HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY. N, usa | 3a May AS, NOS, Na 2 nnd PB) 1908 PALAEONTOGRAPHICA BEITRARFGE ZUR PESIURGESCHICHTE DER VORZEIT Herausgegeben von E. KOKEN una J. F. POMPECK)I in Tübingen in Göttingen. Unter Mitwirkung von O. Jaekel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Vierundfünfzigster Band. "Sean Rehen E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (E. Nägele). 1907—1908. Inahganat Erste Lieferung. März 1907. Seite Sieberer, Karl, Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura. (Mit Taf. I-V.. . 2.2... 1—68 Zweite und dritte Lieferung. August 1907. Broili, Ferd., Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. Scaphopoden und Gastropoden. (VER ESESEV SS) Er ee ob ler) Broili, Ferd., Ein neuer Ichthyosaurus aus der norddeutschen Kreide. (Mit Taf. XII, XII.) . 139—162 Nieren Mererume: November 1907. Salfeld, H., Fossile Landpflanzen der Rät- und Juraformation Südwestdeutschlands. (Mit Rate XIV ROUND re 163 20% Fünfte Lieferung. Februar 1908. Beutler, K., Beitrag zur Kenntnis der cyclostomen Bryozoen der älteren Tertiärschichten des südlichen Bayern. (Mit Taf. XXIII, XXIV und 7 Textfiguren) . . . . 205-250 Sechste Lieferung. April 1908. Felix, Joh., Studien über die Schiehten der oberen Kreideformation in den Alpen und den Mediterrangebieten. (Mit Taf. XXV, XXVI und 6 Textfiguren.) . . . . 251—339 4 5 ö t IR! . r % N A“ . u n Ar er ER we Po x BT N “ ’R 81a - — PALAEONTOGRAPHICA & BEITIRArLlE _ NATURGESCHICHTE DER VORZEIT Herausgegeben ; : von 2% E. KOKEN wa J. F. POMPECKJ in Tübingen in Goettingen, Unter Mitwirkung von 0. Jaekel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Vierundfünfzigster Band. Erste Lieferung. Inhalt: . Sieberer, Karl, Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura, (S. 1—68. Taf. I—V.) "Stuttgart. E. Schweizerhartsche Verlagsbuchhandlung (E. Nägele). 1907. Ausgegeben im März 1907. E. Schweizerbartsche Verlagshandlung (E. Nägele) in Stuttgart. Wissenschaitliche Ergebnisse ::: einer Reise in Ostalrika :: in den Jahren 1903-1905 mit den Mitteln der Hermass und Euıse geb. HEcKkmans WENTZEL-Stiftung ausgeführt von Prof. Dr. ALFRED VOELTZKOW. Das Werk ist in 5 Bände emgeteilt und es enthält: Band I. Bericht über die Reise und Übersicht über die Ergeb- nisse. — Geologie, Palaeontologie und Ethno- graphie. Band II u. III. Systematische Arbeiten aus dem Bereiche der Zoologie und Botanik, Band IV u. V. Anatomie und Entwickelungsgeschichte. - Gesamt-Umfang der 5 Bände ca. 375 Bogen Text in gr. 4° u. ca. 200 Tafeln. Subskriptionspreis für das ganze Werk ca. Mk. 350.—. Außerdem wird jeder Band und jede darin enthaltene Abhandlung einzeln abgegeben, wobei eine kleine Preiserhöhung eintritt. Bisher erschienen : Schildkröten von Ostafrika und Madagaskar = von Prof F. SIEBENROCK-Wien. Bd. IH. 1. 40 S. mit 5 Tafeln. — Subsk.-Preis Mk. 8.—, Einzelpreis Mk. 10.—. Beiträge zur Anatomie und Entwickelungsgeschichte des * _Blutgefäfssystemes der Krokodile von Prof. Dr. F. HOCHSTETTER-Innsbruck. Bd. IV. 11. 140 S. m. 10 Tafeln, — Subsk.-Preis Mk. 17.—, Einzelpreis Mk. 21.—. Über die Entwickelung der Scheidewandbildungen in der Leibeshöhle der Krokodile von Prof. Dr. F. HOCHSTETTER-Innsbruck. Bd. IV. 11, 66 S. m. 5 Tafeln. — Subsk.-Preis Mk. 11.—, Einzelpreis Mk. 13.50, Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura. Von Karl Sieberer. Mit Tatel I—-V und 285 Textfiguren. Vorwort. Eine der interessantesten Gruppen der Gastropoden ist die Gattung Pleurotomaria. Heute spielt sie nur noch eine kleine Rolle. Von den 4 lebenden Arten findet man 2 bei den Antillen und 2 bei Japan und den Molluken. In früheren Erdperioden dagegen waren die Meere von ihnen erfüllt. Vom Cambrium an finden sie sich fast in allen Formationen. Im Tertiär werden sie selten und in der Gegen- wart scheinen sie dem Aussterben entgegenzugehen. In Jura sind sie noch häufig und sie bilden dorv einen wesentlichen Bestandteil der Gastropoden. Scharf abgegrenzt gegen andere Gruppen bieten die Pleurotomariiden ein vorzügliches Material, der Entwicklung eines kleineren Stammes, in genetischer und in zoogeographischer Beziehung, nachzugehen. Doch bedarf es dazu einer genauen Kritik der Arten, die früher meist etwas unbestimmt aufgefaßt wurden. Die ersten Forscher, welche sich bei uns eingehender und in wissenschaftlicher Weise mit Jurassischen Gastropoden beschäftigt haben, waren SCHLOTHEIM, ZIETEN und Gorpruss. Sie alle aber überragt der Altmeister schwäbischer Geologie, QuEnstept, dem wir die erste systematische Er- forschung des Jura verdanken. In seinem berühmten Hauptwerk „Der Jura‘ hat er zahlreiche Gastro- poden und damit auch die Pleurotomarien beschrieben und abgebildet. Später faßte er in seiner Petre- faktenkunde noch einmal alle seine Ergebnisse zusammen, die sich aber in Beziehung auf die Pleurotomarien von den früheren kaum unterscheiden. QuEnstepr ging, was die Stoffanordnung und Nomenklatur betrifft, seine besonderen Wege. Fremden Forschern erschwerte er dadurch die Benützung seiner eigenen Ergebnisse. Auch sind seine Diagnosen oft ungenau und unbestimmt und es ist deshalb schwer, ja vielfach unmöglich, nach seinen Angaben allein die Arten alle auseinander zu halten und Ver- gleichsstudien zu machen. Daher lag es nahe, die schwäbischen Jurapleurotomarien einer Revision und Neube- arbeitung zu unterziehen, und ich folgte gerne der Anregung meines hochverehrten Lehrers, Herrn Professor Dr. Korn, diese Arbeit zu übernehmen. Ich möchte ihm an dieser Stelle herzlich Palaeontographica. Bd. LIV. 1 danken für die vielfache Unterstützung mit Rat und Tat, die er mir während meiner Studienzeit und besonders bei Ausarbeitung der vorliegenden Studien immer so liebenswürdig zuteil werden ließ. Das Material zu meiner Arbeit stammt in erster Linie aus der Tübinger Universitäts sammlung. Dann erhielt ich noch, zum Teil außerordentlich reiches und schönes Material von Herrn Professor Dr. Fraas aus dem Stuttgarter Naturalienkabinet, von den Herren Pro- fesor Dr. Ror#zrrerz und Dr. Scurosser aus der bayrischen Staatssammlung in München, ferner aus den Privatsammlungen der Herren Dr. Brcx m Stuttgart, Pfarrer Dr. Enger in Kleineislingen, Pfarrer Gussumann in Eningen und Schullehrer Wırttinser inHolzheim. Ihnen allen danke ich bestens für ihre große Freundlichkeit. Ebenso danke ich Herrn Professor Dr. Saver für die Erlaubnis, die Sammlung der Technischen Hoch- schule m Stuttgart zu vorliegenden Studien benützen zu dürfen. Tübingen, im Oktober 1905. Karl Sieberer. Allgemeiner Teil. Über die Geschichte der Gattung Pleurotomaria hat uns besonders Koxex eingehende Aufklärung gegeben.” Nach ihm hat Drrrancz in der Form pleurotomaire zum erstenmal diesen Namen an- gewandt. In seiner MineralConchology übernahm ihn Sowergy, indem er aus pleurotomaire den Namen Pleurotomaria formte. Längere Zeit dauerte es aber, bis das für die Gattung charakteristische Band überall beobachtet wurde. Man reihte viele Pleurotomarien noch unter Trochus ein und SowErBY hat z. B. unter seinen Gastropoden nur 2 Pleurotomarien aufgeführt. Von den älteren deutschen Palaeontologen haben ScHLOTHEIM, SCHÜBLER und besonders Zreren manche Pleurotomarienformen be- schrieben und abgebildet. Für uns ist die Zimrensche Arbeit noch besonders dadurch wichtig, daß sie sich überwiegend mit den schwäbischen Fossilien befaßte. Später beschrieb Gorprvss in seinen Petre- facta Germaniae eine Menge von Pleurotomarien, allerdings viele unter dem Gattungs- namen Trochus. In Frankreich befaßte sich Destoxecnaurs eingehend mit den Pleurotomarien. Später hat p’Orsıeny in seiner grundlegenden Pal&ontologie francaise alle damals bekannten Pleurotomarien der Jura- und Kreidezeit zusammengestellt. Eine größere zusammenfassende Arbeit über die Pleurotomarien ist in Frankreich nach p’Orgreny nicht mehr erschienen. Man findet nur vereinzelte Notizen. Die englische Arbeit von Morrıs und Lycrır ist für die Gattung Pleurotomaria von ge- ringerer Bedeutung. Es sind nur ein paar Formen aus dem Great Oolite beschrieben, deren Ab- bildungen ziemlich mangelhaft sind. In neuerer Zeit hat sich Hupresrox um die englischen Gastropoden sehr verdient gemacht. Wir verdanken ihm eine gute Monographie über die Pleurotomarien des In- ferior Oolite. Mit den schwäbischen Pleurotomarien hat sich nach Zırren fast nur Quensteor be- faßt. Doch sind jetzt seine Anschauungen und Arbeiten vielfach veraltet und überholt. Noch zu den Zeiten Quexsteprs und nach seinem Tode erschienen viele Publikationen über fossile Gastropoden, in denen auch Pleurotomarien besprochen wurden, jedoch handelte es sich meistens um vorjurassische Arten. Von größeren Arbeiten möchte ich besonders diejenige von Kokzn hervorheben, welche sieh mit der Entwieklung der Gastropoden vom Cambrium bis zur Trias befaßt, und in welcher zum erstenmal eine Fülle von allgemeinen Gedanken und Gesichtspunkten aufgestellt wurde. Besonders be- schäftigte sich KokEn mit der systematischen Entwicklung und den genetischen Beziehungen der Gastro- poden und er gab dadurch der Gastropoden-Forschung neue fruchtbringende Anregungen. Neben diesen größeren Arbeiten findet man noch eine Menge von Einzelheiten, Namen, Vorkommen ete. in zahlreichen stratigraphisch-palaeontologischen Abhandlungen zerstreut. ' Vgl. KokEn, die Gastropoden der Trias um Hallstatt, pag. 16 u. 17. Die älteren Palaeontologen faßten den Gattungsbegriff Pleurotomaria ziemlich weit und beschrieben unter diesem Namen oft stark untereinander abweichende Formen. Die fortschreitende Forschung trennte mit der Zeit neue Gattungen und Untergattungen ab. Unter den schwäbischen For- men habe ich die Gattung Oryptaenia und die Untergattung Sisenna von Pleurotomaria abgeschieden. Für die Morphologie der jurassischen Pleurotomarien kann im allgemeinen folgendes gelten: Die Schale ist kreisel- oder kegelförmig, in der Regel breiter als hoch. Nur im braunen und weißen Jura sind einige Formen, bei denen die Länge die Breite übertrifft. Es sind dies Pl. fasciata, Pl. fastigata, Pl. elongata und Pl. speciosa. Die Oberfläche ist niemals glatt, sondern zeigt immer Skulptur. Charak- teristisch ist das Schlitzband. Den Mundausschnitt habe ich leider bei keinem Exemplar vollkommen er- halten finden können. Ebenso soll es sich auch bei den rezenten Pleurotomarien verhalten. Beim Fangen derselben bekommt man fast nie solche mit vollständigem Mundausschnitt. Ob dies mit der Lebensweise zusammenhängt oder ob die Schale gerade an der Mündung zart und zerbrechlich ist, möchte ich nicht entscheiden. Auch sonst ist der Erhaltungszustand meistens kein guter, und vollständig erhaltene Schalen- exemplare sind nicht häufig. Die Pleurotomarien des mittleren Lias, des mittleren braunen Juras und des Nattheimer Horizonts haben sich gut konserviert, während die andern Schichten meist Steinkerne lieferten. Die Stücke aus dem französischen Jura wie aus dem Inferior Oolite von England sind besser erhalten. Besonders schöne Exemplare standen mir aus dem braunen Jura von Popiliani zur Verfügung. In dem benachbarten fränkischen Jura sind die Pleurotomarien seltener als bei uns. Seit GoLDFuss er- schien keine monographische Beschreibung der fränkischen Pleurotomarien mehr und dies erschwert ein- gehende Vergleiche; denn die Diagnosen sind bei Gorpruss zu kurz gehalten und die Abbildungen ent- sprechen nicht immer den Originalen. Ebenso harren die Pleurotomarien der übrigen deutschen Jura- gebiete noch ihrer Bearbeitung. Im ganzen untersuchte ich etwa 1000 Exemplare, von denen aber nur ein kleiner Bruchteil gut erhalten war. Der Gattung Pleurotomaria gehören 47 Arten und 9 Varietäten an, der Untergattung Sisenna 3 Arten und der Gattung CUryptaenia 3 Arten. 11 Arten sind neu. Der schwäbische Lias enthält 17 verschiedene Formen. Von diesen ist die Gattung O’ryp- taenia mit den Arten Or. rotellaeformis, Or. ewxpansa und Or. nodosa gesondert zu führen, ebenso die Untergattung Sisenna mit Sisenna subturrita und Sisenna bistriga. Vergleicht man die Liaspleurotomarien miteinander, so bemerkt man, daß zwei verschiedene For- men nebeneinander auftreten. Es sind dies die niedrigen, treppenförmigen, gutgenabelten Schalen und im Gegensatz dazu die mehr kegelförmigen höheren, schlechtgenabelten Schalen. Unter schlechtgenabelt verstehe ich diejenige Ausbildungsweise, bei welcher ein Nabel gar nicht vorhanden oder durch die um- gebogene Innenlippe verdeckt ist. Diese beiden Formenreihen, repräsentiert durch Pl. anglica und Pl. amalthei, können jedoch nicht streng auseinander gehalten werden. Sie sind vielfach durch Zwischen- formen verbunden, und dadurch verwischen sich die Artgrenzen. Deshalb habe ich bei der nachfolgenden Einteilung in Gruppen die eben angeführten Verschiedenheiten nicht berücksichtigt und alle Liasformen unter dem Namen Anglicae zusammengefaßt. Der Anfang der jurassischen Pleurotomarien muß in der alpinen Trias gesucht werden, wo die Pleurotomarien sehr zahlreich vorkommen, während von der germanischen Trias nur der Müuschelkalk solche aufweist. Man wird daher zu der Annahme gedrängt, daß die Pleurotomarien. mit dem Liasmeer eingewandert sind. Allerdings ist die Sache nicht so einfach, wie es nach diesen kurzen Worten zu sein scheint. Korex ist bei seiner Bearbeitung der Hallstätter Gastropoden zu dem Sehluß gekommen, daß sie Elemente enthalten, die der Ausgangspunkt für entsprechende jurassische Formenkreise geworden sind. Der Weg ist aber nicht mehr lückenlos festzustellen, weil die juras- sischen Formen, wie Koken sich ausdrückt, die Resultate komplizierter Verschiebungen und Wander- ungen sind. Pl. psilonoti, die älteste Form im Lias, gehört zu den typisch treppenförmigen Vertretern. Nach Pl. psilonoti treten dann mehr die hohen, kreiselförmigen Formen der Pl. anglica auf und erst im Lias y und besonders im Lias “ zeigen sich de Amaltheiformen. Doch besitzen im ganzen Lias und im unteren braunen Jura die Pleurotomarien ein stufenförmiges Gewinde. Auch Pl. anglica, bei der sich die Außenseiten mehr und mehr in eine Ebene stellen und die Nähte sich verflachen, zeigt noch Treppen- form. Pl. psilonoti hat ein eingesenktes Schlitzband, gleichmäßige Skulptur und einen weiten flachen Nabel. Wiehtig erscheint mir eine kleine Leiste, welche sich meistens in der Mitte des Bandes befindet. Diese Leiste, welche den Charakter emes Kieles annehmen kann, findet man bei allen Jurapleuroto- marien. Es können sogar mehrere Leisten auf dem Bande sein (vergl. Pl. amalthei). Aus der niedrigen Form der Pl. psilonoti entwickelten sich die höheren Formen, welche eine mehr höckerige und wellige Skulptur aufweisen. Diese Skulptur findet man auf den obersten Windungen nicht. Dieselben sind ziemlich glatt und ohne Skulptur. Gerade in den Anfangswindungen gleichen un- sere gut erhaltenen liassischen Pleurotomarien der Pl. Fischeri Hörxes von Hallstatt und sie beweisen dadurch ihre Verwandtschaft mit alpinen Formen. Die Knoten, die bei Pl. psilonoti schon angedeutet sind, erheben sich später zu ansehnlicher Größe. Zu beiden Seiten des Bandes machen sich Querwülste bemerkbar, welche die Richtung der Anwachsstreifen haben und durch die Spiralstreifen in Höcker zer- legt werden. Ferner ist von Wichtigkeit, daß sich das Band nicht mehr einsenkt, sondern sich empor- wölbt. Koren hat sich mit der Entstehung dieser Skulptur eingehend beschäftigt und ich kann seine Er- gebnisse für die liassischen Formen, besonders in Beziehung auf PT. amalthei, nur bestätigen. „Die Ent- stehung ist an den oberen Windungen erkennbar. Über dem Schlitzbande bildet eine stärkere Spiral- rippe eine Stufe, an welcher auch die Anwachsrippen, die geradlinig von der Naht ausstrahlen, schärfer rückwärts gerichtet sind. Eine oder zwei schwächere Spiralen folgen dann noch bis zur Naht. Auf jener stärkeren Spirale erscheinen zuerst längliche Anschwellungen, dann Knoten; auch die oberen Spiralen werden von dieser Skulptur beeinflußt und schließlich hat man deutliche Querwülste, welche an der sich erhebenden Kante am höchsten erscheinen. Ähnliches wiederholt sich unter dem Schlitzbande, wo die der Anwachsrichtung entsprechenden Rippen anfänglich einfach bis zur Kante laufen, welche die Basis abgrenzt; allmählich heben sich einzelne stärker heraus und werden zu Querwülsten, auf denen die Spiralrippen sekundäre Längsknoten erzeugen. Die Anwachsstreifen bilden unter dem Bande einen nach vorn stark konvexen Bogen und dementsprechend sind auch die Wülste meist deutlich gekrümmt.“ Diese Skulpturentwieklung verknüpft die liassischen Formen mit den triassischen und palaeozoischen (nach Koken). Auf Pl. psilonoti folgt zeitlich Pl. princeps, welche dem Typus der Pl. anglica ziemlich nahe steht. Dann ist besonders noch Pl. Turneri zu erwähnen, weil in ihr die Tendenz der Anglica-Formen, ihre Windungsflächen in eine Ebene zu legen, die vollkommenste Ausbildung erreicht hat. Im mittleren Lias findet man Pl. multieinela, welehe sich durch eine derbere Ausbildungsweise auszeichnet, ziemlich häufig. Weitaus die schönsten Formen aber bringt die Art Pl. amalthei, welche sich vom Lias 6 bis in den braunen Jura a fortsetzt. In den Posidonienschiefern des Lias e findet man keine Pleuroto- marien. Sie sind dort entweder alle zu Grunde gegangen oder ausgewandert. Jedenfalls mußte im Lias £ der schwäbische Jura mit Gastropoden wieder neu besiedelt werden. Es tritt dann sofort P!. amalthei in derselben Ausbildung wie im Lias ö wieder auf. Es ist merkwürdig, daß Pl. amalthei ihren Arteharakter bis zum braunen Jura « so bewahrt hat; denn der Lias & brachte sicher eine Wendung mit sich und die äußeren Verhältnisse waren für eine so konstante Arterhaltung nicht sehr günstige. Viel- leicht ist hier die Annahme gerechtfertigt, daß der alpine Ozean oder sonst ein Jurameer mit anderem Charakter wie das schwäbische den Aufenthaltsort für diese Art bildete, wo sie sich unter günstigen gleichmäßigen Lebensbedingungen erhalten konnte, um dann später unter besseren Umständen wieder Vor- stöße zu machen und neue Meere zu besiedeln. Dabei steht Pl. amalthei im Mittelpunkt einer von ihr ausgehenden Artbildung, wie es Pl. Escheri, Pl. subdecorata, Pl. opalina, Pl. tardıta, Pl. undosa be- weisen. Wir haben hier ein Beispiel für die von Korkx bezeichnete iterative Artbildung. Der braune Jura enthält 20 Arten und 8 Varietäten. Im unteren braunen Jura herrschen ausschließlich noch Amalthei-Formen, von denen ich besonders Pl. torulosa und Pl. opalina anführen möchte. Bei letzterer wird die Form breiter, gedrungener, die Höcker sind dieker und größer. Diese Eigen- schaften steigern sich immer mehr und wir erhalten nacheinander die Arten Pl. rotundata, Pl. actinom- phala und Pl. armata.. Allerdings unterscheiden sich diese Formen trotzdem noch stark voneinander. Während Pl. rotundata runde Windungen und schwach ausgebildete Höcker hat, zeigen Pl. actinom- phala und Pl. armata kantige Windungen und große Höcker. Ferner ist Pl. armata höher und anders geknotet als Pl. actinomphala. Zwischenformen sind leider nicht vorhanden. Aus dem braunen ‚Jura Y möchte ich noch besonders Pl. undosa anführen, welche der Pl. amalthei außerordentlich ähnlich ist. Hier scheinen die verschiedenen Arten des unteren braunen Jura gleichsam wieder zur Stammform zurückgekehrt zu sein. Alle Formen des unteren braunen Jura gehören zur Gruppe der Pl. amalthei und ihre Verwandtschaft läßt sich nicht verkennen. Indessen stößt die Aufstellung einer Abstammungsreihe aus Mangel an geeignetem Material auf Schwierigkeiten. Andere Verhältnisse dagegen finden wir im mittleren braunen Jura. Hier setzt ein Formen- reichtum ein, der geradezu überraschend ist, und mir scheint es unmöglich, ‘diese verschieden gestal- teten Arten alle von den vorhergehenden abzuleiten. Manche Formen treten zu unvermittelt auf, und es ist die Annahme nicht von der Hand zu weisen, daß um diese Zeit Bir yramdermngen aus irgend einem ferneren Meeresgebiet stattgefunden haben müssen. Am besten lassen sich an die Anglica-Formen diejenigen Formen anschließen, welche dureh P!. granulata und Pl. Palaemon charakterisiert sind. Das Gehäuse ist niedrig und breit, von massivem Bau, meistens mit weitem Nabel. Das Band, das bei den Anglicaformen sich in der Mitte der Außenseite be- findet, rückt an der Schale herauf und bildet auf der Außenkante einen kleinen Wulst oder Kiel. Die flache Oberseite ist viel breiter als die stark gewölbte Außenseite. Die Querhöcker treten zurück und es entsteht eine gleichmäßige Gitterskulptur. Die Innenlippe ist weit umgeschlagen. Eine Übergangsform zu der Anglicagruppe scheint Pl. monticulus zu sein; denn das Band befindet sich schon ganz nahe an der Außenkante. Gegen diese Annahme spricht allerdings der Umstand, daß Pl. montieulus erst im braunen Jura ö gefunden wurde, während Pl. Palaemon schon im braunen Jura y vorkommt. Man wird aber trotzdem annehmen dürfen, daß die Formen der Pl. granulata sich von solchen der Pl. amalthei abge- sondert haben. Allerdings glaube ich, daß diese Absonderung nicht im schwäbischen Jurameer vor sich gegangen ist, weil bei uns die Granulata-Formen eben zu unvermittelt auftreten. Ähnlich ist es auch bei der Gruppe der Pl. subornata, welche die Treppenform der liassischen Vertreter bewahrt hat. Das Band liest wie bei der vorhergehenden Gruppe auf der Außenkante. Von Knoten oder Höckern sieht man nichts, überall ist Gitterskulptur. Merkwürdig ist das überaus zahlreiche Vorkommen der Pl. granulata, Pl. Palaemon und der P!I. subornata im braunen Jura ö und &. Man könnte hier an eine Mutation im Sinne von Huco DE Vrızs denken; denn die Arten sind äußerst variabel, zeigen aber immer viele verwandtschaftliche Charaktere, so daß es nicht anging, sie in verschiedene Spezies zu trennen. Doch nur kurze Zeit herrschte dieser For- menreichtum, im obersten braunen Jura suchen wir die so vielgestalteten Arten vergebens. Neben den niederen und breiten Vertretern der Pl. granulata und den treppenförmigen der Pl. subornata treten im braunen Jura noch hohe und schlanke Formen auf. Auch diese betrachtet Koken als einen Zweig der Anglica-Gruppe und schließt sie an Pl. conoideaw an. Die Oberseite und Außenseite gehen ineinander über, so daß die konkaven Windungsflächen eine Ebene bilden. Nur Pl. fasciata zeigt noch Treppenform und dadurch Beziehungen zu Pl. anglica. Ich habe schon früher ausgeführt, daß die Anglica-Formen vielfach das Bestreben zeigen, die Nähte zu verwischen und ihre Windungsflächen in eine Ebene zu stellen (vergl. Pl. Turneri). Diese Tendenz ist nun bei den Vertretern der Gruppe der P!. conoidea zu einem Artcharakter geworden. Die Basis wird flach und durch einen Randwulst von der Außenseite abgegrenzt. Das Band, das bei Pl. fasciata sich noch ziemlich in der Mitte der Windungen befindet, rückt nach abwärts in die Nähe des Randwulstes. Statt der Knoten, welche verschwunden sind, zeigen die Flächen eine feine Gitterung. Die flache Basis besitzt einen callös ausgefüllten Nabel. Diese Formenreihe beginnt mit Pl. fasciata und setzt sich fort in Pl. elongata, Pl. Bessina, Pl. macrocephali und Pl. decorata. Der weiße Jura enthält 20 Arten, welche sich alle auf solche des braunen Jura zurück- führen lassen. Die Anglica-Formen sind verschwunden, und an ihre Stelle tritt in zahlreichen Arten die Gruppe der Pl. subornata. Das Band bleibt auch hier wie bei den Formen im braunen Jura auf der Außenkante. Die älteren Formen im weißen Jura zeigen noch die Gitterskulptur der Pl. subornata ; die jüngsten dagegen haben die einfache Gitterskulptur verleren und es tritt bei ihnen eine ähnliche skulpturelle Ausgestaltung ein, wie wir sie bei’ den Formen des Lias beobachtet haben, d. h. die be- stehende Gitterung zu beiden Seiten des Bandes wird auch hier durch Höcker oder Wülste unterbrochen. | (02) | Dabei ist zu bemerken, daß bei den einzelnen Formen an den oberen Windungen noch ausschließlieh die Gitterskulptur vorherrscht, während dann an den unteren jüngeren Windungen Höcker auftreten. Für die schwäbischen Formen konnte ich mit Ausnahme von Oryptaenia und Sisenna den Gattungs- namen Pleurotomaria beibehalten. Für die Artabgrenzung schienen mir besonders das Schlitzband, das ja in engem Zusammenhang mit dem Weichkörper steht, ferner Merkmale in der äußeren Form der Schale, in der Ausbildung der Skulptur wichtig, und ich habe danach meine systematische Gliederung durchgeführt. Dabei war aber auch die Beschreibung von Steinkernen unter besonderen Artnamen nicht zu umgehen, wenn die Faunenschilderung möglichst vollkommen und lückenlos werden sollte. Wenn auch die schwäbischen Pleurotomarien einen einheitlichen Gattungscharakter zeigen, so ist doch andrerseits eine reiche Mannigfaltigkeit in der Ausbildung der Formen zu konstatieren, so daß systematische Abgrenzungen nicht allzuschwer werden, und ich habe, indem ich Korexs Einteilung der jurassischen Pleurotomarien für die schwäbischen Formen etwas modifizierte, folgende Gruppen auf- gestellt: I. Anglicae. Das ziemlich breite, emporgewölbte Band befindet sich in der Mitte der Windungshöhe auf der Außenseite. Zwischen der Naht und dem Band und meist auch am unteren Umfang sind Höcker oder radiale Falten. Ferner fehlen nie die Spiralrippen, die Windungen sind stufenförmig, doch werden bei manchen Formen die Stufen schmäler und das Gehäuse neigt dann zur Kreiselform. Pleurotomaria pstlonoti Qu. 5 princeps DEsL. N multieincta Qu. 5 Escheri Münsr. S amalthei Qu. = 5 var. elegans. ” > „ tardita. 2 axinites Sow. 5, anglica Sow. H Turneri sp. nov. B zonata Qv. 3 grandis sp. nov. 5 subdecorata MÜnsr. ” singularis sp. nov. > torulosa sp. nov. > opalina Qu. en Quenstedtii Münsı. @ undosa SCHÜBL. A apta sp. nov. armata Münst. Pleurotomaria actinomphala Dest. n rotundata Münsr. = monticulus Dest. II. Conoideae. Die Windungen des kreiselförmigen Gehäuses besitzen eine flache Außenseite. Die Basis ist eben- falls fach und wird von der Außenseite durch sinen Randwulst getrennt, der sich über alle Windungen fortsetzt. Das ziemlich breite Band befindet sich fast immer über dem Wulst und ist gewöhnlich ring- förmig emporgewölbt. Knoten oder Höcker sind nicht vorhanden. Pleurotomaria fasciata Sow. > fastigata sp. nov. > elongata Sow. 5 ” var. conoidea D’ORE. “ punctata Sow. e Bessina D’ORB. \% macrocephali Qu. s“ annulata sp. nov. er decorata ZIET. 5 ss var. pulchra. 5 clathrata Münsr. 5 speciosa GOLDF. = umbelicata sp. nov. 3 Goldfussi sp. nov. Ill. Granulatae. Das Gehäuse ist niedrig, kreiselförmig. Das emporgewölbte Band befindet sich auf der Außen- kante. Die Oberfläche ist entweder gegittert oder längsgestreift. Pleurotomaria granulata Dest. u Palaemon v’ORrk. 5 5 var. Württembergensıs. » E“ „ serpentina. „ ” „ Suevica. IV. Reticulatae. Das ziemlich hohe Gehäuse besteht aus stufenförmigen Windungen. Das konvexe Band befindet sich auf der Außenkante. Die Oberfläche ist fast immer gegittert, doch findet man zuweilen auch Radial- falten oder Höcker. Palaeontograpbica. Bd. LIV. [SG] N ne Pleurotomaria subornata GoLDF. var. adoxa. e} ” >) „ ventruosa. 55 jurensis ZImT. nn Babeauana D’ORE. = reticulata Sow. 5 Eudora »’ORrR. s tenera sp. nov. 5 Agassızı GOLDF. 5 Sirchingensis Qu. 35 Phoedra v’Ore. 5 silicea Qu. » minuta sp. nov. Über die stratigraphische Bedeutung der Pleurotomarien ist nicht viel zu sagen. Als Leitfossilien sind sie schwer zu gebrauchen, weil sie meist zu selten sind und auck weniger bestimmte Horizonte charakterisieren wie manche Ammoniten oder Brachiopoden. Will man die jurassischen Pleurotomarien mit solchen anderer Länder in geographisch-stratigraphischer Be- ziehung vergleichen, so fehlt es durchweg noch an geeigneter Literatur. Diese Arbeit muß daher zu- künftigen Zeiten überlassen werden. Stratigraphische Vergleiche, soweit es der gegenwärtige Stand der Literatur erlaubte, habe ich bei der Beschreibung der einzelnen Arten angestellt. Im übrigen möchte ich auf die zusammenfassende Tabelle am Schlusse der Abhandlung verweisen. Spezieller Teil. Beschreibung der einzelnen Arten. Pleurotomaria psilonoti Quexsteor. len IE ne, AR 1858. Pleurotomaria psilonoti QUENSTEDT, Jura, pag. 50, tab, 5, fig. 5. 1884. 5 5 x Gastropoden, pag. 354, tab. 198, fig. 54. “ Gehäusewinkel. etwa 95°, Höhe: Breite —= 3:4. Die Exemplare sind ziemlich klein; das Maximum der Höhe beträgt nur 15 mm. Dabei zeigt das Gehäuse eine niedrige, kreiselförmige Gestalt mit treppenförmig absetzenden, gleichmäßig anwachsenden Windungen, deren Nähte etwas .eingesenkt sind. : Die fast senkrecht verlaufende Außenseite der Win- dungen bildet mit der Oberseite einen stumpfen Winkel, so daß ein Querschnitt durch die Windung ein gleichschenkliges Trapez darstellen würde. Die abgeflachte Basis weist einen weiten callös geschlossenen Textfig. 1. Pl. psilonoti Qu. Nabel auf. Das in der Mitte der Außenseite verlaufende, konkave Schlitzband ist von zwei Leisten be- gleitet und erscheint in die Schale eingelassen. In der Mitte des Bandes sieht man (nur mit der Lupe) eine kleine Leiste, über welche bogenförmig die Anwachsstreifen ziehen. Zahlreiche Spiralrippen bedecken die Oberfläche. Von der Naht an ziehen die Anwachslinien ziemlich geradlinig nach rückwärts dem Bande zu, um dann nach Überschreitung desselben nach vorn zu verlaufen. Auf der letzten Windung. besonders an der Außenkante, zeigen sich Querwülste, welche durch die Spiralrippen in Knötchen zer- legt werden. oe Pl. psilonoti ist die erste fossile Schnecke im schwäbischen Jura und mit Recht hat sie Quessteor von den nachfolgenden Formen als besondere Art abgesondert. Durch ihr Vorkommen im untersten Lias, durch ihre noch einfach ausgebildete Skulptur, durch ihren weiten Nabel und ihre stark treppen- förmigen Umgänge unterscheidet sie sich gut von den nachfolgenden Formen. Die Treppenform und der Anfang einer Knotung lassen sie als Verwandte der Pl. amalthei erscheinen. LupwıG von Ammon beschreibt aus den liassischen Schichten des Hochfellenkalkes! eine Pl. hemi- costata und bemerkt dabei, daß ähnliche Formen in Schichten vom gleichen Alter auch in außeralpinen Fegenden nicht fehlen, indem er auf Pl. psilonoti Qu. hinweist. Ich habe das Original Ammons in München selbst in den Händen gehabt, und es ist nicht zu verkennen, daß eine frappante Ähnlichkeit zwischen diesen beiden Formen herrscht. Die Anlage der Windungen, die Skulptur, die Treppenform, alles läßt auf enge Verwandtschaft schließen. Erhöht wird der Wert der selten vorkommenden PT. psilo- noti dadurch, daß sie (wenigstens zum Teil) der Ausgangspunkt der Liaspleurotomarien ist. Nirgends konnte ich in der mir zugänglichen Literatur eine Form finden, welche unserer Pl. psilonoti entspräche oder ihr wenigstens näher verwandt wäre, ausgenommen die Pl. hemicostata. Manche Ähnlichkeit hat sie auch mit Pl. Sturi Neumayr. NEUMAYR sagt aber selber, daß sich Pl. psilonoti durch niedrigere Gestalt, das Fehlen eines Kieles, der unteren Falten und durch den weiten Nabel unterscheidet. Mir lagen 3 Stücke vor aus dem Psilonotenkalk von Waldhausen, welche sich in der Sammlung des Tübinger geologischen Instituts befinden. Pleurotomaria princeps Dunker (DESLONGCHAMPS). Taf. I, Fig. 2a, b. 1820. Trochilites granosa SCHLOTHEIM, Petr., pag. 158. 1837. Trochus princeps DUNKER und Koch, Beiträge, pag. 16, tab. 1, fig. 18. 1844, Pleurotomaria prineipalis GOLDFUSS, Petr. Germ, pag. 72, tab. 185, fig. 10, vergl. auch e subnodosa GOLDFUSS, Petr. Germ, pag. 72, tab. 185, fig. 10. 1848. princeps DESLONGSCHAMPS, Mem. de la soc. linn. de Norm., pag. 84, Taf. 11, Fig. 5. 1848. » n D’ORBIGNY, Prod. 1, pag. 220. 1850. 9 5 ” terr. jur., pag. 403, tab. 349, fig. 6—9. 1861. 5 Q STOLICZKA, Über die Gastrop. der Hierlatz-Schichten. Akad. der Wissensch. Wien. pag 189, Taf. IV, Fig. 7—9. 1871. 5 granosa BRAUNS, Unterer Jura, pag. 284. 1396. 5 princeps KoKEn, Leitfossilien. pag. 675. Der Gehäusewinkel beträgt etwas über 70°. Die Höhe entspricht der Breite, eventuell kann die Breite etwas größer als die Höhe sein. Die Höhe der größten Form beträgt 24 mm. Das kegelförmige Gehäuse besteht aus flachen Windungen, deren Außenseiten bedeutend steiler sind als die Oberseiten. Das ziemlich breite Band, welches in der Mitte der Außenseite verläuft, ist emporgewölbt und besitzt in der Mitte einen Kiel, während es am Rande von 2 Leisten eingefaßt ist. Die feinen, diehtgedrängten Anwachsstreifen sind sowohl auf dem Bande wie auf der übrigen Oberfläche gut sichtbar. Nur die Leiste selbst ist glatt. Besonders charakteristisch kann auf der Außenseite nahe der * Die Gastropodenfauna des Hochfellenkalkes, pag. 163 und 164. ehe Außenkante (an der Basis gut sichtbar) eine zweiteilige Höckerreihe werden, während zwischen dem Band und der Naht sich nur eine einfache Höckerreihe befindet. Auf den Windungsflächen sind wenige, aber kräftig ausgebildete Spiralrippen. Die ziemlich flache Basis, in deren Mitte der tiefe und enge Nabel sich befindet, ist von vielen derben Spiralrippen bedeckt. Brauss gibt in seiner Beschreibung einen weiten Nabel an. Dies steht im Gegensatz zum Nabel von meinen Exemplaren und zu der p’Orgıcnvschen Be- schreibung und Abbildung. Vielleicht ist Pl. granosa doch eine andere Spezies. Die Mündung von Pl. princeps ist gedrückt und schräg gestellt, die Innenlippe umgeschlagen. Eine Form variiert insofern, als die zweiteiligen Höcker verschwunden sind und eine dreiteilige Höckerreihe entstanden ist. Daraus folet, daß die zweiteiligen Höcker unter dem Bande nicht immer als konstantes Merkmal aufgefaßt werden können. Qvensteor hat dieee Form nicht beschrieben, was wohl daher kommt, daß die Tübinger Sammlung kein Exemplar besitzt, während das Stuttgarter Naturalienkabinett 3 Stücke davon ver- wahrt. Unsere schwäbische Pl. princeps gleicht sehr gut der p’Orgrenvschen Spezies, nur daß bei letzterer der Gehäusewinkel etwas kleiner ist. Vergleicht man in Gorpruss Pl. subnodosa Münst. und Pl. prineipalis Müssr. miteinander, so ist man geneigt, dieselben als 2 variierende Formen von Pl. princeps aufzufassen, welche durchaus keinen eigenen Namen verdienen. Darin bestärkt mich die Scrtwossersche Kritik! der Münsrterschen Originale, welehe ausführt, daß gerade bei diesen beiden For- men die Gorprussschen Zeichnungen stark schematisiert seien. Schrosser rechnet nach dem Vor- gang Burernarpıs beide Formen zu dem Subgenus Stuorella, was ich für die schwäbische Form nicht an- nehmen möchte. Verwandt zeigt sich Pl. princeps mit Pl. amalthei, welche ihren Ausgang bei ersterer genommen zu haben scheint, indem die Formen gestreckter und eleganter wurden, die Skulptur sich mehr herausmodellierte. PT. princeps hat eine Verwandte im Lias des Hochfellenkalkes, nämlich P!. Emmrichi Günmser. Die Skulptur scheint dieselbe zu sein, nur daß Pl. Emmrichi schlanker und kegel- förmiger ist. Srorrczra beschreibt eine Pl. princeps aus den Hierlatzschichten des alpinen Lias. Die Ornamentik ist auch hier dieselbe, aber das Gehäuse unterscheidet sich wie bei Pl. Emmrichi durch seine schlanke und hohe Form. Ferner besitzt die Tübinger Sammlung eine gut erhaltene Pl. princeps aus dem Lias von Arzo (gesammelt von E. Koxen). Dieselbe ist etwas größer als die schwäbische Form, zeigt aber genau dieselbe Skulptur, denselben Anfbau der Windungen. Vorkommen in den Angmlatenschichten des Lias « in Ostdorf. Merkwürdig ist in Schwaben das tiefe Vorkommen, in andern Lokalitäten findet man sie viel höher. Brauns schreibt z. B. Pl. granosa komme im Niveau des Amm. Davoei vor am Schmalenberge bei Gardessen, ferner bei Goslar, Göt- tingen ete. p’Orsıcny führt als Fundort einen noch höheren Horizont an: „Pl. princeps caracterise V’&tage liasien dans la zöne de ’Ammonites spinatus.“ Diese Schicht würde unserem Lias ö entsprechen. Fundplätze sind in Frankreich Fontaine-Etoupe-Four, Landes (Calvados), Chalon-sur-Saöne, im alpinen Lias des Hierlatz (Obtususzone), im lombardischen Lias von Saltrio und Arzo (Obtususzone). ! SCHLOSSER, Die Fauna des Lias und Dogger in Franken und der Oberpfalz, Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft, 1901, pag. 507. are Pleurotomaria anglica Sowersy sp. Alk IL, Ianey SB, |0: 1818. Trochus anglicus SOWERBY, Min, Conch.,! pag. 195, Taf. 142. 1826. Pleurotomaria anglica DEFRANCE, Dict. des Sc. nat., Band 41, pag. 382. 1830. Trochus undosus ZIETEN, Verst. Württ., pag. 46, tab. 34, fig. 3. 1836. Pleurotomaria tuberculosa RÖMER, Verst. des norddeutsch. Oolithengeb., p. 148. 1837. 5 anglica BRONN. Leth. geogn. pag. 386, Taf. 21, Fig. 5. 1844. nn „ .. (nicht syn.), GOLDFUSS, Petr. Germ. pag. 69, Taf. 184, Fig. 8. 1850. „ »„ D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 396, Taf. 346 u. 437. 1854. EEE „ OPPEL. Württemb. Jahresh., pag. 99, Taf. 3, Fig. 15. 1858. : „ QuEnsTeDT, Jura, pag. 82, Taf. 10, Fig. 9. 1861. 5 „ SrotLiczKA, Über die Gastrop. der Hierlatz-Schichten. Akad. der Wiss. Wien. pag. 191, Taf. IV, Fig. 10. 1865. . L .n . TERQUEM, Lias införieur, pag. 56. 1871. » BRAUNS, Unterer Jura, pag. 280. 1876. 5 mis BLAKE, Yorkshire Lias, pag. 347, Taf. 9, Fig. 4. 1884. 5 anglica QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 353, Taf. 198, Fig. 52 und 53. 1896. a „. Kokkn, Leitfossilien, pag. 675. Pleurotomaria anglica ist im schwäbischen Jura meistens schlecht erhalten. Fast alle Stücke, welche mir vorlagen, waren Steinkerne, und nur bei 2 Exemplaren war die Schale noch vorhanden. Bei dem größeren Exemplar betrug der Apikalwinkel 70°, die Höhe 57 mm. Was die sonstigen Größenver- hältnisse anbetrifft, so gibt es Stücke, bei denen der Basisdurchmesser der Höhe entspricht, bei andern dagegen ist er größer als die Höhe, niemals aber kleiner. Pl. anglica wird meistens durch große Formen repräsentiert. Das größte Stück, ein Steinkern, hat eine Höhe von 115 mm und eine Breite von 125 mm. Neben diesen großen Vertretern findet man aber auch kleine und zierliche Formen. Die Stufen des treppenförmigen Gehäuses, dessen Nähte eingesenkt sind, sind ziemlich schmal. Die Außenseite der gleichmäßig anwachsenden Windungen ist beinahe senkrecht und etwa dreimal so breit wie die Oberseite. Etwas über der Naht liegt der größte Umfang der Windungen. Die flachge- wölbte Basis ist durch die Außenkante scharf abgegrenzt, während die dieke, umgeschlagene Innenlippe den Nabel so bedeckt, daß nur ein Schlitz oder gar nichts sichtbar ist. Zu beiden Seiten des emporse- wölbten Bandes, das in der Mitte der Außenseite verläuft, befindet sich ein ziemlich tief liegender, breiter Streifen, welcher keine oder nur minimal entwickelte Skulptur zeigt. Das Band selbst weist in der Mitte eine breite Leiste auf. Auf der Ober- und Außenseite sieht man schmale und hohe Quer- wülste, iiber welche die derben Spiralrippen ziehen und dieselben in Knötchen zergliedern. Auch auf der Basis herrschen die kräftigen Spiralrippen vor. Eine viel feinere Ausbildung zeigen die Anwachsstreifen und sie sind bei dieser Art nur im allergünstigsten Falle ordentlich erhalten. Pl. anglica ist die erste große Gastropodenform im Jura, welche zugleich auch in Be lahchen Zahl vorkommt. Nach rückwärts kann man Pl. anglica nur mit Pl. psilonoti vergleichen.. Stellt man beide Formen einander gegenüber, so zeigt sich sofort eine bedeutende Differenz in der Anlage der Win- dungen, in der Ausbildung des Nabels und der Skulptur. Ich glaube deshalb nicht, daß der Ausganes- ! Diese Angabe ist immer auf die Übersetzung von AGASsIz zu beziehen. punkt von Pl. anglica bei Pl. psilonoti zu suchen ist, sondern daß Pl. anglica sich schon von einer trias- sischen Form abgezweigt hat. Das Hauptvorkommen für Pl. anglica bildet der untere Lias, besonders die Arietenschichten. Stein- kerne von Pl. anglica findet man auch in höheren Schichten, z. B. im Lias 6, wo sie sich durch ihre ge- streckte, schlanke Form immer von den andern Arten unterscheidet. Vorkommen: Lias « Waldenbuch, Vaihingen, Hechingen, Balingen, Ellwangen, Pforen, Gmünd, Hüttlingen; Lias ß Ofterdingen, Lias ö Eislingen. Nach Brauns findet man sie im Nord- westen Deutschlands in den Angwlatenschichten bei Vorwohle und Salzgitter, in den Arietenschichten von Scheppau, Ohrsleben, Bündheim und Schlewecke (Harzburg), in den Jamesonischichten bei Rottorf, Harzburg, Kahlefeld, Oldershausen, Willershausen, Willebadessen, Borlinghausen, Altenbecken, in dem Niveau des Amm. centaurus bei Roklum und Beierstedt, Jerxheim, Schöppenstedt, Kahlefeld, Mark- oldendorf, in den Davoeischichten bei Kremlingen, Lehre, Salzdahlum, Gardessen, Steinlah bei Salzgitter, Gronau, Lühnde, Falkenhagen, in den Amaltheentonen bei Braunschweig, Schandelah, Falkenhagen. Also auch im nordwestlichen Jura Deutschlands zeichnet sich Pl. anglica durch ihre große vertikale Verbreitung aus. Ähnlich ist es in Frankreich. D’Orsıcny gibt als Fundorte les &tages sinömurien et liasien an, welche unserem Lias «—6 entsprechen. Spezielle Fundorte sind Semur et Pouilly (Cöte d’Or), Bligny et Bracon (Jura), Pommier, Villefranche (Rhöne), Nancy, Metz, Fontaine-Etoupe-Four (Cal- vados). BLAke gibt als Fundort die Angulaten- und Arietenschichten an (Redear, Marske Bay, Robin Hood’s Bay in Yorkshire). Nach SrorıczkA findet man sie im alpinen Lias am Hierlatz, an der Gratzalpe und bei Enzesfeld (Adnether Facies); doch scheint seine Form eher mit unserer Pl. amaltheı identisch zu sein. Mit Pl. anglica haben viele Autoren Pl. amalthei verwechselt, weil der Artbegriff für Pl. anglica ziemlich spät genau festgestellt und abgegrenzt wurde. Die Priorität des Namens gebührt Soweregy, dessen Beschreibung und Abbildung aber mehrdeutig war oder wenigstens so aufgefaßt werden konnte. So wurden alle Formen aus dem Lias, welche einander ähnlich waren, unter dem Namen P!. anglica be- schrieben. Da diese fast nur als Steinkern vorkommt, so war die Neigung groß, die schönen Formen der Pl. amalthei aus dem Lias 6 diesen Steinkernen zu unterschieben. Bei uns in Schwaben ist aber ein wesentlicher Unterschied zwischen diesen beiden Formen vorhanden, und man muß sie unbedingt aus- einanderhalten. Während PI. anglica mehr hohe, kreiselförmige Gehäuse besitzt, sind diejenigen der Pl. amalthei niedrig und kegelförmig. Ferner ist bei Pl. amalthei der Nabel viel runder und offener als bei Pl. anglica. Dies hat schon Quensteor erkannt und deshalb auch die Formen getrennt. In neuerer Zeit hat besonders Koken diese beiden Arten klar und bestimmt auseinandergehalten (vgl. Leitfossilien). Pl. anglica ist auch eine historisch interessante Form. Schon im Jahre 1678 wurde sie von Lister unter dem Namen Buccinites magnus abgebildet. Dann bildete sie Barer (Oryet. Noricae Suppl. 1730, pag. 60, tab. I, Fig. 2) von Hersbruck bei Altdorf (Nürnberger Gegend) als Cochlea caelata ab, ebenso Warc# (Nat. Verst. 1771 III Suppl. 172, tab. V c, Fig. 5) als Trochilites trochiformis von Thion- ville (Luxemburg). Dieselbe Form hat Scurorzern (Mineral. Taschenb. 1813) als Trochilites sp. ange- führt. Nach ihm führte Sowerzy den Namen Trochus anglicus in die palaeontologische Literatur ein. Drrraner übernahm 1826 den Speziesnamen, stellte aber den Gattungsnamen :Pleurotomaria auf. GA Pleurotomaria Turneri nov. spec. en IL, ie, © Der Gehäusewinkel beträgt 14°, die Höhe 115 mm, die Breite 112 mm. Die Außenflächen des kegelförmigen Gehäuses liegen in einer Ebene, so daß die regelmäßig an- wachsenden Windungen ineinander übergehen und durch keine Stufen getrennt sind. Der größte Umfang der Windungen liegt unterhalb der Mitte in der Nähe der Naht. Die flache, von der Außenseite ziemlich scharf abgegrenzte Basis ist mit derben, distanzierten Spiralrippen bedeckt, zwischen denen feine, diehtgedrängte Anwachsstreifen verlaufen. Die Windungen endigen mit einer großen, vierseitigen, etwas gedrückten Mündung. Ein Nabel scheint vorhanden zu sein. Doch ist er bei der schlechten Erhaltung nicht gut zu beobachten und es läßt sich nur der Verlauf der Innenlippe verfolgen, welche den Nabel teilweise zu bedecken scheint. Das kielartig emporgewölbte breite Band befindet sich in der Mitte der Windungen. Die Spiralstreifen sind bedeutend stärker ausgebildet als die Anwachsstreifen. Zu beiden Seiten des Bandes erheben sich Knoten, welche von den Spiralrippen in Höckerchen zerlegt werden. Die Knoten haben die Tendenz, eine längliche Form anzunehmen. Von dieser Art hatte ich nur ein einziges Stück aus dem Stuttgarter Naturalienkabinett zur Ver- fügung, das sich aber durch sein ideal kegelförmiges Gehäuse von allen anderen Liasformen wesentlich unterscheidet. Pl. Turneri gehört zur Anglica-Reihe und scheint sich von Pl. anglica abgezweigt zu haben, indem bei ihr die Tendenz, gerade Flächen zu bilden, ihre vollkommenste Ausbildung erreicht hat. Vorkommen: Turneritone des Lias ß, Endingen. Pleurotomaria multicincta Zıerkn sp. Taf. I, Fig. 8a, b. 1830. Trochus multicinctus ZIETEN, Verstein. Württ., pag. 45, tab. 34, fig. 1. 1844. Pleurotomaria intermedia GOLDFUSS, Petr. Germ.. pag. 70, Taf. 185, Fig. 1 und 2. 1854. = multicineta OPPEL, Württ. Jahresh., pag 101. 1858. 5 5 QUENSTEDT, Jura, pag. 157, tab. 19, fig. 42. 1863. a R SCHLÖNBACH, Eisenst. d. m. Lias, Zeitschr. d. d. geol. Gesellsch. 1863, pag. 534. 1871. m » BRAUNS, Unterer Jura, pag. 280. 1884. n N QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 355. Von dieser Form sind nur Steinkerne mit einzelnen Schalenresten vorhanden. Die Dimensionen sind etwa folgende: Apikalwinkel 90°, Breite etwas größer als die Höhe. Die mittlere Höhe beträgt un- gefähr 55 mm. Die dicken, stufenförmig gebauten Windungen, deren größter Umfang etwas über der leicht ein- gesenkten Naht liegt, wachsen gleichmäßig an. Die flache Basis, welche von der Außenseite ziemlich scharfkantig abgegrenzt ist, enthält einen rundlichen Nabel, der durch die ziemlich große Innenlippe teilweise bedeckt wird. Das breite, etwas emporgewölbte Band, das bei vollständiger Erhaltung eine Leiste in der Mitte zeigt, verläuft in der unteren Hälfte der Windungshöhe. Über dem Bande befinden sich Querknoten, ein Steinkern zeigt sogar auch unter dem Bande kräftige Höcker. Im allgemeinen sind indessen die Knoten über dem Bande stärker entwickelt, während sie unter demselben mehr radiale le Rippen geworden sind. Quer zu den gut distanzierten Spiralrippen, welche die ganze Oberfläche be- decken, verlaufen die zart ausgebildeten Anwachslinien. Durch ihre derbere, niedere Form, deren letzte Windung besonders breit und gedrungen ist, läßt sich Pl. multieineta immer gut unterscheiden und bestimmen. Der Speziesnamen rührt von Zırrzx her. Sein Originalexemplar muß aber der Abbildung nach ganz schlecht erhalten gewesen sein; denn man sieht an ihr fast gar nichts und unser Exemplar stimmt durchaus nicht mit der Zıerznschen Abbildung überein. Von einem Band ist z. B. bei Zırrex (Taf. 34, Fig. 1) keine Spur zu sehen. Quexstepr hat den Namen nun von Zreren übernommen und ihn auf die oben be- schriebene Form angewendet. Zu vergleichen wäre Pl. rotundata Münsı. (GoLoruss, Petr. Germ. pag, 73, tab. 186, Fig. 1), welche von P/!. multieincta in der Knoten- und Nabelausbildung abweicht. Auch scheint Pl. rotundata einem viel höheren Horizont anzugehören, wie auch ScHLosser ausführt in einer Revision der Münsterschen Originale, in der er den Fundort von Pl. rotundata in den braunen Jura ß verlegt. Ferner hat Pl. multieineta Ähnlichkeit mit PI. anglica und Pl. amalthei, Pl. multieincta ist aber meist kleiner und gedrungener, ihre Windungen sind breiter als diejenigen von Pl. anglica. Letztere zeigt wohl dieselbe Nabelausbildung, unterscheidet sich aber durch die langgestreckte Kegelform. Indessen sind Übergänge vorhanden und bei schlechter Erhaltung sind diese beiden Formen schwer auseinanderzu- halten. Pl. amalther weicht durch ihre elegante, zierliche Form, durch ihre plastisch herausgearbeitete Skulptur von Pl. multieincta ab. In der Münchner Sammlung hatte ich Gelegenheit, Pl. intermedia Mönsr. mit Pl. multieineta zu vergleichen, und ich konnte mich dabei der Ansicht nicht verschließen, daß Pl. intermedia mit unserer Pl. multicineta identisch ist. Was das Vorkommen anbetrifft, so sind bis jetzt Formen wie Pl. multieincta nur aus dem deutschen Lias beschrieben worden. Srorıczka beschreibt eine Pl. intermedia aus dem Hierlatzkalk, welche aber von unserer Pl. multicinceta wesentlich abweicht. Vorkommen: In Schwaben im Lias y in Roßwälden, Ofterdingen, Hinterweiler, Sebastians- weiler, Balingen; in Franken in Altdorf und Altentrudingen; ferner nach Brauns im Niveau des Amm. Jamesoni bei Rottorf, Kahlefeld, Willershausen, Markoldendorf; im Horizont des Amm. centaurus bei Markoldendorf. Pleurotomaria amalthei Qusxsteor. Next, IDOL, Iie, Alm, 10: 1830. Pleurotomaria tuberculosa ZIETEN, Verstein. Württ., pag. 47, tab. 35, fig. 3. - 1844. MEN anglica GOLDFUSS, Petr. Germ., pag- 69, Taf. 184, Fig. 5. 1858. n amalthei QUENSTEDT, Jura, pag. 191, tab. 23, fig. 31—33. 1884. n n 5 Gastropoden, pag. 352, Taf. 198, Fig. 48—50. - 1896. Ri n Koken, Leitfossilien, pag. 674. 1901. F 5 SCHLOSSER, Fauna des Lias in Franken und der Oberpfalz, pag. 530 u. 567. Gehäusewinkel 70°—80°. Höhe: Breite = 9:10. Die Durchschnittshöhe beträgt etwa 40 mm. Das zierliehe Gehäuse besteht aus gleichmäßig anwachsenden, treppenförmig abgesetzten Win- dungen. Bei einem Exemplar, das allerdings ein Steinkern ist, zeigt sich die obere Windung hakenförmis eingekrümmt. Die gewölbte Unterseite besitzt einen tiefen, weiten Nabel, der durch die dieke Innen- lippe teilweise verschlossen sein kann. Dadurch verliert er sein rundes Aussehen und wird halbkreis- Palaeontographiea. Bd. LIV. 3 a förmig. Bei den mir vorliegenden französischen und englischen Exemplaren zeigt der Nabel insofern eine etwas andere Ausbildung, als er ganz oder fast ganz durch die Innenlippe bedeckt wird. Dadurch setzen sich diese ausländischen Vertreter in nahe verwandtschaftliche Beziehung zu unserer Pl. anglica, und man könnte zu der Vermutung gelangen, daß in England und Frankreich Pl. anglica und Pi. amalthei zu einer Form zusammengeschmolzen wären. Klarheit darüber kann man sich allerdings erst dann verschaffen, wenn einmal die französischen und englischen Liaspleurotomarien einer Neubearbeitung unterzogen worden sind. Bei uns in Schwaben müssen die beiden Formen auseinandergehalten werden. Von: der gut erkennbaren Naht erhebt sich die sehr steile Außenseite und geht in etwa °/. Windungshöhe in die flach ansteigende Oberseite über. Beide Windungsseiten haben dieselbe Breite. Das Band, das auf den Anfangswindungen noelı etwas eingesenkt ist, später aber sich emporwölbt, ver- lauft in der Mitte der Außenseite. In ?/, Höhe des Bandes erhebt sich eine Leiste, so daß also die höchste Erhebung des Bandes sich nicht in der Mitte befindet, sondern mehr am Rande. Es kommt aber auch vor, daß diese Leiste ihren Platz wechselt und dann die Mitte einnehmen kann. Oft durchzieht noch Textfig. 2. Pleurotomaria amalthei Qu. eine zweite Leiste das Band. Bei manchen Exemplaren wölbt sich das Band, das von 2 Spiralleisten be- grenzt ist, wulstartig empor und begleitet wie ein Ring die Windungen. Den größten Windungsumfang repräsentiert entweder die Bandleiste oder die Mitte der Außenseite. Von der Naht an ziehen nach rück- wärts feine, diehtgedrängte Anwachsstreifen, die vor dem Bande sich stärker nach rückwärts biegen, in steilen Bogen dasselbe überschreiten, um sich dann nach vorn zu wenden. Die Oberfläche des Gehäuses zeigt eine kräftig ausgeprägte Skulptur. Jede Windung besitzt 2 Reihen Erhebungen, welche in un- gleichen Abständen aufeinander folgen und in der Richtung der Anwachsstreifen verlaufen. Am un- teren Umfang sind es radiale Falten, am oberen Umfang wellige, durch die Spiralen zerteilte Höcker. An den Anfangswindungen treten naturgemäß Jie Höcker zurück und die Oberfläche erscheint glätter. Die besonders kräftig ausgebildeten Spiralrippen überschreiten die Querhöcker und zerteilen sie in . Knötchen, so daß von oben gesehen der Rand gewellt erscheint. Die scharf distanzierten Spiralrippen werden auf der Basis zuweilen von Querfalten gekreuzt, indem die radialen Falten der Außenseite sich in geschwungenen flachen Wülsten über die Basis fortsetzen. Auffallend ist die zarte Ausbildung der Anwachsstreifen. Was die Anzahl der Spiralrippen auf der Oberseite anbetrifft, so ist dieselbe variabel. So hat z. B. ein mir vorliegendes Stück aus Naney mehr Spiralrippen als unsere Exemplare. Die Win- dungen endigen mit einer vierseitigen bis ovalen Mündung, deren Innenlippe verbreitert, vorgezogen und ziemlich diek ist, während die Außenlippe nur dünn ausgebildet ist und deshalb sich nie ganz erhalten zeiet. Bei den großen, älteren Formen hat sich die Skulptur auf den letzten Windungen verändert, in- Es NORA dem die Knoten und Falten verschwunden sind und nur noch einfache Längs- und Querstreifung vor- handen ist. Pl. amalthei ist eine der schönsten und am besten erhaltenen Formen des schwäbischen Jura. Die weichen Tone des Lias ö begünstigten eben besonders gut die Konservierung und damit hängt auch das häufige Vorkommen zusammen. Pl. amalthei zeigt eine große vertikale Verbreitung, und sie scheint so recht eine Dauerspezies gewesen zu sein; denn man findet sie vom Lias ö bis m den braunen Jura « und immer in derselben schönen Erhaltung. Die äußeren Verhältnisse mußten besonders günstig für diese Form gewesen sein, weil sie sich ohne jede Schalenabänderung diese langen Zeiträume erhalten konnte. Allerdings findet man bei genauer Beobachtung kleine Variationen, namentlich was die Stärke der Höcker und die Ausbildung der Bandleisten anbetrifft. Das eine Mal sind die Höcker mehr stumpf und kegelförmig, das andere Mal mehr spitz und länglich. Ein Exemplar variiert besonders stark, indem bei ihm die Höcker durchweg zu länglichen radialen Wülsten geworden sind. Doch sind diese Unterschiede so unwesentlich, daß sie durchaus nicht den Artcharakter berühren. Über die Beziehungen zu Pl. anglica und Pl. princeps habe ich schon bei der Beschreibung dieser Formen das Notwendigste klargestellt und von ausländischen Formen möchte ich besonders Pl. araneosa Desr. mit Pl. amalthei vergleichen. Wenn man nur die Skulptur berücksichtigt, so könnte man sie für identisch halten. Doch scheint nach der Abbildung von P’Orgıceny die Ausbildung der Mündung und des Nabels abzuweichen. Endgültig könnte dies nur durch Vergleich der Originale entschieden werden. Vorkommen: Besonders im Lias ö in Eislingen, Boll, Heiningen, Balingen, Endingen, Holz- heim; ım Lias & in Wasseralfingen, im braunen Jura « in Gingen und im Teufelsloch bei Boll. Ferner besitzt die Tübinger Sammlung Stücke aus dem mittleren Lias von Nancy in Frankreich und Tewkesbury bei Cheltenham in England. Margelesansz (Rats Hie=43 Der Gehäusewinkel kann nieht mehr mit Sicherheit festgestellt werden, weil das einzige Exemplar etwas gepreßt ist. Das kegelförmige Gehäuse, dessen Windungsflächen, welche durch eine tiefer liegende Naht unterbrochen werden, in einer Ebene liegen, ist etwa so breit wie hoch. Die Basis scheint konvex gewesen zu sein, mit einem tiefen und engen Nabel. Das emporgewölbte, von 2 Leisten eingefaßte Band verläuft unterhalb der Mitte der Windungshöhe. Von der Naht ziehen nach rückwärts bis zum Bande Anwachsstreifen, überschreiten dasselbe bogenförmig und verlaufen dann nach vorn. Zu beiden Seiten des Bandes befinden sich in der Richtung der diehtgedrängten Anwachsstreifen radiale Falten. Wenige, aber derbe Spiralrippen ziehen über die Radialfalten und bringen eine wellige Skulptur hervor. An den Anfangswindungen ist die Skulptur auffallend schwach ausgebildet. Diese Varietät unterscheidet sich vom Normaltypus durch die konische Form und das Zurück- treten an Spiralrippen. Vorkommen: Lias 6. Var. tardita. Taf. II, Fig. 2. Höhe : Breite — 4 : 5, Höhe — 44 mm. Mir liegt ein einziges, etwas gequetschtes Exemplar vor, bei dem aber die Schale gut erhalten ist. Das treppenförmige Gehäuse besteht aus gewölbten Windungen mit steiler Außen- und flacher Ober- seite. Das breite, gewölbte, von kräftigen Anwachsstreifen gequerte Band verläuft in ?/, Höhe der Außenseite. Neben dem Bande senkt sich die Oberfläche etwas ein. Spiralrippen, welche durch feinere Anwachsstreifen verbunden werden, finden sich auf dem Bande wie auf der ganzen Oberfläche. Die Höcker, welche an den Anfangswindungen noch gut sichtbar sind, bilden sich auf der letzten Windung zurück. Die Außenseite der untersten Windung geht schön gerundet in die flache und mit leichten Querwülsten versehene Basis über. Am Ende der Windungen befindet sich eine große Mündung, deren Innenlippe lappig umgeschlagen ist. Pl. tardita schließt sich eng an Pl. amalthei an. Letztere weicht durch die schlankeren Win- dungen und den wohlausgebildeten Nabel etwas ab. Vorkommen: Brauner Jura «a, Balingen. Pleurotomaria Escheri Münster. Taf. I, Fig. 11a, b. 1844. Pleurotomaria Escheri GOLDFUSS, Petr. Germ., pag. 70, Taf. 184, Fig. 9. 1844. h Studeri GoLDFUSS, Petr. Germ., pag 70, Taf. 184, Fig. 11. 1896. 5 Escheri KOKEn, Leitfossilien, pag. 674. 1901. » » SCHLOSSER, Die Fauna des Lias u. Dogger in Franken u. der Oberpfalz, pag. 534 u. 545. Gehäusewinkel 90°; Höhe : Breite : 7 : 8. Die Höhe beträgt 25 mm. Die niedrigen, kreiselförmigen Exemplare bestehen aus treppenförmig gebauten, gewölbten Win- dungen Der größte Umfang der Windungen befindet sich an der Basiskante bezw. an der Nahtlinie. Von der Naht an steigt die Außenseite ziemlich schräg empor und geht dann oberhalb des Bandes in die flache Oberseite über. Die Windungen, welche durch die Naht deutlich voneinander abgetrennt sind, endigen mit einer hohen, vierseitigen Mündung, deren Innenlippe besonders merkwürdig ausgebildet ist. Dieselbe ist außerordentlich dick, lest sich um den Nabel und macht plötzlich eine scharfe Umbiegung, so daß nur noch eine Nabelritze sichtbar wird. Bei dem andern Exemplar dagegen zeigt sich die Innenlippe lange nicht so dick und umgebogen, so daß der Nabel viel besser sichtbar ist. Die Basis wölbt sich nach der Mitte zu. Besonders schön ist bei dieser Form das breite, etwas eingesenkte Band ausgebildet, welches unterhalb der Mitte der Windungshöhe verläuft und von 2 Leisten eingefaßt ist. Feine, dicht- gedrängte Anwachsstreifen überschreiten bogenförmig das Band und die kleine schmale Leiste in der Mitte desselben. Derbe, schräggestellte, unregelmäßig ausgebildete und in verschiedenen Abständen voneinander liegende Querwülste verlaufen auf der Oberseite vom Bande bis zur Naht. Die Querwülste können sich spalten oder es kann zwischen 2 normalen ein kürzerer eingeschaltet sen. Während das eine Exemplar unter dem Bande gut ausgebildete Knoten zeigt, fehlen am anderen diese Erhöhungen. Zahlreiche, breite Spiralstreifen bilden mit den Anwachsstreifen, wenn letztere grob genug ausgebildet sind, eine Gitterung. Bei einem Exemplar setzen sich die Knoten an der Basiskante in flachen Wülsten, die sich am Rande verzweigen können, gegen den Nabel hin fort. Von dieser Art standen mir 2 Exemplare zur Verfügung, von denen das eine dem Stuttgarter Naturalienkabinett, das andere Pfarrer Dr. Enger gehört. Beim ersten Anblick fällt die Ähnlichkeit mit Pl. amalthei auf, bei näherer Beobachtung aber zeigen sich viele Unterscheidungsmerkmale, sowohl im Ro den Skulptur- und Nabelverhältnissen wie im Aufbau der Windungen, welche bei Pl. amalthei viel treppen- förmiger ansteigen. Ich konnte das Original von Gorpruss aus der Münchner Sammlung mit unsern Stücken vergleichen und fand vollständige Übereinstimmung. Bemerkt sei, daß Schrosser Pl. Studeri mit Pl. Escheri identifiziert und daher ersteren Namen eingezogen hat. Ferner zeigt sich Pl. opalina mit Pl. Escheri verwandt. Beide Formen haben die Anlage der Windungen gemeinsam; sie unterscheiden sich aber dadurch, daß Pl. opalina einen runderen Nabel besitzt und daß Pl. Escheri eine viel plastischer aus- gebildete Skulptur aufweist. Die schwäbischen Exemplare stammen aus dem Lias ö von Eislingen. Auch Korex gibt in seinen Leitfossilien den mittleren Lias als Fundort an, während Schrosser für die Münchner Stücke den braunen Jura a als Fundschichte bestimmte. Der Fundort ist Banz. Pl. Escheri scheint also auch wie Pl. amalthei eine Form zu sein, welche vom Lias ö bis herauf zum braunen Jura «. geht. Pleurotomaria subdecorata Münster. 1844. Pleurotomaria subdecorata MÜNSTER in GOLDFUSS, Petr. Germ., pag. 71, Taf. 185, Fig. 3. 1850. 5 5 D’ORBIGNY, Terr. jur. pag. 445, Taf. 364, Fig. 1—6. 189. 4 " Inferior Oolite-variety HUDLESTON, Gastr. of the Inf. Ool., pag. 421, Taf. 36, Fig.10. 1904. 3 5 RICHE, Descript. pal. de la zone a Lioceras concavum du Mont d’Or Lyonnais, “ pag. 125, Taf. 3, Fig. 7. Gehäusewinkel 80°, Breite etwas größer als die Höhe. Die schwäbischen Exemplare sind kleiner als das MÜnsrtersche Original und als die von D’OrsıgGny beschriebenen Stücke. Der Basisdurchmesser beträgt 25 mm. Das kegelförmige Gehäuse besteht aus deutlich abgegrenzten Windungen. Bei einem Exemplar liegen die Windungsflächen annähernd in einer Ebene, während das andere einen deutlich stufen- förmigen Bau aufweist. Die Außenseite erhebt sich fast senkrecht von der Naht an, geht aber dann rasch in die flacher ansteigende Oberseite über, welche bei den schwäbischen Exemplaren etwa doppelt so breit wie die Außenseite ist. Anders liegen die Verhältnisse bei dem Münsrerschen Original, wo die Außen- seite viel größere Ausdehnung zeigt und breiter als die Oberseite werden kann. Die Basis ist sowohl bei dem unseren wie bei dem Münsrerschen Original schlecht erhalten. Sie ist flach und besitzt vorherrschend Spiralskulptur. Ich glaube, daß p’Orsıcnys Beobachtungen auch für unsere Form gelten: Coquille avec un indice d’ombilie, bouche deprime&e, oblique. Das Band befindet sich abweichend vom Müssterschen Original in der Nähe der Außenkante. Zahlreiche Spiral- und Anwachsrippen bilden eine Gitterskulptur, doch sind die Spiralrippen stärker ausgebildet. Die schwäbischen Exemplare sind schlecht erhalten und zeigen die Artenmerkmale nicht so aus- geprägt wie das Gorprusssche Original. Es liegen sogar einige Abweichungen vor, aber bei dem schlechten Zustand der schwäbischen Stücke lag es nahe, sie an die Münsrtersche Form Pl. subdecorata anzu- schließen. Auffallend ist die große Ähnlichkeit mit Pl. adoxa aus dem braunen Jura 6. Hupresrox be- sehreibt unter dem Namen Pl. subdecorata eine Form aus dem inferior Oolite von Dusory, welche zwei- fellos mit unserer große Ähnlichkeit hat. Hupresron gibt zu, daß sein Exemplar nicht mit der Beschrei- bung von p’OrBIGNY übereinstimmt. Es liegt auch in einer höheren Schicht und wäre deshalb wohl rich- tiger an Pl. adoxa anzuschließen. Rıcnz beschreibt aus dem Horizont des Lioceras eoncavum du Mont d’Or Iyonnais eine Pl. subdecorata, welche aber, wenigstens nach seiner Abbildung, durchaus nicht dem Münsrerschen Original gleicht und für welche deshalb der Name Pl. subdecorata nicht zutreffend ist. Dagegen hat unsere Form große Ähnlichkeit mit Pl. Hörnesi Güneer aus dem Lias des Hochfellen- kalks. Doch unterscheidet sie sich durch ihre gewölbteren Windungen und ihren weiten Nabel. Vorkommen: Die schwäbischen Formen sind im Lias £ bei Balingen gefunden worden. Das Gorprusssche Stück stammt von Berg bei Altdorf. D’Orzıcny gibt als Fundort das Toarcien an, Semur (Cöte d’Or) und Vassy (Yonne). Pleurotomaria singularis nov. spec. AneıE, IE, Jeer, (m, br 1854. Pleurotomaria Quenstedtii OPPEL, Württ. Jahresh. pag. 100, tab. 3, fig. 16. Höhe : Breite : 1: 3. Gewindewinkel 90°. Von den ziemlich kleinen Formen hat die größte eine Höhe von 15 mm, während das andere Exemplar nur 7 mm hoch ist. Das treppenförmige Gehäuse besteht aus breiten, gleichmäßig anwachsenden Windungen, deren steile Außenseite allmählich in die fast horizontale Oberseite übergeht. Das von 2 Leisten eingefaßte Band befindet sich in der Mitte der Windungshöhe. Es ist breit, ein wenig gewölbt, in der Mitte von Textfig. 3. Pleurotomaria singularis n. Sp. einem Kiel durchzogen und von feinen Lunulis bedeckt. Dem Bande laufen gut distanzierte Spiralrippen parallel, während zwischen ihnen die schwächeren Anwachsrippen sich geltend machen. Unterhalb der Naht machen sich noch ganz kleine Höckerchen bemerkbar. An Stelle des Nabels zeigt sich eine dicke Columella. Die Windungen endigen mit einer vierseitigen, etwas gedrückten Mündung. Große Ähnlichkeit zeigt Pl. singularis mit Pl. psilonoti, welche aber treppenförmiger und leicht geknotet ist. Pl. opalina hat ähnliche Windungsverhältnisse, unterscheidet sich aber durch den Besitz eines Nabels. Von Pl. subdecorata ist sie nur durch geringe skulpturelle Unterschiede getrennt, auch scheinen bei ersterer die Mündungsverhältnisse andere zu sein. Äußerst nahe verwandt zeigt sich P!. singularis mit Pl. subdecorata und nur der große zeitliche Abstand läßt mich an einem besonderen Namen festhalten. Orrer nennt sie Pl. Quenstedtii, obwohl Gorpruss mit diesem Namen eine etwas ab- weichende Form. gemeint hat. Orper vergleicht sie mit der hochgetürmten Pl. ornata Derr. aus dem braunen Jura 6, welch letztere aber unserer Pl. subornata entspricht. Von den 2 Exemplaren, welche mir zur Verfügung standen, stammt das eine aus dem Lias ö von Sondelfingen, während das andere eine unsichere und ungenaue Fundortsangabe hat. u FOaN Pleurotomaria zonata GoLDFuss. Taf. IL, Fie. 3. 1844. Pleurotomaria zonata GOLDFUSS, Petr. Germ., pag. 73, tab. 186, fig. 2. 1858. Br n QUENSTEDT, Jura, pag. 289, Taf. 41, Fig. 9. 1884. a 7 " Gastropoden, pag. 355, Taf. 199, Fig. 1. Unter diesem Namen beschreibt Gorpruss und nach ihm QuEsstepr einen Steinkern, an dem der Verlauf des Bandes und Spuren der Skulptur noch sichtbar sind. Die Breite ist etwa so groß wie die Höhe. Die Flächen der gerundeten, gleichmäßig anwachsenden Windungen haben die Neigung, in den Nähten zu verflachen und sich in eine Ebene zu stellen. Diese Tendenz trifft besonders bei einem großen Steinkern zu. Auf der flachen Basis bemerkt man einen kleinen Nabel, die Mündung ist groß und vier- seitig. Die Lage des breiten Bandes bezeichnen zwei kräftig hervortretende Spirallinien, welche etwas 2 #5 va Bi Textfig. 4. Pleurotomaria zonata GE. unterhalb der Mitte der Windungshöhe verlaufen. An den gut erhaltenen Stellen sieht man eine feine Gitterung, welche durch die schief verlaufenden Anwachsstreifen und die Spirallinien gebildet wird. Knoten oder andere Verzierungen scheinen nicht vorhanden zu sein. Manche Ähnlichkeit zeigt die im braunen Jura auftretende Pl. fasciata mit Pl. zonata und es wäre möglich, daß Pl. fasciata von dieser Form ihren Ausgang genommen hat. Nach rückwärts hängt Pl. zonata eng mit Pl. anglica zusammen. Vorkommen: Lias {, Heiningen, Wasseralfingen, Boll. Pleurotomaria grandis nov. spec. Taf. II, Kie. 5. 1858. Pleurotomaria gigas, QUENSTEDT, Jura, pag. 29%. 1884. r n = Gastropoden, pag. 356, Taf. 199, Fig. 2. Pl. grandis ist nur als Steinkern vorhanden. Das kreiselförmige Gehäuse besteht aus gleich- mäßig anwachsenden, stark gewölbten Windungen mit vertieften Nähten. Die flache Basis besitzt einen Nabel in mittlerer Größe, die Mündung ist groß und vierseitig. Bei vollständiger Erhaltung scheint die Innenlippe den Nabel teilweise zu bedecken. Die senkrechte Außenseite geht in halber Windungshöhe in die gewölbte Oberseite über. Etwa in der Mitte der Windungshöhe liegt, angedeutet durch 2 Spiral- leisten, das breite Band. Bei einem großen Exemplar ist das Band durch eine stark hervortretende kiel- artige Erhebung gekennzeichnet. Eben dasselbe Exemplar besitzt ein gut erhaltenes Schalenstück, welches über dem Bande sich befindet und derbe, gut distanzierte Spiralrippen sowie feine Anwachsstreifen auf- weist. Ferner sieht man an dem Schalenrest, daß durch die Mitte der Oberseite eine Knotenreihe ging. Be ne Pl. grandis zeigt große Ähnlichkeit mit Pl. zonata, unterscheidet sich aber durch geblähtere Win- dungen und den Besitz von Knoten. Was die Beziehungen zu Pl. gigas Desr. anbetrifft, so hat Pl. gigas ebenere Windungen und schärfere Kanten. Vorkommen: Lias £, Holzmaden, Balingen. Pleurotomaria axinites QUENSTEDT. 1884. Pleurotomaria axinites QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 356, Taf. 199, Fig. 3. Pleurotomaria axinites ist ein Steinkern, den QuEssteor mit Pl. gigas Dest. vergleicht. Es sind aber nur die Umrisse gleich. Das kleine kreiselförmige Gehäuse ist breiter als hoch. Der Gehäusewinkel beträgt 77°, die größte Höhe 14 mm. Die gleichmäßig anwachsenden Windungen besitzen flach gewölbte Seiten, welche durch Nähte getrennt werden, unter denen Knoten oder Höcker angedeutet sind. Die durch eine scharfe Kante von der Außenseite abgegrenzte flache Basis weist einen breiten und runden Nabel auf. Textfig. 5. Plewrotomaria azwinites. Auf Grund der Knotenreihe könnte man Pl. axinites in Beziehung zu Pl. amalthei bezw. Pl. psilonoti setzen. Andere Beziehungen lassen sich bei der primitiven Erhaltung nicht feststellen. Ja es ist nicht einmäl die Gattungszugehörigkeit einwandfrei, weil an den Steinkernen auch keine Spur von einem Band mehr zu sehen ist. Sonst weist aber das ganze Aussehen auf die Gattung Pleurotomaria hin. Von dieser Form existieren in der Tübinger Sammlung 1 Exemplar und in der Münchner Staatssamm- lung 5 Exemplare. Vorkommen: Lias £, Reutlingen, Heiningen. Cryptaenia rotellaeformis Dunker sp. Taf. II, Fig. 4 1818. Helicina polita SOWERBY, Min. Conch., pag. 322, Taf. 285. 1844, Pleurotomaria polita GOLDFUSs, Petr. Germ., pag. 74, Taf. 186, Fig. 4. 1847. " rotellaeformis DUNKER, Lias bei Halberstadt, Palaeontol. I, pag. 111, Taf. 13, Fig. 12. 1848. , heliciformis DESLONGCHAMPS, Mem. de la Soc. linn. de Norm. VIII, pag. 149, Taf. 17, Fig. 2. 1850. a rotellaeformis D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 400, Taf. 348, Fig. 3—7. 1855. n 5 TERQUEM, Lias inferieure, pag. 54, Taf. 16, Fig. 11. 1858. » 5 QUENSTEDT, Jura, pag. 58, Taf. 5, Fig. 31—33. 1861. 5 heliciformis StToLıczKA, Gastrop. der Hierlatz-Schichten, pag. 186, Taf. 3, Fig. 17. .1871. Re rotellaeformis BRAUNS, Unterer Jura, pag 275. 1884, : n QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 329, Taf. 197, Fig. 48-53. 1896. Cryptaen rotellaeformis KOKEN, Leitfossilien, pag. 671. A Gewindewinkel 120°—125°. Höhe : Breite = 4 : 5. Die Höhe des größten Exemplars beträgt 20 mm. Das niedrige kreiselförmige Gehäuse besitzt eine fast glatte Oberfläche. Die kaum abgesetzten Windungen, von denen die letzte besonders kräftig ausgebildet ist, sind durch leicht vertiefte Nähte voneinander getrennt. Das kurze Gewinde bedingt eine flache schirmfömige Oberfläche, welche unten durch eine stark gewölbte Basis begrenzt wird. Der weite Nabel ist von einem sichelförmigen Callus ausgefüllt. Die Windungen endigen mit einer großen vierseitigen Öffnung. Über der Kante des letzten Umgangs befindet sich das breite, leicht markierte Band, das auf den inneren Umgängen in die Naht fällt. Die Skulptur besteht ausschließlich aus weit auseinander liegenden, sichelförmig geschwungenen Anwachslinien. Spiralstreifen sind nicht zu beobachten. Ursprünglich hat Quessteor für diese Form den Namen Helicina polita gebraucht. Bald kam er aber zu der Überzeugung, daß der Sowergysche Name sich auf eine Form aus dem mittleren Lias beziehe und daher auf die schwäbischen Stücke, welche aus dem untersten Lias stammen, nicht recht passe. Auch nahm Quexstepr an, daß die GorLprusssche Form ebenfalls aus dem mittleren Lias herrühre, und er führte den Namen P!. rotellaeformis ein. Der große Schichtenunterschied ist allein kein Grund, neue Namen aufzustellen; denn eine Form kann ja durch verschiedene Schichten hindurchgehen. Nach meinen Ver- gleichungen sind Oryptaenia polita, rotellaeformis und coepa identische Formen und es können 2 Namen gestrichen werden. Ich habe den am meisten gebrauchten Dunkerschen Namen P!. rotellaeformis beibe- halten. Acassız hat für diese Form den Genus Ptychomphalus aufgestellt, während Destoxecuanmps die- selbe Form Cryptaenia nannte. Zur Orientierung über die näheren Verhältnisse dieser Nomenelatur ver- weise ich auf Koken, die Gastropoden der Trias um Hallstatt, pag. 20 und 21. In seinen Leitfossilien pag. 671 stellt Korex für Oryptaenia folgende Gattungsmerkmale auf: „Niedrig, mit gewölbter Basis und schirmförmiger oder schwach gestufter Oberseite. Band marginal. Nabel durch callöse Ablagerungen mehr oder weniger verstopft. Glatt oder fein spiralgestreift.“ Die letzte Eigenschaft trifft bei unsern quergestreiften Exemplaren allerdings nicht zu. Vorkommen: Lias a Angulatensandstein, Göppingen, Nürtingen, Ostdorf; ferner Banz im fränkischen Jura, obere Psilonotenschichten bei Halberstadt, Angulatenzone auf dem Rothenkampe bei Scheppau. D’Orsıcny fand seine Stücke in der höheren Zone des Amm. spinatus in Fontaine-Etoupe- Four (Calvados) und Chalon-sur-Saöne. Ferner findet man sie häufig am Hierlatz im alpinen Jura. Cryptaenia expansa SowERBY Sp. Taf. I, Fig. 5a, b, e. 1818. Helicina espansa SOWERBY, Min. Conch., pag. 310, Taf. 273, Fig. 1—5. 1830, 5 »„ ZIETEN, Verstein. Württ., pag. 45, Taf. 33, Fig. 5a—c. 1836. n „ Römer, Verst. Nordd. Ool., pag. 161. 1838. Rotella polita BRONN, Leth. geogn., pag. 389, Taf. 21, Fig. 2. 1844. „ expansa GoLDFUSS, Petr. Germ., pag. 102, Taf. 195, Fig. S—9. 1348. Pleurotomaria suturalis DESLONGCHAMPS, M&m. de la Soc. linn. de Norm. VIII, pag. 147, Taf. 17, Fig. 3. 1850. > eipansa D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 413, Taf. 352, Fig. 1—4. 1854. Helicina expansa OPPEL, Mittl. Lias, Württ. Jahresh., pag. 98. Palaeontographica. Bd. LIV. a 1858, Helicina expansa QUENSTEDT, Jura, pag- 153, Taf. 19, Fig. 13, 1861. Pleurotomaria ewpansa STOLICZKA, Gastrop. der Hierlatz-Schichten, pag. 185, Taf. 3, Fig. 16. 1863. ; „ ScHnönsach, Eisenst. d. m. Lias, Zeitschr. d. d. geol. Gesellsch. XII, p. 533. 1871 5 5 BRAUNS, Unterer Jura, pag. 276. 1834, 5 = QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 331, Taf. 197, Fig. 54—66. 1896. Oryptaenia KoKEN, Leitfossilien, pag. 671. Gehäusewinkel 125°—130°. Höhe : Breite —= 5 : 6. Die Höhe eines größeren Stückes beträgt etwa 20 mm. Das niedrige, kreisel- bis scheibenförmige Gehäuse besteht aus flachen Windungen. Über der oberen Kante des letzten Umgangs erhebt sich als spitze, schmale Leiste das Band, das sich in den Nähten der anderen Windungen fortsetzt. Die Basis ist gewölbt, die Mündung groß und vierseitig. Bei den jüngeren Exemplaren bedeckt ein flacher Callus den breiten, rundlichen Nabel. Die Skulptur ist ge- wöhnlich verwischt und nur bei guter Erhaltung sieht man verschieden stark ausgebildete Anwachs- streifen nach rückwärts zum Bande verlaufen. Fast alle Exemplare zeigen, was schon QueEnsrtepr hervor- hebt, eine außerordentlich feine, diehtgedrängte Spiralstreifung. Besonders auf diese Art passen die bei der vorangegangenen Form angegebenen Korrnschen Gattungsmerkmale. Oryptaenia expansa zeigt manche Ähnlichkeit mit Oryptaenia rotellaefomis, unterscheidet sich aber durch abgesetztere Windungen und ein markiertes Band. Or. expansa hat, wie schon aus dem Literaturverzeichnis zu entnehmen ist, eine lange, wechselvolle Geschichte hinter sich. Ich möchte nicht alle Stadien der geschichtlichen Entwicklung wiederholen und verweise auf D’Orsıeny, Brauns und Quenx- sTEDT, welehe mit großer Ausführlichkeit auf diese Punkte eingegangen sind. Vorkommen: Lias £, y, ö, Heiningen, Boll, Göppingen. Brauns führt eine Menge von Fundorten an. Seine Horizonte sind: Arietenschiehten, Niveau des Ammonites ziphus, Jamesoni, centaurus, Davoei, amaltheus. In Frankreich und England findet man sie besonders in der Zone des Amm. spinatus und margaritatus. Bekanntere Fundorte sind in Frankreich Fontaine-Etoupe-Four, Landes (Calvados), Cavagnae (Dordogne), in England Lyme-Regis, Oheltenham, Camerson, im alpinen Lias am Hierlatz. Cryptaenia nodosa nov. spec. Is 16 Iies Te, 9, © Gehäusewinkel etwa 130°. Höhe : Breite — 2 : 3. Die Höhe des Originals beträgt 16 mın. Das Gehäuse zeigt, von oben gesehen, eine flache, niedrige, schirmförmige Gestalt. Die vier- seitigen, ziemlich dieken Windungen sind bis auf die letzte Windung, welche auf der Basisseite stark ge- wölbt ist, regelmäßig gewachsen. Der breite Nabel ist wie bei der vorhergehenden Form mit einem Callus bedeckt. Auch das Band verläuft marginal und die Oberfläche zeigt sehr feine Spiralstreifen. Bemerkens- wert ist auf der inneren Seite der oberen Windungsflächen eine kielartige, ungleich stark ausgebildete Erhebung, welche zu verschieden gestalteten Knoten anschwillt. Diese Knoten, welche sich nicht immer so zahlreich vorfinden wie am Originalexemplar, sind für Pl. nodosa charakteristisch. Vorkommen: Lias 6, Heuberg. Bei einigen Stücken fehlt die genaue Fundortsangabe. Pleurotomaria (Sisenna) subturrita n»’Orsıcny. Taf. I, Fig. 10. 1848. Pleurotomaria faveolata DESLONGCHAMPS, M&em. de la Soc. linn, de Norm. VIII, pag. 73, Taf. 15, Fig. 3. 1849, 5 subturrita D’ORBIGNY, Prod. I, pag. 230. 1850. ” 5 terr. jur., pag. 404, Taf. 350, Fig. 1—5. 1896. ” > KoOKEN, Leitfossilien, pag. 678. Gehäusewinkel etwa 67°. Höhe : Länge — 4: 3. Das kegelförmige Gehäuse besteht aus treppenförmigen Windungen, von denen die letzte mächtig anschwillt und mit einer großen, fünfseitigen Mündung endigt. Die Basis ist hochgewölbt und unge- nabelt. Das eingesenkte, von 2 kräftig hervortretenden Leisten begrenzte Band befindet sich auf der Kante in der Mitte der Windungshöhe. Die Skulptur besteht aus zarten Anwachs- und derberen Spiral- streifen. Von dieser Form hatte ich aus dem Stuttgarter Naturalienkabinett nur ein einziges Exemplar zur Verfügung, welches in den Angulatenschichten gefunden wurde, während die Münchner Sammlung aus dem fränkischen Lias d von Neumarkt 5 Stücke besitzt. Der schwäbische Fundort ist Ostdorf, der französische Fontaine-Etoupe-Four (Calvados). Pleurotomaria torulosa nov. spec. Taf. II, Fie. 8a, b. 1884. Pleurotomaria ornata opalina QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 341, Taf. 198, Fig. 10. Gehäusewinkel 80°. Höhe : Breite — 3 : 5. Höhe 18 mm. Die flachen Windungen des niedrigen, treppenförmigen Gehäuses wachsen gleichmäßig an. Über der schmalen steil gestellten Außenseite steigt die breitere Oberseite zur etwas vertieften Naht empor. Textfig. 6. Pleurotomaria torulosa n. sp- Von der Außenseite wird die Basis durch eine scharfe Kante abgegrenzt. Etwas über der Mitte der Außenseite verläuft das breite, von 2 Leisten eingefaßte und von feinen Lunulis bedeekte Band. Die Mitte desselben ist emporgewölbt und von einem Kiel durchzogen. Die Querwülste, welche eine wellige, RE Skulptur bedingen, werden dureh die Spiralrippen in Höckerchen zerteilt. Zwischen den Spiralrippen, welehe auch auf der Basis vorherrschen, verlaufen die feinen Anwachsstreifen. Die Basis wölbt sich von der Außenkante an langsam empor und fällt dann rasch nach dem breiten und runden Nabel ab. Über die Mündung wie über die Anfangswindungen läßt sich nicht viel sagen, weil die Erhaltung an diesen Stellen mangelhaft ist. Die gedrückte Mündung des Originals scheint eine kräftig ausgebildete Innen- lippe besessen zu haben. Ein anderes Exemplar zeigt eine große und rhomboidale Mündung. Quvenstepr hat diese Form unter dem Namen P!. ornata opalina beschrieben, weil sie den nie- drigen Habitus der späteren Ornaten zeigt. Pl. ornata kommt aber bei uns gar nicht vor, und diejenigen Formen, welche Quexstepr unter dem Namen Pl. ornata beschrieben hat, gehören zur Gruppe der P!. granulata. Große Ähnlichkeit zeigt Pl. torulosa mit Pl. Palaemon, und es ist wahrscheinlich, daß letztere ihren Ausgangspunkt bei Pl. torulosa genommen hat. Pl. torulosa bildet die Fortsetzung der genabelten Amaltheiformen, unterscheidet sich aber von diesen durch die niedere Form und einfachere Skulptur. Vorkommen: Brauner Jura a, Sondeifingen, Bodelshausen. Pleurotomaria opalina Quensteon. Taf. IT, Fig. 7. 1858. Pleurotomaria opalina QUENSTEDT, Jura, pag. 327, Taf. 45, Fig. 9. 1334. 9 > 2 Gastropoden, pag. 341. Gehäusewinkel 98°. Höhe : Breite = 2 : 3. Breite 45 mm. Das breite, niedrige Gehäuse besteht aus gedrungenen, treppenförmig angelegten Windungen mit annähernd senkrechter Außenseite und horizontaler Oberseite. Zarte diehtgedrängte Spiralstreifen wer- Textfig. 7. Pleurotomaria opalina Qu. den von zahlreichen, noch feiner ausgebildeten Anwachslinien gekreuzt. Das breite, gekielte, von zwei Leisten eingefaßte und emporgewölbte Band verläuft in der Mitte der Außenseite. Auf der Oberseite über dem Bande machen sich Knoten bemerkbar. Über die vorherrschend spiralgestreifte, flache und breite Basis verlaufen neben den kaum sichtbaren Anwachslinien einzelne Querstreifen, welche die Basis in Felder teilen. Die Windungen endigen mit einer großen, fünfseitigen Mündung, deren Innenlippe breit und umgeschlagen ist. 7 Quensrtept, der diese Form mit Pl. multiceincta vergleicht, nennt sie eine prachtvolle Muschel, die ihn an Pl. ornata erinnert. Durch die Skulptur und die Nabelbildung hängt Pl. opalina mit den Lias- formen zusammen. Im Gegensatz dazu weisen die kräftigen, gedrungenen Windungen auf Pl. armata — MM hin. Ich habe eine Zwischenform, deren kantige Windungen, große Knoten und bedeckter Nabel sehr leicht zu Pl. armata überleiten. Pl. opalina unterscheidet sich von Pl. armata durch das Fehlen eines Nabels. In seinen Gastropoden pag. 341 bemerkt Quexsteor, daß man an Stelle des Bandes eine dicke, erhabene Linie sehe, über welche die zarten Bogenlinien des Ausschnittes symmetrisch hinwegzögen. Diese Linie kommt fast bei allen jurassischen Pleurotomarien vor und ist nichts anderes als die Mittel- linie des Bandes selbst. Vorkommen: Brauner Jura «, Gammelshausen. Pleurotomaria Quenstedtii GoLpruss. h ö lat, JUL Ne, 1844. Pleurotomaria Quenstedtü GOLDFUSS, Petr. Germ., pag. 71, Taf. 185, Fig. 5. 18358. n " QUENSTEDT, Jura, pag. 316, Taf. 43, Fig. 27. 1869. s 5 BrAuns, Mittl. Jura, pag. 186. 1884. N 9 QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 341. Das einzige, in der Tübinger Sammlung befindliche Exemplar dieser Art zeigt nur mangelhafte Erhaltung. Der Gehäusewinkel beträgt etwa 94°, die Höhe 18 mm. Das treppenförmige Gehäuse, das etwa so breit wie hoch ist, besteht aus gleichmäßig anwachsenden Windungen. Auf der flachen Basis fällt die dieke Columella auf, neben der sich eine ganz kleine Nabel- ritze zeigt. Die Mündung muß dem Querschnitt der Windungen nach ziemlich hoch gewesen sein (vergl. die Gorprusssche Abbildung). Das schmale, kielförmige Band, das auf der Kante zwischen der Außen- und Oberseite verläuft, ist von feinen Lunulis bedeckt. Von der Basis scharf getrennt, erhebt sich die Außenseite annähernd senkrecht bis zum Band und wird hier von der bis zur Naht hinziehenden, fast horizontalen Oberseite abgelöst. Die zart ausgebildete Skulptur besteht aus Spiralstreifen, welche durch zahlreiche, diehtgedrängte Anwachsstreifen verbunden sind. Auf der Außenseite zeigen sich noch Spuren von radialen Höckern. Quzsstepr bildete in seinem Jura eine Pl. Quenstedtii Gorpruss ab, welche aber durchaus nicht mit der Gorprussschen Abbildung identisch ist. Bei Gorpruss befindet sich das Band auf der Außen- kante, während bei dem Qurxsreprschen Original das Band in der Mitte der Außenseite verläuft. Das ist natürlich ein wesentlicher Unterschied und die Quexsteossche Pl. Quenstedtii wäre von jetzt ab zu der neuen Spezies Pl. singularis zu stellen. Pl. Quenstedtii gehört zu den Ausläufern der Amalthei- gruppe, unterscheidet sich aber durch die Lage des Bandes und rückt dadurch in die Nähe der Reticulata- gruppe. Die Annahme von Brauns, Pl. opalina und Pl. Quenstedtii seien identische Formen, widerlegt sich nach dem Vorangegangenen von selbst. Vorkommen: Brauner Jura «, Gammelshausen. Pleurotomaria apta nov. spec. Taf. II, Fig. 10. Gehäusewinkel 80°. Breite : Höhe = 1: 1. Höhe 15 mm. ‘Das treppenförmige Gehäuse setzt sich aus kantigen Windungen zusammen, welche mit einer vierseitigen, niedrigen Mündung endigen. Neben der umgebogenen Innenlippe scheint ein Nabel vor- handen zu sein. Das von 2 Spiralrippen eingefaßte, breite, emporgewölbte Band befindet sich in der Mitte der Außenseite. Die Skulptur setzt sich zusammen aus Spiralrippen und Anwachsstreifen, welche eine Gitterstruktur hervorbringen und aus Knoten, die sich zu beiden Seiten des Bandes befinden. Textfig. 8. Pleurotomaria apta. Pl. apta schließt sich auch an die liassischen Formen an. Pl. araneosa, welche manches gemein- same mit Pl. apta aufweist, unterscheidet sich durch ihren weiten Nabel. Gorpruss hat verschiedene, der unseren ähnliche Arten abgebildet, z. B. Pl. bicatenata, Pl. torosa, Pl. subnodosa. Dadurch, daß er seine Formen in vergrößertem Maßstab und dazu oft noch ungenau abzeichnen ließ, entfremdete er das Bild dem Naturobjekt. Seine Originale zu den oben angeführten Formen konnte ich auch nicht bekommen und so war es mir unmöglich, eine von den Gorprussschen Bezeichnungen einwandfrei benützen zu können. Vorkommen: Brauner Jura «, Wasseralfingen. Pleurotomaria rotundata Münster. Taf. IV, Fie. 3. 1844. Pleurotomaria rotundata GOLDFUSs, Petr. Germ., pag. 73, Taf. 186, Fig. 1. 1854. 5 " OPPEL, Mittl, Lias. Württ. Jahresh., pag. 100. 1858. ” n QUENSTEDT, Jura, pag. 192. 1901. Er 3 SCHLOSSER, Die Fauna des Lias und Dogg. in Franken und der Oberpfalz, pag. 534. Gehäusewinkel 100°. ‘Höhe : Länge — 2 : 3. Höhe 43 mm. Das breite, treppenförmige und niedrige Gehäuse setzt sich aus fünfseitigen Windungen mit flacher, stark genabelter Basis zusammen. Die Windungen endigen mit einer großen Mündung, deren Innenlippe sich stark verbreitert. Die Außenseite geht allmählich in die Oberseite über, so daß der scharfe Übergang, wie er bei den meisten Plewrotomarien vorkommt, wegfällt. Im Gegensatz dazu ist der Rand der Basis ziemlich kantig ausgebildet. Die Nähte sind vertieft. Das emporgewölbte Band, das von 2 Vertiefungen begrenzt ist, verläuft in der Mitte der Außenseite. Die Skulptur besteht vorherrschend aus Spiralrippen, neben denen die feinen Anwachslinien zurücktreten. In der Richtung der Anwachs- Jinien verlaufen Querstreifen, welche auf der oberen Kante zu flachen Knoten anschwellen können. Gorpruss, der diese Form zum ersten Mal beschrieb, führte wohl den Fundort, aber nicht die Schicht an. Dies gab Anlaß zu einer vielseitigen, aber unrichtigen Anwendung dieses Speziesnamens. ea Pl. rotundata besitzt manche Ähnlichkeit mit Steinkernen der Pl. multicineta und dies verführte Quex- stepr und nach ihm Orrer und Enger, den Fundort von Pl. rotundata in den Lias y und ö zu verlegen. In keiner schwäbischen Sammlung konnte ich die echte Pl. rotundata finden. Die zwei einzigen württem- bergischen Stücke, welche mir vorlagen, gehören der Münchner Staatssammlung und.daher ist auch leicht der Irrtum der schwäbischen Forscher verständlich. Erst Schtosser hat darauf hingewiesen, daß Pl. rotundata im braunen Jura vorkommt. In Pl. rotundata ist die niedrige breite Form, welche mit Pl, torulosa einsetzt und mit Pl, actinom- phala ihren Abschluß erreicht, fortgeführt. Das Bestreben der phylogenetischen Entwicklung geht darauf aus, die Form zu verflachen und die Querwülste zu verstärken. In der Form und Anordnung der Skulptur zeigt Pl. rotundata manche Ähnlichkeit mit Pl. ornata v’Ore. Ebenso gehört in diese Formenreihe PI. Actaea, D’Or». Vorkommen: Brauner Jura ß, Wasseralfingen. Pleurotomaria undosa ScHÜBLER sp. Manz, JUL, Ionen. all, 1830. Trochus undosus ZIETEN, Verst. Württ., pag. 46, Taf. 34, Fig. 3. 1858. 5 n QUENSTEDT, Jura, pag. 384, Taf. 52, Fig. 6. 1884. a “ > Gastropoden, pag. 346, Taf. 198, Fig. 32. Gehäusewinkel 70°. Höhe : Breite = 1 : 1. Höhe 37 mm. Das Gehäuse besteht aus treppenförmig abgesetzten, gleichmäßig anwachsenden Windungen, welche durch deutliche Nähte abgegrenzt sind. Die Außenseite, welche sich auf den unteren Windungen weniger steil als auf den oberen zeigt, ist etwa dreimal so breit als die ziemlich schmale Oberseite. Auf beiden Seiten des Bandes befinden sich Knoten, von welchen diejenigen, welche sich über dem Bande befinden, stärker entwickelt sind, als diejenigen unter demselben. Die unteren Höcker stellen längliche Falten dar, welche durch die Spiralrippen in Höckerchen zerlegt werden. An den Anfangswindungen machen sich die Anwachsstreifen noch nicht bemerkbar, während die kräftigen Spiralrippen schon zu sehen sind. In der knotenfreien Mitte der Umgänge erhebt sich das wulstförmige, gekielte Band. Zwischen demselben und den Höckern befindet sich eine rinnenförmige Vertiefung. Die leichtgewölbte Basis, welche die Schale verloren hat, besitzt zwar keinen Nabel, aber eine kräftige Columella. Die Win- dungen endigen mit einer großen, vierseitigen Mündung. Der Name Trochus undosus wurde von ScHÜgBLEr eingeführt, welcher das Stück in den blauen Kalken (brauner Jura y) am Stuifen gefunden hat. Zıerzn hat allerdings vergessen, das Band zu zeichnen. Große Ähnlichkeit zeigt Pl. undosa mit den Liasformen Pl. anglica und Pl. amalthei, unter- scheidet sich aber durch eine etwas andere Anlage der Windungen und durch anders ausgebildete Knoten. Doch ist Pl. undosa die einzige Form, in der sich die schlanke, spitzige Ausbildung der P!. amaltheı wiederholt hat. Pl. torulosa weicht durch die niedrige Kreiselform und den weiten Nabel ab. Besonders eng schließt sieh Pl. undosa an die größere und derbere Form der Pl. opalina und ihrer Ver- wandten an.. Vorkommen: Brauner Jura y, Hohenzollern, — 32 — Pleurotomaria fasciata Sowersy sp. Taf. IV, Fie. 5. 1818. T'rrochus fasciatus SOWERBY, Min. Conch., pag. 221, Taf. 220, Fig. 1. 1844. Pleurotomaria fasciata GOLDFUSS, Petr. Germ., pag. 64, Taf. 183, Fig. 1. 1948. n gynocyela DESLONGCHAMPS, Mem. Pleurot., pag. 59, Taf. 7, Fig. 3. 1850. ” e D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 480, Taf. 385. 1858. n fasciata QUENSTEDT, Jura, pag. 385 und 415. 1869. n = BRAUNS, Mittl. Jura, pag. 190. 1884. 5 2 QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 347, Taf. 198, Fig. 37—39. 1895. 7 2 HUDLESTON, Gasterop. of the inf. Ool., pag. 416, Taf. 36, Fig. 3. 1896. 5 5 KokEn, Leitfossilien, pag. 507. Der Gehäusewinkel beträgt etwa 66°. Die Länge ist so groß oder größer als die Breite. Die Höhe eines mittelgroßen Exemplars beträgt 52 mm. Das kegelförmige Gehäuse besteht aus gleichmäßig anwachsenden gewölbten Windungen, welche durch ziemlich tiefe Nähte voneinander getrennt sind und deren Außenseite allmählich in die stark ge- Textfig. 9. Pleurotomaria fasciata SOW. sp. neigte Oberseite übergeht. Das breite, leicht gewölbte Band, welches in der Mitte der Umgänge sich be- findet, wird von Längsrippen durchzogen, über welche bogenförmig die Anwachsstreifen verlaufen. Letz- tere machen sich auf der ganzen Bandoberfläche bemerkbar, während die Längsrippen erst später auf- treten. Das Band, das sich bei alten und großen Exemplaren verflacht, wird von 2 kräftigen Spiral- rippen begrenzt. Auf der ganzen Oberfläche sind die Spiralrippen gut zu beobachten, während die An- wachsrippen auf der Oberseite stärker als auf der Außenseite ausgebildet sind. Auf letzterer dagegen finden sie sich in größerer Anzahl und dichterer Anordnung. Die flache Basis, welche mit gerundeter Kante in die Anßenseite übergeht, besitzt einen runden, mit Gestein ausgefüllten Nabel; die Mündung ist vierseitig. Hupreston schreibt: Pl. fasciata represents a group rather than a species, since forms which may fairly be classed as varieties are numerous. Mit denselben Worten können auch die schwäbischen Formen charakterisiert werden. Auch Quexssrepr fiel die große Variation auf und er hat eine Reihe von Ab- änderungen beschrieben. Die schwäbischen Vertreter sind aber schlecht erhalten und es ist schwierig, den verschiedenen Variationsmöglichkeiten immer genau nachzugehen, Vor allem konnte ich 2 Formen unterscheiden, eine schlankere und eine stumpfere, von denen ich die erstere als neue Spezies unter dem Namen Pl. fastigata abgeschieden habe. Die französische Form, welche tiefere Nähte hat, zeigt sich bei einem Gehäusewinkel von nur 42° etwas spitziger und schlanker als unsere Exemplare. Die englische Form gleicht dagegen der unseren ganz gut. Im übrigen gelten auch hier die Worte Hupresrons: The Gyrocyelas and to a certain extent, the Gyroplatas of Deslongchamps are more or less related to Pl. fasciata, which may be accepted as a general term where specimens do not admit of any elose differentation. Auf- fallend ist, daß Pl. fasciata dieselbe Windungsform wie Pl. zonata aus dem Lias zeigt. Vorkommen: Brauner Jura y, Hohenzollern; ö Hohenzollern, Eningen, Beuren, Laufen; &e Eningen. Brauns fand sie in der Zone der Ostrea Knorri in Eimen, Geerzen und Goslar; in der oberen Parkinsonierzone bei Riddaghausen; in der Makrocephalenzone bei Lechstedt. Besonders im Auslande, in England und Frankreich, zeigt Pl. fasciata eine weite Verbreitung und schöne Erhaltung. In Frank- reich sind die Hauptfundorte im Bajocien, Moutiers, Ville Dieu und bei Motte-Saint-Hevay. Von Eng- land sagt Hupreston: This species has a wide distribution throughout the Inferior Oolite. Fundplätze sind: Murchisonaezone bei Lincoln und Coker, Sauzeibed von Oborne und Zone des Amm. Humphriesianus bei Dundıty. Pleurotomaria fastigata nov. spec. Taf. II, Fig. 16. Der Gehäusewinkel beträgt 50°, bei einem anderen Stück mit abgebrochener Spitze scheint er etwas größer zu sein. Höhe : Breite — 8: 7. Dieses Größenverhältnis ist insofern bemerkenswert, weil bei den meisten jurassischen Pleurotomarien im Gegensatz dazu die Breite größer als die Höhe ist. Die Höhe des größten Exemplars beträgt SO mm. Textfig. 10 und 11. Pleurotomaria fastigata n. sp. Das Gehäuse besteht aus flachen, gleichmäßig anwachsenden Windungen, deren Außenflächen an- nähernd in einer Ebene liegen, so daß das Gehäuse einen Kegel mit konkaven Mantellinien darstellt. Die obersten Windungen bilden noch einen regelmäßigen Kegel, dann aber wachsen sie rasch und stark in die Breite und erzeugen so eine konkave Oberfläche. Wichtig ist eine wulstförmige oder ringförmige Er- Palaeontographiea. Bd. LIY. 5 höhung an der Naht, welche auf allen Windungen sichtbar ist und die Verwandtschaft mit Pl. elongala kennzeichnet. Auf dem Bande, das in der Mitte der Windungshöhe verläuft, bemerkt man Längsrippen und feine, kaum sichtbare, bogenförmige Anwachsstreifen. Das Band ist breit und kann sich im Alter etwas einsenken. Auf der Oberfläche macht sich eine zierliche Gitterung bemerkbar, bei der die Spiral- streifen etwas kräftiger gestaltet sind. Die flache Basis ist von der Außenseite durch eme scharfe Kante abgegrenzt. Der Nabel fehlt oder wird durch eine kleine Ritze bezeichnet. Die Windungen endigen mit einer hohen bis niedrigen Mündung. Bei einem Exemplar zeigt sich neben der umgeschlagenen Innen- lippe eine dieke Columella. Pl. fastigata steht in der Mitte zwischen Pl. fascrata und Pl. elongata. Von Pl. elongata trennt sie die verschiedene Lage des Bandes, Pl. gyroplata »D’Ore. unterscheidet sich durch die Skulptur. Da- gegen hat Pl. fastigata dieselbe Skulptur wie Pl. macrocephali, weicht aber durch ihre anders gestaltete Windungsform ab. Vorkommen: Brauner Jura ö, Lauffen, Beuren. Pleurotomaria elongata Sowersy sp. Taf. II, Fig. 14. 1818. Trochus elongatus SOWERBY, Min. Conch., pag. 243, Taf. 193, Fig. 2—4. 1826. Pleurotomaria elongata DEFRANCE, Diet. des scienc. nat. Band 41, pag. 383. 1837. n conoidea BRoNN, Leth. geogn., pag. 315 und 387, Taf. 21, Fig. 1. 1848. „ mutabilis, var. elongata, mutica und ambiguad DESLONGCHAMPS, M&m. Soc. linn. de Norm. VIII, pag. 108, Taf. 10, Fig. 14 u. 15, Taf. 11, Fig. 1. 1850, 5 pietaviensis D'ORBIGNY, terr. jur. pag. 510, Taf. 399, Fig. 1—5. 1858. ” elongata QUENSTEDT, Jura, pag. 385, Taf. 52, Fig. 3. 9 n n „ pag. 415, Taf. 57, Fig. 10. 1867, 5 5 LAUBE, Gastrop. von Balin, pag. 16. 1884, ug n QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 349, Taf. 198, Fig. 42. 5 spiratissima QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 344, Taf. 198, Fig. 28. 1895. > elongata HUDLESTON, Gastrop. of the inf. Ool., pag. 399, Taf. 33, Fig. 4-7, Taf. 34, Fig. 5. 1901 Y 5 SCHLOSSER, Fauna des Dogger in Frank. und der Oberpfalz, pag. 551. Der Gewindewinkel ist nicht konstant, er bewegt sich innerhalb 15°, sein mittlerer Wert ist 40°. Die Schale, deren Höhe im Durchschnitt etwa 67 mm beträgt, ist viel länger als breit. Das hohe, kegelförmige Gehäuse besteht aus vielen Windungen, deren Ober- und Außenseite in eine Fläche zusammenfallen. Dadurch, daß die Anfangswindungen steiler sind als die Endwindungen, wird eine konkave Oberfläche erzeugt. Direkt über der Suturlinie erhebt sich ein kräftiger, ringförmiger Wulst, der bei einem Exemplar Spuren von Knoten zeigt. Über dem Wulste verlaufen einige Spiral- streifen und über diesen befindet sich das über die Fläche herausragende Band. Die Entfernung vom Band bis zur oberen Naht ist dreimal so groß als diejenige vom Wulst bis zum Band. Auf der Ober- fläche bemerkt man nur Spiralstreifen, die Anwachsstreifen scheinen zerstört zu sein. Die flache Basis zeigt eine solide Spindel und eine vierseitige Mündung. Schon aus der Beschreibung ist zu ersehen, daß diese Form bedeutend variiert. Trotzdem muß bei den schwäbischen Stücken, welche nur Steinkerne mit wenig Schalenresten darstellen, an einem Namen festgehalten werden. In England und Frankreich dagegen sind diese Formen viel besser erhalten, so daß ee eine Menge von Arten und Varietäten aufgestellt werden konnten. Variabel ist Pl. elongata hinsichtlich des Gehäusewinkels, der Wachstumsverhältnisse, der Stärke der Anwachs- und Spiralstreifen, des Vorhan- denseins von Knoten, welche den Wulst zerteilen, so daß er gekerbt erscheint. Laugr, dem viele Formen zur Verfügung standen, hat in ausgezeichneter Weise die verschiedenen Abänderungen beschrieben. Er definiert den Charakter der Pl. conoidea, welche ja eine Varietät unserer Pl. elongata ist, in folgenden Worten: „Kegelförmige Gestalt mit geraden oder konkaven Seiten, der untere Umfang der Windungen mit einem knotigen Kiel besetzt (Knoten sind bei den schwäbischen Exemplaren kaum sichtbar), über demselben das knapp anliesende Band, die Spiralstreifung gleichmäßig, die Basis konkav. Der Nabel ist gewöhnlich durch eine breite Kallosität verdeckt und erscheint nur da, wo diese weggebrochen ist.“ Über die englischen Formen äußert sich Hupresrox: „This is a group rather than a species.“ Hun- LESTON sowie die französischen Palaeontologen DestongcHaumrs und p’Orgıgny haben von der Grund- form verschiedene neue Arten und Varietäten abgetrennt. Von den schwäbischen Formen habe ich eine Varietät unter dem Namen Pl. conoidea abgeschieden, während ich für alle anderen Exemplare an dem ursprünglichen Namen P!. elongata festgehalten habe. Nach dem Vorgang von Desroxscmamrps (Notes paleontol. pag. 71, tab. 6, Fig. 2) spaltete Quessteor eine Pl. spiratissima ab; das schwäbische Exemplar, ein Steinkern, hat aber lange nicht die spitzige Form und die konkaven Flächen wie das französische Stück und der Name muß für die württembergische Palaeontologie wieder fallen gelassen werden. Iden- tisch möchte ich unsere PI. elongata mit Pl. pictaviensis nD’Ore. halten. D’Orsıgsv schreibt: „Pl. pietaviensis, par sa forme et ses ornements, rapelle le PT. conoidea, mais elle s’en distingue nettement par le bourrelet de ses tours non crenel@ et treillisse comme le reste et par le cöt& de ’ombilie tr&s concave, presque en entonnoir.‘“ Damit ist auch unsere Form charakterisiert und zugleich der Unterschied von der verwandten Pl. conoidea festgestellt. Zur Verwandtschaft gehören noch Pl. Ebrayana, Pl. Bessina, Pl. macrocephali und Pl. fasciata. Der Ansicht Quensteors, daß Pl. elongata eine Abänderung der P!. fasciata sei, woran Rücken und Band sich etwas stärker emporwölben, so daß eine charakteristische Doppellinie sich um den Kegel windet, kann ich mich nur anschließen. Vorkommen: Brauner Jura y, Birkhof bei Süßen; 6, Öschingen, Hohenzollern, Eningen ; &, Streichen bei Zillhausen; in Franken im braunen Jura ö, Hesselberg, Pegnitz. Brauns fand sie in der Zone des Inoceramus polyplocus bei Wenzen und in den Coronatenschichten bei Bruchhof. In Frank- reich kommen diese Formen vom Bajocien bis zum Oxfordien vor. Fundorte sind: Pissot bei Fontenay (Vendee), Mougon bei Niort (Deux-Sövres), Avoise bei Sabl& (Sarthe), Fontaine-Etoupe-Four, Caen (Cal- vados). Die englischen Exemplare finden sich in den Horizonten des Amm. Murchisonae (Bradford Abbas), im: Sauzei-bed bei Combe und Oborne, in der Humphrisianuszone bei Mapperton, Louse Hill und in den Parkinsonischichten von Bradford Abbas und Woolston. Diese Schichten entsprechen unserem braunen Jura ß—e. Auch im Dogger von Balin und Brodla fand Lavse diese Formen häufig. Var. conoidea v’Orsıeny. Iaıt, 105 Inter 18: 1831. Pleurotomaria conoidea DEsH., Deser. d. coq. caract. d. terr., pag. 181, Taf. 4, Fig. +. 1850. n ” D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 472, Taf. 382. 1867. Pleurotomaria conoidea LAUBE, Gastrop. von Balin, pag. 16. 1869, n e BRAUNS, Mittl. Jura, pag. 186. 1895. 5 n HUDLESTON, Gastrop. of the inf. Ool., pag. 400, Taf. 33, Fig. 6. 1896. a 5 Koken, Leitfossilien, pag. 677. Es ist nur ein Bruchstück vorhanden, welches aber sehr bezeichnend für diese Varietät ist. Der Gehäusewinkel beträgt etwa 40°. Die Außenseite der stark konkaven Windungen wird von einem hervor- ragenden Wulst gebildet, der ringförmig sämtliche Umgänge umzieht. Direkt über diesem Wulst befindet sich das überaus fein skulptierte, emgesenkte Band. Auch auf der Oberseite macht sich eine zarte Gitterung bemerkbar, während der Randwulst eine derbere Skulptur aufweist. Die Basis besitzt eine dieke Columella. Nach dem Vorgang moderner Autoren möchte auch ich diese Form als Varietät der Hlongata- gruppe betrachten und sie an Pl. elongata anschließen; denn sie zeigt alle Eigentümlichkeiten der PI. elongata in verstärktem Maßstab ausgebildet und bildet so den Idealtypus dieser Formen. Vorkommen: Brauner Jura 6, Beuren bei Hechingen; in Frankreich im Bajoeien von Saint- Vigor, Bayeux, Moutiers, Port-en-Bessin und Curey (Calvados); in England in der Humphriesianuszone in Mapperton und Louse Hill. Pleurotomaria punctata SowErBY sp. Nez 05, Iner ©, 1818. Trochus punctatus SOWERBY, Min. Conch., pag. 243, Taf. 193, Fig. 1. 1837. n 5 BRoNN, Leth. geogn., pag. 388. 1844. Pleurotomaria punctata GOLDFUSS, Petr. Germ., pag. 74, Taf. 186, Fig. 6 (nicht Sow.) 1850. » 5 D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 513, Taf. 399, Fig. 11—13. 1858. s QUENSTEDT, Jura, pag. 415, Taf. 57, Fig, 8. 1884. AN 5 ” Gastropoden, pag. 338. 1895. P 5 HUDLESTON, Gastr. of the inf. Ool., pag. 396, Taf. 33, Fig. 1 1896. » a Koken, Leitfossilien, pag. 676. 1901. B n SCHLOSSER, Fauna d. Dogg. in Frank. u. Oberpf., pag. 559. 1904. 3 Mi RıcHr, Etude sur la zone a Lioc. concav. du Mont d’Or Lyonnais, pag. 121, Taf. 3, Fig. 4. Höhe : Breite =4 : 3. Der Gewindewinkel schwankt zwischen 50° und 60°. Die Höhe eines mittelgroßen Exemplars beträgt 27 mm. Das kegelförmige Gehäuse besteht aus steilen, gleichmäßig anwachsenden Windungen, deren Außenflächen in eine Ebene fallen. Die flache, ungenabelte Basis wird von einer scharfen Kante be- grenzt. An die Stelle des Nabels tritt eine dieke Columella. Die Windungen endigen mit einer vier- seitigen Mündung. Über der Naht befindet sich ein Wulst, welcher durch Querrippchen ein gekerbtes Aussehen erhalten kann. Die eben angeführte Eigenschaft ist aber an den schwäbischen Exemplaren kaum zu sehen. Das Band, welches einen schmalen, hervorspringenden Gürtel bildet, befindet sich etwa in der Mitte der Umgänge. Bemerkenswert ist also, daß 2 ringförmige Erhebungen über die Windungen verlaufen. Die Umgänge sind von Spiralstreifen bedeckt, zwischen denen feine Anwachsstreifen ver- laufen. Ein mir vorliegendes englisches Exemplar aus dem inferior Oolite von Sherborne unterscheidet sich von dem unseren dadurch, daß das Band viel näher bei dem Randwulst liegt. a Se Gowpruss beschrieb unter dem Namen Pl. punctata eine ganz andere Art, ein Irrtum, auf den sehon D’OrBIGny aufmerksam machte. Unsere schlecht erhaltenen Exemplare sind lange nicht so in- struktiv wie die französischen und englischen. Von der nah verwandten Pl. elongata unterscheidet sich Textfig. 12. Pleuwrotomaria punctata. Pl. punctata dadurch, daß sie keinen so starken Wulst hat, daß das Band mehr in die Mitte gerückt ist und die Windungsflächen nicht so konkav sind. D’Oxsgıeny vergleicht sie mit Pl. amata, von der sie sich durch den Gewindewinkel, die Schalenlänge, die flachen Windungen und durch das Sinusband unter- scheidet. Hupreston weist auf die Ähnlichkeit mit PT. Allionta p’Ore. hin. Vorkommen: Brauner Jura 6, Öschingen, Eningen; in Franken in den &-Schichten, Raben- stein. D’Orsıcny nennt keinen Fundort, Rıcme dagegen führt sie als seltenes Fundstück aus der Zone des Lioceras concavum an. Das wäre eine bedeutend tiefere Schicht als die schwäbische. Auch in Eng- land, wo überhaupt ihre vertikale Verbreitung sehr groß ist, geht sie ebenso tief herunter. Man findet sie im Concavusbed von Bradford Abbas, in der Murchisonaezone von Coker und Bradford Abbas, in der Humphriesianuszone von North Dorset und allerdings mit Fragezeichen versehen in der Parkinsonizone. Pleurotomaria Bessina p’OrsıscnY. Taf. IV, Fig. 2. 1848. Pleurotomaria mutabilis var. patula DESLONGCHAMPS, Pleur., pag. 111, Taf. 10. Fig. 12. 1854. n Bessina D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 466, Taf. 376. 1884. e ” QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 343, Taf. 198, Fig. 26. 1896. B ” HUDLEsToN, Gastrop. of the inf. Ool., pag. 406, Taf. 34, Fig. 4 u. 5. 1896. 5 » KoKen, Leitfossilien, pag. 677. 1901. " 5 SCHLOSSER, Fauna d. Dogg. in Frank. und der Oberpf., pag. 552. Gehäusewinkel etwa 80°. Höhe : Breite— 3 : 4. Höhe 2 5mm. Das einzige mir vorliegende Exemplar ist nur mangelhaft erhalten, zeigt aber doch die typischen Merkmale der Pl. Bessina. Das aus gleichmäßig anwachsenden Windungen bestehende Gehäuse gleicht einem Kegel mit konkaven Mantellinien. Die schmale, ringförmig emporgewölbte Außenseite wird durch Querrippen gekerbt. Das schmale, gekielte Band verläuft direkt über dem Randwulst. Zahlreiche Spiralrippen und Anwachsrippen kreuzen sich auf der Oberfläche. Über die Basis kann wegen mangel- hafter Frhaltung nichts gesagt werden. Quexsteor hat in seinen Gastropoden ein französisches Stück aus Port en Bessin beschrieben. Das vorliegende Exemplar gehört der Münchner Staatssammlung und ist das erste und einzig bekannte aus dem schwäbischen Jura. erg DestoxscHanps bezeichnete Pl. Bessina als Varietät von Pl. mutabilis. D’OrsıenyY trennte sie, indem er folgendes sagt: „Il suffit de la voir pour la distinguer nettement de toutes les autres.“ Auch Hvpreston führt sie als besondere Spezies auf, schließt sie aber an Pl. mutabilis an. „Pl. Bessina and its numerous varieties represent the most wide angled forms of the mutabilis group.“ Von Pl. elongata trennt sie die niedere, breite Form und von Pl. macrocephali unterscheidet sie sich durch den ge- kerbten Randwulst und die konkave Oberfläche. Vorkommen: Brauner Jura e, Bopfingen; in Franken brauner Jura 6, Thurnau, Weißen- burg; in Frankreich im Bajocien, Calvados, Deux-Sövres, Sarthe; in England in den Parkinsoni-Schichten, Halfway-House. Pleurotomaria monticulus DestLonGchames. Aber, IN Ina 31. 1848. Pleurotomaria monticulus DESLONGCHANMPS, Pleur-, pag. 143, Taf. 13, Fig. 5. 1850. 5 o D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 485, Taf. 388, Fig. 6—10. 1884, ” A QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 339 u. 350, Taf. 198, Fig. 43. 1895. n = HUDLESTON, Gastrop. of the inf. Ool., pag. 413. 1896. MM n KoKEn, Leitfossilien, pag. 676, An dem einzigen, mir vorliegenden Exemplar fehlen die Anfangswindungen, so daß die Dimen- sionen nicht angegeben werden können. Nur die letzte Windung, welche mit der p’Orzıcnyschen Ab- bildung gut übereinstimmt, ist vorhanden. Die kreiselförmige, niedrige Schale besitzt stufenförmige, gerundete Windungen. Die Spiral- rippen sind im Gegensatz zu den Anwachsstreifen kräftig ausgebildet. Auf der Außen- und Oberseite verlaufen in der Richtung der Anwachsstreifen Falten, welche bei unserem und namentlich auch bei dem französischen Exemplar auf der Oberseite stärker ausgebildet sind. Das breite, emporgewölbte, von 2 Leisten eingefaßte, gekielte Band befindet sich auf der Außenseite in der Mitte der Windungshöhe. Auf der gewölbten Basis bemerkt man kräftige Spiralrippen und feine Anwachsstreifen. In der Mitte der Basis befindet sich ein tiefer, runder Nabel. Die Windungen endigen in einer großen, rhomboi- dalen Mündung mit dieker Innenlippe. Von dem p’Orzıgnvyschen Exemplar scheint sich unseres durch das breitere Band zu unter- scheiden. In England, wo sie Hupreston nur kurz aufführt, ist sie ziemlich selten. Durch die niedere Form zeigt sich Pl. monticulus verwandt mit der Palaemongruppe, während der Oharakter der Skulptur auf Pl. torulosa hinweist. Vorkommen: Brauner Jura ö, Öschingen; in Frankreich im Bajocien in Moutiers (Calvados). Pleurotomaria macrocephali Quenstepn. Tat. IV, Bio. la, b. 1858. Pleurolomaria macrocephali QUENSTEDT, Jura, pag. 486, Taf. 65, Fig. 19. 1884. 5 5 n Gastropoden, pag. 341, Taf. 198, Fig. 21. Gehäusewinkel etwa 90%. Höhe : Breite = 2: 3. Höhe 35 mm. Das kegelförmige Gehäuse besteht aus gleichmäßig anwachsenden Windungen, deren Flächen annähernd in einer Ebene liegen. Die flache, horizontale Basis, welche am erhöhten Rande mit scharfer Kante in die Windungsflächen übergeht, ist von diehtgedrängten Spiralrippen durchzogen. Bei manchen Exemplaren verlaufen geschwungene, zum Teil breite, faltenartige Querrippen über die Basis. Auf- fallend ist der schmale, ringförmige Außenrand. Die Windungen endigen mit einer rhomboidalen, nie- drigen Mündung, deren kräftig ausgebildete, gegen den Nabel hin umgeschlagene Innenlippe immer breiter wird und sich lappenförmig als Oallus fortsetzt, welch letzterer auf einen gut ausgebildeten Nabel schließen läßt. Ein Steinkern zeigt auch den außen ziemlich breiten, nach innen aber rasch sich konisch verengenden Nabel. Das in den Anfangswindungen kielförmig verlaufende Band, welches sich in !/, Windungshöhe befindet, wird auf der letzten Windung zuweilen flach. Manchmal erhebt sich das Band als niedrige Leiste in einer breiten Rinne. Die zuweilen konkave Oberfläche zeigt Spiralstreifung, wäh- rend die zarten Anwachsstreifen gewöhnlich nicht sichtbar sind. Unter dem Bande können die Anwachs- streifen anschwellen und Knötchen bilden, so daß der Außenrand gekerbt erscheint. Ferner senkt sich an manchen Exemplaren die Naht etwas ein. Obwohl diese Art gut abgegrenzt ist, scheint es doch Zwischenformen zu Pl. Württembergensts bezw. Pl. serpentina und zu Pl. subornata zu geben. Nach der Anlage der Windungen und nach der Ausbildung der Skulptur gehört Pl. macrocephali zur Formenreihe der Pl. elongata, Pl. Bessina etc. Quenstepr hat richtig erkannt, daß die Franzosen keine unserer Pl. macrocephali identische Art be- schrieben haben. Pl. macrocephali hat zwar die Tendenz, ihre Seitenflächen konkav auszubilden und sie nähert sich dadurch der Pl. Bessina. Pl. O'ypraea »’Ore. unterscheidet sich durch ihre schmälere Innenlippe, durch den kräftiger geknoteten Außenrand und durch die schwach hervortretenden Spiral- streifen. Noch mehr weicht Pl. Bessina ab, welche sich durch ihre bedeutende Breite mit konkavem Gewinde, durch die schärfere Rückenkante und die diekeren Knoten auf der Unterseite unterscheidet. Nur die Basis hat bei beiden Formen dieselbe Ausbildung. Vorkommen: Brauner Jura ö, Laufen, Wasseralfingen; &, Eningen, Dürnau, Laufen, Lochen, Lochenhof. Weitaus die meisten Exemplare stammen von Eningen, wo sie besonders im Makrocephalen- horizont vorkommen. Aus dem inferior Oolite aus England besitzt das Stuttgarter Naturalienkabinett ein Stück aus Geovil. Pleurotomaria annulata nov. spec. Taf. IV, Fig. 4a, b. Gehäusewinkel 75°. Höhe : Breite — 3 : 4. Höhe 36 mm. Das kegel- bis treppenförmige Gehäuse besitzt keine regelmäßig anwachsenden Windungen. Die letzte Windung wird sehr breit und steht in keinem normalen Größenverhältnis zu den andern Win- dungen. Das emporgewölbte, kielförmige Band, das ziemlich stark über die Oberfläche emporragt, be- findet sich etwa in der Mitte der Windungen. Unter dem Bande verläuft die Außenseite als ringförmige Erhebung, so daß also 2 Ringe, das Band und die Außenseite, auf der Oberfläche zu beobachten sind. Die Nähte sind vertieft. Die Skulptur setzt sich aus Spiralrippen zusammen, welche durch dichtge- drängte Anwachsrippehen miteinander verbunden sind. Die gewölbte Basis besitzt einen runden Nabel, Eu in den sich die Anwachsstreifen hinein fortsetzen. Die Windungen endigen mit einer sehr breiten, vierseitigen Mündung mit dieker, etwas umgeschlagener Innenlippe. Textfig. 13. Pleurotomaria annulata n. sp. Pl. annulata bildet eine Zwischenform von Pl. macrocephali und Pl. subornata. Mit der ersteren hat sie die Basis gemeinsam, mit der letzteren die Skulptur. Indessen muß man sie doch an Pl. macro- cephali näher anschließen, weil sie das Bestreben hat, das Band und die Außenseite, welche doch wesent- licher sind als die Skulptur, so auszubilden wie Pl. macrocephali, Pl. Bessina und Pl. elongata. Vorkommen: Brauner Jura £. Pleurotomaria armata Münster. Alan JUL one, la, br 1844, Pleurotomaria armata GOLDFUSS, Petr. Germ., pag. 74, Taf. 186, Fig. 7. 1848. ri „ DESLONGCHAMPS, Mem. de la Soc. linn., pag. 39, Taf. 2, Fig. 2, Taf. 3, Fig. 2. 1850. " » D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 451, Taf. 368 und 369. 1858. “ » QuENSTEDT, Jura, pag. 384, 487, 774, Taf. 65, Fig. 21. 1884. 9 5 3 Gastropoden, pag. 344, 383, Taf. 198, Fig. 29—32. 1895. & „ Hupueston, Gastr. of the inf. Ool., pag. 427, Taf. 37, Fig. 5. 1896. n » Koken, Leitfossilien, pag. 674. Gehäusewinkel etwa 100°. Höhe : Breite — 4: 5. Die Größe wechselt, es gibt Exemplare mit einer Höhe von 15 mm, 42 mm und 70 mm. Das kreiselförmige Gehäuse besteht aus einer dieken Schale mit treppenförmig abgesetzten, kantig ausgebildeten Windungen. Die Außenseite der Windungen ist steil, fast senkrecht, die Ober- seite nur schwach geneigt. Nach dem dritten Umgang von der Mündung an gerechnet nehmen die Windungen auffallend rasch an Größe ab. Der Nabel der flachen Basis kann bald groß und tief ausge- bildet sein, bald ist er nur als Ritze vorhanden oder wird er ganz durch die kräftige breite Innenlippe bedeckt. Die Windungen endigen in einer großen, fast quadratisch ausgebildeten Mündung. Die mannig- faltige Skulptur gibt dieser Form ein sehr schönes Aussehen. Große, runde Knoten, durch runde Ein- buchtungen getrennt, umsäumen die Kanten. Zwischen den Knotenreihen, in der Mitte der Außen- seite, verläuft das etwas vertiefte, von 2 Leisten begrenzte und von Lunulis bedeckte Band. Auf der Anßenkante sind die Knoten etwas größer als unterhalb des Bandes. Über die Knoten verlaufen wellen- A förmig die von feineren Anwachsringen gekreuzten Spiralrippen, welche in der Breite etwas differieren. Die Basis besitzt vorherrschend Spiralrippen, die sich bis in den Nabel hinein fortsetzen. Auch auf dem Bande können Längsstreifen verlaufen. Bei großen, alten Exemplaren ist die Spitze abgestumpft, gleichsam in sich zusammengesunken. Die Anfangswindungen sind im Gegensatz zu den Schlußwin- dungen mehr in einer Ebene aufgewickelt. Auch macht sich auf den letzten Windungen insofern eine rückschreitende Bildung bemerkbar, als die Skulptur kleiner wird und die Höcker auf der Außenseite ganz fehlen können. Der Kuriosität wegen mögen die Maße des größten Tübinger Exemplars noch folgen, welches 18 em hoch und etwas über 11 em breit ist. Pl. armata stellt im schwäbischen braunen Jura eine gut abgegrenzte Art dar. Das Münsrersche Original stammt aus dem Oolit von Streitberg. Die Form und die Skulptur von Pl. armata erinnern sehr an Pl. ornata v’Ore. Weil der Name PI. ornata besonders auch in der schwäbischen Literatur und in den schwäbischen Sammlungen eine schwankende Rolle spielt, so möchte ich die Unterschiede zwischen beiden Formen durch folgende Worte p’Orsıcnys näher kennzeichnen: „Pl. armata s’en distingue nettement par son angle spiral moins ouvert, par le manque de bourrelet special et saillant en avant des tours, par ses tours plus saillants, et enfin par sa bande du sinus concave au lieu d’etre convexe.“ DrstonscHaues schloß an die Grundform verschiedene Varietäten an. Mir scheint, daß Pl. armata von solehen Formen abstammt, wie sie Pl. undosa repräsentiert, welche ihrerseits wieder mit Pl. amalthei zusammenhängen. Vorkommen: Brauner Jura e sowohl in den Parkinsoni- als auch in den Makrocephalen- Schichten (Roßwälden, Eningen, Ipf); in Frankreich im Bajocien, besonders in Bajeux und Moutiers, in England in der Parkinsonizone bei Burton Bradstock, in der Humphriesianuszone bei Bradford Abbas. Pleurotomaria actinomphala DesLon@cHanes. Wax, 00L in De, 10% 1848. Pleurotomaria actinomphala DESLONGCHAMPS, Mem. de la Soc. linn. Norm VIII, pag. 32, Taf. 18, Fig. 1. 1850. a 5 D’ORBIGNY, terr. jur, pag. 458, Taf. 374. 1895. 2 M HUDLEsToN, Gastrop. of. the Inf. Ool., pag. 433, Taf. 37, Fig. 7a—b, Taf. 38, Fig. 1—5. 1896. n > KOKEN, Leitfossilien, pag. 675. Gehäusewinkel etwa 120°. Höhe : Breite = 1: 2. Höhe —= 33 mm. Das flache, scheibenförmige Gehäuse, das viel breiter als hoch ist, besteht aus regelmäßigen, stufenförmig gebauten Windungen. Auf die schmale, fast senkrechte Außenseite folgt die breite, hori- zontale Oberseite. Deutliche Nähte trennen die Windungen voneinander. Die Mitte der flachen Basis wird von einem breiten und ziemlich tiefen Nabel eingenommen. Die Windungen endigen mit einer ovalen Mündung. Das breite, emporgewölbte Band befindet sich in der Mitte der Außenseite. Aus der Oberseite heraus erheben sich nach rückwärts verlaufende Radialfalten, die an der Kante in einem Höeker abbrechen. Auch die Basis besitzt solche Radialfalten, welche sich bis zum Nabel fortsetzen, Die Außenkante der letzten Windung bildet eine ringförmige Erhebung. Neben den Radialfalten be- Palaeontographica. Bd. LIV. 6 ınerkt man noch Anwachsstreifen. Die Spiralstreifen sind dagegen nur schwach und vereinzelt aus- gebildet. Pl. actinomphala ist eine bei uns gut zu bestimmende Art. D’Orsıeny vergleicht sie mit Pl.. ornata, mais elle est bien d&prim&e et s’en distingue en outre, par les cötes rayonnantes du pourtour de son ombilie. In Frankreich scheint sie häufig vorzukommen, noch mehr aber in England, wo Hup- teston verschiedene Varietäten aufstellen konnte. Er beobachtete eine great variety both as to size and form, but which, without using varietal names, it may be convenient to focus under Pl. actinom- phala. Auch glaubt Hupresron, daß die französischen Formen Varietäten seien; it seems that consi- derable variety exists in the speeimens from France, if we are to regard the figures of Deslongehamps and d’Orbigny as representing the same species. Aus Schwaben liegen mir 7 Exemplare vor, welche aber alle mangelhaft erhalten sind, so daß man über etwaige Variationen keine Beobachtungen an- stellen kann. Von der ähnlichen Pl. armata unterscheidet sie sich bedeutend durch die Skulptur und Größenverhältnisse. Vorkommen: Brauner Jura y, Zillhausen, Bissingen, Süßen; 6, Streichen, e, Eningen; in Frankreich im Bajocien in Moutiers, Fenguerolles (Calvados), Niort, la Oröche, Saint-Maixant, Mougon, la Motte-Saint Heray (Deux-Sövres), Fontenay (Vendee); in England Ooncavus-bed bei Bradford Abbas, Halfway House, Dundry, Sherborne. Pleurotomaria granulata Sowerey sp. (emend. Desı.). Taf. III, Fig. 4a, b. 1818. Trochus granulatus, SOWERBY, Min. Conch., pag. 271, Taf. 220, Fig. 2 (nicht Pl. granulata DESLt.) 1826. Pleurotomaria ormata DEFRANCE, Dict. des sciences nat. Band 41, pag 382. 1830. 3 „ ZIETEN, Verst. Württ., pag. 47, Taf. 35, Fig. 5. 1844. un gramulata GOLDFUSS, Petr. Germ., pag. 73, Taf. 186, Fig. 3. 1848. n 5 DESLONGCHAMPS, M&m. de la Soc. linn., Norm. VII, pag. 98, Taf. 16, Fig. 6—8. 1850. n n D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 466, Taf. 380, Fig. 1—6. 1858. r ornata QUENSTEDT, Jura, pag. 413, Taf. 56, Fig. 13 und 14. 1867. 3 gramulata LAUBE, Gastrop. von Balin, pag. 18. 1869. " > BRAuNS, Mittl. Jura, pag. 189. 1884. B ornata QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 336, Taf. 198, Fig. 1—3. 189. n granulata HUDLESTON, Gastrop. of the inf. Ool., pag. 440, Taf. 39, Fig. lla—c, Taf. 40, Fig. 1a—b. 189. 9 plicopunctata HUDLESTON, vol. cit., pag. 442, Taf. 40, Fig. 2a—c 1896. 5) gramulata, KOKEN, Leitfossilien, pag. 679. 1901, 5 5 SCHLOSSER, Fauna d. Dogg. in Frank. u. Oberpf., pag. 551. Gehäusewinkel 124°—136°. Höhe : Breite = 1: 2. Das niedrige, kreisel- bis scheibenförmige Gehäuse besteht aus flachen, regelmäßig anwachsenden Windungen. Die Basis verläuft vom Rande an zuerst etwas konkav, steigt dann in rascher Wölbung an und senkt sich zuletzt nach dem Zentrum zu. Bei den französischen Vertretern macht sich die Naht als kleine Leiste bemerkbar, während sie bei den schwäbischen nicht besonders hervortritt. Direkt über der Naht erhebt sich das schmale kielförmige Band, über das feine, bogenförmige Anwachsstreifen ziehen. Neben dem Band zeigt sich die Oberfläche etwas vertieft. Die vom Band bis zur Naht gehende Oberseite ist ganz flach, während die schmale Außenseite sich besonders auf der letzten Windung ge- rundet erweist. Neben den zahlreichen, diehtgedrängten, feinen Anwachsstreifen verlaufen auf der Oberseite ziemlich kräftige Querrippen, welche durch die derben Spiralrippen in Knötchen zerlegt wer- den, so daß die ganze Oberseite gekörnelt erscheint. Zwischen dem Band und der Basis senkt sich die Schale rinnenförmig ein. Die Skulptur auf der Basiskante besteht entweder aus einer einfachen Gitterung oder es machen sich kleine Höcker bemerkbar. Am Außen- und am Innenrand der Basis be- finden sich immer Spiralstreifen, während sie in der Mitte meistens fehlen. Der selten sichtbare Nabel ist entweder callös ausgefüllt oder durch die kräftig ausgebildete Innenlippe teilweise oder ganz be- deckt. Wenn er sichtbar ist, so zeigt er immer eine tiefe und enge Ausbildung. Die Windungen en- digen mit einer vierseitigen bis rhomboidalen Mündung, welche eine außerordentlich zarte Außenlippe besitzt. nie, EEE Textfig. 14. Pleurotomaria granulata. Pl. granulata eröffnet eine Reihe von Formen, welche in großer Anzahl und bedeutender Variation vorkommen, so daß es nicht allzuleieht ist, zu unterscheiden, wo eine Art anfängt und wo die andere aufhört oder ob überhaupt alle Formen nur als eine Art aufzufassen sind, welche sich in viele Variationen spaltet. Unter Pl. granulata verstehe ich kleinere Formen, von denen z. B. die größte 28 mm breit und 15 mm hoch ist. In der Tübinger Sammlung befinden sich mehrere Pl. granulata p’Ore. aus dem fran- zösischen Oolit, welche dieselbe Windunesform, dieselbe Größe und im allgemeinen auch dasselbe Aus- sehen haben wie die unsrigen. Ich bin der Ansicht, daß diese beiden Formen, sowohl die schwäbische wie die französische, die Art Pl. granulata Destonecnanmes darstellen. Allerdings habe ich hier die Art- grenzen weit gefaßt, um solche Formen, die ja schon seit alten Zeiten bekannt sind und die in großer Zahl vorkommen, unter einen Hut zu bringen. Wollte man hier minutiös verfahren, so müßte man für die Formen aus Deutschland, England und Frankreich, die bis jetzt unter einem Namen bekannt sind, je neue Namen aufstellen. Die Zersplitterung würde dadurch nur noch größer. Um aber dem Gastropodenspezialisten auch gerecht zu werden, habe ich an die mit Pl. granulata sehr nah verwandte Art Pl. Palaemon verschiedene Varietäten angeschlossen, welehe bei uns in Schwaben von dem Jura- stratigraphen und dem Petrefaktensammler ruhig unter dem Kollektivnamen Pl. Palaemon bezeichnet werden mögen. "Bei näherer Beobachtung der einzelnen Formen läßt sich keine vollständige Übereinstimmung erzielen. Den französischen Vertretern fehlen die Längsrippen und nur breite Querrippen bedecken die Oberfläche. Diese kleine Differenz, welehe bei der sonstigen identischen Ausbildung nicht viel be- ee Nee deutet, möchte ich als lokale Verschiedenheit auffassen, welche den Artcharakter dieser stark variierenden Form nicht weiter berührt. Beim Vergleich der englischen Formen mehren sich die Schwierigkeiten. Bei ihnen wird der Gehäusewinkel kleiner, die Höhe und Breite größer. Huprestons Original scheint schlanker als die schwäbischen und französischen Exemplare zu sein. Hüupresron unterscheidet zweierlei Formen, eine depressed variety und eine elevated variety, von denen die erstere größere Ähnlichkeit mit der unsern zeigt als die letztere. Mehr Beziehungen indessen zeigt die schwäbische Pl. granulata zu Pl. plicopunctata Hupreston. Allerdings scheinen in den Nabelverhältnissen Unterschiede zu herrschen, einen narrow and deep umbilieus haben unsere Exemplare nicht. Andrerseits zeigt Pl. Pa- laemon Hüupreston große Ähnlichkeit mit Pl. granulata D’Ore. Ich habe 2 Hauptformen unterschieden, welche man aber bei uns in Schwaben ebensogut als eine Art auffassen könnte; denn die Grenze zwischen beiden Arten ist durch viele Zwischenformen ver- wischt und nur die Extreme unterscheiden sich. Unter Pl. granulata verstehe ich die kleinere wenig oder gar nicht genabelte Form, während Pl. Palaemon die größere, mit einem verschieden großen, immer tiefen Nabel versehene Form repräsentiert. Dadurch glaube ich auch der historischen Ent- wicklung gerecht geworden zu sein. Über letztere möchte ich noch folgendes bemerken: Zum erstenmal beschrieb SowErsy einen Trochus granulatus aus dem inferior Oolite von Dundry. Diese Beschreibung wurde aber von seinen nächsten Nachfolgern gar nicht beachtet. Unter dem Namen Pl. ornata beschrieb DEFRANcE eine neue Form, für welche p’Orsıcny den alten Sowersyschen Namen Pl. granulata einführte. Bei der Be- schreibung seiner Art hielt sich Huprestos mehr an die Deutung von DrsroxgcHAmrs, benützte aber den n’Orsıgnyschen Namen. Bezeichnend ist folgender Satz: The forms deseribed below, which I re- gard as being nearly if not absolutely identical with Trochus granulatus Sow. may be accepted as the central figures of the granulata-group, the others being regarded as species or varietes according to in- ‘ Hüupreston ist sich also wohl der Schwierigkeiten bewußt, welche diese Form der Nomenclatur entgegenstellt, und er findet besonders hier den Artbegriff diskutabel und verschieden je nach dem individuellen Auffassen. Quenstepor hat sich mit den Variationen dieser Form nicht näher dividual opinion.