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35. Jahrg. x BERLIN, 19. Oktober 1909. x No. 42.

PHOTOGRAPHISCHES

WOCHENBLATT

Redigirt von J. GA ED ICKE Berlin W. io.

Inhalts-Verzeichnis

Der gegenwärtige und zukünftige Stand des photographischen Ge¬

schäfts in Syrien . 409

lieber die photographische Wirkung des Wasserstoffsuperoxyds und

anderer Oxydationsmittel . 411

Ueber Atelier verkaufe . 413

Irrtum in der Gebrauchsanweisung der Autochromplatten .... 415

Repertorium: Feculose, ein neuer Klebstoff aus Stärke . 415

Schwefeltonung von auskopirten Bildern . 416

Restaurirung von Daguerreotypen ....... 416

Bei der Redaktion eingegangen . 418

Ausstellungswesen . 419

Unterrichtswesen . ,....419

Statistisches . . 420

Briefkasten . 420

Das Photographische Wochenblatt erscheint wöchentlich Dienstags. Jährlich viele Kunstbeilagen.

Bezugsbedingungen: Bezugspreis für In- und Ausland: Mk. io das Jahr Mk, 5 das Halbjahr, Mk. 2,50 das Vierteljahr. Abonnements, die nieht 14 Tage vor dem Ablauf des Quartals abbestellt werden, gelten als stillschweigend weiterlanfend. Anzeigen: die . gespaltene Petitzelle 30 Pf., Arbeitsmarkt 30 Pf. Danerannoncen mit

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Sämtliche Anzeigen werden im „Offerten- Blatt“ (erscheint am 1. und 15. jeden Monats) gratis auf genommen.

Anzeigen sind bis Sonnabend Abend an den Verlag, Berlin W., Bendlerstr. 13 oder an die Druckerei von Bajanz & Studer, Berlin S., Alte Jaeobstr. 84 einzusenden. Verlag und Redaktion von J. Gaedicke, Berlin W., Bendlerstr. 13.

Man abonnirt bei der Geschäftsstelle Berlin W., Bendlerstr. 13 oder bei der Post (Post-Zeitungsliste alphabetisch eingeordnet). Commissions- Verlag für den Buchhandel: Ed. Heinrich Mayer, Leipzig.

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35. Jahrg.

Berlin, 19. Oktober 1909.

Nummer 42 ; - 1

Der gegenwärtige und zukünftige Stand des pbotograpbiscben Geschäftes in Syrien.

(Eigenbericht aus Beirut.) [Nachdr. verb.

A uch in Syrien hat, wie in den meisten ** anderen türkischen Ländern, das photographische Gewerbe wie die Ama¬ teur-Photographie und damit auch natur- gemäss das photographische Geschäft, d. h. der Absatz photographischer Appa¬ rate und Artikel seit der Neuordnung der Verhältnisse im türkischen Reiche einen bedeutsamen Ansporn erhalten, weil die platzgreifende freiere Gesinnung der Muhamedar.er und das Abstreifen so mancher religiöser Fesseln der Ausübung der Photographie grössere Bewegungs¬ freiheit verliehen hat. Ist es doch inmitten der Mauern der altberühmten syrischen Hauptstadt Damaskus, die mit ihrer gross¬ artigen Moschee eine der Hochburgen des Islam ist, bereits vorgekommen, dass sich Muhamedanerinnen nicht nur mit ganz durchsichtigem Schleier haben pho- tographiren lassen, womit einerseits der religiöse Schein gewahrt und andererseits dennoch der Photographische Zweck erreicht wurde, sondern sich sogar ganz ohne, bezw. mit »zufällig« verschobenem Schleier dem Apparat die Verewigung ihrer Gesichtszüge ermöglicht haben.

