ISLSUSSVZAURID) ON AVTEIRSINENT JEIEIS IE9 AN JR 3% OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. na kumysk UBS Sumanı \R, 1aıa, PALAEONTOGRAPHICA SEINERAUSG TE ZUR BSURGESCHICHTE DER VORZEI Herausgegeben von E. KOKEN una J. F. POMPECKI in Tübingen in Göttingen. Unter Mitwirkung von O. Jaekel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft Fünfundfünfzigster Band. Stuttgart. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Nägele & Dr. Sproesser. 1908 — 1909. Alle Rechte vorbehalten. Druck der Stuttgarter Vereins - Buchdruckerei. Imaal% Firste Lieferung. Mai 1908. - Seite Issler, Alfred, Beiträge zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. (Mit Taf. I—-VII nel llextheurenan ee Ne ee ee 1—104 Zweite Lieferung. Juli 1908. Fraas, E., Ostafrikanische Dinosaurier. (Mit Taf. VIH—XII und 16 Textfiguren) . . . . . 105—144 Dritte und vierte Lieferung. November 1908. Schellwien, E. %, Monographie der Fusulinen. Teil I. (Mit Taf. XII—XX.) . . ..... 145-194 Wanderer, K., Rhamphorhynehus Gemmmei H. v. Meyer. (Mit Taf. XXL) . . 2 .2.20.2...195—216 Fünfte und sechste Lieferung. März 1909. Auer, Erwin, Über einige Krokodile der Juraformation. (Mit Taf. NXII—-XXVI und 15 Text- OLE TR) ER a oz 294 Broili, F., Neue Ichthyosaurierreste aus der Kreide Norddeutschlands und das Hypophysenloch bei Ichthyosauriern. (Mit Taf. XXVI und 8 Textfisuren) . . . .... . 299-302 3 6 Pa Auer 2 RER sea ERW 14 ..19U0 EA PALAEONTOGRAPHICA . BEITRAFGE ZUR NATURGESCHICHTE DER VORZEIT Herausgegeben von E. KOKEN una J. F. POMPECK)J in Tübmgen in Göttingen, Unter Mitwirkung von O. Jaekel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Fünfundfünfzigster Band. Erste Lieferung. Inhalt: Issler, Alfred, Beiträ&e zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben, (S. 1—104, Taf. I-VIL und 12 Textfiguren.) SEES + Stuttgart. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (E. Nägele). 1908. Ausgegeben im Mai 1908. E. Schweizerbartsche Verlagshandlung (E. Nägele) in Stuttgart. Wissenschaftliche Argebnisse :: einer Reise in Ostafrika :: in den Jahren 1903-1905 mit den Mitteln der Hrrmann und Euıse geb. Hrckmans WENTzEL-Stiftung ausgeführt von Prof. Dr. ALFRED VOELTZKOW. Das Werk ist in 5 Bände eingeteilt und es enthält: Band 1. Bericht über die Reise und Übersicht über die Ergebnisse. — Geologie, Palaeontologie und Ethnographie. Band II und II. Systematische Arbeiten aus dem Bereiche der Zoologie und Botanik. Band IV und V. Anatomie und Entwickelungsgeschichte. Gesamt-Umfang der 5 Bände ca. 375 Bogen Text in gr. 4° und ca. 200 Tafeln, Subskriptienspreis für das ganze Werk ca. Mk. 350.—. Außerdem wird jeder Band und jede darin enthaltene Abhandlung einzeln abgegeben, “ "wobei eine kleine Preiserhöhung eintritt. 2 TE em Bisher erschienen resp. befinden sieh im Druck: ; Bd. II. 1. Prof. FE. StuBEnRock-Wien. Schildkröten von Ostafrika und Madagaskar. 40 S. m. 5 Tat. — Subsk -Preis Mk. 8.—, Einzelpreis Mk. 10.-—. Bd. II. 2. Prof. W. MicHartsen-Hamburg. Oligochaeten von Madagaskar, den Comoren und anderen Iaseln des westlichen Indischen Ozeans. — Dr. K. Frieperichs-Tübingen. Embiiden von Madagaskar und Ost- afrika. — Dr. W. Horn-Berlin. Cicindeliden von Madagaskar und Ostafrika. — M. Burr-Doöver. Dermapteren von Madagaskar, den Comoren und Britisch-Ostafrika. — H.F. FRiESE-Schwerin i. M. Apidae von Madagaskar, den Comoren und Ostafrika. — Dr. v. SCHULTHESS RECHBERG-Zürich. Vespiden von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Prof. Dr. A. FOREL-Yvorne (Schweiz). Ameisen von Mada- gaskar, den Comoren und Ostafrika. — Dr, A. PAGENSTECHER. Lepidopteren - Heterocera von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Dr. C. BÖRNER-Steglitz bei Berlin. Collembolen von Ostafrika. Madagaskar und Südamerika. 138S. m.3 Taf. — Subsk.-Preis.Mk. 13.—, Einzelpreis Mk. 16.—. Bd. II. 3. A. Reicuhenow-Berlin. Vögel von den Inseln Ostafrikas. — Dr. W. SCHOENICHEN-Berlin. Gnathia aldabrensis n. sp. ein nener Isopode aus demIndischen Ozean. — Dr, P.SPEIsER-Sierakowitz. DieDipterapupipara der madagassisch-maskarenischen Region. — Dr. M. CoHn-Breslau. Aleyonacea von Madagaskar und Ostafrika. — Dr. G. ENDERLEIM-Stettin. Beiträge zur Kenntnis der Copeognathen. — A. MocsAry-Budapest. Chrysididen von Madagaskar, den Comoren und Ostafrika. — Subsk,- Preis Mk. 9.—, Einzelpreis Mk. 11.-. Ba. IV. II. Prof. Dr. F. HOocHSTETTER-Innsbruck. Beiträge zur Anatomie und Entwickelungsgeschichte des Blutgefässsystemes der Krokodile. 1408. m. 10 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 17.—, Einzelpreis Mk 21.—. Bd. IV. 1, Prof. Dr. F. Hocasrterter - Innsbruck. Uber die Entwickelung der Scheidewandbildungen in der Leibeshöhle der Krokodile. 66 S. m. 5 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 11.—, Einzelpreis Mk, 13,50. beiträge zur »Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. Von ALFRED ISSLER aus Cannstatt. (Mit Taf. I-VII und 12 Textfiguren.) Manchem möchte eine stratigraphische Bearbeitung des schwäbischen Lias sehr überflüssig erscheinen, ist doch keine Formation so gründlich und genau erforscht wie gerade diese. Vorliegende Arbeit soll die Mikrofauna sämtlicher Liashorizonte behandeln und nicht nur wie seither emige in die Augen fallende Typen bestimmter Schichten oder Fundorte beschreiben. Die Anregung zu dieser Arbeit verdanke ich meinem verehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. v. Koken, dem ich für das derselben gewidmete liebenswürdige Interesse und seine vielfache Unterstützung meinen herzlichen Dank sage. Ferner bin ich Herrn Professor Dr. Prrexinser in Hohenheim zu großem Dank verpflichtet für seinen wertvollen Beistand, besonders auch auf technischem Gebiet. Um feststellen zu können, welche Schichten Foraminiferen führen, habe ich Proben von Gesteinen und Tonen des Lias an ungefähr 50 Orten von Ellwangen bis Schwenningen, die meist schon durch (QUENSTEDT, DEFFNER, FRAAs und Enger berühmt geworden sind, gesammelt. — Daraus ergab sich die Notwendigkeit, auf die Stratigraphie einzugehen. — Alsdann wurden die Foraminiferen durch Schlämmen des weicheren Materials isoliert und auf mehr als 150 Präparaten zur weiteren Untersuchung in Canada- balsam eingebettet. Die Gesteine mittels Dünnschliffen zu untersuchen, habe ich ziemlich vernachlässigt, da das Ergebnis sehr gering ist, zumal wenn, wie im Lias, die Foraminiferen nicht gesteinsbildend auf- treten!. Daher gibt meine Arbeit, wie alle mikrofaunistischen, eigentlich nur ein Bild der Fauna der tonigen Ablagerungen, was für die Beurteilung des Liasmeeres in Betracht zu ziehen ist. Alle hiezu nötigen Untersuchungen wurden im geologischen Institut zu Tübingen ausgeführt, ebenso die mikrophotographischen Aufnahmen; daselbst befinden sich auch die Schliffe und das ge- sammelte Material. ! Die Schliffe auch petrographisch zu untersuchen und die Tone auf ihre Schwerbestandteile zu prüfen wäre eine Arbeit für sich. Palaeontographica. Bd. LV. 1 I. Allgemeiner (stratigraphischer) Teil. Lias «. Grenzhorizont und Psilonotenkalk, Die Grenze zweier Formationen ist bei dem plötzlichen Einbrechen des Jurameeres nirgends so leicht zu finden wie hier, wenn nicht wegen des darunterliesenden weichen Keupermergels Verrutschungen eingetreten sind. In den Begleitworten zu Blatt Ellwangen schreibt Fraas: »Ein Aufschluß für die Grenze zum schwarzen Jura konnte nicht aufgefunden werden. Dieselbe ist überall verstürzt und ver- rutscht. Nur einmal spricht H. Bacn bei Leinenfürst von Buchsteinplatten in 2 Lagen; nach unten beobachtete er 0,3 m Quarzkalk, den er als Repräsentant der Psilonoten ansieht, schnell folgen darunter graue und rote Keupermergel.« Einen ganz ähnlichen Aufschluß fand ich auf Blatt Fllenberg im Sommer 1904 am Weg von Neunstadt nach Röthlen, wo der Schlierbach die Straße kreuzt: | | 2 Platten weichen Angulatensandsteins, Angulatenhorizont 5 cm Angulatenmergel ohne organische Reste, 20 » sehr harte Angulatensandsteinplatte. 6 cm hellgrauer Ton mit viel groben Quarzkörnern, U : 15 » harter feinkörniger Quarzkalk, darin kleine und größere Rollstücke aus Psılonotenhorizont % ; : Kalk eingebacken, ferner Schalenfragmente, Echinodermenreste und junge Gastropoden. Keuper ' Rot und gelb gefleckte Keupermergel; Bonebed fehlt. Wir haben also hier im äußersten Osten von Württemberg ein typisches Profil der untersten Liasschichten, mit der Einschränkung, daß das auf '/ m zusammengerückt ist, was sonst eine Mächtig- keit von 3—5 m erreicht. Auf Blatt Aalen gibt Opern! ein Profil der untersten Schichten von Hüttlingen, das heute nur noch im oberen Teil aufgeschlossen ist, aber manches Interessante bietet: 6,07 m Ton, Sandschiefer, Sandstemplättehen, kalkige und eisenschüssige Zwischenlagen, Angulatenhorizont | 81 cm kalkiger Sandstein mit Fucoiden und zopfförmigen Erhabenheiten. Gegen unten finden sich kleine Exemplare des Am. angulatus, Gastropoden, Cardinien etc. ‚ 25 cm magerer Ton, Psilonotenhorizont 20 » rauhes, schwärzlichgraues oder braunes sandiges Gestein mit groben Quarzkörnern und gelben Tonteilen. Mit Cardinien etc. Kenner | Keupertone von lauchgrüner, grauer, violetter und roter Farbe. Bonebed nicht | vorhanden. ı OPPEL, Über das Lager von Seesternen im Lias und Keuper. Württ. Jahreshefte 1864, Bd. 20, $. 206. Ich führte dieses Profil an, um zu zeigen, wie gleichartig der unterste Lias in den östlichen Teilen des Landes entwickelt ist und wie ganz allmählich die Schichten an Mächtigkeit zunehmen. Das nächste Profil, das ich aufnehmen konnte, befindet sich am Straßeneinschnitt Brainkofen- Leinzell auf Blatt Aalen | | Angulatenhorizont ganz im Westen: Angulatensandstem abwechselnd mit schiefrigen harten Mergeln, in letzteren nur Bairdia amalthei (Jv. (Präp. 3), dazwischen eine einzige Kalk- bank (Schliff 4). Psilonotenhorizont Dünne Schwefelkiesplatte (Schliff 3). ca 1'/g m Psilonotentone ohne organische Reste, 20 cm Psilonotentone voll großer Muschelschalen, Plagiostoma giganteum ete., Fischzähnchen, Echinodermenreste (Präp. 2), 10 » Psilonotenkalk voll grober Quarzkörner, Schwefelkies und größeren Rollstücken weißen Kalkes (Schliff 1 u. 2). | | | | Keuper 30 em weiße Keupermergel in rote übergehend (Präp. I) mit Cidaritenstacheln; Bonebed fehlt. Ein ziemlich neues Profil hat Lörcner! bei Alfdorf am Weg zur Leinecksmühle für seine Zwecke aufgenommen. Ich führe dasselbe hier mit größerer Genauigkeit an. Es weicht von den bisherigen durch Einlagerung einiger Kalkbänke ab. Der Knollenmergel bildet einen (uellhorizont, wodurch sich die darüberliegenden Liasschichten etwas geneigt haben, was jedoch das Ganze nicht gestört hat: Angulatenhorizont | | ca. 2 m Angulatenfels (Schliff 16), 1 m Tone mit Cidaritenstacheln, dünne Sandsteinplatten (Schliff 15, Präp. 9), 5 cm dünne Schwefelkiesplatte (Schliff 14), 5 » Kalkbank mit sehr feinen (Juarzkörnern (Schliff 13), 5 » Tone (Präp. 8), #4 » Kalkbank mit sehr feinen (Juarzkörnern (Schliff 12), 20 » Angulatentone (Präp. 2). g Psilonotenhorizont 5 cm Quarzbank mit groben Quarzkörnern (Schliff 11), » Tone ohne organische Reste, 5 '35 » Kalkbank mit feineren Quarzkörnern (Schliff 10), 10 » Quarzbank, sehr grobe Körner, Schwetelkies (Schliff 8, 9), schiefrige Tone (Präp. 6), verrostete, verwitterte Kalkbank (Schliff 7, Präp. 5a, b), Tone mit (Juarzkörnern (Präp. 4a, b); Pentacrinus- und Cidaritenreste. 12 » harte, sehr feinkörnige Kalkbank (Schliff 6), 15 » verwitterte quarzhaltige Kalkbank (Schliff 5). Keuper 1 LÖRCHER, Beitr. z. 60 cm weißer Keupermergel in roten übergehend, Cidaritenstacheln; Bonebed fehlt. Kenntnis des Räts in Schwaben. Württ. Jahreshefte 1902, Bd. 58, S. 167. Tone 4a, b enthalten: Nodosaria vadieula Line Dentalina brevis D’ORBIGNY (Fig. 152) > sunplex TERQuEM > matulina D’ÖRBIGNY > raphanus Linn# Marginulina burgundide 'TERQUEM > raphanistrum Lisn& Oristellaria prima D’ÖRBIGNY Frondieularia pupiformis HÄUSLER » acuminata TERQUEM » Terguemi D’ORBIGNY > votulata LAMARCK Dentalina? (Fig. 334) Bairdia amalthei QuENSTEDT. Tone 5a, b enthalten: 1 Nodosaria hortensis TERQuEM (Fig. 68). Tone 6 enthalten: 1 Haken von Tentakeln eines Ammoniten. Tone 8 enthalten: Bairdia amalthei JUENSTEDT. Tone 9 enthalten: Bairdia amalthei Quensteor, Cidaritenstacheln, Echinodermenreste. Enger gibt als Grenzprofil noch das Bachbett der Rems bei Unterböbingen an': Daselbst »schließt der Keuper mit einer eigentümlichen porphyrartigen Breceienbank ab, der dann die untersten Liasbänke auflagern« (Schliff. 17). Diese Bänke sind voll Quarzkörner und gleichen sehr dem Stuben- sandstein. Darüber liegt Bachgeröll. Es sind mehrere Platten im ganzen ca. 1 m mächtig, während sonst immer nur eine Bank etwa 20 cm diek die Grenze bildet. Jedenfalls hat hier der Bach die Platten übereinandergeschoben. Als letztes ‚Profil dieser Art sei der Sonterbach bei Wäschenbeuren erwähnt: Angulatensandstein abwechselnd mit Tonen. 30 cm quarzreiche Kalkbank, Psilonotenhorizont | 45 ». Psilonotentone ohne organische Reste. 10 » feiner Psilonotenkalk. Keuper \ Weiße Keupermergel in rote übergehend: Bonebed fehlt. | | Diese 5 Profile haben so viel Ähnlichkeit, daß ihre gleichartige Entstehung keinem Zweifel unterliegen kann. Zuerst muß es auffallen, daß von hier ab nach Süd-Westen keine (Juarzbank mehr auftritt, daß sogar ganz in der Nähe des Sonterbachs, nämlich bei Reichenbach und Göppingen, der ganze Psilonotenhorizont vollständig fehlt. Hier fand offenbar das vordringende Meer eine Keuperbank vor, die vielleicht mit schuld daran ist, warum die Quarzkörner nur bis hieher in solcher Masse gelangten und nieht noch weiter verfrachtet wurden. Die Wassermassen umbrandeten den Fuß des im Osten vor- gelagerten Grundgebirgsstockes, durch den die Lage des fränkischen Jura bedingt wurde. Die (Juarz- körner in diesen Schichten, die in den verschiedenen Bänken von ganz verschiedener aber unter sich ! ENGEL, Geognostischer Wegweiser durch Württemberg, S. 134, gleicher Größe sind, jedoch nie die Feinheit des späteren Angulatenkornes erreichen, sind die ersten Zeugen eines Landgebiets im Osten des Jurameeres, welches sich' vom »böhmischen Massiv, von der Gegend der heutigen böhmisch-bayrischen Grenzgebirge gegen den Bodensee hinzog, inmitten dessen die heutige Regensburger Gegend als seit lange — vermutlich seit archäischer Zeit — vom Meere un- berührt lag«. Parallel diesem Festland liegt jene schmale Küstenzone, deren ganze Breite sich heute noch aus den Liasablagerungen der Strecke Göppingen-Ellwangen ersehen läßt. Gümsen? schreibt darüber folgendes; »Auf der Ostseite des Jura längs des benachbarten Urgebirgs macht sich dadurch ein gewisser Einfluß des letzteren geltend, daß, wie die oberen Lagen des rätischen Sandsteins hier bereits eine grobkörnige Beschaffenheit annehmen, auch die tiefsten Liasschichten eine vorherrschend sandige Zusammensetzung fast mit gänzlichem Ausschluß toniger Zwischenlagen besitzen, wobei die der Arietenstufe entsprechenden Bänke durch ihre stark eisenschüssige und sehr grobkörnige Beschaffenheit sich auszeichnen, während die Augulatensande ihre feinkörnige Zusammensetzung behalten. « Eine eigenartige Grenzbildung habe ich noch nachzutragen, die auf keinen Vergleich mit den vorhergehenden Anspruch machen kann. Hinter Dewangen am Abhang auf der linken Seite des Bäch- leins liegt über dem Keupermergel scharf abgegrenzt '/, m mächtig ein Durcheinander von Kalk- und Sandsteinplatten (Schliff 18, 19, 20) verbunden durch einen rostigen Ton. Darin findet sich auch viel kleineres Geröll, Cardinien und Belemniten, darunter Belemnites celavatus und Cidaritenstacheln. Darüber liegt '/s m dunkler Ton mit vielen Petrefakten, kleinen Ammoniten wie aus dem Dogger und in großer Zahl Ammodiscus infimus, einige Fischzähnchen, viele junge Gastropoden und runde Körnchen wie Oolith- körner (Präp. 10). Darüber folgen große Blöcke quarzreichen Kalkes. Mehr ist nicht aufgeschlossen. Zweifellos ist dies Bachgeröll, zumal eine gewisse Schichtung zu bemerken und von Foraminiferen nur der kieselige Amsnodiscus erhalten ist. An den Abraum eines alten Steinbruches ıst kaum zu denken. Verfolgt man die Grenze Keuper-Lias weiter nach Westen bezw. Südwesten, so tritt uns dieselbe bis nach Schwenningen mit ganz geringen Abweichungen überall gleichartig vor Augen. Vorher ist noch ein wichtiger Punkt zu überschreiten: bei Göppingen und Reichenbach liest dem Keupermergel direkt der Angulatensandstein auf. Ganz in der Nähe befindet sich jedoch im Einsiedlerbach Psilonoten- kalk anstehend. Von einer Keuperinsel bei Göppingen läßt sich wohl nicht reden, aber doch von einer bedeutenden Erhöhung des Meeresbodens, welche ungefähr dem heutigen Filsbett entlang verlief. Im Einsiedlerbach zwischen Kloster Adelberg und Oberberken ist folgendes Profil: Angulatensandstein. ca. 2 m Psilonotenton (Präp. 12a, b), 25 cm stahlharte Psilonotenbank (Schliff 28). Psılonotenhorizont 5 cm weißer Keupermergel in roten übergehend (Präp. 11), mit jungen Gastro- Keuper | E | poden und Cidaritenstacheln; Bonebed fehlt. ! Pompeck), Die Juraablagerungen zwischen Regensburg und Regenstauf. (Sonderabdruck der geogn. Jahresh. 1901 Jahrgang XIV, S. 35.) ? GüngeL, Fränkische Alb, S. 291. Geogn. Beschr. von Bayern, Bd. IV, 1891. Tone 12a, b enthalten: Frondieularia Tergquemi D’ORBIGNY Junge Gastropoden Dentalina communis D’ÜRBIGNY Cidaritenstacheln Uneinulina polymorpha TERQUEM Echinodermenreste. Auf dem Schurwald stoßen wir von Osten kommend zum erstenmal in Schwaben auf Rätsand- stein. Von hier an tritt er allerdings mächtig auf und bildet eine fast ununterbrochene Schicht. Der Grund für das Fehlen desselben in anderen Gebieten liegt in der Unebenheit des Keuperbodens. Hieher gehören 2 einander ähnliche Profile: von Buoch und von Birkengehren. Das erstere nahm ich im Frühjahr 1904 beim Bau einer Wasserleitung daselbst auf: | Angulatenbrocken. ı ea. 1 m hellblaue Psilonotentone (Präp. 14a, b), Psilonotenhorizont | 40 cm Psilonotenbank (Schliff 21), 25 em dunkelblaue Tone (Präp. 13). | Rät | Rätsandstein Tone 13 enthalten: 1 Marginulina burgundiae 'TERQUEM var. psilonoti sp. n. (Fig. 176). Bairdia amalthei (JuEenstept; Junge Gastropoden; Fischzähnchen. Tone 14a, b enthalten: Einige Cristellaria nuda TERQUEMm (Fig. 223, 224). Junge Gastropoden und sehr viele Fischzähne. Das von Birkengehren lautet: Angulatenplatten (Schliff 25). 50 em Psilonotentone (Präp. 15), Psilonotenhorizont Sr Be 80 » dreispältige Psilonotenbank (Schliff 22 u. 23). Rät ' 30 em Rätsandstein, ' 10 » dunkelblaue Tone mit Cidaritenstacheln; Rätsandstein (Schliff 24). Tone i5 enthalten: Nodosaria radieula Linx& (Fig. 39, 40) Oristellaria prima D’ORBIGNY » hoıtensis TERQuEM. (Fig. 70) » acuminata TERQUEM Frondieularia pulchra TERQUEM Bairdia amalthei (JUENSTEDT >» pupiformis HAusLeR Uncinulina polymorpha TERQUEM Dentalina communis D’ORBIGNY Junge Gastropoden u. Ammoniten, Cidariten- » brevis TERQUEM stacheln, Echinodermenreste. Vaginulina? (Fig. 333) | Das Besondere bei Buoch ist, daß der Lias mit einer Tonschicht beginnt. Dieser Fall kann nur da eintreten, wo zur Zeit der Ablagerung tiefere Stellen waren, denn Tone bilden sich meist an tieferen Orten als Kalk. Diese Plätze sind jedoch zugleich da, wo auch der Rätsandstein eingeschwemmt wurde. Man wird diesen Ton mit vollem Recht zum Lias rechnen, zumal er Foraminiferen enthält. Anders liegt die Sache bei Birkengehren; dort befinden sich die Tone innerhalb des Räts und werden füglich nicht zum Lias gehören, sondern dieselbe Stellung wie das Rät einnehmen. Seit alter Zeit bekannt und paläontologisch wichtig ist der Rätsandstembruch am Steineberg bei Nürtingen: Angulatenplatten. ca. 3 m Psilonotentone (Präp. 16a—d) mit Pappendeckelschicht, Nagelkalkbank Psilonotenhorizont und Schwefelkiesplatte, 40 cm Psilonotenkalk direkt auflagernd und übergehend (Schliff 27). Rät | in ca. 8 m Rätsandstein (Schliff 26). Tone 16 a—d enthalten: Nodosaria wadiceula Linx% Marginulina burgundiae Vera. v. psil. (Fig. 175) » simplex 'TERQUEM Cristellaria prima D’ÖRBIGNY » hortensis TERQUEM (Fig. 69) Webbina irregularis D’ORBIGNY (Fig. 329) Frondicularia lanceolata HäustLer (Fig. 101) Uneinulina polymorpha TERQ. (Fig. 349, 356, 358) » ‚pupiformis HÄUSLER Bairdia amalthei (JuENSTEDT > pulchra TERQUEM Cidaritenstacheln Dentalina communis D’OÖRBIGNY Echinodermenreste (sehr viele) » obligua D’ÖRBIGNY Ammonitenbrut QuENSTEDT » brevis D'ÖRBIGNY Junge Gastropoden > nodosa D’ÜRBIGNY Junge Zweischaler. Das Nürtinger Profil kann als Idealprofil der schwäbischen Psilonoten-Schichten betrachtet werden, davon weichen die folgenden kaum ab. Das nächste ist bei Pfrondorf: ca. 1 m Psilonotentone mit Nagelkalkbank und Pappendeckelschicht (Schliff 30); Psilonotenhorizont obere Hälfte sandiger als die untere (Präp. 17 a—ec), 25 cm sehr harter blauer Kalkstein (Schliff 29). Rät | Rätsandstein. Hierher gehört noch Psilonotenkalk der Waldhäuser Höhe (Schliff 31), von der Wanne bei Tübingen (Schliff 32) und vom Bruch an der Straße Einsiedel-Kirchentellinsfurt (Schliff 33). Die Pappendeckelschicht bildet die Vorboten des Angulatensandsteins und besteht aus demselben feinen Material, wobei das Bindemittel CaCO, etwas reichlicher vertreten ist. Tone 17 a—e enthalten: Nodosaria vadieula Linus Uneinulina polymorpha TERQUEM Margimulina burgundiae Terg. v. psil. Cidaritenstacheln Oristellaria prima w’OrsBıcny (Fig. 297) Echinodermenreste Bairdia amalthei QuENSTEDT Junge Gastropoden Auf Blatt Balingen! ist am bekanntesten das Profil bei der Fischer’s Mühle bei Täbingen: | . Dünne Angulatenplatten abwechselnd mit Tonen, \ ; | '/g m Psilonotentone (Präp. 18) mit Pappendeckelschicht, Psilonotenhorizont | RE i 6 6 | 0,8—1 m zweispältige Kalkbank, gegen unten quarzig und bonebedartig (Schliff 34) übergehend in ca. | | Rät Rätsandstein. Tone 18 enthalten: Nodosaria hortensis TERQURM Oristellaria prima D’OÖRBIGNY Frondieularia lanceolata HAÄUSLER Bairdia amalthei QUENSTEDT » pupiformis Häusuer Uneinulina polymorpha Terg. (Fig. 360) Dentalina commmis D’OÖRBIGNY Cidaritenstacheln » brevis D'ÖRBIGNY Ecehmodermenreste. Bei Wellendingen (Blatt Balingen) fehlt der Rätsandstein; über hellen Keupermergeln liegt Psilonotenkalk (Schliff 35). In der Nähe von Frittlingen tritt nochmals Rät auf, um südlich davon nie wieder zu erscheinen. Dies beweisen am besten die Profile von Scnarcr? bei Pforen-Neudingen, Ewattingen, Schanzbuck bei Achdorf und Rietheim bei Zurzach. Dasselbe Resultat liefern die neueren Aufschlüsse bei Ewattingen® und bei Beggingen (Kanton Schaffhausen). ScHatcn schreibt hierzu: »Die bemerkens- werte Tatsache, daß die sogenannten rätischen Schichten im obersten Keuper der Wutach-Randengegend vollständig fehlen, fand damit durch die Aufschlüsse im Achdorfer Tunnel ihre volle Bestätigung«. An das letzte Profil im Lias innerhalb Württembergs führte mich Lehrer Muxz von Trossingen. Daselbst sieht man mitten im Ort schön aufgeschlossen: Mächtige Psilonotentone mit Nagelkalk (Präp. 20), Psilonotenhorizont 1-—1!/s m Psilonotenkalk, 10 em dunkle, kalkig-tonige Schicht (Präp. 19). Helle Keupermergel mit einer härteren Bank dazwischen, in rote übergehend; Keuper Ho Bonebed fehlt. ! Weitere Profile aus der Balinger Gegend: WAIDELICH, Einiges über die Keuper-Lias-Grenze in der Balinger Gegend. Württ. Jahreshefte 1901, Bd. 57, S. 347—350. ? SCHALCH, Die Gliederung der Liasformation des Donau—Rheinzuges. Neues Jahrb. f. Min. 1880, Bd.-1. ® ScHALCH, Bericht über einen neuen Aufschluß in den untersten Schichten des Lias bei Ewattingen a. d. Wutach. — Mitt. d. bad. geol. Landesanst., Bd. IV, H. 1, 8. 49-63, 1900. 4 SCHALCH, Über einen neuen Aufschluß an der Keuper-Lias-Grenze bei Beggingen. (Ebenda), Bd. III, H. 2. 1895. ° Die geol. Verhältnisse der Bahnstrecke Weizen—Immendingen. (Ebenda), Bd. II, 1893, S. 150. 9 Es ist zu bemerken, daß überall, wo unter dem Lias helle Keupermergel liegen, diese keineswegs den Rätsandstein ersetzen sollen, da ihnen jeglicher (Juarzgehalt -fehlt und sie sich lediglich durch die Farbe vom Knollenmergel unterscheiden. Tone 19 enthalten nur: Nodosaria radicula Lınnz& Bairdia amalthei QUENSTEDT » hortensis TERQUEM Cidaritenstacheln (sehr viele) Frondiceularia lanceolata HäusLer Pentacrinusglieder >» pupiformis HäusLer Fischzähnchen Dentalina communis D’ÖRBIGNY Echinodermenreste und Schwefelkies Tone 20 enthalten: Dairdia amalthei Qv., Cidaritenstacheln, junge Gastropoden und Ammoniten. Die unterste Bank, hier noch mehr kalkig als tonig, ist insofern beachtenswert, als sie den Anfang zu einer in Württemberg sonst unbekannten Erscheinung bildet. Von Trossingen an dem Süden zu beginnt der Lias mit tonigen, direkt auf Keupermergel auflagernden Bänken, die teils das Bonebed vertreten und dem Psilonotenhorizont angehören. Der unterste schwäbische Lias hat also drei Zonen je nach der Entfernung vom Ozean einerseits und dem böhmisch-bayrischen Landgebiete andererseits. Eine Linie ungefähr parallel dem Grundgebirge im Osten durch Göppingen schneidet die quarzreiche Brandungszone Ellwangen-Göppingen, eine zweite Linie der ersten parallel durch Trossingen schneidet den Teil mit Rätsandstein Göppingen-Trossingen ab, der Rest ist die tonige Grenzbildung des Donau- Rheinzuges. Demnach muß man annehmen, daß das Jurameer ziemlich direkt von Süden kam. In Württemberg ist die tonige Ausbildung über dem Rätsandstein beschränkt auf den Schurwald, von wo die Tone über die Löwenstemer Berge hinweg anschwellen und bei Langenbrücken bis zu 6 m Mächtigkeit erreichen !. Lias «. Angulatenhorizont. Als gleichmäßige Decke breitet sich über all dies Vielerlei der Angulatensandstein aus, wobei er selbst keineswegs gleichartig gestaltet ist. Leider fehlt es hier an vollständigen Aufschlüssen, so daß man ziemlich auf die Berichte anderer angewiesen ist. In der Gegend um Ellwangen besteht dieser Horizont aus mehreren Bänken feinkörnigen Sandsteins abwechselnd mit sandigen und schiefrigen Tonen. Das Wichtigste ist das Auftreten eines Ooliths, der sich mit kurzen Unterbrechungen durch ganz Württemberg hindurchzieht. Ganz vereinzelt und selten werden schon die Psilonotenschichten oolithisch, z. B. bei Hohenheim soll sich ein Psilonotenoolith finden. Für Ellwangen gibt Quessteor folgende Angabe (Jura S. 57): »In Vaihingen auf den Fildern finden sich mit Kalkspat überzogene Eindrücke, (Thalassites) erassiusculus ZIETEN, ebenso zu Ellwangen im Eisenerz«. Es war mir unmöglich, auch nur eine Spur von demselben zu finden. Erst weiter südlich bei Hüttlingen steht es an an der Straße von Wasseralfingen her: Arietenkalk voll Quarzkörner "Je m Eisenoolith (Schliff 37 und 38, Präp. 21 a—c) Angulatensandstein (Schliff 36) abwechelnd mit Tonen 1 Begleitworte zu Blatt Kirchheim, 1898, S. 18. — DEFFNER und FraAAs, Die Juraversenkung bei Langenbrücken. Leonh. Jahrb. f. Min., 1859, S. 1—38. Palaeontographica. Bd. LV, 2 — 10 — Der Eisenoolith sieht außen kupferbraun und innen hellblau. Im Schliff erkennt man deutlich die konzentrische Streifung der einzelnen Körner (s. Abb. D. Doch bilden die echten Oolithkörner nur den kleineren Teil des Gesteins, ein größerer Teil sind Foraminiferen, junge Gastropoden und Eehinodermen- reste, überzogen mit derselben eisenhaltigen Substanz, aus der die Oolithkörner bestehen, mit welcher auch die Foraminiferen- und Gastropodenschalen ausgefüllt sind (s. Abb. Il, die jedoch vom Oolith von . Aichschieß stammt). Da sich die Grundmasse des Gesteins in Essigsäure löst, so hat man ein einfaches Mittel zur Hand, die Körner bloßzulegen. Letztere, falls sie Foraminiferen enthalten, haben emen unlöslichen Steinkern, eine leicht lösliche Schale und den, nachdem die Schale gelöst ist, leicht zerbrechlichen Überzug, der, wenn er zerfällt, die schönsten Steinkerne von Foraminiferen liefert (s. Fig. 14, 125, 320, 331, 332). Löst man die übriggebliebenen Körner in heißer, konzentrierter Salzsäure, so bleiben, da man sie vorher pulvern muß, feine Ton- und Kieselsäurepartikelchen als letzter unlösbarer Rest. Der Oolith (Präp. 21 a—c) enthält: Nodosaria radicula Linnt Oristellaria minuta Born. (Fig. 320) Prondieularia lanceolata HäÄuSLER » prima D’ÖRBIGNY » pupiformis HÄuSLER Cornuspira liasina TERQUEM » brizaeformis BORNEMANN Anomalina D’OrBIGNY (Fig. 331) » unbest. Stemkerne (Fig. 125) Junge Gastropoden (sehr viele) Dentalina linearis RÖMER Echinodermenreste. Was den Horizont betrifft, m dem dieser Oolith vorkommt, so ist es sehr wichtig denselben genau festzulegen, da er meist verschieden angegeben wird. (JuEnstepr schreibt darüber im Jura S. 54: »Bei Hüttlingen dringt ein dichtes, rotes, toniges Eisenerz mit gestreiften Druckflächen sogar in die unteren Arietenbänke ein«. Ich kann dies nur bestätigen und hinzufügen, daß es linsenförmig in den untersten Bänken steckt. Schöner als bei Hüttlingen findet sich der Oolith hinter dem Dorfe Reichenbach (Präp. 22, enthält dieselbe Fauna wie 21a—c). Hier wie bei Hüttlmgen finden sich auch größere Petrefakten, z. B. Pecten und Lima vorzüglich erhalten. Weiter im Südwesten ist der Angulatenhorizont gut ‚aufgeschlossen bei Göppingen: Angulatenmergel ohne organische Reste mit verschiedenen Thallasitenbänken abwechselnd. Göppinger Werkstein (Schliff 39, 40). In einem früher bekannten Bruch hinter den Heilquellen! war hier ebenfalls direkt unter dem Arietenkalk ein Eisenoolith von 10 em Dicke zu sehen. Dieser war schon Qurnsreor bekannt (Jura S. 65): »Bei Göppingen wird das Gebilde (Arietenkalk) außerordentlich kompakt und mächtig, es stellen sich wie bei Hüttlingen eisenreiche Zwischenschichten ein, die selbst unter dem Rasen noch kenntlich sind«. Leider ist heute nirgends etwas davon zu finden. Wie beim Psilonotenhorizont muß man hier eine Trennung machen. Von Ellwangen bis Göppingen wird dieser Oolith immer weniger mächtig und hat in diesem ganzen Gebiet stets das gleiche Lager. Ich werde später darauf zurückkommen. Auf dem Schurwald gelangt man zu einem Angulatenbruch, der wegen seines Eisenooliths in der Literatur schon lange bekannt ist. Zwischen Aichschieß und ! Begleitworte zu Atlasblatt Göppingen 1867 und Nachtrag hiezu 1901. N RI Schanbach am Weg nach Krummhardt rechts unten ist ein ganz frischer, klemer Aufschluß, dessen Sohle eine dieke Angulatenbank bildet: Angulatensandstein Angulatenmergel ca. 1!/g m 60 em Oolithbank (Schliff 41 u. 42, Präp. 23) Abb. Il. Angulatenmergel Angulatensandstein. Der Oolith (Präp. 23) enthält: Unbest. Frondieularien Junge Gastropoden Oristellaria prima D’ÖRBIGNY Echinodermenreste. Fischzähnchen Was die Substanz betrifft, so ist sie vollkommen dieselbe wie bei Hüttlingen. Außen kupferbraun, innen blau. Der ganze Unterschied beruht in der Lage, welche hier im unteren Teil des Angulaten- horizontes ist, umgeben von lauter Tonen, eine ganz isolierte Bank. Quenstepr Jura S. 45: »Tief unter den Malmstemen«. Es liegst nahe, einen Vergleich mit Frankreich einerseits und Norddeutschland andererseits zu ziehen. (Jurnsteor! vergleicht den Göppinger (Arieten) Oolith mit dem von Sommerschenburg bei Helmstedt und dem von Semur (Cöte d’Or) in Frankreich. Auf diese Ungenauigkeit der Parallelisierung hat schon Opren” hingewiesen: »Bei Thoste und Beauregard bei Semur wird die Zone des Ammonites angulatus durch eine 6—8 Fuß mächtige Schicht von Toneisenstein gebildet«. Letzterer besteht aus feinen Körnern (grains milliaires) von Roteisenstein mit eimem eisenhaltigen Ton als Bindemittel«. Man muß also daran festhalten, daß der französische Oolith im Angulatenhorizont lagert. Dasselbe schreibt Brauns® S. 87: »In Frankreich brechen an den für klassisch angesehenen Punkten im der Umgebung der Cöte d’Or, namentlich bei Semur, blaue Kalkplatten, teilweise aus Gryphitenbreceie bestehend. Bei Thoste und Beauregard bedecken dieselben die Eisenerze der vorigen Zone«. Wie steht es aber mit dem norddeutschen Oolith von Sommerschenburg? Dafür haben wir Angaben* genug: »Die Zone (des Ammonites Bucklandi) zeichnet sich in Norddeutschland besonders dadurch aus, daß der Eisengehalt plötzlich in derselben bedeutend wird und an emigen Stellen Veranlassung zu einem umfangreichen Bergbau gegeben hat (Hanıen)«. Interessant ist, daß auch im fränkischen Lias der Arietenkalk durch Reichtum an Brauneisenerz sich auszeichnet und bei Bodenwöhr u. a. Orten eimen nicht unergiebigen Bergbau gestattet’. Eine berühmte Fundstelle für Angulaten ist Vaihingen a. F. Dieses Profil stellt sich in einen gewissen Gegensatz zu den übrigen, weil hier der ganze Horizont eine einzige mächtige Tonbank zu sein scheint: ! QUENSTEDT, Epochen der Natur, 1861, S. 532. ® ÖPPEL, Die Juraformation Englands, Frankreichs und des südwestlichen Deutschland, 1856-58, S. 151. 3 BrAuns, Der untere Jura im nordwestlichen Deutschland, 1871. * Ebenda, S. 79 u. 80. — HanıEL, Über das Auftreten und die Verbreitung des Eisensteins. Zeitschr. d. d. geol. Ges., Bd. 26, 1874. — STRONBECK, Über den oberen Keuper bei Braunschweig. Ebenda, Bd. IV, 1852, S. 63. — ScHLÖöNBACH, Über den Eisenstein des mittleren Lias im nordwestl. Deutschland. Ebenda, Bd. 75, 1863. 5 GümßEL, Bayerisches Alpengebirge, II, S. 453, 1868. 19 ca. 3 m Angulatentone (Schliff 48, Präp. 24 a—d); mit Geodenlager (Schliff 46, 47) und zwei dünnen Kalkbänkchen (Schliff 45). Blauer Angulatenfels (Stuttg. Pflasterst.) Schliff 43, 44. Das kalkige Bindemittel ist hier reichlicher vorhanden als sonst, wo er in frischem Zustand höchstens hellblau aussieht. Schliff 47 enthält: (Juerschnitt durch Cornuspira liasina Terauem. Tone 24 a—d enthalten: Oornuspira liasina TERQUEM Cristellaria arietis sp. n. (Fig. 260) Nodosaria radieula LınNn& > prima D’ÖRBIGNY Glandulina humilis Römer > varians BORNEMANN Frondieularia lanceolata Häusuer > minuta BORNEMANN >» pupiformis HÄuUSLER bairdia amalthei QUENSTEDT > carinata BURBACH » Moorei Jones (Fig. 343) Marginulina burgundiae TeRQuUEM Uneinulina polymorpha Tera. (Fig. 352, 257,259, 361) Vaginulina legumen Linn Junge Gastropoden » exarata TERQUEM Echinodermenreste. Ob und in welchem Zusammenhang das Geodenlager mit den an anderen Orten vorkommenden Oolithen steht, ist nicht sicher zu sagen; auffallend ist, daß dasselbe später im Amaltheenton auch der Fall zu sein scheint. (Quenstepr Jura S. 55: »Vaihinger Nest, entsprechend dem Ostdorfer Kupferfels, wie die schweren Geoden und das Lager hinlänglich beweisen«. Bis zur Tübinger Gegend behalten die Angulatenschichten ihren sandigen, emförmigen Charakter. Erst bei Dusslingen tritt in ihrem unteren Teil die Oolithbank wieder auf in einer Mächtigkeit von 50—60 em unter der Eisenbahnbrücke vor dem Ort. Die Entfernung Aichschieß-Dußlingen ist zwar ziemlich groß, ‚doch ist bei dem linsentörmigen Auftreten dieses Gesteins leicht möglich, daß noch unaufgeschlossene Stellen dazwischen liegen. Pomreexs! gibt noch Bebenhausen und Dettenhausen als Fundstellen dafür an. Während der Anlage des neuen Exerzierplatzes ist er von Koken auch auf der Waldhäuser Höhe gefunden worden. Die Ansicht, daß der Aichschiesser und Dusslinger Oolith zusammengehören, ver- tritt auch FritzeÄrrnner?. Der Dusslinger Oolith (Schliff 49, Präp. 25 a—c) enthält weniger Körner und mehr kalkige Grundmasse, als die bisher erwähnten Oolithe: Oornuspira liasina TERQUEM Fischzähnchen Oristellaria prima D’ORBIGNY Junge Gastropoden > minuta BORNEMANN Echinodermenreste. In diesem Oolith fand Quenstepr ebenfalls Foraminiferen, die er, ohne sie zu bestimmen, m seinem Ammonitenwerk Tab. I Fig. 21 a, b abbildetee Von hier an kann man die Oolithbank, die in den folgenden Gegenden den Namen Kupferfels führt, fast ohne Unterbrechung bis an die Wutach . verfolgen. Zunächst ist er nach Quexstepr® am unteren Starzelfall bei Hechingen zu finden. ! PompeckJ, Paläont. Beziehungen zu den untersten Liaszonen der Alpen u Schwabens. Württ. Jahresh. 1893, Bd. 49. 2 FRITZGÄRTNER, Pentaeriniten- und Ölschieferzone bei Dusslingen. Inaug.-Diss. Tübingen 1872. 3 QUENSTEDT, Begleitworte zu Atlasblatt Tübingen, 1865, S. 6. Am bekanntesten ist die Bank von Östdorf bei Balingen, wo folgendes Profil aufgeschlossen ist: 25 em Ölschiefer, ca. 3 m Arietenkalke mit Tonen abwechselnd. ca. 1'/; m zwei mächtige Angulatenbänke, » 1!/2 » gewöhnliche Angulatentone (Präp. 29), nur junge Gastropoden führend, 5—10 em oolithische Mergel (Präp. 27a, b), 40 cm Oolithbank (Präp. 26), Angulatentone mit Bairdia amalthei (Präp. 28), Angulatenhorizont Angulatensandstein. Der Oolith gleicht vollständig den übrigen, in Farbe und Substanz. An größeren Fossilien sind im Gegensatz zu den bisherigen bedeutend mehr vorhanden, wie Plag. gig. Am. angulatus, Pecten ete. An Foraminiferen enthält er folgende Arten als Steinkerne: Cornuspira liasina TERQUEM Anomalina »’OrBIcnY (Fig. 332) Frondieularia (unbest.) Junge Gastropoden Oristellaria prüna D’ÖRBIGNY Echinodermenreste. Tone 27a, b enthalten: Cornuspira liasina TERQUEM Cristellaria prima D’ÜRBIGNY Nodosaria radieula Linn® » crepidula F. u. M. v. convoluta Prondieularia pupiformis HAusuerR Bairdia amalthei (JunnsTEDT Dentalina communis D’ÖRBIGNY Junge Gastropoden (sehr viel) Cristellaria nuda TERQUEM Cidaritenstacheln >» arietis Sp. N. Echinodermenreste. Diese Schicht stellt die einzigen oolithischen Tone im schwäbischen Lias dar. Darin spielen jedoch die wirklichen Oolithkörner eine untergeordnete Rolle; den größten Teil bilden Ostracoden und junge Gastropoden. Die Oolithkörner sind sehr klein, schwarz und linsenförmig, die Fossilien sind eben- falls schwarz und sehen wie Steinkerne aus. Auf dem ganzen Blatt Balingen ist der Kupferfels anzutreffen, so fand ich ihn am Talhof bei Neukirch und bei Endingen. In der hiesigen Sammlung befinden sich alte Handstücke mit: »Kupfer- fels Angulatenschicht Wellendingen« und »Roteisenerz Lias « Rottweil-Schwenningen«. Zum letztenmal im Württemberg holte ich ihn bei Trossingen, mitten im Ort; auch hier liegt er zwischen Tonen eingebettet und enthält (Präp. 30): Cornuspira liasina TeRQuvem (Fig. 14) Junge Gastropoden. Cristellaria varians BORNEMANN Die 1'/; m mächtigen Tone über ihm sind nebst den Angulatentonen von Vaihingen a. F. die einzigen in diesem Horizont, welche einige Foraminiferen geliefert haben, sonst ist der Angulatenton sehr steril. Tone 3la, b enthalten: Nodosaria radieula Lins& Marginulina burgundiae Terauem (Fig. 172) » raphanus Linn% » burgundiae Terg. v. psilonoti > raphanistrum Linn& (Fig. 91) Flabellina rugosa D’ORBIGNY (Fig. 216) Frondieularia pupiformis HÄUSLER Bairdia amalthei (JuEnstEoT (Fig. 338) > pulehra TERQUEM » cassiana Ruuss » carinata BurB. v. longa sp. n. Pentacrinusglieder Dentalina communis D’ORBIGNY Junge Zweischaler > matutina D'ORBIGNY Fischzähncehen Vaginulina exarata Terauem (Fig. 195) Echinodermenreste (Fig. 377). Daß der Angulatenoolith überall bis zur Wutach vorkommt, beweisen die Profile Scnauchs! von Pforen-Neudingen, Ewattingen, Beichteloch, Aselfingen u. a. In den Langenbrückener Ablagerungen fehlt er gänzlich.” Es erhebt sich die Frage, woher kommt dieser Oolith? An eine Entstehung an Ort und Stelle ist bei dem linsenförmigen Vorkommen weniger zu denken als an Einschwemmungen. Bereits erwähnt wurde, daß er sich in weit größerer Mächtigkeit auch in Frankreich findet. Damit hat er sein Ende auch nicht erreicht; eine deutliche Parallele dazu findet sich im alpinen Lias. Wänxer” fand in den Alpen einen Verwandten des von Quensteor im Dusslinger Oolith gefundenen Amm. sironotus, nämlich den Ammonites proaries, dessen Vetter hinwiederum in Frankreich der 4rietites laqueus im dortigen Angulatenoolith ist. Darauf baut Wänner folgende Einteilung * "-°: Nordöstliche Alpen | Mitteleuropäische Juraprovinz #2) Zone des Arietites rotiformis 4) Zone des Arietites Bucklandi 3) >» der Schlotheimia angulata i 3 > » Ammonites angulatus 2) » des Psil. megastoma u. des Arietites | | J 8: | a) 3 » Arielites laqueus »Volithbank« ‚proaries | 1) » des Psiloceras calliphyllum. | a2 » Psiloceras planorbis. | Dieses Profil hat nichts mit dem Verhältnis der Mächtigkeit der Schichten zueinander zu tun, sondern ist rein paläontologisch. Die Zone 2 ist in den Alpen meist oolithisch? oder enthält sehr zahl- reiche Brauneisenkonkretionen ®. Die einzige schwäbische liasische Oolithbank ist demnach eimer größeren Beachtung wert, als sie seither erfuhr und es wäre zu wünschen, daß sie ihren Platz ungefähr in der Mitte des Angulaten- 1 SCHALCH, Die Gliederung der Liasformation des Donau—Rheinzuges. Neues Jahrb. f. Min. 1880, Bd. 1. 2 DEFFNER u. FRaas, Die Juraversenkung bei Langenbrücken. Leonh. Jahrb. 1859, S. 1- 38. ® WÄHNER, Beiträge zur Kenntnis der tieferen Zonen des unteren Lias in den nordöstlichen Alpen. — Beiträge zur Pal. Österr.-Ungarns und des Orients von E. v. Mossısovics und NEUMAYR, Bd. IV, Heft 3 u. 4, 8. 135—226, 1882. * PoMPECKJ, Paläont. Beziehungen zwischen den untersten Liaszonen der Alpen und Schwahbens. Württ. Jahres- hefte 1893, Bd. 49. 5 WÄHNER, Heteropische Differenzierung des alpinen Lias. Verh. d. geol. Reichsanst., 1886, H. 7, S. 168. 6 WINKLER, Neue Nachweise über den unteren Lias in den bayerischen Alpen. Neues Jahrb. 1886, Bd. II, S 34. ee horizontes behält, da überall, in Aichschieß, Dusslingen, Ostdorf und Trossingen bis zur Wutach Tone und meist noch Sandsteine darüberliegen, während der Oolith von Hüttlingen, Reichenbach und Göppingen dem untersten Arietenkalk angehört. Somit ist auch dieser Horizont bei Göppingen deutlich in 2 Teile getrennt. Im östlichen macht sich der Einfluß des fränkischen bezw. norddeutschen Meeresteils geltend, im südlichen, dem eigentlichen schwäbischen Lias, findet eine deutliche Abhängigkeit vom französischen bezw. alpinen Meere statt. Lias «. Arietenhorizont, Im Osten habe ich im Frühjahr 1904 zwischen Röhlingen und Erpfental auf Blatt Ellenberg einen Bruch im Arietenkalk gefunden, der leider bald darauf verschüttet wurde. Zu sehen war ein mächtiger Fels grobkörnigen blauen, quarzreichen Kalkes von ca. 3 m Höhe (Schliff 50—54). Man konnte darin Gryphaeen, Pecten, Arieten und Belemniten finden, allerdings im Verhältnis zu anderen Gegenden waren die Funde sehr gering. Gryphaea arcuata herrscht bedeutend vor. Diese Versteinerungen enthalten neben anderen Mineralien öfters Schwerspat, der wohl aus den barythaltigen Feldspäten eines Grundgebirges stammt (böhmisch-bayerisches Grundmassiv). Diese Entwicklung ohne jegliche tonige Zwischenlagen ist typisch für den Arietenhorizont von Ellwangen bis Göppingen, nur ganz selten finden sich Stellen aus quarzfreiem feinerem Kalkstein. Beim Verwittern wird das Gestein rostig, da es viel Eisen enthält; dabei kann man Steinkerne von Foraminiferen im Verwitterungsprodukt finden (Präp. 32): Nodosaria radieula Lınn& Oristellaria prima D’ÖRBIGNY. Bei Dewangen ist der untere Arietenkalk oolithisch (Schliff 36) und besteht aus fast lauter Oolithkörnern. Hier fand sich auch ein größeres Knochenstück. Der obere Arietenkalk (Schliff 37) enthält viel Quarzkörner. Ebenso bei Alfdorf, wo ich im Verwitterungsprodukt (Präp. 33) Cidariten- stacheln, Fischzähnchen und viele unbestimmbare organische Reste fand. In dieser Gegend stellt sich auch viel Holz in dem quarzreichen Gestein ein. Um Göppingen erscheinen die ersten Tone. Schon bei Wäschenbeuren lagert eine quarzfreie, sehr feine, schwefelkieshaltige Kalkbank zwischen den groben Schichten, welche die Leute dort mit dem Namen »Speckstein« bezeichnen, der sehr gut dafür paßt. An der Straße Jebenhausen-Faurndau steht folgendes Profil an: 10 cm Kalkbank. '; m Tone mit G@ryphaea arcuata (Präp. 34). Arietenfels mit Gryphaeen (Schliff. 39). Schliff 39 enthält: Cornuspira liasina TERQUEM Glandulina metensis TERQUEM. Tone 34 enthalten: Nodosaria raphanistrum Linux Marginulina burgundiae 'TERQUEM » multicostata BORNEMANN » striata TEeRQuUEM (Fig. 186) Frondieularia pupiformis HXusueR Cristellaria inaequistriat« TERQUEM Dentalina matutina D/ORBIGNY » arietis Sp. N. » quadrata sp, n. (Fig. 156—158) > minuta BORNEMANN Vaginulina legumen Linx& Cidaritenstacheln — 16 — Daß Göppingen wiederum die Grenze bildet zwischen quarzreichen und quarzarmen bezw. tonigen Arietenschichten, geht aus dem bisherigen hervor. Eine vielumstrittene Frage ist die, woher diese Unmenge (Juarzkörner stammen. (Qurssteor erklärt dies folgendermaßen (Jura S. 64): » Ellwangen zu nehmen die Arietenkalke viel grobe (Juarzkörner auf, die ohne Zweifel von weißem Keupersandstein herrühren und besonders nach Franken zunehmen.« Das kann nicht zutreffen, denn der Keuper- sandstein ist unter 30 m Knollenmergel und 5 m Lias begraben gewesen, als die (uarzkörner ein- geschwemmt wurden. Ferner sind diese (Juarzkörner auch nicht so abgerollt wie die im Keuper. Leider kann auch Gümsen', der die Verhältnisse doch am besten kennen mußte, keine Antwort geben und läßt dieses Problem ungelöst, indem er schreibt: »Für diese Quarzkörner haben wir keine Ableitung aus irgend einem benachbarten Festlandsgebiete. Sie sind völlig fremdländisch.« Ponmrzers” gibt davon folgendes Bild: »Im schwäbischen Jura allerdings smd Sandsteine und sandige Lagen nicht mehr vorhanden, das Meer ist tiefer geworden und die kalkigen und schiefrigen Ablagerungen verraten nicht mehr so intensiven Einfluß der Küstennähe, wie zur Zeit der Angulatenzone. Im fränkischen Jura (schon von Ellwangen an) herrschen grobkörnige Sandsteine und Kalksandsteine mit eroben (uarz- körnern. Den groben aus abgerollten (Juarzkörnern zusammengesetzten Sandstein am Keilberg wird man nach der landläufigen Auffassung als eine in der Brandungszone entstandene Strandbildung bezeichnen; feinkörnige Sinkstoffe sind durch die Brandungswogen fortgeführt worden. Ist dies richtig, so muß in der Regensburger Bucht ein Zurückdrängen des Meeres stattgefunden haben, speziell die Ostküste muß seewärts gegen Westen gerückt worden sein. Wie weit das Meer hier allmählich gegen Westen und Nordwesten zurückgedrängt wurde, läßt sich nicht bestimmen. Das Vorkommen gröberer (Juarzkörner in den Arieten-Schichten Frankens, sei es in der Form von Sandsteinen oder Kalksandsteinen und Sand- kalken, bedingt, wenn auch eine erhebliche Änderung in der Ausdehnung des Meeres gegen die böhmisch- vindelizische Masse, hin nicht zu erweisen ist, doch gegenüber der Angulatenzeit Änderungen in den Beziehungen von Meer und Land. Vielleicht ist das Vorkommen gröberer (Juarzkörner darauf zurück- zuführen, daß von Osten her, nachdem die böhmische Landmasse seit Beginn des Lias mit dem skandi- navisch-russischen Festlande vereinigt worden war, die Abflußverhältnisse gegen das fränkische Liasmeer sich geändert hatten; möglicherweise hatten im Gebiete dieser Landmassen Hebungen stattgefunden, so daß gegen das Meer hin Abtlüsse mit stärkerem Gefälle und größerer Transportfähigkeit geschaffen wurden. Aber auch schon ein geringes Zurückweichen des Meeres muß ja das Gesamtgefälle der dem Meere zuströmenden Wasserläufe und damit auch deren Transportkraft vergrößern. Aus dem Vor- kommen gröberer Quarzkörner in den Arietenschichten Frankens, von Ellwangen an gegen Osten, dürfen wir wohl auch für die Südküste der Regensburger Bucht, also für den Nordrand des vindelizischen Ge- birges ein Vorrücken gegen Norden zur Zeit der Arietenzone annehmen.« Im südlichen Teil des schwäbischen Lias kann man im Arietenkalk 2 oder 3 Bänke nach dem Vorkommen verschiedener Ammoniten unterscheiden, die jedoch petrographisch ganz gleich sind, daher möchte ich diese Teilung hier nicht in Betracht ziehen. In Göppingen selbst sind die Arietenschichten beim Krankenhaus und am Weg nach Rechberg- ı GÜNBEL, Fränkische Alb. Geogn. Beschr. v. Bayern, Bd. IV, 1891, S. 592. 2 PomPpEcKJ, Die Juraablagerungen zwischen Regensburg u. Regenstauf. Sonderabdr. d. geogn. Jahresh. 1901. Jahr- gang XIV, S. 38. hausen aufgeschlossen, ebenso sehr schön in Hattenhofen, wo der Arietenkalk besonders rein ist und ein marmorähnliches Korn besitzt. Quensrepr macht darüber folgende Angaben (Jura S. 65): »Bei Hattenhofen liegen feinkörnige Bänke darin, die sogar den Namen Marmor erhalten haben, weil sie zu Grabsteinen und Tafeln verarbeitet werden.« Die Tone dazwischen (Präp. 35 a—c) enthalten sehr viele Foramimiferen, von denen sich die allermeisten, wie bei Jebenhausen durch Rippen auszeichnen. Man kann überhaupt von einer ganz eigenen Mikrofauna der Arietentone reden, da sehr viele Formen darin sind, die sonst kaum mehr erscheinen. Tone 35 a—e enthalten: Ammodiscus infimus STRICKLAND Nodosaria radicula Linz (Fig. 38) » raphanus Lıinx& Frondicularia brizaeformis Born. (Fig. 121) > carinata BURBACH » pulchra 'TERQUEM » bicostata D’ORBIGNY (Fig. 138) > Baueri Bursach (Fig. 137) >» sulcata Born. (Fig. 141) Dentalina quadrata sp. n. » matutina D’ÖRBIGNY Vaginulina virgata TERQUEM (Fig. 196). Vaginulina legumen List (Fig. 187) » exarata TERQUEM Marginulina burgundiae TErQuEm (Fig. 175) » costata Bartsch (Fig. 178, 183) Oristellaria arietis sp.n. (Fig. 255, 256, 258, 259) » inaequistriata TERQUEM Bairdia amalthei (JUENSTEDT > cassiana Rruss Cidaritenstacheln Pentacrinusglieder Sponsiennadeln Nodosaria multicostata BORNEMANN. Bei Plochingen fand ich Arietentone, die ganz abweichen von denen bei Hattenhofen und Jeben- hausen. Ich fand darin nur (Präp. 36): Ammodiseus infimus STRIcKL. (Fig. 8) Nodosaria (unbestimmbar) Echinodermenreste (Fig. 380) Bairdia amalthei QUENSTEDT Junge Gastropoden Cidaritenstacheln. Auf dem Schurwald zeigt der abgesunkene Teil in der Nähe von Eßlingen bei der Latrinen- anlage von Rüdern ein hübsches Profil der Arietenkalke. Man hat hier abwechselnd Tone und Kalk- bänke vor sich. In ersteren ist der erste Belemnit mit seiner kurzen spitzen Form häufig vertreten und außerdem viele Foraminiferen in der für diesen Horizont typischen gerippten Form (Präp. 37 a, b): Astrorhiza? (Fig. 3) SANDAHL Nodosaria radieula Linn& » hortensis TERQUEM > raphanus Linn& » raphanistrum Lins& (Fig. 86, 92) » multicostata BORNEMANN (Fig. 97) Glandulina humilis Römer (Fig. 59, 63) Frondicularia pupiformis HÄUSLER > Terquiemi D’ORBIGNY Palaeontographica. Bd. LV. Frondieularia brizaeformis BORNEMANN » lata BuURBACH » carinata BURBACH » bicostata D’ORBIGNY » Baueri BURBACH » suleata BORNEMANN (Fig. 142) Dentalina conmunis D’ÖRBIGNY » matutinad D’ÖRBIGNY Marginulina burgundiae Terg. v. psilon. Vaginulina legumen Linn Oristellaria minuta BORNEMANN Oristellaria caninato-costata DEECKE Bairdia amalthei QUENSTEDT » arietis sp. n. Cidaritenstacheln » prima w’ÖrsıcnyY (Fig. 301) Pentacrinusglieder. Auf den Fildern ist wieder Vaihingen, das über seinen Angulatenbrüchen als Decke 2 Arieten- bänke (Schliff 60 und 61) mit Tonen dazwischen, liegen hat. Diese Tone (Präp. 38 a, b) enthalten: Nodosaria simplex Terg. (Fig. #7) Uneinulina polymorpha TERQUEM Frondicularia pupiformis HÄusLer Tentakelhaken (Fig. 366) Dentalina. (unbestimmbar) Cidaritenstacheln Bairdia amalthei QUENSTEDT Echinodermenreste. Ebenso ist bei Nellingen ein Bruch, der über einer Menge von Angulatenbänken (Schliff 62—66) und Tonen dazwischen (Präp. 39 a—d), die aber alle nur Bairdia amalthei (JuEnstEpt und sehr viele junge Gastropoden enthalten, Arietenbänke mit Tonen trägt. Im Schliff 67 und 68 der Kalkbank ist: Cornuspira liasina TERQUEM. Die Tone (Präp. 40 a, b) enthalten: Dentalina communis D’ORBIGNY Cidaritenstacheln Oristellaria minuta BORNEMANN Echinodermenreste. Bairdia amalthei QUENSTEDT In der Nähe davon bei Heumaden fand ich in den Angulatentonen (Präp. 41 a, b) folgendes: Nodosaria radicula Lınnk Bairdia amalthei QUENSTEDT > simplex TERQUEM > cassiana REUSS Frondieularia pupiformis HÄuSLER Cidaritenstacheln Marginulina burgundiae TERQUEM Echinodermenreste. Vaginulina exarata TERQUEM Darüber liegt Arietenkalk (Schliff 69) und Arietentone (Präp. 42 a, b). Nodosaria simplex TERQUEM Marginulina burgundiae TERQUEM » raphanistrum Linn# Vaginulina legumen Lins& Frondicularia carinata BuRB. v. longa. Oristellaria inaequistriata TERQUEM Dentalina communis D’ÖRBIGNY Bairdia amalthei QUENSTEDT > brevis D’ORBIGNY Cidaritenstacheln » matutina D’OÖRBIGNY Echinodermenreste. Im Wald hinter Bebenhausen ist ein verlassener Arietenbruch, dessen Tone (Präp. 43 a—c) die typischen Arietenforaminiferen lieferten: Cornuspira liasina TERQUEM Dentalina brevis D'ÜRBIGNY Nodosaria radicula Lınn& (Fig. 33) » obliqua D’ÖRBIGNY » simplex 'TERQUEM (Fig. 44) > quadrata sp. n. >» raphanus Lısx& (Fig. 73) » matutina D’ÜRBIGNY » raphanistrum Linn& Vaginulina Dunkeri Koct# (Fig. 205) Vaginulina legumen Linn Oristellaria prima w’Ore. (Fig. 303) Lagena laevis MonTAGv. » crepidwla F. u. M. v. striata Oristellaria inaequistriata Terg. (Fig. 251— 254) > arietis sp. n. (Fig. 257) Frondieularia carinata Burs. (Fig. 128) » rotulata LAMARK > carinata Bure. v. longa Uneinulina polymorpha TERQUEM » pulchra TERQUEM Cidaritenstacheln. > pupiformis HAUSLER Pentacrinusglieder. Dentalina communis D’ÖRBIGNY (Fig. 143) Junge Gastropoden. Im Trossinger Arietenhorizont liegen ziemlich zahlreich abgerundete Stücke wie Rollstücke. Schlägt man dieselben auf, so zeigt sich, daß es Geoden sind, die abgerollt wieder in das Gestein ein- gebacken wurden. Die Geoden haben Bohrmuschellöcher, welche mit dem sie umgebenden Arietenkalk ausgefüllt sind; dasselbe hat Exsen bei Gmünd an der Straße nach Öberbettringen beobachtet. Daraus kann man wohl auf eine sonst nirgends beobachtete Strandnähe schließen. Lias «. Tuberculatus- und Ölschieferhorizont. Diese Schichten bedeuten für Schwaben ein Zurückweichen des Meeres, das schon im Arıieten- horizont begann. Offenbar hat der Ozean neue Gebiete erobert oder hat sich das Land gehoben, so daß bei uns ruhige Buchten entstanden. Im östlichen Teil ist allerdings nichts verändert, hier dauert der Sandschub so ununterbrochen fort, daß man zu der Ansicht kommen kann, daß nicht die Brandung allein, sondern auch einmündende Flüsse dabei eine Rolle spielen. In jenen Buchten wuchs in Menge an vielen Stellen Pentacrinus tuberculatus. Auf dem Schurwald vertritt eine Kalkbank mit Ahynchonella belemmitica diese Schichten. Erst in Vaihingen a. F. konnte ich die typischen Ölschiefer finden. Hier endet der Arietenkalk mit einer Fucoidenbank (Schliff 70), darüber liegt Ölschiefer (Präp. 44), der eine Menge unbestimmbarer organischer Reste enthält, aber keine Foraminiferen. In Stetten a. F. bildet sehr bituminöser Kalkstein (Stinkstein Schliff 71) den obersten Arietenkalk, worüber erst der Ölschiefer (Präp. 45) folgt. Der Stinkstein zeigt viele Durchschnitte «durch Foraminiferen, wie: Cornuspira liasina TERQUEM Frondieularien (unbest.) Lagena laevis MoNTAGv. Cristellarien (unbest.) Im Ölschiefer (Präp. 45) fand ich: Dentalina communis D’ÖRBIGNY Cidaritenstacheln u. Bairdia amalthei (JUENSTEDT sonstige organische Reste. Die schönste Tuberculatusschicht ist in der Steinlach bei Dußlingen zu finden. Die Bank ist voll der reizendsten, mit feinem Schwefelkiesüberzug bedeckten Stiel- und Armglieder des Pentaerinus (Schliff 72). Der Ölschiefer (Schliff 73, Präp. 46), hier wohl am mächtigsten im ganzen Land, enthielt: Nodosaria hortensis TERQUEM Oristellaria minuta BORNEMANN Cristellaria prima »’ÖrBıcnvY (Fig. 296) Sehr feine Cidaritenstacheln. Darüber liegen Tone und die nur an wenigen Stellen ausgebildete Grenzbank «/3 (Schliff 74). 20° — Die Ölschiefer vom Talhof bei Neukirch enthalten (Präp. 47): Nodosaria radieula Linnü Cristellaria acıuminata TERQUEM Vaginulina legumen Linnn > protracta BORNEMANN Oristellaria prima D’OÖRBIGNY Die Fauna im Ölschiefer ist besonders klein und verkümmert, wie später im Posidonienschiefer. In der Wutach-Randengegend'! sind die Bucklandischichten an den meisten Punkten 3—4 mächtig, ein dunkelgrauer, harter Kalkstein; die emzelnen 0,18—0,24 m mächtigen Bänke werden durch sandige Mergelzwischenlagen voneinander getrennt, welche aber niemals eine erhebliche Mächtigkeit erlangen, sondern immer nur schwache Ausfüllungen der Schichtfugen darstellen. Bei Langenbrücken sind die Kalke der Arietenzone schwächer, aber ebenso geartet, wie bei uns. In Frankreich stimmen die Tubereulatusschichten von Avallon (Yonne) sowohl in mineralogischer als paläontologischer Beziehung mit den schwäbischen überein (Orren: Jura S. 167). In der Normandie ist der ganze untere Lias sehr schwach vertreten. In England ist alles wie bei uns. Zieht man in Erwägung, daß der ganze Lias « in allen seinen Horizonten je weiter wir von Osten ausgehend nach Süden gelangen, desto mehr Ähnlichkeit mit dem französischen bekommt, so folgt daraus, daß der Schwarzwald nicht vorhanden gewesen sein kann. Wäre auch nur eme Insel davon gestanden, so müßte man durch alle Schichten hindurch bei uns und in Frankreich dieselben Brandungs- erscheinungen finden wie im Osten des schwäbischen Lias. Aber keine Spur von (Juarzkörneranhäufung oder sonstigem Geröll ist vorhanden, petrographisch nnd paläontologisch ist hüben wie drüben alles gleich; besonders die Mikrofauna weist eine Identität auf, die geradezu verblüffend ist. Während der ganzen Liaszeit waren der Schwarzwald und die Vogesen vom Meere bedeckt. Lias #. Unter- und Ober-?. Eine neue Flut brach herein und brachte eine Menge Tone und damit auch neues Leben in die stagnierenden Buchten des Ölschiefers. Zu unterst kommt das Capricornerlager, das nur an wenigen Stellen des Landes gut ausgebildet ist; dann folgen die sterilen Turneritone und darüber eine Kalkhank, welche den unteren Teil von £ abschließt; der obere besteht aus Tonen des Ammonites oxynotus und raricostatus, die zu trennen ich nicht überall durchführen konnte. Dies wäre das Normalprofil des westlichen Teils. Anders ist's im Osten. Bis Göppingen fehlt die trennende Kalkbank vollständig und nur selten läßt sich & in ein oberes und unteres trennen. Zwischen Röhlingen und Erpfental liegen auf den quarzigen Arietenkalken 2 m helle Tone, die man als Vertreter von % ansehen muß. Sie enthalten besonders gegen unten noch viele (Juarzkörner, trotzdem fehlt es nicht an Foraminiferen (Präp. 48 a—e). Ammodiscus infimus STRICKLAND (Fig. 4) Nodosaria muulticostata BORNEMANN » asper TerquEem (Fig. 9, 10) Frondieularia lanceolata. HÄUSLER Nodosaria radieula Lisn% > carinata BURB. v. longa. » simplexr 'TERQUEM » Baueri BURBACH >» vaphanus Linn& Dentalina communis D’ORBIGNY » raphanistrum Lıns& » brevis D’OrBIGNY (Fig. 155) 1 ScHAuLcH, Die Gliederung d. Liasformation des Donau—Rheinzuges. Neues Jahrb. f. Min. 1880, Bd. I. Dentabina obligua D’ÖRBIGNY Oristellaria major Born. (Fig. 250) » matutina D'ORBIGNY » varians Born. (Fig. 310) » multicostata TERQUEM » mimuta BORNEMANN Marginulina burgundiae TERQUEM » matutina D'ORBIGNY Vaginulina perfoliata K. und Z. (Fig. 194) » erepidula F. u. M. v. convoluta Lagena bikamerata Joxes (Fig. 214) Buirdia amalthei (JUENSTEDT Oristellaria mutabilis ÜORNUEL Fischzähnchen. In einem längst bekannten aber verlassenen Bruch hinter der Ziegelhütte zwischen Ellwangen und Neunheim läßt sich durch Graben wieder die verwachsene Tonwand von Lias % aufdecken. Das Ganze ist etwa 4 m mächtig. Die untere Hälfte davon ist schwarzblau und entspricht unseren Turneritonen, die obere ist hellbraun und ist das Äquivalent zu unseren Oxynotenschichten. Eine trennende Kalkbank ist nicht vorhanden. Größere Petrefakten sind dis jetzt nicht gefunden. Die unteren Tone (Präp. 49 a, b) enthalten: Ammodiscus infimus STRICKLAND Dentalina matutina D’ORBIGNY Nodosaria simplex Terquem (Fig. 41) Marginulina burgundiae TERQUEM Nodosaria raphanus Linx& Vaginulina legumen Lisnn » raphanistrum Lisn& (Fig. 87) Oristellaria. carinato-costata DEECKE » multicostata BORNEMANN Frondieularia lanceolata HAusLur > pupiformis HÄuSLER » bicostata D'OÖRBIGNY Dentalina communis D’OÖRBIGNY » matutina D’ORBIGNY (Fig. 285) Bairdia amalthei QUENSTEDT Uneinulina polymorpha TERQUEM Cidaritenstacheln Eehinodermenreste. y brevis D’ORBIGNY (Fig. 150) Die oberen Tone (Präp. 50 a, b) enthalten: Ammodiscus. infimus STRICKLAND Dentalina matutina D'OÖRBIGNY Nodosaria. costata Montasu (Fig. 78) Marginulina burgundiae TERQUEM Frondieularia pupiformis HÄusLer Oristellaria pauperata Park. a. JonEs >» pulchra TERQUEM >» matutina D'ÖRBIGNY Dentalina communis D’ORBIGNY > minuta BORNEMANN » brevis D’ÖRBIGNY Bairdia amalthei QUENSTEDT. Bei Hüttlingen finden sich graubraune schüttige Tone, die im frischen Zustand unseren $-Tonen gleichen m 2 m Mächtigkeit; allerdings ohne daß darunter oder darüber sonst etwas aufgeschlossen wäre. Doch wird sie jeder für $ erklären, der einmal den Lias im Gebirge selbst kennen gelernt hat. Darin fanden sich junge Gastropoden, zwei junge Amm. oxynotus und sehr viele Foraminiferen (Präp. 51 a—d): Nodosaria multicostata Born. (Fig. 95, 96, 98— 100) Ammodiscus infimus STRICKLAND Nodosaria simplex TERQUEM > raphanus Linn& Glandulina humilis RÖMER (Fig. 58) >» raphanistrum Lınnk » bieonica sp. n. (Fig. 64) > costata Moxtacu (Fig. 81) Frondieularia pupiformis HÄUSLER Dentalina communis D'ÖRBIGNY Cristellawia prima D’OrBIGny (Fig. 289, 304) » brevis D’OrBıcny (Fig. 151) >» matutina D’ORBIGNY (Fig. 281) Marginulina burgundiae TERQUEM » major BORNEMANN (Fig. 249) Lagena bicamerata Jones (Fig. 213, 215) > minuta BORNEMANN (Fig. 317) Cristellaria erepidula FE. u. M. » rotulata LAMARK (Fig. 311, 312) > crepidula F. u. M. v. convoluta Bairdia amalthei (JuENSTEDT. Hinter dem Ort Dewangen ist ein Bruch, über dessen Arietenkalken 1 m schwarzblauer Ton ansteht. Derselbe ist von y-Mergeln überdeckt und läßt keine Teilung in obere und untere 8-Tone zu, sondern hat durchweg dieselbe Farbe und Beschaffenheit (Präp. 52) und enthält: Ammodiscus infimus STRICKLAND Oristellaria pauperata P. a. J. (Fig. 234) Nodosaria raphanistrum Lins& > prima D’ÖRBIGNY Dentalina communis D’ORBIGNY > matutina D’ORBIGNY (Fig. 277) > obligua D’OrBIEnY (Fig. 148) Bairdia amalthei QUENSTEDT Vaginulina perfoliata KügL. u. ZwInGLı Spongiennadeln. Durch Zufall fand ich in einem verlassenen Bruch in Unterböbingen '/. m £-Tone über dem Arietenkalk daselbst. Dieselben (Präp. 53 a, b) enthielten: Ammodiseus infimus STRICKLAND (Fig. 5) Dentalina matutina D’ORBIGNY Nodosaria raphanus Liss& Marginulina costata BATscH >» raphanistrum Linx& > burgundiae TERQUEM > multicostata BORNEMANN Cristellaria erepidula F. u. M. (Fig. 245) Frondieularia pupiformis HÄustEr » matutina D'ORBIGNY Dentalina communis D’ÖRBIGNY Bairdia amalthei QUENSTEDT Man kann aus dem Vorhergehenden deutlich ersehen, daß £ bei uns auch im östlichen Teil ziemlich entwickelt ist und bedeutend besser als in Franken. Orren’s Urteil! darüber lautet nicht so günstig: »Bei Gmünd, Ellwangen, Wasseralfingen verlieren sich die Turneritone fast ganz und nie sah ich in den Sammlungen der dortigen Geologen ein Petrefakt, das mir die Anwesenheit von Lias £ kundgegeben hätte, Spuren davon sind jedoch in dieser Gegend vorhanden und nur bis jetzt nicht genügend erforscht.» Bis hierher war nirgends eine Kalkbank im Lias 8 vorhanden, dieselbe befindet sich erstmals bei Göppingen. Daher muß man das Gebiet Ellwangen-Göppingen als eigene Ausbildung abtrennen: man darf sie jedoch nicht als fränkische bezeichnen, sondern als Übergangsform von der fränkischen zur typisch schwäbischen. In Franken selbst ist von £ fast nichts zu sehen. Eine oft nur fingerdicke eisenschüssige Lage mit Amm. raricostatus und Stielen von Pentacrinus tuberculatus sind die einzigen Zeugen einer fortdauernden Meeresbedeckung, als ob das Meer sich allmählich aus der nordöstlichen seichten Bucht nach Süd-Westen in tiefere Teile zurückgezogen hätte”. In dem von Ensen genau durchforschten Filsbett? stehen am Göppinger Wehr die 3-Tone 1 OPPEL, Der mittlere Lias in Schwaben. 1853. Württ. Jahreshefte, Bd. X. S. 39. ?2 GÜMBEL, Frankenjura, Abt. IV, S. 69 u. 592. ® ENGEL, Der mittlere Lias im Filsbett von Eislingen. Württ. Jahresh. Bd. 43, S. 49 —66, 1887. ziemlich mächtig an und haben in ihrem oberen Drittel eine Kalkbank (Schliff 75) eingelagert. unteren Tone (Präp. 54 a, b) enthalten: Ammodisceus infimus STRICKLAND Nodosaria radicula Linn& » simplex TERQUEM Frondieularia bicostata D’OrBIGNnY (Fig. 139) > pulchra Terquem (Fig. 135) Dentalina communis D’Orsıeny (Fig. 144) > brevis D’ÖRBIGNY > matutina D’ORBIGNY Die oberen Tone (Präp. 55 a, b) enthalten: Ammodiscus infimus STRICKLAND Nodosaria radicula Lınn& » raphanus Linn& » raphanistrum Lins% » multicostata BORNEMANN Frondicularia pulchra 'TERQUEM Dentalina communis D’OÖRBIGNY » brevis D’OrBIGnY (Fig. 154) Vaginulina legumen Lınn& Marginuliua burgundiae 'TERQUEM >» costata BarscH (Fig. 180, 181) Vaginulina legumen Linn& (Fig. 193) Oristellaria prima D’ORBIGNY > matutina D’OrBIcny (Fig. 288) » minuta BORNEMANN » rotulata LAMARK. Bairdia amalthei QUENSTEDT Marginulina burgundiae TERQUEM » costata BarscH (Fig. 179) Cristellaria mutabilis CORNUEL » protracta Born. (Fig. 239) » prima D’ÖRBIGNY > matutina D’ORBIGNY (Fig. 283, 287) > rotulata LAMARK Bairdia amalthei QUENSTEDT Spongiennadeln (Fig. 376) In der 8-Kalkbank selbst fand ich keine organischen Reste. Die Nicht weit von Göppingen, an der Einmündung des Trinkbachs in die Lindach oberhalb Kirch- Ammodiscus infimus STRICKLAND Nodosaria raphanus Linx& > raphanistrum Lisx# (Fig. 85) > costata MONTAGU Glandulina humilis RÖMER Frondieularia nitida. TERQurm (Fig. 105) > pupiformis HÄUSLER > pulchra TERQUEM Dentalina matutina D’Orgıcny (Fig. 169) Marginulina burgundiae TERQUEM Vaginulina perfoliata KüBLEr u. Zwin@ui COristellaria mutabilis Corn. (Fig. 225, 227) » pauperata PARKER a. JONES > crepidula F. u. M. (Fig. 244) » varians BORNEMANN (Fig. 309) >» prüna »Örgıeny (Fig. 291) > matutina D’ÖRBIGNY » rotulata LAMARK Bairdia cassiana Reuss (Fig. 339) Uncinulina polymorpha TERQUEM heim, stehen die oberen $-Tone an, die außer Amm. raricostatus viel Foraminiferen (Präg. 56 a, b) enthalten: In dem großen Steinbruch des Zementwerks Enzenhardt bei Nürtingen wird das ganze y bis auf 8 herunter abgebaut, so daß gerade noch die schönsten Amm. raricostatus gesammelt werden können. Die Tone, in denen sie stecken, enthalten eine Menge Armglieder von Pentacrinus und viele Foraminiferen (Präp. 57): Ammodiscus infimus STRICKLAND Frondieularia pulchra Tere. (Fig. 130, 131, 134) Nodosaria raphanus Linn& » pupiformis HÄUSLER Dentalina brevis D’ÖRBIGNY Oristellavia acuminata TERQUEM » matutina D’OÖRBIGNY » cordiformis TERQUEM (Fig. 270) Marginulina bwrgundiae TERQUEM » rotulata LAMARK Oristellaria prima D’ÖRBIGNY Uneinulina polymorpha TERquEm. » protracta BORNEMANN (Fig. 241) Das Idealprofil für Lias # war von jeher der Kuhwasen bei Ofterdingen. Seine Tone haben in bezug auf die Mikrofauna Überraschendes geliefert, indem sie Formen enthielten, die bisher nur aus dem oberen Lias von Banbury (Oxfordshire) bekannt waren." Der Schichtenaufbau ist ziemlich einfach: 3 m obere £-Tone (Öxynoten und Raricostaten) Präp. 60 a—c 10 cm %-Kalkbank (Schliff 76) ca. 20 m untere $-Tone (Turneri) Präp. 59 a—d 1,20 m Capricornerlager (Präp. 58 a—d). Das Capricornerlager enthielt außer Trerebratula Turneri folgende Formen: Cornuspira liasina Terg. (Fig. 11, 12) Prondicularia Terguemi D/ÖRBIGNY Nubecularia tibia P. a. J. (Fig. 15—17) >» brizaeformis Bors. (Fig. 119,120) Ophthalmidium Walfordi Hiusı. (Fig. 20— 22,24) » pulchra Trrqvem (Fig. 156) » bacularis sp. n. (Fig. 25) Dentalina communis D’ÖRBIGNY » iasicum K. u. Z. (Fig. 26, 27) > obligua D’ÖRBIGNY Spiroloeulina concentrica TerQuEm et BERTH. > linearis Römer (Fig. 155) (Fig. 30, 31) >» pauperata D’OrBıGny (Fig. 163) Nodosaria radieula Lisxt (Fig. 36) Marginulina burgundiae TERQUEM >» simplex TERQUEM (Fig. 43) >» quadrilineata sp. n. (Fig. 185) » pyriformis TerQueu (Fig. 54) Lagena laevis Moxrasu (Fig. 206—208) » calomorpha Reuss (Fig. 51, 52) Webbina gracilis Terg. (Fig. 330) > hortensis TERQuEMm (Fig. 67) Uneinulina polymorpha Terg. (Fig. 347, 350, > raphanistrum Linn 353—955, 962) Frondicularia pupiformis Hiuswer (Fig. 109) Kalkrädchen v. Holothurien (Fig. 363, 365) » lanceolata HäusLer (Fig. 103) Hautskelettteile (Fig. 367, 368) > nitida Terg. (Fig. 107, 108) Spongiennadeln (Fig. 374) Die unteren 8-Tone (Turneritone) sind dagegen ziemlich arm an Foraminiferen (Präp. 59 a—d): Nodosaria radicula Lısx# Marginulina burgundiae TerQuEm Prondieularia pulchra TERQUEM » quadrilineata Sp. n. » pupiformis HÄusLER Oristellaria prima D’ÖRBIGNY Dentalina communis D’ORBIGNY Bairdia amalthei QUENSTEDT Vaginulina legumen Lınx& (Fig. 191) » cassiana Russ 1 Die Schichten von Chellaston, die PARKER und Jones für „probably of Upper Triassie age“ erklären, halte ich für liasisch (s. pal. Teil S. 72 oben). In der 8-Kalkbank sind nur unbestimmbare Durchschnitte durch Foraminiferen und einige Oolith- körner (Schliff 76). Der obere 8-Ton (Oxynoten- und Raricostaten) enthält etwas mehr (Präp. 60 a—c): Ammodiscus infimus STRICKLAND Vaginulina perfoliata KüBLErR u. ZwinGLi Nodosaria raphanus Lisx# (Fig. 74, 75) » exarata TERQUEM » raphanistrum Linn& (Fig. 84, 89) Oristellaria mutabilis GORNUEL Frondieularia Terqguemi »’Orp. (Fig. 115) > varians Born. (Fig. 306) » pulchra Terquem (Fig. 133) > prima D’ÖRBIGNY Dentalina communis D’ÖRBIGNY > matutina D’Ore. (Fig. 276) > obligua D’ÖRBIGNY > rotulata LAamARK > matutina D’ÖÜRBIGNY Bairdia amalthei (JUENSTEDT Marginulina costata BATScH loraminifere? (Fig. 337) > burgundiae Terquem (Fig. 174) Uneinulina polymorpha TERQUEM Vaginulina legumen Lisxt Bei Reutlingen fand ich nur Raricostatentone aufgeschlossen, die nicht viel Foraminiferen enthielten (Präp. 61): Nodosaria simplex TERQUEM Marginulina burgundiae TeRrQUEM » raphanus Lisn& Vaginulina legumen Linn& Frondieularia pupiformis HÄuSLER Cristellaria protracta Born. (Fig. 248) » nitida Tergquem (Fig. 104, 106) > prima D’Ore. (Fig. 290, 293, 294, > Terquemi D’ÖRBIGNY 299) D. pulchra 'TERQUEM » matutina D’Ore. (Fig. 278, 284) Dentalina matutina D’OrB. (Fig. 167, 168) » varians BORNEMANN > communis D’ÖRBIGNY » rotulata LAMARK. Wie bei Ofterdingen ist bei Balingen Lias-8 typisch für den schwäbischen Lias ausgebildet, wie er im ganzen Land nicht mehr gefunden wird. Ein stets offenes Profil liefern die Gapellenäcker bei Endingen: Obere $8-Tone (Raricostatentone) Präp. 65 a—c 20 cm petrefaktenreiche Mergelbank (kalkig und hart) Präp. 64 a—c Obere 8-Tone (Oxynotentone) Präp. 63 a, b 15 cm $-Kalkbank Untere 5-Tone (Turneritone) Präp. 62. Die Mergelbank ist sonst nirgends zu finden als in der Gegend um Balingen. Tone 62 enthalten: Ammodiscus infimus STRICKLAND Dentalina communis D’ÖRBIGNY Nodosaria aequalis TERoUEM (Fig. 94) Vaginulina legumen Linn& (Fig. 189, 190) » raphanus Link Oristellaria matutina »’Or». Fig. 279) > multicostata BORNEMANN Spongiennadeln. Frondieularia pulchra DERQUEM Palaeontographica. Bd. LV. 4 Tone 63 a, b (Oxynotentone) enthalten: Nodosaria simplex TERQUEM > calomorpha Russ > raphanus Linx& > raphanistrum Lisx& Glandulina biconica sp. n. Frondieularia Tergquemi D’ORBIGNY » lanceolata Häusver (Fig. 102) Dentalina communis D’ORBIGNY » matutina D’ÖRBIGNY Vaginulina legumen Linx& » exarata TEROUEM Tone 64 a—c (Mergelbank) enthalten: Nodosaria raphanus Linx% > raphanistrum Linn > multicostata BORNEMANN Frondieularia lanceolata HÄUSLER > pupiformis HÄUSLER » Terquemi D’ORBIGNY >» pulchra 'TERQUEM > sulcata BORNEMANN Dentalina communis D’OÖRBIGNY 5 obliqua D’ÖRBIGNY > brevis D'ÖRBIGNY > pauperata D’ÖRBIGNY > matutina D’ÖRBIGNY Marginulina costata BarscH (Fig. 184) 26 Tone 65 a-c (Raricostatentone) enthalten: Ammodiscus infimus STRICKLAND (Fig. 7) Nodosaria radicula Linn& >» raphanus Linx& (Fig. 76) » raphanistrum Linn& » costata MoNTAGU >» multicostata BORNEMANN Frondieularia pupiformis Häus. (Fig. 111—114) » Terguemi D’ORBIGNY » pulchra TERQUEM » sulcata BORNEMANN Dentalina communis D’ÖRBIGNY » matutina D’OÖRBIGNY Lagena laevis MoNTAGU » ovata TerQuem (Fig. 212) Cristellaria pauperata Parx. a. JONES > carinato-costata DEECKE (Fig. 230) > minuta BORNEMANN > matutina D’Orgıcny (Fig. 275) » erepidula F. u. M. (Fig. 247) > crepidula F. u. M. v. convoluta (Fig. 264) Bairdia amalthei QUENSTEDT » cassianda REUSS Marginulina burgundiae 'TERQUEM Vaginulina legumen Linn% Öristellaria carinato-costata DEECKE (Fig. 229) > erepidula FıcHTeL u. MoLı » crepidula F. u. M. v. convoluta (Fig. 262) » cordiformis TERQUEM (Fig. 271) » matuting D’/ÖRBIGNY > prima D’ORBIGNY (Fig. 300) » varians BORNEMANN (Fig. 308) » minuta BORNEMANN » rotulata LAMARK Bairdia amalthei (Jv., Fischzähnchen. Cristellaria mutabilis Corn. (Fig. 226) > pauperata PARKER a. JONES > carinato-costata DEECKE (Fig. 228) » prima D’ÖRBIGNY » major BORNEMANN > matutina D’ORBIGNY (Fig. 282) » cordiformis TERQUEM (Fig. 269) » crepidula F. u.M. v. striata sp. n. » rotulata LAMARK Bairdia amalthei QUENSTEDT » cassiana REuss AR No Etwas mächtiger als bisher ist die 8-Bank bei Trossingen, wo sie aber auch schon den bekannten Charakter einer Flachseebildung verliert. In den unteren (Turneri) Tonen (Präp. 66) von Trossingen fand ich nur: Ammodiscus infimus STRICKLAND (Fig. 6). Die oberen 8-Tone (Oxynoter- und Raricostaten) enthalten (Präp. 67 a—d): Ammodiscus infimus STRICKLAND Marginulina burgundiae TERQUEM Nodosaria radiceulu Linn& Vaginulina legumen Linn& >» simplex TERQUEM » perfoliata KüßLer und ZwinGLi » raphanus Linn% Oristellaria protracta BORNEMANN > raphanistrum Linn% » matutina D’ÖRBIGNY Frondieularia pupiformis HÄusuer » crepidula F. u. M. v. convoluta sp.n. » Terquemi D’ORBIGNY » prima D’ÖRBIGNY » pulchra TERQURM > rotulata LAMARK Dentalina nodosa D’ÖRBIGNY Bairdia amalthei (JUENSTEDT » matutina D’Ors. (Fig. 166) Weiter im Süden in der Randengegend' befinden sich über den 10—15 m mächtigen Turneri- tonen 2 oder 3 durch dünne Mergelzwischenlagen getrennte Kalkbinke übereinander mit vielen Gryphaea obligua, Amm. raricostatus und Pholadomya. In Frankreich ist 8 viel kalkiger als bei uns: »Über der Pentacrinitenregion folgt an vielen Punkten wie Nancy (Meurthe), Avallon (Yonne), Semur (Göte-d’Or), am Mont d’Or un« jenseits Couzon bei Lyon u.s. w. ein zweites System von blauen (meist sandigen) Kalken und Mergeln, gefüllt mit Gryphaea obligua und Belemnites acutus. Bei Nancy und Semur wechsel- lagern erstere mit Tonen, bei Couzon dagegen gehen regelmäßig geschichtete dicke Kalkbänke von den Tuberculatusschichten an hinauf bis gegen die untere Grenze des mittleren Lias.«* »Bei Langenbrücken findet sich 8 ausgesprochen wieder, wie man es sonst nur in der Gegend um den Hohenstaufen und Zollern zu sehen gewohnt ist.«® Das englische $ ist dem schwäbischen gleich, nur fehlt die Kalkbank, wodurch es an unsere östliche Ausbildung erinnert. In Norddeutschland ist # einem großen Wechsel unterworfen, z. B. im Friederikenstollen bei Harzburg* haben sich im mittleren Teil von 8 4 grüne, sehr lockere, an der Luft hellbraun werdende, meist feinkörnige oolithische Eisenflötze eingelagert, von welchen 3 eine Mächtigkeit von 0,5 m, der übrige von 0,7 m besitzen, an Masse jedoch den 68 m mächtigen Tonen gegenüber sehr zurücktreten. Von der Markoldendorfer Mulde gibt Brauss S. 93 folgendes Profil: 10—12 m Tone. 2 m Sandsteine mit Toneisensteinnestern. Amm. ziphus, Del. acutus, Rhynchonella variabilis, Pentaer. scalaris. 15—16 m Tone mit großen Geoden. ! SCHALCH, Die geol. Verhältnisse der Bahnstrecke Weizen—Immendingen. Mitt. d. bad. geol. Landesanst., Bd. II, 1893. ® OPPEL, Die Jurafurm. Englands, Frankreichs und des südwestlichen Deutschland, S. 179. 3 DEFFNER U. FRAAS, Die Juraversenkung bei Langenbrücken. Leonh. Jahrb. 1859, S. 1- 38. * Siehe Seite 11, Anm. 4. 1—2 m blaugrauer Kalk, Del. acutus und Gryphaeen. Derselbe bildet die Grenze der beiden Abteilungen. 20-21 m Tone mit Am. planicosta und ziphus und Gonchiferen. (Allmählicher Über- gang in Tone mit Arieten.) Nach Westen an der Oker bei Goslar ist der Eisenstein schon verschwunden, es finden sich dort Tutenmergel, Kalke und Tonschichten; an anderen Stellen nur Ton. Lias „. Nummismalismergel, Bekannt ist die petrographische und paläontologische Gleichheit, mit der die folgenden Schichten ganz Württemberg durchziehen. Nur im Osten ist eine Abnahme. in ihrer Mächtigkeit zu bemerken, die auf ein Fehlen der untersten Bänke zurückzuführen ist. Dasselbe ist in Franken der Fall. In Erwägung dessen habe ich mich begnügt, je eine Tonbank und eine Kalkbank zu untersuchen. Es ist dies umso leichter, als es für y nicht an Aufschlüssen fehlt, da dieser Horizont überall von Ziegelhütten und Zementwerken ausgebeutet wird. Im Osten ist bei Pfahlheim auf freiem Feld hinter der Ziegelhütte eine Grube, worin 1 m helle Kalkbänke (Schliff 77) und 1 m helle Kalkmergel (Präp. 68 a, b) anstehen, beide voll mit Belemnites pawillosus. Die Mergel (Präp. 68 a, b) enthalten: Nodosaria costata Montacu (Fig. 82) Oristellaria acuminata Terra. (Fig. 273) > multicostata BORNEMANN >» prima D’ÖRBIGNY Glandulina humilis RÖMER » rotulata LAMARK Frondieularia Terquemi D’ORBIGNY (Fig. 116) Bairdia amalthei (JuENSTEDT » pülchra Terquem (Fig. 192) » cassiana Rruss Dentalina communis D’OÖRBIGNY Fischzähnchen » pauperata D’ORBIGNY (Fig. 161) Echinodermenreste. Marginulina burgundiae 'TERQUEM Die hellen y-Kalkmergelbänke bilden auf weite Strecken das oberste Glied und sind leicht zu unterscheiden nach unten vom schwarzen 8 und nach oben vom dunklen d. In dem Bruch hinter Dewangen bei Aalen steht y cirka 2 m meist aus hellen Mergeln bestehend an. Dieselben enthalten (Präp. 69 a—d): Ammodiscus infimus STRICKLAND Frondieularia pupiformis HäustLer Nodosaria radicula Linnz >» Terguemi D’ORBIGNY » simplex 'TERQUEM > carinata BURBACH > calomorpha Rruss >» carinata BURB. v.longa (Fig. 129) » hortensis TERQUEM » pulchra TERQUEM > raphanus Linn& Dentalina obligua D’ORBIGNY >» raphanistrum Linsz# (Fig. 88, 90) > communis D’ÖRBIGNY » multicostata BORNEMANN » brevis D’ÖBBIGNY Dentalina matutina D’ORBIGNY » multicostata 'TerQ. (Fig. 165) Marginulina burgundiae TERQUEM Vaginulina legumen Linn& Oristellaria prima D’ORBIGNY > matutina D’ORB. (Fig. 280) » acuminata Terg. (Fig. 272) > erepidula F.u.M. (Fig. 246) Auf dem angrenzenden Gebiet Blatt Gmünd spielt y eine untergeordnete Rolle. 29 0 — Cristellaria erepidula F.u.M. v. convoluta (Fig. 261) » » »» .» » striata Fie.265 266 to) ’ » varians BORNEMANN » rotulata LAMARK Bairdia amalthei QUENSTEDT » cassiana Rruss Uneinulina polymorpha Terg. (Fig. 346, 348). Erst ım Fils- bett bei Eislingen, wohin mich Pfarrer Dr. Exest begleitete, ist Ober-y (Schliff 78) aufgeschlossen. In der Inoceramusbank (Präp. 70) fanden sich nur wenig Foraminiferen, ılagegen viel Bairdien: Nodosaria raphanus Linxt Glandulina humilis Römer Frondieularia sulcata Born. (Fig. 140) » bicostata D’ORBIGNY Dentalina pauperata D’ORBIGNY Nicht weit davon ist y vollständig aufgeschlossen bei Roßwälden. lieferten mir keine Foraminiferen. Ebenso am Enzenhardt bei Nürtingen, wo Die Mergel von hier (Präp. 71) enthielten: tonen herab zu sehen ist. Nodosaria calomorpha Reuss (Fig. 49) » raphanus Linn& Frondicularia Tergquemi D’ORBIGNY » carinata BURBACH » pulchra TERQUEM » bieostata D’OÖRBIGNY Dentalina communis D’ÖRBIGNY Öristellaria prima D’ÖRBIGNY » matutina D’ÖRBIGENY » minuta BORNEMANN Bairdia amalthei (JUENSTEDT » cassiana Russ Die Kalke (Schliff 79 u. 80) y bis zu den Raricostaten- Marginulina burgundiae TERQUEM Oristellaria matutina D'ÜRBIGNY > prima D’OrB. (Fig. 295) » crepidula F.u.M.v.striata (Fig. 268) > minuta BORNEMANN Dairdia amalthei (JuUENSTEDT Auf den vorgelagerten Liaszungen, dem Schurwalde, dem Schönbuch und den Fildern ist yteils gar nicht mehr vorhanden, teils zu wenig aufgeschlossen um diese Stellen in Betracht ziehen zu können. In Stetten a. F. kamen bei emem Flausbau Kalke mit Terebratula nummismalis zum Vorschein. Die Aufschlüsse in Sondelfingen bei Reutlingen habe ich nicht besucht, erst wieder die in Hinter- weiler bei Tübingen, wo typisches y ansteht, allerdings nur der obere Teil desselben. kalken (Schliff 81) fand ich nur Bairdienschalen. Nodosaria simplex 'Trrouem In den Davoei- Die Mergel waren arm an Foramimiferen (Präp. 72): Margimulina burgundiae TERQUEM > raphanus Linx® Oristellaria matutina D’/ÜRBIGNY » raphanistrum LisN% > prima D’ÖRBIGNY Frondieularia Terguemi D’ORBIGNY >» crepidula F.u.M. v. convolute sp. n. > bicostata D’ÖRBIGNY » rotulata LAMARK Dentalina communis D’ÖRBIGNY » minuta BORNEMANN » pauperata D’ÖRBIGNY Bairdia amalthei QUENSTEDT. Das untere y findet man bei Balingen, wo es auf den Capellenäckern von Endingen die Decke bildet; es enthält (Präp. 75): Nodosaria simplex 'TERQUEM Margimulina burgundiae TerouEMm > raphanus Linx® Cristellaria prima v’Orsıcny (Fig. 292, 298) » costata MontaGu » rotulata LAmark (Fig. 314) \ Frondieularia Baueri Burzacı Bairdia amalthei JuENSTEDT Dentalina communis D’ÖRBIGNY » translucens Tanz a. BrAakE > pauperata D’ÖRBIGNY Cidaritenstacheln und Fischzähne. Als letztes führe ich das 7 von Trossingen an, dasselbe enthält sehr viele Formen (Präp. 74): Astrorhiza? Sanparr (Fig. 1) Oristellaria crepidula F. u. M. (Fig. 248) Ophthalmidium liasieum K. u. Z. (Fig. 29) > >» F.u.M. v. convoluta sp.n. Nodosaria simplex 'TERQUEM > matutina D’ORB. (Fig. 286) > prima D’ÖRBIGNY (Fig. 72) > prima D’ÖRBIGNY » raphanus Lisxh » rotulata LamAaRk Glandulina turbinata Terg. et Berrn. (Fig. 65) Webbina D’OrgıcnY? (Fig. 335) Frondieularia brizaeformis Born. (Fig. 122-124) Bairdia cassiana Rzuss » lata BursacH (Fig. 126) » dentata sp. n. » carinata BURBACH Uneinulina polymorpha Turg. (Fig. 351) Dentalina communis D’ORBIGNY Kalkrädchen von Holothurien > brevis D'ÜRBIGNY Fischzähnchen >» pauperata D'ÖRBIGNY Echinodermenreste. Bis zur Wutach nehmen diese Schichten immer mehr an Mächtigkeit ab, der Charakter bleibt derselbe, dagegen findet man sie bei Langenbrücken wie bei uns." An erstere Ausbildung schließt sich der französische Lias y an, der nach Orpeu (Juraf. S. 241) viel Ähnlichkeit mit dem schwäbischen hat. Eine Abweichung zeigt der Frankenjura, indem das untere y fast gar nicht entwickelt ist, und das übrige grobe Quarzkörner wie die Arietenschichten enthält. Vollständig verschieden vom schwäbisch-fränkischen Typus ist der norddeutsche. Bei dem schon früher (in der Arietenzone) erwähnten Badeort Harzburg bildet diese Abteilung ein 2 m mächtiger Eisenstein, der nach oben zu allmählich in einen harten hell- grauen gelben Kalk der Amm. Davoei-Zone übergeht. Es sind dies die am meisten verbreiteten Eisen- lager, so daß dieselben als Hauptcharakteristikum für den östlichen und mittleren Teil dieser Zone autgefaßt werden können, wenn sie auch an keiner Stelle eine solche Mächtigkeit erhalten, wie die des unteren Lias.” Dieser Oolith, der ja auch im Arietenkalk und Lias # Norddeutschlands nicht fehlt, ist äquivalent dem schwäbischen Jamesonibett. Die darüberliegenden Schichten sind ähnlich ausgebildet wie bei uns. An den wenigen Stellen, wo der Oolith fehlt, haben sich mächtige Tone nieder- geschlagen. In den y-Mergeln von Göttingen fand BorxEmann die ersten Foraminiferen des nord- deutschen Lias. ! DERFNER u. Fraas, Die Juraversenkung bei Langenbrücken. Leonh. Jahrb. 1859, S. 1-38. ? Siehe Seite 11, Anm. 4. N Lias d. Amaltheentone. Die hellen Kalkmergel der vorigen Zone werden von mächtigen blauschwarzen und schieferigen Tonen bedeckt. Dies ist im Osten das mächtigste Liasglied. Fast erscheinen die Verhältnisse umgekehrt; bisher waren alle Schichten gegen Franken schwächer als sonst im Land und nun ist d nirgends so mächtig wie in der Ellwanger Gegend, wo es mehr als 20 m erreicht. Am Hungerberg bei Röhlingen, rechts von der Straße nach Nördlingen, bildet d mit 18,5 m den größten Teil des Abhanges. Im oberen Teil liegt eme Bank voll Septarien, welche für jene Gegend charakteristisch sind. Es sind dies stark eisenhaltige Tonknollen, die von Austrocknungsrissen durch- zogen, nachträglich durch Infiltration mit Mineralien wie Kalkspat, Schwerspat, Schwefelkies und Zinkblende angefüllt wurden, so daß beim Aufschlagen eine netzartige Fläche erscheint. Organisches enthalten sie nicht (Schliff 82). Die Tone darunter lieferten (Präp. 75 a, b): Nodosaria raphanus Linn& Bairdia amalthei (JuENSTEDT Dentalina communis D’ORBIGNY Junge Gastropoden. Marginulina burgundiae TEROUEM Bekannt ist das Birkle bei Wasseralfingen, wo ö nicht mehr so mächtig ist wie um Ellwangen. Die Septarien sind seltener geworden und verschwinden von hier an vollständig — es sind nur noch kleinere mit wenig Austrocknungsrissen vorhanden. Dafür fand ich einige sehr große Geoden, doppelt so lang als breit, voll kleiner Versteinerungen wie junge Gastropoden, Ammoniten und Bairdien (Schliff 83). Die Tone vom Birkle (Präp. 76 a, b) enthalten sehr viel junge Gastropoden und Bairdia amalthei, ferner: Ammodiscus infimus STRICKLAND Dentalina communis D’ÖRBIGNY Nodosaria simplex TERQUEM Cristellaria varians BORNEMANN Glandulina humilis Römer (Fig. 62) » cassiana GümsBeL (Fig. 321, 322) Frondieularia pulchra TERQUEM Echinodermenreste (Fig. 369). Dentalina anguis TERQUEM Jetzt nicht mehr aufsuchenswert, aber in der Literatur oft erwähnt ist das Goldbächle hinter Waldstetten bei Gmünd. Durch eine Bachregulierung ist alles versandet und weder »Gold« noch Amaltheen werden mehr herausgeschwemmt. Diese Tone (Präp. 77 a-e) enthalten: Ophthalmidium liasicum K. u. 2. Marginulina costata BATScH Nodosaria raphanus Lınxz (Fig. 77) Oristellaria pauperata Park. a. Jon. Glandulima humilis RÖMER » protracta BORNEMANN Frondieularia Terquemi D’ORBIGNY » prima D’ÖRBIGNY » lata BURBACH » minuta Born. (Fig. 318) » pulchra 'TERQUEM > rotulata Lamark (Fig. 315) Dentalina communis D’ÖRBIGNY Bairdia amalthei QUENSTEDT > nodosa v’Orgıany (Fig. 164) Kalkrädehen von Holothurien > matutina D’OÜRBIGNY Echinodermenreste Marginulina burgundiae TERQUEM Junge Gastropoden. Im Filsbett bei Eislingen ist ganz d aufgeschlossen, wie wohl nirgends sonst im Land. Die Kalke (Schliff 84) enthalten Durchschnitte durch Bairdien und Foraminiferen wie Nodosarien und Gristellarien. In den Tonen der Radiansbank (Präp. 78) fand ich: Ammodiscus infimus STRICKLAND Oristellaria pauperata P. a. J. (Fig. 238) Nodosaria pyriformis Terouem (Fig. 53) » rotulata LAMARK Frondicularia bicostata D’OÖRBIGNY Bairdia amalthei (JuENSTEDT Dentalina communis D’ORBIGNY » dentata sp. n. » pauperata D’ÖrBıcny (Fig. 162) Junge Gastropoden. Lagena ovata TERQUEM In den oberen d-Tonen von Eislingen am Salacher Wehr befinden sich (Präp. 79a, b): Ammodiscus infimus STRICKLAND Dentalina pauperata D’OÖRBIGNY Nodosaria simple TERQUEM > nodosa D’ÜRBIGNY » raphanus Linn& Marginulina burgundiae TEROUEM Glandulina humilis Römer (Fig. 56) Oristellaria varians Born. (Fig. 307) Frondieularia Terquemi D’Ore. > rotulata LAMARK > carinatd Burgach (Fig. 127) Polymorphina bilocularis Tero. (Fig. 326) > pulchra 'TERQUEM Bairdia amalthei (JUENSTEDT > bicostata D’ÜRBIGNY » cassiana REuss > Baueri BURBACH » dentata sp. n. (Fig. 342) Dentalina communis D’OrBIGNY (Fig. 145) Sehr viel junge Gastropoden. > anguis 'TERQUEM (Fig. 149) In den anschließenden Gebieten sind noch d-Aufschlüsse bei Boll und Zell. Am Irtenbach bei Reutlingen, wo sie schon lange von Ziegelhütten ausgebeutet werden, sind die d-Tone außerordentlich hart und sehr schwer zu schlimmen. Sie enthalten (Präp. SO a—e): Ammodiseus infimus STRICKLAND Lagena ovata TERQUEM Nodosaria simplex 'TERQUEM Oristellaria prima D’ÖRBIGNY v raphanus Linx& > minuta BORNEMANN Glandulina humilis RÖMER > acuminata Terg. (Fig. 274) » metensis TERQUEM (Fig. 66) > rotulata LAMARK Frondicularia pulchra TERQUEM > ‚protracta BORNEMANN Marginulina costata BatscH (Fig. 182) > crepidula F. u. M. v. convoluta » burgundiae TERQUEM Polymorphina bilocularis Terg (Fig. 327, 328) Dentalina brevis D'/ÖRBIGNY Bairdia amalthei QUENSTEDT > pauperata D’ORBIGNY >» rostrata sp. n. (Fig. 345) » matutina D’ORBIGNY (Fig. 170) Echinodermenreste. Weiche, zugleich etwas hellere Tone findet man bei Erzingen am Weg nach Dotternhausen auf Blatt Balingen; sie enthalten (Präp. Sla, b): Nodosaria radicula LıInN& Nodosaria raphanistrum Linx% » raphanus Lınn& Frondicularia Terguemi D’ORBIGNY Frondicularia carinata BURBACH Marginulina burgundiae Tero. (Fig. 171) » pulchra TERQUEM Oristellaria varians BORNEMANN Oristellaria rotulata LAMARCK >» prima D’ÖRBIGNY Polymorphina bilocularis TERQUEM > erepidula F.u.M. v. striata (Fig. 267) Bairdia amalthei QUENSTEDT Bairdia dentata sp. n. (Fig. 341) » rostrata sp. n. Uncinulina polymorpha TERQUEM Dentalina communis D’ORBIGNY Echinodermenreste (Fig. 370). > pauperata D’ORBIGNY Dieselbe Schicht ist hinter der Kassler’schen Mühle bei Spaichingen zu sehen. Sie bildet da- selbst das oberste Glied und wird von Posidonienschiefer bedeckt. Die Tone enthalten (Präp. 82a, b): Nodosaria simplex Terouem (Fig. 42) Cristellaria minuta BORNEMANN » raphanus Linn& » rotulata LAMARCK Glandulina humilis Römer » protracta BORNEMANN Dentalina communis D’ÖRBIGNY Bairdia amalthei QUENSTEDT » obliqua D’OrBIGNY (Fig. 146, 147) Kalkrädchen von Holothurien > pauperata vD’Ors. (Fig. 159, 160) Spongiennadeln (Fig. 375) Marginulina burgundiae TERQUEM Schließlich kann man d mit Hilfe eines Schurfes auf den Wiesen um Trossingen (Präp. 83a—e): Ammodiscus infimus STRICKLAND Astrorhiza SANDAHL? Nodosaria simplex 'TERQUEM (Fig. 45, 46, 48) Marginulina costata BarscH (Fig. 177) » -calomorpha Reuss (Fig. 50) Vaginulina legumen Linx& » hortensis TERQUEM (Fig. 71) Lagena ovata TERQUEM >» raphanus Lınn% Oristellaria prima D’ÖRBIGNY » raphanistrum Linx& » protracta BORNEMANN Frondieularia Terquemi D’ORBIGNY » rotulata LAMARCK » pulchra 'TERQUEM Polymorphina bilocularis TERQUEM Dentalina communis D’ÖRBIGNY Bairdia amalthei (JUENSTEDT » obligua D’ORBIGNY » cassiana REUSS » pauperata D’ÖRBIGNY » dentata sp. n. Marginulina burgundiae 'TERQUEM Echinodermenreste (Fig. 379). erhalten Je höher man in den Schichten des Lias emporsteigt, desto geringer wird der lokale Unterschied derselben. Von Balingen an nimmt Lias dö ganz allmählich ab ohne seine petrographische Beschaffenheit zu ändern. Er erreicht an der Fützener Steige' noch 5 m und im Achdorfer Tunnel? 8-9 m. Um Langenbrücken, um Metz und im Departement der Mosel gleicht ö noch der schwäbischen Ausbildung, aber in den Umgebungen von Avallon (Yonxe) und Semur (CörTE pD’OR) nur noch die unteren Margaritatus- ! ScHALCH, Die Gliederung der Liasformation des Donau - Rheinzuges. Neues Jahrbuch f. Min. 1880, Bd. I. ? SCHALCH, Die geologischen Verhältnisse der Bahnstrecke Weizen—Immendingen. — Mitt. d. bad. geol. Landesanstalt, Bd. II, 1893. Palaeontographica. Bd. LV. ou schichten. Darüber liegen braune bröckelige Kalke von großer Mächtiskeit, die eine Kalkformation zu- sammensetzen, deren Auftreten keine Identität mit den schwäbischen Tonen vermuten läßt. (Opper, Jura S. 264.) Wie bereits erwähnt, nimmt ö gegen Franken an Mächtigkeit bedeutend zu; bei einer durchschnittlichen Höhe von 25—30 m ist es im großen Ganzen ausgebildet wie bei uns. Dieses An- wachsen erklärt Pomreexs'! S. 39: »Auf die Regression nach Ablagerung der Arietenschichten und auf die Festlandszeit folgt eime neue Transgression des Meeres in die Regensburger Bucht von West und Nordwest gegen den Keilberg hin. Zur Zeit der Amaltheenschichten wird die Regensburger Bucht erfüllt mit tonigen Ablagerungen, in denen Eisenausscheidungen stattfinden, welche heute dort die Rot- eisenerzflötzchen und -Oolithe bilden. Jeglicher gröbere Detritus fehlt in den Gesteinen dieses Alters. « — »Ohne die Begleiterscheinungen einer Transgression zu zeigen, fand hier eine Ingression des Meeres über ein flaches Landgebiet statt.«c Am Ostrande des fränkischen Jura treten Eisenoolithe auf, besonders im Bodenwöhrer Becken und am Keilberg bei Regensburg.” Zweifellos hängen damit die eisenschüssigen Septarien von Röhlingen zusammen, wie das Vaihinger Nest wohl zu den Oolithen der Angulatenzone in Beziehung gebracht werden kann. Dieselbe Ausbildung findet sich im Lothringen und Luxemburg wieder. Das norddeutsche ö entspricht im allgemeinen dem schwäbisch-fränkischen. In England werden die oberen Lagen an vielen Orten, besonders im Innern des Landes wegen ihres Eisenreichtums aus- gebeutet (Orr, Jura S. 270). Lias ee Posidonienschiefer. Diesen Horizont habe ich im Verhältnis zu den übrigen im Hinblick auf die im ganzen Land petrographisch gleiche Beschaffenheit ziemlich vernachlässigt. Ferner läßt sich einerseits mit Dünn- schliffen nichts ausrichten, andererseits ist das Schlämmen des harten Schiefers sehr schwierig, zeit- raubend und vor allem fruchtlos. Bis jetzt smd auch nur sehr wenig Foraminiferen gefunden worden. Meine Hoffnung durch Behandlung mit Säuren im den Koprolithen von Holzmaden Radiolarien- oder sonstige organische Reste zu finden, wie sie Rüsr? aus England erwähnt, hat sich nicht erfüllt. GünmsEn (Frankenjura S. 78) sah im Dünnschliff von e-Schiefer Durchschnitte von Foraminiferen und Radiolarien. Aus dem fränkischen Lias e sind außerdem von Sellheim* mehrere Exemplare von ZKobulina vulgaris SCHWAGER angegeben. Die östlichste Stelle in Württemberg, wo man die Posidonienschiefer anstehen sieht, ist das Birkle bei Wasseralfingen; sie erreichen hier 4m und enthalten (Präp. 84): Dentalina communis D’ORBIGNY sehr viele Bruchstücke von Fischzähnen. Vaginulina strigillata Reuss (Fig. 202) Aus der durch ihre Saurier berühmten Gegend um Boll und Holzmaden habe ich im Schliff (85) nichts gefunden. Im Schlämmrückstand (Präp. 85) waren außer Bruchstücken von Zähnen nur 3 Cri- stellaria rotulata LAMARCcK. ı PomPEcrg, Die Juraablagerungen zwischen Regensburg und Regenstauf. Sonderabdr. der geogn. Jahreshefte 1901, Jahrgang XIV, S. 39. 2 GÜMBEL. Fränkische Alb. Geogn. Beschr. v. Bayern, Bd. IV, 1891. ® Rüst, Beiträge zur Kenntnis foss. Radiolarien. Palaeontographica 1885, Bd. XXXI, S. 278. * SELLHEIM, Beitrag zur Foraminiferenkenntnis der fränkischen Juraformation. Inaug.-Diss. Erlangen 1893. U Bei Reutlingen lieferte der Bahnbau schönen frischen Schiefer, er euthielt (Präp. 86): 1 Lagena laevis MONTAGU 1 Cristellaria prima D’ÖRBIGNY 4 Oristellaria votulata LAMARK. Aus der Balinger Gegend enthielt der e-Schiefer von Schömberg garnichts, der von Trossingen nur sehr wenig Zahnreste. Bei Pfahlheim 1 m messend steigt die Mächtigkeit nach Süden zu immer mehr. An der Wutach erreicht dieselbe [0 m. Um Langenbrücken sind die Schiefer wie bei Balingen ausgebildet. (Den Ver- gleich mit andern Ländern bringe ich am Schluß der Jurensisschichten.) Lias &. Jurensisschichten. Nur selten schließt der e-Schiefer das Taggebirge ab, sondern in den allermeisten Fällen liegt noch heller Ton darüber, in dem einige Kalkbänke stecken. Im Osten ist das Birkle bei Wasseralfingen der äußerste Punkt, an dem man nur mit Mühe durch Graben die hellgrauen bis gelben Tone (Präp. S7a—c) unter den Goldshöfer Sanden bekommen kann. Sie enthalten: Cornuspira liasina TERQuUEM (Fig. 15). Lagena laevis MonrtAcu (Fig. 209) Nubecularia tibia P. a. J. (Fig. 18, 19) » globosa Montacu (Fig. 210) Ophthalmidium liasicum K. u. Z. (Fig. 28) Flabellina rugosa D’ÜRBIGNY Spiroloculina concentrica TErgQ. et BERTH. (Fig. 32) Cristellaria prima D’ÜRBIGNY Nodosuria radicula Lınız (Fig. 37) » minuta Born. (Fig. 319) » costata MontAcu (Fig. 85) » rotulata Lamarcr (Fig. 316) Glandulina humilis Römer (Fig. 60) > protracta Boxn. (Fig. 240) Frondicularia pupiformis HäusLer (Fig. 110) » matutina D’ORBIGNY >» Terquemi D’OrBıcnY (Fig. 117) » pauperata P. a. J. (Fig. 236) Dentalina_obligua D’ORBIGNY Bairdia Moorei JonEs Vaginulina legumen Lınx% » translucens Tarr u. BLAKE » strigillata Reuss (Fig. 203) Kalkrädchen von Holothurien (Fig. 364). Hinter Hammerstadt auf Blatt Aalen finden sich nur Kalke (Schliff 87 u. 88) in einer eigen- tümlichen Ausbildung. Dieselben bestehen fast aus lauter Schalen von Cephalopoden (Ammonitenbreceie genannt). Die Schalen haben meist einen Anflug von Schwefelkies. Offenbar hat man es hier mit einer Strandbildung zu tun, wo die verschiedenen Gehäuse an einem Platz zusammengeschwemmt wurden. Bei Boll ist diese Ammonitenbreccie auch vorhanden, jedoch nicht mehr aufgeschlossen. Bei dem zu Qurnstenr’s Zeiten so bekannten Heiningen bei Göppingen ist kein Aufschluß mehr vorhanden. Nicht weit davon in dem benachbarten St. Gotthardt sind hinter dem Ort einige Gruben in den Äckern, die &-Kalk (Schliff 89) und £-Mergel (Präp. 88a—c) enthalten. Die Mergel sind reich an Foraminiferen: Cornuspira liasina TERQUEM GHlandulina humilis RÖMER Nodosaria costata MosxtAcu (Fig. 79 u. 80) "rondicularia Terquemi D’ORBIGNY Dentalina commamis D’ÖRBIGNY Vaginulina legumen Lisn5 » strigillata Reuss (Fig. 200) Flabellina rugosa D’ORBIGNY Cristellaria minuta BORNEMANN > bicostata DEECKE (Fig. 324) » prima D’ÖRBIGNY » protracta BORNEMANN Oristellaria pauperata P. a. J. (Fig. 235) » rotulata LAMARCK Bairdia Moorei Jonzs » translucens Tarr a. BLAKE Kalkrädchen von Holothurien Echinodermenreste Spongiennadeln (Fig. 378). Noch schöner und mächtiger ist © m den Brüchen von Hauff bei Holzmaden aufgeschlossen, wo es viele interessante Formen enthält (Präp. 8S9a—e): Astrorhiza SanDaHLu? (Fig. 2) Oornuspira liasina TERQUEM Ophthalmidium Walfordi Hiuster (Fig. 23) Nodosaria radieula Link (Fig. 35) » raphanistrum Linse (Fig. 93) Glandulina humilis Römer (Fig. 55, 57) Frondicularia Terguemi D’ORBIGNY Dentalina communis D’ÖRBIGNY » nodosa D’ÖRBIGNY Vaginulina legumen LixxtE > strigillata Reuss (Fig. 201) Flabellina rugosa v’Orsıcny (Fig. 217, 220) Öristellaria prima D’ORBIGNY » minuta BORNEMANN > protracta BORNEMANN » bicostata DEECKE » rotulata LAMARCK > pauperata P. a. J. (Fig. 231— 233) Storthosphaera albida SchuuzeE? (Fig. 336) Bairdia translucens Tatz a. BLARE > Moorei Jones (Fig. 344) Ecehimodermenreste Fischzähnchen. Der letzte Aufschluß bot sich zufällig vergangenen Sommer beim Bahnbau in Reutlingen, wo das ganze [ (Präp. 90a—d) und noch die e-Schiefer angeschnitten waren. Die Jurensismergel enthalten: Astrorhiza SANDAHL? Cornuspira liasina TERQUEM Ophthalmidium Walfordi Häuser » liasicum K. u. Z. Spiroloculind concentrica TERQ. et BERTH. Nodosaria radicula Lınnt (Fig. 34) » simplex TERQUEM » costata MoNTAGU » raphanistrum Linn& Glandulina humilis Römer (Fig. 61) » metensis TERQUEM Frondieularia Terquemi v’Ors. (Fig. 118) Yaginulina legumen Lisn& (Fig. 188, 192) » strigillata Reuss (Fig. 197—199, 204) Lagena ovata TERQuEM (Fig. 211) Flabellina rugosa D’OrBıcny (Fig. 218, 219, 221, 222) Cristellaria pauperata P. a. J. (Fig. 237) > minuta BORNEMANN > prima v’OrBIcnY (Fig. 302) > protracta BoRNEMANN (Fig. 242) >» rotulata Lamarck (Fig. 313) > bicostata DEECKE (Fig. 323, 325) » crepidula F. u. M. v. convoluta (Fig. 263) Storthosphaera albida SCHULZE? Bairdia amalthei QUENSTEDT » Moorei JonEs » translucens Tate a. BLARE (Fig. 340) Uncinulina polymorpha TERQUEM Echinodermenreste. In der Balinger Gegend gelang es mir nicht, frische Tone zu finden; bei Heselwangen, Ziegel- wasen (bei Balingen) und Schömberg waren sie so verwittert, daß sie keine ganzen Foramimiferen mehr enthielten. Ebenso ging es mir bei Trossingen, dessen halbverwitterte Tone (Präp. 91a, b) nur noch große teilweise angeätzte Oristellaria rotulata Lamarck, COristellaria varians BORNEMANN und Fischzähnchen enthielten. Lias £ ist nebst dem Capricornerlager im £ die foraminiferenreichste Schicht, woraus man den Schluß ziehen darf, daß nach den beiden Ölschieferperioden eine neue, wenn auch nur schwache Über- flutung eintrat. Die meisten der C-Foraminiferen werden erst im Dogger individuen- und artenreich. In der Wutach-Randen-Gegend ist © ebenso ausgebildet wie bei uns und erreicht eine Mächtiskeit von 3—6,5m. Um Langenbrücken ist dasselbe in einer Pracht entwickelt, wie man es kaum irgendwo in Schwaben kennt. ! Am südlichen Rande des Zentralplateaus von Frankreich folgt über dem Amaltheenton 1'/,—2 m schwarzer, schiefriger, spaltbarer Kalk mit Posidonia Bronni, darüber 40—50 em schiefriger Mergeel, der zugleich £ vertritt (Opren, Jura S. 336). Zu La Verpilliere und St. Quentin bei Lyon besteht der ganze obere Lias aus Toneisensteinablagerungen von wenigen Fuß Mächtigkeit, die auch noch Horizonte des braunen Jura enthalten. In England tritt eine sandige Bildung auf, die gelb, fossilleer und sehr mächtig über ö beginnend fast ohne Abänderung sich bis zum Schluß fortsetzt. Zwischen Lyme Regis und Dorsetshire besteht der obere Lias aus gelben Sanden, darüber liegt bei Gloucestershire eine Oolithbank von 3—4 Fuß mit £-Petrefakten. An der Küste von Yorkshire bilden dunkle Schiefer diese Horizonte. In Franken und Norddeutschland ist der Posidonienschiefer vollständig dem unserigen gleich. Nur in Sachsen? besteht derselbe nicht aus bituminösen Mergelschiefern, sondern aus hellen Kalkschiefern, die jedoch die charakteristischen Fossilien führen. Z nimmt in Franken bedeutend ab, in Norddeutschland wird es stellenweise eisenhaltig. ! DEFFNER u. Fraas, Die Juraversenkung bei Langenbrücken. Leonh. Jahrb. 1859, S. 1-38. ° EwaALp, Über jurassische Bildungen der Provinz Sachsen. Verh. d. Kgl. preuß. Akad. d. Wiss. Berlin 1859. II. Spezieller (paläontologischer) Teil. In bezug auf die Mikrofauna wurde in Schwaben im Verhältnis zu anderen Ländern noch wenig erforscht. Quensteor betont mindestens dreimal, daß die von Borwemann! bei Göttingen gefundenen Foraminiferen im schwäbischen Lias nicht zu finden seien.” Nur an 2 Stellen erwähnt Quenstept Foraminiferen, ohne sie jedoch zu bestimmen; in seinen Ammoniten des schwäbischen Jura steht S. 22: » Amm. sironotus von Dußlingen südlich Tübingen aus der Oolithbank, die etwa 6m über den Psilonoten vor der Angulatenregion kommt. Die hohlen gelben Löcher rühren von Foraminiferen her o (o ver- größert).« Dasselbe steht in der Petrefaktenkunde.® Mit Bezugnahme auf dieselbe Oolithbank in der Balinger Gegend schreibt er in den Begleitworten zu Blatt Balingen 1877 S. 25: »In Dünnschliffen er- weisen sich viele der komprimierten Körner als Foraminiferen, worunter namentlich radförmige mit vielen Speichen auffallen.« Die einzige Arbeit auf diesem Gebiete ist bis jetzt die von Schick: Beiträge zur Kenntnis der Mikrofauna des schwäbischen Lias. Inaug.-Diss. Tübingen 1903. Nomenklatur: Ich beschränkte mich in der Hauptsache auf schon bekannte liasische Namen, nur in den Fällen, wo aus der liasischen Literatur kein Name bekannt war, nahm ich einen aus anderen Schichten, falls die Form die gleiche war. Selbstverständlich behielt ich immer den ältesten Namen bei, wenn er auch ursprünglich nicht für eine liasische Form bestimmt war, aber von irgend einem Autor dafür benützt wurde, selbst wenn die betreffende Form später einen eigenen, d. h. liasischen Namen erhielt. Literaturangaben ohne Abbildungen, also nur Aufzählungen von Namen zog ich nicht in Betracht, ebensowenig diejenigen Stellen bei Trrourm u. a., die mehr als einmal auf die gleiche Abbildung sich beziehen. Abbildungen. Bei der verschiedenen Größe der Formen mußte ich zweierlei Vergrößerungen anwenden, die eine, gewöhnliche, ist 42fach, die andere, seltenere, ist 22fach; ich werde immer nur die schwächere besonders dazuschreiben. Systematik. Hierin habe ich mich an Ruumsuer angeschlossen, weil dessen Einteilung die fossilen Formen am besten mit den lebenden in Einklang bringt: 1895. RuumsLer, Entwurf eines natürlichen Systems der Thalamophoren (Nachr. d. k. Ges. d. Wiss. Gött. math.-phys. Klasse, Heft ]). 1897. Ruumster, Über die phylogenetisch abfallende Schalenontogenie der Foraminiferen. Gött. (Sep.-Abdr. a. d. Verh. d. D. geol. Ges). 1903. Ruumsuen, Systematische Zusammensetzung der recenten Zeticulosa (Abdr. a. d. Archiv für Protistenkunde). ! BORNEMANN, Über die Liasformation in der Umgegend von Göttingen. Inaug.-Diss. 1854. 2 QUENSTEDT, Geologische Ausflüge, S. 73. Epochen der Natur. S. 559. Jura, 8. 164. ® QUENSTEDT, Handbuch der Petrefaktenkunde, S. 544. er I. Familie: Rhabdamminidae. Schale meist aus Fremdkörpern (Sandkörnchen ete.) bestehend. 3. Unterfamilie: Astrorhizinae. Die dicke Schalenwand besteht aus einer protoplasmatischen oder chitinigen Grundmasse, die mit Sand und Schlamm imprägniert ist, jedoch so, daß die Wand immer noch bis zu einem gewissen Grade nachgiebig bleibt, also nicht sehr fest und starr ist. Gestalt fladenförmig niedergedrückt oder röhrenförmig verzweigt oder nicht verzweigt. 1. Genus: Astrorhiza SAnpAHL. Schale selten röhrenförmig oder spindelförmig, meist fladenförmig niedergedrückt mit winkligem oder unregelmässig strahligem Rand oder astförmig verzweigt. Freilebend, d. h. nicht festgewachsen. Astrorhiza Sınparu (Fig. 1—3). 1857. Astrorhiza SanpaHL. Öfversigt K. Vet. Akad. Förhandl., p. 301, pl. II, 5, 6. 1857. Haeckeliana gigantea BESSELS. Jenaische Zeitschr. f. Naturw., S, 265, Taf. XIV. 1872—73. Astrodiscus arenaceus SCHULZE. Jahresb. Comm. wiss. Unters. d. Meere. Kiel. S. 113, Taf. II, 10. 1880. Astrorhiza arenaria CarPp. BROoNN, Klassen u. Ordn., Bd. I, S. 194, Taf. V, 12. 1884. Astrorhiza arenaria BRADY. ÜHALLENGER, p. 232, pl. XIX, 5—10. 1899. Astrorhiza EIMER u. Fickert. Tüb. zool. Arbeiten, Bd. III, S. 594. 1902. Astrorhiza arenaria NORMANN. ÜCHAPMAN, The Foraminifera, p. 114, pl. VA. 1903. Astrorhiza arenaria NORMANN. RHUMBLER, Syst. Zus. rec. Ret., S. 217, Fig. 57. Es ist nieht möglich, aus den fossilen Resten, die übrigens ziemlich häufig sind, irgend eine Art zu bestimmen; man muß sich damit begnügen, sagen zu können, daß sie, wie ich stark vermute, zur Gattung Astrorhiza gehören. Die angeführten Figuren stimmen sehr gut mit den meinigen, nur sind diese nicht sandig, sondern bestehen aus einer homogenen, nicht doppelbrechenden Substanz. Fig. 1. Breite 0,66 mm, Höhe 0,49 mm aus 74b (y Trossingen) >» » 0,35 mm aus 89a (© Holzmaden) » 8. Länge 0,97 m aus 37b (« Rüdern). Astrorhiza arenaria NorMmAnN lebt in 273—118S m Tiefe. II. Familie: Ammodiseidae part. Einfache monothalame, aber manchmal unregelmäßig segmentierte (d. h. mit unregelmäßigen Wachstumsringen versehene) Röhren, die sich selten unregelmäßig, meist dagegen regelmäßig vor- wiegend spiralig aufrollen. 1. Unterfamilie: Ammodiseinae. Sandige Röhren sind in irgend welcher Weise zusammengeknäuelt bezw. an ihrem Primordialende oder in ganzer Ausdehnung spiral aufgerollt. A) Ammodiscus infimus STRICKLAND (Fig. 4—8). 1846. Orbis infimus STRICKL. Two Spec. Micr. Shells. Quart. journ., II, p. 30, Fig. a. 1862. Involutina silicea TERQ. Rech. For. Lias, Il. M&m., p. 450, pl. VI, 11. 1862. Involutina Jonesi TERQ. et BERTH. TERQ. Rech. For. Lias, II. M&m., p. 461, pl. VI, 22. 1863. Involutina limitata TERQ. Rech. For. Lias, III. M&m., p. 223, pl. X, 24a, b. 1874. Ammodiscus infimus STRICKL. BORNEMANN, Über die Foraminiferengattung Involutina. Zeitschr. d. d. geol. Ges., Bd. 26, S. 725, Taf. XVIII, 4—7. 1893. Ammodiscus infimus STRICKL. SELLHEIM, Beitr. z. Foraminiferenkenntnis d. fränk. Juraformation. Inaug.-Diss. 8. 9, Fig. 1. STRICKLAND, p. 31: »In a bed of jellowish shaly stone, a few feet above the »inseet limestone« of Wainlode Cüff, Gloucestershire, he detected small white dots about !/so th of an inch in diameter, which when examined by a powerful mieroscope prove to be discoid spiral shells, apparently unattached, with five or six smooth, rounded, narrow volutions, devoid of striations or any other distinetive characters. As there are no traces of concamerations, we perhaps ought to refer them to the Serpulidae rather than to the Foraminifera, although their extreme minuteness would point to the latter family as a more probable clue to their affinities. It has been suggested to me that their characters resemble those of the genus Orbis of Lra, and I will therefore denominate the fossil provisionally Orbis infimus.« Im ganzen Lias die einzige Form mit agglutinierter Schale: sandig-kieselig, spiral gewunden, mit in einer Ebene dicht umeinander liegenden Umgängen. Durch die Rauhheit der letzteren und die unregelmäßigen Wachstumsringe ließ sich Terouem zu der falschen Ansicht verleiten: Munis de loges nombreuses, separ&es a l’interieur par des demi-cloisons, attaches a la paroi extr&me des tours (Il Mem p 450). Fig.4 und 5 unterscheiden sich durch die Zahl ihrer Umgänge, eine Erscheinung, die bei Cornuspira liasina Terg. noch deutlicher hervortritt und dabei eine Erklärung finden soll. Fig. 6 ist eine zusammengedrückte oder vielmehr elliptisch gewachsene Form, die ebenso häufig ist wie die kreisrunde. Bei Fig. 7 und 8 überwiegt die letzte Windung' bedeutend und die inneren werden durch eine vom Tier selbst bereitete Hülle verstärkt, Sie entsprechen der Involutina Jonesi und limitata Terg. sehr gut. Trotz der ansehnlichen Größe von 1—1!/s mm Durchmesser wurde sie im schwäbischen Lias bisher nicht gefunden. Vereinzelt findet man sie schon im Lias «@, ihre Blütezeit fällt ins $#, wo sie überall ziemlich häufig ist. In y und Ö wird sie seltener und verschwindet mit e aus dem luas. In Franken im Nummismalismergel beim Dorfe Ratsberg. Norddeutschland: Pentacrinus tuber- culatuszone von Eisenach. Frankreich: Lias superieur, assise & Trochus subduplicatus, Lias moyen, assise a Am. Davoei margaritatus. England: Unterer Lias. Fig. 4 Durchmesser 0,74 mm aus 48a ($ Ellwangen) 22fach. » 8. » 0,92 » » 53a ı# Oberböbingen) » » » 6. Länge 1,65 mm, Breite 0,90 mm aus 66 (3 Trossingen) 22fach. » 7. Durchmesser 1,48 mm aus 65c (ß Endingen) 22fach. >». 8 » 115 » » 36 (a Plochingen) RD Ammodiscus infimus ist im Karbon zum erstenmal nachgewiesen als Trochammina incerta D’ORBIGNY von Brapy (Carb. For. Pal. Soc. XXX. 1876, p. 76 pl. II 10—14) und als Trochammina Römeri von StEın- A MANN (Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1880, S. 396, Taf. XIX 2). Eine Form wie Fig. 4 und 5 lebt als Ammodiscus incertus D’ORBIGNY in 164—5714 m Tiefe in den heutigen Meeren (ÜHALLENGER p. 333 pl. XXXVIH 1--3) Ammodiscus asper TrrquEm (Fig. 9 u. 10). 1863. Involutina aspera TERQ. Rech. For. Lias. III Mem., p. 221, pl. X, 21. 1874. Involutina aspera TrrQ. BORNEMANN, Über die Foraminiferengattung Involutina. Zeitschr. d. d. geol. Ges. Bd. 26, 8. 79. TerQuEm p. 221: »Coquille silicieuse, tres comprimee, orbiculaire ou ovale, equilaterale, vitreuse, translucide, tres rugueuse; spire visible des deux cötes, deprimee dans le centre, composee de quatre ou eing tours ä parois epaisses, canal tres irregulier, loges indistinetes.» Diese Form unterscheidet sich von Ammod. infimus durch eine viel rauhere Ausbildung der Schale. Es läßt sich außer einigen dicken Win- dungen nichts an dem Stück feststellen, da es voll von rostigem Schwefelkies ist, aber jedenfalls fehlen auch hier Kammern. BornEemAnn will diese Art zu der vorhergehenden rechnen, was ich nicht für richtig halte, da wenigstens bei meinem Exemplar ein wesentlicher Unterschied vorhanden ist. Ich fand nur dies eine Stück. Fig. 9 und 10. Durchmesser 0,532 mm aus 48a (ß Ellwangen) 22fach. Fig. 9 ist bei auffallendem, Fig. 10 bei durchfallendem Lichte aufgenommen. Aus Frankreich bekannt; Queu-lieu, lias inferieur, assise ä Bel. acutus; tres commun. II. Familie: Ammodiscidae part. 2. Unterfamilie: Cornuspirinae. Die Schale besteht aus einer ganz allmählich oder auch rasch sich erweiternden rein kalkigen Röhre, welche sich in einer Ebene spiral aufwindet, so daß bei allmählicher Zunahme der Röhrenweite eine kreisförmige Scheibe entsteht, welche auf beiden Flächen eine oft wenig merkliche konkave Ein- senkung gegen das Zentrum hin erkennen läßt. Bei rascher Zunahme der Röhrenweite am Wachstums- ende, die sich auf eine Vergrößerung des Röhrendurchmessers in der Scheibenebene beschränkt, entsteht eine mehr oder weniger ohrförmige Scheibe. Cornuspira liasina Terquem (Fig. 11—14). 