‘ eingelassen. Unter dem Sammelnamen Pl. ornata beschreibt er alle möglichen, zum Teil weit von- einander abweichenden Formen. Seine Unterarten charakterisiert er nicht näher, so daß sich besonders bei diesen Formen die schwäbische Literatur ganz veraltet und unzweckmäßig erweist. Der Qurn- steprsche Artbegriff mußte enger und schärfer gefaßt werden, wenn man überhaupt Ordnung in dieses Chaos von Formen bringen wollte. Auch lassen sich durch mehr Begriffe die verwandtschaftlichen Beziehungen besser ausdrücken und exakter vergleichen. Über die Variation möchte ich noch die be- zeichnenden Worte Lavees anführen. „Zwischen Stücken, bei denen Spiral- und Zuwachsstreifen schwach und sehr zahlreich sind, und zwischen solchen, bei welehen die Zuwachsstreifen förmliche Rippen bilden, kann keine sichere Grenze gezogen werden. Knoten kommen niemals vor. An der Basis sind die Spivralstreifen entweder auf der ganzen Fläche, was selten vorkommt, oder sie sind nur an der Peripherie vorhanden oder aber sie sind durch deutliche Rippen ersetzt.“ Lausr, dem be- sonders reiches Material vorlag, bildete keine neue Arten, während Hüupıerston deren verschiedene aufstellte. D’Orsıgyy unterschied besonders auf Grund der Variation des Gehäusewinkels 2 Arten, Pl. granulata und Pl. Palaemon. Pl. granulata soll einen Gehäusewinkel von 124°. Pl. Palaemon von An ee 144° besitzen. Diese Angaben sind aber, wie aus den französischen Exemplaren der Tübinger Samm- lung hervorgeht, willkürlich und nicht aufrecht zu erhalten. Die andern p’Orsıcnvschen Unterschei- dungen lassen sich nur teilweise auf unsere Formen anwenden. Vorkommen: Pl. granulata kommt im schwäbischen Jura überaus häufig vor. Besonders an 2 Orten, in Öschingen und Eningen, fand man sie, was bei den Gastropoden selten vorkommt, in staunenswertem Reichtum in den Schichten y und ö und sehr selten ine. Andere Fundorte sind: Beuren bei Hechingen, Bopfingen; im fränkischen Jura Hesselberg (ö-Schiehten) ; in Norddeutschland in höheren Schichten, Parkinsonierzone Goslar und Makrocephalenschichten Lechstedt; in Frankreich im Bajocien von Moutiers, Saint-Vigor, Bayeux, Port en Bessin (Calvados); in England von der Sauzeischicht bis zur Parkinsonischicht in Oborne, Dundry, Burton Bradstock, Vitney Cross, Bradford Abbas, Storford. Pleurotomaria Palaemon n»’Orsıeny. Alan, JUL Iez Ber, 10, @. 1818. Trochus ornatus SOWERBY, Min. Conch., pag. 272, Taf. 221, Fig. 1—2. 1847. Pleurotomaria Palaemon D’ORBIGNY, Prod. 1, pag. 267. 1848. n granulata var. lentiformis und laevigata DESLONGCHAMPS, Mem. de la ‘Soc. linn., pag. 101, Taf. 16, Fig. 4 und 5. 1850. 2 Palaemon D’ORBIGNY, teır. jur., pag. 468, Taf. 380, Fig. 7—11. 1858. "N ornata QUENSTEDT, Jura, pag. 413. 1884. 9 5 9 Gastropoden, pag. 335, 1835. 5 Palaemon HUDLESTON, Gastrop. of the inf. Ool., pag. 443, Taf. 30, Fig. 3a—c. 1896. 5 = Koken, Leitfossilien, pag. 679. 1901. u Palaemon SCHLOSSER, Fauna d. Dogger in Frank. u. Oberpf., pag. 552. Gehäusewinkel 125°—135°. Höhe : Breite = 1: 2. Höhe 23 mm. Die etwa doppelt so großen Exemplare wie PI. granulata besitzen eine niedrige, kreisel- bis scheibenförmige Gestalt. Während die auf der Außenseite wulstförmig emporgewölbte letzte Win- Textfig. 15 und 16. Pleurotomaria Palaemon D’ORB. dung ziemlich breit ist, werden die andern Windungen rasch, aber gleichmäßig schmäler. Die stark gewölbte Basis fällt nach dem Nabel steil und unvermittelt ab. Der runde, tiefe Nabel kann durch die kräftig umgeschlagene Innenlippe teilweise bedeckt werden, so daß er einen Halbkreis oder nur noch eine Ritze bildet. Während auf der Basis die Spiralstreifen zurücktreten, herrschen die geschwungenen in den Nabel hinein sich fortsetzenden Anwachsstreifen vor. Die Windungen endigen mit einer hohen, Na vierseitigen bis ovalen Mündung, deren dünne Außenlippe vollständig erhalten ist. Auf die schmale senkrechte Außenseite folgt die breite horizontale Oberseite. Auf der gegitterten bis gekörnelten Ober- fläche sind die Längs- und Querrippen gleich stark ausgebildet. Dort, wo die Windungen treppen- förmig absetzen, befindet sich das kräftig hervortretende kiel- oder ringförmige Band. Die feinen Lu- nulae auf der Oberfläche desselben sind fast immer abgerieben. Große Ähnlichkeit zeigt Pl. Palaemon mit Pl. granulata und es liegt der Gedanke nahe, letztere als Jugendform der ersteren aufzufassen. Pl. Palaemon ist die größere, derbere Form, welche immer einen Nabel besitzt. Die englischen und französischen Fxemplare, welche mit den unsern nicht ganz identisch sınd, differieren sowohl in der Ausbildung des Gehäusewinkels wie in der Skulptur. Vorkommen: Brauner Jura y, Öschingen, d, Öschingen, Eningen, Stuifen, Hechingen, Beuren, Lautlingen; in Bayern ö Rabenstein, Hesselberg; in Frankreich im Bajoeien von Moutiers; in ©) England in der Parkinsonizone von Burton Bradstock, Vitney Cross, Bradford Abbas, Stoford. Var. Württembergensis. Taf. III, Fig. Sa, h. :: :Gehäusewinkel 125°; Höhe 29 mm, Breite 45 mm. Das niedrige, kreiselförmige Gehäuse besteht aus stufenförmigen, gleichmäßig anwachsenden Windungen. Die flache Basis besitzt einen callös ausgefüllten Nabel. Zwischen der schmalen Außen- seite und der breiten horizontalen Oberseite verläuft das in den untern Windungen stark hervortre- tende, ringförmige Band. Der größte Umfang der Windungen befindet sich unter dem Bande. Eine Textfig. 17. Pleurotomaria Palaemon var. Württembergensis. reiche Verzierung schmückt die Oberfläche. Starke breite Querrippen verlaufen in einer leichten Kurve rückwärts zum Bande und ebenso kräftig ausgebildete Spiralrippen queren diese Anwachsrippen und zerteilen sie in schöne rhomboidale Knötchen, wodurch die Oberfläche ein parkettiertes Aussehen er- hält. Auf der Außenseite, welche einen Wulst bildet, werden die Querrippen zu Falten und erzeugen ein gekerbtes Aussehen, so daß der Rand, von oben betrachtet, einer Säge gleicht. Auf der Basis ver- laufen, am Rande noch wulstförmige, später mehr flache, geschwungene Radialrippen, während man Spiralstreifen nur an der Peripherie sieht. Die niedrige, ovale Mündung besitzt eine kräftig ausge- bildete, sich lappenförmig verbreiternde Innenlippe. Durch ihre vollkommenere Ornamentik unterscheidet sich diese Form von der vorhergehenden. Von Pl. plicopunctata weicht sie durch ihre größere und derbere Form ab. _ Vorkommen: Brauner Jura ö, Pfullingen. il Var. serpentina. Bars er edas by har BVasR1cr 29: Der Gehäusewinkel nähert sich 180°. Höhe : Breite — 1: 2. Höhe 17 mm. Die Windungen des gepreßten Gehäuses, welche sich in regelmäßiger Spirale aneinanderlegen, sind beinahe in einer Ebene aufgerollt. Die Längsskulptur, welche kräftiger als die Querskulptur ist, besteht aus diehtgedrängten Spiralrippen, welehe durch die Anwachsstreifen verbunden werden. Die gewölbte Basis, auf der besonders die Radialstreifen hervortreten, besitzt einen tiefen und breiten Nabel. Die Windungen endigen mit einer ovalen Mündung, welche eine lappenförmig verbreiterte Innenlippe besitzt. Über dem schmalen Außenrande verläuft das mit einer Lunula bedeckte kielförmige Band. Zwischen dem Band und der flachen Oberseite befindet sich häufig eine Furche. Bemerkenswert ist noch die wulstförmig emporgewölbte Außenseite. Große Ähnlichkeit zeigt Pl. serpentina mit Pl. phylax Hupresron (Gastrop. of the Inf. Ool., pag. 441, Taf. 40, Fig. 4a—e). Sie besitzen dieselbe Skulptur, weichen aber in der Anlage der Win- dungen voneinander ab. Von Pl. Palaemon und Pl. Württembergensis unterscheidet sie sich durch ihre gepreßte Form und die vorherrschende Längsskulptur, die vorhandenen Zwischenformen zu Pl. Palaemon lassen Pl. serpentina als Endglied einer Entwicklungsreihe erscheinen. Vorkommen: Brauner Jura e, Eningen, Lochen, Reichenbach. Var. suevica. kn, JUDE, er en, 0, @ Höhe : Breite = 1: 2. Mittlere Höhe 12 mm. Die letzte Windung des kreiselförmigen Gehäuses ist sehr breit und liegt mit der vorher- gehenden Windung annähernd in einer Ebene. Dann werden die Umgänge plötzlich schmäler und er- Textfig. 18. Plewrotomaria Palaemon var. suevica, heben sich über die Fbene in einem steilen Kegel heraus. Die Querrippen sind kräftiger ausgebildet als die Spiralrippen. Erstere zeichnen sich durch den starken Bogen aus, den sie nach rückwärts zum Bande beschreiben. Bei guter Erhaltung zeigt die Oberfläche ein gekerbtes Aussehen. Die Kerbung wird durch Erhöhungen der Querrippen hervorgebracht. Die Außenseite der letzten Windung bildet einen Wulst, auf dem die Anwachsrippen zu Querfalten werden können. Die Oberseite der untersten Windung senkt sich etwas ein. Über dem Außenrand verläuft das kielförmige Band. Die Basis, welche BR RN von außen her zuerst konkav, dann konvex gewölbt ist, besitzt einen breiten Nabel. Die Windungen en- digen mit einer rhomboidalen etwas gepreßten Mündung. Von den vorhergehenden Formen unterscheidet sie sich durch ihre zweierlei Windungsformen. Vorkommen: Brauner Jura 6, Eningen. Pleurotomaria subornata GoLpruss. Taf. III, Fig. 2a, b. 1844. Pleurotomaria subornata GOLDFUSS, Petr. Germ., pag. 74, Taf. 186, Fig. 5. 1858. ” ornata bezw. subornata QUENSTEDT, Jura, pag. 414, Taf. 57, Fig. 6 und 7. 1884. 5 „ & Gastropoden, pag. 335, 339, Taf. 198, Fig. 13—16. 1901. 5 EG Sommosken, Fauna d. Dogg. in Frank. u. Oberpf., pag. 551. Gehäusewinkel 78°—79°. Höhe : Breite —= 1: 1. Höhe 33 mm. Das kreiselförmige Gehäuse besteht aus gleichmäßig anwachsenden, treppenförmig abgesetzten Windungen, deren Nähte etwas eingesenkt sind. Auf die steile, fast senkrechte Außenseite folgt die mäßig ansteigende Oberseite. Die Außenseite der letzten Windung geht mit gerundeter Kante in die Die hohe, vierseitige Mündung besitzt eine lappenförmig verbreiterte Innen- Das emporgewölbte, in der Mitte gekielte, ringförmige und schmale Band be- langen Bandausschnitt. Das Band gewölbte Basis über. lippe. Ein Nabel fehlt. findet sich auf der Außenkante der Windungen und enthält einen NUN u - >. 2 ERBSESLIE, Textfig. 19. Pleurotomaria subornata. selbst ist glatt oder von feinen Lunulis bedeckt. Zahlreiche, ziemlich derbe Spiralrippen, zwischen denen feine diehtgedrängte Anwachsstreifen verlaufen, befinden sich auf der Oberfläche. Die Skulptur, welche bei den verschiedenen Exemplaren verschieden stark ausgebildet ist, zeigt zuweilen ein ge- gittertes oder gekerbtes Aussehen. Auf der Basis und auf der Außenseite machen sich manchmal Quer- falten bemerkbar, welche durch die Spiralrippen in Höckerchen zerlegt werden. Die Basis besitzt die- selbe Skulptur wie die Windungsoberflächen. Die Größe der einzelnen Exemplare schwankt beträchtlich. Ich habe den Namen Pl. subornata Gorpruss für diese im schwäbischen braunen Jura so häufig vorkommende fossile Schnecke gewählt. schen Abbildung schlanker. Das Gorprusssche Original (efr. Schtosser, Gastrop. d. Dogg. ete., p. 556), das ich selbst in den Händen gehabt habe, Allerdings sind unsere Stücke im Vergleich zur GoLpruss- ist verdrückt und erscheint daher niedriger als es in Wirk- PER lichkeit ist. Quesstepr übernahm die Gorprusssche Bezeichnung, indem er Pl. subornata als Varietät, als konische Abänderung von Pl. ornata aufführte. Nun hat aber Quexsteor, der überhaupt die For- men des braunen Jura nicht genau abgrenzte, den Namen Pl. ornata auf Formen angewendet, denen eine ganz andere Bezeichnung zukommt. Pl. ornata hat eine sehr wechselvolle Geschichte. SoWERBY stellte in seiner Mineral Conchology zum erstenmal den Namen PI. ornata auf. Seine Abbildung, welche für jene Anfangszeiten der Palaeontologie noch nicht gut sein konnte, gab den Anlaß zu verschiedenen Auffassungen. Später beschrieb Drrraxck eine Pl. ornata, welche aber dem Trochus ornatus nicht identisch ist und für welche p’Orsıcny den Sowersyschen Namen Pl. granulata einführte. D’Orgıeny schreibt: Figur&e d’une maniere tres reconnaissable par Sowerby des 1818 sons le nom d’ornatus. Er meint darunter une coquille bien plus large que longue, conique, epaisse et solide assez largement ombiliquee. D’Orsıcny verstand also unter Pl. ornata eine niedrige, knotige Form, welche sich eng an Pl. armata anschließt. D’Orsıcny erkannte nun in der Pl. tuber- culosa DEFRANcE seine oben beschriebene Form, und er gab ihr den Namen Pl. ornata und glaubte da- mit der alten Sowrrsyschen Nomenklatur wieder zu ihrem Recht verholfen zu haben. Houpıastox korrigierte D’Orgıcny, indem er für Pl. ornata wieder den Namen Pl. tuberculosa DEFRANcE einführte. DestrongcHanps and after him D’Orsgıgny, regarded this species as identical with Trochus ornatus Sow. Tawney did not accept this view, and Jam inelined to agree with him. Certainly one could fill a plate with forms of the ornatae which might possibly be regarded as intermediate between Pl. tuberculosa Derr. and Pl. ornata Sow. But under any ceircumstances the fossiles we are now eonsidering differ so widely from the average form of SowErsys species as to merit distinetion. Since a name is required, that of tubereulosa is certainly appropriate.“ Hwuprestox beschreibt unter dem Namen PI. ornata eine niedere, schwach geknotete Form. Er sagt: „It can hardly be regarded as the young of Pl. tuberculosa and on the hand the caracter of the sinus-band and of the whorls, so different from that of the Ornatae generally, seem to connect Pl. ornata Sow. with some of the granulatae more especially with Pl. granu- lata Sow. Pl. ornata Huprestox weicht wesentlich von Pl. ornata D’Orsıcny ab. Es ist eine ganz an- dere Form und gehört in die Verwandtschaft der Pl. granulata D’Ore. Quzsstepr beschreibt in seinem Jura 2 Arten, eine niedrig gewundene, genabelte unter dem Namen Pl. ornata und eine hochgewundene, ungenabelte als Pl. granulata. Unter dem ersteren Namen Pl. ornata Qu. verstehe ich Pl. granulata Dest. und an Stelle von Pl. granulata Qu. wäre Pl. sub- ornata GoLpr. zu gebrauchen. In seinen Gastropoden hat Quesstepor die eben angeführten Namen überhaupt nicht mehr auseinander gehalten. Dagegen hat er von Pl. ornata verschiedene Varietäten abgesondert. Ich möchte die von p’Orsıgny beschriebene Form als die echte Pl. ornata auffassen. Da dieselbe im schwäbischen Jura noch nieht gefunden wurde, so fällt dieser Name für uns ganz fort. Ebenso ist auch die Hvprestonsche Pl. ornata bei uns nicht zu finden. Die Varietäten QuENSTEDTS sind als verschiedene Arten aufzufassen. Pl. granulata, Pl. opalina, Pl. Quenstedtü, Pl. ornata, conica (Pl. punctata) habe ich schon abgeschieden. Nun kommt Pl. subornata an die Reihe, später Pl. decorata, Pl. adoxa, Pl. ventruosa. Vergleicht man PI. subornata mit ausländischen Formen, so ist folgendes zu bemerken: Im in- ferior Oolite in England scheint eine unserer Pl. subornata ähnliche Form ganz zu fehlen. Dagegen finden wir im Oolite inferieure verwandte Formen, von denen aber keine der unsern identisch ist. P!. Palaeontographica. Bd. LIV. 7 — 50. — monticulus ist weit genabelt, Pl. subornata meistens gar nicht. Bei Pl. Ajax »’Orz. befindet sich das Band am Nahtrande, bei Pl. subornata in der Mitte der Umgänge. Pl. Amoena v’Ore. ist konisch, Pl. subornata kreiselförmig, Pl. Alcyone »’Ore. und Pl. Athulia v’Orz. besitzen konvexere Umgänge. Be- sonders prächtig erhaltene Exemplare mit hohem und niedrigem Gewinde beherbergt die Tübinger Sammlung aus dem Jura von Popilany. Meistens sind sie ungenabelt, doch lassen manche einen kleinen Nabel erkennen. Es sind das die einzigen ausländischen Formen, welche mit den unsern identisch sind. Pl. subornata kommt häufig und in gut erhaltenem Zustand vor. Die Skulptur variiert etwas, doch sind die Veränderungen so unbedeutend, daß sie sich nicht in Worte fassen lassen. Vorkommen: Brauner Jura 6, Öschingen, Eningen, Pfullingen, Beuren bei Hechingen, Wasseralfingen; &, Eningen, Laufen, Lochenhof. Var. adoxa. Taf. IV, Fie. 7a, b. Gehäusewinkel S0°. Die Formen, deren Höhe ein wenig größer ist als die Breite, besitzen im allgemeinen die Größe der Pl. subornata. Die Stufen des kegelförmigen Gehäuses sind etwas verwischt, so daß die Unter- und Oberseite ineinander übergehen. Die gewölbte Basis besitzt keinen Nabel. Die Windungen endisen mit einer hohen, vierseitigen Mündung, die eine breite, stark entwickelte Innenlippe aufweist. Das Band, das Textfig. 20. Pleurotomaria subornata var. adoxa. etwas unterhalb der Mitte der Windungen verläuft, ragt kielförmig über die Oberfläche empor und wird von eng aneinander liegenden bogenförmigen Anwachsrippchen überschritten. Dem Bande parallel ver- laufen kräftige Spiralrippen, welche durch feinere, diehtgedrängte Anwachsrippen verbunden sind. Auch diese Form hat Quexstepr Pl. ornata genannt. Sie gliedert sich eng an Pl. subornata an, besitzt dieselbe Skulptur, unterscheidet sich aber durch ihre an einen Kegel erinnernde Form. Durch die konische Ausbildungsweise zeigt sie sich mit Pl. decorata verwandt, so daß man sie als Zwischen- form zwischen dieser und Pl. subornata auffassen kann. Pl. Dundriensis, welche der Pl. adoxa sehr ähnlich ist, unterscheidet sich durch den Besitz eines kleinen Nabels. Vorkommen: Brauner Jura ö, Öschingen, e, Eningen. ee Var. ventruosa. Taf. IV, Fig. Sa, b. Gehäusewinkel 80°. Höhe : Breite — 1 : 1. Höhe 33 mm. Auffallend sind die dieken Windungen, von denen die letzte besonders stark gewölbt ist. Das Gehäuse, dessen Nähte vertieft sind, sieht aufgetrieben aus. Die Skulptur zeigt eine ähnliche Ausbil- dung wie bei den vorhergehenden Formen. Kräftige Spiralrippen, zwischen denen die feineren, dichtge- drängten Anwachslinien sich befinden, bedecken die Oberfläche. Das leistenförmig erhöhte Band ver- läuft unterhalb der Mitte der Windungshöhe. Der größte Umfang der Windungen befindet sich unter dem Bande. Die Skulptur besteht aus einer Gitterung. Der Nabel wird durch eine Ritze gebildet. Die annähernd ovale Mündung besitzt neben einer stark umgebogenen, nach unten in die Columella sich fortsetzenden Innenlippe eine dicke Außenlippe, was bei den jurassischen Pleurotomarien eine seltene Eigenschaft ist. Von den vorhergehenden verwandten Formen unterscheidet sie sich durch die anders gestalteten Mündungsverhältnisse. Vorkommen: Mittlerer brauner Jura. Pleurotomaria decorata ZiETEN sp. Taf. IT, Fis. 13a, b. 1830. Trochus decoratus ZIETEN, Verst. Württ., pag. 46, Taf. 35, Fig. 1a—c. 1858. ln rs QUENSTEDT, Jura, pag. 415. 1884. Pleurotomaria decorata QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 340. Gehäusewinkel 50°. Höhe : Breite — 2 : 3. Höhe 19 mm. Das treppenförmige Gehäuse besteht aus gleichmäßig anwachsenden Windungen, welche konkav angeordnet sind. Auf die schmale, senkrechte Außenseite folet die flache, breite Oberseite. Die Nähte sind eingesenkt. Direkt über der Außenseite, unterhalb der Mitte der Windungshöhe, verläuft das schmale, kielförmige Band. Neben demselben ist die Oberfläche rinnenartig vertieft. Der perlförmige Saum Zıetens, bezw. die knotige Rückenkante Qvexsteprs sind nicht gut zu beobachten. Im Gegen- satz zu den Anwachsstreifen zeigen die Spiralrippen eine kräftige Ausbildung. Pl. decorata hat eine flache, ja horizontale Basis, welche durch eine scharfe Kante von den Windungsflächen getrennt ist. An Stelle des Nabels befindet sich eine dicke Columella. Die Windungen endigen mit einer niedrigen, rhomboidalen Mündung. Pl. decorata zeigt in skulptureller Hinsicht manche Ähnlichkeit mit Pl. sub- ornata, während sie andrerseits durch ihre konkaven Windungsflächen zu Pl. conoidea, Pl. Bessina etc. sich in Beziehung setzt. Vorkommen: Brauner Jura e. Var. pulchra. Alan, IN, Ihe, Om, 1% Diese Varietät wird dureh eine kleine hübsche Form gebildet, welche etwas breiter als hoch ist. Gehäusewinkel 76°. Höhe 20 mm. Die treppenförmig angelegten Windungen besitzen eine stark konkave Oberfläche. Die Ober- seite ist etwa dreimal so breit wie die Außenseite. Zahlreiche Spiralrippen bringen mit den Anwachs- rippen eine Gitterstruktur hervor. Das kielförmige, von 2 Leisten eingefaßte Band verläuft auf dem Außenrand. Die flache Basis ist ungenabelt. Die gedrückte rhomboidale Mündung zeigt eine kräftig ausgebildete, umgebogene Innenlippe. Auf der Basis macht sich besonders die Spiralstreifung geltend. Von Pl. decorata weicht Pl. pulchra durch das Fehlen der Columella ab, während sie sich durch die starke konkave Ausbildung der Oberfläche von allen ihr verwandten Formen unterscheidet. Vorkommen: Brauner Jura e, Lautlingen. Pleurotomaria clathrata Münster. Taf. IV, Fig. 10. 1844. Pleurotomaria clathrata GOLDFUSS, Petr, Germ., pag. 75, Taf. 186, Fig. 8. 1850. 2 s D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 559, Taf. 419, Fig. 6—10. 1850. 9 5 QUENSTEDT, Jura, pag. 599, Taf. 74, Fig. 22, pag. 624, Taf 77, Fig. 11. 1850. & 5 MORRIS und LycETT, Great Oolite Mollusca, pag. 79, Taf. 10, Fig. 6. 1896. r > Koken, Leitfossilien, pag. 678. Gehäusewinkel 75°. Höhe : Breite — 3 : 4. Höhe eines mittelgroßen Exemplars 25 mm. Das Gehäuse besteht aus gleichmäßig anwachsenden Windungen, deren Außenflächen annähernd in eine Ebene fallen. An manchen Stellen, aber kaum sichtbar, machen sich diehtgedrängte feine Spiralrippen bemerklich, welche durch noch feinere Anwachsstreifen verbunden sind. Auch die flache Basis zeigt Spiral- und Querstreifen, den Abschluß der Windungen bildet eine niedere Mündung. Über der Naht tritt die Außenkante, welche durch viele Querrippchen gekerbt erscheint, stark ringförmig hervor. Über der Außenkante befinden sich Spuren des von 2 Leisten eingefaßten Bandes. Von dem Nabel schreibt p’Orsıeny: pourvue d’une ombilie assez ouvert. Morrıs und Lyceerr beobachteten einen umbilieus minute or obsolate. Quenstepr glaubt, daß der Nabel bei den gut erhaltenen Exemplaren ausgefüllt gewesen wäre, bezw. daß die Achse später herausgefallen sei. An einem Exemplar zeigt sich der Nabel zur Hälfte bedeckt, während man an den andern Stücken gar nichts sieht. Pl. clathrata findet man immer in schlecht erhaltenem Zustand. Zıerexn hat (Verst. Württ. pag. 46, Taf. 34, Fig. 2) unter dem Namen Trochus jurensis aus dem Coralrag von Nattheim einen Steinkern abgebildet, welcher manche Ähnlichkeit mit PT. clathrata hat. GoLpruss benützte zum ersten- mal den Namen Pl. clathrata für ein Exemplar von Pappenheim, welches unserem sehr ähnlich ist. QUENSTEDT wies auf die Übereinstimmung mit Trochus einctus (Goldf. Petr. Germ. Taf. 180, Fig. 11) hin. Auch p’Orsıcny hat dieselbe Form, nur viel besser erhalten, unter dem Namen Pl. clathrata aus dem Oolithe ferrugineuse exploitde de l’&tage oxfordien beschrieben. Große Ähnlichkeit zeigt. Pl. cla- thrata mit Pl. O'ypraea D’Ors. Morrıs und Lycerr führen Pl. clathrata als seltene Form aus dem great Oolite an und vergleichen sie mit Recht mit Pl. punctata. Quexstepr machte den Vorschlag, die schlankere Form als Trochus jurensis abzuscheiden. Nun hat aber Zıeren schon aus dem Coralrag einen Steinkern mit gewölbten Umgängen unter dem Namen Trochus jurensis abgebildet. Die spitzige, schlanke Form möchte ich deshalb unter dem Namen Pl. speciosa besonders bezeichnen, obwohl ihr Quexstepr schon mit dem Namen PI, clathrata acuta im Gegensatz zu Pl, clathrata obtusa einen speziellen Platz angewiesen hat. Die breiten, kreiselförmigen Formen der Pl. clathrata haben große Ähnlichkeit mit Pl. macrocephali. Ferner scheint Pl. eincta D’Ors. mit unserer Form verwandt zu sein. Vorkommen: Weißer Jura «, Lochen; ß, Dürnau, Hunsrück, Lochen, Stuifen, Hohenstein bei Gingen; y, Pfullingen, Geislingen, Balingen, Lochen, Lautlingen, Gräbelesberg bei Laufen, Trochtel- fingen; in Frankreich im Oxfordien in S&longey, Etrochey, Ville-Comte, Montigny sur Aube (Cöte- d’Or), Prauthoy (Haute-Marne); Gigny (Yonne); Salins (Jura). Der Fundort im fränkischen Jura ist Pappenheim. Pleurotomaria speciosa GoLpruss sp. Tat olya Biol 12. 1844. Trochus speciosus GOLDFUSS, Petr. Germ., pag. 56, Taf. 180, Fig. 10. 1858. n n QUENSTEDT, Jura, pag. 624. 1881. > r ” Gastropoden, pag. 319, Taf. 197, Fig. 6—8. Es sind nur Steinkerne mit winzigen Schalenresten vorhanden. Ein größerer Steinkern gleicht in seiner Form ganz genau der Pl. phileta v’Or». Er hat auch einen Gehäusewinkel von 54°, eine Länge von 40 mm und eine Breite von 33 mm. Daneben sind noch kleinere Exemplare vorhanden, deren Ge- häusewinkel in engen Grenzen konstant zu bleiben scheint. : Die hohe, kegelförmige Schale besteht aus gleichmäßig anwachsenden Windungen, deren kon- kave Windungsflächen in eine Ebene fallen. Über der Naht bemerkt man eine hervorragende Kante, die Außenseite, und über dieser befinden sich die winzigen Überreste des Bandes. Die Schalenreste zeigen Spiralstreifung und die Außenseite erscheint durch die Querrippen gekerbt. Die flache Basis, welche von einem scharfen Außenrand begrenzt ist, besitzt einen Nabel, neben dem sich die niedrige, rhom- boidale Mündung bemerkbar macht. QuENsTepDT hat den Namen von Gorpruss übernommen. Das Originalexemplar desselben stellt einen großen Steinkern mit ähnlichen Windungsformen wie unsere kleineren Exemplare vor. Es läßt sich überhaupt mit diesen Steinkernen nicht viel anfangen und ich habe deshalb ohne Bedenken den Namen Pl. speciosa auch für unsere kleineren und schlankeren Formen angewendet, welche QuEsstepr noch gar nicht schärfer systematisch abgesondert hatte. Zusammenfassend möchte ich noch einmal be- merken, daß Pl. clathrata die breite Form mit großem Gehäusewinkel, Pl. speciosa die schmale, schlanke Form mit kleinem Gehäusewinkel repräsentiert. Von Pl. phileta D’Orz. unterscheidet sich Pl. speciosa durch die konkaven Seitenflächen. Vorkommen: Mittlerer weißer ‚Jura, Balingen, Pappelau, Laufen, Lochen, Weißenstein; oberer weißer Jura, Bolheim, Sontheim. Pleurotomaria jurensis ZıEten sp, tar, INY, Ian Tal, 1830. Trochus jurensis ZIETEN, Verst. Württ., pag. 46, Taf. 34, Fig, 2 1844. a bezw. cinctus GOLDFUSS, Petr. Germ, pag. 57, Tat, 180, Fig. 12. 1850. Pleusolomania jJurensis D’ORBIGNY, terr. jur, pag. 570, Taf. 424, Fig. 4—6. 1858. Trochus jurensis QUENSTEDT, Jura, pag. 599 und 624. 1884. n = j Gastropoden, pag. 319 und 365, Taf. 199, Fig. 22. Zu Unter Pl. jurensis verstehe ich solche Steinkerne, welehe einen Gehäusewinkel von über 90° haben. Höhe : Breite = 3: 5. Die kegelförmige Schale besteht aus gewölbten Windungen und einer flachen, breit genabelten Basis, deren Außenrand ziemlich scharfkantig ist. Die Windungen endigen mit einer rhomboidalen Mündung. Bei einem Exemplar bemerkt man oberhalb der Naht eine kleine Erhöhung, welche die ehe- malige Lage des Bandes angibt. Ein Bruchstück zeigt starke Spiralrippen und schwächere Anwachs- streifen. Auch auf der Basis herrschen neben den geschwungenen Anwachslinien die Spiralstreifen vor. ZierEn beobachtete zum erstenmal diesen Steinkern. Gorpruss beschrieb unter den Namen Trochus einctus, Trochus speciosus und Trochus jurensis 3 Formen, welche sich kaum voneinander unterscheiden. Auch n’OrgıGny beschrieb unter dem Namen PI. jurensis einen kleineren Steinkern. Quexstepr nannte überhaupt alle einander ähnlichen Steinkerne aus dem weißen Jura Pl. jurensis. Durch die große Form, die rundlichen Windungen und die nichtkonkaven Seitenflächen unterscheidet sich Pl. jurensis von den seither beschriebenen Formen. Vorkommen: Mittlerer und oberer weißer Jura, Stuifen, Balingen, Laufen, Nattheim. Pleurotomaria Babeauana v’Orßıcny. Taf. V, Eie. 1. 1836. . Pleurotomaria suprajurensis RÖMER, Ool. Geb., pag. 148, Taf. 10, Fig. 15. 1844. En acutecarinatus GOLDFUSS, Petr. Germ, pag. 56, Taf. 180, Fig. 8. 1850. > Babeauana D'ORBIGNY, terr. jur., pag. 562, Taf. 421. 1858. „ suprajurensis QUENSTEDT, Jura, pag. 326, Taf. 77, Fig. 13. 1884. is en en Gastropoden, pag. 357, Taf. 199. Fig. 4—6. Gehäusewinkel 62°. Höhe : Länge — 9 : 8. Die Größenverhältnisse differieren stark. Textfig. 21 und 22. Pleurotomaria Babeauana. Das stufenförmige, hohe und schlanke Gehäuse besteht aus gleichmäßig anwachsenden Win- dungen, flach gewölbter Basis und einem tiefen, engen, oft von Gestein ausgefüllten Nabel. Die letzte Windung schwillt rasch an und endigt mit einer großen, fünfseitigen Mündung. An dem senkrechten Außenrand sind besonders die stark hervortretenden Kanten auffallend. Zwischen der gleichbreiten Ober- und Außenseite, auf der Außenkante befindet sich das Band. Allerdings bemerkt man nichts mehr von ihm und nur aus der Richtung der Anwachsstreifen geht seine Lage hervor. Eine zarte, gleichmäßig ausgebildete Skulptur befindet sich auf der Oberfläche. Ein Exemplar, das noch einen vor- züglich erhaltenen Schalenrest besitzt, zeigt eine zierliche Gitterung. Auf die Naht folgt ein kleiner Wulst oder Ring (ähnlich wie bei P!. clathrata). Auch auf der Basis bemerkt man Spiralrippen und geschwungene Anwachsstreifen. Qursstepr hat den Namen Pl. suprajurensis von Römer übernommen. Römer beschreibt aber ein Exemplar aus dem Hilsthon, welcher zur unteren Kreide gehört. Auch zeigt die Mündung des Rönerschen Exemplars eine etwas andere Ausbildung. Aus diesen Gründen kann der Name Pl. supra- jurensis nicht beibehalten werden. Der Steinkern, den Gorprvss unter dem Namen Pl. acuteca — rinatus aus dem oberen Oolit von Streitberg beschreibt, zeigt mit Pl. Babeauana große Ähnlichkeit. Am besten aber gleicht unser Exemplar der Pl. Babeauana n»’Ore. aus den Oxfordschichten. Quex- stepr fiel diese Ähnlichkeit auch auf. Allerdings scheint es mit dem ombilie largement ouvert nicht ganz zu stimmen, weil unsere Exemplare einen engen Nabel besitzen. Doch glaube ich, daß diese Dif- ferenz bei Steinkernen, die ja mit ganzer Schale sich doch wieder anders repräsentieren würden, be- deutungslos ist. Pl. Nesea p’OrB. unterscheidet sich durch ihre höhere und schlankere Form. Vorkommen: Weißer Jura f—{, Laufen, Schnaitheim, Balingen, Erpfingen, Heidenstadt; in Frankreich: Ville-Comte (Oöte-d’Or.) Pleurotomaria reticulata SowErpy sp. Taf. V, Fig. 6. 1818. Trochus reticulatus SOWERBY, Min. Conch., pag. 309, Taf. 272, Fig. 3—4 1858. Pleurotomaria reticulata QUENSTEDT, Jura, pag. 623. 1884. en ER " Gastropoden, pag. 358, Taf. 199. Fig. 26. Gehäusewinkel 65°. Höhe : Breite — 6 : 5. Das größte Exemplar hat folgende Dimensionen: Höhe 24 mm, Breite 20 mm. Textfig. 23. Fleurotomaria reliculata. Das kreiselförmige, schlanke Gehäuse besteht aus regelmäßig anwachsenden, treppenförmigen Windungen mit flach gewölbter Basis. Die Nabelbildung ist nicht einheitlich. Während das eine Exemplar einen runden, weiten Nabel besitzt, bemerkt man bei dem andern nur einen Schlitz. Die Win- dungen endigen mit einer hohen, vierseitigen Mündung. Die steile Außenseite geht in eine flache Ober- seite über. An jeder Peripherie der Außenseite verlaufen zwei ringförmige Erhebungen. Die eine der- selben, welche sich auf der Außenkante etwa in der Mitte der Windungshöhe befindet, zeigt eine stärkere Ausbildung. Auf ihr befindet sich das von 2 Leisten eingefaßte Band. Auf der Oberfläche desselben können eine oder mehrere Längsleisten verlaufen. Die Skulptur zeigt eine gleichmäßige, zarte Ausbildung. Dichtgedrängte Anwachsstreifen kreuzen sich mit diehtgedrängten Spiralstreifen und bringen eine zierliche Gitterung hervor. Auf der Außenseite verlaufen die Anwachsstreifen annähernd senkrecht, während sie auf der Oberseite einen stark nach rückwärts gebildeten Winkel bilden. Diese Spezies hat Sowergy eingeführt. Seine Beschreibung stimmt mit der unsrigen gut überein, während die roh ausgeführte Abbildung nicht zum Vergleichen zu gebrauchen ist. QUENSTEDT, der auch einmal den Namen P!I. reticulata erwähnt, drückt sich nicht klar und deutlich aus. Seine Pl. reticulata (Gastrop. Taf. 199, Fig. 7), zu der ich das Original in Tübingen nicht finden konnte, könnte eher Pl. Monsensis Bur. vorstellen. Quexsteor schließt alle diese Formen an Pl. suprajurensis an, obwohl sie sich wesentlich voneinander unterscheiden. Sie besitzt eine andere Windungsform als Pl. Babeauana. Zum Vergleich lag mir eine englische Form aus dem Coral Rag von Weymouth vor, welche mit der unsrigen genau übereinstimmt. Sowersy gibt den Cimmeridge Clay als Fundort an, welcher unserer Fundschicht entspricht. Vorkommen: Weißer Jura &, Schnaitheim, Nattheim, Sirchingen. Pleurotomaria Eudora v’Orsıcny. Taf. V, Fig. 5. 1850. Pleurotomaria Eudora D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 554, Taf. 417, Fig. 11—15. 1858. alba QUENSTED!, Jura, pag. 623, Taf. 77, Fig. 15, 1884. 5 5 n Gastropoden, pag. 359, Taf. 199, Fig. 9—10. Gehäusewinkel 90°. Höhe : Breite — 2 : 3. Höhe 25 mm. Das gedrungene Gehäuse besteht aus konvexem, treppenförmig gebauten und gleichmäßig an- wachsenden Windungen von niedrigem Aussehen. Die Größenverhältnisse wechseln. Die senkrechte Außenseite geht in die geneigte Oberseite über. Das breite, konkave, von 2 Leisten eingefaßte Band verläuft in der Mitte der Windungshöhe auf der Außenkante. Die Nahtkante tritt nicht so deutlich hervor wie in der n’Orzıienvschen Abbildung, doch ist sie auf der letzten Windung gut sichtbar. Die flach gewölbte Basis besitzt einen breiten, runden Nabel. Die Windungen endigen mit einer vier- seitigen, niedrigen Mündung. Auf der Oberseite ziehen breite Querstreifen bogenförmig nach hinten bis zum Bande, übersetzen dasselbe, um dann senkrecht auf der Außenseite zu verlaufen. Allerdings sind sie auf letzterer wegen der starken Spiralstreifung kaum zu sehen, während man auf der Oberseite nur Querrippen bemerkt. Quenstepr war bei diesen Formen im Zweifel, was er aus ihnen machen sollte. Die große Ähnlichkeit mit Pl. Eudora vD’Ore. war ihm auch aufgefallen. Kleine, nach meiner Ansicht unwesent- liche Schwankungen in der Form bestimmten ihn, auf den französischen Namen zu verzichten und den Namen P!. alba zu wählen. Große Ähnlichkeit zeigt Pl. Eudora mit Pl. Münsteri, unterscheidet sich aber durch das Band, welches bei ersterer konkav, bei letzterer konvex ist. Ferner scheint Pl. neosolo- durina Dacguk aus dem Kimmeridge des Somalilandes mit unserer Form näher verwandt zu sein. 2er Vorkommen: Weißer Jura £, Bieringen, y, Auendorf, Gönningen, Deilingen, Lochen; in Frankreich in den Oxfordschichten in Spongiaires, l’Tle-Delle (Vendee), Niort (Deux-Sövres), in Eng- land ebenfalls im Oxfordien. Pleurotomaria Goldfussi nov. spec. Alte N, ars, Be, 10: 1858. Pleurotomaria Agassizi QUENSTEDT, Jura, pag. 774. 1884. n 5 n Gastropoden, pag. 361, Taf. 199, Fig. 16 u. 17. Der Gehäusewinkel schwankt, er beträgt im Mittel 70°. Durchschnittshöhe 17 mm. Das kegelförmige Gehäuse, das etwa so breit wie hoch ist oder ein wenig breiter, besteht aus gleichmäßig anwachsenden, durch leicht vertiefte Nähte voneinander getrennte Windungen, deren Seitenflächen annähernd in einer Ebene liegen. Die Außenseite ist gewölbt. Das von 2 Leisten be- grenzte, gekielte, emporgewölbte Band, das von feinen Lunulis bedeckt ist, befindet sich in der Mitte SETS Run © #® = Yagaeacaı au NN der Windungshöhe. Der Teil der Oberfläche, auf dem sich das Band befindet, ist eingesenkt. Die flache Basis schneidet mit scharfer Kante gegen die Außenfläche ab. Die Windungen endigen mit einer vier- seitigen, niedrigen Mündung, deren Innenlippe senkrecht auf der Basis steht. Ein kleiner Nabel kann vorhanden sein. Die Oberfläche der Umgänge und die Basis ist gegittert. Quenstenr faßt die Grenzen der Species Pl. Agassizi im weitesten Sinn auf. Beim Studium seiner Originale trifft man auf so wesentliche Unterschiede, daß die Abscheidung von neuen Arten un- bedingt notwendig ist. Gorpruss bildet unter dem Namen Pl. Agassizi eine stark geknotete, allerdings vergrößerte Form ab. Von dem eben beschriebenen Exemplar glaubt Quexsteor, daß es der GoLpruss- schen Zeichnung noch am besten gleiche. Dies trifft auf die Kegelform zu, während die Skulptur differiert. Ich kann mich auch deswegen nicht für den Namen Pl. Agassizi entschließen, weil PPORBIGNY darunter auch eine geknotete Form gemeint hat. Insofern ist Pl. Goldfussi mit Pl. Agassızı ver- wandt, als sie dieselbe Bandausbildung besitzen. Vorkommen: Weißer Jura e, Gussenstadt, Sirchingen, Nattheim. Pleurotomaria tenera nov. spec. Pat. v7, Bio a, b. 1858. Pleurotomaria Agassizi, QUENSTEDT, Jura, pag. 774, Taf. 95, Fig. 16. 1884. » 5 in Gastropoden, pag. 361, Taf. 199, Fig. 14—15. Gehäusewinkel 60°. Höhe : Breite —= 4 : 3. Höhe 33 mm. Palaeontographica. Bd. LIV. 8 Re Das konische Gehäuse, das länger als breit ist, besitzt eingesenkte Nähte. Die Umgänge sind gewölbt und in regelmäßiger Spirale angeordnet. Neben den etwas konvexen Windungen gibt es auch solche, welche eine ebene Fläche bilden. Die flache Basis senkt sich gegen die Mitte zu, die vierseitige Mündung, deren Innenlippe in die dicke Columella übergeht, ist breiter als hoch. Der Nabel fehlt. Auf die fast senkrechte Außenseite folst die geneistere Oberseite. Ftwas über der Mitte der Um- EEITFEERST TEN R Ay 2 Textfig. 25. Pleurotomaria tenera. gänge zwischen Ober- und Außenseite befindet sich das fast glatte, in der Mitte leistenförmig erhöhte Band. Anwachsrippen, auf der Oberseite stärker ausgebildet, queren die Oberfläche und schneiden die verschieden stark entwickelten Spiralrippen, so daß eine geitterförmige Struktur entsteht. Auch auf der Basis befinden sich Spiralrippen, welche von geschwungenen Anwachsrippen gekreuzt werden. Quexsteor hat diese Formen als Pl. Agassizi abgebildet. Sie haben aber keine Knoten und unterscheiden sich dadurch von Pl. Agassizi Gorpruss wie Pl. Agassizi »’Ors. Von Pl. Goldfussi weicht Pl. tenera durch den um 30° kleineren Gehäusewinkel und durch die etwas andere Ausbildung der Skulptur ab. Pl. Syssolae D’Ore. unterscheidet sich durch das mehr hervorragende Band und durch den tieferen Fundort. Vorkommen: Weißer Jura &, Nattheim. Pleurotomaria Agassizi GoLpruss. 1renı, N, es Se, 1844. Pleurotomaria Agassizi GOLDFUSS, Petr. Germ., pag 75, Taf. 186, Fig. 9. 1850. " 5 D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 572, Taf. 426, Fig. 1—5. . 1858. ” 5; QUENSTEDT, Jura, pag. 774, Taf. 95, Fig. 16. 1884. n ” " Gastropoden, pag. 361, Taf. 199, Fig. 14—17. Gehäusewinkel 72°. Breite : Höhe — 1: 1. Höhe 40 mm. Das kegelförmige Gehäuse besitzt nur auf den 2 letzten Windungen eine ausgesprochene treppen- förmige Ausbildung, während die Außenflächen der Anfangswindungen mehr in einer Ebene liegen. Der größte Umfang der Windungen befindet sich an der Naht. Das ziemlich breite und mit feinen, bogenförmigen Anwachsstreifen bedeckte Band verläuft in der Mitte der Windungshöhe. Auf dem Bande verlaufen 3 Leisten, von denen die mittlere die höchste ist. Auf den Umgängen befinden sich verschieden stark. ausgebildete Spiralrippen. Feine diehtgedrängte Anwachslinien ziehen in ziemlich gerader Richtung von der Naht rückwärts zum Bande und verlaufen nach Überschreitung desselben in leichtem Bogen nach vorn. Im Gegensatz zu der steilen Außenseite ist die Oberseite besonders auf den beiden letzten Windungen flach geneigt. Die Höcker, welche sich auf beiden Seiten des Bandes befinden, fehlen auf der letzten Windung. Die flache Basis zeigt vorherrschend Spiralstreifen. Statt ® T dem Nabel ist eine ansehnliche Columella vorhanden. Die eben beschriebene Form gleicht am besten der p’Orzısnyschen Abbildung, weniger der Gorprussschen. Das Original von Gorpruss, welches aus der Münchner Sammlung mir vorlag, ist ein noch jüngeres Exemplar und es entspricht ganz gut den Anfangswindungen unseres ‚älteren und größeren Exemplars. Auffallend ist auch die Ähnlichkeit mit liassischen Formen. Vorkommen: Weißer Jura e, Nattheim; in Frankreich im Corallien, Chätel - Censoir (Yonne), Champlitte (Haute-Saöne), Che bei La Rochelle. Pleurotomaria Sirchingensis QuensteDT. Alan, NZ, Iez, alale), [0% 1884. Pleurotomaria Sirchingensis QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 362, Taf. 199, Fig. 15. Gehäusewinkel 40°. Höhe : Breite — 4 : 3. Höhe 40 mm. Das hohe, schlanke Gehäuse besteht aus stufenförmigen Windungen mit eingesenkten Nähten, steil geneigter Oberseite und überhängender Außenseite. Auf den obersten Windungen gehen auf der Oberseite von der Naht kleine Querwiülste aus (ein Kranz von kleinen Buckeln, wie sie QUENSTEDT nennt). Auf der gewölbten, ungenabelten Basis befindet sich eine hohe, vierseitige Mündung. Das Band, welches sich in der Mitte der Windungshöhe befindet, verläuft auf der Außenkante und zeigt neben Längsstreifen fein gebogene Anwachslinien. Dichtgedrängte Spiral- und Anwachsrippen bringen eine Gitterung hervor. Quenstepr hat diese Form mit Recht als besondere Art aufgeführt. Große Ähnlichkeit zeigt sie mit Pl. Syssollae v’Orr., doch weichen die Fundschichten wesentlich ab. D’Orsrexy führt als Fund- ort die ötage oxfordien an, während unsere Form im oberen Kimmeridge gefunden wurde. Von Pl. tenera unterscheidet sie sich durch ihre schlanke Treppenform. Vorkommen: Weißer Jura &, Sirchingen. Pleurotomaria Phoedra p’Orsıeny. Pat Na) Rienil0ra,cb: 1856. Pleurotomaria Phoedra D’ORBIGNY, terr. jur, pag. 575, Taf. 427, Fig. 6—10. 1884. x reticulata QUENSTEDT, Gastropoden, Taf. 199, Fig. 7. Gehäusewinkel 85°. Höhe : Breite = 6 : 7. Höhe 27 mm. Das stufenförmig gebaute, gedrungene, breite Gehäuse besteht aus gleichmäßig anwachsenden Windungen. Die senkrechte Außenseite geht in eine fast wagrechte Oberseite über., , Die gewölbte Basis fällt nach dem Nabel zu steil ab. Die Windungen endigen mit einer rhomboidalen Mündung, welche eine vorspringende, kräftige Innenlippe besitzt. Ein Nabel, allerdines in verschiedener Größe ie auftretend, fehlt niemals. Auf der Kante liegt das von 2 Leisten eingefaßte, gekielte und von kräf- tigen Lunulis bedeckte Schlitzband. Sowohl auf der Ober- wie auf der Außenseite befinden sich Quer- wülste, ebenso Längs- und Querrippen, die eine Gitterung hervorbringen. Unsere Form entspricht ganz gut der n’Orzıenyschen Pl. Phoedra. Große Ähnlichkeit zeigt sie auch mit Pl. millepunctata, welche aber immer im untern weißen Jura gefunden wurde. Von Pl. reticulata unterscheidet sie sich durch ihre Höcker und durch die viel ausgeprägtere Treppenform. In skulptureller Hinsicht zeigt sich Pl. Phoedra mit Pl. Agassizi und Pl. silicea verwandt. Vorkommen: Weißer Jura &, Nattheim, Gussenstadt, Schnaitheim; &, Heuchstetten. Pleurotomaria silicea Quansteor. ala NG de Das. |D: 1858. Pleurotomaria silicea QUENSTEDT, Jura, pag. 774, Taf. 95, Fig. 17. 1884. > Q Gastropoden, pag. 360, Taf. 199, Fig. 11—12. Der Gehäusewinkel, welcher etwas differiert, beträgt im Mittel 70°. Höhe : Breite — 1: 1. Das größte Exemplar ist SO mm hoch, das kleinste 25 mm. Das länglich aussehende Gehäuse setzt sich aus gleichmäßig anwachsenden, treppenförmig ab- setzenden Windungen zusammen. Die Treppenform geht in den Anfangswindungen in die einfache Kegelform über. Auf die steile, etwas konkave Außenseite folgt die flach geneigte Oberseite. Die Naht ist deutlich markiert. Die Kante gegen die Basis zeigt eine scharfe Ausbildung. Die Basis selbst ist flach und besitzt in der Mitte einen runden Nabel, der durch die umgeschlagene Innenlippe ver- deekt werden kann, so daß er schmal und länglich wird. Auf der Basis herrschen die Spiralrippen vor. Die große, vierseitige Mündung ist höher als breit. Besonders auffallend sind die stark entwickelten Querfalten auf der Oberseite. Das wellenförmige, von Längsrippen durchzogene Band verläuft auf der Außenkante. Auch unter dem Bande, besonders auf der letzten Windung, befinden sich Höcker. Durch Spiral- und Anwachsrippen wird die Oberfläche gegittert. Quensrtepr fügt eine auffallende Varietät hinzu, welche ich auch hier erwähnen möchte. Bei einem Exemplar ist die letzte Windung gegenüber den andern unverhältnismäßig breit. Die Höcker sind aufgebläht, die gepreßte, rechteckige Mündung ist viel breiter als hoch. Diese Varietät hat Quex- stepr als Pl. transversa abgeschieden. Ich glaube, daß diese groteske Ausbildung der letzten Windung erst später, durch sekundäre Umstände bewirkt, eingetreten ist und zähle daher diese Form nicht be- sonders als Varietät auf. Von PI. Hesione v’Ore., mit der sie viel Ähnlichkeit besitzt, weicht sie durch die mehr konische Ausbildung des Gehäuses ab. Ferner ist ihre Verwandtschaft mit den französischen Formen PI. Gra- sana D’ORB. und Pl. Monsensis Bur. nicht zu verkennen. Auch Pl. armata aus dem braunen Jura zeigt manche Ähnlichkeit mit Pl. silicea. Vorkommen; Weißer Jura &, Nattheim, Ringingen, Wittlingen. — di — Pleurotomaria minuta nov. spec. Taf. V, Fig. 4. Gehäusewinkel 90°. Höhe : Breite —= 1: 1. Höhe 10 mm. Das treppenförmig abgesetzte Gehäuse besteht aus regelmäßig anwachsenden Windungen. Nur die letzte Windung schwillt stark an und endigt mit einer weiten Öffnung. Der gewölbten Basis fehlt der Nabel. Auf die steile Außenseite folgt die flache Oberseite. Die Oberfläche ist gegittert. Das Band befindet sich auf der Außenkante. Pl. minuta scheint die Vorläuferin von Pl. Phoedra zu sein. Vorkommen: Weißer Jura y, Bartholomä. Pleurotomaria (Sisenna) bistriga Quexsteor. Alan, N, Aa Ach, 1884. Pleurotomaria bistriga QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 359, Taf. 199, Fig. 8. Der Gehäusewinkel beträgt beinahe 100°. Höhe 11 mm. Das Gehäuse, das etwas breiter als hoch ist, zeigt niedrige, kreiselförmige Form. Die stark ge: wölbten Windungen sind durch deutliche Nähte voneinander getrennt. Das erhabene, von 2 starken Leisten eingefaßte Band verläuft in der Mitte der Windungen. Auf der Oberseite herrschen ‘die An- wachsrippen, während auf der Unterseite die Spiralrippen kräftiger entwickelt sind. Auffallend ist die stark angeschwollene Schlußwindung. Die gleichmäßig gerundete Basis besitzt einen weiten Nabel. Pl. bistriga ist, besonders was die Skulptur anbelangt, nahe mit Pl. Eudora verwandt. Sie hat aber niedrigere Windungen und kommt in einem höheren Horizont vor. Vorkommen: Weißer Jura e Nattheim. Pleurotomaria umbilicata nov. spec. Tat. VW, Fie. Ya, b. Gehäusewinkel 90°. Höhe : Breite = 2 : 3. Höhe 14 mm. Textfig. 26. Pleuwrotomaria umbilicata. Die Windungsflächen des kleinen, kreiselförmigen Gehäuses bilden eine Ebene. Die flache, gegen den großen und tiefen Nabel hin ansteigende Basis ist von einer runden Kante begrenzt. Über die Nabelkante verlaufen Rippehen in den Nabel hinein. Das durch eine zarte Leiste gekennzeichnete Band befindet sich unterhalb der Mitte der Windungen. Die Kante ist ringförmig erhoben, so daß die er Fläche zwischen Band und Kante sich rinnenartig vertieft. Die Skulptur besteht aus einer zarten, kaum sichtbaren Gitterstruktur. Die Windungen endigen mit einer großen und rhomboidalen Mündung. Manche Ähnlichkeit zeigt Pl. umbilicata mit Pl. Galathea D’Orr., doch hat letztere eine größere und derbere Ausbildung. Wenn man die Form der Windungen in Betracht zieht, so könnte man sie eng an Pl. Goldfussi anschließen, aber die Nabelbildung wird ihr immer eine besondere Stelle zuweisen. Vorkommen: Weißer Jura e, Nattheim. Pleurotomaria bijuga Quexstepr. 1858. Pleurotomaria bijuga QUENSTEDT, Jura, pag. 624, Taf. 77, Fig. 14. Textfig. 27. Pleurotomaria bijuga. Unter diesem Namen beschreibt Quensrevr kleine, kreiselförmige Steinkerne mit gewölbten Windungen, scharfer Basiskante und weitem Nabel. Vorkommen: Weißer Jura ß, Lochen. Anmerkung. Zu der im Jura von Quexsteor abgebildeten Pl. sublineata konnte ich das Original nicht mehr finden. Dasselbe scheint verloren gegangen zu sein. Anhang. Die Ditremarien des schwäbischen Jura. Das Genus Ditremaria wurde im Jahre 1840 von p’Orgıcny aufgestellt. Zwei Jahre später beschrieb DesronecHamrs unter dem Gattungsnamen Trochotoma dieselben Formen. Charakteristisch für die Ditremarien ist die ovale Öffnung in der Nähe der Außenlippe auf dem letzten Umgang, welche wohl Atmungszwecken diente. In Schwaben wurden schon von Quexstepr 2 Arten beschrieben, zu welchen auch keine neuen mehr hinzukamen. In der 2. Auflage seiner Grundzüge der Palaeontologie trennt Zırrer die Gattungen Ditremaria und Trochotoma voneinander. Unter Ditremaria versteht er solehe Formen, welche 2 durch einen Spalt verbundene Löcher besitzen, unter Trochotoma solche mit einem geschlossenen Spalt. Bei den schwäbischen Exemplaren, welehe nur ein ovales Loch besitzen, sucht man die feineren Zrrrerschen Unterschiede vergebens. Dagegen ist bei Ditremaria quinqueeincta einge die Nabelschwiele gut zu sehen, welche nach Zrrren als besonderes Kennzeichen der Gattung Ditre- maria gilt. Aus dem Seitherigen folgt daher, daß für die schwäbischen Formen der Gattungsbegriff Ditremaria zu wählen ist. Ditremaria quinquecincta ZıErren sp. (emend. D’ORBIENY.) Tat v7, Kiezl3larb: 1830. Trochus quwinquecinetus ZIETEN, Verst. Württ., pag. 46, Taf. 35, Fig. 2. 1844, Monodonta ornata GOLDFUSS, Petr. Germ., pag. 101, Taf. 195, Fig. 6. 1847. Ditremaria qwinquecincta D’ORBIGNY, terr. jur., pag. 391, Taf. 345, Fig. 1—5. 1858. Trochus quinquecinctus QUENSTEDT, Jura, pag. 774, Taf. 95, Fig. 23. 1884. n » 9 Gastropoden, pag. 372, Taf. 199, Fig. 45—48. Gehäusewinkel 90°—100°. Gehäuse etwas breiter als hoch. Das niedere, treppenförmige Ge- häuse besteht aus gleichmäßig anwachsenden, gewölbten Windungen, welche durch deutlich ausgeprägte Nähte voneinander getrennt sind. Über die Windungsflächen verlaufen wenige, aber kräftig ausge- bildete Spiralrippen, welche durch Querrippchen wieder miteinander verbunden sind. Auf der Außen- kante zwischen Außen- und Oberseite befindet sich etwas hinter der Mündung ein ovales, längliches Loch, das lebhaft an die Löcher der lebenden Haliotidae erinnert. Die Fortsetzung wird durch das kantige Band markiert. Die gewölbte Basis zeigt in der Mitte eine nabelartige Vertiefung. Ein eigent- licher Nabel fehlt. Die ziemlich große, schief verlaufende Mündung zeichnet sich besonders durch eine merkwürdig gestaltete Innenlippe aus. Dieselbe ist wulstartig verbreitert und besitzt 1 bis 2 Vor- sprünge bezw. Zähne. Vorkommen: Nattheim. D’Orsıssv führt als Fundort das Corallien an, Saint-Mihiel (Meuse) und Chätel-Censoir (Yonne). Ditremaria suevica (QueEnsteopr. 1884. Ditremaria suevica QUENSTEDT, Gastropoden, pag. 373, Taf. 199, Fig. 48-49. Gehäusewinkel 110°. Breiter als hoch. Das Gehäuse besteht aus leicht gewölbten, gleichmäßig anwachsenden, breiten Windungen. Die Außenseite ist ziemlich schmal und geht allmählich in die Oberseite über. Das Band tritt auf der letzten Windung kielartig hervor. Die Skulptur besteht aus ziemlich stark hervortretenden Spiralrippen, zwischen denen sich feinere Anwachsstreifen bemerkbar machen. Die ovale, für die Ditremarien charakteristische Öffnung befindet sich vor der Mündung in Bandhöhe. Sonst läßt sich wegen mangelhafter Erhaltung niehts mehr über diese Form sagen. Vorkommen: Weißer Jura &, Nattheim. 64 Übersicht über die stratigraphisch-geographische Verteilung Pleurotomarien. der jurassischen Nordwest- Namen Schwaben Franken hend | Frankreich England Pl. psilonoti Qu. Lias a Psilonotenkalk Pl. princeps DESL. Lias @ Davoeihorizont Spinatushorizont Pl. Pi. [} % Pl. Pi. anglica SOoW. . Turneri SIEB. . multieincta Qu. . amalthei Qu. . Escheri MÜNST. . subdecorata MÜNST. . singularis SIEB, . zonata GOLDF. grandis SIEB. . azxinites Qu. . rotellaeformis DUNK. . expansa SOW. ‚ nodosa SIEB. is. subturrita. D'ORB. . torulosa SIEB. . opalina Qu. . apta SIEB. . rotundata MÜNST. undosa SCHÜBL. fasciata SOw. Liasa—6, besond. Arietenschichten Lias #, Turneritone Lias y Lias 6, &, brauner Jura & Lias 6 Lias 5 Brauner Jura « Lias 5 Lias & Lias & Lias 6, Angulaten- schichten Lias —6 Lias ö Lias @, Angulaten- schichten Brauner Jura a Torulosenschicht Brauner Jura « Opalinusschicht Brauner Jura « Brauner Jura £ Brauner Jura y Brauner Jura y—e Unterer Lias Lias y Lias 6 Brauner Jura & Oberer Lias Unterer Lias Lias 6 Brauner Jura ß Angulaten-, Jame- soni-, Davoei-, Amaltheischichten Jamesoni- und Centaurushorizont Obere Psilonoten- schichten, Angulatenschichten Unterer u. mittlerer | Lias Zone der Ostrea Knorri, Parkinsoni- u. Macrocephalen- schichten Sinemarien und Liasien Mittlerer Lias Toarcien Zone des Amm. spinatus Zone des Amm. spinatus Liasien Bajocien Angulaten- und Arietenschichten Mittlerer Lias Murchisonaezone, Sauzeibed, Humphrisianuszone 65 Q N Nordwest- | F DG f x | > Namen chwaben Franken | eneahindl | Frankreich England Pl. fastigata SIEB. Brauner Jura ö Pi. elongata SOw. Brauner Jurayu.öd | Brauner Jura ö Inoceramus- und | Bajocien Zone des Amm., Mur- Pi. Pl. Pi. Pl. Pi. Pl Pi. Pl Pi. Pi. JE, Di. Jelh Pı. Pı. Di. Pi. Jelk Pi. Bi. Di. Pl. Sis. ” Pı. P\. punctata SOW. bessina D'ORB. granulata DESL. macrotephali QU. annulata SIEB. armata MÜNST. Palaemon D’ORB. subornata GoLDE. decorata ZIETH. clathrata MÜNnSsT. speciosa GOLDE. Jurensis ZIETH. Babeauana D’ORB. reticulata SOW. Eudora D’ORB, Goldfussi SIEB. tenera SIEB. Agassizi GOLDE. Sirchingensis Qu.- Phoedra D’ORB. silicea QU. minuta SIEB. bistriga QU. umbilicata SIEB. bijuga QU- Brauner Jura ö Brauner Jura & Brauner Jura y, ö Brauner Jura 6, e Brauner Jura 5 Brauner Jura & Brauner Jura y, ö Brauner Jura 6, e Brauner Jura e Weißer Jura @- 6 Weißer Jura y Weißer Jura y—-& Weißer Jura —£ Weißer Jura e Weißer Jura ß, y Weißer Jura & Weißer Jura & Weißer Jura e Weißer Jura & Weißer Jura & Weißer Jura e Weißer Jura y Weißer Jura e Weißer Jura & Weißer Jura £ Palaeontographica. Bd. LIV. Brauner Jura & Brauner Jura 6 Humphrisianuszone Brauner Jura öu.e Brauner Jura 6 Brauner Jura Ö Oberer weißer Jura Oberer u. mittlerer weißer Jura Coronatenschichten Parkinsoni- u. Ma- crocephalenschicht Zone des Lioceras concavus Bajocien Bajocien Bajocien Bajocien Oxfordien Oxfordien Oxfordien Corallien Kimmeridge chisonae, Sauzei, Humphrisianus, Parkinsoni Concavusbed bis zur Humphrisianuszone Parkinsonischicht Sauzei-bed bis Parkinsonischicht Humphrisianus- und Parkinsonizone Inferior Oolite Kimmeridge ' Oxfordien Verzeichnis der benützten Literatur. Acassız, Übersetzung von Sowersy, Mineral Conchology 1837. Anwon, L.v. Die Gastropodenfauna des Hochfelln-Kalkes. (Geogn. Jahreshefte. 5. Jahrgang). 1893. Brauss, Der mittlere Jura im nordwestlichen Deutschland von der Grenze der Trias bis zu den Amal- theentonen mit besonderer Berücksichtigung seiner Molluskenfauna 1871. Brauns, Der mittlere Jura im nordwestlichen Deutschland von den Posidonienschiefern bis zu den Ornatenschichten mit besonderer Berücksichtigung seiner Molluskenfauna 1869. Bros, Lethaea geognostica 1835 —1837. BurkHarpr, Zur Systematik und Phylogenie der Pleurotomariiden. 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(IV. 688 S.) Preis .38.—. Atlas. Mit 62 Tafeln. gr. 8°. 1876, Cart. Preis Mk. 23.—. Textband HM. ı. Liefg. Silur. Devon. Von Fr. Frech. (256 S.) Mit 31 Figuren, 18 Tafeln und 3 Karten. gr. 8°. 1897. reis Mk. 24. OT fextband II. 2 liefg. Die Steinkohlenformation. Von Fr. Frech. Mit 9 Tafeln, 3 Karten und 99 Figuren. gr. 8°. 1899. (137 8.) Preis Mk. 24.—. © Textbänd U. 3. Liefg, Die Dyas. I. Hälfte. Von Fr. Frech. Allgemeine Kennzeichen. Fauna. Abgrenzung und Gliederung. Dyas der Nordhemisphäre. Mit 13 Tafeln uud 235 Figuren. gr. 8’. 1901, (144 8.) Preis Mk. 24.—. ; fextband II. 4. Liefg. Die Dyas. U. Hälfte. Von Fr. Frech anter Mitwirkung von Fr. Noetling. Die dyadische Eiszeit der Süd- "hemisphäre und die Continentalbildungen triadischen Alters. Grenze des "marinen Palaeozoicum und Mesozoicum,. — Rückblick auf das palaeo- zoisehe Zeitalter, — Mit, 186 Figuren (210 Seiten und viele Nachträge.) oe Mk. 28.—. % E Das Mesozoiecum. (lm Erscheinen begriffen.) "Erstes Heft: Die Trias. RN rs Lieferung: Einleitung. Von Fr. Frech. Continentale "Trias. Von E. Philippi (mit Beiträgen von J. Wysogörski). Mit 8 Licht- . Teil: drucktafeln, 21 Texttafeln, 6 Tabellenbeilagen und 76 Abbildungen im - Text. (105 S.) Preis Mk. 28.—. - Zweite Lieferung: Die asiatische Trias. Von Fritz Noetling. Mit 25 Tafeln, 32 Abbildungen, sowie mehreren Tabellen im Text. Preis Mk. 24,—. Dritte Lieferung: Die alpine Trias des Mediterran - Gebietes. ‚Von &. von Arthaber (mit Beiträgen von Fr. Frech). Mit 27 Tafeln, 6 Texttafeln, 4 Tabellenbeilagen, 67 Abbildungen und zahlreichen Tabellen im Text. Preis Mk. 45.—. a an. Teil: A Das Caenozoicum. (Im Erscheinen begriffen.) Zweites Heft: Das Quartär. BB Y. Abteilung: Flora und Fauna des Quartär. Von Fr. Frech. Das Quartär.von Nordeuropa. Von E. Geinitz. Mit vielen Tafeln, Karten, Tabellen und Abbildungen. Preis Mk. 58.—. Die Ammoniten ‚des schwäbischen Jura Prof. Dr. F. A. Quenstedt. : Band III Di statt Mk. 210. Mk. 130.—. von Prof. Dr. Fritz Frech. i Mit % Tafeln, 3 Karten und 99 Figuren, Preis Mk. 24.—. _ Die Steinkohlenformation In der E. Sehweizerbartschen Verlagsbuchhandlung (E. Nägele) in Stuttgart ist erschienen: Sammlung Mikrophotographien zur Varsshanlichung der mikroskopischen Struktur von Mineralien und Gesteinen ausgewählt von E. Cohen. 80 Tafeln mit 320 Mikrophotographien. Preis Mk. 96.—. Elemente der Gesteinslehre von H. Rosenbusch. Zweite durchgesehene Auflage. VIII und 565 S. gr. 8°. Mit 96 Illustrationen im Text und 2 colorierten Karten. Preis brosch. Mk. 18.—, eleg. Halbirz. geb. Mk. 20.—. Die Struktur u. Zusammensetzung der Meteoreisen herausgegeben von A. Brezina und E. Cohen. Lieferung IV/V (Schluß des I. Bandes). Mit einem Bildnis E. Cohen’s und 17 Tafeln. Preis in Mappe Mk. 40.— (Preis des I. Bandes komp). Mk. 92.—). Palaeontologische WANDTAFEIN herausgegeben von Geh. Rat Prof. Dr, K. A. von Zittel und Dr. K. Haushofer. Tafel 1-73 (74—83 [Schluß] in Vorbereitung). Inhalts- und Preisverzeichnisse der ganzen Serie stehen zu Diensten. In der E. Schweizerbartschen Verlagsbuchhandlung (E. Nägele) in Stuttgart ist erschienen: Seit 1833 Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. Unter Mitwirkung einer Anzahl von Fachgenossen herausgegeben von M. Bauer, E. Koken, Th. Liebisch in Marburg. in Tübingen. in Göttingen, Jährlich erscheinen 2 Bände, je zu 3 Heften. Preis pro Band Mk. 25.— Seit Mai 1900 Centralblatt für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie, Herausgegeben von E. Koken, Th. Liebisch in Tübingen. in Göttingen. M. Bauer, in Marburg. Monatlich 2 Nummern. Preis für Nichtabonnenten des Neuen Jahrbuchs Mk. 12.— pro Jahr. Abonnenten des Neuen Jahrbuchs erhalten das Centralblatt SE: echnet. REPERTORIUM zum Neuen Jahrbuch für Mineralogie, und Palaeontologie für die Jahrgänge 1900—1904, das Üentralblatt für Mineralogie etc, ‚Jahrg. 1—5 (1900—1904) und die Bejlagebände XIII_XX. Geologie Sach- und Ortsverzeichnis für ‘die darin enthaltenen Originalabhandlungen und Referate. 584. Seiten. — ‚Preis Mark 16.—. Ein Personen-, Ele, Reports of the Princeton University Expeditions to Patagonia. Wir übernahmen den außeramerikanischen Vertrieb dieses großen wissenschaftlichen Werkes ‚von grundlegender Bedeutung, das für alle naturwissenschaftlichen Bibliotheken unentbehrlich sein wird. Abteilung Palaeontology. Bd. IV. V, VL VII (in letzterem Bande auch Geology). Preis jedes Bandes Mk. 63.— (Bei Subskription auf das ganze Werk von 8 Bänden je Mk. 52.50.) Druck von.Carl Rembold, Palaeontographica. Supplement N Boehm, Georg: Beiträge zur Geologie von Niederländisch-Indien. h Erste Abteilung: . h Die Südküsten der Sula-Inseln Taliabu und Mangoli. _ 1. Abschnitt: Grenzschichten zwischen Jura und Kreid 46 Seiten 4° mit,7 Tafeln, 2 Karten und 15. Figuren im Text. Preis Mk. 15.— 2. Abschnitt: Der Fundpunkt am oberen Lagoi auf Taliabı 3. Abschnitt: Oxford des Wai. Galo. 74 Seiten 4° mit 24 Tafeln, 2 Karten und 40 m im Text, ; Preia Mk. 40.— Festschrift Ai HARRY ROSENBUSCH Gewidmet von seinen Schülern zum siebzigsten Geburtst 24. Juni 1906. RE a Br} Mit einem Porträt, einer geol. Karte, 11 Tafeln und 35 Textfiguren. Mit Beiträgen von: E. Becker, R.A.Daly, L. isch U. Erne mann, C. Hlawatsch, W.H.Hobbs, E.O.Hovey, M. Koch, L. Milch, O. Mügge, Th, Nicolau, A. Osann, C. Palache, H. Preiswerk, G. Steinmann, W. Wahl, E, A. Wülfing. Gr. 8°. VIL 412 — Preis Mark 20: — Seiten. Soeben erschien: die Vierte Auflage von: Mikroskopische. Physiographie der Mineralien und Gesteine von H. Rosenbusch- ‚Heidelberg. Ba. I. Massige Gesteine, FE Halle ge . Tiefengesteine-— Ganggesteine. Gr. 8% 716 Seiten. — Preis Mk. 23.—. \ (Die ‘zweite Hälfte „Ergußgesteine* erscheint etw bis. Ende sülibnes N Heilbronn a.N, AAN Nas _ BEITRAEGE ZUR Re Herausgegeben a“ von ‚dient u Seiser Al Scophopoden und nn (8. 69—138, = m (8. en Taf, XII u. XII) se Nägele). Tr E. Schweizerbartsche Verlagshandlung (E. Nägele) in Stuttgart. Wissenschaftliche Ergebnisse ;: einer Reise in Ostafrika .:: in den Jahren 1903-1905 mit den Mitteln der Hermann und Erıse geb. HrckmAnv WENTZEL-Stiftung ausgeführt von Prof. Dr. ALFRED VOELTZKOW. Das Werk ist in 5 Bände eingeteilt und es enthält: Band I. Bericht über die Reise und Übersicht über die Ergebnisse. — Geologie, Palaeontologie und Ethnographie. Band II und II. Systematische Arbeiten aus dem Bereiche der Zoologie und Botanik. Band IV und V. Anatomie und Entwickelungsgeschichte. Gesamt-Umfang der 5 Bände ca. 375 Bogen Text in gr. 4° und ca. 200 Tafeln. Subskriptionspreis für das ganze Werk ca. Mk. 350.—. Außerdem wird jeder Band und jede darin enthaltene Abhandlung einzeln abgegeben, wobei eine kleine Preiserhöhung eintritt. Bisher erschienen resp. befinden sich im Druck: Ä Bd. II. 1. Prof. F. Stiegenkock-Wien. Schildkröten von Ostafrika und Madagaskar. 40 S. m. 5 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 8.—, Einzelpreis Mk. 10,—. Prof. W. MicHAELsen-Hamburg. Oligochaeien von Madagaskar, den Comoren und anderen Inseln des westlichen Indischen Ozeans. — Dr. K. FRIEDERICHS - Tübivgen. Embiiden von Madagaskar und Ost- afrika. — Dr. W. Horn-Berlin. Cicindeliden von Madagaskar und Ostafrika. — M. BurRR-Dover. Dermapteren von Madagaskar, den Comoren und Britisch-Ostafrika. — H. F. Frinsz-Schwerin i M. Apidae von Madagaskar, den Comoren und Ostafrika. — Dr. v. SCHULTHESS RECHBERG-Zürich. Vespiden von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Prof. Dr. A. ForREL-Yvorne (Schweiz). Ameisen von Mada- gaskar, den Comoren und Ostafrika. — Dr. A. PAGENSTECHER. Lepidopteren-Heterocera von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Dr. C. BÖRNER-Steglitz bei Berlin. Collembolen von Ostafrika, Madagaskar und Südamerika. 1388. m. 3 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 13.—, Einzelpreis Mk. 16.—. Prof. Dr. F. HoCHSTETTER - Innsbruck. Beiträge zur Anatomie und Entwickelungsgeschichte des Blutgefässsystemes der Krokodile. 1408. m. 10 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 17.—, Einzelpreis Mk 21.—. Prof. Dr. F. HocHSTETTER -Innsbruck. Über die Entwickelung der Scheidewandbildungen in der Leibeshöhle der 'Krokodile. 66 S. m. 5 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 11.—, Einzelpreis Mk.-18,50. vo 3 Bd. II. 2. Bd. Iv. 11. Bd. IV. IH, r E21 i Er, 2 nd Mr Die Fauna der Pachycardieniufle der Seiser Alp. dcaphopoden und Gastropoden. Von FERDINAND BROILI unter Mitwirkung von ALSTON READ. (Mit Tafel VI-X1.) Binleitende Bemerkung. Vorliegende Arbeit bildet die Fortsetzung der von mir im 50. Bande der Paläontographica be- gonnenen Bearbeitung der Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. Ursprünglich war mit diesem Teil der Fauna Herr Arston Rep durch Herrn Geheimrat v. ZırteL betraut worden, allein Herr Rzan ward durch Krankheit an der Ausführung der Arbeit verhindert, so daß der Konservator der Münchner paläontologischen Staatssammlung, Herr Professor RorHpLerz, dem ich auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank ausspreche, mir auch dieses Material zur Bearbeitung anvertraute. Im Zentralblatt für Mineralogie ete., Jahrgang 1905, No. 6, Seite 176, habe ich in eimer vor- läufigen Notiz die durch Rran erzielten Ergebnisse kurz mitgeteilt und die durch diesen beschriebenen Arten, 36 an der Zahl, aufgeführt. Einige Monate später erschien in den Beiträgen zur Paläontologie und Geologie Österreich-Ungarns und des Orients (Bd. XVII) von Frieprıcn Braschke eine Arbeit unter dem Titel: »Die Gastropodenfauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp in Südtirol nebst einem Nach- trag zur Gastropodenfauna der roten Raibler Schichten vom Schlernplateau«, worin das Material des paläontologischen Instituts der Universität Wien untersucht wird. Ich habe trotzdem die bereits begonnene Bearbeitung fortgesetzt und habe, da das Material der Münchner Sammlung ein viel reicheres ist als das des Wiener paläontologischen Instituts, an Stelle der von BrAscHkE beschriebenen 72 Arten deren 135 feststellen können. Soweit die Rrap’schen Arten mit denen Braschke’s zu vereinigen waren, habe ich den von BLASCHRE gegebenen Namen daneben gesetzt. Im übrigen wurde der Rean’sche Text bei seinen Diagnosen unverändert beibehalten und zur Erkennung die Bezeichnung »Rran« an den Schluß gestellt. Palaeontographica. Bd. LIV, 32 Wichtigste Literatur. 1841. G. Grar zu Münster u. F. Braun, Beiträge zur Petrefaktenkunde, IV. Heft. (Beiträge zur Geo- gnosie und Petrefaktenkunde des südöstlichen Tirols, vorzüglich der Schichten von St. Cassian von Dr. Wıssmann u. GRAF Münster, unter Mitwirkung des Dr. Braun.) 1843. A. v. Krıpstein, Beiträge zur geologischen Kenntnis der östlichen Alpen. 1865, 1868, 1869. G. Lause, Die Fauna der Schichten von St. Cassian. Denkschriften der k. k. Akademie der Wissenschaften. XXX. 1889. E. Koren, Über die Entwicklung der Gastropoden vom Cambrium bis zur Trias. Neues Jahr- buch für Mineralogie ete. Beilageband VI, S. 305. 1890. A. Tomması, Rivista della Fauna Raibliana del Friuli. Annalı del R. Inst. Tecnico Antonio Zanon. Udine, Serie II, Anno VIII, S. 18. 1891/94. E. Kırru, Die Gastropoden der Schichten von St. Cassian der südalpinen Trias. Annal. des k. k. naturhistorischen Hofmuseums. Bd. VI, VII, IX. 1892. S. v. WöHrmann u. E. Koren, Die Fauna der Raibler Schichten vom Schlernplateau. Zeitschrift d. deutsch. geol. Gesellschaft. Bd. 44, S. 167. 1894. E. Kırrı, Die triadischen Gastropoden der Marmolata und verwandter Fundstellen m den weißen Riffkalken Südtirols. Jahrb. der k. k. geol. Reichsanstalt. 44, S. 99. 189. W. Sıvomon, Geologische und paläontologische Studien über die Marmolata. Paläontogr. 42. Bd. J. Börm, Die Gastropoden des Marmolatakalkes, ibidem. 1897. E. Koken, Die Gastropoden der Trias um Hallstadt. Abhandl. der k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XVII, Heft 4. 1899. E. Kırır, Die Gastropoden der Esinokalke nebst einer Revision der Gastropoden der Marmolata- kalke. Annal. des k. k. naturhist. Hofmuseums. Bd. XIV. K. v. Zırıev, Über Wengener, Cassianer und Raibler Schichten auf der Seiser Alp in Tirol. Sitzungsberichte d. k. b. Akad. d. Wissensch. 1899. Bd. XXIX, Heft 3. 1900. E. Kırrı, Gastropoden aus der Trias des Bakonyer Waldes. Im paläontologischen Anhang zu: Resultate der wissenschaftlichen Erforschung des Balotonsees. I. Bd., I. Teil. . Puıwıpp, Paläontologisch-geologische Untersuchungen aus dem Gebiet von Predazzo. Zeitschr. der d. geol. Gesellschaft. Bd. 56, S. 1. 1905. F. Braschke, Die Gastropodenfauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp in Südtirol. Beiträge zur Paläontologie und Geologie Österreich-Ungarns und des Orients. Bd. XVII, S. 161. 1904. jan} !) Weitere Literatur: Palaeontographica 1903. 50. Bd., S. 149. Scaphopoden. Familie: Solenoconchae Lacazs DUuTtHiErs. Genus: Dentalium Lısst. Dentalium undulatum Münster. Taf. VI, Fig. 1—2. 1834. Dentalium undulatum MÜNSTER Neues Jahrb. f. Min. ete., p. 10. 1841. Dentalium undulatum MÜNSTER. Beiträge, IV, p. 91, Taf. IX, Fig. 6. 1869. Dentalium undulatum LAuBE. Fauna von St. Cass., IV, p. 44, Taf. XXXV, Fig. 8. 1891. Dentalium undulatum Kırt.. Ann.d.k. k. naturhist. Hofmus. Bd. VI, Heft 2, p. 171, Taf. 1, Fig. La, b, e. Es ist sehr erfreulich, daß unter den ca. 20 mir vorliegenden Stücken dieser Art von den Pachy- cardientuffen der Seiser Alp vier Exemplare fast vollkommen sind, so daß, meines Wissens zum ersten- mal, annähernd komplete Exemplare abgebildet sein können. Eine Eigentümlichkeit des Erhaltungs- zustandes läßt sich an diesen Gehäusen und Fragmenten erkennen: die verwitternden Exemplare behalten die Zuwachsstreifen bis man den Steinkern sehen kann, die abgeriebenen Exemplare dagegen verlieren diese Streifen bald und die Schale zeigt sich diek und glatt, d. h. ohne Rippen aber nicht glänzend, sondern abgerieben. RAD. Dentalium cyrtoceroides n. sp. Taf. VI, Fig. 3. Gehäuse kurz, sehr gekrümmt, jedoch in dieser Hinsicht etwas schwankend; ziemlich gleich- mäßige, verhältnismäßig grobe Zuwachsstreifen laufen über das ganze Gehäuse, von der konvexen Seite schräg zur konkaven Seite und Mündung, Durchschnitt annähernd rund. Schale viel dicker (doppelt so dick) auf der konkaven Seite und den Flanken als auf der konvexen Seite. Der ganze Habitus ist ein viel plumperer als bei den anderen Formen von dieser Fauna. Es liegen mir vier Exemplare von den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor. Ran. Dentalium simile n. sp. (non Münster). Taf. VI, Fig. 4. ? 1869. Dentalium simile LAUBE. Fauna von St. Cassian, IV, p. 44, Taf. XXXV, Fig. 9. 21891. Dentalium simile KırTL. Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus. Bd. VI, Heft 2. p. 171, Taf. 1, Fig. 2. Die Angabe Kırrr’s, daß die Originale zu Münster’s D. simile in Verstoß geraten seien, beruht auf einem Irrtum, die beiden Stücke befinden sich heute noch in dem Münchner Museum. D. simile Münster ist aber trotzdem nicht aufrecht zu erhalten, da das zu seiner Beschreibung allein brauchbare ar Stück sich unzweifelhaft als Orthoceras sp. erweist, imdem bei Abschaben der äußeren Schalenschicht deutliche Scheidewände hervortreten. Was nun D. simile Lausz und Kırın betrifft, so bin ich nicht in der Lage, ein endgültiges Urteil darüber abzugeben, da die Originale dieser beiden Autoren mir fehlen, und alle beide selbst die Vermutung aussprechen, daß es sich hier um stark abgeriebene Exemplare von D. undulatum sp. handeln könnte. Da nun der Münsrer’sche Name frei, aber doch fest in der Literatur eingebürgert ist, so halte ich es für das beste, die neue glatte Dentalium-Art von den Pachy- cardientuffen mit demselben zu belegen, zumal sie mit D. simile Lause’s und Kırrv’s identisch sein könnte. Die best erhaltenen Stücke lassen die folgenden Charaktere erkennen: Gehäuse langgestreckt, schlank (schlanker als D. undulatum), sehr wenig gekrümmt, Durchschnitt oben (innerer Teil) rund, unten oval (?), Mündung schräg? Schale glatt, stark glänzend (vom Abreiben keine Rede) und ohne jede Spur von Zuwachsstreifen, Dieke der Schale vom Alter abhängig. Zwölf Stück von den Pachycardientuffen der Seiser Alp liegen mir vor, darunter fünf sohn schön erhalten. Rean. Gastropoden. Familie: Patellidae CArrEnTeEr. Genus: Scurria Gray. Scurria campanaeformis Kuırsteın sp. (non LAuBE) (— Patella J. Böhmi bei BrascHke). Taf. VI, Fig. 5. 1843. Patella campanaeformis KLIPSTEIN. Beiträge, p. 204, Taf. XIV, Fig. 21. ? 1893. Patella J. Böhmi v. WÖHRMANN. Raibler Schichten. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. Bd. 43, Heft 4, p. 683, Taf. XIII, Fig. 7. 1895. Patella J. Böhmi J. Bönm. Paläontogr. Bd. 42, p. 214. Die Originale zu dieser Art und zu Lause’s (und Kırım's) P. campanaeformis liegen mir nicht vor, aber nach sorgfältigem Vergleich von Abbildung und Text der drei Autoren kann ich nicht finden, daß Se. campanaeformis Laugr’s und Kırrv's (welche anscheinend genau miteinander übereinstimmen) der Abbildung und Beschreibung Krırsreın’s entsprechen; Kuıpsrem’s Abbildung paßt genau zu seiner Beschreibung, die ganz klar und deutlich und vollkommen ausreichend ist für eine Modifikation einer ziemlich häufigen Art von den Pachycardientuffen der Seiser Alp. Diese Form zeigt mitunter eine Gestalt, die sich ganz trefflich mit dem von Krırsreın ge- brauchten Wort »glockenförmig« beschreiben läßt, eine Gestalt, die durch unregelmäßig rasches Wachstum hervorgerufen wird — von einer »konzentrischen Ringfalten<-Bildung, wie Lausz seine campanaeformis beschreibt, ist nichts zu sehen. Zeigt das Gehäuse aber ein regelmäßiges Wachstum, so ist die Art nicht von v. Wönrmann’s P. J. Böhmi der Raibler Schichten [von Erlsattel, Haller Anger (Nordtirol) und Schlern-Plateau (Südtirol)] zu unterscheiden. Die Art ist auf der Seiser Alp nicht selten und ich bin überzeugt, daß Krırsreın ein Exemplar dieser Art von St. Cassian in der Hand gehabt hat. Gehäusewinkel variabel, typisch schief konisch, hoch (nur am Rand zuweilen verflacht), Wirbel etwas exzentrisch, stark hervorstehend, aber nicht spitz, Schale anscheinend glatt, nur bei ganz gut erhaltenen Exemplaren ist eine feine, leichte Zuwachsstreifung deutlich zu sehen. Schale ziemlich dick, Mündung breit oval. Einige Exemplare zeigen eine glockenförmige Gestalt; J. Bönm stellt diese Form zu Scurria, ich glaube mit Recht. Es liegen mir 31 Stücke dieser Form von den Pachycardientuffen der Seiser Alp, von WÖHRMANN’S Original zu seiner P. J. Böhmi von Erlsattel und ein Exemplar derselben Art vom Schlern-Plateau vor. ReaD. Scurria striata Reav. Taf. VI, Fig. 6—7. Hoch konisch, Wirbel stumpf, subzentral bis zentral, Umriß oval, Schale ziemlich diek, mit 20—25 ungleich verteilten, ziemlich weit ausemanderstehenden Radialrippen, deutlichen nicht sehr dichten Zuwachsstreifen, Steinkerne (immer?) glatt. Es liegen mir zwölf Exemplare von den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor. Diese Art steht der 5. conulus Hörses sp. nahe. Siehe Kokex »Die Gastrop. der Trias um Hallstatt. Abhand. d. k. k. geol. Reichsanstalt, Bd. XVI, Heft 4, 1897. Rean. Genus: Patella Linz. Patella granulata Münster. Taf. VI, Fig. 9—10. 1841. Patella granulata MÜNSTER. Beiträge, IV, p. 92, Taf. IX, Fig. 10. 21843. Patella nuda KLıpstEiın. Beiträge, p. 205, Taf. XIV, Fig. 23. 1869. Patella granulata LAuUBE. Fauna von St. Cass., IV, p. 45, Taf. XXXV, Fig. 13. ?1889. Patella Gremblichi v. WÖHRMANN. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. 39. Bd., 1. Heft, p. 683, Taf XIII, Fig. 7. 1891. Patella Gremblichi KırTL. Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus. Bd. VI, Heft 2, p. 174, Taf. I, Fig. 6. Zu den älteren Beschreibungen dieser Spezies habe ich nur hinzuzufügen, daß die Art in den Pachycardientuffen sehr häufig ist und zwar in jedem Stadium der Erhaltung, auch Steinkerne sind nicht selten. Die Art erreicht einen erheblich größeren Durchmesser als in den bisherigen Beschreibungen angegeben worden ist und ist ziemlich veränderlich in Gestaltveränderungen, die teilweise durch ge- störtes Wachstum hervorgerufen sind, jedoch lassen sich die extremen durch Mittelformen ganz gut verbinden. Die Radialrippen lassen sich sehr deutlich auf den Steinkernen sehen, erreichen aber auf diesen die Spitze nicht, welche nicht so spitz ist als die der Schale selbst, da mehrere Schichten im Lauf des Alters im Innern der Schale abgelagert sind. Auch die Anwachsstreifen sind auf ganz gut erhaltenen Exemplaren zu sehen. Muskeleindrücke waren nicht deutlich zu sehen. Ich halte P. Gremblichi v. WÖHRMANN für ein stark abgeriebenes Exemplar der P. granulata Münster. Es liegen mir 47 Stück von den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor, dazu das Original zu v. WÖHRMAnN. RAD. Palaeontographica. Bd. LIV. 10 Patella sparsicostata J. Bönm. Taf. VI, Fig. 17. 1895. Patella sparsicostata J. Bönm. Paläontogr. Bd. 42, p. 212, Taf. IX, Fig. 2. 1899. Patella sparsicostata KırıL. Gastr. Esino. Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus. Bd. XIV, Heft 1—2, p. 5. Da die Originale Bönm’s alle Steinkerne sind, kann ich zur Vervollständigung der Beschreibung dieser Form folgendes beisteuern: Gehäuse (nicht nur Steinkern) spitzer als bei P. costulata Münsıer, etwa 60—70°, klein, Rippen scharf hervortretend, Apex fast ganz erreichend. Anwachsstreifen sehr fein, meistens nicht zu sehen, 11—16 (ein Exemplar 18?), die meisten Exemplare zeigen 13—14. Es schieben sich keine Nebenrippen zwischen die Hauptrippen, wie dies bei P. costulata geschieht. Übrigens verweise ich auf die Beschreibung Bönm’s, die vollkommen ausreicht. Ich glaube, die Spezies ist auf- recht zu halten. ü Es liegen mir, außer den Originalen Böum’s vom Marmolatakalke, 17 Stück von den Pachy- cardientuffen der Seiser Alp vor. Rean. Patella crateriformis Kııı. Taf. VI, Fig. 8. ? 1856— 1880. Patella lineata STOPPANI (non KLiıpsr.). Petref. d. Esino, p. 71, Taf. XV, Fig. 16. 1894. Patella crateriformis Kırt.. Gastr. Marm. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, p. 111, Taf. 1, Fig. 1—2. 1895. Patella erateriformis J. Böum. Gastr. Marm. Paläontogr. p. 23, Taf. IX, Fig. 6!, Textfig. 2. 1899. Patella erateriformis KırTL.. Gastr. Esino. Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus. Bd. XIV, Heft 1—2, p. 5. Von den Pachycardientuffen der Seiser Alp liegt mir eine Patella-Art vor, die ich für ein Jugendgehäuse von P. crateriformis Kırrı halte, außerdem ein paar abgeriebene Gehäuse, die ganz gut zu dieser Form gehören können. READ. Patella magna n. sp. (— scutelliformis BLAScHKE). Taf. VI, Fig. 11—16, 39. Gehäuse bei ausgewachsenen Individuen sehr groß, flach mützenförmig, mit geneigtem Wirbel, bei ganz kleinen jugendlichen Formen fast gekrümmt spitz, bei ausgewachsenen Exemplaren stark ab- gerieben, infolgedessen stumpf, derselbe ist anfangs stark, später mehr oder weniger exzentrisch; Apikal- winkel ziemlich veränderlich, bald flacher, bald steiler. Die Schale fällt zum Vorderrand konkav, je nach dem Alter, mehr oder weniger steil zum Hinterrand sanft konvex ab. Zuwachsstreifen kräftig un- regelmäßig; etwa in der letzten Hälfte oder dem letzten Drittel der Schale, treten kräftige, grobe, un- regelmäßige Radialfalten oder Rippen auf, zwischen welche sich später Nebenfalten, und zwar meistens in der Weise einschieben, daß man die Hauptfalten fast für gespalten halten könnte, im ganzen sind es 18-30 Haupt- und Nebenfalten. Umriß eiförmig bis oval, Rand stark eingebuchtet. Bis das Individium ausgewachsen ist, bleibt die Schale, im Vergleich zu der Größe, ziemlich dünn, so daß die Falten sich ganz deutlich auf dem Steinkern erkennen lassen, jedoch hören die Falten des Steinkerns am Muskeleindruck auf. Letzterer ist nicht immer deutlich, liest in der Mitte oder dem letzten jüngeren Drittel der Schale. Ein Altersstadium ist häufig zu erkennen — die Schale wächst nicht mehr oder sehr wenig in der Größe, dagegen sehr viel in der Dicke, so daß der Rand sehr dick werden kann, dabei verliert die Schale an Höhe und Verzierung durch langes Abreiben, so daß schließlich das Gehäuse ein ganz anderes Aussehen bekommen kann. Es liegen mir etwa 90 Gehäuse in allen Altersstadien und Erhaltungszuständen von den Pachy- eardientuffen der Seiser Alp vor. Diese Art steht Patella erasseradiata Kırrn vom Marmolatakalk am nächsten, unterscheidet sich von dieser aber durch die allgemeine Gestalt (ist im Durchschnitt viel flacher, mit stumpferem und mehr zentralem Wirbel) und das viel spätere Auftreten der Rippen überhaupt. Kırrı erwähnt zwar diesen Punkt im Text nicht, aber in seiner Abbildung lassen sich die Rippen bis auf die Spitze verfolgen. Ja es gibt sogar einige seltene Exemplare, die man vielleicht als Varietät betrachten kann, welche die gewöhnliche Größe der Art erreichen, ohne reguläre Rippen zu zeigen, anstatt dessen kommen nur etliche unregelmäßige Auftreibungen vor. Rean. Patella radians n. sp. Taf. VI, Fie. 18. 1895. Patella crateriformis J. BöHm. Gastr. Marm. Paläontogr. p. 213, Taf. IX, Fig. 6. Die Originale zu Kırrn’s Patella crateriformis lagen mir nicht vor, seine Abbildungen und Be- schreibungen dieser Art aber stimmen vortrefflich miteinander überein. In den Abbildungen seiner Originale der Patella crateriformis dagegen hat J. Bönm zwei Formen abgebildet, wovon eine, Fig. 6', vollkommen Patella erateriformis Kırru entspricht, die andre, Fig. 6, aber in Form und Verzierung er- heblich davon abweicht. Kırrı sagt von seiner Patella crateriformis — mit etwa 70 nicht immer regel- mäßig verteilten Radialrippen (dieselben sind stellenweise dichter oder schütterer gestellt; einige neben- einander liegende Rippen sind gepaart). Das Original zu Bömm’s Fig. 6 zeigt regelmäßig verteilte Radialrippen, die, durch die wellige Beschaffenheit der Schale, auf breiten, flachen Falten und Rinnen sitzen; infolge dieser welligen Oberfläche ist der Schalenrand nicht ganz deutlich eingebuchtet. Da ich von den Pachycardientuffen ein gut erhaltenes Exemplar besitze, das genau mit dem Original zu Bönm’s Fig.6 übereinstimmt, und welches sich nicht unter Patella erateriformis KırıL unterbringen läßt, so fühle ich mich veranlaßt, die reicher verzierte Form als Patella radians abzutrennen. Anwachsstreifen fein und dicht, auch von einigen gröberen unterbrochen. Die Schale ist sehr dünn, infolgedessen sind die Wellen oder Falten der Schale sehr deutlich auf dem Steinkern zu sehen. Gehäuse flach, Apex grade, etwas spitzer, subzentral, Mündung rund bis breit oval. Es liest mir, außer dem Originale Bönm’s vom Marmolata-Kalk, ein Exemplar von den Pachy- cardientuffen der Seiser Alp vor. Rean. Te Genus: Acmaea EscHounz. Acmaea lineata Kıırsteın sp. Taf. VI, Fie. 19. 1843. Patella lineata KuıpstEm. Beiträge, p. 204, Taf. XIV, Fig. 22. 1891. Acmaea? lineata KırtL. Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus. Bd. VI, Heft 2, p. 174. Gehäuse ziemlich groß, stumpf kegelförmig; Wirbel subzentral spitz; Umriß breit oval (eiförmig), Rand ganz. Von der Spitze aus strahlen in großer Menge (über 100) ganz feine Radialrippchen, die nicht alle gleich groß sind, eine große Rippe trennt Bündel von je fünf bis sechs kleineren Rippen voneinander. Ungleiche Zuwachsstreifen mehr oder weniger deutlich. Es liegen mir von dieser seltenen Art zwei Exemplare von den Pachycardientuffen der Seiser. Alp vor. RAD. Familie: Pleurotomariidae p’Orgıcny. Genus (Subgenus): Kokenella Kırtr. Kokenella Laubei Kırrı. Maf-av Bier all 1891. Kokenella Laubei KırrL. Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus. Bd. VI, Heft 2, 1891, Taf I, Fig. 33. Es liegen mir vier Exemplare dieser Art von den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor, die vollkommen mit der Beschreibung Kırrı's übereinstimmen, nur möchte ich dazufügen, daß der sehr tiefe Nabel dieser Form den Mangel der Symmetrie stärker zum Ausdruck bringt als bei den zwei Arten Müsster’s. Auch zeigt ein Exemplar eine leichte, aber deutliche Erhebung der Spira über die Ebene. READ. Kokenella rugosa Rran. Taf. VI, Fig. 20. Eine Form mit runden Umgängen und schmalem Schlitzband, welches in der Mitte liest. In einer Ebene aufgerollt, oben flach, unten tief ausgehöhlt. Dieser tiefe Nabel und die stärkere Wölbung der Unterseite der Umgänge hebt die Asymmetrie deutlich hervor. Nähte eingeschnitten. Eine feine Gitterung nicht vorhanden; die ziemlich groben, dicht stehenden (uerfalten nur mäßig nach rückwärts geschwungen, an den Kreuzungsstellen mit den wenigen Längslinien schwach geknotet. Be- schaffenheit des Schlitzbandes nicht erkennbar. Mündung rund. Es liegt nur ein Exemplar vor. Rean,. Genus: Temnotropis LAuse. Temnotropis bicarinata LAuse. Taf. VI, Fig. 22, 23. 1869. Temmotropis bicarinata LAUBE. Fauna von St. Cassian, IV, p. 43, Taf. XXXV, Fig. 6. 1891. Tenmmotropis bicarinata KırTL. Ann.d.k.k. naturhist. Hofmus. Bd. VI, Heft 2, p. 180 (14), Taf. 1, Fig. 27. Von dieser Form liegen mir vier Exemplare von den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor, die gut bestimmbar, in einigen Beziehungen sogar gut erhalten sind. ReAD. Temnotropis carinata Münster. Taf. VII, Fig. 1. 1841. Sigaretus carinatus Msır. Beiträge, IV, S. 193, Taf. IX, Fig. 16. 1841. Sigaretus carinatus MSTR. In GoLpruss, Petref. Germ., III, S. 13, Taf. 168, Fig. 16. 1843. Sigaretus tenwicinetus KLipst. Beiträge, I, S. 204, Taf. XIV, Fig. 20. 1869. Temnotropis carinata MSTR. bei LAuAE. Fauna von St. Cassian, IV, S. 42, Taf. XXXV, Fig. 5. 1891. Temmotropis carinata MSTR. bei KırtL. Gastropoden von St. Cassian. Ann. d. k. k. Hofmus., VI, S. 179 (14), Taf. I, Fig. 26. Wie Temnotropis bicarinata gehört auch Temnotropis carinata in den Pachycardientuffen zu den größten Seltenheiten, da sich unter dem reichen Material der Münchner Sammlung nur ein einziges, allerdings vorzüglich erhaltenes, und mit den charakteristischen Eigenschaften ausgestattetes Exem- plar findet. Genus: Ptychomphalus Asassız. Ptychomphalus gracilis Kran. Taf. VI, Fig. 24. Gehäuse kreiselförmig, fast bikonisch, Nähte tief, Lateralkiel sehr breit, weit hervorragend, Schlitzband breit, eingesenkt zwischen die scharfen frei endenden Ränder der obern und untern Seiten des Umganges. Ventralseite konisch, unter dem Kiel scharf ausgehöhlt, fast eine Lateralrinne bildend, die unten von einer schwachen Kante begrenzt ist. Ein sehr großes Exemplar zeigt keinen Nabel, zwei kleinere zeigen einen engen Nabel, von einer kielartigen Auftreibung eingefaßt. Spindel diek, etwas gebogen, Zuwachsstreifen sehr schräg zurücklaufend. Spira niedrig, glatt? Es ist dies eine sehr große Form, welche gewisse Merkmale, des Pfychomphalus Protei LausE (Münsr.) und Neumayri Kırrı vereinigt, steht aber Pfychomphalus Protei am nächsten; sie unterscheidet sich aber von dieser durch anderen Habitus — die Umrisse bilden ein Parallelogramm — durch niederere Spira, durch die Beschaffenheit des Schlitzkerbs, durch das Vorhandensein einer Lateralrinne, durch die untere Kante und durch den von einer Kante umgebenen Nabel. Es liegen mir drei Gehäuse von den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor, worunter eines sehr schön erhalten ist. RAD. Genus: Pleurotomaria (s. s. Kırtı non Avcr.) Subgenus: Worthenia Ds Konincr (emend Kırrı). Worthenia coronata Münster sp. Taf. VI, Fig. 25—27. 1841. Pleurotomaria coronata MÜNSTER. Beiträge, IV, p. 109, Taf. X], Fig. 26. Pleurotomaria subcoronata MÜNSTER. Beiträge, IV, p. 109, Taf. XI, Fig. 25. 1868. LAuBE. Fauna von St. Cassian, 11], p. 52, Taf. XXVII, Fig. 3. 1891. Kırır. Gastrop. von St. Cassian, I, p. 184, Taf. II. Fig. 3—11 (Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus., Bd. VI, Heft 2). Diese für die triassischen Worthenien wichtige Art kommt auch hier vor und zwar in der Forma typica Kırrv's. Von anderen Varietäten ist nur Var. plicosa, in zwei schön erhaltenen Exem- plaren, zu erkennen. Ich fühle mich auch genötigt, die Münsrer’sche Spezies subcoronata als eine gute Varietät aufrecht zu halten; diese Varietät findet keinen Platz unter den Varietäten Kırrr’s, aber ich habe Exemplare von den Pachycardientuffen, die sich durchaus nicht als abgeriebene Exemplare der I. Coronata betrachten lassen, da sie gut erhalten sind und die feinsten Details der Ornamentik er- kennen lassen, dabei sind sie mit keinen oder nur an den oberen Windungen mit Zähnen versehen, sonst aber stimmen sie genau mit Coronata vesp. Subcoronata Müxsrter’s überein. Alle diese hier vor- kommenden Varietäten zeigen eine gröbere Ornamentik, als wie sie bei den Formen von St. Cassian auftritt, was unzweifelhaft mit dem Facieswechsel zusammenhängt. Rean. Worthenia subgranulata Münster sp. Taf. VI, Fig. 28, 29. 1841. Pleurotomaria subgranulata MÜNSTER. Beiträge, IV, p. 110, Taf. XII, Fig. 2. 1845. Pleurotomaria Meyeri KLiPSTEN. Beitr. zur geol. Kenntn. der östl. Alpen, p. 162, Taf. X, Fig. 16. 1868. Pleurotomaria subgranulata LAUBE. Fauna von St. Cassian, III, p. 54, Taf. XXVII, Fig. 2. 1891. Worthenia subgranulata KırTL. Gastropoden von St. Cassian. Ann. d.k k. naturhist. Hofmus. Bd. VI, Heft 2, p. 135, Taf. II, Fig. 12—15. Zu Kırıv’s genauer Beschreibung dieser Art möchte ich nur eins hinzufügen: Auf der Basis finden sich außer der feinen Zuwachsstreifung, die mit der Längsstreifung em Gitter bildet, mehr oder weniger starke Falten, die ihre Ursache dem zunehmenden Wachstum verdanken. Es liegen mir im ganzen 19 Exemplare von den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor, die ausschließlich zu Kırrı’s Var. I (Typus der Art) mit deutlicher subsuturaler Knotenreihe zu stellen sind. Die Gestalt ist veränderlich durch die mehr niedrige oder langgestrecktere Spira. Größe sehr verschieden. READ. Worthenia Münsteri KrırsrteEin sp. Taf. VI, Fig. 30, 31. 1845. Pleuwrotomaria Münsteri KLiPSTEIN. Beiträge z. geol. Kenntn. d. östl. Alpen, p. 166, Taf. X, Fig. 25. Kırrı schließt sich Lausr’s Beschreibung dieser Art an und sagt, daß, obwohl Lause’s Be- schreibung zwei Formen enthält, dessen Münsteri wahrscheinlich mit der Kusreıv’s identisch ist. Allein es scheint mir dies nicht richtig zu sein, da ich drei Exemplare von den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor mir habe, die sehr genau der Abbildung Kumsrem’s entsprechen, dieselben lassen sich auch mit seiner Beschreibung dieser Art vergleichen. Kırrı's Münsteri möchte ich mit seiner W. turmiculata für identisch halten, nur stellt sie eine andere Phase derselben dar. Hierher gehört auch wohl LAuge's Münsteri, die mit Kırrn’s identisch zu sein scheint. Durch das vorangehende sehe ich mich veranlaßt, eine neue Beschreibung von W. Münsteri im Sinne Kuıpsteis’s zu geben: Gehäuse kegelförmig mit deutlich hervortretendem, gezähntem Schlitzkiel; auf der dachförmigen Apikalseite mit einfachen, kräftigen Radialfalten, die von drei bis vier Längskielen durchkreuzt, an den Kreuzungsstellen Knotenreihen erzeugen, welche gegen den Schlitzkiel zu an Stärke abnehmen. Lateral- rinne nicht sehr breit, mit zwei bis drei schwachen Längskielen, unterer Längskiel der Lateralrinne nicht an Stärke die neun bis zehn kräftigen Spiralleisten der Basis übertreffend. Basis mäßig gewölbt. Spindel callös, etwas in die Länge gezogen. READ. Worthenia turriculata Kırıı (= W. Arthaberi BLASCHKEE). Taf. VI, Fig. 33. 1868. Pleurotomaria Münsteri LAuUBE. Fauna von St. Cassian, III, p. 55, Taf. XXVII, Fig. 8. 1891. Worthenia Münsteri KırıL. Gastropoden von St. Cassian. Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus. Bd. VI, Heft % p. 186, Taf. II, Fig. 20—21. 1891. Worthenia turriculata KırTL. Gastropoden von St. Cassian. Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus. Ba. VI, Heft 2, p- 197, Taf. II, Fig. 31. Von: dieser Form standen Kırrı fünf Exemplare zur Verfügung, mir dagegen liest eine schöne, wohlerhaltene Serie von 22 Exemplaren vor, die meistenteils aus ziemlich großen (also ausgewachsenen) Gehäusen, aber auch aus ziemlich allen Altersstadien, besteht. Aus derselben ergibt sich, daß Krrru’s Worthenia turriculata nur das Endglied einer langen Reihe ist, und zwar eine Form, welche sich durch ihre deutliche Nabelung weit von W. coronata entfernt, d.h. nach Kırrı in eine andere Gruppe zu stellen ist. Diese schöne, mir vorliegende Serie zeigt ferner zweierlei Wichtiges für die Gassianer Worthenien: erstens, daß Kırrı mit vollem Recht die genabelten Formen zu Worthenia gestellt hat, aber gleich zweitens, daß dieses Merkmal durchaus nicht von der Wichtigkeit ist, daß man die Gattung danach in Gruppen zu zerteilen im Stande ist. Die Serie stellt eine vollkommen geschlossene Reihe dar, die von einer absolut ungenabelten, mit dieken, schwieligen Innenlippen versehenen Form ausgehend, welche ich mich zu W. Münsteri Lavsz und Krrrw (nicht Krırsteın) zu stellen gezwungen sehe, und welche durch ein Übergangsstadium zu einer genabelten, trichterföürmig mit Kiel umgebenen Form hinführt, die ich zu W. turrieulata Kırmv's stellen muß. Gehäuse kreisel- bis kegelförmig, Umgänge mäßig gewölbt, Nähte tief, mit kräftigem, breitem, gekörnten Schlitzkiel, Lateralrinne mäßig breit, unterer Lateralkiel deutlich entwickelt, aber nicht so kräftig wie der obere oder Schlitzkiel, Basis hoch gewölbt, ungenabelt bis deutlich genabelt, Nabel mit einer Kante. Mündung schief gestellt, rundlich viereckig, schwacher Ausguß, Außenlippe scharf, Innenlippe bezw. Spindel kallös bis dünn. Auf der dachförmigen Apikalseite der Umgänge einfache, etwas schräg nach hinten laufende Falten, die in der Richtung des Schlitzkiels auskeilen, darüber laufen ein bis zwei schwache, aber scharfe Längsleisten, wovon die obere die kräftigere ist und mit den Falten zugeschärfte Punkte oder Knoten erzeugt, Schlitzkiel ziemlich breit, oben und unten durch eine zarte Leiste begrenzt, in der Mitte Knoten, die durch eine dritte Leiste miteinander verbunden sind, in der Lateralrinne zwei bis drei zarte Längs- streifen, auf der Ventralseite neun bis zehn Kiele, deren oberster meist auf den oberen Umgängen über der Naht sichtbar und deutlich von dem unteren Lateralkiel getrennt ist; diese Spiralkiele nehmen an Stärke zum Nabel hin ab, und an gegenseitiger Entfernung voneinander zu. Eine feine, aber deutliche Zuwachsstreifung ziert das ganze Gehäuse. Es liegen mir von den Pachycardientuffen der Seiser Alp 22 wohlerhaltene, verschiedene Alters- stadien zeigende Exemplare vor. | Rean. — 80 — Worthenia subtilis Krırsreın Mser. sp. (Kırrı). Taf. VI, Fig. 34. 1889. Pleurotomaria subtilis KLiPSTEIN. Manuseript. 1891. Worthenia subtilis KırıL. Gastropoden von St. Cassian. Ann. des k. k. naturhist. Hofmus. Bad. VI, Heft 2, p. 196, Taf. III, Fig. 14. Da diese Form Kırrz nur in einem einzigen Exemplar vorlag und mir dagesen in zwölf Stücken, bin ich in der Lage, seme Beschreibung zu ergänzen. Hier bilden die scharfen, verhältnismäßig groben Zuwachsstreifen Querlamellen, welche schräg von der Naht selbst über die kräftigen Schlitzkiele hin- weglaufen, und sich auf der ganzen Basis fortsetzen, bis zu der Lippe. Die Längsstreifung ist eine erobe, auf der wenig gewölbten Apikalseite smd ein bis drei, ziemlich weit getrennte Längskiele, in der Lateralrinne ein deutlicher, zuweilen mehrere feinere; auf der Basis fünf bis sieben kräftige, deutlich voneinander getrennte Spiralkiele, die aber oben weit auseinander laufen, gegen die Spindel zu aber sich zusammendrängen und gleichzeitig schwächer werden. Eng- bis ungenabelt. Ich möchte eine Form dieser Art erwähnen, die durch deutlich schwächere Ornamentik über- haupt, namentlich aber durch eine viel schwächere Bezahnung sich auszeichnet; die Ventralseite ihres letzten Umganges ist nicht bauchig wie bei der Forma typica, und ist mit mehr Spiralkielen versehen. Diese Form steht W. coronata noch näher als die Forma typica und bildet wahrscheinlich einen Über- gang zu dieser Spezies. Es liegen mir von dieser Varietät einige Exemplare vor, die von den Pachy- cardientuffen stammen. ReAD. Worthenia cassiana- Kırrı. Taf. VI, Fig. 35. 1891. Worthenia cassiana KırıL. Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus. Bd. VI, Heft 2, p. 192, Taf. III, Fig. 6—7. Von dieser Form liegt mir nur ein Exemplar von den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor Erfreulicherweise ist es sehr gut erhalten. READ. Worthenia canalifera Münster sp. Taf. VI, Fig. 32. 1841. Pleurotomaria eanalifera MÜNSTER. Beiträge, IV, p. 111, Taf. XII, Fig. 4. 1868. Pleurotomaria canalifera LAUBE. Fauna von St. Cassian, IV, p. 24, Taf. XXXII, Fie. 5. 1891. Worthenia canalifera KırTL. Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus. Bd. VI, Heft 2. Von den Pachycardientuffen der Seiser Alp liegen mir acht Gehäuse der W. canalifera vor, außerdem die Originale Münster’s von St. Cassian. READ. Genus: Rhaphistomella Kırrı. Rhaphistomella radians Wiıssm. sp. Taf. VI, Fig. 36. 1841. Pleurotomaria radians WiıssMm. bei MsTr. Beitr., IV, S. 112, Taf. XII, Fig. 8. 1843. Solarium subpunetatum Kuıpst. Beitr. zur Kenntn. der östl. Alpen, I, S. 214, Taf. XIV, Fig. 9. 1868. Pleurotomaria radians Wıssm. bei LAUBE. Fauna von St. Cassian, III, S. 50, Taf. XXVI, Fig. 9. 1891. Pleurotomaria rhaphistomella Wıssm. bei Kırrı. Gastropoden von St. Cassian. Ann. d. k. k. Hofmus., VI, S. (37) 202, Taf. I, Fig. 15—17, ibid. weitere Literatur! Diese in den Cassianer Schichten sehr häufige und für dieselben charakteristische Art, wie sie von Kırrı bezeichnet wird, fand sich nach diesem Autor bis jetzt nur in St. Cassian. (Kırrn lagen weit über 1000 Gehäuse vor!) Dieses Cassianer Leitfossil wird aus den Tuffen durch ein einziges Exemplar repräsentiert, das zwar mit allen bezeichnenden Eigenschaften ausgestattet nur die Größe eines Cassianer jugendlichen Gehäuses erreicht. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat die bereits nun sehr seltene Spezies demnach in dieser Periode überhaupt kein größeres Wachstum mehr erreicht. Genus: Schizogonium Koran. Schizogonium subcostatum Msır. Taf. VI, Fig. 37, 38. 1841. Pleurotomaria subcostata Msır. Beitr., IV, S. 111, Taf. XII, Fig. 3. 1868. Pleurotomaria subcostata MsıRr. bei Lauge. Fauna von St. Cassian, III, S. 60, Taf. XXVI, Fig. 12, 1889. Schizogonium scalare var. subcostatum KoKEN. Neues Jabrbuch. Beilagebd. VI, S. 418. 1891. Schizogonium subcostatum Msır. bei Kırrn. Gastropod. v. St. Cassian. Ann. d. k. k. Hofmus., VI, S. (51) 216, Tat. V, Fig. 5- 6. Bei älteren Exemplaren dieser von Kırrı eingehend beschriebenen Form, macht sich auf der Basis eine Rinne bemerkbar, die verschiedentlich bereits auf jüngeren Stücken leicht angedeutet ist, und welche die Basis von dem sägeförmigen Marginalkiele trennt. Die Dornen des letzteren sind ungemein kräftig entwickelt. Größere Gehäuse zeigen im allgemeinen einen schlankeren Habitus als jugendlichere Individuen, die etwas gedrückt sind, Zahl der untersuchten Stücke: S. Genus: Stuorella Kırmr. Stuorella sp. MatzavllSR1e22: Das stark inkrustierte Gehäuse läßt von den Windungen absolut nichts erkennen. Die Basis ist unmerklich vertieft und zeigt dichte Spiralstreifung. Mündung sehr niedrig, aber breit. Aller Wahrscheinlichkeit gehört demnach das Stück Stuorella subeoncava an, doch gestattet der schlechte Erhaltungszustand keine sichere Bestimmung. Genus: Cheilotoma Koxexn. cf. Cheilotoma Avisii J. Börnmn. Taf. VII, Fig. 3. 1895. Cheilotoma Avisii J. Böum. Gastropoden d. Marmolata. Palaeontograplica, Bd. 42, S. 227, Taf. XV, Fig. 21. 1899. Cheilotom« Avisii J. BöHnm bei KırıL. Gastrop. d. Esinokalke ete. Ann. d. k. k. Hofmus., XIV, S. 18. Eimige Gehäuse aus den Tuffen dürften sich möglicherweise mit dieser Form von der Marmolata vereinigen lassen, doch ist ihre Erhaltung nicht dazu angetan, um sich mit Sicherheit darüber zu entscheiden. Palaeontographica. Bd. LIV. 11 NR Infolgedessen kann man sich nicht mit Sicherheit über die von Kırrı geäußerte Ansicht aus- sprechen, nach welchem die Lateralkante in die Mitte des Schlitzbandes fallen dürfte. Ein Gehäuse schemt allerdings diese Meinung zu bestätigen. J. Börnm sagt von seinem Exemplar, das mir gleichfalls im Original vorliegt, daß sich auf der Apikalseite über dem Schlitzband ein zarter und darüber noch zwei bis drei gröbere Streifen fänden. Bei den mir vorliegenden Gehäusen lassen sich höchstens ein bis zwei beobachten, dagegen scheint die Zahl dieser Streifen auf der Lateralseite größer zu sein (sieben gegen fünf bis sechs). Die Gehäuse aus den Tuffen smd größer als die von der Marmolata. Zahl der untersuchten Stücke: 3. Genus: Laubella Kırrr. Laubella sp. Taf. VII, Fig. 4. Das eine vorhandene Stück dieser Art ist leider an der Mündung ziemlich stark beschädigt, so daß über das Schlitzband keine Angaben gemacht werden können. Im übrigen zeigt der Umriß des sehr kleinen Gehäuses als auch die Skulptur des letzten Um- gangs, die eine sehr feine, aber deutliche Gitterung erkennen läßt, auffallende Ähnlichkeit mit Zaubella delicata Lauss (Kırrn. Gassian. T. IV, Fig. 6—10), so daß aller Wahrschemlichkeit auch diese Art als ein faunistisches Element der Pachycardientuffe angeführt werden darf. Zahl der untersuchten Stücke: 1. Genus: Euomphalus VanuxEem. Euomphalus Telleri Kırrr. Taf. VI, Fie. 5, 6. 1891. Euomphalus Telleri Kırın. Gastropoden von St. Cassian. Ann.d. k. k. Hofmus. S. 226 (61), Taf. IV, Fig. 13. 1905. Euomphalus planus Reap. Zentralblatt für Mineralogie ete. Jahrgang 1905, S. 177. Rran hat in seinem Manuskript Euomphalus planus auf Grund eines einzigen Stücks aufgestellt, betont aber in seiner Beschreibung ausdrücklich die Möglichkeit, daß seine Art mit E. Telleri identisch sein könnte. Auf Grund zweier weiterer Exemplare, die sich im Materiale vorgefunden haben, kann ich diese Meinung nur bestätigen. Euomphalus Telleri, der bis jetzt nur in einem einzigen Individuum von St. Cassian bekannt ist, besitzt auf Grund der von Kırıı an dieses Stück geknüpften Diagnose sowie des mir vorliegenden Materials ein flaches, weit genabeltes Gehäuse mit nur leicht konkaver Spira und tief eingesenkten Nähten. Die Umgänge sind höher als breit und oben und auf der oberen Hälfte der Flanken mit zwei, durch eine ziemlich tief eingesenkte Rinne getrennten, Längskielen ausgestattet, wovon der obere, marginal verlaufende, der Schlitzkiel ist. Die Unterseite der Umgänge weist eine hohe Wölbung auf und die Mündung ist annähernd rundlich. BEE SS: Außer feinen, namentlich auf der Oberseite des Gehäuses häufig bündelartig zusammengedrängten Zuwachsstreifen, die hier in der Nähe der Naht erst nach vorwärts springen und sich dann rückwärts wenden, ist von Skulptur nichts wahrzunehmen. Kırrı erwähnt in seiner Arbeit die große Ähnlichkeit seiner Art mit den palaeozoischen Formen E. articulatus Goupruss (Petrefact. Germaniae II, S. 82, T. 139, Fig. 10) und Z. Walenstedti Linpstrosm (Sil. Gastrop. of Gotland S. 141, T. 18, Fig. 12—14). Diese ist ganz besonders auffallend bei der zuerst genannten Art, nur daß hier die Zuwachsstreifen in gerader Richtung und nicht wie bei unserer Form geschwungen über die Seite verlaufen. Zahl der untersuchten Stücke: 3. Euomphalus venustus Münster. DaravıaRior7. 1841. Ceratites venustus Msır. Beiträge IV, S. 135, Taf. XV, Fig. 20. 1843. Delphinula Verneuili KLıpst. Beiträge, I, S. 204, Taf. XIV, Fig. 19. 1868. Solarium venustum MsıR. bei LAUBE. Fauna von St. Cassian, III, S. 45, Taf. 25, Fig. 16. 1891. Euomphalus venustus Msır. bei Kırıı. Gastropoden v. St. Cassian. Ann. d. k. k. Hofinus. Bd. VI, S. 226 (61), Taf. IV, Fig. 21-28. Von dieser seltenen, bisher nur in drei Exemplaren von St. Cassian bekannten Form liegt mir aus den Pachycardientuffen der Seiser Alp nur ein einziges Stück vor. Dasselbe zeigt kleinere Dimensionen als das Original Münsrer’s der Münchner Sammlung, stimmt aber in allem übrigen völlig mit demselben und der durch Kırrı davon gegebenen Beschreibung überein, namentlich zeigt es im gleichen Maße die charakteristische Skulptur der Unterseite. Genus: Brochidium Koxen. Brochidium cingulatum Msır. Taf. VII, Fig. 8. 1834. Ceratites ? cingulatus Msır. Neues Jahrb. für Mineral., S. 15, Taf. II, Fig. 11. 1841. Porcellia cingulata Msır. Beiträge ete. IV, S. 105, Taf. XI, Fig. 4. 1866. Euomphalus eingulatus MSTR. bei LAuUBE. Fauna von St. Cassian, IlI, S. 47, Taf. XXV, Fig. 13. 1889. Brochidium eingulatum Msır. bei Koken. Entwickl. der Gastrop. vom Cambr. bis zur Trias. Neues Jahrb. für Mineralogie etc., Beilageband VI, S. 433, Fig. 14. 1891. Brochidium eingulatum Msır. bei KırtL. Gastropoden der Schichten von St. Cassian ete. Annalen des k. k. Hof- museums, Bd. VI, S. 232, S. 67, Taf. IV, Fig. 283—29. Den Bemerkungen Koxev’s und Krrrv’s über diese Art ist nichts weiter hinzuzufügen. Es liest nur ein einziges Exemplar vor, während Kırıı aus den Cassianer Schichten 44 Stück zur Verfügung standen. Keration gen. nov. Taf. VII, Fie. 9. In einer Ebene eingerolltes, mützenförmiges Gehäuse mit (?) gleichmäßig eingesenktem Apex und Nabel. Anscheinend nur ein Umhang vorhanden, dessen Skulptur durch Querleisten gebildet wird, Mündung ganzrandig. Diese merkwürdige Form, welche hier vorläufig im Zusammenhang mit der Gattung Brochidium gebracht wird, liegt nur in emem einzigen Stücke vor, das infolge wenig günstiger Erhaltung die Be- schaffenheit des Apex sowohl wie des Nabels nicht mit völliger Sicherheit erkennen läßt. Ob wir es hier wirklich mit einem Gastropodenrest zu tun haben, ist gleich wie bei Naticella anomala Kınrı [Cassian 1892, Annal. d. k. k. Hofmuseums, Bd. VII, Taf. (IX) VI, Fig. 28 und Taf. (XII) IX, Eieg. 7] noch nicht sicher, überhaupt ist die Ähnlichkeit unseres Gehäuses mit dieser Spezies eine sehr große, namentlich mit Fig. 28 (Taf. IX), welch letztere nach Kırın gewisse Ähnlichkeit mit der silurischen und devonischen Spirina besitzt. Größeres Material wird erst sicheren Aufschluß über diese noch etwas problematischen Reste abzugeben erlauben. Keration nautiliforme spec. nov. Gehäuse spiral in einer Ebene eingewunden, in den Umrissen an Nautilus erinnernd, Skulptur aus scharf hervorspringenden Leisten gebildet, welche anfänglich nach vorn gerichtet sich plötzlich nach rückwärts umbiegen. Mündung ganzrandig, nicht wulstig verdickt. Familie: Turbinidae Avans. Genus: Astralium Link. Es liegen mir im ganzen wohl 30 Stück von diesem Genus vor, darunter 24 von der Seiser Alp, Münsrer’s A. calcar von St. Cassian, zwei Stück A. calcar M. von Prelongei, ein Stück A. Haueri Kırrn von Seeland-Alp und ein Stück A. insolitum Kuırst. von den Stuores Wiesen bei St. Cassian. Die Formen dieser Gruppe sind so variabel und dazu fast immer so stark inkrustiert, daß es sehr schwierig ist, wenn nur eine kleinere Zahl Exemplare vorhanden ist, die ineinandergehenden Arten zu unterscheiden. Astralium (Pachypoma) insolitum Kuipsrt. Taf. VII, Fig. 10, 11. 1889. Trochus insolitus KLipPsTEin. Mser. 1891. Pachypoma insolitum Kırın. Gastropoden der Schichten von St. Cassiau, I, p. 245, Taf. VI, Fig. 16—17. 1899. Astralium insolitum ZITTEL. (]. €.) 1899. Astralium insolitum Kırrı. Gastropoden der Esinokalke, p. 20. Die mir vorliegenden Exemplare lassen nur zwei sekundäre niedere Längskiele wahrnehmen, statt der drei von Kırın angegebenen. Es liegen mir zwölf Stück von den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor und zwar in verschiedenen Altersstadien. RAD. Astralium (Pachypoma) Haueri Kırrı. Taf. VI, Fig. 12, 13. 1869. Pachypoma calcar LAUBE. Fauna von St. Cassian IV, p. 25, Taf. XXXIV, Fig. 8. 1891. Pachypoma Haueri Kırıı. Gastropoden der Schichten von St. Cassian, I, p. 244, Taf. VI, Fig. 11—12. 1899. Astralium Haueri KırıL. Gastropoden der Esinokalke, p. 20. Zu dieser Art gehören wohl zwei Exemplare verschiedenen Alters, die von den Pachycardien- tuffen der Seiser Alp stammen, welche zwar stark inkrustiert, dennoch die vier schwachen Spiralkiele auf der Basis deutlich erkennen lassen. READ. SEEN Astralium (Pachypoma) calcar Msrr. Taf. VII, Fig. 14. 1841. Pleurotomaria calcar Msır. Beiträge IV, S. 110, Taf. XI, Fig. 28. 1869. Pachypoma calcar MsTr. bei LAUBE. Fauna von St. Cassian, IV, S. 25, Taf. XXXIV, Fig. 8, p. p. 1891. Pachypoma calcar MsTr. bei Kırr.. Gastropoden von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmus. VI, S. [78] 213, Taf VI, Fig. 5-10. Astralium calcar, welches nach den Feststellungen von Krrru durch Übergänge mit Astralium (Pachypoma) Hauweri verbunden ist, liegt mir in einem Exemplare vor, das zwei Längskiele, ca. elf auf den letzteren Knoten bildende, kräftige Zuwachsstreifen und auf der Basis vier Spiralkiele aufzeigt. Genus: Turbo Linnt. Turbo subcarinatus Msrr. Taf. VII, Fig. 15. 1841. Turbo subcarinatus Msır. Beiträge 1V, S. 116, Taf. XII, Fig. 33. ?1843. Turbo trieingulatus Kuıpst. Beiträge I. S. 158, Taf. X, Fig. 10. 1869. Turbo subcarinatus MsTr. bei LAuBE. Fauna von St. Cassian, IV, S. 20, Taf. XXXT, Fig. 9. 1891. Turbo subcarinatus Msır. bei KırrL. Gastrop. von St. Cassian. Annal. d. k. k. Hofmus., VI, S. [71] 236, Taf. V, Fig. 21—26. Ibidem synonima! Turbo subcarinatus Msır. liegt in einem Exemplare aus den Tuffen der Seiser Alp vor. Das Stück repräsentiert ein mittleres Altersstadium der Art, bei welchem der mittlere von den drei Lateral- kielen des letzten Umgangs bereits etwas verwischt ist. Turbo textorius sp. n. Taf. VII, Fig. 16. Gehäuse stumpf kegelförmig mit gerundeten, durch tiefe Nähte abgesetzten Umgängen. Nabel auf der gewölbten Basis eng und tief. Mündung rundlich. Windungen und Basis sind von zahlreichen fadenförmigen und gleichmäßig angeordneten Längskielchen bedeckt, die ihrerseits von ebensolchen Zuwachslinien gekreuzt werden, so daß ein gleichmäßiges feinmaschiges Muster zustande kommt. Die Art gehört aller Wahrscheinlichkeit nach in die Gruppe des Turbo subcarinatus Msrr. von St. Cassian, in welcher ihr in Bezug auf die Gestaltung Turbo Eurymedon Lause [Lausz, Cassian IV, S. 24, Taf. XXXI, Fig. 1, und Kırıı, Cassian, S. 72 (237), Taf. V, Fig. 27—29] am nächsten stehen dürfte. Zahl der untersuchten Stücke: 1. Genus: Collonia Gray. Collonia cincta Msır. Taf. X, Fig. 18. 1841. Turbo cinctus Mstr. Beiträge IV, Ss. 115, Taf. XII, Fig. 28. 1841. Turbo striatopunetatus Msır. Ibid. S. 115, Taf. XII, Fig. 27. 1842. Monodonta cincta Kuıpsı. Östl. Alpen I, S. 133, Taf. XIV, Fig. 33. 1869. Turbo subeinctus Msrr. bei Laußr. Fauna von St. Cassian, IV, S. 22, Taf. XXX], Fig. 13. 1882. Turbo (Collonia) subeinctus MsTr. bei ZırteL. Paläozoologie II, S. 187. 1891. Collonia cineta Msır. bei KırrL. Gastropoden von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmus., Bd. VI, S. 239 (74), Taf. V, Fig. 31—33. NUT Das betreffende Gehäuse aus den Tuffen der Seiser Alp, das ich mit Collonia einet« Msıx. vereinige, ist ungemein klein und um vieles kleiner als das Original Münster der Münchener Sammlung, das Kırrı als ein Jugendgehäuse bezeichnet. Dasselbe, obschon etwas gedrückt, ist dennoch durch einen sehr guten Erhaltungszustand aus- gezeichnet und läßt die von Kırın für die Jugendgehäuse charakteristischen Längskiele wohl erkennen: 3 kräftigere auf der gewölbten Lateralseite, 2 auf der Apikalseite und 6 auf der Basis. Zahl der untersuchten Stücke: 1. Collonia cf. reflexa Msrr. Taf. VII, Fig. 17. 1841. Turbo reflerus Mstr. Beiträge IV, S. 115, Taf. XII, Fig. 30. 1843. Trochus quadrangulo-nodulosus Kuıpst. Beiträge I, S. 150, T. IX, Fig. 15. 1891. Collonia reflera Msır. bei KırrL. Gastropoden von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmus., Bd. VI, S. 240 (74), Taf. VII, Fig. 22 —26. Das mir vorliegende Exemplar stimmt in den wichtigsten Punkten mit der Beschreibung Kırrn’s überein. Die Seiten des Gehäuses — eines Jugendexemplars — sind gewölbt und mit der charakte- ristischen Gitterstruktur versehen, die durch 11 Längskiele, welche von schräg verlaufenden, ziemlich scharfen Zuwachsstreifen gekreuzt werden, hervorgerufen wird. Die an den Kreuzungsstellen sich bildenden Knötchen sind sehr deutlich ausgeprägt. - Collonia reflexa zeigt nach Kırrı auf der Basis eine starke Wölbung. Der Mangel dieser Eigen- schaft sowie die geringere Zahl der Längskiele (11 gegen 14) unterscheidet unser Stück von der typischen Form. Doch sagt Kırrı selbst, daß die Art in den Umrissen je nach den Wachstumsverhältnissen sehr variabel sei, und infolgedessen dürfte wohl das Stück von der Seiser Alp sich mit jenen der Cassianer Schichten vereinigen lassen. Zahl der untersuchten Stücke: 1. Familie: Trochidae Avans. Genus: Clanculus Moxrrorr (smend. Kırrr). Clanculus nodosus MünsTEr sp. Taf. VI, Fig. 21. 1841. Monodonta nodosa MÜNSTER. Beiträge IV, p. 114, Taf. XII, Fig. 19. 1843. Monodonta subnodosa KuıpstEeiım. Beiträge zur geol. Kenntnis der östl. Alpen» I, p. 154, Taf. IX, Fig. 23. 1869. Monodonta nodosa LAUBE. Fauna von St. Cassian, IV, p. 38, Taf. XXXIV, Fig. 11. 1869. Monodonta subnodosa LAuUBE. Fauna von St. Cassian, IV, p. 40, Taf. XXXV, Fie. 1. 1882. Clanculus nodosus ZırteL. Paläozoologie, II, p. 198, Fig. 262. 1882. Clanculus nodosus Kırrı, Gastrop. der Sch. von St. Cassian, I, p. 260, Taf. VII, Fig. 31—32. Zu dieser Spezies gehören zwei Exemplare von der Seiser Alp, die von den Pachycardientuffen des Tschapitbaches stammen, welche mit den Originalen Münster’s, die mir vorliegen, und der Beschrei- bung Kırır’s vollkommen übereinstimmen. READ. Clanculus tschapitensis Rxan. Taf. VII, Fig. 20. Gehäuse kegelförmig mit etwas veränderlichem Gehäusewinkel, kaum gewölbten Umgängen und flacher Basis. Skulptur kräftig, außer der Embryonalwindung sind auf sämtlichen Windungen drei (wovon in der Regel nur zwei sichtbar) Längskiele, welche mit den kräftigen, schräggestellten Quer- falten an den Kreuzungsstellen Dornen oder Knoten erzeugen. Der erste Kiel läuft dieht an der Naht, die tief und deutlich zu sehen ist, der zweite und dritte laufen dieht aneinander am äußersten Rande, wobei der dritte die Kante bildet. Basis bei jugendlichen Exemplaren flach bis konkav, Kante sehr deutlich, bei ausgewachsenen Exemplaren etwas mehr gewölbt, mit S—9 feinen regelmäßigen Spiral- streifen bedeckt, über welche eine sehr zarte Zuwachsstreifung schräg hinweg zu der Mündung geneigt geht. Ausnahmsweise treten bei ausgewachsenen Exemplaren die schräggestellten Querfalten der Ober- seite auf die Gehäusebasis über, verschwinden aber sehr bald. Der äußerste Spiralstreif der Basis ist bei älteren Exemplaren meistenteils stärker entwickelt als die übrigen. Mündung überhaupt nicht viel schräger gestellt als die Querfalten, insbesondere bei älteren Exemplaren fallen die zwei Linien fast zusammen, da die Querfalten in diesem Alter selbst schräger und auch dichter aneinander stehen (diese Tendenz führt schließlich so weit, daß man sich fast ver- anlaßt sieht, eine Varietät aufzustellen). Der Nabel ist durch eine callöse Ausbreitung der Spindel bedeckt, aber eine engspirale Furche ist vorhanden, die sich um die Spindel herumzieht. Der kräftige Zahn, den die Spindel trägt, ist bei dieser Art verhältnismäßig einfach, d. h. kaum gefaltet. Die Innenlippe ist so dünn, daß sie kaum er- kennbar ist, die Außenlippe dagegen ist innerlich verdickt, aber zugeschärft und einfach. Diese Art unterscheidet sich hauptsächlich durch die Zahl und Anlage der Längskiele, die während des Wachstums an Zahl nicht vergrößert werden, und die davon abhängige Beschaffenheit der Skulptur von den übrigen Arten. In einigen Beziehungen ist diese Art dem ©. (Monod.) subnodosus Krıpsreın am ähnlichsten, allein bei seiner Diagnose sprechen ebensoviele Charaktere gegen als für eine Identität der zwei Formen. Diese erwähnten widersprechenden Charaktere bei (©. (Monodonta) subnodosus Kuırstein sind: die ei- förmige Gestalt, wenig tiefe Nähte, das beständige Übergreifen der Querfalten auf die Gehäusehasis, und der mit einer doppelten Reihe von kleinen Zähnchen versehene vordere Rand der Mündung bei jugend- liehen Exemplaren. Da nun die zwei Formen auch von weit auseinanderstehenden Lokalitäten, ebenso wie von verschiedenen Horizonten kommen, sehe ich mich genötigt, die von meinem Material gelieferte Spezies als neue Art anzusehen. Es wäre aber sehr wünschenswert, sie mit den Originalexemplaren der Kripsreiv’schen Spezies direkt zu vergleichen. Außerdem hat Kırrı (»Gastropoden der Schichten von St. Cassian« ete., I. Teil, SS. [95] [96]) der beste Kenner dieser Formen, der fast sämtliches Material in der Hand gehabt hat, Krıpstein’s C. (Mon.) subnodosus fallen lassen, weil er meinte, sie sei auf abgescheuerte Gehäuse von (O. nodosus Münster sp. begründet. Was die von Lausez als Monodonta subnodosa beschriebene Form betrifft, so stimme ich hier mit Kırrn überein, der sagt, es handle sich hier sicher um abgescheuerte Gehäuse von (©. nodosus MÜNSTER. Eee Lause’s Beschreibung und Abbildung stimmen mit der Beschreibung und Abbildung Münsrter’s gar nicht überein. Außerdem steht diese neue Art dem ©. (Monodonta) nodosus Münster am nächsten in Beschaffen- heit des Gehäuses, welches namentlich nicht so plötzlich oben spitzig wird wie bei €. cassianus Münster, in der kräftigen Skulptur und der geringeren Zahl der Längskiele. Aus meiner Beschreibung dieser Art geht deutlich hervor, daß die von Kırın gegebene Diagnose des Genus Olanculus einer kleinen Änderung unterzogen werden muß, da bei dieser Form die Zahl der Längskiele überhaupt eine geringere ist und die Zahl der primären Längskiele nicht durch Einschaltung neuer Elemente vergrößert wird. Vorkommen: Seiser Alp, in dem auf der Lava liegenden kalkigen Mergel sowohl als von ver- schiedenen Horizonten des Pachycardientuffes. Es liegen mir etwa 100 guterhaltene Gehäuse vor, die teilweise der Sammlung des bayerischen Staatsmuseums, teilweise meiner eigenen Sammlung gehören. ReaAD. Genus: Trochus Lınnt. Trochus Woaageni sp. n. Taf. VII, Fig. 22, 23. Gehäuse spitz kegelförmig mit flach gewölbter Basis, seichten Nähten und mäßig gewölbten, rasch zunehmenden Umgängen. Letztere unterhalb der Naht mit bandähnlicher subsuturaler Depression. Zuwachsstreifen, nur auf der letzten Windung einiger Exemplare erkennbar, grob ausgebildet. Mündung fast subquadratisch. Es liegen schlankere und gedrungenere Formen vor. Durch die subsuturale Depression unterscheidet sich diese Art von den Angehörigen dieser Gattung aus verwandten Ablagerungen, eine schwache derartige Vertiefung scheint übrigens, der Zeich- nung nach zu schließen, auch bei Trochus glandulus Lause (Kırrı, Cassian 1897, Taf. VI, Fig. 24 u. 25) angedeutet zu sein, welche Spezies auch die nächste, wenn auch beträchtlich größere Verwandte unserer Art sein dürfte. Zahl der untersuchten Stücke: 7. Trochus sp. Taf. VIL, Fig. 24, 25. Gehäuse stumpfkegelförmig, ungenabelt, mit flachen Umgängen, welche sehr rasch an Größe zunehmen und durch seichte Nähte voneinander getrennt sind. Oberfläche anscheinend glatt. Basis mäßig gewölbt, mit einer ? scharfen Kante in den letzten Umgang übergehend. Mündung rhomboidisch. Starke Inkrustation und Verdrückung gestatten keine weiteren Beobachtungen. Die Art dürfte wahrscheinlich in die Verwandtschaft des Trochus nudus Msrr. von St. Cassian gehören. Zahl der untersuchten Stücke: 2. — 8) Genus: Flemmingia Konınck emend. Krrrr. Flemmingia bistriata Msır. Nafavaakie 26.277 1841. Trochus bistriatus Msır. Beiträge IV, S. 108, Taf XT, Fig. 16. 1841. Turritella suleifera Msır. Beiträge IV, S. 119, Taf. XIII, Fig. 15. 1869. Trochus bistriatus Msrr. bei LaUBE. Fauna von St. Cassian, IV, S. 34, Taf. 33, Fig. 11. 1891. Flemmingia bistriata Msır. bei KırıL. Gastropoden von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmuseum, Bd. VI, S. 253 [88], Taf. VII, Fie. 14-16. Die Stücke aus den Pachycardientuffen, die zu dieser Art zu stellen sind, gehören zu der typischen Form mit dem kleineren Gehäusewinkel; var. swlcifera ist nicht vorhanden. Zahl der untersuchten Stücke: 2. Genus: Eunemopsis Kırrr. Eunemopsis epaphus Lavse. Taf. VII, Fig. 28. 1869. Turbo epaphus LAUBE. Fauna von St. Cassian, IV, S. 25, Taf. 32, Fie. 6. 1891. Eunemopsis epaphus LauBE bei KırrL. Gastrop. St. Cassian, S. 256 [51], Taf. VII, Fig. 28—29. 1895. Eunemopsis epaphus LauBE bei J. Bönm. Gastrop. Marm. Paläontogr., Bd. 42, S. 231, Taf. IX, Fig 26. 1899. Eunemopsis epaphus LAUBE bei KırrL. Gastrop. Esino ete., Annalen des k. k. Hofmus., Bd. XIV, S. 23. Eunemopsis epaphus, bisher von St. Cassian und der Marmolata bekannt, liegt in einem einzigen Stück vor, das an Größe den Originalexemplaren J. Bönm’s von der Marmolata und den durch Kırrı und Lausr abgebildeten Cassianer Formen nachsteht. Infolgedessen haben sich auch auf den letzten der etwas konkaven Umgänge der schlank-kegelförmigen Art die Rippen erhalten, welche von dem sub- suturalen schwächeren zum marginalen kräftigeren Kiele ziehen und hier wie dort Knoten erzeugen. Bei der Cassianer Form geht diese Erscheinung am größeren Exemplare verloren. Auf der mit feinen Zuwachsstreifen versehenen Basis lassen sich zwischen dem innersten und äußersten der Spiralkiele vier weitere solche, gleich kräftige, beobachten (drei bei den CGassianer Formen). Die Mündung ist nicht erkennbar. Familie: Umboniidae Avans. Genus: Umbonium Link. Umbonium umbilicus Rea». (= Umbonium Grobbeni BLASCHKE). Taf. VII, Fie. 29, 30. Gehäuse breit, niedrig, glatt, mit flach gewölbtem, sehr niedrigem, nicht vorstehendem Gewinde und ebenen oder sehr seichten Nähten, Basis flach, bis flach konkav. Nabel weit offen, tief, nicht durch eine Callosität verschlossen, auch bei großen, also ausgewachsenen Exemplaren nicht vorhanden. Bei jugendlichen Stadien Mündung annähernd kreisförmigs, die beiden Lippen dünn, bei älteren Stadien Mündung mehr quer ausgezogen, Innnenlippen hinten dünn, in der Spindelgegend verdickt, Außenlippe scharf. An ausgewachsenen Gehäusen war keine Farbenzeichnung zu sehen. Palaeontographica. Bd. LIV. 12 — 9% — Obwohl diese Art U. helicoides Münsr. ef. sehr nahe steht, zeigt das gänzliche Fehlen einer Callosität bei den jungen Exemplaren, die sonst alle die Größe und andere Merkmale eines ausge- wachsenen Individuums besitzen, daß es sich hier um eine Art handelt, die jugendliche Charaktere in ausgewachsenem Stadium noch bewahrt. Diese Tatsache bestätigt die Bemerkung Kırır’s, daß im der Gattungsdiagnose das Merkmal des callösen Nabelhöckers fortfallen muß. Es liegen mir von den Pachycardien-Tuffen der Seiser Alp 35 Exemplare in verschiedenen Altersstadien, von St. Cassian 3 Exemplare, darunter das Original Münster’s vor. Ren. Umbonium sp. Taf. VII, Fig. 31. Gehäuse breit, niedrig, glatt, mit ziemlich gewölbter und mäßig vorragender Spira und wenig; vertieften Nähten. Nabel weit offen, Mündung fast kreisförmie. Die Form ist mit Umbonium helicoides Msır. sehr nahe verwandt, die Windungen sind aber hier gewölbter. Die Spira tritt mehr hervor und die Nähte sind vertiefter. Zahl der untersuchten Stücke: 1. Familie: Neritopsidae Fischer. Genus: Delphinulopsis LAuse. Delphinulopsis binodosa Münster sp. Taf. VII, Fig. 32— 34. 1841. Pleurotomaria binodosa MÜNSTER. Beiträge IV, pag. 111, Taf. 12, Fig. 6. 1843. Naticella Münsteri KLıpstem. Beiträge II, pag. 196, Taf. XIII, Fig. 18. 1858—60. Stomatia coronata SToPPanı. Petrif. d’Esino, pag. 67, Taf. XIV, Fie. 19. 1858— 60. Stomatia Chiocchi SToppanı. Petr. d’Esino, pag. 67, Taf. XIV, Fig. 20—22. 1869. Dephinulopsis arietina LAUBE. Fauna von St. Cassian, IV, pag. 32, Taf. XXXIIl, Fig. 5. 1869. Fossariopsis Münsteri LAuBE. Fauna von St, Cassian, IV, pag. 13, Taf. 33, Fig. 1. 1892. Delphinulopsis binodosa Kırın. Gastr. St. Cass. II, pag. 122, Taf. XI, Fig. 36—43. 1894. Delphinulopsis binodosa Kırtı. Gastr. Marm. Jahrb. der k. k. Reichsanstalt, pag. 124. Taf. II, Fig. 2. 1895. Fossariopsis binodosa J. BöHm. Gastr. Marm. Palaeontogr., Bd. 12, pag. 242, Taf. X, Fig. 5. Es liegen mir von dieser Art 28 Stück vor — die sogar drei Varietäten der Art darstellen — von der Form mit fast stacheligen Dornen bis zu der, welche mit vier glatten Kielen ausgestattet ist. READ. Genus: Neritopsis GrATELOUP. Bei der Beschreibung der Bivalven wurde früher verschiedentlich darauf aufmerksam gemacht, daß bei den Formen aus den Pachycardientuffen gegenüber denen von St. Cassian die Tendenz besteht, eine kräftigere Schale zu bilden, wobei auch die auf denselben befindliche Ornamentierung eime aus- geprägtere wurde. Die gleiche Erscheinung können wir auch bei den Gastropoden wahrnehmen, speziell bei den Angehörigen der Gattung Neritopsis. Dieser Umstand gereicht indessen der Bestimmung nicht zum Vorteil, da durch die gröbere Skulptur und die häufig auftretende Inkrustierung der Schale eine Reihe von Details der Beobachtung entzogen werden. Da überdies nach den Ausführungen Kırmı's ON unter den verschiedenen Arten der Gattung Übergänge bestehen, so von N. coronata Msır. zu N. subornata Msrk., von N. armata MsıR. zu N. decussata Msır., var. nodulosa Msır. und var. eincta Krırst., so ist es bei unserem Material ungemein schwierig, die einzelnen Arten auseinander zu halten, und es dürften daher spätere Richtigstellungen nicht ausgeschlossen sein. Neritopsis ornata Msır. dene WINE, Tores, 8x); 1841. Naticella ornata MÜNSTER. Beiträge IV, S. 101, Taf. X, Fig. 14. 1864. Neritopsis subornata MSTR.-bei LAuBE. Fauna von St. Cassian, IV, S. 17, Taf. XXXI, Fig. 3. 1892. Neritopsis ornata Msır. bei KırTL. Gastropoden ete. von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmuseums, Bd. VII, $. 39 (102), Taf. (VII) V, Fig. 10-12. Drei Gehäuse aus den Pachycardientuffen lassen sich mit den Originalen Münsrer’s der Münchner Sammlung vereinigen. Trotzdem das Fossilmaterial gerne abgerollt ist, lassen sich dennoch die feinen Zuwachsstreifen auf den Varices sowohl wie auch auf den zwischen denselben befindlichen Feldern wohl beobachten. Neritopsis subornata Msrr. Taf. VII, Fig. 38. 1841. Naticella subornata MsTr. Beitr. IV, S. 102, Taf. X, Fig. 19. 1869. Neritopsis subornata MSTR. bei LAUBE. Fauna von St. Cassian, II, S. 17, Taf. XXXI, Fig. 3. 1892. Neritopsis subornata MSTR. bei KırrL. Gastropoden von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmuseums, Bd. VII. S. 40 (103), Taf. (VII) V, Fig. 13—16. Zu dieser Art sei vorläufig eine Anzahl von Gehäusen gestellt, die durch ihre spitz aufge- wundenen, rasch anwachsenden Umgänge ungemein dem Originale Müssrer’s ähneln, nur tritt bei unseren Exemplaren die Länesskulptur m weit ausgeprägterem Maße hervor, als dies bei dem Müssrer’schen Originale der Fall ist. Die Stücke aus den Pachycardientuffen besitzen im allgemeinen größere Dimensionen als das Origmal Münsrer’s. Die größten Exemplare zeigen flachere Umgänge und erinnern durch diese Eisentümlichkeit ungemein an ausgewachsene Exemplare von Neritopsis decussata. Zahl der untersuchten Stücke: 15. Neritopsis decussata Msır. les, OL, Inıker, 8X, Szle 1841. Naticella decussata Msır. Beitr. IV. S. 102, Taf. X, Fig. 21, 22 1842. Naticella nodulosa Msır. Beitr. IV, S. 102, Taf. X, Fig. 20. 1843. Nuticella cincta Kupst. Östl. Alpen I, S. 199, Taf. XIV, Fie. 5. 1869. Neritopsis decussata MsıRr. bei LAUBE. Fauna von St. Cassian, IV, S. 17, T. XXXI. Fig. 4. 1892. Neritopsis decussata MsıRr. bei KırtL. Gastrop. von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmuseums, Bd. VII, S. 49 (103), T. (VII) V, Fig. 17—23. Von Neritopsis decussata liegen nur 1 jüngeres Individuum und 4 ausgewachsene Exemplare vor, welehe hauptsächlich dadurch charakterisiert sind, daß die Umgänge oben flach sind und kantig begrenzt werden. In der Ornamentierung stehen sie der ver. nodulosa (Kırrı. Taf. V, Fig. 21) am nächsten. Auf die nahen Beziehungen zu Neritopsis armata var. plicata wurde bereits bei Besprechung dieser Formen hingewiesen. Neritopsis armata Msrr. Taf. VII, Fig. 35. 1841. Naticella armata Msır. Beiträge IV, S. 102, Taf. X, Fig. 17—18. 1841. Naticella plicata Msır. Beiträge IV, S. 101, Taf. X, Fig. 16. 1869. Neritopsis Waageni LAuBE. Fauna von St. Cassian, IV, 8. 16, Taf. XXXT, Fig. 1. 1869. Delphinulopsis armata MSTR. bei LAUBE, ibid. S. 31, Taf. XXXIII, Fig. 4. 1889. Neritopsis armata MSTR. bei KokEn. Entwickl. der Gastropoden. Neues Jahrb. für Mineral., 1889, Beil.-Bd.VI, 8.473. 1892. Neritopsis armata Msır. bei KirtL. Gastropoden ete. etc. Annalen des k. k. Hofmuseums, Bd. VII, S. 37 (100), Taf. (VIII) V, Fig. 3—9. 1892. Neritopsis armata MsTr. bei Koken. Fauna der Raibler Schichten vom Schlernplateau. Zeitschr. d. d. geol. Gesell., 1892, 44. Bd., S. 193, Taf. XII, Fie. 13. 1900. Neritopsis armata Msrr. bei Kırrı. Gastropoden aus der Trias des Bakonyerwaldes. Resultate der wissenschaftl. Erforschung des Balaton-Sees, I. Bd.. I. Teil, Budapest 1900. Sep. S. 22, Taf. II, Fig. 9 und 9a. Die typische, mit Dornen versehene Form dieser Gattung liegt mir aus den Pachycardientuffen nicht vor, dagegen einige Stücke, die sehr gut mit der var. plicata übereinstimmen, wie sie durch Kırrr. von St. Cassian auf Taf. V, Fig. 7—9 und vom Bakonyerwald Taf. I, Fig. 9 zur Abbildung gelangen. Auch an unserem Material läßt sich in Umriß oder Skulptur und der feinen Zuwachsstreifung die große Ähnlichkeit konstatieren, welche zwischen der so ausgebildeten Neritopsis armata und Neritopsis decussata MsTr. var. nodulosa besteht, welche Kırıı gleichfalls mit besonderem Nachdruck hervorhebt. 5 Exemplare. Genus: Palaeonarica Kımı. Palaeonarica concentrica Msrk. Taf. VII, Fig. 42. 1841. Naticella concentrica MsTk, Beiträge IV, S. 102, Taf. X, Fig. 23. 