, Mundſpalte 5,5 cm, Lauf 11 cm, Mittelzehe (ohne Kralle) 5,5 em, ihre Kralle (im Bogen) 2,9 cm, Hinterzehe 2,7 em, ihre Kralle 3,5 em. Färbung vorwiegend dunkelbraun, namentlich auf den Flügeln mit etwas Metallſchimmer; Oberkopf und Kehle ſo⸗ wie die Bruſtbefiederung (dagegen nicht der Hals) merklich heller brau, Nacken und Kehle mit ſehr ſchwachen weißlichen Schaftſtrichen, die nach unten deutlicher und auf Unterbauch, Weichen und Hoſen am ſtärkſten werden, die Federn der Unterſeite außerdem mit helleren Spitzen und je zwei bis drei verwaſchenen . helleren Querbinden; die kleinſten Flügeldecken einfarbig dunkelbraun, die größeren Er it hell aſchgrauen nach unten ftärfer werdenden Schaftſtrichen, die größten etwas heller braun, an der Spitze mit ſchmutzig goldenen Säumen, Schwingen dunkel- | braun, auf der Unterſeite mit Ausnahme der Spitze ſchwach dunkler quergebändert; Bürzelfedern braun mit ſchmalen helleren Schaftſtreifen, die nach unten immer breiter werden, obere Schwanzfedern ſchmutzig weiß, untere ſchmutzig gelbweiß, Schwanz ſehr verloſchen dunkler quergebändert. Augen und Fänge gelb, Schnabel im Wurzeldrittel hornweiß, ſonſt wie die Krallen ſchwarz. Kleinere Mitteilungen. 8 Sperberfrechheit. Im September v. J. ſtand ich eines Morgens kurz vor ſechs Uhr vor meinem Blumengärtchen, das, hinter dem Hauſe gelegen, direkt an das freie Feld ſtößt. Da erſcholl aus den Reihen der ſich dort herumtreibenden Sperlinge ein vielſtimmiges Angſtgeſchrei; noch ehe ich mir über die Urſache des— | ſelben klar geworden war, flatterte die Schar in eiligſter Weiſe heran und ſuchte dicht vor meinen Augen ohne jede Beachtung meiner Perſon, der ſie ſonſt aus gutem Grunde ſchleunigſt aus dem Wege geht, Schutz unter jedem ſie nur einiger— uber bergenden Buſch und Strauch. (Unſere Gemarkung, mitten in der Mainebene gelegen, iſt nur ſpärlich mit Baum und Buſch bedacht). Unmittelbar hinterher kan auch die Urſache dieſer Sperlingsſeelenaufregung in Geſtalt eines Sperbers geflogen, doch ohne ſonderliche Schnelligkeit, wie ich es ſonſt geſehen. Er ließ ſich bei meinem Anblicke auf dem das Gärtchen von dem Felde trennenden Holz— 5a une nieder, betrachtete mich mit wildem Blicke und blieb annähernd eine halbe war ein Sperber, welche ich im Frühling 1899 an einem a im weſtlichen Stadtteile Kaſſels beobachtet. Meine damalige Wohnung war auch ziemlich frei gelegen. Bewußter Sperber trieb ſich ziemlich lange auf den Bloüſchen und Bäumen einer dem Hauſe gegenüberliegenden Wieje umher. | 0 N äber ſchien etwas ſeine Mordgier erregt zu haben. Der Vogel verließ fein 1 5 bisherigen Aufenthaltsort und ſtürzte eiligſt in einen neben dem Hauſe befindlich N Reſtaurationsgarten, aus welchem ich ihn nicht wieder herauskommen ſah. 8 nahm mir vor, am anderen Tage den benachbarten Reſtaurateur, welchen ich a Vogelliebhaber kennen gelernt hatte, zu fragen, ob ihm der Vogel nicht aufgefallen | ſei. Doch dies war, als ich das Wollen zur Tat werden ließ, gar nicht nötig, f 99 da mir der Mann gleich mit dem toten Schurken in der Hand entgegenkam, um 5 mir auseinander zu ſetzen, auf welch' eigentümliche Weiſe er in Beſitz dieſes „Habichts“ gekommen ſei. Zur fraglichen Zeit (als ich den Sperber in ſchnellem Fluge in den Garten ſtürzen ſah) ſaß in der Glashalle desſelben eine Anzahl Sonntagsgäſte, die plötzlich durch das Klirren einer Scheibe aus ihrer Unterhaltung 4 aufgeſchreckt wurden. Bei näherem Nachſehen entdeckte man in der Eingangstür | eine zerbrochene Scheibe, neben ihren Trümmern im Innern der Halle den toten Sperber und — einen ängſtlich im Glashauſe umherirrenden Sperling. Kurz vorher hatte ein Kellner den Raum betreten, und dieſe Gelegenheit muß der Verfolgte wahrgenommen haben, um gleichzeitig mit jenem an den bergenden Ort zu gelangen, während der Verfolger in blinder Wut an die Scheibe der wieder geſchloſſenen Tür ſtieß und ſo durch den heftigen Anprall den Tod fand. 3 Fechenheim-Mainkur, Oktober 1903. Schilling, Rektor, Stare als Birnenfreſſer. Unſere Kenntnis der Nahrung des Stares iſt ohne Zweifel ſehr genau, ſcheint aber dennoch eine gewiſſe Ergänzung 1 inſofern ſie ſich auf ſaftige Früchte bezieht. Die Liſte der letzteren, wie ich ſie in der mir zugänglichen Literatur einſchließlich Naumann, Friderich, Liebe u 5 finde, | ſchließt Aewöhnlich mit 1 De Maul⸗, Deo und anderen Area si RAR nicht der Fall. Zwickau. | RN. Berge. | Hierdurch wollte ich mitteilen, das die Zwergtrappe (Otis tetrax) hier 0 eit mehreren Jahren Brutvogel iſt. Ende Mai 1898 brachte mir ein Jagdpächter einen Vogel, den er geſchoſſen und nicht kannte. Es war ein junges Männchen Zr Swergtrebpe mit noch ſchwach entwickelter Halskrauſe. Ich machte den Herrn darauf aufmerkſam, daß die Vögel hier ſelten wären und daß er dieſelben genau b Pboachten und ſchonen möchte. Er verſprach ſeine Jagdfreunde auch aufzufordern, keinen Vogel der Art zu ſchießen. Im Herbſt ſoll ein Junges von einem eifrigen Schützen erlegt ſein. Beobachtet wurden im Herbſt zirka acht bis zehn Stück. In allen folgenden Jahren wurden immer einige Paare geſehen. 1903 will einer der Herren acht bis zwölf Stück geſehen haben. Im September verſchwinden ſie ſandiger, hügeliger Boden, wo Roggen, Kartoffeln und Lupinen gebaut werden und auch Brachland liegen bleibt. An der weſtlichen Seite ſind Wieſen und E feuchte Gräben. Die Großtrappe iſt ſeit vielen Jahren dort Brutvogel. Merk— würdig iſt es, daß das Gelände im Frühjahr und Herbſt als Scharfſchießplatz 2 unſerer Artillerie benutzt wird. Trotzdem ſind die Jäger mit dem Ertrag ihrer N Jagd zufrieden. Als ſelten hier vorkommende Vögel kann ich den Schlangenadler, den ich Ende der 30 er Jahre ausſtopfte, nennen. Er war in dem hieſigen Stadt⸗ . orſt geſchoſſen. Dann ein Nachtreiher (Männchen), 1851 hier an der Elbe ge— ſchoſſen, ſowie eine ägyptiſche, ſchönbefiederte Gans (Männchen) in den 1880 er Jahren auf der Elbe bei Niegripp geſchoſſen. 3 Burg bei Magdeburg. Geh. Sanitätsrat Dr. Frick. 3 Im Garten des Herrn Gutsbeſitzers Albin Pohle in Gimmel bei Schmölln brütete in dieſem Frühjahr auf einer Fichte ein Singdroſſelpärchen. Eines Tages a un erhebt ſich dort plötzlich das Zetergeſchrei der alten Zippen; Herr Pohle eilt 3 in den Garten und ſieht gerade noch, wie eine Amſel das getötete letzte der men davonträgt, ohne Zweifel zur Fütterung der eigenen Brut. * Ed. Müller. = Ausgangs Dezember 1903 hielten ſich auf dem Rhein bei Budenheim außer den gemeinen Stockenten, den gewöhnlichen Lachmöven und vereinzelten Zwerg⸗ tauchern eine Anzahl heller Schellenten und auch eine Schar Bergenten ſowie einige Säger auf. Der Rhein trieb Eis. Daniel Schuſter. Otis tetrax (L.) in Anhalt. In unmittelbarer Nähe von Köthen (Anhalt) nd am 13. Mai morgens ein Bahnwärter einen toten Vogel, der auf eine nicht rade hene Weiſe ſein Leben eingebüßt hatte. Er war gegen die Drähte der 4 2. fo * 1 Ae 3 a * — aus der hieſigen Feldmark. Das Gelände zwiſchen Burg und Pietzpohl iſt leichter, & ! Zeegeaenleitung geflogen und hatte fh bot totlich verletzt Ein e „Zwangloſen e von Freunden der Vogelwelt“, ö den das Tie en 5 2 Z3bwergtrappen (Otis tetrax L.) zu tene Es iſt, wie ich mic ſelbſt mi 1 N en die Gelegenheit hatte, ein Altes 8 in me leide. 7 anderweit verfügt. Ein Landwirt aus 1 5 Gegend erstand den Vogel für wenige Groſchen, um ihn als Zimmerſchmuck zu verwenden, wo er wache nach wenigen Jahren dem Staube und den Motten verfallen ſein wird. I Otto Boerner. 1 Titeratur-Aleberſicht. ae = 4 Dreſſer, On some rare and unfigured Eggs of Palaearctic Birds. (The bis 1904, S. 280.) Mit einer Tafel verſehene Beſchreibung der Eier von Chimarrhornis lencgcerhel Pyenonotus leucotis, Hypsipetes amaurotis, Falco altaicus, Phasianus seintillans. Thorſten Renvall, Spridda ornitologiska meddelanden. (Meddel. Soc. | Fauna et Flora fenn. XXVIII, S. 97.) Mitteilungen über Phyllopseustes sibilatrix, Corvus frugilegus, Columba oenas, | Vanellus cristatus, Tringa subarcuata, Ciconia alba, Anas boschas, Glaucion elangula, 2 Fuligula marila, Fuligula ferina, beſonders oologifcher Art. 5 Ternier, Distribution geographique en France de la Becasse (Seolopax = rusticola). (Ornis XII, ©. 235.) | Daten über die geographiſche Verbreitung der Waldſchnepfe in a Frankreich 3 G. de Rocquigny-Adanſon, Note sur le Martinet noir (Oypselus apu 5 (Ebenda S. 253.) 10 Beobachtete, daß ſich der Turmſegler vom platten Erdboden erheben konnte, und si jeine Ankunfts- und Abzugsbeobachtungen in verſchiedenen Orten und Jahren. 9 L. Ternier, Note sur le Phalarope. (Ebenda S. 256.) N Erlegung von Phalaropus fulicarius in der Nähe von Honfleur. d BA Rudolf Blaſius, Vogelleben an den deutſchen Leuchttürmen 1900, 1901, 10 und 1903. (Ebenda S. 257.) Bu Fiortſetzung der intereſſanten Leuchtturmberichte aus früheren Jahren. „ H. Kalbe, Am Vogelherd. (Natur und Haus XII, S. 257.) 1 Beſchreibung eines Vogelherdes und der daran beobachteten Vögel. e Karl Boyer, Das neue öſterreichiſche Vogelſchutzgeſetz (Mitteilungen über | Vogelwelt IV, ©. 61.) | Kritiſche Wiedergabe eines Vogelſchutzgeſetzentwurfes im Rahmen der barer maachungen für Oeſterreich. Konrad Ribbeck, Trivialnamen deutſcher Vögel. (Ebenda S. 63.) Eduard Fink, Die Vorkämpferin des Voeſehnes in W | 8 . 69.) 1 BE Lebensbild von Ida Boyer. 4 N Wilhelm Schuſter, Re und Bruteinitie bei elenden 8 en 70.) N n } s 7 15 1 4 2 8 Kunz BR h 0 l l 2 * 5 25 SR, ne ar ie Fiir, 244 NINA £ 7 e Back De a 2 Are re a 5 R PA . N 2 2 x er > wi 15 . e . * 5 Br Kr = BE era ebeiiht. n 315 Ida Boer, tes von der Bekaſſine (Ebenda S. 77.) i Theorien über das Meckern werden mitgeteilt. 2 Eugen Donner, Das Vogelſchutzgeſetz für Kärnten. (Ebenda S. 78.) a Karl Bergen, Der Vogelfang in der Natur (Ebenda ©. 79.) 5 Fajührt aus der Literatur verſchiedene Fälle an, wo ſich Vögel in natürlichen Fallen (Pe ech, klebrige Pflanzen, Dornen, Spinnweben u. ſ. w.) gefangen haben. s Siegfried Lichtenſtädt, Das Gartenrotſchwänzchen in Freiheit und Gefangen⸗ ſchaft. (Ebenda S. 81.) Rudolf Neuner, Ueber die Waldſchnepfe und ihren Zug. Baltiſche Waid- mannsblätter IV, „„ 2 Beobachtungen in Tirol. 2 von Peetz, Iſt die Ausübung der Balzjagd für den Wildſtand ſchädlich? (Ebenda S. 165.) * Spricht ſich dahin aus, daß an verſchiedenen Orten die Ausübung der Balzjagd auf Birkhähne ſich als lokal verhängnisvoll für die Jagd erwieſen habe. Harald Baron Loudon, Etwas über das Kleid des mauſernden alten Birk— hahnes. (Ebenda S. 172.) * f f Behandelt die Färbung des Kopfes und Halſes bei . alten Birkhahn während der I Mau ET: C. Cronau, Weitere Erfolge betreffs Einbürgerung des Rothuhnes. (Deutſche E Jägerzeitung XLIII, S. 343.) i Goebel, Ueber Schnepfeneier. (Zeitſchrift für Oologie XIV, S. 33.) Maß⸗ und Gewichtstabellen, aus denen hervorgeht, daß die Eier ſehr variieren. . Thielemann, Februarbruten. (Ebenda S. 36.) Stellt im Gegenſatz zu Schuſter feſt, daß Fiſchreiher ſchon im Februar gebrütet haben. 1 8 riedrich Lindner, Zum letztwintrigen Erſcheinen des F (Ornitho⸗ llogiſche Monatsberichte XII, S. 96.) Baron R. Snouckaert van . Eichelhäher mit 1 Schwanze. e S. 98.) l. Voigt, Seltene Durchzügler aus der Umgebung Leipzigs. (Ebenda S. 99.) Notizen über den Grauſpecht, den Bruchwaſſerläufer und den Säbelſchnäbler. Hermann Johanſen, Vollſtändiger Albino von Hypolais salicaria Pall. (Ebenda S. 101.) 4 weit Rawengel, Die Naturliebhaberei der Deutſchen und Einbürgerung unſerer Vögel in Amerika. (geitſchrift für Ornithologie und praktiſche Geflügel- zucht XXVIII, S. 101.) Wilhelm Schuſter, Ein verflogener ſchmutziger Aasvogel. (Zoolog. Sl XLV, e. 116.) Beobachtungen eines d Neophron perenopterus in Rhein⸗Heſſen. udwig Schuſter, Kurze biologiſche Notizen über die Sippe der Corviden. (Ebenda S. 118.) Notizen über den Häher, die Elter, die Dohle, den Kolkraben, die Raben- und Nebelkrähe. . Bolau, Die Lummen (Uria troile L.) bei Helgoland. (Ebenda F a Ausführliche biologiſche Mitteilungen. Hermann Bolau, Kleine Mitteilungen aus dem zoologiſchen Garten zu Hamburg. II. Eine Augenoperation an einem Lämmergeier. (Ebenda S. 150.) Br Einheilung von nen in die Hornhaut eines Lämmergeiers. Er: S. 152.) Bericht über Tätowierung einer Hornhautnarbe bei einem Lämmergeier und Mitteilungen den hiſtologiſchen Befund des operierten Auges. Sieratur-Ucheriht, Notiz Ai: Bi 55 R. deri Merkwürdiges über Neſtvögel. (St. Hu 5 Allerlei Mitteilungen über abſonderliches Gebahren von Vogelarten, mit zahlreichen Illuſtrationen verſehen. * 45 Be Hocke, Warum wirf der Storch ſeine Jungen aus dem Neſte | N, S. 280.) u Tritt dafür ein, daß der Storch mit Ueberlegung „aus guten Gründen“ | aus dem Neſt würfe, und meint, der Storch hätte ja gar keine Veranlaſſung, der ſeines Neſtes nicht zu verraten, da er ja unter dem Schutze des Menſchen finde, Adolf und Karl Müller, Das Leuchten unſerer heimiſ chen Reiher bei BR: nächtlichen Fiſchfange. (Ebenda S. 332) 15 * . Berichten, daß der Reiher beim nächtlichen Fiſchen durch Aufblähen be Federn 1 leuchtenden Kreis um ſich verbreite, und ſind der Anſicht, daß an der Bruſt, an den ſeiten und den Leiſten befindliche Federwülſte eine eigentümliche ölige Maſſe enthalte Gebilde darſtellten, die ebenſo durch vermehrten Zutritt des Sauerſtoffes zu der ausſcheider = Maſſe der Federwulſtkiele phosphoreszieren, wie die Unterſeite der — 11 Johanniswürmchen. 1 3 J. Rohweder, Norderoog. Ein nordfrieſiſches Vogelheim. Schilderung d 1 frieſiſchen Inſel Norderoog und eines Beſuchs auf ihr. ; | 3 G. Clodius, Ornithologiſcher Bericht über Mecklenburg für die Jahre 1900 bi . 1903, (Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeſchichte in Mecklenburg 58 ei: ©. 43.) 95 Widerruft das e des Rötelfalken, teilt weitere Borkommilife des Schell adlers, der Schneeeule, des Sichlers, des ſchmalſchnäbligen Waſſertreters und die Ausrottung des Uhus in Mecklenburg mit. Die Polarmöve iſt nahe an der Mecklenburgiſchen Grenze 17 . erlegt worden, und von Colymbus arctieus hielt ſich im Juni 1903 andauernd ein Pärchen N 1" auf dem Dars auf, unzweifelhaft, um dort zu brüten. Leider wurde aber das Männchen ni vorher geſchoſſen. Die Blauracken werden in Mecklenburg von einem Forſtbeamten verfolgt, Bi „weil fie ihm im Pflanzengarten Sämlinge ausgezupft hätten“. Verſchiedene kleine See 5 in den „Vögeln Mecklenburgs“ werden berichtigt. 95 5 Notiz für die Vereinsmitglieder. 5 ur 4 9 | | Alle Beſchwerden über ausbleibende einzelne Nummern der Ornithologiſchen 1 Monatsſchrift ſind an das Beſtellungspoſtamt zu richten, nicht at an ur Seſtäts 7 führer des Vereins oder gar an die Redaktion. A 5 Inhalt: Vogelſchutzkalender. — Eugen Donner: Ornithologe vom Weißen 8 ſee. — Otto Leege-Juiſt: Aus meinem ornithologiſchen Tagebuche von 1902. N. Bur⸗ Rn baum: Die Kranichzüge im unteren Maintal. — W. Hennemann: Der Storch (Ciconis 5 eiconia [L.) am Schwarzwalde und in den Nordvogeſen. — W. Henne mann: Ueber d Ankunft und Abreiſe der Turmſchwalben (Apus apus [L.) im mittleren Lennetal in Jahren 1900 bis 1903. — Herm. Johanſen: Wovon nährt ſich der Würgfalk ( sacer Gmel.)? — Tiermaler J. Bungartz: Pflegeeltern in der Vogelwelt. (Mit Sch bild Tafel VIII.) — E. Ch riſtoleit: Ueber ein Vorkommen des Schelladlers (A. ma 8 in Oſtpreußen. — Kleinere Mitteilungen: Sperberfrechheit. Stare als Birne * a Zwergtrappe (Otis tetrax) in der Provinz Sachſen. Singdroſſelbrut durch eine A 5 Ä nichtet. Schell- und Bergenten auf dem Rhein. Otis tetrax in Anhalt. — Liter SER ſicht. — Notiz für die Vereinsmitglieder. 9 e W Dieſem Heft liegt Schwarztafel VIII. bei. — ’ Redaktion: Dr. Carl! B. Hennicke i in Gera (Reuß). a Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Sun ROBIN, in Gera⸗Unte irn WERNE EN eulſcher Reichiliustrierte Monatschriftů i... herausgegeben von Prof. Dr. W. Marshall und Dr. Rob. Rlee | | Exped. d.,, Deutsch. Tierfreunds“, Leipzig-R.. Goeschenstr.!) Gediegenste Lektüre für jede Famille l — probenummern versendet jederzeit gratis und franko die Verlag von Hermann Seemann Nachfolger in Leipzig Preis pro Jahrgang nur 3 mark Die Deutsche Hausfrau. Sie beziehen kostenfrei für 3 Monate die Zeitung: „Der Stellenbote“, Organ für stellensuchende Forst- und Jagdbeamte, Landwirte und Gärtner oder die Zeitung: „Der Hunde-Markt“, Anzeiger für den An- und Verkauf von Hunden aller Bassen, wenn Sie eine Anzeige im Werte von M. 1,25 ein- senden oder inserieren einmal 10 Zeilen umsonst, wenn Sie für drei Monate Abonnent einer Zeitung werden (Preis M. 1,25 pro Quartal.) Probenummern gratis und franko. Die Expedition. Dortmund. organ für den bürgerlichen Haushalt in Stadt und Land. Berlin W. 57. Ausgezeichnetes Familien- und Unterhaltungsblatt. j Zu Abonnementspreis vierteljährlich nur 30 Pfg. Inserate finden vorzügliche Verbı eitung. Die in Heilbronn a. N. erscheinende > Süddeutsche Tier- Börse — Auflage 20000 = Illustrierte Wochenschrift für Geflügel-, Vogel-, Bienen-, Hunde-, Kaninchen- und Fischzucht. 8 Offizielles Organ des Landesverbandes der Seflügelzucht-· und Vogelschutzvereine Württem- bpergs, des schwäbischen Kanarienzüchterbundes, des württembergischen Kaninchenzüchter -Ver- bandes, des Verbandes badischer Geflügelzucht- vereine und -Züchter, sowie des Landesverbandes - hohenzollernscher Geflügelzuchtvereine, Vereins- organ von über 200 Vereinen ist vermöge ihres reichen, originellen und nutzbringenden Inhalts unentbehrlich für jeden Liebhaber ‚und Züchter. Jede Nummer enthält aus den einschlägigen 3 1 „ Er, Gebieten mehrere Artikel von berufener Feder, die nicht nur für den Züchter nützliche Winke aus der Erfahrung enthalten, sondern auch für den Liebhaber und Laien belehrend, anregend und interessant sind. Diesen Abhandlungen schliesst sich eine eingehende Berichterstattung an über die Vereinsthätigkeit unserer süd- deutschen Vereine u. Ausstellungen, des weiteren folgen Kleinere interessante Mitteilungen aus der Tierwelt und ein unterhaltendes, ganz eigen- artiges Feuilleton vervollständigt den redak- tionellen Teil, dem sich der Inseratenanhang mit einer reichen "Auswahl von Angeboten und Nach- fragen aus dem Tiermarkt anreiht. Bei dieser Reichhaltigkeit kostet die „Süd deutsche Tier-Börse* durch die Post bezogen nur 45 Pfg. vierteljährlich und sollte niemand versäumen, der an irgend einem Zweig der Tierwelt Freude und Interesse hat und die Zeitung noch nicht kennt, sich die- selbe bei der nächsten Postanstalt zu bestellen. Der 7 der Süddeutschen Tier-Börse. (Otto Weber.) Heilbronn a. N. XXVIII S Y Y ZN ITENGZ N N ce eee S e NEIN NEIN ANINZINSNUNZINMZINSNINZ], -|# Ormithologisehes Jahrbuch. *% 22 Organ für das palaearktische Faunengebiet. i SS N 25 Das „Ornithologische Jahrbuch“, welches sich als einziges | 3 ENT Journal die ausschliessliche Pflege der europäischen, bezw. der Ornis des 9 172 palaearktischen Faunengebiets zur Aufgabe gemacht hat, beginnt mit 1902 \ > seinen XIII. Band. Es erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2½ bis ss 3 Druckbogen, Lex. 8. Eine Vermehrung der Bogenzahl und Beigabe von III Tafeln erfolgt nach Bedarf. Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt RS bei direktem Bezuge für das Inland 5 fl. ö. W.. für das Ausland 10 M. J EM pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12 M. | 1 ES Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von Sa 3 fl. = 6 M. (nur direkt). Probenummern gratis und franko. F SS Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Raume am Um- ER I schlage Aufnahme. Inseraten-Berechnung nach Vereinbarung. IS Alle Zusendungen, als Manuskripte, Druckschriften, Abonnements und 22 x Annoncen bitten wir an den unterzeichneten Herausgeber, Villa Tännenhof NT N x \ bei Hallein, zu adressieren. \ 4 1% Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. 8 ZA Nil. Did 1777/\ — NZ >71) ASK IE DON e ee DDD IE ZN NN NN < N 2 d N SL IS NS 77 2 U > 2 u 8 DDD ZENSSZIINE DINZIINZINZA Nn ZaN =T\ \ Züchter u. liebhaber von Geflügel, Hundeng Kaninchen, * Die „Geflügel-Börſe“ vermittelt als Beſonders werthvoll ſind die Krank⸗ das angefehenfte und verbreitetſte heits- und Sektions-Berichte von der Fachblatt durch Anzeigen auf das ſicherſte Königlichen Veterinärklinik der Univerſität * Leipzig und der rechſaal. in welchem Kauf und Angebot Eur en cee 1 von * : bewährten Fachleuten ertheilt wir x von Thieren aller Art, Abonnementspreis vierteljaßrl. 75 Pig. a enthält gemeinverſtändl. 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A] er 5 A TUTTI I LETTORI DI QUESTO PERIODICO. previa richiesta VERRANNO SPEDITI GRATIS PER 2 urs a titolo di saggio i tre periodiei: Rivista italiana di seienze naturali Bollettino del Naturalista Collettore, Allevatore, Coltivatore Avicula — Giornale ormitologico italiano. 1 Per riceverli basta inviare il proprio indirizzo, anche per | mezzo di un biglietto da visita, all amministrazione, in Siena via Baldassarre Peruzzi 28. 2 TEE PATE er PV — 2 = 3 7 FE = 2 3 > . 1 ee ie die einſpaltige 5 Beile 755 N 15 Pfg. — — — = Amtliches Organ des Sonderausſchuſſes für Geflügel⸗ zucht der Landw.⸗Kammer für die Prov. Brandenburg und der demſelben angeſchloſſenen Vereine. Der „Deutſche Geflügelhof“ bringt alles Wiſſenswerthe auff dem Gebiete der landw. Nutzgeflügel⸗ und Taubenzucht, auf [den Sport dabei gebührend Rückſicht nehmend, belehrende Artikel für den Anfänger, Beſchreibungen und Abbildungen. 2 Probenummern koſtenlos mg durch die Geſchäftsſtelle |“ Otto Koobs Derlagsauftalt, Soft i i. 1 D 2 Ti 1 + 7 Zeitung für Ornithologie, Geflüge W und Kaninchenzucht. Eigentu 2 12 1er © und Organ der schweizerisch Ornithologischen Gesellschaft. 76 Sektionen mit 4800 Wie Redaktion: Ed. Brodmann, Schönenwerd. 5 Erscheint jeden Mittwoch 12 Seiten stark. Inserate finden weiteste Verbreitung ä 10 Pfg. pro Zeile. Abonnement nimmt jede Postanstalt à M. 1,20 pro Vierteljahr, sowie Ä Buchhandlung ä M. 1.— pro "Tierteljahr jederzeit entgegen. ER: Probenummern gratis und franko durch 9975 e = — che Monatsfchrift. Herausgegeben vom E Deutjihen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. N * 5 Begründet unter Redaktion von E. v. Schlechtendal, 5 | fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und K. Th. Liebe. Ordentliche Mitglieder Redigiert von ö Das Eintrittsgeld beträgt des Vereins zahlen einen Jahres⸗ Dr. Carl R. Hennicke 1 Mark. — Zahlungen werden beitrag von fünf Mk. und er⸗ 1 R i an den Vereins⸗Rendanten Hrn. halten dafür die Monatsſchrift in Gera (Reuß) Wilh. Kutſchbach in Gera, 3 zoſtfrei (in Deutſchl.). und Prof. Dr. O. Taſchenberg. Schleizerſtraße Nr. 4 erbeten. 2 Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-⸗Untermhaus. * i Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. 3 . 2 2 Nachdruck nur mit Genehmigung geſtattet. 3 XXIX. Jahrgang. Auguſt 1904. 55 r Vogelſchutzkalender. (Nachdruck mit Quellenangabe erbeten.) — 1 für Juli Geſagte gilt auch für Auguſt. Naumann und Heine. Ornithologiſche Erinnerungsblätter von Guſtav Thienemann. . In der Geſchichte unſeres Lebens kommen bekanntlich Ereigniſſe vor, welche einen unauslöſchlichen Eindruck in unſerer Seele zurücklaſſen, und wenn wir in dem alten Buche der Erinnerungen blättern, dann treten Bilder vor unſer geiſtiges 2 Auge, die bei näherer Betrachtung auch den alten Geiſtesfunken wieder anfachen, in deſſen Lichte ſie der treuen Wirklichkeit näher gerückt werden. So geht es auch mir i heute beim Aufſchlagen alter Erinnerungsblätter, die ſich auf die Verſammlung der deutſchen Ornithologen-Geſellſchaft im Jahre 1853 beziehen, welche 2 zu Ehren des von allen Ornithologen, hauptſächlich wegen ſeiner berühmten Vogel— 5 ſammlung, hoch geſchätzten Königl. Oberamtmanns Heine in deſſen Wohnort Halber⸗ ſtadt abgehalten wurde. Hierzu war auch außer anderen Begründern der hohen Geſellſchaft von Gelehrten der alte und berühmte Profeſſor Joh. Fried. Naumann noch einmal erſchienen, der der gefeierte Held des Tages blieb. Wie freute ich mich, als ich als 15jähriger Schüler der Ackerbauſchule zu Baders— leben von meinem ſeligen Vater die briefliche Einladung erhielt, am 12. Juli hierzu zu erſcheinen! Von ſeinem Pfarrſitz Oberneſſa aus ſchrieb er mir, daß * Naumann kommen würde und ich ja dieſe ſchöne Gelegenheit, ihn perſönlich kennen zu lernen, nicht verſäumen dürfe. Und unſeren Herrn Direktor ließ er recht ſeh bitten, mir dazu gnädigſt Urlaub zu gewähren. Dies geſchah bereitwilligſt. ’ 21 2 5 mir auf einen Tag ſchloß. In aller Frühe trat ich meine Wafe an, u mir und weithin zur Linken, nach Nordoſten zu, breitete ſich der feifehbefoubt 1 Höhenzug des Huy aus. 8 und der Mäuſebuſſard, (Buteo buteo). Unweit der Waldgrenze, auf einer dazu a Selle ſchnitten. außer meinem 8 Guſtav Thienemann und 1 älteren 1 dem jubilierenden Morgengeſang der Lerche, und bald vernahm ich auch das groß Frühkonzert der Droſſeln aus dem buſchreichen Gemeindeforſt „Strebelitz.“ 3 Dort oben über den hochſtämmigen Buchen ſchwebten majestätisch ad. Milane, welche immer höher, dem blauen Ather entgegen, ihre herrlichen Kreiſe zogen. Bei meiner Annäherung vernahm ich ein klägliches „hiäh — hit“, das die Weihen wie auch die über der nahen Waldecke kreiſenden Buſſarde jedenfall warnend den untenſitzenden Jungen zuriefen. Vielleicht erkannte mich ihr ſcharfe Späherblick noch, da ich doch erſt kürzlich ihren Horſten in den knorrigen Aſten alter Eichen und in den Kronen ſtattlicher Buchen einen Beſuch abſtattete, um aus ihnen einige Eier für die Sammlung meines Bruders (Theodor) zu er⸗ beuten. Beſagte Gattungen waren der rotbraune Milan (Milvus milvus) 3 Anhöhe mit gutem Fernblick nach den Städten und Burgen des nahen Huys, ’ lag unweit des Weges die „Neinſtedter Warte“, ein uralter viereckiger Turm, nach dem nahen Dorfe Neinſtedt am Huy ſo benannt. 11 In dieſem alten Gemäuer hauſten die Eulen, und ich hatte auch hier meine von der Kindheit an geübten Kletterkünſte öfters erprobt, um Gierermer au und Neſtſtudien am Horſte der Waldohreule (Asio otus) zu machen. Vielen Spaß machten mir dabei die kaum dem Ei entſchlüpften Jungen, wenn ſie it i ihrer urkomiſchen Geſtalt, in weißen dicken Flaum gehüllt, auf mich e un! Um 9 uhr ſolte die Verſammlung begin, und id) konnte 1 ee NR EN Naumann und e 5 N 319 trat nachdem ſeine Reiſe nach Afrika an, welche ihm guten Stoff zu ſeinen trefflichen W erken bot; der letztere bereitete ſich im Hauſe meines Vaters zum theologiſchen Examen vor, wobei auch ſehr viel Ornithologie getrieben wurde. Er war es, der das * unſeres Vereins mehrere Jahre bis zu ſeinem frühen Tode inne hatte. Von all' den vielen anweſenden Gelehrten ſind mir außer Naumann und deine nebſt den oben, angeführten Herren noch einigermaßen in Erinnerung geblieben: Hofrat Reichenbach, Dr. Baldamus, E. von Homeyer, Prof. Blaſius ſen. und bor Zander. Es mochten 50 bis 60 Herren anweſend ſein, darunter auch Naumanns Sohn Edmund. Obwohl ich meinen jugendlichen Vetter viel um mich hatte, ſo war doch meine Aufmerkſamkeit an dieſem Tage hauptſächlich auf unſern ehrwürdigen Altmeiſter gerichtet, ſodaß mir manche Szene, die ihn betraf, 1 fi 9 und dabei kurz auf meine oben erwähnten Nachſtellungen der Raubvögel hinwies, behufs Eierſammelns, da erwiderte Naumann: „Er will alſo auch Ornithologe werden?“ und indem er noch meine Hand in der ſeinigen hielt, fuhr er fort: „Aber wozu noch mehr Eier ſammeln! Hat doch der Onkel ſchon eine ſo große Sammlung, wohl die größte in Deutſchland“. (Die Eierſammlung von Dr. Ludwig Thiene⸗ mann, Herausgeber der „Rhea“, des bekannten großen Eierwerkes und anderer Werke, befindet ſich im Dresdener königl. Muſeum). Zu meinem Vater dann gewendet, fuhr Naumann weiter fort: „Das Eierſammeln ſcheint mir überhaupt jetzt überhand die Entſchuldigung: „„ich ſammle““! Zum Kuckuck rief ich dann, fangt lieber Naumann lächelte, und als mein Vater ihm noch entgegnen wollte, daß wir den Neſtern nur ein Ei vorſichtig entnehmen dürften, worauf ich noch hinzufügen wollte: bei den Raubvögeln zwei, da ließ der Herr Profeſſor uns gar nicht ausſprechen und lenkte das Geſpräch etwas ab mit der Frage an mich, was ich für Rückſtände bei den Eulenhorſten gefunden habe, worauf ich ſogleich erwidern konnte: „„Fleiſch und Knochenreſte von Mäuſen und ähnlichen Tieren, einmal f a ind ich auch die Federn von einem jungen Finken.“ Da ſtrich er mir kleinem nirps die Backen und ſagte: „Einmal iſt nicht immer, die Eulen ſind unſerer Landwirtſchaft nützlich“. Er entließ mich mit den Worten: „Na, ich hoffe, daß Sie auch ein guter Ornithologe werden“. — Was ich ihm damals unter f. reundlichem, faſt glückſeligem Lächeln durch Kopfnicken verſprach, ich hoffe ihm heute einen kleinen Teil jener Schuld im Geiſte dankbar zurückzugeben. 21* Auch Chriſtian eubnig 3 war darunter, ſolbie ſein Sohn Alfred. Dieſer u in Couſin Wilhelm hatten foeben ihr Univerſitätsſtudium beendet, der erſtere unverwiſchlich im Gedächtnis geblieben iſt. Als mein Vater mich ihm vorftellte 55 nehmen; ich erwiſchte manchen Jungen bei den lieben Vogelneſtern, gleich war 5 Schmetterlinge und ſammelt die! das iſt geſcheidter!“ In trockenem Tone fügte mein Couſin hinzu: „Geſchieht jedenfalls aus Nachahmungstrieb, Herr Profeſſor!“ Alter von 13 Jahren. Wer den aruilicen Vorſitz führte und ben Be; hielt, iſt mir wieder entfallen, zumal meine Blicke und Gedanken nur auf den allverel ten 5 Altmeiſter gerichtet waren, in deſſen ſtets freundlichem Antlitz und aufmer lauſchenden Mienen ſich die intereſſanteſten an des Geſprochenen abgufpie ſchienen. 5 Nach Schluß der Verſammlung trat die hohe Gef ſellſchaft die Wander ' durch eine ſchattige Allee nach dem Kloſter St. Burghard an, um daſelbſt d berühmte „Muſeum Heineanum“ zu beſichtigen. Einen wunderbaren Eindr machte es, in dieſen lichten, beſonders dazu hergerichteten Hallen eine ſo überaus reichhaltige Sammlung vortrefflich präparierter Vögel aller Gattungen un Länder wohlgeordnet aufgeſtellt zu ſehen. Der verdienſtvolle Schöpfer derſelben hatte in liebenswürdiger Weiſe ſelbſt die Führung übernommen, doch mochte e recht ſchwer halten die Gäſte beiſammen zu halten, es gab ja zu viel des Intereſſanten und Schönen zu ſehen. Den Einen feſſelte dieſes, den Andern jenes herrliche Exemplar. Für mich blieb der kleine Saal mit den ſtattlichen Straußen in ihrem koſtbaren Federſchmuck und daneben, im ſtärkſten Kontraſt, das lichte Eckzimmer mit den niedlichen Kolibris in ihren buntſchillernden Farben an den Blüten und Blättern tropiſcher Pflanzen ſitzend und hängend gleich Schmetterlingen, — unvergeßlich. Ebenſo die in den verf ſchiedenſten Arten und Varietäten in ihrer edeln Geſtalt ſich präſentierenden Raubvögel. Kein Wunder daß ich mich bei meinen tiefen Betrachtungen plötzlich allein fand. Doch halt dort in dem Gange bildet ſich eine größere Gruppe, ich trete hinzu und ſehe, 5 wie unſer alter ehrwürdiger Profeſſor einen ausgeſtopften Rotgimpel (Pyrrhula _ pyrrhula) in der Hand hält, welcher, von der einen Seite geſehen, ein prächtiges Männchen mit der roten — und von der anderen Seite ein echtes Weibche mit der aſchgrauen Vorderpartie darſtellt, alſo Männchen und Weibchen in einer Geſtalt, ein Zwitter. Beiderlei Farben waren wie durch eine gerade Linie von 1 der Schnabelwurzel bis zur Mitte des Schwanzes voneinander abgegrenzt. Über dieſen 5 ſeltenen Vertreter von beiden Geſchlechtern hielt unſer Altmeiſter Naumann ei e längere Beſprechung ab, worüber das Nähere jedenfalls in den Annalen d „Muſeum Heineanum“ niedergelegt iſt. 1 Als die Beſichtigung zu Ende war, wurden die Gäſte in den gut 35 ten Kloſtergarten geführt, woſelbſt eine vom ſchönſten Grün umgebene gedeckt | ihrer harrte und wo die liebenswürdige Gattin des aufopferungsvollen G. 985 auf Ber ‚atennblichfte RE Als bald nach e der ae 1 8 — hr EN 550 ee überraſcht; — hinter 1 Büſchen verſteckte Küraſſiere blrſen den Tuſch dazu. Ein flotter Reitermarſch folgte, und als der wackere Gaft- geber Ferdinand Heine ſeiner Gäſte gedachte und ſein Glas ſpeziell dem hohen hrengaſte, dem unermüdlichen, großen Forſ cher, dem unſterblichen N koumann weihte, da trugen wiederum die ſchmetternden T . das begeiſtert 5 Penmene Hoch zum Himmel empor — ; Auf daß fein Name möge hell erklingen So lange Menſchen denken, Vögel ſingen. ® Ob Tiefe würdige Feier die letzte war, wobei unſer Naumann perſpnlich gefeiert ward, ich weiß es nicht, jedenfalls hatte aber gerade dieſe ſchöne Gelegenheit, die ihn mit einem Kranze ſeiner trefflichſten Mitarbeiter und beſten Verehrer umgab, den tiefſten Eindruck auf ihn gemacht. Er wiſchte ſich eine Träne aus den Augen. In meinen ſpäteren Jahren durfte ich wiederum auf ein Stündchen der Gaſt bei Heine ſein, es war im Auguſt des Jahres 1886. Der Herr Ober⸗ amtmann war noch auf dem Felde, ein alter Diener führte mich einſtweilen in das Muſeum und teilte mir „im Vertrauen“ mit, daß ein enormes Geld in dieſen Vögeln ſtecke, was ich ihm natürlich glaubte. 3 Bald wurde er durch den zurückgekehrten und mich herzlich begrüßenden Oberamtmann abgelöſt, der ſich mir trotz der gegenwärtigen Erntezeit jetzt voll und ganz widmete. Ein wahrer Genuß war es für ihn wie natürlich auch für mich, alte Erinnerungen an die oben geſchilderten ſchönen Stunden aufzufriſchen, wobei er mir auch wieder den beſagten merkwürdigen Gimpel zeigte, der ſeitdem wieder oftmals viel Intereſſe bei Gelehrten und Laien erweckt hatte. — Er ge⸗ { dachte auch anerkennend des ihm treu zur Seite ſtehenden tüchtigen Pro⸗ feſſors Cabanis, dem es aber ſchwerlich gelingen würde, die noch in Kiſten ruhenden Vogelbälge, einige Tauſend an Zahl, „unterzubringen“, wegen Zeit- und Platz⸗ . Lebhaft ſchilderte er mir, welche Aufopferung, Geduld und Mühe es ihn gekoſtet habe, um dies und jenes ſeltene Exemplar zu erwerben, um die ganze Sammlung bis zu dieſer Vollendung zu bringen. 3 Mit einer ſichtlichen Rührung ſprach Heine von der Zukunft ſeiner Samm⸗ Iu ungen; (außer den Vögeln hat er auch eine Schmetterlingsſammlung mit vielen und prächtigen Exoten) und ſprach dabei „den einzigen Wunſch“ aus, daß namentlich ie Vögel ungetrennt erhalten bleiben möchten, als ein wohlgeordnetes G Ganze, wie er es gejchaffen. habe. — — = Zehn Jahre find jetzt — am 28. März 1904 — onen. jeit der ungemein ſchaffensfreudige, unermüdliche Ferdinand Heine die Augen geſchloſſen he t, ſein Geiſt aber wird fortleben in feinem zum Beſten der Wiſſenſchaft ge- 1 ten edlen Werke. Ein ſchöneres Denkmal wie es ſich neben anderen großen ; = a Ornithologen 0 Heine geicuffen hat, dre es wahl tun. 9 ge es 5 welt in Ehren halten! — 1 Ub!̈ùwlöodDdie ornithologiſche Soralihr it in die He ände seid ätteften des Herrn Amtsrat Dr. phil. Ferdinand Heine zu Kloster Hadmers übergegangen, bleibt aber in ihrem alten Domizil im Burghardikloſter 3 Ha ſtadt fortbeſtehen und wird auf Wunſch jedermann, der ein Intereſſe dara \ gern geöffnet, wie mir „ der Herr Amtsrat auf meine e in lie 5 Früh jahrstage am CTago maggiore | Von L. Freiherrn von DEM erer. | | Wir hören im allgemeinen außerordentlich wenig in ornthe e Be⸗ ziehung von den oberitalieniſchen Seen, die doch ihrer Lage entſprechend ziemlic gute Beobachtungspoſten während der Zugzeit der Vögel darſtellen ſollten. All hir dings herrſcht an einigen von ihnen, fo, wenn ich recht unterrichtet bin, nament⸗ N lich am Gardaſee, noch die Unſitte des Vogelfangs in ausgedehntem Maße, was ja natürlich der Anſiedelung der Vögel und der Entwickelung des Vogellebens in keiner Weiſe förderlich ſein kann. Immerhin könnte aber auch ſie verſchiedene, % intereſſante Aufſchlüſſe über den Durchzug zutage fördern, der vermutlich wegen der Eigenart des klimatiſchen und landſchaftlichen Charakters dieſer I mancherlei abweichende Erſcheinungen beſitzen dürfte. 1 Ich begrüßte daher mit Freuden die Gelegenheit, die ſich mir im Verſtoſſng Jahre bot, fie gerade während der letzten März- und erſten Apriltage aufzuſuch in der Erwartung nun aus eigener Anſchauung einen kleinen Einblick in dort Derpältniile zu gewinnen. . vermutete ich nach DEN bei ung 11 pen Schnee als während meiner ganzen Fahrt durch die e erblidte, in welch 9 5 15 = jen 1 ſchon no in ein er: 5 8 N | Selnjapestage a am Sage maggiore. N e biber Oban aller Art und fische Birken gehen aintten, Auch der * Himmel hatte ſich wiederum völlig aufgeklärt, nichts ſtand alſo im Wege, gleich 3 am kommenden Morgen die Umgebung etwas abzuſtreifen. 5 & Locarno erfreut ſich in jeder Hinficht einer vorteilhaften Lage, da es nach 3 drei Seiten und ganz beſonders im Norden gegen den Einfluß rauher Winde 3 geſchützt, nur den milderen Luftſtrömungen aus ſüdlicher Richtung zugänglich iſt. Dieſer Gunſt der Umſtände verdankt es entſchieden auch ſeine verhältnismäßig frühe und mannigfache Naturentwickelung. f 5 Die nächſte Umgebung des Städtchens zeigte mir am Morgen bei einem flüchtigen Rundgange, mit Ausnahme eines durchweg anmutigen Landſchaftsbildes, keine Spur eines Frühjahrs⸗Vogellebens. Am Seeufer tummelten ſich nur etliche weiße Bachſtelzen, über den Fluten ein Paar Lachmöven, im übrigen ſchien alles noch tot und leer, von Zug keinerlei Anzeichen! Erſt als ich nachmittags auf dem reizenden Wege durch die Schlucht nach dem maleriſch gelegenen und eine 5 @ wunderhübſche Fernſicht gewährenden Kapuzinerkloſter Madonna del Sasso 3 wanderte, hörte und ſah ich einige weitere Vogelarten. Sowohl aus der mit reichem, freilich noch unbelaubtem Buſchwerk umſäumten Schlucht ſelber, als auch 5 ſpäter aus etlichen Gärten, an denen ich vorüberkam, erſcholl der volle Schlag der 4 des Erithacus rubeculus und des Phylloscopus rufus. Finken und Haus⸗ ſperlinge waren häufig und aus den kargbewaldeten Hängen lockte Picus viridis mit ſeinem Paarungsruf. Hirundo rustica fehlte noch, aber ein Paar Cheli- donaria urbica war bereits mit Eifer daran ſich am Gemäuer der Wallfahrts⸗ E kirche eine geeignete Niſtſtelle auszuſuchen. 4 Mein eigentliches Reiſeziel war Pallanza, daher verließ ich am folgenden E Morgen ſchon Locarno mit dem Dampfboote, das mich in äußerſt reizvoller Fahrt, während welcher die Geſtade des Sees mir eine Fülle abwechſlungsreicher Bilder vor Augen führten, raſch dieſem Orte entgegentrug. Gaben ſchon unterwegs einige Lachmöven dem Schiffe ihre Begleitung, ſo traf ich in der Bucht von Intra . deren eine größere Schar, in der Individuen aller Altersſtufen vertreten waren, an, die ſich kreiſchend um Abfälle und Fiſche zankten, auf und „a ſchwebten und ſich auf den Wellen ſchaukelten. Kurz nach Mittag ſtieg ich ans Land. Die Witterung, in jeder Hinſicht günſtig, forderte geradezu zu einem Rundgang auf, der mich dann auch auf ſtaubiger Landſtraße über Intra in einem weiten Bogen wieder nach meinem Ab- | ſteigquartier brachte. Aus dem üppigen Strauchwerk der zahlreichen, neuerwachenden Gärten ertönte auch hier vornehmlich der Schlag der Sylvia atricapilla. Haus⸗ ſperlinge waren auf den Wegen gemein, Finken, Amſeln, Weidenlaubſänger und 2 Sylvia atricapilla, das Flöten und Schirken von Turdus merula, die Strophe u 2 72 Bi Banton e häufig, und auf den Platanen vor der Balfahetstir della campagna ſaß ein größerer Flug munter ſchwä gender Stare. En gute, in langen Schleifen anſteigende Straße herrliche Fernſicht auf die Umgegend pflanzte Schwarzkiefernhorſte ſich aus dem dichten Heidekraut losrangen. folgenden Arten: Phylloscopus rufus, Erithacus rubeculus, Turdus musicus, Turdus merula, Parus major, Anorthura troglodytes, einen Flug Chry- 3 somitris spinus, Garrulus glandarius und endlich ein herrliches Männchen der Ruticilla titys. Ein Pärchen Buteo buteo zog hoch im blauen Athe Zum erſtenmal ſah ich in einer den heißen Strahlen der Mittagsſonne ausgeſetzten 145 Dreier v von Beffer N 5 ich noch gegen Abend — meiner Anſicht nach gehören ſie zu den typischen Vö der oberitalieniſchen Seen — auch noch einige Schwarzmilane. Milvus korschi mein alter Freund von Lugano und Bellaggio, war durch drei Exemplare ve treten, deren Flug⸗ und Fiſchkünſte ich wieder mit beſonderer Freude verfolgte. Senkrecht ſtießen ſie auf den Waſſerſpiegel herab, unterbrachen kurz über ihm ihren jähen Sturz und ergriffen, mit hochgehaltenen Schwingen ſich weiterſenkend, mit wei vorgeſtreckten Fängen ihre ſchuppige Beute, um ſie behaglich im Fluge zu kröpfen. Der nächſte Morgen fand mich auf dem Wege nach dem Monte roſſo, deſſen erſchließt. Seine Kuppe, auf der eine kleine Oſteria mit Ausſichtsturm ſich be⸗ 4 findet, gewährt einen wundervollen Rundblick auf den See mit den borromeiſchen | Inſeln, auf die umliegenden Höhenzüge mit ihren Tälern und Schluchten, den maleriſchen Neſtern an ihren Hängen und Lehnen, ſowie auf ferne hohe Gebiegs M ſtöcke, unter denen der Simplon den erſten Rang einnimmt, und ſchimmernde See⸗ becken. Die Vegetation war erſt nur wenig entwickelt, einzig die Birke trieb ſchon kleine lichtgrüne Blättchen, während zwiſchen kahlem Gebüſch wohl künſtlich e = Vom warmen Sonnenſcheine herausgelockt, lagen am Geſteine Eidechſen i in Menge, Laufkäfer (Cicindela campestris) ſchwirrten und rannten umher. und Falter, beſonders der Gattung Vanessa angehörend, flogen ſchon zahlreich. das Vogelleben war anfänglich ziemlich unbedeutend. Sylvia atricapilla ſang in einem Garten am Fuße des Berges, und erſt in größerer Höhe fand ich die nach⸗ 7 I jeine Kreiſe, und als ich nach einiger Zeit quer den Hang gegen Suna hinabſtie traf ich noch auf einige Acanthis cannabina und etliche Sturnus vulgari: Waſſerrinne die prächtige Smaragdeidechſe Lacerta viridis. Eine nachmittägige Kahnfahrt nach den borromeiſchen Inſeln förderte keine weiteren Reſultate zute obwohl in dem mannigfaltigen Buſchwerke der Gartenanlagen auf manche Erſcheinung zu rechnen geweſen wäre. Am Strande tummelten ne Mot alba bie einige 1 Brihjnprstage am Lago maggiore, | 325 a Gebirge ion. Der an anziehenden Momenten reiche Spaziergang ließ mich namentlich Picus viridis und Jynx torquilla ziemlich zahlreich 3 vorfinden, auch ſchien eine größere Zugbewegung von Erithacus rubeculus ſtattgefunden zu haben, wie ich aus der außerordentlichen Menge der Individuen ſchließen zu dürfen glaube. Auch am nächſten Tage, der mich gegen das Weſt— ufer der Seebucht führte, fand ich ihn ſehr häufig in den Gärten bei Fondo toce. In der Nähe dieſes Ortchens ſteht auf alluvialem Boden ein größerer Ulmenwald, 4 der ſich in der Richtung gegen den Lago di Mergozzo und den Monte orfano mit ſeinen Granitbrüchen ausdehnt. Unterwegs hörte ich in Suna den Geſang des Fitis (Phylloscopus trochilus) und beobachtete die erſte Hirundo rustica, die einzeln über dem Waſſer jagte. Im Wäldchen ſelber war im allgemeinen ein etwas reicheres Vogelleben, das jedoch nur die ſchon mehrfach genannten Arten umfaßte, die ich auch im Laufe der Nachmittagsſtunden am Südufer der Bucht in den prächtigen Gärten von Baveno und Streſa auffand. Überraſchend war an dieſem Tage die große Zahl der herumfliegenden Schmetterlinge, unter denen Papilio podalirius und Machaon das Hauptkontingent ſtellten. 3 Der 4. April, der einem Beſuche der über Intra gelegenen, maleriſchen Orte, ſowie dem Monte cimolo galt, erweiterte meine Liſte leider auch nur ſehr unbeträchtlich, entſchädigte jedoch durch die Schönheit der landſchaftlichen Eindrücke in reichem Maße. Bei Vignone fand ich ein Pärchen der Chelidonaria urbica bereits angeſiedelt, die ſchütteren Kaſtanienwälder gegen San Martino von Picus viridis und Jynx torquilla zahlreich bewohnt und ſah außer einigen Buſſarden ein ſtarkes Weibchen von Aceipiter nisus. Eine wiederholte Beſteigung des Monte roſſo zeigte das nämliche Bild, wie die erſtmalige, indes eine Dampferfahrt nach dem Südende des Sees mir die Beobachtung zahlreicher Carduelis carduelis und Chloris chloris-Pärchen in Belgirato, Leſa und Meina ermöglichte. Als ich am 6. morgens in Laveno ans Land ſtieg, um den Saſſo di ferro, der einen herrlichen Blick auf den Monte Roſa gewährt, zu erſteigen, traf ich mehrere Hirundo rustica, bei Breno etliche Emberiza citrinella, die bei Pallanza ſelbſt völlig zu fehlen ſcheint und nahe am See außer einer Menge von Lach— möven einen auffallend dunkel gefärbten Milvus korschun. % Nachdem ich durch das bisher geſehene in ornithologiſcher Hinſicht etwas enttäuſcht war, ſollte mir mein Ausflug am 7. April, in jeder Beziehung der b ohnendſte, auch hierin eine kleine Entſchädigung bringen. Frühmorgens trug mich das Schiff nach Baveno, um von hier aus dem Monte Motterone einen Beſuch abauftatten. Am Ufer fand ich mehrere Motacilla boarula, im Orte ſelbſt das erſte Paar Hirundo rustica, das mit dem Neſtbau beſchäftigt war. Von der Straße nach Streſa abbiegend, verfolgte ich nun einen langſam aufwärts führenden 2 22 lange jo entbedite ich auch Aegithalus roseus, Chloris chloris, ſah Buteo buteo Buſſarde kreiſten über den Höhen, und ſogar einzelne Schwarzmilane trieben ihre E 3 Verlaufe, als ich mich wieder den Gärten Bavenos genähert hatte, ein Wei der Muscicapa luctuosa. So hatte mir endlich dieſer Tag neben einer re and mant gu gewieſen, erh a ich zwiſchen 5 eineftei fand an den alten Kaſtanien von Levo Sitta caesia recht häufig vertreten. Garrulus glandarius, aus den Kronen ließ Turdus musicus ſeine melodiſche einer breiten Schneehaube bedeckt, mit einem granitenen Kreuze geſchmückt iſt. Ein E der Ferne nach Nord und Oſt der Lago maggiore und weiterhin der Lago di grüßen. Es war ein überwältigender Anblick. Nur nach der Ebene zu lagerte Dunſt, ſodaß nach Süden die Fernſicht leider beſchränkt war. Nach einer halb. u Beer 0 * 85 e ii 1 x und an verſchiedenen weiteren Baumgruppen trieben ſich neben Picus viridis 4 und Jynx auch viele Parus major und coeruleus umher. Es dauerte nicht 2 und Accipiter nisus. Hier traf ich Emberiza citrinella, und als ich nach es Zeit auf eine weit ſich ausdehnende Hochfläche hinaustrat, die mit derzeit noch braunem, dürrem Heide- und Farnkraut überwuchert war, ſtieg allenthalben Alauda arvensis ſingend empor, die hier zahlreich zu brüten ſcheint. Mehrfach bemerkte 7 ich Anthus spipoletta einzeln und paarweiſe, desgleichen kleine Flüge von Sturnus vulgaris. Im Gezweige der Bäume vor einigen Einzelhöfen tummelte ſich Stimme erſchallen und von den Dachfirſten da und dort Ruticilla titys. Mehrere herrlichen Flugſpiele. Endlich etwas mehr Vogelleben! 5 tat mir ordentlich wohl, wiederum Vogelſtimmen zu hören! | 4 Eine tiefe, flache Talmulde mit ſchwachem Waſſerlauf und 1250 wiesen durchquerend, ſtand ich nun vor dem letzten Anſtieg zum Gipfel, der, noch von paar hundert Schritte unterhalb liegt ein beſcheidenes Gaſthaus. Ohne Pfad erklomm ich die Höhe, um, als ich ſie erreicht hatte, ſtaunend ein Gebirgspanorama vor mir entrollt zu ſehen, wie ich es erhabener noch ſelten genoſſen habe. A Greifen nahe erhebt ſich in unvergleichlicher, alpiner Majeſtät der Monte Roſa mit ſeiner herrlichen, fünfzackigen Firnkrone, und in weitem Bogen umziehen die Bergrieſen von ihm bis zum Ortler den Standpunkt des Beſchauers. Tief unten ruht wie in einer Schale der blaue Lago d'Orta mit ſeinen Inſelchen, indes aus 5 * * 4 lo Vareſe nebſt anderen kleineren Seebecken zwiſchen Berg- und Hügelland herüber⸗ g ; h 4 ö | | | ſtündigen Raſt begann ich, mich nur 1 von dem herrlichen Bude trennend, den Abſtieg. Äh. Am Gaſthauſe fand ich Ruticilla titys beim Neſtbau und 11 Fülle eee 9 5 den eee einer i aus Arten b de "2 7 29 20 5 9 75 Seh Ay * e Fruhfahrstage am e maggiore. | 327 n morgens am 1 von Pallanza dahinſchrith, lenkten wohlbekannte Stimmen E meine Aufmerkſamkeit nach oben, und ſiehe, in reißendem Fluge tummelten ſich ſechs Stück Apus apus hoch über mir in den Lüften. Mauerſegler am 8. April, während noch der Schnee auf den niedereren Bergen lag! Nach einigen kühnen Y nordwärts weiterziehend meinen Blicken. Gegen Mittag folgten etliche nach, die * Zeit den Turm der Kirche umkreiſten. Unter den letzteren befanden ſich auch ein Paar Apus melba, durch Größe und helle Unterſeite ſich von jenen leicht unterſcheidend. Er mußte ein Zugtag ſein, dieſer 8. April, denn ich beobachtete an ihm noch Upupa epops in einigen Gärten, ſowie in der Nähe von Intra 4 geſchloſſene Flüge von Anthus pratensis. Am 9. endlich ſchienen die Rauch⸗ 1 ſchwalben ihren endgültigen Einzug zu halten, denn erſt um dieſen Termin konnte f ich das Herumſchwärmen einer größeren Anzahl über dem Waſſer und überhaupt eine Zunahme auch innerhalb der Ortſchaften wahrnehmen. Am ſelben Tage ſah ; | ich noch einen Falco subbuteo, die letzte neue Erſcheinung, die mir an den Ufern des Lago maggiore entgegentrat. Der folgende Morgen rief mich zurück nach der Heimat, in der mittlerweile erneute Schneeſtürme eingetreten waren e 3 wieder vollſtändig in den Winter zurückverſetzten. * Spärlich, ich muß es geſtehen, beinahe zu ſpärlich, waren im Hinblick auf 3 meine gehegten Erwartungen die Ergebniſſe meines e Immerhin dürften fe aber doch einiges Intereſſe erwecken. 1 geſtatte, das Vogelleben, trotz der vom herrlichſten Frühjahrswetter begünſtigten * als ſehr gering entwickelt, ſodaß auch von den beobachteten Arten kaum eine in einem größeren Individuen⸗Reichtum vorgefunden wurde. Es hat mich 7 dies inſofern gewundert, als ich nirgends eine Spur beſtehenden Vogelfanges, auch 1 in keiner der von mir beſuchten zahlreichen Ortſchaften, weder auf Märkten noch 1 Handlungen und Buden den Verkauf von Vögeln wahrnehmen konnte. Die vorhandenen zeigten auch keineswegs jene eigenartige Scheue, die ihnen in Gegenden, wo ihnen häufig und nachhaltig nachgeſtellt wird, anhaftet. Ei Vermutlich war für das Vorkommen der beſſeren Sänger, der empfindlicheren Sylvienarten u. ſ. w. die Zeit meiner Anweſenheit noch keine entſprechende. Ihr Zug mußte noch nicht begonnen haben, da ich keine, weder zu ſehen, noch ihren gs oder den Ton ihrer Stimme zu hören in die Lage kam. Auffallend war mir auch das gänzliche Fehlen 5 Krähen, von denen ich auch nicht eine | 7 einzige zu ſehen bekam. 9 Beobachtet wurden im ganzen 39 Arten, von denen 15 wohl als Stand— vögel, 4 als Strich⸗, 19 als e Zugvögel und eine als Wintergaſt 22* 2 1a . A Flügen hin und her, nach einigem Schwenken und Jagen verſchwanden ſie rein Im großen und ganzen erwies ſich, wenn ich mir einen kleinen Rückblick — daß um den 8. und 9. April der Hauptzug der Rauchſchwalben ſich pe machte. Es ſcheinen mir daher die klimatiſchen Verhältniſſe des Lago maggior u trotz ſeiner ſüdlichen Lage einer beſonders frühen Einwanderung im allgemein 9 nicht günſtig zu ſein, denn die Ankunftsdaten, ſpeziell z. B. der Rauchſchwalbe, weichen von den bei uns üblichen nicht ab, was in ähnlicher Weiſe von Phyllos- copus trochilus, Ruticilla titys, Muscicapa luctuosa, Upupa epops und dergleichen gilt. Erheblich iſt der Unterſchied bei Sylvia atricapilla und Cheli- 1 donaria urbica, welch letztere ich noch vor Ankunft der Hirundo rustica ber 4 reits am Neſte zu beobachten Gelegenheit hatte. Wenn ſie ſich auch manchmal 4 ziemlich früh bei uns zeigt, jo fällt dennoch ihr Erſcheinen an den Niſtſtätten 4 immer auf einen ſpäteren Termin als das erſte Auftreten der letzteren. * Wenn ich Alauda arvensis ausſchließlich in einer verhältnismäßig hohen f Lage antraf, ſo dürfte dies darin ſeine Begründung finden, daß günſtige Auf⸗ 1 enthaltsbedingungen für ſie an den Seeufern und in ihrer unmittelbaren Nähe faſt gar nicht gegeben ſind, ſie alſo mehr oder weniger einzig auf dieſe eigenartigen, f öden Hochflächen angewieſen iſt, die fie dem entſprechend auch in größerer Zahl beſiedelt. 1 Als abſolut auffallend und daher beachtenswert dürfte der ſo außerordentlich 4 zeitige Durchzug von Mauerſeglern, Apus apus, zu betrachten und die Frage ſchwer zu löſen ſein, wohin die am 8. April morgens am Zuge nach Norden be⸗ obachteten ihre Reiſe aus dem von beträchtlichen Erhebungen umſchloſſenen See⸗ becken fortgeſetzt haben könnten, nachdem ihre Ankunft im ganzen ſüdlichen Deutſch⸗ land erwieſenermaßen nie vor den 20. April fällt. Wir ſtoßen damit bei Apus melba auf geringere Schwierigkeiten, da dieſer Segler als härterer Vogel früher im Jahr ins Gebirge einzudringen pflegt und nach Studer und Fatio manchmal bereits Ende März, regelmäßig aber während des April in der Schweiz eintrifft. 1 Ich ſelber fand im Jahre 1895 am 4. Mai die kleine Kolonie am fogenannten 4 Kapellturme in Luzern bereits mit brütenden Vögeln beſetzt, worüber ich im Novem⸗ ber=/Dezemberheft des 6. Jahrganges des ornithologiſchen Jahrbuches ſchon da- mals berichtete. Was die übrigen Arten anlangt, ſo läßt ſich nicht allzuviel über ſie ſagen, doch war es mir merkwürdig, daß ich Sturnus vulgaris immer 1 19 in geſchloſſenen, kleinen Flügen zu ſehen bekam. Da kaum anzunehmen iſt, x es ſolche Wü 5 5 Zug 1515 nach irgeng einer 1 1 5 e 1 721 « 8 r 82 CAR * WERT del nr 8 * er 5 “ 2 1 * 2 > w. . rl F K 2 — * 2 * 2 > * N a 2 * =) Wen j tn Er 2 RR: hr Mn * X 4 * banbenan am age 2225 vr 2 55 329 in dung von Kobeln chende Brutſtätten zu Asten in der Lage wären. Sie ſcheinen dafür vom Grünſpecht und Wendehals in um ſo umfangreicherem Maße ausgenutzt zu werden, während in ihren Kronen der Schwarzmilan und vermutlich auch der Buſſard die Wiege für ihre Nachkommenſchaft aufſchlagen. Da ich den Sperber nur dort antraf, wo kleine Nadelholz-Parzellen ſtanden, ſo vermute ich, daß er dieſe Punkte wohl deshalb bevorzugt, weil ſie ihm die Gelegenheit bieten, ſeinen Horſt in ihrem ſchützenden Dunkel zu erbauen. . Wenn ich nun auch zugeben will, daß vielleicht gerade in die Zeit meines Aufenthaltes keine beſonderen Zugtage fielen, einzelne Arten ſchon durch, andere noch ausſtändig waren, ſo lag ſie immerhin ſo, daß ein „Mehr“ zu erwarten ge— weſen wäre. Daß dies nicht der Fall war, läßt mich einigermaßen daran zweifeln, ob in Richtung des Seebeckens und des bogenförmig nach Weiten verlaufenden Ticinotales mit ſeinen gewaltigen Bergwällen ſich überhaupt ein größerer Wander⸗ ſtrom ergießt, und eher der Vermutung mich hinneigen, daß der Hauptſache nach nur die ſeine Geſtade und ihre nächſte Umgebung beſiedelnden Teilzüge in ihm erſcheinen. Weitere und auf einen größeren Zeitraum, ſowie auf günſtigere Zeit— 3 ausgedehnte Beobachtungen dürften die Löſung dieſer Frage herbeiführen. . Konnte ich demnach auch als Ornithologe nicht vollauf befriedigt aus diejen Gegenden heimkehren, ſo gewährten mir dennoch ihre Naturſchönheiten eine ſolche Fulle von Genüſſen und Eindrücken, daß ich mit Genugtuung und Freude zu⸗ rückdenke an jene herrlichen Frühjahrstage. Die Ornis von Erlangen und Amgebung aus der vorhandenen Literatur und nach eigenen Beobachtungen zuſammengeſtellt. er Von Dr. J. Gengler. | (Schluß.) ö 73. Oidemia fusca (L.), Samtente. Annas fusca. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XII, S. 123, Taf. 313. Oidemia fusca. Jäckel, Vögel Bayerns, ©. 332. Verbreitung: Nordpolarländer von Europa, Aſien und Amerika. | Von dieſer für unjere Gegend ſo ſehr ſeltenen Art wurde einmal ein Exemplar auf der Regnitz bei Baiersdorf erlegt. In der Umgegend von Nürnberg wurden 1 der Mitte des 19. Jahrhunderts einige e am Dutzendteich beobachtet und auch geſchoſſen. 1 2 74. Mergus albellus 1. Zwergſäger. E. Mergus albellus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XII, S. 314, | Taf. af. 324. Mergus albellus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 342. Verbreitung: N ordoſteuropa, Nordaſien. Are n 7 Diefer | schöne Säger deR in zwei Ekenplaten iir er egt 00 Männchen im Hochzeitskleide. Das erſte wurde im Jahre 1848, das Winter 1876 geſchoſſen. Das letztere von dem jetzt verſtorbenen praktiſch n Dr. Heß, der es lange Zeit ausgeſtopft in ſeinem Zimmer ſtehen ae Vogel kommt aber ſicher öfter hier vor, denn es wurde mir wiederhult von J von geſehenen „weißen Enten“ berichtet. — 75. Mergus serrator Be Mittelſäger. | Be Mergus serrator. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XII, S 333, Taf. 325. Mergus serrator. Jäckel, t 1 S e Norden Europas und Aſiens. 4 Der Mittelſäger iſt kein gerade ſeltener Witerdurch ae Er fiegt met paarweiſe und iſt von Anfang an viel ſcheuer als der Gänſeſäger. Mir wurden in den letzten Jahren drei alte Weibchen aus hieſiger Gegend gebracht und zwar je eins am 9. November 1897, am 3. November 1901 und am 19. Dezember 1902. 5 Männchen waren jedesmal dabei, konnten aber nicht erlegt werden. 76. Mergus merganser L., Gänſeſäger. Mergus merganser. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XII. 356, Taf. 326. Mergus castor. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 340. enen, Nordeuropa, Nordaſien. 2 Iſt im Winter nicht gerade ſelten hier; er ſchließt ſich dann meiſt den Stockenten an und wird in kürzeſter Zeit ebenſo ſcheu und mißtrauiſch wie dieſe, während. ein einzelnes Paar ſich leicht beſchleichen läßt. Am 28. Dezember 1899 wurde ein altes Weibchen und am 14. Dezember 1902 ein herrliches altes Männchen im Prachtkleid auf der Regnitz erlegt. Das 1 tal in meiner Se 21» Colymbus auritus L., Gehörnter Lappentaucher. u | Colymbus cornutus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. 12 S. 739, Taf. 244. Colymbus areticus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. IX, S. 755, Taf. 245. Podiceps arcticus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 347. Verbreit Nordeuropa, Island, Grönland, Nordaſien. Polarf eetaucher. e „ gweimal wurde mir die Mitteilung gemacht, daß dieſer Lappentaue bei Dechſendorf und auf der Regnitz gezeigt habe. Ich kam aber j je ö ſpät, wenigſtens ſah ich keinen der geſchilderten Vögel. Im hieſigen | Inſtitut ſtehen aber ein alter und RL auge ae Dre Art, die erbeutet wurden. N > 2 . e eee N | En . 115 g 1 . 5 ER, Te Die elle von Srlangen und Umgebung. 78. Urinator etre (L.), Nordſeetaucher. | Eudytes septentrionalis. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XII, S. 434, Taf. 329. Colymbus septentrionalis. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 351. Ver⸗ breitung: Im hohen Norden der alten und neuen Welt. * 1876 wurde ein Exemplar dieſer Art hier erlegt. 79. Urinator aretieus (L.), Polarſeetaucher. #4 Eudytes arcticus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XII, ©. 417, Taf. 328. Colymbus arcticus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 350. Verbreitung: f Norden von Europa, Aſien und Amerika. 5 | : Ende Oktober 1851 waren zwei Exemplare. auf der Regnitz, wovon das eine an an Brücke bei Baiersdorf erlegt wurde; die beiden Vögel waren ſehr f butraulich. N | | do. Phalaeroeorax carbo (L.), e carb 1 Halieus cormoranus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. XI, S. 52, a Taf. 279. Phalacrocorax carbo. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 343. Ver⸗ breitung: Europa, Island, Grönland, Aſien. 2 Im hieſigen zoologiſchen Inſtitut befinden ſich zwei Exemplare aus der | hieſigen Gegend. Am 2. Januar 1829 wurde das eine, ein altes Männchen, 1 der Regnitz bei Bruck, 1873 das andere, ein junges eee erlegt. 3 81. Larus Ascug L., Heringsmöbe. 2 Larus fuscus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. X, S. 419, Taf. 267. Larus fuscus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 361. Verbreitung: Nordeuropa. = Im Oktober 1854 wurde ein Exemplar dieſer Art auf der Regnitz bei Erlangen erlegt. 82. Larus e Pall., 1 ande Larus minutus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. X, S. 242, Taf. 258, N. XIII, Fortſ. ©. 275. Larus minutus. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 356. Verbreitung: Nordoſteuropa, Nordaſien. ® Ein hier erlegtes Exemplar ſteht im glace Inſtitut. 4 5 83. Larus melanocephalus Natt., Schwarzkopfmöbe. Larus melanocephalus. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. X, S. 254, Taf. 259, 24 XIII, Fortſ. S. 276. Larus melanocephalus. Jäckel, Vögel Bayerns, S 356. Verbreitung: Küſten des Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres. 1 * 5 « * r IR = m r 2 fe Größe tohlſchwarzen Kopf und auffallend 1 1 unte 1 Au wieder lebhaft ins Gedächtnis zurückgerufen. Ich führe deshalb dieſe Art ’ Im hohen Norden der alten und neuen Welt. afrika, ae Sterna hirundo. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 363. Verbreitung: una, zeichnete. Im Anfang achtete ich nicht beſonders darauf, jetzt, nachdem i Larus melanocephalus gejehen, wurde mir die damals gemachte Beobacht auf, betone aber zugleich, daß ich es mit einem großen Fragezeichen tue. 84. Larus tridactylus L., Dreizehenmöbe. Larus tridactylus. Naumann, Nat. d. Vögel We X, S. 322, Taf. 262. Larus tridactylus. Jäckel, Vögel Bayerns, S S. 359. Were 2 Im Jahre 1861 wurde ein Fee dieſer Möve bei Streu et 2 85. Sterna minuta L., Zwergſeeſchwalbe. Sterna minuta. Naumann, Nat. d. el Deutſchl. X, ©. 145, Taf. 254. Sterna minuta. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 364. Verbreitung: Europa, Word. x — 1 86. Sterus hirundo L., Flußſeeſchwalbe. Sterna hirundo. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. X, S. 89, Taf. 252. gemäßigtes Aſien. Dieſe von den hieſigen Leuten meist als Möve angel ſprochene Sieſchwalbe iſt ein häufiger Durchzugsvogel in der Dechſendorfer Weihergegend, bee im Auguſt, Oktober und März habe ich ſie oft beobachtet. pen 4 F. 87. Sterna nilotieca Hasselg., Lachſeeſchwalbe. Br: Sterna anglica. Naumann, Nat. d. a Deutſchl. X, ©. 38, Taf. 249. Sterna anglica. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 366. ee une 1 afrika, gemäßigtes und ſüdliches Aſien. Be Dieſe Seeſchwalbe wurde einmal auf den Dechſendorfer Weibern aachen 15 88. Hydrochelidon nigra (L.), Trauerſeeſchwalbe. 51 5 Sterna nigra. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. X, S. 189, Sterna nigra. Jäckel, Vögel Bayerns, S. 379. Verbreitung: Euro Ein im zoologiſchen Inſtitut ſtehendes Exemplar wurde hier im a erlegt. Auf den Weihern bei Dechſendorf iſt ſie im Herbſt gar nie Be CM 3 5 * 9 N ze N PER * Er 28 3 BAD IX 3 5 A fe 72 N - Rt . | + N N SR 55 engen und umgebung 5 333 Be. F ER, woll im Agende als ah im 1 Winterkleid. Ein junger Vogel dieſer Art, der in meiner Sammlung ſteht, wurde auf einem Weiher hinter Dechſendorf am II. Juli 1896 geſchoſſen, was mich vermuten läßt, daß die Trauerſeeſchwalbe nicht allzu fern von Dechſendorf Brutvogel ſein dürfte. Im September 1903 ſah ich wiederum ein friſch erlegtes junges Exemplar aus hieſiger Gegend. 89. Hydrochelidon leucoptera (Schinz), Weißflügelſeeſchwalbe. 5 a Sterna leucoptera. Naumann, Nat. d. Vögel Deutſchl. X, ©. 215, Taf. 257. Sterna leucoptera. Jäckel, Vögel . S. 376. Verbreitung: Mittel⸗ und Südeuropa, Aſien. Von dieſer Art habe ich Ende Juli 1898 ein junges, erſt kurze Zeit flügges Exemplar von den Dechſendorfer Weihern, ebenſo im Herbſt 1899 alte und junge Exemplare von dort erhalten. Auch dieſe Seeſchwalbe iſt im Herbſt, ja ſchon von Anfang Auguſt an in der Weihergegend abſolut nicht ſelten, ſodaß ich auch bei dieſer Art vermute, ihre Brutplätze ſeien nicht allzu weit von unſerer Gegend entfernt 3 Verzeichnis der zu Hnrfiehenden Ausführungen benutzten Literatur. 1. Naturgeſchichte der Vögel Deutſchlands von Naumann. 2. Syſtematiſche Überſicht der Vögel Bayerns von A. J. Jäckel, herausgegeben von Prof. Dr. Rudolf Blaſius. 1891. 3. Die Vögel Mittelfrankens von A. J. Jäckel. 1864. 4. Naumanns Naturgeſchichte der Vögel Mitteleuropas III. Auflage. 5. A Hand-List of Birds by R. Bowdler Sharpe. 1899 bis 1903. 6. A Manual of Palaearctic Birds by H. E. Dresser. 1902 bis 1903. 3 Synopsis avium. Nouveau Manuel d' Ornithologie par Alphonse Dubois. 1899 bis 1902. 8. Zur Geognoſie, Agronomie und Hydrographie des Ober⸗ und Untergrundes der Stadt Erlangen und ihrer nächſten Umgegend von Anton Geigenberger. Nürnberg 1895. N 9. Ex Regnitztal (von Fürth bis Bamberg) von Dr: Armin Seidl. Erlangen 1901. Zum Geſange des Waldſchwirls (Phylloscopus sibilator Bechst.). Von Karl Bertram. Wenn das Buchenlaub aus den Knoſpen bricht und die Heidelbeerſträucher fi belauben, pflegt der Waldſchwirl oder Waldlaubſänger bei uns einzutreffen. Dann hört man an geeigneten Orten im Walde allenthalben ſein wunderliches Geſinge, und der Freund der Gefiederten iſt entzückt durch ſein eigentümlich reiz— volles Weſen. Es iſt in dieſen Blättern ſchon mehrfach die Frage diskutiert deutlicher gejagt des Buchenunterholzes. Fit der Wald licht genug, daß Buchen⸗ E unterholz, wenn auch nur ſpärlich, gedeihen kann, iſt fernerhin der Boden mit handen, ſo trifft man dieſe Art ſowohl in reinen Kiefern- oder Buchenbeſtänden Vögelchen ſein Weſen, das bei uns der gewöhnliche Nachbar des Waldſchwirls ſippſipp ſippſipp ſirrrrr.“ In der Naumannſchen Darſtellung iſt das T des Geſangs wohl zum Ausdruck gebracht; es iſt daraus erſichtlich, daß ö dieſes Schema; denn ſo e ſich der Geſong des „ a ten welche Orte unſer Bögelchen zum Aufenthalk r u eine diesbezügliche Bemerkung vorausgeſchickt. Nach meinen Erfahrungen ift ? Gegenwart des Waldſchwirls bedingt durch das Vorhandenſein der Buche oder Heidelbeergeſträuch, Gras und Blumen, wenn auch nur teilweiſe, beſtanden, ſo ſucht man den Vogel nicht vergebens. Ob nun die Hochſtämme Kiefern ſind oder Buchen oder Eichen, ob kleine Fichtengruppen dazwiſchen ſtehen, das iſt weiter 5 nicht beſtimmend für ſein Vorkommen. Sind nur vorgenannte Bedingungen vor⸗ | als auch im gemiſchten Hochwalde. Nur darf das eingeſtreute Buchenunterholz . nicht einen gewiſſen Grad von Dichtigkeit überſteigen, darf ſich nicht zu eigentlichem N Gebüſch zuſammenſchließen. Iſt dieſes der Fall, ſo überläßt der Waldlaubſänger das Revier ſeinen Vettern und den Grasmücken. In ſeinem Brutgebiete muß der Boden im ganzen frei ſein. In dunklen Schwarzwäldern ohne Buchenunterholz 5 und mit ganz nacktem Boden trifft man ihn nur zur Zugzeit ſowie in „ | Kirchhöfen, Alleen, Gärten, ja ſogar auf einzeln ſtehenden Bäumen. 7 Dem Geſange und den Lautäußerungen des Waldſchwirls überhaupt habe 3 ich ſeit zwei Jahren beſondere Aufmerkſamkeit zugewandt, wozu ich durch den Umſtand veranlaßt wurde, daß meine Beobachtungen zum Teil von den Angaben mehrerer Autoren abwichen. In der näheren Umgebung Kaiſerslauterns iſt der Waldlaubvogel häufiger Brutvogel, und es konnten daher ſowohl hier als an verſchiedenen anderen Orten der Pfalz viele ſingende Männchen verhört werden. Bei ſchönem Wetter beginnt das Männchen ſchon bald nach feiner Ankunft im Frühjahre mit ſeinem Geſange. In dieſem Jahre wurde das erſte ſchon am 21. April gehört. Es treibt ſich dann unermüdlich ſingend eben in der Region des eingeſtreuten Unterholzes und der unterſten Stammausſchläge und Aſte herum. Überhaupt ſpielt ſich dieſes anmutige Vogeldaſein weniger in den Baumwipfeln als vielmehr unterhalb derſelben ab, wie ſchon Naumann hervorhebt. Dieſer Umſtand erleichtert die Beobachtung ganz erheblich. Weiter oben hat ein ander 5 der SUou ep senicnäpper, Den Geſang gibt Naumann durch folgende Silben wieder Ie in zwei Teile zerfällt: in die im Stackato vorgetragenen Silben „Sipp“ das eigentliche Schwirren oder Sirren. Allein die wenigſten Sänger hal er ist doch 1 75 1 als ſtereotyp. Von dieſem Geſang in weiterem Sinne | laßt ſich nicht ſprechen ohne Erwähnung eines integrierenden Beſtandteiles desſelben, des Balzfluges, der zeitlich mehr oder weniger mit dem Geſange zuſammenfällt. Der Geſang wird ja wohl häufig im Sitzen vorgetragen; jedoch zur Zeit der Kulmination des Fortpflanzungslebens, im Mai, iſt faſt immer der Balzflug damit 3 verbunden. Dieſer iſt gewöhnlich ſchräg nach unten gerichtet oder er beſchreibt einen ſanften, nach oben offenen Bogen. Seltener geht er von Anfang an ſchräg aufwärts. Es will ſcheinen, als ob der Vogel dabei nicht vorher ſein Ziel wähle, . wohin er ſeinen Zug richtet, ſondern es vielmehr dem Zufall überlaſſe, auf welchen Zweig er nun zu ſitzen kommt. So macht der ganze Balzflug, der überdies möglichſt langſam ausgeführt wird, den Eindruck des Planloſen, man möchte faſt jagen Taumelhaften. Während des Fluges ſind Flügel und Schwanz ſoweit als möglich ausgebreitet, ſodaß fie faſt durchſcheinend werden und der Vogel uns viel größer erſcheint. Ganz ſo wie beim Girlitz, der einen ähnlichen Balzflug übt. Nur ſind beim Waldſchwirl die Flügelſchläge etwas langſamer und ſeichter. So⸗ wie der Balzflug beginnt, ſetzt meiſt auch der Geſang ein, oft auch etwas früher oder ſpäter. Nach der Dauer des Fluges richtet ſich nun die Ausdehnung des erſten Teiles des Geſanges. In unregelmäßigen Abſätzen werden die Silben „Sipp“ oder „Wiſt“ vorgebracht, während der Sänger fliegend dahinbummelt. Erſt kurz vor dem Niederſetzen treten die Silben dichter zuſammen (wie dies ja auch in Naumanns Darſtellung zum Ausdruck gebracht iſt), zugleich nimmt der Vortrag ; einen akzelerierenden Charakter an, worauf dann bald der Triller, das Sirren erfolgt. Dieſes wird durchweg nur im Sitzen vorgetragen. Einer durchaus £ feſten Unterlage bedarf es nicht; oft ſchwankt der dünne Zweig mit dem ſirrenden 3 Vogel erheblich auf und ab, ohne daß Dauer und Stärke des Sirrens merklich beeinträchtigt würden. Nur ein einziges Mal habe ich beobachtet, daß ein Vogel im Fliegen ſirrte, da aber nur ganz leiſe und mit nur wenig geöffnetem Schnabel. Der letzte Teil des Geſanges koſtet offenbar den Vogel die meiſte Anſtrengung. Der Kopf iſt dabei in den Nacken gelegt, die Kehlfedern geſträubt, der Schnabel ziemlich weit geöffnet, ſodaß beide Teile nicht ſelten in einem Winkel bis zu 50 und 60 Grad divergieren. Das ganze Körperchen iſt in Mitleidenſchaft gezogen. Namentlich der Schwanz und die ſeitlich etwas herabhäugenden Flügel nehmen Teil an der Vibration der Kehlmuskeln und des Unterſchnabels und zwar in weit i höherem Maße als dies bei Locustella naevia der Fall iſt. Oft geſchieht es, daß der Vogel ein geeignetes Plätzchen nicht gleich findet und der Balzflug in- 5 folgedeſſen länger dauert. Dann wird die Silbe „Sipp“ oder „Wiſt“ wohl dreißig— mal und öfter wiederholt, ſodaß die Kraft vollſtändig verbraucht iſt, bevor er zum Sirren kommt. Dieſes wird dann überhaupt nicht gebracht. Verbunden mit Ton uk, dann But Die Höhe DD andere hatten Die eee ge n fand ich faſt immer beſtätigt. Das Decrescendo ſteigert ſich zuweilen dem Balzflug hört ſch der more Gian mugefthr he an:, 1 w'ſt wiſt wiſt wiſt wiſtwiſtiſtiſtſippſippſippſippſippſirrrrrrr“. | Wird Ge Sitzen vorgetragen, jo fällt der erſte Teil viel kürzer aus. Es Wi a Anfang an ein ſchnelleres Tempo eingehalten. Die Länge des erſten Teiles individuell verſchieden. Es iſt mir ein Individuum bekannt geworden, das n dreis bis viermaligem „Sipp“, ſofort mit dem Sirren beginnt. Dies aber im Sitzen. f Terz bis Oarte in der Tonhöhe. Ich zweifle nicht, daß dies i 97 den r von 1 geſchätzten Ornithologen beobachteten Stücken in der Tat ſo verhalten hat, finde ſelbſt aber dieſe Angabe nicht beſtätigt. aD meinen Erfahrungen iſt W das von | einmal angenommenen Tonhöhe die Regel und ein geringer Tonfall DE Ausnahme j Einmal notierte ich folgende individuelle Abweichung: „IN... Mitten im Schwirren ging der betreffende Vogel ſtets eine Schwebung herunter. Esb handelte ſich aber nur um eine Schwebung, nicht einmal um einen halben Ton. Was die Tonſtärke beim Schwirren anlangt, ſo iſt häufig ein Anſchwellen bemerkbar, was auch Dr. Parrot hervorhebt (III.« Se des brich e Pr München S. 248). 1 Mehr als durch ſeinen Geſang macht fi der Waldſchwirl bemerkbar durch eine Reihe flötender Silben, die Naumann als Paarungsruf bezeichnet. Wehmütig a klingt es durch die Stille des Hochwaldes „djü djü djü djü djü djü djü“. Das mäßige Tempo, in welchem dieſe Rufe vorgetragen werden, geſtattet bequem das 9 Zählen der Silben. Einzelne rufen langſamer, andere in raſcherer Folge. Auch hier ſind die Abweichungen meiſt wieder individueller Natur. Ein ſehr Sana „klagendes“ Männchen brachte die Silbe in der Regel 7 bis 9 mal, andere rufen häufiger (meiſt bis 14 mal), einzelne noch häufiger. So bemerkte ich am 23. Mai 190: 3 bei Dürkheim ein Tierchen, das mehrmals nacheinander 22 bis 24 mal rief. Die Tonhöhe pflegt ſich gleich zu bleiben. Ausnahmen gibt es jedoch auch hier. So wurde ein Sänger bemerkt, der während der drei erſten Silben etwa einen halben ein deutliches Crescendo, für die übrigen , eee 0 Smorzando. Dann gibt es nicht leicht eine melancholiſchere Vogelſtim wenn die Rufe gegen Schluß retardieren. Dieſe ſanften Rufe läßt 1 nur im Sitzen oder während des ruhigen Forthi A hören, sie i = 55 Zum ohe des Walsfeuints (Phylioseopus. sibilator Bechst.). | 337 zwar f im Mai bei e Wetter recht e Je weiter die Zeit im Juni fortſchreitet, deſto mehr reduziert ſich der Paarungsruf. Gegen Johanni hin hört man ihn nur noch einſilbig. In dieſer Form läßt ihn das Weibchen auch vorher U hören. Nur klingt er weniger ſchön und voll als beim Männchen, mehr wie „dü“ oder — gegen den Schluß etwas herabgezogen — wie „düe“ (das „e“ nur leiſe ar angedeutet). Ich habe mehrere Pärchen beim Neſtbau beobachtet und dabei den Ruf des Weibchens genau von dem des Männchens unterſcheiden gelernt. In den meiſten Fällen lockt das Weibchen um einen halben bis ganzen Ton tiefer als das Männchen. Außer dieſen Lauten und dem auch Ph. trochilus eigenen „hüid“ laſſen die Waldlaubſänger noch andere leiſe, weniger . Rufe hören, ſo wenn ſie ſich in der Begattungszeit jagen. Daß der Paarungsruf dem Geſange angehängt wird, kommt vor, iſt aber nach meinen Beobachtungen durchaus nicht die Regel, wie einige Autoren, wohl geſtützt auf Naumann, angeben. Regel iſt vielmehr, daß Paarungsrufe und Geſang geſondert vorgetragen werden. Im letzten Mai beobachtete ich einen Sänger, der jedes vierte oder fünfte Mal dem Geſange den Paarungsruf anhängte, andere tun es noch ſeltener, bei den meiſten habe ich es überhaupt nicht bemerkt. Bei einzelnen traf ſogar gerade das Gegenteil zu; ſie hatten die Eigentümlichkeit, den In oder ein Stück desſelben hin und wieder unmittelbar auf das Rufen folgen u laſſen. Ohne friſch zu atmen gingen ſie vom Rufen direkt zum Geſange über. Reichte die Kraft zum Schwirren nicht mehr aus, ſo fiel dieſes weg. Dies tun — wie bemerkt — wieder nur beſtimmte Individuen. So traf ich in den zwei letzten Jahren ar gleichen Orte ein Tierchen, das ſich in dieſem Sinne auszeichnete. Einmal 7 otierte ich nach einem vierzehnfilbigen Paarungsrufe den vollſtändigen Gejang. 