1866. Cornuspira liasina TERQ. Rech. For. Lias VI Mem., p. 474, pl. XIX, 4. 1875. Spirillina orbicula TERQ. et BertH. Et. mier. M&m. s. g. Fr., p. 17, pl. I, 12. 1876. Cornuspira infima STRICKL. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 451, pl. XVIII, 1. 1881. Cornuspira sinemuriensis HÄUSLER. Aargauer Jurakalke, S. 15, Taf. II, 25. 1903. Cornuspira polygyra REuss. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh., S. 155, Taf. VI, 21. Cornuspira pachygyra GÜMBEL. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh., S: 155, Taf. VI, 22. TERQvEM p. 474: »Coquille discoide, comprimee, arrondie sur le pourtour, lisse, plus ou moins translucide, enroulee en spire aplatie, egale sur les deux surfaces, deprimee et munie d’un tres petit nucl&us dans le milieu, formöe de S—9 tours contigus, croissant regulierement, marques de plis inegaux, tours interieurs tres etroits, le dernier croissant brusquement, presque deux fois aussi large que le precedent; ouverture un peu retrecie, ronde; intervalles des tours tres larges dans le milieu et diminuant du centre a la circonference, ol elles sont lin£aires.« Palaeontographica. Bd. LV. In der Form kein wesentlicher Unterschied gegenüber Ammodiscus infimus: nicht gekammert, spiral gewunden in einer Ebene, glasiges Aussehen, weil unporös; besteht jedoch aus Kalk und hat nur einen Durchmesser von 0,2—0,5 mm. Darin stimmen alle Autoren überein. Ein Punkt, der schon zu Unklar- heiten geführt hat, wird von Tergurm et BrrrHeuın, Et. mier. p. 17 erwähnt: »Le diametre du tube est d’autant plus grand que le nombre des tours est plus petit.« Diesem Umstand wollte offenbar Schick Rechnung tragen, indem er zwei Abbildungen, aber unnötigerweise zwei Namen, gab. Schon bei Ammodiscus zeigte sich ein Verhältnis zwischem großem Nucleus mit wenig, aber starken Windungen und kleinem Nucleus mit viel, aber dünnen Windungen. SCHAUDINN (Über den Dimorphismus der Foraminiferen, Sonderabdr. Sitzber. d. Ges. naturf. Freunde Berlin 1895, Nr. 5) hat an rezenten Foraminiferen die Fort- pflanzung erforscht und diese Erscheinung erklärt. Hier sei nur soviel gesagt: Die megalosphärische Form ist viel häufiger als die mikrosphärische. Die mikrosphärische Form pflanzt sich durch Bildung von Pseudopodiensporen fort, woraus die megalosphärische Generation entsteht. Das ausgewachsene megalosphärische Individuum bildet Flagellosporen, welche sich zu mikrosphärischen Individuen entwickeln. Die megalosphärische Schale ist »uniform« aufgerollt, die mikrosphärische Schale hat dünnere Erstlings- windungen, die äußeren werden stärker, ist also »biform«. Oornuspira liasina erscheint im Lias « in ziemlich großer Zahl im Angulatenoolith, noch häufiger wird sie im Lias $# und verschwindet dann fast spurlos. Im Lias Z lebt sie neu auf in noch zierlichereren Formen als ım ß. In der Schweiz: Unterste Bänke des Lias von Aargau. Frankreich: partie inferieure de la zone a Anm. margaritatus.' England: Zones of Amm. planorbis, angulatus, Bucklandi, annulatus. Fig. 11 Durchmesser 0,30 mm aus 58c (£ Ofterdingen) > 119 » 0,30 mm aus 58c ($ Ofterdingen) » 183 > 0,24 mm aus 87b (y Birkle) » 14 > 0,41 mm aus 30 (« Trossingen). Cornuspira geht vom Karbon (Steinmann, Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. 1880 Bd. 32. S. 396, Taf. XIX 1) bis zur Jetztzeit: Oornuspira involvens Reuss lebt in 712—1234 m Tiefe (CHALLENGER p. 200 pl. XI 1-3). V. Familie: Miliolinidae. Schale polythalam, imperforat; in der Regel kalkig, porzellanartig, manchmal mit Sand unter- mengt oder. vollständige sandig; im brackischen Wasser chitinige oder chitinig-sandig; in großen Tiefen to} fun) 8) fo) to} oO to} zu einer dünnen homogenen, kieseligen Schalenhaut sich verändernd. 1. Unterfamilie: Nubecularinae. Schale frei oder häufiger festgewachsen, oft unregelmäßige assymetrische Formen annehmend, mit veränderlicher Mündung oder Mündungen. N RER Nubecularia tibia Parker a. Jones (Fig. 15— 19). 1860. Nubecularia tibia P. a. J. Foss. For. Chell. Quart. Journ. vol. XVI, p. 455, pl. XX, 48-51. 1875. Nodosaria TERQ. et BERTH. Et mier. M&m. soc. geol. France, p. 18, pl. I, 14. 1887, Nubecularia tibia P. a. J. HÄUSLER, lias. Miliol. Neues Jahrb., Bd I, S. 190, Taf. VI, 1—6. Parker a. Jones p. 455: »All these Nubecularian forms have an opake shell, frequently arenaceous, and are composed of minute, tent-like, plano-convex chambers, the base often being more or less imperfeet; the aperture is produced, oval, and often lipped, and becomes enveloped in the base of the new chamber, as in the true Miliolae.« Ist die Schale ganz erhalten wie bei Fig. 15 und 16, was selten vorkommt, so beginnt sie mit einer deutlich sichtbaren runden Anfangskammer, daran schließt sich eine unbeschränkte Anzahl läng- licher Kammern an, von denen die jüngere das spitz zulaufende Ende der älteren umfaßt. Fig. 15 und 16 entsprechen vollkommen den Abbildungen von Brapy (ÜHALLENGER), Cmapman und Ruumsuer; Fig. 17, 18 und 19 sind mehr denen von PArkeEr a. Jones und Hävsrer ähnlich. Nubeeularia tibia ist — geologisch gesprochen — eine neue Form. Bei uns findet sie sich im Lias ß zum erstenmal, später taucht sie im Lias ( wieder auf. Pırker a. Jones geben als Fundort »clays probably of Upper Triassie age« an, die ich aus bestimmten Gründen (s. S. 72 oben) für liasisch halten muß. Nubeeularia tibia ist das Anfangsglied einer Entwicklungsreihe, wozu Ophthalmidium und Spiroloculina zu rechnen sind. Beachtenswert ist, daß alle drei Glieder in ein und derselben Schicht zusammen vor- kommen, sowohl im ß, als später im £. In Frankreich: Zone a Amm. margaritatus. Nubecularia tibia P. a. J. lebt noch in den heutigen Meeren in einer Tiefe von 28—740 m (CHALLENGER p. 135, pl. I 1—4). Fig. 15 Länge 0,29 mm aus 58a (8 Ofterdingen). » 16 » 0,49 mm aus 58b (£ Ofterdingen). » 17» 041 mm aus 58h (P Ofterdingen). » 18 » 0,69 mm aus 87a (£ Birkle). » 19 » 0,61 mm aus 87a (£ Birkle). 3. Unterfamilie: Miliolinae. Zwei Kammern in jedem Umgange um eine lange Achse herumgewunden. Mündung abwechselnd am einen oder am andern Schalenende. Ophthalmidium Walfordi Hivster (Fig. 20—24). 1887. Ophthalmidium Walfordi HÄusLer. Bem. üb. lias. Milioliden. Neues Jahrb., Bd. I, S. 192, Taf. VI, 7-11. Häuster S. 192: »Eine auffällige Varietät von Ophthalmidium, deren jüngerer Teil frei absteht und mit einer Kammer von Nubecularia tibia die größte Ähnlichkeit besitzt. Von einer kugeligen, großen Anfangskammer geht, wie bei den übrigen Spezies von Banbury eine sehr feine, oft kaum sichtbare Röhre in die mittlere, spiralig gewundene Kammer über. Auch diese kann als eine gewundene Nubecularia tibia gedeutet werden.« ng Die Abbildungen sind unter sich etwas verschieden, doch ist das Prinzip des Aufbaues dasselbe. Daß verwandtschaftliche Beziehungen zu Nubeeularia tibia bestehen, unterliegt keinem Zweifel. Fig. 23 ist eine Jugendform. Bei uns finden sich diese Formen im Lias $ und £. Häuster’s Exemplare stammen aus dem oberen Lias von Banbury (Oxfordshire). Fig. 20 Länge 0,24 mm Breite 0,13 mm aus 58a (ß Ofterdingen). » 1 » 025mm » 0,12 mm aus 58h (ß Ofterdingen). » 2. » 021mm » 0,14 mm aus 58d (£ Ofterdingen). » 3 » 010 mm » 0,05 mm aus 89e (£ Holzmaden). » 2% » 045 mm » 0,17 mm aus 58h (£ Ofterdingen). Ophthalmidium bacularis sp. n. (Fig. 25). Diese Form schließt sich eng an die vorhergehende an. Es fand eine Verzerrung nach links und rechts statt; zu beiden Seiten (vorn und hinten) legt sich ein deutlich sichtbarer Stab an, zwischen dem die Schale festgewachsen ist. Die Stäbe stammen wohl vom Tier selbst, da sie aus derselben Sub- stanz wie die Schale bestehen und, wenn das Tier einen fremden Körper benützt hätte (z. B. eine Spongiennadel), dieselben bald zu lang, bald zu kurz sein würden. Um sicher zu gehen, habe ich die Schale öfters im Kanadabalsam gedreht, außerdem fand ich zwei Exemplare, die sich vollständig gleichen. Fig. 25 Länge 0,33 mm Breite 0,08 mm aus 58a (# Ofterdingen). Ophthalmidium liasicum Küster u. Zwinerı (Fig. 26—29). 1870. Ophthalmidium liasicum K. u. Z. For. schweiz. Jura, S. 11, Taf. I, 11 (Jurensismergel). 1886. Ophthalmidium orbiculare BURBACH. Beitr. Kenntn. For. gr. Seeb., Gotha, S. 499, Taf. V, 3—6. 1887. Ophthalmidium nubeculariformis HÄuSLEer. Lias. Miliol. Neues Jahrb.. Bd. I, S. 190, Taf. VI, 52, 53, 55, 56. 1903. Ophthalmidium carinatum K. u. Z. ScHick, Mikr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh., S. 156, Taf. VI, 23. Küster und Zwiseur S. 11: »Die erste Kammer ist kreisrund, die zweite bildet mehr als einen ganzen Umgang um dieselbe. Die dritte und vierte Kammer, ungleich lang, stellen zusammen keinen ganzen Umlauf dar.« Meine Abbildungen stimmen insofern nicht ganz damit überein, als bei ihnen die dritte und folgenden Kammern jede beinahe einen ganzen Umlauf bildet. Daraus, daß die zweite Kammer mehr als einen Umlauf bildet, auf den Schluß zu kommen, daß hier eine Verwandtschaft mit Cornuspira vorliege, ist falsch, denn wenn sich die langen Kammern der Nubecularia tibia um ihren kleinen Nucleus aufrollen, so muß von selbst die zweite Kammer eine längere Spirale beschreiben als die dritte und folgenden. Norddeuschland: mittlerer Lias bei Gotha. Schweiz: Jurensismergel, Kanton Aargau. England: Oberer Lias von Banbury (Oxtfordshire). Bei uns im Lias %# beginnend, wird es sehr selten und kommt erst im £ wieder öfters vor. Fig. 26 Durchmesser 0,27 mm aus 58 c (£ Ofterdingen). » 27 > 0,16 mm aus 58a (£ Ofterdingen). Es Fig. 28 Durchmesser 0,28 mm aus 87a (£ Birkle). » 29 » 0,27 mm aus 74d (y Trossingen). In den heutigen Meeren lebt Ophthalmidium tumidulum Bravy, welches sehr viel Ähnlichkeit mit Fig. 25 hat (CuauuenGer p. 189, pl. XI16) in 740 m Tiefe. [9] Spiroloculina concentrica Terqurm et BERTHELIN (Fig. 30— 32). 1875. Spiroloculina concentrica TERQ. et BERTH. Et. mier. Mem. s. g. Fr., p. 80, pl. VII, 1—4. 1886. Spiroloculina concentrica TERQ. et BERTH. BURBACH, Beitr. Kenntn. For. gr. Seeb. b. Gotha, S. 501, Taf. V, 19—23. 1887. Spiroloculina concentrica TERQ. et BERTH. HÄUSLER, Lias. Miliol. N. Jahrb., Bd. I, S. 194, Taf. VII, 38, 41. 1903. Spiroloculina concentrica TERQ. et BERTH. ScHick, Mikr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh., S. 156, Taf. VI, 24. TerguEm et BerTHeLIn p. 80: »Coquille allongee, ovale, comprimee, lisse, munie d’un long rostre, elargie et arrondie A ses extremites ou retrecie, formee de 5 a 15 loges arrondies, obtuses en arriere ou ineisees en forme de crochet pour recevoir la partie ant&rieure de la loge precedente; premiere loge spherique, une ou plusieurs suivantes tres 6troites, en arcs concentriques, les autres plus ou moins arquees, ou droites ou genouillees en arriere ou contournees; ouverture simple. « Die Kammern bilden je einen halben Umgang und liegen in einer Ebene nebeneinander. Spiroloculina findet sich zum erstenmal im Lias; bei uns bis jetzt bekannt aus Lias 8 und [. £sind die Formen häufiger als im %, dafür sind die #-Exemplare exakter ausgebildet, als die aus £. Im allgemeinen im Lias noch recht selten, treten sie im braunen Jura fast gesteinsbildend auf. Ich glaube jedoch, daß die Milioliden überhaupt im Lias häufiger sind, als man annimmt und daß sie nur bisher Im wegen ihrer Kleinheit entgangen sind. Fig. 30 Länge 0,26 mm Breite 0,12 mm aus 58a (£ Ofterdingen). » 31 » 020 mm » 0,15 mm aus 53a (£ Ofterdingen). >» 00 » 0,26 mm » 0,10 mm nus 87b (£ Birkle). Hiemit ist die Verwandtschaftsreihe: Nubecularia-Ophthulmidium-Spiroloculina auch für den schwä- bischen Lias nachgewiesen. Norddeutschland: mittlerer Lias v. gr. Seeberg b. Gotha. Frankreich: Zone a Amm. margaritatus. England: Oberer Lias von .Banbury (Oxfordshire). Unter den rezenten Formen hat am meisten Ähnlichkeit damit: Spiroloculina tenuis Czszex (CHALLENGER p- 152, pl. X 10) und lebt in einer Tiefe bis 5200 m. VII, Familie: Nodosaridae. Schale stets kalkig, sehr fein perforiert; Kammern perlschnurartig aneinandergereiht in gerader, gekrümmter oder planospiral gewundener Reihe. Bei den Lageninen trennen sich die neu entstandenen Kammern sofort nach ihrer Entstehung als selbständige monothalame Schalen ab. 1. Unterfamilie: Nodosarinae. Kammerreihe geradegestreckt oder nur wenig gekrümmt. Mündung fast ausnahmslos zentral, oft auf einem sehr langen Kammerhals gelegen. 1788. 1803. 1822. 1832. 1858. 1860. 1862. ee Nodosaria radicula Linx& (Fig. 33 —40). Nautilus radicula Lınn&. Syst. nat. 13. ed. GMmELIN, p. 3373, Nr. 18. Nautilus radicula Linn&. Montacu, Test. Brit., p. 197, Tab. 6, f 4 und Tab. 14, f. 6. Nautilus radieula Lınn&. LAmARrcK, Hist. nat. an. s. vert., tome VII, p. 596, Nr. 1. Nodosaria radicula I.ınnk. LAMARcK, Eneyel. method., tome III, pl. 465, Fig. 4a- c. Nodosaria nitida TERQ. Rech. For. Lias I. Mem., p. 30, pl. I 7a—h. Nodosaria radicula Linne. P. a. J.. Foss. For. Chell. Quart. Journ. vol. XVI, p. 453, pl. XIX, 1-5. Nodosaria nitida var. TerQ. Rech. For. Lias II. Mem., p. 436, pl. V, 11. Nodosaria regularis TERQ. Rech. For. Lias II. Mem., p. 436, pl. V, 12. 1865 — 66. Nodosaria radiculı Linn&. BRADY, On the Middle a. Upper Lias. Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soe. vol. XIII, 1866. 1870. 1875. 1876. 1881. 1903. p. 106, pl. I, 4. Nodosaria claviformis TERQ. Rech. For. Lias VI. Mem., p. 477, pl. XIX, 17, 18. Nodosaria primitiva K. u. Z. For. schweiz. Jura, S. 5, Taf. I, 1 (Turneriton). Frondicularia nodosaria K. u. Z. For. schweiz. Jura, S.10, Taf. I, 2 (Jurensismergel). Nodosaria simplex TERQ. et BERTH. Ft. mier. M&m. s. g. Fr., p. 19, pl. I, 16a—c. Nodosaria claviformis TERQ. et BERTH. |t. mier. M&m. s. g. Fr., p. 19, pl. I, 17. Nodosaria radicula Linn&. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 456, p). XVIII, 17. Nodosaria simplex HÄUSLER. Aargauer Jurakalke, S. 17, Taf. II, 12. Nodosaria radicula LINNE. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh. S. 139, Taf. IV, 23. Linn& S. 3373, Nr. 18: »N. testa oblongo-ovata: articulis torosis glabris. Habitat rarissimus in mari adriatico, minutus, siphone sublateralie«. Fig. 1. Nautilus vadi- cula LinNE. Hiezu gibt 1832 Lamarcr nebenstehende Abbildung, dieselbe Figur gibt 1803 Mon- raav. Unter diesem Namen faßt man den einfachsten Typus der Nodosarien zusammen: eine unbeschränkte Anzahl kugeliger Kammern perlschnurartig aneinander gewachsen. Diese Formen streben nach Verfestigung, was dadurch erreicht wird, daß die Kammern breiter werden und die Einschnürungen dazwischen weniger stark: Glandulina. Fig. 39 ist die einzige, die nicht ganz hieher paßt. Sie findet sich öfters im unteren Lias und wird vielleicht einmal eine neue Art abgeben, wozu ich mich noch nicht berechtigt fühle. Nodosaria radicula findet sich in allen Schichten mit Ausnahme von e. In Frankreich: assise ä gryphees arquees, Bel. acutus und Amm. margaritatus. In der Schweiz: Turneriton der Schambelen, Jurensismergel von Betznau. England: clays probably of Upper Triassice age, zones of Aın. planorbis, Bucklandi and armatus. Fig. 33 Länge 0,75 mm Breite 0,18 mm aus 43 c (« Bebenhausen). » 3 » 069 mm » 0,21 mm aus 90a (£ Reutlingen). » 355 » 049 mm » 0,31 mm aus 89a (© Holzmaden). » 6 » 029 mm » 0,08 mm aus 58b (ß Ofterdingen). » 37» 048mm » 0,12 mm aus 87a (£ Birkle). » 388 » 051mm » 0,13 mm aus 35 6 (« Hattenhofen). » 39 » 042 mm » 0,06 mm aus 15 (a Birkengehren). » 40» 0,60 mm » 0,11 mm aus 15 («a Birkengehren). Nodosaria radieula ist von Brapy im Carbon nachgewiesen (Carb. For. Pal. Soc. XXX 1876, p. 124, pl. X 6—16). Nach Ruunsrer S. 74 stammen die ersten bekannten Nodosarien aus dem unteren Silur. Die Nodosaria radicula im CHALLENGER (p. 495, pl. LXI 28—31) entspricht mehr unserer Glandulina humilis Römer und lebt m 673—4465 m Tiefe. Nodosaria simplex Trrqurm (Fig. 41— 48). 1858. Dentalina simzplex TERQ. Rech. For. Lias I. M&m., p. 39, pl. II, 5a, b. 1862. Dentalina simplex var. TerQ. Rech. For. Lias Il. Me&m., p. 441, pl. V, 17a,b. x 1870. Nodosaria amphora K.u.Z. For. schweiz. Jura, 8. 5, Taf. I, 3 (Turneriton). 1872. Nodosaria incerta SILVESTRI. Monogr. delle Nodos., p. 93, tav. XI, 264—267. 1893. Dentalina? subquadratau SELLHEIM. Foram. fränk. Jura, S. 14, Fig. 5. 1903. Nodosaria consobrina D’ORB. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh., S. 142, Taf. V, 9. TEROUEM p. 39: »Coquille allongee, grele, arrondie, droite, lisse, formee de huit loges ovales, transversales, ceroissant regulierement, les dernieres environ trois fois plus longues que larges, les premieres aussi longues que larges, la premiere et la derniere obtuses et arrondies; sutures tres etroites et peu profondes. « Da bei vorliegenden Formen der Protoplasmakanal in der Mitte verläuft und keine wesentliche Krümmung stattfindet, rechne ich dieselben zu den Nodosarien. Zweifellos ist Nodosaria simplex sehr nahe verwandt mit radicula, daher kommt es auch, daß viele Synonima der letzteren auch für die ersteren passen und überhaupt nicht streng voneinander geschieden werden können. Fig. 41—44 passen sehr gut hieher, Fig. 45—48 weichen etwas ab; da sie jedoch sehr selten sind, habe ich sie hier untergebracht. Bei uns in allen Schichten des Lias außer &; nicht häufig. In Franken im Amaltheenton von Marloffstein. In der Schweiz im Turneriton der Schambelen, Kanton Aargau. In Frankreich in den Margaritatusschichten. Fig. 41 Länge 1,00 mm Breite 0,18 mm aus 49b ($ Ellwangen). » 42 >» 1,65 mm » 0,16 mm aus 82b (d Kaßlers Mühle) 22fach. » 43 » 074mm » 0,08 mm aus 58b (# Ofterdingen). » 44 » 0,82 mm » 0,13 mm aus 43c (« Bebenhausen). » 45 » 0,72 mm » 0,14 mm aus 83b (ö Trossingen). » 46 » 0,52 mm » 0,1% mm aus 83b (d Trossingen). » 47° » 074mm » 0,08 mm aus 35b (« Vaihingen). » 48 >» 0,34 mm » 0,16 mm aus 83a (d Trossingen). Findet sich wohl schon mit Nodosaria radieula im Carbon. Rezent ist sie nirgends erwähnt. Nodosaria calomorpha Reuss (Fig. 49— 52). 1766. Nodosaria calomorpha REuss. For. Anthoz. ete. deutsch. Septarientons. Denkschr. Akad. Wiss., S.129, Taf. I, 15—19. 1887. Lagena oder Nodosaria HÄUSLER. Lag. schweiz. Jura. Neues Jahrb., Bd. I, S. 187, Taf. V, 19—39. 19053. Nodosaria calomorpha REUSS SCHICK, Mikr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh., S. 140, Taf. V, 4. Reuss S. 129: »Besteht nur aus 2—3 durch breite und ziemlich tiefe Nähte geschiedenen Kammern. Die Primordialkammer ist gewöhnlich etwas größer als die folgende, kugelig und bisweilen mit einer zentralen Stachelspitze versehen. Die jüngeren Kammern sind mehr elliptisch, höher als breit; die letzte Sega verschmälert sich sehr allmählich zu einem kurzen, meistens gestrahlten Schnabel. Bisweilen verlängert sich die Mündung nach Entosalenienart einwärts in eine nicht sehr lange Röhre und dann ist sie jederzeit ungestrahlt.« Fig. 49 paßt sehr gut zu den Abbildungen von Reuss. Fig. 50—52 sind wohl junge Nodosarien, wenn man sie nicht wegen ihrer Kleinheit zu Lagena rechnen will; dabei berufe ich mich auf Ruumsrer S. 76: »Wenn ich somit über die ursprüngliche Herkunft der Lagenmen von den Nodosarien nicht im Zweifel bin, so will ich gern zugeben, und halte es sogar für recht wahrscheinlich, daß einige Lageninen namentlich im Jura sekundär wieder zu Nodosarien geworden sind, indem sie ihre Kammern nicht ab- lösten, sondern wie in früheren Zeiten die Kammern in unlösbarem Verbande an die Ausgangskammer ansetzten; dann handelt es sich aber um eine Art Rückschlag im Vermehrungsprozeß, nicht um einen ganz neu auftretenden ursprünglichen Vorgang.« Dafür wäre dann der Name ZLagena bicamerata Jonzs nicht unpassend, wenn letzterer hierunter nicht ganz andere Formen abgebildet und beschrieben hätte (s. Lagena bicamerata Jonzs S. 74). Fig. 52 hat Scuick als Nodosaria calomorpha Reuss beschrieben. Bei uns fast in allen Schichten des Lias; sehr selten. Im CHALLEnGer (p. 497, pl. LXI 23—27) sind unter dem Namen calomorpha gebogene Formen abgebildet, welche m 11—4000 m Tiefe leben. Fig. 49 Länge 0,64 mm Breite 0,23 mm aus 71 (y Enzenhardt). » 50 .» 023 mm >» 0,09 mm aus 83h (d Trossingen). >» Sl» ON mm » 0,10 mm aus 58a (# Ofterdingen). »> 92 » 017 mm . » 0,08 mm aus 58a (# Ofterdingen). Nodosaria pyriformis Terourm (Fig. 53, 54). 1858. Dentalina pyriformis TERQ. Rech. For. Lias I, Mem, p. 48, pl. II, 22. TERQUEM p. 48: »Coquille allongee, grele, lisse, un peu arquee, tres fragile, formee de dix loges separees par un profond 6&tranglement, les eing premieres spheriques, sans aceroissement sensible, la premiere obtuse, les cing dernieres r&gulierement pyriformes, la derniere mucronee.« Im Gegensatz zu TerouEm muß ich diese Form zu den Nosodarien rechnen, da der Protoplasma- kanal in der Mitte verläuft; allerdings ist das ganze ein wenig nach Dentalinenart gebogen. Obgleich ohne Zusammenhang mit den vorhergehenden Formen bringe ich dieselbe hier, da sie sehr vereinzelt dasteht und auch sonst keinen Anschluß hat. 1846 Dentalina guttifera n’Ors. For. foss. bass. tert. Vienne p- 49, pl. II 11—14 kann man auch noch dazu rechnen, doch ist dies einerseits eine tertiäre Form, anderer- seits ist in der Aneinanderreihung der Kammern ein kleiner Unterschied. Ich fand nur die beiden abgebildeten Exemplare. In früheren Formationen ist sie nicht ge- funden. Im CHAuveneer hat Nodosaria pyrula D’Orsisny (p. 497, pl. LXII 10—12) entfernte Ähnlichkeit. Fig. 53 Länge 0,52 mm Breite 0,03 mm aus 53 (6 Filsbett). » 54 » 057 mm » 0,06 mm aus 58b (# Ofterdingen). Frankreich: Caleaire ä Am. bisulcatus et angulatus de Jamoigne; fort rare. Glandulina »’Orzıeny (Fig. 55—66). Dieser Abteilung möchte ich folgenden Satz Ruumsters vorausschicken: »Ein Streben nach Festigkeit des Gehäuses macht sich in der Entwicklung fast einer jeden Formengruppe geltend, wobei a ON dann noch zwei weitere Prinzipien maßgebend waren, nämlich bei der angestrebten Festigkeit möglichsten Raumimhalt des Gehäuses und möglichste Einfachheit desselben zu erzielen« (RHUMBLER, Entw. ein. nat. Syst. d. Thalamophoren S. 57). Glandulina humilis Römer (Fig. 55—63). 1841. Nodosaria humilis RÖMER. Norddeutsch. Kreidegebirge, S. 95, Taf. XV, 6. 1854. Glandulina vulgata (rotundata) Born. Lias um Göt,., S. 31, Taf. II, 1,2. Glandulina tenuis BORNEMANN. Lias um Göttingen, S. 31, Taf. II, 3. Glandulina major BORNEMANN, Lias um Göttingen, S. 31, Taf. II, 4. 1862. Glandulina conica TEerQ. Rech. For. Lias II. Me&m., p. 455, pl. V, 10a, b. 1866. Glandulina cuneiformis TERQ. Rech. For. Lias VI. Mem., p. 478, pl. XIX, 7. 1865 —66. Nodosaria humilis RÖMER. Brapy, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soe., vol. XIIL p- 106, pl. 1, 5. 1875. Glandulina regularis TERQ. et BERTH. Et. micr. Mem. s. g. Fr., p. 21, pl. I, 22. Glandulina annulata TERQ. et BERTH. Et. mier. Mem. s. g. Fr.. p. 22, pl. I, 25. Glandulina hybrida TERQ. et BERTH. Et. mier. M&m. s. g. Fr., p. 22, pl. I, 26. 1876. Glandulina humilis RÖMER. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 454, pl. XVIII, 11. Glandulina cuneiformis TERQ. TATE a BLAkE, The Yorkshire Lias, p. 454, pl. XVIII, 12. Römer S. 95: »Eiförmig, mit 4—7 niedrigen, breiteren, etwas gewölbten, glatten, durch schwache Einschnürungen getrennten Kammern, deren letzte eine vorstehende Mündung trägt. Das Gehäuse ist mehr walzenförmig und oben weniger verdickt, als wir es gezeichnet haben.« So verschieden die einzelnen Abbildungen auf den ersten Blick erscheinen, liegt doch allen deutlich die gleiche Tendenz inne, eine möglichst große Festigkeit und möglichst großen Rauminhalt zu erlangen. Fig. 59 nähert sich der Abbildung bei Römer sehr. Fig. 56, 57 u. 60 gleichen den Glandulinen BoRNEMAnNs und denen von TERQUEM und Berrueuın. Fig. 58 ist eine Riesenform und nahezu 2 mm lang. Fig. 63 paßt nicht ganz hieher, die Verfestigung der Schale liest zwar auf der Hand, aber die Kammern, die sehr schwer zu sehen sind, sind kugelrund geblieben. Ich fand hievon nur dies eine Exemplar. Bei uns fast in allen Schichten des Lias; nicht selten. In Norddeutschland im Lias y von Göttingen. In Frankreich in den Margaritatus-Schichten; sehr selten. In England: Marlstone of Ilminster (Middle Lias), zones of Am. angulatus und Am. capricornus. Fig. 55 Länge 0,56 mm Breite 0,23 mm aus 89a (£ Holzmaden). » 56 >» 066 mm » 0,24 mm aus 79a (d Filsbett). » 57 » 0,61 mm » 0,16 mm aus 89a (© Holzmaden). >» Bo 0 1,59 mm » 0,41 mm aus 5la (£ Hüttlingen) 22fach. 59 » 0,72 mm » 0,57 mm aus 37b (« Rüdern). » 60 » 055 mm » 0,17 mm aus 87a (£ Birkle). » 61 » 0,52 mm » 0,21 mm aus 90a (Z Reutlingen). » 2 » 050mm » 0,18 mm aus 76a (d Birkle). » 658 » 110mm » 0,24 mm aus 37b (« Rüdern). Glandulinen sind mir aus keiner früheren Formation bekannt. ZirmeL gibt an: Lebend und fossil von der Trias an. Im CHALLenGer als Nodosaria radicula Liwn& bezeichnet (s. diese Abhandlung S. 46 und 47). —] Palaeontographica. Bd. LV. Er Glandulina biconica sp. n. (Fig. 64). Breite Kammern durch einen ganz engen Protoplasmakanal miteinander verbunden. Äußerlich sind keine Abegrenzungen noch Einschnürungen der Kammern zu sehen, dagegen scheinen Anfänge zu Längsrippen vorhanden zu sein. Eigentümlich ist, daß die jüngeren Kammern wieder kleiner werden und sich der Kugelform nähern. Wegen des äußerst engen Protoplasmakanals, d. h. der tiefen Ein- schnürungen zwischen den Kammern hat sie den Namen Glandulina nicht ganz verdient. Fig. 64 Länge 0,74 mm Breite 0,19 mm aus 5t b ( Hüttlingen). Ich fand noch 1 Exemplar im $ von Endingen. Glandulina turbinata Turourm et Büurrmuuın (Fig. 65). 1875. Glandulina turbinata Terg. et BerTH. Bt. mier. Mem. s g. Fr., p. 22, pl. I, 24. TerovEm et BertHenın p. 22: »Coquille courte, arrondie, acuminee en avant, obtuse en arriere, formede de trois loges, les deux premieres &troites, la derniere tres developp@e subspherique; ouverture laeiniee; test en calcaire spathique, blanc, translucide. Fort rare.« Vorliegende Form hat außer der großen letzten Kammer noch 5, während das französische Stück nur noch 2 besitzt. Ich fand nur dies eine Exemplar im Lias y, das französische ist aus Unter-0. Fig. 65 Länge 0,72 mm Breite 0,25 mm aus 74e (y Trossingen). Glandulina metensis Trrourm (Fig. 66). 1862. Glandulina metensis TERQ. Rech. For. Lias II. Mem., p. 435, pl. V, 9. 1863. Glandulina oriformis TerQ. Rech. For. Lias III. Mem., p. 168, pl. VII, 4. 1826. Nodosaria glans D’ORB. Tabl. meth. el. Ceph. Ann. se. nat. Tome VII, p. 252, Nr. 2, III. Livraison, Mod. 51. 1860. Nodosaria glans D'ORB. P. a. J., Foss. For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 453, pl. XIX, 7. 1865. Nodosariu glans D’ORB. PARK., JONES a. BRapy, On the nomenclature of the Foraminifera. Ann. a. Mag. nat. hist., p. 27, pl. I. 30. | TRRoVEMm p. 435: »Coquille tres courte, turbinee, obtuse et arrondie en arriere et en avant, compos6e de quatre loges, les trois premieres etroites, presque planes, la derniere hemispherique, sutures tres etroites, ouverture ronde.« Meine Figur stimmt vollständig mit der von Terguvem überein. Obgleich der Name Glandulina glans D’Ors. weit älter ist, konnte ich mich doch nicht entschließen, ihn hier anzuwenden. Die Abbildung, die PArkEr, Jones und BrApy von pD’Orgıcny’s Modell geben, weicht dadurch ab, daß sie keine Kammereinschnürungen zeigt (s. Fig... Parker und Jones bilden 1860 eine @landulina glans vD’OrB. ab, welche mit Glandulina metensis TERQUEM identisch ist. Fie. 2. Bei uns sehr selten. Glandulina glans In England: clays probably of Upper Triassie age. D’ORB. Frankreich: Lias moyen, assise ä Amm. Davoei; fort rare. Fig. 66 Länge 0,52 mm Breite 0,26 mm aus 80b (6 Reutlingen). Aus dem CHALLEnGEr gleicht ihr, vielmehr der G@landulina glans D’OrBIGnY die Nodosaria laevigata D’OrB. (p. 493. pl. LXT 20—22); diese lebt in 12—2514 m Tiefe im roten Meer und im Pazifik. zn 51 re: Eine andere Art der Befestigung der Schale ist die Rippenbildung. Der Name Nodosaria wird auch für die gerippten Formen beibehalten, solange der Protoplasmakanal in der Mitte verläuft. Nodosaria hortensis Teroueu (Fig. 67—71). 1866. Nodosaria hortensis TERQ. Rech. For. Lias VI. M&m., p. 476, pl. XIX, 13 1870. Nodosaria cactus K. u. Z. For. schweiz. Jura, S. 10, Taf. I, 1 (Jurensismergel). 1875. Nodosaria variabilis TERQ. et BERTH. Et. mier, Meun. s. g. Fr., p. 20, pl. I, 19. 1893. Dentalina fontinensis TERQ. SELLHEIN, For. fränk. Jura, S 13, Fig. 4. TERQUEM p. 476: »Coquille allongee, plus &troite en avant qu’en arriere, ornee de 6—-10 cötes longitudinales, elevees, obtuses, plus &troites que les intervalles, form&e de loges regulieres, devenant successivement plus distinctes et plus separ6es d’arriere en avant, la derniere allongee, acuminee, cloisons epaisses en avant, tres minces et peu distinetes en arriere.« Längliche Kammern mit feinen Rippen, welche ohne Zweifel nicht zur Verzierung, sondern zur Befestigung der Schale dienen sollen. Diese Art, die Kammern widerstandsfähiger zu machen, ist sehr weit verbreitet. Bei vorliegenden Formen sind die Rippen noch sehr fein. Fig. 67—70 haben viel Ähn- lichkeit mit Nodosaria variabilis Tero. et Berre.; Fig. 71 ist die ausgesprochene Nodosaria hortensis TERQUEM, Letztere zeigt auch, daß die Verstärkung durch Rippen ein neu erworbenes Merkmal ist, da bisweilen dieselben bei den älteren Kammern stärker sind als bei den jüngeren. Nod. hortensis ist sehr nahe ver- wandt mit Nod. raphanus und raphanistrum, die nur viel stärkere Rippen haben. Bei uns hauptsächlich im unteren Lias, doch auch hier selten. In Franken: Amaltheenton von Marloffstein. In der Schweiz: Jurensismergel von Betznau, Kanton Aargau. In Frankreich: Metz, lias inferieur, assise a Bel. acutus; fort rare. Fig. 67 Länge 0,14 mm Breite 0,09 mm aus 58a (2 Ofterdingen). » 658 » 04 mm >» 0,42 mm aus 5a (« Altdorf) » 69 ° » 070 mm » 0,11 mm aus 16c (« Nürtingen). » 70» 046 mm » 0,09 mm aus 15 («a Birkengehren). za » 0,87 mm >» 015 mm aus S3b (d Trossingen). | Nodosaria prima n’Orsıeny (Fig. 72). 1849. Nodosaria prima N’ÖRBIGNY. Prodröme pal. I, p. 241, No. 253. 1858. Nodosaria primu D'ORB. TERQ., Rech. For. Lias I, Mem., p. 29, pl. I, Ka—d. De.talina ornatu TERQUEN. Rech. For. Lias I, Mem., p. 44, pl. II, 13. 1850. Nodosaria badenensis D’ORB. P.a. J., Foss. For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 453, pl. XIX, 8, 9. 1875. Nodosaria multicostata TERQ. et BERTH. Et. micer. Mem. s. g6ol. Fr., p. 20, pl. I, 20. 1903. Nodosaria scalaris BATSCH. SCHICK, Mihr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh., S. 146, Taf. V, 15. Nodosaria longicauda D’ORB. SCIHCK, Mikr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh., S. 148, Taf. V, 17. D’ORBIGNY p. 241, Nr. 253: »Espece allongee, droite, munie de nombreuses cötes longitudinales. France, Metz (Moselle)«. Annähernd kugelige Kammern mit tiefen Einschnürungen und zahlreichen Rippen, welche die Einschnürungen mitmachen. Meine Abbildung stimmt vollständig mit denen von Terourm überein, Nautilus scalaris Barsch, 1791, Conch. d. Seesandes S. I, Tat. Il 4a, b hat zwar auch eine große Ähn- lichkeit damit, doch ist der ganze Habitus schlanker als bei den liasischen Formen. Ich 1788. 1822. 1832. 1858. 1866. 1872. 1875. 1903. fand nur dies eine Exemplar im Lias y, das französische stammt aus Unter-d. Fig. 72 Länge 1,56 mm Breite 0,41 mm aus 74a (y Trossingen) 22fach. N Nodosaria raphanus Linnt: (Fig. 73—77). Nautilus raphanus Linn&. Syst. naturae ed. 13 Gmelin, p. 3372, No. 16. Orthoceras vaphanus LiNNnk. LAMARCK, Hist. nat. an. s. vert. Tome VII, p. 593, No. 1. Orthoceras raphanus LINNE. LAMARCK, Encycl. method. Hist. vers. Tome III, p). 465, 2a -c. Nodosaria sexcostala TERQ. Rech. For. Lias I. Mem., p. 28., pl. I, 5. Nodosaria quadrilutera TerQ. Rech. For. Lias I. M&m., p. 45, pl. II, 14. Dentalina vermicularis TERQ. Rech. For. Lias VI. M&m., p. 483, pl. XIX, 21. Dentalina radiata TERQUEN. Rech. For. Lias Vl. Me&m., p. 490, pl. XX, 5. Nodosaria raphanus LINNE. SILVESTRI, Monogr. delle Nod., p. 43, tav. IV, 67—81. Dentalina quadricosta TERQ. TERQ. et BERTH., Et. mier. Mem. s. 5 N 15, Ze Dentalina paucicosta TERQ. TERQ. et BERTH., Er. mier. M&m. s. 6 Do N, 1 Dentalina oculina TERQ. et BErRTH. Et. mier. Me.u. s. in, 195 8, 0), Ill, 20, Nodosaria raphanus LinN&. SCHICK, Mikr. schwäb Lias. Württ Jahresh., S. 144, Taf. V, 13, 14. Lisns& p. 3372, Nr. 16: »N. testa artieulata: artieulis torosis; striis elevatis sedenis, siphone sub- laterali obliquo.« Die Beschreibung Liwxe's sagt nicht aus, ob die Form zylindrisch oder kegelförmig ist. Lamarck gibt 1832 nebenstehende Abbildung, wonach Nodosaria raphanus kegelförmig wäre. Fig. 73 sieht dieser Orthoceras raphanus Linne£. Abbildung sehr ähnlich. Im übrigen habe ich mich gezwungen gesehen, unter diesem Namen alle konischen und starkgerippten Nodosarien zusammenzufassen, wenn auch in der Zahl der Rippen ein ziemlich großer Unterschied herrscht. Dabei darf ich mich wohl auf Brapy (Guar- LENGER p. 512) berufen: »Nodosaria raphamıs may be accepted as the type of the stoutly built somewhat tapering Nodosarians, with comparatively few strongly developed costae. The costae vary in number from about six to twelve (pl. LXIV 6-10). Fig. 74 hat viel Ähnlich- keit mit den Abbildungen im CHALLENGER und findet sich im Lias am häufigsten von allen. Die übrigen bringe ich vorläufig hier unter. Fig. 75 ist häufig im Lias $ und es ließe sich wohl eine neue Art daraus machen, wenn man über ihren inneren Bau einiges wüßte, doch ist die Schale vollständig undurchsichtig. Fig. 76 ist am unteren Teil der Schale entblößt, der obere ist derselbe wie in Fig. 75. Demnach müßte man die beiden zu den Frondicularien rechnen, ich habe jedoch nur dies eine Exemplar, bei dem das Innere sichtbar ist, gefunden. Bei uns in allen Schichten des mittleren und unteren Lias. In Frankreich: Lias moyen; assez rare. Fig. 73 Länge 0,54 mm Breite 0,24 mm aus 43b (« Bebenhausen). » 1a 1,25 mm » 0,28 mm aus 60a (P Ofterdingen). DD > 1,56 mm » 0,23 mm aus 60a (3 Ofterdingen) 22fach. >» Mo 8 1,51 mm » 0,36 mm aus 65a ( Endingen) 22fach. wir/ 2 > 1,23 mm » 0,41 mm aus 77 6 (d Goldbächle). Nach dem CHALLENGER findet sich Nod. raphanus seit der Obertrias und lebt heute in 280 bis 1140 m Tiefe. Nodosaria costata Monracu (Fig. 78—83). 1803. Nautilus costatus Mont. Testac. Britannica, p. 199, Nr. 16, Tab. 14, Fig. 5. Montascu p. 199, Nr. 16: »N.- with a strait, subeylindrie shell a little tapering with twelve raised artieulations, fournished with four equidistant, strong, longitudinal ribs, running the whole length of the shell: aperture extended in a conie syphon. Length a quarter of an inch.« Fig. 78—80 haben sehr viel Ähnlichkeit mit der Abbildung, welche Moxrasu gibt. Nodosaria costata stellt ein Zwischenglied dar zwischen Nodosaria raphanus und raphanistrum. Ich habe aus diesem Grunde Fig. 8{—83 hieher gestellt, obgleich sie nicht konisch sind. Alle die abgebildeten Formen sind sehr selten im Lias. Fig. 81 hat so schwache Rippen, daß sie auf dem Bilde kaum sichtbar sind. Fig. 79 und 80 stellen wohl junge Exemplare von Fig. 83 dar. Man könnte diese ganze Art fallen lassen und die einzelnen teilweise der vorhergehenden, teilweise der folgenden zuteilen. Fig. 78 Länge 0,57 mm Breite 0,18 mm aus 50a (£ Ellwangen). » 79 » 052 mm » 013 mm aus 8$h (Ö St. Gotthardt). » SO » 061i mm » 0,13 mm aus 83b (£ St. Gotthardt). > 8 » 0,66 mm » 0,16 mm aus 51h (3 Hüttlingen). » 2 » 059mm » 0,19 mm aus 68a (y Pfahlheim). » 8 » 0,82 mm » 0,16 mm aus 87c (£ Birkle). Nodosaria raphanistrum Lixne (Fig. 84 —93). 1788. Nautilus raphanistrum Linn&. Syst. nat. 13. ed. Gmelin, p. 3572, No. 15. 1860. Nodosaria raphanus Linn&. P.a.J. For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 453, pl. XIX, 10. 1865—66. Nodosaria raphanus Linn&. BRADY, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Sor. vol. XIII, p. 106, pl. I, 6. Nodosaria raphanistrum Linn®. BraDy, ebenda, p. 106, pl. I, 7. 1872. Nodosaria raphanistrum LINNE. SILVESTRI, Monogr. delle Nod. p. 27, tay. Iu. IT. 1876. Nodosaria raphanus Linn&. Tate a. BLARe, The Yorkshire Lias, p. 456, pl. XVIIT. 14. Nodosaria raphanistrum Linn&k. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 457, pl. XVIII, 18. 1903. Nodosaria raphanistrum LinNE. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh., S. 147, Taf. V, 16. Linn£ p. 3372, Nr. 15: »N. testa cubeylindrica, avticulis torosis; striis elevatis duodenis; siphone centrali reguları.« Unter diesem Namen fasse ich, wie es auch sonst schon in der Literatur geschehen ist, sämtliche eylindrischen gerippten Formen zusammen, wie unter Nodosaria raphanus die konischen. Bei meinen Ab- bildungen finden sich auch solche mit 12 Rippen, doch sind diese die selteneren. Fig. 91 gleicht der Nodosaria raphanus Linn& bei Parken a. Joxes, Fig. 89 der Nodosaria raphanus Lınıt bei Tate a. Blake, Fig. 80-92 der Nodosaria vaphanistrum Lınst bei Tate a. Blake. Fig. 93 ist identisch mit Nodosaria vaphanus Linse bei Brady, hat ebenfalls S Rippen, nur statt 7 Kammern 6. Fig. 84 und 85 haben zwar noch weniger Rippen, aber ihre ganze Form spricht dafür, daß sie hieher gehören. Aus Fig. 86 könnte man wohl eine neue Art machen, da sie einen abweichenden Habitus besitzt; ich habe nur dies eine Exemplar gefunden und rechne sie deshalb zu Nodosaria raphanistrum Linne. Bei uns in allen Schichten des Lias, besonders im ß. England: elays probably of Upper Triassie age und im ganzen Lias. Fig. 84 Länge 0,94 mm Breite 0,21 mm aus 60b (3 Ofterdingen). » 85 ) 0,48 mm ) 0,31 mm aus 56b (£ Trinkbach). » 6 » 078 mm » 0,36 mm aus 37b (« Rüdern) 22fach. » 357» 082 mm » 0,24 mm ans 49h (# Ellwangen). » 88 » 09 mm » 0,28 mm aus 69h (y Dewangen). » 9. OO m » 0,31 mm aus 60a (£ Ofterdingen). » 90.» 1,52 mm >» 0,24 mm aus 69a (y Dewangen). gl » 0,99 mm >» 0,19 mm aus lb (« Trossingen). 98 1,23 mm » 0,19 mm aus 37b (« Rüdern). >» 98» 1,17 mm » 0,24 mm aus 89a (© Holzmaden). Nodosaria aequalis Trrourm (Fig. 94). 1563. Marginulina aequalis TERQ. Rech. For. Lias III. Mem., p. 200, pl. IX, 9. 1856. Marginulina vadiciformis TERQ. Rech. For. Lias VI. M&m., p. 503, pl. XXI, 13. Marginulina sexangularis TERQ. Rech. For. Lias VI. Mem., p. 504, pl. XXI, 15. Marginulina cuneata TERQUEM. Rech. For. Lias VI. M&m., p. 505, pl. XXI, 18. Terquem p. 200: »Goquille allongee, droite, egale sur toute sa hauteur, r&egulierement attenuee en arriere et en avant, ornee longitudinalement de douze cötes elevees, regulieres, egales, se continuant jusque pres de l’ouverture, formee de cing loges transversales, peu visibles, regulieres, soudees, la premiere mucronee, la derniere acuminee, eloisons droites.« Wenn bisher trotz der Rippen die Kammern noch sichtbar waren, so ist dies von jetzt ab nicht mehr der Fall. Die Rippen reichen nicht ganz bis zur Mündung. Die angeführten Synonyma stammen von Formen, die ‚unter sich gleich sind, aber nicht ganz der Nodosaria aequalis gleichen, da sie nur 6 Rippen haben und ein spitzigeres Primordialende Da jedoch einerseits die Zahl der Rippen kein absolut trennendes Merkmal ist, andererseits diese Formen aus derselben Schicht wie Nodosaria aequalis stammen, glaubte ich sie hier anführen zu müssen. Bei uns fand ich nur dies eine Exemplar im # von Endingen. In Frankreich: lias inferieur, assise A gryph6es arquees; assez rare. Fig. 94 Länge 0,52 mm Breite 0,23 mm aus 62 (2 Endingen). Nodosaria multicostata Bornemann (Fig. 95 — 100). 1854. Orthocerina multicostata BORN. Lias von Göttingen, S. 385, Taf. III, 14, 15. 1858. Maryinulina duodeeim-costata TERQ. Rech. For. Lias I. M&m., p. 57, pl. III, 12. 1862. Marginulina conica TERQUEM. “Rech. For. Lias III. M&m., p. 202, pl. IX, 13a—J. 1876. Glandulina paucicosta RÖMER. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 455, pl. XIX, 1, la. Borsemann S. 35: »Schale zylindrisch, oben abgestutzt, unten etwas konisch. Öffnung rund, ohne Verlängerung, in der Mitte der glatten Stirnfläche. Elf bis zwölf scharfe Rippen laufen vom oberen Rande nach dem unteren Ende herab. Mehrere Kammern, fast gleich hoch und breit. Die Nähte sind wenig und ungleichmäßig vertieft.« Eine der größten Foraminiferen des Lias mit äußerst fester Schalenstruktur. Fig. 95, 96 und 98 gleichen der Abbildung Bornemann’s vollständig. Fig. 97 hat nicht ganz so scharfe Rippen wie die übrigen, was wohl damit zusammenhängt, daß sie aus dem untersten Lias stammt. Fig. 99 stellt einen Längsschnitt dar, der deutlich die breiten Kammern zeigt, die an Frondieularien erinnern. Bei einem Teil der Formen hat die letzte Kammer über dem Ende der Rippen noch eine sehr schwach gerippte hutförmige Fortsetzung. Bei den übrigen — weitaus den meisten — mit ebener Endkammer bricht letztere leicht ab und man findet oft sterntörmige Scheibehen (Fig. 100 von oben, Fig. 100a von innen gesehen). Fig. 95 Länge 0,99 mm Breite 0,49 mm aus 5l ec (ß Hüttlingen) 22fach » 98 8 1,56 mm » 0,61 mm aus 5l ce ($ Hüttlingen) » » 00» 1,02 mm >» 0,39 mm aus 37b (« Rüdern) » > ».:08 .» 1,45 mm » 0,54 mm aus 5l cc ($ Hüttlingen) » » » 9 » 1,98 mm » 0,69 mm aus 5i1d (# Hüttlingen) » » 100 Durchmesser 0,66 mm aus lc (8 Hüttlingen) » » Bei uns hauptsächlich im Lias $ und y; ziemlich häufig. In Norddeutschland im y von Göttingen. In Frankreich; lias moyen, assise a Am. Davoei; fort rare; lias inferieur, assise A Bel. acutus; fort commun. In England: Zones of Am. planorbis (1 exs.); Am. Bucklandi (many). Frondicularia Drrranck (Fig. 101—142). Die Kammern werden breiter, winkelförmig und reiten dachziegelförmig aufeinander. Auch bei dieser Gattung: läßt sich ganz dasselbe beobachten, wie bei den Nodosarien. Die Formen streben nach Befestigung und erreichen dies einmal wie die Glandulinen durch diekwandige Schale, ferner durch Rippenbildung; (dabei behalten sie jedoch ihren Namen. Den Namen Lingulina habe ich außer acht gelassen, da er vollständig überflüssig ist und nur Verwirrung anrichtet. Nach Broxx und Zırren gibt es Frondicularien seit der rätischen Stufe, heute sind sie fast ausgestorben. Nach Warrer leben die wenigen rezenten Formen in Tiefen bis zu 1097 m. Ungerippte Formen (Fig. 101— 129). Frondicularia lanceolata Häivuster (Fig. 101 103). 1881. Prondieularia lanceolata HÄUSLER. Aargauer Jurakalke, S. 18, Taf. II, 3. 1886. Frondieularia cf. nodosaria BURBACH. Beitr. z. Kenntn. d. For. v. g. Seeberg bei Gotha, S. 51, Taf. II, 47. Hävster S. 18: »Schale regelmäßig, schlank, glatt, Anzahl der Kammern 8. Erste kugelig, die übrigen oval; nicht selten, Schambelen.« Fig. 101 gleicht vollständig der Abbildung bei HiustLer mit Ausnahme der Kammerzahl. Fig. 102 zeigt Unregelmäßiskeiten, mdem sie bald größere, bald kleinere Kammern ausbildet; hievon fand ich nur dies eine Exemplar. Fig. 103 paßt nicht recht hieher, da es jedoch nur einmal gefunden ist, fühlte ich mich nicht berechtigt, eine neue Art daraus zu machen. Sie hat viel Ähnlichkeit mit: 1862 Frondieularia suleata Terg. Rech. For. Lias II Mem. p. 438, pl. V 13, doch hat diese einen sehr breiten Kielsaum. Man könnte auch noch: 1870 Frondieularia irregularis K. und Z. For. schweiz. Jura S. 8, Tafel I 1 (Posidonienschiefer) hieher ziehen. NR Fig. 101 ist bei uns im untern Lias ziemlich häufig. In Norddeutschland: mittlerer Lias bei Gotha. Fig. 101 Länge 0,97 mm Breite 0,13 mm aus 16b (« Nürtingen). » 102 » 064 mm » 0,16 mm aus 63a (ß Endingen). » 108 >» 057 mm » 0,13 mm aus 585 (ß Ofterdingen). Frondicularia nitida Terouru (Fig. 104—108). (9 1858. Frondieularia nitida TERQ. Rech. For. Lias I. M&m., p. 32, pl. I, 9a 1866. Frondieularia sacculus TerQ. Rech. For. Lias VI. M&m., p. 482, pl. XIX, 20a, b. Teroven p. 32: »Coquille comprimee, blanche ou legerement rose, brillante, subtriangulaire dans le jeune äge, tres allongee et laneeolee dans l’adulte, deprimee sur les flanes et obtuse sur tout son pourtour, formee de loges nombreuses ä peine indiquees; ouverture ronde portee sur un court pro- longement. « Beide Formen bei Terguzm sind ohne Kielsaum. Dies ist das einzige Merkmal, wodurch sich meine Abbildungen von jenen unterscheiden. Bei beiden sind die letzte und meist auch vorletzte Kammer anders ausgebildet als die übrigen. Fig. 107 und 108 haben zwar auch keinen Kielsaum, sind aber doch nicht identisch mit denen von Terovem, aber eine bedeutende Ähnlichkeit ist nicht zu ver- kennen. Vielleicht lassen sich diese Formen als Zwischenglieder zwischen Nodosaria und Frondieularia auffassen: die neuen Eigenschaften sind in den Anfangskammern verkörpert, bei den jüngeren Kammern findet ein Rückschlag in den Nodosarientypus statt. Frondieularia nitida ist zweifellos sehr nahe ver- wandt mit der folgenden Frondicularia pupiformis Häuster. Bei uns im unteren Lias; selten. In Frankreich in den Margaritatusschichten; ziemlich häufig. Fig. 104 Länge 0,99 mm Breite 0,24 mm aus 61 (£ Reutlingen). » 105 » 097 mm » 023 mm aus 56b (£ Trinkbach). » 106 » 074mm » 029 mm aus 61 (8 Reutlingen). » 107 » 04 mm » 0,09 mm aus 58a (ß Ofterdingen). » 108» 042 mm » 0,06 mm aus 53a (ß Ofterdingen). Frondicularia pupiformis Häuszer (Fig. 109 — 114). 1881. Frondicularia pupiformis HÄUSLER. Aargauer Jurakalke, S. 18, Taf. II, 7. Häiuster S. 18: »Schale wenig verlängert, puppenförmig, wenig gewölbt. Erste Kammer auch im Hauptschnitt rund, letzte Kammer mit wenig verlängerter Öffnung. « Diese und ganz ähnliche Formen werden in der Literatur öfters für Lingulina carinata D’ORB. ausgegeben, deren Modell (1865. Ann. a. Mag. vol. XVI ser. II, pl. I 28) ich hier wiedergebe, um die Unähnlichkeit damit zu zeigen. Fig. 109 und 110 halte ich für Jugend- formen. Die älteren Exemplare haben schwach angedeutet eine Furche, die in der Mitte Fig. 4. Lingulina der ganzen Schale entlang verläuft, bei manchen sieht man sie überhaupt nicht. Es wäre carinata p’Orgıeny. noch auf den Dimorphismus aufmerksam zn machen, der bei den Frondieularien allgemein beobachtet werden kann. Ich habe deshalb meist eine Form mit großer und eine solche mit kleiner Embryonalkammer abgebildet. Bei uns im ganzen Lias, besonders im unteren ziemlich häufig. Fig. 109 Länge 0,16 mm Breite 0,10 mm aus 58a ($ Ofterdingen). » 110 » 020 mm » 0,09 mm aus 87b (£ Birkle). >» al » 0,66 mm » 0,35 mm aus 65 c (# Endingen). » 112 » 077 mm » 028 mm aus 65c (ß Endingen). » 113» 094 mm » 0,28 mm aus 65c (£ Endingen). » 11& » 1,07 mm » 0,33 mm aus 65 ec (# Endingen). Frondicularia Terquemi n’Orgıcny (Fig. 115 — 118). 1849. Frondicularia Terquiemi D’ORB. Prodröme, pal. I, p. 241, No. 255. 1858. Frondieularia Terquiemi D’ORB. TERQ. Rech. For. Lias I. M&m., p. 34, pl. I, 12a—d. 1875. Frondicularia Terquiemi D’ORB. TERQ. et BERTH, Et. mier., Mem. s. g£6ol. Fr., p. 38, pl. III, 7. 1886. Frondicularia Terquiemi D’ÜRB. BURBACH, Beitr. z. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg b. Gotha, S. 45, Taf. I, 1—6. 1903. Frondicularia Terquiemi D'ORB. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh., S. 152, Taf. VI, 12. D’ORBIGNY p. 241, Nr. 255: »Espese tres allongee, lisse, munie de nombreuses cellules, marquee au milieu d’une depression longitudinale. France.» Es ist sehr leicht möglich, daß n’Orgısny unter diesem Namen die vorhergehende (Frond. pupi- formis Häusr.) verstand, da diese eine kleine Furche in der Mitte hat. Doch schon Terauzm hat unter diesem Namen ganz glatte dünnschalige Formen zusammengefaßt, wie man auch heute unter Hrond. Terguiemi alle glatten und dünnschaligen Formen versteht, ob sie nun kurz oder lang sind. Bei uns in allen Schichten des Lias ziemlich häufig. In Norddeutschland im mittleren Lias von Gotha. In Frankreich in den Margaritatusschichten; ziemlich häufig. Fig. 115 Länge 1,56 mm Breite 0,26 mm aus 60a ( Ofterdingen). » 116 » 062 mm » 0,26 mm aus 68a (y Pfahlheim). » 117 » 057” mm » 0,19 mm aus 87a (X Birkle). » 118 » 082 mm » 0,23 mm aus 90b (£ Reutlingen). Frondicularia brizaeformis Bornimann (Fig. 119 — 124). 1854. Frondicularia brizaeformis Born. Lias um Gött., 8. 36, Taf. III, 17a—d, 18a—e, 20a, b. 1886. Frondicularia brisaeformis BORN. BURBACH, Beitr. z. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg b. Gotha, S. 49, Taf. II, 33—36. BoRNEMAnN 8. 36: »Schale breit, in der Jugend fast kreisförmig, später länglich, sehr zusammen- gedrückt, in der Mitte fast eben. Kammern 4—7, winklig gebogen, am Rande konvex aufgetrieben. Nähte in der Mitte glatt, eben, an den Seiten stark vertieft. Diese Form ist einigen Unregelmäßigkeiten unterworfen, indem in der Jugend die Kammern gewöhnlich nicht genau aufeinander reiten, sondern der Anschein da ist, als wenn diese Form eine zweireihige mit alternierenden Kammern wäre.« Ob diese Unregelmäßigkeit nur bei diesen Formen vorkommt oder ob umgekehrt diese Jugend- stadien überhaupt als solche anzusehen sind und zu brizaeformis gehören, ist mir sehr zweifelhaft. Erstens kommen sie nicht im gleichen Horizont vor, sondern sind viel früher, und zweitens sind die unregel- Palaeontographica. Bd. LV. N 8 ERS mäßigen Formen viel schlanker gebaut und haben eine Spitze. Ich halte es deshalb für besser, Fig. 119 bis 121 abzuscheiden als: 1879. Frondieularia paradorxa BerTHeLIn. For. d. Lias moyen de la Vendee, Extr. d. 1. Rev. et Mag. d. Zool. p. 10, pl. I 12 -17. BErTHELIn p. 10: »Coquille aplatie, ovale ou subrhomboidale. Premiere loge grande, ovale, formant l’extr&mite posterieure de la coquille, qui est faiblement mucron6e, elle est suivie de 2 & 5 loges alternes, mais se superposant partiellement, sur la ligne mediane, oü se trouve le stolon de communi- cation, qui part de l’extremit& superieure de chaque loge et aboutit en ligne droite & la loge suivante.« Die Spitze an der Embryonalkammer findet sich wieder bei: 1866. Hrond. lignaria Terg. und Frond. varians Tero. Rech. For. Lias VI Mem. p. 480, pl. XIX, 14 und 15, die im unteren Lias von Metz (assise a gryphees arquees) vorkommen. Fig. 122—124 stimmen voll- ständig mit Borxemann’s Abbildung und Beschreibung überein. Fig. 119—121 sind die einzigen Exemplare, die ich gefunden habe. Fig. 122—124 bei uns hie und da, besonders im Lias y. Im Norddeutschland im Lias y von Göttingen und mittleren Lias von Gotha. Fig. 119 Länge 0,27 mm Breite 0,15 mm aus 58b (3 Ofterdingen). » 120 » 033mm » 0,17 mm aus 58a (# Ofterdingen). >» > 0,37 mm » 0,23 mm aus 35 c (« Hattenhofen). 122 » - 0,46 mm » 0,31 mm aus 746 (y Trossingen). » 1233 » 044mm » 039 mm aus 74c (y Trossingen). 124 » 069 mm » 0,41 mm aus 74c (y Trossingen). Frondicularia lata Bursac# (Fig. 125 u. 126). 1886. Frondicularia lata BuRBACH. Beitr. Kenntn. For. v. gr. Seeb. Gotha, S. 48, Taf. I, 27, 28, 30—32. Burgach 8.48: Gehäuse breit elliptisch, oval oder spatelförmig, nicht berandet, 1,5 —1,7mal so lang als breit, schwach gekielt. Kammern 7—10, bis zur Mitte oder darüber hinaus an Breite zu- nehmend, am Rande spitz herabgezogen. Scheidewände stumpfwinklig gebrochen oder flachbogig ge- krümmt, nicht vertieft. Anfangskammer ziemlich groß. Länge 0,7—1,4 ziemlich häufig. Obwohl die absolute Größe des Gehäuses beträchtlichen Schwankungen unterliest, so zeigt sich doch das Verhältnis zwischen dem Länges- und dem Breitendurchmesser nahezu konstant: immer ist der letztere größer als die Hälfte des ersteren.» Fig. 126 stimmt sehr genau mit Abbildung 30 bei BurzacH überein, letzterer betrachtet diese als Jugendform. Fig. 125 ist nur ein Steinkern und als solcher sehr schwer zu bestimmen; sein ganzer Habitus paßt noch am ehesten hierher. Fig. 125. Länge 0,72 mm, Breite 0,41 mm aus 21c (« Hüttlingen) » 126. » 0,61 mm, » 0,36 mm aus 74c (y Trossingen). Bei uns sehr selten, eigentlich nur im y von Trossingen. In Norddeutschland: mittlerer Lias von Gotha. Frondicularia carinata Bursacn (Fig. 127 u. 128). 1886. Frondicularia carinala BURBACH. Beitr. z. Kenntn. d. F. v. gr. Seeberg b. Gotha, S. 47, Taf. I, 17—20, 29. 1876. Frondieularia intumescens BORN. TATE a. BLARE, The Yorksh. Lias, p. 468, pl. XIX, 21. Bursach S. 47: »Gehäuse anfangs stumpf zugespitzt oder abgerundet, später gleich breit mit parallelen Seitenlinien, nach vorn abgerundet, mit erhabener Mitte, daher stumpf gekielt, im Querschnitt rhombisch, Kammern zahlreich 9—12, an den Seiten mit nach unten gezogener Spitze endigend. Scheidewände stumpfwinklig oder flachbogig, kaum vertieft. Anfangskammer ziemlich groß; Mündungs- kammer bisweilen vergrößert oder abgeschnürt; Mündung klein, undeutlich gezähnt. Länge nahezu 2 mm. Nicht selten, namentlich in Bruchstücken und in Jugendformen ziemlich häufig.«< Ich führte hier Frond. intumescens Bonx. von Tate a. Braxg an, da dieselbe mit carinata Burs. übereinstimmt, konnte aber diesen Namen, obgleich er der älteste ist, für diese Form nicht übernehmen, da die richtige Frond. intumescens Born. Lias um Gött. S. 36. Taf. III, 19a -c, einen ovalen Querschnitt hat und nicht gekielt ist. Fig. 127 ist bei durchfallendem, Fig. 128 bei auffallendem Licht aufgenommen. Bei uns hauptsächlich im Lias «, y und d; überall selten. In Norddeutschland; im mittleren Lias bei Gotha. In England: Zones of Am. angulatus a. Bucklandi. Fig. 127. Länge 0,99 mm, Breite 0,39 mm aus 79b (d Filsbett) » 128. » 0,99 mm, » 0,49 mm aus 43a (« Bebenhausen). Frondicularia carinata Bure. var. longa sp. n. (Fig. 129). Die Schale ist unten konisch bis zur siebten Kammer, die übrigen sechs Kammern sind alle gleich breit. Durch diese gleichmäßige Breite erinnert die Form an carinata. Ein Kiel ist nicht deutlich zu sehen, da die ganze Form einen mehr elliptischen Querschnitt hat. Die ersten 7 Kammern sind nach Art der carinata-Kammern ausgebildet, den jüngeren fehlt der seitliche Kielsaum fast ganz. Diese langgezogene Form ist nicht selten im Lias. Fig. 129. Länge 1,68 mm, Breite 0,29 mm aus 69b (y Dewangen). Dieselbe Form fand ich gerippt im oberen & von Trossingen; eine Aufnahme ließ sich leider nicht davon machen, weil dieselbe schief im Präparat liegt (67b). Gerippte Formen (Fig. 130 —142). Frondicularia pulchra Terrqauem (Fig. 130—136). 1858. Frondieularia pulchra TerQ. Rech. For. Lias I. Mem., p. 32, pl. I, 10a -e. 1860. Frondieularia striatula Reuss. P.a. J. Foss., For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 453, pl. XIX, 16—18. 1870. Frondieularia Heeriü K.u. Z. For. schweiz. Jura, S. 6, Taf. I, 9 (Turneriton). 5 1876. Frondieularia Terquiemi D’ORB. TATE a. BLARE, The Yorkshire Lias, p. 468, pl. XIX, 22. 1886. Frondieularia pulchra TERQ. BuRBACH, Beitr. z. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg bei Gotha, S. 51, Taf. II, 45, 46. 1903. Frondicularia pulchra TERQ. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh., S. 153, Taf. VI, 15. Terguen p. 32: »Coquille blanchätre, terne, tres allongee, &troite, comprimde et legerement deprimee dans le milieu, ornee de nombreuses stries longitudinales, regulieres, acuminee en arriere, membraneuse sur tout son pourtour, formee de loges nombreuses, dix ä douze, ä peine visibles; les — 60° — deux dernieres parfois un peu renflees et munies d’une large suture, la premiere formant un nueleus on devenant aigu&. Ouverture ronde portee sur un court prolongement.« Ich fasse unter diesem Namen sämtliche feingerippte Formen zusammen, bei denen die Kammern sichtbar sind, ohne Rücksicht darauf, ob die Form lang, breit, mit oder ohne Kielsaum ist, Fig. 134 entspricht vollständig der Terounm’schen Abbildung 10a. Ob Frondieularia Heeriü K. u. Z. hierher ge- rechnet werden darf, bezweifle ich, da im Text nichts von Rippen steht, die Zeichnung aber An- deutungen von solchen aufweist wie meine Fig. 130 u. 135. Der Kielsaum, den fast alle haben, ist kein Unterscheidungsmittel, wenn er auch den Terounm’schen fehlt. Bei uns im allen Schichten des unteren und mittleren Lias. In Norddeutschland: mittlerer Lias vom großen Seebers: bei Gotha: In Frankreich: lias moyen, assise ä Am. Davoei; assez commun. Margaritatusschiehten. In England: clays probably of Upper Triassie age und Zones of Am. Bucklandi (1 exs) u. Am. capricornus. Fig. 130. Länge 1,50 mm, Breite 0,36 mm aus 57 (£ Enzenhardt) tale » 1,59» » 8 (e » ) » 1832. » 1,68 » » 0,52 » » 68b (y Pfahlheim) » 18393. » 1,355 >» » 024 » » 60a (ß Ofterdingen) » 134. ai23) » 019.» » 57 (8 Enzenhardt) » 1835. » OS » > Me » 54a (ß Filsbett) » 136. » O8 © » 0,19 » » 58c(ß Ofterdingen). Frondicularia Baueri BursacH (Fig. 137). 1886. Frondicularia Baueri BurB. Beitr. z. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg, S. 52, Taf. II, 48 - 52. 1903. Frondicularia Baueri BurRB. Schick, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 153, Taf. VI, 16, 17. Burgacn S. 52: »Gehäuse länelich oval, schmal gewölbt, breit berandet, beiderseits mit sechs ziemlich gleichlangen nach der Mündung etwas divergierenden Rippen versehen. Kammern zahlreich bis 15, anfangs bisweilen sehr klein, langsam an Größe zunehmend. Scheidewände geradlinig, nahezu rechtwinklig gebrochen, nicht vertieft. Mündung meist etwas vorgezogen, Länge bis 1,7 mm nicht selten.« Charakteristisch sind die 6 Rippen, Schrer’s Abbildungen zeigen nur 4, und wären besser zur folgenden Art (Frond. bicostata D’OrB.) zu stellen. Bei uns eigentlich nur im unteren Lias, besonders im Arietenhorizont, in Norddeutschland im mittleren Lias bei Gotha. Fig. 137. Länge 0,90 mm, Breite 0,33 mm aus 35b (« Hattenhofen). Frondicularia bicostata n’Orsıcny (Fig. 138 u. 199). 1849. Frondicularia bicostata D’ORB. Prodröme pal. I, p. 242, No. 256. 1858. Frondicularia bicostata D'ORB. TERQ., Rech. For. Lias I. Mem., p. 33, pl. I, 1la-c. 1886. Frondicularia bicostata D’ORB. BURBACH, Beitr. z. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg bei Gotha, S. 53, Taf. II, 56 u. 57. D’ORBIGNY, p. 242, No. 256: »Espece pourvue de deux cötes longitudinales de chaque cöte, laissant une depression au milieu. Metz.« BurgacH S. 53: »Die nahe der Mitte verlaufenden zwei stärkeren Rippen sind nach außen von je einer schwächeren begleitet.« Ne Es schien mir ziemlich gewagt, 2 Formen nebeneinander zu stellen, die beide ausgewachsen sind und doch die eine noch einmal so lang ist wie die andere. Jedoch nach der allgemein gehaltenen Beschreibung p’Orsıcny's und dem Vorbild Terournm’s, der ebenfalls eine lange, schmale und kurze breite Form abbildet, glaubte ich richtig zu handeln. Bei uns nur im unteren Lias, hauptsächlich Arietenhorizont; nicht häufig. In Norddeutschland im mittleren Lias bei Gotha. In Frankreich: lias moyen, assise a Am. Davoei; assez rare. Fig. 138. Länge 0,82 mm, Breite 0,36 mm aus 35b (« Hattenhofen) » 139. » 1,48» » . 0,36 » » 54a (# Filsbett). Frondicularia sulcata Bornemann (Fig. 140 — 142). 1854. Frondicularia sulcata Born. Lias um Gött., S. 37, Taf. III. 22a—e. 1865 —66. Frondicularia striatula Reuss. BRADY, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soc., vol. XIII, p. 113, pl. III, 48. 1876. Frondieularia sulcata BoRN. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 469, pl. XIX, 23. 1886. Frondicularia multicostata BURBACH. Beitr. z. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg b. Gotha, S. 50, Taf. II. 42, 43. BoRrNEMAnN S. 37: »Die Schale ist länglich, sehr zusammengedrückt, mit scharfem Rande; auf beiden Seiten bis zur vorletzten Kammer längs gestreift mit neun geraden Strichen. Kammern recht- winklig gebogen, Nähte flach. Nur die letzten Kammern sind bei auffallendem Lichte wahrzunehmen, die übrigen werden erst bei durchfallendem Lichte und in flüssigen Mitteln sichtbar. « Fig. 141 stimmt in der äußeren Form vollständig mit der Borwemanw’schen Abbildung überein, nur die Rippen überschreiten die Zahl 9, ebenso bei Fig. 140, die sich von Fig. 141 nur durch Dimorphismus unterscheidet. Fig. 142 schwankt zwischen Frond. pulchra Terg. und Frond. sulcata Born.; wegen der dicken Rippen und der Unsichtbarkeit der Kammern stelle ich sie hierher. Das einfachste wäre aller- dings, alle 3 Abbildungen unter dem Namen Frond. multicostata BuURBACH zu vereinigen. Bei uns im unteren und mittleren Lias, überall sehr selten, am häufigsten im Arietenhorizont. In Norddeutschland: im mittleren Lias bei Gotha. In England: Zones of Am. planorbis, angulatus u. Bucklandi; Marlstone of Ilminster. Dentalina n’Orgıeny (Fig. 145— 170). 1826. Dentalina D’OrBıcny. Annales d. sciene. nat. Tome VII, p. 254: »Loges globuleuses ou deprimees, plus ou moins distinetes, quelquefois tres obliques, composant un petit eylindre; axe fictif toujours arque, ouverture souvent submarginale avec ou sans prolongement terminal. « Es wurde schon von verschiedenen Seiten der Versuch gemacht, die Gattung Dentalina auf- zuheben und alle langen Formen als Nodosarien aufzufassen. Ich kann mich dem nicht anschließen, da ich es für einen wesentlichen Unterschied halte, ob bei einer Form der Protoplasmakanal in der Mitte verläuft wie bei den Nodosarien, oder auf der Außenseite und, wie ich annehme, dadurch meist eine Krümmung nach dieser Seite veranlaßt wie bei den Dentalinen. Ich möchte also die Dentalinen als selbständige Abteilung neben den Nodosarien belassen und als Hauptmerkmal den seitlichen Ver- lauf des Protoplasmakanals festsetzen; dadurch wird auch eine seitliche Mündung bedingt. Sonstige nicht immer notwendig zutreffende Eigenschaften sind: Krümmung und schiefe Kammern. Im übrigen läßt sich von den Dentalinen dasselbe sagen wie von den Nodosarien. Es ist ein Streben nach Be- festigung vorhanden, was sie dadurch erreichen, daß sie nach Glandulinenart dieke Schalen, kurze und breite Kammern ohne Einschnürungen ausbilden. Ein anderer Weg ist die Rippenbildung. Beides ist nicht sehr häufig. Diese Arten führen alle den Namen Dentalina. Dentalina communis n’Orgıcny (Fig. 143 — 145). 1826. Dentalina communis D’ORB. Publ. meth. el. Ceph. Ann. sc. nat. t. VII, p. 254, No. 25. 1840. Dentalina communis D’ORB. Mem. s. ]. For. d. l. Craie. Mem. soc. geol. France I. ser. IV, p. 13, pl. I, 4. 1858. Dentalina torta TerQ. Rech. For. Lias I. M&m., p. 39, pl. II, 6, 1860. Dentalina communis D’ORB. P..a.J., Foss. For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 453, pl. XIX, 25, 26. 1865—66. Dentalina communis D’OrRB. BrAapy, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soe,, vol. XIII, p. 107, pl. I, 12, 13. 1876. Dentalina communis D'ORB. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 457, pl. XVII, 19. 1903. Dentalina communis D'ORB. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias, Württ Jahresh., S. 141, Taf. V. 5, 6. D’ORBIGNY gibt 1826 keine Beschreibung. 1840 gibt er p. 13 folgende: »Coquille tres allongee, tres arquee, non comprimee, lisse; son diametre est plus grand en avant, puis elle va en diminuant jusqu’& la premiere loge legerement plus grosse que celles qui suivent, et pourvue, en arriere, d’une legere pointe. Loges plus larges que hautes, obliques, ä peine distinetes, la derniere un peu separee, renflee et acuminee en avant. Ouverture radiee autour.« Unter diesem Namen sind in der Literatur einander ziemlich unähnliche Dentalinen aufgeführt. Man pflegt hier alle diejenigen Formen zusammenzufassen, welche zu keiner bestimmten Art gehören, da ihnen besondere Merkmale fehlen. Fig. 145 entspricht insofern der Abbildung n’Orsıcny’s nicht ganz, als ihre Kammerscheidewände nicht schief genug sind. Bei Fig. 143 u. 144 fehlt die Spitze der Embryonalkammer, sie gelten jedoch allgemein als Dent. communis. Bei uns in allen Schichten des Lias. In Frankreich aus den Margaritatusschichten bekannt. In England: clays probably of Upper Triassic age und im ganzen Lias. Fig. 143. Länge 1,40 mm, Breite 0,13 mm aus 43a (« Bebenhausen) » 144. » 1,15 >» » 0,14 » » 54a (ß Filsbett) » 148. » WS 8 » 0,19 » » 79b (6 Filsbett). Dentalina communis »’OrB. findet sich schon im Carbon (Brapy, Carb. For. Pal. Soc. XXX. 1876, p. 127, pl. X, 17, 18) und lebt in den heutigen Meeren (Challenger, p. 50%, pl. LXII, 19 - 22) ın 1— 2011 m Tiefe. Die Abbildungen im Challenger gleichen jedoch eher der Dentalina obligua n’Onsıcny. Dentalina obliqua n’Orsıeny (Fig. 146 —148). 1826. Dentalina obliqua D’OrB. Tabl. meth. el. Ceph. Ann. sc. nat. Tome VII, p. 254, No. 36, Livr. Ire, Mod. 5. 1865. Dentalina obliqua D'ORB. PARKER, JONES a. BRApy, Nomenel. Foram. Ann. a. Mag. Nat. Hist., vol. XVI, ser. 3, p. 19, pl. I, 32. 18°0. Vaginulina elegans K. u. Z. For. schweiz. Jura, S. 6, Taf. I, 7 (Turneriton). PARKER, Jones and Brapy, p. 19: »A Dentaline Nodosaria, with broad and oblique chambers, the aperture being terminal, somewhat towards the convex side of the slightly eurved shell. This is a common form, both recent and fossil, and is scarcely separable from Dentalina communis D’ORBIGNY.« Fig. 146 ist das getreue Abbild des Modells von v’Orsıeny. Fig. 148 hat an der Embryonal- ee kammer eine besondere Spitze, etwa wie das Ende einer Säbelscheide, ein Merkmal, das n’Orsıcny für Dentalina communis angibt; dazu stimmt jedoch die schiefe Stellung der Kammern nicht. Fie. 147 ist das einzige Exemplar seiner Art, das ich fand; es hat eine rauhe Schale, aber dieselben schiefen Kammern wie obligua. Bei uns ın allen Schichten des Lias; ziemlich selten. In der Schweiz in den Turneritonen der Schambelen. Fig. 146. Länge 1,15 mm, Breite 0,16 mm aus 82b (6 Kassler’s Mühle) » 147. » 1,56 » » 0,19 » » 82b (d Kassler’s Mühle) » 148. » 1,32 >» » 016 » -» 52 (£# Dewangen). Dentalina anguis Tergurm (Fig. 149). 1866. Dentalina anguis TERQ. Rech. For. Lias V. Mem., p. 406, pl. XV, 7a, b. 1875. Dentalina anguis TERQ. TERQ. et BERTH., Et. micr. Mem. s. g. Fr., p. 26, pl. II, 4. TERQuUEM p. 406: »Gogquille allongee, etroite, arquee en arriere, lisse, arrondie, formee de loges nombreuses, croissant fort peu, transverses, ä peine visibles par transparence, planes, la premiere sub- spherique, mucronee, la derniere triangulaire, subacuminee. « Die Abbildung Terovem’s ist etwas gebogener als die vorliegende, die auch viel durchsichtiger ist, so daß man die runden Kammern mit dem seitlichen Verbindungskanal deutlich sieht. Bei uns sehr selten. In Frankreich in den Margaritatusschichten; ziemlich selten. Fig. 149. Länge 0,66 mm, Breite 0,06 mm aus 79b (6 Filsbett). Dentalina brevis n’Orsıcny (Fig. 150— 154). 1846. Dentalina brevis D’ORB. For. foss. d. Vienne, p. 49, pl. II, 9, 10, 1860. Dentalina brevis D'ORB. P. a J., Foss. For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 453, pl. XIX, 23, 24. 1363. Dentalina compressa TERQ. Rech. For. Lias III. Möm., p. 173, pl. VII, 10a, b. 1865—66. Dentalina plebeja Reuss. BRADy, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soc., vol. XIII, p. 108, pl. I, 15. 1876. Dentalina brevis D'ORBIGNY. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 459, pl. XVIII, 24. D’ORBIGNY p. 49: »Schale kurz, puppenförmig, dick, sehr glatt, wenig gewölbt, gebildet aus fünf, in der Dicke fast gleichen, wenig konvexen, mehr breiten als langen Kammern, von denen die erste, sehr dieke, eine leichte Spitze hat, und die letzte nach vorne konvexer ist, auch für die Öffnung zu- gespitzt erscheint. Diese Gattung unterscheidet sich leicht durch ihre puppenförmige und sehr ver- kürzte Form. Es ist dieses die kürzeste Gattung des Geschlechts. « Was für die Nodosarien die Glandulinen sind, das ist hier Dentalina brevis. Aus diesem Grunde habe ich verschiedene Formen unter diesem Namen vereinigt, weil bei allen das Bestreben vorhanden ist, eine möglichst solide Bauart der Kammerreihe zu schaffen, wodurch das Ganze einen kurzen und gedrungenen Habitus bekommt. Fig. 151 gleicht am meisten der Abbildung bei n’Orsıeny. Fig. 150 entspricht der Dentalina compressa Turguzm. Fig. 153 u. 154 haben viel Ähnlichkeit mit Glandulina tur- binata TERo. et Berta. (s. Fig. 65), daß sie jedoch von Dentalinen abstammen, läßt sich nicht bestreiten. Fig. 152 sieht der: 1870. Vaginulina laca K. u. Z. For. schweiz. Jura, S. 8, Taf. I, 2 (Posidonienschiefer) auffallend ähnlich. Bei uns im unteren Lias; nicht selten. In Frankreich: lias inferieur, assise a gryphees arquees; assez rare, lias moyen, assise A A. Davoei; assez rare. In England: clays probably of Upper Triassie age und im ganzen Lias. Fig. 150. Länge 0,79 mm, Breite 0,19 mm aus 49b (8 Ellwangen). > Aal. 052 » 0,18 » » 51a (8 Hüttlingen) on oroEn » 011 » ». Ab (« Alfdorf) » 153. » Ol » 0418 » » 48h (8 Ellwangen) 154. >». Ol » 019» » 55a (£ Filsbett). Im Challenger hat mit dieser Form Nodosaria mueronata NEUGEBOREN (p. 506, pl. LXII, 27—29) ziemlich viel Ähnlichkeit; sie lebt in 650--4900 m Tiefe. Dentalina linearis Römer (Fig. 155). 1841. Nodosaria linearis RÖMER. Verst. nordd. Kreidegeb., S. 95, Taf. XV, 5. Römer S. 95: »Pfriemenförmig, wenig gebogen, aus länglichen, schiefen, außen glatten, stark gewölbten, deutlich geschiedenen Kammern zusammengesetzt, deren letzte allmählich in die vorstehende verengte Mündung ausläuft.« Röner’s Abbildung weicht ein klein wenig von dieser ab, dagegen stimmt seine Beschreibung sehr genau. Bei uns sehr selten, außer diesem Exemplar fand ich nur noch Steinkerne im Arietenoolith. Fig. 155. Länge 0,56 mm, Breite 0,13 mm aus 58b (8 Ofterdingen). Dentalina quadrata sp. n. (Fig. 156—158). Kammern rund, die Wände bilden jedoch ein Viereck und sind ohne Einschnürung mit den folgenden verwachsen. Dies tritt deutlich zu Tag bei Fig. 156, wo nur die letzte Kammer diesen Ver- festigungsprozeß nicht mehr mitgemacht hat, der ja wie alle neuen Eigenschaften unten am Anfangsteil beginnt, wie man bei Fig. 157 sieht. Hier ist ungefähr erst die Hälfte ohne Einschnürungen; bei Fig. 158 sind es nur ganz wenig Kammern, die ohne Einschnürung sind. Solche Formen finden sich nur im Lias « und zwar nur im Arietenhorizont von Jebenhausen, Hattenhofen und Bebenhausen; ziemlich häufig. Fig. 156 Länge 1,27 mm Breite 0,24 mm aus 34 (« Jebenhausen). » 157 > 1,65 mm >» 0,26 mm aus 34 (« Jebenhausen) 22fach. > 188.» 1,3£ mm » 0,28 mm aus 34 (« Jebenhausen) » » Fig. 156 ist seltener als die andern und hat einige Ähnlichkeit mit: 1862. Frondieularia rhomboidalis Terg. Rech. For. Lias II Mem. p. 43, pl. V 19. Dentalina pauperata v’Orsıcay (Fig. 159 —163). 1846. Dentalina pauperata D’ORBIGNY. For. foss. Vienne, p. 46, pl. I, 57, 58. 1858. Dentalina Terqwiemi D’ORBIGNY. TERQ., Rech. For. Lias I. M&m., p. 36, pl. II, 1. 1860. Dentalina pauperata D’OrB. P. a. J., Foss. For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 453, pl. XIX, 22 1863. Dentalina difformis TERQ. Rech. For. Lias III. Mem., p. 171, pl. VII, 6a—c. 1865—66. Dentalina pauperata D’ORB. *Brapy, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soc., vol. XIII, p. 108, pl. I, 14. 1866. Dertalina arbuscula TERQ. Rech. For. Lias VI. Mem., p. 487, pl. XIX, 30. 1876. Dentalina pauperata D’ORB. TATE a. BLARE, The Yorksh. Lias, p. 458, pl. XVIII, 23. 1893. Dentalina cf. pauperata D'ORB. SELLHEIM, For. fränk. Juraf., S. 15, Fig. 7. 1903. Nodosaria pauperata D'ÜRB. SCHICK, Mikrof. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 143, Taf. V, 12. D’OrBIeNY p. 46: »Schale mäßig verlängert, dick und kurz, wenig gewölbt, sehr glatt, gebildet aus Kammern, die m der Dicke sich fast gleichkommen, und von denen die ersteren äußerlich nicht vor- springen, während die letzteren äußerst konvex und voneinander durch tiefe Nahten getrennt sind. Die erste Kammer ist sehr dick, ohne daß ihr jedoch die zweite hierin nachsteht, und unterhalb mit einer Spitze versehen; die letzte Kammer ist nach vorne zugespitzt und von einer runden Öffnung durchbohrt.« Fig. 162 betrachte ich als Jugendform. Es handelt sich bei Dentalina pauperata wie bei der Vor- hergehenden um größtmögliche Festigkeit. Dazu werden die Kammern sehr niedrig und breit, die Schale wird sehr dick und wächst ohne Kammereinschnürung weiter, nur bei den jüngsten Kammern tritt eine Einschnürung auf. Zu Dentalina ist sie deshalb zu stellen, weil der Protoplasmakanal und die Mündung seitlich, das Ganze meist gebogen ist. Bei uns in allen Schichten des unteren und mittleren Lias; ziemlich häufig. In Franken im Amaltheenton von Marloffstein. In Frankreich: Lias inferieur, assise ä gryphees arquees; assez rare, Lias moyen, assise ä Am. Davoei und Margaritatus. In England: clays probably of Upper Triassice age und im ganzen Lias. Fig. 159 Länge 1,40 mm Breite 0,24 mm aus 82b (d Kaßlers Mühle). » 160 » 1,15 mm >» 0,19 mm aus 82b (d Kaßlers Mühle). » 161 » 1,51 mm » 0,37 mm aus 68b (y Pfahlheim) 22 fach. » 162 » . 1,23 mm » 0,26 mm aus 78 (6 Filsbett). » 1658» 039mm >» 0,07 mm aus 53a (£ Ofterdingen). Nodosaria pauperata vD’Ors. lebt in den heutigen Meeren (ÜHALLEenger p. 500, Fig. 14a, b, e). Dentalina nodosa n’Orsıeny (Fig. 164). 1840. Dentalina nodosa D’/ORB. Mm. s. 1. For. d. 1. Oraie blanche. Mem. soc. geol. France, I. ser., t. IV, p. 14, pl. I, 6, 7. 1858. Dentalina subnodosa TERQ. Rech. For. Lias I. Mem., p. 40, pl. II, 7. 1876. Dentalina nodosa D’ORB. TATE a. BLARE, The Yorkshire Lias, p. 459, pl. XVIII, 26. D’ÖRBIGNY p. 14: »Goquille allongee, arquee, lisse, diminuant graduellement de diametre des dernieres aux premieres loges. Loges nombreuses, un peu plus longues que larges, non obliques, tres convexes, la convexite plus marquee vers leur tiers inferieur; la derniere tres acuminde en avant; sutures tres profondement excavees. Ouverture petite, sans prolongement, et radiee ä son pourtour.« Meine Abbildung: erscheint ein wenig plumper und hat keine ganz so tiefen Einschnitte zwischen den einzelnen Kammern; aber sonst paßt sie gut zu denen von n’ÖrBıcaxy und Teroven. Letzterer hat zu seiner Dentalina subnodosa die Beschreibung von n’Orsıcny's Dent. nodosa wörtlich benützt: »elle n’en differe que par l’ouverture dont le pourtour n’est pas radiee.« Bei uns nur ganz selten, an keine Schicht gebunden. Palaeontographica. Bd. LV. Sg — In Frankreich: la partie inferieure de la zone a dm. märgaritatus. In England: Zone of Am. planorbis (3 exs.). Fig. 164 Länge 1,13 mm Breite 0,14 mm aus 77b (ö Goldbächle). Brapy stellt sie im CHALLENGER unter die Synonyma von Nodosaria farcimen SOLDAnı (p. 498, pl. LXII 17, 18) und gibt für diese 3800—5700 m Tiefe an. Dentalina multicostata Trrourm (Fig. 165). 1866. Dentalina multicostata TERQ. Rech. For. Lias VI. M&m., p. 488, pl. XIX, 32. 1876. Lingulina striata TATE a. BLARE, The Yorkshire Lias, p. 455, pl. XVIII, 16, 16a. Tesoquem p. 488: »Coquille allongee, arrondie, legerement arquee dans le milieu, obtuse et un peu amincie en arriere, ornee sur toute sa surface de fines eötes, regulieres, obliques, formee de loges non saillantes, eroissant regulierement, transversales, ja derniere renflee, subspherique, acuminee.« Terovsm’s Form ist etwas gebogen, gleicht aber im allgememen der meinigen, die vielleicht nicht so gerade wäre, wenn sie nicht in der Mitte eine Wachstumsstörung erlitten hätte. Bei uns sehr selten. In Frankreich: lias inferieur, assise a gryphees arquees; assez rare. In England: Zone of Am. planorbis (abundant). Fig. 165 Länge 1,81 mm Breite 0,24 mm aus 69d (y Dewangen) 22fach. Dentalina matutina n’Örsıcny (Fig. 166170). 1849. Dentalina malutina D’ORB. Prodröme, pal. I, p. 243, No. 259. 1858. Dentalina matutina D'ORB. TERQ., Rech. For. Lias I. M&m., p. 42, pl. II, 11, 16. 1866. Dentalina sculpta TEerQ. Rech. For. Lias VI. Mem., p. 484, pl. XIX, 24. 1865—66. Dentalina obliqgua Linn&. BRaDy, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soc., vol. XIII, p. 108, pl. I, 17. 1876. Dentalina funiculosa TERQ. TATE a. BLAkE, The Yorkshire Lias, p. 461, pl. XVIII, 28. 1903. Dentalina obliquestriata REUSS. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias. Württ. Jahresh., S. 148, Taf. V, 18, 19. D’OrBIenY p. 242, Nr. 259: »Espece longue, grele, comprimee, ä dix ou onze cötes longitudinales saillantes. France. Metz.« Hiezu rechne ich sämtliche gerippten Dentalinen, bei denen die Rippen ungefähr dem Rücken parallel laufen und sich über die ganze Schale erstrecken. Dabei gibt es Formen mit feineren Rippen, wie Fig. 166 und 168 und mit gröberem wie Fig. 167 und 170. Die letzteren als besondere Arten ab- zutrennen, halte ich nicht für nötig. Fig. 169 hat schiefe Rippen im jüngeren Teil um die Mündung gruppiert. Hiefür würde der Name Dent. obliquestriata Rezuss passen, wenn dieser darunter nicht eine ganz andere Form verstanden hätte (s. Vaginulina exarata Tero. S. 70). Da ich nur dies eine Exemplar gefunden habe, stelle ich sie hieher. Bei uns finden sich die gerippten Formen hauptsächlich im unteren Lias. In Frankreich: lias moyen, assise a Am. Davoei; fort rare, und Margaritatusschichten. In England: Leptaenabed, Zones of Amm. o.xynotus und capricornus. Fig. 166 Länge 2,07 mm Breite 0,55 mm aus 67a (8 Trossingen) 22fach. » 167 » 125mm » 024 mm aus 61 (8 Reutlingen). » 168 » 1,78 mm » 0,26 mm aus 61 ($ Reutlingen) 22fach. » 169 » 0,37 mm » 0,18 mm aus 56a (8 Trinkbach). >» ld) 1,58 mm » 0,31 mm aus 80a (d Reutlingen). Marginulina o’Orsıcny (Fig. 171—186). 1826. Marginulina D’ORBIGNY. Ann. d. sc. nat. Tome VII, p. 258. »Ouverture arrondie, situee au bout d’un prolongement du sommet de la derniere loge, ä son angle anterieur; test en forme de gaine arquee, sommet deprime, ayant ä son origine l’empreinte volu- tatoire; loges superposees, legerement obliques. Les especes de ce genre @taient confondues dans les Nodosaires et les Orthoceres de M. ve Lawarck, et Lıinsw& les placait dans son genre Nautilus. Ces coquilles sont les premieres oü l’on apercoit une tendence ä la spirale; les loges se retournant posterieurement en crosse.« Die Gattung Marginulina abzuschaffen, ist nicht möglich, da seit alters bekannt ist, daß es Formen gibt, die weder zu Nodosaria und Dentalina, noch zu Vaginulina und Cristellaria zu stellen sind. Aller- dings die Definition D’OrBıcny’s genügt nicht ganz. Unter Marginulina lassen sich die Formen zusammen- fassen, welche folgende Merkmale aufweisen: annähernd runden Querschnitt, seitlichen Verlauf des Proto- plasmakanals und daher seitliche Mündung, das Ganze kann gebogen sein, aber meist nach der entgegen- gesetzten Seite wie die Dentalinen, und kann einen Anfang von Spiralenbildung zeigen. Diese Gruppe umfaßt allerdings im Lias nur gerippte Formen, eine Eigenschaft, die man vielleicht unter die Merkmale für die Marginulinen überhaupt aufnehmen könnte. Marginulina burgundiae Trrouen (Fig. 171—174). 1863. Marginulina burgundiae TERQ. Rech. For. Lias III. M&m., p. 196, pl. IX, 3a—d. Marginulina rustica TERQ. Rech. For. Lias III. Mem., p. 197, pl. IX, 5a, b. TERQUEM p. 196; »Coquille allongee, grele ou ramassee, arrondie, amincie ou renflee en arriere, obtuse en avant, droite ou arquee, ornee de six aA douze cötes elevees, droites ou obliques, simples ou irregulierement di-ou trichotomes, soudees en arc en avant, plus ou moins decurrentes jusqu ’a la base, et laissant une faible partie du front a decouvert, form6e de huit ä dix loges transversales, planes, visibles seulement par transparence (et lorsque la coquille est mouillee), la premiere parfois subspherique et detachee, Ja derniere parfois largement separee, subacuminee, ouverture oblique.« Terouvem’s Abbildungen stellen schmälere und spitzigere Formen dar, die jedoch auch bei uns vor- kommen. Auf die Zahl der Rippen habe ich wenig Wert gelegt. Bei uns im unteren und mittleren Lias; häufig. In Frankreich im lias moyen, assise ä dm. Davoei; tres commun. Fig. 171 Länge 0,54 mm Breite 0,26 mm aus 81a (d Erzingen). » 172 » 099 mm >» 0,28 mm aus 3Lb (« Trossingen). » 173» 082mm » 0,26 mm aus 35a (a Hattenhofen). » 174 » 145 mm » 0,39 mm aus 60a (£ Ofterdingen). NN Marginulina burgundiae Tero. v. psilonoti (Fig. 175 und 176). Die Formen haben den Umriß von Marginulma burgundiae. Bei näherer Betrachtung sieht man auch — bei Fig. 176 besser als bei 175 — die für burgundiae charakteristischen Längsrippen. Bei Fig. 175 sieht man die nur bei den Marginulinen vorkommende, eigentümliche Art der Krümmung sehr gut. Ich fand solche Formen fast nur im Psilonotenton, Fig. 176 als einziges Exemplar in Buoch; Fig. 175 ist ziemlich häufig im Psilonotenton von Nürtingen. Fig. 175 Länge 0,75 mm Breite 0,18 mm aus 16a (« Nürtingen). » 176 » 061 mm » 0,61 mm aus 13 (a Buoch). Marginulina costata BarscH (Fig. 177—184). 1791. Nautilus costatus BATSCH. Conchyl. d. Seesandes, Taf. I, 1a—g. 1826. Marginulina raphanus D’OrRB. Publ. möth. el. Ceph. Ann. d. se. nat. t VII, p. 258, pl. X, 7, 8. 1863. Marginulina radiata TERQ. Rech. For. Lias VI. M&m., p. 505, pl. XXI, 16, 17. 1865. Marginulina raphanus LiNN£E. PARKER, JONES a. BrAapy, Nomenel. For. Ann. a. Mag. nat. hist., vol. XVI, ser. III, p. 19, pl. I, 35, Livr. Ire, Mod. 6. 1865—66. Marginulina raphanus LinNE. BRApDy, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Som. Arch. a. Nat. Hist. soe., vol. XIII, p. 109, pl. II, 21. 1866. Marginulina radiata TERQ. Rech. For. Lias VI. M&m., p. 505, pl. XXI, 16, 17. 1876. Marginulina pieta TERQ. TATE a. BLARE, The Yorkshire Lias, p. 462, pl. XIX, 6a, b. 1903. Marginulina costata BATSCH. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 137, Taf. IV, 18. Barsca 8.1, Nr. 1: »Die Kammern oder Glieder sind walzenrund, kuglig voneinander abgesetzt, und werden durch starke Rippen verbunden, die ununterbrochen über: die ganze starke Schale weglaufen, und meist einen geradlinigen Rücken haben.» Dieke Formen, Kammerung meist nicht sichtbar, mit einer Art Spirale beginnend. Fig. 177 ist jedenfalls ein Jugendstadium, das zwar ebenso gut mit dem von Terouzm abgebildeten Jugendzustand von Oristellaria speciosa Terg. I Mem. p. 64, pl. IV 2a—d identifiziert werden kann. Fig. 179 gleicht vollständig der Abbildung bei Parker, Jones a. Brapy von n’Örgıeny’s Modell Nr. 6 Marg. raphanus Linse. Fig. 184 hat am meisten Ähnlichkeit mit Nautilus costatus Barscn. Bei uns besonders im unteren Lias häufig. $ In Frankreich: lias inferieur, assise ä Bel. acutus; assez rare, und assise ä Gryphees arquees; tres commun. In England: Zones of Am. planorbis (3 exs.); angulatus, Bucklandi, oxynotus. Fig. 177 Länge 0,36 mm Breite 0,21 mm aus 83b (d Trossingen). » 178 > 0,54 mm » 0,19 mm aus 35 ec («a Hattenhofen). » 179 » 099 mm » 0,18 mm aus 55b (£ Filsbett). » 180» 0869 mm » 0,24 mm aus 54a (ß Filsbett). » 181 » 069mm » 0,23 mm aus 54h ($ Filsbett). » 182 » 057 mm » 0,29 mm aus SOb (d Reutlingen). » 13 » 054mm » 0,21 mm aus 35c («a Hattenhofen). » 184 » 085 mm » 0,23 mm aus 64a (8 Endingen). Marginulina costata lebt in den heutigen Meeren (CHALLENGER p. 528, pl. LXV 10—13) in 700 bis 2250 m Tiefe, Marginulina quadrilineata sp. n. (Fig. 185). Anfangs eine zierliche Spirale mit einem Kielsaum, daran gleichmäßig zunehmende Kammern mit 4 breiten Rippen, die längs des Gehäuses verlaufen; ohne Kammereinschnürungen. Findet sich im Arietenton von Bebenhausen und Lias $ von Ofterdingen; selten. Fig. 185 Länge 0,99 mm Breite 0,13 mm aus 58b (ß Ofterdingen). Marginulina striata Terguem (Fig. 186). 1866. Marginulina striata TerQ. Rech. For. Lias V. Mem., p. 425, pl. XVII, 2a, b. Terovem p. 425: »Coquille allongee, tres comprimee, enroulee a la base, subacuminse en avant, ornee sur toute sa surface de cötes fines, obtuses, regulieres, obliques, interrompues A chaque suture; formee de loges nombreuses, les premieres triangulaires, les autres subquadrangulaires, obliques, legerement saillantes. « Ich bin im Zweifel, ob diese Form nicht besser zu der nächsten Abteilung, den Vaginulinen zu stellen ist. Eine nahe Verwandtschaft mit Marg. costata Barscm halte ich für ziemlich sicher, wenn man z. B. Fig. 184 aufmerksam betrachtet. Die Formen sind auch meist klemer als die Abbildung und oft fehlt der spiralige Anfang oder ist so undeutlich, daß er dem bei Fig. 184 gleicht. Terouzm’s Exemplar ist breiter; ferner stimmt das »cötes interrompues ä chaque suture« bei dem meinigen nicht, bei dem die Rippen der ganzen Schale entlang laufen. Die beiden sind aber zweifellos miteinander verwandt. Bei uns nur im Arietenhorizont; ziemlich häufig. In Frankreich: assise a Am. Davoei; assez commun. Fig. 186 Länge 1,43 mm Breite 0,21 mm aus 34 (« Jebenhausen). Vaginulina n’Orgıcny (Fig. 187— 205). 1826. Vaginulina D’ORB. Ann. d. sc. nat. Tome VII, p. 257. »Ouverture arrondie; test en forme de gaine droite, conique, triangulaire ou aplatie; loges super- posees, l&Egerement obliques; sommet tronque sans prolongement.« Hauptmerkmal: Kammern fast gerade und nicht so schief wie bei Dentalina, möglichst kurze, aber um so breitere Kammern. Vaginulina legumen Linse (Fig. 187 193). 1788. Nautilus legumen Linn&. Syst. nat. ed. 13, Gmelin, p. 8373, No. 22. 1822. Orthocera legumen Linn&. LAMARcK, Hist. nat. an. s. vert. Tome VII, p. 595, No. 6. 1832. Orthocera legumen Linn&. Encyel. möth. Hist. nat. vers. Tome III, pl. 465, Fig. 3a—e. 1854. Vaginulina Hausmanni Born. Lias um Gött., S. 38, Taf. III, 25a, b. 1860. Vaginulina legumen Linse. P.a. J., Foss. For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 453, pl. XIX, 27, 28. 1863. Vaginulina simplex TERQ. Rech. For. Lias III. M&m., p. 184, pl. VIII, 1a, b. 1865—66. Vaginulina legumen Linne. BRADY, On the Middle a. Upper Lias. Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soc., vol. XIII, p. 108, pl. I, 18. 1876. Vaginulina legumen Linn£t. TATE a. BLARE, The Yorksh. Lias, p. 464, pl. XIX, 11. Linx& p. 3373, Nr. 22: »Nautilus testa compressa articulata, hine marginata: siphone laterali. Habitat in mari adriatico, testa minuta, subconica, apice ad alterum latus cultrato, ad alterum leviter arcuato.« Es ist nicht schwer, diese einfachste Vaginulina von den Dentalinen zu trennen. Meine Ab- bildungen stimmen mit denen aus der übrigen liasischen Literatur überein. Fig. 192 weicht etwas davon ab, ist jedoch die einzige, die mit Lamarcr’s Abbildung 1832 Eneyel. möth. Taf. 465, Fig. 3a—e viel Ähn- lichkeit hat. Zum Vergleich stelle ich diese Abbildung nebenan. Bei uns in allen Schichten des Lias; ziemlich häufig. In Norddeutschland im Lias »y um Göttingen. In Frankreich: lias inferieur, assise ä Am. planorbis; assez rare. In England: clays probably of Upper Triassie age, mittlerer und oberer Lias. Fig. 187 Länge 1,53 mm Breite 0,24 mm aus 35a (« Hattenhofen). » 188 » 0,82 mm » 0,16 mm aus 90a (£ Reutlingen). es » 189 » 0,95 mm » 0,24 mm aus 62 (ß Endingen). Nautilus » 190 » 077 mm » 0,23 mm aus 62 (8 Endingen). et > 1 » 1,10 mm » 0,29 mm aus 59b (£ Ofterdingen). ». 192 » 0,66 mm » 0,24 mm aus 90d (£ Reutlingen). » 193 » 057 mn » 0,16 mm aus 54h (£ Filsbett). Lebt in den heutigen Meeren in einer Tiefe von 3800 m (ÜHAuLEnGER p. 530, pl. LXVI 13—15). Vaginulina perfoliata Küster u. Zwincuı (Fig. 194). 1866. Dentalina perfoliata K. u. Z. Mikrosk. Bild. Urw. Schweiz, S. 8, Taf. I, 11. 1870. Vaginulina perfoliata K.u. Z. For. schweiz. Jura, 8. 6, Taf. I, 6 (Turneriton). Küster und Zwinarı 1866, S. 8: »Dentalina perfoliata, geblätterte, ähnlich der Dentalina unicosta von Trrouen (I Mem. p. 47, pl. II 19), welche aber 1 mm lang ist, während die unserige nur 27/100 mm. Nicht häufig. « Küster und Zwineuı 1870, S. 6: »Seinerzeit rechneten wir sie unrichtigerweise zu den Denta- linen. Die schiefe Aufemanderfolge der etwas gewölbten Kammern, deren jede einzelne die Form eines schön geschwungenen Blattes darstellt und die ganz seitlich auslaufende Öffnung der letzten Kammer bezeichnen den Charakter der Vaginulinenform. Unsere Vag. perfoliata ist sehr selten und erreicht eine Länge von 0,27 mm.« Meine Abbildung stimmt vollständig mit der von KügrLer und ZwincLı überein. Eigentümlich ist die Spitze an der Embryonalkammer, die den übrigen Vaginulinen fehlt. Bei uns nur vereinzelt im Lias £. In der Schweiz im Turneriton der Schambelen, Kanton Aargau. Fig. 194 Länge 0,72 mm Breite 0,13 mm aus 48b (£ Ellwangen). Vaginulina exarata Trrouru (Fig. 195). 1866. Marginulina exarata TERQ. Rech. For. Lias VI. M&m., p. 507, pl. XXI, 23, 24. 1876. Dentalina obliquestriata Reuss. TATE a. BLAKE, The Yorksh. Lias, p. 460, pl. XIX, 4. Trxouen p. 507: »Coquille allongee, arquee ou droite, arrondie en arriere, non enroulee, sensiblement egale sur toute sa hauteur, ornee de tres fines cötes, obliques en arriere, arquees en avant, formee de loges nombreuses transversales, un peu obliques, planes sur le ventre, arqu6es sur le dos, legerement saillantes sur les cötes, la premiere semi-lunaire, la derniere retr6cie, subacuminee.« Ist genau betrachtet nichts anderes als eine gerippte Vaginulina legumen. Dentalina obliquestriata Reuss ist es trotz seiner schiefen Rippen nicht, da Ruuss Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1851 Bd. III, S. 63 ‚hiefür angibt: »Glatt, nur in den Nähten mit 10—13 schrägen Längsfältchen, zuweilen setzen sich die- selben als feine erhabene Linien auch über die äußere Fläche der untersten Kammern fort.« Bei uns nur im Lias « (Angulaten- und Arietenhorizont), ziemlich häufig. In Frankreich: lias inferieur, assise ä gryphees arquees; assez commun. In England: Zones of Am. angulatus a. Bucklandi. Fig. 195 Länge 1,23 mm Breite 0,21 mm aus 3la (« Trossingen). Vaginulina virgata Trrouem (Fig. 196). 1866. Dentalina virgata TRRQ. Rech. For. Lias VI. Mem., p. 489, pl. XX, 2. 1866. Dentalina cancellata TERQ. Rech. For. Lias VI. Meim., p. 488, pl. XX, 1. TeRrQuUEMm p. 489: »Coquille allongee, arquee, obtuse en arriere, allongee en avant, ornee de fines cötes nombreuses, egales aux intervalles, droites, interrompues, formee de six loges renflees, arrondies, regulieres, profondement etranglöes.« Meine Abbildung ist breiter als die von Tergurm, außerdem hat sie einen Kielsaum und besteht aus 7 Kammern, während Terouzum’s Form keinen hat. Sie ist sehr nahe verwandt mit Dent. eancellata TERQUENM. Ich fand nur dies eine Exemplar im Arietenton von Hattenhofen. In Frankreich: lias inferieur, assise ä gryphees arquees; assez rare. Fig. 196 Länge 1,10 mm Breite 0,23 mm aus 35a (a Hattenhofen). Vaginulina strigillata Rruss (Fig. 197—204). 1845. Vaginulina strigillata Reuss. Böhm. Kreide, S. 106, Taf. XXIV, 29. 1860. Vaginulina strigillata Reuss. P.a. J., Foss. For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 454, pl. XX, 29—35. 1866. Marginulina Colliez TERQ. Rech. For. Lias V. Mem.. p. 430, pl. XVII, 10a—e. 1875. Marginulina spuria Trrg. et BEeRTH. Et. mier. Mem. s. g. Fr., p. 55, pl. IV, 19. 1876. Planularia arguta REuUSSs. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 464, pl. XIX, 10. 1881. Yaginulina fragilis HÄUSLER. Aargauer Jurakalke, S. 16, Taf. II, 17. 1903, COristellaria securiformis TERQ. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 131, Taf. IV, 9. Reuss S. 106: »Sie ist schmal dreieckig, indem die Breite von der Länge achtmal übertroffen wird. Die größte Breite hat das Gehäuse in oder unter der Mitte. Oben ist es lang zugespitzt, unten verläuft es ebenfalls allmählich in eine lange Spitze, deren Ende ich aber nie sah, da es immer ab- gebrochen war. In seiner ganzen Länge ist es blattförmig zusammengedrückt, sehr dünn; der schmale Rücken gerade abgeschnitten. 6—8 niedrige und schräge Kammern, die äußerlich durch sehr schmale Furchen angedeutet sind. Ihre Oberfläche ist der ganzen Länge nach fein, aber scharf gestrichelt.« Fig. 197 gleicht am meisten der Abbildung von Reuss, Fig. 197—199 und 204 sind identisch mit denen von Pırker und Jones. Diese 4 sind also sicher hieher zu rechnen. Fig. 202 stammt aus Lias e, ist daselbst sehr selten und stellt wohl, wie alle Posidonienforaminiferen ein verkümmertes Exemplar dieser Art dar. Fig. 203 möchte ich ebenfalls hieher rechnen, obgleich dieselbe plumper ist und stärkere Rippen hat. Fig. 200 und 201 betrachte ich als Jugendformen. Bei uns nur im Lias £; ziemlich häufig. In Frankreich: Zone & Am. margaritatus, und assise superieure aux marnes A posidonies; assez commun. In der Schweiz: Sinemurian, Schambelen. In England: clays probably of Upper Triassie age. Diese Formen werden erst im Dogger artenreich; Terovem bildet aus demselben ca. 200 Exemplare ab. Bei Vaginulina strigillata Ruwuss, die bei uns als Leitfossil für Lias € betrachtet werden kann, ist es mir am meisten aufgefallen, daß die Schichten, aus denen sie Parker und Jones abbilden, der Trias angehören sollen. Darum möchte ich sie für liasisch, wenn nicht sogar oberliasisch, erklären. Dasselbe tat schon Reuss (For. u. Ostr. v. St. Cassian, Sitzber. math.-naturw. Classe Akad. Wiss. 1868, S. 102: »Das Alter ihrer Lagerstätte ist daher jedenfalls noch zweifelhaft, um so mehr, als die Fossilreste schon in ihrem Gesamthabitus eine ungemeine Ähnlichkeit mit den Foraminiferen des unteren Lias verraten, von denen TerouEm eine überraschende Formenfülle aus der Umgebung von Metz beschrieben hat.« Fig. 197 Länge 0,95 mm Breite 0,29 mm aus 90b (£ Reutlingen). » 198 » 099 mm >» 0,38 mm aus 90b (£ Reutlingen). 199 » 0,66 mm » 0,18 mm aus 90d (£ Reutlingen). » 200 » 049 mm >» 0,16 mm aus 88h (£ St. Gotthardt). » 201 >» 0,29 mm » 0,08 mm aus 89d (£ Holzmaden). » 202 ) 0,57 mm » 0,08 mm aus 8 (e Birkle). » 208 » 074mm » 0,16 mm aus 87a (£ Birkle). » 202 » 1,45 mm >» 0,39 mm aus 90b (£ Reutlingen). Vaginulina Dunkeri Kocn (Fig. 205). 1851. Vaginulina Dunkeri KocH. Über neue Verst. aus d. Hilston. Palaeontographica, Bd. I, $. 173, Taf. XXIV. 3. 1860. Vaginulina Dunkeri KocH. P.a. J., Foss. For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 452, pl. XX, 36. Aus der Kreide lassen sich als sehr nahe Verwandte anführen: 1841. Vaginulina harpa RÖMER. Verst. Norddeutsch. Kreideg., S. 96, Taf. XV, 12. 1842. Vaginulina striatula RÖMER. Neue For. Leonh. Jahrb., S. 272, Taf. VILb, 2. Kock S. 172: »Diese Art hat ungefähr die Gestalt eines gleichschenkligen, stumpfwinkligen Dreiecks. Die Hypothenuse ist konvex, in der Gegend des Wirbels am stärksten gekrümmt, die andere am Wirbel anliegende Seite ist konkav, die dritte Seite, welche von der letzten Kammer gebildet wird, ist schwach konvex. Die Rippchen, welche vom Wirbel auslaufen, sind sehr scharf, und nehmen durch Einschaltung neuer an Zahl zu, so daß zuletzt über 13 zu zählen sind. Die einzelnen Kammern sind nicht wohl zu unterscheiden. « Die Abbildung von Koch erscheint ziemlich schematisiert; entfernte Ähnlichkeit zeigt auch: 1865—66. Vaginulina striata D’Ore. Brapy, on the Middle a. Upper Lias. Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soc., vol. XIH, p. 109, pl. I, 20. Es ist dies das einzige Exemplar aus dem schwäbischen Lias und fand sich im Arietenton von Bebenhausen. In England: clays probably of Upper Triassie age. Fig. 205 Länge 1,07 mm Breite 0,49 mm aus 43b (« Bebenhausen). a 2. Unterfamilie: Lageninae (Fig. 206—215). Schale einkammrig, oft mit langem Mündungshalse, der entweder nach außen (ectosolene Formen) oder nach innen (entosolene Formen) gerichtet ist. Sind ursprünglich aus voneinander getrennten Nodo- sarien entstanden. Sind aber später vielleicht zum Teil wieder zu Nodosarinen geworden. a) Lagena War. u. Jac. Oberer Silur und Steinkohle zweifelhaft. Trias bloß eine zweifelhafte Art. Im Lias zahlreicher, 13 Species aus der Kreideperiode bekannt. Im frühen Tertiär vielleicht ein neuer Zuschuß; in den späteren Formationen bis Jetztzeit eine der häufigsten Formen. Lagena laevis Montacu (Fig. 206—209). 1803. Vermiculum laevre Montacu. Testae. Brit., p. 524, No. 11. 1875. Lagena vulgaris WıLL. TERQ. et BERTH., Et. mier. M&m. s. geol. Fr., p. 13, pl. I, 6. 1876. Lagena laevis Mont. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 453, pl. XVIII, 7, 7a. 1887. Lagena laevis Mont. HÄUSLER, Lag. schweiz. Juraf., Neues Jahrb., Bd. I, S. 181, Taf. IV, 31—49. 1903. Lagena laeris MoNT. ScHicK, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 149, Taf. VT, 5, 6. Montacu p. 524, Nr. 11: »Serpula (Lagena) laevis ovalis Warx. Min. Shells Fig. 9. The smooth oval Flask Wormshell: the colour bluishwhite, very transparent like glass. From Sandwich, very rare.« Die kleinste Foraminifere: sehr zarte, kugelige Schalen mit kürzerem oder längerem Hals; bei manchen ist die Schale etwas rauh, doch nicht so, daß man sie zu Lagena aspera Reuss stellen könnte. Diese Formen sind wohl durch Schalenbruch der Nodosarinen entstanden (RuumgtLer, Entw. natürl. Syst. S. 76). Bei uns findet sich Zagena laevis hauptsächlich im Lias $? und £. In den übrigen Schichten ist sie selten In der Schweiz in allen Schichten der Juraformation. In Frankreich in den Margaritatusschichten. In England in der Planorbis- und Bucklandizone. Fig. 206 Länge 0,24 mm Breite 0,15 mm aus 58a ($ Ofterdingen). » 207° ° » 019mm » 0,11 mm aus 58b ($ Ofterdingen). » 208 » 016 mm » 0,09 mm aus 58a (ß Ofterdingen). » 209 » 0412 mm » 0,04 mm aus 87b (£ Birkle). Im CHALLENGER aufgeführt (p. 455, pl. LVI 7—14, 30) als »simplest type of hyaline Foraminifera«, lebt in einer Tiefe bis zu 4600 m. Lagena globosa Moxtasu (Fig. 210). 1803. Lagena globosa MontaGu. Testac. Brit., p. 523, No. 10. 1881. Lagenula liasica HÄUSLER. Aargauer Jurakalke, S. 16, Taf. II, 16. Lagenula pupoides HÄUSLER. Aargauer Jurakalke, S. 16, Taf. II, 18. 1887. Lagena globosa Mont. HÄUSLER, Lag. schweiz. Juraf., Neues Jahrb., Bd. I, S. 181, Taf. IV, 1—18. MoxtAcu p. 523, Nr. 10: »Serpula (Lagena) laevis globosa. Wauk. Min. Shells F. 8. The smooth round Flask Wormshell: the colour white and transparent. From Sandwich; very rare. This seems to differ from the last in being destitute of striae, and in the mouth not being leng- thened, but terminating in a small round aperture; and is rather less.« Palaeontographica. Bd. LV. 10 A Hiuszer S. 181: »Die typische Lugena globosa ist. annähernd kugelig, außen glatt und besitzt eine einfache kreisrunde Mündung. Von dieser Form sind jedoch zahlreiche Abweichungen denkbar, die sich auch meist neben der Stammform beobachten lassen. « Ich habe nur dies eine Exemplar im Lias © gefunden, ich glaube jedoch, daß sie nicht so selten ist, wie es scheint, da sie nur wegen ihrer Kleinheit sehr leicht entgeht. In der Schweiz in den Bänken der Gryphaea arcuata der Schambelen. Fig. 210 Länge 0,09 mm Breite 0,06 mm aus 87 b (£ Birkle). Lebt in unseren Meeren (ÖHALLENGER p. 452, pl. LVI 1,2,3) in einer Tiefe von 1—3638 m. Lagena ovata Trroueu (Fig. 211 u. 212). 1858. Lagena ovata TERQ. Rech. For. Lias I. M&m.. p. 26, pl. I, 2a—c. 1862. Lagena ovata TERQ. Rech. For. Lias I. Mö&m., p. 43u, pl. V, 3a—e. 1875. Lugena ovata TERQ. TERQ. et BERTH, Et. mier. Mm. s. g. Fr., p. 12, pl. I, 2a—d. 1876. Lagena ovala TERQ. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 454, pl. XVIII, 10. TErouEMm p. 26: »Coquille incomplete, ovale, comprimee, arrondie sur les cötes, irreguliere et obtuse en arriere.» Diese Formen zeichnen sich vor den übrigen Lageninen durch ihre Größe aus. Ich glaube, daß sie durch fortgesetzte Reduktion aus den Nodosarien entstanden sind und somit das Endglied der Reihe Nodosaria-Glandulina-Lagena bilden. Eine andere Möglichkeit wäre, sie zu: 1875. Polymorphina simplex Terg. Trro--et Berrn., Et. mier. Mem. s. g. Fr. p. 66, pl. V 17a-d zu stellen: »Coquille ä test cristallin, translucide et vide, ou parfois en moule de sulfure de fer, formee d’une seule loge; assez commun. « Lagena ovata in Frankreich in den Margaritatusschichten, in England: Zone of An. planorbis. Fig. 211 Länge 0,57 mm Breite 0,24 mm aus 90b (£ Reutlingen). » 212 » 057” mm » 0,24 mm aus 65b (# Endingen). Lagena bicamerata Joxss (Fig. 213—215). 1874. Lagena vulgaris Wırn. Var. bicamerata Jones, Rec. forms of Lagenae. Trans. Linn. Soc. XXX, p. 65, pl. XIX, 60—62. 1887. Lagena oder Nodosaria HÄUSLER. Lag. schweiz. Juraf., Neues Jahrb., Bd. TI, S. 187, Taf. V, 19—39. Jones p. 65: »Lagena vulgaris WWILLIANSON var. bicamerata (Fig. 60—62). Shell consisting of two chambers, the primordial one being more or less globular, and sometimes compressed. The second chamber encloses the anterior portion of the primordial one, into which the latter opens by a very ‚sessile‘ and wide central aperture. This orificee, howewer, may be provided with a short lipped neck. The second chamber is generally very large and flask-shaped or globose, the walls being sometimes very bulging and produced at the anterior end into a long, central, more or less slender stolon tube. The aperture is sometimes dentate, or is encircled by a smooth lip, the outer margin of which in occasionally ‚scalloped‘. The double-chambered forms might possibly, at first sight, be regarded as belonging rather to the Nodosarice than the Lagenae,; but from a careful exammation of the forms which have come under my own observation, I am inclined to consider them true varietal forms of Lagena.« Die Formen bei Jones sehen allerdings ziemlich anders aus. Doch ist in Betracht zu ziehen, daß dieselben rezent sind. Der Hauptunterschied besteht darın, daß bei jenen die erste Kammer nur wie ein Anhängsel der zweiten aussieht, während sie bei uns viel größer ist als die zweite. Nebenstehende Figuren sind die Abbildungen 61 und 62 bei Joses. Meine Fig. 214 ist vielleicht mit der Fig. 61 von Jones in Zusammenhang zu bringen. Sie hat an der ersten Kammer dieselbe Spitze. Fig. 213 und 215 ist dasselbe Exemplar bei durch- fallendem und bei auffallendem Licht. Es ist gerippt und kann wohl mit Fig. 62 bei Joxes verglichen werden. Ich fand nur diese Exemplare, beide im Lias ß. Fig. 6. Lagena Fig. 213 Länge 0,51 mm Breite 0,26 mm aus 51 b ($ Hüttlingen). Fig. 7. bicamerata » 214 » 042 mm » 0,15 mm aus 48h (£ Ellwangen). gene JONES (Fir. 61). 6 : , bicamerala Im CHALLENGER sind diese Formen nicht erwähnt. Jones (fir. 62). 3. Unterfamilie: Cristellarinae (Fig. 216—325). Kammerreihe um eine kurze Achse spiral aufgerollt; öfters in gerades Wachstum übergehend. Unter diesem Namen ist verschiedenes vereinigt: die seitherige Gattung Planularia Defr., die einen spiralförmigen Anfang hat oder wenigstens eine Anlage zur Spiralbildung zeigt und derjenige Teil der Gattung Marginulina D’OrB., der keinen runden, sondern einen flachen Querschnitt und einen spiral- förmigen Anfang. besitzt. Bei allen diesen Formen ist das Bestreben vorhanden, sich vollständig auf- zurollen, um den Gefahren mehr Widerstand leisten zu können. Flabellina rugosa n’Orsıeny (Fig. 216—222). 1840. Flabellina rugosa D'ÜRB. Mem. For. craie blanche bass. Paris. M&m. soe. g6ol. France, T. IV, p. 23, pl. IT, 4, 5, 7. 1860. Flabellina rugosa D'ORB. P.a. J., Foss. For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 454, pl. XIX, 20, 21. 1863. Flabellina Deslongchampsi TERQ. Rech. For. Lias III. M&m., p. 216, pl. X, 13. Flabellina obligqua TERQ. Rech. For. Lias III. Mem,, p. 217, pl. X, 15. Flabellina inaequilateralis TERQ. Rech. For. Lias III. M&m., p. 218, pl. X, 16. 1865—66. Flabellina rugosa D’ORB. BRADy, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soe., vol. XIII, p. 113, pl. III, 44—46. 1870. Flabellina liasica K. u. Z. For. schweiz. Jura, S. 11, Taf. 1, 10 (Jurensismergel). 1876. Flabellina rugosa D'ORB. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 467, pl. XIX, 19. 1903. Flabellina rugosa D’ORB. ScHIck, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 155, Taf. VI, 19. D’ÖRBIGNY pP. 23: »Coquille adulte, tres comprimee egalement sur salongueur, tres plane, representant un rhomboide tres regulier, couverte partout de granulations inegales, comme rugueuses; anguleuse & ses extremites, un peu obtuse en arriere. Loges tres nombreuses, tres etroites, en chevrons renvers6s, a angles un peu aigus, toutes marquses sur leurs sutures d’une crete saillante venant former un demi- cercle en avant du sommet de chaque loge. Ouverture petite. Dans le jeune äge, chaque coquille a un tour de spire, compose de loges marginees ä l’exterieur par une cöte elevee; de plus, tout le pourtour est borde d’une autre erete independante,« Wie bei keiner andern Art ist hier ein sehr weiter Spielraum gelassen, indem überall in der Literatur ohne Bedenken alle diejenigen Formen hier untergebracht werden, welche anfangs spiralig, später frondieularienähnlich ausgebildet sind. Würde man strenger verfahren, könnte man aus vorliegen- den Abbildungen 3 Arten machen. Fig. 218, 221 und 222 entsprechen den Abbildungen n’Orsıcny's, Fig. 218 und 219 denen von PARKER und Joxzs und denen von Terouen. Fig. 218, 219, 221 und 222 finden sich bei Brapy, Fig. 221 und 222 bei Küsuer und Zwineuı, während Fig. 217 bei Tarz a. Braxe zu finden ist. Fig. 216 und 220 fand ich nirgends abgebildet. Interessant ist, zu beobachten, daß sich das Mittelglied zwischen Frondieularia und Cristelluria in allen möglichen Schichten wieder findet. Daraus zieht RmumgLer den Schluß, daß eine solche Ent- wicklung nicht nur einmal vor sich geht, sondern daß so einfache Organismen wie die T'halamophoren auf äußere Einflüsse hin oftmals in derselben Weise geantwortet haben. Was die Form anbetrifft, so ist darüber dasselbe zu sagen, wie bei der Reihe Nubeeularia-Ophthalmidium-Spiroloculina, daß die Zwischen- form mit den neuen Eigenschaften beginnt und im Alter in die früheren zurückfällt. Um dies zu er- klären, behauptet RuumsLür, das biogenetische Grundgesetz gelte für die meisten Thalamophoren nicht. Dagegen wenden sich Eımzr und Fıckerr S. 582: »Das biogenetische Gesetz bedeutet die Vererbung von Eigenschaften der Vorfahren in der individuellen Entwicklung und kann also nicht umgekehrt werden. Es handelt sich in allen genannten Fällen vielmehr offenbar um eine Umkehr der Entwicklungsrichtung, Epistrephogenesis, bei welcher das biogenetische Gesetz vollkommen in Kraft bleibt.« Flabellina rugosa D’Ore. findet sich bei uns hauptsächlich im Lias £, im übrigen Lias ist sie sehr selten. In der Schweiz im Lias £ von Betznau, Kanton Aargau. In Frankreich: assise ä& Am. Davoei,; fort rare, und assise @ Am. margaritatus,; fort rare. In England: clays probably of Upper Triassie age; Zones of Am. planorbis (2 exs.); Am. Buck- landi (1 exs.); Leptaena bed und Upper Cephalopoda Bed (L). Fig. 216 Länge 0,74 mm Breite 0,28 mm aus 3la (a Trossingen). » 217 » 04 mm » 0,21 mm aus 89a (£ Holzmaden). » 218 » 064mm » 0,28 mm aus 90b (£ Reutlingen). » 219 » 072 mm » 027 mm ans 90e (£ Reutlingen). » 20 » 085 mm » 0,24 mm aus 89a (£ Holzmaden). » 221 » 0,79 mm » 0,41 mm aus 90b (£ Reutlingen). » 22 » 072mm » 0,31 mm aus 90b (£ Reutlingen). Flabellina ıst rezent noch nicht gefunden; stirbt im Tertiär aus. Cristellaria nuda Trrourm (Fig. 223 u. 224). 1866. Marginulina nuda TERQ. Rech. For. Lias V. Mem., p. 429, pl. XVII, 8. 1865—66. Planularia cornucopiae BRapyv. On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soc., vol. XIII, p. 110, pl. II, 28. ; 1869. Oristellaria pauperata (?) P. a. J. GÜNBEL, For. u. Ostr. v. St. Cassian u. Raibl., Jahrb. k. k. geol. Reichsanst., 19. Bd., H. 1, S. 182, Taf. VI, 29, 30. 1884. Marginulina inconstans SCHWAG. DEECKE, For. Steph. Humphr. Abh. geol. Spezialkarte v. Elsass-Lothr., Bd. IV, H.1, 8. 36, Taf. II, 4, 4a. Ber Vielleicht gehört noch hieher: 1854. Oristellaria Listi Born. Lias um Göttingen, S. 40, Taf. IV, 28a—e. Terouem p. 429: »Goquille allongee, lisse, comprimee, recourbee en arriere, droite en avant, formee de loges nombreuses, non saillantes sur le ventre et sur le cötes, la premiere spherique, les 4 suivantes quadrangulaires, obliques, planes, les deux suivantes triangulaires et les dernieres obliques, regulieres, sensiblement &gales et saillantes sur le dos.« Bei meinen Formen sind die Kammern alle gleich angeordnet. Fig. 224 ist etwas verkümmert. Ich halte Cröstellaria nuda für eine der wenigen Formen, welche sich bei uns als Reste der Trias ein- gefunden haben; sie hat sehr viel Ähnlichkeit mit der allerdings nicht ganz richtig benannten Oristellaria pauperata (?) P. a. J. Güngen aus den Raibler Schichten. Es ist interessant, daß sie sich bis jetzt nur im Psilonotenton von Buoch bei Winnenden gefunden hat und das französische Exemplar von Thoisy- la-Berchere (lias inferieur, assise a Am. planorbis; fort rare) stammt. Fig. 223 Länge 0,66 mm Breite 0,36 mm aus 14a (« Buoch). » 224 » 044 mm » 0,19 mm aus 14a (« Buoch). Cristellaria mutabilis CorsuerL (Fig. 225—227). 1848. Marginulina mulabilis CORNUEL. Descr. nouy. foss. mier. M&m. soe. geol. Fr., II. ser., III. tome, p. 252, pl. I, 26—29. 1888. Cristellaria gryphaea K. u Z. DREYER, Beitr. z. Kenntn. d. Fer. v. gr. Seeberg b. Gotha, $. 498, Taf. X, 1, 2. CORNUEL p. 252: »Coquille oblongue, lisse, obtuse et courbe en arriere, acuminde et tronquee obliquement en avant; moins large et moins &paisse que dans l’espece precedente; Epaisseur augmentant jusqu ’au tiers ou & la moitie de la longueur, et diminuant ensuite jusqu ’ä la derniere loge. Sutures peu profondes pour les premieres loges, et assez profondes pour les dernieres, peu ou point marquees sur la partie carenale. Loges obliques, separees par d’epaisses cloisons. Ouverture ronde, placee au sommet d’un prolongement de la derniere loge.« Die Abbildungen stimmen überein, nur daß bei Corvver’s Formen die Scheidewände dicker sind. Diese Art COristellaria gryphaeca K. und Z. zu benennen, ist deshalb unmöglich, weil letztere eine kleine Spirale besitzt, welche von allen Kammern mit Ausnahme der letzten berührt wird. Bei uns hauptsächlich im Lias £. In Norddeutschland im mittleren Lias bei Gotha. Fig. 225 Länge 0,54 mm Breite 0,24 mm aus 56a ($ Trinkbach). » 226 » 059mm » 0,31 mm aus 65h (# Endingen). » 27 » 067 mm » 0,28 mm aus 56a ($ Trinkbach). Cristellaria carinato-costata Drrcre£ (Fig. 223—230). 1884, Cristellaria carinato-costata DEECKE. For. Steph. Humphr. Abh. z. geol. Spezialkarte v. Elsass-Lothr., Bd. IV H.1, 8.43, Taf. II, 5, 5a. DeEEckE S. 43: »Das seitlich zusammengepreßte Gehäuse ist in seinem unteren Teil nach innen eingebogen oder schwach eingerollt und läßt alle Kammern deutlich erkennen. Die Kammernähte sind -erhaben und erscheinen als grobe scharfe Rippen. Auf der Externseite verläuft ein schneidender Kiel von der Embryonalkammer bis zur Mündung, welche auf der äußersten Spitze der etwas ausgezogenen letzten Kammer steht. Je nach Beschaffenheit der Innenfläche lassen sich leicht 2 Varietäten unter- scheiden: 1. Die Innenseite ohne Kiel. Die Kammern sind frei und runden sich ab; die Rippen springen auf die Innenfläche vor und vereinigen sich von beiden Seiten. 2. Die Innenseite mit Kiel. Die Suturen sind flacher, die Kammern verschmelzen innen ohne Einkerbungen und die Rippen setzen am Innenkiele ab.« Da die Abbildungen sehr gut übereinstimmen, sah ich mich genötigt, einen Namen aus dem Dogger auf diese Formen anzuwenden. Aus dem Lias käme höchstens in Betracht: 1803. Oristellaria crepidula F. u. M. Test. mier. S. 107, Tab. 19, Fie. g;, h, i. {=} 1854. Cristellaria protracia Born. Lias um Gött. $. 39, Tab. IV, 27a, b 1863. Oristellaria normanniae '|ERQ. Rech. For. Lias III. Mem. p. 206, pl. IX, 2l a, b, die aber alle nur entfernte Ähnlichkeit haben. Es ist dies meines Wissens die einzige liasische Form mit strahligem Mundsaum; nicht häufig, fast nur im Lias £. Fig. 228 Länge 0,62 mm Breite 0,55 mm aus 65b (ß Endingen). » 29 » 084mm » 0,31 mm aus 64a ($ Endingen). » 230 > 1,00 mm » 0,34 mm aus 63b (£ Endingen). Cristellaria pauperata Pırker a. Joxus (Fig. 231— 238). 