1869. Fossarus concentricus MSTR. bei LAUBE. Fauna von St. Cassian IV, S. 11, Taf. XXX, Fig. 3. 1892. Palaeonarica concentrica Msır. bei KırTL. Gastropoden von St. Cassian, 1. c. S. (106) 43, Taf. (IX) VI, Fig. 14. 1892. Pseudofossarus concentricus MSTR. bei KOKEN, v. WÖHRMANN u. Koren. Fauna der Raibler Schichten vom Schlern- plateau. Zeitschrift d. d. geolog. Gesellsch. 1892, S 191, Taf. XT, Fig. 9—12. Von dieser seltenen Art — Kırıı kennt von St. Cassian 4 Exemplare, Koxzn standen vom Schlernplateau drei Individuen zur Verfügung — liegen mir aus den Pachycardientuffen fünf Stücke vor. Bei Wachstumszunahme wird, wie sich dies an zwei größeren Exemplaren feststellen läßt, die Zahl der Längskiele eine geringere, so lassen sich an der größten Form zwischen dem obersten (dem Spiralkiel) und dem untersten (der Spiralkante) nur fünf beobachten, welche stärker hervortreten, während die anderen — Koxkn gibt 6--7 in diesem Zwischenraum an — fast ganz undeutlich ge- worden sind. Außerdem lassen sich an dem gleichen Stücke auf dem obersten Kiele knötchenartige An- schwellungen wahrnehmen, die durch die Vereinigung dichter stehender Zuwachslinien mit diesem hervor- gerufen werden. Eros Palaeonarica hologyriformis BLAscHkE. Taf. VII, Fig. 40, #1. 1905. Palaeonarica hologyriformis BLASCHRE. Die Gastropodenfauna der Seiser Alp in Südtirol. Beiträge zur Paläontologie und Geologie Österreich-Ungarns ete. ete., Bd. XVII, 8. 184 (24), Taf. IXX, Fig. 20. Für diese von BrLascHkeE aufgestellte Palaeonarica ist die fast gleichmäßige Wölbung der Um- gänge charakteristisch. Den Bemerkungen Braschke’s kann auf Grund des reichhaltigen Materials noch zugefügt werden, daß vereinzelt eine Verflachung der Apikalseite durch kräftigere Ausbildung eines der Längskiele er- folgen kann, was man sowohl an jüngeren als auch an ausgewachsenen Exemplaren konstatieren kann. Im Gegensatz zu Brascnke kann verschiedentlich eine kräftige Zuwachsstreifung beobachtet werden, die bei manchen Stücken kaum angedeutet, bei andern aber, um so kräftiger entwickelt, an den Schnittpunkten mit den Längskielen sogar leichte Knochenbildung. verursacht. Zahl der untersuchten Stücke: 27. Palaeonarica (Parapalaeonarica) Kittli Braschke. Taf. VII, Fig. 43—51. Palaeonarica (Parapalaeonarica) Kittli BLASCHKE. Gastropodenfauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp in Südtirol. Beiträge zur Paläontologie und Geologie Österreich-Ungarns und des Orients, Bd. XVII, 1905, S. 185, Taf. XIX, Fig. 21a, b, c. Palaeonarica Kittli, deren eingehende Schilderung wir Braschke verdanken, dürfte mit zu den häufigsten Fossilien der Pachycardientuffe gehören. Von dieser charakteristischen Form liegen über 200 Stücke vor. Genus: Frombachia BLrascHke. Frombachia Uhligi Br. Taf. VII, Fig. 52. 1905. Frombachia Uhligi BLASCHKE. Gastropodenfauna der Seiser Alp in Südtirol. Beitr. zur Paläontologie und Goologie Österreich-Ungarns und des Orients, Bd. XVII, S. 186 (26), Taf. XIX (I). Fig. 22a - d. 2S Zu dieser interessanten Form kann bloß ein Stück und das, wegen seines schlechten Er- haltungszustandes, nur mit einigem Vorbehalt gestellt werden. Immerhin zeigt die Unterseite die sattelähnliche, konkave Ausbildung und in der Spindelregion ist die »segmentförmige tiefe Grube« gut zu erkennen. Vo Familie: Naticopsidae Fischer. a) Hologyridae. Genus: Hologyra Koxen. Hologyra excelsa Havnr. Taf. VII, Fig. 53. 1851. Natica excelsa HAuER. Über die in d. Venetiner Alpen ges. Fossilien ete. ete. Denksch. W. Ak. d. Wissensch , Bd. II, S. 121, Taf. XXT, Fig. 11. 1857. Natica fastigata SToPPAnI. Studii ete. ete., S. 360. 1857. Natica Cainalloi Stoppanı. Studii ete. ete., 8. 361. 1858—60. Natica fastigata Stoppanı. Petrif. d’Esino, S. 48, Taf. XI, Fig. 11—16. 1894. Naticopsis pseudoangusta Krrı. Gastr. Marm., Jahrb. d. k. k. Geol. Reichsanstalt, S. 147, Taf. III, Fig. 18 21. 1894. Naticopsis sublimneiformis KırTı (p. p.) ibid. Tafel III, Fig. 24. 1895. Hologyra (Vernelia) fastigata Stopp. bei J. Böhm (p. p.). Gastr. Marm. Palaeontographica, 42, 8. 250, T. XV, Fig. 1a, b, ce, Textfig. 42. 1899. Hologyra fastigata Stopp. bei Kırrı. Gastropod. d. Esinokalke ete. ete. Annal. d. k. k. Hofmuseums, Bd. XIV, S. 50, Taf. IV, Fig. 4—9 ibida synonima! 1899. Hologyra excelsa HAUER. ibid. 191. Hologyra excelsa Hauzr, welche durch Kırrı einer eingehenden Untersuchung unterzogen wurde, liegt mir in zwei jugendlichen Gehäusen vor, die sich von der sehr ähnlichen Hologyra ladina KırrL hauptsächlich durch ihre weniger gewölbten Umgänge unterscheidet. Hologyra cfr. limneiformis LAusr. Taf. VIL, Fie. 55. 1868. Natica limneiformis LAUBE. Fauna von St. Cassian, III, S. 11, T. XXII, Fig. 3. 1892. Naticopsis limneiformnis LausE bei Kırrn. Gastropod. von St. Cassian etc. ete. Annal. d. k. k. Hofmuseums, Bd. VII, 8. 78 (141), T. (X) VII, Fig. 8. Ein sehr schlankes, unvollkommen erhaltenes Gehäuse, das ungewöhnlich steilgewunden und mit spitzer Spira ausgestaltet ist, und dessen rasch anwachsende gewölbte Umgänge durch ziemlich tiefe Suturen voneinander getrennt sind, sei vorläufig zu dieser von Kırrı nur in 2 Gehäusen von St. Cassian bekannten Art gestellt. Die Nabelregion des betreffenden Stückes wird durch die Innenlippe verdeckt, die Mündung ist oval und die Schale recht dick. Das Exemplar aus den Tuffen scheint der Abbildung nach noch viel schlanker zu sein als das Original Kırrı’s von St. Cassian. Hologyra cipitensis BLASCHKE. Taf. VII, Fig. 54. 1905. Hologyra cipitensis BLASCHKE. Gastropodenfauna der Pachycardientuffe etc. ete. Beiträge zur Paläontologie und Geol. ete. etc, Bd. XVII, 8. 195, T. XX, Fig. 7. Gehäuse klein, fast halbkugelig mit nur kaum hervorstehendem Apex. Auf dem letzten sehr großen Umgang unterhalb der Naht verläuft eine seichte, aber dafür ziemlich breite Depression, deren Spuren sich auch noch auf der vorletzten Windung zeigen. Innenlippe nach Brascnkz verdoppelt durch eine dem Innenrand parallele Furche. Pseudofunieulus erkennbar. Auf die nahe Verwandtschaft der Art zu Hologyra impressa Msrr. von St. Cassian macht BrascHhke mit Recht aufmerksam — wahrscheinlich stellt die Form aus den Tuffen nur eine Standorts- varietät der Cassianer Spezies vor. Zahl der untersuchten Stücke: 12. Hologyra alpina Koken. Taf. VIII, Fig. 1—5. 1892.. Hologyra alpina Koxen bei v. WöHrN. u. Koren. Fauna der Raibler Schiehten vom Sehlernplateau. Zeitschr. d. d. geolog. Gesellsch. 1892, 44. Bd., S. 194, Taf. XI, Fig. 1—4. 1895. Hologyra alpina Koken bei J. Böhm. Gastropoden des Marmolatakalkes. Palaeontographica, 42. Bd., S. 248, Fig. 36, 37. Diese Art, welche bereits durch Koren sowohl wie durch J. Bönm einer eingehenden Unter- suchung gewürdigt wurde, findet sich in den Pachycardientuffen ziemlich häufig und dieselbe kann, wie dies aus einem Stücke ersichtlich ist, viel beträchtlichere Dimensionen erreichen, als die bisher bekannten Stücke vom Schlern. Der Ansicht Kırrı's', derzufolge seine Holoyyra involuta® aus den Cassianer Schichten aller Wahrscheinlichkeit mit Hologyra alpina identisch ist, schließe ich mich vollkommen an. Dagegen möchte ich Hologyra elevata J. Böum” aus den Raibler Schichten vom Schlernplateau eher für eine schlankere Varietät von H. alpina halten. Zahl der untersuchten Stücke: 22. Hologyra ladina Kırrr. Taf. VII, Fig. 6-11. 1892. Naticopsis? ladina KırTı. Gastropoden von St. Cassian. Annal. Hofmuseum, VII, 8. 75, Taf. (X) VII, Fie. 2. 1899. Hologyra? ladina Kırıı bei KırtL. Gastropoden der Esinokalke. Annalen Hofmuseum XIV, 8. 49. 1899. Naticopsis ef. ladina Kırıı bei v. ZırreL. Über Wengener etc. ete. Sitzungsberiehte der math. phys. Klasse d. k. b. Akad. d. Wiss., Bd. 49, H. 3, S. 352. 1905. Hologyra? ladina KırtTı bei BLASCHKE. :Gastropoden der Pachycardientuffe der Seiser Alp etc. ete. Beiträge zur Paläontologie u. Geol. Österreich-Ungarns und des Orients, Bd. XVII, S. 194, Taf. XX (I), Fig. 5. Hologyra ladina, die Krrrı nur in einem, BrascHkz in zwei Exemplaren bekannt war, liegt mir aus den Pachycardientuffen der Seiser Alp in einer größeren Anzahl von Stücken vor, so daß noch einige weitere Beobachtungen angestellt werden können. Das hochgewundene, mit stark gewölbten Umgängen ausgestattete Gehäuse, besitzt wie fast alle Holosyren gerade Zuwachsstreifen und eme dicke Schale; obwohl Krrru bei der Besprechung seines Exemplares ausdrücklich »eine dünne Schale« erwähnt, so glaubt er doch, daß diese Erscheinung sekundär, durch Einwirkung saurer Agentien bewirkt wurde. 1 Kırıı, E. Gastropoden der Esinokalke, nebst einer Revision der Gastropoden der Marmolatakalke. Annalen des k. k. naturhist. Hofmuseums, Bd XIV, 1899, S. 49. 2 Kırıı, E. Gastropoden von St. Cassian. ibid. Bd. VII, 1892, S. 83 (146), Taf. (X) VII, Fig. 27. 3 J. Bönm. Gastropoden des Marmolatakalkes. Palaeontographica, 42. Bd., 1895, S. 248, Fig. 39. Wie ein Schliff durch die Schale zeigt, sind die inneren Windungen nicht resorbiert; an diesem Schliffe sowohl wie an einem beschädigten Exemplare, bei welchem der letzte Umgang zum großen Teile weggebrochen ist, kann man auf der oberen Innenseite der Innenlippe einen kräftigen Zahn beobachten. Diese Tatsache ist jedenfalls beachtenswert, doch dürfte der Zahn, obwohl er bei den zu Hologyra gestellten Arten meines Wissens bis jetzt noch nicht beobachtet wurde, für eine Änderung in der generischen Stellung unserer Art nicht ausschlaggebend sein. Man vergleiche nur die Beobach- tungen, welche von Kırır bei Neritaria in dieser Hinsicht gemacht wurden, [Gastropoden der Esino- kalke ete. 1. e. S. 55 ff.], wo dieser Autor an einer Art (Neritaria Mandelslohi) bald das Fehlen, bald das Vorhandensein eines inneren Zahnes konstatieren kann. An der rundlichen, schräg gestellten Mündung kann man an verschiedenen Stücken eine mäßig breite, abgeplattete und dicke Innenlippe erkennen, der Zahn ist von außen nicht sichtbar. Die meisten Exemplare aus den Pachycardientuffen sind in der hochgewundenen Form aus- gebildet, doch kommen auch, namentlich bei Jugendstadien, breitere Varietäten vor. Wir haben hier also ganz ähnliche Verhältnisse, wie sie von Kırrr bei H. fastigata Storr, von Kırın als var. dilatata be- zeichnet, [= Ho. excelsa Haver, Kırrı Esinokalke, 1. c. S. 60 u. 190] angegeben werden. Diese Spezies dürfte auch die nächste Verwandte unserer Art darstellen, welche sich hauptsächlich nur durch die mehr gewölbten Umgänge unterscheidet. An den ausgewachsenen Gehäusen sind die ersten Windungen meist nicht mehr vorhanden, wo- durch den Jugendstadien häufig ein anderer Habitus zukommt. Zahl der untersuchten Stücke: 32. Genus: Fedaiella Kırrı. Fedaiella inaequiplicata Krırsr. Taf. VII, Fig. 12—13. 1843. Natica inaequiplicata Kupst. Beitr. z. geol. Kenntnis d. östl. Alpen, I, S. 194, T. XIII, Fig. 5. 1868. Natica impressa LAUBE, Fauna von St. Cassian, III, S. 9, T. XXI, Fig. 13 p. p. 1892. Naticopsis inaequiplicata Kuıppst. bei KırrL. Gastropoden der Schichten von St. Cassian. Annal. d. k. k. Hof- museums, Bd. VII, S (140) 77, T. (X) VII, Fig. 11—12. 1899. Fedaiella inaequiplicata Kuıpst. bei Kırtı. Gastropod. der Esinokalke ete. ete. ibid. Bd. XIV, S. 38. Daß die kugeligen, mit niedriger Spira ausgestatteten Gehäuse dieser Art in den Pachy- cardientuffen zumeist abgerollt sind, ist bei dieser in diesen Ablagerungen ungemein häufig auftretenden Erscheinung leicht erklärlich. Infolgedessen ist auch die Skulptur zumeist verschwunden, nur einige wenige Stücke sind im Besitze der charakteristischen Ornamentik: Glatte Anfangswindungen, denen ein Umgang mit schrägen regelmäßigen Querfalten folgt, welcher sich die Schlußwindung mit rückläufigen Zuwachsstreifen anschließt. Der Übergang von den verhältnismäßig kräftigen Querfalten auf dem vor- letzten Umgang in die Zuwachsstreifung der letzten Windung ist indessen ein allmählicher. Trotzdem diese Eigenschaft sehr vielen Gehäusen fehlt, so ist eine Erkennung derselben infolge der kugeligen, niedrigen Form und besonders auch infolge der subsuturalen Depression möglich. Auf die Ähnlichkeit dieser Spezies mit Naticella acutecostata Kuırst. macht Kırrı besonders auf- merksam, ja er sagt sogar, daß es bei Jugendstadien schwer sein dürfte, die beiden Arten voneinander zu unterscheiden. Diese Ähnlichkeit wird um so auffallender, als sich an dem einen, besonders gut erhaltenen Stücke auf der vorletzten Windung zwischen den Querfalten feine Zuwachslinien beobachten lassen, wodurch hier die Skulptur mit jener von N. acutecostata identisch wird. Leider verbietet es der Mangel an Material, weiter auf diese bemerkenswerte Frage einzugehen. Ob daher die auf Taf. VII, Fig. 13 abgebildete Jugendform zu F. inaequiplicata oder zu Naticella acute- costata gehört, muß dahingestellt bleiben. Zahl der untersuchten Stücke: 21. Dicosmos (Fedaiella?) maculatus Krırsr. var. Seisensis BLAscHkE. Taf. VII, Fie. 17—19. 1843. Natica maculosa Kuipst. Beiträge etc. ete., S. 193, Taf. XIII, Fig. 1. 1891. Naticopsis neritacea Msrr. bei KırıL. Gastropod. von St. Cassian II. Annalen des k. k. Hofmuseums, VII, S 73 (136), Tafel VI, Fig. 29—32, Taf. VII, Fig. 1, ibid. Literatur. 1895. Naticopsis neritacea Msır. bei J. Bönm. Gastropoden der Marmolatakalke. Palaeontographica, Bd. 42, 8. 257. 1899. Naticopsis (Dicosmos) maculosus Kuıpst. bei KırıL. Gastropoden der Esinokalke. Annalen des k. k. Hofmuseums, XIV, 8.35, Anm. 2. 1899. Naticopsis neritacea MsıR. bei ZınıeL Über Wengener, St. Cassianer u. Raibler Schichten ete. ete. : Sitzungs- berichte der math.-phys. Class. der k. b. Akad. der Wiss., Bd. XXIX, Heft III, S. 352. 1905. Dicosmos (Fedaiella2) maculatus Kuıpst. bei BLASCHKE. Die Gastropodenfauna der Pachyeardientuffe der Seiser Alp in Südtirol. Beiträge zur Paläontolog u. Geol. Österreich-Ungarns ete., Bd. XVII, S. 190, Taf. XX, Fig. 1a, b. 1905. Dicosmos (Fedaiella?) Seisiensis (aff. declivis) BLASCHKE. ibid. S. 191, Taf. XX, Fig. 2a—d. Eine im Verhältnis sehr häufige Form in der Gastropodenfauna der Seiser Alp ist eine große Naticopside, welche von Zırren in seiner eben genannten Arbeit als Naticopsis neritacea MsıR. var. ein- geführt wird. Geheimrat von Zırren und ich hatten uns damals sehr lange gerade mit dieser Art beschäftigt und waren zu dem Resultat. gelangt, daß dieselbe als Naticopsis neritacea zu betrachten sei, welche jedoch in einem oder anderen Punkte von der Forma typiea abweiche. BLaAscHkE ist nun zu emem ähnlichen Resultate gelangt, und hat für die Angehörigen dieser Gruppe eine Spezies aufgestellt, die er Seisiensis bezeichnet; außer dieser neuen Art beschreibt er noch, als gleichfalls in den Pachycardientuffen vorkommend Dicosmos (Fedaiella?) maculatus, welchen Namen Kırrı für Naticopsis neritacea in Anspruch genommen hat. Wir hätten demnach zwei größere Naticopsiden in den Pachycardientuffen der Seiser Alp: Dicosmos Seisiensis und Dicosmos maculatus. Nach BrascHke ist nun das wichtigste Unterscheidungsmerkmal für D. Seisiensis die zirkum- suturale Depression des letzten Umgangs, welche an D. maculatus fehlen soll; bei der Be- sprechung dieser letzteren Art bemerkt er, daß die Stücke aus den Pachycardientuffen nicht die Maximalgröße der Cassianer Form erreichen, sondern mehr das Mittelmaß halten. Was nun das Auftreten der zirkumsuturalen Depression am letzten Umgang betrifft, so kann ich an der Hand eines sehr großen Exemplares von D. maculatus von Cassian konstatieren, daß in der Tat eine solehe und zwar eine sehr deutlich ausgeprägte auch bei dieser Art vorhanden ist; auch bei einem zweiten, allerdings etwas gepreßten Stücke von der nämlichen Lokalität läßt sich die zirkumsuturale Depression wohl erkennen, an dem dritten kleineren Stücke von St. Cassian der Münchner Sammlung wird dieselbe vermißt. Unter den von Kırrn gegebenen Figuren scheint (1891 Palaeontographica. Bd. LIV. 13 — 98 Gastropoden von St. Cassian) die größte der abgebildeten Formen Taf. IV, Fig. 30 gleichfalls mit einer deutlichen zirkumsuturalen Depression ausgestattet zu sein. Es scheint daher, als ob sich diese Einsenkung an der Sutur des letzten Umgangs an den Cassianer Formen erst bei ganz ausgewachsenen Exemplaren ausgeprägt hätte, denn bei den Stücken aus den Pachycardientuffen läßt sich dies Merkmal in konstanter Reihe bis zu ziemlich kleinen Exem- plaren verfolgen, wenn schon auch dazwischen, allerdings viel seltenere Stücke, in der Ausbildung der Forma typica maculosa auftreten. Da also das wichtigste Unterscheidungsmerkmal für D. Seisiensis sich gleichfalls an D. muculatus findet, so dürfte es nicht passend erscheinen, D. Seisiensis als eigene Art weiter zu führen; immerhin kann man vielleicht diese große Naticopside aus den Pachycardientuffen auf Grund des hier ziemlich konstant ausgeprägten Charakteristikums als Standortsvarietät auffassen. Was die Farbenzeichnung an unserer Art anlangt, so kann man an der Hand des reichhaltigen Materials feststellen, daß dieselbe im großen und ganzen bei den verschiedenen Wachstumsstadien eine gleichbleibende ist: Rundliche bis längliche satt braune Farbenflecke, welche ziemlich gleichmäßig ver- teilt, in Reihen angeordnet, auf einem dunkelgelb gefärbten Untergrund auftreten. Zahl der untersuchten Exemplare: aus den Pachycardientuffen der Seiser Alp: 50, des Lanskofels 10. Genus: Marmolatella Kımı. Marmolatella (Haliotimorpha) Dieneri BrAscHke. Taf. IX, Fig. 16—18. 1905. Haliotimorpha Dieneri BLASCHKE. Die Gastropodenfauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. Beiträge zur Geologie ete., Bd. XVII, S. 175 (14), Tafel XIX (I), Fig. 10. Von dieser interessanten Form, an welche Brascake eine Reihe sehr beachtenswerter Bemerk- ungen geknüpft hat, liegen mir aus den Pachycardientuffen fünf und vom Schlern em Stück vor. Auf Grund dieses verhältnismäßig reichen Materials, das auch teilweise eine ausgezeichnete Präparation gestattet, ist es nun möglich geworden, die Form eingehender zu studieren und die Angaben Brascake's, der nur ein einziges Stück zur Verfügung hatte, in einigen Punkten richtig zu stellen. Das hoch gewölbte, ohrförmige Gehäuse ist mit einem seitlichen, spiral eingerollten Apex aus- gestattet, welcher nicht hervorragt, sondern tief eingesenkt ist. Die Zahl der sehr wenigen, ungemein rasch anwachsenden Umgänge beträgt 1—1'/,. Der letzte Teil der Schale erweitert sich sehr rasch und hat ein tubenförmiges Aussehen. Von der Mitte des äußeren Schalenrandes zieht sich über den am stärksten gewölbten Teil des Gehäuses gegen den Apex hin eine Dornenreihe. Die Zahl dieser Dornen, welche nach den abgebrochenen Stümpfen zu schließen eine ziemliche Länge erreicht haben mögen, schwankt bei unserem Materiale zwischen drei und fünf. Die Dornen, welche in enem Winkel von ca. 45° nach vorn zum Gehäuse geneigt stehen, sind hohl und zeigen auf ihrer Ventralseite einen riß- ähnlichen Einschnitt, welcher sich bei einigen Stücken gleichfalls nach unten als Riß in der Schalen- oberfläche fortsetzt. Vereinzelt mag sich dieselbe bis zum Ursprunge des nächsten Dornes hinziehen, in der Regel aber verschwindet er sehr bald oder ist überhaupt nicht mehr kenntlich. Mit der Stachel- bildung geht natürlicherweise eine Ablenkung der von der Naht gerade nach hinten strebenden Zuwachs- linien Hand in Hand und durch diese Ablenkung kommt nun auch die eben erwähnte Rißbildung zu- stande. Wir haben es hier also lediglich mit Dornen zu tun und durchaus nicht mit einer tubenförmig: gestalteten Perforationsreihe der Schale, wie Braschke annimmt. An dem vorliegenden Materiale kann diese Tatsache deutlich wahrgenommen werden, nämlich einmal auf der Schalenoberfläche an einer Stelle, wo ein Dorn weggesprengt wurde und wo statt der erwarteten Perforierung die solide Schale zum Vorschein kam, das andermal auf der Schaleninnenseite, wo das Gehäuse unterhalb eines Stachels vom Gestein befreit und die nämliche Beobachtung gemacht wurde. Auch Reste von Farbenzeichnung lassen sich an einem der Stücke nachweisen: Rundliche, satt- braune, anscheinend in unregelmäßige Reihen angeordnete Farbenflecke auf einem dunkelgelben Untergrunde. Die Mündung unserer Art zeigt ovalen Umriß und ist stark quer verbreitert. Die Außenlippe ist zugeschärft, die Innenlippe kallös verdickt und abgeplattet, außen wird dieselbe von einem furchen- artigen Einschnitt begleitet. Ein Nabel läßt sich nicht beobachten. : Nach diesen Untersuchungen dürfte eine Stellung unserer Form zu den Halio- tidae, wie sie BLaschke vorschlägt, nicht angängig sein, daihr das Hauptcharakteristi- kum dieser Familie, Perforationen der Schale, nicht zukommt. Die nächst verwandte Art von H. Dieneri ist vielmehr Marmolatella Telleri, deren große Ähnlich- keit auch BrascHhke anerkennt, die er aber natürlicherweise — von anderen Voraussetzungen ausgehend — als Konvergenzerscheinung auffassen mußte. An diese »extremste« Marmolatella aus den Cassianer Schichten, wie sie von Kırrı mit Recht bezeichnet wird [Gastropoden der Marmolatenkalke. S. 45] schließt sich H. Dieneri auf das engste an und die Umrißlinien sind namentlich bei jüngeren Individuen [Fig. 6 Taf. IX (XI) bei Krrrr. Gastropoden von St. Cassian] fast völlig die gleichen. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist für unsere Form die Ausstattung des Gehäuses mit hohlen Stacheln, ob dieses Charakteristikum allein freilich zur Aufstellung einer neuen Gattung genügen dürfte, möchte ich dahingestellt sein lassen, kommen ja auch unter den Capuliden neben glatten auch mit Stacheln versehene Formen vor, wie Capulus biserialis Harz, Capulus tribulosus WsitE' und andere. b) Protoneritidae Kırrı. Genus: Platychilina Koxren. Platychilina Cainalloi Stopp. sp. Taf. VIII, Fig. 14—16. Taf. IX, Fig. 1—4. 1857. Capulus pustulosus SToPPAnı. Studii, pag. 280 (non MÜNSTR.). 1858 - 60. Cupulus pustulosus Sroppanı. Petrif. d’Esino, pag. 70, Taf. XV, Fig. 12-13. 1858—60. Stomatia Cainalli Sropranı. Petrif. d’Esino, pag. 68, Taf. XV, Fig. 1-3. 1858—60. Stomatia Ceruli Sropranı. Petrif. d’Esino, pag. 68, Taf. XV, Fig. 4-6. 1858—60. Nerita callosa Storpanı. Petrif. d’Esino, pag. 53, Taf. XI, Fig. 34—35. 21858—60. Nerita crepidula Sropranı. Pötrif. d’Esino, pag. 53, Taf. XII, Fig. 1—2. 1892. Platychilina Wöhrmanni Koken. Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges., pag. 196, Taf. XI, Fig. 5—8 1892. Delphinulopsis ef. Cainalloi KırıL. Gastr. von St. Cass. (II), pag. 124, Taf. XII, Fig. 1. 1 Missouri geologieal Survey, Vol. V, Pal. Part. V, Pl. 53, Fig. 11 u. 12, S. 175 u. 177. — 10 — 1894. Delphinulopsis cf. Bruelensis KırrL. Gastr. Marm. Jahrb. der k.k. geol, Reichsanstalt, pag. 124, Taf. XI, Fig. 3—9, 1894. Delphinulopsis cf. Esinensis KırTL. Gastr. Marm. Jahrb. der k. k geol. Reichsanst., pag. 125, Taf. II, Fig. 10. 1895. Platychilina Cainalloi J. Böum. Gastr. Marm. Palaeontogr., p. 242, Taf. X, Fig. 2—6. Nachdem ich das Originalexemplar Koxen’s untersucht habe und es mit den Beschreibungen und Abbildungen der oben erwähnten Autoren und mit dem Material von den Pachycardientuffen, unter welchem so ziemlich alle Altersstadien vertreten sind, verglichen habe, bin ich der Meinung, daß Kırmr’s Vermutung, daß P. Wöhrmanni nur ein Synonym für P. Cainalloi Srorr. ist, vollkommen berechtigt ist. Es ist das eine sehr verbreitete, variable Art, aber von sehr charakteristischem Habitus.. Ob diese Varietäten etwa Anpassungsformen sind, läßt sich nach unserer bisherigen Kenntnis in bezug auf hori- zontale und vertikale Verbreitung nicht sagen. Diese Spezies scheint der P. pustulosa Münster sp. sehr nahe zu stehen. Es liegen mir zehn Stücke von den Pachycardientuffen der Seiser Alp, außerdem die zwei Originale Koren’s vom Schlern-Plateau und die Originale BöHrm’s von der Marmolata vor. Run. Platychilina pustulosa Münster. Taf. IX, Fig. 5. 1834. Capulus pustulosus Mstr. Beiträge IV, S. 93, Taf. IX, Fig. 12. 1844. Pileopis pustulosa MsTR. bei GoLpruss Petrefacta Germaniae III, S. 12, T. 168, Fig. 10. 1869. Capulus pustulosus MsTR. bei LAUBE. Fauna von St. Cassian, IV, $. 15, T. XXX, Fig. 10. 1892. Delphinulopsis pustulosa Msır. bei KırıL. Gastropoden von St. Cassian, II. Annalen des k. k. Hofmus., VII, S. 60 (123), T. (VIII) V, Fig. 1 u.2 u. Taf. (XII) IX, Fig. 12. 1899. Platychilina pustulosa MSTr. bei KırtL. Gastropoden d. Esinokalke. Annalen Hofmuseum XIV, S. 74. Den eingehenden Untersuchungen, die Kırrn an diese Art angeknüpft hat, kann hier nichts weiter beigefügt werden, zumal da der Erhaltungszustand des Materials im großen und ganzen infolge von Abrollung und Inkrustation ein mäßiger zu nennen ist. Die Art ist in den Pachycardientuffen ziemlich reichlich vertreten, insoferne mir 16 Stücke vor- liegen. Aus den St. Cassianer Stuoresmergeln sind nach Kırrı nur sieben Exemplare bekannt. Die auf Taf. IX, Fig. 6 abgebildete kleine Platychilina sp. hat höhere Gewinde als die gleich großen Gehäuse von Platychilina pustulosa und zeigt außer Zuwachsstreifen keinerlei Skulptur. Ob dieses Stück dennoch hieher zu stellen ist oder ein Jugendstadium einer anderen Art darstellt, kann infolge mangelnden Vergleichmaterials nicht entschieden werden. Genus: Neritaria Koken. Neritaria Mandelslohi Kuirsr. Taf. IX. Fig. 7 u. 13. 1841. Patella Goldfusi Msır. Beitr. IV, S. 117, T. XIV, Fig. 6. 1843. Natica Mandelslohi Kuıpst. Beitr. I, S. 193, T. XIII, Fig. 2. 1892. Natica Mandelslohi Kuıpst. bei KırıL. Gastropod. von St. Cassian. Annal. d. k. k. Hofmuseums, VII, S. 83 (151), Taf. (X) VII, Fig. 31— 33, ibid. synon.! 1895. Neritaria Mandelslohi Kııpst. bei J. Bönm. Gastropoden. der Marmolatakalke. Paläontographica 42, 8. 238, Taf. XIII, Fig. 2 p. p. — 101 — 1899. Neritaria Mandelslohi KLıpst. bei KırrL. Gastropoden der Esinokalke. Annal. d. k. k. Hofmus., XIV, S. 91. 1905. Neritaria Mandelslohi Kuıpsr. bei BLASCHKE. Gastropod. d. Pachycardientuffe ete. Beitr. zur Paläontologie ete., Bil. XVII, $. 196, Taf. XXII, Fie. 9. Diese glatte Neritaria liegt sowohl in kugeligen als auch eiförmigen Gehäusen aus den Tuffen vor. Zahl der untersuchten Stücke: 18. Neritaria plicatilis Krırsr. et IDG, rien E) 20), Ilılz 1843. Natica plicatilis Kuıpst. Beiträge etc., S. 195, Tafel XIII, Fig. 9. 1892. Natica plicatilis Krıpst. bei Kırrı. Gastropoden von St. Cassian. Annal. des k. k. Hofmus., VII, S. 88 (151), Taf. (X) VII, Fig. 34—36 ibidem Synonyma! 1892. Neritaria similis KOKEN (v. WÖHRMANN). Fauna der Raibler Schichten. Zeitschr. d. d. g. @., 44. Bd., Taf. XII Fie. 2, 6, 9. 1899. Neritaria similis KoKEN bei v. ZımtEL. Über Wengener, St. Cassianer u. Raibler Schichten. Sitzungsberichte der k. b. Akademie der Wissenschaften, Bd. XXIX, H. 3, S. 352. 1905. Neritaria plicatilis Kuıpst. bei BLASCHE. Die Gastropodenfauna der Pachyeardientuffe der Seiser Alp in Süd- tirol. Beiträge zur Paläontologie u. Geologie Österreich-Ungarns ete., Bd. XVII, S. 137—197, Taf. XX, Fig. 10a u. b. Bei der Besprechung der Gruppe der Natica Mandelslohi, zu welcher er außer dieser Form noch Natica angusta Msır., N. plicatilis Kuıst., N. transiens stellt, kommt Kırrı in seiner Arbeit über die Gastropoden von St. Cassian 1892 zu dem Resultate, daß die also unterschiedenen Formen »wahrscheinlich nur den Wert von Varietäten einer Art haben.« In der Tat beruhen auch die meisten der Unterschiede auf z. T. recht subtilen Eigenschaften der Schale, die sich nur bei einem im allgemeinen vorzüglichen Erhaltungszustand nachweisen lassen. Daß der letztere bei dem Material aus den Pachycardientuffen nicht der günstigste ist, wurde bereits verschiedentlich betont, da ungemein viele Stücke abgerollt und inkrustiert sind. Daß die eben angeführten Arten fast alle zu der von Koxzv begründeten Gattung Neritaria zu stellen sind, hat Kırrı bereits in seiner Arbeit über die Gastropoden der Esinokalke (l. c. S. 55 etc.) dargetan, auch Natica transiens Kırrı dürfte, wie BLaschkeE annimmt, hierein gehören; ebenso teile ich die Meinung BrascHke’s, daß Neritaria similis Koxex aus den roten Raiblern vom Schlern mit Neritaria ‚plicatilis Kıırst. zu vereinigen ist. Die hier nun zu Neritaria plicatilis Kuısr. gestellten Stücke aus den Pachycardientuffen be- sitzen zum großen Teile das Charakteristicum dieser Art, welche dieselbe nach Krrrz allein von N. Mandelslohi unterscheidet: nämlich Nahtfalten. Dieselben gehen selbst bei wenig ungünstigen Bedingungen verloren, so daß auf diese Weise der trennende Unterschied zwischen den beiden Species verloren geht. Schon aus diesem Grunde allein möchte ich mich der Meinung Kırrr's anschließen, welcher die ver- schiedenen Arten als Varietäten der N. Mandelslohi aufzufassen geneigt ist. Was endlich die Form unserer N. plicatilis anlangt, so ist dieselbe ebenso wie diejenige der Stücke aus den roten Raiblern vom Schlern eine etwas schlankere, als wie die der durch Kırrı zur Abbildung gelangten Öriginalstücke, wodurch einzelne Exemplare sehr der N. angusta bezw. transiens nahe kommen. — 102° — BrascHkeE hat auch eine solche Form als Neritaria transiens Kırıu eingeführt. Zahl 1841. 1892. 1895. 1900. 1915. Der der untersuchten Exemplare ca. 70. Neritaria cassiana Wiıssm. Taf. IX, Fig. 8, 12, 15. Natica cassiana Wiıssn. bei MÜünsTER. Beiträge IV, S. 98, Taf. X, Fig. 3. Naticopsis cassiana Wıssm. bei KırrL. Gastropoden von St. Cassian II. Annalen Hofmuseum VII, S. 80 (143), Taf. VII, Fig. 18—21. Hologyra cassiana Wıssm. bei KırTR, Gastropoden der Esinokalke. Annalen Hofmus. XIV, S. 49, Anm. Neritaria ef. cassiana u. Neritaria (? cassiana) Wıssm. bei Kırtı. Triasgastropod. des Bak. Waldes. Resultate der wissenschaftl. Erforschung des Balatonsees, I. Bd., I. Teil, S. 10 u. 23. Neritaria cassiana Wıssm. bei BLASCHKE. Die Gastropodenfauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp ete. Beitr. zur Paläontologie u. Geol. Österreich-Ungarns ete., Bd. XVIII, S. (37) 197, Taf. XX, Fig. 11. genauen Artbeschreibung durch Kırrı ist nichts mehr zuzufügen, auch schließt sich der Autor der Meinung Kırrv’s vollkommen an, daß Neritaria (Naticopsis) impressa Msır. und expansa LAUBE nur als Varietäten von Neritaria cassiana Wıssm. Geltung haben. Neritaria dissimilis J. Bönm, welche Braschke mit dieser Art zu vereinigen wünscht, ähnelt nach der von Bönm gegebenen Textfigur (Gastropoden der Marmolatakalke; Paläontographica, Bd. 42, S. 252, Fig. 44) ungemein dieser Species. Allein die Abbildung ist durchaus nicht gelungen und es kann die Form aus den Raiblern vom Schlernplateau, wie man am Originale in der Münchener Staatssammlung ersehen kann, mit der Art aus den Cassianer Schichten bezw. aus den Pachycardientuffen nicht in Ein- klang gebracht werden. Viel eher scheint eine Verwandtschaft zu N. Mandelslohi zu bestehen. Zahl 1868. 1892. der untersuchten Stücke: 20. Neritaria cassiana Wıssm. var. expansa Laupe. Taf. IX, Fie. 14. Natica ecpansa LAUBE. Fauna von St. Cassian, III, S. 11 u. 12, Taf. XXII. Fig. 5. Naticopsis expansa LAUBE bei KırıL. Gastropod. von St. Cassian ete. Annal. d. k. k Hofmuseums, Bd. VII, S. 82 (145), Taf. X) VII, Fig. 22-24. Ibid. syn. Neritaria expansa LausE, welche im Gegensatz zu den halbkugeligen, mit niedrigen Apex aus- gestatteten Gehäusen von N. cassiana, mehr schräg eiförmigen Umriß bei einer etwas höheren Spira besitzt, liegt mir aus den Tuffen in 4 Stücken vor. Genus: Cryptonerita Kırrı. Cryptonerita elliptica Kırrı. Taf. IX, Fig. 19, 20. ?1658—60. Natica robustella Stoppanı. Pötrifie. d. Esino, S. 50, Taf. XI, Fig. 25-26 p. p. 1894. 1895. 1899. 1905. Cryptonerita elliptica KırıL. Gastrop. Marmolata. Jahrb. d. k. k. g. Reichsanstalt, XLIV, S. 126, Taf. II, Fig. 13—15, 17. Cryptonerita elliptica bei J. Böum. Gastrop. Marmolata. Palaeontogr., XLII, S. 241, Taf. XV, Fig. 12. Cryptonerita elliptica bei KırrL. Gastrop. Esino ete. Annal. desk. k. Hofmuseums, XIV, S. 71, Taf. II, Fig. 14—15. Cryptonerita elliptica bei BLASCHKE. Gastrop. Pachyeardientuffe ete. Beiträge zur Paläontologie etc., Bd. XVII, S. 198 (38). — 1098 — Die dureh Kırrı und J. Bönm eingehend besprochene Cryptonerita elliptica, welche BrascHhke auch aus den Pachycardientuffen nachgewiesen hat, liegt mir gleichfalls in der typischen Ausbildung aus diesen Horizonten vor. Zahl der untersuchten Stücke: 12. Cryptonerita Sturanyi BLAscHke. Taf. XI, Fig. 55—57. Cryptonerita? Sturanyi BLASCHKE. Gastropod. Pachyeardientuffe ete. Beiträge zur Paläontologie ete., Bd. XVII, S. 198 (88), Taf. XX (ID), Fig. 12a, b. Gehäuse ziemlich dünnschalig, kreiselförmig mit verhältnismäßig niedriger, tief eingesenkter Spira und scharf eingeschnittenen Nähten. Die stark gewölbten Umgänge (namentlich bei der letzten Windung) auf der Apikalseite beträchtlich abgeflacht. Die weite Nabelvertiefung wird durch die Innenlippe, welche anscheinend callös verdickt ist, nicht bedeckt. Die mneren Umgangswände sind resorbiert. Zuwachs- streifen sind sehr deutlich ausgebildet und wie bei Cryptonerita elliptica schräge von der Naht aus nach hinten gestellt, aber in gerader Richtung über die Umgänge verlaufend. BrAscHkE, dem nur ein Stück zur Verfügung stand, hat die Species mit Vorbehalt zu Orypto- nerita gestellt, welche Vermutung ich auf Grund eines größeren Materials nur bestätigen kann; ebenso treffend erwähnt er die nahen Beziehungen seiner Art zu Cryptonerita Berwerthi aus den Üassianer Schichten, die vielleicht sogar identisch sein dürfte. Zahl der untersuchten Stücke: 5. Familie: Purpurinidae Zırrkı. Genus: Tretospira Korn. Tretospira fasciata Kımı. Taf. IX, Fig. 21—23. 1889. Melania multistriata v. WÖHRMANN. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, Bd. XXXIX, H.1, p. 230, Taf. X, Fig. 22. 1892. Ptychostoma fasciatum Kırın Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus., Bd. VIT, H. 1, p. 96, Taf. VIII, Fig. 30-31. 1892. Tretospira multistriata KoKEN (non v. WöHrM.). Zeitschr. d. deutschen geol. Gesellsch., Bd. XXX XIV, H. 2, p. 197, Taf. XVI, Fig. 8-10, 12, 18. 1894. Tretospira fasciata Kırtı. Loc. eit,, Bd. IX, H. 2, p. 251 (Synonomia hier nicht richtig gegeben, Kırır. ver- wechselt v. WÖHRM. mit KOKEN). Gehäuse birnförmig, mit meistens niedrigem Gewinde (Winkel etwas veränderlich), dessen kantige Umgänge treppenförmig abgesetzt sind und auf der Apikalseite flach, bis etwas ausgehöhlt, zur Kante abfallen, letztere scharf hervortretend. Letzter Umgang sehr groß bauchig. Auf der Apikalseite der Umgänge tritt meistens ein (sehr selten zwei) Spiralstreifen auf (auch können mehrere, ganz feine vor- handen sein, Koxen). Unterhalb der gekielten Kante sind ungefähr zwölf flache breite Spiralkiele, die entweder durch breite, flache Rinnen getrennt sind, oder es schieben sich zwischen ihnen einer oder mehrere feine Spiralstreifen ein. Das ganze Gehäuse ist mit deutlichen, aber unregelmäßigen Zuwachs- streifen überzogen, die an der Kante geknickt sind. Mündung hoch und schmal, hinten mit zwei un Winkeln, emem an der Naht, emem an der Kante. Ausguß? Außen- und Innenlippe dünn, Spindel sehr dick, gedreht. Nachdem ich die 9 Exemplare von 7! multistriata, Koxen (non v: Wönrm.), vom Schlernplateau in der k. bayer. Staatssammlung (darunter das Original Koxen’s zu seiner Fig. 10), und 11 Exemplare dieser Art von den Pachycardientuffen der Seiser Alp, also süd-tiroler Formen (deren specifische Identität untereinander außer allem Zweifel steht), mit dem Original v. WöHrMmAnn’s zu seiner Melania multi- striata von den Cardita-Schichten, vom Erlsattel bei Zirl (Nord-Tirol), in Vergleich gezogen habe, mub ich, trotzdem Koren sie für identisch hält, an der specifischen Identität der zwei Formen zweifeln. Von Süd-Tirol habe ich kein so kleines Exemplar als das Original v. Wönrmann’s von Erlsattel gesehen, es liegen mir aber drei oder vier junge Gehäuse, die nır um einen Umgang größer sind, vor. Auch hier treten die Unterschiede ganz deutlich hervor. Die ganze Gestalt bei den zwei Formen ist eine andere. Bei der süd-tiroler Form nimmt die Spira fast die Hälfte der Schalenlänge ein, die der nord-tiroler Form nur ein Drittel; die Windungen ersterer sind scharf treppenförmig voneinander ab- gesetzt, die Apicalseite des Umganges fällt unmittelbar von der Naht flach dachförmig bis leicht aus- gehöhlt zur Kante und trägt einen, höchst selten zwei, Spiralstreifen, die im Vergleich mit den auf der Außenseite laufenden schwächer sind; die Windungen letzterer sind nicht treppenförmig abgesetzt, der Umgang ist vielmehr bauchig mit tiefer Naht, und mit vielen, fast gleichmäßigen Spiralrippen ver- sehen, nur die dritte Rippe (von der Naht aus gezählt) ist größer als die andere, deutet also schon die Kante an. Die ungleich großen, unregelmäßig verteilten Zuwachsstreifen der ersteren (süd-tiroler) Form bilden keinen richtigen Bestandteil der Schalenornamentik, und sind an der Kante scharf geknickt; die feinen, regelmäßigen Zuwachsstreifen letzterer (nord-tiroler) Form dagegen nehmen einen integralen Teil an der Verzierung der Schale und zeigen eine kaum merkbare Knieckung an der Naht. Die ganze Ornamentik überhaupt ist bei der süd-tiroler Form (im entsprechenden Alter) eine viel gröbere als bei der nord-tiroler Form. Bei ersterer besitzt die Mündung zwei fast gleich große Winkel, bei letzterer ist nur einer, der an der Naht, vorhanden. Da nun Kırrn’s Piychostoma fasciata mit den süd-tiroler Formen vollkommen identisch zu sein scheint, benutze ich seinen Namen für die Formen multistriata Koxen (non v. WÖHRM.). Von den Pachycardientuffen der Seiser Alp liegen mir il Stücke vor (andere Exemplare siehe oben). ReaAD. Genus: Pseudoscalites Kırrı. Pseudoscalites paucistriatus Rrın. Taf. IX, Fig. 24. Gewinde niedrig, seine kantigen Umgänge sind scharf stufenförmig abgesetzt; bei den Jugend- windungen fällt die Apicalseite dachförmig zur Kante, beim letzten Umgang wird die Apicalseite gegen die Kante ausgehöhlt und bildet so eine Rinne. Von der oberen Kante (die ungefähr einen rechten Winkel bildet) fällt die Schale senkrecht zu der sehr stumpfen unteren Kante; auf dieser flachen Wand, die fast zwei Drittel des Umganges einnimmt, laufen fünf gleich große, ungleich verteilte Spiralstreifen, wovon der untere die untere Kante bildet. Diese Spiralstreifen verschwinden, so weit man sehen kann, an den Jugend-Windungen, an den anderen kommen nur zwei zum Vorschein. Das ganze Gehäuse ist mit sehr groben Zuwachsstreifen versehen, die auf der Apicalseite des Umganges nach rückwärts bis zur Kante laufen, um erst gerade, dann nach rückwärts gebogen der Mündung zuzufallen. Mündung fast doppelt so lang wie breit, vorn rund, hinten mit zwei Winkeln. Außenlippe (scharf?), Innenlippe sehr diek. Nabelriß von einer Kante umgrenzt. Diese ziemlich große Art zeigt Beziehungen einerseits zu Tretospira durch die niedrigen Spira, andererseits durch die Nabelbildung zu gewissen Purpurinen; doch der: ganze Habitus ist der eines plumpen Pseudoscalites (wie P. angulata, Des#. sp., Unt. Lias). Aus den Pachycardientuffen der Seiser Alp liegen mir das oben beschriebene Exemplar und noch ein zweites, schlecht erhaltenes Stück, das höchst wahrscheinlich auch hierher gehört, vor. Rxan. Pseudoscalites collariatus Rzran — ?Wönrmannı BnascHkE. Taf. IX, Fig. 25—27. Spira hoch (ebenso hoch wie der letzte Umgang). Umgänge scharf treppenförmig abgesetzt. Apikalseite der Umgänge ganz flach bis in die Nähe der Naht, wo die Schale sich kragenförmig auf- treibt, um erst dann sich an den oberen Umgang zu legen. Jugendwindungen erst ganz glatt; an gut erhaltenen Exemplaren lassen sich nur sehr feine Zuwachsstreifen sehen, bei ungefähr dem dritten Um- gang kommen ganz regelmäßig feine Spiralstreifen dazu, und zu gleicher Zeit fängt die Kante an aus- gezogen zu sein, was später immer deutlicher wird. Beim vierten (? die Spitze ist nämlich abgebrochen) schalten sich zwischen den Hauptstreifen femere ein, und die Kante wird wellenförmig im Umriß; später werden die ungefähr 16 Spiralkiele ziemlich gleich groß und sind regelmäßig verteilt. Zuwachsstreifen fein, keinen Anteil an der Ornmamentik nehmend, auf der Apikalseite des Umgangs springen sie sichelförmig rückwärts, auf der Lateralseite laufen sie ziemlich gerade. Mündung lang, vorn rund, hinten viereckig, Außenlippe scharf, Innenlippe dick. Schwacher Ausguß. Die Form steht P. elegantissimus Klipst. Kırın nahe; an der Hand genügenden Materials wären die zwei vielleicht sogar zu vereinigen, die bestehenden Unterschiede beider sind jedoch so augenfällig, daß man an eine Vereinigung. beider vorläufig nicht denken kann. Es liegen mir 4 Exemplare in verschiedenen Altersstadien aus den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor. Rean. Genus: Purpuroidea Lycerr Purpuroidea trinodosa Rraın — FKablensis BLASCHKE. Taf. IX, Fig. 28. Gehäuse birnförmig, Spivra hoch, Jugendwindungen steil abfallend, nicht stufig abgesetzt, ohne Knoten und Streifen; später fangen in der Nähe der Naht Schwellungen an, die sich allmählich zu kräftigen, runden Knoten (9—10 pro Umgang) verbinden und stufig abgesetzte Windungen verursachen. Auf diesen Knoten treten die Längsstreifen verstärkt hervor. Weiter unten treten zwei schwächere (untereinander aber gleich starke) Knotenreihen auf, die ebenfalls von verstärkten Längsstreifen über- laufen werden; die Knoten dieser drei Reihen alternieren ziemlich regelmäßig miteinander. Basis mit viel schwächeren Knotenreihen? (Erhaltungszustand auf diesem Teil ungünstig). Mündung lang spindel- Palaeontographica. Bd. LIV. 14 — 106 — förmig, vorne und hinten gerundet. Außenlippe (?) und Innenlippe dick, callös. Vorne zu einem kanal- artigen Ausguß geneigt. Die Form ist ziemlich groß. Es liegen mir 4 Stücke aus den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor. Rean. Genus: Purpurina Deston@chAames et PıETTE. Purpurina Broilii Rran. Taf. IX, Fig. 29, 30; Taf. V, Fig. 4. Gehäuse turmförmig, langgestreckt, Spira höher als letzter Umgang (bei ausgewachsenen Indi- viduen), Umgänge bauchig, aber doch treppenförmig voneinander abgesetzt; stumpf. Die Jugend- windungen abgeflacht, rasch an Größe zunehmend, um dann mit dem dritten oder vierten Umgang mehr gleichmäßig zu werden. Apikalseite des Umganges fällt ziemlich steil dachförmig zur Kante, nur mit einer Spiralleiste versehen, dagegen fangen die groben Querfalten gleich an der Naht an, sind an der Kante am stärksten und beginnen an der Basis allmählich aufzuhören. Auf der letzteren sind ca. zehn kräftige Spiralstreifen in ziemlich regelmäßiger Entfernung voneinander entwickelt; an der Kante erzeugt einer derselben mit den Querfalten schwache Knoten. Auf den Windungen sind Quer- und Spiralleisten fast gleichmäßig. Mündung eiförmig, oval, hinten mit zwei schwachen Winkeln, vorne zum schwachen Ausguß ausgezogen. Spindel gerade, Außenlippe diek, Innenlippe dünn. Es liegen mir 15 Exemplare in verschiedenen Altersstadien aus den Pachycardientuffen der Seiser Alp vor. Rean. Genus: Angularia Koxren. Angularia (Purpurina) pleurotomaria Msrr. Taf. IX, Fig. 33. 1841. Turbo plewrotomarius Msır. Beiträge IV, S. 114, Taf. XII, Fig. 23. 1868. Loxonema latescalata LAUBE. Fauna v. St. Cassian, III, S. 37, Taf. XXIV, Fig. 21. 1892. Purpurina pleurotomaria Msır. bei Kırı.. Gastropoden von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmuseums, Bd. VII, S. 63 (126), Taf. (IX) VI, Fig. 3—5. 1894. Ibid. Bd. IN. Purpurina (Angularia) pleurotomaria. S. (270) 251. Es liegt nur ein, überdies etwas beschädigtes, Exemplar aus den Pachycardientuffen vor, das aber in allem mit dem Originale Münster’s der Münchener Sammlung übereinstimmt. Angularia (Purpurina) subpleurotomaria Msrk. Taf. IX, Fig. 31—32. 1841. Turbo subpleurotomaria Msır. Beiträge IV, S. 115, Taf. XII, Fig. 24. 1843. Melania latescalata Kuıpst. Öst). Alpen, I, S. 190, Taf. XII, Fig. 29. 1843. Pleurotomaria plicato-nodosa Kuıpst. Östl. Alpen, I, $. 169, Taf. X, Fig. 32. 1868. Loxonema subpleurotomaria MSTR. bei LAURE. Fauna von St. Cassian, III, S. 38, Taf. XXIV, Fig. 22. 1892. Purpurina subpleuwrotomaria MSıR. bei KırTL. Gastropod. von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmuseums, Bd. VII, S. 64 (127), Taf. (IX) VI, Fig. 69. Einige Gehäuse, von denen die Mehrzahl durch sehr guten Erhaltungszustand ausgezeichnet ist, sind im Besitze der charakteristischen Skulptur: feine Längsstreifen, die von zahlreichen feinen Zuwachs- rippen gekreuzt werden. . Die Exemplare zeigen schlankere und gedrungene Formen. Zahl der untersuchten Stücke: 4. Angularia (Aristerostrophia nov. subg.) gracilis sp. n. Taf. X, Fig. 13. Gehäuse turmförmig, links gewunden mit einer infrasuturalen Kante auf den mäßig gewölbten Umgängen, die voneinander durch vertiefte Nähte getrennt und stufenförmig abgesetzt sind. Windungen mit kräftigen, nach vorn leicht konkaven (Juerrippen (ca. 12), die an der infrasuturalen Kante sich dorn- artig verstärken können, und erhabenen, dicht stehenden Längskielchen verziert. Basis gewölbt. Mündung oval mit Ausguß. Anfangswindungen geneigt. Die nächst verwandte Art zu unserer Form ist offenbar die bisher nur in einem einzigem Exemplare bekannte Angularia (Purpurina) loxonemoides Kırıı von St. Cassian. (Kırrı, Cassian, 1904, Annal. 15 k. k. Hofmusesums, S. (270) 251, Taf. (XVII) VII, Fig. 4), welche ähnliche Skulptur bei aller- dings viel mehr gewölbten Umgängen besitzt. Diese Species bildet anscheinend ein Analogon zu Zoxonema (Allostrophia) perversum Msır., aus diesem Grunde wurde auch auf die Aufstellung einer neuen Gattung verzichtet und als subgenus für links gewundene Angularien die Bezeichnung: Aristerostrophia gewählt. Zahl der untersuchten Stücke: 5. Familie: Scalariidae Bro». Genus: Scalaria Lam. Scalaria triadica Kımı. Taf. X, Fig. 8. 1892. Scalaria? triadica KırrL. Gastropoden von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmuseums, Bd. VII, S. (108) 45, Taf. (XI) VIII, Fig. 34 —35. 1894. Scalaria triadica KırrL. Gastrop. der Marmolata. Jahrb. d. k. k. Reichsanstalt, S. 119, Taf. I, Fig. 26. 1899. Scalaria triadica KırıL. Gastropoden der Esinokalke ete. Annal des k. k. Hofmuseums, Bd. XIV, S. 84. Nach Kırrı ist Scalaria triadica sowohl von St. Cassian und von der Seelandalp als auch von der Marmolata in emer geringen Anzahl von Exemplaren bekannt (Seelandalpe 4, St. Cassian 3, Marmolata 1 Stück). Aus den Pachycardientuffen liest mir nur ein einziges Stück vor, das überdies nicht vollständig erhalten ist, welches aber in seiner Schlußwindung, der Mündung, der Skulptur (den Querwülsten parallele Zuwachsstreifung) Scalaria triadica Kırrı gleicht. Was die Zahl der Querwülste betrifft, so gleicht hierin das Exemplar der Seiser Alp demjenigen von der Marmolata, da beide deren nur 7 besitzen. Scalaria spinosa Kuısr. Taf.X, Fig. 5—7. 1843. Turritella spinosa Kıuıpst. Östl. Alpen. $S. 176, Taf. XI, Fig. 15. 1892. Scalaria spinosa Krırst. bei LAUBE. Gastropod. von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmuseums, VII, Taf. (VIII) V, Fig. 35—37. Von dieser Form, welche durch ihre eigentümlichen Querfalten, die auf den verschiedenen Um- gängen fortlaufende Linien bilden, charakterisiert ist, liegen ein schlankeres und zwei mehr gedrungene Gehäuse vor. Familie: Capulidae Cuv. Genus: Capulus Montrorr. Capulus (Phryx) bilateralis BLaschke. Mais 2, Die, ilr/, 1905. Capulus (Phryx) bilateralis BLASCHKE. Die Gastropodenfauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp in Süd- tirol. Beitr. zur Paläontologie u. Geologie ete., Bd. XVII, S. 174, Taf. XIX, Fig. 9. Der eingehenden Beschreibung Braschkr’s über diese interessante Form ist auf Grund der an dem Münchner Material gemachten Beobachtungen nur hinzuzufügen, daß der Rand des mützenförmigen Gehäuses, wie BLASCHKE richtig vermutet, einen einfachen Verlauf nimmt, und daß zwischen den scharf ausgeprägten Zuwachsstufen sich noch sehr feine, dicht stehende Rauıakippehön beobachten lassen. Zahl der untersuchten Stücke: 2. Familie: Horiostomidae Korn. Genus: Colubrella Korn. Colubrella Kokeni sp. n. Taf. VII, Fig. 19. Gehäuse in freier Spirale gewunden; Windungen sich nicht gegenseitig berührend, rasch an Größe zunehmend, fast symmetrisch. Neben zahlreichen, kragenartig hervorspringenden Leisten, den Resten alter Mundränder, keine weitere Skulptur wahrnehmbar. Innenseite der Windung, skulpturlos und als Area oben und unten kantig abgegrenzt. Mündung verdickt, hufeisenförmig, buchtartig in die Area zurückgreifend. Dieses Stück, welches ich der Güte meines Freundes Herrn Dr. F. Prienıneer in Tübingen verdanke, hat offenbar seme nächsten Verwandten in der von Koren zu seinen Horiostomiden gestellten Gattung Colubrella, welche derselbe aus der Hallstädter Trias beschreibt. (Gastropoden der Trias von Hallstadt, Abh. d. k. k. geol. Reichsanstalt, Bd. XVII, 1897, S. 80, Fig. 20.) Das Gehäuse aus den Pachycardientuffen unterscheidet sich zwar in manchen Eigenschaften von der Korezv’schen Colubrella, welche röhrenförmig ist und keine Area besitzt und deren Windungen antänglich einander anliegen. Doch scheint der Erhaltungszustand des Koxen’schen Materials, nach der Zeichnung zu schließen, kein be- sonders guter zu sein, so daß ich vorläufig die Form von der Seisser Alp bei dem Genus Colubrell« belassen will. Sollten spätere Funde eine neue Gattung rechtfertigen, so würde ich für dieselbe den Namen Pseudocolubrella vorschlagen. Wie Recht Koren mit der Zuteilung seiner Colubrella zu den Horiostomiden tat, zeigt sich auch in der großen Ähnlichkeit unseres Stückes mit Pseudotubina von Hallstadt, die bei ähnlicher Gehäuseform gleichfalls eine als Area kantig begrenzte Innenseite besitzt, — 109 — Familie: Naticidae Forsks. Genus Naticella Münster. Naticella striatocostata Münster. Taf. X, Fig. 9, 10. 1841. Naticella striatocostata MÜNSTER. Beiträge IV, S. 101, Taf. X, Fig. 15. 1864. Neritopsis striatocostata MÜNSTER bei LAuBE. Fauna von St. Cassian, III, S. 14, Taf. XXII, Fig. 9. 1892. Naticella striatocostata MÜNSTER bei KırrL. Gastropoden von St. Cassian. Annalen. Hofmuseum, VII, S. 70, Taf. V, Fig. 24 u. Taf. VI, Fig. 25—27. 1894. Naticella striatocostata MSTR. bei KırrL. Gastropoden d. Marmolata. Jahrb. d. k. k. Reichsanstalt, S. 149. 1894. Naticella striatocostata MsıR. bei J. Bönm. Gastropod. der Marmolata. Palaeontographiea, Bd. XLII, S. 253, Taf. X, Fie. 9. 1899. Naticella striatocostata Msır. bei Kırrı. Gastrop. d. Esinokalke. Annalen. Hofmuseum, XIV, S. 83. 1899. Naticella striatocostata Msır. bei ZırreL. Über Wengener, St. Cassianer u. Raiblerschichten. Sitzungsberichte d. math. phys. Klasse der k. b. Ak. d. Wissenschaft, Bd. XXIX, S. 352. 1905. Naticella cf. striatocostata Msır. bei BLASCHKE. Gastropodenfauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp in Südtirol. Beiträge zur Paläontologie u. Geologie Österreich-Ungarns u. des Orients, Bd. XVII, S. 190 (30), Taf. XIX (I), Fig. 26. Naticella striatocostata zeigt neben den deutlich erkennbaren Zuwachsstreifen 7—8 charakte- ristische Querrippen. Brascrnke gibt an seinem Exemplar von der Seiser Alp die gleiche Zahl an. Die Gehäuse sind etwas niedriger als diejenigen der von Krrrı (Cassian) auf Taf. VI (IX) in Fig. 25 und 26 abgebildeten Exemplare, kommen aber der Fig. 27 gleicher Tafel in der Schalenwölbung ziemlich nahe. Merkwürdigerweise stimmen gerade die bei Kırrı abgebildeten Stücke, die doch von älteren Individuen stammen, in bezug auf die Rippenzahl (soweit sich eine solche nach Abbildungen von einer Seite über- haupt feststellen läßt) mit dem Materiale der Seisser Alp überein, obwohl Kırrı im Texte deutlich sagt, daß nur die jungen Exemplare mit weniger Rippen ausgestattet seien. 4 Exemplare zeigen einen weit offenen Nabel. Kırrı bringt diesen Umstand zu Scalaria in Beziehung. Ein weiteres mit dieser Gattung gemeinsames Vergleichsmoment wäre vielleicht noch in dem Punkte gegeben, daß sich die Querrippen der letzten Windung bei ausgewachsenen Individuen, um solehe handelt es sich offenbar bei unserem Materiale, nicht mit denen der vorausgehenden Windung decken. Bei Scalaria ist die gleiche Erscheinung zu beobachten. Zahl der untersuchten Stücke: 8. Naticella sublineata Msrr. Taf. X, Fie. 11. 1841. Natica sublineata Mstr. Beitr. IV, S. 99 u. 150, Taf. X, Fig.? 5. 1841. Natica substriata Mstr. Beitr. IV, S. 99 u. 150, Taf. X, Fig. 6. 1868. Natica sublineata MsıR. bei LauBE. Fauna von St. Cassian, III, S. 10, Taf. XXII, Fig. 2. 1892. Naticella sublineata Msrr. bei KırıL. Gastropod. von St. Cassian. Annal. d. k. k. Hofmuseums, VII, S. (132) 69, Taf. (X) VII, Fig. 41 u. 42. Ibid. synon.! Die Exemplare aus dem Pachycardientuffe erreichen bei weitem nicht die Größe des Münster’ schen Originales, doch läßt sich auf den Umgängen die charakteristische Skulptur, »feine, dicht ge- drängte Querfalten« in ausgezeichneter Weise erkennen. Zahl der untersuchten Stücke: 2. — 110 Genus: Ptychostoma Lausr. Ptychostoma pleurotomoides Wissm. Taf. X, Eig. 12, 13, 1841. Natica (Ampullari«) pleurotomoides WISSM. in MÜNSTER. Beitr. IV, S. 21, Taf XVI, Fig. 9. 1868. Piychostoma pleurotomoides Wıssm. bei LAUBE. Fauna von St. Cassian, III, S. 17, Taf. XXVI, Fig. 4. 1568. Ptychostoma gracile LAUBE. Ibid. S. 18, Taf. XXVI, Fie. 6. 1892. Ptychostoma pleurotomoides Wıssm. bei KrrrL Gastrop. von St. Cassian. Annal. des k. k. Hofm., VII, S. (157) 94, Taf. (XI) VII, Fig. 19—24. Die Exemplare von Piychostoma plewrotomoides finden sich in den Pachycardientuffen zumeist in der Ausbildungsweise, wie sie Krrru von einigen Gehäusen aus den Cassianer Schichten gleichfalls be- spricht, daß nämlich die Zuwachsstreifen häufig faltige Zonen bilden, welche auf den letzten Umgängen mit den zwei stumpfen Kanten Knoten erzeugen. Einige der Stücke smd abgerollt. Zahl der untersuchten Gehäuse: 8. Ptychostoma Wähneri Kırrı. Taf. X, Fig. 14. 1892. Ptychostoma Wähneri Kırtı. Gastropoden von St. Cassian. Annal. des k. k. Hofmuseums, VII, S. (158) 9, Taf. (XD) VII, Fie. 26. Diese Art ist, wenn man sie als solche und nicht als schlanke Varietät von Pf. plewrotomoides auffassen will, gleichfalls in den Tuffen vertreten. 2 Exemplare. Genus: Amauropsis Mörch. Amauropsis (Prostylifer) paludinaris Münster. Taf. X, Fig. 15, 16. 1841. Melania paludinaris MÜNSTER. Beitr. IV, 8. 97, Taf. IX, Fig. 50. 1843. Melania variabilis Kuıpst. Beitr. I, S. 186, Taf. XII, Fig. 9 u. 11. 1868. Macrochilus paludinaris MÜNSTER bei LAuUBE. Fauna von St. Cassian, III, S. 39, Taf. XXIV, Fig. 23 u. 24. 1884. Melania paludinaris MÜNSTER bei QuEnsTEDT. Petrefaktenkunde Deutschlands, VII, S. 221, Taf. CXCI, Fig. 51 u. 52. ; 1889. Prostylifer paludinaris MÜNSTER bei Koren. Neues Jahrb. für Mineralogie, Beilage, Bd. VI, S. 446, Fig. 18. 1892. Amauropsis (Prostylifer) paludinaris Münster bei Kırrı. Gastropoden von St. Cassian. Annalen des k. k. Hof- museums, Bd. VII, Taf. (XI) VIII, Fig. 10—16, ibid. Synonima! Amauropsis paludinaris, welche in der Zone des Trachyceras Aon von St. Cassian ungemein verbreitet ist, liegt mir aus den Pachycardientuffen nur in 4 Exemplaren vor. Familie: Pyramidellidae Gray. Genus: Loxonema Prmmniprs. Loxonema tenue Msrr. Taf, x Hio. 19,20,04209% 1841. Turritella tenuis Msır. Beitr. IV, S. 121, Taf. XIII, Fig. 31. 1841. Turritella nodosoplicata MsTR. Ibid. S 122, Taf. XIII, Fig. 39. 1843. Turritella acuticostata Kuıpst. Beitr. I, S. 179, Taf. XI, Fig. 27. — 11 — 1868. Loxonema tenuis MSTR. bei LAUBE. Fauna v. St. Cassian, III, S. 35, Taf. XXIV, Fig. 17. 1894. Loxonema tenuis MsTr. bei KırtL. Gastropoden ete. von St. Cassian. Annal. des k. k. Hofmuseums, IX, S. (166) 147, Taf. (XIII) IV, Fig. 1—5. 1899. Loxonema tenue MsırR. bei KırıL. Gastropod d. Esinokalke ete. Annal. des k. k. Hofmuseums, XLV, 8. 89. Die Stücke aus den Tuffen sind meist kleinere Gehäuse, die sich kaum von L. hybrida Msır. unterscheiden lassen. Leider ist mein Material zu gering, um die Ansicht Kırrn’s, welcher ich mich auch anschließe, zu bestätigen, daß nämlich Loxronema tenue, hybridum und arctecostatum »in ihrer Gesamtheit mit einem einzigen Artnamen« zu versehen sind. Zahl der untersuchten Stücke: 10. Im Anschluß an L. tenue seien noch zwei Gehäuse aus den Pachycardientuffen erwähnt. Dieselben stimmen in der Beschaffenheit der Windungen und der Skulptur mit Z. tenue überein, unterscheiden sich aber von den typischen Exemplaren dieser Form durch ihre ungemein schlanke Gestalt, die bei dem einen, dem kleineren Stück, nadelförmig genannt werden kann. Bei der Beschreibung von L. tenue sagt Kırrn, daß die Form in mancher Hinsicht variabel ist und daß durch diesen Wechsel in der Aus- bildung der einzelnen Eigenschaften anschemend reine Formvarietäten erzeugt werden, die jedoch so vielfach ineinander übergehen, daß man sie als individuelle Ausbildungsweise auffassen müsse. Eine solche Formvarietät scheint auch hier vorzuliegen, doch möchte ich sie wegen ihrer so extremen Ausbildung besonders benennen und als var. tenwissimum einführen. Loxonema arctecostatum Msrr. Taf. X, Fie. 23. 1841. Turritella arctecostata Msır. Beitr. IV, S. 121, Taf. XIII, Fig. 35. 1843. Melania rugosocostata Kuıpst. Beitr. I, S. 191, Taf. XII, Fig 31. 1843. Melania tenuiplicata Kuıpst. Beitr. I, S. 189, Taf. XII, Fig. 24. 1868. Loxonema arctecostata Msır. bei LAuBE. Fauna von St. Cassian, III, S. 37, Taf. XXIV, Fig. 19. 1868. Loxonema subornata MSır. bei LAuBE. Fauna von St. Cassian, III, S. 36, Taf. XXIV, Fig. 8. 1892. Loxonema arctecostata MSTR. bei Koren. Zeitschr. d. d. ge. G., S. 204, Taf. XVI, Fig. 2. 1894. Loxonema arctecostata Msır. bei KırıL. Gastropoden von St. Cassian. Annal. des k. k Hofmuseums, IX S. [166] 147, Taf. (XIII) IV, Fig. 9 - 14. 1894. Loxonema arctecostata MsıRr. bei Kırrı. Gastropoden der Marmolata. Jahrb. d. k. k. R. S. 151, Taf. V, Fig. 5. 1895. Loxonema arctecostatum MSTR. bei J. BöHm. Gastropoden der Marmolata, S. 263. 1899. Loxonema arctecostatum MSTR. bei KırTL. Gastropoden der Esinokalke ete. Annal. des k. k. Hof., XIV, S. 91. Diese Art, welche sich von ZL. tenues und hybridum durch die größere Anzahl der Querrippen (12—21) unterscheidet, liest in einem großen unvollständigen Gehäuse vor, an welchem sich ca. 14 solcher Rippen beobachten lassen. Obwohl Kırr Koren’s Loxonema arctecostatum vom Schlernplateau zu Z. hybridum stellt, so läßt sich doch an der Hand des Originalmaterials nachweisen, daß die beiden Stücke auf Grund der Rippen- zahl (12) zu unserer Art zu stellen sind. Im Anschluß an Loxonema arctecostatum soll noch das Bruchstück eimes sehr großen Gehäuses erwähnt werden, welches vielleicht mit dieser Art m Zusammenhang gebracht werden darf (Taf. X, Fig. 32). Die beiden vorhandenen Windungen lassen auf ein schlank turmförmiges Stück schließen, 2 dessen Umgänge gewölbt, mit ziemlich tiefen Nähten ausgestattet sind; die Umgänge selbst tragen kräftig entwickelte, sehr dicht stehende (uerrippen, deren Zahl (ca. 23) die bei L. arctecostatum als größte be- obachtete (21) noch übertrifft. Loxonema cf. constans J. Bönm. Taf. X, Fig. 24. 1895. Loxonema constans J. Bönm. Gastrop. Marmolata. Palaeontograpbica, Bd. 42, S. 264, Taf. XIV, Fig. 9. 1899. Loxonema consians J. Böum bei KırrL. Gastrop. Esinokalke ete. Annalen des k. k. Hofmuseums, XIV, S. 90 Das Gehäuse, welches ich in die Nähe der durch Bösm und Kırrı von der Marmolata und St. Cassian bekannt gewordenen Loxonema constans stellen möchte, ist unvollständig erhalten, hat einen langgestreckten, fast stabförmigen Umriß. Die Umgänge selbst sind flach, ziemlich hoch (nur um weniges breiter als hoch), die Nähte wenig vertieft. Die Windungen selbst tragen kräftige ausgebildete Quer- rippen, deren Zahl im Durchschnitt 11—12 ist. Durch den Umstand, daß unser Stück um vieles größer ist als die Originale Bönm’s der Mün- chener Sammlung, sowie durch die Beschaffenheit der Basis, über welche im Gegensatz zu den Gehäusen von der Marmolata die Querrippen noch ziehen, während sie da nach den Angaben Börm’s abbrechen, unterscheidet sich die Form aus den Pachycardientuffen von der typischen Loxonema constans. Loxonema Walmstedti KLırst. Taf. X, Fig. 25, 26. 1843. Turritella Walmstedti Kuipst. Beitr. I, S. 179, Taf. XI, Fig. 28 u. ?29. 1894. Loxonema Walmstedti Kuıpst. bei KırTL. Gastropoden von St. Cassian ete. Annal. d. k. k. naturhist. Hof- museums, IX, Taf XIII (IV), Fig. 20-23, Taf. (XVII) VIII, Fig. 5, Taf. (XIV) V, Fig. 52. Diese Art, welche sich von der ihr nahe verwandten 2. obliquecostata vor allem durch die größere Höhe der Umgänge unterscheidet, liegt aus den Pachycardientuffen der Seiser Alp in 5 Exemplaren vor. Loxonema (Allostrophia) perversum Msrr. Taf. X, Fig. 27—30. 1841. Melania perversa Msır. Beitr. IV, S. 96, Taf. IX, Fig. 41. 1894. Loxonema (Allostrophia) perversa Msır. bei KırtL. Gastropod. von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmuseums, Bd. IX, S. 159, Taf. (XV), Fig. 37 u. 38. Gehäuse links gewunden, ungenabelt, spitz kegelförmig. Nähte wenig vertieft, Jugendwindungen sehr flach, später mehr gewölbt. Mündung spitz eiförmig, Umgänge mit Querrippen besetzt, welche bei großen Individuen auf den letzten Windungen anscheinend schwächer und verwischt werden, so daß sie durch Abrollung ganz verschwinden können. Auf die Ähnlichkeit der Berippung unserer Form mit Loxonema arctecostatum macht Kırrı bereits aufmerksam und auf Grund der sonstigen sich in nichts von Loxonema unterscheidenden Eigentümlich- keiten dürfte es angezeigt sein, die Art bei der dieser Gattung zu belassen, die Bezeichnung Allostrophia aber als Subgenus beizubehalten. Loxonema perversum, das aus St. Cassian nur in 3 Gehäusefragmenten bekannt ist, liegt aus den Pachycardientuffen in 4 Exemplaren vor. — 13 — Loxonema (Anoptychia) compressum sp. n. ah, 2, Janen Baıla Gehäuse klein, kegelförmig, mit rasch anwachsenden, sehr flach gewölbten Umgängen, und seichten Nähten. Die leicht gewölbte Basis geht mit einer gerundeten Kante in die Schlußwindung über. Spiralstreifung ist auf der Basis nicht wahrnehmbar. Auf den Jugendwindungen zahlreiche, ge- rade Querfalten, welche kräftig ausgebildet sind. Die Zuwachsstreifen nehmen, soweit sich dies fest- stellen läßt, einen geraden Verlauf. Verwandt mit dieser Form sind Loxonema (Anoptychia?) subnuda Kırın, Loxonema (Anoptychia) supraplecta Msrr. und Anoptychia coronata Koxen, von welchen die beiden aus den Stuoresmergeln von St. Cassian, letztere aber durch Koxen als »Karnisch« vom Röthelstein beschrieben wurden. (KokeEx Gastropoden der Trias um Hallstadt. Abh. der k. k. geol. Reichsanstalt, Bd. XVII, Heft 4, 1897, S. 101, Taf. XXIII, Fig. 14.) Von L. subnuda, welehe in bezug auf den Umriß noch die meiste Ähnlichkeit hat, unterscheidet sich die neue Art durch deutlich entwickelte Querfalten auf den ersten Windungen, welche jener fehlen; Loxonema supraplecta ist eine schlanke, turmförmige Art, mit allmählich anwach- senden Umgängen, während sie hier sich sehr rasch verbreitern, was auch Anoptychia coronata gegen- über Geltung hat, überdies scheinen bei dieser Form die Querrippen der Jugendwindungen viel dichter zu stehen als bei unserer Spezies. Zahl der untersuchten Stücke: 2. Loxonema sp. Taf. X, Fig. 50, 51. Brascuhke beschreibt in seimer Arbeit auf S. 202 (42), Taf. XX (ID), Fig. 17 auch Loxonema grigense aus den Pachycardientuffen, welches Kırrı in seiner Arbeit über die Gastropoden der Esinokalke (Annalen des k. k. Hofmuseums, XIV, S. 91, Taf. XI, Fig. 14—16) aufgestellt hat, er sagt jedoch bei der Beschreibung der Form, daß die Querfalten nur im obersten Teil des Gehäuses auftreten, und auf den älteren Windungen viel schwächer werden, so daß sie auf korrodierten Gehäusen kaum zu sehen sind, auch Kırrı erwähnt von seinem Material von Esino, daß die Schlußwindung oft nur mehr sehr schwache Querfalten zeigt. Die Stücke, welche hier besprochen werden sollen. zeigen die nämliche Erscheinung, wie sie BLASCHKE von seinem Materiale angibt: Querfalten, die auf den ältesten Windungen deutlich und kräftig entwickelt sind, um dann allmählich schwächer werdend sich auf den letzten Umgängen ganz zu ver- lieren. Leider ist mein Material zu stark korrodiert, um mit absoluter Sicherheit Einblick zu geben, von welcher Stelle ab die Rippen nicht mehr entwickelt sind. Im übrigen erscheinen die mir vorliegen- den Gehäuse aus den Tuffen, obwohl sie abgerollt sind, im Besitz flacherer Umgänge und noch mehr spitz turmförmig gewesen zu sein als Loxonema grigense Kırmı und die Stücke, welche Braschkn zu der Kırrr’schen Art stellt. Die größte Ähnlichkeit zeigt aber mit einem unserer Gehäuse die von Kırrn als Loxonema supraplecta Msrr. sp. var. bezeichnete Form (St. Cassian, Taf. (XVII) VIV, Fig. 6, S. [174]), die allerdings auf der Abbildung dreimal vergrößert ist und deren Jugendwindungen gleich- falls geneigt sind. Palaeontographica. Bd. LIV. 15 — 114 — Wenn sich dennoch die Zugehörigkeit unserer Art zu einer der bekannten Formen nicht mit Sicherheit feststellen und auf Grund der schlechten Erhaltung eine gute neue Art nicht aufstellen läßt, so ist es immerhin von Interesse zu konstatieren, daß auch große Loxonema-Arten in den Pachycardien- tuffen vorkommen. Zahl der untersuchten Stücke: 3. Außer den hier angeführten und abgebildeten Formen enthält die Aufsammlung aus den Pachy- cardientuffen im Münchener Museum noch die Bruchstücke verschiedener Loxonemen oder Loxonemen- ähnlicher Formen, deren schlechte Erhaltung aber eine weitere Bestimmung nicht gestattet. Genus: Stephanocosmia Cossm. ?Stephanocosmia sp. Taf. X, Fig. 34. Ein unvollständiges turmförmiges Gehäuse mit gewölbten Umgängen und ca. 12 kräftig geknoteten Querfalten pro Windung. Am letzten Umgang sind dieselben verwaschen. Basis gerundet. Längs- streifen nicht mehr erkennbar. Die Form wurde vorläufig auf Grund ihrer geknoteten Rippen und ihrer Ähnlichkeit mit Stephano- cosmia subcompressa Kırın (Gassian, Taf. [XIII] IV, Fig. 32) hieher gestellt. Genus: Katosira Koxen. ?Katosira sp. Taf. X, Fig. 33. Unvollständiges, spitz turmförmiges Gehäuse mit stark gewölbten Umgängen und tiefen Nähten. Windungen etwa zweimal so breit als hoch, mit kräftigen, knotig verdiekten (ca. 9) Querfalten, die auf die Basis nicht übertreten. Basis gerundet, sublateraler Kiel nicht nachweisbar. Nur undeutliche Spuren einer Längsstreifung. Das Stück zeigt in seinen Umrissen und in seinen höckerartig geknoteten Querfalten große Ähnlichkeit mit Katosira seelandica Kırmı, (Cassian, Taf. [XII] IV, Fig. 37), weshalb dasselbe vorläufig zur Gattung Katosira gestellt wurde. 5 Genus: Goniogyra Kırrr. ?Goniogyra armata Msır. Taf. X, Fig. 36. 1841. Turritella punctata var. MÜNSTER Beitr. IV, S. 119, Taf. XIII, Fig. 36. 1841. Turritella armata var. MÜNSTER. Beitr. IV, S. 120, Taf. XIII, Fig. 27. 1868. Holopella punctata MsTr. bei LAuBE. Fauna v. St. Cassian, III, S. 31, Taf. XXV, Fig. 8. 1894. Goniogyra armata MSTR. bei KırrL. Gastrop. von St. Cassian. Annal. des k. k. Hofmuseums, Bd. IX, S. (186) 167, Taf. (XIX) X, Fig. 21—25. Goniogyra armata Msrr. ist allem Anscheine nach in einem, wenn auch etwas inkrustierten und abgerollten Exemplare, aus den Tuffen vertreten. Das betreffende Gehäuse ist steil turmförmig ge- wunden, mit tiefen Nähten, winkligen, etwas gewölbten Umgängen und mit einem lateralen Kiele ver- — 15 — sehen. Die für die Art charakteristische Knotung dieses Kieles, Längsstreifung und die 2 -förmige Zu- wachsstreifung sind auf dem Gehäuse nicht mehr sicher erkennbar, so daß für die Identifizierung unserer Art auch die Goniogyra armata in der Form des steilen Gewindes, der Zuwachsstreifung ete. sehr ähnliche Loxonema (Polygyrina) Lommeli in Betracht kommen könnte. Allein es tritt bei dieser Spezies der häufig sich entwickelnde Lateralkiel mehr in der Mitte der Windungen auf, während der- selbe bei Goniogyra armata den Beginn des obersten Drittels eines Umgangs kennzeichnet. Auf Grund dieser auch bei meinem Exemplare auftretenden Eigentümlichkeit, sowie des in Spuren noch erkenn- baren basalen Kieles sei nun das Stück aus den Tuffen vorläufig zu Goniogyra armata Msır. gestellt. Genus: Pseudomelania Picr. et Camp. Pseudomelania efr. Münsteri Wiıssm. Taf. X, Fig. 39. 1894. Pseudomelania Münsteri Wıssm. bei Kırı, Gastropod. von St. Cassian. Annal. des k. k. Hofmuseums, IX, S. 176 (195), Taf. (XV) VI, Fig. 7—9, ibid. synonima! Das einzige Gehäuse aus den Tuffen stimmt insofern nicht ganz mit dem Originale Wıssmann’s überein, als der letzte Umgang eine größere Wöülbung aufzeigt. Auch sonst ist der Erhaltungszustand nicht hervorragend, so daß die Bestimmung nur als approximativ gelten kann. Pseudomelania cf. subula Kırrı. Taf. X, Fig. 37. 1868. Chemnitzia terebra LauBE. Fauna von St. Cassian, III, S. 29 (Taf. XXIV, Fig. 1) p. p. 1894. Pseudomelania subula KırıL. Gastropod. von St. Cassian ete. Annal. der k. k. Reichsanstalt, IX, S. (193) 2, Taf. (XV) VI, Fig. 60. Gehäuse pfriemenförmig, spitz, mit flachen oder nur wenig gewölbten Windungen, aber sehr flachen Nähten. Obere Umgänge breiter als hoch. Letzte Windung höher als der Rest der Spira. Anfangswindungen an einem mehr gewölbten Stücke geneigt. Zuwachsstreiten nicht sicher erkennbar. Diese Form steht also Pseudomelania subula Kırrı aus den Cassianer Schichten ziemlich nahe, jedoch ist bei dieser Art die Mündung höher, auch sind hier anscheinend die Windungen mehr gewölbt, während die Stücke aus den Tuffen in dieser Hinsicht mehr Pseudomelania subterebra gleichen, die flachere Win- dungen zeigt. Der Erhaltungszustand des Materials ist nicht dazu angetan, um weitere Schlüsse daran zu knüpfen. Zahl der untersuchten Stücke: 5. Verwandt mit dieser Form ist das als Pseudomelania sp. Taf. X, Fig. 38 zu erwähnende Gehäuse, das gleichfalls schlank pfriemenförmigen Umriß aufweist und dessen flache Windungen durch schwache Nähte voneinander getrennt sind. Die oberen Windungen sind etwas breiter als hoch, dafür ist aber im Gegensatz zu der oben besprochenen Spezies die Spira höher als die letzte Windung; auch leitet auf der letzteren eine deutliche Kante zur Basis über, was dort nicht der Fall ist. — 16 — Genus: Trypanostylus Cossm. Trypanostylus Suessi Brascuke. Taf. X, Fig. 40—46. 1905. Trrypanostylus Suessi BLASCHKE. Gastropodenfauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. Beiträge zur Palä- ontologie u. Geol. Österreich-Ungarns ete., Bd. XVII, S. 204, Taf. XX, Fig. 22. 1905. Trypanostylus submilitaris BLASCHKE ibid. Gehäuse turmförmig, pupoid, mit mäßig gewölbten, langsam anwachsenden Umgängen. Letzte Windung stärker wie die vorhergehenden gewölbt, so daß die Naht vertiefter erscheint als auf den vorhergehenden Umgängen. Die Spindel ist nach Braschke eine offene. Querrippen finden sich auf allen Windungen entwickelt, besonders charakteristisch sind sie aller- dings nur auf den ersten ausgeprägt, während sie auf dem letzten Umgange sich breit und ver- waschen zeigen. Dieser letzte Faktor war bestimmend für mich, Trypanostylus submilitaris, welche Art BLaschkE im Anschluß an 7. Suessi beschreibt- und welche sich hauptsächlich durch den Mangel dieser Quer- falten auf den letzten Umgängen von der letzt genannten unterscheidet, mit dieser zu vereinigen. Die Fossilien aus den Pachycardientuffen sind nämlich ungemein häufig abgerollt, am stärksten aber pupoide Gehäuse, bei welchen indessen die ersten Windungen keinerlei Angriffspunkte zur Abrollung bieten, und dadurch ihre Skulptur erhalten haben. Braschke erwähnt nun ausdrücklich, daß die Querrippen auf dem letzten Umgang seiner T. Suessi breit und verwaschen sind und auch bei dem mir vorliegen- den Materiale lassen sich auf den anscheinend unskulpierten letzten Windungen vereinzelte (Juerrippen erkennen. Deshalb dürfte es nicht angezeigt sein, 7. submilitaris aufrecht zu erhalten. Trypanostylus Suessi schließt sich sehr enge an T. Zitteli Kırıtı an und ist vielleicht sogar mit dieser Art identisch. Die Unterschiede, die bei letzterer auf dem Fehlen der (Juerfalten an den späteren Windungen beruhen, sind nicht so schwerwiegend, da die Schalen aus den Tuffen gegenüber denen aus Cassianer Mergeln im allgemeinen kräftiger und auch markanter skulptiert sind. Leider steht mir kein Vergleichsmaterial zur Verfügung. Zahl der untersuchten Stücke: 30. Im Anschluß an diese eben besprochene Form sei noch kurz als Trypanostylus sp. ein Gehäuse aus den Pachycardientuffen erwähnt, das turmförmig, aber ungemein stark pupoid infolge der ziemlich rasch anwachsenden Umgänge gestaltet ist. Nur die ältesten Umgänge haben ihre Querrippen-Skulptur erhalten. Die letzte Windung ist indessen nicht so breit entwickelt und infolgedessen von der vorletzten stufentörmig abgesetzt. Ob diese Erscheinung nun das spezifisch Eigentümliche einer anderen Art repräsentiert oder vielleicht ein seniles Stadium von T. Suessi darstellt, kann auf Grund des einen Stückes nicht gesagt werden. ‚Taf. X, Fig. 47. Trypanostylus ef. geographicus Store. Taf. X, Fig. 48. 1899. Trypanostylus geographicus Stopp. bei KırıL. Gastropoden d. Esinokalke ete. Annal. d. k. k. Hofmuseums, XIV, S. 96, T. XI, Fig. 23—25, Textfigur 23—29; ibid synonyma! Das — 117 — eine Gehäuse, welches ich vorläufig in die Nähe von Trypanostylus geographicus stellen möchte, zeigt einen schlankeren Habitus als die von Kırrn abgebildeten Stücke, im übrigen decken sich seine Eigenschaften mit der von Kırrı abgegebenen Diagnose: Obere Windungen nicht viel breiter als hoch, größere Umgänge allmählich gewölbt, flache Nähte, Zuwachsstreifen @-förmig gekrümmt, Spuren einer feinen Längsstreifung lassen sich an einer Stelle auf dem vorletzten Umgang in der Nähe der Naht wahrnehmen. 1894. 1894. 1895. 1899. 1900. 1905. Das Trypanostylus (Turristylus) triadicus Kırrı. Taf. X, Fig. 49. Bustylus triadieus Kırıı. Gastropod. St. Cassian, III, Annal. d. k. k. Hofmuseums, IX, S. (214) 195, Taf. (XVII) VIV, Fig. 26 u. 27. Eustylus triadicus KırrL. Gastropoden d. Marmolata. Jahrb. der k. k. Reichsanstalt, LXIV. Bd., S. 170. Spirostylus radiciformis J. Böun. Gastropod. d. Marmolatakalke. Palaeontographica, XLII, S. 292, Taf. XV, Fig. 10, Textfig. 85. Trypanostylus triadicus Kırıu Gastropod. d. Esinokalke. Annal. des k. k. Hofmuseums, XIV, S. 100, Taf. XT, Fig. 29, Textfig. 31. Trypanostylus triadicus Kırı. Triasgastropoden des Bakonyer Waldes. Resultate ete., I. Bd., I. Bl., S. 34. Trypanostylus triadieus (Turristylus) KırıL bei BLASCHRE. Gastropodenfauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp ete. Beiträge zur Paläontologie ete., XVII, S. 206, Taf. XX, Fig. 23. Stück, welches zu dieser Art zu stellen ist, ist zwar nicht vollständig erhalten, zeigt aber trotzdem die bezeichnenden Merkmale: Spitz kegelförmige Gestalt, flache, glatte, relativ hohe Umgänge; seichte Suturen, ebene durch eine scharfe Kante gegen den letzten Umgang abgegrenzte Basis. 1841. 1894. 1894. 1895. 1899. 1905. Genus: Spirostylus Kırrr. Spirostylus subcolumnaris Msrk. Taf. X, Fig. 52—54. Melania subcolumnaris Msır. Beitr. IV, S. 95, Taf. IX, Fig. 31. Spirostylus subcolumnaris MsTR. bei KırıL. Gastropod. von St. Cassian. Annal. des k. k. Hofmuseums, IX, S. (217) 198, Taf. (XVI) VII, Fig. 1, 2, 47, Taf. (XVII) VII, Fig. 28. Spirostylus subcolumnaris Msır. bei Kırrı. Gastrop. d. Marmolata. Jahrb. d. k. k. Reichsanstalt, S. 172, Taf. VI, Fig. 7. Spirostylus subcolumnaris MsTr. bei J. Bönn. Gastropod. d. Marmolatakalke. Palaeontographica, XLII, S. 292, Textfig. 86. Spirostylus subeolumnaris MSıR. bei KırrL. Gastrop. der Esinokalke ete. Annalen d. k. k. Hofmuseums, XIV, S. 102, Taf. XII, Fig. 1—4. Spirostylus subcolumnaris MsTr. bei BLASCHKE. Gastropodenfauna der Pachycardientuffe (Beitr. zur Palä- ontologie ete., Bd. XVII, S. 207, Taf. XX, Fig. 25. Auf die große Variabilität dieser spitzen, turmförmigen Art in bezug auf die seitliche Wölbung der Windungen macht Kırrı sowohl in seiner Arbeit über die Esinokalke als auch in der Abhandlung über die Gastropoden von St. Cassian aufmerksam. Ebenso bespricht er die ungemein große Ähnlich- keit mit Trypanostylus triadicus, welche ich eher als eine mit niedrigeren Windungen ausgestattete Varietät von Spirostylus subcolumnaris betrachten möchte. — 118 — Die Formen aus den Tuffen, welche zu dieser Art gestellt werden, rühren meist von sehr großen Gehäusen her, bei welchen durchschnittlich die oberen Umgänge ebenso hoch wie breit sind. Eine Ab- flachung der Basis läßt sich einheitlich bei allen Exemplaren feststellen. Zahl der untersuchten Stücke: 15. Spirostylus longobardicus Kırrı. Taf. X, Fig. 59, 60. 1899. Spirostylus longobardicus KırtL. Gastrop. d. Esinokalke ete. Annal. des k. k. Hofmuseums, XIV, S. 101, Taf. X1l, Fig. 7—8, Textfig. 32. 1905. Spirostylus cf. Zongobardicus KırTL. bei BLASCHKE. Gastropodenfauna der Pachycardientuffe ete. Beiträge zur Paläontologie ete., XVII, S. 267 (47). Spirostylus longobardieus Kırrı, welche Art bis jetzt nur in wenigen Exemplaren von Esino, der Marmolata und den Stuoreswiesen bekannt ist, liegt mir aus den Pachycardientuffen der Seiser Alp in einem vollständigen kleineren und einem größeren Exemplare vor. Dasselbe besitzt die charakteristische »pfriemförmige« Gestalt und gleicht in seinen Umrissen damit völlig dem von Kırru auf Taf. XII, Fig 8 abgebildeten Gehäuse vom Val de Mulini (Esino). Außerdem stimmt das Stück aus den Tuffen auch in den Höhenverhältnissen der Windungen mit den Kırrı’schen Angaben überein, im stumpferen Jugend- teile des Gehäuses sind die Windungen etwas breiter als hoch, in dem mehr säulenförmigen etwa so breit wie hoch. Mündung und Basis ist etwas gedrückt. Auf die nahen Beziehungen der Art zu Spirostylus subcolumnaris macht Kırrı aufmerksam. Genus: Euthystylus Cossm. Euthystylus angustus Msır. Taf. X, Fig. 55. 1841. Melania angusta MsTr. Beitr. IV, S. 95, Taf. IX, Fig. 30. 1894. Orthostylus angustus MSTR. bei KırıL. Gastropod. von St. Cassian, III, S. 219, Taf. XVI, Fig. 22. 1895. Orthostylus angustus MsTr. bei J. Bönm. Gastropod. d. Marmolata etc. Palaeontographica, Bd. XLII, S. 294. 1899. Euthystylus angustus Msır. bei Kırıı. Gastropod. d. Esinokalke etc. Annal. des k. k. Hofmuseums, Bd. XIV, S. 104. Diese nahezu zylindrische Form, deren Windungen breiter als hoch sind und welche bisher nur in einem Stücke von St. Cassian und wenigen Gehäusen von der Marmolata bekannt ist, liegt aus den Tuffen in einem Stück vor. Die feinen Längsstreifen, welche Kırrn an den Originalen Münster’s konstatiert hat, lassen sich an unserem Exemplare nicht mehr erkennen, dagegen ist an der unteren Begrenzung der Lateralseite über der Naht eine kielartige Aufstauchung der Windung wohl wahrnehmbar. Genus: Coelostylina Kırrı. Coelostylina Karreri Kırr. Taf. X, Fig. 56. 1894. Coelostylina Karreri KırTL. Gastropoden von St. Cassian, III, Annalen des k. k. Hofmuseums, IX, S. 185 (204), Taf. (XIV) V, Fig. 11. Coelostylina Karreri Kırrı, die vielleicht nur den Wert einer Varietät von (. conica besitzt, liegt aus den Pachycardientuffen in 2 Exemplaren vor. Beide Stücke, welche etwas größer sind als das ab- — 119 — gebildete Originalexemplar Kırrr’s, haben neben dem letzten hohen Umgang die charakteristische Lateralkante wohl ausgeprägt. Neben den prägnanten 2-förmig gebogenen Zuwachsstreifen zeigt das eine Gehäuse auf den 3 letzten Umgängen deutlich erhaltene punktierte Längsstreifung. Zahl der untersuchten Stücke: 2. ?Coelostylina sp. Taf. X, Fig. 57. Im Anschluß an Coelostylina Karreri sei noch kurz ein unvollkommen erhaltenes Gehäuse er- wähnt. Dasselbe ist eine sehr gedrungen niedrige Form, mit flachen niedrigen, rasch an Größe zu- nehmenden (ca. 7) Windungen und spitzhutförmigen Umriß. Ob dasselbe wirklich zu Coelostylina gehört, muß dahin gestellt bleiben. Zahl der untersuchten Stücke: 1. Coelostylina turritellaris Msrr. Taf. X, Fig. 58. 1841. Melania turritellaris Msır. Beiträge IV, S. 96, Taf. IX, Fig. 36. 1894. Coelostylina turritellaris MsTr. bei KırtL. Gastropoden von St. Cassian, III, Annalen des k. k. Hofmuseums, IX, S. 185 (204), Taf. (XIV) V, Fig. 13. Obwohl Kırrı in seinen Arbeiten über die Gastropoden der Marmolata und von Esino (1894, Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, S. 164 und 1899, Annalen ete., XIV, S. 177) Coelostylina turritellaris Msrr. mit Pseudotrochus (Lissochilina) meta J. Böum (1895, Palaeontographica, XLII, S. 297) vereinigt, so dürfte doch die Cassianer Form, welche wahrscheinlich auch nur den Wert einer Varietät besitzt, aufrecht zu erhalten sein, da sie sich doch durch die schlankere Gestaltung leicht von dem Originale J. Bönm’s unterscheidet. Auch lassen sich weder an dem Originale Münsrer’s von St. Cassian noch an den Gehäusen aus den Pachycardientuffen die charakteristischen Merkmale von Pseudotrochus meta: Zurücksetzung der vorletzten Windung und vorspringende Schlußwindung und das Auftreten von Längs- kielen beobachten. Zahl der untersuchten Stücke: 6. Coelostylina similis Msrk. Taf. X, Fig. 61—66 u. Taf. XI, Fig. 1—6. 1841. Melania similis Mstr. Beiträge IV, S. 94, Taf. IX, Fig. 20. 1894. Pseudomelania (Oonia) similis MSTr. bei KırrL. Gastropoden von St. Cassian. Annalen Hofmuseum, IX, S. 177, Taf. VI, Fig. 10—14, ibidem Synonima. 1905. Oonia similis Msır. bei BLASCHKE. Gastropodenfauna der Pachycardientuffe ete. Beiträge zur Paläontologie ete., XVII, S. 203, Taf. XX, Fig. 19, ibidem Synonima. 1858—60. Chemnitzia sphynxz Stoppanı. Petrif. d. Esino, S. 25, Taf. VI, Fig. 11-12. 1899. Euchrysalis sphin« Stopp bei KırıL. Gastropoden der Esinokalke. Annalen, Hofmuseum, XIV, 8. 178, Taf. XVIIT, Fig. 11, 12, Textfig. 105. 1905. Euchrysalis sphin« Stopp. bei BLASCHEE, S. 0.! Taf. XX, Fig. 20. In seiner Arbeit über die Gastropoden der Esinokalke sagt Kırrı, daß sich an Kuchrysalis sphinx sehr nahe manche Exemplare von Oonia similis anschließen. Er meint aber ferner: »Die Möglichkeit, — 120 — O. similis in mehrere Formen zu zerlegen, ist kaum zu leugnen und scheint mir heute sogar empfehlens- wert. Die Fig. 11 u. 12 (Gastropoden, St. Cassian, Taf. XIV) würden zwei besondere Typen repräsen- tieren.« Auf Grund eines sehr reichen Materials kann ich nun die erste Meinung Kırın's nur bestätigen, möchte aber eher die Vereinigung beider Arten herbeiführen, als weitere Arten abspalten. Pseudomelania similis umfaßt glatte, pupoide Gehäuse mit leicht eingeschnittenen Nähten und relativ hohen, mehr oder minder gewölbten Windungen. Die Zuwachsstreifen smd mäßig gekrümmt, die häufig nach abwärts gerückte Schlußwindung zeigt eine verdiekte Innenlippe, welche umgeschlagen häufig einen falschen Nabelritz bildet und eine namentlich bei älteren Gehäusen stark verdickte Außen- lippe. Die Mündung selbst ist hinten und vorn zusammengedrückt, nach vorn etwas verlängert mit deutlichem Ausguß. Die Gehäuse selbst sind diek. Die hohle Spindel kann sekundär, wie es bei Coelo- stylina conica zu beobachten ist, durch Verschmelzung von proximal ungemein kräftigen Querwänden auf kurze Strecken solid werden, welche Erscheinung anscheinend bei dem von Krrrr abgebildeten Stück so stark ausgeprägt ist, daß Kırrı von einer soliden Spindel spricht. Aus diesem Grunde wurde auch der Genusnamen Coelostylina im Anschluß an den Kırry’schen Standpunkt gewählt, der Pseudo- melania nur für Gehäuse mit solider Spindel verwendet. Praktischer wäre es vielleicht freilich auch, Gehäuse mit hohler Spindel unter Pseudomelania zusammenzufassen und Coelostylina als Untergattung dieses Genus zu betrachten. Wie eingangs gesagt, treten bei unserer Art mehr oder weniger gewölbte Windungen auf, von denen die ersteren Gehäusen mit mehr gedrungenem Habitus, letztere solchen mit höherer Spira zu- kommen. Die beiden Extreme, von denen man das eine mit forma typica, das andere mit var. sphinx bezeichnen kann, sind durch Übergänge wohl verbunden, eine Erscheinung, die bei den Coelostylinen — es sei nur an (. Stotteri erinnert — ziemlich häufig eintritt. Die letztgenannte Art nun Oboelostylina Stolteri Kusr. besitzt überhaupt ungemein große Ähn- lichkeit mit unseren Gehäusen und scheint die Jugendformen von (©. similis in sich zu schließen. Zahl der untersuchten Stücke ca. 100. Coelostylina conica Münster. Taf. XI, Fig. 7—12. 1841. Melania conica Msır. Beiträge IV, S. 94, Taf. IX, Fig. 21 u. 23. 1894. Coelostylina conica MsıR. bei KırtL. Gastropod. von St. Cassian, III. Annalen, Hofmuseum, IX, S. 200, Taf. XIV, Fig. 17, ibidem Synonima. : 1899. Coelostylina conica Msır. bei KırıL. Gastropoden der Esinokalke ete. Annalen, Hofmuseum, XIV, S. 142, Textfig. 70—74, ibid Synonima. 1905. Coelostylina conica MsTr. bei BLASCHKE. Gastropoden der Pachycardientuffe ete. Beiträge zur Geologie und Paläontologie Österreich-Ungarns und des Orients, Bd. XVII, S. 208, Taf. XX, Fig. 27.(?b. c.) Coelostylina conica ist ein sehr häufiger Gastropode in den Tuffen der Seiser Alp und in allen Größen von dort vertreten, ein Exemplar erreicht noch beträchtlich größeren Umfang wie das größte durch Kırın zur Abbildung gelangte Stück aus den Cassianer Schichten der Seeland-Alp (Fig..7). Hier und auch an einigen anderen großen Exemplaren sind auf der Schlußwindung die nur mäßig geschwungenen Zu- wachsstreifen deutlich sichtbar, ebenso zeigen andere die geneigten Anfangswindungen. Obwohl im allgemeinen die meisten Formen starke Abrollung zeigen, kann man doch die von Kırıı an dem synonimen Trochus Frederighinii Svopr. von Esino zuerst beobachtete punktierte Längs- streifung an einem Exemplare klar beobachten, welche sowohl auf der letzten wie auf der vorletzten Windung zu erkennen ist. Gleich wie in den Cassianer Schichten sind auch in den Pachycardientuffen die Stücke von Coelostylina conica in bezug auf Wöülbung der Umgänge, des Gehäusewinkels ziemlich variabel und es treten daher sowohl schlankere als gedrungenere Exemplare auf. Von den letzteren liegen an 20 Ge- häuse vor, die alle Übergänge von der typischen Form zu Coelostylina cochlea Msrr. (Kıryı, Cassian, Fig. 8) und Coelostylina Sturi darstellen. Diese beiden Arten, von denen Kırızn die letztere selbst als niedrigstes Endglied der Gruppe der ©. conica bezeichnet, dürften demnach höchstens den Wert von Varietäten dieser Art besitzen. Der Schliff durch eime Schale zeigt eine hohle Spindel, welche jedoch sekundär auf kurze Strecken wieder solid werden kann durch Verschmelzung von proximal ungemein kräftigen Querwänden mit der Spindel. Zahl der untersuchten Stücke ca. 60. Coelostylina solida Korrx. Taf. XI, Fig. 13—18. 1892. Chemnitzia solida Koken. Fauna der Raibler Schichten vom Schlermplateau. Z. d. d. g. G., Bd. XLIV, S. 199, Taf. XIV, Fig. 10—14. 1893. Pseudomelania solida Koken bei v. WönHrm. Die Raibler Schichten. Jahrb. d. k. k. g. Reichsanstalt, S. 675. 1899. Chemnitzia solida Koken bei v. Zırvet. Über Wengener ete. Sitzungsberichte d. k. b. Akademie d. Wissensch., Bd. XXIV, H. 3. 1900. Coelostylina solida KokEn bei Kırıı. Triasgastropoden des Bakonyer Waldes. Resultate d. wissenschaftl. Er- forschung des Balatonsees. Paläontol. Anhang, Bd. I, S. 37. 1905. Coelostylina solida Koren bei BLASCHKE. Die Gastropodenfauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp in Süd- tirol. Beiträge zur Paläontologie u. Geologie etc., Bd. XVII, S. 209, Fig. 28. Ooelostylina solida Koxsn, die durch ihre stufenförmig abgesetzten Umgänge leicht zu erkennen ist, gehört zu den häufigeren Fossilien der Seiser Alp. Das Gehäuse selbst ist bikonisch mit kegel- förmiger Apikalseite; die Windungen sind staffelförmig voneinander durch tiefe Nähte getrennt, von diesen führt eine bandähnliche Kante, welche besonders bei älteren Individuen hervortritt, zu den eigent- lichen geradkonischen Windungen; eine ähnliche jedoch nicht so breite Kante leitet zur konischen Basıs- fläche über, wo sich neben der umgeschlagenen, mäßig verdiekten Innenlippe eine Art von Nabel- spalte zeigt. Die Zuwachsstreifen, welche sich gleichfalls nur bei älteren Individuen und da nur sehr undeut- lich beobachten lassen, scheinen ziemlich gerade über den größten Teil der Windung zu verlaufen, jedoch in der Nähe der Naht nach vorn umzubiegen. Es treten mehr untersetzte und schlankere Individuen auf. An verschiedenen Stücken aus den Tuffen, sowie auch an emem der Originalexemplare Koren’s aus den Raiblern vom Schlern lassen sich Längsstreifen durch nadelstichähnliche, sich in regelmäßigen Abständen wiederholende Punkte nachweisen. An einem kleineren Individuum, welches durch einen für diese Ablagerungen geradezu idealen Erhaltungs- zustand ausgezeichnet ist, treten diese Punkte in Zusammenhang mit sehr feinen Längsstreifen auf, welche ziemlich dicht alle Windungen und auch einen großen Teil der Basisfläche überziehen. Palaeontographica Bd. LIV. 16 Längs- und Querschnitte durch die Schale beweisen, daß die Spindel von Coelostylina solida solid ist. Trotzdem — bisher wurden nur hohle Spindeln bei dieser Gattung konstatiert — wurde im Anschluß an das Vorgehen Kırrv's und Brascnkr’s als Gattungsname Coelostylina gewählt. Der Meinung Kırmr's folgend, nach dem Undularia im weiterem Sinn nichts anderes ist als ein extrem entwickelter Seitenzweig von Coelostylina, halte ich es deshalb für zweckmäßiger, den Gattungsnamen Coelostylina — die typischen Undularien im Sinne Koren’s U. scalata und U. disputata ausgenommen — beizubehalten. Sehr nahe verwandt, wenn nicht gar ident mit unserer Art ist Coelostylina (Undularia) Ambrosinü Sropr. von Esino, welche ihrerseits wohl nur eine Varietät von Coelostylina (Undularia) concava Stopp. ist (verel. Kırrı, Esino, S. 160). Zahl der untersuchten Stücke: 41. Coelostylina Stotteri Kuırsr. Taf. XI, Fig. 19—22. 1843. Melania Stotteri Kuıpst. Beitr. I, S. 186, Taf. XII, Fig. 10. 1894. Coelostylina (Pseudochrysalis) Stotteri Kuıpst. bei Kırı. Gastropoden von St. Cassian. Annalen, Hofmuseum, IX, S. 189 (268), Taf. V (XIV), Fig. 22—31, ibid. Synonima. 1899. Coelostylina Stotteri KLıpst. bei ZITTEL. Über Wengener etc. Sitzungsberichte d. m. yhys. Klasse der k. b. Ak. i. W., Bd. XXIX, p. 3, S. 352. 1900. Coelostylina Stotteri Kuıpst. bei KırıL. Triasgastropoden des Bakonyer Waldes. Resultate der wissenschaftl. Erforsch. des Balatonsees. Pal. Anhang, S. 38. 1905. Coelosiylina (Pseudochrysalis) Stotteri Kuıpst. bei BLASCHKE Gastropoden der Pachycardientuffe der Seiser Alp. Beiträge zur Geol. u. Paläontol. Österreich-Ungarns u. des Orients, Bd. XVII, S. 210, Taf. XX, Fig. 24. Diese Art läßt sich in großer Häufigkeit in den Pachycardientuffen feststellen und zeigt in diesen Ablagerungen die Eigenschaft großer Variabilität, wie sie Kırr, von den Stücken aus den Cassianer Schichten erwähnt. Wie hier finden sich auch in den Pachycardientuffen die von Kırrı aufgestellten, aber durch Übergänge gegenseitig verbundenen Varietäten: depressa, elongata und alata. Zahl der untersuchten Stücke ca. 70. Coelostylina Münsteri J. Bönn. Taf. XI, Fig. 23. 1841. Melania crassa MÜNSTER. Beiträge IV, S. 94, T. IV, Fig. 17. 1894. Coelostylina crassa MÜNSTER bei Kırı. Gastropoden von St. Cassian III, Annalen des k. k. Hofmuseums, IX, S. 182 (201), Tafel V (XIV), Fig. 15—21, ibid. Synonyma. 1895. Omphaloptycha Münsteri J. Böum. Gastropoden der Marmolaten. Palaeontographiea, 47. Bd., S. 275, Taf. XIV, Fig. 18, Textfig. 61. 1899. Coelostylina Münsteri J. Böum bei KırıL. Gastropoden der Esinokalke. Annalen Hofmuseum XIV, S. 146. 1900. Coelostylina Münsteri? J. Böum bei Kırrı. Trias-Gastropoden des Bakonyer Waldes. Resultate d. wissenschaft. Erforschung des Balatonsees, geol. Anhang. Zu dieser, in ihrer Umgrenzung sehr unsicheren Art, die Kırrı (1899) wohl mit Recht mit Omphaloptycha EscHerı in Verbindung bringt, möchte ich eine Anzahl von Stücken stellen, welche in ihrer Ausbildung sehr an die Cassianer Formen (0. erassa) erinnern. Keines meiner Exemplare ist vollständig erhalten, indessen spricht die flachere Krümmung der Umgänge sehr für ihre Zugehörigkeit zu ©. (Münsteri) crassa, welche Eigenschaft sie ja auch von €. conica unterscheidet. Vielleicht könnte man auch die Stücke mit €. turritellaris Msır. oder ©. Griesbachi KırrL in Zusammenhang bringen. Faltige Zuwachsstreifen, wie sie Kırrn an seinen Cassianer Exemplaren in Erwähnung bringt, sind an unserem Material nur an einem Stücke wahrnehmbar; dagegen zeigt ein Gehäuse deutliche Spuren einer dichten, fein punktierten Längsstreifung. Zahl der untersuchten Stücke: 16. Coelostylina elegans sp. n. Taf. XI, Fig. 24. An Coelostylina solida schließt sich eng eine nur in einem einzigen Exemplare vorhandene Form, die zum größten Teile als Steinkern erhalten ist. Das Gehäuse selbst ist von ungemein schlanker, gefälliger Form mit ca. 9 Umgängen. Die letzteren sind nur ganz unmerkbar gewölbt und nahezu als flach zu bezeichnen. Wie bei Coelostylina solida sind die Windungen staffelförmig voneinander abgesetzt, welche Erschemung bei der Schlankheit unserer Spezies um so auffallender wirkt. Coelostylina elegans unterscheidet sich von der nahe verwandten Coelostylina solida Kokex durch die schlankere Gestalt und die größere Zahl der Umgänge. Zahl der untersuchten Stücke: 1. ? Coelostylina virgata sp. n. Taf. XI, Fig. 25, 26. Gehäuse kegelförmig, mit flachen, niedrigen, sehr rasch an Größe zunehmenden Windungen und ziemlich vertieften Nähten. Letzter Umgang höher als der Rest der Spira und mit einer deutlichen Lateralkante ausgestattet. Windungen mit Querfalten, die häufig, namentlich auf dem letzten Umgang verwaschen, sind und welche durch büschelartig zusammengedrängte &förmige Zuwachsstreifen gebildet werden. Außerdem Umgänge und Basis mit vertieften Punktreihen. Mündig hochoval, Innenlippe um- geschlagen, die schlitzförmige Nabelöffnung ein wenig verdeckend. Coelostylinen mit Querfalten dürften außer der fraglichen Ovelostylina nodosa Msrr. von Cassian, auf welche Kırrı in seiner Arbeit über die Cassianer Gastropoden aufmerksam macht [l. e. S. (206) 187], bis jetzt noch wenig bekannt sein. Ob freilich die Form bei Coelostylina zu belassen ist, kann ohne weiteres Material nicht entschieden werden, doch sprechen außer dem Coelostylinen ähnlichen Umriß auch die Punktreihen für die Zugehörigkeit zu dieser Art. Große Ähnlichkeit mit unserer Art besitzt die gleichfalls in ihrer generischen Stellung unsichere Pseudomelania (?) Aonis aus den Cassianerschichten. Zahl der untersuchten Stücke: 2. Genus: Spirochrysalis Kırıı. (2) Spirochrysalis bellelineata sp. n. Taf. XI, Fig. 27. Gehäuse kegelförmig pupoid, Umgänge anfangs rasch an Größe zunehmend und leicht gewölbt. Letzter Umgang von zylindrischer Form, sehr groß und flach. Basis flach kegelförmig. Mündung vhombisch. An 2 Stellen lassen sich dieht stehende feine Längsstreifen beobachten. Zuwachsstreifen in ihrem Verlaufe undeutlich, auf der Basis anscheinend Spiralleiste vorhanden. Diese Art unterscheidet sich von der nahestehenden Spirochrysalis nympha Msrır. aus den Cas- sianer Schichten durch den viel höheren und noch mehr zylindrischen letzten Umgang und auch durch die eigentümliche dichte Längsstreifung, die bei der gleichfalls ähnlichen Spirochrysalis punetata Kırru von der Marmolata zwar auch, aber bei weitem nicht so dicht (nur 5 Längsfurchen) vorhanden ist. Überdies lassen sich bei der letzteren Art dieht gestochene Punkte erkennen, welche bei unserer Form nicht zu beobachten sind. Die Beschaffenheit der Spindel und der für das Genus charakteristischen Basiswände konnte nicht untersucht werden — weshalb die generische Zustellung eine unsichere ist. Zahl der untersuchten Stücke: 1. Genus: Euchrysalis LAuge. Euchrysalis fusiformis Msrr. var. crassa Kırrı. Taf. XI, Fig. 28—30. 1894. Euchrysalis fusiformis MSTR. var. crassa KırıL. Gastropoden von St. Cassian ete. Annal. des k. k. Hofmuseums, IX, S (124) 205, Taf. (XV) VI, Fig. 25 u. 29. Der Umriß der Gehäuse ist haferkornförmig, die Windungen etwa zweimal so breit wie hoch und nur wenig gewölbt, der vorletzte Umgang der breiteste. Obwohl der letzte Umgang an keinem der Stücke vollständig erhalten ist, so lassen dieselben doch die zusammengedrückte Mündung erkennen. An einem Schliffe kann man deutlich sehen, daß die Spindel solid ist. Zahl der untersuchten Stücke: 5. Euchrysalis alata Kırrı. Taf. XI, Eie. 31. 1894. Euchrysalis alata KırrL. Gastropoden von St. Cassian etc. Annalen des k. k. Hofmuseums, IX, S. (224) 205, Taf. (XV) VI, Fie. 55. Diese seltene Art, welche bis jetzt nur aus St. Cassian bekannt sein dürfte, liegt mir in einem ganz vollständigen Exemplar vor, wodurch bei dieser Form eine sichere Bestimmung allein möglich ist. Außerdem ist noch ein Gehäuse vorhanden, das nur mit Vorbehalt hieher zu stellen ist, weil der letzte Umgang beschädigt ist und die flache, flügelartig abstehende Außenlippe fehlt. ? Euchrysalis sp. Taf. X, Fig. 35. Gehäuse klein, puppenförmig, Umgänge gewölbt, obere Windungen etwa doppelt so breit als hoch, Nähte mäßig vertieft. Mündung oval, Außenlippe flach, abstehend. Anfangswindungen geneigt. Die Form, welche in ihrem Habitus an Kuchrysalis fusiformis Msır. var. erassa KırıL, in ihrem Mündung an Euchrysalis? alata Kırtı erinnert, liegt nur in einem einzigen Stück vor, welches uns über Spindel, Zuwachsstreifen keinen Einblick gestattet, weshalb von weiteren Schlüssen Abstand genommen wurde. — 15 — Genus: Telleria Kırrı. Telleria umbilicata Kımrı. Taf. VII, Fig. 32. 1894. Telleria umbilicata Kırrı. Gastropoden von St. Cassian. Annal. des k. k. Hofmuseums, IX, S. (227) 208 Taf. (XVI) VII, Fig. 27—29. Obwohl bei den vorliegenden Gehäusen die Schale entweder inkrustiert oder teilweise nicht er- halten ist, so zeigt doch eines derselben auf der Basis die charakteristische Längsstreifung, ebenso deutlich ist die Erweiterung der Außenlippe und der weite Nabel erkennbar. Zahl der untersuchten Stücke: 3. Genus: Macrochilina Baytr. ? Macrochilina sp. Taf. XI, Fig. 33. Gehäuse spindelförmig, glatt, aus wenigen Umgängen aufgebaut. Spira konisch mit mäßig ge- wölbten Umgängen, Nähte ziemlich flach. Letzter Umgang fast doppelt so hoch wie die übrigen Windungen, mit kielartiger Krümmung in die konische Basis überleitend. Mündung schmal. Zuwachsstreifen undeutlich. Obwohl das wichtigste Merkmal der Gattung: die Drehung der Spindel oder Spindelfalten nicht wahrnehmbar sind, habe ich doch das Stück infolge seiner sonstigen großen Ähnlichkeit mit Macrochilina Sandbergeri LausE vorläufig zu Macrochilina gestellt. Zahl der untersuchten Stücke: 1. Genus: Protorcula Kırrı. Protorcula subpunctata Msrr. Taf. XI, Fie. 34, 35. 1841. Turritella subpunctata Msrr. Beiträge IV, S. 118, Taf. XIII, Fig. 10. 1892. Undularia carinata KoKEN non Msır. Zeitschr. d. d. g. G., S. 200, Taf. XIII, Fig. 3—4. 1894. Undularia (Protorcula) subpunetata Msır. bei Kırı, Gastropod. von St. Cassian, III. Annalen des k. k. Hof- museums, IX, $. (188) 169, Taf. (XVI) VII, Fig. 50—54, 56, ibid. Synonima! 1899. Undularia subpunctata MSTR. v. Zırrei. Über Wengener etc. Sitzungsberichte der k. b. Ak. der Wissensch., Bd. XXIX, S. 352. 1900. Protorcula subpunctata MsTRr. Triasgastropoden des Bakonyer Waldes. Result. d. wiss. Erf. d. Balatonsees (pal. Absch.), Bd. I, T. I, 8. 40, Taf. VII, Fig. 1—2. 1905. Protorcula subpunctata Msır. bei BLAscHke. Gastropodenfauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp etc. Beitr. zur Paläont. ete., S. 210, T. XX, Fig. 30. Das Material aus den Pachycardientuffen, dieser durch Kırrı eingehend untersuchten Art, ist ein ziemlich reichhaltiges, hat aber durch Inkrustation und Abrollung in seiner Erhaltung viel gelitten. Indessen zeigt ein Stück doch die feine gleichmäßige Längsstreifung, welche nach Kırrı die ganze Gehäuseoberfläche überdeckt. Auf der Basis zweier jugendlicher Gehäuse, die anscheinend hierher ge- hören, läßt sich unterhalb des Nahtkieles noch ein zweiter Kiel beobachten. Zahl der untersuchten Stücke: 12. Protorcula sp. Taf. XI, Fig. 36, 37. Gehäuse turmförmig mit wenig vertieften Nähten und flachen Umgängen, die zweimal so breit als hoch sind und eimen deutlichen Naht- und Lateralkiel tragen. Zuwachsstreifen kräftig, sichelförmig, auf der Basis anscheinend noch ein zweiter Kiel vorhanden. Das scharfe Hervortreten der Zuwachsstreifen dürfte auf ein Verwitterungsstadium der Gehäuse zurückzuführen sein, welche Erscheinung Kırrı auch bei Protorcula (Turritella) fasciata Kuıpsr. erwähnt. [Kırrı, Cassian, T. (XII) IX, Fig. 12—14, S. (118) 55.]| Auch in der »sichelförmigen« Zuwachsstreifung ähnelt mein Stück dem Exemplare von St. Cassian. Im übrigen ist bei dieser Art die untere (Lateral-) Kante kräftiger ausgeprägt als die obere, während bei dem Gehäuse aus den Tuffen das Gegenteil der Fall ist. Der schlechte Erhaltungszustand der Form gestattet nicht zu entscheiden, ob sie zu einer bereits bekannten (vielleicht subpunctata) Art gehört oder eine neue Spezies darstellt. 2 Stück. Genus: Heterogyra Kırtı. Heterogyra Kokeni BrascHke. Taf. Xl, Fig. 38. 1905. Heterogyra Kokeni BLASCHRE. Die Gastropodenfauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp in Südtirol. Beitr. zur Paläontologie u. Geologie ete., Bd. XVII, S. 211 (51), Taf. XX (II), Fig. 3la, b. Gehäuse turmförmig mit kantigen Jugendwindungen, welche durch 2 Längskiele, von denen der obere der stärkere ist, gebildet werden; größere Umgänge glatt, gewölbt, Nähte ziemlich tief ein- schneidend. Basis gerundet, Mündung oval. Bei dem Originale BrascHhke’s steigen die Kiele bis zur vorletzten Windung, während bei meinem Exemplar die # letzten Umgänge frei von solchen sind. Das mir vorliegende Stück scheint wenig oder gar nicht korrodiert zu sein. Ob dieser Unterschied nun die Berechtigung gibt, beide Formen voneinander zu trennen, erscheint bei dem geringen Material (je 2 Gehäuse) nicht angängig. Vielleicht wird dadurch zu Heterogyra ladina (Kırın, Esino l. e. S. 184, Taf. XVII, Fig. 27) aus den Marmolatakalken, deren große Ähnlichkeit Brascnke mit Recht bespricht, eine Übergangsform gegeben. Genus: Promathildia Anxprkar. Promathildia colon Msır. var. Seisiensis. Taf. XI, Fig. 39—43. 1841. Turritella colon Msır. Beitr. IV, S. 119, Taf. XIII, Fig. 20. 1843. Turritella quadrangulata Kuıpst. Beitr. I, S. 175, Taf. XI, Fig. 13. 1869. Cerithium colon MsTr. bei LauBE. Fauna von St. Cassian, IV, S. 4, Taf. XXIX, Fig. 4. 1894. Promathildia colon Msır. bei Kırrı. Gastropoden von St. Cassian. Annalen des k. k. Hofmuseums, IX, Taf. (XIX) X, Fig. 4-6, 1905. Promathildia cf. colon Mstr. bei BLAscHkKE. Gastropodenfauna der Pachycarlientuffe der Seiser Alp etc. Beiträge zur Geologie etc., Taf. XX, Fig. 33a, b. BrascHhkE bringt in seiner Arbeit eine Promathildia, welche er Promathildia ef. colon heißt. Es steht ihm nur ein Exemplar zur Verfügung, welches auch zur Abbildung gelangt, im Texte erwähnt er ausdrücklich die Verschiedenheit seines Stückes von der typischen Form — stärkeres Vorwalten der Quer- falten gegenüber den Längskielen auf den Jugendwindungen — und betrachtet das Gehäuse höchstens als eine Lokalvarietät. Auf Grund weiteren Materials kann ich die Beobachtungen BrAascHke’s nur bejahen, nur sei noch hinzugefügt, daß neben dem Zurücktreten der Längskiele gegenüber den Querfalten, sich auch diese selbst durch ihren im allgemeinen mehr geraden Verlauf — dieselben sind bei der Forma typica % förmig — unterscheiden. Von den schwächer entwickelten Kielen ist der obere (Lateralkiel) ebenso stark, wenn nicht stärker, ausgebildet als der untere (Marginalkiel), im Gegensatz zu der Cassianer Form, wo das Gegenteil der Fall ist. Auch scheint die Zahl der auf den Kielen durch die Querfalten erzeugten Knoten ziemlich konstant die gleiche zu sein, während Kırrı ausdrücklich erwähnt, daß auf den oberen häufig mehr, bis zur doppelten Anzahl von solchen auftreten könnten. Einzelne der Längs- streifen treten auf den Umgängen namentlich in der Nähe der Kiele besonders deutlich hervor, auch auf der Basis lassen sich dieselben sehr gut erkennen. Auf Grund der oben angeführten Unterschiede dürfte die Aufstellung einer Varietät wohl an- gezeigt erscheinen. Zahl der untersuchten Stücke: 9. Promathildia colon Msrr. selbst scheint in der typischen Ausbildung auch auf der Seiser Alp vorzukommen, wenigstens zeigen einige, allerdings inkrustierte Stücke neben den andern bezeichnenden Momenten auch den kräftiger ausgebildeten unteren Kiel, an dem die Knoten gleichfalls mehr ausgeprägt erscheinen als auf dem oberen. Zahl der untersuchten Stücke: 3. Promathildia Kittli sp. n. Taf. XI, Fig. 44—46. Gehäuse spitz puppenförmig mit mäßig tiefen Nähten und flachen, sehr fein längsgestreiften Umgängen ohne eigentliche Kiele. Auf den Umgängen außer der feinen Längsstreifung noch ea. 10 bis 12 leistenförmig vorspringende gerade (uerfalten, die oben und unten knötchenartige Anschwellungen zeigen. Basis schwach gewölbt, ungenabelt, Mündung rundlich. Die Anfangswindungen, welche geneigt sind, nehmen ungemein rasch an Größe zu, durch welchen Umstand die pupoide Gestalt der Gehäuse zustande kommt. Ein weiteres charakteristisches Moment unserer Form ist das, daß sich die Querrippen der verschiedenen Umgänge fast durchweg in ihrer Richtung gegenseitig decken, se daß es namentlich bei kleinen Gehäusen den Eindruck macht, als überziehe eine Leiste alle Windungen. — 1238 — Durch die puppenförmige Figur, den Mangel an kräftisen Längskielen, sowie die bezeichnenden (uerrippen, unterscheidet sich Promathildia Kiütli von der nahe verwandten Prromathildia colon var. Seisiensis, die spitzere schlankere Gehäuse mit deutlich entwickelten Kielen in sich faßt. Zahl der untersuchten Stücke: 4. Promathildia Bolina Msır. Taf. XI, Fig. 47. 1841. Turritella Bolina Msır. Beitr. IV,.S. 118, Taf. XIII, Fig. 11. ?1884. Melania Bolina MSTR. in QUENSTEDT. Petrefactenk. Deutschl., I. Abt., Bd. VII, S. 221, Taf. 192, Fig. 50-52. 1894. Promathildia Bolina Msrr. bei Kırrı. Gastropod. v. St. Cassian. Annal. des k. k. Hofmuseums, Bd. IX, S. 217 (236), T. (XVII) IX, Fig. 69. Von dieser Art, welche von Kırrı eingehend beschrieben ist, liegen 1 größeres und 2 kleinere unvollständige Gehäuse vor, von welchen die beiden letzteren durch keinen guten Erhaltungszustand ausgezeichnet sind; immerhin lassen sich an den turmförmigen Schalen die charakteristischen Längskiele wohl unterscheiden. Promathildia (Zygopleura) coronata Koxen. Taf. XI, Fig. 48. 1892. Zygopleura coronata KoREn. Fauna der Raibl. Schicht. vom Schlernplateau. Zeitschr. d. d. &. G., Bd. XLIV 8. 205, Taf. XIII, Fig. 13 —15. 1899. Promathildia coronata KokEN bei Kırrtı. Gastropoden der Esinokalke ete. Annal. d. k. k. Hofmuseums, XIV, S. 92 u. 9. Aus den Pachycardientuffen legt mir ein Stück von Zygoplewra coronata vor, die Korzn aus den Raiblerschichten vom Schlernplateau beschreibt. Der Erhaltungeszustand ist der gleiche ungünstige wie bei den Originalstücken Koren’s der Münchener Sammlung, weshalb weitere Beobachtungen sich nicht daran anstellen lassen, indessen möchte ich mich auch für die Ansicht Kırrv’s aussprechen, welcher die Gehäuse vom Schlern untersuchte und sie zu Prromathildia zu stellen geneigt war. Promathildia sp. Taf. XI, Fig. 49, 50. 1905. Promathildia sp. bei BLASCHKE. Gastropodenfauna der Pachycardientuffe ete. Beiträge zur Geologie und Paläontologie ete., Bd XVII, Taf. XX, Fig. 34. Brascnkz bildet auf Taf. XX, Fig. 34 eine Promathildia sp. aus den Raibler Schichten vom Schlernplateau ab, eine weitere Beschreibung der Form wird nicht gegeben. Nun findet sich in dem mir vorliegenden Material von den Pachycardientuffen sowohl wie von den Raibler Schichten des Schlernplateaus je ein Gehäuse, welches sehr gut mit der Abbildung bei Braschk£ übereinstimmt. Indessen ist auch an diesen Stücken der Erhaltungszustand ein recht ungünstiger, da die Oberfläche der Schalen stark korrodiert ist. In ihren Umrissen erinnert die Form sehr an die oben besprochene ? Promathildia coronata Koxen, doch ist ihre Basis durch einen deutlichen Spiralkiel aus- gezeichnet, welcher der P. coronata fehlt. ao u Promathildia striata sp. n. Taf. XI, Fig. 51. Gehäuse turmtörmig, mit tiefen Nähten und steil gewundenen, winkligen Windungen. Letztere tragen zwei kräftige Lateralkiele, zwischen denen ein schwächerer verläuft; der letzte Umgang zeigt unterhalb der unteren Lateralkiele noch zwei weitere kräftige Kiele, an welche sich gegen die Spindel zu noch eine Anzahl solcher schwächerer anschließen, die allmählich an Stärke abnehmen. Außerdem rufen die Zuwachsstreifen, welche in regelmäßigem gegenseitigem Abstand stehen, auf den Kielen deutliche Knötchen hervor. Mündung hochoval, vorne mit einem schwachen Ausguß versehen. Promathildia striata gehört demnach zu der Gruppe Promathildia Bolina Msır., in welcher Promathildia Winkleri Kıırsr.-Kırın. [Kırmı, Cassian. 1894, S. (236) 217, Taf. (XVII) IX, Fig. 3—5] anscheinend die nächst verwandte Art darstellt und von welcher sie sich hauptsächlich durch die andere Anordnung der Kiele unterscheidet. Zahl der untersuchten Stücke: 1. Promathildia parvula sp. n. Taf. XI, Fig. 52, 53. Gehäuse sehr klein, spitz mit winkligen Umgängen, welche einen ? sehr schwachen Läneskiel und 2 kräftige Lateralkiele tragen. Der letzte Umgang zeigt auf der gewölbten Basis noch 2 schwächere Kiele. Anwachsstreifen namentlich auf der flachen Apikalseite gut erkennbar. Die Form, welche in die Gruppe der Promathildia Bolina gehört, hat in Promathildis Stuoresensis Kırrı von St. Cassian ihren nächsten Verwandten, nur ermangelt dieser auf der letzten Windung die sublateralen Kiele. Zahl der untersuchten Stücke: 2. Genus: Pustularia Kokren. Pustularia alpina EıchwaArD sp. Taf. XI, Fig. 54. 1851. Mawnchisonia? alpina EiCHWALD. Reise durch Tirol ete. Moseau., pag. 125, Taf. 1, Fig. 5. 1892. Pustularia alpina KokEn. Zeitschr. d. deutsch. geolog. Gesellsch., pag. 203, Taf. XV. 1894. Pustularia alpina Kırıı. Ann. d. k. k. naturhist. Hofmus., Bi. IX, Heft 2, pag. 231, Taf. XII, Fig. 1. Nach Zirrer stelle ich die Gattung Pustularia zu den Pyramidelliden. Zwei gut erhaltene Bruch- stücke (ein Basalstück eimes mittelgroßen Exemplars und ein Mittelstück eines ebenfalls mindestens mittelgroßen Exemplars) von den Pachycardientuffen der Seiser Alp liegen mir vor. Rean Palaeontographieca. Bd. LIV. 17 le ze Tabellarische Übersicht der Scaphopoden- und Gastropodenfauna der Pachycardientufie der Seiser Alm und Vergleich mit der Cassianer und Raibler Fauna. a | 8 au = 2 oO en di See l. Dentalium undulatum MÜNSTER . . - + | 33. Astralium insolitum Kuıpst. AL. | — 2. » cyrtoceroides READ — | — | 34. » Haueri Kırıı + | — 3. » SUnIleARERD — || 85, » calcar MÜNSTER + — 4. Scurria campanaeformis Kuıpst. — | 36. Turbo subcarinatus MÜNSTER . + | — Patella J. Böhmi bei BLascme . | — | 4*| 37. » dextorius p.n.. ....|l | — 5. Scurria striata REaD . . .» . . | — | — | 38. Oollonia cincta Münster + | — 6. Patella granulata Münster . . . | + | — | 39. » sp. reflexa Münster + | — 7. » sparsicostata J. Bun . . | — | — | 40. Clanculus nodosus Münster. . . + | — Ss.» erateriformis Km . .. | — | — | 4. » tschapitensis RBEADL.. ». ». | + | — 9. » "magna Kran — Lepetopsis 42. Trochus Waageni sp.n. . ». ..| — | — Zitteli BLascHKE . . . . — | 1%. » ES Pe |; = 10. » radians READ . . . . . | — | — | 44. Flemmingia bistrieta Münster. . | + | — 11. Acmaea lineata Kuwst. . . . . |?— | — | 45. Eunemopsis Epaphus Lavse Sr 12. Kokenella Laubei Kırtı + | — | 46. Umbonium umbilicus READ — Grobbeni 13. » rugosda READ — | — BeAgeen 6 00 0 | — | — 14. Temnotropis bicarinata LAUBE 4 | — | 47. » Se ae] == 15. » carinata Münster . . | + | — | 48. Delphinulopsis binodosa Münster . + | — 16. Ptychomphalus gracilis Rran — | — | 49. Neritopsis ornata MünsIıER . . . | + | — 17. Worthenia coronata MÜNSTER + | — | 50. » subornata MÜnsteR . . | + | — 18. » subgranulata MÜNSTER + | — | 51. » decussata Münster . . | 4 | +* 12: >» Münsteri Kuıpst. . | + I2+ | 52. » armata Münster . . .| + | 4° 20. » turrieulata KınTtu — Art- 53. Palaeonarica concentrica Münsıkr . | + | -+* haberi BuAscHKE . . . | — | +”]| 54. » hologyriformisBLASCHKE | — | — 21. > subtiis KrLıest. . . . | + | | 52. » Kita BTNSCHEE SE 22. » ‚cassiana Kımtun . . ., + | — | 56. Frombachia Uhligi BLASCHKE —. | 6% 23. » canalifera MÜNSTER . . — | —*[ 57. Hologyra excelsa Hauer . . . .| | — 24. Rhapistomella radians Wiss m. . . + | — | 58. » efr. limneiformis LAusE | — 25. Schizogonium subcostatum Münster | — | — | 59. » cipitensis BLASCHKE = 26. Stuorella sp. — ) — |) » RENTEN 5 6 a5 | > | + 27. Cheilotoma_ cf. Re J. En — ) — |) Öl, » ladina Kırru 3 — | — 282 Daubella. spı 2 2 E62 Dicosmosamacuları sg Rrı> Se 29. Enomphalus venustus MÜNSTER + | — | 63. Fedaiella inaequiplicata Kuıst. . | = 30. » Telleri Kutu . . . | + | — | 64. Marmolatella (Haliotimorpha) Dieneri | 31. Brochidium cingulatum MÜNSTER | — BLascHkE . . . en — | er 32. Keration nautiliforme sp. n. — | — | 65. Platychilina Oi Store I ! * hinter dem + bezeichnet das Vorkommen auf dem Schlernplateau, 131 v2: zur Fee a le 66. Platychilina pustulosa MÜNSTER . + | — | 100. ?Goniogyra armata MÜNSTER | — 67. Neritaria Mandelslohi Kuırsr. -- , —+*][ 101. Pseudomelania cf. Münsteri Wıssm. | — | — 68. >» plieatilis Kuısr. L, | LE| 7109, » » subula Kırıı + | — Ge cassiana WissM. = 0 103: » Sp en: —_—|ı — 70. » » var. expansa 104. Trypanostylus Suessi BLASCHE . —ı — LAuBE. + | — ı 10. > cf. geographieusSmore | — | — 71. Cryptonerita elliptica Kırıu Ben |toe: » triadieus KıTTu | 72. » Sturanyi BLASCHKE ee 107, Spirostylus subcolumnaris MÜNSTER | -- | — 73. Tretospira fasciata Kırıu . + | —+*| 108. » longobardicus Kımrı — | — 74. Pseudoscalites paucistriatus READ. — |) — | 109. Euthystylus angustus MÜNSTER . = | — 75. >» collariatus RraıD — 110. Coelostylina Karreri Kırmn . 2 — Wöhrmanni BraschkE | — | +*| 111. » Se ee 76. Purpuroidea trinodosa RzaAnD — Rab- | 112. > turritellaris Münster . | + | — lensis BLASCHKE . — | +*| 113. > similis MÜNSTER = | — 77. Purpurina Broilü Rean © | le > conica MÜNSTER -P | ar 78. Angularia pleurotomaria Münster . + — | 115. » solida KoKEN — | 6° 79. » subpleurotomariaMünster | + | — | 116. Stotteri Kuırst. = = S0. » graeilis sp. n. —..ı [#17 » Münsteri J. Bönm . Fr. | — S1. Scalaria triadica Krrrı | — || Hl, » elegans Sp. n. — | — 32. » spinosa Kuıpst. 2 192 virgata sp. n. — | — 83. Capulus bilateralis BLASCHKE. — | — | 120. ?Spirochrysalis bellelineata sp.n.. | — | — 84. Colubrella Kokeni sp. n. i — | — | 121. Buchrysalis fusiformis Msır. var. 85. Naticella striatocostata MÜNSTER . + | un. crassa KıTTu + | — S6. » sublineata MÜNSTER | — |) 1108, >» alata Kırın . + | — 87. Pfychostoma pleurotomoides Wıssm. | -4- | + | 123. Telleria umbilicata Kırrı | — 38. » Wähneri Kırıu . SZ.) — || ah, Allmeroeidine So © oo oo —)\ — 89. Amauropsis paludinaris MÜNSTER + | + | 125. Protorcula subpunctata MÜNSTER + | 4* 90. Loxonema tenue MÜNSTER | u — || 119 » spa SE — | — 91. » arctecostatum MÜNSTER | + | +*| 127. Heterogyra Kokeni BLAscHKE => | 92. » ef. constans J. BÖHM — | — | 128. Promathildia colon Msır.v.Seisiensis ı + | — 93 > Walmstedti Kuırsr. | — || 19, >» Bolina MünsTER . +| — 94. » perversum MÜNSTER 4 — || 10, >» coronata KoKEN . + | +* 95. » compressum SP. n.. — | — | 131. » sp. - — | Ar 96. » ro o — | — || SR, » parvula sp. n. == 97. ? Stephanocosmia Sp. — 0 27133: » Kittli sp. n. ze 98. ? Katosira sp. . . TE, » striata sp. n. . — | 99, ?Euchrysalis SP ee — —. 135. Pustularia alpina EıcHw. — —* Schluß. 1. Kurze Charakteristik der Fauna. Daß die Pachycardientuffe eine bei lebhaft bewegtem Wasser erfolgte Seichtwasserablagerung darstellen, wie von mir m meiner Bearbeitung der übrigen Fauna dieser Schichten dargelegt wurde!, wird auch durch die darin vorkommenden Scaphopoden und Gastropoden bewiesen. Speziell sind es die Patelliden, welche für diese Tatsache eintreten und welche, wie Braschkz ” sehr richtig bemerkt, »die Tufffauna vor den anderen Triasfaunen speziell von jenen der Schichten von St. Cassian und der Raibler Schichten auszeichnen«. Dieselben finden sich in nicht weniger als 4 Gattungen mit 9 Arten — einige unter ihnen mit ganz beträchtlicher Zahl der Individuen — und verleihen auf diese Weise der Fauna der Pachycardien- tuffe einen ganz eigenartigen Charakter. Die Familie der Pleurotomariden ist durch eine ganze Reihe bereits aus den Cassianer Schichten bekannter Gattungen und Arten vertreten. Bemerkenswert dabei ist das Vorkommen von Raphistomella radians Wıssm. in einem kleinen Exemplare, welche Spezies für St. Cassian eine der bezeichnendsten und häufigsten Formen — Kırrr lagen allein über 1000 Gehäuse vor — repräsentiert. Das gleiche gilt für die Familie der Euomphaliden, obwohl die vorkommenden Spezies zu den Seltenheiten in unseren Ablagerungen gehören; so liegt Kuomphalus venustus und Euomphalus Telleri in je 3, Brochidium eingulatum in nur einem Exemplare vor. Die Gattung Keration ist vorläufig bei dieser Familie untergebracht, sie dürfte eine Patella ähnliche Lebensweise besessen haben. Ähnlich sind die Verhältnisse bei den Turbiniden gestaltet, Astralium insolitum abgesehen sind die Cassianer Arten auch hier recht selten geworden. Dies ist auch bei den Trochiden der Fall, bei denen nur Clanculus in den Tuffen weitere Verbreitung fand. An Stelle von Umbonium helicoides Msır. ist in den Tuffen Umbonium umbilicus (= Grobbeni Br.) in stattlicher Individuenzahl getreten. Unter den Neritopsiden finden wir eine Anzahl alter Bekannter von den Cassianern, welche wie Neritopsis decussata und armata noch in die Raibler hinaufgehen. Neu und bezeichnend für die Tuffe ist neben Palaeonarica hologyriformis Bu. die kleine Palaeonarica Kittli Br., welche in zahlreichen Exem- plaren auftritt. Dieosmos maculatus Kıırsr. und Marmolatella (Haliotimorpha) Dieneri Bu. aus der Familie der Nati- copsiden, von welchen erstere auch in den Cassianer Schichten, letztere noch in den Raibler Schichten vorkommt, sind — beide häufig noch mit Farben ausgestattet — infolge ihrer Größe ein ganz charak- teristisches Faunenelement der Tuffe. Verhältnismäßig häufig in den Tuffen sind die kleinen Neritarien: Neritaria Mandelslohi Kuıpsr., Neritaria plicatilis Kuıpst. und Neritaria cassiana Wıssm., die sowohl aus den Cassianer wie aus den Raibler Schichten bekannt sind. Was die Purpuroideen betrifft, so tritt Tretospira fasciata bereits in den Cassianern auf, während Pseudoscalites collariatus (= Wöhrmanni Br.) und Purpuroidea trinodosa (— Rablensis Br.) erst in den Tuffen selbst sich finden — alle 3 Formen finden sich aber noch in den Raiblern. Außerdem ist die — 13 — hieher gestellte, links gewundene Angularia (Aristerostrophia) graeilis von Interesse, welche ein Analogon zu Loxonema (Allostrophia) perversum Msrr. bildet. Von Wichtigkeit ist ferner die eigentümliche Capulide: Capulus (Phryx) bilateralis Br. und die bisher nur aus den Nordalpen von Hallstadt bekannte Horiostomide: Colubrella, die hier durch eine Spezies Colubrella Kokeni vertreten ist. Die Pyramidelliden zeigen sich in den Tuffen mit einer großen Anzahl von Gattungen und Arten, welche aber zumeist bereits aus den Cassianern bekannt sind. Am meisten verbreitet ist Coelo- stylina mit 10 und Loxonema und Promathildia mit je 7 Spezies. Außerdem findet sich die charakte- ristische, große Pustilaria alpina, welche bisher nur aus den Raiblern bekannt ist, gleichfalls in den Tuffen der Seiser Alp. 2. Folgerungen aus der tabellarischen Übersicht. Die hier beschriebene Fauna von Scaphopoden und Gastropoden umfaßt 135 Arten, welche sich auf über 60 Gattungen verteilen. Brascuhke’s Beschreibung enthält nur 72 Arten, welchen er noch 16 von Zırren angeführte Formen beifügt, so daß also die Summe der ihm aus den Pachycardientuffen bekannten Gastropoden SS beträgt (und nicht 84 wie bei ihm irrtümlicherweise angegeben ist). Demgemäß weist die oben von mir gegebene Liste ein absolutes Mehr von 47 Spezies auf. Unter dem mir vorliegenden Material fanden sich folgende von BrascHk& beschriebene Formen nicht: 1. Patella ef. costulata MSTR. 2. Patella altissima BLASCHKE. 3. Lepetopsis ef. petricola Kırtı. . Lepetopsis aspera BLASCHKE. 5. Palaeonarica pyrulaeformis KLırst. 4 5 6. Platychilina subpustulosa BLASCHKE. 7. Marmolatella cf. Velleri Kırtı. 8. Hologyra cf. Dianae Kırrı. 9. Hologyra cf. conomorpha Kırıı. 10. Hologyra Kokeni J. BöHnm. i1. Hologyra Tschapitana BLAscHke. 12. Amauropsis Abeli BLASCHKE. 13. Loxonema grignense Kırtı. 14. Anoptychia canalifera Msır. 15. Pseudomelania subsimilis Kırtı. 16. Trypanostylus Waageni BLASCHKE. 17. Hypsipleura ef. cathedralis Koken. 18. Omphalostycha pachygaster Kırtı. 19. Promathildia minima BLASCHKEE. Wir hätten demnach in den Pachycardientuffen der Seiser Alp eine Gesamtsumme von 154 Gastropodenspezies, welche in Wirklichkeit natürlich noch viel höher gewesen sein mag und — 134 — es stellt sich dadurch diese Fauna, wenn auch die Artenzahl nicht so bedeutend ist, den anderen großen Triasformen würdig zur Seite. So beträgt nach Kırın die Summe der Gastropoden aus den Veszpremer Mergeln des Bakonyer Waldes 117, aus den Marmolatakalken 206, Esinokalken 148 und den Schichten von St. Cassian 396, während durch Koxrex aus der Trias um Hallstadt 191 Arten bekannt gemacht wurden. Beträchtlich kleiner erscheint freilich diesen Zahlen gegenüber die Raibler Gastropodenfauna vom Schlern, welche nach den jüngsten Untersuchungen von BLASCHKE 40 Spezies enthält. Ziehen wir nun, wie das bereits bei der früheren Bearbeitung! der übrigen Fauna gleichfalls getan wurde, das Resultat aus der obigen Liste, so ergibt sich folgendes: Die Gastropodenfauna der Pachycardientuffe hat ca. SO Arten mit den Gassianer und 27 mit den Raibler Schichten gemeinsam, von welch letzteren 18 bereits in den Gassianer Schichten auftreten, so daß also die Tuffe 62 Arten nur mit St. Cassian und 9 nur mit den Raibler gemein- sam haben. Von den vom Schlernplateau bekannten 40 Raibler Gastropoden sind 23 in den Tuffen vertreten, also über die Hälfte. Dieses Verhältnis tritt demzufolge gegenüber den Bivalven etwas zurück, von welchen in den Pachycardientuffen °/s der Schlernlammellibranchiaten sich finden. Aber wie hier bei den Zweischalern, so teilen auch bei den Gastropoden diese beiden Ablagerungen eine Reihe be- zeichnender Fossilien, wie Hologyra alpina Koken, Haliotimorpha Dieneri BuAscHKE, Coelostylina solida Koken, Pustularia alpina Eıcaw. u. a. Nicht weniger wie 18 Arten sind Cassianern, Pachycardientuffen und Raibler Schichten gemein- sam; also auch durch die Gastropodenfauna wird das von Zırrer abgegebene Urteil weiter bestätigt, wonach eine Trennung in paläontologischer Hinsicht zwischen Cassianer Schichten und Raiblern nicht möglich ist und daß die anscheinend zwischen beiden Ablagerungen vorhanden gewesene Lücke durch die Mischfauna der Pachycardientuffe überbrückt wird. Doch können diese Zahlen, wie BrascHkE bei seiner Zusammenstellung sehr richtig sagt, nur ungetähre Anhaltspunkte geben. Wie dieser Autor weiter bemerkt, besitzt die Raibler Gastropodenfauna relativ mehr große Typen als die Pachycardien- tuffe und St. Cassian. Dies ist für die Cassianer Schichten gewiß zutreffend, obschon wir auch hier die Art und Weise, wie die Sedimentbildung dieser Ablagerungen vor sich ging, nicht vergessen dürfen. Offenbar fand die Sedimentation der Cassianer Schichten bei sonst sehr guten Existenz- bedingungen in ruhigen Buchten statt, die vielleicht teilweise durch vorgelagerte Korallenriffe vor der Meeresbrandung geschützt waren. Diesem günstigen Umstande haben wir es sicherlich zu verdanken, daß jene Masse von kleinen Formen auf uns gekommen ist, die keinerlei Spur von Abrollung aufzeigen, deren Schalen vielmehr — bei den Bivalven fast nie getrennt — alle Details der Ornamentierung und teilweise noch Spuren von Farben zeigen. Doch birgt die Cassianer Fauna neben diesen kleinen Arten eine ganze Reihe größerer, ja verschiedene ganz stattliche Formen, es sei nur beispielsweise an Dicosmos maculatus, an die verschiedenen Coelostylinen unter den Schnecken, an die großen Cuspidarien, Cassianellen, Mysidiopteren unter den Bivalven erinnert! Denken wir uns demzufolge einmal von den rund 400 Arten zählenden Gastropoden der Cas- sianer Schichten 200 der kleineren Spezies entfernt, so erhalten wir eine Fauna, die an Größenverhält- 1 Palaeontographiea, Bd. L, S. 224. — 155 — nissen der Arten der Fauna der Marmolatakalke sehr nahe kommen dürfte. Auch ist nicht zu vergessen, daß bei allen Vergleichen des Inhaltes der Cassianer Schichten mit anderen Triasfaunen diese letzten von vornherein durch den chronologischen Faktor im Nachteile sind. Schon 1841 wurden durch Müsster aus den damals bereits wohl bekannten Cassianer Schichten 192 Gastropodenarten beschrieben, nach 50 Jahren weiterer Aufsammlungen gibt uns Kırrı die doppelte Zahl, so daß wir wohl zur Annahme berechtigt sind, daß in dem gleichen Zeitraume in der Kenntnis der anderen, viel später bekannt ge- wordenen Triasfaunen eine entsprechende Vermehrung eintritt. Betrachten wir nun im Gegensatz zu dieser bei ruhigem Wasser stattgehabten Sedimentbildung der Cassianer Schichten diejenige der Raibler speziell der roten Mergel am Schlern, die BnascHhk&E im Auge hat, so ergibt es sich aus den stark abgerollten Fossilien, die häufig fast alle Details der Skulptur verloren haben, daß diese Schichten eine bei stark bewegtem Wasser gebildete Seichtwasser-, vielleicht sogar Strandablagerung' darstellen. Daß unter solchen Umständen sich nicht leicht kleinere Gehäuse erhalten konnten, ist erklärlich und so kommt es, daß sich die Fauna der roten Mergel am Schlern durch große Formen auszeichnet. Diese Erscheinung zeigt sich aber ausschließlich am Schlern, denn sowohl in den Raibler Schichten von Kärnten und Nordtirol findet sich eine ziemlich gleichmäßige Mischung von großen und kleinen Faunenelementen. Daß die Pachycardientuffe als strandnahe, bei lebhaft bewegtem Wasser erfolgte Seichtwasser- bildungen zu betrachten sind, habe ich bereits früher dargelegt. Die in denselben vorhandene Fauna enthält keineswegs fast durchwegs kleine Formen — wie Braschke behauptet —, sondern sowohl in bezug auf Bivalven wie auf Gastropoden größe wie kleine Arten, und gerade diejenigen Spezies, welche als große Formen der Raibler am Schlern angeführt werden, liegen nun auch den Pachycardientuffen vor, wie Pustularia alpina, Pwrpuroidea Rablensis u. a. Alle diese Darlesungen hatten lediglich den Zweck, zu beweisen, daß einerseits die Sedimente der Cassianer Schichten äußerst günstig zur Erhaltung von Versteinerungen sind, während dies weniger bei den Pachycardientuffen und am wenigsten bei den roten Raiblern am Schlern der Fall ist. Wären diese Bedingungen hier günstiger, so würde sich sicherlich eine größere Summe gemeinsamer Formen nachweisen lassen. Trotzdem ist auf Grund der vorhandenen gemeinsamen Arten der Schluß gerecht- fertigt, daß Gassianer Schichten, Pachycardientuffe und Raibler Schichten die Fauna einer einzigen geologischen Stufe enthalten. Leider hat v. ARTHABER” in seiner Bearbeitung der alpinen Trias des Mediterran-Gebietes bei der Gliederung der alpinen Trias auf diese Tatsachen keine Rücksicht genommen, obwohl er selbst an anderer Stelle der gleichen Arbeit (S. 284) den Pachycardientuffen die Rolle eines Verbindungseliedes zwischen dem Cassianer und Raibler Niveau zuerkennt. Wie BrAscHhkeE richtig sagt, sind die direkten Beziehungen der Pachycardientuffe zu der Marmolata- und Esinofauna ganz geringe, da fast alle hier gemeinsamen Formen auch in den Cassianer oder in den Raibler Schichten vorkommen. Was nun die Beziehungen der Pachycardientuffe zu den Hallstädter Gastropoden 1 Vergl. WÖHRMANN und Koken. Z.d.d.g. G.