1 Vorſtehende Beobachtungen über den Geſang des Waldſchwirls haben mich belehrt, daß individuelle geſangliche Abweichungen (die, ſoweit ſie ſubtilſter Natur ſind, gar nicht alle berückſichtigt wurden), bei dieſer und wohl auch bei mancher andern Art häufiger vorzukommen pflegen als man gewöhnlich anzunehmen geneigt fi t und daß man daher gar leicht Gefahr läuft, ſinguläre Erfahrungen vorſchnell zu u generaliſieren. Der Grünſpecht und ſeine Niſthöhle in Medonoſt. Von Forſtmeiſter Curt Loos. u. Ahnlich wie im Frühjahre 1902 der Grauſpecht, jo ſollte im heurigen Früh: jahre der Grünſpecht beobachtet werden, und da dieſer Specht in der hieſigen 60 egend eine ganz gewöhnliche Erſcheinung bild et, jo glaubte man dies ohne beſondere Sch wierigkeiten zu erreichen. Allein man hatte ſich darin getäuſcht. Die eine Niſthöhle wurde anſcheinend ganz zu Beginn der Brutzeit verlaſſen, und dazu * . 3 mußten die al bunch eine ganz due Seng ver ſein. Bei einer zweiten Höhle, die ſich in einer Bruchweide im Libocher befand, war das Spechtpaar ungemein ſcheu, ſodaß die Beobachtungen nicht ohne 5 5 verurſachten e vor . ſich gingen. Außerdem e na: 5 e 1 Fällen die beiden Geſchlechter ſicher zu Anterſch N Neben i bemerkt ſei, daß die zuletzt erwähnten Beobachtungen noch nicht abgeſchloſſen ſind und ſpäter zur Veröffentlichung kommen ſollen. Schließlich iſt es gelungen der zweieinhalb Stunden von hier entfernt gelegenen Ortſchaft Medonoſt e 5 beſetzte Spechthöhle auszukundſchaften, in der die Alten ſehr vertraut verkehren. N Dieſe Höhle, die ſich circa 2 m hoch in einem alten Apfelbaume befand, 4 ſollte nun während einiger Nachmittags- und Abendſtunden ſowie während des ganzen darauffolgenden Tages beobachtet werden, und damit dies auch ohne weſentliche Störung erfolgen könne, wurde 10 m vom Flugloche entfernt eine Reiſighütte errichtet. Dieſe Hütte hat auch ihrem Zwecke vollkommen ertſprochen und in folgendem ſeien nun die Reſultate dieſer Beobachtungen mitgeteilt. Beobachter: Joſef Stohr aus Brotzen und der Verfaſſer dieſes Artikels. | 1. Juni 1904. 6 Uhr 15 Minuten bis 8 Uhr 33 Minuten abends 48050 6 Uhr 20 Minuten zeigte ſich ein Junges, tſchätſchätſchä oder ſöſöſöſö rufend. Die Jungen meldeten faſt ununterbrochen bald laut bald leiſe in derſelben Weiſe. 6 Uhr 34 Minuten Ruf Dö dö dö Do dd. Ein Junges zeigte ſich ſofort beim Flugloche. 6 Uhr 34 Minuten flog das Männchen hoch am Niſthöhlenbaum an, blieb da einige Zeit, kletterte abwärts und fütterte das herausſchauende Junge, jedesmal Futter aus dem Kropfe hervorwürgend, ſiebenmal. Währenddeſſen kam das Weibchen mit leiſem twie twie twie-Ruf hoch am Niſthöhlenbaum angeflogen. Männchen kletterte zum Weibchen, wobei ich ebenfalls den leiſen Ruf twie twie twie hörte. Die Jungen riefen ununterbrochen, ein Junges ſchaute mit Kopf und Hals aus der Niſthöhle hervor. 6 Uhr 40 Minuten flog das Männchen ab. Das Weibchen kletterte hierauf abwärts zum Flugloche und fütterte viermal das herausſchauende Junge, einmal beugte es ſich tief in die Höhle hinein. Das 3 Weibchen rief hierauf kurz quäck quäck quäck, nicht ſo rein wie beim erſten Rufe, 8 der jedenfalls vom Männchen herſtammte, kletterte dann auf der Rückſeite 1: } wärts und flog gleich darauf 12 Das ee, kam on als das Männ Zeit zu Zeit ein Junges im Flugloch, ohne aber 55 an dare bernorzuft \ 7 Uhr 10 Minuten flog das Weibchen leiſe twie twie rufend hoch an, kle nach einiger Zeit abwärts, verweilte da längere Zeit, kletterte abw rts zum Flugloche, fütterte 14 mal, aber blos . e aus d 8 NEE BE der Setup And feine Nithohle in wee 339 he ev, und flog 7 Uhr 20 Minuten vom Flugloche ab. Ein Junges ſteckte beim Anfliegen des Weibchens Kopf und Hals weit aus dem Flug⸗ loche heraus. 7 Uhr 34 Minuten flog das Männchen hoch an, kletterte kurz darnach ſtammabwärts, fütterte viermal das herausſchauende Junge, kletterte hierauf wieder ſtammauf, während ein Junges noch einige Zeit herausſchaute. Das Männchen verweilte noch längere Zeit in der Baumkrone und flog 7 Uhr 45 Minuten ab. Die Jungen meldeten ſich bis 8 Uhr 20 Minuten. Von da an war weder von Jungen noch Alten etwas zu hören. 5 2. Juni 1904. Beobachtungszeit von früh 2 Uhr 58 Minuten bis abends 8 Uhr 5 Minuten. 2 Uhr 58 bis 5 Uhr (Loos). 3 Uhr 50 Minuten drang aus der Bruthöhle ein langgezogener „Sch- Laut, 5 Sekunden lang andauernd, : kurz darauf klopfte es in der Bruthöhle. 4 Uhr 18 Minuten zweimal leiſer Ruf eines Jungen, dög dög. 4 Uhr 35 Minuten zeigte ſich ein Junges beim Flugloch. 4 Uhr 50 Minuten erſchien das Männchen am rechten Baumzwieſel des Niſthöhlenbaumes, kletterte auf der Vorderſeite abwärts zum Flugloche, fütterte fünfmal, aber nur viermal Futter hervorwürgend, kletterte dann am linken Stamm⸗ zwieſel in die Höhe, kam kurze Zeit darauf herab, fütterte noch zweimal und ſchlüpfte 4 Uhr 54 ein. Während der Anweſenheit des Männchens in der Höhle äſcherten die Jungen lebhaft. 4 Uhr 59 Minuten erſchien das Männchen im N Flugloche mit einem großen Kotballen im Schnabel und flog ab. 5 bis 7 Uhr (Stohr). Nach 6 Uhr fing es an zu regnen. 5 Uhr 2 Minuten flog das Weibchen hoch an, vier leiſe Töne von ſich gebend. 5 Uhr 5 Minuten i letterte es abwärts zum Flugloche, ſchaute ſich einigemale vorſichtig um, ſchüttelte mit dem Schnabel, fütterte fünfmal und ließ vierſilbigen lauten Ruf ertönen, 5 Uhr 8 Minuten kletterte es aufwärts, dreiſilbiger ſtarker Ruf, flog ab. Die Jungen äſcherten während der ganzen Zeit. 5 Uhr 30 Minuten flog das Männchen hoch an, leiſe dü dü dü dü rufend, kletterte etwas abwärts, rief laut dreiſilbig, ſchaute ſich zweimal um, kletterte ab zum Flugloche, ſtarker zweiſilbiger Ruf, es ſchaute ſich um, fütterte dreimal von außen, hierauf ſtarker dreiſilbiger Ruf, und das Männchen flog ab. 5 Uhr 46 Minuten flog das Weibchen mit ſtarkem vierſilbigem Ruf hoch an, kletterte abwärts, ſchaute ſich ſechsmal vorſichtig um, blieb am Stamm einige Zeit ſitzen, kletterte hierauf ab zum Flugloche, fütterte i ſechsmal von außen und einmal nach innen, 5 Uhr 48 Minuten kletterte es ſtammaufwärts, gab zehn leiſe Töne von ſich, ſchaute ſich zweimal um und flog ab. 7 5 Uhr 58 Minuten flog das Männchen hoch an, rief laut vierſilbig, kletterte ſofort ab zum Flugloche, fütterte dreimal von außen. 6 Uhr kletterte es ſtamm⸗ auf, ließ dreiſilbigen Ruf ertönen und ſtrich ab; worauf die Jungen ruhig waren. 6 Uhr 20 Minuten äſcherten die Jungen wieder. 6 Uhr 35 flog das Weibchen 9 beim Flugloche, ſchaute ſich einige Male vorſichtig um, ein Junges kam zum Flugloche, ſcaute ſich wieder einigemal um, fütterte vier von a kletterte ſtammaufwärts, rief leiſe ſechsſilbig und flog ab. 5 1 ae: Din 1 0 von außen und einmal nach innen, verweilte 1 Minute beim m Single, 1 ſchaute ſich um, kletterte etwas ſtammaufwärts und flog ab. 93 858 ; 7 bis 9 Uhr (Loos). Fortwährend Regen. Die Jungen waren ſehr ruhig, meldeten ſich nur von Zeit zu Zeit, namentlich wenn ſie herausſchauten. 7 Uhr | 23 Minuten erſchallte es didg aus dem Flugloch. 7 Uhr 38 Minuten zeigte ſich ein Junges im Flugloch, ſchaute aber nicht heraus. 7 Uhr 34 Minuten rief es wieder diöbg. 7 Uhr 48 Minuten erſchien das Männchen direkt am Flugloche, 1 fütterte achtmal, fünfmal das herausſchauende Junge, dreimal nach innen. Hierauf begab es ſich ſeitlich an einen vom Regen geſchützten Ort des Niſtbaumes, wo es längere Zeit verweilte, fortwährend jedoch den Kopf allſeitig bewegend; es ſchüttelte ſich, kratzte ſich zweimal am Kopfe, dann erſchein es wieder beim Flug⸗ loche, hackte zart nach den herausſchauenden Jungen, begab ſich ſtammabwärts, pickte am Stamme, kletterte ſehr N ſtammaufwärts und flog aus der Krone des Baumes ab. * 8 Uhr 5 Minuten flog das Weibchen twie twie rufend oberhalb des Flug⸗ loches an, kletterte nach kurzer Zeit zum Flugloche, fütterte achtmal, begab ſich ſeitlich an geſchützte Stelle des Stammes. 8 Uhr 18 Minuten ſträubte es das Gefieder, ſchüttelte ſich, ſchaute umher, war aber nicht ſo lebhaft wie das Männchen. Mehrfach ſah ich das Weibchen an dieſer Stelle ganz ruhig und mit geſchloſſenen Augen ſitzen, es ſchaute nur von Zeit zu Zeit umher. 8 Uhr 50 Minuten flog es ab. Junges ſchaute heraus 8 Uhr 20 Minuten, 8 Uhr 25 Minuten, 8 Uhr 27 Minuten, 8 Uhr 40 Minuten, 8 Uhr 48 Minuten, 8 Uhr 55 W ban ſich meldend. 9 bis 10 Uhr 45 Minuten (Stohr). 9 Uhr 20 Minuten flog das Weibchen ſechs leiſe Töne ausſtoßend auf dem Nachbarbaum an und erſchien 9 Uhr 24 Minuten Vorſchein, welches fünfmal gefüttert wurde. Etwa 18 Minuten verweilt Weibchen in 85 Nähe des 1 ſchüttelte e den 1 ab, mal heraus. Ki 9 Uhr 50 Minuten flog das Dina direlt an das Sauslach, kam gleich zum Vorſchein. Das ee 1 achtmal von auß pn * „ rei h 4 1 — 9 155 BAR 2 PP: . — . 5 8 N 3 e f i EN Der e und feine en in Aust 341 ft E aufiiärts, hte ſich einige Male um und flog ab. 10 Uhr 15 Minuten k. kam das Weibchen zum Flugloch, blieb daſelbſt etwa 18 Minuten ruhig hängen, und ütterte erſt, als die Jungen äſcherten, ſechsmal von außen und einmal nach innen, kletterte ſodann ſtammaufwärts, ſchaute ſich einige Male um und flog ab. 10 Uhr 35 Minuten flog eine or zum Niſthöhlenbaum, rief zweimal tſchack und 4 flog davon. 10 Uhr 45 Minuten bis 1 Uhr (Loos). Gegen Mittag ließ für eine kurze | Zeit der Regen nach. 10 Uhr 49 Minuten äſcherten die Jungen und zeigten ſich im Flugloche. 11 Uhr 3 Minuten kam das Männchen zum Flugloche und fütterte zwölfmal, elfmal ein und dasſelbe Junge. Später ſchauten zwei Junge gleichzeitig heraus. Das Gefieder des Männchens war durchnäßt, der Flug klang äußerſt ſchwerfällig laut. Nach dem Füttern kletterte es auf der gegen die Erde geneigten Stammſeite eine kurze Strecke ſehr unbeholfen aufwärts, begab ſich auf . die entgegengeſetzte Seite, wo es ſehr flott bis zur Baumkrone kletterte. Der pecht rief zweimal kli kli kli kli, dann 11 Uhr 6 Minuten gliä gliä gliä gliä, 2 ederholt fünfſilbig, dann folgte ein vielſilbiger Ruf und ſchließlich ein vierſilbiger, nicht ſehr lauter Ruf bis 11 Uhr 7 Minuten. 11 Uhr 7 Minuten und 11 Uhr 9 Minuten ſchaute ein Junges heraus, 11 Uhr 15 Minuten, 11 Uhr 21 Minuten, u Uhr 26 Minuten, 11 Uhr 30 Minuten, 11 Uhr 34 Minuten zeigten ſich Junge im Flugloche, von Zeit zu Zeit äſchernd. 11 Uhr 40 Minuten flog das Weibchen oberhalb des Flugloches an, flog abwärts zum Flugloche, fütterte drei⸗ 1 kletterte auf, kletterte rückwärts, dann etwas aufwärts auf die geſchützte el ſträubte und ſchüttelte das durchnäßte Gefieder, wetzte Schnabel und | Kopf wiederholt am Stamme, kletterte aufwärts und flog 11 Uhr 44 Minuten ab. Die Jungen äſcherten bis das Weibchen 12 Uhr 5 Minuten oberhalb des Flugloches anflog, es kletterte abwärts zum Flugloch, fütterte viermal, flog 12 Uhr 6 Minuten ab. Das Aſchern der Jungen dauerte mit ganz kurzer Unterbrechung fort bis 12 Uhr 12 Minuten, wo das Männchen hoch anflog, ganz rein dü dü dü dit dü . Es kletterte ab zum Flugloche, fütterte zwölfmal, rief dann fünfmal gliä 9 gliä gliä gliä gliä und flog 12 Uhr 20 Minuten ab. 12 Uhr 23 Minuten er⸗ ſchien das Weibchen twie twie leiſe rufend, ſetzte ſich hoch an, kletterte etwas ab- wärts, flog abwärts zum Flugloche, fütterte ſechsmal, ſträubte das Gefieder, ſchüttelte 16, wetzte wiederholt an der Baumrinde den Schnabel, kletterte bis zur Mitte des Baumes aufwärts und flog 12 Uhr 25 Minuten ab. 12 Uhr 27 Minuten Al haute ein Junges weit heraus. Die Jungen äſcherten. 12 Uhr 34 Minuten schaute ein junges Männchen heraus, gleich darauf hörte ich in der Niſthöhle 6 ämmern. Von 1 Uhr 37 Minuten an zeigte ſich ein Junges wiederholt beim Flugloche. 12 Uhr 41 Minuten flog das Männchen hoch an, kletterte abwärts v er 1 \ * bis unter die Höhle, dann zur Höhle, f füttete bens ee en as Rund flog 12 Uhr 43 Minuten ab. e 1 bis 2 Uhr 50 Minuten be 15 Uhr 5 Minuten on das eibche 0 mal um, fütterte dreimal, verweilte etwa 6 Miuuten beim Flup och 8 naſſe Gefieder, hämmerte einigemal an der Rinde, kletterte aufwärts, ſchaute * einigemal um und flog ab. 1 Uhr 16 Minuten flog das Männchen zum Fluglo er Sofort erſchien ein Junges und äſcherte. Das Männchen fütterte fünfmal vo X außen und dreimal nach innen, kletterte aufwärts, verweilte da 2 Minuten und d flog ab. 1 Uhr 35 Minuten flog das Weibchen oben an, ſechs leiſe Töne aus ſtoßend; flog von da zum Flugloch. Die Jungen erſchienen ſofort. Das Weibchen fütterte fünfmal und flog ab. Während des Fütterns hackte 1 So dem Weibchen. 05 i i Be 1 Uhr 45 Minuten flog das Männchen hoch an, ſtieß einen dreiſilbigen und 4 vierſilbigen lauten Ruf aus, verharrte auf einem Aſt etwa 5 Minuten, kletterte ab zum Flugloche, fütterte achtmal, ſchaute ſich einigemal um und flog ab. 1 Uhr 5 58 Minuten flog das Weibchen hoch an, vier leiſe Töne ausſtoßend, kletterte ab zum Flugloche, fütterte das herausſchauende Junge fünfmal. Das Junge hackte nach dem alten Weibchen. Letzteres ſchaute ſich einigemal um und flog ah. Uhr a 20 Minuten flog das Weibchen dick dick leiſe rufend 1 m oberhalb des unscn gan, kletterte ab zum Flugloch, fütterte dreimal, ſchaute ſich zweimal vorſichtig um | und flog ab. 2 Uhr 35 Minuten flog das Männchen hoch an, kletterte ab 0 Flugloche, ſchaute ſich drei- bis viermal um, die Jungen erſchienen, wurden ae mal von außen, dreimal nach innen gefüttert, kletterte auſwät lauten vier⸗ ſilbigen Ruf aus und flog ab. 2 | 2 Uhr 50 Minuten bis 4 Uhr 55 Minuten (Loos). Von 2 Uhr 30 Minn 1 bis 3 Uhr 30 Minuten kein Regen. 3 Uhr 1 Minute flog das Weibchen t 8 twie rufend hoch an, kletterte abwärts zum Flugloche. Die Jungen meldeten ſſchwach, das Weibchen ſah ſich vorſichtig um, fütterte ſechsmal, kletterte ett aufwärts und flog 3 Uhr 4 Minuten ab. 3 Uhr 7 Minuten flog das Männe hoch an, kam herab, fütterte zehnmal, flog 3 Uhr 10 Minuten ab und rief er Ferne dü Di dü dü dü. 3 Uhr 16 „ wurde im June der Nit 1 herrührend) vernommen. Die Jungen 1 ſich e 5 20 Minuten ſchaute ein Junges heraus. 3 el 21 Minuten ertönte vo 5 der Ruf dü dü dü dü dü. | He Der ono a feine wehte in dien. N 343 un Stb, fütterte nal wetzte den Schnabel Ad flog ab. Gleich darauf ertönte ein leiſer Ruf die die die. 3 Uhr 30 Minuten erſchien das Männchen 3 beim Flugloche, fütterte zweimal, tletterte etwas aufwärts, flog an den Nachbar⸗ baum und gleich darauf weiter. Während ſonſt beim Anfliegen der Alten an den Niſthöhlenbaum ein Junges gewöhnlich ſofort ſich beim Flugloche zeigte, war dies bei der zuletzt erwähnten Fütterung nicht der Fall, vielmehr erſchienen die Jungen erſt dann, als das Männchen tiefer in die Höhle hineingeſchaut hatte. Die Jungen ſchienen geſättigt zu ſein und meldeten ſich nach dem Verſchwinden des Männchens nicht. Erſt als 3 Uhr 55 Minuten das Weibchen twie twie twie twie twie rufend hoch am Niſthöhlenbaum anflog, meldeten ſich die Jungen ſofort wieder. Das Weibchen kletterte ab zum Flugloche, ein Junges hackte einigemal nach dem alten Weibchen, fütterte hierauf ſechsmal, wetzte ſodann wiederholt den Schnabel an der Baumrinde, verharrte einige Zeit beim Flugloche, ſchaute ſich um und flog 4 Uhr 5 Minuten an die Nachbarkiefer, rief dreimal quäk quäk quäk, dann quäk quäk quäk quäk, dann dasſelbe noch zweimal dreiſilbig und ſchließlich einmal zwei⸗ ſilbig. 4 Uhr 7 Minuten flog das Weibchen an eine 150 m entfernte Buche. Die Jungen waren ſtill bis 4 Uhr 13 Minuten, wo das Männchen hoch am Niſthöhlenbaum anflog. Es rief leiſe dü dü dü, kletterte ab zum Flugloche. Die Jungen ließen ſich hören; das Männchen fütterte das zum Loche herausſchauende Junge ſechsmal, verweilte beim Flugloche einige Zeit, ſah ſich wiederholt um, kletterte 4 Uhr 17 Minuten baumaufwärts bis in die Krone. Die Jungen äſcherten ununterbrochen bis 4 Uhr 55 Minuten. 4 Uhr 24 Minuten ſchaute ein Junges zum Loche heraus, 4 Uhr 21 Minuten ſah ich ein Junges im Flugloche picken. 464 Uhr 55 Minuten bis 6 Uhr 45 Minuten (Stohr). Regen bis 5 Uhr 20 Minuten. 5 Uhr 5 Minuten flog das Männchen hoch an, verharrte eine Minute, kletterte ab zum Flugloche. Ein Junges kam zum Vorſchein. Das alte Männchen ſchaute zweimal nach rechts, dreimal nach links, fütterte fünfmal von außen, ſchaute ſich einigemale um, kletterte auf bis in die Mitte des Stammes, rief leiſe dü di dü dü di. 5 Uhr 15 Minuten flog das Weibchen hoch an, acht leiſe Silben twie ausſtoßend, verharrte drei Minuten am Stamme, ſchaute fi einigemal vorfichtig um, kletterte dann ab zum Flugloche, ſchaute ſich wieder i einigemal um. Ein Junges beugte ſich zur Hälfte aus dem Flugloche heraus und äſcherte. Sodann fütterte das Weibchen viermal und flog ab. 5 Uhr 25 Minuten in der Nähe dreiſilbiger lauter Ruf. 5 Uhr 40 Minuten äſcherten die Jungen und ſchauten fortwährend heraus. 6 Uhr flog das Weibchen hoch F an, fünf leiſe Töne ausſtoßend, blieb auf einem Aſte 15 Minuten lang ſitzen, letterte dann abwärts in die Nähe des Flugloches, verharrte dann wieder eine Minute, ne ſich N ſehr mee um, a ein Junges fort pa 1 * vi 5 Schnabel, fütterte zweimal von 11 flog ab. 6 Uhr 30 e gab drei leiſe Töne von ſich, ein Junges ſchaute weit heraus. Nachdem ſich d Das Weibchen kletterte ab zur Höhle, fütterte achtmal, wetzte darauf den Schnabel 4 an der Rinde, flog ab, gleich darauf 6 Uhr 59 quäk quäk quäk rufend. Die 8 Uhr 2 Minuten. 8 Uhr 5 Minuten, nachdem kein Vogel mehr au hören war, uf von Ameiſen herrührend zu finden waren. 5 1 e eng; welcher der e and 0 ein lauter fünffilbiger Ruf. 6 Uhr 33 Minuten flog das Männchen hoch an, gab vier leiſe Töne dü dü dü dü von ſich, kletterte abwärts zum Flugloche, ſchütte 1 mit dem Schnabel und fütterte das herausſchauende Junge ſechsmal, kletterte 2 1 aufwärts und flog ab. 6 Uhr 35 Minuten kam das Weibchen zum Fluglo⸗ Weibchen viermal umgeſchaut hatte, fütterte es zweimal das deren ee Jun A und flog ab. | Be 6 Uhr 45 Minuten bis 8 Uhr 5 Minuten (Loos). Kein Regen. Die Jungen äſcherten bis 6 Uhr 50 Minuten, dann von 6 Uhr 55 Minuten bis 6 Uhr 56 Minuten, zu welcher Zeit das Weibchen mit leiſem die die die die die⸗ „Ruf f hoch anflog. Sofort zeigte ſich ein Junges mit Kopf und Hals weit herausſchauend. 4 Jungen äſcherten ununterbrochen. 7 Uhr 18 Minnten dü dü di dü dü⸗ „Ruf in der Nähe. 7 Uhr 20 Minuten flog das Männchen hoch an, kurz darauf kletterte es ab zum Flugloche, dort verweilte es einige Zeit, fütterte viermal, kletterte wieder ſtammaufwärts, flog 7 Uhr 24 Minuten ab. 7 Uhr 26 Minuten flog das Weibchen die die die die die die rufend hoch an, kletterte ab zum Flugloch, 1 fütterte fünfmal, kletterte darnach wieder ſtammauf, flog 7 Uhr 30 Minuten ab. | Die Jungen äſcherten mit Ausnahme einer Pauſe, wo eine Katze in der She des Baumes auf der Wieſe war, bis 7 Uhr 40 Minuten. Da ließ ſich ein Junges im Flugloch ſehen. 7 Uhr 43 Minuten ſchaute ein Junges zum Flugloch ; heraus. 7 Uhr 44 Minuten Ruf in der Ferne. 7 Uhr 52 Minuten äſcherten die Jungen, ein Junges ſah zum Flugloch heraus, ebenſo 7 Uhr 55 Minuten bis es war trübes Wetter — ging ich ab. 2 Sobald nicht ausdrücklich etwas anderes betont iſt, erfolgte in den verse = Beobachtungen die Fütterung von außen, . jedesmal das We 0 5 Futters aus dem Kropfe vorausging. BR Einigemal entfielen während der Fütterung dem Schnabel des 5 ten Männchens einige Futterteile. Die Nachſuche unter dem Flugloche ergab, 5 auf den Blättern der unter dem Baume befindlichen Kräuter on, 1 Zu dieſen Beobachtungen muß zunächſt bemerkt werden, daß Ser a Klemere ungen ö 345 licht ein ies i Mal über das Geſchlecht des fütternden Vogels im Zweifel blieb Es hat ſonach das Männchen 18 mal Futter gebracht und 122 mal gefüttert, das Weibchen 5 dagegen 21 mal zur Fütterung, A aber blos 102 mal einzeln. Von den 39 pf beugen entfielen auf die: . il, 12, 1.2.3.4, 5., 6., 7. Tagesſtunde. . 5, 2, 5, l, 2, , 2 Hauptfütterungen. 5 Von den 224 Einzelfütterungen dagegen: 5 10, 8. 8. 13, 6., 15., 28., 26., 14., 29., 6., 9., 18., 9. Einzelfütterungen. 2 a wird erſichtlich, daß die Füzterunge ſich 1 1 ſobald der Regen nachließ, wodurch die Futterquellen ſich reichlicher erſchloſſen. Auffallend iſt, daß das Männchen die Reinigung der Niſthöhle vom Kote 8 beſorgte und daß dieſe Reinigung am Tage nur einmal vorgenommen wurde. 5 Charakteriſtiſch für das Weibchen iſt der bei der Ankunft desſelben am Niſthöhlenbaum wiederholt ausgeſtoßene leiſe Ruf twie twie, der beim Männchen nie gehört worden iſt. f ö | Schließlich ſei noch bemerkt, daß die Jungen aus der Niſthöhle a am 8. Juni jBusgeflogen find. Kleinere Mitteilungen. Von demſelben Orte, an dem ich vor zwei Jahren die im Jahrgang 1902, S. 80 der Monatsſchrift erwähnte zutrauliche Knäckente beobachtete, kann ich dies Jahr (1903) einen noch auffallenderen derartigen Fall von einer Löffelente (Sp. i elypeata) berichten. Von dieſer in jener Gegend am Friſchen Haffe regelmäßig, wenn auch nicht zahlreich brütenden Art erſchien Mitte Juni voriges Jahres ein hödjtens acht Tage altes Junges bei einer Schar von fait ſchon halbwüchſigen, auf dem Haffe ſich aufhaltenden Hausenten und folgte ihnen ſchließlich auch an das Ufer; gefangen und zu gleichaltrigen Hausenten in ein Drahtbehältnis ge— ſetzt, entſchlüpfte es ſehr bald unvermerkt aus dieſem, erreichte glücklich das von d beer Stelle doch etwa 300 Schritte entfernte Haff und — ſchloß ſich nach kurzer Zeit wieder ſeinen neugewählten Genoſſen an, bei denen man es nun ungeſtört beließ; als aber nach einigen Tagen jene gleichaltrigen jungen Enten ebenfalls auf das Haff gebracht wurden, hielt es ſich von nun an zu dieſen, kam auch ziemlich regelmäßig abends mit ihnen in den Stall und zeigte ſich nicht ſcheuer | PB jie; ergriff man es jedoch, jo ſuchte es ſich durch beißen zu verteidigen, was zahmen Enten bekanntlich in der Regel nicht tun. Auch ließ es ſich nicht @ we gen, an den Mahlzeiten Has Genoſſen auf dem ea teilzunehmen, jondern 10 Herrn „Jäger“ ein Ende gemacht wurde, der in der Abſicht, es als „Lockente ihm, nachdem dem Nimrod von einem Kundigen klar gemacht worden war, daß am wenigſten zu einer ſolchen Verwendung eigne, die Freiheit wiedergegeben; aber nach dieſer rohen Behandlung lautete dann doch auch ſeine Deviſe: „Herr Menſch fangs zwar ſchon ſeine 10 Länge, aber keinesweg seine nord weshalb man auf dem Gehöft ſtatt der vorgeſchriebenen die Bezeichnung „ a entchen“ paſſend finden wollte) das menſchliche Kunſtfutter zu grob; Waſſer es dagegen auch auf dem Gehöft an. Mit zunehmendem Alter blieb es des Nachts aus, kam jedoch immer wieder, bis dieſem idylliſchen Vertraue verhältniſſe zum Bedauern der Bewohner des Gehöftes durch einen hochgebietende A zu gebrauchen, es fangen und ihm die Schwingen beſchneiden ließ. Zwar wurde gerade dieſe Art ihrer wenig lauten Stimme und geringen Schreiluſt wegen ſich ich mag nicht bei dir ſein“; obwohl es ſich — und zwar in dieſer Zeit in ziemlich enger Gemeinſchaft mit einem wohl gleich ihm eltern- und familienloſen junge Knäckentchen — auch weiterhin noch vielfach zu den Hausenten hielt, auch mit ihnen ans Ufer ging, war es doch nicht mehr zu bewegen, auch wie bisher i in ihrer Geſellſchaft bis auf das Gehöft zu kommen. Bis Ende September ließ es 9 ſich noch immer zeitweilig in der Nähe des Gehöftes ſehen; ſeitdem war es ver⸗ ſchwunden. Da es trotz des Flügelverſchneidens die alte Flugfähigkeit erlangt hatte (wahrſcheinlich ſind die Kiele beim Abſchneiden noch blutgefüllt geweſen und daher die beſchnittenen Schwingen ausgefallen und durch neue erſetzt worden), könnte das arme ſolchergeſtalt auch von den Menſchen zurückgeſtoßene Waislein 13 — vielleicht auch zuſammen mit ſeinem Knäckentchen — doch wohl ebenſo wie 5 ue e Brüder und ee die große Reiſe ae Be d Netz, Blei 15 Raubtierkralle ſeinem Daſein ein Ziel ſetzt. Habent : sua 1 4 anates! E. Chriſtoleit. Häufigkeit des Diſtelfinks in Italien. Der häufigſte Vogel der römiſ Campagna iſt der Diſtelfink. Bedingt wird dieſes zahlreiche Vorkommen zweif | durch die Häufigkeit einer BEIRBUBHENDEN Diſtel. Dieſe Pflanze SE 06 hi von Diſtelfinken ftreichen über die weite e Flur Ai 9 ausſchließlich von Diſtelſamen. Unſer Vogel Me wegen 1 b bevorzugte Stubenvogel d der each. Auf den Feldern der Campagna findet ſich ferner die Feldlerche noch häufig. Das gleiche gilt für die Maremma, den 4 Be Milan in großer Anzahl. Ludwig Schuſter. - Gallinago eaelestis. Kehllaute? Im Horkaer Torfbruch, eine halbe Stunde on Niesky, beobachtete ich im April mehrere Sumpfſchnepfen. Zwei oder drei Männchen führten ihre Flugſpiele, die im Naumann wirklich ausgezeichnet be- ſchrieben ſind, ſehr fleißig aus. Das fuchtelnde Meckern oder beſſer Wiehern beim (Vogelſtimmen) ſehr gut mit gäp gegäp .... Ziemer mit djéppe djeppe.... wiedergibt. Dieſe balzenden Männchen ließen den Geſang hören, andere Töne, Paarungsruf iſt, iſt daraus zu ſehen, daß am 24. April die Töne immerwährend gehört wurden, am 1. Mai dagegen gar nicht mehr, nur noch einmal am 7. Mai, um welche Zeit wohl die Jungen ſchon vorhanden waren. Übrigens beſchränken die Bekaſſinen ihren Balzflug nicht nur auf Wetter mit „ganz heiterem Himmel“; an 20. Juni 1903 beobachtete ich dieſelben vielmehr auch bei trübfeuchtem Wetter, ja, es ſcheint faſt, als ob ſie dieſes Wetter vorzögen. Der Geſang, der höchſt— wahrſcheinlich nur dem Männchen zukommt, wird als Kehllaut betrachtet (ſiehe 9 aumann). Ich glaube jedoch, auch dieſe Töne werden mittels der Steuerfedern hervorgebracht. Am 24. April beobachtete ich, im Schutze einer alten Torfhütte, eine Bekaſſine, die nur vielleicht 50 m von mir entfernt auf dem Firſt einer anderen Torfſcheune ſaß und faſt ununterbrochen ihren „Geſang“ hören ließ. 2 it den rhytmiſch gleichmäßigen Tönen klappte auch der Schwanz etwas auf und nieder, ganz genau die hörbaren Töne begleitend, man gewann durchaus den Ein⸗ druck, daß dieſe ziemlich abgehackten Schwanzbewegungen die „taktmäßige, monotone Rezitation“ hervorbringen, nicht bloß begleiten. Bei der Klangfarbe des Tones läf ißt ſich eine derartige Entſtehung ſchon denken. Außerdem war der lange Schnabel ie ganze Zeit über geſchloſſen, ſo daß es auch danach unwahrſcheinlich iſt, daß E „Geſang“ der Bekaſſine aus Kehllauten beſteht. Zum mindeſten iſt die Sache der weiteren „ und es wert. | Niesky, O D. Wiemann. 7 Der en ift ein eifriger Vogelzüchter. Da gibt es keinen Schufter, kei nen Schneider, Tiſchler oder Schmied, der nicht in dem Bauer ſein Vöglein hielte; meiſt iſt es ein Diſtelfink oder auch ein Kanarienvogel. Daß man in Rom, wi Lenz angiebt, vorzüglich das Käuzchen halte, konnte ich nicht finden; auch iſt die er Vogel in den Vogelhandlungen nicht gerade häufig anzutreffen. In kleineren \ acer Wetteifungen. 1 N 735 347 2 eeresſtrich von Rom bis Orbetello. Hier ſah ich noch längs der Küſte den Abſturz wechſelte mit dem faſt hölzern klingenden, klappernden „Geſang“, den Voigt | etwa vom Weibchen aus dem Sumpf, waren nicht zu hören. Daß dieſer Geſang Durch ein 25⸗ bis 40 fach vergrößerndes Fernrohr konnte ich ſie aufs beſte ſehen. 8 — Ya 1 W a enen ER Fe 8 8 7 n N 5 2 Er Er * f 2 D a 80 IF; y . 1 — a * Da hat 3. B. der eine, wie ich es in Torbole am Gardaſer (a amſel, der andere einen Buchfink, der eine Kohlmeiſe oder gar einen ſamt der jungen Brut, ein anderer fünf Blaudroſſeln im Käfig. Aber k einer iſt da, der keinen Vogel hielte. Gefangene Raben, Dohlen oder Eiſte ſind nicht ſelten. In a Städten hält man vorzugsweiſe Ausländer. 5 | ae ae 2 Bü cher-Befpredrngen Profeſſor Dr. W. Marſhall, Die Tiere der Erde. Stuttgart und beit Deutſche Verlagsanſtalt. ; Bon Marſhalls großem Werke liegt jetzt der erſte und zweite Band fertig vor. Der erſte beſchäftigt ſich lediglich mit Säugetieren, während die zweite Hälfte des zweiten Bandes den Vögeln gewidmet iſt. Nur den letzteren Teil wollen wir hier etwas näher betrachten. Marſhall ſagt ſchon im Vorwort, daß er nicht zeigen wolle, daß 75 Tier ſo und ſo beſchaffen ſei, ſondern zugleich auch, ſoweit ihm dies möglich ſei, dartun, weshalb es ſo beſchaffen ſei und daß überall Organiſation und Lebensweiſe einander bedingen, daß ſie Hand in Hand gehen und aufeinander zurückwirken. Die natürliche Folge dieſer Abſicht war, daß bei der Behandlung der Klaſſe der Vögel nicht die einzelne Art in ihrem Weſen ge⸗ ſchildert werden konnte, ſondern größere Gruppen (Familien, Ordnungen) zu⸗ ſammenfaſſend in ihren Eigenheiten dargeſtellt werden mußten. Bei der Behandlung der Säugetiere, die ja bei weitem keinen ſolchen Arten- und Formenreichtum beſitzen, wie die Vögel, war dieſer Umſtand nicht ſo in die Augen fallend. Mag dieſe Zuſammenfaſſung nun vielleicht auch von manchem, der in dem Marſhallſchen Werke ein Gegenſtück zu Brehms Tierleben ſucht, als ein Mangel empfunden werden, ſo entſpricht doch dieſer „große Zug“ viel beſſer der Eigentümlichkeit des Forſchers 1 und iſt viel beſſer geeignet, ſeine Anſichten und ſeine großartige Darſtellungsweiſe zur Geltung gelangen zu laſſen, als eine einfache, ins einzelne gehende Beſchreibung der einzelnen Arten das möglich machen würde. In dieſer Beziehung bietet das Werk etwas, was kein anderes ähnliches Buch bietet. Die Bilder, die leider teil⸗ weiſe nach präparierten Exemplaren hergeſtellt werden mußten, ſind zum größten | Teile tadellos. Das Buch macht ee 1 0 in ſeiner Ausſtattung ei ien durchaus vornehmen Eindruck. Gera, Juli 1904. 5 Dr. Carl R. 3 1 I a: 1 Befſer e „ am 2000 ee — De * Gengl Die Ornis von Erlangen und Umgebung. (Schluß.) — Karl Bertram: Zum des Waldſchwirls (Phylloscopus sibilator Bechst.). — Kurt Loos: Der es pe ſeine Niſthöhle in Medonoſt. — Kleinere Mitteilungen: Löffelente. Diſtelfinks in Italien. Gallinago caelestis. Kehllaute? Der a 3% ein e züchter. — Bücher⸗ N Redaktion; Dr. Carl K. Bernie in Gera ee = e > EL = UN = ESF ZN RETRE- U- e a — 2. SIERT, SD oo HB oo W S I A 2 2 G ‚ ˖ , q Ä § 555 > 7 :$5 Da O SS fe! 2 u nn re} — . MEINEN 293902 832332333353 S Sr N ES 8 5 S 2 2 8 5 2 933° 1 5 2 8 + a — 9 0 ur WER SD P 28 Pr e S 82 2 wu 9 8. „ e I u ge |< 8 an se 8 222188 ,2428 1254 S te FB a 8 8 1 nr er] Sa Ks A FE 8 8 8 J 2 — 3 5 al, 2 © 7 S Y 2 14 2 — S Ta NE en = S 4 1 SI © D »E 8 2 = ER ENT Ks as ve 2a 8 8 5 38 8 8 2 05 e e e SEP 2 8 WE 1 5 = a 5 —— S ee eb „% // ars one DS = 8223338 SS Fat sa 2 82 3 e i e 8 DONE N . 8 — 8 n - en > 5 or 32 2 S 2 2 — 8 Se ae EBzr afske3äsent" SZ N 8 8 „3 ü = 2 X S © „„ ee ®. A ESD 8 5 2275 Sax = —= So 8 a7 > S — 2 8 N = S. 8 — © © * S — 1 3 S do D 8 als 2 8 J 80 ao ge Na a2 Sa — Far — — S 8 3 2a SS = 232 er le = Bass uns E & 80 [4 Verlag von Mahlau & Waldschmidt, Frankfurt a. M. Der Zoologische Garten. (Zoologischer Beobachter.) Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Tiere. Er Organ der Zoologischen Gärten Deutschlands. * Redigiert von Prof. Dr. ©. Boettger. Jährlich 12 Hefte M. 8.—. Jahrgang I—XXX nebst Sachregister für Band I—XX zusammen M. 100.— 2 inserate pro Zeile 20 Pfg. IM Das . Das Frettehen. seine Bepflanzung und Bevölkerung, Anleitung zur Zucht, Pflege und Abrichtung ö von Johann von Fischer. | von Johann von Fischer. . Handbuch für Terrarienbesitzer und Tierhändler. 6!/, Bogen mit Tafel und Abbildungen. 384 8. 8% mit 40 Holzschn. Eleg. geb. M.12.— | M.A4— Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. — ——z | Inch skarten mit Forträts, e e Julius Rühkopf, Rorneuburg. Preise von K. 5.— per 199 ee En a D ZÄNGAN GANG ZEN ZART NGAUZER SPAN YT. S S > = == : LIE) 241 20 E — “|? Urnithologisches ahrbue 5 AN N Gen. 2 AEN N u. 2 2 7A 2 Organ für das palaearktische Faunengebiet. i NN RS Das „Ornithologische Jahrbuch“, welches sich als einziges SIR Journal die ausschliessliche Pflege der europäischen, bezw. der Ornis des ; >» 7 5 S a . . D ER palaearktischen Faunengebiets zur Aufgabe gemacht hat, beginnt mit 1902 x D . . . 22 . Si seinen XIII. Band. Es erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2½ bis VERY B A ER 3 Druckbogen, Lex. 8. Eine Vermehrung der Bogenzahl und Beigabe von TER Tafeln erfolgt nach Bedarf. Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt . bei direktem Bezuge für das Inland 5 fl. 6. W., für das Ausland 10 M. pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12 M. WN Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von ERS 3f. = 6 M. (nur direkt). Probenummern gratis und franko. Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Raume am Um- schlage Aufnahme. Inseraten-Berechnung nach Vereinbarung. Alle Zusendungen, als Manuskripte, Druckschriften, Abonnements und Annoncen bitten wir an den unterzeichneten Herausgeber, Villa Tännenhof bei Hallein, zu adressieren. ANZ 2 2 2 2 A SA ERS & Vietor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. & 2 1055 Me 5 ISO AD NY 2 - = 44 EEE y N, SN, 77 rr NN 7 I INS N NUN ” NFS DN Nr FFF T ß ( ZAZNZA TN SN ee > SNN N ER Ne 2 N ** N WN INN SSD e rr r S D 3 De er D Züchter u. liebhaber b von Geflügel, Hundeng Kaninchen.|} Die „Geflügel-Börfe“ vermittelt als Beſonders werthvoll find die Krank⸗ das angeſehenſte und verbreitetſte heits- und Sektions-Berichte von der Fachblatt durch Anzeigen auf das ſicherſte Königlichen Veterinärklinik der Univerſität Leipzig und der rechſaal, in welchem Kauf und Angebot geben eee ee > 2 währten Fachleuten ertheilt wird. % von Thieren aller Art, Abo vierteljäßrl. 75 Pig. a enthält gemeinverſtändl. Abhandlungen über Erſcheint Mittwochs. alle Zweige des Uhierſports Sünuntt. onen Beſtelungen n 1 ; tionspreis: Lebensweiſe, Züchtung und Pflege Jgeſpaltene 5 Raum 20 Fl. des Geflügels, Probenummern gratis und franko. Sing⸗, Ziervögel und Kaninchen. Expedition der Geflügel- Börse Brieftanben⸗, Hunde⸗ u. Jagdſport. (R. Freese) Leipzig. . e =, y.! r Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in Gera⸗Untermhaus. Ornithologiſche Monatsſchrift, t herausgegebennomDeutfchenDereine zum Schutze der Dogelwelt. — 00 — 1004. Alzeigen⸗Beilage. 9. Preis für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und Händlern bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 & 10 Mk. Alle Anzeigen jind zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera-Untermhaus. 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Nutzgeflügel⸗ und Taubenzucht, auf den Sport dabei gebührend Rückſicht nehmend, belehrende 5 Artikel für den Anfänger, Beſchreibungen und Abbildungen. 5 Probenummern koſtenlos m durch die Geſchäftsſtelle Otto Bube Verlagsauflult Inf i. 4. Redaktion: Ed. Brodmann, Schönenwerd. Erscheint jeden Mittwoch 12 Seiten stark. Inserate finden weiteste Verbreitung a 10 Pfg. pro Zeile. Abonnement nimmt jede Postanstalt ä Buchhandlung à M. 1.— pro en jederzeit ae Probenummern gratis und franko durch die Verlagshandlung H. R. Sauerli änder & Co., Aa * Se 5 Zeitung für Ornithologie, Geflügel und Kaninchenzucht. und Organ der schweizerischen 76 Sektionen mit 4800 Mitzügen Eigentum & Ornitholonifce Aonatsfärift N Herausgegeben vom Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. Begründet unter Redaktion von E. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und K. Th. Liebe. Ordentliche Mitglieder Redigiert von Das Eintrittsgeld beträgt ae n er⸗ Dr. Carl R. Hennicke e e eee, i | 2 z ; - Den. halten dafür die Monatsſchrift in Gera (Reuß) Wilh. Kutſchbach in Gera, pvoſtfrei (in Deutſchl.). und Prof. Dr. O. Taſchenberg. Schleizerſtraße Nr. 4 erbeter Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera⸗Untermhaus. q Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. — Nachdruck nur mit Genehmigung gejtattet, um XXIX. Jahrgang. September 1904. Ur. 9. 8 Vogelſchutzkalender. (Nachdruck mit Quellenangabe erbeten.) Ende Auguſt und Anfang September iſt eine beſonders günſtige Zeit zum Fange des Raubzeuchs. Infolge fortſchreitenden Abernten der Felder konzentriert ſich das Raubzeug allmählich auf einzelne Büſche und Schonungen, wo es leicht f iſt beſonders die noch unerfahrenen Jungen in Fallen zu bekommen. Die bequemſte und unbedingt auch erfolgreichſte Falle bleibt immer die zwei⸗ türige Katzenfalle. Für unſere Zwecke, für das kleinere Raubgeſindel und vor- nehmlich die Katze, können beſonders Falle Nr. 3 des Förſters Stracke zu Velen in Weſtfalen (Preis 13 M.) oder die Fallen mittlerer Größe in etwa gleicher | Preislage von Weber in Haynau in Schleſien empfohlen werden. Man gebraucht die Falle — ſtets ohne jeden Köter — in der wohl den meiſten Leſern bekannten Weiſe durch Anlegen von Pfaden und kurzen Fängen, d. i. ſeitlichen, am beſten durch 50 cm hohe Drahtgeflechte hergeſtellten Abſperrungen, wie ſolches eingehend in der Strackeſchen Broſchüre „Die Kaſtenfalle in ihrer zweckmäßigſten Einrich⸗ tung“ (Verlag J. Neumann, Neudamm, Preis 1,20 M.) beſchrieben iſt. Zum gelegentlichen Wegfangen läſtiger Katzen hat Förſter Stracke jetzt auch eine billige (4 M.) eintürige Kaſtenfalle konſtruiert, welche, ſoweit es von einer eintürigen Falle zu verlangen iſt, ſehr gut funktioniert und die wir (wegen ihrer bequemen, ſelbſttätigen Stellung beſonders dem Laien) gern empfehlen können. In Gärten und Parks, wo Anlegen von Pfaden nicht gut angängig iſt, empfehlen wir die von Freiherrn von Berlepſch an ſolchen Ortlichkeiten an— gewandte Methode. Derſelbe verlängert die Fänge bis zur Grenze des Bosketts oder der Parkparzellen, worin die Falle geſtellt iſt, ſodaß alſo ein Fang unter 23 R Ro chutkalender. Umſtänden bis 50 m lang werden kann. Trotz ſolcher Länge Aa r N dieſer Fänge vermeidet das Raubzeug, beſonders die Katzen, ſich durch ſpringen derſelben zu verraten. Sie drücken ſich vielmehr ſo lange am Drah entlang, bis ſie in der Falle den erſehnten, unauffälligen Ausweg erblicken un darinſitzen. Die Erfolge auch dieſer Methode ſind ganz vorzügliche. | “ 5 Ende des Monats kann man mit Einernten der Holunderbeeren beginnen. Dieſelben geben im getrockneten Zuſtande ein gutes Winterfutter ſowohl für frei⸗ lebende Vögel — Droſſeln, Stare, Kernbeißer ꝛc. — als auch für Stubenvögel. 5 Wer im Winter Niſtkäſten aufzuhängen gedenkt, orientiere ſich ſchon jetzt, 8 ſolange das Laub noch an den Bäumen iſt, über geeignete Plätze dazu. Hier⸗ durch kann der häufig vorkommende Fehler vermieden werden, daß die Käſten nach Wiederbelaubung der Bäume zu dunkel hängen, wie dies beſonders bei Kaſtanien vorkommt Die meiſten Vögel lieben zwar eine gewiſſe Deckung, vermeiden aber alle den tiefen Schatten, wo kein Sonnenſtrahl mehr hindurchdringen kann. n N = Ein Beitrag zur Krähenfrage. Von Oberlehrer E. Salzmann. Nicht lange Unterſuchungsreſultate, ſondern nur zwei kurze Tatſachen will ich hier mitteilen, die geeignet ſind, ein kräftiges Schlaglicht auf daß Tun und Treiben unſerer Krähen zu werfen. Wie in ſo vielen anderen Städten Deutſchlands, ſo haben ſich auch hier in Gotha während der letzten Dezennien die Schwarzamſeln in großer Menge an⸗ geſiedelt und bedeutend vermehrt. Wenn ich nun die Zunahme dieſes Vogels mil etwas gemiſchten Gefühlen konſtatieren muß, ſo gereicht es mir zur uneingeſchränkten Freude, ſagen zu dürfen, daß auch die Singdroſſel jetzt in den peripheriſch ge⸗ legenen Gärten Gothas ein häufiger, überall gern geſehener Brutvogel iſt. In dieſem Frühjahr hatte ich die Genugtuung, zu beobachten, daß auch in dem nur kleinen, zu meiner Wohnung gehörigen Garten ein Singdroſſelpaar niſtete. Dieſes j Neſt befindet ſich auf einer etwa 5 bis 6 m hohen Balſamfichte ziemlich nahe dem Gipfel und mag von oben her wohl unſchwer zu entdecken ſein. Am Spät⸗ 5 nachmittag des 4. Mai höre ich plötzlich das Droſſelpaar ein lautes anhaltendes Zetergeſchrei anſtimmen. Der Ausblick durchs Fenſter wurde durch einen Ap . baum und die blendenden Strahlen der ſchon tief ſtehenden Sonne ſehr beeinträch i und ſo ſpringe ich, nichts va Ahlen none Be. in den Garten Ba Ri 2 1 3 2 r 8 8 Dl N 2 5 DE 4 e . . T EEE en < 4 N a SE? MAL m rer u . SR, N Fa an, N Su 2 nf 4 7 N EA ya ee 1 EN 2 5 4 1 ‚ * 1 f Sea) „ E. Salzmann, Ein Beitrag zur Krähenfrage. 351 Das andere Gaunerſtückchen des famoſen Strauchdiebes liegt ſchon mehrere Jahrzehnte zurück und wurde nicht von mir, ſondern von meinem verſtorbenen Vater, einem Forſtmann und trefflichen Naturbeobachter, mitangeſehen. In den erſten Morgenſtunden eines Frühlingstages kommt ein Rabe in den Obſtgarten meines Vaters (in einem Thüringer Walddorfe) geſtrichen und läßt ſich auf dem Deckel eines Starenkaſtens nieder. Leicht hätte mein Vater den Vogel, dem er keine guten Abſichten zutraute, verſcheuchen können, aber ihm lag mehr an der Bereicherung ſeiner Erfahrung, und ſo wartete er ruhig von ſeinem Verſtecke aus | den Verlauf der Dinge ab. Nach einiger Zeit ſteckt ein alter Star Kopf und Hals aus dem Flugloche des Kaſtens und — blitzſchnell erfaßt ihn der Rabe E mit dem mörderiſchen Schnabel, zieht ihn vollends heraus und ftreicht mit ſeinem laut ſchreienden Opfer ab. Ein Kommentar iſt wohl zu beiden verbürgten Tatſachen kaum notwendig. Nur möchte ich mir und anderen die Frage vorlegen, was dieſer räuberiſche Schwarz— 5 Doc, wenn er ſich ſchon in den belebten Gärten von Stadt und Land ſolche Frech— heiten erlaubt, ſich draußen in der ungeſtörten Waldeinſamkeit alles herausnehmen wird? Wenn auch der Landwirt vielleicht in der Rabenkrähe einen nützlichen Mit⸗ arbeiter ſehen kann, der Gartenbeſitzer und Vogelliebhaber dürfte wohl kaum Grund haben, ihr ein beſonderes Wohlwollen entgegenzubringen. Die Vögel des Frankfurter Zoologiſchen Gartens.) . i S Motto: „Kommt her zur Natur u: Bon Wilhelm easy Me 5 Fe I. Gänſe (Anseridae). „ 1. Schneegans (Anser hyperboreus). Schnabel und Füße blaßrot, Ober⸗ und Unterkiefer an den ſich treffenden Rändern ſchwarz. Die ſchwarzen Handf ſchwingen bilden zuſammengelegt eine ſchmale ſpitze Farbleiſte über dem Unterrücken, Gefieder ſonſt ſchneeweiß. Dunkle Iris (das ganze Auge erſcheint ſchwarz). Das Pärchen ſteht meiſt ruhig — faſt träg — da, in Geſellſchaft des etwas größeren, ſonſt aber ſehr ähnlichen Cosroroba-Schwans. Allen Schwimm— vögeln iſt der rechte Flügel gekürzt. — Heimat der Schneegans: Nordamerika; in Deutſchland wohl nie erlegt. 4 2. Grau- oder wilde Gans (A. anser). Schnabel und Füße roſenrot. Zeichnung und Färbung des Gefieders ganz dem unſerer grauen Hausgänſe ent— ſprechend. Iris dunkelbraun. Ziemlich lebhaft. — Dieſe Gans verläßt uns über Winter ganz (deutſcher Sommervogel); ſie zieht in kleinen be ) Ich werde auch ganz neue Züge mitzuteilen ſuchen; Paul Cahn, Mitarbeiter am E boch Garten“, hat dem Manuffript (nach Durchſicht) einige Notizen hinzugefügt. u ß 23* wieder und auf eine Eisplatte —, läuft dann zum Weibchen und trippelt neben | Saatgänf e im „Enten x. des Zoologij 00 Gartens 0 rattert nt for wöhrend in! Tone genau wie unſere Haus gänſe. — Die Saatgans brütet nicht in Deutſchle (ſondern im Norden), zeigt ſich aber bei uns im Winter. Am 29. Februar 190 | brachte ein Holzfloß auf dem Main bei Rumpenheim eine Saatgans zum Auffliegen. 4. Weißſtirn⸗, Bläßgans (A. albifrons). Hinter dem Oberſchnabel 5 ein weißer Fleck, ſonſt gänſegrau, auf der Sal ſchwarze Streifung. Ruft gib gib gib gib“! Hockt gern auf dem Stroh. — Bewohnt den hohen Norden. Ein Baſtard von Weißſtirn- und Saatgans (weder auf einem Schild noch im Führer verzeichnet) iſt ganz genau gefärbt wie eine Saatgans, N aber ein kleines weißes Ringelchen hinter dem Oberſchnabel. | 5. Kana da⸗, Trompetergans (Berniela canadensis). Schnabel, Kopf, Hals ſchwarz; unter der Kehle ein breites weißes Band (bis hinter die Augen). Sehr laute, raufluſtige und gewalttätige Tiere. Das Männchen begleitet — im Februar, März — das Weibchen . vertreibt (auf dem Waſſer wie am Lande) B. den Höckerſchwan mit voller Wucht NEE e a RR diefem ein Stückchen her, immer trompetend; der Trompeterruf klingt wie On, on, on, on, es iſt ein Duett aus zwei Tönen, einem tiefen und einem etwa um die 8 Quintenlage höheren; beim Ausſtoßen des lauten Tones ſperrt das Männchen den Schnabel weit auf, ſo daß man die fleiſchige, etwas nach unten gekrümmte Zunge weit ſieht, als eine dritte Spitze zwiſchen den zwei Kiefernſpitzen. Das Männchen hält beim Trompeten den Schnabel möglichſt nahe an den Kopf und Hals des Weibchens und ſchlägt bei jedem Trompetenſtoß mit ſeinem Kopf und g Hals wie einem Wiegbalkenende auf und nieder, wobei die ungeſchlachte Geſtalt ein etwas komiſches Ausſehen gewinnt. Das Weibchen ruft einfach „quack, kockl“. Ofters, wenn der Gänſerich vom Waſſer aus einen Gartenbeſucher am Gitter füttern ſieht, ſteigt er ans Land — das Weibchen folgt langſam nach — und jagt alle Schwimmvögel weg; dabei biß er einmal das doppelt jo große Höckerſ chwan⸗ männchen mit einem ſo energiſchen Ruck, daß ein ganzer Flocken Bauchfedern da⸗ vonflog; dem Schwan kam dies 8 duch e au bunt, er Bu . lang⸗ hellans⸗ Gänſe. Sie ſind echte Wr | 6. Maghellans-Gans (B. maghellanica). Das räumen fortwährend mit leiſen geſchwächten Kehllauten: „que, que, gib, gib, 5 Die Vogel des Beontfurter Boofogifiäen € Sorens. 353 Bei een gad eln den Sp 1 es Kopf und Hals faſt um einen viertel rechten Winkel über die ſenkrechte Scheitellinie (durch die Vorderbruſt gehend ge— dacht) nach hinten zu über; die ganze Geſtalt ſteht hoch und ſteif empor („Balz- stellung“ ?). Das Weibchen pfeift recht melodiſch „dlui!“. Das Männchen zeigt ſic im Februar und März (1904) ſehr minne- und kriegsluſtig. Sobald jemand an dem Gitter um den Raſen des großen Weihers vorbeigeht, ſei es ein Mädchen oder ein Greis, kommt der Gänſerich mit ein wenig gelüfteten Flügeln, wie er ſie faſt immer zu tragen pflegt — beim Weibchen dagegen ſieht man faſt nie die Flügelbuge, da ſie unter den breiten Schulterfedern verdeckt liegen —, herangelaufen, immerfort leiſe gickernd. Beachtet ihn nun das Objekt ſeines Zornes nicht weiter (wie es meiſt der Fall iſt), ſo ſtellt ſich faſt jedesmal, wenn der Gänſerich ſeinen Kopf durch das Gitter geſtreckt hat (wie weit er eben ſeinen Angriff auszudehnen imſtande iſt), bei ihm augenblicks auf der Stelle eine neue Gedankenaſſoziation ein: Er ſieht das hübſche, hohe, von Gänſeſchnäbeln unberührte Grasſtreifchen unten vor dem Gitter ſtehen — — beugt ſeinen Kopf nieder und äſt flugs das Gräslein ab. Kommt man ſeinem Angriff inſoweit entgegen, daß man die Hand über das Gitter hält, ſo geht er ganz dicht heran und ſchlägt heftig mit den Flügeln, um die Hand mit ſeinem Hornwulſt am Flügelbug zu treffen. Ich ging aber faſt jedesmal in meinem Angriff noch weiter: Ich faßte ihn mit meiner ganzen vollen Hand um den ſchlanken Hals und hielt ihn feſt; da ſchlug er, ziemlich der Lage Herr, mit den Flügeln noch viel ſtärker und weit ſchneller — den Schlag mit dem Flügelhorn fürchte ich, er hat mich noch nie getroffen und ich habe mich auch noch nicht ſchlagen laſſen — und biß und peßte mit ſeinem Schnabel in meine Hand; die Bißfigur war jedesmal eine überaus regelmäßige ovale Eifigur (0) mit weiß gepetztem Rand und geröteter Innenfläche. Wenn ich ihn losließ, trat er etwas zurück und ſtand da etwa wie ein vom Zweikampf ab— ſtehender, weil vom Rivalen beſiegter Hahn — unſchlüſſig gedrückt. Dann kam er gewöhnlich für längere Zeit nicht wieder an mich heran.!) Hingeworfenes Brot verſchmäht das Männchen in ſeiner Streit⸗ und Minneluſt; das ſtille Weibchen edoch nicht; doch bekommt dieſes, wenn mehr Göſte da find, die Brotbrocken öfters von den Höckerſchwänen weggenommen, da dieſe mit ihrem weiten Hals länger reichen als die Gans mit ihrem kurzen (vorausgeſetzt, daß der Kanada-Gänſerich nicht alle zuſammen verjagt). Die Gans iſt etwas menſchenſcheuer als der Gänſerich; ſie kommt aber auch ſchon näher, wenn man nur ein weißes Papier aus der 9 Selbſt die Frankfurter Backfiſche, welche ſonſt nicht viel Intereſſe für die Natur bezeugen, erfreuen fi an ſtillen Werktagsmorgen zuweilen halbe Stunden lang an dem ge— reizten Weſen des Gänſerichs. Kann er einen Rockzipfel erfaſſen, jo zauſt er ihn ordentlich; er ſoll bei dieſer Gelegenheit ſchon Knöpfe abgeriſſen haben. wein Saunen 1 Taſche zieht. Meiſt weidet ſie Gras ab. Das Weibchen iſt für o bi er in ſeinem jchönen reinen Braun hübſcher gefärbt als das Männchen mit ſe e weißen Unterleib, ſchwarzwellig gejtreiften Rücken, dunklen Hinterrücken, grünen Spiegel. Füße beim Männchen ſchwarz, beim Weibchen orange. 7. Kurzſchnabelgans (A. brachyrhynchus), am Namen zu erben Der Graugans ähnlich. Sie tritt im ſeichten Waſſer auf dem Boden (im Schlamm) herum, um Beute aufzuwühlen, und fährt von Zeit zu Zeit phlegmatiſch mit dem Schnabel hinein, frißt auch von dem am Waſſer des „Entengraben“ ſich hin⸗ ziehenden Streifen Gerſte, neben Tauben und nn Eine nordiſche u Ruft dreimal: „phe!“ 16 8. Nonnen-, weißwangige Gans (B. leucopsis), ein Pärchen, üſt eifrig Gerſte. Scheitel, Hinterkopf, Hals, Vorderrücken, Bruſt ſchwarz, Stirn, Wangen, Kehle weiß. Das Pärchen hält eng zuſammen. Ruft „göck, göck, göck!“. 9. Ringel⸗, Bernickelgans (B. brenta). Ahnlich wie die vorige gefärbt, nur mit einem weißlichen Ring um den ſchwarzen Hals, dagegen ohne Weiß am Kopf; beide ſind Nordländer. Von dieſem Vogel geht bei den engliſchen Schiffern die Sage um, . En auf Bäumen (Holz) wachſe. 1 10. Indiſche Streifengans (A. cee Hält ſich, überaus ſcheu, in einer Ecke allein. Ofters ſetzt ſie laufend zum Fluge an und rennt dann die Breitſeite des Geheges ab. Sie iſt leichtfüßig und läuft gut. Zu en hingeworfenen Brotbrocken kommt ſie mit vorgeſtrecktem Hals und halb ge⸗ öffnetem Schnabel ſichernd herbeigelaufen, faßt ſchnell den Brocken und läuft fort Manchmal zauſt ſie eine Ente grimmig ab, wenn dieſe das Brot holt. Das muntere, ſchöne Tier kam 1852 zum erſtenmal lebend nach London; im Berliner 1 Zoologiſchen Garten brütet ſie manchmal und zieht Junge groß. Es iſt eine echte Feldgans mit längerem und niedrigerem Schnabel als ihn die Meer- | gänje haben. a 11. Nil⸗, ägyptiſche Gans (Chenalopex aegyptiacus). Bunt (Grunde farbe roſtbraun, ums Auge ein dunkler Flech, zänkiſch, ſcheu; hält ſich, wenn ich füttere, hinter der Spaltfußgans und dem Cosrorobaſchwan zurück. Setzt fig ch gern auf Bäume. Am Flügelbug ein ſpornartiger ſtumpfer Höcker. | 12. Spaltfußgans (Choristopus melanoleucus). Schwarz und w 8, Füße gelb, mit nur ganz geringer Schwimmhaut (geheftete Zehen); ein Bit im ſchopfförmige Federnerhöhung ſteht auf der Stirn. Unordentlich im G iel 8 Geſtalt und Weſen hat etwas von Hühnerart. Bei einem Individuum liegt Hinterzehe des rechten Fußes umgedrückt an einer vorderen (dieſe Bei rührt wohl vom Fang her). Als ich ſie mit der Hand um den 9 | 1 1 . 7 eee nn 1 n * 4 een . ß AN MER a 3 EZ BE Aa Er EN 235‘; Bl e Fi 5 ne N 7 2 8 N. 1 Wenn er ih 4 28 J PP = Ur * f ERTL, 7 N N — A u 5 75 2 „ 2 er 7 1 2 EN - 5 8 a Die Vögel des Frankfurter Zoologiſchen Gartens. 355 ſie ängſtlich dumpf: „öh äh!“ 1) Bei dieſer Gans von Neuſüdwales liegt die Luftröhre auf der Außenſeite des Bruſtmuskels unter der Haut, und das linke Schlüſſelbein iſt ihretwegen in der Form verändert worden. 13. Sporenflügelgans (Plectropterus gambensis), mit ungewöhnlich dickem, nur direkt vor dem Kopfe ſehr ſchmalem Hals, fleiſchroten Auflagerungen über dem hinteren Teil des Oberſchnabels und matt hellbläulichem Grind daneben, breiteckigem Schwanz. Der Oberrücken ſchillert prächtig ſtahlgrün und weinrot. Am Flügelbug befindet ſich ein ſtarker Hornſtachel, mit dem die Gans verwunden kann (vergleiche den aus den Federn des Flügelbugs beim Archaeopteryx her- 3 vorſtehenden Zehennagel!). Die Gans befindet ſich in einem kleinen Gehege allein; ſie iſt eine ſonderbare und alte Vogelerſcheinung. [Die Rothalsgans (B. ruficollis) fehlt dem Garten (wie faſt jedem)! . 14. Schwanengans (A. sinensis). Von China. II. Enten (Anatidae). 7 15. Brand⸗, Fuchsente (Tadorna tadorna). Bewährt ſich auch im Zoologiſchen Garten mit ihrem reinen, feſt ausgezeichneten Weiß, Rotbraun und Schwarz als bewunders wertes Farbentier, kann jedoch in feiner glücklichen Schöne noch immer nicht ſo zur Geltung kommen wie in der freien Natur auf den frieſiſchen Inſeln. Brot⸗ und Karmenatenſtückchen frißt die Schar recht gern; dabei pipſt 3 jie fortwährend leiſe „gibs, gibs!“. Einige Tiere ſchlafen tagsüber dicht beim Gitter; doch wachen ſie immer rechtzeitig auf, wenn man ſie greifen will. | 16. Radjah⸗Gans (T. radjah) von Nordauſtralien. Außerordentlich ſelten und koſtbar. Schnabel und Füße ſehr hell fleiſchfarben, faſt weiß. 157. Biſam⸗, Moſchus⸗, türkiſche Ente (Hyonetta moschata). Sehr groß, ſtahlgrünglänzend, ſchwarz und weiß. Hat dieſelben roten Fleiſchauflagerungen am Schnabelgrund wie die Sporenflügelgans. Die einzelnen Exemplare differieren ſehr in der Größe. Sie riecht im Frühjahr aus der Fettdrüſe etwas nach Biſam oder Moſchus. Wird jetzt viel auf Höfen gehalten. Ich finde die unnatürlichen Fleiſchwülſte im Geſicht nicht ſchön. Heimat: Braſilien, Paraguay. Im März find die einzelnen Männchen ſehr geil; fie ſchnattern und federn ſich fortwährend gegenſeitig an. a . 18. Gemeine Wild-, Stockente (Anas boschas). Sie iſt die Stamm⸗ form der Hausente. Allabendlich fliegen im Garten groß gewordene Pärchen auf den Main hinaus und wieder zurück. Weibchen mit weißen Schwungfederſpitzen. Sn * Bi. ) Es iſt von großem Vorteil, daß man im Zoologiſchen Garten alle Tierſtimmen genau hört; man befindet ſich immer in direkter Nähe des Lautäußernden; es müßten im Zoologiſchen Garten weit mehr Studien angeſtellt werden als geſchieht! ie: * — 2 —— R ET EEE S x geblich aus Argentinien Hakıniehbeh Varietät der vorigen, einfa grünem und ‚blauem Metallſchimmer, Männchen mit ſchön grüne 98 älter dieſe Enten werden, deſto mehr entarten ee uam das Auftreten 55 Federn. e 8 20. Krickente (A. crecea). In Bor an N Kleidchen — mi N 0 e Dieſe Enten halten ſich etwas abſeits, wenn die übrige Schar i 5 einem Brot hinwerfenden Paſſanten zuſammendrängt. 5 15 21. Pfeifente (A. penelope), iſt verhältnismäßig auch 19 5 nein Die rotköpfigen Männchen nehmen gegenſeitig mit geſträubtem, zitterndem Gefiede Kampfſtellungen ein und rufen „guib, gib, gib, gib, gib, gib! 75 22. Knäckente (A. querquedula). Das Männchen ruft „bück, bc!“ beim Weibchen. . 23. Spießente (Dafila acuta). Das Männchen ein prachtvolles 1 zwei mittelſten Sehe ſind länge beim Männchen 15 loſe, ie | Federn über die Flügel herab. Ruhige Tiere. | 1 24. Spitzſchwanzente DD. spinicauda). Männchen gleich Weibchen braungelb, der weiblichen Spießente ähnlich, aber Schnabel hellgelblich, Ra u Spitze ſchwärzlich. Von Patagonien. Hält ſich ziemlich allein. a 25. Schellente (Fuligula glangula). Auf dem Main von den 2 der häufigſte Wintergaſt aus dem Norden (die noch ea kose 9 it Durchzugsvogel). 26. Schnatterente (A. strepera). Ein füönes Paar iſt vor 27. Bergente (Fuligula marila). Iris gelb, Spiegel weiß. Ein Weib it vorhanden. l | 28. Moor-, weißäugige Ente (F. nyroca). Sugeneifafung (au Iris) weiß, fällt leicht auf. SERIE 29. Reiherente (F. fuligula). Das kleine, oben ſchwarze Mänuche mit jeinem hängenden Federbuſch iſt ein impoſantes Tierchen. Ofters hockt ein 5 | das andere direkt am Gitter, um ſich Brotkrümchen ſozuſagen faſt i in den 5 ſchieben zu laſſen. Der gelbe Kreis der Augeniris iſt dabei gut ſich a 30. Tafelente (F. ferina). Schnabel ſchwarz, beim Männchen beim Weibchen mit lichtgrauer Querbinde. Sie und alle anderen Fu tauchen oft, rühren den Schlamm auf mit Schnabel und Kopf und ſetzen durch ihr Strampeln das a in ee (dieſe n ch 5 Pfeſenten x 95 beim 1 läuft der Schlamm am Hals herunter ins Waſſer. Ak. Bahamaente (Dafila bahamensis) aus Südamerika. * 32. Blutſchnabelente (Metopiana peposaca). Eine wunderbar hübſche 8 arbwirkung wird bei dem Männchen durch den blutroten Schnabel und Ober— ſchnabelgrund bewirkt. Bruſt tiefſchwarz, Spiegel weiß, Iris rot. 2 [Kolbenente (F. rufina), Kragenente (Histrionicus histrionicus), Eis⸗ ente (Harelda glacialis), Trauerente (Oidemia nigra), Samtente (Oi. fusca), Eiderente (Somateria mollissima), Königseiderente (S. spectabilis) fehlen augenblicklich. EN 33. Brautente (Aix sponsa) von Nordamerika. Grundfarbe ſtahlblau. Männchen herrlich bunt, hält ſich zeitweiſe nur zu dem Mandarinenentenpärchen. 34. Mandarinenente (A. galericulata), braunrötlich bunt, beim Männchen auf dem Rücken ein aufrechtſtehender Federfächer (verbreiterte Oberarmſchwingen), am Kopf und Hals ſeidenartige herabhängende Federn. Heimat: China. 335. Auſtraliſche Wildente (Anas superciliosa). 2 36. Löffelente (Spatula clypeata). Schnabel geſchwungen, vorn doppelt o breit als hinten, Lamellen des vorderen Drittels borſtenartig hervorſtehend (auf⸗ fallend ſtarke Entwicklung). Sehr ſchönes Tier. Auf dem Rücken ſpitze Lanzettfedern. 327. Japaniſche Prachtente (A. formosa), eine Krickentenart. 38. Baumente (Dendrocygra arcuata) ſitzt ftill in den Ecken. Schnabel und Füße ſchwarz. Die Schwimmhäute laſſen die Krallen frei. Heimat: Auſtralien. 39. Eyton's Baumente (D. Eytoni). Füße hell fleiſchfarben. Von Aufralien („gelbfüßige Baumente“). — 5 III. Schwäne (Cygnidae). 40. Höcker⸗, ſtummer⸗, zahmer Schwan (Cygnus olor). Schnabel⸗ höcker, Kuppe, ⸗Ränder, Haut zwiſchen Schnabel und Auge ſchwarz. Ziemlich t6 täppiſch (ſchlägt ſich mit ſeinem Fuß an einem ſchräg ſtehenden Gitterſtützſtab heftig), ein geduldiges Objekt feindlicher Angriffe (ſeitens der Gänſeriche). Wenn er ans Gitter getappt kommt, wendet er unter ſchönen Halsbewegungen den Kopf aufs Drolligſte, um zu ſehen, ob man Brot in der Hand hält (auch die Gänſe äugen ſcharf aus). Packt man ihn um den ſchmalen Hals, ſo hält der lange Kerl — trüben Blickes — lammfromm ſtill und grunzt dabei. 41. Singſchwan (OC. cygnus). Schnabelbaſis ohne Höcker gelb, hält de n Hals gerade empor. Bei den bei der Begattung vorausgehenden Minne— ſpielen taucht das Männchen den Hals ſchnell ins Waſſer und reibt den Kopf im Bruſtgefieder; das Weibchen verfährt ebenſo. Dann ſpreizt das Weibchen die Wilhelm Säufter Flügel und flacht ſich am Halsurſprung ein wenig 1 um das Mär aufſteigen zu laſſen. Nur der feſte Teil des Penis wird in die Kloake Weibchens eingeführt, worauf erſt die Ausrollung des umſtülpbaren Teiles in 5 Eileiter erfolgt. Nach der Begattung richten ſich Männchen und Weibchen Bruſt 5 an Bruſt gegenüber auf. Auch die Jungen dieſes Schwanes tragen ein grau⸗ 4 ſchwarzes Kleid; dies weiſt, zufolge des biogenetiſchen Grundgeſetzes, darauf hin daß der 1 Schwan die älteſte Stammform der Cygnidae iſt, was auch mit der Herkunft des ſchwarzen Schwanes aus einem der älteſten Tiergebiete — . Vandiemensland — übereinſtimmt. 4 | Schwarzer Schwan (C. atratus). Ganz ſchwarz, ſechs erſte Se federn 5 Im Februar bis März (1904) zeigen ſämtliche Rückenfedern 4 alten Vögel eine weißliche, der jungen vom vorigen Jahre eine braune a wodurch das Gefieder eine ſchwach gewellte Färbung gewinnt. 4 43. Kleiner Singe 0. minor). Aus Dem BDURUIEEN Sibirien * Selten. 4 44. Schwarzhalſiger Schwan (C. nigricollis). Am Kopf und Hals ſchwarz, ſonſt weiß, Schnabel und Füße rot: ein buntprächtiger Vogel (man ſieht 3 ihm ſofort an, daß er aus einem warmen, ſonnenhellen Land — Braſilien, Chile, Patagonien — ſtammt, während das einfarbige Weiß anderer Schwäne bei — Ä für das Gegenteil bürgt). 45. Cosroroba-Schwan (sende chionis). Ein ſehr ſchönes Tier: 5 Ganz weiß mit hellrotem Schnabel, blaßroten Füßen, roter Iris um die ſchwarze Pupille. Ruf „eck“ oder „eng“ tief aus dem Hals heraus und laut „coscötoba". Iſt halb Gans, halb Schwan. Der Oberſchnabel hat auf beiden Seiten eine tiefe Rinne. Det e: | IV. Ruderfüßler (Steganopodes). 1 46. Kropfgans, Gemeiner Pelikan (Pelecanus onocratalus). Weiß 1 mit roſenrotem Anflug, vordere Schwungfedern ſchwarz. Kehlſack gelb mit roten, | blauen und grüngelben Aderlinien, Kuppe der Schnabelſpitze kirſchrot. Iris braun⸗ rot, leuchtet wunderbar tief, wenn die Sonne hineinfällt. Man hat den Kehlſack N mit einem Fiſchnetz verglichen und das ihn haltende Knochengerüſt des Unter⸗ ſchnabels mit einem Hamen; Geſtaltung und Arbeitsleiſtung dieſer Körperteil ſind damit richtig gekennzeichnet; doch würde Netz und Hamen viel ſchicklicher m . Ian und eee, wenn es ſich i in 5 Lage, Bi mit 159 u gegengeſetzte. Der Oberſchnabel endigt in einem Wühlhaken (für Schlam : Die Pelikane grunzen oft und fperren den Schnabel weit auf. Die SR A Da 13 C e 2 2 125 5 455 mr 955 Mr N 8 3 177 9 8 4 70 Die 11 des ee „„ Gartens. i 359 werfen een oft Brot hin, aber ſie kühren nichts an: Sie freſſen nur Fiſche. Sie durchſieben ſich öfters die ſchmalen Strähnenfedern des Bauches mit dem Schnabel. Einer iſt (im Februar 1904) kränklich. Aus Südeuropa. Haben be- its im Garten Eier gelegt, welche von den Silbermöven geräubert wurden. | [Krausköpfiger Pelikan (P. crispus) und Nashornpelikan (P. ery- throrhynchus) fehlen.] N 47. Schwarzflügel⸗, Brillenpelikan (P. conspicillatus) von Auſtralien. Er faucht oft mit einem unbeſchreiblichen Grunzen. Auch bei ihm ſteht die Luft⸗ röhre unten im Kehlſack eckig nach außen vor. Er iſt weniger roſa als der ge— meine Pelikan; Schwingen ſchwarz . 8 ö E 48. Rotrückenpelikan (P. rufescens) von Senegambien. Befindet ſich (ie die empfindlicheren Stelzvögel) über Winter mit dem vorigen in einem Rund— bau, während die gemeinen Pelikane, wetterfeſter, bei ihrem großen idylliſchen Teich verbleiben, wo ſie ſich zumal im Sommer, auf den Steinplatten am Waſſer ſtehend und ſitzend, ſo hübſch von den grotesken Wänden der Felſenburg abheben. 1 Bei allen dieſen „Ruderfüßlern“ iſt auch die Hinterzehe durch eine vollſtändige Spann⸗ oder Schwimmhaut mit den vorderen verbunden. Sollten Pelikane wirf- lich Liebhaber von Junggeflügel ſein? — — ich bezweifle es ſehr. f 49. Gemeiner Kormoran, Kormoranſcharbe, Seerabe (Phalacro- corax carbo). Drei Tiere beſitzen ein eigenes Baſſin, und man kann fie her⸗ vorragend gut beobachten. Die Iris iſt intenſiv ſmaragdgrün, ſie leuchtet auf fünf, ſechs Schritte Entfernung merklich und fällt dem Beſchauer zuerſt und am meiſten auf, obwohl die ganze Geſtalt des Vogels merkwürdig und un— gewöhnlich iſt. Die — wie immer: ſchwarze — Pupille iſt relativ ſehr klein (alſo kein „Nachtauge“). Der Vogel ſchwimmt unter Waſſer ungemein geſchickt — zuweilen ein wenig auf der Seite — und ſieht dabei aufs Schärfſte. So— wohl Fiſche mit hellerem, weißlichem Bauch (Ellritzen, Weißfiſche, Bitterlinge) 5 wie dunklere Fiſche (Schleien, Kaulköpfe, kleine Hechte) ſieht er unter Waſſer jo- fort. Nach einer Fütterung, welche er jedesmal ſo gierig und heißhungrig er— wartet, daß er dem fütternden Wärter an den Baſſinrand flügelſchlagend ent— gegenkommt, ſucht er das Waſſerbecken nach etwa liegen gebliebenen Fiſchen ab, indem er (meiſt) nicht auf dem Waſſer ſchwimmt, ſondern unter der Waſſer— oberfläche; ſchwimmt er ſo über einen auf dem Beckengrunde liegen gebliebenen Fiſch hin, ſo ſieht und packt er ihn ſofort. Faſt immer faßt er den Fiſch in der Mitte oder am vorderen Teil, ſchüttelt ihn dann in der Längslage zurecht u d ſchluckt ihn mit den Kopf voran immer ganz hinunter. Er zerſtückelt ihn nicht; vom Erfaſſen des Fiſches bis zum Verſenken desſelben im Schlund oder 2 agen vergehen kaum zwei Sekunden. Das Verſchlucken des Fiſches geſchieht zuges) trocken. Den 14 ſteifen, langen Schwanzfedern ſieht man es an, daß ſie 360 wein e Die 8 | e . Fiſche Her 25 em n Linge bann N nur 1 dem Waſſer. ſind; bei Fiſchen von 15 bis 20 em Länge tut er ſchon langſam, 10 10 er ſonſt iſt, und au feine Mühe. Hiermit iſt eine Grenze 7 Raubtiti überſehen). Zu ſtarke Fiſche läßt er wieder fahren. Der ſcharfe 2 am Oberſchnabel („Zahn“) iſt nur dazu da, die Fiſche zu faſſen und feſtzuhalten oder ihnen das Entweichen aus dem hinteren Teile des Schnabels unmöglich zu 4 machen; er wirkt alſo zugleich als Harpune und als Schloßriegel. Beim Schwimmen 1 auf dem Waſſer „plätſchert“ der Vogel ſehr oft mit kurzem, leichtem Flügelſchütteln 9 ſo im Waſſer, daß dieſes in weißen Perlen ſchäumt, aufſtäubt, über den Rücken | läuft; die Flügel bewegen ſich dabei zitternd ſchnell von außen her rückenwärts. Beim Schwimmen unter Waſſer benutzt er die Flügel inſofern ein wenig, als 1 ſie leicht anzieht und wieder losläßt. Nur ſchwerfällig tappen die Kormorane vom Waſſer auf die Steine am Flußrand. Dort wedeln ſie faſt immer ſogleich, wenn ſie ans Land geſtiegen ſind, mit den Flügeln, damit ihr Gefieder trocken | wird. Das Waſſer tröpfelt und fließt auch ſofort ab infolge der lebhaften Be⸗ ! wegungen, und nach einiger Zeit iſt das Gefieder (vielleicht auch infolge des Luft⸗ immer im Waſſer liegen, daß ſie ſo recht einen „Waſſerſchwanz“ darſtellen; die Kiele ſind an ihrem unteren Ende ſichtbar, ohne Fahnen, graulich weiß (wie die Kiele eines verweſenden Rabenflügels, der lange Zeit im Waſſer gelegen hat). Dieſer Schwanz hängt auch, wenn der Vogel auf den Steinblöcken am Tage aus⸗ ruht oder in der Nacht ſchläft, gewöhnlich mit der Spitze ins Waſſer. Gegen Abend iſt der Kormoran am ruhigſten. Vielfach am Tage, zumal aber vor dem Schlafengehen, im Grunde jedesmal nach einer Waſſertour, knappert er mit ſeinem Hakenſchnabel im Gefieder; er ordnet es und legt es zurecht; dann kratzt und | ſcheuert er ſich auch 5 mit den Fußzehen an der hellweißlichen Vorder- und Unterſeite des Kopfes. ſchläft nur leiſe und wacht bei dem geringſten Sr räuſch auf — trotz des a Verkehrs auch zur Abende Er e „o gro go go go!“ CFortſetzung folgt.) Zur Starenfrage. Von H. Freiherrn nn von . der 1 beanfpruchen, * nur . Ss in 2 der vier bis fünf letzten Winter eine ganz ſtattliche gab! von Sturnus hier blieb. Meiſt machen ſie hier zu Lande wohl zwei Bruten, doch begnügten ſie ſich heuer mit einer, da das ſchlechte Aprilwetter ihre Bauluſt etwas zurückgehalten hatte und der Sommer überhaupt ſehr wenig ſchön war. Nach dem Brüten verließen ſie wie gewöhnlich die engere Heimat, ließen es ſich jedoch nicht nehmen, die wenigen Kirſchen, die es gab, abzuernten. Später traf ich fie dann in den Rüben⸗, Klee⸗ und Stoppelfeldern an, wo fie neben Inſekten auch hin und wieder ausgefallene Getreidekörner aufnehmen. Am 1. September ſchoß ich aus einem kleinen Starenſchwarme drei Stück. Es waren junge Vögel, die noch in voller Mauſer ſtanden; die Schwung- und Steuerfedern waren größtenteils, das Kleingefieder weniger erneuert. Im September verſammelten ſich jeden Abend Tauſende von Staren auf einer Anzahl Kanadpappeln, um dort ihr bekanntes Konzert zu halten und dann in einer aus⸗ gedehnten Korbweidenpflanzung zu übernachten. Wenn abends ein Schwarm nach dem anderen ankam, ſtellte ſich auch wohl ein Lerchenfalke ein und haſchte ſich einen Vogel zum Abendbrot. Die Genoſſen eines ſolchen armen Starmatzes verfolgten dann den Räuber eine Strecke weit, ließen ſich dann aber bald zu den übrigen nieder und vermehrten den lauten Lärm. „Verwandten- und Freundesliebe“ muß in der Starenſeele doch ein ſehr verſchwommenes Daſein friſten! 8 Die Stare übernachteten wie geſagt in Korbweiden, die teils 4 bis 5 m, teils 2 m hoch waren. Da ich nun gerne zwecks Altersbeſtimmung einige der Vögel gehabt hätte, der Umſtände halber aber keine ſchießen konnte, ſo mußte ich ſie mir auf andere Weiſe verſchaffen. In der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober be— gab ich mich mit einem Bekannten, wohl verſehen mit elektriſchen und Gaslampen, zum Schlafplatze der Vögel. So leicht wie ich mir das Fangen vorgeſtellt hatte, war die Sache nun doch nicht. Mit Licht war gar nichts anzufangen; ſobald die elektriſche Lampe ihren Lichtkegel entſandte, ſtoben die Stare auseinander, ebenſo wenn man ein Wort ſprach oder ſich ſonſt laut benahm. Man mußte ſich ſo gut wie möglich an einen Staren heranſchleichen und ihn mit dem Stock herunter schlagen. Gerade nicht ſehr weidmänniſch, aber was war zu machen! Auf dieſe . erhielt ich ſechs Stare; einige konnten wir in der a Vegetation nicht auffinden. Ich ſchickte fie Herrn Profeſſor Reichenow, der die Freundlichkeit hatte, ſie genauer zu unterſuchen. Außer einem, der noch ziemlich ſtark in der Mauſer war, hielt ich noch zwei für vermauſerte Junge, doch ſchrieb Herr Reichenow, daß nur einer (der mauſernde) ein junger ſei, von den übrigen ſtammten zwei aus vorigem Jahre, und drei ſeien ältere Vögel. Später ſchrieb mir Profeſſor Reichenow allerdings, daß es bei einem zweifelhaft bliebe, ob er einer dies- oder vorjährigen Stelle. e ,, x a a NE N N een a Ba e e “ > * * x * Bus! ei N r x 362 A 1 8. reihen 660 ven Sovevnenburg | Brut e Der junge en war ein weichen, ale übrigen da nach dem jeden Abend ebanſtalben Geſchrei die Mehrzahl Junge zu 1 ſchienen. Es kann Zufall ſein, daß ich ſo viele alte Vögel erhielt, doch wäre 5, wahrſcheinlicher geweſen, daß man mehr der jungen, unvorſichtigeren Tiere be⸗ kommen hätte. Nach unſerer nächtlichen Razzia verließen die Stare übrigens den ungaſtlichen Ort und ſuchten ihr Nachtquartier an einer anderen weit entfernten Die obigen Beobachtungen betätigen im gewiſſen Maße die Annahme Helms, daß die jungen Stare nicht gar ſo lange vor den Alten wegziehen, aber ſeiner Beweisführung gegen die Behauptungen Gätkes kann ich deswegen doch 7 beiftimmen.!) Zunächſt ſcheint Helm der Anſicht zu fein, daß Gätke ſich feine Anſicht über das Ziehen nach Alter und Geſchlecht hauptſächlich nach den an Sturnus ge⸗ i machten Beobachtungen gebildet habe. Und Helm ſcheint zu glauben, daß, wenn die Starenbeobachtungen Gätkes ſich als nicht richtig erweiſen ſollten, die Be⸗ hauptungen Gätkes in Betreff des Ziehens nach Alter überhaupt ſehr erſchüttert jeien.?) Dem möchte ich entgegnen, daß Gätke allerdings die Stare wegen ihrer un⸗ geheueren Schwärme für beſonders geeignet hält ſeine Behauptung zu illuſtrieren; daß aber viele andere Arten die Meinung Gätkes ebenſo bekräftigen, davon kann ſich jeder in der „Vogelwarte“ überzeugen. Wenn ferner Helm die Erklärung Gätkes für das vereinzelte Erſcheinen alter Vögel im Sommer nicht gelten laſſen will, ſo finde ich das ſehr ſonderbar. Die Erklärung Gätkes iſt meiner Meinung nach ſehr einleuchtend und befriedigend; im großen und ganzen findet ſie ſich ſchon bei Faber. Es wäre auch ſehr merkwürdig, wenn im Juni zunächſt wenige alte Vögel zögen, dann hunderttauſende von Jungen, und ſchließlich wieder Alte (und Junge gemiſcht). Warum ſollten überhaupt dieſe vereinzelten Individuen „ziehende“ ſein, wenn Helm die ſpäter eintreffenden Jungen nicht einmal für ii ſondern für Standort verändernde hält. ; | Aus den Belegen Helms aus der Literatur, aus ſeinen eigenen Besbahtungen, an geſchoſſenen Staren geht hervor, daß die jungen Stare noch häufig Ende September und Anfang Oktober deutliche Spuren des Jugendkleides zeiger 1 4 Nun ziehen die „alten“ Stare in Helgoland Ende September und Anfang Ottobe r 1) Ich will gleich bemerken, daß ich mit Helm der Meinung bin, daß ſich hie Lande im Herbſte noch viele junge Stare mit den Alten umhertreiben. Ob in Helg wirklich im Oktober noch alte und junge Stare vorbeiziehen, kann ich natürlich nicht w ich möchte im folgenden nur zeigen, daß das, was Helm anführt, de Behaupti Gätkes nicht ohne weiteres entkräftet. 2 2) Man vergleiche dazu Journ. . Ornith. S. 260, „ Seile 25 und Telgte 8555 1 2 1 r I Da ED cr u 1 ee , 1 a 2 Se en Pen a, wer, 8 e, f are 5 n N . EA 3 wo; “ * . ere 8 re N Dr - E 7 Ale ch 2 wer a 4 / x r ur 2 3 RR “ u 7 er er f . 3 h „37 . Zur ea A 363 durch; es eden viele, wenn auch nicht ſolche Mengen wie im Juli, geſchoſſen. Man ſollte meinen, Gätke müßte bemerkt haben, wenn ein Teil dieſer Stare noch Reſte des Jugendkleides getragen hätte. Er mußte hierauf um ſo mehr acht haben, als ſeine Behauptung in Betreff des Ziehens der Stare angezweifelt worden war. Helm iſt nämlich nicht der erſte, der das tut. Dr. Wiesmann hat dies ſchon vor langen, langen Jahren in der „Nature“ getan. E. F. von Homeyer ſchreibt dazu in einem Briefe an Gätke n): „Zunächſt iſt es der Zug der jungen Vögel, worüber Sie ſo ſchöne Beobachtungen gemacht und veröffentlicht. Dieſe Beobachtungen werden von Herrn Wiesmann um des willen angezweifelt, weil derſelbe der An— ſicht iſt, daß junge fliegende Stare von den alten nicht mit Sicherheit zu unter- ſcheiden wären. Zunächſt ſehen wir daraus, daß Herr Wiesmann kein praktiſcher Beobachter iſt: wäre er das, ſo würde er wiſſen, daß zu der von Ihnen an— geführten Jahreszeit alte und junge Stare ſich auch in ziemlicher Entfernung mit Sicherheit unterſcheiden laſſen und daß ihre Schlüſſe daher wohl begründet waren.“ von Homeyer hat, wie wir ſehen, hauptſächlich die jungen Vögel im Juli im Auge; aber die Tatſache, daß ſeine Beobachtungen bezweifelt wurden, mußte Gätke ver⸗ anlaſſen genauer zu forſchen, und bis zur Herausgabe der A ich glaube 1891, hatte er dazu ja genügend Zeit. 2 Die Nachweiſe Helms über das Vorkommen junger Stare im Herbſt leiden ferner an dem Umſtand, daß ſie ſich auf Gebiete beziehen, aus denen die von Gätke beobachteten Starenflüge höchſtwahrſcheinlich nicht herſtammten. Über Skandinavien, das weſtliche Rußland ſind gar keine Berichte angeführt, aus Dänemark finde ich ur eine Beobachtung angeführt, und aus dieſer iſt durchaus nicht erſichtlich, daß mit den im Oktober wiederkehrenden Staren auch junge Vögel gemeint ſind. Die Erwähnung des am 4. September erlegten jungen Starenkrüppels hat gar keinen Wert; ein körperlich anormales Tier kann bei der Frage über normales Ziehen nicht berückſichtigt werden. Es iſt übrigens gar nicht gejagt, daß die Stare im Norden in Betreff des Ziehens dieſelben Gewohnheiten haben, wie unſere Vögel. Ohne weiteres können wir jedenfalls nicht von Tatſachen, die in ſehr beſchränktem Maße aus unſerem Gebiete vorliegen, auf ſolche in anderen Gebieten ſchließen. | Dann erjehen wir aus den von Helm gebrachten Notizen, daß die Stare, nachdem ſie im Spätſommer auf längere Zeit verſchwunden waren, ſpäter wieder in ihre engere Heimat zurückkehren. Nun ziehen über Helgoland im Juli zwar hunderttauſende von Staren hinweg, aber daß ſie einige Monate ſpäter wieder zurückkehren, davon leſe ich bei Gätke nichts. Helm möchte die im Juli über Helgoland ziehenden Stare für ſolche halten, die „der Nahrung und Mauſerung ) E. F. von Homeyer, Ornithologiſche Briefe, Berlin, Grieben 1881. 