Diese neue freiere und daher umfang¬ reichere Betätigung der Photographie in Syrien haben die englischen Fabrikanten photographischer Apparate sehr geschickt und ohne viel Zeit zu verlieren auszu¬ nutzen verstanden, und dies zeigt, wie vorzüglich sie durch ihre Konsulate unterrichtet gewesen sind. Der Import Syriens in allerlei photographischem Ma¬ terial aus England hat in letzter Zeit auf¬ fallend stark zugenommen. Aber bei dieser Erweiterung des englischen photographi¬ schen Geschäftes hierselbst spricht noch wesentlich ein anderer Umstand mit, nämlich die plötzlich und in Zusammen¬ hang mit den politischen Vorgängen auf¬ getretene England-Freundlichkeit der syri¬ schen Bevölkerung und Kaufmannschaft und ihre gleichzeitige Deutsch- und Oesterreich-Feindlichkeit. Auf sehr vielen Gebieten des Importes in Syrien, wie übrigens auch sonst in der Türkei, hat demgemäss der englische Anteil eine be¬ trächtliche Steigerung und der deutsche undösterreichischeAnteil eine beträchtliche Schwächung erfahren. Mit Bezug auf die Einfuhr und Einführung photogra-

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Br&3S!Z3aS3E2SfaEaa HMOTOÜKAPH1SCHES WOCHENBLATT S?S£* ®SS3 SV3

phischer Apparate und Artikel ist dies besonders bedauerlich wegen der er¬ wähnten freieren und umfangreicheren photographischen Betätigung in Syrien, die unter anderen Umständen der Anlass für eine umfangreiche Beteiligung der deutschen photographischen Industrie an dem photographischen Geschäft in Syrien hätte werden können.

Immerhin darf Deutschland die Flinte nicht ins Korn werfen. Schon machen sich die Anzeichen dafür bemerkbar, dass die in Syrien vorherrschende Liebe zu England nicht von langer Dauer sein kann. Die kretischen Verhältnisse und vor allem gewisse Vorgänge in Südarabien haben bereits ernüchternd auf die Gemüter der sehr türkisch -patriotisch gesinnten Syrier gewirkt, und je nachdem die Ab¬ sichten Englands auf Südarabien von Aden her und auf den schönen Hafen von Suda auf Kreta mehr oder weniger offensichtlich zu Tage treten, wird sogar eine heftige und ausgesprochene Feind¬ schaft gegen England an die Stelle der jetzigen Zuneigung treten. Dann aber wird auch der jetzige gewaltige Ansturm des englischen Exporthandels auf Syrien seine beste Stütze, die Gunst der Be¬ völkerung verlieren. Denn es gibt kein zweites Absatzgebiet in der Welt, wo Sinken oder Steigen des Importes aus einem Lande so sehr von der Stimmung der Bevölkerung gegen dieses Land be¬ stimmt wird, wie die Türkei in den meisten ihrer Gebiete und vor allem in Syrien. Es braucht nicht immer gleich

ein allgemeiner Boykott aufzutreten, wie der jüngste Boykott gegen österreichische und zum Teil auch deutsche Waren, von der auch die deutsche photographische Industrie in Mitleidenschaft gezogen wurde. Es gibt hier auch einen Einzel- Boykott, der darin besteht, dass der Einzelne nicht gern oder auch, wenn möglich, überhaupt nicht Waren kauft, die aus einem Lande kommen, das er nicht leiden kann. Dies hat sich in der Vergangenheit vielfach gezeigt, es zeigt sich in der Gegenwart und wird sich in der nächsten Zukunft zeigen. Gerade die Syrier sind unter den maassgebenden Bevölkerungs- und Nationalitäten-Schich- ten im türkischen Reich durch die Mekka- Bahn, die bekanntlich von Damaskus aus¬ geht, und durch die von Damaskus aus¬ gehenden und nach hier zurückflutenden Pilgerzüge den Vorgängen in Südarabien besonders nahe gerückt, und darum muss hier der Groll gegen England zuerst und mit elementarer Gewalt losbrechen. Dann aber ist es mit der erstrebten Vorherrschaft des englischen Handels in Syrien vorbei, und auch im photographischen Geschäft hat dann Deutschland grössere Aussichten als zur Zeit. Soweit sich die Dinge überblicken lassen, kann diese Entwick¬ lung nicht mehr lange ausbleiben, und darum ist es dringend notwendig, dass die deutschen Interessenten der photo¬ graphischen Industrie Syrien als ein für sie viel versprechendes Absatzgebiet im Auge behalten und schon jetzt tatkräftig bearbeiten A. D.