|1. c. 228. ?2 G. v. AÄRTHABER. Die alpine Trias des Mediterran-Gebiets. Lethaea geognostica, II. Teil, Mesozoieum, Bd. I. — 136 — anlangt, so stellt Koxex in seiner Arbeit über die Gastropoden der Trias um Hallstadt! das andere Gepräge dieser Hallstädter Fauna im Vergleiche mit der Marmolata, Raibler und Cassianer Fauna in eingehender Weise dar. Dies hat natürlich auch für die Gastropoden der Pachycardientuffe im großen und ganzen Geltung, obschon BraschkeE” in Bezugnahme auf Koren treffend angibt, daß die Lebensbedingungen der Hallstädter Faunen und der Pachycardientuffe in gewissem Grade ähnliche sind. Infolgedessen ist es nicht auffallend, daß trotz des im allgemeinen verschiedenen Charakters beider Faunen — die Patelliden sind geradezu bezeichnend für die Pachycardientuffe, während sie in der Trias um Hallstadt nur m unbedeutender Zahl auftreten — vereinzelt gleiche Formen gedeihen konnten, wie Oolubrella, von welcher bisher insgesamt aus der Hallstädter Trias nur drei, aus den Pachycardientuffen nur em Exemplar bekannt sind. 3. Vergleiche. Die Fauna der Pachycardientuffe birgt eine Reihe von altertümlichen Formen in sich und es hat bereits Bırrwer” im Anschluß an die Beschreibung einer Mysidioptera aus diesen Ab- lagerungen, deren Beziehungen zu paläozoischen Gattungen dargelegt, welch letztere schon früher durch Satomon* in seiner Arbeit über die Marmolata besprochen wurde. Wenn wir uns nun nach denjenigen Faunen umsehen, welche an dieser Stelle zu emem Ver- gleiche herangezogen werden können, so bietet gerade der hier am ersten in Betracht zu ziehende Bellerophonkalk Südtirols? auffallenderweise verhältnismäßig wenig ähnliche Formen. Gervillia (Bakewellia) cf. ceratophaga ScHhtLorH. aus dem Bellerophonkalk von St. Jakob in Gröden gleicht zwar in Gestaltung und mit ihren tief eingebuchteten Zuwachsstreifen ungemein der Avicula Prosslinensis aus den Tuffen der Seiser Alp und die charakteristischen Prospondyliden dieser Schichten haben jedenfalls enge Beziehung zu ? Hinnitis erinifer Sracnz von St. Jakob, aber dies sind auch so ziemlich die einzigen Formen aus diesen Ablagerungen, welche einen Vergleich gestatten. Aller Wahrscheinlichkeit aber dürfte eine Neubearbeitung der so interessanten Fauna des Bellerophonkalks viel neues wichtiges Vergleichsmaterial bringen, die ja nun auch nach den glücklichen Funden von Kossmar und SCHELLWIEN ® durch diese beiden in Angriff genommen werden soll. Weit inniger als zu dem Südtiroler Bellerophonkalk sind die Beziehungen der Pachycardientuffe — was die Bivalven und Gastropoden betrifft — zu dem Inhalte der Sosiokalke der Provinz Palermo.’ ! E. Koken. Die Gastropoden der Trias um Hallstadt. Abh. der k. k. geol. Reichsanstalt, Bd. XVII, Heft 4, 1897. Zaeusw2ls: 3 A. Bittner. Über die triadische Lamellibranchiaten-Gattung Mysidioptera Sar. und deren Beziehungen zu paläo- zoischen Gattungen. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1900, 50. Bd., 1. Heft, S. 59. * W. Saromon. Geologische und paläontologische Studien über die Marmolata. Palaeontographica, 42. Bd., 1895, S. 117. ° G. STACHE. Beiträge zur Fauna der Bellerophonkalke Südtirols. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 22. Bd., 1877, S. 271 mit 3 Tafeln und 28. Bd.. 1878, S. 93 mit 4 Tafeln. % SCHELLWIEN. Vorläufiger Bericht über eine von F. Kossmar und ihm im alpinen Bellerophonkalk aufgefundene neue Fauna. Monatsb. d. d. geol. Gesellsch., Nr. 9, 1905, S. 357. " G. G. GEMMELLARO. La Fauna dei Calcari eon Fusulina della Valle del Fiume Sosio nella Provineia di Palermo. Palermo 1887—99. So beschreibt Grmmeraro unter dem Namen (leidophorus striatulus, Cleidophorus eduectus und Cleidophorus Catherinae auf Seite 191-193 (Taf. XX, Fig. 8, 10, 14, 15; 10, 11; 12, 13) Zweischaler, welehe in Umriß, Größe und Skulptur ganz auffallende Ähnlichkeit mit den bereits aus den Cassianer Schiehten bekannten, aber in den Tuffen häufiger auftretenden Myoconcha Maximiliani Leuchtenbergensis Kuırst. und Myoconcha aurieulata‘ besitzen. Ob die sizilianischen Stücke wirklich zur Gattung Cleidophorus gehören, muß dahingestellt bleiben, da von dem bezeichnenden Schloß keine Abbildung gegeben wird und im Text nur von Muskeln- und Manteleindrücken die Rede ist; nach den äußeren Merkmalen, wie Umriß, Größe, Skulptur scheinen aber hier Angehörige eimer Gattung vorzuliegen. Auch die Arten der Gattung Gervilia und Avicula beider Ablagerungen bieten verschiedentlich ähnliche Momente, so erinnert die in ihrer generischen Stellung unsichere und deshalb nur mit Vorbehalt zu vieula gestellte Aricıla? efflata (Vaf. XVII, Fig. 29, 32) ungemein an Streblopteria pusilla GEMMELLARO von der Pietra di Salomone. Aus den Cassianer Schichten ist gleichfalls durch Bırrwer? eine mit Avicula? efflata nahe ver- wandte Spezies beschrieben worden: Aricula? diffieilis, welche dieser Autor auch mit Streblopteria in Zusammenhang bringt. Des weiteren befanden sich unter dem durch mich bearbeiteten Gastropoden- material einige Lamellibranchiaten, die mir für die Fauna ganz neu waren und welche ich Herrn Dr. L. WaaGEn in Wien überschickte, welcher weitere, bisher aus diesen Schichten unbekannte Zwei- schaler zu bearbeiten beabsichtigt. Diese Stücke zeigen einen Triasbivalven ganz fremden Typus erinnern aber in ganz auffallender Weise an Sanguinolites Shumardi, welche durch GEMMELLARO von der Pietra di Salomone (l. e. Taf. XXIII, Fig. 26—28) beschrieben ist. Wie Koxzn gezeigt hat, sind gerade die Gastropoden im allgemeinen für geographische Schranken und räumliche Entfernungen sehr empfindlich, immerhin lassen sich bei dem Vergleiche der Schnecken der Pachycardientuffe der Seiser Alp mit jenen aus den Sosiokalken von Sizilien einige gemeinsame Punkte feststellen. Im großen und ganzen ist das Gepräge der beiden Gastropodenfaunen schon ein ziemlich ähnliches, nur daß im einen Falle den Patelliden die Rolle zukommt, welche dort die Bellerophonten spielen. Loxonema Walmstedti Kuırsr. aus den Tuffen besitzt in Loronema Salomonense GEMmM. einen ent- sprechenden Vertreter in den Kalken von Sosio, Naticopsis Waageni Gemm. hier ist wie dort Dicosmos maculatus Kıırsr. außer der großen gegenseitigen Ähnlichkeit zugleich eines der größten Elemente der Fauna. Auch sonst könnte man unter den Naticopsiden noch weitere Vergleichspunkte demonstrieren, wie die Ähnlichkeit von Platychilina Cainalloi Svopr. zu Platicheilus canaliculatus GEmmm. von Sizilien, doch besitzen die Angehörigen dieser Familie, wie Coelostylma, Macrocheilus unter den Pyramidellidae, meist einen gleichartigen Habitus und verhindern dadurch prägnantere Vergleiche. In den Sosiokalken ist die Gattung Plewrotomaria weit verbreitet, in den Pachycardientuffen das Genus Worthenia, und auch hier kann man unter einzelnen Arten besonders zwischen Pleurotomaria Josephinia Grmm. und Pleurotomaria murchisonaeformis GEemm. aus der ersteren Ablagerung und Worthenia turriculata Kırın (— Arthaberi BuascHke) eine große Ähnlichkeit feststellen. Ebenso beachtenswert sind die Beziehungen zwischen Fossiaropsis antigua Gemm. und Delphinulopsis binodosa Msır. Diesem Beispiele ı F. Broını. Pachyeardientuffe ete. Palaeontographica L, T. XXIII, Fig. 25. 2 A. Bittner. Lamellibranchiaten der alpinen Trias. Revision der Lamellibranchiaten von St. Cassian. Abh. d. k. k. geol. Reichsanst., XVIII, 1895, S. 80, Taf. 24, Fig. 19. Palaeontographica. Bd. LIV. 18 — 138 — könnte man noch mehrere beifügen, sie sollen aber genügen, um den gleichartigen Charakter der Gastro- podenfauna der Sosiokalke und der Pachycardientuffe bezw. der Cassianer Schichten darzutun. Wir haben also gesehen, daß in der Tat zwischen der Südtiroler Fauna einerseits und der sizilianischen Fauna andrerseits eine Reihe wichtiger gemeinsamer Punkte vorliegen und daß diese Be- ziehungen engere sind als die zwischen den Pachycardientuffen und den Bellerophonkalken. Vielleicht dürften von weiteren Aufsammlungen und emer Neubearbeitung der Fauna der Sosiokalke neue Auf- schlüsse in dieser Hinsicht zu erwarten sein. Unter jüngeren Faunen zeigt — gerade was die Gastropoden betrifft — gleichfalls eine Fauna von Sizilien einen auffallend ähnlichen Charakter, es sind die Formen aus dem unteren Lias der Provinz Palermo, welche Gs mmEnLLARo von dort beschreibt. (Sui Fossili del caleare cristalline della Montagna del Casae di Bellampo, nella Provincia di Palermo. Estratto dal Giornale di Science Naturali ed Econostomiche di Palermo, Vol. XII, in »Sopra aleune Faune Giuresi e Liasiche di Sieilia, studi paleontologiei, Palermo, Lao. 1872—82«.) Diese interessanten Beziehungen hoffe ich an anderer Stelle eingehender behandeln zu können. Ein neuer Ichthyosaurus aus der norddeutschen Kreide. Von FERDINAND BROILI. (Mit Tafel XII u. XII.) Im Frühjahr 1906 erwarb Herr Professor Dr. Rorsrurrz für die paläontologische Staats- sammlung das Skelett eines großen Ichthyosauriers. Das Stück wurde mir zur Bearbeitung übergeben und ich erlaube mir, Herrn Professor Dr. Rorupuerz auch an dieser Stelle hierfür meinen herzlichsten Dank auszusprechen. Das Stück selbst wurde unweit Hannovers, bei Gastendamm (Ricklinger Moor), in grauen foraminiferenreichen Tonen entdeckt und mit demselben vorgefundene Exemplare von Hoplites Deshayesi Leym. beweisen als Alter unseres Fossils das Aptien, also ein verhältnismäßig hohes Niveau der unteren Kreide. Was die Art der Erhaltung anlangt, so sind sämtliche Teile des Skeletts in Schwefelkies umgewandelt, haben aber trotzdem, was bei einer Petrifikation durch Schwefelkies bisher meines Wissens noch nicht beobachtet wurde, alle histologischen Details bewahrt, welche Tatsache man an allerdings ziemlich schwer anzufertigenden Dünnschliffen gut beobachten kann. Über den Erhaltungszustand unseres Exemplars sei folgendes vorausgeschickt: Der Schädel ist stark gequetscht, so daß jegliche Erkennung einzelner Knochen der vorderen und mittleren Schädelpartien nahezu ausgeschlossen erscheint; selbst die in ähnlichen Fällen meist deutlich erkennbare Augenregion ist hier nur schwer zu deuten. Etwas besser ist es um das Hinterhaupt und einige entsprechende Teile der Schädelbasis bestellt, insofern einzelne Knochen von guter Erhaltung vorliegen und eine Erklärung wohl zulassen. Die Wirbelsäule ist nahezu vollständig, da eine größere Lücke nur an der Schwanzbeuge vor- handen ist. Der weitaus größte Teil der Dornfortsätze ist verloren gegangen, nur einige wenige zeigen vollständigere Konservierung, bei den übrigen hat sich nur der proximale Teil erhalten. Von Rippen liegen nur wenige Bruchteile vor, ebenso ist es um die Hinterextremität bestellt, dagegen ist der Schultergürtel und die linke Vorderextremität nahezu vollständig vorhanden. Die Länge des Skeletts, das von dem Präparator unseres Museums, Herrn Reıter, präpariert und montiert wurde, beträgt 4,74 m. Zieht man hierbei noch die vielfach gekrümmte Wirbelsäule in Betracht, so dürfte mit Anrechnung der fehlenden Stücke das Skelett eine Gesamtlänge von über 5 m besessen haben. — 140° — Beschreibung des Skeletts. 1. Der Schädel. Wie wir oben gesehen haben, ist der Schädel sehr stark in seinem vorderen und mittleren Drittel gequetscht. Die beiden Unterkiefer mit ihren verschiedenen Elementen sind so dieht an die entsprechenden Teile des Schädels angepreßt, daß man nur schwer ihre wirklichen Grenzen erkennen kann, und zwar ist die rechte Hälfte der Schnauze — die Knickung verläuft nämlich longitudinal in der Medianebene von der Schnauzenspitze bis zur Augenregion — unter die linke Schauzenpartie hinuntergepreßt worden. Infolgedessen kann man das linke Nasale und Prämaxillare auf den größten Teil ihrer Erstreckung hin erkennen. Das gleiche gilt auch vom linken Unterkiefer. Hin- gegen sind die entsprechenden Elemente der Gegenseite weniger gut ersichtlich, da die emzelnen Knochen ineinander hineingeschoben sind. Ganz unsicher ist die Lage der linken Nasenöffnung, dagegen läßt sich die Stellung des Auges dieser Seite an emigen Scleroticaplatten, deren Skulptur noch teilweise sichtbar ist, konstatieren, auch die teilweise untere und obere Begrenzung der Augenöffnung ist durch das zum größten Teile erhaltene, und an seiner charakteristischen Eimbuchtung wohl erkennbare Jugale, sowie durch das wulstartige Präfrontale und Postfrontale gegeben. Die mit diesen angeführten Knochen noch verbundenen anderen Schädelteile lassen keine sichere Deutung zu. Der Rest der Schädelknochen liegt in teilweise isoliertem Zustande vor. Dieselben sollen im folgenden kurz besprochen werden. Quadratum. Es ıst sowohl das Quadratum der rechten wie der linken Seite des Schädels vorhanden. Dasselbe ist ein Knochen, dessen Gestalt E. Fraas'! so treffend als ohrförmig bezeichnet. Während dasselbe in semen oberen Teilen von mäßiger Stärke ist, tritt in seiner distalen Partie, gegen die Gelenkfläche zu, eine sehr beträchtliche Verdickung ein. Mit dieser Verdickung des Knochens erfolgt gleichzeitig eine starke Umbiegung desselben nach außen. Durch die Umbiegung nun kommt jene charakteristische Embuchtung zustande, welche für den Hinterrand des Quadratums bezeichnend ist und welche bei unserem Stücke noch viel markanter ausgeprägt ist als bei den mir vorliegenden Gips- abgüssen der Originale Trkonorr's aus dem oberen Lias Frankens. Der Gelenkfläche für den Unterkiefer selbst wird durch eine flache Depression anfänglich vorne eine doppelte Wölbung gegeben, welche sich aber nach hinten durch Verschwinden der Einsenkung verliert und in eine einzige fast gleichmäßige Rundung übergeht. Die Außen-(Lateral-)Fläche des Quadratums ist tief konkav, die Innen-(Medial-)Seite bietet eine im allgemeinen mäßig konvexe Fläche dar, welehe nur in ihrer unteren Hälfte in der Nähe des Hinter- randes durch eine tiefe, aber vorne offene, Grube unterbrochen wird. Diese Grube auf der Innen- seite des Quadratums ist von großem Interesse, da sie die Richtigkeit der durch Cork’ und G. Baur? gemachten Angaben beweist, nach welchen der Stapes in eine Grube des ! E. Fraas, Die Ichthyosaurier der Süddeutschen Trias- und Jura-Ablagerungen. Tübingen 1891, S. 12. ?2 CoPE, Cranium of Ichthyopterygia. Proc. Am. Ass. 1870, S. 199. s ® G. Baur, On the morphology and origin of the Ichthyopterygia. Americ. Naturalist, Sept. 1887, S. 838. — 14 — Quadratums eingreifen soll. (G. Baur: Between the basioceipital and the quadrate a strong handelike bone is expanded, fitting in a grove of the quadrate. This is the stapes...) E. FraAs! stellt das Vorhandensein dieser Grube in Abrede, da er eine solche weder an den Banzer noch an den englischen Stücken nachweisen konnte, und er kam deshalb zu dem Schlusse, daß der Stapes frei in die Fenestra ovalıs hnmeinrage. Allein an den Banzer Abgüssen TruEovorr’s” zeigen schwache aber deutliche Eindrücke die Berührungsflächen mit dem Stapes, was übrigens auch auf den ganz vortrefflichen Abbildungen dieses Autors sehr zutreffend zum Ausdrucke kommt. Ebenso findet sich diese Vertiefung an dem Quadratum von 7. posthumus aus dem oberen weißen Jura an dem ÖOberndorferschen Exemplare der Münchener Sammlung, was auch F. Bauer” in seiner Arbeit ausdrücklich erwähnt. Die Rückseite des (Juadratums ist völlig glatt, die Vorder- und Oberseite hingegen weist eine gerauhte Oberfläche auf, ein Beweis dafür, daß andere Schädelknochen hier mit dem Quadratum in Verbindung: traten. Außer dem eben Besprochenen befindet sich unter dem Materiale noch ein weiteres Element des Hinterhauptes. Dieser Knochen besitzt unregelmäßig keulenförmige Gestalt, d. h. sein proximaler Teil zeigt auffallende kräftige Entwicklung, während seine distale Partie in einen kurzen aber starken Stiel aus- gezogen ist. Von den drei Seiten des proximalen Teiles sind zwei konkav, während die dritte, nahezu eben, seitlich in einen lappenförmigen Fortsatz ausgezogen ist. Diese drei Seiten, ebenso wie der Stiel, weisen eine glatte Oberfläche auf, dagegen zeigt die proximale und distale Endfläche, von denen erstere einen dreiseitigen, letztere einen ovalen Umriß besitzt, oberflächlich eine rauhe Beschaffenheit. Dieser Knochen ist der Stapes, der in seiner Gestalt ungemein große Ähnlichkeit mit den Originalen Tueoporr's bezw. FraAs aufweist, wennschon betont werden muß, daß dies Element von Banz beträchtlich schlankeren Habitus besitzt als unser Exemplar, auch fehlt jenem der oben erwähnte lappen- förmige Fortsatz. Daß dies aber wirklich der Stapes ist, wird durch einen weiteren Umstand bewiesen, denn seine distale, ovale Endfläche fügt sich genau in die oben beschriebene Grube auf der Innenseite des Quadratum — eine weitere Bestätigung für die Angaben von Corz und G. Baur (s. oben!) Nach einem Vergleiche mit den Banzer Originalabgüssen und der Art und Weise, wie der Stapes sich in das (Juadratum einfügt, scheint hier der linksseitige Stapes vorzuliegen, der so orientiert sein dürfte, daß der lappenförmige Fortsatz nach abwärts gerichtet ist. i Basioccipitale. Das Basioceipitale ist nicht durch einen guten Erhaltungszustand ausgezeichnet, da eigentlich nur der hintere den CGondylus tragende Teil erhalten ist, während seine vordere gegen das Basisphenoid grenzende Partie verloren gegangen ist. Wie alle übrigen vorhandenen Teile des Hinterhauptes, so zeigt auch der vorliegende Rest eine ungemein kräftige Ausbildung. Der Condylus oceipitalis selbst ist halbkugelig und stark gewölbt. Die Innenseite des Basioccipitale weist eine rauhe Oberfläche auf, ein Anzeichen, daß hier andere Knochen inserierten, doch ist die Erhaltung an unserem 1 E. Fraas. 1. c. 8. 14, 15. 2 THEODORI, Beschreibung des kolossalen Ichthyosaurus trigonodon in der Lokalpetrefaktensammlung zu Banz. München 1854 (Taf. IV, Fig. 73, 74). 3 F. BAUER, Die Iehthyosaurier des oberen weißen Jura. Paläontographica XLIV, 1897/98, S. 293. Non Stücke keineswegs so vorzüglich wie an den Banzer Exemplaren; einzig allen direkt oberhalb des Condylus läßt sich eine Rinne wahrnehmen, welche den unteren Bogen des Foramen magnum darstellt. Basisphenoid. Vom Basisphenoid liegt nur die hintere Platte vor, das Praesphenoid hat sich nicht erhalten. Die hintere Platte des Basisphenoids, die bei unserem Tiere sehr kurz, gedrungen und hoch ist, hat von der Ventralseite gesehen einen siebenseitigen Umriß. Von der Medianlinie nach beiden Seiten leicht abfallend, zeigt die glatte Ventralseite des Basisphenoids außerdem noch kaudal median eine buchtartige Einsenkung, die fast bis zur Mitte hereingreift. Dieselbe Einsenkung begegnet uns sowohl bei den englischen wie bei den fränkischen Ichthyosauriern und es verlief in derselben ein Gefäßkanal, der, wie die Banzer Präparate deutlich zeigen, ventral doppelt austritt, während seine Eintrittsstelle dorsal eine einfache ist. Die Ansatzstelle des Praesphenoids am Basisphenoid ist noch deutlich zu erkennen, ebenso gut sind an den Flanken und rückwärts die Berührungsflächen mit den Pterygoiden bezw. mit dem Basioccipitale zu sehen. Die Dorsalseite des Basisphenoids ist in ihrer rückwärtigen Partie gegen das Basisoceipitale sehr stark verdickt und bietet eine rauhe Oberfläche dar. Articulare. Neben den hier besprochenen Schädelelementen liegt noch ein weiterer Knochen, sowohl von der rechten und linken Schädelhälfte vor; derselbe ist ein ungemein kräftiger, dabei kurzer und stämmiger Knochen, welcher von der Seite gesehen einen dreieckigen Umriß besitzt. Seine glatte Außenfläche weist eine ziemlich bedeutende Wölbung auf und zeigt neben einer von dem ?oberen Eck zu dem unteren Eck der gleichen Seite ziehenden wulstigen Erhöhung, die bogenartig verläuft, keine weiteren Eigentümlichkeiten. Die proximale Endfläche hat bei einem halbkreisförmigen Umriß eine rauhe Oberfläche. Diese gleichen Eigenschaften finden wir sowohl auf der mäßig konkaven Innenfläche als auch auf der distalen Begrenzungsebene und auf der einen Seite, während die andere Seite, d. h. die, welche dem oben besprochenen Wulst parallel läuft, eine scharfe Kante besitzt. Wir haben demnach an diesem Stücke nicht weniger als vier Berührungsflächen mit anderen Knochen oder Knorpeln. Was freilich dieser Knochen darstellt, wage ich in Anbetracht des recht spärlichen Vergleichungs- materials mit völliger Sicherheit nicht zu entscheiden. Antänglich hielt ich denselben im Vergleiche mit den Abbildungen Treovorr’s (l. ec.) Taf. IV, die auch E. Fraas (l. ce. S. 14, Taf. II, Fig. 6) zur Abbildung gelangen läßt. für ein Element des Hinterhauptes, das möglicherweise als Prooticum zu deuten wäre. Nun hat Herr Prof. E. Fraas, dem ich auch hier für seinen freundlichen Wimk bestens danke, bei seinem jüngsten Besuche in München das Skelett gesehen und auf Grund eines in seiner Stuttgarter Sammlung im Zusammenhang befindlichen Stückes unser oben besprochenes Element als das Articulare des Unterkiefers gedeutet. Das betreffende Stuttgarter Material befindet sich momentan in Tübingen, wo Herr Professor Kokzn dasselbe bearbeitet, so daß wir also über diesen interessanten Punkt bald näheres erfahren werden. Bezahnung. Die Zähne sind alle mit Ausnahme eines einzigen Restes fortgeschwemmt worden. Auch dieser eine Zahn, der nicht einmal vollständig erhalten ist, findet sich nicht in der ursprünglichen Stellung, sondern er liegt aus seiner Alveolarrinne fortgeschwemmt, auf einem Knochen des Schädel- daches; er ist nur unmerklich gekrümmt, anscheinend zylindrisch, und zeigt eine kleine platte Spitze, während der übrige, erhalten gebliebene Teil von deutlich sichtbaren, für Ichthyosaurus charakteristischen Längsfurchen überzogen ist. — 13 — Maße.! Länge des Schädels (am linken Unterkiefer gemessen) . . 117 » » Quadratum . . . NR SE ee ee N » der Gelenkfläche des en a Es ER 8,5 Breite » » > 9,5 Länge des Artieulare. . . Alk: De er a 6,7 » der proximalen Endfliche des Bidkendlane a 5,7 Breite » » » » » Ba 42 Länge des Stapes u 765 Höhe des Condylus ah N ca 3 IränsexdespBasisphenoidsy 3,5 Größte Breite des Basisphenoids . . . . IL 11 Aus diesen Schädelmaßen geht hervor, daß bei unserer Form der Schädel in seinen Pro- portionen und in seinem Größenverhältnisse zur Wirbelsäule nicht von denen anderer Arten abweicht. So hat ein Exemplar unseres Museums von Ichthyosaurus quadriscissus bei einer Gesamtlänge von 2,44 m einen 50 cm langen Schädel, Ichthyosaurus acutirostris bei einer Gesamtlänge von 4,65 einen solchen von 95 cm — denen unserer mit 1,17 m bei einer Gesamtlänge von über 5 m gegenübersteht. 2. Die Wirbelsäule. Wie wir eingangs gesehen haben, ist die Wirbelsäule des Skeletts mit dem Schädel in Zusammen- hang. Dem Atlas und Epistropheus folgen teils noch in gegenseitiger enger Verbindung, teils durch das Herausnehmen aus dem Gestein isoliert weitere S9 Wirbel — dann tritt die bereits oben erwähnte größere Lücke von der Schwanzbeuge ein, den Schluß machen weitere 38 Wirbel, so daß also die Gesamtzahl der vorhandenen Wirbel des Skeletts 129 beträgt. Wenn man daher nach E. Fraas? als Maximum von Wirbeln bei Ichthyosaurus 160 annimmt, so dürften bei unserem Exemplar nach den Größenverhältnissen der beiden Wirbel, welche die Lücke begrenzen, höchstens ca. 20 verloren gegangen sein, so daß unsere Form überhaupt eine Gesamtzahl von 150 Wirbeln erreicht haben dürfte. Atlas und Epistropheus. Mit dem Atlas und Epistropheus ist bei unserem Skelett noch der dritte Wirbel verbunden. Atlas und Epistropheus sind zu einem einzigen soliden Doppel- wirbel verschmolzen, welche Erscheinung bei Ichthyosaurus eine ziemlich allgemeine ist und bereits an jugendlichen Exemplaren auftritt, was die Originale Gaupry’s,° Owenv’s* und E. Fraas’° aus dem Lias von Frankreich, England, Franken und Württemberg beweisen. _ Die Vorderseite des Atlas hat den Umriß eines Fünfecks mit abgerundeten Seiten, wobei die obere Seite durch die Basis des Neuralkanals gebildet wird. Der Wirbelkörper selbst ist zur Auf- ! in Zentimetern. 2 E. Fraas, ]. e. S. 49. ® Gaupry, A., L’Ichthyosaure de Sainte-Colombe. (Ichthyosaurus Burgundiae.) Bull. Soc. Sc. Jonne XLVII (Separat). * Owen, l. ce. Taf. XXIII, Fig. 6, S. 89. > Fraas, |. c. Taf. V, Fig. 7—10, S. 24 u. 49. nahme des Condylus oceipitalis tief ausgehöhlt und seine Seitenränder sind nicht wie bei allen darauf- folgenden Wirbeln deutlich scharfkantig begrenzt, sondern bei emer rauhen Oberfläche wulstig verdickt und umgeschlagen, was insbesondere sich auf der oberen Hälfte bemerkbar macht. Von der Seite gesehen zeigt sich der Atlas mit dem Epistropheus als ein einziger solider Knochen, an welchem keine Sutur, wie dies bei dem Originale der Münchener Sammlung des jugend- lichen Individuums von Jchthyosaurus quadriseissus aus dem oberen Lias von Banz der Fall ist (Fraas, 1. e. Taf. V, Fig. S—-10), die ursprünglichen Grenzen der beiden Wirbel erkennen läßt. Immerhin kann man den ungefähren Verlauf derselben auf Grund verschiedener Eigentümlichkeiten noch feststellen. Man sieht nämlich namentlich gut auf der rechten Seite des Wirbelzentrums die bei Ichthyosaurus so charakteristischen Gelenkhöcker für die Rippen und zwar vier Stück, von denen je zwei auf den Atlas und Epistropheus entfallen, so daß also zwischen den beiden die Grenze beider Wirbel verläuft. Die Diapophyse des Atlas befindet sich im oberen Viertel des Zentrums, sehr nahe an den umgeschlagenen Vorderrand gerückt und ist hier als deutlicher Höcker wahrzunehmen. Als kräftige knopfartige Erhöhung ist der untere Gelenkhöcker, die Parapophyse des Atlas ausgebildet, welche ihre Stellung schräg rückwärts unterhalb der Diapophyse und ungefähr m halber Wirbelhöhe einnimmt. Die Diapophyse und Parapophyse des Epistropheus sind dementsprechend nach rückwärts gerückt, so daß letztere fast an den hinteren Rand des Doppelwirbels verschoben ist. E. Fraas ist ein Irrtum unterlaufen, wenn er behauptet (l. e. S. 24): »auch darin scheint der Atlas (nach Owen) differenziert, daß er keine Ansatzfläche für eine Rippe hat.« Owmx sagt nämlich (l. e. S. 89 u. Taf. XXIII, Fig. 5) bei der Besprechung des Atlas von Ichthyosaurus (longifrons): »The neurapophysial surface bends down upon the side of the centrum forming a prominence (fig. 5, d) on its upper part, representing the diapophysis; beneath this, with a non-artieular interval, projeets a low obtuse parapophysis (ib. p.)< Aber diese Erscheinung ist nicht nur bei Ichthyosaurus longifrons der Fall, auf der gleichen Tafel XXIII finden wir auch bei Ichthyosaurus latifrons an Fig. 6, bei welchem im Gegensatz zu I. /ongifrons Atlas und Epistropheus wie bei unserem Exemplar zu einem Doppelwirbel verschmolzen sind, am Atlas deutlich erkennbare Diapophyse und Parapophyse. Sehr interessant sind die Verhältnisse in dieser Beziehung bei dem Originale zu /chthyosaurus quadriseissus der Münchener Sammlung entwickelt, das aus dem oberen Lias von Banz in Franken‘ stammt. Dasselbe, es ist der Condylus oceipitalis, der Atlas mit dem Epistropheus und der dritte Wirbel, hat Fraas auf Taf. V, Fig. S—-10 abgebildet, wobei er im Text (S. 49) im Gegensatz zu seiner oben zitierten Bemerkung ganz richtig das Vorhandensein einer Parapophyse an dem Doppelwirbel konstatiert, dabei jedoch feststellt, daß dieselbe von beiden Wirbeln zugleich gebildet wird. Man kann nämlich — die Skelettteile rihren von einem jugendlichen Individuum her — an diesem Stücke die Grenze beider Wirbel sehen, und dabei beobachten, wie dieselbe dureh die Parapophyse verläuft. Ob- wohl Fraas an diesem Stück das Vorhandensein einer Diapophyse in Abrede stellt, so läßt sich eine solche an der oberen Grenze des Wirbels in Gestalt einer deutlichen Tuberosität mit Sicherheit fest- stellen. Auch durch sie setzt die Atlas-Fpistropheus Grenze. Dieser Höcker ist besonders gut auf der rechten Seite des Doppelwirbels zu erkennen. An dem dritten Wirbel des Stückes zeigt die Diapophyse fast eine kräftigere Entwicklung als die Parapophyse (siehe Textfigur .1). — 15 — Aus diesen Feststellungen geht nun hervor, daß sowohl an unserem Exemplare, wie an Ichthyosaurus longifrons und latifrons aus dem Lias von England und Ichthyosaurus quadriscissus aus dem Lias von Franken und Württemberg am Atlas und am Epistropheus so- wohl Diapophyse wie Parapophyse zur Ausbildung gelangten, die bei den drei erstgenannten getrennt blieben, während sie bei den letzteren zu einem einzigen Paar verschmolzen. Kehren wir nun zur Betrachtung unseres Stückes zurück, so finden wir auf der Dorsalseite von Atlas und Epistropheus die breite, ziemlich flache Medullarinne. Die oberen Bögen haben sich auf den ersten Wirbeln nicht erhalten. Die Ventralseite zeigt sich in dem Teile, in welchem sie dem Atlas angehört, mäßig schräg d d nach vorne abgestutzt, während die auf den Epi- stropheus treffende Partie in der Horizontalen sich abgestutzt zeigt, wodurch es am Epistropheus zur Ausbildung zweier Ventralkiele kommt, von denen aber nur der eine deutlich sichtbar ist, während der andere, durch die Präparation etwas beschädigt, sich weniger gut erkennbar zeigt. Die drei unpaaren Schaltstücke (Hypophysis), welche Esrrron! und Owen zwischen Gondylus- Atlas, Atlas-Epistropheus, Epistropheus-3. Wirbel Bo c 1 II III Fig. 1. Ichthyosaurus quadriscissus QUENSTEDT. Oberer Lias beobachtet (l. c. S. 89, Taf. XXIII, Fig. 5),-und von denen das erste auch als der eigentliche Atlas und der darüber liegende Ringwirbel als dens Epistrophei von Banz in Franken. Original in der Münchener Sammlung. Basioccipitale (Bo) mit Condylus(C), Atlas (I), Epistropheus(II) und 3. Wirbel (III) von der Seite (Spiegelbildlich gezeichnet). d = Diapophysen, p = Parapophysen, R = Rippe. Orig. zu - 2 =Q e ealloravan gedeutet wird,” lassen sich an dem vorliegenden ang 1, ©, Are ee (a Cie) Material nicht konstatieren, aller Wahrscheinlichkeit nach sind dieselben schon in sehr jugendlichem Stadium mit den zugehörigen Wirbeln verschmolzen. Der 3. Wirbel ist, wie wir oben gesehen haben, noch im festen Zusammenhang mit dem Epistropheus und zeigt infolgedessen nur seine weit ausgehöhlte Rückseite dar, die wie der Atlas einen gerundet fünfseitigen Umriß besitzt. Dieser feste äußere Zusammenhang des dritten Wirbels mit dem Epistropheus, ließ mich vermuten, daß eventuell auch hier Anchylose eingetreten sei und es wurde Die dadurch entstandene Bruchfläche läßt nun erkennen, daß nicht nur kein Gesteinsmaterial zwischen zu diesem Zwecke die oberflächlich deutlich ausgebildete Grenzlinie beider Wirbel angeschlagen. Epistropheus und dritten Wirbel eingedrungen ist, daß vielmehr beide Knochen ineinander übergehen, also durch Anchylose verschmolzen sind. Es sind demnach bei unserem Ichthyosaurus Atlas, Epistropheus und 3. Wirbel durch Anchylose verbunden. Zwischen Atlas und Epistropheus sind die Grenzen völlig verwischt, während sie dem letzteren und dem 3. Wirbel erhalten geblieben sind. 1 EGERTON, PHILIPP. On certain peculiarities in tbe cervical vertebrae of the Ichthyosaurus, hitherto unnoticed. Traıs- actions of the geol. Society of London, 2. Serie, Vol. V, 1840, S. 187, T. 14. 2 JAEREL, OÖ. Placochelys placodonta aus d. Obertrias d. Bakony. Result. d. wissenschaftl. Erforsch. d. Balatonsees, I. Ba., I. Tl., S. 43, 1907. Palaeontographiea. Bd. LIV. 19 — 146 — Diapophyse und Parapophyse sind am 3. Wirbel wie beim Epistropheus als kräftige rund- liche Tuberositäten ausgebildet und nehmen hier die gleiche Lage wie dort, d. h. im oberen Viertel beziehungsweise in halber Höhe des Wirbelzentrums ein. Die Diapophyse findet sich fast marginal am Vorderrande, die Parapophyse hat eine mehr zentrale Stellung erhalten. Die Dorsalseite zeigt die breite und flache Basis des Neuralkanals.. Die Ventralseite ist horizontal abgestuft, daß es wie beim Epistropheus zur Bildung von ventralen Längskielen kommt, die aber hier deutlich sichtbar sind. Die folgenden 7 Wirbel, d. h. der 4. bis 10. Wirbel teilen im großen und ganzen mit dem 3. Wirbel noch die rundliche fünfseitige Gestalt und die Lage ihrer Diapophysen und Parapophysen im oberen Wirbel beziehungsweise in der Hälfte der Zentren, nur tritt eine Änderung in ihrer Stellung ein, insoferne (im Gegensatz zum 3. Wirbel) die Diapophyse allmählich sich mehr median verlagert, während die Parapophyse eine marginale Lagerung einnimmt. DieDiapophyse ist bereits hier stets kräftiger entwickelt, als die Parapophyse, was auch für alle folgenden Wirbel Geltung hat. Gegen den 10. Wirbel hin verliert sich gradatim die Abflachung der Ventralseite der Wirbel- körper, wodurch ja die charakteristische fünfseitige Gestalt hervorgerufen wird und hiermit geht das Verschwinden der beiden ventralen Längskiele Hand in Hand. Außerdem nehmen die Wirbel an Dicke zu, so mißt der 3. Wirbel über der Parapophyse 2,3 cm und der 10. bereits 3 cm. Vom 10. Wirbel an nimmt der Umriß derselben eine nahezu kreisrunde Gestalt an, welche dorsal nur durch den flach rinnenförmig eingelagerten Medullakanal eine Änderung erleidet. Diesen kreisrunden Umriß behalten die Wirbel im großen und ganzen fast bis zur Schwanz- beuge bei. ; Vom 17. Wirbel an kann man die Verlagerung der Diapophysen und Parapophysen deutlich wahrnehmen, d. h. dieselben steigen ganz allmählich an den Flanken des Wirbelkörpers nach abwärts, wobei jedoch die Diapophyse der Parapophyse immer näher rückt, bis beide ganz am unteren Ende der Wirbelflanke, fast an der Ventralseite, am 54. Wirbel miteinander verschmelzen. Diese Verschiebung der Gelenkhöcker hatte das Auftreten einer leichten seitlichen Depression ober- halb der Diapophysen zur Folge, welche sich besonders zwischen dem 33. und 37. Wirbel geltend macht, bei welch letzteren die Diapophyse bereits bis in die Hälfte der Wirbelflanke nach abwärts gerückt ist. Hierdurch erscheint im Querschnitt der Wirbel in seiner oberen Hälfte etwas schlanker als in seiner unteren, wo eine solche Depression nicht erfolgt. Die Lage der Diapophyse und Parapophyse auf den Seiten bleibt beim Abwärtssteigen auf die ganze Strecke hin nahezu die gleiche, d. h. eine zentrale beziehungsweise marginale, bis zum 51. Wirbel, an welcher Stelle sich der untere Gelenkhöcker bis zum 53. Wirbel derart nach rückwärts verschiebt, so daß er hier zentral direkt unterhalb der oberen Tuberosität zu liegen kommt. Bis zum 30. Wirbel sind verschiedene obere Bögen erhalten geblieben. Von hier ab liegen nur einzelne mangelhafte Reste vor, da ihre Verbindung mit dem eigentlichen Wirbelkörper nur durch Ligamente und Knorpeln naturgemäß eine sehr lose war, weshalb sie leicht fortgeschwemmt werden konnten. Dorsal über der Medulla dorsalis sind sie zu einem Dornfortsatz verwachsen, welcher in einem Winkel von ca. 45° zur Wirbelsäule nach rückwärts geneigt ist. Was die Zyggapophysen betrifft, so zeigen dieselben, nach einem unvollkommen erhaltenen isolierten Dornfortsatz zu schließen, eine glatte — 1417 — Oberfläche und scheinen median ineinander überzugehen; unsymmetrische Vertiefungen beziehungsweise Erhöhungen, wie sie Damzs! bei seinen Ichthyosaurus Bodenbenderi erwähnt, lassen sich hier nicht nachweisen. Die Größenzunahme der Wirbel ist bis zum 45. Wirbel eine allmähliche und konstante, von hier ab bis ungefähr zum 56. Wirbel besitzen dieselben nahezu die gleichen Dimensionen, um von da langsam wieder kleiner zu werden. Wie wir gesehen haben, findet die Vereinigung der Gelenkhöcker ganz tief an den Flanken des 54. Wirbels, fast an der Ventralseite, statt. Von dieser Stelle ab steigt nun diese Tuberosität kaum wahrnehmbar, aber langsam wieder an den Seiten des Wirbels aufwärts, bis sie kurz vor der Schwanz- knickung wieder nahezu halbe Wirbelhöhe erreicht hat. Weitere Eigentümlichkeiten lassen sich an diesen Wirbeln nicht wahrnehmen. Fig.2. Ichthyosaurus platydactylus Sp.n. Wirbel aus dem vorderen Teile der Fig. 3. Ichthyosaurus platydactylus sp.n. Die letzten Wirbel der Schwanzflosse. Sehwanzflosse. (Nat. Größe.) (Nat. Größe.) Wesentlich anders als die vorausgehenden Wirbel sind diejenigen der Schwanz- beuge ausgebildet, von welchen, wie wir oben sahen, 38 Stück erhalten blieben. Sie haben nämlich die ausgesprochene Form von Fadenrollen, d. h. sie sind im Gegensatz zu den vorhergehenden Wirbeln, stark in der Richtung von vorne nach hinten verlängert, median eingeschnürt und ihre Ränder sind vorne und hinten eigenartig verdickt. Je mehr sich diese Wirbel der Schwanzspitze nähern, desto mehr wird ihre Form eine im Verhältnis zu ihrem sonstigen Volumen langgestreckte, außerdem findet sich bei den letzten (18) Wirbeln ein deutlicher ventraler Kiel ausgebildet. Obere Bögen sind an den Wirbeln der Schwanzflosse nicht erhalten, doch ist ihre Ansatzstelle noch deutlich erkennbar. Diese Fadenrollenform der Wirbel der Schwanzflosse ist sehr charakteristisch für unsere Form und sie ähnelt darin auffallend den von F. Bauer”? beschriebenen Wirbeln der Schwanzbeuge von Ichthyosaurus trigonus OwEN, var. posthumus WAGNER, aus dem oberen weißen Jura, und steht darin im Gegensatz zu den älteren Formen, deren Wirbel in dieser Region in der Regel eine hochovale Gestalt annehmen. Die Länge der Schwanzflosse beträgt an unserem Stücke ca. 60 em und steht hierin relativ der von Ichthyosaurus acutirostris mit 90 em (Gesamtlänge 4,65 m) und Ichthyosaurus quadriscissus mit 45 cm (Gesamtlänge 2,44 m) etwas nach. Die im vorausgehenden gemachten Beobachtungen bezüglich der Größenverhältnisse usw. sollen nun in folgender Tabelle niedergelegt werden. ı H. Dames, Über das Vorkommen von Ichthyosauriern im Tithon Argentiniens. Zeitschr. d. d. geol. Ges., 45. Bd., 1893, S. 23. 2 Franz BAUER, Die Ichthyosaurier des oberen weißen Jura. Palaeontographica, 44. Bd., 1897/98, S. 311, Taf. XXVII. Maße.! | MN Da ; Breite des EN des en || Höhe (vorn) ALTE Breite (vorn) | Neuralkanals NEN von der äußeren Seite der N S (vorn) GR j Gelenkfacette für den | Neuralkanals) - Gelenkhöcker Neuralbogen INES 7,4 2,0 84 | 2,0 1,5 ca. 0,5 A, Wihlaell oo. 7,0 2,6 IRMURG.G ca. 2,5 ia ca. 0,6 Dow N Ca 7Ace Me | 38 | 2,5 1,2 2,0 SO ee 40 Can 2,0 1, 3,6 Son ee ea 40 |ca.70 2,0 RR ca. 4,0 As le: AB | 3,9 83 0.| 1,8 oO 6,5 53.» a: 8.2 ee. a5 (1.7 0,5 7,0 64.» EBTRRE a0) Yan Bar 3... 1,6 . | 6,5 7005 | kcay Ro 303 1,4 en. 5,5 SoceE> RAN? 6,5 20, | 65 | 1. — 40 nn er | MO ea 0,4 nz | ?1,0 1 » | 1,0 ia | 208 = | = 20. y | den | 1,2 | 1,0 | — — zen | = 30. : ‚Schwanz- | 0,8 | 0,8 | ur e% De | Fe 35.» | Nuss | 9% | Ve a a3 Rippen. Die Rippen sind fast alle verloren gegangen. Es haben sich aber außer einzelnen isolierten Trümmern von solchen in der vorderen Partie der Wirbelsäule und am Zusammenhang mit dieser noch einige in ihren wichtigsten Teilen erhalten, so daß man sich auch über sie ein Bild machen kann. Es sind hier zweiköpfige Rippen mit wohlausgebildetem Capitulum und Tubereulum. Auf dem Rippenrest tritt eine tiefe Furche auf, welche Erscheinung nicht nur bei den Formen aus dem Lias, sondern auch bei den Weißjura-Ichthyosauren sich einstellt. Schultergürtel. Vom Schultergürtel liegt das Coracoid und die Scapula jeder Seite vor. Episternum und Clavieula sind nicht erhalten geblieben. Das Goracoid ist eine breite, aber verhältnismäßig schwache Knochenplatte, deren dünner Vorder- und Hinterrand beim Fossilisationsprozeß verschiedentlich gebrochen und beschädigt wurde. Infolge dieser verschiedenartigen Beschädigungen kann man nicht mit Sicherheit sagen, ob eine Inseisur (Fenestra coraco-scapularis) entwickelt war. Der mediale (innere) Rand des Coracoid, wo es an ı Alle Maße sind in cm angegeben. Wenn keine Beobachtung zulässig war, fehlt in der Tabelle die Angabe. ? Vom 64. Wirbel ab: des Gelenkhöckers, da am 54. die Verschmelzung eintritt. — 149 — das Coracoid der Gegenseite grenzt, ist schräg dorsalwärts abgestutzt und zeigt eine rauhe Oberfläche. Da das Coracoid der Gegenseite die gleiche Beschaffenheit zeigt, kommt es zur Bildung einer Rinne, in welche vorne vermutlich das Episternum hineinragte, während der übrige Teil durch Knorpel aus- gefüllt war. . Die Fossa glenoidalis pro humero bietet gleichfalls eine rauhe, ziemlich breite und konkave Oberfläche dar. Hier lateral ist auch der Knochen am kräftigsten ausgebildet. Die Sceapula ist em ziemlich langgestreckter Knochen mit konkaver Innen- und konvexer Außenseite, welcher dorsal und ventral Verbreiterungen zeigt. Erstere ist völlig flach und spachtelförmig, letztere zeigt bei ähnlichem Umriß eine ziemlich tiefe konkave, dabei breite Außen- (Lateral-) Fläche. Das ventrale Ende der Scapula bietet zwei rauhe Gelenkflächen dar, nämlich eine hintere (kaudale), die mit dem Humerus in Verbindung trat, und eine vordere (rostrale), welche wahrscheinlich die Gelenkung mit dem Coracoid vermittelte. Die eigentliche Verbindung von Coracoid-Scapula-Humerus wurde durch Knorpel und Ligamente her- gestellt. Maße (in cm). Länge des Coracoids (gemessen am Innenrand, in der Sym- physenebene)e er rglfzem) Breite » > (von der Mitte der Symphysenebene zur n Mitte der Gelenkung für den Humerus) 13 » en = Te Eee IEansegdersscapulatıı u. 0. ee 22 0 . { Fig.4. Ichthyosaurus platydactylns sp.n. Größte Breite der Scapula dorsal . 6,6 » ee } INT ee Q Coracoid. Ah — Gelenkfläche für den ” » > » ventralse Su ee ; 9,5» Humerus, m = Medianlinie. Y/snat. Größe. Breite der Scapula an ihrer schwächsten Stelle. . . . . 30» Vorderextremität. Von den beiden Vorderextremitäten ist die linke nahezu vollständig erhalten, von der rechten liest nur der distale Teil des Humerus, sowie eine Anzahl von Platten vor. Der Humerus ist ein kurzer, proximal und distal verbreiterter, stämmiger Knochen. Am distalen Gelenk finden sich zwei durch einen Wulst voneinander getrennte Gelenkfacetten; die proximale Endfläche, welche anscheinend etwas gequetscht ist, hat einen fast quadratischen Umriß bei einer rauhen Oberfläche. Ein eigentlicher Trochanter ist an dem Stücke nicht mehr zu erkennen, dafür ist die charakteristische »erista trochanterica« um so deutlicher ausgeprägt. Die hintere Seite des Knochens ist in ihren oberen zwei Dritteln lappenförmig ausgezogen — eine ähnliche Bildung scheint der Abbildung nach auch bei Ichthyosaurus (cf.) communis Gon. zu bestehen. (Vergl. Lyvexker, R.; Catalogue of the fossil Reptilia and Amphibia in the British Museum, 1889, Part. II, S. 40, Fig. 17.) In inniger Verbindung mit dem Humerus stehen noch bei unserem Exemplare Radius und Ulna, die wie alle übrigen Platten des Fußes äußerst kräftig gebaut sind, von denen die erstere rundlich drei- seitigen, letztere rundlich vierseitigen Umriß besitzt. Am Radius treten vier Endflächen auf: eine proximale Gelenkung mit dem Humerus; eine — 150 kaudale = Gelenkung mit der Ulna; eine distale — Gelenkung mit dem Radiale; eine kaudal-distale — Gelenkung mit dem Intermedium. An der Ulna finden sich fünf Endflächen: eine proximale — Gelenkung mit dem Humerus; eine rostrale — Gelenkung mit dem Radius; eine kaudale — Gelenkung mit dem Pisiforme; eine rostral- distale — Gelenkung mit Intermedium; eine kaudal-distale — Gelenkung mit dem Ulnare. An Radius und Ulna reiht sich die proximale Reihe des Carpus an: Radiale, Intermedium, Ulnare, zu welchen bei unserem Stücke, nach den gut erhaltenen Endflächen der angrenzenden Platten zu schließen, noch ein radiales und ulnares Sesambein (Pisiforme) kommen, die leider Fig. 5. Ichthyosaurus platydactylus sp.n. Radius und Ulna Fig.6. Derselbe, schräg von vorn. Bezeichnungen wie in Fig.5. und proximale Reihe desCarpus schräg von hinten. »—= Radius, IV = Gelenkfläche für das 4. Carpale. uw — Ulna, vr, = Radiale, «, = Ulnare, i = Intermedium, rx — Gelenkfläche für das radiale Sesambein, ux —= Gelenk- fläche für das ulnare Sesambein. !/2 nat. Größe. Fig. 7. Radius (») und Ulna («) von oben. Geleukung gegen den Humerus. !/a nat. Grüße. verloren gegangen sind. Dieses Auftreten von zwei Sesambeinen ist bei Ichthyosaurus eine sehr seltene Erscheinung, die meines Wissens erst einmal und zwar von G. A. Bousnenser! bei Ichthyosaurus extremus aus dem ? unteren Lias beobachtet wurde. Das radiale Sesambein hat seine Lage vor dem Radiale und mit seiner distalen Endfläche grenzt es an das 1. Carpale, ob proximal eine Berührung mit dem Radius noch erfolgte, läßt sich infolge des mangelhaften Erhaltungszustands des letzteren gerade an dieser Stelle nicht entscheiden. Das Radiale zeigt fünf Endflächen: eine proximale — Gelenkung gegen den Radius; eine kaudale —= Gelenkung gegen das Intermedium; eine distale = Gelenkung gegen das 2. Carpale; eine rostral-distale = Gelenkung gegen das 1. Carpale, eine rostral-proximale — Gelenkung gegen das radiale Sesambein. Am Intermedium sind sieben Endflächen entwickelt: eine rostral-proximale — Gelenkung mit dem Radius; eine kaudal-proximale — Gelenkung mit der Ulna; eine rostrale — Gelenkung mit dem ! G. A. BoULENGER, On a new species of Ichthyosaurus from Bath. Proc. Zool. Soc. of London 1904, I, S. 424 und ibid. Abstracts, Nr. 5, S. 18. — 151 — Radiale; eine kaudale = Gelenkung mit dem Ulnare; eine rostral-distale — Gelenkung mit dem 2. Carpale; eine distale — Gelenkung mit der Centrale; eine kaudal-distale — Gelenkung mit dem 3. Carpale. Das Ulnare besitzt fünf Endflächen: eine rostral-proximale mit dem Ulnare; eine kaudal- proximale mit dem ulnaren Sesambein (Pisiforme); eine rostrale mit dem Intermedium; eine distale mit dem 3. Carpale und eine kaudale mit dem 4. Carpale. Das 5. Element der proximalen Reihe des Carpus, welches bei unserem Tier noch entwickelt war, das ulnare Sesambein oder Pisiforme hatte seine Lage zwischen der kaudalen Endfläche der Ulna und der kaudal-proximalen des Ulnare. In der distalen Reihe des Carpus folgen hierauf von vorne nach hinten: 1. Glied der »radialen« Sesambein-Reihe, 1. Carpale; 2. Carpale; Gentrale; 3. Carpale; 4. Garpale und vielleicht noch ein Glied der pisiformalen Längsreihe. In der 3. Längsreihe hat man: 1. beinreihe; 5. Metacarpalia; 4. Metapale und 1. Glied der pisiformalen Glied der radialen Sesam- Längsreihe. In der 4. Reihe tritt eine Teilung der radialen Sesambeinreihe ein und folgen die ersten Glieder der Phalangen. Eine weitere Teilung läßt sich nicht mehr beobachten, so daß also die größte Zahl der zur Ausbildung gelangten Längsreihen acht beträgt. Maße. Länge des Humerus Ne 12,5 cm Größte Breite des Humerus proximal ca. 6,5 » » » » » distal s,0 » Geringste Breite . 48 » Länge des Radius proximal . . . . ca. 40 Größte Breite des Radius proximal De Länge der Ulna proximal . . . ...836 » Größte Breite der Ulna proximal . 3,8 » Länge der Flosse ' 30,0 » Größte Breite der Flosse . ca. 19,0 » Unterziehen wir nun diese Maße der Vorderflosse, Fig. 8. Ichthyosaurus platydactylus sp. n. Linke Vorderextremität stark verkleinert. L = Humerus, # = Ra- dius, « —= Ulna, r, = Radiale, = Intermedium, «, = ulnare, 7x — ra- dialesSesambein, v2 —=ulnares Sesam- bein, ce = centrale, IV = Carpalia, 1—5 = Metacarpalia, 1’—5° — Pha- langen, ux, = ux, — ulnare Reihe des Sesambeins, "2,—rx, — radiale Reihe des Sesambeins, bei x, tritt Verdoppelung ein. welche die Länge von 30 cm bei einer Breite von annähernd 19 cm hat, einer genauen Betrachtung, so finden wir, daß unser Ichthyosaurus bei einer Gesamtlänge, welche sicher mehr als 5 m betrug, eine ganz auffallend kurze, dabei aber sehr breite Vorderextremität besitzt. Ein Vergleich mit anderen Arten wird diesen Umstand ! Gemessen vom Mittelpunkt der proximalen Endflächen Radius-Ulna bis zur Spitze des Strahles vom Intermedium. Da hier wahrscheinlich noch ein bis zwei kleine Phalanugen fehlen, wurden bei der Berechnung einige Zentimeter mehr in Betracht gezogen. besser erklären, so hat ein Exemplar von Ichthyosaurus acutirostris der Münchener Sammlung bei einer Gesamtlänge von 4,65 m eine 54 em lange und 17 em breite Vorderflosse mit einem Humerus von 10,5 em Länge, und ein Ichthyosaurus quadriscissus, welcher 2,44 m lang ist, zeigt einen Vorderfuß, welcher eine Länge von 24 cm und eine Breite von 8'/ em aufweist. Aus diesen Zahlen kann man entnehmen, daß die älteren liassischen Arten bei annähernd gleichen Dimensionen des Körpers doppelt so lange Vorderextremitäten besitzen als unsere Form aus der unteren Kreide, welche hingegen relativ viel breitere Vorderextremitäten aufzeigt. Da bei der oben beschriebenen Vorderextremität nur ein einziges Gentrale vorhanden ist, so ist nach Lyverker’s!' grundlegender Arbeit unser Ichthyosaurus zu den Longipinnati zu stellen. Diese Stellung zu der longipinnaten Gruppe mag sonderbar erscheinen, da, wie der Name sagt, die Angehörigen dieser Gruppe zumeist schlanke und gestreckte Extremitäten aufzeigen, während unser Exemplar gerade das Gegenteil hiervon, nämlich einen ungemein kurzen und gedrungenen Vorderfuß trägt. Diese Entwicklung in die Breite wird hier nun veranlaßt dadurch, daß an das Radiale und Ulnare je zwei Reihen von Carpalia sich anschließen und daß außer dem zentralen Strahl noch Reihen des radialen und ulnaren Sesambeines entwickelt sind, von welchen die erstere sich später überdies in zwei Reihen spaltet. Diese Vermehrung der Längsreihen durch Teilung eines beliebigen Gliedes ist bei den Latipinnati eine ziemlich häufige Erscheinung, so erwähnt E. Fraas,?” daß er an eimer Flosse von Ichthyosaurus communis im Britischen Museum zehn Längsreihen beobachtet habe. Seltener tritt diese Vermehrung bei den Longipinnati ein, indessen kann man sie an zwei Stücken des Münchener Museums der ulnaren Reihe von Ichthyosaurus acutirostris und quadriseissus beobachten. Man könnte einwenden, da das Intermedium drei distale Flächen aufweist, wie wir oben sahen, von denen eine an das 2. Carpale, die andere an das Centrale und endlich die dritte an das 3. Carpale angrenzt, daß an unserem Exemplare drei Gentralia ausgebildet seien. Allein diese Erscheinung: tritt auch bei anderen Arten sehr häufig auf (z. B. bei /chthyosaurus quadriscissus an der ulnaren Reihe) und die Berührungsflächen des Intermedium sind im Vergleiche zu den angrenzenden Flächen des Radiale und Ulnare ganz untergeordneter Natur. Unsere Form ist offenbar ein Endglied, vielleicht das Endglied der longipinnaten Reihe der Gattung Ichthyosaurus in der Kreideformation, welche mit Formen wie Ichthyo- saurus latifrons im unteren Lias beginnen dürfte Wenn wir noch zwischen diese beide Arten vielleicht Ichthyosaurus quadriscissus einschalten, so erhalten wir eine Reihe, an welcher wir deutlich fest- stellen können, wie die Vorderextremitäten ihren schlanken Habitus verlieren, sich verkürzen, dafür aber um so mehr an Breite zunehmen. Ganz die analogen Verhältnisse finden wir auch bei der latipinnaten Gruppe, welche durch G. A. BouLenGer® bereits zur Darstellung gelangt sind. 1 LYDERKER, R., Note on the classification of the Ichthyopterygia. Geol. Magazine 1888, Decad. III, Vol.5, Nr. 7, S. 309 ete. 2 R. Fraas, Die Ichthyosaurier ete., S. 27. 3 G. A. BOULENGER, |. c. $S. 424. Text: Figur 83. = SS > Be Shoe ulm am (6) LIION ja] an & (6) 2 co Fig. 9. Linker Vorderfuß von Miro- saurus cornalianus (nach REPossI). Fig. 11. Linker Vorderfuß von Ichthyo- saurus quadriscissus (Münchn. Sammlung). h = Humerus, » = Radius, « — Ulna, r, — Radiale, i — Intermedium, «, = Ulnare, »x — radiales Sesambein, «x — ulnares Sesambein, c, c,, c, — Centralia, I-IV — Carpalia, 1—5 Metacarpalia, 1’—5‘ — Phalangen, ux,—ux, — ulnare Reihe des Linker Vorderfuß von Zchthyo- saurus extremus (nach BOULENGER). Fig. 13. Linker Vorderfuß von Ichthyo- saurus platydactylus (Münchn. Sammlg.). Fig. 12. Linker Vorderfuß von Ichthyo- saurus acutirostris (Münchn. Sammlung). Sesambeins, r2,—rx, — radiale Reihe des Sesambeins. Palaeontographiea. Bd. LIV. — 14 — Aller Wahrscheinlichkeit nach dürften sich in diese Reihen noch weitere Zwischenglieder einfügen lassen, allein trotz der vielen Arten der Gattung Ichthyosaurus, welche aufgestellt wurden, sınd wirklich gut erhaltene Vorderextremitäten nur in sehr geringer Zahl bekannt geworden. Was Häcker,! Vogr,? vor allem G. Baur? und in Übereinstimmung mit ihm E. Fraas* und andere über die Ichthyosaurustlossen gesagt haben, daß gerade die am meisten fischähnlichen Flossen den geologisch jüngsten Ichthyosauriern angehören, während die ältesten triassischen Arten eine An- näherung an den Gehfuß der Reptilien zeigen, wird durch die Vorderextremität unserer Art aufs neue schlagend bewiesen. Ein weiterer Vergleich mit Ichthyosaurus extremus BOULENGER, dessen Fundort nicht bekannt ist (nach der Meinung von H. B. WoopwArn dürfte er aus dem ? unteren Lias von Weston bei Bath stammen), liefert die interessante Tatsache, daß sich hier wie bei unserem Stücke ein radiales Sesambein findet, an welches sich eine Reihe polygonaler Platten der Reihe des radialen Sesambeines anschließt. Bei Ichthyosaurus communis CONYBEARE zeigen sich gleichfalls die deutlichen Reste einer solchen radialen Sesambemreihe — ein sicherer Beweis dafür, daß die Entwicklung eines radialen Sesam- beines bei den Ichthyosauriern eine nicht gerade seltene Erscheinung ist. Ein Pisiforme und eine damit verbundene ulnare Sesambeinreihe findet sich schon bei einer der ältesten Formen der Familie der Ichthyosaurier aus Europa — die nordamerikanischen Ichthyosaurier kommen nach den hochinteressanten Untersuchungen von J. C. Merrıam? hier nicht in Betracht —, nämlich bei Mixosaurus cornalianus Bassanı,® aus der Trias der Lombardei. An der langgestreckten Vorderextremität dieser Art lassen sich diese Verhältnisse genau beobachten. Es erscheint daher sehr wahrscheinlich, daß eine Pisiforme bei den landbewohnenden Vorfahren dieser ältesten Ichthyosaurier bereits entwickelt war, von denen diese es übernommen haben. Anders dürfte es mit der radialen Reihe des Sesambeines stehen. Bei den Formen aus der Trias finden sich nirgends Spuren einer solchen, sie begegnet uns erst ziemlich spät im Lias bei Ichthyosaurus communis. Es scheint daher bei den Ichthyosauriern dies akzessorische Element der Vorderextremität sich erst später im Laufe der geologischen Entwicklung angelegt und weiter gebildet zu haben, was aller Wahrscheinlichkeit nach mit der rasch fortschreitenden Anpassung an das Wasserleben und der daraus resultierenden zunehmenden Verbreiterung der Flosse zusammenhing. 1 E. Häcker, Generelle Morphologie der Organismen. Bd. II, S. ©. XXXIV, Berlin 1866. 2 C. Vogt, Gehören die Seedrachen einer Nebenlinie der lungenatmenden Wirbeltiere an. Kosmos 9. Bd., 1884, S. 318 - 319. 3 @. Baur, Über die Abstammung der amnioten Wirbeltiere. Biol. Zentralblatt 1887, Bd. VII, S.481. Über den Ursprung der Extremitäten der Ichthyopterygia. Bericht über die XX. Versammlung des oberrhein. geol. Vereins, 1887. On the Morpho- logy and origin of the Ichthyopterygia. Americ. Naturalist, 1887, S. 837. Bemerkungen über Sauropterygia und Ichthyopterigia. Zool. Anzeiger 1886, Nr. 221. 4 E. Fraas, 1. ce. S. 28. 5 J. C Merk, The Types of Limb-Structure in the Triassie Ichthyosauria. Americ, Journ. of Science, Vol. XIX, Jan. 1905, S. 23. ° E. Repossı, Jl Mixosauro degli strati triasici di Besano in Lombardia. Il. tav. Atti della Societä Italiana di Seienze Naturali. Vol. XLI, 1902, Sep. — 15 — Nach diesen Untersuchungen beweist die Vorderextremität unseres Ichthyosaurus, daß auch bei den Longipinnati die Tendenz zur Bildung möglichst breiter Flossen besteht, aber während bei diesen (nach den bisherigen Funden) dies Ziel erst in der unteren Kreide erreicht wird, haben die Latipinnati dieselbe bereits im Laufe der Juraperiode, vielleicht schon im Lias erlangt. Siehe auch Fig. 14—16. Irgendwelche Beziehungen unseres Ichthyosaurus zu Ophthalmosaurus und Baptanodon lassen sich natürlicherweise nicht feststellen. Bezüglich deren Herkunft schließe ich mich der Meinung J. C. Mer- rıAM’s! vollkommen an, welcher sagt: »A comparison of the Jurassic and Triassic genera of Ichthyosaurus with a view to determining the lines of descent shows immediately that no known Jurassic form can be considered as having descended from the specialized Shastasaurus. So far as’ we now know, this group disappeared in the Triassic. Baptanodon and Ophthalmosaurus are also practically exceluded from any comparison with the Triassie genera, as they are comparatively late forms and could be derived from the latipinnate Ichthyosaurs as easily as from any of the much older Triassie types.« In der vorausgehenden Beschreibung unseres Stücks wurde öfter auf zwei Stücke unserer Sammlung, nämlich Ichthyosaurus quadriseissus und Ichthyosaurus acutirostris Bezug genommen. Der Übersicht halber sollen die hierbei vergleichshalber beobachteten Maße nochmals wieder- holt werden. Besantlinee Länge Länge Länge Länge der Dan 5 des Schädels |der Vorderflosse | des Humerus Schwanzflosse Unser Exemplar . . . ... über 5 m 117 cm | 30 cm 12,5 cm ca. 60 cm lchthyosaurus acutirostris . . . 4,65 m 35 >» I 88% 10,5 » 90 >» » quadriseissus. . . 2,44 >» 50 » (2 Eau 85» ca. 45 » | 1 J. C. MErRIAM, The Types of Limb-strueture in the triassic Ichthyosauria. Ameriec, Journ. of Seienee, Vol. XIX, 1905, S. 27. ne - Vergleiche. Aus den Kreideablagerungen Europas sind von dem Genus Ichthyosaurus bis jetzt folgende Arten bekannt geworden: Ichthyosaurus campylodon Carver von England," Rußland? und Frankreich, ? ferner » Strombecki* H. v. Meyer, > polyptychodon Kon, > » hildesiensis Koken und > sp. n. — cf. polyptychodon bei Koken, sämtliche aus der unteren Kreide Norddeutschlands. In den folgenden Zeilen sollen nun diese Arten mit unserem Funde verglichen werden! Von Jchthyosaurus campylodon CARTER, Ichthyosawrus Strombecki H. v. M. und Ichthyosaurus polyptychodon sind zwar Teile des Schädels teilweise mit der Bezahnung bekannt, aber wie wir oben sahen, ist gerade der Schädel unserer Art — einzelne Elemente des Hinterhauptes und der Schädel- unterseite ausgenommen — schlecht erhalten und bietet, da ihm auch die Zähne bis auf einen einzigen Rest fehlen, mit den angeführten Formen schon keine weiteren Vergleichsmomente. Es müssen deshalb bei dem Vergleiche in erster Linie die Wirbel benützt werden. Owen beschreibt in seiner oben zitierten Monographie im Anschluß an die Schädelreste auf Seite 79 einen Wirbel als zu Ichthyosaurus campylodon gehörig. Nach den Angaben dieses Autors stammt der Wirbel vom Beginne der Schwanzregion: »it appears to have come from the base of the tail, where the costal tubereles become single.« Aber der Gelenkhöcker scheint an dem Originale Owen’s nur sehr undeutlich erhalten zu sein, da er bei den sonst so ausgezeichneten Abbildungen in Owex’s Monographie auf seiner Abbildung des Wirbels auf Taf. XXI, Fig. 1, kaum oder nicht zum Ausdruck kommt. Das Charakteristische für den zur Abbildung gelangten Wirbel ist: Ein auffallend schlanker Habitus in der ‘Seitenansicht, welcher durch die beträchtliche Höhe und die geringe Länge verursacht wird. Erstere beträgt 10,1 cm, letztere 4,6 cm. An unserem Tiere ist die Höhe eines Wirbels aus der gleichen Körper- region (53. Wirbel) 8,2 cm und die Länge 3,8 em. Unsere Form besitzt demnach relativ bedeutend niedere Wirbel und dieselben haben infolgedessen eine viel gedrungenere Gestalt als die schlanken von Ichthyosaurus campylodon. Es ist deshalb eine Identifizierung derselben mit dem von Owen als campylodon Carter beschriebenen Ichthyosaurus nicht statthaft. Betrachten wir nun die Reste, welche W. Kıprısanorr zu Ichthyosaurus campylodon stellt. Die auf S. 68 ff. und Taf. XI seiner oben zitierten Arbeit beschriebenen und abgebildeten Wirbel besitzen 1! Owen, A monograph of the fossil Reptilia of the cretaceous Formations. London. Pal. Soc. 1851—64, S. 69 ff. Taf. XXII, XXIII, XXV, XXVI. = W. KIPRIJANOFF, Studien über die fossilen Reptilien Rußlands. I. Teil: Gattung Ichthyosaurus König aus dem severischen Sandstein oder Osteolith der Kreide-Gruppe. Me&moires de l’Acadömie imp6riale des Sciences de St. Pöterbourg. VII. Serie, Taf. XXVIII, Nr. 8, 1881, mit 19 Tafeln. 3 M. H. E. SauvAGe, Recherches sur les Reptiles trouves daus le Gault de l’est du Bassin de Paris. M&moires de la Societe geologique de France, 3. Serie, T. II, Paris 1882, S. 21, Taf. II, Fig. 12, Taf. IV, Fig. 6, 7. * H. v. Meyer, Ichthyosaurus Strombecki aus dem Eisenstein der unteren Kreide bei Groß-Döhren. Palaeontographiea X. Bd., T. XI, S. 83, 1861—63.: 5° E. Koren, Die Reptilien der norddeutschen unteren Kreide. Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch., 35. Bd., 1883, S. 735 ff., Taf. XXIII—-XXIV. einen viel gedrungeneren Bau als beim englischen Ichthyosaurus campylodon und zeigen deshalb eine große Ähnlichkeit mit den mir vorliegenden Wirbeln; auch der rundlich fünfseitige Umriß der Halswirbel (Fig. 1, 1A, 1B, 1C) nähert sich dem der unsrigen ungemem. Nach den Abbildungen bei Kıprısanorr scheinen die Wirbel ziemlich lange ihren rundlich fünfseitigen Umriß beizubehalten (Fig. 2, 2A), während aber derselbe an unserer Art, wie wir gesehen haben, bereits vom 10. Wirbel ein nahezu kreis- runder wird. Der Hauptunterschied besteht aber in der gegenseitigen Stellung der Gelenkhöcker. Dieselben liegen bei der russischen Form (Fig. 2A ausgenommen) untereinander und nehmen namentlich in den Rückenwirbeln eine zentrale Lagerung ein. Bei unserem Saurier hingegen hat durchweg der untere Gelenkhöcker eine marginale Lage, d. h. er ist sehr nahe an den Vorderrand des Wirbels gerückt, während der obere mehr nach rückwärts gestellt ist, d. h. eine zentrale Lagerung aufzeigt. Eine Vereinigung mit dem russischen Ichthyosaurus campylodon ist deshalb ausgeschlossen. Was die Art anlangt, welche Sauvasz aus dem Gault von Frankreich als Ichthyosaurus campylodon beschreibt, so scheint dieselbe dort sehr verbreitet zu sein. Leider sind von den Wirbeln keine Ab- bildungen gegeben, indessen ist die Beschreibung derselben eine sehr exakte, derzufolge die Wirbel von dem französischen Ichthyosaurier Gelenkhöcker aufweisen, von welchen der obere eine marginale Lage besitzt, während der untere Gelenkhöcker weiter nach rückwärts gerückt ist. »Le tubercule superieur d’articulation de la cöte est report tres en haut, vers la limite du quart superieur de la hauteur du centrum, tres pres du bord anterieur; le tubercule inferieur situ& presque au niveau du milieu de la hauteur du centrum est un peu en arriere du tubercule superieur«, sagt Sauvacz über die vorderen Rückenwirbel und über die hinteren folgendermaßen: »Les deux tubercules costaux sont recules, le tubercule anterieur &tant sensiblement au niveau de la moitie de la hauteur, tres pres du bord anterieur; le tubercule posterieur, plus fort, est plac€ un peu en arriere.« Wir haben also bei dem fran- zösischen Ichthyosaurus genau das Gegenteil von unserer Art, bei welcher der obere Gelenkhöcker eine zentrale, hingegen der untere eine marginale Stellung inne hat. Der Humerus, welchen Sauvacz als zu Ichthyosaurus campylodon gehörig betrachtet, hat in seinen Umrissen zwar große Ähnlichkeit mit dem unserer Art, allein trotz der bedeutend größeren Dimensionen — er hat eine Länge von 16 cm — ist der Habitus mehr gedrungen und plump. Da die von Owen gegebene Figur des Wirbels außer einem sehr schlanken Habitus absolut keine weiteren charakteristischen Merkmale aufzeigt, und die Wirbel aus dem Gault von Frankreich relativ niedriger sind (SauvasE gibt für einen hinteren Halswirbel eine Länge von 0,037 m und eine Höhe von 0,060 m, für einen vorderen Rückenwirbel eine Länge von 0,036 m und eine Höhe von 0,0580 m an), so liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, daß die in der französischen Kreide vorkommenden Reste einer anderen Art angehören, wie die durch Owen aus England angeführten Reste. Aus diesen Untersuchungen geht nun einerseits hervor, daß der hier be- schriebene Ichthyosaurus weder mit dem englischen Ichthyosaurus campylodon, noch mit den aus Rußland und Frankreich unter dem gleichen Namen beschriebenen Arten identisch ist, daß ferner andererseits der russische Ichthyosaurus weder mit den englischen noch mit den französischen zu vereinigen ist. Zu dem gleichen Resultate kommt auch Korzn,! indem er sagt: »Dabei ist zu bemerken, daß unter dem Namen Ichthyosaurus campylodon ohne Zweifel mehrere Spezies vereinigt sind, wie ein Vergleich der von Owsx, Kırrıyanorr und Sauvage beschriebenen und zum Teil ab- gebildeten Wirbel lehrt.« Es ist also der im severischen Sandstein Rußlands vorkommende Ichthyosaurus jedenfalls nicht Ichthyosaurus campylodon Carver, und ebenso wenig mit dem aus der Kreide Frankreichs beschriebenen Ichthyosaurus identisch. Letztere Spezies repräsentiert gleichfalls mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eine neue Art, obwohl sie nach den Angaben von Sauvasz sich in den nämlichen Ablagerungen findet wie Ichthyosaurus campylodon. Es wäre deshalb für eine definitive Entscheidung und zur Aufstellung der ver- schiedenen spezifischen Merkmale sehr wünschenswert, wenn das Original Owen’s und andere als /chthyosaurus campylodon bezeichnete Wirbel’ des britischen Museums einmal gut abgebildet würden, und es würde die Aufgabe des Bearbeiters dieser Dinge sein, der russischen sowohl wie der französischen Form neue Namen zu geben. Wenden wir uns nun zu den aus der Kreide Norddeutschlands bekannten Ichthyosauriern, welche durch E. Kokex in seiner oben zitierten Abhandlung eingehend behandelt werden. Ichthyosaurus Strombecki H. v. Meyer aus dem Eisenstein von Groß-Döhren bei Salzgitter ist auf Kieferfragmente mit gut erhaltenen Zähnen begründet, kann also infolge des schlechten Erhaltungs- zustandes unseres Stückes — in dieser Beziehung — mit denselben nicht verglichen werden. Was Ichthyosaurus hildesiensis KoxEx betrifft, so seien hier die Maße in Zentimetern seines 4. Halswirbels mit denen unseres Ichthyosaurus verglichen: a) Ichth. hildesiensis b) Unsere Art Länger u. a ge 27. 2,6 Hisheskenie En. ee 5,6 7,0 Transversaler Durchmesser: a) zwischen den unteren 5,6 6,6 b) zwischen den oberen 4,8 5,9 Facetten für die Gelenkung mit den Rippen. Aus diesen Maßen geht hervor, daß unser Spezies beträchtlich schlanker gebaute Wirbel besitzt als /chthyosaurus hildesiensis. Ein weiteres wichtiges Moment, welches die beiden unterscheidet, ist die Stellung der Gelenkflächen: an ersterer Art hat die obere Gelenkfacette eine mehr zentrale, die untere eine mehr marginale Lage — an letzterer liegen beide Höcker in zentraler Stellung untereinander. Deshalb können beide Arten nicht unter sich ident sein. Aus dem Speeton Clay von Ahlum im Herzogtum Braunschweig beschreibt Kork (l. e. S. 753) einige Wirbel, die er auf Grund des denselben eigentümlichen plumpen Habitus mit Ichthyosaurus polyp- fychodon in Zusammenhang bringt. Er beschreibt dieselben als Ichthyosaurus cf. polyptychodon. Wenn wir die Wirbelmaße dieser Spezies mit denen unserer Art zusammenstellen, so ergibt sich folgendes: 1 E. Koken, 1. ec. S. 759. ? Nach LyDERKER im Catalogue of the fossil Reptilia ete., Part. II, besitzt das britische Museum eine ganze Anzahl von Wirbeln. — 159 — a) Ichthyosaurus cf. polyptychodon b) Unsere Spezies (mittlerer Rückenwirbel) 1) 37. Wirbel 2) 47. Wirbel Elöhenvorne lee. 3,3 8,0 S,5 Länge über der Basis des Neuralkanals 5,1 4,0 3,9 Dreitevorne ee 8,9 7,0 8,3 Breite des Neuralkanals vorn . . . . 3,7 2,0 1,8 Entfernung der oberen Protuberanz von der äußeren Seite der Gelenkfacette kürgdie, Neuralbogen 2. 2 222% 4,6 ca. 4,0 6,5 Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, daß Ichthyosaurus cf. polyptychodon, wie auch KokEn mit Recht hervorhebt, ungemein plumpe Wirbel besitzt — während unser Tier eine Art mit bedeutend schlankeren Wirbeln repräsentiert. Im übrigen stimmen beide Spezies in der Lage ihrer Gelenkfacetten (die obere in zentraler, die untere in marginaler Lage) miteinander überein, so daß aller Wahrscheinlichkeit nach Ichthyosaurus cf. polyptychodon als der nächste Verwandte unserer Art zu betrachten ist. Die Art Ichthyosaurus polyptychodon Korenx selbst ist auf den mittleren Teil eines Ichthyosaurus- Schädels begründet. Da gerade diese Partie an unserem Schädel ungemein gelitten hat, kann ein Vergleich nicht angestellt werden. Aus diesen vergleichenden Beobachtungen geht hervor, daß unser Ichthyosaurus mit keiner der oben besprochenen Arten identifiziert werden kann; es liegt demnach eine neue Species vor, für welche ich in Bezugnahme auf den breiten Vorderfuß den Namen platydactylus vorschlage. Um die Übersicht über die vorhergegangene Beschreibung zu erleichtern, sei hier eine kurze Diagnose von: Ichthyosaurus platydactylus sp. n. beigefügt. Schädel langgestreckt. (Quadratum ohrförmig mit konkaver Lateral- und mäßig konvexer Medial-Fläche, letztere mit tiefer Grube für den keulenförmigen Stapes. Condylus oceipitalis sehr kräftig. Basiphenoid von siebenseitigem Umriß. Wirbelsäule ca. 150 Wirbel enthaltend (129 vorhanden). Atlas und Epistropheus zu einem einzigen Doppelwirbel verschmolzen, mit 4 Gelenkhöckern, von denen je 2 auf den Atlas und je 2 auf den Epistropheus entfallen. Mit dem letzteren der 3. Wirbel durch Anchylose verbunden. Atlas mit den nächsten 10 Wirbeln von rundlich fünfseitigem Umriß. Vom 10. Wirbel ab ein nahezu kreis- runder Umriß. Oberer (kräftigerer) Gelenkhöcker in medianer Stellung an den Flanken des Wirbel- körpers. Unterer, schwächerer Gelenkhöcker marginal am Vorderrand. Am 54. Wirbel Verschmelzung beider Gelenkhöcker. Wirbel der Schwanzbeuge langgestreckt in der Form von Fadenrollen. Rippen zweiköpfig mit wohl entwickeltem Capitulum und Tuberculum, und mit tiefer Längsfurche. Schultergürtel. Coracoid plattenförmig. Scapula langgestreckt, dorsal und ventral spachtel- förmig verbreitert. Vorderextremität. Humerus kurz, stämmig, proximal und distal verbreitert mit kräftiger Crista trochanterica. Proximale Reihe des Carpus neben Radiale, Intermedium und Ulnare noch mit radialem und ulnarem Sesambein. Flosse selbst longipinnat, dabei auffallend kurz und breit. Länge des Tieres: Über 5 m. 2. Mao Stellung im System. Wir haben bei der Beschreibnng der Vorderextremität gesehen, daß dieselbe nur ein einziges CGentrale besitzt, und daß infolgedessen unsere Art zu den Longipinnaten Lyverkkr’s! zu stellen ist. Dieselben werden von diesem Autor in folgende Untergruppen eingeteilt: a) Acutirostrine subgroup. — Teeth small and cylindrical, coracoid without posterior notch; head of humerus oblone. b) Tenuirostrine subgroup. Teeth small and eylindrical; eoracoid with posterior notch; head of humerus triangular. e) Platyodont subgroup. — Teeth large, either cylindrical or carinated, coracoid without posterior noch; head of humerus triangular. Es ist ersichtlich, daß unsere Art bei keiner dieser Untergruppen unterzubringen ist, so daß die Schaffung einer weiteren Untergruppe notwenig erscheint; ich möchte dieselbe als d) Platydaetyle Untergruppe mit folgender Charakteristik bezeichnen: »Zähne? zylindrisch, Extremität mit radialer und ulnarer Sesambeinreihe. Humerus proximal von vierseitigem Umriß, mit kräftiger Grista trochanteria.« Aller Wahrscheinlichkeit nach dürften noch andere Arten unter den Ichthyosauriern hierher zu stellen sein, insbesondere von der »campylodonten« Untergruppe Lyverkkr’s die Arten Ichthyosaurus campylodon, Strombegi, polyptychodon, hildesiensis, welche, wie wir sehen, verschiedentlich große Ähnlichkeit mit unserer Spezies an den Tag legen — gerade diese Arten werden von LYvERKER auch mit Vorbehalt zu dieser Untergruppe gestellt. Es scheint deshalb, als ob die Longipinnati gegenüber den Latipinnati die mehr langlebige Gruppe unter den Ichthyosauriern vorstellten und es mag der Grund dazu in dem langsameren Entwicklungsgang der ersteren, wie wir oben bei der Besprechung der Vorderextremität gesehen haben, liegen. Schlußbemerkungen. In Ichthyosaurus platydactylus von Kastendamm haben wir eine neue Art aus dem Aptien kennen gelernt, so daß die Zahl der bis jetzt aus der Kreide bekannten Spezies eine recht stattliche geworden ist: Ichthyosaurus campylodon CARTER-OWEN, Ichthyosaurus ? campylodon KıPRIsANOFF non CARTER-ÖWEN, Ichthyosaurus ? campylodon SAUVAGE NON ÜARTER-ÖWEN, Ichthyosaurus Strombecki v. MEYER, Ichthyosaurus polyptychodon KoxEn und cfr. polyptychodon KokEn, Ichthyosaurus hildesiensis Koxen, Ichthyosaurus platydactylus sp. n. Der erneute Aufschwung, welchen die Ichthyosaurier in dem oberen weißen Jura nehmen, dauert also in der unteren Kreide noch fort und sie erleben hier geradezu noch eine zweite Blütezeit. ! LYDEKKER, R., Note on the elassification of the Ichthyopterygia. Geol. Magaz. 1888, Dee. III, Vol. V, Nr. 7, S. 311. Mit diesen Weißjura - Ichthyosauriern stimmt Ichthyosaurus platydactylus auch in ge- wissen Details des anatomischen Baus überein. So zeigt die Schwanzflosse von Ichthyosaurus trigonus OwEN var. posthumus WAGNER aus dem lithographischen Schiefer von Solenhofen be- deutend verlängerte Wirbel mit wulstartig um- gestülpten Rändern, welche Eigenschaft sie von den Schwanzflossen der älteren Ichthyo- saurier ganz wesentlich unterscheidet. Wie wir gesehen haben, besitzt unsere Species dieselbe charakteristische Fadenrollenform der Wirbel der Schwanzbeuge. Durch diese längeren e E Wirbelkörper, sowie durch ihre wulstartigen um- 3.8 gebogenen Ränder, wurde, wie auch F. Baver! S S 2 mit Recht sagt, eine größere seitliche Flossen- 8 S a 2 beweglichkeit ermöglicht. R & 5 228 Mit dieser erhöhten Beweglichkeit der S E S 5 = = S Schwanzflosse steht die Beschaffenheit der S S N S T S z Brustflosse im engen Zusammenhang. Wie S R R S SS S wir nämlich aus der vorhergehenden Beschrei- 2 = S S Cy Sos bung: ersehen können, haben sich bei un- S R © S Se < serer Art alle die wesentlichen Merkmale & $ S = INGE s 5 2 erhalten und die gegenseitigen Pro- Ss S S : R SSS portionen der einzelnen Körperteile = & S E SS sind dieselben geblieben, wie wir sie = R Sc bei den liassischen Ichthyosauriern a S #8 BES finden, nur allein in bezug auf die Flossen ist eine Wandlung erfolst, insoiern sich die Vorderilosse ganz bedeutend verkürzt hat. Durch diese Kürzung mag die Flosse in ihrer Funktion als Steuerapparat an Kraft ein- N ® 7 LA Oo 08 2 0 RE 8 =2.44 LANGE D.VORDERFLOSSE MIT HumeRus GESAMTLÄNGE D. SKELET.S gebüßt haben, welcher Mangel aber wahrschein- S re; lieh durch die nunmehr größere Bewegungs- 5 R } S R I I D . 1 fähigkeit der Schwanzflosse ausgeglichen wurde. = I = N EIERN 8 Ei ES BES x zZ BES . . N ! F. BauER, Die Iehthyosaurier des oberen x weißen Jura. Palaeontographica, 44. Band, 1897/98, S Seite 213. Palaeontographica. Bd. LIV. 21 Daraus geht hervor, daß die älteren Formen relativ viel größere Vorderflossen und Schwanzflossen bes.tzen als die geologisch jungen Arten, j wohingegen diese eine etwas breitere Vorderextremität aufweist. Mit diesen Figuren werden die gegenseitigen Verhältnisse von Skelett, Vorderflosse und Sehwanzflosse der 3 Arten zur Darstellung gebracht. a Obwohl Bauer bei /chthyosaurus posthumus nur der Humerus zur Verfügung stand, nimmt er doch auf Grund der zierlichen Form desselben eine schwächere Vorderextremität an, betont dabei aber ausdrücklich, daß das daraus resultierende Minus an Arbeitsleistung von der bewegungskräftigen Schwanz- tlosse übernommen wurde. Es liegt deshalb der Schluß nahe, daß Zchthyosaurus postnunus eine ähnlich gebaute Vorder- extremität besitzt wie Ichthyosaurus platydactylus und es ist anzunehmen, daß Ichthyosaurus posthumus im System seinen Platz bei den Longipinnaten in der Nähe unserer Art hat. Die Ichthyosaurier der Kreide besitzen also noch große Bewegungsfreiheit, ohne jedoch an- scheimend diejenige der älteren Arten zu erreichen. Hierbei ist nämlich ein Umstand nicht zu vergessen, in dem man vielleicht ein Moment der Degeneration ’erblicken mag, das zu ihrem Er- löschen in der jüngeren Kreide führen kann: Die Größenabnahme der Schwanzilosse, des eigentlichen Lokomationsapparates, der immerhin doch verhältnismäßig plumpen Tıere, welche Abnahme nach den vorhergehenden Untersuchungen im Vergleich der Proportionen der liassischen Arten gegenüber unserer Art relativ eine recht beträchtliche ist. u m sea nnostice Handbuch der Erdgeschichte F'rech- Breslau. as ) unter Redaktion von Fr. \ Das Palaeozoicum. Preis Mk. 28.—. Devon. 1897. Mit 62 Tafeln, gr. 8°, 1876. Kart. tband II. 1. Liefer. Silur. i uren, 18 Tafeln und 3 Karten. gr. 8°. (256 S.) Preis J a al 8. Lieferg. Die Steinkohlenformation. Von it 9 Tafeln, 3 Karten und 99 Figuren. gr. 8°. 1899, “ 11. 3. iekrer Die Dyas. I. Hälfte. Von Fr. Frech. Kennzeichen. Fauna. Abgrenzung und Gliederung. Dyas mi Mit 13 Tafeln und 235 Figuren, gr. 8°. 1901, xtband II. A. Lieferg. Die Dyas. II. Hälfte. Von Fr. Frech kung von Fr. Noetling. Die dyadische Eiszeit der Süd- ‚und die Kontinentalbildungen triadischen Alters. Grenze des een „und Mesozoicum. — Rückbliek auf das Haan Erster Band: Die Trias. 'Liefern ng: Einleitung. Von Fr. Frech. Kontinentale EB. Philippi (mit Beiträgen von J. Wysogörski), Mit 8 Licht- 21 Texttafeln, 6 en und 76 Abbildungen im .) Preis Mk. 28.— te Lieferung: a asiatische Trias. Von Fritz Noetling. ein, 32 Abbildungen, sowie mehreren Tabellen im Text. 4. — ' Arthaber (mit en von Fr. rein Mit 27 Tafeln, ‚afeln, 4 Tabellenbeilagen, 67 Abbildungen und zahlreichen Tabellen reis Mk. 45.—. Das Caenozoicum. (Im Erscheinen begriffen.) Zweiter Band: Das Quartär. g: ‚Flora und Fauna des Quartär. Von Fr. Frech. ar ; Nordeuropa. Von E. Geinitz. len un men. Preis Mk. 58.—. Das Mit vielen Tafeln, Karten, Band I-II statt "Mk. 210.—.: Mk. 130.—. Er rmain nn “Prof. Dr. Fritz Frech. Mit 9 Tafeln, 3 Karten und 3 Figuren. Preis Mk. 24.— 3 ar Ze Von Fr. Frech. Sammlung Mikrophotographien zur Veranschaulichung der mikroskopischen Struktur von Mineralien und Gesteinen ausgewählt von E. Cohen. SO Tafeln mit 320 Mikrophotographien. Preis Mk. 96.—. Elemente der Gesteinslehre von H. Rosenbusch. Zweite durchgesehene Auflage. VIII und 565 S. gr. 8°. Mit 96 Illustrationen im Text und 2 kolorierten Karten, Preis brosch. Mk. 18.—, eleg. Halbfrz. geb. Mk. 20.—. Die Struktur und Zusammensetzung der | Meteoreisen herausgegeben von A. Brezina und E. Cohen. ——— Lieferung IV/V (Schluß des I. Bandes). Mit einem Bildnis E. Cohen’s und 17 Tafeln. Preis in Mappe Mk. 40.— (Preis des I. Bandes kompl. Mk. 92.—). Palaeontologische WANDTAFELN herausgegeben von Geh. Rat Prof. Dr. K. A. von Zittel und . Dr. K. Haushofer. Tafel 1—73 (74—83 [Schluss] in Vorbereitung). Inhalts- und Preisverzeichnisse der ganzen Serie stehen zu Diensten, In der E. Schweizerbartschen Verlagsbuchhandlung (E. Nägele) in Stuttgart ist erschienen Seit 1833 Neues Jahrbuch für Mineralogie, Unter Mitwirkung einer Anzahl von Fachgenossen herausgegeben von E. Koken, in Tübingen. Th. Liebisch in Göttingen. M. Bauer, in Marburg. Jährlich erscheinen 2 Bände, je zu 3 Heften. Preis pro Band Mk. 25.—. Seit Mai 1900 Centralblatt Mineralogie, Geologie und Palaeontologie, Herausgegeben von E. Koken, in Tübingen. Th. Liebisch in Göttingen. M. Bauer, in Marburg. Monatlich 2 Nummern. Preis für Nichtabonnenten des Neuen Jahrbuchs Mk. 12.— pro Jahr. Abonnenten des Neuen Jahrbuchs' erhalten das Centralblatt unberechnet. REPERTORIUM Neuen Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie für die Jahrgänge 1900—1904, das Zentralblatt für Mineralogie etc. Jahrg. 1-5 (1900—1904) unü die Beilagebände XIII-XX. Ein Personen-, Sach- und Ortsverzeichnis für die darin enthaltenen Originalabhandlungen und Referate. 8°. :594 Seiten. — Preis Mark 16.— Palaeontographica Supplement IV Boehm, Georg: Beiträge zur Geologie von Niederländisch-Indien. Erste Abteilung: Die Südküsten der Sula-Inseln Taliabu und Mangoli. i. Abschnitt: Grenzschiehten zwischen Jura und Kreide. 46 Seiten 40 mit 7 Tafeln, 2 Karten und 15 Figuren im Text, — Preis Mk. 15.—. 2. Abschnitt: Der Fundpunkt am oberen Lagoi auf Taliabu. 3. Abschnitt: Oxford des Waı Galo. 74 Seiten 4° mit 24 Tafeln, 2 Karten und 40 : im Text. ——— Preis Mk. 40. = = Geologie und Palaeontologie. - Gewidmet von seinen Schülern zum siebzigsten Geburts m — eh Festschrift gewidmet von seinen Schülern zum siebzigsten Geburtstag am 21. März 1907. Kl. 4%. XXXI 113 Seiten. Mit 1 Porträt, 13 Tafeln, 1 Textbeilage und 20 Textfigı ri 16 Abhandlungen von Bücking, von Liustow, Grupe, Steuer, Men Beushausen, Tornquist, Mestwerdt, Holzapfel, Denckmann, Clarke, Rinne, Smith, Bode, Harbort. | Preis: Brosch. Mk. 26.—,, - Festschrift | HARRY ROSENBUSCH Ei 24. Juni 1906. Mit einem Porträt, einer a Karte. 11 Tafeln und 35 re Mit Beiträgen von: E. Becker, RA. Da L.Finckh, U. Grube mann, C. Hlawatsch, W. H. Hobbs, E. O.Hovey, M.Ko L. Milch, ©. Mügge, Th. Nicolau, A. Osann, C. Pal: H. Preiswerk, G. Steinmann, 'W. Wahl, E. A. Wülfi Gr. 8°. VIIL 412 Seiten. — Preis Mk. 20.—. Mikröskopische Physiograph | SUR - Vierte Auflage. Ba. IL 1: Halfte. Gr. 80. 716 Seiten Preis Mk 92 (Die zweite: Hälfte „Ergussgosteine®” enscheint ‚etwa dieses J en Druck der Stuttgarter Vereins-Buchdruckerei. : BEITRÄAPGE , ZUR IRGESCHICHTE DER VORZEIT -E. KOKEN wa J. F. POMPECKJ in Tübingen in Goettingen. RER Er Unter Mitwirkung an RE von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann. als. Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft. ea £ ‚ Vierte Lieferung. BI 5: halt. x au m Fossile Bananen der Rät- und 1 Jursformation Südwestdeutschlands. (8. 163—204, Stuttgart Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (E. Nägele). a N Ausgegeben im November 1907, E. Schweizerbartsche Verlagshandlung (E. Nägele) in Stuttgart. Wissenschaftliche Brgebnisse einer Reise in Ostalrika in den Jahren 1903-1905 mit den Mitteln der Hermann und Erıse geb. Heosmann Wentzeu-Stiftung ausgeführt von Prof Dr. ALFRED VOELTZKOW. Das Werk ist in 5 Bände eingeteilt und es enthält: Band I. Bericht über die Reise und Übersicht über die Ergebnisse. — Geologie, Palaeontologie und Ethnographie. Band I und II. Systematische Arbeiten aus dem Bereiche der Zoologie und Botanik. Band IV und V. Anatomie und Entwickelungsgeschichte. Gesamt-Umfang der 5 Bände ca. 375 Bogen Text in gr. 4° und ca. 200 Tafeln. 15 Subskriptienspreis für das ganze Werk ca. Mk. 350.—. Außerdem wird jeder Band und jede ‘darin enthaltene Abhandlung einzeln abgegeben, wobei eine kleine Preiserhöhung eintritt. Bu Bisher erschienen resp. befinden ‚sich im Druck: Bd. II. 1. "Prof. E. SirRenRocK-Wien. Schildkröten von Ostafrika und Madagaskar. i % : 40 S. m. 5 Taf. —. Subsk,-Preis Mk. 8.—, Einzelpreis Mk. 10.-. Bd. II. 2. Prof. W. MICHAELSEN - Hamburg. Dligochacien von Madagaskar, den. Comoren und anderen Inseln des westlichen Indischen ‚Ozeans. = Dr. K. FRIEDERICHS - Tübivgen. Embiiden von Madagaskar und Ost- = afrika. — Dr. W. Horn-Berlin. Cieindeliden von. Madagaskar und .. Ostafrika. — M. BüRR-Dover.. Dermapteren von Madagaskar, den . Comoren und Britisch-Ostafrika. ° H. RE. Frissk- Schwerin iM. Apidae von Madagaskar, den Comoren und Ostafrika. — Ir. Y. SCHULTHESS RECHBERG-Zürich. Vespiden von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Prof. Dr. A. FOREL-Yvorne (Schweiz). Ameisen von Mada-. gaskar, den Comoren und Ostafrika. - Dr. A. \ PAGENSTECHER! Lepidopteren- Heterocera von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Dr. ©. BÖRNER-Steglitz bei Berlin. Collembolen von Ostafrika, Madagaskar und Südamerika. 1388. m. 3 Taf. — Subsk -Preis IR 13. , Einzelpreis Mk. 16.—. Bd. IV. 1I, Prof. Dr. F. HoCHSTETTER - Tnhisbruck: Beiträge zur Anatomie und. Entwickelungsgeschichte des Blutgefässsystemes der Krokodile. 1408. m. 10 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 17.—, Einzelpreis Mk 21.—. Bd. IV. Prof. Dr. F. HoCHSTETTER - Innsbruck. Über die Eutwickelung® der. en in der Leibeshöhle der. Krokodile. 66 8. m. 5 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 11.—, Einzelpreis Mk. 13,50. Fossile Land-Pilanzen der Rät- und Juraformation Südwestdeutschlands. Von HANS SALFELD. (Mit Tafeln XIV— XXI.) Die vor einigen Jahren in meinen Besitz übergegangene reichhaltige palaeophytologische Samm- lung meines Großvaters, des kgl. hannöverschen Bergkommissär und Apotheker Arnorn HILDEBRAND, ließ in mir bei der genauen Durchbestimmung des Materials den Gedanken aufkommen, eine neue kritische Bearbeitung der Wealdenpflanzen meiner Heimat vorzunehmen. Mein hochverehrter Lehrer, Herr Prof. Dr. E. Koken, machte mich jedoch darauf aufmerksam, daß es ein viel dankbareres Gebiet sei, die fossilen Pflanzen des süddeutschen Jura zu bearbeiten. Gern folgte ich seinem Rate und möchte nun, nach Abschluß meiner Arbeit, Herrn Professor Dr. E. Korex für seine liebenswürdige Unterstützung, die er mir hat zuteil werden lassen, an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank aussprechen. Aber auch sonst hatte ich mich vielseitiger bereitwilliger Beihilfe zu erfreuen. Mit äußerster Liebenswürdigkeit unterstützten Herr Prof. v. Vöchtiıne und Herr Privatdozent Dr. Fırrına meine Ver- gleichsstudien an recentem Material im Tübinger botanischen Institut; auch stellten mir Herr Prof. Dr. Graf zu Sonus-Lausach in Straßburg, Herr Prof. Dr. Bexecke in Straßburg, Herr Prof. Dr. BeckenkamPp in Würzburg, Herr Prof. Dr. Roruruerz in München, Herr Prof. Dr. Pomprexs in Hohenheim und Herr Prof. Dr. Sauer in Stuttgart aus den ihnen unterstellten Museen Vergleichsmaterial zur Verfügung. Zu ganz besonderem Dank bin ich aber Herrn Prof. Dr. E. Fraas in Stuttgart verpflichtet, der mir bereit- willigst das reiche Material des Naturalienkabinets, darunter die Originale zur Kurr’schen Arbeit, nach Tübingen sandte. Durch bereitwillige Auskunft wie durch Überlassung von Material aus ihren Privat- sammlungen förderten meine Arbeiten Herr Pfarrer Dr. Exneeu in Eislingen, Herr Dr. G. Beex in Stutt- gart und Herr Fabrikant B. Haurr in Holzmaden. Allen diesen Herren spreche ich für ihre große Freundlichkeit meinen besten Dank aus. Hannover und Tübingen, den 8. Oktober 1906. HANS SALFELD. 164° — Fossile Land-Pflanzenreste der Rät- und Juraformation Südwestdeutschlands. Bestimmbare Pflanzenreste einer fossilen jurassischen Flora finden sich in Südwestdeutschland in vier Horizonten: i. im Rät an mehreren Punkten Württembergs und Badens, 2. im Unteren Lias (Angulatensandstein) bei Hettingen in Lothringen, 3. im Lias e in Württemberg in der Gegend von Holzmaden, Boll und Reutlingen, 4. im Weißen Jura £ in Württemberg bei Schnaitheim und Nusplingen, in Bayern bei Solnhofen. Neben Blattresten führen fast alle Schichten des Lias wie Dogger mehr oder weniger gut er- haltenes, strukturbietendes Treibholz, das ausnahmslos zwei Coniferentypen angehört. In der nachfolgenden Abhandlung sollen die Blattreste des Rät, Lias &e wie Weißen Jura £ ge- nauer dargestellt werden, um einerseits genau festzulegen, was in den letzten Jahrzehnten an neuem Material hinzugekommen ist, andererseits aber auch die neueren Arbeiten, welche das hier in Betracht kommende Material berücksichtigen, einer eingehenden Kritik zu unterziehen. Leider war es mir nicht möglich, die uns durch Sırorra bekannt gewordenen Reste aus dem Arietensandstein von Hettingen nochmals genau durchzuarbeiten, da hierfür unsere Museen zu wenig Material besitzen; ich muß mich daher bei meinen Vergleichen ganz auf Saporta verlassen, so ungern ich dies speziell bezüglich der Coniferen tue. Die fossilen Hölzer sind für sich behandelt, da sie mit den gefundenen Blattresten nicht un- mittelbar in Zusammenhang zu bringen sind. Am Anfang meiner Arbeit möchte ich nur noch meinen Standpunkt über die Umgrenzung fossiler Pflanzenarten festlegen. Es ist mir unmöglich, mich auf den weitherzigen Standpunkt zu stellen, wie es in neuerer Zeit vielfach geschehen ist, etwa wie A. GC. SewArn.! Um eine Art palaeophytologisch festzulegen, muß man sich meines Erachtens erst Gewißheit verschaffen über die Variationsbreite der zu einer Art zusammenzufassenden Reste aus ein und demselben Horizont eines oder weniger, örtlich nicht weit getrennter Gebiete, ehe man sie mit ähnlichen Formen ent- fernter Gegenden vergleicht, vor allem ist aber auf das geologische Alter der pflanzenführenden Schichten ein viel größerer Nachdruck zu legen. Es werden daher nur gering, aber konstant abweichende Reste entfernter Lokalitäten oder anderer geologischer Horizonte als neue Art zu betrachten sein. Nach eingehender Prüfung muß man daher immer wieder zu dem Resultat gelangen, daß der Artbegriff in der Palaeophytologie wenig mit dem der Botanik, die sich mit lebendem Material beschäf- ! Speziell mit der Umgrenzung von Williamsonia pecten, Willianısonia gigas und Ginkgo digitata SEWARD’s kann ich mich durchaus nicht einverstanden erklären. Wenn so etwas dem Geologen als Tatsache hingestellt wird, so ist es ihm nicht zu verdenken, daß er die fossilen Pflanzenreste als ungeeignet für die Stratigraphie ausschaltet. Glücklicherweise läßt sich ‚lenn doch noch exakter auch in der Palaeophytologie arbeiten. tigt, gemein haben kann. Es ist auch somit darauf, daß einige vermeintliche Spezies sehr lange Zeiträume gelebt haben sollen, nicht ein so erheblicher Wert zu legen, wie es vielfach geschieht, wenn sich auch als sicher erweist, daß die Pflanzen bei weitem nicht so schneller Umformung unter- worfen waren wie die meisten Tiere. Rät. Bis vor kurzem war von bestimmbaren Pflanzenresten aus der rätischen Formation Südwest- deutschlands nur wenig bekannt. SANDBERGER! sammelte fünf Arten bei Adelhausen in der Nähe von Lörrach im badischen Oberlande in den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Es sind dies Equisetites Münsteri, Taemiopteris temwinervis (mon Münsteri Göpp.), Clathropteris Münsteriana STERNE. (= menis- coides BRoNGT.), Calamites (Schizoneura?) Lehmannianus und eine unbekannt gebliebene Art, während Derrner und Fraas (59) außer dem schlecht erhaltenen Calamites (Schizoneura) posterus (= ef. hoerensis) bei Malsch in Baden nichts fanden. Seitdem ist von weiteren Funden aus jenen Gebieten nichts mehr bekannt geworden. Ferner sind in Württemberg einzelne Reste auf der Waldhäuserhöhe bei Tübingen, auf dem Stromberge, am Steineberg bei Nürtingen und in Kemnath bei Stuttgart gefunden worden, aber bis Jetzt noch nicht näher beschrieben. ? Das Vorkommen von bestimmbaren Pflanzen in den Contorta-Schiehten bei Nürtingen ist nicht nur wegen der geographischen Verbreitung, sondern vor allem weil über das Alter der Ablagerungen nicht der geringste Zweifel herrschen kann, von Wichtigkeit. Die Zahl der in diesem Gebiet gefundenen Arten beträgt zurzeit 8, wozu noch ein nicht mehr bestimmbarer Rest und der zweifelhafte Palaeoxyris Münsteri kommen. Fassen wir die Ergebnisse der im folgenden näher untersuchten Reste zusammen, so finden wir, daß alle 10 Arten schon von anderen Fundorten bekannt waren, und zwar dürfte die Verteilung der Arten durch die beigefügte Tabelle (S. 166) am deutlichsten werden. Schon ScHEnk hat in seiner Flora der Grenzschichten des Keupers und Lias in Franken mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß jene heute ja allgemein als zum Rät gehörig betrachtete Flora eine durchaus jurassische sei. In der Zwischenzeit hat sich durch die Arbeiten Sarorra’s über die Flora des unteren Lias von Hettingen, wie dadurch, daß die pflanzenführenden Schichten von Coburg, Hör und ! Neues Jahrb. f. Mineral. usw. 1865 p. 307 und 1867 p. 836. ?® Enger führt iu seinen Petrefaktenverzeichnis des geognost. Wegweiser durch Württ. p. 121 unter Pflanzen an: Calamites Bronnii STERNB. (Equisetites), # posterus DEFFN., Pterozamites Schmideli SCHENK (Spirangium). Ein Calamites Bronnü (Equisetites arenaceus) hat sich bis jetzt nur in der Lettenkohle und Keuper gefunden. Was als solcher beschrieben wird, dürfte mit Zgwisetites Lehmannianus identisch sein. Auf p. 118 ibidem führt er aus dem Knollenmergel auf: Calamites Bronnii STERNB. (Equisetites), 6 posterus DEFFN., Pterozamites Schmideli SCHENK Dies muß wohl auf einer Verwechslung beruhen, weder in Sammlungen noch Literatur habe ich etwas darüber finden können, auch EnGEL selbst konnte keine Auskunft geben. — 166 — Bornholm, welche Scuusx noch für unterliasisch hielt, sich als zum Rät gehörig erwiesen haben, jene Ansicht in noch weit höherem Maße bestätigt. Es sind eine größere Anzahl von Arten, welche un- Verbreitung der Rät-Pflanzen Südwestdeutschlands. = [>} | Ag 80 a5 >=) oo a Br ao © a &0 © =} Geiltc>| © | EIER 3 SuE 838225 - 3131310, |% sa alas 252 e8a=55l2| 5 5 358 > | Bas: 352 2 205 ale alelala see lels SEN Eos 5=|38 [2] c 3 |A.r ee | Ee=|2 a |=|<|u 8535 ascHa ea ja |@ ja PA a |< [© | Rät u Ju Equisetites (2) Lehmannianus - — Unt. Lias Rät En Equisetites Münsteri I = Unt. Lias | Rät Ar in Schizoneura hoerensis - | Unt. Lias "| 5 i Rät | IE SP =tE Ir Dictyophyllum acutilobum I - - — -— Unt. Lias | | | | | 3 ä Rt. Rät Ir m) 2 ar | ar learn ® & Clathropteris meniscioides ——— — — Unt. Lias I „USE I + + | | | : E z \ Rt | | =e| ar I Ar Ar Taeniopteris tenwinervis —_—- Fa : een) Unt. Lias | | | | L T m An “ Rat |+|+| | + Nilssonia propingua Unt. Lias | | NE Rät | | 4 Nilssonia polymorpha | | — ' — Unt. Lias | LFD, He un Sr | Sr Nilssonia gracilis | —ı | — — | | _ Unt. Lias| | | | \ ı | U \ I ] | | | ; Rät ale Ar lan Ar Ar Ctenopteris eycadea | | lt _ Unt. Lias | + + + +1+1!? | Palaeoxyris Münsteri _—— — Unt.Lias | mittelbar aus dem Rät in den unteren Lias übergreifen, wie auch andererseits einige Formen kontinuierlich aus dem unteren Lias in den oberen und in den Dogger hinaufgehen. Nach dem was bisher aus der Literatur bekannt geworden ist, sind es die folgenden Arten, die dem Rät und unteren Lias gemein sind: Oladophlebis Rösserti PRESL, Olathropteris meniscioides BRONGT., Dictyophyllum Nilssoni GÖPPERT, Thaumopteris exilis SAPORTA, Thaumopteris Brauniana Popp., Otenopteris cycadea BRONGT., Thinnfeldia rhomboidalis ETTINGH., Sagenopteris rhoifolia PRESL, Taeniopteris tenwinervis BRAUN, Taeniopteris vittata BRONGT., Oycadites pectinatus BERGER, Pterophyllum crassinerve GöPp., Nilssonia Sternbergi GöpPp., ? Pagiophyllum peregrinum L. u. H. Wenn auch von diesen 14 Arten bei einer genauen Durcharbeitung nach den heute herrschenden Ge- sichtspunkten die eine oder andere auszuscheiden wäre, so dürfte man doch nicht auf den Gedanken kommen, hiernach die Stellung des Rätes entscheiden zu wollen, etwa als gehöre das Rät schon dem Jura an. Unsere geologische Einteilung beruht auf den Verhältnissen des Meeres. Sie ist eine künst- ] ae, aber die einzige, die sich konsequent durchführen läßt. Umsomehr halte ich es für angezeigt, nochmals darauf zu verweisen, daß Tiere und Pflanzen in ihren Veränderungen absolut nicht den gleichen Schritt halten, es daher auch nach dem Stande unserer Kenntnisse verkehrt sein würde, eine triadische Flora unter Einschluß des Rätes bilden zu wollen, oder eine jurassische mit den Resten des untersten Lias beginnen und mit denen des obersten Weiß-Jura aufhören zu lassen. In floristischer Beziehung erweist sich die Grenze zwischen Keuper und Rät als außerordentlich scharf, bis jetzt ist keine Art! beiden Systemen gemein, einige Gattungen reichen noch mit neuen Arten in die jurassische Flora hinein, den größten Teil aber nehmen neue Formen in Anspruch. Weiter ist die kontinuierliche Fortsetzung jurassischer Pflanzentypen in die untere Kreide zwar vorhanden (Onchyopteris Mantelli und Pecopteris Murchisoniana [= Weichselia Mantelli Brox@r. nach SewARn] z. B. finden sich schon im Portland von Nordwestdeutschland), doch ist dies nicht so entscheidend, wie ! In der Lethaea geognostica Frec#’s, Teil II, Trias, Texttafel XXI, Fig. 3, wird ein Clathropteris Münsteriana SCH. aus dem mittleren Keuper (= eigentlicher Keuper) von Ellguth bei Woischnick (Oberschlesien) abgebildet. Auf p. 63 eben- daselbst schreibt indessen S. WysoGörskı „in Ellguth bei W. kommen Kalke mit Neuropteris sp. cf. remota, Clathropteris Münsteriana und Palaeochaepatica Roemeri RacıB. vor, welche wahrscheinlich noch zum mittleren Keuper zu rechnen sind“. — Es ist also durchaus unsicher, ob diese Schichten noch zum eigentlichen Keuper gehören oder schon zum unteren Oberkeuper (= Rät), in diesem Falle ist noch zu erweisen, daß Neuropteris sp. ef. remota in der Tat mit dieser Art identisch ist. LEUTHARDT gibt an, daß er nicht imstande sei, Zquisetites Lehmannianus von Equisetites arenaceus zu unterscheiden. — Sind die Reste nicht von hervorragender Erhaltung, so ist man mit der Bestimmung bei den Equisetaceen übel daran. Es dürften daher Equisetaceen bei diesen Betrachtungen besser auszuschließen sein. Über vorstehende Arten aber läßt sich noch sagen: Entwickelt haben müssen sich die Rätpflanzen aus anderen, und diese Entwicklung hat dort vielleicht schon im obersten Keuper begonnen; und je lückenloser wir die Ablagerung derselben Facies kennen lernen, umsomehr muß die Trennungslinie der großen Formationen sich verwischen, es sei denn, daß es Perioden allgemeinerer und schn-llerer Mutationen gegeben hätte! — 168 — es Srtruckmann nach der Schexk’schen Notiz annahm; hier sprechen ebenfalls andere Gründe gegen die Einbeziehung des Wealden in den obersten Jura. In den Contorta-Schichten am Steineberg bei Nürtingen, in dem Bruche am südlichen Abhange desselben haben sich bis jetzt sieben typische Arten des Rätes nachweisen lassen, und zwar Equisetites sp. ef. Lehmannianus, Dietyophyllum acutilobum, Clathropteris meniscioides, Nilssonia propingua, Nilssonia sp. ef. polymorpha, Anomozamites sp. ef. gracilis und Otenopteris sp. ef. cycadea. Um das Auffinden dieser Reste hat sich der Besitzer des Bruches, Herr Pflästerer A. ScHÄrer, besonders verdient gemacht, und es ist daher zu hoffen, daß er uns bei semer großen Sorgfalt die Kenntnis weiterer Reste vermitteln wird. Bis heute hat nur dieser Bruch Pflanzenreste geliefert. In dem an der Nordseite des Steineberges betriebenen ist noch nicht einmal maceriertes Material gefunden. Ich füge hier das Profil jenes Bruches an, wie es zurzeit aufgeschlossen ist. Der Rätsandstein ist hier außerordentlich wechselnd in seiner Mächtiskeit. Profil vom Südabhang des Steineberges: 4—4,5 m braune Letten 0,5 m blauer Lias-Kalksandsteım Rät | i m im oberen Teil Ophioderma Bonnardi Opr., sonst die typischen Gastropoden und Bivalven (Sand- 0,7 m Gastropoden, Bivalven, Pflanzen stein) | 1,2 m Gastropoden und Bivalven 1,55 m Gastropoden, Bivalven, Pflanzen Gelber dolomitischer Lehm (Knollenmergel). Sämtliche in unserem Gebiete gefundenen Pflanzenreste sind in Strandablagerungen ein- geschwemmt, an vielen Punkten finden sich einzelne Platten bedeckt von zerriebenen Pflanzenresten, dem sogenannten Häcksel, so bei Nürtingen, Täbingen, Adelhausen in Südbaden und der Baseler Gegend, während in der Bamberg-Bayreuther Gegend und bei Altdorf bei Nürnberg! (wie mir Herr Dr. STROMER von REICHENBacH mitteilt). die pflanzenführenden Schichten wahrscheinlich zum Teil in kleineren Süßwasser- becken einer Flußniederung abgesetzt wurden, an deren Ufern jene Pflanzen zum Teil wuchsen. Wir hätten also dort zu jener Zeit festes Land anzunehmen. Diese Verhältnisse, wie der vermutliche Verlauf der Küste sollen in beiliegender Kartenskizze zusammengetragen werden. Es wäre zu wünschen, daß in Zukunft solche palaeogeographische Skizzen für kleine Gebiete möglichst lückenlos gemacht würden. Durch die Untersuchungen von O. LörcHEr (02) ist klargestellt, daß wir in Württemberg vier isolierte Rät-Schollen besitzen, in denen überall neben spärlichen Brackwasserconchylien auch Pflanzen gefunden sind. Ich habe dennoch auf meiner Skizze ein zusammenhängendes Becken gezeichnet, denn es dürfte wohl schwerlich die Isolation als primär zu erklären sein. Eine gegenseitige Vertretung des oberen Knollenmergels und Rätsandstein stellt LörcHher in Abrede, es bleiben aber noch andere Wege offen. LÖRCHER nimmt an, daß an jenen Stellen Vertiefungen im Rätmeer vorhanden waren, in denen Strömungen Sand absetzten. Man kann auch annehmen, daß bei der Transgression während der Bonebedzeit nur die Ablagerungen in den Mulden geblieben sind resp. »die Sandsteininseln« Buchten I Das dort gefundene Material, meist Brachyphyllum Münsteri ScH. liegt in der Staatssammlung in München und harrt noch der Bearbeitung. — 169 — am Nordwestrande des vindelieischen Rückens darstellen. Es ist jedoch nicht meine Aufgabe, dies im einzelnen zu verfolgen. Ich bemerke nur noch, daß im allgemeinen zum Albrand hin die Schichten- mächtigkeit konstant und schnell abnimmt und dies Auskeilen andeutet, daß wir uns der Küste nähern, während die Zunahme der Mächtigkeit gegen Norden tieferes Wasser anzeigt. o De S 7% » \v Malschn © = = MEER Stromberg en — Z—_ a St=Sd & Pflanzen N od Meerestiere © Lörrach &oy mn Ahe, sp y Sumpfbildungen des past ® Äh: festen Landes. Equisetaceae. 1. Equisetites (?) sp. cf. Lehmannianus GöPrPrERT. Taf. XIV, Fig. 12. 1844. Calamites Lehmannianus GÖPPERT, Übers. der Arbeiten der schles. Gesellschaft für 1844, Taf. I, Fig. 1—3. 1847. Calamites liaso-keuperianus (ex parte) Braun. Flora, p. 83. 1867. Calamites Gümbeli SCHENk. Flora der Grenzschichten, p. 11, Taf. I, Fig. 8—10, p. 133. In Nürtingen kommen viele schlecht erhaltene, nur wenig deformierte Stengelreste vor, die durch ihre feine Längsriefung ihre Zugehörigkeit zu den Equisetaceen sehr wahrscheinlich machen. Ein etwas besser erhaltenes Stück von 12,6 em Länge und ca. 1,5 em Durchmesser (diese Zahl dürfte noch wegen Palaeontographica. Bd. LIV. 22 der geringen Abplattung etwas zu reduzieren sein) zeigt dies sehr ausgeprägt, leider sind Stücke mit Knoten bis jetzt nicht gefunden worden. (Herr Prof. Dr. Pomrzexs teilt mir mit, daß er früher solche gefunden habe.) Wollte man einige mit diesen Stengelfragmenten zusammen vorkommende lange, schmale, parallelgestreifte blattförmige Gebilde, wie viele zierliche, kaum 2 mm im Durchmesser betra- gende fein längsgeriefte Stengel auf diese beziehen, so würden diese Reste eher bei Schizoneura ihren Platz finden, doch ist die Zusammengehörigkeit nicht erwiesen. Die von mir in Nürtingen gesammelten Reste befinden sich in der Universitätssammlung in Tübingen. 2. Schizoneura sp. cf. hoerensis HısıinGer. Taf. XIV, Fig. 1. 1837—41. Calamites hoerensis HISINGER. Lethaea sueccia, suppl. II, p. 5, Taf. 38, Fig. 8. 1844. Schizoneura hoerensis SCHIMPER & MougGeor. Monograph. du gres bigarre des Vosges, p. 48—51. 1859. Calamites posterus DEFFNER & Fraas. Neues Jahrb. f. Mineral. 1859, p. 9. 1867. Calamites hoerensis SCHENK. Flora der Grenzschichten, p. 12, Taf. 7, Fig. 1. Stengel zylindrisch, gegliedert, an den Gliederungsstellen stark eingeschnürt, quirlig verzweigt. Oberfläche dicht von erhabenen Streifen bedeckt, die Innenseite in weiteren Abständen gefurcht:; Stengel quirlig von Blättehen umstellt, Blätter 6—9 an der Zahl, schmal, linear, schräg nach oben aus- einanderstehend. Vorstehende Diagnose entnehme ich Schimper, Traite I, p. 284, die er auf Grund guten schwe- dischen Materiales aufgestellt hat, vor allem ließ ein darunter befindlicher beblätterter Zweig die Zu- gehörigkeit der Reste zum Genus Schizoneura als gesichert erscheinen. Fundort: Rät von Malsch in Baden. Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Sammlung: Naturalienkabinett in Stuttgart. Sonstiges Vorkommen: Rät von Sühlbeck, Salzgitter und Seinstedt (Hannover), Hör (Schweden). Es liegt mir eine Sandsteinplatte vor mit zwei Steinkernfragmenten, das Originalstück zu DErFner und Fraas (59). Der Erhaltungszustand ist ein außerordentlich dürftiger und für eine Spezies- bestimmung nicht ausreichend. Dennoch bilde ich das Stück möglichst genau ab, da es in der Literatur einen über Gebühr hervorragenden Platz einnimmt und bis jetzt weder eine genaue Beschreibung, als die, es gleiche Calamites sulcatus (= Schizoneura Meriani Hrrr) und unterscheide sich von Calamites (Equisetites) arenaceus durch seine tiefe Furchen, — noch eine Abbildung gegeben wurde. Daß für solche Stücke ein eigener Speziesname bestehen bleibt, ist ebenso ungerechtfertigt, wie die sichere Einbeziehung dieser Reste zu Schizoneura hoerensis nach dem Beispiel Scuenk’s (62) p. 13, dem überdies scheinbar weder das Original, noch eine Abbildung vorgelegen hat, sondern lediglich die oben wiedergegebene kurze Notiz. Wegen der breiten Furchen dürften die Reste mit einiger Wahrscheimlichkeit zu Schizoneura gehören, und da das Alter bekannt ist, erscheint es naheliegend, sie mit Schizoneura hoerensis in Parallele zu stellen. Was die Einbeziehung von Arundites priscus et dubius Brauns (62) in diese Art anbetrifft, so ist dies noch unsicherer wie bei den vorerwähnten Calamites posterus, was denn auch Schenk (67) an anderer Stelle (p. 35 Anmerkung zu p. 12) zugeben muß. Ich vermag jedenfalls in keinem Punkte einen Unterschied zwischen der ScHenk’schen Abbildung auf Taf. VII Fig. 1 und solchen Resten fest- zustellen, die sich in der Tübinger Universitätssammlung aus der Lettenkohle von Seebronn (Württem- berg) befinden und allgemein als zu Schizoneura Meriani Hxer!) gehörig betrachtet werden. (Ich fasse nämlich die Schexx’sche Abbildung als Gegendruck des Steinkernes auf, während die Seebronner Reste zum Teil den Steinkern selbst bilden, gemäß der für Schizonewra in Zırret, Handbuch der Palaeontologie II, p- 161 gegebenen Diagnose). Daß darum aber jene Reste eine natürliche Art bilden, glaube ich nicht, die Übereinstimmung dürfte vielmehr von der unvollständigen Kenntnis jener Reste herrühren. Filices. Genus: Dietyophyllum Linoter & Hurron. 1. Dictyophyllum sp. Taf. XIV, Fig. 2. 1867. Spiralblatt. QUENSTEDT, Petrefaktenkunde, II. Aufl., Taf. 83, Fig. 6. Das einzige erkennbare Fragment eines Farnblattes, das bis zum Jahre 1899 aus dem Rätsand- stein von Nürtingen bekannt war, bildet ein schon von (Qurxsteor im Jahre 1867 abgebildetes und beschriebenes »Spiralblatt«, das mit vielen nicht zu bestimmenden Pflanzenresten auf einer Platte liegt. Von ihm zu den Monokotylen gestellt, möchte er gern die bei Münster, Beiträge VI (43), p. 88 ver- tretene Ansicht, daß es sich hier wie bei den Exemplaren von Theta bei Bayreuth um Thaumopteris- Blätter (also Farn) handelt, bestreiten, wenn auch GörrErT und ScHENk (67) p. 196, Anmerkung, noch- mals darauf hinweisen. Daß es sich hier in der Tat um einen jungen Farnwedel handelt, erscheint zweifellos, auf welches Genus oder gar Art dieser Rest zu beziehen ist, läßt sich nicht mit genügender Sicherheit fest- stellen, doch dürften wir nicht sehr fehlen, ihn mit Dietyophyllum in Zusammenhang zu bringen, ein Genus, dessen Reste auch am Steineberg zu den häufigsten zählen. Ganz ähnliche Reste beschreibt Naruorst (06) aus dem Rät Schonens und stellt sie zu Dietyophyllum exile Brauns. Ich möchte nicht so bestimmt vorgehen, wenn auch die Wahrschemlichkeit groß ist, daß es zu dem von Nürtingen allein bekannt gewordenen Dietyophyllum aecutilobum gehört. Fundort: Rät vom Steineberg bei Nürtingen. Anzahl der untersuchten Exemplare: 1. Sammlung: Universität m Tübingen. 1 QUENSTEDT’s Holcodendron ist in seiner Petrefaktenkunde schlecht abgebildet. Wenn QUENSTEDT Holcodendron von Calamites Meriani unterscheidet wegen der weniger scharfen Rippen, so glaube ich, daß dies durch den Erhaltungszustand des betreffenden Exemplares begründet ist, da die übrigen Stücke der Tübinger Sammlung sehr scharfe Rippen tragen. 2. Dietyophyllum acutilobum Fr. Braun (SCHENk). Taf. XIV, Fig. 3—8. 1847. Diplodietyon acutilobum Fr. Braun. Flora, p. 83. 1867. Dietyophyllum acutilobum SCHENK. Flora der Grenzschichten, p. 77, Taf. XIX, Fig. 2—5, Taf. 20, Fig. 1. Blätter gestielt (?), fußförmig gefiedert (?), Segmente handförmig, tief fiederspaltig, Lappen läng- lich, fiederteilig, an der Basis gekerbt, die Sekundärlappen abstehend, durch eine breite abgerundete Bucht getrennt, stumpf, ganzrandig, Rand durch einen Randnerv verdickt, die unteren kürzer, eiförmig lanzettlich, die oberen länglich aufsteigend. Hauptnerv der Sekundärlappen stark, starr, nach der Spitze hin dünner, Sekundärnerven (fast) unter rechtem Winkel austretend, alternierend oder (fast) opponiert, an der Spitze in das Maschennetz übergehend. Die Tertiärnerven unter rechtem Winkel austretend, die benachbarten zu einem Netz ungleich sechsseitiger Maschen verbunden. Fundort: Rät vom Steineberg bei Nürtingen. Anzahl der untersuchten Exemplare: 20. Sammlung: Universität in Tübingen; Naturalienkabinett zu Stuttgart; Dr. C. Beck in Stuttgart. Sonstiges Vorkommen: Rät der Bamberg-Bayreuther Gegend; Seinstedt; Schweden. Vorliegende Art möchte Schenk (67) wie auch neuerdings Kurrz (01) mit Camptopteris (Dietyo- phyllum exilis Brauns (62) vereinigen, welche Art jedoch nach den Untersuchungen Narkorsr’s (06) an dem vorzüglichen Material Schwedens als wohlgesonderte aufzufassen ist. Und m der Tat dürfte es nicht schwer fallen, auch bei schlechtem Material den Unterschied zu erkennen. Viel schwieriger ist dies schon bei einem Vergleich mit Dietyophyllum Nilssoni Broner. forma brevilobatum NATHoRsT (76, 78, 06), doch glaube ich die mir vorliegenden Bruchstücke mit Dietyophyllum acutilobum Braun veremigen zu sollen. Wie ScHEnk dies für das Rät Frankens erwähnt, so gehört auch für Nürtingen diese Art zu den häufigsten Resten und dürfte daher an der Flora dieser Gegend einen hervorragenden Anteil be- sessen haben. Was den Frhaltungszustand anbetrifft, so ist er ein vorzüglicher, und es liegt mehr an dem ungünstigen Zerspringen des harten Sandsteines, als an einer Zerfetzung der Blätter vor der Einbettung, daß bis jetzt nur Fragmente gewonnen werden konnten. Sämtliche mir vorliegende Bruchstücke gehören sterilen Blättern an. Genus: Clathropteris Bron@nıarr. Clathropteris meniscioides BRONGNIART. Taf. XV, Fig. 4, 5 u. 6. 1828. Clathropteris meniscioides BRONGNIART. Hist. veg. foss., Taf. 134, Fig 3. 1838. Camptopteris Münsteriana STERNBERG. Flora der Vorwelt, p. 168, Taf. 33, Fig. 9. 1841. Camptopteris (?) platyphylla GÖPPERT. Gattungen foss. Pflanzen, p. 154, Taf. 18 u. 19. Diese für das Rät und den unteren Lias so außerordentlich charakteristische Art ist hiermit auch für das Rät Schwabens nachzuweisen. Im Jahre 1899 gelangte aus dem berühmten Sandsteinbruch der Oontorta-Schichten vom Steineberg bei Nürtingen ein kleineres Blattfragment dieser Spezies in das Naturalienkabinett zu Stuttgart, wie auch in diesem Jahre der Tübinger Sammlung durch die Freundlich- keit der Herren Müruer und Frank hier zwei sehr schöne größere Blattreste von demselben Fundpunkte übermittelt wurden. Nach Abschluß dieser Arbeit fand ich noch ein kleines Fragment, welches die Randpartie mit stumpfen Zähnen erkennen läßt, Fig. 6. Bieten auch diese vorliegenden Exemplare in botanischer Hinsicht nichts Neues, so können sie immerhin doch einiges geologische Interesse in Anspruch nehmen. Aus diesem Grunde kann ich hier auch von der Wiedergabe der Artdiagnose absehen. ZEIıLLEr (03) gibt eine vollständige Literaturliste, auch möchte ich auf die neueste Arbeit über diesen Gegenstand von NArHorsr (06) aufmerksam machen, dem das Verdienst gebührt, einwandfrei am Originalstück Broxentarr’s nachgewiesen zu haben, dab Bronsnıart’s Diagnose von Clathropteris meniseioides teilweise falsch und ungenau ist und tatsächlich diese Spezies mit Görperr’s Camptopteris platyphylla identisch ist, ersterer Name aber dem allgemeinen Gebrauch entgegen aus Prioritätsgründen vorzuziehen ist. Lxur#Aaror (04) scheint die Art für identisch mit Clathropteris vectieulata Kurr zu halten, die ich wegen der Nervatur und Teilung der Fiedern für hinreichend verschieden glaube. Ich muß diese An- sicht Leur#arpr’s aus der Aufführung der Synonyma schließen, und dann würde der Name recticulata aus Prioritätsgründen zu verwerfen sein; ist meine Annahme aber falsch, so verstehe ich die Art der Aufführung von Synonyma nicht. Fundort: Rätsandstein vom Steineberg bei Nürtingen. Anzahl der untersuchten Exemplare: 5. Sammlungen: Universität in Tübingen; Naturalienkabinett in Stuttgart; Dr. G. Beck in Stuttgart. Sonstiges Vorkommen: Rät von Adelhausen (Südbaden); Franken (Bayreuther Gegend); Coburg); Seinstedt; Sühlbeck; Schwalenburg in Nordwestdeutschland; Schlesien; England; Hör (Schweden); Ostfrankreich (an zahlreichen Punkten, Saporta [73] p. 339); Tonkin (China, Alter fraglich); Unt. Lias von Halberstadt und (uedlinburg. 3. Taeniopteris tenuinervis Brauns. Taf. XIV, Fig. 9 u. 10. 1862. Taeniopteris tenwinervis BRAUNS. Palaeontographica Bd. IX, Taf. 13, Fig. 1—3. 1867. Taeniopteris tenuinervis SCHENK. Flora der Grenzsehichten, p. 101, Taf. 25, Fig. 3 u. 4. Blätter (oder Segmente?) lanzettförmig, ganzrandig, an der Basis und Spitze verschmälert, die Blattrippe wellig gebogen, die starren Mittelnerven an der Basis stark, bis zur Spitze dünner werdend, die dünnen Sekundärnerven sehr dicht nebeneinander liegend, dichotom, die Zweige selbst einfach. Fundort: Rät (Bonebedsandstein) vom Stromberg zwischen Maulbronn und Besigheim. Sammlung: Naturalienkabinett in Stuttgart. Anzahl der untersuchten Exemplare: 4. Sonstiges Vorkommen: Rät von Adelhausen (Südbaden); Donndorf bei Bayreuth; Seinstedt und Sühlbeck in Nordwestdeutschland. Von den vier Fragmenten erweisen sich zwei als zur Bestimmung der Art genügend, und zwar gehört das eine Stück dem unteren Teile eines Blattes an und läßt deutlich die Verschmälerung der Blattspreite, wie die allmähliche Verdickung der Mittelrippe nach der Basis zu wahrnehmen, während das andere Exemplar dem oberen Blattteile entstammend wiederum die Abnahme der Blattspreite wie auch der Mittelvippe erkennen läßt. An beiden Stücken nimmt man ferner die deutlich dieht neben- einander liegenden feinen Sekundärnerven wahr, freilich ist von einer Diehotomie nichts zu erkennen, doch weist Schzxk (67) darauf hin, daß dies nur unter den günstigsten Umständen möglieh sei. Es ist die Bestimmbarkeit dieser Reste nicht nur wegen der geographischen Verteilung dieser Rät-Spezies von Wichtigkeit, sondern auch weil im den Erläuterungen zur geologischen Spezialkarte von Württemberg, Blatt: Maulbronn-Besigheim, hervorgehoben wird, daß das Rät des Stromberges keinerlei bestimmbare Pflanzenreste geliefert hätte; jene Stücke aber wurden 1859 von O. Fraas in die Samm- lung des Naturalienkabinetts gelegt. Cycadophytae. Genus: Nilssonia. 1. Nilssonia propinqua Görperr. ei DOW, ie IlE% 1843. Pterophyllum propinguwum GÖPPERT. Jahresberieht der Schles. Gesellsch. f. 1843. 1867. Pterophyllum propinguum SCHENK. Flora der Grenzschichten, p. 167, Taf. 40, Fig. 1. 1867. Pterophyllum sp. QUENSTEDT. Petrefaktenkunde, II. Aufl, p. 875, Taf. 82, Fir. 7. 1896. Pierozamites Schmideli (SCHENK!) ENGEL. Geognost. Wegweiser durch Württemberg, p. 118 (?), p. 121. Die gefiederten Blätter gestielt, Rhachis auf der Ober- wie Unterseite mit je emer Furche ver- sehen (?). Die Fiedern in zwei seitlichen Rinnen stehend sind wechselständig (scheint nichts charakte- ristisches für die Art zu sein, man sieht auch auf der Scnenk’schen Abbildung bald mehr Gegen-, bald mehr Wechselständigkeit der Segmente, ebenso an dem württembergischen Material) abstehend, die be- nachbarten sich nicht oder leicht deckend, breit linear, mit stumpfer Spitze, gebildet durch den auf- wärts geschwungenen Unterrand. Die dünnen Nerven dicht, gleich stark und parallel. Fundorte: Rät von der Waldhäuserhöhe bei Tübingen; Stemeberg bei Nürtingen. Anzahl der untersuchten Exemplare: 15. Sammlung: Universität in Tübingen; Naturalienkabinett in Stuttgart. Sonstiges Vorkommen: Rät (?) von Ludwigsdorf in Schlesien. Der oben gegebenen Diagnose liegt die von Görrerr zu Grunde, welche für die Umgrenzung und Wiedererkennung einer Art durchaus unvollständig ist. Ich habe sie daher nach dem mir vor- liegenden Material erweitert, denn ich glaube nach der von ScHenk (67) Taf. 41, Fig. 1 gegebenen Ab- bildung jenen Rest mit den unsrigen in Zusammenhang bringen zu können. Jenes Fragment dürfte dem mittleren Teil eines Wedels angehört haben und gibt uns überdies keinen Aufschluß über die Ge- stalt der Fiederenden. Für die Vereinigung der Reste von den örtlich ja sehr weit auseinanderliegenden Fundpunkten war für mich die Stellung der Fiedern zur Rhachis, die Breite und vermutliche Länge der Fiedern, ihre Gestalt wie Nervatur maßgebend. Von den württembergischen Exemplaren wurde das zuerst gefundene Stück von QUENSTEDT (67) 1867 abgebildet, aber nicht näher beschrieben; ob das Original sich noch unter den 15 Exemplaren befindet, vermag ich nicht zu sagen, da das gezeichnete Stück wohl ergänzt sein dürfte. In der Tübinger U | S | Sammlung befindet sich wenigstens ein angebliches Originalstück, doch müßte dies, nach (JuenstEepr’s Worten zu schließen, im Naturalienkabinett in Stuttgart sein. Die Tübinger Stücke waren als Pierophyllum Blassi Scuenk bestimmt, doch läßt ein Vergleich mit der Scuexk’schen Abbildung (67) Taf. 40, Fig. 1 über die Unrichtigkeit keinen Zweifel aufkommen, indessen glaube ich nicht, daß dieser Fehler in die Literatur übergegangen ist. Anders steht es schon mit der Bestimmung im Stuttgarter Naturalienkabmett, wo jene Exemplare für Nilssonia (Pterozamites) Schmidelii ScHENK ausgegeben sind, was EnGen in seinen geognostischen Wegweiser durch Württem- berg aufgenommen hat. Auch hier läßt sich, wenn auch nicht so augenfällig, der Irrtum nachweisen, denn diese Art des Lias ist ein Zamites und wird mit Zamites Feneonis Broxer. von einigen Autoren vereinigt und von SEWARD sogar mit diesem zu seiner sehr weit gefaßten Williamsonia gigas gezogen. SCHENK (67) p. 196 Anmerkung, bringt nach Quexstepr’s Abbildung diese Reste mit Pterophyllum Münsteri Görprerr in Verbindung, eine Annahme, die sich schon nach oberflächlicher Vergleichung der Reste nicht mehr halten läßt. (Übrigens ist dies Fragment nicht von Nürtingen, sondern Waldhausen. Die Fundort- angaben von beiden aufgeführten Resten sind in dem unverständlichen Satz vertauscht.) Unter den mir vorliegenden Resten befinden sich solche von den verschiedensten Teilen des Wedels, wie auch Abdrücke der Ober- und Unterseite, so daß wir uns die Gesamtform: rekonstruieren können. Im unteren Wedelteile waren die Fiedern kurz und breit und erinnern entfernt an die von Nilssonia Blassi, was vielleicht den Anlaß zu der oben erwähnten Verwechselung gebildet hat. Das obere Ende umstehen die Fiedern mehr oder weniger radial, in ihrer Länge nur wenig abnehmend. Gegen die Zugehörigkeit zu Pterophyllum könnte eigentlich nur die schräge Insertion der Fiedern wie ihre eigentümlich stumpfe Spitze geltend gemacht werden, ich möchte sie dennoch zu Nilssonia, wozu ich auch Anomozamites rechne, stellen, wenn auch die lineare und regelmäßige Form der Fiedern dem eigentlich etwas widerstrebt, doch sind solche extreme Fälle wie bei Nilssonia mediana und compta durchaus nicht unbekannt. Der Erhaltungszustand ist, da die Reste in ziemlich grobem Sandstein liegen, kein besonders günstiger. Von organischer Substanz ist keine Spur mehr zu entdecken und die Feinheiten kann der Sandstein nicht wiedergeben. Eine Eigentümlichkeit besitzen alle 14 Exemplare von der Waldhäuser- höhe, sie sind nicht flach in den Sandstein eingebettet, sondern zeigen in der Neigung, die die beiden Wedelhälften gegeneinander bilden, eine so überraschende Konstanz, daß man geradezu gezwungen ist, die Lage als die natürliche anzusprechen. Es müssen demnach die Wedelhälften nach abwärts gebogen gewesen sein, so wie wir es noch heute an rezenten Gycadeen beobachten können, außerdem müssen die Wedel eine hinreichende Starrheit besessen haben, daß sie bei der Einbettung durch den Sand ihre Gestalt bewahrten, was wiederum auf eine hinreichende Festigkeit der Blätter deutet. 2. Nilssonia sp. cf. polymorpha Schenk. Taf. XV, Fig. 7. 1867. Nilssonia polymorpha SCHENK. Flora der Grenzschichten, p. 127, Taf. 29, 30, Fig. 1—5, Taf. 31, Fig. 1a, b, e. 1878. Nilssonia polymorpha NATHORST. Beiträge z. foss. Flora Schwedens, p. 20, Taf. 8, Fig. 2—15, Taf. 9—11. Ein recht unvollständiger Rest von Nürtingen dürfte am besten als XNilssonia polymorpha zu deuten sein. Man sieht nur drei unregelmäßig breite Lappenreste, die auf der Rhachis befestigt waren und von feinen, parallelen Adern durchzogen sind, doch hoffe ich, daß weitere Funde die Zuzählung zu N. polymorpha zur Gewißheit werden lassen. Fundort: Rätsandstem vom Stemeberg bei Nürtingen. Sammlung: Universität in Tübingen. 3. Nilssonia (Anomozamites) sp. ef. gracilis Narnorsr. Taf. XV, Fie. 8. 1878. Anomozamites gracilis NATHORST. Beiträge z. foss. Flora Schwedens, p. 21, Taf. 12, Fig. 4—12. Ein im Umriß vollständigerer Rest als der vorige von Nürtingen stimmt am meisten mit Nar- HORST's Art Anomozamıtes gracilis überein. Der Abdruck läßt die breite Rhachis erkennen, an der die zierlichen Fiedern seitlich angeheftet sind. Der Verlauf der Adern läßt sich in dem groben Sandstein nicht deutlich genug wahrnehmen, doch scheinen sie parallel zu sein. Bis jetzt sind vier Exemplare gefunden, die sich m der Tübinger Universitätssammlung und im Naturalienkabinett in Stuttgart befinden. Plantae incertae sedis. Ctenopteris cf. cycadea Bron@NIaRT. Taf. XIV, Fie. 11. 1828. Filieites eycadea BRONGNIART. Hist. veg. foss., p. 887, Taf. 129, Fig. 2—3. 1832. Odontopteris cycadea BERGER. Verstein. der Coburger Gegend, p. 23, Taf. 2, Fig. 2—3. 1836. Odontopteris Bergeri GÖPPERT. Syst. fil. foss., p. 219. 1869. Oycadopteris Bergeri SCHIMPER. Trait& I, p. 487. 1873. Ctenopteris cycadea SaPorTA. Pal. Franc., Bd. I, p, 355, Taf. 40, Fig. 2—5, Taf. 41, Fig. 1—2. Laub doppelt gefiedert, Fiedern unter einem spitzen Winkel der breiten Rhachis angeheftet, welche breit-lineare, ganzrandige Fiederchen tragen, Fiederchen leicht sichelförmig, ungeteilt, mit der ganzen Basis der Fiederachse angeheftet. Mittelrippe nicht vorhanden. Die Spreite der Fiederchen von mehreren leicht divergierenden und diehotomverzweigten Rippen durchzogen. Die vorstehende Diagnose entnehme ich Suwarn (04), p- 36. Fundort: Rät vom Steineberg bei Nürtingen. Sammlung: Naturalienkabinett in Stuttgart. Anzahl der untersuchten Exemplare: 1. Sonstiges Vorkommen: Rät von Coburg; Seinstedt; Hör; Hügel von Madeleine (Tarantaise, Frankreich). Unterer Lias von Quedlinburg; Halberstadt; Hettingen; England; Albrus- kette (?); Schambelen (Schweiz); Somogy (Ungarn); Ipsitz (Nieder-Österreich). In der Sammlung des Naturalienkabinetts in Stuttgart fand ich unter dem Material vom Steine- berg bei Nürtingen eine noch unpräparierte Pflanze unter der Bezeichnung »Pecopteris sp. ind. coll. Tuumm 1905«. Die sorgfältige Präparation ergab ein über mein Erwarten günstiges Resultat. Durch Vergleiche mit dem Material von Hettingen aus der Sammlung der geologischen Landesanstalt in Straß- burg erscheint es mir sehr wahrscheinlich, daß es sich hier um eine Otenopteris cycadea handelt, wenn- gleich der Abdruck in nicht sehr feinkörnigen Sandstein eine eindeutige Bestimmung nicht zuläßt. Was eine eventuelle Zugehörigkeit von Otenopteris zu den Farnen oder Oycadeen anbetrifft, so sind wir hierüber noch völlig im unklaren, bis jetzt sind keine Reste mit Fruktifikation nach Art der Farne gefunden. Es ist daher auch richtiger, den indifferenten Namen Ctenopteris, wie ihn Sarorra vor- geschlagen hat, beizubehalten, als die älteren Bezeichnungen Odontopteris oder Oycadopteris zu nehmen, was nur unbegründete Annahmen zur Folge haben könnte, gänzlich irreführend sind aber die Ein- beziehungen dieser Art zu Pfilozamites oder Ütenozamites, wie es in neuerer Zeit geschehen ist. Coniferenzapfen (?). Taf. XV, Fig. 9. Im Bonebedsandstein von Kemnath bei Stuttgart wurde 1890 von Sıen ein Hohldruck eines Schuppenzapfens gefunden, der im die Sammlung des Naturalienkabinett zu Stuttgart gelegt wurde. Beigegebene Figur ist nach einem Schwefelpositiv angefertigt. Der Erhaltungszustand ist so mangel- haft, daß eine nähere Bestimmung unmöglich ist. Plantae dubiae. Palaeoxyris Münsteri Presr. 1838. PRESL. in Sternberg. Flora der Vorwelt II, p, 189, Taf. 59, Fig. 10 u. 11. Es ist überflüssig, hier nochmals die vielen Theorien zu besprechen, welche zur Erklärung dieser merkwürdigen Reste, die aus verschiedenen Formationen bekannt sind, gebildet wurden. Ich möchte nur gegen diejenige, welche die fraglichen Reste für Selachiereier hält, eins bemerken: es ist scheinbar ganz übersehen worden, die Entstehung der sie beherbergenden Schichten näher zu erforschen. Ist man schon in große Verlegenheit versetzt, den Silbersandstein als durchweg reine Meeresbildung zu erklären, so wird für die Pflanzenschichten von Bamberg und Veitlahm schon mit mehr Sicherheit eine terrestre Süßwasserbildung anzunehmen sein. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind die pflanzenführenden Schichten des Wealden aus der Umgegend von Hannover nicht vom Meere beeinflußt gewesen, in denen ja auch Palaeoxyris (Spirangium Jugleri ScHIMPER) zahlreich vorkommt. Es ist daher äußerst unwahr- scheinlich, in diesen Gebilden Selachiereier zu sehen (vergl. auch Jarken, Über Zähne und Eier von Chimaeriden, N. Jahrb. f. Mineral. B. B. XIV, p. 551). Was die übrigen Erklärungsversuche anbetrifft, besonders der Naruorsr's, der sie für große Chara-Oogonien hält, eine Ansicht, welche sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreut, so enthalte ich mich hierüber jeder Kritik, da weder das viele in der hiesigen Universitätssammlung und im Naturalienkabinett zu Stuttgart befindliche Material von Zfalaeoryris Münsteri, noch das zahlreiche Material von Spirangium Jugleri, das sich in meiner Privatsammlung befindet, irgendwelche Anhaltspunkte zur Lösung des Problems geliefert haben. ı Herr Prof. Koken macht mich darauf aufmerksam, daß z. B. in Indien gewisse Haie weit flußaufwärts in das süße Wasser hineingehen, und daß daher mit demselben Grunde wie Zähne auch Eier in Süßwasserschiehten gefunden werden könnten. Palaeontographiea. Bd. LIV. 23 Lias. Der Lias Süddeutschlands führt nur in seiner oberen Abteilune', und zwar nur in den Stink- .steinen des Lias e in der Gegend von Boll, Holzmaden und Metzingen in Württemberg, wie auch bei Banz im Fränkischen bestimmbare Pflanzenreste, und deuten diese somit neben der Fauna auf die Nähe einer Festlands- oder Inselküste an jenen Lokalitäten hin. Pomreers (O1), p. 45, fand bei Irlbach wie bei Berg bei Altdorf (Nürnberg) (wie er mir gütigst mitteilte) im Lias & die Schieferplatten mit macerierten Landpflanzen bedeckt. Pflanzenführende Süßwasserablagerungen, wie wir sie für das Rät konstatieren konnten, sind weder im Lias, noch Dogger und Malm in unserem Gebiete beobachtet worden. Werfen wir einen Blick auf die Anzahl der bis jetzt bekannt gewordenen Pflanzen des Litas e wie auf ihre Verteilung auf die verschiedenen Familien, so muß besonders das völlige Fehlen der Farne in die Augen fallen, doch scheint dies darin seine Erklärung zu finden, daß Farne sich eigentlich nur in solchen Ablagerungen finden, die an Ort und Stelle des Wachstums oder doch nur in geringer Ent- fernung von ihrem Ursprungsort eingebettet wurden. Wir finden nur Reste von Cycadophyten und Coniferen, alles Pflanzen mit außerordentlich widerstandsfähiger Belaubung. Aber auch unter diesen begegnen wir nur wenigen Arten in sehr wenigen Individuen, die indessen meist von sehr schöner Er- haltung sind, und zwar kommt von Oycadophyten ein Dioonites (Dioonites acutifolium), der bis jetzt nur in einem Exemplar gefunden wurde, zwei Otozamites (Otozamites Mandelslohi, der außerordentlich selten ist und Otozamites gracilis, der verhältnismäßig am häufigsten gefunden wird), hierzu käme dann noch der von Kurr beschriebene Glossozamites oblongifolium, welches außer dem in der Zwischenzeit wieder abhanden gekommenen Exemplar nicht mehr bekannt geworden ist. Von Coniferen sind drei Arten bekannt, und zwar das häufige Pagiophyllum Kurri, der bei weitem seltenere Widdringtonites liasinus und endlich die nur in einem unvollständigen Blatt gefundene Ginkgo digitata. Es sind dies im ganzen nur sieben Arten, von denen Dioonites acutifolium, Otozamites gracilis?” und Glossozamites oblongifolum bis heute nur aus den dicht zusammenliegenden Fundpunkten des Lias & Schwabens bekannt geworden sind, während Pagiophyllum Kurri in denselben Schichten bei Banz in Franken, Widdringtonites liasinus in dem oberen Lias von Tremettaz (Schweiz), Otozamites Mandelslohi noch im Jura von Australien (?2) und dem Bathonien Frankreichs vorkommt, und endlich Ginkgo digitata, die über Europa, Asien, arktische Gebiete, wie Nordamerika verbreitet ist, in Süddeutschland hiermit aber zum ersten Male auch einwandfrei schon im oberen Lias nachgewiesen ist, während die übrigen Fundpunkte dem oberen Dogger zugerechnet werden, was indessen, mit Ausnahme von England, bei den übrigen Lokalitäten erst exakt bewiesen werden muß. Auffallend ist es, daß gerade die häufigsten Arten, nämlich Otozamites gracilis® und Pagiophylium Kurri nur im schwäbischen resp. schwäbisch-fränkischen Jura vorkommen, wenn sie auch nahe ver- 1 BENECKE (05) p. 68 beschreibt zwei Pflanzen aus der Eisenerzformation Lotlıringens, ein Pagiophyllum sp., das wohl nicht zu Pagiophyllum Kurri wegen seiner kurzen Blätter gehören dürfte, und ein Ptilophyllum sp. von Esch in Luxemburg. Beide Reste entstammen dem untersten Dogger. 