7 82 x zeigen, daß die Ausführungen Helms nicht derartig find, daß fie die Angal mals genau unterſucht werden; einzelne junge Stare, die Straßburg seen Vögel S. 259 ff.), genügt nicht. Über dieſen Punkt wird Herr Thienemann jedes Jahr, zu Be munter Zeit, in deen weihte Hagel werk, nur umherſtreichen?! 0 Mag die Sache auf Helgoland nun gen wie ſie will; 10 oe nur 1 Gätkes F L In einer fande Polemik gegen in Steiermark, Montenegro oder Dalmatien geſchoſſen wurden, beweiſen nichts. ) Bei einem Vorwurf, den Herr Helm Gätke macht, möchte ich jedoch noch einige Augenblicke verweilen, da ich dieſen Vorwurf nicht für berechtigt halt „ Helm tadelt (Journ. f. Ornith. 1903, S. 261 und folgende) Gätke, weil ſeine a Beſchreibung Helgolands nicht richtig ſei und bei einem mit der Inſel Unbekannten ein falſches Bild hervorrufe. Die von Helm aus der „Vogelwarte“ angeführte Stelle ſchildert die Inſel allerdings nicht genau in den Einzelheiten. Gätke wollte in der von Helm angeführten Stelle die Inſel entweder nur in ihrer Geſamt⸗ wirkung, im Gegenſatze zu den üppigeren Gefilden des Feſtlands zeichnen, — und dann iſt nichts dagegen einzuwenden — oder er wollte die Inſel an ſich rein proſaiſch ſchildern, und dann wären feine Angaben nicht einwandsfrei. Ei Den erſten Grund der nicht genauen Schilderung Gätkes kann Helm nicht angenommen haben, denn dann wäre ſein Tadel zweck- und gegenſtandlos. Er wird alſo den zweiten im Auge gehabt haben, ohne ſich wohl bewußt zu 9 daß er durch dieſe Annahme die Ehre Gätkes tief verletzte. Au 1 Wer die Vogelwarte einigermaßen genau durchlieſt, wird keinen Augenblick zweifeln, daß Gätke, wie aus dem ganzen Zuſammenhang hervorgeht, die Inſel an beſagter Stelle nur im erſten von mir angeführten Sinne beſchreiben woll und es muß einen wundern, daß überhaupt jemand an dieſer Ste etwas auszuſetzen hat. Wenn auch auf der Inſel einiges Getreide, Gr und Kartoffeln und in den Gärten wenige Bäume, Zierſträucher und Blum n wachſen, ſo macht ſie doch den Geſamteindruck eines unwirtlichen Felſens im PL gleiche zu den üppigen ausgedehnten Feldern, Wieſen und Wäldern, in denen a | 1) Bei dieſer Gelegenheit möchte ich noch einmal auf die Tatſache hinweif Gätke und E. F. von Homeyer, jeder auf Dezennien genauer Beobachtung geſti ſucceſſiven Zug von alten und jungen Vögeln zu entgegengeſetzten Anſichten Die Erklärung, die von Homeyer für dieſe Tatſache gibt (von Homeyer, Wan wohl genauere Nachforſchungen anſtellen. Ich kann mir nicht denken, daß an are ein 8 mar in den Bugversätkeien: beſtehen 1 Et . n N CC Zur Siarenfage, Ds 365 wandernde Vogel heimatet. Es wäre lächerlich, wenn man der in Frage ſtehenden 3 Stelle aus der Vogelwarte die Berechtigung abſprechen wollte. | Herr Helm brauchte gar nicht „Haas, Nordſeeküſte ꝛc.“ aufzuſchlagen, um Angaben über die Flora Helgolands zu finden, die Vogelwarte hätte ihm auch ſchon ganz gute Dienſte geleiſtet. In der Vogelwarte Helgoland, II. Auflage, S. 268 ſpricht Gätke von einem Wege eines Gartens, der mit Stachel- und Johannisbeerſträuchern eingeſäumt iſt; S. 281 erzählt er, daß im Herbſte hunderte von Kleinvögeln die Kartoffelfelder des oberen Felsplateaus beleben; S. 294, 423 und auch ſonſt noch erwähnt er die Holunderſträuche, in denen einmal Fringilla rufescens niftete, ferner den 50 Fuß langen und ungefähr 20 Fuß hohen Dorn ſeines Gartens. S. 398 leſe ich, daß „50 bis 100 Garten⸗ ammern den ganzen Tag in einem etwa ſechs Zoll hohen Haferſtück ſich auf⸗ halten.“ Auch Angaben über die Bäume der Inſel finden ſich in der Vogelwarte, ſo S. 436 „die letzte Generation der Inſulaner liebte es ſehr, Pappeln anzu⸗ pflanzen, ſo daß vor etwa 50 Jahren kaum ein Haus mit kleinem Garten dieſes Baumes entbehrte; S. 444 leſen wir, daß die Blaumeiſe auf Helgoland beſonders „eine Weidenart Salix smithiana, und Ahorn Acer pseudoplatanus“ be⸗ vorzugt. Man könnte die Stellen, wo in der „Vogelwarte“ auf die Flora der Inſel hingewieſen wird, noch um einiges vermehren, doch genügt das Angeführte wohl, um zu zeigen, daß der Vorwurf, den Herr Helm dem alten Vogelwärker machte, in keiner Weiſe berechtigt iſt. Zaunkönig — Kuckuck — Hummel. 3 (Neue Beobachtungen aus dem Zaunkönig⸗Heim.) Von Georg Krauſe. Wem dieſe allerdings recht merkwürdige Überſchrift nicht zuſagt, dem mag hier bald die Überſetzung folgen: „Der Zaunkönig und ſeine Schmarotzer.“ f Veranlaſſung zu dieſer kleinen Skizze aus dem Brutgeſchäft unſeres Zaun— königs gaben mir einige Beſuche bei meinem Freunde und Sammel⸗Kollegen Förſter Peſchke. Sein Revier liegt an den nordöſtlichſten Ausläufern des Landeshuter Kammes, alſo am Fuße des Rieſengebirges, und weiſt noch Gipfelhöhen bis 666 m auf. Der umfangreiche Hochwald, zumeiſt Fichten und Tannen, iſt mit Buchen und Birken durchſetzt. Saftige Waldwieſen, grüne Blößen und ein äußerſt forellen— reicher Bach tragen im Verein mit herrlichen Ausblicken auf duftig blaue Berg— züge ringsumher das ihrige zur beſonderen landſchaftlichen Schönheit dieſes herr— | lichen Revieres bei. Dazu kommt, daß die Gegend trotz der nahen Eiſenbahnlinie Puig abſeits vom Touriſten⸗ und ſonſtigen unruhigen Verkehr liegt. Außerdem wacht mein Freund mit einem ihm attachierten Weidgenoſſen ſorgſam darüber, daß 3 24 zu Dreien, unſere ornithologiſche Streife ins Zaunkönig-Dorado an. Eine friſche den kleinen Inſaſſen in unmittelbarer Nähe überraſchte, ſo ließ er ſich wie ein zunächſt die Räuber, Falken ah bine Sperber und Paine Buffe de und Eulen, die ihre Horſte in rieſigen, 22 bis 24 m hohen Edeltannen anbringer Wildtauben (C. palumbus L.) tummeln ſich in namhafter Menge ruckſend umhe 9 dazu laſſen verſchiedene Droſſeln und ſchließlich das ganze große Heer der Wald⸗ fleinvögel ihre Stimmen vernehmen. Aus allen Himmelsrichtungen aber (nie das friſche lebensluſtige Liedchen des Zaunkönigs und — ſchreit der Kuckuck ſeinen Namen in die Welt. Und damit bin ich am Individualitätspunkte dieſes eigen artigen Reviers angelangt. Es iſt tatſächlich nicht zu viel behauptet, wenn 1 ſage, dieſer Wald ſteht unter dem Zeichen des Zaunkönigs. Zur Illuſtration ſo ſonderbarer Behauptung mag die Saen meines letzten Beſuches dienen. 1 Am 5. Juli dieſes Jahres traf ich mit dem Mittagszuge bei meinem Freunde Peſchke ein und bald darauf traten wir in Geſellſchaft deſſen Kollegen Pohl, alſo Briſe milderte in angenehmer Weiſe die Glutſtrahlen der Sonne. Kaum hatte uns der ſchattige Wald aufgenommen, da ſtanden wir auch ſchon am erſten Zaun königneſte. 1 Windbruch! Der Sturm hatte eine Kiefer geworfen, und nun ragte h Wurzelſcheibe wie eine Mauer aus weißem Sand und Gewurzel lotrecht gen Himmel. Einen Fuß unter dem oberen Rande des „Stockes“ lag das kleine, runde, mit feinem Waldmoos ſorgſam glatt ausgefütterte Flugloch des ebenſo unauf⸗ fälligen wie ſtets ſchwer zu findenden Zaunkönigbaues. Der Vogel war nicht zu Hauſe und ſein aus ſechs friſchen kalten Eiern beſtehendes Gelege noch unvollſtändig. Wir gingen weiter zu einer Blöße. Überall lagen hier auf dem freien Platze | die Wurzelballen der gefallenen Baumrieſen umher, und in faſt jedem vierten bis f fünften Stocke fanden wir den typiſchen Moosbau der Zaunkönige. Wenn man Stein aus ſeinem grüngepolſterten Mauſeloche herausfallen und verſchwand glei einem Mäuschen zwiſchen dem Wurzelgeſtrüpp zu unſeren Füßen. Einer die kleinen reizenden Knirpſe ſchien aber ganz beſonders beherzt zu fein; er blieb feinem Bau und bearbeitete den hineingehaltenen Finger in drolligem Zorne ſeinen winzigen Schnabelhieben. Die meiſten der Neſter enthielten nur zwei drei Eier, die in der Regel ſchon ſtark bebrütet waren. ; 5 Wir fanden aber auch Neſter, denen der Kuckuck ſeinen Veſuch hatte. Dieſe erkannte man als ſolche bereits auf den erſten Blick. PP Et... 21 an * } 1 3 8 ee. 8 Sauntong — Sn mg tel 367 X EN a a Fl lugloch, en kreisrund und von der Größe eines Zweimarkſtückes, war vom Kucucs weibchen in rückſichtsloſer Weiſe zu einem horizontal liegenden Oval von Enteneigröße und darüber erweitert worden. Aber damit noch nicht genug der Zerſtörung. Vor ſolchen Neſtern lag auch noch regelmäßig ein herausgeworfenes Zaunkönig⸗Ei zertrümmert am Boden, wovon ich mich perſönlich durch die Schalen— reſte überzeugen konnte. Übrigens fand mein Freund Peſchke innerhalb vier Tagen acht Kuckuckeier, und zwar unter den denkbar verſchiedenſten Verhältniſſen. Drei Stück lagen allein reſp. ohne Neſteier, und von dieſen ſtammen wiederum zwei Exemplare von verſchiedenen Kuckuckweibchen aus ein und demſelben Neſte inner- halb zweier Tage. Ein anderes Zaunköniggelege enthielt außer vier Neſteiern zwei Kuckuckeier. Dieſe beiden Kuckuckeier ſtammten wiederum von denſelben beiden königneſt geſchmuggelt hatten. Denn die Eier dieſer beiden Vögel ſind durchaus unverkennbar. Das eine Weibchen legte langgeſtreckte, auf weißgelblichem Grunde dunkelbraun gezeichnete und mit großen runden Brandflecken durchſetzte Eier vom Typ der Sylvia simplex Lath., das andere ſtarke, vollrunde, rotgezeichnete in Form wie Charakter genau einem winzigen Milvus milvus-Ei gleichende N Typen. So konnte man alſo deutlich das Spionagetalent und den übereinſtimmen— den Weg dieſer beiden Vögel erkennen. Intereſſant war auch die Tatſache, daß die Zaunkönige ſo erſichtlich wenig Notiz von der rückſichtsloſen Behandlung reſp. Umgeſtaltung ihrer Neſter und ſo gar keine Veranlaſſung zur Reſtauration der vergrößerten Fluglöcher nahmen. Alle ſolche vom Kuckuck beſuchten Bauten ſahen wie zerriſſen aus oder machten im Vergleich zu den anderen netten Zaunkönigwohnungen einen durchaus mitgenommenen Eindruck. | Bei dieſer Gelegenheit möchte ich auch noch einen anderen Punkt berühren. Sämtliche Neſter befanden ſich — wir fanden deren circa 45 Stück, alſo eine noch vielleicht von keinem Beobachter erreichte Menge — mit Ausnahme eines einzigen am Fuße eines Baumſtumpfes, durchweg in den Wurzelſtöcken geſtürzter Bäume und meiſt in der Nähe eines Rinnſals oder Waſſerloches. Circa 70 Prozent der Neſter ſtanden in der oberen, bis unter die überhängende Grasnarbe reichenden Hälfte; der Reſt tiefer bis ganz unten am Boden. Viele aber waren ſo verſteckt, daß mir die Behauptung, das Kuckuckweibchen kundſchafte lediglich im Fluge die Neſter aus, nicht mehr ſtichhaltig erſcheint. Wir fanden unter dem uns zur ur ftehenden rieſigen Beobachtungsmaterial einige Bauten, deren Flugloch in der Finſternis des überhängenden Gewurzels lag, und dennoch hatte es das Kuckuckweibchen auszuſpionieren verſtanden! 1 Es offenbarten ſich uns aber auch noch Zeugen eines ganz anderen, den den um vieles läſtiger fallenden Schmarotzertums. Die ſo heimgeſuchten 24* Weibchen, die vorher innerhalb zweier Tage ihre Eier in das oben erwähnte Zaun⸗ * et, 15 5 Schickſal, denn ihr Flugloch iſt faſt ganz verſtopft. Und wer iſt der urhet Bent raue, Baunzoni 5 Neſter belehren den Beſchauer Wiebe auf . eier Blick über neuen Frevels? Eine dicke, in allen Tonarten brummende, um ihre Rachtem ſchaft ebenfalls beſorgte — Hummelmutter. Be Mit der allen Mitgliedern ihrer Sippe eigentümlichen Sucht, jeden Ritz und d jedes Loch durchzuſtöbern, weiß ſie natürlich auch die Zaunkönigneſter prächtig auszukundſchaften, und ich möchte faſt behaupten, daß ſie ſolche mit ganz be⸗ ſonderer Vorliebe ſucht. So harmlos aber das brummende Inſekt auch erſcheinen mag, durch ſein rückſichtsloſes Verfahren fällt das entdeckte Vogelneſt jedesmal ber ſicheren Verderben anheim, gleichviel ob bereits Eier darin liegen oder nicht. \ Wie eine Raſende ſummt und brummt fie eine lange Zeit in dem Brut, raume herum, dann beginnt das Wirtſchaften, Wühlen und Toben. Der geſamte weiche Inhalt der Neſtmulde, Rehhaare, Federn, Moos und Geniſte wird wie toll durcheinander geworfen, aufgewühlt und gelockert, bis ſchließlich die ganze Brut. höhle bis hinauf zum Flugloche nur noch mit einer weichen Maſſe Gemülles ge⸗ füllt erſcheint. Jetzt erſt hat die Hummel ihr Bett gemacht für die kommende Generation, und nun beginnt auch ſogleich der Bau von Brutzellen und eines Honigtopfes. Letzterer hat die Größe einer mittleren Haſelnuß, erſtere aber bilden einen gelbbraunen Klumpen von Taubeneigröße. Wir fanden an jenem Tage gegen zehn ſolcher durch Hummelbrut demolierter Zaunkönigneſter teils mit, teils ohne Eier; das macht nach der Zahl der von uns gefundenen Baue (eirea 45 OR gegen 22 Prozent. 1 Wenn man alſo bedenkt, daß auf ſolche Weiſe der fünfte Teil aller gan. königbruten durch die Tätigkeit der Hummeln zugrunde geht, was ſich doch auf Grund meiner Beobachtungen in jenem Reviere nicht wegdisputieren läßt, ſo muß man unbedingt in dieſen Inſekten einen bisher noch wenig oder nicht beachteten Feind des Zaunkönigs erblicken. Merkwürdigerweiſe findet ſich darüber weder i im Naumann noch ſonſt wo in der mir erreichbaren Literatur auch nur eine An⸗ 5 deutung, und nur der Altmeiſter Brehm ſagt am Schluſſe ſeines Zaunkönigkapitels:⸗ „Wir kennen die Gefahren, welche der Zaunkönig zu beſtehen hat, nur zum geringſten Teile, auch nicht einmal alle ſeine Feinde; daß er ihrer aber viele haben muß, unterliegt keinem Zweifel; denn er müßte, wäre * nich der Fall, ungleich häufiger ſein, als er es iſt.“ BE Und als mich der Nachtzug von jener hochintereſſanten Erturſton ya Di führte, da gingen mir diefe prophetifchen Worte Brehms nicht mehr aus der 3 Hier haben wir ſo einen großen, wenn nicht gar den größten unſeres Vogelzwerges gefunden! | 5 2 W. dennemann, Ornithol ed: im ande im Jahre 1903. 963 onto Beobachtungen im t Sauer lande im Jahre 1903.) 5 Von W. Hennemann in Werdohl. 2 Am 3. Januar zeigten ſich wiederum überwinternde Stare (Sturnus vul- garis L.), ein Trüppchen von fünf Stück (vergl. Jahrg. 1903, S. 249), und in den Tagen vom 6. bis 9. — mit mildem, frühlingsähnlichem Wetter (bis = 11 R.) — ließen ſie ſich ſchon hier und da in den Dorfgärten hören. Am 20. konnte ich im Ahethal?) auf einer Strecke von kaum 1½ km drei Waſſeramſeln (Cinclus aquaticus [Bechst.]) beobachten und hörte vom Wirt Schürmann daſelbſt, daß ſeit dem letzten Jahr wieder fünf bis ſechs Pärchen der „Kiälwitte“ [Weißkehle!, wie die Waſſeramſel im Plattdeutſchen heißt, an der Ahe vorhanden ſeien, nach— dem der Beſtand vor einigen Jahren durch Abſchuß vermindert worden war. Am Morgen des 30. ( 5° R., Südweſtwind) ſah ich kurz nach 8 Uhr ſechzig bis ſiebzig Krähen (Corvus spec.?) ſehr hoch in nordöftlicher Richtung über unſer Dorf ziehen. Am 31. ließen ſich gegen zwanzig Stare vom Kirchturm herab hören. Am 6. Februar ſandte mir Freund F. Becker-Aſchey ein prächtiges Kern- beißermännchen (Coccothraustes coccothraustes [L. ), welches er von einem ; Trüppchen von ſieben Stück, das ſich auf ſeinem Gute eingeſtellt, abgeſchoſſen hatte. Am 7. kamen mir beim Dorfe zwei Buchfinkenweibchen (Fringilla coelebs L.) zu Geſicht. Am 10. fang eine Amſel (Merula merula L.) in einem Nachbar⸗ garten, und am 18. (morgens — 5°, mittags + 6“ R. im Schatten) hörte ich ſchon ziemlich gut ausgebildeten Finkenſchlag. Auf der Höhe vor Küntrop be— gegnete ich am letztgenannten Tage einem Schwarme von dreißig bis vierzig Erlen— zeiſigen (Chrysomitris spinus [L.]). Am 25. hörte ich den Geſang mehrerer Goldammern (Emberiza eitrinella L.), doch war derſelbe meiſt noch unvoll— ſtändig; nur zweimal vernahm ich die ganze Strophe. An dieſem Tage ſah ich auch eine Gebirgsſtel ze (Motacilla boarula [L.]); ob es ſich um ein über⸗ winterndes oder aber um ein ſchon aus der Winterherberge zurückgekehrtes Exemplar handelte, vermag ich nicht zu entſcheiden. Am 3. März ( 8 R., Südweſtwind) ſah ich die erſte weiße Bachſtelze (Motacilla alba L.) und hörte ferner das Ruckſen der Ringeltaube (Columba palumbus L.). Am 4. (47° R.; ein Pfauenauge [Vanessa Jo] im Garten) hörte ich in der Neuenrader Feldmark den Geſang der Feldlerche (Alauda arvensis L.), der von anderen aber ſchon früher vernommen wurde. Am 6. war der laute, volle Finkenſchlag zu hören; am 7. iſt der Geſang der Droſſel 0 'urdus musicus L.) gehört worden. Am 10. ſind bei Affeln die erſten Schnepfen . 1) Vergl. „Ornith. Monatsſchr.“ 1903, S. 205. 2) Die Ahe, ein circa 7 km langer Gebirgsbach, fließt in die Verſe, welche ungefähr km oberhalb unſeres u in die Lenne mündet. (Scolopax ile I.) buche zwei 6 päter W a Bergen erlegt. Zwiſchen 8 und 9 Uhr abends hörte ich am 10. im Verſ öfteren den Paarungsruf eines Wal dkauzes (Syrnium aluco [L.). An vernahm ich zum erſtenmal den Geſang des Rotkehlchens (Erithacus rube- eulus [L.]) und hörte ferner noch die Lockſtimme einiger ſich noch in unseren Bergen aufhaltender Erlenzeiſige. Am 13. (morgens — 1½ , mittags + 90 R. i. Sch.) ſah ich den erſten Weidenlaubvogel (Phylloscopus rufus [Bechst. 9 Derſelbe durchſtrich einen Fichtenbeſtand auf der Höhe vor Küntrop und wandte ſich alsdann einem Birkengehölze zu. Fleißig ließ er ſeine Lockſtimme hören, aber kein anderes Exemplar war ringsum wahrzunehmen. Am 14. (Südoſtwind) beobachtete F. Becker vier Züge Kraniche (Grus grus [L. ]). Der Beobachter teilte mir folgendes mit: „Der erſte Zug (67 Stück) kam morgens gegen 9 Uhr in ziemlich beträchtlicher Höhe. Der zweite und dritte Zug, wovon ich die Stärke nicht ermitteln konnte, eilten abends in nicht zu großer Höhe vorüber. Der vierte Zug, den ich, bei Mondſchein ganz deutlich wegen feines ungemein niedrigen Fluges g in einem großen Haken ziehen ſah, zählte weit über hundert Stück.“ Am 16. ſah h ich in der Neuenrader Feldmark das erſte Schwarzkehlchen (Pratincola rubi- cola [L.]), und am 17. (+ 13% R. i. Sch.) hörte ich in der Nähe unſeres Dorfes den Geſang zweier Weidenlaubvögel. Am 19. (morgens 7 Uhr + 5° R lebhafter Südweſtwind) ſah und hörte ich 8 Uhr morgens den erſten Haus⸗ rotſchwanz (Erithacus titys [L.). Am 23. kreiſten mittags 1½ Uhr (= 16 R. i. Sch., Südweſtwind) fünfzig bis ſechzig Kraniche über unſerm Dorfe, ſchraubten | höher und höher und zogen dann in nordöſtlicher Richtung weiter. Am 24. (morgens 7 Uhr ſchon — 10% R., Südweſtwind) beobachtete ich im oberen Dorfe ſechs Rotſchwänze (E. titys); an den vorangegangenen warmen Tagen mit allerdings ziemlich niedrigen Nachttemperaturen — am Morgen des 22. etwas Reif — konnte ich außer dem vorhin erwähnten kein weiteres Exemplar zu Geſicht bekommen. Am 25. erhielt ich einen am vorigen Tage bei Fleckenberg im oberen | Sauerlande erlegten einſpiegeligen Raubwürger (Lanius excubitor var major Cab.) — vergl. Dr. F. Lindners Mitteilungen über dieſe Varietät Jahrg. 1901, S. 53 —, dem ich einen genau 10 em langen Eidechſenk (ohne Kopf) — eine Wald- oder Bergeidechſe (Lacerta vivipara Jacq aus der Speiſeröhre zog. Flügel und Schwanz des Würgers befinden i meiner kleinen Sammlung, die Eidechſe ſteht im Provinzial— Muſeum zu? Am 26. beobachtete ich das erſte Rotſchwanzweibchen . wn . * ei Srmithotogiiie Beobachtungen im Sabterlande im Sahe 1903. 371 3 Am 9. April (morgens auf den Bergen Schner, nber bei + 6 bis 7 R. Regen⸗ und Hagelſchauer, dazwiſchen Sonnenſchein) iſt ſicherem Vernehmen nach eine einzelne Rauchſchwalbe (Hirundo rustica L.) in unſerm Dorfe beobachtet | worden. Abends gegen 7 Uhr ſind bei Affeln (hochgelegenes Ackerdörfchen) noch fünf durchziehende Schnepfen geſehen worden. Am 11. (leichter Nachtfroſt, Nordwind, morgens 8 Uhr + 2% R., Nebel, ſpäter ſonnig, mittags + 12 ½ o R. i. Sch.) hörte ich vormittags gegen 11 Uhr auf einem benachbarten Höhenzuge in 350 bis 400 m Höhe ü. M. zum erſtenmal den Geſang des Fitislaubvogels (Phylloscopus trochilus [L.]), genau am ſelben Tage wie im Vorjahr (ſ. Jahrg. 3 1903, S. 208). Auf der etwa zweieinhalbſtündigen Fußtour vermochte ich aber kein weiteres Exemplar anzutreffen, obgleich in dem durchwanderten Waldrevier etwa ein Dutzend Fitispärchen alljährlich brüten mögen. Am 14. (kalt, Schnee⸗ wehen) hielt ſich auf einem Acker beim benachbarten Gehöft Kettling ein Trüppchen von ſechzehn Buchfinkenweibchen auf. Vom 15. bis 18. gingen heftige Schnee⸗ geſtöber nieder. Trotz des Winterwetters ließ am 17. und 18. kurz nach 5 Uhr morgens ein Rotſchwanz wiederholt ſeinen Geſang hören, der tagsüber nirgends zu vernehmen war. Am 20. (ſcharfer Weſtwind) kreiſten zwiſchen 6 und 6 Uhr abends öſtlich vom Dorfe fünf Mäuſebuſſarde (Buteo buteo [L. ]); in einer Fichtenſchonung an einem ſteilen Berghange raſteten drei Schwarzkehlchen, — wahrſcheinlich zuggeſtörte Individuen, weil ſie in der folgenden Zeit nicht mehr in dem Revier anzutreffen waren. Am 26. ſind im Dorfe Küntrop die erſten Rauchſchwalben — zwei Exemplare — geſehen worden. Am 27. hörte ich — allerdings nur ein einziges Mal — den Schlag des Baumpiepers (Anthus trivialis [L.). Am 28. (morgens Südoſtwind, bedeckt; ſeit Mittag Südweſtwind, etwas Regen) beobachtete ich bei Rieſenrodt zwei Nan lden, — die erſten mir ſelbſt zu Geſicht kommenden Exemplare in dieſem Jahr. An dieſem Tage ſah ich fünf Baumpieper, die des öftern ihren Schlag hören ließen, ihn aber n ur wenige Male mit dem charakteriſtiſchen „Zia zia zia zia“ beendeten. Auch will man den Ruf des Kuckucks (Cuculus canorus L.) gegen Abend gehört haben. Am 29. (5½ Uhr morgens + 4½½“, 7 Uhr + 9% R., leichter Südoſt— wind) ſah ich 55% Uhr morgens bei Rieſenrodt ein einzelnes Braunkehlchen Pratincola rubetra [L.) auf einem Zaundraht ausruhen. Da das Vögelchen augenſcheinlich ſehr ermüdet war — es ließ mich ſehr nahe herankommen, bevor es davonflog — und der nächſte Brutplatz 2 bis 3 km von genanntem Orte entfernt liegt, dürfte es ein eben erſt aus dem Süden zurückgekehrtes Individuum geweſen jein. Am 30. find die erſten Mehlſchwalben (Chelidonaria urbica [L.) = gejehen worden. Ein an dieſem Tage in unſerm Schulhauſe (Dachraum) aufs gefundenes Dohlenneſt (Lycus monedula [L.]) enthielt ſechs Eier. * ene N K et ve * 85 N r N 8 5 ud i CHEN, BUN £ In? Y Park . 2 % | W. Hennemar us 8 Am 1. Mai (Südweſtwind, bewölkt) ſah 9 die ie Sur b | (Apus apus [L.) — drei Exemplare —; jedoch waren am Morgen des 6. erſt 4 ſechs Stück wahrzunehmen. Zwiſchen 6 und 7 Uhr abends (4 11 R., lebhafter Südweſtwind, bewölkt) kehrten aber auch die übrigen Segler größtenteils zurück. 1 Am 2. (+ 10½½ b R., regneriſch) ſtellte ſich nach 6 Uhr abends eine Dorngr as⸗ müde (Sylvia sylvia [L.]) in meinem Garten ein und verweilte einige Zeit da⸗ ſelbſt. Am 3. ſah ich einige Mehlſchwalben über der Lenne jagen und hörte den Kuckucksruf ſowie den Geſang mehrerer Dorngrasmücken und Schwarz⸗ plättchen (Sylvia atricapilla [L.]). Am 4. bekam ich den erſten Neuntöter (Lanius collurio L.) zu Geſicht, und am 5. (Südweſtwind) traf ich frühmorgens am Rande eines Feldgehölzes zwei Trauerfliegenſchnäpper (Museicapa atri- capilla L.) — Paſſanten — an und begegnete bald darauf zwei Neuntötern. Am 9. trafen die Mehlſchwalben zahlreicher bei uns ein; ich ſah an dieſem Tage mehrere Trupps von zehn bis fünfzehn Stück. Am 10. ließ eine Garten⸗ grasmücke (Sylvia simplex Lath.) ihren Geſang hören. Leider iſt dieſe vor⸗ 1 treffliche Sängerin die ſeltenſte unſerer Sylvien. Am 13. ſah ich zwei Pärchen $ des grauen Fliegenſchnäppers (Muscicapa grisola L.), und am 16. hörte ich den Geſang des Waldlaubvogels (Phylloscopus sibilator [Bechst.]). Am 19. beobachtete ich von meiner ziemlich hoch gelegenen Wohnung aus, wie ſich kurz nach 8 Uhr abends (+ 6° R.) zwei Turmſchwalben im Fluge vereinigten, um 1 ſich im nächſten Moment — nachdem ſie in einem Bogen abwärts geflogen waren — | wieder zu trennen. Es iſt dies das erſte Mal, daß ich ein ſolches Zuf 1 fliegen in der Luft bei Seglern wahrnehmen konnte. Ob es zum Zwecke der Paarung geſchah (vergl. die diesbezüglichen Mitteilungen im „neuen Naumann“, Bd. IV, ©. 237, Spalte 1), oder ob es ein kurzer Kampf eiferſüchtiger Männchen war, vermag ich nicht zu entſcheiden, vermute aber das erſtere, weil ich nämlich N die beiden Vögel weder vorher noch nachher ſich verfolgen ſah. Am 21. flog ſicherem Vernehmen nach in einem hieſigen Dorfgarten eine Buchfinkenbrut aus; nt 40 zwei Tage ſpäter ſah ich, wie eins der Jungen, welches am Erdboden ſaß, vom Weibchen gefüttert wurde. Späterhin wurde mir noch mitgeteilt, daß die Niſt . ſtoffe des Neſtes teilweiſe von Diſtelfinken (Carduelis carduelis [L.]) geholt . worden ſeien. Nachdem ſich auf dem faſt rings von Wald umgebenen, einſam gelegenen Gute Aſchey nach Mitteilung meines Freundes Becker wiederholt Naud h ⸗ ſchwalben gezeigt hatten, die aber immer wieder nach kurzer Zeit verſchwunder waren, ſtellte ſich am 22. ein Pärchen ein, welches nun ſogleich zur Brut ſe 5 | Am 6. Juni waren in unſerm Dorf noch zahlreiche Starenkäſten beſe und von einem alten hieſigen Vogelfreunde wurde mir mitgeteilt, daß d bekannt Rt diesjährigen Bruten erſt in der Zeit vom Er bis BEE TEEN 1 2 1 n - ARE > BGN. ti e 9 ee eee . m n eee, EL —— 3 Ss 2 a 5 MER, R s a Dir a £ ; 3 er en Fr Serie hunger im Sauerlanbe i im Sabre 1903. 373 agen eien, Am 14. flog eine Blaumeiſenbrut (Parus caeruleus L.), welche in einem Niſtkaſten an meiner Wohnung gezeitigt wurde, aus. Am 24. be⸗ gegnete ich in der Neuenrader Feldmark einem Schwarme von etwa vierzig größten- teils jungen Staren. Vom 24. bis 28. ließ eine Gartengrasmücke noch fleißig 4 ihren ſchönen Geſang auf einem alten Friedhofe vernehmen, der inmitten unſeres * Dorfes (an der Schulſtraße) gelegen und mit zahlreichen Sträuchern (Flieder u. a.) beſtanden iſt, in welche ſie gern ihr Neſt baut. Da ich aber vorher niemals ihren Geſang an dieſer Stelle vernommen habe — und ich komme faſt täglich mehrmals b des Weges —, ſo kann ich doch nicht glauben, daß hier eine Brut gemacht worden it, zumal ich trotz fleißigen Suchens weder ihr Neſt noch ausgeflogene Junge zu entdecken vermochte. Am 25. ſah ich in einem benachbarten Waldtale eine Sumpf— meijenfamilie (Parus palustris [L.]) mit ziemlich ſelbſtändigen Jungen. ö Am 3. Juli ſandte mir Kollege O. Blume-Kleinhammer (Verſethal) einen jungen Kernbeißer, der an der Bruſt gefleckt und unter dem Schnabel ſchön ; gelb gefärbt und mit einigen dunklen Fleckchen gezeichnet war. Der Kernbeißer zählt alſo wieder zu den Brutvögeln unſerer Gegend (ſ. Jahrg. 1903, S. 208 und 246). Am 11. vernahm ich bei Küntrop noch mehrfach Buchfinkenſchlag und ſah bei der circa 320 m ü. M. gelegenen Sommerfriſche Oberhof bei Affeln eine Würgerfamilie (L. collurio) mit vier Jungen. Am Morgen des 12. war eine in einem Starenkaſten an meiner Wohnung ausgekommene Turmſchwalben⸗— brut bereits ausgeflogen. Am 26. verließ uns ſchon das Gros der Segler, doch waren die erſte Auguſtwoche hindurch noch manche Nachzügler zu ſehen. 3 Am 9. Auguſt hatten ſich gegen 11 Uhr morgens etwa hundertfünfzig Mehlſchwalben — die erſte Brut — auf elektriſchen Leitungsdrähten im oberen Dorfe angeſammelt, und am 14. zählte ich über zweihundert Exemplare. Am Nach⸗ mittag des 20. ſah ich dieſe Schar über dem nahen Eggekopf jagen, ſeitdem aber war ſie nicht mehr wahrzunehmen. Am 22. wurde mir ein in unſerem Dorfe aufgefundenes, bereits in Verweſung übergegangenes feuerköpfiges Gold— hähnchen (Regulus ignicapillus [Brehm]) gebracht. Am 29. flog zu Aſchey die zweite Brut der Rauchſchwalben aus. f Am 2. September ſah F. Becker ſiebzehn Fiſchreiher (Ardea cinerea L.) nach Südweſten ziehen. Am 3. beobachtete ich eine Diſtelfinkfamilie mit eben flüggen Jungen. Ob es eine verſpätete, etwa aus einem Nachgelege hervor— gegangene Brut oder aber die zweite Brut war, die nach Naumann (ſ. Bd. III, S. 298) nur ſelten vorkommt, wird wohl kaum entſchieden werden können. Am 2 traf ich in der Neuenrader Feldmark ein Trüppchen von ungefähr fünfzehn Ki \ starten an, von denen ich zwei Exemplare mittels Feldſtechers an der grau— f braunen Kopffärbung als Junge erkennen konnte. Am folgenden Tage ſah ich 64 Kohlmeiſen) an, in dem ſich außer Goldhähnchen auch blen Laube fanden (vergl. hierzu die intereſſante Arbeit Chriſtoleits „Meiſen und Laul vögel auf gemeinſamen Herbſtſtreifzügen“ im Jahrg. 1901, S. 145). Am 17. zeigte ſich die letzte Rauchſchwalbe zu Aſchey. Am 18. begegnete ich auf der Höhe vor Küntrop zwei Meiſenſchwärmen, wieder größtenteils aus Parus major beſtehend; aus einem Birkenbeſtande daſelbſt ließen gegen fünfzig bis ſechig Weidenlaubvögel — offenbar Durchzügler aus nördlicheren Breiten — ihre f Lockſtimmen hören, und an einem einſamen Waldwege (etwa 2 km von den | nächſten Häuſern entfernt) trieben ſich vier junge Hausrotſchwänze umher. Bei der vorhin erwähnten Sommerfriſche Oberhof hielt ſich noch ein junger Neun⸗ N töter (L. collurio) auf. Nachdem ſich bereits am 17. eine Mehl chwalben⸗ ſchar von über dreihundert Stück im oberen Dorf gezeigt hatte, beobachtete ich am 21. vier- bis fünfhundert Stück. Eine ebenſo große Schar ſah ich am 9. Sep⸗ . tember 1901, worauf ich bereits im Jahrgang 1903, S. 247 hingewieſen habe; 4 doch ſei hier zur Vervollſtändigung meiner damaligen Mitteilung noch bemerkt, daß — damals wie auch jetzt — außer vielen Jungen der zweiten Brut auch 3 noch zahlreiche Junge verſpäteter erſter (und dann meiſt einziger) Bruten!) und vielleicht auch fremde, d. h. nicht in unſerem Dorfe geborene Individuen ſich 1 den Scharen befinden mochten.?) Am 22. war — gerade wie im Vorjahr — nicht eine urbica mehr in unſerem Dorfe wahrzunehmen. Am Morgen des 22. ließen ſich einige Stare im Dorfe hören, doch ſtellten ſie ſich erſt ſeit dem 29. etwas häufiger bei den Häuſern ein. Am 30. begegnete ich einem Schwarme von vierzig bis fünfzig Blaumeiſen, unter denen ſich wieder einige Laubvögel (Ph. rufus) aufhielten. In den letzten Septembertagen ſind bereits eee (Turdus iliacus L.) in unſeren Bergen geſehen worden. 2 Am Morgen des 8. Oktober traf ich in der Nähe des Dorfes Kuntrop einen Raubwürger an. Gegen 9½ Uhr ſah ich bei leichtem Südweſtwind eine Schar von ſechsundneunzig Ringeltauben in ſüdweſtlicher Richtung zieh 10 Uhr 20 Minuten kam wieder ein Zug von dreiundvierzig Stück. Am 15. noch ein Weidenlaubvogel ſeine Lockſtimme hören; bei Affeln gewahrte ic 1 einen weſtwärts ziehenden Lerchenſchwarm, und gegen 3 Uhr nachmitte . | gegnete ich auf ausgedehnter Wieſenfläche bei 8 19 (unweit Kue ein machen auch in guten Jahren vielfach nur eine Brut. 2) Die Alten lagen noch recht zahlreich 5 Onfettenjogb ob. 1 A N Nie r ’ De 1 wir 8 * 188 221 er RE 8 Eur 2 2 Br, ö Dane ode Beobertungen 1 im Sande im Sahne 1903. 375 ve on his bis neunzig Kiebitzen (Vanellus Tau [L.]), unter denen ſich weit über hundert Stare aufhielten. Am 18. ſind die erſten Kraniche durd- gezogen. Freund F. Becker⸗Aſchey ſandte mir einen intereſſanten Bericht über feine diesbezüglichen Beobachtungen, den ich nachſtehend in extenso veröffentliche: „Am Gegend paſſieren. Nur ein einziger Zug war geordnet (Hakenform). Der 19. Oktober brachte wieder drei große und einen kleinen Zug Kraniche; letzterer zählte einundfünfzig Stück. Intereſſant war es zu ſehen, wie bei einem Zuge, der nicht „im Haken“, ſondern beinahe in Sichelform vorüberzog, ſich Nachzügler (kleine Hakenzüge, kurze Reihen und auch einzelne) in den Hauptzug einreihten. Ohne auch nur einen Augenblick in Unordnung zu geraten, gaben die Vögel im E Hauptzuge, je nachdem auf dem rechten oder linken Flügel, Feld.“ Am 19., abends gegen 5½ Uhr, ſah ich einen etwa achtzig Köpfe zählenden Kranichzug in ſüd— | weſtlicher Richtung über unſer Dorf ziehen. In der Nacht zum 20. trat der erſte Froſt ein. In den Morgenſtunden (bis 10½ Uhr vormittags) ſah Kollege W. Dickehage⸗Bärenſtein (Verſetal) ſechs Trupps Weindroſſeln (T. iliacus) — vier mit je zwölf Stück, einen mit acht und einen mit zwanzig Stück —, ſowie zwei Krähenzüge von etwa neunzig und ſechzig Stück und zahlreiche Buchfinken in großen und kleineren Trupps durchziehen. Selbſt beobachtete ich am 20. noch ein Weibchen des Hausrotſchwanzes, ſowie zwiſchen 10 und 11 Uhr vormittags drei Krähenzüge (Corvus spec. ?), welche in ſehr beträchtlicher Höhe nach Weiten zogen. Am 21. wurden unter ſechs Rabenkrähen auch zwei Nebelkrähen (Corvus cornix L.) — vulgo „Winterkrähen“ — in unſeren Bergen geſehen 1 (vergl. Jahrg. 1903, S. 250, Fußnote). Am 30. beobachtete F. Becker an einer Eiche unterhalb Aſchey einen Buntſpecht, deſſen geringe Größe ihm auffiel, ſodaß es wohl ein Mittelſpecht (Dendrocopus medius [L.]) geweſen iſt, den man nach Naumann (ſ. Bd. IV, S. 292) vom September bis ins Frühjahr hinein auch in ſolchen Gehölzen findet, wo er nicht brütet, „Dies am häufigſten im Oktober“. Der noch kleinere D. minor war es nicht. | Am 6. November traf ich auf der Höhe vor Küntrop ein Trüppchen Bergfinken (Fringilla montifringilla L.) von fünfzehn bis zwanzig Stück an, welches an einem Feldrande (dicht am Walde) Nahrung ſuchte. Am 17. zog kurz nach 11 Uhr vormittags bei Weſtwind (dunſtig) eine Schar von über 5 K * Krähen (größtenteils Corvus corone L.) gegen Südweſten. Am . (auf unſeren höchſten Bergen etwas Schnee) ſah ich morgens gegen 9 Uhr zwei weiße Bachſtelzen, die ſich auffallend ſcheu zeigten und am anderen Tage 2 nicht mehr vorhanden waren. Am 26. fiel vormittags hier im Lennethal der erſte Schnee. 18. ſah ich vier große Kranichzüge laut rufend und durcheinander fliegend unſere Stare vom Kirchturm her hören; ak dieses ganzen Monats habe ic offenbar wieder Überwinterer — in unſerm Dorfe geſehen. Am 9. wurde auf 1 Höhenzuge, auf welchem das Gut Aſchey gelegen iſt, ein ſchwarzes Waſſ ſerhuhn (Fulica atra [L.) — vulgo „Bläßhuhn“ erlegt und mir von Freund Becke } zugefandt. Am 11. ſah ich an einem kleinen Teiche unweit des Dorfes (bei Herb a ſcheider Mühle) wiederum zwei weiße Bachſtelzen. Am 19. ſtellte ſich ein Trüppchen Dompfaffen (Pyrrhula pyrrhula [L.]) — vier Männchen und ein Weibchen — in meinem Garten ein. Am 21. ſangen mittags bei Sonnenſchein ſechs Stare in einem Dorfgarten; oberhalb des benachbarten Gehöfts Kettling wurde an dieſem Tage von einem hieſigen Jäger noch eine Schnepfe gejehen. Am 28. hielt ſich ein Rotkehlchen in meinem Garten auf. Am 29. (morgens — 9 R.) erſchienen zum erſtenmal Blaumeiſen auf dem Futterplatz an meinem Fenſter, nachdem bisher nur Kohl- und Sumpfmeiſen ſich eingeſtellt hatten, b die auch fernerhin am zahlreichſten erſchienen. Am 30. beobachtete ich nach längerer | Zeit einmal wieder einen Baumläufer (Certhia familiaris L.) beim Dorfe. 9 Zweiter Nachtrag zur Ornis des Jallſteingebietss 7 umfaſſend die Zeit vom 1. Juni 1901 bis zum 18. Auguſt 1904. P. Dr. Fr. Lindner, Oſterwieck am Harz. | a. | Vorbemerkung. Dem nie ganz erreichbaren Ziele der Vollſtändigkeit in 1 der Darſtellung einer lokal begrenzten Vogelfauna bin ich im Verlaufe von drei J Jahren und drei Monaten nun doch um einige bemerkenswerte Schritte näher gekommen. Außer erfreulichem Gewinn durch Konſtatierung von ſieben beziehungsweiſe acht bisher für die hieſige Ornis noch nicht nachgewieſenen Arten und der Sicher⸗ | ſtellung bisher zweifelhaft beobachteter Spezies iſt leider auch der Verluſt von einigen bisher der Ornis des Fallſteingebiets angehöriger, neuerdings aber aus derſelben verſchwundener Arten zu verzeichnen. Dem Gewinn- und Verluſtkonto laſſe ich das wichtigſte der phänologiſchen und biologiſchen Beobachtungen in Ex drängter Kürze folgen. Schließlich ſei noch bemerkt, daß ich — nicht mit Be⸗ geiſterung! — jetzt die neue Reichenowſche Nomenklatur anwende. 95 ei 1 Neue Arten. 5 5 1. Loxia pityopsittacus Bechst., Kiefernkreuzſchnabel. Im | 1901 hielt ſich ein Flug Kreuzſchnäbel in den Fichten⸗ und Kiefernbeſt | 0 Die Widmungsnahmen (3. B. Tringa Temmincki) klein au 1 un jedoch nicht entſchließen. ; i ß \ X n N Br: 3 N > eder ahteng zur Ornis des Salteingesirs 377 k einen zu beiden Seiten der Aue gelegenen Waldungen bei Deersheim auf. Sie zeigten ſich nach Mitteilung des Gymnaſiaſten Ernſt Emmelmann, der ſie beobachtete, ſehr wenig ſcheu. In einem vom Förſter Sfaloud-Deersheim ausgeſtopften Exemplare, das damals bei Deersheim erlegt war, konſtatierte ich den bisher für das Gebiet noch nicht nachgewieſenen Kiefernkreuzſchnabel, von dem Prof. R. Blaſius in ſeinem Werk „Die Vögel des Herzogtums Braunſchweig und der angrenzenden Gebiete“ (Braunſchweig 1896), S. 46 ſchreibt: „Sehr ſeltener Strich- und Brut⸗ vogel, in einzelnen Wintern in größeren Scharen. Hat einmal in den Kiefern am Wendenturm gebrütet“. Auch Schöpwinkel führt ihn für die Grafſchaft Wernigerode als ſehr ſelten an und weiß nur zwei Fälle ſeines Vorkommens: einmal auf der Charlottenluſt bei Drübeck und einmal auf dem Pieperberge bei Haſſerode zu nennen. 5 2 2. Tringa Temmincki Leisl., Temmincks⸗Strandläufer. Am 28. Auguſt 1902 ſaß auf dem Schlamme eines abgelaſſenen Veckenſtedter Teiches abſeits von den zugleich anweſenden Totanus littoreus ‚ fuscus, Tringoides hypoleucus und Bekaſſinen ein kleiner Strandläufer, der beim Auffliegen das charakteriſtiſche undirrr, dirrr, dirrr“ hören ließ. Als er ſich wieder geſetzt hatte, ſchoß ich mit meinem 9 mm-Schießſtock nach ihm; er flog, augenſcheinlich angeſchoſſen, mit her⸗ abhängenden Ständern ab. Trotz ſtundenlangen Suchens konnte ich ihn nicht wiederfinden. Da ich früher bei Zeitz dieſe Art neben Pr. alpina und minuta im Freien beobachtet, gefangen und längere Zeit in der Gefangenſchaft gehalten und ſpäter auch bei Roſſitten auf der Kuriſchen Nehrung wieder beobachtet habe, iſt dieſe Beobachtung unzweifelhaft ſicher. Schöpwinkel hat dieſe Art für die Grafſchaft Wernigerode nicht angeführt, Blaſius nennt als einziges für das Braunſchweigiſche Gebiet nachgewieſene Exemplar ein bei Thedinghauſen (Braunſchw. Exklave an der unteren Elbe) erlegtes Stück ſeiner Sammlung. 7 3. Passerina nivalis (L.), Schneeſpornammer. Ein im Februar 1895 bei ſtarkem Schneefall und Froſt am „ſchiefen Berge“ bei Börßum erlegtes Exemplar erwarb der um die Geſchichte und Heimatkunde Börßums verdiente Paläontolog Lehrer Knoop⸗Börßum und ſchenkte es Herrn Lehrer Voigt-Rhoden, dem ornitho— logiſchen Nachfolger Liemanns. In demſelben Winter wurden bei Börßum auch Seidenſchwänze beobachtet. | . Budytes flavus borealis (Sundev.). Das im erſten Nachtrag (III, a . 29) erwähnte, am 2. Mai 1899 bei Oſterwieck geſchoſſene Männchen von Budytes mit ſchwärzlichgrauer Färbung des Scheitels habe ich zur näheren Be⸗ ſtimmung an Herrn von Tſchuſi⸗Hallein geſandt. Derſelbe ſchrieb mir: „Sehr intereſſant iſt der Budytes, der durch die weißen Superciliarſtreifen und die recht dunkle Kopfplatte recht an B. melanocephalus paradoxus Brehm, erinnert; nn. * 222 ER er, FR az a2 > — 5 = es iſt aber doch ein ganz unzweifelhafter nordiſcher borealis Sun« Männchen mit dunkelgrauer Kopfplatte, weißem Superziliarſtreifen, ſehr dunklem, beſitze unter meiner eineinhalbhundert umfaſſenden Budytes-Suite einz erlegte borealis, die mehr oder weniger weiße Kopfſtreifen haben“. Blaſiu. i e Ben f die e Nachbargebiete dieſe nordiſche 300 nicht: na Nehrung, ein häufiger Durchzugsvogel if, weiter nad) Weſten zu ſchon eli 11 — Clodius und Wüſtnei z. B. erwähnen in ihrem Buche „Die Vögel der Groß⸗ herzogtümer Mecklenburg“ (Güſtrow 1900), S. 145, nur zwei Fälle ihres Vor⸗ kommens in Mecklenburg, und W. Bär führt ſie in ſeiner Ornis der preußiſchen Oberlauſitz gar nicht an, desgleichen Flöricke in ſeiner Avifauna Schleſiens (1893, 4 S. 120 f.) —, deshalb dürfte dieſer nachgewieſene Fall ihres Durchkommens in ſo weit nach Weſten gelegener Gegend ein recht ſeltener und darum bemerkenswert ſein. Ein am 6. Mai 1904 im großen Bruchgraben bei Oſterode erbeutetes ſchwarzgrauem Zügel und Ohrfleck mit einigen weißen Federchen, ferner mit ſchmalem 7 weißem Kinnrand und dunkelolivem Anflug des unter dem Flügelbug und dem Handrand gelegenen ſeitlichen Gefieders der oberen Bruſtgegend hat Herr von Tſchuſt | auch für borealis angeſprochen; ich kann mich jedoch nicht dazu entſchließen, da das Benehmen des Vogels durchaus den Eindruck machte, als ob derſelbe das Männchen eines dort niſtenden Brutpaares ſei. Über ein anderes N inter⸗ eſſantes Stück ſiehe weiter unten bei Nr. 69 (107: Bud. flavus). 5 5. Charadrius hiatieula L., Großer Halsband⸗ oder Sandregenpfeifer. Am 7. September 1903 ſchoß Herr Chemiker Hausmann hier auf dem Fahrwege, der von Oſterwieck nach dem „Kirchberg“ (im Fallſtein) hinaufführt, ein Exemplar des Sandregenpfeifers im Jugendkleid und ſchenkte es mir für meine Sammlung. Schöpwinkel erwähnt für die Grafſchaft Wernigerode nur ein 1891 am großen Köhlerteich bei Wernigerode erlegtes Exemplar. Auffallend iſt, daß mein Eremplaß fern vom Waſſer auf der Höhe erlegt wurde. 9 6. Merops apiaster L., Bienenfreſſer. Ein prächtiges Gr dieſes ſeltenen ſüdlichen Gaſtes erlegte Herr Jäger Knuſt am 27. März 1904 unweit des Hornburger Friedhofes am Gallenberg (Kleinen Fallſtein). Der Vogel mac ö nach der Beobachtung des Herrn Knuſt, der ſchon manche intereſſante Jagdb erlegt hat, von einem einzelnen Baume aus nach Art unſerer Fliegenfänger Ja auf Inſekten in der Luft und am Boden und wurde wegen ſeiner fremda 6 Erſcheinung und e vom u Bo: rer Voi 3 *. Ver, a a W — 5 Zweiter Nachtrag zur Ornis des Saltteingehis 379 in in 1 55 bob Sadjj en (wenn 1 5 ſchon für die Nachbargebiete: Anhalt, Heſſen, Sondershauſen, Mark Brandenburg) erwähnt, ſodaß dieſer der erſte ſein dürfte. Der ſ ehr frühe Termin iſt beſonders auffallend! i 7. Tadorna tadorna (L.), Brand⸗ oder Fuchsente. Ein Männchen und Weibchen dieſer ſchönen und intereſſanten großen Ente erlegte Herr Jäger Knuſt⸗ Hornburg am 8. Dezember 1903 an den bei den Vorwerk Tempelhof zwischen Horuburg und Börßum gelegenen Klärteichen der Hornburger Zucker— fabrik. Ausgeſtopft befinden ſich die Vögel jetzt im Beſitz des Herrn Ritterguts— 3 Schneider, Villa Charlottenhöhe, Braunſchweig. In den Nachbargebieten (Herzogtum Braunſchweig und Grafſchaft Wenigerode) war nach R. Blaſius und Schöpwinkel bisher erſt je ein Exemplar erlegt worden. | (2) 8. Recurvirostra avocetta L., Säbelſchnabel, Avoſette. Als ich am 17. Auguſt 1904 mit Herrn Lehrer Voigt an den Veckenſtedter Teichen war, flog mehrere Male mit den Waſſerläufern (Totanus fuscus, litoreus) und Ufer⸗ läufern (Tringoides hypoleucus) ein an Geſtalt und Größe ungefähr den größeren Totaniden gleichkommender Vogel von den ſchlammigen Partien eines zum größten Teile abgelaſſenen Teiches auf, den ich noch nie beobachtet hatte. 0 Leider konnten wir ihn nicht ſitzend und aus größerer Nähe beobachten, ſodaß wir ſeinen Schnabel hätten ſehen können. Der Vogel zeigte nur die beiden Farben ſchwarz und weiß. Herr Voigt glaubte zwar bei dem fliegenden Vogel hellrote Ständer (die auf den gleichfalls ſchwarz und weiß gefärbten Auſternfiſcher hin⸗ weiſen würden) bemerkt zu haben, doch habe ich, der ich beide Male viel näher an den Vogel herangekommen war, nichts davon wahrgenommen. Der Flug war anders als der der Waſſerläufer; in größerer Entfernung erſchien er faſt ſeeſchwalbenähnlich. Im Fluge fielen die ſchwarzen und weißen Streifen auf den Flügeln auf. Ich ſchoß vergeblich mit Vogeldunſt auf den Vogel, der in einer Entfernung von etwa 40 bis 50 Schritt von mir gar nicht hoch über das Waſſer dahinflog und, dicht über das Schilf dahinſtreichend, hinter Bäumen des zwiſchen den Teichen hindurchführenden Fahrwegs verſchwand. Für einen Auſtern⸗ fiſcher war der Körper des Vogels zu klein. So kann es wohl nichts anders als der Säbler gew eſen ſein, eine im Binnenlande ſehr ſeltene Erſcheinung.“) II. Nachweis bisher unſicher vorgekommener Arten. 1. Für den kleineren Artverwandten des unter 5. vorgenannten Char. hiaticula, Charadrius dubius Scop., (ſiehe Nr. 145 der „Ornis des Fall— ) Nach einem in meinen Händen befindlichen Manuſkript des Herrn Paul Wichtrich hat dieſer und Herr Dr. Voigt, auch in der Nähe von Leipzig am 17. April dieſes Jahres einen Säbelſchnäbler beobachtet. Näheres iſt in dem ſpäter zur Veröffentlichung gelangenden Artikel zu finden. Carl R. Hennicke. in einem der mit Epheu dicht überſponnenen Gräber befand, ſetzten ſich abwe Vorkommens im Gebiet ſelbſt. Dieſer Nachweis iſt nun auch erbracht. 1 27. Auguſt 1903 bemerkte ich ein Exemplar dieſer Art an einem der abgelaſſer Nr. 7 aus meinem 9 mm-Schießſtock; der Vogel ſank nieder und blieb mit aus⸗ 1 den Starken Bruſtmuskel, aber nicht das Bruſtbein durchbohrt. Der Vogel war equipierung und kehrte mit meinem ornithologiſch ſchon lebhaft intereſſierten älteſten einer Weile zeigte ſich auch das unſcheinbarere, ſchlichter gefärbte Weibchen, das & 8 4 7 x 8 ** 1 . 76 1 1 „re Auen bietes als ſicher gelten durfte, fehlte es an an einem cher 2 1 Veckenſtedter Teiche; aufgeſcheucht, kehrte der Vogel bald an den früheren Ort t zurück. Ich ſchlich mich bis auf etwa 40 Schritt heran und ſchoß mit Schrot gebreiteten Flügeln liegen. Als ich aber herzueilte, um ihn aufzunehmen, erhob er ſich und ſtrich in unſicherem Fluge mit hängendem Ständer ab. Am gleichen Tage und an den folgenden traf ich ihn wieder. Er war aber ſo ſcheu, daß ich nicht ſchußgerecht ankommen konnte. Am 2. September endlich gelang es mir, nachdem ich lange ruhig im Hinterhalt gelegen, ihn an ſeinem Lieblingsplatz zu erlegen. Vom früheren Schuß hatte ein Schrot den einen Lauf und ein anderes ein Männchen im Jugendkleid. 4 2. Über den unter 103 in der „Ornis des Fallſteingebiets“ angeführten ſchwarz⸗ kehligen Wieſenſchmätzer, Pratincola rubicola L. hatte ich bis dahin nur eine einzige und unſichere Mitteilung über ſein Vorkommen im Gebiet erhalten. Inzwiſchen habe ich ſelbſt dieſe Spezies in einem Falle und unter beſonderen Umſtänden als Brutvogel nachweiſen können. Nach Beendigung einer Beerdigung am 20. Mai 1902 ſah ich zu meinem großen Erſtaunen auf dem hieſigen Fried⸗ hofe in deſſen hoch und frei gelegenen nordweſtlichen Teile, da wo die vor zirka zehn Jahren angelegten Kindergräber ſind, ein prächtiges Männchen vom Schwarze kehlchen. Ich eilte nach Haufe, vertaufchte die Amtstracht mit Ornithologen⸗ Sohne nach dem Friedhofe zurück. Nach längerem Warten und Suchen ſah ich den Vogel wieder. Er ſaß auf dem den Friedhof nach Norden zu gegen das freie Feld abgrenzenden Staket und hielt Futter im Schnabel. Dieſer Umſtand ließ mich vermuten, daß das Futter für Junge beſtimmt ſei. Und richtig! aach gleichfalls Futter im Schnabel trug. Beide Gatten verrieten durch ihr ganzes Benehmen, daß ſie, ſich beobachtet merkend, um ihre Nachkommenſchaft beſorgt ſeien. Aufgeregt wippten fie im Sitzen mit dem Schwanze abwärts, riefen än lich „fied, fied, tſcheck, tſcheck“ oder „drock, drock“, umflogen die Niſtſtelle, di auf Leichenſteine und die Spitzen kleiner Büſche und Bäume letwa bis 2 hoch), fütterten aber in der ganzen Zeit der etwa 1½ ſtündigen Beobach nicht. Unſer Nachſuchen nach dem Neſte war vergeblich. Manchmal 4 RE Zweiter Nachtrag zur Ornis des Fallſteingebiets. 381 en * g ö die Vögel, deren Benehmen dem des Wieſenſchmätzers und der Rotſchwänzchen 3 ähnlich war, auf längere Zeit. Ich bat den Friedhofswärter, auf die Vögel zu achten. In den nächſten Tagen war ich anderweitig in Anſpruch genommen. Am 25. Mai ſagte mir die Frau des Fried hofswärters, daß ſie das Neſt mit einem ſchon befiederten Jungen im Epheu eines Grabes gefunden habe, daß aber das E Junge verſchunden ſei. Jedenfalls war es, wie ſchon vorher ſeine Geſchwiſter, eine Beute der Wieſel geworden. Vergebens ſuchte ich nun nach den Alten; ſie waren und blieben verſchwunden und ſind leider auch nicht wieder hierher gekommen. Nur einmal habe ich — außerhalb des Gebietes — am 30. Juni ein Männchen des Schwarzkehlchen bei Suderode am Harz an der Chauſſee nach Quedlinburg auf dem Telegraphendraht ſitzen ſehen. III. Verluſte. Außer dem Nichtwiedererſcheinen des Schwarzkehlchens, deſſen einmaliger Brutverſuch ſo traurig geendet, iſt ſeit vorigem Jahre (1903) der Verluſt von fünf Spezies zu beklagen, die bisher ſeit längerer Zeit im Gebiet gebrütet hatten: 1. Durch die in den letzten Jahren vorgenommenen baulichen Reparaturen an den hieſigen Kirchtürmen und den hohen alten Giebelwänden des Bartholomäus⸗ | hoſpitals waren die Dohlen bereits um ihre meiſten früheren Niſtplätze gekommen. Nur noch zwei Paare hatten in dieſem Frühjahr eine Niſtſtätte gefunden. Nach⸗ | dem auch dieſe durch eine Reparatur am Stundenglockenerker des ſüdlichen Turmes der Stephanikirche zerſtört iſt, find die munteren Dohlen als Brutvogel von hier gänzlich verſchwunden; nur durchziehende laſſen ſich dann und wann ſehen. Ein einziges Paar verſuchte noch 1903 und 1904 hier zu niſten, gab aber beidemal den Verſuch bald auf. 2. Seit 1901 iſt auch der große Haubentaucher (Colymbus eristatus), der bis dahin regelmäßig in wenigſtens einem Paare auf den Teichen bei Vecken— ſtedt gebrütet hatte, aus dem Gebiet als Brutvogel verſchwunden. Eine Abnahme an Individuenzahl war zu bemerken bei der Hausſchwalbe, dem Turmſegler, der Uferſchwalbe, deren Niſtkolonie bei Oſterwieck 1903 durch Abbau der Sandwand zerſtört iſt, der Kuhſtelze, dem Turmfalken, der Schleiereule und der Sumpfmeiſe. | IV. Phänologiſches. Die Liſte der Ankunftstermine der in der Ornis auf der vergleichenden Tabelle aufgeführten 26 Arten ſtellt ſich für die letzten zwei Jahre ſo: 1 25 217 . 8 1 * P. Dr. Fr. Lindner. | $ x 157 ine IN n ver A * 1 * * ; „ 1902 1903 | 1904 | ER 15. Rauchſchwalbe 1. Feldlerche 23. 4 1 1 5 21. | 16. Nachtigall 2. Star 23. 1. 20. 2, 21. 2.1417. Fü 3. Weiße Bachſtelze 18. 2. 27. 2. 11. 3. 18. Trauerfliegen⸗ | 8. 4. Gebirgsbachſtelze 12. 3. 8. 3. 16. 3. fänger 15,4. , 5. Weidenlaubfänger || 20. 3. 17. 3. 21. 3. | ons 6. Fitis 16. 4. 27. 4. 13. 4.] 19. Grauer Fliegen⸗ e 7. Hausrotſchwanz 19. 3. 21. 3. 20. 3. fänger 8. Sommergold— 23. 3 1 20. Birol hähnchen 31. 3 7. 4. 21. Gartenſpötter 9. Zaungrasmücke 17. 4. 26. 4. 16. 4. 8 10. Plattmönch 16. 4. 26. 4. 21. 4.1 22. Turmſegler 11. Steinſchmätzer 3. 4. 15. 3. (14.4) 12. Gartenrotſchwanz 13. 4. | 26. 4. 15. 4.] 23. Kranich 13. Braunk. Wieſen⸗ 28. 4. 24. 4. 24. Waldſchnepfe | ſchmätzer 19. 4. 25. Kiebitz 14. Wendehals 16. 4. 26. 4. 13. 4.] 26. Weißer Storch Bemerkenswertes über einzelne Arten. (Die in Klammern in Zahl bedeutet die Nummer, unter welcher die betreffende Art in 1 der Hauptarbeit — Jahrg. XXVI. — aufgeführt war.) A I. Ordnung: % Rapaces, Raubvögel. — 1. (1.) Milvus milvus (L.), Roter Milan. Hat in mehreren Paaren wieder im Fallſtein geniſtet. Mehrere Gelege wurden ausgenommen. 1901 ja ich den letzten am 27. November; 1903 den erften am 4. März, 1904 wurde der erſte am 15. März beobachtet. Am 2. März 1903 verfolgte ein zugleich n nit einer Rohrweihe, zwei Buſſarden, einem Turmfalken und einem Fiſchadler über dem großen Veckenſtedter Teiche ſchwebender roter Milan wiederholt den Fiſcha zog dieſem auch, als er mit einem großen Karpfen in den Fängen dem Wal zuflog, ein Stück nach, ſtand dann aber von weiterer Verfolgung ab. Sonſt p der rote Milan nicht der Angreifer, ſondern der Angegriffene zu N E überwinternden ſah ich am 4. November 1903. Be 2. (2.) Milvus korschun (Gmelin). Bon dem hier ziemlich fetten kommenden schwarzen Milan erbeutete im Juli 1904 Herr Jäger Knuſt Hornburg ein Exemplar, das jetzt in der Sammlung des Herrn e En I. 3 1 Cerchneis tinnunenla (L. , Turmfall. gt in den teten ſeltener geworden. Noch am 4. November 1903 jah ich einen bei 3) Am 10. Mai hörte ich den erſten in Peſſin, Provinz Brandenburg. 1 er, * c Tan SU ER FL FRE SE ai 5 N F * R Wir N EN, e — * Fan BT a a 5 Kenn 7 Ai er RER: RR * . nt, de er N a er 5 7 Be m 7 2 2 3 5 Seeker Macro zur Ornis des Fallſteingebiets. 383 1 dels merilla (Gerini), Merlin, Steinfalk. Am 17. Oktober En ſah ich mehrere Male einen kleinen Steinfalken über unſeren Garten fliegen. 5 5. (5.) Faleo subbuteo L., Baumfalk, Lerchenfalk. An dem ſehr heißen 2. September 1902 beobachtete ich ein Paar Baumfalken, wie ſie über dem großen Veckenſtedter Teiche eifrig der Inſektenjagd oblagen. Sie flogen bald höher, bald niedriger über dem Teiche — meiſt über deſſen Rohr- und Binſenpartien — hin und her. Der Flug war faſt ſchwalben- bezw. ſeeſchwalbenähnlich: beim Inſekten⸗ fang ſcheinen ſie die Füße zu gebrauchen. Am 9. September 1902 und am 31. Auguſt 1903 ſah ich an der gleichen Stelle wieder einen einzelnen Baum⸗ falken nach Inſekten jagen, wobei er im Augenblicke des Fanges die Haltung des 1 Körpers ruckweiſe aus der annähernd wagerechten in eine ſteil . ver⸗ | 3 ob zum Zuſchnappen mit dem Schnabel? 6. (6) Faleo peregrinus Tunst., Wanderfalf. Am 11. Auguft 1901 | log, vom Fallſtein kommend, ein Wanderfalk über Oſterwieck dem Harze zu; im Januar 1902 wurde ein jugendliches Exemplar, das gegen ein Drahtgitter bei dem Deersheimer Forſthauſe geflogen war, ergriffen und von Förſter Skaloud aus⸗ geſtopft; am 19. Februar 1902 ſah ich, durch ſchwärmende Tauben ſchon vorher aufmerkſam gemacht, einen Wanderfalken über unſer Pfarrgehöft fliegen. Am Iſlſeſtein, an dem er noch in den letzten Jahren gehorſtet hat, habe ich ihn in dieſem Jahre bei meinem freilich nur einmaligen Beſuche nicht bemerkt. — Herr Kammerherr Baron von Guſtedt beobachtete einen Wanderfalken bei Deersheim Ende Oktober 1903; am 3. Auguſt 1904 flogen über dem großen Veckenſtedter Teiche zwei Falken — offenbar ein gemeinſam jagendes Paar —, über deren Artzugehörigkeit ich keine volle Gewißheit erlangen konnte. Für Baumfalken ſchienen ſie mir zu groß, auch ihre Flügel nicht verhältnismäßig lang genug zu ſein, für Wanderfalken kamen ſie mir wiederum zu klein vor. Einer anderen Art konnte ich ſie vollends nicht zuweiſen. Spielend griff der eine im Fluge einen Brachvogel an. Der Flug war teils ſchwebend, teils ſchnell ausgreifend, zum Teil auch rüttelnd; mit angelegten Flügeln ſchoß der eine ſteil herab nach einer Beute im Schilf. Die Färbung erſchien auch auf der Unterſeite dunkel zu ſein. Vielleicht ſind es doch junge Wanderfalken geweſen. * 7. (7.) Pandion haliaétus L., Fiſchadler. Zog 1901 noch ziemlich ſpät durch: am 19. September wurde einer vom Fiſchmeiſter Kelch am Veckenſtedter 9 oßen Teiche vergeblich beſchoſſen, am 7. Oktober ein Weibchen im Tellereiſen ’ gefangen und mir für meine Sammlung zugeſandt. 1902 wurde der erſte am | 256. Auguſt von Kelch beobachtet; ich ſah am 2. September einen erfolgreich fiſchen am 9. September erſchien zweimal ein Fiſchadler bei Veckenſtedt (und Anfang Oktober iſt einer bei Gernrode a. H. erlegt). Häufiger zeigte er ſich in dieſem 25² Gebiet. Im Februar 1902 hat Herr Eichel hier einen Habicht, der ſich wieder⸗ J 384 Jahre auf dem Durchzuge bei Veckenſtedt. So beobachtete ich einen, der dreimal vergeblich ins Waſſer ſtieß, mit angelegten F igel Einfallswinkel v von etwa 50 bis 5⁵ Grad eee erſt Win er die erſehnte Beute in Geſtalt eines großen etwa, einen aur 5 der Luft ſchüttelte er, den Flug ruckweiſe unterbrechend, einige Male das dem Gefieder noch anhaftende Waſſer ab und ſtrich mit ſeiner ſeinem eigenen Kör u parallel gehaltenen Beute dem nahen Harz zu. Kurz darauf erſchien ein zweiter, der jedoch ohne zu fiſchen bald weiter zog, tags darauf ſah ich wieder einen er⸗ folgreich fiſchen, ebenſo am 7. September. Der neue Fiſchmeiſter Kelch, Neffe des ö im März 1904 geſtorbenen Vorgängers gleichen Namens, will ſchon Anfang Auguſt 1904 den erſten durchziehenden Fiſchadler in dieſem Jahre bemerkt haben. 8. (8.) Astur palumbarius (L.), Hühnerhabicht. Iſt noch ſelten im holt gezeigt hatte, in ſeinem großen Wallgarten geſchoſſen, desgleichen anfangs März 1903, auch im März 1904 bemerkte er ebenda des öfteren einen Habicht; Herr 08 von Guſtedt fing 1903 mehrere bei Deersheim im Habichtskorbe. 9. (9.) Aceipiter nisus (L.), Sperber. Am 18. Oktober 1901 flog in blindwütiger Verfolgung eines Sperlings ein Sperber ſeiner in das vor der Stadt gelegene Haus des hieſigen Königl. Amtsanwalts Chriſtiani flüchtenden Beute nach und wurde in der geſchloſſenen Glasveranda ergriffen und mir gebracht; s war ein junges Männchen; am 8. Dezember geriet gleichfalls bei der Verfolgung eines Sperlings ein anderes junges Männchen in die mit Drahtgitter umgebene Hühnervoliere auf dem Hofe des Herrn Apothekers Stockmann hier am Markt und wurde mir lebend gebracht. Ferner erhielt ich für meine Sammlung ein am 23. September 1902 bei Schauen durch Herrn Forſtreferendar Thomas v. Grote erlegtes altes und ein durch Gernand v. Grote am 3. Oktober 1902 bei e er erlegtes jüngeres Weibchen. Am 29. April 1904 gelang es mir endlich ſbſt, ein altes Weibchen, welches ſchon manchen Singvogel geraubt 909 in mein dem Garten zu ſchießen. 109 10. (12.) Haliaötus albieilla (L.), Seeadler. Ende Dezember 1901 wu vom Jäger Kniep bei Deersheim mehrfach zwei große Adler geſehen, die wohl dieſer Art gehörten; im Februar 1902 wurden bei Deersheim drei 8 beobachtet, die von gefallenen Rehen fraßen (Kammerherr v. Guſtedt). 8 11. (14.) Pernis apivorus (L.), Weſpenbuſſard. Am 16. 5 ſcheuchte ich auf dem hieſigen Friedhofe, der in ſeinem ſüdlicheren, mit circa 50 Jahre alten hohen Bäumen (Fichten, Eſchen, Akazien, L ärch N beſtanden iſt, einen dunkelbraunen, buſſardartigen Raubvogel au 5 75 s 2 8 an . u 5 L r we. en EN Be: u W > er * 57 Kar 85 8 ER konnte mit dem Glaſe ganz deutlich die auffallend gelbe Wachshaut an der Schnabel— . wurzel erkennen und hätte den Vogel bequem ſchießen können, dem aber der Fried— hof eine Freiſtatt gewährte. Am 19. Auguſt wurde er im Garten der nahe bei 2 dem Friedhofe gelegenen Molkerei durch Herrn Molkereidirektor Gaſau erlegt und mir für meine Sammlung zugeſandt. Es war ein junges Weibchen. Am 3. Auguſt 3 1904 beobachtete ich flüchtig, aber mit Beſtimmtheit ein altes weißbäuchiges Exem⸗ plar (wohl ein Männchen) im Schauener Walde. 12. (16.) Buteo buteo (L.), Mäuſebuſſard. Am 5. Dezember 1901 ſah i ich in einem Feldgarten an der Deersheimer Chauſſee einen ſchneeweißen Buſſard, der nur wenige dunkle Federn (Schwingen) hatte. Von uns aufgeſcheucht, ſtrich Ver nach Deersheim zu ab; ſpäter ſahen wir ihn von weitem von der Chauſſee aus, ſich durch ſein blendendes Weiß vom dunklen Hintergrunde abhebend, auf einer alten Eiche am Waldrande des Fallſteins vor Deersheim ſitzen; vielleicht war es dasſelbe Exemplar, das ich dann am 27. Januar auf einem Ausflug nach Deersheim wieder ſah. Leider wird der überwiegend nützliche Mauſer von ſchieß⸗ wütigen Jägern noch immer bei jeder Gelegenheit niederknallt. 13. (17.) Cireus aeruginosus (L.), Rohrweihe. Am 5., 24., 28. Auguſt einzeln, teils zu zweien beobachtet und am 14. Mai 1903 im Bruch bei Oſterode über dem Röhricht des alten Torfſtichs. Möglicherweiſe hat er hier, wo ich ihn ſchon früher öfters antraf, geniſtet. Am 1. September abends 7 Uhr ließ ſich ein von mir von einem Verſteck aus beobachteter Rohrweih zur Nachtruhe in dem mit Simſen untermiſchten Schilfrohrbeſtand am großen Veckenſtedter Teich nieder; ich ging nach einigen Minuten mit dem Schießſtocke — leider hatte ich kein wirkliches Jagdgewehr zur Verfügung — nach der Stelle hin und gab auf etwa 20 Schritt auf den auffliegenden Vogel einen Schuß mit Schrot Nr. 7 ab. Ich hörte deutlich die Schrote auf den Flügelfedern aufſchlagen; natürlich fiel der große Vogel nicht von dem ſchwachen Schuſſe; nach einer Weile ſah ich ihn wieder ſich an einer anderen Stelle im Röhricht niederlaſſen und behelligte ihn nicht weiter. Am 21. Juli 1904 beobachtete ich wieder zwei Rohrweihen bei dem Torfſtich im Bruch bei Oſterode. N 14. (19.) Cyreus macrourus (Gmelin), Steppenweihe. Über die Steppen- weihe verweiſe ich auf meine beſondere Arbeit über dieſe Art im Jahrg. 1902, S. 51 bis 59. 135. (20.) Cireus pygargus (L.), Wieſenweih. Der bisher fehlende Nach— weis des Brütens der Wieſenweihe im Fallſteingebiet iſt nun auch erbracht. Im letzten Sommer haben wenigſtens drei Paare im Bruchgebiet zwiſchen Tempelhof 1 er wagen zur Ornis des 5 Batiteingebis 385 A Er. einer hohe Eſche niederließ und ſich dort ungeſcheut beobachten ließ. Ich und 9. September 1902 und am 1. und 2. September 1903 bei Veckenſtedt teils SR * 1 (bei Hornburg) und Oſterode geniitet. Zwei Neſter mit Jungen Hornburger Jäger Knuſt gefunden, der die Jungen, von denen zwei des Lehrers Voigt-Rhoden gelangten und eins dem zoologiſchen Garten zu 255 durch Herrn Liemann überwieſen wurde, aushob bezw. erlegte. Einmal wu 11 Stück Wieſenweihen auf einmal beobachtet. Am 27. Juli 1903 ſah ich 0 einige bei dem alten Torfſtich zwiſchen Seinſtedt und Oſterode. Nach Herr Knuſts Mitteilung ſind im Frühjahre ſehr viele Wieſenweihen durchgezogen. Er ſchätzt die Anzahl der letztjährigen (1904) Brutpaare im Bruchgebiet zwiſch Börßum und Oſterode auf etwa ſechs. Mehrere Junge hat Herr Knuſt geſchoſſe eins davon erhielt ich für meine Sammlung. Ein im niedrigen, mit Schilf durch⸗ wachſenen Weidenbebüſch der Faſanerie bei Vorwerk Tempelhof aufgefundenes Neſt mit drei Jungen wurde mit Weidenruten und Drahtgeflecht, umſteckt, um das Entfliehen der Jungen zu verhindern und deren Nahrungsbedarf feſtzuſtelle In 14 Tagen ſchleppten die ſehr vorſichtigen Alten nicht weniger als 213 Vögel heran, darunter junge Faſanen und Rephühner, Lerchen, Pieper, Rotſchwänzchen. f Bei einer derartigen Schädlichkeit kann man es dem Jäger nicht verdenken, wenn 4 er den Wieſenweihen nachſtellt. Eine junge Wieſenweihe, die ich eventuell einem Liebhaber abgeben würde, halte ich noch im Käfig. Sie hat ihre Scheu 1a nicht abgelegt und frißt nicht, ſo lange ſie ſich beobachtet weiß. 5 1 16. (22.) Syrnium aluco L., Waldkauz. Ein Beweis dafür, daß die Waldkäuze auch ziemlich entfernt vom Walde jagen, waren eine Anzahl Gewölle, die ich am 21. März auf dem Warberg bei Schauen, über 2 km vom Walde entfernt, unter dort ſtehenden Bäumen fand. e 2 17. (23.) Strix flammea L., Schleiereule. Die Schleiereulen 15 durch bauliche Veränderungen einige ihrer früheren Niſtſtätten, z. B. in den Kirchen zu Hoppenſtedt und Stötterlingen, verloren. Ob ſie im Notfalle auch in einer Bau höhle niſten, wie das in Berßel vorgekommen ſein ſoll, habe ich ſelbſt no ni feſtſtellen können. | 18. (25.) Asio otus (I.), Waldohreule. Wohl die häufigste aller Eule - arten des Gebietes. Im Frühjahr ſammelte ich in kurzer Zeit über 1000 Ge⸗ wölle dieſer Eule; die meiſten ſandte ich an Regierungsrat Profeſſor Dr. Rörig⸗ Berlin. 8 von mir . eee beſtanden faſt a ee 1 d⸗ Sele Nachtrag zur Omis des Saufengebets 387 und auch Eichen Im Walde und an deſſen Rande, aber auch unter anderen 6. B. Kirſch⸗) Bäumen außerhalb des Waldes immer, auch nach kurzen Zeit— 2 zwiſchenräumen wieder Gewölle gefunden wurden, iſt meine Ausbeute im Sommer- halbjahr faſt gleich Null geweſen. Da die Mäuſe, die im Sommer im Getreide und im hohen Graſe vor den Blicken und Krallen der Eulen mehr geſchützt find, als im Winter, ganz verſchluckt, die Vögel aber zum Teil gerupft werden, alſo 5 weniger Gewöllſtoff bieten, ſo läßt mich die Tatſache der auffallenden Unterſchiede in den Gewöllfunden vermuten, daß die Nahrung der Waldohreulen im Sommer weit weniger als im Winter aus Mäuſen, weit mehr aus anderer, im ganzen verdaulicherer Beute beſtehe, die alſo weniger Gewöllſtoff bietet. Soll alſo die f relative Nützlichkeit — die unzweifelhaft den Schaden bei weitem überwiegt, ob— wohl Fälle bekannt geworden ſind, daß auch größere Vögel bis zum Rephuhn von der Waldohreule geſchlagen wurden — ſicher feſtgeſtellt werden, ſo kann es nur dann geſchehen, wenn nicht etwa nur die leichterhältlichen Wintergewölle — ſolche ſind zu allermeiſt nur die geſammelten — unterſucht werden. Ein noch ſo reiches Unterſuchungsmaterial, das nur oder faſt nur aus ſolchen beſtände, gebe doch nur ein einſeitiges, falſches Bild. Vielmehr bedürfte es der ſorgfältigen Magen- ; unterſuchung von im Sommer erlegten Exemplaren und von den ſchwerer erhält- lichen ſicheren Sommergewöllen. Nur dann würde die Statiſtik Wert haben. 1.9. (26.) Asio aceipitrinus (Pall.), Sumpfohreule. Am 12. März 1902 ſcheuchte ich unterhalb der Schauener Teichmühle im Mühlgraben eine hell— graugefärbte Sumpſohreule auf, die uns wiederholt nahe umflog und ſich ſowohl auf dem Acker, als auch auf Bäumen niederließ. Beim Fliegen im hellen Sonnen— ſchein vermied fie ſicher und elegant Hinderniſſe von Aſten und dergleichen. Die Färbung des Gefieders variiert mehr als beim Waldkauz und ähnlich ſtark wie bei den Schleiereulen. Für das Fallſteingebiet ſelbſt iſt ſie noch nicht als Brut⸗ vogel nachgewieſen, doch iſt ihr Neſt im Bruchgrabengelände bei Gunsleben ge— funden (1902). Il Ordnung Fissirostres, Spaltſchnäbler. . 20. (27.) Caprimulgus europaeus L., Nachtſchwalbe, Ziegenmelker. Am 16. September 1901 erhielt ich lebend eine Nachtſchwalbe, die ein hieſiger - Einwohner mitten in der Stadt mit der Peitſche vom Dach heruntergeſchlagen hatte; am 19. September 1901 ſah ich eine auf der Waldwieſe bei dem Eckernkrug („ Jungborn“) bei Stapelburg abends der Inſektenjagd obliegen; am 20. April 1902 2 ſcheuchte ich eine Nachtſchwalbe mitten im Fallſtein an der preußiſch-braunſchweigiſchen Grenze am Boden neben einem Baumſtubben auf und beobachtete ſie fliegend a ee Fer a „% r Fe 8 8 — 5 < 5 5 . 2 388 Tabelle oben mitgeteilt ſind, ſah ich 1901 noch einige am 5. Auguſt; 1902 war 1 | aufzufliegen; erſt nach längeren vergeblichen Bemühen konnte er auf⸗ und davon⸗ überhaupt keine hieſigen Turmſegler mehr geſehen; die vier Stück, die ich dann a N A? und ſitzend geraume 85 Am je Soptember 1903 ie Schauener Walde. Ihr Ver men in der Stadt zu dieſer Jahreszeit iſt anffallend 1 17 5 21. (28.) Apus apus (L.), Turmſegler. Von den für phänologiſche bachtungen beſonders geeigneten Turmſeglern, deren Ankunftstermine bereits i noch mehrere am 9. Auguſt hier, am 10. ſah ich nur noch einen, am 11. keinen, 4 am 12., 14., 16., 17. je noch einen, am 18. noch zwei, am 19., 20. und 24. noc 1 einen und 5 letzten am 26. Auguſt. 1903 verließen die letzten hieſigen Turm 1 ſegler uns am Abend des 4. Auguſt; einzelne nordiſche Nachzügler erſchienen am 9. Auguſt bei ſchwülem Wetter und weſtlicher Windrichtung; dann ſah ich wieder am 11. Auguſt bei ſchwülem Wetter und 88 W. ſechs Exemplare, am 12. bei 8. — am Veckenſtedter großen Teiche einen, am 14. Auguſt bei O. und flo 1 ſchönem Wetter eine Anzahl über dem kleinen Fallſtein zwiſchen Hoppenſtedt un 1 Hornburg. Am 18. Auguſt bei trübem Wetter und SW. ſechs Stück über dem 3 großen Veckenſtedter Teiche, am 25. Auguſt bei SW. einen bei Oſterwieck, am 1 31. Auguſt bei WSW. am großen Veckenſtedter Teiche und endlich ebendort ſogar noch am 1. September das letzte Exemplar! 1904 ſah ich den erſten Turmſegler 1 am 14. Mai. Am Abend dieſes Tages wurde mir ein lebendig ergriffener Turm ſegler gebracht, mit dem ich im Freien das Experiment des Auffliegens vom 1 Boden anſtellte, mit dem ich in früheren Fällen negative Erfolge gehabt hatte, | während andere Forſcher das Gegenteil konſtatieren konnten. Das jetzige Experiment hat gewiſſermaßen beiden Anſchauungen Recht gegeben; denn zunächſt gelang es | dem von mir auf den glatten, feſten Erdboden gejegten Segler, der unter gleich- zeitigem Gebrauch der Flügel und der Füße ſich am Boden hinbewegte, nicht fliegen. In dieſem Jahre (1904) haben hier weniger Turmſegler als früher ge ö niſtet und — wegen der verſpäteten Ankunft — ſpäter als ſonſt mit dem Brut⸗ geſchäft begonnen. Es dürften nur wenige Bruten ausgekommen und viele Junge wegen des frühen Abzugs der Alten verhungert ſein. Am 24, Juli erhielt ich einen noch nicht ganz flugfähigen jungen Segler. Vom 28. Juli an habe i ich 2 noch am 10. Auguſt über den eee on ſah, und der es de » 12 5 * N = a — * W N « 58 N > * * * 7 94 5 a, 8 0 1 ar 182 ‘ Ser Sr \ ee 3 es woe zur Ornis des Brtengediis, 389 an dere Arten, an Stellen aufhält, an denen man ihm im 551 ſommer gar nicht oder nur ſelten begegnet: über Niederungen, Gewäſſern u. ſ. w ſchwalben, von denen ich 1903 die letzte am 12. Oktober ſah, ihren alten Beſtand ziemlich behauptet haben, ſind in dieſem letzten Frühjahre auffallend wenige Mehlſchwalben und dieſe wenigen auffallend ſpät angekommen. Bis zum 18. Mai dieſes Jahres hatte ich überhaupt noch keine zu ſehen bekommen. Die gut aus= gekommenen Bruten haben inzwiſchen den Ausfall zum Teil gedeckt. 23. (31.) Riparia riparia (L.), Uferſchwalbe. Auch dieſe Art iſt heuer (904) weniger zahlreich vertreten, als in den letzten Jahren. Die frühere Brut- kolonie in der Sandgrube an der Deersheimer Chauſſee iſt durch Abbau der Sand— wand zerſtört. Einige wenige Paare haben nun in geringer Entfernung von der früheren Niſtſtätte ſich in der Lehmſchicht, die in einer Mächtigkeit von durch⸗ ſchnittlich 1½ bis 2 m über den Kiesgruben am Sandbrink bei Oſterwieck ſteht, aufs neue angeſiedelt. III. Ordnung: Insessores, Sig füßler. | 24. (32.) Cuculus eanorus L., Kuckuck. War in den letzten Jahren namentlich im letzten, weniger häufig als früher vertreten. Noch am 28. Oktober 1901 () traf ich mit Herrn Liemann an der Chauſſee zwiſchen Oſterode und Veltheim nördlich des Fallſteins einen Kuckuck an; gewiß ein recht ſeltener Fall! Ein am 4. Oktober 1902 am Fallſtein von Herrn Ratsherrn Hertzer geſchoſſenes zunges Weibchen, deſſen Magen von e vollgepfropft war, erhielt ich fü r meine Sammlung. (Ankunftstermine ſ. oben in der Tabelle.) 25. (33.) Aleedo ispida L., Eisvogel. Hat erfreulicherweiſe im Jahre 1903 zugenommen. Bei Oſterwieck konnte ich im Sommer ſechs Exemplare kon— ſtatieren. Am 20. Auguſt brachte mir ein Knabe einen Eisvogel (Weibchen), der 0 angeblich tot vom elektriſchen Draht herabgefallen war; beim Balgen fand ich eine blutunterlaufene Stelle am Nacken. An den Veckenſtedter Teichen zeigten ſich in dieſem Jahre wieder einige Eisvögel, von denen durch Fiſchmeiſter Kelch ein Männchen am 2. September geſchoſſen und mir überlaſſen wurde. 1904 war der Beſtand geringer. f 26. (34.) Coracias ER L., Blaurade, Mandelkrähe. Am 26. Sep- mber 1902 bemerkte ich zu meiner FLenötgen Überraſchung an der Chauſſee nach Deersheim eine noch das Jugendgefieder tragende Blauracke, die erſte und bis jetzt einzige von mir ſelbſt im Gebiet geſehene. Sie ſaß auf dem Telephondraht. Ich ſchoß mit Nr. 7 nach ihr; Federn flogen, und ſchreiend flog, ſich überſtürzend, der * * > > N i WR * r Nan fl Die n a * N 1 4 5 d ER USE, . a, * * 4 * 22. (30.) Deliehon urbica (L.), Hausſchwalbe. Während die Rauch- weite flog der wohl nur ungefährlich verwundete Vogel en if und 1 hinter der Chauſſee nach dem Walde zu. Mein Gefühl bei dem Verluſte der fd für ganz ſicher gehaltenen Beute kann nur der verſtehen, der ſelbſt ähnliches e lebt hat! — Zweifelhaft beobachtete ich wieder eine am 9. Oktober 1902 0 1 (Über Merops apiaster L., Bienenfreſſer ſiehe oben unter „neue Arten“) IV. Ordnung: Coraces, Rrxähenartige Vögel. | > 27. (35.) Oriolus oriolus (L.), Pirol, Am 1. Juni 1903 zeigte ſch 3 wiederholt, ohne jedoch zu rufen, ein Paar Pirole in meinem Garten, wo es ſich namentlich in dem großen Wallnußbaum herumtrieb; doch hat es nicht hier. ge⸗ niſtet. Den leiſen, mehr ſchwatzenden, an das ſogenannte „Dichten“ der Gras- mücken erinnernden Geſang des Pirols, auf welchen neuerdings mehrfach aufmerk⸗ 5 ſam gemacht wurde, habe ich von einem Männchen im Fallſtein gehört und dann 4 wieder am 3. Auguſt 1904 von einem Männchen, das in einem Baum an einem k der Veckenſtedter Teiche ſaß und bei meiner Annäherung abſtrich, vernommen; im letzteren Falle waren die einzelnen Silben meiſt nicht gebunden, ſondern — etwa wie beim Weidenlaubſänger — abgeſetzt und der Ton etwas ſcharf und quietſchend. 28. (36.) Sturnus vulgaris L., Star. Von allen Seiten ziehen meilen⸗ weit her im Auguſt die Starſchwärme zur Nachtruhe in das Schilf der Schauener | Teiche, wo ſie zu Zehntauſenden vereinigt kompakte Maſſen und, anfgef ſcheucht, rieſige Wolken bilden. Vom erſten Drittel des Auguſt an iſt die intereſſante Um⸗ | mauferung aus dem Jugend- in das glänzende Alterskleid zu beobachten. Der Federwechſel beginnt zuerſt an den beiden Seiten der Bruſt, an den Schultern, dem Bürzel, der Unterſchwanzdecke und den äußeren Schwanzfedern, ſchreitet dann nach der Mitte und nach oben fort und vollzieht ſich zuletzt am Kopf, Hals und Nacken in der Weiſe, daß zuerſt am Nacken und hinteren Scheitel ſowie an er Gurgel die an ihren Spitzen weiß beziehungsweiſe gelblich bräunlich geperlte n ſchwarzglänzenden neuen Federn die bisherigen einfarbig ſtumpf beine grauen des Jugendgefieders erſetzen. 4 29. (40.) Corvus cornix L., Nebelkrähe. Die erſte sat ich 1901 ai 1. Oktober; am 10. waren ſchon viele da; die legten im Frühjahr 1902 ſah ich am 10. April; die erſten erſchienen am 15 Oktober 1902 wieder, zuglei ) den erſten Bergfinken, und die legte im Frühjahr 1905 ſah ich am 23. N im Herbſt 1903 erſchienen die erſten am 12. Oktober, und am 19. . notierte ich noch anweſende Nebelkrähen. g | ER / 8. Zweiter Nachtrag zur Ornis des Fallſteingebiets. 391 V. Ordnung: Scansores, Rlettervögel. 