1860. Planularia pauperata P. a. J. Foss. For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 454, pl. XX, 39. 1865—66. Planularia pauperuta P.a. J. Brapy, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soe., vol. XIII, p. 110, pl. II, 24—26. 1876. Cristellaria pauperata P. a. J. TATE a. BLARE, The Yorksh. Lias, p. 465, pl. XIX, 12. 1888. Cristellaria protracta BORN. DREYER, Beitr z. Kenntn.d. For. v. gr. Seeberg b. Gotha, S.499, Taf. X, 4—9 (teilweise). 1903. Cristellaria major BORN. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh , S. 132, Taf. IV, 11. PARKER a. Jonzs p. 454: »Planularia pauperata is here indicated as a variety not previously recognized. It is a minute, subtriangular, flattened shell, consisting of six chambers, four of which are transversely broad; the two others (the oldest) are subglobular, and resemble the early cells of a Nodosaria. The shell is smooth, the septa are gently curved and sulcate; the aperture is distinetly marginal and produced. This is one of the simplest forms of the Cristellarian type. Although very minute, about "/oo in. in diam., it elosely assimilates in outline to the large Planularian Cristellariae of the Subapennine tertiaries, which sometimes attain to !/ıe in. in diam.« Fig. 236 entspricht vollständig der Abbildung bei Pırkkr und Jones, nur 1 Kammer hat sie mehr. Fig. 232 hat sehr viel Ähnlichkeit mit der Abbildung bei Brapy. Fig. 234 rechnet Dreyer zu Orist. protracta Born., ich glaube jedoch, daß sie mit mehr Recht hieher zu stellen ist. Fig. 235 und 238 haben einen breiten Kielsaum, worauf ich jedoch nicht viel Wert lege. Die typische Planularia pauperata P. a. J. findet sich bei uns erst im Lias £. Teroevzm hat sie aus dem Dogger beschrieben, wenn man nicht Cristellaria simplex Tero. Rech. For. Lias III Mem. p. 203. pl. IX 15a, b hieher stellen will. Die Form aus dem Dogger ist: 1869. Crist, primordialis Tero. Rech. For. syst. oolith. II Mem. p. 166, pl. IX 1—10. In England: clays probably of Upper Triassie age und fast in allen Schichten des Lias. Fig. 231 Länge 1,14 mm Breite 0,70 mm aus 89a ({ Holzmaden). » 232 » 049) mm » 0,47 mm aus 89a (© Holzmaden). » 233 >» 07 mm » 0,41 mm aus 89a ({ Holzmaden). » 234 » 042 mm » 0,19 mm aus 52 (ß# Dewangen). 22357 757:0295mm » 0,14 mm aus 8Sb (£ St. Gotthardt). » 236 » 0,37 mm » 0,24 mm aus 87a (£ Birkle). » 237» 059mm » 0,35 mm aus 90d (Ü Reutlingen). 233 » 051mm » 023 mm aus 78 (6 Filsbett). Im CHALLENGER ist sie unter den Synonymen für Cristellaria lata Cornurs aufgezählt (CHALLENGER p. 539, pl. LXVIII 18a, b), welche in 400 m Tiefe gefunden wurde. Cristellaria protracta Bornemann (Fig. 239— 243). 1854. Cristellaria protracta BorRN. Lias um Göttingen, S. 39, Taf. IV, 27. 1866. Cristellaria ligata TERQ. Rech. For. Lias VI. Mem., p. 514, pl. XXII, 1a, b. 1875. Cristellaria impressa TERQ et BERTH. Et. mier. M&m. s g Fr., p. 46, 47, pl. 1V, 3—7 (teilweise). 1888. Cristellaria protracta BORN. DREYER, Beitr. z. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg bei Gotha, S. 499, Taf. X, 4—9. BornemAnn 8.39: »Gehäuse lang, gerade, sehr zusammengedrückt, oben schief zugespitzt, glatt. An der Basis nicht eingerollt. Zehn ebene Kammern. Nähte gegen den Rücken kaum zurückgekrümmt. Bei meinen Abbildungen stehen die Kammerscheidewände etwas zu schief, erfüllen jedoch die Hauptbedingung, daß eine Spirale fehlt. Fig. 240 hat Dreyer ebenfalls zu protracta gestellt, obgleich sie verschieden ist, sie stellt wohl ein Jugendstadium dar. Protracta ist mit carinato-costata DEECKE sehr nahe verwandt. Bei uns in allen Schichten des Lias; nicht häufig. In Norddeutschland im y von Gött. (sehr selten), im mittleren Lias bei Gotha. In Frankreich: assise a gryphees arquees; assez rare und Margaritatusschichten. Fig. 239 Länge 0,51 mm Breite 0,19 mm aus 55a (£ Filsbett). » 240 » 0,20 mm >» 0,08 mm aus 87b (£ Birkle). » 241 » 0,99 mm » 0,335 mm aus 57 (ß Enzenhardt). » 242 » 070 mm » 0,18 mm aus 90d (£ Reutlingen). » 2435 » 077 mm » 0,19 mm aus 61 (8 Reutlingen). Cristellaria crepidula Fiıc#ter u. Mor (Fig. 244—248). 1803. Nautilus crepidula F.u. M. Test. Mier., S. 107, Tab. 19, Fig. g, h, i. 1854. Oristellaria protracta BoRN. Lias um Göttingen, S. 39, Tab. IV, 27a, b. 1866. Oristellaria filosa TErQ. Rech. For. Lias VI. M&m., p. 517, pl. XXII, 8. 1888. Cristellaria lata CoRN. DREYER, Beitr. z. Kenntn. d. For. d. mittl. Lias, v. gr. Seeb. b. Gotha, S. 500, Taf. X, 10—11. 1903. Oristellaria erepidula F. u. M. Schick, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 130, Taf. IV, 8. Fichten und Mor S. 107: »Die Schale ist schnirkelförmig zum Teil eingerollt, in die Länge gestreckt, ein wenig gebogen, glatt, durchsichtig, zusammengedrückt, oder mit wenig erhöhten Seiten; der Rücken ist stumpf; die 12—13 sichtbaren Glieder sind flach, ausgenommen das letzte, das sich etwas erhebt; die Scheidewände sind vorwärts seicht gewölbt und laufen strahlig aus dem gemeinsamen Mittel- punkt, nur 2 bis drei der letzten ausgenommen, die kaum merklich ausschweifen.« u oe Unter dem Namen crepidula finden sich in der Literatur manche falsche Abbildungen, wie z. B. bei Tarz a. BLarE: Oristellaria acuminata Terg. u. a. Fig. 246 paßt am besten zu der von FicnreL und Movr. Aus Fig. 248 ließe sich eine Varietät abtrennen, da dieselbe von der Mündung aus ein Bündel feiner Rippen über die letzten zwei Kammern ausgebildet hat. Sie ist die Übergangsform zu Oristellaria crepidula F. u. M. v. striata. Bei uns fast in allen Schichten des Lias; nicht häufig. Nahe verwandt mit Oristellaria protracta BORNEMANN. In Norddeutschland im Lias y von Gött. und mittl. Lias bei Gotha. In Frankreich im lias moyen, assise ä Am. Davoei. Fig. 244 Länge 0,90 mm Breite 0,238 mm aus 56b (£ Trinkbach). » 2455 >» 09 mm » 0,36 mm aus 53a (8 Oberböbingen). » 246 » 115 mm » 0,42 mm aus 69b (y Dewangen). » 247 » 1,52 mm » 0,47 mm aus 65b (£ Endingen). » 248 » 1,56 mm » 0,49 mm aus 74h (y Trossingen). COristellaria crepidula findet sich auch noch heute (ÜHALLENGER p. 542, pl. LXVII 19, 20) in seichtem Wasser von 73—712 m Tiefe. Cristellaria major Bornemann (Fig. 249 u. 250). 1854. Cristellaria major BoRN. Lias um Göttingen, S. 40, Taf. IV, 31a, b. 1875. Cristellaria impressa TERQ. et BERTH. Et. mier. Mem. s. geol. Fr., p. 46, 47, pl. IJV, 3—7 (teilweise). 1876. Cristellaria major Born. TATE a. BLAkE, The Yorkshire Lias, p. 455, pl. XIX, 15. 1888. Cristellaria major BORN. DREYER, Beitr. Kenntn. For. gr. Seeberg b. Gotha, S. 498, Taf. X, 3. BoRNEMANN S. 40: »Gehäuse lang eiförmig, sehr stark zusammengedrückt (die spätern Kammern stärker als die frühern), an der Basis etwas gekrümmt, aber ohne Spira, mit stumpfem Rücken, glatt. Zehn bis elf sehr enge, gebogene Kammern. Die Nähte sind unten einfach gebogen, die der spätern Kammern vorn gerade und gegen den Rücken hin etwas umgehogen.« Fig. 250 hat sehr große Ähnlichkeit mit Borwemanv’s Abbildung, bei welcher die Mundöffnung abgebrochen, so daß die letzte Kammer nur zur Hälfte sichtbar ist. Bei Fig. 249 paßt der ältere Teil ebenfalls hiezu, nur fehlt dem ganzen die Biegung. Man könnte sie deshalb vielleicht zu protracta stellen. Bei uns eigentlich nur im Lias £; selten. In Norddeutschland im y von Gött. und mittleren Lias bei Gotha. In Frankreich in den Magaritatusschichten; sehr häufig. In England: Zones of Am. planorbis, angulatus (3 exs.), Bucklandi (4 exs.), oxynotus (2 exs.), armatus. Fig. 249 Länge 0,62 mm Breite 0,23 mm aus 51b (# Hüttlingen). » 50 » 057mm .» . 0,23 mm aus 48d (# Ellwangen). Cristellaria inaequistriata Trrouem (Fig. 251—254). 1863. Marginulina inaequistriata TERQ. Rech. For. Lias III. M&m., p. 191, pl. VIII, 15a —t. Terourm p. 191: »Coquille allongee, comprimee, projetee en avant, droite ou plus ou meins conique, ornee de stries longitudinales regulieres ou parfois diehotomes et irr&gulieres, plus ou moins recourbee en arriere et ornde de stries obliques, simples, moims nombreuses qu "en avant et ne coincidant Sale pas avec les stries longitudinales, base carenee, plus ou moins en crosse, ou simplement marquee par un pli ou par deux plis; formee de loges nombreuses, non visibles dans la erosse, regulierement obliques, parfois inögales, saillie sur le dos, un peu pro@minentes sur les cötes et en dents de scie sur le ventre; la derniere arrondie en avant et excavee sur le dos.« Bei dieser Form kann man schwanken, ob sie zu Marginulina oder zu Oristellaria gehört. Ich habe nur darum das letztere vorgezogen, weil sie einen sehr flachen Querschnitt hat. Sie ist zweifellos ver- wandt mit Marginulina costata Barsch (Fig. 177—184). Ebenso ist sie mit der folgenden (Cristellaria arietis sp. n.) verwandt, die nur eine viel breitere Varietät darstellt. Diese Verwandtschaftsreihe: costata- inaeqwistriata-arietis ist interessant, da sie nur im Arietenhorizont zu finden ist. Meine Abbildungen stimmen vollständig mit denen von Terouzm überein. Das Lager ist eben- falls dasselbe: bei uns im Arietenton; ziemlich häufig, in Frankreich, lias imferieur, assise ä gryphees arquees, tres commun. Fig. 251 Länge 1,56 mm Breite 0,44 mm aus 43h (« Bebenhausen). » 252 » 117mm » 0,34 mm aus 43a (« Bebenhausen). » 253 » 099 mm » 0,44 mm aus 43a (@ Bebenhausen). » 254 » 0,62 mm » 0,41 mm aus 43a (« Bebenhausen). Cristellaria arietis sp. n. (Fig. 255—260). Gehäuse sehr flach, unten eine Spirale, über welche die nächsten Kammern hinwegwachsen, letztere sehr niedrie und ziemlich schief. Die ganze Schale ist mit feinen Rippen bedeckt, von denen die meisten dichotom sind. Diese Formen fand ich ziemlich häufig nur im Arietenton und sie sind bisher aus keiner andern Schicht bekannt, wie überhaupt der untere Lias noch manche interessante Form be- herbergen mag. Auffallend ist, daß hauptsächlich hier die gerippten Formen eine so bedeutende Rolle spielen und zwar ganz übereinstimmend mit unseren Verhältnissen auch in Frankreich, obgleich man sich bei uns das Arietenmeer als ruhige und daher für die Fauna gefahrlose See vorstellt. Es scheint, daß diese Formen aus anderen unruhigeren Gegenden stammen. Der Arietenhorizont hat eine ganz spezifische Mikrofauna, die vorher und nachher nur in Spuren zu finden ist. Fig. 260 stammt als einziges Exemplar aus dem Angulatenhorizont. Es ist fast nur ein Schwefel- kieskern, da die Schale nur an ganz wenig Stellen erhalten ist. Man kann darauf Spuren von Längs- rippen entdecken, weshalb ich sie vorläufig hier unterbringe. Fig. 255 Länge 1,51 mm Breite 0,66 mm aus 35a (a Hattenhofen). » 256 » 1,48 mm » 0,54 mm aus 35b (« Hattenhofen). » 257 » 1,23 mm » 0,52 mm aus 43a («a Bebenhausen). » 258 » 082 mm » 0,66 mm aus 35b (« Hattenhofen). >» ae 1,81 mm >» 0,54 mm aus 35b (« Hattenhofen) 22fach. » 260 » 1,33 mm » 0,51 mm aus 24b («a Vaihingen a. F.). Cristellaria crepidula F. u. M. var. convoluta sp. n. (Fig. 261— 264). Solche Formen fand ich nirgends abgebildet. Ganz ähnliche bildet Dreyer ab unter dem Namen Oristellaria lata Corn. Diese Benennung ist insofern unrichtig, als CornuzL unter Marginulina lata eine Form Palaeontographica. Bd. LV. ıl Ze NONE ohne Spirale abbildet (M&m. soc. ge&ol. France p. 252, pl. I, 34—37). Im CuauvuenGer (p. 542, pl. LXVII 17, 19, 20, pl. LXVIH 1, 2) sind Formen mit ganz ähnlicher Spirale als Cristellaria erepidula F. und M. bezeichnet. Da jedoch Nautilus crepidula F. und M. nie eine so ausgesprochene Spirale besitzt und die Kammern nie darüber hinwegreichen, habe ich sie als Varietät abtrennen müssen. Sie findet sich fast in allen Schichten und scheint auf den Lias beschränkt zu sein; nirgends häufig. Fig. 261 Länge 1,15 mm Breite 0,31 mm aus 69b (y Dewangen). » 262 » 0,54 mm » 0,41 mm aus 64a (£ Endingen). 263 » 0,59 mm » 0,42 mm aus 90b (£ Reutlingen). » 264 » 082 mm » 0,54 mm aus 63b (# Endingen). Cristellaria crepidula F. u. M. var. striata sp. n. (Fig. 265 —268). Die Form hat viel Ähnlichkeit mit Oristellaria arietis sp. n., nur sind die Rippen viel feiner und regelmäßiger angeordnet, auch die ganze Kammeranlage ist regelmäßiger. Andererseits ist eine Ähn- lichkeit mit Cristellaria crepidula F. u. M. nicht zu verkennen. Ich betrachte sie als gerippte Varietät der letzteren, wenn auch die Spirale etwas zu sehr ausgebildet ist. Dieselbe Form hat Brapy abgebildet: 1865—66 Planularia Bronni Römer p. 110, pl. Il, 30, die aber bei Römer keine Rippen besitzt und weit mehr einer Cristellaria prima als dieser Form gleicht. Fig. 265—267 sind jedenfalls identisch ; was Fig. 268 betrifft, so weiß ich wohl, daß sie nicht hieher gehört; da ich ihr als dem einzigen Exemplar keinen neuen Namen geben wollte, habe ich sie hier aufgeführt. Bei uns selten. In England: mittlerer und oberer Lias. ‚. Fig. 265 Länge 0,77 mm Breite 0,84 mm aus 69a (y Dewangen). > 200 3 1,20 mm >» 0,44 mm aus 69a (y Dewangen). » 267 » 226 mm » 0,82 mm aus 8la (d Erzingen) 22fach. » 268 » 115 mm » 0,66 mm aus 71 (y Enzenhardt). Cristellaria cordiformis Trrourm (Fig. 269— 271). 1863. Cristellaria cordiformis TERQ. Rech. For. Lias III. Mem., p. 203, pl. IX, 14a, b. 1865—66. Cristellaria crepidula F. u. M. Brapy, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soe., vol. XIII, p. 112, pl. III, 39. 1870. Oristellaria gracilis K. u. Z. For. schweiz. Jura, S. 10, Taf. 1, 6 (Jurensismergel). 1875. Cristellaria parilis TERQ. et BERTH. Pt. mier. M&m. s. g. Fr., p. 45, pl. IV, 2a, b. 1876. Oristellaria crepidula F. u. M. Tate a. BLARE, The Yorksh. Lias, p. 466, pl. XVII, 25. 1903. Cristellaria reniformis D'ORB. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 129, Taf. IV, 7. TerguEn p. 203: »Coquille allongee, tr&s comprimee, lisse, cordiforme, forme&e de loges irr&gulieres, planes, la premiere arrondie, renflee et saillante, les suivantes plus ou moins obliques ou transversales et triangulaires, trois arquees decurrentes jusqu ’& la base, la derniere tres petite, triangulaire aigue.« Fig. 271 entspricht der Abbildung Terourn’s vollständig. Letztere besitzt noch eine kleine Kammer als Mündungskammer, welche die Spirale nicht mehr erreicht. Dies wird gewöhnlich als ein seniles Merkmal bezeichnet. Fig. 269 betrachte ich als Jugendform. Fig. 270. hat sehr viel Ähnlichkeit mit: 1846. Crist. veniformis D’Orp. For. bass. tert. Vienne p. 88, pl. II 39, 40. Als Hauptmerkmal lassen sich die langen gebogenen Kammern bezeichnen, welche die Spirale berühren müssen. Bei uns hauptsächlich im unteren Lias; nicht häufig. In der Schweiz: im Lias £ von Betznau, Kanton Aargau. In Frankreich: assise a Am. Davoei und Am. margaritatus. In England; Zones of Am. planorbis, angulatus (2 exs.), Am. Bucklandi, Am. capricornus, Am. annu- latus (S exs.), Upper Cephalopoda beds (d). Fig. 269 Länge 0,44 mm Breite 0,24 mm aus 65b (# Endingen). » 270 » 037 mm » 0,19 mm aus 57 (Enzenhardt). » 271 » 105 mm » 0,51 mm aus 64a ($ Endingen). Im CHALLENGER (p. 539, pl. LXX, 3a, b) gleicht Cristellaria reniformis v’OrB. der vorliegenden Form und lebt in 285—3895 m Tiefe. Cristellaria acuminata Terouen (Fig. 272— 274). 1863. Cristellaria acuminata TERQ. Rech. For. Lias III. Mem., p. 210, pl. X, 5. 1875. Cristellaria impressa TERQ. et BERTH, Et. mier. M&m. s. geol. Fr., p. 47, pl. IV, 5b. 1876. Cristellaria crepidula F.u. M. TATE a. BLAke, The Yorkshire Lias, p. 466, pl. XIX, 14. 1888. Cristellaria acuminata TERQ. DREYER, Beitr. z. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg bei Gotha, S. 507, Taf. XI, 28, 29. Teroven p. 210: »Coquille allong&ee, comprimee, lisse, blanche et brillante, arquee et obtuse sur le dos, enroul&e ä la base et munie d’un disque central peu saillant, formee de loges nombreuses, planes, la premiere semi-lunaire, les suivantes plus ou moins triangulaires, deux allongees, tres obliques, des- cendant jusque sur la base, la derniere tres petite, arrondie, acuminee, cloisons larges, translueides, inter- rompues par le prolongement visible dans toutes les loges.« In der Größe und Form stimmt Fig. 274 sehr genau mit der Abbildung Terouen’s überem. Das normale Aussehen ist: eine Spirale, die von allen Kammern berührt wird, darüber eine kleinere spitze Kammer als Mündungskammer. Fig. 272 hat statt der einen Schlußkammer, 2—3 kleinere, was ich für eine Anormalität halte. Bei uns in allen Schichten des Lias; nirgends häufig. In Norddeutschland im mittleren Lias v. gr. Seeberg bei Gotha. In Frankreich im lias moyen, assise a Am. Davoei; fort rare und in den Margaritatusschichten. In England: Zones of Am. planorbis, angulatus (2 exs.), Bucklandi, capricornus a. annulatus (8 exs.). Fig. 272 Länge 0,39 mm Breite 0,31 mm aus 69b (y Dewangen). » 273 » 41,07 mm » 0,56 mm aus 68b (y Pfahlheim). » 274 » 051 mm » 0,27 mm aus 8SOb (d Reutlingen). Cristellaria matutina n’Orsıcny (Fig. 275— 288). 1849. Cristellaria matutina D’ORB. Prodröme pal. I, p. 248, No. 264. 1858. Oristellaria matutina D'ORB. TERQ., Rech. For. Lias I. Mem., p. 59, pl. III, 14a—e. Cristellaria antiguata D’ORB. TERQ., Rech. For. Lias I. Me&m., p. 60, pl. III, 15. Cristellaria vetusta D'ÜRB. TERQ., Rech, For, Lias I. M&m., p. 62, pl. III, 17. 1875. Marginulina pedum 'TERQ. et BERTH. Bt. mier. M6m. s. g. Fr., p. 51, pl. IIT, 15. 1876. Oristellaria recta D'ORB. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 465, pl. XIX, 13 u. XVII, 24. 1888. Oristellaria matulina D'ORB. DREYER, Beitr. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg bei Gotha, S.509—511, Taf. XI, 35—38. 1903. Übergang von Crist. plana Reuss zu Marg. ensis Reuss. ScHick, Beitr. z. Kenntn. d. Mikrof. d. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 133, Taf. IV, 22. D’ORBIGNY p. 242, Nr. 264: »Jolie espece non carende, en large crosse, lisse, ä cellules saillantes, dont une partie est projetee. Metz.« Dieser zu kurz gehaltenen Beschreibung füge ich die Trrourm’s p. 59 hinzu: »Coquille tres allongee, droite, comprimee, lisse, munie d’une erosse carenee et d’un dos arrondi, formee de dix aA douze loges obliques non saillantes sur le dos et les cötes, renflees sur la partie ventrale, saillantes etranglees et recourbees en arriere, la derniere allongee, renflee, tres etrangl&e et acuminee.« Für Oristellaria matutina v’Ors. stelle ich folgende Definition auf: Mehr oder weniger gut ausgebildete Spirale, mit freistehenden Kammern, welche in gerader Linie aneinander gewachsen sind, d. h. die ganze Schale hat einen geraden Rücken. Mit oder ohne Kielsaum. Oristellaria matutina v’Ore. stellt, wie die folgende Crist. prima, das Anfangsstadium bei dem Auf- rollungsprozeß dieser Formen zu Cristellaria rotulata dar. Eigentlich wäre es gar nicht nötig, matutina und prima zu trennen; einen Grund dafür kann ich nur darin sehen, daß man bei der unter den einzelnen schon ziemlich großen Variabilität nicht allzuviel unter demselben Namen vereinigen will. Fig. 280, 281 und 284 haben große Ähnlichkeit mit Vaginulina legumen Linse. Ob ein Zusammen- hang zwischen Cristellarien und Vaginulinen besteht, ist nicht sicher zu sagen. Bei uns in allen Schichten ziemlich häufig mit Ausnahme von Lias e. In Norddeutschland im mittleren Lias bei Gotha. In Frankreich in den Margaritatusschichten. In England: Zones of Am. planorbis, angulatus, Bucklandi, oxynotus und capricornus. Fig. 275 Länge 1,46 mm Breite 0,46 mm aus 63b (# Endingen). » 276 » 140 mm » 0,31 mm aus 60a (8 Ofterdingen). » 277 > 1,40 mm » 0,42 mm aus 52 (8 Dewangen). 278 » 21ilmm » 0,37 mm aus 61 (# Reutlingen) 22fach. 2 1,15 mm >» 0,41 mm aus 62 (8 Endingen). » 2800 » 120 mm » 0,29 mm aus 69d (y Dewangen). 281 » 0,82 mm » 0,23 mm aus 5lb (# Hüttlingen). » 282 » 1,735 mm » 0,35 mm aus 65.c (8 Endingen). » 2853 » 057mm » 0,27 mm aus 55b (£ Filsbett). » 254 » 084mm ». 0,34 mm aus 61 (# Reutlingen). » 285 » 077 mm » 029 mm aus 49b (# Ellwangen). - > 2856 » 1868 mm » 0,51 mm aus 74a (y Trossingen) 22fach. » 2837 » 099mm » 0,33 mm aus 55b (£ Filsbett). » 238 » 099mm >» 0,42 mm aus 54a (Pf Filsbett). I de) un Cristellaria prima n’Örsıcny (Fig. 289— 305). 1849. Cristellaria prima D’ORB. Prodröme pal. I, p. 242. No. 266. 1865 —66. Marginulina ensis Reuss. BRaDy, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soe., vol. XIII, p. 109, pl. II, 23. 1866. Cristellaria prima D’ORB. TERQ., Rech. For. Lias VI. Mem., p. 513, pl. XXT, 35. 1870. Oristellaria rotundata K. u. Z. For. schweiz. Jura, S. 9, Taf. I, 5 (Posidonienschiefer). Cristelleria turbinoides K. u. Z. For. schweiz. Jura, S. 9, Taf. I, 6 (Posidonienschiefer). 1888. Cristellaria prima D’ORB. DREYER, Beitr. z. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg bei Gotha, S. 507, Taf. XI, 30—32. Cristellaria excentrica ÜORN. DREYER, ebenda, S. 511, Taf. XI, 39. 1893. Cristellaria semidirecta SELLHEIM. For. fränk. Juraform, S. 19, Fig. 11. 1898. Marginulina grandis ZWIESELE. Der Amaltheenton bei Reutl, S. 24, Fig. 1. 1903. Cristellaria prima D’ORB. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 135, Taf. IV, 16. D’ORBIGNY p. 242, Nr. 266: »Espece car&nde, comprimee, lisse, pourvue de nombreuses loges non saillantes. France, Metz.« 1858 bildet Terauem eine (ristellaria prima D’Ors. (1. Mem. p. 61, pl. IIT 16) ab, welche unserer Oristellaria rotulata Lam. vollständig entspricht. 1866 gibt Terauem eine Zeichnung wie unsere Fig. 289 und 299 als Crist. prima v’Ors. und bemerkt dazu: »Nous reproduisons la figure de cette espece dans son parfait developpement et a l’etat adulte; la base est enrouldee; l’enroulement egalement visible sur les deux cötes et la partie anterieure l&gerement arquee, l’ouverture et striee.« Wenn wir auch Trrauen’s Ansicht nicht teilen, sondern annehmen, daß die vollständig spiralige Form das ausgewachsene (oder richtiger das am weitesten entwickelte) Stadium darstellt, so geht doch daraus ebenfalls hervor, daß beide sehr nahe miteinander verwandt sind. Crist. prima v’Ore. ist wie matutina v’OrB. ein Zustand in dem Aufrollungsprozeß, dessen Ende Crist. rotulata Lam. ist. Dieses Endziel hat Fig. 300 beinahe erreicht. Der Unterschied zwischen Crist. prima und matutina ist sehr künstlich und läßt sich nicht streng durchführen. Erstere hat dieselbe Spirale und Kammerreihe, dagegen einen deut- lich gebogenen Rücken. Fig. 297 entspricht der Cristellaria excentrica GoRNUEL bei Drryer (Taf. XI 39), ein Name, der ausgezeichnet für diese Form passen würde, wenn nicht CorxveL unter diesem Namen eine typische Cristellaria prima v’Ore. abgebildet hätte (wie Fig. 289). Ich habe sie deshalb als einziges Exemplar, das ich fand, zu prima gerechnet (CorsuEu 1848. Mem. s. g. Fr. II ser. t III, pl. II 11—13). Fig. 296 stammt aus dem Ölschiefer von Dusslingen und ist wie alle Ölschieferformen verküimmert. Dreyer bezeichnet sie trotz ihrer Spirale als Crist. protracta Born. Bei uns in allen Schichten; ziemlich häufig, besonders im Lias ß. In Norddeutschland im mittleren Lias bei Gotha. In Franken im Amaltheenton bei Marloffstein. In der Schweiz im Posidonienschiefer von Betznau, Kanton Aargau. In England im ganzen Lias. Fig. 259 Länge 1,08 mm Breite 0,52 mm aus 5la (# Hüttlingen). » 03 1,00 mm » 0,52 mm aus 61 (# Reutlingen). » 291 > 1,05 mm » 0,44 mm aus 56b (2 Trinkbach). » 22 » 09 mm » 057 mm aus 73 (y Endingen). 23 » 079mm » 0,49 mm aus 61 ($ Reutlingen). Fig. 294 Länge I,ll mm Breite 0,49 mm aus 61 (ß Reutlingen). » 295 » Lil mm » 0,49 mm aus 71 (y Enzenhardt). » 296 » 052 mm >» 0,19 mm aus 46 (a Dußlingen). » 297 ° » 069 mm » 0,21 mm aus 17c («a Pfrondorf). » 298 » 1,22 mm >» 0,54 mm aus 73 (y Endingen). > O8 123 mm » 0,54 mm aus 61 (ß Reutlingen). » 500» 0,69 mm >» 0,44 mm aus 64a (ß Endingen). » 801 » 077 mm » 041 mm aus 37b (a Rüdern). » 3502» 054 mm » 0,51 mm aus 90a (£ Reutlingen). » 38068 >» 069 mm » 0,39 mm aus 43a («a Bebenhausen). » 504 » 0,70 mm » 0,42 mm aus 5la (£ Hüttlingen). Cristellaria varians Bornemann (Fig. 306— 310). 1854. Cristellaria varians BoRN. Lias um Göttingen, S. 41, Taf. IV, 32—34. 1865—66. Cristellaria acutauricularis F. u. M. Brapv, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist, Soe., vol. XIII, p. 112, pl. III, 38. 1870. Oristellaria Escheri K.u. Z. For. schweiz. Jura, S. 6, Taf. I, 14 (Turneriton). 1876. Oristellaria Bronni RÖMER. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 466, pl. XVII, 26. Cristellaria varians BORN. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 466, pl. XIX, 16. 1879. Cristellaria prima D’ORB. BERTH., For. Lias moyen Vendee. Extr. de la Rey. et Mag. d. Zool., p. 6, pl. I, 5, 6. 1888. Cristellaria varians BORN. DREYER, Beitr. z. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg bei Gotha, S. 502, Taf. X, 15—21. Cristellaria aculauricularis F. u. M. DREYER, ebenda, S 505, Taf. X, 23--27 (teilweise). 1903. Cristellaria acutauricularis F. u. M. Schick, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 129, Taf. IV, 6. BorNEMANN S. 41: »Gehäuse lang, eiförmig, gleichmäßig zusammengedrückt, an der Basis spiral gebogen, kaum involut, glatt. Rücken mehr oder weniger stumpf, zuweilen etwas gekielt. Kammern: acht bis elf, gekrümmt, eben, die späteren gewölbter. Nähte gebogen, die früheren eben, die letzten zuweilen stark eingedrückt.« Bornzmann’s Abbildungen besagen mehr als diese Beschreibung; bei Fig. 32 berühren alle Kammern die Spirale, bei Fig. 33 die letzte Kammer nicht mehr, bei Fig. 34 ist keine eigentliche Spirale mehr vorhanden und die letzten 4 Kammern sind unabhängig: von derselben wie bei meiner Fig. 309. Ich glaube daraus den Schluß ziehen zu dürfen: Zu Cristellaria varians sind alle diejenigen spiraligen Formen zu stellen, welche nicht mehr zu Crist. matutina und prima, aber auch nicht zu rotulata passen. Sie bilden offenbar das letzte Über- gangsglied zu den vollständigen Spiralen. Cristellaria varians Born. wird in der Literatur öfters mit COrist. acutaurieularis F. u. M. Test. mier. S. 102, Taf. 18, Fig. &, h, i identifiziert. Ich konnte mich nicht entschließen, diesen alten Namen beizubehalten, da bei ihr (s. nebenstehende Figur) sämtliche Kammern die Spirale berühren und die letzte eine gewölbte Mündunssfläche besitzt, eine Eigenschaft, die sich bei keiner liasischen Form findet. Fig. 307 würde am ehesten als Orist. acut- _ Fig. 8. Crist. aeutauricularig (urlcularis zu bezeichnen sein. Fig. 309 stimmt mit Crist. varians Born. bei Tarz F. u. M. a. BLaXE überein, Fig. 308 mit Fig. 33 bei Bornzmann. er Bei uns in allen Schichten des Lias, außer e; nirgends häufig. In Norddeutschland im mittleren Lias bei Gotha. In der Schweiz im Turneriton der Schambelen, Kanton Aargau. In Frankreich im lias moyen de la Vendee. In England in allen Schichten des Lias. Fig. 306 Länge 0,385 mm Breite 0,49 mm aus 60b (8 Ofterdingen). » 807 > 0,99 mm » 0,57 mm aus 79a (d Filsbett). » 808 » 0,74 mm » 0,46 mm aus 64b (# Endingen). » 309 » 049 mm » 0,18 mm aus 56a (8 Trinkbach). » SiO » 067 mm » 041 mm aus 48b (8 Ellwangen). Die Abbildung im CHALLENGER (p. 543, pl. CXIV, Fig. 17a, b) für Crist. acutaurieularis gleicht unserer varians, sie lebt in 180—5200 m Tiefe. Cristellaria rotulata Lamarck (Fig. 311—316). Es wurde früher immer unterschieden zwischen Cristellaria rotulata und ceultrata. Es ist jedoch für die liasischen Formen nicht möglich, auf Grund der Merkmale, welche von rezenten Formen ge- nommen sind, eine Trennung durchzuführen. Im CHALLENGER sind die Unterschiede folgendermaßen bezeichnet: Oristellaria rotulata LamArcK p. 547: pl. LXIX 13a, b: »Cristellaria rotulata takes precedence as the type of the simplest forms of the lenticular and involute Cristellarians. The test is biconvex, has a sharp- peripheral edge but no marginal keel, and is smooth externally.« Cristellaria eultrata Moxtrort p- 550, pl. LXX 4, 5 u. 6: »Briefly, its morphological characters are those of Orzstellaria rotulata, with addition of the marginal keel.« Da diese Unterscheidung für die liasischen Formen, welche nie einen auffallenden Kiel ausbilden, wegfällt, wollte ich trennen zwischen evoluten und inmvoluten Formen. Es wäre dann Fig. 311 u. 312 eine Art und Fig. 313 und 316 eine Art geworden, wenn nicht ebensoviele halbevolute Formen wie Fig. 314 und 315 dazwischen ständen. So habe ich mich entschlossen, alle vollständigen kreisrunden Spiralen, ob evolut oder involut, ob gekielt oder ungekielt, zusammenzufassen. Auf welch schwachen Füßen die Einteilung in rotulata und cultrata überhaupt steht, zeigen die Originale, weshalb ich die Trennung aus historischen Gründen wenigstens theoretisch durchführen möchte. 1804. Lenticulites rotulata Lam. Ann. du Museum, vol. V, p. 188, No. 3. — Abbildung 1806 ebenda, vol. VIII, pl. 62 (XIV), Fig. 11. 1822. Lenticulites rotulata Lam. Hist. nat. an. s. vertebres, Tome VII, p. 620, No. 3. 1832. Lenticulites rotulata Lam. Enc. meth. Hist. nat. vers., Tome III, pl. 466, Fig. 5. 1854. Robulina Gottingensis BORN. Lias um Göttingen, S. 43, Taf. IV, 40, 41. Robulina nautiloides Born. Lias um Göttingen, S. 43, Taf. IV, 42. 1858. Cristellaria prima D’ORB. TERQ., Rech. For. Lias I, M&m., p. 61, pl. III, 16. 1860. Cristellaria rotulata Lam. P. u. J., Foss. For. Chell. Quart. Journ., vol. XVI, p. 452, pl. XX, 42, 43. 1865—66. Cristellaria rotulata Lam. Brapy, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soe., vol. XIII, .p- 117, pl. III, 36. 1876. Cristellaria rotulata Lam. DREYER, Beitr. z. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg: bei Gotha, S. 513, Taf. XI, 41—47. 1893. Cristellaria Blankenhorni SeLuHemm. Beitr. For. fränk. Juraf., S. 21, Fig. 13. 1903. Cristellaria votulata Lam. ScHick, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 126, Taf. ING) 1804. Lamarex p. 188, Nr. 3: »Lentieulites (rotulata) orbieulata; margine acuto, diseis utrinque gibbulosis. n. L.n. Meudon. Tres petite coquille qui n’a que 2 millimetres de largeur, et qui ressemble ä une petite roue pleine, tranchante sur les bords et renfl6e des deux cötös aux centres. Elleest obscur&ment marquee de rayons courbes, qui vont du centre de ehaque Eig.'9. x N h n o 0 Lentieulites face A la eirconference. Ce dernier tour de la spirale s’avance de beaucoup sur l’avant-dernier. « rotulata Nebenstehende Abbildung ist die Lamaror’s. LAMARCK. Cristellaria cultrata MonTtrorr. 1808. Robulus cultratus Monte. Conchyl. Syst., vol. I, p. 214, 54. genre. 1803. Nautilus calcar F.u. M. Testac. Microsk., p. 78, Tab. 13, Fig. e, f, o. 1858. Cristellaria vustica D’/ORB. TERQ., Rech. For. Lias I. Möm., p. 63, pl. III, 19a, b. 1865—66. Cristellaria cultvata Montr. Brapy, On the Middle a. Upper Lias, Repr. Proc. Arch. a Nat. Hist. Soe. vol. XIII, p. 111, pl. III, 37. 1870. Cristellaria rotalina K. u. Z. For. schweiz. Jura, S. 10, Taf. I, 3 (Jurensismergel). 1881. Robulima liasica HÄUSLER. Aargauer Jurakalke, 8. 19, Taf. II, 6. 1893. Cristellaria Oebbeckei SELLHEIM. Beitr. For. fränk. Juraf., S. 20, Fig. 12. 1903. Cristellaria cultrata MONTFORT. ScHick, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 197, Taf. IV, 2. MonrtrortT p. 214: »Offrant de nouveau ä l’exterieur presque les me&mes formes que les nautiles et les angulithes, le robule tranchant (KRobulus eultratus) est encore carende; mais independamment de cette carene tranchante, ce genre est d’autant plus singulier, qu ’au lieu du siphon il montre ä l’angle exterieur une rimule, une fente plissee, un sphincter enfin fait en cul de poule, et dessine en poire; la coquille qui nous sert de type presente de plus des eloisons tres eloignees les unes des autres, et successivement en couvrant la bouche, elles servent de diaphragme.« Die nebenstehende Figur ist Moxrrorr’s Abbildung. Nautilus calcar F. u. M. wäre eigentlich der ältere Name, da ihn schon Montrorr unter seinen Synonymen angibt. Vergleicht man diese Abbildung mit dem, was unter diesem Namen sonst bekannt ist, so erkennt man leicht, daß eime bieonvexe Form, wie im ÜHALLENGER, mit dieser biconcaven mit einem Loch in der Mitte wenig zu tun hat. Eher ließe sich meine Fig. 313 und 316 hieher rechnen. Fig. 311 und 312 finden sich bei uns hauptsächlich im unteren Lias; nicht häufig. Fig. 313 ist das einzige Exemplar, das ich fand. Fig. 314 u. 315 kommen im mittleren Iaas vor. Fig. 316 ist im oberen Lias, im Lias Z be- sonders, in Menge vorhanden. Die Cristellarien des Lias haben sich von der evoluten Form zur involuten entwickelt. Um sie zu trennen, eibt es kein Merkmal, das sich exakt durchführen ließe. Fig. 311 Länge 0,57 mm Breite 0,41 mm aus 5la ($ Hüttlingen). » 312 » 0,57 mm » 0,39 mm aus 51 b (£ Hüttlingen). 313 >» 049 mm » 0,41 mm aus 90a (£ Reutlingen). » 3l4 » 0,66 mm » 0,56 mm aus 73 (y Endingen). Fig. 10. Robulus eultratus MONTFORT. Fig. 315 Länge 0,66 mm Breite 0,57 mm aus 77a (d Goldbächle). » 316 » 0,50 mm » 0,69 mm aus 87 ce (£ Birkle). Nach dem CHAuLENGER lebt Orist. rotulatz in 650—4180 m Tiefe und Orist. eultrata in 70—4600 m. Cristellaria minuta Bornemann (Fig. 317—320). 1854. Cristellaria minuta BoRN. Lias um Göttingen, S. 42, Taf. IV, 87. 1875. Oristellaria impressa Terg. et BErM. Et. mier. M&m. s. g. Fr., p. 46, pl. IV (teilweise). Cristellaria impleta TERQ. et BERTH. Et. mier. Mem. s. g. Fr., p. 50, pl. IV. 13b, e. 1881. Oristellaria sinemuriensis HÄUSLER. Aargauer Jurakalke, S. 17, Taf. II, 11. Cristellaria pusilla HÄUSLER. Aargauer Jurakalke, S. 18, Taf. II, 13. 1888. Jugendstadium von Crist. rotulata Lam. DREYER, Beitr. z. Kenntn. d. For. v. gr. Seeberg bei Gotha, S. 513, -Taf. XI, 48—52. 1903. Oristellaria gibba D’ORB. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S. 127, Taf. IV, 3, 4. Gristellaria laerigata D’ORB. SCHICK, Mikr. schwäb. Lias, Württ. Jahresh., S 127, Taf. IV, 5. BoRNEMANN S. 42: »Schale eiförmig, nach oben etwas länglich, zusammengedrückt, glatt, an der Basis eingerollt mit gewölbtem Rücken, geebneten Seiten. Zehn sehr schmale gebogene Kammern. Nähte linear. Vorderseite der letzten Kammer eiförmig länglich. Höhe 0,5 mm.« Wenn auch Bornemann zehn Kammern angibt, so möchte ich doch hiezu alle kleinen rotulata- ähnlichen Formen rechnen, indem ich Drryer beistimme und sie als Jugendstadien von Oristellaria rotulata betrachte; in diesem Fall läßt sich natürlich keine Kammerzahl vorschreiben. Fig. 320 hat nur 4 Kammern, die geringste Zahl, die ich gefunden habe. Die andern schwanken zwischen 8 und 10, wobei Fig. 317 die Zahl 10 erreicht. Fig. 318 hat einen auffallend breiten Kiel- saum, der auf nahe Verwandtschaft mit Fig. 315 hindeutet. Bei uns in allen Schichten des Lias; nicht häufig. In der Schweiz im Sinemurian. In Norddeutschland im mittleren Lias bei Gotha. - In Frankreich in den Margaritatusschichten. Fig. 317 Länge 0,47 mm Breite 0,33 mm aus 5ib ($ Hüttlingen). » 318 >» 0,34 mm » 0,25 mm aus 77e (d Goldbächle). » 819 » 021mm » 0,15 mm aus 87b (£ Birkle). » 20 » 027mm » 0,18 mm aus 21b (« Hüttlingen). Cristellaria cassiana Günsen (Fig. 321 u. 322). 1869. Cristellaria cassiand GÜMBEL. For. u. Ostr. v. St. Cassian u. Raibl., Jahrb. d. k. k. g. Reichsanst., 19. Bd., H.1, SER evmEens: GüugEL S. 177: »Oristellaria cassiana stellt eine sehr kleine glatte Form dar, welche gegen den Außenrand verschmälert, gegen die Mitte nabelförmig sich verdickt; der Rand ist jedoch nicht schneidig scharf, sondern schmal abgerundet; im ganzen kreisrund, erscheint im Umriß an den Nahtenden etwas winklig gebrochen; man erkennt zwei Umgänge mit S—9 Kammern auf dem letzten Umgange, deren schief nach hinten gebogene Nähte schwach durchscheinen; in der Mitte steht eine Nabelschwiele: die ge- strahlte Mündung ist nach vorn und oben gerichtet; der größte Durchmesser beträgt 0,8 mm; die größte Dicke 0,06 mm.« 12 Palaeontographica. Bd. LV. - — 9 — Unterscheidet sich von allen übrigen Cristellarien durch eine sehr dicke Schale, die an der Nabel- gegend anschwillt, so daß der Abstand von einem Nabel zum andern !/s oder '/s des Durchmessers der Scheibe darstellt. Sie ist evolut gebaut. Merkwürdigerweise findet sich diese Form sonst nirgends und steht sehr im Widerspruch zu den übrigen zierlichen Cristellarien des Lias. Ich fand sie nur im Lias d vom Birkle bei Wasseralfingen; häufig. Es ist leicht möglich, daß man es gar nicht mit einer Cristellaria, sondern mit einer Anomalina zu tun hat. Da jedoch die Schale zu rauh ist, und kein Exemplar mit einer fremden Substanz angefüllt ist, auch nirgends genau zu sehen ist, wo sich die Mündung befindet, so läßt sich nichts sicheres darüber sagen, nur die Stellung der Kammerscheidewände deutet darauf hin (s. Anomalina S. 93). Fig. 321. Durchmesser 0,41 mm aus 76a (d Birkle). Fig. 322 ist dasselbe Exemplar bei auffallendem Lichte aufgenommen. Cristellaria bicostata Dercke (Fig. 323— 325). 1884. Cristellaria bicostata DEECKE. For. Steph. Humphr. im Unterelsass. Abh. z. geol. Spezialkarte v. Elsass-Lothr., Bd. IV. H.1. 8.49, Taf. II, 13, 13a. Deecke S. 49: »Das Gehäuse ist spiral aufgerollt und nur der letzte Umgang sichtbar. Dasselbe hat seine größte Dicke in der Nabelgegend und dacht sich von dort peripherisch nach dem Außenrande ab, der einen breiten Kamm trägt. Die deutlich getrennten Kammern reichen ohne Ausnahme bis zum Nabel und verdecken diesen durch ihre Kallosität der Suturen, letztere sind als starke Rippen auf der Oberfläche markiert, welche an der Innenfläche beginnend, nach dem Außenrande hinübersetzen und bis an den Kamm heranreichen. Ein zweites Rippensystem läuft dem äußeren Umriß parallel und gehört den Oberflächen der Kammern an. Es findet sich nur um den Nabel und an der Unterseite der sutu- ralen Rippen gut entwickelt, so daß diese sekundären Rippen weder die Oberseite der nächst älteren suturalen Rippen, noch den Außenrand erreichen. Die Mündung ist end- und außenständig auf einem kleinen nach oben und vorn gerichteten Fortsatze der letzten meist glatten Kammer angebracht. « Diese Beschreibung bezieht sich auf eine Form aus dem Dogger, die ich im schwäbischen braunen Jura ebenfalls gesehen habe. Diese ist etwas schematischer gebaut als die liasische, die Sekundärrippen sind viel dieker, viel weniger und verlaufen genau parallel dem Außenrande der Schale, während hier die- selben nicht gebogen, sondern bei jeder Ansatzstelle an den Primärrippen deutlich geknickt sind, so daß das Ganze einem Spinnengewebe gleicht. Cristellaria bicostata DEEckE findet sich selten nur im Lias Z und kann als Vorläuferin der Doggerform betrachtet werden. Unter den älteren Namen wären 2 zu nennen: 1803. Nautilus costatus F. u. M. Test. Mikr. S. 47, Tab. 4, Fig. g, h, i, welche 5 Primär- und 9 Secundärrippen hat, und 1865—66. Oristellaria costata D’ORBIGNY. Brapy, On the Middle a. Upper Lias. Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soc. vol. XIII, p. 112, pl. IT 43, die nur sehr undeutliche Rippen zeigt, aber aus dem unserem Lias © entsprechenden Upper Cephalopoda bed in England stammt. Fig. 324 ist bei durchfallendem Licht aufgenommen, Fig. 323 und 325 bei auffallendem, haben jedoch bei durchfallendem Licht dasselbe Aussehen wie Fig. 324 und umgekehrt. 75 mm Breite 0,37 mm aus 90d (£ Reutlingen). 7 mm » 0,41 mm aus 8Sb (£ St. Gotthardt). 46 mm » 0,51 mm aus 90d (£ Reutlingen). 4. Unterfamilie: Polymorphininae (Fig. 326—328). Kammern spiral oder unregelmäßig um eine lange Achse angeordnet; selten zweireihig alternierend. Polymorphina »’OrRsB. Obere Trias, mäßig häufig im Lias, von da bis Jetztzeit. Polymorphina bilocularis Tsrguem (Fig. 326—328). 1864. Polymorphina bilocularis TERQ. Rech. For. Lias IV. Mem., p. 293, pl. XI, 9—32. 1866. Polymorphina bilocularis TERQ. Rech. For. Lias VI. Mem., p. 523, pl. XXII, 26. 1875. Polymorphina bilocularis TERQ. Terq. et BERrTH., Et. mier. Mem. s. g. Fr., p. 67, pl. V, 18a—b. TERQUEM p. 293: »Coquille lisse ou rugueuse, ovale ou allongee, arrondie ou comprimee, obtuse et renflee ou sub-aigu& a ses deux extremites, form6e de deux loges: A. 9—-14, loges regulieres non saillantes, sensiblement egales; B. 15—18, loges regulieres, plusou moms egales, saillantes; C. 19—23, loges irregulieres, saillantes; D. 24—52, loges irregulieres, &tranglees.« Meine Formen gehören zu den einfachsten Terouem’s A. 9—14. Es sind dies die einzigen Polymorphinen des schwäbischen Lias, die bisher gefunden wurden. Sie stammen aus Lias d und sind ziemlich selten. In Frankreich sind die Polymorphinen schon in der Planorbis-Zone sehr häufig und werden im mittleren Lias seltener. Fig. 326 Länge 0,72 mm Breite 0,26 mm aus 79a (d Filsbett). » 927 » 082 mm » 0,28 mm aus 80a (d Reutlingen). » 828 » 0,85 mm » 0,29 mm aus 80a (d Reutlingen). »Die Polymorphinen und Cristellarien treten schon in der oberen Trias auf und lassen sich hier in ungezwungendster Weise an eine ganz andere Formengattung, nämlich an die bereits im Perm auf- tretenden, vielleicht aber schon im Carbon vorhandenen Nodosarien anschließen« (Ruunsrter, Üb. d. phyll. abfall. Schalenont. d. For. S. 173). Webbina »’Orsıcnv (Fig. 329—330). 1846. Webbina D’OrB. For. foss. bass. tert. Vienne, S. 73: »Tatsächlich ist es, sozusagen eine Nodosaria, die gepreßt worden ist, und sich von der einen Seite abgeflacht hat, auf der andern aber konvex geblieben ist, während die Öffnung sich um- gewandt hatte, um oben zu sein. Um einen andern Vergleich aufzustellen, ist es einigermaßen eine der Länge nach durchschnittene, und so auf verschiedene Körper angelegte Nodosaria.« Durch die ungenügende Trennung der Placopsilinen von den Webbinen durch »locules plemes« und »locules vides« von D’ORBIGNY kommt TerouEm zu folgender Einteilung: Placopsilina gehören alle dem Lias, Webbina der Oolithformation an. Auch diese Trennung hat sich als ungenügend erwiesen und man läßt am besten die Placopsilinen ganz fallen. Webbina irregularis n’Örsıcny (Fig. 329). 1865—66. Webbina irregularis D’OrB. BrApy, On the Middle a. Upper Lias. Repr. Proc. Arch. a. Nat. Hist. Soc., vol. XIII, p. 105, pl. I, 2. Brapy p. 105: »Shell adherent, moniliform, chambers oval, connected by stoloniferous tubes of variable lensth.« Die Abbildungen stimmen überein. Es ist dies die einzige festsitzende Foraminifere, die ich im schwäbischen Lias finden konnte; ob die Kammern vollständig oval sind oder ob ihre Anwachsseite eine ebene Fläche ist, läßt sich an dem einzigen Exemplar nicht feststellen. Es stammt aus dem Psilono- tenton von Nürtingen, das englische aus dem »Upper Gephalopoda Bed« (£). Fig. 329 Länge 0,66 mm Breite 0,57 mm aus 16b (« Nürtingen). Webbina gracilis Trrourm (Fig. 330). 1866. Placopsilina gracilis TERQ. Rech. For. Lias V. Mem,, p- 419, pl. XV, 21a—d. 1875. Placopsilina gracilis TERQ. TERQ. et BERTH., Et. mier. Mem. s. g. Fr., p. 34, pl. II, 24. TerovEm p. 419: »Coquille allongee, lisse, irregulierement pliee, formee de 5 a 9 loges, plus ou moins irr&gulieres, droites ou obliquement soudees les unes aux autres, entierement fermees ou communi- quant entre elles par le prolongement, la plupart ovales ou arrondies, renfl&es et munies d’un court prolongement.« Bei meiner Figur sind die Kammern in gerader Linie angeordnet, bei Terouem’s Abbildungen sind sie nach allen Richtungen hin gebogen. Dies einzige Exemplar stammt aus dem Capricornerlager von Ofterdingen. In Frankreich im lias inferieur, assise ä Bel. acutus; fort rare, im lias moyen, assise ä Am. Davoei; assez commun.« im lias superieur; assez rare. In den Margaritatusschichten. Fig. 330 Länge 0,539 mm Breite 0,11 mm aus 53a (# Ofterdingen). Webbinen sind erst seit dem Lias bekannt. X. Familie: Rotalidae. »Schale stets kalkig porös; frei oder festgewachsen, spiral entweder so aufgewunden, daß alle Kammern auf der oberen Fläche sichtbar sind, auf der unteren Schalenfläche (wo die Öffnung liegt) aber bloß die Kammern des letzten Umganges, oder so, daß auf beiden Seiten nur der letzte Umgang sichtbar ist. Manchmal die Dorsaltläche, manchmal die Ventralfläche mehr konvex. Schale namentlich bei auf- gewachsenen Formen oft unregelmäßig, bei den höheren involuten Formen mit Kanalsystem.« 1. Unterfamilie: Rotalinae (Fig. 331—332). Anomalma »’Ore. Ann. sc. nat. 1826. Tome VII, p. 282: »La m&me forme a tous les äges; ouverture laterale en fente, plac&e contre l’avant-dernier tour de spire; test bombe.« Anomalina v’OÖrsıexy (Fig. 331 u. 332). 1826. Anomalina D’OrRB. Tabl. meth. el. Ceph. Ann. se. nat. Tome VII, p. 282. 1844. Rosalina D’ORBIGNY. REUSS, geogn. Skizzen aus Böhmen, Bd. II, S. 214. 1845. Rosalina D’ORBIGNY. Reuss, Verst. böhm. Kreide, S. 36, Taf. VIII, 53 u. XIII, 66. 1874. Planorbulina Reuss. GeImnıtz, das Elbtalgeb. in Sachsen, Paläont. XX, 11. Teil, S. 114, Taf. XXIII, 9—11. 1884. Anomalina D’ORB. BRADY, Challenger, p. 672- 1092. Anomalina ammonoides REUSS. CHAPMAN, The Foraminifera, p. 33, Fig. 19a, b. CmapmAan gibt für Anomalina ammonoides Rruss nebenstehende Abbildungen. Fig. 19b ist ein Steinkern, der mit unseren Steinkernen eine solche Ähnlichkeit hat, daß niemand an der Gattung zweifeln wird. Es läßt sich nur folgendes feststellen: Wir haben eine Anomalina vor uns, welche eine nähere Artbestimmung nicht zuläßt, aber der Anomalina ammonoides Rruss 1845 böhm. Kreide S. 36, Taf. VIII 53 und XIII 66 sehr ähnlich sieht. Sie würde den Namen Anomalina liasica verdienen. Hauptmerkmale sind: Die Mündung liegt nicht wie bei den Cristellarien auf der Außenseite, sondern auf der Innenseite, ebenso der ganze Protoplasmakanal. Wenn also schon im Lias « eine Anomalina vorkommt, die nach der seit- herigen Ansicht erst in der Kreide erscheint, so ist wohl an- zunehmen, daß meine Cristellaria cassiana GümBEL (Fig. 321 u. 322) aus Lias d auch eine solche ist. Fig. 331 Durchmesser 0,24 mm aus 21b (« Hüttlingen Oolith). Anomalina ammonoides Anomalina ammonoides » 332 0.36 ‚96 a Oysık 352 » 36 mm aus 26 («a Trossingen Oolith). ie > Reuss (CHapman 19a). i =) Reuss (CHAPnman 19b). Fig. 333—337. Unbestimmbares. Diese Formen stellen teilweise Foraminiferen dar, doch habe ich jede nur einmal gefunden und zweifle sehr an ihrer normalen Ausbildung. Ist Fig. 333 wirklich normal, so stellt sie das biforme Mittel- glied dar zwischen Nodosarıa und Vaginulina. Fig. 333 Länge 0,49 mm Breite 0,09 mm aus 15 (a Birkengehren). Fig. 334 ist eine Dentalina, welche der Länge nach in zwei Teile gespalten erscheint, von denen der eine zopfartig um den andern sich schlinst. Fig. 334 Länge 0,42 mm Breite 0,09 mm aus 4b (« Alfdorf). Fig. 335 gehört wohl zu den Webbinen, denn mit Glandulina hat sie zu wenig Ähnlichkeit, wenn auch die Kammeranordnung passen würde. Fig. 335 Länge 0,99 mm Breite 0,18 mm aus 74e (y Trossingen). Fig. 336 ließe sich für Storthosphaera albida Scmunze 1873. Jahresh. Com. Unters. d. Meere aus- geben. Jene haben aber einen Durchmesser von 3 mm, während diese nur 0,23 hat. Sie ist im Lias © ziemlich häufig, wird aber wohl eine anorganische Bildung sein. Fig. 337 habe ich 2mal gefunden in 60b (# Ofterdingen) und 81a (d Erzingen). Ob es eine Forammmifere ist, läßt sich nicht erkennen, da eine undurchsichtige Masse, ähnlich wie bei Astrorhiza, das Ganze als Mantel umkleidet. Oben sieht eine Spitze heraus, die kalkig ist und mit einer Mündung ver- glichen werden kann. Fig. 337 Länge 1,08 mm Breite 0,39 mm aus 60b (ß Ofterdingen). — 94 — Ostracoden des Lias (Fig. 333 — 345). Im ganzen Lias sind die Ostracoden stetige Begleiter der Foraminiferen und übertreffen in manchen Schichten die letzteren an Zahl. Artenreich sind sie keineswegs. Nur im luaas d kommen einige Arten vor und im Lias &. Da ich nirgends Zähnchen am Schloßrand entdecken konnte, habe ich alle zu den Bairdien gerechnet. Bairdia amalthei (Jurnsreor (Fig. 338). 1858. Ben al QUENSTEDT. Jura S. 200, tab. 24, Fig. 37a. 1876. Bairdia liassica BRoDIE sp. TATE a. BLake. The Yorkshire Lias, p. 430, pl. XVII, 1. Dies ist die eimfachste Bairdie des Lias, hat eine vollständig glatte Schale, keine Lippen und kommt in allen Schichten, besonders im Angulaten- und Amaltheenhorizont, häufig vor. Sie würde darum den Namen liassica, den ihr Tarz a. Braxre gaben, mit Recht verdienen, doch ist der (JuEn- srepr’sche Name viel älter und hat sich bei uns schon eingebürgert. In England: Zones of Am. planorbis, angulatus Bucklandi, capricornus und annulatus. Fig. 3338 Länge 0,49 mm Breite 0,23 mm aus 31 b (« Trossingen). Bairdia cassiana Reuss (Fig. 339). 1868. Cythere cassiana Reuss. Pal. Beitr. Sitzber. Akad. Wiss. math.-nat. Cl., S. 108, Bd. 57. 1869. Bairdia cassiana REUSS. GÜMBEL, For. u. Ostr. v. St. Cassian u. Raibl., Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst., Bd. XIX, SE, I 1, IC), Reuss S. 108: »Die Klappen sind schiefeiförmig, vorne breit und etwas schief gerundet, hinten zugespitzt und in einen kurzen dreieckigen Lappen auslaufend. Der Bauchrand ist sehr wenig bogen- förmig, fast gerade; der Rückenrand dagegen bildet einen starken Bogen. Beide Enden sind zusammen- gedrückt. Der Rücken erhebt sich fast gleichförmig zur mäßigen Wölbung, die auf der Bauchseite nur wenig rascher abfällt, als gegen die Rückenseite. Die Schalenoberfläche erscheint bei stärkerer Ver- größerung rauh. Andere Skulpturverzierungen konnte ich nicht entdecken.« Meine Formen sind den Abbildungen von Dairdia cassiana bei GümBEL sehr ähnlich. Im Lias ist sie nicht häufig. Fig. 339 Länge 0,77 mm Breite 0,39 mm aus 56b ($% Trinkbach). 2 Bairdia translucens Tate a. Brake (Fig. 340). 1876. Cythere translucens TATE a. BLAKE. The Yorkshire Lias, p. 432, pl. XVII, 10. Tate a. BLaRe p. 432: »Carapace tumid, but slightly compressed, with flattened ventral surface; posterior end pinched; anterior larger, with an expanded border, except on the ventral side; ornament, a tangled network of ridges, most constant loneitudinally, standing up much more than in the last species (Oythere Moorei Jones) which forms the most marked difference between them. The shell are beautifully translucent, and show the little structural tubes very well. The inner dorsal edge shows the long crenulated bar of the genus. The figure is wrong.« Meine Abbildung stimmt mit der von Tıre a. Brare überein, allerdings nur der Form nach, Verzierungen zeigt sie keine, sondern besitzt eine glatte Schale. Ich fand sie nur im Lias £; selten. In England: Zones of Am. Bucklandi (4 exs.) u. Am. o.cynotus. Fig. 340 Länge 0,66 mm Breite 0,34 mm aus 90c (£ Reutlingen). Bairdia dentata sp. n. (Fig. 341 u. 342). Sehr dicke und große Schale, 'eiförmig, überall gleichmäßig gewölbt, deutliche Lippen, an welchen vorn und hinten eine Reihe kleiner Zähnchen sitzen von unbestimmter Zahl. Hie und da sind es 2 Reihen Zähne übereinander, die eine da wo der Rand anfängt, die andere am Rande selbst, als ob die Schale nachträglich vergrößert worden wäre. Bei Fig. 342 ist einer dieser Zähne besonders groß ausgebildet, ohne daß die übrigen etwa fehlen, aber etwas kleiner sind sie geworden. Bis jetzt nur im Lias ö gefunden; selten. Fig. 341 Länge 0,32 mm Breite 0,57 mm aus Si b (£ Erzingen). » 842 » 0,77 mm » 0,56 mm aus 79a (d Felsbett). Bairdia Moorei Jones (Fig. 343 u. 344). 1872. Cythere Moorei JonES. Biv. Entom. Lias, Quart. Journ., vol. XXVIII, p. 146. 1876. Cythere Moorei JONES. TATE a. BLAKE, The Yorkshire Lias, p. 432, pl. XVII, 9. Jones p. 146: »Carapace tumid; egg-shaped, with terminal lips and flattened ventral surface; somewhat like a peach-stone in shape and ornament. Surface of the valves reticulate; the mashes rather coarse on the middle, but having a tendency to become longitudinal and parallel on the sides and towards the extremities. « Fig. 343 ist aus dem unteren Lias, hat eine viel feinere Skulptur, aber die übrigen Merkmale stimmen. Ich stelle sie auch deshalb hieher, weil es das einzige Exemplar ist. Fig. 344 ist im Lias & sehr häufig. Die Schale ist nicht einfach eiförmig, sondern endigt vom Rand her flach beginnend in einem tiefen Wirbel in der Nähe des Ligaments. Es ist dies die zierlichste Form im Luas. Fig. 343 Länge 0,52 mm Breite 0,28 mm aus 24c (« Vaihingen a. F.). » 344» 0,62 mm » 0,36 mm aus S9e (£ Holzmaden). Bairdia rostrata sp. n. (Fig. 345). Sehr einfache Schale, glatte Oberfläche, eirund mit einem spitzigen Schnabel versehen, Lippe nicht vorhanden, oder nur angedeutet. Hat einige Ähnlichkeit mit: 1876. Bairdia lacryma Tate a. Bra&e, The Yorkshire Lias p. 431, pl. XVIIL3, die mehr flaschen- förmig aussieht. Ich habe sie nur im Lias d gefunden, wo sie selten ist. Fig. 345 Länge 0,64 mm Breite 0,353 mm aus SOb (d Reutlingen). Kalkkörper in der Haut von Seewalzen. Uncinulina polymorpha Trroueu (Fig. 346 —362). Fig. 346. 1858. Uncinulina polymorpha TERQ. Rech. For. Lias I. M&m., p. 433, pl. II, Ta—k. „ 361, 362. 1865. Chiridota Sieboldi (Hautskelett) Schwager. Württ. Jahresh., S. 144, Taf. VII, 29. „ 361, 362. 1869. Synapta-ähnliehe Körper GÜmßer. For. u. Ostr. v. St. Cassian u. Raibl. Jahrb. k. k. g. Reichsanst., Bd. 19, H.1, S. 179, Taf. V, 11—13. „ 361, 362. 1871—73. Spieules d’Astrophyton (Echinodermes). TERQ. et Jourpy, Monogr. d. l’&tage Bath. Mem. s. g. Fr., II. ser., IX. t., p. 145, pl. XV, 12—14. „ 346, 361, 362. 1875. Spicules de tube ambulacraire de Radiaires, TERQ. et BERTH. Et. mier. Mem. s. g. Fr., p. 109, pl. IX, 9, 10. Fig. 346. 1876. Holothuroid spines TATE a. BLAKE. ” ” 358—360. 1876. Orinoid segment 'TATE a. BLAKE. 346— 353. 1904. cf. Chiridota japenica (Seewalzen) oder Myxilla und Syculmis (Kalkschwämme) Hucke, Gault in Bartin. Neues Jahrb., Bd. 56, H. IV, S. 165, Taf. XXIII, 6. Bronn’s Klassen und Ordnungen 1889—92 Il. Bd., 3. Abt., S. 96: »Kalkkörper der Haut von Seewalzen: Die charakteristischen Gestalten der Kalkkörper sind Anker und Rädchen, jene in Verbindung mit Ankerplatten, diese häufig in Gesellschaft gekrümmter Stäbchen, jene der Gattung Synapta, diese besonders der Gattung Chiridota eigentümlich.« Es hat den Anschein, als ob die Ankerplatten (Fig. 358—360) sich aus den ganz einfachen Formen (Fig. 346) entwickelt hätten. Bei uns in allen Schichten des Fig. 346 Länge 0,56 1865. 1866. 1869. 1870. 1875. » 8347 » 348 » 349 » 350 » 351 » 852 » 858 » 854 » 355 » 356 » 8357 » 858 » 859 » 360 » 361 » 362 0,61 0,62 0,46 0,4 0,54 0,4 0,52 0,59 0,57 0,39 0,4 0,36 0,37 0,59 0,74 0,23 Kalkrädchen (Fig. 363—365). mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm Kalkrädehen von Chiridot«a SCHWAGER. Chiridota vetusta SCHWAGER. Kalkrädchen von Holothurien GÜMBEL. I6 — The Yorkshire Lias, p. 143, pl. XVII, 43. Lias; nicht selten: 69 e (y Dewangen). 58b (% Ofterdingen). 69 ce (y Dewangen). 16c (a Nürtingen). 55b (B Ofterdingen). 74d (y Trossingen). 24d (« Vaihingen a. F.). 586 (ß Ofterdingen). 58c (# Ofterdingen). 5Sb (# Ofterdingen). aus aus aus aus aus aus aus aus aus aus Breite 0,13 » 0,14 0 ke) » 0,24 » 0,31 mm mm mm mm mm aus aus aus aus aus The Yorkshire Lias, p. 448, pl. XVII, 45. 16 (« Nürtingen). 24d (« Vaihingen a. F.). 16 c (« Nürtingen). 24d (a Vaihingen a. F.). 18 24c (« Vaihingen). 53a (# Ofterdingen). (« Täbingen). Württ. Jahresh., S. 144, Taf. VII, 26. Waagen Zone Am. transversar., S. 297, No. 115, Fig. 3. For. u. Ostr. v. St. Cassian u. Raibl., Jahrb. d. k. k. g. Reichsanst. Wien, Bd. 19, H. 1, 8. 178, Taf. V, 21, 22. Kalkrädchen von Chiridota vetusta K. u. Z. For. schweiz. Jura, S. 11, Taf. I, 12 (Jurensismergel). Chiridota violacea TERQ. et BERTH. Ft. mier. M&m. s. g. Er., p. 112, pl. X, 1. Hemisphaeranthos florida TERQ. et Beru. Ft. mier. M&m. s. g. Fr., p. 114, pl. X, 2—11. Hemisphaeranthos costifera TERQ. et BERTH. Bronx (Echinodermen 1889 —92 II. Bd., 3. Abt.) S.39 und 40: »Die häufigste Form der rädchen- ähnlichen Kalkkörper ist das mit 6 Speichen versehene Rädchen, wie es für die Gattung Chiridota charak- teristisch ist. — Um aber auf die Rädchen zurückzukommen, so wird von der Sechszahl der Speichen in der Gattung Chiridota nur ausnahmsweise abgewichen, indem 7- oder selbst 9speichige Rädchen mit- Et. mier. M6m. s. g. Fr., p. 115, pl. X, 12—16. one unter zwischen den regelmäßig 6speichigen angetroffen werden. Dagegen sind Rädchen mit einer größeren Anzahl von Speichen den Gattungen Trochoderma, Acanthotrochus und Myriotrochus eigen; bei Acantho- trochus zählt man S—11, bei Trochoderma 10—16, bei Myriotrochus 15—24 (in der Regel 19) Speichen. — Ähnliche Rädchen, wie wir sie soeben bei den Gattungen Chiridota, Trochoderma, Acanthotrochus und Myriotrochus kennen gelernt haben, finden sich bemerkenswerterweise auch bei der Gattung Synapta, jedoch nur bei der als Auricularia bezeichneten Larvenform. Die Aurieularia-Rädchen besitzen bei Synapta digitata ungefähr 12—16 Speichen und einen glatten Radkranz.« Ich fand Kalkrädchen nur im Lias 8 und £; selten. Fig. 363 Durchmesser 0,17 mm aus 55b (# Ofterdingen) 12 Speichen. » 364 > 0,16 mm aus 87b (£ Birkle) 7 Speichen. » 365 > 0,14 mm aus 58b (# Ofterdingen) 14 Speichen. Aus diesen Speichenangaben allein läßt sich keine fossile Art bestimmen. Fig. 366—387. Fig. 366 halte ich für den Haken eines Tentakels von Ammoniten, er stammt aus dem Arietenton von Vaihingen a. F. (3Sb). Fig. 367 u. 368 sind wohl Hautskelettteile, beide sind aus 8 von Ofterdingen (58 ec). Fig. 369 voraussetzen und ohne Vergleichsmaterial nicht bestimmt werden können. Interessant ist, daß Fig. 383 373, 379—387 sind unbestimmbare Reste von Echinodermen, die große Spezialkenntnisse und 384 (von vorn und von hinten) aus dem Psilonotenhorizont immer feiner und zierlicher werden und schließlich im Lias © die Form, wie sie Fig. 385 zeigt, erreicht. Überall ziemlich häufig. Fig. 374—378 stellen Spongiennadeln dar, die im ganzen Lias zu finden sind, allerdings ziem- lich selten. Palaeontographica. Bd. LV. 13 1846. 1849. 1850. 1852. 1853. 1854. 1855. 1855. Benützte Literatur zu Teil Il. Fraas, O., Die Tone des unteren Lias. Württ. Jahreshefte Bd. II, S. 202—211. Fraas, O., Versuch einer Vergleichung des schwäbischen Jura mit dem französischen und englischen. Württ. 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Lias «, Arietenhorizont . Lias «, Tuberculatus- und Ölschieferhorizont Lias 8 Unter- und Ober-ß . Lias y, Nummismalismergel Lias d, Amaltheenton Lias &, Posidonienschiefer Lias {, Jurensismergel lI. Spezieller (palaeontologischer) Teil . Rhabdaminidae Ammodiscidae . Miliolinidae Nodosaridae Nodosarinae Glandulinae Frondiculariae Dentalinae . Marginulinae Vaginulinae Lageninae Oristellarinae Polymorphininae Webbinae Rotalidae Ostracoden Ecehinodermenreste Literaturverzeichnisse Seite 1—37 2—9 9—15 15—19 19—20 20—28 28—30 31—34 34—35 80 87 38—97 39 39 —42 42 —45 45—92 45—55 48—50 55—6l 61—67 67—69 69—72 73—75 75—91 91 91—92 92—95 94—95 95—97 98—103. Figur 1—3 4—14 15 —32 33— 330 33—100 55—66 101—142 143—170 171—186 187—205 206—215 216325 326328 329 —330 331—332 338—345 346—387 ortgesetzt von Fritz Frech, 7. er 688 Ss) Preis. en Mk. Beh, = Fl "Von Fr. Frech. a a Preis ya } ea des | S ‚das palaeo- | nd viele Nachträge.) Von Fr. Erech, \ ‚Monatlich 2 Nummern: Di Beit 1833 „Neues uch ; herausgegeben von ’P: ‚Koken, Kam Tübingen. ‘Th. Liebisch in Göttingen. Jährlich erscheinen 2 Bände, je zu 3 Heften. ge ‚Preis pro Band Mk. 25. — -M. Bauer, in Marburg. i — } n | ar Mai 1900 _Centralblatt. Mineralogie, a Kt Polacontologis. = Herausgegeben von M. "Bauer, E. Koken, Th. Liebisch ‚in ERIE- in Tübingen. in Göttingen. Preis für Nichtabonnenten dest ‚ Neuen Jahrbuchs Mk. 12.— pro Jahr. RL ee Ss des Neuen Jahrbuchs Enhalh das Centralblatt en REPERTORIUM Neuen, es für ee anne und Palaeontologie für die Jahrgänge 19001904, das Zentralblatt für Mineralogie ete, IE: Jahrg, 1—5 (1900-1904) und die Beilagebände XIUI-XR. Ein. Personen-, Sach- und Ortsverzeichnis für die Mn enthaltenen Originalabhandlungen und Referate, ‚80. 594 Seiten. — Preis Mark 16.—. _ Palaeontologische WANDTÄAFELN herausgegeben von Rat a Dr. K. A. von Zittel und Dr. K. nn Geh. x Tafel \ 1--83. - Inhalts- und Preisverzeichnisse der ganzen Serie stehen zu Diensten. Geognostischer Wegweiser ... durch Württemberg. Anleitung zum Erkennen der Sehichten und zum Sammeln der Petrefakten von Dr. Th. Engel, Pfarrer in Eislingen. Dritte, vermehrte und vollständig umgearbeitete Auflage. Herausgegeben unter Mitwirkung von Kustos Dr. E. Schütze. gr. 8%. 670 Seiten mit 6 Tafeln, 261 Textfiguren, 4 geologischen Landschaftsbildern, 5 Profiltafeln und einer geognostischen Ueber- sichtskarte, ; “ Elegant in Leinwand gebunden Mk. 14.—. Geologisch-geographische Profile 11 von Württemberg. : Für den Schulgebrauch entworfen “von Dr. C. Rumm. 6 Blatt & 1 m lang und 83 cm hoch, Ausführung in 10 Farben, Auf Leinwand aufgezogen mit Stäben und Oesen zum Aufhängen. Nebst einer Erläuterung zu den Tafeln. Preis Mk. 234—. u Ya In den Vulkangebieten Mittelamerikas und Westindiens. Von Dr. Karl Sapper. —— Preis brosch. M. 6.50, geb. M. 8.—. — Für jeden Vulkanologen und Erdbebenforscher unentbehrlich. Ei Führer zu geologischen Exkursionen dureh den südlichen Schwarzwald, den Jura und die Alpen von C. Schmidt, A. Buxtorf und H. Preiswerk. gr. 8%. 70 Seiten mit 6 farbigen Profiltafeln. Preis; Mk... 2a: 5 = = BEITRAEGE a. or z08 IRGESCHICHTE DER VORZEIT Herausgegeben E. KOKEN und J. F. POMPECK) in Tübingen in Göttingen. Unter Mitwirkung von A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Fünfundfünfzigster Band. r Zweite Lieferung. Inhalt: Haie 'she Dinosaurier- (S. 105—144, Taf. VII—XIT und 16 Textfiguren.) MR Stuttgart. : . E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (E. Nägele). b i 1908. } Ausgegeben im Juli 1908. Wissenschaftliche a einer Reise in Ostafrika in den Jahren 1903-1905 mit. den Mitteln der Hermann und Erıse geb. Hnck mann WENTZEL-Stiftung ausgeführt von Prof. Dr. ALFRED VOELTZKOW. Das Werk ist in 5 Bände eingeteilt und es enthält: Band I. Bericht über die Reise und Übersicht über die Ergebnisse. — Geologie, Palaeontologie und Ethnographie. Band II und Ill. Systematische Arbeiten aus’ dem Bereiche der Zoologie und Botanik. Band IV und V. Anatomie und Entwickelungsgeschichte. Gesamt-Umfang der 5 Bände ca. 375 Bogen 'Text- in er. 4° und ca. 200 Tafeln. Subskriptienspreis für das ganze Werk ca. Mk. 350.—. u wird jeder Band und jede darin enthaltene Abhandlung einzeln abgegeben, wobei eine kleine Preiserhöhung: eintritt. Bisker erschienen resp, befinden sich im Druck: Ba. II. 1. Prof. F. SEBENROCK-Wien. Schildkröten von Ostafrika und Madagaskar. 40 S. m. 5 Taf. —. Suhsk.-Preis Mk. 8.—, Einzelpreis Mk. 10.—. Bd. II. 2. Prof. W. MicHAeLsen-Hamburg. Oligochaeten von Madagaskar, den Comoren und anderen Inseln des westlichen Indischen Ozeans. — Dr. K. FrieDERICHS-Tübingeen. Embiiden von Madagaskar und Ost- afrika. — Dr. W. Horn-Berlin. Cicindeliden von Madagaskar und Ostafrika. — M. BurR-Dover. Dermapteren von Madagaskar, den Comoren und Britisch-Ostafrika. — H. F. FRIESE-Schwerin i. M. Apidae von Madagaskar, den Comoren und Ostafrika. — Dr. v. SCHULTHESS RECHBERG-Zürich. Vespiden von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Prof Dr. A. FoREL-Yvorne (Schweiz). Ameisen von Mada- gaskar, den Comoren und Ostafrika. — Dr. A. PAGENSTECHER. Lepidoptera - Heterocera von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Dr. C. BÖRNER-Steglitz bei Berlin. Collembolen von Ostafrika. Madagaskar und Südamerika. 138. m. 3 Tat. — Subsk,-Preis Mk. 13.—, Einzelpreis Mk. 16.—. Bd. II. 3. A. ReicHenow’- Berlin. Vögel von den Inseln Ostafrikas. — Dr. W. SCHOENICHEN-Berlin. @nathia aldabrensis n. sp, ein neuer Isopode aus dem Indischen Ozean. — Dr. P.SpEISER-Sierakowitz. DieDipterapupipara der madagassisch-maskarenischen: Region. — Dr. M, Conx - Breslau. Alcyonacea von Madagaskar und Ostafrika. — Dr. G. ENDERLEIN-Stettin. Beiträge zur Kenntuis der Copeognathen. — A. MocsAry-Budapest. Chrysididen von Madagaskar, den Comoren und Ostafrika. — Subsk.- Preis Mk. 9.—, Einzelpreis Mk. 11.—. Bd. IIL 1. G. Lmpav. Lichenes von Madagaskar, Mauritius und den Comoren. — P. Hensines. ‚Fungi von Madagaskar, den Comoren und Ostafrika. — R. PiLGER. Über Trichogloea Kütz. — R. Pıncrr. Corallinaceae aus dem. westlichen Indischen Ozean. — V. FE. BroTHERUS. Musei Voeltzkowiani. Ein Beitrag zur Kenntnis der Moosflora der ost- afrikanischen Inseln. 64 S. m. 9 Taf. — Subsk,Preis Mk. 13.—, Einzel- preis Mk. 16.—. ö Bd. IV, I, Prof. Dr. F, HOoCHSTETTER - Innsbruck. Beiträge zur Anatomie und Entwickelungsgeschichte des Blutgefässsystemes der Krokodile. 1408, m. 10 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 17.—, Einzelpreis Mk 21.—. Bd. IV. 1U, Prof. Dr. F. HocHSTETTER -Innsbruck. Über die Entwickelung der Scheidewandbildungen in der Leibeshöhle der Krokodile. 66 S. m. 5 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 11.—, Einzelpreis Mk. 13.50, [42 rvı Ostafrikanische Dinosaurier. Von E. FRAAS, STUTTGART. (Mit Taf. VII—XI und 16 Textfiguren.) Ich hatte im Sommer 1907 Gelegenheit, einige Gebiete unserer ostafrikanischen Kolonie zu be- reisen und dabei geologische Beobachtungen zu machen. Es war nun ein eigenartiger Zufall, daß ich gerade noch am letzten Tage vor meiner Abreise in Stuttgart durch ein Mitglied der Kommission für die landeskundliche Erforschung der Schutzgebiete, Herrn Geheimerat Srtaupınerr, von Knochenfunden Kunde erhielt, welche im Süden von Deutsch-Ostafrika gemacht sein sollten. Es war hierüber von dem Ingenieur der Lindi-Schürfgesellschaft, Herrn BerxHARrD SATTLer, an den Vorstand der Gesellschaft, Herrn Dr. W. Arnıne in Hannover, berichtet worden und dieser wiederum hatte in richtiger Erkenntnis von der wissenschaftlichen Bedeutung dieser Funde die Kommission für die landeskundliche Erforschung der Schutzgebiete von der Entdeckung. Sırrrer’s in Kenntnis gesetzt. Eine nähere Angabe konnte mir zwar damals Herr SrAuDinGer nicht machen, aber diese wurde mir sofort nach meiner Ankunft in Dares- salam durch den Herrn Gouverneur, Excellenz v. RECHENBERG, zuteil, welcher in zuvorkommendster Weise meine Forschungen unterstützte. Außerdem trafen später auch Briefe von dem Vorsitzenden der genannten Kommission, Herrn Professor Dr. Hans Meyer aus Leipzig und von Herrn Dr. Arsına aus Hannover ein. Insbesondere wurde ich durch das Entgegenkommen und die genauen Angaben des letzteren Herrn instandgesetzt, mit dem Entdecker der Knochen, Herrn B. SATTLER, in Verbindung zu treten und eine wissenschaftliche Expedition anzubahnen. Dies war nun freilich nicht so einfach, denn ich war damals gerade von einer vierwöchentlichen Wanderung aus den Uluguru- und Nguru-Bergen nach Daressalam zurückgekehrt und im Begriff nach dem Viktoria-Nyanza aufzubrechen, um dort einige Untersuchungen vorzunehmen. Der eine meiner Reisegenossen war leider genötigt, aus gesundheitlichen Rücksichten die Heimreise anzutreten, den anderen zwangen bald nachher geschäftliche Interessen zum Abbruch der Reise, so daß nur ich allein übrig blieb. Da mir jedoch mein Reisegenosse, Herr Kommerzienrat H. Orro aus Stuttgart in liebenswürdigster Weise die Mittel zu der geplanten Expedition im Süden zur Ver- fügung stellte und ich mich des größten Entgegenkommens von Seiten des Kaiserl. Gouvernements und aller Regierungsbeamten zu erfreuen hatte, so entschloß ich mich nach der Rückkehr vom Viktoria Nyanza Ende August zu der erneuten Reise und fuhr von Mombasa über Daressalam nach Lindi. Ich Palaeontographica. Bd. LV. 14 — 106 — war mir allerdings damals wohl bewußt, daß diese Reise einen vollständigen Mißerfolg haben konnte, denn einerseits war über dıe Natur der Funde von Herrn SATTLER nur soviel bekannt, daß es sich um außerordentlich große Knochenteile handle, während die Frage über die Natur derselben, insbesondere ob fossil oder recent, sowie über ihre Erhaltung und eventuelle Transportfähigkeit und Bergung voll- ständig offen blieb, andererseits war mein Gesundheitszustand infolge der langen anstrengenden Reisen und einer Dissenterie, die mich ergriffen hatte, derartig schlecht, daß ich gar nicht wußte, ob ich den Anstrengungen einer erneuten größeren Expedition gewachsen war. Glücklicherweise fand ich aber auch in Lindi, wie überhaupt überall in Ostafrika, soviel Unterstützung, daß ich trotz aller afrikanischen Widerwärtigkeiten, die ja wohl keinem Reisenden dort erspart bleiben, den sofortigen Aufbruch ins Innere beschloß. Von großem Wert für mich war, daß der Bezirksamtmann von Lindi, Herr nen Brınk, sich entschlossen hatte, die Expedition mitzumachen und mir auf jede Weise die Wege ebnete, und daß mir von der Schutztruppe der Oberarzt, Herr Dr. Worrr, zur Verfügung gestellt wurde, dessen Beistandes ich bei meinem leidenden Zustande natürlich dringend bedürftis war, und dem ich wohl auch nicht zum wenigsten die glückliche Heimkehr nach der Küste verdanke. Ich möchte noch beifügen, daß ich sanz besonders auch Herrn B. Sarızer zu Dank verpflichtet bin, nicht allein als dem ersten Auffinder der fossilen Knochen und einem vorzüglichen Kenner des Landes, sondern auch deshalb, weil er mich nach unserem Zusammentreffen am Berge Tendaguru in jeder Hinsicht durch Rat und Tat bei den Aus- erabungen unterstützte und schließlich den schwierigen Transport der Stücke nach der Küste und die ganze Verpackung daselbst übernahm, was ohne ihn für mich wohl kaum zu ermöglichen gewesen wäre. Wenn man alle die Schwierigkeiten bedenkt, welche eine Ausgrabung im Innern von Afrika mit sich bringt, so wird man es wohl verstehen, wie sehr ich allen den genannten Herren, welche zu dem erfolgreichen Abschlusse beigetragen haben, zu Dank verpflichtet bin und ich möchte nicht versäumen, diesem Danke auch an dieser Stelle öffentlich Ausdruck zu verleihen. I. Geologischer Teil. Zur Beurteilung des geologischen Auftretens der Knochenlager ist es notwendig, sich einiger- maßen mit der Topographie und Geologie der dortigen Länder vertraut zu machen, wobei ich die grund- legenden Arbeiten von Borxuarpr' durch die auf meiner Route gemachten Beobachtungen ergänzen kann. Mein Weg führte mich von Lindi, das ich gegen Abend des 31. August 1907 verließ, zunächst der Küste entlang gegen Norden; auf der »roten Wand«, einem pleistocänen Riffkalk, wurde der Strand der Lindibucht verlassen und die Höhe des Kitulo erstiegen, wo das Lager aufgeschlagen wurde. Wie schon BoRNHARDT festgestellt hat, baut sich der ganze Höhenzug des Kitulo aus hartem eocänem Nummulitenkalk auf und gehört zu einer tertiären Küstenzone, die südlich von Lindi beginnend sich gegen Norden bis zur Msunga- und Kiswerebucht hinzieht. Die üppige Buschwaldvegetation auf dem schwarzen, offenbar recht fruchtbaren Kalkboden erschwert natürlich die Beobachtung außerordentlich und meine Untersuchungen beschränkten sich im wesentlichen auf die spärlichen Aufschlüsse an dem Fußpfade und der Telegraphenlinie, da mein schlechter Gesundheitszustand keine größeren Abstecher von der Marsch- route erlaubte. Der Weitermarsch führte über den Kitulo hinweg nach der weit ausgebreiteten frucht- baren Ebene von Yangwani, in welche der Weg in steilem Abstieg über Eocänkalke hinabführt. In Namudi wurde das zweite Nachtlager aufgeschlagen. Die Fortsetzung des Weges, der immer die Rich- tung nach NNW einhält, führt über ein welliges Hochplateau von lichtem, sandigem Kalkstein, der zuweilen erfüllt ist von Korallen, Echinodermen und Conchylienresten, die aber leider so schlecht -er- halten waren, daß eine Bestimmung ausgeschlossen war. Borxtarpr hatte leider auch keinen besseren Erfolg, und seine Funde beschränken sich auf einige unbestimmbare Nerineenreste; er reiht diese Kalke in seine Makondeschichten, d. h. obere Kreide ein. Ich kann dem nicht direkt widersprechen, obgleich die Schichten vielmehr eocänen als cretacischen Charakter tragen und ihr eocänes Alter auch aus Analogie mit anderen Lokalitäten wahrscheinlich ist. Möglicherweise handelt es sich auch nicht um dieselben Schichten bei BornHARDT und mir. Beim Abstieg in das Namgarutal zeigt sich, daß die Kalke von lichtgrauen Kalkmergeln mit einzelnen sandigen Zwischenschichten unterlagert werden, leider gelang es mir aber auch hier nicht, ! BORNHARDT W., Zur Oberflächengestaltung und Geologie Deutschostafrikas, Berlin 1900 (Bd. VII von Deutschost- afrika, Wissensch. Forschungsresultate über Land und: Leute unseres ostafrikanischen Sehutzgebietes und der angrenzenden Länder. Veröffentl. der Kolonialabt. d. Auswärt. Amtes.) Als Karten kommen in Betracht: Topographische Karte von Ostafrika 1:300000 bei Dr. B. Reımer, Berlin. Sektion F6 Kilwa, Neubearbeitung von P. SPRIGADE und M. Moısen 1905; Geologishe Übersichtskarte von Deutschostafrika 1:200000 von BorxHARDT und Danz 1895—1900 (Mitteil. aus den deutschen Schutzgebieten, Bd. 16, Karte 2; Topograph. und geolog. Karte 1:500000 in BoRNHARDT |. c. No. V und VI. (Reiseergebnisse zwischen Kilwa Kivindye und dem Rovuma.) — 108 — irgendwelche bestimmbare Fossilien aufzufinden, obgleich ich viel Zeit und Mühe darauf verwendete und es an größeren Aufschlüssen m den Wasserrissen nicht fehlt. Ein größeres verkieseltes Stamm- stück, das aber auch von den benachbarten Likondehöhen abgerollt sein konnte, war der einzige Fund. Poroxmn! hat die von BorxuArpr und Danız gesammelten Kieselhölzer als Dadoxylon Dantzii zusammen- gefaßt, mit Recht aber dabei auch auf die Schwierigkeit der Bestimmung und die Verwertung für die Stratigraphie hingewiesen. Auch ich möchte aus dem Kieselholz keinerlei Horizontbestimmung treffen; dagegen liegen mir eine Anzahl von dem verstorbenen Leiter der Lindigesellschaft Perror gesammelter Ammoniten vor, welche offenbar aus derartigen Kalkmergeln stammen und sich mit Sicherheit als untereretacisch bestimmen lassen. Es sind hübsch erhaltene, in Schwefelkies umgewandelte Stücke von 2 Lokalitäten, als deren eine das Schwefelkieslager von Nannusatu in der Kilwa-Kissiwanibucht genannt ist, während die andere nur als Hinterland von Lindi bezeichnet ist. Ich habe auch beim Abstieg vom Notoplateau nach der Lindibucht dieselben Kalkmergel in der Niederung unter den sogen. Makonde- schichten angetroffen und dort zuweilen Geoden von verwittertem Schwefelkies, vielleicht auch von Ammoniten, gesehen und es mag wohl sein, daß die Prrror’sche Aufsammlung aus dieser Gegend stammt. Die Bestimmung des Materiales ergab: Lytoceras Emerici RaspAıL, 5 efr. alineum STOLICZKA, = Durga ForBss, 7 Timotheanus MAYoR, i quadrisulcatus D’OrB. (Nannuasatu), Phylloceras Thetys v’Org. (zahlreich und in vielen Varietäten), Verschiedene unbestimmbare Zytoceras- und Phylloceras-Arten. Aus den Bestimmungen geht zweifellos der untercretacische Charakter der Fauna hervor, welche mit dem Neocom von Europa und der Ootatoorgruppe in Indien parallel zu stellen ist. In der Bucht von Lindi bei Nguru-Mahamba, ebenso wie an der Kissiwanibucht werden die Kalkmergel des Neokom von den zweifellos eocänen Nummulitenkalken überlagert und ich nehme an, daß dies auch am Namgarutal der Fall ist. Damit würde auch übereinstimmen, daß in der Fort- setzung des Weges mit wachsender Entfernung von dem Eocän der Küstenzone die Kalke mehr und mehr zurücktreten und nur noch eine dünne Decke auf den Erhebungen zwischen den Tälern bilden. Außer Korallen nehmen hier Echinodermenreste an der Kalkbildung teil, die südlich von Mu- nimbira einen typischen Echinodermenkalk bilden. Nördlich dieser Lagerstelle hört der Kalk ganz auf und bis zur befestigten Boma des Akiden Sadallah auf dem Hochplateau Mikadi am Flusse Mbemkuru (Said Makanira) durchquerten wir nur mergelige Gesteine mit wenig Sandsteinbänken, welche das von tiefen Tälern durehfurchte Hügelland zusammensetzen. Interessant ist dabei auch die Änderung in der Vegetation, denn mit dem Vorherrschen der Mergelhöden stellt sich der Bambus ein, dessen massen- hafte große Büsche nun dem Buschwald einen eigenartigen Charakter verleihen. Im übrigen ist das Land zwischen Lindi und dem Mbemkuru jetzt nur noch wenig bevölkert, aber die zahlreichen verlassenen und überwucherten Schamben (Ansiedelungen), durch welche man stundenlang marschiert, beweisen, daß ! In den Reiseberichten des Bergassessors Dr. Dantz in Deutschostafrika; Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten, Bd. XV, 1902, 8. 2:7. — 109 — das Land vor dem Aufstande von 1905, der hier besonders wiütete, reich bebaut und bevölkert war, und daß nur auf den damaligen Krieg und die Hungersnot die Entvölkerung zurückzuführen ist. Im Akiden Sadallah lernte ich einen kriegerischen und tapferen Häuptling kennen, der damals als treuer Bundes- genosse der Deutschen dem Ansturm seiner aufrührerischen Landsleute Stand hielt. Obgleich wir zu einem Umweg gezwungen waren, denn der Berg Tendaguru, an welchem die Knochenfunde gemacht waren, liegt ziemlich genau m NW Richtung von Lindi, so hatten wir doch diese Route vorgezogen, um den beschwerlichen und bei meinem Zustande kaum zu überwindenden Weg über das Likonde-Plateau zu vermeiden. Ich konnte auf diese gewiß viel interessantere Route um so leichter verzichten, als über den geologischen Aufbau des Likonde-Plateaus genaue Angaben von Born- HARDT vorliegen. Nach diesem bilden die Likondeberge die nördlichen Ausläufer der großen Plateau- berge des Noto und Muera und bauen sich aus Schichten der Kreideformation auf und zwar findet sich am Fuße noch versteinerungsreiches Neokom, während die Hauptmasse und das Plateau durch die von BornHARDT zur oberen Kreide gestellten verstemerungsarmen oder -leeren Makondeschichten gebildet wird. Das Vorkommen von Neokom in dieser Gegend wird auch durch eine kleine Aufsammlung SATTLER’S von dem Ort Pile-Pile, an der Route vom Namudi nach dem oberen Namgarutale am Nord- abhange des als Nambawala bezeichneten Berges, bestätigt. Sie enthält sehr schöne Exemplare der von Mürzer'! aus dem Neokom derselben Gegend beschriebenen Trigonia Schwarzi und einer der Photinula Uhligi MüLLer nahestehenden, nur mehr als doppelt so großen Art. Vom Akiden Sadallah führte unsere Route nun in westlicher Richtung über Matapua nach dem Berg Tendaguru. Interessant war zunächst der steile Abstieg von dem Mikadi-Plateau in die Ebene von Matapua, da hier petrefaktenführende Schichten erschlossen waren. Das Profil des etwa 100 m tiefen Abstieges ergab von oben nach unten folgendes: Unter der mächtigen Humusdecke kommen graue Mergel mit einzelnen Bänken von dunklem fein- körnigem Kalksandstein zum ausstreichen. Petrefakten sind selten und bestehen aus unbestimmbaren Zweischalern (Veneriden) und Fährten-ähnlichen Gebilden. Die Mergel und Sandsteine gleichen den- jenigen, welche wir bisher auf unserer Route passiert hatten (20—25 m). 2 m geschlossene Bänke von sandigem Kalkstein mit zahlreichen Fossilien (Ammoniten aus der Gruppe Lytoceras, Phylloceras und Astieria, Belemniten und Bivalven; das Material befindet sich z. T. bei Dr. Daaus in München und ist noch nicht soweit bestimmt, daß man ein sicheres Urteil über die strati- graphische Stellung bekommt, doch dürfte es sich wohl um Neokom handeln. ca. 20 m weiche sandige Kalke mit denselben Arten wie oben, aber seltener und schlecht erhalten. 15 m grobkörniger bis konglomeratischer Sandstein mit kalkigem Bindemittel und zahlreichen schlecht erhaltenen Korallen und Ostreen. 30 m mürbe Sandsteine mit seltenen und schlecht erhaltenen Fossilien, worunter Ostreen, Veneriden und Trigoniden zu erkennen sind. Die Basis des Abhanges wird von sandigen Mergeln mit einzelnen Sandstembänken gebildet, und diese Schichten halten gleichmäßig bis zum Lagerplatz von Matapua an; der einzige Unterschied besteht darin, daß die Schichten immer sandiger und zugleich grobkörniger werden, dagegen wurden allenthalben ! G. MÜLLER, Versteineruugen des Jura und der Kreide in BORNHARDT, Oberflächengestaltung und Geulogie von Deutsch- ostafrika 1. c. p. 462. — 10 — mehr oder minder schlecht erhaltene Stücke von Ostreen, Luciniden oder Veneriden und Trigonien be- ohachtet. Unter den letzteren fällt Trigonia Beyschlagi G. Müuz. sowohl durch Häufigkeit, wie durch ihre charakteristische Gestalt auf. G. Münver (l. ec. p. 543) hat diese Art aus dem Neokom von Nkundi beschrieben, wo sie gleichfalls häufig auftritt, und ich kann dem beifügen, daß ich sie in dem ganzen von mir durchzogenen Gebiete in demselben Niveau des Neokom überaus häufig angetroffen habe, und daß sie mir das beste Leitfossil für den unteren Horizont des Neokomes zu sein scheint. Zugleich mit Trigonia Beyschlagi kommen als Seltenheiten einige andere, wahrschemlich neue Trigonien vor, während Trigonia Bornhardti und Schwartzi sicher ein höheres Niveau einhalten. Ich glaube, daß in der ostafri- kanischen Kreideformation die Trigonien sich am besten als Leitfossilien eignen, zumal da sie zu den häufigsten und am meisten charakteristischen Fossilien gehören. ! In nächster Nähe unseres Lagerplatzes von Matapua, an der Steilböschung des Mtshingiri, stehen außerordentlich grobkörnige Kalksandsteine an, welche geradezu erfüllt sind mit Trigonien, neben welchen die anderen Bivalven zurücktreten. Auch hier ist Trigonia Beyschlagi leitend und vorherrschend ; neben ihr wurden noch 3 wahrscheinlich neue Arten von Trigonien, Astarte Hırzogüi Krauss, Astarte sp. ‚Inisocardia sp., @ervillia ehr. dentata Krauss, ein großer Nautilus mit eingesenktem breitem Rücken und ein Belemnitenfragment gesammelt. Diese Beobachtung von anstehendem Neokom in der ganzen Niederung von Matapua ist insofern von Wichtigkeit, als BornnAarpr hier die Schichten des Jura zum Ausstreichen kommen läßt und dem- entsprechend Jura auf seiner Karte und dem geologischen Profil (l. e. Taf. XIII Fig. 6) eingetragen hat. Er wurde hiezu verleitet durch die Beobachtung eines oolithischen Kalksteines, der zwar keine Fossilien lieferte, aber mit dem des mittleren Dogger in der Gegend von Kilwa und Bagamojo Ähnlichkeit hatte. Dieses petrographische Merkmal ist nicht stichhaltig, wie meine Aufsammlungen beweisen, und es ist dementsprechend der Jura dort zu streichen, und durch Neokom zu ersetzen. Die Fortsetzung des Weges gegen Westen führt zunächst auf das Plateau des Mtshinyirigebietes, das aus horizontal gelagerten Kalksandsteinen mit Trigonia Beyschlagi besteht; außer den bereits er- wähnten Formen wurde hier noch eine charakteristische biplicate Terebratula, die aber neu zu sem scheint, gesammelt. Dichtes Pori mit Busch- und Hochwald erschwert zwar die Beobachtung, aber wo sich ein kleiner Aufschluß befindet, sehen wir auch die charakteristischen fossilreichen Kalksandsteine mit Trigonia Deyschlagi. Em Unterschied in der Formation zeigte sich erst, als wir die Höhe des Hochplateaus zwischen den Wasserläufen des Mtshinyiri und Mtanga mit ca. 3550—400 m Höhe erreichten, denn an Stelle des Kalksandstems fanden wir hier ein konglomeratartiges Gestein mit faustgroßen Quarzkieseln, aber kalkigem Bindemittel. Die Bachrisse liefern gute Aufschlüsse und gestatten auch hier Aufsamm- lungen von Fossilen, unter welchen Trigonia Bornhardti und Fimbria cordiformis zu nennen sind. Es ist dies zweifellos ein höherer Horizont, der in seinem unteren Teile wohl mit den von BorxHArpr bei Ntandi angedeuteten Schichten übereinstimmt, während der obere Teil am reichsten und schönsten bei Niongala, im Norden von unserer Route, am Mbemkuruflusse angetroffen wird. Der Fundplatz Niongala wurde von B. SarrLer entdeckt und liegt auf einem, dem Hoch- 1 Die genauere Durcharbeitung; meiner reichhaltigen Aufsammlungen aus der Kreide ist für später vorbehalten und meine Bestimmungen sind als provisorische zu betrachten, da es mir zunächst nur darauf ankam, die Horizonte auseinander zu halten und das Material. soweit möglich, stratigraphisch zu sichten. — 111 — plateau aufgesetzten Hügel, über welchen der alte Weg vom Akiden Sadallah nach Makumba am Mbem- kuru führt. Das ganze Gestein scheint erfüllt mit Petrefakten, von welchen Sırırer eine große Menge gesammelt und mir übergeben hat; außerdem wurde das Material von dort noch durch Aufsammlungen vervollständigt, welche auf meine Anordnung von Eingeborenen gemacht wurden, die seinerzeit SATTLER begleitet hatten und von ihm instruiert waren. Ich selbst war zu meinem größten Bedauern aus Ge- sundheitsrücksichten verhindert, die wichtige Lokalität persönlich aufzusuchen und mußte mich deshalb mit den oben erwähnten Aufsammlungen begnügen. Es entspricht der Natur der Aufsammlune, daß mir nur die großen, in die Augen fallenden Fossilien zukamen, doch erkennt man an dem anhängenden Ge- stein, daß es auch an kleinen Arten daselbst geradezu wimmelt. Der Charakter der Fauna wird be- stimmt durch das Vorwiegen großer Ostreiden, unter welchen sich neben fremdartigen, vielleicht neuen Arten, solche aus den Gruppen von Ostrea Minos Coqv. und dilwiana Lisn., Exogyra fausta SroL. und laciniata Nıws. und Gryphaea vesicularıs Sow. erkennen lassen. Häufig sind sehr große Vola quinquecostata Sow. und unter den übrigen Bivalven sind nach den vorläufigen Bestimmungen zu nennen: Fimbria cordi- formis D’ Org. und Priphyla transversa Lexm., beide Arten durch massenhaftes Auftreten bezeichnet, ferner Lima sp. (efr. undata Sıor.), Perna cfr. Ricordeana v’OrB., Gervillia cfr. anceps Desm., Arca Mathero- niana D’ORB., Cucullaea cancellata Krauss, Trigonia Bornhardti G. Müur., Protocardium cfv. Hillanum Sow., Pholadomya GR. d. elongata Münst. Korallen (Thamnastraea lamellosa SoLomko) und Echiniden (Pygurus) scheinen selten zu sein, häufig dagegen Cephalopoden. Unter den Nautiliden haben wir scharfgerippte Formen aus der Gruppe der Nautilus pseudoelegans D’OrB. mit ventral gelegenen Sipho und Nautilus pseudoelegans Srou. und Kayeanus Stor. mit zentralem Sipho. Die Ammonoidea sind vertreten durch zahl- reiche Bruchstücke von durchgehends großen Arten, die sich auf Lytoceras Mahadeva SToL., Anisoceras armatum Sow., ‚Crioceras Asterianus D’ORB. und Ancyloceras sp. beziehen lassen. Der Charakter der Fauna ist meiner Ansicht nach ein ausgesprochen cenomaner, wenn auch noch mit den Oberneokomschichten von Ntandi einzelne Arten wie Ostrea Minos, Trigonia Bornhardti, Eriphyla transversa und Fimbria cordiformis gemeinsam sind. Dabei ist zu bemerken, daß die im Nion- gala sehr häufigen Arten wie Östrea Minos, Eriphyla transversa und Fimbria cordiformis im Ntandi selten sind, während umgekehrt die für Ntandi leitende Trigonia Bornhardti aus Niongala nur in 2 Exemplaren vorliegt. Mit den als obercretacisch angesehenen Makondeschichten von BornHArpr darf der Horizont von Niongala aber nicht vereinigt werden, denn diese plateaubildenden Schichten tragen einen durchaus verschiedenen Charakter. Schon aus weiter Ferne sichtbar ragt der Tendaguru wie ein Inselberg' aus der Plateauland- schaft hervor und wurde von mir am Abend des fünften Marschtages erreicht. Auf der Südseite des Berges wurde für längere Zeit das Lager eimgerichtet, da wir uns nun inmitten der Fundstätten von Dinosaurierresten befanden. Gerne hätte ich die Gegend topographisch und geologisch aufgenommen, aber bei meinem von Tag zu Tag sich verschlimmernden Gesundheitszustand war dies leider ausgeschlossen ı Als solcher, d.h. als eine kristallinische Insel inmitten der Kreideschichten, welche zwar von Deekschichten (Mikindani- schichten) verschleiert gezeichnet werden, wird er auch von BornHARDT, der den Berg; nicht selbst besuchte, auf seiner Karte dargestellt; in der späteren Übersichtskarte von Danrz ist jedoch dieser Inselberg wieder in Wegfall gekommen. In Wirklich- keit beginnen diese merkwürdigen präcretaeischen Erosionsformen der Inselberge erst weiter westlich bei Namviranye. — 112 — und ich mußte mich auf wenige orientierende Exkursionen beschränken, zu welchen neben den Aus- grabungen noch Zeit und Kräfte ausreichten. Das Ergebnis war, daß der etwa 120 m über das Hoch- plateau aufsteigende Berg Tendaguru (ca. 320 m üb. d. M.) nur ein Denudationsrest ist und sich aus den- selben Schichten der Kreide (Makondeschichten), wie die im Süden anstrebenden Plateauberge des Na- mundi, Tshiliamanda und Noto aufgebaut. Dagegen scheinen verschiedene Verwerfungen in vorwiegend SN Richtung durchzusetzen, wodurch insbesondere auf der Westseite des Berges eine Unklarheit im Auf- bau der Schichten, verbunden mit einer sehr unruhigen bergisen Oberfläche hervorgerufen ist. Die - Lagerung der Schichten ist allenthalben horizontal und das Schichtenprofil ergab von der Spitze des Berges abwärts folgendes: 1. auf der Spitze des Berges grünliche Sandsteine, welche in Kugeln von 20—25 cm Durch- messer auswittern und die Oberfläche bedecken. Mächtigkeit ca. 20 m; 2. mürbe Kalksandsteine mit einzelnen festeren, knollig abgesonderten Bänken, keine Fossilien ca. 30 m; 3. lichte, sandige Mergel, nach unten in Sandsteme übergehend (ca. 40 m); = weiße mürbe Sandsteine (5 m); = a = FF TE Trigonia - Schichten = Langenmaßstab > 1:75000 Höhenmaßstab = 1:15000 Fig. 1. Profil durch den Tendaguru von S. nach N. 5. bunte, rötliche und weiße sandige Mergel (15 m); 6. lichte, sandige Mergel mit Einlagerung von grobkörnigen, mürben Sandsteinen. Horizont der Dinosaurier; 7. NW des Berges sind diese Schichten, falls keine Verwerfung dazwischen liegt, unterlagert von Mergeln mit fossilführenden Kalken und konglomeratischen Kalksandsteinen. Das Sammeln ist wegen des dichten Buschwaldes erschwert und Herr SarıLer und ich fanden dort nur einen großen Nautilus mit glatter Schale und breitem, abgeflachtem Rücken, ähnlich demjenigen aus den Trigonienschichten von Matapua, ferner einen sehr großen, offenbar neuen Mytiliden, eine Perna und einige lange, turmförmige Nerineen mit glatter Außenseite und je einer kräftigen Falte auf der Spindel und dem äußeren Gewindeteil. Eine sichere Horizontbestimmung ist auf Grund dieser Fossilien nicht zu ermöglichen, doch bin ich geneigt, diese Schichten den von Borx#arpr am Kikomela Plateau an der Basis der Makondeschichten beobachteten Nerineenkalken gleichzustellen und sie zu der oberen Kreide zu rechnen und zwar als einen Jüngeren Horizont, als denjenigen von Niongala; S. Im Süden des Berges schneidet sicher eine Verwerfung das Plateau ab und bedingt die eigen- — 13 — artige Ost-West Richtung des Mtengatales. In Wasserrissen und an den Steilgehängen stehen hier die Schichten mit Trigonia Beyschlagi an und in charakteristischer Weise bildet dieses Leitfossil ein ausgesprochenes Muschelpflaster von seltener Schönheit in dem Bach Maimbwi, etwa 3 km südlich von Tendaguru. Ich benütze gerne die Bornuarnr’sche Bezeichnung »Makondeschichten« für die jüngere Kreide- formation an den Plateaubergen, beschränke sie aber auf die sandige, weiße und bunte Facies, denn Gesteinswechsel bezeichnet hier auch einen Wechsel in den Ablagerungsverhältnissen.'‘ Während nämlich die unteren Schichten alle einen durchaus marinen, wenn auch littoralen Charakter tragen, finden wir in den höheren sandigen Schichten keine marinen Fossilien mehr, sondern nur Überreste von Land- sauriern und Pflanzen; die letzteren sind in Gestalt von Kieselhölzern (Dadoxylon Dantziü Por.) und Kohlenschmitzen nicht selten. In unserem Profil am Tendaguru würde demnach die untere marine Schichtenserie durch die Kalksandsteine mit Trigonia Beyschlagi und die Nerineenkalke vertreten sein, während der ganze übrige Teil als terrestrische oder limnische Makondeschichten zu bezeichnen wäre. Noto Agrar En | Nkanga Lutende Kitulo Bas Rungi | Zindi Längenmaßstab -1:450 000 Höhenmaßstab >71 75000 Profil vom Notoplateau zur Küste bei Lindi. Dementsprechend würde der Dinosaurierhorizont den unteren Teil der Makondeschichten einnehmen (nach BoRNHARDT |. ce. p. 232 unterer Teil von Horizont ce). Die Fortsetzung der Reise vom Tendaguru über das Notoplateau zurück nach Lindi wurde leider in so ungünstiger körperlicher Verfassung meinerseits zurückgelegt, daß für geologische Einzelbeobachtung oder gar Aufsammlungen nichts mehr übrig blieb und ich muß mich auf einige allgemeine Angaben beschränken, welche aber vielleicht einem späteren Geologen von Vorteil sein können. Der Weg führte vom Plateau am Tendaguru zurück nach Südwesten entlang dem Mtengatale, wo in großer Mächtigkeit pleistoeäne Deekschiehten in Form von Geröllen auf den Trigonienschichten lagern. Diese Gerölle bestehen aus den charakteristischen quarzitischen Sandsteinen, welchen BorxHarpr als Newalasandstein bezeichnet, und stammen zweifellos aus den aufgearbeiteten und denudierten oberen Makondeschichten. Sodann steigt man ab in die Niederung und durchquert ein von zahlreichen Fluß- läufen, welche sich zum Mtshinyiri vereinigen, durchzogenes Land und beobachtet zuweilen anstehenden 1 Gegenüber BORNHARDT würde ich demnach sein 1. e. p. 232 zusammengestelltes Profil der Makondeschichten dahin umändern, daß ich seine beiden Horizonte a und b mit mergeliger und kalkiger Facies und Nerineenkalken noch zu der unteren marinen Schichtenserie stelle, die Horizonte c, d und e wären die eigentlichen Makondeschichten im engeren Sinne und de Horizont f (Mikindanischichten) ist nur als die mehr oder minder tiefgreifende pleistocäne Deckschichte aufzufassen. Palaeontographica. Bd. LV. 15 — 114 — Trigonien-Kalksandstein. Beim Anstieg aus dem wasserführenden Tale des Mtshinyiri, ec. 16 km SSO vom Tendaguru, befindet sich eine zu Aufsammlungen einladende Lokalität, denn das Gestein ist dort ziemlich reiner, grauer Kalkstein, der im Brocken am Wege auftällt und geradezu erfüllt ist mit Muschel- schalen, unter welchen die kleinen Nueuliden, Aviculiden und Astartiden vorherrschen; mit annähernder Sicherheit sind dort auch Gephalopoden in guter Erhaltung zu erwarten. Die Makondeschichten beginnen erst mit dem eigentlichen Anstieg auf das Notoplateau, welcher sehr steil ist und in großen Abrutschungen am Steilgehänge die Schichten weithin aufgeschlossen zeigt. Der untere Teil besteht aus bunten, vorwiegend roten und blaugrauen, sandigen Schiefertonen, welche an unseren bunten Keuper oder noch mehr an die unteren, gleichfalls bunten Atlantosaurus-Beds vom nordamerikanischen Felsengebirge erinnern. (Horizont € von BoRNHARrDT.) Darüber lagern mächtige, anfangs rötliche, später weißliche Sandsteine (Horizont d von BorxHARrpr), die nach oben in harte, felsen- bildende Sandsteinbänke übergehen (Horizont e). Eine mächtige, lehmige Deckschicht überlagert das ganze und bildet die Oberfläche des nahezu ebenen, rund 500 m hohen Plateaus (Horizont f = Mikindani-- Likon.de Mtshinga Tondaguru Mpungwe ap Viongala R ed NtanaiiScH Trigonzen. Sch. = untere Kreide (Mergel Facies) Krystallinisches Grundgebirge Ku Längenmaßstab = 1:450000 Höhenmaßstab -1:75000 Fig. 3. Profil von dem Inselberge bei Namviranye über den Tendaguru zur Kiiste. Schiehten BornHArpr’s). Die weißen Sandsteine stehen aber nur im westlichen Teil des Notoplateaus an, während der östliche, etwas niedrigere und durch den tiefen Taleinschnitt des Nkangatales getrennte Teil (Plateau von Lutende) aus den unteren roten, sandigen Schiefertonen aufgebaut ist. Im Nkanga- tale fallen stark eisenhaltige und infolgedessen dunkelrot gefärbte Sandsteine auf. Die roten Schichten des Lutendeplateaus werden von fetten, grauen Kalkmergeln unterlagert, welche mit denen von Namgaru, wie bereits erwähnt (S. 108), die größte Ähnlichkeit haben, und aus welchen wohl auch die von Pzrror gesammelten neocomen Ammoniten stammen. Auf ihnen setzt sodann der eocäne Nummulitenkalk des Kitulo auf. Fassen wir die geologischen Ergebnisse zusammen, so ergibt sich, daß das Hinterland des Be- zirkes Lindi, abgesehen von dem eocänen Küstenstrich, aus einer Plateaulandschaft besteht, welche sich aus den Schichten der Kreideformation aufbaut. Die Kreideformation lagert im Westen direkt dem Ur- gebirge auf und ist im wesentlichen hervorgegangen aus der Aufarbeitung des kristallinischen Unter- grundes!, aber wahrscheinlich auch der Juraformation, soweit sie dort ausgebildet war. Je mehr wir 1 Hiefür sprechen die Gerölle in den Schichten, welche zum erößten Teil aus Quarz bestehen, außerdem wird aber auch Granat, Feldspat und Glimmer beobachtet; abgerollte Trümmer von Belemniten scheinen aus dem aufgearbeiteten Jura zu stammen. — 15 — von Osten gegen Westen, also in der Richtung vom Meere nach der einstigen Küste vorgehen, desto klastischer wird das Material und desto größer das Korn der Kalksandsteme und Sandsteine Es er- scheint deshalb zweifellos, daß wir es mit Uferbildungen resp. Ablagerungen in der Nähe der einstigen Küste zu tun haben, und dem widerspricht auch nicht der paläontologische Befund, welcher eine aus- gesprochene Litoralfacies darstellt. Wir haben zu unterscheiden zwischen einer marinen Facies, welche den unteren Teil der Schichtenserie zusammensetzt und aus Mergeln, Kalken und namentlich Kalksandsteinen mit schwan- kender Korngröße besteht und innerhalb deren sich verschiedene Horizonte auf Grund der marinen Fauna auseinander halten lassen. Der obere Teil, bestehend aus bunten, sandigen Schiefertonen und Sandsteinen, mit Landsauriern und Landpflanzen, trägt einen ausgesprochen terrestrischen Charakter und verdankt seine Entstehung den Abschwemmungen aus dem Hinterlande nach der Küste, wo sich vielleicht anfangs Lagunen und Sümpfe ausdehnten (Horizont e und d der Makondeschichten), die später lokal von Dünensand überschüttet wurden (Horizont e der Makondeschichten). Das einst zusammenhängende Kreideplateau wurde später erodiert und bis auf einzelne Insel- berge denudiert, so daß auf den Plateaubergen noch allenthalben die jüngeren Makondeschichten an- getroffen werden, während die Täler und Tiefebenen in die tieferen marinen Schichten eingegraben sind. Verwerfungen, verbunden mit Dislokationen, scheinen zahlreich zu sein, aber ihr Verlauf ist noch nicht nachgewiesen. Die Störungen beruhen nicht in Faltungen oder Aufrichtungen, sondern nur in verschiedenem Absinken der einzelnen Schollen, so daß allenthalben eine horizontale Lagerung vorherrscht. Bezüglich der Stratigraphie der Schichten komme ich vorbehaltlich der genaueren paläonto- logischen Durchärbeitung des Invertebratenmateriales zu folgender Zusammenstellung: A. Marine Bildungen der Kreideformation. t. Trigonienschichten; Mergel, Kalke, vorwiegend Kalksandsteine mit T’rigonia Beyschlagi und reicher Bivalvenfauna; weite Verbreitung von Matapua zum Tendaguru und Mtshinyri; Nkundi- bach, 29 km nordw. v. Kiswere (Bors#Aarpr). Neokom. 2. Ntandischichten; Mergel, Kalke und Kalksandsteine mit Trigonia Bornhardti und Ptychomya Hauchecorni; Ntandi (BorxHarpr) Höhe zwischen Matapua und Tendaguru. Vielleicht als Äquivalent und nur in der Facies verschieden: Kalke am Mikadi Abfall, dunkle Kalkmergel mit verkiesten Ammoniten im Osten. Oberes Neokom. 3. Kalksandsteine mit Trigonia Schwartzi; Tshikotsha-(Majembe)-Bach und Pile-Pile am Ostabfall des Likondeplateau. Oberes Neokom. 4. Niongalaschichten; Kalksandsteine mit Vola quinquecostata, Orioceras und Ancyloceras. Niongala. ?CGenoman. Nerineenkalke; sandige Mergel und Kalke mit langgestreckten Nerineen und sehr großem Mytilus. Dendaguru Nordseite, Nordabfall des Kikamelaplateaus (Bornharor). Obere Kreide. ?CGenoman. S der B. Terrestrische Bildungen der oberen Kreide, Makondeschichten. 1. Dinosaurierhorizont; lichte sandige Mergel und Sandsteine am 'Tendaguru. 2. Rote sandige Schiefertone. 3. Liehte, sandige Tone und Sandsteine mit einzelnen Lagen fester Newala-Sandsteine und Kohlenschmitzen. Obere Kreide unbestimmten Alters. C. Eocän. Lichte, feste Kalke, z. T. reich an Nummuliten und einer mitteleocänen Fauna, unter welcher besonders die Fülle der Korallen auffällt. Die Nummulitenkalke lagern in der Kistenzone auf den neokomen Mergeln auf (Kitulo bei Nguru-Mahamba, Kissiwani) und greifen als transgredierende Über- gußschichten über die unteren Kreidemergel bis an den Rand der Plateauberge (Namudi-Namgaru). D. Pleistocäne Deckschichten (Mikindanischichten BorxHARDT’s). Wie allenthalben sind die Deckschichten sehr verschiedenen Alters und verschiedener Natur und es erscheint daher nicht richtig, sie nach einer Lokalität zu bezeichnen und als gleichartig zu behandeln. Sehr mächtig sind die Deckschichten als lehmige Verwitterungskrusten auf den Plateaus; in den Niederungen handelt es sich z. T. um die Rückstände denudierter Schichten, teils um Anschwem- mungen alluvialer und älterer Natur, die bald aus Lehmen und Tonen, bald aus Sand, Kies und Ge- röllen bestehen. Eine Entscheidung über die Art und das Alter der Ablagerungen ist nur jeweils an Oıt und Stelle zu geben. Für die Anschauung von BornHARDT, daß es sich bei seinen Mikindanischichten, um die Überreste einer großen Meerestransgression handelt, habe ich keinerlei Anhaltspunkte gefunden und halte dieselbe nicht für haltbar. II. Das Vorkommen und die Ausbeutung der Dinosaurier. Wir haben den geologischen Horizont der Dinosaurierreste am Tendaguru stratigraphisch ziem- lich genau als untere Stufe der Makondeschichten feststellen können und es ist kaum zu bezweifeln, daß wir diese Stufe als eine terrestrische resp. limnische Facies der oberen Kreide anzusehen haben; dagegen bleibt die Frage offen, ob es sich um eine cenomane oder noch jüngere Stufe handelt, zumal da auch die stratigraphische Stellung der darunterliegenden Neri- neen- und Niongalaschich- ten, welche ich vorläufig für cenoman halte, noch nicht sicher erkannt ist. Für ein etwas jünge- Alter würden die analogen Vor- res als cenomanes kommnisse in Madagaskar sprechen, von wo wir Dino- saurier kennen. Diese stam- men nach Dirrrer'! aus einerturonischen, limnischen Ablagerung, welche von senonen Schichten mit Gry- phaea vesicularis und Alec- iryonia ungulata überlagert ist.” Wenn auch die bei Meravana auf Madagaskar Fig. 4. Saurier-Femur frei ausgewittert in der natürlichen Lage. Titano- saurus Madagascariensis Dir. gefundenen Arten und NMegalosaurus erenatissi- mus Die. nicht mit unseren ostafrikanischen Arten über- einstimmen, so ist es doch bei der sonstigen Analogie der madagassischen und ost- Verhältnisse nicht unwahrscheinlich, dab afrikanischen auch die terrestrischen Bil- dungen der oberen Kreide gleichaltrig sind. Der Dimosaurierhori- zont ist, wie schon erwähnt, charakteri- siert durch mürbe, bröselige, petrographisch weißliche Sandsteine und sandige Mergel, welche na- oberflächlich stark verwittert und in einen türlich sehr mehr oder minder tiefgrün- digen Verwitterungslehm umgewandelt sind. Diese Schichten umgeben den Berg Tendaguru auf der Süd- und Ostseite in einer 2—3 km breiten Hochfläche, welche gewissermaßen den Sockel des Berges bildet und von zahlreichen Wasserrissen durchfurcht ist. Da nun die Dinosaurierknochen infolge von Kalkinfiltration ein sehr hartes Gefüge haben, so konnten sie der Verwitterung viel größeren Widerstand entgegensetzen, als das mürbe Gestein, in welchem sie ein- 1 CH. DEPERET; Note sur les Dinosauriens sauropodes et thöropodes du Cretace superieur de Madagaskar. Bull. de la Soc. g6ologique de France. 3. ser. tome XXIV. 1896 p. 176. 2 A. THEvEnIn, Dinosauriens de Madagascar, Annales de Pal&ontologie von M. BouLe, Tome II, Fasc. III, 1907. — 113 — gebettet sind und so kommt es, daß sie vielfach ausgewittert an der Oberfläche frei herumliegen, und sehr leicht in die Augen fallen, zumal da diese Knochen die einzigen festeren umherliegenden Steine sind. Unwillkürlich wurde ich auch hiebei, wie bei der Ausbildung der Schichten, an die Verhältnisse in dem berühmten Bone-Cabin-Quarry in Wyoming erinneıt, woher die meisten Dinosaurierfunde des American Museum in New-York stammen, und das ich 1901 mit meinem Freunde H. F. Osgorn zu be- suchen Gelegenheit hatte. Auch dort bilden die frei ausgewitterten Dinosaurierknochen das einzige, feste Steinmaterial und wurden deshalb zum Aufbau einer Hütte (Bone-Cabine) von den Cowboys ver- wendet. Leider haben aber die an der Oberfläche herumliegenden Knochen sehr stark unter der Verwitterung gelitten und sind kaum mehr für eine wissenschaftliche Untersuchung zu gebrauchen. Fig. 5. Das Ausgrabungsfeld bei dem Skelett A von Gigantosaurus africanus. Man darf nur an die Insolation bei dem raschen Temperaturwechsel zwischen Tag und Nacht und an die Wucht tropischer Regengüsse denken, um zu verstehen, wie selbst die gewaltigen Röhrenknochen in Stücke zersprengt und diese wieder nach allen Richtungen verschleppt waren. Unsere Abbildung zeigt uns den günstigen Fall eines noch im Zusammenhang liegenden Femur, das nur in wenige Stücke zerfallen war; meistens aber waren die Bruchstücke verschleppt und namentlich bei den zarteren Knochenteilen nicht mehr zusammen zu finden. Erschwert ist m dieser Gegend das Sammeln besonders auch durch die Vegetation, welche aus lichtem Buschwald mit hohem Gras besteht; glücklicherweise war das letztere um jene Zeit schon so trocken, daß es in mächtigen Feuern abgebrannt werden konnte, wodurch wieder weitere Strecken für die Beobachtung zugänglich wurden. Erstaunlich groß ist die Menge der Knochen in dieser Gegend, welche zuweilen den Boden bedecken und auf einen kaum glaublichen Reichtum ‘an Dinosauriern in diesen Schichten hinweisen. — 119 — Dabei machte ich bald die Erfahrung, daß die Anhäufungen jeweils von einem einzelnen Skelett her- rührten, und daß es sich hier nicht bloß um einzelne isolierte Knochen, sondern um zusammenhängende, mehr oder minder vollständige Skelette handelte. Je mehr aber oberflächlich herumlag, desto weniger war in der Tiefe zu erwarten und ich suchte deshalb besonders nach solchen Stellen, wo nur geringe Überreste oberflächlich zu sehen waren und nach der Tiefe wiesen. Dort wurden Grabungen angesetzt und es gelang dann vielfach, größere zusammenhängende Körperteile bloßzulegen. Ich mußte natürlich von Anfang an davon absehen, eine große Ausgrabung vorzunehmen, denn biezu mangelte es mir an Zeit und Mitteln; eine solche hätte eine ganz andere Ausrüstung vorausgesetzt, welche aufs Ungewisse hin nach Lindi und ins Innere zu schleppen doch zu gewagt gewesen wäre; wußte ich doch bis zu meinem Eintreffen am Tendaguru nicht, ob ich es überhaupt mit wissenschaftlich interessantem Materiale zu tun haben würde, vom Erhaltungszustand, den Lagerungsverhältnissen u. dergl. gar nicht zu reden. Meine Exkursion konnte lediglich nur den Charakter einer Orientierungstour tragen und als solche hat sie auch ihr Ziel vollkommen erreicht. Ganz anders liegen die Verhältnisse jetzt, wo über die Natur der Knochen, sowie über deren Erhaltungszustand und wissenschaftliche Bedeutung Klarheit herrscht und es ist nun Sache einer erneuten Expedition, möglichst reichliches und gut erhal- tenes Material zu sammeln. Daß diese unter sachgemäßer Leitung und Ausrüstung eine prächtige Ausbeute machen wird, ist mir zweifellos, denn wenn nicht alle Anzeichen trügen, haben wir am Tendaguru eine Lokalität für Dinosaurier, welche den reichen amerikanischen Plätzen kaum nachsteht. Freilich wird es viel Geduld und Ausdauer brauchen, um Skelette bloßzulegen, die tief genug liegen, um noch nicht unter der Ver- witterung gelitten zu haben; daß aber derartige Stücke dann auch von seltener Schönheit der Erhaltung sein werden, beweisen schon die wenigen, von mir mitgebrachten Überreste. Natürlich müssen auch die Eingeborenen erst zu der ihnen ungewohnten Grabarbeit eingeschult werden, was auch eine Geduldprobe ist, wie ich bei den wenigen kleinen Schürfungen erfahren habe. Ich halte es aber für eine Ehren- pflieht unserer deutschen Wissenschaft, daß diese Arbeit möglichst bald und mit den erforderlichen Mitteln unterstützt, in Angriff genommen wird. Daß die Dinosaurier nicht ausschließlich auf das Tendagurugebiet beschränkt sind, ist ja sicher anzunehmen und wird mir auch durch eine Mitteilung von Herrn Sırrıer bestätigt. Wie derselbe vor seiner Abreise aus Lindi nach Europa Ende 1907 erfuhr, wurden fossile Knochenreste, jedoch von kleineren Dimensionen als am Tendaguru, etwa 10 km von Tendaguru, am Gehänge des Nanjuraplateaus, beob- achtet. Allem Anschein nach handelt es sich um denselben geologischen Horizont, d. h. die unteren Makondeschichten, doch scheint es nach der Beschreibung eine andere Art zu sein, was ja nur das Interesse vermehren dürfte. III. Paläontologischer Teil. Gigantosaurus E. Fraas.! Nahe meinem Lagerplatze war das Pori (wildes Buschgelände) weithin bedeckt mit Knochen- trümmern, welche auf einen sehr großen Dinosaurier hinwiesen. Die größte Anhäufung war an der Stelle zu beobachten, wo ein Teil der Hinterextremitäten, des Beckens und der Wirbelsäule lag und da diese Reste noch in einem gewissen Zusammenhang zu liegen schienen, so entschloß ich mich zur Bloß- legung und Hebung derselben (siehe Textfigur 5). Die gewaltigen beiden Femora lagen frei ausgewittert; freilich waren sie vielfach zersprungen und die einzelnen Stücke in der nächsten Umgebung zerstreut, doch war es nicht schwierig, diese zu sammeln und richtig aneinander anzupassen. Dagegen waren die unteren Teile der Extremitäten meist abgeschwemmt und verloren gegangen; viele lose Stücke von der Tibia und Fihula wurden zwar gesammelt, aber es gelang nur noch eine vollständige Fibula, welche etwas weiter entfernt im Zusammen- hang lag, zu retten; vom Fuß selbst wurde nur der rechte Astragalus des Mitnehmens wert erachtet, die Zehenglieder waren teils verwittert, teils verloren gegangen. Auch von dem Becken, auf dessen ge- waltige Verhältnisse aus den vorhandenen Trümmern zu schließen war, konnte außer dem annäherd voll- ständigen rechten Sitzbein nichts gerettet werden, denn der übrige Teil war derartig zerfallen und zer- sprengt, daß sich keine vollständige Form mehr erkennen ließ und ich bei der Schwierigkeit des Trans- portes auf ein Mitschleppen der zentnerschweren Bruchstücke verzichtete. An das Becken anschließend wurden die 3 vorderen Schwanzwirbel bloßgelegt, aber auch diese hatten leider schon ihre Fortsätze größtenteils eingebüßt, so daß ich mich auf die Mitnahme eines einzigen (des II.) beschränkte. Zahlreich waren die Knochentrümmer, welche an der Oberfläche abgesammelt und bei dem etwa !/s m tiefen Ab- graben des Bodens gefunden wurden; sie gehörten meist den Rippen- und Wirbelfortsätzen an, waren aber zu geringfügig und zudem schlecht erhalten. Es war deutlich zu erkennen, daß ich es mit einem Skelett zu tun hatte, das schon seit geraumer Zeit vollständig ausgewittert und den schädlichen Einflüssen der Atmosphärilien ausgesetzt war. Hier war offenbar auch in der Tiefe nicht mehr viel zu erwarten und die Grabarbeiten waren nur von geringem Erfolg. Stellen wir das Material zusammen, welches ich von diesem Skelette, das den Typus der als Gigantosaurus africanus zu beschreibenden Art bildet, mittransportiert und nach Stuttgart verbracht habe, so handelt es sich um folgende Skelettteile: 1 vorderer (zweiter) Schwanzwirbel, 1 hinterer Schwanzwirbel, 1 Der Name Gigantosaurus wurde zwar früher von SEELEY (Index to aves etc. in Cambridge Museum 1869 p. 94) für die Hufphalange eines Dinosauriers angewendet, ist aber wieder eliminiert, nachdem LyDEkker die Zugehörigkeit dieses Stückes zu Ornithopsis nachgewiesen hat. (LYDEKKER, Catalogue of the fossil reptilia and amphibia in the British Museum Part I p. 151.) Der Name Gigantosaurus ist besonders bezeichnend für die riesenhaften Dimensionen unserer afrikanischen Arten. 