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ilebcr die photographische Wirkung des Wasserstoffsuperoxyds und anderer Oxydationsmittel.

Von Dr. Lüppo-Cramer.

(Wissenschaft!. Laboratorium der Dr. C. Schleussner Aktien-Gesellschaft zu Frankfurt a. M.)

[n dem soeben erschienenen jahrbuche * von Eder habe ich in einer Ab¬ handlung: »Lieber die Wirkung des Wasserstoffsuperoxyds, so wie der Terpene, Harze usw. auf die Trockenplatte« eine Hypothese darüber aufgestellt, in welcher Weise Oxydationsmittel auf die Brom¬ silberschicht wirken könnten.

Ich fand, dass von reduzirten Silber¬ spuren völlig freie Bromsilberplatten überhaupt nicht auf Oxydations¬ mittel reagiren, dass die Wirkung jener Agenzien vielmehr erst indirekt dadurch zustande kommt, dass die Silberspuren, die sich in jeder hochempfindlichen Trockenplatte finden, in eine leicht redu¬ zierbare Form übergeführt werden, und dass diese Spur von Silbersalzen ähnlich wie der Emulsion zugesetzte Silbersalze eine Verschleierung der Schicht einleiten. Als zweiter wichtiger Punkt ist zu be¬ achten, dass alle Oxydationsmittel und Säuren im Prinzip genau so wie das Wasserstoffsuperoxyd auf die Bromsilber¬ schicht wirken.

Die Literatur der so ausserordentlich komplizirten photographischen Vorgänge zeichnet sich nun bekanntlich dadurch aus, dass man sehr oft Widersprüche in den Angaben verschiedener Autoren findet, die oft anscheinend unvereinbar sind. Sehen wir z. B. in dem klassischen Werke von Eder »Die Photographie mit Bromsilbergelatine« nach, so finden wir in der 1890 erschienenen vierten Auflage S. 59 den Passus: »Einige Tropfen Wasserstoffsuper¬ oxyd zur Emulsion vor dem Kochen gesetzt, hält die Emulsion sehr klar, mindestens ebensogut als irgend eine Säure«. Bezüglich der Säuren (Sal¬

peter- und Salzsäure) finden sich wieder¬ holt Angaben bei E d e r,*) dass sie die Emulsion k 1 a r h a 1 1 e n.

Der Widerspruch zwischen diesen letzten Angaben und der nicht zu leug¬ nenden Tatsache, das Wasserstoffsuper¬ oxyd, Schwefelsäure, Salzsäure, Salpeter¬ säure, Persulfat und viele andere Säuren und Oxydationsmittel unsere gewöhnlichen Trockenplatten und also auch die un- gegossene Emulsion total verschleiern, ist nun allerdings nur ein scheinbarer.

Es ist schon von Rüssel, dem Entdecker der interessanten Wirkung des H2 02, angegeben und von dem Verfasser auch für eine Reihe anderer Oxydationsmittel festgestellt worden, dass alle jene Körper eine scheinbar »solari- sirende« Wirkung ausüben. Bei kurzer Einwirkungsdauer resp. geringer Kon¬ zentration verschleiern jene Agenzien das Bromsilber, bei längerer Einwirkung oder grösserer Konzentration geht die ver¬ schleiernde Wirkung nicht nur zurück, son¬ dern ein schon zuvor vorhandener Schleier wird sogar zerstört. Es geschieht also genau dasselbe, was Eder dazu ver- anlasste, jene Zusätze zur Emulsion zu empfehlen. Ein Widerspruch in den verschiedenen Angaben liegt also nicht vor.

Ueber die Frage, was für ein chemischer Vorgang bei jener solarisafionsähnlichen Umkehrung durch die oxydirenden Agen¬ zien sich abspiele, liegt noch keinerlei Untersuchung vor und selbst die zahl¬ reichen bis in die fünfte Dimension sich versteigenden Hypothesen über die Wasser¬ stoffsuperoxydreaktion Hessen jenes zweite Stadium der Wirkung unberücksichtigt. Die von mir aufgestellte Hypothese, dass

*) Eders Handb. Bd. III, 5. Auf!. S. 58,87, 89.