30. (46.) Pieus viridieanus Wolf, Grauſpecht. Den immer ſeltener 3 werdenden Grauſpecht, den ich am 1. Oktober 1902 bei Riddagshauſen (bei 5 Braunſchweig) geſehen hatte, beobachtete ich flüchtig und nicht ganz ſicher am 31. Auguſt 1903 im Schauener Walde und beſſer und ſicherer am 17. Auguſt 1904 ebendaſelbſt. | 3 31. (47.) Dryocopus martius (L.), Schwarzſpecht. Am 18. Oktober 1903 beobachtete Herr Jäger Knuſt einen Schwarzſpecht in dem Birkenwäldchen des Gallbergs (weſtlicher Ausläufer des „kleinen Fallſteins“) bei Hornburg: ein ſeltener E Gaſt in unſerem Fallſteingebiet, in dem es an größeren Nadelholzbeſtänden fehlt! | 32. (48.) Dendrocopus major (L.), Großer Buntſpecht. Am 25. Auguſt 1901 ließ ſich ein großer Buntſpecht in meinem Garten die Spillen (gelbe Rund— pflaumen) ſehr wohl ſchmecken und ſich dabei aus großer Nähe beobachten. Am 23. Januar 1902 machte ich eine intereſſante Beobachtung: Ein großer Buntſpecht, angelockt durch das Hämmern eines Kleibers auf eine in die Rinde eines Eichen— ſtammes im Fallſtein eingeklemmte Haſelnuß, flog herbei, vertrieb als der Stärkere 1 den Kleiber und öffnete ſich die Nuß. — Das Trommeln und den Balzflug des großen Buntſpechtes beobachtete ich am 9. April 1902, am 21. März 1904 und öfter im Fallſtein. 33. (50.) Dendrocopus minor (L.), Kleiner Buntſpecht. Am 8. März 1903 beobachtete ich ſelbſt zum erſten Male einen kleinen Buntſpecht erſt an den Obſtbäumen der Chauſſee, dann in den Erlen und Eſchen an der Ilſe bei Berßel. B- 34. (55.) Upupa epops L., Wiedehopf. Am 18. September 1903 wurde ein Wiedehopf von den Herren Eichel und Stockmann bei dem Rhönstal beobachtet. Am 17. April 1904 wurde ein Wiedehopf dicht an der Grenze des Fallſtein— er bei ande geſchoſſen. (a! E VI Ordnung: 3 Captores, Fänger. 35. (56.) Lanius exeubitor L., Raubwürger. Am 2. September 1903 bemerkte ich — zuerſt auf einem einzelnen hohen Weißdornſtrauch, dann auf Kornmandeln, auf der Wieſe und im Felde ſich aufhaltend — einen Raubwürger in der Nähe des großen Veckenſtedter Teiches, wo auch Fiſchmeiſter Kelch am 27. Oktober einen ſah. 4 36. (57.) Lanius minor L., Grauwürger. Der in Mitteldeutſchland immer ſeltener werdende Grauwürger hat 1902 und 1904 in der Nähe von Oſter— wieck geniſtet. Am 25. Juni 1902 ede en a einer Chauſſee bei Schauen, 2 km von Oſterwieck entfernt, das Neſt Jungen; ein Alter ſaß auf den Jungen. Am 3. Juli ſchoß ich eins raus geflogeneu Jungen für Herrn Liemanns Sammlung. Die Alten, von ener namentlich das Männchen ſchön gefärbt (vorn zart roſa angehaucht) war, 8 ſich etwa 100 Schritt von der Chauſſee auf einem abgemähten Futterſt meiſt auf en Erde Eu A aber u über “ rüttelnd. a gibt auch (1896) für Braunschweig an, daß der dort vor gut 30 Jahren no 1 häufig geweſene Grauwürger ſeither äußerſt deutlich ſelten geworden ſei; jetzt er wohl gänzlich verſchwunden. Bei Schöpwinkel (1892) fehlt jede beſtimmte An⸗ gabe über ſein Vorkommen in der benachbarten Grafſchaft Wernigerode. Um fi größer war nun meine Freude, als ich am 30. Mai 1904 an der Chauſſee zwiſchen Schauen und Berßel wieder ein Paar Grauwürger bemerkte. Männchen u Weibchen trugen eifrig Niſtmaterial in eine einzelne, an der Chauſſee ſtehende, ziemlich hohe italieniſche Pappel und zwar ziemlich in den Gipfel derſelben. Der Höhenſtand des Neſtes über der Erde iſt nach meinen Beobachtungen ein f verſchiedener. — Was aus der diesjährigen Brut geworden iſt, habe ich nicht fit jtellen können, da ich vom 12. Juni bis zum 8. Juli verreiſt war. 8 37. (58.) Lanius senator L., Rotköpfiger Würger. Am 13. Auguſt 19 3 bemerkte ich auf den Kornmandeln an der Hoppenſtedter Chauſſee (unterhalb des Rhönstales) zwei rotköpfige Würger. Ich verſuchte ſie — jedenfalls ein Paar f zu ſchießen, doch waren ſie ſcheu und vorſichtig. Schließlich gelang es mir, unt 8 einem hohen Birnbaum, auf deſſen Spitze ſich der eine geſetzt hatte und ſich ſicher fühlte, zu Schuß zu kommen. Der getroffene Vogel flatterte in ein Rübenfe wo er leider für mich nnauffindbar war. Und bisher fehlte dieſe Spezies me Sammlung noch ganz! Am anderen Tage hielt ich in der ganzen Umgegend geblich Ausſchau nach dem anderen Exemplar. Erſt am 25. Auguſt entdeckte in derſelben Gegend wieder ein Rotkopfwürger, der, weitab von der Ch wieder anf einer Kornmandel ſaß. Seine Verfolgung wurde durch einen regen unterbrochen, vor dem ich mich durch Unterkriechen in eine Kornmand fe Als . — war, war Bi der 8 0 cee a u 0») Übergangskleid. 1904 habe ich er rin Unſchan 2 Rott ö 2252 — 3 Sie a u Be a 1 + \ Ben. iR 1 N 1 . * — . + * n a 7 75 3 > 0 2 7 a SE . N r RER ER j I SR 8 3% Ameiter aclrag zur Ornis des Balfteingeies 393 si * 5 2 licken können; doch teilte mir Herr Jäger⸗Hornburg mit, daß er dieſe Art bei Deruburg geſehen habe. * 38. (59.) Lanius collurio L., Rotrückiger Würger, Neuntöter. Ich hatte an dieſem ſchmucken Vogel, obwohl ich manch böſen Streich von ihm kannte, immer meine Freude gehabt und ihn bis 1902 ſogar als Brutvogel in meinem Garten geduldet. Mit dieſer Freundſchaft iſts nun gründlich vorbei, ſeitdem ich ihn als ſchändlichen und raffinierten Neſtplünderer und ſchlimmſten Feind kleinerer Vögel bis zur Hänflingsgröße kennen gelernt habe. Mir blieb es 3 rätſelhaft, wodurch die Bruten der in meinem Garten niſtenden Kleinvögel, gan deren Neſter andere Räuber, wie Katzen, Marder, Wieſel und Elſtern nicht baden konnten, zerſtört wurden, bis ich im Neuntbter den ſchändlichen - Mörder entdeckte. Er plünderte ſogar einen Niſtkaſten mit zwölf jungen Blau⸗ meiſen bis auf eine aus und holte dann noch die letzte, die ich unter meine be— - sondere Hut genommen hatte und die unter meiner Aufſicht von den Alten ge= füttert wurde, wenige Schritte von mir am 12. Juni 1902 vor meinen Augen aus einem Reiſighaufen weg. Natürlich habe ich das mörderiſche Neuntöterpaar 1 coſſen, und nie werde ich wieder das Niſten von Neuntötern in meinem Garten dulden. — 1904 ſah ich die erſten Neuntöter, Männchen und Weibchen, 4 am 9. Mai bei Deersheim. | 5 39. (60.) Museicapa grisola L., Grauer i enger Den letzten ſah 3 ich 1902 am 17. September, 1903 am 18. September, 1904 den eriten am 26. April. 40. (61.) Museicapa atricapilla L., Trauerfliegenfänger. Auf dem Rück⸗ zuge beobachtete ich den Trauerfliegenfänger 1902 am 25. Auguſt und 1903 am 22. Auguſt (1 Exemplar) und zuletzt am 19. September; 1904 kam der erſte am 18. April an. £ 41. (63.) Accentor modularis L., Braunelle. Die Braunelle iſt als Brutvogel häufiger geworden und hat wieder in einzelnen Exemplaren über— wintert. — 1904 fingt die erſte am 18. März. 2 42. (65.) Cinelus merula Schäff., Waſſerſtar. Ein an demſelben Tage aus dem hinter dem Radauwaſſerfall bei Harzburg ſtehendem Neſte ausgeflogenes Junges erhielt ich am 30. Mai 1902. Der Magen enthielt außer kleinen Steinchen nur Inſektenreſte; Fiſchreſte bemerkte ich nicht. Am 28. Oktober erhielt ich vom Fiſchmeiſter Kelch in Veckenſtedt ein Weibchen, das am 25. Oktober in Ilſenburg bei der Eiſenbahnbrücke gegen den Draht geflogen und, betäubt, gefangen war; es hat nur noch zwei Tage gelebt. . 43. (60.) Parus palustris subpalustris Brehm, Sumpfmeiſe. Nur dieſe Form iſt bis jetzt hier nachgewieſen. Sie iſt übrigens merklich ſeltener ge— worden. 394 44. (71.) e a (L. 15 100 555 roseus ; Bly meiſe. Zu den früheren Beobachtungen über das Vorkommen beider Forn Schwanzmeiſe find inzwiſchen neue Beſtätigungen durch Belegſtücke gekommen. . wohl meine Sammlung bis jetzt nur 15 Exemplare Schwanzmeiſen enthält, b dieſe doch ſchon ein intereſſantes Vergleichsmaterial dar. Es ſind folgende Stü, Nr. 1 ein etwa 1883 bei Zeitz erlegtes Männchen mit rein weißem Kopf und Nack 5 Nr. 2 ein ungefähr zu derſelben Zeit bei Zeitz geſammeltes Exemplar (Weibchen?) ; mit weißem Kopf; in der Ohr- und Nackengegend ganz geringe Spuren von Schwarz; Nr. 3 ein am 11. Mai 1902 bei Grenz auf der Kuriſchen Nehrung erlegtes Weibchen mit rein weißem Kopf und Nacken; Nr. 4 ein am 27. Dezember 1901 im Fallſtein aus einem aus weißköpfigen und ſchwarzbrauigen Exemplaren Ei gemischten Zuge geſchoſſenes Männchen mit weißem Kopf mit kaum bemerkbarem 4 dunklerem Anflug ſeitlich über der Ohrgegend; Nr. 5 ein am 30. Dezember 1902 bei Wetteburg, Kr. Naumburg, erlegtes Exemplar (Genus?) mit mattem dunklem 1 Anflug im Nacken; Nr. 6 und 7 ein am 4. Dezember 1901 im Fallſtein erlegtes gepaartes Paar, das Männchen mit ſchwach ſchwärzlichem, vor dem Auge ſpis anhebendem, im weiteren Verlaufe über das Auge hinweg ſich nach hinten ver⸗ breitendem Brauenſtreifen und etwas dunklem Anflug im Nacken, 14,5 em das Weibchen mit faſt ſchon an der Schnabelwurzel beginnendem, intenſiv ſchwarzem und ſich nach hinten verbreitendem, mit dem Schwarz des Oberrückens zuſammen⸗ laufendem Brauenſtreifen, der nur einen ſchmalen weißen Scheitel und Hinter⸗ 2 kopf in der Mitte übrig läßt. Während das Weibchen einen typiſchen roseus (Blyth. = vagans Latham) darſtellt, iſt das Männchen als Baſtard von caudatus und roseus anzuſprechen, der die Merkmale beider ungefähr genau zur Hälfte aufweiſt. Ein intereſſantes Paar! Nr. 8 ein in der Nähe des Neſtes am 8. Mai 1901 im Fall⸗ 1 ſtein geſchoſſenes Weibchen mit Brutfleck, nur 12,6 cm lang, mit erſt vor dem Auge anhebenden aber ſogleich recht breit auftretenden, nur einen ganz ſchmalen weißen Scheitel⸗, Hinterkopf- und Nackenſtreifen übriglaſſenden ſchwärzlichen Brauenſtreifen, die in das Schwarz des Oberrückens übergehen; leider gelang es mir nicht, das zugehörige Männchen auch zu erlegen; Nr. 9 ein am 23. April 1903 im Fall ſteingebiet erlegtes Weibchen, deſſen Ovarium noch ſchwach entwickelt war, 13 5 lang, mit vor dem Auge beginnenden, nicht ſo breiten und linksſeitig nicht ( 90 ununterbrochnen ſchwärzlichen Brauenſtreifen. Zu dieſen neun Stücken ſind neu . dings noch folgende ſechs — ſämtlich von meinem Bruder Karl bei Wettab 5 Wethautal (Kreis Naumburg) geſammelt — hinzugekommen: Nr. 10 und typiſche caudatus mit reinweißem Kopf, ein Männchen vom 4. März 1 ein Weibchen vom 3. April 1903, das, gepaart mit einem gleichfalls köpfigen Männchen, ein nahezu legereifes Ei im Ovidukt trug; Nr. a * nr * N * 1140 a N Ag’, MAN * nN N 832 nr „ ” ” EL Wagner 7 2 ß ̃] ee f a = 4 ee ; — Da yo ur, - 1 Zu 9 ge rd; \ v un A RZ a 5 Zweiter Nachtrag zur Ornis des Jallſteingebiers 395 14. September 1903 erlegtes Männchen mit mattbräunlichem Anflug über der Ohrgegend; Nr. 13 bis 15 ausgeſprochene roseus-Form: Nr. 13 und 14 zwei am 21. Februar 1903 erlegte Exemplare (Geſchlecht unbeſtimmt), von denen das eine breite, tiefſchwarze Brauenſtreifen, das andere ſolche von minderer Intenſität der Fürbung aufweiſt; ihm ſehr ähnlich iſt Nr. 15, ein am 4. März 1903 er⸗ ; legtes Männchen. — Vergeblich habe ich in den letzten drei Jahren zur Brutzeit mich nach Schwanzmeiſen im Fallſtein umgeſehen. Man begegnet ihnen hier auch auf dem Striche jetzt viel ſeltener als früher. 45. (72.) Regulus regulus (L.), Wintergoldhähnchen. Am 13. Mai 1901 fand ich ein Wintergoldhähnchenneſt mit acht Eiern wenige Schritte vom Waldrande in einer zirka 30 jährigen Fichte am Zweigende, etwa 3½ bis 4 m hoch über dem Boden, und verleibte es meiner Sammlung ein. | 46. (73.) Regulus ignicapillus Chr. L. Brehm, Sommergoldhähnchen. Am 17. Dezember 1901 ſchoß ich im Fallſtein ein einzelnes Männchen. Im Frühjahr (Ende März, Anfang April) und gegen den Herbſt (von Ende Auguſt anz) der letzten beiden Jahre habe ich eine ganze Anzahl meiſt einzelner, ſeltener paarweiſe durchziehender Goldhähnchen beobachtet; aber erſt im letzten Jahre iſt es mir gelungen, das Vorkommen derſelben als Brutvögel im Fallſteingebiet feſtzuſtellen. Am 28. Juni 1903 traf ich eine Familie mit Jungen auf dem hieſigen Friedhofe, deſſen älterer Teil mit etwa 60 jährigen Fichten umſäumt iſt. - Ein einzelnes Männchen erlegte ich am 31. Auguſt 1903 an den Veckenſtedter Teichen. (Schluß folgt.) Bleinere Mitteilungen. Zum Kapitel Unglücksfälle. Als ich im Sommer vor zwei Jahren eines Tages um die Mittagszeit nach Hauſe kam, hörte ich im Ofen des Wohnzimmers ein leiſes Raſcheln. Anfangs glaubte ich, es habe ſich als ſeltener Gaſt eine ö Maus eingeſchlichen. Bei vorſichtiger Prüfung zeigte ſich indes ein Federkleid; ein behutſamer Griff förderte einen Mauerſegler zu Tage. Der Vogel war äußerlich unverſehrt, nur die Mittelkralle des einen Fußes war losgeriſſen und blutig. Im Beiſein meiner Familie auf dem Balkon der Wohnung auf der 2 ausgeſtreckten Hand gehalten, ſchnurrte der Vogel plötzlich ſchnellen Fluges in der Richtung zur nahen Flinger Kirche davon. Aus der Kraft der Bewegung zu ſchließen, wird die Gefangenſchaft des Seglers, der nur durch den Schornſtein in das Ofenrohr und von da in den Ofen gelangt ſein kann, nicht allzulange gedauert und in dieſem glücklicheren Falle nachhaltigen Schaden für das Tier wohl nicht ö verurſacht haben. Düſſeldorf. Steinkamp. Zum Abrichten von Vögeln zum Liebenpfe iſt der Sehnug einer. empfehlen, als das Vorpfeifen. Er 8 R. Mylius, Das gelbköpfige Goldhähnchen. (Ebenda S. 100). = REN Gefangenleben des Vogels. 5 1 5 Dr. J. Gengler, In Gefangenſchaft fende deutſche Finken und 5 1 (Edenda S. 105, 113.) „ Der beſte Brutvogel war der Grünling. Verfaſſer züchtete 10 bis zur ſechſten Gene f und beobachtete, daß die Männchen in ihrem Geſang einen kanarienartigen zul aufna Albert Rettich, Engliſcher Vogelſport. (Ebenda S. 115.) g Beſchreibung einer Londoner Vogelausſtellung. Willy Seeger, Ornithologiſche Beobachtungen ee des Winters 1903 Ri 1904. (Ebenda ©. 117.) Rn | Einige phänologiſche Mitteilungen. N Max Barthelines, Der Kuckuck im Rotkehlchenneſte. (Ebenda 85 122, 18 a 140. N 00 er ließ einen jungen Kuckuck von ſeinen Pflegeeltern, einem Rotkehlchen das er eingefangen hatte, im Käfig großziehen. Die ſechs noch nicht ſtark bebrüteten R kehlcheneier fand Verfaſſer in unverſehrtem Zuſtand vor dem Neſte liegen. 5 F. Schlag, Praktiſche Winke für das Anlernen junger Dompfaffen. (Eben 0 S. 126.) | 5 Jung aufgezogene Dompfaffen dürfen nicht vor März des folgenden Jahres aus der Mi Lehre gegeben werden, ſonſt verlernen fie das Gelernte wieder. Lieder aus F⸗, G⸗ 9 7550 . A⸗Dur werden am beſten gelernt. 4 5 W. Nolte, Eine Diſtelfinkzucht. (Ebenda S. 132.) 0 . Bericht über eine gelungene Zucht in einer Vogelſtube. 9 5 Fritz Braun, Zur Eingewöhnung der Stubenvögel. (Ebenda S. 133, 10% | Empfiehlt Körnerfreſſer im Einzelkäſig einzugewöhnen. ’ Joh. Schürer, Das Futterbedürfnis der Körnerfreffer. (Ebenda ©. 134.) f Berechnet den täglichen e beim Zeiſig auf 3 bis 4 g, beim Hänfling 1 1 6 2, beim Buchfink auf 4 bis 5 g und glaubt, daß in der Freiheit ungefähr ebenſoviel ge⸗ 1 freſen wird, als im Käfig. N Ernſt Zimmermann, Der Star, ſein Frei- und Gefangenleben. (Ebenda S. 138.) 1 N Mathias Rauſch, Welche Vögel kann man in einem Raum beiſammen halten, 5 ohne daß ein Vogel den anderen im Geſange ſtört und ohne daß der e 5 in ſeiner Geſamtheit disharmoniſch klingt? (Ebenda S. 145, 153.) | Für lauten Geſang find zu empfehlen Sproſſer, Schwarzkopf, Gelbſpötter, für wenig kräftigen Geſang iſt die paſſendſte Zuſammenſtellung Nachtigall, Gartengrasmücke, en rohrſänger, Sperbergrasmücke, Blaukehlchen. 52 . Friedrich Veltin, Hakengimpel⸗Züchtung. (Ebenda S. 146, 154, 162. * Genaue Beſchreibung einer erfolgreichen Zucht im Einzelkäfig. | Curt Grottewitz, Aus dem Jugendleben der Vögel. (Ebenda ©. 10% Allgemeine Bemerkungen über Niſtgeſchäft und Jugendleben. Adolf Lindner, Das Rotkehlchen. (Ebenda S. 165.) Eingehende Schilderung eines guten Rotkehlchengeſanges. | Inhalt: Vogelſchutzkalender. — E. Salzmann: Ein Beitrag zur Sehe Wilhelm Schuſter: Die Vögel des Frankfurter Zoologiſchen Gartens. (Schl H. Freiherr Geyr von Schweppenburg: Zur Starenfrage. — Georg Krau — Kuckuck — Hummel. — W. Hennemann: Ornithologiſche Beobachtungen i 1ᷣ3903. — P. Dr. Fr. Lindner: Zweiter Nachtrag zur Ornis des Fallſteingeb ſolgt.) — Kleinere Mitteilungen: Zum Kapitel Unglücksfälle. — Litern, al. > m use Redaktion: Dr. Carl R. Hennicke in Gera (Reuß). 5 Druck und Kommiſſionsverlag von Ir. Eugen e in e We Sie beziehen kostenfrei für 3 Monate die Zeitung: „Der Stellenbote“, Organ für stellensuchende Forst- und Jagdbeamte, Landwirte und Gärtner oder die Zeitung: „Der Hunde-Markt“, A nzeiger für den An- und Verkauf von Hunden aller Rassen, wenn Sie eine Anzeige im Werte von M. 1,25 ein- | senden oder inserieren einmal 10 Zeilen umsonst, wenn Sie für drei Monate Abonnent einer Zeitung werden (Preis M. 1,25 pro Quartal.) Probenummern gratis und franko. Dortmund. Die Expedition. herausgegeben von Prof. Dr. W. Marshall und Dr. Rob. Klee Verlag von Hermann Seemann Nachfolger in Leipzig Preis pro Jahrgang nur 3 Marek probenummern versendet jederzeit gratis und franko die exped. d., Deutsch. Tierfreunds“, Leipzig-R., Goeschenstr. 1] Reichillustrierte monatschr it.. 5 Gediegenste Lektüre für jede Familie! „ „% „% % %%% „„ 01 0° Die Deutsche Hausfrau. Organ für den bürgerlichen Haushalt in Stadt und Land. Berlin W. 57. Ausgezeichnetes Familien- und Unterhaltungsblatt. Abonnementspreis vierteljährlich nur 30 Pfg. Inserate finden vorzügliche Verbreitung. Die in Heilbronn a. N. erscheinende die nicht nur für den Züchter nützliche Winke aus der Erfahrung enthalten, sondern auch für 5 5 Ar den Liebhaber und Laien belehrend, anregend Süddeutsche Tier-Börse und interessant sind. Diesen Abhandlungen g N schliesst sich eine eingehende Berichterstattung an über die Vereinsthätigkeit unserer süd- — Auflage 20000 = deutschen Vereine u. Ausstellungen, des weiteren folgen kleinere b i aus . - = ea 2 der Tierwelt und ein unterhaltendes, ganz eigen- — r—G ' für Geflügel-, Vogel, artiges Feuilleton vervollständigt den redak- Bienen-, Hunde-, Kaninchen- und Fischzucht. | tionellen Teil, dem sich der Inseratenanhang mit einer reichen Auswahl von Angeboten und Nach- Offizielles Organ des Landesverbandes der fragen aus dem Tiermarkt anreiht. Geflügelzucht - und Vogelschutzvereine Württem- Bei dieser Reichhaltigkeit kostet die „Süd bergs, des schwäbischen Kanarienzüchterbundes, deutsche Tier-Börse* durch die Post bezogen des württembergischen Kaninchenzüchter -Ver- nur bandes, des Verbandes badischer Geflügelzucht- vereine und -Züchter, sowie des Landesverbandes hohenzollernscher Geflügelzuchtvereine, Vereins- a 8 ; organ von über 200 Vereinen ist vermöge ihres en ge reichen, originellen u tzbri I Lin Weis de 5 { dae nicht kennt, sich die- unentbehrlich für jeden Liebhaber selbe bei der nächsten Postanstalt zu bestellen. und Züchter. 45 Pfg. vierteljährlich Der Verlag der Süddeutschen Tier-Börse. Jede Nummer enthält aus den einschlägigen (Otto Weber.) Gebieten mehrere Artikel von berufener Feder, Heilbronn a. N. e RL h Be 1 A 5 e nn „ Fr. Eugen Röhler’s Verlag in Raubvögel Gera- une eu). 255 53 Chromo- u Oktav. und 8 schwarze , 5 8 I Mit 240 illustr. Tafeln N SS N ı\ Textseiten nach Originalen SEN ON I on der Maler N N N N NN RR Dre Sar Goering, 0 N \ N R. Hennicke. Keulemans, AN | inschmidk Brosch. M. 4.50, de Maes und von Riesenthal. 6 Otto Herman, Nutzen und Schaden der Vögel. Herausgegeben mit Unterſtützung des Rgl. Ungarifchen Acerbau- Ministeriums. Oktav. 348 Seiten Text und 100 Ab- bildungen. Preis geb. M. 3.—. 1 — a I Proſpekte auf Verlangen Zen zu Dienſten. i, mn — — . ͤ — ———— RED Unjere Schnepfen. Die europäiſchen Sumpifchnepfen oder Bekaſſinen u. die Waldſchnepfe in Wortu. Bild. Bearbeitet von J. Rohweder (Husum). Folioformat. 64 Seiten Text und 5 naturgetreue Farbendrucktafeln, in gefälligem Kartonband. Preis M. 5.—. vn Sonderabdr.a. Naumann's Natur- geſchichte der Vögel Mitteleuropas. Dr N 1 39 0 j % Pe N ; 5 32 3 7 h 1 * | Be R N. 4 4 “> 2 1 8 ne 5 I * — N B use | Ansichtskarten mit Porträts, ** Preise von K. 5.— per 100 ug Julius Rühkopf, Rorneub Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in e RR. Ida Boyer, Chr. L Brehm, ä pet Prof. Dr. K. Th. Liebe, Karl Russ, liefert zum = 15 Ornithologiſche e ecchrift, beransgegebenvem Deutj chen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. TRITT 1004 Anzeigen⸗Beilage. * 10. R Preis für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und Händlern bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 g 10 Mk. 3 Alle Anzeigen find zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera⸗ Uitermhaus N Sr Se ie von nn Eugen Köhler in Öera-Untermbaus. 3 | In Kürze erjcheint: | | ruft Haeckels Vanderbilder BI NE ea er), T | nach eigenen Aquarellen in Vielfarbendruck, nebſt Tert und zahlreichen Einſchaltbildern in Schwarzdruck als erläuternde Textbeigaben. Prachtausgabe. Das Werk erſcheint in Lieferungen zu je 3 Bildern mit Tert a M. 4.50. 4 Lieferungen bilden eine Serie A M. 18.5 — * * — N * r * eren * Li EDEN ! ö s * { l ar i — x u | Ernſt Haeckel tritt in dieſem Werke als Maler 1 Mehr als | 1000 Aquarelle und Aquarellſkizzen entſtammen ſeiner Meiſterhand. Auf; zahlreichen Forſchungsreiſen hat er die intereſſanteſten und denkwürdigſten ö Eindrücke in lebendigen Farben an Ort und Stelle feſtgehalten und ſo ü \ ) — nicht allein die Pracht des Südens und namentlich der Tropenlandſchaft, ſondern auch die Naturwunder in botaniſcher, zoologiſcher und anthro— pologiſcher Hinſicht dem Gedächtnis dauernd überliefert. Dieſe Schöpfungen gewähren in ihrer impoſanten Reichhaltigkeit ein Lebensbild des großen — 5 Forſchers in des Wortes wahrſter Bedeutung, mit jener Lebensfriſche und 5 | Originalität der Auffaſſung, mit jener Treffſicherheit der Wiedergabe, | | . wie ſie nur e Naturen eigen iſt. | ä ———ůůů — 42ͤ TEEN, rm mn —— = — —— —ů—ů S 2 — WITTEN NE —— — ——— —ů——̃˖§—ĩ˖«—» ð˙— .fl —AZT? :. ͤ —ͤ ĩðV2 ðͤ—— — ————— — . ͤ—ͤ ͤ ͤ—— auf: gef blen mit der Stimmung des betreten har⸗ Studier- und Bibliothekszimmers unübertrefflich. Würdigung in um ſo höherem Maße begegnen, als der hochverdiente XXXVIII r —— monierendem Karton. Sowohl als Lehrmittel der Naturwiſſen⸗ 5 ſchaften, Länder- und Völkerkunde, wie als Wandſchmuck jedes Bezüglich der praktiſchen Bedeutung des Werkes ſei noch darauf i hingewieſen, daß im Text, wo es der Inhalt des Bildes nur irgend ge⸗ ſtattete, die inſtruktive Seite der Darlegungen beſonders berückſichtigt wurde, wozu u. a. die Tropenlandſchaften auf Ceylon, Java und Sumatra mannigfach anregen. 1 Dementſprechend wurden in der 5 und bülichen Weder. | gabe berückſichtigt: Die „Königin-Seeroſe“ (Victoria regia) in ihren enn. der ſogenannte ee (Kigelia pinnata), die blühende „Talipot-palme“ (Corypha umbraculifera), die „Lianen“ am Kaluganga oder ſchwarzen Fluße, 2 | die „Bambuſen“ ebendaſelbſt, mit ihren orangegelben Stümmen und rieſigen Rohrhalmen, Cocosinſeln, Mangroven-Wälder, Bananen- -Haine; die noch von 0 keinem Maler ae und farbig dargeſtellten Shure, krater der Vulkane auf Java mit den Schwefelfelſen, ferner die „roten Lampen“ u. v. a. m., dies alles in den üppigen Formen und in der nur Wenigen bekannten eee des Tropengürtels. Aber auch der heimiſche Erdteil, die Alpen und 9 i boten ihm manches dankbare Motiv dar. Sy z. B. u. v. But. 0 Capobianco (Elba)“; ferner „Marabn im era 5 Vallon (Algier)“; „Teſſara-Kyparis auf Rhodos (der Brunnen der vier Schirn. 15 Cypreſſen)“ und i „ „die Waſſermühle am Paradiefe bei Smyrna“. Mögen nun dieſe Schöpfungen der gebührenden Beachtung u Gelehrte gerade im geh der Schaffenskraft nur zu oft ie und hart bekämpft wurde. f 5 Gera-Unterimhaus, Ende 8 1904. Ornithologiſche Monatscrift, Herausgegeben vom | Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt e. Y. Begründet unter Redaktion von E. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und K. Th. Liebe. 3 35 : Ordentliche Mitglieder Redigiert von Das Eintrittsgeld beträgt des Vereins zahlen einen Jahres⸗ Dr. Carl R. Hennicke 1 Mark. — Zahlungen werden ö beitrag von fünf Mk. und er⸗ in G R an den Vereins⸗Rendanten Hrn. halten dafür die Monatsſchrift in Gera (Reuß) Wilh. Kutſchbach in Gera, pvoſtfrei (in Deutſchl.). und Prof. Dr. O. Taſchenberg. Schleizerſtraße Nr. 4 erbeter | Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. Nachdruck nur mit Genehmigung geſtattet. 3 XXX. Jahrgang. | Oktober 1904. Ur. 10. Den geehrten Vereinsmitgliedern teilen wir hierdurch mit, daß der „Deutſche Verein zum Schutze der Vogel— | welt“ am 8. September dieſes Jahres unter Nr. 7 in das Vereinsregiſter des i N Merfeburg eingetragen worden iſt. Der Königliche Miniſterialdirektor und Wirkliche Geht Oberregierungsrat ® Herr Gberlandforſtmeiſter Weſener in Berlin iſt wegen ſeiner Verdienſte um die Sache des Vogelſchutzes zum außerordentlichen und korreſpondierenden Mitgliede unſeres Vereins ernannt worden. Der Vorſtand. Vogelſchutzkalender. (Nachdruck mit Quellenangabe erbeten.) . Der Oktober iſt in Hinblick auf den Vogelſchutz der Monat der Überlegung. Man muß ſich jetzt klar werden, was man zum Schutze der Vögel tun will. Das wichtigſte iſt immer Schaffung von Niſtgelegenheiten, alſo Anlegen von Vogelſchutzgehölzen und Aufhängen von Niſtkäſten. Über beides können wir uns hier kurz faſſen, da es völlig genügt, auf die entſprechenden Kapitel (Vogelſchutzgehölze S. 20—27, Niſtkäſten S. 27-66) des Geſamten Vogelſchutzes von Hans Freiherrn von Berlepſch, Eigentum unſeres Vereins, Verlag von Hermann Geſenius in Halle, Preis broſchiert 1,20 M., gebunden 1,60 M., zu verweiſen. | Als Ergänzung zu dieſen Kapiteln wollen wir nur erwähnen, daß es ratjam iſt, ein zur Anlage eines Vogelſchutzgehölzes beſtimmtes Stück Land ſchon jetzt im Herbſt tief umzugraben und in Al Zuſtande den Winter über liegen zu 26 N N 1 Ey * er wiß ein Beweis, daß wir die Wohnungen unſerer Höhlenbrüter durch a Sägemehl und Moorerde beſteht; es hat fich vielmehr gezeigt, daß es ſcho laſſen, damit es gehörig ausfrieren kann. Die Bepflanzung (S. Schrift) erfolgt dann erſt im Frühjahr. Die dazu ee 55 a ehrt werden. Es er dies den Pflanzen in feinen‘ Weile den Seh, A man if bei Sen Witterung gleich zur Dur I halb iſt es praktiſch, Beſtellungen Sika ſchon jetzt zu machen. 1 Die beſten Käſten ſind die von Berlepſch'ſchen Niſthöhlen aus 1 | des Herrn Hermann Scheid zu Büren in Weſtfalen. Außer vom Schw 33 5 ſpechte ſind ſie bis jetzt von allen mitteleuropäiſchen Höhlenbrütern 1 von der Hohltaube, der Blauracke, dem Wiedehopf — angenommen 50 tatſächlich beſeitigen können. 1 j Über die Auswahl der Käften für die verjhiedenen Zwecke 8 Befonbe } S. 64—66 des „Vogelſchutzes“. 7 Nachdrücklichſt möchten wir aber nochmals ermahnen, die Käſten richtig aufzuhängen und das auf S. 59 der gleichen Schrift angegebene Maß der Füllung genau zu beachten. Mißerfolge mit dieſen Käſten ſind faſt aus⸗ nahmslos auf falſches Aufhängen und unrichtige Füllung zurückzuführen. Be⸗ ſonders wirkt eine zu ſtarke Füllung nachteilig, da dadurch die e der oval Neſtmulde wieder vereitelt werden. It Weniger kommt es dagegen darauf an, daß die einzufüllende Mischung a völlig genügt, das Sägemehl zur Hälfte mit irgend beliebiger Erde zu Ei Nur verſäume man nicht, das Sägemehl überhaupt mit Erde zu milden Um übrigens bei den ſchweren und verhältnismäßig auch breiten Küften und D das Schwanken zu vermeiden, iſt es vorteilhaft, ſie auf einen ſtarken Aſt zuſetzen oder ſeitlich an einen ſolchen anzulegen. Wo dies aber nicht angängig iſt, ſich das Schwanken auch dadurch beſeitigen, daß man zu beiden Seiten des K 1 und an Den feſt a A einen 12 bis 15 cm langen dee einf lägt geeignetes Geſäme. Caxlo Freiherr von Erlanger . Am 5. September ſtieß Carlo Freiherr von Erlanger mit Baron Haymerle's an einer A in Salzburg mite einem fett bnd Fretherr von Gelanger 15 | 399 gen zuſammen; er 1 ſeinen ge abends um 10 Uhr.“) Der VUfrikareiſende. geboren 1872, beſuchte dreimal einen Teil der „dunklen Erde“, Abeſſynien. Die letzte und an Ausbeute reichſte Expedition ging in den Jahren 18981901 als eine Karawane von 80 Somalis, 30 Iſſa⸗Leuten, 5 Europäern i und 120 Kamelen von Zeila über Harar, Adis-Abeba, Abera, Ginir nach Kismaju. Der geographiſche Bericht über dieſe Expedition in Nordoſtafrika bringt hübſche neue Aufſchlüſſe. Das erbeutete entomologiſche Material wies verſchiedene neue 3 n auf. Auch die ornithologiſchen Arbeiten Erlangers ſind recht wertvoll; er hatte ſich zur Aufgabe gemacht, die ganze Vogelwelt der Erde in „Formenkreiſe“ zu ſpannen, und er würde dieſe Arbeit ſicherlich fortgeſetzt haben, wenn ihn nicht der Tod hinweggeriſſen hätte. Den Zoologiſchen Garten und das Senkenbergiſche 3 Muſeum in Frankfurt hat der Verſtorbene reich beſchenkt. Mit Erlanger haben 3 die geſamten Naturwiſſenſchaften, insbeſondere die ornithologiſche, einen ihrer Ver— E treter verloren, welcher ebenſo mit ſehr reichen Mitteln wie mit weiteſtgehender Opferfreudigkeit, idealem Sinn, gelehrtem Geiſt und herrlichen Menſchentugenden | 4 ausgerüſtet war. wilhelm Schuſter. 2 neue iche Wildſchongeſeh in ſeinem Verhältnis zum Vogelſchutz. Bon Dr. jur. Leo v. Boxberger, Marburg a. L. Mit dem 13. Auguſt 1904 iſt in Preußen ein neues Wildſchongeſetz in Kraft getreten (publiziert am 14. Juli), das auch auf dem Gebiet des Vogelſchutzes durchgreifende Anderungen hervorruft. Dieſe bedeuten zum großen Teil nicht unweſentliche Verbeſſerungen, inſofern gewiſſen Vogelarten ein wirkſamerer Schutz zuteil wird, als das bisher der Fall war, zum Teil auch führen fie einen Rechts— ziuſtand herbei, der die Mängel des bisherigen wieder in demſelben oder ſelbſt in erhöhtem Maße aufweiſt. Einen großen, für das geſamte preußiſche Jagd- und Vogelſchutzrecht be— deutungsvollen Fortſchritt hat das neue Geſetz in der Aufſtellung eines Kataloges 3 der Tiere gebracht, die fortan für den geſamten Umfang der preußiſchen Monarchie | N als „jagdbar?)" zu gelten haben. Bisher waren die Rechtsverhältniſſe in Preußen nach dieſer Richtung hin ſehr verſchiedenartig geſtaltet, da keine einheitliche Geſetz— gebung hierüber exiſtierte, ſondern die Frage nach der Jagdbarkeit ſich nach den in den einzelnen Landesteilen in Geltung ſtehenden, überaus abweichenden Be— ftimmungen regelte und oft kaum mit Sicherheit zu beantworten war. ) Noch wenige Tage vor feinem Tode beſuchte ich Erlanger in dem väterlichen Landhaus in Nieder⸗Ingelheim, wo wir die 20000 Bälge der Sammlung beſichtigten. 4 2) Jagdbar find ſolche Tiere, die nur vom Jagoberechtigten okkupiert, d. h. getötet oder — jedoch nicht mit e — gefangen werden dürfen. 3 | 26* der § 1 nur, inſoweit er für die Vogelwelt dem ruhe a Veränderungen erzeugt. Mit dem Federwild beſchäftigt ſich der Abſatz b des 8 welcher für jagdbar erklärt: Auer-, Birk und Haſelwild, Schnee-, Reb⸗ ſchottige Moorhühner, Wachteln, Faſanen, wilde Tauben, Droſſeln (Krammetsvögel) Schnepfen, Trappen, Brachvögel, Wachtelkönige, Kraniche, Adler (Stein, See⸗ Fiſch⸗, Schlangen-, Schreiadler), wilde Schwäne, wilde Gänſe, wilde Enten, all anderen Sumpf- und Waſſervögel mit Ausnahme der grauen Reiher, der h der Taucher, der Säger, der Kormorane und der Bläßhühner. Von den namentlich aufgeführten Vögeln dürften nur wenige in die Weihen | der jagdbaren Tiere neu eingerückt fein; eine größere Anzahl von Vogelarten a ; dagegen, die durch das Vogelſchutzgeſetz vom 22. III. 1888 geſchützt werden, ſind nunmehr aus dem Bereich der jagdbaren Tiere ausgeſchieden, dürfen alſo jetz a von niemandem, auch nicht mehr vom Jagdberechtigten, getötet werden. Zu dieſen Vogelarten gehören unter andern die Eulen, der Turmfalke, der Kuckuck, die Lerchen, 1 der Ortolan, der Star, die beiſpielsweiſe nach dem im vormaligen wur en geltenden Recht ſämtlich jagdbar waren. Die erwähnten Vögel waren bisher zwar durch die Beſtimmungen des Vogelſchutzgeſetzes gegen Verfolgungen ſeitens Nick i jagdberechtigter geſchützt (da fie nicht zu den dort im § 8 aufgezählten en pe 55 Vögeln gehören), durften jedoch von den Jagdͤberechtigten erlegt werden, da die Beſtimmungen des Vogelſchutzgeſetzes ja auf jagdbare Vögel keine Anwendung finden (S 8b a. a. O.). Jetzt alſo darf ihnen auch vom Jäger nicht mehr nach⸗ 4 geſtellt werden, weil ſie eben nicht mehr „jagdbar“ find. Bedauerlicherweiſe finden 3 ſich indeſſen in dem neuen Wildſchongeſetz auch wieder eine Reihe von Maßregeln, die nicht die Billigung des Vogelſchützers finden können. So ſind auch die Droſſeln für jagdbar erklärt, und zwar die „Droſſeln“ ſchlechthin, was trotz des bedeutungs⸗ 3 loſen Zuſatzes: (Krametsvögel) eben leider nichts anderes beſagt, als daß jede | Droſſel, welcher Art fie auch angehöre (ob „großer“ oder „kleiner“ Krammetsvogel), von dem Jagdberechtigten niedergeknallt werden darf. Immerhin kann es wenigf 18 einigermaßen dem Freunde dieſer ſchönen, edlen Vögel zum Troſt dienen, d ihnen jetzt eine geſeblich geregelte Schonzeit . u die vom 5 1 Jahreszeit gejagt werden durften. Eine Beſeitigung des Droſſelfanges iſt auch durch das neu erfolgt, . darf vielmehr außerhalb der „ a ; RE Das neue bauch ee in 1 Gabeln zum Bogerfehug- 401 E 21. ider und 31. Dezember, nach wie vor ausgeübt werden ($ 4, Abſ. 2, 8 vergl. § 8, Abſ. 2 des Vogelſchutzgeſetzes.). Ein weiterer, meines Dafürhaltens ſehr berechtigter Vorwurf iſt dem Geſetz vom 14. Juli darin zu machen, daß es nicht die „Sumpf- und Waſſervögel“ aus dem Kreis des jagdbaren Federwildes ausgeſchieden und fie damit unter dem Schutz des Vogelſchutzgeſetzes gebracht hat. Es wird alſo nun wie bisher jeder tatendurſtige Schießer an den zierlichen Strand- und Waſſerläuferchen und ihren 3 Verwandten, an den harmloſen Rallen und Sumpfhühnern ſeine Schießwut ftillen können, ganz abgeſehen davon, daß eine genaue wiſſenſchaftliche Umgrenzung des * VNiffes „Sumpf⸗ und Waſſervögel“ Schwierigkeiten begegnet. Die kurze Schon- beit vom 1. Mai bis zum 30. Juni iſt dieſelbe geblieben (S 2 Nr. 18). Einige Vögel, deren Jagdbarkeit vor dem Inkrafttreten des Geſetzes vom j 14. Juli verſchieden geregelt war, find durch das Geſetz endgültig aus der Liſte F der jagdbaren Tiere geſtrichen. Es find dies Fiſchreiher, Störche, Taucher, Säger, Kormorane, Bläßhühner. Sie alle bis auf die Störche ſind alſo jetzt völlig N gelte d. h. fie dürfen von jedermann getötet, gefangen, vernichtet werden, da 3 ſie auf der Proſkriptionsliſte des § 8 des Vogelſchutzgeſetzes ſtehen. Den Vogel— 3 freund wird das Schickſal dieſer Tiere trotz ihrer anerkannten Schädlichkeit mit E Wehmut erfüllen. — Die beiden Störche dürfen jetzt auch von dem Jäger nicht mehr geſchoſſen werden, was im Intereſſe der Erhaltung des ſchwarzen Storches mit Freude zu begrüßen it. 2 4 Die bedauerlichſte Errungenſchaft des neuen Wildſchongeſetzes für den Vogel— . ſchutz ſcheint es mir indeſſen zu ſein, daß durch die Beſtimmung des § 1 b über die noch in der preußiſchen Monarchie vorkommenden Adler ſozuſagen der Stab gebrochen iſt. Die Adler, deren wichtigſte Vertreter in Klammern aufgezählt ſind, werden durch § 1b zu jagdbaren Tieren ernannt und — lasciate ogni speranza! E genießen keine Schonzeit! Dieſe Regelung kommt wenigſtens theoretiſch 4 einer Vernichtung dieſer Recken des Vogelgeſchlechts gleich. Denn auch von den 3 Beſtimmungen des künftigen Vogelſchutzgeſetzes, das vielleicht dieſen und anderen ſeltenen Erſcheinungen in der deutſchen Avifauna einen beſchränkten Schutz gewähren . wird, werden die jagdbaren Vögel wie bisher eximiert bleiben; da es aber eigentlich mur die Jäger find, die ſich mit der Erlegung des Königs der Vögel den Lorbeer— kranz auf das weidgerechte Haupt drücken, und die Adler von andern Menſchen kaum Nachſtellungen zu gewärtigen haben, ſo bedeutet die Erlaubnis, den Adler 4 jederzeit jagen zu dürfen, ſeine völlige Preisgabe. Retten kann ihn nur der wahrhaft 2 weidgerechte Sinn ſolcher Jäger, die ihre Hauptaufgabe nicht in der Vertilgung, ſondern in der Schonung und Erhaltung namentlich des ſeltenen Wildes erblicken. Daß dieſe Geſinnung noch an vielen Orten zu finden iſt, habe ich mit Genug— weiſe iſt auch von nun an lediglich das Einſammeln der Kiebitz- und Möveneier i tuung aus der Hekhinterefeite Arbeit Baers „über Nature utz und 8 wiſſenſchaft“ (in Nr. 5 dieſes Jahrgangs) feſtſtellen können, und Auffaſſung auch in leitenden Kreiſen begegnete, zeigt eine von ſeiten des p. Landwirtſchaftsminiſters vor kurzem ausgegangene Außerung in S der prämien für Raubzeug, die in dieſem Sinne gehalten war. Unglück auch ſeine gute Seite hat, io ‚arg! e die neue Sei ng darf nur dem lebenden Adler nachſtellen, nicht auch ſeinen in 95 dies 1 55 8 5, Abſ. 4 ausdrücklich unterſagt iſt. Das ſinnloſe Zerſchießen der mit Eiern belegt Horite, wie es in forſtlichen und jagdlichen Kreiſen leider auch bei ganz harmlos Raubvögeln hier und da üblich iſt, darf bei den Adlern als jagdbaren Be nicht ausgeübt werden und iſt ſtrafbar (§S 368, Nr. II Strafgeſetzbuch). Hinſichtlich des verabſcheuungswürdigen Eierſammelns zu Genen ee in dem Geſetz vom 14. Juli nach verſchiedenen Richtungen hin ein Fortſchrit zu konſtatieren. Als ein ſolcher ſtellte ſich zunächſt die in § 5 Abſ. 3 getroffene Maßregel dar, daß nur die Jagdberechtigten, ihre Begleiter, oder ſolche Perſouen, die mit ſchriftlicher Erlaubnis des Jagdberechtigten verſehen find, zum Einſammeln der Kiebitz- und Möveneier befugt find, und auch dieſe nur bis zum 30. April, “ welcher Termin durch die Bezirksausſchüſſe bis zum 10. April zurückverlegt und und für Möveneier bis zum 15. Juni (!) hinausgeſchoben werden kann. Erfreulicher⸗ | geſtattet, alle anderen „Strandvögel“ ſowie die Seeſchwalben dürfen nicht mehr wie früher ihrer Eier beraubt werden, da fie nach §S 1 b jagdbar find und Eier 0 jagdbaren Federwildes von niemandem ausgenommen werden dürfen 6 55 Abſ. 3, § 368 Nr. 11 Strafgeſetzbuch). Es iſt dies — wie bei den Adlern — die einzige günſtige Folge des Umſtandes, daß die Sumpf- und Waſſervögel für jagdb 4 erklärt find. Kiebitz- und Möveneier dürfen auch vom Beginn des 15. Tag nach Schluß der Sammelzeit an weder verkauft, noch angeboten oder verſan 7 werden (SS 6, 1b). — Nach dieſen Neuerungen darf man wohl hoffen, daß die wüſte und widerwärtige Eierſchlemmerei, wie ſie z. B. in der deutſchen Rei hauptſtadt geübt wird (vergleiche wieder die Mitteilung Hockes in der ſchrift für Oologie Jahrgang 1904 Nr. 2. S. 27), h etwas eos werden wird. ER geſetzes vorgeſchriebenen Genehmigung des Landratsamtes) die Gen Jagdpolizeibehörde erforderlich iſt. Ob dieſe Behörde auch zum 2 Eier von nicht jagdbaren Vögeln zu wiſſenſchaftlichen Zwecken ihr 5 dee neue able. alorho ge in e a, zum Bogelihub. 403 “ 3 Feten hat, ii aus ber Beſtimmung des § 5, Abſ. 5 nicht erſichtlich. Nach d em Wortlaut der Beſtimmung, die von Eiern ſchlechthin redet, könnte man das letztere annehmen, dem Geiſt des Geſetzes widerſpricht dieſe Auslegung jedoch. 86 würde die Beſtimmung nur auf jagdbare Vögel für anwendbar halten. Ohne Zweifel findet aber die Beſtimmung keine Anwendung auf die Eier der nach 8 8 2 des Vogelſchutzgeſetzes ſchutzloſen Vögel, ſoweit dieſe nicht jagdbar ſind. Es bliebe abzuwarten, wie ſich die Praxis zu der Frage ſtellen wird, obwohl ſich die Praxis bei der Seltenheit derartiger Fälle nach dieſer Richtung hin wohl wenig fruchtbar erweiſen wird. 3 Nun noch ein Wort über das Strafenſyſtem des Geſetzes. Da es ſich um engen handelt, ſo treten für die Zuwiderhandelnden Geldſtrafen ein. Dieſe ſind im $ 13 für den Fall des Erlegens von Wild während der Schonzeit nach den einzelnen Wildarten abgeſtuft. Sie betragen beiſpielsweiſe für die Erlegung einer Trappe, eines Schwanes, eines Stückes Auerwild 30 Mark, für Birk- oder Haſelwild, Schnepfen, Faſanen 10 Mark, für alles übrige Jagdgeflügel mit Aus- nahme der Droſſeln 5 Mark, für dieſe 2 Mark. Das unbefugte Einſammeln der Kiebitz⸗ und Möveneier und das Einſammeln derſelben nach dem Eintritte der geſetzlichen Schonzeit wird, ebenſo wie das Ausnehmen der Eier von anderem jagdbarem Federwild, nach 8 368, Nr. 11 des Strafgeſetzbuchs mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen zu beſtrafen ſein, da es an einer ſpeziellen hierauf bezüglichen Strafbeſtimmung im Wildſchongeſetz mangelt. Das Feilhalten, Verkaufen und Verſenden der Kiebitz- und Möveneier nach Eintritt des 15. Tages der Schonzeit wird nach § 16 mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark und Einziehung der feilgehaltenen Eier beſtraft. In allen Fällen tritt ſubſidiäre | Haftſtrafe ein (S 17). Endlich wird, wer, ohne jagdberechtigt zu jein, jagdbaren Vögeln nachſtellt, nach Ss 292, 293 des Strafgeſetzbuchs mit Geldſtrafe oder | Gefängnis ſowie Einziehung des Jagdgerätes geſtraft. Zum Schluß ſei nochmals darauf hingewieſen, daß der im Vorhergehenden | zur Darſtellung gebrachte Rechtszuſtand nur für Preußen beſteht. In den andern 4 deutſchen Staaten ſind die in Betracht kommenden Fragen nach den dort geltenden Wildſchongeſetzen wieder anderweit geregelt. Von einer einheitlichen Geſtaltung des deutſchen Vogelſchutzes kann daher — namentlich im Hinblick auf die jagdbaren Vögel — trotz des für das ganze Reich geltenden Vogelſchutzgeſetzes vorläufig noch nicht die Rede ſein. Es empfiehlt ſich deshalb auch meiner Meinung nach nicht, wie ſchon wiederholt angeregt worden iſt, das geſamte Vogelſchutzrecht des deutſchen Reiches in eingehender Weiſe zu einer zuſammenfaſſenden Darſtellung zu bringen. Eine ſolche Zuſammenſtellung würde für die Strafrechtsfolge von einer gewiſſen Bedeutung ſein, auf den Laien jedoch derartig verwirrend wirken, ER Be daß fie ihren Abet diesen ein klares Bild des deutschen Voge geben, doch nicht gerecht würde. Schon für das preußiſche Red ge Frage nach der rechtlichen Behandlung einzelner Vögel ſo verwickelter Na es erſt eines eindringenden Studiums der geſetzlichen Vorſchriften bedarf, i mit Sicherheit beantwortet werden kann. Daher ſcheint es mir eine weitau, dankbarere Aufgabe, einmal eine deutſche Avifaung mit einem juriſtiſchen Komme dergeſtalt zu verſehen, daß die einzelnen Vogelarten in ſyſtematiſcher Reihenf mit Angabe des ihnen im Königreich Preußen zuteil werdenden Schutzes aufgefül werden. Ein ſolcher Katalog dürfte für die in Preußen mit der Überwachu der Vogelſchutzgeſetze betrauten Beamten, wie für alle, die ſich ſchnell über | Stellung des Vogels im Recht unterrichten wollen, nicht ohne einiges Intereſſ ſein. Da bei der Aufzählung der Vogelarten Zweckmäßigkeitsrückſichten maßgeben! ſind, ſo braucht dieſelbe nicht den ſtrengſten Anforderungen einer wiſſenſchaftlichen Avifaung zu entſprechen, ſondern es kann dabei ſummariſcher verfahren werden, ſofern nur bei jedem Vogel unzweifelhaft erſichtlich iſt, wie ſeine rechtliche Be handlung ſich geitaltet. N a Dem im Anhang von mir gemachten beſcheidenen Verſuch eines derartigen „ornithologiſchen Rechtslexikons“ muß ich zur Erklärung der in Spalte 2 gebrauchter Ausdrücke einiges vorausſchicken. Das Wort „geſchützt“ bedeutet, daß der Vogel den vollen Schutz des Reichsvogelſchutzgeſetzes genießt, wie ich denſelben in meiner Arbeit „alte und neue Vogelſchutzgeſetzgebung“ in Nr. 5 dieſes Jahrgangs zu erläutern beſtrebt geweſen bin. Um dieſen Schutz noch einmal kurz zu präziſieren, ſo iſt es verboten, dem geſchützten Vogel — von einigen Ausnahmefällen abgeſehen — irgendwie nachzuſtellen und ihn ſeiner Eier und Jungen zu berauben, ihn alſo, kurz geſagt, in ſeinen Lebensfunktionen unmittelbar zu beeinträchtigen. — De Begriff „jagdbar“ bedeutet, daß der Vogel zur vom Jagdberechtigten und ni innerhalb der Schonzeit getötet oder (abgeſehen von dem Fang mit Schlingen § 4 des Wildſchoͤngeſetzes) gefangen werden darf, daß ihm dagegen von ander Perſonen überhaupt nicht nachgeſtellt werden darf. Die Eier jagdbarer Vöge ſowie ihre Jungen, dürfen von niemandem, auch nicht vom Jagdberechtigte ausgenommen werden. — Der Ausdruck „vogelfrei“ beſagt, daß der Vi ge von jedermann getötet oder gefangen und ſeinen Eiern oder Jungen beliebig n geſtellt werden darf, daß er mit 1 Worten überhaupt keinen geen Schutz genießt. . Von den Abkürzungen, deren ich mich in Spalte 3 bedient, ben, V. S. G. Reichsvogelſchutzgeſetz. W. S. G. preußiſches Wildſchongeſetz. F. G. preußiſches Fiſchereigeſetz. ER N a | I. Singvögel. a Nachtigall und Sproſſer. Blau- und Rotkehlchen. Notſchwanz i ee und Steinſchmätzer. r 38 Steinrbtel. Droſſeln jeder Art. Gloyldhähnchen. gdLaubſänger. GSGrartenſänger. Nohrſänger. Grasmücken. 5 eden. und Alpenbraunelle. 3 Zaunkönig. 5 5 Meiſen. Kleiber. Baumläufer. Mauerläufer. LVLVerchen. * | Bachſtelzen. Br: Pieper. | Ammern. Kͤreuzſchnäbel. 1 Gimpel. > Girlitz. E- Zeiſige. KHla.ünflinge. Buch⸗, Grün⸗, Berg⸗, . | Diſtelfink. 2 Kernbeißer. ; 2 * und Felöſperling. Grad des gewährten Schutzes. Geſchützt. U 2 15 . Geſchützt. Die Waſſerſchmät⸗ zer dürften kaum unter den oder Begriff der Sumpf⸗ Waſſervögel fallen. Geſchützt. Jagdbar. Schonzeit 1. Ja⸗ nuar bis 20. September.“ Ende derſelben kann bis 30. September hinausge⸗ ſchoben werden. Fang in Schlingen zwiſchen 21. Sep⸗ tember und 31. Dezember erlaubt. Geſchützt. J. J Vogelfrei. | Geſchützt. J Vogelfrei. 2 75 W. S. G. §§ 1 b, 2, Ne 19, 8 Schutz beruht. V . Vorſchriften, auf welchen der an 0 Vogelart. x Steinſperling. Star. Pirol. Eichel⸗ und Tannenhäher. Elſter. Dohle. Raben Nebel-, Saatkrähe. Kolkrabe. 5 Würger jeder Art. Fliegenſchnäpper. Schwalben. II. Schwirrvögel. Segler. Nachtſchwalbe. III. Sitzfüßer. Blauracke. Wiedehopf. Bienenfreſſer. Eisvogel. IV. Klettervögel. Spechte. Wendehals. Kuckuck. V. Raubvpögel. Eulen mit Ausnahme des 5 hu Turmfalk. Adler. 190 a übrigen Raubvögel. VI. Scharrvs gel. Auerhußhn Geſchützt. VVV nw Vogelfrei. 2 N 2 2 9 Geſchützt. 1 7 „ 2 Geſchützt. Den Fiſchereibe— rechtigten ift jedoch geſtattet, ihn ohne Anwendung von Schußwaffen zu töten oder zu fangen. Geſchützt. 2 „ „ 55 | Jagoͤbar. Keine Schonzeit. Fiſchereiberechtigte dürfen außerdem den Fiſchadler ohne Anwendung von Schuß⸗ waffen töten oder en. Sera an 115 Rephuhn, . 3 un va. Girrvögel. Wildtauben. vm Schreitvögel. Fiſchreiher. Ale en Reiher. R Roprdommen. 2 She 5 . Kranich. 3 * IX. Laufvö gel. 4 Waſſerhühner. =: Sumpfhühner. Rallen (Waſſer⸗ und Wieſenralle). REN: 25 Waldſchnepfe. 5 Bekaſſinen. Brachvögel. Uferſchnepfen. 0 | Sagdbar. Grad des gewährten = Schutzes vember, für Weibchen 1. Fe⸗ bruar bis 30. November. Anfangs- und Endtermin der Schonzeit können bis zu 14 Tagen zurückverlegt oder hinausgeſchoben werden. Jagdbar. 1. Februar bis 15. Septem⸗ ber. Sie kann wie beim vorigen verändert werden. Schonzeit e Jagdbar. zember bis 31. Auguſt. Sie kann wie bei den vorigen verändert werden. Jagdbar. Vogelfrei. Schonzeit 1. Mai bis 30. Juni. „ Geſchützt. Jagdbar. Schonzeit 1. Mai bis 30. Juni. Vogelfrei. Jagdbar. Schonzeit 1. Mai | bis 30. Juni. 7. Jagdbar. Schonzeit 1. April bis 31. Auguſt. Jagdbar. Schonzeit 1. April bis 30. Juni. Jagdbar. Schonzeit 1. Mai bis 30. Juni. H 2 Schonzeit für | Männchen 1. Juni bis 15. September, für Weibchen Keine Schonzeit. Vorſchriften, auf welchen der Schutz beruht. W. S. G. 88 1 b, 2, Nr. 12 und 13, 3 a. W. S. G. 88 1 b, 2, Ny, 14, Bat W. S. G. $1b. W. S. G. 8 1 b, BD, G. 8 8K, Nr. 10. W. S. G. §s 1 b, ERS (dp) — Eu W. S. G. 88 1 b, 3 Nr. 18. | 5 W. S. G. 68 1b, W. S. G. 88 1 b, 2, Nr. 16. W. S. G. §§ 1 b, 2, Nr. 18. > ei 8 * 2, Nr. 17. ee eee 8 Ne Fee 8 ? 2 an er Nee Vogelart. Kampfhahn. Strand⸗ und Waſſerläufer | (Sumpfläufer, Sandläufer, Waſſertreter). Strandreiter. Säbelſchnäbler. Triel. Kiebitz. Regenpfeifer. Steinwälzer. Auſternfiſcher. X. Schwimmvögel. Schwäne. Gänſe. Enten. Säger. Kormorane. Seeſchwalben. Möven. Jagdbar. Schonzeit 1. Mai a bis 30. Juni. ii 7 U „ h Sagdbar. Die Eier dürfen vom Jagdberechtigten, deſſen Begleiter oder dem von ihm Ermächtigten bis zum 30. April geſammelt werden. Der Termin kann bis zum 10. April zurückverlegt wer- den. Schonzeit des Vogels 1. Mai bis 30. Juni. Jagoͤbar. Schonzeit 1. Mai bis 30. Juni. 2 „ Jagdbar. Jagdbar. Schonzeit 1. März bis 30. Juni; dieſelbe kann eingeſchränkt oder ganz auf- gehoben werden. Vogelfrei. J. Jagdbar. Schonzeit 1. Mai bis 30. Juni. Jagdbar. Schonzeit 1. Mai bis 30. Juni. Die Eier dürfen vom Jagoberechtig— ten, deſſen Begleiter oder dem von ihm Ermächtigten bis zum 30. April geſammelt 1 werden. Der Termin kann bis zum 10. April zur“ |. verlegt oder bis zul 15.3 Juni 5 e Rn 1 2 Keine Schonzeit. EEE eee , x I Ra re * 175 u“ N IA var, N A or A He FI Kae te 17. 9 3 EL: n 1 f . 5 RE 1 N . ee TECH N . 2 DR Schacht, Zwei neue Brutvögel in Lippe. 409 Grad des gewährten | Vorſchriften, auf welchen der Schutzes. Schutz beruht. | Vogelart. 1 55 | Taucher (Hauben⸗, Zwerg⸗, | | Vogelfrei. W. S. G. 81 b, Rothals⸗ Schwarzhalstau⸗ V. S. G. 8 8, Nr. 14. 5 cher, Nordſee⸗, Polar-, Eis | 4 taucher). Alken (Tordalk, Lund, Ba n Lummen). 8 | ; | Zwei neue Brutvögel in Tippe. | Von H. Schacht. ; In früheren Jahren war der Schwarzſpecht (Dryocopus martius) im Teutoburger Walde eine äußerſt ſeltene Erſcheinung, aus dem einfachen Grunde, E weil es hier an ausgedehnten größeren Kiefernbeftänden fehlte. Nachdem man aber an der Südſeite des Waldes nach der Lenne hin Kiefernkulturen angelegt und dieſe das gehörige Alter erreicht und mächtige Bäume aufzuweiſen hatten, ſtellte ſich auch der Charaktervogel des Kiefernwaldes, der Schwarzſpecht, ein. Im Jahre 1890 zeigte ſich zuerſt ein Pärchen, welches am Saume eines Kiefern- beſtandes in einer hohlen Buche zur Brut ſchritt. Von den aus dieſer Brut ſtammenden Jungen wurden im Herbſt einige erlegt und präpariert, weil man 1 den Vögeln von forſtlicher Seite eben kein freundliches Willkommen darbot, da man ſie des Ringelns junger Pflanzeichen bezichtigte. Aber trotzdem hat eine ſtändige Zunahme ſtattgefunden, hente iſt der . ein ſeßhafter Brut⸗ 3 vogel des Teutoburger Waldes geworden. ; Seit Menſchengedenken hat unſer ſchönes Lipperland keinen Storch (Cieonia J eiconia) als Brutvogel aufzuweiſen gehabt. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts 7 ſetzte der naturwiſſenſchaftliche Verein in Detmold eine Prämie von 15 Mark 1 für denjenigen Bewohner unſeres Landes aus, auf deſſen Dache das erſte Storchen— paar zur Brut ſchreiten würde. Erſt mit dem Eintritte dieſes Jahrhunderts (1901) iſt dieſe Prämie zur Auszahlung gelangt. In der Nähe der alten Hanſaſtadt 4 Lemgo im Begatale fand ſich im Dorfe Hörſtmar ein Storchenpaar ein, welches auf einem mächtigen alten Strohdache ſein Neſt anlegte. Aus der Brut gingen drei Junge hervor, die glücklich heranwuchſen und im Monat Auguſt mit den Alten nach Süden zogen. — Im Jahre 1902 erſchien auf demſelben Dache erſt im Mai wieder ein Storchpaar, beſſerte das alte Neſt aus, nächtigte ſtets auf der Dachfirſt — gelangte aber nicht zur Brut. Erſt in dieſem Jahre (1903) wurde das Neſt aufs neue bezogen und gingen aus der En verlaufenden Brut . Meder 3 Junge hervor. en) um dasselbe zu bewundern, ja daß ſelbſt Berufs⸗ 5 und erſchienen, um das Storchneſt mit ſeinen Bewohnern auf der Platte zu g a Die Vögel des Frankfurfer Zoologischen Gartens. 35 a Von Wilhelm aut Ben / V. Reiher (Ardeidae). 7 no. ae 50. Rieſenreiher (Megerodius goliath). Hals, Flügelbug bra | Ein großer ſtattlicher Stelzvogel. Er packt (im März 1904) öfters mit Bi Schnabelſpitze eine Handvoll Heu vom Boden des Käfigabteils (im Rundb aaauf, hebt es in die Höhe und verzettelt es dann durch Schleuderbewegungen ( Schnabel und Kopf) in dem Raum — — dient es zur bloßen Beluſtigung o 1975 iſt es ein Anzeichen erwachenden Minnetriebs? Der Ae e 1 etwas n oben gebogen. Iris braun. | x 5 51. Großer Silberreiher (Ardea alba), ſteht oft mit eingejogenen f an | phlegmatiſch in der Ecke. Länge 90 cm. Aus Südeuropa. a 52. Kleiner Silberreiher, Seidenreiher (A. garzetta). Länge 70 cm. Auf dem Kopf zwei bandförmige Schmudfedern. Die bei unjeren Damen lei jo beliebten „Fadenfedern“ — jede Fahnenfaſer ſteht von der anderen circa 1 m entfernt, — welche, circa 60 an Zahl, von den Schultern an nach hinten zu den Rücken des Vogels decken, ſammelt der Wärter, wenn ſie ausfallen 19 „ ebenſo die Kropffedern bedeuten bekanntlich ein Unglück wi die Wagen 3 Südeuropa. Schnabel ſchwarz. . 53. Schmuckreiher (A. candidissima), wie die beiden vorigen na 4 mit ihnen nahe verwandt; etwas kleiner, mit einem dichten aufſtellbaren Fa 5 federbüſchel am Hinterkopf. Aus Amerika. Schnabel ſchwarz, am Grunde wie auch die nackte Zügelgegend. „ e 54. Büffelreiher (A. bubulcus). Schnabel ganz weißgelb. Aus Af Iſt der beſtändige Begleiter der Kuhherden. Schmuckfedern zur Minnezeit | roſtfarbig. Heißt bei den Buren „Lauſer“ (weil er dem Vieh die a a 55. Purpurreiher (A. purpurea), braunrot, aus Südeuropa. 1 56. Grauer, B e (A. ee 4 5 irche 2 de Bügel des Srantfucer Bonlagifäen e Gartens. 411 Flug in Spro en zu en Baumſpitzen hinauf. Mit knarrendem Gekreiſch empfängt es meiſt das Weibchen; dieſes nimmt die Laſt ſofort ab und bemüht ? ſich nun ſeinerſeits, das Reis oder den groben Knüttel richtig feſtzuſtecken, wobei 3 die Lage des letzteren oft 4 bis 5 mal geändert wird. Dem weiteren Brutgeſchäft N liegen die Vögel eifrig ob. Die Begattung erfolgt meiſt auf den Bäumen. 4 57. NRallen-, Schopfreiher (A. ralloides) aus Südeuropa. 58. Nachtreiher, Focke (Nycticorax nycticorax). Lauter alte Vögel mit grünſchwarzem Kopf und drei langen weißen Lanzettfedern. (Zweijährigen fehlen noch die Schmuckfedern). Die großen nächtlichen Augen haben eine rote Iris 5 und breite ſchwarze Pupillen. 3 59. Große Rohrdommel (Botaurus stellaris). 60. Kleine, Zwergrohrdommel (Ardetta minuta). Bei alten Rohr- dommeln Oberkopf, Rücken, Schwingen, Schwanz ſchwarz, bei jüngeren braun. | Verſchlingt Rotaugen, Kaulköpfe, Haſſeln von noch 10 em Länge (ſolche freilich 5 mit Schwierigkeit, doch erhält der Wärter oft nicht kleinere Fiſchware aus dem Main); dem Teichhuhn und Eichelhäher, welche, in demſelben Abteil befindlich und weniger zurückhaltend als die Rohrdommel, zuerſt an die Fiſche herangehen und N ſie anpicken (doch nicht viel damit anzufangen wiſſen), nehmen die beiden Rohr— 3 dommeln ſie ab, ſobald die Zuſchauer (h. ſ.) vor dem Gitter des Käfigabteils 3 weggegangen ſind. Der Unterſchnabel der einen Rohrdommel iſt auf die vorderſte 5 10 em Länge nach unten und ſchief zur Seite gebugen. 7 VI. Störche (Ciconiidae). ö 61. Weißer, gemeiner, Hausſtorch (Ciconia ciconia). Die Jungvögel vom vorigen Sommer zeigen noch im Februar und März 1904 gelbe Füße und Schnäbel. Am Futterkübel ſtehen die Störche öfter als andere Stelzvögel; ſie nehmen ſich den ganzen Schnabel voll und ſchleudern dann ſeine Füllung mit Er“ kräftigen Ruck nach oben in den Schlund hinunter. 1903 und 1902 brütete ein Storchweibchen auf der bloſen Erde eines Inſelchens im Weiher der Stelz— Voelwieſe; nur einen fußhohen Wall von Reiſig ſchichtete es um ſich. Lauf N (Tarſus) und Schien⸗(Waden) bein der Füße des ruhig daſtehenden Vogels nehmen beim Schwan folgende Stellung ein: X) („O-Beine“), beim Reiher und Flamingo dieſe: „ (ſtark geſpreizte, breitſpurige „X-Beine“), beim Storch und Kranich dieſe: „ (doch ſtehen beide auch ſehr oft . einem Beine). Ein Männchen läßt ſich gern füttern. 3 62. Schwarzer Storch (C. nigra). Als empfindlicher Vogel über Winter im Rundbau. Knuppert dem bei ihm befindlichen Wehrvogel beſtändig im Gefieder. 63. Indiſcher Marabu, Kropfſtorch (Leptoptilus dubius), der ſcheuft und einer der größten, gefährlichſten, „boshafteſten“ Vögel (be— im Zorn Snblühen kann; direkt hinter dem beben eingezogenen of 0 | ſchwarzgeſchindelten Stirn ragt aus den Rückenfedern ein anſehnlicher Haute von ſauber dottergelber Farbe hervor. Er klappert von Zeit zu Zeit kurz ſchnar ni mit dem Schnabel (wie der Nimmerſatt), indem er den Unterſchnabel zitt nd ſchnell wider den Oberſchnabel ſchlägt. Die ſchwarzen Schindeln (alte Hautſt cke des dicken rötlichen Kopfes treten auch an dem unförmlichen Schnabel auf u laſſen dieſen ſchmutzig erſcheinen. Ofters jteht er auf einem Bein und faßt da auch wohl mit Hinter- und Mittelzehe des anderen Fußes den Lauf des erſter wie in eine Zwackel. Fiſche, welche ihm der Wärter entgegen wirft, fängt er der Luft laut knappend auf. Unſer Marabu iſt tadellos im Gefieder (mith ſehr geſund); die zartflaumigen, 8 bis 15 cm langen, hellbläulichgrauen „Marab federn“ — ein koſtbarer und ſehr teurer Schmuck für Damen — ſtehen am End ſeines Rückens (Schwanzdecken); ſie werden von dem Wärter geſammelt. Er ſchl auf den Läufen hockend und zieht den Kopf ſoweit ein, das nur gerade noch Augen ſichtbar ſind. 64. Auſtraliſcher Sattelſtorch (Mycteria australis). Nocht im Jugendtleld [Der afrikaniſche Marabu (Leptoptilus erumenifer) und der Sundamara (Leptoptilus javanicus) fehlen augenblicklich]. 65. Indiſcher Nimmerſatt (Tantalus leucocephalus). Ein 175 11 Vogel: Weiß mit Roſenrot, an Flügeln und Schwanz grünſchillernd ſchwa Woher er den Namen hat, iſt unklar, da er nicht unerſättlicher iſt als übrigen Storchvögel auch. In ſeiner Winterbehauſung ſteht er meiſt träg hebt den einen Fuß hoch und packt die durch Hefthäute (halb ausgebild Schwimmhäute) verbundenen drei Vorderzehen und dazu die freie Hinterzehe dicht zuſammen (wobei die ſeitlichen Zehen etwas nach unten liegen und die hinte ganz unten), daß ſie wie der verlängerte Stock des Laufes ſelbſt ausſehen, 5 etwas verdickt. Schnabel und nacktes Geſicht gelb, Füße rot. Das 9 i tpypiſch „geſtorcht“, d. h. ſchwarz geſchwingt (mit weißen Wellenlinien). | N 66. Afrikaniſcher Nimmerſatt (T. ibis). Etwas kleiner als d nacktes Geſicht gelb und rot. Sein Weiß iſt am Hinterkopf und Rück a voller und reiner als das des Indiers. Der Schnabel iſt ein Mitteldin geradem Storch- und gekrümmtem Ibisſchnabel. | 5 VII. Ibiſſe (Ibides). | ag 67. Heiliger, weißer Ibis (Ibis e aus samen | 68. 5 Vis (J. — ines Aue 4 * 1 2 WB 5 3 N an M ea 74 r7 „ 4.4 72 1 tt 5 ER 1207 Nr az * N N = 5 1 7 4 , ‘ ange 12 ER 22 2 dar Die Segel; des 1 Bontopien Gartens. 413 69. Stachelibis (J. elt aus Auftrlien. Mit richtigen „Stachel⸗ federn“ am Kropf. | 70. Brauner sah ee faleinellus), immer ſtill. Bewohnt Ungarn, Asgypten ie Roter Ibis (Pl. 1 aus Südamerika. Dortſelbſt ſind die Tiere ſcharlachrot, und in dieſer Farbe treffen die importierten auch bei uns ein; bei der erſten Mauſer erſcheint indeſſen für jede ausfallende dunkelrote Feder eine roſenrote (da unſere ärmere Natur das intenſive Pigment nicht mehr hervorbringen kann); der Vogel wird ſcheckig und trägt nach einem Jahre ein roſenrotes Gefieder, das man in ſeinem Vaterlande an ihm nicht kennt. Alſo für die Syſtematiker ſozuſagen eine neue Lokalraſſe — — europaea?! — Die Ibiſſe verbaſtadieren ſich leicht untereinander (vergl. dazu „Nerthus“, Jahrgang VI.). 72. Löffelreiher (Platalea leucorodia), ſilberweiß, mit vorn kochlöffelartig verbreitertem Schnabel. Der ſchwarze, an der Spitze gelbe Oberſchnabel iſt wellig quer gefleckt durch dunkele Erhebungen, neben welchen ſich graue Niederungen breit machen; inwendig hat er viele Querfurchen. Mit dieſem Schnabel ſchnattern ſie wie die Enten im ſeichten Waſſer, und es iſt klar, daß ſie mit einem breiten Schnabel Fiſche, Würmer, Egel leichter faſſen und feſter halten können, als mit einem ſpitzen. Oft klappen ſie laut die Schnabelkiefer zuſammen oder neſteln 1 anderen damit im Gefieder. Iris rot. An der Kehle eine gelbe Hautſtelle mit 4 blutroter Einfaſſung. Junge Tiere ſind ohne Federbuſch am Nacken und an der Kehle faſt ganz befiedert. Heimat: Ungarn, Holland. Iſt mehr Ibis als Reiher. VIII. Kraniche (Gruidae). 73. Burmeiſters Schlangenſtorch (Dicholophus Burmeisteri). Die kleinere graue Art. Ziemlich ſcheu; hält ſich, lebhaft hin und hergehend, hinten 3 im Käfigabteil der Winterbehauſung und ſchaut in die Höhe nach einem Ausgang. Er iſt ein aufgeweckter, gerne laut ſchreiender Vogel. 2 74. Schopfſchlangenſtorch (D. cristatus), die größere gelbbraune Art. 4 Stammt wie die vorige aus den Pampas Südamerikas, wo fie beſonders gegen Abend ihre durchdringende Stimme hören läßt. 3 75. Gemeiner Kranich (Grus grus). Kommt anfangs Februar (1904) gern und willig an das Gitter, um Brot abzunehmen (— er wirft es mit einem ſtarken Ruck aus dem Vorderſchnabel in den Rachen —), im März nicht mehr; es gibt jetzt anderweitig mehr Nahrung, und die zunehmende Wärme hat fein Selbſtgefühl und damit ſeine Vorſicht größer werden laſſen. Er ſchnaubt, wenn * man plötzlich mit der Hand auf ihn losfährt oder ihn auf andere Weiſe erſchreckt, durch die Naſe und die Kehle ziſchend. Aus der Nähe ſieht man gut die 1 27 Die langen, ſichelförmig gebogenen Schwinn des bk Ruhe den Schwanz bedecken, nu überaus weich (vergl. dazu „Nierthus 2 gang VI.). i 176. Auſtraliſcher Kranich (Gr. australasiana) von Neuboland. ſchmucker, eleganter, farbenzarter und -reiner Vogel, immer geputzt wie ein Gard grenadier am Sonntagnachmittag. Das ganze Gefieder iſt ſchieferblauweiß; Füße | ſchwarz, Schnabel zur vorderen Hälfte grau rötlich, hinten aſchgrau mit grünlich Anflug, Kopf ganz nackt, rein ziegelrot, nur am Kinn zarte ſchwarze Borſte Stirn und Scheitel grau, auf den Backen auch einige ſchwarze Borſten, ein pfenniggroßer Platz in der Ohrengegend grau befiedert, Hinterhaupt rot mit etwas 1 gelblichem Anflug; das Rote am Kopfe zeigt ſich in einer vorn und hinten ver⸗ breiterten bandförmigen Anordnung. Iris ledergelb, Pupille dunkelſchwarz. Die Naſenlöcher bilden lange Ritzen im Oberſchnabel. Der intelligente Burſche knappe gern an meinem Bleiſtift oder Finger herum et dazu „Nerthus“, iluſtriert⸗ Zeitſchrift für volkstümliche Naturkunde, 1904.) 5 77. Jungfernkranich, numidiſche Jungfrau (Gr. virgo). Ein zarter, ſtiller Vogel, das rechte Abbild eines verſchämten Backfiſchs; im Franzöſiſchen heißt er demoiselle de Numidie, und in faſt allen Sprachen ſoll der ihm beigelegte 4 Name an feine jungfräuliche Erſcheinung anknüpfen. Die ſchönen weißen Federbüſche hinter den Augen dienen den kirgiſiſchen Mädchen zum Schmuck. Im Sommer 1903 beobachtete ich eines Abends ein Renkontre zwiſchen dem Kranich und dem ſchwarzen 4 Schwan. Dieſer wollte juſt da ans Land ſteigen, wo jener ſtand, gegenſekigeß Flügelbreiten und Flügelſchwenken, dann retirierte Gr. virgo. ö { 78 und 79. Kronenkranich, Königskranich (Gr. chrysopelärgus). aus Südund Südoftafrifa, unterſcheidet ſich von dem, im ganzen helleren, W niſchen Pfauenkranich (Gr. pavonina)?) dadurch hauptſächlich, daß bei dieſe die nackten Wangen zur oberen Hälfte rot, zur unteren weiß, bei jenem ganz weiß find. Er iſt bläulich-aſchgrau mit ſchwarzem Bauch, gelbbraunem Rücken⸗ Iris hellgelb. Der Vogel pickt immer einmal vorſichtig an meinem Blei und z ſich dann 8 Br Poſaunt eee 95 1 wie die anderen b ) Beides find zwei verſchiedene Lokalraſſen; Lenz und 1 35 und, für nur eine Form. e . Die Vögel des Frankfurter Zodlogiſchen Gartens. 445 Kranich (Gr. canadensis) — ſämtlich Gäſte des Berliner Zoologiſchen Gartens, welcher eine auserleſene Kranichkollektion (13 von allen 16 Arten) beſitzt — fehlen]. 80. Trompetervogel (Psophia crepitans). Tropiſches Südamerika. 81. Wehrvogel (Chauna chavaria) mit einem Federſchopf auf dem Kopfe ö und nacktem rotem Geſichte, einem ſtarken Hornſtachel an den Schultern, mit dem er heftig verwunden kann; er ſchreit hell und laut. Er ſchwimmt ſehr oft und geſchickt, erreicht z. B. das Inſelchen im Weiher faſt nie über den Brückenſteg 4 per pedes apostolorum, ſondern ſchwimmend. Die Angabe Brehms, daß die 3 Palamedeiden zum Schwimmen unfähig ſeien, trifft alſo nicht zu und wird * sn Aurfiehendes on — IX. Flamingos (Phoenioone da). 22. Europäiſcher Flamingo (Phoenicopterus roseus). Die jüngeren Vögel mit graulichweißem, bräunlich geſtricheltem Gefieder, blaßgelber Schnabel⸗ baſis und gelbrötlichen Füßen ſieht man ſofort neben den erſt im vierten Jahre 3 vollkommen werdenden weiß und roſenroten Alterskleidern mit Schwarzen Flügel⸗ . ſchwingen, roter Schnabelbaſis und roſenroten Füßen heraus. Die helle weiß— lichgelbe Iris iſt ebenſo auffallend wie das ganze Auge (— anthropomorphiſtiſch geredet =) mit einem gewiſſen Zug von „Heimtücke“ behaftet. Die Vögel legen unter ſchlangenförmiger Krümmung des Halſes ihre Köpfe umgekehrt auf den Rücken und reiben und glätten ſich ebenſo mit dem Hals wie mit dem Scheitel und Hinterkopf die zentralen Lagen des Rückengefieders, dann auch wieder zur Abwechslung einmal mit dem krummen Hackenſchnabel (ſoweit ſie es mit dieſem . an ihrem „Siegfriedsfleck“ vermögen; ſonſt an allen übrigen Körperteilen bringen 2 fie den Schnabel reichlich oft zur Anwendung, da fie faſt ſchon „putzſüchtig“ find d. h. (— nicht anthropomorphiſtiſch geredet —) ſtrengſte Sauberkeit lieben. Dem Tatvorgang nach kann ſich jede Hausfrau ein Muſter an ihnen nehmen — — nicht freilich in Hinſicht der treibenden Urſachen zu dieſer peinlichen Reinlichkeit, da der Vogel kein ethiſches Wertgefühl für ſein Tun hat, ſondern einfach ſeinem Naturtrieb folgt (der ihn zu ſeinem Tun veranlaßt aus Gründen — auch wieder: unbewußter — individuum⸗ und arterhaltender Zweckmäßigkeit), während eine mit Verſtändigkeit ſaubere Hausfrau ſich doch gewiß immer des ſittlichen Plus ihrer Handlungsweiſe a priori bewußt iſt. Die Beine ſtehen vom Ferſengelenk an abwärts nach außen zu. Wenn ein Fuß aufgezogen wird — was bei ruhigem Stehen meiſt der Fall iſt — legt ſich das Schien-Wadenbein faſt wagrecht an den Leib und das Ferſengelenk beugt ſich dazu meiſt in einem ſehr ſpitzen Winkel nach vorn. Die Vögel krächzen. Tritt ein Wärter in ihr Gehege, ſo drücken ſie ſich auf ihren hohen Stelzen wie ein Häufchen „Leichtfüßigkeit“ in eine Ecke 27* i ah poſitive „Zuneigung“, die ſie zum Schnabelaufreißen und Heber gi krächzender Töne brachte? In unſeren afrikanischen Kolonien eee Vogel mit feinem prächtigen Schwarz-weiß⸗rot ſinnenfällig die deutſchen Farben. Er legt, wenn er Nahrung ſucht, Kopf und Schnabel jo ins feichte Waſſer, da Scheitel und Schnabelrücken an den Boden, die Unterkinnlade nach oben kommt; oft rührt er dazu mit ſeinen ſchwimmhäutigen Füßen das Schlamm waſſer trampelnd auf; er ſchnattert wie Enten, treibt das Waſſer und ſonſt Unbrauchbares b den Kinnladen heraus und behält was ihm behagt. X. Strauße (Struthionidae). 83 und 84. Somaliſtrauß (Struthio camelus molybdophanes), mit dunkelblaugrauem Hals, während die ſüdafrikaniſche Form einen hellgraublauen, A die Maſſai- und nordafrikaniſche (Sudanſtrauß) einen roten Hals hat. Alle Federn 5 am Strauß, auch die Flügel- und Schwanzfedern, ſind ſtark ausgebildete, aber 4 charakteriſtiſche „Flaumfedern“ oder Dunen (wie fie die Vogeljungen haben); die Fahnenfaſern einer Feder liegen vielfach in doppelter Reihe aufeinander, 9 Seidenfäſerchen und die Wimpern dieſer Seidenfäſerchen ſind dick und ſtark 15 | gebildet, hängen aber ſchlecht zuſammen. Der alte Hahn iſt ganz ſchwarz, nur die koſtbaren Flügel- und Schwanzfedern ſind reinweiß; natürlich ändert der Ton des Schwarz auf jedem Breiten- und Längengrad etwas ab (z. B. beim Maſſai⸗ ſtrauß von Lackſchwarz in Braunſchwarz); es iſt aber hier vielleicht keine vergebliche Mühe (bezw. kein neuer Handſtreich der pſeudowiſſenſchaftlichen Politik der „Art⸗ zerſplitterung“), auf Grund derartiger, hier tatſächlich ſehr deutlicher Differenze neue „Arten“ aufzuſtellen. Die lanzettförmig auslaufenden Rückenfedern de einjährigen, noch unausgewachſenen Sudanſtrauße (Str. camelus) haben zimme braune Spitzen, die breiten Federn ſind grau mit hellweißlichem Franſenran ſodaß das ganze Gefieder geſcheckt ausſieht (ausgewachſen ſind ſie etwas größe als die Somaliſtrauße, der unterſte Teil des Halſes wird dann durch einen wei Halsring begrenzt). Einen hübſchen Anblick gewährt jeder Strauß, wenn er Kopf hochhebt und die Flügel — aus einem Gefühl lebensfriſ cher Freude - weit breitet. Der alte Somaliſtraußhahn iſt ein gefährlicher Burſche; er den in den Zwinger tretenden Wärter mit feinen ſchweren Strampelf Bauch und Rücken; der Wärter, Freund Landsmann Mahr, hütet fi r weislich vor dieſen Schlägen, welche genügen, um einen Schakal oder eine w. Katze auf den Boden zu ſtrecken. Es kommt vor, daß der Straußha 1 we N Derne r . , re W REN NE 3b ER Be ee er a a * . * ir 2. 25 * Ih yr . £ - 2 Die Vögel des Frankfurter Zoologischen Gartens. 417 er eine ihm bekannte Geſtalt zu der Außentür des Straußenhauſes (neben welcher dirett der Käfig von Str. camelus liegt) hereintreten ſieht, ihr mit ausgebreiteten bingen an das Gitter entgegenläuft. Er reinigt ſich öfters den Schnabel 4 mit der großen inneren, ſtarkgenagelten Zehe und umgekehrt die Zehe mit dem F 3 Wenn er ſich hinſetzt, fällt er von den zwei Zehen auf das etwas nach hinten vorſtehende Ferſengelenk und plumbſt dann mit dem ganzen Körper nach, ein⸗ bis zweimal ſeitlich hin und her ſchwankend (wie ein Schiff), als wolle er E umfallen. Der After des Vogels iſt ungeheuerlich unförmig, was man bei jedem E!xkrementieren gewahr wird; der Hirnkaſten iſt, wie bei ſehr vielen alten Vogel— — 3 De — b, erſchrecklich klein im Verhältnis zum übrigen Körper, Kopf ſo lang wie der Schnabel; trotzdem iſt der Vogel garnicht ſo arg dumm. An dem Vorderlauf flällt, wenn der Vogel im Freilauf ſich befindet, die rote quere Beſchildung auf (bei - 45 nordafrikaniſchen Lokalraſſe tritt ſie noch ſtärker auf). Am 27. März 1904, einem prächtig ſchönen Frühlingstage, brüllte, d. h. brummte der Hahn; es war ein garſtig dumpfer Ton; den Hals blähte er dabei auf etwa wie eine Aspis⸗ ſchlange (Naja haje), auf die dreifache Breite bei etwas verkürzter Länge. um 6 Uhr des Abends wollte er wieder in den Innenraum und lief vor der 2 geſchloſſenen Stalltüre auf und ab. — Manche der kinderkopfgroßen (nach den Lokalraſſen übrigens ein wenig verſchiedenen) Eier dieſes Vogels haben ſo tiefe ſtarke Poren, daß ſie ſchwärzlichgrau bepunktet erſcheinen. Wie der Beſitzer einer deutſchen Straußenfarm am Kilimandjaro (aus Offenbach a. M.) erzählt, erkennt man die Eier, welche Männchen liefern, ſofort daran, daß gewundene Aderlinien von einem beſonderen Ton der gelblichweißen Farbe von einem Pol zum andern ; laufen. ) Die Eier werden in der von Männchen und Weibchen ausgeworfenen Erdgrube auf die Spitze geſtellt. Oft brütet das Männchen allein. Die aus- 3 fallenden Jungen tragen eine Hornſchildbekleidung. — Wirft man dem Vogel kleine Steine vor, ſo verſchlingt er ſie. Von vorgeworfenem Salat ſah ich ihn die einzelnen Päckchen ſo ſchnell in den Rachen bugſieren, daß ſich im Halſe ein dickes Knäuel von dem Umfang eines Backſteins bildete, welches ganz allmählich hinunterrutſchte. 85. Nan du, amerikaniſcher Strauß (Rhea americana) aus den Pampas Südamerikas. Gefieder grau, auf dem Rücken mehr braun. Sein Ei iſt halb ſo groß wie das des Straußes und von gleicher Größe und derſelben länglich eirunden Geſtalt wie das Kaſuar- und das Emuei, von Farbe faſt weiß, ins Gelbliche übergehend; einige ſcharfe rein weiße, ſchwach gewellte Längslinien von verſchiedener Breite laufen von einem Pol zum andern wie Adern. 1) Es bedarf dies einer Nachprüfung. Schuſter. Flügel ſtehen ſtatt der Schwungfedern vier oder fünf lange, fahnenloſe, hornartig ; Der Garten beſitzt zur Zeit drei Formen, die man als Lokalraſſen ee | } Variationen) einer Spezies betrachten muß, nämlich: 1 und die folgenden. Findet ſich neben dem Känguruh im auſtraliſchen L Wapf u Ei N . iſt dunkel⸗, faſt ſchwarzgrün; auf dunklen Sintergrunde Sein dickes braunes ele iſt nahezu Adurchdringlich in Bars, dae Hamburg, Kopenhagen bleiben die Tiere ganz im Freien. N 87. Helmkaſuar (Casuarius galeatus). Alle lang wie Roßhaar herab, hängenden Franſenfedern des Pelzgefieders der Kaſuare ſind derart geſtaltet, da aus einer Federſpule, wenn ſie etwa ein em lang iſt, immer zwei Schäfte mit vollem Fahnenfeld — zwei Federn (manchmal auch drei) — herauskommen; jede Spule trägt alſo zwei Federn, was meines Erachtens auf eine entwickelungsmäßig ſehr alte Herkunft des Vogels hinweiſt, da derartig geſtaltete Federn der unter⸗ ſtufigen Natur der Flaumfedern oder Dunen (mit einem Schaft und mehreren 0 Strahlen) ſehr nahe kommen (ganz ebenſolche Doppelfedern trägt der Emu). Auch alle anderen Charaktermerkmale wie der typiſche Verbreitungskreis (Heimatsort) 1 ſprechen durchaus deutlich für das hohe erdgeſchichtliche Alter des Vogels. Im verbreiterte Federſchäfte wie runde Fiſchplattſtiele oder Stacheln vom Stachelſchwein. | 1. Casuarius galeatus aus Ceram (Molukkeninſel; „Inſelform“). 2. C. galeatus australis vom nordauſtraliſchen Feſtland. 3. O. galeatus Salvadorii von holländiſch Neu-Guinea. 7 Nr. 2 hat ein tieferes Blau und Feuerrot am Halſe als Nr. I, 1 0 unten breitere, immer zuſammenhängende Lappen; auch die Helmform iſt ein wenig aerſchieden. 9 | [Andere Kaſuarformen find: Benetts Kaſuar oder Mooruf (0. 99% aus Neubritannien ohne Lappen, der Einlappkaſuar (C. Via und C. 1 : | plaſtiſcher Erhöhungen (— eine ovologijche are die 95 das hohe Alter der Vogelart ausweiſt! —); die Erhöhungen ſind int gras- oder (bei älteren Stücken) 1 3 e | ı MA 7 * N 4 * 8 Ki a ö 5 N Dr Pr rt? 1 * 4 & Ne SR Vögel des Fe Zeslogiſchen Gartens. 