2 Rippenfragmente, 1 Os ischii (rechts), 1 Femur (rechts), 1 Tibia (rechts). Soweit meine Aufzeichnungen und Erinnerungen reichen, scheint diese auffallend große Art am häufigsten am Tendaguru verbreitet gewesen zu sein, doch muß dies erst durch spätere Nachforschungen festgestellt werden. Vorläufig bin ich geneigt, den größten Teil der Knochentrümmer, unter welchen natürlich am meisten die gewaltigen Extremitäten auf- fallen, darauf zu beziehen. So lagen zwei große Femora von 1,40 m Länge, etwa 400 m südlich von dem erwähnten Skelett, quer über den Pfad und bildeten dort eine Schwelle, durch welche seinerzeit B. Sarıuer auf die Knochen aufmerksam wurde. Trümmer von mindestens 3 weiteren Skeletten wurden beim Ab- brennen in der näheren Umgebung des ersten Skelettes gefunden und von diesen stammen auch zwei Schwanz- wirbel, welche ich mitnahm. Leider blieb ein großer Teil der lose gesammelten Stücke, worunter sich be- sonders zahlreiche Wirbelkörper und Fußknochen be- fanden, aus Versehen zurück, was ich natürlich jetzt nachträglich sehr bedaure. Wirbel. Wie bereits erwähnt, wurde der vorliegende zweite Schwanzwirbel (Taf. VIII, Fig. 1—4) aus einer Serie von 4 Wirbeln entnommen, welche noch im Zusammenhang lagen und sich direkt an das Becken an- schlossen, so daß über ihre Stellung im Skelett wohl Zweiter Schwanzwirbel (ergänzt). kaum ein Zweifel obwalten kann. Der Wirbelkörper ist nahezu vollständig erhalten, dagegen fehlt ein großer Teil des oberen Bogens. Die Maßverhältnisse des Wirbelkörpers ergeben folgendes: anne ee een ONllarem Höhe der vorderen Gelenkfläche . . . . 2... ...0235 „ Höhe der hinteren Gelenkfläcke . . . 2. .....024 „ Breite der vorderen Gelenkfläcke . . 2. .....028 „ Breite der hinteren Gelenkfläche . . . 2. 2 .....0,.285 „, Tiefe der Aushöhlung der vorderen Gelenkfläche . 0,075 „, Höhe der Aufwölbung der hinteren Gelenkfläche . 0,06 _,, Höhe des Rückenmarkskanales . . . 2 .2...6005 „ Breite des Rückenmarkskanales . . . 2 .....0,04 „, Palaeontographica. Bd. LV. 16 An dem Wirbelkörper ıst zunächst die ausgesprochen procöle Gestalt der Gelenkflächen auf- fallend, welche bei allen 4 vorderen Schwanzwirbeln in derselben Weise beobachtet wurde, und in dieser Stärke ein charakteristisches Merkmal von Gigantosaurus bildet. Die Gelenkfläche selbst ist etwas breiter als hoch, was besonders dadurch hervorgerufen wird, daß die obere Kante abgeplattet und in der Mitte sogar etwas eingesenkt ist. Der tief eingebuchteten vorderen Gelenkfläche entspricht die starke Auf- wölbung der hinteren Fläche, welche als Epiphyse aufgesetzt, aber vollständig mit dem Wirbelkörper verwachsen ist. Im Verhältnis zu seiner gewaltigen Größe erscheint der Wirbelkörper kurz, jedoch keineswegs in dem Maße, wie wir es z. B. von den großen amerikanischen Sauropoden, Diplodocus und Haplacanthosaurus kennen; das Verhältnis von Länge zur Höhe ergibt 5:9 resp. 1:1,8. Die Wirbelkörper sind tief pleurocöl infolge mehrerer tiefer Aushöhlungen oder Gruben, wie sie auch sonst in charakteristischer Weise bei den großen Dinosauriern auftreten. Zunächst liest eine solche Grube von 0,06 m Länge und 0,02 m Breite median an der Unterseite und neben ıhr liegen in symmetrischer Anordnung 2 weitere, etwa halb so große, aber nicht minder tiefe Gruben (Taf. VIII, Fig. 4). Die tiefste Aushöhlung findet sich jedoch seitlich, unmittelbar unter dem Ansatz des oberen Bogens; es sind dies Löcher von 0,085 m Länge und 0,04 m Breite und einer Tiefe, die bis auf 0,10 m ausgearbeitet wurde, ohne daß das Ende erreicht wurde; sie scheinen nahezu bis an die Mittellmie des Wirbelkörpers durchzusetzen, so daß dort nur noch eine mehr oder minder dicke Scheidewand übrig bleibt. Diese Gruben, welche wahrschemlich nur zum Zweck der Materialersparnis bei der Knochenbildung und Er- leichterung des Gewichtes ausgebildet sind, sind bei den uns bekannten sauropoden Dinosauriern am stärksten an den Halswirbeln ausgebildet und nehmen dann gegen hinten an Größe und Tiefe ab, sind aber auch noch bei den vorderen Schwanzwirbeln eine keineswegs auffällige Erscheinung, obgleich sie in dieser -Stärke nur selten beobachtet sind. (Bothriospondylus, Diplodocus, Plewrocoelus.) Noch mehr tritt dieses Prinzip der Substanz- und Gewichtsersparnis bei der Struktur der oberen Bögen zum Vorschein, denn diese sind dermaßen von Hohlräumen durchzogen, daß der innere Teil sich nurnoch als ein wabenförmiges, spongiöses Knochengerüst darstellt, welches von einer dünnen, äußeren Knochenwand umschlossen wird. Über die Ausbildung des oberen Bogens läßt sich nicht viel bestimmtes sagen, da dessen seitliche Umgrenzung leider abgebrochen ist. Die nahezu bis in die Mitte des Wirbelkörpers seitlich heruntergreifende Ansatzfläche läßt darauf schließen, daß die seitlichen Fortsätze außerordentlich breit und kräftig waren, leistenförmige Verstär- kungen auf der Vorderseite trugen, während die Rückseite mehr glatt und nur gegen das Rückenmarks- loch hin leicht aufgewölbt war. Wir kommen dabei zu einer Ausbildung des Wirbels, wie wir ihn bei Diplodocus finden und dementsprechend habe ich auch die Ergänzung auf beistehender Textfigur ge- geben. Der Rückenmarkskanal ist oval und verhältnismäßig groß, am vorderen und hinteren Austritt ist er oben herzförmig angezogen und dem Ausschnitt entsprechend verläuft eine mediane Leiste, welche jedoch auf der Vorderseite zur Aufnahme der Präzygapophysen wieder auseinandergeht. Eine Vergleichung mit verwandten Arten möchte ich erst zusammenfassend mit den übrigen uns vorliegenden Skelettteilen geben. 2 Schwanzwirbel aus der mittleren Caudalregion (Taf. VII, Fig. 58) stammen zwar nicht von demselben Skelette wie der vordere Schwanzwirbel, schemen aber doch mit derselben Spezies vereint werden zu dürfen. Die beiden Stücke gehören zu einer größeren Serie ge- — 13 — waltig großer, aber leider stark verwitterter Schwanzwirhel, welche etwa 150 m südlich von unserem ersten Fundplatz am Wege bloßgelegt wurden. Da die beiden Stücke aneinander anschließen und des- halb annähernd gleich gebaut sind, so wurde nur das eine, welches sich durch besseren Erhaltungs- ‚zustand auszeichnet, abgebildet. Legen wir die Verhältnisse von Diplodocus zugrunde, so dürften die Wirbel etwa zwischen dem 16. und 20. Schwanzwirbel einzureihen sein. Die Maßverhältnisse sind folgende: I Il Länge des Wirbelkörpers . . . . . ...027m 0,265 m Höhe der Gelenkflächen . . . . . ....019 , 019 „ Breite ‚, nn BE a N AOETBE 5, — Breite des Wirbelkörpers in der Mitte. . 0,10 „, OHIDER Höhe des Rückenmarkskanales . . . . 0,025, —_ Breite „, 5 ee NR NENNE Höhe des oberen Bogens von der Ansatz- stelle bis zum Beginn des Dornfortsatzes 0,12 „, — Länge von der vorderen zur hinteren Ayjeapoplysems ee arzcan Vale, — Was an diesen beiden Wirbeln zunächst auffällt, ist die bedeutende Größe, welche nicht im Verhältnis zu dem ersten Schwanzwirbel steht und auf ein wesentlich stärkeres Tier schließen läßt. Der tief procöle Bau, welcher an den vorderen Schwanzwirbeln ausgeprägt war, ist hier schon sehr ver- Fig. 7. schwommen und nur noch schwach angedeutet. Immerhin ist Mittlerer Schwanzwirbel (ergänzt). die Einsenkung auf der vorderen Gelenkfläche deutlich zu be- obachten, während die hintere Fläche eben ist. Die Gelenkflächen sind etwas höher als breit, im Gegensatz zu den vorderen Schwanzwirbeln, doch beobachten wir diese Streckung nach oben auch sonst häufig. Der Wirbelkörper ist zwischen den Gelenkflächen stark zusammengezogen und außerdem die Unterseite des Wirbels median tief eingesenkt, so daß die Seiten leistenförmig hervortreten. Da wo diese Leisten an die Unterseite der Gelenkfläche herantreten, ist rechts und links eine breite, abgerundet drei- eckige Ansatzfläche, für die offenbar gegabelten Chevron bones zu beobachten. Auf der Seite ist der Wirbelkörper gleichfalls eingezogen und zeigt unter der Ansatzstelle eine ausgeflachte Grube, welche offenbar ganz der tiefen, seitlichen Höhlung an den vorderen Schwanzwirbeln entspricht. Vom oberen Bogen ist noch ziemlich viel erhalten; die Ansatzfläche beginnt zwar in der Mitte des Wirbelkörpers, wo noch die Andeutung eines verkümmerten Processus transversus sichtbar ist, zieht sich dann aber weit nach vorne, und außerdem greifen die flügelartig auslegenden vorderen Zygapophysen weit über den Wirbel- körper hinaus, während die hinteren Zygapophysen sehr kurz und mit kleinen, schief nach außen und unten gestellten Gelenkflächen versehen sind. Der Dornfortsatz ist zwar abgebrochen, aber wir erkennen noch, daß er scharf nach hinten gestellt war und beobachten an der Abbruchstelle, daß der Knochen auch hier noch nicht solide, sondern von Höhlungen wabenartig durchsetzt war. Der Neuralkanal ist niedrig und keineswegs gleichmäßig durchlaufend, sondern verschiedenfach erweitert und wiederum verengt. — 124 — Schwanzwirbel aus der hintersten Caudalregion. Das Stück wurde ausgewittert am Platz der Ausgrabung oberflächlich aufgelesen und stellt einen kleinen, aber recht wohlerhaltenen, hinteren Schwanzwirbel dar. Die Maße ergeben: Länge des Wirbelkörpers . . . . .2..........0,125 m Eliöher deräGelenktlächer Er I Oe Breite der Gelenkflächke . . . . 2 2.2.2..2....0,095 „, Breite des Wirbelkörpers in der Mitte. . . . . 0,057 „ Durchmesser des Rückenmarkskanales . . . . . 0,012 „ Höhe des oberen Bogen . re NE Länge von der vorderen zur hinteren Zygapophyse 0,12 „, = SE Fig. 8. Hinterer Schwanzwirbel von der Seite und von vorn. (!/2 nat. Gr.) Die Gelenkflächen sind hier durchaus platycöl, aber breiter als hoch, im Gegensatz zu den beiden Wirbeln aus der mittleren Schwanzregion, doch lege ich diesem Umstand kein großes Gewicht bei. Auch hier sind die Gelenke verdickt, so daß der Wirbelkörper im mittleren Teile stark eingezogen erscheint; auf der Unterseite ist er nur wenig abgeplattet, sondern gerundet. Der obere Bogen zeigt die für die hintersten Schwanzwirbel charakteristische Bildung, indem nur noch vordere und hintere flügelartige Fortsätze für die verkümmerten Zygapophysen auftreten, dagegen fehlt der Dornfortsatz ebenso wie eine Andeutung von (Juerfortsätzen. Rippen. Ein Bruchstück einer vorderen Rippe ist durch seine bedeutende Verbreiterung auffallend, wie wir sie sonst bei den Dinosauriern kaum antreffen. Der Querschnitt ergibt eine Breite von 0,085 m bei eimer Dicke von nur 0,018 m; die Innenseite der Rippe ist vollständig flach, während die Außenseite leicht aufgewölbt ist. Das Bruchstück stammt aus dem distalen Teil der Rippe und läßt erkennen, daß die Rippe am distalen Ende ausgeflacht war und Fig. 9. Querschnitt durch eine Rippe. (4/2 nat. Gr.) sich allmählich nach vorn verdickte. a Ein zweites Fundstück (Taf. IX, Fig. 2) stellt eine nahezu vollständig erhaltene Rippe dar, die ich nach den Verhältnissen bei Diplodocus etwa an die 6. Stelle einsetzen würde. Die erhaltene Länge beträgt, am Rande gemessen 1,15 m; die Krümmung ist auffallend gering, wie wir dies auch bei den Rippen von Diplodocus beobachten, so daß wir annehmen müssen, daß die untere Rundung des Bauches mehr von Knorpelspangen und Bändern zusammengehalten wurde. Unser Stück ist leider am proximalen Ende recht schlecht erhalten; der Rippenkopf mit den Gelenkflächen ist stark verwittert, so daß sich nichts bestimmtes über seine Bildung sagen läßt, die Verbindung des Kopfes mit dem übrigen Teil fehlt gleichfalls, so daß nur ein ca. I m langes Stück im Zusammenhang geblieben ist. An diesem Teil beobachten wir, daß der Rippenhals verengt ist, und daß auf der Außenseite eine Kante hervortritt, während die Innenseite eingesenkt ist, so daß ein zackiger (Juerschnitt entsteht. In der Fortsetzung verbreitert sich die Rippe rasch bis auf ca. 0,09 m gegenüber ca. 0,07 m am Halse, bleibt aber noch 0,04 m dick, obgleich sich die Kante allmählich verflacht; gegen das distale Ende zu nimmt sowohl die Breite als auch die Dicke der Rippe ab, wobei die Innenseite vollständig flach wird, wie bei dem oben erwähnten Bruchstück; an der entsprechenden Stelle hat aber unsere Rippe immer noch eine Dieke von 0,027 m, bei einer Breite von 0,072 m. Scapula (Taf. IX, Fig. 3). Ein rechtes Schulterblatt wurde als einzig brauchbarer Überrest von einem Skelett mitgenommen, das auf der Nordostseite des Tendaguru lag, aber größtenteils verwittert und durch den Regen ver- schleppt war. Die Beobachtungen an den großen Extremitätenknochen und Wirbeln lassen die Zuge- hörigkeit zu Gigantosaurus gesichert erscheinen, wenn auch die Frage nach der Spezies often bleiben muß. Die Größenverhältnisse ließen auf ein kleineres Exemplar als unser Typus von @. africanus schließen und dementsprechend sind auch die Maßverhältnisse etwas klein. Sie ergeben: Größtes anweErrrr0i65 Em Länge auf der Unterseite . . . 2. .2.2.2...052 „ Länge der Gelenkfläche für den Humerus . ca. 014 „ Läuge der Sutur gegen das Coraeoid . . . ca 035 „ Geringste Breite des distalen Fortsatzes . . . . 0,165 „, Größte Breite am distalen Ende . . . . 2. ...0265 „ Dicke am distalen Ende. . . . ... » OO, Die Stellung im Skelett finden wir dadurch, daß wir die Sutur mit dem Coracoid vertikal stellen, wodurch das Acetabulum humeri in die richtige Lage nach unten kommt. Die Scapula beteiligt sich an dem Acetabulum nur mit einem kleinen Teil und umfaßt etwa die Hälfte der Gelenkpfanne, während die andere Hälfte von dem Coracoid gebildet wird. Dieser Teil der Scapula ist sehr kräftig, während die Ansatzstelle gegen das Coracoid ziemlich schwach und dünn ist. Auffallend ist die bedeutende Länge dieser Sutur, welche auf ein ziemlich großes Coracoid schließen läßt. Der nach oben gerichtete Fort- satz ist sehr kräftig gebaut und die Verstärkung des Knochens verläuft von diesem Fortsatz nach dem unteren, ohne daß jedoch eine Kante, wie z. B. bei Diplodocus, ausgebildet wäre. Der distale, schief nach oben gerichtete Fortsatz ist außerordentlich kräftig und stämmig gebaut und am distalen Ende verdickt und verbreitert, wodurch der ganze Skelettteil ein gedrungenes und verkürztes Aussehen bekommt. Leider wurden sonst keine nennenswerten Skelettteile des Brustgürtels und namentlich auch keine der vorderen Extremität gefunden. Das Becken. Während bei unserem Typusexemplar von Gigantosaurus africanus alle Beckenteile, mit Aus- nahme des Os ischii zerstört waren, fand sich etwa 250 m weit davon, inmitten der zahlreichen Fig. 10. Becken von der ventralen Seite gesehen. (Etwa !/ıo nat. Gr.) I vorderer (dorso-sacraler) Wirbel; II u. III mittlerer Primär-Sacral-Wirbel; IV hinterster (caudo- saerelen) Wirbel; P.is. Peduneulus ischii; P.pb. Peduneulus pubis. Trümmer eines Skelettes, der leider auch schon stark angewitterte Überrest eines großen Beckens, das nach Möglichkeit gereinigt und bloßgelest wurde. Ein Transport des schweren und vielfach zerfallenen Stückes war leider unmöglich; ich beschränkte mich deshalb darauf, das Stück ‚durch Photographie und Zeichnungen festzuhalten und kann nun auf Grund dieser Originalaufnahmen die beifolgenden Abbil- dungen und Maßverhältnisse geben. Ob dieses Becken zu Gigantosaurus africanus oder einer anderen Spezies (@. robustus) gehört, ist freilich nicht nachzuweisen, ja ich halte das letztere sogar nach der — 127 — Lage des Fundortes für wahrscheinlicher; da ich aber die ganze Gruppe der afrikanischen großen Sauropoden unter Gigantosaurus vereinige, so fällt dies für die Feststellung des Genus auch nicht weiter ins Gewicht. Wie unsere Figur zeigt, bestand das Fundstück aus dem Sacralteil der Wirbelsäule mit fest- verwachsenen Darmbeimen und lag auf dem Rücken, so daß der ventrale Teil dem Beschauer zugekehrt ist. Das Sacerum besteht aus 4 miteinander verwachsenen Sacralwirbeln, die jedoch unter sich nicht gleich sind. Die Größe nimmt von vorn nach hinten ab, wie wir dies auch bei den anderen sauropoden Dinosauriern beobachten. Der erste Sacralwirbel (dem Beschauer am nächsten) ergibt eine Länge von 0,23 bei einer Breite der Gelenkfläche von 0,36 m; auf der Unterseite ist er seitlich stark eingeschnürt durch zwei tiefe, seitliche, halbmondförmige Vertiefungen; die Processus transversi, welche als Spangen den Wirbelkörper mit dem großen, vorderen Fortsatz des Darmbeines verbanden, schienen etwas nach oben (dorsal) gerückt, falls dies nicht auf den Erhaltungszustand zurückzuführen ist. Die Fig. 11. Linkes Darmbein (Os ilei) von der Seite gesehen. (!/ıo nat. Gr.) vordere Gelenkfläche erschien abgeflacht, doch möchte ich dies nicht bestimmt sagen, da hier keine ge- nügende Präparation zu ermöglichen war. Der zweite und dritte Sacralwirbel waren unter sich gleich und fest miteinander’ verwachsen, so daß die Symphyse nur schwer zu erkennen war. Die Länge betrug am zweiten Wirbelkörper 0,21 m, am dritten 0,22, die Breite ca. 0,30; die seitliche Einschnürung war nicht zu beobachten, dagegen sehr kräftige Processus transversi, von welchen namentlich der vordere gut bloßgelegt werden konnte. Der vierte (hinterste) Sacralwirbel war nur noch teilweise vorhanden und ergab eine Breite der vorderen Gelenkfläche von 0,30 m, die Länge des erhaltenen Teiles 0,14 m. Bei diesem Wirbelkörper machte sich wiederum die seitliche Einschnürung sehr deutlich bemerkbar und ebenso waren die kräftigen Processus transversi, welche mit dem Os ilei fest verwachsen waren, wohl erhalten. Da diese schon an dem hinteren Teil des Darmbeines ansetzen, so ist nicht anzunehmen, daß sich noch ein weiterer Sacralwirbel an der Bildung des Beckens beteiligte, vielmehr die Zahl auf vier beschränkt war. Das Ileum oder Darmbein zeigte die stattliche Länge von 1,10 m, die Breite des Beckens auf dem vorderen und hinteren Fortsatz betrug 1,15 m. Auf der nach oben gekehrten Unterseite sehen wir die große Gelenkgrube für das Femur, welche eine Länge von 0,53 m und eine Breite von 0,26 m ergab, die Wölbung war nach vorne stärker als nach hinten, was davon herrührt, daß der leider auf dieser Seite abgebrochene pubikale Fortsatz (Peduneulus pubis) kräftiger ausgebildet ist, als der für das Ischium. Ebenso ist der obere Teil des Darmbeines, welcher eine ziemlich dünne, nur gegen die Ränder etwas verstärkte Knochenplatte darstellt, viel mehr nach vorn als nach hinten ausgezogen und zwar so, dab der vordere Flügel 0,50 m über den Pedunculus pubis hinausragt, während sich der hintere Flügel nur 0,39 m vom Ende der Gelenkpfanne erstreckt und kaum mehr als 0,15 m über den Hinterrand der An- satzfläche des Sitzbeines hinausgeht. Die Höhe des Darmbeines beträgt 0,40 m an der breitesten Stelle, während die Platte gegen vorn etwas eingezogen ist, so daß der vordere Teil flügelartig verlängert erscheint. Schambein (Os pubis) und Sitzbein (Os ischii) waren leider an diesem Exemplare nicht mehr erhalten. Ischium, Sitzbein (Taf. IX, Fig. 1.) Von den vielen Trümmern des Beckens am Skelette A (G. afıicanus) wurde, wie schon erwähnt, nichts mitgenommen als das wohlerhaltene rechte Sitzbein. Die Größenverhältnisse gehen aus folgenden Maßen hervor: Größte Länge vom proximalen zum distalen Ende . . 0,88 Größte Breite am proximalen Ende . . . . ... 050 Länge des Hortsatzes zum Nleum . . . 222 ...025 Länge der Ansatzfläche zum leum . . ..... 015 Breite „, nr ee er ee - Länge der Ansatzfläche zum Pubs . . . . ....0,86 Größte Breite derselben (oben). . . » 2 .2.2..2...0,10 Breite der distalen Verlängerung m der Mitte . . . 0,14 5 “ a s inte nee 0123 Die Abbildung enthebt mich einer Beschreibung dieses charakteristischen Skelettteiles, welcher aus einer proximalen Erweiterung mit den Ansatzstellen vom Os ilei und pubis und einer distalen Verlängerung besteht. Der Knochen ist bekanntlich quer im Körper gestellt, so daß sich die beiden distalen Endigungen median be- rühren und zuweilen verwachsen, während der proximale Teil aus- einandergespreizt ist und deshalb auch mit schiefen Ansatzflächen an die übrigen Beckenteile anschließt. Der Fortsatz gegen das lleum ist lang und kräftig, so daß die Ansatzfläche fast ebenso breit als lang ist. Sehr groß ist die Fläche gegen das Pubis, indem sie mehr als die Hälfte des proximalen Randes in Anspruch nimmt; sie ist leicht nach außen gerundet und verjüngt sich entsprechend dem Knochen von oben nach unten. Der distale Schaft ist sehr kräftig, Fig. 12. lang und nahezu gerade gestreckt, während er bei den verwandten Die distalen Ende der Ischia. Arten mehr oder minder stark aufwärts gebogen ist; sein Ende ist wenig gedreht, dagegen verbreitert und zugleich verdickt; an den inneren Seitenrändern weist eine schmale, schief abgestutzte Fläche darauf hin, daß die Ischia hier median unter einem flachen Winkel zusammenstießen, aber sie waren offenbar nicht fest verwachsen, sondern nur lose verbunden. Hinterfuss. Das vollständigste Material lieferte die hintere Extremität, denn selbstverständlich sind die dieken und massiven Röhrenknochen am besten erhalten und am augenfälligsten ; nach meinen Aufzeichnungen habe ich am Tendaguru gegen 20 mehr oder minder gut erhaltene Femora aufgedeckt, was einen Begriff von dem Reichtum der Lokalität geben mag. Wenn man aber bedenkt, daß ein Gelenkstück eines solchen Femur allein schon eine Last von 42 Kilo bildet, und daß das ganze Femur über 2,5 Zentner wiegt, so wird man es wohl begreiflich finden, wenn ich mich auf wenige Stücke beschränkte. Immer- hin habe ich sämtliche Skelettteile des Hinterfußes in guter Erhaltung; hievon stammt 1 Femur, 1 Tibia und 1 Astragalus von unserem Skelett A und bildet den Typus von Gigantosaurus africanus. Etwa 250 m südöstlich, in nächster Nähe des oben beschriebenen Beckens gelang es mir, ein vollständiges Bein durch Grabung bloßzulegen; die spätere, genauere Untersuchung ergab jedoch, daß die Art, zu welcher dieser Hmterfuß gehörte, nicht identisch mit unserem Gigantosaurus africanus ist, sondern einer gedrungeneren Spezies gehört, welche wir als @. robustus zu unterscheiden haben. Ich ziehe jedoch auch diesen Fund mit in die Beschreibung herein, da er für die Beurteilung des Genus Gigantosaurus von Wichtigkeit ist. a) Knochenreste von Skelett A (G@igantosaurus africanus). Femur (Taf. X, Fig. 1 u. 2). Das vollständige rechte Femur von @. africanus ergibt folgende Maße: Gesamtlänge . . . ee eat le: 88hm Breite am proximalen Hude EN: 0,43 Länge vom oberen Gelenkkopf bis zur Mitte de Prochanter M 0,66 Länge vom unteren Gelenke bis zur Mitte des Trochanter III. 0,72 ,, Breiteram@distalenehnder a N A Länge des äußeren Gelenkes . . . . 2 2 2.2.2.2.2...0830 „ er innerena&elenkesı u se re se. 0, Das kräftige, aber keineswegs plumpe Femur hat alle für die sauropoden Dinosaurier charakte- riıstischen Verhältnisse und läßt sich am besten mit dem von Diplodocus vergleichen, dem es auch an Größe nur wenig nachsteht. Wie bei diesen ist der Knochen auffallend gerade gestreckt; das proximale Ende ist außerordentlich kräftig durch die starke Entwickelung des Gelenkkopfes, während der gleich- falls mit dem distalen Ende verschmolzene Trochanter major an Stärke bedeutend zurücktritt; der innere Trochanter (Tr. minor) fehlt vollständig, dagegen ist der dritte Trochanter etwa in der Mitte des Schaftes deutlich und kräftig hervortretend. Das distale Ende ist wiederum verbreitert mit den beiden, durch eine seichte Grube getrennten Gelenkflächen; die beiden Condylen sind rauh und runzelig und waren wie der obere Gelenkkopf mit einer starken Knorpellage versehen. Der CGondylus externus ist etwas breiter Palaeontographica. Bd. LV. 17 — 130 — als der C. internus und der letztere etwas ‘schief nach vorne verschoben. Zwischen beiden greift auf der Vorderseite der glatte Einschnitt der Fovea supracondyloidea (— suprapatellaris), welcher breit und flach Fig. 13. Distales Ende des Femur von Gigantosaurus africanus. (ta nat. Gr.) ist, nur ganz wenig auf die Unterseite über; auf der Hinterseite wölben sich die Condylen nur wenig über den Schaft heraus, so daß das ganze distale Ende ein unbestimmtes, ausgeflachtes Aussehen bekommt. Zu diesem Femur gehört wohl sicherlich eine nur wenige Meter davon entfernt gefundene Fibula (Taf. X, Fig. 3 u. 4). des linken Fußes, welche sich durch ihre Länge und den kräftigen Bau, insbesondere am distalen Ende auszeichnet. Die Maße ergeben: Gesantlänvegr se rer IE Breite am proximalen Ende. . . . . 0,235 „ Größte Dicke daselbst. . . . . ..0412 „ Breite in der Mitte des Schaftes . . . 0,115 „ Dicke: 00,005, en OR re Breite der distalen Gelenkfläche . . . 0,23 „, Dicke ,, en en ae ee Das proximale Ende der Fibula ist ausgeflacht und etwas gegen den übrigen Teil des Schaftes gedreht, um sich in den oberen Ausschnitt der Tibia einzufügen; eine narbenartige Erhöhung auf der Vorderkante bezeichnet die Stelle eines Muskelansatzes. Der Schaft der Fibula ist sehr kräftig und nimmt nach unten noch an Breite zu bis an das distale Gelenk, das mächtig verdickt ist und nach der — 13i — Innenseite wulstartig vorspringt. Dort greift der untere Gelenkkopf seitlich in eine entsprechende Ver- tiefung des Astragalus ein und nimmt auf diese Weise an der Bildung des Tarsus teil, indem an der Fibula direkt die Metatarsalia des IV. und V. Zehengliedes ansetzen. Die rauhe, wulstige Oberfläche des Knochens am distalen Ende läßt auf starke Knorpelbildung an dieser Stelle schließen. Astragalus (Taf. IX, Fie. 4). Der ganze Tarsus ist bei diesen großen Sauropoden in einen einzigen Knochen verschmolzen, der am einfachsten als Astragalus bezeichnet wird. Von unserem Exemplar A habe ich den rechten Astragalus mitgenommen, der aus einem großen, abgerundet dreiseitigen Knochenstück besteht. Die distale (untere) Fläche ist gewölbt und zwar stärker nach hinten als nach vorne. Ihre Länge (von vorn nach hinten) beträgt 0,19, die Breite 0,26 m. Infolge der starken Knorpellage auf dem Knochen sind die Gelenkflächen für die Metatarsalia I, II und III, welche auf der abgeflachten vorderen Wölbung: ansetzen, nicht mehr zu erkennen. Auf der proximalen (oberen) Seite unterscheiden wir zunächst die Gelenkflächen für die Tibia und die seitlich anliegende Fibula. Die Gelenkfläche für letztere ist tief ausgehöhlt und zeigt tiefe Ansatzgruben von Sehnen; die tibiale Fläche ist flach uud von breiter, abgestutzt dreieckiger Gestalt; beide Flächen stehen in einem stumpfen Winkel schief zueinander, so daß zwischen ihnen ein erhöhter Grat freibleibt, der auf der rückwärts gekehrten Seite tiefe Gruben als Eintrittsstellen von Gefäßen aufweist. b) Knochenreste von Skelett B (Gigantosaurus robustus). Femur. Fig. 14. Distales Ende des Femur von Gigantosaurus robustus. (Ns nat. Gr.) Von dem rechten Femur habe ich nur den unteren Gelenkteil mitgenommen, da der übrige schon zu sehr unter der Verwitterung notgelitten hatte und auch nicht mehr vollständig zusammenzufinden war. Er glich in seiner äußeren Form jedenfalls sehr demjenigen von Skelett A, denn ich glaubte über- haupt dieselbe Spezies vor mir zu haben. Wenn man aber nun nach der Reinigung und Präparation die beiden Stücke nebeneinander legt, so fallen doch sofort ganz wesentliche Unterschiede in die Augen. Das distale Ende erscheint viel wuchtiger und vor allem viel ausgeprägter in der Form und Anlage der einzelnen Flächen. Gegenüber Gigantosaurus africanus sind die beiden CGondylen durch eine breite, tiefe Bucht getrennt, wobei der Cond. internus kräftiger ausgebildet und weniger schief gestellt ist. Auf der Vorderseite dieser Bucht greift die Fovea supracondyloidea tief und scharf markiert ein, ebenso wie die hintere Kniekehlgrube viel tiefer ausgehöhlt ist, wobei die stark gerundeten Condylen auf der Hinterseite weit ausgreifen. Die Maße ergeben folgendes: (G. afrieanus) Breite am distalen Ende . . . . .. 0,38 m (0,42) m Länge des äußeren Gelenkes. . . . 0,31 „ (0,30) „, ” „ inneren Gelenkes . . . . 0,37 „ (0,34) „, Ein zweites Fundstück, das gleichfalls den unteren Gelenkkopf eines rechten Femur darstellt, aber nicht so schön erhalten ist, stimmt in der Größe und Ausbildungsweise mit @. robustus überein. Tibia (Taf. XI, Fie. 1 u. 2). Die Tibia ist sehr gut und vollständig erhalten und zeichnet sich besonders vorteilhaft dadurch aus, daß das Stück in keiner Weise unter Druck oder Abwitterung gelitten hat. Dieser Umstand trägt auch dazu hei, daß das Skelettstück gegenüber den mir vorliegenden Schienbemen von Diplodocus und Brontosaurus, die alle mehr oder minder verdrückt sind, einen ungemein festen und gedrungenen Ein- druck macht. Die Maße ergeben: Gesamtlänger N ONE Größte Breite am proximalen Ende . . . . ..033 „ Tiefe (von vorne nach hinten) der proximalen Ge- lenktläche- rs na re ee Te GermestegBreiter desuS chatteser sr 5 ir DiekerdessSchatfese nr EEE Breite am@distalen@iintiese re DDr: Tiefe, N Immerhin ergeben auch diese Maße gegenüber den Angaben von HarcHer über die Tibia von Diplodocus, daß unsere Form bedeutend gedrungener war. Vor allem fällt die starke proximale Ver- breiterung auf, welche noch verstärkt ist durch einen leistenartigen, seitlichen Trochanter, welcher die Fibula umfaßt. Die proximale Gelenkfläche ist eine doppelte, entsprechend den beiden Condylen des Femur; von diesen flachen Gelenkpfannen wird die innere vollständig von der Tibia gebildet, während an der äußeren etwa hälftig auch die Fibula teilnimmt. Der Schaft ist verhältnismäßig schlank gebaut, erweitert sich aber wieder rasch nach unten zu dem distalen Gelenk, das mit dem Astragalus artikuliert. Die Gelenkfläche ist von innen gegen außen geschweift und paßt in ihrer Rundung vollständig auf die — 13 — entsprechende Fläche des Tarsus, nur haben wir uns dazwischen mehr oder minder dicke, knorpelige Epiphysen zu denken. Auf der Hinterseite sehen wir einen Ausschnitt, welcher etwa mit der tiefsten Fig. 15. Fig. 16. Proximale Gelenkfläche der Tibia und Fibula von @. robustus. Distales Gelenk von Tibia und Fibula von @. robustus. (Hs nat. Gr.) ('/a nat. Gr.) Stelle des Gelenkes zusammenfällt und ihm entspricht am Astragalus ein zapfenartiger. Vorsprung, hinter welchen die Gefäßgruben liegen. Der Ausschnitt diente offenbar zur Aufnahme der Blutgefäße und Sehnen. Die Fibula (Taf. Xl, Fie. 1, 3 u. 4) läßt sich sehr gut an die Tibia anpassen, so daß wir annehmen dürfen, daß auch sie in keiner Weise durch Druck verändert ist. Die Maße ergeben folgendes: (G. africanus) Gesamtlänge ey ne 227084m (0,94) m Breite am proximalen Ende . . . . 020 ,„ (0,235) „, Größte Dicke daselbst . . . 2... ...0,07 „ O1) ., Breite in der Mitte des Schaftes . . 0,10 „ (0,115) ,, De N ei 20.05, OO) Breite der distalen Gelenkfläcke . . 0,14 „ (0,23) „ Dicke „, n En Mugen: (0,21) , Gegenüber der Fibula von @. africanus erscheint unser Stück nicht allein kürzer, sondern auch zierlicher und schlanker; dies tritt weniger am oberen Ende, das fast noch stärker verbreitert ist, hervor, als am Schaft selbst und besonders am distalen Ende, das nicht wie dort zu einem dicken Gelenkkopf aufgetrieben, sondern nur mäßig verdickt erscheint. Daß unser Stück viel ausdrucksvoller in der Drehung des distalen Endes, der Ansatzfläche der Muskeln und der Bildung des unteren Gelenkes ist, mag wohl zum größeren Teil auf die bessere Erhaltung zurückzuführen sein. — 134 — Die Fibula fügt sich proximal in die äußere Aushöhlung der Tibia ein und legt sich seitlich mit leichter Krümmung nach hinten an sie an; am distalen Ende greift sie um etwa 0,10 m über das Ende der Tibia über und funktioniert hier direkt als tarsales Gelenkstück, indem sie Träger der Meta- tarsalia IV und V wird und seitlich in die fibulare Gelenkfläche des Astragalus eingreift Astragalus (Taf. IX, Fig. 5 u. 6). Unter den Skelettteilen des Fußes ist der Astragalus unserer Art am meisten abweichend von G. africanıs, denn während wir es bei jenem mit einem breiten, abgerundet dreieckigen Knochenstück zu tun haben, ist der Astragalus unserer zweiten Art ausgesprochen langgestreckt und schmal. Die Länge (von vorn nach hinten) ergibt 0,16 (0,19), die Breite 0,27 (0,26) m. Die Verschiedenheit der Form macht sich dadurch bemerkbar, daß das seitliche fibulare Gelenk unter einem rechten Winkel gegenüber dem tibialen abgebogen ist, so daß die ganze proximale Seite von der tibialen Gelenkfläche eingenommen wird. Wie bereits erwähnt, ist diese Gelenkfläche derjenigen der Tibia entsprechend ge- kıümmt und trägt am Hinterrand einen zapfenartigen Fortsatz, unter welchem die tiefen Gefäß- gruben liegen. Die Metatarsalia und Phalangen (Taf. XI, Fig. 1 u. 5, Taf. XII, Fig. 1 —16). Die Zehenglieder unseres Exemplares sind vollständig erhalten und konnten ohne Schwierig- keit zu einem Fuße zusammengestellt werden, der in jeder Hinsicht mit den uns bekannten Verhältnissen bei Diplodocus und Brontosaurus überemstimmt. Wie bei jenen ist man erstaunt über den gedrungenen und plumpen Bau des Fußes, der noch mehr zum Ausdruck kommt, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die großen Endphalangen der I., II. und III. Zehen als Klauen frei herausragten. Es sind 5 Zehen ausgebildet, von welchen zwar jede wieder ihren besonderen Charakter trägt, die aber alle mehr oder minder starke Reduktionserschemungen zeigen, die darauf hinweisen, daß es sich hier mehr nur um die Basis einer mächtigen Säule, auf welcher der gewaltige Körper ruhte, handelt, als um ein Organ, welches das Tier zum Sprung oder auch nur zum raschen Gang befähigte. Die krallen- artigen Endphalangen der ersten 3 Zehen erinnern am meisten an diejenigen grabender Edentaten und wurden wohl auch hauptsächlich zum Auswühlen von Wurzeln und dergl. verwendet. Über die einzelnen Skelettstücke ist folgendes zu bemerken (die Maße sind am Schluß zu- sammengestellt): Die erste Zehe besteht aus 3 Stücken, einem Metatarsus und 2 Phalangen. Der Metatarsus I (Taf. XI, Fig. 1) ist ungemein gedrungen, so daß seine Höhe an der proximalen Ge- lenkfläche der Gesamtlänge gleichkommt. Die proximale Gelenkfläche steht schief zu der Achse des Knochen, ist höher als breit, oben gerade abgestutzt, unten gerundet, und auf der Fläche nur wenig eingesenkt. Die distale Gelenkfläche ist stärker gewölbt und bildet ein flaches, in der Mitte nur wenig eingezogenes Doppelgelenk, das sich mit dem Condylus internus weit über den Schaft herauswölbt. Die Verbindung mit dem Metatarsus II bildet keine Gelenktfläche, dagegen ist auf der Innenseite eine Grube für den Ansatz kräftiger Sehnen zu beobachten. Die daran anschließende Phalange (Taf. XII, Fig. 2) ist verkümmert und sehr kurz; auch hier sind die Gelenkflächen schief zueinander gestellt, so daß die Ansätzfläche für die Endphalange etwa 45° gegen die Achse des Knochens bildet. Ich habe die Pha- lange so gestellt, daß der Zehen eine gerade Linie bildet, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß die schiefe distale Fläche umgekehrt steht, in welchem Fall die Endphalange unter einem halben rechten Winkel nach innen abbiegen würde, was aber durchaus sinnwidrig und für die Mechanik des Fußes unverständlich wäre. Die Endphalange selbst (Taf. XII, Fig. 3) bildet eine mächtige gedrungene Kralle, welche mit einer Hornscheide bedeckt war, deren Ansatzstellen namentlich auf der äußeren Fläche gut sichtbar sind. In charakteristischer Weise verläuft auf der Außenseite eine Fläche, auf der Innen- seite eine tiefe Rinne als Ansatzstelle für den Hornschuh. Die vordere Spitze bestand offenbar aus mürbem, weichem Knochengewebe und ist abgewittert, läßt sich aber leicht ergänzen. Die zweite Zehe besteht aus 4 Stücken, da hier noch eine weitere rudimentäre Phalange ein- geschaltet ist. Der Metatarsus II (Taf. XII, Fig. 4) ist gestreckter, aber doch immer noch sehr gedrungen. Am proximalen Ende, das ein etwas schiefes, abgerundetes Viereck bildet, dessen Höhe nur wenig größer als die Breite ist, erkennen wir das flache Gelenk gegen den Astragalus und eine schiefe, äußere Gelenk- fläche gegen den Metatarsus I; auch hier steht die proximale Fläche schief zu der Achse. Der Schaft ist stark eingezogen und erweitert sich distal zu einem flachen Doppelgelenk. An dieses stößt zunächst die 1. Phalange (Taf. XII, Fig.5) an, welche in ihrer verkümmerten und schiefen Form derjenigen der ersten Zehe gleicht. Die 2. Phalange (Taf. XII, Fig. 6) ist vollständig rudimentär und stellt nur noch ein in der Form unbestimmtes, lappenförmiges Schaltstück dar, bei welchem man überhaupt nicht mehr von Gelenkflächen reden kann. Die 3. oder Endphalange (Taf. XII, Fig. 7) steht der der ersten Zehe bedeutend an Größe nach und zeigt nicht die starke Krümmung und ausgeprägte Krallenform wie jene, auch die seitlichen Rinnen sind hier ausgeflacht und kaum zu erkennen. Die Verknöcherung der Spitze war hier offenbar noch geringer und infolgedessen fehlt von ihr ein noch größerer Teil. Auch das proximale Gelenk war nicht scharf ausgebildet, sondern es handelte sich wohl mehr um knorpelige und lisamentöse Verbindungen, ein Beweis von der geringen Benützung dieses Organes. Die dritte Zehe besteht wie ihre Vorgängerin aus vier Stücken. Der Metatarsus III (Taf. XII, Fig. S) zeigt gegenüber den beiden vorangehenden einen schlanken Bau; die flach gewölbte proximale Fläche stellt einen Rhombus dar, dessen Höhe etwa um !/s größer ist als die Breite, mit schiefer Gelenk- fläche zu Mtt. II. Der Schaft ist stark eingezogen und von abgerundet viereckigem (Querschnitt: das distale Gelenk ist rechtwinklig auf das proximale gestellt, also quer verlängert, die Gelenkfläche wohl gerundet, aber kaum eingebuchtet. Die erste Phalange (Taf. XII, Fig. 9) zeigt zwar noch eine proximale flache Gelenkfläche, während das distale Ende vollständig formlos gestaltet ist und offenbar das kleine rudi- mentäre Knochenstück, welches wir als Überrest der zweiten Phalange (Taf. XII, Fig. 10) aufzufassen haben, umschließt. Die Endphalange (Taf. XII, Fig. 11) ist zwar noch als Klaue ausgebildet, trägt aber auch schon einen unbestimmten Charakter, insbesondere am Gelenk, das auf der Innenseite offen- bar schon bei Lebzeiten stark korrodiert war. Die vierte Zehe zeigt nur noch drei Stücke, wovon zunächst der Metatarsus IV (Taf. XII, Fig. 12) eine schlanke Form, wie der der dritten Zehe aufweist, mit rechtwinklig aufeinander gestellten Gelenkflächen; die distale Fläche ist auf der Innenseite abgestutzt und weist nur noch eine eimheitliche Wölbung auf. Die erste Phalange (Taf. XII, Fig. 13) gleicht derjenigen der vorangehenden Zehe und ist nur etwas schmäler. Die Endphalange (Taf. XII, Fig. 14) dagegen stellt keine Klaue mehr dar, sondern nur noch ein kugeliges Rudiment, etwa der Endphalange eines Elefanten vergleichbar. Die fünfte Zehe zeigt die stärkste Reduktion und besteht außer dem Metatarsus nur noch — 136 aus einem knopfförmigen Knochenstück als Überrest sämtlicher Phalangen. Der Metatarsus V (Taf. XII, Fig. 15) hat eine sehr charakteristische Form, welche verschieden von der der anderen ist. Die proxi- male Gelenkfläche ist hoch und ausgeschweift und artikuliert vollständig an der tief herabgreifenden Fibula, während der Metatarsus IV wenigstens noch teilweise an dem Astragalus anhängt, wenn auch der größere Teil schon an die Fibula grenzt. Der Schaft des Knochens ist sehr kurz und tief ein- gezogen und endigt distal ohne eigentliches Gelenk, sondern nur mit einer geryndeten, kaum merklich verdickten Fläche. An diesem Ende hängt nur als letztes Rudiment der Phalangen (Taf. XII, Fig. 16) ein kleines, hinten abgeflachtes und vorne gerundetes Knochenstück an, das sich wiederum am besten mit dem Huf eines Proboscidiers vergleichen läßt. Es hat sicherlich ebensowenig wie die Endphalange der vierten Zehe eine Klaue getragen und ragte nicht mehr als freier Zehen über die Basis des Fußes hinaus. Zusammenstellung der Maße. 1. Zehe 2. Zehe 3. Zehe 4. Zehe 5. Zehe Metatarsus. Länge am Außenrand 0,100 m 0,130 m 0,160 m 0,150 m 0,095 m Länge am Innenrand . le 0,140 „, 0,160 „, —_ — Breite der proximalen Gelenkfläche . 0,100 „, 0,099 ,, 0,070 ‚, 0,065 ‚, 0,060 ‚, Höhe ,, "N “ 0,130 „, 0,115 „, 0,100 „, 0,105 „, 0,120 „, Breite des distalen Gelenkes 0,125 ,, 0,110 „, 0,090 „, 0,075 ‚, 0,050 ‚, Höhe ,, = & 0,075 „, 0,070 ‚, 0,060 „, 0,050 „, 0,070 „, Erste Phalange. Länge (in der Mitte) 0,045 „, 0,070 „, 0,045 „, 0,050 „, 0,030] 8 & Breite am proximalen Gelenk . 0,085 ‚, 0,090 „, 0,065 ‚, 0,065 „, 0,0501° = Breite am distalen Gelenk 0,075 „, 0,085 „, 0,055 „, 0,055 ‚, — Zweite Phalange. Länge (in der Mitte) = 0,023) & Sea, — er m Breite — 0,075, 8 0,050, & — — Höhe = 0,055) 3 | 0,035) & = = Endphalange. f Länge auf der Oberkante 0,235 0,150 0,115 0,040 5 — TEEN x (ereänzt) . 0290| |c.0,220|5 | e.0,140 | 2 — ‚D > » = Breite des Gelenkes . 0,065 | 5 le 0,045 | 2 | 0,060 E su Höhe „, n 0,115 0,085 0,055 = —- Wir haben damit im wesentlichen das von Gigantosaurus vorliegende Material erschöpft, denn die weiteren Reste bieten nichts Neues, sie bestehen aus isoliert gefundenen Wirbelkörpern, Metarsalia — 1397 0 — und Phalangen und einigen unbestimmbaren Resten, zum Teil gehören sie auch einer ganz anderen Dinosauriergruppe an. Überblieken wir das vorliegende Material, welches einige Schwanzwirbel, Rippen, Sehulterblatt, Becken mit Ausnahme des Schambeines und den gesamten Hinterfuß umfaßt, so sehen wir, daß uns zwar noch viel zur Kenntnis des ganzen Tieres fehlt, daß es aber doch auch wiederum eine ganz namhafte Anzahl von Skelettteilen ist, auf welche wir die Diagnose stützen können. Es kommt dabei zu statten, daß die großen sauropoden Dinosaurier unter sich sehr gleichartig gebaut sind, so daß wir uns trotz der Dürftigkeit der Überreste nach Analogie verwandter Arten ein Gesamtbild des Körper- baues zu machen imstande sind. Vergleichung von Gigantosaurus mit anderen Arten. Eine Vergleichung der als Gigantosaurus eingeführten Dinosauriergruppe mit den anderweitig bekannt gewordenen Arten läßt es zunächst als vollständig: gesichert erscheinen, daß wir diese neue Gruppe zu den Dinosaurieren und zwar zu der Untergruppe der Sauropoda Marsm! zu stellen haben. Abgesehen von dem tief procölen Bau der vorderen Schwanzwirbel stimmen alle Merkmale von Gigantosaurus mit denen der Sauropoda überein. Maßgebend dabei ist vor allem der Bau des Beckens und Hinterfußes, aber auch die Scapula und der cavernöse Bau der Wirbel steht in vollem Einklang. Es wäre meiner Ansicht nach eine unnötige Arbeit, alle die Momente anzuführen, welche die Zugehörigkeit zu anderen Dinosauriergruppen ausschließen, denn unsere Kenntnis gerade der sauropoden Dinosaurier ist durch die schönen Arbeiten von Copz, MArst#, OsBorn, HarcHer und Rıces eine so vollständige, daß wir eine ganz sichere Diagnose stellen können. Nicht so leicht ist es freilich, die einzelnen Familien innerhalb der Sauropoda auseinanderzuhalten, wenn auch die einzelne Spezies gut definiert ist. Die Merkmale verschwimmen hier vielfach und man bekommt den Eindruck, daß diese ganze Gruppe der Sauropoda einen durchaus einheitlichen Bau mit so geringen und indifferenten Abweichungen aufweist, daß wir vielfach die als Familienmerkmale herausgegriffenen gegenseitigen Abweichungen ebensogut als Spezieseigenarten auffassen können, zumal da ja auch die Familien meist nur ganz wenige sichere Spezies umfassen. Es ist dies aber nun einmal der natürliche und vollständig berechtigte Gang unserer syste- matischen Forschung, denn erst mit fortgeschrittener Kenntnis können wir an eine Zusammenfassung des Materiales gehen. Daß aber hiefür noch nicht die Zeit gekommen ist, darauf weisen die vielen neuen Funde hin und wir müssen uns dabei nur mit dem Gedanken vertraut machen, daß unsere Systematik in dieser Hinsicht ein vorübergehender Notbehelf ist. Bei unserer Vergleichung wollen wir zunächst von dem geologischen Gesichtspunkt aus- gehen, der uns zu einem unerwarteten Resultat führt. Ich glaube in dem geologischen Teil mit Sicher- heit nachgewiesen zu haben, daß Gigantosaurus der Kreideformation und zwar der oberen Kreideformation angehört, wenn auch die genaue stratigraphische Stellung der Makondeschichten noch aussteht. Jeden- falls sind die Schichten jünger als neokom und wahrscheinlich auch jünger als cenoman (Niongala- schichten). Untersuchen wir nun das geologische Auftreten der uns bekannten sauropoden Dino- ı Vergl. Zırrer, Paläontologie, III. Bd., S. 702. Marsa O. C., Classification of the Dinosauria. American Journal of Seienee, Vol. XXIII. Jan. 1882. Palaeontographica. Bd. LV. 18 — 138 — saurier, so sehen wir, daß ihre Hauptverbreitung und Entwicklung in die obere Juraformation fällt. Das Hauptgebiet ist im Westen von Nordamerika, wo die sog. Atlanto- saurus-Beds am Rand des Felsengebirges eine breite Zone mit reichen Fundplätzen bilden. Nach den Ausführungen von HarcHer! die sich auch vollständig mit denen von Marsm”, Osgorn®, Rıcas* und E. Fraas? decken, handelt es sich dort zweifellos um eine terrestrische Ablagerung, welche wir kaum anders als oberjurassisch, oder auf der Grenze zwischen Jura und Kreide liegend, bezeichnen können. Aus ihr stammen die Überreste von Brontosaurus, Apatosaurus, Morosaurus, Camarasaurus (Atlantosaurus), Diplodoeus, Brachiosaurus und Haplacanthosaurus, welche sowohl wegen ihrer Größe, als auch wegen der prächtigen Erhaltung unser Staunen erregen. Ich habe schon auf die außerordentlich große petro- graphische Ähnlichkeit unserer Makondeschiehten mit den Atlantosaurus-Beds hingewiesen und wir dürfen wohl daraus schließen, daß im Ostafrika bei der Ablagerung dieser obereretacischen Schichten ganz analoge Bedingungen herrschten, wie zur Zeit des obersten Jura am Rand des Felsengebirges. In Nordamerika haben wir nun zwar auch in der Kreide terrestrische und Süßwasserablagerungen mit einer Fülle von Dinosauriern, aber nach der Zusammenstellung von Osgorn“® fehlen hier die Sauropoda voll- ständig und die zahlreichen Arten gehören den Ordnungen der T'heropoda, Ornithomimidae, Stegosauria, Ceratopsia und Ornithopoda an. In Europa finden sich sauropode Dinosaurier schon in älteren Ablagerungen, so Cetiosaurus im oberen Dogger (Great Oolilth von Oxford) und Ornithopsis im Oxfordton, Kimmeridge und Wealden von England, sowie im obersten Jura (Portlandien) von Frankreich, aber auch hier schemen, wenn wir von wenigen unsicheren Arten (Dinodocus Owen, Aepysaurus GeRrvAIS und Maerurosaurus SEELEY) absehen, die echten Sauropoden mit dem Abschluß des Jura oder jedenfalls in der untersten Kreide auf- zuhören und an ihre Stelle treten nun die höher differenzierten Theropoda, Orthopoda und Ornithopoda. Die Kenntnis von sauropoden Dinosauriern aus anderen Gegenden der Erde ist sehr mangelhaft, und beschränkt sich im wesentlichen auf die Vorkommnisse auf Madagaskar, welche für unsere Be- trachtungen schon aus geographischen Gesichtspunkten von größtem Interesse sind. Wie schon Seite 117 bemerkt, sind uns von Madagaskar Dinosaurierreste in größerer Menge bekannt geworden‘, welche aus zwei verschiedenen Horizonten und Gebieten stammen. Weitaus die größte Anzahl entstammt der Juraformation und wird zu Bothriospondylus Madagascariensis LYDEKKER gestellt. Es ist dies zweifellos ein echter Sauropode von großen Dimensionen, welcher von Tuevexın mit Recht in die Verwandtschaft von Morosaurus und Cetiosaurus gestellt wird und wir werden später auch noch ver- schiedenfache Anklänge an Gigantosaurus kennen lernen. Diese Art reiht sich also, wie zu erwarten, in die geologische Verbreitung der Sauropoden ein, und ist vielleicht auch in Europa vertreten durch eine von Owun als Bothriospondylus aus dem Kimmeridge von England beschriebene Art. 1 HATCHER, Memoirs of the Carnegie Museum, Vol. I No. 1. 1902. 2 Marsa 0. C., The Dinosaurs of Noth America. 16. Ann. Rep. U. S. Geol. Surv. Pt. I. 1896. 3 OSBORN H. F., Bull. of the American Museum of Nat. Hist. Vol. XII. Art. XI, 1899. * Rıcss E. S., The Dinosaur Beds ete. Field Columbian Museum Publication 60. Geol. Ser. Vol. I No.9, 1901. 5 Fraas E., Vergleichung der amerikanischen und europäischen Juraformation. Amerikanistenkongreß 1902, S. 40 ff. ° H. F. Osßorn und L. M. Lamge, on Vertebrata of the Mideretaceus of the Noth West Territory. Geol. Surv. of Canada, Contributions to Canadian Palaeontology Vol. III, Otawa 1902, S. 13. " Vergl. außer der S. 117 genannten Literatur: LYDEkKER R., Quart. Journ. Geol. Soc. of London t. 4 I, 1895, p. 329; BourE M., Bull. du Museum d’Hist. nat. 1896, p. 347. ae Bei unserer geologisch-stratigraphischen Betrachtung sind uns aber die Funde noch wichtiger, welche in der oberen Kreide von Maevarano gemacht wurden und als Titanosaurus Madagaseariensis Der£rET und Megalosaurus erenatissimus beschrieben sind; der letztere als ein typischer 'Theropode schaltet zwar aus, um so mehr aber interessiert uns Titanosaurus. LYpEkker stellte dieses Genus auf für Wirbel und em Femur, welche aus der Kreide (Lametagruppe — Cenoman-Turon) von Indien, der oberen Kreide von Patagonien und dem Wealden der Insel von Wight stammen und Drrfrer gliederte ihnen die Wirbelfunde aus Madagaskar an. Das Hauptmerkmal dieser Familie besteht in dem stark procölen Bau der Wirbel, welche an diejenigen der Krokodile erinnern und zwar ist der procöle Charakter noch viel stärker als bei Gigantosaurus ausgeprägt und erstreckt sich nicht nur auf die vorderen Schwanz- wirbel. Wenn freilich, wie DEer£RET andeutet, auch Maerurosaurus SEELEY aus dem Grünsand von Cam- bridge in diese Familie gehört, dann hätten wir darunter auch Vertreter mit derselben Art der Schwanz- wirbelbildung, denn SeereyY' gibt für diese Form an, daß die langgestreckten Wirbelkörper im vorderen Teile des Schwanzes procöl, später platycöl und schließlich amphiecöl sind. Lypexker’ stellt Titanosaurus zu den Sauropoda in die Nähe von Üetiosaurus, aber die madagassischen Funde machen diese Stellung doch fraglich, wie auch Drrxirer hervorhebt. Gegen die sauropode Natur spricht der solide Bau der Wirbelkörper und der oberen Bögen, sowie ein wohlerhaltenes Hautschild, das Dertrer beschreibt. Beides weist viel mehr auf die Gruppe der orthopoden Dinosaurier, speziell die Stegosauriden und Cera- topsiden hin und Titanosaurus würde sich dann auch folgerichtig in die geologisch-stratigraphische Stellung einreihen. In beiden Fällen wäre aber die ausgesprochen procöle Natur der Schwanzwirbel eine Eigentüm- lichkeit, welche, soweit bekannt, nur Titanosaurus und wenigstens im vorderen Teile des Schwanzes Gigantosaurus zukommt. Es ist möglich, daß wir es hier mit stammesgeschichtlicher Verwandschatt, vielleicht aber auch nur mit einer convergenten Entwicklung zu tun haben. ? Wir kommen aus dieser geologisch-stratigraphischen Betrachtung zu dem interessanten Schluß, daß unser ostafrikanischer Gigantosaurus der einzige sichere Vertreter der sauro- poden Dinosaurier ist, welcher aus der oberen Kreideformation bis jetzt bekannt ist und dürfen vielleicht annehmen, daß sich in diesen Gegenden von Ostafrika eine Relietenfauna in ähnlicher Weise durch geologische Perioden hindurch erhalten hat, wie wir dies z. B. bei der heutigen australischen Fauna erkennen. Daß es sich aber in der Tat nur um Relictenformen und nicht um einen selbständigen Entwieklungszweig handelt, das zeigen die vielfachen Übereinstimmungen mit den jurasso- eretacischen Sauropoden von Europa und Amerika, auf welche wir nun noch näher einzugehen haben. Die paläontologische Vergleichung unseres Materiales ist natürlich erschwert durch den leidigen Umstand, daß uns von Gigantosaurus doch nur recht spärliche Überreste vorliegen, und daß uns wiederum von den anderen in Betracht kommenden Dinosauriern die entsprechenden Knochen viel- fach nicht erhalten sind. ! SEELEY H. G., on Macrurosaurus semnus ete. Quart. Journ. of the geol. Soc. Nov. 1876. XXXII. p. 440. ? LYDERKER M., Catalogue of fossil Reptilia of British Museum, Tome I, p. 134. ® Ich möchte noch bemerken, daß sich unter dem am Tendaguru versehentlich zurückgebliebenen Material viele Wirbel- körper befanden, die ich der Erinnerung nach unbedingt mit Titanosaurus identifizieren würde, doch kann hierüber erst eine weitere Untersuchung und Aufsammlung daselbst Aufschluß geben. — 140 — Was zunächst die Größe des Tieres anbelangt, so ist sie ja recht ansehnlich, aber keineswegs außergewöhnlich. Die Höhe des Beines von Gigantosaurus robustus schätze ich auf 2,30 m, die von Gö- gantosaurus africanus auf 2,50 bis 2,60; um die Körperhöhe vor dem Schwanze zu berechnen, dürfen wir reichlich noch 1 m für das Becken mit dem Dornfortsatz des Saecrum hinzufügen, so daß wir eine Körperhöhe von 3,30 bis 3,60 m bekommen. Auf die Körperform des uns im Gesamtskelette vollständig bekannten Diplodocus übertragen, dürfen wir Gigantosaurus eme Körperlänge von 14 bis 15 m zuschreiben. Diesen Verhältnissen entsprechen auch die bei dem vorderen Schwanzwirbel, dem Becken und der Rippe gefundenen Maße, während die beiden mittleren Schwanzwirbel auf ein wesentlich größeres Exemplar schließen lassen. Unter den europäischen sauropoden Dinosauriern kennen wir derartige Riesenformen hei Cetio- saurus, dessen Femur mit 1,70 m das von Gigantosaurus noch übertraf. Den gewaltigen Extremitäten- knochen von Cetiosaurus entsprechen allerdings nicht die bis jetzt gefundenen Wirbel, welche verhältnis- mäßig klein sind, so daß Zirrer die Gesamtlänge des Tieres auf nur 12 m schätzt. Ein ähnliches Verhältnis macht sich auch bei dem etwas kleineren Ornithopsis geltend, doch mag dies auch auf Zufall beruhen, denn gerade diese Art schließt sich in allen uns bekannten Skelettteilen so nah an Morosaurus an, daß man annehmen muß, daß auch der Gesamtbau des Körpers ein ähnlicher war. Auch Bothrio- spondylus scheint, nach den madagassischen Funden zu urteilen, an Größe nur wenig nachgestanden zu haben, obgleich auch hier die Wirbel im Verhältnis zu den Extremitäten klein sind. Weit übertroffen an Größe wird unsere afrikanische Art aber durch viele der amerikanischen Riesenformen, welche be- kanntlich 20 und noch mehr Meter Länge erreichten. Es reiht sich demnach Gigantosaurus gewisser- maßen mit normaler Größe unter die sauropoden Riesensaurier ein und bietet in dieser Hinsicht nichts außergewöhnliches. Um die verwandtschaftlichen Beziehungen herauszufinden, müssen wir die einzelnen uns bekannten Skelettteile etwas eingehender vergleichend anatomisch beleuchten. Die Schwanzwirbel ergeben für den vorderen Teil des Schwanzes tief procölen Charakter, der sich nach hinten verliert, so daß die mittleren Schwanzwirbel nur noch flach procöl, die hinteren platycöl sind. Die Wirbel sind im vorderen Schwanzteil mäßig lang, werden aber immer gestreckter, je weiter sie zurückliegen. Die im mittleren Teil stark eingezogenen Centra sind auf der Unterseite mit Gruben resp. einer tiefen Einsenkung versehen und tragen auf der Seite unterhalb der Ansatzstelle des oberen Bogens je eine tiefe, bei den vorderen Schwanzwirbeln bis zur Mitte gehende Grube. Die oberen Bögen sind groß, aber von schwammigem porösem Bau; die vorderen Zygapophysen weit vor- greifend, die Hämapophysen (Chevron Bones) gegabelt und mit doppelter Gelenkfläche am Wirbel- körper ansetzend. Diese Diagnose stimmt insofern nicht mit den Getiosauriern, als hier die Schwanzwirbel massiven amphicölen Bau aufweisen: der obere Bogen auch der vorderen Schwanzwirbel ist schmal aufgesetzt und gleichfalls solide. Die Atlantosauridae zeigen zwar gleichfalls Hohlräume im den oberen Bögen und Querfortsätzen der vorderen Schwanzwirbel, aber die amphicölen Wirbelcentra sind solid und entbehren der seitlichen Gruben, die beiden Äste der Hämapophysen sind durch eine Querbrücke verbunden. Mehr Annäherung ergibt die Vergleichung mit einzelnen Arten aus der Gruppe der Morosauridae. Der procöle Bau der vorderen Schwanzwirbel findet sich bei Morosaurus, ebenso wie die gegabelten Hämapophysen an zwei Flächen ansetzen; nur ist: der Bau der Wirbelcentra und oberen Bögen, sowohl bei Morosaurus — 1411 — als auch bei Camarosaurus, Haplacanthosaurus und Brachiosaurus ein durchaus solider. Dafür finden wir aber bei anderen Arten aus dieser Gruppe, insbesondere bei Bothriospondylus und Pleurocoelus ganz analoge, seitliche Gruben, die allerdings in den Schwanzwirbeln nicht mehr so stark ausgebildet sind wie bei Gigantosaurus. Noch mehr Übereinstimmung ergibt sich mit der Gruppe Diplodocus, dessen vollständiges Skelett uns durch die schöne Monographie von HATcHEr vorgeführt wird. Auch hier ist ein ausgesprochen procöler Charakter in den vorderen Schwanzwirbeln zu erkennen, wenn auch lange nicht in dem Maße wie bei Gigantosaurus. Die seitlichen und oberen Fortsätze setzten ganz ähnlich wie bei unserer Form an und bestehen gleichfalls aus schwammigem Knochengewebe; ebenso beobachten wir die tiefen seit- lichen Gruben in den vorderen, und die untere Einbuchtung in den gestreckteren mittleren Schwanz- wirbeln. Auch die doppelte Ansatzstelle für die Chevron Bones ist bei Diplodocus zu finden. Wir können deshalb sagen, daß die Schwanzwirbel von Gigantosaurus zwar Anklänge an die Morosauriden zeigen, noch mehr aber mit denen von Diplodocus übereinstimmen und von diesen im wesentlichen nur durch ihren ausgeprägten procölen Bau abweichen. Daß dieser starke procöle Bau bei den meisten eretacischen Formen, insbesondere bei Titanosaurus und Macrurosaurus wiederkehrt, ist schon erwähnt, ebenso aber auch auf die Abweichungen hingewiesen worden, welche sich gegenüber diesen, wahrschein- lich gar nicht zu den Sauropoden gehörigen Dinosauriern ergeben. Die Rippen sind, soweit bekannt, bei Gigantosaurus von langgestreckter, leicht gekrümmter Form, im proximalen Teile dick mit dreieckigem (Querschnitte, im distalen Teile ausgeflacht. Zur Ver- gleichung eignen sie sich insofern wenig, als sie uns nur von einigen der amerikanischen Arten erhalten sind. Bei Brontosaurus und Apatosaurus (vergl. Rıcss, Field Columbian Publications No. 82) scheint die Abflachung geringer als bei Morosaurus und Diplodocus; von letzterer Gattung beschreibt Harcner sämtliche Rippen und erwähnt namentlich bei den mittleren Rippen den dreieckigen (Juerschnitt im proximalen und die Abflachung im distalen Teile. Leider ist bei unserem Stück das für die Vergleichung wichtige Capitulum und Tubereulum nicht erhalten. Die Scapula zeigt eine gedrungene Form mit kurzem, stämmigem, distalem Fortsatz und auf- fallend langer, gerader Ansatzfläche gegen das CGoracoid. In der gedrungenen Form weicht das Schulter- blatt ganz wesentlich ab von dem der CGetiosauriden und Atlantosauriden, wo wir einen verhältnis- mäßig langen und schlanken distalen Fortsatz beobachten. Dies gilt im wesentlichen auch von der Scapula von Diplodocus, welche auch an ihrem proximalen Ende anders geformt ist!, und nur mit kurzer Fläche an das Coracoid grenzt. Amı meisten Übereinstimmung finden wir bei den Morosauriden und zwar bei Morosaurus selbst, dessen Scapula Marsıu” und Rıscs” ähnlich schildern und wiedergeben. Auch Camarosaurus und Ornithopsis zeigt ähnliche Verhältnisse, doch bleibt immer noch für Gigantosaurus die außergewöhnlich gedrungene Gestalt ein abweichendes und charakteristisches Merkmal. Das Becken besteht aus 4 zu einem Sacrum verwachsenen Wirbeln, welche von vorn nach hinten an Größe abnehmen und deren erster und letzter auf der Unterseite des Zentrums stark ein- 1 Der scharfe, von HATCHER (l c. p. 44) angeführte Grat auf der Außenseite fehlt zwar bei einem sonst sehr schön erhaltenen Exemplar unseres Museums, das ich der Liberalität von Prof. Dr. H. F. Osborn verdanke. 2 American Journ. of Seienee and Arts, Vol. XVI, Nov. 1878. 3 Rıcas E. S., Field Columbian Museum Publication No. 63, 1901. oe gezogen sind. Die Verbindung mit dem Ileum ist durch kräftige Querfortsätze vermittelt. Das Ileum selbst ist mäßig gestreckt mit einem nach vorn ausgezogenen Flügel; zwischen den kräftigen Fortsätzen zur Aufnahme des Pubis und Ischium liest das große Acetabulum femoris, das ausschließlich vom Tleum gebildet wird. Das Ischium ist groß, beilförmig gestaltet, mit einem gegen das Ileum gerichteten ge- drungenen Fortsatz und einer breiten, verdickten Ansatzstelle gegen das Pubis. Der distale Flügel ist lang, gerade gestreckt und gegen den proximalen Teil etwas gedreht, so daß die distalen Enden seitlich unter einem Winkel zusammenstoßen, ohne jedoch fest verwachsen zu sein. Das Pubis ist leider unbekannt. Auch bezüglich des Beckens finden wir am meisten Abweichung von den Cetiosauriden, deren Ischium einen schmalen, gebogenen, distalen Flügel zeigt. Bei den Atlantosauriden scheint das Sacrum stets aus mehr als 4 Wirbeln gebildet, mit der eigenartigen Erweiterung des Rückenmarkskanales: das Ischium ist zwar am proximalen Teil ähnlich gestaltet, am distalen Flügel aber nicht gedreht, so daß die Enden mit der Innenfläche sich in der Symphyse berühren; der gegen das Pubis gerichtete Flügel ist im Gegensatz zu unserer Art kleiner als der zum lleum gerichtete. Interessanter gestaltet sich die Vergleiehung mit Morosaurus und Diplodocus, deren Becken durch zahlreiche schöne Stücke aus den amerikanischen Museen bekannt ist. Was zunächst das Ischium anbelangt, so stimmt es sowohl mit dem von Morosaurus wie von Diplodocus im ganzen überein; beide haben denselben Bau mit breiter Ansatzfläche an das Pubis und dem abgedrehten distalen Aste, der sich infolgedessen in der Medianebene seitlich zusammenfügt. Bei Diplodocus sind die beiden Ischia median in einer ziemlich langen Symphyse verwachsen (MARsH, OSBoRN, HATCHER), während sie bei Morosaurus (Mars#, Dinosaurus of North America 1596, Taf. XXXV) ohne feste Verwachsung aneinander in mehr oder minder langer Fläche (NM. grandis und M. lentus) anstoßen. Auch stimmt das gedrungenere Ischium von Morosaurus mehr mit Giganto- saurus überein, als das schlanker gebaute von Diplodocus. Von beiden aber unterscheidet sich unsere Form dadurch, daß-der distale Fortsatz ausgesprochen gerade gestreckt ist, während er bei jenen eine Biegung nach oben zeigt. Über das Sacrum, insbesondere die Beteiligung der Zahl der Sacralwirbel, gehen die Meinungen der amerikanischen Paläontologen scheinbar auseinander. Bei Morosaurus sind nach Marsm (l.c. Taf. XXXI und XXXIII) 4 Wirbel, nach Ossorx 5 als Sacralwirbel anzusehen. Bei Diplo- docus hätten wir nach Mars (l. ec. Taf. XXVII, Fig. 1) nur 3, nach HarcHer? & bis 5 und nach OsBorn 5 Sacralwirbel. Diesen Widerspruch erklärt Harcner aus der verschiedenen Auffassung der Wirbel als Sacralwirbel; er geht davon aus, daß das primitive Dinosauriersacrum überhaupt nur aus 2 Wirbeln besteht; bei Morosaurus und Diplodocus ist aber die Zahl der echten Sacralwirbel schon auf 3 angewachsen und durch Hinzutritt des vordersten Caudalwirbels und des hintersten Dorsalwirbels in die Funktion der Sacralia würde sich die Zahl 5 ergeben; dabei ist zu beobachten, daß die 3 echten Sacralwirbel unter sich gleich gebaut, fest verwachsen und auch in den oberen Bögen verschmolzen sind, während die accessorischen vorderen und hinteren Wirbel ihren ursprünglichen Bau und einen selbständigen Neural- bogen bewahrt haben. Nach Ossorx (l. ec. S. 189), welcher sich dieser Anschauung anschließt, hätten wir bei Morosaurus den primitivsten, bei Diplodocus einen unbestimmten und bei Brontosaurus den am meisten spezialisierten Typus im Bau des Beckens. Prüfen wir in dieser Hinsicht das Becken von Gigantosaurus, ! OsBoRNn H. F., Manus Saerum and Caudals of Sauropoda, Bull. of the American Museum of nat. Hist. Vol. XX, Art. XIV, 1904. 2 HATCHER J. B., Diplodocus, Memoirs of the Carnegie Museum, Vol. I, No. 1 1902, p. 30. — 198 — so scheint es mir zunächst unwahrscheinlich, daß sich mehr als 4 Wirbel an der Versteifung der Ilea be- teiligen und von diesen zeigen uns die beiden inneren einen einheitlichen Bau und innige Zusammen- sehörigkeit, während der erste und der letzte wiederum unter sich gleich sind. Ich fasse daher das Sacrum von Gigantosaurus so auf, daß wir nur 2 wirkliche primäre Sacralwirbel haben, und daß der vorderste als ein accessorischer Dorsosacralwirbel, der letzte als ein ebensolcher Caudosacralwirbel anzu- sehen ist. Wir hätten damit bei Gigantosaurus noch einen primitiven Charakter im Bau des Sacrum erhalten, der bei den Morosauriden und Diplodocus bereits verschwunden ist. Leider ist uns das Sacrum von Ornithopsis, der Morosaurus am nächsten steht, aber ein höheres geolo- eisches Alter besitzt, nicht bekannt und ebensowenig wissen wir in dieser Hinsicht etwas über den geographisch am nächsten stehenden Bothriospondylus von Madagaskar. Es ist nicht ausgeschlossen, daß wir auch bei diesen noch denselben primitiven Bau des Beckens vorfinden, aber vorläufig steht Gigantosaurus darin einzig im seiner Art. Von Bothriospondylus wissen wir nur!, daß die Ischia in der- selben Weise median. vereinigt waren, wie bei Morosaurus und Gigantosaurus und von Hurkk? ist ein Ischium von Ornithopsis (0. eucamerotus Huuxe) beschrieben, das mit unserer Art große Überein- stimmung aufweist. Der Hinterfuß ist nicht nur bei unserer Art vollständig erhalten, sondern auch von den meisten übrigen Sauropoden mehr oder weniger bekannt, so daß wir eine Menge Anhaltspunkte für die ver- gleichenden Studien haben. Leidig ist dabei nur der Umstand, daß der Hinterfuß bei den Sauropoden außerordentlich gleichartig gebaut ist und wenig Merkmale zur Unterscheidung bietet. Was zunächst die hintere Extremität von Gigantosaurus anbelangt, so möge folgendes hervorgehoben sein. Das Bein ist im ganzen von mittlerer Höhe, bei @. africanus wesentlich höher als bei dem gedrungenen @. robustus. Das Femur mäßig lang, gerade gestreckt mit deutlichem Trochanter III; das distale Ende bei @. africanus ausgeflacht, bei @. robustus sehr kräftig gebaut. Die Fibula bei @. africanus lang und stark, unten im Gelenk verdickt, bei @. robustus kurz und schlank, unten mäßig verdickt. Die Tiıbia bei @. robusius kurz und gedrungen. Der Astragalus bei @. africanus breit, die Gelenkflächen in stumpfem Winkel zueinander stehend, bei @. robustus querverlängert mit rechtwinklig aufeinander stehenden Gelenkflächen. Der Fuß, von @. robustus bekannt, ist ausgesprochen plantigrad mit 5 Zehen, von welchen I, II und III Klauen tragen, während IV und V rudimentär endigen. Die Metatarsalia Iund II kurz und gedrungen; die Phalangen der ersten Reihe kurz, bei der 5. Zehe verkümmert, die Phalangen der zweiten Reihe nur an der 2. und 3. Zehe als verkümmerte Knochenscheiben eingeschaltet. Die damit gegebene Diagnose des Hinterfußes paßt eigentlich mit geringen und unwesentlichen Unterschieden auf alle sauropoden Dino- saurier; der schwere Bau des Körpers, die ziemlich gleichmäßige Belastung von Vorder- und Hinter- extremität und die gleichartige Lebensweise dieser Tiere, ließ es offenbar zu keiner Differenzierung der Bewegungsorgane kommen. Die bei allen gleichmäßig ausgebildete Art der Verkümmeruns der Zehen läßt auch mit Sicherheit darauf schließen, daß alle Sauropoda einen gemeinsamen Ursprung haben, und daß sie sich alle in einförmiger, gleichmäßiger Richtung entwickelten. Unterschiede, wie wir sie zwischen @. africanus und robustus finden, sind auch sonst ausgeprägt und zwar schließt sich dabei @. africanus am nächsten an den etwas hochbeinigen Diplodocus, @. robustus an den gedrungenen Morosaurus an. ! 'THEVENIN A., Dinosauriens de Madagascar 1. c. p. 9. 2 HuLkeE, Quart. Journ. Geol, Soc. Vol. XXXVIII, pl. XIV 375. 1882. LIII p. 695, 1887. — 14 — Diese Übereinstimmung macht sich nicht allein bezüglich des Femur und der Fibula, sondern auch beim Astragalus geltend!. In der Ausbildung der Zehen wäre ein Unterschied gegenüber dem von HArcHER beschriebenenen Diplodocus carnegü insofern festzustellen, als bei diesem die Klauen auf die 1. und 2. Zehe beschränkt und unter sich annähernd gleich groß sind. Vollständige Übereinstimmung finde ich dagegen mit einer in unserem Museum aufbewahrten Zehe von Diplodocus aus dem Bone cabin quarıy, ebenso wie mit dem von Marsm*® abgebildeten Hinterfuß von Diplodocus longus und dem von HaArcHer (l. ce. p. 52, Fig. 22) wiedergegebenen Fuß von Brontosaurus excelsus. Ich bin überzeust, daß wir auch dieselbe Übereimstimmung mit den Morosauriden finden würden, wenn uns deren Fuß in derselben Vollständigkeit vorliesen würde und wir dürfen uns wohl darauf beschränken, daß wir in ihm alle typischen Merkmale des Sauropodenfußes wiedererkennen. Wir können nun die Resultate der Untersuchung in folgender Diagnose von Giganto- saurus zusammenfassen: Gigantosaurus E. Fraas (non SEELEY) aus der oberen Kreide (Makondeschichten) vom Tendaguru im Bezirke Lindi ist der jüngste, bis jetzt sicher nachgewiesene sauropode Dinosaurier; er ist als eine Relictenform aufzufassen, in welcher wir altertümliche, primäre Merkmale mit Neuerwerbungen vereinigt finden. Sowohl bezüglich der Größe, wie auch der Ausbildung des Körperskelettes steht er zwischen Morosaurus und Diplodocus; er erreichte eine mittlere Länge von 14 bis 15 m. Die Wirbel mit tiefen, pleurozentralen Gruben und spongiösem Knochenbau der oberen Bögen gleichen denen von Diplodocus, sind aber im vorderen Schwanzteil tief procöl (Neu- erwerbung analog bei Titanosaurus Lyvrxker). Am Becken beteiligen sich 4 Wirbel, von welchen nur 2 als echte primäre Sacralwirbel aufzufassen sind (altertümliches Merkmal gegenüber allen übrigen Sauropoden, soweit,uns bekannt). Im übrigen schließt sich der Bau des Schulter- und Beckengürtels dem der Morosauridae an mit kurzer gedrungener Scapula und großem, seitlich am distalen Ende zusammenstoßenden, aber nicht ver- wachsenem Ischium. Die uns bekannte Hinterextremität ist von ausgesprochenem sauropodem Bau mit plantigradem, fünfzehigem, aber in Rückbildung begriffenem Fuß. Gigantosaurus africanus E. Fraas, mit hohem Bau der Hinterextremität, ganz ähnlich Diplodocus. Gigantosawrus robustus E. Fraas, mit gedrungenem, aber sehr kräftigem Bau der Hinterextremität. 1 Vergl. außer HATcHeEr, ]. c., p. 50 auch OsBorn H.F., Fore and Hind Limbs of Sauropoda ete. Bull. of the Americ. Mus. Vol. XIV, Art. XIII 1901 und ib. Vol. XII, Art. XI, 1899. 2 Marsa ©. C., Dinosaurus of North America ]. e.. Taf. XXXIII, Fig. 2. . Nägele) in Stuttgart ist erschienen: Seit 1833 - Neues J ahrbuch 5 AS SEERE Mi eralogie, Geologie und Palaeontologie. Inte ne einer Anzahl von Fachgenossen . ji \ herausgeg eben von ” m. Ban . E. Koken, Th. Liebisch i Marburg. in Tübingen. im Berlin, rlich erscheinen 2 2 Bände, je. zu 3 often: ‚ Preis. pro Band DIE 25.—. Hormusgegchen von. 4 ‘E ‚Koken, Er uensh in Er en, en und Ortsverzeichnis” für die darin. enthaltenen. . Originalabhandlungen und Referate. “ N: Seiten, — ‚Preis Mark. 16.— 8 Palaeontologische WANDTAFELN RR r "herausgegeben ER x 7 von Zittel und K. Haushofer. _ Fortgesetzt (Tat. 7488) von IE Pompeckj. "Datel Im: Inhalts- und Preisverzeichnisse der ganzen Serie stehen zu Diensten, In der E. Sehweizerbartschen Verlagsbuchhandlung (E. Nägele) in Stuttgart ist erschienen: Geognostischer Wegweiser durch Württemberg. Anleitung zum Erkennen der Schiehten und zum Sammeln der Petrefakten von Dr. Th. Engel, Dritte, vermehrte und vollständig umgearbeitete Auflage. Pfarrer in Eislingen. Herausgegeben unter Mitwirkung von Kustos Dr. E. Schütze, gr. 8%. 670 Seiten mit 6 Tafeln, 261 Textfiguren, 4 geologischen Landschaftsbildern, 5 Profiltafeln und einer geognostischen Ueber- sichtskarte. Elegant in Leinwand gebunden Mk. 14.—. Festschrift An v.KOENEN gewidmet von seinen Schülern zum siebzigsten Geburtstag am 21. März 1907. Kl.:4°% 'XXXL- 115 Seiten. Mit 1 Porträt, 13 Tafeln, 1 Textbeilage und 20 Textfiguren. 16 Abhandlungen von Bücking, von Linstow, Grupe, Steuer, Menzel, Beushausen, Tornquist, Mestwerdt, Holzapfel, Denckmann, Stille, Clarke, Rinne, Smith, Bode, Harbort: Preis: Broseh. Mk. 26.—. Geologisch-geographische Profile von Württemberg. Für den Schulgebranch entworfen Festschrift HARRY ROSENBUSCH Gewidmet von seinen Schülern zum siebzigsten Geburtstag 24, 7 uni 1906. von Dr. ©. Rumm. 6 Blatt 41 m lang und 83 em hoch. Ausführung in 10 Farben. Nebst einer Erläuterung zu den Tafeln. Preis: Auf Leinwand in einem Stück aufgezogen, mit Seitenstäben Mk. 24.—, Auf Leinwand, jedes Blatt einzelu aufgezogen, ohne Stäbe Mk. 24 —. Auf Leinwand, jedes Blatt einzeln aufgezogen, mit wage- rechten Stäben Mk. 27.— In den Vulkangebieten Mittelamerikas und Westindiens. Von Dr. Karl Sapper. ——— Preis brosch. M. 6.50, geb. M. 8.—. Für jeden Vulkanologen und Erdbebenforscher unentbehrlich. ‚Führer zu geologischen Exkursionen durch den | südlichen Schwarzwald, den Jura und die Alpen von f | G. Schmidt, A. Buxtorf und H. Preiswerk. Er.8 70 Seiten mit, 6 farbigen Profiltafeln. Preis Mk. 5.—. Dru ck ‚der Stuttgarter Mit einem Porträt, einer geol. Karte. 11 Tafeln und 35 Textfiguren. Mit Beiträgen von: E. Becker, R. A. Daly, L. Finckh, U. Gruben- mann, C. Hlawatsch, W. H,. Hobbs, E. O0. Hovey, M. Koch, ? L. Milch, O0. Mügge, Th. Nicolau, A. Osann, ©, Palache, H. Preiswerk, G. Steinmann, W. Wahl, E. A. Wülfing. Gr. 8°. VIIT. 412 Seiten. — Preis Mk. 20.—. | Mikroskopische | Physiographie der Mineralien und Gesteine „von H. Rosenbusch-Heidelberg. Vierte Auflage. Bd. II. Massige Gesteine I. Hälfte. Tiefengesteine — Ganggesteine. GELBE — Preis Mk. 28.—. 716 Seiten. (Die, zweite Hälfte „Ergussgesteine* erscheint in. Kurzem.) Vereins-Buchdruckerei. IS Sr 2 Br nr Per sr} x u En AR _ PALAEONTOGRAPHICA BEIILRAELGE BE: ZUR ATURGESCHICHTE DER VORZEIT Herausgegeben E. KOKEN wa J. F. POMPECK)J in Tübingen in Göttingen. Unter Mitwirkung von 0. Jaekel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Fünfundfünfzigster Band. Dritte und vierte Lieferung. Inhalt: Ns Schellwien, E. 7, Monographie der Fusulinen. Teil I, (S. 145—194 und Taf. XII—XX.) „Wanderer, K., Rhamphorhynchus Gemmingi H. v. Meyer. (S. 195—216 und Taf, XXI.) N N "Stuttgart. E, Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (E, Nägele). 1908. Ausgegeben im November 1908, u Diesem. Hefte liegt bei ein Arch 'von der &, Sehweizerbart’schen Verlagsbuchhandlung [&. Mägele), Stuttgart, über: Pompeckj-Sualfeld, Paläontologische Wundtafeln Il. Serie: Fossile Pflanzen, Wisenschaflice a ; einer Reise In Ostafrika: in den Jahren 1903-1905 Eu mit den Mitteln der Hermann und Erıse geb. Hrcsıanı Warum Stitung Aussee von Bis Dr. ALFRED VOELTZKOW. Das Werk ist in 5 Bände eingeteilt: und. es enthält: ALL Band I. Bericht über die Reise und Übersicht über die Ergebnisse Ä in eher und Pe Beceie ;x N Zoologie und Botanik. Band IV und V. Anatomie und EntwitkelingbseTe Gesamt-Umfang der 5 Bände ca. 375 Bogen Text in gr. 4° und ca. 20 Tafeln, Subskriptionspreis für das ganze Werk ca. Mk. 350.—. Ko Außerdem wird jeder Band und jede darin enthaltene I: einzeln abgegeben ao ; wobei eine kleine Preiserhöhung eintritt. = h Bisher Kislbueh: resp. befinden sich im Druck: £ Bd. I. 1. Prof. F. SIEBENROCK-Wien. "Schildkröten von n Ostafri : 40 S. m. 5 Tat. — Sulsk -Preis Mk. 8.—, Einzelpre 'Bd. II. 2. Prof W. MicHAeLsen-Hamburg, Oligochaeten von M: i Comoren und anderen Iuseln iche Dr. K. Frieperichs-Tübingen. Embiiden von mir afrika. — Dr. W. HoRN- Berlin. Cieindeliden vo Ostafrika. — M BURR- Dover. von Madagaskar, den Comoren und Ostafrik N . SCHULTHE! RECHBERG-Zürich. Vespiden von Madagaskar, den Comoren und Ost- afrika. — Prof Dr. A. ForEL-Yvorne (Schweiz). ' Ameisen von Mada gaskar, den Comoren und Ostafrika. — Dr. A. Pacz HER. Lepidoptera -Heterocera von Madagaskar, den afrika. — Dr. ©. BöRNER-Steglitz bei Berlin. Collembo Madaga-kar und Südamerika. 138 8. m. 3 Taf. — Sub Einzelpreis Mk. 16.—. Bd, II. 3. A. ReıcHznow-Berlin. Vögel von den. Inseln Ostafrika : : SCHOENICHEN-Berlin. Gnathia aldabrensis n. sp. ein nener Isopode au dem Indischen Ozean. —Dr.P. SPEISER-Sierakowitz. DieDipterapupipara ‚der madagassisch-maskarenischen Region. - Dr, ‘M. CoHn-Breslau. Aleyonacea von Madagaskar und Ostafrika. - Dr. @. ENDERLEIN- ‚Stettin, Beiträge zur Kenntnis der Copeognathen. — A. u Chrysididen von Madagaskar, den Comoren und Ostafrika Suk - Preis Mk. 9.—, Einzelpreis Mk. IL. Bd. III. 1. G. Lmpau. Lichenes von Madagaskar, Mann) an den ne en, ° — P. Hennmes. ‚Fungi von Madagaskar, den Comoren und Ostafr — R. PırGer. Über Trichogloea Kütz. — R. PILGER. Corallinacea: aus dem westlichen Indischen Ozean. — V. F. BROTHERUS. "Muse 'Voeltzkowiani. Ein Beitrag zur Kenntnis der Moosflora der ‚ost afrikanischen Inseln. 64 S.m. 9 Taf, — ‚ Subsk.Preis Mk. 13.—, preis Mk. 16.—. Bd. .1V..112 Prof SD ke HOCHSTETTER - Innsbruck. Börktire zur A Entwickelungsgeschichte des Blutgefässsystemes der Kroko m. 10 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 17.—, Einzelpreis Bd. IV. 1U. Prof. Dr. F. HoCHSTETTER - Innsbruck. Uber die Entw Scheidewandbildungen in der Leibeshöhle _ der m. 5 Taf. — Subsk.-Preis Mk. 11.—, Einzelpreis Mk. Monographie der Fusulinen. Von E. SCHELLWIEN 7. Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben und fortgesetzt von HANS V. STAFF. (Mit Taf. XIII -XX.) Teil I: Die Fusulinen des russisch-arktischen Meeresgebietes. Mit einem Vorwort von Frırz FrecH und einer stratigraphischen Einleitung von Hans v. Starr. Vorwort. Die letzten Lebensjahre meines der Wissenschaft zu früh entrissenen Freundes Erxst ScheuLwien waren den Vorbereitungen zu einer eroß angelegten Monographie der Fusuliniden gewidmet. Durch seine das Obercarbon der Karnischen Alpen behandelnde Doktorarbeit! und die folgenreiche Entdeckung der dyadischen Fauna der Trogkofelschichten® war die Aufmerksamkeit auf die im entwicklungsgeschicht- licher und geologischer Beziehung gleich interessante Protozoengruppe gelenkt worden. Bereits die erste, die Karnischen Fusulinen behandelnde Arbeit hat zu wichtigen neuartigen Ergebnissen geführt und ihn zu fortschreitender Vertiefung und Erweiterung der Untersuchungen veranlaßt. Bei jedem Besuche in Breslau, hei jedem Zusammentreffen auf wissenschaftlichen Versammlungen, zuletzt bei der Tübinger Tagung der Deutschen geologischen Gesellschaft im August 1905 erzählte er mir voller Freude von dem Wachstum seiner aus aller Herren Ländern, aus Rußland, dem Mittelmeer- gebiet, aus Asien und Amerika zusammenuströmenden Fusulmenschätze. Voller Energie stürzte er sich in die Vorbereitungen, in die Anfertigung der Dünnschliffe und die Ausführung der nach eigener sinn- reicher Methode hergestellten Mikrophotographien. Für mehr als 30 Quarttafeln waren die Vorlagen hergerichtet, die Gruppierung der Gattungen, die Benennung zahlreicher neuer Arten durchgeführt, da riß ihn ein jähes Schicksal aus unserer Mitte hinweg, als er im Begriff stand, die Früchte langjähriger ! Die Fauna des Karnischen Fusulinenkalkes. Palaeontogr. XXXIX. 1892. ? Die Fauna der Trogkofelschichten in den karnischen Alpen und den Karawanken. (Abhandl. d. k. k. geol. Reichs- Anstalt XVI. I, 1909.) Palaeontographica. Bd. LV. 19 Nee hingebender Arbeit zu ernten. Nach all den mühevollen Vorarbeiten hat sich in nahezu druckfertigem Zustande nur die vorliegende Beschreibung der russisch-arktischen Fusulinen, die mitten im Satz ab- brach, in seinem Nachlaß vorgefunden. Die vorliegende Lieferung ist somit, abgesehen von einer letzten Durchsicht! und der stratigraphischen Einleitung, das Werk Ernsr Sch£LLwiex’s. — Der weitere von der Witwe mir übergebene Nachlaß besteht außer den zahlreichen wertvollen Mikrophotographien nur aus einer Anzahl zerstreuter Notizen. Es wäre bedauerlich gewesen, wenn die außerordentlich mühevollen Vorarbeiten, die vor allem in der Zusammentragung des Sammlungsmaterials aller zivilisierten Länder bestanden, der Wissenschaft verloren gegangen wären. Ich habe daher im Einverständnis mit Frau Professor SCHELLWIEN die Bearbeitung der übrigen Fusulmen Herın Dr. v. Starr, meinem Assistenten, der schon die folgende Einleitung verfaßt hat, übertragen. FRITZ FRECH. ! Zusätze stehen in eckigen Klammern [ |. Monographie der Fusulinen. Von ERNST SCHELLWIEN Y}. Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben und fortgesetzt von GÜNTER DYHRENFURTH und HANS V. STAFF. Teil I: Die Fusulinen des russisch-arktischen Meeresgebietes. Mit emem Vorwort von Frırz FrecH und einer stratigraphischen Einleitung von Hans v. STAFF. (Mit Taf. XIIT—XX.) Vorwort. Die letzten Lebensjahre meines der Wissenschaft zu früh entrissenen Freundes ErNnsT SCHELLWIEN waren den Vorbereitungen zu einer groß angelegten Monographie der Fusuliniden gewidmet. Durch seine das Obercarbon der Karnischen Alpen behandelnde Doktorarbeit! und die folgenreiche Entdeckung der dyadischen Fauna der Trogkofelschichten? war die Aufmerksamkeit auf die in entwicklungsgeschicht- licher und geologischer Beziehung gleich interessante Protozoengruppe gelenkt worden. Bereits die erste, die Karnischen Fusulinen behandelnde Arbeit hat zu wichtigen, neuartigen Ergebnissen geführt und ihn zu fortschreitender Vertiefung und Erweiterung der Untersuchungen veranlaßt. Bei jedem Besuche in Breslau, bei jedem Zusammentreffen auf wissenschaftlichen Versammlungen, zuletzt bei der Tübinger Tagung der Deutschen geologischen Gesellschaft im August 1905, erzählte er mir voller Freude von dem Wachstum seiner aus aller Herren Ländern, aus Rußland, dem Mittelmeer- gebiet, aus Asien und Amerika zusammenströmenden Fusulinenschätze. Voller Energie stürzte er sich in die Vorbereitungen, in die Anfertigung der Dünnschliffe und die Ausführung der nach eigener sinn- reicher Methode hergestellten Mikrophotographien. Für mehr als 30 Quarttafeln waren die Vorlagen hergerichtet, die Gruppierung der Gattungen, die Benennung zahlreicher neuer Arten durchgeführt, da ! Die Fauna des Karnischen Fusulinenkalkes. Palaeontogr. XXXIX, 1892. 2 Die Fanna der Trogkofelschiehten in den Karnischen Alpen und den Karawanken. (Abhandl. d. k. k. geol. Reichs- Anstalt XVI. 1. 1900.) Palaeontographica. Bd. LV. 19 Era riß ihn ein jähes Schicksal aus unserer Mitte hinweg, als er im Begriff stand, die Früchte langjähriger hingebender Arbeit zu ernten. Nach all den mühevollen Vorarbeiten hat sich in nahezu druckfertigem Zustande nur die vorliegende Beschreibung der russisch-arktischen Fusulinen, die mitten im Satz ab- brach, in seinem Nachlaß vorgefunden. Die vorliegende Lieferung ist somit, abgesehen von emer letzten Durchsicht! und der stratigraphischen Einleitung, das Werk Erystr SCHRLLWIEN’S. Der weitere von der Witwe mir übergebene? Nachlaß besteht außer den zahlreichen wertvollen Mikrophotographien nur aus einer Anzahl zerstreuter Notizen. Daher war es für das Zustandekommen einer einheitlichen, wirklichen Monographie von der größten Wichtigkeit, daß Herr Professor Torxouist, der zweite Nachfolger ScheuL.winn’s, das gesamte umfangreiche Schliff- und Rohmaterial der Königs- berger Sammlung uns zur Verfügung stellte. Für dieses liebenswürdige Entgegenkommen gebührt ihm mein besonderer Dank. Im Einverständnis mit Frau Professor ScHELLWIEn habe ich also die Herausgabe und Fortsetzung der Fusulinen-Monographie meinem jetzigen sowie meimem früheren Assistenten, Herrn Dr. G. Dynresrurtu und Herrn Dr. H. v. Starr, übertragen; Herr Dr. v. Starr hat bereits die folgende Einleitung verfaßt. FRITZ FRECH. ı Zusätze stehen in eckigen Klammern [ ]. ? Dies geschah bereits während der nach dem Tode SCHELLWIEN’S eingetretenen Vakanz in Königsberg. I. Allgemeine (stratigraphische) Übersicht. Für die Kenntnis der Fusulinen ist Rußland das wichtigste Gebiet. Während im übrigen Europa die mittelearbonische Faltung die geographischen Verhältnisse des Obercarbons sehr wesentlich beeinflußt und recht mannigfache, häufigem Wechsel unterworfene Sedimentationsbedingungen schafft, finden wir im gesamten Bereich der russischen Tafel für die Dauer des Carbons ungestörte Sedimentbildung in einem ausgedehnten Meeresgebiet, das sich nur um die Wende vom Unter- zum Obercarbon ein wenig nach W. und N. (Timan, Spitzbergen, Novaja-Semlja) zu erweitert. Im übrigen herrscht, abgesehen von dem Faltungsgebiet des Donetz, eine bemerkenswerte Gleichförmigkeit der Absatzverhältnisse. In diesem Meere vollzieht sich die Entwicklung der Fauna erheblich ruhiger als etwa im Ge- biete der Karnischen Alpen. Aus diesen Gründen ist es begreiflich, daß im Gegensatz zu der von ScueLGwIEn in seiner Arbeit über Die Fauna des Karnischen Fusulinenkalkes! betonten geringen und nur »provinziellen« horizontalen Verbreitungsweise dieser Formen sich gewissermaßen fast ganz Rußland als eine große Provinz darstellt, wie auch TschernvscHew schon vermutet hat.” Da erst im Obercarbon die von Endothyra sich ableitenden echten Fusulinen, die von den durch dichte Kammerwände charakterisierten, schon im Untercarbon verbreiteten Fusulinellen leicht sich unter- scheiden lassen, auftreten, sind für eine Darstellung der russischen Fusulinenformen vor allem die strati- graphischen Verhältnisse des Oberearbons in Betracht zu ziehen. Eine kurze Übersicht desselben schließt sich am besten an die klare Zusammenfassung in Frecn’s Lethaea an. Nur in einigen, wichtige Fusu- linenfundorte betreffenden Punkten ist eine Erweiterung und Ergänzung erforderlich.® Ein Blick auf die geologische Karte Rußlands zeigt uns drei räumlich durch jüngere Schichten getrennte CGarbongebiete. Das westlichste ist das Bruchstück einer Beckenausfüllung, das sich auf der Karte als ein nach O. konkaver Bogen darstellt, der die Gegend von Moskau umschließt und im N. bis etwa an die Mündung der Dwina reicht. Das zweite, nordöstliche und östliche, zieht sich am West- abhang des Ural als schmaler Saum entlang und erlangt seine größte Bedeutung für die Fusulinen im N. am Timangebirge und im S. im Gouvernement Ufa. Das dritte, südliche Verbreitungsgebiet, räumlich das kleinste, bergmännisch das wichtigste, ist das Donetzrevier im NO. des Asowschen Meeres. Zu erwähnen sind noch die mehr isolierten Fundorte am Wolgaknie bei Samara, sowie die von SCHELLWIEN dem russischen Gebiete zugerechneten Inseln von Spitzbergen und die Bäreninsel. Wenn wir diese einzelnen Bezirke in bezug auf ihre Fusulinenfauna miteinander vergleichen und prüfen, ob dieselbe einen mehr einheitlichen oder mehr provinziellen Charakter trägt, so müssen 1 S. 280. 2 Die obercarbonischen Brachiopoden des Ural und des Timan. 1902. M&m. Com. geol. XVI, 2. S. 670/71. 3 Ich folge damit den Absichten SCHELLWIEN’Ss, der, wie sich aus von ihm hinterlassenen Notizen und Dispositionen ergibt, ein Eingehen auf die geologischen Verhältnisse der einzelnen Fusulinengebiete geplant hatte. a wir berücksichtigen, daß entsprechend der ungleichen Verbreitung der verschiedenen Horizonte die geographische Verbreitung der Fusulinen teilweise wohl mehr zufällige als tatsächliche Unterschiede auf- weist. Spitzbergen, der Uralbezirk und die Dwinamündung z. B., sowie der äußerste N. sind anderer- seits wieder noch nicht so bis ins Einzelne erforscht, als daß man für diese Gegend ohne weiteres aus dem Nichtvorliegsen einer Form den Schluß zu ziehen berechtigt wäre, daß sie dort wirklich nicht vor- handen wäre. Allerdings wird in solchen Fällen in: Anbetracht des bedeutenden Umfanges des dieser Arbeit zu Grunde liegenden Materials sich wenigstens die Wahrscheinlichkeit einer relativen Seltenheit der nicht aufgefundenen Formen ergeben. Aber auch wenn alle diese, unsere Schlußfolgerungen be- einträchtigenden Momente in ihrer Bedeutung in Betracht gezogen werden, kommen wir doch zu emigen wichtigen Sätzen: l. Die Fauna von Spitzbergen ist, obwohl unzweifelhaft eine Meeresverbindung mit dem russischen Meere bestand, gänzlich eigenartig. Die Fusulinen gehören dem obersten Carbon an. 2. Ebenso ist die Fusulinenfauna des Timan zu einem Teil wenigstens diesem Gebiete eigen- tümlich. Nur Ps. minima findet sich noch im Donetzbecken (?). Auch Pas. prisca, ev. auch Fus. subtilis sind am Wolgaknie (und in Gshel) in einer anderen Varietät vorhanden. 3. Auch der südliche Ural hat eine Reihe wichtiger Formen für sich allein, während er mit Sicherheit nur Zus. Krotowi mit den Fundpunkten am Wolgaknie teilt. Doch dürften immerhin sowohl nach dem Timangebirge, als nach der Wolgahalbinsel hin sich wenigstens verwandtschaftliche Beziehungen, z. B. für die uralische Fus. Vernewli in Fus. subtilis, aufstellen lassen. 4. Das Wolgaknie scheint mit fast allen anderen Bezirken gemeinsame Formen aufzuweisen. Es teilt mit dem Moskauer Revier (?) und dem Donetzbecken die Ks. longissima, mit dem Moskauer Gebiet us. montipara, mit dem Ural Aus. Krotowi, beherbergt die typische Varietät von Fus. prisca var. parvula des Timan, mit dem es auch noch durch eine der Aus. subtilis nahestehende Form in Verbindung steht. Ebenso finden sich auch Formen aus der Verwandtschaft der uralischen Aus. Krotowi. Sogar mit dem arktischen Bezirk ist es durch us. cf. Anderssoni verbunden. 5. Der Nordtlügel des westlichen Carbonverbreitungsgebietes, das Gouvernement Twer und die nördliche Dwina, teilt Zus. Bocki mit dem Donetzbecken und Fus. ceylindrica mit der Moskauer Gegend. Die große Armut seiner Fauna ist wohl auch durch die stratigraphischen Verhältnisse bedingt, da nur das tiefere Obercarbon vertreten scheint. 6. Das Donetzgebiet hat nur die sonderbare Fus. obsoleta für sich allen. Alle anderen Formen teilt es mit anderen Gebieten. Mit dem uralischen Bezirk hat es keine (?), mit dem westlichen vier, davon eine auch mit dem Wolgaknie, sowie eine, Ars. minima (die aber vielleicht nicht ganz ident sein dürfte), nur mit dem Timan gemein. 7. Daraus ergibt sich, daß der gesamte Bereich des russischen Obercarbons in bezug auf die Verbreitung seiner Fusulinenfauna in drei durch Übergänge verbundene Provinzen zerfällt. — Am meisten für sich steht das Timangebirge. Ebenfalls relativ gesondert stellt sich uns der südwestliche Ural, das Ufaplateau, dar. Die dritte, größte Proviuz wird durch den Gesamtbezirk des westlichen Carbons und das’ von ihm zwar geographisch, aber faunistisch nicht scharf getrennte Donetzrevier gebildet. Das Wolgaknie steht zwischen diesen Provinzen vermöge seiner subzentralen Lage vermittelnd da, wenn es auch ein wenig mehr Beziehungen zu der westlichen Hauptprovinz aufweist. Jedenfalls also können wir Rußland in seiner Gesamtheit als ein mit Rücksicht auf den beträchtlichen Flächenraum verhältnismäßig einheitliches Gebiet ansehen, dem eigentlich nur die am Eismeer gelegenen Fundorte des Timangebirges fremd gegenüberstehen. — Auch Spitzbergen, von dem überhaupt nur drei dem obersten Carbon an- gehörige Fusulinenspezies vorliegen, bildet einen Bereich für sich, was schon durch die weite Entfernung von der eigentlichen russischen Carbonprovinz genügend erklärt sein dürfte.' Die Beziehungen zu dem ostalpinen, kleinasiatischen und indischen Gebiet lassen sich besser bei der Besprechung der Fusulinen dieser Provinzen aufzählen. Wenden wir uns nun zu einer Betrachtung der einzelnen Hauptfundorte der russischen Fusu- linen, um einen näheren Einblick in die stratigraphische Bedeutung und Verteilung der Formen zu ge- winnen. Zur Erleichterung möge folgende Übersicht der fusulinenführenden Horizonte des russischen Obercarbon dienen: Arta-Stufe Permocarbon? UPg' Unteres Rotliegendes Untere Dyas = R . . Horizont der Schwag.. Oberes | G3 Schwagerinen-Horizont ; g | | princeps ‚ Obercarbon | (BE en = uni er = ME AFE TE Se ee = ni we | er ma z ; | | | G3 Gora-Horizont | | m | | Oberes Carbon ng sgaorsesee ‚ı, „Korallenkalk u. Stufe des Spirifer Mittleres Gsb ‚Oolith mit Omph. z / a | Whitneyi Omphalotrochus-Horizont supramosquensis Obercarbon a Ralmit spe: (Stufesvon’Gshel?) Usa Marcoui . A | | ‚ression : Se Stufe des Spirifer Unteres Mittleres Carbon G, | ee Moskauer Stufe Sl & ‚ im Timan mosquensis Obercarbon nn ——— ee u - = = == _ Pr, m - I — _— — = = Sr = == —— I 2 EIGEN Oak Phillipsia acuminata | i Be 1 I a De | | Lücke im Productus giganteus ro@ucius gıganteus |__ Unteres Carbon | n: a ee en Untercarbon | 1 Timan Stigmaria fucoides Stufe des Spinifer Produetus mesolobus tornacensis la. Mjatschkowo. Dieses an der Moskwa südöstlich von Moskau gelegene Dorf ist berühmt durch den Reichtum seiner Steinbrüche an Fossilien der typischen Moskauer Stufe, die hier rein kalkig m etwa 10—12 m Mächtigkeit entwickelt ist. Von der reichen Fauna seien hier vor allem die Brachiopoden erwähnt, da diese meist von anderen Punkten, u. a. vom Ural und Timan, am besten bekannt sind und auch daher ! Eine vollständige Zusammenstellung habe ieh am Schlusse dieses Teiles auf Seite 194 gegeben. 2 Die ersten beiden senkrechten Reihen enthalten die russische Bezeichnungsweise. 3 Die „Stufe von Gshel“ ist von verschiedenen Autoren für so verschiedene Abteilungen gebraucht worden, dab TSCHERNYSCHEW’s Vorschlag (Mem. Com. geol. XVI 2, 1902, S. 677), sie fallen zu lassen, gerechtfertigt erscheint. — 150 — am besten zur Horizontierung dienen können. Zudem weist eine reiche Brachiopodenfauna in der Regel auf Flachseebildungen hin,' sodaß sie meist mit den Seiechtwasser bewohnenden Fusulinen ver- gesellschaftet ist. Produetus cf. lineatus WAAGEN semireliculatus MARTIN > Cora D’OrB. (Pr. riparius Trv.) » longispinus Sow. punctatus Mar. Chonetes pseudovariolata NIKITIN Streptorhynchus erenistria PhHiun. ) senilis PHiLn. Enteles Lamareki Fıscn. Meekella eximia \VERN. Orthis Michelini Lew. (0. resupinata Ten. non MART.) » _ crenistria Spirifer mosquensis Fisch. > Strangwaysi VERN. inerassatus EıcHw. lineatus MART. faseiger s. st. Keys. (Sp. fegulatus Trv.) » okensis Spirigera ambigua Sow. Dazu kommen, neben zahlreichen Fischresten, vor allem Archaeocidaris rossica Buch. Chaetetes radians Fısch. Bothrophylium conicum Tip. Und an Foraminiferen : Eindothyra crassa BRADY Fusulinella sphaeroidea EHREG. > Bradyi MoELL. Oribrostomum patulum BRADY » Bradyi Moeur. Tetrataxis conica Eure. Bradyina nautiliformis MoEuu. Nummulina antiqwior ROUILLER Fusulina cylindrica s. str. Man kann diese Moskauer Stufe in zwei Abteilungen zerlegen, deren untere vor allem den echten ! Auf diesen Umstand scheint SCHELLWIEN ein besonderes Gewicht gelegt zu haben. Vergl. „Die Fauna des karnischen Fusulinenkalkes. I. Geologische Einleitung.“ Inaug.-Diss. Halle 1891. These 1. Spir. mosguensis neben Prod. semiretieulatus und Fus. eylindriea führen, deren obere mehr durch Prod. longispinus und Prod. punctatus, sowie Spir. lineatus und Entel. Lamarcki charakterisiert ist. Ungefähr derselben Stufe gehören eine Anzahl anderer im Moskauer Gebiet gelegener Fundorte an, von denen besonders genannt seien: Podolsk, Koröptschejewo, Jausa (etwas höher), Dorogomilowo, Woskressensk u. a. Ib. Nord-Dwina. Aus diesem Bezirk ist ScHELLWIEN nur Fus. eylindrica bekannt geworden. Ebenso wie aus dem nördlich von Moskau gelegenen Gouvernement Twer nur #s. Bocki erwähnt ist. Wir können wohl mit Recht diese Armut der Fauna auf die geringe Erforschung des Gebietes zurückführen. Die wichtigsten Aufschlüsse gibt der Unterlauf der Pinega,' die oberhalb Archangels in die Dwina mündet. Bei Nishnaja Palesa und Ugsenga stoßen wir auf ein Profil, das von der Mosquensisstufe bis zu den Schwagerinen- kalken reicht. In den letzteren finden sich neben Schwagerina princeps große Fusulmen vom Typus der Fus. Verneuili. Die Aufschlüsse, aus denen Schkuuwien’s Material stammt, befinden sich a) 7 km strom- abwärts von Syiskoje und b) 15 km von Rakulskoje. Beide Fundorte liegen an der Dwina zwischen Cholmogory und der Wagamündung. Ile. Oka-Kljasma-Bassin. Zu dem eigentlichen Moskauer Gebiet müssen noch die mehr im O., namentlich im Gouvernement Wladimir gelegenen Carbonvorkommen gerechnet werden, da diese erst das Moskauer Profil zu einer vollständigen Reihe der höheren Carbonhorizonte ergänzen. Die Stufe von Gsehl (östlich von Moskau), der Corahorizont und die Schwagerinenkalke sind hier namentlich durch N. SısırzEw? genau erforscht worden, der einen »gemeinsamen T'ypus für die obercarbonischen Ablagerungen in der ungeheueren Ausdehnung von der Oka und Kliasma bis nach dem Timan im N. und dem Ural im O.« konstatiert. An berühmten Fundorten sind Gsehl (Gshel) und Russakwina, sowie Forina und Welikowa zu nennen. ll. Das Donetzbassin. Dieses Gebiet ist so viel beschrieben worden, daß ich nur mit wenigen Worten auf seine Be- ziehungen zu den anderen russischen Garbonprovinzen einzugehen habe. Wir haben es hier mit einem flachen küstennahen Teile des ausgedehnten Obercarbonmeeres zu tun. In mehrfachem Wechsel finden wir hier marine, brackische und Süßwasserschichten mit Kohlenflötzen übereinanderlagern, so daß eine Übereinstimmung mit dem Carbon der karnischen Alpen und eine große Ähnlichkeit mit den amerika- nischen Vorkommen vorliegt. Ebenso wie in diesen Gegenden haben wir auch im Donetzrevier die Ur- sache dieses Wechsels in tektonischen Vorgängen zu suchen. Mehrfache Oszillationen des Meeres haben der gefalteten Außenzone eines im S. gelegenen, jetzt gänzlich niedergeschliffenen mächtigen Gebirges im Donetzgebiet durch eine höchst komplizierte Aufeinanderfolge von Kalken, Sandsteinen und Schiefern mit Kohlen eine von der Ausbildung der anderen russischen Carbonprovinzen faziell gänzlich ab- weichenden Charakter gegeben. 1 AMALIZKY in Sitzber. Warsch. Nf.-Ges. VII, 1895/96, 3; Wornossowitsch in Verh. Warsch. Nf.-Ges. VIII, Beil. z. Prot. Sitz. biol. Sekt. 7; GrewInGK in Beil. Bd. LVII Sapiski d. Kais. Akad. Wi«s.; TscHernvschew, M&m. Com. Geol. Petersbg. XVI 2, pag. 673—674. ®2 Me&m. Com. Geol. St. Petersburg XV 2. Trotzdem ist die Fauna des Donetz (nach STUckEnBerG) recht nahe verwandt mit der der be- nachbarten Gebiete, namentlich mit der des Wolgaknies und mit der von Mjatschkowo. Auch von den Fusulinen ist es nur Fus. obsoleta, die hier allein sich findet. Die übrigen Formen treten sämtlich teils im Moskauer Gebiet, teils auch bei Samara auf. Im allgemeinen jedoch scheinen die Bedingungen hier weniger günstig! für die Fusulinen gewesen zu sein, indem sie erheblich hinter den Fusulinellen und Bradyinen zurückstehen, die ihrerseits in besonderer Menge auftreten. Darm mag eine Erklärung dafür liegen, daß auch von den echten Fusulinen sich hier in Zus. obsoleta eime durchaus fusulinellenähnliche Form findet. Bezüglich der speziellen Horizontgliederung und der Fossilführung verweise ich vor allem auf TSCHERNYScHEw’s Übersicht. ? Vom Untercarbon bis zur Artastufe sind alle Abteilungen vertreten. Der größte Kohlenreichtum gehört der Mosquensisstufe an. An Fundorten kommen namentlich in Betracht: Lissitschansk, Fluß Klebanbyk, Dolgenkaja, Dorf Melowaja, Krinitschnaja, Dorf Jekaterinowka, Dolgaja, Grube Goluhowskaja, Fluß W. Belinkaja, Grube Zolotoje, Dorf Kamischewacha, Tschutowka. III. Die Wolgahalbinsel. Der Bau der 1485 m langen Wolgabrücke von Batraki oberhalb Sysran hat die Inbetriebnahme einer Anzahl von Steinbrüchen veranlaßt, die in ungewöhnlich klarer Weise in Verbindung mit den Steinbrüchen des Zarenhügel (Tzarew Kurgan, nördlich von Samara) über die carbonischen Schichten dieser Gegend Aufschluß geben. Bei Sysran führt der Carbonkalk, der durch zahllose Fusulinenreste ein poröses Aussehen erhält, einige wenige Korallen. 4 Meter unter dem eigentlichen Fusulinenbett ist der dolomitische Kalk stark asphalthaltig. Die jurassischen Tone des Callovien und Oxfordien über- lagern bei Batraki direkt die Fusulinenkalke, während weiter flußaufwärts sich die Schwagerinenschichten, die die Gipfel der Sheguli- (oder Tschiguli-) Berge bilden, und die bis Samara das rechte Ufer und die Sokberge zusammensetzenden Dyaskalke dazwischenschieben. Isoliert im NW. der Sokberge am Wolga- ufer liest der Zarenhügel (Tzarew Kurgan), der folgendes Profil zeigt: e) Kalk mit Aus. longissima MoEun. Spiriferina Saranae VERN. Prod. Villiersi D’ORe. d) Kalk mit Bellerophon sp. Spirifer Sp. Nautilus Sp. Orthoceras Sp. ı Es liegt. nahe, an einen geringeren Salzgehalt der Donetzbucht zu denken. 2 Guide geologique du VII Congres XVI. (Eine kurze Zusammenfassung gibt auch Frecu in Lethaea II, S. 299 bis 301 und Tab.) e) Dolomit mit Prod. cora D’OR». b) Kalk mit Prod. scabrieulus Marr. Camarophoria erumenad MART. Meekella eximia EıcHw. a) Kalk mit Korallen und Bryozoen. Darunter sind die obersten Lagen der Moskauer Stufe erbohrt. — Sowohl die Fauna, als die Lage zwischen Moskauer Stufe und Schwagerinenschichten weisen dem Profil des Zarenhügels das Alter des mittleren Obercarbon, der Stufe von Gshel zu, als deren wichtigste faunistische Elemente noch folgende Brachiopoden erwähnt seien: Spiriferina supramosquensis » musakheylensis Dav. (Sp. poststriatus Nix.) » Saranae » ornata Athyris Roissyi Rhetzia grandicostata Rh. pseudocardium Rhynchonella (Bhynchopora) Nikitini Prod. boliviensis » subpumetatus » longispinus » parvulus Chonetes uralicus Ch. Geinitzi Ch. dalmanoides Camarophoria Purdoni. Die Namen der wichtigsten Fusulinenfundorte sind: Sysran (in der Nähe der Wassermühle am Kloster), Batraki, Sheguliberge, Tzarew Kurgan, Samara u. a. IV. Uralgebiet (Ufa-Plateau). Das Carbon des südwestlichen Ural ist bereits Gegenstand so zahlreicher und eingehender Unter- suchungen gewesen, daß sich diese Zusammenfassung mit einer kurzen Übersicht der für die Fusulinen wichtigsten Verhältnisse begnügen kann. Die Hauptfundstätte bildet das Ufaplateau, an dessen Zusammensetzung sich vor allem das mitt- lere und obere Obercarbon beteiligen, auf denen die hier sehr fossilreiche Artastufe lagert. Folgendes Profil ergibt sich aus den Arbeiten TscHERNYSCHEW’S: Palaeontographica. Bd. LV. Artastufe 154 Eine Anzahl der Fusulinen von C3 gehen in die mergeligen Schichten des Perm über. Schwagerinenstufe (ca. 50 m mächtig) Weiße oder blaßgraue Kalke nach dem Typ von Tastuba, Jaroslawka, Kasarmens Kijkamen am Sim und Sterlitamak. Dieser Hauptfusulinenhorizont entspricht dem unteren Productuskalk der Salt Range. Reich an Korallen, namentlich zusammengesetzten. Notothyris nucleolus Kur., Spirifer cameratus Morr., Rhynchopora Ni- kitini Tscr., Spiriferella Saranae VERN., (amarophoria mutabilis TscH., Produetus fasciatus Kur., Productus cewrvirostris SCHELLWIEN. Corahorizont (ca. 100 m mächtig) © Omphalotrochusstufe (Stufe von Gshel) (ca. 60 m mächtig) Grauer, oft kieseliger Kalk mit Zwischenschichten von gelblich-grauem Mergel und dünnschichtige Oolithe, die lokal z. B. am Juresan mit Brandschiefern wechsellagern. Auffallend reich an Schalenresten, arm an Korallen. Camarophoria erumena Marr., Chonetes variolata D’ORB., Marginifera uralica TscH., Spiriferina eristata SCHLoTH., Prod. multistriatus MEEx., Meekella striatocostata Gox., Aviculopeeten Toulai Stuck., Chaenocardia uralica TscH. | Korallenkalk, ca. 12 m mächtig. Omphalotrochus Whitneyi MEER., Spirifer Marcowi Waag., Produetus Konincki Vern. Keys., Prod. porreetus Kur., Dielasma bovidens Morr., a) Hellgrauer oder rosagrauer Kalk. Diel. Moelleri Tsch., Rhynchopora Nikitini TscH.. Rh. variabilis Stuck. Productus semistriatus MEER., Prod. inflatus Mc. CHEsney, Camarophoria erumena Marr., Rhynchopora variabilis Stuck., Derbyia crassa MEER u. H., Produetus fasciatus Kur., Prod. Konincki VERN. Krys., Spirifer Marcoui Waac., Spir. musakheilensis Dav. (= cameratus auct.). Moskauer Stufe Kalke mit Spirifer mosquensis. Untercarbon Hellrosa oder weiße Kalke. Dunkelgraue Kalke. Die Omphalotrochusstufe des Ufaplateaus enthält somit eine Reihe von Formen, die im Timan- gebirge erst in höheren Horizonten auftreten. Schärfer als bei den Brachiopoden ist die faunistische Verschiedenheit beider Gebiete in bezug auf die Fusulinen ausgeprägt, bei denen etwa nur 14°/o aller im Ural und Timan aufgefundenen Spezies eine Verwandtschaft zeigen. Die Angabe TscHERNYScHEWw’s,\ 1 Guide geologique du VII Congres III, S. 7, und ebenso in M&m. du Con. geol. XVI 2, S. 449. daß im Schwagerinenkalke sich Fus. Verneuili und Fus. longissima fänden, ist dahin zu berichtigen, daß Fus. longissima auct. mit der echten us. longissima Moeun. nichts gemein hat, sondern als ein Sammel- name für gestreckte, von Fus. Vernewili abweichende Formen zu verstehen ist. Dem Ural gehören von der Gruppe der Fus. Vernewili neben der typischen Form noch die var. solida, sowie Fus. Lutugini an. Die Gruppe der Fus. vulgaris ist durch Fus. Mölleri s. str. sowie ihre var. aequalis und implicata und durch Fus. Krotowi vertreten. Auch die Gruppe der Fs. uralica ist neben der Stammform noch in der var. deeipiens vorhanden. Nur Fus. Vernewli und Krotowi stellen die Verbindung zum Timan sowie zur Wolga her. Die Fundorte liegen in den Gouvernements Perm, Ufa und Orenburg und sind vor allem auf die Gebiete der Flüsse: Ufa, Ai, Ziwilijja, Irgina, Ssarwa, Aily Kydryn, Wischera, Kolwa, Jaiwa, Koswa, Oka, Juresan, sowie Belaja und Ural verteilt. V. Timangebirge. Die Fundorte des Timangebirges umfassen die im die Tscheschsaja-Bai mündenden Flußläufe der Indiga, Wolonga mit dem Zufluß Belaja und der beiden Nebenflüsse der Petschora: Sula und Petschorskaja Pishma, wo unterhalb des Sees Jamosero sich reiche Aufschlüsse finden. Auch vom Kap Belaja Stelija (Beloje Stschelje bei TscHzrnyYscHEw) nördlich der Wolongamündung liegen Fusulinen vor. Nach TscHERrnyscHEw’s überaus eingehenden Untersuchungen! läßt sich folgendes Profil aufstellen: Mächtigkeit im | | Südurl: Timan: 8) Rötlicher bis grauer, knolliger Kalkstein und hellgrauer Dolomit | mit Zwischenlagen von Feuerstein. Korallen. | som | 6m | Hellgrauer, lockerer Oolithenkalk und grüngraue elaukonitische : e : z 100m 70 m O plattige Kalkstene. Armut an Korallen, massenhaftes Auf- | treten von Prod. Cora. | Hellgrauer, weißer und rötlicher oolithischer oder plattiger Kalk- | stein mit roten Mergeleinlagen und Korallen. 60 m 70 m 00 BER-eRLeeN E> obs 5 30 ECO Sccce UNE EI ENEEE BEUBERESESTURRRRGTERSENG, o a2 | ce! ‘ Knolliger, rötlicher und hellgrauer dolomitisierter Kalkstein mit u) Hohlräumen, Caleitgeoden und Feuersteinknollen. C Moskauer Stufe (sehr selten aufgeschlossen) mit Spir. mosquensis, | 12 | Prod. semireticulatus und Fus. eylindrica (2)? auct. Der Fossilreichtum ist sehr beträchtlich. Deshalb ist auch ein Verzeichnis der Brachiopoden von besonderem Interesse, da sich der stratigraphische Wert der einzelnen Formen hier am leichtesten er- kennen läßt. In der Tabelle®, die Tschernyschzw gibt, sind jedoch einmal die Brachiopoden des Ural ohne Unterschied mit angeftihrt, und andererseits finden sich darin bezüglich der Angabe der Horizonte so bedeutende Abweichungen von den Aufzählungen der den einzelnen Horizonten des Timan zugehörigen Fossilien*, daß eine entsprechend veränderte Liste einige Berechtigung haben dürfte: 1 M&m. Com. Geol. Petersbg. XVI 2, S. 434—444, 656—681. 2 Es dürfte sich hier wohl um Fus. alpina var. vetusta SCHELLW. handeln! 3]. ec. S. 352—360. 4 ].c. S. 434—444. — 156 Dielasma plica KUTORGA s timanicum TSCHERN. n dubium TSCHERN. s elongatum SCHLOTH. Moelleri TSCHERN. Notothyri is nueleolus KUTORGA Rhynchonella Hofmanni KRoTow . ‚Khynchopora Nikitini TSCHERN. Camarophoria erumena MART. n mutabilis TSCHERN. “ Kutorgae 'TSCHERN. A isorhyncha M'’Coy „ sella KuToRGA . . Athyris planosulcata PHLL. Spiriferina ceristata SCHLOTH. Spiriferella Salteri u saranae . Spirifer cameratus MoRTON H condor D’ÜRB. 5 fasciger KEYSERL. ; Marcowi WAAGEN supramosquensis NIKITIN Retieularia lineata MarT. . . . timanica TSCHERN. Der byia grandis WAAGEN » crassa MEEK. ” regularis WAAGEN . Meekella timanica TSCHERN. . R eximia EICHW. . 5 striatocostata Üox. . Chonetes timanica TSCHERN. . „ uralica v. MOELL. " variolata D’ORB Dat: e Flemingi NoRW.-PRATT. e trapezoidalis WAAG. n granulifera OWEN h morahensis WAAG. S cf. Geinitzi Waac. mesoloba NORW.-PRATT. Productus praepermicus 'TSCHERN. e Gruenewaldti KROTOW r ‚pseudoaculeatus KROT. n mammatus KEYSERL. » porrectus KUTORGA ” tuberculatus vV. MOELL. # Konincki VERN. age N lineatus WAAG. . . . .» " Schrenki STUCK. n fasciatus KUTORGA 5 aff. Leplayi VERN. e Cora D’ORB. 5; Irginae STUCK. . R inflatus Mc CHESNEY > timanicus STUCK. m tenuistriatus VERN. n multistriatus MEER. var. n Humboldti D’ORB. B Juresanensis TSCHERN. punctatus MART. . . Marginifera typica var. septentr ionalis TSCHERN. n involuta TSCHERN. ale > uralica TSCHERN. n timanica TSCHERN. Eingeklammert sind ‘die in der TscHERNYScHEFF'schen Tabelle angeführten Vorkommen, soweit sie im Widerspruch mit dem Text stehen. Vla. Spitzbergen. Die Fusulinenfundorte lauten: Tempelberg (in Schruuwırn’s Manuskript: Tempelberget), Gyps- hook und die durch den Saurierhook vom Nordfjord getrennte Klaas-Billen-Bay (beide im Hintergrund des Eisfjords der Westküste), Barentsinsel. Auf Spitzbergen wird das kohlenführende Oberdevon (und unterstes Carbon?), Ursasandstein, am Eisfjord und Bellsund (Axel-Eiland) von obercarbonem Kalk überlagert. Die Moskauer Stufe fehlt. Das Obercarbon läßt sich in folgender Weise gliedern: ! e) Producetus-Kieselschiefer (Artastufe) mit Prod. cancriniformis TscHern. (Pr. Canerini VERN.?) » postcarbonarius 'TSCHERN. » granulifer Doun. (= Payeri Touvn.) » tenuistriatus Vern. (= Aagardi Tour.) » Weyprechti Tour. Spir. alatus ScHL. » Keilhavi v. B. Draschei Tour. rugulatus mut. arctica FRECH. Derbyia robusta Hau (?) b) Spiriferenkalk (Schwagerinenstufe) Producetus semistriatus » limanieus STUCK. = 7 » porreelus Kur. boliviensis D’ORE. > uralicus 'TSCHERN. » Weyprechti Toun. (= multistriatus MExK) > granulifer Tour. Spir. Keilhavi v. B. (= Parryanus Toun. = Wiülezeki Tour.) » cameratus MoRrr. » Saranae VERN. » rugulatus mut. arclica FRECH » ef. Fritschi SCHELLWIEN Derbyia regularis Waac. Camarophoria plicata Kur. Rhynchopora Nikitini TSCHERN. Dielasma plica KuToRGa » Moelleri TscHERNn. ! Vgl. Frech, Lethaea II, S. 232 Tab., S. 395, S. 496 u. S. 677. — 158 — a) Gyathophyllumkalk (Corahorizont) Prod. lineatus Waac. Konincki VERN. Athyris Royssi. Die Annahme von Anversson! und Go&s” (der die von NATHoRST und DE Gesr am Eisfjord entdeckten Fusulinen unrichtig als Fus. eylindrica bestimmte), daß auf Spitzbergen die Stufe G2 des Spir. mosquensis befände, ist wohl mit Recht schon von TcuerrnvYschkw zurückgewiesen worden. Ob im Cyathophyllumkalk nicht bloß ein Äquivalent des Corahorizontes C, sondern auch noch ein Teil der Omphalotrochusstufe (etwa G;a) zu sehen ist, wie es TSCHERNYSCHEw will, ist paläontologisch wohl noch nicht entschieden. Die Fusulinen stammen aus der Schwagerinenstufe, wo sie mit Schwag. princeps gemeinsam sich finden, sowie möglicherweise aus dem oberen Gyathophyllumhorizont. VIb. Bäreninsel. Auch hier dürfte die Moskauer Stufe fehlen und Anpersson’s Ambiguahorizont mit Athyris am- bigua Sow. dem untersten Cyathophyllumkalke gleichzusetzen sein. Die Angabe, daß in Menge sich hier Fus. eylindrica fände, ist wohl revisionsbedürftig. Wenigstens ist m ScHELLwıEn’s Sammlung kein Hin- weis auf diese Fusuline zu entdecken. TscHERNYscHEw bezweifelt gleichfalls die Richtigkeit der Ein- reihung dieser Schicht in die Moskauer-Stufe, da ihm das Vorkommen von Camarophoria isorhyncha M’Coy, ebenso wie.das von Spir. Marcoui Waac. für den oberen Teil der Omphalotrochus-Schichten zu sprechen scheint. Dagegen ist die Gleichstellung des Spiriferenkalkes mit dem gleichnamigen Horizont von Spitzbergen (und der Schwagerinenstufe) zutreffend. Der Productus-Kieselschiefer der Artastufe ist auch hier vorhanden und durch Spir. Keilhavi gekennzeichnet. Der Fundort der hier beschriebenen Fusulinenformen ist die Nordwestspitze der Insel, Kap Duner. Diesem Kap entstammen neben Schwag. princeps Fus. Anderssoni und Nathorsti, sowie vereinzelte Exem- plare von Fus. arctica, die neben den genannten Formen sich zahlreich auf Spitzbergen findet. Die von Kayser in seinem ausführlichen Referate‘ über Jom. Gunnar Anperssow’s: »Über die Stratigraphie und die Tektonik der Bäreninsel«° gegebene Übersichtstabelle läßt sich mit den Angaben TSCHERNYSCHEw’s und dem oben Gesagten nicht in allen Punkten vereinigen. Deshalb gebe ich sie an dieser Stelle mit den erforderlichen Änderungen wieder: 1 Bull. Geol. Inst. Upsala 8 IVa, 1899. 