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die Bildung eines leicht reduzirbaren Silbersalzes in der Schicht die vermittelnde Ursache der Schleierbildung ist, lässt sich nun sehr wohl auch dahin erweitern, dass die Umkehrungserscheinung ver¬ ständlich wird. Nehmen wir an, dass sich bei der Behandlung einer Silber¬ spuren enthaltenden Bromsilberschicht ein lösliches Silbersalz bildet, so wird dieses vermutlich vom Bromsilber als Silberoxyd unauswaschbar adsorbirt, ehe es noch Gelegenheit hat, sich durch Diffusion von der Bromsilberkornober¬ fläche, dem Orte seiner Entstehung, zu entfernen. Nun sind wir allerdings nicht im Stande, am Bromsilber selbst die Adsorptionsvorgänge durch chemische Reaktionen direkt zu studiren, weil alle in Frage kommenden scharfen Reaktionen auch das Bromsilber selbst verändern. Aber man kann indirekt der Frage näher kommen. Wie ich in umfassenden Untersuchungen über die Gerbung und die Adsorptionsersverbindungen der Ge¬ latine1') gezeigt habe, werden sozusagen alle Salze, insbesondere die der Schwer- metalle, von der Gelatine unauswaschbar adsorbirt, wobei meistens eine hydrolytische Spaltung der Salze zu Oxydhydrosolen eintritt. So bleibt beim Baden einer Gelatineschicht in einer Silbernitratlösung auch bei längstem Waschen Silbernitrat resp. Silberoxyd in der Gelatine zurück, das eine starke Reaktion z. B. auf Schwefel¬ ammonium gibt. Derartig adsorbirtes Silberoxyd wird nun aber durch stark verdünnte Säuren, wie Salpeter-, Schwefel¬ und Zitronensäure sowie auch durch Persulfatlösung wieder aus der Schicht eliminirt, ja eine Adsorption tritt über¬ haupt nicht ein, wenn die Silberlösung mit jenen Agenzien in einer Konzentration (z. B. 0,1 °/0 AgNOj und 1 2% der genannten Agenzien) versetzt ist. Diese der Adsorption entgegenwirkenden Ein¬ flüsse finden sich bei den meisten Ad¬ sorptionserscheinungen wieder.

*) Lüppo-Cramer, Kolloidchemie und Photo¬ graphie, Dresden 1908, S. 121, fortgesetzt in Zeitschr. f. Chemie und Industrie d. Kolloide, 1908 und 1909.

Aehnliche der Adsorption des Silber¬ oxyds entgegengesetzte Einflüsse werden sich nun aller Wahrscheinlichkeit nach auch bei der Adsorption durch das Bromsilber geltend machen. Be¬ handeln wir also eine Bromsilberplatte, die Silberspuren in der unmittelbaren Nähe der Kornoberfläche enthält, mit Salpetersäure oder Schwefelsäure, so wird zunächst Silberoxyd gebildet werden, das an der Kornoberfläche unauswaschbar adsorbirt bleibt. Ist die Konzentration der Nitrat oder Sulfationen nun hoch, so wird die Silberoxydadsorption nicht stattfinden bezw. wieder aufgehoben und das lösliche Silbersalz, dessen Menge wir allerdings als ganz minimal anzunehmen haben, hat Gelegenheit, sich von der Kornoberfläche resp. aus der Schicht durch Diffusion zu entfernen und es liegt kein Anlass bei der Entwicklung mehr vor, dass das Bromsilber ver¬ schleiert wird. Eine die Adsorption des Silberoxydes durch die Gelatine auf- | hebende Wirkung durch Wasserstoff- | Superoxyd grösserer Konzentration konnte ich allerdings nicht feststcllen, doch kann man sehr wohl annehmen, dass auch bei der Adsorption durch das Bromsilber, das ja immerhin ein viel weniger weit ausgeprägt kolloider Kö'per ist als die Gelatine, eine grössere Kon¬ zentration der oxydirenden Lösung hin¬ derlich ist. Immerhin glaube ich, dass die im Vorstehenden versuchte Erklärung der Umkehrung bei der photographischen Wirkung der Oxydationsmittel mit den Tatsachen durchaus in Uebereinstimmung steht,