419 A 5 plaſtiſche Erhöhung dieſes Aufſchwellungsuetzes überaus hübſch zu Tage trat!) und ferner die außerordentlich große Widerſtandsfähigkeit desſelben erkannt wurde. In der Mitte der Schale nimmt die nicht aufgeſchwollene Fläche etwa 2 soviel Raum ein wie die aufgeſchwollene intenſiv gefärbte; an den beiden Enden . dagegen herrſcht dieſe letztere faſt allein vor und verdrängt die andere bis auf einige tiefer gelagerte Punkte; am ſpitzen und ſtumpfen Ende erſcheint alſo das hier grasgrüne Ei nur milchgrün bepunktet. Die fein verzweigten Aufſchwellungen glänzen lebhaft, während die tiefer liegenden Stellen den Lichtglanz garnicht zurückwerfen. Die Farbe dieſer Eier ſcheint leicht nachzulaſſen; wenigſtens find zwei Frankfurter Kaſuareier, welche cirka zwei Jahre alt ſind und am Licht hängen, 2 blaſſer als das in meinem Beſitz befindliche, im dunklen Raume gehaltene, welches 2 im vorigen Jahre gelegt wurde. Dieſes Helmkaſuarei iſt 14,1 cm lang und 9,1 cm breit. Die innere Schalhaut iſt ſo dick und feſt wie ſtarkes Papier, dabei hellweiß 3 nend Die Dicke der Schale beträgt 1,5 mm, die äußere Hälfte davon erſcheint mattgrün gefärbt. Die grüne Eierfarbe ſteht im kompletteſten Gegenſatz zu dem ebenſo lebhaften Himmelblau und Feuerrot des Kopfes und Halſes, insbeſondere des Auſtraliers. Es iſt klar, daß die intenſiv grünen Kaſuareier in der Natur 2 4 . ſo bloß und frei daliegen können als die Eier des Stranßes auf dem Sandfeld, da ſie ſchon von weitem ſofort in die Augen fallen würden; der Kaſuar verſteckt ſein Neſt mit den Eiern, dieſem dritten glänzenden Farbenprodukt, welches er hervorzubringen imſtande iſt, in den dichteſten Waldungen feiner Heimat, in die ſich der ſehr ſcheue und vorſichtige Vogel ſelbſt bei der geringſten Gefahr zurückzieht. In der Gefangenſchaft fangen die Kaſuarweibchen vielfach ſchon im Februar mit dem Eierlegen an; öfters zertreten ſie einmal ein Ei mit ihren großen Füßen. . Die Eier der verſchiedenen Lokalraſſen unterſcheiden ſich in etwa; das von Nr. 2 3 ſcheint mir glänzender als das von Nr. 1. — Bei den Vögeln Nr. 1 und 2 des Gartens iſt der Nagel je einer Innenzehe ungewöhnlich lang (bis über 7 cm 4 Länge) ausgewachſen; der Wärter wagt die Nägel aber nicht zu ſchneiden, da die Tiere, zumal der Ceramer Kaſuar, bösartig und gefährlich ſind. . XI. Hühnervögel (Rasores). 2 E 88. Mitu (Ourax tuberosa), ein großes ſchwarzes Baumhuhn mit zinnober- rotem Schnabel von beträchtlicher Stärke, einem Kamm und ſehr kräftigen Füßen. Steht meiſt ſtill und ſtumm auf der Holzſtange. Exkremente (am 14. April) ockergelb. Gegen Abend ſteht der Mitu am Ende der Stange, das Argusweibchen ſteht neben ihm, will auch an das Stangenende und ſchlägt darum dem größeren ) Ich habe das Präparat im Offenbacher wie dem Frankfurter Verein für Natur- kunde vorgezeigt. Wilhelm en ſter. . f Mitu eine halbe Stunde lang fortwährend Ander helen Gickern f quick...“ mit dem Schnabel auf den Kopf, ſodaß dieſer ſich ängſtlich | anſtoßende Küfiggitter drückt. Das Argusmännchen ſteht unten und ſieht aan zu (ohne das Auge nur einmal abzuwenden), ns 89. Pampashuhn (Rhynchotus rufescens) aus Südamerika. ? 90. Geflecktes Straußhuhn (Rh. maculosus) aus Sübamenitn, rigen wachtelartig, abgerundet faſt wie eine Kugel. Die meiſten Be haben eine braunen Rand. Iris hellbraun. Putzt ſich oft. x 91. Zahnhuhn (Rh. strigirostris). Iris braun, Auge vollen 1 Ein ebenſolcher Strich geht vom Schnabel übers Auge bis in den Nacken, ſon rephuhnfarbig. Wenn ich Brot hinhalte, kommt das Männchen ſogleich weit vo | hinten herbei an das Gitter (beim Hinhalten von Papier nicht), pickert dann anhaltend leiſe „pi pi pi..... pui“, worauf ſogleich das Weibchen herzukommt; dieſem überläßt dann das Männchen den noch vorhandenen größeren Teil der ; Brotkrümchen. Welchen tieferen Grund hat dieſe allein bei den e 3 findende Erſcheinung? 92. Rephuhn, Feldhuhn (Perdix perdix). Nimmt N den an ſcheinbar aus in dem Vogelgehege. Re; 93. Griechiſches Steinhuhn (Caccabis saxatilis, %% Keble hellweiß, von einem ſchwarzen Bande umrandet. Wie alle See 555 Kuna ſchöner Vogel. N A 94. Indiſches Steinhuhn (C. har Auffallend uote, emed, Kehle grau. Läuft grunzend am Gitter auf und ab. 95. Klippenhuhn (C. petrosa). Kehle nicht jo deutlich als hams Farbfeld abgeſetzt wie bei den übrigen Steinhühnern, grau, Schnabel mehr 51 1 als rot, auf den Halsſeiten weiße Perlenflecke. Heimat: Mittelmeerländer. 4 96. Rothuhn (C. rubra) aus demſelben Ländergebiet. Be 97. Gemeine Wachtel, Feldwachtel (Coturnix coturnix). J 1 munter. e 98. Virginiſche Wachtel (Ortyx Tir 4 99. Schnee 1 1 1 e (Callipepla ealiforni Di Vögel des Stans ae Gartens. N 421 * 101. Buſchtruthahn, gala (Talegalla curiosa). Der Kopf . iſt nackt, da der Vogel faſt beſtändig in Laub⸗ und Düngerhaufen tiefe Löcher wühlt, wobei eine Federbekleidung von Nachteil wäre. Schon im November und Dezember (1903) zeigt das Männchen Brutneigung. Die Eier werden in einen Laubhaufen geſetzt, mit der Spitze nach unten (vgl. beim Strauß!) und reihenweis in Abſtänden. Die Fäulniswärme des ſich zerſetzenden Laubes brütet die Eier aus. Das Huhn ſtammt vom abgeſchloſſenen Inſelgebiet Auſtraliens, wo ſich ja recht 5 viele alte Tiergattungen erhalten haben. 4 102. Gemeines Perlhuhn (Numida meleagris). Heimat: Afrika. Eine Variation iſt das weiße Perlhuhn (ganz weiß). : 103. Pinſelperlhuhn (N. ptilorhyncha). Mit einem „ auf | dem Kopfe. Aus dem Somalilande. * 104 Geierperlhuhn (N. vulturina) mit faſt merkwürdigem Körperumriß. k Der Schwanz reicht in ſich ſtark zuſpitzender Beugung zur Erde. Am Hinterkopf 7 befindet ſich kleine braune Federwolle. Die langen, prächtig dunkelblauen, in der ; Sonne glänzenden Bruſtfedern find die echten Lanzettfedern mit zweifarbiger Längs⸗ ſtreifenordnung (der Schaftſtrich iſt weiß). Der Bauch iſt hübſch blau, das Rücken⸗ gefieder weiß betropft, jede Flügelfeder am Außenrand weiß geſäumt. Das Huhn 2 hat einen kahlen Geierkopf und ⸗hals (nach dem es den Namen führt), da es in ſeiner Heimat viel im Erdboden nach Wurzeln (3. B. der Jams wurzel) wühlt. Schon im Dezember und Januar (1903 bis 1904) iſt der Hahn minneluſtig, was ſich vor allem im eigenartig ſchnellen Umhertrippeln kund gibt. Iris ſchön rot. ® 105. Argus vogel (Argus giganteus). Die Schwungfedern nehmen nach | innen hin an Breite zu, damit ſich die Augenfleckung — das iſt ganz erſichtlich der Grund zu der ungewöhnlichen Bildung! — auf der Punkt⸗ und Streifen⸗ zeichnung des Federfeldes von Feder zu Feder voller und kräftiger entwickeln kann, bis ſie auf der letzten ihre breiteſte und glänzenſte Entfaltung erlangt hat. Dieſe letzte Feder ſieht man für gewöhnlich nur allein an dem in der Ruhe zuſammen⸗ gelegten Flügel (ſobald der Flügel ordentlich zu ſammengelegt iſt, nicht unordentlich wie jo oft in den Zoologiſchen Gärten) was man auch an guten photographiſchen Momentaufnahmen ſehr hübſch ſehen kann. Es iſt unglaublich, welche Kunſt an ſolch einer Feder aufgewendet (— nicht „verſchwendet“ —) iſt (natura maxima artifex!); und der Eingeweihte wird bemerken, daß dieſe Art Kunſttypus in Wahrheit eigentlich die Grund⸗ und Vorlage der „modernen Kunſt“ iſt, nur daß E. vielfach die (nicht immer recht verſtandenen) regelmößigen Feinheiten der catur in charakteriſtiſche Plumpheiten verwandelt. Die Darſtellung auf der Feder in Zeichnung und Farbe iſt folgende: das Grundfeld iſt weißlichbraun; längs des Schafe 25 liegen nebeneinander ſich ſtetig vergrößernde Augen. Um die Augen befindet ſich eine ſchwarze ee. 19 fich nach ain N auflöſt; die Br . Auges fest ſich von 5 Be vorn SZ r n N Sa a ar. ſchreitet immer ziemlich bedächtig einher, entſprechend feinem ſcheuen Weſen. je die eine der Flügelfedern kupferrötlich. erh 422 zarten Farbtönen gehalten, nicht etwa in grellen Diſſonanzen Die Seitenfü und Wimperchen der Faſerſtrahlen find feſt ineinander gefügt, ſodaß eine Sti des Farbbildes nicht leicht möglich iſt. Das Ohr iſt ſehr deutlich in der Lede ü zu ſehen. Am Hinterkopf des Männchens befindet ſich eine kleine Erhöhung a ſchwarzen Federchen, das Weibchen iſt merliert. Iris bräunlichgrau. Der Vo 106. „ an (Polyplectron chinquis) aus Hie it mit dem N, 107. Spiegelpfau (P. germaini) den Übergang zu den echten 50 Je die beiden metallfarbigen Flecken der Schwanzfedern ſchimmern re Zbweiter Nachtrag zur Ornis des Jallſteingebiets, 8 bend die Zeit vom 1. Juni 1901 bis zum 18. Auguſt 1904. P. Dr. Fr. Lindner, Oſterwieck am Harz. 5 (Schluß.) VII. Ordnung: a Cantores, Sänger. & 47. (74.) Phylloseopus sibilator (Bechst.), Waldlaubſänger. Ankunft a 1902 am 24. April, 1903 am 3. Mai, 1904 am 22. April; am 29. Di wa 1 einer in meinem Garten. 4 48. (75.) Ph. trochilus (L.), Fitis. Ankunft 1902 am 16. April, 1003 2 am 27. April (ſehr ſpät!), 1904 am 13. April. Der Fitis ſingt auch a 0 | Spätſommer. 1 49, (76.) Ph. rufus (Bechst.), Weidenlaubſänger. (Ankunft ſiehe Tube Am 26. Mai 1902 entdeckte mein ſchon lebhaft ornithologiſch intereſſierter dam ſiebenjähriger Sohn Fritz in den dichtſtehenden Wurzelſchößlingen eines alten 9 ſe nußſtrauches in unſerem Garten das Neſt mit fünf Eiern. Gegen die | b häufig durchpaſſierenden plündernden Katzen e = es ae am 11. Mai, 1904 am 2. Mai. | if 51. (78.) Acrocephalus palustris Bechst., Sumpfroht 5 1 Zueiter Nachtrag er rms des Fallſteingebiets. 423 22 (79.) Aerocephalus horticolus Ne Gartenrohrſänger. Trotz der ausführlichen Polemik Kleinſchmidts (in ſeiner Ornis von Marburg, Journ. f. Ornith. 1903, S. 455 bis 505) gegen das Feſthalten dieſer Form und ihrer Ableitung von palustris dürfte die Frage nach der auf biologiſche Merkmale ge— ſtützten Selbſtändigkeit von Acr. horticolus doch noch nicht definitiv beantwortet . ſein. Mir ſelbſt find allerdings auch ſchon vor dem Erſcheinen von Kleinſchmidts Arbeit Zweifel darüber aufgeſtiegen, ob die als Acr. horticolus angeſprochenen Vögel artlich oder auch nur ſubſpezifiſch von Acr. palustris zu trennen ſeien | (die beiden Exemplare meiner Sammlung weiſen das von Kleinſchmidt für palustris | (Kleinſchmidts Frumentarius) angegebene plaſtiſche Kennzeichen der Einſchnürung der Innenfeder der zweiten Schwinge zwiſchen dem Ende der fünften und achten auf). Daß auch manche Teichrohrſänger in ihrer Niſtweiſe vom normalen Typus vielfach abweichen und im Gebüſch über der Erde niſten, beweiſt nur die biologiſche Anpaſſungsfähigkeit auch dieſer Art. Vielleicht wird die horticolus-Frage in der W eiſe ihre Löſung finden, daß man, da allerdings für eine eigene h. Spezies anatomiſche und plaſtiſche Spezifica nicht nachweisbar find, parallele Formen von streperus und palustris darunter verſteht, alſo ſowohl von palustris Frumentarius) als von streperus (Calamoherpe) eine nur in der Niſtweiſe abändernde Form anerkennt. 4 53. (80.) Acrocephalus streperus (Vieill.), Teichrohrſüänger. Am 11. Juni 1902 fand ich an den Schauener Teichen zirka zehn Neſter mit keinem, einem, drei und vier Eiern; eins, der Bauart nach auch dieſer Art und wohl nicht dem dort freilich auch vorkommenden Sumpfrohrſänger (Acr. palustris Bechst.) angehörend, ſtand etwa 4½ m hoch in einer Weide; es enthielt noch kein Ei, nach welchem ja die Zugehörigkeit zu der einen oder anderen Art unzweifelhaft ſicher zu beſtimmen geweſen wäre; leider fand ich einige Tage darauf, als ich nach den Eiern, die ich nun ſicher zu finden hoffte, die Zugehörigkeit klarſtellen wollte, das Neſt zerſtört; ein anderes Neſt mit Eiern ſtand — gleichfalls über der a doch ganz dicht am Waſſer — in einer jungen Eſche etwa 3½ m hoch, d übrigen über dem Waſſer im Schilfrohr. 564. (81.) Aer. arundinaceus (L.). Der Droſſelrohrſänger, den ich 1903 im Gebiet gar nicht mehr angetroffen habe, der aber noch 1902 an den Schauener und Veckenſtedter Teichen geniſtet hat, fütterte noch am 26. Auguſt 1902 am großen Veckenſtedter Teiche Junge und hat ſich 1904 wieder an den Schauener Teichen ei geſtellt; am 17. Auguſt 1904 ſah ich einen am großen Veckenſtedter Teiche. 55. (83.) Acrocephalus aquatieus (Gm.). Den ſeltenen Binſenrohrſänger ſah ich in einem Exemplare am 6. Auguſt 1902 am großen Veckenſtedter Teiche, dann eben dort drei Exemplare am 26. Auguſt 1902. Ich ſchoß davon ein noch N A * R ne ee . e ae n eee * 7 rs ya AN 1 . rs Pr 7 . 2 5 9777 7 0 1 8 * 8 * 10 r es . ee „ At 2 AT im geeigneten Augenblick einen zu a ſo iſt die Beute in dem fie mal ein Exemplar, dann mehrere am 27. Auguſt eben da; einen ſcheuchte Terrain oft unauffindbar; 1903 ſah ich an derſelben Stelle am 18. Auguſt ſogar aus einem ganz kleinen, lichten Binſenbeſtande auf der naſſen Wieſe nel en dem Teich auf. Am 31. Auguſt traf ich zwei Exemplare an; auf das eine ſchoß ich, konnte es aber nicht finden. Endlich gelang es mir unter ſchwierigen Ver⸗ hältniſſen, am 2. September ein — wohl noch junges — Weibchen zu erleg Am 10. Auguſt 1904 ſah ich wieder einen am großen Veckenſtedter Tei N Der Lieblingsaufenthalt des Binſenrohrſängers iſt da, wo auf feuchtem, ſumpfig 1 Grunde viele Scirpus-Kufen ſtehen, zwiſchen denen dichter Pflanzenwuchs (Ly i. machia, Menta, Ranunculus lingua) und lichter, nicht dichter Schilfrohrbeſtar d ſich Ba Die eigentlichen Binſen- und Schilfrohrbeſtände ſucht er nur feltener a f. . (84.) Aer. schoenobaenus (L.), Schilfk ohr e in 1 85 Beſtand behauptet. 1 57. (85.) Sylvia eurruca L., Zaungrasmücke, Mülsen gt; in den letzten Jahren etwas ſeltener geworden. 0 58. und 59. (88 und 89.) Sylvia atrieapilla (L.), Plattmönch und Sylvia. simplex (Lath. ), Gartengrasmücke haben auch in dieſem Jahre in meinem $ Garten im Plündern der Spilgen (gelben Rundpflaumen) Großes geleiftet, ohne 19 5 von mir beſtraft zu werden. Eine „ ſah es noch am j . Dftober 1901 in meinem Garten. 5 60. (90.) Turdus merula L., Amſel. Leider wird die Amſel als Ob Deeren- und Neſtplünderin immer läſtiger und unleidlicher, jo daß billigerwe ie Abwehrmaßregeln allerdings gerechtfertigt erſcheinen. Ich ſelbſt freilich habe mich N zu ſolchen noch nicht zu verſtehen gemocht, kann ſie aber anderen wehe en⸗ thuſiasmierten Vogelfreunden nicht verdenken. 1 61. (93.) Turdus pilaris L., Wacholderdroſſel. Am 19. pril ſchoß ich von zwei Exemplaren — wohl einem Paar — an der Ilſe unter Oſterwieck aus einer hohen Pappel ein Weibchen; am 23. Juli 1902 ſah ich bei Deersheim, ſo daß die Vermutung ſehr nahe liegt, daß T. pilaris im brütet; doch habe ich ihr Brüten ſelbſt noch nicht konſtatieren können. 5 Aünchtede ferner eee am 17. September 1902 und eine e n Beer Zweiter Nachtrag zur Ornis des Fallſteingebiets. 425 eſchen und anderer Bäume mit mehlfäßchen⸗ähnlichen Früchten) an der Chauſſee zwiſchen Oſterwieck und Berßel auf. Am 1. Mai 1903 war eine Anzahl T. pilaris im Wäldchen auf dem Krebsberg zwiſchen Berßel und Deersheim; am 7. Auguſt traf ich eine in den Bäumen an der Ilſe zwiſchen Berßel und Oſterwieck, und Ende Auguſt und Anfang September ſah ich kleinere Flüge im Schauener Walde, bei Stapelburg und bei den Veckenſtedter Teichen. Ich hoffe ſicher, ihr Niſten im Gebiet noch nachweiſen zu können. | =» 62. (94.) Turdus viseivorus L., Miſteldroſſel. Von dieſer im Harz niſten⸗ den Art traf ich am 31. Auguſt 1903 einige Exemplare im Schauener Walde an. 2 63. (95.) Tardus musicus L., Die Singdroſſel, fängt auch hier, wie anderswo, an, dem Beiſpiele der Amſel zu folgen und aus einem Waldvogel ein 3 Stadtvogel zu werden. In den letzten Jahren ſangen mehrere Singdroſſeln im 3 Frühjahr und Sommer in den Gärten und Promenaden von Oſterwieck. Am 18. April 1902 entdeckte ich in meinem Garten in dem einen hohen Pflaumen⸗ baum dicht umſchlingenden Jelängerjelieber ein Neſt mit zwei friſchen Eiern, das jedoch bald verlaſſen wurde; noch am 3. Juli ſang eine Singdroſſel in den Bäumen des hieſigen Denkmalsplatzes. i 64. (96.) Turdus iliacus L., Weindroſſel. Am 30. November 1903 ſah ich bei Schneefall an der Berßeler Chauſſee nebſt vielen Amſeln auch eine Weindroſſel. ö 65. (97.) Erithacus titys (L.), Hausrotſchwanz. Schon in der Haupt- arbeit ſprach ich die Vermutung aus, daß die graue Form Cairü (= montana Brehm) nur eine Altersſtufe von titys darſtelle. Da inzwiſchen die Richtigkeit dieſer Vermutung durch Hans Freiherrn v. Berlepſch unzweifelhaft ſicher erwieſen iſt, iſt dieſe Abart als ſolche zu ſtreichen. — Am 16. Oktober 1903 ſah ich hier in der Stadt noch ein Männchen des Hausrotſchwanzes. (Ankunft ſiehe Tabelle.) 4 66. (98.) Erithaeus phoenieurus (L.), Gartenrotſchwanz. Am 3. Auguſt 1904 erlegte ich an den Veckenſtedter Teichen ein hahnenfedriges Weibchen. 67. (99.) Erithaeus luseinia (L.), Nachtigall. Es haben zwar in den letzten beiden Jahren Nachtigallen hier geniſtet, doch ſind die meiſten Bruten durch Katzen vernichtet. Wann endlich wird eine kräftige Katzenſteuer eingeführt und der Selbſthilfe gegen die infame Katzenplage alle Freiheit gejihert?! Am 26. Mai 1902 ließ ein von mir aus großer Nähe beobach tetes Nachtigallenmännchen ſehr ſchrille hohe Töne hören, die an ähnliche der Braunelle erinnerten. (Über Pratineola rubicola L. (103.) ſiehe oben unter II, 2.) 68. (106.) Motaeilla boarula L., Gebirgsbachſtelze. Wiederholt ſah ich Ende Juli und Anfang Auguſt Gebirgsbachſtelzen mit breiten weißen Querſtreifen am Oberflügel. Wie ein am 21. Juli 1902 erlegtes Weibchen erkennen läßt, entſtehen dieſe „Spiegel“ durch Ausfall der oberen Flügeldeckfedern bei der Mauſer, oft nicht heit 1 gleichmäßig 111 heiden nee bun, i % Exemplare mit nur einem ſolchen a ae or. SS a NE I ich ein junges Exemplar eben dort. unter I, 4.) Am 13. April 1904 zwiſchen der Stadt und den 1 unweit der Tü VVV f frühe Termin war auffallend. Leider konnte ich kein Stück zwecks näherer Un ſuchung erlegen. Dagegen ſchoß ich am 9. Mai ein einzelnes auf einem N. walzten Aderftüd bei Deersheim laufendes, gar nicht ſcheues Exemplar, das m ſeiner lichtgrauen Färbung des Kopfes (Stirn, Kopfplatte) und des Nackens, dur das weiße Kinn und die weißen Wangen- und Supertiliarſtreifen auffallend B. flavus beema Syker aus Centralaſien erinnnert; ein intereſſantes a ick zu dem oben unter I, 4 aufgeführten Exemplar! 70. (109.) Anthus pratensis (L.), Wieſenpieper. Auch in den letzten beide Jahren ſind, wie bisher immer, alle Bemühungen den Wieſenpieper als Brutvog im Fallſteingebiet nachzuweiſen, umſonſt geweſen. Im Harz niſtet er; als häuft Brutvogel traf ich ihn im Mai 1903 auch in den ſumpfigen Ebenen der Le in Mecklenburg, aber hier im Fallſteingebiet, wo er fo häufig durchzieht (im Fr jahr vom zweiten Drittel des März bis zirka 6. Mai, dann wieder vom zwe Drittel des Auguſt bis in den November hinein) niſtet er nicht. e 71. (111.) Anthus campestris (L.), Brachpieper. In den letzten 8 Jahren ſah ich nur ein Exemplar des Brachpiepers am 16. April 1902 auf Wieſen bei der Stummmühle und — nicht ganz zweifellos — am 20. April 19 auf dem Felde bei Oſterwieck. a 72. (113.) Lullula arborea (L.), Heidelerche. Von Ba Be 0 noch u als Brutvogel e e traf 1 0 ie am Kirchbergsweg und einen kleineren Flug auf De Herbſtzug am 14. = 1903 auf den Feldern an der Deersheimer Chauſſee. Be VIII. Ordnung: Crassirostres, Dickſchnä ibler. N 5 73. (118.) Emberiza hortulana L.. Ortolan. Am 14. hate ich an der Chauſſee zwiſchen Hornburg und Oſterode, da v IM 9 325 5 e „ 4 — 5 Em, . 9 : \ - 1 7 u. 8 1 8 | 427 2 er “ N 4 ER RAR EEE DR Wege von Rhoden 3 Seinen 1 8 wird, ein nelle Weibchen; von einem dazu gehörigen Männchen war nichts zu ſehen und zu hören. 1784. (119.) Emberiza schoenielus (L.), Rohrammer. Am 9. Februar 1902 bemerkte ich ein überwinterndes Exemplar in meinem Garten; es fraß den Samen der über den hohen Schnee hervorragenden Brennneſſeln. Ich erlegte es und konſtatierte, daß es ein junges Männchen war. Die Rückkehr der Weg— gezogenen erfolgte 1902 in den Erſtlingen am 10. März; am 19. Mai 1902 fand mein ſiebenjähriger Fritz am Schauener Teiche erſt ein verlaſſenes Neſt des Faſaus mit ſechs Eiern und dann, dicht dabei, das Neſt des Rohrammers mit drei noch blinden Jungen, etwa an derſelben Stelle, an der ich am 10. Mai 1901 ein bebrütetes Gelege von fünf Eiern gefunden hatte. Am 28. Oktober 1903 ſah i ich noch viele Rohrammern an den Veckenſtedter Teichen; 1903 ſah ich die erſte, ein altes Männchen, auf einem Stoppelfeld bei Oſterwieck. f 75. (122.) Fringilla coelebs L., Buchfink. Am 18. Auguſt 1904 fa h ich Hunderte von Finken auf der Ehauſſee bei Stapelburg. 5 76. (123.) Fringilla montifringilla L., Bergfink. Im Frühjahr 1902 beobachtete ich die letzten am 16. April, im Herbſt die erſten — wie auch 1903 gleichzeitig mit den erſten Nebelkrähen eingetroffen — am 15. Oktober; 1903 ſah ich die letzten am weſtlichen Waldrande des Fallſteins (nach Rhoden zu) noch am, 26. April, im Herbſt wurden die erſten, und zwar in rieſigen Schwärmen, am 12. Oktober von Herrn Eichel am Rhönstal, von mir am 14. an der Deersheimer Chauſſee geſehen. 1904 ſah ich den letzten Flug am 17. April bei dem Schauener Walde. 77. (124.) Coccothraustes eoceothraustes (L.), Kernbeißer. Kleine Flüge traf ich am 23. Januar 1902 und eine Familie mit ausgeflogenen Jungen am 27. Juli 1902 im Fallſtein; Mitte Februar in den Wäldern bei Deers heim; im Auguſt trieb ſich eine Familie von ſechs bis ſieben Köpfen in den Wallgärten unſerer Stadt herum, ebenſo im Auguſt und September 1903. Wahrſcheinlich hat ein Paar in den Gärten geniſtet, wie ich das Niſten eines Kernbeißerpaares in einem Stadtgarten in Zeitz durch Finden des mit Eiern beſetzten Neſtes bereits anfangs der achtziger Jahre konſtatieren konnte und mir erſt kürzlich Profeſſor Dr. R. Blaſius in Braunſchweig ſagte, daß im letzten Sommer auch dort ein Kernbeißerpaar an der Promenade geniſtet habe. Die ſchlauen und vorſichtigen Vögel benahmen ſich in der Nähe des Neſtes ganz unauffällig. 1904 plünderten ziemlich viele Kernbeißer die reifen Kirſchen in und bei Oſterwieck. 78. (125.) Chloris chloris (L.), Grünling. Eine ſehr verſpätete Brut flog noch am 5. September 1902 in meinem Garten aus, wo auch 1903 und 1904 Grünlinge niſteten. * . 20. Juni hörte ich einen, ohne ihn zu N zu Ri Brutzeit hier wiederholt ein einzelnes Männchen beobachtet worden iſt, ſo ift flüchtig fingen ; am 23. ſah und hörte ich in Gegenwart des wake Ornitl logen P. Clodius ihn ganz deutlich in meinem Garten. Wenn auch nun noch kein Beweis für das Brüten ſelbſt; doch iſt wohl nun begrü ndete Hoffn vorhanden, daß ſich der Girlitz auch hier als Brutvogel anſiedle, wie er es i den Nachbarſtädten ſchon ſeit längerer Zeit getan hat. — 1904 ſcheint der Girli hier gebrütet zu haben; das Männchen ſang fleißig, meiſt im N der bei großen Buchen an der Promenade vor dem Friedhofe. A Re 80. (129.) Acanthis eannabina (L.), Hänfling. Den ganzen Win 1901/1902 über war hier kein Hänfling zu bemerken. Die erſten Flüge ſah erſt am 11. März 1902 wieder; am 15. Auguſt 1903 fiel beim Schütteln ein Spillenbaumes (mit gelben Rundpflaumen) ein noch nicht flügger Hänfling f aus dem vorher nicht bemerkten Neſte. Der Hänfling iſt in unſerer we gemein. (Über Loxia pityopsittacus Bechstein ſiehe oben unter I, 1.) IX. Ordnung: Columbae, Tauben. 81. (134.) Columba palumbus L., Ringeltaube. Am 9. April 1902 | job ih etwa 60 Stück auf den Feldern vor dem Rhönstal; am häufigſten im Gebiet | niften fie in den Wäldchen bei Deersheim; regelmäßig traf ich kleinere Flüge auf den Feldern und Wieſen bei den Veckenſtedter Teichen im Auguſt und ee 5 1904 erſchienen am 18. März große Schwärme bei Schauen. a 82. (135.) Columba oenas L., Hohltaube. Ungleich ſeltener als die vor Art. Je eine einzelne beobachtete ich am 3. März 1903 im Rhönstal. (gegen Abe in einer Fichte aufbäumend) und am 16. März bei der Stummmühle. X. Ordnung: Rasores, Scharrvögel. „ 83. (139.) Coturnix coturnix (L.), Wachtel. Seit einer ihe Herr Kricheldorf⸗ Berßel zwei e bei Bere und ich gebt am 11 eins bei nr wieder. 1 an er neee Ira e e e,, Ra ul Bögen ae ar BE \ ki, 2 W 3 ale 5 Hr Rh wa 757 1 KT RN Re W N 2 I a HAT 2 * RE? [E67 zn „ 4 * * Zweiter Nachtrag zur Ornis des Fallſteingebiets. 429 XI. Ordnung: Grallae, Stelzvögel. 66. (142.) Otis tarda L., Großtrappe. Ende April 1902 fand Herr Chemiker Hausmann das zweite — verlaſſene — Gelege (das erſte war bereits ausgenommen worden) des letzten Paares, das ſeit Jahren noch in der näheren Umgegend von Oſterwieck bei Waſſerleben niſtete. 1903 wurden dort keine mehr bemerkt, wohl aber wieder 1904. (über Charadrius hiaticula und dubius ſiehe oben unter 1 5 und 1171.) 85. (146.) Vanellus vanellus (L.), Kiebitz. Schon am 9. Februar ſah ich ſechs Vögel, die ich für Kiebitze hielt, in ziemlicher Entfernung bei Oſterwieck durchziehen; am 22. März zog mittags bei Nordweſtwind und trübem, feuchtem Wetter ein großer Kiebitzſchwarm von W. nach O. durch. Im Sommer waren ziemlich viele auf der Mönchswieſe zwiſchen Schauen und Waſſerleben. Am 20. Juli traf ich große Flüge auf den überſchwemmten Bruchwieſen zwiſchen Hornburg und Tempelhof an und im Auguſt eine kleinere Anzahl bei den Veckenſtedter Teichen. 86. (147.) Grus grus (L.), Kranich. Ankunftstermine ſiehe oben unter IV, 23; Herbſtdurchzug circa 5. Oktober 1902 und 11. Oktober 1903 (von O. 8 nach W. ziehend). | R 7 XII. Ordnung: Grallatores, Reiheraxtige Vögel. 5857. (148.) Cieonia eiconia (L.), Weißer Storch. Ankunftstermine | ſiehe oben IV, 26. Im vorigen Jahre (1903) zogen die hieſigen Störche, die ein Junges im Dunenkleid aus dem Neſte geſtoßen hatten — der Balg iſt jetzt in meiner Sammlung —, mit ihren flüggen Jungen am 16. Auguſt fort. 1904 kam das Männchen des alljährlich auf dem Scheunendach des Landwirts R. Fiſcher hier (am Markt!) niſtenden Paares am 15., das Weibchen am 16. April an. Alle vier Jungen wurden großgezogen. Am 15. Auguſt holten elf andere Störche unſere ſechsköpfige Familie zur Reiſe nach dem Süden ab. Vor der Abreiſe ſchwebten die 17 Störche längere Zeit über der Stadt. 88ͤ. (149.) Ciconia nigra (L.), Schwarzer Storch. Am 31. Auguſt 1902 beobachtete Fiſchmeiſter Kelch — faſt ſchußnahe — einen ſchwarzen Storch an den Veckenſtedter Teichen. | 89. (150.) Ardea einerea L., Fiſchreiher. Bis zum 19. September 1901 waren bei Veckenſtedt elf — meiſt jüngere — durchziehende Reiher geſchoſſen. Am 6. Auguſt 1902 ſah ich zwei Stück auf den großen Wieſen zwiſchen den Vecken⸗ ſtedter Teichen und Ilſenburg, am 14. Mai 1903 zwei im Bruchgebiet bei Sein- tedt, und am 1. e 1903 ſah und hörte ich einen mit kreiſchendem Geſchrei 4 28 den großen Veckenſtedter Teich iberſtecene Fiſchreiher. Am 15 ſah ich gegen Abend einen Fiſ ſchreiher nach dem kleinen Fallſtein Juli 1904 hielt ſich ein Fiſchreiher an der Ilſe unterhalb von Oſte an den Veckenſtedter Teichen wurden wieder mehrere erledſegdtt. . (154.) Bl aduatieus L., an ww 14. 5 gitter hinderte; es kann nur eine Waſſerralle geweſen ſein, die 0 1 f wintert. Am 23. März 1903 wurde in einem kleinen Hofe mitten in der S X Oſterwieck eine lebende Waſſerralle ergriffen; nachdem fie eine Zeitlang gefan n | gehalten war, ift fie wieder freigelaffen worden. — Am 28. Oktober ſah ich, 1 | Schlick des abgelaſſenen großen Veckenſtedter Teiches ſtehend, flüchtig eine Waf ö ralle aus dem Schilfdickicht heraustreten und gleich wieder im Schilf verſchwinde | Am 21. Juli 1904 ſcheuchten wir — Herr Lehrer Voigt und ich — an einen nach dem mit Schilf beſtandenen alten Torfſtich des Bruchgebietes bei Oſter führenden ſchmalen Waſſergraben eine Waſſerralle auf, die ſich ins Schilfdickich flüchtete. Bi: a 91. (155.) Crex erex (L.), Wachtelkönig. Kommt nur noch — un auch immer ſeltener — auf dem Herbſtzug vor. Am 9. Oktober 1902 erhielt ic ein bei Wülperode geſchoſſenes Exemplar. Im Frühjahr 1904 wurde bei Berß ein Wachtelkönig lebend ergriffen, der gegen den Telegraphendraht 1 92. (156.) Ortygometra porzana (L.), Getüpfeltes Sumpfhuhn. Ar 17. Auguſt 1904 ſah ich, als ich mit Herrn Lehrer Voigt an dem faſt ganz ab gelaſſenen zweitgrößten Veckenſtedter Teiche weilte, von dem mit allerlei Waſſ pflanzen beſtandenen Ufer des Teiches ein Sumpfhühuchen nach den lichten Sch partien iu der Mitte des Teiches rennen. Wir jagten es mehreremale auf u ſchoſſen danach. Auf einen Schuß von mir flog es auf und ließ den ange ſchoſſe linken Ständer im Fluge herabhängen. Leider blieb die weitere eifrige Verfol erfolglos, ſodaß wir nicht einmal mit abſoluter Sicherheit konſtatieren kon ob es (was ja das wahrſcheinlichſte ift), O. porzana oder die für das hi Gebiet noch nicht nachgewieſene O. parva oder pusilla war. ee dp iſt ſehr ärgerlich! 1 93. SR Gallinula cmoropns 1. e dach 5 Ki 94. (158.) Fulica atra L., Waſerhuhn. Das lebte ie ch 28. Oktober am großen Veckenſtedter Teiche. 8 i 431 8 n zur re des Salffteingebiets. XIII. g lo bes, Schnepfenvögel. 95. (159.) Numenius areuatus (L.), Großer Brachvogel. Von dieſem 3 ſtattlichen Vogel, den ich im Mai 1903 in ſeinen Brutgebieten in Brandenburg und Mecklenburg vielfach beobachtete, ſah ich einen Flug von fünf Stück am 2. September 1902 an den Veckenſtedter Teichen, wo am 2. Auguſt 1904 ein 3 größerer Flug vom Fiſchmeiſter Kelch jun. beobachtet wurde. 3 96. (160.) Numenius phaeopus (L.), Regenbrachvogel. Am 3. Auguſt 4 1904 ſah ich am großen Veckenſtedter Teich einen einzelnen Brachvogel fliegen, den ich nach ſeiner geringeren Körper- und namentlich Schnabelgröße für den kleineren und ſelteneren Artverwandten des vorigen, für den We e halten mußte. ; 97. (162.) Scolopax rusticola 155 Waldſchnepfe. Am 30. Oktober 1901 wurden vier Stück im Rhönstal aufgejagt; 1902 erlegte Herr Eichel die erſte am 22. März bei milder Witterung und W. aus dem Strich im Fallſtein, am 3 24. bei gleicher Witterung die zweite, am 27. die dritte, ein Männchen, das ich für meine Sammlung erhielt, ich ſah ſie am 2. April 1902 ſtreichen; desgleichen am 9. April; 1903 wurden am 23. und 24. April je eine beobachtet und dann wieder auf dem Herbſtdurchzug am 12. und Oktober mehrere im Rhönstal und im Fallſtein aufgejagt und davon zwei durch Herrn Heubach erlegt. 1904 wurde 1 die erſte bei prachtvollem Wetter und W. am 19. März im Fallſtein von Herrn * Studioſus Nabel⸗Heſſen erlegt. Am 24. März wurden von mehreren Beobachtern mehrere Schnepfen im Fallſtein geſehen; ich ſelbſt ſah abends 7 Uhr 5 Minuten 3 eine fliegen, die ſich durch „Bit, pfk“-Rufen, aber nicht durch Quäken angemeldet 2 hatte. Sie wurde von einem etwa 5 Minuten von meinem Beobachtungsplatze ſtehenden Jäger herabgeſchoſſen, aber nicht gefunden, weil kein Hund zur Ver— fügung ſtand. Am 25. März — Oſtwind — war nichts zu ſehen und zu hören; am 27. März hörte Herr Eichel, der von allen Jägern weit und breit bei weitem die meiſten Schnepfen im Fallſtein erlegt hat, zwei Stück. Am 28. März — E: O. — war nichts da. Am 29. — 8. und trübe, etwas Regen — hörte und ſah Herr Eichel eine Waldſchnepfe, ſchoß ſie auch, konnte ſie aber nicht auffinden. Am 1. April erlegte Herr Hausmann eine, am 2. April hörte Herr Eichel mehrere auch quäken, ſah vier Stück und ſchoß für mich ein Männchen, deſſen Teſtikeln 2,4 em lang und 11 mm breit waren. Am 5. April — W., Regen — war ich dabei, als Herr Eichel 7 Uhr 20 Minuten abends wieder eine ſchoß. Am 8. April — W., trübe, kühl — ſahen und hörten wir nur eine. Am 9. April — W., Regen — hört Herr Eichel wieder eine. Am 11. April — O., ſchönes Wetter — 285 I ya 1 x a FE RT RN P. Dr. 8. ein dne. 45 0 1 5 geſchoſſen; 5 letzten drei Wananafen wurden am 13. Ar und mildem Wetter beobachtet. Bee 98. (164.) Gallinago gallinago (L). Betaſſine. Wie immer, 1 traf ick auch in den letzten Jahren von Mitte Auguſt an einzelne Bekaſſinen an den Veckenſtedter Teichen; auch ihre Zahl ſcheint abzunehmen. Am 23. März 19 mittags 124/, Uhr jagte ich zu meiner Verwunderung auf eine Entfernung v etwa 15 bis 20 Schritt in meinem Garten zwei Bekaſſinen auf, die ſic an einen ſchlammigen Graben neben dem kleinen Teich niedergelaſſen hatten. — Daß je noch Bekaſſinen an den Veckenſtedter Teichen brüten, bezweifle ich. Beſonders viele, 8 bis 15 auf einmal, jagte ich am 3. Auguſt 1904 dort auf. Be 99. (165.) Gallinago gallinula (L.), Kleine Sumpfſchnepfe, Stumm⸗ Halb⸗ oder kleine Haarſchnepfe. Am 4. Oktober 1901 erhielt ich lebend ein in einem hieſigen Hofe gefangenes Exemplar, das ſich beim nächtlichen Fluge den einen Flügel wahrſcheinlich am Telephondraht verletzt hatte; ich hielt es einige Tage in einem zementierten Stalle, den ich zu einer künſtlichen Sumpflandſ chaft einrichtete, doch ſtarb das ſchmucke Tierchen leider ſchon am 8. Oktober. Sein Balg ziert meine Sammlung. Am 28. Oktober 1903 jagte ich mehrere Male zwei Exemplare dieſer hier ſeltenen Art im Moraſt des abgelaſſenen großen Vecken⸗ ſtedter Teiches auf. Von der Bekaſſine unterſcheidet ſich die Stummſchnepfe ſofort N 1. durch ihre geringere Ei 2. durch ihren ruhigeren, nicht reißenden und nicht hakenſchlagenden Flug, 3. durch ihr Stummbleiben, 4. dadurch, daß ſie, auch mehrfach aufgejagt, ſich doch immer ſogleich in kurzer Entfernung wieder nieder⸗ läßt. Sie läßt ſich auch noch näher ankommen als die Bekaſſine. 1 100. (166.) Totanus fuscus L., Dunkler Waſſerläufer. Ich Boba ein Exemplar am 26. Auguſt 1902 an den Veckenſtedter Teichen, desgleichen a 11. und 18. Auguſt und am 1. September 1903 und mehrere am 10. En: 17. Auguſt 1904. 101. (167.) Totanus totanus (L.), Gambettwaſſerläufer, kleiner No ſchenkel. Wahrſcheinlich war es dieſe Art, von der ich am 7. September 19 ein Exemplar am großen Veckenſtedter Teiche aufjagte, das mit dem Rufe „tlitütü davoneilte. Am 3. Auguſt 1904 traf ich dort wieder zwei kleine b ; etwa jo wiedergeben kann: „dälidlidlidlidl“ 905 „terillerifferilfe". Am 1 12. ſchoß ee Kelch einen ee und einen 1 W. Be I ee, , ee A . A Ye A — 7 N 5 2 4 TE W Hz IE ER 2 5 : Bu en zur Ornis des Fallſteingebiets. 433 dieser 1 Art mit dem Schießſtock an einem abgelaſſenen Veckenſtedter Teiche zu erlegen. Ferner beobachtete ich je ein Exemplar ebendort am 26. Auguſt 1902 und am 31. Auguſt 1903, ſowie am 10. Auguſt 1904. w 103. (169.) Totanus ochropus (L.), Punktierter Waſſerläufer. Von . allen Waſſerſtrandläuferarten erſcheint dieſe Art am häufigſten an Flußläufen im Binnenlande. Am 6. Juli 1902 erhielt ich ein junges, am Flügel verletztes . Exemplar, (Männchen), das lebend an einer ſumpfigen Lache an der alten Stadt⸗ 3 mauer bei Oſterwieck ergriffen war; in der Gefangenſchaft wurde es bald jehr 4 zutraulich, ging aber trotz beſter Verpflegung nach einiger Zeit ein; es würgte zurta 15 cm lange Regenwürmer herunter. Am 17. Juli 1902 beobachtete ich ein Exemplar an der Ilſe unterhalb der Stadt, am 22. Juli ebenda zwei einzelne, am 5. und 6. Auguſt drei; am 7. Auguſt erlegte ich ebenda von fünf Stück eins, ein Männchen; am 14. Auguſt war wieder ein Exemplar an der Ilſe, ebenſo am 25. Auguſt 1902, am 11. Auguſt 1903 und am 8. Auguſt 1904. > 104. (170.) Totanus glareola (L.), Bruchwaſſerläufer. Auf den (künſt⸗ ;- lich) überſchwemmten Bruchwieſen zwiſchen Hornburg und Tempelhof, auf welchen ich am 20. Juli 1904 in Geſellſchaft von Herrn Lehrer Voigt-Rhoden und Jäger i Knuſt⸗Hornburg außer großen Starenſchwärmen auch verſchiedene Arten Sumpf⸗ vögel und Möven beobachten konnte, waren auch zwei ſich ſchon durch ihr „Giff, giſſ“⸗Rufen im Fluge verratende Bruchwaſſerläufer, von denen Herr Knuſt das 3 eine, ein junges Männchen, für meine Sammlung erlegte. | z 105. (172.) Totanus pugnax (L.), Kampfhahn. Auf den überſchwemmten F Wieſen am Bruchgraben zwiſchen Hornburg und Tempelhof hielten ſich am 20. Juli 1904, mit Kiebitzen, Bruchwaſſerläufern, Staren und Lachmöven vergeſellſchaftet⸗ auch fünf Kampfläufer auf. 3 106. (171.) Tringoides hypoleneus (L.), Uferläufer. War im letzten Sommer (1904) beſonders häufig an den für ihn geeigneten Stellen des Gebietes 4 anzutreffen. An den Veckenſtedter Teichen ſcheinen mehrere Bruten aufgekommen Zu ſein. | (Über Tringa Temmincki fiehe oben unter I, 2; mehrere Tr. alpina wurden im September 1903 bei Hedwigsburg (Brauns Kong, erlegt; doch iſt mir 3 fein Fall ihres Vorkommens im Fallſteingebiet ſelbſt in den letzten zwei Jahren bekannt geworden.) XIV. Ordnung: 1 Gänſeartige Vögel. 3 Bemerkenswerte Beobachtungen über gänſe- und entenartige Vögel wurden in den letzten drei Jahren nicht gemacht. Durchziehende Gänſe, deren Spezies 8 . nicht feſtgeſtellt 1 0 konnte, wurden mehrfach beobachte o am und am 3. November 1903. | A i | XV. Sr 8 e At ER Colymbidae, Taucher. (Über Colymbus cristatus L. ſiehe oben unter III, 2.) 92 9 2 107. (202.) Colymbus grispgena (Bodd.), ot e RR 33 9 ee BEER aer Kelch auf dem großen Veckenſtedter Teiche beobachtet. > 108. 2050 Colymbns nigricans (er 4 ee. Heiner ac 1 laut 95 herumſchwammen. Am 12. August 1903 ſchoß ich ein Junges, 1 27. Auguſt 1903 ſchoß Fiſchmeiſter Kelch ein Junges bei Veckenſtedt, wo > noch 5 am 28. Oktober ein Exemplar beobachtet wurde. . XVI. Ordnung: Laridae, „ Vögel. tatus (p). nu 110. Larus ridibundus L., Lachmöbe. Auch in bei teten drei Jal haben ſich einzelne Exemplare oder kleine Flüge von Lachmöven mehrfach i Gebiet gezeigt, jo — nach Herrn Knuſts Mitteilung — wiederholt im Bruchg bei Hornburg, wo ich ſie ſelbſt am 20. Juli 1904 ſah, und namentlich a e Teichen, wo ich am 17. 1 nn drei . Be für meine Sammlung erhielt. (Ein vor Hahler bei Borkum 12 75 al das als kleine hybrida etikettiert war, erwies . bei 1 FH nigra, Junges im De 308515 n 3 € e e 5 EN 3 1 PR IE . 75 vr r r ee Tr er NER RAN N gi eier Nachtrag zur Ornis des Fallſteingebiets. | Be: 5 Alpyabetiſches Verzeichnis den bis Auguit 1904 für das Fallſteingebiet nachgewieſenen Vogelarten mit kurzer Charakteristik ihres Vorkommens. (Die Abkürzungen bedeuten: B. = Brutvogel; D. Durchzugsvogel; W. = Wintergaſt; . —FIrrgaſt; r. = regelmäßig; unr. = unregelmäßig; gel. = gelegentlich; g. = gemein; Pe häufig; . — jelten; - bisher nur einmal konſtatiert; ? — wahrſcheinlich, aber noch nicht ſicher nachgewieſen.) N Nr. er: Rot | Bemerkung er 4 Acanthis cannabina (L.), Hänfling g. B. uünaria (L.), Leinzeiſig unr. W. 3 3 Accentor modularis (L.), Braunelle . B BA Aceipiter nisus (L.), Sperber 4 B 5 Aerocephalus aquaticus (Gm.), Binſenrohrſänger * e 6 = arundinaceus (L.), Droſſelrohrſänger ziemlich r. B. . „ borticolus (Naum.), Gartenrohrſänger! unr., ſ. B. RE . palustris (Bechst.), Sumpfrohrſänger E. Be, h 1 9 ee schoenobaenus (L.), Schilfrohrſänger N * 10 | streperus (Vieill.), Teichrohrſänger n 211 Aegithalus caudatus (L.), Weißköpfige Schwanzmeiſe unr. B. 12 8 roseus (Blyth.), Schwarzbrauige Schwanzmeiſe n 13 Alauda arvensis L. „Felbdlerche g. B. 14 Alcedo ispida L., Eisvogel f r. B. 15 Anas acuta L., Spießente 3 16 „ boschas L., Stockente r. B. 17 „ erecca L., Krickente f 5 18 „ penelope L., Pfeifente . unr. D. 19 „ querquedula L., Knäkente . r. B. 20 strepera L., ee Ä ſehr ſ. D. 5 21 8 albifrons Seb ), Bläßgans | RR 29 „ anser (L.), Graugans unr. D. (u. W.) 23 „ fabalis arvensis (Brehm), Ackergans „ ER fabalis (Lath.), Saatgans „ 25 Anthus campestris (L.), Brachpieper D. 26 „ pratensis (L.), Wieſenpieper 0 27 „ spinoletta (L.), Waſſerpieper 1 „ 28 „ trivialis (L.), Baumpieper 5 N: 29 Apus apus (L.), Turmſegler ö 30 Aquila chrysaétus (L.), Steinadler 5 RD 5 W.) 3 31 „ pomarina Brehm, Schreiadler N ſ. D. 32 Archibuteo lagopus (Brünn.), Rauchfußbuſſard 4 . 33 Ardea cinerea L. „Fiſchreiher F. D. 34 Ardetta minuta (. ), Kleine Rohrdommel 5 f D., früher B 35 Asio accipitrinus (Pall.), Sumpfohreule r. D. # 36 „ otus (L.), Waldohreule r. B., h. 37 Astur palumbarius (L.), Habicht D. (u. B.?) 38 Athene noctua (Retz.), Steinkauz . B 39 Bombyeilla garrula (L.), Seidenſchwanz unr. W. Botaurus stellaris (L.), Große Rohrdommel 41 Branta bernicla (L.), Ringelgans wo 42 „ leucopsis Bechst., Weißwangengans A 443 Bubo bubo (L.), Uhu . 44 Budytes borealis (Sund.), Nordiſche Kuhſtelze EN 45 „ flavus (L.), Rubjtelze 2 „ 46 Buteo buteo (L.), Mäuſebuſſard 1 „ 47 Caprimulgus europaeus L., Nachtſchwalbe 446 Oarduelis carduelis (L.), Stieglitz erde | 49 Cerchneis merilla (Gerini), Merlin, Steinfalf 55 50 5 tinnuncula (L.), Turmfalk 0 Se r. Br Sy vespertina (L.), Rotfuß- oder Abendfalk! . 5 52 Certhia familiaris L., Langzehiger Baumläufer b. B A % „ kam. Re. Brehm, Kurzzehiger Baumläufer 5 ) 5 54 Charadrius apricarius L., Goldregerpfeiſer 5 dubius Scop., Flußregenpfeifer 56 0 hiaticula L., Sandregenpfeifer N 57 Chloris chloris (L.), Grünling 5 58 Chrysomitris spinus (L.), Zeiſig 922 59 Ciconia ciconia (L.), Weißer Storch 60 0 nigra (L.), Schwarzer Storch 61 Cinclus merula (Schäff.), Waſſerſtar, Bachamſel 62 Circaëtus gallicus (Gm.), Schlangenadler 63 Circus aeruginosus (L.), Rohrweihe 64 „ Cypyaneus (L.), Kornweihe 65 „ macrourus (Gm.), Steppenweihe 66 „ Pygargus (L.), Wieſenweihe | 67 Coccothraustes coccothraustes (L.), Kirſchkernbeißer \ 68 Colaeus monedula (L.), Dohle er 69 Columba oenas L., Hohltaube 70 4 palumbus L., Ringeltaube 71 Colymbus auritus L., Hornſteißfuß ; 12 a cristatus L., Hauben- oder Krontaucher RN re grisesena Bodd., Rothalstaucher 0 14 0 nigricans Scop., Zwergtaucher . nigricollis Brehm, Ohrenſteißfuß 76 Coraeias garrulus L., Blauracke, Mandelkrähe 77 Corvus corax L., Kolkrabe 12 78 9 cornix 155 Nebelkrähe n corone L., Rabenkrähe 4 80 e L., Saatkrähe f 5 81 1 coturnix (. ), Wachtel 9 82 Orex erex (L.), Wachtelkönig 83 Cueulus canorus L., Kuckuck e 84 Cygnus cygnus (L.), Singſchban 85 „ dlor (Gm.), Höckerſchwan RER, 86 Delichon urbica (L.), PR oder weblanee 88 2 er 8 90 Dryocopus martius (L), Schwarzſpecht 91 Emberiza calandra L., Grauammer 93 ? Art | 87 Dendrocopus major (L.), Großer Buntſpecht medius (L.), Mittlerer Buntſpecht minor (L.), Kleiner Buntſpecht 5 eitrinella L., Goldammer 0 hortulana L., Ortolan 5 schoeniclus (L. ), Rohrammer 97 x luseinia (L.), Nachtigall 98 5 phoenicurus (L.), Gartenrotſchwanz a) „ „rubeculus (L.), Rotkehlchen . 100 - sueciceus (L.), Rotſterniges Blaukehlchen 101 * titys (L.), Hausrotſchwanz | % 102 Bes peregrinus Tunst., Wanderfalf = 30 > 103 „ subbuteo L., Hann oder Lerchenfalk 104 Fringilla coelebs 75 Buchfink montifringilla L., Bergfink 106 Fulica atra L., Waſſerhuhn 107 Galerita SE (L.), Haubenlerche 108 Gallinago gallinago (L.), Bekaſſine 4 14050 „ % gallinula (L.), Stummſchnepfe media (Fritzsch), Doppelſchnepfe 111 Gallinula chloropus (L.), Grünfüßiges Teichhuhn 112 Garrulus glandarius (L.), Eichel heher 113 Grus grus (L.), Kranich 5 5 114 Haematopus ostralegus (L.), Auſternfiſcher 115 Haliaötus albicilla (L.), Seeadler 116 Hypolais hypolais (L.), Spötter, Baſtardnachtigall 117 Hirundo rustica L., Rauchſchwalbe 118 Hydrochelidon nigra (L.), Schwarze Seeſchwalbe 119 Jynx torquilla (L.), Wendehals 120 Lanius collurio L., Rotrückiger Würger 121 „ excubitor L., Raubwürger 122 „ minor L., Grauwürger 123 „ senator L., Rotköpfiger Würger 124 Larus argentatus Brünn., Silbermöve 125 „ canus L., Sturmmöve 126 „ minutus Pall., Zwergmöve 127 ridibundus L., Luchmöve 128 88 lapponica L Rote Pfuhlſchnepfe 129 Locustella naevia (Bodd.), Heuſchreckenſänger * 130 Loxia curvirostra L., Fichtenkreuzſchnabel 1 132 Lullula arborea (L.), Heidelerche 2 Mergus albellus L., Zwergſäger 95 Eremophila alpestris (L.), Schneelerche, Alpenlerche 96 Erithacus cyaneculus Wolf, Weißſterniges Blaukehlchen €; > Bechst., Kiefernkreuzſchnabel 437 Bemerkung 04 . D. (u. B. 2), f. unr. D. ſehr ſ. De unr. D. ſehr ſ. D., 13534 Mergus merganser L., Großer Säger 1185 „ serrator L., Mittlerer Säger 5 7 136 Merops apiaster L., Bienenfreſſer Re | 137 Milvus korschun (Gm.), Schwarzer Milan 1 1 138 „ milvus (L.), Roter Milan, Gabelweihe G 139 Motacilla alba L., Weiße Bachſtelze e e 4140 a boarula L., Gebirgsbachſtelze 5 141 Muscicapa atricapilla L., Trauerfliegenfänger 142 4 grisola L., Grauer Fliegenfänger 143 Nucifraga caryocatactes (L.), Tannenhäher 144 5 C. macrorhyncha Brehm, Dünnſchnäbl. e 14⁵ Numenius arquatus (L.), Brachvogel 146 0 phaeopus (L.), Regenbrachvogel 147 Nyroca clangula (L.), Schellente 148 0 ferina (L.), Tafelente 149 4 fuligula (L.), Reiherente 150 „ marila (L.), Bergente 151 „ nyroca (Güldenst.), Moorente 152 Oedienemus oedienemus (L.), Triel 155 Oidemia nigra (L.), Trauerente 154 Oriolus oriolus (L.), Pirol 155 Ortygometra porzana (L.), Geſprenkeltes Sumpfhuhn 156 Otis tarda L., Große Trappe 5 157 Pandion lis (L.), Fiſchadler an 1858 Parus ater L., Tannenmeiſe BR 95 5 1 lonz L., Blaumeiſe 160 ceristatus ie Brehm, Mitteldeutsche Haubenmeiſe . 161 ,„ major L., Kohlmeiſe 0 162 „ palustris An ee Brehm, Glanzköpfige ee 10863 Passer doniesticus (L.), Hausſperling 5 54 „ montanus (L.), Baumſperling 165 Passerina nivalis (L.), Schneeammer 166 Perdix perdix (L.), Rephuhn 167 Pernis apivorus (L.), Weſpenbuſſard 168 Phasianus colchicus L., Faſan 169 Phylloscopus rufus (Bechst.), Weidenlaubſänger 170 1 sibilator (Bechst.), Waldlaubſänger 171 1 trochilus (L.), Fitis 172 Pica pica (L.), Elſter 173 Picus canus viridicanus Wolf, Grauſpecht 174 „ Viridis (L.), Grünſpect 175 Pratincola rubetra (L.), Wieſenſchmätzer, Vrauntehlchen 176 8 rubicola (L.), Schwarzkehlchen 725 177 Pyrrhula pyrrhula (L), Großer Gimpel 178 „ Pi. europaea Vieill., Kleiner Gimpel BR 5 he 179 Rallus aquaticus L., Waſſerralle | et 8 180 Recurvirostra 5 I, Fe > Art 151 e ignicapillus Brehm, Smet ol = 182 „ regulus (L.), Wintergoldhähnchen = 83 Riparia riparia (L.), Uferſchwalbe } 184 Saxicola oenanthe (L.), Steinſchmätzer 185 Scolopax rusticola L., Waldſchnepfe j 186 Serinus hortulanus Koch, Girlitz 187 Sitta caesia Wolf, Kleiber, Spechtmeiſe 1 188 Spatula elypeata L., Löffelente 189 [Squatarola 1 (L.), Kiebitzregenpfeifer | 190 Sterna hirundo L., Flußſeeſchwalbe u „ minuta:L;, be 192 Strix flammea L., Schleiereule N 193 Sturnus vulgaris 155 Star 194 Sylvia atricapilla 155 Plattmöuch E35 5. eurruca L., Mülerchen, Zaungrasmücke ® 196 nis ria E., Sperbergrasmücke 197 „ simplex (Lath.), Gartengrasmücke 7 198 „ sylvia (L.), k 199 Syrnium aluco (L.), Waldkauz 200 Syrrhaptes paradoxus (Pall.), Steppenhuhn 201 Tadorna tadorna (L.), Fuchs⸗ oder Brandente 202 Tetrao tetrix L., Birkhuhn 203 Totanus fuscus (L), Dunkler Waſſerläufer, großer Rotſchenkel 204 glareola (L.), Bruchwaſſerläufer 7 205 5 littoreus (L.), Heller Waſſerläufer 206 „ ochropus (L.), Punktierter Waſſerläufer Fe pugnax (L.), Kampfläufer 208 totanus (L), Kleiner Rotſchenkel, Gambett 209 1 alpina L., Alpenſtrandläufer ö 5 2. Sehinzi Brehm, Schinz' Strandläufer „ kerruginea Brünn., Bogenſchnäbliger Strandläufer minuta Leisl., Zwergſtrandläufer a „ Temmincki Leisl., Temmincks Strandläufer, Raßler 2214 Tringoides hypoleucus (L.), Flußuferläufer 215 Troglodytes troglodytes (L.), Zaunkönig 2 Turdus iliacus L., Weindroſſel merula L., Amſel, Schwarzdroſſel musicus L., Singdroſſel, Zippe pilaris L., Wacholderdroſſel torquatus L., Ringamſel 5 viscivorus 1 „Miſteldroſſel 4 222 5 turtur (L), Turteltaube 223 Upupa epops L., Wiedehopf - 5 Urinator 2 (L.), Polarſeetaucher 3 „ lumme (Gunn.), Nordſeetaucher 226 Vanellus vanellus (L.), Kiebitz 227 Aix sponsa L., Brautente Sens Sees Bemerkung 1. D. u. ſ. B. . B., h. B. 1. B. 1. B, ſ. D., ee B. B. N un. Dr 2 2 an IR ES. DR ſehr ſ. D.,“ b B. h. B. un. D. u. W. h. B. . unr. D., W. (u. B. 2) unr. Di., ſ. unr. D. u. 12 unr. D. (u. B. ſ. D., früher 5 ſ. D. (u. W.) „D. h. D. u. . B. ſehr ſ. J.,“ denden . . 5 ® leiste Mitteilungen. Amſel und Hausrotſchwanz im Starenkaſten. Die Not iſt 68, 5 den Vogel erfinderiſch macht, beſonders dann, wenn es ihm an paſſenden 2 plätzen * So erwählte ſich in meiner se. ein e e ſchloſſenen Brutkäſten niſtete, heute iſt auch ſein Vetter unter die Tr ö n gegangen. 1 H. Schacht. Bücher Her; i Carſten Borchgrevink, Das Feſtland am Südpol. Breslau 1904. Schlee Verlagsanſtalt von S. Schottländer. Vollſtändig in eirca 20 See c a 60 Pfennige. . Das im Erſcheinen begriffene Werk behandelt die Expedition nach dem Südpol in den Jahren 1898 bis 1900, bei der der Reiſende bis 78 Grad 50 Minuten jüdlicher Breite vordrang und damit den ſüdlichſten Punkt der Erde erreichte, der je von Menſchen betreten worden iſt. Die Expedition zeitigte reich wiſſenſchaftliche Ergebniſſe, auch auf dem Gebiete der Zoologie. Eine dem erjten Hefte beigegebene Probe aus Text und Bild, das Vogelvolk betitelt, läßt erwarten daß das Werk auch für unſere Leſer viel intereſſantes bringen wird. Die e Schilderung der Pinguine iſt meiſterhaft. 15 Gera, im Auguſt 1904. Dr. Carl R. Hennicke. Dr. Th. Zell, Iſt das Tier unvernünftig? Kosmos, Geſellſchaft der Natur 1 Geſchäftsſtelle Franckhſche Verlagsbuchhandlung in Stuttgart. Prei 2 Mark. . Das äußerſt intereſſant und feſſelnd geſchriebene Buch iſt auf einen Leit aufgebaut: „Je beſſer die Augen eines Geſchöpfes ſind, deſto ſchlechter iſt ſe Naſe und umgekehrt“. An der Hand dieſes Grundſatzes, den er auch mit zahlren Tatſachen belegt und — man kann wohl ſagen beweiſt, ſucht der Verfaſſer na zuweiſen, daß ein Tier nie unvernünftig handelt, daß vielmehr für uns nur Beweggründe für das Handeln des Tieres nicht ſofort erkennbar ſind, weil alles von unſerem Standpunkte aus, nach unſerem Sinne (anthropozent wie ſich der Verfaſſer ausdrückt) beurteilen. Würden wir uus in die Se Tieres verſetzen, ſo würden wir ſofort 1 daß das Tier von 11 des Tieres zu denken, beweiſt der Verfaſſer ſelbſt Aten i Wei indem er die Handlungen des Tieres nach ſeinem Standpunkt beurteil er er 0 80 75 richtig bemerkt, aß es ein immer 92 55 25 V 44 a RT > 7 e 441 eiu ganz anderer iſt, jagt er auf Seite 136, es würde doch niemand einen Kuh— fladen für einen Gegenſtand halten, der die Augen durch ſeinen Glanz reizt, und glaubt, daß das Viskacha dieſelbe Anſicht über den Wert der Kuhfladen habe wie der Kulturmenſch. Auf Seite 180 ſtellt er die Behauptung auf, daß die „Schön— heit“ der Bändigerin einen Einfluß auf die zu zähmenden Tiere habe. Soll denn das, was für den Geruchſinn gilt, nicht auch für den Geſichtsſinn gelten? Auch ſonſt finden ſich einige augenſcheinliche Irrtümer. So ſoll der Beſitz von Hänge— ohren, „die kein freilebendes Tier beſitzt“, ein Zeichen der Entnervung durch die Kultur ſein (wie ſtehts da mit dem Elefanten ?), der Walfiſch und die Fiſche ſollen nicht zu hören vermögen (wozu dann das komplizierte Gehörorgan?), und die raſche Wirkung des Chloroforms auf den Bären erſcheint dem Verfaſſer des— halb ſelbſtverſtändlich, „weil ein Tier, das eine höchſt empfindliche Naſe beſitzt, von ſcharfen Gerüchen mehr leiden muß als ein ſtumpfſinniges Geſchöpf.“ Er überſieht dabei, daß das Chloroform kein auf die Geruchsnerven, ſondern ein auf das nervöſe Zentralorgan wirkendes Gift iſt, das auch ebenſo wirkt, wenn der betreffende Menſch oder das Tier den Geruch verloren hat. Derartige Einwände könnten noch in größerer Zahl gebracht werden, aber einmal iſt hier nicht der Platz dazu, ſodann aber ſoll dieſe Beſprechung nicht den Eindruck erwecken, als ob der Unterzeichnete mit der Tendenz des Buches nicht einverſtanden wäre. Das Buch iſt ſehr intereſſant geſchrieben und verdient eingehendes Studium und weit— a Beachtung. Dr. Carl R. en = La.teratur-Aleberſicht. N Ludwig Schuſter. Das Teichhuhn (Gallinula chloropus). (Zeitſchrift für Ornithologie und praktiſche Geflügelzucht XXVIII, Seite 125). 5 Biologiſche Mitteilungen. E. Paske. Eine Tierfreundſchaft. (Ebenda Seite 151). 4 Freundſchaft zwiſchen einem Huhn und einer Kuh. V. Bianchi. Key to the Palaearctic Species of Larks of the Genus Otocorys. (The Ibis 1904, Seite 370). 5 ey zur Beſtimmung der paläarktiſchen Arten von Otocorys. Hugh ©. Gladſtone. Note on the Decrease in the Weight of Eggs as Incubation advances. (Ebenda Seite 376). f Weiſt nach, daß während der Bebrütung das Gewicht des Eies täglich geringer wird. 5 W. Frohawk. On Sexual Variation in the Wing of the Lapwing . (Vanellus vulgaris). (Ebenda Seite 446). * Beim männlichen Kibitz iſt die Flügelform die folgende: dritte Primärſchwinge die * längſte, zweite und vierte glelchtang, erſte gleich der ſiebenten, zehnte dreiviertel Zoll länger als die erſte Sekundärſchwinge, beim weiblichen ſind die zweite und dritte Primärſchwinge die längſten und gleich, die erſte und vierte ſind gleichlang, die zehnte Primärſchwinge iſt nur ein drittel Zoll länger als die Sekundärſchwingen mit Ausnahme der erſten, die eher & kürzer iſt als die übrigen. Oskar Ringdahl. Annu en visit f Luscinia tithys. (Svenska Jägare- * förbundets Nya Tidskrift XXXXI, Seite 143). 2. Der „ brütete mehrere Jahre hintereinander in Helſingborg. A 3 A. F. Hök. Morkulla bärande sin unge. (Ebenda Seite 144). Verfaſſer ſah eine Waldſchnepfe in zwei Schritten Entfernung von ihm aufſtehen, die zwiſchen den ausgeſtreckten Ständern gegen den Unterleib gedrückt ein Junges trug jo groß # wie eine Braunelle. Der Verfaſſer betont, daß das Junge weder mit dem Schnabel geſtützt worden ſei, noch daß es in den Krallen gehalten worden ſei; es ſei lediglich mit ausgeſtreckten E . gegen den Bauch gedrückt worden. | we 5 Roderich von Tranſehe. Ueber Rackelhähne. (Ebenda Seite 216). Guſtav von Burg. Ueber den Zug der Vögel durch die Schweiz.. See Wilhelm Schuſter. Häher als Kreuzotternfeinde. (Ebenda 0 F. Helm. miha iche Beobachtungen. Seite 411). 5 Biologiſche Beobachtungen der verfchiebenten Arten, Ei grö ten Königreich Sachſen. 3 Wilhelm Schuſter. Entwickelung oder Nichtentwicklung. (Ebenda g Polemik gegen Kleinſchmidt. AR A. Baron von der Ropp. Wie transportiert die Waldſchnepfe ihre x (Baltiſche Waidmannsblätter IV, Seite 215). fi Auf Grund einer unſicheren Beobachtung wünſcht Verfaſſer e über den r der Jungen der Waldſchnepfe zu haben. Karpiensky. Wanderfalk im Steinadlerhorſt brütend. (Ebenda Sehe 2 In einem vor Jahren von Steinadlern bewohnten Horſte in ee b A. Tſchernikoff. Über Rackelhähne. (Ebenda Seite 216). 1 Berichte über Erlegung von Rackelhähnen in den Oſtſeeprovinzen. N ; J. Thienemann. Die Bedeutung des Vogelſchutzes für Sofplantagen mi Beziehung auf die Bienenzucht. (Georgine 1903, Nr. 52). i Nachweis, daß ſich Bienenwirtſchaft und Vogelſchutz ſehr gut zuſammen h Victor Ritter von Tſchuſi. Ueber paläarktiſche Formen. VII. e 6 Jahrbuch XV, Seite 121). 5 subsp. nov., Amis 1 tuneti subsp. nov. Othmar Reiſer. Ueber das Auftreten des Seidenſchwanzes (A garr ir A Bosnien im Januar und Februar 1904. (Ebenda Seite 15). J. Gengler. Wiederum ein ſcheinbar brütender Kuckuck. (Ebenda Seite 148 Beobachtete auf demſelben Neſte zweimal einen Kuckuck ſitzend und kam zu der Anſicht, daß der Kuckuck brütete; durch Vergleich der Eier ſtellte ſich aber heraus, daß die beiden geſehenen Kuckucke zwei verſchiedene Vögel waren, die er zufällig gerade bei der u es auf derſelben Stelle geſehen hatte. i Kurt Loos. Eine Grünſpechtbeobachtung. (Ebenda Seite 151). | Beobachtete, daß das Grünſpechtmännchen die ganze Nacht über das Brutgefchäft bah Beobachter III, Seite J.) Zugbeobachtungen. | 13 Karl Gerber. Zug von Wildenten und Vogelleben im Winter. (bende Seit 5 Karl Daut. Der Löffelreiher (Platalea leucorodia L.) in der Schwe (Ebenda Seite 6). 75 Ein Löffelreiher wurde bei Ufhufen im Kanton Luzern am 30. Oktober 1903 tot geht n A. Graf von der Schulenburg. Die Krähenverſuche auf der eee Ne g (Ebenda Seite 18). | Verteidigt die Roſſittener Krähenverſuche. A G. Rauber. Kommen bei freilebenden 9 darueber Sieg (Ebenda Seite 20). 9 58 FW \ Bejaht die Frage. | 1 555 Wilhelm Schuſter. Die ee (Phalacrocorax carb (Deutſche Jägerzeitung XXXXIII, Seite 429). 5 Biologiſche Mitteilungen. Hermann Löns. Eichelhäher und Eichkatze als Weizenfreſſer. (Eb Berichtet über die ſchon längſt bekannte Tatſache, daß ee H Hocke. Ueber ſeltenes jagdbares Bee al und lebt. St a Seite 263). Mitteilungen über die Abnahme einer Anzahl Ingbarer Big, Lieteratur⸗Ueberſicht. chenkling. Nidologiſches. (Ebenda Seite 374). HE Angabe über Veränderungen im Neſtbau. B. Althagel. Strandjagd. (Ebenda Seite 376). Bericht über eine an dem deutſchen Seeſtrande ſehr beliebte Aasjägerei, die wirklich alles andere als Empfehlung verdient. f Guſtav Caſter. Stinkt der Wiedehopf. (Ebenda Seite 415). Er Verfaſſer iſt der Anficht, daß der Geruch des Wiedehopfs von dem Sekret der Bürzel- drüſe jtammt.. f Hermann Vogel. Der Zwergtrappe. (Ebenda Seite 416). | Biologiſche und jagdliche Mitteilungen. E. Lönberg. Ein Beitrag zur Kenntnis der geographiſchen Variation des Birkwilds (Tetrao [Lyrurus] tetrix L.). (Ornith. Monatsber. XII, S. 105). 8 Stellt in einer vorläufigen Mitteilung vier geographiſche Subſpezies des Birkhuhns auf, Tetrao tetrix juniperorum, viridanus, tschusii und mongolicus. Georg Krauſe. Die Eier von Larus ridibundus L. im Lichte meiner Spezial⸗ ſammlung. (Ebenda S. 122). N BVeerfaſſer giebt eine Anzahl Typen ſeiner Sammlung an und ſtellt feſt, daß die von ihm ermittelten maximalen und minimalen Maße ſowie die Durchſchnittsmaße andere ſind, als die im neuen Naumann und in Rey's Eierwerk angegebenen. J. Thienemann. Vogelwarte Roſſiten. (Ebenda Seite 127). 5 Weiterer Bericht über Krähenverſuche. Fr. Dietrich. Ueber die Färbung der Vogeleier. (Zeitſchr. f. Oologie XIV, S. 49.) Erklärt die Farbe der Vogeleier aus der Abſtammung der Vögel von den Reptilien und der ganzen Entwicklung, aus den Verwandſchaftsverhältniſſen und aus den Schutz⸗ einrichtungen. 5 5 H. Freiherr Geyr von Schweppenburg. Asio otus (L.). (Ebenda Seite 65). 2 Bericht über das Brutgeſchäft von 7 Neſtern der Ohreule. Elis Nodling. Südlicher Brutplatz der Harelda hiemalis L. und des Phalaropus hyperboreus L. (Ebenda Seite 69). | Konſtatierte das Brüten der Eisente auf einer kleinen Inſel des Finniſchen Meerbuſens und des Phalaropus hyperboreus auf einer kleinen Inſel des Bottniſchen Meerbuſens. Leo von Boxberger. Oologiſches aus Marburg a. L. (Ebenda Seite 74). Fritz Braun. Der ſchwarze Milan. (Natur und Haus XII, Seite 338). Rudolf Hermann. Der Mauerſpecht (Certhia familiaris). (Ebenda Seite 341). H. Hocke. Ornithologiſche Beobachtungen an einem großen märkiſchen See. Mitteilungen über die Vogelwelt IV, Seite 85). Joſef von Pleyel. Eine Frühlingsſängerin. (Ebenda Seite 87). Beſchreibung der Lerche. Kurt Loos. Etwas vom Trommeln der Spechte. (Ebenda Seite 93). Stellt feſt, daß alle Spechte trommeln und zwar nicht nur auf dürren Aeſten und auch außerhalb der eigentlichen Paarungszeit. Die Witterung hat auf Höhe des Tones, Stärke und Aufeinanderfolge bedeutenden Einfluß. Der im Juni vom Buntſpecht erzeugte Wirbel unterſcheidet ſich von dem des Grau- und Grünſpechts während des April und Mai. Marie Uhje. Meine Blaumeiſen. (Ebenda Seite 95). Karl Berger. Die Schickſale der Vogelneſter während einer Brutzeit. (Ebenda f Seite 101). | Joſef von Pleyel. Eulen. (Ebenda Seite 103). | Luigi Raggi. Monografia dei Rampicanti italiani.. (Avicula VIII, Seite 65). 1 Monographie der italieniſchen Klettervögel. G. Zodda. Contributi allo studio degli uccelli siciliani. (Ebenda Seite 72). Notizen über ſiziliſche Vögel. Arman do Lucifero. Brevi osservazioni su poche specie di uccelli seden- tari o di passaggio in Calabria enumerate dal sig. Conte Arrigoni degli Oddi nel suo Manuale di Ornithologia Italiana. (Ebenda Seite 77). Beobachtungen über einige in Calabrien vorkommende Vögel. 2 Ner- ag DR ah Pla N a ra Mi N r Hugo Otto. Frißt der Eichelhäher Kreuzottern und greift er ſie im Walde ane dier berſch. G. Altobello. La Chelidon urbica S in Italia, 0 Ueberwintern der Hausſchwalbe in Italien. vu 18 Achille Grimaldi. La nuova legge sulla caccia. (Ebenda Seite e über das neue Jagdgeſetz. a Giuſeppe J. S. Whitaker. Nota sulla comparsa in Sicilia della G melonoptera Nordm. (Ebenda Seite 85). Erbeutung von Glareola melanoptera in Sizilien e erste Fall für Selten und der zweite für Italien überhaupt. 1 Emilio Ninni. La Glareola pratincola Linn. nella provineia di Vene 21 (Ebenda Seite 86). f y Glareola pratincola in Venetien erbeutet, der 13. Fall in Speritaien Die emtelnen g hblare werden aufgezählt. Victor Hornung. Melanismus bei einem Hausſperling Passer domestieu (Zoologiſcher Garten XXXXV, Seite 258). | Beſchreibung eines melaniſtiſchen Eremplars. Wilhelm Schuſter. Beiträge zur Monographie der Turteltaube Colum turtur L.). (Ebenda Seite 257). Verfaſſer will durch ſeine Mitteilungen Irtümer von 9 Naumann, Müller, Beide 8 und Reichenow richtigſtellen. | L. Buxbaum. Die Kraniche und ihre Zugſtraßen. (Ebenda Seite 259). E. brd Der Kormoran und ſeine Dreſſur zum Fiſchfang in Cin (Nerthus VI, Seite 245). Maurica Deſelle. Aepyornis ingens, der größte bekannte So x Seite 339). 1 Mitteilungen über den Aepyornis mit chen Abbildungen. Karl Ortlepp. Aus dem Leben der Schwarzdroſſel. (Ebenda Seite 5400, Biologiſche Mitteilungen. 5 Hugo Otto. Merkwürdig gefärbtes Rebhuhn. . Jägerzeitung XXII 0 Seite 686). Parzieller Alpinismus. (Ebenda Seite 689). Verfaſſer iſt der Anſicht, daß nicht ohne weiteres anzunehmen iſt, daß der Giethäßer Kreuzottern frißt und bittet um entſprechende Beobachtungen. H. Löns. Wildtauben und Feldflüchter als Schneckenvertilger. , Seite 600 Hans Joachim. „Vogelfang und gen n e Seite 706). Druckfehlerberichtigung. Seite 47 Zeile 1 von unten Fußnote muß es ſtatt „Schmidt'ſchen“ „Schmeib ch Seite 369 Zeile 5 von oben ſtatt „1½ km“ „Y, km” heißen, und Seite 374 Er Bi unten iſt nach „Schar“ einzufügen „(3 Trupps)“. I Inhalt: Den geehrten Vereinsmitgliedern. — Vogelſchutzkalender. — — Schuſter: Carlo Freiherr von Erlanger 7. — Dr. jur. Leo v. Borberger; preußiſche Wildſchongeſetz in ſeinem Verhältnis zum Vogelſchutz. — H. Schacht: Brutvögel in Lippe. — Wilhelm Schuſter: Die Vögel des Frankfurter Gartens. (Schluß.) — P. Dr. Fr. Lindner: Zweiter Nachtrag zur Ornis de gebietes. (Schluß.) — Kleinere Mitteilungen: Amſel und Hausrotſchw nz kaſten. — Bücher⸗Beſprechungen. — Literatur-Ueberſicht. — e Redaktion: Dr. Carl R. Hennicke in Gera (Reuß). N: Druck und ic i e s von Fr. ai in One ru ar I ED r e ee Fr ff.... RR TE TE: „000 ee e 7 N 5 * 1 * N * 2 = 1 Nr Eh £ 4 * g * * > nat j 2 W Fr. Eugen Röhler’s Verlag in Gera-Untermhaus (Keuß). FF : | Raubvögel | XXNIX TTT 5 D itteleuropas. 53 Ehrbmo- Oktav. und 8 schwarze iu Mit 240 illustr. Tafeln - SER Sn \ N Textseiten nach Originalen N N von deer Maler r 28 Goering, R. Hennicke. | PR Keulemans, Brosch.M.4.50, | W Kleinschmidt 8 Fomplett geb x Hr und de Maes. = N M. 5.— eee. Otto Herman, Unſere Schnepfen. Die europäiſchen Sumpfſchnepfen oder Bekaſſinen u. die Waldſchnepfe in Wort u. Bild. Bearbeitet von J. Rohweder (Husum). Folioformat. 64 Seiten Text und SnaturgetreueFarbendrucktafeln, in gefälligem Kartonband. Preis M. 5.—. Sonderabdr. a. Naumann's Natur- h geſchichte der Vögel Mitteleuropas. Nutzen und Schaden der Vögel. herausgegeben mitUnterftützung des k gl. Aer Ackerbau- Miristeriums. ktav. | 348 Seiten 5 und 100 Ab- billungen. Preis gib. M. 3.—. * Proſpekte auf Verlangen gern zu Dienften. PAR vr Ida Boyer, Chr. L. Brehm, Hofrat Prof.Dr.K.Th.Liebe, Dr. Karl Russ, liefert zum Julius Rühkopf, Rorneuburg. | Ansichtskarten mit Porträts, Preise von K. 5.— per 100 Stück Handl 420180 Se £ = N Spielbudenplatz 19 Hamburg 4 Spielbu * „ Stets reichhaltiger Vorrat von spreche d noch nicht sprechenden Papageien, 9 > alleı en Arte 3 ? Zier- und Singvögeln. 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A.: Hans Kunze, Schriftwart as Bra N Zu Der heutigen Nummer liegt ein Pros in Post der Tierhandlung August Fockelmann in Hamburgbe 1, den w w geehrten Lesern besonderer Beachtung e e | | | | Ornittzologiſche Monatsſchrift, 3 vom en Vereine zum Schutze der Vogelwelt. 1904 Anzeigen Beilage. Mu. Preis für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und Händlern bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 & 10 Mk. Alle Anzeigen ſind zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera— e Zeitung für Ornithologie, Geflügel- g „Die Tierwelt“ und Kaninchenzucht. Eigentum und Organ der schweizerischen Ornithologischen Gesellschaft. 76 Sektionen mit 4800 Mitgliedern. Redaktion: Ed. Brodmann, Schönenwerd. Erscheint jeden Mittwoch 12 Seiten stark. Inserate finden weiteste Verbreitung à 10 Pfg. pro Zeile. Abonnement nimmt jede Postanstalt à M. 1,20 pro Vierteljahr, sowie jede Buchhandlung à M. 1.— pro Vierteljahr jederzeit entgegen. Probenummern gratis und tranko durch die Verlagshandlung H. R. Sauerländer & Co., Aarau. Verlag von Mahlau & Waldsehmidt, Frankfurt a. M. Der Zoologische Garten. (Zoologischer Beobachter.) Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Tiere. Organ der Zoologischen Gärten Deutschlands. Redigiert von Prof. Dr. O. Boettger. Jährlich 12 Hefte M. 8.—. Jahrgang 1 I—XXX nebst Sachregister für Band I—XX zusammen M. 100.— Kr Inserate pro Zeile 20 Pfg. IM Das Jerrarium, Das Frettehen. seine Bepflanzung und Bevölkerung, | Anleitung zur Zucht, Pflege und Abrichtung | von Johann von Fischer. ' von Johann von Fischer. Handbuch für Terrarienbesitzer und Tierhändler. 6½ Bogen mit Tafel und Abbildungen. 3845. 8° mit 40 Holzschn. Eleg. geb. M. 12. m M. 4.— t Zu beziehe ren ale unn 222 * A IN NT N % 1 N N N 7 \ ANY ZEN NZIENN 2 IN I NIT NUN NN A IS; Das „Ornithologische Jahrbuch“, welches sich als einziges Journal die ausschliessliche Pflege der europäischen, bezw. der Ornis des palaearktischen Faunengebiets zur Aufgabe gemacht hat, beginnt mit 1902 seinen XIII. Band. Es erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2½½ bis 3 Druckbogen, Lex. 8. Eine Vermehrung der Bogenzahl und Beigabe von Tafeln erfolgt nach Bedarf. Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt bei direktem Bezuge für das Inland 5 fl. ö. W., für das Ausland: 10 M. pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12 M. Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 3 fl. = 6 M. (nur direkt). Probenummern gratis und franko. Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Raume am Um- schlage Aufnahme. Inseraten-Berechnung nach Vereinbarung. Alle Zusendungen, als Manuskripte, Druckschriften, Abonnements und Annoncen bitten wir an den unterzeichneten Herausgeber, Villa Tännenhof bei Hallein, zu adressieren. Vietor Ritter von Tsehusi zu Schmidhoffen. iz Ra 2 N D NN = ib DATEIEN AZ AT INN 7 N ZEN — IN 2 SNN 2E E 2 5 ANZ, e = NIC S 2 AST Züchteru.liebhaber 855 von Geflügel, Hundeng ani nehen WM N nn | Die „Geflügel-Sörſe“ vermittelt als das angeſehenſte und verbreitetſte Fachblatt durch Anzeigen auf das ſicherſte Kauf und Angebot von Thieren aller Art, enthält gemeinverſtändl. Abhandlungen über i alle Zweige des Thierſports Lebensweiſe, Züchtung und Pflege des Geflügels, Sing⸗, Ziervögel und Kaninchen. Brieftauben⸗, Hunde⸗ u. Jagdſport. | Beſonders werthvoll find die Krank- heits- und Sektions-Berichte von der Königlichen Veterinärklinik der Univerſität Leipzig und der Sprechſaal, in welchem auf Anfragen zuverläſſige Auskunft von bewährten Fachleuten ertheilt wird. Abonnementspreis vierteljährl. 75 Pfg. Erſcheint Mittwochs. 8 Sämmtl. Poſtanſtalten u. Buchhandlungen 5 nehmen Beſtellungen an. Inſertionspreis: 2 Ageſpaltene Zeile oder deren Raum 20 Pf. Probenummern gratis und franko. Expedition der Geflügel- Börse (K. Freese) Leipzig. 4 Ornithologie Monatsſchrift. Herausgegeben vom Deuts) en Vereine zum Schutze der Vogelwelte. V. Begründet unter Redaktion von E. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und K. Th. Liebe. Ordentliche Mitglieder Redigiert von Das Eintrittsgeld beträgt des Vereins zahlen einen Jahres⸗ Dr. Carl R. Hennicke 1 Mark. — Zahlungen werden beitrag von fünf Mk. und er⸗ in G R an den Vereins⸗Rendanten Hrn. halten dafür die Monatsſchrift m era ( euß) Wilh. Kutſchbach in Gera, poſtfrei (in Deutſchl.). und Prof. Dr. O. Taſchenberg. Schleizerſtraße Nr. 4 erbeter Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. Nachdruck nur mit Genehmigung geſtattet. XXIX. Zahrgang. November 1904. Ur. 11. = Vogelſchutzkalender. (Nachdruck mit Quellenangabe erbeten.) Der November iſt die geeignetſte Zeit zum Aufhängen von Niſtkäſten. Da alle Höhlenbrüter nicht nur während der Brutzeit, ſondern das ganze Jahr hin— durch in Höhlen nächtigen, ſo können die jetzt aufgehängten Käſten ſchon während des Winters nützlich werden. Dadurch gewöhnen ſich die hier verbleibenden Vögel auch ſchon an jene Ortlichkeiten, welche fie im Frühjahr bevölkern ſollen. Alles weitere über Niſtkäſten ſiehe im Vogelſchutzkalender der Oktobernummer. Des ferneren iſt jetzt langſam mit der Winterfütterung zu beginnen, damit beiplötz⸗ lich eintretendem Schnee und Kälte unſere Schützlinge gleich einen gedeckten Tiſch finden. Bezüglich der Winterfütterung ſcheint uns aber noch eingehende Belehrung am Platze zu ſein, da der gute Wille und die reichlich dazu verwandten Mittel noch vielfach ohne den gewünſchten Erfolg bleiben. Machen wir uns doch einmal klar, welche Anforderung an eine wirklich nützende Winterfütterung überhaupt geſtellt werden müſſen. Eine ſolche muß 5 1. von allen, oder doch von den Vögeln, für welche ſie beſtimmt iſt, leicht angenommen werden; 2. unter allen Witterungsverhältniſſen funktionieren, alſo den Vögeln ſtets, und beſonders bei ſchroffem Witterungswechſel, wie Wirbel— ſchnee, Wind, Regen, Glatteis, unbedingt zugänglich bleiben, und | 3. relativ billig ſein, d. h. die für das Futter verwandten Koſten müſſen auch ganz und voll dem Zwecke dienen. Alſo das Futter darf nicht 29 verloren gehen und verderben, fondern muß bis zum 5 f ſchließlich den Vögeln zugute kommen. 1 Die Vögel bedürfen künſtlicher Fütterung im allgemeinen n nur in 1 gewiſſem Witterungswechſel, beſonders bei eintretendem Wirbelſchnee und Glatt Der nicht zu ſtillende Hunger weniger Morgenſtunden genügt dann ab | ' auch, fie zu vernichten, wie dies ſo recht deutlich am Neujahrstag 1901 beobachten war. B : Den oben angeführten Bedingungen genügen nun bisher in jeder Binfi 6% nur vier Fütterungsarten, der Berlepſchſche Futterbaum, der Schwarzſche Futter- 4 kaſten, die gleichfalls von Berlepſch konſtruierten Futterapparate für Meisen u un ſein Futterhaus. > Alle vier find eingehend in Kap. C „Winterfütterung“ des „Gefamten Loge ſchutzes“ ) behandelt. 3 Das Futterhaus iſt ſowohl von der Firma Hermann Scheid für 30 30 4 fertig zu beziehen, wie auch von jedermann 1 ſelbſt herzuſtellen, i da 1 5 wirklich Rettung ſchaffendes nicht bekannt. dena mü 11 wir a den vorſtehenden, beſonders unter 2) angeführten Anforderungen nicht ent: 5 ſprechende Fütterungsart kurzweg als ihren Zweck nicht genügend bezeichnen. Dr. Julius Hoffmann. . | Vor 71 Jahren erſtreckten ſich in der Feuerſeegegend der damaligen Kleinstadt 3 Stuttgart ſtatt der heutigen Häuſerquadrate weite Gärten, die alsbald in Be und Wald übergingen. Hier hatte ſich Verlagsbuchhendler 2 Hoffmann, großen Garten ein Wohnhaus erbaut, worin Jahrzehnte lang Kunſt und i einen Mittelpunkt fanden, der auf viele junge Talente fördernd einwirkte. Wiſſenſchaft zu erwecken und derart zu 1 daß er als Mana) 5 dieſen Zweigen Hervorragendes ſelbſt zu leiſten befähigt wurde. Wache ) Verlag von Hermann Geſenius in Halle. Dieſes Kapitel iſt u in weiterter Auflage erſchienen und vom Verlag oder unſerem Verein au vs 10 Pf, 10 Expl. 50 Pf., 25 Expl. 1 M., 100 9. 2,50 M. | ER . 2 nn ne . N 8 2 Ornithologische Mona Fuss der 1 Wiesenweihe, Circus pygargus (L.), 2 Steppenweihe, Circus macrurus (Gm. ). 8 „ ae ak e eee, neee ee N u 5 Me ER, 95 RR 5 . Br N 72 5 10 1 BA N 1 2 ar N * 791 1271 4 Er er Eu In KENN 8 1 1 * 5 * f En > - 1 ed: 7 * — I * Pe RR Kur 2 A I) 17 | Dr. Julius e 1 447 * Herzenswunſche folgend, einige Jahre an der Tübinger Univerſität zugebracht hatte, * verließ er fie mit dem philoſophiſchen Doktordiplome, um ſich dann unter Anleitung ſeines Vaters dem Buchhandel zu widmen. Seine Ausbildung in dieſem Berufe vervollſtändigte er durch Reiſen im Auslande. Dieſer Bildungsgang ſpiegelt ſich 3 in der eigenen Verlagstätigkeit erfreulich wieder, indem er zahlreiche gemütvolle Jugendſchriften, botaniſche und zoologiſche Arbeiten nicht nur ſelbſt verfaßte, ſondern auch eigenhändig illuſtrierte und dem Colorierer die Bilder vormalte um das Beſte zu erreichen. Werke wie Berge's Schmetterlingsbuch, Calwer's Käferbuch, * Hoffmanns Pflanzenatlas u. ſ. w., die Dr. Hoffmanns fürſorglicher Hand ihre heutige Form verdanken, werden wohl nicht ſobald überflügelt werden. Nach dem Verkaufe ſeines Geſchäftes (1902) ſollte er den Seinen und einem „otium * negotiosum“ leider gar kurz erhalten bleiben. Reich an eigenen Sammlungen (Vögel, Eier, Neſter, Schmetterlinge, Käfer, Foſſilien), bereicherte er auch fremde Sammlungen freigebig durch Schenkungen und betätigte ſein Intereſſe durch Mitarbeiten an Zeitſchriften, in Vereinen und Verſammlungen. So verdankt ihm namentlich das Stuttgarter Kgl. Naturalienkabinet manches wertvolle Stück. Ein witziger, ſchlagfertiger Redner, angenehmer Geſellſchafter und reiner, allen Geſchöpfen wohlwollender Charakter ohne alle Aufdringlichkeit, hat er überall nur Freunde und wohl keinen einzigen Feind hinterlaſſen. Erholung ſpendeten ihm, außer dem Weidwerk, Exkurſionen mit gleichgeſinnten Genoſſen, die Pflege ſeiner Roſen, ſeines Obſtes, ſeines Weinberges. Was er ſeiner Familie, ſeinem Stande war, das bekundet die allgemeine große Teilnahme und Trauer an ſeinem Hingang. Hier ſei beſonders von ſeinen Beziehungen zum Weidwerke die Rede, dem nicht nur er freudigen Dank widmete, ſondern das auch umgekehrt ihm vielfach zu Dank verpflichtet ward. Denn in ſtarker, aber ruhiger und überlegter Liebe huldigte er der Jagd von ſeinen Jünglingsjahren her als vorzüglicher Schütze, F treuer Heger, geübter Beobachter, univerſeller Naturkenner und als ſelbſt dem Raubzeuge gegenüber ſtets gefühlvoller Menſch. Der rohe Schießer war ihm verhaßt. Andererſeits trug er, wie geſagt, durch ſeine Beiträge in jagdlichen und naturwiſſenſchaftlichen Zeitſchriften, ſeine Verlagswerke (Rebaus Naturgeſchichte, Friderichs Vögel ꝛc.) und ganz beſonders durch ſeine eigenen Schriften (Die Wald— ſchnepfe, erſte Auflage 1867, zweite Auflage 1887, Taſchenbuch für Vogel— freunde 1900) weſentlich bei zur Vertiefung und Veredlung der Jagdwiſſenſchaft. Namentlich bildet ſeine vieleitierte Schnepfenmonographie die allererſte kritiſche, auf vielen Studien und eigenen praktiſchen Erfahrungen fußende Bearbeitung * dieſes lieblichen Objektes und die einzig ſichere Grundlage für alle ſpäteren Fach— ſchriftſteller. Es wird dies prächtig geſchriebene Buch Hoffmans Namen auch in der ſich ja ſtets verjüngenden Jägergilde für immer fortleben laſſen. 