2 „Om Fusulina cylindrica fran Spetsbergen“. Oefvers. Vet. Ak. Förhandl. 1883 VII. 3]. c. S. 688 ff. * Jahrb. f. Min., Geol., Pal. 1901, 2, p. — 26l —. 5 Bull. geol. Inst. Upsala 1900. Bäreninsel | Spitzbergen Timan Ural | | j! >} e ae (Kieselschiefer) Productus-Kiesel- Ba. ee Permocarbon | CPg Sr, Relllend Saar | Artastufe | | Spiriferenkalk Spiriferenkalk Oberes | €, , Fusulinen und : Schwagerinenkalk Obercarbon een Fusulinen und : sn a Schwagerinen | Discordanz ! I = Te ae ET SUCH REISE Zn G; On Rallk | ebay Corahorizont al ; er ——— (Spir. supramos- | een ei. Bl C!b Korallensandstein quensis Nik.) Korallenkalk En Omph. Whitneyi berearbon | IEER. ans Discordanz! u ee = CR Sandsteine und ? Kalk mit Spür. Marcowi We. und 5 E Ambiguakalk ! n j | Spir. supramosquensis Mk. pir. supramosquensis) | \: Unteres | | | Lücke! ; a i Oherarbon G; | Kalk mit Spir. mosquensis Lücke! IR en | Kalke mit Prod. Untercarbon On | Landpflanzen Lücke! striatus, giganteus, | mesolobus Die von Anpersson angegebenen Diseordanzen in der Mitte und am Schluß des mittleren Ober- carbons sind jedenfalls nur auf sehr kurz dauernde Meeresrückgänge zurückzuführen. Die Angabe An- DERSSON’S, es finde sich zusammen mit Camarophoria plicata Kur. auch Fus. montipara Enree., beruht wohl sicher auf einem Irrtum. Es dürfte sich, falls überhaupt unter dem Corahorizont sich Fusulinen finden, nur um die Gruppe der Zus. alpina handeln, deren arktische Form auch aus Ci} vorliegt. Bezüglich anderer arktischer Fusulinen (Fus. hyperborea) vgl. folgende Notiz ScHELLWIEN’S: »SALTER: Account of the aretie carbon. fossils in: BercHer: The Last of the Arctie Voyages London 1855, S..377—389 beschreibt eine Fusuline von Depöt Point, Albert-Land (l. ec. S. 380) unter der Bezeichnung F. hyperborea n. sp. — Die Abbildungen (Taf. XXXVI, Fig. 1, 1a, 1b, 2, 3) sind so un- deutlich, daß eine Feststellung darüber, welche Form gemeint sein könnte, unmöglich ist. Unter diesen Umständen ist SALzer’s Name — entgegen den von zoolog. Seite neuerdings aufgestellten nomencl. Regeln — zu streichen. Wenn eine der drei arktischen Formen, die hier beschrieben sind, m Frage kommen könnte, so könnte dies nach der langgestreckten Form, die Sarrer’s Abbildung zeigt, höchstens Fus. arctica sein.« Zu den Abbildungen der Tafeln möchte ich noch bemerken, daß sie sämtlich auf unter SchEun- wıEn’s Leitung angefertisten Mikrophotographien beruhen und bis auf die Beseitigung von Plattenfehlern u. dergl. völlig unretouchiert sind. ı Vgl. KAySsER, l. c. p. 259. Ebenda auch Athyris ambigua Sow., Prod. corrugatus M’Coy, Camaroph. plicata Kur. etc. 2 Vgl. FrecH, Lethaea II p. 299, Anm. 1 u. p. 496, wo TouLa’s Bestimmung (Spir. mosquensis) vichtig gestellt wird. FRECH scheint den Cyathophyllumkalk eventuell auch als Vertreter von C;a ansehen zu wollen, da er nur das Fehlen der Stufe des Spir. mosquensis erwähnt. —_ le Zu einer raschen Orientierung in der verwirrenden Fülle wenig unterschiedener Formen möge der folgende Schlüssel dienen, der wenigstens die Bestimmung der Gruppe erleichtern soll: Übersicht der russisch-arktischen Fusulinen. A. Wände nur wenig stärker als die Septen: 1. weit aufgerollt: a) langgestreckte Form: Fus. longissima b) geblähte Form: Fus. uralica 2) eng aufgerollt: a) geringe Größe: Fus. minima b) bedeutende Größe: Fus. Verneuili (langgestreckte Form, stark gefältelt). B. Wände bedeutend! stärker als die Septen: 1. wenig gefältelt: Mus. simplex (geblähte Form) 2. stark gefältelt: a) schlanke Form: Fus. alpina b) geblähte Form: Fus. vulgaris. Bezüglich der hier genannten Merkmale ist zu erwähnen, daß einige derselben in einer gewissen Beziehung zueinander stehen. So dienen zur Versteifung des Gehäuses unter ungünstigeren Verhält- nissen engere Aufrollung, starke Fältelung der Septen?, Verstärkung der Wände. Aber nur ausnahms- weise wird eine Form alle drei dieser Schutzmaßregeln anzuwenden gezwungen sein, ebenso wie sie auch kaum je sämtliche entbehren kann. — Ferner ist die Septalfaltung in der Mitte meist schwächer als an den Enden. Diese Verschiedenheit ist um so ausgeprägter, je walzenförmiger eine Art ist, da naturgemäß beim Übergang der kugeligen Zentralkammer zu immer gestreekteren Formen die Kammer- wandabstände nach den Enden zu zunehmen müssen, und dadurch eine stärkere Versteifung erforderlich wird. Daraus ergibt sich, daß z. B. eine stärkere Fältelung oft nur eine Konsequenz eines innerhalb der normalen Variationsbreite der Spezies liesenden Unterschiedes der Wandstärke oder der Streckung darstellt und daher nicht stets als ein weiteres arttrennendes Merkmal aufzufassen ist. Zwei derart sich kompensierende Unterschiede sind meist von geringerer systematischer Bedeu- tung innerhalb einer Gruppe, während zwei gleichwirkende Faktoren oft sehr wichtige Unterscheidungs- merkmale geben. So ist bei Fus. obsoleta die im Verhältnis zu Fus. montipara geringe »Porosität« der Wand als eine Kompensation der viel geringeren Wandstärke weniger beachtenswert. Dagegen weist die noch schwächere Fältelung im Verein mit den schwachen Wänden auf wesentlich andere Lebens- bedingungen hin. — Bei dem geringen Widerstand, den die einzelligen Tiere dem Zwang der äußeren Verhältnisse entgegenstellen können, versteht es sich von selbst, daß der oben gegebene Schlüssel nicht, oder nur ganz unvollkommen, ein Ausdruck verwandtschaftlicher Beziehungen ist. ak ISk 1 Nur bei der sonderbaren Fus. obsoleta (bei der jedoch der Mangel an Fältelung um so charakteristischer ist) aus der Gruppe der Fus. simplex weniger deutlich. ; 2 Die Septalfaltung hat also etwa die gleiche Funktion, wie die Suturzerschlitzung der Ammoniten, an deren Längs- schnitte die Querschliffe der Fusulinen so auffällig erinnern. a II. Beschreibender Teil. I. Gruppe der Fusulina longissima V. v. MöLrer. Die hierher gehörigen Formen sind durch die geringe Stärke der äußeren Wandungen und die diesen Wandungen an Breite kaum nachstehenden Septen gekennzeichnet. Die Faltung der Septen ist in der Hauptsache auf den unteren Teil des Septums beschränkt, bei den geologisch älteren Formen noch weniger regelmäßig als bei den jüngeren durch gleichmäßige Faltung ausgezeichneten Vertretern der Gruppe. Von den Fusulinen des oben bezeichneten Gebietes sind zu dieser Gruppe zu stellen: Fusulina eylindrica Fisch. v. WALDH. Fusulina longissima \. v. MÖLLER. 1. Fusulina cylindrica Fıscr. v. Waron. Taf. XII, Fig. 1—13. Fusulina eylindrica: FISCHER v. W., Bull. Soc. Imp. d. nat. d. Moscou, 1829, Bd. I, S. 330 und Oryctographie d. gouv. d. Moscou 1837, S. 126, Taf. XIII, Fig. 1-5. (Auch: Fus. depressa FıscH.?, ebenda, Taf. XIII, Fig. 6—11).! Fusulina: eylindrica (FıscH.). Brapy, Ann. Mag. Nat Hist. ser. IV, Bd. XVIIT, S. 415, Taf. 18, Fig. 1—4. Fusulina eylindrica (FISCH.). SCHWAGER, Boll. Comit. Geol. Ital., Bd. VIII, Rom, 1877, Taf. T, Fig. 17. Fusulina eylindrica (FıscH.). TrAUTSCHOLD, Kalkbrüche von Mjatschkowo, 1878, S. 141 (nur z. T., die Abbild. auf Taf. XVII 2 wohl nicht).? Fusulina eylindrica (FıscH.). V. v MÖLLER, Mem. Acad. St. Petersburg, 1878, VII. Ser. Bd. 25, No. 9, S. 5I, Taf. I, Fig. 2 (alle Stücke?) und Taf. VII, Fig. 1. Ferner: In verschiedenen Fossillisten des unteren Obercarbon der Moskauer Gegend. Beschreibung. Die kleinen Gehäuse von Fs. cylindrica besitzen stets eme schlanke Form, die bei jugendlichen Exemplaren weniger in die Augen fällt. Nach den Seiten spitzt sich die Schale allmählich zu, doch ist die Mitte häufig ungleich gewölbt, so daß die Form dann mehr oder weniger gekrümmt erscheint. Diese Krümmung, die dem Gehäuse ein recht unregelmäßiges Aussehen gibt, ist namentlich bei den ganz schlanken dünnwandigen Abarten, die zu Fus. longissima hinneigen, häufig, wenn nicht die Regel. Die Oberfläche ist ziemlich glatt, die Längsfurchen sind meist nicht deutlich sichtbar, wenn die Außenwand erhalten ist. Die Größe der Gehäuse ist stets eine geringfügige, das umfangreichste Exemplar des unter- suchten Materials war 5,7 mm lang und 1,6 mm hoch, die durchschnittliche Größe beträgt aber nur ! Siehe weiter unten unter den Bemerkungen über Aus. simplex. f 2 [Der Text 1. ce. S. 142 scheint sich auf eine andere Form zu ‘beziehen. Die Abb. Taf. XVII 2b ist höchst unvoll- kommen und stellt einen Schliff dar, der weder zentral, noch auch nur parallel zur Längsachse geführt ist.] Palaeontographica. Bd. LV, 21 lee etwa 3—3,5 mm in der Länge und 0,5—0,9 mm in der Höhe. Die Längsschnitte zeigen zwar, wie fast durchweg bei den Fusulinen, daß das Gehäuse in den Jugendstadien weniger schlank war, doch pflegt schon im zweiten oder spätestens im dritten Umgange das Verhältnis der Höhe zur Länge ungefähr — (138 zn gem, Die Mundspalte tritt m den Längsschnitten nicht stark hervor. Die Einrollung der Spirale ist eine ziemlich enge, so daß auf einen Raum von 0,9—1,2 mm Durchmesser in der Regel 4 Umgänge entwickelt sind. Die größte Anzahl der Windungen, die beob- achtet wurde, ging nicht über 5 hinaus. Der Durchmesser der Anfangskammer schwankt zwischen 0,15 und 0,23 mm. Außerordentlich gering ist die Dieke der Wandungen; es finden sich recht häufig Exemplare, bei denen selbst im fünften Umgange die Wandstärke nur 0,025 mm erreicht, nur bei einer abnorm diekwandigen Form stieg die Wandstärke auf 0,05 mm. Bei der Mehrzahl der Individuen ist die Differenz zwischen den Anfangswindungen und den späteren Umgängen nur sehr klein. Die Poren in den Kammerwandungen sind sehr fein und bei den meisten Vorkommen recht undeutlich. Septen sind im Verhältnis zu den geringen Dimensionen in ziemlich großer Zahl vorhanden, im vierten Umgang finden sich meist 23—24. Ihre Stärke ist nicht erheblich, doch stehen sie darin — abweichend von der üblichen Ausbildung — den Kammerwänden kaum nach. Die Fältelung der Septen ist recht kräftig und neigt höchstens bei den zu Fus. Zongissima überleitenden Formen zu etwas größerer Regelmäßigkeit, indessen sind auch hier die Gehäuse mit unregelmäßig gefalteten Septen die häufigeren. Im medianen Querschnitt erscheinen die Septen zumeist ziemlich lang. Vorkommen, Fus. cylindrica soll nach MÖLLER in den russischen Gouvernemets Moskau, Twer und Archangelsk stark verbreitet sen. Mir liegt die Form von verschiedenen Fundorten der Moskauer Gegend vor, besonders von Mjatschkowo, wo sie bekanntlich in gewissen Bänken massenhaft auftritt, außerdem aus dem Norden von Rußland, und zwar von der nördlichen Dwimna. Amauırzkı bezeichnet diese Fundorte mit a) Nord-Dwina, 7 km stromabwärts von Syiskoje, b) Nord-Dwina, 15 km von Rakulskoje. Die Form scheint auf das untere Obercarbon (Stufe des Spir. mosquensis) beschränkt zu sein, wobei allerdings zu bemerken ist, daß die in den höheren Horizonten auftretende Fusulina longissima in manchen Vorkommen der Fus. cylindrica noch recht ähnlich gestaltet ist. SızırzEw gibt an,! daß Fhus. eylindrica zusammen mit Fus. Vernewli, F., prisca und sogar Schwagerina sp. in den Coraschichten des Okakljasma-Gebietes vorkommt, aber diese Bestimmungen, welche nicht auf sorgfältiger Prüfung medianer Schnitte, sondern ausschließlich auf der Betrachtung der äußeren Form beruhen, bedürfen hier wie überall der Nachprüfung. V. v. Mörzer glaubt Aus. eylindrica auch in Kalifornien nachweisen zu können, indem er in der von Merk beschriebenen Fus. gracilis eine idente Form vermutet.” Nach dem mir vorliegenden kali- fornischen Material, das weiter unten beschrieben ist, dürfte hier eine Verwechslung vorliegen.” Außer- 1 Mö&moires Comite Geologique St. Petersbourg, XV, 2, S. 235 und 238. 2 ].c. 8.51, Synonymenliste und S. 54. 3 Ebenso steht es mit der im Nachtrage (Mem. Acad. St. P&tersbourg, Ser. VII, Bd. 27, V, S. 3) von MÖLTER erwähnten Form aus Jowa. [Die in einer späteren Lieferung zu beschreibenden amerikanischen Fusulinen haben keinerlei Beziehung zu us. eylindrica ergeben.| — 198 — halb des russischen Gebietes ist daher Aus. eylindrica bisher noch nicht bekannt geworden. Auch unter dem umfangreichen Material, welches dieser Abhandlung zugrunde liegt, ist keine Form, die mit Sicher- heit mit Fus. eylindrica identifiziert werden könnte, nur ein Längsschnitt von Tschönn-Kiang-fu in China, der aus dem von Coxrap ScHhwAGeEr hinterlassenen Materiale herrührt, besitzt eine gewisse Ähnlichkeit mit den ganz dünnwandigen Abarten der russischen Hs. eylindriea (Taf. XVII, 10) und — abgesehen von der Größe — mit Fus. Bocki Mört. Eine sichere Bestimmung ist nach diesem einzelnen Längsschnitt nicht möglich und es ist kaum wahrscheinlich, daß wir es hier mit einer nahen Verwandten der Aus. cylindrica zu tun haben, umsomehr sich auch in andern Fällen die Herausbildung einander ähnlicher Fusulinenformen durch Konvergenz von genetisch verschiedenen Reihen beobachten läßt. Auch die Angabe von dem Vorkommen der Fus. eylindrica auf Spitzbergen und der Bäreninsel beruht auf einer Verwechslung. Obwohl Gois! auf Grund einer eingehenden Vergleichung mit MöLuer’s Beschreibung und ausführlichen Messungen zu seiner stratigraphisch wichtigen Bestimmung gelangt ist, wird ein Blick auf die hier? abgebildeten Stücke desselben Materials leicht zeigen, daß es sich um völlig abweichende, zu anderen Gruppen gehörige Fusulinen handelt. Bemerkungen. So häufig der Name As. cylindrica in den Beschreibungen der Fusulinen aus den verschiedensten Erdteilen wiederkehrt, so kurz fällt die Synonymenliste aus, wenn wir die zu dieser Art gehörigen Formen zusammenstellen, wie sich aus den vorstehenden Bemerkungen über das Vorkommen ergibt. Daß Fus. eylindrica so häufig verwechselt worden ist, ist um so merkwürdiger, als die Form ein recht charakteristisches Gepräge besitzt und nach den von MörLer schon im Jahre 1878 gegebenen Abbildungen leicht unterschieden werden kann. An ihrem berühmtesten Fundorte, Mjatschkowo, kommt Fus. eylindrica zusammen mit einer andern Form vor, die zwar seltener zu sein scheint, aber in einzelnen ganz von Fusulinen erfüllten Gesteins- stücken als einzige oder doch unbedingt herrschende Art auftritt, der weiter unten beschriebenen Fus. simple. 2. Fusulina longissima Mörnt. Taf. XIII, Fig. 14—20. Fusulina longissima V.v. MÖLLER. M&m. Acad. St. Petersbourg, Ser. VII, Bd. XXV, No. 9, 1878, S. 59, Taf. I, Fig. 4, Taf. II, Fig. l1a—c und Taf. VIII, Fig. la—c. Siehe auch: Nachtrag, ebenda, Bd. XXVII, No. 5, 8. 4. Beschreibung. Sehr schlanke, häufig gekrümmte und unregelmäßige, annähernd zylindrische Gestalt, äußerlich von Fusulina eylindrica nur durch die erheblicheren Dimensionen abweichend. Oberfläche bei allen vorliegenden Stücken schlecht erhalten, nach Möruer mit feinen Längs- furchen bedeckt. Tief können diese Furchen jedenfalls nicht sein, da sie sonst in den Querschnitten stärker sichtbar werden müßten. Die Größe der hier untersuchten Exemplare blieb nicht unerheblich hinter den von Mörver angegebenen Maximalmaßen zurück,’ die größte Länge betrug S mm, die Höhe desselben Gehäuses 1,9 mm. Die Mehrzahl der Exemplare vom Tzarew Kurgan dürfte etwa 5—6 mm lang und 1,1—1,7 mm 1 Om Fusulina cylindrica FISCHER frän Spetsbergen, Öfversigt af Kongl. Vetenskapens Akademiens Förhandlingar 1883, No. 8, S. 29, Abbildungen auf S. 35. : Taf. IV, Fig. 3—9. ® 11 mm Länge bei 2,5 mm Höhe. — Mo hoch sein. Schon im zweiten Umgange ist die Länge mehr als doppelt so groß wie die Flöhe der Schale, und in den letzten Umgängen kann sich das Verhältnis der Länge zur Höhe bis auf 5:1 steigern, nach Möruer’s Beobachtungen sogar bis 5,45: 1." Die Schalen aus dem Donetzbeeken sind im all- gemeinen etwas weniger gestreckt. Die Mundspalte ist von mäßiger Ausdehnung und tritt in den Längsschliffen meist wenig hervor, Die Einrollung ist sehr eng, bei emem Exemplar mit kleiner Anfangskammer betrug die Höhe des Gehäuses am Ende des vierten Umganges noch nicht ganz 1 mm, bei einem Exemplar mit sehr großer Anfangskammer 1,5 mm. Aus dem Donetzbecken liegen Schalen vor, deren Höhe am Ende des sechsten Umganges — 2,2 mm ist. Bei diesen Vorkommen wurde auch die größte Zahl der Umgänge beobachtet, nämlich 6 '/e. Erheblichen Schwankungen ist der Durchmesser der Anfangskammer unterworfen, während er bei manchen Individuen (nicht etwa infolge der ungünstigen Lage des Schnittes) nur wenig über 0,2 mm betrug, stieg er in andern Fällen bis auf 0,45 mm. Die Form dieser großen Anfangskammer war nie gleichmäßig kugelig, sondern stets unregelmäßig. Die Dicke der Wandungen ist sehr gering, im Maximum war sie selbst im sechsten Umgange nur 0,06 mm. stark, im Durchschnitt zeigt der sechste Umgang aber nur etwa 0,045 mm Wandstärke und es wurden sogar Exemplare festgestellt, bei denen die Wandstärke in demselben Umgange nur 0,025 war. Die Steigerung der Schalendicke ist sehr gering, schon die ersten Umgänge stehen den letzten darin wenig nach. Die Poren in den Wandungen sind sehr eng und dichtgedrängt. Die Zahl der Septen beträgt zuweilen schon im vierten Umgange 30, doch sind durchschnitt- lich etwas weniger vorhanden. Die Septen sind durchweg ungefähr ebenso stark wie die Außenwänds, eine Eigentümlichkeit, die wie bei Fus. cylindrica für die m Rede stehende Form bezeichnend ist. Im medianen Querschnitte treten sie als meist kurze, vielfach auch von Poren durchsetzte Fortsätze der äußeren Wand auf; gerade hier läßt sich die Bildung der Septen durch einfache Umbiegung der Wand (nicht wie Mörrer und andere meinten, durch Einkeilung) fast stets gut erkennen. Die Fältelung der Septen ist auch in den mittleren Schalenteilen kräftig, doch bemerkt man zumeist eine Tendenz zu regelmäßiger Anordnung der Falten, wie es ja zum Teil auch schon bei Fus. cylindrica der Fall war. Im Längsschnitt erscheinen die Durchschnitte der Falten daher vielfach als niedrige Bogen, die sich in annähernd gleichen Abständen auf die vorhergehende Kammerwand auflegen, doch ist die Erscheinung längst nicht so regelmäßig: wie bei den extremeren Arten unserer Gruppe (Fus. tenwissima ete.). Nament- lich gegen die Seiten mit ihrem unregelmäßigen Flechtwerk hin treten auch engere, mehr in die Höhe gestreckte Bögen auf. Vorkommen. KFus. longissima kommt nach Mörver an den Schiguli-Bergen, auf dem Tzarew Kurgan und bei Ssysran an der Wolga vor.” Mir liegt die Art ebenfalls von den beiden erstgenannten Fundorten vor, sie scheint aber nirgends sehr häufig zu sein und tritt jedenfalls gegenüber der im Gestein herrschenden Fus. prisca entschieden zurück. Die in Rede stehenden Vorkommen gehören der mittleren 1 Durchschnitt nach MÖLLER ]. ec. p.. 132 ist 4,40:1 bei erwachsenen Exemplaren. ?2 Im Nachtrag, 1. ec. S. 4, führt MÖLLER noch einen weiteren Fundort im Gouvernement Pensa an. Ich konnte diese Angabe nicht nachprüfen; zweifellos auf einer Verwechslung beruht aber die ebendort ausgesprochene Ansicht, daß F. longissima auch in Missouri vorkäme. — 165 — und oberen Abteilung (C}—G}) des Obercarbon an; in welcher von diesen Stufen die einzelnen zur Verfügung stehenden Gesteinsproben sich gefunden haben, ist nicht angegeben. Genaue Mitteilungen über die Horizonte waren dagegen den von Herrn TscHErNYscHEw und Lurusın mir zur Untersuchung übergebenen Gesteinen aus dem Donetzbecken beigefügt, und hier zeigt es sich, daß Aus. longissima sowohl im mittleren Obercarbon, wie im oberen Obercarbon und im Permo- carbon vorkommt. Die einzelnen Fundorte lauten: Lissitschansk — Omphalotrochusschichten Dorf Jekatermowska — Schwagerinenschichten Dorf Troizkoje — Permocarbon. Erwähnt muß noch werden, daß im unteren Obercarbon des Donetzbeckens, und zwar in Stufe G3 beim Dorfe Bogorodizkoje schlanke dünnwandige Fusulinen vorkommen, deren nach den Seiten stark verschmälerte Form indessen von F's. /ongissima wesentlich abwich. Eine nähere Bestimmung war infolge der ungünstigen Erhaltung, und da nur ein kleines Gesteinsstück vorlag, nicht möglich. Bemerkungen. Fus. longissima ist im Dünnschliff stets leicht zu erkennen, und namentlich die dünnen Wandungen sind für die Art bezeichnend. In russischen Fossillisten tritt der Name Aus. longissima recht häufig auf, allen nur ein kleiner Teil der mit dem Namen belegten Formen gehört hierher, da man sich in vielen Fällen durch die äußere Form hat täuschen lassen. So ist Zus. longissima ein Sammel- name für alle schlanken russischen Fusulinen geworden, die zum Teil recht abweichenden Bau zeigen und — wie unten dargelegt ist — zu sehr verschiedenen Gruppen gehören. So ist beispielsweise die als us. longissima bezeichnete Form von Gshel zur Gruppe der Fus. alpina zu stellen. Nicht minder verschieden von der Mörver’schen Art ist aber auch die von SchwAcen als Fus. longissima beschriebene Fusulina aus dem Productuskalk der Saltrange. Der Beschreibung von ScHwaGer liegen nun allerdings vortreffliche mediane Schliffe zugrunde, und wenn dieser sorgfältige Beobachter trotzdem sich für eine Vereinigung der russischen und der indischen Form entschied, so mag die Zeichnung in dem Mörver’schen Werke, die den Charakter der Art nicht ganz richtig wiedergibt, dabei nicht ohne Einfluß gewesen sein. Der Vergleich der photographischen Aufnahmen läßt die recht erheblichen Unterschiede deutlich erkennen. Fus. longissima schließt sich eng an die dünnwandigen Abarten der Fus. eylindrica an, wie schon bei der Beschreibung dieser Art bemerkt wurde, die aber nie so erhebliche Dimensionen des Gehäuses und der Zentralkammern erreicht, wie sie hei Aus. longissima häufig beobachtet wurden. Auf der andern Seite dürfte Aus. longissima mit der erst im oberen Obercarbon des Mittelmeergebietes häufiger auf- tretenden Fus. tenwissima und deren Verwandten in naher Beziehung stehen. Diese Formen stimmen in den wesentlichsten Zügen des Baues mit Fus. longissima überein, deren wesentlichste Merkmale wir hier im Extrem ausgebildet finden. Es dürfte gerechtfertigt sein, Fus. cylindrica, Fus. longissima und Fus. tenuissima zu einer Gruppe zu vereinigen. ’ II. Gruppe der Fusulina minima n. n. Die Gruppe der Fusulina minima schließt sich eng an diejenige der Fus. cylindriec« an und man kann zweifeln, ob man nicht beide Formenreihen zu einer Gruppe vereinigen soll, obwohl sie schon im unteren Obercarbon nebeneinander auftreten. Die geologisch älteren Arten unserer Gruppe sind wie CE diejenigen der ersteren durch dünne Außenwände und den Wandungen an Stärke gleichkommende Septen ausgezeichnet. Sie sind aber hierin noch extremer ausgebildet und durch engere Aufrollung im Verein mit sehr geringen Größenverhältnissen von der Formengruppe der Fus. longissima unterschieden. Dies trifft zum Teil auch für die jüngeren Arten zu, während andere wohl fraglos ebenfalls hierher gehörige Formen stattlichere Größe erreichen und im den später gebildeten Umgängen eine erhebliche Dicke der Außenwandung sowohl wie der Septen erreichen. Von russischen Fusulinen gehören hierher: Fusulina Bocki V. v. MÖLLER Fusulina minima n. n. Pusulina Tschernyschewi n. sp. 3. Fusulina Bocki V. v. MöLLer. Taf. XII, Fig. 21—22. Fus. Bocki V. v. MÖLLER. M&m. Acad. St. Petersbourg, Ser. VII, Bd. XXV, No. 9, 1878, S. 54, Taf. VII, Fig. 2 (auch Taf. I, Fig. 32). Eine recht zweifelhafte Form, von welcher MöLtEr nur einen etwas schrägen Längsschnitt her- stellen konnte,! an dem ich nicht einmal die für Fusulina bezeichnenden Poren in den Wandungen mit voller Sieherheit erkennen konnte. Bei stärkerer Vergrößerung, deren Anwendung jedoch leicht Täuschungen hervorruft, sieht es allerdings so aus, als ob die Wand an einzelnen Stellen von Poren durchsetzt wäre, die dann außerordentlich fein sein würden.” Etwas ähnliches glaube ich auch bei dem weiter unten erwähnten Längsschnitt beobachten zu können, ganz sicher festgestellt ist aber die poröse Beschaffen- heit der Wandungen ‚nicht, wenn auch die Ähnlichkeit mit der im folgenden beschriebenen Fusulina minima (= Hemifusulina Bocki Möur.) für die Zugehörigkeit zur Gattung Fusulina spricht. Im unteren Obercarbon des Donetzbeckens hat sich — auch nur in einem Stücke — eine Form gefunden, deren Längsschnitt in allen wesentlichen Merkmalen mit Mörver’s Abbildung (l. c. Taf. VII, 2 bezw. hier Taf. XII, Fig. 21) übereinstimmt. Zus. Bocki würde nach diesen beiden Exemplaren durch außerordentlich geringe Größe, äußerst dünne Wandungen, geringe Septalfaltung und eine schlanke zylindrische Form ausgezeichnet sein. Mörrer stellt Aus. Bocki wohl mit Recht in die Nähe von Fhus. ceylindrica, von welcher sie vor allem durch die winzigen Dimensionen unterschieden werden kann. Noch näher dürfte sie der Zus. minima stehen, die aber andererseits eine kürzere regelmäßigere Form besitzt.” Ob die von Mörver abgebildeten ganzen Exemplare (Taf. I, Fig. 3) auch hierher gehören, ist zweifel- haft; ihre kurze Form deutet eher auf Pus. minima. Vorkommen. Möruer’s Exemplare stammen aus dem unteren Obercarbon (C,) des Gouvernement Twer, der hier erwähnte Längsschnitt hat sich ebenfalls im unteren Oberearbon, und zwar in Stufe Ci} von Stoschkowa (Donetzbecken), gefunden. ! Hier in Fig. 21, Taf. I photographisch wiedergegeben. 2 MÖLLER gibt sogar den Durchmesser der Poren (mit 0,005 mm) an! [Die Frage der Deutung der sogenannten „Poren“, sowie anderer Struktureinzelheiten soll an anderer Stelle besprochen werden.] 3 Eine gewisse Ähnlichkeit hat auch die alpine Fus. pusilla. Sie weicht aber doch, wie in der Beschreibung dieser Form weiter unten bemerkt, in wesentlichen Merkmalen von F. Bocki ab. — 167 — 4. Fusulina minima n. sp. Taf. XII, Fig. 23. Hemifusulina Bocki V. v. MÖLLER. Mem. Acad. St. P&tersbourg, Ser. VII, Bd. XXV, No. 9, 1878, S. 76, Taf. V, Fig. 2 und Taf. XI, Fig. 1—3. Beschreibung. Die Form der winzigen Gehäuse ist stets eine sehr regelmäßige, meist an- nähernd zylindrisch, mit gerundeten Seitenteilen, immer verhältnismäßig kurz. Der Größe nach gehört Fus. minima zu den kleinsten Fusulinen, die bisher bekannt geworden sind. Der Längsschnitt, den Mörter abbildet, ist nur 2,43 mm lang und 1,27 mm hoch, die größten Exemplare des vorliegenden Materials sind 3,3 mm lang und 1,3 mm hoch. Das Verhältnis der Länge zur Höhe beträgt selbst bei ausgewachsenen Exemplaren häufig nur 2:1, im Maximum 23,8: 1. Die Mundspalte ist nicht sehr breit, hat aber meist eine regelmäßige Lage und tritt in den Längsschnitten recht deutlich heraus. Die Einrollung ist sehr eng, enger als bei jeder andern Fusuline, abgesehen von einem unten erwähnten Querschnitt aus dem alpinen Permocarbon.' 4 Umgänge sind auf einem Raume von 0,45 bis höchstens 0,5 mm Durchmesser entwickelt, und selbst 7 Umgänge nehmen nur emen Raum von ca. 1,2 mm Durchmesser ein. Die größte Zahl der Windungen, die aber recht häufig festgestellt werden konnte, war 7. Der Durchmesser der Zentralkammer ist sehr gering, er betrug im höchsten Falle 0,08 mm, meistens sogar nur 0,05 mm. Sehr dünn sind auch die Wandungen, die selbst im siebten Umgange kaum 0,025 mm Dicke überschreiten, nur bei einem auch sonst etwas abweichenden Längsschnitt aus dem Timangebirge stieg die Dicke auf 0,05 mm. Die Poren in den Kammerwandungen sind außerordentlich fein, so daß es nicht selten schwierig ist, sie zu erkennen. Die Septen sind nicht sehr zahlreich, im vierten Umgange zählt man etwa 16—18, im siebten Umgange kann die Ziffer bis auf 28 steigen. Im medianen (uerschnitt erscheinen die Septen sehr kurz, häufig nur em Drittel der Höhe des Umganges einnehmend. Ihre Dicke entspricht derjenigen der Kammerwand. Die Fältelung der Septen ist ähnlich derjenigen bei Frrs. ceylindrica. Vorkommen, Fus. minima ist von MötLER nur von Prjamuchina, Kreis Nowotorschk, Gouver- nement T'wer, beschrieben worden; welcher Stufe die betreffenden Ablagerungen angehören, ist mir nicht bekannt geworden, doch ist dies auch von geringer Bedeutung, da sich Fs. minima im Donetzbecken sowohl im unteren, wie im mittleren Obercarbon gefunden hat und im Timangebiete anscheinend sogar noch im Schwagerinenkalk vorkommt.” Die Fundorte im Donetzbecken sind folgende: Lissitschansk — Unteres Obercarbon (C:) Dolgenkaja — Omphalotrochusschichten Krinitschnaja — Omphalotrochusschichten Dolgaja — Coraschichten Dorf Kamyschewacha — Coraschichten Fluß W. Belinkaja — Coraschichten. 1 Vgl. unter Fusulina contracta. Ebenso in Palaeontographica Bd. XLIV, 1898, S. 255 bei der Beschreibung von Fus. pusilla erwähnt und auf Taf. XX, Fig. 15 abgebildet. Der Durchmesser des Gehäuses beträgt hier im sechsten Umgange nur 1,08 mm. 2 Fluß Sula. Über die Unterschiede siehe die folgenden Bemerkungen. — 168 —. Bemerkungen. Daß die hier beschriebenen Formen aus dem Donetzbecken mit MörLner’s Hemi- fusulina Bocki ident sind, ist wohl außer Zweifel, wenn sie zum Teil auch etwas schlanker werden als Mörxzer’s Originale; die Übereinstimmung in allen sonstigen Merkmalen, in welchen sich diese charak- teristische Form recht erheblich von allen übrigen Fusulinen (abgesehen von Fus. Bocki) unterscheidet, ist eine völlige, und es liegen auch Exemplare vor, die m dem Verhältnis der Höhe zur Länge dem von Mörter abgebildeten Längsschliffe gleiehkommen. Am meisten weichen die oben erwähnten Ge- häuse vom Flusse Sula ab, vor allem durch die etwas andere Art der Septalfaltung und auch ein wenig weitere Aufrollung. Sie nähern sich am meisten der Aus. Tschernyschewi. MÖLLER hat seine Art als Vertreter einer besonderen mit Kanälen versehenen Gruppe von Fusu- liniden betrachtet, für die er den Gattungsnamen Hemifusulina aufgestellt hat; ich habe indessen schon früher! dargetan, daß es sich hier nur um einen Irrtum in der Beobachtung handelt und H. Bocki eine echte Fusulina ist. Damit ergibt sich aber die Notwendiekeit, unserer Form einen andern Artnamen zu geben, da Mörrer den Namen Zus. Bocki schon für eine andere, allerdings etwas zweifelhafte Art verwendet hat. Nahe verwandt mit Aus. minima ist Fus. Bocki, deren Unterschiede von Fus. minima schon oben angegeben sind. Eine Trennung der beiden, wahrscheinlich durch Übergänge miteinander verbundener Formen, die in ihren typisch ausgebildeten Exemplaren sich ziemlich weit voneinander entfernen, wird umsomehr am Platze sein, als Aus. Bocki anscheinend nur im unteren Oberearbon vorkommt, während Fus. minima bis in die Schwagerinenschichten hinaufgeht. 5. Fusulina Tschernyschewi n. sp. Taf. XIV, Fig. 1—12. Fusulina Verneuili V. v. MÖLLER z. T. Mem. Acad. St. Petersbourg 1878, VII. Ser., Bd. 25, No. 9, 8.68: Fund- ortsverzeichnis. Beschreibung. Form der Gehäuse sehr regelmäßig und annähernd zylindrisch. Diese Gestalt ist nicht nur für die ausgewachsenen Exemplare bezeichnend, sie tritt auch schon m den Anfangs- windungen mehr oder weniger deutlich hervor. Im Alter macht sich zuweilen sogar eine leichte Depres- sion des Mittelteiles der Schale geltend. Die Oberfläche zeigt keine besonders starke Furchung, die Furchen verlaufen ziemlich gerade und in recht regelmäßigen Abständen. Den Dimensionen nach gehört unsere Art schon zu den größeren Fusulmen, da Gehäuse von 9 mm Länge nicht selten vorkommen; die durchschnittliche Länge dürfte etwa 7 mm betragen, doch haben sich an manchen Fundorten auch ausschließlich Schalen von geringeren Dimensionen ge- funden. Das Verhältnis der Länge zur Höhe beträgt im zweiten und dritten Umgange 2,3—2,8:1, im vierten 2,6—3,2: 1, im ganzen ändert sich das Verhältnis in den verschiedenen Umgängen nur wenig, denn auch bei den schlanksten Gehäusen ging selbst im siebten Umgange das Verhältnis nicht über 3,3: 1 hinaus. Die Mundspalte ist ziemlich breit, sie hat eine recht regelmäßige Lage und erscheint in den Längsschliffen meist deutlich begrenzt. ı Palaeontographiea Bd. XLIV, 1898, S. 281. — 169 — Die Einrollung ist eng, die Zunahme der Höhe der einzelnen Umgänge recht gleichmäßig. Im vierten Umgange belief sich der Durchmesser auf 0,8—1,3 mm, und am häufigsten waren Schalen von einem Durchmesser von etwa 1,0 mm am Ende des vierten Umganges. Die Zahl der Windungen kann nach dem vorliegenden Materiale bis auf 8 steigen, ein solches Exemplar hatte 2,7 mm Höhe und 8,3 mm Länge.! Die Anfangskammer ist stets sehr klein, durchschnittlich etwa 0,15 mm hoch; in keinem Falle betrug der Durchmesser mehr als 0,2 mm. Die Dieke der äußeren Wand ist in den Anfangswindungen immer außerordentlich gering, sie erreicht hier häufig kaum die Breite von 0,01 mm, wird aber von Umgang zu Umgang stärker, so daß sie im vierten Umgange ungefähr das Vierfache der Stärke der ersten Windung besitzt und im sechsten bis siebten Umgange bis auf das Achtfache der anfänglichen Breite steigen kann. Es kommen allerdings auch Exemplare vor, bei welehen die Differenz wesentlich geringer ist, in jedem Falle ist aber der Unterschied zwischen der Stärke der Anfangswindungen und derjenigen der letzten Umgänge doch ein recht beträchtlicher. Die Kanäle in den Wandungen sind ziemlich eng. Die Septen sind in der Schalenmitte sehr kurz und diek, kaum dünner als die äußere Wand, umsomehr die nächste Kammer überall sehr tief unten am vorhergehenden Septum ansetzt. Die Zahl der Septen ist nicht sehr groß, im vierten Umgange schwankt sie zwischen 16 und 21. Die Fältelung ist ziemlich regelmäßig und fast allein auf den unteren Teil der Septen beschränkt, so daß im Länes- schnitt die Umgänge rechts und links von der Mundspalte mit einigermaßen gleichmäßig verteilten nied- rigen Bögen besetzt erscheinen. Im medianen Querschnitt erkennt man, daß die Septen etwas in der Wachstumsrichtung vorgebogen sind,? aber die Außenwand der einzelnen Kammer biegt beim Übergange in das Septum recht scharf um und zeigt in dem nicht zum Septum gehörigen Teile nur eine geringe Krümmung. Die Spirale erscheint dadurch regelmäßiger als bei den meisten Fusulinen, umsomehr als die Furchen, die an der Ansatzstelle der Septen entstehen, in allen inneren Umgängen durch spätere Kalk- abscheidung ausgefüllt werden können. Vorkommen. Fusulina Tschernyschewi hat sich bisher nur in den Coraschichten und im Schwa- gerinenkalke des Timan nachweisen lassen, hier allerdings in außerordentlicher Verbreitung und häufig in vortrefflich erhaltenen Schalen das Gestein erfüllend. Die wichtigsten Fundorte sind: Fluß Indiga, Timan — Corahorizont Ehbenda — Schwagerinenhorizont Fluß Belaja, Timan — Schwagerinenhorizont Cap Belaja Stelija — Corahorizont Fluß Wolonga, Timan — Corahorizont Ebenda — Schwagerinenhorizont Fluß Sula, Timan — Schwagerinenhorizont Fluß Petschorskaja Pyschma, Timan — Corahorizont. Bemerkungen. Diese charakteristische Form, welche den Namen des ausgezeichnetsten Kenners der carbonischen und permischen Ablagerungen trägt, ist leicht kenntlich durch die Regelmäßigkeit, die ! Abgebildet auf Taf XIV. ? Ausnahmsweise beobachtet man, daß einzelne Septen nach rückwärts gerichtet sind. w [0] Palaeontographica. Bd. LV, sich schon in der äußeren Gestalt, noch mehr aber im inneren Bau zu erkennen gibt. Der Querschnitt ebenso wie der Längsschnitt zeigen scharfgeschnittene Formen, und bezeichnend ist vor allem auch die Art der Septalbildung und die stets mehr oder weniger stark hervortretende Differenz in der Wand- stärke der späteren Windungen gegenüber den sehr dünnen Wänden der ersten Umgänge. In diesen ersten Umgängen besitzt Fus. Tschernyschewi durchaus die Merkmale der us. minima,! und es kann wohl kaum zweifelhaft sein, daß sich die im höheren Obercarbon des Timangebirges so weitverbreitete Musulina aus der schon im unteren Obercarbon nachgewiesenen us. minima entwickelt hat. Daß V. v. Möruer die in Rede stehende Art zu seiner Fus. Verneuili gestellt hat, ergibt sich aus dem Fundortsverzeichnis, in welchem die Umgebung der Flüsse Belaja, Indiga und Ssoiwa im Timan- gebirge aufgeführt werden. Die Unterschiede von der echten Fus. Verneuili, die Möuuer abbildet, sind recht erheblich. Sie sind unten bei den Bemerkungen zu Fus. Vernewili erwähnt, ergeben sich aber ohne weiteres durch die Nebeneinanderstellung unserer Abbildungen. Auch in den neueren Fossillisten russischer Autoren findet sich die timanische Art unter der Bezeichnung Fus. Verneuili aufgeführt. 1II. Gruppe der Fusulina alpina Screuuw. Die Formen der Gruppe der Fus. alpina sind durch schlanke Gestalt und besonders durch die sehr unregelmäßige Faltung, die das Septum fast in seiner ganzen Höhe betrifft und nach den Enden hin in ein unentwirrbares Netzwerk übergeht, ausgezeichnet. Für die Mehrzahl der Formen kommt hinzu: unregelmäßige Gestalt, geringe Stärke der Septen im Verhältnis zu den Außenwandungen und meist auch weite Aufrollung, doch sind die zuletzt angegebenen Merkmale ziemlich starkem Wechsel unterworfen, und &erade bei den Formen des russisch-arktischen Gebietes zum Teil wenig ausgeprägt. Aus dem in. Rede stehenden Gebiete gehören hierher: Fusulina alpina var. vetusta n. var. Fusulina alpina var. rossica n. var. Fusulina arctica n. Sp. 6. Fusulina alpina var. vetusta n. var. Nas 28%, Mi, I— Die Merkmale der im oberen Carbon und unteren Perm der Alpen verbreiteten Hauptform sind weiter unten? besprochen, im folgenden sind daher im wesentlichen nur die Besonderheiten unserer Varietät angegeben. Die Form der Gehäuse ist im allgemeinen weniger schlank als bei den alpinen Schalen, die Seitenteile mehr verschmälert gegenüber dem gewölbteren Mittelteil. Im Längsschnitt erkennt man, daß die Außenwand dieselben oder noch größere Unregelmäßigkeiten aufweist als Aus. alpina s. str. Die neugebildeten Umgänge greifen mit ihren seitlichen Enden weniger stark über die vorhergehenden Win- ı Kleine Zentralkammer, enge Aufrollung und dünne Wandungen, deren Stärke mit derjenigen der Septen übereinstimmt. ? [Bis zum Erscheinen der Revision der Fusulinen der karnischen Alpen sei auf Palaeontographica Bd. XLIV 1898 verwiesen. ] dungen hinaus und das Bild des Längsschnitts wird dadurch an den Seiten etwas weniger verworren. Gegenüber der Mehrzahl der alpinen Exemplare ist Varietät vefusta infolgedessen auch verhältnismäßig kürzer; das Verhältnis der Länge zur Höhe beträgt auch im vierten Umgange kaum mehr als 2,5:1 und geht auch im fünften und sechsten Umgange kaum über | :3 hinaus. In den Dimensionen bleibt unsere Varietät hinter den größten alpinen Gehäusen zwar etwas zurück, doch ist zu bedenken, daß die Zahl der russischen Fusulinen, die untersucht werden konnten, viel geringer war als diejenige der alpinen. Das größte Gehäuse der Varietät vetusta war 2,6 mm hoch und 8 mm lang. Die Mundspalte, die bei Fus. alpina s. str. ganz undeutlich ist, ließ sich hier meist etwas besser erkennen. Die Einrollung ist im allgemeinen etwas enger, der Durchmesser schwankte im vierten Um- gange zwischen 1,55 und 2,0 mm. Der Durchmesser der Anfangskammer betrug meist ca. 0,25 mm. Die Dicke der Wandungen und der Septen entspricht im allgemeinen der Hauptform. Die Zahl der Septen im vierten Umgange betrug 23—30. Vorkommen. Fus. alpina var. vetusta hat sich bisher nur im unteren Obercarbon (C,) des Timan- gebietes gefunden, am Flusse Wolonga. Bemerkungen. Die in Rede stehende Abart ist die geologisch älteste Form aus der Gruppe der Fus. alpina, die einzige, die im Mjatschkowohorizonte beobachtet ist. Gegenüber der Fus. alpina im engeren Sinne ist sie namentlich durch die etwas engere Aufrollung, nach den Seiten etwas mehr abfallende Form und die nicht so weit seitlich vorgeschobenen Enden der späteren Windungen aus- gezeichnet. In den ersteren beiden Merkmalen nähert sie sich der geologisch jüngeren! Abart des russischen Obercarbon, der im folgenden beschriebenen Varietät rossica, während die in ihren unteren Enden häufig paarweise gegeneinander geneigten Septen an die ebenfalls geologisch jüngere Fus. com- plicata des Mittelmeergebietes erinnern. 7. Fusulina alpina var. rossica n. var. Taf. XV, Fig. 5—13 u. Taf. XVI, 1—2. Fusulina longissima (v. MöLL.) Nıkırın. M&m. Com G&olog. St. P&tersbourg, 1890, Bd. V, No. 5, S. 74. Fusulina longissima und Fusulina Vernewili der Fossillisten in: Guide d. Excurs. d. VII. Congr. G6ol. St. Petersbourg 1897, No. XVI, TSCHERNYSCHEW und Lurtucin, Le Bassin d. Donetz. Die Form der Gehäuse ist teilweise langgestreckt zylindrisch und dann den typischen alpinen Fusulinen völlig gleich,” teilweise verjüngen sich die Schalen aber auch allmählich nach den Seiten hin. Bei den annähernd cylindrischen Gehäusen macht sich häufig eine starke Krümmung der Enden geltend. Die Größe der Schalen aus dem Donetzbecken war im allgemeinen eine etwas geringere, während diejenigen von Gshel der Hauptform in den Dimensionen gleichkommt. Bei den Exemplaren 1 Einige Exemplare aus dem unteren Obercarbon von der Wolonga nähern sich allerdings so sehr der Varietät rossica daß es zweifelhaft ist, ob diese Varietät als geologisch jüngere Form betrachtet werden darf. 2 Das ist bei den Schalen von Gshel anscheinend stets der Fall, im Donetzbecken beobachtet man beide Ausbildungs- formen, doch sind hier die nach den Seiten verschmälerten Gehäuse stärker vertreten. von Gshel waren Schalen von IO mm Länge und noch etwas mehr nicht selten. Die Höhe war dabei gering, so daß das Verhältnis der Länge zur Höhe bei ausgewachsenen Individuen mindestens 4:1 be- trug, zum Teil waren aber die Schalen noch etwas schlanker (bis zu 4,7: 1). Die Mundspalte tritt ebensowenig hervor wie bei der typischen Form. Die Einrollung ist entschieden enger als bei Fus. alpina s. str., im vierten Umgange betrug der Durchmesser im höchsten Falle 1,98 mm, meist aber nur 1,5—1,7 mm. Zahl der Windungen und Durchmesser der Anfangskammer wie bei der typischen Form. Die Dicke der Außenwandungen ist zumeist etwas geringer als bei den alpinen Fusulinen, und namentlich bei den Exemplaren von Gshel macht sich dies bemerkbar, umsomehr in dieser Hin- sicht die Differenz zwischen den Anfangswindungen und den späteren Umgängen nur klein ist. Selbst im fünften Umgange beobachtet man hier vielfach nur eine Dicke von nur 0,05 mm. Ausbildung und Zahl der Septen wie bei der typischen Form, ebenso im wesentlichen der Charakter der Faltung. Im vierten Umgange waren 27—32 Septen vorhanden. Vorkommen. Die in Rede stehende Abart hat sich in Zentralrußland und im Donetzbecken sicher nachweisen lassen, und mit großer Wahrscheinlichkeit dürfen wir hierher auch die nicht günstig erhaltenen Fusulinen rechnen, welche mir aus dem Stuckengerg’schen Material von Urtasyinsk, Fluß Ural, Gouvernement Orenburg, vorliegen. In den Coraschiehten von Gshel kommen die meist etwas gekrümmten Schalen der Fus. alpina var. rossica häufig und in guter Erhaltung vor. Aus dem Donetz- becken sind sie mir nur aus dem höchsten Obercarbon und dem Permocarbon bekannt geworden. Ab- gesehen von einem Vorkommen, bei welchem der genauere Fundort und die Stufe sich nicht feststellen ließ, hat sich unsere Abart der us. alpina im Donetzbecken an folgenden Stellen gefunden: Dorf Nikolajewka — Schwagerinenschichten Dorf Luganskoje — Schwagerinenschichten Ebenda im Permocarbon Dorf Kamyschewacha — Permocarbon Dorf Troizkoje — Permocarbon. Bemerkungen. Daß die hier beschriebene russische Fusuline in engen Beziehungen zur echten Fus. alpina steht, ist wohl fraglos. Trotzdem die Gehäuse sich bald in der einen, bald in der andern Richtung von Fus. alpina entfernen, besteht doch kein so wesentlicher Unterschied, daß die Abtrennung einer besonderen Art gerechtfertigt wäre, in den wichtigsten Zügen herrscht ebensosehr mit Fus. alpin« s. str. wie mit der geologisch älteren russischen Form, der Varietät vetusta, Übereinstimmung. Man kann zweifeln, ob es nicht besser wäre, die stets zylindrische, dünnwandige Form von Gshel, welche Nixrrın als us. longissima angesehen hat, als besondere Varietät der Donetzform gegenüber zu stellen; aller- dings kommen auch im Donetzbecken ähnliche Gehäuse vor, wie die Abbildung 5 u. 6 der Taf. XV er- kennen läßt. Während die Fusulinen von Gshel sich äußerlich mehr der alpinen Hauptform anschließen, gleichen die Donetzformen in ihrer Gestalt eher der Varietät fragilis und ebenso der ihnen wohl auch nahestehenden Fus. arctica von Spitzbergen und der Bäreninsel. 8. Fusulina arctica n. sp. Taf. XVI, Fig. 3—9. Fusulina eylindrica (FiSCHER) Goks Öfversigt af Kong]. Vetenskapens Akademiens Förhandlingar, Stockholm 1883, Bd. 40, No. 8, Seite 29. Abb. S. 35. / Beschreibung. Ziemlich schlanke Gehäuse von mäßiger Größe, nach den Seiten mehr oder weniger verschmälert und an den Enden eingedreht. Die größten Schalen waren 7,2 mm lang und 2,2 mm hoch, das Verhältnis der Höhe zur Länge bei ausgewachsenen Exemplaren zwischen 1 :2,7 und 1:3,3 schwankend. Mundspalte wenig deutlich. Die Weite der Spirale unterliegt erheblichem Wechsel, so daß der Durchmesser im vierten Umgange zuweilen nur 1,2 mm beträgt, während er in andern Fällen bis auf 1,85 mm steigt; am häufigsten sind aber Schalen mit ca. 1,5 mm Durchmesser im vierten Umgange. Anfangskammer nicht selten von der normalen Kugelgestalt abweichend, meist recht klein, bei einzelnen Exemplaren aber bis zu 0,33 mm Durchmesser erreichend. Dicke der Außenwandungen von mittlerer Stärke, in der Zentralkammer und den ersten Umgängen teilweise sehr gering, im vierten bis fünften Umgange meist 0,07—0,08 mm betragend. Poren grob und in dem Erhaltungszustande der vorliegenden Stücke durchweg sehr deutlich sichtbar. Septen von mäßiger Länge, ziemlich dünn, durch späteren Kalkansatz und das unten geschil- derte Verhalten der nächsten Wand aber häufig dicker erscheinend, vielfach ebenso wie die Außen- wandungen von Poren durchsetzt. Die Wandung der neugebildeten Kammer an das vorhergehende Septum meist recht tief ansetzend, an einigen wenigen Stellen so tief, daß das Septum aus zwei Lamellen gebildet wird. Das Septum ist in der Regel nicht scharf umgebogen, die äußere Kammerwand geht vielmehr häufig in gleichmäßiger Krümmung in das Septum über, wodurch tiefe Furchen an der Grenze der einzelnen Kammern auf der Oberfläche entstehen. Zahl der Septen im vierten Umgange 28—32.! Fältelung sehr unregelmäßig, auf den Seiten in ein dichtes verworrenes Netzwerk übergehend. Vorkommen. Jus. arctica kommt auf Spitzbergen an verschiedenen Fundorten, namentlich am Tempelberge in Massen vor,” ebenso vereinzelt bei Cap Duner auf der Bäreninsel, zusammen mit der weiter unten beschriebenen us. Anderssoni, Fus. Nathorsti und Schwagerina princeps. In Rücksicht auf die im folgenden erwähnten verwandtschaftlichen Beziehungen unserer Form, und besonders das Zu- sammenvorkommen mit Schwagerina princeps dürfen wir die Fusulinenkalke auf Spitzbergen und der Bäreninsel im Gegensatz zu der bisherigen Auffassung” dem höheren Obercarbon zuweisen und sie zum mindesten den Coraschichten, wenn nicht den Schwagerinenkalken Rußlands gleichstellen. Bemerkungen. Die Fusulinen von Spitzbergen sind von Goäis als Fusulina cylindrica beschrieben worden und man hat daraufhin das Vorhandensein des unteren Obercarbon feststellen zu können ge- ! Ein auch in den übrigen Merkmalen etwas abweichender, wohl kaum hierher gehöriger Querschnitt von dem Haupt- fundorte unserer Art enthielt nur 23 Septen im vierten Umgange. ?2 Die anderen Fundorte lauten nach den vorliegenden Etiketten: Gyps Hook und Klaas Billen Bay. 3 Vgl. namentlich: Über die Stratigraphie und Tektonik der Bäreninsel von J. Gunnar AnDERSson, Bull. Geol. Inst. Upsala, Bd. IV, 1900, S. 243. Indessen hat schon TSCHERNYSCHEW berechtigte Zweifel an der paläontologischen und strati- graphischen Bestimmung geäußert: Nachsehrift zu der in Rede stehenden Abhandlung S. 279 und M&m. Com. Geol. St. Peters- bourg, Bd. XV], 2, S. 687 ff. glaubt. In der Tat gehören aber die Spitzbergener Fusulinen zu drei verschiedenen Arten, die durch- weg mit Formen aus dem höheren Obercarbon und dem Permocarbon verwandt sind. Für die beiden andern Arten ist dies weiter unten dargetan; daß Is. aretica zu einer ganz anderen Gruppe als zu derjenigen der us. eylindriea gehört, ergibt sich ohne weiteres aus den Abbildungen. Die in Rede stehende Art muß zweifellos der Gruppe der Zus. alpina zugeteilt werden und es könnte sogar zweifel- haft sein, ob wir sie nicht besser ebenso wie die vorbeschriebenen russischen Formen als Varietät von Fus. alpina auffassen sollen. Die Ähnlichkeit mit den Formen aus dem Donetzbecken einerseits und mit Zus. alpina var. fragilis aus den karnischen Alpen andrerseits fällt in die Augen und manche Längs- schnitte dieser Formen dürften kaum zu unterscheiden sein. Dagegen treten die Differenzen in den Querschnitten doch deutlicher auf und zeigen, daß die Septalbildung einige Abweichungen aufweist. Die etwas kürzere, häufig verdickte Form der Septen, vor allem aber das geschilderte Verhältnis zu den Außenwandungen und der tiefe Ansatz der nächsten Kammerwand ließen es zweckmäßiger er- scheinen, die Fusulina von Spitzbergen einstweilen als besondere Art zu betrachten. IV. Gruppe der Fusulina Verneuili V. v. Mörn. Große Fusulinen mit mehr oder weniger dünnen Wandungen und Septen, die stark gefaltet sind. Aufrollung eng. Die Form ist zum Teil schon von den ersten Windungen an, stets aber in den späteren Umgängen sehr in die Länge gezogen. Von russischen Fusulinen gehören hierher: Fusulina Vernewli V. v. MöLver s. str. | Fusulina Vernewli \. v. MÖLLER var. solida n. var. Fusulina Lutugini n. sp. Fusulina subtilis n. Sp. 9. Fusulina Verneuili V. v. Mörn. s. str. Taf. XVI, Fig. 10—11 u. Taf. XVII, 1, 4-6. Fusulina WVernewili V. v. MÖLLER (zum Teil). M&m. Acad. St. Petersbourg, 1878, VII. Ser., Bd. 25, No. 9, S. 64 ff. Taf. IX, Fig. 2b (nieht Taf. II, Fig. 2d, und ebensowenig die Formen der Synonymenliste). Da Mörrer in seiner Beschreibung der Fusulina Vernewili mehrere zum Teil recht verschiedene Formen zusammenfaßt,' so können nur seine Abbildungen für die Feststellung der Artmerkmale benutzt werden. Auch die Abbildungen der ganzen Exemplare sind zum Teil dabei auszuschalten, da sie, wie unten bei Aus. Lutugini gezeigt werden wird, zu abweichenden Arten gehören. Die Kennzeichen einer Fusulina sind nur aus dem inneren Bau, den uns die medianen (Juerschliffe und vor allem die Längs- schliffe zeigen, zu ermitteln, und daher können auch nur die von Möruer abgebildeten Schnitte der Exemplare von Jaroslawka maßgebend sein. Durch die gütige Vermittlung von Herrn Akademiker TScHERNYSCHEW ist es mir möglich geworden, die Mörzer’schen Originale zu vergleichen und hier im photographischen Bilde wiederzugeben,” leider war aber der Querschnitt so zerstört, daß er sich zur 1 Siehe außer bei der weiter unten beschriebenen F’us. Zutugini auch bei Fus. Tschernyschewi. 2 Taf. XVII, Fig. 5. en Reproduktion nicht eignete. Der Längsschnitt zeigt ebenfalls nur eine beschränkte Anzahl von Win- dungen und gibt daher kein vollständiges Bild der Form, die in den letzten Windungen eine mehr ge- streckte Gestalt besitzen dürfte. Da mir weiteres Material von dem Fundpunkte der Originale nicht vorlag und die Abbildung des jetzt nur noch im Bruchstücken vorhandenen Querschnittes bei MÖLLER so unklar ist, daß sie eine falsche Vorstellung von dem Bau des Gehäuses erweckt, war es recht schwierig, die bezeichnenden Merkmale der Mörrer’schen Art festzustellen. Durch den Vergleich mit den Exem- plaren von Tastuba und emigen andern Vorkommen in Magilne Kamen, von denen die letztere aller- dings sich schon etwas von der typischen Ausbildung entfernen, lassen sich die Kennzeichen von Fus. Vernewili s. str. folgendermaßen angeben: Große Fusulinen, welche im ausgewachsenen Zustande annähernd zylindrische Gestalt be- sitzen, in der Jugend dagegen sich nach den Seiten schnell zuspitzen. Die größten Exemplare, welche beobachtet wurden, waren ca. 11 mm lang und 3 mm hoch. Das Verhältnis der Länge zur Höhe kann sich demnach bis auf 3,7 :1 steigern, in den ersten Windungen ist Fus. Vernewili aber stets viel kürzer, mindestens bis zum dritten oder vierten Umgange, und dieser Unterschied der anfänglichen Windungen gegenüber den späteren ist bezeichnend für die Art. Bei dem Längsschnitt von Mörver’s Original be- trägt das Verhältnis der Länge zur Höhe sogar im fünften Umgange nur 2,8: 1, und ähnlich war ein Längsschnitt von Tastuba gestaltet, während bei den meisten Vorkommen (z. B. Magilne Kamen) das angegebene Verhältnis schon im vierten Umgange erreicht oder sogar etwas überschritten ist und im fünften Umgange das Gehäuse schon die gestreckte Form der ausgewachsenen Individuen zeigt. Gleich- zeitig mit der Verlängerung der Gehäuse pflest an Stelle der seitlich zugespitzten Form die mehr zylindrisch gestaltete zu treten. Mundspalte meist deutlich. Einrollung eng, Durchmesser der Gehäuse am Ende des vierten Umganges 1,2—1,45 mm. Anfangskammer klein, der Durchmesser an den vorliegenden Exemplaren nicht über 0,27 mm. Dieke der Wandungen nicht erheblich. Bei der typischen Fus. Vernewili nach dem vor- liegenden Material! auch in den äußeren Umgängen kaum über 0,08 mm stark, abgesehen von einzelnen unregelmäßig: verdickten Stellen, meist aber ist die Wand dünner. Der Unterschied in der Wandstärke gegenüber den Anfangswindungen ist verhältnismäßig gering. Porenkanäle von mittlerer Stärke. Die Septen erscheinen an dem von Mörrter abgebildeten Querschnitte als kurz und sehr dick, ähnlich wie in den äußeren Umgängen des Querschnittes unserer der typischen Fus. Verneuili sehr nahe- stehenden Varietät solida (Taf. XX, Fig. 11—14). Der Mörrer’sche (Querschnitt gehört aber auch wohl einer von dem beigegebenen Längsschnitt etwas abweichenden Varietät an, obwohl beide vom gleichen Fund- orte stammen. Man muß dies nach der Erscheinung der Septen im Längsschnitt vermuten, da bei so enger und vollständiger Faltung des Septums, die sich im Längsschnitt durch hohe, dichtgedrängte Falten kundgibt, die Septen in der Regel auch in der Medianebene ziemlich dünn zu sein pflegen: sie reichen denn auch häufig weiter herab und sind zum Teil gegeneinander geneigt. Das ist auch bei der Mehrzahl der übrigen Vorkommen, die wir hier im Anschluß an Mörver’s Längsschnitt zu Fus. 1 MÖLLER gibt die maximale Wandstärke auf 0,108 mm an; diese Angabe bezieht sich auf den abgebildeten Quer- schnitt, dessen erhalten gebliebene Teile durchweg dünnere Wände besitzen, jedenfalls nieht über 0,08 mm starke, während der Längsschnitt auch nach Mörter’s Messungen im letzten Umgange nur eine Wandstärke von 0,064 mm hat. Verneuili vechnen, der Fall. Die Septen sind z. B. bei den Exemplaren von Magilne Kamen (Taf. XVI, Fig. 11) ziemlich dünn, aber teilweise durch spätere Verdiekung oder durch die auch bei anderen Formen schon geschilderte Ausbildung von zwei Lamellen verstärkt; sie erstrecken sich meist etwa bis zur Mitte der Windungen abwärts." Die erwähnte Art der Faltung, durch welche im Längsschnitt die Umgänge mit hohen, engen Bögen besetzt erscheinen, ist charakteristisch für Mus. Vernewli, wir erkennen sie ebenso an dem Mörrer’schen Längsschnitt (Taf. XVII, Fig. 5) wie an den übrigen daneben abgebildeten Schnitten. Die Zahl der unregelmäßig verteilten und oft dichtgedrängten Septen ist sehr hoch, im vierten Umgange kann ihre Zahl etwa 30 betragen und sich in den letzten Umgängen — Gehäuse mit 7 Windungen sind nicht selten — noch weiter steigern. ° Vorkommen. In der typischen Form hegt mir Mus. Vernewli außer von Jaroslawka auch aus dem Schwagerinenkalke von Tastuba vor. Die etwas gestreckteren Gehäuse von Maeilne Kamen bei Lithwinsk leiten zu der unten beschriebenen Aus. Lutugini über. Außerdem hat sich dieselbe Formen- gruppe in einer Anzahl von andern, ebenfalls aus dem uralischen Gebiete stammenden Gesteinsproben nachweisen lassen, doch war hier entweder die Erhaltung zu ungünstig oder das Material zu gering, um eine sichere Entscheidung treffen zu können, ob es sich dabei um Zus. Vernewli oder die ihr sehr nahestehende Fus. Lutugini handelt. Diese Fundorte waren: Fluß Ai, 1 Werst unterhalb des Baches Gr. Tuktamysch-Kul — Schwagerinenhorizont Fluß Ufa, oberhalb der Mündung des Bugalysch — Schwagerinenhorizont Bergwerk Saranınsk, Ural — Schwagerinenhorizont Fluß Juresan, Ural — Schwagerinenhorizont. Eine der Fus. Verneuili ebenfalls nahe verwandte, aber etwas weiter gewundene Form, bei welcher die Mundspalte sehv wenig hervortritt, hat sich außerdem in der Artinskstufe beim Dorfe Kartawly am Juresan gefunden. us. Vernewili ist danach bisher nur im uralischen Gebiete nachgewiesen,” aber nahestehende Formen haben sich, wie weiter unten erwähnt, auch im Timangebirge und bei Batraki gefunden. Die Angabe von MörrLEr, dal us. Vernewili auch im unteren Carbon vorkäme, beruht wohl auf einer Ver- wechslung der Fundorte oder auf einer irrtümlichen stratigraphischen Bestimmung. Bemerkungen. Namentlich wohl infolge der ungenauen Abbildung des Querschnittes bei MörLLER ist Pus. Vernewili überall mit der timanischen Fus, T'schernyschewi verwechselt worden, von welcher sie sich indessen durch die Beschaffenheit der Anfangswindungen, die ganz andere Art der Septalfaltung, die größere Unregelmäßigkeit und andere Merkmale erheblich unterscheidet. Dagegen bestehen zweifellos enge Beziehungen zu Fus. Lutugini, welche Mörter ebenfalls unter der Bezeichnung Aus. Ver- newili abbildet. ! An einigen Stellen reichen sie bis zur Wand des vorhergehenden Umganges herab; diese Erscheinung erklärt sich durch die unregelmäßige Lage der Mundspalte. [Auch die „Verdickung“ ist eine hierdurch bedingte Täuschung. ] ® Bei einem Exemplare von Magilne Kamen wurden im siebten Umgange 40 Septen gezählt. 3 Unter den Mörrer’schen Sehliffen befindet sich eiuer mit der Fundortsbezeichnung: „Nikitowka“ (Donetzb., vgl. MÖLLER l. e. S. 68 unten bezw. 69 oben). Nach diesem einzelnen dicken Schliffe ist die Form nicht sicher bestimmbar, vermutlich steht sie der Fus. alpina var. vossica nahe, jedenfalls aber gehört sie nicht zu Fus. Vernewili. — IM — 10. Fusulina Verneuili var. solida n. var. Taf. XX, Fig. 11—14. Eine in allen wesentlichen Zügen mit Fusulina Verneuili übereinstimmende Abart. Die gering- fügigeren Merkmale, welche die Unterscheidung der Varietät bedingen, sind folgende: die Aufrollung ist bei allen vorliegenden Stücken weiter, der Durchmesser der Gehäuse am Ende des vierten Umganges schwankte zwischen 1,72 und 1,93 mm. Die Streckung der Schale beginnt etwas früher als bei der typischen Fusulina Verneuili. Die äußeren Wandungen sind etwas stärker, in den letzten Umgängen etwa 0,1 mm dick. Die Faltung ist nicht ganz so dicht wie bei Fus. Verneuili s. str., und vor allem in den letzten Umgängen meist auf das untere Ende der Septen beschränkt. Im Zusammenhange hiermit sind die Septen — abgesehen von den ersten Windungen — im Medianschnitt im allgemeinen etwas kürzer als bei der Hauptform. Der Querschnitt gleicht in diesem Merkmale dem von Mörver |. c. Taf. IX, Fig. 2a abgebildeten Gehäuse. In der früher eintretenden Streckung der Anfangswindungen und der in manchen Schalenteilen auf den unteren Abschnitt der Septen beschränkten Faltung nähert sich diese Abart der Fus. Lutugini, von der sie sich in anderer Hinsicht noch weiter entfernt als die Hauptform. Vorkommen. Fus. Vernewli var. solida hat sich im den der Corastufe angehörenden Kalken vom Flusse Berdijasch (Zufluß des Juresan, Ural) gefunden. 11. Fusulina Lutugini n. sp. Taf. XVII, Fig. 2, 3, 7, 8, 12 —14. Fusulina Verneuili V. v. MÖLLER (zum Teil). Mem. Acad. St. Pötersbourg, 1878, VII. Ser., Bd. 25, No. 9, Taf. II, Fig. 2d (mit Ausschluß der übrigen Abbildungen). Beschreibung. Sehr große und außerordentlich schlanke Fusulinen von zylindrischer Ge- stalt. Diese langgestreckte Form tritt schon in den Jugendwindungen deutlich in die Erscheinung und stellt unsere Art dadurch in Gegensatz zu der großen Mehrzahl der Fusulinen. Die Oberfläche zeigt ziemlich tiefe, etwas geschlängelte Septalfurchen in ungleichen Ab- ständen voneinander. Die Größe der in Rede stehenden Gehäuse geht weit über diejenigen der meisten Fusulinen hinaus; die längsten Schalen waren 14 mm lang! und 3 mm hoch. Das Verhältnis der Länge zur Höhe betrug bei ausgewachsenen Individuen sehr oft 4,75: 1, wenigstens war dies bei den Exemplaren von Slatoustowskoje die Regel, etwas kürzer waren meist die Schalen von der Ai und bei denjenigen von der Ssarwa ging die Länge ausgewachsener Individuen zum Teil bis auf 3,5:1 zurück. Bei einer sehr langen Schale von Basrakowa aber war das Verhältnis der Länge zur Höhe sogar — 6,2:1. Schon im dritten Umgange ist gewöhnlich die Länge schon dreimal so groß wie die Höhe. Die Mundspalte ist in den Längsschliffen meist deutlich sichtbar und in den letzten Um- gängen recht breit. Die größte Zahl der Windungen, die beobachtet wurde, war — 7. Die Einrollung ist eng, der Durchmesser der Gehäuse betrug am Ende des vierten Umganges 1,2—1,35 mm. 1 Die etwas abweichenden Exemplare von Basrakowa sogar bis zu 14,4 mm lang. Palaeentographica. Bd. LV. — 178 — Die Anfangskammer ist nicht groß, das höchste Maß des Durchmessers war — 0,32 mm. Dieke der Wandung gering. In den ersten Windungen mit ca. 0,03 mm Dicke beginnend, erreicht die Wand im vierten Umgange durchschnittlich 0,05—0,07 mm Stärke, in den späteren Um- gängen nur noch wenig zunehmend. Bei einzelnen Schalen, namentlich von der Ssarwa und von Basra- kowa ist die Wandstärke aber auch in den letzten Umgängen außerordentlich gering, zuweilen selbst im siebten Umgange nur 0,045 mm. Die Porenkanäle sind eng. Die Septen sind ähnlich ausgebildet wie bei Fus. Vernewli. Die Zahl der Septen schwankte nicht unerheblich, im vierten Umgange zwischen 20 und 28. Die Fältelung wechselt im ihrem Charakter ebenfalls: während bei den Exemplaren von Slatoustowskoje meist eine recht regelmäßige Faltung be- obachtet wird, so daß im Längsschnitt die Umgänge mit ziemlich gleichmäßigen, teilweise recht flachen Bögen besetzt erscheinen, zeigen die Schalen von der Ai unregelmäßigere Faltung, und noch mehr ist dies bei den etwas kürzeren Formen von der Ssarwa der Fall, die mit ihren dichten, teils flachen, teils hochgestreckten schmalen Falten zu Fus. subtilis hinüberleiten. Vorkommen. Wie Fus. Verneuili hat sich auch Fus. Lutugini in dem mir vorliegenden Materiale nur im uralischen Gebiete nachweisen lassen, und zwar an folgenden Fundorten: Fluß Irgina, Kirchdorf Slatoustowskoje, Bolschije Kljutschi — Schwagerinenkalk (typische Form) Fluß Ai, bei der Mündung des Flusses Ziwilija — Schwagerinenkalk Berg Kyssy Tau an der Sim — Schwagerinenkalk Berg Ulu Tau an der Sim — Schwagerinenkalk Bergwerk Saranıinsk, Ural — Schwagerinenkalk Fluß Juresan, drei Werst unterhalb des Dorfes Basrakowa — Schwagerinenkalk Fluß Berdijasch, Zufluß des Juresan — Corahorizont Fluß Ssarwa, bei der Mündung des Aily-Kydryn — Corahorizont. Außerdem kommen in der artinskischen Stufe bei der Mündung der Schernowka in die Bereso- waja lange, dünne, enggewundene Fusulinen vor, die in den wesentlichsten Merkmalen mit us. Lutugini übereinstimmen, aber in der Faltung etwas abweichen. Die Erhaltung war nicht günstig genug, um eine sichere Bestimmung geben zu können. Bemerkungen. Fus. Lutugini ist die größte und schlankste unter den russischen Fusulinen, wie die oben angegebenen Zahlen beweisen. Sie geht darin auch nicht unbeträchtlich über das höchste von Mörrer angegebene Maß hinaus. Mit Fus. Vernewili ist unsere Form zweifellos nahe verwandt, in typischen Exemplaren aber durch die charakteristische Gestalt und die Ausbildung der Faltung leicht zu unterscheiden, vor allem auch dadurch, daß die Windungen schon m der Jugend die geschiiderte gestreckte Form besitzen. 12. Fusulina subtilis n. sp. Taf. XVII, Fig. 1-3. Eine nicht genügend bekannte Form, von welcher nur die wichtigsten Merkmale nach dem vor- liegenden Materiale angegeben werden können. Ziemlich schlanke Gehäuse von mittlerer Größe, das größte Exemplar 7,7 mm lang und 2,25 mm hoch. Verhältnis der Länge zur Höhe schon im zweiten Umgange etwa 2,4:1. — 179 — Mundspalte schmal, in den Längsschliffen zum Teil kaum erkennbar. Größte Zahl der Win- dungen — 6. Einrollung in den ersten Windungen eng, später, etwa vom vierten Umgang an, weiter. Durchmesser der Anfangskammer zwischen 0,17 und 0,25 schwankend. Dicke der äußeren Wandung sehr gering, auch in den letzten Umgängen nur bei wenigen Exemplaren etwas über 0,07 mm, meist weniger, die Differenz der Stärke in den einzelnen Umgängen nicht erheblich. Septen ziemlich lang, häufig aus zwei Lagen bestehend, in den äußeren Umgängen sehr dünn und unregelmäßig; zahlreich, im vierten Umgange schon etwa 32. Faltung außerordentlich unregel- mäßig: und dicht, zuweilen zwei Falten übereinander. Vorkommen In den Schwagerinenkalken vom Flusse Sula im Timangebirge, außerdem an- scheinend bei Batraki in demselben Horizonte, doch sind die Schalen des zuletzt genannten Vorkommens schon in den ersten Windungen etwas weiter gewunden und infolge der geringen Durchsichtigkeit nicht sicher bestimmbar. Bemerkungen. Zus. subtilis ist besonders durch die dünnen Wände, die Differenz in der Auf- rollung der späteren Windungen gegenüber den ersten, und vor allem die sehr unregelmäßige, dichte Faltung gekennzeichnet. Die Art schließt sich aber andrerseits doch ziemlich eng an Aus. Vernewli und Fus. Lutugini an, und namentlich die Formen der Fus. Lutugini von der Ssarwa kommen ihr nahe. V. Gruppe der Fusulina simplex n. sp. [Spindelförmige Fusulinen mit oft sehr dünnen Septen und Wandungen von meist erheblicher Stärke." Bezeichnend für die Gruppe ist vor allem die Fältelung der Septen, die namentlich in der Umgebung der Mundspalte gänzlich fehlt. Die geologisch jüngeren Formen sind enger eingerollt. Offenbar steht diese Gruppe den ersten von Endothyra abgeleiteten Formen noch recht nahe. Die Ähn- lichkeit mit Fusulinellen ist auffallend. Von russischen Fusulinen gehören zu dieser Gruppe: Fusulina simplex n. Sp. Fusulina prisca (Eurene.) V. v. MÖLLER Fusulina prisca var. artiensis n. var. Fusulina prisca var. parvula n. var. Fusulina montipara (EHREneg.) V. v. MÖLLER ? Fusulina obsoleta n. sp.] 13. Fusulina simplex n. sp. Taf. XVII, Fig. 4—6, 12. Beschreibung. Die Form des Gehäuses ist häufig unregelmäßig, gedrungen, in der Mitte kräftig gewölbt, nach den Seiten meist stark verschmälert, seltener mehr zylindrisch, bei den kurzen jugendlichen Schalen rasch, bei älteren Schalen allmählich abfallend. ı [Nur Fus. obsoleta bildet hierin eine Ausnahme. Über ihre Zugehörigkeit zu dieser Gruppe vgl. S. 188.] — 180 ° — Oberfläche bei gut erhaltenen Exemplaren mit sehr kräftigen, etwas geschlängelten Septalfurchen. Die Größe der Gehäuse ist keine erhebliche, das größte Exemplar, welches beobachtet werden konnte, war 6,2 mm lang und 2,2 mm hoch, die durchschnittliche Größe beträgt etwa 5 mm in der Länge und 2 mm in der Höhe. Die Länge ist im Verhältnis zur Höhe in den ersten Umgängen ge- ringer als 2:1, bei Schalen von mittlerer Größe ist das Verhältnis durchschnittlich etwa 25:1 und auch bei den älteren, gestreckteren Gehäusen scheint das Verhältnis von 3:1 kaum überschritten zu werden. Die Mundspalte ist namentlich in den letzten Umgängen sehr breit; sie wird bei beschädigten Exemplaren häufig deutlich sichtbar (Taf. XVII, Fig. 4). Auch in den Längsschnitten macht sie sich recht bemerkbar, obwohl ihre Lage eine ziemlich unregelmäßige ist. Die Einrollung ist verhältnismäßig weit, 4 Umgänge nehmen meist einen Raum von 1,3 bis 1,9 mm Durchmesser ein. ! Die größte Zahl der Windungen betrug 6. Recht groß war die Anfangskammer bei etlichen Exemplaren, ihr Durchmesser erreichte in einem Falle 0,57 mm, im Durchschnitt dürfte er allerdings nur etwa 0,2 mm betragen. Die Dieke der Wandungen ist nicht unerheblich, sie steigt von ca. 0,025 mm in den An- fangswindungen in manchen Fällen bis auf 0,075 im vierten Umgange. Die Poren im den Kammer- wandungen sind bei den Formen des Moskauer Gebietes grob, bei denjenigen aus dem Donetzbecken etwas feiner. Die Zahl der Septen beträgt im. vierten Umgang 19—23. Sie sind in der Schalenmitte meist kurz und dünn, in den späteren Umgängen jedenfalls wesentlich dünner als die Kammerwandungen, doch können sie teilweise verhältnismäßig dick erscheinen, weil die Wandung der nächsten Kammer sich häufig recht tief an’ das vorhergehende Septum anlegt, manchmal so tief, daß das Septum aus zwei Lamellen gebildet wird. Die Fältelung der Septen ist in den mittleren Teilen der Schale, rechts und links von der breiten Mundspalte, gering, an den zugespitzten Seiten entsteht dagegen ein recht dichtes und unregelmäßiges Netzwerk. Vorkommen. K#us. simpler ist mir aus dem mittleren Rußland nur von Mjatschkowo bekannt geworden, doch muß ich bemerken, daß die mir vorliegenden Fusulinenkalke von anderen Fundorten im Gouvernement Moskau” (Woskressenskoje, Ratowka, Dewiatowo, Pesky) zur Untersuchung wenig geeignet waren und ferner, daß mir Material aus dem Oka-Kljasma-Gebiete nicht zur Verfügung stand. Jedenfalls ist die in Rede stehende Art nicht auf das untere Obercarbon beschränkt, sie hat sich viel- mehr im Donetzbecken sowohl in den Coraschichten wie in den Schwagerinenschichten nachweisen lassen, und zwar bisher an vier verschiedenen Fundorten, zweimal in C} und zweimal in G}. Leider ist gerade hier die dem Materiale beigegebene Liste der Fundorte lückenhaft, da in drei Fällen nur die Stufe, aber nicht der Fundort angegeben ist. Ich kann daher nur feststellen, daß die Art in den Coraschichten beim Dorfe Resanzewa vorkommt. Bemerkungen. In seiner »Oryctographie d. g. d. Moscou« bildet Fischer v. WALDHEIM neben ! Etwas abweichend war nur der auf Taf. XVIII, Fig. 5 abgebildete Querschnitt, der sich durch eine sehr kleine An- fangskammer und enge Aufrollung (Durchmesser im vierten Umgang — 1,2 mm) auszeichnet. ? [Die Aufschriften der Mikrophotographien zeigen SCHELLWIEN’s anfängliche Absicht, diese Form Fus. mosquensis zu nennen.) — ll — der Fusulina ceylindrica eine zweite Form von Mjatschkowo unter dem Namen Fus. depressa ab,! die von V. v. MöLLer? unter den Synonymen von Fus. cylindrica aufgeführt wird. Ich halte es für nicht aus- geschlossen, daß unsere Fus. simplex mit dieser Fischer’schen Art ident ist, die äußere Form, die weitere Aufrollung und das Verhältnis der Maße der Septen zu den Kammerwandungen sprechen dafür, während das Fehlen der sonst meist recht deutlichen Mundspalte in Fig. 7 allenfalls dagegen angeführt werden könnte. Es ist indessen völlig unmöglich, nach so mangelhaften Abbildungen eine Entscheidung dar- über zu treffen, ob Fischer wirklich die hier als Mus. simplex beschriebene Form vorgelegen hat, und so mußte ein neuer Name für dieselbe gewählt werden.’ Die Unterschiede unserer Form von Fus. cylindrica sind recht erhebliche, und es bedarf nach dieser Richtung kaum einer Begründung für die Unterscheidung: die äußere Form, kräftigere Längs- furchen, größere Mundspalte, dieckere Wandungen und verhältnismäßig dünnere Septen, die Art der Fältelung und die weitere Aufrollung trennen beide Arten weit voneinander. Dagegen bestehen nach einer andern Richtung anscheinend nahe Beziehungen: zu Fus. montipara (Enrsc.) Mörz. Die von Möruer abgebildeten Exemplare von Fus. montipara,* mit denen der Vergleich durchgeführt werden muß, stammen aus den Omphalotrochus-Schichten von Welikowo. Sie unterscheiden sich von Fus. simplex durch die kurze, sehr hohe Form, die Begrenzung der Mundspalte, die engere Aufrollung der ersten vier Windungen im Verhältnis zu den später gebildeten und vor allem die dün- neren Kammerwandungen.° Ich zweifle aber nicht daran, daß Fus. montipara der Fus. simplex nahe ver- wandt ist. Übrigens wird Fus. montipara verschiedentlich auch aus der Stufe des Spir. mosquensis der Moskauer Gegend angeführt, nur nicht von Mjatschkowo selbst. So soll sie nach MöLter® im Kreise Podolsk vorkommen, nach Nıkırmın in Pakhra, Grigorowo, Woskressensk und Pesski. Es ist wohl wahr- scheinlicher, daß es sich hier um Zus. simplex handelt, die äußerlich in den kürzeren Gehäusen von Fus. montipara kaum zu unterscheiden sein dürften. Nicht minder eng als zu Aus. montipara sind die Beziehungen unserer Art zu Fus. prisca (Enksc.) Mörr., die aber, wenn auch nicht durchweg, so doch im allgemeinen eine schlankere Form, schmalere Mundspalte, abweichende Stellung der Septen und meist auch dichtere Fältelung sowie etwas größere Dimensionen besitzt, vor allem aber durch eine regelmäßigere Gestalt ausgezeichnet ist. Da Fus. prisca und Fus. montipara bisher im unteren Obercarbon noch nicht nachgewiesen sind, so darf die in den Schichten des Spir. mosquensis schon recht stark vertretene Fus. simplex als die geologisch ältere Form gelten. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß diese verhältnismäßig recht einfach ı].c. Taf. XIII, Fig. 6—11, Beschreibung s. S. 127. 2017095491: 3 Nur ein Vergleich mit den Originalen Fıscher’s könnte hier Aufschluß geben. Sollte sich eine Übereinstimmung ergeben, so würde der Bezeichnung von FıscHEr das Recht der Priorität zustehen. Der Übersichtlichkeit ist aber mit dem Aus- graben alter Namen wenig gedient; wenn es der Vergleichung der Originale bedarf und die Abbildungen und die Beschreibung so ungenügend sind, daß sie die Feststellung einer Form nicht erlauben, sollte man auch die alten Bezeichnungen ruhen lassen- * In photographischer Wiedergabe der Schliffe hier: Taf. XIX, Fig. 9, 10. 5 Bei einigen Schalen aus dem Donetzbecken waıen die Wandungen allerdings verhältnismäßig dünn [Möglicherweise liegt die Ursache hierfür in geringerem Salzgehalt. Mehr oder weniger zeigen sämtliche Formen dieses Gebietes sehr dünne Schalen. Vgl. Fus. obsoleta !] 6]. e. Nachtrag, 8. 87. ? M&m. Com. Geo]. St. P&tersbourg Bd, V, No. 5, 1890: Fossilliste im russischen Text. S. 80. — 192 0 — gebaute Form als Stammform der Fus. prisca und der sich ihr anschließenden noch jüngeren Varietät artiensis wie auch der sich in anderer Richtung entwickelnden Fus. montipara zu betrachten ist; da zweifellos Übergangsformen vorhanden sind, kann es fraglich erscheinen, ob es nicht richtiger wäre, hier nur von Varietäten zu sprechen. Die große Mehrzahl der zu Fus. simplex gehörigen Formen trägt aber ein recht bezeichnendes Gepräge und kann leicht von den andern genannten Arten unterschieden werden. Es ist daher doch wohl zweckmäßiger, sie unter dem hier vorgeschlagenen Artnamen zu trennen. 14. Fusulina prisca (EurengBere) V. v. Mört. Taf. XVII, Fig. 7—11, 13, 14, 16, 17. Fusulina prisca (EHRENBERG) V. v. MÖLLER. Mem. Acad. St. P&tersbourg, Ser. VII, Bd. XXV, No. 9, 1878, S. 56, Taf. II], Fig. 1 und Tuf. VI, Fig. 2. Nach MörtEr auch: Alveolina prisca EHRENBERG. Berichte d K. Akad. Wiss. Berlin, 1842, S. 274 und Mikrogeologie 1854, Taf. XXX VII, X, D, Fig. 7—9. Beschreibung. Die Form des Gehäuses ist meist recht regelmäßig, vom gewölbten Mittelteil allmählich nach den Seiten abfallend, bei älteren Schalen ziemlich schlank, bei jüngeren zuweilen mehr gedrungen. Die Furchen der Oberfläche treten infolge der ungünstigen Erhaltung meist nicht deutlich heraus. Den Größenverhältnissen nach nimmt us. prisca eine mittlere Stellung ein, das größte Exemplar, das Möruer beobachtete, war 8 mm lang und 2,25 mm hoch und stimmte darin im wesent- lichen mit den längsten Formen des vorliegenden Materials überein (8 mm : 2,20 m). Im Durchschnitt betrug die Länge der Schalen etwa 6 mm bei einer Höhe von 2 mm. Das Verhältnis der Höhe zur Länge beträgt im Anfang, im zweiten Umgange ca. 1:2, schon im dritten Umgange sind die Gehäuse aber meist etwas schlanker; und bei ausgewachsenen Individuen kann sich das Verhältnis bis zu 1: 3,75 steigern; der Durchschnitt dürfte etwa — 1:3 sein, doch kommen nicht gerade selten auch ausgewachsene Exemplare vor, bei denen das Verhältnis — 1:2,6 ist. Die Mundspalte weist eine mäßige Breite auf; sie hat keine besonders regelmäßige Lage. Die Einrollung ist bei den meisten Exemplaren eine ziemlich enge, so daß 4 Umgänge in der Regel einen Raum von 1,1- 1,4 mm Durchmesser einnehmen. Doch kommen auch weiter gewun- dene Exemplare vor, wie z. B. der von MöLtEr abgebildete Querschnitt zeigt.! Die Zahl der Umgänge steigt — im Gegensatz zu Möuver’s Angabe — recht häufig bis auf 6. Die Anfangskammer war bei den zahlreichen Exemplaren, die untersucht werden konnten, überall recht klein und von regelmäßig kugeliger Form, im Durchschnitt hatte sie etwa 0,2 mm Durch- messer, nur bei dem weit gewundenen (Juerschnitt von MÖLLER und dem ebenfalls schon erwähnten Längsschnitt Taf. VI, Fig. 10 war die Kammer wesentlich größer und unregelmäßig gestaltet.” Die Dicke der Wandungen wird in den späteren Umgängen recht groß, sie beträgt anfangs etwa 0,03 mm, kann aber im fünften und sechsten Umgange bis auf 0,1 mm steigen. Die Poren der Wandungen sind grob. a Vgl. die photographische Wiedergabe des Originals hier auf Taf. XVIII, Fig. 8, ebenso den außen auch sehr weit gewundenen Längsschnitt Taf. XVIII, Fig. 10. j ® [Der Dimorphismus der Fusulinen soll an anderer Stelle besprochen werden.] — 13 — Die Zahl der Septen im vierten Umgange schwankte zwischen 20 —28, die größte Anzahl, die beobachtet wurde, war 32 im sechsten Umgange. Die Septen sind stets dünner als die äußere Kammer- wandung, in den letzten Umgängen im Verhältnis zu den dicken Außenwandungen sogar sehr dünn. Das trifft aber nur für die eigentliche Septalwand zu, da die sehr häufig auftretenden Verdickungen des Septums durch spätere Anlagerung von Kalkmasse das Bild wesentlich verändern und dem Septum eine nach unten keulenartig verbreiterte Gestalt geben, die für unsere Art vielfach recht bezeichnend ist. Es wird dadurch auch gerade hier häufig der Anschein erweckt, daß die Septen in die äußeren Wan- dungen eingekeilt wären. Die Septen sind auch im Medianschnitt ziemlich lang und reichen mindestens bis in die Mitte der Umgänge, meist aber weiter herab. Sie sind fast nie rechtwinklig zur Außenwand gestellt, sondern in der Regel in der Richtung der Aufrollung nach vorn gebogen, doch wenden sich einzelne Septen auch nach hinten, und nicht selten beobachtet man, daß zwei benachbarte Septen mit ihren unteren Enden gegeneinander geneigt sind.! Die Fältelung der Septen weist bei den einzelnen Exemplaren erhebliche Unterschiede auf, ist aber immer unregelmäßig. Der von Möuter abgebildete Längsschnitt entspricht nicht der Mehrzahl der Vorkommen, er zeigt eine ganz besonders enge Fältelung, während der in Fig. 10 der Taf. XVII abgebildete Längsschnitt im Gegensatz dazu eine sehr geringe Faltung, wenigstens in den mittleren Schalenteilen, aufweist. Einige andere Längsschnitte vermitteln zwischen diesen beiden Extremen der Ausbildung. Vorkommen. Fus. prisca lag mir von denselben Hauptfundorten vor, welche Mörner anführt: Schiguliberge und Tzarew Kurgan, massenhaft namentlich von letzterem Fundorte. Ein Längsschnitt von Buchtina im Gouvernement Wladimir” wich ein wenig ab und näherte sich mehr Fus. simplex, während der Querschnitt den unserer Art eigenen Septalbau zeigte. Auch in den Coraschichten von Gshel kommt neben der anscheinend vorherrschenden Fus. alpina var. rossica vereinzelt die in Rede stehende Art vor. Die typische us. prisca ist bisher nur im mittleren und oberen Obercarbon Rußlands ge- funden (C;—C}), Mörzer’s Angaben über das Vorkommen in Kalifornien und Missouri sind irrtümlich, wenn auch nicht geleugnet werden kann, daß solche Formen von Zus. prisca, wie sie der Längsschnitt Taf. VI, Fig. 10 zeigt, äußerlich manchen amerikanischen Fusulinen recht ähnlich erscheinen können.* Bemerkungen. Eurengerg’s Abbildungen der Alveolina prisca erlauben kein Urteil darüber, ob die Form, für welche der Artname gegeben wurde, mit der am Tzarew Kurgan verbreiteten Fus. prisca MöLLer wirklich ident ist, und es kann daher lediglich Mörrer’s gute Darstellung als maßgebend für die Auffassung der Art dienen. Fus. prisca schließt sich eng an die zuerst im unteren Obercarbon auf- tretende Aus. simple an, wie schon bemerkt wurde. Wenn auch die unterscheidenden Kennzeichen, die im Anschluß an die Beschreibung der Fus. simplex erwähnt wurden, bei Fus. prisca keineswegs stets vereinigt vorkommen, die Form sich vielmehr bald in dem einen, bald in dem andern Merkmale mehr ! [Die Entstehung der (nur scheinbaren!) „Verdickung“ und der V- oder Y-förmigen Neigung der Septen gegenein- ander ist lediglich eine Folge der relativ starken und unregelmäßigen Fältelung, sowie nicht die Mundspaltenregion treffender Sagittalschnitte. Diese Merkmale eharakterisieren daher zumeist mehr die Schlifflage, als die Spezies!] 2 Bei MÖLLER im Nachtrage, 1. ec. S.4 als Fundpunkt der Fus. prisca bezeichnet. ®].e. 8.59 und Nachtrag S. 4. * [Die in engen Beziehungen zur ostalpinen Fus. regularis stehende, in Nordamerika weitverbreitete Gruppe der Fus, secalis Say dürfte zu dieser Verwechselung Anlaß gegeben haben !] — 1: — der Zus. sumplex nähert, so trägt sie doch fast durchweg ein recht charakteristisches Gepräge, und namentlich die Art der Septalbildung läßt sie von Fus. simple und meist auch von ihrer jüngeren Ab- art, der Varietät artiensis, unterscheiden. 15. Fusulina prisca var. artiensis n. var. Taf. XIX, Fig. 1—4. Form des Gehäuses und Oberfläche wie bei der obercarbonischen Form. Auch die Größen- verhältnisse sind die gleichen, wobei allerdings zu bemerken, daß das größte Exemplar über die bei der Hauptform beobachteten Maße hinausging, es hatte eine Länge von 9,5 mm und eine Höhe von 2,6 mnı. Schlanke Gehäuse sind aber im ganzen wohl etwas seltener als bei Fus. prisca s. str. Die Weite der Einrollung bewegt sich in ähnlich weiten Grenzen wie bei der Form vom Tzarew Kurgan, bei dem am engsten gewundenen Querschnitt nahmen 4 Umgänge einen Raum von 1,13 mm Durchmesser ein, bei dem, welcher die weiteste Aufrollung zeigte, dagegen 1,95 mm. Auch der Durchmesser der Anfangskammer unterlag nicht unerheblichen Schwankungen. Die Dicke der Außen- wandung kann noch ein wenig über das höchste bei Aus. prisca festgestellte Maß von 0,1 mm hinausgehen. Die geringe Dicke der Septen und die verschiedene Stärke der Fültelung zeigt im wesentlichen dieselben Verhältnisse wie bei Fus. prisca s. str., dagegen ist die Zahl der Septen häufig geringer, sie beträgt im vierten Umgange zuweilen nur 15, kann aber allerdings bis auf 26 steigen. Abweichend von der eigentlichen Zus. prisca sind die Septen meist recht kurz und zeigen nicht die für Fus. prisca bezeichnende Biegung sowie die Verdiekungen. Der Querschnitt kann bei extremer Ausbildung dann so weit von Aus. prisca s. str. abweichen, wie es Fig. 2 und 4 der Taf. XIX erkennen läßt. Vorkommen. Fus. prisca var. artiensis hat sich bisher nur im artinskischen Horizonte des ura- lischen Gebietes naehweisen lassen. In Massen kommen die aus dem Gestein herausgewitterten vor- trefflich erhaltenen Gehäuse am Flusse Sim vor.! 16. Fusulina prisca var. parvula n. var. Taf. XIX, Fig. 14, 15. Kleine Fusulinen, welche sich in ihrem Bau der us. prisca anschließen, aber durch geringe Dimensionen und noch engere Einrollung, als sie bei den Vorkommen der typischen Fus. prisca beob- achtet worden ist. Am Ende des vierten Umganges betrug die Dicke des Gehäuses bei den vorliegenden Fxemplaren nur 0,09—0,1 mn. Die größten Schalen waren 1,65 mm hoch und #5 mm lang, die höchste Zahl der Umgänge betrug 6. Vorkommen. Diese kleine Abart der Aus. prisca hat sich im mittleren und oberen Obercarbon des Timangebirges gefunden, und zwar an folgenden Fundorten: Fluß Belaja, Timan — Omphalotrochusschichten Fluß Wolonga, Timan — Coraschichten Fluß Sula, Timan — Schwagerinenkalk Fluß Indiga, Timan — Schwagerinenkalk. 1 Gesteinsstücke, aus denen die Fusulinen schwer zu isoliren waren, befanden sich unter dem von Herrn TSCHERNYSCHREW mir gütigst übermittelten Materiale. Die Etikette lautete: Fl. Sim, zwischen Eralka und Kalosleika. Die herausgewitterten Exemplare verdanke ich Herrn Prof. Koken, der sie bei Simsk sammelte. — 15 — 17. Fusulina montipara (Enkse.) V. v. MÖLLER. Taf. XIX, Fig. S—10. Fusulina montipara V. v. MörL. Me&m. Acad. St. Petersbourg, 1878, Ser. VII, Bd. 25, No. 9, 8.61, Taf. III, Fig. 2 und Taf. VIII, Fig. 2. Nach MÖLLER auch: Alveolina montipara EHRENBERG. Mikrogeologie 1854, Taf. 37, C, Fig. 5. Zu Mörnes’s Beschreibung wäre nur folgendes zu bemerken: diejenigen Teile der Beschreibung, welche sich auf die amerikanischen Formen beziehen, sind zu streichen." Ebenso die Angabe, daß die Schale anscheinend nur infolge des Überganges der spiralen Einrollung in die zyklische geschlossen wird. Die Septen sind im allgemeinen dünner als die äußeren Wandungen, sie erscheinen aber häufig sehr massig und zum Teil sogar dieker als die äußere Kammerwand. Der Grund dieser verschiedenen Erscheinung liegt darin, daß die Septen teilweise als einfache Lamellen ausgebildet sind, während bei andern die nächste Kammer so tief ansetzt, dab das Septum aus zwei Blättern besteht. Die Trennungs- linie ist fast immer deutlich, ja es scheint, daß die unteren Enden der beiden Blätter sogar etwas aus- einander gehen können. Die massige Erscheinung der Septen wird übrigens auch durch späteren An- satz von Kalkmasse bedingt. Bezeichnend für die in Rede stehende Art scheint das Verhältnis der Anfangswindungen zu den späteren Umgängen zu sein, indem die ersteren, etwa bis zum vierten Umgange, sehr eng gewunden sind, so daß sie auch bei den großen Exemplaren, die Mörter abbildet, nur einen Raum von 1,05 bis 1, mm Durchmesser einnehmen, während das Gehäuse in den beiden letzten Umgängen erheblich an Höhe gewinnt. Das gleiche Verhältnis beobachtet man auch an den sehr kleinen Schalen vom Tzarew Kurgan. Obwohl hier die ersten vier Windungen nur einen Raum von 0,75 -0,90 mm in Anspruch nehmen, zweifle ich bei der sonst ganz übereinstimmenden Bauart nicht daran, daß sie mit der MöLLER- schen Art vereinigt werden müssen. Vorkommen. Nach den Fossillisten und einzelnen von Abbildungen nicht begleiteten Beschrei- bungen soll Fus. montipara in den verschiedensten Stufen des russischen Obercarbon vorkommen, allein diese Angaben besagen wenig mehr, als daß sich in den betreffenden Schichten kurze, dicke Fusulinen von geringer Größe gefunden haben; soweit das vorliegende Material eine Prüfung erlaubte, handelte es sich durchweg um andere Arten. So ist z. B. die von Krorow angeführte Fus. montipara vom Dorfe Pissapaja an der Wischera eine völlig abweichende Fusuline, die hier als Fus. Krotowi abgebildet ist. Fus. montipara scheint eine keineswegs häufige Form zu sein, außer dem Vorkommen in den Omphalo- trochusschichten von Welikowo im Gouvernement Wladimir, aus denen die von Mörter abgebildeten Exemplare stammen, habe ich die Form nur in den Kalken mit Fus. prisca vom Tzarew Kurgan fest- stellen können. Im unteren Obercarbon ist Fus. montipara bisher nicht nachgewiesen.” 1 Die auf diese Formen gegründeten Merkmale der Art sind in der Beschreibung besonders gekennzeichnet, da MÖLLER im Zweifel war, ob die amerikanischen Fusulinen mit F. montipara zu identifizieren wären. Im Nachtrage (l. c. S. 4) hat er sich dann gegen eine Vereinigung der Formen entschieden. 2 Abgesehen von den Angaben in verschiedenen Fossillisten führt auch MÖLLER Fus. montipara aus dem Podolsker Kreise an. Daß es sich hier vermutlich um eine Verwechslung mit Aus. simplex handelt, ist schon bei der Beschreibung dieser Form betont worden. 24 Palaeontographica. Bd. LV. — li — Bemerkungen. Ob der Abbildung der Alveolina montipara bei Enrengere wirklich die von Mörzer mit dem Enrenger@’schen Artnamen bezeichnete Form zur Unterlage gedient hat, läßt sich nach den Zeichnungen in der »Mikrogeologie« nicht entscheiden, und so muß auch hier Mörver’s Dar- stellung für die Bestimmung der Artcharaktere zu Grunde gelegt werden. Möuter hat aber, wie die Synonymenliste und das Fundortsverzeichnis zeigen, auch abweichende Formen mit Aus. montipara vereinigt. Die wichtigsten Merkmale unserer Art bestehen in der geschilderten Art der Aufrollung, dem starken Hervortreten der Mundspalte, besonders aber in der geringen Faltung der Septen, eine Figen- tümlichkeit, welche die Mehrzahl der amerikanischen Fusulmen charakterisiert und Girry zur Unter- scheidung einer eigenen Gattung „Triticites“ veranlaßt hat. Es ist die Frage, ob wir es hier mit einem ursprünglichen Merkmal oder mit einer Rückbildung zu tun haben. Bei den Bemerkungen zu Fus. simplex ist der Vermutung Raum gegeben, daß sich Fus. montipara aus Fus. simplex entwickelt hätte. In engen Beziehungen stehen diese beiden verhältnismäßig primitiven Formen zweifellos, ihr einfacher Bau läßt vermuten, daß sie den ältesten Fusulinen sehr nahestehen, und wenn Fus. simplex oben als die ursprüng- liehere Form betrachtet wurde, so geschah es hauptsächlich deswegen, weil sie anscheinend früher auf- tritt. Es ist aber zu bedenken, daß aus dem unteren Obercarbon nur von wenigen Stellen Material vorliest und ferner, daß Fus. montipara sich durch noch geringere Faltung auszeichnet als die einfachsten Abarten von Fus. simpler. Hierin steht Fus. montipara, ebenso wie durch ihre Gestalt den sich etwas früher von Endothyra abzweigenden Fusulinellen außerordentlich nahe, ja es gibt sowohl bei Mjatschkowo wie in verschiedenen Stufen des Donetzbeckens und am Tzarew Kurgan Fusulinellen, die von den kleinen Formen der Fus. montipara nur durch das Fehlen der Poren unterschieden werden können. ! 18. Fusulina obsoleta n. sp. Taf. XIX, Fig. 5—7. Beschreibung. Kleine schlanke Gehäuse, in der Jugend eiförmig oder spindelförmig, im Alter mehr zylindrisch und dann fast stets mit einer Krümmung der Enden. Furchen auf der Oberfläche meist wohl erkennbar, aber nicht tief eingesenkt. Größe der Gehäuse stets gering, anscheinend nicht über 5,5 mm in der Länge und 1,5 mm in der Höhe hinausgehend, nicht selten sind aber Gehäuse mit fünf Umgängen nur 3,3 mm lang und 1,1 mm hoch. In den äußeren Umgängen ist das Verhältnis der Höhe zur Länge meist 1:3 bis 1: 3,5, doch kommen auch noch etwas schlankere Schalen. vor. Die Mundspalte macht sich in den Länssschliffen deutlich bemerkbar, sie hat eine recht regel- mäßige Lage und kann in den letzten Umgängen eine Breite von 0,6—0,7 mm erreichen. Die Einrollung ist eine sehr enge, schwankt aber bei den einzelnen Individuen nicht un- erheblich, so daß der Durchmesser der Schale im vierten Umgange bei manchen Gehäusen bis auf 1,1 mm hinaufsing, während er bei andern nur 0,68 mm betrug. Die höchste Zahl der Windungen, die zur Beobachtung kam, war 6. Die Anfangskammer ist immer sehr klem, in keinem Falle betrug der Durchmesser mehr als 0,17 mm, meist aber weniger als 0,1 mm. ı [Abgesehen von der dichten einfachen Wandstruktur der Fusulinellen ist vor allem auch deren Gestalt charakteristisch. Wie an anderer Stelle ausgeführt werden soll, ist die Achsenlänge der Fusulinellen stets kürzer als die mediane Höhe.] Die Außenwände sind von sehr geringer Dicke und darin auch in den späteren Umgängen nur wenig von den Anfangswindungen abweichend. Die Dieke der Wand schwankte hier meist zwischen 0,03 und 0,04 mm. Die Poren sind außerordentlich fein, so daß sie nur bei günstiger Erhaltung beobachtet werden können. Die Septen sind sehr dünn, bleiben aber in ihrer Breite nicht erheblich hinter den Außen- wänden zurück, sie bestehen zuweilen aus zweı Lamellen und sind nicht selten durch Ansatz von Kalk- masse verstärkt. Die Zahl ist nicht groß, im vierten Umgange wurden 15—19 festgestellt. Die Fältelung der Septen ist so schwach wie bei keiner anderen russischen Fusuline; ab- gesehen von den beiden Vorbiegungen, welche die Mundspalte begrenzen, ist das Septum fast in seiner ganzen Breite ungefaltet. Nur hier und da tritt eine vereinzelte leichte Biegung auf und erst an den eingedrehten Enden des Gehäuses zeigt sich eine unregelmäßige Faltung. Vorkommen. Fusulina obsoleta hat sich bisher nur im Donetzbecken nachweisen lassen, hier aber allerdings sehr häufig und in den verschiedensten Sufen des mittleren und oberen Obercarbon, und zwar an folgenden Fundorten: Lissitschansk — Omphalotrochushorizont Grube Goluhowskaja — Omphalotrochusschichten Grube Zolotoje — Omphalotrochusschichten Fluß Kleban-Byk — Coraschichten (in zwei Proben) Dorf Melowaja — Coraschichten Dorf Kamyschewacha — Üoraschichten (in zwei Proben) Fluß Belmkaja — Coraschichten Tschutowka — Coraschichten Dorf Jekaterınowka — Schwagerinenschichten. Außerdem kam die Form noch in drei weiteren Proben aus dem Donetzbecken vor, bei denen ein Fundort nicht angegeben war, sondern nur die Stufe. In zwei Fällen handelte es sich um ein Vor- kommen in den Coraschichten, im dritten um ein solches im Schwagerinenhorizont. Bemerkungen. Die Erscheinung der Fus. obsoleta ist eine so eigenartige, daß es überflüssig ist, die Unterschiede von andern russischen Arten aufzuführen." Bezeichnend für die Art ist vor allem, daß die Faltung der Septen so gut wie ganz fehlt. Zus. obsoleta ist in dieser Hinsicht noch extremer aus- gebildet als Fus. montipara und gleicht darin nur den Fusulinellen, eine Ähnlichkeit, die um so bedenk- licher ist, als in den gleichen Schichten Fusulinellen vorkommen, die äußerlich von unserer Fusuline überhaupt nicht zu unterscheiden smd und auch in den Längs- und Querschnitten in der Hauptsache nur durch die Poren der Wandungen abweichen. Die Unterscheidung wurde auch dadurch erschwert, daß die Poren der Fus. obsoleta außerordentlich fein sind, so daß sie vielfach nur bei stärkerer Ver- größerung erkannt werden konnten. Daß sie aber vorhanden sind, ist zweifellos. Wir haben also auch hier nur einen der zahlreichen Fälle paralleler Entwicklung von Fusulina und Fusulinella, eine Erschei- nung, welche die Trennung der Formen recht schwierig gestalten kann. ! Über die amerikanischen Formen siehe [in einem der folgenden Absehnitte]. SE An welche Gruppe der Fusulinen wir Pus. obsoletu anschließen sollen, ist zweifelhaft. Die ge- ringe Faltung der Septen weist auf eine Verwandtschaft mit Fus. montipara hin, dem steht aber ent- gegen, daß die Poren bei der letzteren grob sind, während Fus. obsoleta, wie oben bemerkt, durch den Besitz sehr feiner Poren ausgezeichnet ist und darin mit der Gruppe Fusulina eylindrica, insbesondere mit der Fus. minima übereinstimmt.! Die Stellung der Zus. obsolela ist mithin nach dieser Richtung, nicht genügend geklärt. VI. Gruppe der Fusulina vulgaris n. sp. [Die zu dieser Gruppe gehörigen Formen des russisch-arktischen Gebietes” sind spindelförmige, in der Mitte oft sehr stark geblähte Fusulinen mit kleiner und wenig deutlicher Mundspalte. Die Septen sind merklich schwächer als die meist recht starken Wandungen. Die Fältelung der Septen ist daher sehr dicht und selbst in der Nähe der Mundspalte unregelmäßig. Meist ist die ganze Höhe der Septen gefaltet. Die Einrollung ist fast stets eng, doch findet sich in den späteren Windungen teilweise eine stärkere Zunahme der Umgangshöhe. Zu dieser Gruppe sind zu rechnen: Fusulina Moelleri ScHELLW. Ss. str. Fusulina Moelleri SCHELLW. var. aequalis ScH. Fusulina Moelleri SCHELLW. var. implicata Sch. Fusulina Krotowi SCHELLW. lusulma Anderssoni SCHRLLW.| 19. Fusulina Moelleri n. sp. s. str. Taf. XIX, Fig. 11—13. Beschreibung. Große, in der Mitte stark geblähte, nach den Seiten zugespitzte Fusulinen. Oberfläche glatt; die ziemlich unregelmäßig gebogenen Septalfurchen meist nur mit der Lupe erkennbar. Größenverhältnisse erheblich, die längsten Exemplare 11,5 mm lang und 4,7 mm hoch, doch kommen neben solchen in der Mitte sehr stark aufgetriebenen Schalen andere vor, welche bei 10 mm Länge nur ca. 3,3 mm hoch sind. Das Verhältnis der Länge zur Höhe schwankt demnach bei ausgewachsenen Individuen etwa zwischen 2,4:1 und 3,0:1. Bemerkenswert ist, daß die Jugend- windungen nicht wesentlich gedrungener gebaut sind, das Verhältnis der Länge zur Höhe bleibt viel- mehr schon vom zweiten Umgange an ein ziemlich gleichmäßiges. ı [Einen weiteren, recht erheblichen Unterschied gegen Fus. montipara bildet das Verhältnis der Stärke der Wandungen zu der der Septen: Fus. obsoleta hat sehr schwache Außenwände, die nur unmerklich stärker sind als die Septen, während bei Fus. montipara die Wandstärke größer ist und jedenfalls die einfachen Septallamellen übertrifft. Auch der Umstand, daß die Fältelung gerade nur die Mundspalte markiert, könnte gegen die Zugehörigkeit der Fus. obsoleta zur Gruppe der Hus. simplex sprechen, da bei dieser die Mundspaltengegend meist völlig faltenfrei zu sein pflegt.] 2 [Da die Species dieses Gebietes etwas von dem Charakter der typischen Fus. vulgaris Indiens abweichen, halte ich es für zweckmäßig, an dieser Stelle eine Gruppendiagnose zu geben, die die Besonderheiten der russischen Formen hervorhebt.] Die Mundspalte hat eine unregelmäßige Lage, sie ist schmal und niedrig und häufig in den Längsschnitten kaum angedeutet, ja es scheint, daß sie im Alter ganz verschwinden kann.' Die Spirale ist anfangs — bis zum dritten oder vierten Umgange einschließlich — sehr eng gewunden, dann wird die Höhenzunahme der Umgänge aber eine beträchtliche. Der Durchmesser der Schale betrug am Ende des dritten Umganges 0,56—0,80 mm, am Ende des vierten Umganges 1,01 bis 1,33 mm und am Ende des sechsten Umganges 2,45— 2,35 mm. Die größte Zahl der beobachteten Windungen war 7. Die Anfangskammer ist klein, der Durchmesser betrug in keinem Falle mehr als 0,2 mm. Die Dieke der Außenwände ist anfangs sehr gering, 0,01 bis höchstens 0,02 mm, in den äußeren Umgängen steigert sie sich aber in der Regel bis auf mindestens 0,08 mm und in einzelnen Fällen bis auf 0,17 mm. Die Porenkanäle sind ziemlich eng. Die Septen sind dünne, in der Regel einfache (nicht verstärkte) Stäbe, die in unregelmäßigen Abständen voneinander stehen und meist über die obere Hälfte der Umgänge herabreichen. Ihre Zahl beträgt im vierten Umgange etwa 20—22 und kann sich in den letzten Windungen bis über 30 steigern. Die Fältelung ist dicht und selbst in der Schalenmitte sehr unregelmäßig; bald ist das Septum in seiner ganzen Höhe gefaltet, bald nur der untere Teil, wie ein Vergleich der Falten in den verschiedenen Umgängen des Längsschnittes Taf. VII, Fig. 11 zeigt. Vorkommen. Fusulina Moelleri hat sich nur im Schwagerinenkalke des Ural, und zwar am Flusse Juresan, 3 Werst abwärts von Basrakowa gefunden. Bemerkungen. In ihrer typischen Ausbildung ist die Art durch die geblähte Form, die enge Aufrollung der Anfangswindungen im Gegensatz zu den späteren Umgängen, die in gleichem Maße mit dem Alter steigende Wandstärke, die dünnen Septen und die dichte unregelmäßige Faltung, sowie die mangelhafte Ausbildung der Mundspalte gekennzeichnet. Diese Merkmale sind indessen erheblichen Schwankungen unterworfen, wie die im folgenden erwähnten Varietäten zeigen, und durch die Aus- bildung dieser Abarten nähert sich unsere Form in mancher Hinsicht einerseits der asiatischen Fusulina vulgaris und andererseits der russischen Fusulina wralica. Ein Längsschnitt liegt vor, der durch die weitere Aufrollung der Anfangswindungen zur Varietät «egualis hinüberleitet, während er sich andererseits durch die dichten hohen Falten der Varietät implicata nähert. 20. Fusulina Moelleri var. aequalis n. sp. n. var. Die als Varietät aegualis bezeichneten Formen sind dureh Übergänge eng mit der Hauptform verbunden, entfernen sich aber in ihrer extremen Ausbildung ziemlich weit von dieser und sind dann nur schwer von gewissen Abarten der Fusulina vulgaris zu unterscheiden. Die Abweichung betrifft vor allem die Einrollung des Gehäuses, die hier viel weiter und vor allem gleichmäßiger ist, indem die für Fus. Moelleri s. str. bezeichnende Differenz in der Weite der Anfangswindungen gegenüber den späteren Umgängen hier viel weniger entwickelt ist. Bei einem an Fig. 12, Taf. VII erinnernden Querschnitte sind wenigstens die beiden ersten Windungen noch sehr eng, dann weitet sich die Spirale und das Gehäuse hat am Ende des vierten Umganges in der Höhe einen Durchmesser von ca. 1,7 mm. Dieser Querschnitt schließt sich aber immer noch mehr der Hauptform an, besonders auch durch die anfangs ı Vergleiche den letzten Umgang in dem Längsschnitt Taf. VII, Fig 11. ke sehr dünnen Wandungen, die in den letzten Umgängen die stattliche Dieke von 0,15 mm erlangen. Die extreme Ausbildung unserer Abart zeigt deutlich ein anderer Längsschnitt, bei dem die Auf- rollung noch weiter! und dabei recht gleichmäßig ist, ebenso wie die Dicke der Außenwandungen ge- ringeren Schwankungen unterworfen ist. Solche Formen sind es, die emer in Darwas verbreiteten Varietät der Fus. vulgaris (var. fusiformis) sehr ähnlich werden; ob wir indessen die Fusulina von Darwas von der Zus. Moelleri des russischen Schwagerinenkalkes ableiten dürfen, muß einstweilen zweifelhaft bleiben. Der Umstand, daß Fus. Moelleri var. aequalis durch Übergänge eng mit der Hauptform ver- bunden ist und wir genau das gleiche Verhältnis bei der Fus. vulgaris var. fusiformis gegenüber der mit ihr ebenfalls zusammen vorkommenden Zus. vulgaris s. str. wahrnehmen, deutet um so eher auf eine zufällige Ähnlichkeit durch Konvergenz, als unter den formenreichen Abarten der in großer Zahl vor- liegenden Fusulina vulgaris aus Darwas keine vorliegt, die sich der /“us. Moelleri s. str. näherte. Es durfte daher wohl darauf hingewiesen werden, daß wir hier möglicherweise nahe Verwandte der asia- tischen Fusulina vor uns haben; bei der Benennung der Form durfte indessen, besonders in Rücksicht auf den unzweifelhaften Anschluß an Fus. Moelleri, dieser Ähnlichkeit zunächst nicht Rechnung ge- tragen werden.” Vorkommen. Mit der Hauptform zusammen in G;, 3 Werst unterhalb Basrakowa am Juresan. 21. Fusulina Moelleri var. implicata n. sp. n. var. Eine ebenfalls mit der Hauptform durch Übergänge verbundene Abart, die sich aber durch die weite Aufrollung, Größe der Anfangskammer und die engen hohen Falten noch weiter von Zus. Moelleri s. str. entfernt als die eben besprochene Varietät. Sie vermittelt durch die angeführten Merkmale recht vollkommen zwischen Fus. Moelleri und Fus. wralica, und der Annahme emes genetischen Zusammen- hanges würde höchstens das gleichzeitige Auftreten von Zus. Moelleri und Fus. wralica entgegenstehen. Vorkommen. Wie Zus. Moelleri s. str. bisher nur im Schwagerinenkalk von Basrakowa am Juresan beobachtet. 22. Fusulina Krotowi n. sp. Taf. XX, Fig. 1—10. Kurze, in der Mitte hoch gewölbte Fusulinen, deren seitliche Enden entweder kurz zugespitzt oder auch mehr rundlich gestaltet sind. Oberfläche mit groben, tiefen, wenig regelmäßigen Septalfurchen, so daß kürzere, seitlich gerundete Schalen mit ihrer runzlichen Oberfläche an das Äußere einer (stark verkleinerten) Walnuß erinnern. In den Größenverhältnissen überschreitet die in Rede stehende Art ein mittleres Maß nicht, das umfangreichste Exemplar war 6 mm lang und 3,5 mm hoch. Etwas schlankere Gehäuse kommen vor, doch betrug die Länge in keinem Fall erheblich mehr als das Doppelte der Höhe. Auch in den Jugendwindungen ist das Verhältnis der Länge zur Höhe kein wesentlich anderes als bei den erwach- senen Individuen. | ! Der Durchmesser des Gehäuses beträgt am Ende des vierten Umganges 1,8 mm. 2 [Eine nähere Besprechung dieser Formen sowie der hierher gehörigen Fus. uralica ist zweckmäßig erst im Vergleich mit den asiatischen Vertretern der Gruppe zu geben.] eh Die Mundspalte ist weder besonders hoch noch breit, sie ist unregelmäßig gelegen und macht sich daher in den Längsschnitten wenig bemerkbar. Sehr deutlich tritt sie dagegen als ein schmales Band an den hohlen Gehäusen von Batrakı auf, wenn sie äußerlich verletzt sind. Die Einrollung ist eng, der Durchmesser des Gehäuses am Ende des vierten Umganges betrug in einzelneu Fällen sogar nur 1,0 mm, meist ca. 1,2—1,3 mm, selten 1,4 mm.! Die Zunahme der Win- dungshöhen erfolgt ziemlich gleichmäßig; auch die letzten Umgänge von Gehäusen mit 7 Windungen ? haben verhältnismäßig geringe Höhe. Die Anfangskammer ist bei den meisten Exemplaren klein, mit ca. 0,15 mm Durchmesser, doch fanden sich auch Gehäuse, bei denen der Durchmesser der Anfangskammer 0,25 mm erreichte, und bei dem in Anmerkung 1 erwähnten abnormen Querschnitte war der größte Durchmesser der in einer Richtung verzogenen Zentralkammer sogar 0,45 mm lange. Die Außenwandungen sind von mittlerer Stärke, im letzten Umgange meist 0,10 bis höchstens 0,14 mm dick, häufig aber noch etwas dünner als 0,10 mm. Das Verhältnis zu den Anfangswindungen ist in dieser Hinsicht nicht überall dasselbe, die ersten Umgänge besitzen allerdings stets wesentlich dünnere Wände, und zwar beträgt die Stärke am Ende des ersten Umganges meist ca. 0,025 mm, bei einzelnen Formen, die sich gleichzeitig durch besonders enge Einrollung auszeichneten, ging die Stärke an derselben Stelle aber bis auf 0,015 mm herunter.” Die Porenkanäle sind von mittlerer Breite. Die Septen sind meist ziemlich kurz und dick, eine Erscheinung, die vorwiegend durch nach- trägliche Verstärkung oder durch den Umstand bedingt wird, daß sowohl die Umbiegung der älteren wie der anstoßenden jüngeren Kammer an der Septalbildung teilnehmen. Die Zahl und vor allem die Anordnung der Septen ist außerordentlich unregelmäßig, man zählt im vierten Umgange 26—33 Septen; in den letzten Windungen steigert sich die Zahl nur noch bis auf etwa 36, in einem Falle allerdings bis auf 40. Die Abstände zwischen den Septen schwanken erheblich, an manchen Stellen drängen sich zwei oder auch drei Septen dicht zusammen, an anderen sind die einzelnen Septen durch breite Zwischen- räume getrennt. Die Septen sind nicht gerade, sondern in der Wachstumsrichtung oder auch nach hinten gebogen. Ihre Krümmung läßt deutlich erkennen, daß sie die Fortsetzung der vorher entstan- denen Außenwand oder den Beginn der neuen Kammerwand bilden. Im Zusammenhange mit dieser Erscheinung sind die Außenwände der Kammern stark gekrümmt und jede Kammer außen durch eine trefe Furche von der nächsten getrennt. Im Querschnitt zeigt daher die Spirale nicht das regelmäßige Bild, das der Mehrzahl der Fusulinen eigen ist, jede einzelne Kammer hebt sich vielmehr im Verlaufe der Spirale stark heraus. Die Faltung ist eng und betrifft das Septum in semer ganzen Höhe, so daß im Längsschnitt die Wandungen mit dichtgedrängten hohen Falten besetzt erscheinen. Vorkommen. Zus. Krotowi hat sich in typischer Ausbildung im obersten Obercarbon des ura- lischen Gebietes gefunden, und zwar an folgenden Fundorten: ! Nur bei einem sehr unregelmäßig gestalteten Querschnitte, der eine ungewöhnlich große, völlig deformierte Anfangs- kammer besaß, wurde die abnorme Dieke des Gehäuses von 2,4 mm am Ende des vierten Umganges gemessen. 2 Dies ist auch die größte Zahl der Windungen, die beobachtet wurde. 3 Ganz abweichend verhielt sich hier wieder der schon erwähnte abnorme Querschnitt, bei dem die Dicke der Wand im ersten Umgange bereits — 0,05 mm war. [Enge Einrollung und geringe Wandstärke, sowie große Anfangskammer und beträchtlichere Wandstärke kompensieren sich in mechanischer Hinsicht. Vgl. Seite 160!] oe Gegenüber dem Dorfe Pissanaja a. d. Wischera — Schwagerinenkalk Warysch Stein a. d. Beresowaja — Schwagerinenkalk Bolschaja Krivulja — Schwagerinenkalk. Ferner gehören, soweit die geringe Durchsichtigkeit des Materials eine sichere Bestimmung er- laubt, hierher auch die kleinen, in Fig. 8 und 9 der Taf. VIII abgebildeten Gehäuse von: Batraki, Gouvernement Samara — Schwagerinenhorizont. Außer diesen Vorkommen in der Schwagerinenstufe haben sich aber noch an zwei Fundorten in anderen Schichten Formen gefunden, die zweifellos mit Fus. Krotowi nahe verwandt sind. Das Material ist nicht ausreichend, um die Beziehungen sicher bestimmen zu können, doch dürfte namentlich bei dem einen der beiden Vorkommen eine Trennung von Fus. Krotowi kaum möglich sein. Von dieser letzteren Form, die sich im Omphalotrochushorizont am Flusse Belaja im Timan gefunden hat, konnte nur ein Längsschnitt angefertigt werden, der nur dadurch von den typischen Gehäusen der Fus. Krotoui abwich, daß er ein wenig länger war und noch etwas engere Einrollung zeigte. Die Form des zweiten Vorkommens — aus der Artinskstufe von Kartawly am Juresan — entfernt sich ebenfalls durch etwas schlankere Gestalt, daneben aber durch weitere Einrollung von Fus. Krotowi. Bemerkungen. Zus. Krotowi ist besonders durch die kurze Form, die tief und unregelmäßig sefurchte Oberfläche, die enge Aufrollung, die starke Krümmung der einzelnen Kammerwände und die ungleichmäßig verteilten, gebogenen und in ihrer ganzen Höhe gefalteten Septen gekennzeichnet. Sie unterscheidet sich durch die Vereinigung dieser Merkmale auch von den übrigen Gliedern der in Rede stehenden Gruppe. Wie die mir vorliegenden Etiketten von Krorow’s Hand zeigen, sind die hier als Fus. Krotowi bezeichneten Fusulinen zum Teil ident mit den von Krorow als Zus. montipara beschriebenen Formen.' Von einem Teile der oben erwähnten Fundorte hat Krorow Fusulinen unter der Bezeichnung Fus. montipara beschrieben. Diese Formen sind mit unserer Art ident, was sich um so eher feststellen ließ, als das zur Untersuchung benutzte Material des russischen geologischen Komitee anscheinend von dem Forscher, nach dem ich diese wichtige Form benenne, selbst bestimmt worden ist. 23. Fusulina Anderssoni n. sp.” Fusulina cylindrica GUNNAR ANDERSSON. [Bull. Geol. Inst. Upsala, IV, 1900, S. 243 (vgl. Go&s: Öfvers. of Kongl. Vetensk. Ak. Förhandl. 1883, VIII, S. 29).] Die Form der ziemlich kleinen Gehäuse ist meist sehr regelmäßig spindelförmig. Die Oberfläche [ist nicht so stark skulpturiert, wie bei Fus. Krotowi, doch sind bei guter Er- haltung die Septalfurchen immerhin erkennbar]. Gering sind die Dimensionen der Schalen, da selbst Exemplare mit 7 Umgängen nicht ganz 6 mm an Länge erreichten. Dabei ist aber die Höhe nicht unerheblich, bei ausgewachsenen Individuen schwankte das Verhältnis der Höhe zur Länge zwischen 1:2,1 und 1:2,6, so daß diese Schalen auch im Alter ihre kurze Form beibehalten. ı M&m. Com. Geol. St. Pötersbourg. 