2 In der Sammlung des Göttinger geologischen Instituts fand ich nach Abschluß dieser Arbeit ein Stück von Pech- graben aus den Grestener-Schichten, das auf das genaueste mit Otozamites gracilis übereinstimmt. Eine genaue Bearbeitung jener reichhaltigen Flora dürfte wohl noch weitere Übereinstimmungen mit der oberen Liasflora Süddeutschlands ergeben. wandte (?) Formen an anderen Lokalitäten sowohl im Lias wie im Dogger besitzen, ein Umstand, der darauf hinweisen könnte, daß wir es hier mit durch lokale klimatische Verhältnisse oder Bodenbeschaffen- heit erzeugten örtlichen Varietäten zu tun haben könnten. Es kann wohl kaum einem Zweifel unterliegen, daß in der Insel- oder Festlandsflora im süd- deutschen Gebiet zur unteren Jurazeit Pagiophyllum Kurri den Hauptanteil an der Zusammensetzung des Waldes gehabt haben mag, und daneben als großer Baum auch Ginkgo digitata vorgekommen ist, während den Buschwald Widdringtonites liasinus und Cycadophyten gebildet haben, die, im Vergleich zu den heute lebenden Arten, sich wie Zwerge ausnehmen. Indessen ist darauf zu verweisen, daß eventuell diese kleinen Cycadeenwedel an verzweigten Ästen befestigt waren, wie dies Narkorsr (02) p. 13 für William- sonia angustifolia aus dem Rät Schonens nachgewiesen hat, und somit ganz ansehnliche strauch- oder baumförmige Gestalten erzeugt haben mögen. Doch dürfte es sehr verfehlt sem, anzunehmen, daß in der Flora niedere Pflanzen, wie Farne und Equiseten! gefehlt haben, wie auch daß weitere Arten von Cycadophyten und Gymnospermen nicht vorhanden gewesen wären. Was uns erhalten ist, kann immer nur als geringer Ausschnitt aus dem Gesamtbilde angesehen werden, und dies Bild wird um so dürftiger, je weiter entfernt die Reste vom Ursprungsort konserviert wurden, besonders aber, wenn die Einbettung in marinen Schichten vor sich ging. Cycadophytae. Genus: Dioonites MıoveEr 1851. Blätter gefiedert, Fiedern rechtwinklig oder schief zur Rhachis, auf der Oberseite der Blattachse mit der ganzen Basis angeheftet und an derselben zuweilen etwas vor- und rückwärtslaufend entlang gezogen, jedoch die Basen wohl getrennt, lineal-lanzettlich oder langlineal (an der Basis nie verschmälert), Enden zugespitzt, gerade oder leicht abgestumpft. Nerven einfach und parallel (wenn die Fiedern an der Rhachis hinabgezogen, sind die dem Unterrand benachbarten Adern diesem parallel mit hinabgezogen). Die vorstehende Diagnose ist die von Schimper (Zrrren, Handbuch p. 223) und neuerdings von Srewarn (95), p. 41, mit einigen unwesentlichen Zusätzen versehene und von mir wenig erweiterte. Es ist hier nicht der Ort, die verschiedenen Auffassungen von dieser Gattung zu besprechen, man mag sich hierüber bei Szwarn (95) informieren. Als eine für dies Genus typische Art gibt letzterer Dioonites Dunkerianus GöPPERT an. Dureh Narnozsr (02), p. 18, ist eine männliche Blüte von Divonites spectabilis Narnorsr bekannt geworden, die einen ganz eigenartigen Bau durch ihre »Antherangien« aufweist und auf eine Sonder- stellung dieses Genus unter den Cycadophyten hinweist. Wenn dieser Forscher dennoch nicht eine besondere Klasse der antherangientragenden Cycadophyten schuf, so geschah dies aus dem Grunde, daß die weiblichen Blüten noch unbekannt sind! In derselben Abhandlung finden wir aber auch noch die wichtige Tatsache, daß Blatttypen von Anomozamiten- und einige von Zamiten-Bau zum Genus Williamsonia gehören, dies zeigt deutlich, auf 1 Calamites amalthei ENGEL (Württ. Jahreshefte Bl. 47, 1891, Taf. III, Fig. 8) aus Lias d von Eislingen ist wohl besser als stark zusammengepreßtes fossiles Holzstückchen zu deuten, da weder eine den Equiseten eigene Längsriefung noch eine Knotenzone vorhanden ist. Die Art ist daher zu streichen. (Das Original befindet sich im Naturalienkabinett zu Stuttgart.) — 180 °— welch künstlicher Basis unser System der Cycadophyten errichtet ist. Doch würde es sehr verfrüht sein, schon jetzt alle Arten von Anomozamiten-Blattform als zu Williamsonia und somit zu den Benettitales gehörig zu erachten. Wir müssen daher die Frage offen lassen, ob die weiteren Arten von Dioomites sich an Dioonites spectabilis Naru. oder mehr an das rezente Genus Dioon anschließen, mit dem der Blattform nach die im folgenden beschriebene Art Dioonites acutifolium Kurr sehr große Ähnlichkeit hat. Skwarp sagt (02): »the implied relationship to the recent Dioon is the least satisfactory feature of Dioonites«. Somit kann man, soweit man nach der Form der Wedel gehen darf, in der Tat kein typischeres Beispiel finden, als gerade Dioonites acutifolium Kurr. Indessen kann uns erst die Kenntnis der weiblichen Blüte einen zufriedenstellenden Aufschluß über die natürliche Stellung und eine eventuelle Verwandtschaft mit Dioon verschaffen, wie auch die Zusammengehörigkeit der einzelnen Dioonites-Arten durch die Auffindung von Fruktifikationsorganen erwiesen werden muß. Dioonites acutifolium Kurr 1846. Taf. XVI, Fig. 2a, b. 1846. Pterophyllum acutifolium KURR. Beiträge z. foss. Flora Württemb., p. 12, Taf, I, Fig. 6. 1870—72. Dioonites Kurri SCHIMPER. Traite II, p. 149. Die Fiedern mit der ganzen Basis der dicken Rhachis schief aufgeheftet, voneinander ziemlich entfernt stehend (alternierend'), bis zur Mittte gleich breit bleibend, dann allmählich verschmälert und in eine (leicht aufwärts gebogene) Spitze auslaufend, von dicker (wahrscheinlich lederartiger) Beschaffen- heit. Die Basis leicht an der Rhachis hinabgezogen. Die einfachen Nerven fein und parallel. Fundort: Lias e von Ohmden in Württemberg. Sammlung: Naturalienkabinett in Stuttgart. Anzahl der untersuchten Exemplare: 1. Von dieser Art liegt mir nur das Kurr’sche Original vor, das ich auf Tafel III in natürlicher Größe wiedergegeben habe. Es ist dies das Bruchstück eines ziemlich großen Wedels. In seiner äußeren Form schließt es sich sehr eng dem rezenten Dioon an, nur sind die Fiedern bei unserer Art breiter und kürzer, auch stehen sie weiter auseinander, die Neigung zur Rhachis ist aber die gleiche. Von den weiteren bisher bekannt gewordenen Arten dieser Gattung steht unsere Spezies ziemlich entfernt. Der Erhaltungszustand ist kein sonderlich günstiger. Das Stück liegt so, daß wir dort, wo die kohlige Substanz erhalten ist, auf die Blattoberfläche sehen, dort wo sie fehlt, den Abdruck der Unter- seite der Fiedern vor uns haben. Der kohlige Belag selbst ist ziemlich dick, was auf eine dicke, feste Beschaffenheit des Blattes hindeutet. Die Einbettung des Blattes geschah nicht einfach flach, sondern so, daß die linken Fiedern über die Rhachis zu liegen kamen, während die rechten seitlich angeheftet erscheinen. Die Anheftung wird wahrscheinlich wie bei Dioon in zwei Rinnen gelegen haben, die, wie an dem Stück erkenntlich, kaum 1 mm voneinander entfernt gewesen sein müssen. Indessen kann die Breite des trennenden Zwischenraumes nicht als etwas für die Art eigentümliches angesehen werden, wenn wir das rezente Dioon edulis L. zum Vergleich heranziehen. Bei dieser Art gehen im unteren 1 Ich halte dies für kein Charakteristikum der Art. Auch beim rezenten Dioon sind an ein und demselben Wedel die Fiedern bald mehr gegen-, bald mehr wechselständig. — 1831 — Teile des Wedels die Rinnen so weit auseinander, daß die Fiedern seitlich inseriert erscheinen, während sie nach der Spitze zu in eine Rinne zusammenlaufen, so daß sich nunmehr die Fiederbasen berühren. Mir scheint es daher auch fraglich, ob der Insertionsstelle der Fiedern ein so hoher diagnostischer Wert beigelegt werden darf, wie es meist geschieht. Die feinen parallelen Nerven sind der Breite des Blattes entsprechend viel zahlreicher als bei Dioon und biegen sich etwa die fünf ersten, vom unteren Rand an gezählt, gerade wie bei diesem kurz vor der Basis nach unten in die an der Rhachis hinab laufende Verlängerung hinein (s. Taf. XVI, Fig. 2b). Die Verlängerung selbst ist an unserem Stück nicht mehr ganz zu sehen, doch muß sie wegen des Abbiegens der Adern vorhanden gewesen sein. Somit dürfte die vorliegende Art sicher em Dioonites und vielleicht als Typ zu be- trachten sein. Leider sind weitere Exemplare weder aus Süddeutschland noch sonst bekannt geworden, denn die Fragmente, welche Hkrr (77°) auf Taf. LIV, Fig. 9 u. 10 abbildet, können alles andere auch sen und müssen bei einer ernsteren Betrachtung unberücksichtigt bleiben. Was den Namen Dioonites Kurri anbetrifft, so sagt Schimper (70/72) p. 146: »J’aı dü changer le nom speeifigue parce que toutes les especes de ce genre ont les folioles pointues«. Wenn auch der Name acutifolium nicht günstig gewählt ist, so verbieten doch historische Gründe eine Änderung, zumal auch eine Verwechslung mit Ptilozamites acutifolium Morrıs ausgeschlossen erscheint. Genus: Glossozamites ScHimrer 1870. Glossozamites oblongifolium Kurr 1846. 1846. Pterophyllum oblongifolium Kurr. Beiträge z. foss. Flora Württ., p. 12, Taf. 1, Fig. 5. 1870—72. Glossozamites oblongifoliun SCHIMPER. Trait& II, p. 163. Von Kurr wird ein Zamit abgebildet, den er Pterophyllum oblongifolium genannt hat und wie folgt charakterisiert: »Blättehen etwas entfernt, eiförmig-länglich, nahe am Grunde ein wenig verschmä- lert, an der Spitze abgerundet, Nerven von der Basis an teilweise gegen dem Rande divergierend«. Dies Stück (resp. »diese seltenen bis jetzt nur in wenigen Trümmern bekannte Art«) aus dem Lias e von Ohmden gehörte der Sammlung des Grafen MaxpersrLou an und ist scheinbar, schon ehe diese Sammlung in den Besitz des Naturalienkabinett in Stuttgart überging, nicht mehr vorhanden ge- wesen. Qurnstepr bemerkt über diese Art in seinem Jura (57), p. 274: »Große Seltenheiten sind Kurr’s langblätterige Pterophyllum oblongifolium und acutifolium, die ich nicht kenne«. Letztere Art befindet sich zum Glück als Unikum noch heute im Naturalienkabinett, von ersterer ist bis jetzt nichts wieder bekannt geworden, noch war das Original zu Kurr in einer anderen Sammlung zu finden. ScHINPER stellt diese Art in seine Familie Glossozamites und Sarorra (75), p. 45, erhebt sie zum Typ der genannten Familie, doch scheinen beiden nur die Angaben Kurr’s vorgelegen zu haben. Ich habe keinen Grund, auf die Stellung dieser Art hier näher einzugehen, da ich ohne Material eine Nachprüfung nicht vornehmen kann. ar Genus: Otozamites Braun 1843. 1. Otozamites Mandelslohi Kurr 1846. Taf. XVI, Fig. 1 a—c. 1846. Zumites Mandelslohi Kurr. Beiträge z. foss. Flora Württ., p. 10. Taf. I, Fig. 3. 1870 — 72. Otozamites Mandelslohi SCHIMPER. Trait& II, p 171. ? 1895. Otozamites Mandelslohi FEISTMANTEL. Foss. Flora Australiens, Taf. 28, Fig. 9. 1875. ef. Otozumites Reglei SarorTA. Plantes jurass. II, p. 170, Taf. 109, Fig. 2—7. Wedel gefiedert. Die Fiedern wechselständig (siehe hierüber bei Dioonites acutifolium), kurz, breit, in der Form wechselnd von einer breiteiförmigen, an der Wedelbasis bis breitelliptischen oder langeiförmigen, mit leicht aufgebogener Spitze am oberen Wedelteil. Die obere Ecke der Fiederhasis ist breit, ohrföürmig, während die untere ein kleines Ohr bildet. Die in der zwischen beiden Ohren ein- gebuchteten Insertionsstelle entspringenden Adern breiten sich fächeriörmig über das ganze Blättchen aus. Die Adern diehotomieren zuweilen. Die Fiedern stehen nicht sehr gedrängt und scheinen sich nur am Wedelende leicht mit den Rändern zu decken. Die Fiedern sind der breiten Rhachis schief aufgeheftet. Fundort: Lias e von Holzmaden und Ohmden in Württemberg. Sonstiges Vorkommen: Bathonien von Alencon (Orne); Font-les Moulins bei Bonne-les-Dame (Frankreich). Sammlung: Tübingen, Universität; Naturalienkabinett in Stuttgart. Anzahl der untersuchten Exemplare: 1 (Druck und Gegendruck). Von dieser Art liegen mir lediglich zwei Platten, Druck und Gegendruck, vor, die den unteren Teil eines Wedels bilden. Leider war es mir nicht möglich, Kurr’s Original, das dem mittleren und oberen Teile eines Wedels angehören dürfte, aufzufinden, doch glaube ich, daß unser Exemplar zu seiner Art gehört, da die Fiedern sowohl in Größe wie Form einander gleichen, nur habe ich an dem vorliegenden Stück nichts von einer leichten Aufwärtskrümmung der Fiederenden wahrnehmen können, auch verlaufen die bei Kurr eingezeichneten Adern ganz anders, ich möchte aber die Richtigkeit der Kurr- schen Zeichnung in dieser Beziehung: bezweifeln, da mir solch ein Verlauf bei Otozamites noch nirgends be- gegnet ist. Selbst wenn auch Kurr in seiner Diagnose angibt: »nervig-liniert, die Nerven meist ein- fach, nach vorne etwas aufwärts gekrümmt,« so ist doch diese Angabe alles andere als präzise; ich werde aber in meiner Annahme durch die Schımper’sche Diagnose bestärkt, in der es heißt: »nervis crebris, divergentibus«, und dies umsomehr, weil ich aus weiter unten angeführten Gründen geneist bin, anzunehmen, daß ihm das Kurr’sche Original vorgelegen hat. SEWARD ist geneigt, Otosamites Mandelslohi zu Otozamites Feistmanteli Zıexo zu stellen (SewArD [00] p- 121), mit welch letzterem er noch, den Abbildungen nach zu urteilen, Otozamites Massalongianus ZiGNo und Palaeozamia bengalensis wohl mit Recht vereinigt. Indessen vermag ich wenig Übereinstimmung in der Blattform zwischen Otozamites Mandelslohi und Feistmanteli festzustellen (ef. Taf. XIX, Fig. 14 u. 15). Ich halte vielmehr Otozamites Mandelslohi für mehr oder weniger identisch mit Otozamites Reglei Broxer., den uns Schimper (70/72), p. 172, und Sarorra (75), p. 170, aus dem Bathonien Frankreichs genauer beschreiben und abbilden. Nur eins würde eventuell gegen eine unmittelbare Vereinigung — 183 — sprechen: Otozamites Reglei besitzt sehr wenig zahlreiche Adern, und die Fiederform ist im allgemeinen schmäler; doch stimmen einige Wedelfragmente, wie sie Sırorrta (75) auf Taf. 109 in Fig. 6, 7 und 8 wiedergibt, hinreichend mit unseren Resten überein. Sehr nahe scheint unsere Art dem Otozamites Beani Broxer. aus dem Dogger Englands zu stehen, wenigstens was die Gestalt anbetrifft, doch lassen sich in der Ausbildung und Anheftung der Fiederbasis hinreichende Unterschiede feststellen. Mir sind leider nur die beiden auf Taf. XVI abgebildeten Exemplare bekannt geworden, doch erwähnt Sarorra (75), p. 174, »un tres-bel Echantillon de Ohmden, dont nous devons la communication a M. ScHimpzr et qui a ete donne en 1831 par le comte de Mandelslohe lui-meme«. Sollte dieses Stück eventuell das Original zu der Kurr’schen Arbeit sein? Leider gibt Scurmper neben seiner ausführlichen Beschreibung keine Abbildung. Wo es sich heute befindet, ist mir nieht bekannt, doch nehme ich an, daß es von Sarorra zum Vergleich aus der Straßburger Universitätssammlung, in deren Besitz das ScaHimpur’sche Material übergegangen ist, entliehen wurde und nach dem Tode dieses Forschers ebenso wie das Hettinger Material nicht wieder zu erlangen war! FEistmanten’s Arbeit war mir leider nicht zugänglich, ich bin daher nicht im stande, zu ent- scheiden, ob sein Otozamites Mandelslohi mit unserer Art identisch ist. Mehrere Male habe ich in Sammlungen Bruchstücke mit breiten Fiedern von Otozamites gracilis Kurr als Otozamites Mandelslohi bezeichnet gefunden, doch läßt sich der Irrtum sehr leicht erkennen. 2. Otozamites (Ptilophyllum ?) gracilis Kurr.! Taf. XIX, Fig. 2—7, Taf. XX, Fig. 1 u. 2. 1843. cf. Pterophyllum minus QuENSTEDT. Flötzgebirge Württ., p. 267. 1846. Zamites gracilis KURR. Beiträge z. foss. Flora Württ., p. 11, Taf. I, Fig. 4. 1857. Zamites gracilis QUENSTEDT. Der Jura, p. 273, Taf. 39, Fig. 4. 1870— 72. Otozamites gracilis SCHIMPER. Trait& II, p. 171. ? 1877. Otozamites gracilis FEISTMANTEL. Pal. Ind. II, pt. 2, Flora of the Jabalpur Group (Upper Gondwana) in the Sonnerbada Region, Taf. VII. Die gefiederten Wedel sind lang und schmal und verjüngen sich sowohl nach der Spitze wie nach der Basis zu. Ihre Länge scheint über 30 em hinaus zu gehen, während sie im mittleren brei- testen Teile kaum über 2—3 cm breit werden. Die Fiedern sind der breiten Rhachis schief aufgeheftet und verlaufen die Insertionsstellen in einer Linie über die Mitte der Rhachis von der Basis bis zur ! Das von BENECKE (05) p. 64 beschriebene und p. 69, Fig. 1 und 2 abgebildete Ptilophyllum dürfte vielleicht mit unserer Form zu vereinigen sein. Was im übrigen die Verbreitung des Genus Ptölophyllum anbetrifft, so dürfen wir nicht ver- gessen, daß die einzelnen hierher gezählten Spezies damit noch gar nichts über eine eventuelle Verwandtschaft untereinander aussagen, wie es denn überhaupt Geschmackssache ist, wie weit man ein künstliches Genus fassen will. Diese Unsicherheiten sind so groß, dal es für den exakten Forscher keinen Grund geben kann, daraus etwa auf Verbreitung, Wanderung, Um- formung wie Klima Schlüsse ziehen zu wollen. Es gibt viele Beispiele aus der Botanik, wo man leicht sehr verschiedene Pflanzen derselben Formation äußerlich nieht gut unterscheiden kann, und wieviel mehr muß dies bei Abdrücken und Fragmenten, mit denen wir es bei Fossilien zu tun haben, auf Widerstand stoßen; sehr schwierig, wird es aber mit einigen sehr nahe verwandten Formen, die, wenn sie fossil vorlägen, sicher als dieselbe Art bestimmt würden, in der Natur aber verschiedenen Pflanzen- formationen angehören können. Es kann daher nicht genug davor gewarnt werden, das, was wir von den rezenten Pflanzen- formationen als selbstverständlich kennen, ohne weiteres in der Palaeophytologie zu gebrauchen. — 14 — Spitze. Der untere (wahrscheinlich) unbefiederte Teil der Basis verbreitert sich allmählich zur Ansatz- stelle. Die immer zur Papierdünne zusammengepreßte Rhachis erscheint parallel gestreift, was von härteren Gefäßbündeln oder mechanischen Geweben herrühren dürfte. Die Fiedern stehen meist dicht gedrängt, zuweilen sich mit den Rändern leicht deckend. Eine stark ausgesprochene Wechselständigkeit ist nicht vorhanden. Die Form der Fiedern variiert etwas, immer sind sie im basalen Teile des Wedels kurz und breit, mehr oder weniger rund- oder spitz-oval bis fast quadratisch mit gerundeter unterer Ecke." Nach dem mittleren Teil des Wedels zu nehmen sie an Länge zu (bis 1,5 em lang) und werden fast im gleichen Verhältnis schmäler (bei einer Breite von 3—4 mm), um bis zur Spitze des Wedels immer kleiner zu werden. Die Form dieser Blättehen ist mehr oder weniger lanzettlich bis sichelförmig mit aufgebogener, stumpf abgerundeter Spitze. Im mittleren Teile sind die Fiedern mehr oder weniger parallelrandig, nach der Basis zu wölbt sich der Oberrand plötzlich, namentlich im basalen Wedelteile, zu einem deutlichen Ohr auf. Die Nervatur hält die Mitte zwischen Otozamites und Ptilophyllum. Fruktifikationsorgane sind bis jetzt nicht bekannt geworden. Fundort: Lias e von Holzmaden, Ohmden, Boll, Metzingen in Württemberg. Sammlung: Tübingen, Universität; Stuttgart, Naturalienkabinet: Techn. Hochschule; Holzmaden, Fabrikant B. Hauff; Hohenheim, Landwirtschaftliche Hochschule; Berlin, Museum f. Naturk. Anzahl der untersuchten Exemplare: 15. Sonstiges Vorkommen: Grestener-Schichten (Lias e) von Pechgsraben, Oberösterreich (Göttinger geologisches Institut). Von Otozamites gracilis liegen mir eine ganze Anzahl vorzüglicher Exemplare vor, so daß über die Ausbildung der Fiedern an den verschiedenen Wedelteilen kein Zweifel mehr bestehen kann. Ein Merkmal tritt aber an allen Exemplaren hervor, das ist das deutlich vorgewölbte Ohr an der oberen Ecke der Fiederbasis, wie auch die bald mehr, bald weniger starke Aufbiegung der Fiederspitze, welche immer stumpf abgerundet ist. Durch letzteres Kennzeichen wie auch durch die eigenartige Nervatur (cf. SewArn [04], Taf. IX, Fig. 6) unterscheidet sich unsere Art von Williamsonia pecten des englischen Dogger. Hätten mir nur wenige und unvollständigere Fragmente vorgelegen, so wäre ich vielleicht SewaArv’s Beispiel gefolgt und hätte unsere Art mit Williamsonia pecten vereinigt, aber gerade die Kon- stanz im Auftreten dieser an und für sich auch nur geringen Unterschiede an allen untersuchten Exem- plaren haben mich in ihrer Sonderstellung bestärkt. 1853 beschreibt Anprä (53) p. 40, Taf. XI, Fig. 4 u.5 zwei Exemplare von Steierdorf als Zamites gracilis Kurr, doch ist es sehr zweifelhaft, ob sie mit unserer Art identisch sind, besonders sind sie durch die Basis der Fiedern unterschieden und damit auch in der Nervatur, ein Punkt übrigens, auf den auch Axprä selbst hinweist. Mir scheint diese Art vielmehr identisch zu sein mit der, die HEER aus dem Lias vom Gipfel des Hochmad oberhalb Blumenstein (Schweiz) beschreibt (Hrer [77] p. 132, Taf. LIV, Fig. +—8). Auch weicht Anprä’s Fig. 5, die eine Wedelspitze darstellt, sehr von der Form unserer Reste ab. Ob diese Art mit der englischen zusammengefaßt werden kann, ist hier nicht 1 SEWARD (00) bildet p. 198, Textfigur 33 ein beblättertes Stück einer Wedelbasis ab, das gänzlich von unserer Form abweicht, wie ich sie bei Otozamites gracilis an mehreren Exemplaren beobachtet habe (ef. Fig. 7 u. 8 auf Taf. XIX). — 15 — der Ort zu entscheiden, doch möchte ich bezweifeln, daß Williamsonia pecten, so wie SEWARD diese Art in seinem Werk »The jurassique Flora of Yorkshire« auffaßt, weder im paläontologischen noch bota- nischen Sinne eine Art bilden kann. Feistmanten (77,) bildet auf Taf. VI u. VII einen Otozamites gracilis ab, der, was Fiederform und Nervatur anbetrifft, immerhin unserer Form sehr nahe zu stehen scheint; ohne indessen die betreffenden Exemplare gesehen zu haben, bin ich nicht im stande, eine eventuelle Identität festzustellen (vgl. Fig. 9 bis 13 auf Taf. XIX, die auch die große Ähnlichkeit von Pfilozamites cutchensis Frısr und Williamsonia pecten |SEWARD] zeigen). Otozamites gracilis wurde zum ersten Male ohne spezielle Namengebung (1843) von QuenxsrenTt im Flötzgebirge Württembergs, p. 267, beschrieben als sehr ähnlich dem von LiwpLey und Hurron (Foss. Flora, Taf. 67, Fig. 2) abgebildeten Plerophyllum minus, doch läßt sich leicht feststellen, daß außer der zierlichen Form nichts gemeinsames vorhanden ist. So wurden denn 1846 von Kurr diese Reste als besondere Art erkannt und zu den Zamiten gestellt, bis sie von Schımper der Gestaltung der Fieder- basis wegen in die Gruppe der Otozamiten eingereiht wurden. Wenn sie auch wegen ihrer abweichen- den Nervatur nicht recht hierhingehören, so unterlasse ich es doch, für sie ein neues Genus zu schaffen, um die Synonyma nicht unnötig zu vermehren, da mit einem neuen Namen ihre natürliche Stellung auch nicht festgestellt werden kann. Otozamites gracilis gehört neben Pagiophyllum Kurri zu den verhältnismäßig am häufigsten vor- kommenden Pflanzenresten. Da sich aber bis heute niemals weder Fruktifikationsorgane im Zusammenhange mit den Wedeln noch in denselben Schichten überhaupt gefunden haben, so ist die natürliche Stellung der Spezies unsicher. Man könnte sie der Blattform wegen zu Pfilozamites stellen, doch kann auch dies in keiner Weise ein genetisches Verhältnis zu den übrigen Ptilozamiten ausdrücken. Ob er eine William- sonia war, ist fraglich, dies kann weder durch die Blattform an und für sich (denn nach NArHosr ist auch Anomozamites angustifolia aus dem Rät Schonens eine Williamsonia gewesen) noch durch die schein- bare Ähnlichkeit mit Williamsonia pecten entschieden werden. (Verschiedene Forscher, so auch Graf zu Sorms-LaugacH, sprechen sich auch heute noch dahin aus, daß die Stellung von Pterophyllum pecten zum Genus Williamsonia einer exakten Begründung entbehre.) QuEnstepr unterscheidet übrigens im Jura, p. 274. zwei Varietäten von Zamites gracilis: 1. Zamites gracilis var. densispinatus, der bei weitem die meisten Reste angehören, und 2. Zamites gracilis var. sparsispinatus, »wo zwischen den Fiederblättehen ein Zwischenraum von (ungefähr) derselben Größe der Blättchen bleibt. Bei letztern sind die Fiederblättchen etwas schlanker. « Von dieser letzten Varietät liegen mir zwei Stücke aus der Tübinger Sammlung vor (Taf. XIX, Fig. 2 u. 3). Bei ihnen tritt die Sichelform der Fiedern, die an einem Exemplar die Größe von 2 em erreichen, besonders deutlich hervor, auch sind die Enden spitzer und die obere Ecke durch ein verhältnismäßig großes Ohr gebildet. Hierdurch nähert sich diese Form außerordentlich dem Oto- zamites obtusus L. u. H., so wie ihn Sezwarp (00) Taf. I, Fig. 1 und (04) Taf. I, Fig. 1 abbildet. Diese Ähnlichkeit scheint auch schon früher bemerkt zu sein, denn das eine Stück trug auf der Etikette die Bezeichnung »Otozamites obtusus«. Palaeontographica. Bd. LIV. 24 — 186 — Ob diese beiden Stücke von der Hauptmasse abzutrennen und direkt an jene englische Art an- zugliedern wären, erscheint mir indessen doch etwas zu gewagt. Ich möchte vorderhand beide Varie- täten im Sinne Qurxsteor's bestehen lassen, denn es kann sich hier auch um einige besonders kräftige, etwas anormal gestaltete Wedel handeln. Auf eimen Punkt möchte ich noch hinweisen. Es scheint mir bei dem Vergleich der verschie- denen Abbildungen nicht genügend Wert darauf gelegt zu sein, ob der Wedel von der Ober- oder Unterseite zu sehen ist; ist letzteres der Fall, so kann leicht die breite Rhachis die eigentümliche Fieder- basis verdecken und wird uns eine Pferophyllum-Form vorgetäuscht, es bedarf daher ganz besonderer Aufmerksamkeit, um dies zu erkennen. Zuweilen findet man auf den Schiefern papierdünne, 0,3—1 cm breite, gagatige, parallel ge- streifte Bänder liegen, die von starken Hauptrippen von Cycadeenwedeln herrühren dürften und in manchen Fällen Veranlassung gegeben haben, sie für Fragmente von Zquisetites zu halten, doch läßt sich dieser Irrtum leicht an dem Fehlen der Knotenzone erkennen. Coniferae. Genus: Pagiophyllum Herr. Zu diesem Genus sind Coniferenzweige vereinigt, die im ihrem Äußeren eine gewisse Ähnlichkeit mit einigen Araucarienarten zeigen. Dies gab Anlaß, einige Arten direkt als Araucaria oder Araucarites zu beschreiben, doch ist der indifferente Name Pagiophyllum Heer! (= Pachyphyllum SAPORTA) Vorzu- ziehen, bis es gelingen dürfte, Fruktifikationsorgane im Zusammenhange mit diesen Zweigen zu finden, die uns allein Aufschluß über die systematische Stellung und einer eventuellen Verwandtschaft zu den Araucarien geben können. Die große Zahl der im württembergischen und fränkischen unteren Jura gefundenen fossilen Hölzer, die meist Araucaritenstruktur zeigen, lassen es in gewissem Grade wahr- schemlich erscheinen, daß Pugiophyllum peregrinum L. u. H. wie Pagiophyllum Kurri Scuime. zu den Araucariten im weiteren Sinne gehören. Pagiophyllum Kurri ScHImpEr. Taf. XVII, Fig. 1-3 u. Taf. XIX, Fie. 1. 1843. Araucaria peregrina QUENSTEDT. Flötzgebirge Württ., p. 267. 1846. Araucaria peregrina KURR. Beiträge z. foss. Flora Württ., p. 9, Taf. I, Fig. 1. 1858. Araucaria peregrina QUENSTEDT. Der Jura. p. 272, Taf. 34, Fig. 1—3, V. 1870—72. Pachyphyllum Kurri SCHIMPER. Traite II, p. 250. ? 1894. Pagiophyllum liasinum SAPORTA. Flore foss. du Portugal, p. 7, Taf. I, Fig. 17, p. 10, Taf. II, Fig. 1. Gonifere mit monopodial verzweigten Schößlingen, die nicht sehr gedrängt stehende, schraubig angeordnete dicke Schuppenblätter tragen. Die Form der Blätter erscheint sehr variabel, sie schwankt zwischen kurzen dreieckigen bis 2,5 cm langen und schmalen kahnförmigen (die meist angeführte Sichel- form dürfte durch die seitliche Zusammendrückung der Kahnform entstanden sein), mit verbreiteter Basis, doch scheint die Differenz durch den Erhaltungszustand bedingt zu sein. ! Heer wählt den Namen Pagiophyllum für PoMmEL’3 Pachyphyllum, weil dieser Name schon zur Bezeichnung einer Orchideengattung vergeben war. Es ist durchaus unsicher, ob unsere Art heterophyll war, was als solches zu deuten wäre, kann ebensogut Erhaltungszustand sein. Die Blätter liegen mehr oder weniger dachziegelartig übereinander. Sie sind von sehr undeut- lichen Pünktchen bedeckt und tragen auf der Unterseite einen deutlichen Mediankiel. Das obere Blatt- ende ist mehr oder weniger spitz. Fruktifikationsorgane sind bis jetzt nicht gefunden worden. Fundort: Lias e von Holzmaden, Boll, Ohmden, Reutlingen in Württemberg; Banz in Franken. Sammlung: Tübingen, Universität; Stuttgart, Naturalienkabinett; München, Staatssammlung (Banzer Exemplare); Hohenheim, Landwirt. Hochschule; Holzmaden, Fahrikant B. Haurr; Würzburg, Universität; Konstanz, Städt. Museum; Hannover, Prov. Museum. Anzahl der untersuchten Exemplare: 29. Sonstiges Vorkommen: Infralias von Paco (Sangalhos)?; Sin&murien von Polvoeira bei S. Pedro de Muel. Unsere württembergische Form wurde zuerst von (JuvEsstepr und später von Kurr als zu der von Lrxnpuey u. Hurrox (33) Taf. SS aus dem Jura von England beschriebenen Art Araucaria peregrina gestellt. Später wurden die Reste von Qurxstepr (58) p. 272 einer nochmaligen eingehenden Unter- suchung unterzogen. Endlich hat Schimper (70/72) p. 250 sie als besondere Art unter der Bezeichnung Pachyphyllum Kurri beschrieben und dies folgendermaßen begründet: »cette espece se distingue du Pachyphyllum peregrinum, avec lequel on l’a confondue, par les feuilles plus longues, non imbriquees; ce caractere la fait ressembler au Pachyphyllum araucarinum«. Ihm scheinen nur wenig gute Reste vorgelegen zu haben, sonst hätte er an einigen Sprossen bemerken müssen, daß das »non imbriquses« nur im beschränkten Maße zutrifft, worauf übrigens schon KuRr hinweist. Der andere Punkt, »les feuilles plus longues,« ist es aber, der mich in erster Linie veranlaßt, unsere Form als gesonderte Art oder eventuell örtliche Varietät aufzufassen, dazu kommt noch die kahn- förmig gebogene Gestalt der weitabspreizenden Blätter. Für die Aufstellung einer gesonderten Art scheinen mir diese Merkmale zu genügen. Es erübrigt indessen, noch die Gründe, welche Sewarn (04) p. 49 für die Einbeziehung unserer wie mehrerer anderer Arten in sein Pagiophyllum peregrinum anführt, einer Kritik zu unterwerfen. »The oceurence of the leaves having different shapes on branches of the same tree is not an uncommon phenomenon among; recent Conifers and there can be little doubt that too much weight has been attached to slight variations as regards leaf-form in the determination of fossil coniferous twigs. Arau- caria perhaps is more constant in the shape and disposition of its leaves than some other recent genera, but cases of heterophylly are by no means unknown (Poroxi&, Lehrb., p. 292, Fig. 295).« Ich finde, daß diese Annahme durchaus unbegründet ist, denn es handelt sich hier um Typen von weit getrennten Gebieten. Nirgends finde ich einen Hinweis, daß im englischen Jura auch die Form, welche als Pagiophyllum Kurri abgetrennt wurde, unter den zahlreichen Resten bemerkt wurde, und nur einer hypothetischen Heterophyllie zuliebe diese abweichenden und räumlich weit getrennten Formen in direkten Zusammenhang zu bringen, erscheint mir unverständlich ! a Auffallend ist es, daß SewArp, obgleich er Araucaria peregrina Qusnstepr und Kurr unter seine Synonyma aufgenommen hat, Pachyphyllum Kurri nicht erwähnt, noch im weiteren Texte Stellung zu dieser Spezies nimmt. Ich glaube, nach den Abbildungen zu urteilen, die von SarorrA (94) auf Taf. II, Fig. 1 ab- gebildete Form Pagiophyllum liasinum mit der unsrigen vereinigen zu sollen. Betreffs des Exemplares (Taf. I, Fig. 17) aus dem Infralias ist mir dies zweifelhaft. Die beiden in der Staatssammlung in München liegenden Exemplare von Banz in Franken zeigen genau dieselben Merkmale wie die württembergischen. Der Erhaltungszustand aller dieser im Stinkstein des Lias e gefundenen Reste ist, obgleich er beim ersten Anblick hervorragend in Umriß erscheint, für eingehendere Untersuchungen als ein sehr ungünstiger zu bezeichnen, da die Blätter immer in homogenen Gagat verwandelt sind und hierbei so- wohl die innere Struktur wie die äußere Skulptur verloren haben. Es war daher auch nicht möglich, uns von diesen Resten Klarheit über eine etwaige Verwandtschaft mit den Araucariern zu verschaffen, obgleich dieses durch das massenhaft vorkommende Treibholz, das sich zum größten Teil als zu Arau- carioxylon gehörig erweist, wahrscheinlich gemacht wird. Genus: Widdringtonites EnpvIcHER. Zu diesem Genus sind Zweigstücke vereinigt, die zierliche, schraubig, dieht um den Zweig ge- stellte Blätter tragen. Die locker sich wenig deckenden Blätter sind spitz und können auf der Unter- seite gekielt sein. Das Genus Widdringtonites drückt weder eine verwandtschaftliche Stellung zu Widdringtonia aus, noch daß die in ihm vereinigten Arten untereinander in irgend welcher natürlichen Verwandtschaft stehen. So sehen wir, daß Widdringtonites Ungeri seiner Zapfen wegen direkt zu Widdring- fonia und somit zu den Cupressineen gezogen wurde, während Widdringtonites Kurrianus zu HEEr's Gattung Sphenolopidium und somit als zu den Taxodineen gehörig erkannt wurde. Es erscheint daher als sehr wahrscheinlich, daß dies Genus noch die heterogensten Elemente in sich vereinigt. Widdringtonites liasinus Kurr. Taf. XVII, Fig. 4—6 u. Taf. XVII. 1846. Cupressites liasinus KuRR. Beiträge z. foss. Flora Württ., p. 10, Taf. I, Fig. 2. 1847. Widdringtonites liasinus ENDLICHER. Synopsis Coniferarum, p. 272. 1857. Cupressites liasinus QUENSTEDT. Der Jura, p: 273, Taf. 39, Fig. 6. 1865. Widdringtonites (2) liasinus HEER. Urwelt der Schweiz, p. 101, Taf. V, Fig. 4. 1870—72. Widdringtonites liasicus SCHIMPER. Traite II, p. 130. 1877. Widdringtonites liasinus Heer. Flora der Vorwelt, p. 135, Taf. 66, Fig. 12 u. 12b. Die schlanken, zierlichen Zweige sind außerordentlich reich verästelt und dicht mit etwas ab- stehenden Blättern bekleidet, die schraubig um die Achse stehend, schuppenartig angeordnet sind und sich teilweise decken. Die Form der Blätter ist länglich-oval und am Grunde verschmälert, ihr Ende ist in eine mehr oder weniger stumpfe Spitze ausgezogen. Die Unterseite ist sehr zart längs gestreift, an der Spitze jedoch (wahrscheinlich) glatt. Ein Mittelnerv fehlt. Fruktifikationsorgane sind unbekannt. — 189 — Fundort: Lias & von Holzmaden, Ohmden, Göppingen, Boll in Württemberg. Sammlung: Tübingen, Universität; Stuttgart, Naturalienkabinett; Holzmaden, Fabrikant B. Haurr. Anzahl der untersuchten Exemplare: 5. Sonstiges Vorkommen: Lias von Tremettaz (Schweiz). Diese Reste wurden wegen der Übereinstimmung in ihrer äußeren Form mit den rezenten Cupressineen zu dem Genus Cupressites Broxgr. gestellt, 1847 von ENxpLIcHErR in sein neues Genus Widdringtonites eingereiht zusammen mit Widdringtonites Ungeri (Juniperus bacifera UNGErR), Widdring- tonites fastigatus STERNB. (Caulerpites fastigatus) und Widdringtonites (Thhuites, Cupressites) Kurrianus Duxker. Außer einigen kleinen Zweigresten, unter denen sich die Originalstücke zu Kurr’s und (Juen- stepr’s Arbeiten befinden, liegt mir noch eine große schöne Platte von Holzmaden vor, Taf. XVII (im Naturalienkabinett zu Stuttgart. Den Gegendruck besitzt Herr Fabrikant B. Haurr in Holzmaden), die uns ein anschauliches Bild von der reichen Verästelung gibt, aber außer ihrem schönen Äußeren uns nichts botanisch Bemerkenswertes bietet, da auch bei ihr durch die Gagatisierung jegliche feinere Struktur geschwunden ist. Im Vergleich zu Pagiophyllum Kurri ist diese Art äußerst selten. Herr hat uns ihr Vorkommen aus dem Lias von Tremettaz (nicht Schambelen, wie sich bei Schrmprr findet) bekannt gegeben und bildet ein Fragment ab, das sehr gut mit unseren Exemplaren übereinstimmt. Sonst ist mir nichts über ein weiteres Vorkommen bekannt geworden. Genus: Ginkgo Herr. Ginkgo digitata Bron@NIART (STERNBERG). Taf. XVII, Fig. 7. 1828. Cyclopteris digitata BRONGNIART. Hist. veg. foss., p. 219, Taf. 61, Fig. 2 u. 3. 1829. ef. Sphaenopteris latifolia Pkiwuips. Geol. Yorkshire, p. 148, Taf. VII, Fig. 8. 1836. Adiantites digitatus GÖPPERT. Foss. Farn. p. 217. 1838. Cyclopteris digitata STERNBERG. Flora der Vorwelt, VII, p. 66. 1843. Baiera digitata BRAUN in Münster. Beiträge VI, p. 21. ? 1868. Cyclopteris incisa EICHWALD. Leth. ross. II, p. 13, Taf. IV, Fig. 6. 1874. Ginkgo digitata HEER. Regels Gartenflora, 1874, Taf. 807. 1877. Ginkgo digitata et var. HEER. Flora foss. aret., Bd. IV (1), p. 40, Taf. VIII, Fig. la, Taf. X, Fig. 1-6. Ginkgo integriuscula Heer. Ibidem, p. 44, Taf. X, Fig. 7, 8, 9. 1878. Ginkgo integriuscula HEER. Ibidem, Bd. V (2), p. 25, Taf. VI, Fig. 5 u. 6. 1880. Ginkgo digitata Hrer. Ibidem, Bd. VI (1), p. 5. 1884. Salisburia digitata SaporTA. Pal. Franc., Bd. III, p. 294, Taf. 32 (160), Fig. 1-5. * 1889. Ginkgo digitata Jokoyama. Journ. Coll. Sei. Japan, Bd. VII, p. 59, Taf. XIII, Fig. 2. * 1894. Ginkgo digitata BARTHOLIN. Bot. Tidskrift, Bd. 19, p. 96, Taf. IV, Fig. 1. + 1897. Ginkgo digitata NarHorsTt. Flora Spitzbergens, p. 15. 1900. Ginkgo digitata SEwARD & GowAn. Annals Bot., Bd. 14, p. 140, Taf. IX, Fig. 46. (?) *1900. Ginkgo digitata SEWARD. Manchester Lit. & Phil. Soc., Bd. 44, p. 23, Taf. II, Fig. 5. Ginkgo digitata (ex parte) SEwWARD. The jurass. Flora of Yorksh., p. 294, Taf. IX, Fig. 1 u. 9, Textfig. 45. (?) 1904. Ginkgo digitata (ex parte) SEwARD. Ibidem, Bd. II, p. 98. 1905. Ginkgo digitata LESTER WARD. Status of Mesozoic Floras of the United States U. S. Geol. Surv. Monograph. XLVII, p. 121, Taf. XXX, Fig. 1—7; p. 170, Taf. XLIV, Fig. 5 u. 6. (Die mit einem * bezeichneteu Werke standen mir nicht zur Verfügung.) — 190 — Blätter mit langem, mäßig dünnem Stiel versehen, der allmählich in die Blattfläche übergeht. Der Stiel, an (Lang-) oder Kurztriebe angeheftet, ist an der Basis verbreitert und auf der Oberseite mit einer Rinne versehen. Die Blatttläche ist entweder ganzrandig oder mäßig tief gelappt, einer tiefen Zwei- teilung entbehrend (Ginkgo Huttoni STERNB.). In der äußeren Form wechselnd von einem breiten Fächer bis stumpfen Keil. Die Lappen sind von fast geradlinig verlaufenden Rändern begrenzt und an der Spitze abgestumpft, hier meist mit einer wenig tiefen Einkerbung versehen. Die zahlreichen aus dem Stiel in das Blatt übertretenden Adern breiten sich fächerförmig aus und sind diehotom verzweigt. Blüten ähnlich denen von Ginkgo biloba. Vorkommen: Lias e von Ohmden in Württemberg. Sammlung: Universität in Tübingen. Anzahl der untersuchten Exemplare: 1. Sonstiges Vorkommen: Dogger in England; Rußland; Arktische Region; Nordamerika; Japan (?); China (?) (Alter mit Ausnahme von England fraglich). In der Tübinger Universitätssammlung befindet sich als einziges Exemplar aus dem süddeutschen unteren Jura ein leider nur unvollständig erhaltenes Blatt, das große Übereinstimmung mit der von SEWARD (00), Taf. IX, Fig. 9, gegebenen Abbildung zeigt. Der für Ginkgo so charakteristische Stiel (Heer [77] p. 40) ist nicht erhalten, doch glaube ich ihn andeutungsweise in einem an den Blattlappen ansetzenden, seitlich gut begrenzten, etwas dunkler gefärbten Bande auf dem Schiefer zu erkennen. Dies Band verbreitert sich nach oben, allmählich in die Spreite des Blattes übergehend. Dies spricht sehr für die Zugehörigkeit des Restes zu Ginkgo. SEWARD (00 u. 04) vereinigt nicht nur mit Ginkgo digitata Brongt. Ginkgo Huttoni STERNB., wie dies von mehreren Autoren geschehen ist, sondern auch Ginkgo pluripartita ScHINPER aus dem Wealden (nicht Ginkgo multipartita, wie sich durch einen Druckfehler auf der Schenk’schen Tafel findet). Ob sich Ginkgo digitata und G. Huttoni in eine Art zusammenfassen lassen, läßt sich diskutieren. SewaArn gibt als Grund hierfür an, daß auch beim rezenten @. biloba die Form der Blätter stark variiert und beide Blattformen, nämlich @. digitata und @. Huttoni an manchen Lokalitäten gemischt vorkommen. Ganz davon abgesehen, daß SewArn die Variation sehr zu überschätzen scheint, muß bei dieser Frage berücksichtigt werden, daß @. biloba keine wild lebende Form ist, und durch anderen Boden und Klima auch Veränderungen der Blattform möglich sein dürften, daneben kommen allerdings auch stark ab- weichende Blattformen bei krankhaften Erscheinungen vor, wie aber der Begriff einer pathologischen Blattform in die Palaeontologie einzuführen ist, bleibt mir verschlossen. Solange also diese beiden markanten Typen nicht im Zusammenhange gefunden werden, dürfte es besser sein, STERNBERG’S Bei- spiel zu folgen. Dies scheint im Grunde Sewarn doch auch zugeben zu müssen, und so möchte er Ginkyo Huttoni als Varietät von Ginkgo digitata hinstellen. Ich glaube, es entspricht doch den üblichen Anschauungen in der Palaeontologie, die nicht durch Übergänge verbundenen Typen als getrennte Arten anzusehen, und mögen sie dem Anschein nach noch so nahe verwandt sein.! ! Erst nach der Bearbeitung dieses Kapitels ist der 48. Band der Monographs of the Geol. Survey U. S. in meine Hände gelangt, und sehe ich, daß sowohl Mr. LESTER WArD wie Prof. FonTAmE zu ähnlichen Resultaten über die Trennung der Ginkgo-Arten gekommen sind, wie ich sie hier näher ausgeführt habe. — 191. — Was die Vereinigung von Ginkgo digitata mit Ginkgo pluripartita anbetrifft, so ist ein solches Verfahren für mich undenkbar. Im Wealden haben sich bis heute nur Blatttypen gefunden, die bis zur Blattbasis gelappt sind und der Lappen langgezogen-verkehrteiförmig gestaltet ist (ich habe weit über 20 gute Exemplare gesehen und alle in gleicher Weise ausgebildet gefunden), während dies andererseits bei den hier in Betracht kommenden Juraformen nicht der Fall ist. Es dürfte dieser Grund wohl ge- nügen, beide Formen als getrennte Arten anzusehen, denn eine konstant abgeänderte Form in einem neuen geologischen Horizont bezeichnet man allgemein als neue Art. Es ist aber auf das geologische Alter der Pflanzenreste meiner Meinung nach noch nicht der nötige Nachdruck gelegt. Von den unter anderen Namen beschriebenen Resten gehört hier auch wohl das sehr große von Ercanwarn (68), Taf. IV, Fig. 6, als Cyelopteris ineisa bezeichnete unvollständige Blatt her, wie die von HEER aufgestellte Art Ginkgo integriuscula, die er selbst später (Hrrr [S0] p. 5) als Varietät von Ginkgo digitata auffaßt. Von SzwArD wird ferner hierzu noch Cyclopteris digitata Anprar (Fossile Flora von Siebenbürgen, p. 31) gestellt. Nach Schenk (67), p. 28, soll diese Art mit Baiera taeniata Braun identisch sein. Da ich an keiner Stelle diese Art bei SewArp näher besprochen finde, so scheint mir die Aufführung unter den Synonyma nur des Namen wegen geschehen zu sein. (Es ist mir nicht möglich, die Originale nach- zuprüfen. Ich muß mich daher anf Scurxk’s Angaben verlassen!) Was die Einbeziehung von Ginkgo polaris Naruorst (00) anbetrifft, so scheint mir diese Art Ginkgo pluripartita äußerst nahe zu stehen, was auch in dem vermuteten Alter der pflanzenführenden Schichten (jünger als Oxford) von Franz-Joseph-Land eine Stütze findet. Ob jene Art aber gar mit der aus dem Wealden in direkten Zusammenhang gebracht werden kann, läßt nur ein genauer Vergleich der betreffenden Stücke erkennen. Malm. In den obersten Schichten des weißen Jura Württembergs und Frankens finden sich in den Plattenkalken von Nusplingen, Schnaitheim, Söflingen und Solnhofen zahlreiche Pflanzenreste. So schön die dort lebende Fauna sich teilweise bis in die feinsten Details erhalten hat, um so schlechter ist im allgemeinen das pflanzliche Material. Nur in Nusplingen finden sich häufig Reste, bei denen die organische Substanz noch im Zusammenhang vorhanden ist. Wir würden indessen noch eine weit größere Zahl besserer Reste besitzen, wenn sofort an Ort und Stelle die richtigen Konservierungs- methoden benutzt wären, so ist das meiste Material durch völliges Austrocknen zerfallen und eignet sich das noch intakte nicht mehr zu anatomischen Untersuchungen. Meist zerfällt jetzt bei leichter Berührung schon alles zu Staub, und was noch das Abheben vom Gestein verträgt, wird beim Auf- hellungsprozeß durch die Zersetzung der Kalkimprägnation durch die dabei angewandten Säuren zerstört. Die Flora der Plattenkalke ist außerordentlich arm an Arten. Die meisten Reste (viele hundert Stück sind bis jetzt auf kleinem Areal gewonnen) gehören einem Farn an, Lomatopteris jurensis KURR. Dann sind mehrere Coniferen vorhanden; neben einer fraglichen Ginkgo-Art und einer Baiera, Baiera ef. longifolia Pomer, deren seltene Reste sich bei Solnhofen fanden, führen diese Schichten noch sechs andere Arten nach Sarorra’s (84) Untersuchungen: — 1925 — Eehinostrobus Sternbergü, Brachyphyllum nepos, Palaeocyparis Itieri, Palaeocyparis recurrens, Palaeocyparis secernenda, Palaeocyparis princeps. Schon nach seinen Abbildungen zu urteilen, dürften wohl Palaeoeyparis Itieri, Palaeocyparis secernenda und Brachyphyllum nepos eine Art bilden, ebenso Palaeocyparis princeps und Palaeocyparis re- eurrens, denen sich als dritte Art Eechinostrobus Sternbergü anschließen würde. War es mir schon an dem reichen Solnhofener Material in München unmöglich, alle drei Typen zu erkennen, so ist dies an dem Nusplinger noch schwieriger, — aller Wahrscheinlichkeit nach liegt hier nur eine Art vor, die wohl auf Saporra’s Kehinostrobus Sternbergü ScHımp. zu beziehen ist, während in Solnhofen noch eine zweite vorzukommen scheint, nämlich Palaeocyparis princeps. — Da es aber ohne die Origmalstücke zu Sarorra’s Arbeiten gänzlich ausgeschlossen ist, sich hierüber Klarheit zu ver- schaffen, und das nach dem Tode Sarorra’s in Paris verbliebene Material aus der Münchener Staats- sammlung weder zurückzuerlangen war, noch zugänglich ist, so habe ich auch von einer näheren Besprechung dieser Arten hier leider Abstand nehmen müssen. Neben diesen Resten liegen noch einzelne Blättchen wie Fruchtschuppen (?) won die man auf Araucarien beziehen könnte, doch ist dies unsicher. Für die große Zahl der gefundenen Reste ist dies Ergebnis sehr ärmlich, und wir dürfen daher wohl mit Recht annehmen, daß die einzelnen Kalkinseln und Klippen des Weißen Jura e (JuEnstEnT's ! nur mit wenigen Arten bewachsen waren, da weder an einen weiten Transport nach den heutigen Fund- plätzen zu denken ist, noch viel Material maceriert wurde (Häcksel ist bislang nicht gefunden). Eine weitere Erklärung könnte sein, daß nur sehr wenig Wasser auf den Kalkboden abfloß und somit keine Reste in das Meer geschwemmt wurden, wir daher in dieser ärmlichen Flora eine Uferflora erblicken könnten; dem widersprechen aber andere Befunde, die von paläozoologischer und geologischer Seite gemacht wurden. Filices. Lomatopteris jurensis Kurkr. Taf. XXI, Fig. 3—7 u. 17. 1846. Odontopteris jurensis KuURR. Beiträge z. foss. Flora Württ., p. 12, Taf. III, Fig. 1. 1854. Species non discripta UnGER. Palaeontographica, Bd. IV, p. 41, Taf. VIII, Fig. 7. 1857. Odontopteris jurensis QUENSTEDT. Der Jura, p. 800, Taf. 99, Fig. 9. Neuropteris limbata QUENSTEDT. Ibidem, Taf 99, Fig. 8. 1864. Neuropteris limbata SCHENK, Palaeontographica, Bd. IX, p. 300, Taf. 48, Fig. 2. 1869. Lomatopteris jurensis SCHIMPER. Traite I, p. 472, Taf. 45, Fig. 1—5. 1873. Lomatopteris jurensis SaportA. Pal. Franc. I, p. 405, Taf. 55, Fig. 1-5. Lomatopteris cirinica SaPoRTA. Ibidem, p. 409, Taf. 56, Fig. 1-2; Taf. 57, Fig. 1— 2. ı Die Lagerungsverhältnisse von QUENSTEDT’s Weiss-Jura e und £ wie auch die Parallele mit gleichaltrigen Ablagerungen anderer Gebiete sind in neuester Zeit von Tu. SCHMIERER 1902 in der Zeitschrift der deutsch-geologischen Gesellschaft klargelegt. Der Annahme der Gleichaltrigkeit der Plattenkalke von Solnhofen und Nusplingen dürfte wohl heute von keiner Seite mehr widersprochen werden. — 193 — Blatt dick, lederartig mit starker Rhachis, einfach gefiedert oder die Fiedern wiederum mehr oder weniger deutlich fiederig segmentiert bis gänzlich doppelt gefiedert. Die Stellung der Fiedern mehr oder weniger rechtwinklig zur Rhachis, meist alternierend. Ihre Gestalt ist sehr wechselnd, im unteren Teile des Wedels klein, zungenförmig, ganzrandig oder wenig: unregelmäßig gebuchtet, nach der Mitte der Wedel allmählich an Länge zunehmend, womit die Zunahme der fiederigen Segmentierung an Deutlichkeit und Regelmäßigkeit gewinnt, bis schließlich in den meisten Fällen die ausgesprochene doppelte Fiederung erreicht wird. Nach der Wedelspitze zu stellen sich diese Verhältnisse in umgekehrter Reihenfolge ein, ja an manchen Wedelspitzen läßt sich von »gefiedert« nicht mehr reden, es erscheint vielmehr ein unregelmäßig gelapptes Blatt. Der Blattrand ist im Gegensatz zu Thinnfeldia überall umgeschlagen. Die Anheftung der Fiedern an die Rhachis ist sehr unregelmäßig, bald laufen flügelartige Ver- breiterungen an der Rhachis entlang, bald nicht, jedoch geschieht sie immer mehr oder weniger mit der ganzen Fiederbreite. In die Fiedern erster Ordnung tritt ein breiter, dicker Mittelnerv über, der sich allmählich ver- jüngend zum stumpfen Fiederrand läuft, in die sich etwa einstellenden Fiedern zweiter Ordnung oder Lappen entsenden diese Mittelnerven erster Ordnung starke Mittelnerven zweiter Ordnung, die wiederum eine große Zahl (diehotom verzweigt?) unter sehr spitzem Winkel austretende feine Nerven abgehen, wie dies auch in den ungeteilten Fiedern erster Ordnung die Mittelnerven tun. Fruktifikation ist unbekannt, dürfte indessen unter dem umgeschlagenen Rand ihren Platz ge- funden haben. Fundort: Weißer Jura £ (Portland) von Nusplingen, Schnaitheim und Söflingen in Württemberg, von Solnhofen in Bayern. Sammlung: Universität in Tübingen; Naturalienkabinett in Stuttgart; Staatssammlung in München. (Sonst in den meisten Museen, auch kleineren.) Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 150. Sonstiges Vorkommen: Kimmeridge von Orbagnoux und Cirin (Ain) in Frankreich. Lomatopteris jurensis ist das am häufigsten gefundene Pflanzenfossil des obersten Weißen Jura Württembergs und Frankens. Zum erstenmal von Kurr (46) als Odontopteris jurensis beschrieben und abgebildet, wurde diese Art von ScHimper (69) zu seinem neuen Genus Lomatopteris gezogen, der gleich- zeitig die Identität mit der von Quenstenpr (57) als besondere Art unter dem Namen Neuropteris limbata erklärten Spezies feststellte. Die eingehendsten Untersuchungen wurden jedoch von SaporrA (73) ge- macht. In neuester Zeit hat Sewarn (04) dem bisherigen Gebrauch entgegen die Genera Lomatopteris, Cycadopteris und Thinnfeldia zusammengezogen und als Gesamtbezeichnung den Namen Thinnfeldia gewählt. Wenn es schon unwahrschemlich ist, daß die bisher zu diesen drei Genera gerechneten Pflanzen vereinigt werden können, so ist doch das Verfahren, ein Genus in einer von der vom Autor gegebenen gänzlich abweichenden Umgrenzung zu gebrauchen, nicht zu billigen, da hierdurch in diesem Falle überdies nicht nur nichts für eine natürliche Stellung der Pflanzenreste gewonnen, sondern die allgemeine Verwirrung in der Palaeobotanik um ein Beträchtliches vermehrt wird. So halte ich es auch für mehr als gewagt, Lomatopteris jurensis mit Thinnfeldia rhomboidalis zu vereinigen, was Sewarn (04) p. 31 nach der ja nieht zu leugnenden Ähnlichkeit im äußeren Umriß Palaeontographica. Bd. LIV. 25 — 14° — geneigt ist vorzunehmen. — Ich finde nirgends eine Angabe über den umgeschlagenen Blattrand für Thinnfeldia rhomboidalis, was für Lomatopteris jurensis so außerordentlich charakteristisch ist. — Es nimmt mich überhaupt wunder, daß SzwArn, der doch sonst alles irgendwie ähnliche vereinigt, nichts über Lomatopteris eirinica Sarorta erwähnt, die, wie es scheint, mit unserer Art identisch ist. Übrigens dürften sich auch Zomatopteris und Thinnfeldia in der Art der Fruktifikation unter- scheiden, da ich geneigt bin, anzunehmen, daß die Sporangien sich unter dem nach unten umgeschlagenen Rand der Fiedern befunden haben. In früherer Zeit kannte man nur Abdrücke von Wedeln, die wegen der dieken, fleischigen Beschaffenheit der Fiedern nur Abdrücke der dicken Mittelrippe erkennen ließen, und dies auch meist in sehr unvollkommenem Maße. Indessen hat der kleine Bruch von Nusplingen im letzten Jahrzehnt eine solche Fülle von Material geliefert, daß wir heute über die feinere Nervatur der Blätter besser unterrichtet sind. Von der Rhachis treten dicke Mittelnerven in die Fiedern erster Ordnung über und zwar münden diese nicht einfach in die Rhachis ein, sondern ziehen sich ein kleines Stück an ihr herab, allmählich in sie übergehend (Taf. XXI, Fig. 17). In die ungelappten Fiedern erster Ordnung und die Fiedern (resp. Lappen) zweiter Ordnung, wie man auf einigen ganz besonders günstigen Abdrücken sieht, entsenden die Mittelnerven ihrerseits eine große Anzahl feiner Nerven, die einen spitzen Winkel mit dem Mittelnerv bilden. Ob diese feinen Nerven einfach oder diehotom sind, läßt sich an dem mir vorliegenden Material nicht deutlich genug erkennen. Daß diese Verhältnisse noch nicht bekannt waren, wundert mich sehr, da zwei Depot-Stücke, Nr. 5809 und 5810 des Naturalienkabinetts, laut Etikette 1855 gefunden wurden; dennoch heben Sarorra (73) p. 406 (nervulis aliis praeter medio nullis) und ScHENK (90) p. 123 (auch auf den Abdrücken bemerkt man nur die Gegenwart des Mittelnervs) das Fehlen der feinen Nerven hervor. In neuester Zeit sind uns denn auch von Nusplingen eine größere Zahl von Resten konserviert worden, bei denen die organische Substanz als lederartiges Häutchen erhalten ist. Dies zeigt uns, daß die Blätter von dicker, fleischiger, vielleicht lederartiger Beschaffenheit waren, wie dies schon SCHIMPER (69) p. 474 an dem Material im Naturalienkabinett in Stuttgart bemerkt hat, auch entging ihm nicht, daß der Fiederrand nach unten umgeschlagen ist, ein Punkt, den auch SarorrA (73) in seiner Diagnose be- sonders hervorhebt (»pinnularum laborumque omnium margine subtus undique revoluto«). SCHENK (90) erscheint dies jedoch zweifelhaft, denn er spricht von »Fiedern von einem dicken Wulst (oder um- geschlagenem Rande?) umgeben«. An der Richtigkeit der Ansicht ScHimper’s und SAPorTA’s ist indessen nicht zu zweifeln, der umgeschlagene Rand hebt sich häufig beim Austrocknen der lederartigen Substanz empor, zuweilen ein dünnes Kalkband darunter erkennen lassend, das darauf hindeutet, daß hier im Leben ein Hohlraum vorhanden war, in den Kalkschlamm eindringen konnte. : Übrigens scheint dieser nach unten umgeschlagene Rand auch das Geheimnis zu lichten, wes- wegen wir bisher auf den zahlreichen Abdrücken vergeblich nach Anzeichen von Fruktifikationsorganen gesucht haben. Es dürfte sehr wahrscheinlich sein, daß die Sporangien, wie bei Pteris aquwilina, an den Rändern der Blattfiedern standen und von dem nach unten eingeschlagenen Blattrand bedeckt wurden. An dem mir vorliegenden Material habe ich diese Vermutung nicht bestätigen können, aber vielleicht wird dies in Zukunft, wenn in dem Nusplinger Bruch wieder gearbeitet und sorgfältig alles Material mit organischer Substanz konserviert wird, möglich sein. Jedenfalls ist Schenk’s Vermutung (64) p. 300 — — 19 — »An dem Rande der Segmente ist ein schmaler Saum sichtbar, vielleicht durch das Vorhandensein rand- ständiger Fruktifikationen hervorgerufen)« — nicht ganz richtig. Ihm war nur der Abdruck bekannt, und jener schmale Saum rührt nicht von den Fruktifikationen selber, sondern von dem umgeschlagenen Rand her. Sırorta gibt für Lomatopteris Moretiana an, daß er an der erhaltenen lederartigen organischen Substanz Spaltöffnungen gesehen habe. Ich habe verschiedene Präparate von unserer Art gemacht, aber vergeblich an den noch unentfärbten Resten danach gesucht. Der übliche Aufhellungsprozeß hat zu keinem Resultat geführt, da die organische Substanz so von kohlensaurem Kalk durchsetzt ist, daß sie beim Einlegen in Säure sofort durch die, sich entwickelnden Gasblasen in Staub zerrissen wird. Es mag indessen möglich sein, daß frisch aus dem Bruch geholtes Material widerstandsfähiger ist und spätere Versuche zum Ziel führen werden. Zwischen Lomatopteris burgondica Sarorra (73), die Schimper auch als Lomatopteris jurensis be- stimmt hatte, lassen sich ja den Zeichnungen Sarorra’s nach zu urteilen, immerhin Unterschiede kon- statieren, zur sicheren Nachprüfung fehlt mir indessen das Material. Übrigens gibt es genügend Exemplare von Nusplingen, die dennoch eine Vereinigung mit dieser Art aus dem Cornbrash von Estrochy rechtfertigen würden, worauf auch Sarorra selbst hinweist. Anders steht es schon mit der Spezies Lomatopteris eirinica Sporra (73), von der er selbst keine weiteren Unterschiede angeben kann: » Ges pinnules sont inser&es moins obliquement, moins allongees et moins larges du Lomatopteris jurensis, ' qui paraissent, d’apr&s les dessins originaux que nous reproduisons, avoir &t& couchees les unes sur les autres de maniere ä se recouvrir lögerement par les bords.« Würde Sarorra das zahlreiche Material von Nusplingen in seiner großen Variabilität gekannt haben, so würden ihm sicherlich eine ganze Reihe von Stücken nicht entgangen sein, die den Anforderungen als Typen für seine Spezies „Lomatopteris eirinica“ vollauf genügt hätten, daß aber auf der andern Seite auch Typen wie Lomatopteris juwrensis in dem benachbarten Orbagnoux nicht fehlen, beweist mir die Fig. 5 auf Taf. 55 und seine eigenen Ausführungen. Für mich ist es aber ohne Zweifel, daß alle jene Reste von Orbagnoux und Cirin ein und derselben Art angehört haben, genau so wie bei den Blättern von Nusplingen und den übrigen Fundpunkten, wenn man auch immerhin annehmen mag, daß durch verschiedene Lebensbedingungen die Variabilität an den örtlich weit getrennten Lokalitäten sich in Württemberg mehr zugunsten der unregelmäßigen Form mit sich deckenden Fiedern, in Frankreich mehr zu der regelmäßigen Form mit neben- einander liegenden Fiedern geneigt hat. Coniferae. 1. Baiera sp. ef. longifolia Pomkr. Taf. XX, Fig. 3, Taf. XXI, Fie. 1. 1847. Dicropteris longifolia PomeL. Bericht der deutsch. naturforsch. Gesellsch., p. 339. 1873. Jeanpaulia longifolia SAPoORTA. Pal. Franc. I, p. 464, Taf. 67, Fig. 1. 1876. Baiera longifolia HEER. Flora foss. aretica, Bd. IV (1), p. 39, Taf. VIII, Fig. 6 (als Podozamites obtusifolius). Baiera longifolia Hrer. Ibidem, Bi. IV (2), p. 52, Taf. VII, Fig. 2 u. 3, Taf. VIII, Fig. 1—11, Taf. X, Fig. 6 u. 7, Taf XV, Fig. Ilb, p. 114, Taf. XXIII, Fig. 1d u. 4£f., Taf. XXVIII, Fig. 1. 1880. Baiera longifolia Hzer. Ibidem, Bd. VI (1), p. 11, Taf. I, Fig. 10a und 11b, Taf. II, Fig. 4a bis b, Taf. IV, Fig. 1 u. 2. Taf. V, Fig. 1b, 3b u. e. . 1884. Baiera longifolia SaporTA. Pal. Franc. III, p. 279, Taf. 159, Fig. 1 u. 2. ı Das Vorkommen in Württemberg und Franken fällt nicht, wie SaPoRTA angibt, in die Corallienstufe, sondern in die Portlandstufe. — 1/96 Blätter stark, ziemlich kurz gestielt, allmählich zum Stiel hin keilförmig verschmälert, nach der Spitze zu in 2—-3 Teile dichotom verzweigt, Segmente gerade, lang-linear mit parallelen Rändern, Enden abgerundet; Nerven fächerartig zusammenlaufend, die Nerven der Segmente aber der Länge nach durch- laufend, die dem Rande zunächst liegenden besonders deutlich. Fundort: Weißer Jura & Sammlung: Staatssammlung in München. von Solnhofen in Bayern. Anzahl der untersuchten Exemplare: 1 (Druck und Gegendruck). Sonstiges Vorkommen: Ob. Corallien von Chateauroux (Indre), Frankreich; Dogger (?) der Gegend von Irkutsk. Die große Platte (SO X 50 em) von Solnhofen führt uns zum erstenmal einen beblätterten Zweig vor Augen. So schön sie auch als Schaustück erscheint, um so größere Schwierigkeiten bieten sich der botanischen Deutung. Zunächst ist es mehr als fraglich, ob der ganze Rest als beblätterter Langtrieb zu deuten ist oder als Zweig mit blättertragenden Kurztrieben. Für letzteres könnte die Annahme sprechen, daß das, was als ein Blatt erscheint, mehrere Blätter oder Nadeln sind, ein Punkt, der nicht zu erkennen ist, oder daß wir in dem seltsamen hakenförmigen Gebilde ein umgewandeltes zweites Blatt zu sehen hätten, das mit einem normalen an einem Kurztrieb saß. Endlich kann das hakenartige Ge- bilde als Kurztrieb angesehen werden, an dem Blüten gesessen haben, und dieser Kurztrieb wie bei Ginkgo biloba beblättert war. Ich möchte die Frage offen lassen, da keine der Hypothesen durch besondere Beobachtungen gestützt werden kann. Zudem erscheint es fraglich, ob dieser Rest mit Baiera longifolia in Wirklichkeit etwas zu tun hat. Spricht auch die Blattform schon dafür, so ist doch von dem kurzen Stiel nichts zu erkennen, doch mag dies immerhin durch den Erhaltungszustand begründet sein. Was die Dichotomie des Blattes anbetrifft, so nähert sich diese Form sehr Hzer’s Baiera Ozekanowskiana, die eventuell mit Baiera longi- folia zu vereinigen wäre. Auf Taf. XX gebe ich eine genaue Zeichnung der oberen Zweigpartie in natürlicher Größe, während die verkleinerte photographische Abbildung auf Taf. XXI, Fig. 1 einen allgemeinen Eindruck der Form vermitteln soll. Sehr ähnliche Reste werden von Sırorra (75) Taf. 117 unter der Bezeichnung Cycadorachis ar- matus abgebildet, in der Annahme, als handele es sich hier um Reste einer Cycadee.. Sewarn (95) be- schreibt als Withamia Saportae zwei mit Blatt- oder Phyllocladus-(?)Resten versehene Zweige und ein isoliertes Blatt aus dem Wealden von Ecelesborn, deren Blätter Cyclopteris oder Ginkgo ähnlich seien. Im Gegensatz zu Sarorra läßt Sewarn die Frage der Zugehörigkeit offen, neigt indessen zu der Annahme, es könne sich um Coniferen handeln, die vielleicht mit Phyllocladus in Beziehung zu bringen wären, da bei jener Gruppe, wenn einzelne Blätter zu Kletterhaken umgewandelt seien, ein ähnliches Bild entstehen würde. Saporra’s Uycadorachis armatus mit dem Reste von Solnhofen zu vereinigen, halte ich nicht für angängig, da solche mit Dornen besetzte Zweige an und für sich nichts Charakteristisches bilden; es ist daher auch ohne jeden Wert, auf solche Zweige hin Genera zu bilden. — 197 — Der Blätter wegen mag es vielleicht das Wahrscheinlichste sein, Mithamia Saportae in die Nähe von Ginkgo oder Daiera zu stellen. Wir würden hiermit vielleicht ein zweites Beispiel einer kletternden (?) Conifere aus dieser Gruppe haben. 2. Baiera sp. ind. Taf. XXI, Fig. 2. Eine zweite Platte des Münchener Museums läßt dieselbe äußere Form der Beblätterung er- kennen, nur sind diese kaum ein Drittel so groß wie bei dem oben beschriebenen Exemplar. Ihre Größe kommt etwa der von Baiera gracilis Buns. (SarorrA [84] Taf. 158) gleich, nur ist letztere Art lang ge- stielt; Nervatur ist bei unserem Exemplar nicht erhalten, es ist daher fraglich, ob dieser Rest zu Baiera longifolia zu stellen ist oder eine selbständige Art repräsentiert. 3. Ginkgo (?) sp. Taf. XXI, Fig. 4 u. 5. 1854. Chondrites flabellatus UnGER. Palaeontographica IV, p. 42, Taf. VIII, Fig. 11. 1869. Sphaerococcides flabellatus SCHUMPER. Trait& I, p. 167. Blatt gestielt, tief gelappt. (2—3 oder mehr) Lappen allmählich in den Stiel übergehend. Lappen mehrfach geteilt, jeder Teil mit gerundeter Spitze. Adern wahrscheinlich diehotom verzweigt. Fundort: Plattenkalk von Solnhofen. Sammlung: Staatssammlung in München. Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Es ist wahrscheinlich, daß die von Unger und ScHınper zu den Algen gestellten Blattabdrücke ihrer äußeren Form wegen einem Ginkgo angehören. Das Vorhandensein von Nerven spricht entschieden gegen eine algenartige Natur, wir sehen hier wiederum, daß lediglich der schlechte Erhaltungszustand eine solche Täuschung veranlaßt hat, wie auch in so vielen anderen Fällen. Würden diese Reste sich durch neue Funde als zu Ginkgo gehörig erweisen und sich nicht mit schon beschriebenen Arten in Zusammenhang bringen lassen, so dürfte die Bezeichnung flabellata doch nicht anzuwenden sein, da sie schon von Hrer (76,) Taf. XII. Fig. 3 u. 4, p. 60 für einen anderen, arktischen Typ gebraucht ist. Plantae incertae sedis. 1. Podozamites (?) sp. ind. Taf. XX, Fig. 6-9. 1857. Pflanzenblättchen (?) QuEnsTEDT. Der Jura, Taf. 99, Fig. 4—6. Von Nusplingen liegt eine ganze Anzahl einzelner Blätter vor, die wegen ihrer Form und Ner- vatur sich auf Podozamites beziehen lassen, doch können erst vollständigere Funde, speziell Wedel, uns hierüber sicheren Aufschluß geben. Sammlung: Universität in Tübingen; Naturalienkabinett in Stuttgart. oe 2. Zapfenschuppen von Araucaria (?). Taf. XXI, Fig. 8-12. Sarorra (84) beschreibt Zapfenschuppen als Araucaria Moreauna‘. Ähnliche Reste, nur kürzer und breiter, finden sich im Plattenkalk von Nusplingen. Auch ich habe an drei Exemplaren deutliche Abdrücke von Samen gesehen. Der Same hat in der Mediane gesessen, so wie ihn Sarorra auf Taf. 184 abbildet. Sammlung: Naturalienkabinett in Stuttgart. 3. Zapfenschuppen (?). Taf. XXI, Fig. 13-15. Ferner sind Zapfenschuppen (?) vorhanden, die keine Eindrücke von Samen erkennen : lassen. In der äußeren Form gleichen sie immerhin den aus dem Keuper Württembergs unter dem Namen Ochiophyllum (Nagelblatt QuEnstepr’s) bekannt gewordenen Gebilden, doch fehlt ihnen die charakte- ristische Skulptur. Sammlung: Naturalienkabinett in Stuttgart. 4. Zapfen von Cupressites (Palaeocyparis) ? Taf. XXI, Fig. 16. Aus dem Nusplinger Bruch liegt ein Rest vor, der sich als aufgebrochener Zapfen von einer Cupressacee wegen der dekussierten Stellung der Schuppen deuten ließe. Doch ist der Rest von so mangelhafter Erhaltung, daß leider nichts von Samenabdrücken usw. zu sehen ist. Sammlung: Naturalienkabinett in Stuttgart. Fossile Hölzer. Bis heute haben sich im Rät unseres Gebietes keine zur anatomischen Untersuchung brauchbaren Reste gefunden. Zahlreicher und besser sind die Holzreste des Lias und Dogger, während aus dem Weißen Jura nichts davon bekannt geworden ist. Der Lias führt im fast allen Horizonten Treibhölzer, besonders aber der Lias « und &, ja in der Gegend von Neumarkt in Franken häufen sich die Stämme so sehr, daß schon ganz kleine Brüche eine Unzahl Stämme liefern. Aus dem Braunen Jura habe ich nur aus ß—y und. Reste bekommen. Der Erhaltungszustand ist meist sehr schlecht. Im Lias « sind die Stämme in kohlensauerem Kalk versteinert (meist Anthrakonit) oder in Gagat verwandelt, dasselbe. pflegt im Lias e der Fall zu sein, nur daß hier bei weitem das meiste im Gagat umgesetzt ist und sich auch spärlich verkieselte Hölzer vorfinden. Daneben sind sie noch häufig in Eisenkies versteinert und dann gänzlich unbrauchbar zur Untersuchung geworden. Die wenigen Reste des Braunen Jura sind in kohlensauerem oder auch phosphorsauerem Kalk versteinert. ! Ein in der Staatssammlung in München als „steriler Zweig“ von Araucaria cf. Moreauna ausliegendes Fragment von Nusplingen halte ich für einen schlecht erhaltenen Fiederteil von Lomatopteris jurensis. — 19 — Glaubt man glücklich einen guten Schliff zu haben, so erkennt man meist, daß die feineren anatomischen Verhältnisse wie Hoftüpfel usw. geschwunden sind und daher eine eindeutige Bestimmung unmöglich ist. Echte Jahresringbildung hat sich jedoch an den meisten Querschnitten nachweisen lassen. Auch erkennt man noch einigermaßen mit Sicherheit, daß es sich in allen Fällen um Coniferenholz handelt. Ein Typ, wie ich ihn auf Taf. XXI, Fig. 1a—f, so gut es ging, vermittelst Mikrophotographie wiedergegeben habe, ist sicher ein Iraucarioxylon, — Quexstenr's Peuce Württembergica, wie ich mich an dem Originalschliff in der Tübinger Universitätssammlung überzeugen konnte. — Daneben kommt wahrscheinlich noch ein Cupressinorylon vor, die Schliffe eigneten sich weder zur Photographie noch Zeichnung. Ich habe es gar nieht versucht, die hier vorliegenden Hölzer mit schon beschriebenen Arten zu vergleichen, weil ich nicht finden kann, daß überhaupt eine Berechtigung, Arten unterscheiden zu wollen, vorliegt. — Solange nicht an recentem Material durch Studien an allen Koniferen-Arten, die unter den verschiedensten Lebensbedingungen gewachsen sind, festgestellt ist, daß nach der anatomischen Struktur die Arten mit Sicherheit unterschieden werden können (durch die wenigen Arbeiten scheint aber gerade das Gegenteil erwiesen zu sein), halte ich eine nähere Klassifizierung für unberechtigt, da sie auch weder für die Botanik, noch für die Paläontologie und Geologie von Nutzen sein kann (ef. Sorms-Lausach [87] p. 84—85). Die Art der Speziesaufstellung bei fossilen Hölzern möchte ich nur an einem Beispiel aus neuerer Zeit erläutern. Knxowrroxn (L. Warn. 98—99) p. 273 unterscheidet zwei Arten von Araucarioxylon, A. Woodworthi und A. virginianum. Die angeführten Unterschiede sind so nichtiger Natur, wie auch Kyowrrox selbst schreibt (wenn er so etwas selbst erkennt, kann ich nicht begreifen, wie man da noch eine Teilung vornehmen kann), daß ich mit demselben Recht von den verschiedenen Zonen eines und desselben Stammes und der Wurzeln einer alten Araucaria excelsa, die mir Herr Prof. Graf zu SoLnms- LausacH gütigst übersandte, mehrere Species hätte machen können. Ein äußerlich sehr merkwürdiges Holz aus dem Lias « Taf. XVI, Fig. 3 (m Naturalienkabinett zu Stuttgart) erwies sich durch die mikroskopische Untersuchung als Araucarioxrylon. Ich würde es garnicht abbilden und besprechen, wenn es nicht so deutlich die verschiedenen Phasen des Versteinerungsprozesses erkennen ließe. Zunächst sind radiale Trockenrisse sehr regelmäßig bis zu einer mittleren Säule vorhanden (solche regelmäßige Bilder habe ich im letzten Sommer außerordentlich viel an ausgetrockneten Larür- Stämmen beobachten können), die, wie man im Mikroskop erkennt, mit Meeresschlamm ausgefüllt sind. Dieser Schlamm muß dann verhärtet sein. Darauf sind zu beiden Seiten dieser Gesteinslamelle die Holzzellen zerstört und hat sich in dem Zwischenraum stengeliger Kalkspat abgesondert, häufig noch einzelne Holzzellen einschließend. Endlich ist dann erst das übrig gebliebene Holz versteinert. Der gewöhnliche Versteinerungsprozeß der Hölzer ist bekannt, aber über den Vorgang der 'Gagatisierung sind wir trotz der Untersuchungen Dr. W. Goruan’s (Naturwissenschaftliche Wochenschrift. Neue Folge. Bd. V, p. 17) noch sehr im Unklaren. Übrigens müssen wir uns erst darüber klar werden, was wir als Gagat bezeichnen wollen. Früher zählte man auch den festen Asphalt von Bentheim dazu. Schließen wir alle diese einst flüssig gewesenen Bildungen von dieser Klasse aus, so würde der Name jenen (kleinen) isoliert im Gestein liegenden Brocken vorbehalten sein, die sich als ehemalige Holzstücke resp. Pflanzenstengel und Blätter (die uns aus den Posidonienschiefern vorliegenden Pflanzen sind sämt- = 000, lich gagatisiert) erweisen. Hier gehört auch Kurr’s (46) Laminarites cuneifolia auf Taf. II, Fig. 2 her, der nichts weiter als em stark zusammengepreßtes gagatisiertes Holzstück sein dürfte. Daß bei der Umwandlung die Reste einen starken Volumenverlust erlitten haben, läßt sich leicht erkennen. Auch findet man im Dünnschliff hier und da Andeutungen von früheren Zellen. Die Hölzer (nach Gorman waren sie in stark verrottetem Zustand) müssen bei ihrer Einbettung ziemlich weich ge- wesen sein, da ein Stück deutliche Abdrücke von Ammonites communis trägt, auch sind hin und wieder gröbere (uarzstücke auf parallelen Sprüngen, die nicht durch das ganze Stück gehen, vorhanden, doch müssen diese schon beim Transport in das Meer in Trockenrisse gelangt sein, da (Juarz an jenen Stellen im Lias & fehlt. GorHan hat uns gezeigt, daß durch Austrocknen verquollener Hölzer eine feste, fast homogene Masse entsteht, die sich gut bearbeiten läßt. Wollen wir annehmen, daß unsere Reste ehedem sich in ähnlichem Zustande befanden, so ist zunächst die Bedingung zu erfüllen, daß mineralhaltige Lösungen vom Holz ferngehalten wurden, was für den Lias e durch den Schlamm bewirkt sein mag. Wie der Prozeß weiter vor sich ging, ist vorläufig nicht ersichtlich. Wäre der Schlamm schon so getrocknet gewesen, daß das Holz sein Wasser hätte abgeben müssen, so müßten wir entweder die Gagatstücke in Hohlräumen oder solche nachträglich mit Schlamm erfüllt finden, was nur von dem einen Fall, den Sewarn nachweist, bekannt ist. Hier können auch andere Kräfte gewirkt haben. Von unserer (geologischer) Seite aus können wir in Zukunft nur genau die einzelnen Befunde über Lagerung und umgebendes Gestein aufzeichnen. Die Untersuchung der Vorgänge selbst aber missen wir dem Chemiker und Physiker überlassen, der sicher mehrere Wege finden wird, und es ist dann im Spezialfall zu entscheiden, welcher Weg die größte Ähnlichkeit in seinen künstlichen Be- dingen mit den vermuteten natürlichen hat. Auch die Natur kann sich mehrerer Wege bedient haben. — GorHAv’s Untersuchungen zeigen uns aber nur einen künstlichen und den unvollständig. — Ob daher das Bitumen da, wo es vorhanden war, eine so gänzlich passive Rolle gespielt hat, wie es: Goruan be- hauptet, ist damit durchaus nicht erwiesen. Literatur-Verzeichnis. Neben den Lehrbüchern von GrAF zu Sorms-LaucacH, ZITTEL (SCHIMPER-SCHENK), SCHENK, SEWARD, SCOTT, ZEILLER, PoToxız, wie in- und ausländischen geologischen Handbiüchern wurden benutzt: AnprAr, K. T. (53). Die fossile Flora Siebenbürgens und des Banates. Abhandl. d. k. k. geol. Reichs- anstalt. Bd. II, Abt. III, Nr. 4, 1853. BENEcKE, E. W. (05). Die Versteinerungen der Eisenerzformation von Deutsch-Lothringen und Luxem- burg. Abhandl. z. geol. Spezialkarte von Elsaß-Lothringen. Neue Folge. Heft 4. Brauss, D. (62). Der Sandstem von Seinstedt unweit Fallsteins und die in ihnen vorkommenden Pflanzenreste. Palaeontographica. Bd. IX. Brauns, D. (71). 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Chondrites flabellatus . . . . 197 | Jeanpaulia longifoia . ... 15 eutchensisı Eu Pe185 Clathropteris meniscioides . 166. 172 | Laminarites cuneifolia . . . . 200 | Schizoneura hoerensis . . 166. 170 Münsterina . . . 165. 167 Anm. | Lomatopteris jurensis . . . . 192 | Sphaenopteris latifolia . . . . 189 tectieulata an eirinican > 2 nn. 1927| Sphaerococeides flabellamus . . . 197 Coniferenzapfen . . » . . „ 177 | Neuropteris limbata . .... 19 | Spirangium Jugleri . . . .. 177 Ctenopteris cycadea . . . 166. 176 | Nilssonia gracilis . . . . 166. 176 | Taeniopteris tenuinervis . 165. 173 Cupressinoxylon . . .... 19 polymorpha.. . . . . 166. 176 | Widdringtonites liasnus . . . 188 Cupressitesssp es PEOPIn Tages: 166. 174 | MOSE 6 a oo ao. Ile Kasinus ee n188n To doRiopLeriSswBer gern 7 | Williamsonia pecten. . . . . 184 Cycadopteris Bergeri . . . . . 176 | (61,0 e A 116 | Zomites graclıs 2 rel Cyelopteris, digitata 22 18) | Münensı san 2 el [IM ooindels10 Wa 182, jneisa 2 == 2 2.2.2... 189 | Otozamites Feistmantei . . . 182 | Zapfenschuppen ®) . . . . . 198 Dieropteris longifoia . . . . 1 | Bralc See Se ne ET etkäea geognostica Handbuch der Erdgeschichte it Abbildungen der für die Formationen bezeichnendsten Versteinerungen, ke von einer Vereinigung von Geologen unter Redaktion von. Fr, F’rech-Breslau. T. Teil: Das Palaeozoicum. (Komplett.) Textband I. Von Ferd. Roemer, fortgesetzt von Fritz Frech, 26 ‚Figuren und 2 Tafeln. gr. 8°, ‚1880. 1897. (IV. 688 S.) Preis BER 1876. Kart. Preis Mk. 28.—. Devon. Von Fr, Frech. 1897, (256 S.) Preis Mit 62 Tafeln. gr. 8°. 1. Liefers. Silur, ‚Figuren, 13 Tafeln und 3 Karten. gr. 8°. 4, h Textb and II. Frech. Mit 9 Tafeln, 3 Karten und 99 Figuren, ); Preis Mk, 24.—. Textband II, 3. Lieferg. Die Dyas. I. Hälfte. Von Fr. Frech, emeine Kennzeichen. Fauna. Abgrenzung und Gliederung. Dyas aeanläre: Mit 13 Tafeln und 235 Figuren, gr. 8°. 1901. 9. Lieferg. Die Steinkohlenformation. Von gr. 8°. 1899. Die Dyas. II, Hälfte. Von Fr. Frech “unter Mitwirkung von Fr. Noetling.. Die dyadische Eiszeit der Süd- häre und die Kontinentalbildungen triadischen Alters. Grenze des nen Palaeozoicum und Mesozoicum. — Rückblick auf das. palaeo- che Zeitalter. — Mit 186 Figuren. (210 Seiten und viele Nachträge.) Mk. 28.—. 4 nn II. A. Lieferg. Teil: Das Mesozoicum. (Im Erscheinen begriffen.) a. Erster Band: Die Trias. Erste Lieferung: Einleitung. Von Fr. Frech, Kontinentale , Von RB. Philippi (mit Beiträgen von J. Wysogörski). Mit 8 Licht- are 21 Texttafeln, 6 en und 76 Abbildungen im - (105 8.) Preis Mk. 28. — ” Et Lieferung: Die. asiatische Trias. Von Fritz Noetling, 25 Tafeln, 32, Abbildungen, sowie mehreren Tabellen im Text. s Mk. 24.—.. "Dritte Lieferung: Die alpine Trias des Mediterran-Gebietes. on 6. von Arthaber (mit Beiträgen von Fr. Frech). Mit 27 Tafeln, feln, 4 Tabellenbeilagen, 67 nen und zahlreichen Tabellen Preis Mk. 45. —, Dritter al Die Kreide. Aelling: Unterkreide (Palaeocretacicum). Von W. Kilian, ieferung : Allgemeines über Palaeocretacieum. Unterkreide' im süd- ; en Einleitung. (168 8.) Mit 2 Kartenbeilagen und Preis Mk. 24. —. mwailer Band: Das Auanikr S bteilung:: Flora und Fauna des Quartär. Von Fr. Frech. “ Das on Nordeuropa. Von E. @einitz. Mit vielen Tafeln, Karten, und een: Preis Mk. 58.—. _ Die Ammoniten von Prof. Dr. F. A. Quenstedt. RER Band TC I = statt Mk, 210.—. Mk. 130.—. — : een derer Ah der E. Schweizerbartschen Verlagsbuchhandlung (E. Nägele) in Stuttgart ist Er ehicnen: Die Steinkohlenformation von Prof. Dr. Fritz Frech. Mit 9 Tafeln, 3 Karten und 99 Figuren. Preis Mk. 24,.— Sammlung Mikrophotographien zur Veranschaulichung der mikroskopischen Struktur von Mineralien und Gesteinen ausgewählt von E. Cohen. 80 Tafeln mit 320 Mikrophotographien. Preis Mk. 96.—. Die Struktur und Zusammensetzung der Meteoreisen herausgegeben von A. Brezina und E. Cohen. ——— Lieferung IV/V (Schluß des I. Bandes). Mit einem Bildnis B. Cohen’s und 17 Tafeln. Preis in Mappe Mk. 40.- (Preis des I. Bandes kompl. Mk, 92.—). Palaeontologische WANDTAFELN herausgegeben von Geh. Rat Prof. Dr. K. A. von Zittel und Dr. K. Haushofer. Tafel 1—73 (74—83 in Vorbereitung). Inhalts- und Preisverzeichnisse der ganzen Serie stehen zu Diensten, In der E. Schweizerbartschen Verlagsbuchhandlung (E. Nägele) in Stuttgart ist erschienen: Seit 1833 Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. Unter Mitwirkung einer Anzahl von Fachgenossen herausgegeben von M. Bauer, E. Koken, Th. Liebisch in Marburg. in Tübingen. in Göttingen. Jährlich erscheinen 2 Bände, je zu 3 Heften. Preis pro Band Mk. 25.—. Seit Mai 1900 Centralblatt Mineralogie, Geologie und Palaeontologie, Herausgegeben von M. Bauer, E. Koken, Th. Liebisch in Marburg. in Tübingen. in Göttingen. Monatlich 2 Nummern. Preis für Niehtabonnenten des Neuen Jahrbuchs Mk. 12.— pro Jahr. Abonnenten des Neuen Jahrbuchs erhalten das Centralblatt unberechnet, REPERTORIUM Neuen Jahrbuch für Akinorlaeie Geologie und Palaeontologie für die Jahrgänge 1900—1904, das Zentralblatt für. Mineralogie ete. Jahrg. 1—5 (1900-1904) und die Beilagebände XIUI—XX. Ein Personen-, Sach- und Ortsverzeichnis für die darin enthaltenen Originalabhandlungen und Referate. 8°. 594 Seiten. — Preis Mark 16.— W. Kilian: Kreide. l. Abteilung: Unterkreide (Palaeocretacicum). 1. Lieferung: Allgemeines über Palaeocretacieum ; Unter- kreide im südöstlichen Frankreich, Einleitung. gr. 8°. 168 S. Mit 2 Kartenbeilagen und 7 Textabbildungen. (Aus Lethaea geognostica, Handbuch der Erdgeschichte. Heraus- gegeben von Fr. Frech. II. Teil: Das Mesozoicum. 3. Band: Kreide.) Preis Mk. 24.—. Festschrift == ÄDOLFY. KOENEN gewidmet von seinen Schülern zum siebzigsten Geburtstag am 21. März 1907. Kl. 4°. XXXI. 115 Seiten. Mit 1 Porträt, 13 Tafeln, 1 Textbeilage und 20 Textfiguren. 16 Abhandlungen von Bücking, von Linstow, Grupe, Steuer, Menzel Beushausen, Tornquist, Mestwerdt, Holzapfel, Denckmann, Stille, Clarke, Rinne, Smith, Bode, Harbort. Preis: Brosch. Mk. 26.—., Festschrift HARRY ROSENBUSCH Gewidmet von seinen Schülern zum siebzigsten Geburtsta x 24. Juni 1906. Mit einem Porträt, einer geol. Karte, 11 Tafeln und 35 Textfiguren. Mit Beiträgen von: E. Becker, R. A. Daly, L. Finckh, U. Gruben- "| mann, C. Hlawatsch, W. H. Hobbs, E. O.Hovey, M.Koch, I L. Milch, ©. Mügge, Th. Nicolau, A. Osann, C. Palache, ‘ H. Preiswerk, G. Steinmann, W. Wahl, E. A. Wülfing. Gr. 8°, VIII, 412 Seiten. — Preis Mk. 20.—. Mikroskopische Physio graphie der Mineralien und Gesteine H. Rosenbuseh-Heidelberg. Vierte Auflage. Bd. IE: Massige Gesteine EN I. Hälfte. Gr. 8°. 716 Seiten. — Preis Mk. ee D uck der Stuttgarter Vereins-Buchdruckerei, BEITRAEGE ZUR = Herausgegeben 0 E.KOKEN und J. F. POMPECKJ U Tübingen in Göttingen. RE Unter Mitwirkung. von a o Jackel, A. von Kocden, A. Rothpletz und G. Steinmann ER Vertretern der Oeatechen Geologischen Gesellschaft. k Eh . Vierundfünfzigster Band. ‚Fünfte Lieferung. * u Inhalt: südlichen Bayern, e 20200, Taf, XXI, XXIV und 7 Textfiguren.) . Nägele). 2921908, Ausgegeben im Februar 1908. El l [| E. Schweizerbartsche Verlagshandlung (E. be in EN Wissenschaftliche Ergebnisse einer Reise in Ostalrika in den Jahren 1903-1905 mit den Mitteln der Hurmann und Erıse geb. HrcKMANN WENTZEL-Stiftung ausgeführt von Prof. Dr. ALFRED VOELTZKOW. Das Werk ist in 5 Bände eingeteilt mıd es enthält: Band 1. Bericht über die Reise und Übersicht über die Ergebnisse. — Geologie, Palaeontologie und Ethnographie. Band I und III. Systematische Arbeiten aus dem Bereiche der Zoologie und Botanik. gi Band IV und V. Anatomie und Entwickelungsgeschichte. Gesamt-Umfang der 5 Bände ca. 375 Bogen Text in er. 4° und ea, 200 Tafeln. Subskriptionspreis für das ganze Werk ca. Mk 350.—. Außerdem wird jeder Band und jede darin enthaltene Abhandlung einzeln abgegeben, wobei eine kleine Preiserhöhung: eintritt. Bisher erschienen ‚resp. befinden sich im Druck: Bd. II. 1. Prof. F. SieBENROoCK-Wien, Schildkröten von Ostafrika und er 40 S. m. 5 Tat. — Subsk.-Preis Mk. 8.—, Einzelpreis Mk, 10. Bd. IL. 2. . Prof. W. MicHAeLsen-Hamburg. Oligochaeten von Madagaskar, den » Comoren und anderen Inseln des westlichen Indischen Ozeans. — Dr. K. FRIEDERICHS-Tübingen. Embiiden von Madagaskar und Ost- afrika. — Dr. W. Horn-Berlin. Cieindeliden von Madagaskar und Ostafrika. — M. BuRR-Dover. Dermapteren von Madagaskar, den Comoren und Britisch-Ostafrika. — H.F. Friese-Schwerin i. M, Apidae- von Madagaskar, den Comoren und Ostafrika. — Dr. v. SCHULTHESS RecuBerg-Zürich. Vespiden von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Prof. Dr. A. FoREL-Yvorne (Schweiz). Ameisen von Mada- gaskar, den Comoren und Ostafrika. — Dr. A. PAGENSTECHER. Lepidopteren - „Heterocera von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Dr. C. BÖRNER-Steelitz bei Berlin. Collembolen von Ostafrika. Madagaskar und Südamerika. 1388. m.3 Taf — Subsk. „Preis Mk. 13.—, Einzelpreis Mk. 16.— Bd. II. 3. A. REICHENOW - Berlin. Vögel von den Inseln Ostafrikas. — Dr. W. SCHOENICHEN-Berlin. Gnathia aldabrensis n. Sp. ein neuer Isopode aus dem Indischen Ozean. — Dr. P. SPEISER-Sierakowitz. DieDipterapupipara der madagassisch-maskarenischen Region — Dr. M. Conun- Breslau, Aleyonacea von Madagaskar und Ostafı ika. — Dr. G. ENDERLEIN-Stettin. Beiträge zur Kenntnis der Copeognathen. — A. MocsArv-Budapest. Chrysididen von Madagaskar, den Comoren und Ostafrika. Im Druck. Bd. IV. I. Prof. Dr. F. HocHsSTETTER- Innsbruck. "Beiträge zur Anatomie und Entwickelungsgeschichte des Blutgefässsystemes der Krokodile. 1408. m. 10 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 17.—, Einzelpreis Mk 21.—. Bd. IV. IN. Prof. Dr. F. HoCHSTETTER - Innsbruck. Uber die Entwickelung® der Scheidewandbildungen in der Leibeshöhle der Krokodile. 66 S. m. 5: Taf. — Subsk.-Preis Mk. 11.—, Einzelpreis Mk. 13.50. i Beitrag zur Kenntnis der eyelostomen Bryozoen der älteren Tertiärschichten des südlichen Bayern. Von KARL BEUTLER aus Dresden. (Mit Tafeln XXIII —XXIV und 7 Textfiguren.) Vorwort. In Band XXXII der »Palaeontographica« beschrieb KoscHinsky (22)! die cheilostomen Bryozoen aus den eocänen Mergeln des Götzreuther Grabens südwestlich von Traunstein in Oberbayern. Er stellte dabei die Bearbeitung auch der zugehörigen Cyclostomata in Aussicht, die jedoch ausblieb. Vor einigen Jahren schon hatte darum der belgische Paläontologe Prreens dies letztere Bryozoenmaterial sich schicken lassen, um es zu sortieren und zu bestimmen. Aber seine augenärztlichen Untersuchungen hielten ihn davon ab, eingehenderen paläontologischen Studien fernerhin obzuliegen. Daher entschloß ich mich auf Anregung meines verehrten Lehrers, Herrn Professor RoTHPLETZ, dieses der Münchener Sammlung gehörige Material einer Untersuchung zu unterziehen, deren Resultat ich hiermit vorlege als II. Teil der Arbeit KoschHinsky’s. Zu gleicher Zeit möge auch hier der wärmste Dank ausgesprochen sein für die wertvollen Rat- schläge und Unterstützungen, die mir während der Abfassung der vorliegenden Abhandlung Herr Pro- fessor RorurLerz zuteil werden ließ. Ebenso bin ich Herrn Konservator Prof. Dorvzın zu großem Danke verpflichtet für die gütige Bereitwilliekeit, mit welcher mir das rezente Bryozoenmaterial aus der zoolo- gischen Staatssammlung zur freiesten Benutzung währehd meiner Arbeit überlassen wurde. Außerdem unterstützten mich die Herren Dr. BroıuLı und Dr. Dacausn in der gütigsten Weise. ! Die in Klammern beigefügten Zahlen beziehen sich auf das Literaturverzeichnis. 1. Lebensweise und geographische Verbreitung der Bryozoen. Die Bryozoen lebten und leben äußerst selten isoliert. Mit Ausnahme der Gattung Lo.xosoma vereinigen sich immer zahlreiche Individuen zu Koloniestöcken, die durch seitliche Knospung von Mutter- zellröhren entstanden sind; daher auch ihr Name „Polyzoa“. Der kleine Weichkörper des Finzeltiers sitzt in einer chitinösen oder kalkigen Zellvöhre, die fossil allem erhaltungsfähig ist. Diesen Wohnraum des Tieres bezeichnet man zusammen mit dem Hautmuskelschlauch in der Neuzeit auch als Cystid, während man die eigentlichen Weichteile einer Bryozoe als Polypid diesem gegenüberstellt. Bemerkens- wert ist, daß innerhalb der Bryozoenstöcke kein Coenosark wie bei den Korallenpolypen ausgeschieden wird. Für klimatische Schwankungen sind die Bryozoen der Gegenwart unempfindlich; sie kommen in fast allen Meeren und unter fast allen Breitengraden vor. Die Süßwasserformen bevorzugen stagnierende Tümpel und ruhig fließendes Wasser; reißende Gebirgsbäche suchen sie selten auf. Es soll, wie bei der Süßwasserform Plumatella, vorkommen, daß sie nach 16stündigem Aufenthalt außerhalb des Wassers noch vollständig lebensfähig sind, was wohl bei rein marinen Tieren schwerlich anzunehmen ist. Die rein marinen Formen leben meist in geringen Tiefen, oft inkrustierend auf Steinen, Pflanzen, Molluskenschalen usw., oder bäumchenartig in die Höhe wachsend. Nur wenige Arten steigen in größere Tiefe hinab, wie z. B. Bifaxaria abyssicola Busk, welche noch bei 5714 m vorkommt. Im karaibischen Meer findet man nach Jos. WALTHER (76) ausgedehnte Wälder größerer Bryozoen-Arten noch bei 180-360 m Tiefe. Gern siedeln sich die Bryozoen auf Korallenriffen an, zu deren Bildung sie, ge- meinsam mit Vertretern aus anderen Tiergruppen, ein nicht unbeträchtliches Material liefern. So könnte man zu dem naheliegenden Schlusse kommen, daß sie die wärmeren Gegenden bevorzugen. Ihre Haupt- verbreitung liegt jedoch in den gemäßigteren und kälteren Zonen, und da wieder auffallenderweise in der nördlichen Hemisphäre. In der geographischen Verbreitung der Bryozoen ist insofern eine gewisse Unregelmäßigkeit bemerkenswert, als einige Küstenstriche sich als besonders reich, die anderen als arm an Bryozoen er- weisen, obwohl die klimatischen Verhältnisse in den betreffenden Gegenden die gleichen sind. Von anderen festsitzenden Tieren unterscheiden sich die Bryozoen auffallend dadurch, daß nicht nur ihre Familien und die meisten Gattungen, sondern auch viele Arten über die ganze Erde verbreitet sind. Nur sehr tiefe Meeresbecken bilden für viele Formen unüberschreitbare Abgrenzungen. Reich an Bryozoen ist vor allem die nordamerikanische Ostküste, vom hohen Norden bis Florida. An den europäischen Küsten sind besonders Großbritannien, Norwegen, das Nordkap, Spitzbergen, an der nördlichen asiatischen Küste hauptsächlich Kamtschatka von Bryozoen bevorzugt. Bryozoenreich ist auch das Meer an der Südspitze Afrikas und Südamerikas bis hoch hinauf an der chilenischen Küste. Endlich sind auch die Küsten von Kalifornien, Neuseeland, Südaustralien und Japan von Bryozoen in ansehnlicher Zahl bevölkert. Echt tropische Bryozoen sind bisher nur wenig bekannt (Karaibisches Meer). Bronx (2) kommt daher zu dem Schluß, daß sie in den gemäßigten Zonen besser gedeihen als in den subtropischen oder gar tropischen. Eine Erklärung dafür, daß die Tropen bislang nur so wenig 207 — Bryozoen-Arten geliefert haben, gibt unsere noch so lückenhafte Kenntnis der tropischen Meeresfauna überhaupt. Was nun speziell die räumliche Ausbreitung einiger Arten anbelangt, so ist es interessant, zu konstatieren, daß beispielsweise das Mittelmeer mit der Arktis (Adria mit Spitzbergen) und ander- seits Nordamerika viele Arten mit Europa gemein hat. Die rezenten Bryozoen sind keine Tiefseebewohner. Es ist anzunehmen, daß auch die fossile Bryozoenfauna eine mehr oder minder ausgesprochene Seichtwasserfauna war, dafür spricht das Vor- kommen derselben in Schreibkreide, Sand, Mergel usw. Prreens (43) führt eine Berechnung URrvıss an, daß die Tiefe, in welcher die Ablagerungen der eocänen Nummuliten Galiziens stattgefunden haben, zwischen 25 und 60 Faden liege, worauf auch die zu gleicher Zeit dort vertretenen Bryozoen hin- deuten würden. 2. Bau und systematische Stellung der Cyclostomen. Die in dieser Abhandlung allein in Betracht kommenden eyclostomen Bryozoen stellen eine von den cheilostomen gut getrennte Gruppe dar. Beide sind aber durch die Familien der Eleiden und Geiden morphologisch verbunden. Letztere vereinigen nämlich Merkmale aus beiden Abteilungen, werden aber seit D’OrBısny mit Recht als gleichartiger Typus den anderen gegenübergestellt. Immerhin erinnert die Existenz einer die Zellöffnung umrahmenden sechseckigen Stirnwand dieser Bleiden und Ceiden und das Heraustreten der einzelnen Zellen nicht terminal, sondern nur im oberen Teil dieser umgrenzenden Stirnwand schon sehr an die Cheilostomata. Diese Übergangsgruppe zwischen Cyelostomata und Cheilostomata findet sich indessen nicht in den eocänen Schichten Südbayerns, da sie am Ende der Kreidezeit, wo sie zugleich den Höhepunkt ihrer Entfaltung erreicht hat, ausgestorben ist. In bezug auf die systematischen Merkmale der zwei Hauptgruppen sei folgendes bemerkt: ‚Während bei den Cheilostomata besonders die Zellmündung durch ihre außerordentliche Mannigfaltigkeit in Form und Skulptur ein gut verwertbares Charakteristikum zur Unterscheidung von Arten und Gat- tungen abgibt, sind wir bei den Cyclostomen, denen eine einfache, runde Zellmündung eigen ist, darauf angewiesen, allein die Wachstumsverhältnisse der fast überall gleich dicken Zellröhren, ihre Anordnung und verschiedenes Heraustreten am Stöckchen und das Vorhandensein oder die Nicht- existenz sogenannter Nebenporen zu verwerten. Was speziell die letzteren betrifft, so lehrt ihre nähere Betrachtung folgendes: Legt man Schnitte durch rezente Stöcke cyclostomer Bryozoen, oder fertigt man Dünnschliffe durch fossile an, so bemerkt man in den Wandungen der Zellröhren meist zweierlei Arten von Poren, die sich in winzige Kanälchen nach dem Innern zu fortsetzen. Die ersteren sind immer die kleineren, welche, aus der Zellröhre herausführend, auch Oberflächenporen — surface- pores nach Warzers — genannt werden können. Diese Art von Poren veranlaßt das punktierte oder gekörnelte Aussehen des Stockäußeren bei verschiedenen Genera, wie bei Orisia, hei den meisten Idmoneen, Filisparsen, Tubuliporen, Stomatoporen, Entalophoren u. a. Warers (72) gibt nach der Untersuchung tertiärer, ceretacischer und paläozoischer Formen aus verschiedenen Gattungen an, daß die Größe dieser Poren — 0,008 mm — nur sehr wenig variiert. Diese Poren-Art hält Warers für das Homologon der freilich viel größeren Poren an der Vorderseite von beinahe allen Cheilostomata. Die zweite Poren-Art im Innern der Zellröhren eyelostomer Bryozoen ist von ansehnlicherer a Größe als die wmzigen Oberflächenporen. Nach Warers (72) scheinen diese zweiten Poren von be- stimmter regelmäßiger Anordnung zu sein, immer in gesetzmäßigem Abstande voneinander, so daß, wenn eine Zellröhre der Längsachse nach aufgeschnitten ist, eine oder zwei Reihen dieser Poren sichtbar werden, und die Stellung der Reihen scheint von besonderer Wichtigkeit zu sein. Über die physio- logische Bedeutung der Poren und den Grund ihrer gesetzmäßigen Anordnung ist noch nichts Genaues bekannt. Vielleicht ist, wie Warers (72) annehmen will, diese Poren-Art das Homologon der »rosette- plates« der Cheilostomata. Keine einzige Cyclostome hat jene als Fangorgane dienenden Avicularien oder Vibrakeln, wie sie die Cheilostomata besitzen. Es spricht also der Mangel soleher Differenzierungen im Bau für die niedere Stellung der geologisch älteren Cyelostomen. Ovicellen, sogenannte Eibehälter, kommen bei ihnen an der äußeren Stockwand vor, sind aber leider selten fossil erhalten. Bei einer größeren Anzahl von Cyelostomen ist die Ovicelle ein fast kugelrunder oder birnförmiger Sack wie bei Orisia, Idimonea, Bei anderen aus dieser Gruppe ist sie eine unregelmäßig gestaltete Anschwellung, die manchmal mehrere Zellöffnungen verdeckt. In beinahe allen diesen Fällen hat die Ovicellenwand winzige Poren von der- selben Gestalt wie diejenigen der Zellröhrenwand selbst, aber viel gedrängter beieinander stehend. Meist ist die Ovicelle an der Vorderseite, bei Hornera gewöhnlich — oder vielleicht immer — an der Rücken- seite des Stockes angeheftet. Ist nun in der vertikalen Verbreitung der Bryozoen im Meere ein Unterschied zu konstatieren zwischen Cheilostomen und Cyelostomen? Im allgemeinen kann man wohl sagen, daß die Meerestiefen für beide Gruppen dieselben Existenzbedingungen bieten; wo die einen vorkommen, muß auch die Mög- lichkeit gegeben sein, daß die anderen gedeihen können. Es möge jedoch eine Bemerkung WATERS nicht unerwähnt bleiben. Er beobachtete nämlich im Golf von Neapel, daß alle Cyclostomen daselbst — mit ganz wenigen Ausnahmen — in etwas tieferem Wasser vorkommen wie die Cheilostomen. Nach meiner Meinung hat das vielleicht seinen Grund darin, daß der hornige Deckel an der Zellmündung der Cheilostomen, der den Ciyelostomen fehlt, die ersteren widerstandsfähiger und geeigneter macht, in seich- terem und darum bewegterem Wasser, das ohnedies weniger rein ist, zu leben. 3. Auftreten der Cyclostomen während der geologischen Zeitabschnitte. Trennt man, wie es jetzt wohl meist geschieht, die Cryptostomata vollständig von den Oyelostomata als besondere Gruppe, so sind die als eyelostome Bryozoen angesprochenen paläozoischen Formen größten- teils sehr unsicherer Natur. So soll die hauptsächlich mesozoische cyclostome Stomatopora schon im ÖOrdovicien vorkommen (?). Das erste sichere, wenn auch noch spärliche Auftreten eyelostomer Bryozoen fällt in die Trias, wo bereits die Gattung Oeriopora nachgewiesen werden konnte, ein Genus, das auch noch im Tertiär vorkommt. Auch der Lias zeigt nur einige Cerioporen-Arten. Zahlreicher werden die Cyelostoman schon im Dogger, wo außer obengenannter Form auch die Diastoporiden, Entalophoriden und Frondiporiden stärker hervortreten. Besonders günstige Fundgebiete für Dogger-Bryozoen sind die Normandie, Lothringen, Württemberg, Bayern (bei Neu-Ulm), Krakau und Großbritanien. Der obere Jura scheint weniger reich an Bryozoen zu sein (Umgebung von Metz, Schwaben und Franken). Die untere Kreide zeigt wieder eine größere Fülle; hier sind neben den seit dem Dogger existierenden — 209 — Familien noch immer am stärksten die Gerioporiden vertreten. Im Gault sind keine neuen Formen zu verzeichnen. Erst im Cenoman erlangen die Cyclostomenfamilien einen vordem nicht vorhandenen Artenreichtum — z. B. im Essener Grünsand u. a. —, bis sie in der oberen Kreide, hauptsächlich im Senon, den Höhepunkt ihrer Entfaltung erreichen. Hier, am Ende des Mesozoikums, sind aber auch schon viele Gattungen der Cheilostomata vorhanden, wenn auch noch artenarm. Besonders reich an cyelostomen Bryozoen ist die weiße Schreibkreide von Rügen, Dänemark, das Senon des Pariser Beckens und des südlichen England; ebenso der senone Sand von Aachen und der Gegend von Quedlinburg und der Kreidetuff von Maestricht. Im Tertiär nehmen die Cyelostomen allmählich ab und werden von den Cheilostomen verdrängt. (Die Artenzahl tertiärer eyclostomer Bryozoen-Genera ist in einer Tabelle am Schluß der Arbeit vergleichshalber zusammengestellt.) Im pliocänen Crag von England — dem coralline erag — sind immerhin noch einige cyclostome Gattungen in größerer Artenzahl vorhanden, aber im einzelnen beschränkt sich dieser Reichtum nur mehr auf die Anwesenheit mehrerer Hornera- und Idmonea- Arten, zwei Genera, die auch noch unter den rezenten ceyclostomen Bryozoen die einzigen wichtigen Formen abgeben. 4. Die cyclostomen Bryozoen von Südbayern. Die im folgenden beschriebene kleine Fauna stammt, wie bereits Koschinsky (22) erwähnt hat, aus einem graugrünen schlämmbaren Mergel, der in den obersten Schichten des Götzreuther Grabens südlich von Traunstein ansteht und hier den nach Güuser gleichaltrigen »Granitmarmor« oder »Neu- beurer Marmor« begleitet. Ein kleinerer Teil der Bryozoen stammt wahrscheinlich aus dem Granit- marmor selbst. Endlich liegen noch einige Arten aus dem Höllgraben bei Adlholzen, etwas weiter west- lich gelegen, vor. Es sind dies alles sehr nahe beieinander liegende Aufschlüsse, welche alle einem und demselben Horizonte — oberes Eocän, Bartonien — angehören dürften. Die Angaben der einzelnen Fundpunkte fand ich jedoch bei Durchmusterung des Materials nicht mehr vor; ich habe bei den be- schriebenen Arten jedesmal als Fundort »Götzreuther Graben« angegeben. Abgesehen von der eingangs zitierten Arbeit Koscninsky’s beschäftigten sich mit dem Vorkommen unserer südbayerischen Bryozoen nur Scharsäurz (62) und Günsen (14). Gleichaltrige Bryozoenfaunen von anderen Lokalitäten sind beschrieben von Rruss (58) aus den vicentinischen Alpen, ferner aus dem deutschen Septarientone (55), außerdem von Römsr (61) aus dem norddeutschen Tertiär, dann von STOLIczkA aus dem Alttertiär von Neuseeland (67) und aus dem Oligocän von Latdorf bei Bernburg (66). Pergens beschrieb mehrere Bryozoen aus dem älteren Tertiär von Galizien (43), Ungarn (40 u. 48) usw. Über die einschlägigen Bryozoenarbeiten von Reuss aus der sächsischen, von Novix aus der böhmischen oberen Kreide, von Haszxow über die Maestrichter Kreide, von Marssox über die senonen Bryozoen der Insel Rügen, sowie diejenigen von Nkvıans, Waters und Seevexza über die italienischen Jungtertiären Bryozoen und die ebenfalls von Warzrs und Mac Givuivray beschriebenen australischen tertiären Bryozoen und die Polyzoa of the Crag von Busk wolle man in der »Zusammenstellung der benutzten Literatur» nachsehen. Palaeontographica. Bd. LIV. IC) SI 210 — Bei der Untersuchung der eyelostomen Bryozoen des südbayerischen Alttertiärs mußte ich eine Anzahl Stücke als nicht bestimmbar ausschalten; aus demselben Grunde war KoscHinsky gezwungen, einen Teil seiner Stücke außer Betracht zu lassen. Obwohl die mir vorliegenden COyclostomata, was den Gesamthabitus betrifft, nicht gerade als sehr gut erhalten bezeichnet werden können, so ist es doch möelich gewesen, die gut erhaltenen Exemplare mit schon beschriebenen Arten zu identifizieren bezw. als neu zu erkennen. Die von mir untersuchte Bryozoenfauna ist bei dem geringen Individuenreichtum als eine immerhin artenreiche zu bezeichnen. Es könnte jedoch sein, daß bei vollständiger Erhaltung der ganzen Kolonien viele meiner Arten sich vereinigen ließen, oder daß allmähliche Übergänge von einer Spezies zur anderen konstatiert werden könnten, anderseits zusammengefaßte Formen spezifisch oetrennt werden müßten. Freilich habe ich mich, wenn es sich um den Nachweis weiterer Verzwei- gungen der Stöckchen handelte, auf die Angaben früherer Autoren gestützt, welchen nicht nur Bruch- stiicke, sondern wohlerhaltene Kolonienverästelungen vorlagen. Die Stücke des mir vorliegenden Materials bilden entweder knollen-, scheiben- oder pilzförmige Vereinigungen von verkalkten Zellröhren, oder sie sind Bruchstücke von baumförmig in die Höhe stei- eenden Kolonienstämmehen. Die so erhaltenen Stämmehen zeigen etwa einen Durchmesser von 1—1,5 mm: nur einige Hornera- und Entalophora-Arten erreichen kaum 0,8 mm Durchmesser; die scheibenförmigen Genera hingegen, wie z. B. Defraneia, zeigten zum Teil eine Breite von 4 mm. Der Querschnitt der meist dichotom verzweigten Stämmehen ist meist rundlich, auch kreisrund oder, wenn die Stücke ab- geplattet, komprimiert sind, so ist ihr Querschnitt oval, dreieckig oder abgerundet vierseitig. Zur besseren Auffindung der hier in Betracht kommenden Genera möge eine Zusammenstellung derselben folgen, zum größeren Teil nach dem System von Busk: A. Zellröhren allseitig auf der Oberfläche des Stockes ausmündend. I. Stock eylindrisch, meist verästelt. Zellröhren in der ideellen Längs- achse aus dem Stockinnern entspringend; a) nur Hauptzellen (eigentliche Zellröhren) vorhanden; «) Zellmündungen regellos zerstreut stehend . . » 2.2.2... Entalophora Lmx.; ?) Zellmündungen in etwas voneinander entfernten ringförmigen Querreihen oder zusammenhängenden schrägen Spiralen das Stimm chen umsebende a S10p on alERee: b) Außer den Hauptzellen noch zahlreiche Nebenzellen (Nebenporen) vorhanden ; a) Nebenzellen in der äußeren Schicht des Stockes, kurz, nach der. Oberfläche umbiegend a2 Er Hetero naMBruNnNg; II. Stock knollig oder, wenn verästelt, mit dieken, unregelmäßig knolligen, knorrigen Ästen. Zellen meist in mehreren Schichten übereinander. Stockoberfläche ein meist gleichförmiges Maschennetz (die zusammen- gedrängten Zellröhren) bildend. . . . . 2. 2. 2.2... 2.2... Cexiopora Gonpr. B. Zellröhren (Hauptzellen) nur auf einer Seite des Stocks ausmündend. I. Stock baumförmie: diehotom oder netzförmig verästelt; — 2ll — ) Zellröhren auf der geteilten Vorderseite des Stockes in alter- nierenden parallelen Querreihen; «) (Juerreihe aus einer Zellreihe bestehend. Stock ohne Scheide- wand. Stockwand dünn, ungeschichtet, hinten mit einer Schicht von@iNlebenzellen er a ldmonea: Die ganze äußere Stockwand aus konzentrisch ühereimander gelagerten Kalkschichten gebildet, die von grübchenförmigen Nebenzellenwerxulliiesndee Se Orisina-DLORB:: b) Zellröhren auf der Vorderseite in unregelmäßigen, schiefen (uer- reihen, meist aber ganz regellos zerstreut mündend; a) Stockwand dünn, ungeschichtet. Ohne Nebenzellen. Zell- röhrenwoerades sr ee a elnlispansaen! Or; Zellröhren anfangs eidlteh verwachsen, dann rüsselförmig aloe oO Sen r 7:0008ein ae Nu: p) Stockwand dick, aus konzentrischen Kalkschichten gebildet. Stockwand von oft ausmündenden Nebenzellen erfüllt . . Hormnera Lax.; II. Stock scheiben- oder pilzförmig, bald mit der ganzen Unterseite, bald mit einem kurzen, zentralen Stiele festsitzend; a) Zellmündungen in sternförmig ausstrahlenden Zellzügen ; &) zwischen den Zellzügen noch Poren . a Defraneia BRONN.; ß) zwischen den Zellzügen porenlos, glatt. . . ..... . Multitubigera D’OrB. b) Zellmündungen auf der Oberfläche des kreiselförmigen Silkas unregelmäßig gestellt, nicht in Zellzügen, aber allseits nach der Beripherier zu eerichten 2. 08 0 ee. KMeseoinrrale reAsr. Ill. Stock kronenförmig, kugelig, mit unr elnaßıe angeordneten zacken- oder kammartigen Zellbündeln, oder selten aus mehreren verwach- senen, sternförmigen Kolonien zusammengesetzt; a) Stock diek, vielgestaltet knollig, kronenähnlich, aus mehreren nebeneinander liegenden und durch den Stock verwachsenen Einzel- kolonien gebildet. Die Kolonien mit mehrreihigen Zellzügen . . Kadiopora »’Onn. Alle zur folgenden Artenbeschreibung gehörigen Abbildungen der 2 Tafeln sowohl als die Text- figuren sind in 12facher Vergrößerung von Herrn Universitätszeichner Bırkmaıer ausgeführt. 3. Beschreibung der Arten. Unterordnung Cyclostomata Busx. (Bryozoaires centrifugines D’ORB.) Familie: Diastoporidae. Diagnose: Stock festgewachsen und kriechend oder frei, breitlappig, dann aufgerichtet bis stammförmig. Zellröhren aus einer plattenförmigen, oft inkrustierenden Wand (Germinalplatte) ent- aan springend und emseitig in mehr oder weniger divergierenden Reihen ausmündend und, wenn die Platte zu einen Cylinder verwachsen ist, allseitig, oder wenn sie eine flache Mittelwand bildet, nach zwei Seiten sich öffnend, selten nur in einer einzigen inkrustierenden Zellreihe (so bei Stomatopora,; hier die denkbar einfachste Zellröhrenkolonie). Mündungen in vielen Fällen aus dem Stock herausragend. Neben- zellen (Poren zweiter Ordnung) fehlend oder vorhanden. Genus: Proboscina Aupovın. Diagnose: Stock aus zwei oder mehreren, mit der Unterseite teilweise angewachsenen Zell- röhren bestehend, die sich mit dem oberen, etwas verschmälerten Ende rüsselartig nach auf- wärts biegen. Dieses freie Ende trägt die mit einem deutlichen Ring versehene Mündung. Die Mün- dungen liegen bald mehr oder weniger regelmäßig in Querreihen angeordnet, bald regellos zerstreut. Geologische Lebensdauer: Proboseina erschemt zuerst im Jura, wird am artenreichsten in der Kreide, im Tertiär allmählich seltener werdend, ist sie in der Jetztzeit nur noch in einigen Arten im Mittelmeer vertreten. Proboscina cfr. subclavata Reuss. Taf. XXIII, Fig. 1 u. 2. 1872. Proboseina subelavata Reuss. Bryozoen und Foraminiferen d. unteren Pläner in Geinitz!: Das Elbtalgebiet in Sachsen, p. 113, t. 26, £. 5. Beschreibung: Mit der Reuss’schen Art glaube ich ein einziges, aber sehr gut erhaltenes Exemplar vergleichen zu können. Das Stämmchen ist von rundlich querovalem Querschnitt, was auf eine Kompression von hinten nach vorn zurükzuführen sein dürfte. An der Vorderseite verlaufen fünf Zellröhren unregelmäßig nebeneinander, die zuerst mit der Rückenwand ein Stück verwachsen sind, dann aber mit dem freien Ende, das eine ringförmige Öffnung zeigt, rüsselartig aus dem Stock heraus- ragen. Die Zellröhren sind regellos angeordnet; man kann kaum unregelmäßige (Juerreihen wahr- nehmen. Die Rückenseite ist glatt, wenig gewölbt, nur mit winzigen, entfernt stehenden Poren besetzt. Verwandtschaft: Die vollständige Identifikation mit der Rxuss’schen Art ist erst möglich, wenn mehr als ein Bruchstück aufgefunden ist, da sich der Speziesname auf die keulenförmige End- anschwellung des gesamten Stockes bezieht; sonst sind jedoch alle spezifischen Eigenschaften auch bei der mir vorliegenden Form vertreten. In gewisser Hinsicht erinnert das Stück an die von Novi (34) beschriebene Proboseina Suessi. Zahl der untersuchten Exemplare: 1. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: im unteren Pläner des sächsischen Elbtalgebietes (Genoman). Familie: Entalophoridae. Diagnose: Stock frei in die Höhe wachsend, meist dichotom verästelt, selten einfach linear ausgebreitet, öfters nach oben keulen- oder fächerförmig erweitert oder auch knollig. Zellröhren meist 1 Palaeontogr. XX. al in der medianen Längsachse des Stockinnern, selten auf einem zentralen Bündel von Röhrenzellen ent- springend, allseitig unregelmäßig zerstreut ausmündend. Nebenzellen fehlend oder vorhanden. Genus: Entalophora Laumovrovx. Diagnose: Stock aufrecht, dichotom verästelt, meist eylindrische Stämmchen bildend. Zell- röhren im Innern in der medianen Längsachse des Stocks entspringend. Mündungen der Zellröhren fast immer regellos rings um die Stämmchen verteilt, äußerst selten im Quincunx gestellt. Die Spitze der Äste mit Germinalporen. Geologische Lebensdauer: Khntalophora tritt bereits ım Jura mit einer Anzahl von Arten auf und bleibt bis zur Jetztzeit ungefähr im gleichen Verhältnisse erhalten. Entalophora attenuata SToLiczxa. Taf. XXI, Fig. 3. 1848. Pustulopora anomala Reuss. Foss. Polyparien d. Wien. Tertiärb., p. 41, t. 6, f. 17, 18. 1861. Pi attenwata STOLICZKA. Bryoz. v. Latdorf, p. 74, t.1, f 1. 1864. 5 » StoL. Rkuss: Ober-Oligoeän 11, p. 61. 1869. Entalophor« cn StoL. REUuSS: Pal. Stud. ü. d. ält. Tertiärsch. d Alp., p. 74, t. 36, f. 12. Beschreibung: Diese Form zeichnet sich in erster Linie durch ihre Schlankheit und durch die geringe Anzahl der sehr entfernt stehenden Zellmündungen aus. Diese bilden um die drehrunden, im Durchmesser bisweilen wechselnden Stämmehen herum eine sehr unregelmäßige, meist kaum walır- nehmbare Spirale, die am Stock entlang aufsteigt. Oft smd an kurzen Bruchstücken vorn nur ein oder zwei Zellmündungen vorhanden. Reuss (58) gibt an, daß an seinen Stücken oft von beiden Seiten des Röhrchens her eine seichte, furchenartige Depression noch eine Strecke weit an dem Stämmchen herab- zieht. Feine, nadelstichartige Poren sind über die gesamte Stockoberfläche fast gleichmäßig verstreut. Verwandtschaft: Eine gewisse Ähnlichkeit besitzt diese Form mit der weiter unten zu be- sprechenden Intalophora virgula HaGENnow, mit der sie auch von einigen Autoren, aber wohl mit Un- recht, vereinigt wird. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 60—80. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: im Alttertiär von Val di Lonte (Südalpen) sehr häufig; überdies nach Reuss auch im Ober-Oligoeän von Norddeutschland und Miocän des Wiener Beckens. Entalophora virgula v. Hagınow. 1851. Pustulipora virgula v. HAGENoW. Bryozoen der Maestrichter Kreileb., p. 82, t. 1, f. 3. 1851. N rustica v. Hag. Ibilem, p. 17, t. 1, £. 5. 1852. Entalophora varipora D'ORB. Pal. france. V, p. 787, t. 621, f. 1—3. 1865. r a D’ORB. BEISSEL: Bryoz. d. Aach. Kreideb., p. 82, t. 10, £. 120—128. 1872. m viryula v. HaG. REusSs!: Bryoz. u. For. d. unt. Pläners v. Sachsen, p. 113, t. 26, £. 5. 1877. Pe vanipora DORB. NOVvAk: Bryoz. d. böhm. Kreilef., p. 108, t. 8, f. 1-5, t. 10, f. 1, 2. 1887. = virgula v. HaG. MARSSOoNn: Bryoz. d. w. Schreibk. d. I. Rügen, p. 20. 1 Palaeontogr. XX. a Beschreibung: Der vorhergehenden Art auf den ersten Bliek sehr ähnlich, unterscheidet sich diese Form doch in mehrfacher Beziehung von ihr. Bei nt. virgula v. Has. folgen die ringförmig umrandeten Zellöffnungen in viel kürzeren Zwischenräumen aufeinander als bei nt. attenuala Sron., ferner verlaufen hier bereits an der Vorderseite oft mehr als zwei Zellröhren nebeneinander, wodurch Ent. vörgula nicht mehr die auffallende Schlankheit der vorigen Art besitzt. Auch die vorliegende Entalophora-Art hat, wie fast alle zu diesem Genus gehörigen Formen, kreisrunden (uerschnitt der Stämmchen, doch fallen bei ihr am Stämmchen und an den Zellröhren meist dicht aufeinander folgende Querrunzeln auf. Überdies ist auch die Stoekwand von zahlreichen mikroskopischen Porenkanälen quer durchsetzt, wodurch die Oberfläche dicht punktiert, wie gekörnelt erscheint. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 20—30. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: im Genoman von Sachsen und im der oberen Kreide von Böhmen, Senon von Maestricht, Aachen und der Insel Rügen. Dann erst wieder im Jungtertiär von Unteritalien und nach Warers (72) lebend im Mittelmeer. Entalophora pulchella Rkuss. 1848. Oricopora pulchella Reuss. Polypar. d. Wiener Tertiärb.,! p. 40, t. 6, f. 10. 1866. Entalophora pulchell« Reuss. Foram., Anth. u. Bryoz. d. deutsch. Septarientons, p. 78, t. 9, £. 5. Beschreibung: Diese Art zeigt nicht wie bei den vorigen Formen vereinzelte Zellöffnungen an der Stammoberfläche, sondern es erscheinen bereits mit der Zunahme der Dieke des Stockes dicht- gedrängte Zellröhren beieinander, die ganz regellos rings um das Stämmehen gelagert smd. Man er- kennt, wenn die Vorderseite allein sichtbar ist, bis zu 5 Zellröhren nebeneinander. Verwandtschaft: Sie hat gewisse Ähnlichkeit mit der weiter unten zu beschreibenden Spiro- pora pulchella Ruuss, bei welch letzterer jedoch sich schräg aufsteigende Spiralreihen der Zellen deutlich wahrnehmen lassen. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 30. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: nicht selten im oligocänen Septarienton von Söllingen, sowie im Unteroligocän von Latdorf in Bernburg (Norddeutschland), außerdem im Wiener Miocän. Entalophora clavula Ruuvss. 1848. Pustulipora clavula Reuss. Polypar. d. Wiener Tertiärb., p. 41, t. 6, £. 11. 1862. 2 incrassata RÖMER. Nordd tert. Polyp. Palaeontogr. IX, p. 223, t. 57, £. 11. 1862. a ramosa RÖMER. Ibidem, p. 223, t. 37, £. 17. 1866. Entalophora elawula Reuss. |]. e. deutsch. Septarienton, p. 78, t. 9, f. 3,4. Beschreibung: Die Abgrenzung dieser Spezies beruht im besonderen darauf, daß das Stämmchen am oberen Ende keulenförmig angeschwollen ist. Außerdem bemerke ich, daß Furchen die Zellröhren an beiden Seiten begleiten und nach dem Stamm zu konvergieren, ohne aber sich zu treffen. Im übrigen ähnelt diese Art sehr der vorigen. Russ (55) schreibt, daß bei seinen Stücken ältere Stamm- " Haıinger’s naturw. Abhalgn., Bd. 2. Wien 1848. teile und die jüngsten Spitzen in Hinsicht auf ihre Zellröhrenbeschaffenheit ein sehr verschiedenes An- sehen erhalten. Nach ihm gehören Pustulipora incrassata Röm. und P. vamosa Röm. einer Art an, und zwar soll erstere ein verdiekter Endzweig, letztere ein kleines Bruchstück eines dünnen älteren Zweiges sein, bisweilen habe man Gelegenheit, alle diese Formen an einem und demselben Bruchstücke zu be- obachten. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 15. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: nicht selten im oberen Oligocän von Nordwestdeutschland sowie im Wiener Miozän. Entalophora Geinitzi Russ. Taf. XXIII, Fig. 4. 1372. Entalophora Geinitzi REUSS. GEINITZ: Elbtalgeb. v. Sachsen, p. 117, t. 29, £. 6, 7, 1877. n rn Reuss. Noväk: Bryoz. d. böhm. Kreidef., p. 31, t. 7, f. 10. Beschreibung: Es ist dies eine der wenigen Arten meines Materials, die bisher nur aus der Kreide beschrieben worden sind. Bei der vorliegenden Art stehen die Zellmündungen ganz besonders gedrängt beieinander, am gedrängtesten von allen Kntalophoren-Formen, so daß oft bis 9 Zellröhren, von vorn aus betrachtet, sichtbar sind. Die Stämmehen sind ver- hältnismäßig sehr dick, im Querschnitt quer-oval und fast rechtwinklig dichotom ver- zweigt. Durch das Nahebeiemanderstehen der Zellröhren kommt auch eine gewisse Quineuneialstellung derselben zum Ausdruck, die es nahelegt, dieser Spezies gleich- wohl den Genusnamen Spiropora zu geben. Die einzelnen Längsfurchen, die am Stämmehen sichtbar sind, bilden die Wandungen der Zellröhren. Novix (34) will diese Form mit Ent. pulchella vereinigen, aber ein Grund hierfür liegt wohl nicht vor. Der beigegebene Dünnschliff, durch die ideelle Längsachse eines oben be- schriebenen Stocks gelegt, soll den Verlauf der Zellröhren im Stockinnern darstellen. Die Zellwände sind als schwarze Konturen gezeichnet. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 15. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Unterer Pläner (Cenoman) von Sachsen und obere Kreide von Böhmen. Entalophora subregularis p’Orr. Taf. XXII, Fig. 5. 1842. Entalophora subregularis D'ÖRBIGNY. Pal. franc. Terr. eret., p. 790, pl. 621, f. 15—17. 1863. 5 B D’ÖRBIGNY. SCHAFHÄUTL: Südbayerns Leth. Geogn., p. 49, t. 2, £. 6. Beschreibung: Ein gut erhaltenes Stück meines Materials stimmt vollständig überein mit der von Scnarnäurr in der Lethaea Geognostica abgebildeten und beschriebenen Form. Charakteristisch daran sind die an starken, rundlichen Stämmehen auffallend weit voneinander entfernt stehenden Zellmündungen. Dabei ist eine schräg nach oben verlaufende, aber etwas unregelmäßige Spiralreihe dieser Mündungen nicht zu verkennen. Nach der dichotomen Teilung des Stämmchens rücken die Zell- — 216 — öffnungen näher anemander und zeigen somit fast den Charakter des Genus Spiropora. Ent. subregulanis ist eine der wenigen noch haltbaren Spezies, welche D’OrsBıcnY für die Bryozoen aufgestellt hat. Fundort: Götzreuther Graben. Nach Scnmarnäurr’s Angabe im Höllgraben bei Adlholzen südlich Traunstein. Sonstiges Vorkommen: p’OrBIenY gibt für diese Form viele cretaceische Lokalitäten Frank- reichs an, so im Senon von Meudon bei Paris. Genus: Spiropora LAamovroux. Diagnose: Stock aufrecht, dichotom verästelt, eylindrisch, Querschnitt kreisrund. Ähnlich Entalophora, aber Zellmündungen rings um das Stämmehen herum in Spiralform verlaufend. Spiralfläche entweder senkrecht zur Stocklängsachse oder Spirale schräg am Stämmcehen hinauf- laufend. Von außen sind die dicht aneimander stoßenden Zellröhren meist facettenartig angedeutet. Die äußere Stockwand ist mehr oder weniger konzentrisch geschichtet. Die Zellöffnungen zeigen einen deutlich abgesetzten Ring. Warers (72) will Spiropora mit Entalophora vereinigen. Geologische Lebensdauer: In fast gleich großer Artenzahl von Jura bis Tertiär reichend. Spiropora pulchella Revss. 1848. Spiropora pulchella Reuss. Pal. Stud. üb. d. ält. Tertiärsch. die Alpen, p. 75, t. 36, f. 4,5. Beschreibung: Diese Form steht Entalophora pulchella Rewss sehr nahe. Jedoch treten ihre dicht, vorn bis 5 beieinander stehenden Zellöffnungen nicht wie bei dieser regellos aus dem Stämmchen heraus, sondern bilden eine deutliche, aufsteigende Spirale, so daß auf den ersten Blick die quincunciale Stellung der Mündungen wahrnehmbar ist. Freilich habe ich auch Übergänge von der einen zur anderen Form konstatieren können; aber doch lassen sich die meisten Stücke gut auseinander halten. Bei ab- geriebenen Exemplaren werden die runden Zellöffnungen meist elliptisch. Diese Form zeigt ım Dünn- schliff den gleichen Zellröhrenverlauf im Stockinnern wie Spiropora vertieillata GoLDF. (s. d.). Verwandtschaft: Außer der oben erwähnten Form dürfte ihr Entalophora Geinitzi nahe stehen. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 50. Fundort: Götzreuther Graben. Häufie. Sonstiges Vorkommen: häufig im Alttertiär von Crosara und Val di Lonte (Südalpen). Spiropora verticillata Goupr. Taf. XXIH, Fig. 11. 1826. Ceriopora verticillata GoLDFUSS. Petref. Germ. 1, p. 36, t. XI, f. 3. 1846. Cricopora annulata Reuss. Verstein. d. böhm. Kreide II, p 64, t. 14, f. 2,3. 1851. n vertieillata v. HAGENow. Bryoz. d. Maestricht. Kreide, p. 20, t. 1, f. 12. 1851. M Reussi v. Hag. Ibidem, p. 21, t.1, Fig- 13. 1863. Spiropora antiqua D'ORB. SCHAFHÄUTL: Leth. Geogn., p. 45, t.2, f.2. _ 1865. ; vertieillata BEISSEL. Bryoz. d. Aachen. Kreide, p. 70, t. VIII, f. 91—93. 1871. = a GoLDe. GEINITZ: Elbtalgebiet v. Sachsen, p. 118, t. 29, f. 9. 1871. e n GOLDE. SIMONOWITSCH: Beitr. z. K. d. Bryoz. d. Essen. Grünsand., p. 63. 1884. > n GoLDF. WATERS I. e., p. 685. 1892. s e GoLDF. HENNIG: Studier ofver Bryoz. i Sveriges Kritsystem, p. 17. Beschreibung: Diese Form war lange Zeit manchen Zersplitterungen in bezug auf ihre Nomenklatur ausgesetzt, bis es D’OrBIenY gelang, die Identität an reichem Materiale nachzuweisen. Sie ist der eigentliche Typus einer Spiropora. Ein ziemlich kräftiger Stamm mit verhältnismäßig großem Durchmesser. Ich habe hier alle diejenigen Stücke vereinigt, bei denen die Zellmündungen typisch quirlartig in größerer oder geringerer vertikaler Entfernung am Stock sitzen. Die Zellmündungen selbst sind mit starken Ringen umgeben. Was den horizontalen Abstand zweier Mündungen betrifft, so kann dieser sehr variieren. Hasenow (16) unterschied aus diesem Grunde eine be- sondere Art Cricopora Reussi mit entfernter stehenden Öffnungen, eine Abgrenzung, die durch später gefundene Übergänge am gleichen Stock in Wegfall kommen mußte. Dureh die seitliche Aneinanderreihung der Zellröhren kommen schwach gerundete Facetten zu stande, so daß das ganze Stämmchen eine etwas prismatische Form ein- nimmt, wobei die Zellröhrenwände in erhabenen Kanten aneinanderstoßen. An der Verästelungsstelle der Stämmcehen scheinen dieselben immer an Dieke zuzunehmen. Übrigens zeigt diese Form auch sanft ansteigende bis steile Spiralen der Zell- öffnungen, was aber ebenfalls zu keiner Artabgrenzung Veranlassung geben kann, da SImoxowiItschH (65) die schräge und die horizontale Anordnung an ein und der- selben Kolonie beobachtet hat. [ Der beigegebene Dünnschliff zeigt den Verlauf der Zellröhren im Stock- innern; außerdem die stark verdickte Stockwand. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 70. Fundort: Götzreuther Graben. Sehr häufig. Sonstiges Vorkommen: im Essener Grünsand (CGenoman) ziemlich selten; in Frankreich in allen drei Kreidebassins; ferner in der Schreibkreide der Insel Rügen und an einigen Lokalitäten in Schweden, im Aachener und Maestrichter Senon, in der oberen böhmischen Kreide, im unteren Pläner des sächsischen Elbtalgebirges, und endlich im Tegel eines nicht näher bestimmten Fundortes des Wiener Beckens. Merkwürdigerweise fehlt diese Spezies im deutschen Septarienton und in den vicentinischen Alpen. Spiropora tenuissima Reuss. 1869. Spiropora tenuissima REuss. Pal. Stud. üb. d. ält. Tertiärsch. d. Alp., p. 76, t. 36, f. 6. Beschreibung: Eine wenig differenzierte Art. ‘Hauptsächlich auffallend dadurch, daß die Kolonie ungemein dünne Stämmchen bildet. Im allgemeinen Habitus der vorigen Art, Spür. verticillata Gorpr., sehr ähnlich, jedoch ragen bei vorliegender Art die Zellröhren weit aus dem Stock heraus. Außerdem sind hier bei Spör. tenuissima die Zellröhren nicht als Facetten äußerlich sichtbar, sondern erst, abgesehen von sehr seichten Furchen am Stock, beim Heraustreten deutlich wahrnehmbar. Quirl- förmig zu 4 oder 5 beieinanderstehend. Sollten sich vollständige Kolonien davon auffinden lassen, so könnte es sich leicht herausstellen, daß Spin. tenuwissima die jüngsten Zweige von Sp. vertieillata bildet. 28 Palaeontographica. Bd. LIV. za) = Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 15. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: sehr selten bei Val di Lonte (Alttertiär der Südalpen). Spiropora idmonoides nov. sp. Taf. XXI, Eis. 12 u. 13. Beschreibung: Diese hier als neu beschriebene Art besitzt bei flüchtiger Beobachtung eine sewisse Ähnlichkeit mit der oben beschriebenen Spiropora vertieillata GoLpr. Während bei letzterer voll- ständig zusammenlaufende Spiralen der Zellmündungen die Stämmehen umgeben, beginnen die Zell- ötfnungsspiralen bei Spiropora idmonoides wie bei der weiter unten zu besprechenden Gattung Idmonea, an der Vorderseite mit alternierenden Anfangszellröhren und vereinigen sich nach Art von Spiropora an der hückenseite zur vollkommenen Spirale. Die Konstanz dieser Eigenschaften bei einer Reihe von Exemplaren ließ es mir als notwendig erscheinen, diese als neue Art aufzufassen. Untersuchte Stücke: etwa 14. Fundort: Götzreuther Graben. Genus: Heteropora BLAınviLLe. Diagnose: Stock aufrecht, meist stammförmige, eylindrisch, diehotom verästelt. Zellröhren — Hauptzellen — in der medianen Längsachse des Stockes entspringend, in unregelmäßigen Längs- oder Querreihen ausmündend, die runden Öffnungen gewöhnlich nieht herausragend. Nebenzellen (Porenkanäle) nur eine äußere Schicht im Stocke bildend, meist mehrmals verzweigt, auf der Oberfläche als kleine, oft in regelmäßigen Reihen stehende Poren, die zuweilen durch em Kalkhäutchen geschlossen sind, ausmündend. Nebenzellen meist ein femes Netzwerk um die Zellöffnungen herum bildend. Geologische Lebensdauer: Jura, Kreide häufig, Tertiär selten. Heteropora subreticulata Reuvss. Taf. XXI, Fig. 6. 1369. Heteropora subreticulata Reuss. Pal. Stud. üb. d. ält. Tertiärsch. d. Alp., p. 76, t. 86, f. 7. 1887. sr reticulata MARSSon. Bryoz. d. w. Schreibkr. d. I. Rügen, p. 26, t. II, -f. 4. 1889. „ subreticulata REUSS. PERGENS: Foss. Brycz. v. Wola Lu’zanska, p. 65. Beschreibung: Die runden, nicht aus dem Stock herausragenden Zellöffnungen stehen in unregelmäßigen Querreihen beieinander und sind durch ein Maschennetz von ungefähr gleichgroßen, aber etwas eckigen Nebenzellen miteinander verbunden. Bald sind die einzelnen Maschen am Grunde geschlossen, bald werden sie von je einer Pore durchbrochen. Die Rückenseite gleicht in bezug auf das Netzwerk der Nebenzellen genau der Vorderansicht. Die Stämmcehen zeigen einen querovalen Querschnitt. Marssox (28) gibt als besonderes Kennzeichen seiner Art Het. retieulata an, daß bei ihr das Netzwerk der Nebenzellen in kleinerem Maßstabe angelegt sei als die runden eigentlichen Zellöffnungen. Ich habe diese Form jedoch mit Het. subretieulata Reuss vereinigt, da der Aufbau des ganzen Stockes, also der eigentliche Bauplan der Kolonie, bei beiden Formen derselbe ist. P Ob aber die von HrsnıG! aus dem schwedischen Senon beschriebene Het. subretieulata und die von Bısk (3) aus dem Crag von England aufgezählte Het. retieulat« Busx tatsächlich hier einzureihen sind, geht aus der Beschreibung derselben nicht klar hervor. Die Rruss’sche Art Het. subretieulata hat für das obere Eocän nach Psrcens ganz besonderen Wert. Dieser belgische Forscher schreibt (43): »Aus der Bryozoenfauna (von Wola Lu’zanska in Galizien) würde man auf bartonisches Alter (oberes Eoeän schließen, welches speziell bedingt wird durch das Auftreten von Het. subretieulata Reuss, ferner von cheilostomen Bryozoen wie Eschara Suessi, Cribrilina chelys Koscn., Batopora multiradiata Reuss u. a.« Die vorliegende Art wäre demnach von besonderem stratigraphischem Werte. Anzahl der Exemplare: 3. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Weiße Schreibkreide der Insel Rügen; schwedisches Senon (?), englischer Crag (?), Alttertiär von Galizien (Wola Lu’zanska), Alttertiär der vicentinischen Alpen (Val di Lonte). Heteropora dichotoma Gouor. 1826. Heteropora dichotoma GoLpruss. Petref. Germ., p. 34, t. 10, f. 9. 1848. „ 5 GoLpruss. REUSS: Polypar. d Wien. Tertiärb., p. 35, t. V, f. 20, 1851. n = GoLpruss. v. HAGENnow: Bryoz. d. Maestr. Kreideb., p. 47, t. V, £. 15. 