In einer früheren Arbeit*) beschrieb ich einen Versuch, der von der Voraus¬ setzung ausging, dass das durch die verschleiernden Oxydationsmittel in der Bromsilberschicht entstandene Silbersalz resp. Silberoxyd durch Bromsalze in Bromsilber übergeführt werden und damit seine Wirkung als »Keim« verlieren würde. Jener Versuch verlief negativ insofern, als nicht nur die Verschleierung durch Oxydationsmittel, sondern auch die durch

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') Photogr. Korresp. 1908, S. 548,

taaasca E*Z3®!Z3Ei3Z3 PHOTOGRAPHISCHES WOCHENBLATT 5353 CTS 5353 !353 'SfiU

direkt eingeführtes Silhernitrat durch Bromide nicht aufgehoben wurde. In dieser Richtung ist auch folgender Versuch höchst lehrreich. Wie ich in dem zitirten Artikel in Eders Jahrbuch füi 1909 ausführte, sind die Dämpfe von Ter¬ pentinöl im Stande, in kurzer Zeit kolloide Silbergelatiue in Silberoxyd über¬ zuführen. Führt man nun derartige durch das im Terpentinöl okkludirte Ozon her¬ gestellte »Bilder« von Silberoxyd auf Silber bei Lichtausschluss durch Baden in Bromkalium in Bromsilber über, so

wird dieses kolloide Bromsilber durch Entwickler sehr leicht zu Silber in grün¬ schwarzer Form reduziert. Es zeigt auch dieser Versuch, dass das Ausbleiben einer Aufhebung der Verschleierung durch Wasserstoffsuperoxyd nach dem Baden im Bromid nichts gegen meine Hypothese beweist, dass die Bildung löslichen Silber¬ salzes resp.. von adsorbirtem Silberoxyd als die indirekte Ursache der Verschleierung der gereiften Bromsilbergelatine durch Wasserstoffsuperoxyd und andere Oxy¬ dationsmittel anzusehen ist.

lieber Htelierverkäufe.

Von Ernst Wohlgemuth.

Rei Kauf oder Pacht eines Ateliers werden oft von Verkänfer und Käufer grosse Fehler begangen, so dass es am Platze ist, auf die Sache etwas näher einzugehen.

Dass der Verkäufer, in den meisten Fällen, sein Atelier sehr hoch einschätzt und der Käufer für weniges Geld wieder recht viel haben will, ist eine bekannte Tatsache. Bei fast allen Inseraten spielt in erster Linie der Umsatz pro anno eine grosse Rolle, doch ist gerade hierbei ernstlich zu erwägen, wie stellen sich denn die erforderlichen Ausgaben zu diesem Umsätze? Wie steht es denn mit dem Reingewinn? Bei 10000 Mark Umsatz kann oft ein niedrigerer Ueber- schuss resultiren, als in einem anderen Atelier von 6000 Mk. Einnahme. Leider verfügen die meisten Käufer über zu geringe

Baarmittel und sind oft nicht im Stande, ein Drittel des Kaufpreises anzuzahlen, es sind mir viele Fälle bekannt, dass Käufer glaubten, wenn sie 1 0 °/0 des Kaufpreises entrichten, dass dieser Betrag genügend sei. Dieser Irrtum ist ein sehr verbreiteter. Einige Käufer wünschen erst das Atelier auf ein Jahr zu pachten und dann zu kaufen, hieraus entstehen meistens grosse Differenzen auf beiden Seiten, für den Käufer dadurch, dass der Pachtbetrag verloran ist, falls der Ver¬ käufer anders gesonnen, während gleich¬ zeitig auch der Verkäufer nach abgelau¬ fener Pacht keine Sicherheit hat, ob es zum Kauf kommt, aus diesen oder jenen Gründen

Ein tüchtiger Fachmann sollte schon wissen, nachdem er Einsicht der Ge schäftsbücher erhalten und gründlich alles