2 [Die Abbildungen dieser Form werden erst in einer folgenden Lieferung zusammen mit denen von Fus. Nathorsti gegeben werden, deren Beschreibung noch nicht von SCHELLWIEN begonnen worden ist.] — 19 — Die Mundspalte macht sich infolge ihrer geringen Breite und unregelmäßigen Lage in den Längsschnitten wenig: bemerkbar. Die Einrollung ist eng, so daß der Durchmesser der Gehäuse am Ende des vierten Umganges meist ca. 1,1—1,2 mm beträgt, nur vereinzelt ca. 1,4 mm. Die größte Zahl der Windungen, die be- obachtet wurde, war = 7. Die Anfangskammer ist klein, ihr Durchmesser beträgt meist ca. 0,17 mm. Die größte Länge des Durchmessers war 0,23 mm. Die Stärke der Außenwandungen ist meist nicht erheblich, sie sind auch in den letzten Umgängen meist nur 0,05—0,06 mm dick, in einzelnen Fällen erreichen sie hier allerdings eine Stärke von 0,1 mm. Die Porenkanäle sind ziemlich eng. Die Septen sind meist schmal und von mittlerer Länge, im medianen (Querschnitt erscheinen sie aber nicht selten auch als kurze, oben dicke, nach unten zugespitzte Zapfen, da die Außenwand sich zuweilen vor dem Übergange in das Septum stark verbreitert. Auch Septen mit 2 Lamellen kommen vor. Die Zahl der Septen beträgt im vierten Umgange 20—28 und kann in den letzten Windungen bis auf 42 steigen. Die Faltung der Septen ist außerordentlich dicht, doch besteht zumeist eine gewisse Neigung zu regelmäßiger Anordnung der engen hohen Falten, die im Längsschnitt meist etwas eckig, seltener rundlich und niedriger erscheinen. Der obere Abschnitt der Septen bleibt meist ungefaltet. Die späteren Umgänge greifen in der Längsrichtung nur wenig über die früher gebildeten hinaus. Vorkommen. |Der typische Fundort dieser Form ist die Bäreninsel, wo sie am Kap Duner sich mit Fus. Nathorsti nov. spec. vergesellschaftet findet. Der Horizont dürfte dem Schwagerinenkalke ent- sprechen. Daneben liegen noch einige Exemplare von Spitzbergen (Tempelberget) vor, die nur gering- fügige Unterschiede aufweisen und daher wohl noch mit Fus. Anderssoni vereinigt werden dürfen.! — Entsprechend der nahen Verwandtschaft mit Fus. Krotowi sind auch einige Fusulinen von Batraki den arktischen Formen so ähnlich, daß sich kaum Unterschiede angeben lassen. Höchstens wäre die be- trächtlichere Größe der Anfangskammer und die höhere Zahl der Septen, die schon im dritten Umgange auf 28 steigen kann, zu nennen. Trotz dieser Übergangsformen ist jedoch die Art scharf genug in ihrer typischen Ausbildung charakterisiert, so daß Fus. Anderssoni nicht etwa nurals Varietät der Fus. Krotowi aufzufassen ist. Auch in diesem Falle zeigt sich wieder die Eigenart der Fauna des Wolgaknies, zwischen den einzelnen ge- trennten Fusulinenprovinzen Rußlands zu vermitteln.] ! [Auf den Mikrophotographien hat SCHELLWIEN bei den Exemplaren von Spitzbergen die Bezeichnung Fus. Anderssoni mit einem Fragezeichen versehen. Die Ähnlichkeit mit Aus. arctica, die vom gleichen Fundort stammt, ist allerdings auffallend. Die Größe der Anfangskammer sowie unregelmäßigere Fältelung un Gestalt erinnern sehr an die arktische Form der Fus. alpina, von der sich die vorliegende Art jedoch deutlich unterscheidet: bei F'us. arctica setzt die nächstfolgende Kammerwand sehr tief an. Dadurch erscheint das Septum ans 2 Lamellen zusammengefügt, und die Außenseite zeigt eine ziemlich tiefe Furche. Auch die Septenzahl des vierten Umganges weicht ab: gegen 28-32 bei Fus. arctica stehen ca. 23 bei unserer Form. Die Ähnlich- keit mit Fus. regularis, auf die SCHELLWIEN in einer Notiz hinwies, ist nicht so hervortretend, daß sie zu einer Verwechselung Anlaß geben könnte. Das: durch viel geringere Faltung der Septen bedingte deutliche Hervortreten der Mundspalte charak- terisiert Fus. regularis, die im vierten Umgange überdies nur 19 Septen zu zählen pflegt, genügend. ] w [211 Palaeontographica. Bd. LV. IInhaltsverzeichnis. | | Moskau, Wolga- | n Soil: Gruppe! und Spezies IN] knie Ural men Dt Seite Abbildungen Bären-Ins. z Ta—Ic I TI vol WW |Win-b | —— ee — u —— — - = Gruppe der Fus. longissima | 1. Rus. eylindria.. . . . 02 — — — — — 161 | XIII, 1—13 2. Fus. longissima SW ren — CACHCBSHUNEEN — — — 163 XIII, 14—20 Gruppe der Fus. minima SIEH SSEB oe || C, C, _- - — — 166 | XIII, 21, 22 A, Iso öde 6 oo 6 rc, 2C1?C 0, C,C5 = _ DICH — 167 | XIII, 23 d. Fus. Tschernyschewi . . _ — — 168 XIV, 1—12 ‚Gruppe der Zus. alpina | 6. Eus. alp. var. vetusta . _ — = — &, — 170 | XV, 1—4 | 7. Rus. alp. var. rossica . C; C3CPe — 2026} — —_ ea 1 50%, BEN, Sr, 11, &. Mo, rein oo oo — == = — _ 202 02 | za | 2, 90 ‚Gruppe der Aus. Verneuili I 8 msn Karren © © 0 © — — — C};?CPe _ = 174 XVI,10,11,XVII,1,4-6 | 10. Fus. Vern. var. solida . - _ _ C; _ — 177 XX, 11—14 EIS Rs Butugon re —_ _ GG2CPE —- _ 177, | ZVN, 2,3,7, 8,1014 12. Bus. subtiis . . .. — — C = C; — 178 | XVII, 1-3 || Gruppe dan us, simplex | | 132 Rus, simplez 2: G, 305 = - - _ 179 | XVII, 4-6, 12 N re en c = ee = er 182 | XVIII,7-11,13,14,16,17 15. Fus. prisca var. artiensis | — _ — CPg — En 184 XIX, 1—4 \ 16. Fus. prisca var. parvula — = —_ — C,C5C3 = 184 | XIX, 14, 15 17. Rus. montipara ... | ©: _ ©: 020% — _ — 185 | XIX, 8—10 | I m eisen a ee e — ZU) 1ER. 200%, 3 Ga den Ds ker OSEHUSSEMoelle ou | — — — (0 — —_ 188 XIX, 11—13 20. Fus. Moell. var. aequalis | — = = (0 _ = 184 — 21. Fus. Moell. var. implicata — = _ Es 2er oe — 190 — En, Ms: Kool 6065| — 2C; ROrE| 20% = 190 XX, 1—10 23. Fus. Anderssoni . . . —_ — 203 _ — c; 192 —: ı Vel. S.160! Die Fragezeichen dieser Tabelle sind — im Gegensatz zur Übersicht auf $. 148 — nach ScHELLWIEN’S Text angegeben. 2 Vol. 8.192 Anm. 2] Rhamphorhynchus Gemmingi H. v. MEYER. Ein Exemplar mit teilweise erhaltener Flughaut a. d. Kgl. Mineralog.-Geol. Museum zu Dresden. Von KARL WANDERER. (Mit Tafel XXI.) Unter dem reichen Material Solnhofener Versteinerungen im Kgl. Mineralogischen Museum zu Dresden befinden sich auch Reste von Flugsauriern, unter denen das hier beschriebene Stück das schönste und vollständigste ist. Es kam durch die Zuwendung des Herrn Kommerzienrates Max Hav- scHILD, der die Platte von Marrın Krauss in Eichstätt gekauft, 1873 in obengenannte Sammlung. In seiner Arbeit: Über Flugsaurier aus dem lithographischen Schiefer Bayerns, Palaeontogra- phica XXIX, führte Zrrres das Exemplar in die Literatur ein, wobei er sich indessen auf eine Notiz über die Maßverhältnisse der Flughaut beschränkt, die er zum Vergleich für den berühmten, im Münchener Museum befindlichen Fund heranzieht. Rhamphorhyncehus Gemmingi H. v. Meyer ist ja wohl unter allen Pterosauriern die häufigste und darum bestgekannte Art; wenn ich es trotzdem unternehme, einen weiteren Vertreter dieser Spezies zu besprechen, so glaube ich dies mit dem Interesse rechtfertigen zu können, welches ein so wertvolles, in der Literatur wohl erwähntes, sonst aber unbekanntes Objekt verdient, zumal Vollständigkeit und natür- licher Zusammenhang der Skeletteile es zu den besten hierbergehörigen Funden zählen lassen. Das Tier wurde in seitlicher Lage offenbar sehr rasch eingebettet, wobei die Gliedmaßen sich kaum verlagerten und die Verschleppung einzelner Teile verhindert wurde. Über den näheren Fundort des Stückes, sowie über den Verbleib der Gegenplatte, der wesent- liche Skelettreste, wie Rumpfwirbel, Sternum, linker Schultergürtel, Humerus u. a. m. anhaften müssen, habe ich keine Kenntnis. I. Beschreibung. Rhamphorhynchus Gemmingi H. v. Meyer. (Rhamphorhynchus Münsteri GoLDF. Sp.) 1860. Rhamphorhynchus Gemmingi H. v. Meyer. Fauna der Vorwelt: Rept. a. d. lithograph. Schiefer, p. 67 s. d. ältere Literatur und Synonymie. 1860. Rhamphorhynchus Gemmingi H. v. Meyer. Palaeontographica VII, p. 79. 1873. Sitzungsberichte d. Isis, Januar-März, p. 3 und 8. R 1882. Rhamphorhynchus Gemmingi (Ihamphorhynchus Münsteri) K. A. v. ZırteL. Uber Flugsaurier a. d. lithograph. Schiefer Bayerns. Palaeontogr. XXIX, p. 5l, 53, 58. 1888. Rhamphorhynchus Gemmingi (Rhamphorhynchus Münsteri). Catalogue of the foss. Rept. in the British Museum pt. I, p. 30, 31. 1901. Rhamphorhynehus Gemmingi F. PLIENINGER. Beiträge z. Kenntnis d. Flugsaurier. Palaeontogr. XLVIII, p. 72, Textäg. 5. 1907. Rhamphorhynchus Gemmingi F. PLIENINGER. Die Pterosaurier der Jurafurmation Schwabens. Palaeontogr. LIIT, p- 255 s. d. neue Literatur und Synonymie. Kopf. Der mit weitgeöffneten Kiefern zur Ablagerung gelangte Kopf zeigt die rechte Profilseite; mit dem Hals befindet er sich in natürlicher Lage und festem Zusammenhang, während beide dem Körper gegenüber nach rückwärts verlagert sind. Im Umriß ist der Schädel gut erhalten und hat durch keinerlei Pressung oder Zerrung gelitten, die Knochen sind indessen mit Ausnahme des fast nadelspitz auslaufenden Praemaxillare und Dentale, sowie der Partie um die Orbita teils aufgebrochen und zumeist mit Kalkspat erfüllt, teils an der Ober- fläche abgeblättert, so dab Nähte und sonstige Abgrenzungslinien nicht zu beobachten sind. Gehirn- und Gesichtsschädel. Von den Umrißlinien des Schädels gibt die Photographie und die Pause ein scharfes und ge- treues Bild und macht eine Beschreibung überflüssig. Die Maße sind: LANDE Me an ee ne ee N N an ee ee Orenmm! gem. v. d. Spitze d. Praemax. z. entferntesten Punkt d. Hinterhaupts in gerader Linie BEONLE HOHEN. N ee ee ee 21 eınım gemessen vom Unterkiefergelenk zum Schädeldach über der Mitte der Augenhöhle. Die Durchbrüche in der Region des Hinterhauptes sind nicht mehr zu erkennen, die Präorbitalöffnung ist wohl ihrer Lage nach fixierbar, in ihrer Gestalt aber nicht mehr zu verfolgen. Etwas günstiger liegen die Verhältnisse bei der Nasenöffnung, einem schlank ovalen, nach vorn verjüngten Durchbruch, der dem Schädeldach mehr genähert als dem Oberkieferrand ungefähr in der Mitte der ganzen Schädel- länge liegt. Scharf umgrenzt hebt sich die Orbita ab, von der nur ein kleiner Teil fehlt. Der breitovale Durchbruch besitzt einen Querdurchmesser von 8 mm, einen Längsdurchmesser von 11,5 mm. Auf der gegen das Quadratum gerichteten Seite hat sich ein völlig unversehrter Sektor des Sklerotikalringes er- halten: ein äußerst zartes Knochenplättchen von 4,5 mm Länge und 2,5 mm Breite. Sein äußerer Rand ist entsprechend der Peripherie des ganzen Ringes schwach geschweift; an der Kante, die von der Außenfläche der Orbita und deren steil einfallenden Innenrand gebildet wird, biegt sich das Plättchen, auch diesen auskleidend, nach innen um. Ein zweiter, etwas größerer Sektor liegt neben dem ersten; sechs weitere mehr oder minder scharf abgegrenzte Platten sind nur an dem Innenrand der Augenhöhle erhalten, während sie auf der Oberfläche abgesprungen sind, ohne indessen hier den gekörnelten Ah- druck zu hinterlassen, den Zırrrn an dem Münchener Exemplar (Pal. XXIX, Taf. 12, Fig. 1) beob- achten konnte. Der vordere Teil des Oberkieters, die einzige Partie des Schädels, welche völlig unversehrt vorliegt, verjüngt sich ganz allmählich bis zur Alveole des ersten Zahnes, von hier ab verdünnt er sich, plötzlich von unten einspringend) um die Hälfte seiner bisherigen Breite, um zu einer fast nadelscharfen Spitze auszulaufen. Bezahnung des Oberkiefers. Von der Bezahnung des Oberkiefers haben sich nur drei Zähne erhalten, zwei der rechten und einer der linken Kieferhälfte angehörend. Der erste und tatsächlich äußerste Zahn sitzt 9 mm von der Spitze des Praemaxillare entfernt: ein schlankes, 5 mm langes, an der Basis 1,2 mm starkes, glattes, leicht nach innen gekrümmtes Zähnchen, das mit dem unteren Praemaxillarrand einen Winkel von ca. 25° bildet. 6 mm hinter diesem liegt ein Zahnpaar übereinander, der obere Zahn gehört der rechten, der untere der linken Oberkieferhälfte an; es läßt sich wenigstens für ihn kein Alveolarrand im Kiefer beobachten, so daß es sich wohl nicht um einen Ersatzzahn handelt. Beide Zähne sind nur als Bruchstücke erhalten, wenig stärker als der erste, gegen den Kiefer aber um eim paar Grade steiler gestellt. Bei dem unteren Zähnchen glaubt man an dem basalen Teil eine feine Längsstreifung zu beobachten, die indessen nur von regelmäßigen Rissen im Schmelz herrührt. Von den weiteren acht Zähnen, die man im Oberkiefer von #h. @emmingi noch kennt, sind keine mehr erhalten bez. freigelest. Unterkiefer. Unter- und Oberkiefer stehen noch in Gelenkverbindung und bilden einen Winkel von ca. 60; der Schnabel ist also weit, doch wohl nicht unnatürlich weit geöffnet. Die konvexe Krümmung des Unterkieferrandes entspricht genau der konkaven Ausbuchtung des Oberkiefers, wenigstens bis zu dessen zweiten Zahn, so daß bis dahin — die Zahnstellung unberück- sichtigt — die Kiefer sich schließen konnten. Die äußerste Partie dagegen mußte klaffen, wie dies auch schon H. v. Mzyer annimmt; außerdem ragte bei der größeren Länge des Oberkiefers die dünne Spitze des Praemaxillare wie ein horizontal gestellter Zahn über das Dentale hinaus. Da auch hier die Oberfläche des Knochens aufgebrochen ist, läßt sich über die Beteiligung ein- zelner Teile am Bau des Unterkiefers nichts aussagen; ein Processus coronoideus scheint nicht vorhanden — 198 — zu sein. Die Gelenkung mit dem Oberkiefer wird bewirkt durch eine seichte Grube in der Gegend des articulare, in der das Gelenk des quadratum ruht. Nach hinten endet der Unterkiefer in einem 2,5 mm langen processus articularis. Die Größenverhältnisse des Unterkiefers sind: sanzenlläneera Ann in gerader Linie gemessen, SROUS RENS 0 0 Kto a ao a 5 0. BB» gemessen vor dem ersten (proximalen) Drittel. Bezahnung des Unterkiefers. Die Bezahnung ist hier noch ungünstiger erhalten als beim Oberkiefer, nur ein einziger, 9 mm langer, 1,5 mm starker Zahn ist erhalten, welcher 15 mm von der Spitze des Dentale entfernt sitzt. Er ist ganz wenig nach innen gekrümmt und bildet mit dem Kieferrand einen Winkel von ca. 35°. Zungenbeinapparat. Etwas hinter dem Processus artieularis beginnend liegt unter dem Unterkiefer ein dünnes, ge- schweiftes Knochenstäbchen mit proximal knopfartig verdicktem Ende, das zum Hyoidapparat gehörig betrachtet wird. Es ist nicht in seiner ganzen Länge erhalten und teilweise aufgebrochen; dabei läßt sich erkennen, daß auch dieser schwache Knochen wenigstens in der distalen Hälfte hohl ist, während er in der anderen massiv zu sein scheint. Hautabdrücke am Schädel. Bei der Besprechung des Schädels ist einer Erscheinung Erwähnung zu tun, die für die Mor- phologie von Rhamphorhynchus und der Pterosaurier im allgemeinen Bedeutung haben kann. Über dem Kopf, etwa zwischen dem Praeorbital- und Schläfendurchbruch und unter dem Unter- kiefer, zwischen diesem und den Halswirbeln befanden sich Stellen im Gestein, die sich mübelos ab- spalten ließen. Das umgebende Gestein — die Platte entstammt offenbar den dichteren Lagen — zeigt keine Spaltbarkeit, sondern besitzt unregelmäßigen Bruch, mit Ausnahme der die Flughaut stellenweise noch bedeckenden Gesteinslagen. Die Oberfläche dieser Partie nun ist bedeckt von äußerst feinen, nadelstichartigen Grübchen, welche dicht, aber systemlos aneinander liegen. Eine damit fast vollkommen übereinstimmende Erscheinung wird bei der Flughaut besprochen werden. Neben der Punktierung läßt sich noch eine schwache, nach außen divergierende, unregelmäßige Streifung wahrnehmen, die indessen mit der an der Flughaut zu beobachtenden nichts gemein hat. Beide Erscheinungen treten über dem Schädel deutlicher, in der Halsregion weniger deutlich vor. Streifung und Punktierung erscheint mir viel zu gleichmäßig, als daß sie von äußeren Ursachen, z. B. Verwitterung, herrühren könnte; auch in der petrographischen Beschaffenheit des Gesteines können sie ihre Ursache nicht haben. Ich habe weder an hautfreien Stellen der vorliegenden, noch an irgend einer der zahlreichen anderen untersuchten Platten auch nur annähernd gleiche Merkmale beobachtet. \ Ich neige daher zur Ansicht, daß diese feinpinktierten und gestreiften Abdrücke organischen Ursprungs sein und von Hautresten herrühren könnten, die dann entsprechend ihrer Lage über dem Schädel bezw. unter dem Unterkiefer als kamm-, bezw. als kehlsackähnliche Bildungen aufzufassen wären. Sog Die Umrißlinıen, die sich auf dem Bilde scharf abheben, sind zufälligen, durch Präparation ent- standenen Ursprungs. Wirbelsäule. Das Achsenskelett ist der am ungünstigsten erhaltene Teil unseres Exemplares, gerade hier dürfte die Gegenplatte wünschenswerte Ergänzungsstücke enthalten. Halswirbel. Von diesen sind nur fünf vorhanden, die mit dem Schädel und unter sich wohl die Verbindung bewahrt haben, gegen den Körper aber um 180° um ihre Längsachse gedreht sind, so daß sie jetzt bei seitlicher Lage die oberen Bögen nach vorn wenden. Der Atlas liegt nur im Abdruck vor, der überdies nicht scharf genug ist, um aus seinem Aus- suß ein einwandfreies Bild über Form und Lage zu erhalten. Zwischen dem ersten Wirbel und dem Hinterhaupt finden sich, diesem schuppenartig anliegend, Reste eines dünnen Knochenplättchens, die nach Lage und Gestalt nur als zum proatlas gehörend gedeutet werden können. Die Länge und Höhe des Atlas kann nur annähernd mit 5 bezw. S mm angegeben werden. Die Wirbel II und III sind vollkommen verspätet und nur seitlich genügend scharf abgeorenzt, um wenigstens ihre Längenmaße mit S,5 mm feststellen zu können. Der IV. Wirbel zeigt sich ebenfalls in seitlicher Stellung, und man erkennt deutlich den Ab- druck des Körpers und von diesem durch eine leistenförmige Erhöhung im Gestein getrennt, den Ein- druck eines Teiles der Imken Bogenhälfte, die nach vorn um 2 mm über den Wirbelkörper hinaus vor- springt. Der Abdruck eines Dornfortsatzes fehlt. Als Maße mögen dienen: ans egdes@RKOrpers nn >» a0 150 5 Ense ea © von der Prae- bis Postzygapophyse gemessen. Der V. Wirbel ist gegen den vorhergehenden etwas gedreht derart, daß er den Abdruck seiner ventralen Seite und des vorderen Teiles vom linken Bogen zeigt. An dem gerade abschneidenden vor- deren Ende des Körpers entspricht eime dreieckige, nach hinten spitz auslaufende Vertiefung einer nied- rigen, dornartigen Hypapophyse. Das hintere Ende des Körpers erscheint schwach eingekerbt. Die Maße sind dieselben wie bei Hw. IV. Rumpfwirbel. Mit den letzten Halswirbeln fehlen die Wirbel der vorderen Rumpfregion vollkommen, sie sind vom Schultergürtel und Oberarm der rechten Seite, über welchen sie zu liegen kamen, abgedrängt worden und dürften der Gegenplatte anhaften. Erst weiter nach hinten, zwischen der jetzigen Lage des rechten Ellbogengelenkes und dem Becken liegen im Umriß angedeutet die kaum vertieften Ab- drücke von sechs eingeschnürten, ca. 5 mm langen Wirbelkörpern, die nach dem Umriß zu schließen ebene Gelenktflächen besaßen. Schwanzwirbel. Der Schwanz ist in einer Länge von 103 mm erhalten, und es beteiligen sich bis dahin an seinem Bau 13 Wirbel, die zum Teil nur im Abdruck vorliegen. Die schlanken, scheinbar jeglicher er oe Fortsätze entbehrenden Körper besitzen vom dritten Wirbel ab unregelmäßige Rillen auf der Oberfläche, offenbar von den Ansatzstellen der verknöcherten Sehnen herrührend. Diese laufen als drahtförmige Stäbchen ohne sichtbare natürliche Unterbrechung der Wirbelreihe entlang. Eine Anschwellung der Sehnen hinter den Wirbelenden läßt sich an vorliegendem Exemplar nicht beobachten. Die beiden ersten Wirbel sind gedrungen, wenig länger als breit und mit schwach konkaven vorderen Gelenkflächen versehen; die hinteren scheinen flache Gelenke zu besitzen. Die Länge der Wirbel nimmt allmählich vom ersten bis zum siebenten zu; von hier ab bleibt die Länge der Wirbel gleich. Längenmaße der ersten sieben Schwanzwirbel: 4,5, 4.7, 6, 6, 7, 8, 9,5. Rippen. Halsrippen lassen sich an unserem Exemplar nicht beobachten. Von Rumpfrippen haben sich etwa zwölf, größtenteils im Abdruck vorliegende, isolierte Stücke erhalten. Die Lage und Reihenfolge der sieben emander parallel und senkrecht zur Wirbelsäule laufenden Rippen ist eme zufällige, da einige von ihnen mit den Köpfen dem Achsenskelett abgewandt liegen: an letzteren läßt sich mehr oder weniger deutlich ein Capitulum und Tubereulum unterscheiden. Parasternale Bildungen, Bauchrippen, sind auf der Platte nicht vorhanden. Brustbein. Bei der seitlichen Lage, die unser Tier einnimmt, dürfte die dünne Platte des Brustbeines zer- drückt worden sein und größtenteils der Gegenplatte anhaften. Nur zwischen dem rechten Vorderarm und dem dritten Glied des linken Flugfingeis finden sich zwei winzige Reste eines papierdünnen Knochens, die nach Lage und Beschaffenheit zum Sternum zu rechnen sind. Ob das benachbarte leistenförmige Knochenfragment einen Rest der massiveren Cristospina darstellt, oder ob es sich nur um ein Stück. Rippe handelt, lasse ich dahingestellt sein. Schultergürtel, Schulterblatt und Rabenschnabelbein. Die Elemente des Schultergürtels Scapula und Coracoid liegen nur von der rechten Körperhälfte vor, und auch diese sind lediglich als Abdruck mit anhaftenden Knochenresten vorhanden. Ihre natür- liche Lage hinter den Halswirbeln ist kaum verändert, sie würden also bei Knochenerhaltung dem Be- schauer die mediane Seite zukehren. Coracoid: Der nur ganz wenig gekrümmte Schenkel des Coracoid ist, trügt der Erhaltungs- zustand nicht, an seinem distalen, dem Sternum zugewendeten Ende etwas verdickt. Am proximalen Ende beobachtet man eine größere innere und eine kleinere äußere Vertiefung im Knochenabdruck, dem Labrum glenoidale coracoideum der lateralen Seite entsprechend. Länge des coracold . . . . 28 mm Größte Breite . . .:.. -. 75» Scapula: Der Erhaltungszustand der Scapula ist sehr ungünstig; von dem säbelförmig ge- krümmten Schenkel ist nur ein kleiner Teil vorhanden, der Rest verliert sich unter dem Gestein. Der Winkel, den die offenbar fest verwachsenen Scapula und Coracoid einschließen, ist ca. 90°. age Vorderextremität. Die Glieder der rechten Extremität sind mit Ausnahme des dritten Krallenfingers und des dritten und vierten Gliedes der Flugphalangen fast vollkommen erhalten; auf der linken Seite fehlen Glieder der Krallenfinger, der Mittelhand, ein Teil des Unterarmes und der ganze Oberarm. Die fehlenden Elemente der emen Körperhälfte lassen sich indessen an der anderen fast restlos ergänzen. Die Lage der rechten Schwinge, deren Teile in ungestörtem Zusammenhang vorliegen, entspricht der Ruhestellung dieses Organes, wobei der Oberarm und die zurückgeschlagene Flugphalange der Körperachse annähernd parallel liegen und mit dem Unterarm und der Mittelhand einen Innenwinkel von ca. 45° bilden. Es entspricht diese Stellung ungefähr der Ruhelage einer dem Körper anliegenden Vogelschwinge. Oberarm. Wie vom Schultergürtel liegt auch vom Oberarmbein nur das der rechten Seite bei ventraler Ansicht vor. Denkt man es sich um nur weniges verschoben, so liest es im seiner natürlichen Stellung zum Coracoid, mit dem Caput humeri in der Cavitas glenoidalis. Der Knochen ist an der Oberfläche aufgebrochen, der Hohlraum des Körpers mit Kalkspat ausgefüllt, von dem sich die dunkler gefärbte, dünne Knochenwand deutlich abhebt. Am proximalen Ende steht als mächtiger Fortsatz das Tuberculum maius senkrecht vom Ober- armkörper ab, durch eine halsartige Einschnürung (Collum chirurgicum) mit diesem verbunden. Eine breite muldenförmige Einbuchtung trennt Tuberculum maius von T. minus. Letzteres ist kürzer als ersteres, doch nicht weniger stark und dadurch von gedrungenerem Aussehen: seine der Scapula zu- gewendete Kante schneidet geradlinig ab. Die Stelle, an der auf der lateralen Seite das Caput humeri liest, ist auf dem Umriß nicht markiert. Die Oberfläche des distalen Humerusendes ist abgesprungen, so daß die Gelenkköpfe nicht mehr körperlich vortreten, doch läßt sich erkennen, daß der CGondylus (Epicondylus) lateralis seitlich weiter vorspringt als der c. medialis. Eine verhältnismäßig tiefe Eimbuchtung zwischen beiden bezeichnet (im Querschnitt) den terminalen Rand der Trochlea. Als Maße für den Oberarm mögen dienen: SröhteplEanoe men ee er N mm Länge zwischen trochlea und der proximalen Eimbuchtung . 30 » größte Breite des proximalen Endes . 2. 2. 2 20202020.47 mittlere Schaftbreite . . . . . i ee E38 Der Oberarm der linken Körperhälfte ist auf der Platte nicht vorhanden. Vorderarmknochen. Rechte Körperhälfte: Die Vorderarmknochen der rechten Seite sind mit Ausnahme der proxi- malen Epiphysen vollkommen unversehrt erhalten. Beide liegen dem unteren Ende des Humerus hart an, und zwar in der Hohlhandstellung, doch haben sie sich derart etwas verlagert, daß man nicht mehr auf die rein ventrale Fläche beider blickt, es hat sich vielmehr der Radius so gedreht, daß seine scharfe Kante (Crista interossea) sich nach oben wendet, während die Ulna sich mehr von der Facies volaris zeigt. Der an sich schmale Spatium mterosseum antibrachii verjüngt sich bei dieser Stellung nach vorn immer mehr. Palaeontographica. Bd. LV. 26 Elle. Der schlanke, im Querschnitt fast drehrunde Körper der Elle ist kaum gebogen. An seinem oberen Ende lassen sich der Beschädigung wegen keine Beobachtungen über die Art der Gelenkung machen. Das distale Ende verdickt sich auf der radialen Seite zu einem kräftigen, vom Schaft ziemlich unvermittelt vorspringenden capitulum ulmae. Die laterale Gelenkverdickung tritt ganz wenig und all- mählich aus dem Schaft heraus. Der terminale Rand des Gelenkes fällt ohne Wulstbildung schräg nach außen ah. bengs der ulmd o © 0 0 00 oa 0 a 0 0 0 88 mm BreitendesiSchattese Fon een) Ye aındistaleninleyee er re Our) Speiche. Vom oberen Ende der Speiche gilt das gleiche wie von der Elle. Der vollkommen gerade Körper des Radius legt sich von seiner Mitte ab eng an die Ulna an; er ist im Querschnitt elliptisch und erscheint, mit der Schmalseite nach oben liegend, um die Hälfte schlanker als der Ellenschaft, in der Breitseite steht er indessen jenem nur um geringes nach. Die vordere Diaphyse ist keulenförmig: verdickt und überragt das Ulnaende um ca. 3 mm. Seitlich, gegen die Elle gerichtet, liegt eine deutlich sichtbare, sagittal gestellte Grube Ineisura ulnaris, in der das anliegende Capitulum ulnae eircumferentia articularıs eingelenkt ist. | länzerdesaR adın se 5 nm! Breite des Schaftes in der Schmalseite. . . . . 15» Linke Körperhälfte: Von den Körpern der linken Vorderarmknochen, welche die Handrücken- seite zeigen, ist etwa ein Drittel im Abdruck vorhanden. Die distalen Enden sind nur im Durchschnitt erhalten, doch liefert dieser scharfe Umrisse. Danach springt auch hier der Radius über die Ulna vor, und ebenso glaube ich eine Gelenkung beider, wie sie an dem rechten Vorderarm beobachtet werden konnte, auch hier wieder zu erkennen. Handwurzel. Rechte Hand: Die Handwurzelknochen der rechten Hand liegen in der Verlängerung des Vorder- armes. Es sind von ihnen nur drei mehr oder weniger beschädigte Elemente vorhanden; davon stehen proximal zwei in einer Reihe nebeneinander, das eine ulnar-, das andere radialwärts; über dem letzt- genannten läßt sich ein drittes im Querschnitt erkennen. Die jetzige Gruppierung der Carpalia ist nicht die natürliche, was schon aus der Lage des ulnar gelegenen Gliedes hervorgeht, des einzigen, dessen Deutung sicher gegeben werden kann. Es stellt ein ca. 2 mm dickes und 4,5 mm breites Knochentäfelehen dar, das auf der Mitte der distalen, mit zwei konkaven Gelenken versehenen Fläche eine sagittal verlaufende, kiel- oder kammförmige Er- höhung trägt. Nach der vorzüglichen Darstellung der Handwurzel von Ah. Gemmingi, wie sie F. PLiE- NınGer (Palaeontogr. XLVII, Textfig. 5, p. 72) gibt, kann das beschriebene Glied nur der — jetzt um 180° um seine (Juerachse gedrehte — sich zwischen Radius und Ulna eingelenkende Handwurzelknochen sein. — 208 — Die Stellung der beiden anderen, noch vorhandenen Elemente der Handwurzel will ich offen lassen, da sie wohl gleich dem ersten disloziert und ihr Erhaltungszustand zu ungünstig ist, um einen sicheren Entscheid zu treffen. Linke Hand: Der Carpus der linken Hand ist gegen den Vorderarm rechtwinkelig abgebogen und bietet, soweit er körperlich erhalten, seine volare Fläche mit einem Teil der Außenseite zur Ansicht. Das große proximale Glied ist nur im Schnitt erhalten, der sehr scharf den Umriß der zwei konkaven Gelenkflächen für Radius und Ulna zeigt, nebst der zwischen beiden vorspringenden kamm- artigen Erhöhung. Das große distale Carpale ist ein 3 mm dicker, 6 mm Seitenlänge aufweisender Knochen mit ebener Volar- und gewölbter, leichteingeschnürter Außenfläche. Sein proximales Gelenk ist flach, das distale, hauptsächlich für den metacarpus V bestimmte, greift auf der Hohlhandseite mit einer buckelartigen Wölhung in die Gelenkgrube zwischen den beiden Knorren des Mittelhandknochen vom Flugfinger ein. Ein drittes, kleineres Carpalglied liegt, nur als Abdruck erhalten, radial zwischen den vorher- genannten Knöchelchen; Form und Größe läßt sich daran nicht mehr bestimmen. Mittelhand. Rechte Hand: Die Mittelhandknochen der rechten Extremität liegen in der Verlängerung des Vorderarmes und sind vollzählig erhalten; sie zeigen die Hohlhandseite mit einer schwachen radialen Drehung, so daß beim V. Metacarpale auch die ulnare Außenkante sichtbar wird. Der Mittelhandknochen des Flugfingers ist indessen stark beschädigt, so daß ich mich hier auf die Maßangaben beschränken muß: ans ee a ee een mihlere@Stäukeuger a ee Die folgenden Metacarpalia IV, III, II sind lange dünne, hohle Knochenstäbchen von fast gleicher Stärke (ca. | mm), die unter sich und dem V. Mittelhandknochen parallel verlaufen. Ihre proximalen Enden sind im Gestein verborgen, die distalen schneiden nicht m einer Linie ab, es ragt vielmehr das mittlere um weniges vor. Der »Daumen« liegt mit dem stark verdickten Ende etwas vor der distalen Epiphyse des radius, diesem annähernd parallel, mit den Mittelhandknochen einen Winkel von ca. 180% bildend. Am vor- deren Ende ist er, doch nur um wenig, abgebrochen und weist so eine Länge von 14 mm bei einer größten Stärke von 2 mm auf. Linke Hand: Der Metacarpus der linken Hand ist mit der Handwurzel rechtwinkelig gegen den Vorderarm abgebogen. Erhalten ist nur ein dünnes Mittelhandknöchelchen, ein Rest des »Daumens« und der V. Metacarpus, dieser aber in vorzüglicher Erhaltung und wie der rechte in halber Volarstellung. Der Körper und das proximale Ende bildet auf der Hohlhandseite eine fast ebene Fläche, die mit der gewölbten seitlichen Partie eine scharfe Kante bildet. Das obere Gelenk ist durch zwei, durch eine flache Einbuchtung getrennte Knorren zum stärksten Teil des Knochens verbreitert (Stärke 6 mm). Das distale Gelenk weist für das erste Glied des Flugfingers zwei wohlausgebildete, halbkreis- förmig vorspringende, seitlich komprimierte Condylen auf, von denen der C. lateralis etwas nach außen, der c. medialis leicht einwärts gedreht ist. Eine tiefe Fossa intercondyloidea trennt beide. Be Finger. Rechte Hand: Von den Fingern der rechten Hand sind die Krallenfinger III und IV vollkommen erhalten, vom Flugfinger liegen nur die zwei ersten Glieder und ein Teil des dritten vor. Flugfinger. Der Flugfinger ist zurückgeschlagen, befindet sich also in der Ruhelage, wobei er mit dem Vorderarm und der Mittelhand einen Winkel von ca. 45° hildet; seine Glieder bieten die laterale Ansicht mit einer schwachen Drehung zur Hohlhandseite hin, so daß die beide Flächen begrenzende Kante noch sichtbar wird. Erstes Glied: Die Basis ist samt dem zugehörigen distalen Metacarpalgelenk auf der Ober- fläche abgesprungen, so dal) man ihr konkaves Gelenk nur im Durchschnitt sieht; der olecranonartige Fortsatz des Gelenkes ist auf dem Schnitt nicht getroffen. Der schlanke, für die ganze Länge fast gleichstarke Körper ist völlig gerade, gegen die distale Partie endet der Körper gerundet und hebt sich durch eine schwache Einschnürung von der eigentlichen Epiphyse ab. Diese verbreitert sich, unver- mittelt nach innen vorspringend, sehr stark und bildet ein breites, flaches Gelenk. Länge des ersten Gliedes (ohne Olecranon) . . . 92 mm mittleres Breitendes@Rirpersur ne > Breite des distalen Gelenkes . . . . ol 8 Zweites Glied: Für dieses gilt im wesentlichen dasselbe, wie für das erste Glied. Das proxi- male Ende ist kaum schmäler als das distale des vorhergehenden Stückes, der Schaft verjüngt sich etwas nach hinten, wodurch die distale Epiphyse noch massiger erscheint. Länge des zweiten Gliedes . . . 2.2.2... 86,5 mm Zmittlere Breiter des Körpers 2 ea > Breite des distalen Gelenkes . ». . 2.2.2... 65 » Drittes Glied: Von ihm sind am rechten Finger nur ca. 35 mm erhalten. An der linken Hand weist es eine schwache Krümmung nach innen auf. IHängerdesr duittena Glied es Sr Er mn mithlere@Breiterdesy Korpersge rn Eon Breite des distalen Gelenkes . . . 2. 2. 2 20.2.8D» Viertes Glied: Dieses scheint am linken Finger bis zu seinem äußersten, in stumpfer Spitze auslaufenden Ende erhalten zu sein. Es ist noch etwas stärker gekrümmt als das vorhergehende. BängerdessviertenZGliedesps Pers: mittleres Breiter desuKOrpersu coli Krallenfinger. Von den Krallenfingern sind, wie schon erwähnt, ph. III und IV erhalten; ph. II dürfte durch das erste Glied des linken Flugfingers verdeckt sein. Die Finger liegen einander parallel, mit ihrer Basis den zugehörigen CGapitula ossium metacarpalium an, sind aber gegen die Mittelhand stark zurückgebogen. Phalange IV setzt sich zusammen aus drei röhrenförmigen Gliedern mit verdickten, distal konvexen, proximal konkaven Gelenkköpfen und einem Klauenglied. Die beiden ersten, unter sich fast go He gleich großen Röhrenknöchelchen übertreffen das dritte an Stärke, stehen ihm dagegen an Länge um fast die Hälfte nach. Die kräftige Klaue ist flach, stark gekrümmt und nach hinten zu einem dorn- artigen Fortsatz verlängert; sie scheint wie die übrigen Glieder hohl zu sein. Länge des ersten Gliedes . . . » 2.2.2020... 5 mm » » zweiten » PN <. ET >» » dritten » nn SR Re ee > » Klauengliedes . . . .. NO Phalange III besitzt zwei ungleich große Röhrenglieder und eine der Ph. IV in Form und Größe vollkommen entsprechende Klaue. Länge des ersten Gliedes . . . . 2.2... 45 mm » » zweiten » ee 7 Linke Hand: Hier ist nur der Flugfinger erhalten, und zwar liegt er in der Verlängerung des zugehörigen metacarpus, es würde dies also der Flugstellung entsprechen. Das erste Glied ist kurz vor dem distalen Ende abgebrochen und liegt mit seiner Verlängerung quer über dem Tierkörper. Der Bruch unmittelbar vor der Epiphyse zeigt, in welch hohem Grade die notwendige Verfestigung und Versteifung der Flugfingerglieder durch die breiten Gelenkflächen erreicht wurde. Flughaut. Die vorhandenen Reste der Flughaut sind bei unserem Exemplar lediglich auf die rechte Schwinge beschränkt, und zwar in zwei verschiedenen Erhaltungszuständen. An den mit Fp und Fl bezeichneten Stellen liegt der unmittelbare Abdruck der Membran auf dem Gestein vor, bei Ff verrät dagegen nur eine unregelmäßig gewellte Oberfläche den Verlauf der unter einer dünnen Gesteinsschicht liegenden Falten der Flughaut. Eine Präparation dieser Stelle erwies sich als nicht tunlich. Von einer Struktur ist an letztgenannter Partie natürlich nichts wahrzunehmen, dagegen kommt die Faltung der Flughaut durch 5—6 grobe, in unregelmäßigen Abständen stehende Wellenlinien gut zum Ausdruck, Linien, die teilweise parallel, teilweise im spitzen Winkel zu dem Flugfinger verlaufen. Der Verlauf des Flughautsaumes dürfte an diesem Teil durch eine rostbraune Färbung des Gesteines angedeutet werden. Der unmittelbare Hautabdruck bei Fl stimmt, wenn er sich auch nicht ganz im der idealen Schärfe des Münchener Flügels erhalten hat, mit diesem doch in allen Einzelheiten überein, so daß ich hier auf v. Zırrer’s ausführliche Beschreibung dieses Organes verweisen kann. Von elastischen Balken, jenen eigentümlichen, wie dünne verknöcherte Sehnen erscheinenden Bildungen sind nur zwei wahrnehm- bar; die eine davon läuft annähernd parallel der feinen Membranstreifung, während die andere deren Verlauf kreuzt. Die Flughaut schlägt an dieser Stelle keine Falten, sondern ist glatt gespannt, wodurch ihre Breite sicher beeinflußt wird. In dem Winkel zwischen Vorderarm und dem proximalen Drittel des ersten Flugfingergliedes fehlt der Abdruck der Haut fast ganz (das Gestein weist hier den charakteristischen flockigen Bruch auf, den GorLpruss an seinem bekannten Pterodactylus erassirostris als organischen Ursprunges, als den Abdruck von Haaren oder Federn gedeutet hat), nur eine schmale Hautzone hat sich erhalten, Fp, die indessen eine ganz andere Struktur aufweist als die übrige Flughaut. Die regelmäßige feine Linierung fehlt hier vollkommen, dagegen ist die Oberfläche bedeckt von feinen, wie von Nadelstichen herrührenden Grübchen, zwischen denen feine, kurze Streifen verlaufen. Mit dem über dem Schädel befindlichen Abdruck weist diese Erscheinung auffallende Ähnlichkeit auf. Als Maße für die Flughaut können nur angegeben werden: Abstand des Hautsaumes vom Gelenk des I. und Il. Flugfingereliedes . 45 mm » » » » » >, 5 0 » ca. 34 » Beckengürtel, Darmbein, Sitzbein und Schambein. Der Erhaltungszustand des Beckens ist kein günstiger und ist zum Teil begründet durch die Stellung, in der das Tier zur Einbettung gelangte. Bei der seitlichen Lage, in der dies geschah, mußten die Beckenhälften unter dem Druck der überlagernden Sedimente gegeneinander gepreßt werden, wobei die durch die Diaphysen der Sacralwirbel erzielte Verbindung des Beckens mit der Wirbelsäule gelöst und die mediane Partie des ersteren zum Teil zerstört wurde. Sichtbar erhalten blieb dabei, und zwar in ventraler Lage, der schaufelförmige hintere Teil des ischium in seiner medianen Randpartie, während die laterale sich unter dem Gestein fortsetzt. Vom Ilium ist nur ein dürftiger basaler Rest zu sehen, vom Pubis der fragmentäre Abdruck des rechten Schambeinbogens. Hinterextremität. Die hintere Extremität liest auf der rechten Körperhälfte im Zusammenhang vor, wenn sie auch unter der Druckwirkung, die das Becken erfahren hat, um beträchtliches aus ihrer natürlichen Stellung verlagert ist. Die linke Körperhälfte zeigt nur Reste des Unterschenkels und des Fußes. Oberschenkel. Das Femur zeigt seine mediane Fläche; an dem verdickten proximalen Ende ist die Trochanter- partie durch das Becken verdeckt, und es liest nur der seitlich weit vorspringende, schwach abgeschnürte Gelenkkopf, Caput femoris, frei. Der gerade Körper behält in seiner ganzen Länge gleichbleibende Stärke. „ af D S r S SS Das distale Ende ist leider wieder beschädigt und es läßt sich nur die konvexe Umrißlinie des Gelenkes (>) erkennen. Linse des Mom? oo a 2 oo on oo 2 0. 28 num Breite des Schaftes ER a ET SR RE ER ED Der Oberschenkel der linken Seite fehlt. Schienbein und Wadenbein. Rechtes Bein: Der Unterschenkel bildet mit dem Femur einen Winkel von 105°. Seine nähere Lage kann ich mit Sicherheit nicht bestimmen, doch dürfte er gleich dem Oberschenkel die mediane Seite zeigen, was auch aus dem Umstand geschlossen werden muß, daß von der rudimentären Fibula keinerlei Reste sichtbar sind. Das proximale Ende erscheint besonders durch einen seitlich und aufwärts vortretenden Condylus verdickt (bei ventraler Lage c. medialis), der gegenüberliegende tritt nur wenig vor. Der Körper ver- jJüngt sich bis zur Schaftmitte um geringes und gewinnt dann gegen das distale Ende wieder an Stärke; an letzterem gestattet der Erhaltungszustand keinerlei Beobachtung. Von der Fibula fehlt, wie schon erwähnt, jede sichtbare Andeutung. Bäneerderslibiagers re. Or mam Stärkeram-proximalen- Ende 2. ee, nitheremSchattstärkers re 5 Linkes Bein: Hier ragt nur ein ca. 4 mm langes Stück der tibia aus dem Gestein, zwischen Becken und dem hinteren Gelenk des rechten ersten Flugfingergliedes gelegen. Fusswurzel. Elemente der Fußwurzel lassen sich am linken Fuß gar nicht, am rechten nicht mit der wün- schenswerten Deutlichkeit erkennen. Der unscharf begrenzte (Juerschnitt eines breiten, hinter den meta- tarsalia gelegenen Knöchelchens gehört hierher. Mittelfuss. Rechter Fuß: Der Mittelfuß zeigt hier seine Fußsohlenseite und ist vollkommen erhalten. An seinem Bau beteiligen sich vier parallel, eng aneinander liegende Röhrenknochen, deren verdickte proxi- male Enden in einer Limie abschneiden; ein starkes, aber kürzeres fünftes Element tritt etwas darüber hinaus. Trotz des ungünstigen Erhaltungszustandes — es liegt nur im Schnitt vor — läßt es sich als der verkürzte metatarsus der kleinen Zehe bestimmen, wofür schon seine Stelle in der Reihenfolge spricht. Von den vier langen, gleich starken Mittelfußknochen ist der vierte der kürzeste, wenig größer ist der erste, die gleich großen zweiten und dritten Glieder stellen das Längenmaximum dar. Die Längenmaße sind folgende: metatarsus I (der großen Zehe) . . . . . ... 20 mm » ut ee ee nn 2258 3 » IV . . . . . . . . . . . . . . 18 > » V (der klemen Zehe) . . ....ca.D » Linker Fuß: Vom Metatarsus des linken Fußes sind nur Körper und distale Enden von Meta- tarsus I, II, III sichtbar, und zwar von der Fußrückenseite. Zehen. Rechter Fuß: Die Zehen sind hier geschlossen und liegen mit den äußersten Gliedern, an denen sich die Klauen nicht erhalten haben, einander dicht an. Wie die zugehörenden metatarsalia zeigen sie die Fußsohlenseite. Von der kleinen Zehe fehlen jegliche Reste. An der mit der Klaue fünfgliederigen Zph. IV sind nur die zwei hintersten Glieder sichtbar. Nach dem linken Fuß ergänzt ergeben sich für die Röhrenglieder der vierten Zehe folgende Maße: Länge des ersten Gliedes 1 > » zweiten » u a Ra > » dritten » N IR: » » vierten » NEE er OR — 208 — Zph. Ill ist die längste Zehe und setzt sich aus einem Klauenglied und drei Röhrengliedern zu- sammen, die folgende Maße aufweisen: Bängerdesgerstenu@liedesp nn! » zweiten » Bi De » » dritten » De Saar 5 495D.4P Zph. II ist nur wenig kürzer als die vorhergehende Zehe, besitzt aber einschließlich der Klaue nur drei Glieder. ängegdesgersten@@lie de ser > » » zweiten » SE ENTE ED, th Die Daumenzehe besteht aus einem 7,5 mm langen Röhrenglied und der Klaue. Linker Fuß: Am linken Fuß liegen vier schwach gespreizte Zehen frei, welche die Fußrücken- seite zeigen: Zph. I, II, III, IV. Die schwachen vogelartigen Klauen, deren Form und Größe bei allen vier Zehen die gleiche ist, smd im Abdruck erhalten. II. Beziehungen zu anderen Funden. Über die Zugehörigkeit des Dresdener Flugsauriers zu Rhamphorhynchus Gemmingi im Sinne H. v. Meyers kann kaum ein Zweifel bestehen. Es erübrigt darum, auf die Beziehungen unseres Stückes zu den bisher beschriebenen gleichartigen Individuen einzugehen. Die Literatur kennt, ab- gesehen von einigen nur kurz angeführten, 21—22 hierhergehörende Funde, die allerdings zumeist nur einzelne Körperteile in günstiger Erhaltung darstellen, während lückenlose, gut konservierte Skelette darunter spärlich vertreten sind. ; In nebenstehender Tabelle sind diese Funde nach der Größe geordnet angeführt und die wich- tigsten, zu Vergleichszwecken geeigneten Längenmaße, soweit sie sich an unserem Reptil abnehmen ließen, zum Ausdruck gebracht worden. Aus dieser Zusammenstellung ist ersichtlich, daß der Dresdener Ahamphorhynechus in seinen Größenverhältnissen am nächsten steht dem von S. WoopwAarn beschriebenen Unterkiefer (No. 14 der Tabelle), Wacners Rh. curtimanus (No. 15 der Tabelle) und dem Original zu Goupruss’ Rh. (Ornitho- cephalus) Münsteri (No. 17 der Tabelle). Zugleich aber vermittelt er, wenn auch noch zu den kleinen Formen gehörend, zwischen diesen — speziell dem zweifellos hierher zu rechnenden Rh. phyllurus Marsa. — und dem größeren Typus, dem Ah. Gemmingi im engeren Sinn einiger Autoren. In den Dimensionen der einzelnen Gliedmaßen überschreitet das beschriebene Stück in keinem Falle die zulässige Variationsbreite, hält sich vielmehr in der Mitte der extremen Maße, ebenso wie in den Proportionen der verschiedenen Skelettelemente unter sich. In der Morphologie des Skeletts treten tiefer greifende Abweichungen Bekannten gegenüber nicht hervor, trotzdem sei auf einiges hingewiesen. Am Schädel bietet vor allem wegen der Seltenheit des Vorkommens der Sklerotikalring Inter- esse, der hier zum erstenmal bei der kleinen Form beobachtet wird. An dem einschlägigen Münchener Exemplar zähle ich nach der Abbildung 14—15 Skleraplättchen, die sich an der Bildung des Ringes be- teiligen, an unserem Stück dürften es 11—12 sein. Unter der Annahme der Artengleichheit von großen und kleinen Formen scheint sich demnach der Sklerotikalring nicht durch Breitenwachstum der Plättchen zu erweitern, sondern durch Eimschaltung neuer Elemente. Der Augenring an dem von Wasnxen be- schriebenen Fund entzieht sich meiner Beobachtung, da ich das Original nicht einsehen konnte. Eine Erscheinung, die Beachtung verdient, liegt im Bau des Unterkiefers unseres Stückes gegenüber der Mehrzahl der in gleicher Stellung befindlichen Funde. Während nämlich die vier Unter- kiefer (No. 3, 4, 9, 11 der Tabelle) — also ausschließlich große Formen — ihr Höhenmaximum im distalen Drittel besitzen, weist es unser Exemplar im hinteren Drittel auf, ohne daß der Er- haltungszustand oder die Lage dafür verantwortlich gemacht werden könnte. Dieselbe Erscheinung läßt sich bei Rh. „phyllurus“ beobachten. Es darf also hierin wohl ein konstanter Unterschied zwischen dem Palaeontographica. Bd. LV. ; 27 — 210 — großen (Gemmingi-) und dem kleineren (Münsteri-) Typus angenommen werden, ein Unterschied, der in- dessen nach meinem Dafürhalten kein Artenunterschiedsmerkmal sein muß, sondern ebensogut in Alters-, vielleicht auch in Sexualdifferenzen begründet sein kann. Als em charakteristischer Beleg für das Bestreben nach möglichster Gewichtsreduktion sei noch- mals die Tatsache angeführt, daß selbst ein an sich schon so leichtes Element wie der Zungenbeinbogen teilweise hohl ist. Die Wirbelsäule bietet bei ihrer ungünstigen Erhaltung wenig Gelegenheit zum Vergleich; nur die Beobachtung über das Vorhandensein eines Proatlas läßt sich wiederholen, dagegen liefert auch dieser Fund über das Vorkommen von Halsrippen keine Gewißheit. Im Bau des Schwanzes sehen wir bei allen bekannten Funden das Längenmaximum der Wirbel zwischen dem sechsten bis achten auftreten und sich bis zum 17ten etwa erhalten. An unserem Stück ıst es der siebte Wirbel, der für den ersten Punkt in Betracht kommt. Eine Ausnahme von dieser Regel macht nur der extrem kleine von H. v. Meyer als Rh. Gemmingi ? bezeichnete Fund (No. 20 der Tabelle). Besondere Aufmerksamkeit verdient der Schultergürtel bezw. das Verhalten von Scapula und Coracoid zueinander, da dieses in der Gruppe als Artenmerkmal Verwendung gefunden hat. Be- kanntlich findet sich Schulterblatt und Rabenschnabelbein bald durch Ankylose verbunden, bald getrennt vorkommend. Man könnte zunächst vermuten, es bestehe hierin eine Konstanz derart, daß bei den kleineren Formen, als den jüngeren, die Ankylose fehlen, und sich erst bei den größeren, als den älteren Individuen, einstellen würde. Es entspricht dies indessen nicht dem Befund, denn tatsächlich schemt eher das umgekehrte Verhältnis zu herrschen, scheint, denn auch hier fehlt nicht die Ausnahme. v. Zırrer gibt zwar für die großen Ah. Gemmingi Scapula und Coracoid als »entschieden getrennt« an, dabei betont indessen H. v. Meysr an seimem großen, jetzt in Harlem befindlichen Stück (No. 3 der Tabelle) ausdrücklich, daß beide Elemente hier verschmolzen seien. Dieselbe Beobachtung machte ich am Schultergürtel eines anderen im Dresdener Museum befindlichen Exemplares, das nach seinen Maßen ganz entschieden einem der großen Ah. Gemmingi zuzurechnen ist. Einen konstanten Unterschied zwischen großen und kleinen Formen liefert also das Verhalten von Scapula und Coracoid nicht. In der Form des proximalen Humerus-Endes weichen zwei Figuren von der Darstellung der übrigen nicht unerheblich ab. Die erste ist Wagners Rh. longimanus (No. 1 der Tabelle), an dem die seitlichen Fortsätze des Oberarmes im Verhältnis zu dessen Schaftlänge und Stärke auffallend schwach entwickelt sind. Die zweite Figur, der extrem kleine Ahamphorhynchus (No. 20), zeigt dagegen ein für seine Größe starkes proximales Ende, an welchem indessen neben der Form die sehr flache Einbuchtung zwischen den Fortsätzen auffällt. Ob die erwähnten Eigentümlichkeiten in gleicher Weise an den Ori- ginalen auftreten, oder ob es sich nur um zeichnerische, vielleicht durch ungünstige Erhaltung veranlaßte Ungenauigkeiten handelt, kann ich nicht angeben, da mir die Stücke nicht vorliegen. Die übrigen humeri sind, proportionale Größenunterschiede abgerechnet, unter sich gleich und ihrer Form schließt sich der Oberarm unseres Stückes an. Die Vorderarmknochen erscheinen in der Darstellung häufig als zwei gleich starke Stücke, die am distalen Ende in gleicher Höhe abschneiden. Am Dresdener Exemplar überragt der im (Quer- schnitt elliptische Radius die drehrunde Ulna und zeigt meines Wissens zum erstenmal eine Gelenkung 211 — mit der Elle in einer an die Vogelanatomie erinnernden Ineisura ulnaris mit dem Unterschied, daß diese bei dem Reptil nicht rein terminal liegt wie dort, sondern etwas hinter dem Epiphysenende. Die Länge von radıus und ulna ist die gleiche, da das distal überragende Stück des Radius dem proximal vor- stehenden Ulna-Ende gleichkommt. Die Handwurzel von Rh. Gemmingi hat F. PLiExısGer an einem im Münchener Museum be- findlichen Stück so vorzüglich dargestellt (Palaeontogr. XLVII, Textfig. 5), daß unser Exemplar und sobald auch kein anderes Ergänzungen dazu liefern dürfte. Abweichungen gegenüber genannter Dar- stellung weist der Dresdener Rhamphorhynchus nicht auf, soweit sein ungünstiger Erhaltungszustand eine Beurteilung hierüber zuläßt. Die Mittelhand und die Krallenfinger liefern weder Neues, noch von Bekanntem ab- weichendes, ebensowenig der Flugfinger, bei dem die Größenfolge der Phalangenglieder der Normal- formel I, II, IV, III entspricht. Größere Beachtung verdient dagegen die Flughaut, einmal wegen der Seltenheit ihrer Er- haltung, dann aber, weil gleich dem Schultergürtel ihrem Verhalten systematische Bedeutung zugemessen wird. In der Vorwelt zitiert H. v. Meyer eine Stelle aus Qurxsteors Petrefaktenkunde, an der Qunnx- STEDT von feinen, nadelförmigen Eindrücken berichtet, die sich über Körper und Flughaut eines in der HAEBERLEIN’schen Sammlung in Pappenheim befindlichen Pferodactylus erstreckten. Trotz des Zweifels, den offenbar v. Meyer in diese Bemerkung setzt, kann ich nicht glauben, daß ein Beobachter vom Range eines F. A. Juessteort sich durch eine Zufälligkeit in dem Erhaltungszustand hätte täuschen lassen. Ich finde vielmehr an dem Dresdener Exemplar eine Bestätigung der Quensteorschen Ansicht, wenig- stens in der mit Fp. in der Pause bezeichneten Partie des Patagiums, für welchen Teil auch v. ZıtrEeu an dem Münchener Stück ein von der übrigen Flughaut etwas abweichendes Verhalten angibt. Die Ursache dieser Abdrücke möchte ich indessen weniger in einer Behaarung an dieser Stelle, als in der Struktur der nackten Haut selbst suchen. Sonstige Beobachtungen decken sich mit v. ZırteLs ausführ- licher Beschreibung. . Besonderes Gewicht ist der Breite der Flughaut beigelegt worden, die bekanntlich an den drei Individuen, welche eine solche mehr oder weniger vollkommen zeigen, eine verschiedene ist. Unter Zu- grundlegung der gleichen Maßmethode, nämlich des Abstandes des Hautsaumes vom Gelenk des ersten und zweiten Flugfingergliedes beträgt die Breite der Flughaut: an dem Münchener Exemplar 41 mm, an dem Dresdener 45 mm und an dem im Yale College Museum befindlichen Rhamphorhynchus 54 mm. Die Hautbreite steht also bei diesen drei Tieren — die Aufzählung entspricht der absteigenden Größen- folge — in umgekehrter Proportion zur Tiergröße und der Gesamtlänge des Flugfingers. Eine Erklärung dieser Erscheinung dürfte in der nicht unberechtigten Annahme enthalten sen, daß das Wachstum der Flughaut der Streckung der Finger nicht Schritt hielt, so daß die Länge der Membran sich auf Kosten ihrer Breite ergänzen mußte. Ich glaube indessen, daß der Breite des Patagiums überhaupt keine zu große und vor allem keine systematische Bedeutung zugemessen werden darf, da die Breite bei der sicher vorhandenen Elastizität der Membran schon beeinflußt wurde durch den Grad der Hautspannung, die ihrerseits in Abhängigkeit stand von der Krümmung und Länge des Flugfingers. Nun weist dieser in seiner Gesamt- 212 (edummuag "y7) 1 tg ‘6 FaL IIIAIOA : HAAN 61,5 19 94 | (edumumay "yı) OL F&L XIXX '130ntooejeg : Tanz 62 20 99 90 111 IV, I 11, I, In (snupwsz.4nd ya) 8 1a 7 FL IIIA WOIFLIYISYu9q :YANDY A 65 22 101 94 (dumumsHd "yT) Sag SI Fe XIXX '1Soquoagfeg : TALLIz (aha "y7) G Sa ‘6L FELL IIIXX 908 "Ted :NIMO 23 (‚ds snyouhysoydunyzy) 7 ‘II IoJÄaL 'SOM :UTIyNIM (Üdurwusg "y) SL 'L ‘IIA '1Soquosepeg :UHAaN 66,5 107 105 28 22,5 (Bbumumsn "y%) IT SIE ‘OL FeL MNOAMIOA :UFAaN I 'I80guogefeg :UHÄAaı (snunwibuo "y7) LT Fe IIIA USYLIyoSYuaq :UaN9vYM 124 92 44 135 7 (snunwrBuor "y4) 97 Std ‘CT RL IIIA UsyFLIgasyuag :YaNDdYM 119 117 115 113 [1 1, 11, 0 | No. Schädel Unterkiefer Oberarm . Vorderarm Metacarpus V I. Glied II. — — — A9OSUFON]LT IV. > Größenfolge der Flug- fingerglieder Oberschenkel Unterschenkel 3 Metatarsus 2 u. 213 aepluoxAg I9uspsauq seq | | | 28 0 (eidawmwoy "yy) & 314 ‘OT JeL OMIOA : UTAH 19 (snanyhyd "y) & FeL TIIXX [eumof "wy :HSUVW 18 (snaapupunay "YıT) 5 Sta ‘IT Je 93 ca. 66 16 15 IIIA USYFLAYOSJuagq :UaNoYM (atagsuny snjoydasoyzu4g) IA 8198 "AON :SSNAATON (BumummaH9 "yY) 9 Sa L FOL IOMIOA : YHAAT 1,11, IV, I 1, 0, IV, I 5, I, WE 1, TV, I | ca. 24 (snunun.ınd "yy) L ‘14 7 Fe IIIA USIpTagasyuaq :YAND9VM 61 14 (edunumay 44) 5 Std ‘I JeL IIA 'S XI Sep 'n 'uuy :auvmaooıM 'S 13 (snumwund "yy) Ford IIIA USYFayosyuag :YANdYvM 12 (snuowebuor "y) 1 Sa ‘oT Tel IIIA UOFraYasyuaq] : UANDYAL 11 (edwwwsH "yy) 1 St ST RL XIXX '1509uoaejeg :Ta111Z 10 (ebumumoHy "yy) LT F&L IIIT 'I°09uo9ejeg :UFONINAITA 58—59 ca.95-100 101 — 214 — länge sowohl als m den Maßen der einzelnen Phalangenglieder unter allen Gliedmaßen die größten Schwankungen auf; besitzt aber der Flugfinger, als Träger des Patagiums, eine weitspielende Variations- breite, so muß diese konsequenterweise wenigstens bis zu einem .gewissen Grad auch auf das an ihm befestigte Organ, die Flughaut, ausgedehnt werden. An der freien hinteren Extremität, die ebenso wie das ungünstig erhaltene Becken gegen- über Bekanntem Erwähnenswertes nicht ‚bietet, tritt an unserem Objekt besonders deutlich deren auf- fallend schwacher Bau im Gegensatz zu dem kräftig entwickelten Arm hervor, eine Erscheinung, die zwingend zu dem Schluß führt, daß wenigstens für Rhamphorhynchus Gemmingi das Hauptlokomotions- organ die Schwinge, die Hauptfortbewegungsart der Flug war. III. Zur Systematik. In seinem für Flugsaurier grundlegenden Werk: Die Fauna der Vorwelt IV, faßt H. v. Meyer sieben von Spix, GoLDFUSs, SÖMMERING, O. Fraas und Wagner zum Teil auf unzureichende Funde be- gründete Arten zu einer einzigen zusammen, die er als Ahamphorhynchus Gemmingi H. v. Mzyer be- zeichnet. Wie weit der Name strenge Anciennitätsberechtigung besitzt, mag dahingestellt sein, jeden- falls hat er sich in der Literatur derart eingebügert, daß es nicht ratsam erscheint, ihn durch einen andern, dem Alter nach vielleicht berechtigteren Namen zu ersetzen. Für spätere hierhergehörende Funde wurde von Owen die Art Ah. Meyeri, von Marsa Ih. phyl- lurus aufgestellt, Arten, die von Lypekker und v. Zırreu als zweifellos nicht berechtigt eingezogen und der Synonymie älterer Spezies zugerechnet wurden. Wiınkters Rhamphorhynchus sp. ist nicht nur ein Rh. Gemmingi, sondern sogar ein bereits 1860 von H. v. Meyer ausführlichst beschriebenes und viel 905 8 besser abgebildetes Individuum dieser Art, was dem Autor und seinem Referenten im N. J. entgangen ist. ko) , oO Oo Gelegentlich der Bearbeitung neuer Pterosaurierreste aus dem Münchener Museum befürwortete unser Altmeister der Palaeontologie, mein hochverehrter Lehrer, Geheimer Rat v. Zırret, eine Trennung der Merverschen Spezies derart, daß der Name Rh. Gemmingi sich auf die großen Formen beschränken, während auf die kleineren die alte von GorLpruss geprägte Bezeichnung Zh. Münsteri Anwendung finden solle. Diese im British Catalogue bereits durchgeführte Trennung begründet v. Zırrev durch Er- wägungen, die sich beziehen: l.,auf die bedeutenden Größendifferenzen in der Gruppe, 2. auf das Verhalten von Scapula und Coracoid, die bei den großen Formen getrennt, bei den kleinen verschmolzen seien, 3. auf die mit der Ankylose zusammen auftretende größere Flughautbreite. Was den ersten Punkt betrifft, so weisen allerdings die extremen Formen einen bedeutenden Größenunterschied auf. Dieser Unterschied wird indessen, wie z. B. die Maße der Vorderarmknochen mit 70, 68, 66,5, 65, 62, 61,5, 61, 59, 58, 56 mm überzeugend zeigen, durch so allmähliche Übergänge ausgeglichen, daß es schwer fallen dürfte, eine Abgrenzung nach der einen oder anderen Seite vor- zunehmen. Für den zweiten Punkt konnte ich feststellen, daß die Ankylose von Scapula und Coracoid sich keineswegs auf die Münsteri-Formen beschränkt, sondern auch bei den großen Formen vorkommt. — 216 — Die Bedenken endlich gegen 3., die Verwendung der Flughautbreite als Artenkriterium — praktisch ließe es sich wohl nur sehr selten verwenden — sind auf der vorigen Seite geäußert worden. Ich erachte es darum für riehtiger, den Artbegriff des Rhamphorhynchus Gemmingi H. v. Meyer in dem von H. v. Meyer angewandten Sinne aufrecht zu erhalten, wie dies bereits F. PLIENINGER in seiner ausgezeichneten Monographie der schwäbischen Pterosaurier, aller- dings ohne Begründung, durchgeführt hat. In die obige Auffassung nicht einbezogen ist der von v. Meyer als Rh. Gemmingi ? bezeichnete Fund (Vorwelt, Taf. 10, Fig. 3), dessen systematische Stellung ich offen lassen will. Angebhhandung (E. Nägele) in Stuttgart ist erschienen: Seit 1833 e2 a uch der Brdgeschichte Kos Neues Jahrbuch a, einer- Vereinigung: von Geologen _ : he Taktion num Re. Breit des Di le und Palaeontologie. - Unter Mitwirkung einer Anzahl von Fachgenossen ‚Das Palaeozoicum. Komplett.) eh ö I Von Ferd.. Roemer fortgesetzt von Fritz Frech. : e8, BE ren und = Tafeln; a 8. ‚Ioso, 1897. Dr 688 S.), Preis . ... M. Bauer, E. Koken, Th. Liebisch in Marburg. in Tübingen. in Berlin, Mit 62 Tafeln. er. Io 1876, Re Bee ‚Mk, 28.—. II. 1. Liefers. 'Silur. Devon. Von Fr. Frech. | 2 x ren 1 Tafeln und 3 Karten. gr. 8°. 1897, (256 8.) Preis Preis pro Band Mk. 25.—. Jährlich erscheinen 2 Bände, je zu 3 Heften. rn ’ 2. Tieferg, "Die en Von .| x & : iin Tafeln, 3 Karten und 99 Figuren. gr. 8°, 1899, | Seit Mai 1900 eis ae, i ; : 3 Lieferg. Die Dyas. I. Hälfte. Von Fr. Frech. | ‘Fauna. Abgrenzung und Gliederung, Dyas = n r ä a 94 BR für 13 Tafeln. und 235 Figuren. gr. 8°. 1901. Dres „1, Hälte, Vor Fr. Frech Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. g ıtinentalbildungen triadischen Alters. Grenze des | 1d u DEDICDUN _ en auf das u Herausgegeben von M Esner“ 5. Koken: Ih Liehisch in Marburg. in Tübingen. in Berlin. en ieh Monatlich 2 Nummern. Preis für Niehtabonnenten des 7 eh Et 8 Licht- ‘Neuen Jahrbuchs Mk. 12.— pro Jahr. ı und 76 SNIERE im E- “Abonnenten des Neuen Jahrbuchs erhalten das Centralblatt unberechnet, REPERTORIUM Neuen Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie für die Jahrgänge 1900-1904, das Zentralblatt für Mineralogie etc. Jahrg. 1-5 (1900—1904) und die Beilagebände XIII—-XX, Die asiatische Trias, Von Fritz Noetling. N ER AICHDEREN Zuleen im Text. a ee Mit 27 Taten 2 und zahlreichen Tabellen ide ee le WW. Kilian, Palaeocretacicum. Unterkreide im süd- | __ Eu 5 : ‚0a 8) Mit 2 Kartenbeilagen und | Ein Personen-, Sach- und Ortsverzeichnis für die darin enthaltenen Originalabhandlungen und Referate. 8°. 594 Seiten. — Preis Mark 16.— and Kali: de onetar. Von Fr. Frech. Das 1 ‚Von Be Geinitz. Mit vielen Tafeln, Karten, Palaeontologische WANDTAFELN I. Serie: Fossile Tiere. Herausgegeben von K. A. von Zittel ma K. Haushofer. Fortgesetzt (Taf. 74—83) von J. F. Pompeckj. 108 Tafel 1—-S3. statt Mk. 210.— — Mk. 130- _ —— ‚|. Inhalts- und Preisverzeichnisse der ganzen Serie stehen zu Diensten. In der E. Schweizerbartschen Verlagsbuchhandlung (E. Nägele) in Stuttgart ist erschienen; Geognostischer Wegweiser durch Württemberg. Anleitung zum Erkennen der Schiehten und zum Sammeln der Petrefakten von Dr. Th. Engel, Pfarrer in Eislingen. Dritte, vermehrte und vollständig umgearbeitete Auflage. Herausgegeben unter Mitwirkung von Kustos Dr. E. Schütze, gr. 8%. 670 Seiten mit 6 Tafeln, 261 Textfiguren, 4 geologischen Landschaftsbildern, 5 Profiltafeln und einer geognostischen Ueber- sichtskarte. Elegant in Leinwand gebunden Mk. 14.—. Geologisch-geographische Profile von Württemberg. Für den Schulgebranch entworfen von Dr. C. 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Die wiederholt eingetretenen Preissteigerungen im Buchdruckergewerbe haben die Herstellungskosten für die „Palaeontographica“ derartig verteuert, daß wir ge- zwungen sind, ebenso, wie dies auch bei anderen Zeitschriften geschieht, den Sub- skriptionspreis für die Palaeontographica zu erhöhen. Im Interesse unserer Leser haben wir den Preisaufschlag auf das niederste Maß beschränkt und werden statt bisher Mk. 60.— in Zukunft Mk. 66.— berechnen. Wir bitten unsere Abonnenten, uns diese durch die Verhältnisse aufgenötigte Preiserhöhung vom 56. Band ab gewähren zu wollen und. zeichnen Stuttgart, März 1909. hochachtungsvoll E. Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung Nägele & Dr. Sproesser. . E. Schweizerbartsche Verlagshandlung, Nägele & Dr. Sproesser in Stuttgart. Vor Kurzem erschienen: K. A. von Zittel’s Paläontologische Wandtafeln Serie: Fossile Pflanzen. Herausgegeben von J. F. Pompeckj und H. Salield. Dafel I—VI. Darstellend: Thallophyta, Algae, Gymnospermae, Cycadales, Ginkgoales, Coniferales, Filices, Pecopteridae, Sphenopteridae. Weitere Tafeln befinden sich in Vorbereitung. — Preis jeder Tafel aufgezogen mit Stäben Mk. 6.—. — ‘Wir möchten nicht werfehlen, die Fachkreise auf das Erscheinen dieser schon lange als notwendig empfundenen Tafelserie aufmerksam zu machen. ; Über einige Krokodile der Juraformation, Von ERWIN AUER. (Mit Taf. XXII—-XXVI und 15 Textfiguren.) Vorwort. Die Wirbeltierabteilung der reichhaltigen Sammlung des geologisch-mineralogischen Institutes zu Tübingen beherbergt neben einer Fülle von hauptsächlich aus Deutschland stammenden Reptilresten auch eine gar stattliche Reihe von Sauriern, die im Oxfordelay von Peterborough in England gefunden wurden und nun zum größten Teil montiert zu den Prachtstücken dieser Sammlung gehören. Während die Reste von Geosaurieru, Dinosauriern und Flugsauriern in letzter Zeit zum Gegenstand eingehender Untersuchungen gemacht wurden, harrte ein ziemlich vollständiges Skelett von Stenosaurus, sowie ein Schädel eines jungen Individuums derselben Gattung noch der Bearbeitung, umsomehr, als die letzte Arbeit, die sich mit dieser Gattung befaßte, schon vor mehr als zehn Jahren erschienen ist. Und so habe ich denn der Anregung, diese Stücke sowie die Reste etlicher anderer Krokodiliden der Juraformation zum Gegenstand der Bearbeitung zu machen, mit Freuden Folge gegeben. Es ist mir nun eine angenehme Pflicht, meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. E. v. Koxen, der mir die Anresung zu vorliegender Arbeit gab, meinen wärmsten Dank auszudrücken für die reich- liche Unterstützung mit Rat und Tat, die er mir zuteil werden ließ, für seine wertvolle Hilfe bei Be- schaffung von Literatur, sowie für das Interesse, das er meiner Arbeit jederzeit entgegenbrachte. In Stuttgart stellte mir Herr Prof. Dr. E. Fraas in liberalster Weise den Stenosaurusschädel in der Sammlung des dortigen Naturalienkabinetts zur Verfügung, und ich bin ihm darob zu großem Danke verpflichtet. Herr B. Srürtz in Bonn hatte die Güte, mir das wertvolle Material in seinem paläontologischen Kontor zur Untersuchung zu überlassen, wofür ich ihm auch an dieser Stelle meinen besten Dank abstatte. Palaeontographica. Bd. LV. 28 — 218 — In gleicher Weise danke ich Herrn Prof. Dr. F. PuLreninGer in Hohenheim und Herrn Prof. Dr. Freimerr von Hvexe in Tübingen für ihren wertvollen Rat und für die gütige Überlassung von Literatur, sowie Herrn Dr. E. Schürze j in Stuttgart, der mir bei meiner Tätigkeit im dortigen Naturalienkabinett in liebenswürdigster Weise entgegenkam. Dank der gütigen Erlaubnis des Vorstandes des zoologischen Institutes der hiesigen Universität, Herrn Prof. Dr. F. Brochmann, war es mir möglich, die Bibliothek dieses Institutes und seine Skelett- sammlung zu benützen. Die Tafeln sind von Herrn A. BırkmAter in München gezeichnet. Tübingen, im November 1907. ERWIN AUER. Einleitung. Fossile Überreste von Krokodilen finden sich in manchen Schichten des Jura nicht gerade be- sonders selten und haben schon seit langer Zeit die Aufmerksamkeit der Forscher auf sich gelenkt. Die Anzahl der bis jetzt aufgefundenen Jurakrokodile ist sehr groß, so daß so ziemlich in allen paläonto- logischen Sammlungen solche vertreten sind. Auch die Zahl der bis jetzt bekannten Arten ist recht beträchtlich; allein vielfach wurden auf Grund weniger schlecht erhaltener Skeletteile neue Arten auf- gestellt, ohne daß die Artcharaktere genau definiert und die Aufstellung der Arten näher begründet wurde. Dazu kam noch, daß es häufig an der absolut notwendigen Vergleichung der Formen fehlte. Die ältesten Notizen über fossile Krokodile, die wir besitzen, stammen aus dem Jahre 1758 und rühren von Cmarman und WHOooLEr her, die in dem oberen Lias von Whitby gefundene Reste in den Philosophical Transactions abgebildet und beschrieben haben." Die Verfasser verkannten nicht, daß dieses Fossil manche Ähnlichkeit mit den lebenden Gavialen und Alligatoren aufwies. Später erschien dann in der Bridgewater Treatise eine Abhandlung von W. Bucktaxn, worin er dieses Stück mit einigen anderen Exemplaren zusammen beschrieb und abbildete, und der Art Teleosaurus Chapmani Könte zuteilte. Es ist natürlich, daß Reste von Krokodiliden auch das Interesse Cuvıer’s wachriefen, der in seinem großen Werk »Recherches sur les ossemens fossiles« fünf Arten von Jurakrokodilen behandelte. Dem großen Gelehrten blieb zwar nicht unbekannt, daß manche Unterschiede zwischen den lebenden Krokodilen und ihren fossilen Vertretern vorhanden sind; insbesondere fiel ihm die verschiedene Stellung der hinteren Nasenlöcher auf; er hielt es aber trotzdem nicht für notwendig, diese Formen von den rezenten Krokodilen zu trennen, und beschrieb sie als »Gavials de Gaen et d’Honfleur«. Bei der Beschreibung der Krokodile von Caen” war ihm jedoch der Irrtum unterlaufen, daß er Reste, die zwei ganz verschiedenen Arten angehörten, für Vertreter emer und derselben Art hielt, und so ist denn auch die Rekonstruktion, die er unternahm, und wobei er die Schnauze des »Grocodile de Quilly« dem Schädeldach des »Crocodile de Caen« anfügte, recht unglücklich ausgefallen, und war die Ursache mancher Verwirrung. Ebensowenig glücklich war seine Restauration des »Gavial d’Honfleur«, da er Teile eines Stenosaurenschädels zu denen eines Metriorhynchus gefügt und so auch wieder, wie BrLAINvILLE sagt, »un monstre anatomique« hervorgebracht hat. ETIENNE GEOFFROY Saınt-Hitaıre nahm dann die Untersuchung dieser Krokodile wieder auf, und, da er erkannte, daß die von Caen und von Honfleur doch zu große Verschiedenheiten gegenüber den rezenten Krokodilen aufweisen, als daß man sie zusammenstellen könnte, nahm er ihre Trennung ı William CHapman: „An Aceount of the Fossile Bones of an Alligator, found on the Seashore near Whitby in York- shire“, Phil. Trans. vol. 1, pp. 688—689, pl. XXXII. WHooLER: „A Description of the Fossil Skeleton of an Animal found in the Alum Rock near Whitby“, ibidem, pp. 786-790, pl. XXX. 2 Tome V. 2. partie, p. 127 ff. — 20 ° — vor! und schuf die zwei Gattungen Teleosaurus (Teleosaurus Cadomensis) und Stenosaurus (Steneosaurus).? Als Typus der letzteren Gattung hatte er Cuvier’s »Örocodile de Quilly«, das er «Sten6osaure aux longs_maxillaires ou Megistorhynchus« nennt, im Auge, sowie das »Grocodile ä museau allonge d’Honfleur«, eine Form, charakterisiert durch die Spitze der Schnauze »coup& brusquement d’une maniere oblique.« Als weiteres besonders wichtiges Merkmal der Stenosauren erschien ihm die auffallend geringe Breite des Frontale und Parietale zwischen den Schläfengruben, und darnach benannte er die neue Gattung. GEOFFROY SAınT-Hivamke stellte folgende Beziehungen zwischen Teleosaurus und Stenosaurus fest: Bei beiden Formen ist die Schnauze sehr lang; die Stellung und Ausbildung der Nares externae ist verschieden. Die Nasenlöcher sind bei den Stenosauren, ähnlich wie beim Gavial, nach oben geöffnet und von den Prämaxillaria, die einen erweiterten Rand bilden, umgeben. Bei den Teleosauren stehen sie ganz vorn am Ende; man könnte glauben, sie seien das Ergebnis eines senkrechten Schnittes, wenn nicht ein vorspringendes Leistchen die Ränder regelmäßig umfaßte. Er weißt darauf hin, daß die Be- schaffenheit der Zähne bei den Stenosauren wenig von denen der Gaviale differiere; bei den Treleosauren dagegen seien sie schlank und nach der Seite gerichtet. *® Von verschiedenen Autoren wurde jedoch der Name Stenosaurus als Bezeichnung für die Gattung Metriorhynchus H. v. Meyer gebraucht, da sie annahmen, GEorrroy SAammt-Hiıraıre hätte das »crocodile ä museau court d’Honfleur« gemeint, als er die Gattung Stenosaurus schuf. Die im oberen Lias, in den Posidonienschiefern oder Posidonomyenschichten (Qvenstepr’s Lias e), besonders häufig vorkommenden Krokodile wurden in einer im Jahr 1841 erschienenen Monographie von H. G. Bronx und J. J. Kavp: »Abhandlungen über die gavialartigen Reptilien der Liasformation« ein- gehend behandelt. Bronx und Kaur stellten drei neue Genera auf: Mystriosaurus, welcher der von GEorFRoY Samnr-Hivaıke geschaffenen Gattung Stenosaurus jedenfalls sehr nahe steht; ferner Pelagosaurus, den der ältere DrsvonecHnamps unter dem Namen Teleosaurus temporalis beschrieb; als dritte Gattung galt ihnen Engyommasaurus, die sich auf einige bemahe undefinierbare Reste bezog und, wie Bronx nachweist, von Mystriosaurus nicht wesentlich verschieden ist; Bronx nannte diesen Saurier Mystriosaurus Brongniarti. Dabei hatten die beiden Gelehrten den Irrtum begangen, das Loch der intertympanischen Röhre (Foramen intertympanicum medium) für die hintere Nasenöffnung anzusehen. * Der Gattung Mystriosaurus, die Kaup von den Teleosauren abgetrennt hatte, ohne jedoch eine scharfe Grenze zwischen diesen Formen ziehen zu können, wurden viele Arten zugezählt. Von Mystrio- saurus hebt Kaur insbesondere hervor, daß diese Gattung hauptsächlich durch die löffelartige Anschwel- lung der beiden Kieferenden, in denen vier Paar Zähne stecken, charakterisiert sei. Bronx bestätigt 1 GEOFFROY SAINT-HILAIRE, Annales des sciences naturelles, XXIII. 1831. GEOFFROY SAINT-HILAIRE: „Divers m&moires sur de grands Sauriens trouv6s a l’6&tat fossile vers les confins maritimes de la Basse Normandie“ in den M&m. de l’Academie des seiences de l’Institut de France. Tome XII. 1833, p. 1—38. 2 Von orevos eng, schmal und o«voos. Daher ist Stenosaurus besser als Steneosaurus. 3-GEOFFROY SAINT-HILAIRE: „Sur l’organisation des Gavials, sur leurs affinites naturelles, desquelles r&sulte la nöcces- site d’une autre distribution generique, Gavialis, Teleosaurus et Steneosaurus“ in den Möm. du Museum d’hist. nat. Tom. XII 1825, p. 27. * Vergl. R. Owen: On the communication between the cavity of the tympanum ....... 1850. EUDES-DESLONGCHANPS: M6moires sur les Tel&osauriens de l’Epoque Jurassique. 1863, p. 6f. oa diese Merkmale und betont noch, daß die Nares externae an dem schief abgeschnittenen Schnauzenende fast ganz nach vorn gerichtet sind und quer liegen. Im Jahr 1850 erschien in den Abhandlungen der K. bayrischen Akademie der Wissenschaften eine Arbeit A. Wacwer’s über die fossilen Überreste gavialartiger Saurier der Liasformation, worin eine neue Art, Mystriosaurus Münsteri, und verschiedene schlecht erhaltene Reste beschrieben werden. WAGNER weiß zwar ebensowenig wie Bronx und Kaup die Gattungen Teleosaurus und Mystriosaurus scharf gegen- einander abzugrenzen, behält aber die Gattung Mystriosaurus bei, »weil dadurch erstlich die dem Lias angehörigen gavialartigen Saurier ihrem Alter nach von dem erst später auftretenden Teleosaurus unter- schieden werden können, und weil ferner allen von den mit dem Namen Mystriosaurus bezeichneten Arten die Beschaffenheit des Schnauzenteiles, des Zahnsystems und der Füße genau bekannt, die Be- stimmung ihrer Überreste demnach mit Sicherheit vorzunehmen ist«. (S. 595.) Eine weitere Gattung hat Hermann v. Meyer! unter dem Namen Macerospondylus abgesondert, die aber nach WaGner mit Mystriosaurus zu vereinigen ist. H. Burnmeister? suchte in einer mit sehr schön ausgeführten Tafeln begleiteten Abhandlung über den fossilen Gavial von Boll den Nachweis zu liefern, daß Pelagosaurus und Mystriosaurus zu einer und derselben Gattung Mystriosaurus gehörten, und entwickelt die Ansicht, daß die von Bronx hervor- gehobenen Differenzen zwischen Pelagosaurus und Mystriosaurus nicht Gattungsunterschiede, sondern viel- mehr Jugendcharaktere von Mystriosaurus seien. Die Prüfung sämtlicher bis dahin auf deutschem Boden aufgefundenen und beschriebenen Mystriosauren führt ihn zu dem Ergebnis, daß sich zur Zeit der Lias- formation in den Meeresbuchten wahrscheinlich nur zwei Arten gavialartiger Krokodile herumgetrieben hätten; die eine Art sei die von ihm genau untersuchte Spezies Mystriosaurus bollensis, die andere, wahr- scheinlich etwas jüngere Art, Mystriosaurus Laurillardü. Der letzten Art weist er auch den englischen Gavial von Whitby, den Teleosaurus Chapmani Könıs, zu. Qurxstepr? erklärt, die ideelle Figur, die Burmeister auf Taf. VIII Fig. 4 gebe, sei mehr aus Analogie mit den lebenden Krokodilen erschlossen, als wirklich beobachtet, und teilt die Boller Teleo- sauren in drei Arten, eine größere plumpere, die mit dem Teleosaurus von Whitby auf dieselbe Stufe zu stellen ist: Teleosaurus Ohapmani,; dann Teleosaurus bollensis, die am häufigsten vorkommende Art; und schließlich erwähnt er noch eine kleine, zierliche Spezies, welcher er den Namen Teleosaurus minimus gibt, sofern es wirklich eine gute Spezies sein sollte. Der englische Paläontologe Rıcharp Owen schlug im Jahre 1841 vor, den Namen Stenosaurus an Stelle der Bezeichnung Metriorhynchus H. v. Meyer anzuwenden, eine totale Verkennung der von Georrroy Saınr-Hıvamme aufgestellten Gattung Stenosaurus. So kommt es, daß in der paläontologischen Literatur der Name Stenosaurus ab und zu für die Gattung Metriorhynchus gebraucht wird, und daß Krokodile als Stenosauren bezeichnet werden, die ganz augenfällig nicht zu diesen gehören (vergl. Owen’s Stenosaurus laticeps und St. Geoffroyi). Der Name Stenosaurus soll nur in dem Sinne gelten, wie es GEOFFROY Saınt-Hınaıre dargelegt und später DesLonscHamrs in seinen vortrefflichen Arbeiten näher präzisiert hat. ! Noy. act. academ. nat. curios. XV. 2, p. 196. 2 E. D’ALton und H. BURMEISTER: „Der fossile Gavial von Boll“ 1854. ® F. A. QuEnSTEDT: Handbuch der Petrefaktenkunde, 2. Bd., p. 101, Taf. VI. QUENSTEDT: Der Jura, p. 214, Taf. XXV. — 222 — Den beiden DesLonecnamps kommt das Verdienst zu, in dem bis dahin überaus verworrenen Gebiet der Teleosauren Ordnung geschaffen und durch meisterhafte Monographien die Festlegung und Abgrenzung der verschiedenen Gattungen und Arten auf Grund der Würdigung von ineinandergreifenden Merkmalen und ohne einseitige Betonung eines einzelnen Charakters vollzogen zu haben. In seinem Werk »Me&moires sur les Tel&osauriens de l’Epoque Jurassique du departement du Calvados« suchte Eupes-Desvonscnamrs der Ältere die Unterschiede zwischen den Teleosauren und den rezenten Krokodilen schärfer zu beleuchten und verband damit eine sehr eingehende Beschreibung des Teleosaurus temporalis (Pelagosaurus typus), von dem er ein nahezu vollständiges Exemplar und einige sehr instruktive und für Detailbeschreibung wichtige desartikulierte Schädel besaß. In dem von Karp aufgestellten Namen Mystriosaurus sieht er nur ein Synonym der älteren Bezeichnung Teleosaurus; er gibt zwar zu, daß der Name Mystriosaurus auf Arten angewandt wurde, die von denen verschieden sind, die GEOFFROY SAINT-HıLaırE im Auge gehabt hatte, als er den Namen schuf, ist aber davon überzeugt, daß die generischen Charaktere dieselben seien. Mit dieser Arbeit legte der große französische Palä- ontologe den Grund zu dem Werk, das fortzuführen seinem Sohne beschieden sein sollte. Eupes-DesLonGcHAmrs der Jüngere setzte nun die Bearbeitung der im normännischen Jura vor- kommenden Krokodile im Sinne seines durch den Tod mitten aus der Arbeit herausgerissenen Vaters fort und teilte im den Notes pal&eontologiques die Teleosauren in zwei Gruppen, die er in folgender Weise charakterisiert: Die erste Gruppe enthält die sogenannten Superciliosi, Teleosauren mit sehr stark entwickeltem Präfontale, das sich wie ein Dach über die ganz nach der Seite gerichteten, vorn und hinten aus- gebuchteten Augenhöhlen lest, und mit großem Foramen suborbitale. Mitunter erreichen die großen Nasalia den Zwischenkiefer. Was die systematische Stellung dieser Gruppe betrifft, so vergleicht er sie mit der Stellung der Alligatoren im System der lebenden Krokodile. Folgende vier Arten teilt er dieser Gruppe zu: Metriorhynchus Blainvillei aus dem Callovien, Metriorhynchus superciliosus DE BLAINVILLE aus dem Oxfordien, Metriorhynchus brachyrhynchus E. Dest. aus dem Oxfordien, Metriorhynchus hastifer aus dem Kimmeridgien. Die andere Gruppe der Teleosauren zeigt folgende Charaktere: sehr kleine Prätontalia, ungefähr kreisrunde, mehr oder weniger nach oben gerichtete Augenhöhlen und ganz von dem Zwischenkiefer getrennte Nasalia. Als die konstantesten Charaktere der Teleosauren betrachtet er folgende: die Stellung des Lacrymale, die rundliche Form der nach oben gerichteten Augenhöhlen, und die immer ebene oder konvexe Beschaffenheit der Fläche der Schnauzenunterseite, die zwischen den beiden Alveolarreihen liegt. Am meisten verschieden ist bei den Teleosauren die relative Länge der Schnauze, die Gestalt der Schläfenhöhlen und die Beschaffenheit der Palatina. Zu dieser Gruppe stellt er folgende vier Unter- gattungen: 1. die eigentlichen Teleosauren, 2. die Stenosauren, 3. die Pelagosauren, . die Teleidosauren. HF 12,908 Je Die letzteren stellen in gewissem Sinne ein Mittelglied zwischen den Teleosauren und Metrio- rhynchiden dar. Der am weitesten verbreitete und an Arten reichste Typus der Teleosauren sind die Stenosauren. Zu diesen glaubt DesLonscHames auch die oben erwähnten Mystriosauren des oberen Lias rechnen zu können. Gaupry hält Mystriosaurus für ein Synonym von Stenosaurus; auch LyDErker stellt sie zu derselben Gattung; desgleichen rechnet L. Döperreın die Mystriosauren zu den Stenosauren. DestonscHamps beschreibt folgende Arten von Stenosauren: Stenosaurus oplites E. Desz. ob. Lias, Stenosaurus atelestatus E. Dest. unt. br. Jura, Stenosaurus megistorhynchus GEOFFE. Sr.-Hıraıre Fullers earth, Stenosaurus Larteti E. Desu., Stenosaurus Boutilieri — Orocodilus Oxoniensis Conxs. Groß-Oolith, Stenosaurus Edwardsi E. Des. | rd Stenosaurus Roissyi EB. Desu. J er Stenosaurus Blumenbachi E. Dest. CGoral-rag. H. E. Sauvace! stellt folgende neue Arten von Stenosaurus auf: Stenosaurus Bouchardi SAUVAGE, Kimmeridgien, Stenosaurus morinicus SAUVAGE, Kimmeridgien, Stenosaurus rudis SAUVAGE (St. megistorhynchus nahestehend), Portlandien. MorEL DE GLasviLLe” gibt eine Beschreibung eines Stenosaurus aus dem Callovien superieur, Stenosaurus Heberti, die später von A. Bıcor ergänzt wird. Hurge?® stellt auf Grund eines unvollständig erhaltenen Schädels aus dem Bathonien die Art Stenosaurus Stephani auf und vergleicht sie mit den Arten, die DesLox@cHaumrs beschrieben. Aus den Jurassie Rocks von Madagaskar wird von R. Burzen Newton: eine neue Art, Steno- saurus Baroni, bekannt gemacht. Aus dem Oxfordton von Shotover wird eine bis jetzt noch unbeschriebene Art, Stenosaurus dasy- cephalus SEELEY, angeführt.’ Larracer erwähnt in der Zeitschrift der Soc. geol. de France® einen Stenosaurus de Parmilieu. In seiner Arbeit »Notes sur les Reptiles Jurassigques de Normandie« beschreibt A. Bıeor folgende Arten von Stenosaurus: Stenosaurus Roissyi E. Dest. aus dem Callovien von Calvados, Stenosaurus intermedius A. Bıcor aus dem Callovien superieur von Beuzeval, Stenosaurus Heberti MoREL DE GLAsvILLE aus dem Callovien superieur von Villers. Außerdem findet in der Literatur ein Stenosaurus megarhinus HuuLkz aus dem Kimmeridgeclay von Dorset Erwähnung. ı H. E. SauvacE: „M&moire sur les Dinosauriens et les Crocodiliens“, 1874. 2 Bulletin de la Soc. g&ol. de France, 3. Serie, Tome IV, p. 342, Fig. 8 u. 9, 1875/76. — ibid. Tome VIII, p. 318, 1879/80. 3 MANsEL-PLEYDELL and HULKE: Proc. Dorset. Nat. Hist. and Antiquarian Field-Club, vol. 1, p. 28—32, pl. I. 4 Geol. Magaz. 1893, p. 193 ff. 5 SEELEY: Index to Aves, Ornithosauria and Reptilia, p. 140. ® Bulletin de la Soc. geol. de France, 3. Serie. Tome XVII, 1889, p. 8ft. — 24 — Diagnose der Gattung Stenosaurus Georrr. emend. Drsr. (Leptocranius Bronn, Sericodon H. v. Mryrr). Wirbel bikonkav, Schnauze stark verlängert, mehr oder weniger zylindrisch, vorne löffelartig verbreitert. Zwischenkiefer klein, durch weiten Zwischenraum von den Nasalia getrennt. Äußere Nasen- löcher am vorderen Ende der Schnauze vereinigt. Präfontalia klein; Lacrymale wohl ausgebildet. Bei manchen Formen Präorbitalöffnung vorhanden. Orbita ganz von Knochen umschlossen, rundlich, fast ganz nach oben gerichtet. Frontale schmal, ein wenig eingesenkt, Schädeldach sehr flach, trapezförmig, allmählich in die Schnauzenregion übergehend. Obere Schläfenhöhlen auffallend groß, länger. als breit, viereckig; die von Frontale und Parietale gebildete Scheidewand der oberen Schläfenhöhlen sehr schmal. Alveolarränder gerade, nicht wellenförmig gebogen. Zähne zahlreich (oben jederseits etwa 23—36), meist mit zwei gegenüberliegenden Kielen versehen, senkrecht oder ein wenig schief nach außen stehend. Am hinteren Ende der großen, konvexen Palatina liegt die rundliche Öffnung der Choanen. Gaumenlöcher klein. Die Vordergliedmaßen bedeutend kleiner als die hinteren. Die Gattung Teleosaurus unterscheidet sich durch folgende Merkmale: bei Teleosaurus ist der Schädel vor den Augenhöhlen schroff verschmälert, die Zähne stehen abwechselnd höher und tiefer, sind ganz nach außen gerichtet, viel zahlreicher und schlanker als bei Stenosaurus. Schädel im Verhältnis zur ganzen Länge des Tieres klein. Schläfenhöhlen groß, jedoch nicht so lang wie bei Stienosaurus. Pelagosaurus besitzt ganz nach der Seite gerichtete, ziemlich weit voneinander getrennte Augen- höhlen, und breite obere Schläfenbogen. Das Schädeldach ist beträchtlich höher als bei Stenosaurus. Die Choanenmündung ist nicht rund wie bei Stenosaurus, sondern endigt vorne in einer Spitze, die sich zwischen die Palatina einschiebt. Die Pterygoidea entbehren einer Vertiefung hinter den Palatonares, einer Fossa pterygoidealis. Wie bei Stenosaurus fehlt ein knöchernes Mittelseptum der Choanen; bei Macrorhynchus ist eines vorhanden. Auch die Gestalt der Choanen weicht sowohl bei Pelagosaurus wie bei Teleosaurus beträchtlich von der bei Stenosaurus ab. Stenosaurus Larteti var. Kokeni nov. var. Zunächst soll eine Beschreibung des großen Stenosaurusexemplares gegeben werden, das sich im Besitze des geologisch-mineralogischen Institutes der Tübinger Universität befindet. Das Stück ist montiert und stammt aus dem Oxfordelay (oberster brauner und unterster weißer Jura) der Gegend von Peterborough, und kam durch die Vermittlung des paläontologischen Kontors von Herrn B. Srürz in Bonn in die Tübinger Sammlung. Die Knochen sind ganz aus dem Gestein herauspräpariert und lassen an vielen Stellen die Ver- bindungsnähte und die einzelnen Teile der Knochen noch ganz vollständig erkennen. Der Schädel liegt leider nicht ganz vollständig vor: das ganze Hinterhaupt, sowie der hintere Teil des Schädeldaches fehlen; außerdem ist leider die Unterseite des Schädels von den Palatina an stark beschädigt. Vom Unterkiefer ist nur wenig mehr als der symphysale Teil erhalten. Die Unterkieferäste sind abgebrochen. Die Zähne sind sowohl im Ober- wie im Unterkiefer so ziemlich sämtlich ausgefallen oder abgebrochen. Was die Erhaltung der Wirbelsäule anlangt, so liegt die Reihe der Halswirbel mit Ausnahme eines einzigen — 225 — Wirbels vollständig vor; von den übrigen präsacralen Wirbeln fehlen zwei Stück; auch ist von der Schwanzregion eine Anzahl von Wirbeln verloren gegangen. Die Wirbel sind vielfach zerdrückt, Dorn- fortsätze, Querfortsätze und Zygapophysen häufig abgebrochen. Die Extremitäten liegen auch nicht ganz vollständig vor. Der Schädel. (Taf. XXI, Fie. 1 u. 2.) Der Schädel ist dem Körper proportional, sogar verhältnismäßig etwas größer als beim Gavial. Er ist stark verlängert und seine Höhe wenig beträchtlich. Von der Orbitalgegend an verschmälert sich der Schädel ziemlich stark und geht in die lange, flache Schnauze über; diese Gestalt verleiht ihm eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Gavial, jedoch ist bei diesem der Übergang vom kranialen in den Schnauzenteil schroffer als bei dem Stenosawrus, bei welchem er allmählicher stattfindet. Die Spitze der Schnauze ist löffelförmig verbreitert und wird von den paarigen Prämaxillaria eingenommen, die in der Mittellinie zusammenstoßen und vorne eine leichte Einkerbung bilden. An der Spitze ist die Schnauze ein wenig in die Höhe gebogen. Die von dem Zwischenkiefer gebildete Er- weiterung des Oberkiefers wird fast in ihrer ganzen Breite von der äußeren Nasenöffnung eingenommen, die etwas in die Breite gezogen und ganz von den Prämaxillaria umschlossen ist. Das Dach des Nasen- ganges ist eingedrückt. Vorne ist das Nasenloch von einem Wulst begrenzt, dessen innere Ränder gegen das Loch zu abfallen, und der sich da, wo die beiden Prämaxillaria vorne zusammenstoßen, zu einem warzenähulichen Höcker verdickt, welcher sich ziemlich steil in die Tiefe des Nasenlochs hinuntersenkt und dort einebnet. Der Grund des Nasenlochs ist von Gestein erfüllt, so daß vom Foramen ineisivum nichts zu sehen ist. Hinter der Nasenöffnung treffen sich die beiden Zwischenkieferhälften und bilden hier einen leichten Vorsprung, der die Ellipse der Nares externae etwas einschnürt und ihnen die Form eines w verleiht. Schon von oben sieht man an dem vorderen Ende der Schnauze die als einzelne Ausbuchtungen hervortretenden Alveolen. Im Zwischenkiefer stehen jederseits vier Zähne, deren Größe von vorn nach hinten zunimmt. Das vorderste Zahnpaar besitzt die kleinsten Alveolen und steht dicht neben dem zweiten, so daß die Alveolen der beiden vordersten Zahnpaare zusammen eine 8 bilden. Die Alveolen des zweiten Zahnpaares stellen eine Ellipse dar, deren verlängerte Längsachse mit der Mittellinie des Schädels einen Winkel von ungefähr 45° bildet. Dieser Umstand, sowie die Tatsache, daß die Alveolen nicht horizontal, sondern schief nach außen stehen, weisen auf eine schräg nach außen gerichtete Stellung der Zähne hin. Zwischen dem zweiten und dritten Zahnpaar ist ein größerer Abstand als zwischen dem dritten und vierten. Der vierte Zahn ist der größte, wie denn auch der Zwischenkiefer über den vierten Zahn gemessen die größte Breite aufweist. Die Unterseite der Prämaxillaria ist ziemlich flach und zeigt ein etwa 1 cm langes, 0,5 cm breites, im Grunde mit Gestein erfülltes Loch, das Foramen ineisivum, das etwa 3 cm von der Schnauzenspitze entfernt beginnt. Viele Teleosauren besitzen jederseits nur drei Zähne im Prämasillare. Bei den rezenten Krokodilen ist die Zahl der Zähne im Zwischenkiefer im allgemeinen fünf, nur bei wenigen Formen wird das zweite Zahnpaar abgeworfen, ohne wieder ersetzt zu werden, so bei Orocodilus porosus und bei Crocodilus nilotieus. Hinter dem vierten Zahn findet eine Einschnürung der Schnauze statt, und die vorher ebene Unterseite nimmt eine zylindrische Form an; zugleich stehen hier auf einer Strecke von 2,5 cm keine Palaeontographica. Bd. LV. 29 a Zähne. Den Ausschnitt hinter der Erweiterung des Zwischenkiefers füllte der vierte Zahn des Unter- kiefers aus, dessen Alveole sich deutlich von oben sehen läßt, wenn die beiden Kieferhälften in der richtigen Stellung aufeinander liegen. In dieser Bucht verläuft auch die zackige Naht, die Prämaxillaria und Maxillaria verbindet. Auf der Oberseite dringen die Prämaxillaria spitz zwischen die Maxillaria ein; auf der Unterseite schieben sich die Maxillaria einer Zunge vergleichbar zwischen die Prämaxillaria bis in die Höhe des vierten Zahnpaares vor, und zwar in der Weise, dal das vorgeschobene Stück an seinem vorderen Ende ver- breitert ist (2,5 em) und die schmalste Stelle (1,7 em) an der Einschnürung der Schnauze liest. Und so kommt es, daß nicht die ganze Unterseite der löffelförmigen Schnauzenverbreiterung den Prämaxillaria angehört, sondern auch die Maxillaria daran Anteil haben. Seitlich von der vorspringenden Zunge der Masillaria dringen die Prämaxillaria mit zwei Spitzen, die bis in die Gegend des ersten Maxillarzahnes reichen und 7,3 cm von der Schnauzenspitze entfernt endigen, in die Maxillaria ein. Beim lebenden Gavial gehört die ganze Erweiterung der Schnauzenspitze dem Zwischenkiefer an, der sich auf der Unterseite des Schädels, ähnlich wie auf der Oberseite, mit einem spitzigen Fortsatz zwischen die aus- einanderweichenden Maxillaria hineinzwängt; bei Teleosaurus und bei Teleidosaurus schieben sich die Maxillaria auf der Schädelunterseite mit breiter Fläche zwischen die Prämaxillaria, bei Metriorhynchus senden sie einen spitzigen Fortsatz nach vorn. Maßangaben. Länge der Prämaxillaria auf der Oberseite des Schädels . . . . 10,3 cm größte Breite der Schnauzenspitze über den vierten Zahn gemessen 6,5 » giermester Breite, any dersEinschnürunes rs 7 Breite ‘des Nasenloches. 4... a... 2 ln. rl en a AD) erößtes llansendesuNasenlochess ED) Länge des Nasenloches m der Mitte . . . 2 2 2. 2 2. 0... 0.412» Durchmesser der ersten Alveole . > . 2. 2 2 2 mn 2 220.0. .6075» » » zweiten » ER ek Hear hat: lsıl= 9 » » dritten » BR aka ED ee Ra EZ » » vierten » } ; N ER aA Entfernung der vorderen Endigung der Maxillaria auf der Unterseite 3,7 » Den ganzen mittleren Teil der Schnauze nehmen die Maxillaria ein, welche die sämtlichen übrigen Zähne tragen. Sie beginnen vorne in der Einbuchtung hinter dem verbreiterten Schnauzenende, springen, wie oben gezeigt, auf der Unterseite zungenartig zwischen die Maxillaria ein, breiten sich auf der Oberseite aus, und ihre beiden Hälften vereinigen sich in der Mittellinie gleich hinter dem spieß- förmigen Fortsatz der Prämaxillaria. Die Schnauze ist ebenso wie der ganze Schädel auffallend flach. Der Schädel ist zwar von oben nach unten zusammengedrückt, aber selbst wenn man diesen Umstand in Betracht zieht, war seine Höhe nicht beträchtlich größer. _ Kurz hinter der besagten Einschnürung verbreitert sich die Schnauze etwas und zeigt etwa halbkreisförmigen (Querschnitt. Ganz allmählich und zusehends nimmt die Verbreiterung zu, während die Höhenzunahme nur unbedeutend ist. Die Ränder der Schnauze sind sanft gewölbt, die Oberseite jedoch in geringerem Maße. Längs der Mittellinie des Schädels sind die Maxillaria auf der Oberseite durch Druck auseinandergequetscht. Von der Stelle an, wo die Nasalia beginnen, weichen die Maxillaria auseinander und ziehen sich nach der Seite entlang den Nasalia und Lacrymalia bis unter die Augenhöhlen. Von der Einschnürung hinter der Schnauzenspitze an wird die Unterseite des Schädels wieder ebener und ist ehemals wohl ganz flach gewesen, jetzt aber durch den Gebirgsdruck gegen die Mitte ein wenig eingedrückt. Die Maxillaria treffen sich in emer gerade verlaufenden Naht; an den Seiten setzt sich der Teil, der die Alveolen trägt, deutlich ab. Die vorderen Zähne im Maxillare standen, wie oben erwähnt, etwas nach außen gerichtet. Die Lage der weiter hinten gelegenen Zähne wird steiler, so daß sie nur noch um ein geringes nach außen und nach vorn sehen. Der erste Zahn im Maxillare steht etwas weiter oben als die vorangehenden Prämaxillarzähne: der Durchmesser seiner Alveole beträgt nur 0,9 cm. Die Abstände der Alveolen sind ungefähr gleich groß, und zwar gleich dem Durchmesser der Alveolen, der sick im Mittel auf 1,1 em beläuft. Die Zähne fehlen alle bis auf zwei in der mittleren Schnauzenregion, doch auch diese sind nicht vollständig erhalten; die Spitzen sind leider weggebrochen. Die Zähne sind ziemlich kräftig, von schlanker Gestalt und mit braunem, glänzendem Schmelz überzogen; ihre Länge mag von der Fläche der Alveolen aus gerechnet, ungefähr 2,5 cm betragen haben. Die Bezahnung ist ziemlich kräftiger als bei Teleosaurus und Pelagosaurus. Die Zähne weisen eine schwache Krümmung auf, ihre konvexe Seite ist nach vorne und nach außen gerichtet; sie spitzen sich ganz allmählich zu und sind mit einer feinen Längsstreifung versehen. Der (Juerschnitt der Zähne ist rund; von zwei deutlich ausgeprägten Kielen ist nichts zu bemerken. Gegen hinten zu stehen die Zähne etwas diehter, und dabei vermindert sich die Größe der Alveolen. Selbst bei den hintersten Zähnen lassen sich deutlich gesonderte Alveolen er- kennen, im Gegensatz zu den rezenten Krokodilen, bei denen die hintersten Zähne zusammen in einer gemeinsamen Rinne stecken. Die Anzahl der Zähne im Maxillare beträgt 58, im ganzen Oberkiefer also 66. Desvon@cHameps schreibt in der Charakteristik der Stenosauren: die Zähne besitzen zwei gegen- überliegende Kiele und stehen bemahe senkrecht, »non rejetees en dehors«. Jedoch treffen diese Cha- raktere nicht bei sämtlichen Arten zu: Stenosaurus Roissyi Dest. und Stenosaurus Blumenbachi Dest. aus dem Oxfordien und Corallien besitzen ziemlich schief gestellte Zähne; auch Stenosaurus Bouchardi Sau- vAaGR trägt sie ziemlich nach außen geneigt. Ferner finden sich auch die beiden gegenüberliesenden Kiele (deux carenes opposees) nicht bei allen Arten: bei Stenosaurus megistorhynchus DesL. sind sie eben noch angedeutet, hei Stenosaurus Blumenbachi Des. nicht mehr ausgebildet. Die von Sauvacz beschrie- bene, Stenosaurus megistorhynchus nahestehende Art Stenosaurus rudis aus dem unteren Portlandien ent- behrt ebenfalls der Kiele. i Wie schon oben erwähnt, verbreitert sich die Schnauze vom Beginn der Maxillaria an langsam und gleichmäßig, wobei sie bis zu der vorderen Spitze der Lacrymalia ungefähr denselben Öffnungswinkel beibehält. In einer Entfernung von 49 cm von der Schnauzenspitze beginnen die Palatina, die bei diesem Schädel leider vollständig fehlen. Dafür läßt sich aber die Verbindung der Palatina mit den Maxillaria in schöner Weise beobachten: man sieht, daß die Palatina, ähnlich wie beim Gavial, vorn in einer Spitze endigen; man erkennt, daß sich die Maxillaria allmählich auskeilen und von den Palatina eine ziemliche Strecke weit überlagert werden. ae Maßangaben. Breite der Schnauze gemessen über den ersten Maxillarzahn . . . . 5,2 cm deseleichengamaBeeinnudersN sale a » > > 2» lmermmale, 6 oo 0 ce a a Breite des flachen Teiles der Unterseite am vorderen indls 1 Palatna 59 » deseleichengamsersten@Maxıll arzah m EEE Länge der Prämaxillaria . . nk SE ER: a N » des in die Maxillarıa Singen den Teiles der reellen Se » der Schnauze bis zur vorderen Spitze der Nasala . . . .„... 40,0 » - größte) Längerder Nasallan., er 2 nl el 2 > Breite » » ER ER or N en ara De Die Nasalia sind durch einen weiten Tischen von den eek getrennt und besitzen die Form eines schmalen Dreiecks. In der Mittellinie zusammenstoßend ahmen sie zusammen die Gestalt einer Speerspitze nach. Nach Art eines Keiles dringen sie zwischen die Maxillaria ein. Die größte Breite der Nasalıa liegt beim Anfang der Lacrymalia. Von da an verengern sie sich gegen hinten zu und treten hinten auseinander, die Spitze des Frontale zwischen sich hereinlassend und endigen beider- seits in einer Spitze. Die Oberfläche des Schädels steigt gegen hinten zu ganz langsam an bis zur Orbitalregion; die Oberfläche der Nasenbeine ist gleich der des übrigen Teiles der Schnauze glatt und sanft gewölbt. Bei Pelagosaurus ist sie mit zahlreichen länglichen, unregelmäßigen Grübchen versehen. Gegen rückwärts schließt sich an die Nasalia das Frontale an; es zieht sich ein Sprung durch diesen Knochen und zugleich ist die Oberfläche infolge des Druckes ziemlich stark eingesenkt. Die Ein- senkung war jedenfalls ursprünglich nicht so beträchtlich. — Bei Pelagosaurus ist das Frontale flach, nicht vertieft und verhältnismäßig srößer. — Das Frontale gleicht in seiner Form mehr oder weniger einem Lanzenende oder einem Spaten, dessen Spitze nach vorne gerichtet ist. Die Spitze dringt zwischen die auseinanderweichenden Enden der Nasalia ein. Auf der seitlichen Begrenzungslinie des vorderen Endes des Frontale bezeichnet ein kleiner, spitzer Ausläufer die Grenze zwischen Präfrontale und Nasale. Die nach vorn gerichtete Spitze des Frontale ist zur Hälfte von den Präfrontalia, zur andern von den Nasalia begrenzt. Dann nimmt es teil an der Begrenzung der Augenhöhlen, bildet die Hälfte des vor- deren Randes der Schläfenhöhlen und verbindet sich mit schräg verlaufender Naht mit dem Postfrontale. Hier erreicht der Knochen seine größte Breite, die 10,7 cm beträgt. Von da an verschmälert er sich plötzlich auf 1,4 cm und bildet einen Teil des schmalen Grates zwischen den beiden Schläfengruben. Das Frontale ist leicht nach vorn geneigt und weist eine Skulptur auf, die aus bald rundlichen, bald länglichen seichten Gruben und Grübchen besteht. Diese Skulptur ist auf den Stiel und den mittleren Teil des Knochens beschränkt und verliert sich gegen die Spitze zu. Die übrigen Knochen des Schädels sind entweder ganz glatt oder mit feinen Längsfurchen versehen. Stenosaurus Bouchardi SauvAacE trägt lauter glatte und nicht mit Grübchen versehene Schädelknochen. Bei Stenosaurus megistorhynchus Desu. und Stenosaurus Larteti Dest. besitzt das Frontale stärker ausgeprägte Skulptur. Während bei Steno- saurus-der Rand der Augenhöhlen flach ist, erscheint er beim lebenden Gavial stark aufgeworfen. Beim Gavial fehlt die Verlängerung des Frontale in einen zwischen die Schläfengruben reichenden Stiel. Die wohlentwickelten Laerymalia haben ungetähr dreieckige Form und sind etwas nach außen geneigt; ihre Oberfläche ist ziemlich glatt und ein wenig gewölbt. Außen berühren sie die Maxillaria, innen die Nasalia und Präfrontalia. Der hintere Rand der Lacrymalia bildet einen Teil des Umfangs der Augenhöhlen. Von emem Foramen suborbitale (Trou sous-orbitaire), das bei manchen Stenosauren gut ausgebildet ist, ist nichts zu bemerken. Die Präfrontalia, die bei andern Jura-Krokodilen, z. B. den Metriorhynchiden mächtig entwickelt sind, sind hier nur sehr klein und halb so groß als die Lacrymalia. Ganz nach oben gerichtet grenzen die Präfrontalia außen an das Lacrymale, innen sind sie durch einen konvexen Bogen mit den Nasalia und dem Frontale verbunden. Der hintere, etwas konkave Rand begrenzt einen Teil der Augenhöhlen. Die Postfrontalia begrenzen den hinteren Rand der Augenhöhlen und den vorderen äußeren der Schlliitenenanhen, Die Augenhöhlen sind von elliptischer Gestalt, die linke Orbita ist etwas durch Druck deformiert. Der Rand der Augenhöhlen ist flach und nicht aufgeworfen wie beim Gavial. Die Augenhöhlen stehen schief zu der Längsachse des Schädels, sind hauptsächlich nach oben und ein wenig nach der Seite ge- richtet, und ganz von emem Knochenrand umgeben, nicht ausgebuchtet. Vom Parietale ist nur ein kleines Stück konserviert. Die übrigen Schädelknochen sind nicht vorhanden. Die vordere Breite der oberen Schläfenhöhlen beträgt 8 cm. Von den unteren Schläfenhöhlen ist nur das vordere Ende erhalten; sie sind durch die gewaltige Entwicklung der oberen Schläfengruben ganz zur Seite gedrängt und auf einen schmalen Schlitz be- schränkt. Außerdem stehen sie gegenüber den oberen Schläfenhöhlen etwas zurück. Das erhaltene Stück des oberen Schläfenbogens wird von einem Ausläufer des Postfrontale gebildet; es ist schmal und von glatter Oberfläche. — Bei Pelagosaurus ist diese »Arcade fronto-mastoidienne ou temporale« sehr stark und breit, und mit sehr zahlreichen tiefen Grübchen bedeckt. Maßangaben. Ihänsegderprechten@Orbitaie N er okem Breite » » » EN EU Aa le EEE I AD Ee:ö ten Baneiendes@Hrontalege > » Breite » » ET ON Entfernung der Augenhöhllen . . . . En ER TE EN EHÜNGE) Breite der Brücke zwischen den oberen na unteren Schläfenhöhllen . 2,5 » mittlere Höhe der Schnauze . . . . . : IoRe : ame Breite des Schädels gemessen über den ch ana den Ruscabonlen 13,5 >» desgleichen gemessen über deren hinteren Rand . . . 2 .2.2.2..2...20,0 » Breite des Schädels bei Beginn der unteren Schläfenhöhlen . . -. . . 23,0 » Der Unterkiefer. (Taf. XXII, Fig. 3.) Der Unterkiefer ist auch nicht vollständig erhalten; die beiden Äste des Unterkiefers sind weg- gebrochen, außerdem fehlt ein Stück hinter dem verbreiterten vorderen Ende des Kiefers. Der größte Teil der Unterkiefersymphyse wird von dem paarigen Dentale gebildet. Wie bei Gavialis und Tomistoma nimmt auch das Spleniale an der Bildung der Symphyse teil. Vorne ist der Kiefer entsprechend dem verbreiterten Ende des Oberkiefers schaufelartig erweitert und am Ende oa abgerundet. Da, wo sich vorne die beiden Dentalia treffen, findet sich eine leichte Einkerbung, die sich noch eine Strecke weit nach hinten als eine allmählich seichter werdende Rinne fortsetzt. In dem ver- breiterten Teile des Kiefers stehen auf jeder Seite vier Zähne, die den vier Prämaxillarzähnen ent- sprechen. Das zweite Zahnpaar ist das kleinste und steht etwas tiefer als seine Nachbarn. Das dritte und vierte Zahnpaar steht dicht beieinander und ist ungefähr gleich groß; zwischen diesen beiden Zahn- paaren ist zugleich die Erweiterung des Unterkieferendes am größten. Die vordersten Zähne des Unter- kiefers stehen gleich denen des Oberkiefers schief nach außen. Die Oberfläche des Kiefers ist ziemlich eben, im mittleren Teil ein wenig konvex, im hinteren Teile der Symphyse und vorne bei der Erweiterung leicht konkav. Der hintere Teil der Oberfläche wird von den paarigen Splenialia gebildet, die sich 15 em weit in die Symphyse erstrecken und vorne in einer Spitze endigen. Die in gerader Linie verlaufenden Alveolarreihen sind deutlich abgesetzt und etwas vertieft. Die einzelnen Alveolen zeigen rundliche Form und bedingen am Kieferrande einzelne Vorwölbungen, die sich im hinteren Teile des Kiefers immer mehr verlieren und schließlich gänzlich aufhören. Die Zahnreihen im Ober- und Umterkiefer reichen ungefähr gleich weit nach hinten. — Bei Metriorhynchus stehen den hintersten Zähnen des Oberkiefers keine im Unterkiefer gegenüber. — Nach hinten zu wächst die Dicke des Kiefers und zugleich nimmt seine Breite zu, zuerst ganz allmählich bis zur Endigung der Symphyse, dann stärker, um in die auseinanderweichenden Schenkel des Kiefers überzugehen. An der Verbreiterung des vorderen Kieferendes ist die Unterseite leicht gewölbt; von da an ist sie längs der Mitte abgeplattet. Der Querschnitt des symphysalen Teiles ist ungefähr viereckig; die Ränder sind konvex. Im hinteren Drittel des symphysalen Teiles schieben sich keilartig die beiden Splenialia (Oper- cularia) ein, die hinter der Symphyse auf die freien Schenkel des Unterkiefers übertreten. Ihre hinteren Grenzen lassen sich nicht verfolgen, da die Kieferäste unvollständig erhalten sind. Zwischen Spleniale und Dentale kommt auf beiden Seiten das dünne Complementare zum Vor- schein, das bei geologisch jüngeren Krokodilen aus der Symphyse verdrängt wird. Mit Ausnahme von drei Zähnen, von denen einer etwas besser erhalten ist, fehlen sämtliche anderen Zähne des Unterkiefers. Dieser Zahn entspricht nach Größe und Gestalt denen des Oberkiefers und ist ein wenig: schief nach außen gerichtet. Die Alveolen haben im allgemeinen dieselbe Entfernung voneinander, die im Mittel 1,2 cm beträgt. Ergänzt man die Zähne, die in dem weggebrochenen Kieferstück steckten, so ergibt sich eine Gesamtzahl von 60—62 Zähnen im Unterkiefer. Das Tier verfügte also im ganzen etwa über 126— 130 Zähne. Maßangaben. IaänzendersSymplıy see er cn Breite über den zweiten Zahn gemesen . . . . 51» > > » dritten und vierten Zahn gemessen 5,9 » » hinter der Erweiterung der Spitze . . . . AA» » am Ende der Symphyse . . ....2.4101» =» » » 2 ahmzeihen 5) Se anaderäSpitzendersSplenialiases re Länge der eingeschobenen Spleniala . . ... 15 » Dieke des Kiefers an der Symphyse . . ...2.87» — 31 — Die Wirbelsäule. (Taf. XXV.) Die beiden ersten Halswirbel. Ehe die beiden ersten Halswirbel von Stenosauus einer Untersuchung unterzogen werden, soll im folgenden auf die einzelnen Stücke des Atlas und Epistropheus und auf die vielen Deutungen ein- gegangen werden, welche diese im Laufe der Zeit erfahren haben, und die zum Teil weit auseinandergehen. In seinem »System der vergleichenden Anatomie« gibt Mecker an, der Atlas der Krokodiliden bestehe aus vier Stücken, dem Körper, den beiden Bogenhälften und einem kleinen niedrigen Bogenstücke. Nach CGuvızr’s »Recherches sur les ossemens fossiles« beteiligen sich sechs Stücke an der Bil- dung des Atlas, die das ganze Leben hindurch getrennt bleiben, und deren Zusammenhang durch Knorpel hergestellt wird, ein oberes unpaares (lame transverse (.), zwei Bogenstücke (pieces laterales), ein viertes umpaares, das den Wirbelkörper darstellt. Die zwei Rippen, die sich dem unteren unpaaren Stück des Atlas anlegen, hält er für »apophyses transverses de l’atlas«. Mit der Vorderfläche des zweiten Wirbels verbindet sich ein Stück, »qui tient lieu d’apophyse odontoide«. Stanxıus führt aus, der Atlasrng der Krokodile bestehe aus einem basilaren Stücke, zwei auf- steigenden Schenkeln und einem dachförmigen oberen Schlußstücke. Der englische Paläontologe Rıca. Owen sieht das Basilarstück als eine Hypapophyse an, als »the inferior part of the centrum«, und das dorsalwärts von dem Neuralbogen gelegene Stück als »the neural spine of the atlas which remains distinet like that of the oceiput«. Den eigentlichen Körper des Atlas sieht er in dem gewöhnlich als Dens epistrophei oder Processus odontoides bezeichneten Stück. Auch Brünr hält das mit dem zweiten Wirbel symphytisch verbundene Stück, das man als Os odontoideum oder Dens epistrophei bezeichnet hat, für den eigentlichen Körper des Atlas; das untere Mittelstück des Atlas, über das sich der Zahnfortsatz legt, erscheint ihm als unterer Beleg des Atlas- körpers. Das Spinalstück, das sich gleich einem schrägen, nach vorne geneigten Dach über die Sym- physe der Bogenstücke wölbt, ist für ihn ein Interkalarstück zwischen Oceiput und dem eigentlichen ersten Wirbelbogen. Hvxrer teilt mit, daß sich zu den bei den Cheloniern und Lacertiliern vorhandenen Stücken ein oberes mittleres hinzugesellt, das manchmal in zwei Teile zerfällt und sich im Gegensatz zu den anderen aus Hautknochen entwickelt. Daß das dorsal gelegene unpaare Stück aus einer teilweisen Verknöcherung des Ligamentum obturatorium posterius s. superius entstanden sei, nimmt P. Harrına an. Der ältere DrstonscHanrs hat in seinem ersten Teleosaurierwerk Atlas und Epistropheus von Teleosaurus temporalis genau beschrieben und mit den entsprechenden Stücken von Alligator mississipiensis Gray verglichen. Nach ihm wird der Atlaskörper durch das ventral gelegene unpaare Stück des Atlas dargestellt. Das mit dem Epistropheus verbundene Os odontoideum ist für ihn nicht der Wirbelkörper des Atlas, sondern ein besonderer atrophierter Wirbel, dessen »portion annulaire« mit dem Epistropheus verschmolzen ist, ohne auch nur eine Spur einer Naht zu hinterlassen. Desronscnamps kommt auf die Vermutung, daß der langhingezogene Dornfortsatz des zweiten Halswirbels aus zwei Dornfortsätzen be- stehe, die durch eine ziemlich tiefe echancrure im ersten vorderen Drittel des oberen Randes getrennt sind, einem kleineren vorderen Dornfortsatz, den man als den des Processus odontoides betrachten könne, — 232 — und einem größeren hinteren, der dem eigentlichen Epistropheus zugehöre. Dieser Gelehrte sieht die Hauptstütze seiner Anschauung in dem Vorkommen einer weiteren kleinen Halsrippe bei Teleosaurus temporalis, die den lebenden Krokodilen fehlt, und die er dem Dens epistrophei zuteilt, da der Epistropheus des Teleosaurus selbst schon eine zweiköpfige Rippe besitzt. Dem Epistropheus der lebenden Krokodile erkennt er keine Rippe zu. Die Annahme einer weiteren Halsrippe am Dens epistrophei ist jedoch unhaltbar, und damit ist. der Hauptgrund hinfällig, den der ältere DestonscHamrs für seine Ansicht hatte, daß zwischen Atlas und Fpistropheus ein weiterer Wirbel läge. In seinem Werk »Le Jura Normand« führt der jüngere Deston@GcHA=mps aus, sein Vater habe sich durch recht mangelhaftes Material zu dieser seiner Anschauung: verleiten lassen. Abgesehen davon fehlt, wie BE. Koxen anläßlich der Beschreibung der Halswirbel von Enaliosuchus macrospondylus aus dem Neocom darlegt,' der Spinalnerv, der diesem Schaltwirbel doch zukommen und sein einstiges Dasein verraten müßte; auch läßt sich der embryologische Nachweis nicht erbringen. SauvacE (M&moire sur les Dinosauriens et les Crocodiliens« S. 43 ft.) teilt vollständig die eben entwickelte Ansicht des älteren Drstonsenanrs. Noch in neuester Zeit wird diese schon seit langem als irrtümlich erkannte Anschauung des älteren DesLoxscHamrs zu Spekulationen über die phylo- genetische Entwicklung der beiden ersten Halswirbel bei den Krokodilen herbeigezogen (vergl. Gustav v. ArtHaBer, Beiträge zur Kenntnis der Organisation und der Anpassungserscheinungen des Genus Metriorhynchus, 1907). Horrmann nimmt an, daß der Atlaskörper aus zwei Stücken bestehe, einem vorderen, das die oberen Bögen trägt, und einem hinteren, das den Dens epistrophei darstellt und das im Lauf der Ent- wicklung mit dem Körper des zweiten Halswirbels verwächst. Schon Raruxz vertrat die richtige Anschauung, daß das untere Schlußstück des Atlasringes ein modifizierter unterer- Dornfortsatz, d. h. das Rudiment eines unteren Hämalbogens sei. Frorıer klärte die Verhältnisse der ersten Wirbel auf, indem er nachwies, daß der Teil des Epistropheus, auf dem der Atlas artikuliert, nicht der Körper des zweiten Wirbels, sondern die hypo- chordale Spange der zweiten Bogenanlage sei. Im Jahre 1880 veröffentlichte Ausrec#t im zool. Anzeiger eine Arbeit, worin er eine neue Theorie über das von Brünt als Dachstück, von Raruxz als dorsales Schlußstück des Atlas bezeichnete Stück bekannt gab, welches diese wie Owrx, der es als Analogon des als »neural spine« bezeichneten Stückes betrachtete, zum Atlas rechneten. Arsrechr faßt dieses Stück als das Rudiment eines beson- deren Wirbels auf, der sich zwischen Oceiput und Atlas einschiebt, und den er Proatlas heißt. Er weist nach, daß der n. Spinalnerv bei amnioten Wirbeltieren nicht zwischen dem n. und (n—1). Wirbel, son- dern durch den (n—1). Wirbel hindurcehgeht. Er schließt nun so: Setzen wir n— 1, dann geht der Nervus spinalis I der Amnioten durch den Wirbel 1 — 1 =0 dureh. Ein 0. Wirbel, zu dem der erste Spinalnerv gehört, existiert aber nicht, folglich muß hier ein Wirbel verloren gegangen sein, der zwischen Atlas und Hinterhaupt gelegen war. Diesen hypothetischen Wirbel nennt er Proatlas. In dem dorsal gelegenen unpaaren Stück, das sich über den Atlasbogen legt, sieht er nun Reste dieses Proatlas, so bei Krokodilen, bei Hatteria punctata und auch, wie er mitteilt, bei einem Exemplar von Krinaceus. Und dieses Dachstück nannte er das Fpareuale des Proatlas. 1 7. d. d. geol. Ges. 1883, p. 799. —_— 133 — AtBRECHT gibt an, daß eine Neurapophyse ursprünglich aus zwei Stücken entsteht, das eine, ventrale, beginnt vom Centroidstücke, trägt die Diapophyse und endigt, nachdem es die Präzygapophyse abgegeben hat. Dieses wird als Hyparcuale bezeichnet. Das andere, dorsale Stück, das die Postzyga- pophyse und den Dornfortsatz trägt, nennt er Eparcuale. H. Gapow vertritt in seiner Abhandlung »On the evolution of the vertrebral Column of Amphibia and Amniota« die Anschauung, daß das Dachstück Brünr’s nicht das Eparcuale Proatlantis, sondern vielmehr die »neural spine« (Eparcuale nach Brünr’s und ArgrecHr’s Bezeichnung) des Atlas selbst dar- stellt, da sich ja die Wirbel vor dem Atlas mit.dem Cranium vereinigt haben. Wenn das fragliche Stück, schließt er weiter, das Eparcuale des Proatlas wäre, dann wäre der Atlas selbst seines Epar- cuale beraubt. »Proper dissection«, schreibt er weiter, »of the N. suboceipitalis in Crocodiles shows that it issues and is distributed in front of the atlas and its top-piece. AugrecHr himself had begged the question by loocking upon the imperfect facets of attachment of the dorsal piece to the atlas as those of a zyga- pophysial joint.