1892. n m GoLpDFUSSs. HENNIG: Stud. of. Bryoz. i Sverig. Krits., p. 22. Beschreibung: Die Hauptzellöffnung ist jedesmal umgeben von einem Kranz unter sich gleichgroßer, aber kleinerer Nebenzellen, die als rundliche Poren an der Oberfläche erscheinen und ziemlich tief in der Stockwand eingebettet liegen, so daß sie das Ansehen kleiner Grübchen besitzen. Bei den Stücken aus dem Wiener Becken ist die Zellöffnung, die auch etwas vertieft liegt, von 6 bis 8 Nebenzellen kranzartig eingerahmt. Bei den Maestrichter Exemplaren ist dieser Kranz nicht selb- ständig zu einer Zellöffnung gehörig, sondern es haben dort wegen der geringeren Anzahl von Nebenzellen mehrere Zellöffnungen den Kranz oder einen Teil davon gemeinschaftlich. Bei den mir vorliegenden Stücken ist gewissermaßen beiderlei Anordnung vereinigt, da ich einmal den vollständigen, das andere Mal den weniger entwickelten Kranz beobachten konnte. Doch schließen sich im allgemeinen meine Stücke mehr den Maestrichter Exemplaren an. Der Querschnitt des ziemlich starken Stämmchens ist fast kreisrund. Die Stöcke sind typisch dichotom verästelt, eine Eigenschaft, die bei der vorhergehenden Spezies nicht zu bemerken war. Verwandtschaft: Im Aufbau der Het. subreticulata Reuss ähnlich. Die polygonalen Neben- zellen dieser letzteren Art dürften den Nebenzellen der Het. dichotoma Goupr., wo sie als rundliche Poren äußerlich sichtbar sind, entsprechen. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 10, alle verzweigt. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Bei Maestricht, Falkenberg und Heer (Senon); ferner aus äqui- valenten Schichten Schwedens; im miozänen Leithakalk von Eisenstadt in Ungarn; nach MicHeLin im Grünsand von Grandpre in den Ardennen (?). ! Studier ofver Bryoz. i Sverig. Kritsystem. p. 24. Lund 1892. — 20 — Familie: Idmonidae. Diagnose: Stock baumförmig verästelt, meist von der Seite, selten von hinten her das Stämmehen zusammengedrückt. Hauptzellröhren sich nur auf der Vorderseite öffnend, aus einer auf der Hinterseite des Stockes liegenden dünnen Schicht von Nebenzellen, selten aus der Hinterwand selbst entspringend. Mündungen wenig oder auch kurz röhrenförmig herausragend. Nebenzellen vorhanden oder fehlend. Genus: Idmonea Lamouroux. Diagnose: Hauptzellröhren aus einer Rückenseitenschicht von Nebenzellen entwickelt und nach vorn zu ausmündend. Hauptsächlich charakteristisch für /dmonea ist, daß die Vorderseite in der Mitte durch eine schmale Längstläche — oder auch Kante oder Furche — in zwei Seitenflächen geteilt ist, auf denen die Zellmündungen in alternierenden, unter sich parallelen, fast immer einreihigen Querreihen (Zellzügen) stehen. Rückenseite flach oder gewölbt, bald glatt mit verschieden gestreifter Epithek, bald durch die geöffneten Nebenzellen porös. Querschnitt der Stämmchen fast immer dreieckig. Geologische Lebensdauer: /dmonea erscheint bereits mit mehreren Arten im Jura, kommt aber in der Kreide und im Tertiär weit häufiger vor und ist auch lebend noch in vielen Arten ver- treten; bei Spitzbergen, Neufundland, Florida, Tenerifa, im adriatischen Meere, im indischen Archipel und an Kaliforniens Küste. /dmonea ist neben Hornera im der Gegenwart die häufigste eyclostome Bryozoe. Idmonea reticulata Rnuvss. Taf. XXI, Fig. 14. 1869. Idmonea reticulato Reuss. Pal. Stud. ü. d. ält. Tertiärsch. d. Alp., p. 69, t. 34, f. 13. 1892. 5 n Revuss. WATERS: On North Italian Bryozoa, p. 156, pl. III, f. 10; in Quart. Journ. Beschreibung: Schlanke, seitlich zusammengedrückte, gabelförmige Stämmehen von gerundet dreiseitigem Querschnitt. Die etwas gewölbte Rückenseite zeigt ein zierliches Netzwerk als epithekalen Überzug mit fast gleichgroßen Maschen, welches dadurch zustande kommt, daß feine erhabene Längs- streifen sich vielfach spalten, um sich in geringen Abständen wieder zu vereinigen. Am Grunde jeder einzelnen Masche steht eine kleine Pore, die aber auch durch ein Kalkhäutchen verdeckt sein kann. Dieses Netzwerk der Rückenseite hat den Speziesnamen veranlaßt. Die Seitenflächen der Stämmcehen gehen im gleichmäßiger Wölbung in die Vorderseite über, in deren Mitte sie sich an einer stumpfen Kante treffen. Von verlaufen etwas nach aufwärts strebende, beiderseits alternierende Querreihen von Zellröhren, zu je 3—5 nebeneinander. Wo die Röhren mit den Wandungen sich berühren, ist meist eine Furche sichtbar. Die Zellzüge ragen kammartig aus dem Stock heraus. Die ganze Oberfläche des Stockes ist mit dichtgedrängt stehenden, nadelstichartigen Poren besetzt Verwandtschaft: Von /dm. gracillima Reuss und /dm. concava Reuss, mit denen sie immerhin viel Ähnlichkeit besitzt, unterscheidet sie sich hauptsächlich durch die mit einem Netzwerk überzogene, gleichmäßig: gewölbte Rückenseite, Ferner hat /din. subtubulosa Reuss aus dem Septarienton (55), im Gegensatz zu dieser Form, stark nach unten gebogene Zellquerreihen. Zahl der untersuchten Exemplare: 15. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: im Alttertiär der vicentinischen Alpen, bei Val di Lonte, Brendola, Crosara, Monteechio Maggiore, Ferrara di Monte Baldo, Malo (Warzss). — 21 — Idmonea gracillima Revss. Taf. XXIII, Fig. 7, von der Seite. 1869. Idmonea gracillima Reuss Pal. Stud. Tertiärsch. Alp., p. 70, t. XXXV, f. 1,2. 1873. 5 » Reuss. v. HANTKEN: ÖOfener Mergel, p. 225. 1889. en R Reuss PERGENS: Bryoz. v. Wola Lu’zanska, p. 63. 1892. ni a Reuss. WATERS: On North Italian Bryoz. Part. II Oyclost., p. 156. 1896. n trapezoides DÄRCH. OPPENHEIM: Z.d.d.g. G., p. 41. Beschreibung: Diese /dmonea besitzt eine auffallend plattgedrückte, glatte oder fein längs- gestreifte Rückenseite. Die zu 4—5 nebeneinander stehenden Zellröhren ragen nicht sehr merklich aus dem Stock heraus. Durch die ausgesprochene Abplattung der Rückenseite entsteht an beiden Seitenflächen eine leicht wahrnehmbare Kante oder ein deutlicher Längswulst. Die Abbildung ist daher direkt von der Seite her aufgenommen, weil dadurch sowohl die ab- Fig. 3. geplattete Rückenseite als auch die Seitenkante am besten zur Geltung kommen. Die Zell- röhren selbst sind an der Außenfläche nur an den dunklen Linien kenntlich. Der beigegebene Dünnschliff ist durch den hinteren Teil des Stockes geführt und zeigt die Hinterwand, aus der die Zellröhren nach vorn entspringen. Verwandtschaft: steht der folgenden /dm. concava sehr nahe; Warnrs (74) zieht diese beiden Formen sogar zusammen. Etwas erinnert /d. graeillima auch an Idm. pseudo-disticha Hacenow (16). Anzahl der untersuchten Exemplare: 8. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: im Altertiär der vicentinischen Alpen von Val di Lonte, Monteechio Maggiore; Mitteleocän von Zovencedo; ferner im galizischen Eocän von Wola Lu’zanska (Pereess); ebenso im Ofener Mergel und in den Intermedius-Schichten von Klausen- burg. Nach Pereens auch im unteren Eocän von Mons (Belgien); nach Warers (74) sogar rezent im Mittelmeer. Idmonea concava Russ. 1869. Idmonea concava Reuss. Pal. Stud. ält. Tertiärsch. Alp.. p. 71, t. 35, f. 3, 4. 1889. es 5 Reuss. PERGENS: Bryoz. v. Wola Lu’zanska, p. 62. 1892. 2 5 Reuss. WATERS: On North Italian Bryoz»a, p. 156. Quart. Journ. Beschreibung: Auf den ersten Blick an I/dm. graeillima Reuss erinnernd; die Abplattung der ebenfalls glatten oder fein längsgestreiften Rückenseite ist aber bei der hier angeführten Form bereits so weit vorgeschritten, daß ihr eine seichte bis ziemlich tiefe Konkavität eigen ist. Dabei erhält auch das sonst gerade gestreckte Stämmchen eme gewisse Krümmung nach vorwärts. Auch bei dieser Form D) ist eine Kante oder ein Wulst an den beiden Seitenflächen sichtbar. 3 5 Zellöffnungen nebeneinander. Zellzüge wenig schräg nach oben laufend. Zahl der untersuchten Exemplare: 6. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Unteres Eocän von Mons (Belgien); vicentinisches Alttertiär von | ID DD | Val di Lonte und Montecchio Maggiore; Eocän von Klausenburg (Ungarn); im Ofener Mergel; im Oligocän von Gaas; im Miozän und Pliocän Oberitaliens und nach Warurs rezent im Mittelmeer. Idmonea Giebeli SronıczkA. Taf. XXIII, Fig. 8, 9 u. 10, mit Querschnitt. 1861. Idmonea Giebeli Stouiczka: Oligoe. Bryoz. v. Latdorf, p. 81, t. 1, £. 6. 1861. " Giebelinma StoLiczkat: Foss. Bryoz. d. Orakei Bay bei Auckland, p. 115, t. 18, f. 4—6. Beschreibung: Die sehr breiten, flach von vorn nach hinten zusammengedrückten Stämmcehen 5 ziemlich tragen an der Vorderseite abwechselnde nach unten gebogene Reihen, von denen jede aus 3 entfernt nebeneinander stehenden Zellröhren besteht, wobei demnach die mittelste, also bei fünf die dritte, die tiefststehende ist. Die Wandungen der Zellröhren sind durch schwache, erhabene Linien kenntlich. Die Rückenseite zeigt gewöhnlich eine feine parallele Längsstreifung. Außerdem ist die Stammoberfläche mit mikroskopisch kleinen Poren bedeckt. Idm. Giebeli Sror. steht mit ihren so vereinzelt angeordneten Zellöffnungen und ihren voll- kommen breitgedrückten Stämmchen eigentlich ganz isoliert da unter den /dinonea-Arten. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 20. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Srorzıezka beschreibt diese Art aus dem Oligocän von Latdorf in Bernburg; ferner aus wahrscheinlich eoeänem Grünsandstein der Orakeibucht bei Auck- land (Nordinsel von Neuseeland). Sonst wohl bisher nirgends gefunden. Idmonea cancellata GoLpruss. Taf. XXII, Fie. 21. 1826. Retepora cancellata GoLpruss. Petref. Germ., p. 130, t. 36, £. 17. 1848. Idmoneu 5 GoLpr. Reuss: Polypar. d. Wien. Tertiärb., p. 46, t. V, f. 25-27. 1851. = 4 GoLpr. HAGENOoWw: Bryoz. d. Maestr. Kreideb., p. 29, t. II, f. 7. 1887. Crisidmonea cancellata GoLDr. MARSSoNn: Bryoz. d. w. Schreibk. d. I. Rügen, p. 30. 1889. Idmonea P GoLDF. PERGENS: Wola Lu’zanska, p. 62. Beschreibung: Stämmcehen im Querschnitt ausgesprochen dreieckig, wobei eine Ecke die Mitte der Vorderseite kennzeichnet. Nach Reuss sind bei den Exemplaren des Wiener Beckens beson- ders die jungen Äste vorn fast stumpf gekielt. Bei den mir vorliegenden Stücken fallen die Seiten- flächen von der die Mittellinie bildenden scharfen Kante der Vorderseite ziemlich steil und plötzlich nach hinten zu ab, so daß die letzten Zellöffnungen, von vorn betrachtet, kaum noch sichtbar sind. Von den Zellröhren sind nur mehr die Mündungen wahrzunehmen, die alternierend in geraden Zellzügen zumeist 4 beieinander nach hinten verlaufen. Die ganze Oberfläche ist äußerst fein gefurcht. Verwandtschaft: Dieser Form steht /dm. carinata Röm. (öl) sehr nahe, da sie an der Vorder- seite ebenfalls scharf gekielt ist; jedoch gehen die Zellzüge der letzteren Form sichtlich nach aufwärts. ! Noyara Expedition. Geol. Teil, 1. Bd., II. Abt.: Palaeontologie. Wien 1864. Anzahl der untersuchten Exemplare: 1. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Nach Rkuss sehr gemein und gut erhalten im Leithakalk von Mör- bisch und Rust in Ungarn, mehr abgerieben in denselben Ablagerungen bei Wien, Eisen- stadt und Kroisbach bei Odenburg in Ungarn. Auch in der senonen Kreide von Maestricht und Rügen, sowie im Faxekalk von Dänemark. Ebenso im Eocän von Klausenburg in Ungarn und Wola Lu’zanska im den galizischen Karpathen. Taf. 1873. Idınonea atlantica FORBES. 1875. r en FORBES. 1878. & „ FORBES. 1880. en > FORBES 1884. ; “ FORBES. 1891. 9 H FORBES. 1895. 5 # FORBES. 1900. 5 5 FORBES. Beschreibung: An der Idmonea atlantica Forsns. XXIII, Fig. 22, etwas von der Seite. Smirr: Floridan Bryoza, p. 6, t. Il, £.7, 8. Busk: Catalogue of marine Polyz. in the coll. of the British Museum, p.11, pl. IX. Manzont: Brioz. foss del Miocene d’Austria ed Ungheria, p. 5, t. II, £. 6. Hınexs: History of the Brit. marine Polyzoa, p. 451, t. LXV, f. 1—4. WATERS: On foss. cyel. Bryoz. from Australia, p. 683. Quart. Journ. NEVvIant: Oonteib. alla Conose. dei Brioz. foss. Ital., p. 40, t. IV, £. 17, 18. Nevranı!: Brioz. foss. della Farnesina e Mte. Mario presso Roma, p. 130. Nevıanı?: Brioz. neogeniei delle Calabrie, p. 231. Vorderseite treten in entferntem vertikalem Abstande Zellröhren zu 2—3 nebeneinander alternierend und weit herausragend aus dem ziemlich schlanken, rundlichen Stock heraus. Vorderseite stark gewölbt. Rückenseite glatt bis feın längsgestreift. Verwandtschaft: Die ziemlich selten verzweigten Stämmchen dieser Form haben wegen des sehr vereinzelt angeordneten Zellröhrenaufbaues eine gewisse Ähnlichkeit mit der oben beschriebenen Entalophora attenuata Ruuss; aber das Alternieren der Zellzüge bei der hier in Betracht kommenden Art ist deutlich zu erkennen, also ihre Zugehörigkeit zu /dmonea gesichert. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 20. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Diese Art ist eine der wenigen meines Materials, die bisher erst vom Miocän an bekannt waren; Jungtertiär von Reggio im Calabrien; Miocän von Eisenstadt und Steinabrunn in Österreich-Ungarn; Tertiär von Australien, Postpliocän von Livorno. Rezent: im Golf von Neapel (Warers); Kerguelen-Insel (Busk); Floridaküste (SuıtT); Shetland-Inseln; Madeira; Arktisches Meer und Küsten von Norwegen und Finnmarken. Idmonea compressa Reuss. Taf. XXIII, Fig. 19 von der Seite, Fig. 20 von vorn. 1848. Idmonea compressa REUSS. 1878. " = Russ. Foss. Polypar. d. Wien. Tertiärb., p. 46, t. VI, f. 32. MANZOoNt: Brioz. foss. d. Mioc. d’Austria ed Ungh., p. 6, t. II, f. 8, t. V, f. 17. Beschreibung: Diese Spezies fällt vor allem auf durch ihre von beiden Seiten her voll- kommen zusammengedrückte Form, so daß Vorder- und Rückenansicht verschwindend schmal werden; 1 Palaeontogr. Italica 1. 2 Palaeontogr. Ttalica 6. | RG DD > | ja bei einigen Stücken stellt die Vorderseite nur eine lineare Kante dar. Wo aber die Vorderseite noch eine deutlich erkennbare Fläche zeigt, ist sie mit einem Netz polygonaler Nebenzellen, ähnlich wie beim Genus Crisina, versehen, die aber nicht grubenförmig eingesenkt sind. Vorn an der Mittellinie verläuft außerdem ein deutlicher Kiel. An der Rückenseite sind feine Längsstreifen wahrzunehmen. An den bedeutend verbreiterten Seitenflächen laufen kaum herausragende, aber doch deutlich ringförmig um- randete Zellmündungen alternierend diehtgedrängt zu 6—9 in einer Reihe nebeneinander, in etwas ge- bogenem Autsteigen nach vorn. Hier und da sitzt auch eine Zellröhre vereinzelt zwischen den Zellzügen. Idm. compressa Reuss nimmt eine isolierte Stellung unter den übrigen /dmonea-Arten en. Während Id. @Giebeli Sror. auffallend stark von hinten nach vorn komprimiert ist, ist unsere Art in noch viel erößerem Maße, aber in seitlicher Richtung, komprimiert. In memem Material konnte ich davon 10 Stücke finden. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: In etwas abweichender Form beschreiht sie Rruss aus dem Wiener Becken. Manxzoxt führt folgende Fundorte im österreich-ungarischen Miocän an: Forch- tenau, Eisenstadt, Porzteich, Ehrenhausen, Fürstpark bei Laurette, Niederleis, Kostel. Idmonea pertusa Russ. 1848. Idmonea pertusa Russ. Foss. Polypar. d. Wien. Tertiärb., p. 45, t. VI, f. 28. 1878. > r n MANZONLI|. c. p. 6, t. IV, £. 15. 1890. 5 x 5 Nevırant!: Brioz. neogeniei delle Calabrie, p. 228. Beschreibung: Dichotom verzweigte Stämmchen mit fast rundlichem Querschnitt. Alternierende Zellzüge zu 4—5, wenn gut erhalten, stark herausragenden Zellröhren. Die Zellzüge stehen, kammartig sich vom übrigen Stock abhebend, senkrecht zur Medianlinie. Inmitten der sonst freien Vorderseite ver- läuft eine deutlich erkennbare Furche. Rückenseite fein längsgestreift. Verwandtschaft: Steht wohl der Idın. pseudodisticha v. Has. (16) nahe, welcher aber die Längsfurche an der Vorderseite fehlt. Anzahl der untersuchten Exemplare: 20. Fundort: Götzreuther Graben. i Sonstiges Vorkommen: An verschiedenen Lokalitäten des österreich-ungarischen Miozäns. Nach Nevıanı (33) auch im Jungtertiär von Galabrien. Idmonea producta SEGUENZA. 1879. Idmonea producta SEGUENZA. Formaz. terziarie nella prov. di Reggio, p. 209, t. XV, f. 18. 1900. » n > NEVIANI: Brioz. neog. delle Calabrie, p. 229, t. XIX (IV), f. 10—12. Beschreibung: Dichotom verzweigte Stämme; manchmal ist der ganze Stock nach vorn ge- krümmt, ähnlich wie /dm. coneava Rruss. Form des Stämmchens auffallend gestaltet. Innerhalb be- stimmter vertikaler Entfernungen ist nämlich der ziemlich dicke Stock mit wulstigen, breiten Querrunzeln versehen, die besonders auf der Rückenseite stark hervortreten und dort dem Stamm ein eigentümlich buckeliges Ansehen verleihen. Meist ist der Stammquerschnitt quer-oval. Die Zellöffnungen treten, wie ! Palaeontogr. Italiea 6. — 223 — bei jeder /dmonea, nur an der Vorderseite, alternierend zu 3 oder 4 nebeneinander kammartig heraus Diese Zellkämme erscheinen wie auf Leisten gestützt. Anzahl der untersuchten Exemplare: 4. Fundort: Götzreuther Graben. Selten. Sonstiges Vorkommen: Bisher nur aus dem Jungtertiär von Calabrien bekannt; auch da selten. Idmonea pseudo-disticha ScHArH. 1863. Idmonea pseudo-disticha SCHAFHÄUTL. Südb. Lethaea Geognostiea p. 46, t. II, f. 4. Beschreibung: Einige wenige, leider schlecht erhaltene Stücke glaubte ich mit der Scmar- mÄunn’schen Art, soweit sie nicht zu stark abgerieben waren, identifizieren zu können. Es befinden sich 4 alternierenden Zellröhren, welche selbst am Stämmehen weit auseinanderstehende Querreihen von je 3 wieder unter sich einen ziemlich weiten Abstand besitzen. Die Rückenseite, auf welcher die weit heraus- ragenden Zellröhren der Vorderseite noch deutlich als Zacken sichtbar sind, ist diek längsgestreift. Verwandtschaft: /dm. pseudo-disticha Haczxow (15) hat keine soweit auseinanderstehende Zell- mündungen und die Zellquerreihen laufen nach vorn soweit vor, daß sie ineinanderlaufen würden, wenn kein Alternieren vorhanden wäre, während die Scharsäurv’sche Art vorn in der Mitte eine schmale zellenlose Längsfläche aufweist. Es liegt auch kein Grund vor, beide Formen als eine Art zusammen- zufassen. Ich kann 6 Stücke aus dem Material als hierher gehörig: bezeichnen. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Außer der Angabe von Scuarnäursn aus den Kressenberger Schichten bisher nirgends erwähnt. Idmonea disticha GouLvr. 1826. Retepora disticha GoLDFUSS. Petref. Germ. I, p. 29, pl. IX, f.5e,d 1851. Idmonea disticha GoLDFr. HAGENoW: Bryoz. d. Maestr. Kreideb., p. 30, t. II, f. 8. 1884. n bifrons WATERS. On foss. eyel. Bryoz. fr. Australia, p. 685, pl. XXX, f. 10, 11. 1886. 5 disticha GOLDF. PERGENS et MEUNIER: Bryoz. garumniens de Faxe, p. 31. Beschreibung: Diese Art ist von anderen Idmoneen dadurch besonders ausgezeichnet, dab lie an der Vorderseite alternierend beginnenden Zellenquerzüge sich auch über die Rückenseite hin erstrecken, wo gewöhnlich die eine Zellreihe an der anderen vorbeiläuft. Selten hören die Querzüge an den Seitenflächen auf, in welchem Falle sie sich der vorigen Form nähern. Der Querschnitt der dünnen Stämmehen ist meist länglich-oval, von beiden Seiten her zusammengedrückt, so daß mitten an der Vorderseite sowohl als der Rückseite je eine stumpfe Längskante entsteht. Verwandtschaft: Warers erklärt diese Form für einen Übergang zwischen der Spiropora- Form der Entalophora und der typischen /dmonea. Aus dem von mir untersuchten Material konnte ich 3 Stücke mit dieser Spezies identifizieren. Sehr wahrscheinlich gehören noch mehr Stücke hierher, die ich jedoch wegen ihres Erhaltungszustandes als zweifelhaft nicht in Betracht ziehe. Fundort: Götzreuther Graben. Palaeontographiea. Bd. LIV. 29 Sonstiges Vorkommen: Häufig in der Maestrichter Kreide, im Faxekalk von Dänemark, im Grünsand von Mans, im Leithakalk von Niederösterreich und Ungarn (?): nach Warnrs auch im Tertiär Australiens. Idmonea non reticulata nov. sp. Taf. XXIN, Fie. 17, 17a u. 18. Beschreibung: Ähnelt, von der Vorderseite aus betrachtet, in mancher Hinsicht der /dm. retieulata Reuss, jedoch ist ihre Rückenseite nicht wie bei dieser mit einem Maschennetz überzogen, sondern länesgestreift. Es sind ziemlich starke Stämmcehen von abgerundet dreieckigem Querschnitt, mit stumpfer Längskante in der Mitte der Vorderseite. Im übrigen fand ich als em Hauptmerkmal an den hier vereinigten Stücken, daß mehr als 5, ja meist 8 oder 9 Zellröhren in einer einheitlichen Quer- reihe nebeneinander stehen, alle noch auf der Vorderseite befindlich. Das Vorhandensein einer so großen Anzahl von zusammengehörigen Mündungen unterscheidet diese Form von /dm. reticulata, concava und gracillima Russ, bei welchen es nur zur Ausbildung von 5 — bei reticulata von höchstens 6 — Zell- öffnungen nebeneinander kommt. Zellvröhren bei /dm. non-reticulata auch am Stock selbst deutlich sicht- bar und dann weit aus ihm heraustretend. Die Tafelfigur zeigt auf der längsgestreiften Rückenseite eine inkrustierende cheilostome Bryozoe vom Genus Lepralia. In meimem Material befinden sich etwa 18 Stücke mit oben beschriebenen Eigenschaften. Fundort: Götzreuther Graben. Ein durch einen Stock von /dm. non-retieulata geführter Dünnschhff zeigte, wie bei den übrigen Idmoneen-Arten, denselben Zellröhrenverlauf wie /dm. gracillima Reuss. Idmonea parvula nov. sp. Taf. XXIII, Fig. 16. Beschreibung: Äußert zarte, diehotom verzweigte Stämmehen von rundlichem Querschnitt. Die Zellröhren sind als ganz schmale spaltförmige Öffnungen an der mit einer Anzahl parallel ver- laufender feiner Längsstreifen oder Längsfurchen versehenen Stockoberfläche sichtbar. Die Zellöffnungen stehen meist paarweise alternierend beieinander; selten vertritt nur eine einzige Mündung die ganze Zellenquerreihe. Die Rückenseite zeigt feine Längsstreifung. Die 3 mir vorliegenden Stämmehen sind mit ihrem noch nicht 0,5 mm erreichenden Durchmesser die zartesten Stücke meines Materials. Verwandtschaft: Dieser Form steht vielleicht nahe die etwas dickere Id. lineata v. HAGENow (15), welche dreieckig-spaltförmige Zellöffnungen besitzt. Außerdem ist /dm. parvula in mancher Be- ziehung mit Idm. spica Szsunxza' zu vergleichen, die ebenfalls die charakteristische feine Längsstreifung der Vorderseite besitzt, aber bei weleher die Zellöffnung noch deutlich als rundlicher Rng aus dem Stockinnern herausragt;: auch sie hat sehr zierliche Stämmchen. Fundort: Götzreuther Graben. ! Formaz. tertiarie di Reggio (Calabria), p. 132, t. 12, f. 28, Genus: Crisina D’ÖrBıcnY. Diagnose: Die Vorderseite zerfällt, wie bei /dmonea, durch eine mittlere Längsfläche in zwei Seitenteile, auf denen die Zellmündungen in alternierenden (Juerreihen stehen. Die ganze äußere Stock- wand ist aus konzentrischen, übereinander gelagerten Kalkschichten gebildet, die von Nebenzellen erfüllt sind und von den nur auf der Vorderseite ausmündenden Hauptzellen durchbrochen werden. Nebenzellen gewöhnlich grübchenförmig und mit einer darım liegenden Pore an der Stammoberfläche ausmündend. Das Vorhandensein derartiger grübchenbildender Nebenzellen, die dicht gedrängt am ganzen Stock ver- breitet sind, gab n’Orsıcny die Veranlassung, CUrisina von Idmonea mit vollem Recht zu trennen. Was Marssox (28) unter dem Genusnamen (risidmonea und PERGENS (42) unter dem Begriff Bierisina zusammen- fassen, dürfte mit der obigen Beschreibung identisch sein. Geologische Lebensdauer: Kreide, Tertiär. Crisina foraminosa Reuss. Taf. XXIV, Fie. 1. 1859. Idmonea punctata Busk. Toss. Polyzoa of the Crag, p. 104, pl. XV, f. 5. 1861. n (Crisina) foraminosa REUSS. STOLICZKA: Olig. Bryoz. v. Latdorf, p. 80. 1862. n foraminosa Reuss. Zur Fauna d. deutsch. Oberoligocaens, p. 55. 1866. Crisina 5 = Foram., Anth. u. Bryoz. d. deutsch. Septarientons, p. 83, t. 9, £. 6. 1878. N 5 2 MANZONT 1. c. p. 7, t. 4, £. 16. Beschreibung: Die gabelförmig verzweigten Äste sind ziemlich diek, oft mehr als 1,5 mm im Durchmesser erreichend, im Querschnitt meist abgerundet viereckig. Zuweilen ist die Vorderseite von zwei scharfen Kanten begrenzt. Die ganze Oberfläche des Stammes ist mit polygonalen trichter- ähnlichen Grübehen — den Nebenzellen — bedeckt, deren aneinander grenzende Wände scharfrückig sind. Die Nebenzellen sind am Grunde von rundlichen Poren durchbrochen, wenn nicht ein Kalkhäutchen die ganze Masche überzieht. Über die beiden seitlichen Längskanten der Vorderseite hinweg laufen die alternierenden Querreihen von Zellmündungen, je 3—5 in einer Reihe; hier und da einmal eine der zwei Mündungen vereinzelt zwischen den Querzügen. Die Zellmündungen selbst sind schwach ring- förmig umgrenzt. Die vordersten von ihnen stoßen dieht aneinander, während sich zwischen der dritten und vierten, oder zwischen der vierten und fünften, weil genügend Abstand vor- handen, nicht selten die Nebenzellen als Grübchen einschieben. Die vertikalen Zwischenräume der (uerreihen sind im allgemeinen eleich groß. Die Zellröhren sind äußerlich nicht sichtbar. Die gleichmäßig über die Stockoberfläche verteilten Grübchen pflegen nach der Rückenseite zu etwas kleiner zu werden. Verwandtschaft: Diese Spezies stimmt, wie schon Reuss (55) erwähnt hat, ohne Zweifel mit /dım. punctata Bus (3) vollständig überein. Ob sie aber, wie Busx zu tun geneigt ist, mit Zaterocavea punctata »’Ore. (36) zu identifizieren sei, muß nach der Beschreibung und Abbildung der letzteren sehr zweifelhaft bleiben. Auffallend ist die Ähnlichkeit von Crisina foraminosa Reuss mit der von Prreens in seiner »Revision des Bryozoaires du eretace figures par D’OrRBIany« beschriebenen Bierisina Gaudryana. Anzahl der untersuchten Exemplare: über 60, Der beigefügte Dünnschliff durch einen Orisina-Stock zeigt die Zellröhren im Stockinnern, da- zwischen die etwas schmäleren Nebenzellen, die ebenso tief in die Stockmitte hineinragen. Fundort: Götzreuther Graben: sehr häufig. Sonstiges Vorkommen: Selten im Oligocän von Latdorf bei Bernburg und bei Söllingen im Septarienton. Sonst noch sehr häufig im Leithakalk des Wiener Beckens. Crag von England (Plioeän). Genus: Hornera LAmovroux. Diagnose: Stock dichotom-baumförmig verästelt, seltener netzförmig anastomosierend, mit rundlichem Querschnitt oder von hinten nach vorn zusammengedrückt. Die äußere Stockwand dick, aus konzentrischen, übereinander gelagerten Kalkschichten gebildet, die von Nebenzellen mehr oder weniger erfüllt sind und von den Hauptzellen (eigentlichen Zellröhren) der Vorderseite durchbrochen werden. Zellröhren nur an der Vorderseite mündend und in der Stammachse ent- springend. Zellmündungen ringförmig, selten weit herausragend, in undeutlichen Querreihen, meist aber, wenn nicht gerade im Quincunx stehend, ganz regellos angeordnet. Geologische Lebensdauer: Von der Kreide bis jetzt. In der Kreide äußerst spärlich auf- tretend, wird Hornera besonders gegen Ende der Tertiärzeit hin sehr artenreich und enthält auch noch eine sehr große Zahl lebender Arten. Mit /dmonea zusammen ist sie in der Gegenwart die häufigste eyelostome Bryozoe. Nach Busx (4) findet sich Hornera im adriatischen Meere, im arktischen Meere, an der norwegischen Küste, Shetland-Inseln, Madeira, Feuerland und in den australischen Meeren. Hornera concatenata Rrvss. Taf. XXIV, Eie. 2 u. 3. 1869. Hornera concatenata Reuss. Pal. Stud. ält. Tertiärsch. d. Alp., p. 71, t. 35, £. 5, 6. 1873. “ m 5 v. HAnTKEn: ÖOfener Mergel, p. 225. 1889. m 2 Mn PERGENS: Wola Lu’zanska, p. 68. 1892. r e 5 WATERS: On North Italian Bryozoa, p. 159. Quart. Jourm. Beschreibung: Die Stämmchen dieser Form sind sehr schlank und von fast kreisrundem Querschnitt oder nur wenig von vorn nach hinten zusammengedrückt. Sie spalten sich unter spitzem Winkel. Die Zellmündungen bedecken fast zwei Dritteile des Stammumfanges; nur die schmale Rücken- seite bleibt davon frei. Diese zeigt ziemlich dicke, durch fast gleichbreite Furchen gesonderte erhabene Streifen, die sich einmal mitemander verbinden, dann wieder spalten. Die Zwischenfurchen an der Rückenseite sind von isolierten, in vertikaler Richtung verlängerten Poren durchbrochen. Die runden, ringförmig umrandeten Zellmündungen der Vorderseite zeigen zwei auffallende Merk- male. Sie sind in Reihen geordnet, die bald quer über die Vorderseite der Stämmchen »ketten- artig« verlaufen, bald winkelig gebrochen sind, überhaupt an verschiedenen Stellen manche Fig. 5. Unregelmäßigkeit zeigen. Bald stehen alle Mündungen einer Reihe einander so nahe, daß ihre Ränder zusammenfließen; bald findet dies Verschmelzen nur bei den 3—4 seitlichen Mündungen statt, während die ganz vorn befindlichen, wenngleich nahestehend, doch noch gesonderte Ränder besitzen. Durch das Zusammenfließen der Mündungen entstehen erhabene Querleisten, die besonders m ihren Seitenteilen stark hervorragen. —_— 29 — Der beigegebene Dünnschliff durch einen Hornera-Stock zeigt den Verlauf der aus einer ideellen Zentralachse heraustretenden Zellröhren im Stockinnern. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 80. Fundort: Götzreuther Graben. Sehr häufig. Sonstiges Vorkommen: Im Alttertiär der vizentinischen Alpen, bei Val di Lonte, Monteechio Maggiore (Reuss); bei Brendola, Crosara, Malo (Waters). Eocän von Wola Lu’zanska in den Karpathen (Pergens) und von Klausenburg in Ungarn (Prrezxs). Im Ofener Mergel (v. Hınıken). Nach PerGens und Meuster auch im Faxekalk von Dänemark. Hornera d’Achiardii Reuss. Taf. XXIV, Fig. 4 u. 5. 1869. Hornera d’Achiardii Reuss. Pal. Stud. ält Tertiärsch. Alp., p. 73, t. 35, f. 12. 1869. 5 asperula ® Ibidim, p. 72, t. 35, f. 8, 9. 1892. 5 Mn h; WATERS: On North Italian Bryozoa, p. 160. Beschreibung: Wie vorige Art aus schlanken, vielfach verästelten Stämmchen mit querovalem bis rundem Querschnitt bestehend. Ebenfalls nur auf der Vorderseite münden die runden, stark ring- förmig umgrenzten Zellöffnungen. Jedoch sind bei dieser Form nicht wie bei der vorhergehenden irgend- welche kettenförmige Zellquerreihen wahrzunehmen, sondern die Zellöffnungen münden regellos zerstreut am Stock und in ziemlich großen vertikalen Entfernungen. Ihre Zwischenräume sind mit schmalen, stellenweise etwas aus der Längsrichtung geratenden Längsfurchen bedeckt, welche mit breiteren, flach konvexen Zwischenrippchen abwechseln. Nebenporen smd nicht vorhanden. Die Rückenseite zeigt gedrängte, schmale, sich mitunter spaltende und dann wieder vereinigende, fein gekörnelte Längsleistehen, die schmälere Furchen zwischen sich haben. Erst durch stärkeres Ab- geriebenwerden kommen zerstreute, feine, schlitzförmige Poren in den Längsfurchen der Rückenseite zum Vorschein. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 50. Fundort: Götzreuther Graben. Sehr häufie. Sonstiges Vorkommen: Im Alttertiär der vizentinischen Alpen (selten): Val di Lonte, Monteechio Maggiore, Brendola, Ferrara di Monte Baldo, Lonigo. Hornera serrata Rxuss. 1869. Hornera serrata Reuss. Pal Stud. p. 73, t. 35, f. 10, 11. some, 2 » Warersl. ce. p. 159, pl. II, £. 11. Beschreibung: Sehr schlanke Stämmechen, die sich unter ziemlich stumpfem Winkel spalten, mit breit-elliptischem (Juerschnitt. Auf der Vorderseite ragen die etwas querovalen Mündungen warzen- förmig hervor. (Querreihen von Zellöffnungen in Kettenform lassen sich auch hier nicht nachweisen; eher ist die Tendenz vorhanden, in Quincunxstellung an der Stockoberfläche zu erscheinen. Die am meisten nach den Seitenflächen zu gelegenen Zellmündungen ragen stark röhrenförmig heraus, wodurch die Stämmchen an den Seitenrändern, hauptsächlich wenn von der Rückenseite aus betrachtet, wie ge- sägt erscheinen. Von beiden Seiten jeder Mündung &ehen scharfe erhabene Leistehen zu den nächst tieferstehenden \lündungsseiten. Zwischen zwei solchen Leistehen, also unterhalb einer Mündung, liegt eine rundliche Pore. Die Rückenfläche der Stämmchen trägt keine Poren, sondern nur von beiden Seiten gegen die Mittellinie herablaufende erhabene Streifen, die an guterhaltenen Exemplaren ziemlich stark hervortreten. Verwandtschaft: Hornera concatenata, d’Achiardii und serrata Reuss unterscheiden sich ım Grunde nur durch die verschiedene Anordnung ihrer Zellmündungen. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 20. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Im Alttertiär der vizentinischen Alpen: Val dı Lonte, Monteechio Maggiore, Brendola, Ferrara dı Monte Baldo. Hornera subannulata Phir. 1813. Hornera subannuluta PHiLıprı Tertiärversteinerungen, p. 86, t. 1, f. 9. 1861 is = 5 STOLICZKA: Olig. Bryoz. v. Latdorf, p. 79, t. 1, f. 4. 1864. ä » er Reuss: Zur Fauna d. deutsch. Oberoligocäns, p. 58. 1866. = » R Reuss: Deutscher Septarienton, p. 79, t. 10, f. 2, 3. Beschreibung: Erinnert mehr oder weniger an Horn. concatenata Reuss, wenigstens in der Anordnung der kettenförmigen Zellquerreihen, ist jedoch sonst von jener Form verschieden. Es sind relativ dieke Stämmehen mit meist kreisrundem Querschnitt. Die ringförmig umrandeten Mündungen stehen selten isoliert. Nicht selten laufen sie von beiden Seiten her gegen die vordere Mitte hin, in welcher sie unter ganz stumpfem Winkel zusammenstoßen; oder sie ziehen ununterbrochen quer über die Mitte hinweg, was letzteres nach Ruuss! besonders an jüngeren Zweigen der Fall sein soll. Die Zwischenräume der übereinanderliegenden Mündungen sind mit Längsfurchen bedeckt, die durch schmälere Leistehen voneinander abgegrenzt werden. In den Furchen stehen, je nach ihrer Länge, 1—3 Jängliche Poren in einfacher, vertikaler Reihe übereinander, die bei abgeriebenen Stücken außer den Zellmündungen das einzige Sichtbare an der Stockaußenfläche bilden. Die der Zellöffnungen entbehrende Rückenseite der Stänmmehen ist mit etwas schmäleren Längs- furchen ausgestattet, die ebenfalls durch dünnere Leistehen geschieden werden, welch letztere sich hier und da gabelförmig spalten, oft auch durch diagonale Verbindungsäste miteinander kommunizieren. An manchen Stellen werden Furchen und Leistehen unregelmäßig, vielfach gekrümmt und verbogen. Am Grunde jeder Rückenseitenfurche steht auch hier eine Reihe, zum Teil ziemlich großer, vertikal ver- längerter Poren. £ Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 40. Fundort: Götzreuther Graben. Häufig. Sonstiges Vorkommen: Hornera subannulata Priv. kommt nach Reuss nicht selten im nord- deutschen oberoligocänen Sande von Nieder-Kaufungen, Klemfreden und Luithorst vor. Jedoch reicht sie auch bis in den mitteloligocänen Septarienton von Söllmgen und ins Unteroligocän von Latdorf hinab. Nach Srorıezsa auch im mioeänen Leithakalk Öster- reichs (?). ! Deutscher Septarienton p. 79. Hornera sparsa Ruuss. Taf. XXIV, Fig. 8 u. 9. 1865. Hornera sparsa Reuss!. Über Anth. u. Bryoz. d. Mainzer Tertiärb., p. 207, t. 3, f. 3—5 Beschreibung: Sehr spitzwinkelig diehotom verzweigte, von hinten nach vorn etwas zusammen- gedrückte Stämmcehen. Rnuss schreibt von seinem Material aus dem Mainzer Becken, daß die jüngeren Äste von H. sparsa auf der Vorder- und Rückenseite gewölbter sind als die älteren und ihr Querschnitt daher kreisrund wird. Die Vorderseite trägt allein die ringförmigen, nicht herausragenden Zellöffnungen, die bald entfernter stehen, bald wieder so genähert sind, daß ihre Umrandungen seitlich zusammen- fließen. Sie bilden sehr unregelmäbige Querreihen, die gewöhnlich über die ganze Stämmchenvorderseite hin verlaufen. Zwischen den Reihen der Zellmündungen sind sehr deutliche, meist eckige Poren zer- streut, die in gleichförmigem Maschennetz auch die ganze Rückenseite des Stämmehens einnehmen. Diese Poren sind schüsselförmig in die äußere Stockschicht eimgesenkt. Bei einigen Exemplaren aus dem Mainzer Becken sind nach Revss einige dieser weitmündigen Poren an ihrem Grunde von einem dünnen Kalkhäutchen überzogen, was ich bei den 3 von mir untersuchten, sehr gut erhaltenen Stücken aus dem südbayrischen Eozän des Götzreuther Grabens nicht wahrnehmen konnte. Verwandtschaft: Reuss hält diese Art der Horn. reteporacea Mıunze Epwarps aus dem Crag von England (3) sehr nahestehend. Eine Identität ist aber wohl nicht anzunehmen. Sonstiges Vorkommen: Bisher wohl nur im Mainzer Becken gefunden; dort häufig, aber fast immer schlecht erhalten. Hornera frondiculata Lux. 1859. Hornera frondiculata Lux Busxk: Polyzoa of ıhe Crag, p. 102, pl. XV, £. 1,2; pl. XVI, f. 6. 1869. 5; trabecularis Reuss Pal. Stud. p. 72, t. 35, f. 7. 1875. " frondiculata Lmx. BUsK: Cat. of the eyel. Polyz. in the coll. of the Brit. Museum, p. 17, pl. XX, £. 1,9, 3, 6. 1892. » Rn » WATERS|. e. p. 160. Beschreibung: In dem von mir untersuchten Material befindet sich ein einziges Exemplar, das ich zu dieser Form stellen konnte. Es ist zwar wenig gut erhalten, aber ich glaube, das Stück mit dieser Spezies vereinigen zu müssen. Das ziemlich dicke Stämmchen ist nur wenig von hinten nach vorn zusammengedrückt. Das auffallendste Merkmal dieser Art ist — und das läßt sich auch an dem mir vorliegenden Stück konstatieren — das Vorhandensein dicker wulstiger, geschwungener Rippen auf der Vorderseite, welche die ringförmigen Zellöffnungen von zwei Seiten her in S-förmiger Biegung um- kreisen. Selbst wieder sind die breiten Rippen durch dünne Längsfurchen gleichsam in Bündel feinerer Streifen geteilt, was freilich bei dem schlechten Erhaltungszustand meines Stückes nur sehr schwer zu erkennen ist. Zwischen den wulstigen Rippen liegen dann, in Depressionen eingebettet, die Zellöffnungen. Durch das spitzrhombische Maschennetz, welches die Leisten bilden, kommt auch eine ziemlich regel- mäßige Quincuncialstellung der Zellmündungen zustande. Nach Reuss soll je ober- und unterhalb einer Mündung eine winzig kleine rundliche Pore stehen. Die Rückenseite bedecken feine erhabene Streifehen, die beinahe parallel verlaufen oder sich ! Sitzungsber. d. k. Ak. d. Wiss. Wien. Bd. L,1. unter äußerst spitzem Winkel miteinander verbinden. Am Grunde der schmalen Zwischenfurchen sollen zarte, schlitzförmige Poren stehen; außerdem sollen die Rückenstreifen sehr feine Körnelung aufweisen. In dem Material des Götzreuther Grabens befinden sich sicher noch Zugehörige dieser Art, die ich aber wegen ihres schlechten Erhaltungszustandes außer Betracht lasse. Verwandtschaft: Warers! schreibt: Hornera trabecularis of Rruss represents the growing end of Horn. frondieulata, and Pergens has already indicated that they are synonymous. Sonstiges Vorkommen: Von Russ im Alttertiär von Val di Lonte in den Südalpen be- schrieben. Nach Waters auch bei Monteechio Maggiore, Brendola, Crosara, Malo und Ronzo in Norditalien. Ferner bei Biarritz (Eocän der Pyrenäen) gefunden. Von Busk aus dem Crag von England beschrieben. Außerdem im Jungtertiär von Sizilien. Auch im australischen Tertiär und bei Wanganui auf Neuseeland. Nach Warers vom Eocän bis in die Gegenwart reichend. Mittelmeer und bei Kap Verde rezent. Nach Busx sehr häufig m der Adria. Hornera circumporosa nov. sp. Ian DOXING, Nie, 6 Ik 7% Beschreibung: Die dichotom verzweigten Stämmehen dieser Form besitzen einen abgerundet viereckigen (uerschnittt, was bei den übrigen Horneren eine große Seltenheit ist. Die etwas länglich- rund erscheinenden, scharf umgrenzten Zellmündungen stehen in 3—5 alternierenden Längsreihen und erheben sich kaum mit ihrem Rande über die sie umfassenden Leistehen, ähnlich wie bei voriger Art. An diesen Leistchen, die wie eine Lyra je eine Zellöffnung umgeben, öffnen sich nun bei Horn. eircum- porosa mihi vunde bis längliche relativ große Poren, so daß je eine Zellmündung von einem Kranz der- artiger Poren umgeben ist. Die Zellenden stehen in mehr oder weniger regelmäßiger Quincunx. Die Rückenseite ist mit lauter parallelen, ziemlich schmalen Leistehen bedeckt, in deren Zwischen- furchen reihenweise rundliche Poren sitzen. Die Leistehen können auch vielfach gekrümmt und ver- bogen sein. Verwandtschaft: Am nächsten steht dieser Form wohl die Horn. porosa SroLiczkA”, bei welcher jedoch unter- und oberhalb eimer Zellmündung je zwei Poren in vertikaler Reihenfolge stehen, die Leistehen aber um das ganze Gebilde herumlaufen. Anzahl der untersuchten Exemplare: 7. Fundort: Götzreuther Graben. Genus: Filisparsa »’Ore. Diagnose: Stock baumförmig-ästig, Zellröhren regellos angeordnet, nur nach vorn mündend. Filisparsa unterscheidet sich, wıe schon p’Orgıeny (Pal. franc. V, p. 815) angibt, von Hornera lediglieh durch den Mangel aller Nebenzellen (zweiter Art). Natürlich können winzig kleine, nadelstichartige Poren, wie bei jeder cyclostomen Bryozoe, so auch hier vorhanden sein, die jedoch nur tl. e. p. 160. ® Oligozäne Bryozoen v. Latdorf, p. 79, t.1, £. 3. die Oberflächenporen — Poren erster Art, sielie Einleitung pag. 207 — darstellen und dem Stockäußern die feine Körnelung verleihen. Zwischen Filisparsa und Hornera besteht ein ähnliches Verhältnis wie zwischen /dmonea und Crisina. Die Zellröhren ragen bei guter Erhaltung meist aus dem Stock weit heraus. Geologische Lebensdauer: Kreide ziemlich häufig; Tertiär und rezent abnehmend. Filisparsa varians Reuvss. Taf. XXIV, Fig. 14, 15, 16. Drei verschiedene Stöcke. 1869. Filisparsa varians REuss. Pal. Stud. p. 74, t. 35, f. 14, 15. 1873. 2 Pi e v. HAnTKEN: Ofener Mergel, p. 225. 1878. 5 = 5 MANZONT |. ce.p. 9, t. 7, £. 27. 1879. n = S SEGUENZA: Form. terz. p. 85, 132, 210, 297, 372. 1891. n E » NeEvIAanI: Contrib. alla conosc. dei Brioz. foss. ital. p. 43, t. IV, f. 21. 1892, WATERS |. c. p. 157. 1900. nu Lporn (Eilisp.) ans Reuss. NEvIanı: Brioz. neogen. delle Calabrie, p. 234. Pal. Ital. 6. Beschreibung: Stämmchen mit relativ großem Durchmesser, Querschnitt kreisrund bis quer- oval. Zellröhren dick, vereinzelt angeordnet, meist weit aus dem Stock herausragend. Da die Zellröhren vollkommen regellos am Stock verteilt smd, so sind bei dieser Art alle möglichen Zellanordnungen an- zutreffen, ein einheitlicher Zellaufbau also nicht nachzuweisen. Außer den feinen, nadelstichartigen Poren, welche der ganzen Stammoberfläche ein gekörneltes Aussehen geben, ist sonst nichts von gröberen oder kleineren Nebenzellen wahrzunehmen. Die Rückenseite ist glatt, zellenlos, stark gewölbt; oft auch ganz fein längsgestreift. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 15. Fundort: Götzreuther Graben. Selten. Sonstiges Vorkommen: An vielen, zum Teil weit voneinander liegenden Lokalitäten. Im südalpinen Alttertiär von Crosara, ferner im Wiener Tertiärbecken und Miocänschichten von Kostel in Mähren; nach Nevranı aus dem Miocän, Pliocän und Postpliocän von Galabrien und Livorno. Endlich auch im Tertiär von Australien. Filisparsa Orakeiensis Srtor. Taf. XXIV, Fie. 17 u. 18. 1864. Filisparsa Orakeiensis STOLICZKA!. Foss. Bryoz. d. Orakei-Bai bei Auckland p. 111, t. 18, nur fig. 1. 1884. n \ n WATERS: On foss. cyel. Bryoz. fr. Australia, p. 687. Qu. Journ. Beschreibung: Diese Art ist bedeutend breiter und durch Druck von hinten nach vorn ab- geplatteter als die vorige. An der Vorderseite stehen unregelmäßige Querreihen von Zellöffnungen zu 3—5 nebeneinander. Die Röhren stehen also hier viel gedrängter zusammen, wenn auch eine gewisse Regellosigkeit ihrer Anordnungsweise beibehalten wird. Die ganze Stammoberfläche ist mit äußerst feinen Poren — Oberflächenporen — dicht besät, die nur ein ganz kurzes Stück in den Stock hinein- ragen. Die Rückenseite des Stämmchens erscheint schwach gewölbt, fast flach, und mit ganz feinen, ganz nahe aneinander verlaufenden Längslinien versehen. Nebenzellen fehlen auch hier. 1 Novara-Expedition. Geol. Teil. 1. Bd. 2. Abt.: Paläontologie. Wien. Palaeontographiea. Bd. LIV. 30 a Da Der Stock nimmt nach oben zu einen größeren Durchmesser an. Srtonıezka unterscheidet an seinen Stücken aus dem Alttertiär von Neuseeland einmal jüngere Stämmehen, das andere Mal schon ältere Äste. Auf erstere allein, bei Srorıczka Fig. 1, kann ich das mir vorliegende Stück beziehen. Fig. 2 bei Srorıczra soll einen älteren Ast darstellen: hier stehen die Zellröhren nicht so gedrängt beisammen; Querreihen sind nicht mehr nachweisbar, die Zellmündungen verhältnismäßig groß, mehr oder minder langgezogen viereckig;; ähnelt in bezug auf Zellenanordnung eher noch der Ental. pulchella Reuss als einer Filisparsa. Diese älteren Äste sind auch wohl meist abgeriebener wie die jüngeren. Das von mir untersuchte einzige Stück würde also nach Sronıezka einem jungen Stämmehen angehören. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Ältere Tertiärschichten (Grünsandstein) der Orakei-Bucht bei Auck- Jand auf der Nordinsel von Neuseeland. Warers führt noch andere Lokalitäten auf dem Festland Australien an: Curdies Creek, Bairnsdal und Mount Gambıer. Familie Radioporidae. Diagnose: Stock sehr verschieden gestaltet, Zellzüge mehr oder weniger radıär angeordnet. Kolonie scheiben-, kreisel-, kronen- oder napfförmig, seltener blattförmig oder aus mehreren miteinander verschmolzenen Einzelkolonien bestehend. Ein- bis mehrreihige, meist deutlich abgesetzte Zellzüge. Nebenzellen gewöhnlich vorhanden. Genus: Defrancia Bronn. Diagnose: Stock niemals baumförmig in die Höhe wachsend, meist scheiben- oder kronen- förmig, mit der ganzen unteren Seite oder nur mit einem kurzen zentralen Ansatz festsitzend. Auf der in der Mitte meist etwas vertieften Oberfläche sind die nach der Peripherie hin oft aufsteigenden Zell- röhren zu radial ausstrahlenden, ein- bis zweireihigen, mehr oder weniger kammartig hervortretenden Zellzügen vereinigt, auf deren Rücken sie ausmünden. Die Zwischenräume, welche diese kammartigen Erhebnngen voneinander trennen, sind durch ausmündende Nebenzellen grob-porös. Geologische Lebensdauer: In Jura und Kreide verbreitet, spärlicher im Tertiär, sehr selten rezent. Defrancia aspidoides nov. sp. Taf. XXIV, Fig. 21. Beschreibung: Weit ausgebreitete, dünn scheibenförmige Kolonie mit besonders scharfer Kante an der Peripherie. Sie ist die umfangreichste Kolonie meines Materials, da sie an der Breitseite einen Durchmesser von fast 1 em erreicht. Mit der ganzen unteren Fläche ist sie wahrscheinlich auf- gewachsen gewesen. Die obere Fläche trägt 8 mäßig hohe Radialrippen, welche die Zellenzüge bilden; zum Teil sind noch Zuwachsrippen vorhanden. Die Rippen fallen mit steilen Seitenrändern nach der eigentlichen Scheibe zu ab. Diese Seitenränder oder Wände der Zellenzüge werden von den Zellröhren- wandungen selbst gebildet, sind also nebenzellenlos. Erst die eigentliche Scheibe ist mit rundlichen — 233 — Nebenzellen versehen. Die früher festgewachsene Unterseite ist mit einer glatten Epithek überzogen und hat keinerlei Porenöffnungen. Auf dem abgebildeten Stück sitzt rechts ein junger Bryozoenstock auf mit noch wenigen Radial- rippen; wahrscheinlich eine noch wenig ausgebildete Radiopora. Verwandtschaft: In gewisser Hinsicht hat diese Form Ähnlichkeit mit der von Russ (51) aus dem Wiener Becken beschriebenen, sehr kleinen und nicht so scheibenförmig abgeplatteten Defr. coronula, die aber eher einem kleinem Krönchen zu vergleichen wäre als einem Schild. In der Gestaltung der Rippen haben beide Formen manches Gemeinschaftliche. Anzahl der untersuchten Exemplare: 7. Fundort: Götzreuther Graben. Hier selten, wie alle Radioporiden. Genus: Radiopora v’Orr. Diagnose: Stock vielgestaltig, unregelmäßig ausgebreitet, zuweilen knollige Massen bildend, mit der ganzen Unterfläche oder mit einem zentralen Stiel nur angewachsen, aus mehreren nebeneinander liegenden Einzelkolonien bestehend. nD’OrBIcny faßte Radiopora auf als eine Defrancia mit mehrreihigen, ja vielreihigen, radialstrahligen Zellzügen. KRadiopora hat mehr abgerundete, nicht steil abfallende Radialrıppen, die sich ganz allmählich als buckelige Erhebungen aus dem übrigen Stock in die Höhe richten. Auch dieser übrige Stock zeigt noch Zellmündungen. Geologische Lebensdauer: In Trias, Jura wenig zahlreich, Kreide ziemlich häufig, Tertiär seltener. Radiopora Goldfussi Rruss. Taf. XXIV, Fig. 10. 1848. Defrancia stellata GoLDr. Reuss: Polyparien d. Wiener Tertiärb., p. 37, t. 6, £. 2. 1866. Radiopora Goldfussi Reuss. Deutscher Septarienton, p. 84, t. 10, f. 11, 12. 1878. Defrancia stellata GoLDF. MANZOoNnL: Briozoi fuss. d. Mioc. d’Austria ed Ungh. p. 16, t. 16, f. 63. Beschreibung: Eine kugel- bis knollenförmige Form, nur oben und unten ziemlich stark ab- geplattet, Zentrum vertieft, Poren zwischen den abgerundeten Radialrippen größer oft als auf den Rippen selbst. Radialrippen als unregelmäßige Buckel aus dem übrigen Stock aufragend; dabei die Seitenränder nicht steil, sondern allmählich in die eigentliche Oberfläche übergehend. Radialrippen meist in der Neun- zahl vorhanden. Bei den Stücken aus dem Septarienton Radialrippen bis zu 14, bei welchen auch die Unterseite meist etwas spitzer zuläuft als bei den südbayerischen Stücken. Als De/r. stellata GouLor. aus dem Wiener Becken ist diese Form mit Stiel aufgewachsen und die ganze Kolonie mehr kreiselförmie. Anzahl der untersuchten Exemplare: 11. Fundort: Götzreuther Graben. Selten. Sonstiges Vorkommen: Sehr selten im Septarienton von Söllingen. Weit häufiger im Miocän des Wiener Beckens, Ungarns und Mährens. Als Defr. stellata auch im Kreidetuff von Maestricht, im Mergelsgrand von Essen und den norddeutschen Tertiärschichten von Freden und Luithorst. 236 — Genus: Multitubigera v’Or». Diagnose: Ein Hauptmerkmal dieses ebenfalls radiäre Zellzüge aufweisenden Genus ist wohl die vollständige Porenlosigkeit der Partie zwischen den relativ schmalen Radialrippen, dann auch der Umstand, daß die Radialrippen nicht, wie bei Defraneia und Radiopora, bis an die äußerste Peripherie oder gar darunter reichen, sondern daß bei Multitubigera ein vollkommen rippenfreier Außenrand, der aber meist Nebenzellen (zweiter Art) trägt, die sternförmige Kolonie umsäumt. Geologische Lebensdauer: Obere Kreide bis Alttertiär. Multitubigera micropora Rkuvss. Taf. XXIV, Fig. 11. 1869. Multitubigera micropora Reuss. Pal. Stud. p. 47, t. 36, t. 15. Beschreibung: Kolonie diek-scheibenförmig, meist von geringer seitlicher Ausbreitung, jedoch die einzelnen Scheiben durch Knospung in verschiedener Stellung aneinandergereiht. Einzelne Scheibe nur an der Oberfläche frei; im übrigen können die Scheiben oft ohne Abgrenzung inemander übergehen. In meinem Material sind zwei verwachsene Exemplare dieser Art, die beide die Unterfläche gemeinsam haben. Jede Einzelscheibe zeigt im Zentrum eine nabelartige Vertiefung, von welcher aus — bei meinen Exemplaren — 8 schmale, ziemlich hohe und senkrecht abfallende Radialrippen nach der Peripherie zu ausstrahlen, zwischen welche sich bedeutend kürzere Rippen eines zweiten Zyklus einschieben. Oben auf dem Rücken oder Kamm jeder Rippe liegen die winzigen Öffnungen der durch die Rippe hindurch verlaufenden Zellröhren, und zwar nur in einer Reihe. Die senkrechten Wände der Rippen, sowie die die Rippen trennenden Partien oder Furchen des Stockes sind porenlos und mit einer glatten Epithek überzogen. Bei den von Reuss aus den Orosara-Schichten beschriebenen Stücken steigt die Zahl der Radial- rippen bis auf 24. Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Bisher nur im südalpinen Alttertiär bei Crosara gefunden, Genus: Discoporella Gray. Diagnose: Stock kreisel- bis bukettförmig. Die Unterseite flach oder konkav. Zellen nur an der Oberseite heraustretend, weit röhrenförmig wie aus einem Blumenstrauß herausragend, ziemlich un- regelmäßig angeordnet, aber meist noch so, daß man radiär verlaufende Zellröhrenreihen erkennen kann. An der Unterseite konzentrische Faltungen einer sie überdeckenden Epithek. Geologische Lebensdauer: Tertiär und lebend. Discoporella pygmaea Reuss. 1866. Discoporella pygmıaea Reuss. Deutscher Septarienton, p. 76, t. 10, f. 13. Beschreibung: Eine ganz kleine, niedliche Art von bukettförmiger Gestalt. Außer dem, was bereits in der Genuscharakteristik über Discoporella erwähnt ist, muß noch folgendes hinzugefügt werden. Auf der gewölbten Oberseite ist der zentrale Teil eingedrückt. Von dieser freien Partie aus laufen nach der Peripherie zu, zunächst ganz vereinzelt, dann immer diehter zusammengedrängt, die Zellröhren in unregelmäßigen Radialketten; die Zellröhren ragen also alle senkrecht zur Fläche der Oberseite aus dem Stock heraus. Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Götzreuther Graben. Sehr selten. Sonstiges Vorkommen: Bisher nur im oligocänen Septarienton von Söllingen gefunden. Familie Cerioporidae. Diagnose: Stock sehr vielgestaltig, oft ohne bestimmte Form knollig, aber, wenn gestielt, auch pilzförmig; zum Teil auch ästig. Zellen meist in mehreren Schichten übereinander, bald nur den oberen Teil der Kolonie, bald den ganzen Stock mit rundlichen oder eckigen, dicht zusammengedrängten Mün- dungen bedeckend. Genus: Ceriopora GoLpr. Diagnose: GoLvruss faßte in seinen Petrefacta Germaniae (12) eine Menge Formen als Ceriopora zusammen, die heute ganz verschiedenen Gattungen zugeteilt werden. Man versteht jetzt unter diesem Namen nur mehr Formen mit folgenden Rigenschaften. Stock knollig oder verästelt, mehrschichtig, mit dieken, knorrigen oder lappigen Ästen, die Schichten im Stockinnern in der Richtung der Längsachse übereinander gelagert. Jede Schicht aus zahlreichen, dicht gedrängten Röhrenzellen bestehend, die äußeren sich umbiegend und auf der Oberfläche mit rundlichen oder polygonalen, diehtgedrängten, aber nicht herausragenden Mündungen sich öffnend. Die Zellen besitzen oft Querwände. Eine Cerioporen- kolonie macht daher von außen den Eindruck eines regelmäßigen Netzwerkes mit immer gleichgroßen Maschen. Auf der verschiedenen Struktur dieses Maschennetzes beruht neben der äußeren Gestalt des ganzen Stockes hauptsächlich die Abgrenzung der einzelnen Arten. Geologische Lebensdauer: Trias bis Tertiär; sehr häufig in der Kreide. Ceriopora megalopora Rauss. 18.8. Ceriopora megalopora REuss. Foss. Polyp. d. Wiener Tertiärb., p. 34, t. V, £. 14. Beschreibung: Mit dieser Art konnte ich dieke, walzige Stämmchen, die zum Teil dichotom verzweigt sind, vereinigen. Die ganze Oberfläche des Stockes ist mit einem regelmäßigen Netzwerk von großen, langgestreckt-rhombischen Maschen überzogen. Obwohl die Abbildung dieser Spezies bei Reuss an Deutlichkeit zu wünschen übrig läßt, so halte ich doch dafür, die Stücke mit oben beschriebenen Eigenschaften hier unterbringen zu können. Rrıss bezeichnet seine Art als »mit in unregelmäßigen Reihen stehenden, etwas eckigen Poren versehen«. Wie sich bei den südbayerischen Stücken die Zellöffnungen als rhombische Maschen darstellen, so sind dieselben bei Exemplaren aus dem Wiener Becken durch Verdiekung der äußeren Stockwand zu kleineren Porenöffnungen verschmälert worden. Der beigegebene Dünnschliff läßt den ziemlich unregelmäßigen Zellröhren- verlauf im Stockinnern der ästigen (er. megalopora erkennen. Biere! Verwandtschaft: Diese Spezies erinnert sehr an Ceriop. eylindriea und Ceriop. arbusculum, welche Reuss ebenfalls aus dem Wiener Becken beschreibt, und läßt sich von jenen zwei Arten außer den großen Zellöffuungen der Hauptsache nach nur durch die äußere Gestalt des ganzen Stockes unterscheiden, wie es schon die beiden Speziesnamen andeuten. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 20. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: selten im Wiener Becken, im Leithakalk von Eisenstadt in Ungarn. Ceriopora depressa Rauss. Taf. XXIV, Fig. 19 von oben, Fig. 20 von der Seite. 1866. Ceriopora depressa Reuss. Deutscher Septarienton, p. 85, t. 10, f. 6. Beschreibung: Diese Art zeichnet sich besonders dadurch aus, daß ihr Zellröhrenstock mit einem zentralen Stiele an einer Unterlage aufgewachsen war. Ferner bedeutet der Speziesname, daß der knopfförmige obere Teil des Stockes von oben her in der mittleren Partie seicht eingedrückt ist; bisweilen verläuft aber auch die ganze obere Fläche gleichmäßig gewölbt. Der äußere Randteil des Stockes, die Unterseite desselben, soweit sie nicht vom Stiel eingenommen wird, ist mit einer fein radial gestreiften Epithek überzogen. Der knopfförmige obere Teil des Stockes ist der eigentliche Sitz der Zellröhren. Diese münden an der ganzen Stockoberseite in Form gleich großer, mehr oder weniger polygonaler, diehtgedrängter Öffnungen, die durch schmale Zwischenwände gesondert sind, deren Dicke aber oft an ein und demselben Exemplar wechselt. Verwandtschaft: Eine gewisse Ähnlichkeit besitzt diese Form mit Ceriopora spongites Gouv- russ (12) aus dem cenomanen Grünsand von Essen. Doch ist — neben anderen Merkmalen — eine Depression der Oberseite bei letzterer noch an keinem Stück beobachtet worden. Anzahl der untersuchten Exemplare: 6. Fundort: Götzreuther Graben. Ceriopora lunula Rönzr. Taf. XXIV, Fig. 12 von der Seite. 1862. Ceriopora lunula RÖMER.! Nourdd. tertiäre Polyparien, p. 230, t. XXXVII, f. 36. Beschreibung: Zellenstock abgestumpft kegelförmig, während die Unterseite vollständig ab- geplattet ist, sogar seicht konkav sein kann. Römer beschreibt diese Art in folgender Weise: »Die Oberfläche zeigt kleine runde, diehtgedrängte Poren (Zellöffnungen), deren Wände glasig und fem- gekörnelt erscheinen; im Querbruche treten deutliche Längsröhren auch nicht hervor und das Gewebe erscheint fast schwammartig«. An der Unterseite sollen nach v. Römer noch einige etwas kleinere Poren vorhanden sein. Bei meinen Stücken ist die Unterseite wenigstens frei von Zellöffnungen. Kleinere Poren könnten immerhin die untere Fläche besetzen. Diese Ceriopora-Art ist sehr leicht zu verwechseln mit der weiter oben beschriebenen Discoporella pygmaeu Reuss. ! Palaeontogr. IX. og Anzahl der untersuchten Exemplare: 4. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Wird von v. RÖMER nur aus dem Unteroligocän von Latdorf in Bernburg beschrieben. Ceriopora globulus Revss. Taf. XXIV, Fig. 13. 1848. Ceriopora globulus Reuss. Foss. Polypar. d. Wiener Tertiärb., p 33, t V, £.7. 1878. n 5 Reuss. MANnzonı: Brioz. foss. d. Mioe. d’Austria ed Ungh., p. 18, t. XI, f. 43. Beschreibung: Dies ist eine der Ceriopora-Arten mit vollkommen kugelrunder Gestalt des Stockes, unterscheidet sich aber von der nächstfolgenden, ebenfalls kugelrunden Ceriop. seminula v. Römer sofort durch ihre mehr oder weniger eckigen Zellmündungen und außerdem durch ihren größeren Stockumfang. Reuss (51) beschreibt die Ceriop. globulus folgendermaßen: »Die diehtgedrängten Zell- mündungen derselben erteilen ihr ein schwammiges Gewebe. An den kleinen Kügelchen bemerkt man nur eine winzige oder gar keine Anheftungsspur.« Die von Manzoxt (24) angeführte Ceriop. globulus zeigt übrigens eine ziemlich abweichende Form, aber ich finde keinen Grund, sie nicht hierher zu stellen. Bei dieser ist der kugelige Stock erst trichter-, dann stielförmig verlängert und zwischen den Zellröhren bestehen sehr dicke Zwischenwände. Meine Stücke zeigen wie diejenigen von Reuss keinerlei An- heftungsstelle, und selbst die von mir in verschiedenen Richtungen durch emzelne Stöcke gelegten Dünnschliffe weisen eher darauf hin, daß alle Zellröhren von dem Kugelmittelpunkt aus nach der Peripherie zu verlaufen. Nirgends fand ich eine Andeutung davon, daß etwa von einer Randstelle aus die Zellröhren sich in den kugelförmigen Stock hinein erstreekten. Der beigegebene Dünnschliff schneidet die innersten Zellröhren kreisförmig, die peripheren mehr schräg länglıch. Anzahl der untersuchten Exemplare: ca. 40. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Nach Revss nicht selten im miocänen Leithakalk von Nußdorf bei Wien; sehr selten in den äquivalenten Schichten von Moerbisch bei Oedenburg in Ungarn. Ceriopora seminula Römer. 1862. Ceriopora seninula RÖMER. Nordd. tertiäre Polyparien, p. 230, t. XXXVII, f 34. 1864. 5 orbiculata REuss. Zur Fauna d. deutsch. Oberoligocäns, p 40, t. 7, f. 3. Beschreibung: Durch die Kugelform ihres Stockes ähnelt diese Spezies vor allem der vorigen Art. Bei Ceriop. seminula Röm. kommen jedoch die Zellröhren in mehr oder weniger kreisrunden Mündungen an die Stockoberfläche, wodurch sie sich einigermaßen der konisch aufgebauten Ceriop. lunula v. Röm. nähert. Außerdem fällt die hier in Betracht kommende Spezies durch ihre konstante Kleinheit gegenüber der Ceriop. globulus auf. Keine der von mir als Ceriop. seminula festgestellten Stücke besaß einen größeren Durchmesser durch die Kolonie als 1 mm; viele sind sogar um ein Beträchtliches kleiner. 240 — Hingegen sind Exemplare von Ceriop. globulus von 2 mm Dicke durchaus noch nicht die kleinsten. Eine Anheftunesstelle konnte ich bei dieser Ceriop. seminula nicht entdecken. Der Dünnschliff durch einen Stock zeigt fast dasselbe Bild wie derjenige durch Ceriop. globulus Russ. Anzahl der untersuchten Exemplare: etwas mehr als 50. Eine der häufigsten Arten meines Materials. Fundort: Götzreuther Graben. Sonstiges Vorkommen: Unteroligocän bei Latdorf in Bernburg im Dessauischen. 6. Resultate. Es haben sich durch die vorstehende Untersuchung 45 Arten von cyelostomen Bryozoen er- geben, eine Zahl, welche gegenüber den von Koscuinsky beschriebenen 77 Cheilostomen und bei der Berücksichtigung des Umstandes, daß die Cyelostomata im Tertiär bereits im raschen Abnehmen begriffen sind, immerhin noch als beträchtlich bezeichnet werden darf. Übrigens entspricht dieses Verhältnis un- gefähr auch dem bei anderen gleichalterigen Vorkommnissen. So beschreibt Reuss (58) aus den älteren Tertiärschichten der vicentinischen Alpen 25 eycelostome und 72 cheilostome Bryozoen, ferner derselbe Autor aus dem norddeutschen Septarientone (55) 26 cyclostome und 55 cheilostome. Anderseits führt PerGENs (40) aus dem Alttertiär von Klausenburg in Ungarn 25 cyelostome und 39 cheilostome, aus dem Obereozän der galizischen Karpathen von Wola Lu’zanska (43) 16 cyclostome und 24 cheilostome an. Röner (61) zählt 46 cyelostome und 72 cheilostome Bryozoen aus dem nordwestdeutschen Alttertiär auf. ‘Die von Srorıczka aus dem Oligocän von Latdorf in Bernburg beschriebene Bryozoenfauna ist zu gering an Zahl, um als Maßstab zu dienen. Dasselbe gilt für mehrere weiter oben erwähnten Bryozoenmonographien. Unter den von mir oben beschriebenen 45 Arten aus dem oberen Eozän des Götzreuther Grabens mußte ich 5 als neu ausscheiden auf Grund der Konstanz einiger bei ihnen wahrgenommener Eigenschaften. Diese im Vergleich zu 42 neuen Arten von cheilostomen Bryozoen, welche KoscHivnsky aus denselben Schichten beschreibt, unbedeutende Anzahl kann nicht Staunen erregen. Treten doch die Cheilostomata beinahe ganz unvermittelt mit einer Fülle von neuen Arten zu Beginn des Tertiärs, als dem Höhepunkt ihrer Entwicklung auf, indem sie die Cyelostomen mehr und mehr verdrängen. Beispielsweise sei an- geführt, daß Busk (3) aus dem pliocänen Crag von England 79 cheilostome Bryozoenarten beschreibt, wovon die Gattung Lepralia allein 29 Arten besitzt, ein Artenreichtum, wie ich ihn von eyclostomen Gattungen noch nicht angeführt gesehen habe. Bei der Frage, ob die Bryozoen einen hohen stratigraphisch-geologischen Wert besitzen, können, wenigstens was das Tertiär anbelangt, allein die Cheilostomata einen gewissen Anspruch auf Wichtigkeit machen, da sie für einzelne Horizonte typische Arten haben. Die ('yclostomata hingegen zeichnen sich, besonders zur Zeit des Känozoikums, durch äußerst langlebige Arten aus. Ein Beispiel hierfür bietet die oben beschriebene Entalophora virgula v. HaGErxow, die bereits im Cenoman vorhanden ist, durch alle Stufen der Kreide geht bis einschließlich des Eocän, im Oligocän bisher noch nicht gefunden ist, im Miocän wieder auftaucht und jetzt noch das Mittelmeer belebt. | DD = | Nichtsdestoweniger sind die Cyclostomata tiergeographisch sehr interessant. Unter den von mir beschriebenen Arten kommen 8 im Eoeän, teils von Galizien, teils von Ungarn, Belgien, den Pyrenäen und Neuseeland vor, 13 im Alttertiär der vicentinischen Alpen, 12 im norddeutschen Oligocän und 15 im Wiener Becken. Aus dem Senon reichen ins Tertiär herüber 6 Arten von Maestricht, & Arten aus der Rügenschen und 3.aus der schwedischen Schreibkreide, 3 aus dem dänischen und 2 aus dem 3 Arten sind aus der böhmischen oberen, 3 aus der sächsischen mittleren (unterer Aus dem Aachener Senon. Pläner) und oberen Kreide. 2 Arten kommen auch im cenomanen Essener Grünsand vor. Jungstertiär von Calabrien, Livorno, Sizilien, Crag von England und dem Festlande von Australien, teils aus dem Miocän, teils aus dem Pliocän und Postpliocän habe ich zusammen 7 Arten mit den Götz- reuther identifizieren können. Endlich finden sich von den in dieser Abhandlung untersuchten Arten 5 rezent, und zwar alle im Mittelmeer, wovon JIdmonea atlantica Forges außerdem noch in der Küsten- nähe der Kerguelen-Inseln im südlichen indischen Ozean, ferner an der Küste von Florida, bei Madeira, in der Nordsee und an der norwegischen Küste entlang; Hornera frondieulata Lmx. außer im Mittelmeer auch an den Kap Verdeschen Inseln. Von den Kreide-Arten sind zwei bisher nur in der Kreide gefunden worden, 6 steigen bis ins Miocän hinauf, eine nur bis ms Eocän, 2 bis ins Oligocän. Nur aus dem Jungstertiär sind bisher zwei Arten beschrieben. Das Vorhandensein der Heteropora subreticulata Reuss in der von mir untersuchten Bryozoen- fauna spricht nach Prreens (43) für obereocänes — bartonisches — Alter: im übrigen zeigt sie viel Anklänge an die alttertiäre Bryozoenfauna der vicentmischen Alpen, ein Resultat, zu welchem auch Koschissky (22) bei Untersuchung der cheilostomen Bryozoen des südbayerischen Alttertiärs ge- kommen ist. Bemerkenswert ist auch, daß /dmonea und Hornera, also gerade diejenigen Gattungen, welche in der Jetztzeit die meisten Arten unter den Cyelostomen haben, auch in meinem tertiären Material die artenreichsten sind. Ähnliches fand ich in den jungtertiären Bryozoenfaunen von England und Italien. Idmonea ist in der Kreide schon ziemlich reich an Arten, Hornera jedoch noch äußerst selten, wird aber vom Pliocän an die artenreichste eyelostome Bryozoe. 7. Tabellarische Übersicht der Verbreitung der untersuchten Arten. Von den verschiedenen Fundorten der von mir beschriebenen Arten gibt die nachfolgende Tabelle eine Zusammenstellung. Die Abkürzungen hierbei bedeuten: Aa. Aachen Ess. Grsd. Essener Grünsand Ma. Maestricht Rü. Rügen Austr. Australien Kl.-Fred. Klein-Freilen M. Ba. Monte Baldo Sa. Königr. Sachsen. Bö. Böhmen Kl. Klausenburg in Ungarn Mo. Ma. Montecchio Maggiore Schw. Schweden Meud. Meudon bei Paris Neuseel. Neuseeland Latdf. Latdorf Lo. Lonigo Söll. Söllingen Val di Lo. Val di Lonte Brend. Brendola Ca. Calabrien Cros Crosara Dä. Dänemark Palaeontographica. Bd. LIV. Luith. Luithorst Mainz. B. Mainzer Becken Of. Mgl. Ofener Mergel Orak. Orakeibucht b. Auckland Wi.B. Wiener Becken [lizien Wo.Lu. Wola Lu’zanska in Ga- al Spezies des Götzreuther G Cenoman | Turon Senon (u. Danien) Eocän Oligoeän rabens Proboscina ef. subelavata REUSS Sa Sa. Entalophora attenuata Ston. 7 Latdf. 3; clavula REUSS Ber Söll. = E Geinitzi REuss Sa. Bö Bö 5 Pulchella Rruss r % ; Söll, Latdf. „ B subregularis D’ORB. Meud. - R j virgula v. HaG Sa Bö. Bö., Ma., Aa., Rü. Spiropora pulchella REUSS 5 tenuissima REUSS 3 " verticillata GOLDF. Ess. Grsd., Sa. © Bö., Sa. |\Bö., Ma., Aa. Schw., Rü., Meud. Heteropora dichotoma GOLDF. ö Ma., Schw. rn subreticulata REUSS An: 2 R Rü., Schw.? Wo, In. 1 Idmonea atlantica FORBES BR n cancellata GOLDF. Ma, Rü., Dä. Kl., Wo. Lu. „ 5 compressa REUSS _ ei concava REUSS 2} Mons., Kol. " disticha GOLDF. Maus, Ma, Dä. er Giebeli STOL. Orak. Latdf. 5 gracillima REUSS Wo. Lu., Mons. „ pertusa REUSS & producta SEG. R reticulata REUSS Crisina foraminosa REUSS Latdf, Söll. Hornera d’Achiardii REuss 5 concatenata REUSS Dä. Wo.Lu., Kl. er serrata REUSS & n sparsa REUSS 5 subannulata PHiL. 2 nn Er a „5 frondieulata Lux. Biarritz Filisparsa Orakeiensis STOL. R a Orak. n varians REUSS EN SE Radiopora Goldfussi REUSS f wr r Ma. söll., Kl.-Fred., Luith. Multitubigera micropora REUSS Discoporella pygmaea REUSS söll. Ceriopora depressa REUSS ; söll. ” globulus REUSS { F | 5 Lunula v. Röm. : Latdf£. H megalopora REUSS. j R seminula v. RöMm. Latdf. Post- Alttertiär der vicentinischen Alpen Miocän Pliocän Gegenwart 5 pliocän = Val. di Lo. Wi. B Wi. B. Wi. B. : Mittelmeer Cros., Val. di Lo. Val. di Lo. z Fr Wi. B. 3 Wi. B. : 3 Val. di Lo. Ca., Wi. B. Ca., Austr. Livorno ne Wi. B. Wi. B. | E. x Mittelmeer ? Austr. Val. di Lo.. Mo. Ma. Of. Mel. Antteineer Wi. B,, Ca. Ca. Ci E Ca. Val. di Lo., Cros., Mo. Ma., M. Ba, Malo Wi. B. Crag Val. di Lo., Mo. Ma., M. Ba., Lo., Brend. Val. di Lo., Mo. Ma, Cros., Brend., Malo Y Val. di Lo., Mo. Ma, Brend., M. Ba. E Mainz. B. Val di Lo., Mo. Ma., Cros,, Brend., Ronzo, Malo | Wi. B.. Neuseel. |Crag, Siz., Austr.. Sizilien Mittelmeer, Kap Verde Ca., Austr. Ca.. Livorno Mittelmeer Austr. Cros. Wi. B., Ca. Wi. B. Cros. Wi. B. 244 8. Systematisches. Befindet sich die Systematik der cheilostomen Bryozoen in einem noch unbefriedigenden Zustande, so gilt dies noch viel mehr für die Cyelostomata. Versuche zu einem brauchbaren System wurden verschiedentlich gemacht. Prrsexs (42) veröffentlichte eine Umarbeitung der »’Orgıcny’schen Kreidebryozoen, und zwar der cyclostomen, während später von Caxu (5) eine solche der cheilostomen erschien. Bereits Marssox (28) gab eine Einteilung der Cyclostomen. Als das bisher ausreichendste hat sich jedoch wohl das System von Busk (3) bewährt, welch letzteres ich auch meiner Artenbeschrei- bung größtenteils zu Grunde gelegt habe. Zur Artenabgrenzung hat man bisher nur die Kennzeichen am Stockäußeren benutzt, wie die Anordnung und Beschaffenheit der Zellröhren, nicht aber den Aufbau des Stockes im Innern. Um den Verlauf der Zellröhren im Stockinnern weiter verfolgen zu können, habe ich einige Stücke meines fossilen Materials angeschliffen bezw. Dünnschliffe davon angefertist (s. Textfiguren) und komme zu ähnlichen Ergebnissen wie Prr@ens, Beissen u. a. an ihren Stücken. Ich halte dafür, daß an Dünn- schliffen, also am Zellröhrenverlauf im Stockinnern, Speziesunterschiede nicht möglich sind. Es differieren in dieser Hinsicht nur die Genera, und selbst da stellen sich öfters Schwierigkeiten in den Wege. Nennenswerte Unterschiede im Zellröhrenverlauf des Stockinnern habe ich bei den einzelnen Gattungsdiagnosen hervorgehoben. Leider hat die Systematik bislang noch wenig Wert auf diesen inneren Aufbau gelegt. Was nun noch die Abgrenzung der in vorhergehender Beschreibung in Betracht kommenden Genera in Spezies nach rein äußerlichen Merkmalen anbelangt, so finde ich, daß Idmonea, Crisina, Heteropora und Ceriopora ganz gut umschriebene Arten liefern. Dagegen geben wohl die Gattungen Entalophora, Hornera und Filisparsa infolge, der bei ihnen in großer Unregelmäßickeit angeordneten Zell- öffnungen zum Teil weniger scharf abgegrenzte Spezies ab, die auch oft durch Übergänge miteinander verbunden sind. Selbst Spiropora, bei der die Zellspiralen das Stämmcehen so regelmäßig umgreifen, neigt öfters zur unregelmäßig angeordneten Entalophora hinüber, so daß Warers (72) sie sogar als zu Zntalophora gehörig — oder vielleicht aus ihr entstanden (?) — bezeichnen will. Ja, Spiropora kann auch ihre Spiralen an der Vorderseite mit alternierenden Zellmündungsreihen nach dem Habitus einer /dmonea beginnen, wie dies Spin. idmonoides n. sp. zeigt. Es kommt also zum Teil auch bei Gattungen vor, daß sie einer ganz sicheren Abgrenzung entbehren. Dies gilt besonders auch für die zugehörigen Gattungen der Familie der Radioporidae. Sind also bereits bei den Gattungen hier und da Übergänge zu konstatieren, so ist es natürlich bei der Aufstellung emiger Arten erst recht nicht überraschend, wenn man da und dort eine Grenze zwischen zwei Spezies bis zu einem gewissen Grade als willkürlich bezeichnet. Besonders bemerkenswert ist es, daß in der Bryozoenfauna des südbayerischen Eozäns haupt- sächlich die Familien der /dmonidae und der Entalophoridae vorherrschen, also Vertreter von Formen, die baumförmig verzweigt emporwuchsen. Demgegenüber treten die Angehörigen der Radioporiden auf- oe fallend zurück, also Formen, denen im Stockaufbau ein radiärer, scheiben- bis kugelförmiger Typus eigen ist. Ein ähnliches Verhältnis finden wir auch bei der nahe verwandten Bryozoenfauna der vicen- tinischen Alpen und des norddeutschen Oligozäns. 9. Darstellung der tertiären cyclostomen Bryozoen-Genera mit Bezug auf ihren Artenreichtum. Es wird nicht unwichtig sein, zusammenzustellen, in welcher Artenzahl die verschiedenen Genera über die einzelnen Horizonte verbreitet smd. Natürlich sind auch Genera hierherzustellen, welche im Eocän, und also auch im Götzreuther Graben, bisher nicht gefunden wurden. Folgende Gattungen zeigen nachverzeichneten Artenreichtum in den einzelnen Formationen von der Kreide bis zum Plioeän: Senon von Rügen: Kntalophora-Arten 4, Spiropora 2, Heteropora 3, Idmonea 8, Crisina (Cris- idmonea Marsson) 3, Hornera 1, Filisparsa 4, Defraneia 5, Badiopora 1, Ceriopora 3, Stomatopora &, Proboscina 3, Diastopora 3. Senon von Schweden: /dmonea 6, Hornera 2, Entalophora 2, Spiropora 1, Heteropora ! OU Heteroporella 1, Ceriopora 2. Vicentinisches Alttertiär: Unierisia 1, Crisia 2, Discosparsa 2, Defraneia 1, Buskia 1, Stomatopora 1, Idmonea 3, Hornera 5, Filisparsa 1, Entalophora 1, Spiropora 3, Heteropora 1 Radiopora 2, Multitubigera 1. Deutscher Septarienton: Crisia 3, Proboseina 1, Discoporella 1, Defrancia 2, Entalophora 3 Spiropora 1, Hornera 5, Idmonea 2, Crisina 2, Radiopora 1, Buskia 1, Heteroporella 1, Ceriopora 3. Miocän von Österreich-Ungarn: Crisia 3, Diastopora 7, Defrancia 8, Aspendesia 1, Spiro- pora 2, Entalophora (Pustulopora) 5, Mesenteripora 1, Tubulipora 3, Idmonea 13, Hornera &, Filisparsa 6, Heteropora 4, Üeriopora 6. Tertiär von Australien: /dmonea 14, Filisparsa 1, Hornera 12, Tubulipora 1, Stomatopora 2, Diastopora 4, Heteropora 2, Entalophora 5, Lichenopora 8. Neogen von Calabrien: (risia 6, Hornera 9, Orisina 1, Idmonea 19, Filisparsa 3, Proboscina 1, Stomatopora 5, Tubulipora 2, Diastopora 10, Entalophora 9, Lichenopora 6, Heteropora 2, Ceriopora d. English Grag: Crisia 1, Hornera 11, Idmonea 4, Entalophora 3, Mesenteripora 1, Tubulipora 2, Alecto 2, Diastopora 1, Discoporella 2, Defrancia 1, Heteropora 3, Heteroporella 2, Fas- cieularia 2. Die folgende Tabelle soll das Zahlenverhältnis des Artenreichtums noch deutlicher ausdrücken: oe Tabelle zur Darstellung der Artenzahl ee Sa Eocän des Alttertiär Norddeutsches Götzreuther Graben vicentin. Alpen Oligocän A 3 za 5 Aspendesia Buskia 5 mm ml Ceriopora lee] JH AH Crisia BE] ala] Crisina m) ? I] Defrancia | I m [ri Diastopora elalz] Discoporella im ID Discosparsa © Entalophora I KR HH [ml jalala] Fascicularia Filisparsa N) ee] mi Heteropora EILLTI IE oO Heteroporella m ® m Hornera Eu [IH LITT] LT ITT I Idmonea | OILTLITTI EEFFH LIT] [Ti Lichenopora | Mesenteripora | Multitubigera | I m) Proboseina | ; | al) mm Radiopora m Li DO Spiropora | mm) IT LIT] m Stomatopora | alzietel I Tubulipora | Unierisia | m tertiärer cyclostomer Bryozoen-Genera: Oligoeän u. Mioein f Miocän | Mioeän u. Pliocän | Crag von England Gen wart von Australien Österreich-Ungarn | von Calabrien (Pliocän) [11 rezent Do | ; \ rezent a RT LIT ezleene] rezent 3 = s OUTITeTTTi I rezent eieijeie] Ormeeeg EEIEREE m rezent FaR : rezent & rezent LITT! III Tl] 1 11 Dos) Dr rezent ee oO Ermes | - rezent [LI eleiama] [Li [IL Ba co H Eee] EITIT |EIELLLeeTTTI| rezent | me rHHH+ HH ELLE] . rezent jaizlalanafenpe] zezaele] u ; Io rezent mm rezent [Ti [I] alzlalale] rezent Mi | TI IT] rezent rezent Zusammenstellung der benutzten Literatur. Die mit Stern (*) bezeichneten Arbeiten behandeln speziell tertiäre Bryozoenfaunen. . Bzıssen, Ian., Bryozoen der Aachener Kreide. Haarlem 1865. 2. Broxsn, H.G., Klassen und Ordnungen des Tierreichs. Bd. 3, 1. Abt. Leipzig und Heidelberg 1862. ‘3. Busk, G., Monograph of the fossil Polyzoa of the Crag. Palaeontographical Society. London 1859. . — — Catalogue of the eyclostomatous Polyzoa in the collection of the British Museum. London 1875. 5. Caxu, F., Revision des Bryozoaires du cretac& figures par n’OrBıcny. 2° partie: Cheilostomata. Bull. d. 1. Soc. Geol. d. France. 3. Serie 28. Paris 1900. . — — Bryozoaires fossiles. I. Neocomien. II. Senonien superieur. Bull. d. 1. Soc. Ge&ol. d. Fr. 4. Serie 2. 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Jena 1893. #777 u er Redaktion von Fr, ‚Brech- "Breslau. as Palaeozoicum. (Komplett. ) Von Ferd. Roemer, een von Fritz Frech. ind 2 Tafeln. er. = Bi a av. 688 S.) Preis ‚en 80. 1876. Kart, Preis Mk. 28.—. ‚Silur. Devon Von Fr. Frech. 3 Kasten. en 8°. 1897. (256 S.) Rreis N RE nm ahan. nl ten und 22 Figuren. ‚gr. 8°. 1899, 5 Di. DYah, T. Hälfte, Von Fr. Frech. | . Abgrenzung; und Gliederung. Dyas ‚T en und SEN EIER gr. 8”. 1901. ar { Die Be In. Hälfte, your: Frech ildungen tr !adischen Alters. Grenze des sozoicnm. _ Rückblick auf das. Be rar Von Fr. Frech. Das i t ing. Die dyadische Eiszeit der Süd- ' ’ Mu vielen Tafeln, ee 2 W. Kilian: de 1. Abteilung: Unterkreide (Palaeocretacicum). 1. Lieferung: Allgemeines über Palaeocretacicum; Unter- kreide im südöstlichen Frankreich, Einleitung. gr. 8°. 168 8. Mit 2 Kartenbeilagen und 7 Textabbildungen. (Aus Lethaea geoonostiea, Hanlbuch der Erdgeschichte. Heraus- gegeben von Fr. Frech. II. Teil: Das Mesozoieum. 3. Band: Kreide.) Preis Mk. 24.-—. Die Steinkohlenformation: E von Prof. Dr. Fritz Frech. Mit 9 Tafeln, 3 Karten und-99 Figuren, Preis Mk. 24.— Di un und Zusammensetzung der. _ Meteoreisen . herausgegeben von A. Brezina und E. Cohen. ——- Lieferung IV/V (Schluß des I. Bandes). Mit einem Bildnis E. Cohen’s und 17 Tafeln. _ Preis in Mappe Mk. 40. (Preis des I, Bandes kompl. Mk. 92.—). Palaeontologische WANDTAFELN N 3 herausgegeb en von Geh. Rat Rrof Dr. K. A. von Zittel und Dr. K. aushafer. u Tafel 1—73 (74—83 in Vorbereitung). Inhalts- und Preisverzeichnisse der ganzen Serie stehen zu Diensten. In der E. Sehweizerbartschen Verlagsbuchhandlung (E. Nägele) in Stuttgart ist erschiene Seit 1833 Neues Jahrbuch | für Geologie und Palaeontologie. Unter Mitwirkung einer Anzahl von Fachgenossen herausgegeben von E. Koken, in Tübingen. Mineralogie, Th. Liebisch in Göttingen. Jährlich erscheinen 2 Bände, je zu 3 Heften. Preis pro Band Mk. 25.—. M. Bauer, in Marburg. Seit Mai 1900 Centralblatt für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. Herausgegeben von E. Koken, in Tübingen. Monatlich 2 Nummern. Preis für Niehtabonnenten des Neuen Jahrbuchs Mk. 12.— pro Jahr. Th. Liebisch in Göttingen. M. Bauer, in Marburg. Abonnenten des Neuen Jahrbuchs erhalten das Gentralblatt unberechnet, REPERTORIUM zu Neuen Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie für die Jahrgänge 1900—1904, das Zentralblatt für Mineralogie etc. | Jahrg. 1-5 (1900—1904) und die Beilagebände XIII-XX. Sach- und Ortsverzeichnis für die darin enthaltenen Originalabhandlungen und Referate. 8°, 594 Seiten. — Preis Mark 16.— Ein Personen-, Führer zu geologischen Exkursionen durch den südlichen Schwarzwald, den Jura und die Alpen von C. Schmidt, A. Buxtorf und H. Preiswerk. 70 Seiten mit 6 farbigen Profiltafeln. gr. 8°. = Preis Mk. 5.—. = Festschrift —— ÄDOLF Y.KOEN gewidmet von seinen Schülern zum siebzigsten Geburtstag am 21. März 1907. Kl. 4%. XXXT. 115 Seiten. Mit 1 Porträt, 13 Tafeln, 1 Texibeilage und 20 Textile 16 Abhandlungen von Bücking, von Linstow, Grupe, Steuer, Beushausen, Tornquist, Mestwerdt, Holzapfel, Denckmann, t Clarke, Rinne, Smith, Bode, Harbort. Ran Preis: Brosch. Mk. 26.—. E estschrift S; HARRY ROSENBUS Gewidmet von seinen Schülern zum siebzigstenG ) 24. Juni 1906. Mit einem Porträt, einer geol. Karte. 11 Tafeln und 35 Textfigu Mit Beiträgen von: E. Becker, R. A. Daly, L. Finckh, U, mann, C. Hlawatsch, W. H. Hobbs, E. O. Hovey, M L. Milch, ©. Mügge, Th. Nicolau, A. Osann, C. Pal H. Preiswerk, G. Steinmann, W. Wahl, E. A. W Gr. 8°. VIII. 412 Seiten. — Preis Mk. 20.—. Mikroskopische | = i Physiograp von Vierte Auflage. Bat I: Hälfte. ; Te ee "Gange: Gr. 8%. 716 Seiten. — Preis ‚Mk 28. (Die zweite Hälfte „Ereusseetein« befindet sich Druck der Stuttgarter Vereins-Buchdruckerei. RER ET a TYUR BEITRAEGE ZUR Herausgegeben E. KOKEN una J. F. POMPECK)J an in Tübingen in Göttingen. Unter Mitwirkung von O. Jaekel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann . als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft, Vierundfünfzigster Band. ‘ Sechste Lieferung. Inhalt: ' Feli, Joh., Studien über die Schichten der oberen Kreideformation in den Alpen und den Mediterran- ; gebieten. (S. 251—339, Taf, XXV, XXVI und 6 rn) “Stuttgart. E. Schweizerbart' sche Verlagsbuchhandlung (E. Nägele). 1908. Ausgegeben im April 1908. Wissenschaftliche Ergebnisse :: einer Reise in Ostafrika: : in den Jahren 1903-1905 mit den Mitteln der Hermann und Evıse geb. Huckmans WENTzEL-Stiftung ausgeführt von Prof. Dr. ALFRED VOELTZKoW. Das Werk ist in 5 Bände eingeteilt und es enthält: Band I. Bericht über die Reise und Übersicht über die Ergebnisse. = Geologie, Palaeontologie und Ethnographie. Band II und II. Systematische Arbeiten aus dem Bereiche der Zoologie und Botanik. Be Band IV und V. Anatomie und Entwickelungsgeschichte. Gesamt-Umfang der 5 Bände ca. 375 Bogen. Text in gr. 4° und ca, 200 Tafeln. Subskriptionspreis für das ganze Werk ca. Mk..350.—. Außerdem wird jeder Band und jede darin enthaltene Abhandlung einzeln abgegeben, .. wobei eine kleine Preiserhöhung, eintritt, ? Bisher erschienen resp. befinden sich im Druck: Bd. II. 1. Prot. E. SieBENRock-Wien. Schildkröten von Ostafrika und Madagaskar, 4 Ss. m. 5 Tat. — Suhsk,-Preis Mk. 8. —, Einzelpreis Mk. 10.- , Bd. II. 2. Prof. W. Micnaetsen-Hamburg. Oligochaeten von Madagaskar, den = Comören und anderen Inseln des westlichen Indischen Ozeans. — Dr. K. FRieperichs-Tubingen. Embiiden von Madagaskar und Ost- afrika. — Dr. W. Horn-Berlin. Cicindeliden von Madagaskar und Ostafrika. — M. BuRR-Dover. Dermapteren von Madagaskar, den Comoren und Britisch-Ostafrika. — H. F. Friese-Schwerin i. 7. Apidae von Madagaskar, den Comoren uud Ostafrika. — Dr. v. SCHULTHESS RECHBERG-Zurich. Vespiden von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Prof Dr. A. ForeL-Yyvorne (Schweiz), Ameisen von Mada- gaskar,. den Comoren und Ostafrika. — Dr. A. PAGENSTECHER, Lepidopteren - Heterocera von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Dr. ©, BÖRNER-Steglitz bei Berlin. Collembolen von Ostafrika. Madagaskar und Südamerika. 138 S.m.3 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 13.—, Einzelpreis Mk, 16.—. ; Bd. II. 3. A. Reıchenow-Berlin. Vögel von den Inseln Ostafrikas. — Dr. W. SCHOENICHEN-Berlin. @nathia aldabrensis n. sp. ein neuer Isopode aus dem Indischen Ozean. — Dr. P.Speiser-Sierakowitz. DieDipterapupipara der madagassisch-maskarenischen Region. — Dr. M. CoHn-Breslau. Alcyonacea von Madagaskar und Ostafrika. — Dr. G, ENDERLEIN-Stettin. Beiträge zar Kenntnis der -Copeognathen. — A. MocsArv-Budapest, Chrysididen von Madagaskar, den Comoren und Ostafrika. — Subsk.- Preis Mk. 9.—, Einzelpreis Mk. Il. . ß ö Bd. IV. 11. Prof. Dr. F. Hocusterter -Innsbruck. Beiträge zur Anatomie und Entwickelungsgeschichte des Blutgefässsystemes der Krokodile. 1408. m. 10 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 17.—, Einzelpreis Mk 21.—. Bd. IV. 11. Prof. Dr. F, Hocusterter- Innsbruck. Über die Entwickelung der Scheidewandbildungen in der Leibeshöhle der Krokodile. 66 S. m. 5 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 11.—, Einzelpreis Mk. 13.50. { Studien über die Schichten der oberen Kreideformation in den Alpen und den Mediterrangebieten. Von DR. JOHANNES FELIX. II. Teil: Die Kreideschichten bei Gosau. (Mit Tafeln XXV u. XXVI und 5 Figuren im Text.) Einleitung. Nachdem im ersten Teil dieser Studien! eine Revision der Korallenfauna der Gosauschichten gegeben worden ist, lag es mir natürlich nahe, das Auftreten der Korallen an Ort und Stelle selbst zu studieren. Am eingehendsten habe ich dies bis jetzt in den Umgebungen von Gosau ausgeführt. Es war ursprünglich nicht meine Absicht, eine vollständige Neubeschreibung der geologischen Verhältnisse in der Umgebung jener Ortschaft zu liefern; man besitzt darüber die treffliche Beschreibung von Reuss” und eine Anzahl anderer Arbeiten; auch der geologische Teil in der Beschreibung der Bivalven der Gosaugebilde von Zırrer® bringt vieles diesbezügliche. Indessen gibt Zırrzu wenig Details der Ausbildung der einzelnen Gesteins- lagen, sondern erörtert mehr im allgemeinen die Verbreitung und Lagerung derselben und wendet sich dann behufs ihrer Altersbestimmung zu einer Vergleichung derselben mit den übrigen Kreidebildungen Europas. Die Arbeit von Reuss erschien bereits im Jahre 1854, ist also über 50 Jahre alt. Eine wesent- liche Veränderung in bezug auf die Aufschlüsse, etwa Vermehrung derselben wie in anderen Gegenden durch Bahnbauten oder Eröffnung von Steinbrüchen, ist in der Umgebung von Gosau nicht eingetreten. In dieser Beziehung könnte nur des Baues der Wasserleitung von der Poschenalpe zur Villa des Herrn FABeR in Gosau gedacht werden, bei welcher Gelegenheit u. a. korallenreiche Mergel aufgeschlossen 1 Diese Zeitschrift, Bd. 49, 1903. ® Reuss, Beiträge zur Charakteristik der Kreideschichten in den Ostalpen, Lesonders im Gosauthale und am Wolfgang- See. Denkschr. d. K. Akad. d. Wiss. Math.-Naturw. Cl., VII. Bd., 1854. ® Zırter, Die Bivalven der Gosaugebilde in den nordöstlichen Alpen. Denkschr. d. K. Akad. d. Wiss. Math.-Natuıw. Cl. Bd, XXIV, 1864 u. XXV, 1865, 32” wurden. Veränderungen «der Aufschlüsse im einzelnen sind indes sicher eingetreten; manche Stellen mögen durch kleine Bergrutsche verschüttet, andere durch die in den weichen Mergeln in hohem Grade erodierende Tätigkeit des Wassers entblößt worden sein. Während Reuss z.B. im Paß-Gschüttgraben keine Hippuriten auffinden konnte, gelang es mir, zwei hippuritenführende Zonen in demselben festzu- leeen. An mehreren Stellen fand ich Echiniden, die bis jetzt von Gosau fast unbekannt waren, so daß noch im Jahr 1894 Kynastox ' von einer „entire absence of echinodermata“ sprechen konnte. Die Durch- sicht der reichen Schätze der Staatssammlung in München hätte ihn allerdings schon damals eines Richtigeren belehren können. Beim Studium der Literatur über die Gosauschichten trat indes ein Punkt bald zu Tage, daß nämlich eine Neubeschreibung der einzelnen Gesteinslagen in faunistischer Hinsicht ein wesent- lich anderes Bild geben würde, als wir es in der Arbeit von Rruss finden. Die Fauna gerade der Gosau- schichten hat das Schicksal gehabt, daß sämtliche Monographieen ihrer einzelnen Tiersruppen einer mehr oder weniger intensiven Revision unterworfen wurden, die zu außerordentlich zahlreichen Aenderungen der ursprünglichen Bestimmungen führte. Im höchsten Grade war dies der Fall bezüglich der Gastropoden, die ursprünglich von Zexerı” bearbeitet, später von Reuss® und namentlich von Srorıczka* einer gründ- lichen, kritischen Neubestimmung unterzogen wurden. Die Anthozoen wurden ursprünglich von Rruss° in trefflicher Weise beschrieben; doch ergab auch hier die Neubearbeitung durch den Verfasser © wesent- liche Veränderungen der Bestimmungen, sowie eine nicht unbeträchtliche Vermehrung der Artenanzahl. Erstere machten sich freilich — im Gegensatz zu der Arbeit Zexeur’s — lediglich infolge der durch die Erkenntnis der inneren Struktur präzisierteren Fassung der Gattungen notwendig. Selbst die treffliche ob. zit. Arbeit von Zrrrsv über die Bivalven der Gosaugebilde konnte dem Schicksal einer wenigstens teil- weisen Neubestimmung der Arten nicht entgehen. Es wurden die Ostreiden durch Coovano ', die Inoceramen durch Prrrascrneer °, die Hippuriten durch DovwvsLun” und Toucas!’ emer Revision unterzogen. Einzelne Bestimmungen rectificierte Storıczka, andere änderte v. Zrrven, selbst während der Herausgabe seines grossen Handbuches. Dadurch zeigen die Listen der Versteinerungen von den einzelnen Lokalitäten gegen früher ein ganz wesentlich anderes Bild, und ihre Neuzusammenstellung erschien nieht überflüssig. Infolge glücklicher Funde von mir und dem Steindrechsler und eifrigen Sammler LeororLn Garp in Gosau erscheinen in diesen Listen auch zum ersten Male eine Anzahl von Echiniden. Interessante, namentlich 1 Kynaston, On the stratigraphical, lithological and palaeontological features of the Gosau beds. Quart. Journ. Geol. Soc. London, Vol. 50, 1894. 2 ZuKELI, Die Gasteropoden der Gosaugebilde in den nordöstlichen Alpen. Abhandl. der k. k. geol. Reichsanstalt in Wien. 1. Bd., 2. Abt., Nr. 2, 1852. 3 Reuss, Kritische Bemerkungen über die von Herrn Zexerı beschriebenen Gasteropoden der Gosaugebilde in den Ostalpen. Sitzungsber. der K. Akad. d. Wiss. in Wien. Math.-Naturw. Cl., XI. Bd., 5. Heft, p. 882, 1853. ı StoLiczkA, Eine Revision der Gastropoden der Gosauschichten in den Ostalpen Sitzungsber. d. K. Akad. d. Wiss. in Wien. Math.-Naturw. Cl., 52. Bd., 1. Abt., p. 1, 1865. 5 Reuss, Charakteristik 1. e., p. 73. % Diese Studien, I. Teil. Diese Zeitschrift, Bd. 49, 1903. ? Coquann, Monographie du genre Ostrea. Terrain eretace. Marseille 1869. 8 PETRASCHECK, Über Inoceramen aus der Gosau und dem Flysch der Nordalpen. Jahrb. d. k. k. Geol. Reichsanstalt. Wien. Bd. 56, p. 155, 1906. ° Douvirıa, Btudes sur les rudistes. Mem. de la soe. g&ol. de France. Pal&ontol. Mem 6. Paris 1890— 1897. 10 Toucas, Ktudes sur la elassification et l’&volution des Hippurites, Me&m, Soc. geol, France Pal&ontol,‘ Mem, No. 30, Paris 1903, in genetischer Beziehung wichtige Resultate, versprach schließleh eine mikroskopische Untersuchung der einzelnen Gesteinslagen, eine Arbeit, an die Revss nach dem damaligen Stand der Wissenschaft natür- lich nicht denken konnte, sondern sich mit Schlämmen der lockeren Mergel begnügte. Alles in allem genom- men, ließ eine Neubeschreibung der geologischen Verhältnisse wenigstens im der Umgebung der Ort- schaften Gosau und Rußbachsag als eine dankbare Aufgabe erscheinen. Da sehr viele Aufschlüsse bez. Fundstellen weder auf dem von Reuss seiner ob. zit. Arbeit bei- gegebenen, noch auf dem von E. v. Mossısovics und A. Bırrxer in den Jahren 1880—84 aufgenommenen, unser Gebiet darstellenden Kartenblatt! angegeben sind, so füge ich memer Arbeit ein neues geolog- isches Uebersichtskärtchen bei, in welchem Fund- und Aufschlußpunkte in möglichster Vollständigkeit ein- getragen sind. Bei Entwurf desselben leistete mir die Spezialkarte der k. k. Forstverwaltung (Wirtschafts- bezirk Gosau 1:20000) ausgezeichnete Dienste. Die Grenzen der einzelnen Glieder der Triasformation entnahm ich der zitierten Karte von Mo,sısovics und Bırrner. Eine größere Abweichung von derselben ergaben meine Aufnahmen an der Nordseite des Gosautales zwischen der Poschenalpe und Iglmoos. Hier bedeckt: entschieden die Kreideformation ein größeres Areal, bez. reicht viel höher am Gehänge hinauf, als es auf jener Karte eingetragen ist. Es sei mir schließlich gestattet, allen denjenigen Herren, welchen ich in verschiedener Weise eine Förderung dieser Arbeit verdanke, auch an dieser Stelle meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen. Besonderen Dank schulde ich Herrn Präsident J. Lawsert in Troyes und Herrn Dr. Prraaschzcer in Wien, welche so liebenswürdig waren — ersterer die von mir gesammelten Echiniden?, letzterer die Inoceramen — zu beschreiben, ebenso Herrn Dr. Schugerr in Wien für gütige Bestimmung einiger Forammiferen. Eine große Unterstützung bei meinen Aufnahmen erfuhr ich durch Herrn k. k. Forst- und Domänenverwalter Franz Prrter in Gosau, der mir die oben erwähnte, äußerst genaue Wald- wirtschaftskarte zur Verfügung stellte. Ferner fühle ich mich nach verschiedenen Richtungen hin zu Dank verpflichtet den Herren Gymnasialdirektor Professor Kyarrırscn in Wien, Ingenieur en chef des mines A. pn GRossouvRE in Bourges, Herrn Professor K. Reprıcn in Leoben, Herın Ingenieur und k.k. Forstkommissar Max Jansen in Lmz und Herrn Taum in Leipzig. 1. Geologische Beschreibung der Umgebungen von Gosau. Wandert man vom Hallstätter See das Tal des Gosaubaches hinauf, so trifft man unmittelbar jenseits des Bärenbachgrabens auf die ersten Gosauschichten in Form von Konglomeraten. Gute Aufschlüsse in ihnen bietet jedoch erst ein kleiner Bruch, welcher etwas unterhalb der Kreuzung des nächsten Grabens, des Riepelgrabens mit der Fahrstraße unmittelbar an letzterer eröffnet ist, und noch bessere der folgende Färbergraben. Diese Konglomerate stellen die untersten und daher ältesten Schichten der Gosaubildungen dar. Sie bestehen aus wohl abgerundeten Geröllen, deren Größe meist zwischen der einer Haselnuß und eines Hühnereies schwankt; größere bis zu emem Fuß Durchmesser 1 Geologische Spezialkarte der österr.-ungar. Monarchie. Bl. Ischl und Hallstatt. SW.-Gruppe Nr. 19. 2 J. LAMBERT, Etude sur quelques echinides des couches ä hippurites de Gosau. Bull. de la Soc. Belge de Geologie. T. XXI, 1907, p. 83. Pr und darüber kommen nur vereinzelt ver. Die meisten sind verschiedenfarbige Kalke und Dolomite, doch viele auch Hornstein, welcher gang- und schmitzenförmig in den anstehenden, einst das Gosaumeer umkränzenden und zugleich das Liegende der Konglomerate bildenden genannten Gesteinen der Trias vor- kommt. Wie Mossısovics bemerkt, kann man häufig die Gerölle durch ihre Fossileinschlüsse mit voller Sicherheit von bestimmten Horizonten herleiten. So konnte er in den Konglomeraten der in Rede stehenden Nordseite des Gosautales nicht seltene Rollstücke roten Hallstätter Kalkes mit Ammoniten sammeln.' Dagegen konnten direkt in den Konglomeraten eingeschlossene (cretaceische) Versteinerungen bis jetzt in dieser Stufe der Gosaubildungen noch nicht gefunden werden. In dem erwähnten Bruch in der Nähe des Riepelgrabens sind die letzteren — wie übrigens auch in anderen Aufschlüssen — in dicken Bänken abgelagert. Das Material derselben ist bald ganz grob, bald feiner; manche der letzteren Lagen werden fast kalksteinartig. Auch im Färbergraben werden in der oberen Partie derselben manche Lager sehr feinkörnig und gleichen einem Sandstein. U. d. M. sieht man jedoch, daß auch sie der Hauptmasse nach aus Kalkkörnehen bestehen, zwischen denen sich allerdings auch häufige Quarz- und Hornstein-Partikel finden. Beide werden durch ein kalkiges, häufig rotgefärbtes Bindemittel verkittet. Genetisch sind diese Konglomerate aufzufassen als verfestigte Strandgerölle, hervorgegangen aus der Brandung der herandringenden cretaceischen Meereswogen gegen die das Gosautal im Norden begrenzenden Höhen, welche vorzugsweise aus Dachsteinkalk bestehen. Hatten diese Berge auch noch nicht ihre spätere Höhe erreicht, so zeigt doch das Vorhandensein jener mächtigen, jetzt verfestigten Geröllmassen, daß bereits damals Steilabfälle oder Abbrüche vorhanden waren, welche von den Wogen unterspült und deren herabgestürztes Material von der Brandung dann weiter zerkleinert und abgerundet werden konnte. Jene feinkörnigen Lagen im Färbergraben haben sich wahrschemlich an Stellen gebildet, welche durch zeitweilig entstandene vorgelagerte Blockanhäufungen vor der eigentlichen Brandung geschützt wurden, und an welchen daher nur feineres Material zusammengespült wurde. Im Färbergraben, welcher aus- schließlich in die Konglomeratschichten eingeschnitten ist, ist das Streichen derselben N.430 W. bei emem Einfallen von 36° nach SW. Geht man am Gehänge nach W., so trifft man als nächste Erosionsschlucht den Kreuzgraben an. Die unterste Lage des aufgeschlossenen Schichtenkomplexes bilden auch hier die eben beschriebenen Konglomerate. Auf diesen liegen graue Mergel, welche häufige, aber meist nicht gut erhaltene Versteinerungen enthalten. Unter den Mollusken findet sich besonders die kleine, schlanke Nerinea flexuosa Sow. in manchen Lagen in Menge, ferner Volvulina laevis D’ORB. sp., Rostellaria sp. und Crassatella macrodonta Zurr. Korallen kommen nur ganz vereinzelt vor und beschränken sich auf zwei Einzelformen: Cyelolites elliptica Lam. und Placosmilia cuneiformis M. Epw. Nahe der Ausmündung dieses Grabens in das Gosautal sind im diese Mergel mehrere dünne, 20—25 cm dicke Lagen eines stark sandigen Kalksteins eingeschaltet; die Schichtflächen der letzteren sind oft bedeckt mit kohligen Partikeln. Das Streichen des ganzen, sehr regelmäßig gelagerten Schichtenkomplexes ist N.440 -510W. bei einem Einfallen von 45°—50° nach SW—S. Auf diese Mergel folgt zunächst eine dünne Lage von Konglomerat und auf dieses ziemlich weiche rote Mergel, welche ihrerseits wieder von mächtigen Konglomeratmassen bedeckt werden. 'Die erwähnten Konglomerate halten beim weiteren Aufwärtssteigen im Graben ununterbrochen an, doch zeigen im Bachbett liegende Gerölle eines sandigen Kalksteins, daß ! Erläut. z. geol. Karte der österr.-ungar. Monarchie. SW.-Gruppe Nr. 19. Ischl und Hallstatt, p. 49. Lagen eines solchen Gesteins im oberen Teil des Grabens den Konglomeraten eingeschaltet sein oder dieselben überlagern müssen. Tatsächlich beobachtete Rruss, daß in größerer Höhe die Konglomerate in „kalkige Sandsteine‘“ übergingen, welche anfänglich mit den ersteren wechselten, später aber vor- herrschend wurden!. U. d. M. zeigen sich dieselben als ein körnig-klastisches Gestein, in welchem die Kalkkörnchen mit den zahlreich eingestreuten Quarzpartikeln durch ein feines, kalkiges Cement ver- bunden werden. Außerdem enthält es opake Körner von Eisen- oder Manganverbindungen und ver- einzelte Schüppchen von Chlorit. An organischen Resten ließen sich auch sehr spärlich vorkommende Durechschnitte durch winzige Molluskenschälchen (z. B. von Gastropoden) beobachten. Ich verließ nunmehr den Kreuzgraben und stieg am bewaldeten Berggehänge in NW.-Richtung empor, um zum Ursprung des nach W. zunächst folgenden Grabens zu gelangen, des Edelbachgrabens, welcher sich zur Wiestalalp (1159 m) am Rosenkogl emporzieht. In ihm gelangen die Mergel zu einer enormen Ent- wicklung und bergen namentlich in der mittleren Partie des Grabens eine Fülle meist prächtig erhaltener Versteinerungen. In der Regel sind die Mergel von grauer Farbe und sehr weich, sodaß schon der Regen die größeren organischen Einschlüsse, wie Mollusken und Korallen, aus ihnen herauswäscht; durch weiteres Schlämmen erhält man dann auch die kleineren Formen, wie Foraminiferen und Ostracoden. Wenn Reuss bemerkt®, daß die Mergel dieses Grabens unter allen Gosaumergeln am reichsten an den beiden letztgenannten Tiergruppen seien, so hat er mit dieser Angabe in bezug auf die Foraminiferen indes nur in soweit recht, als es sich um die in den „Gräben“ aufgeschlossenen Mergel innerhalb der drei früher von mir unterschiedenen Hippuritenhorizonte handelt; dagegen sind die über dem obersten derselben liegenden, wenn auch festeren Mergel, wie sie z. B. den oberen Teil der Hornspitze zu- sammensetzen, nach dem mikroskopischen Befund der von ihnen hergestellten Dünnschliffe entschieden als viel foraminiferenreicher zu bezeichnen. In diese weichen Mergel eingeschaltet sind nun härtere Bänke, welche teils einen sandigen, teils einen mereligen Kalkstein darstellen. Letztere sind oft ganz erfüllt von Versteinerungen, welche aber häufig zerbrochen, ja sehr oft ganz zertrümmert sind. In manchen dieser härteren Bänke sind manche Lagen ganz erfüllt von Volvulina laevis D’Orn. sp., in anderen sind Foraminiferen zusammengeschwemmt, die sich als Quingueloeulina Gosae Rss. herausstellten. Bemerkens- wert ist auch das vereinzelte Vorkommen von Kohlenbrocken. Hippuriten sind im Edelbachgraben äußerst selten. Ich besitze von da nur ein einziges kleines Exemplar von Hippurites Oppeli Dovv. und ein kleines Schalenfragment, welches einem größeren Stück wohl der gleichen Art angehört hat. Eine auf ersterem aufgewachsene Thamnastraea agaricites Rss. zeigt, daß es wohl ebenfalls aus jener korallen- führenden, härteren Mergelkalklage stammt, die später noch zu erwähnen sein wird. In der obersten Partie des Edelbachgrabens trifft man oberhalb des zur Wiestalalp führenden Pfades zunächst wieder- um die uns schon vom Kreuzgraben her bekannten sandigen Kalksteine an. Sie waren daselbst platten- förmig abgesondert und zeigten auf ihren Schichtenflächen Bildungen, die man als Wurmspuren ansprechen kann. U.d.M. zeigten sie sich als vollkommen übereinstimmend mit den oben beschriebenen Kalksteinen aus der obersten Partie des Kreuzgrabens. Von deutlichen Versteinerungen fand ich nur den Steinkern eines sehr kleinen Ammoniten. Etwa I m über dieser Stelle gingen die Sandsteine in Konglomerat über und dieses setzte sich dann weiter aufwärts bis an den Dachsteinkalk fort: das Streichen der sandigen 1 Reuss, ]. c. p. 7. Ih am % en Kalksteine ist N. SI" W. gerichtet, das Einfallen erfolgt unter 9° nach S. Von der Stelle, wo ich den kleinen Ammoniten auffand, direkt in den tiefengeschnittenen unteren Teil des Edelbachgrabens ab- steigend, trifft man unterhalb derselben zunächst noch Sandsteine mit nicht näher bestimmbaren Muschel- resten, und unter diesen weiche, graue Mergel in großer Mächtiekeit an. Dieselben sind zunächst sehr versteinerungsarm, erst weiter unten findet man in einer Schicht häufige Corbula angustata Sow., Limopsis calvus Zarr. (Sow. sp.), Volvulina laevis D’OrB. sp., Cerithium div. sp. und andere Mollusken. Diese Mergel halten bis an die Ausmündung dieses Grabens in das Gosautal an. In der Nähe des Ausganges des Grabens besitzen sie ein Streichen von N. 63° W. bei einem Einfallen von 24% nach SSW. Von Korallen fand ich in diesen weichen Mergeln nur Einzelformen, besonders Cyecloliten. Von dieser Gattung ist €. undulata Buv. hier der häufigste und kommt nicht selten in prächtigen, großen Exemplaren mit emporgewölbtem zentralem Teil und sehr breiter, flacher, peripherischer Zone" vor. Neben dieser ist C. scutellum Rss. die häufigste Form. Von sonstigen Einzelkorallen seien der zierliche Trochocyathus Amphitrites Fux., Tr. microphyes Fux. und lamellicostatus Rss., sowie Trochosmilien (Tr. bipartita Rss., Dr. psecadiophora Frx. und Pr. subinduta Rss.) genannt. Auf dem Boden des Grabens findet man dagegen, wenn auch nicht gerade sehr häufig, koloniebildende Anthozoenformen und zwar zuweilen von ziemlich beträchtlicher Größe. So besitze ich von da ein Exemplar einer Astrocoenia ramosa E. H. var. retieulata Goupr. nom., welches 15 em hoch und von gleichem Durchmesser ist. Mehrere Bohr- muscheln haben sich in das Stück eingebohrt. Nach mehrfachem Durchstreifen des Grabens gelang es mir, endlich eine der oben erwähnten härteren Bänke aufzufinden, welche nicht selten koloniebildende Formen von Korallen enthielt. Diese ist daher als die Ursprungsschicht der isoliert vorkommenden Anthozoenstöcke zu betrachten, oder doch mindestens eines Teiles von jenen, indem es nicht ausgeschlossen ist, daß noch andere, derartige Bänke existieren. Bei so mächtiger Entwicklung der weichen Mergel finden ja natürlich namentlich bei längerem Regenwetter kleinere und größere Bergrutsche statt, durch die ev. die eine Sehicht verschüttet, eine andere dafür entblößt wird. Falls die von mir gefundene nicht die einzige härtere, korallenführende Bank sein sollte, so ist sie jedenfalls die oberste, indem oberhalb der- selben keine isolierten Korallenstöcke mehr angetroffen wurden. Sie liegt in ca. 839 m M. H. Für die in den weichen Mergeln vorkommenden, oben z. T. angeführten Einzelkorallen kann man dagegen wohl annehmen, daß sie tatsächlich in tieferem Wasser mit schlammigem Boden gelebt haben. Die Cycloliten besitzen eine breite, meist vollkommen horizontale Basalfläche, welche sie um so mehr vor dem Ein- sinken bewahrte, als sie bei dem stark porösen Bau ihrer Septen sicherlich sehr leicht waren; die andern obengenannten Arten sind meist zierliche Formen, für welche schon das Fragment eines Mollusken- gehäuses als Ansatzstelle genügte. Bei Trochoeyathus mierophyes Fıx. konnte ich direkt beobachten, daß er zum Anheften oft kleine Gastropoden benutzte, z. B. die Brut von Cerithien und Nerineen. So lebt auch Caryophyllia eyathus? im Golf von Neapel nicht nur auf felsigem Boden, sondern stellenweise auch auf Schlammgrund in 75 m Tiefe. Bereits Ruuss? beobachtete, dass jene festeren Mergelkalke auch kleine Geschiebe eines graulichen, diehten Kalksteins enthalten, bei zunehmender Menge derselben selbst konglomeratartig werden und dann keine oder nur sehr sparsame Petrefakten enthielten. Ich selbst 1 Vergl. Reuss, 1. c. Taf. XXII, p. 11. 2 WALTHER. Geologie, p. 30. 3 Reuss, ]. c. p. 9. 957 habe hier im Edelbachgraben derartige Lagen nicht anstehend beobachtet, fand aber, und zwar nur unterhalb der oben erwähnten korallenführenden Schicht, mehrere lose Korallenstöcke, an denen noch mehr oder weniger reichliche Reste des einst sie umhüllenden Gesteins saßen. Dieses war ein fester Mergel, m dem äußerst zahlreiche, aber stets sehr kleine, in der Regel 6 mm nicht übersteigende Gerölle von Kalk- und Hornstem eingebettet waren. Der Hornstein ist von grauer bis schwärzlicher, sehr häufig jedoch auch von gelbbrauner Farbe. Infolge dieser Geröllführung, sowie der übrigen oben genannten Eigentümlichkeiten dieser härteren Bänke, ihr häufiges Erfülltsein von Molluskenschalen bez. Trümmern der- selben, in anderen Fällen von lagenförmig angereicherten Foraminiferengehäusen, ihre Führung von Rift- korallen, ganz vereinzelten Hippuriten und Kohlenbrocken, kann man annehmen, daß sie sich in seichterem Wasser als die weichen Mergel gebildet haben, bez., da sie sich in den letzteren eingeschaltet finden, Niveauschwankungen entsprechen. Einige Mergellagen schließlich werden sandig; in einer derselben liegt nach Zırrer! Plicatula aspera Sow. oft zu Hunderten. Einen Überblick über die Gesamtfauna des Edelbachgrabens und über die wichtigste geologisch-geographische Verbreitung der Arten gibt folgende Tabelle. Die Formen, welche auch in den härteren Lagen vorkommen, sind in dieser mit*, diejenigen, (Siehe Tab. S. 258—260.) Westlich des oberen Teiles des Edelbachgrabens ragen einige Felsmassen aus dem Terrain, dem nach Süden abfallenden Berggehänge hervor. Sie führen den Namen der „Gschröfpalfen‘“ (Schrick- palfen bei Reuss?). Die oberen bestehen aus Dachsteinkalk, die unterste dagegen, ca. 1026 m üb. d. M. gelegen, aus Schichten der Kreideformation. An dieser beobachtet man zuunterst Mergel und darüber Konglomerate. Diese letzteren stimmen petrographisch mit den früher vom Kreuz- und Färbergraben geschilderten Konglomeraten überein, unterscheiden sich aber dadurch, daß man wiewohl sehr vereimzelt und schlecht erhalten, Versteinerungen in ihnen antrifft. Reuss® gibt an: „Auch wiewohl sehr sparsame Schalentrümmer einer ziemlich großen Auster trifft man darin“. Ich selbst fand in ihnen ein Trocho- smilien-Fragment. Über diesen Konglomeraten liegt ein Hippuritenriff, eine Gesteinslage, welche hier fast ausschließlich aus Batolites tirolicus Douv. gebildet wird. Die langgestreckten Gehäuse desselben, stehen dicht gedrängt nebeneinander und zwar befinden sie sich z. T. noch im ihrer ursprünglichen Stellung. Zwischen und neben ihnen finden sich zahlreiche Korallen, hier in meist kleineren Exemplaren, doch kommen einige Minuten weiter westlich in einem kleinen Aufschluß bis kopfgroße Kolonieen vor. Außerdem beobachtete Reuss noch zahlreiche Durchsehnitte mehrere Zoll großer Actaeonellen. Von Anthozoen kann ich vom Gschröfpalfen anführen: Actinacis Martiniana »’ OR». Agathelia asperella Rss. Astraraea media Fux. (Sow. SP.) ! Zırtet, Bivalven II, p. 45 (121). 2 Balvenstein bei SEDGwICK und MURCHISon. 3 Reuss, 1. c. p. 10. Palaeontographiea. Bd. LIV. 33 258 Deutschland | Frankreich | S = 3 zul oe alalalaleısı2|e Sonstiges Vorkommen ale Sıslelalejlelo|s o|a|P lo « , Oo |ın|O Are ne = | ie Foraminifera. | Anomalina complanata Rss. ss Campanien von Lemberg. Bulimina ovulum Rss. . ss Cenoman v. Böhmen. Campanien v. Lemberg. Cristellaria angusta RSS. (?) - ss | + Cenoman v. Böhmen. Campanien v. Lemberg. n Gosae Rss. nr ezh = n orbicula RSS. . » » - s + a subalata RSS. . . » » s | + Discorbina canaliculata KARR. (RSS.sp.) | ss Obere Kreide von Leitzersdorf. Baeuliten- kreide vom Kanara-See. Hlabellina rugosa DORB. . . » ss | + + + | Cenoman von Böhmen. Frondicularia angusta NILSS. ss | + - Cenoman von Böhmen. Ob. Senon von Kö- | pinge in Schweden. “ Cordai Rs. . . . \ss | + Cenoman von Böhmen. * Quinqueloculina Gosae Rss. . . . |zh | Robulina lepida Rss... . -» 4.8 | | | Cenoman von Böhmen. Rosalina marginata RSS... . |s | + | Cenoman von Böhmen. Rotalina stelligera RSS... - - - sh I Spirolina irregularis RöM. . - ss | + E= | Cenoman von Böhmen. - Spiroloculina cretacea Rss. s | | Textularia concinna Rss. . . . ss | | Cenoman von Böhmen. 4 conulus RSS... . 2... |ss |=1 + | Cenoman von Böhmen. Senon von Maestricht. > turris DORB. . 2... |ss |-t + | Cenoman von Böhmen. Senon von England. Triplasia Murchisoni Rss. . . . ns Verneuilina Münsteri Rss. ss | + Gault. Cenoman von Böhmen. Antho20a. | ** Actinacis Martiniana D'ÖRB. . . . s | + + ** Astrocoenia ramosa E.H. . . . Sn | + + ) ** Aulopsammia Murchisoni Rss. ss | * Oyclolites nummulus Rss. . - h | | x r scutellum RSS. h | | | * 4 undulata BLV. sh | | +++ Santonien von Catalonien. * Platysmilia multicincta FLx. s | ** Stephanocoenia formosa E.H. . s | ** Thamnaraea cladophora Fıx.. . . |ss | ** Thamnastraea agaricites Rss. s ** Thnecosmilia vudis FROM. s — | | Brachiopoda. | | Terebratula Sp. . . - -» =» s Annelides. Serpula gordialis SOWw. . . sıtI|+|+/+ Jura, Neoeom und Cenoman von Deutschland. | Kreide von England. 259 TH nn ! Deutschland | Frankreich | = = | | S | 3 | s 3 ei || El 3 | \ B ia|ls al2ı=2|2|53|= Sonstiges Vorkommen Iela)aleleıs|e|e © al n| a = | 58 | =: A| A = A o S|ı 8 sS\e 8 ||| 3|5 Lamellibranchiata. | | | | | Anatina Royana D’ÜRB. | ns | | + | ++ + Astarte similis MSIR. . | | | IE Cardium productum Sow. [2|1+ +/+#/+/+1+[-+|-+)|| Cenoman von Frankreich und Belgien. Dor- | lee donien von Mastricht. Circe discus DESH. (MATH. sp.) ze | | + Cenoman von Frankreich. Corbula angustata SOW. h N | | * Orassatella macrodonta ZITT. ch ++ Cucullaea Chiemiensis Zimt. (GÜNE.sp.) | sh +| | Ob. Kreide von Siebenbürgen. „ semisulcata Zur. s a je) | Cytherea polymorpha ZiTT. . nh | | Sl Gryphaea vesicularis GOLDF. zs | + |#+/+| +) +14 | -+| Senon von England und Skandinavien. Algier. | | Amerika. Hypersenon von Ungarn. ** Hippurites Oppeli Douv. ss | Ob. Senon Santa-Croce bei Belluno. Janira quadricostata D’ORB. sıh|ı+|i+ | + SL + ++ + Cenoman von Belgien und England. Coniacien ı nel | | | von Algier. Dordonien von Maestricht. | | Danien Frankreich. Hypersenon Ungarn. Lima Haidingeri Zum. . . . zh | | Limopsis calvus Zırr. (Sow. sp.) sh + | | Ak Modiola capitata ZimT. h | | | | | Cenoman von Böhmen. ER radiata MSTR. \ 28 ++ | | =+ Cenoman von Böhmen. * Ostrea Sp. - - { s | | | * Plicatula aspera SoW. sh |+I+ + ne Ob. Kreide von New-Yersey und Alabama. Protocardia Petersi Zi. N ss | | Tapes fragilis ZitT. (D'ORB. sp.) - h + | Cenoman von Frankreich. „» Martiniana Zım. . s Scaphopoda. | | | Dentalium nudum ZER. |"s | | | I Gastropoda. ll | | | | Alaria costata STOL. (ZEK. Sp.) zh | | + | „ digitata STOL. (ZEK. Sp.) » s | Astralium radiatum STOL. (ZER. Sp.) | s | SF PR Cerithium (Pyrenella) formosum ZER. | zh n furcatum ZER. . .. .- h = (Pyrenella) Münsteri KErST. s 5 ‚provinciale D’ORB. zh Bin = reticosum SOW. sh + 4 n 3002010 E Fe U 2s | „ (Telescopium) verticiliatum ZER. | ns | | Cinulia decurtata ZITT. (SOW. Sp.) s | 260 | Deutschland | Frankreich le | S a | | | = | | | 8 Sul ee | - = u seele] IB non Eon u om emo | © 22 | = | © &n = | a errarFan orte sis o|lA|ıP|ıo|l< Oo, „| O Sonstiges Vorkommen Gastropoda. * Cypraea involuta STOL. (ZEK. Sp.) . . ss | Deianira bicarinata ZEK.Sp. 2... 8 Fasciolaria elongata SOoWw. . . 2. |zs m torguilla SToL. (ZEK. Sp.) s | Fusus Reussi ZER. . . . Bu ns | » torosus STOL. (ZEK. SP.) . » » s Gosavia squamosa STOL. (ZEK. Sp.) . h | Mitra cancellata SOow. . . „ Zekelü Pıcr. et Came. 2 Murex (2) loricatus STOL. (ZEK. Sp.) . 5 Neptunea erenata STOL. (ZER. Sp.) . 28 | n rhomboidalis StoL. (ZEx.sp.) | sh | Nerinea flexuosa SOW. . . . 2... hı Pleurotoma fusiformis SOW. . . . sh IBteroceraNsubtilen ZEN s Rissoa affinis SToL. (Sow. sp.) \s Tanalia acinosa SToL. (ZEK. Sp.) | zs Tritonium gosauicum ZEK. 2... |2s Turbo (2) arenosus Sow. (non ZER.).. | ns | s DUNCLOEUS RIES s » (&) ukmrins SNCi, oo. s Turritella columna ZER. . . 2... 5 “ rigida SOW. 2 2... zh Volutilithes acuta STOL. (SoW. sp.) ns N > carinata STOL. (ZEK. Sp.) s | g Gasparini STOL. (D’ORB. Sp.) 5 u Volutoderma elongata GABB (D’ÖRB. Sp.) | ns SL | IL au * Volvulina laevis STOL. (D’ORB. sy.) . | sh | Orustacea. | Bairdia angusta JON. . » 2 2.20.0188 H subdeltoideu Rss. (MsıR. sp.) 5 + Cytherella complanata RSS. . . . . s ” leopolitana Rss. . . . . „ Münsteri Rön. var. parallela Rss. Oythenerneglecia RSS. es 5 SDHenogdesuh SS a re: ne ++ Arrialoor-Gruppe Ostindien. Senon Galizien. Trichinopoly- u. Arrialoor- Gruppe Ostindien. Gault u. Senon England. Campanien v. Lem- berg. Pliocän Italien. Oligocän Deutschld. Cenoman Böhmen. Campanien Lemberg. Dor- donien Maestricht. Dauien Faxö. Cenoman von Böhmen. Campanien von Lemberg Cenoman von Böhmen. Campanien Lemberg. Er Astrocoenia decaphylia E. H. (Mic#. sp.) > Konincki E. H. » ramosa E. H. (Sow. sp.) Oyelolites elliptica Lam. (GUETT. sp.) Haplohelia ornata Fux. Hydnophora styriaca Rss. (MicH. sp.) Latimaeandraraea agarieites Fux. (GOLDF. Sp.) tenuisepta FLx. (Rss. sp.) Placosmilia cuneiformis E. H. Stephanocoenia formosa E. H. (GoLDpF. sp.) Thamnastraea exaltata Rss. Zwischen dem Hippuritenriff und dem liegenden Konglomerat, sowie Lücken in ersterem aus- füllend, trifft man eine schwache Kalksteinlage. U. d. M. zeigt sich das Gestein als ein ziemlich feiner, aber sehr reinkalkiger Detritus mit nur vereinzelt eingesprengten (Quarzkörnchen; häufig sind Durch- schnitte wohlerhaltener Foraminiferen zu beobachten, sowie unregelmäßig begrenzte Partikel von fasriger Struktur, welche Schalentrümmer von Batolites tirolicus sein dürften. Auch ein Lithothamnium-Fragment mit schön erhaltener Struktur fand sich vor. Diese Konglomerate können nun dem Alter nach nicht als Basalkonglomerate betrachtet werden, denn unter ihnen trifft man hier keine praecretaceischen Kalke, sondern einen mächtigen Mergelkomplex mit marmen Kreidemollusken an und ferner unter- scheiden sich die hier über diesen Mergeln liegenden Konglomerate von den Basalkonglomeraten auch dadurch, daß in ihnen, wenn auch sehr spärliche, Trümmer von Versteinerungen vorkommen. Sie beweisen also eine gewaltige Niveauschwankung. Nachdem die unteren Mergelkomplexe abgesetzt waren, erfolgte ein Zurückweichen des Meeres, sodaß über erstere sich wieder Strandgerölle ausbreiteten, welche später ebenfalls zu Konglomeraten verfestigt wurden. Dabei konnten natürlich Gehäuse, namentlich von Seichtwasserbewohnern (Austern), unter die Gerölle geraten. Doch bald erfolgte wieder eine positive Strandverschiebung, das Wasser wurde tiefer und es siedelten sich Hippuriten und Korallen an, die stellenweise wie hier am Gschröfpalfen, die ersteren in der Art Batolites tirolicus, ganze Riffe bildeten. Gleichzeitig setzte sich ein feiner, kalkiger Detritus ab, der später zu dem oben erwähnten Kalkstein erhärtete.e Wie bekannt, finden sich nun z. B. bei Grünbach in der Neuen Welt w. Wiener-Neustadt, riffähnliche Anhäufungen von Hippuriten auch direkt über den Basalkonglomeraten; in diesen fehlt aber, so viel ich beobachten konnte, der am Gschröfpalfen und weiterhin im Brunstloch und Wegscheidgraben so massenhaft vorkommende Batolites tirolicus Douv. Es ergibt sich demnach, sowohl aus der Lagerung, als aus dem faunistischen Charakter der beiden Vorkommnisse von Hippuritenriffen, daß dieselben ver- schiedenen Horizonten angehören, welche ich früher als I. und Il. Hippuritenhorizont bezeichnet habe. Über dem Hippuritenkalkstein folgen nun Mergel mit eimer reichen Fauna von Mollusken. Dagegen finden sich von Korallen nur noch Einzelformen, nämlich: Placosmilia cuneiformis EB. H. und Gyeloliten. Unter den Mollusken überwiegen die Lamellibranchiaten bedeutend über die nur spärlich vorkommenden Gastropoden. Unter Hinzunahme der von Rrwss beobachteten Arten kann ich anführen: 262 . Deutschland | Frankreich | | | = || | | 3 = = 5 | = ler 2 2 IE. a ee ee Sonstiges Vorkommen Nee la | = j 52,2 852 5 5 58 le | 8 |, A e=} | A| o SS ı 8 E R er IK Po, | 2 |2 oil he ? , ee ze Er Tue” = Torre Foecniazeen EEE] WETTE on = Brachiopoda. | | | | | Rhynchonella compressa D’ORB. ss | + +!+ Cenoman von Deutschland, Böhmen, Frank- | | | reich und England | | Lamellibranchiata, | | | Arca Schwabenaui Zım. . s | Caprotina ewigua Rss. ss | Cardium productum SoW. A| +1 4/ 41414 |4+)-+ | Cenoman von Belgien und Frankreich. Dor- | donien von Maestricht. Circe discus DESH. (MATH. sp.) h\-+ + Cenoman von Frankreich. Cucullaea Chiemiensis ZITT. (GÜMB. sp) | sh | | + Ob. Kreide Siebenbürgen. | | | Gryphaea vesicularis LAM zs || +/+|-+/+|-+/+ |) Senon England und Skandinavien. Algier, | Amerika. Hypersenon Ungarn. Janira quadricostata D'ORB. (Sow. Sp.) | sh | + It u | +|/+|-+/+|+ |) Cenoman von Belgieu und England. Coniacien | Algier. Dordonien Maestricht. Danien Frankreich. Hypersenon Ungarn. Isocardia planidorsata Zi. . . » zh | | Lima Marticensis MATH. 5 | +|+ Santonien von Algier. Limopsis calvus Zimt. (Sow. sp.) ns | + + | | | Ziopistha (Psilomya) frequens Zimt. sh | | Modiola typica FORB. s Mittl. Kreide von Verdachellum (Ostindien) | Hypersenon von Ungarn. Perna falcata Zım. Be 28 | Pinna cretacea ZitT. (SCHLOTH. Sp.) 2 | + +, +/+4+'+ +- | Mittl. Kreide von Pondicherry (Ostindien). | Solen Sp. | | Gastropoda. | | Alaria costata STOL. (ZER. S}).) | ns.) | | Sr Gosavia squamosa STOL. (ZEK Sp.) . s | Natica (Amauropsis) bulbiformis Sow.sp. | h + +/+1|1+ + | Ungarn. Ootatoor-, Trichinopoly- u. Arrialoor- | Gruppe Ostindien. | | | | | | (| | | | || ı Diese Art wird von ZırreL (Bivalven p. [150] 74) mit ? zu Sphaerulites angeiodes Pıc. DE LaP. sp. gezogen. No Steigt man vom Gschröfpalfen direkt den Abhang des Rußberges hinauf, so trifft man nach einer aufschlußlosen Strecke (in etwa 1228 m Höhe) Mergel mit Volvulina laevis D’ORB. sp. und Nerinea flexuosa Sow. Sie streichen N. 59° O. und fallen unter 32-350 nach SO. ein. Auf ihnen liegen in ca. 1240 m Höhe festere, bald etwas sandig, bald mehr kalkig werdende Mergel, welche eine Menge von länglich-wulst- oder wurzelförmigen Körpern enthalten, die in einzelnen Lagen auf den entsprechenden Schichtflächen gut auswittern. Diese Gebilde erreichen eme Stärke von 15 mm; sie sind aber nicht rund und glatt, wie Spongites Saxonicus, sondern unregelmäßiger gestaltet und mit kürzeren und längeren Längsrunzeln bedeckt, sodaß sie in dieser Beziehung etwas an Rhizocorallium Jenense erinnern. Letzteres wird von manchen, auch von mir', für Steinkerne von Hornspongien gehalten. Nun werden bekanntlich nicht nur bei den Monactinelliden die einaxigen Kieselnadeln durch Spongin zu einem Gerüst verkittet, sondern es finden sich auch bei Ceraospongien, bei denen es zur selbständigen Anlage von Kieselnadeln nicht mehr kommt, doch in den Hornfasern fremde Spiculae, zuweilen sogar Foraminiferengehäuse ein- gebettet. Ich löste daher einen der oben beschriebenen Körper in Salzsäure auf. Der Rückstand bestand zum größten Teil aus Quarzkörnern. Außerdem fanden sich sehr zahlreiche Gipsspatblättchen und ganz vereinzelte stäbchenförmige Körper, die sich nach ihrer Isolierung bei näherer Untersuchung als Fragmente von Kieselspongiennadeln heraus- stellten. Ihr Durchmesser beträgt meist 0,045—0,0525, am verdickten Ende bis SE 2 Be 5 ; a b [0 d e 0,06 mm. Sie sind sämtlich von einem ; ; Fig. 2. Axenkanal durchzogen, die meisten an Ä PER NH = r Fig. 1. 5 Te Mit HCl isolierte Skelettnadeln aus einem F N beiden Enden abgebrochen ; bei ein- Rhizocorallium rugosum n. sp. Vergr. 145. Rhizocorallium rugosumn.sp. e R ne See er zelnen ist das eine Ende erhalten und Westlich der Wiestalalpe i } f E Non: DeGosau Nat er: zeigt sich abgerundet, nach dem andern zu verjüngen sich die Körper sehr allmählich, so daß sie nähnadelähnliche Form besessen haben müssen. Die meisten sind vollständig gerade, einzelne schwach gebogen; außerdem zeigen sich unter ihnen Schwankungen in bezug auf die Weite des Achsenkanales, der meist sehr fein, zuweilen indes außer- ordentlich erweitert ist (bis 0,0125 mm bei 0,045 mm Nadeldurchmesser). Durch die Auffindung dieser Kiesemadeln kann es kaum einem Zweifel unterliegen, daß wir in jenen oben beschriebenen Körpern die Steinkerne von Spongien vor uns haben; freilich wird es sich zur Zeit kaum entscheiden lassen, ob es eine Hornspongie war, welche nur Nadeln einer fremden, bisher bei Gosau nicht entdeckten Spongie in ihr Spongingerüst verkittete, oder ob man eine Monactinellide vor sich hat, bei der die Rückbildung der Kieselelemente schon einen hohen Grad erreicht hatte, sodaß das Skelet fast nur aus Sponein mit vereinzelt eingelagerten einachsigen Nadeln bestand. Vorläufig können diese Körper zur Gattung Rhizo- coralium gerechnet werden; ich bezeichne sie als Rh. rugosum. Außer ihnen fand ich auch emen ab- geplattet-zylindrischen, hufeisenförmig gebogenen Körper, welcher durch seine Gestalt und glatte Ober- fläche an Rhizocorallium commune, die «Schlangenwülste» des Muschelkalkes erinnerte. Außerdem ent- ! Leitfossilien, p. 47, 264 hält das Gestein kleine, kohlige Partikel. Letztere gaben Veranlassung, in diesen Mergeln nach Kohle zu graben. Man trieb indes nicht, wie in dem später zu besprechenden Randaatale Stollen, sondern be- genügte sich mit dem Auswerfen einiger Gruben, die gegenwärtig schon ziemlich verrollt sind. Diese Mergel nehmen schließlich kleine Gerölle auf und gehen so in ein Konelomerat über, welches etwa 15 m höher, in ca. 1256 m M.-H. die Grenze der Kreideformation gegen die Trias bildet. Die den Gschröfpalfen zusammensetzenden Schichten kann man nun weiter nach W. verfolgen. In dieser Richtung! gehend trifft man nach etwa 5 Minuten auf einen alten Bergrutsch, das sog. Brunstloch?. Der Pfad führt an dessen unterem Ende hin, welches ungefähr in 1022 m Höhe üb. d. M. gelegen ist. Durch zwei, bei trockenem Wetter äußerst schwache Wasserläufe, zerfällt es in zwei in geringer Entfernung von- einander verlaufende Einschnitte, dureh welche im wesentlichen die gleichen Schichten aufgeschlossen werden, wie am Gschröfpalfen. Vom Wege aus in einem dieser Rinnsale ansteigend trifft man zunächst auf mächtige Mergellagen. Sie streichen N. 74° O. und fallen unter 22° nach S. ein. Sie enthalten nicht seltene Mollusken, deren Arten meist mit den oben vom Edelbachgraben angeführten übereinstimmen. Über diesen Mergeln liegt ein ungefähr ebenso mächtiger Schichtenkomplex von Konglomeraten und Kalksteinen, welche miteinander wechsellagern. Oft ist die Grenze keine ganz scharfe, da die Kalksteine zuweilen einzelne Gerölle enthalten. In dem östlichen der beiden genannten Gräben beginnt dieser Komplex mit einer besonders mächtigen, mehrere Meter starken, dickgebankten Konglomeratmasse, welche einen Steilabsturz bildet. Im Gegensatz zu den. unterliegenden Mergeln zeigen ihre Bänke ein deutliches Finfallen nach N., also gegen das Gebirge hin. Namentlich in der oberen Hälfte des Komplexes, in einer Höhe von ca. 1047—1060 m üb. d. M., werden manche Lagen merglig und diese, sowie die kalkigen, sind oft derart von Hippuriten erfüllt, daß lokal typische Hippuritenkalke entstehen. An der Bildung derselben beteiligt sich auch hier, wie am Gschröfpalfen, vorwiegend Batolites tirolicus, neben dem sich aber hier auch äußerst zahlreiche Exemplare von Hippurites Boehmi Douv. finden, dagegen sind Hipp. gosaviensis Douv. und Hipp. suleatus Derr. seltenere Erscheinungen. Neben den Hippuriten finden sich sehr zahlreiche Korallen, deren Kolonien oft beträchtliche Dimensionen erreichen. Eine der häufigsten Arten, welche hier bis koptgroße, mit kurzem, diekem Strunk aufgewachsene Kolonien bildet, ist Hydnophora styriaca Rss. (MicnH. sp.). Von sonstigen Versteinerungen ist Plagioptychus Aguilloni »’Ors. nicht selten, während man Actaeonella gigantea D’OrB. nur vereinzelt antrifft. Reuss gibt allerdings an (1853): »In ihrer (der Korallen) Gesellschaft und mitten unter ihnen wieder zahllose mitunter 3 bis 4 Zoll große Gehäuse von Actaeonella gigantea«. Die obere Grenze dieses Komplexes liegt etwa 40 m über dem Weg. In dieser Höhe trifft man lokal Mergelnester, ganz erfüllt von Zweigfragmenten der Astrocoenia ramosa E. H. Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die mir aus diesen Riffbildungen bekannt gewordenen Formen: ! Reuss gibt an, das „Brunnsloch“ befinde sich in geringer Entfernung „ostwärts“ des „Schrickpalfens“. Russ be- zeichnet mit letzterem Namen (l. e, p. 9) einen aus dem Südwestgehänge des Rosenkogels „hervortretenden conischen Hügel“ und fährt fort: „Dort ragt eine etwa 2!/» Klafter hohe Felsmasse hervor, die aus verschiedenen übereinanderliegenden Gebilden besteht.“ In meiner Fassung des Namens folge ich den Angaben des in der Einleitung genannten LeoPpoLn GArp. Jedenfalls ist es aber unrichtig — beruht vielleicht nur auf einem Schreibfehler —, wenn Reuss ]. c., p. 11, aneibt: „In geringer Ent- fernung ostwärts von der eben beschriebenen Stelle und zugleich etwas tiefer am südlichen Abhange des Schrickpalfens be- findet sich mitten im Walde ein teilweise verrollter Absturz, wahrscheinlich einem alten Bergschlüpf seine Entstehung, ver- daukend, und in der Umgegend unter dem Namen des Brunnsloches bekannt“. Das Brunstloch liegt von dem untersten, aus Kreideschichten bestehenden Gschröfpalfen südwestlich. Auf der Karte der k. k. Forstverwaltung liegt allerdings das Brunst- loch süd-südöstlich von einem mit „Gschröfpalfen“ bezeichneten Punkt, letzterer ist aber, wie aus seiner Lage hervorgeht, einer der obersten, aus Dachsteinkalk bestehenden Felsköpfe, von welchem der unterste, aus Gosauschichten bestehende, südöstlich liegt. ® Ich folge der Schreibweise der k. k. Forstverwaltungskarte. Reuss schreibt „Brunnsloch“, m 0 Deutschland | Frankreich a | s | ER | = Selen 3|8|@ @ INE E 23 Sonstiges Vorkommen a5 13 5 5/22 |: S|e 8|3|3|8|8|8 = = - - | | Anthozoa. | Agathelia asperella RS. . . . . . 5 | | | Astrocoenia ramosa E. H. (Sow. sp.) . sh | | + | + | Cyclolites elliptica Lam. (GUETT. sp.) . s | + +|+ 3 nummulus RSS. . . . . . s | » undulatua BN. . .... $ | + + + Santonien von Catalonien. " „ var. Reussi From.nom. | ns | + Diploctenium contortum RSS. . . . . ,88 | Elasmocoenia Kittliana Fıx. . . . . s Flabellum bisinuatum Rss... .|s | cn subcarinatum RSS... . . . $ | | Heterocoenia Reussi M. Epw. . . . s | | | Hydnophora styriaca RSS. (MıcH. Bey. sh Leptophyllia clavata Rss. . . . 2S Leptoria Konincki Rss. (E. H. So . Ins | Platysmilia angusta Fıx. (Rss. sp.) . s Thamnaraea lithodes Fıx. s Thamnastraea agaricites RSS. . . h ; composita E.H (Sow. ) s [Nasa | + Lamellibranchiata. | | Batolites tirolicus Dow. . . . .... |s5h Hippurites Boehmi Douwv. . . .» ... sh | » gosaviensis Douv. . | zs | + Dalmatien. Santa-Croce bei Belluno. " sulcatus DEFR. . . . . . s + Plagioptyehus Aguilloni D'ORB. . . . h +/+|+ Gastropoda. Actaeonella gigantea DORB . . . . Inh - | + Nerinea Buchi ZER. . . . 2 2... |ss + + I | | | | | | || | || | | | ıl | Palaeontographica. Bd. LIV, 34 — 266 — Auf diese geschilderte Schichtengruppe folgen nunmehr wiederum mächtige, weichere Mergel, in welche eine Bank eines grauen Kalksteines eingelagert ıst. Uuterhalb derselben enthalten sie nicht seltene, kleine Cyeloliten (z. B. Cyel. mummulus Rss.), sonstige Korallen fehlen, dagegen bergen sie eine ziemliche Anzahl von Mollusken, besonders von Lamellibranchiaten, während von Gastropoden nur wenige Formen vorkommen. Unter Hinzunahme der von Reuss! genannten Arten kann ich von hier anführen: (Siehe Tab. 8. 267.) Der erwähnte Kalkstein streicht N. 64° W. und fällt unter 25° nach N. ein. Über diesem Mergel- Kalk-Komplex folgen schließlich wiederum Konglomerate, die am obersten Ende des Brunstloches in ca. 1109 m M.-H. unter Geröllhalden und Waldbedeckung verschwinden. Verfolgt man den erwähnten, am unteren Ende des Brunstloches sich hinziehenden Pfad in westlicher Richtung, so kreuzt man, kurz bevor man die zum Paß Gschütt hinaufführende Poststraße erreicht, in etwa 930 m M.