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in Augenschein genommen hat, ob das Atelier lebensfähig und rentabel sei. Fast bei jedem Kaufverträge wird besonders Wert darauf gelegt, dass der Verkäufer sich verpflichtet, für immer kein Kon¬ kurrenz-Atelier in der Stadt zu errichten. Ein solcher Vertrag hat keine Giltigkeit, da wir Gewerbefreiheit haben und es jedem frei steht, wo und wann er sich eine Existenz gründen will. Es ist dies ein Passus, der wohl den Verkäufer moralisch verpflichtet, aber nicht gesetz¬ lich. Aus Unkenntnis hat mancher Be¬ trogene, der zur Klage wegen Entschädi¬ gung schritt, Unrecht erhalten und die bedeutenden Gerichtskosten noch zu tragen gehabt. Ein reeller Verkäufer wird ja sein Wort halten, aber einen Schutz bietet diese Abmachung nicht. Ebenso lässt sich auch die sogenannte Kund¬ schaft nicht bewerten beim Kauf, da man eine Garantie nicht übernehmen kann, ob der Nachfolger auch dieselben Geschäfte machen wird, was doch meist j von persönlichen Eigenschaften abhängig ist. Viele Geschäfte erleiden durch den Besitzwechsel einen rapiden Niedergang, während andere emporblühen. Ein her¬ untergekommenes Atelier emporzubringen, ist bedeutend schwerer, als ein neues zu gründen, aus dem einfachen Grunde, weil das Publikum das Neue liebt. Wollte heut ein Käufer in einer mittleren Provinzialstadt ein Atelier errichten mit der Absicht, die in den grossen Städten auftauchenden Kunstrichtungen, Rem- brandbeleuchtung und dergl. zu pflegen, er würde jämmerlich Fiasko machen und klagen, dass er als Künstler vom Publi¬ kum nicht verstanden wird. Eines schickt sich nicht für alle. Die Einwohner der kleinen Städte werden für künstlerische Aufnahmen schwer reif werden, damit muss ein Geschäftsmann rechnen.

In vielen grösseren Städten hat sich die Anzahl der Ateliers sehr vermindert, da die Warenhäuser und die Schleuder¬ geschäfte den grössten Teil des Publi¬

kums an sich gerissen haben, man sei deshalb besonders vorsichtig in solchen Städten, wo schon viele le°rste'nende Ateliers vorhanden sind.

Einige Käufer rechnen so, sobald es sich um die Einwohnerzahl handelt, dass auf ein Atelier 4 bis 5000 Einwohner kommen müssen, um bestehen zu können. Diese Rechnung ist aber sehr trügerisch, da es doch nur darauf ankommen kann, ob auch ein gewisser Wohlstand vor¬ handen ist, oder ob die Bevölkerung hauptsächlich aus Arbeitern besteht, die für den photographischen Luxus nicht viel übrig haben. Wer ein offenes Auge hat, wird leicht feststellen bei Besichtigung einer Provinzialstadt, dass wo schöne Häuser, gut gepflegte Strassen, grosse Schaufenster von Gold- und Silberwaren und anderen Luxusartikeln vorhanden, dass da Geld rouliren muss, hingegen wo eine Stadt nur einen armseligen, dürftigen Eindruck macht, für den Photo¬ graphen nicht viel zu holen ist.

Dass die Verkäufer von Ateliers oft grosses Misstrauen gegen die Reflektanten haben, erscheint berechtigt, da mancher Bewerber vielleicht gar nicht die Absicht hat zu kaufen, sondern nur die geschäft¬ liche Lage auszuhorchen und wenn alles günstig liegt, auf eigene Hand ein Atelier zu errichten, auf diese Weise erhält der Verkäufer noch einen neuen Konkurrenten. Ebenso ist es sehr zu tadeln, wenn der Verkäufer zweifelhafte Angaben über den Wert des Objektes macht, der den Tat¬ sachen nicht entspricht, dadurch entsteht für den Reflektanten Zeit- und Geldver¬ lust, der nach Erledigung der Vorfragen, die brieflich gut lauten, zu einer persön¬ lichen Besichtigung eine vergebliche Reise macht. Hier kann allein Offenheit und Klarheit in allen Punkten auf beiden Seiten zum guten Resultat führen und wenn dies ernstlich beherzigt wird, so wird sich auch manche Uebernahme eines Ateliers besser lösen lassen, als es bisher der Fall war.