295 5 si fitnonntek für mich geſtempelt hatte, legte ich ſchmerzerfü llt ei in den 6 wnis ihm, den ich 40 Jahre hindurch Freund und Bruder nennen durfte Teinach, 11. September 1904. Hofrat Dr. we oder wenigſtens die un 1 Tiere in Schutz genommen werden, währ Raubzeug aller Art, vernichte es menſchlichen Beſitz oder wüte es in den Rei nützlicher Lebeweſen, mit allen Mitteln verfolgt, eventuell zu Grunde 1 werden e f IE 5 den er ler, ſchützt, die in ſpeziellem Si h oder Nichtſchutz einer Vogelart 15 von ihrem Nutzen oder Schaden für die Land- und Forſtwirtſchaft abhängig macht. Die Macht, die dieſen Grundſatz ſchuf und aufrecht hält, iſt jene unbeſieglich. die mit der Materie viel raſcher Freundſchaft ſchließt als mit dem Geiſte, der Egoismus. So ſehr er ſich in unzählbare Masken hüllt, Grundzüge ſeines Weſens vermag er doch nicht zu verbergen. So iſt es auch auf dem Gebiete des Vogelſchutzes. Wie ſchön die Worte auch klingen, die den Inſektenfreſſer loben die manches andere Nutztier in ſeinem Tun verherrlichen, ſie ſind mit der mammonbeſchuppten Griffel des Egoismus geſchrieben. Die Sorge um die Eren und Gewinnſucht drückten ihn dem Menſchen in die Hand. ee Bevor er noch Nutzvögel im heutigen Sinne des Wortes kannte, shi ützt | er die Vögel doch ſchon, indem er ihnen andere Fähigkeiten zuſchrieb, die n in ſeinem Kopfe exiſtirten. Er ſah in ihnen Gottheiten, Boten und Diener der Überirdiſchen. Es konnte alſo nur von Vorteil ſein, die Schützlinge der eig Schützer zu ſchützen. Gott ſieht es, ſein Prophet, ſein Heiliger, und Loh ſicher! So denkt der Siameſe und läßt den gefangenen Vogel frei; ſo 75 manches Mitglied anderer Religionsgenoſſenſchaften und läßt die befiederten geſchöpfe in Ruhe. Können dieſe doch ſelbſt, in Anbetracht der hohen t 5 in der ſie ſtehen, ihm dafür dankbar ſein! Im ſchwediſchen Märchen ( — Smaland) beglücken die Vögel die Prinzeſſin, die fie gefüttert, und beſt bbſe et in der germaniſchen Voltsdichtung N ih man 2 liche Zug 5 BE ED | re TR RE NE TUR 7 ere da au, 2 * . e or u — 7 * N RT n UI r e e We a IR SL I, 2 2 e Eh Au , 8 a a f i Die Verbreitung des Utilitaritäts⸗Prinzips im Vogelſchutz. 449 So kann es ein vom Volke vermöge ſeiner religiöſen oder rein abergläubiſchen Vorſtellungen dem Vogel zugeſchriebener direkter Nutzen ſein, der ſeinen Schutz als Gegengabe ſichert. Durch ganz Deutſchland geht das überlieferte volks⸗ tümliche Gebot, den Storch nicht zu töten, da er das Haus vor Blitz und Feuer ſichere, und in Tirol herrſcht der Glaube: Ein Haus, darin ein Branderl (Rot⸗ ſchwänzchen) niſtet, iſt ſicher vorm Blitzſtrahl. Der Wüſtenrabe iſt bei den Sudan— sklaven deshalb jo geehrt und nie verfolgt, weil er ihnen von Zeit zu Zeit Nachricht aus dem Vaterlande bringt. Unzählige Vögel kündeten allen Völkern durch Flug und Stimme Willen und Rat der ſorgenden Gottheit, und ſo war der Schutz dieſer vermeintlichen Gottesboten nur naturgemäß. Und wer wollte ſie noch alle auf— zählen, die in der Phantaſie des Menſchen geſchaffenen Verdienſte, die letzterem Nutzen, dem Vogel Schutz verſchafften? Religion und Aberglaube ſchufen einen mächtigen Schutzhebel für die Vogelwelt. | Doch auch anderen Nutzens halber wurden die Vogelwelt oder einzelne ihrer Glieder geſchätzt. Vor allem ſprach da die Ernährung des Vogels ein gewichtiges Wort. Da ſie der Menſch in ihren Symptomen und Reſultaten verfolgte, erkannte er den Wert ſeines tieriſchen Gehilfen. Zwar zeigte ſich ſein Blick bei dieſem Schauen vielfach getrübt. Den kleinen Inſektenfreſſer, der unermüdlich Schädlinge des menſchlichen Beſitzes mordet, überſah er lange Zeit. Und gar bei größeren Vögeln hielt es ſchwer in ihnen nützliche Geſtalten zu erkennen, wenn ſie ſich als ſolche nicht in ihrer Lebensweiſe ganz deutlich offenbarten. So wurden Mäuſebuſſard und Saatkrähe bis vor wenigen Dezennien im Volke, wie teilweiſe heute noch, als ſchädlich angeſehen. Wenn in einem Büchlein aus dem Jahre 1796 letztgenannter Vogel noch als höchſt ſchädlich dargeſtellt wird, ſo iſt es begreiflich, daß an dem heute noch ſcheel angeſehenen Spatzen ſchon früher und dann bis in die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts kein guter Faden gelaſſen wurde. Was ſcheerte man ſich in jener Zeit des frommen Glaubens viel um inſektenvernichtende Vögel! Nahm das Ungeziefer überhand, ſo konnten Gott und ſeine Heiligen helfen. Eine ganze Reihe kirchlicher Formeln ſind der ſtaunenden Nachwelt überliefert worden, von Biſchöfen und Prälaten abgefaßt, die Raupen und Gewürm durch ihren Spruch aus den bedrängten Gauen zu banniſiren vermeinten. Die lieben Tierchen ſtarben oder verpuppten ſich, und der Herrgott ward geprieſen. 3 Beſſer war das Verdienſt des Vogels abzuſchätzen, wo es ſich um das = Vertilgen der gefürchteten Schlangen, der Heuſchreckenheere und des luftverpeſtenden Aaſes handelte. Da konnte man ihn ſehen und ſchmunzelnd meinen, er ſei in gewiſſer Hinſicht doch noch leiſtungsfähiger als der oft machtlos der Natur gegenüberſtehende Menſch. Dieſer konnte nur wünſchen, daß ſein Gehilfe ihm erhalten bleibe, und daß er nun dieſen ſchützte, das iſt ſelbſtverſtändlich. verehrten ſie jedes Tier eines beſtimmten Nutzens halber, den es e vertilgen die Jbiſſe z. . u e Menge von See | von ſeiner fin wirklich iſt. Mit Flügeln und allerlei ſchrecklich wirkenden Zugaben aus 5 laut werden; den befiederten Helfer aber ließ man gewähren. De So jagt ſchan Cicero, ägyptische ern 1 5 1 zurückführend: Man pflegt über die Dummheit der Agypter zu ſpotten, und die Agypter von en Schlangen gebiſſen, ur das Land würde nach bein Tode ni Gebiſſenen durch den Geſtank ihrer verweſenden Leichname verpeſtet. Ebenſo verehren die Agypter das Ichneumon, das Krokodil, die Katze, weil ſie wirklich nützlich find. Ahnlich wie die Dienfte des heiligen Ibis wurden auch diejenigen des Storches geſchätzt. In einer Naturgeſchichte aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts i 5 darüber zitirt: Münſterus erwähnt, es werde der Storch bei den alten Agyptern ſo groß geachtet, daß der Menſch, der einen Storch mit Wiſſen oder ohne Wiſſen . umbringt, ohne alle Gnade ſterben müſſe, welches ſchon daher rührt, „daß alle Jahre aus Mohrenland in Agypten geflügelte Schlangen kommen, die den Menſchen ; 1 und dem Land großen Schaden tun, daß faſt niemand ſicher wäre, wenn nicht die Störche ſie töteten.“ 1 Es iſt nicht zu vergeſſen, daß in alter geit und bei manchen Völkern heute noch die Verdienſte der ſchlangenvertilgenden Vögel deshalb beſonders hoch b Be wurden, weil man das ſchlangenartige Getier für viel gefährlicher anſah als es ſah man in ihnen die gefürchteten Überbleibſel der einſtigen Flugechſen; wulſtigen Körpers und mit giftgeſchwängertem Rachen hauſten ſie als Lindwürmer in Fels⸗ geklüften, und dankbar mußte der Menſch, der an die Exiſtenz dieſer dämonenhaften 55 die Schlange überhaupt verſetzt. Der über die 1 5 e Erde verbreitete e Sch dienſt iſt ein Kult der Furcht, welcher die Beſchwichtigung finſterer Gewa zum Zwecke hat. Da man ſie nicht zu beſeitigen vermochte, beſtach man fü Ä Verehrung. Doch dankte man dem Vogel, der offen gegen den Feind ließ aber von dieſer Geſinnung aus Furcht vor der rächenden Gothe Und dann ſchützte und ehrte man ihn, als der urſprüngliche S chen Härte verlor. In allen e liehe © u ee Die Verbreitung des Utilitaritäts⸗Prinzips im Vogelſchutz. 451 zurück, und, wenn auch nicht mehr verehrt, ſo blieb die Schlange, ſelbſt die kleinſte, ungefährlichſte, gefürchtet, halb Tier, halb Teufel in zauberhaften Nimbus gehüllt. Wohl dem Rächer und Helfer der Lüfte, der ihr den Garaus machte! Noch heute ſchätzt man Storch, Sekretär und andere Schlangenfreſſer, zu denen be- 3 kanntlich auch der Buſſard gehört, aus diefem Grunde und in Anbetracht ihres bezüglichen wirklichen Nutzens. Der Schutz des Storches hat ſich bekanntlich viel- fach dieſer Begründung entkleidet, aber dieſe gab mit den Anlaß zu ihm. Bekanntlich genießt der ſchöne Vogel noch heute weit und breit den ausgedehnteſten Schutz. Im ganzen Orient gewährt man ihm eine Freiſtatt für ſein Neſt auf Häuſern und Türmen und betrachtet ihn wie in germaniſchen Landen als Vogel des Segens. Und gleich oder eher noch mehr geachtet iſt in ſüdlicheren Gebieten der Sekretärvogel. Schon 1858 berichtet Dr. Oppermann vom Kap, daß dort das Töten des nützlichen Tieres bei Strafe verboten ſei. Wegen ſeiner Feindſchaft gegen die Schlangen iſt auch der Jägerlieſt ein den Buſchleuten Auſtraliens geheiligter Vogel. Ebenſo wie die Schlangentöter unter den Vögeln, ſo ſind auch die Aasfreſſer verehrt, heißen Ländern mit mangelhafter Geſundheitspolizei und indolenter Bevölkerung eine Wohltat. Geier, Raben, Marabus und andere Vögel räumen mit den Abfällen, den gefallenen Tieren und ausgeſetzten Menſchenleichen ſo auf, daß mancher Herd der Anſteckung rechtzeitig beſeitigt wird. „Niemand ſtört ſie oder ſchießt nach ihnen“ heißt es von den genannten Vögeln in Reiſeberichten aus Aſten, Afrika und Südamerika. Hier genießt der Rabengeier wegen ſeiner geſundheits⸗ polizeilichen Beſchäftigung eine hohe Verehrung; Gallinazo und Aura ſtehen in ihrem Vaterlande faſt überall unter dem Schutz der Geſetze. In Brafilien iſt ihre Tötung bei ſchwerer Strafe verboten. In Britiſch Guyana beträgt dieſe 5 50 Dollars, in Harleston 5 Dollars. Auf afrikaniſchem Boden verehrten ſchon die alten Agypter den Schmutzgeier wegen der Dienſte, die er dem Lande leiſtete. Noch jetzt wird er in Nordafrika geſchützt. Fromme Muſelmänner ſollen ſogar Vermächtniſſe zu ſeinen Gunſten gemacht haben, wie man auch im ſchweizeriſchen F Kanton Aargau Stiftungen dazu beſtimmte, den Storch zu beſchützen. Oſtafrika, F wo teilweiſe noch die Ausſetzung einzelner Leichen in Übung ift, wird der Geier auch als ihr Vertilger geſchätzt. In Djagga iſt es verboten weiße Geier zu töten, da ſie nach Kerſten „die unbeerdigten Leichen verzehren.“ Namentlich aber genießen aus dieſem Grunde die Aasfreſſer in Süd und Mittelaſien eine Art religiöſen Schutzes. Da iſt zwar die Tötung von Tieren ſo wie ſo in engen Schranken gehalten, und keinem Indier oder Siameſen wird es einfallen, einen Geier, einen Milan oder einen Raben zu verfolgen; aber dennoch ſind auch Sonder— beſtimmungen für den Schutz der leichenbergenden Vögel erlaſſen worden. Bei den Mongolen gelten die Raben als unverletzlich (Kreitner, Im fernen Oſten, S. 575). 11 a u TE a den Raben auch als Wohltäter verehrten; die 391 wurden auf Koſten 1 Sta een weil ne „das BEN was Bi Menſch jelber Bes will". | kan Auffaſſung halber heilig, ſondern auch wegen des Nutzens, den he 25 & wirtſchaft durch Vertilgung von Heuſchrecken leiſteten. Als Heuf chrecken⸗ 1 Raupenvertilger, nicht nur als Verkünder der heiligen, wiedererſcheinenden Niffl wurde bekanntlich der Ibis bei den alten Agyptern verehrt. Ebenſo werden bei den Waitata in Oſtafrika die Geier nicht beläſtigt, weil ſie Heuſchrecken in de 2 Feldern fräßen und deshalb nützliche Vögel ſeien. Wirklich ſah ſie auch Hildebran in zahlreichen Exemplaren in den Feldern von N'dara, wie ſie ſich mit dei Fange der ſchädlichen Inſekten beſchäftigten. Es iſt dieſe Art der Ernährung de Geier und anderer Raubvögel auch ſchon anderen Ortes feſtgeſtellt worde Dr. Otto Stoll erzählt in ſeinem Buche „Guatemala“, wie zahlreiche Falken und Buſſardarten, namentlich der Mazakuan oder Heuf chreckenbuſſard (Buteo Swainsoni) mit den Wanderheuſchrecken ihre Aufenthaltsorte verändern. Die wilden Baumhühner, die Tyramiden und Urracas (Cyanocitta Lessoni) helfe ihnen beim Geſchäfte der Vertilgung. In der Alten Welt iſt es der Roſenſta der bei ſeiner Vorliebe für Inſekten einer Menge von Heuſchrecken den Sara: macht. Ja, die Türken jagen, wie Krüper mitteilt, daß diejer Vogel erſt 99 Inſek n abwürge und erſt das hunderſte verſpeiſe. Kein Wunder, daß er deswegen n Türken Kleinaſiens für heilig gilt. Nach Lenz iſt er auch von China aus a den Philippinen eingeführt worden, wo nun jeine Tötung unter Gee fe verboten iſt. er Wenn nun oben gejagt wurde, daß man den ungemein Bertilger kl Inſekten in früheren Zeiten nicht nach ſeinem wahren Werte zu ſchätzen w ſo gilt dieſer Satz im Allgemeinen. Anſätze zu ſeinem Schutz aus dieſem finden ſich ſeit Jahrhunderten; denn oftmals wirkte das Inſektenvolk jo { Vöglein hieb dabei ſo tapfer wehrend zu, daß ſein Tun dem Menſchen mußte. Oder es verſchwand aus eigenem Antriebe oder wegen harter Ve und der Inf ktenbeſtand wuchs ins Ungeheure. Selbſt der vielve überzeugte ſeinen Bedränger von der Ungerechtigkeit dieſes Vorgehens. 9 Kratzenach bei Tettnang, wo keine Speise ala ſoll in Anbetr je RE 1 KR eg al a DAR nn? - Balete Ka . e e , Fe ze 4 ART URN ED ee, 8 9 Die Verbreitung des Utilitaritäts⸗Prinzips im Vogelſchutz 453 % Ungeziefers in den Kulturen ihr Fernbleiben ſchwer empfunden werden, und die ; Einwohner ſollen es bereuen, daß fie vor Zeiten die Vögel durch einen Zeufels- banner von ihrem Wohnſitze vertreiben ließen. Und in Preußen ließ man das Spatzenvolk, das Friedrich II. ſeiner angefreſſenen Tafelkirſchen halber hatte ver⸗ | tilgen und verjagen laſſen, gerne wieder zurückkehren, da man lieber einen kleinen Zoll dem Vogel als die ganze Ernte den Inſekten gab. Doch bedeutend früher ſchon war man zu dieſer Erkenntnis gekommen. In einem Verbote aus dem Jahre 1551 für den Kanton Luzern wird die Nützlichkeit der Vögel für die Kulturen vorgeſchützt um zu begründen, daß das Geſetz am Platze ſei. Da wurde 5 Erlegung und Fang der Vögel in der Brutzeit mit einer Buße von fünf Pfund belegt, worauf dann die Begründung der Zweckmäßigkeit dieſer Strafe folgt, die wörtlich ſchließt „. . . . Zudem die Vögel die böum ſchönen und das ungeſüber dannen nemen, als jeder Verſtendige das Alles wol erkennen mag.“ Im Jahre 1591 wurde gleichen Ortes der Meiſenfang bei Strafe von 20 Gulden verboten, da ſeit einigen Jahren immer viel Ungeziefer an den Bäumen geweſen und im letzten Winter die Meiſen ohnehin von der Kälte hart mitgenommen worden ſeien. 1686 wurde beſtimmt; Meuſi und dergleichen Vögel ſollen vor St. Verenatag (41. September) gar nicht geſchoſſen werden und darnach mit Maß, „da dieſelben den Bäumen großen Nutzen bringen.“ Auch in den Geſetzgebungen anderer Staaten und Stätchen jener Zeit ließen ſich wohl ähnliche Erlaſſe auffinden. Eine wenigſtens in unſeren Gauen allgemeine geſetzliche Betätigung des Vogel— ſchutzes in dieſer Richtung iſt erſt neueren Datums und iſt leider ſo ſehr in die Halme geſchoſſen, daß die ethiſche Bedeutung des Vogelſchutzes allzuſehr zurücktritt. Da hat ſich das Utilitaritäts-Prinzip verkörpert, indem man den Vogel fait nur aus dem Grunde ſchützt, weil er ſchädliche Inſekten vertilgt. Beim jetzigen Stande der Geiſteskultur der Maſſe iſt dies allerdings das vielverſprechendſte Mittel, die Vogelwelt zu ſchützen. Mit mangelhaftem Mittel wird doch der Zweck des Vogelſchutzes erreicht. | Doch ſehen wir nun nach dem Grunde, der die Unmaſſe von Bogelſchutz⸗ geſetzen früherer Zeit ins Leben rief. Denn die Geſetze aller unſerer Landſchaften 2 4 * * 4 5 ; a Fe enthalten ſie jeit dem Mittelalter in Menge. Was fie an dem wichtigſten Orte ihrer Betätigung in das Herz des Menſchen niederſchrieb, dies wiſſen wir: Religion und Aberglaube übernahmen das Protektorat. Die Geſetze, die Platz in den Aktenſtößen, in den Verordnungen und landesherrlichen Erlaſſen fanden, hatten faſt immer jagdliche Intereſſen zur Grundlage. Jagdvögel, welche ſpäter Kugel oder Falke holen, die im Vogelherd gefangen werden ſollten, wurden mehr oder weniger, oft ſtrenge in Schutz genommen. Damals ſah es in deutſchen und auch anderen Landen geradeſo beim Vogelfange aus, wie heute in dem idylliſchen Italien. a an Schnüren und an Ruten e und niederländiſche Schule geben uns die farbenreichſte Auskunft. ſie in 11 Durcheinander, Droſſeln, 15 auch Grünspecht, Buntſpecht, Bachſtelze und Meisen aller ue. ant man es im a und im 18. Se nach dem Leben malen. Volke doch lange noch das Recht der Erlegung von Kleinwild und Gevög 5 1 eigenem Ermeſſen. Und da vermochten Religion und Aberglaube nur wenige Vögel zu erretten. Der Egoismus machte namentlich jene Vögel hene | Fleiſch man nicht genießen kann. 57 Doch im 14. Jahrhundert ſpitzte man die Rechte des Volkes zu. War | vorher die Jagd auf Vögel mit allen Waffen geftattet, jo wurde dem Geſch ſſe 5 die Gebrauchsberechtigung allmählich aberkannt. Der Landmann durfte nur mehr 7 dem Vogelfange, nicht mehr der Vogeljagd obliegen. Und weiter, weiter ging es mit dem Abrüſten auf Seite der Volksrechte; die Jagdzeit wurde beſchränkt, der Vogelherd für den Bauer verboten und was ſolcher zerſetzender Beſtimmung mehr ſind. Bis gegen Anfang des 16. Jahrhunderts hatte ſich das Jagdreg > der Großen faſt allenthalben, ausgebildet und dem Jäger, dem Vogelſteller us dem Volke war das Nachſehen geblieben. In den 13 alten Orten der Eid⸗ genoſſenſchaft hatte ſich die Jagd auf Vögel bis ins 15. Jahrhundert hinein gänzlich frei erhalten. Aber dann folgten ſich hochobrigkeitliche Beſchränkur ohne Zabl, und die ſchweizer Bauern hatten im Jahre 1855 als ber de f Die Vic eelhng des Meilitaritäte: Beinips im Vogelstang 455 Vogelfanges Aber das Entſagen fiel dem Landmann, der Sonntags ſeine Dorf— wälder durchſtreifte und der ſich gern koſtenlos den Braten in die Pfanne legte, der auch ſeine Stubenvögel halten wollte, ſchwer. An Übertretungen der Jagdgeſetze 1 konnte es nicht fehlen. Dies und Mißbräuche von Seite Jagdberechtigter geringeren Grades rief ein Heer jagdlicher Vogelſchutzgeſetze in die Schranken, die mit den härteſten Mitteln alles taten, den Beſtand an Jagdgeflügel auf der Höhe zu halten oder zu vergrößern. Nur einige wenige der Erlaſſe ſeien zur Charakteriſirung dieſes Vorgehens an dieſer Stelle mitgeteilt. Noch nicht im 17. Jahrhundert, wohl aber im 18. war allerorts eine beſtimmte Schonzeit angeſetzt um das Wild nicht zu verſcheuchen, es ſeine Fortpflanzung ruhig vollenden zu laſſen, die Vögel im Brutgeſchäft nicht zu ſtören. . von dieſen Geſetz waren die jagdbaren Zugvögel, Schnepfen, Wachteln u. ſ. w., die meiſt zu jeder Zeit geſchoſſen werden durften. Natürlich gab es Leute . die von einer Schonzeit gar nichts wiſſen wollten. Aber daß man gegen Fehlende auch keine Schonung kannte, das zeigen die preußiſchen, württembergiſchen, ansbachiſchen und fügen Jagdgeſetze jener Zeiten. Im Kanton Luzern wurde 1535 der Beginn der Jagd auf Vögel auf den St. Jakobstag (25. Juli) angeſetzt. Nach Vorleſung des Mandates erinnerte Fridli Wattmann daran, daß man früher zu jeder Zeit der Jagd obliegen durfte. Der Widerſetzlichkeit gegen die hohe Obrigkeit angeklagt, wurde er „nach Gnaden gerichtet“ und in eine Buße von 20 Gulden verfällt. * Scharfe Verbote wurden in vielen Staaten, namentlich auch in Bayern, gegen das Neſterplündern erlaſſen. In Preußen wurde für Schleſien 1750 folgender Artikel erlaſſen: „Auch unterſagen wir ernſtlich und bei harter Strafe das Aus— nehmen der Eier von jedem Vogelwildpreth.“ In Oſterreich war den Nefter- plünderern eine Strafe von 30 Reichstalern oder Leibesſtrafe angedroht. So dekretirte man eben in Zeiten unumſchränkter Fürſtenmacht. Vorher war man nilder. In der Strafordnung der Gemeinde Wollmerath in der Rheinprovinz heißt es (im Jahre 1500): Wer Vogeleier nimmt, Neſter zerſtört, hat einen Gold— gulden zu bezahlen. — Nicht einmal geſtört werden durfte das Wild auch außer d Fortpflanzungszeit, was bewirkte, daß man den Hunden Prügel an die Hälſe hängen mußte. Im „Extract Urbari“ des Schloſſes Sargans hatte der Landvogt, a die regierenden ſchweizeriſchen Orte jeweilen ſandten, beſtimmt: „Item, es ift meiner Herren Recht, daß niemand kein Federſpiel fahen ſoll in dieſer Grafſchaft j 55 ſoll auch darzu in Fronwäldern (Staatswäldern) dem Federſpiel niemand zu nach Holz howen noch fellen, daß das Federſpiel vertribe und wer das al d ſoll das Büßeren an meiner Herren Gnad.“ | Wurden dieſe Beſtimmungen erlaſſen, um den Braten auf der Herren Tiſch nicht zu beſchneiden, Vornahmen, die faſt nur in dichtbevölkerten Gebieten notwendig 456 ſind, ſo 900 auch die Benn des Vogel a e genüber Schutz notwendig gemacht. Wo Europäer Vogelfedern erbeuteten, kam t allerdings in der Regel etwas jpät. 1 lange u man dcr beſtimmte Zeiten einſchränkte. Die eine Menge von Vogelfedern beanſp 10 Federmäntel der Polyneſier haben einige Vogelarten, da man ſie nicht dem Ausſterben nahe gebracht. Weiſer verfuhr man im alten Peru, wo die Federkleider zu verfertigen, ebenfalls in hoher Blüte ſtand. Da war m gefangen, nicht geſchoſſen werden. Hatte man die zur Verwendung beſtim te Schwanzfedern ausgeriſſen, ſo mußte der Vogel wieder freigelaſſen werden. ähnlicher Weiſe erlangt ein Somaliſtamm den Strauß, indem dieſer durch verg ft Lieblingsnahrung betäubt, dann feiner Federn beraubt und endlich wieder Freiheit übergeben wird. Der Quetzal wurde übrigens ſeiner Federn wegen, ſo prachtvolle Federarbeiten lieferten, auch von den Spaniern geſchützt. Zur 3 5 Konquiſtadoren galt es für ein ſtrafwürdiges Verbrechen einen ſolchen Voge zu töten. 19 5 Noch mant anderer Vorzüge wegen wird der Vogel geſchützt. Soga | jeiner Exkremente wegen hält man ihn hoch. Die Perſer weifen der Taube Tür 4 15 = an, Ball: fie den Kot der Vögel 1 Din in ihren Melon A in mächtigen Schichten erzeugten, del ſtrengſtens Ben: Huanaes, d. h. Guano erzeugenden 10 Pinguine, Alke, Fu . ſeines ſchmackhaften Fleiſ ches, ſeines Prachtgefieders und anderer dem W. dienlicher Eigenſchaften halber gewährt wird, ſteht jener, der weder des N Magen, noch ſeine Eitelkeit, noch ſeinen Geldbeutel erfreut, ſondern 1 ig Gemüt, das ſich a des Po der 1 Kinder der Luft, Dre en N 1 2 Ai 5 . 5 2 5 8 Rit r ve n Sſchuſt, Ornith. aalen aus Oeſterreich⸗ 1 x. 457 “3 | 5 and decke, die befteberten Untertanen in feinen Wäldern, feinen Auen in feinen Schutz zu nehmen! Entweder liegt der Sinn für ſchützende Behandlung der * ogelwelt ſchon feſt im Sinn, im Herzen des Volkes — und dann ſind bezügliche Gebote überflüſſig — oder an der Nation hängt noch ein gut Stück Barbarei, Dos abzulöſen die Regierung nicht Meſſer, richtiger Schärfe beſitzt. In welche Kategori gehören nun das vogelfangende Holland, das vogelmordende Italien, Japan 3 ſeit 1892 ein Vogelſchutzgeſetz beſitzt? — _ Ornthefogih Kolleſttaneen aus Oeſterreich⸗-Angarn und dem Occupations-Gebiete. 4 BR SER | = Viktor Ritter von Tſchuſi zu Schmidhoffen. 1 XII.) (1903). Oſterreich. Aquila fulva (L.), Steinadler. Kärnten. Jäger Simon Unterguggenberger beobachtete in der Nähe des Tuffbades St. Lorenzen oberhalb der Bergſpitzen wiederholt Adler kreiſen und entdeckte ſchließlich in einer zirka 100 m hohen Wand den Horſt. Die beiden Alten ſtreckte er bei dem Anſitze und den jungen holte er mittelſt Seil aus dem | Horſte. Das Weibchen klafterte 2,25, das Männchen 2,05 und das Fun 1,80. Mitt. n. ö. Jagdſch.⸗Ver., 1903 Nr. 8, ©. 299.) er Krain. In Kronau hatte ſich zwiſchen dem 10. und 14. März in einem vom Jäger A. Kosir geſtellten, zirka 0,5 kg ſchweren Tellereiſen, das bei einem Gemskadaver in einer Schneelawine angebracht und mit einer Kette verſichert war, ein Steinadler gefangen, war aber mit dem Eiſen und einem Teile der Kette entkommen. Derſelbe Jäger fing 1900 fünf Steinadler in Tellereiſen, 1901 einen, einen zweiten ſchoß er. (A. Kosir, Waidmh. 23, 1903 Nr. 11, S. 201.) E Salzburg. Herr Kajetan Fiſchinger erlegte Mitte Juli im Lammertale einen Steinadler. Die Flugweite des noch jungen Vogels betrug 185 cm. (Salzb. Volksbl. 33, 1903, Nr. 160 vom 18. Juli, S. 3.) 4 Schleſien. Joh. Cienciala in Wielopolje bei Teichen sch im Derbi einen Steinadler von 2,1 m Flugweite. (Jagdfr. III, 1903, Nr. 44, S. 696.) A | Tirol. Im Tegestale bei Naßreit entdeckte der Jäger Ende J Juni einen bewohnten Horſt, zu dem ſich ein Jagdgehilfe zirka 20 m tief an einer Wand 8 abſeilen ließ. Der Horſt enthielt ein Junges. Dieſes wurde dazu benützt, die Alten anzulocken, indem man es oben auf der Felsplatte anfeſſelte. Unfern da⸗ von wurde in den Latſchen ein Schirm errichtet, und ſo gelang es auch, das 2 5 . ) Vergleiche Ornith. Monatsſchrift XXVIIL, 1903 Nr. 12, S. 477483. 7 Paar noch am ſelben Tage, das Weibchen 1 witer das Erſteres hatte 230, letzteres 190 cm Flugweite. Ein paar Dr. 9 an dem ee Horſte a nn erlegt. Präſſirafelswänden ı unweit des Piz Mont (Südtirol) befindlichen 3 te N 25 m Rue a auszunehmen. Selber anne u ni se Je eine halbe Gemſe. (Weidw. u. Hundeſp. VIII 1903, Nr. 191, S. 173 . 3 II, 1903, Nr. 28, S. 440441; Hugo's Jagdz. XL VI, 1903, Nr. 1 Naturalien⸗Cab. XV, 1903, Nr. 14, S. 219.) Haliaétus albieilla (L.), Seeadler. Böhmen. Förſter V. Michalek beobachtete vom 25. bis 28. Often fürſtl. Auerſpergſchen Faſangarten Tupadl bei Zlep einen Seeadler, aber Verſuche, denſelben zu erbeuten, mißlangen, bis ein mit Strychnin vergiftetes wilde Kaninchen, welches auf eine Wieſe gelegt wurde, den Adler lieferte. Selber hatt eine Flugweite von 2,17 m. (D. Jagdfr. III, 1903, Nr. 46, S. 732.) Buteo buteo (L.), Buſſard. Tirol. Der k. k. Förſter H. Fleckl in Pfunds erlegte am 24. Sa einen Buſſard, der im Kropfe eine große Menge Larven, Schnecken und in hatte. (Sagdfr. III, 1903, Nr. 40, S. 362.) 5 Pernis apivorus (L.), Weſpenbuſſard. 15 5 EN | Steiermark, Die Weſpenbuſſarde ſchienen um den 3. September aus! | Umgebung von Graz abzuziehen, an welchem Tage vier Stück zum erſten beobachtet wurden. Bemerkenswert iſt, daß Mitte Auguſt ein Horſt noch friſchem Lerchenreiſig ausgelegt wurde, wie ſonſt zur Brutzeit. (H. We XXIII, 1903, Nr. 21, S. 382.) e e chimachima (Vieill. ) Chimango. als ein C feng beſtimmt wurde. Offenbar entkam dieſer 1 ac irgendwo der Gefangenſchaft. Der Balg wurde der Sammlung | einverleibt. (Weidw. u. Hundeſp. VIII, 1903, Nr. 201, S. 1 | 1903, Nr. 24, S. 436 (Ph. F. e | | 1 * Dith. st Kollektänteen aus Seen gn und 905 Occupations⸗Gebiete. 459 Bubo bubo (L. ) Uhu. Tirol. Am 18. Januar erlegte Herr Roman Kriſmer in der Karröſtener 3 . Semeindejagd (Oberinntal) einen Uhu. (J. W.: D. Jagdft II, 1903, Nr. 7. 8. . Syrnium aluco (L.), Waldkauz. = Steiermark. Ein Waldkauz hatte in dem Ofenkamine des Schutzhauſes in dem zur Domäne en gehörigen „Gaal-Walde“ einen mit fünf Eiern belegten Horſt. 1 Auſt, Waidmh. XXIII, 1903, Nr. 13, S. 237.) - Turdus pilaris L., Wachholderdroſſel. 3 Niederöſterreich. Wurde Mitte Mai im nordöſtlichen Teile des Wiener E: Waldes im Revierteile „Hirſchgarten“, unfern des „Tulbingerkogel“, beobachtet. 4 Bisher hat Beobachter als den nächſten Brutort von Wien einzig die Umgegend des Schöpfl bei St. Corona gekannt. (Hugo's Jagdz. XLVI, 1903, Nr. 13, S. 407. | | { Corvus corone L., Rabenkrähe. 1 Böhmen. Herr Patzl fand in ſeinem mit Herrn Pupp gepachteten Revier . Altdorf bei Karlsbad bei einem Krähenneſte nicht weniger als 84 von Krähen 1 geraubte Rephüßnereier Jägerz. B. u. M. XIV, 1903, N. 17, S. 467; . Jagdft. III, 1903, 38, S. 600.) Corvus cornix L., Nebelkrähe. 2 Tirol. Herr H. Löns traf bei dem Dorfe Kals, unterhalb des Glockners zwiſchen acht C. corone zwei C. cornix und zwiſchen Franzensfeſte und 5. Innsbruck zwiſchen mehreren Rabenkrähen eine graue. (H. Löns: Hundeſp. u. Jagd. XVIII, 1903, Nr. 36, S. 1019.) | [Das Vorkommen von Nebelkrähen im Sommer bei Kals insbeſondere ift ſehr intereſſant, da man in Tirol und im Salzburgſchen ſelbe gewöhnlich nur im E. Winter und auch da nur in ſehr geringer Zahl unter Rabenkrähen findet; doch hat vor Jahren ſchon Baron L. Lazarini eine Nebelkrähe im Sommer bei Inns⸗ bruck erlegt und auch im Salzburgſchen wurden einzelne ab und zu außer der Winterszeit geſchoſſen, die ſich mit Rabenkrähen gepaart hatten. (v. Tſch.)! Cuculus canorus L., Kuckuck. u Niederöſterreich. Nach dem Verfaſſer treten im mittleren Teile Oſter⸗ reichs alljährlich in der letzten Septemberwoche oder in der erſten Hälfte des E Ottobers, nachdem über zwei Monate kein Kuckuck mehr zu ſehen war, ſolche oft in ziemlich hohen Lagen an Schlagrändern, Alleen, in Obſtgärten und auf einzelnen auszeichnen. Verfaſſer hat immer nur 925 en gef e am 17. Oktober im Wienerwalde. Heuer beobachtete ſie der 9. September im Revierteile „Hirſchengarten“ der gräfl. Bray⸗St i Herrſchaft Königſtetten. (Merlin, Hugo's Jagdz. XLVI, 1903, Nr. 20, Steiermark. Herr Ferd. Kaßer fand in einem Wäldchen na Sanatorium Maria Grün in einem in einer Erdhöhle ſtehenden a einen jungen Kuckuck. (Waidmh. XXIII, 1903, Nr. 15, S. 274.) A Tirol. Dem k. k. Förſter Leop. Schebeſta wurde auf der belalm Wildſchönau ein unter dem Almhüttendache befindliches Rotſchwänzchenne zeigt, in dem ſich ein junger Kuckuck befand. (D. Jagdfr. III, 1903, Nr. 23, ©. . „ II., Auerhuhn. 2 Ber... RN wurde ſchon ſeit einigen u Jahren Auergeflügel beobachtet und gesch doch gland 1 te man biher, es mit einem vorübergehenden Aufenthalte dieſes Wildes zu tun zr haben, da der zirka fünf bis ſechs Wegſtunden entfernte „Sauwald“ einen er heblichen Stand an Birk- und Auergeflügel aufzuweiſen hat. Erſt im vor geflügels ſichergeſtellt iſt. Trotz der in genanntem Walde herrſchenden Unruh gedeiht das Wild ganz vortrefflich. (C. W., Waidmh. XXIII, 1903, Nr. S. 237.) e Tetrao tetrix X urogallus, Rackelhuhn. Steiermark. Am 7. Mai wurde im Jagdgebiete des Herrn A. Kru in Walſter bei Mariazell von einem Jagdgaſte auf einem Birthuhnbalzpl ein Rackelhahn erlegt, der mit einem Birkhahne heftig kämpfte. Seit 3 8 7 Otis tarda L., Großtrappe. = Am 23. Februar ſchoß 955 Joſ. Eif ue in 60 a ar * 25 EIER * * * 9 8. 7. 8 * 5 a ei ungarn und, sen Dubais Gebiete. 461 = Benn 2 (I.), ne Böhmen In der Nacht vom 14. auf den 15. November ſtieß in Saaz me dene bei dichtem Nebel an die Telephondrähte, fiel auf ein Dach und ließ von dort ihr Geſchrei vernehmen. Schließlich fiel ſie in den Hof des Stein⸗ meghauſes in der langen Gaſſe, wo ſie eingefangen wurde. (E. W., Jägerz. B. . M. XIV, 1903, Nr. 23, S. 635.) 1 Fulica atra 1. Bläßhuhn. BR Niverzſterreich. Den 15. November fing der Jagdbeſitzer Dr. Felgen- 88 Es: gelegentlich einer Jagd im „Gelände“ bei Grünbach am Schneeberg ein Waſſerhuhn, das ſich wohl bei dem herrſchendem dichtem Nebel in die Felſen ver— 5 irrte. (Jägerz. B. u. M. XIV, 1903, Nr. 23, S. 637.) BR Scolopax rustieula L., Waldſchnepfe. 5 ich Um den 20. September herrſchte ſtarker Abendſtrich. Am 22. zählte Herr W. Riegler 21 Schnepfen, die alle aus dem ſogenannten arksbarfe Rauhbuch“, einer mit Fichten durchſetzten zirka 25 jährigen Buchen- jugend, kamen. In der letzten Septemberwoche war der Zug noch gut wie in den beſten Jahren, aber nicht mehr ſo hervorragend wie am 22. (W. Riegler, ae Jagdz. XLVI, 1903, Nr. 20, S. 613615.) Nach Horſt brütet die Waldſchnepfe im Ernſtbrunner Revier. (Hugo's 5 donn. XLVI, 1903, Nr. 16, S. 491.) | Charadrius pluvialis L., Goldregenpfeifer. | Böhmen. Den 22. September jah Herr E. Wilde auf einem friſch ge- ackerten Felde ſeines Reviers Klitſchin bei Saaz zirka 30 bis 40 Goldregen- ufer, von denen er einen erlegte. (Jägerz. B. u. M. XIV, 1903, Nr. 19, S. 525.) Urinator aretieus (L.), Polartaucher. Nie deröſterreich. Am 7. November erlegte der Oberförſter Jirſch im Engelbrechtſer Teich bei Kautzen einen Seetaucher, der vom Lehrer Konz. Köpp daſelbſt ausgeſtopft wurde. (Jägerz. B. u. M. XIV, 1903, Nr. 23, S. 637.) Tirol. Am 8. Dezember wurde auf dem Innfluſſe ein Eistaucher von 2 4. Ko erlegt und für das Zoologiſche Muſeum in Innsbruck präpariert. (Waidmh. 5 XXL, 1903, 0. 5 Podiceps sp.?, Lappentaucher. Böhmen. Im Winter wurde im Revier Kamnitz der Fürſt. Kinskyſchen one Boôhmiſch⸗ Kamnitz eines Abends von einem Heger ein Lappentaucher von dem Hexenbeſen einer Tanne herabgeſchoſſen. Wie dieſer Vogel dahin ge— langte, erſcheint rätſelhaft. Der Vogel wurde ausgeſtopft. (F. Weſelſky, Waidmh. XXII, 1903, Nr. 24, S. 439.) e * e ER ON tt * ieee * m een es “ enen 2 * * © ö 1 0 N 30 | = TR NS 5 Waidhofen a. P. Win ein Gag im Frühjahr a eine zroße Sei heit für die hend (P. G. Grünne, Wgihii XXIII, 1903, Nr. 13, S. Larus ridibundus 35 Lachmöbe. Salzburg. Bei Mauterndorf im Lungan wurde um den 38, einer Biel e ein Exemplar gefangen. (N. W. Tagbl. vom 24. Mai 1903, Nr. 1 Auge 55 . ve (L. , Steinadler. f 1 = a weite von 190 cm, das Weibchen eine ſolche von 220 cm. "ac XXIII, 1903, Nr. 17, S. 307.) | 1 | Siebenbürgen. v. Spieß in Hern erhielt im Juni e einen | adler gebracht, welcher von den Drähten der elektriſchen Leitung herabgefallen . war und verſengte Fänge und verkohlte Krallen hatte. Spieß, D. J agdfr. III, 1903, Nr. 25, S. 294.) , Nisas tus faseciatus (Vieill. ): Susichtander. feſtgeſtellt, welche für Ungarn neu iſt. S. 285.236 (A. J Coturnix eoturnix (L.), Wachtel. EN Ungarn. Während eines am 23. ee über die St 0 Beim, N. NS. 11 9 Hennicke, Die Fange der Raubvögel. 463 W Cysnus sp. , Schwan. Kroatien. In der Poſavina zeigten ſich dieſen Winter wieder Schwäne, io zwei gefangene Exemplare wurden in Neu⸗Gradiſka zum Verkauf ausgeboten. (dlobae, D. Jagdfr. III, 1903, Nr. 6, S. 88.) er ET 2 HUTT ST Die Fänge der Naubvögel. | Dr. Carl R. Hennicke. . (Mit Tafel IX, Fig. 1) >; Die Steppenweihe, Circus macrurus (Gm.). Die Fänge ſind lang und wenig kräftig. Der Lauf iſt dünn, vorn im . Viertel befiedert und mit 16 bis 18, auf der Rückſeite mit 10 bis 14 Quertafeln verſehen. Er mißt ungefähr 6 bis 7 cm, wovon zirka 5 bis 5,5 cm 3 unbefiedert ſind. Die Farbe der nackten Teile iſt gelb. | 5 Die Zehen ſind kurz und ſchwach, auf der Unterſeite genetzt, auf der Ober⸗ . ſeite mit Quertafeln verſehen, von denen die Außenzehe 6 bis 8, die Mittelzehe 13 bis 16, die Innenzehe 4 bis 5 und die Hinterzehe ebenfalls 4 bis 5 trägt. Sie haben mäßige Gelenkballen, und ee der Außen- und Mittelzehe befindet 5 ſich ein Spannhäutchen. 3 Die Länge der Zehen beträgt ohne Kralle: Mittelehe 2,8 bis 3, Außen⸗ 5 zehe 2,1 bis 2,3, Innenzehe 1,5 bis 1,8, Hinterzehe 1,5 bis 1,7 em. 1 Die Krallen ſind dünn, nadelſpitz, nicht ſehr ſtark gebogen und ſchwarz 4 von Farbe. Ihre Länge beträgt: Kralle der Mittelzehe 1,8 bis 2, der Außen⸗ zee 1,1 bis 1,3, der Innenzehe 1,5 bis 1,9, der Hinterzehe 1,3 bis 1,6 cm. FE Der abgebildete Fang ſtammt von einem jungen Weibchen, erlegt am 3. September 1901 bei Deersheim. | ah anti 2825 N OR N N ** 1 XXX (Mit Tafel IX, Fig. 2.) Die Wieſenweihe, Circus pygargus 427 Die Fänge ſind denen der Kornweihe und der Steppenweihe ſehr ähnlich, beſonders nahe ſtehend denen der Kornweihe. Nur die Schilderung und die 4 Größenverhältniſſe der Krallen ſind etwas anders. 2 5 Der Lauf trägt vorn 14 bis 15, hinten 9 bis 10 Hut ig eln, die Außen⸗ zehe 8 bis 10, die Mittelzehe 15 bis 17, die neon und die Hinterzehe 6 bis 7 Quertafeln. 2 Die Maße des Laufes und der 1 ſind kaum von den der anderen beiden Arten verſchieden, aber während die Kralle der Innenzehe bei der Korn- und g | 30* Steppenweihe ungefä 91 5 is 6 cm n länger ift als d Unterſchied bei * eee nur zirka 2 mm. 1. Oktober 1901 bei Skate Ben Die Selbſtdomeſtizierung der auge. Eu sl Von Dr. Langerhans, g paßt er ſich allen Ungeheuerhekrlen des Kulturlebens a überall ſich wohlfühlend. Er iſt nicht 15 1 1 wee ” Kaulturvogel, gedeihend, nebſt dem Gemüt und dem Verſtande die dritte Seleneigenſgal, zuzuerkennen. 1 a Pharafteteigenſchaff 10 Vogels nun, N verſchiedene Eu er 15 . t zahlreicher Spezies durch eine beſondere nicht gleichgiltig erſcheint, in die e Boba dieſer Selbſtdomeſtizierung der Kleinvögel von dem größten Intereſſe. | Soweit ich nun die Literatur unſerer Liebhaberwiſſenſchaft ü überſehe, iſt eine zuſammenfaſſende Bearbeitung dieſes Gegenſtandes nicht. Möge De Artikel befruchtend wirken. | iR Daß die 1 Wa P iche allein . en Ber verdrängt; Turmf egler Die Seifiomefigienug der Singvögel 2 465 mehr ländlichen ee ließ ſich nicht feſtſtellen; es bleibt nur die Annahme, daß den betreffenden Individuen oder ihren Stammbäumen ein beſonders konſervativer Charakter eignete, der ſie feſthalten ließ an der Heimſtätte ihrer Voreltern. Der Mauerſegler iſt ein unheimlicher Geſelle. Ich meine nicht wegen der * Beweglichkeit, der tollen Lebensenergie, die ihn während ſeines allerdings r kurze Monate dauerden bei uns verlebten Geſchlechtslebens kaum auf Stunden zum Schlafe kommen läßt. Ich meine vor allen Dingen wegen der Rapidität, mit der ſeine Domeſtizierung und mit ihr ſeine Vermehrung erfolgte. Iſt die Sturmflut noch im Anſteigen oder iſt der Höhepunkt bereits erreicht. Wir können uns getroſt das erſtere wünſchen, denn unſere Nerven werden in der Großſtadt 5 durch genug Mißtöne gequält, ſodaß auf ein par Cypselusſchreie es nicht ankommt. „Wie ſoll das enden“? fragt ſich wohl jeder, der die Zunahme und das Vordringen der Amſeln verfolgt hat. Mit jedem Jahre ändert dieſer urſprünglich io ſcheue Vogel mehr jeinen Charakter im Sinne einer Domeſtizierung. Das Neſt ſteht an der Dachrinne der Häuſer, der Geſang ertönt von einer Laterne herab, die Nahrung wird geſucht auf den Kehrichthaufen vor den Haustüren; wenn es ſo weitergeht, wird man verſuchen müſſen ſie irgendwie für die Volks⸗ 1 nutzbar zu machen. Dabei gewinnt ihr Geſang inte der größeren Konkurrenz ſichtlich an Schönheit. Der Hausrotſchwanz iſt ſich immer gleich geblieben. Wer gelegentlich im erſten Frührot eines laulichen Sommermorgens durch die einſamen Straßen wandert, dem tönt das einförmige Lied herab von zahlreichen Dachfirſten. Ein Freudengruß wird es ihm ſein, wenn er zur frühbeginnenden Arbeit ſchreitet, ein Tadelsruf, wenn er nach durchzechter Feſtnacht das ſpäte Lager aufſucht. Eine beſonders ſtarke Vermehrung hat die Art durch ihr Großſtadtbürgertum nicht erreicht. Qn ſteten Vordringen begriffen iſt der Grünfink. Man ſieht es dem dick ſchnäblichen Geſellen nicht an, mit welcher Findigkeit er Wohngelegenheiten in Menſchennähe ſich nutzbar zu machen verſteht. Im Leipziger Albertparke, einer wundervollen, wenn auch jungen Anlage, fehlt es vorläufig an Singvögeln. Er hat die günſtige Gelegenheit ſchnell erfaßt und läßt ſeine vergnügten Triller von g den jungen Alleebäumen herab ertönen. 1 Langſam folgt ihm der Girlitz, der Neuling in der Avifauna Deutſchlands. Sein Lied, das wir vor 10 Jahren hier zum erſten Male vernahmen und deſſen ſchrille Töne ihn zum Stubenvogel ungeeignet erſcheinen laſſen, iſt jetzt auf dem Friedhofe eine häufige Erſcheinung. 3 Aber nicht nur ſo hartlebige und ſo anſpruchsloſe Vögelchen ſind es, die fortſchreiten; auch unter den zarten Grasmücken lebt eine Art, der die Großſtadtluft 7 be ommt; ich meine die liebliche Hypolais. In Leipzig iſt eine deutliche Zunahme * 5 dieſes Sä ngerfürften in hen Maße zu 1 verzeichnen. 8 der die innere Stadt umrahmt, ertönt von ihren weichen © nat Gärten ift fie allerwärts häufig. | / Wie anders unſer Buchfink. e aus den Jahren 1900 und 1001. Von C. 2 zuerſt gien ein Neſt ein Ei. VV 2. Erithacus rubeculus (L.), Rotkehlchen. 1900 am 8. April z gehört. Am 7. Dezember und an anderen Tagen des D Dezember 1 EN ein Stadtpark überwinterndes Rotkehlchen öfters beobachtet. 1 3. Ruticilla titis (L.), Hausrot chwanz. 1900 4 am 1. e wan 9 dir Zahlreicher als früher. : Eriter Schlag 1 1. Mai 1900. Am 24. 1 10 noch fingen gehört. — 1901 am 22. März das erſte burden are. Ay des kalten Schneewetters waren fie ziemlich munter. Bu 4. Turdus musicus L., Singdroſſel. 1900 am 27. Mürz 17 05 geh 5. Turdus pilaris L., Wacholderdroſſel. Am 3 Juni 1900 ein Junges beobachtet. Am 24. März 1901, nachdem viel Schnee gefallen und Thermometer etwa auf — 1 Grad R. ſtand, ſammelten ſich Wacholderdr Singorofjelt, weiße Bachſtelzen und Kiebige an der Oder und an der 5 b eines Grabens, der warme Fabrikwäſſer führt. ee | 5 rufus (Bechst.), Weidenlaubſänger. 1900 v am 415 t. — Am 17. Mai 2 — trotz 5 rauhen und falten 2 een N TE it WEN EN N ET re M 8 4 Ze nd 1 F “ * 5 ene 7 * 77 & 7 5 * 1 7 g Sm aus der mpeg von Ratibor in Serien, AAN 95 e 1 05 Gartenfänger. 1900 am 7. Mai zuerſt rt War in dieſem Jahre häufig. N a 10. Locustella naevia (Bodd.), Heuſchreckenſ ſänger. In früheren Jahren ; habe ich dieſe Art hier nie beobachtet. Am 19. Mai 1900 beobachtete ich einen 5 Vogel dieſer Art, der auf einem Unkrautſtengelchen figend auf einer üppig bewachſenen, * aber trockenen und von der Oder einige hundert Schritt entfernten Wieſe zwiſchen 4 und 5 Uhr Nachmittags fleißig ſchwirrte. Der Geſang dieſer Art wie der E nächſtfolgenden iſt mir aus der Umgegend von Breslau (Strachate), wo beide 2 vorkommen, bekannt. Am 29. Mai 1900 früh zwiſchen 8 und 9 Uhr hörte ich ® den Vogel wieder, ferner — nach längerer Pauſe — am 1 Juni 1900 gegen ah E: Abend, er ſaß diesmal in einem Haferfeld. = 11. Locustella fluviatilis (Wolf), Flußrohrſänger. Am 24. Mai 1900 E an derſelben Stelle wie im Vorjahre. Dürfte auch dort gebrütet haben, aber das 2 Neſt wurde nicht gefunden. Schwirrte gegen 1 Uhr Mittags fleißig. An einer 5 anderen Stelle wurde noch ein Vogel dieſer Art gehört. e iſt ſein Vorkommen ein ſehr vereinzeltes. 12. Acrocephalus palustris (Bechst.), Sumpfrohrſänger. Ein im Stadt⸗ Er ſingender Vogel dieſer Art ahmt Stieglitzlocktöne und Meiſenrufe nach. Auch bei dieſer Art gibt es leiſe und laute Sänger. Die letzteren ſind bei Weitem 3 Beer übertreffen aber jene ſehr erheblich an Tonſtärke. In nächſter Nähe der Stadt ſangen 5 bis 6 Stück, einer davon in einem Getreidefelde. 13. Acrocephalus streperus (Vieill.), Teichrohrſänger. Am 17. Juni 1900 halt ein in kleine Pappelſchößlinge gebautes Neſt ein Ei. Gleichzeitig erhielt | a ich ein Neſt dieſer Art mit drei Eiern, welches ſchon früher für mich geſammelt vorden war. Am 19. Juni 1900 waren mehrere Neſter leer, dagegen enthielt ein Neſt vier, ein anderes 5 Eier. Dieſe Art war in dem genannten Jahre häufiger als ſonſt. | ö 1 144. Aerocephalus arundinaceus ee), Rohrdroſſel. Hier Rohrſperling genannt. 1900 erſter Geſang am 1. Mai. War in dieſem Jahre auffallend 1 gering an Zahl. Am 17. Juni 1900 enthielten 2 Neſter bereits Junge. 15. Sylvia atricapilla (L.), Mönchsgrasmücke. Im Jahre 1900 am 28. April zuerſt geſehen. Am 29. Mai Kr volles Gelege. Letzter Geſang 4 am 13. Juli 1900. i 4 16. Sylvia curruca (L.), Zaungrasmücke. 1900 am 16. April zuerſt 4 gehört. Am 18. Mai 1900 volles Gelege. | 3 17. Sylvia sylvia 15 ), Dorngrasmücke. 1900 häufig. Obwohl ſie ſich 3 ſonſt, wie auch Friderich hervorhebt, in gehöriger Entfernung von menſchlichen j 7 Wohnungen, von Baum⸗ und Luſtgärten hält, hatte doch ein Vogel dieſer Art ſeinen Stande in gerä und der Staatsbahn. 18. Sylvia simplex (Lath.), Sartengrasmi cke. rt ſehr ſpärlich vertreten, während Sylvia nisoria, Sylvia atricapilla um philomela recht häufig waren. Am 29. Juni 1900 1 von Letzter Geſang am 13. Juli 1900. | 5 19. Sylvia nisoria Bechst., Sperbergrasmücke. 1900 am 7 Ai zuerſt beobachtet. In dieſem Jahre zahlreich. Am 17. n 1900 1 vo 5 vier Eiern. ö 8 a Soll Umgebung ſcheinlich an einem im Walde gezogenen Telephondraht erſtoßen hatte. Der r Schr { war 1,5 cm, die hintere Kralle 8 mm lang. Die ganze Länge des V gels betrug 14,5, feine Flugbreite 19,5. Rücken bräunlichgrau, am Bürzel gelblich ö ! Im Winter 1899 auf 1900 hier öfters bei der Stadt beobachtet. Nach glaubt Mitteilung haben jie ſogar in unſerm Hof den Pferdemiſt durchſucht. | 10 22. Alauda arvensis L., Feldlerche. 1900 am 25. Februar die ? | gehört. — 1901 am 3. März zuerſt gehört. | , 23. Galerida cristata (L.), Haubenlerche. Im Winter 1900 his 0 wurde eine Haubenlerche beobachtet, welche längere Zeit auf einem Dache a be einem rauchenden Schornſteine ſaß, augenſcheinlich um ſich zu wärmen. 24, Budytes flavus (L.), Kuhſtelze. 1900 am 22. April 1 geſel 25. Motacilla melanope L., Graue Bachſtelze. Sehr Ki Ein 1 ; Männchen wurde Anfangs April 1900 geſchoſſen. = 26. Motacilla alba L., Weiße Bachſtelze. 9 Jahre 1000 am 20 die erſte geſe zuerſt geſehen. Eiern. Am | anderes Neit | inf Eier. | . 28. Emberiza eitrinella . Goldammer. 1900 an 25. ſingen gehört. | obwohl das Almfriedigung et EN 8 755 \ 1 Won As 4 T er U renne De, . Be N FU 1 n N nk 17 5 F 7 h er * N 18 der Umgegend von Ratibor in Oberſchleſien. 469 voll Ir Jette 19 um damit zu füttern. Bei meinem Herannahen blieb der Boge wie hypnotiſiert regungslos ſitzen, wenig über 1 m von meinem Geſicht entfernt. Erſt als ich mich entfernte, flog er ab. — 1901 am 2. März erſter Geſang. 29. Emberiza calandra L., Grauammer. 1900 am 25. Februar zuerſt A fingen gehört. Am 21. be 12 90 noch ſingen gehört. — 1901 am 3. Mai x erſter Geſang. | 30. Pyrrhula pyrrhula europaea (Vieill.) und Pyrrhula pyrrhula 5 major (Brehm), Gimpel und großer Gimpel. Ein Weibchen ſah ich im Stadt- : park am 16. April 1900. — Am 20. Januar 1901 ebenda zwei Männchen und ein Weibchen. Auch im Februar 1901 beſuchten ſie noch einen dort errichteten 2 Futterplatz, ebenſo wie einige Meiſen. Welcher der beiden Unterarten (europaea 5 oder major) die Gimpel angehörten, konnte ich nicht feſtſtellen. 5 31. Serinus serinus (J.), Girlitz. 1900 am 16. April zuerſt beobachtet 5 Am 10. Juni 1900 einen ſchon 55 Jungen ge ſehen. eo Geſang . am 13. Oktober 1900. | 332. Carduelis carduelis (L.), Stieglitz. Sang im Juni 1900 dauernd im Stadtpark, dürfte dort geniſtet haben. Am 28. Auguſt 1900 fütterte ein x Stieglitz an der Ausſichtspromenade fein ausgeflogenes Junges. 33. Acanthis cannabina (L.), Bluthänfling. Am 24. Mai 1900 Gelege en vier Eiern, wovon das erſte am 20. Mai 1900 gelegt wurde. Brütet auch im Stadtpark. 5 34. Chloris chloris 99 Grünling. Am 29. Juni 1900 Neſt mit halb⸗ 5 wüchſigen Jungen. Am 29. Auguſt 1900 Neſt mit ziemlich flüggen Jungen. 2 35. Fringilla coelebs L., Buchfink. Im Jahre 1900 am 12. März zuerſt ſchlagen gehört. Am 17. und 18. März hörte ich noch zwei andere Finken ſchlageu. Im Walde war am 16. und 18. März während meiner Spaziergänge woc nichts von Finken zu hören. Die drei zuerſt erwähnten, im Schlag befindlichen Vögel hatten ihren Stand in Gärten innerhalb der Ortſchaften. Die weggezogenen . Finken ſchienen noch nicht zurückgekehrt, vielmehr waren die bereits ſchlagenden 2 offenbar ſolche Männchen, die hier überwintert hatten, ſodaß die Anſicht Floerickes 3 ihre Beſtätigung fand (Avifauna von Schleſien S. 328), nach welcher diejenigen | 3 Buchfinken hier überwintern, die in Gärten u. ſ. w. ihren Stand haben. — Am 25. Dezember 1900 in dem Nachbardorf Plania einen überwinternden Buchfink 2 beobachtet. — 1901 am 9. März erſter Schlag. . 8 36. Sturnus vulgaris L., Star. Am 8. Dezember 1899 bei Brzezie noch Stare geſehen. - 337. Oriolus oriolus (L.), Birol. 1900 am 18. Mai zuerſt gehört, indeſſen haben ſie nach Angabe des Stadtförſters ſchon vor der — bis etwa zum 17. Mai 1900 | Brehm, Tannenhäher. Im Herbſt 1899 wurde ein Stück geſhoſen. . Wetter, — bei Tage meiſt +5 Grad R. — Bi waren an G3 ten⸗ ur grasmücken bis zum 16. Mai nicht zu hören. Am 7. ag, a 29. Mai 1900 Gelege von drei Eiern. wurden noch Vögel dieſer Art, die offenbar gen beobachtet, ee ausgefärbte Männchen, als ſolche im grauen Kleide. 1255 Junge ausgeflogen. | an auf dem Durch uge beobachtet. währenden — Kälte gepfiffen. älteres Männchen noch fleißig. 7 585 . | 38. Nucifraga caryocatactes (L.) und Nucifraga mac rorhyne der beiden Unterarten es angehörte, läßt ſich nicht mehr feſtſtellen. 39. Corvus frugilegus L., ee Im Januar 1900 bes Ratibor beobachtet. 1 40. Lanius collurio L., Rotrückiger Würger. 1900 am 1 17 Mat zu | beobachtet. Am 24. Mai 1900 enthielt ein Neſt ein, ein anderes A Eier An 41. Lanius excubitor L., Raubwürger. Ein im geüßjahe 1900 erl Stück erwarb ich für meine Sammlung. Re: 42. Muscicapa atricapilla L., Trauerfliegenſchnäpper. Am 25. April 300 zuerſt ein Pärchen im Stadtpark beobachtet. Auch am 27., 28. und 29. April 5 43. Muscicapa grisola L., Grauer Fliegenſchnäpper. 1900 1 zuerſt geſehen. Infolge des gegen Mitte Mai herrſchenden kalten 11 19 a e. ee fam und 1019 Futtter ſuchte. Am 9. Auguſt 1900 füttere ein Wc dieſer Art ein ausgeflogenes Junges. In dieſem Jahre 173 ae vie 5 44. Hirundo rustica L., Rauchſchwalbe. Durch das kalle Mitte Mai 1900 gingen viele Schwalben zu Grunde. Auf einem benachb ter Dominium ließ der Wirtſchaftsinſpektor, wie ich zuverläſſig erfuhr, viele de erſchöpften T nahrung wie erchen in den Kuhſtall ſetzen, wo ſie ſich durch Wärme und er erholten. Am 15. September 1900 fütterten noch Jungen. Am 30. September 1900 ſah ich % Siehe unter 425 | a 46. Apus apus (L.), a. 1000 am 1. Mai den Smithelogites aus (der gegend. von Ratibor in Oberſchleſten. 471 . Mitteilung enge ſind eee ſchon am Tage vorher Vögel dieſer 5 Art geſehen worden. Noch am 6. und 7. Auguſt 1900 von mir beobachtet, ja noch am 9. Auguſt 1900 hat jemand ſolche geſehen. 447. Picus viridicanus Wolf, Grauſpecht. Sehr ſelten. Im Frühjahr 1899 wurde ein Stück erlegt. 448. Jynx torquilla L., Wendehals. Zuverläſſige Beobachter hörten ihn 1900 am 21. April zum erſten Mal ſchreien. 8 4459. Surnia ulula (L.), Sperbereule. Ein in der Umgegend von Ratibor geſchoſſenes Stück ſteht in der Sammlung des Herrn Forſtrats Schmidt in | Ratibor⸗Hammer. | | 50. Syrnium aluco (L.), Waldkauz. Am 23. Dezember 1900 etwa ſechs Stück im Stadtwalde beiſammen getroffen. i i | 51. Tinnunculus tinnunculus (L.), Turmfalk. Am 20. und 21. Dezember 1899 beobachtete bei dem neuen Friedhofe einen dort überwinternden Turmfalken. 52. Aquila maculata (Gmel.), Schelladler. Ein Stück im Frühjahr 1900 in den benachbarten fürſtlich Lichnowsky'ſchen Revieren geſchoſſen. Die Flugbreite hat angeblich 163 cm betragen. Kein roſtgelber e Am Bürzel weiß gefleckt. Allgemeine Färbung: ein mittleres Braun. | FF re * 1 * * f x * . r Pu £ nz im Raudener Revier gehorſtet. Eines der Eier befindet ſich in meiner Sammlung. | 54. Milvus korschun (Gmel.), Schwarzer Milan. Im Frühjahr 1900 wurde in den benachbarten fürſtlich Lichnowsky⸗ hen Revieren ein Stück N welches ſehr hell gefärbt war. f 55. Milvus milvus (L.), Gabelweihe. Seltener Durchzugsvogel. Nur einmal — am 24. April 1900 — mit völliger Sicherheit beobachtet. | 56. Coturnix coturnix (L.), Wachtel. Ende Juni 1900 erhielt ich ein ausgewähltes Gelege — 11 Stück, — etwas angebrütet. = 57. Perdix perdix (L.), Rephuhn. Im Jahre 1898 wurde auf den Feldern unweit der Stadt ein Rephuhn geſchoſſen, welches größtenteils weiße am übrigen Körper aber normalfarbig war. 58. Columba palumbus L., Ringeltaube. Am 19. Juni 1900 ſah ich auf einem Felde außer zwei Turteltauben (Turtur turtur [L.]) und einigen Haus⸗ tauben gegen 70 () Ringeltauben. | | 59. Botaurus stellaris (L.), Große Rohrdommel. Brütet vereinzelt hier. Am 1. Mai 1900 brüllen gehört. | 7 60. Fulica atra L., Bläßhuhn. Am 27. März 1900 die erſte gejehen. 61. Crex crex (L.), Wachtelkönig. Im Mai 1900 riefen zwei Vögel dieſer Art auf Wieſen im Weichbilde der Stadt in belebten Gegenden, nämlich * iR ee / e ee en vr W a * N N REN 1 si ’ 1 enn: 0 1 JR NER 1 . 5 1 0 * 5 8 Y * 53. Pernis apivorus (L.), Weſpenweihe. Im Jahre 1901 hat ein Pärchen 5 N häufiger als j fon e Tr E21. „62. Gallinago gallinago (L. „ Beloffine. Am 24. „Mai a Eier von einem beim Eggen ji rien 1 | un? zuerſt hen ER 64. Anser fabalis Lath., Saatgans. Ein Stück ſteht i in we des Herrn Forſtrats Schmidt in e | | 65. Anas crecca L., Krickente. J 5 5 8 66. Anas querquedula L., Knäkente. Am 22. Juni 1900 a eine aausgemähten Gelege zwei Eier erhalten. „ EU 67. Mergus serrator (L.), Mittlerer Säger. Am 29. November ein friſch geſchoſſenes Stück erhalten. a 58,9 cm, Flugbreite W x 5 n vom Mundwinkel bis AR Spike). 6,5, Lauf 4,5, Kͤralle 6,8 cm. Be: 69. Sterna hirundo L., Fluß ſeeſchwalbe. Am 10. Juni 1901 Salücke ge ſehen. By: SR 70. Larus ridibundus L., Lachmöve. 1900 am 27. Mürz die er — ſechs Stück — beobachtet. In demſelben Jahre waren bis zum 15 Mei an uf den herzoglich n e ſchon an 90 Eier ls Art ae worder “es > Smilies aus der gegen von Ratibor in Oberſ ſchleſien. 473 * Am 10. Juni 1900 kam ich an ein ehe bis auf 20 Schritt heran, ohne daß ſie tauchten. Mit dem Gucker konnte ich ihre hochrote (Augen-) Iris⸗ farbe erkennen. Sie lockten leiſe däck däck. Am 19. Juni 1900 ſah ich einen Taucher dieſer Art mit einem Jungen von Wachtelgröße und hellbraungrauer Farbe. 273. Colymbus cristatus L., Haubenſteißfuß. Am 14. Mai 1900 erhielt ich ein friſchgeſchoſſenes Stück. Die Länge mit Schnabel betrug 53 em, Flug⸗ breite 79, Schnabellänge (von der Spitze bis Ende des Spaltes) 5,7, Höhe des Laufs 5 em. Gewicht circa 900 gr, Iris dunkelblutrot, an der Pupille mit gelben Rand, Schnabel bleigrau mit rötlichem Schein. 5 Die Maße ſind alle in Centimetern angegeben. Die mit bezeichneten Beobachtungen ſind mir von Herrn Profeſſor Dr. Auguſtin mitgeteilt. a Hiermit ſchließen meine Beobachtungen über die Ornis von Ratibor und Umgegend, da ich am 1. April 1901 meinen Wohnſitz dort aufgegeben habe und daher nicht Ae in der Lage bin, dort Beobachtungen anzuſtellen. | 2 * N + — x er RG 1 . 8 ” Kleinere Mitteilungen. In anerkennenswerter Weiſe hat die Königl. Regierung zu Merſeburg in dem von ihr herausgegebenen „Amtl. Schulb.“ (Nr. 9) in einem „Vogelſchutz“ überſchriebenen kleinen Artikel, der auf die Rörig'ſchen Vogelmagenunterf chungen hinweiſt, ſich warm unſerer in ihrem Beſtande fo bedrohten Raubvögel angenommen. Der folgende Satz iſt in dieſem Appell an die Jäger, Land- und Forſtwirte mit Recht geſperrt gedruckt: „Jeder Jäger ſollte es als eine weidmänniſche Pflicht empfinden, daß er auf einen Raubvogel nicht eher ſchießt, als bis er deſſen Art als ſchädlich erkannt hat“. Ferner heißt es darin: „Zunächſt aber gilt es, die Kenntnis der Raubvögel ſoweit zu fördern, daß die wichtigſten einzelnen Arten von einander unterſchieden werden können. Hier muß die Schule eingreifen, wenn ein Erfolg erzielt werden ſoll. Wir erſuchen deshalb die Herren Lehrer dringend, ſich mit dieſem Stoff vertraut zu machen, ihn den Kindern zu vermitteln und ihr Intereſſe für die Schonung und Erhaltung der hier vorher genannten nützlichen 4 und ſchönen Raubvögel zu erwecken. Den Schulvorſtänden und Schuldepudationen wird für die Anſchaffung für die Schulbibliothek als Lehrmittel empfohlen: Die Raubvögel Mitteleuropas von Dr. Carl Hennicke. Außerdem find die Kleinſchmidt— Marſhall'ſchen zwei Wandkarten nebſt Text als „anregendes Lehr- und Lern— mittel“ empfohlen. Dieſe ſpezielle Anregung in der Willenskundgebung einer einzelnen Behörde erfährt eine mit Freuden zu begrüßende Unterſtitzung durch die im Auftrage des Miniſteriums für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten ver— 4 öffentlichte „Anleitung zur Ausübung des Schutzes der heimiſchen Vogelwelt“, welche ein kurzes, praktiſches Excerpt aus den (im Anhang aufgeführten) Schriften coco e 8 il von Niſthöhlen ſtütz. Auf er ns Lehrer, ihre Willgkeit 1 1 kommt es nun an, dieſen höchſt dankenswerten Anregungen und Anl zu geben, damit die gute Abſicht „von oben her“ die wohlverdiente „von unten her“ erfährt. Bei Schulreviſionen ſollte allemal ſeitens des! een werden, ob der 1 auch nach dieſer = 1 1 15 züchtern ganz gleichgültig iſt“. 0 5 es können deshalb Prämien überhaupt nicht 190 ihn bezahlt werden. i der Urheber der falſchen Nachricht iſt, dürfte ſich ſchwer ermitteln laſſen. Dr. Carl R. beute fliegen Ba rei die Schmalſeiten des Balkons ſind mit Efeu und b dict befet, 2 h die Breitſeite trägt einige grüne Büſche, darunter einen Oleander, der gewöhn. lich zum Anflug benutzt wurde. Immerhin hatten die Grünlinge die ſehr be Chauſſee, auf der überdies Arbeiten vorgenommen wurden, zu überfliegen. € n bequemeren Mftplas ae fie in IN Vor- und e nie Fine P rks der Nachbarſ 1 Prüfen DD . bleibt 855 „ e bemerkenswert. 15 A ee e \ 4 475 Bücher-BGeſprechungen. Kurt Graeſer. Der Zug der Vögel. Eine entwicklungsgeſchichtliche Studie. Berlin 1904. Verlag von Max Walter. Preis 5 Mark. we Di.ieſes vor kurzem erschienene Werk iſt ohne Zmeifel in der reichen Literatur, die bis jetzt über die Frage des Vogelzugs entſtanden iſt, eine hervorragende Erſcheinung, durch die vielleicht die Frage grundſätzlich zur Entſcheidung gebracht werden dürfte. Der Verfaſſer ſtellt eine neue Theorie über das Weſen des Vogel— zuges auf und begründet dieſelbe im Sinne der e Grundſätze von der Ausleſe und der Vererbung. Nachdem er zunächſt die bisherigen Theorien zur Darſtelſung gebracht und ip ihre Schwächen in treffender Weiſe ans Licht gezogen hat, beſchäftigt er ih Fernen mit der als herrſchend geltenden Lehre. Dieſe betrachtet als die Grundform des nach ſeinem Winteraufenthalt klaſſifizierten Vogels den Stand⸗ vogel, nähert ſich aber inſofern der neuen Theorie, als ſie in der Triebfeder des Fygzes lediglich den Inſtinkt erblickt, der ſich aus der anfänglich vorhandenen Eigenſchaft des Standvogels, zum Zwecke der Aufſuchung beſſerer Exiſtenz⸗ bedingungen im Herbſt nach Süden vorzurücken, durch immerwährende Uebung . als ſolcher herausgebildet hat. 2 In dem Kapitel „Neue Lehre. trägt alsdann Graeſer die von ihm gegebene 5 Erklärung des Vogelzuges vor. In den erſten Anfängen des Vogellebens überhaupt waren die Exiſtenzbedingungen für den Vogel andere und ſchwieriger als jetzt. = Ausgedehnte Urwälder, weite Grasebenen und Waſſerflächen bedeckten die nördlichen Weltgegenden. Nirgends waren die Nahrungsmittel in großer und für längere Zeit ausreichender Menge vorhanden, ſondern die Nahrung war über das ganze Feſtland zerſtreut; wurde an einem Orte das Futter knapp, ſo genügte es nicht, daß der Vogel einige Meilen weiter flog, um dort gedeckten Tiſch zu finden, ſondern er mußte, um ſtets hinreichend mit Nahrung verſorgt zu ſein, Flüge von außer⸗ 5 ordentlicher Ausdehnung unternehmen. Sein Leben war ein immerwährendes raſtloſes Dahineilen über das Land. Nur zu einem Zwecke wurden die langen, 2 unſtäten Flüge unterbrochen, nämlich zur Erledigung des Brutgeſchäftes. Nach deſſen Beendigung wurden die großen Wanderflüge zur Aufſuchung günſtigeker Daſeins bedingungen wieder aufgenommen. Re Im Lauf der Jahrtauſende nahmen jedoch unter der Einwirkung der in den - nördlichen Gegenden vor ſich gehenden geologiſchen und klimatiſchen Veränderungen die bisher regelloſen Flüge, dem Geſetze von der Erhaltung des Zweckmäßigſten folgend, eine beſtimmte Geſtalt an, indem die nördlichen Flüge im Herbſt und die ſüdlichen im Frühjahr als unzweckmäßig ausgeſchieden wurden und nur die ſüdlichen im Herbſt und die nördlichen im Frühling als zweckmäßigſte Formen f in Uebung blieben. Nachdem der Vogel ſolchergeſtalt die für ihn günſtigſten Aufenthaltsbedingungen zu den jeweiligen Jahreszeiten gefunden hatte, verlängerten . ar naturgemäß die dazwiſchenliegenden Stadien des ruhigen Verweilens. Die . anfänglich bewußt zweckmäßige Handlung des Vogels, dem Nahrungstrieb folgend andere Gegenden aufzuſuchen, wurde ſo unter dem Einfluß der Vererbung und des in der ganzen belebten Natur herrſchenden Ausleſeprinzips endlich zu der unbewußten Willenshandlung, beim Herannahen der rauhen Jahreszeit in ſüdliche Gegenden zu wandern, zum Zuginſtinkt. Bon den drei Klaſſen: Zugvogel, Strichvogel, Standvogel bildet daher die 5 8 — 5 3 5 x * 476 Bücher⸗Beſprechungen. Inhalt. erſte, der Zugvogel, die älteſte Form. Hierin liegt der Kernpuntt der; Graeſers im Gegenſatz zu der bisherigen. Dien Jahrhunderttauſende hindurch und in vielen Vogelarten noch heute mächtz ® wirkenden Zuginſtinkt ſetzten nun aber mit zunehmender günftigerer Geſtaltung der klimatiſchen und ſonſtigen Verhältniſſe ihrer Heimat und der hiermit Hand in Hand gehenden Berbeſſerung der Lebensbedingungen des Vogels einzelne Vogel⸗ arten erfolgreichen Widerſtand entgegen, indem fie die großen Wanderungen unter dieſen auch während der rauhen Jahreszeit günſtigen Exiſtenzverhältniſſen unter ließen. So wurden dieſe Vogelarten, wieder den Geſetzen der Vererbung und der Erhaltung des Zweckmäßigſten unterworfen, zu Standvögeln. Eine Vor⸗ ſtufe zu dieſen bilden die Srich vögel, die das Übergangsſtadium vom Zug⸗ zum Standvogel darſtellen. Dieſe Entwicklung, die wir noch heute gewiſſermaßen unter unſeren Augen ſich vollziehen ſehen, wird auch in alle Zukunft ihren Weg weiter gehen. a: Graeſers Theorie unterſcheidet ſich inſofern alſo von der bisherigen, als fie 0 den Entwicklungsgang in umgekehrter Weiſe vor ſich gehen läßt. — Wer das Buch Graeſers geleſen hat, wird ſich der Überzeugung nicht verſchließen können, 5 daß ſeine neue Lehre die weitaus befriedigendſte und wenigſtens in den Grundfragen fortan unerſchütterliche Erklärung des Vogelzugproblems bildet. Selbſt dem wildeſten Skeptiker kommt wohl, ſobald er ſich erſt einmal in Graeſers Ideengang hineingedacht hat, unwiderſtehlich zum Bewußtſein, daß in ſeiner Lehre die Kraft der Wahrheit wirkt. Konnte man ſich mit den bisherigen Erklärungsverſuchen, ſoweit dieſelben überhaupt ernſterer Betrachtung würdig waren, nur mit Mühe und innerem Widerſtreben anfreunden, ſo erſteht jetzt vor uns in großen deutlichen Zügen ein klares Bild, das das Wunder des Vogelzugs ſo überraſchend natürlich und aus allgemein gültigen Naturgeſetzen heraus veranſchaulicht und erklärt, daß man ſich erſtaunt fragt: Wie hat dieſe Löſung des Rätſels nicht längſt gefunden werden müſſen! 5 Niemand, der ſich für die wunderbare Erſcheinung des Vogelzugs interefjiert, mag die Lektüre des Werkes von Graeſer verſäumen. Leider iſt der Preis des Buches nicht jo niedrig bemeſſen, wie es im Intereſſe feiner Verbreitung wünſchens⸗ wert wäre. Zum Teil tragen die Schuld hieran wohl der koſtbare Einband und die Illuſtrationen. Die letzteren find zwar ebenſo naturwahr als künſtleriſch aus⸗ gezeichnet, laſſen aber ihren eigentlichen Zweck nicht recht erkennen und wären deshalb aus dieſem Buche beſſer fortgeblieben, abgeſehen vielleicht von dem Kranichzug, der ſich zum Titelbild geeignet hätte. Dr. m; Boxberger. Inhaltt Vogelſchutzkalender. — Dr. Julius Hoffmann . — Kerl Berger: Die 1 Verbreitung 90 Utilitaritäts-Prinzips im Vogelſchutz. — Viktor Ritter von Tſchuſt zu Schmidhoffen: Ornithologiſche Kollektaneen aus Oeſterreich-Ungarn und dem Occupations⸗Gebiete. XII. — Dr. Carl R. Hennicke: Die Fänge der Raubvpögel. N und XXXI. At Schwarzbild Tafel IX.) — Dr. Langerhans: Die Selbſtdomeſtizierun der Singvögel. — C. Kayſer: Ornithologiſches aus der Umgegend von Ratibor in Ober ſchleſien. — Kleinere Mitteilungen: Vogelſchutz. Der Kranich als Fiſchräuber geächtet Auffälliger Niſtplatz. — Bücher-Beſprechungen. N Kr ET Diefem Heft liegt Schwarztafel IX. bei, \ Redaktion: Dr. Carl R. Hennicke in Gera (Reuß). a ae Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in Gera⸗Untermhaus. XLIII Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera-Untermhaus (Reuß). 5 De De || Raubvögel ig 5 | 53 Chromo- , e te x und 8 schwarze Me Mit 240 illustr. u Tafeln Textseiten OR nach Originalen von der Maler Dr. Carl R Goering, R. Hennicke. | * Keulemans, Brosch. M. 4. 50, 5 . Kleinschmidt u 2 komplett geb. 1 3 A und de Maes. Sue N A m ei 5 Otto Herman, Unſere Schnepfen. Nutzen und Sthaden Die europäiſchen Sumpfſchnepfen 45 oder Bekaſſinen der Vögel. u. die Waldſchnepfe in Wortu. Bild. 8 1150 Bearbeitet von Derausgegeben mit Unterſtützung J Rohweder (Husum) des Kgl. Ungariſchen Ackerbau- Folioformat. 64 Seiten Text und Ministeriums. 5 naturgetreue Farbendrucktafeln, Oktav. in gefälligem Kartonband. 348 Seiten Text und 100 Ab— Preis M. 5.—. | dildungen. Sonderabdr. a. Naumann's Natur- l Preis geb. 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Probenummern gratis und franko durch die Verlagshandlung H. R. Sauerländer & Co., Aarau. Verlag von Mahlau & Waldschmidt, Frankfurt a. M. Der Zoologische Garten. (Zoologischer Beobachter.) Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Tiere. Organ der Zoologischen Gärten Deutschlands. Redigiert von Prof. Dr. O. Boettger. Jährlich 12 Hefte M. 8.—. Jahrgang I nebst Sachregister für Band I—XX 3 M. 100.— inserate pro Zeile 20 Pfg. . — — Das Jerrarium, Das‘ eee seine Bepflanzung und Bevölkerung, Anleitung tur Zucht, Pflege und Abrichtung von Johann von Fischer von at A Handbuch für Terrarienbesitzer und Tierhändler. 67 Bogen wit „Ad blister 384 8. 80 mit 40 Holzschn. Eleg. geb. M. 12.— ME Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. 292 Sort Kr 1 N ND 2 Y Y S NEU eee * 9 SD D 2 h NE) N NY 8 N e 7 70 g 20 80 n 2 b Örnithologisehes Jahrbuch. 957 Tunes auıvubll. 5 N =. 22 2 u A Organ für das palaearktische Faunengebiet. 2 28 2 8 5 72 8 855 Das „Ornithologische Jahrbuch“, welches sich als einziges SSR Journal die ausschliessliche Pflege der europäischen, bezw. der Ornis des EI alaearktischen Faunengebiets zur Aufgabe gemacht hat, beginnt mit 1902 1 P 5 En seinen XIII. Band. Es erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2½ bis ZEN 3 Druckbogen, Lex. 8. Eine Vermehrung der Bogenzahl und Beigabe von AN Tafeln erfolgt nach Bedarf. Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt -/'- . . .. — .. EZ bei direktem Bezuge für das Inland 5 fl. ö. W., für das Ausland 10 M. S .. . 72 SSR pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12 M. | AR Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von . 2 . a SE 3 fl. = 6 M. (nur direkt). Probenummern gratis und franko. ER Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Raume am Um- ER schlage Aufnahme. 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B dl alle Zweige des Thierſports Sama schen dener, an, 1 7 EEE 2 nſertionspreis: Lebensweise, Züchtung und Pflege J4eſpaltene Zeile oder deren Raum 20 P. . des Geflügels, Probenummern gratis und franko 55 Sb Ziervögel und Kaninchen. Expedition der Geflügel- Börse Brieftauben⸗, Hunde⸗ u. Jagdſport. (R. Freese) Leipzig. IE 1 0 * Ornithologicche Monatsschrift. Herausgegeben vom - baden Vereine zum Schutze der Vogelwelt e. Y. Begründet unter Redaktion von E. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und K. Th. Liebe. Ordentliche Mitglieder Redigiert von Das Eintrittsgeld beträgt des Vereins zahlen einen Jahres⸗ Dr. Carl R. Hennicke 1 Mark. — Zahlungen werden beitrag von fünf Mk. und er⸗ in Gera (Reuß an den Vereins⸗Rendanten Hrn. halten dafür die Monatsſchrift in Gera (Reuß) Wilh. Kutſchbach in Gera, poſtfrei (in Deutſchl.). und Prof. Dr. O. Taſchenberg. Schleizerſtraße Nr. 4 erbeten Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. — Nachdruck nur mit Genehmigung geſtattet um XXIX. Jahrgang. Dezember 1904. Ur. 12. Vogelſchutzkalender. (Nachdruck mit Quellenangabe erbeten.) Auch im Dezember können, wie überhaupt bei froſtfreiem Wetter den ganzen 8 Winter hindurch, Niſtkäſten aufgehängt werden. Im übrigen ſehe man den Vogel- ſchutzkalender für Oktober und November nach. Letzterer kann hinſichtlich der Winter- fütterung nur noch dahin ergänzt werden, daß in Wäldern als ſpezielles Futter für Meiſen auch die Kadaver abgebalgter Füchſe, Katzen, Kaninchen ꝛc. erfolgreich zu verwenden ſind. Natürlich müſſen auch dieſe gegen Schnee und Glatteis möglichſt geſchützt ſein. Wo ſich die Gelegenheit dazu bietet, wird man fie vor- teilhaft unter vorſpringende Dächer, unter im Walde gelegene Schuppen, in Schutz⸗ hütten u. dergl. aufhängen. Die Einwanderung der Singdroſſel in die Städte. Von cand. forest. Ludwig Schuſter, Gonſenheim. Es ſind erſt wenige Jahrzehnte her, ſeit die Schwarzamſel anfing, in die b Parks und Gärten der Städte einzuwandern. Ganz allmählich vollzog ſich dieſer Vorgang; zuerſt waren es nur hie und da einzelne Pärchen, Pioniere, die den Mut hatten, aus dem ſtillen, friedlichen Wald herauszuziehen in die menſchen— wimmelnden Städte und hier unter den Augen des Menſchen ihr Neſt zu bauen und ihre Jungen zu ziehen. Dann „tredten" mehr und immer mehr Familien nach dem neuerſchloſſenen Lande, bis ſich im Laufe weniger Jahre die „Schwarzen“ ſelbſt in jedes Vorgärtchen, das mitten in der Stadt liegt, eingeſchlichen hatten. Und wir hatten einen „neuen“ Vogel — die Stadtamſel. — et pollen wir Sollen Anzeichen nach einen weitere — die c Hin 11 wieder . in en 1 \ der Singen in 1755 Stadtparks Kunde getan wird. Herr K. Jungh Lu im 18. Jahrgang unferer Seitichrift, Seite 12, für die Stadt ei m vb 1 an der Straße einander gegenüber, beide mit ſchönen Gärten hinter ſich, in 15 auch hohe Bäume nicht fehlen; außerdem ſtehen dicht vor den Häuſern die Bäume der Allee. Alltäglich nun gegen Abend ſaß auf jedem der beiden Hi ganz frei auf der vorderſten Ecke des Daches gegen die Straße zu, eine Singdr unbekümmert um den lauten Verkehr, um das Getöfe der Straßenbahn, die 5 die Allee fährt, fingen fie ihr herrliches Lied um die Wette“. e H. Seidel ſchreibt in den „Naturſängern“ 1888: „Auch ſie (die Singdrof 0 fängt an, dem Beiſpiele der Amſel folgend, in die Städte einzuwandern, wenigſtens ſind mir pet davon aus Coburg und enn bekannt ee dieſem Jahr (1899) hat ein Pärchen Singdroſſeln in einem Garten une Stat geniſtet“. („Ornith. Monatsſch.“ 25. Jahrg., ©. 183). | Dr. M. Bräß ſchreibt in einem rh en im Zoologiſchen Ge Dresden“ betitelten Artikel wie folgt: „Sehr groß iſt auch die Zahl der Si droſſeln im Garten (natürlich der freilebenden), Zippen nennt ſie hier das Vol Sie ſtehen ihren ſchwarzen Vettern an Dreiſtigkeit kaum nach. Hier ru ein Neſt mit beinahe flüggen Jungen unter dem Dach auf der Futterraufe de japaniſchen Sikahirſches, der verwundert dem leiſen Zwitſchern und Piepen d Vogeljungen lauſcht; dort tragen die dünnen Zweige der Jungfernrebe, die d Gemäuer des Bärenzwingers bekleiden, ſolch dichtbeſetzte Kinderſtube, und ane Stelle iſt es wieder ein Bretterverſchlag, der wie das Amſelneſt auch das unſerer Singdroſſel beherbergt“. („Ornith. Monatsſch.“, 26. Jahrg., Bi Es niſtet die Singdroſſel ferner im Stadtpark von Karlsruhe, wie ie mein B in Nr. 3 der „Ornith. Monatsſch.“ 1902 ſchreibt. RR 75 Herr Dr. Koepert ſchreibt aus Blaſe witz wie folgt: „etwas Which Schwarzamſel kann ich von meinem jetzigen Wohnort Blaſewitz bei Dresden die Singdroſſel berichten, die in den Gärten in 1 0 Zahl vorkommt 11 n 3 e e ee % f 8 ® RISSE TAT, N . Die Einwanderung der Singbeofel in die Städte. 8 479 hörte an Bean benden noch in tiefer Dämmerung, wenn ich mich im Boot auf dem See des Parkes ſchaukelte, in der Regel 5 bis 6 Männchen zu gleicher Zeit ſchlagen; wie ich feſtſtellen konnte, trugen die Vögel oft genug ihr Lied vor, wenn ſie auf niedrigen Bäumchen, ziemlich dicht über den Köpfen der . Paſſanten, ſaßen. En Auch aus Lon don wird berichtet, daß in den Gärten der Stadt die Sing⸗ = droſſel ein ſehr gewöhnlicher Vogel ſei. % Wir hätten nun alſo für die Angewöhnung der Singdroſſel an den Lärm ER der Stadt und an den Menſchen ſchon neun Fälle (Coburg, Braunſchweig, RNatibor, Dresden, Karlsruhe, Blaſewitz, Kaſſel, München, London) konſtatiert. Daß mit dem Einrücken der Singdroſſel in die Stadtgärten notwendigerweiſe ein zutraulicheres Gebahren des Vogels verbunden ſein muß, iſt ſo ſelbſtverſtändlich, 2 daf es kaum noch gejagt zu werden braucht. Aus dem wilden, ſcheuen Naturkind : des Hochwaldes wird im Laufe der Zeit ein kecker, zutraulicher Stadtvogel werden. Das, was die Singdroſſel in die Parks und Gärten treibt, iſt die Wohnungs⸗ not. Nach den Lehrſätzen der modernen Forſtwirtſchaft wird die natürliche Ver⸗ jüngung des Waldes als unrationell verworfen, jeder Nachwuchs mithin unterdrückt oder beſeitigt. Die Folge davon iſt ein Mangel an paſſenden Niſtplätzen für unſere Singdroſſel. Daß dieſe Wohnungsnot wirklich beſteht, beweiſen die von Lindner und Leverkühn regiſtrierten Beobachtungen, nach denen jeder der beiden Forſcher je ein Singdroſſelneſt auf der Erde angelegt fand. Der Wald bietet alſo der Niſtplätze nicht mehr genug; die Singdroſſel muß, wenn ſie die Exiſtenz ihrer Art ſichern will (und das will ja jedes Lebeweſen; inſtinktiv ſelbſtredend), aus⸗ wandern, ſie muß hinaustrecken aus der angeſtammten Heimat, dem Walde, und ſich da niederlaſſen wo ſich ihr günſtigere Vorbedingungen für die Fortpflanzung bieten; das iſt aber in den Parks und den Gärten der Städte. Die Auswanderung hat begonnen. Ich bin überzeugt, daß wir bald mehr hören werden von der neuen Städtewanderin, der Singdroſſel. Zu den von mir mitgeteilten Belegen (neun Fälle) über das Einwandern der Singdroſſel in die Städte kann ich zwei neue Fälle hinzufügen. 1. In Gotha iſt nach perſönlicher Mitteilung eines Forſtmanns auf dem innerhalb des Stadtbezirs liegenden alten Friedhof die Singdroſſel ein keineswegs ſeltener und 5 dazu recht zutraulicher Vogel. 