-H. den Wegscheidgraben, welcher sich am südlichen Abhange des Rußberges ungefähr parallel mit den beiden Gräben des Brunstloches emporzieht, andrerseits in den Tiefen Graben mündet. Er gewährt ebenfalls einen sehr guten Aufschluß in die mittleren Gosauschichten. Sein unterer Teil ist in Mergel eingeschnitten; über diesen liegen, in ca. 1007 m M.-H. beginnend, Konglomerate, welche vorwiegend aus Geröllen eines dichten, grauen Kalksteines bestehen, die durch ein feines, kalkiges Zement verbunden sind. In ihrer unteren Partie sind dieselben ziemlich grob, nach oben zu werden sie allmählich feiner und gehen in ein äußerlich sandsteinähnliches Gestein über. Dieses ist sehr hart und fest, bricht daher senkrecht ab und bildet eine Steilwand von 130—170 cm Höhe. Diese Bank streicht O-W. und fällt ganz flach gegen S. ein. Darüber beobachtet man wiederum gröberes Konglomerat. U.d.M. sieht man, daß die Mehrzahl der diese Konglomerate bildenden Gerölle aus mehr oder weniger kieseligem Kalkstein bestehen, manche können direkt als Hornstein bezeichnet werden; einzelne der ersteren enthalten nicht seltene, aber stets sehr schlecht erhaltene Reste von Radiolarien. Daneben finden sich Gerölle gewöhnlicher, sehr dichter Kalksteine. Von organischen Resten — als Bestandteile des eretaceischen Konglomerates selbst — lassen sich Fragmente von Rudisten- schalen und vereinzelte Foraminiferen beobachten. Ein Teil der ersteren dürfte von Batolites tirolicus Dovv. herrühren. Verkittet werden die genannten Bestandteile teils durch einen sehr feinkörnigen kalkigen, stellenweis etwas kieselig werdenden Detritus, teils durch neugebildete Karbonate, deren Aggre- eate im Schliff oft vollkommen wasserklar erscheinen. Es folgen nun kalkige Gesteine. Zunächst eine etwa 40 em dicke Lage eines dichten, grauen Kalksteins mit zahlreichen Exemplaren von meist zu Qringneloculina ef. Gosae Rss. gehörenden Foraminiferen, deren weiße, kaleinierte Schälehen sich deutlich in dem dunklen Gestein abheben. U.d.M. besteht das Gestein aus einem sehr feinkörnigen, kalkigen Detritus. Dieser scheint jedoch einem Umkristallisierungs- prozeß zu unterliegen, indem überall in ihm ohne scharfe Grenzen kristallinische, wasserklare Partien von Karbonaten auftreten. Von organischen Resten finden sich außer den erwähnten Foraminiferen vereinzelte 1! Revss, 1. ec. p. 11. — Von Zırrer wird außer den in der umstehenden Tabelle mit einem * bezeichneten Lamelli- branchiaten noch Anatina Royana D’ORB. aus dem Brunstloch angeführt, aber diese gleich wie die übrigen Formen ohne An- gabe, ob sie aus dem unteren oder oberen Mergelkomplex stammen. ı Deutschland | Frankreich a Sue-) IS ale|3 = e eo | al2ı 34|3|18 EN ee E55 22|5|22 5 Sonstiges Vorkommen. E= 5 | 2 u) En} S > Eee las lee Lamellibranchiata. * Cardium productum Sow. 44/4) +)+]4+/+/+ | Cenoman Belgien und Frankreich. Dordonien | Maestricht. Corbula angustata Sow. . Crassatella macrodonta Sow. 5 | +/+ * Cucullaea Chiemiensis ZırT. (GÜMB. sp.) | + Ob. Kreide Siebenbürgen. Janira quadricostata D’ORB. (SoW. Sp.) + #41 414/44) +| Cenonan Belgien und England. Coniacien Algier. Dordovien Maestricht und Frank- reich, Danien. Hypersenon Ungarn. * Limopsis calvus ZITT. (SOW. Sp.) + 4 * Liopistha (Psilomya) frequens ZITT. + * Modiola flagellifer« FORB. Mittl. Kreide von Pondicherry (Ostindien). Hypersenon Ungarn. Perna falcata Zimt. R Pinna cretacea ZiTT. (SCHLTH. Sp.) . + + +/+!+ + | Mittl. Kreide von Pondicherry. Solen Sp. | | | Gastropoda. Nutica (Amauropsis) bulbiformis Sow. + + Ungarn. Ootatoor-, Trichinopoly- u. Arrialoor- » (Zunatia) Iyrata Sow. Pleurotomaria textilis RSS. . Solarium quadratum SoW. Gruppe Ostindien. Arrialoor-Gruppe Ostindien. 968 Individuen einer Ostrea, ferner Schalenstückchen von Batolites, kleine Fragmente von Lithothamnium und Reste eines Echiniden. Unterletzteren befinden sich auch 2 Stachelquerschnitte. Sie sind besonders bemerkens- wert, da anderweitige Echinidenreste aus dem Wegscheidgraben meines Wissens bisher nicht bekannt geworden sind; ferner enthält er kleine Gerölle von Hornstein. Über diesem geschilderten Gestein befindet sich, in ca. 1020 m M.-H. beginnend, eine Lage eines Mergelkalkes, welche außerordentlich zahlreiche Hippuriten ent- hält, so daß sie als Hippuritenkalkstein bezeichnet werden kann. Stellenweise in und über dieser Lage trifft man ebenfalls den erwähnten diehten, foraminiferenführenden Kalkstein an. Im allgemeinen ist die Hippuritenbank in ihrer unteren Partie mehr fest-kalkig, in der oberen mehr weich-merglig, ihre Mächtig- keit beträgt 45—60 em. Unter den Hippuriten ist, wie am Brunstloch und Gschröfpalfen, wiederum Batolites tirolieus Douv. der häufigste, neben ihm finden sich Hippurites Boehmi Douv. und Hipp. Lapeirousi var. crassa Dovv. Außerdem kommen vor: Radiolites angeiodes Lam. (Pıc. ve Lar. sp.), Plagioptychus Aguilloni Zimt. (D’ORB. sp.), Actaeonella gigantes D’OR»., Act. elliptica Zei. (nach Stouiczka — Act. conica Zex.) und Nerinea bieineta Br. Über dieser hippuritenreichen Schicht liegen -wiederum graue Mergel, welche zunächst noch einzelne der letztgenannten Versteinerungen, 2'/ m über dem Hippuritenkalk dagegen eine Fülle von stockbildenden Korallen enthalten, während die eben genannten Molluskenarten verschwunden sind. Unter den Anthozoen finden sich hier in großer Häufigkeit die Stammfragmente von Placohelia bigemmis FıLx. (= Synhelia gibbosa Rss.), einer sonst bei Gosau recht seltenen Art. Schon Reuss gibt an!: »Die tiefsten Schichten dieser Mergel sind mehr gelblich gefärbt, sandig und stellen- weise ganz erfüllt von vielfach verästelten Stämmehen von Synhelia gibbosa M. Epw. u. H., die stets senkrecht auf den Schichten stehen.« Letzteres zu beobachten ist mir nicht gelungen, ebensowenig: daß die Schichten stellenweise »ganz erfüllt« von der genannten Koralle seien. Doch konnte auch ich kon- statieren, daß letztere hier in der Tat sehr häufig ist. Die Angabe von Reuss ist umso auffälliger, als ich auch in den beiden in Frage kommenden großen Wiener Sammlungen, m der k.k. geologischen Reichsanstalt und in dem k. k. naturhistorischen Hofmuseum nur wenige Exemplare dieser Koralle auf- finden konnte.. Sie kann übrigens nicht der aus dem sächsisch-böhmischen Genoman bekannten Form Synhelia gibbosa zugerechnet werden und ist überhaupt keine Synhelia. Ich habe sie früher als Placohelia bigemmis beschrieben’. An jener Stelle finden sich folgende Anthozoen-Arten: Actinacis Martiniana v’OrB. Agathelia asperella Rss. Astraraea multiradiata Fux. (Rss. sp.) Astrocoenia Konincki E. H. >» ramosa E. H. (Sow. sp.) Oladocora tenuis Rss. Columnastraea striata E. H. (GouLpr. sp.) Diploria crassolamellosa E. H. Heliopora Partschi Rss. Heterocoenia grandis Rss. >» provincialis E. H. (MıcH#. sp.) 1 Reuss, 1. c. p. 13. ® Diese Arbeit, 1. Teil, p. 325, Taf. XXII, Fig. 12, 13. — 0 Hydnophora styriaca Rss. (MicH. sp.) Lasmogyra tortuosa Fux. Latimaeandraraea tenuisepta Fıx. (Rss. sp.) Leptoria Konincki Rss. (E. H. sp.) Montlivaltia Latona Fıx. Plyllocoenia corollaris Rss. > Lilli Rss. Stephanocoenia formosa E. H. (GoLvr. sp.) Thamnastraea composita E. H. (Sow. sp.) » exaltata Rss. Von Mollusken finden sich inmitten der Korallen: Cypricardia testacea Zwrm. und Chama Haueri Zur. Über dieser an koloniebildenden Korallen so reichen Mergelbank folgen wiederum bald festere, bald weichere graue Mergel, welche zunächst in mäßiger Häufigkeit Einzelkorallen wie Placosmilia euneiformis EB. H. und Pl. arcuata E. H., sodann fast ausschließlich Mollusken enthalten. Doch kommen neben letzteren noch in ziemlicher Menge kleine Cyeloliten vor, z. B. Cyel. nummulus Rss. und Cyel. umdulata Bı,v. Im ganzen kann ich aus diesem Mergelkomplex anführen: (Siehe Tab. S. 270 u. 271.) Wie schon Russ beobachtet hat, smd im ganzen die Gastropoden selten, weit seltener als die Bivalven. Außer den Versteinerungen enthalten die Mergel auch hin und wieder Schwefelkiesknollen. Auf diesen Mergeln liegt eine mächtige Kalksteinbank, welche eine ca. 6 m hohe Steilwand bildet, darüber folgen wiederum Mergel, bald etwas sandig, bald mehr kalkig werdend und mit Kalkstein wechsellagernd. Das Streichen dieses ganzen Schichtenkomplexes ist N. SL?W. gerichtet, das Ein- fallen erfolgt unter 13—15°nach S—-SSW. Den Abschluß dieses Komplexes bildet ein fester Kalkstein, der in einer senkrechten Wand von etwa 4 m Höhe abbricht. Diese bildet zugleich das obere Ende des Grabens; unter ihr befindet sich im ca. 1045 m M.-H. die Quelle des Wegscheidbaches. Der Kalk- stein enthält einzelne Kohlenbröckchen. Über der Steilwand bildet das Terrain eine sanft ansteigende Terrasse, auf welcher nur einzelne Blöcke von Triaskalk aus dem Waldboden hervorschauen. Kehrt man aus dem Wegscheidgraben auf die zum Paß Gschütt führende Poststraße zurück und wandert auf dieser aufwärts, so bleibt man, von der etwa in 927 m M.-H. gelegenen Abzweigung jenes mehrfach erwähnten, den Wegscheidgraben kreuzenden und zum Brunstloch und Gschröfpalfen führenden Steiges von der großen Straße an gerechnet noch über 40 m im Mergel, bis man kurz vor der Höhe des Paß Gschütt (971 m) wiederum Konglomerate erreicht. Vorher jedoch, in etwa 941 m M.-H. trifft man wiederum einen vom nördlich des Weges gelegenen Berggehänge herabkommenden Graben, den mein Führer Gapp als »Paß Gschütt-Graben« bezeichnete. Er ist indes nicht identisch mit dem kleinen auf der k.k. Forstkarte als »Gschüttgrabl« bezeichneten Wasserlauf, welcher fast genau in der Mitte des die Paßhöhe bildenden flachen Rückens selbst verläuft. Reuss erwähnt ihn gleichfalls!, gibt jedoch keinen Namen für ihn an. Er bietet ebenfalls gute Aufschlüsse und ist besonders dadurch ! Reuss, 1. ec. p. 14, Z. 1-11 von oben. \ Deutschland | Frankreich I Eee I. ja elle. a. nd 8 alalE|l< 515 Sonstiges Vorkommen 53/2 32|2|28 eleıslallale | dA |& SHIERI>ENS | <ı on © Anthozoa. Cyelolites nummulus RSS. . .». . . . |sh n undulata BIv. . 2. 2... Ins +++ Santonien von Catalonien. Placosmilia arcuata B.H.. . ... | En + Mn) cuneiformis E.H. . . . |nh + + Cenoman von Haldon in Devonshire. Lamellibranchiata. Anomia semiglobosa GEIN. . . 2... |ss 4, || L Arca Schwabenaui ZUT. . 2. 2... Ins | ti onUl Oz es | | Astarte laticostata DEHH. . . . . . s | Avicula caudigera ZUT. . .... s | | Cardium produetum SOW. ». . . 2. | sh +/+J+ + [ee +. | | + | Cenoman von Belgien und Frankreich. Dor- | | donien Maestricht. Circe discus DESH. (MATH. Sp.) . . . nn | + L | Cenoman von Frankreich. Crassatella macrodonta SOW. SP.» » . | ns u | ZU Cucullaea Chiemiensis Zitt. (GÜMB. Sp.) | sh -. | Ob. Kreide von Siebenbürgen. > Gosaviensis ZUT. » » » . Inh | Cypricardia testacea ZI... . . sh Gryphaea vesicularis GOLDF. (Lam. sp.) nh | + 44/4 +/-+|+| Cenoman von Deutschland und Frankreich. Senon von England, Schweden. Algier. v Hypersenon Ungarn. Janira quadrieostata DORB. . . . .» || +|+|4+ 2 | +/+|+|+ || Cenoman Belgien und Englanl. Dordonien Mastricht. Danien Frankreich. Hyper- senon Ungarn. Isocardia planidorsata ZU. . » .» . |zh Wreda dis cons GUN En | | Lima Haidingeri Zum. . » . 2... |ns| | Santonien von Algier. » Marticensis MATH. . . .. .. |Ims | Sr |=r n Bichleri Zu. ... no kn s Limopsis calvus ZiTT. (Sow. a) ee h | + | | +| Liopistha (Psilomya) frequens Zur. . | sh | | Modiola capitata ZUT. . » 2... Ins | | r radiata MÜNST. . . ... s | + + | m Zu picaEIORB 075 | Mittl. Kreide Verdachellum (Ostindien). Hyper- \ | seuon Ungarn. Nucula redempta ZU. . . 2.2... .|ss Pecten septemplicatus NSS. . . . . | ns + + || Campanien von Schweden. Pectunculus Marrotianus DIORB. . . . sh -+ Perna falcata Zum. . . . De 72770 Pinna cretacea ZitT. (Somonz N . | sh || + +|I-+|+ | + | —+ | Senon Pondicherry (Ostindien). Deutschland | Frankreich A =) | = & a | = 2|s ® a|\58 B B lals|2|2|5 2|5 8 Sonstiges Vorkommen Sl e | elıe | ee is 2 2 a | ala |53| 38 (ee ner || & | 3 e N i a NS Elle | | Scaphopoda. | | Dentalium nudum ZER. . » 2... zh | Gastropoda. | Alaria costata (ZER. SP.) » » - ler | + Astralium muricatum STOL. (ZER. a 2 ! En „ (Uvanilla) triquetrum STOL. | (ES SU) 6 cd 0 8 0,00.,| 08 Cerithium furcatum ZER. 5 | ns „ (Pyrenella) millegranum sen, eh | | | | " reticosum SOW. = 0. A | | + + Gosavia squamosa STOL. (ZER. Sp.) . 25 | Keilostoma conicum STOL. (ZEK. Sp.) . | ns | | ; tabulatum Stor. (Ze. sp.) ıns|ı | | Natica (Amauropsis) bulbiformis Sow. | sh | IF 41 4+1+ + | Ungarn. Ootatoor-, Triehinopoly- u. Arria!oor- || | | | Gruppe Ostindien. »„ (Lunatia) Iyrata Sow. all | ++) + + || Arrialoor-Gruppe Ostindien. Nerinea flexuosa SoWw. I 2b | Pterocera Haueri ZER. . 2... I ms| | Solarium quadratum Sow. . . ESS | | + Volutilithes Brronni STOL. (ZEK aD) 2 zn | Volutoderma elongata GABB (D’ORB. Sp.) | 2% ++ +|/+ Galizien. Trichinopoly- u. Arrialoor-Gruppe Ostindien. Xenophora plicata SToL. (ZER. Sp.) . . | 28 | | | | Cephalopoda. | | | en Nautilus sp. . I | | | | | | | | | | | | | | I | | | | | | dp interessant, daß die durch ihn entblößten Schichten z. T. wesentlich andere Verhältnisse zeigen, als die des doch ziemlich benachbarten Wegscheidgrabens. Zunächst allerdings bleibt man auch hier in den mächtig entwickelten, bald weicheren bald härteren grauen Mergeln. Im allgememen sind dieselben ziemlich weich, einzelne dicke Bänke erreichen indes einen ziemlich bedeutenden Grad von Festigkeit. Fast sämtliche Lagen sind ziemlich reich an Mollusken, z. B. Liopistha frequens Zurr., Oucullaea gosaviensis Zimr., Oypricardia testacea Zimr., Perna falcata Zirr. u. a., neben denen auch vereinzelte Cyeloliten und schlecht erhaltene andere Einzelkorallen, z. B. Placosmilia sp. vorkommen. In ca. 1014 m M.-H. trifft man eine 25—30 cm dicke Mergellage, die erfüllt ist mıt schön erhaltenen, stockbildenden Korallen. Unter ihr liest ein sehr festes z. T. kieseliges Konglomerat, auf welchem die Anthozoen einen vorzüg- lichen Untergrund fanden. Ich kann von hier anführen: Astrocoenia vramosa E. H. (Sow. sp.) Columnastraea striata E. H. Diploria crassolamellosa E. H. Heterocoenia Stachei Fıx. Hydnophora styriaca Rss. Lasmogyra tortuosa Fix. Latimaeandraraea agaricites FLx. (GOLDF. SP.) > brachygyra Fux. (Rss.) » morchella Fux. (Rss.) > tenwisepta Fux. (Rss.) Placocoenia Orbignyana Rss. Thamnastrraea deeipiens E. H. (Mic. sp.) > exigua Rss. > leptophylla Fux. » splendida Fux. (DE From. sp.) Über diesem kleinen Korallenriff findet sich ein Hippuritenkalkstein mit Batolites tirolieus, auf welchen wiederum die grauen, versteinerungsreichen Mergel folgen. Das Streichen der Schichten ist ungefähr N. S1?W., die Richtung des Grabens eine fast genau nord-südliche. Über diesen Mergeln trifft man in etwa 1037 m M.-H. wiederum Konglomerate und unmittelbar darüber eimen zweiten Hippuritenkalkstein, der seinerseits von Nerineenkalk überlagert wird. Batolites tirolicus tritt hier zurück, bildet jedoch immerhin nicht seltene Gruppen von 5—6 mit ihren Längsseiten und zwar unter sich parallel nebeneinanderstehend verwachsenen Individuen. Häufig sind große Exemplare von Hippurites Boehmi Dovv. In manchen Stücken zeigt sich der Hippuritenkalk noch etwas konglomeratisch. Der Nerineenkalk ist ein dichter grauer Kalkstein, der äußerst zahlreiche Exemplare von Nerinea bieincta Br. enthält, ja stellenweise vollständig von ihnen gebildet wird. Die großen Gehäuse liegen dann kreuz und quer dicht nebeneinander. Zwischen ihnen kommen nicht selten riesige Individuen von Actaeonella gigantea D'ORB. vor; außerdem wurde ein Exemplar von Modiola typica For». gefunden. U.d. M. besteht das Gestein aus Kalkpartikeln, welche meist eckigen Umriß besitzen und durch ein merglig-kalkiges Zement verbunden werden. Es stellt daher in bezug auf sein Gefüge eine Mikrobreccie dar. Manche Körner sind als Kieselkalk, vereinzelte als Hornstein anzusprechen. Im Zement scheinen Neubildungen =. be von Karbonaten stattzufmden. Von organischen Resten beobachtet man Fragmente von Molluskenschalen und nicht seltene Foraminiferen. Das Streichen dieses bis gegen 1 m Mächtigkeit erreichenden Kalk- steins ist N. 730 W., und er zeigt ein anscheinend gegen den Berg zu, also gegen N. gerichtetes flaches Einfallen. Die Auffindung dieser beiden Hippuritenkalkhorizonte ist umso interessanter, als Rrzuss in seiner Beschreibung, die nur auf den hier als Paß Gschüttgraben aufgeführten Wasserlauf bezogen werden kann, angibt: »Rudisten scheinen darin ganz zu fehlen. Wenigstens konnte ich keine Spur davon entdecken.«< Unmittelbar über dem Nerineenkalkstein lagert wiederum ein Konglomerat, welches in ihn übergeht. Der Übergang wird dadurch vermittelt, daß die unteren Lagen des Konglomerates noch zahlreiche Nerineen und vereinzelte Actaeonellen enthalten, die oberen Lagen sind fossilfrei. Diese Konglomerate besitzen eine Gesamtmächtigkeit von etwa 10 m. Sie werden abermals von Mergeln über- lagert, welche im wesentlichen die gleichen Fossilien enthalten, wie die unter dem Nermeenkalkstein liegenden Mergel. In etwa 1053 m M.-H. erreicht man sodann das obere Ende des Grabens und betritt einen vom Paß Gschütt kommenden und zur Poschenalpe führenden Pfad, der zunächst eine NO.- Richtung einschlägt. Diesen verfolgend trifft man in etwa 1082 m M.-H. auf einen sehr festen, grauen Kalk mit einer auffallend braunen Verwitterungsrinde, welcher den vorher erwähnten Gesteinen concordant aufgelagert ist. U.d.M. zeigt sich das Gestein als ein Aggregat von mehr oder weniger gerundeten Kalkkörnern, die durch ein sehr reichliches tonig-kalkiges Zement verbunden werden. Zahlreich ein- gesprengt sind Partikel von Pyrit oder Markasit, die z. T. in Umwandlung in Brauneisenstein begriffen sind; vereinzelt finden sich Glimmerblättehen und Foraminiferen. Überlagert wird dieses Gestein von ziemlich weichen Mergeln. Dieselben wurden gelegentlich des Baues der Wasserleitung von der Poschen- alpe zur Villa des Herrn Faber in Gosau gut aufgeschlossen und enthielten nicht seltene Mollusken und besonders sehr zahlreiche, prachtvoll erhaltene Korallen. Unter letzteren fanden sich namentlich Gyeloliten in Menge. Ich kann von hier anführen: Chama Haueri Zimr., Cyclolites discoidea Buv., O. nummulus Rss., ©. undulata Buv., Heterocoenia Stachei Fıx., Parastraea grandiflora Rss., Thamnastraea procerd Rss. Auch jetzt noch wäscht jeder stärkere Regenguß aus den ehemals aufgewühlten Mergeln zahlreiche, freilich meist nur kleine Versteinerungen, namentlich kleine CGycloliten heraus. Auf diese Mergel folgen nun mächtige Konglomeratmassen, welche bei ungefähr 1161 m M.-H. beginnen und bis ca. 1230 m Höhe reichen; auf ihnen liegt in ca. 1215 m Höhe die Poschenalpe. Hat man die Konglomeratzone überschritten, so stößt man auf die Dachstein- kalke des Rußberges (1661 m). Die aus dem Brunstloch, dem Wegscheid- und Paß-Gschüttgraben kommenden Bäche fließen nicht direkt in den Gosaubach, sondern in einen von den NO.-Hängen des Biberecks kommenden Wasserlauf, welcher verschiedene Namen träet. Er wird bald als »Tiefer-«, bald als »Tauern- Graben«, bald als »Grabenbach« bezeichnet. Die Brücke, auf welcher die von Gosau nach Abtenau führende Poststraße ihn überschreitet, trägt auf den Karten den Namen »Grabenbach- brücke«. Betritt man von Gosau aus diesen Graben, so stößt man über dem (Juartär des Tales zunächst auf mächtige Komplexe grauer Mergel. Dieselben erscheinen zunächst versteinerungsleer. Einzelne Fossilien, die man isoliert im Bachbett findet, sind abgerollt und verraten schon dadurch, daß sie aus höheren Schichten stammen; z. T. sind sie sogar vom Brunstloch, dem Wegscheid- oder Paß- Gschüttgraben herzuleiten. Weiter oben stellen sich Fragmente von Mollusken und einzelne vollständige Palaeontographica. Bd. LIV, 35 a Exemplare solcher ein. Letztere erwiesen sich als Corbula angustata Sow. sp. und Nueula Stachei Zum. Neben ihnen lagen auch die charakteristischen, dicken, fasrigen Schalenstücke von Inoceramen. Rruss erwähnt außer letzteren eine Exogyra. Im Frühjahr 1907 fand Gare in diesen Mergeln ein großes Exemplar von Mortoniceras texanım Röm. sp. Es ist stark zusammengedrückt, sonst aber wohl erhalten. Sein Durchmesser beträgt ca. 17 em. Die Anordnung der 5 Reihen von Tuberkeln auf den Flanken entspricht genau derjenigen der genannten texanischen Art bez. dem Ammonites quinquenodosus Repr. Von DE Grossouvre'! werden diese beiden Arten tatsächlich vereinigt. Im Sommer desselben Jahres besuchte ich die etwa 793 m hoch unmittelbar unterhalb einer Verbauungsterrasse des Baches gelegene Stelle und fand zwar leider keinen weiteren Ammoniten, wohl aber einen großen, flachen, 35 em hohen Inoceramus. Die grauen Mergel sind hier etwas kalkig, ziemlich fest und plattig abgesondert, sie streichen N. 43—59°W. Ihr nach SW. gerichtetes Einfallen beträgt 14%, wechselt in der Nachbarschaft jedoch von 10—25°. Es folgen sodann Mergel mit dünnen, festeren, kalkigen Zwischenlagen und die hohen steilen Wände des Grabens erscheinen daher gebändert. Häufig werden die Mergel von Kalkspatadern durchzogen. Bei ca. 821 m M.-H. findet sich eine dünne Bank eines plattig abgesonderten Sand- steins eingelagert, dessen Schichtflächen häufig Wurmfährten und flache Wellenfurchen zeigen. Er streicht N. 51° W. und fällt unter 46° nach SSW. ein. Weiter aufwärts steigend passiert man die sog. »Hintere Klause« und gelangt sodann an die Trifurkationsstelle des Graben: Rechts, das nördliche Gehänge des Grabens durchbrechend mündet der aus dem Brunstloch herabkommende Bach; geradeaus in zunächst W.-, dann NW.-Richtung weitersteigend würde man in den Wegscheidgraben oder Paß- Gschüttgraben gelangen, während links, von SW. her, der eigentliche Grabenbach oder Tauerngraben herabkommt. In diesem weitersteigend gelangt man bald in einer Höhe von ca. 858 m unter die oben erwähnte »Grabenbachbrücke«. Das Bachbett ist noch immer in grauen Mergel eingeschnitten, doch sind sie hier und weiter aufwärts viel versteinerungsreicher als im unteren Teil des Grabens. Nament- hch findet sich ein großer Reichtum von Mollusken, außer diesen auch Foraminiferen, Ostracoden und Einzelkorallen, z. B. Oyelolites nummulus Rss., Cyel. scutellum Rss., Placosmilia sp. u.a. Oberhalb der genannten Brücke finden sich zahlreiche Eimlagerungen von oft sehr festem Kalkstein in den Mergeln, die schließlich mehrere Meter mächtig werden. Sie enthalten ebenfalls außerordentlich zahlreiche Ver- steinerungen, dis sich allerdings häufig nur in gewissen Lagen angereichert finden, hier aber oft förm- liche Muschellumachellen bilden. In einer derartigen Lage fand ich als große Seltenheit einen Hamites, in einer anderen waren einige Schichtflächen lokal ziemlich dieht mit winzigen Zweigfragmenten einer ästigen, äußerst feinröhrigen Bryozoenart bedeckt; wiederum andere enthalten zahlreiche, verkohlte Pflanzenpartikel, die im Schliff zuweilen noch prächtig erhaltene Zellenstruktur zeigen. Bei einer der- artigen, diekbankig abgesonderten Kalksteineinlagerung wurde das Streichen mit N. 61°W. und das nach SSW. gerichtete Einfallen mit 24° bestimmt. In einer der obersten Kalkbänke fand ich Trigonia imbata D’Ore. und Modiola flagellifera Fore. Manche Kalksteine enthalten Gerölle, doch bleiben dieselben klein und vereinzelt, so daß man nicht von eigentlichen Konglomeraten sprechen kann. Untersucht man diese Kalke im Dünnschliff u. d. M., so findet man, daß in einer vorwiegend kalkigen Grundmasse mehr oder minder zahlreiche Körner von Quarz und Hornstem liegen, erstere stets vorherrschend. In 1 De Grossouyre, Recherches sur la craie super. II. Les Ammonites de la craie sup., p. 80. den meisten Schliffen finden sich vereinzelte Erzpartikel, sowie Blättehen von Kaliglimmer, seltener solehe von Chlorit. Vielfach hat sich neugebildeter Kalkspath angesiedelt. Von organischen Resten finden sich in sämtlichen Schliffen, wenn auch in sehr wechselnder Anzahl, Foraminiferen, in manchen Durchschnitte von Molluskenschalen und Korallenfragmente mit schön erhaltener Struktur. Eine Ge- steinsprobe zeichnete sich dadurch vor den andern aus, daß sie zahlreiche Lithothamniumfragmente enthielt. Es folgen sodann Mergel, die mehr oder weniger sandig werden, doch sind auch in ihnen manche Lagen von Mollusken erfüllt. In ca. 910 m M.-H. enthält das Gestein Abdrücke von Inoceramen und lange, komprimiert-zylindrische, bis 15 mm dicke, dem Spongites saxonicus Gein. vergleichbare Wülste, die sich indes nicht nur auf den Schichtflächen finden, sondern dieselben auch quer durchsetzen und sicherlich organischen Ursprungs sind. — Im ganzen kann ich aus dem oberen Teil des Tauerngrabens (oberhalb der Schicht mit Mortoniceras texanım) folgende Versteinerungen anführen: (Siehe Tab. S. 276 u. 277.) Schlägt man von der Höhe des Paß Gschütt (971 m) den Weg zur Neualpe (südwestlich des 1461 m hohen Knallthörl gelegen) ein, so führt derselbe zunächst westnordwestlich zum Gehöft »Unter- rußeeker«, sodann nordwestlich unterhalb des Gehöfts »Oberrußecker« vorbei in ein herrlich bewaldetes Tal, welches sich vom Knallthörl nach der Ortschaft Rußbachsag (811 m) hinabzieht. Verfolgt man, wenn man in dasselbe eingetreten ist, den Fußpfad am linken (östlichen) Bachufer ein Stück aufwärts, so kreuzt man bald in ca. 968 m M.-H. einen seichten, von einem kleinen Bach durchflossenen Graben, welcher in der geologischen Literatur als »Rontograben« bezeichnet wird. Er kommt von den südwest- lichen Ausläufern des Rußberges und fließt bis zur Kreuzung mit dem Weg zur Neualpe durch den Randaawald in W.-Richtung. Zu dem Namen selbst möchte ich den geologischen Angaben einige Be- merkungen vorausschicken. Der Name »Rontograben« ! dürfte schwerlich mit Recht für den betreffenden Wasserlauf angewendet werden, denn auf der k. k. Militärkarte heißt der von der Neualpe herabkommende Bach, also der Hauptbach des Tales »Randaabach» * und auf der k. k. Forstverwaltungskarte »Randobach«. Es ist deshalb unwahrscheinlich, daß ein Zufluß desselben einen derart ähnlichen Namen führt. Auf der Forstkarte finden sich nun ungefähr an der Stelle des Rontograbens (der Geologen) zwei Wasser- läufe, von denen der obere den Namen »Zimmergraben« führt und eme fast ostwestlich verlaufende Richtung (mit einer ganz schwachen Ablenkung nach N.) zeigt, der untere, sehr kurze, trägt keimen Namen und verläuft mn SO—NW.-Richtung. Da nun der »Rontograben« m der Tat eine WNW.-Rich- tung besitzt und nicht sehr kurz ist, so ist es wohl höchst wahrscheinlich, daß er mit dem Zimmergraben der k. k. Forstkarte identisch ist. Dieser Name wäre darnach entschieden vorzuziehen, nicht nur weil er nach der genannten genauen Karte der richtigere wäre, sondern auch um die naheliegende Ver- wechselung mit dem Bett des Randobaches auszuschließen. Ich werde ihn daher in Folgendem bereits anwenden. 1 Auf einer von SImony geschriebenen Etikette, die einer Cladocora Simonyi Rss. beiliegt, heißt es: „Aus dem Randeaugraben, westliches Gehänge des Rußberges“. ZitteL (Bivalven) schreibt „Rondograben“, Reuss „Rontograben“. ® Dieser Name ist wahrscheinlich sehr alt, denn in Urkunden vom Jahr 1630 findet sieh statt des Namens „Gosau“ die Schreibweise „Gosaa“. Ich verdanke diese Mitteilung Herın Pfarrer Nowak in Gosan. Anthozoa. Cyclolites scutellum Rss. Brachiopoda. Crania (2) Sp. Lamellibranchiata. Anatina Royana D’ÖRB. R producta Zım. . Arca Schwabenaui ZImT. Astarte laticostata DESH. Circe discus DESH. (MATH. sp.) Corbula angustata Sow. Crassatella macrodonta Zırr. (Sow. 1) Cucullaea Gosaviensis ZITT. 6 " Chiemiensis ZITT. (GÜNB. ER) Cyclina primaeva ZIT. Fimbria coarctata Zım. Gryphaea vesicularis GOLDEF. am 5) Inoceramus sp: Exogyra plicifera Cogqu. Lima Haidingeri ZITT. » Marticensis MATH. Modiola flagellifera FoRB. . Pecten laevis NILss. „ oceulte-striatus ZITT. „ eurvatus GEIN. Perna falcata ZiTT. R Pinna cretacea ZITT. (one Plicatula aspera Sow. Protocardia Hillana BEYR. (Sow. on) e Tapes Martiniana Zırt. (MATH sp.) » Rochebruni Zi. . Trigonia limbata D’ORB. | Deutschland | Frankreich | 5 lee. | = e A| a Ss i alalejlaı= jaja le Sonstiges Vorkommen Ri En 2 = [>] Ss 8 ee el eo ||| 8 | 22 a2 len Ey as SoS|aıP | Oo = | DO a |O Tneg — TR Sm m m — — | | | | | | | | | | | | | | ar|ar | | + | + | Cenoman von Frankreich. ++) | + | | Ob. Kreide von Siebenbürgen. -L | Fr + +|+/|+,+/+|+ || Senon von England, Skandinavien, Algier, | Amerika ' Hypersenon Ungarn. | | + =e| Mittl. Kreide von Pondicherry (Ostindien). IR. | | Hypersenon Ungarn. =e| 4|+ | Cenoman von Sachsen und Böhmen. Senon | | von Schweden und Dänemark. +|+]| + | + | Cenoman von Sachsen und Böhmen. Senon | | | Schweden. Triehinopoly-group Südindien. + | + ++ -+ || Mittl. Kreide von Pondicherry (Ostindien). +++ + ++ | Cenoman von Sachsen, Böhmen, England, | Belgien, Frankreich Trichinopoly-group | Südindien. | | ++ +/+ | | Oephalopoda. Hamites sp. —. 2717. — SS —— ne 7 z - | Deutschland | Frankreich = sıa| | 3 ® a ® aa 5 | | B Ba|:|22j|82 22 = Sonstiges Vorkommen slejlaıalalaıeıe 1) a | > © TE = =) =] En 8 = B=] >| o S 8 |) o|Aı|P |©o I] 2 |)2 | 9 | - = Gastropoda. | | Alaria costata StoL. (Sow. sp.) . | I Cerithium (Vertagus) hispidum ZEK. || | | | 5 pseudocoronatum D’ORB. | | 5 reticosum SOW. | an IE „ (Telescopium) verticillatum ZEX. | | Fusus Reussi ZEK | | I} | Mitra cancellata Sow. | | Turbo dentatus ZER. N RE | | | Volutoderma elongata GABB (D’ÜRB. Sp.) +/+ 4 + Galizien. Trichinopoly- u. Arrialoor-Gruppe ÖOstindien, In dem untersten Teil dieses Grabens, vom Weg zur Neualpe an gerechnet, trifft man zunächst 1700. und fallen unter 26° nach WNW. ein. Sie enthalten zahlreiche Versteinerungen, unter denen namentlich in der oberen Partie auf graue Mergel. Sie sind meist plattig abgesondert, streichen N. 13 dieser Mergel Anthozoen besonders häufig sind. Unter den Gastropoden ist die häufigste Form Volu- lina laevis D'OrB. sp., welche manche Lagen ganz erfüllt. Von den Korallen ist die schöne, seltene Art Actinacis elegans Rss. bis jetzt — wenigstens in der Umgebung von Gosau — ausschließlich hier ge- funden worden'. Im ganzen kann ich folgende Formen von hier anführen: Anthozoa. Actinacis elegans Rss. > Martiniana D’ORB. Astraraea media Fıx. Astrocoenia decaphylla E. H. >» Konincki E. H. Astrogyra Edwardsi Fux. (Rss. sp.) Columnastraea striata E. H. (GoLDF. sp.) Oyclolites elliptica Lam. (GuETT. Sp.) >» Haweri Miıcn. » macrostoma Rss. > undulata BLv. Dendrogyra Salisburgensis ps From. (E. H. sp.) Dimorphastraea. glomerata Rss. » Haueri Rss. > sulcosa Rss. Diploria crasso-lamellosa E. H. Elasmocoenia Kittliana Fıx. Elasmophyllia deformis Fux. (Rss. sp.) Heliopora Partschi Rss. Hydnophora multilamellosa Rss. Lasmogyra gracilis FLx. » sinuosa Fux. (Rss. Sp.) » tortuosa FLx. Latimaeandraraea asperrima Fux. (Rss. sp.) > astraeoides Fux. (Rss. sp.) > fungiformis Fux. (Rss. sp.) 1 In dem I. Teil dieser „Studien“ (diese Zeitschr., Bd. 49, 1903, p. 179) erwähnte ich zwar ein Exemplar dieser Art von der Neualpe im Russbachtal (K. k. Naturhistor. Hofmuseum in Wien, 1859, L. 656). Seitdem habe ich die geologischen Verhältnisse an genannter Lokalität näher kennen gelernt. Das Vorkommen von Korallen ist dort gänzlich unwahrscheinlich, wie auch ich kein einziges Exemplar auffinden konnte. Reuss gibt ebenfalls für Actinacis elegans den Rontograben als einzigen Fundort an. Die Angabe der Herkunft für jenes Wiener Stück dürfte daher eine irrtümliche sein oder doch nur auf einer zufälligen Verschleppung: desselben beruhen. Dagegen führt SöutLe die Art auch aus dem Ammergebirge an. Latimaeandraraea morchella Fux. (Rss. Sp.) » tenuwisepta Frx. (Rss. sp.) Leptophyllia elavata Rss. Leptoria Konincki Rss. (E. H. sp.) Orbicella coronata Fıx. (Rss. Sp.) Phyllastraea lobata Fux. (Rss. sp.) Phyllocoenia corollaris FrecH (Rss. sp.) » lepida ve From. (Rss. sp.) » Lili ve Rss. Placocoenia Dumortieri From. » major FLx. » . Orbignyana Rss. Placohelia bigemmis Fux. Placosmilia cumeiformis E. H. Pleurocora Haueri E. H. Stephanocoenia formosa E. H. (Gotpr. sp.) Thamnaraea cladophora Fıx. Thamnastraea agaricites Rss. » composita E. H. » exigua Rss. > procera Rss. Lamellibranchiata. Inoceramus Mülleri PETRASCH. Gastropoda. Alaria costata StoL. (Sow. SP.) Natica (Amauropsis) bulbiformis Sow. Volvulina laevis Stou. (D’ORB. Sp.) Bezüglich des oberen Teiles des Grabens gibt Rruss! an: „Über diesen korallenreichen Schichten gelangt man plötzlich zu einer mehrere Ellen mächtigen Masse festen, grauen Kalkes mit zahllosen, zum Theile fußlangen Hippuriten (Hippurites cornu vaccinum Broxx). Sie fällt unter 30—35° nach West. Auf ihr ruhen unmittelbar wieder die kalkigen Konglomerate. Die höher liegenden Schichten sind nicht mehr entblößt, da dort der Graben sich ganz verflacht und alles mit Wald bedeckt ist.“ Von den »zahl- losen« großen Hippuriten findet man gegenwärtig nur noch vereinzelte Exemplare; neben ihnen, und zwar etwas häufiger, kommt Hipp. Oppeli Douv. vor. Wie schon Rruss vermutete, sind die über der Hippuritenschicht liegenden Konglomerate die Fortsetzung der in der Umgebung des Paß Gschütt (nament- lich nördlich und nordwestlich von ihm) so verbreiteten gleichartigen Bildungen. Denn wenn man von ! Reuss, 1. c. p. 19. 230 — der Paßhöhe zum Zimmergraben geht, so bleibt man beständig im Konglomerat und betritt erst kurz ehe man den Graben erreicht das Gebiet der Mergel und außerdem entblößte man, wie Reuvss ]. e. an- gibt, bei einer gelegentlichen Nachgrabung auf einem Felde unweit des oben genannten Gehöftes Ober- rußecker zunächst unter der Dammerde die groben Kalkkonglomerate, welche dort viele Schwefelkies- knollen umschlossen und fand unmittelbar darunter merglige, korallenreiche Schichten. Die Hippuriten- schicht im Zimmergraben gehört nach alledem einem tieferen Niveau an, als diejenigen zwischen Weescheidsraben und Gschröfpalfen , denn sie wird von einer Konglomeratschicht bedeckt, welche wahrscheinlich gleichalterig mit der an letztgenannten Fundpunkten auftretenden ist, die aber dort das Liegende des aus Batolites tirolicus und Hippurites Bochmi bestehenden Hippuritenriffes bildet. In Über- einstimmung mit dieser Verschiedenheit der Lagerung steht diejenige des faunistischen Charakters. Verfolgt man von der Kreuzung des Zimmergrabens mit dem zur Neualp führenden Pfad den letzteren weiter aufwärts, so kreuzt man nach einigen Minuten einen weiteren Zufluß des Randaabaches von Osten her, den gleichfalls von einem Bach durchrauschten Kaltwassergraben. Die Kreuzungs- stelle des Weges mit diesem liegt einige Meter tiefer als die mit dem Zimmergraben, da sich der Weg, obwohl man talaufwärts geht, etwas gegen den Randaahach senkt, und kann mit ca. 964 m angenommen werden. Durch diesen Graben werden Mergel und Konglomerate in mehrfacher Wechsellagerung auf- geschlossen. Die Mergel sind recht verschiedenartig ausgebildet; während die meisten Lagen ziemlich weich sind, werden manche Lagen sehr fest, kalkig, und enthalten Gyelolites, andere wiederum durch Aufnahme von Rollstückchen konglomeratähnlich. Mehrere dünne Lagen dieser Mergel enthalten lokal, und zwar an der Grenze gegen das Konglomerat zu, Anhäufungen von Volvulina laevis D’Ore. sp. Im ganzen genommen sind sie aber ziemlich fossilarm. Etwa in 39 m Höhe über der Wegkreuzung steht eine Kalklage an, unter ihr liegt Mergel mit Volvulina, über ihr folgen wiederum Konglomerate. Das Streichen des ganzen geschilderten Schichtenkomplexes beträgt N. 19% O., das Einfallen 33—40% nach WNW.; die Schichten im Zimmergraben sind also als seine direkte Fortsetzung zu betrachten. Trotz der benachbarten Lage der beiden Gräben trifft man indes, wie aus obiger Schilderung hervorgeht, auf nicht unbeträchtliche Verschiedenheiten der durch sie aufgeschlossenen Schiehten. Im Kaltwassergraben schalten sich mehrere Konglomeratbänke in die Mergel ein; manche Lagen von letzteren enthalten Rollstücke, und alle sind im Vergleich mit denen des Zimmergrabens als fossilarm zu bezeichnen, nur Volvulina laevis tritt in beiden Gräben lokal in Menge auf. Namentlich fehlen im Kaltwassergraben mit Ausnahme einiger kleiner Cyeloliten, die im Zimmergraben in Menge und großer Mannisfaltigkeit vorkommenden Anthozoen, und auch von Hippuriten konnte ich in ersterem nichts entdecken. Aus alledem ergibt sich, daß die Gesteinslagen des Kaltwassergrabens sich in seichterem Wasser abgesetzt haben, als die im Zimmergraben, so daß der Meerboden schon bei einer geringen negativen Strandverschiebung von Geröllen überdeckt wurde. Wahrscheinlich mündete ferner in der Nähe ein Wasserlauf, der das Meerwasser etwas aussüßte und die Anthozoen und Hippuriten nicht zur Entwicklung kommen ließ. Volvulina ist dagegen eine Untergattung von Actaeonella, und bezüglich dieser Gattung spricht schon Srorıczra ! die Vermutung aus, daß sie gleichwie Gerithium auch Arten umschlossen habe, welche »in gemischten 1 StoLiczkA, Über eine der Kreideformation angehörige Süßwasserbildung in den nordöstlichen Alpen. Sitzungsber. d. math.-naturwiss. Cl. d. K. Akad. d. Wiss., Bd. XXXVIII, p. 496 (S. A. p. 17), 1859. Wässerın von geringerem Salzgehalt zu leben imstande waren«; und v. Zırren bezeichnet die Actaeonellenschichten der Gosaukreide sogar direkt als brackisch!. Die cretaceischen Schichten setzen sich nun vom Kaltwassergraben im Tal des Randaabaches aufwärts bis etwa 600 m jenseits der Neualpe (1228 m) fort und enthalten auf dieser Strecke die für die Um- sebung von Gosau einzigen, freilich unabbauwürdigen Kohlenflötze. Bereits etwas unterhalb der Neualpe trifft man auf Konglomerate und topographisch über diesen, in Wirklichkeit aber sie unterteufend, später auf die Wettersteinkalke bez. Dolomite des Brettkogels (1559 m). Talabwärts gehend überschreitet man einige kalkige und merglige Lagen und trifft weiterhin auf einige alte, jetzt z. T. verfallene Stollen, die man früher, leider erfolglos, zur Aufschließung erhoffter Kohlenflötze in das Talgehänge getrieben hat. Es sind drei solcher Stollen vorhanden, die in unmittelbarer Nähe des Bachbettes gelegen sind, und zwar liegt einer am rechten Bachufer unmittelbar nördlich der Einmündung des Stöckelwaldgrabens (s. u. p. 282) in den Randaabach in ca. 966 m M.-H. und zwei am linken Ufer in ca. 1123 bez. 1133 m. Gegenwärtig sind die Auf- schlüsse sehr schlecht. Wie SroLıczka* früher konstatieren konnte, ist der kohlenführende Schichtenkomplex, welcher eine Mächtigkeit von höchstens 19 m besitzt, in Nerineenkalk gleichsam eingekeilt. Ersterer besteht aus bituminösen Schiefertonen und kleinen Kohlenflötzen und enthält eine interessante Fauna, welche ein Gemisch von Landformen und Süß-, Brack- und Meer-Wasserbewohnern darstellt. Die Gehäuse der marinen Formen wurden wohl bei Sturmfluten den ersteren beigemischt. Gegenwärtig sammelt man am besten auf den Halden des mittleren Schachtes. Neben den Nerineenkalken kommen auch Actaeonellenkalke vor; dieselben sind zwar niemals anstehend beobachtet, jedoch bei den Abbauversuchen der Kohle an- getroffen worden. Wie sich aus den Grenzen der Kreideschichten ergibt, bildete das Tal des Randaa- baches bereits zu jener Zeit eine ziemlich tiefe Bucht; in diese mündete jedenfalls ein Fluß. Nach Absatz der Konglomerate in der Gegend der heutigen Neualpe erfolgte zunächst eine positive Strand- verschiebung, es bildeten sich merglig-kalkige Schichten, z. T. ein Nerineenkalk. Sodann trat eine negative Strandverschiebung ein, welche zur Bildung des kohlenführenden Schiehtenkomplexes führte ; der Fluß machte das seichte Wasser der Bucht zu Brackwasser, brachte Land- und Süßwasser-Mollusken und Landpflanzen (z. T. Coniferen) mit, verhinderte aber die Entwicklung von Korallen und Hippuriten. Eine nochmalige positive Strandverschiebung ließ sodann den Nerineenkalk über der Kohle zum Absatz kommen. Im ganzen setzt sich die Fauna des kohlenführenden Schichtenkomplexes aus folgenden Formen zusammen: Actaeonella sp. (Bruchstücke einer großen Art, gigantea? conica?) s. Boysia Reussi Ston.? (Landbewohner, nur 1 Exemplar gefunden) ss. Dejanira bicarinata Sron. (Ze. sp., Brackwasserform) s. h. 5 Hoernesi Sron. (Brackwasserform) ss. Melania granulatocineta Sroun. (Süßwasserform) s. h. Melanopsis dubia Sron. (Süß- oder Brack-Wasserbewohner) z. s. n Iaevis STOL. ( , = 1; hr ) Ss. Nerita sp. (Nur in 1 zerdrückten Exemplar gefunden (Süßwasser-marine Formen) ss. ! Handbuch II, p. 250. ? STOLICZRA, 1. c. p. 495 (8. A. p. 16). 3 v. Zırrer, (Handbuch II, p. 244) betrachtet die Gattung Boysia SroL. als synonym mit Strophostoma DESH. Palaeontographica. Bd. LIV. 36 a Paludomus (Tanalia Ston.) Pichleri Hörn. sp. (Süßwasserbewohner) h. Potamides (Pyrenella) formosus Zex. (Brackwasserbewohner) n. h. ” re socialis Zex. (Brackwasserbewohner) h. en (Tympanotomus) Simonyi Zux. (Brackwasserbewohner, nur in 1 zerdrückten Exemplar aufgefunden) ss. Volvulina laevis! Svou. (Sow. sp.) brackisch-marin. ss. Reptilia: Nur 1 Saurierzahn gefunden. ss. Außer diesen Versteinerungen erwähnt Srorıczka noch ziemlich zahlreich sich findende Exemplare einer konzentrisch gestreiften Bivalve, von der jedoch bloß Steinkerne und Bruchstücke der Schale vor- gefunden wurden, und viele, wenn auch sehr undeutliche Reste von Landpflanzen (Goniferen); ferner Bernsteinstückchen und kleine Schwefelkiesknollen. Einen ausgezeichneten Aufschluß in die den geschilderten, kohlenführenden Schiehtenkomplex überlagernden Schichten gibt ein von den südlichen Ausläufern des aus Dachsteinkalk bestehenden Gamsfeldes (2024 m) sich in südöstlicher Richtung herabziehender Graben, den ich gemäß den Angaben meines Führers Garpr und in Übereinstimmung mit Reuss den Stöckelwaldgraben nenne. Auf der k. k. Forstverwaltungskarte trägt er keinen Namen’. Seine Einmündungsstelle in den Randaabach liegt in ca. 957 m. M.-H. In der untersten Partie desselben beobachtet man zunächst diekgebankte Konglomerate; über diesen sandige Mergel mit eingebackenen Geröllen, welche wiederum von Konglomeraten bedeckt werden. Über diesen folgt ein sandsteinähnliches Gestein mit Lagen einzelner Gerölle und dann nochmals mächtige Konglomeratmassen, welche einen Steil- absturz bilden. Wir haben also eine Serie typischer Litoralbildungen vor uns, während deren Absatzes nur geringe Oszillationen des Meeresspiegels stattfanden. Das Streichen dieses Schichten- komplexes ist N. 17° O., Das Einfallen 20—30°% nach WNW. Konkordant über diesen Konglomeraten liegen mächtige Mergelkomplexe, unter 27° nach WNW. einfallend. Sie enthalten Mollusken, Gycloliten und andere Einzelkorallen (s. u.). Manche Lagen sind fester, kalkiger und ganz erfüllt von Volvulina laevis D’ Or. sp. Ewa 85 m über dem Randaabach trifft man in einer anstehenden Mergellage die ersten Hippuriten und koloniebildenden Korallen. Es finden sich hier z. B.: Hippurites Oppeli Douv., Thamnastraea agarieites Rss., die sonst außerordentlich seltene Heterocoenia crassolamellata E. H., sowie Rhynchonella compressa Lam. Die beiden häufigsten Anthozoenformen sind: Actinacis Haueri Rss. und Heterocoenia oculinaeformis Frx. Namentlich auf letzteren beiden Korallenarten sind ziemlich häufig Bryozoen auf- gewachsen. Es ist dies deshalb bemerkenswert, da diese sonst mit Ausnahme des später zu besprechenden Nefgrabens in den Umgebungen von Gosau zu den Seltenheiten gehören. Auch verschiedene Arten von Serpula, sowie aufgewachsene Foraminiferen (Placopsilina cenomana »’Ors.) finden sich — erstere ziemlich häufig — neben den Bryozoen vor; seltener werden dünne Krusten von Lithothamnium beobachtet. 1 Von diesem Fundort beschrieb Srorıczka die Art ursprünglich als Actaeonella obliquestriata. In seiner Revision der Gastropoden der Gosauschichten vereinigte er sie mit Volvulina laevis D’ORB. Sp. 2 Der auf genannter Karte von der benachbarten Falleneckalpe herunterkommende Stöckelsehreierbach ist ein ganz anderer Graben. Da im Stöckelwaldgraben weiche Mergel in bedeutender Mächtigkeit anstehen und infolgedessen bei regnerischem Wetter gewaltige Mengen Schlammes in ihm heruntergeschwemmt werden, hat er sich bei den Forstbeamten und Waldwärtern den Namen „Dreckmühle“ zugezogen. og Es war jene geschilderte Gesteinsschieht überhaupt die einzige anstehende Lage im Stöckelwaldgraben, in welcher riffbildende Korallen auftraten; in den Mergeln darüber fand ich wiederum nur Einzelkorallen zZ. B.: Cyclolites Orbignyi From., Cyel. undulata Buv., Placosmilia areuata E. H. und ein Stück verkohltes Holz. Aus diesen unteren Mergeln kann ich insgesamt anführen: Pflanzen. Lithothamnium gosaviense Rotupr. Anthozoa. Actinacis Haueri Rss. Astrocoenia ramosa E. H. Oyelolites discoidea Buıv. » elliptica Lam. (GuerT. sp.) » Orbignyi DE From. » seutellum Rss. » undulata Buv. Heterocoenia crassolamellata E. H. Phyllocoenia diversicostata Fıx. Placosmilia arcuata E. H. » cuneiformis E. H. Thamnastraea agaricites Rss. >» procera Rss: Trochosmilia cf. didymophila Fıx. » subinduta Rss. Bryozoa. Berenicea phlyctaenosa Rss. u. a. Brachiopoda. Rhynchonella compressa Lam. Vermes. Serpula div. sp. Lamellibranchiata. Anatina producta Zimt. » Royana D’ORB. Anomia Coquandi Zurr. Oueullaea Chiemiensis Zirt. (GÜüMB. Sp.) Uypricardia testacea Zum. Hippurites Oppeli Dowv. Janira quadricostata Sow. Sp. Limopsis calvus Zimv. (Sow. SP.) Modiola capitata Zur. » typica Fors. Pholadomya vostrata Mark. Pinna eretacea ZwrT. (SCHLOTH. Sp.) Plagioptychus Agwilloni Zum. (D’ORB. Sp.) ) > var. exogyra Rss. nom. Gastropoda. Natica (Amauropsis) bulbiformis Sow. » (Lumatia) Iyrata Sow. Nerinea flexuosa Sow. Volvulina laevis SToL. (D’ORB. SP.) Über diesem Komplex der unteren Mergel tritt nun eine Schicht sehr festen, kalkigen Mergels oder mergeligen Kalksteins auf; sie liegt etwa 240 m über dem Bett des Randaabaches, ca. 1197 m üb. d. M. Ich fand in ihr Fragmente von Nerinea Buchi Zwx. und Ner. nobilis Msır. Aus diesem Niveau stammt vielleicht auch ein großer Block eines Kalksteins, welchen ich bei einem meiner Besuche dieses Grabens hier antraf und der, wie die angewitterte Oberfläche zeigte, zahlreiche Exemplare von äußerst schlecht erhaltenen Hippuriten und neben diesen auch einige koloniebildende Korallen enthielt, unter denen freilich nur eine Astrocoenia erkennbar war; auch die Hippuriten ließen keine spezifische Bestim- mung zu. Z. T. zeigte übrigens der Kalkstein dieses Blockes eine konglomeratische Ausbildung. Etwas über dieser festeren Lage finden sich wieder weiche Mergel, in denen einzelne Lagen die kleine, zylindrische Nerinea flexuosa Sow. in ungemeiner Häufigkeit enthielten. Neben dieser findet sich Dentalium nudum Zex., Nerinea granulata Msrr., Ner.nobilis Msır., Turritella rigida Sow., Amauropsis bulbiformis SOw.Sp., Pinna eretacea ScHLorn. sp., sowie eine hohe Varietät von Cyelolites Orbignyi From.: Diese Mergel bilden das obere Ende des Grabens, welches in ungefähr 1247 m M.-H. gelegen ist. Seitlich dieser Mergelstellen, am SW.-Rande des breiten Aufschlusses stehen kalkige Konglomerate an, welche indes ihrem Streichen und Fallen gemäß über den Mergeln liegen. Nahe der Mitte des Aufschlusses zu dürften sie durch die hier stärkere Erosion der Mergel unterhöhlt, teils als riesige Blöcke in das Tal abgestürzt, teils durch kleine Bergrutsche verschüttet worden sein. Lokal enthalten die Konglomerate sehr zahl- reiche Exemplare von Nerinea Buchi Zux. Die oben erwähnte festere, kalkige Lage dürfte wohl der Sehieht 3 bei Rzuss! entsprechen, von welcher derselbe angibt: »Eine Schicht mergeligen Kalkes mit zahlreichen Exemplaren von Nerinea bieineta Br. und einzelnen von Hippurites cornu vaccinum Br., die aber nur an einer Stelle und in sehr beschränktem Umfange entblößt ist.« Allerdings betrat Reuss erst unterhalb dieser Schicht den Anfang des tief eingerissenen Stöckelwaldgrabens, doch kann sehr leicht seit den Begehungen von Reuss (1851) die Erosion den Graben nach aufwärts verlängert haben. Unter der Nerineenschicht fand Reuss damals (Sehicht 4) weiche Mergel, »die einen ungemeinen Reichthum an Anthozoen verbergen«. Seine Aufzählung enthält nur koloniebildende Formen. Von letzteren konnte ich hier nichts finden, es scheint daher ein lokal äußerst beschränktes Vorkommen gewesen zu sein. 1 Reuss, ]. c. p. 18, a Be In den herabgeschwemmten Mergelmassen am Ausgang des Stöckelwaldgrabens findet man außer den oben genannten Versteinerungen noch andere Formen, von denen daher das Niveau, aus welchem sie stammen, unsicher bleibt, so. z. B.: Alaria costata SToL. (SOw. SP.) » gramulata SToL. (Sow. Sp.) Cerithium reticosum Sow. Phasianella gosauica Zer. Pterocera Haueri ZEx. Turbo punctatus Zex. Steigt man nach Überschreitung des Randaabaches nicht in den Stöckelwaldgraben hinein, sondern in WNW.-Richtung am bewaldeten Berggehänge aufwärts, so gelangt man zu einer mächtigen, äußerst schroff abfallenden Felsenwand, der »Traunwand«. Erst ca. 100 m weiter höher, nämlich in 1328 m Höhe, liegen die Alphütten der Traunwandalp und neben diesen, und zwar unmittelbar östlich derselben, die von Ruuss als »Hippuritenhügel« bezeichnete Fundstelle für Hippuriten und Korallen. In der untersten Partie der Traunwand liegt die berühmte Actaeonellenbank. Die untere Grenze derselben befindet sich in etwa 1234 m M.-H. Es ist eine Kalkbank, die erfüllt ist mit unzähligen, meist dicht aneinander- liegenden Gehäusen der großen Actaeonella conica Zex., unter denen sich viel seltener Exemplare der Nerinea Buchi Zex. finden. Zwischen dieser Actaeonellenbank und den korallenreichen Kalken des oben erwähnten Hippuritenhügels ö. der Traunwandalphütten liegt ein mächtiger Komplex von meist conglo- meratisch ausgebildeten Kalken, welche auch die obere Partie der eigentlichen Traunwand zusammen- setzen. Eingelagert in diesen Komplex von Kalken und Konglomeraten finden sich eine Anzahl von Mergelbänken, von denen gegenwärtig drei gut aufgeschlossen sind. Die oberste liegt etwa halbwegs zwischen dem oberen Ende der eigentlichen Traunwand und den Traunwandalphütten, die zweite in der obersten Partie der Traunwand selbst und die dritte unter der Actaeonellenbank. Diese Mergelbänke sind außerordentlich reich an Versteinerungen, namentlich an kleinen Gastropoden, und wittern dieselben prächtig aus ihnen heraus. Die Fauna der obersten Einlagerung ist dadurch von der der beiden unteren verschieden, daß hier unter den Gastropoden die häufigste Art Volvulina laevis p’ Or». sp. ist, während in den beiden unteren die Gattung Cerithium bez. Potamides vorwiegt. In der mittleren ist namentlich Potamides (Tympanotomus) Simonyi Zex. sp. häufig. Auch kommen in der obersten Lage einzelne Korallen vor, welche ich in den beiden unteren nicht finden konnte. Im ganzen enthalten diese Mergelbänke folgende Arten, von denen die mit * bezeichneten besonders häufig sind: * Actaeonella; Jugendexemplare verschiedener Spezies Cerithium [urcatum ZEX. » (Potamides?) provinciale D’ORB. » reticosum Sow. Dejanira Goldfussi Stou. (KErsT. Sp.) Omphalia Kefersteini Zex. (Mnsır. sp.) * Potamides (Pyrenella) Münsteri Kerst. » (Tympanotomus) Simonyi Zimt. (ZEX. Sp.) Tanalia spiniger SwoL. (Sow. SP.) Turritella rigida Sow. Volutoderma elongata GABB (D’ORB. Sp.) Volvulina laevis (SToL.) D’ORB. Sp. Auch der Actaeonellenkalk enthält lokal dieselben kleinen Gastropoden, die aber natürlich nur da herauswittern, wo er weich, bez. mergelig wird. Von dem »Hippuritenhügel« östl. der Traunwand- alphütten, kann ich folgende Formen anführen: Anthozoa. Actinacis Martiniana »’ORB. Astrocoenia decaphylla E. H. (Mıcn. sp.) > ramosa E. H. (Sow. sp.) Oladocora tenuis Rss. Oyclolites undulata Buv. Dendrosmilia cerassa Fıx. (Rss. sp.) Diploetenium lunatum MicH. (Bruc. sp.) Lasmogyra gracilis Fıx. » sinuosa Fux. (Rss. sp.) >» tortuwosa Fux. Pleurocora Haueri E. H. Rhipidogyra undulata Rss. Thamnastraea agaricites Rss. Brachiopoda. Rhynchonella compressa Lam. Terebratulina gracilis SCHLOTH. Sp. ? Thecidium Wetherelli Morris. Waldheimia tamarindus Sow. Sp. Lamellibranchiata. Batolites tirolicus Douv. (teste Douvv.) Hippurites Boehmi Douv. (teste Dowv.) > cf. carinthiacus Ren. > Gosaviensis Douv. » ef. Oppeli Douv. » praesulcatus Douv. Plagioptychus Aguilloni Zimt. (D’ORB. Sp.). Neben diesem korallen- und hippuritenreichen Kalkstein stehen Mergel an; Rruss gibt an, daß letztere den ersteren überlagern; deutlich zu sehen ist das gegenwärtig nicht, aber bei den Lagerungs- verhältnissen des ganzen Komplexes wohl möglich. Doch muß man auch bedenken, daß die Hippuriten- 2857 0 — riffe überall nur lokale, räumlich beschränkte Bildungen darstellen, neben denen sich gleichzeitig auch Absätze von Mergeln bildeten. Ehe man aufwärtssteigend dann die oberhalb der Traunwandalpe sich steil erhebenden Dachsteinkalkmassen des Gamsfeldes (2024 m) erreicht, überschreitet man schließlich eine Zone von Konglomeraten. Geht man von Gosau zur Neualpe, so ist der kürzeste Weg dahin die oben beschriebene Route über den Paß Gschütt, kommt man dagegen von Abtenau, so verläßt man die Poststraße bereits bei der Ortschaft Rußbachsag und schlägt den unmittelbar am linken Ufer des Randaabaches in nordöst- lieher Richtung aufwärtsführenden Fußpfad ein. Westlich von Rußbachsag stehen unter den Talschottern die Basalkonglomerate der Gosauformation an; sie ruhen hier auf Sandsteinen und dem Haselgebirge der Werfener Schichten. Bei der Abzweigung des genannten Pfades (in ca. 826 m Höhe) befindet man sich bereits in den unteren Mergeln, die auf dieser Bachseite aber nur schlecht aufgeschlossen sind. Reruss führt aus ihnen an: Anthozoa. Oyeclolites elliptica Lam. (GurTT. sp.) » undulata Buv. Placosmilia cuneiformis E. H. Lamellibranchiata. Inoceramus SP. Gastropoda. Alaria costata SroL. (Sow. SP.) Fasciolaria baccata SToL. (ZEK. SP.) Natica (Amauropsis) bulbiformis Sow. Volvulina laevis StoL. (D’ORB. Sp.) Der Weg zieht an dem Abhang eines Bergrückens entlang, nahe dessen Höhe — also nicht am Weg selbst — das Gehöft Horneck liegt. In ca. 886 m trifft man bei dem am Weg liegenden Gehöft Brein anstehenden Hippuritenkalk. Zwar keinen besseren Aufschluß, aber eine zum Sammeln von Hippuriten günstigere Gelegenheit bietet etwa 6 m höher ein kleiner, das Gehänge durchfurchender Bach. Die zahlreichen Hippuriten, die man hier und in der Umgebung sammeln kann, gehören vor- wiegend zwei Arten an, einer größeren, dem: Hipp. Oppeli Dovv. und einer kleineren, dem Hipp. colli- ciatus Woopw. Daneben kommen häufig Exemplare vor, welche äußerlich ebenfalls dem Hipp. Oppeli vollkommen gleichen, sich aber bezüglich ihres inneren Baues unterscheiden. Sie werden als Hipp. cf. Oppeli im paläontologischen Teil dieser Arbeit näher beschrieben werden. Neben ihnen findet sich schließlich noch ganz vereinzelt Hipp. gosaviensis Dovv. Von letzterer Art wurde nur ein Exemplar gefunden. Korallen sind dagegen hier außerordentlich selten; ich fand nur zwei koloniebildende Formen, nämlich Parastraea grandiflora Rss. und Lasmogyra tortuosa Fıx., jede aber nur m einem Exemplare. Indes ist merkwürdigerweise das Stück von Lasmogyra tortuosa die größte, schönste und vollständigste Kolonie, die mir überhaupt von dieser Art bekannt geworden ist. Diese Hippuritenkalke halten bis etwas über 900 m M.-H. an, doch ist ihnen bei ca. 895 m eine Mergelbank eingeschaltet, welche ein- zelne Mollusken, z. B. Janira quadvieostata und Fragmente von Einzelkorallen enthält. Schließlich ver- schwinden die Hippuriten aus dem Kalk und diese gehen in Konglomerate über. Über diesen liegen (dann die versteinerungsreichen Mergel, welche an der Kreuzung des Zimmergrabens mit dem Weg vom Paß Gschütt zur Neualpe aufgeschlossen sind und bereits oben S. 278 beschrieben wurden. Während, wie oben bemerkt wurde, die unteren, über den Basalkonglomeraten liegenden Mergel auf der zuletzt geschilderten Strecke am linken Ufer des Randaabaches nicht gut aufgeschlossen sind, trifft man dagegen, wenn man von Rußbachsag aus am rechten Ufer des genannten Baches hinauf- steigt, unterhalb des Gehöftes Oberstöckl eine große Abrutschung, durch welche die genannten Mergel treffliceh entblößt werden. Die untere Grenze des Aufschlusses liest in ca. 956 m, die obere in ca. 1043 m M.-H. Die Mergel zeigen in ihren verschiedenen Lagen die gewöhnlichen Verschiedenheiten, die einen sind mehr kalkig, die anderen mehr sandig; die einen tonig und weicher, die andern fester. Sie streichen N. 59° 0. und fallen unter 40° nach SSO. Im allgemeinen sind sie sehr reich an Ver- steinerungen und diese selbst gut erhalten. Besonders bemerkenswert ist das Vorkommen der riesigen _Volvulina erassa Sron. (Duvs. sp.), welche mir in den Umgebungen von Gosau bis jetzt ausschließlich von hier bekannt geworden ist; Srorıczka! glaubt sie allerdings auch in dem Hippuriten- und Nerineen- Kalkstein westlich von Piesting aufgefunden zu haben. Häufig sind Fragmente des sonst ziemlich seltenen Diploctenium conjungens Rss., von welchem man auch vereinzelte ganz vollständige Exemplare antrifft. Neben ihnen liegen in ziemlicher Menge ganz kleine hornförmige Einzelkorallen, die noch näherer Untersuchung bedürfen. Außerdem finden sich nicht selten: Cyelolites sp., Placosmilia arcnata E. H., Cardium productum Sow., Oucullaea Chiemiensis Güms. sp., Modiola flagellifera For». Steigt man von hier weiter den Rücken hinauf, der sich gegen die Traunwandalp hinanzieht und auf der Westseite von dem Traunwandbach, auf der Ostseite von einem namenlosen Wasserlauf begrenzt wird, so trifft man unmittelbar über den Mergeln auch hier wieder Hippuritenkalke. Das Ge- stein besteht hier zum größten Teil aus den Gehäusen dieser Gattung. Es stellt dieses Vorkommen das großartigste Hippuritenriff dar, welches ich bis jetzt in den Gosauschichten der Östalpen angetroffen habe, denn seine Erstreckung beträgt ca. 350 m. Seine Mächtigkeit läßt sich nicht genau bestimmen, beträgt jedoch jedenfalls mehrere Meter; seine Längserstreckung verläuft N. 2500. Trotz ihrer Fülle bietet die spezifische Bestimmung der Hippuriten indes beträchtliche Schwierigkeiten. Während man bei Exemplaren, welche mehr oder minder vereinzelt im Mergel liegen, an Durchschnitten die inneren Charaktere in der Regel in großer Deutlichkeit wahrnimmt, bilden die Gehäuse hier bei Oberstöckl, dieht aneinandergedrängt einen kalkigen Rücken, in welchem die Zirkulation der Siekerwässer un- gehinderter vor sich gehen konnte, als bei dem Eingebettetsein in Mergel. Daher hat das Innere meist eine mehr oder weniger weitgehende Umkristallisierung erfahren, welche die Erkennung der inneren Merkmale natürlich sehr beeinträchtigt, z. T. unmöglich macht. Zuweilen erkennt man nur noch die beiden Säulchen, und alles übrige des Schaleninnern ist in Kalkspat verwandelt, bez. mit solchem erfüllt. Soweit die Stücke eine Bestimmung zuließen, zeigten sie sich mit den oben von Horneck erwähnten (vgl. S. 287) übereinstimmend. Die größeren gehörten teils dem Hipp. Oppeli Dovv. an, teils jener ab- weichenden Form, bei welcher die Muskelapophyse und namentlich der hintere Schloßzahn mehr nach ! SToLiczKA, Revision der Gastropoden, 1. c. p. 40, Nr. 33. — 289 — innen gerückt waren, so daß sie in dieser Beziehung dem Hipp. carinthiacus Reor. ähnlich wurden. Die kleinere Art gehört ebenso wie bei Horneck zu Hipp. collieiatus Woopw. Außer den genannten Arten fand ich noch ein Exemplar von Hipp. gosaviensis Douwv., sowie zwei Stücke von Biüradiolites Mortoni Manr. sp., während andere Versteinerungen — auch Korallenstöcke — vollständig zu fehlen scheinen. In einer Höhe von ca. 1150 m verschwinden die Hippuriten und es findet sich ein dichter, grauer Kalkstein. Das Vorkommen von Hippuriten und riffbildenden Korallen an der Traunwandalp selbst ist bereits früher (p. 286) geschildert worden. In der »Charakteristik< von Reuss sind — beiläufig be- merkt — jene Mergelaufschlüsse bei Oberstöckl und das großartige Hippuritenriff oberhalb derselben nicht erwähnt. In der Ortschaft Rußbachsag (SI1 m) vereinigt sich der Randaabach mit dem Traunwandbach, welch letzterer vorher den vom Rinnberg kommenden Rinnbach aufgenommen hat. Aus der Vereinigung dieser beiden sowie eines dritten von dem südlich des Paß Gschütt liegenden Bibereck (1239 m) herab- kommenden Baches entsteht der Rußbach. Etwas unterhalb der genannten Ortschaft fließt in diesen der von den nördlichen Ausläufern der Hornspitz (1431 m) kommende Nefbach. Die Erosionsschlucht, welche derselbe auf seinem Laufe eingeschnitten hat, der durch seinen Petrefaktenreichtum berühmte »N ef- sraben«, ist wohl der längste und tiefeingeschnittenste der »Gräben« in der Gegend von Gosau. Man gelangt am besten zu ihm, wenn man die vom Paß Gschütt nach Abtenau führende Poststraße kurz vor dem obenerwähnten Ort Rußbachsag verläßt und einen zu einem Gehöft, dem »Nefhof« führenden Seitenweg einschlägt. Hat man das Gehöft durchschritten, so kommt man unmittelbar südwestlich von ihm in den Graben (in etwa 792 m M.-H.) Zunächst trifft man hier Mergel, welche von Konglomeraten unterteuft werden. Letztere bilden hier entschieden das tiefste Glied der Gosauformation und sind des- halb als »Basalkonglomerate« aufzufassen. Bezüglich ihrer Zusammensetzung etc. sei auf die früher gegebene Beschreibung verwiesen. Diese Konglomerate setzen sich nach NO. und ONO. fort, während sie nach SO. und OSO. von Mergeln überlagert werden. Der Nefgraben ist nun — abgesehen von einigen Kalksteinlagern — ausschließlich in Mergeln eingeschnitten; jene höheren Konglomeratlagen, wie man sie auf der Nordseite des Paß Gschütt und in den nordwestlich und östlich von ihm gelegenen Gräben antrifft, fehlen im Neferaben durchaus. Auch das Vorkommen von riffbildenden Korallen und Hippuriten beschränkt sich auf seine oberste Partie, indem man erst in ca. 1010 m M.-H. die ersten derartigen Formen im anstehenden Mergel antrifft, und das obere Ende des Grabens in etwa 1060 m M.-H. angenommen werden kann. Es gliedern sich daher die vom Nefgraben durchschnittenen Schichten in zwei sehr ungleich mächtige Gruppen, eine untere ca. 220 m mächtige, ohne koloniebildende Anthozoen und ohne Hippuriten von etwa 790 m M.-H. bis 1010 m reichend und eine obere mit einer Fülle von Vertretern der beiden genannten Tiergruppen von 1010 m bis etwa 1060 m reichend. 1. Die untere Gruppe. Sie besteht aus Mergeln mit zahlreichen eingeschalteten Kalkstein- bänken: erstere unterscheiden sich untereinander durch etwas wechselnden petrographischen Charakter und verschiedene Fossilführung. Im unteren und mittleren Teil des Grabens sind die Schichten häufig zu flachen Sätteln gefaltet, das Einfallen wechselt demgemäß. Auch das Streichen bleibt nicht konstant, im allgemeinen ist es in den unteren Lagen ein NNO. gerichtetes, während es in den oberen durch Zunahme der Ablenkung nach O. in ein nahezu O—W. gerichtetes übergeht. Beide Erscheinungen zeigen, daß schon vor Absatz der oberen Gosauschichten die unteren von gebirgsbildenden Prozessen Palaeontographica. Bd. LIV. 37 — 290 betroffen wurden. An dem oben erwähnten Nefhof zeigen die Mergel ein Streichen von N. 13—25° 0. und ein Einfallen von 21—22° OSO. Aufwärtssteigend trifft man eine Reihe von Kalksteineinlagerungen; die unterste besitzt 36 em Mächtigkeit. In diesem Teil des Grabens sind die erwähnten Faltungen be- sonders schön zu heobachten. Das Streichen wechselt zwischen N. 44° O. und N. 73° 0O., das Einfallen ist bald nach NNW., bald nach SSO. gerichtet; der Winkel beträgt 20—25°%. Etwa 100 m über dem unteren Ende des Grabens wird das Streichen ein ziemlich O—W. gerichtetes, das Einfallen erfolgt unter 12—16° nach S. Manche Mergellagen werden kalkig und enthalten zahlreiche kleine Muschelreste, andere etwas sandig und zeigen dann auf den Schichtoberflächen Gebilde, welche die größte Ähnlichkeit mit den von GEınıız aus dem sächsischen Quadersandstein als Spongia Saxonica beschriebenen Körpern haben. Die unterste derartige Lage beobachtete ich 111 m über dem unteren Ende des Grabens, bez. in ca. 902 m M.-H. Bei ca. 916 m trifft man eine Mergellage, welche fossilreicher als die bisher beobachteten ist. Es ist ein rel. fester, dunkelgrauer Mergel, der außer den größeren Versteinerungen zahllose kleine weiße Einsprenglinge enthält. Die Mehrzahl der letzteren erweist sich als Trümmer von Molluskenschalen, einzelne sind Gehäuse einer wohl zu Quingueloculina gehörigen Foraminifere. Außer den Mollusken fand ich hier auch Einzelkorallen: Placosmilia cuneiformis E. H. und ein prächtiges Diploctenium, welches mit keiner der mir bisher aus den Gosauschichten bekannt gewordenen Arten völlig übereinstimmt. Von Mollusken ist in manchen Stücken namentlich Exogyra plieifera Gog. (Dus. sp.) var. aurieularis Brer. nom. häufig. Das Streichen dieser Schicht ist O—W., das Einfallen 21° S. Über ihr folgen wieder Lagen mit Spongia Saxonica-ähnlichen Gebilden, die hier bis 45 cm lang werden und Ostrea-Fragmenten. Auch der Fund des Blattes einer dicotylen Pflanze (bei ca. 926 m M.-H.) ist erwähnenswert, da es meines Wissens der erste derartige Fund im Nefgraben ist. Leider war das Blatt zu schlecht erhalten, um auch nur eine generische Bestimmung zuzulassen. Es folgen wiederum graue Mergel mit einzelnen Mollusken und sodann mehrere Kalksteinbänke, welche bei ihrer hier beträchtlichen Mächtigkeit (in ca. 971 m M.-H.) bis gegen 5 m hohe, mit einem Steilabbruch endigende Terrassen bilden. Auch diese Kalksteine enthalten einzelne Mollusken und Einzelkorallen, auch ein Stück Holz traf ich als Einschluß an. Überlagert werden diese Kalksteine wiederum von Mergeln, mit denen die untere Schichtengruppe des Nefgrabens abschließt. — Von besonderem Interesse ist der von Reuss' in diesem unteren Mergel-Komplex gemachte Fund einiger ansehnlichen Bruchstücke eines bis 5 Zoll großen Ammoniten, der in seinen äußeren Verhältnissen ganz mit Ammonites texanus F. Röm., übereinstimmte. REDTENBACHER jedoch glaubte ihn von dieser Art getrennt halten zu müssen und beschrieb ihn als Ammonites quinquenodosus?. Von pE GrossouvkE? wiederum wurde diese Art eingezogen und die be- treffenden Exemplare in der Tat dem Mortoniceras tewanım zugerechnet. Dieser ist bekanntlich eine sehr bezeichnende Form für den Emscher, bez. nach der Auffassung von DE LAPPARENT*, DE GROSSOUVRE und anderen französischen Geologen für das untere Santonien. Im ganzen sind aus dieser unteren Gruppe folgende Arten bekannt: ! Reuss, 1. e. p. 24. ?2 REDTENBACHER, Cephalopodenfauna der Gosauschichten, p. 108 (18). ? DE GROSSOUVRE, Craie superieure I, p. 617, II, p. 80. * DE LAPPARENT, Traite de Geologie III, 5. ed., p. 1428. 291 Deutschland | 8 I @ ‚ Unter. Sen Ober. Senon Angoumien Coniacien Santonien Frankreich , Campanien Sonstiges Vorkommen Pflanzen: Unbestimmbare Dicotyledonen-Blätter und Stengel Foraminiferae. Quinqueloculina Sp. Spongiae. Spongites ef. Saxonicus GEIN. Sp. Anthozoa. Cyelolites elliptica LAM. (GUETT. sp.) Diploctenium sp. Placosmilia cuneiformis E. H. Lamellibranchiata. Astarte laticostata DESH. . Cardita Reynesi ZITT. Cardium gosaviense ZI. . b » OHOSGENDE I Er es produetum SoW. Chama sp. Circe dubiosa ZI. . 5 Corbula angustata ZI. » » 2 2... Cucullaea Chiemiensis Zimt. (GÜMB. sp.) Cyprina eycladiformis ZI. . Cytherea polymorpha ZITT. Exogyra plicifera Coqu. (Dus. auricularis BRGT. n0m. Fimbria coaretata ZITT. Inoceramus Mülleri PTRSCHK. c ef. regularis D’ORB. Janira substriato-costata D’ÜRB. Isocardia Sp. Lima sp. Limopsis culvus ZiTT. (Sow. Sp.) Lucina sp. sp.) var. = ++ Cenoman von Haldon in Devonshire. Trichinopoly (Ostindien). Cenoman von Belgien und Frankreich. Ob. Kreide von Siebenbürgen. — 292 — | Deutschland | Frankreich | a | S a | =] a || S aı.o [=] { 6 als @2|&|5 are Sonstiges Vorkommen | \ 5) 5 | = & = z 2 2|5|1ala|$|98 | =ı =) | ale [2] (>) = 8 || ee N DE RER N © IO ea P oO |< | Oo | an | oO Ban 5 oe Ta re N. Jans Te, ee | > | T = 77 |) | | D o | | Lamellibranchiata. |) | || | | Modiola typica FoRB. h | | Mittl. Kreide von Verdachellum (Ostindien). | | | Hypersenon Ungarn. Ostrea aft. semiplana Sow. | + ++ + TRectennla ev isE Nuss rn Sr Fr | | Cenoman von Sachsen und Böhmen. Senon | | | | | von Schweden und Dänemark. Pinna cretacea Zırr. (SCHLOTH. Sp.) | + +++ | + ‚+ || Mittl. Kreide von Pondicherry (Ostindien). Tellina Sp. | | 2 | Gastropoda. | | Alaria costata StoL. (Sow. sp.) | | -L | » gramulata Ston. (Sow.p.) ... | | | + | Cerithium reticosum SOW. . 2.2.2... | | | Ez te | + | Fusus torosus RSS. (ZEK. sp.) | | | Gosavia squamosa STOL. (ZEK. Sp.) | | \ Natica (Amauropsis) bulbiformis Sow. . . | | ++ + | + || Ungarn, Ootatoor-, Triehinopoly- u. Arrialoor- | I | | IH! Gruppe Ostindien. = (Lunatia) Iyrata Sow. BR | | ++ + + | Arrialoor-Gruppe Ostindien. Rostellaria plicata SOW. . 2.2.2. .\| | | | | ll Volutilithes Gasparini Sror. (DORB. Sp.) . | |+ | | Volvulina laevis Stor. (DIORB. Sp.) . » . | | | | | + | | | | | | | Cephalopoda. | | | I Mortoniceras tewanum RöMm. PD. . . .. | Sr | | -E| | Ob. Kreide von Algier, Tunis! und Texas. Nautilus gosavieus RDTB.. . . . 2... | | | | Puzosia Draschei RDTB. sp. | || | | (|| | | I || | | | u | | | || | || | | | IR | | | | | | | | | | | || | || | | || | | | | | | | | | | | | | | N | IE || | | | le) | | | I | IN A a RR | el" | | RM 1 PERVINQUIERE stellt die betreffende Schicht in Tunis zum mittleren Santonien. Etudes de Pal&ontol. tunisienne. I. Cephalop. des terr. second., p. 240. 2933 — 2. Die obere Gruppe. Sie ist durch das Auftreten zweier hippuritenführenden Zonen aus- gezeichnet. Mit den Hippuriten zusammen kommen außerordentliche zahlreiche, koloniebildende Antho- zoen vor, die indes auch in den zwischen den beiden Hippuritenbänken und unter der unteren derselben liegenden Mergeln nicht fehlen. Dieser korallenführende Komplex reicht von etwa 1010 m bis 1045 m M.-H. Die Hippuriten liegen in einem teils festeren reineren, teils weicheren mergligeren Kalkstein, der indes, wie schon Reuss fand, nieht in zusammenhängenden Schichten aufgeschlossen ist. Man findet ihn vielmehr in Knollen oder in unregelmäßig gestalteten Blöcken oder lokal auch in Schollen oder aus- gezeichneten Platten, welche in einem weicheren Kalkmergel stecken. Die beiden häufigsten Arten sind Hippurites gosaviensis Dovv. und Hipp. Oppeli Dovv. Wie erwähnt, sind diese hippuritenführenden Kalke und Kalkmergel in zwei Niveaux angereichert, welche in ca. 1018 bez. 1040 m M.-H. liegen. In diesen und ebenso in den unter- bez. zwischenlagernden Mergeln findet sich nun eine wunderbare Fülle von Anthozoen, meist koloniebildende Formen, doch auch von zahlreichen Einzelformen begleitet. Besonders häufig sind Thamnastraea-Arten. Neben der unregelmäßig knollenförmigen Thamn. agarieites Rss. findet sich die säulenförmig in die Höhe wachsende Th. procera Rss., seltener die elegante, auf oft hohem Stiel pilzförmig sich erhebende Th. composita E. H. Häufig ist Agathelia asperella Rss. und noch häufiger Columnastraea striata E. H. Fragmente der ästigen, wie es scheint sehr brüchig gewesenen Astrocoenia ramosa E. H. kann man stellenweise (besonders nach stärkeren Regen) zu Hunderten auflesen; diese Art muß ebenso wie COladocora tenuis Rss. lokal ganze Rasen gebildet haben. Von Einzelkorallen sind die beiden charakteristischsten Formen Cyelolites elliptica Lam. und ©. macrostoma Rss. Beide erreichen hier ihre größten Dimensionen. Neben ihnen, aber weit seltener, findet sich der flache 0. placenta Rss. Ferner ist hier die Hauptfundstelle der eleganten Diploctenium-Arten. D. lunatum Mich. ist sehr häufig, seltener schon ist D. eontortum Rss., noch seltener D. conjungens Rss. und D. ferrum eqwinum Rss., welch letzteres nur von hier bekannt ist. Sehr häufig ist auch Phyllosmilia transiens Fıx. Exemplare von Hippuriten mit aufgewachsenen Korallen sind selten, immerhin hier aber häufiger als anderswo. Wiederum tragen manche der Anthozoen Kolonien von Bryozoen, welche sonst in den Gosauschichten außerordentlich selten sind, so daß auch für diese letztgenannte Tiergruppe der Nefgraben nächst der oben beschriebenen Korallenschicht im Stöckelwaldgraben der reichste Fundort ist. Außer den Hippuriten finden sich von Bivalven als echte Riffbewohner Plagioptychus Aguilloni D’OrB. sp. und Astarte laticostata Desn.; neben diesen sehr vereinzelte Brachiopoden (Ahynchonella compressa Lam.) und Gastropoden, sowie als große Seltenheiten Reste von Seeigeln. Letztere bestehen meist nur in Stacheln, von welchen diejenigen der Stereocidaris sceptrifera Mar. sp. rel. die häufigsten sind. Im ganzen kann ich aus dem in Rede stehenden Schichtenkomplex folgende Formen anführen: Foraminifera. Oristellaria orbicula Rss. ss. Placopsilina cenomana D’ÜRB. S. Quingueloculina Gosae Rss. sh. Rosalina squamiformis Rss. h. Anthozoa. ' Actinacis Haueri Rss. ss. ı Die mit * bezeichneten Arten sind bis jetzt nur von hier bekannt. a Oh Actinaeis Martiniana D’ORe. h. Agathelia asperella Rss. ns. Astraraea media Fux. (Sow. sp.) nh. > multiradiata Fux. (Rss. Sp.) Ss. Astrocoenia decaphylla E. H. (Mıcn. sp.) zh. > Konincki E.H. h. > ramosa E. H. sh. » » var. tubereulata Rss. h. > Orbignyana E. H. s. Astrogyra Edwardsi Fıx. (Rss. sp.) s. Aulopsammia Mwrchisoni Rss. 28. 5 » reptans FıLx. ss. Brachyphyllia Dormitzeri Rss. ss. Oladocora tenuis Rss. sh. Columnastraea striata E. H. sh. Confusastraea leptophylla M. Epw. Ss. Uyathoseris Zitteli Fıx. ss. Oyelolites depressa Rss. ss. > elliptica Lam. (GuETT. sp.) sh. excelsa DE FROM. Ss. > hemisphaerica Mich. Ss. > macrostoma Rss. h. numismalis LAm. S. ® > placenta Rss. S. y seutellum Rss. zs. » undulata Buv. zh. » > var. cycloides Fıx. S. > » var. robusta Fux. ss. Dimorphastraea glomerata Rss. ZS. » Haueri Rss. s. » sulcosa Rss. nh. » Waehneri FıLx. ss. Diploctenium conjungens Rss. S. » contortum Rss. z8. ” > ferrum eguwinum Rss. ss. » Haidingeri Rss. ss. » hinatum MicH. (Bruce. sp.) sh. Diploria crasso-lamellosa E. H. zs. > latisinuata Fux. ss. Elasmocoenia Kitthana Fıx. Ss. eo 2 Flabellum bisinuatum Rss. s. > subcarinatum Rss. ss. Gyroseris patellaris Rss. ss. Haplohelia ornata Fux. ss. Heliopora macrostoma M. Epw. (Rss. sp.) zh. » Partschi Rss. zh. Heterocoenia dendroides Rss. zs. » Fuchsi Fıx. ss. > Reussi M. Epw. s. » verrucosa Rss. ZS. ? Hydnophora Kossmati Fux. s. » styriaca Rss. (MicH. sp.) h. Lasmogyra gracilis Fux. nh. » sinuosa Fux. (Rss. sp.) zh. » tortuosa Fux. ns. Latimaeandraraea agarieites Fux. (GOLDF. Sp.) 8. » asperrima Fıx. (Rss. sp.) ns. » astraeoides FıLx. (Rss. sp.) zs. » brachygyra Fux. (Rss. sp.) ns. » morchella Fux. (Rss. sp.) nh. » tenwisepta Fux. (Rss. sp.) h. Leptophyllia clavata Rss. zh. Leptoria Konincki Rss. (E. H. sp.) h. Mesomorpha mammillata Prarz (Rss. sp.) ss. Montlivaltia Reussi M. Epw. s. Orbicella Simonyi Fux. (Rss. sp.) zs. Pachygyra Daedalea Rss. ss. > princeps Rss. ss. Parastraea grandiflora Rss. zs. Phyllocoenia Lilli Rss. s. » pedieulata E. H. zs. Phyllosmilia transiens Fux. sh. Placocoenia Dumortieri From. s. > irregularis Rss. ss. » major Fux. ss. > Orbignyana Rss. S. Placohelia bigemmis FLx. ss. Placosmilia arcuata E. H. zh. » cuneiformis E. H. ns. Platysmilia multieineta Fwx. (Rss. sp.) sh. — 296 — Plesiophyllia Acrisionae Fux. 8. Pleurocora Haueri E. H. s. Polytremacis Blainvilleana D’OrB. (MicH. sp.) ns. * Psilogyra Telleri Fux. ss. Rhipidogyra Poseidonis Fıx. ss. » undulata Rss. sh. * Rhizangia Michelini Rss. ss. > Sedgwickü Rss. ns. Stenogyra sinuosa FıLx. S. Stenosmilia tuberosa Fux. (Rss. sp.) Ss. Stephanocoenia formosa E. H. (Goupr. sp.) sh. Thamnastraea agaricites Rss. sh. = » carinata FLx. zS. » composita E. H. (Sow. sp.) zh. >» decipiens E. H. (Mic#. sp.) zs. > exaltata Rss. zh. >» leptophylla Fux. ns. > montuosa FLx. Z8. > procera Rss. sh. Trochosmilia complanata E. H. (GoLDF. sp.) 8. » ef. didymophila Fux. ss. Echinodermata. Phymosoma microphyma LaMB. SS. » nefgrabenensis LAMB. ss. Salenia sp. SS. Stereocidaris sceptrifera MANT. Sp. S. Bryozoa. Alecto rugulosa Rss. S. Berenicea Hagenvwi Rss. S. > ‚phlyetaenosa Rss. S. > tennis Rss. h. Oellepora impressa Rss. 's. » irregularis v. Hag. h. > scutigera Rss. SS. Eschara biserialis Rss. ss. Hippothoa eruciata Rss. ns. Membranipora cincta Rss. zh. » hexapora Rss. h. Proboscina complanata Rss. S. » punctatella Rss. h. » radiolitorum D’Ore. h. Brachiopoda. IBhynchonella compressa Lam. S. Terebratulina cf. Martiniana D’ORB. Ss. Lamellibranchiata. Astarte laticostata DESH. S. Hippurites alpinus Douv. s. >» gosaviensis Douv. sh. » Oppeli Dovv. h. Plagioptychus Aguilloni D’Ore. h. Gastropoda. Cerithium reticosum Sow. ns. Cypraea rostrata ZEK. SS. Trochus triqueter ZER. S. Entomostraca. Bairdia acuminata ALTH. Ss. » subdeltoidea v. Mstr. ss. Cythere Koninckiana BosQ. ss. Oytherella complanata Rss. ss. Während in allen bisher beschriebenen Gräben und sonstigen Aufschlüssen (Gschröfpalfen, Traun- wand) Konglomerate, zuweilen in wiederholter Folge auftraten, fehlen solche, wie aus der obigen Beschrei- bung hervorgeht, im Nefgraben durchaus; nur an seinem untersten Ende, also da, wo er in das Rußbachtal mündet, treten sie als sog. Basalkonglomerate auf. Es ergibt sich daraus, daß der durch ihn auf- geschlossene Schichtenkomplex sich in größerer Entfernung vom damaligen Festland abgesetzt hat, in einer Entfernung, wohin Gerölle nicht mehr gelangen konnten. In anderen Gräben boten einzelne im Schlamm liegende Gerölle gute Ansatzpunkte oder die zu Konglomeraten verfestigten Anhäufungen derselben einen ausgezeichneten Boden zur Ansiedelung von Korallen und Hippuriten. Obgleich diese günstigen Beding- ungen im Nefgraben fehlen, finden wir doch im oberen Teil desselben eine derartige Anhäufung dieser Tiergruppen, daß man von »Riffbildung« sprechen kann, denn die Erhaltung der genannten Organismen ist in der Regel eine so ausgezeichnete, daß ein Zusammengeschwemmtsein, oder doch wenigstens jeder halbwegs größere Transport ausgeschlossen ist. Die Tiere müssen vielmehr ungefähr da gelebt haben, wo wir sie jetzt finden. Es stehen dieser Annahme auch keine unüberwindlichen Schwierigkeiten gegenüber. Das Liegende des Korallen-Hippuritenkomplexes sind allerdings wiederum graue Mergel, also ehemaliger Schlammboden, indes weiß man, daß Anthozoen sich auch auf schlammigem Boden ansiedeln können, indem ihnen Molluskenschalen oder sonstige organische Fragmente als Ansatzpunkte genügen. Mollusken kommen nun tatsächlich in den betreffenden Mergeln vor; immerhin ist ihre Zahl Palaeontographica. Bd. LIV. 38 — 298 nicht bedeutend, während die Anthozoen so außerordentlich zahlreich smd und nicht selten ansehnliche Dimensionen erreichen. Auch dürfte für die Hippuriten eine noch festere, solidere Unterlage anzunehmen sein, als es für einen Korallenstock notwendig ist, der namentlich bei porösem Bau seines Skelets eine rel. große Leichtigkeit besitzt. Die Hippuriten erreichten dagegen durchschnittlich noch bedeutendere Dimensionen als die Korallen, und ihre Schalen waren verhältnismäßig schwerer als die Skelete jener. Man könnte zur Erklärung dieser Schwierigkeiten vielleicht annehmen, daß eine der Niveauschwankungen, wie sie in anderen Gräben infolge der Nähe der Festlandsküste zur Bildung von Konglomeraten führten, hier die vor ihrem Emtritt gebildeten Schlammabsätze als Inseln über das Niveau des Meeres erhoben und dadurch, bezw. unter dem Einfluß der Atmosphärilien, erhärteten erstere zu einem festen Mergel- gestein, welches dann, als es wieder unter das Niveau des Meeres sank, Korallen und Hippuriten einen günstigen Boden zur Ansiedelung gewährte. Über dem geschilderten Korallen-Hippuriten- Komplex liegen schließlich wieder Mergel, welche außerordentlich fossilarm sind. Sie halten bis zum oberen Ende des Grabens (ca. 1060 m M.-H.) an. Hier ist ihnen eine Kalkbank eingeschaltet; in dieser fand ich nur einen unbestimmbaren Muschelabdruck, in den Mergeln eine Amauropsis bulbiformis Sow. sp. Die oberste Lage der Mergel wird sandig und enthält Kohlenbröckchen. Will man von Gosau aus den Nefgraben nicht in seiner ganzen Ausdehnung durchklettern, sondern nur die Hippuriten-Korallen-Schichten besuchen, so wandert man die zum Paß-Gschütt führende Poststraße em Stück aufwärts und trifft dann einen zwischen den Telegraphenstangen Nr. 26 und 27 in einer Höhe von ca. 873 m links abzweigenden Waldweg, der dicht an dem oberen Ende des Nef- grabens vorbeiführt. Nach dem Verlassen der Poststraße kreuzt man zunächst nach kurzem Steigen in ca. 980 m M.-H. den Tiefen- oder Tauerngraben (s. ob. p. 273), später erreicht man in ca. 1023 m Höhe den Südrand des Hochmooses, emer sumpfigen Hochfläche, die sich gegen die Höhe des Paß Gschütt hin erstreckt, und über welche die Grenze zwischen Salzburg und dem Salzkammergut verläuft. Ist man am Hochmoos vorbeigewandert, so gewahrt man nach wenigen Minuten einen von links (Süden) herabziehenden Graben, den in paläontologischer Hinsicht wichtigen Hochmoosgraben. In diesem ansteigend trifft man zunächst graue, versteinerungsreiche Mergel. Am häufigsten sind in ihnen drei kleine Muscheln: Astarte laticostata Desm., Corbula angustata Sow. und Limopsis calvus Zur. (Sow. SP.). Außerdem sammelte ich: Latimaeandraraea morchella Frx. (Rss. sp.), eine kleine, 46 mm lange Kolonie, Placosmilia arcuwata E. H., Flabellum bisinuatum Rss. und Fl. subearinatum Rss., Trochocyathus microphyes FLx., vereinzelte kleine Cyeloliten, Serpula sp., Exogyra sp., Perna falcata Zwrr., Natica (Lunatia) Iyrata Sow. und Nat. (Amauropsis) bulbiformis Sow., Volvulina laevis D’Ors. sp. und Turritella vigida Sow. Über diesen Mergeln liest ein ziemlich fester, grauer Mergelkalk, der im allgemeinen versteinerungsarm ist, aber in einer Zone von ca. 1089—1100 m M.-H. (ca. 60—70 m über dem Weg) nicht allzuseltene, große Inoceramen und Seeigel (z. B. einen Micraster) enthält; letztere sind unter allen Fundpunkten bei Gosau, an welchen es mir gelang, Seeigel aufzufinden, hier am besten erhalten. Auch wenn ihnen Mergel fest anhaftet und sie einhüllt, lassen sie sich doch durch Kochen mit Kaliumhydrat leicht von demselben befreien und es kommen selbst die feinsten Granulationen der Asseln, ja die Poren der Madreporenplatte, prächtig zum Vorschein. Von den Inoceramen gehören die meisten, zugleich auch die größten und schönsten Exemplare zu In. cf. regularis v’Ore., daneben findet sich In. Mülleri Prrscuk., In. Zitteli Prrschx. und In. ef. percostatus Preschk. Verfolst man den Weg zum Nefgraben weiter, so überschreitet man, kurz ehe man diesen erreicht, in ca. 1050 m M.-H. die beiden, von den nördlichen Abhängen der Mosselalpe herabkommenden Windbachgräben. Die durch sie entblößten Schichten bestehen aus weicheren und härteren Mergeln, in welche ein feinbreeciöser Kalkstein, sowie ein plattig-schiefriger Kalksandstein ein- gelagert ist. Alle Schichten liegen konkordant übereinander, ihr Streichen beträgt N. 59° O., ihr Ein- fallen erfolgt unter 9—17° nach NW.; sie haben also die gleiche Faltung erlitten, wie sie ob. p. 289 für die Schichten im Nefgraben geschildert wurde. Die oberste der aufgeschlossenen Schichten ist ein ziemlich weicher, hellgrauer Mergel. Von organischen Resten fand ich in ihm nur Spongites-ähnliche Wülste. Im Schliff u. d. M. zeigt sich das tonig-kalkige Gestein von feinpelitischem Gefüge und ent- enthält nicht seltene Foraminiferen. In diesen Beziehungen gleicht es den hellen Mergeln, welche die Gipfelpartie der Hornspitze zusammensetzen und hängt wahrscheinlich direkt mit denselben zusammen. Der Kalksandstein besteht meist aus eckigen Körnern von Quarz und Kalkstein, die durch ein kalkiges Zement verkittet werden; eingesprengt sind Erzpartikel, Glimmer- und Chlorit-Schuppen; Organismen- reste scheinen völlig zu fehlen. Der Kalkstein zeigt sich u. d. M. als ein ziemlich feiner Trümmerkalk. Die ibn bildenden Kalksteinpartikel sind meist gerundet. Zwischen ihnen finden sich Foraminiferen und Lithothamniumfragmente; vereinzelt zeigen sich Einsprenglinge von Quarz und verkieseltem Kalk. Zwischen den genannten Bestandteilen haben überall Neubildungeu von Karbonaten stattgefunden ; ein Foraminiferen- gehäuse war mit Glauconit ausgefüllt. Makroskopisch wurden sonstige Versteinerungen nicht beobachtet. Geben uns die Windbachgräben und der Nefgraben ausgezeichnete Aufschlüsse in das NW.- Gehänge des die Wasserscheide zwischen dem Gosaubach und dem Rußbach bildenden Gebirgskamms Bibereck (1239 m) bis Hornspitz (1431 m), so tun dies, bezüglich des SO.-Gehänges andere Gräben, unter denen wohl der Finstergraben durch seinen Petrefaktenreichtum für den Geologen der wichigste ist. In semem unteren Teil durchschneidet dieser einen mächtigen Mergelkomplex. Die Mergel sind ziemlich dünnplattig und weich, streichen N. 65° W. und fallen unter 25—30°% nach S-SSW. Sie ent- halten ziemlich viel Mollusken; Korallen sind selten und beschränken sich auf einige Einzelformen: Oyelolites sp., Placosmilia arcuata E. H. und Phyllosmilia Aegiale Fıx. Dagegen findet man an einer Stelle beim Ablösen größerer Gesteinsmengen nicht allzu selten Gehäuse von Seeigeln. Die Erhaltung derselben läßt freilich in der Regel viel zu wünchen übrig, doch gelang es dem ausgezeichneten Kenner dieser Tiergruppe, Herrn Präsident J. Lamsert, nicht weniger als 6 Arten nachzuweisen, welche sich auf 4 Gattungen verteilen. Spezifisch konnte allerdings nur eine Form bestimmt werden: Proraster atavus Ar. sp., welche aus dem oberen Senon des südwestlichen Frankreich bekannt ist. Im ganzen kann ich folgende Formen aus diesen Mergeln anführen: (Siehe Tab. S. 300 u. 301.) Über diesen im allgemeinen ziemlich weichen Mergeln — einzelne Lagen sind indes etwas fester und mehr kalkig — folgt ein Komplex von Mergeln, Mergelkalken und reineren Kalken in mehrfacher Wechsellagerung, wobei jedoch die ersteren stets mächtiger sind. In der untersten Kalksteinlage fand ich einen ziemlich großen Inoceramus, nach gütiger Bestimmung durch Herrn Dr. Prrrascher, Inoc, ef. regularis D’ORB., feıner in einem Mergelkalk eine Trigonia limbata D’Ors. U. d. M. zeigt sich das erstere Gestein als ein äußerst feinkörniger, kalkiger Detritus. In diesem liegen zahlreiche größere Kalkspat- Protozoa. "iloculina Sp. U. a. Echinodermata. Micraster sp. B, aff. carentonensis LAMB. Cyclaster Sp., ef. aturicus SENNES . Hemiaster sp. A, aff. garumnicus LAMB. m sp. B, aff. spissus LAMB. 5 sp. ©. Proraster atavus ARN. Sp. Lamellibranchiata. Anatina Royana D’ORB. Anomia Sp. Circe concentrica ZITT. e „ discus DESH. (MATH. sp.) . Cardium productum Sow. Cucullaea Chiemiensis GÜMB. Sp. Fimbria coarctata ZITT. Fistulana tubulosa ZITT. Gervillia solenoides DEFR. Inoceramus Mülleri PETRSCHR. . = ef. regularis D’ORB. n ef. Zitteli PETRSCHK. Isocardia sp. Liopistha (Psilomya) frequens ZITT. Modiola capitata Zimt. n flagellifera FoRe. a siligqua MATH. . F typica FORB. Pecten laevis NILss. . „ striato-costatus GOLDF. BernaufalcatasZıTT Wr Pinna cretacea ZITT. (SCHLOTH. Sp.) Tapes fragilis ZITT. (D’ORE. Sp.) Tellina sp. 300 Deutschland a 8 s|38 H © = Pi. | n |» FR|eo a BEE rar aa) 28 ou En RE ern oe|ıBA|P Io Frankreich 51 a © [=] ® E22 = Ss © a| & Sole un-En-E= [=] S 8 3581835 Sonstiges Vorkommen + ++ 2er +4 Cenoman von Frankreich. Cenoman von Belgien und Frankreich. Ob. Kreide von Siebenbürgen. Cenoman von Böhmen. Mittl. Kreide von Pondicherry (Ostindien). Hypersenon Ungarn. Hypersenon von Ungarn. Mittl. Kreide von Verdachellum (Ostindien). Hypersenon Ungarn. Cenoman von Sachsen und Böhmen. von,Schweden und Dänemark. Senon Mittl. Kreide von Pondicherry (Ostindien). Deutschland a 8 | | le l8 3 | RI: 2|2 .| 3 Pe R = S © = ® re} o © ray Ban Be ro SHIEEIDES Frankreich | 8 2 5182 815 = o f=| S © .S (=) [= a a| 5 = >) =) ee} 8 Sie | IS Scaphopoda. Dentalium nudum ZEK Gastropoda. Alaria costata STOL. (SOW. Sp.) Cerithium Partschi ZER. » reticosum Sow. Fusus cingulatus SOoW. . . . Natica (Amauropsis) bulbiformis m (Lunatia) lyrata Sow. Phasianella gosauica ZER. Pterocera Haueri ZER. . 5 subtile ZER. Turritella columna ZER. . .» . . 5 rigida SOoW. . 2... Volutoderma elongata GABB (D’ÜRB Sow. . Sp.) 11 = |IAF Sr | Ir —+ ++ +++ + ++ I Ungarn. Ootatoor-, Triehinopoly- u. Arrialoor- Gruppe Ostindien. Arrialoor-Gruppe Ostindien. Galizien. Trichinopoly- u. Arrialoor-Gruppe Ostindien. — 502 — partikel und ganz vereinzelte, gewöhnlich nur schmale Lamellen von Kaliglimmer. Von organischen Resten finden sich vereinzelte Foraminiferen, seltener Durchschnitte von Molluskenschalen, und einmal wurde derjenige eines Seeigelstachels beobachtet. Im allgemeinen enthält aber dieser obere Komplex fast keine Versteinerungen, oder doch nur ganz kleine, spärliche Fragmente solcher und zwar von Mollusken. Im obersten Teil steht eine Kalkbank an. Wendet man sich nun von hier, in südwestlicher Richtung am Gehänge emporsteigend, gegen die Bibereckalpe zu, so trifft man ziemlich mannigfaltige Gesteme in anscheinend regelloser Wechsellagerung. Auch das Streichen und Einfallen der Schichten variiert etwas; ersteres von N. 26° W. bis N. 34% W., letzteres zwischen 26 und 32° nach SW. Man findet hier Kalksteine, doch ohne Versteinerungen, ferner mergelige Gesteine, die bald mehr kalkig, bald mehr sandig werden. In ersteren fand ich das Fragment einer Muschelschale und ein anderes eines astraeoidischen Korallenstockes, doch ist eine nähere Bestimmung bei beiden Fossilresten völlig aus- geschlossen. Die mehr sandigen Lagen enthalten Bildungen, die vollkommen den als Spongites Saxonieus beschriebenen Körpern gleichen; ihre Schichtenflächen sind oft ganz bedeckt mit kleinen, kohligen Partikeln. Ein Kalkstein dieser Serie u. d. M. untersucht, zeigte sich aus Kalkpartikeln bestehend, die durch einen feinkörnigen, kalkigen Detritus verbunden wurden; dazwischen fanden sich vereinzelte Foraminiferen. Ungefähr in der Mitte des Komplexes traf ich auch eine Lage eines kalkigen Konglomerates an. Die einzelnen Gerölle sind, mit den früher beschriebenen Konglomeraten verglichen, sehr klein, die meisten nur 4-5 mm groß. Schließlich trifft man etwa 20 Minuten vor der Bibereckalpe (1147 m) auf Sandstein!. U. d. M. besteht das Gestein zum größeren Teil aus Quarzkörnern ; neben diesen findet sich rel. reichlich Chlorit und Partikel eines Erzes, welches wohl als Pyrit oder Markasit anzusprechen ist. Zum Teil hat sich letzteres in Brauneisenerz umgewandelt. Ganz vereinzelt sind Körner von Feldspat zu beobachten. Das die genannten Gemengteile verbindende Zement ist rein kalkiger Natur. Das Gestein ist demnach als ein »chloritischer Kalksandstein« zu bezeichnen. Von organischen Resten fanden sich ganz vereinzelte Foraminiferen. Die Kammern derselben werden von dem genannten kiesigen Mineral ausgefüllt. Diese Sandsteine halten noch oberhalb der Bibereekalpe gegen die Hornalpe zu an, dann werden sie mehr mergelig, und gegen die Hornspitz (1431 m) zu ansteigend trifft man schließlich einen mächtigen Komplex überwiegend mergeliger Schichten, die bald mehr weich und tonig, bald fester, sandig oder kalkig sind. Dem unbewaffneten Auge erscheinen sie versteinerungsleer, wie auch Rruss und ich keine makroskopisch erkennbaren Fossilreste in ihnen entdecken konnte. U. d. M. sieht man jedoch, daß in dem fein-pelitischen, tonig-kalkigen Material, aus dem sie bestehen, außerordentlich zahlreiche Foraminiferen eingebettet sind. Das Gestein kann geradezu als ein erhärteter Foraminiferenschlamm angesehen werden. Diese Mergel sind dünnplattig abgesondert und wechsellagern mit ebensolchen feinkörnigen, kalkigen Sandsteinen. Das Einfallen der Schichten ist im allgemeinen nach-S., zuweilen wie oberhalb der Hornalpe etwas nach SO. gerichtet; das Streichen beträgt hier N. 64° ©. Der Einfallswinkel schwankt beträchtlich; oberhalb der Bibereckalpe und in der Umgebung der Hornalpe beträgt er 26-35°, (Reuss gibt sogar ı Es muß hier erwähnt werden, daß in diesem Gebiet zwischen der k. k. Forstverwaltungskarte und der k. k. Spezial- karte keine Übereinstimmung besteht. Auf letzterer heißt der unmittelbar nördlich der Bibereekalpe sich erhebende Gipfel Bibereck, der Gebirgskamm (bezw. die Wasserscheide), der ihn trägt, läuft NO-—SW; auf der k. k. Forstkarte ist dieser Punkt als „Gugitzer“ bezeichnet und der „Bibereck* genannte liegt nordöstlich davon, etwas südlich vom Paß Gschütt. Der Gebirgskamm läuft hier fast genau N—S. Auch Rruss (l. e. p. 21) sprieht von dem „sumpfigen Waldplateau der Gugitze“ und gibt an anderer Stelle an (l. e. p. 20), der Finstergraben steige zwischen dem Calvarienberge und dem „Gugitzkogel“ empor. — 305 — »unterhalb des Kammes der Hornspitz« 40—50° an), während er in der Gipfelpartie der Hornspitz nur wenige, ca. 5 Grad, beträgt und das Einfallen nach SO. gerichtet ist. Steigt man von der Bibereckalpe direkt das Gehänge eine Strecke weit hinunter und wendet sich dann nordwestlich dem unteren Ende des Finstergrabens zu, so trifft man dieselbe mannigfaltige Schichtenfolge, wie ich sie oben auf dem Wege vom oberen Ende des Grabens zur genannten Alpe beschrieben habe, nur ist das Einfallen der Schichten (nach S. bis SSW.) durchschnittlich ein steileres, indem der Winkel bis 40° beträgt. Das Streichen — N. 74° W. Der Gebirgskamm, dessen eine Erhebung die obengenannte Hornspitz (1451 m) ist, setzt sich weiter nach S. bis zu den gewaltigen, aus Dachsteinriffkalk bestehenden Felsgipfeln des Kleimen und Großen Donnerkogels (2052 m) fort. Südlich der Hornspitze folgen zunächst das Brunnkaar (1475 m), der Höhbichl oder Höhbühl (1463 m) und das Höhkögerl. Letzteres wird von Russ irrtümlicherweise »Hennarkogel« genannt. Ich muß dies annehmen, da in diesem Fall die Spezialkarte und Forst- verwaltungskarte unter sich und wiederum mit den Angaben des mich begleitenden Führers L. GArp übereinstimmen. Die Konstatierung ist deshalb von besonderer Wichtigkeit, weil das Höhkögerl (also _ der Hennarkogel bei Reuss) aus eretaceischen Schichten, der wirkliche Hennarkogel (1584 m) dagegen bereits aus Triaskalken besteht. Die geologische Grenze zwischen beiden Formationen verläuft in der Einsenkung zwischen beiden Gipfeln in einer Höhe von etwa 1330 m. Einen guten Überblick über diese auf der Westseite des Gosautales südlichsten Kreideschichten hat man von der Höhe des Hennar- kogel. Nordwärts blickend sieht man emen sich von N. nach S. erstreckenden, breiten, und oft ab- geflachten Rücken, aus dem sich die gerundeten Kuppen des Brunnkaares, Höhbichls und Höhkögerls erheben. Das genannte Gebiet besteht vorzugsweise aus Mergeln, denen lokal Lagen eines grauen, fein- körnigen, kalkigen Sandsteines eingeschaltet sind. Die Mergel sind teils von lichtgrauer, teils von roter Farbe. Ein weißlichgrauer Mergel vom Ostabhange des Brunnkaares zeigte sich auch u. d. M. vollständig: übereinstimmend mit den oben beschriebenen Mergeln von der Gipfelpartie der Hornspitze. Auch der Foraminiferenreichtum war der gleiche. Die roten Mergel erweisen sich u. d.M. ebenfalls als ein fein- pelitisches Gemenge tonig-kalkiger Partikel. Neubildungen kristallmischen Kalkkarbonates finden sich in den Lücken des Gesteines und in den Gehäusen der Foraminiferen. Die Anzahl der letzteren ist fast noch größer, als in den hellen Mergeln. Diese roten Mergel erweisen sich auch u. d. M. als vollkommen übereinstimmend mit denjenigen, welche unterhalb des Nussensees bei Ischl auftreten. Unter den Fora- miniferen überwiegen die Globigerinen, neben denen sich namentlich Textularia und Orbulina findet. Alle diese Mergel sind daher als Schlammabsätze eines ziemlich tiefen Meeres zu betrachten. Da sie wenigstens zum Teil über dem eine Seichtwasserbildung darstellenden Schichtenkomplex zwischen der oberen Partie des Finstergrabens und der Bibereckalpe legen, beweisen sie eine nach Ablagerung eines Teiles derselben erfolgte positive Strandverschiebung. Geht man vom Finstergraben nicht zur Bibereck- alpe hinauf, sondern verfolst den zur Zwieselalpe führenden Pfad weiter, so gelangt man zunächst zur Falmbergalpe. Man sieht hier, wie die Gipfelpartie des Brunnkaares zunächst in Steilabstürzen zu einer breiten, sich sanft nach Osten senkenden Terrasse abbricht, welche die genannte Alp trägt und auf welcher zahllose Blöcke eines triadischen, hellgrauen Kalkes liegen. Letztere sind so zahlreich, daß man meinen könnte, man stünde auf einem in Blöcke zerfallenen Triasgipfel, der seinem Auftreten nach in dem Kreidemeer eine unterseeische Kuppe gebildet haben müßte. Doch gibt auch v. Mossısovics ee auf seiner geologischen Karte hier kein anstehendes Triasgestein an. Steist man von hier auf das Brunnkaar, so erreicht man zunächst in ca. 1250 m M.-H. die obere Grenze des Vorkommens jener erwähnten Triaskalkblöcke und steht dann vor den, vorwiegend hellgraue Mergel entblößenden Steil- abstürzen der Ostseite des Berges. Die Mergel sind ausgezeichnet plattig abgesondert und leicht in dünne Tafeln spaltbar; sie liegen fast horizontal. Die Gipfelpartie des Brunnkaares besteht dagegen meist aus intensiv rot gefärbten Mergeln. Unterhalb des Gipfels (1475 m) ist diesen eine Lage eines festen Kalksandsteins mit vorwiegend kalkiger, doch häufig. kieselig werdender Grundmasse eingeschaltet. Bereits mit der Lupe erblickt man in ihm auch kleine Schieferbröckchen; u. d. M. findet man ferner Körner von Hornstein und Plagioklas, Blättehen von Glimmer und nicht seltene Foraminiferen. Die Mergel sind abgesehen von den im Dünnschliff sichtbar werdenden zahlreichen Foraminiferen nahezu versteinerungsleer. Doch beobachtete ich nahe dem Gipfel auf einer Platte einige Muscheltrümmer und fand auch eine vollständigere, doch ebenfalls keine sichere Bestimmung zulassende Schale wahrscheinlich einer Östrea. Aus denselben roten Mergeln bestehen auch die Gipfelpartien des Höhbühl (1463 m) und des Höhkögerls (ca. 1433 m). Steigt man den Südabhang des letzteren Berges hinunter, so trifft man Einlagerungen von grauen Mergeln und in ca. 1390 m M.-H. einen sich ebenfalls etwas, doch undeutlicher als die oberen Mergel plattig absondernden hell-bräunlichgrauen Kalkstein, der sich im Dünnschliff u. d. M. ebenfalls als sehr foraminiferenreich erwies. U.a. enthält er große Exemplare von Haplophrugmium ef. irregulare Röm. Weiter nach Süden fortschreitend erreicht man schließlich in der weiten Einsattelung zwischen dem Höhkögerl und dem Hennarkogel die Südgrenze der Kreideschichten in einer Meereshöhe von un- gefähr 1330 m. Auf dieser ganzen letzteren Strecke trifft man feinbreeciöse Kalksteine, die besonders durch ihre Einschlüße von dunklen Schieferbröckchen ausgezeichnet sind. Außer diesen finden sich Stücke von Triaskalk und Quarzgerölle. Je nach der Größe und Anzahl dieser Einschlüsse wechselt der Habitus dieser Gesteine ziemlich beträchtlich. Sind erstere zahlreich und relativ groß, so stellt das Gestein vollständig eine Breceie dar, sind sie spärlich und sehr klein, so gleicht es bei sonst gleichmäßigem Gefüge einem körnigen Kalk- stein. In der Nähe der Grenze gegen die Trias ist die Mannigfaltiekeit in der Gesteinsausbildung am größten. Man beobachtet hier von unten nach oben folgende Schichten, die konkordant aufeinander folgen: 1. Sandiger Kalkstein. Er besteht u. d. M. vorwiegend aus Fragmenten von Kalkspat, neben denen sich sehr häufige Partikel von Quarz und Glimmerblättehen finden. Quarze und Kalkspate sind wenig oder nicht abgerundet und werden durch einen feinerkörmigen kalkigen Detritus verbunden. Die Kalkspate zeigen häufig polysynthetische Zwillingsstreifung. Von organischen Resten fallen namentlich Lithothamniumfragmente durch ihre Häufigkeit und durch ihre prächtig erhaltene Struktur auf, ferner beobachtet man nicht seltene Foraminiferen und vereinzelte Bruchstücke von Bryozoen und Molluskenschalen. 2. Hellgrauer Mergel. Er ist äußerlich sowie u. d. M. den oben beschriebenen grauen Mergeln von der Hornspitz und dem Brunnkaar außerordentlich ähnlich und führt wie diese in großer Anzahl Foraminiferen. Außerdem enthält er vereinzelte kleine (Juarzpartikel. 3. Kalkstein. Er ist als ein Trümmerkalkstein zu bezeichnen, indem er zum größten Teil aus organischen Fragmenten besteht, die durch ein kalkiges, ziemlich feinkörniges Zement verbunden werden. Die organischen Reste besitzen durchschnittlich beträchtlichere Dimensionen als in dem sub. 1 beschriebenen Gestein. Unter ihnen fallen wie bei jenem wiederum die Lithothamnium-Fragmente durch ihre außerordentliche Häufigkeit und prachtvoll erhaltene Struktur ins Auge. Neben ihnen finden sich — 505 — nicht selten Foraminiferen und Reste von cheilostomen Bryozoen; vereinzelte, leider immer schlecht erhaltene Fragmente mit gitterartiger Struktur möchte ich auf Echinodermen beziehen. Durchsetzt wird das Gestein von feinen Kalkspatadern. Dieselben verdanken ihre Entstehung der Ausfüllung jedenfalls durch einen Druck entstandener Spalten. Dieser Druck erfolgte, als das Gestein schon verfestigt war, denn die Lithothamniumreste werden von den Spalten scharf durchschnitten und die dadurch ent- standenen Bruchstücke sind zuweilen gegeneinander verschoben. Das Streichen des ganzen Schichten- komplexes beträgt N. 73° W., das Eimfallen erfolgt unter 26° nach SSW. Auf der Ostseite des Gosautales nehmen die Kreideschichten ein weit geringeres Areal ein als auf der Westseite. Die beiden besten Aufschlüsse für ersteres Gebiet sind der Hofergraben und die Steinbrüche auf der »Ressen« am Löckenmoosberg (1384 m). Der Hofergraben zieht sich zwischen letzterem Berge und dem vorzugsweise aus Triaskalken bestehenden Leutgebkogel (1236 m) empor. Er entsteht aus mehreren kleinen Bächen, die in dem sumpfigen Sattel (1100 m), der sich zwischen den beiden genannten Bergen erstreckt, ihren Ursprung nehmen. Der größte dieser Gräben heißt daher der »Sattelgraben«. Auf der Ostseite fällt dieser Sattel steil in das Brieltal ab. In der Fortsetzung dieses Steil- absturzes nach Süden zu befindet sich eine der wenigen Stellen, an welchen man die Auflagerung der Gosau- schichten auf die Trias direkt beobachten kann, während die Grenze sonst fast stets unter Geröll und Wald- bedeckung verborgen ist. An einer schroffen Felswand im oberen Teil des Brieltales, der »Brielwand«, sieht man nämlich die Kalksandsteine und Mergel der Ressen fast horizontal auf den geneigten Bänken der Trias- kalke ruhen. Diese Stelle ist bereits von Bour! und Reuss? beschrieben, von ersterem auch abgebildet worden. Die Kreideschichten dieses Areals bestehen in ihrer unteren Partie vorzugsweise aus grauen Mergeln. Diese sind wie gewöhnlich ziemlich verschiedenartig ausgebildet, bald sehr weich, bald härter, einige Lagen werden sandig, andere — diese freilich stets nur dünn bleibend — kalkig. Diese letzteren sind oft gänzlich mit Trümmern von Molluskenschalen erfüllt, doch sind überhaupt sämtliche Lagen bis zu einer Höhe von ca. 910 m sehr versteinerungsreich und es finden sich namentlich Mollusken in sroßer Häufigkeit und Mannigfaltiekeit, während Anthozoen, namentlich koloniebildende, zu den selteneren Erscheinungen gehören und auch niemals jene ansehnlichen Dimensionen erreichen, wie in den eigent- lichen Riffbildungen z. B. des Zimmer- oder Nefgrabens. Sie scheinen übrigens auf die Nachbarschaft der kalkigen Bänke beschränkt zu sein, während einige Einzelkorallen sich auch da noch finden, wo die Schichten schon ziemlich sandig geworden sind. Als größte Seltenheiten finden sich schließlich einige Brachiopoden: Zhynchonella compressa Sow., Argiope ornata Suess und eine zweifelhafte Orania, sowie Reste eines Seeigels. Die beiden aufgefundenen Gehäuse dieses letzteren sind leider so schlecht erhalten, daß auch LAuserT nur ihre Zugehörigkeit zur Gattung Micraster erkennen konnte, die Art dagegen sich nicht ermitteln ließ. Die meisten Analogien zeigte dieselbe mit M. tercensis Corr. aus dem Danien (Garumnien) der Pyrenäen. Eine gegen die Mitte des Grabens zu in ca. 8833 m Höhe anstehende Mergellage zeichnet sich durch die Führung nicht seltener großer Exemplare von Inoceramus cf. regularis D’ORB. aus, neben dem sich in mäßiger Häufigkeit Trigonia limbata »’Ore. findet. U.d.M. gewahrt man eingeschlossen: (uarzkörner, Glimmerblättchen, Erzpartikel und ganz vereinzelte Foraminiferen. Im ganzen kann ich aus dem Hofergraben anführen: 1 BouE, M&moires g£eol. T, p. 203, Pl. I, £. 4. ? Reuss, Charakteristik, p. 29. Palaeontographiea. Bd. LIV. 39 \ De utschland | Frankreich | a EHE- © (=) | rn a PN) A {>} a | .S A =] || . ss 2 2|8/2|2|# Sonstiges Vorkommen En 3 | 5|s|8|& a|-l5lalejE 88 Sis|e|5|3|5 |3 Ö m == — — — = = — | |! Anthozoa. Astrocoenia ramosa E. H. | En + | Cyelolites discoidea BLY. © ar ap | = M) elliptica Lam. (GUETT. 0) + +++ Diploctenium conjungens Rss. . | Dendrogyra Salisburgensis DE FRoM. | | | + Placocoenia Orbignyana RSS. . | | | Placosmilia cuneiformis E. H. | | 2) 2 | + Cenoman von Haldon (Devonshire). Stephanocoenia formosa E. H. | | | Thamnastraea agaricites RSS. | | In) + & composita E. H | | E r Trochocyathus lamellicostatus RSS. | | | Trochosmilia didyma E.H. + +| h subinduta Rss. | 5 didymophila Fıx. Vermes. | | Serpula socialis GOLDF. . 5 +| +|+ | Jura und Neocom von Deutschland. Cenoman | von Böhmen und Frankreich. Brachiopoda. | | Argiope ornata SUESS ss | Crania ? sp. ED | Rhynchonella compressa SW. . ss | et + | + | Cenoman von Deutschland, Böhmen, Frank- | | reich, England. | Zamellibranchiata. N Al | Arca Lommeli Zi. $ Ha Arcopagia biradiata ZI. . s | | Astarte Gümbeli Zur. ss I) Q laticostata DESH. s | Avicula caudigera ZITT. . 5 | Cardium gosaviense ZITT. zh | productum SOW. »\+'+/+|+/+1+1+|-+ || Cenoman von Belgien und Frankreich. Cardita granigera ZiTT. (GÜNE. 3) 25 | Chama Haueri ZimT. s Circe discus DESH. (MATH. a0) hı-t | + Cenoman von Frankreich. Crassatella macrodonta ZITT. (Sow. sp.) | sh ++ | Cyclina primaeva ZITT. nh | + Deutschland | Frankreich | 8 sa, | 3 3|s|2|.|s|2 : Es: 2|2|8|3|2|3 Sonstiges Vorkommen I 2 | = | alela|& mn .-_ - l2lsıs|2|2 838 ıeo|jeAl>2|o |< ©0|)2|ö ——— —__ el - - — — = = Lamellibranchiata. Cypricardia testacea Zun. . . . ... zh | COyprina bifida ZUN. . » 2.2... 8 | Cytherea polymorpha Zum. . .. 0. \nh | Cucullaea bifasciculata Zum. . . . [2 || B Chiemiensis ZiTT. (GÜNE. 9) ı sh + | Ob. Kreide Siebenbürgen. n g0saviensish IT, zn Dosinia eretacea ZIT. . . 2.2... s | Fimbria coaretata Zum. . . . | zs | | Gryphaea vesicularis GOLDF. (Lam. 2 sh | + + IE) FI | + | + | Cenoman von Deutschland und Frankreich. | Senon England, Schweden, Algier. Hyper- | | senon Ungarn. Janira quadricostata D’ÖRB. (Sow. sp.) sı| +/+/ + +/ +++] Cenoman von Böhmen, Frankreich, England. | | Dordonien Mastricht. Danien Frankreich. „ substriata-costata D’ÜRB. \s8 | +++ Jeanotia impar ZIm.. . . | S) | Cenoman von Frankreich. Inoceramus cf. Felixi Prnmnsan, | | R Mülleri PETRASCH. . . . \zs = ef. regularis DORB. . . . |zh % + Lima Haidingeri ZuUn. . » 2... | zh » Marticensis MaTH. . . 0 18 | ++ Santonien von Algier. Limopsis calvus Zimt. (Sow. oe || + +/+ Liopistha (Psilomya) frequens Zt. . h | Modiola flagellifera FORB. . . . . . s | + | | Mittl. Kreide von Pondicherry (Ostindien). | | i Hypersenon Ungarn. » ZyDLCOORE er | Mittl. Kreide von Verdachellum (Ostindien). | | Hypersenon Ungarn. Nueula coneinna Zum. . 2 2 22. 28 > redempta ZUT.. » . 2... |s Ostrea plicifera CoQ. | 7 + + Panopaea rustica ZI. . . 22.2. |ss + Pectunculus Marrotianus DORB.. . . | h | | Sr Perna falcata Zum. . . . a 2S | Pinna cretacea ZiTT. (SCHLTH. ns .. | ns| + +/ +14 | + | + || Mittl. Kreide von Pondicherry (Ostindien). Plicatula aspera Sow. . . . 7 +|/+|+|+ | Senon von New-Yersey und Alabama. Spondylus striatus GOLDF. (Sow. en Bess | Tapes eximia Zum. . . . AS 5 | | »„ fragilis Zimt. (D’ORB Ey | 2 an + Cenoman von Frankreich. » Martiniana Zırr. (Math. sp.) . | zh | | DBehochenzungs mes | | | Trigonia limbata D'ORB. . . ... |zh | ++) || + Cenoman und Santonien von Algier. Kreide | I IN | von Ostindien, Alabama und Texas. Venus Matheroni ZU. . . .... Ö ' | | | | | Deutschland | Frankreich =) ale 3 3l2l8|l=2|8|128 i E|aaaeaeee Sonstiges Vorkommen „i8|8/l2|e|s|s|® ee ee || Ei || s\ale sale ale | Gastropoda. Alaria Partschi FLx. (ZER. sp.) . s Astralium granulatum STOL. (ZEK. Sp.) s | . „ radiatum STOL. (ZEK. Sp.) s + Borsonia spinosa STOL. (SOW. Sp.) s Cerithium furcatum ZER. a: h | Mm (Vertagus) hispidum . . . s 5 reticosum SOW. | ++ + Fasciolaria torquilla STOL. (ZER. I). s | Gosavia squamosa STOL. (ZEK. Sp.) . s | Keilostoma conicum STOL. (ZER. Sp.) s Mitra aff. cancellata Sow. : s | | Natica (Amauropsis) bulbiformis So: zh | tr ++ +/+ IS | Ungarn. Ootatoor-, Triehinopo)y- u. Arrialoor- | Gruppe Ostindien. »„ (Eunatia) Iyrata Sow. h |#j +| ++ | + | Arrialoor-Gruppe Ostindien. Phasianella gosauica ZEK. s + Pseudocassis (2) striata STOL. (ZER. 3) s | Rissoa affinis STOL. (SoW. sp.) s | Trochus coarctatus STOL. (ZEK. Sp.) 5 | Turritella rigida Sow. e zh |+ Volutilithes coxifera STOL. (ZER. ei s | Volvulina laevis StoL. (D’ÖRB. sp.) . sh lan | Sr | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | — 5309 — Nach oben zu werden die Mergel immer sandiger und gehen unter gleichzeitigem Verschwinden der Versteinerungen in merglige, graue oder grünlich-graue Sandsteine über. Gegen die Gipfelpartie des Ressen zu gewinnen diese einen solchen Grad von Festigkeit, daß sie als Schleifsteine benutzt werden können und daher in mehreren Brüchen abgebaut werden. Indessen zeigen auch hier die Ge- steinslagen keine gleichbleiber.de Beschaffenheit, sondern es wechseln reinere, härtere mit mehr mergligen, weicheren Lagen ab und auch eigentliche Mergel fehlen nicht. So kann man z. B. in dem zweitobersten Bruche folgende Schichtenfolge von oben nach unten beobachten: weiche, plattige Mergel, mergliger Sandstein, harter, zu Schleifsteinen verwendbarer, feinkörniger Sandstein, sandiger Mergel oder mergliger Sandstein. Erkennbare Versteinerungen fehlen, wie schon bemerkt, gänzlich, dagegen zeigen sich manche Schichtflächen mit kohligen Partikeln bedeckt, die wohl eingeschwemmten Pflanzenresten ihre Entstehung verdanken. Lokal findet man ferner harte Konkretionen von unregelmäßiger Gestalt. Untersucht man den Schleifstein u. d. M., so sieht man, daß die ihn vorzugsweise zusammensetzenden Quarzkörner zum weitaus größten Teil nicht abgerundet sind, sondern scharfeckige Konturen besitzen. Neben ihnen finden sich Kalkspatpartikel, Glimmerblättchen und Erzkörner, welch letztere sich z. T. in Brauneisenerz zer- setzt haben. Das diese Gemengteile verkittende Zement ist vorwiegend kalkiger, z. T. indes auch kieseliger Natur. Die Schichten dieses oberen Komplexes liegen fast horizontal oder fallen doch nur mit einem Winkel von 5° bis höchstens S’ nach SSO. ein. Geht man vom oberen Ende des Hofergrabens nicht südwärts zu den Schleifsteinbrüchen, sondern südostwärts zur Katzenhofalp, so trifft man festere Mergel, die bald mehr sandig, bald mehr kalkig sind. Hat man den kleinen, sich steil in das Brieltal hinabsenkenden Katzhofgraben überschritten und eine Unterkunftshütte für Waldarbeiter (sog. »Stube«) passiert, so gelangt man in ca. 1279 m M.-H. zu einer Einlagerung eines unreinen, namentlich viel Quarzkörner enthaltenden grauen Kalksteins, der durch seine Fossilführung äußerst bemerkenswert ist. Außer einigen Muschelresten, die z. T. eimer nicht näher bestimmbaren Ostrea, z. T. einem Radiolites (oder Biradiolites) angehören, enthält er nämlich, wie- wohl als größte Seltenheiten, Seeigelreste Trotz der fragmentären Erhaltung der Gehäuse erkannte J. LAmgerr unter ihnen drei Arten, von welchen sich zwei als neu erwiesen: (lypeolampas gosaviensis und Hemipneustes Felixi, während bei der dritten selbst die generische Bestimmung nicht mit völliger Sicherheit durchzuführen war. LAamBert bezeichnet sie als »Botriopygus (?) sp.« Diese Reste sind umso interessanter, als sie nicht nur die im Verhältnis zu der übrigen artenreichen Fauna so geringe Zahl der Echinoideen in den Gosauschichten vermehren, sondern besonders deshalb, daß sie Formen darstellen, welche auf ein Maestrichtien-Alter der betreffenden Kalkbank hindeuten. Die Lagerung derselben bietet für diese Annahme kein Hindernis; sie gehört m den obersten Schichtenkomplex und auf der Ostseite des Gosautales liegen überhaupt nur noch einige Sandsteinbänke höher als sie. — 310, — 2. Gliederung und Altersbestimmung der Kreideschichten bei Gosau. Aus der oben gegebenen Darstellung der einzelnen Schichten in der Umgebung von Gosau ergibt sich, daß sich die frühere Einteilung in eine untere versteinerungsführende und eine obere ver- steinerungsleere Abteilung in dieser Schärfe nicht mehr aufrecht erhalten läßt. Die Schichten an der Katzhofalp, dem oberen Komplex angehörig, enthalten Seeigel, Radiolites und Ostrea; die Mergel des Höhenzuges Hornspitz—Brunnkaar—Höhbiihl—Höhkögerl sind erfüllt von Foraminiferen, einzelne von Lithothamnium und lokal, wie auf dem Gipfel des Brunnkaares wurden schließlich — allerdings sehr spärliche — Muschelreste gefunden. Auch wenn man also von der Fülle der nur in Dünnschliffen wahrnehmbaren Foraminiferen absieht und nur die größeren Formen in Betracht zieht, so wird man doch den früheren Ausdruck »verstemerungsleer« durch »versteinerungsarm« ersetzen müssen. Die untere’ versteinerungsreiche Abteilung gestattet nun eine weitere Gliederung. Versucht man derselben die Molluskenfauna im allgemeinen zu Grunde zu legen, so kommt man nicht weit. Man findet nur, daß ein gewisser Schichtenkomplex bei Gosau eine auffallend große Zahl von Formen mit den »bleau marnes« der Corbieres gemeinsam hat, die dem Santonien angehören. Die Mehrzahl der Arten sind den Gosauschichten eigentümlich und diejenigen, die sich auch anderwärts finden, haben meist eine so große vertikale Verbreitung, daß sie für eine genaue Altersbestimmung nicht in Betracht kommen. Für eine solche wird man vielmehr nur zu benutzen haben: die Hippuriten z. T., die Ammoniten und die Echi- niden; andere Formen nur vereinzelt oder nur bis zu einem gewissen Grade (für Grenzen größerer Abteilungen). Von diesen Gesichtspunkten ausgehend, findet man zunächst in der Nordpartie des Gosau- tales zwei gut charakterisierte Horizonte: einen unteren mit Mortoniceras texanım Röm. sp. und einen höheren, ausgezeichnet durch eine Fülle von Batolites tirolicus Douv. und Hippurites Boehmi Dowv. Dabei bemerkt man ferner, daß sämtliche Actäonellen und Nerineen, letztere allerdings mit Ausnahme der kleinen Nerinea flexuosa Sow. nicht über die Stufe des Batolites tirolicus hinausgehen, sondern mit diesem verschwinden. Mortoniceras texanım ist bezeichnend für den Emscher oder das obere Coniacien'!. Un- sicher ist dagegen das Niveau des Batolites tirolieus, welcher bis jetzt nur aus der Gegend von Gosau bekannt ist. Dovvırı# führt ihn in seinem 3. Hippuriten-Niveau an, welches er zum unteren Campanien stellt. Als Hauptentwieklungspunkte desselben nennt er die obere Partie des Nefgrabens und die Traun- wandalp. An ersterer Stelle kommt aber Batolites tirolicus nicht vor. Ich habe die Hippuritenbänke im Nefgraben des öfteren besucht und dort lange gesammelt, auch stets die reichen Aufsammlungen von L. Garp in Gosau durchgemustert, beides ohne je ein Exemplar der genannten Art gefunden zu haben. Es hätte dies um so mehr der Fall sein müssen, als gerade Batolites tirolicus stets sehr gesellig vorkommt. An der Traunwandalp habe ich zwar ebenfalls keinen gefunden, dort sind aber die Aufschlüsse jetzt sehr schlecht und die Hippuriten daher überhaupt sehr selten. Es ist deshalb wohl möglich, daß die Art früher dort vorgekommen ist. Aber auch wenn dies der Fall ist, so halte ich doch die betreffende Lage an der Traunwandalp für älter als die wohl tatsächlich dem unteren Campanien angehörenden Hippuritenbänke im Neferaben und damit würde das Niveau des Batolites tirolicus bei Gosau nicht in das gleiche Niveau, sondern da es andererseits über den Mergeln mit Mortoniceras texanum liegt, zum 1 DE GROSSOUVRE, DE LAPPARENT uU. a. versetzen ihn bei ihrer weiteren Fassung des Santonien bereits in dessen untere Stufe. — 3511 — Santonien zu stellen sein. Für die von Douvırız außer anderen angeführten Begleiter des Batolites tirolieus: Hippurites Lapeirousi var. crassa Douv. und Hipp. Boehmi Dovv. gilt genau das gleiche, was ich oben von dem Vorkommen der ersteren Art anführte. Dagegen habe ich letztsenannte beiden Arten im Brunstloch und im Wegscheidgraben mit Batolites tirolicus zahlreich zusammen getroffen. Erwähnt mag hier noch werden, daß im Paß-Gschüttgraben Batolites tirolieus zusammenliegt mit Actaeonella gigantea D’ORB. (Sow. SP.). Gehen wir über den Paß Gschütt hinüber und betrachten wir den westlich desselben und zwar nördlich der Poststraße Gosau-Abtenau liegenden Kreidekomplex, zu dessen kurzer Bezeichnung man die ungefähr an seinem SW.-Ende gelegene Ortschaft Rußbachsag benutzen kann, so wird dessen Gliederung erschwert durch den Umstand, daß hier viele Hippuriten infolge ihres mangelhaften Er- haltungszustandes keine sichere spezifische Bestimmung gestatten, oder wie Hippurites Oppeli Dowv., Arten angehören, die nach meinen Beobachtungen an kein bestimmtes Niveau gebunden sind. Außer solchen Formen findet sich Hipp. colliciatus Woopw., welcher ursprünglich von Hakın-Kuan in Kleinasien be- schrieben wurde. Die ihn dort begleitenden Arten gestatten nach DovviınLz, die betreffende Ablagerung dem Campanien zuzuteilen. Nun tritt aber Hipp. collieiatus in dem Komplex von Rußbachsag in einem tieferen Niveau auf, als die Hippuriten an der Traunwandalp. Letztere gehören nach Dovvıız dem unteren Campanien an. Selbst angenommen, diese Altersbestimmung wäre richtig, so könnte Hipp. collieiatus nicht auch dem Campanien angehören, sondern einer tieferen Stufe. Andererseits liegt er über Mergeln; diese wiederum ruhen auf den sog. Basalkonglomeraten und gehören entweder ganz dem Angoumien, oder vielleicht in ihren oberen Partien dem Coniacien an. Die Hippuritenschichten mit Hipp. collieiatus scheinen mir eine mit letzterem gleichaltrige Riffbildung darzustellen, keinesfalls sind sie jünger als unteres Santonien. Damit will ich keineswegs der Ansicht Douvıı#’s entgegentreten, daß sie in Kleinasien dem Campanien angehören. Hippurites collieiatus kann ja ebensogut wie Hipp. Oppeli und Hipp. gosaviensis zu den Arten gehören, die an kein bestimmtes Niveau gebunden sind, sondern eine beträchtliche vertikale Verbreitung besitzen. Wenn die oben ausgesprochene Ansicht, daß die Hippuritenschichten an der Traunwandalp älter als Campanien sind und zum Santonien gehören, richtig ist, so können wir sie als oberes Santonien und die unter ihnen liegenden Actäonellenbänke an der Traunwand, sowie die Hippuritenkalke des Zimmergrabens als unteres Santonien bezeichnen. Südlich von Rußbachsag bietet der Nefgraben ausgezeichnete Aufschlüsse. Durch das Vor- kommen von Mortoniceras texanım wird ein Teil semer Mergelschichten als oberes Coniacien charakterisiert. Die hippuritenführende Zone hält Dovvinık für unteres Campanien, worm man ihm beistimmen kann. Demnach gehören die zwischen der Texanus-Lage und der Hippuritenschicht liegenden Mergel zum Santonien und die untersten Mergel des Grabens, die auf Basalkonglomeraten aufruhen, zum Angoumien. Aus ungefähr gleichem, vielleicht ein wenig tieferen Niveau als Mortoniceras texanum dürfte der von Reprengacher! beschriebene Ammonites Draschei stammen. Als Fundort wird nur der Nefgraben an- gegeben. Er gehört zur Gattung Puzosia und die nächstverwandten Arten sind Puz. Le Marchandi DE Grssvr. und Puz. Hernensis Schtür. sp. Ersterer findet sich bei Rennes-les-Bains in den Mergel- kalken unter den Mergeln mit Wieraster brevis; letztere sind oberes Coniacien. Puz. Hernensis Scawüör. sp. ! REDTENBACHER, Cephalopodenfauna der Gosauschichten, p. 123 (33), Taf. XXX. f. 1. ist eme Form des Emscher!. Man wird nach alledem auch für Puzosia Draschei Rovıs. ein Coniacien- Alter annehmen können. { Kehren wir von hier in das Gosautal und zwar auf dessen Westseite zurück, so treffen wir im Finstergraben Echiniden, welche sämtlich auf oberes Senon weisen. Spezifisch sicher bestimmbar war Proraster atavus Arx., eine Form, welche aus dem Campanien des südwestlichen Frankreich bekannt ist. Die geologische Lagerung der ihn enthaltenden Schichten steht mit dieser Annahme im Einklang, denn sie müssen über dem Santonien an der Nordseite des Gosautales liegen. Über den Mergeln mit Pro- raster liegen Mergelkalke mit /noceramus cf. regularis D’OrB. und Trigonia limbata »’Ors., beides Formen, die in Frankreich sich im Campanien finden; Trigonia limbata ist allerdings nicht auf dieses beschränkt, sondern findet sich auch im Santonien. Bei Gosau kommt sie besonders gern nahe der oberen Grenze des versteinerungsreichen, unteren Schichtenkomplexes vor, z. B. im Hofergraben. Auch im Tauern- graben fand ich sie in einer der obersten Kalkbänke. In dem gleichen Niveau sind auch bei Gosau die Inoceramen am häufigsten im Hofer-, Finster- und Hochmoos-Graben, so daß man versucht wird, es mit den Inoceramenmergeln in der Neuen Welt bei Wiener-Neustadt zu parallelisieren. In der Tat hält Dovvirr£ diese Inoceramenmergel für oberes Campanien. Dieses Alter muß man aber auch der Lage- rung nach für jene Schichten im Finstergraben mit Inoceramus ef. regularis und Trig. limbata annehmen, denn sie liegen über den gleichfalls dem Campanien angehörigen Lagen mit Proraster atavus. Letztere werden demnach als unteres Campanien aufzufassen sein. Es ergibt sich weiter aus diesen Erwägungen, daß der verstemerungsreiche untere Schichtenkomplex der Gosaubildungen mit dem oberen Campanien abschließt. Die auf ihm lagernden, früher als versteinerungsleer bezeichnete Gruppe würde demnach dem Maestrichtien (= Dordonien) oder z. T. vielleicht noch jüngeren Kreidebildungen entsprechen. Damit stimmt in sehr erfreulicher Weise überein, daß Laumgert den von mir an der Katzhofalp ge- fundenen Echimiden, Olypeolampas gosaviensis, Hemipneustes Felixi und Botriopygus sp. ein Maestrichtien- Alter zuschreibt. Die Frage, ob die über diesem Echinidenkalk liegenden Schichten, sowie die obersten Lagen auf der Westseite des Gosautales ebenfalls noch dem Maestrichtien oder bereits dem Danien zuzuteilen seien, läßt sich mangels charakteristischer Fossilien vorläufig nicht entscheiden. Es geht aus diesen Darlegungen wohl mit Sicherheit hervor, daß die Gosauschichten einer Gliederung zugänglich sind, daß demnach die Ansicht von Rzuss? tatsächlich unhaltbar ist, welche der- selbe folgendermaßen formulierte: »Die Gosaugebilde setzen einen einzigen zusammenhängenden Schichten- komplex zusammen, in welchem Mergel, Kalksteine, kalkige Sandsteine und Konglomerate regellos miteinander wechseln und welcher vorzugsweise dem systeme turonien und höchstens auch dem unteren Theile des systeme senonien gleichgestellt werden muß«. Dieses Resultat von Rewss kam bereits ZırrEr befremdend vor, der nun seinerseits neue Vergleiche bez. Altersermittlungen für die Gosauschichten an- stellte. Er kam zu dem Schluß®, »daß die Gosauschichten einzig und allein der Zone des Hippurites cornu vaccinum oder dem Provencien (Coauann) angehören, und daß sie durch ihren Reichtum an Ver- steinerungen zugleich die ausgezeichnetste Entwicklung dieses Horizontes darstellen«. ! Das von Schtürter (Cephalop. d. ob. deutschen Kreide, p. 40, Taf. XI, f. 12, 14) unter gleichem Namen aus dem Cuvieri-Pläner (Ob. Turon) beschriebene Exemplar wurde von DE GROSSOUVRE als eine andere Art (Puzosia Mülleri DE GRoss.) erkannt (DE GROSSOUVRE |. e. II, p. 172). 2 Reuss, 1. e. p. 46. 3 Zıtter, Bivalven, ]. c. p. 115 (191). — 313 — Dagegen kam Tovcas! zu dem Resultat, daß die Gosauschichten dem Senon angehören, eine Ansicht, welcher sich auch Diexer”? anschließt. Wie Tovcas und Dierner angeben, hatte übrigens auch v. ZirTeL auf einer mit dem französischen Gelehrten gemeinschaftlich unternommenen geologischen Exkursion, auf welcher namentlich Beausset besucht wurde, seine frühere Ansicht modifiziert und die Anschauungen des letzteren vollinhaltlich akzeptiert. Wenn ich auch im allgemeinen den Ausführungen von Toucas zustimme, so glaube ich doch, daß es natürlicher ist, die Basalkonglomerate und die un- mittelbar folgenden Mergel noch zum obersten Turon oder Angoumien zu rechnen, denn erst über diesen liegen die dem Coniacien angehörenden Mergel mit Mortoniceras texanım. Eim Irrtum findet sich indessen in den Darstellungen von Toucas. Er schreibt nämlich: »Maintenant la formation de Gosau presente une particularite dont on doit certainement tenir compte; elle est entierement isolee, les couches presque verticales (!!) reposent en stratification discordante sur des terrains plus anciens, et, chose remarquable, la faune sans &tre rögulierement r&pandue dans toutes les couches, se trouve sensiblement la m&me dans toute son €paisseur«. Daß dies durchaus nicht der Fall ist, geht aus den der obigen geologischen Be- schreibung beigefügten Versteinerungsverzeichnissen wohl mit Bestimmtheit hervor, so daß es nicht nötig erscheint, hier nochmals auf diesen Punkt näher einzugehen. Eine detaillierte Gliederung der Gosauschichten auf Grund der vertikalen Verteilung der aus ihnen bekannt gewordenen Ammoniten hat 1894 auch pe GrossouvrE°? gegeben. Doch ist in dieser Arbeit ebenso wie in den zahlreichen Bemerkungen von Douvizu# über das Alter der hippuritenführenden Lagen in den Gosauschichten zu wenig Rücksicht auf die geologische Lagerung genommen. Es zeigt sich dies namentlich in der hohen Stellung (Campanien), die er dem kohlenführenden Schichtenkomplex unterhalb der Neualp anweist. Die (Basal)-Konglomerate und unteren Hippuritenbänke der Gegend von Gosau und Grünbach rechnet auch DE GrossouvRE zum Oberturon. Nach meiner Ansicht reichen demnach die Gosauschichten von Angoumien bis min- destens inkl. Maestrichtien. Das gleiche Resultat, aber ohne genügende Begründung, findet man bereits bei pe Laprarent.* Er stellt die Orbitoides-Schiehten in der Neuen Welt westlich Wiener-Neustadt zum Maestrichtien. Diese sind aber bei Grünbach nicht das oberste Glied der dortigen Kreideformation, sondern werden ihrerseits von den Inoceramenmergeln überlagert. Letztere müssten dann noch jünger sein. Dagegen hält Douvını# die Orbitoidessandsteine für mittleres, die Inoceramenmergel für oberes Campanien. Die Annahme von DE LarrAREnT für ein Maestrichtien-Alter der obersten Gosaubildungen ist durch nichts bewiesen. Wenn ve Larparentr ferner in seiner Tabelle für die Entwicklung des Angoumien in den Ost- alpen angibt: »Couches ä Hippurites gosaviensis,« so ist erneut darauf hinzuweisen, daß gerade diese Art eine weite vertikale Verbreitung hat, indem sie vom Angoumien bis zum unteren Campanien 1 Toucas, A., Synehronisme des 6tages turonien, sönonien et danien dans le nord et dans le midi de l’Europe. Bull. Soc. g&ol. de France, ser. III, T. X, 1881—82, p. 200. 2 C. Diener, Ein Beitrag zur Kenntnis der syrischen Kreidebildungen. Zeitschr. d. deutschen geolog. Ges., XXXIX, 1887, p. 318. 