« Daß sich die oberen Bogen in zwei Stücken, Eparcuale und Hyparcuale, anlegen, habe ich nirgends finden können. Auch bei den Krokodilen, bei denen bekanntlich die Knochengrenzen sehr lange sichtbar bleiben, war es mir selbst bei jungen Exemplaren nicht möglich, Spuren einer Trennung der Neurapophyse festzustellen. Nur in ArsrecHr’s angegebener Abhandlung findet sich eine Abbildung eines »fünften Bauchwirbels« des Menschen, der die Trennung der oberen Bögen aufweist. Da aber in der mir zugänglichen anatomischen Literatur sonst davon nicht die Rede ist, so nehme ich an, daß die von ALBRECHT zitierte Bildung eine Anomalie darstellt, wie denn solche Anomalien ja auch sonst nicht gerade selten vorkommen; und so schließe ich mich der von H. Gapow vertretenen Anschauung an. Außerdem zeigen die Wirbel gewöhnlich nur drei primäre Össifikationspunkte: an der Basis der oberen Bögen und dem Zentrum; dazu können noch akzessorische Verknöcherungszentren treten: an der Epiphyse, an dem Processus transversus und an dem Processus spinalis. Vor wenigen Jahren erschien in der Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft (Jahr- gang: 1904) eine Abhandlung von Orro Järer über die Bildung der ersten Halswirbel und die Wirbel- bildung im allgemeinen, worin er im Anschluß an eine Beschreibung der Halswirbel von Metriorhynchus Jäkeli E. Schuwr den Typus der Wirbelbildung und besonders die Ausbildung der ersten Halswirbel bei höheren Wirbeltieren auf den »temnospondylen Stegocephalentypus« zurückzuführen sucht. Er führt aus: In der Rumpfgegend bestehen temnospondyle Wirbel aus: 1. den paarig angelegten, meist aber zu einem Stück verschmolzenen oberen Bögen (Neuralia oder Neurapophysen); 2. dem vorn gelegenen, medianen ventralen Hypozentrum ; 3. den hinteren, paarigen lateralen Pleurozentren. Und an je drei dieser Stücke legen sich mit knorpeligem Ansatz die Rippen an. Die Verknöcherung der ersten Halswirbel, welche den Kopf zu tragen und zu balancieren haben, tritt verhältnismäßig spät ein, so daß sich hier embryonale, primitive Zustände lange erhalten können. JÄREL vergleicht nun den Bau der ersten Halswirbel von einem Krokodil mit dem temnospondylen Rumpfwirbel, und kommt zu dem Schlusse, daß Palaeontographica Bd. LV. 30 —_— 234 — 1. die oberen Bögen beider homolog seien, 2. der Atlaskörper der Krokodile dem Hypozentrum des temnospondylen Wirbels, 3. der Dens epistrophei (Processus odontoides des Epistropheus oder der Axis) den Pleurozentren der Temnospondylen gleichzusetzen seien. Noch überzeugender wird ihm diese Homologie dadurch, daß der Dens epistrophei bei Metriorhynchus Jäkeli E. Schmror ventral durch eine Furche geteilt erscheint, also unten in zwei Zipfel ausläuft, während sein Hauptverknöche- rungszentrum oben liest. Zu derselben Auffassung bekennt sich Orro JÄker in seiner Arbeit über Placochelys Placodonta. Auch in embryonalen Zuständen findet der genannte Forscher engere Homologien: »Bei Sphenodon verschmelzen das Hypozentrum und die Pleurozentren, die aus dem hinteren Teil des vorderen und aus der vorderen Hälfte des nächstfolgenden Urwirbels zusammengefaßt werden, zu einem definitiven Wirbel. Das ist offenbar die allgemeine Regel. Daß sie das hier am Atlas nicht tun, dürfte sich daraus erklären, daß die oberen Bögen und das Hypozentrum für sich allen ein günstiges Gelenklager für den Condylus der Reptilien bilden. Die so als unbrauchbar ausgeschalteten Pleurocentra gehen nun auf den nächst- folgenden Wirbel, den Epistropheus, über, mit dem sie in der Regel fest verschmelzen, und füllen dabei als dessen »Zahnfortsatz« die Lücke in dem offen gebliebenen Ringwirbel des Atlas aus.« In gleicher Weise vertritt Gust. v. ÄRTHABER in seiner kürzlich erschienenen Abhandlung über das Genus Metriorhynehus die Anschauung, daß das eigentliche Zentrum des Atlas durch das untere un- pare Atlasstück dargestellt sei, eine Auffassung, der ich schon vor einiger Zeit entgegengetreten bin (Weitere Beiträge zur Kenntnis des Genus Metriorhynchus, Zentralbl. für Min., Geol. u. Pal. Jahrg. 1907, No. 12, S. 358 ff.). | Auch Sauvage betrachtet bei der Beschreibung der ersten Halswirbel von Metriorhynchus das in Rede stehende Stück ‚als das „veritable centrum de l’atlas«. Verfolgt man jedoch die Entwicklungsgeschichte (Gapow, ScHaumstann) der beiden ersten Hals- wirbel, so ergibt sich folgendes: Die Anlage der beiden ersten Halswirbel ist im allgemeinen ganz gleich wie bei den übrigen Wirbeln, mit dem einzigen Unterschied, daß ihre unteren Bögen (die subehordalen Spangen, Basiventralia) stärker ausgebildet sind als bei den andern. Im Laufe der Entwicklung tritt beim ersten Wirbel zwischen den oberen Bögen und dem Wirbelkörper eine Lockerung ein, welche schließlich eine vollständige Trennung dieser Teile herbeiführt. Hierauf verwachsen die oberen Bögen mit der subehordalen Spange dieses Wirbels, so daß diese Teile zusammen eine Art Ring, den Atlasring, bilden. Der auf diese Weise freigewordene Körper des ersten Wirbels tritt nun in innige Verbindung mit dem Körper und einem ventralen Stück der oberen Bögen des zweiten Wirbels und bildet so den Zahnfortsatz (Processus odontoides, Dens epistrophei). Früher glaubte man, die Sonderung des ersten Halswirbels in Processus odontoides und Atlas sei eine sekundäre Abweichung vom Verhalten der anderen Wirbel. Jetzt vertritt man mit guten Gründen den gegenteiligen Standpunkt: in dem Verhalten des ersten Wirbels tritt uns der primäre Zustand ent- gegen; legen sich doch auch die übrigen Wirbel nicht eimheitlich an, sondern zeigen eine Sonderung im Körper- und Bogenknorpel. Nur besteht bei dem ersten Wirbel diese Trennung dauernd, während bei den anderen Wirbeln eme Verschmelzung der Elemente eintritt. Das Zwischenwirbelstück, das sich zwischen dem ersten und zweiten Wirbel einschiebt, trägt eine ventrale Spange und das zweite Halsrippenpaar. Dieses Zwischenwirbelstück bildet sich im Laufe der Entwicklung weiter und weiter zurück, bis es schließlich vollständig verschwindet. Das zwischen Oceiput und dem Körper des Atlas gelegene Zwischenwirbelstück verschwindet nicht, sondern bildet, wie es schon Jäger nachgewiesen, mit der zu ihm gehörigen Spange das sogenannte Ligamentum trans- versum atlantıs. Die Krokodile sind die einzigen Tiere, bei denen die beiden ersten Halswirbel die sie zusammen- setzenden Teile in einem verhältnismäßig einfachen Zustande bewahren. An das untere unpaare Stück des Atlas (unteres Verschlußstück des Atlas, Hypozentrum oder Basiventrale) legt sich ein Paar langer Rippen mit ihren Capitularenden an. Der Tubercularteil ist meist rudimentär und als kleine Erhebung auf dem Dorsalrand dieser Rippen sichtbar. Bei Metriorhynchus ist nach Hurxe »on the Sceletal Anatomy of Mesosuchia« der Tubereularteil noch vollständig erhalten. Zwischen das Zentrum des ersten und das des zweiten Wirbels ist das vollständige, bei zunehmendem Alter gänzlich verschwindende zweite Zwischenwirbelstück (Basiventrale, Interzentrum) eingeschaltet, an dem eine große ventrale Spange sitzt. Außerdem trägt es das zweite Rippenpaar, das sich mit den Capitularenden daran anheftet. Die Tubercula dieser Rippen legen sich bei den jurassischen Krokodilen Metriorhynchus und Stenosaurus an eine Facette des zweiten Neuralbogens oder auch des zweiten Zentrums an. Bei den lebenden Krokodilen verhalten sich die Tubereularteile dieser Rippen anders. Die Fläche, an der das Tubereulum gelenkt, ist nach vorne gerückt, so daß diese Rippe nicht mehr zum zweiten, sondern zum ersten Wirbel gehört. Diese Verschiebung erklärt es, warum man früher annahm und es auch auf Abbildungen so darstellte, daß das zweite Rippenpaar ebenfalls zum Atlas gehörte, so daß also der Atlas zwei Paare von Rippen trüge, der Epistropheus gar keines. Aus der Tatsache, daß das zweite Zwischenwirbelstück, das bei jungen Krokodilen von beträchtlicher Größe ist und erst später vollständig verschwindet, das zweite Rippenpaar trägt, geht hervor, daß diese Rippen zu dem zweiten Wirbel gehören, obgleich sie später, wenn die Verschmelzung des ersten und zweiten Wirbelkörpers miteinander erfolgt ist, an dem ersten Wirbelkörper aufsitzen." Diese Verhältnisse hat Ganow zum erstenmal richtig gedeutet. Daß der Wirbelkörper des Atlas durch den Dens epistrophei dargestellt wird, geht außerdem daraus klar hervor, daß bei jungen Individuen die Chorda dorsalis darin persistiert. Somit ist die Auffassung Jäxer’s und der anderen Autoren, dal das untere unpaare Stück, das Hypozentrum des Atlas, das Atlaszentrum darstelle, als unhaltbar erwiesen. Die beiden ersten Halswirbel von Metriorhynchus superciliosus Dest. (Taf. XXV, Fig. 19, 22 u. 23.) Der Beschreibung der beiden ersten Halswirbel von Stenosaurus möchte ich eine Untersuchung dieser zwei Wirbel bei Metriorhynchus superciliosus Des. vorausgehen lassen, die durch ihren verhältnismäßig guten Erhaltungszustand ausgezeichnet sind und die sie zusammensetzenden Teile wohl erkennen lassen. Sie erscheinen daher geeignet, die Kenntnis der beiden ersten Halswirbel von Jurakrokodilen zu er- gänzen. Es liegen mir zwei Exemplare dieser ersten Wirbel vor; bei beiden fehlt das Dachstück. 1 JÄREL gibt in seiner Arbeit über Placochelys eine Abbildung von Atlas und Epistropheus eines Plesiosauriden aus dem oberen Jura von Fletton, wobei er das Stück, das sich unten zwischen das Hypozentrum des Atlas und dem Epistropheus einkeilt, und das hier paarig auftritt, als „die obersten Stücke (Diapophysen?) der zweiten Rippe“ deutet. a Das Basalstück (Hypozentrum, Basilarstück, Copr’s Interzentrum, unpaares unteres Stück des Atlas) ist breiter als lang und etwa von der Form eines Dreiecks. Die beiden Seitenflügel smd empor- gezogen, so daß das Stück, von vorn betrachtet, ungefähr emem Hufeisen gleicht. Die untere Seite des Hypozentrums ist im vorderen Teil im transversalen Sinne konvex und fällt schräg nach unten ab, die obere ist konkav und schließt sich in ihrer Form der Gestalt des Condylus oceipitalis an, mit dem sie artikuliert. Nach hinten sendet das Stück einen einer Zunge gleichenden flachen Fortsatz aus, der bis zu dem vorderen Rande des Epistropheuskörpers reicht und die Unterseite des Processus odontoides bedeckt. Der hintere Rand der emporgezogenen Seitenteile des Hypozentrums ist schief nach außen und hinten gerichtet und trägt die langen und schmalen Gelenkflächen für das erste Rippenpaar. An der unteren Ecke dieser Gelenkfläcken ist die Fläche der Unterseite des Basalstücks etwas nach unten gezogen, so daß hier auf beiden Seiten eine kleine Erhebung entsteht. Die oberen Bögen (the pair of lateral pieces Hurre’s, Pleurocentra GAupry’s), die bei beiden Exemplaren mehr oder weniger beschädigt smd, waren, wie es scheint, dorsal nicht verwachsen. Sie bestehen aus einem breiten kranialen und emem schmalen dorsalen Teil. Die Außenseite der kranialen Teile ist konvex und besitzt eine rauhe, etwa in der Höhe der Diapophyse des Epistropheus liegende Tuberosität. Der untere Teil der oberen Bögen trifft mit den emporgezogenen Zipfeln der Hypapophyse zusammen, und so bilden diese Stücke miteinander den sogenannten Atlasring und umschließen zusammen den vorderen Teil des Dens epistrophei. Die das Rückenmark schützenden Teile der oberen Bögen sind gewölbt und senden beiderseits einen dünnen, an der Außenseite mit einer Leiste versehenen Fortsatz nach hinten, der die Postzygapophysen trägt und mit den entsprechenden schmalen, langen Präzygapo- physen des Epistropheus artikuliert und senkrecht über dem vorderen Rande der Diapophyse des Epi- stropheus endigt. Der Zahnfortsatz bildet mit seiner dorsalen Fläche eine breite Basis für den Rückenmarkskanal, die seitlich von den oberen Bögen eingefaßt wird; er ist von der Seite hinter dem Atlasrng sichtbar und durch eine etwas schräg von unten nach oben verlaufende Naht mit dem Körper des Epistropheus verbunden. Die kraniale Fläche des Dens, die im Atlasring sichtbar ist, ist leicht konkav. Da, wo der Processus odontoides, die oberen Bögen und das Hypozentrum des Atlas zusammenstoßen, besitzt der Zahntortsatz seine größte Breite. Nach unten und nach hinten verschmälert er sich; außen ist er durch eine konkave Fläche begrenzt. Unter dem Zahnfortsatz, zwischen dem Hypozentrum des Atlas und dem Epistropheuskörper eingeklemmt, tritt bei dem kleineren Exemplar ein allerseits deutlich abgegrenztes Stück zutage, das von ungefähr trapezförmiger Gestalt ist und sich nach außen ein wenig: verwölbt. Im Verein mit einer Erhöhung in der unteren vorderen Ecke des Epistropheuskörpers bildet dieses Stück die Gelenkfläche für das Capitulum der zweiten Rippe. Da, wo sich die innere Fläche der Atlasrippe über den vorderen Rand des Processus odontoides lest, ist dieser ein wenig abgeflacht. Das eingeschaltete Stück ist bei dem größeren Exemplar nicht mehr gesondert vorhanden, sondern mit dem Zahnfortsatz und dem Epi- stropheuskörper verschmolzen. Bei dem kleineren Exemplar ist es ganz deutlich, daß dieses Stück das Capitulum der zweiten Rippe trägt, und nicht der Dens, wie es bis auf Gapow allgemein beschrieben und abgebildet wurde. H. Gapow bezeichnet dieses Element als das zweite basiventrale Interzentrum, das von unten zwischen den Processus odontoides und das zweite Wirbelzentrum eingequetscht ist. Der Epistropheus ist mit langgestreckten Neurapophysen versehen. Die Dornfortsätze und auch die Neurapophysen sind bei beiden Exemplaren zum größten Teil abgebrochen. Die hintere End- fläche des Epistropheus ist konkav. Das Zentrum des Wirbels ist seitlich stark zusammengedrückt und besitzt unten einen Stiel. In der vorderen unteren Ecke findet sich auf beiden Seiten eine Erhöhung, die an der Bildung der Gelenkfläche für das Capitulum der zweiten Rippe teilnimmt. Im hinteren Teil erweitert sich das Zentrum trichterförmig zur Bildung der rundlichen hinteren Endfläche. Bei dem größeren Exemplar ist die linke Diapophyse vorzüglich erhalten. Die Diapophyse liegt näher dem vor- deren als dem hinteren Wirbelende, gerade oberhalb der neurozentralen Sutur und ist schief nach unten gerichtet. Proximal sehr flach und hreit, verschmälert sich die Diapophyse, wächst etwas in die Dicke und bildet eine leicht konkave, elliptische Gelenkfläche, deren längere Achse horizontal liegt, und die das Tuberculum der zweiten Rippe trägt. Ich gebe hier die Maßverhältnisse dieser Wirbel: A) Das kleinere Exemplar. 1. Der Atlas. BreitendesaBasalstückest u A re en Bl cm Länge » » ms N ar ae ne or ee Breite des nach hinten gerichteten zungenförmigen Fortsatzes . . . . 0,9 » » der nach oben gezogenen Zipfel des Basalstückes bei der Berührung nitgelenWoberen@Bo sen 0 laänsesder2@elenktlächenSfürfdie, Atlasııppene ren SRODLERDLEIL N NR Re ee ee ee ea een ser 1 0,8 Höhe des zweiten basiventralen Interzentrums etwa . . . ...2.2.07» Breitendesselb ent ie ee ee te » der ganzen Gelenkfläche für das zweite Rippenpaar . . . .. 10» Höhe des Wirbels vorn bis zum Neuralrohr . . . . 2 2 2 2.202..80 » Breite » » TEL SUR RE EN a er ES NT LER Höhe des Processus odontoides an der Seite gemessen . . 22... 234 » IRansendesselbena ta ne ge ee 2. Der Epistropheus. Länge des Epistropheus auf der Unterseite . . ». ». 2 2.2.2022... 81 em BreitewdeseZentrums@vormeg ee N er ron » » » Nine VE N a a ee ee RS 25 Höhe » » » BR HE WERTEN EN NER I Ne Se ee TOR B) Das größere Exemplar. 1. Der Atlas. BreiterdessBasalstüuckes wm ro 0 a a anenm! Länge » » UNE EIER N NER N » der Naht zwischen Hypozentrum und oberen Bögen . . ... 10 » Höhe des Atlas von der Unterseite bis zum Neuralrohr . . . 2. ......858 » Breite » SR le N lee Re RE ER EEE EN — 238 — 2. Der Epistropheus. Hansegdes@Dp1stro pe us wre X Oen) klohegdenshinteren@kndi] äche er Breite » » > EL ER EN Be 2 O> Länge der diapophysalen Gelenktläche AN Leu ER: 2 ll JÄkeu gibt in seiner zitierten Arbeit eine Beschreibung der Heiden ersten Halswirbel von Metrio- vhynchus Jäkeli E. Scumipr. Das ihm vorliegende Material hat ihn wohl infolge des schlechten Erhal- tungszustandes zu Auffassungen geführt, die zum Teil mit meinen Beobachtungen im Widerspruch stehen. Nach seiner Ansicht gelenkt bei Metriorhynchus die erste Rippe an der Grenze des Basalstückes des Atlas und des Dens Epistrophei in der Weise, wie E. Koken es für Enaliosuchus macrospondylus ausführt. Bei den mir zur Verfügung stehenden Exemplaren heftet sich das erste Halsrippenpaar nur an dem unteren unpaaren Stück des Atlas an. Bei Metriorhynchus Jäkeli E. Schu. finden sich am Epistropheus Reste einer vorragenden Diapo- physe und in der vorderen unteren Ecke des Epistropheus eine stumpfe Kallosität, die von der Be- deckung mit der ersten Rippe herrührt und nach Jären’s Auffassung kein Rippenansatz ist. KoKEn sagt, bei Enaliosuchus macrospondylus bedecke die breite, flache Atlasrippe die vorderen Tuberositäten des Epistropheus vollständig, »so daß es unmöglich erscheint, daß sich an demselben wie bei anderen Kroko- dilinen eine Rippe anheften konnte«. Außerdem hat Koken nachgewiesen, daß sich ein kleines zipfel- förmiges Rippenstück an die Diapophyse des Epistropheus anheftete. Er nimmt daher an, »daß der Epistropheus keine gegabelten Rippen trug, sondern einfache, die nicht an der unteren Tuberosität s. Parapophyse, sondern an einer starken Diapophyse gelenkte, und daß diese Rippe nicht nach hinten, der Längsachse des Tieres fast parallel, sondern gerade nach unten gerichtet war<. Jixern glaubt nun, daß auch bei Metriorhynchus die zweite Rippe klein war und sich einköpfig an der Diapophyse des Epistropheus anheftete. Dies ist nach meinen Beobachtungen nicht der Fall, sondern die beiden oben beschriebenen Stücke beweisen klar, daß die zweite Rippe bei Metriorhynchus superciliosus DesL. wie bei vielen modernen Krokodilen zweiköpfig war. Die Kopfenden dieser Rippe divergierten ziemlich weit. Das Tuberculum, die Radix externa, gelenkte an der Diapophyse, die sich vom oberen Bogen etwas abwärts senkt, die Radıx interna, das Capitulum, war an der deutlich hervortretenden und gut ausgebildeten Gelenkfläche befestigt, an deren Bildung sich eme, vorne an der Basis des Epistropheus befindliche Erhöhung und das später mit den Körpern des ersten und zweiten Wirbels verwachsende basiventrale Interzentrum beteiligten. Es wäre überdies sonderbar, wenn bei der ersten Rippe die Radix externa, bei der zweiten die Radix interna reduziert würde; ist ja doch auch bei manchen modernen Krokodilen die Radix externa der zweiten Rippe zu einer Erhöhung auf dem Dorsalrande dieser Rippe zurückgebildet, em Beweis dafür, daß der Tubercularteil reduziert wird und nicht das Capitulum. Wäre aber wirklich die zweite Rippe bei Metriorhynchus Jäkeli E. Schm. nur einköpfig, und also das Capitulum reduziert, so wäre dies bei den doch sonst so konservativen Krokodilen eine ganz eigenartige Abweichung innerhalb des Metrio- rhynchus-Geschlechtes. So liegt denn auch die Vermutung nahe, daß bei Enaliosuchus macrospondylus Koxen die von der ersten Rippe bedeckte untere Tuberosität am vorderen Rande des Epistropheus tat- sächlich zum Ansatz für das Capitulum der zweiten Rippe diente. Außerdem wäre es auffallend, wenn für das kleine zipfelförmige Rippenstück die Diapophyse so mächtig entwickelt wäre. 239 J. W. Hurse gibt in seiner Arbeit on the Sceletal Anatomy of the Mesosuchia etc. u. a. eine Beschreibung und Abbildung der ersten Halswirbel von Metriorhynehus und führt bei der Untersuchung der oberen Bögen des Atlas aus: »The outer surface of the »lateral piece« is traversed obliquely by a ridge, which, starting from the angle formed by the junetion of the anterior and superior margins of the part of the bone which bounds the neural canal, descends in a backward direction towards the postero-inferior angle, where it ends in a small projeetion or tuberele situated in the level of the diapo- physis on the epistropheus. For reasons presently stated this little tuberele should rank as an upper atlantal transverse process or diapophysis« (S. 419). Die oben von mir untersuchten Stücke weisen zwar auch in der Höhe der Diapophyse des Epistropheus an den oberen Bögen des Atlas eine Tuberosität mit rauher Skulptur auf, aber es ist hier keine eigentliche Gelenkfläche ausgebildet, wie bei den andern Diapophysen, so daß anzunehmen ist, daß die Verbindung dieser Tuberosität mit der Atlasrippe wahr- scheinlich durch Knorpel hergestellt war. Die oben von mir gegebene Beschreibung der Halswirbel von Metriorhynchus weicht wesentlich ab von der, die SauvAcz in seiner schon erwähnten Abhandlung (S. 41 ff.) gibt. Er führt aus, daß sich eine transversale Naht durch das Basalstück des Atlas ziehe und es in zwei Stücke teile. Nach SauvasE sind auch die Bogenstücke (masses laterales) durch eine longitudinale Naht geteilt. Aber beides ist sonst bei Krokodilen noch nie beobachtet worden, und die vermeintlichen Nähte dürften wohl Sprünge gewesen sein. In Übereinstimmung mit Hvıxe gibt Sauvagz an, daß die erste kleine Halsrippe doppel- köpfig war, »s’appuyant en haut sur le tubercule de la vertebre odontoide en bas sur la facette ovalaire de la masse inferieure de l’atlas«. Atlas und Epistropheus von Stenosaurus. (Taf. XXIU, Fig. 4 u. 5 und Taf. XXV, Fig. 13.) In der Tübinger Universitätssammlung finden sich diese Wirbel von zwei Exemplaren vor, das eine (Objekt A) von dem großen Tübinger Individuum stammend, das andere, kleinere (Objekt B) von einem jungen Tiere herrührend. Objekt A. Der Atlas ist leider nicht vollständig vorhanden; es fehlt das untere unpaare Stück und das Dachstück, und die oberen Bögen sind nur teilweise erhalten. Der Epistropheus dagegen weist einen guten Erhaltungszustand auf, abgesehen von dem Fehlen der Diapophysen und von einer leichten Quetschung, die der Wirbel erlitten hat. Über das Dachstück des Atlas läßt sich nichts aussagen, da es, wie schon erwähnt, vollständig fehlt. Das unpaare untere Stück des Atlas ist zwar auch nicht vorhanden, aber aus der Form und Beschaffenheit des Atlaskörpers lassen sich einige Schlüsse ziehen auf die Form der dorsalen Seite des Hypozentrums. Es läßt sich daraus entnehmen, daß dieses Stück von stumpf dreieckiger Gestalt war und zwar so, daß die Spitze des Dreiecks kaudal, also gegen den Epistropheus zu, gerichtet war, während die beiden seitlichen Ecken des Dreiecks emporgebogen sind, um die ventrale Seite der oberen Bögen zu treffen. Die heraufgebogenen seitlichen Zipfel des unteren unpaaren Stückes können die untere Fläche der oberen Bögen nur auf einer kurzen Strecke berührt haben. Die oberen Bögen des Atlas sind leider auch nicht ganz vollständig: der untere Teil fehlt auf der linken Seite, und die oberen kaudalwärts gerichteten Teile sind abgebrochen, so daß die Post- — 240 °— zygapophysen, die sich auf die Präzygapophysen des Epistropheus anlegten, nicht mehr vorhanden sind. Am dieksten und am größten ist der kraniale Teil der oberen Bögen; er ist nach außen konvex. Von da an, wo die oberen Bögen den Atlaskörper nicht mehr berühren, nimmt ihre Dieke und Breite be- trächtlich ab; sie ziehen sich schräg nach hinten, um die Verbindung mit den oberen Bögen des Epi- stropheus herzustellen. Ihre Innenfläche ist konkav, um sich der Wölbung des Rückenmarkes anzu- schließen. Der Atlaskörper oder Processus odontoides ist mächtig ausgebildet und kommt lateral mit einer viel größeren Fläche zum Vorschein, als es bei Metriorhynchus, Enaliosuchus und anderen Krokodilen der Fall ist. Seine kraniale Fläche ist, soweit sie zur Artikulation mit dem Condylus oceipitalis diente, konkav. Diese Fläche zeigt ungefähr die Gestalt eines Fünfecks, dessen Spitze unten liegt. An die Seiten dieses Fünfecks legen sich mit Ausnahme der oben gelegenen Seite schief nach hinten gerichtete Flächen an. An die zwei unteren schloß sich das untere unpaare Stück des Atlas an, mit dem die beiden oberen Bögen verbunden waren. Die dorsale Fläche ist, soweit sich die Verbindung mit den oberen Bögen erstreckt, leicht konkav und bildet die Basis des Rückenmarkskanals; hinter den oberen Bögen ist sie auf den Seiten etwas emporgezogen, so daß hier eine Rinne für den Rückenmarksstrang gebildet ist. Betrachtet man das Stück von der Seite, so fällt die rauhe, aus Rillen und Grübchen be- stehende Skulptur ins Auge, die sich nächst den Flächen hinzieht, die mit den anderen Stücken des Atlas in Verbindung stehen. Außerdem fällt auf, daß von diesen Stellen an der Wirbel sehr stark seit- lich komprimiert und eingezogen ist. Auf den Seitenflächen entsteht so je eine Mulde; gegen vorn sind die Ränder stark aufgeworfen; die Kaudalfläche projiziert sich nach außen an den Seiten als eine in gerader Linie verlaufende Naht, die sich senkrecht von oben nach unten hinzieht und den Atlaskörper mit dem Epistropheus vereinigt. Dabei läuft sie über die Artikulationsfläche der zweiten Rippe, die zum Teil auf dem Körper des Atlas, zum Teil auf dem Epistropheus gelenkt. Die Stelle der Wirbel, die der Rippe zum Ansatze dient, zeigt sich als eine Erhöhung. Von unten betrachtet erscheint der Atlaskörper als ein uneleichseitiges Trapez, von dem drei Seiten etwas nach innen eingebogen sind und dessen Basis kranial liest. Der ganze Komplex der beiden ersten Halswirbel ist durch den Gebirgsdruck ein wenig schief gequetscht und deshalb erscheint auch das Trapez etwas verschoben. Man erkennt von unten die Flächen, an die sich das hufeisenartig nach oben gebogene Hypozentrum anlegte. Ferner sieht man, wie die Breite des Atlaskörpers nach dem Epistropheus zu beträchtlich abnimmt. Auch die Artikulations- flächen des zweiten Rippenpaares sind von unten deutlich zu erkennen. Gegen den Epistropheus zu ist der Atlaskörper durch eine in gerader Linie und quer verlaufende Naht abgetrennt. Der Epistropheus ist ein großer Wirbel, der durch seinen sehr stark ausgebildeten Dornfortsatz auffällt. Das Wirbelzentrum ist in den vorderen zwei Dritteln deutlich komprimiert und außerdem in der Mitte etwas eingeschnürt. Nach vorne zu trifft es den Atlaskörper in einer geraden Naht, und in der vorderen unteren Ecke liegt die ziemlich erhöhte Ansatzfläche für die zweite Halsrippe. Die vordere Fläche gleicht einem auf die schmale Seite gestellten Rechteck. Nach hinten zu verbreitert sich der Wirbel und verändert seine Form so, daß die kaudale Endfläche eine nahezu kreisrunde Gestalt an- nimmt. Diese Fläche ist leicht konkav. Auf der Unterseite zeigt dieser Wirbel keinen Grat oder Kiel, sondern eine Fläche, die vorne zwischen den beiden lateral und etwas ventral gerichteten und nach der Seite herausstehenden Artikulationsflächen für das zweite Halsrippenpaar (Parapophysen) etwas eingesenkt —_— 4 — ist. In der Mitte verschmälert sich die Unterseite etwas, um sich dann in der kaudalen Hälfte wieder zu verbreitern und ventral abwärts zu senken. Die oberen Bögen des Epistropheus sind mit dem Wirbelzentrum durch eine noch deutlich sicht- bare Naht verbunden, die sich erst schief abwärts senkt und dann von da an, wo sich das Zentrum nach hinten zu verbreitert, wieder emporhebt. In der vorderen Hälfte des Wirbels, auf oder vielmehr oberhalb der Grenze zwischen dem Zentrum und den oberen Bögen saßen die Diapophysen, die aber auf beiden Seiten abgebrochen sind. Die Bruchstelle ist von vorn nach hinten gerechnet etwa 1,5 cm lang. Die oberen Bögen sind breit, verschmälern sich etwas, umschließen den Rückenmarkskanal und bilden oben eme kräftig ausgebildete Spina dorsalis. Zugleich besitzen sie in ihrem vorderen Teil an der Seite die schmalen, langgezogenen, schief nach oben und außen gerichteten und deutlich abgesetzten Präzygapophysen, auf denen sich die Postzygapophysen des Atlas bewegten. Nur die rechte Präzygapo- physe ist erhalten. Der Dornfortsatz steigt nach hinten an und überragt die kaudale Fläche des Zen- trums ziemlich weit nach hinten. In seinem vorderen Teil ist er breiter als hinten, wo er in einem stumpfen Zipfel endigt; der obere Rand des Dornfortsatzes ist konkav. Hinten liegen die wohlausgebil- deten länglichrunden Postzygapophysen, die schief nach außen und unten gerichtet sind. Objekt B. Noch ein weiteres Paar der ersten Halswirbel von Stenosaurus liegt mir vor, das von einem jüngeren Tiere stammt. Es ist nicht so vollständig erhalten wie das eben beschriebene Stück; nur die Körper der beiden Wirbel sind ganz vorhanden, von den oberen Bögen sind nur unbedeutende Reste da, und das untere unpaare Stück des Atlas fehlt vollständig. Dieses Stück zeigt einige Ab- weichungen von dem oben beschriebenen Exemplar, die im folgenden hervorgehoben werden sollen. Die Breite des Atlaskörpers nimmt hier nach hinten zu nicht so stark ab, und im Zusammen- hang damit steht der Umstand, daß der Körper des Epistropheus vorne verhältnismäßig weit breiter ist. Auch die Basis des Rückenmarkskanales, die vom Atlaskörper gebildet wird, stellt eine beträchtlich breitere Fläche dar. Der Körper des Atlas und der des Epistropheus sind noch getrennt voneinander. Die Flächen, mit denen sich die beiden Knochen berühren, sind rauh und nach Art einer Zylinderfläche gsewölbt, so daß ihre Projektion auf die Seiten nicht gerade erscheint, sondern nach vorn konkav ist. Der Atlaskörper zeigt in seiner hinteren unteren Fläche eine Zweiteilung durch eine Furche, weiche wahrscheinlich davon herrührt, daß sich der zungenartig nach hinten vorspringende Teil des Basal- stückes darüber legte. Die hintere Fläche des Epistropheus ist stärker konkav, und in der Mitte ist dieser Wirbel mehr eingeschnürt. Die untere Fläche des Epistropheus ist verhältnismäßig breiter als am größeren Exemplar und die hintere Endfläche des Wirbels flach trichterförmig. Die Unterseite des Epistropheus ist etwas konkav und in der kaudalen Hälfte an den Seiten von nach hinten zu flach werdenden Leisten begrenzt. Der Atlas und Epistropheus von Stenosaurus haben also die Anordnung der einzelnen Teile im allgemeinen gemeinsam mit denen der rezenten Krokodile. Die zweite Halsrippe ist zweiköpfig, während sie bei den rezenten Krokodilen meist einköpfig ist. Das Capitulum der zweiten Halsrippe sitzt bei Stenosaurus wie bei Metriorhynchus teils auf dem Dens epistrophei, teils auf der unteren Tuberosität des Epistropheus. Der Epistropheus ist seitlich stark zusammengedrückt und seine hintere Endfläche konkav; die untere Seite ist nicht gekielt, sondern flach. Palaeontographica. Bd. LV. 31 Nachstehend mögen einige Maßangaben Platz finden: Atlas. Objekt A Objekt B KangendeswAnlaskorpersue re Dem oem) Höhe » » N Eee ee BAR, O ae) 2,9 » Breitesvorn van ee Ba ER 3,0» » hinten u ee un ee 2,4 » Epistropheus. Länge unten . . . ee =D ECM 41 cm Breite über den en ee BE Er END DM 3 Er deraljnterseitewinsderEVIitene iS> 1,4 » > Se hinteren@Einditla cheers role» 2,6 » Höhe » » » a AN» 2,6 » ganze Höhe des Epistropheus mit Dorner vorn Zu» desgleichen hinten . . . 3 a re OR > Breite des Dornfortsatzes hen den Zyeapenliysen a ae) Höhe des Neuralkanals hinten . . . ...... 10» Breiteydersbostzyeapophyses Er 3) Inän@enderselbenes er re 2 2er Die übrigen Halswirbel. (Taf. XXV, Fig. 9—12.) Von der hinter dem Epistropheus liegenden Reihe der zum Tübinger Exemplar von Stenosaurus gehörigen Halswirbel sind sechs Stück vorhanden, und zwar in verhältnismäßig gutem Erhaltungs- zustande. Leider fehlt gerade der letzte Halswirbel (nach Owen, nach Brünt ist es der zweite Rücken- wirbel), der den Übergang von Hals- in Brustwirbel zeigt. Die erhaltenen acht Halswirbel zusammen besitzen eine Länge von etwa 47 cm. Die Halswirbel sind durchweg kräftig gebaut. Der Umstand, daß die Bogenkörpernaht an den hinteren Halswirbeln kaum mehr zu erkennen ist, weist darauf hin, daß wir ein ziemlich altes Individuum vor uns haben. Die kranialen und kaudalen Endflächen der Wirbelkörper sind rundlich gestaltet und etwas konkav, und zwar die kaudalen mehr als die kranialen. Die Vertiefung senkt sich nicht gleichmäßig von dem Rande aus nach der Mitte ein, sondern die dem Rande benachbarten Teile sind mehr flach ausgebildet, manchmal sogar ein wenig konvex. Die Wirbel- körper sind in der Mitte ringsum eimgeschnürt und seitlich zusammengedrückt. Am dritten, sowie an allen foleenden Halswirbeln finden sich je zwei Paar (Juerfortsätze; ein dorsaler, der sich am oberen Bogen über der Naht, die diesen mit dem Wirbelkörper verbindet, ansetzt, die sogenannte Diapophyse (Processus transversus superior seu arcus) zum Ansatze des Tuberculum costae (Radix externa), und ein ventraler, der am Zentrum entspringt, die sogenannte Parapophyse (Processus transversus inferior seu corporis) zum Ansatze des Capitulum costae (Radix interna). Bei den hinteren Halswirbeln nehmen die Querfortsätze an Größe zu; die Diapophyse ist immer ein wenig länger als die Parapophyse. Die Ge- lenkköpfe der Querfortsätze sind länglichrund und etwas konkav; ihre Längsachse ist parallel der Längs- achse der Wirbelsäule. Am dritten Halswirbel liegt die Parapophyse weit unten in ventraler Richtung; 243 — bei den folgenden Wirbeln rückt sie immer mehr hinauf, so daß sie schließlich etwa in der Mitte des Wirbelkörpers liegt. Die Parapophysen sind mit der kranialen Endfläche der Wirbelkörper durch eine Knochenbrücke verbunden. Infolgedessen fallen sie kaudal steil gegen den Wirbelkörper ab, während sie kranial flacher verlaufen. Am distalen Ende sind die Querfortsätze mit Leistehen versehen, die in der Richtung der Querfortsätze verlaufen. Die (Querfortsätze stehen nicht genau wagrecht nach den Seiten hinaus, sondern sind ein wenig ventralwärts gerichtet, und zwar die Diapophyse mehr als die Parapophyse. Bei den vorne gelegenen Halswirbeln stehen die (Juerfortsätze senkrecht übereinander, bei den hinteren ist die Diapophyse um ein geringes weiter nach hinten gerückt, so daß die Verbin- dungslinie der Mitten der Gelenkflächen der Querfortsätze nicht mehr senkrecht zur Längsachse der Wirbel steht, sondern etwas schräg. Die äußeren Ränder der Endflächen der Wirbelkörper sind mit Leistehen und Grübchen bedeckt, die nach kurzem Verlaufe aufhören. Zwischen den beiden (uerfortsätzen und unterhalb der unteren Querfortsätze finden sich muldenartige Einsenkungen. Bei den vorderen Halswirbeln liegen die (Juer- fortsätze näher der kranialen Endfläche der Wirbelkörper, bei den folgenden rücken sie gegen die Mitte. Zwischen den Querfortsätzen und den beiden Wurzeln der Halsrippen ist ein ziemlich geräumiger Canalis vertebralis (für die Vertebralarterie und dergleichen) eingeschlossen. Auf der Unterseite der Wirbel- körper ist kein eigentlicher Grat, sondern ein rundlicher Wulst ausgebildet, mit Ausnahme der drei ersten Halswirbel, die unten flach gestaltet sind. Bei dem dritten Wirbel ist die untere Fläche eingedrückt. Kranial und kaudal, gegen die Endflächen der Wirbelkörper zu, findet sich auf diesem Wulst je eine unregelmäßig gestaltete, rauhe Tuberosität; eigentliche Hypapophysen (untere Dornfortsätze oder Spinae inferiores), wie sie die rezenten Krokodile tragen, sind nicht ausgebildet. Unter sich sind die Körper der Halswirbel so ziemlich von gleicher Länge. Die oberen Bögen, welche die Dornfortsätze (Processus spinosi oder Spinae neurales) tragen, sind durchweg gut ausgebildet. Die Wurzeln der oberen Bögen sämtlicher Wirbel sind kaudal ziemlich tief eingebuchtet und bilden so die Zwischenwirbellöcher (Fora- mina intervertebralia), durch welche die Rückenmarksnerven austreten. Die Dornfortsätze der vorderen Halswirbel sind schief. nach hinten gerichtet, die der hinteren stehen aufrechter. Die oberen Bögen tragen zur Gelenkung der Wirbel untereinander starke Präzygapophysen und Postzygapophysen. Die Gelenkflächen der Zygapophysen bilden mit der Vertikalebene einen sehr spitzen Winkel. Bei den Präzygapophysen (Processus articulares anteriores) sind die länglichrunden Gelenkflächen schief nach oben und innen gestellt, bei den Postzygapophysen (Prozessus articulares posteriores) schief nach unten und außen gerichtet. Die schiefe Stellung der Gelenkflächen der Zygapophysen beweist, daß die Be- weglichkeit des Halses nach rechts und links nicht groß war; denn bei Tieren, bei denen es sich um ausgiebige seitliche Bewegung des Halses handelt, sind diese Gelenkflächen wagrecht gestellt. Der Rickenmarkskanal war von rundlichem (Querschnitt, ist aber vielfach etwas zusammen- gequetscht. Maßangaben. Dritter und achter Halswirbel. Dritter Achter IäneeBunteng ee ses 0,8: cmV236) rem EliohewdersEndilachegvornWe OR De — 244 — Dritter Achter BreitegdersEndilächevorn er 13 OEM! Höhe » h hinten se u a EEE DIS Breite » » » I RE Re 0 . 4,9 » 5,3 >» Entfernung der Spitze der Präzyeapophyse von der de "Postzygapophy ee Win Se Höhe des ganzen Wirbels hinten. . . BE ee al On Breite des Dornfortsatzes über den Posteyennapligsen gemessen za Iran Die Halsrippen. (Taf. XXV, Fie. 8, 20 u. 21.) Die Atlasrippe ist von beiden Seiten erhalten und im Gegensatz zu den übrigen Halsrippen em- köpfig. Sie stellt ein etwa 11,5 cm langes, außen konkaves, innen flaches oder leicht konkaves Knochen- stück dar. Am proximalen Ende am breitesten (2,2 em), verschmälert es sich, so daß es in der Mitte nur noch 1,0 cm breit ist. Die dorsale Seite bildet in der proximalen Hälfte einen scharfen Grat, die ventrale ist konvex. Die anderen Halsrippen, von denen sechs mehr oder weniger gut erhalten sind, sind zweiköpfig und beilförmig. Das Tuberceulum (Radix superior seu externa) ist länger und heftet sich dem Processus transversus arcus (Diapophyse) des Wirbels an. Der untere, kürzere Kopf der Rippe entspricht dem Capitulum (Radix inferior seu interna) und sitzt am Processus transversus corporis (Par- apophyse). Die eigentliche Rippe liegt horizontal, der Längenachse der Wirbelsäule parallel. Das vordere Ende der Rippe ist stumpfer als das hintere, wird dachziegelartig von außen durch das Hinter- ende der vorangehenden Halsrippe überdeckt und ist auf der Innenseite konkav gestaltet. Die Brustwirbel. (Taf. XXV, Fig. 4.) Die übrige Reihe der präsakralen Wirbel ist nicht lückenlos erhalten. Vorhanden sind, ab- gesehen von den oben beschriebenen acht Halswirbeln, dreizehn präsakrale Wirbel: diese sind jedoch nicht vollständig erhalten; teils sind die Dornfortsätze, teils die Zygapophysen und (Querfortsätze weg- gebrochen. Die fehlenden Wirbel sind bei dem montierten Skelett durch aus Gips gefertigte Wirbel ersetzt, und zwar in so großer Anzahl, daß dreißig präsakrale Wirbel herauskommen, eine Zahl, die ohne Zweifel zu hoch ist. An Rippen sind sechs Stück der rechten und zehn Stück der linken Seite mehr oder weniger vollständig konserviert. Die Rückenwirbel sind von sehr festem Bau. Der Wirbelkörper ist sanduhrförmig gestaltet, unten mehr eingezogen als bei den Halswirbeln, aber seitlich nicht so stark zusammengedrückt. Die Unterseite ist gerundet. Die vorderen und hinteren Endflächen der Wirbelkörper sind flach konkav. Die Seiten derselben sind glatt, nur gegen die Ränder der Endflächen zu gerauht und namentlich auf der Unterseite durch Leisten und Streifen ausgezeichnet. Die Zygapophysen sind steiler gestellt und stehen dichter beieinander als bei den lebenden Krokodilen, bei denen sie ungefähr horizontal liegen. Die Dornfortsätze sind zwar nicht hoch, aber breit und stark, dorsal etwas konvex abgegrenzt und gerauht zum Tragen der Panzerplatten. Die Dornfortsätze stehen beinahe senkrecht, ein wenig nach hinten ge- neigt.. Die Querfortsätze stehen weit nach den Seiten hinaus, sind breit und flach und tragen am kranialen Rande einen staffelartigen Absatz, an dem das Capitulum der Rippe gelenkt. Der kaudale Teil ist durch eine in der Richtung des Querfortsatzes auf der Ventralseite verlaufende Leiste verstärkt. ae Die Parapophyse ist auf den Neuralteil gerückt und bildet im Verein mit der Diapophyse einen sehr starken zweiteiligen Querfortsatz, dessen diapophysaler Teil stark verlängert ist. Je näher der betref- fende Wirbel dem Sacrum liegt, desto mehr rückt die Facette für das Capitulum costae an das seitliche Ende des Querfortsatzes, bis sie mit der tuberkularen Gelenkfläche verschmilzt, und zugleich nimmt sie an vertikaler Ausdehnung ab. Die Oberseite der (Querfortsätze ist meist flach; der hintere Rand ist schärfer als der vordere. Der Rückenmarkskanal ist meist zusammengequetscht. Maßangaben. Länge des Wirbelkörpers unten . . . 6,5 cm Höhe der Endfläche vom . . . ... 58 » Breite » » De ee Höhe » » hinten EERUOLUE > Breite » » » De oe nr See) » des Wirbelkörpers m der Mitte 30 » Länge des Querfortsatzes . . . . ..092 » Breite vor dem Ahsatz 2 2 end > » unmittelbar hinter demselben Die» Höhe des Dornfortsatzes . . . 2... 80 » Breitendesselbene u ee Die Zahl von 30 präsakralen Wirbeln kann jedoch unmöglich stimmen, da die lebenden Kroko- dilier nur 24 präsakrale Wirbel besitzen und von Mystriosaurus auch 24 solche Wirbel beschrieben sind. Und so hat denn auch Stenosaurus wahrscheinlich wie die lebenden Krokodile 24 präsakrale Wirbel besessen. Die Lendenwirbel. (Taf. XXV, Fie. 18.) Nach Analogie von Mystriosaurus nehme ich an, daß auch bei Stenosaurus drei Lendenwirbel vorhanden waren. Ein ordentlich erhaltener Lendenwirbel liegt vor; er entspricht im allgemeinen im seinem Bau den Brustwirbeln, nur ist der Wirbelkörper in der Mitte massiger und zeigt auf der Unter- seite eine leichte Depression. Der Rand des Wirbelkörpers ist stärker aufgeworfen als bei den Rücken- wirbeln und stark gerauht. Die vordere Endfläche ist rund und ein wenig konkav; die hintere in die Breite gezogen und flacher. Letztere paßt sehr gut auf die vordere Gelenkfläche des ersten Sakral- wirbels, weshalb ich den vorliegenden Wirbel als den letzten Lumbalwirbel betrachte. Die Querfort- sätze sind leicht abwärts gesenkt und an den Enden beschädigt. Proximal sind sie ziemlich stark, distal- wärts etwas schwächer. Von den Zygapophysen ist nur eine schiefgestellte Präzygapophyse erhalten. Dieser Wirbel war als erster Schwanzwirbel montiert. Die Sakralwirbel. (Textfig. 1—4.) Die Sakralwirbel bieten allerhand Besonderheiten und sind, wie bei den anderen Krokodilen, in der Zweizahl vorhanden. Die beiden Sakralwirbel waren falsch bezeichnet und an dem montierten Skelett unrichtig orientiert, und zwar in der Weise, daß der zweite Sakralwirbel vor dem ersten lag und die vordere Endfläche des zweiten Sakralwirbels die vordere Endfläche des ersten Sakralwirbels berührte. Diese Endflächen passen aber so nicht aufeinander und die Querfortsätze bezw. Sakralrippen — 246 — divergieren bei dieser Stellung der Wirbel. Eine genaue Untersuchung dieser Wirbel ergab, daß die beiden Sakralwirbel gerade vertauscht waren, und daß beim zweiten Sakralwirbel kaudal und kranial verwechselt war. Die Wirbelkörper der beiden Sakralwirbel sind im longitudinalen Sinne schief gequetscht. Die vordere Endfläche des ersten Sakralwirbels besitzt elliptischen Umriß, wobei der längere Durchmesser horizontal liegt, und ist von konkaver Gestalt. Nahe dem Rande zieht sich ein seichter Ring hin, der vom Eindruck des Randes der hinteren Gelenkfläche der letzten Lendenwirbel herrührt. An den beiden Seiten der Endfläche tritt ein kleines Stück des mächtigen Processus sacrales heraus, so daß auch diese die hintere Endfläche des letzten Lendenwirbels berühren. Die hintere Gelenkfläche des ersten Sakral- Fig. 1. Die beiden Sakralwirbel ‚von oben gesehen. wirbels, die beträchtlich kleiner ist als die vordere, ist in ihrer oberen Hälfte beschädigt und zeigt in der unteren Hälfte eine flache Beschaffenheit. Der Wirbel ist stundenglasförmig eingeschnürt und auf der unteren Seite gerundet; nahe dem Rande erscheint er gerauht. Die Seiten des Wirbelkörpers sind breit ausgezogen, um den Processus sacrales eine gute Ansatzfläche zu bieten. Der Rückenmarkskanal ist dorso-ventral zusammengedrückt. Nur die Präzygapophyse der rechten Seite ist erhalten. Diese weist eine noch steiler gestellte elliptische Gelenkfläche auf als bei den präsakralen Wirbeln. Der obere Dornfortsatz ist breit und kräftig und endigt dorsal mit einer wagrechten, im kaudalen Teil etwas ab- geschrägten Fläche. Die Postzygapophysen sind abgebrochen. Die Processus sacrales sind sehr stark und gehen mehr von den oberen Bögen des Wirbels aus als es beim zweiten Sakralwirbel der Fall ist. Sie stehen nicht wagrecht nach den Seiten hinaus, son- dern sind etwas schräg nach unten und nach hinten gewandt. Auf der dorsalen Seite sind sie durch — 247 — eine kräftige, oben gerundete Leiste gestärkt, welche von den oberen Bögen ausgeht. Die Untenflächen der Processus sacrales I sind im ihrer proximalen Hälfte kaudal und dorsal gerichtet, distal liegen sie in der Längsachse des Wirbelkörpers. Kranial und kaudal endigen die Fortsätze in einem Grat. Der Querschnitt der Sakralrippen zeigt ungefähr die Form eines Dreiecks mit abgerundeten Ecken und etwas eingezogenen Seiten. Die unregelmäßigen, konkaven lateralen Endflächen der Rippen, die das Ilium tragen, sind leider beschädigt. Die Nähte, welche die Sakralrippen mit dem Wirbelkörper und den oberen Bögen verbinden, sind zum Teil noch sichtbar. Die vordere Endfläche des zweiten Kreuzwirbels ist eben, besitzt einen rundlichen Umriß und gleicht in ihrer Ausbildung sehr der hinteren Endfläche des ersten Wirbels. Die hintere Endfläche des Fig. 2. Die beiden Sakralwirbel von unten gesehen. zweiten Sakralwirbels zeigt elliptische Gestalt, wobei der längere Durchmesser horizontal lest, und ist konkav gestaltet. Die untere Seite des Wirbelkörpers ist gleich der des vorangehenden Wirbels rund- lich und eingeschnürt. Die Processus sacrales II sind mächtige Knochen, die sich mit breiter Fläche durch eine Naht an die ausgezogenen Seiten des Wirbelkörpers anheften. Sie treten an den Endflächen des Wirbels nicht zutage. Die Querfortsätze, resp. Sakralrippen, die um ein geringes dem vorderen Wirbelende näher liegen, sind breiter als die des ersten Kreuzwirbels und verdieken und verbreitern sich stark gegen das distale Ende zu. In unbeschädigtem Zustande waren sie ziemlich breiter als jetzt. Die Dorsalseite ist beim Ursprung am Bogen ein wenig konvex, distal ist sie flach und etwas eingedrückt; die Unter- seite erscheint stark gewölbt. Die Processus sacrales II entspringen am Körper und Bogen zugleich, verschmälern sich dann etwas, um gegen das distale Ende zu beträchtlich anzuschwellen und eine breite Fig. 3. Erster Sakralwirbel von vorn gesehen. Fig. 4. Zweiter Sakralwirbel von vorn gesehen. Ansatzfläche für das Darmbein zu bieten. Die distalen Endflächen der Querfortsätze, die etwas beschä- digt sind, sind unregelmäßig viereckig gestaltet und vertieft. Die Processus sacrales des zweiten Kreuz- wirbels sind nieht so stark nach unten gebogen wie beim vorderen Kreuzwirbel. Die Rippen der beiden Sakralwirbel neigen sich distal ein wenig zusammen. Der Processus sacralis I legt sich an den letzten Lendenwirbel an, der Processus sacralis II aber nıcht an den ersten Schwanzwirbel. Maßangaben. 1% 2. Kreuzw. Höhe der vorderen Endfläcke . . . . 2 .2.2.2..0...%#&6 cm 42 cm Breite » » > EN I LH 46 » Höhe des Wirbels bis zur Spitze der Präzygapophyse . 7,5 SanzewHloherdesa\\irbelsen re 7107 0OE> = WangerdesoWirbelkörperszuntenn rer a 5,6 >» Höhe der hinteren Endfläche (beschädigt) . . . 2... 42 » 46 » Breite der hinteren Endllächer 2 mn nahen DO » des Wirbelkörpers mit Processus sacralis . etwa 20,9 » 185 » >» ED ornToniSatzes en 40 » Die Schwanzwirbel. (Tat. XXV, Fig. 17.) Die Schwanzwirbel sind zum größten Teile zerquetscht und lückenhaft erhalten. Die Endflächen des ersten Schwanzwirbels sind von rundlicher, die der weiter hinten liegenden von elliptischer Gestalt. Die lange Achse der Ellipse steht vertikal. Die Wirbelkörper erscheinen seitlich zusammengedrückt. Die nirgends vollständig erhaltenen Querfortsätze stehen nach der Seite heraus, sind etwas abwärts ge- senkt und legen sich als selbständige Knochenstücke über die Naht, die Körper und Bögen vereinigt. Die vorderen Schwanzwirbel sind auf der Unterseite gerundet, die weiter hinten liegenden haben eine tlache Unterseite und sind seitlich mehr zusammengedrückt. Die Dornfortsätze, die meist verletzt sind oder ganz fehlen, sind nicht so stark wie die der vorhergehenden Wirbel. Sie sind dorsal nicht wag- recht abgeschnitten, sondern der obere Rand senkt sich hinten im Bogen nach unten. Prä- und Post- zygapophysen sind meist abgebrochen. Von den sogenannten Chevron bones ist nichts erhalten. Die Rippen. (Taf. XXV, EFie. 6 u. 7.) Von den Rippen sind vorhanden sechs der rechten und zehn der linken Seite zugehörende. Die Rippen sind sämtlich deutlich zweiköpfig. Die vorderste der erhaltenen Rippen ist gegabelt, Tubereulum und Capitulum sind durch einen Einschnitt voneinander getrennt. Bei den übrigen Rippen zeigt sich das Tuberceulum als ein staffelartiger Absatz, der bei den weiter hinten liegenden Rippen immer schiefer wird. Dabei nimmt der CGapitularfortsatz an Länge zu; er legt sich an die Staffel am vorderen Rande des (Juerfortsatzes des Wirbels an. An keiner Rippe läßt sich die Spur eines Processus uncinatus feststellen. Die parasternalen Gebilde. Bauchrippen. In Übereinstimmung mit den lebenden Krokodilen besaß Stenosaurus eine Anzahl von Bauch- rippen. Herr B. Srürrz in Bonn hatte die Güte, mir zwei Bauchrippen von Stenosaurus zur Verfügung zu stellen; diese sind aber leider an den Enden beschädigt. Diese Gebilde stellen lange, flache Knochen dar, die sich an den Enden verbreitern und beim größeren Exemplar in zwei, beim kleineren in drei Palaeontographiea.: Bd. LV. 32 — 30 0 — Äste teilen. Die ‘größte Bauchrippe ist 15 cm lang, im Mittel 1,3 em breit und 0,7 cm dick; das Bruch- stick der kleineren Rippe etwa 5 em lang, im Mittel 1 cm breit und 0,6 cm diek. Über die Anzahl und die Anordnung der Bauchrippen bei Stenosaurus läßt sich leider infolge des ungenügenden Materiales kein sicherer Aufschluß geben. Die Extremitätengürtel. Der Brustschultergürtel. Scapula und Coracoid. (Taf. XXVI, Fig. 7 u. 8.) g Von dem Schultergürtel sind Scapula und Coracoid von der linken Seite erhalten; von der rechten Seite ist die ganze Scapula vorhanden, das Coracoid ziemlich stark beschädigt. Der Schultergürtel besteht jederseits aus zwei Elementen, einem dorsalen, der Scapula, und einem ventralen, dem Coracoid. Diese beiden Stücke waren durch eine horizontale Naht miteinander verbunden, an deren hinterem Ende die Gelenkerube für den Oberarmknochen, die Fossa glenoidalis pro humero, liegt, welche die beiden Elemente des Schultergürtels zusammen bilden. Die Scapula, deren freies Ende etwas beschädigt ist, ist ein etwa 11 cm langer Knochen, der dorsal dünn und flach und etwa 2,5 em breit ist, sich in der Mitte auf 1,7 em verschmälert und ventral dieker und breiter wird. Die Breite beträgt im Maximum 3,0, die Dieke 1,7 cm. Hier findet sich die konkave Gelenktläche für den Humerus. . Die Fläche, die sich an das Coracoid anlegt, ist von drei- eckiger Gestalt. Die Unterseite des Knochens ist vorwiegend flach; die Ränder sind gerundet, die Ober- seite durch eine rinnenartige Einsenkung unterbrochen. Das Coracoid ist etwas länger und stärker als die Scapula. Der ventrale Rand des Teiles vom Coracoid, der sich an die Scapula anlegt, ist weggebrochen. An den beiden Enden ist der Knochen spatelartig: verbreitert. An der Gelenkfläche für den Humerus befindet sich die dickste Stelle des Knochens. Ein gut ausgebildetes Foramen coracoideum ist vorhanden. In der Mitte ist der Knochen verschmälert; das freie Ende ist flach und dünn. Im oberen Drittel ist der Knochen nach außen geknickt. Die größte Länge des Coracoids beträgt 12,7 cm, die Breite des freien Endes 4,9 em; an der schmalsten Stelle ist der Knochen 1,8 cm breit. Die freien Vorderextremitäten. Der Humerus beider Körperhälften ist vorhanden, dagegen fehlen die Vorderarmknochen beider Seiten, Radiale und Ulnare sind erhalten. (Taf. XXVI, Fig. 10.) Der Oberarm. (Taf. XXVI, Fie. 5.) Der Humerus ist proximal flach und breit, auf der lateralen Seite konvex, medial konkav. Das proximale Gelenkende, das Caput articulare humeri, ist rundlich gestaltet, etwa 3,5 cm breit und im Maximum 1,7 cm dick. Das flache Vorderende lag ziemlich horizontal. Der vordere Rand ist gerade bis zum Tuberculum externum BrüHt, (Processus lateralis), der etwas verdickt ist und zu Muskelansätzen (Pectoralis und Deltoideus scapulae) dient. Hier ist der Rand etwas nach unten umgeschlagen. Der hintere Rand des Humerusschaftes ist proximal konkav, erst scharf, dann gewölbt. In der Mitte ver- schmälert sich der Knochen und nimmt einen rundlichen (uerschnitt an. Distal ist er wieder verbreitert -— 251 und zu einem Gelenkkopf verdickt, der ungefähr trapezförmigen Querschnitt zeigt. Die beiden CGondyli (Condylus ulnaris und CGond. radialis) gehen ganz ineinander über und sind kaum voneinander getrennt, so daß die Vallis intertrochlearis nur ganz schwach angedeutet ist. Medial und lateral von den Con- dylen konnten Entepicondyli nicht festgestellt werden. Maßangaben. Länge des Humerus vom proximalen bis zum distalen Gelenkende . . 15,7 cm » der geraden Strecke vom Gelenkkopf bis zum Tub. ext . .. 44 » gerinastegBreitegde)sDaphysen m 2,00 IDickesderDiaphysese an usa 1,6 >» erönterBreiterdesädistaleneGelenkkopfesen Per » Höhe » » » RE RR N Lana EU Der Vorderarm. Von den Vorderarmknochen ist nur ein Radius (Taf. XXVI, Fig. 1) erhalten; die Ulna fehlt. Das proximale Ende des Radius ist weggebrochen, der größte Teil des in der Mitte zylindrischen Schaftes und das schräg gestellte und verdickte distale Gelenk ist vorhanden. Die Länge des Knochens mag 13—14 cm betragen haben. Die Handwurzel. Vom Carpus sind zwei große Knochen erhalten, das Radiale und das Ulnare (Taf. XXVI, Fig. 10). Die proximalenEndflächen dieser Knochen sind stark verbreitert, die distalen Gelenkenden sind beschä- digt. Sonst ist von den Knochen der Vorderextremitäten nichts vorhanden. Der Beckengürtel. Das Becken. (Taf. XXVI, Fig. 6, 9, 11 u. 12.) Vom Becken sind sämtliche Knochen vorhanden und im allgemeinen ganz gut erhalten. Nach Art der Krokodile besteht es jederseits aus drei Stücken, dem Ilium, Ischium und Pubis, und ist, wie schon in dem Abschnitt über die Wirbelsäule dargelegt wurde, an die beiden kräftigen Sakralwirbel angeheftet. Das Ihum (Taf. XXVI, Fie. {1 u. 12) zeigt ungefähr die Form eines Rhombus; der schief nach hinten ansteigende Vorderrand ist dick und rauh; gegen das vordere Ende zu wird er konkav und endigt in einer nach vorn ausgezogenen Spitze; am unteren Ende läuft er in einen rundlichen Knopf aus. Der dorsale Rand ist leicht nach hinten geneigt und vorne dicker, weiter hinten wird er-dünner. An der hinteren oberen Ecke wendet er sich in einem stumpfen Winkel abwärts, umschließt dabei ein nach außen konvexes, mit Leisten und Grübchen überzogenes Feld, bildet einen scharfen Rand und wendet sich dann im Bogen nach vorn und unten. Der untere Rand bildet hinten eine dreieckige Ansatzfläche für das Ischium; am Ende des vorderen Drittels wird er wieder stärker und wendet sich in scharfer Biegung nach oben. Die Außentläche des lliums ist leicht konkav, im allgemeinen glatt, längs dem verdickten Vorderrande und in der hinteren oberen Ecke zum Ansatze von Muskeln stark gerauht. In der hinteren unteren Ecke tritt ein pyramidenförmiger Zapfen nach außen hervor. Die Innenseite des Iliums ist na leicht konvex. Auf ihr sieht man deutlich die sich berührenden Ansatzflächen für die beiden Querfort- sätze des Sacrums. Die Ansatzfläche für den Processus sacralis I bildet zwei längs dem Rande verlaufende Gräben, die etwa einen rechten Winkel miteinander bilden. In der Mitte dieser durch die beiden Gräben begrenzten Fläche erhebt sich ein stark und unregelmäßiger gerauhter Buckel. Von dem unteren kon- vexen Rand der Ansatzfläche ziehen sich ungefähr parallel gerichtete längliche Vertiefungen gegen den Buckel hin. Die Ansatzfläche für den Processus sacralis II trägt im dem oberen Teil eine starke, un- regelmäßige Skulptur, im unteren Teile zeigt sie radial verlaufende Leistehen und Grübchen. In der oberen Hälfte gehen die zwei Ansatzflächen ganz ineinander über; unten sind sie durch einen ein- springenden Winkel, den die beiden unteren Ränder der Flächen mitemander bilden, voneinander ge- schieden. Die Ansatzfläche für den zweiten Sakralfortsatz zieht sich ganz bis zum hinteren Rand des Iiums, während die des ersten Sakralfortsatzes nicht ganz an den vorderen Rand reicht. Das Sitzbein, Ischium (Taf. XXVI, Fie. 9), ist recht groß und zeigt in schöner Weise den gegen das Pubis gerichteten Fortsatz. Am stärksten ist der Teil des Knochens, der sich an das Darmbein anlegt. Dieses Ende ist median durch eine wenige: konvex verlaufende Linie und außen durch einen etwa halb- kreisförmigen Bogen begrenzt und zeigt eine Scheidung in zwei Teile. Der dorsale ist dreieekig, gerauht, und dient zur Verbindung des Sitzbeines mit dem Darmbein; die Verbindungsnaht verläuft nahezu horizontal. Kinen stumpfen Winkel damit bildet eine größere, leicht konkave Fläche, die an der Bildung des Aceta- bulums teilnimmt. Kranial davon befindet sich eine Einsenkung, von der aus der gegen das Pubis ge- richtete Teil des Ischiums schräg nach vorn läuft. Median wird der Knochen dünner und breitet sich zu einer großen flachen Platte aus, die median durch eine sagittal verlaufende Fläche begrenzt ist und eine lange Symphyse bildet. Vorn und hinten ist der Knochen durch konkave Ränder begrenzt. Der vordere Rand ist scharf, der hintere, soweit die konkave Begrenzungslinie reicht, gerundet und bildet gegen die Symphyse zu einen konvexen Bogen. Die beiden Pubes sind spatelförmig verbreiterte Knochen (Taf. XXVI, Fig. 6), welche sich an die Fortsätze der Ischia anlegten. Die Ansatzfläche ist verbreitert, dann sehnürt sich der Knochen ein und weist hier rundlichen Querschnitt auf. Hierauf wird der Knochen flach und breitet sich zu einer tlachen Platte aus. Median ist er konvex. Mabe der Beckenknochen. 1. Ilium. Länge des oberen Randes . . . .». „2... ....4101 cm » » unteren » EN lo » » kranialen » EEE ES TON » » kaudalen » U NASE NER RS ANNE 8) längerer@ Durchmesser oe kürzerer » RE ER N a LOSE Dieke des pyramidenförmigen Stückes . . . . . 2,6 » 2. Ischium. änsezdesa@\Medianrandess er reisen Breite vorn bis zum Fortsatz . . . 2. 2.2.2.2... 405 » hinten e L EN lo Breite über die Einschnürung gemessen . . . .... &41 cm Höhe der Acetabularvertiefung . . . eo Yail Breite des mit dem Ilum verbundenen Hortantreeh Ale» 3. Pubis. Größte Länge . . . . N Ardkem Breite an dem gegen das Techn enlcen 5 dd ne Bule 50» gerineste@breitera re N es ee > größte DET ER een RE, an Die freien Hinterextremitäten. Der Oberschenkel. (Taf. XXV, Fig. 14.) Der Oberschenkelknochen ist sehr kräftig und zeigt die bekannte, nach Art eines S geschwungene Form. Das distale Ende trägt den wie eine Kugeloberfläche gewölbten, komprimierten Gelenkkopt, hinter dem der vordere Rand etwas eingezogen ist. In der vorderen Hälfte ist der vordere Rand gewölbt, distal bildet er einen Grat. Die Diaphyse des Knochens besitzt in der Mitte einen elliptischen Querschnitt. Ein Trochanter minor ist am hinteren Umfange des Femur durch eine etwas rauhere Stelle eben noch angedeutet. Das Tibialende ist flacher, pfeilspitzenförmig, und deutlich in zwei Condyli, Con- dylus internus und U. externus geschieden. Die Fossa poplitea ist sehr seicht. Maßangaben. Länge . . ee Bd em Breite am oheken. Gelenopt a » nderairiibtenne een > amWdıstalene linden ee Der Unterschenkel. (Taf. XXVI, Fig. 3 u. 4.) Die Länge der Unterschenkelknochen beträgt nicht ganz die Hälfte der des Oberschenkels. Die Tibia (Taf. XXVI, Fie. 3) ist etwas länger und bedeutend stärker :ls die Fibula. An beiden Enden ist die Tibia zur Bildung der Gelenke verdickt; der Schaft des Röhrenknochens ist durch den Gebirgsdruck eingedrückt. Die Fläche des proximalen Gelenkendes ist mehr ausgedehnt als die des distalen; die letztere ist schief gestellt und erscheint schmal und lang. Dicht unterhalb der beiden Gelenkenden ist der Knochen gerauht, um Ansätze für Muskeln und Sehnen zu bieten. Die vordere Seite des Schaftes ist gewölbt, die hintere flach. Maßangaben. Bangegdersikibian nen zlorlaem Breites proximaler se ra ingders\ittes 00. 0m) » staaten no 890 Die Fibula (Taf. XXVI, Fig. 4) ist bedeutend schwächer und etwas kürzer als die Tibia. In der Mitte ist sie eingeschnürt und von rundlichem Querschnitt, an den Enden flach und breiter. Das distale Gelenkende ist stärker und ein wenig breiter als das proximale. Beide Gelenkenden erscheinen um ein geringes gegeneinander verdreht. Maßangaben. Länge der Fiblla . . . . 2. .......1&6 em Breite am oberen Ende . . . 2...2.830 » un der: Mitten are en ey De anhstalenwEndese rn Die Fußwurzel. Von den Tarsalknochen sind leider nur zwei Stück ın ziemlich zerdrücktem Zustande erhalten, so daß sich nicht viel darüber sagen läßt. Der eine ist ein Astragalus und zeigt die Gelenkflächen für Tibia und Fibula und auf der gegenüberliegenden Seite einen rundlichen Gelenkkopf. Der andere, leider ziemlich beschädigte Knochen, stellt den Calcaneus dar. Der Mittelfuß. (Taf. XXVI, Fig. 2 u. 13.) Von den Metatarsalia sind zwei Stück vorhanden, die zum linken Fuß gehören. Das eine ist das Metatarsale I, das andere, erheblich längere, wohl das vierte. Das erste Metatarsale ist ziemlich stark gekrümmt, proximal bedeutend breiter und dicker als distal, und durch den Gebirgsdruck etwas zerquetscht. Die 2,1 cm breite und 1,7 cm hohe Gelenktfläche für den Astragalus ist verdickt und etwas vertieft. Der äußere, konvexe Rand des im Schaftteil dorsoventral zusammengedrückten Knochens weist eine stärkere Krümmung auf als der innere, konkave. Der Knochen verschmälert sich in den ersten Dreivierteln seiner Länge zusehends, so daß er am Ende des dritten ‘Viertels seme schmalste Stelle be- sitzt; von da an verbreitert und verdickt er sich wieder etwas gegen das distale Gelenkende zu. Letzteres zeigt die Form eines Trapezes, und erscheint im Vergleich mit der Längsachse der proximalen Gelenk- fläche etwas verdreht. Das Gelenkende ist sozusagen im zwei Condyli geteilt, die durch eine Mulde ge- trennt sind. Das andere Metatarsale ist m seiner proximalen Hälfte dorsoventral zusammengedrückt, in der distalen erst von elliptischem (Querschnitt, dann gegen das Ende zu von der Form eines Vierecks mit abgerundeten Ecken. Die proximale Gelenkfläche ist 2,6 em breit und im Maximum 1,3 cm hoch und konvex. Sie übertrifft also die proximale Gelenkfläche des ersten Metatarsale an Breite. Sie ver- schmälert sich in den ersten zwei Dritteln, um gegen das distale Ende zu langsam an Breite und an Dieke zuzunehmen. Die konvex gestaltete, distale Gelenkfläche besitzt aufgeworfenen Rand. : Maßangaben. länger des, Metatarsale Er 2 I 20 93Zem Breite \proximal. 22 2a a ee 39: » an der schmalsten Stelle . . . . 2... la» » MIST er EEE EN 1,8 » Bänserdes, Metatarsale Ve 2 ee 23 Breite -proximalen nee on » ander schmalsten Stelle . . . . 2... 10 » RE AS ala er rn ae) 2 Die Unterscheidung der verschiedenen Arten von Stenosaurus muß auf Grund der Untersuchung des Schädelskelettes erfolgen, weil dieses allein von allen Arten bekannt ist. Vergleicht man das oben beschriebene Exemplar mit den bis jetzt bekannten Arten von Stenosaurus, so findet man folgendes: die aus dem Oxfordelay stammenden und untersuchten Arten weichen von dem Tübinger Exemplar im all- Fig. 5. Stenosaurus Larteti DESL. nach DESLONGCHANPS. Fig. 6. Stenosaurus Larteti var. Kokeni. N äussere Nasenöffnung, Pmx Praemaxillare, Mx Maxillare, Na Nasale, La Lacrymale, Prf Praefrontale, Fr Frontale, Pf Postfrontale, Tr Transversum, Pt Pterygoid, Ju Jugale, Sq Squamosum, Pa Parietale, Qn Quadratum, Eo Exoceipitale, Bo Basioceipitale. gemeinen wesentlich ab in dem Verhältnis der Schädelknochen zueinander, besonders in Form und Größe der Nasalia, in der Zahl der Zähne usw. Die meisten übereinstimmenden Züge weist die von EupEs-DEsLox@cHaups in den Notes paleon- tologiques S. 202 ff. beschriebene, aus Fuller’s earth stammende Art Stenosaurus Larteti auf: Die Länge der Schnauze bis zu den Augenhöhlen, die mittlere Breite der Schnauze, die Breite derselben bei Be- ginn der Augenhöhlen, sowie die allgemeine Form des Schädels stimmen gut überein, vorausgesetzt, dal man von der durch die erlittene Quetschung bedingten Deformierung des Tübinger Schädels absieht. OH Bei beiden beträgt die Größe der Nasalia ungefähr ein Drittel der Schnauzenlänge. Die Anzahl der Zähne, die ungefähr 126 —130 beträgt, ist bei beiden Formen so ziemlich gleich. Diesen übereinstimmenden Merkmalen stehen jedoch etliche Unterschiede gegenüber: die Ent- fernung der Spitze der Nasalia von dem Schnauzenende und die Breite des Schädels hinter den Augen- höhlen ist beim Tübinger Exemplar etwas größer. Drsronechamrs schreibt von den Nasalia bei Steno- saumus Larteti Desr.: »os nasaux un peu renfles a leur partie moyenne et formant un l&eger ressaut bombant un peu au-dessus du niveau des os lacrymaux et frontaux anterieurs« (S. 202). Das Verhalten des Tübmger Schädels läßt sich in diesem Punkte nicht mit Sicherheit feststellen, da der Schädel gerade auch in dieser Gegend unter dem Druck gelitten hat. Bei Stenosaurus Larteti Destw. ist das Frontale mit zahlreichen tiefen Grübehen bedeckt, während beim Tübinger Exemplar die-Skulptur weniger stark ausgeprägt erscheint. Auch in der Stellung und Ausbildung der Zähne zeigen sich etliche Differenzen: bei Stenosaurus Larteti Desu. stehen die Zähne ziemlich senkrecht und sind mit zwei gegenüberliesenden Kielen versehen; bei dem Tübinger Schädel stehen sie, wenigstens im vorderen Teil der Schnauze, schief nach außen, und von zwei deutlich ausgeprägten Kielen ist nichts zu bemerken. Alle diese Unterschiede sind jedoch nicht schwerwiegend genug, um eine Trennung dieser beiden Formen in verschiedene Arten zu rechtfertigen, und können sehr wohl als transitorisch bezeichnet und durch die Länge der Zeit, die zwischen den beiden Formen liegt (Fuller’s earth -— Oxfordelay), erklärt werden. So möchte ich denn den Tübmger Stenosaurus als eine Variation von Stenosaurus Larteti Desn. auffassen und mit dem Namen Stenosaunus Kokeni bezeichnen, zum Ausdruck des Dankes, den ich meinem hochverehrten Lehrer für seine vielfachen Anresungen schuldig bin. Der Bonner Schädel. (Taf. XXIII, Fig. I u. 2.) Der Schädel ist in seiner ganzen Länge erhalten; sowohl Ober- als Unterkiefer sind vorhanden, jedoch vielfach von Sprüngen durchzogen, durch den Gebirgsdruck zusammengequetscht und an manchen Teilen beschädigt. Von besonderer Bedeutung ist der Umstand, daß der hintere Teil des Schädels von den Augenhöhlen an m verhältnismäßig ordentlichem Zustande erhalten ist, und daß sich so namentlich auf der Gaumenseite des Schädels, die bei der Zerbrechliehkeit der dort befindlichen dünnen Knochen- platten meist gar nicht oder doch recht mangelhaft konserviert ist, die Verhältnisse ganz gut beobachten lassen und demnach zur Ergänzung der Kenntnis des Tübinger Exemplars dienen können. Die Schnauzenspitze ist zwar schlecht erhalten, zeigt aber auch die für die Stenosauren charak- teristische Erweiterung und die querovale äußere Nasenöffnung. Die Schnauze ist sehr flach, im Mittel 2—-3 cm dick. Langsam und stetig verbreitert sie sich bis zur vorderen Spitze der Präfrontalia, wobei sie denselben Öffnungswinkel beibehält; von da an wendet sich die Umrißlinie des Schädels in ziemlich stark konkavem Bogen nach außen, zieht sich geradlinig bis zum hinteren Rand der Augenhöhlen, bildet eine konvexe Krümmung und setzt sich in beimahe gerader Linie in der Weise nach hinten fort, daß das Schädeldach trapezoidale Form erhält. So erscheint einerseits die Kranial-, andererseits die Schnauzenregion scharf abgesetzt, und so kommt eine Schädelform zustande, die mit der Konfiguration ‘der Stenosaurenschädel eigentlich nicht überein- stimmt. Dieses Verhalten ist indessen zum größten Teil auf die starke dorsoventrale Zusammenpressung zurückzuführen, die besonders auch in der Orbitalgegend wirken und dabei die seitlichen Schädelränder in dieser Region mehr nach der Seite quetschen mußte. Die Schnauze ist flach gedrückt und die Maxillaria m der Mittellinie auseinandergepreßt. Auf diese Weise hat die Schnauze eine noch flachere Gestalt bekommen als sie ursprünglich hatte. Der Unterkiefer dagegen hat seine typische Form beibehalten. Darüber, daß dieser Schädel wirklich einem Stenosaurus zugehört, kann gar kein Zweifel herrschen. Der Nasengang ist gleich hinter der äußeren Nasenöffnung eingequetscht. Die Form und Größe der Prämaxillaria und Maxillaria stimmt mit dem Tübinger Schädel so ziemlich überein, nur sind von oben die Alveolen, die beim Tübinger Schädel als einzelne Ausbuchtungen hervortreten, nicht sichtbar. Die Oberfläche der Nasalia ist sanft gewölbt, sieht ganz nach oben und ist beinahe ganz glatt; die Nasenbeine sind im mittleren Teile verbreitert (größte Breite der Nasalia an dem vorderen Ende der Lacrymalia 6 cm) und haben die Form eimes Speeres. Ihre Länge beträgt etwa den dritten Teil der Schnauzenlänge. Die Lacrymalia sind dreieckig, lateral etwas nach außen, median durch die erlittene Pressung nach innen geneigt. Der hintere Rand der Tränenbeine beteiligt sich an der Begrenzung der Augenhöhlen. Die Präfrontalia begrenzen den Orbitalrand auf eine Strecke von 3 em, sind ziemlich kleiner als die Laerymalia und besitzen nur schwach angedeutete Skulptur. Ihr medialer Rand ist bogenförmig. Das Frontale springt mit seiner vorderen Spitze zwischen die ausemanderweichenden hinteren Enden der Nasenbeine ein, die ihrerseits wieder ihre spitzen Enden ein wenig m das Stirnbein ein- schieben. Mit konkaver Linie bildet es einen Teil des medianen Randes der elliptisch gestalteten Augen- höhlen, deren längerer Durchmesser gegen die Längsachse des Schädels geneigt ist. Die Fläche des Stirnbeines steigt sanft gegen hinten an, zeigt zwischen den Augenhöhlen eine Depression und ist haupt- sächlich in der Gegend hinter den Augenhöhlen mit ganz leichter, unregelmäßiger Skulptur versehen. Hier sendet es auch zwei, je 5,3 cm lange Arme nach der Seite aus, die mit den Postfrontalia in ge- bogener Naht zusammentreffen, und zusammen den vorderen Rand der oberen Schläfengruben bilden. ') Beim Beginn der Schläfengruben verschmälert sich das Frontale ganz bedeutend und trennt in Verbin- dung mit dem Stiel des Parietale als ein schmaler, 0,5 cm breiter Grat, welcher eine Länge von rund 23 cm erreicht, die beiden riesigen Schläfengruben voneinander. . Hinten erweitert sich das Parietale zu einer dreieckigen Fläche mit schwacher Skulptur, und seine nach der Seite ausgebreiteten Arme bilden im Verein mit dem Squamosum den hinteren Rand der oberen Schläfengruben, der hier weggebrochen ist. Die äußere Begrenzung der oberen Schläfengruben wird hinten vom Squamosum und m der vorderen Hälfte vom Postfrontale dargestellt. Dieser obere Schläfenbogen ist bedeutend stärker und mindestens zweimal so breit als der untere und besitzt eine glatte Oberfläche. Bei manchen Teleosauren, besonders bei Pelagosaurus typus ist der obere Schläfen- bogen sehr breit und mit Grübchen bedeckt. Die unteren Schläfengruben liegen weiter rückwärts als die oberen, sind ganz zur Seite ge. drängt und bilden einen 20 cm langen, schmalen Schlitz. An der Herstellung des unteren Schläfen- ı) Beim lebenden Gavial werden die vorderen Ränder der oberen Schläfengruben von den Postfr. und dem Pariet. ge- bildet; das Front. tritt nicht in ihre Umwandung ein. Palaeontographica. Bd. LV. 33 — 2358 — bogens beteiligen sich Jugale und Quadrato-Jugale, die sich in gerader Linie als Verlängerung des Ober- kieferrandes zum Quadratum fortsetzen, während bei den lebenden Krokodilen das Jugale nach oben gebogen ist, ein Verhalten, das schon der ältere DrsrongenAamps als Ausdruck der verschiedenartigen Ausbildung der Kaumuskulatur auffaßte. Die mächtige Entwicklung des Musc. temporo-maxillaris bedingte die gewaltige Ausdehnung der oberen Schläfengruben. Bei manchen rezenten Allisatoren finden wir die oberen Schläfengruben, in denen dieser Muskel entspringt (Horrmann), ganz geschlossen, weil er außer Dienst gesetzt ist und der Muse. pterygo-maxillaris seine Funktion übernommen hat. Der Muse. temporo-maxillaris, der den Unter- kiefer hebt, entspringt an den Wänden der oberen Schläfengruben, geht unter dem Jugalbogen durch und heftet sich an den Supraangularteil des Unterkiefers. Der Muse. pterygo-maxillaris entspringt an der Dorsalfläiche der mehr ausgedehnten Pterygoidea, füllt den Raum zwischen Pterygoidea und Qua- drata aus und heftet sich an der äußeren Fläche des Angulare an. Das Hinterhaupt ist im Verhältnis zu seimer Breite, die 27,5 cm beträet, äußerst niedrig; die Höhe beläuft sich nur auf 8 cm. Das Hinterhaupt hat zwar auch unter dem Druck gelitten: das Foramen magnum ist zu einem schmalen Schlitz zusammengedrückt; aber immerhin mag sich die Höhe zur Breite verhalten haben ungefähr wie 1:3. Nach DrsLonecHAames ist dieses Verhältnis bei Pelagosaurus typus wie 1:2, bei Teleosaurus s. str. wie 5:2, bei Metriorhynchus wie 7 :&. Wie bei den lebenden Krokodilen besteht das Hinterhaupt in der Hauptsache aus dem Oeceipitale superius, den beiden Exoceipitalia und dem Basioceipitale; außerdem kommen noch Squamosum, Parie- tale und Quadratum zum Vorschem. Die seitlichen oberen Stücke des Parietale, sowie die oberen Teile des Squamosum sind weggebrochen. In den beiden oberen Eeken des Hinterhauptes bilden die Squamosa deutlich vertiefte Flächen zum Muskelansatz. An der Bilding des 4 cm breiten Condylus occipitalis nehmen außer dem Basioccipitale auch die beiden Oceipitalia .lateralia teil, die auch den größten Teil des Rückenmarkloches umschließen. Die Oceipitalia lateralia sind in zwei grosse, nach hinten vorstehende Flügel ausgezogen, die bis in die Nähe der hier zusammengedrückten äußeren Ohröffnung reichen, welche hauptsächlich dem Quadratum angehört. Unter dem Condylus stehen zwei starke, gerauhte Tuberositäten hervor, die bei den Teleosauren überhaupt sehr gut ausgebildet, bei den lebenden Krokodilen dagegen bedeutend reduziert sind. Der größte Teil dieser Tuberositäten wird von dem Oeceipitale basilare gebildet; auch die Exoceipitalia beteiligen sich daran. Die Quadrata sind stark und besitzen wohl ausgebildete, etwas nach der Seite gerichtete Gelenk- flächen für die Artikulation mit dem Unterkiefer. Es finden sich hier auch noch emige Nerven- und Gefäßlöcher (für den Hypoglossus, die Vagus- gruppe, die Carotis usw.), welche bei Besprechung des kleinen Tübinger Schädels, bei dem diese Löcher besser zu sehen sind, nähere Berücksichtigung finden sollen. Die Unterseite des Schädels hat zwar an manchen Stellen Beschädigungen erfahren, zeigt aber doch manche interessanten Eigentümlichkeiten; denn die Verhältnisse der Knochen weichen hier von denen bei den lebenden Krokodilen wesentlich ab. Die Prämaxillaria und Maxillaria sind schlecht erhalten und bieten nichts Bemerkenswertes. Das Tier verfügte über 60—64 Zähne; sie sind im vorderen Teil der Schnauze ein wenig nach außen ge- richtet und hinten senkrecht gestellt. Die Gaumenbeine, die in der Mitte durch eine einfache Naht verbunden sind, sind nach unten ziemlich stark vorgewölbt; sie beginnen vorne mit einer scharfen Spitze, die 35 cm von der Schnauzen- spitze entfernt ist, und verbreitern sich gegen hinten zu. Ihre größte Breite liegt in der Höhe des vorderen Winkels der Gaumenlöcher und beträgt 8,5 cm. Der hmtere Rand der Palatina, der die vordere Begrenzung der Choanenöffnung bildet, ist leider beschädigt, so daß hier die ventrale Seite des Frontale zum Vorschein kommt. Von einem knöchernen Septum der Choanen, wie es bei Macrorhynchus Schaumburgensis festgestellt ist, ist hier nichts zu bemerken. Nach hinten zu schließen sich an die Palatina die beiden Pterygoidea an, die bei diesem Exemplar eine gute Erhaltung aufweisen und in der Mittellmie des Schädels eine rundliche, muldenartige Ein- senkung, die Fossa pterygoidealis, bilden. Lateral von dieser Mulde senden sie beiderseits einen nach hinten zurückgebogenen und nach unten konvexen Flügel aus, der, seitlich senkrecht abgeschnitten, hinten in einer freien Spitze endigt, und dessen vorderer Rand durch eine Naht mit dem flachen Trans- versum verbunden ist. Die Breite der Pterygoidea beträgt auf der linken Hälfte 3,3 cm, die ganze Breite also 6,6 cm; an der schmalsten Stelle (5 cm vor dem Basisphenoid) sind die Pterygoidea 3,5 em breit. In der Mitte der Pterygoidea zieht sich von der vorderen Spitze des Basisphenoids bis zur Fossa pterygoidealis ein deutlicher Kiel, der rechts und links von einer Furche begleitet ist, die m etwas tieferen Einsenkungen endigen, ehe sie an die Fossa pterygoidealis gelangen. Die Transversa stellen die Verbindung mit dem Jugale her; leider läßt sich nicht mit Sicherheit feststellen, ob das Transversum auch mit dem Maxillare verbunden ist, da sich von einer Naht zwischen Jugale und Maxillare nichts sehen läßt; bei den älteren Teleosauren und bei Macrorhynchus DuNnkEr ist das Transversum von dem Öberkiefer abgedrängt, bei den lebenden Krokodilen und manchen ihrer fossilen Vertreter dagegen steht es auch in ausgedehnter Verbindung mit dem Maxillare. DesLon@GcHAmps stellt es auf der Abbildung von Stenosaurus Larteti (Taf. XIV, Fig. 2) so dar, daß das Transversum das Maxillare auf einer kurzen Strecke berührt. Seitlich von den Gaumenbeinen zieht sich je ein Gaumenloch (grande ouverture palatine poste- rieure) hin, das die Form eines Dreiecks mit abgerundeten Ecken besitzt, dessen Basis mit der Längs- achse des Schädels parallel läuft und in ihrer ganzen Erstreckung von den Palatina gebildet wird. Die Gaumenlöcher sind begrenzt von den Palatina, Maxillaria, auf einer kleinen Strecke durch die Ptery- goidea und durch die Transversa.' Ihre Größe ist verhältnismäßig gering. Der Rand der Schläfenlöcher verläuft median in ziemlich gerader Richtung, lateral und kaudal ist er konvex. Die Länge der Gaumen- löcher beläuft sich auf etwa 12,5 cm, ihre größte Breite, die etwa ein Drittel der Länge beträgt, liegt bei der lateralen Endigung der Transversa. Die Gaumenlöcher reichen seitlich weiter zurück als der Vorderrand der Palato-nares. Durch die Gaumenlöcher hindurch sieht man auf Teile der Augenhöhlen, des Frontale, des Postfrontale und der Schläfenhöhlen. Hinten schiebt sich in die Pterygoidea das Basisphenoid ein, das einen wesentlichen Teil der Unterseite des Schädels bildet, während es bei den modernen Krokodilen mehr auf die Hinterseite ge- drängt ist und im sich zusammengeschoben erscheint. In der Mitte trägt es, wie bei Stenosaurus Larteti Dest., einen sagittal gerichteten Grat, der sich hinten verbreitert und eine dreieckige erhöhte Fläche 1 Wenn sich das Transversum mit dem Maxillare verbindet, wie es DESLONGCHAMPS angibt, dann ist das Jugale wie bei den lebenden Krokodilen von der Umwandung der Gaumenlöcher ausgeschlossen, — 260 — schafft, die kaudal durch eine quer verlaufende geringe Erhebung abgegrenzt wird, welche von einer seichten Rinne begleitet ist. Unmittelbar dahinter liest in der Mitte ein großes Loch (Foramen inter- tympanicum medium, Lateral Eustachian foramen Owen; von BurMEISTER mit der Fissura Glaseri hominis verglichen); an der Grenze zwischen Basisphenoid und Basioceipitale findet sich beiderseits ein Loch von unregelmäßigem Umriß für den Durchtritt der seitlichen Eustachischen Röhren. Lateral von den erwähnten starken Tuberositäten senken sich die Exoceipitalia beträchtlich ein; im Grunde dieser De- pression bemerkt man ein Loch (Foramen carotidis). Die Quadrata sind wohlentwickelt und schräg nach außen und unten gestellt. Die Mitte der unteren Fläche ist in der Längsachse des Knochens etwas konvex, seitlich konkay. Die Gelenkflächen für den Unterkiefer sind verdickt, sattelförmig gestaltet und 7 cm breit. Vergleicht man die Unterseite dieses Stenosaurenschädels mit der Schädelunterseite rezenter Krokodile, so fällt zunächst auf, daß die Pterygoidea bedeutend geringer entwickelt und durch das Basisphenoid ziemlich weit vom Basioccipitale getrennt sind. Die Choanenöffnung liest bei dem Steno- saurenschädel ziemlich weiter vorne und die Pterygoidea bilden nicht den Boden und die ganze Um- wandung derselben. Die Öffnung der Choanen wird bei Stenosaurus vorne vom hinteren Rand der Palatina begrenzt und weist rundliche Form auf. Das Dach und die seitlichen Wandungen der Choanen werden von den Pterygoidea gebildet. DesLonGcHamrs vermutet, daß die Choanen von Knorpel- und Bindegewebe um- schlossen, noch weiter nach hinten reichten, eine Anschauung, die nicht so ohne weiteres von der Hand zu weisen ist. Bei Pelagosaurus schiebt sich die Choanenöffnung zwischen die in der Mittellinie aus- einanderweichenden Palatina em und endigt vorne in einer Spitze. Dieser Spalt war nach DesLonc- cHamps’ Vermutung von Bindegewebe ausgefüllt. Bei Stenosaurus ist die Öffnung der Choanen nicht wie bei Pelagosaurus und den geologisch jüngeren Krokodilen median durch einen knöchernen Grat ge- teilt, sondern ganz flach. Bei Stenosaurus liegt der Hinterhauptscondylus über der Verbindungslinie der Gelenkenden der Quadrata; bei einem Alligatorschädel sind die Quadrata nach oben gerückt, so daß sie mit dem Condylus in einer Linie liegen. Zugleich sind hier die Pterygoidea ventral vereinigt, nach hinten geschoben und mit ihren seitlichen Fortsätzen zu einer breiten Platte umgestaltet, sowie beträcht- lich nach unten gebogen. Dadurch wird der innere Nasengang verlängert, und die Choanenöffnung ist ganz von den Pterygoidea umschlossen und nach hinten gedrängt. Im Zusammenhang damit steht der Umstand, daß das Basisphenoid stark zusammengedrückt und nach hinten geschoben wird. Nach Koxen’s Untersuchungen ist die Zusammendrängung der vom Basioccipitale und den unteren Hälften der Exoceipitalia gebildeten Partie, die nicht mehr horizontal nach beiden Seiten ausgedehnt ist, sondern ein mit der Spitze nach unten gewendetes Dreieck bildet, eine Folgeerscheinung der Aufbiegung des Quadratbeines; diese Kompression verursachte auch die Vereinigung der das Exoccipitale durch- bohrenden Kanäle des Nervus accessorius Willisii, des Vagus und Glossopharyngeus, der Vena jugularis interna und des Facialis in eine große Öffnung, und drängte auch das Foramen carotidis dicht an das Quadratum. Schon der ältere DesronecHuamps erkannte, daß diese Veränderungen im Baue des Schädels im Zusammenhang stehen mit der gewaltigen Entwicklung der Flügelkiefermuskulatur. Die Verhältnisse der Muskelzüge hat Horrmann im vierten Band von Bronv’s Klassen und Ordnungen des Tierreiches näher beleuchtet, — 261 — Maßangaben. Länge des Schädels von der vorderen Schnauzenspitze bis zum vorderen Rande der Augenhöhlen . . . Be ES a 000.5 OUD em Länge von der Schnauzenspitze bis zum Bonds oleıpialis ee 220980 Breite der Schnauze hinter dem Nares externae . . . 2 22 22.055 » Mittlere Breite der Schnauze Dr RR Re RR EIS MAR) Breite beim Beginn der Laerymala . . . : een > » gemessen über den vorderen Rand der Ausenhöhlen a en lDion > SrohteaB reitendesmschä del ro Breite des Schädels hnten . . . . TR i oo Ale ® » des Frontale an der schmalsten Stelle zwischen den en 6,0» Größe des Schädeldaches, gemessen vom vorderen Rande der Schläfen- erubensbisezurgEbenerdes. Condwocer a 2. 2 7,9 » BreitegdersSchlätengwuübenSvorne Ren » » » JRBOUREHA ES ARE EN ET | 1,4 » Wäng.endergoberenwSchläfenerubene ger 220 > größte Breite der Schnauze über den Nares externae . . . . 2....65 » » » SEROLb Ita ne En Be 5,2 » » Länge » » 8,0 » ängegder Nasalagsr ar ar Ar an une He 20,0% Der Unterkiefer. (Taf. XXII, Fie. 3.) Der Unterkiefer gleicht im hohen Maße dem des oben beschriebenen Tübinger Exemplares. Die Gesamtlänge des Kiefers beträgt rund 101 cm, wovon 52 cm auf den symphysalen Teil fallen. An der vorderen Spitze ist der Unterkiefer stark verbreitert: die größte Breite des Kieferendes liegt beim vierten Zahn und beläuft sich auf 6,5 em. Dahinter trıtt eine Verschmälerung auf 4,2 em ein, und von da an nimmt der Unterkiefer allmählich wieder an Breite zu und geht schließlich in die ein wenig nach außen konvexen Unterkieferäste über. Der (Querschnitt des Kiefers beim Beginn der Symphyse ist ein läng- liches Viereck mit abgerundeten Ecken. Die Oberfläche des symphysalen Teiles ist flach, zwischen den vier vorderen Zähnen ein wenig vertieft und im hinteren, den beiden Splenialia angehörigen Teil leicht gegen die Mittellinie eingesenkt. Die Unterseite der Symphyse ist vorne flach gewölbt und geht nach hinten in eine ebene Fläche über; die Oberfläche der Unterseite ist mit unregelmäßigen Furchen bedeckt. Die Alveolarränder sind scharf abgesetzt und etwa 1,5 cm breit. Im vorderen Teile stehen sie schief nach außen, hinten drehen sie sich allmählich ganz nach oben. Die Alveolen sind von runder Gestalt; die des dritten und vierten Zahnes berühren sich. Der Durchmesser der mittleren Alveolen beträgt im Durchschnitt 1,1 cm. Hinten nehmen sie an Größe ab und sind etwas dichter gestellt. Die Zähne sind zum größten Teil aus den Alveolen herausgefallen oder abgebrochen und gleichen denen des oben beschriebenen Exemplares. An Alveolen sind 60 Stück vorhanden. Die Unterkieferäste sind vielfach von Sprüngen durchzogen und auf der Innenseite oft die — 262 — Knochen weggebrochen. Das Articulare ist sehr stark ausgebildet und besitzt eine 7 em breite Gelenk- fläche für das Quadratum. Der Unterkieferdurchbruch ist wohl ausgebildet. Maßangaben. Gesamtlänge des Unterkiefers . . . 2 2... 101,0 er ansendersSymphysesse er 52,0 » Breite gemessen über den zweiten Zahn . . . 5,3 >» > » >» » vierten » all 6,5 » » hinter der Erweiterung an der Spitze . . 4,2 » a amsBeeinnadersSyuphiyscnesrr I8 » > » Ende der Zahnrehen . . .... 4155 » Dicke an der Symphyse BE 4,0 >» Länge des symphysalen Teiles der Splenialia . . 17,0 » Durchmesser der mittleren Alveolen . . . .. I. 9 größte Entfernung der beiden Unterkieferäte . 32,0 » Mx Fig. 7. Stenosaurus Edwardsi nach DESLONGCHAMPS. Der oben beschriebene Bonner Schädel gleicht in vielen Stücken dem oben untersuchten Tübinger Exemplar (Stenosaurus Larteti var. Kokeni). Es sind jedoch auch einige Unterschiede vorhanden: die größere Länge des Schnauzenteiles bis zu den Augenhöhlen gemessen beim Bonner Schädel, des- gleichen die größere Breite des Schädels in der Gegend der Augenhöhlen, die aber wohl eme Folge des erlittenen Druckes ist, sowie die größere Breite des Schädels gemessen am Hinterhaupt. Außerdem sind die Nasalia in der Mitte‘ ein wenig schmäler als beim Tübinger Exemplar und greifen mit ihren hin- teren Spitzen etwas in das Frontale ein. An Zähnen sind beim Tübinger Exemplar ungefähr 126—130, beim Bonner etwa 120—124 vorhanden ge- wesen. Diese Unterschiede sind jedoch geringfügig, so daß diese beiden Stücke sehr wohl zusammengestellt werden können. Die ebenfalls aus dem Oxfordclay stammende Art Stenosaurus Edwardsi Dist. unterscheidet sich leicht durch die kürzere Schnauze, die ganz all- mählich in die Orbital- und Kranialregion des Schädels übergeht, während bei Stenosaurus Kokeni der Übergang mehr unvermittelt erfolgt. Bei ersterem waren anscheinend auch die oberen Schläfengruben nicht so stark. entwickelt, und die Grete occipito-frontale war außerordentlich schmal, mindestens ebenso schmal wie bei Stenosawrus megistorhynchus GEOFF. Sr.-Hınaıre. Außerdem ist das Lacrymale schmäler und länger als bei Stenosaurus Larteti Dest. und nähert sich in diesem Stück dem Stenosaurus megistorhynchus. Im Gegensatz zu Stenosaurus Larteti Destw. und in Übereinstimmung mit Stenosaurus Kokeni ist das Frontale beinahe vollständig glatt und ohne ausgeprägte Skulptur. Die Nasalia nehmen bei Stenosaurus Edwardsi Destu. ungefähr die Hälfte der Schnauzenlänge ein, bei Stenosaurus Larteti Dest. und Stenosaurus Kokeni etwa ein Drittel, bei Stenosaurus megistorhynchus GEOFF. St.-HıLAIRE ein Viertel der- oe selben, lateral sind sie bei Stenosaurus Edwardsi scharfeckig abgegrenzt, während die äußere Grenze bei den letzteren konvex gewölbt ıst. Ferner sind die Maxillaria bei Stenosaurus Edwardsi verhältnismäßig kürzer als bei den oben untersuchten Schädeln; die Unterseite der Maxillaria ist gewölbt, bei Stenosaurus Kokeni dagegen flach. Die Zähne von Stenosaurus Edwardsi sind genau von oben nach unten gerichtet »et nullement dans une position oblique«. Außer- Meer I | "I dem ist noch zu erwähnen, daß diese Art weniger Zähne (56) im Kiefer besitzt als Stenosaurus Kokeni, ohne daß jedoch auf diesen Punkt großer Wert gelegt wird. Stenosaurus megistorhynchus GEOFF. ST.-HILAIRE und Stenosaurus Roissyi DesL. unterscheiden sich durch die stärker verlängerte, schlankere und mit weit mehr Zähnen versehene Schnauze, sowie durch die verhältnismäßig bedeutend längere Unterkiefer- symphyse und die nicht so stark entwickelten oberen Schläfengruben. Die Nasalia nehmen, wie oben er- wähnt, ungefähr den vierten Teil der Schnauzen- länge ein. In ähnlicher Weise ist die Stenosaurus megisto- rhynchus nahestehende Art Stenosaurus intermedius A. Bicor aus dem Callovien superieur von Beuzeval verschieden, welche außerdem ein höheres Hinter- haupt aufweist. Stenosaurus Heberti MorEL DE GLas- VIBLE besitzt bedeutend stärkere Zähne. N 4 Y/ ul}! Junges Exemplar von Stenosaurus Larteti var. Kokeni. In den letzten Wochen erwarb das Tübinger geologische Institut ein weiteres Exemplar der Fig. 8. Stenosaurus Larteti var. Kokeni jung. Gattung Stenosaurus, das aus derselben Fundstätte stammt wie die oben beschriebenen. Vorhanden sind der Schädel, die beinahe vollständige Wirbel- säule und eine Anzahl Panzerplatten; die Extremitäten fehlen. Der Schädel. Der Schädel ist in vielen Beziehungen dem oben beschriebenen von Stenosaurus Larteti var, Kokeni ähnlich. Das Frontale ist beinahe ganz glatt und weist keine Skulptur auf. Die vordere Spitze des Frontale endigt in der Höhe einer die vorderen Ränder der Augenhöhlen verbindenden Linie. Die On Augenhöhlen sind von elliptischer Gestalt, fast ganz nach oben gerichtet und, wie es bei jüngeren Tieren gewöhnlich ist, verhältnismäßig größer als beim erwachsenen Tier. Bemerkenswert ist, daß sich die hinteren Endigungen der Nasalia schwalbenschwanzförmig ein ziemliches Stück weit zwischen die Augenhöhlen erstrecken. Die Länge der Nasalia beträgt etwa ein Drittel der Schnauzenlänge. Der Kamm zwischen den beiden großen oberen Schläfenhöhlen ist sehr schmal. Die Unterseite des Schädels ist leider schlecht erhalten. Im Ober- und im Unterkiefer steckten je etwa 66 Zähne. Am Unterkiefer lassen sich die Durchbrüche in schöner Weise beobachten. Im großen ganzen steht dieses Exemplar dem oben beschriebenen Stenosaurus Larteti var. Kokeni sehr nahe, und die Abweichungen von diesem, die sich feststellen lassen, sind wohl zum Teil durch das geringe Alter des Tieres bedingt, so daß man dieses Exemplar füglich zu Stenosauwrus Kokeni wird stellen können. Hier folgen noch einige Maßangaben: Gesamtlänge des Schädels . . . . Kann ON em! Länge bis zu dem vorderen Rand der enihhlen a EUR 8 » em den. Nasaliarıı 2 Ser a NDS mitblere@Breitegders Schnauze Breitegam&vorderen@kinderderaN asalıae in» » > > rn r Dacrymalları 2 2 au ee eos, » > > Randerder Ausenhöhlene 2 7 Eye >. mer den Ansenhölnlen 0 © oo: oo mn oa 0 Ra AA 5 Länge der Augenhöhlen Be a ee ER ee Breite » > N a geringste Entfernung der beiden Anganhähllen u a ee ee 3 Breite des Schädels über die beiden (Juadraten gemessen . . . . 17,3 » Länge des Kammes zwischen den oberen Schläfenhöhlen . . . . 13» Breite der oberen Schläfenhöhlen vom . . . 2. 22. 2 2...» » » » » hinitenvae VE es, er 6 „4 » Bänserdeshlinterkieferse. 2 1 re etwa 65 » » der Unterkiefersymphyse . . . NEESDENE> Breite des Unterkiefers hinter der Bene an den Soilze a AED and erE&abelunesstellesssr re oe. @@ >» Die Wirbelsäule. Über die Wirbelsäule läßt sich nicht viel bemerken. Es sind 22 präsakrale Wirbel vorhanden, so daß also zwei Stück fehlen dürften. Atlas und Epistropheus sind schlecht und lückenhaft erhalten. Dagegen läßt sich der Übergang der Halswirbel in die Rückenwirbel in schöner Weise beobachten. Die seitlichen Fortsätze der Sakralwirbel sind gut erhalten; es läßt sich daran feststellen, daß sich der Processus sacralis I mit einer dreieckigen Fläche auf den Processus sacralis II legte. Die Schwanzwirbel bieten nichts Bemerkenswertes; eine Anzahl Hämapophysen, sog. Chevron Bones ist vorhanden. Es sind Y-förmige Knochen; die dorsalen Gabelstücke sind getrennt voneinander und nicht durch eine Knochenbrücke verbunden. Der ventrale Teil der Hämapophysen, die zu den weiter hinten liegenden Wirbeln gehören, ist verbreitert. — 265 — Der Panzer von Sienosaurus. Daß die Stenosauren im Gegensatz zu den Metriorhynchiden durch einen Panzer von Knochen- platten geschützt waren, das beweisen die verschiedenen Funde von Panzerschildern, die mit den Steno- saurusresten zusammen ausgegraben wurden. Jedoch ist kein Fund bekannt geworden, der die Panzer- bekleidung von Stenosaurus im Zusammenhang zutage gefördert hätte, und daher müssen manche Fragen in dieser Richtung vorerst noch offen bleiben. Zu dem neuerworbenen Exemplar von Stenosaurus gehört auch eine Anzahl von Panzerplatten von verschiedener Form. Diese Knochenschilder sind sämtlich auf der nach außen gerichteten Seite mit größeren und kleineren Gruben bedeckt; die Innenseite ist glatt. Alle vorhandenen Platten sind Fig. 9. Verschiedene Panzerplatten von Stenosaurus. mehr oder weniger gekielt, wobei der Kiel in der Regel nicht in der Mitte, sondern mehr seitlich liegt. Aus dem Vorhandensein eines Kieles ergibt sich mit ziemlicher Sicherheit, daß die betreffenden Panzer- platten dem Rücken- und nicht dem Bauchpanzer angehören. Unter den vorliegenden Knochenschildern fallen zunächst die größeren Exemplare auf. Ihr Um- riß ist ungefähr viereckig, der laterale Rand ist konvex gewölbt. Der mehr oder weniger hohe Kiel liegt im äußeren Drittel der Platten und sendet eine spitze Verlängerung nach vorn. Die Ränder der Knochenschilder sind verdünnt; der mediane Rand zeigt bei einigen Stücken Spuren einer Naht. Diese Platten bildeten wohl zwei in der Längslinie des Körpers verlaufende Reihen, die in der Mittellinie durch eine Naht verbunden waren. Die Platten der einzelnen Längsreihen lagen fischschuppenartig überein- ander, und zwar in der Weise, daß der Hinterrand der vorderen Platte den Vorderrand der folgenden überdeckte. Dadurch war ein Gleiten der Knochenplatten aufeinander und somit auch eine gewisse Beweglichkeit des Rumpfes gewährleistet. Palaeontographica. Bd. LV. 34 — 266 — Verschiedene Panzerplatten zeigen eine andere Form; sie sind dreieckig oder trapezoidisch ge- staltet, wesentlich kleiner als die eben besprochenen und haben vorn einen zahnartigen Fortsatz. Manche dieser Platten tragen einen unbedeutenden, manche einen außerordentlich starken Kiel. Diese Platten bildeten wohl die Seitenreihen im Schwanzteil. Von Platten, die mit Sicherheit dem Bauchpanzer an- gehören, ist nichts vorhanden. Eine Vergleichung der Hautpanzerplatten von Stenosaurus mit denen von Mystriosaurus ergibt, daß sie in hohem Grade miteinander übereinstimmen. Man N ul NN hat daher Grund zu vermuten, daß auch die Anordnung S3N7722 SS NN N 5 ? SR & WEN N N N! der Panzerplatten bei Stenosaurus der bei Mystriosaurus ent- N 3 IS N! 06 . S z DR; sprach. Der Rücken von Mystriosaurus war : © Ko durch zwei Längsreihen paarig angeordneter Panzerschilder geschützt, die in der Mittellinie durch eine Naht verbunden waren. Von der Lendenregion an tragen die Panzerplatten am } EL N äußeren Rand einen in der Längslinie des Kör- y; Ü & &\ \ N = TE Ae 8 ®& / pers verlaufenden Kiel, der auf den Schwanz- platten kräftiger hervortritt und etwas weiter nach innen rückt. Im Schwanzteil tritt außer den zwei Reihen Rückenplatten jederseits noch \ eine Längsreihe trapezoidisch herzförmiger und gekielter Seitenplatten auf die eine scharfe Spitze nach vorn senden und unter die voran- gehende Platte schieben. Im hintersten Drittel = des Schwanzes wurden noch nie Platten ge- \ > \ funden. Der Bauchpanzer von Mystriosaurus SA 4:30 : : Ö\\ } EN, besteht, aus verschiedenen Reihen flacher, quer- \ X IZÄL: \ c PO7=; \y Sl oblonger oder quadratischer ungekielter Platten, a SR © rn A N die außen mit Gruben verziert und kleiner Seitenreihe des sind als die mittleren Rückenplatten. Schwanzpanzers von Stenosaurus. Der Stuttgarter Schädel. Stenosaurus teleosauroides n. sp. (Taf. XXIV, Fig. 1 u. 2.) Fig. 10. Stück der Mittelreihen des Rückenpanzers \ h 2 von Stenosaurus. Herr Professor Dr. E. Fraas hatte die Freundlichkeit, mir den im Stuttgarter Naturalienkabinett befindlichen Steno- saurusschädel, der wie die oben beschriebenen Stenosauren aus dem Oxfordton von Fletton stammt, zur Unter- suchung zu überlassen. Bei diesem Schädel ist die Schnauzenspitze zum Teil abgebrochen; die Nasal- und Orbitalgegend ist zerdrückt und zum Teil beschädigt; die Bögen, welche die unteren Schläfenhöhlen nach unten abschließen, fehlen zum größten Teil; das Hinterhaupt ist zerquetscht und die Gaumenseite schlecht er- halten. Vom Unterkiefer ist der symphysale Teil und das hintere Ende des rechten Unterkieferastes vorhanden. Ich werde mich darauf beschränken, die Unterschiede darzulegen, die dieser Schädel gegenüber den oben beschriebenen zeigt. Die ganze Länge des Schädels von der Schnauzenspitze an bis zu dem Condylus oceipitalis be- trägt 88,5 cm, das Bonner Exemplar ist 9% cm lang. Trotzdem ist die Länge der Schnauze von der Spitze bis zum vorderen Rand der Augenhöhlen bedeutender; sie beläuft sich auf 62 em, beim Bonner Schädel beträgt sie 60,5 cm. Trotz der größeren Länge ist die Breite der Schnauze geringer; im Mittel beträgt sie nur 5 cm. So ergibt sich eine größere Schlankheit des Schnauzenteiles. Die Breite der Schnauze bleibt von der Verbreiterung an ihrer Spitze bis zum Beginn der Nasalia beinahe gleich, die Seitenränder der Schnauze laufen bis dahin annähernd parallel. Von da an nimmt die Breite des Schädels zu; die Seitenränder sind konkav geschweift bis zu den Augenhöhlen, wo die äußere Begren- zung konvex wird. Der Übergang vom Kranial- in den Schnauzenteil ist schroffer als beim Tübinger Exemplar; damit schließt sich der Schädel in seiner äußeren Form mehr an Teleosaurus Cadomensis Drst. an, der in dieser Hinsicht dem Gavial näher steht. Infolge der dorso-ventralen Quetschung, die der Schädel erlitten, erscheint die Orbitalregion etwas breiter als sie sich in unzerdrücktem Zustande dar- stellen würde. Die Nasalia sind schlank und spitz, länger als bei der oben beschriebenen Art. Das Frontale zeigt die Form eines Spatens und ist mit einer Menge von tiefen Grübchen und Leistchen bedeckt, die eine radialstrahlige Anordnung erkennen lassen; die oben beschriebenen Tübinger und der Bonner Schädel zeigen nur unbedeutende Skulptur. Die Augenhöhlen sind in der Hauptsache nach oben gerichtet; ihre ehemals rundliche Form ist jetzt etwas deformiert. Die geringste Breite zwischen den Augenhöhlen beträgt 5,5 em. Die Länge der Augenhöhle beträgt ungefähr 6,5, die Breite 4,5 em. Die oberen Schläfenhöhlen sind groß, aber ziemlich kürzer als beim Bonner Schädel. Die von Frontale und Parietale gebildete Leiste, welche die beiden Schläfenhöhlen voneinander trennt, ist schmal und bedeutend kürzer als bei dem oben beschriebenen Schädel: ihre Länge beträgt nur 11 cm, während sie sich bei dem Bonner auf etwa 22 cm beläuft. Die Schläfengruben haben die Form eines Trapezes mit abgerundeten Ecken, wobei die Basis (Arcade fronto-mastoidienne) außen liegt und 14 em lang ist; auf diese Weise ist eine ganz beträchtliche Verkürzung des Schädeldaches erreicht gegenüber einer ge- waltigen Verlängerung der Schnauze. Die beiden Arme des Frontale stehen ganz zur Seite heraus, so daß der innere vordere Winkel der Schläfengruben einen rechten Winkel beträgt, während die beiden Arme des Frontale bei den an- deren Schädeln mehr oder weniger nach hinten gewandt sind. Die Dicke der Schnauze ist sehr gering; bei Beginn der Maxillaria beträgt sie 1,1 em, in der Mitte 1,7 cm und an der vorderen Endigung der Paiatina 2,6 cm. Im Prämaxillare standen jedenfalls auf jeder Seite vier Zähne, die, nach der Stellung der Alveolen zu urteilen, schief nach vorn und außen gerichtet waren. Der Durchmesser der Alveole des ersten Maxillarzahnes beträgt etwa nur die Hälfte der Durchmesser der mittleren Maxillarzähne. Die Alveolen sind im Mittel etwa 1 cm voneinander entfernt. Die meisten Zähne sind aus den Alveolen heraus- gefallen oder an der Basis abgebrochen. Nur einige wenige Zahnbruchstücke sind etwas größer, so daß sich eben noch die Streifung des Schmelzes feststellen läßt. Was die Zahl der Zähne im Ober- — 268 — kiefer anlangt, so ist sie ziemlich höher als bei den oben beschriebenen Exemplaren; es ergeben sich hier etwa 88 Zähne. Die Fläche der Maxillaria, die zwischen den beiden Zahnreihen liegt, war ehemals eben, ist jetzt aber in der Mitte eingedrückt. Die unteren Schläfenhöhlen sind schmal, reichen nicht ganz so weit nach hinten und sind kürzer als die obereren. Die größte Breite des Schädels beträgt 22,5 cm. Der Unterkiefer. (Taf. XXIV, Fig. 3.) Die ganze Länge des Unterkiefers beläuft sich nach Ergänzung des fehlenden Stückes auf etwa 93 cm; davon fallen 56 em auf den symphysalen Teil. Der Kiefer ist vorne erweitert und trägt hier fünf etwas schiefstehende Zähne. An der erweiterten Stelle ist er 5,1 em breit, dahimter 3,6 cm, an der vorderen Endigung der Splenialia 4,6 cm und bei Beginn der Symphyse 8,2 em. Die Länge der in den symphysalen Teil eindringenden Splenialia beträgt 26,5 cm. Die deutlich abgesetzten Alveolränder stehen etwas schief nach außen. Die Dicke des Unter- kiefers ist gering: vorne ist er 1,3 em, an der Spitze der Splenialia 2,1 em und an der Symphyse 2,6 cm dick. Die Symphyse ist unten etwas länger als auf der Oberseite. Bei Beginn der Symphyse steigt das Spleniale auf eine Strecke von 2,5 cm sanft an und erhebt sich dann plötzlich auf das Niveau der Oberfläche der Dentalia. Das Artikulare ist massig; das Kom- plementare stellt einen sehr schmalen Knochen dar. Das Supraangulare ist nicht vorhanden. Die hinteren Alveolen lassen sich nicht deutlich unterscheiden, und so läßt sich auch die Zahl der Zähne nicht direkt feststellen. Es werden etwa 86—-88 Zähne im Unterkiefer vorhanden gewesen sein. Der symphysale Teil geht bemahe unmerklich in die beiden Unterkieferäste über; da, wo sich die Äste abzweigen, ist der äußere Rand des Kiefers ganz leicht konkav. Zwischen den vorderen Zähnen ist die Oberfläche des Kiefers leicht vertieft. Dieser Schädel war als zu Stenosaurus Edwardsi Dest. gehörig bestimmt; eine genauere Ver- gleichung mit dieser von DestLonscHanps ausführlich beschriebenen Art ergibt jedoch, daß der Stutt- garter Schädel nicht dieser Art angehören kann. Dieser Schädel besitzt einen viel längeren, schmäleren Schnauzenteil als Stenosaurus Edwardsi, und das Verhalten des kranialen Teiles ist wesentlich anders. Länge des Schädels beim Stuttgarter Exemplar bis zu den Augenhöhlen . . 62 cm » > » bein Szeno saunu SR hnand sv re Se ‚Mittleres BreiterdessStutlzartensSchädelseer ED » N heieStenos@urusER da uan.d sa 615% Verhältnis der Länge bis zu den Nasalia, zur Länge bis zu den Augenhöhlen beim Stutt- garter Schädel = 2:3, bei Stenosaurus Edwardsi nahezu — 1:2. Der bis zu den Nasalia reichende Teil ist also bei dem Stuttgarter Schädel ziemlich länger als bei Stenosaurus Edwardsi. Über den Beginn der Lacrymalia gemessen ist der Stuttgarter Schädel verhältnismäßig viel schmäler (8,5 cm) als Steno- saurus Edwardsi (13 cm); am vorderen Rand der Augenhöhlen dagegen etwas breiter (13,9 cm) als Stenosaurus Edwardsi (13 cm). Allerdings ist die vom Schädel erlittene Quetschung in Betracht zu ziehen. Indessen ist der Schnauzenteil bei dem Stuttgarter Schädel viel schärfer abgesetzt als bei Stenosaurus Edwardsi, wo der Schnauzenteil ganz allmählich in die Stirnregion übergeht. Beim Stutt- garter Schädel nehmen die Nasalia etwas mehr als ein Drittel der Schnauzenlänge, bei Stenosaurus Edwardsi die Hälfte derselben ein, und ihre hinteren Spitzen reichen nicht so weit zwischen die Augen- Fig. 12. a) Stenosaurus Larteti var. Kokeni, b) Stenosaurus Larteti DESL. nach DESLONGCHANPS, c) Stenosaurus teleosauroides, d) Stenosaurus Edwardsi DEsL. nach DESLONGCHAMPS, e) Stenosaurus dasycephalus SEELEY nach einer Skizze des Herrn F. R. CowPER REED in Cambridge, die er in freundlicher Weise zur Verfügung gestellt. N äussere Nasenöffnung, Pmx Praemaxillare, Mx Maxillare, Na Nasale, La Lacrymale, Prf Praefrontale, Fr Frontale, Pf Postfrontale, Tr Transversum, Pt Pterygoid, Ju Jugale, Sq Squamosum, P Parietale, Qu Quadratum, Eo Exoceipitale, Bo Basioceipitale. höhlen. Bei letzterem mißt das Frontale zwischen den Augenhöhlen 5 em und ist mit wenigen unregel- mäßigen Grübchen versehen (»marque& de fossettes tres irregulieres peu nombreuses«); bei ersterem mißt es an der entsprechenden Stelle 6 em und ist mit einer Menge radiär angeordneter Grübchen bedeckt. Beim Stuttgarter Schädel ist das Frontale 11,5 cm lang, bei Stenosaurus Edwardsi 16 cm; bei letzterem ist es demnach verhältnismäßig länger. Bei diesem ist die Leiste, welche die beiden oberen Schläfen- — 270 — gruben voneinander trennt (cerete oceipito-frontale ou sagittale) sehr lang und außerordentlich schmal, besonders gegen hinten zu, und mindestens 18—20 cm lang, bei jenem ist sie etwas breiter mit seichten Grübchen versehen und trotz der längeren Schnauze nur 11 em lang. Auch erscheint hier der Knochen- zug zwischen Augen- und oberen Schläfenhöhle etwas breiter. Die eigentliche Schädelkapsel ist dem- nach hier viel gedrungener als bei Stenosaurus Edwardsi. Schließlich trägt der von DesvonscHhAanps be- schriebene Schädel 56 Zähne im Oberkiefer, während bei dem Stuttgarter Exemplar die Zähne viel zahlreicher (in der Anzahl von etwa 88) vorhanden sind. Vom Unterkiefer beschreibt Drstongc#aurs nur ein Bruchstück; jedenfalls aber nahm dort der symphysale Teil des Unterkiefers einen verhältnismäßig kleineren Teil ein als hier, wo sich der gegabelte Teil zum symphysalen wie 1:1,6 verhält. Bei dem Bonner Exemplar beträgt der symphysale Teil un- gefähr die Hälfte der Länge des ganzen Unterkiefers. Fassen wir alles das zusammen, so finden wir, daß der Stuttgarter Schädel von dem, den Des- LONGCHAMPS als Stenosaurus Edwardsi beschrieben, dermaßen abweicht, daß es nicht angeht, diese beiden Schädel als zu derselben Art gehörig zu betrachten. Vergleichen wir nun diesen Schädel mit den anderen Formen im Geschlechte der Stenosauren, die gewisse Ähnlichkeit mit dem Stuttgarter Schädel aufweisen! Von einem ebenfalls aus dem Oxfordelay stammenden Sienosaurus Roissyi beschreibt DrsLon@gcuamps drei Bruchstücke von einem Unterkiefer. Im Jahre 1896 behandelte A. Bicor einen ziemlich vollständig erhaltenen Unterkiefer derselben Art. Die Gesamtlänge dieses Kiefers beträgt ungefähr 1 m, die Länge der Symphyse 54 cm. Die beiden Unter- kieferäste gehen ganz allmählich und beinahe unmerklich in die Symphyse über. Im Niveau der Sym- physe ist der Kiefer 0,030 m dick, beim sechsten Zahn 0,018 m. Die Breite im Niveau der Symphyse heträst 0,052 m und 0,040 m beim achzehnten Zahn, 0,028 m zwischen dem vierten und fünften Zahn, und an der Verbreiterung an der Spitze 0,035 m. Die Endigung der Splenialia liest 0,205 m vor der Symphyse. Der Kiefer trägt 42 Zähne auf jeder Seite, also 84 im ganzen. Ohne Zweifel steht diese Form dem Stuttgarter Schädel nahe: die Anzahl der Zähne ist nicht weit verschieden, die Entfernung der Alveolen stimmt überein und die Dicke der beiden Unterkiefer ist ungefähr gleich. Unterschiede dagegen sind das Verhältnis zwischen Gesamtlänge und Symphyse 0,55 bei Stenosaurus Roissyi, und 0,60 beim Stuttgarter Schädel, sowie die geringere Breite des Stenosaurus Koissyi. Die anderen aus dem Oxfordelay beschriebenen Arten können hier nicht in Betracht kommen, weil die Länge der Symphyse im Verhältnis zur Gesamtlänge des Unterkiefers zu gering ist. Außer- dem stimmt die Zahl der Zähne zu wenig überein, ohne daß jedoch auf diesen Punkt sehr großer Wert gelegt wird. Ziehen wir den Stenosaurus megistorhynchus Gsorr. St.