2. In den Kuranlagen des Bades Nauheim (Oberheſſen) iſt Turdus musicus ein gemeiner Vogel, der ſich vollſtändig an den Menſchen gewöhnt hat. Die Zahl der täglich in den Anlagen promenierenden Kurgäſte iſt ſehr groß; wird doch das Bad im Jahr von circa 15000 Menſchen frequentiert. Die Zutraulichkeit der Singdroſſel in den dortigen Anlagen ergiebt ſich ſehr deutlich aus folgender Beobachtung: auf einem den Tennisplatz um⸗ 31* hi re 9 A N . ua Ni Sat Dale nu GB IT ne ur Bahia Ya e 1 * N h a Narr 8 8 \ jtehen blieb. Der Vogel ſang ohne Unterbr fort. — Der gegen 1 der ökkung geltend A we daß die eee 8 jelte bewohnte unſere Wälder in fehr großer Zahl und wurde dann, feine Häufigkeit 55 wegen, zur Einwanderung in die Stadt gedrängt. In Wahrheit aber iſt die Schwarzdroſſel im wilden Zuſtand nicht häufiger als die Singdroſſel geweſen, noch iſt ſie jetzt irgendwo im freien Wald in viel größerer Zahl vorhanden als Turdu musicus; im Gegenteil, es gibt genug Waldungen, wo musicus in ihrer Beſtandes zahl entſchieden an erſter Stelle fungiert (ſo z. B. die Gießener Waldungen). Erſt nach der Einwanderung trat die enorme Zunahme der Schwarzamſel ein. So gut alſo die wilde, ziemlich ſeltene Schwarzdroſſel Stadtvogel werden konnte, N ebenſogut kann die nicht minder häufige, bezw. ſogar häufiger als die, wilde merula vorkommende Singdroſſel Stadtbewohnerin werden. Die a liegen vor, wie ich erſtmalig gezeigt habe. Die Entſtehung und Geſtaltung des normalen und anormalen 2 Kreuzſchnabels. „ Von Wilhelm Schuſter. . ee Wie wird, wie bildet ſich die gekreuzte Vogelſchnabelform? — — ei entwicklungsgeſchichtliche Frage, deren wiſſenſchaftliche Erörterung weit wertvolle iſt als die blos ſtatiſtiſche Aneinanderreihung von mehr oder minder e 1 Notizen über Schnabelmonſtroſitäten! Vorerſt eine e Beier kung „ ee a nicht unbed W. S 5 uſter 4 Gniehung u. Gftaltung des normalen u. anorm. nee. 481 ſoll, werden vererbt, 1 en vererbt werden; bei den allerjüngſten Eulchen z. B. ſind die ſpäteren ſtarken Krallen und der kräftige Schnabel ſchon ſcharf ausgeprägt, x ſozuſagen vom erſten Entwicklungsaugenblick an. Im Keime liegt dieſe Entwickelung i beſchloſſen; ein Individuum, welchem die „Keimanlage“ fehlt, wird ſich zum artlich anormalen Exemplar ausbilden (omnia ex ovo, Harvey 1628). Es gibt nun aber auch — einige wenige — Arteigentümlichkeiten, die zwar dem Tiere zu ſeiner Exiſtenz unumgänglich nötig ſind, die aber doch nur teilweiſe, wenig oder kaum (anſcheinend vielleicht garnicht), als angeboren auftreten, deren regelmäßige Endentwicklung von jedem einzelnen Individuum — gewiſſermaßen „zwangs weiſe“, mit gewiſſer mechaniſcher Körperanſtrengung — an ſich vorgenommen werden muß. Die Schollen z. B. ſind ihrer Bio- oder Ontogeneſe nach, welche nach Huxley vielfach eine kurze und ſchnelle Rekapitulation der Phylogeneſe (Stammesgeſchichte) iſt (m. E. aber noch lange nicht immer), zuerſt freiſchwimmende Hochſeefiſche; jedes einzelne Tierchen verläßt als ſolches die Eihülle, muß ſich dann aber zum einſeitig 5 geſtalteten Bodenlieger — „zwangsweiſe“ auf Grund eines inneren Organiſations— geſetzes — ausbilden. Immerhin wohnt alſo auch eine derartig beſchaffene Weſens⸗ eigenheit einem Tiere als grundgegebene Potenz inne, und fie muß ſich, wenn ſie ſich auch zuerſt nicht (auffallend) geltend macht, ſpäter wohl gewiß ſpezifiſch in der artlich vorgeſchriebenen Weiſe ausbilden. — Hierher gehört nun teilweiſe auch die Bildung der Kreuzſchnabelform der Vögel. Was die körperliche, die phyſiologiſche und morphologiſche Entſtehung und Bildung der normalen Kreuzſchnäbel — der Schnäbel unſerer Loxia-Arten — 8 betrifft, ſo halten ſie entwickelungsgeſchichtlich die Mitte zwiſchen den eben gefenn- zeichneten Phaſen ganzer und halber Vererbungsanlage inne d. h. ſie ſind halb angeboren, halb bilden ſie ſich im weiteren Verlaufe des Lebens eines jeden Individuums und zwar mit ſelbſttätiger (natürlich unbewußt oder triebmäßig⸗ mechaniſcher) Nachhülfe von Seiten dieſes. Man ſollte freilich meinen, daß der gekreuzte Schnabel, dieſes doch prinzipiell notwendige Subſtantielle am Vogel, nun immer grundſtändig zum Habitus desſelben gehöre, grundzügig mit dem Weſen des Vogels verſchmolzen ſei, alſo von vornherein voll und ganz vererbt werde (was nicht der Fall iſt); [eine Erwerbung „in der Zeit“ dürfte der kreuzförmige Schnabel ſein, nicht ein „von Anfang an“ vorhandenes Eigenſchaftsattribut am Vogel!. € * 3 ” 1 4 e Es war freilich bis dahin noch nicht recht zur Entſcheidung gekommen, ob der gekreuzte Schnabel bei den Jungen der Loxiidae ſchon von allem Anfang an (event. im Eiembryo) vorhanden ſei (damit zugleich natürlich auch der jeweilige Einſchlag nach rechts oder links) oder ob er erſt ſpäter in der Neſthocker-Periode auftrete oder noch ſpäter in der Zeit nach dem Ausfliegen ſich bilde. Die einen Autoren der einſchlägigen Literatur, ſoweit ſie überhaupt von dem Problem eine Aa Ahnung hatten nei und Sen; freche, nich dab iR anderen Die: A. Brehm tritt entſchieden 15 das Lehe ein. ſchnabelbildung in fe Anfang aufweiſen, zum Teil nicht Gerade er an ſchwnne eee . auch e logiſchen Inſtituts, welche, in Rußland von Schlüter geſammelt, 1 3 e ſind und aus demſelben Neſte Keie h nn eine 1 1 n Ich ſchließe nun wentechin einen typiſchen Fall von anormaler, aber . vor ſich gegangener Kreuzſchnabelbildung an, welcher den we 15 | vorort der Stadt Mainz, erwarb vor langer Zeit ein Blutfintehp 9 deutſche Raſſe) mit ganz normalem Schnabel. Mitten in der Decke des Käfigs, innen beziehungsweiſe unten e chen, Wa 05 Lede, vom Deckring aus bequem erreichen konnte. mit fie nicht zu lang wird, | geſchnitten werden. Bekanntlich wird ja eine lange Oberſchnabelſpitze durch recht häufigen kräftigen Gebrauch (Raubvogel⸗, Hakengim ſchnäbel, vergleiche auch die Kräftigung der Armmuskeln band, aber in anormaler Weiſe durch totalen Nichtgebrauch. N ter, ae RE 0 Zus ; 8 Die enen un Seat des ce und anormalen Kreuzſchnabels. 483 8 Von 62 in meiner ornithologiſchen Literatur 1 nachgeſchlagenen Schnabel⸗ miß bildungen find 36 (nahezu 60 Prozent) anormale Kreuzſchnäbel [vier Raben⸗ krähen, zwei Saatkrähen, eine Dohle, vier Eichelhäher, ein Tannenhäher, drei rotrückige Würger, ſieben Kohlmeiſen, eine Siumpfmeiſe, eine Tannenmeiſe, eine Blau⸗ meiſe, zwei Diſtelfinken, ein Grünfink, zwei | Feldlerchen, zwei Goldammern, eine Miſtel⸗ droſſel, ein Haushahn, ein Rephuhn, eine Lumme (Uria lomvia)], zwei (nahezu 40 Prozent) anders geartete Schnabelmonſtra eine Rabenkrähe, zwei Saatkrähen, eine Nebelkrähe, eine Dohle, eine Elſter, ein Kreuzſchnabel, drei Hausſperlinge, vier Feldlerchen, eine Goldammer, eine Grau— ammer, zwei Haushähne beziehungsweiſe 5 Hennen, fünf Rephühner, ein Halsbandſittich, ein Wellenſittich, ein auſtraliſcher Rieſenkranichl. Auch die anormale Kreuzſchnabelbildung, welche, eine Keimanlage, all- r mählich entſteht — nicht die alſo, welche einem einmaligen plötzlichen Druck, Schlag, Stoß ihr Daſein verdankt —, iſt im Prinzip eine organiſch normale. Denn eine Entwicklung iſt organiſch regelmäßig, wenn das Weſen (die Subſtanz, g der Stoff) in ſukzeſſiver Auseinanderlegung und naturgemäßer Aufeinanderfolge ihre im Keim beſchloſſenen Momente entfaltet — — genau jo nämlich entfaltet, wie ſie im Keim beſchloſſen liegen. Die Selbſtentfaltung einer derartig anormalen — alſo im Keim angeborenen — Kreuzſchnabelbildung folgt aljo einem parallelen beziehungsweiſe demſelben Geſetz wie die „normale“ Kreuzſchnabelbildung bei den Loxiidae; jene darf daher auch zur Erläuterung dieſer ganz unbedingt heran⸗ gezogen werden, während dies von der plötzlich durch äußere Einflüſſe entſtehenden Kreuzſchnabelbildung durchaus nicht gelten darf. Ja, man kann und muß die normaler Weiſe verlangte Kreuzſchnabelbildung bei den Loxiidae als eine für ganze Generationen ſtabil gewordene anormale Erſcheinung bezeichnen. Die Mehrzahl der anormalen Kreuzſchnäbel entſteht nun ja gewiß nicht auf Grund innerer organiſcher Veranlagung, ſondern durch eine einmalige momentane Gewalteinwirkung von außen (a), und ſie bildet ſich zumal dann, wenn der Rephuhn mit Kreuzſchnabel. u cr arne vs BETREUEN EUER N. NORA, 2) Hier teile ich ſelbſt noch drei Fälle mit: Rephuhn mit Kreuzſchnabel (aufgeduſenem Oberſchnabel), Hausſperling mit zu 3½ em verlängertem kahnartigem Unterſchnabel; beide ſtehen im Offenbacher Muſeum. Ferner noch: Von 88 von der Brutmaſchine ausgebrüteten Haushühnchen beſaß eins einen Kreuzſchnabel (Mühlheim am Main). Schnabel noch relativ weich, bildungsfähig it, 112 in der Sagen es Bog Wenn z. B. ein junger Wellenſittich aus dem Neſt und zufällig gerade auf Schnabel fällt, ſo krümmt ſich dieſer (wie der eine Fall lehrt) durch den Auf und „verwächſt“. Aber auch noch in jeder ſpäteren Zeit kann ein gewaltſar von außen kommender Einfluß eine richtige auffallende Schnabeldeformität Du Es ft 1 0 daß ſich in 1 em Falle eine ole weste 1 kraſſen Exempel, daß z. B. die Jungen eines Albinos nicht auch Albinos ſeien, 0 gegen die Vererbungs- und Abſtammungslehre (Deszendenzlehre) ankämpfen wollen. Natura non facit saltus. Was dem Sohne als artlich „Neues“ vom Vater gegeben wird (alſo in einfacher Generationsfolge), iſt eigentlich gar kein neues, ſondern nur der ganz geringe, für Menſchenaugen kaum bemerkbare, aber auch ebenſo der ganz natürliche, ganz ſelbſtverſtändliche Zins zu einem ſehr großen, ſehr alten Kapital, einem Lebens- und Weſenskapital. Viele neue Minima geben freilich ſchließlich een Großes und Größeres. Und fo kommt alle weſentliche Ver änderung nur allmählich zu Stande. Aber fie kommt zu Stande — — — das 3 zeigt uns am beſten der Menſch ſelbſt, der Menſch von heute und der Urwald⸗ menſch von einſt! 0 Nun gibt es gewiß aber auch viele oder gar ſehr viele anormale Kreuzſchnäbeh 8 welche allmählich wurden und wuchſen zufolge einer ſchon im Keim beſchloſſenen anormalen Anlage. Das Individuum beſitzt fie gewiſſermaßen von der erſten Jugend, dem erſten Lebens- und Entwickelungsmoment, an (b). Dieſe Anſicht finde ich nur ein einziges Mal in der ornithologiſchen Literatur ausgeſprochen bei der Bekanntgabe zweier beſonders regelmäßig gebildeter Raben-Kreuzſchnäbel des Offenbacher Muſeums, welch letztere ich dieſer Tage ſelbſt beſichtigt habe; ſie gil aber für einen großen Teil der (jo zahlreichen) Fälle allgemein‘). Wiederum ein Teil der Fälle von Kreuzſchnabelbildungen bei nicht zur Gattung Loxia zählend Vögel, welcher auch hierher gehört, d. h. von mir zur Löſung der oben gefe! zeichneten Entwickelungsfrage benutzt werden muß, verdankt fein Daſein einer allmählich ausgeführten, lange andauernden einſeitigen mechanij ſchen Arbeit n ſpäteren Leben des Vogels, wozu der oben mitgeteilte Fall von e je „„ beim Wee 1 (C). gebildeten Schnäbel se Vögeln angehört, welche viel mit be ) Auch kahnartige Schnabelbilduugen z. B. können garnicht dung Moment hervorgerufen ſein, ſondern ſind e Erbanlage. f A E n B Ay RE een, n n)n) ß 8 7 ERROR N PL} 1035 1 5 Nn e . Ar N r . } N 7 ut 7 9 ite, n Die Entſtehung und Geſtaltung des normalen und anormalen Kreuzſchnabels. 485 arbeiten (18 Rabenvögel, 3 Würger, 10 Meiſen, 1 Kreuzſchnabel, 2 Finken, 2 Sittiche, 1 Kranich, 9 Hühnervögel- 50, Verhältnis: 50 zu 12, 80 Prozent zu 20 Prozent). Dies beweiſt zweierlei. Erſtens: Solche Vögel, welche den Schnabel — auch in der Jugend hart gebrauchen müſſen, beſchä— digen, verletzen, deformieren ſich 35 ihn eher als andere Vögellbeim Klopfen, Schlagen, Picken, Knacken ꝛc. — 3 tane oder gewaltſame, ſchon — viel und gewaltſame momen⸗ aber allmählich vor ſich gehende und regel⸗ mäßigen Geſetzen folgende Mißbildung, a und c). Zweitens: Bei ſolchen Vögeln, welche ſich (durch 5 gleichmäßige, jahrtauſendlange Arbeit) einen ſtarken, beſonders gearteten, mehr oder minder ungewöhnlichen Schnabel erworben haben, wohnt . % - 2 — 2 2 % 2 1 3 / 5 * 0 * dem Schnabel dauernd eine gewiſſe Veränderungsbeweglichkeit inne d. h. eben bei ſolchen Vögeln haben die Jungen am eheſten Anlage zu weiteren auffallenden, „anormalen“ Schnabelbildungen (organiſche Erbanlage, c). Es wohnt alſo einem gewiſſen Prozentſatz der „ungewöhnlichen“ Schnäbel weit eher und weit mehr als einem entſprechend großen der „gewöhnlichen“ der Reiz inne, „auszuſchlagen“, ſich nach einem ſprungweit abgelegenen anderen Modus (als dem Artmodus) zu entwickeln. Da nun weiter der weit größere Teil aller Schnabel— mißbildungen Kreuzſchnäbel ſind (36 zu 26) und da wiederum auch der weit größere Teil aller Schnabelmißbildungen bei ſolchen Vögeln, welche mit dem Schnabel viel arbeiten, Kreuzſchnäbel ſind (30 zu 20), ſo ergiebt ſich drittens daraus, daß den Schnäbeln der Vögel — und zumal der letztgenannten —, wenn ſie ſich verändern, der latente Trieb zur Kreuzſchnabelbildung innewohnt)). Und wie wird nun der normale Kreuzſchnabel bei unſeren Loxiidae? ) Um allen Eventualitäten gerecht zu werden, ſei bemerkt, daß ſich freilich auch die Kreuzſchnabelform faſt am leichteſten von allen Schnabeldeformitäten bilden kann. Alle jungen A (Loxie pytiopsittacus), 3 (L. curvirostra), Weißbindenkreuzſchnäbel (L. bifasciata), Weißflüg 8 (L. leucoptera) erwerben ſich, ſoweit ſich der ſchwache kreuzförmige e einſchlag noch nicht vorfindet, wenn ſie aus dem Neſt fliegen, dieſen du mechaniſche Arbeit. Dieſe mechaniſche Arbeit iſt dieſelbe, wie die von dem Bl geleiſtete, welche oben beſchrieben wurde. Die junge Loxia zwängt bei gehaltenem Kopf den Schnabel zwiſchen zwei Schuppen eines Nadelholzzap derart, daß die Seitenteile des Ober- und Unterſchnabels einerſeits an Zapfenſtamm anliegen, andererſeits an der halb abgedrängten Schuppe. ſtemmt der Vogel den Oberſchnabel nach innen zu wider den Zapfenſtamm u drückt dabei mit dem „ nn Außen u he die N b. iX ſäule abgetrieben. Die vom Vogel angewandte e wirkt nun wieder . 4 als Gegendruck von dem Zapfenſtamm aus auf den Oberſchnabel, und fo wird | ek allmählich, 1 länger der Bine Vogel arbeitet (und 8 Se er En 1 8 ſchnabel hinausgedrückt. Der Kiefernkreuzſchnabel hat einen dickeren, ſtürker ge krümmten Schnabel infolge der härteren Arbeit, der Fichtenkreuzſchnabel einen längeren, ſchwächeren, flacheren. Ein allezeit ſicheres Unterſcheidungswertmalll. je Aus dem früher und dem jetzt Geſagten — ſich alſo: Die nor Kreuzſchnabelbildung der Loxiidae iſt zum einen Teil vere anlage, zum anderen eine durch mechaniſche und von jedem e e 3 eee . 95 er 82 würde ſie an und für ſich mit dem sin emen bun 1 10 2 * 1 3 YA FR, FT rie * . 8 ana Hi 8 8 5 Ks, * f . r * * N — — 9 1 5 N 5 2 5 P DEN NN FN D e Di Entſtehung und Geſtaltung des normalen und anormalen Kreuzſchnabels. 487 N bliebe ein beſtimmter Verſuch anzuſtellen übrig. Experimenta, non theoria — der empiriſche Verſuch belehrt am beſten und ſicherſten (Baco von Verulam). Man müßte aus dem Neſt fliegende junge Kreuzſchnäbel, die noch einen regelrechten Finkenſchnabel zeigen, einfach mit Nadelholzſamen aufziehen, ohne ihnen irgendwie Gelegenheit zu geben, ihren Schnabel mechaniſch zu gebrauchen !). Wenn dann dieſe Vögel auch nicht die geringſte Spur eines kreuzförmigen Schnabels erhielten, wäre der völlige Mangel einer Anlage wenigſtens bei ihnen ganz ſicher erwieſen; auf jeden Fall aber würde, wenn ſich auch wirklich eine Kreuz⸗ ſchnabelbildung zeigte, dieſe unvollkommen und unvollſtändig bleiben. Immerhin bleibt alſo die nur halbe Vererbung einer ganz weſentlichen, zum Leben unbedingt notwendigen Arteigenſchaft ſehr merkwürdig. Zumal darum um ſo mehr, als die einſeitige Schnabelarbeit bei dem Loxia-Individuum eine un⸗ gewöhnliche Verbildung, nämlich einſeitige Erhöhung, nicht nur der Kopfhaut, der Kopfmuskeln, ſondern auch der Schädelknochen eines jeden Individnums zur Folge hat, wovon man ſich an jedem ausgewachſenen Exemplar überzeugen kann. Die eine Kopfſeite des Vogels iſt erhöht. Und doch wird dieſe großſtilige Eigentümlichkeit, welche eine jo bedeutende Veränderung der körperlichen Organiſation darftellt, welche ſo weſentlich zur Erhaltung der Art nötig iſt, welche ſeit Jahrtauſenden jeder einzelne Vogel der Art beſitzt, ſich erworben, erarbeitet hat, ſo ſchlecht vererbt, daß ſie bei den neſthockenden Jungen kaum oder garnicht ſichtbar iſt. Ein Gegenbeweis zu den von uns erkannten Entwicklungsgeſetzen iſt dieſer Fall nicht; denn er iſt nur die Ausnahme zu den hundert- und tauſendmal verwirklicht geſehenen gewöhnlichen Entwicklungsregeln. Warum aber dieſe Aus— nahme? könnte man fragen. Ich habe nachgedacht und zu finden gemeint, daß die allzu nachdrückliche Beförderung der normalen Schnabeldeformation durch die Natur mit der Zeit die mißgeſtalteſten Kreaturen — nämlich Vögel mit allzu deutlichem Kreuzſchnabel und allzu ſtarker Geſichtsverſchiebung — erzeugen würde. = . . ö ie. 7 7 Dem beugt die Natur vor, indem ſie den Riegel (obicem) einer nur geringen, teilweiſen, mangelhaften Vererbung vorſchiebt. Dieſer Zweckgedanke liegt freilich in der aus Materie Werte ſchaffenden Natur nicht bewußt vor; aber in jeder Naturanordnung iſt eine (unbewußte) zweckmäßige Harmonie präſtabiliert 1) Aber ob nicht vielleicht ſchon das ganze Weſen der Vögel ſo beſchaffen iſt, daß fie auf die Dauer nur leben können, wenn man ſie ſich nach der Weiſe ihrer Eltern ernähren läßt? — Es müßte überhaupt noch ſo arg viel empiriſch ver- und unterſucht werden! Ich möchte bitten, einmal nachzuprüfen, ob wirklich ein junger Jagdhund, welcher noch nie einen Schuß hörte, dann, wenn er von ſeinem Herrn mit auf die Jagd genommen wird und nun der erſte Schuß fällt, auf das geflügelte Rephuhn losſtürzt oder überhaupt auch nur zu ſuchen (und event. zu apportieren) anfängt. Wenn es der Fall iſt, bedeutet es eine weſentliche Vervollkommnung des Jagdtalentes des Hundes — ſeit Erfindung des Schießpulvers! (Leib a priori eingeſchloffen — zufolge einer 1 med 79 5 ee „„ der ae der Krä 5 U. se w. i anzunehmen neigt oder befähigt iſt. — e | > . e der ‚Lo ſind e ob ein 8 welche der junge Vogel tut, ab. So owe wie der Grad der Be. des gekreuzten iche ſo RE 2 wenig ausgeprägt iſt der e 85 Wohl auf erſterem. Denn 115 die Oberſchnabelſpitze arbeitet ziemlich tig, indem ſie bis zur Baſis des abzudrängenden Schuppens vordringt, dieſen teilweiſe am Grunde abſticht ꝛc. Die auffallende Spitzenentwicklung des Unterſchnabels dürfte 5 wohl auch auf eine beſondere ſelbſttätig geleiſtete Arbeit zurückgeführt werden. ) Zum Schluß möchte ich noch die im Verhältnis zu dem zuvor Ausgeführten faſt noch realiſtiſche Tatſache anreihen, daß der Thüringer glaubt, ein Kreuzſchnabel 5 in der Stube könne das Leiden erkrankter, in derſelben Stube befindlicher Haus⸗ genoſſen auf ſich ziehen. Die Stärke der Anziehung hängt davon ab, ob der e nach rechts oder ei gebogen iſt. 5 155 Notiz e mir 109 | Thüringer. a Ich ange hier noch im eee an die Brenfaberrtrung das En Unterſchnabel, welches ich Herrn Dr. Grein in Offenbach verdanke. Die a hat natürlich nichts mit einem ae au a um | ie kiefer ſo lang werden ließ. — 15 2) In manchen Gegenden glaubt man N daß die Vögel mit rechts gewe ſchnabel den „Fluß“ bei Männern, die mit links N bei Frauen an N an 1 He a ee eu der Unterſchnabel die normale Größe erlangt weiter geltend machte, zu einem langen Kahn S el De ale RE N a EN NL ehrt 1 ** * et . Individuum angebo⸗ renes krankhaftes Or- c ganiſationsprinzip. Freilich iſt das nur eine Erklärung des „Wie“, nicht des + ru a 2 N F a A ET BR ER VVV * 3 — 9 (3 \ 13 57 Wer, Ä N . RN N 4 Kork, Ku VER 1 - Die Entſtehung und Geſtaltung des normalen und anormalen Kreuzſchnabels. 489 Kreuzſchnabelproblems. Ich füge das Bild hier nur an wegen der Auffälligkeit der Mißgeſtaltung. Die krankhafte Verlängerung des Unterkiefers erklärt ſich hier wohl daraus, daß der Reiz, zu wachſen, welcher jedem Vogelſchnabel a priori eigen iſt, nicht gebunden und gehemmt wurde, als hatte, ſondern ſich immer bis der Unterſchnabel ausgetrieben war. Auch hier iſt der Mißwachs Naturanlage, ein dem 3 „Warum!) “. Nachtrag. Im Frankfurter Zoologiſchem Garten weiſen zwei Exemplare von den drei vorhandenen großen Brachvögeln (Numenius arcuatus) verletzte Schnäbel auf. Bei dem einen iſt die ganze vordere Hälfte des Unterſchnabels abgebrochen; infolgedeſſen iſt die Spitze des Oberſchnabels noch länger und noch mehr im Bogen weitergewachſen als ſie es von Natur ſchon iſt (da auch ſie bei = der Aufnahme des Futters nicht mehr benutzt und abgeſchleift wird). Wenn der Vogel freſſen will, ſteckt er ſeinen ganzen Schnabel bis zur Spitze des Unterſchnabels längshin durch das Futter in dem Freßtrog, dreht dann, da er bei der Lage der Dinge mit dem Unterſchnabel allein nichts faſſen kann, Schnabel und Kopf ganz um, ſodaß die Unterſeite nach oben zu liegen kommt, und nimmt ſich nun „ein Maul voll“. Wir haben hier alſo einen der (noch ſo wenig beobachteten) Fälle, wo ein Vogel infolge anormalen Schnabels eine ganz ungewöhnliche Ernährungs- methode fi) angewöhnen mußte. „Erfinderiſch“ von Seiten des Vogels iſt die Erlernung und Angewöhnung des vorbeſchriebenen Aktes nicht; denn der Vogel hat ſich nach Verluſt der Unterſchnabelhälfte nicht vor den Freßtrog geſtellt, nachgedacht und nun auf Grund reflexionsmäßiger Berechnung in der oben 1) Am 1. März 1904 (einem rechten Schneetag) apportierte der mich begleitende Hund 5 eine Feldlerche, deren Oberſchnabel von der Spitze bis zum Grunde zur Hälfte links friſch abgeſpalten war. Sie iſt wohl auf einem ſüdländiſchen Vogelfang bleſſiert worden. Bis dahin (4. März) fühlt ſie ſich ganz wohl in meinem Beſitze, ich denke ſie zu erhalten. geſtellt, hat vom 1 grebe zu fregek 7 1. hat viellicht hin und her probiert und iſt dann zufällig auf die obige Met! | zum Ziele führende „gekommen“. Bei dem anderen Keilhaken iſt der Ob vorn zum en u (auf etwa 1215 cm La änge) . auf die vorderſte Zentimeterlänge nach unten und ſchief zur Seite dad einem der Alpenſtrandläufer (Tringa alpina) iſt gleichfalls die Spitz de Unterſchnabels abnorm nach unten gedrückt. Die drei letztgenannten Vögel nehn normaler Weiſe das Futter auf. Dieſe Schnabeldefekke der Vögel des Boolog Gartens — Defekte wieder nur ſolcher Vögel, die mit dem Schnabel viel mit harten Steinen belegt iſt (Waſſerbaſſin u. ſ. w.); wenn nun die „Schna 5 1 xar a, wie fe es in der freien Natur tun, feſt auf 8 7 J von der Spitze bis zum Grunde iſt Tängs der Firſte hin abgel dal 0 nd alſo recht ſchwach und biegſam iſt, meine Lerche aber ſchon vom zweiten Tage ihrer Gefangenſchaft an wieder herzhaft Haferkörner aufſpelzt, ſo biegt ſich d Oberſchnabel vorn nach links über und mird e zum e De Kleinere Mitteilungen. En Die rer auf meiner ern Scene Seebad 491 ER Eine Stelle weift 15 jeg auf 8 Schritt im Quadrat ſieben freiſtehende Neſter auf. 85 Als Bewohner dieſes Vogelſchutzgehölzes ſind zu nennen: Hänfling, Grünling, Goldammer, Stieglitz, Fink, Braunelle, Garten- und Weidenlaubvogel, rotrückiger 5 und ſchwarzſtirniger Würger (erſterer wurde möglichſt abgeſchoſſen), Sing- und Wacholderdroſſel, und als Höhlenbrüter Kohl⸗Blau⸗, Sumpfmeiſe, Star, Wendehals, 8 ſowie eventuell Trauerfliegenſchnäpper, großer und kleiner Buntſpecht. Mit drei Ausnahmen ſtehen alle Neſter in den künſtlich geſchaffenen Quirlen. Falls N Intereſſenten Vorſtehendes perſönlich in Augenſchein zu nehmen wünſchen, ſo bitte ich während meiner jetzigen Abweſenheit ſich an meinen Vogelwart Jakob Mey wenden zu wollen. Hans Freiherr von Berlepſch. Zutraulichkeit eines Rotkehlchens und eines Rauchſchwalbenpaares. Wie mir mein Vater vor kurzem wiederum mitteilte, hat mein ſeliger Großvater gelegentlich ſeiner Beſchäftigungen in Garten und Feld es einſt verſtanden, ein in voller Freiheit ſich befindendes Rotbrüſtchen (Erithacus rubeculus [L.) 5 ſoweit zu zähmen, daß es ihm gegenüber anſcheinend jegliche Furcht abgelegt hatte. Dias zutrauliche Tierchen kam ſogar auf ſeine Hand geflogen, um einen dargereichten Biſſen in Empfang zu nehmen. Im Frühjahr 1899 ſtellte ſich in der niedrigen Gaſtſtube einer ländlichen Wirtſchaft beim Nachbarſtädtchen Neuenrade ein Rauch- 5 ſchwalbenpaar (Hirundo rustica L.) ein, welches auf einem Nagel im Trag⸗ balken an der Decke ſein Neſt erbaute (ſpäter wurde von den Wirtsleuten ein Brettchen unter demſelben angebracht) und eine Brut darin aufzog. Im folgenden 8 Jahre bauten die „Gabelſchwänze“ ein neues Neſt und zwar auf dem in den Balken eingelaſſenen Lampenhaken, machten aber auch diesmal nur eine Brut. Alsbald 8 nach ihrer Rückkehr im Frühjahr 1901 mauerten ſie die Wandung des letzterbauten ® Neſtes um etwa einen Zoll höher und zogen dann wieder eine Brut in ihm auf. Darauf ſchritten ſie zur zweiten Brut, benutzten aber hierzu das erſterbaute Neſt (auf dem Nagel bezw. Brettchen); doch find die vier Eier des zweiten Geleges nicht ausgebrütet worden. Im April 1902 ſtellte ſich das Schwalbenpaar wiederum ein; aber das Haus, in welchem man den Tierchen bisher ſtets liebevoll entgegen— gekommen war, war inzwiſchen in andere Hände übergegangen, und die beiden 2 Neſter waren entfernt worden. Als ich am 26. genannten Monats wieder des Weges kam, ſah ich noch eine Rauchſchwalbe — vermutlich eine der früheren Haus— genoſſen — das Haus umfliegen, aber Fenſter und Tür waren geſchloſſen. Ich habe es ſehr bedauert, daß der neue Beſitzer den zutraulichen Tierchen die Gaſt— 4 freundſchaft gekündigt hatte. — Zum Schluß möchte ich noch auf zwei ähnliche Faälle hinweiſen. In der „Gefiederten Welt“ 1896 berichtet F. Hauſer S. 44 über einen in voller Freiheit gezähmten Buchfinken in Mollis (Schweiz), und in Brehms „Gefangenen Vögeln“ 1876 iſt eine Mitteilung Prof. Dr. Liebes über Gera enthalten, welches ſein Neſt unter dei enden Dä Helen g lampe in dem Schenkraume des Wirtshauſes erbaute (ſ. Liebes Ornith. Schrift ©. 692). | IB Hennemar 15 Zugnotizen. „O ſeht die Kraniche kommen!“ hieß es am Sonn f 18. Oktober 1903. Morgens 7°], Uhr — alſo auf — alles was Beine he — denn es iſt doch immer ein intereſſantes Schauſpiel — und wenn man no: ſo alt wird. 160 Stück zirka zählten wir, ſie zogen von ONO. nach ws ziemlich niedrig. Am 20. Oktober nachmittags 2°/, Uhr hörte e Sonntag zirka 700, und es kam mir der Gedanke: dieſes müßten doch nu alle Kraniche ſein, die es auf der Welt gibt. Sie zogen wieder dieſelbe Richtun wie am 18. Als ſie vorüber waren, fingen ſie an zu kreiſen — die ganze Ge Be ſellſchaft — ich taxierte, daß fie wohl noch über unſerer Feldmark wären — abe ’ abends erfuhr ich, daß ſie noch über dem Dorfe geweſen wären — am anderen Ende — und dann in einzelnen Zügen wieder weitergezogen ſeien. Es wir nun erzählt von alten Leuten: Wenn jemand, der den Kranichen nachſieht, ſeine Pantoffeln ſtillſchweigend wechſelt — d. h. den linken über den rechten Fuß — 5 und umgekehrt — ſo könnten ſie nicht ſo ohne weiteres vorbei — und fingen ar ee zu kreiſen. Wahrſcheinlich hat fi) eine alte Frau den Spaß gemacht. Da, Wetter war vor dem 18. jehr regneriſch. Am 18. ging der Wind nach W., wa A ſchwach, und es regnete nicht mehr. Am 19. wurde es klarer — am 20. heit r und ſchön — erſter Reif, Kranichreiſewetter — ſage ich — denn faſt immer iſt es ſchön, wenn ſie vorbeikommen — und ſie kommen hier immer über un Ort. Es ſagte mir auch mal ein Mann, der ſonſt kein Vogelkenner A: „6 haben hier ihre Straße“. Die Saatkrä hen zogen am 18. vormittags auch W. vorbei im mächtigen Fluge. Am 19. und 20. auch noch, aber einzelner 1 ſah 0 am 18. die erſten Schneekrähen, und mein Bansrosfiomng nz und war täglich um mein Haus herum zu fie, Ob wir ng wah. wis Ich denke ſo, er iſt auch bei mir alt geworden. 5 N Salder, den 25. Oktober 1908. Be. 5 FE ER RE Kleinere Mitteilungen. 493 7 Am Vormittag des 24. September ſchoß ich mit einem 6 mm Flobert⸗ 5 Teſching einen ſtattlichen Raubvogel, der ſich auf dem Kompoſthaufen meines Gartens etwa 25 m vom Hauſe nieder gelaſſen hatte und ſich als ein junger weiblicher Weſpenbuſſard erwies. Das Tier hatte ſich ſchon drei Tage — nach nicht unglaubwürdigen Angaben von Kindern ſchon weſentlich länger — in den Gerten und Anlagen im Nordweſten der Stadt herumgetrieben, anſtoßendes offenes E Feld ſtreng meidend. Das auf Oberſeite und Bruſt gleichmäßig düſterbraune Gefieder, die von weitem in die Augen fallende nackte, lebhaft gelbe Wachshaut des Schnabels, das von dem des Mäuſebuſſards ſehr verſchiedene ſchlanke Flug bild, die hoch aufgerichtete Haltung des ſitzenden Vogels, endlich der heftige . Schrecken, den meine Hühner bei ſeinem wiederholten Erſcheinen kundgaben, hatten mich verleitet, einen der kleineren Adler zu vermuten, ein Irrtum, der angeſichts des geſchoſſenen Tieres natürlich nicht beſtehen konnte. Naumann und Blaſius erwähnen beide die adlerähnliche Haltung des Weſpenbuſſards, die einen erfahrenen Beobachter allerdings nicht täuſchen kann. Im Fluge laſſen die langen Flügel, im Sitzen läßt das ſehr locker getragene Gefieder den Vogel größer erſcheinen, als er wirklich iſt. Ich bedauere die irrtümliche Tötung des ſchönen und völlig harmloſen Vogels, dem freilich die eigene Dreiſtigkeit oder Argloſigkeit zweifellos ein baldiges Ende bereitet haben würde. Die Nähe der lebhaften Stadt, die zahlreichen Spaziergänger, lärmende Kinder, anhaltendes Schießen auf den Schieß— ſtänden des nahen Schützenhofes, Geräuſch und Rauch einer arbeitenden Dreſch— maſchine — nichts von alledem ſchien dem Tier ernſte Bedenken zu erregen. Am . letzten Morgen war der Vogel ſchon einmal von mir mit dem Teſching, von anderer Seite ſogar mit der Flinte erfolglos beſchoſſen worden, ohne daß ihn das zum Abzug aus der gefährlichen Umgebung bewogen hätte. Fliegend hat er ſich meinem Hauſe wiederholt auf wenige Meter genähert, einmal ſetzte er ſich auf einen Wäſchepfahl, während große bunte Wäſcheſtücke an der Leine hingen. Dennoch handelt es ſich gewiß nicht um ein der Gefangenſchaft entronnenes Stück. Das $ gegen ſpricht ſchon der ganz tadelloje Zuſtand des Gefieders; auch erlaubte der | Vogel ungedeckte Annäherung nur bis gegen 40 m. Kropf und Magen waren wohl gefüllt; der ſteifbreiige Inhalt ließ mit einiger Sicherheit nur Schalen von 5 Tomaten erkennen, die aus meiner Küche ſtammten und mit anderen Speiſeabfällen f auf den Kompoſthaufen geworfen worden waren. Gewiß entſtammte auch die übrige undefinierbare Maſſe derſelben Quelle, und der ſtets gedeckte Tiſch in der Gartenecke iſt es geweſen, nicht ſchlimme Abſichten auf meine Hühner, wie ich wähnte, was den Vogel immer wieder herbeitrieb. Der ganz zuverläſſige Jäckel berichtet zwar von einem Angriff eines Weſpenbuſſards auf eine Haushenne, der Fall iſt aber wohl ſehr vereinzelt, und der Täter war ſchwerlich ein ganz junges 22 32 neee 2 N ö * Tier: Auffallender Weiſe 11 2 58 ſich in ! den Kompoſthaufen in Menge umſchwärmten und dortliegende nagten. Die kleinen Sänger ſchienen den Buſſard gar nicht zu bea Gotha, 27. September 1903. H. J. N. Rotkehlchen im Herbſt und Winter. In Nr. 12 der „Ornitho Notiz veranlaßt mich, meine Beobachtungen im Herbſt und Winter bezügli Lieblings der Vogelfreunde mitzuteilen. Seit mehreren Jahren iſt faſt Winter in unſerem Garten bezw. in den anſtoßenden Gärten (in der . von Frankfurt a. M. gelegen) häufig ein Rotkehlchen gejehen worden. | Dezember 1901 bis zum 20. Februar 1902 war ein ſolches Stammgaſt in me Vogelwirtshaus (im Garten), ſowie auf dem Futterbrett vor meinem Fenſter zweiten Stock. Letzteres dünkt mir inſofern einigermaßen bemerkenswert, = der Vogel ſcheinbar ebenſo gern und ungeniert das hochgelegene Brett, als ı das auf einem 1½ m hohen Pfahl angebrachte Futterhaus aufſuchte, währe doch ſonſt die Malkehechen n nur neee je OR a Be W Es ab, in feine — wahrſcheinlich nördlicher ge — Heimat. — Ich a den e 1902 in Bayern 15 der Nähe von Aügs burg) Dort a mick Gartens; nicht ganz ſelten Rn auch eines fein Liedchen an, zwar reli le 15 aber doch ſchön. Im November kehrte ich nach Frankfurt zurück, erwartete aber vergeblich, daß mein Rotkehlchen vom vorhergehenden Winter ſich wieder ein⸗ . ſtellen werde. — Enſchäigt War ich jedoch in ee Jahre. Ping an T 4 495 * 6 der Geſang von 1 Rotkehlchen in der ſpäten Jahreszeit etwas ganz außer⸗ ‘IE ordentliches it. Aber das beeinträchtigt ja nicht unſere wohltuende Empfindung, die wir ſtets haben werden, wenn die melodiſchen Weiſen an unſer Ohr dringen, I 2 And ganz beſonders in jener Zeit, in der wir oft genug unſere Sehnſucht nach = vielſtimmigem Chor der Vögel in der freien Natur bekämpfen müſſen, durch die dann harte Wahrheit: Das ſind keine Freuden des Winters! * Frankfurt a. M., 29. Dezember 1903. Ernſt Cnyrim. Be Star und Turmſchwalbe. — Bekanntlich führen Star und Turmſchwalbe = bei Befigergreifung der Bruthöhlen oft erbitterte Kämpfe miteinander. Daß hierbei die Turmſchwalbe, als der kleine und anſcheinend ſchwächere Teil, den Sieg da- von trägt, wird folgende Beobachtung dartun. Auf dem Boden meines Eltern- bhlauſes in Lemgo hatte mein Bruder hinter der hölzernen Giebelwand einen ® : Starenkaſten angebracht, der im Sommer 1902 von einem Turmſchwalbenpärchen 5 beſetzt wurde. Im Frühjahr 1903 erſchien aber frühzeitig ein Starmatz, richtete = den Kaſten für ſeine Brut regelrecht ein, und bald brütete das Weibchen auf ſechs Ciern. Mittlerweile waren aber auch die Turmſchwalben wieder aus dem ſchönen 5 Süden heimgekehrt und ſuchten ſofort den Star aus dem Brutkaſten zu vertreiben. & Eines Tages hörte mein Bruder den Star im Kaſten jämmerliche Klagetöne aus⸗ f ſtoßen, eilte auf den Boden, öffnete den Kaſten, und ſiehe da, die Turmſchwalbe bielt den armen Star am Beine mit ihren Krallen feſt und krampfhaft um⸗ ſchlungen, daß dieſer vor Angſt weder aus noch ein wußte und die ſechs Eier A zerſtreut im Neſte umherlagen. Mein Bruder ergriff beide Vögel und ſuchte jie 25 zu trennen, aber die Turmſchwalbe hielt ihr Opfer ſo feſt, daß erſt eine andere E Perſon zur Hilfe erſcheinen mußte, ehe es gelang, beide auseinander zu bringen. Beide Vögel wurden ſofort in Freiheit geſetzt. Dem Star war aber die Freude am Brüten vollſtändig vergangen, er ließ ſein Neſt im Stich, während die Turm- ſchwalbe abends wohlgemut im wieder eroberten Heim ſaß und darin glücklich ihre Brut aufzog. Mein Bruder konnte ruhig den Kaſten öffnen, den Vogel von | den Eiern nehmen und wieder drauf ſetzen, er juchte niemals aus dem Flugloche zu entweichen, wovon ich ſelbſt einſt Augenzeuge war. H. Schacht. Abnorm gefärbte Schwalben. Anfangs Juli lief durch die Tageszeitungen Auunſeres Bezirks eine Mitteilung, daß in Gurkau, einem Dörflein bei Sorau N. L. weiße Schwalben das Licht der Welt erblickt hätten. Da nun dieſes Dorf zufällig 3 mein Heimatsort iſt, beſchloß ich mir dieſe Tatſache näher anzuſehen. — Im 3 Viehſtalle des dortigen Gaſtwirts befinden ſich, wie in den meiſten in der Gegend, verſchiedene Schwalbenneſter. Eins von ihnen war der Geburtsort zweier weißer Schwalben (Hirundo rustica), Es gelang mir leider nicht, ſie in der Nähe zu beobachten, doch teilte mir mein Vater mit, daß das Federkleid weiß mit einem 32 unterſcheiden . ſich in ihren Brivegangen uicht a von 142 1 de denen ſie in keiner Weiſe gemieden wurden), nur beim Einfliegen in den ſchienen ſie etwas ſcheuer und zaghafter zu ſein. Eigentümlich war es mir, ſie ſo viel feſter zuſammenhielten als ich ſonſt bei Schwalben beobachtet hab 5 Hope fenen aus, I in e neh Bi 1 7 5 gefärbten Verwandten miſchten ſtets gingen beide gemeinſam. (Im Nest Se 15 ſich noch eine oder zwei normal gefärbte junge Schwalben, genau konnte es mir der Gaſtwirt nicht mitteilen, weil er der Sache nicht ſoviel Wichtigkeit beigemeſſen hatte.) Aber noch eine andere abnorm gefärbte Hausſchwalbe (Hirundo rustica) befand ſich in unſerm Dorf und zwar im Stalle meines Vaters. Meine Mutter machte mich eines Tages darauf aufmerkſam, daß eine Schwalbe ſcheuer Teils als 1 die andern. Als ich die Sache näher unterſuchte, entdeckte ich, daß nur ein Teil des Rückens, die eine Seite des Kopfes und eine Flügelſpitze das bekannte Stahl⸗ ei blau der Schwalbe zeigte, während die anderen, jonjt blauen Partien ebenfalls weiß waren. Durch vorſichtiges Vorgehen gelang es mir, feſtzuſtellen, daß das Auge auf der Seite die normale Färbung zeigte, dunkel war, während das andere einen rötlichen Glanz aufwies. Leider war es mir nicht möglich, dieſe Schwalbe im Verhalten zu anderen Schwalben zu beobachten, da ſie ſehr wenig ausflog, 5 vielmehr ihre Nahrung im Stalle ſuchte; ich ſelbſt habe ſie nur einmal außerhalb 1 des Stalles geſehen. Da ich die Schwalben nicht länger beobachten konnte, bat ich meinen Vater, die Beobachtungen fortzuſetzen; ich hoffe deshalb, im abe 1 Jahre weitere Mitteilungen machen zu können. ee | Nahauſen Nm., den 6. September 1904. W. Ratthey, Lehrer. Hat die Reblaus unter den Vögeln Feinde? Viele Winzer und Weinbau⸗ verſtändige beſtreiten dies, ſo auch mein Oheim Gymnaſiallehrer Güll, Angehöriger ae in für Bir wee von Wiesbaden und den 12 Man a ee ] ᷑⁰ Kleinere dielungen 8 497 heuſchrecke, die Blutlaus 1.5 ter Kleintierwelt (Inſekten ꝛc.) mehrt ſich ja beſtändig durch neue Arten — lokaliter und periodiſch ſogar auffallend, — während die großen Tierarten nach und nach bei uns ausſterben. Alle neuen Ankömmlinge erhalten neue Feinde wie die neueingeführten Blumenpflanzen neue Blütenbefruchter; jene erhalten neue Feinde zumal unter unſeren leicht beweglichen, überall ſich betätigenden Vögeln. Ein anderer Einwurf iſt der, daß die Vögel mit den Reb— läuſen als unter der Erde vegetierenden Wurzelſaugern nicht in Berührung kämen. Das iſt aber nur zum Teil richtig. Gerade die geflügelten hermaphroditiſchen Formen, welche zwiſchen den Jungen der 3., 4. und 5. Brut erſcheinen, ſchwärmen an milden Herbſtabenden, bevor die Sonne untergeht und auch nach Sonnen- untergang noch, in großen Maſſen in der Luft herum. Dieſe Hermaphroditen Segen ferner je circa 4 Eier in die oberen Teile des Weinſtockes. Die aus dieſen Eiern hervorgegangenen Männchen und Weibchen produzieren die ſogenannten Wintereier, je ein Paar ein einziges. Auch dieſe Eier werden noch an den ober— irdiſchen Stamm des Weinſtockes unter alte riſſige Rinde gelegt; aus dem Winterei E entſteht dann die wurzelſaugende Mutter, welche wieder eine Millionenbrut von Nachkommen gebiert. Wenn nun alſo eine Blaumeiſe bei einem Patrouillengang durch den Weingarten nur ein einzelnes ſolcher Wintereier erwiſcht, hat ſie natürlich eine hohe Potenz von zukünftigen Reblausindividuen ſchon vernichtet. Der dritte Einwand iſt der, daß die Laustierchen, Eier ꝛc. zu klein ſeien, um von Vögeln geſehen und gefreſſen werden zu können. Aber auch andere fait mikroſkopiſch kleine Tierchen werden z. B. gefangen von Schwalben, Meiſen, Finken. Ich bin überzeugt, daß Goldhähnchen beim Abſuchen der Weinſtöcke immer die etwa vorhandenen Reblausformen entdecken und vertilgen werden. Wir wiſſen garnicht, 5 wie ſcharf die Augen unſerer Vögel ſind, und gewiß werden die der kleinſten Vogelarten jo beſchaffen ſein, daß fie auch die mikroſkopiſch kleinen Tiere ſehen. — Man ſieht hier in unſeren Weinbergen von Vögeln zumeiſt Rotſchwänzchen, ganz beſonders Hausrotſchwänzchen, welche ſich die Rebenſtangen zu Sitzwarten erwählen, ferner Fliegenſchnäpper, auch Meiſen, Braunellen, Grasmücken, ſeltener Goldhähnchen. In der Reihenfolge wie ſie hier genannt, verſtärkt ſich meines Erachtens ihre Befähigung zur Reblausvertilgung, ihre Betätigung in derſelben. Direkte Beobachtungen laſſen ſich hier nicht anſtellen, da hierſelbſt nur ſelten einmal ein Rleblausherd entdeckt wird. Wilhelm Schuſter. Gonſenheim bei Mainz. Ornithologiſche Beobachtungen. Wenn Herr Forſtmeiſter Thiele die inter— eſſante Beobachtung machte, daß von einem alten Schwarzdroſſelpaar der Kot ſeiner neſt— hockenden Jungen gierig verſchlungen wurde, ſo iſt das nur eine abnorme Einzel— erſcheinung, beruhend auf dem entarteten „hausgezähmten“ Charakter unſerer m, “ Flucht 1 übrigen noch unbelaubten Akazienbäumchen und ei binnen FR, Stadtamſeln. Ich ſah ſolche wie Sefdamfeln 9 Kot En: N 9 5 forttragen. Allgemeine Geltung bat ur obige De Bay 7 u 5 der „Nerthus“. Ein Bache war in die Stan eines ju n . nahe am Wege Mainz — Gonſenheim e das Neſt 9 Hintergrund der Rheingauberge (Hallgarter Zange, Hohe Wurzel) abhoben. Zwei Tage ſpäter war das Neſt verſchwunden. Nun iſt es ja tatſächlich die Regel, daß ER faft alle Finkenneſter ſehr gut mit ihrer Umgebung übereinſtimmen, was ſich zumal bei den Buchfinken und in noch ſtärkerem Grade z. B. bei den 1 Niſtbaum, bezw. Niſtaſt (alſo direkt um das Neſt herum) 1 5 und 1 1 wodurch ſie ja das Neſt wiederum bloßſtellen würden. Wie recht aber die älteren 3 Ornithologen haben, welche die jo große Baukunſt der Vögel nicht dieſen jelbf Br auf die Rechnung ſchreiben — weil fie ihnen (wenigſtens heute) als unbewußte Fertigkeit mehr oder minder angeboren iſt —, und ebenſo die Ornithologen, welche ſagen, daß beim Bauen keine auf zweckmäßige Anlage, Harmonie mit der natürlicher, inſtinktiver Trieb dazu anleitet —, beweiſen eben die da und dort l manchmal vorkommenden großartigen Fehler und Mißgriffe beim Bauen. Di grandioſen Mißgriffe würden nicht ein einziges Mal vorkommen, wenn 13 von Reflexion a priori ausgeſchloſſen it m S Die längere Zeitdauer des Geſangs bei den in 4 % lebenden Nachtigallen gegenüber den nördlicheren. Ich hörte am Torbole am Gardaſee in einem Eypreſe eine eee, laut ea err n Nee 4 >. ia „ A v 72 | NR RE Wr “ * ene 6 p 5 75 „u ze 1 N ar , %%% * Ten er} ; 1 5 E 2 8 2 vo 3 J „ galeinere Mitteilungen. | 499 beben Bei uns ſchweigt bekanntlich um Johanni, alſo Ende Juni, der Geſang der Nachtigall. Lungershauſen ſchreibt im „Zoologiſchen Garten“ 1862 über die ſüdlicheren Nachtigallen: „auch ſcheinen ſie längere Zeit als die unſrigen zu ſingen, ich habe z. B. den 17. Juli 1858 noch eine laut ſingen hören.“ (S. 109). Und Gregorovius in ſeinen „Figuren, Geſchichte, Leben und Szenerie aus Italien“ auf Seite 203: „Noch immer weilt die Nachtigall auf dieſen lieblichen Ufern. Es iſt nun lange Johannesfeſt vorüber, wo dieſe Vögel ſchweigen und der Grille Anacreons den Geſang überlaſſen, aber die Nachtigall kann ſich nicht von dieſem Grün und von dieſer Wellenfriſche trennen, die ganze Seeküſte entlang bis nach Aſtura und dem pontiniſchen Sumpfe ſchallt fort und fort ihr ſchöner Geſang.“ Es iſt recht merkwürdig, daß die ſüdlicher lebenden Nachtigallen länger ſchlagen aals die unſrigen. Eher ließe ſich das Gegenteil erwarten; denn je wärmer das Klima iſt, in dem der Vogel lebt, umſo eher iſt die Brutzeit vorüber, womit gleichzeitig, falls wir von dem Wiederaufleben des doch eigentlich nicht „ſalon⸗ fähigen“ Geſanges an ſchönen Herbſtestagen abſehen, der Schluß der Singzeit bedingt iſt. Ludwig Schuſter. Überwinternde punktierte Waſſerläufer (Totanus ochropus). Am 9. Dezember 1903 beobachtete ich an der Iſar, eine Stunde nordöftlich von München, zwei punktierte Waſſerläufer. Es gelang mir, mich ganz nahe an die Tiere heranzuſchleichen; ſie entflohen unter der öfteren Ausſtoßung ihres weithin- klingenden Lockrufes. Ludwig Schuſter. So materia mollissima (L.) im Binnenlande. Im Oktober dieſes Jahres 9 hat Herr Gutsbeſitzer Fr. Doenitz in Dobis bei Wettin an der Saale ein er- eee * * nnen \ * ere wachſenes Männchen der Eiderente geſchoſſen und in großer Liebenswürdigkeit 2 der Sammlung des hieſigen zoologiſchen Inſtituts überlaſſen. Das jeltene Vor— kommen veranlaßt mich daran zu erinnern, daß in hieſiger Gegend dieſe Entenart nicht zum erſtenmal erbeutet worden iſt. Sie findet ſich bereits in der Ornis von Halle verzeichnet, welche E. Rey im Jahre 1871 (Zeitſchrift für die geſamte Naturwiſſenſchaft 37. Band) veröffentlicht hat. Es heißt daſelbſt (S. 488) von Somateria mollissima Leach.: „Einmal wurde im Jahre 1865 oder 1866 bei Paſſendorf ein Weibchen erlegt, welches Herr Froſch zum Präparieren erhielt“. Ich habe dieſe Notiz in meiner „Avifauna in der Umgebung von Halle“ (Ornith. Monatsſchrift 1893, S. 187) anfänglich aufzunehmen vergeſſen, ſtatt 2 deſſen eines Vorkommens gedacht, welches angeblich auf Somateria spectabilis (L.) Bezug hatte und mich damals offenbar veranlaßt hat, dieſe beiden Arten zu— ſammenzuwerfen. In einem Nachtrage (J. C. S. 298 und 299) habe ich meinen Irrtum hervorgehoben. Nach einer Bemerkung nämlich, welche ſich im Oſter— 5 programm 1867 des Eislebener Gymnaſium findet „Geſchenk von Inſpektor 500 Beinert-Baflendorf: A108 856 "ein er ſelbſt einen Saale geſchoſſen hatte“, war die Prachtente ebenfalls als Arrgaßt in Fauna aufzunehmen. Wie nunmehr aber feſtſteht, beruht dieſe Angabe auf ei Verwechslung mit S. mollissima, jo daß es immerhin nicht ausgeſchloſſe daß ſich der von Rey angeführte Fall des Vorkommens der Eiderente bei H mit dem anderen deckt. In dem „Katalog der Vogelſammlung des Gymnaſiun h zu Eisleben“, welchen Herr Oberlehrer Profeſſor Otto 1901 veröffentlicht hat 5 (Beilage zum Jahresbericht des Königlichen Gymnaſiums zu Eisleben. Oſtern 5 1901. Programm-Nr. 249), wird Somateria mollissima (L.) in einer Anzahl 5 von Stücken aufgeführt, darunter eins, auf welches die früheren Angaben über spectabilis bezogen iſt. „Dieſe Eiderente iſt ein Z iuv. mit beginnender Umfärbung; bemerkenswert iſt, daß die rechte Kropfhälfte graubraun, die line weißlich iſt, beide von braunen Wellenlinien durchſetzt. Die Schultern haben nur wenig Weiß.“ Da wegen der früheren Beſtimmung dieſes Exemplars als spectabilis vom Verfaſſer keinerlei Bemerkung gemacht iſt, habe ich mich brieflich an den⸗ ſelben gewandt und in dankenswerter Weiſe die Auskunft erhalten, daß es ſich in der Tat nicht um spectabilis, ſondern um mollissima handelt. Demnach iſt die Prachtente aus der hieſigen Fauna zu ſtreichen, was immerhin nicht ganz ohne Intereſſe iſt, weil nach der neuen Auflage von „Naumann, Naturgeſchichte der Vögel Mitteleuropas“ (X. Band, S. 241) überhaupt nur drei Fälle des Vorkommens dieſer Art in Deutſchland angeführt wurden: ein Weibchen (1844) ki bei Danzig, ein altes Männchen (1853) auf der Inſel Ruden bei Uſedom und ein junges Männchen (1874) auf Helgoland. Wenn die Angaben von dem Vor⸗ kommen bei Paſſendorf zu Rechte beſtände, wäre ein vierter Fall zu konſtatieren geweſen. Daß die in der Literatur nur einmal niedergelegte Angabe, die ſich erſt neuerdings als Irrtum herausgeſtellt hat, von dem Bearbeiter dieſes Teils i im; „Naumann“ hätte überſehen ſein können, lag darum nicht allzufern anzunehmen, weil auch über das Vorkommen von S. mollissima in hieſiger Gegend keine Notiz darin ſich findet. Es ſind daſelbſt (S. 229) eine Anzahl Fälle verzeichnet, welche da 75 Vorkommen der Eiderente im Innern Deutſchlands aus Bayern, Baden u. 5 und bei Hannover. Bei dem immerhin ſehr vereinzelten Vorkommen dieſes i eſſanten Vogels im Binnenlande ſchien es mir nicht unangemeſſen, auf den in d Herbſte feſtgef tellten Be von Wettin an De e e zu 12 um a Vogel zum Ausſtopfen zuge Be war. reer Dr. O. ese. d 1 EB a N AR _ 2” + Ber . Le. 1 14 We 24 1 b j Kleinere Mitteilungen. 501 Zaunkönigneſter von Hummeln beſetzt. Herr Georg Kraufe teilt in ſeinem * Aufſatze „Zaunkönig⸗Kuckuck⸗Hummel“ (dieſe Monatsſchrift 1904, S. 365—368) 25 als „Neue Beobachtungen aus dem Zaunkönigheim“ mit, daß er Hummeln als Inhaber von Zaunkönigneſtern fand. So intereſſant der neue Beitrag zu der Frage erſcheint, — leider wird die Hummelart nicht mitgeteilt — ſo kann er doch nicht das Anrecht der Neuheit beanſpruchen, da der vorzügliche Kuckucks-Spezialiſt, der verſtorbene Maler Adolf Walter in Kaſſel ſchon aus den Jahren 1877 und 1878 über zwölf von Hummeln occupierte Neſter berichtete. (Ornith. Zentralblatt 1878, Sd. 151 und 1879, S. 166. Die Hummelarten wurden durch Dr. Fr. Stein als Bombus pratorum L. und B. lapidarius L. beſtimmt. (Ornith. Zentral⸗ blatt 1880, S. 4; daſelbſt auch weitere Notizen von A. Walter). In einem ſehr intereſſanten Aufſatze „Zaunkönigneſter“ berichtet ferner Walter über Horniſſen, Weſpen und Zwergmäuſe als Feinde des Zaunkönigs, welch letzterer, nach Walters Auffaſſung, ſtets mit Gewalt von ſeinem Neſte durch die Angreifer vertrieben x wird. (Ornith. Zentralblatt 1881, S. 172—174). In unſerer Monatsſchrift ſtellt Walter feine Erfahrungen (in Veranlaſſung meines Artikels) zuſammen mit dem Bemerken, daß er von 1881 bis 1887 wohl 60 bis 70 Zaunkönigneſter mit Hummeln darin gefunden habe! Ich teilte einen weiteren Fall aus dem Jahre 1864 in unſerer Monatsſchrift mit (Benutzung von Vogelneſtern ſeitens der Hummeln) (1887, S. 20—21) und zitierte weitere Fälle nach Schmiedeknecht (Bombus muscorum L.), Smith⸗Bee (1854), Koprionik (1865), Hoffer (1882). Indem ich auf meine Zuſammenſtellung verweiſe, möchte ich noch folgende analoge Fälle 5 hinzufügen: A. H. Buckland in Taunton fand „nicht ſelten“ alte Zaunkönigneſter von Hummeln beſetzt, niemals dagegen friſch gebaute, dagegen berichtet er von einem ganz friſchen Schwanzmeiſenneſt (Acredula caudata), das ein dickes Pack Zellen mit Hummeln enthielt. (Zoologist 1887, S. 238). Riley Fortune beſtätigte die gleiche Beobachtung mit dem Zuſatz, ihm ſeien auch friſche okkupierte Neſter vorgekommen, die aber vielleicht doch ſchon vorher von den Elternvögeln verlaſſen waren. Dieſes Vorkommen beobachtete er nur einmal beim Zaunkönig, 2 mehrere Male beim Rotkehlchen (Erithacus rubecula), Wieſenpieper (Anthus 75 pratensis), und bei der Braunelle (Accentor modularis) (Zoologist 1887, S. 273). Über das, man möchte ſagen, maſſenhafte Vorkommen von Kuckuckseiern in Zaunkönigneſtern finden ſich die ausführlichſten Angaben in den bekannten einſchlägigen Arbeiten Ad. Walters (im Journ. f. Ornith., Ornith. Zentralblatt, a Si Zeitſchr. geſ. Ornith., Ornith. Monatsſchrifty). Ohne auf teleologiſche Spitz— findigkeiten einzugehen, darf man vielleicht einen entfernten Zuſammenhang ver— muten zwiſchen der ſo häufigen Okkupation von Zaunkönigneſtern durch Hummeln und der Eigentümlichkeit des Zaunkönigs, außer ſeinem eigentlichen Brutneſte birds, London 1831, Ch. 16, S. 307312, Die Baukunst 151 ipzig S. 324— 329). Sicherlich findet man über die a | Belege, welche mir zu juchen leider die Zeit jetzt fehlt. | 1 77 a e 19. September ne | Hofrat Dr. ee gevertünm | in Nr. 10 trage ich folgendes bei. Berichte über das Korte ine die Droſſeln — finden fi) in der ornithologiſchen Literatur; Liebe ſchreibt die Fortpflanzung der Schwarzamſel in der Gefangenſchaft in Brehms „Gefan Voögeln“ und berichtet da unter anderem: „Den Kot der Jungen fraß ſie teilw ſelbſt, was mich nicht Wunder nahm, da ich f ſchon oft an allen Droſſelarten gewiſſe Liebhaberei für den Kot anderer Vögel beobachtet habe, verwundert ab war ich darüber, daß ſie einen Teil des Unrats den Jungen wieder in die Schn ſchob, und daß letztere die, wie mir ſchien, unnatürliche Speiſe raſch hinun ſchluckten.“ Ahnlich drückt ſich Liebe mehrfach in den Jahrgängen 1870 und 71 des „Zool. Gartens“ gelegentlich der Berichterſtattung über Züchtungserfolge aus, Lenz ſchreibt in ſeiner „Naturgeſchichte“ ganz allgemein (alſo noch in Beziehun auf die freilebenden Individuen) über die Schwarzamſel: „Auch füttert fie Jungen mit deren eigenem Kot oder frißt ihn ſelbſt.“ Ludwig Schuſter. Mundartliche Namen für Wildgänſe und Sperlinge. Unter Hinweis auf die in der Literatur-Überſicht auf Seite 228 angezeigte Arbeit „Schneegat N oder Graugans oder Saatgans“, in welcher feſtgeſtellt wird, daß unter dem Nam, „Schneegans“ in der Regel alle Wildgänſe verſtanden werden, ſei bemerkt, | in den heimischen Bergen des Sauerlandes die Wildgänſe — und vielfach au die Kraniche — im Plattdeutſchen „Eiergöſe“ genannt werden. — Während ie Sperlinge (Passer domesticus und montanus) in hieſiger Gegend im Pla deutſchen wie im Hochdeutſchen meiſt „Spatzen“ genannt werden, hörte ich 1 a Leuten G B. im Nachbarſtädtchen . 5 i die en 4 2 + * N} lie, en vor 4 Ni wie bereits Seite 95 mitgeteilt, den Namen „Lüntje“ führt. 7 Werdohl a. d. Lenne, 1. Auguſt 1903. W. Hennemann, 7 5 N e e 12 5 13 . * 8 5 . 1 eh: 8 55 2 5 ER 8 0 7 Bucer Befpeshungen. | | 503 ee ben. 1 vun Beiträge zur antiquariſchen Ornithologie. BE: Giſbert Freiherr von Vincke, der liebenswürdige und boshafte Freitieg Dichter macht ſich in folgender Weiſe über die Rezenſenten luſtig: 5 . weit ſchlimmer wendet ſich das Blatt, Ei. 2 Wenn gar Kritik verübt wird kollegialiſch, * | Die Feder zwar fie fliegt gewandt und glatt, Doch ſtrömt der Quell noch weniger rein kaſtaliſch Das Kolorit iſt allzu farbenſatt, Und die Beleuchtung immerdar bengaliſch: „Ich dir — du mir!“ Das Wort wird ae Der Augur lacht, der Leſer iſt geprellt.“) Ohne captatio benevolentiae möchte ich gegen ſolche Beurteilung mich wehren, wenn gerade ich Piſchingers Lob hier ſingen will, denn der jetzige k. bayr. SGymnaſialprofeſſor in Ingolſtadt hat in ſeinem letzten Werke mich viel zu jchmeichel- 3 haft wegen doch nur recht gelegentlicher Beihülfe belobt. „Der Vogelſchutz bei den griechiſchen Dichtern des klaſſiſchen Altertums“, iſt der Titel derſelben als „weiter Beitrag zur Würdigung des Naturgefühls in der antiken Poeſie“ in der Form eines Se Programms oder einer „wiſſenſchaftlichen Beilage zum * Jahresbericht des k. humaniſtiſchen Gymnaſiums in Eichſtädt“ erſchienen.?) Wie 2 eine der Arbeit nachfolgende Liſte der in der gleichen Weiſe gedruckten Löhandlungen | zeigt, iſt die Mehrzahl derſelben vergriffen, wie dies meiſt mit ſolchen, in geringer Auflage herausgegebenen Hoch chul⸗Schriften der Fall zu ſein pflegt: um ſo mehr E muß man die Fachleute auf ſie aufmerkſam machen! Dr. Arnold Piſchinger be- * gann 1901 mit der Bearbeitung des Vogelgeſanges nach den gleichen Prinzipien.“) Mit gediegener Literatur⸗Kenntnis und mit warmer Liebe zu ſeinem Thema und zur Vogelwelt behandelte er den Vogelgeſang in drei Kapiteln als Naturlaut, als ſprechenden Empfindungslaut (Klagelied, Jubellied, Sprache) und als Kunſtmuſik (Vögel als Dichter -Sänger, Geſangs- und Inſtrumentalkünſtler und dieſe drei 5 Gruppen Menſchen mit Vögeln verglichen). Markige und gelehrte Anmerkungen | dienen dem Text zur Grundlage; die behandelten Stellen aus nicht weniger als 174 Poeten werden in einem Verzeichnis zum Schluß aufgeführt. Gerade Piſchinger war für dieſe Auflage der Mann: ſeit früher Jugend 3 ein Freund der me 4) iſt er gleichzeitig warmempfindender Dichters) und feiner Muſiker. Sogar ſeiner gelehrten Doktor-Diſſertation ©), (welche die Note I eintrug), hing er in harmloſer Bekennung ſeiner ſpäteren Lieblingsrichtung neben neun rein philoſophiſchen eine ornithologiſche Theſe an: „Bei Catull 108; 5 iſt Nuss ) Sündenregiſter S. 49. 2) Eichſtdät, Brönner Kleinoktav 1904 (IV), 76. ?) Der Vogelgeſang / bei den / griechiſchen Dichter (des / Hafffeen Altertums. — / Ein Beitrag zur Würdigung der Naturgefühle der antiken Poeſie Programm des k. 9 nnn rw Ber * . g humaniſtiſchen Gymnaſiums Eichſtädt / für das Schuljahr 1900/1901. = „Eichſtädt, Brönner 12901, Kleinoktav (II), S. 110. Lev. d ) Er ſandte dem ſelig entſchlafenen Ausſchuß für Beobachtungsſtationen der Vögel 3 Deutſchlands regelmäßig wertvolle Mitteilungen über die Bayeriſche Ornis ein. Lev. 3 g ) Stille Stunden. / — / Gedichte und Sprüche von A. P. — / Kempten, Köſel 1897. Kleinoktav, S. 112. Davon einzelne früher im Deutſchen Dichterheim erſchienen. „Die Naturverbeſſerer“ (S. 72 bis 86) darin ſtellen eine ornithologiſche Satire, in Hexametern dar. Lev. 6%, De / arbitris Atheniensium publieis. / — / Diss. inaug . / quam , etc. 3 lin. / scripsit A. P./ — /Monachii, Lindl 1893, (II), 52 ff. Lev. die Nebelkrähe (Corvus cornix 1 75 zu wen 0 8 Während die Mehrzahl der Abhandlungen, welch die Deutung: der fa 1 5 5 Fach enten alfo Deppe alte, ebenſo ſelten als a wert. Das Geſagte gilt ebenſo von dem erſten wie dem ſoeben erſchienenen zw en h Beitrage zur Ornithologie der Alten. Der Frühjahrszug, der Herbſtzug nebſt dem Winteraufenthalt in Griechenland, der Zug im allgemeinen ſodann der genommene Winterſchlaf und die Verwandlung der Vögel werden in fünf lan Kapiteln behandelt; die Belege werden wie im erſten Teile gegeben. Ein hoch betagter weltweiſer Philologe äußert ſich über Piſchingers Vogelzug: „Ich bewunder den Fleiß und die Gelehrſamkeit, welche der Verfaſſer auf dieſen ſpeziellen T der altgriechiſchen Literatur verwendet hat. Er geht den Dichtern nach, und de der Volkserfahrung und dem Volksgefühl, und jo hat man es hier nicht bloß! ſprachlichen Erſcheinungen zu tun, ſondern mit den geiſtlichen Aigen von Land und Leuten.“ I Im gegebenen Momente haben Piſchingers Beiträge zur Ornithologie des alten Griechenlands um ſo mehr Bedeutung, als eine umfaſſende Behandlung a der Ornithologie des heutigen Griechenlands von berufenſter Seite gerade er⸗ wartet wird.“) Wir rufen dem gediegenen Forſcher ein herzliches: „Und 000 fortan“ zu. | e Sophia, Oktober 1904. Hofrat Dr. Paul Leberſch;; Paſtor Dr. Friedrich Lindner, Ornithologiſches Vademekum. Taſchenkalender Re Notizbuch für 1 e Exkurſionen. Neudamm 1904. Verlag von Neumann. Preis M. 5 Das Ornithologiſche i von Lindner iſt einem praktiſchen Ber dürfnis entſprungen und entſpricht ihm. Es macht nicht den Anſpruch auf den Namen eines Lehrbuchs, ſondern will ein Notizbuch ſein, in dem der Beobachter gleich die notwendigſten Auskünfte über ihm beim Beobachten aufſtoßende Fragen findet. Es enthält deshalb auch außer einer Gebrauchsanweiſung ein Kalendarium, einen kurzen Auszug aus dem Vogelſchutzgeſetz, einen Zug-, Brut- und Vogelſchutz⸗ kalender und einen kurzen Literaturnachweis, im Hauptteil ein Notizbuch un einen Index der ſämtlichen deutſchen Vögel, in dem die Seitenzahlen der im Notiz buch aufgezeichneten Beobachtungen gebucht werden können. Vielleicht hätte der oder jener ein- oder zweimal in Deutſchland beobachtete Vogel in dieſem In fortbleiben können, doch iſt ein Zuviel in dieſer Hinſicht jedenfalls weniger ſche lich als ein Zuwenig. Ein Verzeichnis der gangbaren deutſchen Vogelnamen höht den Wert des Büchelchens, dem ein recht langes Leben und viele Auflag zu wünſchen ſind. Zu bedauern iſt, daß der Preis nicht niedriger geſtellt iſt. Dr. Carl R. Hennicke. F. Schlag, Der Dompfaff, auf Grund 54 jähriger Erfahrung möglichſt ſeitig geſchildert. 5. Auflage. Magdeburg 1904. Creutzſche Verlage Preis M. 1. er Das Buch Schlags, des bekannten Dompfafffenners und lehrer ot bekannt, als daß es u einer en . 1 Er gibt (Wien, Carl Gerat S Lev. * * Kr . & E * 1595 RR PR J n . nee . „ m u 1 WIN F 958 e 0: n 20585 Wan 2 0 En W ER. 2 A N A li a N * * N} DET, * N 7 5 75 Bücher⸗Beſprechungen. ii 505 | anſchauliche Schilderung des Lebens des Vogels in der Freiheit und Gefangen— ſchaft, ſeiner Abrichtung und ſachgemäßen Pflege. Wer ſich mit der Pflege und Anlernung von Dompfaffen beſchäftigen will, muß es unbedingt beſitzen. Dr. Carl R. Hennicke. Prof. Dr. Arnold Jacobi, Tiergeographie. Leipzig 1904. G. J. Göſchenſche Verlagsbuchhandlung. Preis M. 0,80. Das dem Umfang nach kleine, dem Inhalt nach bedeutſame Werk Jacobis füllt eine Lücke in unſerer Literatur aus. Es behandelt in einer Einleitung den Begriff der Tiergeographie und ihre Bedeutung für die Zoologiſche Syſtematik, Abſtammungslehre, die Erdgeſchichte und Verſteinerungskunde. Sodann folgt ein Abſchnitt über allgemeine Tiergeographie, (die Tierwelt und der Erdraum, Raum⸗ bewältigung, Verbreitungsmittel, Verbreitungshemmniſſe, Raumbeſetzung, der Kampf um den Raum, Enſtehungscentren und Erhaltungsgebiete, Lebensbezirke und Verbreitungsbedingungen, typiſche Verbreitungsweiſen) und ein ausführlicher Ab- ſchnitt über die ſpezielle Tiergeographie (geſchichtlicher Überblick, Grundſätze für b des Feſtlandes, Gültigkeit von Landgebieten, die Einteilung von Sclater und Wallace, die Tiergebiete für Säugetiere und Vögel, Notogäa, Neogäa, Arctogäa, die Verbreitung der Säugetiere, die Verbreitung der Vögel, die Verbreitung der Reptilien, die Verbreitung der Amphibien, die Verbreitung der Süßwaſſerfiſche, die Verbreitung der Inſekten, die Verbreitung der Landſchnecken, die Verbreitung der Regenwürmer, die Verbeitung der Meerestiere). Das Ganze iſt gefolgt von einem ſehr ausführlichen Regiſter und zwei Karten. Das Werkchen dürfte nicht nur für Laien, ſondern auch für Fachleute außerordentlich intereſſant und lehrreich ſein, da es die neuſten Forſchungen auf dem Gebiete der noch jungen Wiſſenſchaft in ausgiebigſter Weiſe benutzt und wiedergibt. Dr. Carl R. Hennicke. Dr. E. Bade. Die mitteleuropäiſchen Vögel. Ihre Naturgeſchichte, Lebens- weiſe und ihre Jagd. 1. Band. Berlin 1904. Verlag von Hermann Walther. G. m. b. H. Preis für drei Bände M. 18. Daß ein neues Werk über die mitteleuropäiſchen Vögel gerade notwendig : been wäre, dürfte kaum behauptet werden können. Der Verfaſſer ſchreibt auch ausdrücklich, daß die Literatur über die heimiſche Vogelwelt nicht ſehr klein iſt. Wenn er als Vorzug ſeines Werkes den zahlreichen ſchon vorhandenen Werken gegenüber anführt, daß die letzteren die ganze Ornis Europas und dazu noch Arten, die in Afrika und Aſien heimiſch ſind, ſofern ſie ſich als Gäſte ein- oder einigemal in Mitteleuropa gezeigt haben, behandeln, das ſeinige aber nur die Arten beſchreibe, die regelmäßig in Mitteleuropa brüten und als regelmäßige Wandergäſte zu beſtimmten Zeiten hier erſcheinen, ſo dürfte dies wohl kaum als Hein Vorzug ſeines Werkes anzuſehen ſein. Wo iſt die Grenze zwiſchen regel— mäßigem und nicht ganz regelmäßigem Erſcheinen zu ziehen, wo iſt die Grenze zwiſchen regelmäßigem und nicht ganz regelmäßigem Brüten? Ein Vorzug des Werkes dürften dagegen die nach Photographien hergeſtellten Abbildungen ſein, ſo weit ſie wirklich nach lebenden Vögeln und in einwandfreier Weiſe hergeſtellt find; eine Anzahl der Abbildungen machen aber entſchieden den Eindruck, daß ſie nicht von lebenden, ſondern von ausgeſtopften Vögeln ſtammen, und andere ſind ſo undeutlich, daß man Charakteriſtiſches daranf nicht erkennen kann. Der Text des Werkes iſt ziemlich kurz gehalten. Die Textilluſtrationen ſind zum guten Teil unnötig, beſonders die Eier, die meiſtenteils (Figur 84, 99, 103 u. ſ. w.) unkenntlich ſind. Gera, den 29. Oktober 1904. Dr. Carl R. Hennicke. Hans Freiherr von Pele Der none j und Ausführung. Neunte vermehrte und verbeſſerte Auflage. Verlag von Hermann Geſenius. Preis M. 1,50. 885 Yen Von dem Buche, das wohl jedem unſerer Bereinsmitglieder e iſt die neunte Auflage ſoeben erſchienen. Ueber ſeinen Wert hier ausfü ſprechen, iſt wohl überflüſſig. Es jet deshalb nur erwähnt, daß die neue in mehrfacher Hinſicht gegenüber der älteren vermehrt und verbeſſert iſt. weniger als ein Buntbild, zu dem O. a en das „Original 1 e ) Text iſt um mehr als zwei Bogen ſtärker 1 Bedingt wird dieſe mehrung beſonders dadurch, daß einzelne Teile, beſonders das Kapitel über Winterfütterung, vollſtändig umgearbeitet worden find. Selbſt der völligſte Le dürfte an der Hand dieſes Buches jetzt befähigt ſein, praktiſch Vogelſchutz u Erfolg auszuüben. Dem Buche, das ſtaatliches Lehrbuch für die preußiſchen ee geworden iſt, iſt die vom Miniſterium für r Landwirtſchaft, Dom nen im Anhang beigefügt, als Muſter für ähnliche Erlaſſe anderer Behörden 1 05 zun Abdrucken in der Tagespreſſe Bis zum Erſcheinen einer weiteren a wirt in der Ornithologiſchen Monatsſchrift veröffentlichen. ; Gera im November 1904. Dr. Carl R. 4% f Carſten Borchgrevink. Das Feſtland am Südpol. Die eee zum 5 J a von ©. A Preis 12 Mark. Ausgewachſene Tuner Skuamöven, Kurz vor Weihnachten wurde das ſchon früher 1 beſpro hene 2 beendet. Die weiter erſchienenen Lieferungen haben das auf Gru N abgegebene Urteil voll gerechtfertigt. Nicht nur für den Geographen bietet das Buch, Er der Zoologe u vor allem se ga > Bücher⸗Beſprechungen. 507 aus ders Hand legen. Wenn euch die Zahl der beobachteten Vögel keine allzugroße iſt, ſind doch die mitgeteilten Beobachtungen um ſo zahlreicher und eingehender. Eine Menge gute Abbildungen nach Photographien unterſtützen außerdem die Die Kaiſerpinguine an Bord der „Southern Cross“ Anſchauung. Einige Bilder geben wir beiſtehend wieder. Der Zoologe der Expedition, Hanſon, deſſen ſorgfältige Aufzeichnüngen am Schluſſe des ſtattlichen Bandes gen au wiedergegeben ſind, fand in den antarktiſchen Gegenden vor Be— endigung der Expedition ſein Ende, doch auch die Schilderungen Borchgrevinks, eines Schülers unſeres leider ſo früh verſtorbenen Mitarbeiters Nitſche-Tharandt, ſind ſo aus gezeichnet, daß aus ihnen hervorgeht, nur die Überhäufung mit allerhand Die Pinguine unterhalten ſich über uns adeliae, P. papua, P. antarctica, Catarrhactes chrysocome, C. chryso- lophus, Spheniscus magellanicus, Pagodroma nivea, Oceanites oceanicus, Thalassea antarctica, Th. glacialoides, Majaqueus aequinoctialis, Ossifraga gigantea, Diomedea exulans, Phaebetria fuliginosa, Megalestris Maccormicki und arctica. Das Werk iſt eine hochwillkommene Wee e unſerer Litteratur auch über das Tierleben der antarktiſchen 95 5 ee Dr. Carl. R. Henne, Friedrich von Lucanus. Die Höhe des Vogelzuges und feine Richtung zum Winde auf Grund ageronautiſcher Beobachtungen. Neudamm 1904. Verla von J. Neumann. Preis 1 Mark. 7 rs Verfaſſer reproduziert in 5 „5 die beiden Vorträge, über d 50 auf Grund aeronautiſcher 5 und über die Höhe d Vogelzuges iu der Richtung zum Winde. Er führt darin den Beweis, daß der i Zug der Vögel in allzu großer Höhe nicht ſtattfinden kann, und daß die An Gätkes über den Zug in einer Höhe von 15- bis 20000 Fuß unhaltbar ſind, andererſeits die Höhe des Wanderfluges von der Windrichtung abhängig iſt un die Vögel ſich beim Zuge nicht über die Wolken erheben, da ſie zu ihrer Orienti des freien Ueberblickes über die Erde bedürfen. Dr. Carl R. Hennick Wilhelm Schuſter. Verſtands⸗ und Seelenleben bei Tier und Menſch. baden 1904. Verlag von J. F. Bergmann. Preis 80 Pfennige. ler el e ſcharf Auen e und erlenleben d ee * F . en. 509 8 Maße. Zunächſt meint er, daß die Inſtinkthandlungen, als untergeiſtige, unter der Schwelle des Bewuſtſeins liegende Strömungen in der Welt der Tatſachen und Er ſcheinungen, bei einem Vergleich der Geiſteseigenſchaften von Menſch und Tier auszuſchalten ſind. Das Verſtandsleben bei Tier und Menſch iſt nach ſeiner Anſicht der Qualität nach ſo ziemlich dasſelbe, der Quantität nach aber beſteht nach ſeiner Anſicht ein himmelweiter Unterſchied. Sodann aber ſpricht er dem Tiere die Vernunft ab. Vernunft aber iſt mehr als Verſtand, und da dieſe fehlt bei dem Tier nach ſeiner Anſicht, iſt auch in qualitativer Hinſicht ein Unter⸗ ſchied zwiſchen der Intelligenzveranlagung des Tieres und des Menſchen feſtzuſtellen. Ein Seelenleben ſpricht Verfaſſer dem Tier vollſtändig ab. Das Tier hat keinen Sinn für Glauben, kein Gefühl für Gut und Böſe, kein Gefühl für das Aeſthetiſche, es kennt kein Vaterland, es kennt kein Gefühl für die Tugend, für die Schuld, für ſittliche Freiheit, ihm fehlt die Beſonnenheit und der Mut, der Stolz, das Mitleid, die Liebe, das Selbſtbewußtſein. Ich muß offen geſtehen, daß mich die vom Verfaſſer zur Stütze ſeiner Behauptungen angeführten Beweiſe in keiner Weiſe überzeugen können; mindeſtens muß ich jagen, daß die angeblichen 9 * y * 2 9 Nn N 0 . * € 4 — 2 * 1 57 > < 7 N N * 1 — * 5% N * * { X 15 DW 7 “ Burn} x ET, er. N x . 5 4 Hi a ? * 3 8 Be 24 4 * n AM: 1 1 Beweiſe, die er für die Richtigkeit ſeiner Behauptungen anführt, ebenſo nur Behauptungen ſind, wie die Beweiſe, die ſeine Gegner für die Richtigkeit der ihrigen anführen können. Bloße Behauptungen aber beweiſen nichts. Perſönlich ſtehe ich auf einem gegnerischen Standpunkte zu Schuſter und halte z. B. die Behauptung, daß ein Tier keinen Stolz, kein Schuldgefühl, keine Beſonnenheit und Im u Zr n ron ee a ’ Z 7 Sr 4 5 * , * 8 7 * N ir keinen Mut hat, für durchaus unrichtig. Wer jemals mit einem Jagdhunde zu tun gehabt hat, wird wiſſen, daß dieſer ſicher ſtolz iſt, wenn er von ſeinem Herrn gelobt wird, daß er Schuldgefühl hat, wenn er ſeine Pflicht nicht erfüllt oder einen Fehler gemacht hat, daß er entweder mutig oder beſonnen iſt, wenn er Raubzeug verfolgt. Ich habe Hunde gehabt, die genau wußten, daß ſie einer Katze nichts anhaben konnten, wenn dieſe in einem Zimmer oder im Freien auf einem erhabenen Gegenſtande (Baum, Schrank u. ſ. w.) ſich befand, daß ſie ſich vielmehr dort nur blutige Naſen holen würden, und deshalb beſonnen ihrer Wege gingen, während dieſelben Hunde auf ebener Bahn mit wahrer Berſerker— wut die Katze faßten und ſich um das Behänge ſchlugen. Dr. Carl R. Hennicke. Dr. Victor Fatio, Faune des Vertébrés de la Suisse. Volume II. Histoire Naturelle des Oiseaux. Gene®ve et Bale, Georg & Co. 1904. N Das Ende des Jahres 1904 brachte uns auch den II. Teil des großen Werkes Fatios über die Vögel der Schweiz. Er enthält auf ungefähr 900 Seiten die Schilderung der Gyratores, Rasores, Grallatores, Herodiones, Lamelli⸗ rostres, Totipalmes, Longipennes und Uropodes. Dem beſchreibenden Teil, der ebenſo wie Teil I durch zahlreiche Textbilder geſchmückt und erläutert iſt, folgt eine Beſtimmungstabelle und dieſer zwei Nachträge. Außerdem ſind dem Bande drei Bunttafeln beigegeben. Das Werk iſt eine reiche Fundgrube alles über die ſchweizeriſchen Vögel Wiſſenswerten und für jeden, der ſich mit der Vogelwelt der Schweiz be— ſchäftigen will, unentbehrlich. Es iſt eine „Muſterfauna“, wie ſie jedem Lande zu wünſchen iſt. | Dr. Carl R. Hennicke. Literatur-Aleberſicht. ame Löns, Von der Sumpfohreule. (Deutſche Jägerzeitung XXXXIII, . 815.) Biologiſches. 22 © Wilhelm Schuſter, Waſſer⸗ und Sinne in wn gucken FEIN. (Ebenda &. 0816) (Deutſche Are XXXXIV, S. 10 Nachrichten über die Entenkojen auf den nordfrieſiſchen Inſeln. Hermann Löns, Ein weißer Birkhahn. (Ebenda S. 42.) ü Hermann Löns, Ein Wort für unſere Raubvögel. (Ebenda S. 65.) Verfaſſer tritt in entſchiedener Weiſe für die Schonung der Raubvögel aus äfetiien Gründen ein. H. Hocke, Bemerkungen über Deutſchlands Seeſchwalben. (Ebenda S. 58.) Edvard Wibeck, Fägellifvet pà västra Smälands myrar och kärr. sv. 5 jägareförb. nya Tidskr. XLII, S. 168.) Schilderung des Vogellebens auf den Mooren und Sümpfen von Bej-Smatand. A Wahlgren, Järporren. (Ebenda S. 218.) Beſchreibung eines Baſtards des Birk- und Haſelhuhns mit Abbildung. 5 Johan Müller, Kungsfiskaren (Alcedo ispida) iakttagen 7 Arlöf. (Ebenda ©. 223.) 7 Beobachtung eines Eisvogels am 14. September in Arlöf. ; H. Freiherr Geyr von Schweppenburg, Kleine Notizen zum Vogelgug 1903. 5 (Journal für Ornithologie 52, S. 506.) a Verfaſſer gibt eine ausführliche Darſtellung ſeiner Notizen über den Vogel von 1903, die zur Löſung der Frage, ob der Zug mit dem Winde oder gegen den Wind geht, beitragen ſoll. Guſtav Caſter, Dohnenſtieg und das neue Wildſchongeſetz. (St. Hubertus XXII, 310. 5 die juriſtiſche Seite der 1 1 E. Heſſe, Beobachtungen in den Gundorfer Sümpfen bei Leipzig. (Ornithologiſche Monatsberichte XII, S. 137.) ER Beobachtung von 31 Vögeln. Beſonders intereſſant ſind die Beobachtungen an Gallinago gallinago. Fe H. Freiherr Geyr von Schweppenburg, Locustella luscinioides (Savi) ein Brutvogel der Rheinprovinz. (Ebenda S. 145.) 10 Otto le Roi, Die Verbreitung von Emberiza cia L. in der Rheinprovinz. (Ebenda S. 153.) , P. Plathe, Zur Verbreitung und Naturgeſchichte der Schellente (Ny roca clangula L.). (Ebenda S. 158.) 1 Beobachtungen über die Schellente in Pommern. Robert Berge, Die Ringamſel im Erzgebirge. (Ebenda S. 160.) Genauere Mitteilungen über das Brüten der Ringamſel im Erzgebirge. J. Thienemann, Vogelwarte Roſſitten. (Ebenda S. 165.) | Bericht über Vorkommen von Buteo zimmermannae und über den Kräöhenderſürh H. Freiherr Geyr von Schweppenburg, „tale vom Rhein. Ko ſchrift für Oologie XIV, ©. 99.) 5 Oologiſche Funde. . . Ludwig Schuſter, Aus der Brutſaiſon. (Ebenda S. 100.) Oologiſche Funde aus dem Sommer 1904. 5 RS C. Riedel, Wie transportiert die Waldſ ſchnepfe ihre Jungen? Battife id mannsblätter IV, S. 285.) ver. Beobachtete, daß die alte Schnepfe das Junge zwiſchen den Ständern ki 1 Otto von Löwis of Menar, Wie transportiert die Waldſchnepfe 1155 Junge (Ebenda S. 286.) | Beobachtete zweimal, daß die Alte das Junge zwiſchen den Oberſchenkeln an anpreßte, während die Ständer „ und verweiſt auf den 20. Band 1 50 75 W̃ wo dieſer Transport abgebildet ſei. BETREIBEN u B Literatur⸗Ueberſicht. 511 A. von Ganzkow, Die Zugſtraßen der Schnepfen in Deutſchland. (Ebenda S. 997 n Deutſchland folgen die Schnepfen im weſentlichen den großen Flüſſen reſpektive Flußgebieten; nach Süddeutſchland hin gibt es drei Berbindungslinien: Rhein, Werra und die Elbe in der Verbindung Saale —Naab zur Donau. Für die aus Rußland ſtammenden Schnepfen kommen Weichſel und Oder in Betracht; ſie verteilen ſich von hier auf die an⸗ liegenden öſterreichiſchen Länder.“ Harald Baron Loudon, Welche Vögel überwintern in den Oſtſeeprovinzen? (Ebenda S. 311.) Macht auf ſeltener überwinternde Vögel der Oſtſeeprovinzen aufmerkſam. A. Krenkel, Zum Artikel „Wie transportiert die Waldſchnepfe ihre Jungen?“ (Ebenda S. 320.) Beobachtete zweimal, daß die Waldſchnepfe ihr Junges zwiſchen den Ständern trans⸗ Br J. Rohmeder, Norderoog, ein nordfrieſiſches Vogelheim. (Nerthus VI, S. 387.) Robert m Seltene Vögel. (Wiſſenſchaftliche Beilage der Leipziger Zeitung 1904, S. 497.) | Phalaropus lobatus L., Circaetus gallieus Gm., ein Albino der Stockente wurden in Sachſen beobachtet. Ludwig Schuſter, Notizen über den Stareneinfall am Licher Teich. (Zeitſchrift für Ornithologie und praktiſche Geflügelzucht XXVIII, S. 157.) Carl Daut, Der Südzug des Seidenſchwanzes (Ampelis garrulus L.) im Winter 1903 bis 1904. (Ornithologiſcher Beobachter III, S. 36.) Geſammelte Notizen über das Auftreten des Seidenſchwanzes im Winter 1903 bis 1904. Zwieſele, Vogeluhr. (Ebenda S. 39.) Notizen über das Erwachen und den Geſang der Vögel. Karl Schinke, Aus dem Leben der Rebhühner. (Mitteilungen über die Vogel— welt IV, S. 118.) Biologiſches. Wilhelm Schuſter, Der Sumpfrohrſänger iſt eine Lokalraſſe des Teichrohr— ſängers. (Ebenda S. 134.) J. Barfuß, Etwas vom Schwarzplattel. (Ebenda S. 135.) Guſtav Stoll, Krieg den Raben. (Ebenda S. 136.) Tritt gegen die Ergebniſſe der Rörigſchen Unterſuchungen auf. Eugen Donner, Zum Vogelzug. (Ebenda S. 143.) Phänologiſche Beobachtungen. W. Göcke, Der Wiedehopf. (Ebenda S. 144.) Mitteilungen beſonders über das Leben in Gefangenſchaft. E. Ronna, I Paridi italiani. (Avicula 1904, S. 92.) Kurze Monographie der italieniſchen Meiſen. Chigi Prinzipe Franceſco, Gli uccelli del Lazio. Note al Manuale di Ornito- logia Italiana del Conte Prof. E. Arrigoni degli Oddi. (Ebenda S. 121.) Mitteilungen über einige Vögel von Latium, die das Arrigoniſche Werk ergänzen ſollen. G. Altobello, Il Disegno di Legge sulla Caccia. rng S. 126.) Beſprechung des Entwurfes des Jagdgeſetzes für Italien. Luigi Lanzi, L' Iynx torquilla e il Mimestismo protettivo. (Ebenda S. 128.) Beobachtungen über die Schutzfärbung des Wendehalſes. Carl Loffel, Zuchterfolge bei Star und Singdroſſel. (Gefiederte Welt XXII S. 177. en Kalbe, Aus dem Vogelleben. (Ebenda S. 185, 193. Beurteilt die Intelligenz der Vogelarten nach ihrem Verhalten bei der Eingewöhnung in den Käfig. 