3 DE GROSSOUVRE, Sur l’äge des couches de Gosau. Bull. Soe. g&ol. de France, ser. III, t. XX11, p. XIX. Recherches sur la craie super. I, p. 613, Tableau p. 643. * DE LAPPARENT, Traite de geologie, 5. ed. III, p. 1479. . Palaeontographica. Bd. LIV. 40 reicht und daß sie bei Gosau gerade im Nefgraben, also im obersten Hippuritenhorizont (unt. Campanien) am häufigsten ist. Aus diesen Darlegungen über die Gliederung bez. über das verschiedene Alter der bisher als »Gosauschichten« zusammengefaßten Ablagerungen ergibt sich nun ferner, daß diese Bezeichnung am besten gänzlich fallen zu lassen ist. Denn mit einer derartigen Namensbildung verknüpft sich nach allgemeinem geologischem Usus der Begriff, daß der betreffende Gestenskomplex einem bestimmten geologischen Niveau angehört; dies ist aber bei den uns beschäftigenden Schichten durchaus nicht der Fall. Trotzdem sich in den Gosauschichten, wie oben gezeigt worden ist, eine Gliederung in die einzelnen Etagen der oberen Kreideformation ohne Zwang durchführen läßt, ist es doch nicht möglich, jede einzelne Gesteinslage einem bestimmten Niveau zuzuteilen. Es erfolgte in dem ganzen Zeitraum vom Angoumien bis zum Maestrichtien eine kontinuierliche Sedimentbildung, aber nicht jede Lage hat uns charakteristische Fossilien aufbewahrt. Hauptsächlich aus diesem Grunde, z. T. aber auch wegen der Mangelhaftigkeit der Aufschlüsse, die gerade in dem unteren versteinerungsreichen Komplex meist nur aus relativ schmalen Wasserrissen bestehen, ist davon Abstand genommen worden, die verschiedenen Etagen mit Zeichen- oder Farbenunterschieden in das beigegebene geologische Kärtchen einzutragen. Das Bild wäre entweder ein sehr lückenhaftes geblieben oder man hätte bei entsprechender vollständiger Durchführung jenes Planes der Kombination und Phantasie allzu freien Spielraum lassen müssen. Zum Teil wird übrigens diesem Mangel der Karte durch die genaue Eintragung der Hippuriten- und Korallen- riffe, der Actäonellenbänke ete. abgeholfen. Auf beifolgender Tabelle! sind die einzelnen Gesteinslagen in den Umgebungen von Gosau und Rußbachsag in die verschiedenen Etagen der oberen Kreide verteilt. Die mit * bezeichneten Versteinerungen sind — wenigstens nach den bisherigen Erfahrungen — in dortiger Gegend auf die betreffende Lage beschränkt. | Weiße und rote Mergel des Höhenzuges Hornspitz —Höhköger!. Maestrichtien. Kalke der Katzhofalp mit * Hemipneustes Felixi und *Olypeolampas gosa- | viensis. Ressensandstein. _ Oberste Mergel im Tiefen-, Nef-, Finster- und Hofergraben. Jnoceramus ef. regularis. Trigonia limbata. a Obere Mergel mit /noceramus cf. regularis, In. Zitteli, In. Mülleri und Echi- niden im Hochmoosgraben. Campanien | Korallenmergel unterhalb der Poschalpe. Hippuriten-Korallen-Komplex im | Nefgraben mit Hippurites gosaviensis, H. Oppeli und H. alpinus. Plagio- nee ptychus Aguilloni. *Stereocidaris sceptrifera. Untere Mergel im Finster- | graben mit * Proraster atavus und Inoceramus Mülleri. Untere Mergel | mit Astarte laticostata, Corbula angustata und Limopsis calvus im Hoch- | moosgraben. Obere Mergel im Brunstloch und Wegscheidgraben. ! In bezug auf die Abgrenzung der Etagen schließe ich mich an die in Deutschland gebräuchliche Auffassungsweise an (vgl. z. B. ÜREDNER, Geologie, 9. Aufl., p. 650; KAyser, Formationskunde, 2. Aufl., p. 442) und betrachte demnach den Emscher als gleichwertig mit dem Coniacien, das Unter-Senon mit dem Santonien, während die französischen Forscher (vgl. die Tabelle in DE LAPPARENT, Traite, III, p. 1478) das Coniacien und Santonien zusammen als Emscherien bezeichnen. Ich ziehe daher die Zone des Ammonites texanus zum oberen Coniacien, während sie von DE GROSSOUVRE und DE LAPPARENT zum unteren Santonien gerechnet wird. — 855 — | Hippuritenriffe am Gschröfpalfen, im Brunstloch, Wegscheid- und Paß | Gschüttgraben und bei der Traunwandalp mit *Batolites tirolicus, * Hippu- oberes rites Boehmi, * H. Lapeirousi var. crassa, *H. sulcatus, * H. praesulcatus. Plagioptychus Aguilloni. Nerinea bicincta. Actaeonella gigantea. Obere Mergel im Stöckelwaldgraben. ne Schichten bei der Neualpe. Untere Mergel im Stöckelwaldgraben. Men Actaeonellenbank der Traunwand. * Actinacis elegans. Hippurites Oppeli. Actaeonella conica. Volvulina laevis. Nerinea Buchi. Potamides Sm Mergel mit * Puzosia Draschei a * Mor toniceras texanum ım Tiefen- und Nefgraben. un acien Hippuritenriffe von Horneck und Oberstöckl mit Hipp. Oppeli, *H. collieiatus, H. gosaviensis. Biradiolites Mortoni. he, Mieoen Basalkonglomerate. Unterste Mergellagen im Edelbach-, Tiefen-, Nef- . oberes und Hofergraben und im unteren Teil des Randaatales. * Volvulina Angoumien > crassa. * Nucula Stachei. Santonien | ® ER RT RE ERE Razer Korallen- und Hippuritenschicht im Ziomergraben. Kohlen führende Es ergibt sich aus vorstehender Gliederung, daß man bei Gosau nicht, wie ich früher glaubte !, drei Hippuritenhorizonte anzunehmen hat, sondern vier, und daß der unterste derselben trotzdem noch höher liegt als das unmittelbar auf den Basalkonglomeraten aufruhende Hippuritenriff bei Grünbach in der Neuen Welt westlich Wiener-Neustadt. Im ganzen ergäben sich demnach fünf durch ihre Hippuriten- führung ausgezeichnete Horizonte in den Ostalpen, über die folgende Zusammenstellung eine Übersicht gibt: Hippuriten- Geologisches | Horizont Alter | v Unteres Hippuritenriff im Nefgraben mit Hipp. gosaviensis Douv., Hipp. Oppeli Douv., Campanien | Hipp. alpinus Dowv. Oberes _Hippuritenriffe am Gschröfpalfen, im Brunstloch, Wegscheid- u. Paß Gschütt- IV : Graben u. auf der Traunwandalp mit Batolites tirolicus Douv., Hipp. Boehmi Santonien Dovvy., H. Lapeirousi var. crassa Douv., H. sulcatus Derr., H. pr Besen Dovv. In Unteres Hippuritenschicht im Zitnannenemalhen bei Gosau mit Hipp. Oppeli Domv,, Hipp. Santonien cf. cornuvaccinum Br., H. aff. giganteus n’Honsr.-Fırn. a Hippuritenriffe von Horneck und Oberstöckl bei Russbachsag mit Hipp. Oppel I Coniacien £ Daum H. colliciatus Wear, H. gosaviensis Dow, I Angeoumien ee neue: bei Grünbach mit een x gosaviensis Dan ı Über Hippuritenhorizonte in den Gosauschichten der nordöstlichen Alpen. 1. Mitt, Centralbl. f. Min., Geol, u. Pal., 1905, p. 77. 2, Mitt, ebenda, 1907, p. 417. — 316 — 3. Genetische und faunistische Verhältnisse der Kreide-Schichten bei Gosau. Die Gosauschichten sind Absätze in Buchten oder mehr oder weniger langgestreckten Talmulden. Sie füllen, wie v. Mossısovics sagt!, Hohlformen des Gebirges aus, welche im dem Intervall zwischen der Bildung des Plassenkalkes und dem Beginn ihres eigenen Absatzes ausgearbeitet wurden. Man hat ihre Absatzgebiete wohl auch als »Fjorde« bezeichnet, doch birgt die Anwendung dieses Namens die Gefahr in sich, daß man sie sich schon damals als von Hochgebirgen umgeben vorstellt. Jetzt wo wir wissen, daß die Hauptaufrichtung der Alpen in die Tertiärzeit fällt, also erst nach Absatz sämtlicher Gosauschichten, ist daher die letztgenannte Bezeichnungsweise besser zu vermeiden. Immerhin müssen wir jene Buchten uns von Anhöhen umgeben denken, die sogar z. T. steil in das Kreidemeer abfallende Gehänge besaßen. Denn die Konglomerate, die wir so häufig an der Basis (z. B. bei Grünbach, im Bären- und Färbergraben bei Gosau, w. von Rußbachsag) der Gosaubildungen und oft in mehrfach wiederholter Folge in denselben antreffen (z. B. an der Nordseite des Gosautales, in den Umgebungen des Paß-Gsechütt) stellen doch sicher Ablagerungen von verfestigten Strandgeröllen dar, wie sie eben nur an felsigen Steilküsten entstehen können, wenn auch ihre Höhe eine sehr geringe ist. Wie schon erwähnt, bemerkt bereits v. Mossısovics?, daß diese Konglomerate aus Rollstücken aller das alte Becken umgebenden Kalke bestehen, welche man häufig mit voller Sicherheit durch ihre Fossileinschlüsse horizontieren kann. So sammelte er beispielsweise in den Konglomeraten an der Nordseite des Gosau- tales nicht selten Rollstücke roten Hallstätter Kalkes mit Ammoniten. Einen andern Charakter besitzen die obersten Ablagerungen an der Südgrenze der Kreide gegen die Trias, also z. B. zwischen Höhkögerl und Hennarkogel. Auch hier zeigen die betreffenden Gesteinslagen konglomeratische Natur, aber die in einer kalkigen Matrix liegenden Gerölle sind viel kleiner, meist sogar sehr klein und oft viel weniger abgerundet als an der Nordseite des Tales. Sie bestehen auch nur zum Teil aus triadischen Kalken, zum andern Teil dagegen aus Gesteinen der Zentralalpen, namentlich aus Quarzgeröllen und Schiefer- brocken. Dazu gesellen sich Trümmer von Organismen, in manchen Lagen z. B. sehr häufige Lithothamnium- Fragmente. In manchen Lagen werden die Gerölle bzw. Einschlüsse überhaupt so spärlich und so klein, daß das Gestein einer Mikro-Kalkbreccie oder einem Trümmerkalkstein gleicht. In anderen Lagen dagegen ist die Zahl gerade der krystallinischen Schiefergerölle so ansehnlich, daß die Angaben von v. Mossısovıcs, daß zwar auch in den Gosaukonglomeraten stellenweis kristallinische Geschiebe aufträten, aber daß dies doch nur vereinzelt oder in so geringem Prozentsatz der Fall sei, daß man bestenfalls nur auf ganz unbedeutende schwache zentralalpine Zuflüsse denken könnte, nicht völlig den Tatsachen entspricht. Durch die genannten krystallinischen Einschlüsse wird bis zu einem gewissen Grade eine Verbindung hergestellt mit den aus krystallinen Felsarten bestehenden Tertiärkonglomeraten von Steinbach; u. d. M. täuschen die zuweilen in großer Fülle vorhandenen Lithothamnientrümmer ein dem oberbayrischen Granitmarmor oder dem Leithakalk vergleichbares tertiäres Gestein vor. An solchen petrographisch derartig ausgebildeten alten Uferstrecken kann man unmöglich eine gegen ein triadisches Steilufer wirkende und herabgestürzte Blöcke zermalmende Brandung annehmen, sondern muß flachere Ufer voraussetzen. Wie v. Mossısovics gezeigt hat, müssen noch zur Kreidezeit zwischen dem Dachstein- ! Erläut. zur geol. Karte Ischl und Hallstatt, p. 48. ae A plateau, dem Röthelstein und dem Toten Gebirge ununterbrochene Kommunikationen bestanden haben, auf welchen die aus den Zentralalpen kommenden Flüsse quer über das gleichfalls noch nicht vorhandene Ennstal ihren Lauf gegen Norden über die damals als getrennte Gebirge noch nicht existierenden Kalk- flächen nehmen konnten. Derartige Wasserläufe mündeten auch in das, das heutige Gosautal erfüllende Kreidemeer und mengten jene (Juarz- und krystallinischen Schiefergerölle den litoralen Sedimenten bei. An der Nordseite des Gosautales, sowie in dem Komplex von Rußbachsag (vergl. ob. p. 287) finden sich Strandkonglomerate in mehrfacher Wiederholung. Während man bei Grünbach aber unmittelbar über dem Basalkonglomerat einen Hippuritenriff antrifft, liegen bei Gosau und Rußbachsag über demselben zunächst graue Mergel und jedenfalls nicht früher als gleichzeitig mit der Bildung der oberen Lagen derselben siedelten sich auch hier, vielleicht auf der Küste vorgelagerten untermeerischen Rücken, Hippuritenriffe an, wie jenes großartige Riff bei Oberstöckl und dasjenige bei Horneck. Wie die Konglomerat- lagen, so wiederholen sich auch die Riffbildungen; dabei bleiben sie fast ausschließlich auf die Nähe der Triasküste beschränkt, denn hier boten ihnen eben jene später häufig zu Konglomeraten verfestigten Geröllablagerungen sehr gute Ansiedelungspunkte Namentlich an der Nordseite des Gosautales läßt sich eine derartige spätere Riffbildung, ca. 750 m weit, in ausgezeichneter Weise verfolgen, nämlich jenes durch die Fülle von Batolites tirolicus Douv. und Hippurites Boehmi Dowv. gekennzeichnete Riff. Dieses beginnt, soweit die Aufschlüsse reichen, am Gschröfpalfen und setzt sich dann durch das Brunst- loch, den Wegscheidgraben bis in den Paß-Gschüttgraben fort. Die Höhe, in der es an den genannten Punkten auftritt, schwankt zwischen 1020 und 1060 m üb. d.M. Zum größten Teil dürften diese Differenzen auf die später eingetretenen gebirgsbildenden Prozesse zurückgeführt werden, z. T. können aber auch bei Bildung der Riffe Unebenheiten des Bodens vorhanden gewesen sein, denn man ist berechtigt, den Hippu- riten in bezug auf ihre Existenzmöglichkeit die gleichen, wenn auch bekanntlich ziemlich beschränkten Verschiedenheiten der Wassertiefe zuzugestehen, wie man sie bez. des Vorkommens der Riffkorallen findet. Auch innerhalb eines engeren geologischen Zeitabschnittes (Santonien, Campanien) konnten sich derartige Riffbildungen infolge von ÖOscillationen des Bodens wiederholen, ohne daß eine Änderung des faunistischen Charakters eintrat. So fanden wir im Paß-Gschüttgraben zwei hippuritenführende Bänke, die bei gleichem faunistischem Charakter (Führung von Batolites tirolicus) wohl beide dem Santonien angehören. Unter der unteren dieser beiden Bänke liegt ein schwaches Korallenriff, welches auf einem festen Konglomerat aufsitzt. Auch im Nefgraben befinden sich zwei Hippuritenbänke; über jeder derselben Anreicherungen von Riffkorallen:; beide zeigen gleichen faunistischen Charakter und gehören wohl dem unteren Campanien an. Es ist im vorstehenden mehrfach die Bezeichnung »Riff« angewendet worden. Es dürfte dieselbe tatsächlich berechtigt sein, denn an einzelnen Stellen sieht man die Hippuriten und Korallen noch in ihrer ursprünglichen Stellung ihrer Unterlage aufsitzen. So z. B. war dies der Fall an dem oben erwähnten kleinen Korallenriff im Paß-Gschüttgraben. Am Gschröfpalfen sieht man Massen von langen, zylindrischen Individuen von Batolites tirolicus dicht gedrängt, namentlich in der unteren Partie des Riffes, in ursprünglicher Stellung dem unterliegenden Konglomerat aufsitzen. Auch die Hippuriten auf dem Bergrücken oberhalb Oberstöckl sind ihrem Vorkommen nach sicher an Ort und Stelle gewachsen. An der Mehrzahl der anderen Fundorte freilich ist zwar das ursprüngliche Vorkommen nicht erhalten geblieben, jedoch schließt die Schönheit des Erhaltungszustandes, bezw. das Nichtabgerolltsein der Mehr- zahl der Stücke auch in diesem Falle jeden weiteren Transport aus. Bei Was die Mächtigkeit der Riffe anbelangt, so sind die Aufschlüsse für Bestimmung derselben in der Regel sehr ungünstig. Die schwächsten derselben, wie z. B. das kleine Korallenriff im Paß-Gschütt- graben, sind 25-30 cm mächtig. In der oberen Partie des Nefgrabens beträgt die Mächtigkeit der korallenreichen Schichten etwa 35 m, doch stellt dieser Betrag nicht etwa die Dieke eines wirklichen, einheitlichen Riffes dar, sondern es scheinen mehrfache Überdeekungen kleinerer Riffe mit Mergelschlamm, Absterben derselben und Neuansiedelungen stattgefunden zu haben, so daß die Korallenstöcke in kalkigen, dick-Imsen- oder plattenförmigen Nestern auftreten, zwischen denen sich Mergellagen finden. Nach der Größe der vorkommenden Kolonien zu urteilen, müssen die einzelnen Riffe immerhin beträchtliche Dicke erreicht haben. So besitze ich ein Exemplar von der bündelförmigen Oladocora tenuis Rss. von dort, welches, obwohl seine oberen und unteren Grenzflächen nur Bruchflächen darstellen, doch die stattliche Höhe von 40 cm zeigt bei fast 30 cm Durchmesser. Das Hippuritenrif? bei Oberstöckl erreicht eine Mächtigkeit von jedenfalls mehreren Metern. Was die faunistische Zusammensetzung der Ritfe anbelangt, so kommen in den meisten derselben Hippuriten und koloniebildende Korallen vergesellschaftet vor, in der Regel jedoch in der Art, daß eine der beiden Tiergruppen überwiegt. So trifft man im Wegscheidgraben bei etwa 1020 m M.-H. eine Bank erfüllt von Hippuriten (Batolites tirolicus, Hippurites Boehmi, Hipp. Lapeirousi var. erassa) mit vereinzelten Korallen dazwischen und 2 m darüber eine Lage mit zahlreichen Korallen aber nur vereinzelten Hippuriten. In dem Hippuritenriff bei Horneck fand ich nur ganz vereinzelte Korallen, und in demjenigen bei Oberstöckl scheinen sie ganz zu fehlen. Hier fand ich nichts als Hippuriten und ganz vereinzelte Exemplare von Biradiolites Mortoni Mant. sp. In den Riffen, welche der Zone des Batolites tirolieus angehören, findet sich ferner nicht allzuselten, aber doch gegen die Hippuriten ganz zurücktretend, die Gattung Kadiolites (Sphaerulites Devamkre.) mit der Art Rad. angeiodes Pre. pw Lar. sp. Als ein weiteres festsitzendes Glied der Rifffauna des Santonien und Campanien findet sich in allen Lagen derselben in ziem- licher Häufigkeit Plagioptychus Aguilloni D’Ore. sp., seltener seine Varietät erogyra Rezuss nom., ganz ver- einzelt, aber schon in Coniacien vorkommend, schließlich Biradiolites Mortoni Manz. sp. Der Formenreichtum der Korallenriffe ist meist ein sehr beträchtlicher. Die größte Artenzahl zeigen die Riffbildungen im obersten Teil des Nefgrabens, aus denen mir zurzeit 48 Gattungen mit 99 Arten (exkl. der Varietäten) bekannt sind; davon sind 37 Gattungen mit 72 Arten koloniebildende und 11 Gattungen mit 27 Arten Einzelformen. Rechnet man die Gattung Aulopsammia zu den Octocorallia, so gehören 3 Gattungen mit 5 Arten zu diesen, 45 Gattungen mit 94 Arten zu den Hexacorallia; von letzteren wiederum 11 Gattungen mit 36 Arten zu den Perforata und 34 Gattungen mit 58 Arten zu den Aporosa. Unter den Perforata sind 2 Poritidengattungen mit 3 Arten und 9 Fungidengattungen mit 33 Arten. Das Hauptkontingent unter den riffbildenden Formen der letzteren stellen die drei eng zusammengehörenden Gattungen Thamnastraea (8 Arten), Dimorphastraea (4 Arten) und Latimaeandraraea' (6 Arten); unter den Einzelformen Öyelolites (9 Arten), während die übrigen 5 Gattungen: Astraraea, Cyathoseris, Gyroseris, Leptophyllia und Mesomorpha zusammen nur durch 6 Arten vertreten sind. Vergleichen wir damit z. B. die Korallenfauna des Roten Meeres, wobei wir uns jedoch auf die Hexacorallia beschränken wollen. An solchen sind von dort gegen 160 Arten beschrieben worden, also beträchtlich mehr als vom Nefgraben (94). Dieselben verteilen sich aber auf zufällig genau die gleiche Galtungszahl 45. Man wird über die Mannigfaltigkeit der Korallenformen des Nefgrabenriffes umsomehr erstaunen müssen, wenn man bedenkt, daß der Auf- — 319 — schluß, wenngleich bei Gosau einer der besten, gegenüber den ungeheuren Riffen im Roten Meer doch direkt winzig zu nennen ist. An zweiter Stelle in bezug auf die Zahl der Korallenformen kommt der Zimmergraben (Rontograben bei Reuss, vergl. ob. p. 275), in welchem sich 27 Gattungen mit 47 Arten finden. Auf den aus den Korallen bestehenden Riffen lebte nun, ganz analog wie auf den heutigen Riffen, eine aus Vertretern der verschiedensten Tierklassen zusammengesetzte Fauna, und es spielten sich genau dieselben Vorgänge wie in der Gegenwart auf diesen ab. Von festsitzenden Formen siedeln sich zwischen den Korallen Rudisten in wechselnder Individuen- und Artenanzahl an, neben ihnen zwei Chamiden, von denen Plagioptychus Agwilloni D’Ore. sp. die häufigere und eine sehr verbreitete Form ist, während Chama Haueri Zurr. seltener auftritt. Von frei auf dem Riff lebenden Mollusken sind namentlich Astarte laticostata Desm., Cypricardia testacea Zırr. und Cerithium reticosum Sow. als häufige und weitverbreitete Formen zu nennen, ferner: Oypraea rostrata Zex.', Trochus triqueter Zex., vereinzelte Entomostraceen (Bairdia, Cythere, Cytherella), zahlreiche Foraminiferen (Oristellaria, Quinqueloculina u. a.). Alte Korallenstöcke werden von Bohrmuscheln angebohrt (Lithodomus alpinus Zirr.), abgestorbene durch Krusten von Lithothamnium gosaviense RorueL. vor dem Zerfall geschützt. Außerdem siedeln sich kleine Ostreen und Exogyren, Serpeln und Bryozoen, sowie die aufwachsende Foraminifere Placopsilina cenomana p’Orz. an. Auch Seeigel fehlen nicht, gehören aber zu den selteneren Erscheinungen. In dem Hippuriten- korallenriff östlich der Traunwandalphütten findet sich Codiopsis Felixi Lams., in den Korallenbänken des Nefgrabens namentlich Stereocidaris sceptrifera Manr. sp., sehr selten Salenia sp., Phymosoma mierophyma Lam». und Phymos. nefgrabenense Lam». Im ganzen genommen scheint aber dieses Tierleben auf jenen cretaceischen Riffen mit dem der lebenden Riffe in den Tropen verglichen, sowohl was die Zahl der Formen als auch was die der Individuen anlangt, ein ziemlich dürftiges gewesen zu sein. Im Gegen- satz dazu enthalten die grauen Mergel zwischen den Riff- und litoralen Bildungen, soweit sie dem Angoumien bis inkl. dem unteren Campanien angehören, wie sich auch aus den oben mitgeteilten Tabellen ergibt, eine außerordentlich reiche Fauna. Die Tiefe, in der sie sich bildeten, kann man wohl auf 50—200 m schätzen. Sie war jedenfalls eine sehr verschiedene, wie dies von vornherein zu erwarten ist. In manchen Mergellagen findet man noch mehr oder minder zahlreiche, meist kleine, doch zu- 'weilen auch recht ansehnlich große Gerölle. Aus den Mergeln des Brunstloches besitze ich ein wohl- gerundetes Strandgeröll, auf welchem sich eine gut erhaltene Kolonie von Astrocoemia decaphylla E. H., eine Exogyra u. a. angesiedelt hat. Dagegen bestehen andere Lagen nur aus sehr feinem, pelitischem Material und enthalten an organischen Resten zuweilen nur vereinzelte Foraminiferen. Außer den grauen Mergeln finden sich in der Umgebung von Gosau auch solche von mehr oder weniger intensiv roter oder hellrotbrauner Farbe. Man trifft solche an der Nordseite des Gosautales im Kreuzgraben (s. ob. p. 254) und an der heutigen Westseite auf dem Höhenzug vom Brunnkaar südlich bis zum Höhkögerl. Untersucht man dieselben in Dünnschliffen, so verhalten sie sich sehr verschieden. Die rote Farbe rührt zwar in beiden Fällen von äußerst zahlreichen Körnchen und ı Besonders bemerkenswert ist das Vorkommen der genannten Art der zoophagen, der Litoralzone angehörenden Gattung Cypraea. Mit den beiden einzigen Ausnahmen der im Tithon von Sizilien vorkommenden Cyp. Gemmellaroi und C. tithonica DI STEFANI tritt diese Gattung zuerst in der Kreideformation auf. Heutzutage leben die meisten Arten auf Korallenriffen oder auf felsigen, mit Blöcken bedecktem Boden. Im ersteren Falle bilden die Polypen ihre Hauptnahrung. Das Auftreten der C. rostrata in den cretaceischen Riffen des Nefgrabens zeigt, daß diese Gattung jene Lebensweise wahrscheinlich gleich von ihrem ersten Auftreten, jedenfalls von der Kıeidezeit an annahm. — 320 — Häutchen von Eisenoxydhydrat her, aber die roten Mergel im Kreuzgraben enthalten eine Menge von Quarz- und Hornstein-Körnern, die man bereits mit der Lupe unterscheiden kann, während organische Reste zu fehlen scheinen. Auch kleine Bröckchen grauen Mergels sind in ihnen eingeschlossen. Die Mergel vom Brunnkaar stellen dagegen ein äußerst fein pelitisches, kalkig-toniges Gestein dar, welches ganz erfüllt von Foraminiferengehäusen ist, während größere Mineralkörner vollkommen fehlen. Man kann daher wohl annehmen, daß die roten Mergel im Kreuzgraben sich unfern des Ufers gebildet haben, und daß sie ihre rote Farbe und gröberkörnige Textur einer direkten Einschwemmung terrigenen Materials verdanken. Die Verwitterungsprodukte von marinen Kalken sind ja häufig intensiv rot gefärbt und bestehen aus Kieselsäure, T'onerde und Eisenoxyd bezw. Eisenoxydhydrat. Daß sie an der Nordseite des Gosautales auf die Gegend des heutigen Kreuzgrabens beschränkt sind, erklärt sich leicht durch die Annahme, daß hier zur Zeit des Absatzes der Gosauschichten ein Wasserlauf mündete, der vielleicht bei einer Wetterkatastrophe eine gewaltige Menge eines Terra rossa-ähnlichen Tonschlammes aus dem von ihm entwässerten Kalkgebiete dem Kreidemeer zuführte. Dagegen haben sich die feinen, roten (und auch weißlichen) Mergel des Höhenzuges Brunnkaar-Höhkögerl weiter entfernt vom Lande und in größerer Tiefe abgesetzt. Erstere Mergel sind mit dem heutigen Rotschlamm zu vergleichen, jenen lateritisch verfärbten Absätzen einiger großer Ströme, letztere mehr dem heutigen roten Tiefseeton. Mit der Frage, wie sich die Gosausehichten zu der Übersehiebungstheorie von Turmrer! ver- halten, hat sich schon px Grossouvr& beschäftigt?, doch glaube ich diesen Punkt nicht völlig mit Stillschweigen übergehen zu sollen, sondern nach meinen Studien in jenen Schichten wenigstens zu derselben Stellung nehmen zu sollen. Aus der oben gegebenen speziellen Beschreibung ergibt sich, daß jener Schichten- komplex eine so regelmäßige Aufeinanderfolge der einzelnen Lagen und so geringe Störungen in seinen Lagerungsverhältnissen zeigt, daß man sich mit dem Gedanken eines Transportes desselben von Süden her unmöglich befreunden kann. Welch’ regelmäßige Beziehungen finden zwischen dem Auftreten der Konglomerate und der Triasgrenzen statt! Die noch im Zimmergraben so häufigen Riffkorallen und — wenigstens ehemals — auch Hippuriten verschwinden plötzlich nördlich davon gegen die brackischen Ablagerungen unterhalb der Neualpe hin. Man kann sich kaum vorstellen, daß dies alles, auch wenn die Trias mit überschoben wurde, bei einem derartig weiten Transport so ungestört erhalten geblieben sein sollte. Mindestens müßte man eine ganze Reihe von »Zufällen« zur Erklärung annehmen. Diejenigen Störungen, die man tatsächlich beobachtet hat, lassen sich völlig ungezwungen auf eine später eintretende Faltung zurückführen. Wurde dann durch Erosion der eine Flügel einer solchen Falte zerstört, so konnte leicht die Erscheinung eintreten, daß die Schichten des erhaltenen Flügels gegen die angrenzenden Triaskalke einfielen. (Brunstloch, Traunwand). In anderen Fällen, wie m dem kohlenführenden Komplex bei Grünbach, liegt dagegen jener Erscheinung eine förmliche Überkippung der Schichten zu Grunde. Durch diese Faltung erklärt sich ferner die verschiedene Meereshöhe in der man bei Gosau ein und denselben geologischen Horizont antrifft. Nach meiner Ansicht sprechen alle Beobachtungen, die man in den von mir speziell studierten Kreidegebieten von Rußbach, Gosau und Grünbach machen kann, dafür, 1 TERMIER, Les nappes des Alpes orientales et la synthese des Alpes. Bull. Soc. g6ol. de France. Ser. IV, T. III, p. 711, 1903. 2 A. DE GROSSOUVRE, Sur les couches de Gosau considör6es dans leurs rapports avee la theorie du charriage. Bull. Soe. g6ol. de France. Ser. IV, T. IV, p. 765, 1904. daß die Schichten an Ort und Stelle entstanden sind. Man darf dabei nur nicht vergessen, daß dieselben früher sicherlich viel größere Areale eingenommen haben und durch Erosion und Denudation, während der langen Tertiär- und Eiszeit, auf ihren jetzigen Umfang reduziert worden sind. Im Anschluß an die oben erwähnten Regelmäßigkeiten in Hinsicht auf die Reihenfolge der Schichten und bezüglich der faziellen Ausbildung derselben ist es nicht uninteressant, hier anhangsweise in dem uns beschäftigenden Gebiete einen kurzen Blick auf die Beziehungen zwischen Terraingestaltung und Gesteins- beschaffenheit einerseits und Lage der menschlichen Ansiedelungen — Gehöfte und Alphütten — andererseits zu werfen. Bereits Rzuss beobachtete, wie an dem die Ortschaft Gosau im Norden einfassenden Gebirgszug die Grenze zwischen der Kreideformation und der Trias (»Alpenkalk« und Juraformation bei Revss), durch einen oft deutlichen, mitunter ziemlich breiten terrassenförmigen Absatz, ja zuweilen durch eine mulden- förmige Einsattelung schon äußerlich im Terrain hervortritt. Dieser Absatz wird noch von der Kreide- formation gebildet, ist aber freilich nur noch stellenweis deutlich erhalten. Wohl lagerten sich die Gosauschichten als marine Sedimente einst horizontal an die bereits bis zu einem gewissen Grade auf- gerichteten Triaskalke an, später aber erfuhren sie selbst eine Aufrichtung. Im höchsten Grade aber wurde das Hervortreten der geologischen Grenzen im Terrain durch die Denudation und die infolge der Talbildung erzeugten Böschungen verwischt. Dazu kommt noch die Überschüttung des Grenzgebietes mit Trümmern und Geröll triadischer Kalke, so daß es meist unmöglich wird, die Grenze zwischen Trias und Kreide genau festzulegen. Als eine Folge jenes terrassenförmigen Absatzes finden wir nun die Erscheinung, daß an der Nordseite des Gosautales, aber ebenso an den Abhängen des Gamsfeldes nördlich von Rußbachsag viele Alphütten auf oder doch unmittelbar an der Grenze von Trias und Kreide liegen. Es ist dies der Fall bei der Bärenklaus-Alpe, den Hütten von Iglmoos (1212 m), der Wiestal-Alpe (1159 m) und der Poschen-Alpe, ebenso der Neu-Alpe (1228 m) am oberen Ende des Randaatales, sowie der Falleneck- und der Traunwand-Alpe (1321 m) am Gamsfeld. — Der das Gosautal im Westen begrenzende Höhenzug Bibereck —Hornspitz—Brunnkaar—Höhkögerl fällt nicht in gleichmäßiger Böschung, sondern in zwei Absätzen zum heutigen Talboden ab. Seine oberste, die genannten Gipfel bildende Partie besteht vorwiegend aus meist ziemlich wenig geneigten, weichen, plattigen Mergeln, die, von der Erosion angeschnitten, gern Steilabbrüche bilden. Auf letztere folgt zunächst eine breite, mehr oder weniger sanft geneigte Terrasse, deren Boden von festeren Gesteinen, sandigen oder kalkigen Mergeln, Sandstein und Kalkstein, gebildet wird. Jenseits des Ostrandes derselben fällt das Terrain in steilen Hängen zum Talboden hinab. Infolge dieser Konfiguration finden wir auf jener Terrasse, die vorwiegend dem oberen Campanien angehört, eine im allgemeinen N—S. verlaufende Reihe von Alphütten: Bibereckalp (1147 m), Moosklaus-A., Horn-A., Sommerau-A., Leutgeb-A. (1157 m), Falmberg-A., Ötscher-A. (1219 m). — Eine weitere Gruppe von Ansiedelungen liegt da, wo Bergmassive durch breite Sättel verbunden werden und auf den sich von letzteren in die Täler herabziehenden, flachgewölbten Rücken. So finden wir auf dem Sattel zwischen Bibereck (1239 m) und dem Rußberg (1661 m), dessen niedrigste Stelle der mehrfach erwähnte Paß-Gschütt (971 m) bildet, unmittelbar. westlich bezw. nordwestlich der Paßhöhe die Gehöfte Unter- und Ober-Rußecker, auf dem sich von hier gegen Rußbachsag herabziehenden Rücken das Gehöft Horneck. Analog liegen auf dem Sattel zwischen dem Löckenmoosberg (1354 m) und dem Leutgebkogel (1236 m) die Sattelalp und die Katzenhofalp. An Bergrücken, an welchen sich Hippuritenkalke über Mergeln finden, liegen weitere Hütten an der obersten Mergelgrenze; jedenfalls weil sich hier mit Ge- Palaeontographica. Bd. LIV. 41 | “ DD winnung möglichster Höhe das Terrain zur Aufführung von Bauten leichter ebnen ließ, als auf dem harten, festen Hippuritenkalk. Beispiele für derartige Verhältnisse bieten die Gehöfte Brein und Oberstöckl, beide NW. von Rußbachsag gelegen. 4. Korallen und Hippuriten der Gosauschichten. Im folgenden mag die Beschreibung einer Koralle und einer Anzahl von Hippuriten gegeben werden, welch’ letztere entweder für Gosau neu sind, oder sich zwar sehr an bereits von dort bekannte Arten anschließen, aber doch mehr oder weniger beträchtliche Verschiedenheiten von ihnen zeigen. Letztere Stücke sind noch nicht zahlreich genug, um die Frage zu entscheiden, ob sie nur als abnorme Ausbildungen oder als Varietäten bezw. Mutationen der betreffenden Arten oder als neue Spezies zu betrachten sind. In noch anderen Fällen verhinderte die ungenügende Erhaltung, besonders in bezug auf die Beschaffenheit der Poren der Deckelschaie eine sichere Bestimmung. l. Anthozoa. Trochocyathus Amphitrites Fıx. 1903. Ceratotrochus Amphitrites FELıx. Die Anthozoen der Gosauschichten in den Ostalpen. Diese Zeitschr. Bd. 49, p. 352, Taf. XXIV, Fie. 15. Unter neueren Eingängen der paläontologischen Staatssammlung in München befindet sich auch eine Einzelkoralle von der Sefelwandalp im Ammergebirge, welche zu der früher von mir als Ceratotrochus Amphitrites beschriebenen Art zu rechnen ist. Das Exemplar stellt zwar nur ein Fragment dar, doch sein Querbruch zeigt den inneren Bau des Polypars sehr gut erhalten. Man sieht deutlich, daß Pali vorhanden und zwar in mindestens zwei Kränzen angeordnet waren, sc daß bei ihren sonstigen Eigen- schaften die Koralle nicht mehr als Ceratotrochus zu bezeichnen ist, sondern zu Trochocyathus gehört. Die Zahl der Septen beträgt 48; vor allen standen Palı mit Ausnahme derjenigen des letzten Zyklus, so daß die Zahl der Pali 24 beträgt. Die Columella scheint bündelförmig gewesen zu sein und stellt ein ganz lockeres Geflecht dar. Im übrigen vergl. man die früher gegebene Beschreibung. II. Hippuritidae. 1. Arten mit terminal gerundeter, ligamentloser Schloßfalte. Hippurites cf. carinthiacus Renı. Textfig. 3. 1900. Hippurites carinthiacus REpLicH. Die Kreide des Görtschitz- und Gurkthales. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. 1899, Bd. 49, p. 673, Textfig. 7 u. 8. Das Exemplar ist, auf der Konvexität der stärker gewölbten Ventralseite gemessen, 29 cm lang und besitzt emen Durchmesser von 9,5 cm. Die Oberschale ist im ganzen genommen flach zu nennen; ihre Poren sind nicht deutlich erhalten, doch kann man erkennen, daß sie mindestens denticuliert, wenn nicht reticuliert waren. Die Unterschale trägt wenig vorspringende Rippen, deren Breite zwischen 1 und 2,5 mm schwankt. Die Rippen tragen wiederum feine Längsstreifen. rn Die Schloßfalte ist sehr lang und stellt eine sehr dünne, nur wenig gebogene Lamelle dar. Ihr inneres Ende ist gerundet und zeigt keine Spur eines Ligamentansatzes. Der vordere Pfeiler ist nur wenig länger als die Hälfte der Schloßfalte und ist an seiner Basis sehr stark eingeschnürt, bezw. dünn gestielt. Der hintere Pfeiler bleibt hinter der Schloßfalte ungefähr um ebensoviel an Länge zurück, als er den vorderen Pfeiler übertrifft. An seiner Basis ist er äußerst stark eingeschnürt, so daß er nur mit einem dünnen Faden mit der äußeren Schalenschicht zusammenhängt. Die Entfernung der Schloßfalte von dem hinteren Pfeiler beträgt ungefähr '/ı des Schalenumfanges. Der große vordere Schloßzahn der Oberschale liegt in der Verlängerung der Schloßfalte und hart an dem Ventralrand der Schale. Zwischen ihm und dem Ende der Schloßfalte liegt der wohlentwickelte Zahn der Unterschale. Der hintere Zahn der Oberschale ist länglich und ragt mit etwa ein Drittel seiner Länge über die Schloßfalte vor. Zwischen ıhm und dem inneren Ende des vorderen Pfeilers liegt die ebenfalls längliche Muskelapophyse. Sie ist weit nach innen gerückt und ragt daher mit etwä °/ı ihrer Länge über das KINN ER —_ ) formen, innere Ende des vorderen Pfeilers vor. IN) N N N Bw. ,//’ an Durch die geschilderten Verhältnisse und N ; / B, bei der Dicke der Schale wird die Wohn- kammer des Tieres außerordentlich klein, die vordere akzessorische Höhlung enorm . . es II groß, so daß beide nur wenig an Größe S . Eee S differieren. S Die nächst verwandte Art ist Hippurites carinthiacus Repu., doch unter- Fig. 3. Hippurites ef. carinthiacus Rep. Oberes Santonien. Traunwandalpe bei Gosau. ch ist bei ihm der vordere Zahn in der B‘ vorderer, B hinterer Zahn der Oberschale, mp Muskelapophyse, N Zahn einen ID DO der Unterschale, D Wohnkammer, O0 vordere akzessorische Höhlung. Verlängerung der Schloßfalte gelegen, bei Hipp. carinthiacus dagegen etwas nach vorn gerückt, wodurch die Wohnkammer auch etwas größer wird. Ebenfalls nahe verwandte Arten sind Hipp. Oppeli Dowv. und Hipp. inaequicostatus Msrr., doch liegt bei diesen beiden die Muskelapophyse vielmehr zurück. Trotzdem das Stück einer neuen Art anzugehören scheint, nehme ich doch Abstand es mit einem entsprechenden Namen zu belegen, da es das einzige mir vorliegende ist und Übergänge zu Hipp. carinthiacus doch nicht ausgeschlossen sind. Es wurde von L. Gap auf der Traunwandalp an der von Reuss als »Hippuritenhügel« bezeichneten Stelle gesammelt und befindet sich in der Sammlung des Verf. (N. 3829). scheidet sich das vorliegende Exemplar von dieser durch seine viel längere Schloßfalte; Hippurites cf. Oppeli Dovv. 1866. Hippurites dilatatus ZınteL. Die Bivalven der Gosaugebilde, p. 142, Taf. XXIV, Fig. 1—5. 1892. H. Oppeli Douv. Etudes sur les rudistes. Revision des prineipales espeees d’Hippurites. Mem. Soe. g&ol. de France. Mem. No. 6, T. II, p. 36. Fig. 23 et 24, Pl. IV, F.5. T. VI, p. 203, Pl. XXXI, F.1, la, Pl. XXXIV, F. 8 1904. Vaccinites Oppeli Toucas. Etudes sur la classification et l’&volution des Hippurites. 2. pt. Mem. Soc. g£ol. de France, Paleontologie T. XII, M&m, No, 30, p. 109, Fig. 173, Pl. XVII, Fig. 2, 2a. 1. Exemplare aus den Hippuritenriffen von Oberstöckl und Horneck (vergl. ob. p. 287). Taf. XXV, Eig. 9. Von den genannten Lokalitäten liegen mir außer typischen Exemplaren des Hipp. Oppeli Dowv. Stücke vor, welche sich von dieser Art m zwei Punkten unterscheiden. Die Unterschale zeigt sich nämlich entweder vollständig berippt, oder die Rippen verschwinden erst unmittelbar unter dem Kommissural- rand der beiden Schalen, während bei älteren Exemplaren von Hipp. Oppeli nur das untere Drittel der Schale berippt ist. Die Rippen sind im unteren Teil der Unterschale jener Stücke scharf vorragend, etwa 1 mm hoch, nach oben zu werden sie breiter (2—3 mm) und flacher. Dabei vermehren sie sich dureh Einschieben neuer und da diese anfangs sehr schmal sind, während die vom Wirbel an aufgestiegenen sich bereits beträchtlich verbreitert haben, so sind die Rippen im oberen Teil der Unterschale zuweilen außerordentlich ungleich. An anderen Stücken sind sie mehr gleichartig ausgebildet. Außer dieser äußeren, nach meiner Ansicht übrigens ziemlich bedeutungslosen Verschiedenheit von Hipp. Oppeli findet man sodann eine innere. Der hintere Schloßzahn und die Muskelapophyse sind weit nach innen gerückt, so daß nur die äußeren Enden des hinteren Schloßzahnes und der Muskelapophyse die inneren Enden der Schloßfalte bezw. des vorderen Pfeilers überragen. Die betreffenden Exemplare würden nach den beiden bisher angegebenen Eigenschaften gut mit Hipp. carinthiacus Reoı. übereinstimmen, doch kann die Zurechnung zu dieser Art ebensowenig als gesichert erscheinen, da leider bei keinem der noch mit Deckelschale versehenen Exemplare die Poren der ersteren so gut erhalten waren, daß man sie mit Sicherheit als retieulierte Poren ansprechen könnte, wie solche Repric# für Hipp. carinthiacus angibt. Sie machen im Gegenteil mehr den Eindruck von polygonalen Poren und da die Oberschalen selbst, wie meist bei Hippurites Oppeli leicht konkav sind!, so habe ich die Stücke, da ich von der Auf- stellung einer neuen Art vorläufig absehen wollte, als Hipp. ef. Oppeli aufgeführt. Während diese also in bezug auf die nach innen gerückte Lage des hinteren Schloßzahnes und der Muskelapophyse mit Hipp. carinthiacus übereinstimmen, scheint mir dagegen eine weitere Differenz von dieser Art in Wirklichkeit nicht vorhanden zu sein. Repuıcn gibt nämlich an: »Das rückwärtige Säulchen ist fast so lang wie die Schloßfalte«e. An den mir vorliegenden Exemplaren ist dagegen die Schloßfalte stets etwas kürzer als das hintere Säulchen. Das gleiche ist indessen auch auf den von Reprıich gegebenen Abbildungen der Fall, namentlich in der oberen Figur (p. 674) tritt es auch ohne weitere Messung sehr deutlich vor Augen. ı Über die Gestalt der Oberschale bei Hippurites carinthiacus gibt REDLICH in seiner oben zitierten Arbeit über die Kreide des Görtschitz- und Gurktales nichts an. Auf eine diesbezügliche Anfrage hatte er die Freundlichkeit, mir mitzuteilen, daß die Deckelschalen stets konvex seien. | | us 1807 oT | 2. Ein Exemplar von der Traunwandalp. (Sammlung des Verfassers N. 3836.) Taf. XXV, Fig. 8. Das Stück unterscheidet sich von typischen Individuen des Hipp. Oppeli und des Hipp. inaegwcostatus durch seine enorm entwickelte Schloßfalte, welche eine ganz gerade Lamelle darstellt. Infolgedessen ist nicht nur der vordere Pfeiler, sondern auch der hintere bedeutend kürzer als die Schloßfalte. Auch ist die Muskelapophyse an ihrem äußeren Ende gerundet bezw. konvex während sie bei Hipp. Oppeli in der Regel mehr oder weniger tief eingeschnitten bezw. konkav ist. Da nur ein Exemplar vorliegt, welches in seinen übrigen inneren Merkmalen und in seiner Ornamentation der Unterschale mit Hipp. Oppeli übereinstimmt, führe ich es mit cf. vorläufig unter diesem Namen an. Die Unterschale zeigt kleine, dicht gedrängte, meist rundliche Höhlungen von 1—3 mm Durchmesser, welche wohl von bohrenden Schmarotzern herrühren. Genau die gleiche Erscheinung zeigt auch der von Douviırın 1. c. Pl. XXXI. Fig. 1a gegebene Durchschnitt eines Exemplares von Hipp. Oppeli aus dem Nefgraben. Auf unserer Figur sind jene Höhlungen nur auf einer kleinen Strecke eingezeichnet. 2. Arten mit terminal abgestutzter, ligamenttragender Schloßfalte. Hippurites aff. Gosaviensis Dovv. Taf. XXV, Fig. 2. 1890. Hippurites gosaviensis DOUVILLE. Etudes sur les rudistes, 1. e. p. 24, 153, 195, Pl. XXIX, F. 1—6, Pl. XXXIII, Fig. 5 und Textfig. 9, 12—16, 67. 1904. Vaccinites gosaviensis Toucas. Etudes sur la classification et l’&volution des Hippurites. 2. pt. Me&m. Soc. geol. de France. Palöontologie, T. XII, M&m. No. 30, p. 92, Fig. 146, 147, Pl. XIII, Fig. 3. Die Oberschale ist mit Poren bedeckt, welche bei der vorhandenen Anwitterung als denticuliert erscheinen, doch ist es nicht ausgeschlossen, daß sie ursprünglich retieuliert waren. Die großen Radial- kanäle, deren Decke stellenweise zerstört ist, sind 1,5—2 mm breit. Es bleibt indes infolge des Erhaltungs- zustandes zweifelhaft, ob nicht manche der in sie herabführenden Löcher wirkliche Pusteln oder Warzen darstellen, wie man sie in der Gruppe des Hippurites sulcatus ausgebildet findet; der hervorragende Teil derselben wäre dann durch Verwitterung zerstört. Die Unterschale ist mit kräftigen, vorspringenden, bezw. durch tiefe Furchen getrennten Rippen bedeckt. An der den drei Falten gegenüberliegenden Seite sind dieselben etwas schmäler, als auf dem übrigen Umfang: man zählt hier auf 20 mm 10 Rippen, sonst auf die gleiche Strecke 6—7. Die Rippen zeigen schuppig vortretende Anwachsstreifen. Leider ist gerade längs der Schloßfalte und dem vorderen Pfeiler die Schalenoberfläche sehr schlecht erhalten, so daß man über ev. dort verlaufender Furchen nichts angeben kann. Längs des hinteren Pfeilers ist keine Furche vorhanden. Die Entfernung der Schloßfalte von dem hinteren Pfeiler beträgt über !/ı des Gesamtumfanges, doch weniger als ein Drittel. Die Schloßfalte ist sehr kräftig, ziemlich kurz, an ihrem inneren Ende breit abgestutzt und mit dunkelbrauner Ligamentmasse bedeckt. Der vordere Pfeiler ist ebenso lang als die Schloßfalte und an der Basis leicht eingeschnürt, der hintere Pfeiler ist länger als die Schloßfalte und an der Basis stark eingeschnürt; sein Köpfchen ist elliptisch, der Stiel ziemlich lang. Der vordere Hauptzahn liegt in der Verlängerung der Schloßfalte, aber ziemlich entfernt von dem Ende derselben, indem er sehr nahe an den Ventralrand gerückt ist; der hintere Zahn, von etwas breiter, gerundet- vierseitiger Form liegt mit seinem Oberrande im gleicher Höhe wie das innere Ende der Schloßfalte, so daß eine von letzterem zum Ende des vorderen Pfeilers gezogene Linie ihn nur in seiner obersten Partie durchschneidet. Die Muskelapophyse ist von länelich-elliptischer Form und ebenfalls wie der hintere Schloßzahn weit nach innen gerückt, so daß sie mit ihrer Hälfte über den vorderen Pfeiler hervorragt. Von Hipp. gosaviensis unterscheidet sich daher dieses Exemplar durch die diekere und kürzere Schloßfalte, vielleicht auch durch Pusteln auf der Oberschale. Man könnte nach beiden Eigenschaften Hipp. sulcatus denken, der bei Gosau gerade in dem Niveau vorkommt, aus dem das betreffende Stück stammt, doch liegt bei jener Art die Muskelapophyse vielmehr zurück und der vordere Pfeiler ist an der Basis nicht eingeschnürt. Das beschriebene Exemplar stammt aus dem Brunstloch bei Gosau und wurde zusammen mit an Hipp. sulcatus, Hipp. Boehmi und Batolites tirolicus gefunden. Es befindet sich in der Sammlung des Verf. (N. 3838). Hippurites cf. Boehmi Dovv. 1897. Hippurites Boehmi Douv. Etudes sur les rudistes, 1. c. p. 197, Pl. XXX, Fig. 1 u. 2, Pl. XXXIV, F. 7. 1897. Hipp. Chalmasi Douv. L.c. p. 210, Pl. XXXIV, F.3 u. 4. 1904. Vaccinites Boehmi Toucas. Etudes sur la classification et l’&volution des Hippurites. 2. pt. p. 101, F. 159 u. 160, Pl. XIV, F. 3. 1. Exemplar. (Sammlung des Verfassers No. 3840.) Taf. XXV, Fig. 7. Die Berippung der Unterschale gleicht derjenigen von Hippurites Boehmi; die Oberschale ist konvex und zeigt dentieulierte Poren; die Radialkanäle sind bis 2 mm breit. Die Schloßfalte ist ziemlich dick, viel breiter als bei typischen Exemplaren des Hipp. Boehmi; in dieser Beziehung gleicht sie derjenigen von Hipp. Chalmasi Dovv. (l.e. Pl. XXXIV, Fig. 4), welcher tatsächlich von Toucas mit Hipp. Boehmi vereinigt wird. An ihrem Ende ist sie ausgehöhlt und trägt ein Ligament. Der vordere Pfeiler ist ein wenig länger als die Schloßfalte, bei Hipp. Boehmi ein wenig kürzer. An der Basis ist er ziemlich stark eingeschnürt. Der hintere Pfeiler ist wiederum etwas länger als der vordere und so stark eingeschnürt, daß seine Verbindung mit der äußeren Schale geradezu fadenförmig erscheint. Die gegenseitigen Ent- fernungen der drei Falten sind die gleichen wie bei Hipp. Boehmi und zwar stimmen sie am besten mit dem von Douvırın Taf. XXX, Fig. 2 abgebildeten Exemplar überein. Der vordere Hauptzahn ist sehr weit nach vorn und gleichzeitig etwas gegen den Dorsalrand gerückt, so daß eine akzessorische Höhlune: nicht zur Ausbildung kommt. Der hintere Zahn ist rel. klein, doch breit, nicht lamellenförmig;, seine Mitte liegt dem Ende der Schloßfalte ungefähr gegenüber. Gleiches gibt auch Dovvızı# an (l. e. p. 198). Betrachtet man jedoch Taf. XXX, Fig. I die von ihm ausdrücklich als »type de |’ espece« bezeichnet wird, so gewahrt man, daß nicht emmal das innere Ende des hinteren Zahnes dasjenige der Schloßfalte erreicht; hierin entspricht vielmehr Fig. 2 völlig der Beschreibung. Die Muskelapophyse ist ziemlich oval, nach außen gerundet, nach innen jedoch zugespitzt, sie liegt ziemlich tief in der Bucht zwischen der Schloßfalte und dem vorderen Pfeiler, überragt jedoch das innere Ende des letzteren etwas. 2. Exemplar. (Sammlung des Verfassers N. 3835.) Taf. XXV, Fig. 6. Ein weiteres Exemplar aus dem Brunstloch stimmt äußerlich vollkommen mit Hipp. Boehmi überein. Die Oberschale ist mäßig gewölbt und mit dentieulierten Poren bedeckt. Die Unterschale trägt scharf vorspringende Rippen von dreikantigem Durchschnitt. Sie sind meist 3-5 mm breit, nur an der dem vorderen Pfeiler gegenüberliegenden Partie der Schale sind fünf Rippen beträchtlich schmäler als die übrigen, indem sie zusammen einen Streifen von 13 mm Breite bedecken. Von dem im vorstehenden beschriebenen Exemplar N. 3840 unterscheidet es sich nun dadurch, daß der vordere Pfeiler wesentlich länger als die Schloßfalte ist, auch ist er an der Basis stärker eingeschnürt. Ferner ist der hintere Pfeiler näher an den vorderen gerückt. In letzterem Punkte kommen allerdings auch bei Hipp. Boehmi Schwankungen vor. Douvızızn gibt bezüglich letzterer Art an: »Les deux piliers et l’ar&te cardinale sont assez rapproches et presque paralleles entr’eux«. Diese Angabe ist wohl für das auf Taf. XXX, Fig. 2 dargestellte Exemplar zutreffend, aber nicht für Fig. 1. Hier kann man doch unmöglich die Falten »presque paralleles« nennen. Da bei dem Exemplar N. 3835 die Schloßfalte noch kürzer als bei Ex. N. 3840 ist, so liegt ihr Ende nicht mehr der Mitte des hinteren Schloßzahnes, sondern dessen äußeren Ende gegenüber, wodurch sich dieses Stück allerdings sehr von der von Dovvırne Taf. XXX, Fig. 1 gegebenen Abbildung entfernt. Die Muskelapophyse ist eine dünne Lamelle. Bei beiden Exemplaren (N. 3835 und 3840) liegen die Mitten der beiden Schloßzähne der Oberschale, des Zahnes der Unterschale und der Muskelapophyse fast in einer geraden Linie. Die Hauptunterschiede gegen Hipp. Boehmi bestehen also in größerer Dicke und Kürze der Schloßfalte und größerer Länge des ersten Pfeilers. Indessen möchte ich auch hier von der Aufstellung einer neuen Art vorläufig Abstand nehmen, denn wie mehrfach bemerkt, zeigen auch die Douvızır selbst gegebenen Abbildungen nicht unbeträchtliche Verschiedenheiten von einander, zu denen außer den bereits erwähnten noch die verschiedene Stellung des vorderen Haupt- zahnes B’ kommt. Bei dem von Douvizvr Taf. XXX, Fig. 1 dargestellten Exemplar liegt derselbe derart der Schalenmitte genähert, daß eine vordere akzessorische Höhlung sehr wohl entwickelt sein könnte (ähnlich etwa wie in Fig. 3 derselben Tafel), bei Fig. 2 dagegen liest er dein Vorderrand sehr genähert und die vordere Höhlung ist, wenn überhaupt vorhanden, sehr reduziert. Unsere beiden Exemplare verhalten sich in dieser Beziehung wie das in Fig. 2 dargestellte Stück. 3. Arten mit rudimentärer Schloßfalte. Hippurites colliciatus Woopw. Taf. XXV, Fig. 3, 4 und Textfigur 4 u. 5. 1855. Hippwrites colliciatus P. S. WooDWARD. On the structure and affinities of the Hippuritidae. Quart. Journ. Geol. Soc. London, Vol. XI, p. 58, Pl. IV, Fig. 5. 1865. Hipp. exaratus ZiıteL. Die Bivalven der Gosaugebilde in den nordöstlichen Alpen. Denkschrift der k. Akad. d. Wiss., Wien 186‘, p. 144, Taf. XXII, Fig. 8—11. 1896. Hipp. colliciatus DOUVILLE. Etudes sur les rudistes, 1. c. p. 221, Pl. XXXII, Fig. 8 u. 9. 1900. Hipp. colliciatus RepuicH. D.e Kreide des Görtschitz- und Gurkthales. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. Wien 1899, Bd. 49, p. 675, Fie. 9. Die Exemplare, die ich dieser Art zuzuteilen geneigt bin, unterscheiden sich von derselben allerdings durch feinere Berippung. Da indes Dovwvır.£ bei der äußerst nahe verwandten Art Hippurites variabilis ebenfalls beträchtliche Verschiedenheiten bezüglich der Berippung konstatieren konnte, so trage ich kein Bedenken, die betreffenden Stücke als Hipp. colliciatus zu bezeichnen. Der Durchmesser des größten Exemplares beträgt 3 cm, die kleinen haben im Mittel einen solchen von 2 em. Die Unterschale ist in der Regel stark verlängert und daher von fast zylindrischer Form. Die Außentläche ist mit ziemlich scharfen, gratartig vorragenden Rippen bedeckt, deren Höhe sehr wechselt. Nach oben vermehren sie sich durch Einschieben neuer. Bei manchen Stücken ist die Lage der Pfeiler durch breite Furchen angedeutet (s. Textfig. 5). Diejenige, die dem breiteren, vorderen Pfeiler entspricht, ist dann ebenfalls breiter als die dem hinteren korrespondierende. Die Oberschale dieser Art war bisher unbekannt; bei einigen von mir gesammelten Exemplaren ist sie glücklicherweise erhalten. Ihre Wölbung ist eine äußerst geringe, bei manchen Stücken ist sie fast eben. Auf der Oberfläche trägt sie vereinzelte Pusteln und ist mit einem Maschennetz bedeckt. Die Maschen zeigen Fig. 5b. Fig. 4. Fig. 5a. Hippurites colliciatus WooDw. Hippurites colliciatus WooDw. Coniacien, Horneck bei Rußbachsag. a) Längsansicht der pfeilertragenden Seite, b) Deckelschale von oben. (Sammlung des Verf. Nr. 3845.) Coniacien, Horneck. (Sammlung des Verf. Nr. 3814.) z. T. polygonalen Umriß; häufig werden sie aber sehr unregelmäßig, ziehen sich dabei in die Länge und erleiden Einbiesungen und Krümmungen. Ist bei solchen Stücken die Oberfläche des Maschennetzes angewittert, so scheinen Innenporen zu Tage zu treten, welche vollständig denjenigen gleichen, die Dovvıuor als »pores lineaires ou vermieules« bezeichnet hat. Über den beiden Pfeilern zeigt die Ober- schale zwei ovale Löcher, die dicht am Rand liegen. Die Schloßfalte ist nur durch einen ganz flachen Vorsprung angedeutet, unmittelbar vor ihr liest der meist gut entwickelte Zahn der Unterschale. Zwischen diesem und dem Vorderrand liegt der vordere Schloßzahn, der den hinteren stets, oft jedoch nicht sehr beträchtlich, an Größe übertrifft. Die beiden Pfeiler sind ziemlich gleich, der hintere ein wenig schlanker als der rel. sehr breite vordere. Die Muskelapophyse und der hintere Schloßzahn liegen fast ganz in der Bucht zwischen dem Zahn der Unterschale und dem vorderen Pfeiler; doch überragt die Muskelapophyse gewöhnlich das innere Ende des vorderen Pfeilers um ein geringes. 28) Die Art findet sich sehr häufig zusammen mit Hippurites Oppeli bei den Gehöften Horneck und Oberstöckl, beide unweit Rußbachsag (vergl. ob. p. 287). Zuerst wurde sie von H. WoopwAarp von Hakim- Khan in Kleinasien beschrieben. Die Unterschalen sind dort von konischer Gestalt. Zirrer hielt daher einige Exemplare aus dem Waaggraben bei Hieflau von zylindrischer Form trotz Überein- stimmung der inneren Merkmale für spezifisch verschieden und beschrieb sie als Hipp. exaratus. Wie bereits Douviınuk ausführte, kann aber die erwähnte Differenz nicht zur Trennung zweier Arten ausreichen und es sind daher auch die Exemplare von Hieflau zu Hipp. colliciatus zu rechnen. Von Repuıch schließlich wurde die Art in der Kreide des Görtschitz- und Gurktales zusammen mit Hipp. carinthiacus und Hipp. swlcatus gefunden. Die Hippuritenkalke liegen dort unter dem, dem Campanien angehörenden Horizont mit Pachydiscus Neubergicus DE GROSSOUVRE (v. HAUVER Sp.). Anhang: Verbreitung der in den sogen. Gosauschichten der Ostalpen vorkommenden Korallenarten. Da der erste Teil dieser »Studien« sich ausschließlich mit den Anthozoen der Gosauschichten beschäftigt, so mögen schließlich als eine Ergänzung desselben zwei Tabellen folgen, welche die Verbreitung der einzelnen Arten nach dem heutigen Stand unserer Kenntnisse angeben: Palaeontographica. Bd. LIV. 42 Tabelle I Vorkommen der Gosau-Anthozoenformen innerhalb der Ostalpen. |. Lichtenstättgraben | Labergebirge (Cenom.) Gams Waaggraben b. Hieflau in Kärnten Brandenberg || und Pletzachalp | Görtschitz- u. Gurktal | 330 'Sonnwendjoch. Ladoi-| 26 27 28 29 30 31 Ammergebirge Untersberg bei Reichenhall St. Gilgen } St. Wolfgang Strobl-Weissenbach Nussensee bei Ischl Abtenau Gosau + ++4++ + ++ == ++ ++ Nefgraben b. Russbach | HE Int ++ | Hoıneck b. Russbach Traunwandalp bei Russbaech 7890 AD 3 a Stöcklwaldgraben bei Russbach Zimmer- (Ronto-) Graben bei Russbach Hofergraben b. Gosau Hochmoosgraben und Schattauwald ++ Poschenalp bei Gosau Pass Gschüttgraben bei Gosau Wegscheidgraben bei Gosau |) Brunstloch bei Gosau Gschröfpalfen b.Gosau _ Edelbachgraben bei Gosau Weissenbachtal bei Aussee Scharergraben bei Piesting ++ + + + + Neue Welt. AnderWand (exkl. Piesting) \ = j Einöd bei Pfaffstätten SOLL ron or a = Er SSH AA Hm m — on in 5 El FREI Elena BrEe) ar) S IS zSze 8 SSS SSSSS 3 RER SSSSSIDS 5 SS ISIS SSSUSSTS a SSENESSSICHS S SIE ESS SENSS 8 S > S SIEBEN SER &) N SS 8 8 S a REIS I o ee 5 &3 > Fr a NS RASaS ES Pr :S SRH S 05 x D * N NUN His+ssr-oosSsHm— oa 11b. Astrocoenia vramosa tuberculata 314 12. Astrogyra Edwardsi 252 var. 13. Aulopsammia litho- 357 thamnioides 14. Aulopsammia Mur- 356 chisoni 15. Aulopsammia reptans 356 vermiculata 358 17. Brachyphyllia depressa 259 18. 19. ” 16. Dormitzeri 260 259 261 265 glomerata Haueri ” 20.* 21. Cladocora tenuis 266 Simonyi 23.*Columnastraea striata 320 24. Confusastraea lepto- 293 25. CyathoserisHaidingeri226 26. phylla 227 Zitteli ” 189 190 discoidea ” 27. Oyelolites depressa 28.* 14 15 122183 On! 8 7 al € 18 06 66 8 13 % 5 #6 86 7% FE H+ +++ ++ HH —+ BE + _ + ++ +++ | Sr SF Io 06 61 81 zT 91T ST HI + i + + + + g&I Gl IL OL 6 ++ + + +++ + + + a 915 Pronusızoy vıtoldıqg "CC G13 nsopjaum] -0880.49 DIAOJdUT FG jeg unmwand ‘ec LIE ungoung umopojdiqy4'&G (423 Waßup -mp wnıuapoJlig "TE Ice umuıanba wın44al wmıuspojdıT 08 6rE wun7.107 -109 wmıuUspo]UıT "HP 088 suabunl -109 umapollıq "SH 713 41auyaD fl wan.ıspydaowig "IR 8ls ‚um "EA 0509 -]ns Dan.4spyd.ıoung '%gy 1085 »s09 - ns won.ı7snydioung "9F c18 2.19nDT Don. spydtoung "Gy €1s DID.1UL -076 »anızspydaoung "Fr 584 PSSn.ı0 mıpuso4puag "ER 908 sısuab.ung -s2[0S »ıhboıpuag „ar 661 (wußajd -01/90.47,) "8 504170949) "IF g6L DISNngO. "IRA ninnpun saopophd) "DORF c6l ASSNaT "IRA pippnpun sa7N0PÄJKA0F L6T sapıo]ohd "IA “ u "vor F6L mınpnpun " „'0F Sl aunpjamnas * 68 SCI Pydıowhjod * „'ge 06T »uaangd * "18 681 AußıgıO "298 I6T snynununu * ers) E6I Segpwsıumu «TE 68T PWwozso.omu * ‘ge SAT Poonydsnmuay GE 161 Lion le 86L 0s]99%9 DE 88T, mandı]la 521700h9 465 = v er: Dr ED nn Add u. 2 VE T TEN 03 Ga ka De ta Be a a a (te Qi ar Ar ger di So a a Ban ann wie Ze EI RN U | AL ‚918 soap103D.1480 me] DIDADAPUDIDUIDT "88 | | AL SE + £88 nun.«ıuıadsn | DODAMAPUDEDUNDT "Lg | + 913 nsonbun | | | | Don.ın.ıpunanuvT "98 | | dt + + + 085 saj121.ı0BD | | | »on.ın (puVanungDT 'Cg | | | IE ++ ++ + + + 158 950n3.107 & ‘78 | + + ++ + 6rZ Psonus > 'e8 Es | tr IP 8rZ m92UD77900 438 |-E | 1 Se IL + ++ 975 Sıon.ıh = "18 | | | + 975 pın.ı4saua] ».ıRbouspT '08 | | + | | 218 ISIULOT PADAISnsT "6, | nen . +++ +++ 618 womııhrs * 7 | _E + | + 185 Psoppzunpzpmu "u | AL +/+ 183 ?amwssoy ».ıoydoupfff "9, | | ar + 188 nsoon.ıuaa Seh | | | \ar Ar AP le + 188 ayanıs * 67 | oH+ ++ + ++ 85 assnay * EL | (| Er | Fe SpwwmaoAd * Gl | | gez srmao/anunndo * "IL + Ar +4 + 655 sıpunab OL ie ++ 185 2syond "69 | | + g85 m199109 * :89 | db Zr gE8 Sopzo.ıpuap © "19 +) | BEZ pn JR umJossn.40 99 | LEG 9101509 »ıU20904979 7 'C9 ge o mpawmd "tr GCEg Dwogs0.100Wu ».10dorjaf] '€9 | ggg Pmu.o mıpyoJdog "59 | | | FIT 12. von.ıwjdor "19 955 Suwmypamd sı.waso.hg ‘09 | ggg umgmun.ımarg « "66 STE wngonusıq unyagoy 7 "8% ++++ + +++ + +++ +++ + + ++ (tz +: | Fr uno Jap vıyfydowsppg "LG | | G | | | : ; R I | Se | | TOEPUDI Ey PIWMODOLUSDIT '9C | | a | | Tmr-} T = = Ei T.: 1 | T || als 3 =| 2 = a el ee el | elle 28 | 28:5 88 5 32 s_|2 |® 7 2 | 8! | & I | E-) od ° |2 oS|2 iS a8 28 2n ade 5 | &0 3 | 2 2 Ba 2alo2 2 Io a2 & ie 3,8: 23) EEazhakaus. 25), 138 83835302352 32832 2 Ssäslsasse | o D ‚oO a ıag | 2 Bi AN) . = ! &2a 2 za 382 228 8 2 23 |3|° 2 5a 82a = 5 |3 8 302 2 [= 03 s2lsnas = & | .z© 8 a »aS 7 |< |% las „. Saal. 2 el a 35 2 as 22 Bela zuS SS NS mon 25 |2ı8 1812| oo s e2#s3|,23 228 = 3950| = | 895% 52 |°% 2210 h zse|o|® 318 a- BE na| EI3|° | 8 |83..lese&|; | 2535| HM a San >2| .|\PE n|2|5|5 Balz 3 233 2222 md „ls. 2 zu letze =] fe} ü Zi ERT|ES | =} sa A290 2 | A229 Aalsaıdad =) sale es 5eal;:la 5 “* 22|2|52 8882| 5233| 3 92122885 52 23 38832 air ülnarım|E u | 8 2] 218 ar = R=| 1% t7) © SegeBX os © & |< aslO "BIT onbızun vıyAydorooit "SL sısuaß.ngsıyng * "IL sıpn.t 2 "OII Issnay z "601 DUOIDT Pamaruopnt "OL wanru um nydıowosam "LOL naayaıy pınıpunanpt "9OL Du1D.10.10m U DODAISDAPUDIDM x "GOTL nadasıssn.td "70 DOD.UISDAPUDODM. FOL DIDISND.ıD ‘Jo Don.(Isp.ıpuUnanM ."gOL nwybndA “ 'z01 »407]9457497 wan.iwıy a T "TOL sı.ımja1nd. 2 "00L aoumog "66 ninw91J9p m1.10gdaT 86 »wanp »ıyjhydoadeT "16 oydasınuay DAD.Mm.ıPUDIDUNNDT "96 Day9. 10 DADADLPUDIDUNWT x'C6 n.10ydorydo7 DIDADAPUDEanUNDdT "56 sıuuoßbunf Don.in.punanuımT "£6 2OANOqT DOD.D.ıPUDIDWUNDT 66 wor.(7Ua9U09 DOD.MAPUDDUMT "16 nıhßhym.g DID..ıPUDEDWIDT "06 Dunn DAD.ID.APUDEDUNDT .'68 54 [979] TE ER RES ee 08.606 9 N tn a ea ie Ka 16 ea ir ee ir aa a A u or ee ph dl SF + + 881 ».10yd | -0PP]9 DADAıMUWDyL "FOL It IL L + r n Er + STEPSOW.0/DıU9090UPydarS "ECT (gie + | G0E P»so.uaqn? # "scI | La ++ + + E08 P4so9mua1 nıyLwusouas "TeT | + + Log Psonus ».ıhbouss "DET | Str 895 ypınbpag & "6PL 898 umayaımı wıbunziyg "SPL | = Fur Relo| = s|2 alle ee oo | aloe = E-$ 3 Es: Paso. 25T 2 2 8853322153 2 8E.2.0|2 2,8. 28a, 8 5 ' Fr - - £ zu I = - = SI : O8 82|.0%5 5258 ss o|3|2| 2/2 2932325 28 8 8588 2; |< säse ra: 2a = lz83 888.322 2|= 35 © 8 37, 82er 23 > 531822 | 4 |B2lsa 52=2|s =] tz] iz! z 5 5 S 8 zo Pr 3 0190 oo 22215813 28 2825| &0 SIEEIP-B = -=2e |2|® 2 |2 38238 2153 3. 00% |2 8° 825364 > er ae a3I<| 3 22 ||% Als leeee ses ER sa | | S AS 2 0 82 a = S [37 [BSESE|RS aa n |Sel®|8 ae e [22a ıF vE|: = PS [= | ın A © be) o ı\a|2 3 ‘3 Al eo 7 | z|R 5 His | IM | 2 A + +++ ++ + + +4+ + +++4++ +++ + + + lE 05 6 8 8 9% © 16 & 06 16 05 6l ST LI 91 CL AL ++ ++ + 4+ + + ++ + ++ ++ ggg Panpungns © "I8I IgE ».toydopmaasd * "081 Lage Pummıßogda) * "621 958 way * =" 8.1 ses Pnydowhpıp © "LLT 088 muhpıp © = "9LT 658 snjoaung “ "CL sge Pmundıuos “ #'P4l Lag P.oydo.puoyo * "eLT VEE PIN.ndıq pı]nusoyoo4L "SLL 78 sohyd -0.19120 SnYIDÄ9oY90AL "ILL gcg sn4935094] -J2un] sny2wh90y904L "ORT zer snı.wmuog -.109 Snymh90y90«4L "69T Fer so -ıydıup snygohooy90o4L "891 6T6 SEI z » LIT Er& PDIaa.ıqgn naıynusooay,L "99T LOS Ppipusds “"ug1 E05 P.90.1d “ #91 708 Psonuou 5 "e9T 808 Pırfydordn © "s9ı 608 mmbime © "19T g08 Pmmaa "09T c05 Suardısop E »"6@1 908 Psodıuod * 841 018 Pmu.ınovan.gspuumyL 'LSL 805 Son -110 DD MDID.LISDUUMYL 98T SI Sapoyaı] wan.ınnumyL "GL — 336 — Die erste derselben stellt die Verbreitung der Formen innerhalb der Ostalpen dar, die zweite gibt für die sich auch anderwärts findenden Arten — in der ersten Tabelle mit * bezeichnet — die außer- alpmen Vorkommnisse an. Letztere liegen fast ausschließlich in Frankreich, nur 3 Formen werden aus der böhmischen Kreide angeführt, 3 aus der englischen, je eine aus der italienischen, spanischen und ostindischen; eine Art (Astrocoenia decaphylia), findet sich nach Duncan auch im Miocän von Jamaica. Aus der Vergleichung der beiden Tabellen ergibt sich, daß von den in den sog. Gosauschichten sich findenden 181 Spezies oder mit Einschluß der Varietäten 187 Formen, 45 Spezies bezw. 47 Formen auch anderwärts vorkommen. Man ersieht ferner, daß den größten Formenreichtum die Riffbildungen des Nefgrabens bei Rußbachsag bergen, nämlich 111 Formen. An zweiter Stelle rangiert in dieser Beziehung der Scharergraben bei Piesting mit 70 Formen, an dritter der Zimmergraben bei Gosau mit 68 Formen. Von den 111 Formen des Nefgrabens sind 8 bis jetzt ausschließlich in diesem gefunden, nämlich: Aulopsammia reptans, Cyelolites placenta, Diploctenium ferrum equinum, Dipl. Haidingeri, Diploria latisinuata, Psilogyra Telleri, Rhizangia Michelini, Thamnastraea carinata. Dem Scharergraben bei Piesting sind eigentümlich: Heterocoenia erecta, Lasmogyra fenestrata, Latimaeandraraea concentrica und Lat. angulosa,; dem Zimmergraben: Oculina Schlosseri und eine Trochoplegma-ähnliche Oyelolites-Art. Die Zahlen rechts von den Korallennamen in der ersten Tabelle geben die Seite an, auf welcher sich im ersten Teil dieser »Studien« die Art aufgeführt bezw. beschrieben findet. Da viele Exemplare in den Samm- lungen nur mit »Gosau« bezeichnet sind, so mußte außer den Kolumnen für die angegebenen speziellen Fundorte noch eine solche zur Aufnahme derartiger Formen eingestellt werden. Hatten dagegen von einer Art aus den Umgebungen von Gosau sämtliche Exemplare speziellere Fundortsangaben, so ist die »Gosau<-Kolumne leer gelassen worden. Der in meiner ersten Arbeit mehrfach als Fundort angegebene Zellersee (auch »Irrsee« genannt, nördlich des Mondsees) ist in der Tabelle weggeblieben. Wie ein Blick auf eime geologische Karte zeigt, stehen an ihm keine Gosauschichten an, sondern die ihn um- kränzenden Höhen bestehen aus Flysch., Auch Fugser! gibt an, daß die an jenen Gehängen auf- tretenden Hippuriten und andere Gosauversteinerungen nur glaziale Findlinge sind. Tabelle II. Vorkommen von Gosauformen ausserhalb der Ostalpen. 3. Actinacis Martiniana Figuieres. 8. Astrocoeria decaphylla Cenoman vom Sandberg bei Teplitz und von Haldon in England. Corbieres: Bains-de- Rennes; Beausset, Uchaux; Mioeän von Jamaica (nach Duncan). 9. n Konincki Corbieres. 10. = Orbignyana Corbieres, Figuieres. 11. r ramosa Corbieres, Soulatge, Figuieres, Beausset. 11a. ” „ var. reticulata Corbieres, Figuieres. 22. Oladocora Simonyi Corbieres. 24. Columnastraea slriata Corbieres, Figuieres, Beausset. \ 29. Cyelolites discoidea Corbieres: Bains-de-Rennes, Carcasonne, Castres, Sougraigne; Beausset, Perigueux. 30. u elliptica Bains-de-Rennes, Montferrand (Aude), Allauch, Martiques, Figuieres, Beausset, Perigueux, Uchaux, Perpignan, Royan. ! FUGGER, Das Salzburger Vorland p. 417 (131) Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. Wien 1899, Bd. 49. Corbieres, Allauch (Bonches-du-Rhöne). Corbieres: Rennes-les-Bains, Montagne des Cornes. 31. Oyelolites ewcelsa 32. m Haueri 33. e lemisphaerica Corbieres, Martigues (Bouches-du-Rhöne), Beausset. 35. n numismalis Corbieres, Uchaux, Montdragon. 37. n Orbignyi Beausset. 39. » polymorpha Corbieres, Figuieres, Beausset, Allauch, Brignoles (Var), Riol, Sougraigne, Piolence bei Orange (Vaucluse), Red chalk von Hunstanton in Norfolk. 41. 5 undulata Corbieres, Beausset, Pyrenäen von Catalonien. A F var. Reussi Corbieres: Bains-de-Rennes. 43. Dendrogyra Salisburgensis Beausset, Martigues, Figuieres, Bains-de-Rennes. 53. Diploctenium lunatum Bains-de-Rennes, Sougraigne, Martigues, Beausset. 65. Heliopora Partschi 67. Heterocoenia cerassolamellata Uchaux. Cenoman von Radovesnitz und vom Sandberg bei Teplitz. 73. m provincialis Corbieres, Uchaux, Beausset. 75. h verrucosa Urgonien von Capri. 83. Lasmogyra occitanica Corbieres: Soulatge. Palaeontographica. Bd. LIV. 90. Latimaeandraraea atacianı Corbieres: Bains-de-Rennes. 9. ” morchella Corbieres. 97. Leptophyllia cluvata Corbieres. 104. Maeandrastraea cf. arausiaca Corbieres, Uchaux. 105. ef. crassisepta Corbieres: Soulatge; Figuieres, Beausset. 106. N macroveina Corbieres. 125. Phyllocoenia lepida Beausset. 127% m pediculata Corbieres, Martigues, Allauch. 129. Phyllosmilia Basochesi Corbieres, Fr&jus (Var), Martigues. 132. Placocoenia Dumortieri Corbieres: Rennes-les-Bains. 137. Placosmilia arcuata Martigues, Öorbieres: Sougraigne, Bains-de-Rennes. Beausset. 138. cumeiformis Corbieres, Martigues; Cenoman von Haldon in Devonshire. 144. Polytremacis Blainvilleana Corbieres, Uchaux. 156. Thamnastraea agaricites Corbieres. 159. ” composita Corbieres, Beausset. 160. & decipiens Cenoman vom Sandberg bei Teplitz; Le Mans, Ile Madame. 166. a splendida Corbieres, Beausset. 167. Thecosmilia rudis Toulon. 174. Trochosmilia complanata Corbieres, Mazangue, Cadiere, Beausset, Brignoles (Var) Martigues. -175. nn cuneolus Martigues, Brignoles, Beausset. 176. n didyma Corbieres: Sougraigne. Beausset. 178. cn inflexa Trets (Bouches-du-Rhöne), Trichinopoly-group von ÖOstindien. 43 Inhaltsverzeichnis. Seite Einleitung‘: WE Nat IT men RAR ee Se 251 1. Geologische Beschreibung der Umgebung von Gosau . . 2 2 2 2.0. 253 Bärenbachsraben“ 7.195.008; rm, lol Sr ee ER ERENGEe 253 Rärbersrabens. & Vol ya ee ey er ee A N 253 Kreuzoraben tr 1 Se a ee ee ee RR ale Bere BAR Nor er ER 254 Edelhachgraben ser nur ee ee 255 Gschröfpallen? ru Von a RE ER 257 Brunstloch sin ur V.y nation EN EM en ENE SRTER 264 ‚Wiegscheidsraben: „.. vassanc ll EN 266 Paß-Gschüttgraben u. 7..0. 7.2 Ns u a Er 269 Boschnalp mg "u: er N a ee N ee Wire, BR RR EEE 273 Liefer-:oder- Tauerngraben., un u A Een nr 273 Zimmer: (= Ronto-)UGraben ul, ae ee Nee ee u NN 275 Kaltwassergraben ... vn. arm an al EN ER 280 Neualper. ia. au A. Nu ee RE ER 282 Stöckelwaldgrabenu. An. Wr ee TE era U EEE RE 282 ITSUNWAnd A en ne Hal Er Re een a Are Rn er 285 HOrm&ck:n 8, 2 ee ee rue Nr. rl oe EEE Wer BE ne 287 Ober-Stöcklör.:, ze as el Ne EN RR 288 Nefgrabena. nt ante 2 onen oo er era El Ber IrRzr lee Bel a VER REN 289 IH6chmoosgrabenr „une tene. ur EEE Bu 298 Windbachsräben! „u... 20... uaWese an ED Pe Er 299 EINSLELOTADEN.. 10.0 rt au ea REEL San Br a ak U 299 IOTNSPILZ) "Ian a unver en een a ee er De le ER MER RB a 302 WBrUNNkKaar" na een Je Wet DNB nee AN NODRRE NO RE ae 303 HOhbUühl HE Eee ER Te 304 Höhkögerl nungen a, el ee re ee a ee 304 Hofergraben. u. ur 0 N ee a te ee ne a 305 Schleifsteinbrüche ver non Er A ee er EEE 309 Katzenhofalp: 0m. en a EN ES REN 309 2. Gliederung und Altersbestimmung der Kreideschichten bei Gosau . . 310 3. Genetische und faunistische Verhältnisse der Kreideschichten bei Gosau 316 4. Korallen und Hippuriten der Gosauschichten. . 2. 2. 2... m m 2 0. 322 Trochocyathus Amphatratesiu 0 1270 „one Ko ats ae ER ER Rz a 322 IHinpurstesuck-Kcarınthracı sa a N I rer Er 322 ‚Hipp:\Ch: Oppeln os nee Dean 324 Ehpp.NaflGosamiensisn a rl en Kr NS er 325 Ey BG ER ED. 6, Fe Lo, ee area alone 0 or 0 326 Hipp .Ncolliciatus; ran. Re ES RB LER LE BR er 397 Anhang: Verbreitung der in den sog. Gosauschichten der Ostalpen vor- kiomimtenndiem So KSoir.a)lllemtairitiein rer 329 Register zu Band LIV. Die mit * bezeichneten Arten sind beschrieben. * Acmaea lineata KLipst. sp. 76. Actaeonella eonica ZEK. 268. elliptica ZEK. 268. 5 gigantea D’ORB. 264. Actinacis Martiniana D’ORB. 257. Adiantites digitatus Göpr. 189. Agathelia asperella Rss. 257. Amauropsis bulbiformis Sow. 284. Be 5 (Prostylifer) paludinaris MÜnsr. 110. Ammonites quinquenodosus REDT. 274. Anatina producta ZIıTT. 283. ” Royana D’ORB. 283. * Angularia (Aristerostrophia nov. subg.)gra- eilis sp. n. 107. E (Purpurina) loxonemoides KırtL. 107. & R " pleurotomaria Münst. 106. 5 Di ” subpleurotomaria Münsr. 106. Anomia Coquandi Zıır. 283. Anomozamites gracilis NAarH. 176. Anoptychia eoronata 113. Araucaria peregrina QUENST. 186. Araucarioxylon virginianum 199. 5 Woodwoithi 199. Argiope ornata SUESS 305. Arundites priscus BrAauns 171. Astarte laticostata DESH. 293. *Astralium Link 84. = n (Pachypoma) calear Münst. 85. H h n Haueri Kırrı. 84. $ E ir insolitum KLipst. 84. Astraraea media FELIx 257. Astrocoenia decaphylla E. H. 319. # ramosa E. H. 256. Aulopsammia reptans 336. Baiera Czekanowskiana 196. „ digitata Braun 189. „ sp. ef. longifolia PomEr 195. n *Baiera sp. ind. 197. „ taeniata Braun 191. Batolites tirolieus Douv. 257. 264, Berenicea phlycetaenosa Lau. 283. ‚Bifaxaria abyssicola Busk. Biradiolites Mortoni MANT. sp. 289. Boysia Reussi SToL. 281. Brachyphyllum nepos 192. *Brochidium eingulatum Münsr. 83. Calamites Gümbeli SCHENK 169. a hoerensis HısinGER 170. Lehmannianus GÖPPERT 169. " suleatus 170. Camptopteris Münsteriana STERNB. 172. e ? platyphylla Göpperr 172. 133. n pustulosus Stopp. 99. Cardium productum Sow. 288. Caryophyllia eyathus 256. Ceratites ? cingulatus Münst. 83. en venustus Münst. 83. | Ceratotrochus Amphitrites FeLıx 322. *Ceriopora 237. n annulata Reuss 216. depressa Russ 238. [62 n globulus Reuss 239. 5 lunula RÖMER 238. megalopora REuss 237. 2 orbieulata Rruss 239. Reussi Hac. 216. x 2 seminula RÖMER 239. = spongitis GoLDF. 238. | 5 vertieillata GoLDF. 216. Cerithium colon Münst. 126. n fureatum ZErR. 284. = provinciale D’ORB. 284. Chama Haueri Zırr. 269. *Cheilostoma Avisii J. Böhm 81. Chemnitzia solida KokeEn 121. 5 posterus DEFFNER U. FRAAS 170. *Capulus (Phryx) bilateralis BLAscHk& 108. Chemnitzia sphinx Stopp. 119. ” terebra LAuBE 115. Chondrites flabellatus UnGER 197. Cladocora tenuis REuss 293. *Qlanculus nodosus MünsT. sp. 86. - a tschapitensis Read. 87. *(lathropteris meniseoides BRonGT. 172. Clypeolampas gosaviensis 309. Codiopsis Felixi Lamp. 319. *? Ooelostylina sp. 119. P cochlea Münsrt. 121. = 5 coniea Münst. 120. 5 erassa Münsrt. 122. & r elegans sp. n. 123. Rn Griesbachi Kırrtı 123. N » Karreri Kırıı 118. e en Münsteri J. Böhm 122. e ni similis Münsrt. 119. * m solida Koken 121. = " Stolleri KLıpst. 122. * ” turritellaris Münst. 119. % " virgata sp. n. 123. *Collonia eineta MÜnsT. 85. = ef. reflexa Münsrt. 86. ” *Öolubrella Kokeni sp. n. 108. Columnastraea striata E. H. 293. \"Coniferae 195. *Coniferenzapfen ? 177. Corbula angustata Sow. 256. Crassatella macrodonta ZıTT. 254. Crieopora pulchella Reuss 214. Crisidmonea cancellata GoLDF. 222. *Crisina foraminosa REUSS 297. *Oryptaenia expansa Sow. Sp. 25. “ nodosa nov. sp. 26. = s rotellaeformis DUNKER sp. 24. *Öryptonerita elliptica Kırrı 102. © " Sturanyi BLASCHEE 103. *Ctenopteris ef. eycadea BRongt. 176. Cucullaea gosaviensis_ZITT. 272. Cupressites liasinus KURR. 188. Cycadopteris Bergeri SCHIMPER 176. Cyeadorhachis armatus 196. Cyelolites elliptiea Lam. 254. en nummulus Reuss 266. " Orbignyi From. 284. F' seutellum Reuss 256. “ undulata Brv. 256. Cyelopteris dieitata BRonGr. 189. 5 ineisa Eıcnw. 189. Cyprieardia testacea Zırı. 269. 272. "Defraneia aspidoides nov. sp. 234. n stellata GoLDF. 235. Dejanira bicarinata Stol. 281. 5: Hoernesi Stor. 281. Delphinula Verneuili KLıpst. 83. Delphinulopsis arietina LAUBE 90. " armata Münst. 92. Rn binodosa Münst. 90. S ef. Bruelensis Krrmr. 100. “ ef. Cainalloi Kırrr. 99. ; ef. esinensis Kırrı 100. „ pustulosa Münsr. Dendrosmilia crassa FELIx 286. *Dentalium eyrtoceroides n. sp. 71. 2 nudum ZEk. 284. ni simile n. sp. (non MÜnsTER) 71. = 5 undulatum 71. "Dicosmos (Fedaiella?) maculatus Kuıpsr. var. Seisensis BLASCHKE 97. Dieropteris longifolia Pomer, 195. *Dietyophyllum sp. 171. * rn acütilobum 171. 172. nr exile BrRauns 171. 172. Nilssoni BRongr. 172, Dioon edulis L. 180. * Dioonites MiQuEL 179. $ = acutifolius KuRR. 180. = Dunkerianus Görr. 179. 4 Kurri SCHIMPER 180. 5 speetabilis NATHORST 179. Diploctenium conjungeus Rruss 288. ” contortum REuss 293. Diploria latisinuata 336. *Diseoporella”pygmaea Rruss 236. “Ditremaria quinqueeineta Zier. sp. (emend. D’ORB.) 63. » suevica QUENST. 63. Echinostrobus Sternbergi 192. "Entalophora attenuata Stor. 213. “ n elavula Reuss 214. n Geinitzi REuss 215. » pulchella Reuss 214. * u Entalophora raripora D’ORB. 213. EN subregularis D’ORB. 215. | e virgula HAGEnow 213. , *Equisetites? sp. cf. Lehmannianus GöpP. 169. | *? Euchrysalis sp. 124. * “ en alata Kırın. 124. * n fusiformis MüÜnST. var. crassa Kırrmr. 124. = sphinx Stopp. 119. *Eunemopsis epaphus LAUBE 89. Euomphalus artieulatus GoLDr. 83. » eingulatus Münst. 83. a planus Rean. 82. = = Telleri Kırır. 82. 132. = H venustus Münsr. 83. 132. & Walenstedti Lrxpsır. 83. Eustylus triadieus KırtL 117. *Euthystylus angustus Münst. 118. Exogyra plieifera CoQ. 290. Fasciolaria baecata Stor. 289. * Fedaiella inaequiplicata KLıpstr. 96. Filieites cycadea Bronart. 176. Fillisparsa Orakeiensis StoL. 233. m varians Reuss 233. *Fllemingia bistriata Münsr. 89. Fossariopsis binodosa J. Bönm 90. on Münsteri LAUBE 90. Fossarus concentricus Münst. 92. *Fossile Hölzer 198. *Frombachia Uhligi Br. 93. sinkgo biloba 190. „ digitata BRONGT. (STERNB.) 189. \ Huttoni STERNB. 190. „ Integriuscula Heer 189. „ multipartita 190. „ pluripartita 190. ., polaris NATHorsT 191, a ? sp. 197. *Glossozamites oblongifolium Kurr. 181. *Goniogyra armata Münst. 114. Haliotimorpha Dieneri BLASCHkE 98. 132. Haplophragmium ef. irregulare Röm. 304. Helicina expansa Sow. 25. S polita Sow. 25. Hemipneustes Felixi 309. Heterocoenia erassolamellata E. H. 282. » erecta 336. N Stachei FELIx 273. *Heterogyra Kokeni BLASCHKE 126. Heteropora diehotoma GOLDF. hs retieulata MARSSoN 218. 2 ” subretieulata Reuss 218. 241. * * Hippurites Boehmi Douv. 264. *326. 20 earinthiacus RepL. 289. *322. „ Chalmasi Douv. 326. en collieiatus Woopw. 287. *327. en cornu-vaceinum BRONN. 279. " dilatatus Zur. 324. M exaratus Zırr. 327, on gosaviensis Douv. 264. *325. 7 Lapeirousi var. erassa Douv. 268. n Oppeli Douv. 255. *324. M suleatus DEFR. 264. *Hologyra alpina KokEn 9. “ s eipitensis BLASCHKE 94. ” fastigata Stopp. 94. ® is excelsa HAUER 94. & „ ladina Krrmı. 95. = limneiformis LAUBE 94. Holopella punetata Münsrt. 114. *Hornera d’Archiardii Reuss 229. n asperula REuss 229. = 5 eircumporosa nov. sp. 232. ; h, eoncatenata REUSS 228. = r frondieulata Lux. 231. 241. 7 serrata Rruss 229. = a sparsa REuss 231. # ” subannulata Phır. 230. er trabecularis Reuss 231. Hydnophora styriaca Reuss 264. Janira quadricostata Sow. 283. Ichthyosaurus aeutirostris 153. r Bodenbenderi 147. & campylodon CARTER. 156.160. ;e extremus 157. # hildesiensis KokEn 156. 160. = er platydactylus sp. n. 139—162. 3 polyptychodon Koken 156. 160. 2 posthumus 162. h quadrieissus QUENST. 145. 158. „ Strombecki H. v. MEYER 156. 160. *Idmonea atlantica FORBES 223. 241. BR bifrons WATERS 225. Kon cancellata GoLDF. 222. = compressa REusSS 223. * nr coneaya Rruss 221 Rn Giebeli Stor. 222. er Giebeliana StorL. 222. en gracillima Reuss 221. 5 nonretieulata nov. sp. 226. on parvula nov. sp. 226. ” er pertusa REUSS 224. 3 £ producta SEGUENZA 224. „ pseudo-disticha GoLDF. 225. 2 ! DE a 1 KT hr Eh nn Su Idmonea punctata Busk. 297. a; reticulata REuss 220. I trapezoides D’ARCH. 221. Jeanpaulia longifolia Sar. 195. Inoceramus Mülleri PETRASCH. 298. ef. regularis DEFR. 298. ä Zitteli PETRASCH. 298. *? Katosira sp. 114. *Keration. gen. nov. 83. 132. ” = n nautiforme sp. nov. 84. *Kokenella Laubei Kırrı. 76. * ” rugosa READ. 76. Lasmogyra fenestrata 336. " tortuosa FELIX 287. Latimaeandraraea morchella FELIx 298. Laubella delicata LAUBE 82. = „ sp. 82. Limopsis calvus Zımr. 298. Liopistha frequens Zırr. 272. Lithodomus alpinus Zımr. 319. Lomatopteris burgondica SAp. 195. > eirinica Sap. 192. z ; jurensis KuRr. 192. Moretiana 195. ” *Loxonema (Allostrophia) perversum Münst. 5 112. Ri (Anoptychia) compressum sp. n. 113. n arctecostatum Münst. 111. “ R cf. constans J. Bönm 112. e latescalata LAuBE 106. j subornata Münst. 111. n subpleurotomaria Münsrt. 5 sp. 113. ® Hr tenue Münsr. 110. “ a Walmstedti Krıpsr. 112. Macrochilina Sanılbergeri LausE 125. =P 5 sp. 125. Macerochilus paludinaris Münst. 110. *Marmolatella (Haliotimorpha) Dieneri BLASCHEE 98. Melania angusta Münsr. 118. 5 Bolina Münst. 128. 5 coniea Münst. 120. 5 crassa Münst. 122. 2 granulato-eineta SToL. 281. = latesealata KLipst. 106. n multistriata WöHrn. 103. en paludinaris Münst. 110. n perversa Münst. 112. r rugosocostata KLıpst. 111. n similis Münst. 119. * * x BEI Melania subeolumnaris Münst. 117. “ Stotteri Krıpst. 122. \ tenuiplicata Kuıpst. 111. n turritellaris Münsrt. 119. variabilis KLıpst. 110. Mielanoneıe dubia StorL. 281. r laevis StoL. 281. Micraster tercensis (oTT. 305. Mixosaurus cornaliauus 153. Modiola flagellifera ForB. 274. typica FoRrB. 272. Monodonta eineta KLıpst. 85. nodosa Münst. 86. 5 subnodosa LAUBE 86. Mortoniceras texanum Röm. 274. Multitubigera micropora REuss 236. Murchisonia ? alpina Eıcaw. 129. ” Myoconcha Maximiliani Leuchtenbergensis |" Kuipst. 137. Natica (Ampullaria) pleurotomoides Wıissu. 110. Cainalloi Stopp 94. cassiana Wıssn. 102 expansa LAUBE 102. fastigata Stopp. 94. impressa LAUBE 96. inaequiplicata KrLıpst 96. lyrata Sow. 298. maculosa KLipst. 97. Mandelslohi Kripsrt. 100. 132. plieatilis KLiest. 101. robustella Stopp. 102. sublineata Münsr. 109. substriata Münst. 109. Naticella acutieostata KLıpst. 96. anomala Kırımr. 84. armata Münst 92. eineta Kuipst. 91. eoncentrica Münst. 92. deceussata Münsrt. 91. Münsteri KLıpst. 90. nodulosa Münsr. 91. plieata Münsrt. 92. striatocostata Münst. 109. sublineata Münst. 109. Nankoneie cassiana Wıssm. 102. expansa LAUBE 102. inaequiplieata Krıpst. 96. ? ladına Kırmr. 95. neritacea KLıpst. 97. pseudoangusta Kırıı 94. sublimneiformis Kırtı 94. ” Nerinea bieincta BR. 268. Buchi ZEX. 284. flexuosa Sow. 254. 284. granulata Münst. 284. | nobilis Münst. 284. | Nerita callosa Stopr. 99. | erepidula Stopp. 99. *Neritaria cassiana Wıssm. 102. 132. ; N Wıssum. var. expausa | LAußE 102. Mandelslohi KLıpst. 100. he ri plieatilis KLıpst. 101. 152. similis Koren 101. transiens KırrL 102. | *Neritopsis GRATEL. 90. 1° A armata Münst. 92. £ 5 deceussata Münsrt. 91. " ornata Münsrt. 91. |* r subornafa Münsrt. 91. 5 Waageni LAUBE 92. Neuropteris limbata QuEnst. 192. | *Nilssonia (Anomozamites) sp. ef. gracilis NATHoRST 176. [2 2 sp. ef. polymorpha SCHENK 175. | r media 176. “ rn propingua GÖPPERT 174. Nucula Stachei Zımr. 274. Oculina Sehlosseri 336. Odontopteris, Bergeri Göprp. 176. cycadea BronGr. 176. | = jurensis Kurr. 192. Omphalia Kefersteini ZER. 284. | Omphaloptycha Münsteri J. Bönm 122 | Oonia similis Münsr. 119. | Orthostylus angustus Münsr. 118. | Otozamites Beani Broxgt. 183. en Feistmanteli Zıcno 182. 6; N (Ptilopbyllum?) graeilis Kurr. | 183. = n Mandelslohi Braun 182. Massalongianus Zıcno 182. Reglei SaporrA 182. Bethrdisene Neubergieus DE GROSS. 329. Pachypoma calear MÜnsT. 85. calvae LAUBE 84. F insolitum Kırrtı. 84. Pagiopbyllum araucarinum 187. 5 Kurri SCHMPER 186 | liasinum SAPorTA 186. peregrinum 187. Palaeocyparis Itleri 192. princeps 192. ” Palaeocyparis sepernenda 192. “Palaeonarica coneentrica Münst. 92. ® hologyriformis BLASCHKE 93. (Parapalaeonariea) Kittliana BLASCHKE 93. 132. * Palaeoxyris Münsteri Presı. 177. Palaeozamia bengalensis 182. Paludomus Pichleri Hörn. sp. 282. Parastraea grandiflora Reuss 973. Patella J. Böhmi v. WÖHRMANN 72. n erasseradiata KırtL. 75. erateriformis Kırtı. 74. Goldfussi Münsr. 100. granulata Münst. 73. Gremblichi v. WÖHRN. 73 lineata Stopp. 74. 2 magna n. sp. 74. nuda KLıpst. 73. radians n. sp. 75. seutelliformis BLASCHKE 74. sparsicostata J. BÖHM 74. Perna faleata Zırr. 272. Peuce Württembergica 199. ' Phyllosmilia Aegiale Feuıx 299. Phymosoma microphyma Lame. 319. nefgrabenense Lan. 319. Pileopsis pustulosa Münst. 100. Placohelia bigemmis FrLıx 268. Placopsilina cenomana D’OrB. 282. 319. 75. Placosmilia euneiformis M. Epw. 254. 261. Plagioptychus Aguilloni D’ORB. 264. “Platychilina Cainalloi Stopp. sp. 99. x pustulosa Münst. 100. e Wöhrmanni KokEN 99. Pleurocera Haueri E. H. 286. Pleurotomaria acutecarinatus GOLDF. 54. = actinomphala DEsLone. 41. Agassizi QuUENST. 57. 58. Ajax D’ORB. 50. alba Quenst. 56. Aleyone D’ORB. 50. ne n amalthei Qurnst. 17. 18. n var. elegans 19. 5 var. tardita 19. amonea D’ORB. 50. anglica Sow. sp. 14 17. " amnulata nov. sp. 39. apta nov. sp. 29. armata Münst. 40. Athulia D’ORB. 50. axinites QUENST. 24. Babeauana D’ORB. * *Pleurotomaria Bessina D’ORB. 37. * Rn bijuga QuEnsT. 62. binodosa Münst. 90. (Sisenna) bistriga QuENST. 61. & “ clathrata Münst. 52. canalifera LAUBE 80. eoronota Münsr. 77. * er decorata Zıer. sp. 51. * n rn var. pulchra 51. ’ n elongata Sow. sp. 34. S 5 „ var.conoidea D’ORB, 35. x “ Escheri Münst. 20. x 5 Eudora D’ORB. 56. & = faseiata Sow. sp. 32. fastigata nov. sp. 33. faveolata DESLoNG. 27. gigas QUENST. 22. Goldfussi nov. sp. 57. = A grandis nov. sp. 23. ; granulata Sow. sp. 42. 43. eranulata var. lentiformis DESLoNG. 45. Graseana D’ORB. 60. gyrocyela DESLoNG. 32. helieiformis Srtor. 24. Hesione D’ORB. 60. intermedia GoLpr. 16. x n jurensis Zıer. sp. 53. maerocephali QUENST. 38. Meyeri Krıpst. 78. x a minuta nov. sp. 61. Monsensis BuR. 60 montieulus DESLoNG. 38. Münsteri KLipst. sp. 78. multicineta ZIET. sp. 16. mutabilis var. patula Des- LONG 87. & opalina QUENST. 28. ornata QUENST. 42. x N Palaemon D’ORB. 45. $ a var. serpentina 47. * var. sueviea 47. * rn er var. Württember- gensis 46. phileta D’ORB. 53. . e Phaoedra D’OREB. 59. pietaviensis D’ORB. 34. plieato-nodosa Kuipst. 106. plicopunetata Huptest. 42. polita GoLDF. 24. prineipalis GoLDr. 12. princeps DUNKER (Dest..) 12. I * *Pleurotomaria psilonoti Quexst. 11. ” s; punctata Sow. 36. x R Quenstedtii GoLDrF. 28. radians Wıssm. 80. = r reticulata QuUENST. 55. 59. rotellaeformis D’ORB. 24. = n rotundata Münst. 30. = Br siliceea QUENST. 60. similis BLARE 14. singularis nov. sp. 22. = n Sirchingensis QuENST. 58. speciosa GOLDF. sp. 58. spiratissima QuENST. 34. n Studeri GoLDF. 20. 5 subeoronata Münst. 77. subcostata Münst. 81. “ 4 subdeeorata Münsrt. 21. ni subgranulata Münst. 78. sublineata 62. subnodosa GoLDr. 12, subornata GoLDF. 48. n var. adoxa 50. n; 5 var. ventruosa 51. 5 (Sisenna)subturrita D’ORB. 27. suprajurensis RÖMER 54. suturalis DESLoNgG. 25. i tenera nov. sp. 57. e torulosa nov. sp. 27. tuberculosa RÖMER 14. 17. Turneri nov. sp. 56. umbilicata nov. sp. 61. undosa SCHÜBLER sp. 31. 5 zonata GOLDF. 23. Plicatula aspera Sow. 257. Podozamites ? sp. ind. 197. Porcellia eingulata Münsr. 83. Potamides formosus ZER. 282. = Münsteri Kerr. 284. Simonyi ZER. 282. a; socialis ZER. 282. ı"Proboscina ef. subelavata Reuss 212. *Promathildia Bolina Münst. 128. r colon MÜnsT. var. Seisensis 126. = (Zygopleura) coronata KoKEN 128. * R Kittli sp. n. 127. = e parvula sp. n. 129. 2 5 sp. 128. striata sp. n. 199. = Stuoresensis Kırır. 129. Proraster atavus ARN. sp. 298. Prostylifer paludinaris Münst. 110. *Protorceula sp. 126. (Turritella) faseiata KLıpsr. 126. | = & subpunctata Münsrt. 125. Pseudofossarus eoncentrieus Münst. 92. *Pseudomelania sp. 115. u Er ef. Münsteri Wıssm. 115. 5 solida KokeEn 121. ” $ cf. subula Kırıı 115. *Pseudoscalites collariatus READ 105. = 5 paueistriatus Reap 104. Pseudotrochus meta 159. Psilogyra Telleri 336. Pterophyllum acutifolium KuRR. 180. Blassi ScHENnK 175. minus QuENST. 183. Münsteri GöpP. 175. oblongifolium Kurr. 181 propinguum GöpPp. 174. sp. 174. er zamites Schmideli (SCHENK) EnGert, 174. Ptilozamites acutifolius Morrıs 181. ; eutchensis Feist. 185. *Ptychomphalus gracilis REAnD 77. Ptychostoma faseiatum Kırrı 103. ” a graeile LAuBE 110. = 5 pleurotomoides Wıssm. 110. “ Wähneri Krrır 110. ”» *Purpurina Broilii RED 106. *Purpuroidea trinodosa Rran 105. "Pustularia alpina Eıcnw. sp. 129. Pustulipora elavula Reuss 214. inerassata RÖMER 214. ramosa RÖMER 214. B: rustica Hac. 213. ” virgula Hac. 213. Pustulopora anomala Reuss 213. „ attenuata StoL. 213. Puzosia Draschei Repre. 352. e Hernensis SCHLÜT. sp. 311. Quinqueloeulina Gosae Reuss 255. 266. Radiolites angeiodes Lam. 268. *Radiopora Goldfussi REuss 235. *Raphistomella radians Wiıssm. sp. 80. 132. Retepora eancellata GoLDF. 222. 5 disticha GoLDF. 225. Rhizangia Michelini 336. Rhizocorallium Jenense 263. = n rugosum n. sp. 268. Rhynchonella compressa Lam. 282. Rostellaria sp. 254. Rotella polita BRonn. 25. Salisburia dieitata SaporTA 189. "Sealaria spinosa Kkıpst. 107. RE triadiea Kırrı 107. Schizogonium scalare var. subeostatum Koken 81. subeostatum MÜNSTER 81. "Schizoneura sp. cf. hoerensis HısingGEr 170. ; Meriani HEER 170. "Scurria campanaeformis Kuıpsr. 72. ren striata READ 73. Serpula sp. 298. Solarium subpunctatum KLipsr. 80. cn venustum MÜNSTER 83. Sphaerococeides flabellatus ScHimPpER 197. Sphenopteris latifolia Pr. 189. Spirangium Jugleri ScHmPER 177. *Spirochrysalis bellelineata sp. n. 123. % nympha Münst. 124, Spiropora antiqua D’OrB. 216. “ » idmonoides nov. sp. 218. 244. ® H pulchella Reuss 216. z = tenuissima REuss 217. % verticillata GoLDF. 216. res longobardieus Kırrı, 118. radieiformis J. Böhm 117. = ; subeolumnaris Münsr. 117. Spongites saxonicus GEM. 275. *? Stephanocosmia sp. 114. Stereocidaris sceptrifera,Manr. 293. Stomatia Ceruli Stopp. 99. = Chioechi STOPP. 90. h coronata STOPP. 90. Streblopteria pusilla GEmm. 137. *Stuorella sp. 81. - subeoncava 81. Synhelia gibbosa Reuss 268. "Taeniopteris tenuinervis BRauns 173. Tanalia spiniger SrorL. 285. *Telleria umbilicata KırıL 125. *Temnotropis bicarinata LAUBE 76. < 5 carinata Münsı. 77. Terebratulina graeilis ScHhLorH 286. Thamnastraea agarieites Reuss 255. procera REuss 273. Theeidium Wetherelli MorRIS 286. Thinnfeldia rhomboidalis 194. *Tretospira fasciata Kırrı 103. “= multistriata KokEN 103. Trigonia limbata D’ORB. 274. Trochilites granosa SCHLOTH. 12. Trochocyathus Amphitrites FELıx 256. *322, ” mierophyes FELIX 256. Troehosmilia bipartita Reuss 256. * Trochus anglicus Sow. 14. bistriatus Münst. 89. decoratus Zıer. 51. elongatus Sow. 34. fasciatus Sow. 32. glandulus LAuBE 88. granulatus Sow. 42, > insolitus KLıpst. 84. jurensis 52. 53. multieinctus ZIET. nudus Münsrt. 88. ornatus Sow. 45. princeps Dunk. u. Koch 12. punctatus Sow. 36. quadrangulo-nodulosus KLiPsr. 86. quinqueeinetus ZIET, 63. retieulatus Sow. 16. ae sp. 88. speciosus GOLDF. 53. undosus Ziıer. 31. 5 Waageni sp. n. 88. mnesihjlins ef. geographieus Stopp. 116. Suessi BLASCHRE 116. submilitaris BLASCHKE 116. (Turristylus) triadieus Kıttu 107% Tubulipora (Fillisparsa) varians Reuss 233. Turbo einetus Münsr. 85. „ epaphus LAauBE 89. pleurotomarius Münsr. reflexa Münsr. 86. striatopunctatus Münst. 85. subcarinatus Münst. 85. subeinetus Münst. 85. subpleurotomarius Münst. 106. textorius sp. n. 85. trieingulatus KLıpsr. 85. Tinrerteile acuticostata KLıpsr. 110. 5 aretecostata Münsr. 111. n armata Münst. 114. 5 Bolina Münsrt. 128. 5 colon Münsr. 126. nodosoplieata Münsr. 110. punctata Münst. 114. quadrangulata Krıpst. 126. rigida Sow. 284. spinosa Kuıpst. 107. subpunetata Münsr. 125. suleifera Münst, 89, tenuis Münsr. 110. Walmstedti Kuıpst. 112. Short sp. 90. 106. Umbonium Grobbeni BLASCHRE 89. helieoides Münst. 90. umbilicus REeAD 89. 132. Undularia carinata: KoREn 125. disputata 122. scalata 122. 7 subpunctata Münst. 125. Vaeinites Boehmi Toucas 326. gosaviensis Toucas 325. " Oppeli Toucas 524. Volutoderma elongata GABB 286. Volvulina laevis D’OrB. 254. 255. 263. Waldheimia tamarindus Sow. 286. Widdringtonites fastigatus STERNB. 189. + 5 liasinus KURR. 188. n Ungeri 189. \ Williamsonia gigas 175. | ns peeten 184. ®Worthenia eanalifera MünsT. sp. 80. * cassiana Kırıı 80. = n coronata MÜnsT. 77. H Münsteri KLıpsr. 78. ” 7 Druckftehler-Berichtigung. \*Worthenia subgranulata Münst. sp. 78. 2 " subtilis Krıpst. sp. 80. II r turrieulata Kırtı 79, 157. Zamites Feneonis BroxGt. 175. graeilis KuRR. 183. | n Mandelslohi ScHIMPER 182. \*Zapfen von Cupressites (Palaeocyparis) ? | 198. *Zapfenschuppen von Araucaria? 198. Zygopleura coronata KokEN 128. Seite 63 unter Ditremaria suevica QUENSTEDT ist noch einzufügen: Taf. V, Fie. 12. | Geoemasischer Wegweiser durch Württemberg. Anleitung ‚zum Frkennen der Schichten und zum Sammeln der Petrefakten von Dr. Th. Engel, Pfarrer in u N Dritte, vermehrte und. vollständig umgearbeitete Auflage, Herausgegeben unter Mitwirkung von Kustos Dr. E. Schütze, ‚gr. 8%. 670 Seiten. mit e Tafeln, 261 Textfiguren, 4 geologischen Landschaftsbildern, 5) 5 Profiltafeln und einer geognostischen Ueber- sichtskarte. Eleganı in | Leinwand. ‚gebunden Mk. 1a. —. _ Geologiseh-geographische Profile von Württemberg. 22 Für den Schulgebrauch entworfen ER VOR RU BE ON Me a "Dr. ©. Rumm. N RR 6 Blatt a 1 ‚m lang und 83 em hoch. Ausführung in 10 Parbei. Aut Leinwand aufgezogen mit Stäben: und Oesen zum Aufhängen, Nebst einer Erläuterung zu den Tafeln. ; Preis Mk. Bi mi den " Valkangbiten Mittelamerikas und. Westindiens. 2 Von Dr. Karl Sapper. - Preis brosch. M. 6.50, ‚geb. .M. 0 . jeden Vulkanologen | und Erdbebenforscher unentbehrlich, % Ed ; 5% 3 äushofer. Tafel 1-83. In der E. Schweizerbartschen Verlagsbuchhandlung (E. Nägele) in Stuttgart ist erschienen: Seit 1833 Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. Unter Mitwirkung einer Anzahl von .Fachgenossen herausgegeben von E. Koken, in Tübingen. M. Bauer, Th. Liebisch in ‚Marburg. in Göttingen. Jährlich erscheinen 2 Bände, je zu 3 Heften. Preis pro Band Mk. 25.—. Seit Mai 1900 Centralblatt Mineralogie, Geologie und ea Herausgegeben von E. Koken, in Tübingen. 2 Nummern. Preis für Nichtabonnenten des Neuen Jahrbuchs Mk. 12.— pro Jahr. Th. Liebisch in Göttingen. M. Bauer, in Marburg. Monatlich Abonnenten des Neuen Jahrbuchs erhalten das Centralblatt unbereohnet. REPERTORIUM Neuen Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie für die. Jahrgänge 1900—1904,- das Zentralblatt für Mineralogie etc. Jahrg. 1—5 (1900—1904) und die Beilagebände XTII-XX. Sach- und Ortsverzeichnis für die darin enthaltenen Originalabhandlungen und Referate, 594 Seiten. Preis Mark 16.— Ein Personen-, 8°. Führer zu geologischen Exkursionen durch den südlichen Schwarzwald, den Jura und die Alpen von C. Schmidt, A. Buxtorf und H. Preiswerk. SER. = Preis Mk. 5.—. 70 Seiten mit 6 farbigen Profiltafeln. Druck der Stuttgarter Vereins-Buchdruckerei. Festschrift = ÄDOLFY. KOENEN | gewidmet von seinen Schülern zum siebzigsten Geburtstag am 21. März 1907. Kl. 4°. XXXI. 115 Seiten. Be Mit 1 Porträt, 18 Tafeln, 1 Textbeilage und 20 Textfiguren. R 16 Abhandlungen von Bücking, von Linstow, Grupe, Steuer, Menzel j Beushausen, Tornquist, Mestwerdt, Holzapfel, Denckmann, Stille, ‘Clarke, Rinne, Smith, Bode, Harbort. Preis: Brosch. Mk. 26.—. Festschrift HARRY ROSENBUSCH Gewidmet von seinen Schülern zum siebzigsten Geburtstag, 24. Juni 1906, Mit einem Porträt, einer geol. Karte, 11 Tafeln und 35 Textfiguren, Mit Beiträgen von: E. Becker, R. A. Daly, L. Finckh, U. Gruben- mann, C. Hlawatsch, W.H. Hobbs, E. O.Hovey, M.Koch, L. Milch, O. Mügge, Th. Nicolau, A. Osann, C, Palache, H. Preiswerk, G. Steinmann, W, Wahl, E. A. Wälfing. Gr. 8°. VIII. 412 Seiten. — Preis Mk. 20.—. Mikroskopische der Mineralien und Gesteine 3 von H. RonenbuscH Beau Vierte Auflage. —— a Massige ST z I. Hälfte. Tiefengesteine — Gangeeste Gr. 80%, 716 Seiten. — Preis Mk. 28.— (Die zweite Hälfte „Ergussgesteine“ befindet sich im D: br Tafel l. K. Sieberer: Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura. Die Originale wurden von der Firma Rommel & Co. in Stuttgart photographiert und im Lichtdruckverfahren repro- duziert. Alle Formen, mit Ausnahme von Ss. subturrita und Pl. minuta, wurden in natürlicher Größe aufgenommen, erlitten aber durch die Vervielfältigung eine Verkleinerung von einigen mm. Wer weiß, wie die Gastropoden mit ihrer überaus zarten und vergänglichen Skulptur der Reproduktionstechnik große Schwierigkeiten bereiten, der wird kleine Unvoll- kommenheiten im Bilde leicht verschmerzen. Die Figuren sind ein getreues Abbild der Natur und haben dadurch ihren besonderen Wert erhalten. Es ist ja die Tatsache nicht zu bestreiten, daß die Abbildungen bei QUENSTEDT, GOLDFUSS und andern älteren Palaeontologen oft schöner und vollkommener sind als die Originale selbst und bei Vergleichen wird man immer mehr oder weniger enttäuscht. Bei den vorliegenden Tafeln wurde dieser Fehler vermieden und der Sammler und Palaeontologe wird wenigstens nicht irre geführt. Die mit T bezeichneten Originale gehören der Universitätssammlung in Tübingen, mit S dem Naturalienkabinett in Stuttgart, mit M der bayrischen Staatssammlung in München und mit B der Privatsammlung des Herrn Dr. BECK in Stuttgart. Palaeontographiea. Bd. LIV. Sa < spuau - — Tafel-Erklärung. Tafel 1. Pleurotomaria psilonoti Qu. Lias @«, Waldhausen, Psilonotenkalk. T. 5 princeps Dunk. Lias @, Ostdorf, Angulatenschichten. S. a) Seite. b) Basis. anglica Sow. a) Seite. Lias @, Vaihingen, Angulatenhorizont. S. b) Bruchstück. Lias @«, Gmünd, Angulatenhorizont. T. amalthei Qu. var. elegans. Lias 6, Amaltheenton. T. ” ” Cryptaenia ecpansa Sow. Lias d. T. a) Seite. b) Oberfläche. ce) Basis. Pleurotomaria singularis nov. spec. Lias 6, Sondelfingen. M. a) Seite. b) Basis. Oryptaenia nodosa nov.spec. Lias d, Heuberg bei Balingen. B. a) Oberfläche. b) Basis. c) Seite. Pleurotomaria multicineta Qu. Lias y, Sebastiansweiler. T. a) Seile. b) Basis. H Turneri nov. spec. Lias ß, Endingen. S. Sisenna subturrita D’ORB. Lias a, Angulatenhorizont, Ostdorf. Größe 1! fach. S. Pleurotomaria Escheri Münst. Lias 6, Eislingen. S. a) Seite. b) Basis. Palaeontographica Bd. LIV. Tata: wiohtaruck der Hofkunsianstalt von Martın Komme) & Uo.. Stuttgart K. Sieberer: Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura. En Tafel II. K. Sieberer: Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura. Palaeontographioa. Bd. LIV. Fig. 1. er ar a: a. 8: BIER DB. rd: „10. Sell. „12: 18% „14. I „ie. Tafel-Erklärung. Tafel 1. Pleurotomaria amalthei Qu. Lias 6, Großeislingen. I. a) Seite. b) Basis. r “ „ var. tardıta. Brauner Jura «., Balingen. M. 5 zonata Münst. Lias &. Heiningen. T. Uryptaenia rotellaeformis Dus«. Lias «, Nürtingen, Angulatenhorizont. T. Pleurotomaria grandis nov. spec. Lias 6, Balingen. S. \ Quenstedtii Goupr. Brauner Jura @, Gammelshausen. T. A opalina Qu. Brauner Jura @, Gammelshausen. T. a torulosa nov. spec. Brauner Jura «, Sondelfingen. S. a) Seite. = punctata Sow. Brauner Jura 6, Öschingen. T. e apta nov. spec. Brauner Jura «, Wasseralfingen. S. 2 undosa Scaügr. Brauner Jura y, Hohenzollern. T. e monticulus Des. Brauner Jura 6, Öschingen. $. a) Seite. x decorata Zıer. Brauner Jura e, Pfullingen. T. a) Seite. b) Basis. 3 elongata Sow. Brauner Jura ö, Öschingen. T. . n „ var. conoidea Desı. Brauner Jura 6, Beuren bei Hechingen. h fastigata nov. spec. Brauner Jura 6, Laufen. T. Palaeontographica Bd. LIV. Tat. II. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttzurt K. Sieberer: Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura. ara u K. Sieberer: Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura. Palaeontographica. Bd. LIV. Fig. 1. G m 8 je o) ap Tafel-Erklärung. Tafel II. Pleurotomaria armata Müxst. Brauner Jura e, Macrocephalushorizont Eningen. T. a) Seite. b) Basis. subornata GoLpr. Brauner Jura &, Eningen. T. a) Seite. b) Basis. Palaemon v’OrB. var. swevica. Brauner Jura 6, Eningen. T. a) Basis. b) Ober- fläche... c) Seite. granulata Desı. Brauner Jura 6, Öschingen. T. a) Oberfläche. b) Basis. actinomphala Des. Brauner Jura y, Bissingen u. Teck. S. a) Oberfläche. b) Basis. Palaemon v’Ors. Brauner Jura y, Öschingen. T. a) Seite. b) Oberfläche. c) Basis. = H var. serpentina. Brauner Jura e, Eningen. T. a) Oberfläche. b) Seite. c) Basis Taf. IV, Fig. 9. Palaemon v’Ors. var. Württembergensis. Brauner Jura ö, Pfullingen. T. a) Seite. b) Oberfläche. Palaeontographica Bd. LIV. Tai. II. Lichtaruck der Hofkunsianstalt von Martin Komme) & Vo. Dtuttkurte K. Sieberer: Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura. FI: et N = A 1 n . „ j ah ji vealel 19 K. Sieberer: Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura. Palaeontographica. Bd. LIV. Fig. 1. rn n N Sm ww > 1 10. 11. 12. Tafel-Erklärung. Tafel IV. Pleurotomaria macrocephali Qu. Brauner Jura e, Eningen. 'T. a) Seite. b) Basis. ” Bessina vD’OrB. Brauner Jura e, Bopfingen. M. rotundata Münst. Brauner Jura , Wasseralfingen. M. annulata nov. spec, Brauner Jura &, Ornatenton. T. a) Seite. b) Basis. fasciata Sow. Brauner Jura y, Hohenzollern. T. decorata Zıet. var. pulchra. Brauner Jura e, Lautlingen. S. a) Seite. b) Basis. subornata GoLDF. var. adoxa. Brauner Jura &, Eningen, Macrocephalushorizont. T. a) Seite. b) Basis. subornata GoLDF. var. ventruosa. Mittl. brauner Jura. T. a) Seite. b) Basis. Palaemon v’Ore. var. serpentina. Brauner Jura e, Eningen. T. Basis. clathrata Müsst. Weißer Jura ß, Geislingen. T. jurensis Zuertes. Mittlerer weißer Jura. Stuifen. T. speciosa Goupr. Mittlerer weißer Jura. T. Palaeontographica Bd. LIV. Tai. IV. Liohtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel) & Oo.. Stuttgart, K. Sieberer: Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura. 1 PEN 1 I T u ai 5 ' ‘ \ Br N . ı ! " | iv e k es en 5 { Het N | i Mi ee, = | i { . \ ı 1 ü . . - - j Fr i a = " Di ’ i } i m a Ei zo ! f 1 { j I, Fo Mi j ie i Mo | - i „en f I - Di b nt An Vs ! lt: i Ks - M 5 x ea il i En Mi u a j - rs De nr el N Su en BT: a! u u 1% (elel K. Sieberer: Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura. Palaeontographiea. Bd. LIV. rt . Fo w Tafel-Erklärung Tafel V. Pleurotomaria Babeauana »’OrB. Weißer Jura ß. 8. \ siliceea Qu. Weißer Jura e, Nattheim. S. a) Seite. b) Basis. 5 Goldfussi nov. spec. Weißer Jura e, Nattheim. S. a) Basis. b) Seite. x ninuta nov. spec. Weißer Jura y, Bartholomae 7. Größe 1! fach. b) Basis. 2 Eudora v’Ors. Weißer Jura, Gönningen. T. & reticulata Sow. Weißer Jura e, Nattheim. S. tenera nov. spec. Weißer Jura &, Natlheim. T. a) Seite. b) Basis. a) Seite M. b) Seite T. S. a) Seite. b) Basis. 2 Agassizi GoLpr. Weißer Jura &, Nattheim. umbilicata nov. spec. Weißer Jura &, Nattheim. R Phoedra n’Ore. Weißer Jura e, Nattheim. N Sirchingensis Qu. Weißer Jura e, Sirchingen. Ditremaria suevica Qu. Weißer Jura e, Nattheim. S. ß quinquecincta D’ORB. Weißer Jura e, Nattheim. Sisenna bistriga Qu. Weißer Jura e, Nattheim. T. A a S. a) Seite. a) Basis. a) Seite. b) Basis. b) Seite. b) Basis. a) Seite. Palaeontographica Bd. LIV. Tai. V, 10b. Lichtdruck der Hofkunatanstalt von Martin Kommel & Üo,, Stuttxart, K. Sieberer: Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura. ) i une len, en { a, tele Wat Ferdinand Broili: Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. Scaphopoden und Gastropoden. Palaeontographica. Bd LIV. Tafel-Erklärung. Tafel VI. RKieur 1, 2. Dentalium undulatum Münster. S. 71. 3. > cyrtoceroides REaD. S. 71. 4. » simile Rzap non Münster. S. 71. 5. Sceurria campanaeformis Kuıpsrt. non LAuBE — Patella J. Böhmi BuascHke. S. 72. Te » striata Rean. S. 73. 8. Patella crateriformis Kırtı. S. 74. 90! » granulata Msır. 8. 73. 11—16, 39.» magna Rean —= P. scutelliformis Br. S. 74. Original zu Fig. 16: Stuttgarter Naturalienkabinett. >» Alk » sparticostata J. Böum. S. 74. 18. » radians Rzan. S. 75. 19. Acmaea lineata Kuırst. 8. 76. 20. Kokenella rugosa Rean. S. 76. Dil > Laubei Kırın. S. 76. 22, 23. Temnotropis bicarinata LAuBE. S. 76. 24. Ptychomphalus gracilis Reand. S. 77. 25: Worthenia coronata Msır. 8. 77. 26. >» > var. plicosa Msır. S. 77. 3 al » > » subcoronata Msır. S. 78. 2829 » subgranulata MsTr. S. 78. > U), alle Münsteri Kuıpst. S. 78. » 32. » canalifera MÜNSTER. S. 80. » 383. > turrieulata Kırt, — Arthaberi Bun. 8. 79. 34. > subtilis Kırrn. S. 80. » 88. » cassiana Kırrn. S. 80. 36. Ihaphistomella vadians Wıssm. S. 80. » 37, 38. Schizogonium subeostatum Msır. 8. 81. Die Originale zu allen Tafeln stammen, einige wenige Stücke, die bezeichnet sind, aus- genommen, aus den Pachycardientuffen der Seiser Alp und befinden sich, wenn nichts anderes angegeben ist, in der paläontologichen Staatssammlung in München. Palaeontographica Bd. LIV. Taf. VI, Lichtdruck der Hofkunstanstalt vuu Martin Kommel & Co., Stuttgart. F. Broili: Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. fi Mı m 8 “, ‘ u Ei j \ { 1 j Ö 1 { In H { ) j j A h \ \ v { { { j 1 {Fr a Et ir \ ‚ DET FIN EIER T T oT at ! u \i n 5 in Il {u AT ri 5 j en j ar {it . f . { ul Bi | a a 9 {} L [ I IE {} I { t f { ! ; ei m her } |! os Wale ul j ! j! 7 E z { hear N! se un - \ yM ah \ M cl { [i al! U | un, N h t R u I} u J Tal AIzeT a 1, rn j ii io) N TER) Bug f j i De: i . en nr ie) ur Ai Br j j I Var Ur LET I” el ID U RLRLETE il ' ) IE Dun Fn un ID ü En u Te De a) a ! a " u le r yn U - Ih, 1 ar I Dr il l N D ) 2 N Oh N an ! I j l) el u en Fe \ “ “ \ Ä N ü ü Ya Fl = In A T I) i u () en Sen 3 jr 1 . un) f EN eh {} zur ae { ; ; I) Deutel dy 6 Ferdinand Broili: Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. Scaphopoden und Gastropoden. Palaeontographica. Bd. LIV, Tafel-Erklärung. Tafel VIE. Fisur 1. Temnotropis carinata Msır. 8. 77. 2. Stuorella sp. 8. 81. 3} Cheilotoma ef. Avisü. J. Bönm. 8. 81. 4. Laubella sp. >. 82. 5 Euomphalus Telleri Kırın. 8. 82. 6. Desel. größeres Individuum von unten. Tee Euomphalus venustus MsTr. S. 88. S. Brochidium eingulatum Msır. 8. 83. O); Keration nautiliforme sp. n. 8. 84. 10, 11. Astralium insolitum Kumst. 9. 84. 19, 1% » Haueri Kırı.. 8. 84. 14. » calcar. MsıR. S. 85. » 18. Turbo subcarinatus Msır. S. 85. le: » textorius sp. n. 8. 85. Sa U7R Collonia cf. reflewa Msır. S. 86. le » cinecta MsıR. 8. 85. 19. Colubrella Kokeni sp. n. S. 108. Eigentum des Herrn Dr. J. Prienıneer in Tübingen. » 20. Olanculus tschapitensis Rran. 9. 87. > le » nodosus Msır. S. 86. » 22, 23. Trochus Waageni sp. n. S. 88. » 24, 25. »275p2 78388. » 26, 27. Flemmingia bistriata Msır. S. 89. RE: Eunemopsis Epaphus Lause. S. 89. 29, 30. Umbonium umbilicus Rzeap — Umbonium Grobbeni Bu. S. 89. > al > sp. 8. 90. » 32-34. Delphinulopsis binodosa Msır. S. 90. » 32. Neritopsis armata Msır. 8. 92. » 836, 37. » decussata MsTR. S. 91. » 88. > subornata Msrr. 8. 91. 39. > ornata MsTR. S. 91. 40, #1. Palaeonarica hologyriformis Bu. S. 93. 42. > concentrica MsTR. S. 92. » 43—51. > Kitti Bu. S. 9. » 2. Frombachia Uhligi Bu. 8. 98. » 58. Hologyra excelsa HavEr. S. 94. 54. > eipitensis Bu. 8. 94. » 58. » efr. Zimneiformis Lauge. 9. 94. Palaeontographica Bd. LIV. Taf. VII. 43. 44. : [6 8 @ 08 8 ER 48. 49. 50. 5l. Lichtdruck der Hoskunstanstalt von Martin Kommel & ©o,, Stuttgart F. Broili: Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. =a A ı) BZ { | Ban 1 LE ll Z u ur 15 I 5 I IT { \ T ö un f H u l - Di) - \ “ ee u \ i i ie } It - . 5 . 3 il N { T. I Ar - { dr MM 1 in n { En Mi nn Ur en j m N j ll (alt j N 'Sr oe a an M N b Bi, Un al 1 ö I ' M) ne T ü Bl a en “e j ü Dr este Z 4 Be u el Ki \ Me 2 R een it j a en, K) % } f ae real Su a - un ARE, 2: 5 N & i = N N | 2 1. IE 4 En 5 AR f £ GEH 5 e - E r f ü ir - di {} . l ü ir, 1. i \ wer J Zr Ir m; i { : i a N nr f } T u V 52 es len f ur BI Te HE } M un Ve Hi Ba I ir At je belle VvIBEt Ferdinand Broili: Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. Scaphopoden und Gastropoden. Palaeontographica. Bd. LIV Tafel-Erklärung. Tafel VIII. Figur 1—5. Hologyra alpina Msır. S. 9. 6—9. » ladina Kırrn. S. 9. » 10. » » mit Zahn. S. 96. » ill, >» » Querschliff. S. 96. » 12—13. Fedaiella inaequiplicata Kuıst. S. 96. » 14-16. Platychilina Cainalloi Storr. 8. 99. > AT, Dicosmos maculatus Kuıpst. var. Seisiensis von St. Cassian mit subsuturaler Degression! S. 97. 18, 19. Desgleichen von den Pachycardientuffen. Palaeontographica Bd. LIV. Taf. VII. wichtdruck der Hofkunstanstsit von Martin Rommel & Co., Stuttgart. F. Broili: Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. Rs ü ; 7 P u { " 1 { P { 2 l re y Eee 1 Ferdinand Broili: Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. Scaphopoden und Gastropoden. Palaeontographica. Bd. LIV. 1—4. 6. 7 u. 13. Ss, 12 u. 14. I—11. 16—18. 19, 20. 21—23. 24. SC CE) Ei w N & SI (3%) Tafel-Erklärung. Tafel IX. Platychilina Cainalloi Store. pustulosa Msır. S. 100. » >» sp. 8. 100. Neritaria Mandelslohi Kumst. S. 100. 15. » cassiana Wıssm. S. 102. » » var. expansa LAUBE. S. » plicatilis Kuıpsm. 8. 101. Marmolatella (Haliotimorpha) Dieneri Bu. Oryptonerita elliptica Kırır. Tretospira fasciata KırTı. 8. Pseudoscalites paueistriatus Rean. S. 104. collariatus Read — Wöhrmanni Br. S. 105. Purpuroidea trinodosa Rzap — Hablensis Bu. S. 105. Purpurina Broilii ReAD. » S. 99. S. 102. 103. S. 106. Angularia subpleurotomaria Msır. S. 106. » plewrotomaria MSTR. S. 106. 102. S. 98. Palaeontographica Bd. LIV. Taf. IX. lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Kommmi & Uo., Stuttgart. F. Broili: Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. I ( ji ü . Ü j A h Sr ii un I u R ir ü 1 il N j { j j t ' i { I Bu L N ' fi j Zur ol Ü { - ü en r f rum \ Bu } Bun j ! EN, Be a 1a] ger ' = 1 ke ‘ og \ Be I f u 7 Ri \ [ [ 1 - Ik N f 2 Be an fi ar} j Ra Me =) " rn j er Mr ji AN 5 { u Br Be 15, IE ar h an n Ve \\ Fi ö Bm Bo f a Ser I r - Mn ’ A N D ı TR u 1 { en if IF ii { 1 1 Ir un! f i . | hi " Nuaeı ern . ve u) eG 1 b \& Dahn (et e 1 Ö {} N . ' ne B” 1 {i IE, n Sigi Dot n i Du, Y aa Ta E ha i TEL S Da = 1 A . 2 2 JRR Rn £ a Me, ji N Ye YiE Tun 7. in B x \ rc 5 { | - El | Wit f ı { ' " j 1 ie ) Den, N Dan a Re. OrIBERn üt Bun h \ j I ln Di Bi j ! N Mi T y) lan ee { j {} { ) U 7 ö UN UNE ee! IE: w les . (IR, lan van IM IK Ü ’ h IE} ir, x ze ö j IHN is 7 I et BpEL ot un, a Fu R N es: - Nun De Sa AN Ü el ee j KB EN I al Ela dx Ferdinand Broili: Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. Scaphopoden und Gastropoden. Palaeontographica. Bd. LIV. Fisur 1—3. 61, 63, 62, 66. Tafel-Erklärung. Tafel &. Angularia (Aristerostrophia) gracilis sp. n. 8. Purpurina Broilii sp. n. S. 106. Scalaria spinosa Kııpst. S. 107. triadica KırıL. S. 107. Naticella striatocostata MSTR. > sublineata Msır. S. 109. Ptychostoma plewrotomoides WıssMm. » Wähneri Kınmı. Amauropsis paludinaris Msır. Capulus (Phryx) bilateralis Bn. Loxonema tenue Mstk. var. tenuissimum. » » S. 110. » arctecostatum Mstr. 8. 1 » ef. constans J. Bönm. 8. > Walmstedti Kuıpst. » perversum Msır. S. 112. » compressum SP. n. » sp- ? Katosira Sp. ? Buchrysalis Sp. > ill S. 114. ? Stephanocosmia sp.’ 8. 114. S. 124. Goniogyra? armata Msır. S. 114. Pseudomelania ef. subula Msır. 8. sp. S. 115. cf. Münsteri Wıssm. Trypanostylus Suessi Bu. S. 116. » » » Ooelostylina turritellaris Msır. sp. 8. cf. geographicus Stopp. S. 115. 116. triadieus Kırın. S. 1 Loxonema sp. S. 118. Spirostylus subcolumnaris Msır. S. Euthystylus angustus Msır. S. 118. Coelostylina Karreri Kırrı. S. 118. ? Ooelostylina sp. S. 119. Spirostylus longobardieus Kırın. 8. 64, 65. Coelostylina similis Msır. var. sphinw. » » Forma typ. S. 109. S. 110. S. 110. S. 110. S. 108. Ss. 111. il, 112. S. 112. S. 118. 115. 17. JKlbze S. 119. 118. S. 119. 107. S. 116. S. 119. Taf. X. Palaeontographica Bd. LIV. Stuttrart Murtin Kommel & Co., Lientdruck der Hofkunstannt.lt vun F. Broili: Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. ze vo ‚ala GHOEREM a JRR | 2 1 ih ne l u en); 1 ) u au | ü Ara, 0 Se Juan Ur 21 \ D rel ulee elle GE Ferdinand Broili: Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. Scaphopoden und Gastropoden. Palaeontographica. Bd. LIV. Tafel-Erklärung. rare 29 Figur 1—6. Coelostylina similis Msır. Übergänge. S. 120. 7—12. > conica Msır. S. 120. 13—18. » solida Koren. S. 121. » 19—22. > Stotteri Kuırst. S. 122. » 23. >» ? Münsteri J. Bönm. S. 122. » 24. >» elegans sp. n. S. 128. 25, 26. ? » virgata sp. n. 8. 123. » 27. ? Spirochrysalis bellelineata sp. n. S. 123. » 28-30. KEuchrysalis fusiformis Msrr. var. crassa Kırrı. S. 124. » 31. > alata Kırrı. S. 124. » 832. Telleria umbilicata Kırrn. S. 125. » 838. Macrochilina sp. S. 125. » 34, 35. Protoreula subpunctata Msır. S. 125. » 836, 37. » sp. S. 126. » 38. Heterogyra Kokeni Bu. S. 126. » 39—483. Promathildia colon Msır. var. Seisiensis. S. 126. » 44—46. > Kittli sp. n. S. 127. » 47. » Bolina Msır. S. 128. » 48. » coronata Koken. S. 128. » 49. » sp. Schlernplateau. S. 128. » 50. Desgleichen (Tuffe). S. 128. » 51. Promathildia striata sp. n. S. 129. » 52, 58. » parvula sp. n. S. 129. » 54. Pustularia alpina Eıcaw. S. 129. » 55-57. Cryptonerita Sturanji Br. S. 108. Taf. XI. Palaeontographica Bd. LIV. Lichtdruck der Hoskunstanstalt von Martin Rommel & Oo., Stuttgart Die Fauna der Pachycardientuffe der Seiser Alp. F. Broili: Ball? wi FEDER LE ı ur a in) ae Ir ' ’ N ce 1 j) ö \ \ Wi ö UN 1 0 | | ö a u Inn) b Tin, Tin | | { y \r n H ” L s f N | | 1 ce | Ber 4 v - & j | | ü ei Ulmen | y u L { | g 2 D | | ö x 21 ;E | m. a p \ h ü u | | N | m | | { zu. | N un N j ge 7 | Et . ji 1 ETSH 1 T i Ei h Y in . j x | | " N m: nn N \ a E - 1 It :. i BA, Tee ni; | | | a o Be! Mi j y Hu ih 0 | ur | | E i Ir ı 1 ; s “ a a lg > - FR 7 Tall kei Be “ I Deıtel. »OUE Ferdinand Broili: Ein neuer Ichthyosaurus aus der norddeutschen Kreide. Palaeontographica. Bd. LIV, Tafel-Erklärung. Tafel XI. Ichthyosaurus platydactylus sp. n. Aus dem Aptien von Kastendamm bei Hannover. Gesamtlänge des frei montierten Skeletts ca. 5 m. Im Besitze der paläontologischen Sammlung des Staates in München. (Stark verkleinert.) Palaeontographica Bd. LIV Tat, x Dr are fi } ü h N, an " BR Leit N‘ \ ü Wr “ Is u I | A | } > Du | j fi | : es \ t a 5 | | nz En: Es j ß \ if ie) 7 E: “ ua © IE j 3 y ) | R En “ " N ‚ | 7 . | x i } { ii I Bu LE) hi | l el \ Ni {} Nun | u & \ I 1 i, er ı a A: ia fen dur N ii i A f f Hk Vera) >ODDE Ferdinand Broili: Ein neuer Ichthyosaurus aus der norddeutschen Kreide. Palaeontographica. Bd. LIV. Tafel-Erklärung. Tafel XII. Ichthyosaurus platydactylus sp. n. Aus dem Aptien von Kastendamm bei Hannover. Im Besitze der paläontologischen Sammlung des Staates in München. Fieur 1. Rechtes (Juadratum. Innenseite mit deutlicher Grube für den Stapes. la. Dasselbe, von unten mit Gelenkfläche für den Unterkiefer. 2. Linkes Quadratum mit dem Stapes, von hinten. Beide Knochen in der wahrscheinlich ursprünglichen gegenseitigen Stellung. 3. Linker Stapes, Innenseite. 3a. Derselbe, proximale Endtläche gegen das Basioccipitale. 4. Basisphenoid. 5 Basioceipitale mit dem Condylus von hinten. 6.? ?Artieulare, Außenseite. 6a. Dasselbe, Endfläche, an welcher es mit Knorpel in Verbindung stand. 6b. Dasselbe, Innenseite. Atlas von vornen. S. Atlas, Epistropheus und 3. Wirbel von der Seite. Sa. Desgleichen von unten. : 17. Wirbel, Seitenansicht. 10. ' 34. » » Like 51. » » 12. 54. » » 13. 69. » » 14. 80. » » 15. Linker Humerus, Außenseite. 15a. » R Innenseite. 15b. > » distale Ansicht mit Gelenkfläche für Radius (r) und Ulna (u). Alle Figuren '/s natürliche Größe. Palaeontographica Bd. LIV Tai. XII. 16a. C. Krapf del. ad. nat. 06. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Kommel & Co., Stuttgart, F. Broili: Ein neuer Ichthyosaurus aus der norddeutschen Kreide. Aus dem Ay our » la. ROT: » 15a. >”. 1919, r ERN I le Iarel XIV. Hans Salfeld: Fossile Land-Pflanzen der Rät- und ‚Juraformation Südwestdeutschlands. Palaeontographica. Bd. LIV. Fieur 1. wo 8 I 10. Tafel-Erklärung. Tafel XIV. Schizoneura ef. hoerensis Dictyophyllum acutilobum BRAUN. Tübingen. S. 172. Dietyophyllum acutilobum BRAUN. Stuttgart. S. 172. Dietyophyllum acutilobum Braun. Tübingen. S. 172. Dietyophyllum acutilobum Braun. Tübingen. S. 172. Dietyophyllum aecutilobum Braun. Tübingen. S. 172. Taeniopteris tennwinervis BRAUNS. Stuttgart. S. 173. Otenopteris eycadea BRoNGT. gart. S. 176. Eqwisetites (7) sp, cf. Lehmannianus GÖPPERT. Institut m Tübingen. HisınGer. kabinett m Stuttgart. S. Dietyophyllum sp. Rät von Nürtingen. Rät von Nürtingen. Rät von Malsch (Baden). 170. Original im Geolog. Institut in Tübingen. Rät von Nürtingen. Original im Geolog. Institut Rät von Nürtingen. Origmal im Naturalienkabinett Rät von Nürtingen. Original im Geolog. Institut Rät von Nürtingen. Ossceil im Geolog. Institut Rät von Nürtingen. Original im Geolog. Institut Rät vom Strombere. Rät von Nürtingen. S. 169. Original im Naturalien- 85 ılzöl, in in ım in ın Originale im Naturalienkabinett in Original im Naturalienkabinett in Stutt- Origmal im Geoloe. Taf. XIV. Palaeontographica Bd. LIV. Stuttgart «& Co., Lichtdruck der Hofkunstanstait von Martin Rommel A. Birkmaier gez. H. Salfeld: Fossile Landpflanzen der Rät- und Juraformation. Br | zu Natel NV. Hans Salfeld: Fossile Land-Pflanzen der Rät- und ‚Juraformation Südwestdeutschlands. Palaeontographica. Bd. LIV. Figur 1. 2, 3. 4—6. Te 8. Tafel-Erklärung. Tafel XV. Nilssonia propingua Göprert. Rät von der Waldhäuser Höhe bei Tübingen. Original im Naturalienkabinett im Stuttgart. S. 174. Nilssomia propingua Göpperr. Rät von der Waldhäuser Höhe bei Tübingen. Originale im Geolog. Institut in Tübingen. S. 174. : Clathropteris meniscoides Broxgr. Rät von Nürtingen. Originale im Geolog. Institut in Tübingen. S. 172. Nilssonia sp. cf. polymorpha Schex«. Rät von Nürtingen. Original im Geolog. Institut in Tübingen. S. 175. Nilssonia sp. ef. gracilis Naruorsr. Rät von Nürtingen. Original im Geolog. Institut in Tübingen. S. 176. Coniferenzapfen. Rät von Kemnath. Original im Naturalienkabinett in Stuttgart. S. 177. Palaeontographica Bd. LIV. Taf. XV. A. Birlimaier gez. Liehtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart H. Salfeld: Fossile Landpflanzen der Rät- und Juraformation. TIasalN f EN ur n Iren ale Ber Fa NE u Fo arten 2 "2 Em n En Ben NE ya a u : an Der ii Di rel VI Hans Salfeld: Fossile Land-Pflanzen der Rät- und Juraformation Südwestdeutschlands. Palaeontographica. Bd. LIV. Figur la. 2au.h. Tafel-bErklärung. Tafel XV]. Otozamites Mandelslohi Kurr. Lias e von Holzmaden. Original im Naturalienkabinett in Stuttgart. S. 182. Otozamites Mandelslohi Kurr. (Gegendruck von Fig. 1a.) Original im Geolog. Institut in Tübingen. S. 182. Fiedern von 1b. Dioonites acutifolium Kurr. Lias von Ohmden. Original im Naturalienkabinett in Stutt- Stuttgart. S. 180. Araucarioxylon. Lias « Vaihingen. Original im Naturalienkabinett in Stuttgart. 5. 180. Palaeontographica Bd. LIV. Taf. XVl. 2ia. A. Birkmaier gez. Lichtdruck der Hofkuustänstält vun Martin Roniniel & Co., Stuttgart H. Salfeld: Fossile Landpflanzen der Rät- und Juraformation Val DNA Hans Salfeld: Fossile Land-Pflanzen der Rät- und .Juraformation Südwestdeutschlands. Palaeontographica. Bd. LIV. Tafel-Erklärung. Tafel XVII. Widdringtonites liasinus Kunn. Lias e von Holzmaden. Original im Naturalienkabinett in Stuttgart. S. 188. Palaeontographica Bd. LIV. Taf. XVII. ATELIER Lichtdruck der Hofsunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart. H. Salfeld: Fossile Landpflanzen der Rät- und Juraformation, Deauel >OWIUTE Hans Salfeld: Fossile Land-Pflanzen der Rät- und ‚Juraformation Südwestdeutschlands. Palaeontographiea. Bd. LIV. Figur 1. I) x Hr | Tafel-Erklärung. Tafel XVII. Pagiophyllum Kurri Scuimrer. Lias e von Holzmaden. Original im Geologischen Institut in Tübingen. S. 186. Pagiophyllum Kurri Scuimper. Lias e von Holzmaden. Original im Naturalienkabinett in Stuttgart. S. 186. Pagiophyllum Kurri ScHnimper. Lias e von Boll (Quensrepr, Jura. Origimal.). Original im Geolog. Institut in Tübingen. S. 186. Widdringtonites liasinus Kurr. Lias g von der Göppinger Gegend. Original im Naturalien- kabinett in Stuttgart. S. 188. Widdringtonites liasinus Kurr. Lias e von Ohmden. “Original im Naturalienkabinett in Stutt- gart. S. 188. Widdringtonites liasinus Kurr. Lias e von Ohmden. Original im Geologischen Institut in Tübmgen. S. 188. Ginkgo digitata Broxgr. (STERNB.). Lias e von Ohmden. Original im Geologischen Institut in Tübmgen. S. 189. Palaeontographica Bd. LIV. Taf. XVII. A. Birkmaier gez, Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart H. Salfeld: Fossile Landpflanzen der Rät- und Juraformation. m L T 1 Vretet DR ıı, } Neun ' [} mn b h a ö U) M v ) ven ! ) Ä ' ' 1 1 I - { [ T } ! ) j - R ! i , 5 1 | u F \ [ De T MR f B \ En ml I ı 1 4 i) In I 1 Pu I W a ) nn - I j {x N I j l mL De ) nn 2 N EUTIN . Mi bg I f \ = dl a Ki) 2 | N Verl, al Kb Feikle In Tre 2 IT E \ ! Ser en BL ARE Y: u EL \ Li ü } En din ) | f H I N mie a I i M er y {} j u u | \ ie r 2 N A Bun zu I AT j I er er ni n ir u UL ET De RT N - u 0 N N | j ! in nn „a N FE * s - \ \ * x 5 a‘ B = KT k wer N Ku N E ) N | \ )i > 1 An ! De r i il £ 5 “ 1 t j = j ' h { N u j R i N “n \ Wer ® ne ! h De ) {} rn 4 I ) AR - [) > ' j | 17 f - h ne ib ” NEN pe or B er EN, h Tr er Er me j j i m \ye { DE Ei, Au De, N In u r i Al u eh T I ) ö f I ra) : I U, ar i \ DI, | RL Tafel XIX. Hans Salfeld: Fossile Land-Pfianzen der Rät- und ‚JJuraformation Südwestdeutschlands Palaeontographica. Bd. LIV, Figur 1. > 10. Tafel-Erklärung. Tafel XIX. Pagiophyllum Kurri ScHhimper. las e von Boll. Original im Geologischen Institut in Tübingen. S. 186. Otozamites gracilis Kurr. Lias e von Ohmden. Originale im Geologischen Institut in Tübingen. S. 183. Otozamites gracilis Kurr. Lias e von Holzmaden. Original im Geologischen Institut in Tübingen. S. 183. Otozamites gracilis Kurr. Einzelne Fiedern. Otozamites graciis Kurr. Basaler Teil eines Wedels. Original im Geologischen Institut in Tübingen. S. 183. \ Williamsonia peeten Pruıwn. DBasaler Teil eines Wedel. Nach Szwarp. The Jurass. Flora I, gr. 198, Textfigur 33. Otozamites gracilis Kurr. Aus dem indischen Lias. Einzelne Fiedern. Nach Frıstmanten (77°), Taf. VI, Fig. 7a und Taf. VII, Fig. 2a. “ Ptilophyllum ceutchense Feıstm. Nach Frıstmanter (76), Tat. IV, Fig. 7a. Ptilophyllum eutchense Feıstm. Nach Ferısımanten (76), Taf. VII, Fig. la. Williamsonia pecten Priv. Nach Srwarp The Jurass. Flora I, Taf. III, Fig. 2. Otozamites Feistmanteli Zısxo. Nach Zıano. Flora foss. ool., Taf. XXXIV, Fig. 8. Palaeozamia (Otozamites) bengalensis Frıstn. Nach FristmanTEL (771), Taf. XIX, Eie. la. Taf. XIX, Palaeontographica Bd. LIV. nn Wo) gez. A. Birkmaier H. Salfeld: Fossile Landpfllanzen der Rät- und Juraformation. uhr il Pie ı A m . NE a 7 h) rn - { j N N Un, I m N ü Ri 1 a 5 N har Bi, (lan II fl) Bir 2 lEeR ei | Ir Ah =, {N ei j Ik T ü rl {} ZT E {} via [ v m h Mn Mr » BU an RTL Dane. Rn! N a 7, w Fr | rn: u, 5 tan Bir Hu: Hu Eu j a Ar Ra re Talel 2T Hans Salfeld: Fossile Land-Pflanzen der Rät- und Juraformation Südwestdeutschlands. Palaeontographica. Bd. LIV. Tafel-Erklärung. Tafel XX. Otozamites gracilis Kurr. Lias e von Holzmaden. gart. 8. 183. Otozamites gracilis Kurr. Lias e von Holzmaden. Original im Besitz des Herrn B. Haurr. S. 183. Baiera cf. longifolia Pomer. Solmnhofener Schiefer von Solnhofen. Original im Palaeontolog. Museum des kgl. bayerischen Staates in München. S. 195. Ginkgo (2) sp. Solmhofener Schiefer von Solnhofen. Original im Palaeontolog des kgl. bayerischen Staates in München. S. 197. Podozamites sp. Plattenkalke von Nusplingen. gart. S. 198. Original im Naturalienkabinett ın Stutt- . Museum Origimale im Naturalienkabinett in Stutt- A. Birkmaier gez. Lientaruen der Kufkunslanstalt vu Anrtin Kummel'& Uo., Btuktgers H. Salfeld: Fossile Landpflanzen der Rät- und Juraformation anol DOLL Hans Salfeld: Fossile Land-Pflanzen der Rät- und ‚Juraformation Südwestdeutschlands. Palaeontographica. Bd. LIV. Fieur 1. Tafel-Erklärung. Tafel XXI. Baiera cf. longifolia Pomer. Verkleinerte Gesamtansicht von Fig. 3 auf Taf. XX. S. 195. Baiera sp. Solnhofener Plattenkalke von Solnhofen. Original im Palaeontolog. Museum des kgl. bayerischen Staates in München. S. 197. Lomatopteris jurensis Kurr. Plattenkalke von Nusplingen. Original im Naturalienkabinett im Stuttgart. S. 192. Lomatopteris jurensis Kurr. Plattenkalke von Nusplingen. Original im Naturalienkabinett in Stuttgart. S. 192. Lomatopteris jurensis Kurr. Plattenkalke von Nusplingen. Origimal im Geolog. Institut in Tübingen. S. 192. Lomatopteris jurensis Kurr. Plattenkalke von Nusplingen. Isolierte Lappenabdrücke mit Aderung. Originale im Naturalienkabinett in Stuttgart. S. 192. Arancaria (2). Plattenkalke von Nusplingen. Originale im Naturalienkabinett im Stutt- gart. S. 198. Zapfenschuppen (?). Plattenkalke von Nusplingen. Originale im Naturalienkabinett in Stuttgart. S. 198. Onpressites (Palacoeyparis)? Plattenkalke von Nusplingen. Original im Naturalienkabinett in Stuttgart. S. 198. Lomatopteris juwensis Kun. #fache Vergrößerung der Unterseite eines Blattlappens mit umgeschlagenem Rand und dieker Mittelader. A Birkmaler gez. \ I " | 5 2 4 2 "1 a \ \ Dr ) Me i A ‘ \ j nr " ) ı IE ! 4 . - f 1 1 F { f h 5 | | ö j | 42 Mal { | - en Pe } } N F | n u fi & - ii {I N ) D. Ben {} u | | f en N m j f wy l j u Ga, an DO { ru ) Bi » Bu . Ban Velen “ T 1 . N | \ | \ h N r Bi U 1 { 1 u b a nn = r ii u i E Pr ug, a ae X Hans Salfeld: Fossile Land-Pflanzen der Rät- und Juraformation Südwestdeutschlands. Palaeontographica. Bd. LIV, Tafel-Erklärung. Tafel XXI. Fieur 1 a—f. Araucarioxylon aus dem Lias « (Arientenkalk) Vaihingen (Qusxstenr’s Peuce Württem- bergica). Mikrophotographien. Originalschliffe im Geolog. Institut in Tübingen. au.b. (ea. 40 fach.) Querschliff mit Jahresringen. & Querschliff mit Markzellen. d u. e. Radialschliff mit Markstrahlen und Tüpfeln (ca. 135 fach). ie Tangentialschliff. » 2a-c. Arauearioxylon (2) aus dem braunen Jura € von Heiningen. ÖOriginalschliffe im Geolog. Institut in Tübingen (ca. 40 fach). a. Querschliff; b. Radialschliff; c. Tangentialschliff. Tai. XAll. Palaeontographica Bd. LIV. Stutteart Lichtdruck der Hofkunstanstult von Martin Ronımel & Co., A. Birkmaier gez, Fossile Landptlanzen der Rät- und Juraformation. H. Saltfeld: fiat DOSE, Karl Beutler, Beitrag zur Kenntnis der cyclostomen Bryozoen der älteren Tertiärschichten des südlichen Bayern. Palaeontographica. Bd. LIV. Tafel-Erklärung. Tafel XXII. Figur { u. 2. Proboscina efr. subelavata Rruss. Vorder- und Rückseite. pag. 212. Entalophora attenuata StoL. pag. 213. 53 4 Entalophora Geinitzi Reruss. pag. 215. 5 Entalophora subregularis D’OrB. pag. 215. 6. Heteropora subreticulata Rzuss. pag. 218. 7. Idmonea gracillima Rzuss. Von der Seite. pag. 221. 8 Idmonea Giebeli Stou. mit Serpula. pag. 222. 9 u. 10. Idmonea Giebeli Stor. Rückseite und Querschnitt. pag. 222. 1 Spiropora verticillata GoLDF. pag. 216. 12 u. 13. Spiropora idmonoides nov. sp. Vorder- und Rückseite. pag. 218. 14. Idmonea reticulata Reuss. Vorderseite. pag. 220. 15. Idmonea reticulata Reuss. Rückenseite. pag. 220. 16. Idmonea parvula nov. sp. Vorderseite. pag. 226. > rk Idmonea non reticulata nov. sp. Vorderseite. pag. 226. » 18. Idmonea non reticulata nov. sp. Rückenseite mit inkrustierender cheilostomer Lepralia und Querschnitt (17a). pag. 226. » 19 u. 20. Idmonea compressa Rzuss. Seitenansicht und Vorderseite. pag. 223. > Bl, Idmonea cancellata GoLDr. pag. 222. » 22. Idmonea atlantica Forses. Etwas von der Seite. pag. 223. Palaeontographica. Bd. LIV Tai. XXIII. Di ‚8 Mi er a ey? YES (7 DZ Liehtdruck der Hofkunstanstalt von Murtin Kommel & Co,, Stuttgart K. Beutler: Cyelostome Bryozoen der älteren Tertiärschichten des südl. Bayern. SE] \ Ü { ! R if b { mn I (l i EN u 5 \ u ıl h ! 5 f N T ii { N j . f N Tr u 1 I 1 {) 1 T . ö 1 T h ' 1 ’ i 1 1 id N er RI N l \ 1 J h { i \ . i . ) Hai uf h N N Ir l {} Dh ein) AL I r h an y N 1 . 1 Ir j h fi Ba T Il , T r I j x 7 IL ml 2 } AM Inu j f en - ! | n 1) Ü USE ar N ' a u j \ I ! j i A t I . {I} 1 ET l a | \ N . u | u ' BD [ Nm IE ei h) nun F IM 1. (} It 5 a Au en I aRaN ö \ j ni - N \ Bar, | I I -% j I . a ul nu l { I Na m en f {I ng I Be; I zu (a | - Para Re. M H Ah DI ne, Pa or { al i ı - ; Mr - t ‘ rn, wi | Br Ar I De Ku. u ki r een, h I 1 N jet - - u F Int N IKT il R bin ä | 1 Tag m I ae nu b A i fi ll ar Son, {} - A U ey ‚ alle, # E eu h x i E ö r u In IL ü f \ h N: 7 : j en j Bi a EN N h Se a | j EM i Ne Do | ; en | BI 2 ö \ Ei N ı N se 2) j TERN (NEN en N TEN CH | N ar £ AN LER Sl EL | j A, at ı} i a 1: A { M j Ann ua j 10, 9 O7 Dane i 1 14 u U; “ar N Telel Karl Beutler, Beitrag zur Kenntnis der cyelostomen Bryozoen der älteren Tertiärschichten des südlichen Bayern. Palaeontographica. Bd. LIV. Figur 1. 2Rur H> je) a Su EB 10. ılale 12. 13. 14, 15, 16. 17 u. 18. 19 u. 20. 21. Tafel-Erklärung. Tafel XXIV. Orisina foraminosa Reuss. pag. 227. Hornera concatenata Rzuss. Vorder- und Rückseite. pag. 228. Hornera d’Achiardü Russ. >» » » pag. 229. Hornera circumporosu nov. Sp. » » » pag. 232. Hornera sparsa Rmuss. >» > » pag. 231. Radiopora Goldfussi Reuss. Von oben. pag. 235. Multitubigera mieropora Reuss. Von oben. pag. 236. Oeriopora lunula v. Römer. Von der Seite. pag. 238. Ceriopora globulus Rzuss. pag. 239. Filisparsa varians Reuss. 3 verschiedene Stücke. pag. 233. Filisparsa Orakeiensis StoL. Vorder- und Rückseite. pag. 233. Ceriopora depressa Rruss. Von oben und von der Seite. pag. 238. Defraneia aspidoides nov. sp. Von oben, mit aufsitzendem jugendlichen Radioporenstock. pag. 234. Taf. XXIV. Bd. LIV. Palaeontographica. Er M OO0C0O 'o08o, Bi Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Uo., Stuttgart Beutler: Cyelostome Bryozoen der älteren Tertiärsehichten des südl. Bayern. K. Tafel XXAV. Dr. Johannes Felix: Studien über die Schichten der oberen Kreideformation in den Alpen und den Mediterrangebieten. Palaeontographica. Bd. LIV. Figur 1. 2 | Tafel-Erklärung. Tafel XXV. Hippurites gosaviensis Douv. Unter-Campanien. Nefgraben bei Gosau. Sammlung des Ver- fassers Nr. 3843. Fhppurites aff. gosaviensis Douv. Oberes Santonien. Brunstloch bei Gosau. Sammlung des Verfassers Nr. 3838. Hippurites colliciatus Woovw. Coniacien. Horneck bei Rußbachsag. Sammlung des Ver- fassers Nr. 3839. Desgleichen. Größeres Exemplar. Sammlung des Verfassers Nr. 3837. Fhppurites Oppeli Dowv. Coniacien. Oberstöckl bei Rußbachsag. Sammlung des Verf. Nr. 3842. Hippurites Boehmi Dowv. Oberes Santonien. Brunstloch bei Gosau. Sammlung des Ver- fassers Nr. 3835. Fhppurites ci. Boehmi Douwv. Oberes Santonien. Brunstloch bei Gosau. Sammlung des Verfassers Nr. 3840. Hippurites ef. Oppeli! Dowv. B‘ = vorderer, B — hinterer Schloßzahn der Oberschale, mp — Muskelapophyse. Oberes Santonien. Traunwandalp bei Rußbachsag. Sammlung des Verfassers Nr. 3836. Hippurites cf. Oppeli Douv. Coniacien. Horneck bei Rußbachsag. Samml. des Verf. Nr. 3841. PALAEONTOGRAPHICA. Bd. LIV. Taf. XXV. Joh. Felix: Studien über die Schichten der oberen Kreideformation in den Alpen. II. Tall sun Dr. Johannes Felix: Studien über die Schichten der oberen Kreideformation in den Alpen und den Mediterrangebieten. Palaeontographica. Bd. LIV. Tafel-Erklärung. Tafel XXVı. Geologische Karte der Umgebung von Gosau im Maßstab 1: 50000. Palaeontographica Bd.LIV N 1: 50.000 2 Ya 1 Kilometer Geograph. Anstalt v;Wagner & Debes, Leipzig Mittlere Trias Obere Trias Obere Kreide | | Quartär | Anhänfungen vor: x Korallen, o Hippuriten, o Actaeonellen, od. Nerineen._ r Kohlenschächte \ ' f - i Y A “ ” I} N A r l m } \ Ki we un R n N EL u r ua Bi su DEE TE ’ | N a Rare f 2 j f N} - i a | j hl 5 “r [' 4 N n 7 Du \ > Ü i f > u R ! . \ v zn L „ = Y .S % i ' & n £ u ie Be DR N a Er NE u ü h" E NE it { s IM R ii: E { m 4 IR 1 nen \ J j \ pn ip,‘ E I’ ü 5 u ee ERNST MAYR LIBRARY