-HıLAIRE, der im Braunen Jura (Fullers earth) vorkommt, zum Vergleich herbei! Dieser besitzt eine sehr lange, schlanke, schmale und in ihrer ganzen Länge abgeplattete Schnauze, deren Länge bis zu den Augenhöhlen 75 cm beträgt. Im Ver- hältnis zu der Crete fronto-parietale ist die Schnauze des Stuttgarter Exemplares länger als bei Steno- saurus megistorhynchus,; besonders an den Nasalia und Lacrymalia ist der Stuttgarter Schädel schmäler. Dafür findet der Übergang von der Orbital- in die Schnauzenregion plötzlicher statt. Das Maximum der Breite des Schädels ist bei Stenosaurus megistorhynchus im Niveau der Artikulation mit dem Unter- kiefer 22 cm, bei dem Stuttgarter Schädel etwas weiter vorn, 25,9 cm. Bei Stenosaurus megistorhynchus — 271 — stehen 74—76 Zähne in jedem Kiefer, beim Stuttgarter 88. Die Länge der Symphyse zu den Unter- kieferästen verhält sich bei Stenosaurus megistorhynchus wie 1,18:1, beim Stuttgarter Schädel wie 1,51:1. Der Stuttgarter Schädel zeigt manche Ähnlichkeit mit Teleosaurus Cadomensis Dest.: die von der Stirnregion deutlich abgesetzte Schnauze, die allgemeine Form des Schädels, die lange Symphyse und die kurzen Unterkieferäste; in gleicher Weise nähert ihn die größere Anzahl Zähne dem Teleo- saurus, jedoch ist bei diesem die Gesamtzahl der Zähne weit größer (über 200), und die Zähne sind ganz nach außen gerichtet und außerordentlich schlank und lang. Überdies stehen die Zähne nicht in gerader Linie, sondern auf einer wellenförmig gebogenen. Zudem ist der Schädel von Teleosaurus kaum halb so groß. Immerhin ist das Auftreten von Teleosauruscharakteren bei dem Stuttgarter Schädel auf- fallend, und so möchte ich diesen Stenosaurus, der jedenfalls eine neue Art darstellt, mit dem Namen Stenosaurus teleosauroides bezeichnen. Der kleine Tübinger Schädel. Stenosaurus sp. (Taf. XXI, Fig. 4 5 u. 6.) In der Tübinger Universitätssammlung befindet sich noch ein weiterer Schädel eines Stenosauren, der ebenfalls im Oxfordelay von Fletton gefunden wurde und augenscheinlich einem jungen Individuum zukommt. Der Schädel ist in seiner ganzen Ausdehnung äußerst flach. Vom Unterkiefer ist nichts vorhanden. Hinter der schlecht erhaltenen erweiterten Spitze der Schnauze fehlt ein Teil und ist durch Gips ergänzt; die linke Hälfte des Frontale, der äußere Rand der rechten Augenhöhle, sowie die unteren Schläfenbogen sind abgebrochen. Außerdem ist die Unterseite in der Gegend der Choanenmündung nur sehr lückenhaft erhalten. Die Gesamtlänge des Schädels beträgt von der Schnauzenlänge bis zum Hinterhauptscondylus nach Ergänzung des weggebrochenen Stückes etwa 58 cm. Die Schnauze ist sehr lang, schlank und dünn, und im Mittel 3,2 em breit; bis zum Beginn der Nasalia laufen die beiden Außenränder der Schnauze nahezu parallel; von da an nimmt die Breite zu. Von den Augenhöhlen an geht die bisher konkave Begrenzungslinie in eine konvexe über. Bei dem vorderen Rand der Augenhöhlen beläuft sich die Breite auf 8,6 em, hinter den Augenhöhlen auf 11,6 cm. Die größte Breite des Frontale am vor- deren Rand der oberen Schläfengruben beträgt 5,9 cm, die geringste Entfernung der Augenhöhlen 2,8 cm. Die hinteren Spitzen der Nasalia reichen ein Stück weit zwischen die Augenhöhlen. Die Strecke des Frontale, die an der Begrenzung der Orbitae teilnimmt, ist stärker konkav und verhältnismäßig länger als bei dem erwachsenen Exemplar. Das Frontale ist auf der Oberfläche mit rundlichen und länglichen Grübchen versehen, die sich gegen die Ränder des Knochens zu verlieren. Die Augenhöhlen gleichen einem schwach zusammengedrückten Kreis und sind nach oben gerichtet. Sie erscheinen im Verhältnis zu der Ausdehnung der oberen Schläfengruben größer als beim erwachsenen Tiere; sie sind 4 em lang und 3,5 cm breit. Die oberen Schläfenhöhlen zeigen die Form eines länglichen Vierecks mit abgerun- deten Ecken; sie sind außen 8,4 cm lang, vorn 4 cm, in der Mitte 5 cm und hinten 4,3 cm breit. Die Schläfenhöhlen werden durch einen Knochenzug getrennt, der sich nach unten dachartig verbeitert, und der von dem vorderen Rand der Schläfenhöhlen an zu einem scharfen Grat verschmälert ist. Außerdem beteiligt sich daran das Parietale, das vorn in gleicher Weise gestaltet ist und sich hinten zu einer mit ae schwacher Skulptur versehenen dreieckigen Fläche ausbreitet. Der hintere Rand der Schläfenhöhlen, gebildet von Parietale und Squamosum, ist oben abgebrochen. Ähnlich wie bei jungen rezenten Kroko- dilen sind die Augenhöhlen im Verhältnis zur Ausdehnung der oberen Schläfengruben viel größer als bei den erwachsenen Tieren. Wir haben also ein junges Tier vor uns. Die ursprünglich flache Unterseite ist eingedrückt und die Schnauzenspitze, welche die äußere Nasenöffnung trägt, zum Teil beschädigt. Die Zähne sind mit Ausnahme eines Exemplares ausgefallen oder abgebrochen. Die Alveolen der Zähne im Zwischenkiefer lassen die schiefe Stellung dieser Zähne erkennen. Gegen hinten zu stehen die Zähne dichter, aber doch in einzelnen Alveolen und nicht in einer gemeinsamen Rinne. Der einzige, jedoch auch nur zum Teil erhaltene Zahn ist gebogen, schlank, und die Krone mit glänzendem, braunem, gestreiftem Schmelz überzogen. Die Gesamtzahl der Zähne - im Oberkiefer mag etwa 88—92 betragen haben. Die ehemals nach unten vorgewölbten Palatina sind eingedrückt und von der Choanenöffnung ist nichts zu sehen. Bei diesem Schädel ist es gelungen, durch Wegpräparieren des Gesteines mit der Präparier- nadel die zum Aus- und Eintritt von Gefässen und Nerven dienenden Löcher des Hinterhauptes in sehr schöner Weise bloßzulegen. Das Studium des Hinterhauptes ist daher bei diesem Objekt von beson- derem Interesse. Das Hinterhaupt (Taf. XXI, Fig. 5 u. 6) ist in semem oberen Teile leider ziemlich beschädigt: der scharfe Rand, der von Squamosum und den seitlichen Ausläufern des Parietale gebildet wird und den Abschluß der oberen Schläfenhöhlen nach hinten darstellt, ist weggebrochen; das Foramen magnum ist dorso-ventral zusammengequetscht und die beiden seitlichen Flügel der Exoceipitalia abwärts gedrückt. Auch an diesem Schädel zeigt sich die für die Stenosauren charakteristische Abplattung und die im Verhältnis zu der geringen Höhe sehr große Breitenausdehnung des Hinterhauptes. Das Oceipitale superius wird durch die beiden Exoceipitalia von der Umgrenzung des Rücken- marksloches ausgeschlossen und fügt sich mit einer bogenförmig verlaufenden Naht an diese an. An der Grenze zwischen Parietale und Supraoceipitale befinden sich zwei Vertiefungen, die durch eine in senkrechter Richtung über das Oceipitale superius verlaufende Erhöhung geschieden werden, ein Ver- halten, das jedenfalls mit der Ausbildung der Nackenmuskulatur im Zusammenhang steht; zugleich be- finden sich hier die Löcher für den Durchtritt der Arteria und Vena temporalıs. An das Supraoceipitale schließen sich ventral die beiden flügelförmig ausgezogenen Exoceipitalia an, die eine nach den Seiten zu stärker werdende horizontale Erhebung auf der Hinterhauptsfläche dar- stellen und am lateralen Ende schief abgestutzt sind; ihre Breite beträgt 4,8 cm. Seitlich springen sie nach hinten weit hervor, beinahe ebenso weit wie die Quadrata. Bei den lebenden Krokodilen sind die Exoceipitalia nicht so stark ausgebildet. Die Squamosa bilden, wie oben erwähnt, einen Teil des oberen Randes der Hinterhauptsfläche und tragen seitlich vom lateralen Ende der Exoceipitalflügel eine schiefe Depression, die zum Ansatz von Halsmuskulatur diente. Das Foramen magnum, das ehemals von querovaler Form war und dessen längerer Durchmesser 1,9 em beträgt, wird von den beiden Occeipitalia lateralia oben, an den Seiten und zum Teil auch unten umschlossen; den übrigen Teil seiner Basis bildet das starke Oceipitale basilare. An der Bildung des Hinterhauptscondylus, dessen Gelenkfläche einem Teil einer Kugeloberfläche gleicht, und der nach hinten hervorsteht, haben wie gewöhnlich das Basioceipitale und die Exoceipitalia Anteil. Der Hals des Gondylus ist auf der Unterseite ein wenig eingeschnürt und trägt dicht vor der Gelenkfläche zwei kleine Foramina, die zum Durchtritt von Gefäßen dienten. Etwas oberhalb der Mitte der Gelenkfläche des CGondylus liegt eine rundliche Vertiefung für das Ligamentum apieis dentis epistrophei. Die unter dem Gondylus befindliche Fläche ist glatt und von konkaver Gestalt. Median ist sie leicht eingesenkt, während bei Thoracosaurus und bei Alligator an derselben Stelle eine scharfe Leiste aus- gebildet ist. Dafür sind die seitlichen Teile des Basioceipitale zu großen, kräftigen, stark gerauhten Tuberositäten (Tubera infraoceipitalia) herabgezogen, deren lateraler Teil von den Ocecipitalia lateralia gebildet wird; bei Alligator sind diese Tuberositäten kaum noch angedeutet. Zwischen diesen beiden Tuberositäten, auf der Unterseite des Schädels, auf der Grenze zwischen Basisphenoid und Basioccipitale, liegt das große Foramen intertympanicum medium für die mittlere Eustachische Röhre, und lateral davon, ebenfalls auf der Grenze zwischen Basisphenoid und Basioceipitale, die langgezogenen Mündungen der seitlichen Eustachischen Röhren. Die Gelenkenden der kräftigen (Juadrata stehen schief nach außen und sind von sattelförmiger Gestalt. Ein Foramen a&reum ist nicht vorhanden, da die Knochen nicht pneumatisiert sind. In der Einsenkung zwischen den oben erwähnten starken Tuberositäten und dem Quadratum liegt ein großes Loch, das dem Oeccipitale laterale angehört und als Foramen carotidis (Foramen caroticum externum RATAKE) zu deuten ist. Lateral vom Foramen magnum führt ein ziemlich großes Loch in die Schädelhöhle, das Foramen hypoglossi oder Foramen condyloideum (Owen, BURMEISTER, Stanıus, BRÜHL), das dem Oceipitale laterale zukommt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß ein zweiter Ast des N. hypoglossus durch das lateral und etwas dorsal vom Foramen carotidis gelegene kleine Loch austrat; denn bei manchen Krokodilen, bei Dinosauren und Eidechsen kommt das Foramen hypoglossi doppelt vor, wobei das mehr kaudal gelegene Foramen größer ist als das vordere; sogar 3—4fache Austrittsstellen des N. hypoglossus finden sich bei gewissen Reptilien. Allerdings sind bei den rezenten Krokodilen die beiden Foramina für den N. hypo- glossus einander weit mehr genähert. Überhaupt weichen die Lageverhältnisse und die Zahl der Nerven- und Gefäßlöcher bei Stenosaurus so sehr von denen der lebenden Krokodile ab, daß sie sich nicht direkt miteinander in Vergleich bringen lassen und man mehr auf Vermutungen angewiesen ist. Die Fig. 6 auf Taf. XXIII bringt die Hinterseite des Schädels mit den zum Aus- und Eimtritt von Gefäßen und Nerven dienenden Löchern zur Anschauung. Die drei Löcher, die zwischen dem Condylus oceipitalis und dem Foramen carotidis liegen, und von denen eines auf der Grenze zwischen Basioccipitale und Exoceipitale liegt, halte ich für die Aus- trittsstellen der Vagusgruppe. Das kleine, auf dem Flügel des Exoceipitale befindliche Loch kann für Nervenaustritte nicht in Betracht kommen und wird einer Vene zugehören. Die beiden unterhalb des Condylus das Basioceipitale durchsetzenden kleinen Löcher fasse ich als Gefäßlöcher auf. Was die beiden unterhalb der Flügel der Exoceipitalia gelegenen Löcher anlangt, so möchte ich diese für die Austrittsstellen der Vena jugularis und des N. facialis halten. Lateral vom Quadratum, am Außenrande des Schädels, kommt noch der Porus acusticus externus zum Vorschein. Ein Canalis ossis quadrati ist noch nicht ausgebildet. Palaeontographica. Bd. LV. 35 TS In Stenosaurus tritt uns em Krokodiliertypus entgegen, der zwar, wie oben gezeigt, in vielen Stücken von den modernen Krokodilen abweicht, aber doch eine ganze Reihe von echten Krokodilier- merkmalen aufweist. Sehr auffallend ist der außerordentlich flache, in eine lange Schnauze auslaufende Schädel mit den riesigen oberen Schläfenhöhlen, die auf Verhältnisse der Kaumuskulatur hinweisen, welche von denen der rezenten Krokodile sehr verschieden sind. Die Zuspitzung des Schädels finden wir bei vielen Tieren, bei denen es zur Erfassung der Nahrung auf schnelle Bewegung im Wasser an- kommt. Unter den lebenden Krokodilen besitzen die Fischfresser @avialis und Tomistoma den längsten Schädel und die größten oberen Schläfenlöcher, während die Alligatoren, deren Nahrung aus allen mög- lichen Tieren besteht, breite, kurze Schädel haben, bei denen die oberen Schläfenhöhlen hin und wieder vollständig geschlossen sind. Wenn man in Betracht zieht, daß bei den Krokodilen die Tendenz dahin geht, die oberen Schläfenhöhlen gänzlich abzuschließen, so standen die Stenosauren auf sehr niedriger Stufe: denn in ihnen treten uns die Formen der Krokodile entgegen, bei welchen die oberen Schläfenhöhlen die größte Ausdehnung besitzen. Die Anpassung der Stenosauren an das Leben im Wasser ist nicht so weit getrieben worden, wie wir es bei der Gruppe der Metriorhynchiden feststellen können, bei denen die Vorderextremität zu einer als physiologische Einheit wirkenden Paddel umgestaltet und der überaus kräftige Schwanz mit einer hochgestellten Schwanzflosse versehen war. Bei den Stenosauren ist von einer derartigen Um- wandlung nichts zu bemerken; die Extremitäten sind als typische Schreitfüße entwickelt und ermög- lichten wohl ihren Trägern, zeitweise im Schlamm und Seichtwasser zu watscheln. Immerhin mochten sie tüchtige Schwimmer gewesen sein. Die Vorderextremitäten erscheinen klein im Vergleich mit den Hintergliedmaßen; denn letztere dienten in Verbindung mit dem kräftigen Schwanz zur raschen Vorwärts- bewegung im Wasser, während die kleinen Vorderextremitäten wohl mehr die Erhaltung des Gleich- gewichtes zu besorgen hatten. Vergleicht man die im oberen Lias vorkommende, von J. J. Kaur aufgestellte Gattung Mystrio- saurus mit den oben untersuchten Stenosauren, so findet man, daß diese beiden Genera beinahe Zug für Zug miteinander übereinstimmen. Hervorheben möchte ich die Gemeinschaft folgender Charaktere des Schädels: die stark verlängerte, auf der Oberseite schwach gewölbte Schnauze, die nach hinten zu allmählich breiter wird und in die Orbitalregion übergeht; die löffelartige Erweiterung an der Spitze der Schnauze mit den nach oben gerichteten Nasenlöchern ; die vier Zähne im Prämaxillare; die Gesamtzahl und die Form der Zähne; die nach oben gewandten, elliptischen Augenhöhlen: die großen trapezförmigen, hinten etwas verbreiterten oberen Schläfenlöcher; das Verhältnis der Präfrontalia zu den Laerymalia; der überaus schmale Knochenzug zwischen den beiden oberen Schläfenhöhlen ; die rundliche Form der Choanen. Auch das übrige Skelett dieser Tiere stimmt in hohem Maße überein, z. B. was das Verhältnis der vorderen zu den hinteren Gliedmaßen und die Form und Beschaffenheit der Panzerplatten betrifft. — 275 — Ob bei den Mystriosauren und Stenosauren die Anordnung der Panzerplatten gleich war, läßt sich leider vorerst noch nicht mit Sicherheit entscheiden, da die Bepanzerung von Stenosaurus bis jetzt noch nicht im Zusammenhang gefunden wurde; es ist jedoch sehr wahrscheinlich, daß die Anordnung der Panzer- platten übereinstimmt. Die zwischen Mystriosauren und Stenosauren bestehenden Unterschiede in der Größe der oberen Schläfenhöhlen, der Palatina und Frontalia, sind im Verhältnis zu den vielen über- einstimmenden Merkmalen geringfügig und können sehr wohl als transitorisch aufgefaßt werden; eine Trennung dieser beiden Genera ist demnach als unnatürlich zu bezeichnen. N Die Menge der aufs beste übereinstimmenden Charaktere ist zweifellos der Ausdruck engsten genetischen Zusammenhanges zwischen den Mystriosauren des Lias und den Stenosauren, so daß ich diese beiden bis jetzt meist als getrennt geltenden Genera zusammenfassen möchte unter der von GEOFFROY SAINT-HILAIRE geschaffenen Bezeichnung Stenosaurus. Metriorhynchidae. Unter den Erwerbungen, die das Tübinger geologische Institut in der letzten Zeit machte, be- finden sich unter anderem zwei weitere aus dem Oxfordton von Fletton stammende Schädel, die emer anderen Gruppe der Krokodilier, den Metriorhynchiden, angehören. Die Metriorhynchiden unterscheiden sich in manchen Stücken ganz wesentlich von den oben untersuchten Stenosauren. Die bei den Stenosauren sehr kleinen Präfrontalia sind bei den Metriorhyn- chiden so stark entwickelt, daß sie dachartig über die ganz nach der Seite gerichteten, anscheinend mit einem knöchernen Sklerotikalring versehenen und vorn und hinten ausgebuchteten Augenhöhlen vor- springen. Bei manchen Formen berühren die Nasenbeine die Prämaxillaria, während bei den Steno- sauren die Nasalia stets durch einen weiten Zwischenraum vom Zwischenkiefer getrennt sind. Die Schnauze der Metriorhynchiden ist verhältnismäßig breit und gedrungen. Außerdem sind von Metrio- rhynchus noch keine Panzerplatten bekannt. HvrxE hat die Unterschiede im Skelettbau von Stenosaurus und Metriorhynehus dargelegt. Bei der Besprechung des Schultergürtels von Metriorhynchus supercihosus ve Buaınv. beschrieb er irrtümlicher- weise die Reste eines Coracoides als Scapula, ein Irrtum, der Herrn G. v. ARTHABER verleitete, in seiner Arbeit über Organisation und Anpassungserscheinungen des Genus Metriorhynchus denselben Fehler zu begehen. Das Becken ist im wesentlichen dem von Stenosaurus gleich, nur ist das Ilium bei Metrio- rhynchus verhältnismäßig kleiner und kürzer. Am meisten verschieden sind die beiden Genera Metrio- vhynchus und Stenosaurus im Bau der Vorderextremitäten und des Schwanzes. Während uns in der Vorderextremität von Stenosaurus ein typischer Schreitfuß entgegentritt, ist sie bei den Metriorhynchiden zu einem Schwimmfuß, zu einer als physiologische Einheit wirkende Paddel umgewandelt, wie es Fraas in seiner interessanten Arbeit (palaeontogr. Bd. 49) bei @eosaurus ausführt, und wie ich es bei Metrio- rhynchus nachweisen konnte (Centralbl. f. Min., Geol., Pal., 1907, S. 536 ff.). Die Metriorhynchiden be- saßen ein Schwanzsegel, wie aus der ähnlich wie bei Ichthyosaurus ausgebildeten Kniekung des Schwanzes hervorgeht; bei Stenosaurus ist von einer derartigen Differenzierung nichts zu bemerken. Die Metriorhynchiden waren in weitergehendem Maße dem Leben im Wasser angepaßt. Unter Hervorhebung des marinen Charakters der Metriorhynchiden und ihrer weitgehenden An- passung an das Meerleben wurden diese Tiere von EBERHARD FraAs unter der Bezeichnung Thalatto- suchia zusammengefaßt. Seine T’halattosuchia decken sich im wesentlichen mit der von Lypekker und Zitteu aufgestellten Familie der Metriorhynchiden, und dieser Bezeichnung kommt die Priorität zu. Überdies scheint es sehr fraglich, ob der physiologischen Anpassung eine solche Bedeutung für die Systematik beigemessen werden darf, wie es in der Fraas’schen Arbeit geschieht. Will man NMetrio- rhynchus und seine Verwandten (Geosaurus, Dacosaurus ete.) zusammenfassen, so benützt man wohl am besten die alte Bezeichnung Metriorhynchidae und nicht den Namen T’halattosuchia, dem die physiologische Anpassung an das Leben im Meere zu Grunde gelegt ist. Metriorhynchus cfr. Moreli Desr. Der Schädel gehört einem sehr großen Tiere an und ist recht kräftig ausgebildet. Der Er- haltungszustand ist leider im allgememen als wenig günstig zu bezeichnen. Der Schädel ist ganz platt gedrückt und auch etwas schief gequetscht; von der Spitze der Schnauze ist ein beträchtliches Stück weggebrochen, so daß sich über die Prämaxillaria und über die äußere Nasenöffnung nichts sagen läßt. Die vordere Endigung der Nasenbeme ist erhalten; von dem rechten Nasale und Maxillare ist indessen em viereckiges Stück herausgebrochen. Was die Orbitae betrifft, so ist von ihnen nur der vom Fron- tale gebildete innere und hintere Rand erhalten; die beiden Präfrontalia sind abgebrochen. Das Hinter- haupt fehlt vollständig; von der linken Schläfengrube ist der vordere Teil erhalten. Auch die Unter- seite des Schädels hat starke Beschädigungen erfahren. Vom Unterkiefer ist das vordere Ende ab- gebrochen, auch die Unterkieferäste liegen nicht ganz vor; überdies hat der Kiefer unter dem Druck gelitten. Die Maxillaria, welche den größten Teil der Schnauze bilden, sind in ihrem vorderen Teile ab- gebrochen. Vorne an der Bruchstelle stoßen sie auf der Oberseite des Schädels m der Mittellinie zu- sammen und weichen nach hinten auseinander, die Nasalıa zwischen sich hereinlassend. Die Oberseite der Maxillaria ist gleich der der ganzen Schnauze flach. Auf der Unterseite trafen sich die Maxillaria in einer medianen Symphyse zur Bildung eines ebenen, glatten Gaumens, sind aber jetzt in der Mittel- linie auseinandergequetscht und eingedrückt. Auf der Oberseite sind die Maxillaria mit kleinen Furchen und länglichen Erhebungen versehen, während die Unterseite glatt erscheint. Der Teil des Maxillare, der die Zähne trägt, ist scharf abgesetzt. Alle Zähne des Oberkiefers sind ausgefallen. Die Bezahnung war sehr kräftig, wie aus den großen Alveolen hervorgeht; letztere stehen ja, nur durch eine kleine Knochenleiste getrennt, dicht nebeneinander. Auf dem erhaltenen Teil zählt man auf der rechten Seite 16—17 Alveolen, auf beiden Seiten zusammen 32 Alveolen, die zum Teil sehr unvollständig erhalten sind. Sie sind sehr groß und von elliptischer Gestalt. Der längere Durchmesser einer gut erhaltenen Alveole beträgt 1,8 cm, der kürzere 1,5 em. Die weiter hinten liegenden Alveolen nehmen etwas an Größe ab. Infolge der erlittenen Pressung sehen die Alveolen der rechten Seite etwas nach innen, die der linken ganz nach außen; es geht daraus hervor, daß die Zähne seinerzeit ein wenig nach außen gerichtet waren. Die beiden Nasalia sind sehr lang (von dem vorderen Ende bis zur Spitze des Frontale etwa 25 cm lang) und hinten beträchtlich verbreitert. Ihre Skulptur ist der der Maxillaria ähnlich. Die Präfrontalia, die jedenfalls ziemlich groß waren und einem Dache gleich über die Augen- höhlen vorsprangen, sind leider weggebrochen. An die Maxillaria schließen sich auf der Unterseite des Schädels die großen, flachgedrückten Palatina an, welche, in der Mediane vereinigt, mit ihrem seitlichen Rand den inneren Rand der Gaumen- löcher bilden. Ihre Länge beträgt von der vorderen Spitze bis zu ihrer hinteren Bruchfläche 21,5 em, ihre Breite zwischen den Gaumenlöchern 8,5 em. Leider sind sie hinten abgebrochen, so daß die Mün- dung der Choanen nicht sichtbar ist. In der Mittellinie des Schädels besitzen die Palatina vorne einen einspringenden Winkel, in dem ein schmales, rund 10 cm langes, vertieftes Knochenstück liegt, das sich mit einer schiefen Naht gegen das Maxillare abgrenzt. Es liegt nahe, dieses zwischen Palatina und Maxillaria eingekeilte Knochenstück trotz der infolge der großen Ausdehnung der Palatina weit nach vorn gerückten Lage als die Vomer aufzufassen. Allerdings ist meines Wissens bei den Metriorhynchiden noch kein Vomer beobachtet worden; bei Macrorhynchus wurde ein Vomer festgestellt. Bei den lebenden Krokodilen sind sie in der Regel durch die ventrale Vereinigung der Palatina und Maxillaria bedeckt. In der Mitte der Palatina findet sich eine Stelle mit sonderbaren Runzeln und Grübchen, die bei den anderen Krokodilen nicht vorkommen, eine Eigentümlichkeit, die weiter unten zur Sprache kommen soll. Von den ziemlich großen Gaumenlöchern ist nur der von den Palatina gebildete innere Rand erhalten. Das Frontale ist flach und besitzt spatenförmige Gestalt; es mußt von seiner vorderen Spitze bis zum vorderen Rand der Schläfengruben 11,9 em, zwischen den beiden Augenhöhlen ist es 12,8 cm breit. Es ist also im Verhältnis zur Breite kurz. Vor den oberen Schläfenhöhlen verbreitert es sich stark und verbindet sich durch eine zackige Naht mit dem Postfrontale, um mit diesem zusammen den vorderen Teil der oberen Schläfengruben zu begrenzen. Die Oberfläche des Frontale ist mit zahlreichen unregelmäßigen Grübchen bedeckt. Die halbe Breite des Frontale vor den Schläfenhöhlen beläuft sich auf 9,8 cm. Das hackenartig gekrümmte Postfrontale ist nur auf der Imken Seite zum Teil erhalten und hinter den Augenhöhlen etwa 4 em breit. Die Augenhöhlen waren jedenfalls groß und nach der Seite gerichtet. Die Schläfengruben sind von beträchtlicher Größe; sie sind im vorderen inneren Winkel nicht ganz durchbrochen, sondern besitzen hier einen im Maximum gegen 4'/s cm breiten, von Frontale und Postfrontale gebildeten Boden, dessen Breite nach der Seite zu abnimmt. Die vordere Breite der linken Schläfengrube. beträgt rund 13 cm. Der Unterkiefer liegt ebenfalls nicht vollständig vor: am vorderen Ende fehlt ein Stück, und die beiden Äste des Kiefers sind ziemlich beschädigt. Der Unterkiefer ist stark und kräftig und besteht aus den gleichen Stücken wie der der rezenten Krokodile. Den größten Teil des Kiefers nimmt das Dentale ein, das auf der Außenseite eine schwach ausgeprägte Skulptur besitzt. Es trägt sämtliche Zähne des Unterkiefers, die aber meist abgefallen oder abgebrochen sind. Auf jeder Seite zählt man 17 Alveolen. Die Zähne sind von verschiedener Größe und sehr stark; der Stumpf eines abgebrochenen Zahmes besitzt an der Basis einen Durchmesser von 1,9 cm. Ein kleiner Ersatzzahn ist noch vorhanden, der die Skulptur deutlich erkennen läßt. Sie besteht aus unregelmäßigen, oft unterbrochenen Streifen, die sich in der Längsrichtung des Zahnes hinziehen; vorne und hinten ist der Zahn mit einem etwas gerauhten Kiel versehen. Die Gestalt des Zahnes erinnert an die bei Machimosaurus. Eine Fenestra externa, die bei allen Krokodilen mit Ausnahme der Metriorhynchiden vorhanden ist, fehlt. Maßangaben. llangez.desuSchädeltraementes Po seen! halbe Breite der Schnauze bei Beginn der Nasalıa . . . 2. 2... #41 » BreitegderaNasaliagangdersSpitzezdesaErontalegevwag ru eo » des Knochenzuges zwischen den oberen Schläfengruben vom . . 44 » » an der schmalsten Stelle . . . 2. 2.2... 1,3 >» Entfernung der Alveolarränder vorm . . . 2. 2. 2 2 22 2... 45 > ) » > hinten a ee Ve ER LEHNEN) lKänsendesnlinterkiefertrae. mentese etwa 7,5 » Breitesbe WBe einngderl2Splenralaur 32 Dicke » > » > DENE AS RE > Entfernung der Zahnreihen hinten . . 2 2. 2 nn 2 0. etwa 10,5 » Sa Sofern es sich um die Bestimmung des beschriebenen Restes handelt, kommen in erster Linie die im Oxfordelay vorkommenden und von DEsLonGcHAmNPps genau beschriebenen Arten Metriorhynchus supereiliosus ve Buaınv. und Metriorhynchus Moreli Desr. in Betracht. Die Größe und Stärke des Schädels erinnert an Metriorhynehus Moreli, ebenso die flache Ausbildung der Nasalia; letztere sind bei Metriorhymchus super- eiiosus gewölbt. Auch die Anzahl und Größe der Alveolen weist darauf hin, dab dieses Exemplar in die Nähe von Metriorhynchus Moreli Desz. zu stellen ist. Pathologische Erscheinungen bei Metriorhynchus cfr. Moreli Des:.. Von besonderem Interesse ist bei dem vorliegenden Objekt das Auftreten von pathologischen Erscheinungen, wie sie bei diesen robusten Tieren selten zur Beob- achtung gelangen. Diese Erscheinungen machen sich besonders an den Palatina, an den beiden Femora und an dem einzigen erhaltenen Wirbel, einem Sakralwirbel, geltend und äußern sich an manchen Stellen der genannten Knochen in einer Reduktion, an anderen in einer eigentümlichen Wucherung der Knochensubstanz. Auf der Mitte der Unterseite der Palatina ist eme Stelle in sonderbarer Weise differenziert durch eine Art von Skulptur, die aus regellosen Wülsten, Löchern und Grübchen besteht, em Verhalten, das sonst bei Krokodilen nicht angetroffen wird, und das ohne Zweifel im Zusammenhang steht mit den pathogenen Veränderungen, welche die gleich zu besprechenden Knochen zeigen. Das rechte Femur ist seiner Form nach normal gebaut, zeigt aber unterhalb des Caput femoris eine eigentümliche Corrosion, und am distalen Ende ist der CGon- dylus internus reduziert. Das linke Femur weicht in seimer Gestalt vom normalen Typus ganz wesent- lich ab: der Gelenkkopf hat eine bedeutende Schrumpfung erlitten, und die ehemals kugelige Gelenkfläche ist deformiert. Unterhalb des Gelenkkopfes zeigt der Ober- schenkelknochen einen anomal geringen Durchmesser, und auf der Externseite des Knochens erhebt sich eine Leiste. An der Stelle, wo sich der sonst unbedeutende Trochanter femoris befindet, hat eine beträchtliche Wucherung der Knochensubstanz stattgefunden, die eine starke Verdickung des Knochens herbeiführte. An dieser Stelle ist der Knochen sehr unregelmäßig gestaltet: es findet sich hier eine Menge von größeren und kleineren Löchern und Grübchen. Die Diaphyse des linken Femurs ist dieker als die des rechten und dafür nicht so breit. Zum Vergleich mögen folgende Maßangaben dienen: a ee ne \ des Femurs 5 em unterhalb des Gelenkkopfes | nr er = ne ' 14 cm unterhalb des Gelenkkopfes \ 3 = nn ! 17 cm unterhalb des Gelenkkopfes in i j Fig. 13. Linkes Femur von Metriorhynchus cfr. Moreli Dest. mit krankhaften Verän- derungen. — 2380 — Gegen das distale Gelenkende zu wird der Knochen wieder rauher; die Gelenkflächen für die Tibia und Fibula sind verdreht und ganz verkrüppelt. Zwischen den beiden Condylen befindet sich ein tiefes Loch. Die Länge der beiden Femora ist so ziemlich gleich und beträgt 32,5 em. Auch der Sakralwirbel weist bedeutende Veränderungen pathogener Natur auf: der Wirbelkörper ist beträchtlich verdickt, an der Außenseite unregelmäßig gerauht und mit zahlreichen, ziemlich tiefen Löchern bedeckt. Der Dornfortsatz mit den Zygapophysen und ein Sakralfortsatz sind abgebrochen. Der mächtig verdickte Wirbelkörper steht in seltsamem Gegensatz zu dem außerordentlich schwachen, nach unten gebogenen Processus sacralis. Auf einer Seite ist die Endfläche des Wirbels erhalten, und zwar die, welche sich an den anderen Sakralwirbel anlegte, wie aus ihrer flachen Beschaffenheit her- vorgeht. Von der anderen Endfläche aus ist der Wirbelkörper vollständig ausgehöhlt. Metriorhynchus sp. Das geologisch-mineralogische Institut birgt noch einen Schädel eines aus dem Oxfordelay von Fletton stammenden Metriorhynchiden. Er war als Suchodus bestimmt; die Frage, ob er dieser Gattung angehört, soll weiter unten behandelt werden. Was den Erhaltungszustand des Stückes anlangt, so ist die Schnauzenspitze mit den Prämaxsillaria und den Nares externae, sowie die zahntragenden Maxillaria abgebrochen. Der knöcherne Gaumen fehlt so ziemlich vollständig, und das rechte Quadratum ist nicht vorhanden. Außerdem hat der Schädel eine dorso-ventrale Pressung erlitten, so daß eine starke Ab- plattung des Schädeldaches resultiert. Betrachtet man den Schädel von oben, so sieht man in die großen viereckigen oberen Schläfen- gruben, die durch einen schmalen Knochenzug voneinander getrennt sind, sowie in einen Teil der haupt- sächlich nach der Seite gewendeten Augenhöhlen mit den sie überdachenden gewaltigen Präfrontalien. Vom Hinterhaupte gewahrt man das (Juadratum, die nach hinten herausstehenden Flügel der Exoceipi- talia und einen Teil der rauhen Tubera infraoceipitalia, die zum Ansatze der Halsmuskulatur dienten, sowie den nach hinten vorspringenden Condylus occipitalis. Die Knochen, die vor dem Frontale liegen, sind leider schlecht und lückenhaft erhalten, so daß sich nicht viel darüber sagen läßt. Die größte Breite des Schädels liegt etwa in der Höhe der Vereinigung von Frontale und Pa- rietale und beträgt 21,3 cm. Die oberen Schläfengruben haben un- gefähr die Form eines Vierecks mit abgerun- deten Ecken und sind vollständig gegen die Orbita abgeschlossen. Sie sind nicht so groß wie bei der Gattung Stenosaurus. Wie bei dem oben untersuchten großen Metriorhynchus sind sie im vorderen inneren Winkel nicht gleich ganz durchbrochen, sondern besitzen einen im Maximum 4,2 em breiten Boden. Die Schläfen- höhlen sind von einem durch Frontale und Parietale gebildeten Knochenzug voneinander geschieden, der jedoch breiter ist als bei Steno- saurus. Die Größenverhältnisse der oberen Schläfengruben sind folgende: IBreitehvorne re iesrem »: aan wo er Länge des die beiden Schläfen- grubentrennenden Knochen- ZUeSIE Erd Breite desselben vom . ... 29 » geringste Breite desselben . . 1,& » Das Parietale erscheint von oben be- trachtet T-förmig. Sein hinterer Teil ist schmal und zieht sich hinter den Schläfengruben her; der vordere Teil bildet ein Stück des zwischen diesen befindlichen Kammes und verbindet sich mit dem Frontale. Die Squamosa, die sich seitlich an das Parietale anschließen, sind schmal, bilden mit dem Parietale zusammen die hintere Begrenzung der oberen Schläfengruben und ziehen sich im einem Bogen nach vorn, um sich durch eine schräg ab- wärts laufende Naht mit dem Postfrontale zu ver- einigen. Sie bilden nur einen geringen Teil der seitlichen Begrenzung der oberen Schläfenhöhlen. Palaeontographica. Bd. LV. 281 — [Aa any dc S 800 60" \ RISSE S [5 Nie Fig 15 Metriorhynchus sp. Schädel von oben gesehen. Na Nasale, Fr Frontale, Prf Praefrontale, Pf Postfrontale, Pa Parietale, Sq Squamosum, Qu Quadratum, Eo Exoeciptale, Ba Basioceipitale. 36 a2 — Die Postfrontalia sind in ähnlicher Weise, jedoch in entgegengesetztem Sinne wie die Squamosa gebogen. Der untere Teil ist etwas beschädigt. Durch eine zackige Naht sind sie mit den nach der Seite ausgezogenen Lappen des Frontale verbunden und ziehen sich in emem Bogen nach hinten, wo sie sich durch eine schiefe Naht mit den Squamosa vereinigen. Sie sind auffallend groß; denn sie bilden beinahe die ganze seitliche Begrenzung der oberen Schläfenhöhlen. Ihre Oberfläche ist schief nach der Seite gerichtet und im vorderen Teile mit unregelmäßiger, aus Grübchen bestehender Skulptur versehen, die stärker ist als die der Squamosa, und die nach hinten zu immer unbedeutender wird, so daß der hintere Teil dieses Knochens glatt erscheint. Unten verbinden sich die Postfrontalia mit breiter Fläche (rund 6 cm breit) mit dem Jugale. Durch diese breite Verbindung werden die unteren Schläfengruben sehr weit nach hinten gedrängt. Das Frontale ist ganz flach und ungefähr von der Form eines mit der Spitze nach vorne ge- richteten Lanzenendes; es besitzt eine kräftigere Skulptur als sämtliche anderen Knochen des Schädels. Diese Skulptur besteht aus größeren und kleineren, rundlichen und länglichen, ziemlich tiefen Grübchen, die im mittleren Teile hauptsächlich der Längsachse des Schädels parallel gehen, in den seitlichen Teilen senkrecht zu dieser Richtung stehen und gegen die Ränder des Frontale seichter werden. Von den Schläfengruben an verschmälert es sich rasch und bildet mit dem Stiel des Parietale den schon er- wähnten Kamm zwischen den oberen Schläfengruben. Mit dem Präfrontale ist es durch eine in einem nach außen konkaven Bogen verlaufende Naht verbunden, die ungefähr an der Stelle besinnt, wo die Augenhöhlen am weitesten in das Frontale hineinragen, also etwa in der Mitte des inneren Randes der Augenhöhlen. Das Stück des Frontale, das sich an der Begrenzung der Augenhöhlen beteiligt, ist etwas eingezogen und die vordere Spitze abgebrochen. Gesamtlänge des Frontale bis zur vorderen Bruchfläcke . . . . . . 131 cm Länge desselben bis zum vorderen Rand der oberen Schläfengruben . 9,2 » geringste Breite desselben zwischen den Augenhöhlen . . . .....2.90 » größte Breite desselben vor den oberen Schläfengruben . . . . . .. 123,6 » > » des Schädels über die Präfrontalia gemessen . . . . . 172 » » » » » » » Postfrontalia » ao yhc 20,0 » Die Präfrontalia sind sehr große flache Knochen und, da vorne abgebrochen, von der Form eines unregelmäßigen Vierecks. Sie springen dachartig über die Orbita vor und tragen eine aus unregel- mäßigen Grübchen bestehende Skulptur, die besonders in der Mitte der Knochen hervortritt. Größte Länge des Präfrontale bis zum Bruchrand . . . . . 7,& cm » Breite, desselben... 0. u. nen. u 18 ee Die Orbita ist beinahe vollständig nach der Seite gerichtet und von solcher Ausdehnung, daß die Vermutung nahelieet, daß sie einen Sklerotikalring in sich aufnahm. Die Augenhöhle ist ganz von Knochen eingeschlossen und steht in keiner Verbindung mit den Schläfengruben. Vorn und hinten ist sie ausgebuchtet. Ihre Länge beträgt rund 9,5 em; die größte Breite beläuft sich auf 43 cm, ein Be- trag, der jedenfalls zu niedrig ist, weil der ganze Schädel von oben zusammengedrückt wurde. Be- grenzt werden die Augenhöhlen von folgenden Knochen: Präfrontale, Frontale, Postfrontale. Jugale, Maxillare, das leider weggebrochen ist, und Lacrymale. — 283 — Das Jugale ist nicht nach oben emporgebogen, sondern zieht sich in gerader Verlängerung des Unterrandes des Schädels nach hinten. In der Mitte ist es 1,8 cm breit. Die unteren Schläfengruben smd schmal und langgestreckt und durch eine breite Knochenfläche vollständig von den Augenhöhlen geschieden. Begrenzt werden sie von Postfrontale, Squamosum, Jugale, Quadratojugale und wahrscheinlich auch von dem Quadratum (das Exemplar ist hier nicht gut erhalten). Ungefähr über dem hinteren Ende der unteren Schläfengruben ist die äußere Ohröffnung sichtbar. Größte Länge der unteren Schläfengrube 6,3 em » Breite derselben . . ....10» Für die Form des Hinterhauptes ist die geringe Höhe in Verbindung mit der großen Breiten- ausdehnung: charakteristisch. Der obere Teil des Hinterhauptes scheint ein wenig nach vorn gequetscht zu sein. Das Rückenmarksloch ist infolge der erlittenen Pressung zu eimem Schlitz zusammengedrückt; auch die Flügel der Exoceipitalia sind etwas nach unten gebogen und die Verbindungsnähte der Knochen vielfach nicht genau festzustellen. Die Ausbildung des Hinterhauptes schließt sich eng an die bei Stenosaurus an. Die Löcher für den Austritt des Nervus hypoglossus, das Foramen vagi, das Foramen carotidis und das Foramen intertympanicum medium sind deutlich sichtbar. Höhe des Hinterhauptes von den Tubera infraoceipitalia bis zur Bruch- fläche des Parietale gemessen . . . 2... NE EP PINS EN Breite vom äußeren Ende des Quadratums bis zur Mittellinie A RONOEL > Entfernung der seitlichen Enden der Exoccipitalia von der Mittellmie . 61 » Breite des Gelenkendes des Quadratums . . 2 2 2 2 2 nn nn. 45 » Hiohezdes@klmnterhaupiscondyluse wa reale Breite » » ee er: ON > An der Bildung des Condylus oceipitalis nehmen wie es ohnlieh Basiocanıtale und Exoceipitalia teil; eine kleine Grube für das Ligamentum apieis dentis epistrophei ist vorhanden. Die Flügel der Exoccipitalia stehen ziemlich weit nach hinten vor und sind wohl ausgebildet; ihre Enden sind 5,8 em voneinander entfernt; die Tubera infraoccipitalia zeigen kräftige Entwicklung. Der Unterkiefer. An der Bildung des Unterkiefers beteiligen sich die bekannten sechs Knochen, das Dentale, das Spleniale, das Angulare, das Supraangulare, das Articulare und das Complementare. Die beiden Unterkieferhälften sind auseinandergebrochen und vielfach von Sprüngen durchsetzt; die Spitze des Unterkiefers fehlt, und die zwischen den beiden Zahnreihen befindliche, von Dentale und Spleniale gebildete Fläche, sowie die hinteren Enden der Kieferäste sind beschädigt. Eine Fenestra externa (Foramen maxillare externum Bkükt) ist nicht ausgebildet. Das Dentale ist auf der Außen- und Unterseite gewölbt und mit einzelnen länglichen Grübchen versehen. Leider läßt sich die Gesamtzahl der Zähne nicht angeben. Die Zähne stecken vorne in ein- zelnen Alveolen, die in gerader Linie stehen, und deren Entfernung nicht genau gleich ist. Im hinteren Teile rücken die Zähne näher zusammen und stehen in einer Rinne; sie sind ein wenig schief nach außen gerichtet und von verschiedener Größe. Was die Form der Zähne betrifft, so sind sie denen von — oh — Geosaurus und Suchodus ähnlich; sie sind leicht gekrümmt und tragen zwei scharfe Kanten (Taf. XXV, Fig. 5a u.5b). Die Zahnwurzel ist verdickt, die Krone mit glattem dunkelbraunem Schmelz überzogen. Die Breite eines Zahnes beträgt da, wo der Schmelz beginnt, 1 em. Die Außenseite der Zähne ist flacher gewölbt als die Innenseite; die Kanten sind glatt und nicht gekerbt. Auf der linken Seite des Unter- kiefers stehen 11—12 und auf der rechten, von der em klemeres Stück erhalten ist, 7—8 Alveolen. Länge des Imken Kieferstückes . . . .. . a H N em Entfernung des letzten Zahnes vom hinteren Riefsnendla etwa zi » Entfernung der Mittelpunkte je zweier Alveolen . . . . . 1,6—2,3 cm. Was nun die Bestimmung des vorliegenden Metriorhynchiden - Schädels betrifft, so ist zu sagen, daß es sehr schwierig ist, den Schädel mit Sicherheit dieser oder jener Art zuzuteilen, zumal da der Erhaltungszustand zu wünschen übrig läßt. Em Metriorhynchus-Schädel läßt sich ja nur dann zu einer bestimmten Art stellen, wenn er einige wohl ausgeprägte Merkmale oder Maßverhältnisse aufweist. Der oben beschriebene Schädel war, wie schon erwähnt, als Suchodus bestimmt. LypeErker hat das Genus Suchodus aufgestellt auf Grund eines im Oxfordelay von Petersborough gefundenen Unterkiefers. Dieser Unterkiefer trägt 13 Alveolen auf der linken und 12 auf der rechten Seite. Die Alveolen sind rundlich und stehen nahe beieinander. Die Splenialia bilden einen beträchtlichen Teil der Unterkiefer- symphyse. A. Bicor gibt in den »Notes sur les Reptiles jurassiques de Normandie« eine Beschreibung eines Unterkiefers und eines Schädelfragmentes von Suchodus aus dem Gallovien superieur von Villers. Dieser Unterkiefer besitzt etwa 14 Zähne auf jeder Seite. Auf meine Anfrage schrieb mir Herr E. Tuurtow Leevs, dem ich manche wertvolle Anregungen verdanke, folgendes: »My father has never found a skull together with lower jaws like those described by LyYDErKER under Suchodus durobrivensis, so that although some skulls which he has discovered may orginally have had such lower jaws, the question, whether any skull does or does not belong to Suchodus can never be satisfaetorily answered until they are found together«. Bei dem vorliegenden Unterkiefer ist die Entfernung der einzelnen Alveolen größer als bei dem von LyDErker beschriebenen Exemplar. Leider ist auch die Spitze des Unterkiefers, die bei Szuchodus charakteristisch ausgebildet und demnach zur Bestimmung wesentlich ist, abgebrochen. Die Zähne, die nur vom Unterkiefer erhalten sind, stimmen auffallenderweise mit denen von Suchodus überein. Herr B. Srürrz in Bonn, von dem das m Rede stehende Exemplar erworben wurde, hat mir jedoch ver- sichert, daß der Unterkiefer zum Schädel gehöre. Die Zähne des Lyverker’schen Exemplares unterscheiden sich von denen von Metriorhynchus durch die mehr zusammengedrückten und ausgebreiteten Kronen mit glattem Schmelz; die Zähne von Metriorhyuchus haben im allgemeinen deutliche, von oben nach unten gehende Rillen. Manche Zähne von Metriorhynchus besitzen eime fast glatte Oberfläche, besonders an der Krone. Was die Anzahl der Zähne betrifft, so ist sie bei dem vorliegenden Exemplar wohl etwas größer gewesen als bei Lyprrken’s Suchodus. Metriorhynehus Moreli Des. trägt aut jeder Seite 19 Alveolen, die durch beträchtlichen Zwischen- raum- voneinander getrennt sind. Bei Metriorhynchus brachyrhynchus Dasw. betrug die Anzahl der Zähne auf jeder Seite des Oberkiefers 18. Lyverker führt aus, daß sein Suchodus trotz der starken Reduktion der Zähne entschieden. in die Nähe des Genus Teleidosaurus aus Fuller’s earth, der in manchen Beziehungen eine Mittelstellung zwischen Stenosaurus und Metriorhynchus einnimmt, gehöre. Noch ein weiteres, allerdings stark zerdrücktes Exemplar rechnet der englische Paläontologe zu derselben Form. Er vergleicht es mit Motriorhynehus brachyrhynchus Desw. und stellt Ähnlichkeiten in der Form und Stellung der Augenhöhlen und in dem Umriß des Schädeldaches fest, jedoch sind bei Suchodus die Schnauze breiter, die Nasalia verhältnismäßig kürzer und breiter und von dem Zwischen- kiefer getrennt; auch die Anzahl der Zähne ist geringer. Überdies sind die Zähne mehr zusammen- gedrückt und breiter als bei Metriorhynehus und mit glattem Schmelz überzogen, während bei Metrio- rhynchus die Zähne gestreift sind. Bei dem vorliegenden Schädel besitzen die Alveolen im Unterkiefer eimen größeren Abstand voneinander als bei der von Lyperker beschriebenen Form, bei der sie dicht nebeneinander stehen; und die Anzahl der Zähne ist bei dem vorliegenden Exemplar größer; die Beteiligung der Splenialia an der Symphyse des Unterkiefers ist etwas geringer; die Alveolen erscheinen etwas mehr in die Länge gezogen und die hinteren Zähne stehen in einer Rinne. Vor kurzem erschien eine interessante Abhandlung von E. TuurLow Leeps über Metriorhynchus brachyrhymchus Dest. (Quart. Journ. Geol. Soc. 1908, pag. 345—357). Vergleicht man nun das oben be- schriebene Stück mit Metriorhynchus brachyrhynchus Dest., so fällt sofort die Ähnlichkeit der beiden auf, besonders in der Form der Praefrontalia. Bei beiden beginnt die Naht zwischen Frontale und Präfron- talia m der Mitte des inneren Randes der Augenhöhlen. Bei dem Tübinger Exemplar ist jedoch die Skulptur des Schädels ziemlich stärker ausgeprägt. In anderer Hinsicht erinnert dieser Schädel mehr an Metriorhynchus supereiliosus Desr.; die Zähne gleichen denen von Suchodus. Unter solchen Umständen ist es unmöglich, den vorliegenden Schädel mit Sicherheit zu einer bestimmten Art zu stellen. Zum Schlusse mögen noch ein paar Bemerkungen über die Systematik der Krokodilier Platz finden. Rıc#. Owen schuf eime Einteilung der Krokodilier in drei Unterordnungen, wobei er die Be- schaffenheit der Wirbel zugrund legte; er unterschied: 1. Amphicoelia, 2. Opisthocoelia, 3. Procoelia (die Wirbelkörper sind mit Ausnahme des ersten Schwanzwirbels vorn vertieft). Es stellte sich aber später heraus, daß die Opisthocoelia zu den Dinosauren zu rechnen sind, so daß also nur zwei Unterordnungen übrig blieben: die amphicoelen Krokodile, die sämtlich ausgestorben sind, und die procoelen, die im allgemeinen von der Kreideformation bis zur Gegenwart reichen. Diese Scheidung in Amphicoelia und Procoelia läßt sich nicht aufrecht erhalten; Pholidosaurus z. B. ist, wie Koxen nachwies, eine echte Übergangsform zwischen den beiden Typen, und zeigt im Bau des Gehirnes und der Gehörorgane eine weitgehende Übereinstimmung mit modernen Formen, so daß hier eine Tren- nung nicht am Platze ist. Bei den Krokodilen macht sich eben im allgemeinen die Tendenz geltend, die amphicoelen Wirbel in procoele umzugestalten. Heterosuchus im Wealden ist schon procoel. Mo Nach einem andern Prinzip nahm Huxrry die Einteilung der Krokodiliden vor: er verwertete als systematisches Merkmal die Lage und Form der äußeren, und insbesondere der inneren Nasen- öffnungen, und stellte die drei Unterordnungen Parasuchia, Mesosuchia und Eusuchia auf. Zu den Parasuchia stellte er den von H. v. Meyer vortrefflich beschriebenen Belodon, und als zweiten Typus Stagonolepis. Die Mesosuchia sind charakterisiert durch die am hinteren Ende der Palatina austretenden Choanen. Bei den Kusuchia vereinigen sich die Pterygoidea durch eine mediane Sutur, und die Choanen rücken an den Hinterrand dieser Knochen und münden unmittelbar vor dem Hinterhaupt. Die Parasuchia weichen ganz beträchtlich von den beiden anderen Unterordnungen Huxvzy’s ab: Belodon vereinigt, wie KokEn in seiner geistvollen Untersuchung über die Systematik der Krokodiliden ausführt, viele echt lacertile Merkmale, denen gegenüber den wenigen Eigenschaften, die für die Zu- gehörigkeit zu den Krokodilen sprechen, nur geringe Bedeutung zukommen kann, so daß also die Ver- emigung der Parasuchia mit den Krokodilen nicht emwandsfrei ist. Abgesehen von dem Auftreten emiger Knochen, deren Vorkommen bei posttriassischen Krokodilen noch nie festgestellt worden ist, entfernen sich die Parasuchia im Bau des Schädels zu weit von den Krokodilen und stellen zu hoch spezialisierte Formen dar, als daß man annehmen könnte, die Entwicklung der Krokodile sei durch die Parasuchia gegangen; die Krokodile, die ziemlich unvermittelt im oberen Lias auftreten, besitzen keinen genetischen Zusammenhang mit den Parasuchia, die einen schon viel zu sehr spezialisierten Typus darstellen und mit Beginn der Jurazeit aussterben. Es geht nicht an, die Parasuchia mit den Mesosuchia und Eusuchia, die, wie unten noch aus- geführt wird, eme fast geschlossene Entwicklungsreihe darbieten, in dieselbe Linie zu stellen, und es ist demnach notwendig, daß die Parasuchia, wie es Koken in seiner Untersuchung über die Systematik der Krokodiliden schon betont hat, in der Systematik einen höheren Rang einnehmen und den echten Krokodilen gleichgestellt werden. Was die von manchen Forschern abgetrennte, eigenartige Gruppe der Pseudosuchia anlangt, so besitzen sie neben manchen Eigenschaften, die an gewisse Rhynchocephalen erinnern, am meisten Ähn- lichkeit mit den Parasuchia, so daß ich sie als emen Seitenzweig der Parasuchia auffassen möchte, der sich früh von ihnen abzweigte und bei Beginn der Juraformation ausstarb. Die Trennung der Mesosuchia und Eusuchia ist viel zu schroff; sie bilden keine natürlichen Unter- ordnungen; sind sie doch durch eine ganze Reihe gemeinsamer Charaktere miteinander eng verknüpft und gehen ineinander über, so dab Hurke sich veranlaßt sah, eine dritte Gruppe, die Metamesosuchia, abzutrennen. Bei den Krokodilen herrscht die Tendenz, die Choanen weiter nach hinten zu rücken und durch die Pterygoidea weiter zu führen, eine Erscheinung, die von Kokex (»Die Dinosaurier, Kroko- diliden und Sauropterygier des norddeutschen Wealden«, S. 101 ff.) durch die Veränderung der Kopf- muskulatur, die durch eine Veränderung der Lebensweise (von der rein aquatilen zur amphibischen und terrestrischen) bedingt wird. Hand in Hand mit der Veränderung der Kopfmuskulatur geht die Um- wandlung der amphicoelen Wirbel in procoele, die Reduktion der oberen Schläfengruben, die bei manchen Alligatoren vollständig geschlossen sind, sowie die bessere Entwicklung des Rückenpanzers auf Kosten des Bauchpanzers und die Pneumatisierung der Schädelknochen, die bei den Allisatoren den Höhepunkt erreicht und ein Ausdruck der größeren oder geringeren Anpassung an das Leben auf dem Lande ist. Zugleich macht sich das Bestreben geltend, die Schnauze zu verkürzen und zu verbreitern, eine Ver- änderung, die bei den mehr terrestrischen Alligatoren am höchsten gesteigert ist, während die lang- schnauzigen Krokodilier der Gegenwart, @avialis und Tomistoma, viel mehr an die alten Typen erinnern, da sich ihre Lebensweise am meisten an die der geologisch älteren Krokodile anschließt. Außerdem besteht die Tendenz, die Eustachischen Röhren immer mehr durch Knochen einzuschließen. Bei den älteren Typen waren es noch offene Gruben, die dann bei den jüngeren Formen in knöcherne Kanäle umgewandelt worden sind. Echte Mesosuchia, wie die Macrorhynchiden, stimmen nach Korzn’s Untersuchungen in weit- gehendem Maße mit lebenden Typen überein, was den Bau der Gehörorgane, der Schädelhöhle und wahrscheinlich auch des Gehirnes betrifft, und so erscheint es nach alledem als ungerechtfertigt, die auf transitorischen Merkmalen gegründete Trennung der Meso- und Eusuchia, die noch m manchen modernen Handbüchern der Paläontologie anerkannt ist, aufrecht zu erhalten. Die künstlich aufgerichteten Schranken müssen beseitigt werden. Literaturverzeichnis. AutnBorn. Über den Schwanz als Ruderorgan. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie 1895, LXT. Ausreenr. Über den Proatlas. Zool. Anzeiger III, 1880, S. 473. n’Arron, E. u. H. Burmeister. Der fossile Gavial von Boll. 1854. Anmon, L. v. Über jurassische Krokodile aus Bayern. Geognost. Jahresh. 18. Jahrg. München 1905, Baur, G. Zur Morphologie des Carpus und Tarsus der Reptilien. Zool. 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Vorwort Einleitung . : Einteilung 0“ Molceseman meh Oimen ONGCHANPS Die verschiedenen Arten von Stenosaurus Diagnose der Gattung Stenosaurus : Stenosaurus Larteti var. Kokeni nov. var. Das Tübinger Exemplar: Fundort, Erhaltungszustand Der Schädel Der Unterkiefer . Die Wirbelsäule: Die beiden ersten Halswirbel 5 Verschiedene Ansichten über ihren Bau nnd hrs net Die beiden ersten Halswirbel von Metriorhynchus supereiliosus DESL. Atlas und Epistropheus von Stenosaurus Die übrigen Halswirbel von Stenosaurus Die Halsrippen Die Brustwirbel Die Lendenwirbel Die Sakralwirbel . Die Schwanzwirbel Die Rippen BARS Die parasternalen Genie Bauchrippen Die Extremitätengürtel. Der Brustschultergürtel: Scapula und Coracoid Die freien Vorderextremitäten . Der Oberarm Der Vorderarm . Die Handwurzel Der Beckengürtel. Das Becken : Die freien inererttemitäten : Der Oberschenkel . Der Unterschenkel Die Fußwurzel . Der Mittelfuß PRATER Vergleichung des oben untersuchten Exemplares mit schon besahielenen Asien ı von Stenosaurus Der Bonner Schädel . Der Unterkiefer 5 Vergleichung: dieses Schädels mit Baetchenden home va Das junge Tübinger Exemplar von Stenosaurns Larteti var. Der Schädel Die Wirbelsäule Der Panzer von Stenosaurus Der Stuttgarter Schädel. Steneosaurus rear oides NSDE: Der Unterkiefer 5 Vergleichung dieses Schädels mit oranaten Atom Der kleine Tübinger Schädel. Stenosaurus sp. Allgemeine Bemerkungen über die Gattung Stenosaurus Vergleich dieser Gattung mit Mystriosaurus : Etliche Bemerkungen über die Familie der Metmtschnnennden 5 Metriorhynchus efr. Moreli E. DESL. 00 Pathologische Erscheinungen bei Metrior Hnchus er. Moreli Metriorhynchus sp. Der Unterkiefer 5 Einige Bemerkungen über die Systeme den Krokodile Literaturverzeichnis Kokeni . Neue Ichthyosaurierreste aus der Kreide Norddeutschlands und das Hypophysenloch bei Ichthyosauriern. Von F. BROILI. Mit Tafel XXVI und S Textfiguren. Von Herrn Prof. Dr. SrouLtey in Braunschweig erhielt ich kürzlich einige Ichthyosaurier- reste aus der Kreide Norddeutschlands zur Ansicht, die derselbe selbst im oberen Neocom, dem Brunsvicensistone, von Behrenbostel bei Hannover gesammelt hatte. Da dieser Fund verschiedene interessante Beobachtungen zuläßt, so will ich nicht versäumen, dieselben meinen Fachgenossen mitzuteilen, zugleich möchte ich auch an dieser Stelle nicht verfehlen, Herrn Prof. Dr. Stouey für die gütige Überlassung des Materials meinen herzlichsten Dank auszusprechen. Die Stücke, die nach der gütigen Mitteilung des glücklichen Finders wohl sicher einem Individuum angehören, sind zu ihrem größten Teile Schädelelemente, Reste des Brustgürtels und einige wenige Wirbel. Ihre Erhaltung ist durchweg eine gute. An der Grenzfläche zeigen alle Schädelelemente erubige Vertiefungen, die auf knorpeliges Zwischengewebe schließen lassen. Soweit sich die Stücke identifizieren lassen, sollen sie nun kurz beschrieben werden. 1. Das Basioccipitale. Dasselbe ist ein ungemein kräftiger, gedrungener Knochen, der in seinen Dimensionen aber, denen der älteren liasischen Formen um einiges nachsteht, insofern er in seiner Längserstreckung sich relativ verkürzt hat. Der halbkugelige, deutlich hervorspringende Gondylus oceipitalis zeigt dorsal deutlich die An- satzstellen für die Exoceipitalia lateralia und zwischen diesen beiden eine flach rinnenförmige Einsenkung, die sich auch weiterhin median auf der Dorsalseite des Knochens wahrnehmen läßt, und die den unteren Bogen des Foramen magnum darstellt. Auf der Ventralseite ist vorne median eine buchtartige Depression erkennbar, die offenbar mit einer ähnlichen Bildung am Hinterrand des Basiphenoids in Beziehung steht. Höhe 5,2 cm, Breite 7,05 cm, Länge 6,6 m. 2. Das Basisphenoid. Das Basisphenoid ist nur in seiner hinteren Platte erhalten, während sein vorderer Teil das schwache Präsphenoid verloren gegangen ist. Von der gleichen kräftigen Bauart wie das Basioceipitale besitzt es die unregelmäßig vierseitige gewöhnliche Gestaltung dieses Schädelelementes der Reptilien. Diese unregelmäßige vierseitige Form wird bei unserem Stück durch den besonders weit hervortretenden Processus pterygoideus des Basisphenoids hervorgerufen, der weder bei den liasischen noch bei dem ceretaeischen Ichthyosaurus platydactylus BroiLı! so ungewöhnlich kräftig ausgebildet ist, was dem- nach eine speziellere Eigentümlichkeit unserer Form darstellt. = Die Bruchstelle des Praesphenoids ist noch deutlich erkennbar und läßt den Schluß zu, daß das- selbe ungefähr 1,7 cm breit und nur 0,5 cm hoch angesetzt haben dürfte. Das Basisphenoid ist 6,5 cm lang und besitzt eine größte Breite von 10,8 em. Charakteristisch für die Ventralseite ist eine median vom Hinterrand ausgehende fast bis zur Fig. 1. Fig. 2. Ichthyosaurus Brunsvicensis sp. n. Basisphenoid. Ventralansicht. ? Ichthyosaurus Brunsvicensis sp.n. Ansicht von vorn. H. Austrittstelle der Hypophyse. !/2 nat. Größe. H. Eintrittstelle der Hypophyse. Mitte reichende buchtartige Vertiefung. Diese, welche eine größte Breite von 2 cm hat, setzt sich in einen Kanal fort, welcher das ganze Basisphenoid durchbohrt und dorsal ca 1 cm oberhalb der Ansatzstelle des Praesphenoids zu einem trompetenförmig erweiterten Austritt kommt, wo sein Durchmesser ca. 1,8 cm beträgt. Das Lumen des Kanales selbst dürfte die Stärke eines sehr dicken Blei- stiftes erreichen. Die hintere Umgrenzung der ventralen buchtartigen Vertiefung bildet die oben erwähnte Depression vorne und median am Basioceipitale, so daß also die ganze Vertiefung oder präziser gesagt Durehbohrung im Bilde der Schädelbasis einen ovalen Umriß besitzt. Über die Bedeutung des so geformten Basisphenoids möchte ich mich nun im fol- senden äußern. : : Das Foramen ist schon lange bei der Gattung Ichthyosaurus bekannt und verschiedene Autoren, so insbesondere E. Fraas in seiner fundamentalen Arbeit über die Ichthyosaurier der süddeutschen Trias- UF. Broırı, Ein neuer Ichthyosaurus aus der norddeutschen Kreide. Palaeontographiea 54, 1907. — 297 0 — und Juraablagerungen! und Zırrku? in seinem Handbuch der Paläontologie, erwähnen dasselbe. Beide beschreiben dieses Foramen als Gefäßkanal, der dorsal einfach eintritt, ventral aber gespalten aus- mündet; eine Erklärung, der Bedeutung dieses Gefäßkanals wird aber von keinem der beiden Autoren gegeben. Bei FraAs wie bei Zırren nun finden wir die Angabe, daß der Gefäßkanal dorsal einfach eintritt, ventral aber gespalten mündet. Diese Erschemung wird, wie sich an dem mir vor- liegenden Material von Basisphenoiden liasischer Ichthyosaurier, speziell an den ausgezeichnet gelungenen Gipsabgüssen der Originale Theodoris aus dem Lias von Baxz feststellen läßt, dadurch erzeugt, daß in der buchtartigen Vertiefung, in welcher der Gefäßkanal mündet, median eine crista auftritt, welche diese Spaltung hervorruft. Bei Ichthyosaurus platydactylus aus dem Aptien von Kastendamm läßt sich diese erista nicht Fig. 5. Ichthyosaurus quadrieissus QUENST. em. E. Fraas. Basisphenoid. Mit Hypophysenöffnung. H. Vorderansicht. 2/3 nat. Größe. Ichthyosaurus quadricissus QUENST. em. E. Fraas. Hinter- Fig. 4. Fig. 6. haupt. Ob. Lias von Banz. Nach dem Gipsabguß des Ori- Ichthyosaurus quadrieissus Ichthyosaurus quadrieissus QUENST. ginals zu Theodori (Taf. III, Fig. 59) und E. Fraas. Die QuENSTEDT em. E. Fraas em. E. Fraas. Basisphenoid mit Iehthyosaurier der siiddeutschen Trias- und Juraablagerungen. Basisphenoid. Mit Hypo- Praesphenoid und deutlicher Hypo- Tübingen 1896, Taf. II, Fig. 7. H. Hypophysenöffnung im physenöffnung. H. Ventral- physenöffnune (H). Nach E. Fraas Basisphenoid. ?/s3 nat. Größe. ansicht. ?/s nat. Größe. ].c., Taf. V, Fig. 3, Fig. 7. ?/s nat. Gr. feststellen, dagegen findet sich am vorderen Ende der ventralen Einbuchtung eine knopfähnliche Er- höhung; ob diese hier die crista repräsentiert, kann nicht gesagt werden, denn der Erhaltungszustand des ganz in Schwefelkies umgewandelten Knochens läßt eine Entscheidung in dieser Frage nicht zu. Bei dem hier vorliegenden Stück aus dem oberen Neocom ist keine crista nachweisbar und war wie an dem vorzüglich erhaltenen Exemplar deutlich erkennbar ist, auch nie eine solche vorhanden. Der Gefäßkanal mündet also einfach und auch dies ist eine Eigentümlichkeit unserer Form segsenüber den älteren Ichthyosauriern aus dem Jura. Anfänglich war ich der Anschauung, namentlich auf die Betrachtung der jurassischen Basisphenoide mit der crista hin, daß der Gefäßkanal vielleicht die Choanenöffnung repräsentiere, da ! Tübingen 1891, S. 15. 2 III. Bd. 1889, S. 456. Palaeontographica. Bd. LV. 38 aha derselbe bei den Ichthyosauriern genau dieselbe Lage und Ausbildung hat wie die Choanenöffnung bei den Grocodiliern. Auch mein Kollege Herr Dr. GonprscHhmipr vom Zoologischen Institut, der mich bei Vergleichen mit rezentem Material freundlichst unterstützte und dem ich auch an dieser Stelle für seine Bemühungen herzlichst danke, war anfänglich meiner Meinung, die wir aber bald aufgaben zugunsten einer anderen Ansicht, die Herr Dr. Gouvwscumipn zuerst äußerte, daß das Foramen an den vorliegenden Basisphenoiden der Ichthyo- saurier die Hypophysenöffnung repräsentiere. In der Tat kann am Basisphenoid diese ventrale Öffnung des Kanals, der dorsal ea. 1 em oberhalb der Ansatz- stelle des Praesphenoids eimtritt, nichts anderes darstellen. Es ist dies eine Erscheinung, die sehr auffällig ist und die sicherlich auch mit der ungemein großen Epiphysenöffnung der Ichthyo- saurier, dem Foramen parietale in Korrelation steht. Die Bezeich- nung Foramen parietale ist hier übrigens nicht völlig korrekt, denn an der Begrenzung des Scheitellochs der Ich- thyosaurier nehmen Parietalia als auch Frontalia gleichen Anteil. OÖ. JAEKEL! hat nun in seinem zusammenfas- senden Aufsatz über die Epiphyse und Hypo- - A Fig. 8. physe auch das Auftreten der letzteren in der ver- ne f 2 % ? v Hypophysenöffnung in knöcherten Schädelbasis bei den Tetrapoden sowohl > » obereren er 6,6 70 a 7 _ Entfernung der oberen! Gelenkfacette vom Wirbeloberrand . ca. 1,8 ca.28 ca.5,0 ca. 6,6 Breite des Neuralkanals vom . 2 2. 2. 2. 2. 0 2 2 0. 2,0 ca. 2,0 169 — » » >» inSdersMittiean meer ee ee, 212 2,2 2,0 —_ Diese Wirbel stammen also aus verschiedenen Körperregionen, und es ist zweifelhaft, ob sie dem gleichen Individuum, dessen Schädelreste wir oben besprochen haben, angehören. Wenn ihre Dimensionen auch mit den Verhältnissen der Schädelknochen übereinstimmen, so ist doch die Erhaltung der Wirbel eine andere, insofern dieselben alle mehr oder weniger stark abgerollt sind und die Mabe daher keinen Anspruch auf absolute Exaktheit erheben können. Schon aus diesem Grunde allein wären die Wirbel zu Vergleichszwecken mit anderen Formen nicht geeignet, überdies sind die Costalfacetten in ihren Ansatzstellen und ihrer gegenseitigen Lage — welche Merkmale sehr wichtig in der Unterscheidung der verschiedenen Arten sind — so schlecht erhalten und undeutlich, daß wir auch aus diesem Grunde davon Abstand nehmen müssen, die Wirbel zu vergleichenden Betrachtungen heranzuziehen. Aus den Maßen unserer Wirbel dürfte sich nur das eine Resultat folgern lassen, daß dieselben 1 Beim Schwanzwirbel: der Gelenkfacette. ziemlich schlanken Bau besitzen und darin eher Formen wie Ichthyosaurus campylodon Carter! (Kırrı- JANOW, SauvaGE?) und Ichthyosaurus platydactylus Brorı ähneln, als Typen mit mehr gedrungenen Wirbeln wie Ichthyosaurus hildesiensis Koken, Ichthyosaurus cfr. polyptychodon Korexn® und Ichthyosaurus Kokeni Broıuı.* Aus den vorher gegebenen Schilderungen der einzelnen Stücke geht hervor, daß unsere Form durch eine Reihe von Eigentümlichkeiten charakterisiert ist, die sie mit keinem bis jetzt bekannten Ichthyosaurus teilt: Der einfache ungeteilte Austritt der Hypophyse auf dem Basis- phenoid, der besonders weit hervortretende Processus pterygoideus am Basisphenoid, das proximal sehr weit nach rückwärts ausgezogene und nach außen gedrehte Qua- dratum, die nach hinten und unten abgestutzten Parietalia. Diese besonderen Merkmale scheinen zur Aufstellung einer neuen Art, wenn nicht einer neuen Gattung vollkommen ausreichend, ich schlage deshalb für unsere Form nach ihrem Fundorte im Bruns- vicensistone die Bezeichnung ? Ichthyosaurus Bvunsvicensis vor. ! R. Owen, Fossil Reptilia of the Cretaceous Formation. Palaeontographical Soe. 1851, S. 72, 74, 79, Taf. IV, Fig. 5—10, 13—16, Taf. XXII, XXIII, XXV, XXVI. — Kıpryanow, Studien über die fossilen Reptilien Rußlands. I. Teil. Iehthyosaurus- König aus dem Severischen Sandstein der Osteolithe der Kreidesruppe. Mem. de l’Acad. ete. de St. Petersbourg. VII. Serie 28. 1881. — SauvaGE, Recherches sur les Reptiles trouves dans les Gault de l’Est du bassin de Paris. M&m. soec. g£eol. de France, Seiie 3. 2. 1882, S. 21, Taf. II, Fig. 12, Taf. IV, Fig. 6—7. 2 Über die Identität dieser Formen siehe auch: Broıtı, Ein neuer Ichtbyosaurus aus der norddeutschen Kreide. Palae- ontographica Bd. LIV 1907. ? KoHen, E., Die Reptilien der norddeutschen unteren Kreide. Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. 1883, 35. Bd., 8. 759. * Brot, Ichthyosaurier aus der Kreide. Neues Jahrbuch f. Mineralogie ete., Beilageband XXV, S. 386 etc. Register zu Band EV. Die mit * bezeichneten Arten sind beschrieben. Acanthodes Bronni. 298. | *Cristellaria arietis sp. n. 81. ( ‚Cristellaria rotalina K. u. Z. 88. Alligator mississipiensis Gray. 231. 17 s bicostata DEECKE. 90. = n rotulata LAamarck. 87. 89. Alveolina montipara EHRENBERG. 185. a Bronni RÖMER. 86. 5 rotundata K. u. Z. 85. Alveolina prisca EHRBG. 182. carinato-costata DEECKE. 77. | es rustica D’ORB. 88. *Ammodiscus asper TerqQu. 41. |* rn cassiana GÜNBEL. 89. ” securiformis TERQu. 71. "Ammodisceus infimus STRICKL. 40, * n eordiformis TERQU. 82. R semidirecta SELLHEIM. 85. Anomalina ammonoides REuss. 93. Ne 5 erepidula F. u. M. 79 | 5 sinemuriensis HÄUSLER. 89. b; r3 D’ORB. 93. ü |* erepidula F. u. M. var. convu- En turbinoides K. u. Z. 85. Astarte Herzogii Kraus. 110. late sp. n. 81. + 5 varians Born. 86. Astrodiscus arenaceus SCHULZE. 39. , *Cristellaria eultrata Monte 88. | vetusta D’ORE. 83. "Astrorhiza arenaria. 39. 3 Escheri K.u Z. 86. | Bee Astierianus D’OreB. 111. = > SANDAHL. 89. n excentrica CORN. 85. | Crocodilus nilotieus. 225. *Bairdia amalthei QuENsSTEDT. 94. n filosa TeRrQu. 79. : Oxoniensis. 223. = „ eassiana REuss. 94. nn gibba D’ORB. 89. | # porosus. 225. uk dentata sp. n. 95. | = eracilis K. u. Z. 82. Cy there cassiana Reuss. 94. Sa liasiea BRODIE sp. 94. R gryphaea K.u Z. 77 : Moorei JonESs. 95. Fe Moorei JoNES. 95. = impleta Terou. 89. | N translucens TATE a. BLAKE 94. REN rostrata sp. n. 9. 5 impressa TERQu. 89. *Dentalina D’ORB. 61. & translucens TATE a. BLacke. 94. | * H inaequistriata TERQU. 80 Kae anguis TERQU. 63. Bannapeneins Madagascariensis Lyp. 138 ” laerigata D’ORB. 89. | R arbuscula TERQU. 65. Brontosaurus excelsus. 144. 1: lata Terou. 79. = b brevis D’ORB. 63. Chelone midas. 298. n ligata TERQu. 79. | 5 cancellata Trrav. 71. ef. Chiridota japonica od. Myxilla u. Syculmis 5 Listi Born. 77. la. communis D’ÖRB. 62. HuckE. 96. * , major Born. 80. 78. | 5 compressa TERQU. 63. Chiridota Sieboldi Schwager. 95. = & matutina D’ORB. 83. | 5 difformis Terau. 64. 5 vetusta SCHWAG. 96. © ” minuta BORN. 89. | n fontinensis TERQU. 51. 5 violacea TeRrou, u. BERTH. 96. * 5 mutabilis Corn. 77. > funiculosa TERQU. 66. Cornuspira infima STRIckL. 41. = “ nuda TERQu. 76. “ 5 linearis RÖMER. 64. 5 involvens Russ. 42. A Oebbeckei SELLHEIN. 88. I = matutina D’ORB. 66. = ” liasina Terov. 41. ei parilis TERQU. 82. [* 2 multicostata TERQU. 66. H pachygyra GÜünser. 41. < 5 pauperata PARKER. 78. = & nodosa D’ORB. 65. : polygra Reuss. 41. Crist. plana REuss zu Marg. ensis Reuss. 84.|* ” obliqua D’ORB. 62. = sinemuriensis HÄuSLER. 41. *Öristellaria prima D’ORB. 85. | n obliquestriata Russ. 66. Crinoid segment Tare a. BLACKE. 96. E 2 protracta Born. 79. x oeulina TERQU. 52. *Cristellaria acuminata Terqu. 83. 5 pusilla HÄuster. 89. | 5 ornata Terquv. 51. nn acutauriculariss F. u. M. 86. ; recta D’ORB. 84. | „ paueisosta TERQU. 52. n antiquata D’ORR. 83, h reniformis D’ORB. 82, ee pauperata D’ORB. 64. Dentalina perfoliata K. u. Z. 70. plebeja Reuss. 63. h pyriformis TERQU. 48. “ 5 quadrata sp. n. 64. N quadricosta TERQU. 52. n radiata TERQu. 52. = seulpta TERQU. 66. simplex. TERQu. 47. 2 subnodosa TERQqu. 65. ; subquadrata SELLH. 47. Mn Terquiemi D’ORB. 64. ® torta TERQU. 62. ” vermicularis TERQU. 52. virgula TERQU. 71. Dipledbene carnegii. 144. n longus 144. “ Enaliosuchus maerospondylus. 232. 238. Eriphyla transversa. 111. Exogyra fausta Srtor. 111. Fimbria cordiformis. 110. Flabellina Deslongehampsi TErau. 75. N inaequi lateralis TERQu. 75. e liasica K. u. 2. 75. - n obliqua TErqu. 75. x 2 rugosa D’ORB. 75. Frondieularia DEF. 55. = ; Baueri BURBACH. 60. 5 a biecostata D’ORB. 60. * carinata BURBACH. 59. Heerii K. u: Z. 59. “ intumescens Born. 59. o n lanzeolata HÄUSLER. 55. & r lata BURBACH. 58. multicostata BURBACH. 61. 5 5 nitida TERQU. 56. 5 nodosaria K. u. Z. 46. „ ef. nodosaria BURBACH. 55. e: 5 pulehra TERQv. 59. $ > pupiformis HÄUSLER. „ saceulus TERQU. 56. striatula Reuss. 61. * suleata Born. 61. = „ Terquiemi D’ORE. 57. Fusulina aequalis. 188. 5 alpina var. rossica n. var. 171. = 7 „ vetusta n. var. 170. a Anderssoni n. sp. 192. „ _ aretica n. sp. 173. ler Bocki MÖLLER. 166. ” eylindrica GUNNAR 56. 59. 192, brizae formis BORNEMANN. 57. ANDERSSON. 304 Fusulina eylindriea FISCHER. 175. 5 implieata. 188. El Krotowi n. sp. 190. |* n longissima MÖLLER. 161. 163. Fe Lutugini n. sp. 177. NE, minima n. sp. 165. 167. Moelleri var. aequalis n.sp.n. var. 189. SAEn m var. implicatan.sp.n.var. 190. ee r n. sp. s. str. 188. Ser montipara (EtrgG.) V. r. MÖLLER. 185. N r 181. Nathorsti. 173. Kr obsoleta n. sp. 186. Ee prisca var. artiensis n. var. 184. RI „ (EHRENB.) Mörr. 182. he var. parvula n. var. 184. ER simplex n. sp. 179. BEN subtilis n. sp. 178. En Tschernyschewi n. sp. 168. 5 uralica 188. N Verneulli var. solida n. var. 177. En . MÖLLER. 174. vulgaris. 188. Gervillia ef. dentata Kraus. 110. *Gigantosaurus. 120. e africanus. 126. 129. robustus. 131. 140. Glandulina annulata TERQU. A. BERTH. 49. = x bieonica sp. n. 50. n conica TERQU. 49. A cuneiformis TERQU. 49. e glans D’ORB. 50. = E humilis RÖMER. 49. n hybrida TERQ. u. BERTH. 49. = major BORNEM. 49. “ a metensis TERQU. 50. n oviformis TERQU. 50. Er paueicosta RÖMER 54. a regularis TERQU. et BERTH. 49. R tenuis BORNEM. 49. 5 ” turbinata TERQU. u. BERTH. 50. > vulgata (rotundata) Born. 49. Haekeliana gigantea BESSELS. 39. Hatteria punctata. 232. Hemifusulina Bocki MÖLLER. 167. Hemisphaeranthos eostifera TERQU. u. BERTH. 96. B florida TERQUn. BERTH. 96. Holothuroid spines TATE a. BLAKE. 96, | *Ichtyosaurus Brunsvieensis sp. n. 296. 302 | | | | | n campylodon CART. 302, n Kokeni Broıuı. 302. n platydactylus Broırı. 296. „ polyptychodon Koken. 302. 5 quadriseissus QUENST. 296. Involutina aspera Terou, 41. P Jonesi TrRQu. 40. “ limitata Terou. 40. siliceea TERQU. 40. *Kalkrädchen. 96. *Lagena bicamerata JONES. 74. En globosa Mont. 73. ae laevis Mont. 73. > od. Nodosaria Häus. ” ovata TERQU. 74. e vulgaris Wırn. 73. Lagenula liasiea Häus. 73. » pupoides HäÄus. 73. Lenticulites rotulata Lam. 87. Lingulina striata Terqu. 66. Lytoceras ef. alineum Sror. 108. " Durga FoRBES. 108. 5 Emeriei Rasp. 108. " quadrisulcatus D’ORB. 108. s Timotheanus Mayor. 108. Maerorhynehus Schaumburgensis 259. Marginulina aequalis TERquU. 54. 74. = = burgundiae TErQu. 67. 2 n er TERQu.v.psilonoti. 68. n Colliezi Terqu. 71. n conica TERQU. 54. costata BATSCH. 68. r euneata TERQU. 54. E duodezim costata TERQU. 54. Marginulina exarata TERQU. 70. n grandis ZWIESELE. 85. N inconstans SCHWAG. 76. e mutabilis Corn. 77. 5 nuda TERQu. 76. a pedum TERQU. 84. n pieta 'TERQU. 68. = ‘ quadrilineata sp. n. 69. & radiata TERQU. 68. © radieformis TERQU. 54. raphanus D’ORB. 68. r rustica TERQU. 67. a sexangularis TERQU. 54. ® striata TERQU. 69. = spuria TERQU. u. BERTH. 71. Megalosaurus crenatissimus. 139. — 305 — Metriorhynchus Blainvillei. 222. “Ophthalmidium bacularis sp. n. 44. "Stenosaurus Geoff. emend. Dest. (Lepto- e brachyrhynchus Dest. 222. » carinatum K. u. Z. 44. " eranius BRONN, Serieodon 285. = > liasieum Hüßr. u. ZwinGL.44. | H. v.M. 224. 5 hastifer. 222. " nubeculariformis HÄust. 44. » Heberti. 223. 263. Bi Jäkeli E. Schuipr. 233. 238- n orbiculare BuRB. 44. = intermedicus. 223. 263. 5 R cefr. Moreli Desr. 276. 279. Hi tumidulum BRapy. 45. = en Larteti var. Kokeni nov. sp. $ ” supereiliosus BLaınv. 235. |” Walfordi HÄuster. 43. 224. 256. 263. Morosaurus grandis. 144. Orbis Anke STRICKL. 40, n laticeps. 221. ® lentus. 144. Örnithopsis eucamerotus HuLkE. 143. | o megarhinus Hurke. 223. Mystriosaurus bollensis. 221. Orthoceras legsumen Linn&. 69. | 7 megistorhynchus GEorrF. 223. e Brongniarti. 220. n raphanus L. 52. 297 n Laurillardii. 221. Örthocerina multicostata Born. 54. | morinicus SAND. 223. 5 Münsteri. 221. Ostrea Minos Coouv. 111. | > oplites DEsL. 223. Nautilus calcar F. u. M. 88. Pelagosaurus typus. 257. | » Roissyi DEsL. 223. 227. 263. a costatus Mont. 53. 68. Photinula Uhligi Münstr. 109. | 4 rudis Sauv. 223. 227. F lesumen Linxn. 69. Phylloceras Thetys D’OrB. 108. | * ” sp. 271. 281. " pseudoelegans. 111. Placochelys Placodonta. 234. | n teleosauroides n. sp. 266. 269. m raphanus Linn&. 52. Placopsilina graeilis Terov. 92. Suchodus durobricensis. 284. *Nodosaria aequalis Terou. 54. Planorbulina Reuss. 93. | Synapta GÜNBEL. 95. 5 amphora K.u.Z. 47. Planularia arguta Reuss. 71. | Teleosaurus Cadomensis. 220. 267. Hi badenensis 0’OrB. 51. N; cornucopiae BRADy. 76. | 7 Chapmani Könıc. 219. cactus K. u. Z. 5l. en pauperata P. o. J. 78. R minimus. 221. = » calomorpha. Russ. 47. *Polymorpbina biloeularis Terov. 91. e temporalis. 220. 231. 5 elaviformis TERQU. 46. Pterodactylus erassirostris. 205. Titanosaurus Madagascariensis Der. 139. . consobrina D’ÖRB. 47, Rhamphorhynchus eurtimanus. 209. Trigonia Beyschlagi Mürr. 110. 1“ R costala Mont. 53. 3 Gemmingi H.v.M&EyveEr. 196. | " Bornhardti. 110. e glans D’OREB. 50. 5 longimanus, 210. | e Schwarzi. 109. 5 en hortensis .TERQ. 51. " Münsteri GoLpr. sp. 209. | Tupinambis efr. teguixin L. 298. n humilis Rön. 49. 9 phyllurus. 209. | “Uneinulina polymorpha Terqu. 95. > inverta SıLv. 47. Robulina Gottingensis Born. 87. *Vaginulina Dunkeri Koch. 72. „ longicanda D’ORE. 51. e: liasica HÄUSLER. 88. | A elegans K. u. Z. 62. 5 multicostata TERQ. u. BERTH. 51. r nautiloides Born. 87. | a exarata TERQ. 70. S 5 n BORNEN. 54. Robulus cultratus MoNTF. 88. | R fragilis HÄuster. 71. 5 nitida TERQU. 46. Rosalina D’ORB. 93. | ; harpa RÖMER. 72. x prima D’OrB. 51. Schwagerina princeps. 173. 5 Hausmanni Born. 69. Rn primitiva K. u. Z. 46. Spineules de tube ambulacraire de Radiaires * legumen Linn£. 69. 5 a pyriformis TERQU. 48. TeRrau. 95. = 5 perfoliata K. u. Z. 70 = quadrilatera TERQU. 52. Ä d’Astrophyton Trrqau. 95. 1; simplex TERQU. 69. ee radieula Linn£. 46. | Spirilina orbieula Terouv. et Berin. 41. | = striatula RÖMER. 72. are raphanistrum Linn£. 53. *Spiroloculina concentrica TERQ. et BERTH. 45. | * strigillata Reuss. 71. Y # raphanus Linn£. 52. Stenosaurus atelestatus DESL. 223. & ö virgata TeRoQu. 71. ; regularis TERQuU. 46, | = Blumenbachi Dest. 223. 227. | Variation fusiformis. 190. ; sealaris BATScH. 51. | n Bouchardi San. 223. 297. Vermieulum laeve Monr. 73. = sexcostata TERQU. 52. | 5 Boutilieri. 223. | "Webbina pD’OrB. 91. in H simplex TERQ. u. BERTH. 47. | r dasycephalus SEELEY. 269. En gracilis TERQU. 92. variabilis TERQ. u. BERTH. 51. n Edwardsi Desr. 223. 262. 269. * = irregularis D’ORB. 92. Naenlarn tibia P. u. J. 43, 5 Geoffroyi. 221. Das Palaeozoicum. Komplett y on Ferd. Roemer, fortgesetzt von Fritz Frech. a en 8 1880. uch av. 688 S.). nz 1876. Kat Devon. } er. Ei ; ieferg. Silur. und 3 Karten. gr. 8°. Preis Mk. 28.—. 3. Leterg Die See oisa Tomate Von u) nn und 99 SISRLEN, gt. 8°. 1899, 3, er Die De 1; Hälfte, Von Fr. Frech. Fauna. Abgrenzung und Gliederung, Dyas 13 u und 235 Figuren. gr. 8". 1901. etling. Die dyadische Eiszeit der Süd- talbildungen triadischen Alters. Grenze des | Mesozoieum. — Rückblick auf das palaeo- n. eu BelRn. ‚und viele Nacht träge.) (im. naeh Beben] Trias. (Komplett.) nleitung. Von Fr. Frech. Kontinentale gen von J. Wysogörski) Mit 8 Licht- ll nbeilagen und 76 STORE im nee on Fritz Noetling. e Trias Be Wetetran Belieike. gen von Fr. Frech). Mit 27 Tafeln, A uud ‚zahlreichen Tabellen Nechifäge zur are Trias. Kiderikar er Trias. Rückblick auf Ba Von Fr. Drech neriter Band: Die Kreide. ; lung Unterkreide (Palaeoeretaeicum). Von W. Kilian. Lieferung : emeines über Palaeocretacicum. Unterkreide im süd- i Frankreich. Einleitung, ‚68 I en haben und t Preis Mk. a 0. ER ö 1 im Biesoleh begriffen .) Zweiter Ben d: Das ‚Quartär. in, L Abt ung: Flora und anna: des Qı n Fr. Frech. Nordeuropa. Von E. Gei Abbildungen. Preis Mk. 5 Das >: Band Im = statt Ark. 210, . Nik. 130. = | Mineralogie, Von Fr. Frech. 1897. (256 $) Preis Bere Die Dyas al, Bllfte, “Vän Pr. Erech.| ‚mehreren Tapellen. ‚im Text. Ein Perkonene s Seit 1833 Neues Jahrbuch für Geologie und Palaeontologie. Unter es einer Anzahl von Fachgenossen herausgegeben von E. Koken, in Tübingen. Th. Liebisch in Berlin. M. Bauer; in Marburg. — Jährlich erscheinen 2 Bände, je zu 3 Heften. Preis pro Band Mk. 27.50. 5) Seit Mai 1900 Centralblatt Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. Herausgegeben von E. Koken, in Tübingen. “ M. Bauer, in Marburg. Th. Liebisch in Berlin. - Monatlich 2 Nummern. Preis für Nichtabonnenten des Neuen Jahrbuchs Mk. 15.— pro Jahr. Abonnenten des Neuen Jahrbuchs erhalten das Centralblatt unberechnet. REPERTORIUM Neuen ‚Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie für die Jahreänge 1900—1904, das Zentralblatt für Mineralogie etc. Jahrg. 1—5 (1900—1904) und die Beilagebände XIII—XX. und Ortsverzeichnis für die dar enthaltenen Sach- Originalabhandlungen und Referate. 8°. 594 Seiten. — Preis Mark 16.—., Palaeontologische WANDTAFELN = Serie: Fossile Tiere. Herausgegeben von K A. von Zittel una K. Haushofer. Fortgesetzt (Taf. 74—83) von J. F. Pompeckj. Tafel 1I—SQ3.. Inhalts- und Preisverzeichnisse der ganzen Serie stehen zu Diensten. Geognostischer we | durch Württemberg. Kpleltung zum Erkennen der Schichten und zum Sammeln ar A 1; Petrefakten von Dr. Th. Engel, Pfarrer in Eielinen. Dritte, vermehrte und vollständig. umgearbeitete Auflage. Herausgegeben unter Mitwirkung von Kustos Dr. E. Schütze. BE er. 8%. 670 Seiten mit 6 Tafeln, 261 Testfiguren, 4 geologischen Landschaftsbildern, 5 Profiltafeln und einer ER LIT Ueber- & sichtskarte. ' “ : Elegant in Leinwand gebunden Mk. 14.—. Geologisch-geographische Profile IR Von Württemberg. a 1 ER ie ‚Für den ‚Schulgebrauch ERS € ‘ NER" ‚Dr. G; ‚Rumm. “Nebst einer Erläuterung 3 zu u Tafel. Preis: Auf Leinwand i in. einem Stick ee mit, een F Be AN "Mk. Ba. ; N "Mk. Ak al, a Blatt einzeln. autgergen ee rechten Stüben ‚Mk. a7. RER R en den Vlkangeietin, Mitelamerikas und Westindiens. Von Dr. Karl Sapper. : Preis brosch. M. 6.50, geb. M. Bee = eur, jeden VEalggen, und Erdbebenforscher unentbehrlich. Führer zu geologischen. Exkursionen. den den südlichen Schwarzwald, den Jura und die euren, von i ü 25 C. Schmidt, A. Buxtorf und H. Preiswerk.. gr. 8°. 70 Seiten mit 6 farbigen Profiltafeln, a == Preis Mk.5.—. — # Tatel1. Alfred Issler: Beiträge zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. Palaeontographica. Bd. LV. IK I. Fig. 1—3. » 4-8. » 9.0. » 11—14. » 15—19. » 20—24. » 23. » 26—29. » 30—32. » 33—40. » 41—48. » 49 — 50, » 53—D54. » 55—58. Tafel-Erklärung. al IE (ie: Beh) Arietenoolith von Hüttlingen, Schliff 37 Angulatenoolith von Aichschieß, Schliff 42 Astrorhiza SANDAHL ee Ammodiscus infimus STRICKLAND (22 fach) Ammodiscus asper TErQuEm (22 fach) Cornuspira liasina TERQUEM Nubecularia tibia Parkur a. Jonns Ophthalmidium Walfordi Hiusuer Ophthalmidium bacularis sp. n. . Ophthalmidium liasicum KÜBLER U. ZWINGLI Spiroloculina concentrica Turauzm et BERTHELIN . Nodosaria radieula Lisst Be Nodosaria simplex Terguem (Fig. 42 22fach) . Nodosaria calomorpha Russ Nodosaria pyriformis Terouzm Bee Glandulina humilis Römer (Fig. 55 22 fach) Palaeontographica Bd. LV. Tai. 1. Phot, v. A. Issler, Liohtdruck der Hufkunstanatatı von Bertın Kommei & Go., Btuttgar! A. Issler: Zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. Ireaulel JUL Alfred Issler: Beiträge zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. Palaeontographica. Bd. LV. 73— 71. 78—83. 34—93. 94. 95 — 100. 101—103. 104—108. 109—114. Tafel-Erklärung. Tafel II. (Fig. 59—114.) Glandulina humilis RÖMER Glandulina biconica sp. n. ee Glandulina turbinata TsrouEzm et BERTHELIN Glandulina metensis TEROUEM Nodosaria hortensis TERQUEM . ; Nodosaria prima D’ORBIGNY (22fach) . Nodosaria raphanus Lısxt (Fig. 75, 76 22fach) Nodosaria costata MonTa@u : a Nodosaria raphanistrum Lisx& (Fig. 86 22fach) Nodosaria aequalis TERQUEM SR: Nodosaria multicostata BORNEMANN (22 fach) Frondicularia lanceolata HAUSLER Frondicularia nitida TERQUEM . . . . Frondicularia pupiformis HäusLer Seite 49 50 50 50 51 by! 52 Palaeontographica Bd. LV. Tai. Il. Lichtdruck der Ho,kunatanktalı von Martin Rommel & Oo., Stuttgart Phot. v. A. Issler. A. Issler: Zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. ‚lenlell JUIE Alfred Issler: Beiträge zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias m Schwaben. Palaeontographica. Bd. LV. Fie. 115-- 118. 119— 121. 122 — 124. 125—126. 127—128. 129. 130— 136. 137. 138— 139. 140 — 142. 143 — 145. 156 — 158. Tafel-Erklärung. Dafel- III. "ie 115158)) Frondieularia Tergquiemi D’ORBIGNY Frondicularia paradoxa BERTHELIN Frondieularia brizaeformis BORNEMANN Frondieularia lata BuRBACH Frondieularia carinata BurBacH Frondiewlaria carinata BurBach var. longa sp. n. Frondieularia pulchra TErouEM Frondiceularia Baueri Bursäch.. Frondicularia biecostata D’ÖRBIGNY . Frondicularıa sulcata BORNEMANN Dentalina commnmis D’ÖRBIGNY Dentalina obliqua DÖRBIGNY . . » Dentalina anguis TErQuUEMm Dentalina brevis D'/ÖRBIGNY Dentalina linearis RÖMER Dentalina quadrata sp. n. Palaeontographica Bd. LV. Taf. Ill. Phot. v. A. Issler. Liebtdruck der Hofkunstanstalt von Martın Kommel & Go., Stuttgart A. Issler: Zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. Taiel VW; Alfred Issler: Beiträge zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. Palaeontographica. Bd. LV. 159 — 169. 164. 165. 166—170. 171—174. 175—176. 177 — 184. 185. 186. 187 — 193. 194. 195. 196. 197 — 204. 205. 206 — 209. 210. 211—212. 213— 215. Tafel-Erklärung. Tafel IV. (Fig. 159—215.) Dentalina pauperata v’Orsıeny (Fig. 161 22fach) Dentalina nodosa D’ÖRBIGNY Dentalina multicostata TEROUEM @2fach), Dentalina matntina v’Orsısny (Fig. 166, 168 22 fach) : Marginulina burgundiae TErouURM a i Marginulina burgundiae TERrouvEm var. psilonoti sp. n. Marginulina costata Barscn Marginulina quadrilineata sp. n. Marginulina striata TERQUEM Vaginulina legumen Lısn& Vaginulina perfoliata« KÜBLER u. ZWINGLI Vaginulina exarata 'TEROUEM Vagimulina virgata TERQUEN . Vaginulina strigillata Russ Vaginulina Dunkeri Koch Lagena laevis MonTAGU Lagena globosa Montacu . Lagena ovata TERQUEM Lagena bicamerata JONES . Seite Palaeontographica Bd. LV. Phot. v. A. Issler. A. Issler: Zur Stratigraphie Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin kommel & Uo., Stuttgurt und Mikrofauna des Lias in Schwaben. BR al AT: 2 Ö u ® Lalel Alfred Issler: Beiträge zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel V. (Fig. 216-265.) Seite 216— 222. Flabellina rugosa D’ÖRBIGNY 75 223— 224. Cristellaria nuda TERrQUEM 76 225— 227. Cristellaria mutabilis CoRNUEL A 228— 230. Cristellaria carinata-costata DEECKE 77 231— 238. Cristellaria pauperata PARKER a. Joxns 75 239— 243. Cristellaria protracta BORNEMANN 79 244— 248. Oristellaria erepidula FıcurzL u. Mor‘ 79 219295 0 ristellanı a1.) 07EB ORNEN ANNE () 251— 254. Üristellaria inaegwistmiata TERQUEM . » . . 2.2.2..2...80 255260. Cristellaria arietis sp. n. (Fig. 259 22fach) . . . . ... 8 261-264. Cnistellaria cerepidula E. u. M. v. comvoluta sp.n. . 2... 8 265— 268. Cristellaria erepidula F. u. M. v. striata sp. u. (Fig. 267 22fach) 82 Palaeontographica Bd. LV. Tai. V. Phot. v. A. Issler. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Kommel & Co., Stuttgart. A. Issler: Zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. Fauel Wil Alfred Issler: Beiträge zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. Palaeontographica. Bd. LV. Fig. » 266— 268. 269— 271. 272 — 274. 275— 288. 289 — 305. ‚306— 310. Tafel-Erklärung. Tafel VI. (Fig. 266—307.) Oristellaria Oristellaria Oristellaria Oristellaria Cristellaria Oristellaria crepidula F. u. M. v. striata sp. cordiformis TERQUEM acıminata TERQUEM 2 matutina w’Orsıeny (Fig. 278, prima D’ÖRBIGNY varians BORNEMANN n. (Fig. 267 22fach) 286 22 fach) Seite 82 82 33 "83 35 36 Palaeontographica Bd. LV. Taf. VI. Phot. v. A. Issler. Lichtdruck der Hofkunstsnstelt von Martin Rommel & Üo., Stuttgart A. Issler: Zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. Vsiel WII, Alfred Issler: Beiträge zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. Palaeontographica. Bd. LV. ie. 306— 310. 311— 316. 317— 320. 321—322. 323— 8323. 326— 928. 329. 330. 331—332. 339 — 991. 338. 339. 340. 341— 342. 343 — 944. 345. 346 — 362. 363— 8369. 366. 367 — 868. Tafel-Erklärung. Tafel VII. (Fig. 308-387.) Oristellaria varians BORNEMANN Oristellaria rotulata LAMARCK Oristellaria minuta BORNEMANN Oristellaria cassianga GÜMBEL Oristellaria bieostata DEECKE Polymorphina_ bilocularis TERQUEM Webbina irregularis D’ÖRBIGNY Webbina gracilis TERQUEM Anomalina D’ÖRBIGNY . Unbestimmbare Foraminiferen Bairdia amalthei QUENSTEDT Bairdia cassiana Reuss Bairdia translucens TATE a. BLAKE Bairdia dentata sp. n. Bairdia Moorei Jox&s JoXanırahie) ROSE So Mo a 5 oo 0 0 0 0 € Kalkkörper in der Haut von Seewalzen (Uneinulina) Kalkrädehen von Holothurien Haken der Tentakel eines Ammoniten Hautskelett 369—373, 379—387. Echinodermenreste . 374—378. Spongiennadeln Palaeontographica Bd. LV. Taf. VII. Phot. v. A. Issler. Lientaruck der Hoskunstanstalt von Martin Kommei & Oo., Stuttgart. A. Issler: Zur Stratigraphie und Mikrofauna des Lias in Schwaben. Fate Na: E. Fraas: Ostafrikanische Dinosaurier. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel VIN. Gigantosaurus africanus n. gen. n. Sp. Seite Figur 1—4. Zweiter Schwanzwirbel. '/ı nat. Größe. Fig. 1 von vorn, 2 von hinten, 3 von der Beil, 4: VON: Unten; re en mare de a ee A a 21 » 5-—8. Schwanzwirbel aus der mittleren Region (16. bis 20. Caudalwirbel). '/s nat. Größe. Fig. 5 von vorn, 6 von hinten, 7 von unten, 8 von der Seite . . .....7...123 Palaeontographica Bd. LV. Tai. VII. Licbtdruck der Hofkunatanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart. E. Fraas: Ostafrikanische Dinosaurier. = b F € ‚ ä i B : : Se j ; E : - ’ Tr & 2 v a = 5 ö : er i - r 2 2 ae ; en 4 > L | # z a0 2 E = 3 - # E > EIER 2 - a Lew Ä o N 7 ? = Leuel IT E. Fraas: Ostafrikanische Dinosaurier. Palaeontographiea. Bd. L\V. Tafel-Erklärung. Tafel IX. Seite Os ischium (Darmbein) rechts; von der Außenseite von Gigantosaurus africanus in 5, Mat GEOBE: "1. ne ee ee ee ee ee et re 25 Rippe der mittleren Rumpfregion von Gigantosaurus africanus in '/s nat. Größe . . 124 Scapula eines kleinen Gigantosaurus von der Nordseite des Tendaguru. !/s nat. Größe 125 Astragalus von Gögantosaurus africanus. Yı nat. Größe. ». 2. 2 2 2 220.0. ddl u. 6. "Astragalus von Gigantosaurus robustus. Ya nat. Größe . » 2 2 nn nn nn. 134 Palaeontographica Bd. LV. Tai. IX. 4ichtaruck der Hofkunstanstalt von Martin Kommel & Go.. Stuttgark E. Fraas: Ostafrikanische Dinosaurier. Beuel E. Fraas: ÖOstafrikanische Dinosaurier. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel X. Gigantosaurus africanus E. Fraas. Seite Figur 1 u. 2. Rechtes Femur von vorn und der Innenseite. 1/s nat. Größe . . . ....4. 129 7302 2 alınkegHlibulasvonzderzsSeitezundsyorne.s,, unal- Grobe re Palaeontographica Bd. LV. Taf. X. Lientdruck der Hofkunstanstult von Martin Koummel & Go., Stuttgart E. Fraas: Ostafrikanische Dinosaurier. ng lare, J& E. Fraas: Ostafrikanische Dinosaurier. Palaeontographiea. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XI. Gigantosaurus robustus E. FrAas. Rechter Hinterfuß, zusammengehörig. !/ı nat. Größe. Fertig montiert in der Kgl. Naturalien-Sammlung zu Stuttgart. (Höhe 1,50 m) . Tibia von der rechten (fibularen) Seite. !/s nat. Größe Fibula von der Seite und von vorn. !/s nat. Größe Fuß stark von oben gesehen. '/s nat. Größe . Seite 132 132 133 134 Palaeontographica Bd. LV. E. Fraas: Ostafrikanische Dinosaurier. i—3 Al 8s—11 ID— Ak, 19 wi 11% Tafel-Erklärung. Tafel XIT e Gigantosaurus vrobustus E. Fraas. er ; Seite Skeletteile des Hinterfußes. '/e nat. Größe. Sämtliche Knochen von der linken Seite gesehen . . . . 134 Erste Zehe. Fig. 1 Metatarsus I, Fig. 2 Phalange, Fig. 3 Endphalange. Zweite Zehe. Fig. 4 Metatarsus II, Fig. 5 u. 6 Phalangen, Fig. 7 Endphalange. Dritte Zehe. Fig. 8 Metatarsus II, Fig. 9 u. 10 Phalangen, Fig. 11 rudimentäre End- phalange. Vierte Zehe. Fig. 12 Metatarsus IV, Fig. 13 Phalange, Fig. 14 rudimentäre Endphalange. Fünfte Zehe. Fig. 15 Metatarsus V, Fig. 16 rudimentäre Phalange. Sämtliche Originale befinden sich in der Kgl. Naturalien-Sammlung zu Stuttgart. Palaeontographica Bd. LV. 16. | Lichtdruck der Hoskunertanstalt von Martin Rommel & Uo., Stuttgart E. Fraas: Ostafrikanische Dinosaurier. | HN eh Tail IIUIG E. Schellwien 7: Monographie der Fusulinen. ı Nur die Erklärung der ersten Tafel rührt von SCHELLWIEN selbst her. Von SCHELLWIEN bereits zu Tafeln zusammen- gestellt waren Taf. XIII—XV, XX, sowie teilweise XVI und XVII. Von einer Retouche der den Tafeln zu Grunde liegenden Mikrophotographien ist im allgemeinen Abstand genommen worden. Nur in einigen wenigen Fällen sind Plattenfehler etc. von mir selbst verbessert worden. Die Vergrösserung ist einheitlich 15fach für die Schliffe und 5fach für die Abbildung ganzer Individuen gewählt. Die Originalschliffe zu sämtlichen Abbildungen befinden sich im geologischen Universitätsinstitute von Königsberg. Herrn Prof. Tornquıst bin ich für die Liebenswürdigkeit, mit der er mir die Schliffe zu untersuchen ermöglichte, zu sehr großem Danke verpflichtet. Die unretouchierten Originalnegative sind Eigentum des Breslauer geologischen Institutes. Für die überaus entgegenkommende Überlassung von Rohmaterial gestatte ich mir den Herren Direktoren der russischen geologischen Samm- lungen, insbesondere Herrn TSCHERNYSCHEW, im Namen SCHELLWIEN’s verbindlichst zu danken. Hisvs: Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XIII. Fie. 1 15. Fusulina cylindric« FıscH. Fig. 1—2. Mörrer’s Originale zu Taf. VII, Fig. 1a u. ib. Photographische Wiedergabe von Mörrer’s Schliffen. Mjatschkowo Q,. » 8. Sehr großes und verhältnismäßig weit gewundenes Exemplar. Mjatschkowo. » 4+-5. Normale. Längsschnitte° Mjatschkowo. 6—7. Längs- und Querschnitte der schlanken, zu Fus. longissima hinneigenden Form (vgl. Fig. 11). Mjatschkowo. » 8—11. Vier Exemplare von Mjatschkowo. » 12-13. Durch die stärkere Auftreibung in der Mitte und etwas dickere Wandungen abweichende Exemplare. Norddwina, 15 km von Rakulskoje. Fig. 12 ganzes Gehäuse, Fig. 13 Querschnitt. Fig. 14—20. Fusulina longissima Möut. Fig. 14-15. Mörter’s Origmale zu Taf. VIII, Fig. {a u. 1b. Photographische Wieder- gabe von Mörver’s Schliffen. Tzarew Kurgan (.. » 16. Längsschnitt, ebendaher. » 17—18. Ganze Exemplare, ebendaher. » 19—20. Längs- und (uerschnitt der etwas kürzeren Exemplare aus dem Donetz- becken. Von Lissitschansk Q!. Fig. 21—21. Fusulina Bocki Möun. Fig. 21. Mörrer’s Original zu Taf. XI, 2. » 22. Längsschnitt von Stoschkowa (G3), Donetzbecken. . 23. Fusulina minima SCHELLW. — 008 ! Tafel und Erklärung fanden sich bereits fertig zusammengestellt in ScHELLWIEN’s handsehriftlichem Nachlaß vor. Fig. 15 u. 20 dürften makrosphärische Exemplare darstellen. ?: Der in der bisherigen Literatur meist als Längsschnitt bezeichnete wäre richtiger als Axialschnitt, der meist — physiologisch gänzlich unrichtig — Querschliff genannte ist vielmehr als Längsschliff aufzufassen und wäre, um Verwech- selungen mit älteren Angaben vorzubeugen, als Medianschnitt (medialer Sagittalschliff) zu benennen. In dem vorliegenden Teil habe ich indes, um SCHELLWIEN’s Manuskript mögliehst unverändert lassen zu können, noch die alten Bezeichnungen angewendet. Taf. XII. Palaeontographica Bd. LV. SDR, BT ii lichtdruck der Hofkunstanstait von Martin Bommel & Go., Stuttgart. r E. Schellwien +: Monographie der Fusulinen. ie Sa lalel 21% E. Schellwien T: Monographie der Fusulinen. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. ae 29. Fig. 1—12. Fusulina Tschernyschewi SCHELLW. Fig. 1. » 2. 3. Längsschnitt vom Cap Belaja Stelija (Timangebirge), Corahorizont G;. Längsschnitt von der Wolonga (Timan), GC; oder G;. Subzentraler Längsschnitt vom Timan. | Drei Exemplare vom Timangebirge. Fig. 4+—-5 von der Wolonga. Fig. 6 von der Sula zeigt die Septalfaltung und das fast völlige Fehlen der Mundspalte. Querschnitt vom Cap Belaja Stelija, Corahorizont G;. Exemplare vom Fluß Belaja im Timan. Schwagerinenkalk GC}. Querschnitte. Deutlich sind die kurzen, dicken Septen zu sehen. Fig. I1 ist offenbar durch äußere Einflüsse in seiner Entwicklung gestört. Längsschnitt zeigt rechts die für starke Eindrehung (vgl. Fig. 5) der Enden charakteristische Anlage der Septen. !) Die Tafel ist in dieser Form von SCHELLWIEN zusammengestellt. Sämtliche Exemplare sind mikrosphärisch. Palaeontographica Bd. LV. Tai. XIV, Liohtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Kommel & Co., Stuttgart. E. Schellwien +: Monographie der Fusulinen. N), as E LG rate Nearel 2XW. E. Schellwien F: Monographie der Fusulinen. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XV.! Fig. 1—4. Fusulina alpina var. velusta SCHELLW. Eie. 1. Längsschnitt C,, Mjatschkowohorizont. » 3—4. Querschnitte, zeigen die im Verhältnis zur Wandstärke erheblich dünneren Septen. » 1-4. Stammen von der Wolonga (Timangebirge) aus dem Mjatschkowohorizont. (.. Fig. 5—13. Fusulina alpina var. rossica SCHELLW. Fig. 5—6. Normale Längsschnitte. Die »Poren« der Wand sind deutlich erkennbar. Donetz- becken. » 7—9. Querschliffe. Die große Intensität der unregelmäßigen Septalfältelung verrät sich durch das paarweise (V- und X-förmige) Zusammenneigen der langen, dünnen Septen. Donetzbecken. >» 9) Die makrosphärische Zentralkammer ist in einem größten Kreise getroffen, der durch ihre Öffnung geht. Die bedeutende Größe der ersten Umgangskammer ist für derartige Schliffe typisch. Die Schliffe 7—8 sind etwas exzentrisch gelegt. » 10—12. Drei normale Exemplare. » 18. Längsschnitt von Gshel, GC}. Sechs Umgänge. Bemerkenswert ist die geringe Zuspitzung der Form gegen die Enden. ı Die Tafel ist in dieser Form von SCHELLWIEN zusammengestellt. Palaeontographica Bd. LV. Taf. XV. Wdchtaruck der Hofkunstanstait von Martin Kommel & Uo., Stuttgart. E. Schellwien }: Monographie der Fusulinen. IE u N z r E ge Lr ie Ve [3 “ Dr Batel xXVI E. Schellwien f: Monographie der Fusulinen. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XVL! Fusulina alpina var. rossica SCHELLW. Fig. 1. Längsschnitt von Gshel. >» Querschnitt von ebendaher. Fusulina aretica SCHELLW. Fig. 3. Die geringe Zuspitzung älterer Exemplare (fünf Umgänge) nach den Enden zu, sowie die Stärke und Unregelmäßigkeit der Septalfältelung ist bezeichnend Spitzbergen, Tempelberget. » 4. Querschnitt, zeigt ein offenbar in seiner Entwicklung mehrfach stark gestörtes Individuum. Zu beachten ist die erhebliche Größe der ersten drei Umgangs- kammern (vgl. Taf. XV, Fie. 9). a: Normaler Querschnitt eines makrosphärischen Individuums. Die langen, im Verhältnis zur Wandstärke dünnen Septen sind infolge der starken, auch in der Mundspaltenresion unregelmäßigen Fältelung teilweise paarweise gegen- einander geneigt. » 6-7. Zwei Längsschnitte Schliff 6 ist nicht axial, daher erscheinen die Umgänge nicht als konzentrische Ellipsen, sondern als flachgedrückte Spirale. Auch ist die Zuspitzung der Enden scheinbar größer als bei den mehr axialen Schliffen 3 u. 7. » nl. Zeigt die mikrosphärische Zentralkammer in der Nähe ihrer Öffnung geschnitten, daher ist ihre Gestalt etwas (nierenförmig) deformiert. » 8—9. Genau mediane (uerschliffe. Die Septen haben daher das Minimum ihrer Länge. (Bezüglich der Größe der ersten Umgangskammer vgl. Fig. 4.) Spitzbergen, Tempelberget. Fig. 10—11. Fusulina Vernewli v. Möut. Fig. 10. Längsschnitt, zeigt die große Regelmäßigkeit der auch in der Mundspaltenregion intensiven Septalfaltung. Daher zeigt auch >» ie im Querschnitt V- und Y-förmig paarig zusammengeneigte Septen. Der Schnitt ist ziemlich genau median, das Individuum zeigt jedoch (infolge zufälliger Un- regelmäßigkeit im Bau) links oben und rechts unten die Eigenart nicht medianer Schliffe. 1 Die Figuren 1—3 und 5—1! sind von SCHELLWIEN selbst als zu einer Tafel gehörig zusammengestellt worden. Palaeontographica Bd. LV. Taf. XVI, 2 x 72, BE EL 7: INT % ad x A IE ED y Up ee IE TH 2: = 27 je FIN IT h Ty3 =’ > a u ".> Lichtdruck der Bofkunstanstult von Martin Rommel & Co., Stuttgart. E. Schellwien +: Monographie der Fusulinen. Taol aM E. Schellwien 7: Monographie der Fusulinen. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XVII. Fig. 1, 4-6. Fusulina Vernewli v. Mönn. oe Längsschnitt vom Fluß Aı bei der Mündung der Ziwiljja. Schwagerinenkalk. Die Streckung der Form ist bedeutend. Das Verhältnis der Höhe zur Länge beträgt im den fünf ersten Umgängen 1:1,6, 1:23, 1:2,9, 1:3,7, 1:44. Längsschnitt von Magilne Kamen bei Lithwinsk, Ural. G,. Längsschnitt von Jaroslawka im Gouvernement Ufa. Original zu MöLLEr’s Taf. IX 2b. Auf allen diesen Längsschnitten ist die starke Fältelung der Septen, die auch in der Mundspaltenregion sich findet, deutlich zu erkennen. Die Fältelung zeigt trotz ihrer Intensität die für gestreckte Formen bezeich- nende Neigung zur Regelmäßigkeit. (Mönner’s Original ist nicht ganz typisch.) Querschnitt vom Fundort der Fig. 1. Auch hier zeigt sich die paarige An- ordnung der Septen, welche die gleiche Stärke wie die Wände aufweisen, die im Verhältnis zu der Größe der ganzen Form nicht sehr dick erscheinen. Fig. 2, 3, 7, 8, 10—12. Fusulina Lutugini SCHELLW. Längsschnitt vom Fluß Irgina, Kirchdorf Slatoustowskoje. Bolschije Klynschi. Schwagerinenkalk. Längsschnitt" vom gleichen Fundort. Anscheinend besonders eng. — Länge und Wandstärke sind geringer, die Septen sind dünner und länger als bei Fus. Verneuili. Das Verhältnis der Höhe zur Länge beträgt in den sechs ersten Umgängen 1:2,2, 1:2,8, 1:3,1, 1:3,7, 1:45, 1:42. 7.u. 8. Zwei Querschnitte vom gleichen Fundorte. Bezeichnend ist neben der Paarig- keit die hohe, in den einzelnen Umgängen unregelmäßig wechselnde Zahl der Septen. Beide Exemplare haben vom zweiten bis sechsten Umgange eine zwischen 22 und 32 schwankende Septenzahl. » 12—14. Drei normale Exemplare! vom gleichen Fundorte. Fig. 9—11. Fusulinen zum Vergleich. Fusulina sp. ind. Batraki, Samara. (Juerschnitt, noch enger gewunden als die engsten Formen von Fus. Verneuili. Lange Form. Fusulina sp. Längsschnitt von Tschönnkiang, China, Schliff von Schwager. Vgl. Text S. 163. Fusulina alpina Scheuuw. Neumarktl, PC. Querschnitt, von SCHELLWIEN als »s. str.« bezeichnet. 1 SCHELLWIEN hatte diesen Schliff, ebenso wie Fig. 12—14 ursprünglich als Fus. procera bezeichnen wollen. Palaeontographica Bd. LV. Tai. XVII. Lichtdruck der Hofsunstanstsit von Martin Rommel & Vo,, Stuttgart. E. Schellwien +: Monographie der Fusulinen. Lauel XOVADLE E. Schellwien f: Monographie der Fusulinen. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XVII. Fig. 1-3. Fusulina subtilis SCHELLW. ie lie 2 Längsschnitte aus dem Schwagermenkalk des Timangebirges vom Flusse Sula, zeigen die dünnen Wände und die sehr starke Fältelung. Die Mundspalte ist kaum zu bemerken. (Fig. 1 ist makro-, Fig. 2 mikrosphärisch). (uerschnitt vom Flusse Sula (C}). Da die Mitte nicht ganz genau getroffen ist, zeigen die paarweise einander zugeneisten, oft auch die Bodenwand be- rührenden Septen die Intensität der Fältelung und die geringe Markierung der Mundspalte. Die Aufrollung der ersten Windungen ist sehr eng. Fig. &—6, 12. Fusulina simplex" SCHRLLW. Fig. 4. » Alilo » 13 Längsschnitt (mikrosphärisch’) vom Donetz. Bezeichnend sind die beiden die schmale Mundspalte in den inneren Windungen flankierenden Septenfalten. Nach außen zu nimmt die Fältelung sehr stark ab. (Querschnitt (mikrosphärisch) von Mjatschkowo, Mosquensisstufe. Die dieken Wände sind deutlich zu erkennen. Die Dicke der Septen weist auf das Vor- handensein einer Mundspalte hin. Normale Exemplare. 17. Fusulina prisca EHRENBe.-Mörr. Mikrosphärischer Querschnitt vom Tzarew Kurgan. Die Septenzahlen der ersten fünf Umegeänge sind 10, 14, 18, 22, 24. Der Schliff bleibt somit ein wenig hinter den entsprechenden Ziffern 11, 16—17, 20—23, 22—25, 26—27 des Durehschnitts (von 13 Querschnitten) zurück, doch ist dies wohl mit der sehr engen Einrollung genügend erklärt. : Querschnitt (makrosphärisch). Original von Mörver’s Taf. VI 2b. Tzarew Kurgan. Die sehr weite, schon fast an Fus. artiensis erinnernde Aufrollung erklärt die etwas hohen Septenzahlen 12, 19, 25 der ersten drei Umgänge. Querschnitt (mikrosphärisch) vom gleichen Fundort. Die Septenzahlen 11, 15, 19, 25, 26 zeigen wiederum die Abhängigkeit von der Enge der inneren und der Weite der äußeren Umgänge dieses Exemplars. (Die Größe der Variations- breite hängt mit dem sehr primitiven Typ der Spezies zusammen.) Längsschnitt, ziemlich gestreckt, vom Tzarew Kurgan. Die Fältelung bildet trotz ihrer geringen Intensität in der Mundspaltenregion, die in den inneren Windungen die bezeichnenden Seitenfalten aufweist, doch an den Enden ein unregelmäßiges Maschenwerk. Die Aufrollung ist innen recht eng. Längsschnitt, Original zu Mörrter’s Taf. VI 2a. Etwas weniger gestreckt. Tzarew Kurgan. 14, 16—17. Normale Exemplare. (Originale z. Mörzer’s Taf. III 1a—e). Tzarew Kurgan. Fig. 15. Fusulina artiensis SCHELLW. Fig. 15. Normales Exemplar von Simsk. ! Anfangs hatte SCHELLWIEN die Absicht, diese Form Fus. mosquensis zu benennen, um ihre stratigraphische Stellung anzudeuten. ° Makrosphärische Exemplare sind recht häufig und zeigen erheblich größere Zentralkammern, Palaeontographica Bd. LV. Taf. XV. Lichtdruck der Eofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart. E. Schellwien +: Monographie der Fusulinen. => > m Taielı AU E. Schellwien 7: Monographie der Fusulinen. Palaeoutographica. Bd. LV. Fig. 1—4. Fusulina Fig. 1. > &% es: » Fig. 5—7. Fusulina m . Fig. 5. » 6. > To Fig. S—10. Fusulina Fie. 8. >» BL > 10. Fig. 11—13. Fusulina Fig. 11. Dlt2> » 18. Fig. 14—15. Fusulina Fig. 14. » 15. Tafel-Erklärung. Tafel XIX. artiensis SCHELLW. Längsschnitt. Simsk, Artastufe. (Juerschnitt eines mikrosphärischen Exemplars von kurzer, dicker Form. Simsk, Artastufe. Gewöhnliche Form. Querschnitt eines großen makrosphärischen Exemplars. obsoleta SCHELLW. Querschnitt. Donetzbecken, Fluß Belinkaja, G;. Typisches Exemplar. Längsschnitt, zeigt die sehr dünnen Wandungen und die äußerst geringe Fältelung der Septen. montipara EHRENBG. Normales Exemplar. Längsschnitt, Original zu v. Mörnter, Taf. VIII, 2a. (Juerschnitt, Original zu v. Mörter, Taf. VIII, 2b. Mölleri s. str. SCHELLW. Längsschnitt, zeigt die dieken Wände, die anfänglich enge, später weite Aufrollung, die nur kleine und undeutliche Mundspalte und die enge Fältelung der dünnen Septen. Basrakowa. Querschnitt, zeigt die anfangs engen, später weiten Umgänge. Die paarweise V-förmige Anordnung der dünnen Septen ist durch die auch in der Mundspalten- region intensive Fältelung bedinst. (Ural, Bl. 139, Vork 112.) Fluß Juresan, unter- halb Basrakowa, C}, Querschnitt vom gleichen Fundort, teilt mit dem gleichfalls mikrosphärischen Schliff 12 die Septenzahlen 20, 26, 32 für den vierten bis sechsten Umgang. parvula SCHELLW. Längsschnitt von der Wolonga GC}, zeigt die große Mundspalte. Die Kürze und Dicke der Septen des genau medianen (vgl. die ersten Umgangs- kammern) Querschliffs deutet auf die Größe der Mundspalte hm. Gleicher Fundort wie Schhff 14. Palaeontographica Bd. LV. Tai. XIX. Lıehtdruck der Hoskunstanstalt von Martin Rommel & ©o., Stuttgart E. Schellwien +: Monographie der Fusulinen. Tael % E. Schellwien f: Monographie der Fusulinen. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XX.1 Fig. 1—10. Fusulina Krotowi SCHELLW. Klar, lo Typischer Längsschliff, sieben Umgänge, mikrosphärisch, Fältelung eng, Mund- spalte undeutlich (Krorow’s Fusulina Verneuli). » 2-3. Normale Exemplare. » 4 (Juerschnitt, zeigt die dieken Wände und die anfänglich recht enge, später weitere Einrollung. Warysch Stein an der Beresowaja (Krortow’s Fus. Vernewil). Längsschnitt. Pissanaja a. d. Wischera (Krorow’s Fus. montipara). Querschnitt, zeigt die relativ engere Einrollung der ersten beiden Umgänge. (Querschnitt eines durch verschiedene Faktoren in seiner Entwicklung beeimn- flußten Individuums. Makrosphärisch. Beachtenswert sind die überaus unregel- mäßigen ersten Umgangskammern. » 8-9. Exemplare von etwas kürzerer Form (für welche ScreuuLwien anfangs eine be- sondere var. nıw aufstellen wollte) von Batrakı. » 10. Längsschnitt eines gedrungeneren Exemplars von Batraki (im fünften Umgang ist das Verhältnis von Höhe zur Länge wie 1: 1,7). Die anfänglich viel engeren Windungen, die charakteristische Septalfaltung, die Wandstärke ete. gleichen jedoch völlig den typischen Exemplaren (Schzruwirv hat die Mikrophotographie mit »ev. var. minor« bezeichnet). Fig. 11—14. Fusulina Verneuili v. Mörr. var. Fig. 11. Querschnitt vom Fluß Berdijasch (Nebenfl. d. Juresan), Corahorizont. Die Kürze der Septen ist abnorm, der Schliff selbst ziemlich diek und nicht ganz genau zentral. Daher ist infolge der Kugelwölbung die Zentralkammerwand nach innen nicht scharf abgegrenzt. » 12. Exemplar vom Berdijasch. » 13. Längsschnitt vom Berdijasch, Corahorizont. Weitgewundene und etwas dick- j wandigere Abart mit dünneren Septen. Die Fältelung ist geringer und daher sind in der Schalenmitte kürzere Septen. Sn gi » 14. Querschnitt vom gleichen Fundort, makrosphärisch? ScueuLwırn hatte anfäng- lich die Absicht, die in Fig. 11—14 dargestellte Abart als var. juresanensis zu bezeichnen. 1 Diese Tafel ist noch von SCHELLWIEN selbst zusammengestellt und ihre Reproduktion veranlaßt worden. Die vor- liegende Ausführung ist indes nach neuen Abzügen hergestellt, da ein erster Probedruck ScHELLWIEN’s Billigung nicht ge- funden hatte. Palaentographica Bd. LV. Tai. XX. Lichtdruck v. Meisenbach, Riffarth & Co., Berlin, E. Schellwien 7: Monographie der Fusulinen. euiell DI2SE Karl Wanderer: Rhamphorhynchus Gemmingi H. v. Meyer. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XXI. Ramphorhynchus Gemmingi H. v. Meyer. (Original im Kgl. Mineralogisch-Geologischen Museum zu Dresden.) N und Pr D hy Hw 1,2, 3,45 Rw und Schw 1—13 n st e.r und se. r har t.ms und t. mn u.r und u.| r.r und r. 1] e.r und ce. 1 d mer2n ano Fph. r, Fph. 1 1—4 ph.r 3, & Fp, Fl, Ff EB is, il, p fe. r t.r und t.1 mt.r 1—5 und mt.] Augenhöhle. Sklerotikalring. Nasen- und Praeorbitalöffnung. Unterkiefer. Teil des Zungenbemapparates. Halswirbel. Rumpf- und Schwanzwirbel. Rippen. Reste des Sternum. Coracoid und Scapula der rechten Seite. Humerus der rechten Seite. Tuberculum maius und minus. Ulna der rechten und linken Seite. Radius der rechten und linken Seite. Carpus der rechten und linken Seite. »Daumen«. Metacarpus der rechten und linken Hand. Flugfingerglieder der rechten und linken Hand. Krallenfinger der rechten Hand. Abdruck der Flughaut. Elastische Balken. Os ischu, Iium, Pubis. Femur der rechten Seite. Tibia der rechten und linken Seite. Metatarsus des rechten und linken Fußes. Zph. r und Zph. 11—4 Zehenphalangen des rechten und linken Fußes. Palaeontographica Bd. 1. K. Wanderer: Ramphorhyncehus Gemmingi H. v, Meyer. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co,, Stuttgart. { F ira & N \ “ ji Palaeontographica Bd. LV. En KERN WE ER, rn ZRPE = “ FR A A = BEN £ V K. Wanderer: Ramphorhynehus Gemmingi H. v. Meyer. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co,, Stuttgart. Dauel oxXlL Erwin Auer: Uber einige Krokodile der .Juraformation. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XXI. Fie. 1, 2, 3. Stenosaumus Larteti var. Kokeni n. var. !/ı nat. Gr. Oxfordelay von Fletton. 1. Schädel von oben gesehen; 2. Gaumenseite des Schädels; 3. Fragment des Unterkiefers. Das Original befindet sich in der Sammlung des mineralogisch-geologischen Institutes der Uni- versität zu Tübingen. Fig. 4, 5, 6. Stenosaurus sp. Junges Exemplar. Oxfordelay von Fletton. 4. Ansicht des Schädels.von oben. '/s nat. Gr.: 5. Ansicht des Hinterhauptes. '/s nat. Gr.; 6. Rekonstruktion. des Hinterhauptes. °/ı nat. Gr. 1 Loch für die Arteria und Vena tempralis, 2 Foramen hypoglossi, 3 u. 4 Löcher für die Vena jugularıs und den Nervus facialis, 5, 6 u. 7 Löcher für den Durchtritt der Vagusgruppe, S Foramen carotidis, 9 Loch für eimen Ast des Nervus hypoglossus, 10 Foramen intertympanicum medium, 11 Porus acusticus externus, | 12 Grube für das Ligamentum apicis dentis epistrophei. Das Original befindet sich in der Sammlung des mineralogisch-geologischen Institutes der Uni- versität zu Tübingen. Taf. XXI, Palaeontographica Bd, LV. Lichtdruck der Hotkunstwustalt von Martiu Rommel & Co., Stuttgart. Einige Krokodile der Juraformation. E. Auer: ei Peayel &ıJ: Erwin Auer: Uber einige Krokodile der .Juraformation. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XXI. Fig. 1, 2, 3. Stenosaurus Larteti var. Kokeni. Oxtfordelay von Fletton. (. Obenansicht des Schädels. Etwa !/ı nat. G@t.; 2. Gaumenseite des Schädels. Etwa !/s nat. Gr.; 3. Ansicht des Unterkiefers von oben. Etwa !/a nat. Gr. Das Stück befindet sich im Besitze des Herrn B. Srürtz in Bonn. Fig. 4, 5. Atlas und Epistropheus von Stenosaurus Sp. 4. Atlas und Epistropheus von der rechten Seite gesehen; 5. Unterseite von Atlas und Epistropheus. Palaeontographica Bd. LV. Taf. XXIII. Lichtäruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart. E. Auer: Einige Krokodile der Juraformation. * Taral DAIWV. Erwin Auer: Über einige Krokodile der ‚Juraformation. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XXIV. 2, 3. Stenosaurus teleosauroides n. sp. "/a nat. Gr. Oxfordton von Fletton. 1. Unterseite des Schädels; 2. Ansicht des Schädels von oben; 3. Unterkiefer von oben gesehen. Das Original befindet sich im Stuttgarter Naturalienkabinett. Taf. XXIV. Palaeontographica Bd. LV, IT Lichtdruck der Hotkunstanstult von Martin llommel & Co., Stuttgart. Einige Krokodile der Juraformation. Auer: E. Rate IOXWV: Erwin Auer: Uber einige Krokodile der Juraformation. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XXV. Fig. 1, 2, 3. Chevron bones. Nat. Gr., 1, 2b, 3b von der Seite, 2a, Ba von vorn gesehen. » Distalende des rechten Querfortsatzes eines Brustwirbels. 5a, 5b. Zahn von Metriorhynchus sp. Nat. Gr. 5b. Querschnitt desselben. >» & To Proximalenden von Brustrippen. 2» & Rechte Atlasrippe. >» Achter Halswirbel. » 10. Fünfter » 11. Vierter > » 12. Dritter » » 18. Atlas und Epistropheus. » 14. Linkes Femur von außen. Sarllo: Vierter Halswirbel von vorn. » 16. » > » hinten. IR Unterseite eines Schwanzwirbels. » 18. Letzter Lendenwirbel. >» 19. Atlas und Epistropheus von Metriorhynchus superciliosus Drst. von der linken Seite ge- sehen. Nat. Gr. 20, 21. Halsrippen. » 22. Atlas und Epistropheus von Metriorhynchus supereiliosus Dest. von unten. Nat. Gr. » 23. Dasselbe von der rechten Seite gesehen. Wo nichts besonderes bemerkt ist, gehören diese Abbildungen zu dem Tübinger Exemplar von Stenosaurus Larteti var. Kokeni und sind */s nat. Gr. Palaeontographica Bd. LV. Taf. XXV. Lichtdruck der Hofkunstaustalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart. E. Auer: Einige Krokodile der Juraformation je BE KT? 2 s a ey 07 * # 7 n s A | | « f AN = \ t #* % > 65 ' r B = - l = y “ » 2 a ! vn 7 “ R { h ; % ö 6) (x) a 1 f 5 B 5 f4 } . v = f \ % Nr u 2 i \ \ D £ = } ” & 4 E w 5 " PN D Tale XOXxVE Erwin Auer: Uber einige Krokodile der Juraformation. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XXVIl. Fig. 1. Radius. » 2. Metatarsale IV. » 8. Linke Tibia. » 4 » Fibula. » 5. Rechter Humerus. > &% lemlans, » 7. Linkes Coracoid. » 8. Linke Scapula. » 9. Rechtes Ischium von innen. » 10. Radiale und Ulnare. » 11. Linkes Ihum von außen. » 12. > » » innen. » 13. Metatarsale I des linken Fußes. Sämtliche Abbildungen auf dieser Tafel gehören zu dem Tübinger Exemplar von Stenosaurus Larteti var. Kokeni. Palaeontographica Bd. LV. Taf. XXVI. Lichtiruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart. E. Auer: Einige Krokodile der Juraformation. Tadel Dev F. Broili: Neue Ichthyosaurierreste aus der Kreide Norddeutschlands und das Hypophysenloch bei Ichthyosauriern. Palaeontographica. Bd. LV. Tafel-Erklärung. Tafel XXVI. ? Ichthyosaurus Brunsvicensis sp. n. Fig. 1. Basisphenoid. Dorsalansicht. H — Hypophysenkanal. Eintrittstelle. >» % > Ventralansicht. H = Hypophysenkanal. Austrittstelle. >» 8 > Von vorne. Verlauf des Hypophysenkanals. 4. Basioccipitale. Ventralansicht. » Bis > Ansicht von hinten. » 6. Opisthoticum. Innenseite, zeigt den Y-förmigen Gehörgange. 7. Opisthoticum (O) mit Stapes (S) von hinten. » 8. Episternum. Ventralansicht. » 9. Quadratum von hinten. » 10. > » der Seite. Zeigt deutlich die Vertiefung für das Eingreifen des Stapes. 11. Parietalia. Dorsalansicht. F. p. Foramen parietale. Sämtliche Figuren '/s nat. Größe. Die Originale befinden sich im geol. Institut der technischen Hochschule im Braunschweig. Palaeontographica Bd. LV. Taf. XXVIl. Liehtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart, F. Broili: Neue Ichthyosaurierreste aus der Kreide Norddeutschlands. a HL a, VER Eu “ ni = ö i NA az R nu } P- . \ j zZ + r T 1) x . ” ’ e . KNIIIIININ] IH | I) || |] I) Il Ill