33² 13 1 1 512 5 Fritz ann Der g ee (Ebenda e 8 Vergleicht den Gefang des Zippammers mit Dem des 0 1 A. Reuter, Das Spielneſt des Zaunkönigs. (Ebenda S. 187.) Re | Beſchreibung eines ſolchen. 58 Wilhelm Schuſter, Der Südzug des Seidenſchwanzes im Winter 8 1904; die eee des Zuges und ſeine Urſachen. (Ebenda S. en bis 1904. H. Hocke, Beobachtungen über unſeren Triel. (Ebenda ©. 197. Anleitung zur Beobachtung des Vogels im Freien. Adolf Günther, Heidelerche — Feldlerche. (Ebenda S. 201.) 1 | Paul Krauſe, Ausflug zu den Dubberover Reiherhorſten. (Ebeuda S. 2 8 Reiherhorſte unter königlichem Schutz in der Nähe von Berlin. \ Friedrich Veltin, Nährſalz und Hakengimpel. (Ebenda S. 205.) 5 Verſuchte vergeblich bei Hakengimpeln die rote Färbung des Gefieders durch 9. AR ſalzverabreichung zu erhalten. N Fritz Braun, Die Ornis Konſtantinopels. (Ebenda S. 211, 228, 236, 253, 260.) 1 5 Erwähnt unter anderem, daß der Kolkrabe in der Nähe von Konftantinopel Albert Rettich, Engliſche Vogelliebhaberei. (Ebenda S. 214, 222, 230, 238, 24 ) Beſpricht die Zucht von Kanarienbaſtarden, die in England ganz befonbere einig trieben wird, und beſchreibt das ſehr heikle Verfahren der Kanarienvogelwäſche. | Johan Glas, Strittige Fragen der Vogelpflege. (Ebenda S. 249.) Hat fe ſtgeſtellt, daß bei Fütterung friſcher Ameiſeneier Waſſerverabreichung überflüt iſt. Mit Nährſalzen hatte Verfaſſer keine guten Reſultate. Betreffs des Badebedürfniſſ das viel beſprochen worden iſt, glaubt er, daß die Vögel inviduell verſchieden find. V füttern lebender Inſekten wird von ihm empfohlen, ebenſo Überwinterung in ungeheizten Räum Ed. Neubauer, Der Mauerſegler. (Ebenda S. 262, 270, 277.) 5 Rudolf Korb, Schwalbe und Amſel. (Ebenda S. 973.) | | Beſtreitet für Prag und Umgebung die Abnahme der Schwalben und tritt ein 15 ve Schonung der Amſeln. Bi Albert Rettich, Lerchenliebhaberei in England. (Ebenda S. 276, 286 % A. Mark, Uber die fittliche Berechtigung der Käfigung von Zier- und Sudden (Ebenda S. 282, 292.) ö Erkennt vom Standpunkt der chriſtlichen Moral die Berechtigung an. Ibart, Ornithologiſches aus der Hohen Tatra. (Ebenda S. 285.) Kurze Aufzählung einiger beobachteter Arten. 5 Max Rendle, Etwas vom Waldkauz. (Ebenda S. 290, 298, 306, 314.) f Berichtet unter anderem über die Verfolgung, die der Waldkauz von ſeiten der Jäge 9 erleiden hat und betont, daß er durch das Geſetz geſchützt iſt. hin 00 Züchtungsverſuche einheimiſcher Vögel aut Bere Ergebniſſe. 300, 308.) ee Zucht von Gartenrotſchwänzen. N Joſef Wagner, Blaukehlchen. (Ebenda S. 310.) Hr Hält daran (et, daß die weißſternige, rotſternige und Wolffſche als drei Arten aufzufaſſen ſind. 5 R. Mylius, Der Zaunkönig. (Ebenda S. 313.) Ratſchläge für die Pflege des Zaunkönigs im Käfig. Rud. Hermann, Kunſt und Handwerk im Leben der Vögel. 323.) Koſchinſky, Mein Ziegenmelker. (Ebenda S. 322.) Empfiehlt den Vogel im Zimmer eilig zu halten. 9 E. Becker, Sind Miſchlinge fortpflanzungsfähig? (Ebenda 32 Beſaht die Frage, denn es gelang ihm von einem männliche einem Kanarienweibchen ein Junges zu c das 5 Tage lebte. g . — - „ u EN > 7 8 Elitkeectur⸗Ueberſicht. Inhalt. bis — Fr. Dahl, Die biologiſche (biokönotiſche) Stellung der Vögel. (Nerthus VI, 4 S. 437. So jeine Beweiſe durch zahlreiche Abbildungen unterjtügend, den Nachweis, daß die Vögei von den Reptilien und nicht von den Säugetieren hergeleitet werden müſſen. Hugo Otto, Beobachtungen aus unſeren Brüchern am Niederrhein. (Deutſche N Jägerzeitung XXXXIV, S. 136.) SB Zahlreiche Oruithologiſche Beobachtungen. Bernhard Hantſch, Das Vorkommen von Perisoreus infaustus (Unglücks— häher) bei Darmſtadt. (Ebenda S. 172.) Kommt auf eine unter Pſeudonym erſchiene Mitteilung über das Vorkommen des Unglückshähers bei Darmſtadt zurück und bittet um nähere Auskunft. Der pſeudonyme Berichterſtatter bringt daraufhin eine Notiz, wonoch er im Winter 1892 auf 1893 einen Vogel bei Darmſtadt beobachtet habe, der ſicher ein Unglückshäher geweſen ſei. Leider wertlos, da einmal pſeudonym und zweitens kein Belegexemplar. Wi. Schuſter, Seltene Vögel in Heſſen. (Mainzer Becken und benachbartes ya Gebiet.) (Ebenda ©. 190.) 3 Berichte über Steinadler, Zwergtrappe, Aasgeier, Pelikan, Ringdroſſel, Brachvogel, Grauwürger, Großtrappe, Uhu, Wieſenweihe und Bergente. W. Seemann, Späte Brut der Ringeltaube (Columba palumbus). (Ebenda S. 220.) 225 Eine junge, flügge Ringeltaube am 25. Oktober. J. Thienemann, Seeadlerzüge. (Ebenda S. 235.) 1 Macht auf beſonders ſtarken Zug der Seeadler über die Kuriſche Nehrung aufmerkſam And bittet um Schonung der Vögel im Binnenlande. Fränzel Beyme, Zwergtrappen. (Ebenda S. 249.) Br Erlegung eines Exemplars der Zwergtrappe bei Memel am 8. November. Johann Helm, Die Meinungen über Nützlichkeit oder Schädlichkeit gewiſſer Tiere. ; (Ebenda ©. 251.) Polemiſiert gegen die Empfehlung, gewiſſe ſchädliche Tiere zu ſchonen, und macht auf die Widerſprüche in der Bewertung der Tiere für Nutzen und Schaden aufmerkſam. Bethke, Zwergtrappen. (Ebenda S. 282.) 51 Beobachtung von Zwergtrappen bei Billberge in der Altmark. Hugo Otto, Der Vogelherd an der rheiniſch-weſtfäliſchen Grenze. (Ebenda S. 311. Der 1155 darauf aufmerkſam, daß der Herdfang an der rheiniſch-weſtfäliſchen Grenze noch in Blüte ſteht. Wi. Butterbrodt, Der Herbſtſchnepfenzug 1904 in Oſtfriesland. (Ebenda S. 315.) f Inhalt: Vogelſchutzkalender. — Cand. forest. Ludwig Schuſter: Die Einwanderung der Singdroſſel in die Städte. — Wilhelm Schuſter: Die Entſtehung und Geſtaltung des normalen und anormalen Kreuzſchnabels. — Kleinere Mitteilungen: Vogelſchutz⸗ gehölze. Zutraulichkeit eines Rotkehlchens und eines Rauchſchwalbenpaares. Zugnotizen. Weſpenbuſſard. Rotkehlchen im Herbſt und Winter. Star und Turmſchwalbe. Abnorm gefärbte Schwalben. Hat die Reblaus unter den Vögeln Feinde? Ornithologiſche Be— obachtungen. Die längere Zeitdauer des Geſangs bei den in ſüdlicheren Breiten lebenden Nachtigallen gegenüber den nördlicheren. Überwinternde punktierte Waſſerläufer (Totanus ochropus). Somateria mollissima (L.) im Binnenlande. Zaunkönigneſter von Hummeln beſetzt. Zum Kotfreſſen von Vögeln. Mundartliche Namen für Wildgänſe und Sperlinge. Bücher⸗Beſprechungen. Literatur⸗überſicht. Redaktion: Dr. Carl 8. Hennicke in Gera (Reuß). Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Aasfreſſer 451. Aasgeier 513. Aasvogel, ſchmutziger 315. Abendfalk 194. 245. 436. Acanthis cannabina 140. 183. 266. 324. 428. 435. 469. — — meadewaldoi 93. — flavirostris 224. 299. 300. — linaria 225. 257. 435. — — Holboelli 300. — — islandica 282. — spinus 224. Accentor alpinus 90. — modularis 175. 294. 393. 435. 501. Accipiter nisus 77. 288. 325. 326. 384. 435. Ackergans 435. Acredula caudata 501. HR Acrocephalus aquaticus 94. 5 423. 435. 13 — arundinaceus 423. 435. 467. — Calamoherpe 423. 2 — dumetorum 221. J Frumentarius 423. — horticolus 423. 435. — orientalis 246. E palustris 81. 143. 422. e 423. 435. 467. 423. 435. 467. 203. 204. 211. 218. 406. 457. 458. 462. — schoenobaenus 94.424.435. — streperus 169. 221. 291. Adler 16.47; 40. 90. 92. 196, 248. 254. 384. 400. 401. 402. (Jahrgang 1904.) Adler, kleinere 493. Aédon luscinia 204. Aegialites curonicus 187. — hiaticula 226. 298. Aegithalus 284. — caudatus 164. 394. 435. — roseus 326. 394. 435. — vagans 394. Aegolius brachyotus 74. — otus 74. Aepyornis 444, — ingens 444. Aix sponsa 357. 439. Alauda 266. — arborea 178. — arvensis 143. 179. 299. 300. 326. 328. 435. 468. — — scotica 93. — brachydactyla 127. — cristata 178. Albatroſſe 153. Alca impennis 153. Alcedo ispida 122. 236. 284. 389. 435. 510. — — sibirica 284. Alk, großer 153. Alken 279. 292. 409. 456. Alpenbraunelle 405. Alpenkrähe 247. 248. Alpen⸗Leinzeiſig 225. 290. 369. 248. Alpenlerche 292. 297. 299. 437. Alpenmauerläufer 236. 439. 490. ix — u 131. Alpentannenhäher 290. Ammer (Ammern) 18801 15 243. 245. 396. 405. 454 Ampelis garrulus 95. 198. 283. 284. 442% ½%%/nʃ%f Amſchel 171. „ Amſchl 171. Be; Amſel 8. 30. 31. 32. 77. ne 95. 104. 124. 128. 149. 1 171. 172. 203. 262. 28 282.293.313.323.369,424 425.439.440.465. 478. 512. — 314. 355. 435. | 5 — — var. smaragdina 45 — elangula 2322 5 — clypeata 95. | sr — erecca 191. 356. 435. um — ferina 2322 — formosa 357. — fusca 329. — galericulata 9 — Marf 2335 — penelope 232. 299 356,43 — querquedula 94. 92. 210 356. 435. 1 „„ renne Anous fuliginosus 153. — stolidus 153. Anser albifrons 254. 352. 435. — anser 231. 351. 435. — brachyrhynchus 354. — cinereus 231. LE fabalis 231. 352. 435. 472. — — arvensis 435. E hyperboreus 351. 5 — indicus 354. L segetum 231. — ginensis 355. Anseres 433. Anseridae 351. Anthus 297. — aquaticus 200. L arboreus 178. 5 — Berthelotti (bertheloti) 155. 283. g — campestris 223. 426. 435. — obscurus 298. 300. — pratensis 94. 139. 142. 177. 297. 327. 426. 435. 501. — Richardi 243. 245. — spinoletta 200. 435. — spipoletta 200. 326. = trivialis 178. 371. 435. 468. Apdenodytes Forsterii 508. E patogonica 508. Apus apus 78. 253. 284. 289. 304. 327. 328. 372. 388. 435. 470 — melba 327. 328. — — tuneti 442. Aquila chrysaätus 288. 435. — fulva 457. 462. — maculata 309. 471. E naevia 16. t — pomarina 309. 435. Arxchaeopteryx 355. — lithographica 38. Archibuteo hemilasius 241. 245 — lagopus 195. 258. 294. 435. Ardea alba 227. 410. — bubulcus 410. — candidissima 410. — cinerea 227. 248. 286. 273. 410. 429. 435. — garzetta 410. L minuta 227. Regiſter. Ardea purpurea 410. — ralloides 411. 5 stellaris 188. Ardeidae 410. Ardeola minuta 327. Ardetta minuta 227. 246. 411. 435. 490. Argus 419. 420. Argus gig anteus 421. Argusvogel 421. Ascalopax gallinago 190. — gallinnla 191. — maior 228. / Asio accipitrinus 74. 135. 284. 293. 294. 387. 435. — otus 74. 243. 266. 267. 268. 284. 318. 386. 435. 443. Aſtrild, roter 128. Astur candidissimus 284. — nisus 77. — palumbarius 195. 284. 288. 384. 435. Athene Chiarardinae 279. | — noctua 435. Abel 145. Auergeflügel 460. Auerhahn 2. 35. 94. 185. 287. 448. Auerhenne 39. 87. Auerhuhn 185. 406. 460. Auerhühner 87. Auerwild 94. 279. 282. 400. 403. Auf 193. Aura 451. Auſternfiſcher 23. 26. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 113. 300. 379. 408. 437. Avoſette 379. Avoſettſchnäbler 17. Bachamſel 436. Bachſtelze 60. 92. 176. 290. 405. 454. — gelbe 155. 177. 235. 293. 296. — graue 468. — weiße 143. 155. 176. 323. 369. 375. 376. 382. 438. 466. 468. 515 Bachſtelzen 176. 179. 235. Bahamente 357. Bakker 200. Bartgeier 247. Baſtardnachtigall 437. Baßtölpel 79. Baumente 357. — gelbfüßige 357. Baumfalk (Baumfalke)) 47. 74. 86. 128. 288. 383. 437. Baumhacker 149. Baumhuhn 419. Baumhühner, wilde 452. Baumläufer 16. 22. 81. 149. 222. 376. 405. 468. — kurzzehiger 95. 436. — langzehiger 95. 436. Baumlerch 178. Baumpieper 178. 371. 386. 435. 468. Baumrutſcher 290. Baumſperling 153. 438. Bekaſſine 132. 190. 228. 244. 248. 282. 299. 315. 347. 377. 407. 432. 437. 472. — gemeine 190. — große 228. — kleine 191. — ſtumme 191. Benetts Kaſuar 418. Bergente 57. 58. 59. 60. 233. 272. 313. 356. 438. 513. Bergfink 224. 254. 258. 297. 375. 390. 405. 427. 437. Berghänfling 224. 236. 292. Bernickelgans 354. Bernicla 299. — branta 298. — brenta 281. 354. — canadensis 352. — leucopsis 281. 354. — maghellanica 352. — ruficollis 355. Bienenfreſſer 236. 378. 406. 438. Binſenrohrſänger Birkenzeiſig 225. 280. Birkenzeißla 225. Birkgeflügel 460. 390. 423. 257.2 460. 510. Birkhuhn 90. 186. 282. 407. 439. 443. 460. 510. Birkwild 155. 279. 283. 287. 4600. 403. 443. Biſamente 37. 355. Bläßgans 352. 435. Bläßhuhn 190. 252. 283. 376. 400. 401. 461. 471. Blaudroſſel 249. 348. Blauelſter 254. — ſibiriſche 252. Blaukehlchen 155. 199. 221. 222. 254. 396. 405. 512. — rotſterniges 280. 297. 437. 512. — weißſterniges 293. 512. — Wolfſches 512. Blaukehle 199. Blaumaſen 162. Blaumeiſe 6. 162. 221. 290. 365. 373. 374. 376. 393. 438. 443. 483. 491. 497. Blauracke 90. 123. 316. 389. 398. 406. 436. Blauſpecht 148. Blauſtirnamazone 49. Blutfink 482. 484. 486. 488. Bluthänfling 140. 183. 225. 469. Blutſchnabelente 357. Blutſchnabelweber 128. Bodenbrüter 128. Bombycilla garrula 198. 435. — japonica 244. Bonasia bonasia 287. Botaurus stellaris 188. 411. 436. 461. 471. Brachpieper 223. 426. 435. Brachvogel 228. 383. 400. 407. 431. 438. 513. — dünnſchnäbeliger 228. — großer 128. 228. 284. 431. 489. Brandente 23. 27. 56. 57. 232. 355. 379. 439. Branderl 449. Brandgans 109, 113. 155. Birkhahn 36. 271. 287. 315. 437. Brandſeeſchwalbe 56. Branta 299. 300. — berniela N 297. 436. — leucopsis 436. N Braunelle 175. 293. 393. 425. 435. 441. 491. 497. 501. Braunkehlchen 371. 438. Brautente 254. 357. 439. Brillenpelikan 359. Bruchwaſſerläufer 229. 315. 433. 439. Bubo bubo 193. 288. 436. 459. — maximus 193. Bubulcus ibis 283. Bucanetes obsoletus 280. Buchanga atra 245. 249. Buchfink 7. 181. 258. 263. 271. 290. 292. 293. 348 369. 371. 372. 3733 96. 405. 427. 437. 466. 469. 491. 498. Budytes 377. 378. — borealis 221. 436. — flava 177. — flavus 94. 143. 177. 235. 296. 374 378. 426. 436. 468. — — beema 426. N — — borealis 377. 426. — — dombrowskii 93. — melanocephalus paradoxus : 317. Büffelreiher 410. Bülbüll 153. Buntſpecht 147. 148. 256. 257. 289. 375. 443 454. — großer 90. 94. 124. 147. 255. 491. 256. 391. 437. — kleiner 198. 221. 391. 437. 491. — mittlerer 437. Buntſpechte 7. 1 longer 413. wuschine 297. Burke, busch 76. 318. 324. 326. 37 436. 458. — lagopus 195. c — Swainsoni 452. — vulgaris 76. — vulpinus 284. — Zimmermannae (21 mannae) 195. 284. — graeca 420. — petrosa 420. — rubra 420. — rufa maderensis 284. N — saxatilis 287. 420. Callandrella brachy« 236. 5 Calcarius lapponicus 222. 1 — nivalis 223. Calidris arenaria 2993. Callipepla californica 420. Cannabina flavirostris 293. Cantores 422. „ Caprimulgus europaeus 289. 387. 436. Captores 391. 0 Carduelis carduelis 18: 372. 436. 469. — — pars — elegans 281 Carine noctua caucz Ä * 3 3 EIN Bar Ina A RER 1 . N OT Bi 5 7 1 8 58 N 2 u RT N ee Er Be? i Bee: ciconia 90. 126. ER 1 383. 436. — tinnuncula 279. 382. 436. D vespertina 245. 249. 279. 436. Cebrthia 149. — fäamiliaris 149. 290. 299. 376. 436. 443. 468. — — brachydactyla 149. 279. Re 436. — — familiaris 149. Cettia cetti semenovi 93. 3 Charadrius alexandrinus 115. 295. 296. apricarius 436. auratus 226. dominicus 244. — dubius 187. 249. 379. 3 429. 436. a — hiatieula 115. 226. 297. 378. 379. 429. 436. minor 187. morinellus 157. e pluvialis 226. 298. 461. squatarola 298. vanellus 187. Chaulelasmus streperus 284. Chauliodes strepera 232. Chaunia chavaria 415. e urbica 121. 444. Chelidonaria urbica 93. 121. 139. 276. 289. 296. 305. 323. 325. 328. 371. 374. Chenalopex aegyptiacus 354. Chimango 458. Chimarrhornis leucocephalus 314. Chloris chloris 182. 325. 326. 427. 436. 469. Chlorospiza chloris 182. Chloristopus melanoleucus 354. Chrysomitris spinus 224. 247. 266. 284. 324. 369. 436. Chrysotis aestiva 49. Ciconia alba 188. 314. 188. 274. 302. 409. 411. 429. 436. — nigra 52. 226. 248. 284. 411. 429. 436. Ciconiidae 411. TCinclus aquaticus 199. 369. — oenas 185. 282. Regiſter. me Cinclus einclus 199. — — einclus 89. — merula 393. 436. — Pallasi 247. Circaétus gallicus 436. 511. Circus aeruginosus 196. 385. 436. eyaneus 77. 244. 296. 436. macrourus 385. 436. — macrurus 279. 282. 463. 463. Cissa 252. 254. Cissa sinensis 247. Clangula glaucion 155. Clivieola riparia 116. 121. 294. 470. Coccothraustes coccothraustes 182. 290. 369. 427. 436. — japonicus 254. — virginianus 102. — vulgaris 91. 182. Colaeus dauricus 252. — monedula 124. 436. Columba livia 248. . 300. 314. 428. 436. — palumbus 184. 287.298.366. 369. 428. 436. 471. 513. | — turtur 185. 444. Columbae 428. Colymbidae 434. Colymbus areticus 284. 316. 330. 331. — auritus 330. 436. — cornutus 330. — cristatus 192. 381. 434. 436. 473. fluviatilis 94. 192. 472. grisegena 434. 436. minor 192. nigricans 247. 434. 436. nigricollis 90. 436. 472. septentrionalis 331. Condor 41. Coraces 390. Coracias garrula 123. 281. 389. 436. Corviden 294. 315. Corvus 89. 369. 375 pygargus 132. 385. 436. I I 1 517 Corvus caryocatactes 197. — corax 197. 290. 436. cornix 91. 144. 197. 299. 300. 375. 390. 459. 504. — valachus 442. corone 125. 197. 375. 436. 459. 504. — orientalis 284. frugilegus 94. 124. 314. 436. 470. — tschusii 234. glandarius 90. 145. monedula 124. pastinator 252. pica 145. torquatus 245. Corythus enueleator 225. Cosroroba-Schwan 351. 358. Coturnix coturnix 186. 420. 428. 436. 462. Cotyle riparia 121. Crassirostres 426. Crex crex 94. 132. 189. 296. 430. 436. 471. — porzana 189. — pratensis 189. 281. — pusilla 227. 290. 299. Cuculus canorus 121. 138. 204. 246. 288. 371. 389. 436. 459. — — johanseni 93. 284. — — rumenicus 442, Cyanecula leucocyana 199. — suecica 199. 282. — Wolfii 199. Cyanistes pallidus (pallidulus) 221. Cyanocitta Lessoni 452. Cyanopolus cyanus 252. Cyanopterus querquedula 192. Cygnidae 357. 358. Cygnus 463. atratus 358. eygnus 231. 284. 298. 357 436. minor 358. musicus 231. nigricollis 358. Cygnus olor 357. 436. — Fanthorhinus 231. Cypselus 461. — apus 78. — pallidus 90. Dafila acuta 94. 232. 356. — bahamensis 357. — spinicauda 356. Daulias luscinia 282. Davidſproſſer 236. Delichon urbica 389. 436. Dendrocopus leuconotus 256. — major 90. 147. 255. 279. 289. 298. 391. 437. — medius 148. 256. 375. 437. — minor 198. 221. 256. 375. 391. 437. Dendrocygna arcuata 357. — Eytoni 357. Dicholophus Burmeisteri 413. — cristatus 413. Dickfuß 226. Dickſchnäbler 426. Diomedea albatrus 153. — exulans 153. 508. Diſtelfink 183. 346. 347. 372. 373. 396. 405. 483. Dohle 7. 91. 124. 252. 290. 292. 293. 315. 348. 371. 381. 406. 436. 483. Dompfaff (Dompfaffe) 128. 346. 396. 220. 222. 225. 504. Donaukormoran 442. Doppelbekaſſine 228. Doppelſchnepfe 437. Dorngrasmücke 291. 296. 372. 439. 467. Dreizehenmöve 292. 332. Dreizehenſpecht 256. Dromaeus novae-hollandiae 418. Saar 170. 293: 299. 390. 369. 400. . 502. 238. 294. 249. 290. 295. 297. 318. 350. 403. 405. 284. 143. 165. (Droſſeln) 3. 30. 31. 291. 298. 366. 454. I spodocephala 280. | Droſſelſtelze 155. Dryocopus martius 148. 256. | 288. 391. 409. 437. Dryospiza serinus 182. Duckantel 192. Duckentle 192. Edelfalke 306. Egretta alba 227. 442. 444. 483. 90. 95. 357. 499. 500. Eidergans 55. 456. Einlappkaſuar 418. Eisente 299. 357. Eistaucher 409. 461. Eisvogel 16. 53. 211. 218. 248. 389. 406. 435. Elſter 23. 91. 94. 155. 243. 247. 315. 348. 393. 483. Elſterle 150. 510. 256. Emberiza aureola 245. — calandra 437. 469. — — thanneri 93. — cia 510. — cinerea 280. — cirlus 180. 284. 290. 437. 468. — hortulana 426. 437. — lapponica 223. — leucocephala 284. — luteola 280. — miliaria 180. — nivalis 223. — passerina 243. 245. — schoenielus 181. 299. 427. 437. Kan REN 70 I Droſſlrohrsänger 423. 135. 1 5 — grauer 180. 5 Eichelhäher (Eichelheher) 23. 45. 87. 92. 145. 155. 204. 290. 315. 406. 411. 437. Eiderente 56. 57. 58. 59. 60. 100. 122. 276. 280. 125. 145. 252. 290. 406. 438. Elſterſpecht (Cifrernfpech) 255. — citrinella 32. 90. 180. 266. 325. 326. 369. Emu 417. 418. 379. = türkische 355. | — weißäugige 356. 17 — weiße 339. — wilde 400. a — zahme 89. 345. 4599. 510. Entenartige Vögel 433. Erdniſter 296. se Erdſänger 222. 5 Erdſchwalbe 245. Erémophila alpestris 437. Erithacus cairii (Cairi) 2 8 425. elle 253. — cyaneculus 199. 437. — luseinia 102. 437. 4666... — montana 425. — orientalis 221. — philomela 221. a — phoenicurus 425. 437. 2 — rubecula 175. 501. — rubeculus 175. 266. 291 293. 298. 299. 324. 328 Su 466. 49 1. — rufiventris 244. — suecieus 437 — titys 370. 425. 437. Eudytes arcticus 331. ü — septentrionalis 33: 3 * N 2 FR . * 8 7 j Falk (Falke) 16. 44. 75. 202. 236. 241. 242. 245. 275. 298. 307. 366. 383. 452. 453. Falken, große 194. Falkenbuſſard 195. Fänger 391. Faſan 85. 86. 132. 187. 272. 279. 296. 297. 385. 400. * — Eulen, kleinere 268. Eyton's Baumente 357. Falco aesalon 194. albieilla 195. altaicus 314. apivorus 76. ater 75. buteo 76. — cenchris 75. | gyrfalco islandus 44. haliaötus 195. lagopus 195. lanarius 241. milvus 194. nisus 174. palumbarius 195. 437. pygargus 77. rufipes 194. rufus 196. sacer 306. — "subbuteo 74. 288. 298. 2366. 383. 437. — tinnunculus 75. — 2 vespertinus 194. 403. 407. 438. Feldamſel 498. Feldgans 354. Feldflüchter 444. Feldhuhn 186. 234. 420. Feldlerche 57. 93. 138. 143. 243. 295. 382. 490. 179. 236. 240. 271. 290. 292. 293. 297. 299. 347. 369. 435. 468. 483. 489. 512. Feldſperling 23. 140. 181. 206. 252. 405. Feldwachtel 420. peregrinus 194. 284. 383. 327. ee * a NN TER a EN ene 1 e Regiſter. Felſenpieper 299. Felſentaube 248. Ficedula hypolais 167. — rufa 167. — sibilatrix 168. — trochilus 168. Fichtenkreuzſchnabel 184. 290. 437. 482. 486. 488. Fink 181. 319. 491. ſibiriſcher 7. Finken 7. 128. 182. 223. 224. 267. 323. 369. 396. 454. 469. 485. 487. 497. 498. Finkenvögel 91. 268. Fiſchadler 18. 86. 91. 195. 211. 216. 218. 219. 253. 382. 383. 400. 406. 438. Fiſchreiher 92. 127. 216. 218. 227. 276. 286. 315. 373. 401. 407. 429. 435. — gemeiner 410. — grauer 410. Fissirostres 387. Fitis 168. 221. 297. 325. 371. 382. 422. 438. Fitislaubſänger 466. Fitislaubvogel 168. 371. Flamingo (Flamingos) 37. 411. 415. — europäiſcher 415. Fliegenfäuger 378. — grauer 296. 382. 393. 438. — rotkehliger 92. Fliegenſchnäpper 152. 161.221. 406. 497. — gefleckter 151. — grauer 151. 372. 470. Flußregenpfeifer 187. 436. Flußrohrſänger 168. 467. Flußſeeſchwalbe (Fluß-See⸗ ſchwalbe) 56. 59. 92. 108. 310. 322. 439. 472. Flußuferläufer 439. Focke 411. Fratercula 279. — arctica 79. Fregattvögel 89. 456. Fringilla cannabina 90. 183. — carduelis 183. — chloris 90. 519 Fringilla cisalpina 90. — coccothraustes 182. coelebs 181. 258. 263. 265. 266. 279. 281. 282. 369. 427. 437. 469. domestica 181. — flavirostris 299. linaria 225. madeirensis 93. montana 181. montifringilla 224. 266. 282. 375. 427. montium 224. rufescens 365. serinus 182. spinus 224. — teydea 93. Fuchsente 355. 379. 439. Fulica atra 90. 190. 251. 299. 376. 430. 437. 461. 471. Fuligula 356. clangula 94. 232. 356. cristata 48. ferina 232. 314. 356. fuligula 284. 356. marila 233. 272. 314. 356. nyroca 356. — rufina 233. 356. 258. 437. Gabelſchwanz 491. Gabelweih (Gabelweihe) 194. 438. 471. Gägler 224. Galerida 89. 93. — cristata 178. 468. — — iwanowni 93. — — magdae 93. Galerita cristata 437. Gallinago caelestis 347. gallinago 132. 190. 277. 282. 294. 432. 437. 472. 510. gallinula 191. 294. 432. 437. maior 228. media 437. scolopacina 300. Gallinazo 451. Gallinula chloropus 189. 295. 430. 437. 441. Gambett 439. Gambettwaſſerläufer 432. Gans 351. 353. 355. 358. — ägyyptiſche 313. 354. — weißwangige 354. — wilde 351. 400. Gänſe 231. 245. 251. 292. 351. 357. 408. 433. Gänſeartige Vögel 433. Gänſegeier 287. Gänſerich 352. 353. 357. Gänſeſäger 330. 472. Garrulus garrulus sardus 279. — glandarius 145. 290. 324. 326. 437. — — koenigi 284. — ichnusae 279. Gartenammer 365. Gartenbaumläufer 149. Gartengrasmücke 165. 372. 373. 396. 424. 439. 468. Gartenlaubvogel 91. 491. Gartenrohrſänger 423. 435. Gartenrötling 244. Gartenrotſchwanz 154. 174. 382. 425. 437. 440. 512. Gartenrotſchwänzchen 291. 2308. 315. Gartenſänger 405. 467. Gartenſpötter 382. Gavia arctica 48. Gebirgsbachſtelze 45. 235. 382. 425. 438. Gebirgsſtelze 369. — kanariſche 93. — mitteleuropäiſche 93. Gecinus canus 147. — viridis 146. Geier 76. 195. 196. 288. 421. 451. 452. — großer 76. — kleiner 75. 77. — weißer 451. Geierperlhuhn 421. Gelbſpötter 396. Geocichla sibirica 284. Geronticus eremita 127. 177. — Gibitz 187. Gimpel 222. 225. 200 321. 405. 454. 469. Gee roten =. R — kleiner 438. Girlitz 156. 182. 204 335. 405. 428. 439. 465. 469. Girrvögel 407. Glareola melanoptera 284. 444. — pratincola 444. Glaucidium noctua 73. 264. 267. 268. — passerinum 193. 221. 281. 282. Glaucion clangula 232. 314. Glockenvogel 37. Goldadler 41. Goldammer 32. 77. 81 181. 222. 223. 236. 290. 293. 369. 437. 468. 483. 491. Goldamſchel 122. Goldamſel 122. 290. Goldhähnchen 16. 46. 77. 81. 201. 222. 297. 155. 164. 298. 374. 395. 405 497 — feuerköpfiges 373. — gelbköpfiges 164. 396. Goldhähnle 164. Goldregegenpfeifer 157. 226. 244. 294. 436. 461. Goulds-Amedinen 119. Grallae 429. N Grallatores 429. Grasmücke 2. 130. 166. 265. — kleine 166. Grasmücken 390. 405. Grauammer 469. 483. Graugans 231. 351. 352. 354. 435. 465. 497. Grauſpecht 147. 244. 256. 289. 315. 337. 391. iu 443. 471. Grauwürger 273. 274. 513. Großtrappe 429. 460. 513. Gruidae 413. Grünfink 7. 91. 405. 465. 482. 483. 165. 221. 334. 60. 180. 437. 182. 263. — fulvus "287. Grus Aust ü canadensis 415. carunculata 41. chrysopelargus 4 einerea 226. collaris 414. 1 grus 226. 282. 3m. 429. 437. 460. leucauchen 414. ® leucogeranus 251. 5 paradisea 414. 5 pavonina 414. 5 virgo 284. 414. viridirostris 414. Gypaötos barbatus 247. us Gyps cinereus 196, Habicht 86. 195. 196. 2 30 312. 366. 384, 4383, 5 Habichtsadler 4682. Habichtseule 193. ö Hadlerch 178. Haematopus 297. 299. 300. x — ostrilegus 107. 113. 28 296. 437. 1 55 Häher 91. 319. Hahn 200. 353. — großer 283. — kleiner 287. n Hakengimpel 222. 225. 482. 5122 5 Halbente 191. 192. Wee aa 42. 1 7 1 1. 43 1 Aa Grünling 122. 182. 183. 396. 427. 2 Y 1 r EN LEN Sn 4 N 1 jr ae LITT ee En FUN OT NR ea» N Der . * ene r TE FE DEN n RC c \ na ya AR Hausſchwalbe 116. 117. Hänfling 133. 140. 153. 183. 184. 292. 293. 296. 297. 386. 393. 396. 405. 428. 435. 466. 491. Harelda glacialis 90. 357. — hiemalis 443. Haſelhuhn 38. 287. 407. 510. Haſelwild 400. 403. Hätz 145. Hätzel 145. Haubenlerche 77. 91. 178. 179. 180. 236. 437. 468. Haubenmeiſe 81. 163. 290. — mitteldeutſche 438. Haubenſteißfuß 462. 473. Saubentaucher 155. 192. 409. 436. 462. * großer 282. 381. Hausente 345. 346. 355. Hausgans 351. 352. Hausgeflügel 244. 254. Haushahn 124. 483. Haushenne 191. 493. Haushuhn 45. 86. Haushühnchen 483. Haushühner 39. Hausrötel 294. 296. Hausrotſchwanz 65. 154. 172. 282. 370. 374. 382. 425. 437. 440. 465. 466. 492. Hausrotſchwänzchen 291. 121. 253. 289. 296. 381. 389. 436. 444. Hausſperling 23. 140. 181. 263. 323. 405. 444. 483. 488. 502. — gemeiner 153. Hausſtorch, gemeiner 411. E weißer 411. Haustaube 471. Heckenbraunelle 175. 405. Heckengatzer 166. HBBeidelerche 21. 178. 426. 437. 512. Helmkaſuar 418. 419. Henne 277. 483. Heringsmöve 23. 331. be Herodias alba 90. 227. Hesperornis 38. 10 15 * *. N Regiſter. Heuſchreckenbuſſard 452. 155. 375. 441. 497. 119. 297. 496. 149. 438. Heuſchreckenrohrſänger 168. Heuſchreckenſänger 437. 467. Himantopus himantopus 79. 230. 246. Hirundo cahirica 271. riparia 121. rufula 253. rustica 120. 139. 202. 275. 276. 281. 298. 323. 325. 328. 371. 437. 470. 491. 495. 496. — sawitzkii 156. urbica 121. Histrionicus histrionicus 357. Höckerſchwan 352. 353. 357. 436. Hodgsonius phoenicuroides 280 | Höhlenbrüter 22. 119. 288. 308. 398. 440. 490. 491. — mitteleuropäiſche 398. Hohltaube 16. 22. 185. 203. 287. 288. 298. 428. 436. Holztaube 184. Höreleskauz 74. Hornſteißfuß 436. Huanaes 456. Hu⸗Eule 73. f Huhn 63. 234. 421. 441. Hühner 22. 52. 100. 153. 200. 354. 493. Hühnergeier 195. Hühnerhabicht 86. 87. 195. 274. 288. 384. Hühnervögel 419. 485. Hydrobates leucorhous 299. — pelagicus 299. Hydrochelidon hybrida 246. 434. — leucoptera 246. 333. — nigra 296. 338. 434. 437, Hyonetta moschata 355. Hypolais 465. | hypolais 422. 437. olivetorum 167. pallida 93. philomela 167. 467. 468. salicaria 315. 521 Hypsibates himantopus 230. Hypsipetes amaurotis 314. Jagdfalke 174. — isländiſcher 44. — wilder 242. Jagdgeflügel 403. 455. Jagdvögel 453. Ibides 412. Ibis 412. 413. 450. 452. auſtraliſcher 412. brauner 413. heiliger 412. roter 413. weißer 412. Ibis aethiopica 412. — spinicollis 413. — strietipennis 412. Ibiſſe 412. 413. Ichthyornis 38. Inſektenfreſſer 268. 448. 449. Insessores 389. Jungfernkranich 414. Jungfrau, numidiſche 414. Jynx 326. — torquilla 148. 257. 296. 325. 437. 471. J Kahlrabe 127. Kaiſerpinguin 507. Kampfhahn 408. 433. Kampfläufer 21. 131. 230. 429. Kanadagans 352. Kanadagänſerich 353. Kanarienbaſtard 512. Kanarienhahn 38. Kanarienvogel 39. 222. 277. 347. 512. Kardinal, roter 102. 128. Kaſuar 417. 418. 419. — Ceramer 419. Kauz 73. 87. Käuzchen 347. Käuzle 73. Kegelſchnäbler 486. Kernbeißer 91. 182. 254. 350. 369. 873. 405. 427. Kiälwitte 369. Kibitz 187. 441. Kiebitz 21. 26. 27. 54. 60. 115. 210. 294. 402. 439. 120. 212. 296. 133. 187. 244. 292. 299. 375. 403. 408. 429. 466. 472. Kiebitzregenpfeifer 78. 439. 209. 293. 382. 433. Kiefernkreuzſchnabel 226.376. 437. 486. Kirſchfink 7. Kirſchkernbeißer 182. 290. 386. 436. Kleiber 7. 22. 148. 172. 222. 236. 280. 391. 405. 439. Kleinſpecht 256. Kleinvögel 86. 127. 133. 134. 296. 297. 365. 393. 464. Klettervögel 22. 391. 406. Klippenhuhn 420. Klunkerkranich 414. Knäckente (Knäkente) 192. 345. 346. 356. 435. 472. Kohlmeiſe 6. 45. 147. 155. 168. JN. 220, 224. 290. 348. 374. 376. 438. 468. 483. 491. Kolbenente 233. 357. Kolibri 320. Kolkrabe 90. 91. 197. 203. 211. 2s 283. 290. 315. 406. 436. 512. Königseiderente 357. Königsfaſan 254. Könichskranich 414. Koppenlerch 178. Koppenmaſen 163. Korallenmöve 156. Kormoran 56. 80. 212. 251. 408. 360. 401. 444. — gemeiner 359. Kormoranſcharbe 331. 359. Körnerfreſſer 396. Kornlerch 179. 400. Kornweihe 77. 86. 133. 243. 244. 296. 436. 463. a 3 Kragenente 357. grauer 460. 124. 12 197. 203. 293. 294. 369. 375. 454. sähe 75: 94. 145. 196. 282. 292. 327. 350. 443. 452. 510. — gemöhnliche 197. — graue 8, 144. — große 197. — ſchwarze 8. 144. — weißhalſige 245. Krähenartige Vögel 390. Krammetſer 170. Krammetsvogel 92. 170. 210212. 213 291. 400. 498. — großer 400. — kleiner 400. Kranich 18. 95. 214. 215. 217. 218. 219 260. 301. 370. 375. 400. 407. 411. 414. 429. 437. 485. 502. — auſtraliſcher 414. — gemeiner 413. — grauer 226. — kanadiſcher 415. Kraniche 413. 414. 444. 492. 222. 483. Kreuzſchnabel 16. 184. 226. 376. 405. 454. 485. 487. 488. — weißbindiger 221. Krickelſter 273. Krickente 191. 356. 357. 472. Krickiäkſter 273. 274. Kroah 125. Kronenkranich 414. Krontaucher 436. Kropfgans 358. Kropfſtorch 411. Krumpſchnabel 290. Kuckuck 16. 54. 60. 92. 121. 288. 308. 382. 436. 138. 175. 204. 246. 295. 296. 297. 307. 309. 365. 371. 372. 389. 396. 400. 406. 442. 459. 501. 5 K * n 171. 259. 216. 254. 382. 415. 460. 474. 476. — rufus 150. 435. | — — niveus 284. Küſtenſeeſchwalbe 23 59. 109. Kuttengeier 196. Lachmöve 92. 192. 313. 15 325. 332. 433. ie 462. 472. 5 Lachſeeſchwalbe 332. Lagopus mutus 281. Lämmergeier 41. 315. 5 — weißköpfiger 287. I Landente, W 272. Laniidae 272. | Lanius Er 391. 437. 470. — — major 273. — — var. major 370. — minor 150. 273. 391. 437 — phoenicurus 284. — senator 33. 93. 150. 275. | 392. 437. Lappentaucher 330. 461. — gehörnter 330. Lapplandsmeiſe 220. Laridae 434. 1 — cachinnans 283. — canus 300. 437. — fuseus 331. — gleueus 93. . — leucopterus Be Larus tridactylus 281. 332. Laſurmeiſe 221. Laubſänger 221. 235. 405. Laubvogel 167. 168. 222. 374. Laufvögel 407. Lauſer 410. Leinfink 222. — isländiſcher 282. Leeinzeiſig 222. 254. 435. Leiothrix luteus 102. Deptoptilus crumenifer 412. E dubius 411. — javanicus 412. 2: Sach 55. 56. 57. 60. 133. 139. 178. 222. 245. 254. 281. 292. 293. 294. 299. 318. 374. 386. 400. 405. 443. 454. 490. 512. Be kleine 178. 179. Loöffelente 95. 345. 357. Loxia 481. 482. 484, 486. — bifasciata 221. 486. — kurzzehige 127. 236. Lerchenfalk (Lerchenfalke) 307. 361. 383. 437. Lestris pomarina 95. Leucostricte brandti 280. Ligurinus chloris 263. 231. Limosa aegocephala 221. L lapponica 229. 437. — limosa e melanura 229. L rufa 229. 298. Limoſe, ſchwarzſchwänzige 156. Limoſen 281. 229. Linaria borealis 281. — Holboelli 292. . Linota cannabina 183. — flavirostris 224. Lockente 346. Locustella certhiola 284. — fluviatilis 168. 467. — locustella straminea 284. e luscinioides 282. 510. — naevia 168. 335. 437. 467. 439. Löffelreiher 154. 246. 413. 442. 487. — eurvirostra 184. 290. 482. 486. i — — pityopsittacus 437. 437. 250. Regiſter. Loxia leucoptera 486. — — elegans 93. — pityopsittacus 226. 376. 428. 486. Loxiidae 481. 483. 485. 486. 488. Lullula arborea 178. 299. 300. 426. 437. Qumme 315. 409. 483, Lund 409. Luseinia 282. — tithys 441. Lusciniola fuscata 284. Lusciola luscinia 199. Lycus monedula 371. Lyrurus tetrix 443. Machetes pugnax 230. Maghellans-Gans 352. Majaqueus aequinoctialis 508. Mandarinenente 254. 357. Mandelkrähe 87. 123. 389. 436. Manſchurenfaſan 249. Marabu 412. 451. — afrikaniſcher 412. — indiſcher 411. Mareca penelope 232. 284. Maſenmönch 166. Maſſaiſtrauß 416. Mauerläufer 405. Mauerſchwalbe 78. Mauerſegler 78. 202. 253. 269. 281. 289. 294. 296. 297. 327. 328. 395. 465. 470. 512. Mauerſpecht 443. Mäuſebuſſard 16. 76. 86. 133. 211. 216. 288 8 371. 385. 436. 449. 493. Mauſer 385. Mazakuan 452. Mecistura caudata 164. Meergans (Meergänſe) 352. 354. Meervögel 25. 456. Megerodius goliath 410. Megalestris antarctica 508. — Maccormicki 508. 525 Mehlſchwalbe 77. 93. 121. 139. 305. 371. 372. 373. 374. 389. 436. Meiſe 7. 81. 89. 162. 163. 164. 204. 244. Meiſen 5. 6. 16. 22. 82. 84. 85 87. 92 163.5 228. 222, 253. 283. 290. 374. 405. 446. 453. 454. 467. 469. 477. 485. 497. 511. Melanocorypha mongolica 246. Meleagris gallopavo 420. Mergus albellus 155. 251. 329. 437. — castor 330. — merganser 284. 330. 438. 472. — serrator 299. 330. 438. 472. Merlin 194. 300. 383. 436. Merops apiaster 378. 390. 438. Merula aterrima 94. — merula 31. 32. 171. 369. — torquata 31. 90. 282. Metopiana peposaca 357. Microsarcops cinereus 244. Milan 76. 94. 194. 240. 253. 310. 318. 451. — rotbrauner 318. — roter 86. 194. 382. 438. — ſchwarzbrauner 280. — ſchwarzer 75. 86. 310. 347. 382. 438. 443. 471. Miloago chimachima 458. Milvus korschun 75. 324. 325. 382. 458. 471. — melanotis 241. 248. — milvus 86. 194. 318. 367, 382. 438. 471. — niger 75. — regalis 194. Miſteldroſſel 170. 172. 290, 291. 425. 439. 483. Mittelente 232. Mittelſäger 330. Mittelſpecht 148. 256. 375. Mitu 419, 420. Mönch 82. Mönchsgrasmücke 166. 467. Mongolenlerche 246. 254. Moorente 356. 438. 1 D Mooruk 418. Mornell 157. 158. Mornellregenpfeifer 90. 157. Moſchusente 355. Motacilla alba 139. 143. 176. 290. 293. 294. 295. 296. 324. 369. 438. 468. — lugubris 282. 325. 369. 425. 438. citreola 284. — flava 177. lugubris 292. 293. 295. 297. melanope 468. sulphurea 177. Möve 29. 54. 56. 58. 59. 60. 79. 89, 92. 108. 114. 157. 158. 192. 203. 209. 212. 297. 300. 332. 402. 403. 408. 433. Müllerchen 424. 439. Muscicapa albicollis 198. — atricapilla 45. 161. 272. 284. 372. 393. 438. 470. collaris 198. grisola 151. 298. 372. 393. 438. 466. 470. luctuosa 161. 297. 3 26. 328. parva 82. 221. 249. superciliaris 280. Mycteria australis 412. Nachtigall 102. 199. 204. 282. 1 437. 382. 396. 405. 425. 466. 498. Nachtkauz 73. Nachtraubvögel 85. Nachtreiher 250. 251. 313. 411. Nachtſchwalbe 16. 78. 289. 387. 406. 436. Nandu 417. Nashornpelikan 359. Natternadler 241. Naumannsdroſſel 244. Nebelkrähe 91. 144. 155. 216. 271. 290. 292. 309. 310. 315. 375. 390. 406. 427. 436. 459. 483. 504. Veophron perenopterus 315. Moorhuhn, ſchottiſ ches 102. boarula 177. 235. 246. 324. Neunmörde 12 Neuntöter 81. ae 2. 372. 374. 393 Niegenmörder 272. Nilgans 354. Nimmerſatt 412. — afrikaniſcher 412. — indiſcher 412. Nisaétus fasciatus 90. 462. Nonnengans 354. : Nordſeetaucher 56. 331. 409. 439. Nucifraga caryocatactes 197. 438. 470. — — macrorhyncha 438. — — relicta Reichenow 290. — macrorhyncha 470. Numenius arcuatus 228. 284. 297. 299. 431. 489. arquata 228. arquatus 438, 228. 431. tenuirostris 228. 284. Numida meleagris 421. — ptilorhyncha 421. — vulturina 421. Nußgrackel 145. Nußhäher 145. 197. Nußheher 197. — phaeopus Nyctala Tengmalmi 73. 221. Nyctale Tengmalmi 73. Nycticorax nycticorax 411. Nyroca clangula 438. 510. ferina 438. fuligula 438. marila 438. nyroca 282. 438. — Oceanites oceanicus 508. Oceanodroma leucorrhoa 80. Oedienemus crepitans 226. — oedienemus 226. 438. Ohrenſteißfuß 436. Ohreule 268. 269. 443. Oidemia fusca 329. 357. — — stejnegeri. 284. 1 438. en. — tetrax sı2. 1a Otocorys 441. — — 92 284. 0 Ourax tuberosa 419. Br % Paso 07 0 508. Palamedeiden 415. Pampashuhn 420. Pandion haliaétos 195. 438. Papagei 49. 61. 150. 4 Papageitaucher 56. — nordiſcher 79. 1 Paradieskranich un 79 Parus 89. 5 — ater 82. 162. 222 2 — borealis 222. ; — caeruleus 300. — caudatus 164. — einetus 220. W Parus sardus 94. | — subpalustris 162. Passer 89. 268. — domesticus 140. 181. 263. 2866. 267. 438. 444. 464. 502. . montanus 140. 181. 267. 438. 502. > Passerina nivalis 377. 438. Pastor roseus 90. Pelecanus conspicillatus 359. Fe erispus 359. L erythrorhynchus 359. * onoerotalus 79. 358. E rufescens 359. Pelikan 79. 89. 513. 1 gemeiner 79. 358. 359. e krausköpfiger 359. Perdix cinerea 186. : E eoturnix 186. N —daurica DET ; E perdix 132. 186 420. 438. 1471. N er saxatilis 90. Perisoreus infaustus 513. Peristera turtur 185. Perleule 72. Perlhuhn 37. 118. — gemeines 421. Perlenſtar 123. Pernis apivorus 76. 90. 384. 438. 458. 471. Pfanneſtiel 164. Pfeifente 232. 356. 357. 435. Pfauenfaſan 422. Pfauenkranich 414. Pfuhlſchnepfe, rote 437. Phaebetria fuliginosa 508. Phalacrocorax carbo 80. 331. 359. 5 — Danuvii 442. Phalaropus fulicarius 314. — hyperboreus 443. —lobatus 507. Phasianus colchicus 132. 187. 438. _ _ — seintillans 314. Philomachus pugnax 131.230. Philomela 282. —luseinia 281. . 415. E Be A 4 . 266. & benikopteris roseus 281.415. Phyllopseustes sibilatrix 314. Phylloscopus Bonelli 82. — rufus 167. 281. 291. 323. 324. 370. 374.422.438.466. sibilator 168. 235. 333. 372. 422. 438. 466. superciliosus 221. viridanus 282. Piea caudata 145. — leucoptera 145. — pica 145. 243. 279. 438. „ pica 279 Picidae 256. Picoides tridactylus 256. Picus canus 147. 256. 289. — — viridiecanus 438, major 94. 147. martius 148. medius 148. — minor 198. — 471. 325. 326. 438. Piemaſe 162. Piemeiſe 162. Pieper 133. 153. 223. 292. 293. 298. 299. 386. 405. Pinguin 38. 440. 456. Pinſelperlhuhn 421. Pirol 74. 78. 122. 124. 153. 290. 310. 382. 390. 406. 438. 469. Piſangfreſſer 37. Pisorhina scops 284. — — cycladum 284. — V erxlangeri 284. = graeca 284. — tuncta 284. Platalea leucorodia 413. 442. Plattmönch 382. 424. 439. Plectrophanes lapponica 223. — nivalis 223. Plectrophenax lapponicus 223. 284. Plectrophenax nivalis 222. 293. 298. 300. wee 1 trochilus 168. 298. 325. 328. 337. 371.422.438.466. viridicanus 147. 244. 391 viridis 146. 256. 289. 323. Plectropterus gambensis Plegadis europaea 413. — falcinellus 413. — rubra 413. Pleſkemeiſe 221. Podenarohrſänger 221. Podigeps 461. — areticus 330. — auritus 284. — cristatus 192. 462. — nigricollis 283. Poëphila castanotis 149. Polarmöve 80. Polarſeetaucher 330. 331. 439. Polartaucher 409. 461. Polyplectron chinguis 422. — germaini 422. Prachtente 500. — japaniſche 357. | Pratincola rubetra 139. 144 176. .281. 294. 296. 297. 371. 438. — — magaretae 93. — rubicola 233. 274. 293. 370. 380. 425. 438. Procellaria leucorrha 282. — pelagica 80. Pseudolor chionis 358. Psophia crepitans 415. Purpurreiher 246. 250. 410.. Puter 45. Pyenonotus leucotis 314. Pygoscelis adeliae 508. — antarctica 508. — papua 508. Pyrrhocorax graculus 247. Pyrrhula cineracea 284. — enucleator 225. — europaea 225. — pyrrhula 320. 376. 437 — — europaea 290. 438. 469. — — kamtschatica 284. — major 469. rubicilla 225. vulgaris 225. Quetzal 456. Rabe 125. 252. 348. 350. 351.. 360.451. 452. 482. 484. 511 34 any Rabengeier 451. Rabenkrähe 125. 144. 145. 268. 290. 315. 351. 375. 406. 436. 459. 483. 504. — große ſchwarze 252. Rabenvögel 153. 240. 252. 485. Rackelhahn 185. 283. 442. 460. Rackelhenne 185. Rackelhuhn 460. Rackelwild 282. Radjah⸗Gans 355. 407. Rallenreiher 411. Ralle (Rallen) 153. 298. 401. Rallus aquaticus 94. 180. 430. 438. Rapaces 382. Rasores 419. Raßler 439. Raubmöve 56. Raubſeeſchwalbe 90. 428. Raubvögel 16. 22. 37. 44. 47. 134. 136. 203. 241. 247. 274 279. 283. 288. 294. 308. 310. 319. 320. 382. 90. 128. 216. 280. 309. 384. 402. 406. 452. 458. 463. 473. 482. 493. 510. Raubwürger 91. 470. — einſpiegeliger 370. Rauchfußbuſſard 86.195. 211. 258. 435. »Rauchfußkauz 73. Rauchſchwalbe 116. 117. 120. 139. 155. 202. 271. 294. 297. 327. 328. 371. 372. 373. 374, 382. 389. 437. 470. 491. — gemeine 252. Rauhfußkauz 91. 221. Rebhuhn 41. 400. 444. 511. Recurvirostra avocetta 79. 230. 379. — avosetta 131. 438. 438. 226. 249. 408. 150. 273. 274. 289. 374. 391. 437. 1 Regenbrachvogel 228. 431. Regenpfeifer 54. 59. 157. 158. — r 15 Fe — ignicapillus 373. 395. 439. L regulus 164. 297. 395. 439. 219. 252. Reiher 92. 127. 212. 218. 227. 240. 250. 251. 254. 276. 280. 316. 410. 411. 413. 429. — grauer 246. 248. 250. 251. 400. — weißer 251. | Reiherartige Vögel 429. Reiherente 356. 438. Rephahn 66. 234. 407. Rephuhn 86. 87. 127. 132.186. 195. 247. 279. 189. 194. 281. 287. 386. 387. 407. 420. 438. 459. 471. 483. 487. f Rhea americana 417. Rhynchotus maculosus 420. — rufescens 420. — strigirostris 420. Richardspieper 243. Rieſenkranich, auſtraliſcher 483. Rieſenreiher 410. Rieſenſturmvogel 79. Ringamſel 439. 510. Ringdroſſel 199. 513. Ringelgans 354. 436. Ringelſpatz 181. Ringeltaube 184. 203. 287. 369. 374. 428. 436. 471. 513. . Riparia riparia 389. 439. Rohrammer 181. 293. 298. 300. 427. 437. Rohrdommel 188. 218. 407. 411. 461. Ba — große 188. 411. 436. 471. — fleine 411. 435. 490. Rohrdroſſel 251. 467. Rohrhuhn 286. Rohrſänger 169. 405. „ Rohrſpatz 181. . en 246. 512. | Nöterfatt 75. 316. e 75. 194. 307. 436. Rotgimpel 3 e 358. 295. 208. 300. 328 376. 396. 405. 4 466. 491. 494. u 175. Rotrückenpelikan 3 359. Rotſchenkel 26. 54. 55. | 131. 296. 5 — großer 439. — kleiner 432. 439. Rotſchwanz 66. 68. 173. 244. 370% 3003 Rotſchwänzchen 253. 30 381. 386. 449. 460. Rotſchwänzle 172. 174. Rotſpecht 147. er Rottgans 55. 297. m Rubecula familiaris 281. ö Ruderfüßler 358. 359. 3 Rüſſelentchen 346. 2 Ruticilla cairei 173. ae — nigra 94. 279. —_ — 1 — titis 466. s — titys (tithys) 65 94 291. 293. 299. 324. 398, >. N Saatgans 231 Saatkrähe 77. 91. 124. Sübefänibie 73, 230. 315. 379. 408. Sobler 131. 379. Siger 218 13. 330. N 400. 401. 408. * großer 22. 438. — mittlerer 23. 438. 472. Salicaria arundinacea 169. L fluviatilis 168. Di locustella 168. 5 Sammtköpfchen 92. Samtente 329. 356. 5 Sandläufer 408. x Sandregenpfeifer 26. 115. 155. 226. 378. 436. — großer 378. .. Sänger 167. 169. 21. 245. 227. 334. 335. 422. 8 Sattelſtorch, auſtraliſcher 412. Satyrhuhn 37. Saxicola 293. 296. 297. 298. 175. 178. 253. 290. 336. 337. g aurita 93. E denanthe 143. 154. 200. 2279. 293. 298. 300. 439. f — rubetra 176. * stapazina 93. Scansores 391. ; Schafſtelze 235. 374. Scharbe (Scharben) 89. 218. 221 Scharrvögel 406. 428. Scchelladler 94. 309. 316. 471. Schellente 232. 313. 356. 438. 10. Schilfrohrſänger 424. 435. Schinz' Strandläufer 439. Schlangenadler 218. 219. 313. 44900. 436. Schlangenfreſſer 451. 72 , Burmeifters . 413. 283 239. Schlottengatzer 169. Sandſchwalbe 116. 119. 120. Schleiereule 72. 87. 90. 91. 267. 381. 386. 387. HET Hegier. 8 1 5 Schmarotzermilan 241. 253. Schmätzer 221. \ Schmuckreiher 410. Schmutzgeier 451. Schnabelvögel 490. Schnäpper 162. Schnatterente 356. 435. Schneeammer 222. 223. 292. 297. 299. 438. Schneeeule 282. 316. Schneefink 91. Schneegans 231. 351. 502. Schneehuhn 282.400. 407. 458. Schneekrähe 492. Schneelerche 437. Schneeſpornammer 377. Schnepf 190. Schnepfe 155. 159. 160. 269. 277. 280. 299. 315. 369. 371. 376. 400. 403. 431. 447. 455. 461. 510. 511. Schnepfenvögel 431. Schoofe 286. Schopfreiher 411. Schopfſchlangenſtorch 413. Schopfwachtel 420. Schreiadler 16. 86. 91. 94. 211. 218. 300. 310. 400. 435. Schreitvögel 153. 407. Schwalbe (Schwalben) 91. 116. 117. 119. 120.191: 159. 201. 235 240,72447 252; 253. 271 275 7% 284, 288. 289. 383. 406. 464. 470. 491. 495. 497. 512. Schwalben, weiße 495. Schwalbenmöve, Sabineſche | 80. Schwan (Schwäne) 245. 251. 254. 281. 292. 352. 357. 358. 403. 408. 411. 463. — ſchwarzer 358. 414. — ſchwarzhalſiger 358. — ſtummer 357. — wilder 400. — zahmer 357. Schwanengans 355. Schwanzmeiſe 164. 394. 498. 501. 527 Schwanzmeiſe, ſchwarzbrauige 435. N — weißköpfige 435. Schwarzamſel 171. 291. 348. 350. 477. 478. 480. 502. Schwarzdroſſel 171. 439. 444. 480. 497. Schwarzflügelpelikan 359. Schwarzhalsſteißfuß 472. Schwarzhalstaucher 283. 409. Schwarzkehlchen 233. 274. 370. 371. 380. 381. 438. Schwarzkopf 396. Schwarzkopfmöve 80. 331. Schwarzmilan 324. 326. 329. Schwarzplättchen 92. 372. Schwarzplattel 511. Schwarzplatten 166. Schwarzpättle 166. Schwarzſpecht 28. 87. 148. 256. 288. 289. 391. 398. 409. 437. — großer 148. Schwarzſtorch 215. 216. 217. 2185 Schwimmvögel 37. 240. 351. 352. 408. — fleiſchfreſſende 38. Schwirrvögel 406. Schwunſch 7. Scolopaces 431. Scolopax gallinago 190. — gallinula 191. — maior 228. — rusticola (rusticula) 281. 286. 314. 370. 439. 461. Seeadler 86. 195. 216. : 22718. 219. 241. 384. 437, 458. 462. 513. Seerabe 359. | Seeregenpfeifer 26. 56. 60. 115. Seeſchwalbe 21. 29. 54. 55. 59. 60. 108. 114. 200. 209. 212. 213. 246. 285. 297. 332. 333. 37 402. 408. 510. 50 or — kaspiſche 56. 58. — kentiſche 108. — ſchwarze 434. 437. 34* “= IR Sbetgücher 461. Seevögel 25. 26. 27. 28. 29. 30. 280. Segler 78. 202. 270. 271. 288. 304. 305. 306. 328. 372. 373. 388. 395. 406. Seidenreiher 246. 250. 410. 128. 156. 244. 257. 315. 377. Seidenſchwanz 95. 198. 204. 222. 258. 259. 283. 435. 442. 511. 512. Sekretär 451. Sekretärvögel 451. Seppel 412. Serinus hortulanus 428. 439. 0 ‚pusillus 280. E serinus 182. 469. Sichler 316. Silbermöve 23. 25. 26. 27. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 107. 359. 437. Silberreiher 90. 227. 246. 250. 251. — großer 410. — kleiner 410. Singdroſſel 30. 31. . 511. Singlerche 179. Singſchwan 231. 357. 436. — kleiner 358. Singvögel 22. 30. 68. 100. i. 253. 384. 405. 464. 512. Sitta caesia 148. 326. 439. — europaea 148. Sittiche 485. Sitzfüßler 389. 406. Skuamöve 506. Smaragdente 356. Somaliſtrauß 416. Somateria mollissima 90. 281. 357. 499. — spectabilis 357. 499. Sommergoldhähnchen 382. 395. 439. Spaltfußgans 354. 90. 93. 104. 146. 169. 172. 233. 236. 291. 293. 313. 350. 425. 439. 466. 477. 491. Stachelſ chwalbe Da. | Stadtdroſſel 478. Spaltſchnäbler 3837. 5 Wa AN BR Es 8 Spatula clypeata 3 8 357 Star 439. Spatz 181. 243. 354. 449. . 452 453. Specht (Spechte) 22. 28. 100. 146. 147. 155. 256. 257. 264. 289. 337. 338. 341. 443. 482. Specht, kleiner 198. 247. Spechtmeiſe 148. 439. Sperber 23. 33. 77. 84. 87. 90. 94. 119. 122. 164. 235. 253. 288. 294. 311. 329. 366. 384. 435. Sperbereule 471. Sperbergrasmücke 396. 468. 5 Sperberla 77. Sperk 181. Sperling 2. 39. 77. 87. 124. 206. 248. 252. 253. 290. 311. 312. 348. 153. 181. 384. 452. 502. — gemeiner 7. Sperlingseule 282. Spheniscus magellanicus 508, Spiegelpfau 422. Spießente 56. 435. Spitzente 232. Spitzgeier 77. Spitzlerch 178. Spitzſchwanzente 356. Sporenammer 223. Sporenflügelgans 355. Sporenkiebitz 244. Spornammer 222. Spötter 167. 281. 422. 437. Spötterla 167. Sproſſer 91. 236. 282. 396. 405. Spyr 201. f Squatarola 299. — squatarola 439. 1 5 Stachelibis 413. Stadtamſel 477. 498. 439. 193. 221. 232. 356. Steppenweihe 86. 285. A: N Stercorarius 92.222. . alexandrinu 15 469. 491. 1 1 Stärlinge 1883. Starna cinerea 186. Steganopodes 358. 5 Steinadler 16. AB 155. 218. 219. 2 288. 310. 400. 435. 457. 462. 513. Steindroſſel 9. Steinfalk 383. 436. Steinhahn 248. 249. Steinhuhn Sante 8 420. — griechiſches 420. — indiſches 42 Steinkauz 73. 85.87. 267. 268. 435. el a Steißfuß, ing 434 Stelzen 153. 177. Stelzenläufer 230. 246. 85 ere Steppenhuhn 439. Steppenvögel 241. 463. 464. bene, 299... Sterlitzen 183. Sterna 29. 297 = E ſchwarzer 52. Nr e Sterna au 284. 296. L hirundo 55. 92. 94. 107. 108. 153. 297. 332. 439. 472. leucoptera 333. 297. 332. 439. nigra 332. nilotica 332. sinensis 246. tschegrava 296. Stieglitz 7. 183. 222. 277. * Strandläufer 54. 230. 246. 436. 466. 467. 469. 491. Stockente 109. 128. 191. 247. 251. 283. 286. 294. 313. 330. 355. 435. 511. Storch 16. 46. 52. 53. 54. 87. 188. 274. 294. 296. 302. 316. 400. 401. 412. 429. 407. 409. 411. 449. 450. 451. 401. 411. 429. 436. — weißer 188. 271.382.429. 436. Störche 411. Storchvögel 412. Stößer, kleiner 74. 251. 408. — bogenſchnäbliger 439. — kleiner 230. 231. 377. Strandläuferchen 401. Strandreiter 79. 408. Strandvögel 25. 106. 209. 210. 212. 213. 226. 402. Strauß (Strauße) 60. 320. 416. 417. 419. 421. 456. — amerikaniſcher 417. Straußhuhn, geflecktes 420. Streifengans, indiſche 354. Strepsilas interpres 297. Strix acadica 193. — aluco 73. — brachyotus 74, as bubo 193, E flammea 72. 262. 263. 264. 265. 267. 386. 439. macrura 55. 109. 153. 296. minuta 107. 109. 296. 297. 156. 226. Strix noctua 73. — otus 74. — Tengmalmi 73. — uralensis 193. Struthio camelus 63. 416, — — molybdophanes 416. Struthionidae 416. Stummſchnepfe 432. 437. Sturmmöve 23. 55. 56. 57. 59. 60. 437. Sturmvogel, gabelſchwänz. 80. — kleiner 80. Sturnus 361. 362. 364. — vulgaris 123. 139. 279. 290. 324. 326. 328. 369. 390. 439. 469. Sudanſtrauß 416. Sula bassana 79. 298. Sumpfeule 91. Sumpfhuhn 47. 401. 407. — geſprenkeltes 438. — getüpfeltes 189. 430. Sumpfhühnchen 189. 234. 430. Sumpfläufer 408. Sumpfmeiſe 6. 7. 81. 162. 201. 290. 373. 376. 381. 393. 483. 491. gewöhnliche 82. glanzköpfige 438. nordiſche 222. — Sumpfohreule 74. 85. 87. 100. 135. 387. 435. 509. Sumpfrohrſänger 81.143.396. 422. 423. 435. 467. 511. Sumpfſchnepfe 277. 347. — kleine 432. Sumpfvögel 17. 22. 23. 25. 153. 240. 400. 401. 402. 405. 433. 510. Sundamarabu 412. Surnia noctua 73. — passerina 193. — ulula 471. Süßwaſſerenten 300. Sylbeocyclus minor 192. Sylvia arundinacea 169. — atricapilla 93. 166. 294. 323. 324. 328. 372. 424. 439. 467. 468. 227. 529 ‚Sylvia cinerea 165. — curruca 130. 166. 424. 439. 467. fluviatilis 168. ‚heinekeni 93. hortensis 90. 165. hypolais 167. leucocyana 199. locustella 168. luscinia 199. melanocephala 92. nisoria 439. 468. phoenicurus 90. 174. rubecula 90. rubricapilla 167. rufa 167. 294. sibilatrix 168. simplex 165. 284. 367. 372. 424. 439. 468. suecica 199. sylvia 130. 139. 291. 294. 296. 372. 439. 467. tithys 172. trochilus 168. — Wolfii 199. Sylvien 327. 372. Syngipicus ne 247. Syrnium aluco 73. 265. 267. 268. 284. 370. 386. 439. 459. 471. — uralense 193. 283. — — sibiricum 93. Syrrhaptes paradoxus 439. 297. 143. 165. 297. 298. Tadorna 113. 299. — radjah 355. — tadorna 107. 109. 284. 355. 379. 439. Tafelente 232. 356. 438. Tagraubvögel 85. Talegalla curiosa 421. Talegallahuhn 421. Tanagras 153. Tannemaſen 162. Tannenfink 224. a Tannenhäher 23. 94. 197. | 406. 438. 470. 483. — dünnſchnäbliger 438. 232 290. 438. 483. Tantalus ibis 412. — leucocephalus 412. Tarvarjü 127. Taube (Tauben) 7. 22. 86. 153. 184. 185. 383. 87. 139. 286. 287. 354. 368. 428. 456. er wilde 400. Taubenhabicht 7. Tauchenten 356. 4801. 409. 434. 473. E kleiner 192. E nordiſche 292. Tagacherle 192. ö Teichhühnchen 430. 432323. 435. 467. 511. Temmincks Strandläufer 5 230. 377. 439. Tetrao bonasia 281. — medius 281. — tetrix 186. 443. 460. — — juniperorum 443. — — mongolicus 443. — — tshusii 443. — — viridanus 443. i 460. Ihhalassea antarctica 508. I — glacialoides 508. Tetraonen 287. Tinnunculus 294. — Naumanni 75. 296. 300. — vespertinus 194. Tölpel 89. Tordalk 56. 409. Totaniden 131. 379. 379. 432. 439. — glareola . 279. 433 439. Tannenmeiſe 81. 162. 222. Taucher 203. 212. 218. 400. Teichhuhn 189. 411. 430. 441. E grünfüßiges 189. 430. 437. Teichrohrſänger 169. 291. (Temmincks⸗Strandläufer) 281. 287. 439. — urogallus 185. 281. 287. — tinnunculus 75. 288. 471. Br Totanus fuscus 229. 297. 377. Totanus li oreus( 0 lito ) 284. 298. 377. 439. — 98 229. 294. 133 439. 499. | — pugnax 433. 439. — terekius 284. £ — totanus 131. 294. 432. 439. 472. BR Trappe (Trappen) 153. 243. 400. 403. 407. L große 438. Trauerente 357. 438. Trauerfliegenfänger 294. 295. 296. 382. 393. 438. Trauerfliegenſchnäpper 161. 272. 334. 372. 470. 491. Trauerſeeſchwalbe 332. Triel 226. 408. 438. 511. Tringa 299. | — alpina 113. 231. 298. 299. 300. 377. 433. 439. 490. — — schinzi (Schinzi) 131. 439. — canutus 298. — cinclus 231. — ſerruginea 439. — maritima 299. — minuta 230. 377. 439. — subarcuata 297. 314. — Temmincki (Temminckii) 230. 284. 376. 377. 433. 439. | Tringoides hypoleueus 379. 433. 439. Troglodytes 294. — parvulus 165. 281, — troglodytes 439. 297. 298. ST. Troillumme 79. Trompetergans 352. Trompetervogel 415. Tropikvogel 89. Trottellumme 56. Truthahn 36. 37. 420. Turmſchwalbe 78. 152. 2 Tyramiden 452. Uferläufer 379. 433. Er ‚Ulula aluco 7 3. Turdus 265. 294. 295. 300. — . 22: 7 17 369. „ 479. 450. 1 155 — torquatus 199. a 297 en 9 400. 406. 436. 471. — kleiner 288. 304. 372. 373. 495 Turmſegler 201. 314. 381 382. 388. 435. 464. ig Turteltaube 185, 19 248. 439. 444. 471. — ſchwarzſchwänzige 22 Uferſchnepfen 4 uferſchwalbe 116. 121. 296. 297. 381. 389. 439 f Uhu 18. 74. 87. 91. 100. 193. 211. 216. 218. 254. 288. , 00 459. 513 785 — urge s 198. _ Urinator glacialis - 48. — lumme 1 2 e 48. 24 . Urracas 452. 3275. 429. 439. 472. — vulgaris 441. Vögel, entenartige 433. — gänſeartige 433. —finkenartige 153. 449. — krähenartige 390. Ppultur 279. en einereus 196. E monachus 196. Wacholderdroſſel 123. 170. 259. 291. 292. 293. 424. 439. 459. 466. 491. Wachtel 81. 127. 132. 186. 240. 242. 243. 245. 247. 221 287. 400. 407. 428. 436. 455. 462. 471. 473. — amerikaniſche 279. E gemeine 420. E kaliforniſche 420. — virginiſche 420. ® Wachtelkönig 132. 189. 286. 400. 430. 436. 471. 85 Waldbaumläufer 149. * Waldhühner 37. 38. 280. Waldkauz 73. 85. 87. 91. 5 370. 2s. 387. 439. 459. 471. 265. 268. 283. * 7 512. Vanellus eristatus 187. 314. — vanellus 115. 187. 282. Waldſchnepfe 154. — inſektenfreſſende 84. 267. Waldlaubſänger 333. 334.337. 422. 438. 466. Waldlaubvogel 168. 238.334. 372. Waldohreule 74. 87. 91. 94. 243. 266. 293. 318. 386. 435. Waldrotſchwanz 174. 245. 248. 272. 298. 299, 314. 407. 431. 439. 447. 461. 510. Waldſchwirl 333. Waldtaube 203. 283. 315. 441. 511. Wanderfalk (Wanderfalke) 16. 44. 86. 90. 194. 218. 383. 437. 442. Waſſeramſel 45. 100. 211. 247. 369. | — ſkandinaviſche 89. Waſſerhuhn 189. 430. 437. 461. — grünfüßiges 247. 251. — ſchwarzes 247. 251. 376. Waſſerhühner 212. 310. 407. Waſſerläufer 229. 230. 379. 408. — dunkelfarbiger 229. — dunkler 432. 439. — heller 432. 439. — hellfarbiger 229. — punktierter 229. 433. 439. 499. Waſſerläuferchen 401. Waſſerpieper 200. 435. Waſſerralle 188. 407. 430. 438. Waſſerſchmätzer 199.218.405. Waſſerſtar 16. 24. 45. 53. 199. 393. 436. | Waſſerſtrandläufer 433. Waſſertreter 408. — ſchmalſchnäbliger 316. Waſſervögel 17. 22. 23. 25. 29. 66. 80. 153. 400. 401. 402. 405. 410. Wehrvogel 415. Weidenlaubſänger 323. 382. 390. 422. 438. 466. 158. 190. 286. 382. 442. 531 Weidenlaubvogel 167. 168. 221. 291. 370, 374. 491. Weidenſumpfmeiſe 81. Weidenzeißla 167. Weih 194. Weihe 133. 136. 268. 318. Weindroſſel 30. 31.375.425. 439. Weißbauch 76. 195. Weißbindenkreuzſchnabel 486. Weißdroſſel 169. Weißflügelkreuzſchnabel 486. Weißflügelſeeſchwalbe 333. Weißkehle 369. Weißnackenkranich 414. Weißſtirngans 352. Weißwangengans 436. Wellenſittich 128. 483. 484. Wendehals 148. 329. 382. 406. 437. 471. 491. 511. Weſpenbuſſard 76. 86. 211. 384. 438. 458. 493. Weſpengeier 76. Weſpenweihe 471. Wiedehopf 46. 149. 253. 289. 391. 406. 439. 443. 511. Wiehopf 149. | Wiefenpieper 134. 139,142. 177. 245. 292. 295. 426. 435. 501. Re Wieſenralle 407. Wieſenſchmätzer 144. 176.295. 296. 381. 405. 438. — braunkehliger 93.176.382. — ſchwarzkehliger 380. Wieſenſchnarrer 189. Wieſenſchnerz 189. > Wieſenweihe 86. 132. 385. 436. 463. 513. Wildente 94. 191. 286. 442. 510. | — auſtraliſche 357. — gemeine 355. Wildgans 203. 231. 254. 502. Wildputer 102. Wildtaube 38. 185. 213. 280. 286. 366. 407. 444. Wintergoldhähnchen 439. 395. Winterkrähe 375. Wipfelſänger 175. Wippſterzen 176. Mürgei 34. 35. 125. 150. 151. 1553. 222 289 370. 373. 406. 485. E grauer 289. — großer 150. 245. 259. — kleiner 150. D rotköpfiger 33. 34. 273. 2392. 437. — rotrückiger 151. 272. 289. 393. 437. 470. 483. 491. — ſchwarzſtirniger 491. Würgfalk (Würgfalke) 44. 241. 245. 306. Wüſtenrabe 449. Xema Sabinei 80. Vunx torquilla 148. Zitronenzeiſig 91. 8e N 166. 0 424. 439. 467. Zaunkönig 45. 92. 3 222 5 253. 293. 297. 298. 300. 324. 365. 405. 439. 501. 8 Zebrafink 128. 149. Zeiſig 220. 222. 224. 247. 396. 405. 436,12, Zeißla 224. 5 Zetſcher 258. „„ Ziegenmelker 46.2 8. 289. 387. 508. Zippammer 512. Zippe 439. 478. Zwergadler 91. m Zwergdommel 250. 128. 275 5 5 1 rn 10 436. Zwergtrappe 313. 315. f ubrogel itteleuropas. = 53 Chromo- m | Oktav. 1 | und s schwarze SS Mit 240 illustr. N Tafeln er r Textseiten * nach Originalen La SIR Ss VOI F der Maler S 8 8 N Dr. Carl ze Goering, | 8 4 MR R. Hennicke. | Leulemans, 55 = RN En Brosch. M.4.50, Kleinschmidt a RN komplett geb. und de Maes. \ Bu = Mn Otto Derman, . Nutzen und Schaden 1 der Vögel. | Herausgegeben mit Unterſtützung des Rgl. Ungariſchen Ackerbau- 1 Ministeriums. a Oktav. "2 348 Seiten Text und 100 Ab- 4 | bildungen. 14 | Preis geb. M. 3.—. A i PTR rl r AR W.. N N NN x Ws Proſpekte auf Verlangen gern zu Dienften. | Ansichtskarten mit Porträts, I Preise von K. 5.— per 100 ck * Unſere Schnepfen. Die europäifchen Sumpfſchnepfen oder Bekalfinen . u. die Waldſchnepfe in Wort u. Bild. Bearbeitet von J. 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Wie dieſer nicht das Werk eines einzelnen Menſchen oder die Folge des Vorhandenſeins nur eines ungünſtigen Umſtandes iſt, ſo kann auch ihr Schutz und ihre Zunahme nur durch das tatkräftige Eingreifen der Geſamtheit gewährleiſtet werden. Ein jeder helfe deshalb an ſeinem Teile und ſchütze die Vögel! Im folgenden ſollen die wichtigſten Maßnahmen, durch deren Beachtung ein praktiſch durchführbarer und nach langjährigen Erfahrungen auch erfolgreicher Vogelſchutz ausgeübt werden kann, kurz angegeben werden. Zur weiteren Be- lehrung über ihre Ausführung und Beſchaffung der nötigen Hilfsmittel wird auf die am Schluſſe der Anleitung angegebenen Schriften verwieſen. I. Vermehrung der Niſtgelegenheiten. (Siehe Anhang Nr. 1, Kap. II B.) Die Erhaltung der Vögel wird hauptſächlich durch die ſich ihnen bietenden Niſtgelegenheiten bedingt. Da ihnen dieſe durch die fortſchreitende Kultur, be— ſonders durch den heutigen intenſiven Betrieb der Land- und Forſtwirtſchaft vielfach entzogen worden ſind, ſo kommt es darauf an, Niſtgelegenheiten, ſoweit ſich dieſes mit unſeren ſonſtigen Intereſſen verträgt, wiederzuſchaffen. A. Höhlenbrüter. a) Vögel, welche in Höhlen (meiſt Baum⸗, ſeltener Steinhöhlen) brüten und während des ganzen Jahres bei uns bleiben: Alle Meiſen — mit Ausnahme der Schwanzmeiſe —, Spechtmeiſen oder Kleiber, Baumläufer, Spechte und Eulen. p) Vögel, welche in Höhlen brüten und uns im Winter verlaſſen: Stare (einzelne Stare bleiben auch im Winter hier), Wendehals, Garten— rötel, Trauerfliegenſchnäpper, Wiedehopf, Mauerſegler, Blaurake und Hohltaube, bisweilen auch Turmfalke. e) Vögel, welche in Niſchen, Mauerlöchern und halboffenen Höhlungen brüten: Trauerfliegenſchnäpper, Gartenrötel (letztere fünf beziehen ſowohl Höhle A wie B). Hausrötel, grauer Fliegenſchnäpper, Bachſtelze, Rotlchichen rue Turmfalke, Eulen (letztere beiden bereits unter a und b genannt). 1 Die Mehrzahl der unter a, b und e angeführten Vögel ſind ſehr 1 9 Bekämpfer vieler kulturſchädlichen Tiere und deshalb im Haushalte der Natur un⸗ entbehrlich. Nach den neueſten Forſchungen iſt die auffallende Zunahme der Raupen⸗ und ſonſtigen Inſektenkalamitäten, abgeſehen von anderen Urſachen, auch auf die Abnahme der nützlichen Vögel, beſonders der e BADER 0 (Siehe Anhang 4 und 5.) Allen dieſen Vögeln kann für die geraubte natürliche Niſtgelegenheit voller Erſatz durch die vorläufig allein von der Firma H. Scheid in Büren (Weſt⸗ falen) in den Handel gebrachten von Berlepſch'ſchen Niſthöhlen gewährt werden. (Siehe Anhang Nr. 1, Kap. II B 3 und Nr. 6.) N N ; 0 . ; 1 1 I 110 5 | 1. Außenanſicht einer v. Ber: 2. Längsſchnitt einer natürlichen Spechthöhle und lepſch'ſchen Niſthöhle. einer v. Berlepſch'ſchen Niſthöhle. un Diefe genauen Nachbildungen natürlicher Spechthöhlen entſprechen den von den Vögeln geſtellten Anforderungen in ſolchem Maße, daß fie bei richtigem Auf; hängen und richtiger Füllung (genaue Anweiſung „Aufhängen von Berlepſch⸗ ſcher Niſthöhlen“ wird jeder Sendung beigefügt) meiſt ſogleich bezogen werden. 5 Es werden folgende Sorten geliefert: . Höhle A. Für Meiſen, Kleiber, Baumläufer, e drauerſiegen . ſchnäpper, Gartenrötel, Kleinſpecht. „ Höhle B. Für Stare, große Buntſpechte, Meiſen, Wendehals, Kleiber, a DE A Höhle C. Für Grün- und Grauſpecht, Wiedehopf. Höhle D. Für Hohltaube, Blaurake, Wiedehopf, Turmfalke, Eulen, Käuze. Höhle E. Für Mauerſegler. / Höhle F. Für Bachſtelze, Hausrötel, grauen Fliegenſchnäpper. Unter den vorgenannten find die Höhlen A und B für den praktiſchen Vogelſchutz die bei weitem wichtigſten. Um beurteilen zu können, ob und welche Niſthöhlen für das in Frage kommende Gebiet verwendbar ſind, ſei bemerkt, daß als geeignet für das An— bringen der verſchiedenen Höhlen in erſter Linie dasjenige Gelände zu berück— ſichtigen iſt, wo die betreffenden Vogelarten, wenn auch in geringer Zahl, ſchon als Brutvögel vorkommen. Die Höhlen A und B kann man im allgemeinen in allen Waldbeſtänden aufhängen, und zwar in die Nähe kleiner Blößen, an die Wegränder, oder, wenn man den Waldrand wählen muß, nicht an die äußerſten, ſondern an die etwas zurückſtehenden Bäume. Nächſt dem Walde ſind dieſe Niſthöhlen in allen Obſt— pflanzungen, kleineren Feldremiſen, allen Gärten und Alleen zu verwenden. Un— geeignet für Meiſen find alle Baumpflanzungen auf gepflaſterten und feſt— getretenen Plätzen und Wegen, reine Erlenbrüche und andere Beſtände mit dauernd naſſem Untergrunde, ſowie endlich ſolche Waldteile, in welche Vieh und Geflügel regelmäßigen Auslauf hat. Man beachte, daß die für Stare beſtimmten Niſthöhlen in großer Zahl nahe beisammen hängen dürfen, weil dieſe Vögel weitab von der Brutſtätte ihre Nahrung ſuchen, ſich einander alſo nicht ſtören, daß dagegen die für Meiſen be— ſtimmten Höhlen in gewiſſer Entfernung, wenigſtens 20—30 m voneinander hängen müſſen, da die nächſte Umgebung einer für Meiſen beſtimmten Höhle zugleich deren Jagdgebiet iſt, dieſes alſo nicht zu klein bemeſſen ſein darf. Die Höhlen C und D gehören hauptſächlich in die alten Beſtände. Zur Anſiedelung des Wiedehopfs wird man einige derſelben in der Nähe von Vieh— triften, Weiden und Wieſen aufhängen. Die Höhlen E finden ihren Platz unter den Dächern hoher Gebäude, wobei ſtets auf unbedingt freien Abflug zu achten iſt, die für Halbhöhlenbrüter be— ſtimmten Höhlen F können an Gebäuden und in ihrer Nähe angebracht werden, da ſämtliche hier in Betracht kommenden Vogelarten den Menſchen W ſcheuen. Alles weitere beim Aufhängen und Füllen der Niſthöhlen zu Beobachtende leſe man in der jeder Niſthöhlenſendung beiliegenden Anweiſung nach. Überall, wo Niſthöhlen angebracht ſind, ſorge man für die nötige Ruhe. Vorzüglich halte man Katzen und Sperlinge fern. Haben Fledermäuſe, welche ebenſo nützlich wie die Vögel ſind, von den Höhlen Beſitz genommen, ſo ſtöre man ſie nicht, ſondern hänge noch mehr Niſthöhlen auf. B. Freibrüter. Sehr viele Kleinvögel, Inſekten- und Körnerfreſſer, brüten im Gebüſch. Ihr Schutz und ihre Vermehrung kann weſentlich gefördert werden durch Anlage von Vogelſchutzgehölzen, wobei folgende Geſichtspunkte zu beachten ſind: e nnen 5 . . re . FCC 119 2 , . SE, Aha 60 1 . 15 5 2 0 N 5 JC tes 1 ; NE 8 W 6 * 8 ’ — f a N) 75 3 18 N 2 gi Kr ö * { . „. * 4 x 57 a) Bei Neuanlagen: Im allgemeinen iſt jede landwirtſchaftlich nicht bee nutzte Fläche — alte Steinbrüche, Lehm- und Sandgruben, ſteile Hänge, tote Winkel im Felde, in Gehöften und Gärten, Graben- und Uferböſchungen, Ränder b von Weiden, Wieſen, Hutungen u. dgl. m. — für ein ſolches Gehölz geeignet. (Dergleichen Gehölze ſind auch zugleich die beſten Wildremiſen.) Auch können viele Niſtgelegenheiten dadurch geſchaffen werden, daß man Drahtzaͤune, Mauern | und ähnliche Einfriedigungen durch lebende Hecken erſetzt. b) Bei Herrichtung bereits vorhandener Gebüſche: Hierzu kommen in Betracht die Waldränder, Parkanlagen, Buſchwerk an Teichen, Bächen, Hshl- wegen u. dgl., ſowie die an Eiſenbahndämmen als Erſatz für Schneezäune an⸗ gepflanzten Hecken. | Man begründet Vogelſchutzgehölze, indem man Sträucher verſchiedener Art zuſammenpflanzt. Am meiſten bewähren ſich Miſchpflanzungen von Weißdorn, Weißbuche, Wildroſe, Stachelbeere, Holunder, Wacholder, Fichten. Die Wild— roſe pflanze man zaunartig an den Rand, das Gehölz ſelbſt durchſetze man mit einigen Hochſtämmen der Eiche und Ebereſche. Der Pflanzung laſſe man einige Jahre Zeit zum Anwurzeln und köpfe dann die einzelnen Pflänzlinge dicht über einer Verzweigungsſtelle, wodurch ſich quirlähnliche Veräſtelungen, die beſten Unterlagen der Neſter, bilden, und zugleich dichtes Buſchwerk entſteht. Schon vorhandene Gebüſche ergänze man durch Einpflanzen der vorſtehend genannten Arten. (Näheres über Anlage und Herrichtung dieſer Gehölze ſiehe Anhang Nr. 1, Kap. II BI und 2.) N Wo Vögel brüten, laſſe man das abgefallene Laub liegen. Unter und in demſelben findet ſich für die Vögel mancherlei Nahrung, zugleich dient es als Schutz vor unbemerkter Annäherung von Feinden. Soweit wie möglich, ſind in freiem Felde ſtehende Vogelſchutzgehölze durch Baumreihen oder Hecken mit naheliegendem Walde oder Parke zu verbinden. Die meiſten Kleinvögel fliegen nicht gern über das freie Feld. Gebüſche und ſonſtige Brutgebiete ſäubere man von Haarraubzeug (Katzen, Marder uſw.) durch Aufſtellen von Kaſtenfallen. II. Winterfütterung. (Siehe Anhang Nr. 1, Kap. II C, Nr. 3 und 6.) Eine künſtliche Fütterung der Vögel wird, ſoweit es fh nicht um eine Ge— wöhnung beſtimmter Vogelarten an eine beſondere Ortlichkeit handelt, nur dann nötig, wenn Glatteis, Raureif oder ſtarker Schneefall ihnen die natürlichen Nahrungsquellen, beſonders die Ritzen und Fugen der Baumrinde, verſchloſſen hat. Der nicht zu ſtillende Hunger während weniger Morgenſtunden kann dann genügen, die Vogelwelt einer ganzen Gegend größtenteils zu vernichten. Bis gegen Neujahr finden die Vögel eine ſtets gern genommene natürliche Koſt in den Früchten verſchiedener Bäume und Sträucher, namentlich der Eber⸗ eſchen und Holunder. Man ſorge daher für reichlichen Beſtand derſelben, indem man ſie überall, wo es angeht, kultiviert, Ebereſchen auch als Allee- und Straßen⸗ bäume, wenn auch nur vereinzelt zwiſchen Obſtbäumen, anpflanzt. Daß die Beeren nicht etwa gepflückt werden, ſondern den en zur Verfügung er iſt ſelbſtverſtändlich. . Bei künſtlicher Fütterung kommt es darauf an, daß fie nachſtehenden An— forderungen genügt. Sie muß von den Vögeln leicht angenommen werden und unter allen Witterungsverhältniſſen ihren Zweck erfüllen, alſo den Vögeln ſtets und beſonders bei ſchroffem Witterungswechſel, wie plötzlichem ſtarkem Schneefall, Rauhreif, Glatteis unbedingt zugänglich bleiben. Sind dieſe Bedingungen erfüllt, ſo iſt es ziemlich gleichgültig, von welcher Art und Form die Futterſtellen ſind. Für größere Waldgebiete mag es ſchon genügen, Fleiſch- oder Fettſtücke, z. B. abgebalgte, nicht vergiftete Füchſe, Kaninchen oder Teile derſelben durch dichtes Nadelreiſig von oben und den 3. Futterhaus. 4. Futterglocke. Seiten her verblendet, damit Schnee und Regen abgehalten wird, in die Bäume zu hängen. Eine ſolche ſtets zugängliche Futterſtelle iſt für 400 — 500 Morgen vollſtändig ausreichend. Von allen bekannten Futterapparaten haben ſich vornehmlich das heſſiſche Futterhaus und die Futterglocke bewährt. Beide überall, ſowohl in ausgedehnten Waldungen (für 400 —- 500 Morgen genügt ein Futterhaus) und Parkanlagen, wie auch kleinſtem Gärtchen, ja die Futterglocke ſelbſt an jedem Fenſterbrett verwendbar, ſind zu 30 bezw. 5 Mark von der Firma H. Scheid in Büren, Weſtfalen, fertig zu beziehen, wie auch von jedermann ſelbſt leicht herzuſtellen. (Beſchreibung ſiehe Anhang Nr. 1, Kap. IIC und Nr. 3.) In dem Futterhaus ſind jegliche Futterſtoffe verwendbar; als ſtändiges Futter reiche man feſte Futterkuchen, die man ſich aus einem Gemiſch zuſammen und laſſe fie dann an einem kühlen Platz erſtarren. Der Kuchen läßt [x Er 7 3; er 7 3 von Hanf, Mohn, Sonnenblumenkernen, geriebener Semmel und etwas „ 3 zu 3 Teilen — und zerlaſſenem Rindertalg — zu 2 Teilen — ſelbſt herſtelen 5 5 kann. Man zerlaſſe den Talg, gieße ihn in die Miſchung, rühre dieſe gut durch, 15 fülle die Maſſe in einen irdenen, innen glaſierten Topf, drücke fie möglichſt feſt 157 W 1 ſich dann leicht aus dem Topf nehmen und kann nun ganz oder zerteilt auf den Futtertiſch geſtellt werden. (Siehe Anhang Nr. 6.) In der Futterglocke wird Hanf gefüttert. 5 III. Sonſtige Maßregeln zum Schutze der Vögel. 1. Jeder ſorge dafür, daß die beſtehenden Geſetze und Verordnungen, welche 5 der Erhaltung der heimiſchen Vogelwelt dienen ſollen, beachtet und befolgt werden. Das gute Beiſpiel, welches man ſelbſt gibt, wird dabei oft wirkſamer ſein, a zum Zwecke von Beſtrafungen erfolgte Anzeigen. 2. Wo es die wirtſchaftlichen Verhältniſſe erlauben, vermeide man, Wurzel— und Reiſighaufen, welche von vielen Vögeln gern als Brutplätze benutzt werden, während der Brutzeit aus dem Walde abzufahren. 3. Man führe den Heckenſchnitt nicht zur Brutzeit aus, ſondern nur im Frühjahr und Herbſt. Durch den ſogenannten Johannisſchnitt werden unzählige zweite Bruten zerſtört, welche, da ſie hauptſächlich Weibchen enthalten, für die Vermehrung der Vögel von größtem Werte ſind. 4. Man hänge Sirenen zum Trocknen nur ſo auf, daß die ſeitlichen Öffnungen geſchloſſen find. In dieſen Reuſen fangen ſich ſonſt viele Vögel, 6 welche der darin zahlreich vorhandenen Inſekten wegen hineinfliegen und den Rückweg nicht finden. 5. Wo durch die Lage der Neſter während der Brutzeit Schmußerei entſteht (3. B. durch Schwalben, welche unter dem Dachſims bewohnter Gebäude ihre Neſter bauen), ſchütze man ſich durch darunter genagelte Brettchen, aber man zerſtöre das Neſt nicht. 6. Der Gebrauch von Pfahleiſen zum Fangen ſchädlicher Vögel empfiehlt ſich im allgemeinen nicht, da man in ihnen vielfach mehr nützliche als ſchädliche Raubvögel fängt. Wo man aber dennoch Pfahleiſen aufſtellt, da laſſe man die Eiſen nur während des Tages fängiſch ſtehen, nagele dieſelben auf dem Pfahle nicht feſt, ſo daß ſie nach dem Zuſchlagen zur Erde fallen können und umwickele die Bügel mit Werg oder ähnlichen Stoffen, damit den ſich fangenden Raubvögeln nicht durch Hängen und Zerſchmettern der Fänge unnötige Qualen bereitet werden, und man die unbeabſichtigt gefangenen (Eulen, Buſſarde, Turmfalken) wieder freilaſſen kann. 7. Man vergeſſe über der Erwägung von der Nützlichkeit und Schädlichkeit den Vögel nicht, daß ſie der Schmuck und das belebende Element der Natur ſind, und ſchütze, ohne in beſonderen Fällen auf Selbſthilfe zu verzichten, unter Umſtänden auch diejenigen Vögel, welche zwar als vielfach ſchädlich bekannt, aber ſchon jetzt jo ſelten find, daß ihre dauernde Verfolgung einer Vernichtung der Art gleich— käme. Dahin gehören unter anderen die Adler, Zwergfalken, Rotfußfalken, die 3% größeren Eulen wie Uhu und Uralkauz (ſiehe Anhang Nr. 7), die wee 8 Störche, die Kolkraben, 1 und i a 93 8. Man erwecke bei denjenigen, auf welche man vermöge feiner Stellung oder ſeines Berufes Einfluß hat, Verſtändnis und Liebe für die Naturbetrachtung. Insbeſondere ſoll der Lehrer die Schüler darauf hinweiſen, daß ſie durch die Er— haltung der lebenden Natur ſich und ihren Mitmenſchen Nutzen und Genuß ver— ſchaffen, durch rohe und gedankenloſe Zerſtörung deſſen, was für die Allgemein— heit beſtimmt iſt, aber großen Schaden anſtiften. Anhang. Vorſtehende Anleitung gründet ſich im weſentlichen auf die Ergebniſſe der Verſuche, welche das Miniſterium für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten zur Einbürgerung von Vögeln durch Aufhängen von Niſthöhlen gemacht hat, ſowie a folgende Schriften: Freiherr v. Berlepſch, „Der geſamte Vogelſchutz“. 7. Auflage, Verlag Her— mann Geſenius Halle a. S. Preis 1,20 Mk. (dieſe Schrift iſt Eigentum des Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelh. 2. Aufhängen von Berlepſch'ſcher Niſthöhlen, Sonderabdruck des Kap. II B 3 g vorgenannter Schrift. 1 Exemplar 6 Pf., 10 Exemplare 50 Pf., 100 Exemplare 2,50 Mk., 1000 Exemplare 20 Mk. 3. „Winterfütterung“. Sonderabdruck des Kap. II O vorgenannter Schrift. 1 Exemplar 10 Pf., 10 Exemplare 75 Pf., 100 Exemplare 4 ME, 1000 Exem⸗ plare 25 Mk. 4. Rörig, „Studien über die witiſchaftliche Bedeutung der inſektenfreſſenden Vögel“. 5. Rörig, „Unterſuchungen über die Nahrung unſerer heimiſchen Vögel mit be— ſonderer Berückſichtigung der Tag- und Nachtraubvögel“, Verlag Paul Parey, Berlin. Beide Abhandlungen in einem Bande, Preis 6 Mk. 6. Rörig „Über die Anlage von Niſtſtätten und Futterplätzen für inſekten— freſſende Vögel“, Flugblatt Nr. 19. Verlag Paul Parey, Berlin. 1 Exemplar 5 Pf., 100 Exemplare 4 Mk. 7. Hennicke, „Die Raubvögel Mitteleuropas“. Verlag von E. Köhler, Gera— Untermhaus. Preis 5 Mk. — Druck von Gebr. Unger in Berlin, Bernburger Str. 30. nr 3 m > Aa FEN EN ! U IN 4 im} RasAAMAARATEN DA BR mA 1 * 5 A MAAAA, 2 \ r 4 0. u nf K er A aM e SE; PT. 5 Nee IA AAAAEDELN? FHN. + a AN A eee, 5888 e d eee nn dee eee ee A aan | AT DUN! BON, IL? 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