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Irrtum in der Gebrauchsanweisung der Hutocbromplatlen.

[jie neue vereinfachte Gebrauchsan- Weisung, die den Autochromplatten heiligt, ist in 5 Sprachen abgefasst (fran¬ zösisch, deutsch, englisch, italienisch und spanisch). Im französischen Urtext ist für das Aetzbad wie früher eine mit Schwefel¬ säure angesäuerte Lösung von Kaliumper¬ manganat angegeben und dasselbe ist auch in den anderen Sprachen geschehen bis auf den deutschen Text, wo sich der Irrtum eingeschlichen hat, dass für das Bad Natri u m permanganat angegeben ist. Theoretisch genommen könnte das ziem¬ lich belanglos erscheinen, in der Praxis aber ist es anders. Herr Leon Christ¬ mann teilt uns mit, dass nachdem er sich, treu der Gebrauchsanweisung, Na¬ triumpermanganat verschafft hatte, was mit einigen Umständlichkeiten verknüpft war, und das Bad damit ansetzte, seine Bilder, die wirsonst als von hervorragender Qualität bezeichnen können, braun und trübe wurden, welcher Fehler sofort be¬ hoben war, als er wieder Kaliumperman¬ ganat zum Fortätzen des Bildes verwen¬

dete. Er korrespondirte darüber mit der Firma Lumiere und Herrn Dr. Seye- wetz, worauf er die Antwort erhielt, dass es sich hier um einen Druckfehler handle.

Bevor nun eine neue Auflage der Gebrauchsanweisungen gedruckt wird, die diesen Fehler nicht enthält, ist jeden¬ falls eine grosse Anzahl von Autochrom¬ platten im deutschen Handel, die mit Gebrauchsanweisungen versehen sind, worin sich dieser Irrtum befindet, der zu Fehlresultaten führt, wir möchten daher unseren Autochromisten diese Mitteilung machen, um sie vor Ungelegenheiten zu bewahren.

Warum das Natriumpermanganat keine guten Resultate liefert, ist a priori schwer zu sagen Es ist zerfliesslich und gibt keine guten Kristalle, ist also schwer rein darzustellen und deshalb ist es schon wenig vertrauenswürdig. Vermut¬ lich sind die Verunreinigungen die Ursache gewesen, die zu mangelhaften Bildern geführt haben. J. G.

■■■ REPERTORIUM !■■■*■■■■

Feculose, ein neuer Klebstoff | aus Stärke. johnTraquair berichtet im Journal of the Society ,of Chemical Industry über Herstellung und Eigen¬ schaften neuer Stärkeester, das sind chemische Verbindungen von Stärke mit Säuren. Der Verfasser beschreibt u. a. die Ameisensäure-Verbindung: Durch ent¬ sprechende Behandlung von Stärke mit Ameisensäure erhält man eine klare gummiartige Lösung, für die jedoch keine wichtige gewerbliche Verwendung ge-

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funden wurde. Dagegen ist die Verbin¬ dung von Stärke mit Essigsäure (Stärke- Acetat oder Acetyl-Ctärke) für manche Zwecke erprobt worden, und es hat sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist, nicht wasserfreie Essigsäure, sondern Eisessig, der etwas Wasser enthält, zu verwenden. Gleiche Teile von Trockner Stärke und Eisessig werden mehrere Stunden mit einander langsam gekocht und die er¬ haltene Verbindung mit Wasser ausge¬ waschen. Das so erhaltene Et zeugnis

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wird von der Patentinhaberin, der Firma William Wothersporn in Paisley (England) unter dem Namen Feculose in den Handel gebracht. Das Erzeugnis sieht last wie gewöhnliche Stärke aus und löst sich in kochendem Wasser klar aut; aus der Lösung setzt sich bei mehrstündigem Stehen nichts ab Die dünne Lösung erstarrt aufeiner Glasplatte beim Trocknen zu einer durchsichtigen biegsamen Haut. Feculose wird verwendet in der Textil¬ industrie, als Ersatz für Tragant in der Zuckerwarenindustrie und 2 um Binden von Farbstoffen in der Buntpapierfabrika¬ tion an Stelle von tierischem Leim oder Kasein. Die Eigenschaften des neuen Klebstoffes sollen denen von Tierleim so ähnlich sein, dass man ihn als stickstoff¬ freie Gelatine bezeichnen könnte.

(Die Umschau, 29. Mai 09, S. 472)

Anm. Für die photographische In¬ dustrie dürfte sich durch die Feculose ein neues Versuchsfeld eröffnen. Es I müsste deren Verwendbarkeit als Binde¬ mittel für das Barytweiss der Barytpapiere und ferner als Träger für die Emulsionen für Auskopirpapiere und für Bromsilber¬ emulsionen erprobt werden. Vielleicht bietet das neue Produkt Vorteile, die man bis jetzt noch nicht kennt J. G.

Schwefeltonung von auskopirten Bildern von Harry E. Smith. Die Tonung von auskopirten Bildern nach dem Fixiren mit den Schwefebaben des i Molybdäns oder Wolframs gibt sehr reiche braune Töne. Der Verfasser hat nun den Prozess durch Ausschalten des Auschlorens zu vereinfachen getrachtet Wenn man die Ueberführung des lös¬ lichen Silbernitrats in eine unlösliche Verbindung durch Kochsalz bewirkt, so hat das einen Einfluss auf den endgiltigen Ton. Besser ist dafür ein Phosphatbad aber das hat den Nachteil, dass es mit [ dem Silbernitrat freie Salpetersäure bildet, die ohne vorheriges Waschen im Fixrbirbad schon eine Schwefelung er¬ zeugen würde. Der Verfasser hat daher |

das Phosphatbad mit Ammoniumcarbonat versetzt und kommt so zu einem Badei das nicht vorzeitig schwefelt. Als Am¬ moniumcarbonatbad wendet er die ge¬ wöhnliche in der Analyse verwendete Lösung an, indem er eine Flasche von 2400 ccm Inhalt zu J/4 mit destiUirtem Wasser füllt und darin kalt 400 gr Ammoniumcarbonat (Hirschhornsalz) löst und die Flasche dann mit Ammoniak (QG 0,880) auffüllt. Zum Arbeiten ver¬ wendet man:

Ammoniumphosphat in

io%iger Lösung . 3 Teile

Ammoniumcarbonat -Lö¬ sung wie oben 1 Teil.

Die Bider werden wie sie aus dem Kopierrahmen kommen, ohne zu waschen in das Bad gelegt und darin 10 Minuten liegen gelassen. Dann werden sie direkt ohne zu waschen in das Fixirbad gelegt, das folgende Zusammensetzung hat:

Fixirnatronlösung 1:7 . 4 Teile

Ammoniumcarbonat - Lö¬ sung wie oben ... 1 Teil.

Man fixirt 15 Minuten und wäscht dann eine Stunde lang gut aus. Dann erfolgt die eigentliche Tonung mit Thiomolyb- dat. Die Bildung von Calciumphosphat in der Bildschicht durch kalkhaltiges Was¬ ser ist ängstlich zu vermeiden, weil das Bild milchig wird. Dazu dient der Am¬ monioncarbonatgehalt des Fixirbades, der alles etwa gebildete Calciumphosphat auflöst.

(ßrit Jojrn., 20. August 09, S. 646. 1

Restaurirung von Daguerreo- typen v. Welborne Piper. Der Ver¬ fasser erhielt, wie er im Bull, of Photogr. schreibt, eine Anzahl Daguerreotypen, zum Restauriren, die sich in einem traurigen Zustand befanden, da sie über und über mit Anlauffarben bedeckt waren, die sich besonders bemerkbar machten an Stellen, wo das bedeckende

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Glas gesprungen war. Er verfuhr zu- nächts nach dem Diktionär von Wall. Danach wird das Daguerreotyp zuerst in vergällten Spiritus getaucht, um es von fettigen Substanzen zu befreien, dann wird es mit Wasser gewaschen, dann in eine Lösung von Fixirnatron gebracht, um die blauen Flecke zu entfernen, dann in eine Cyankaliumlösung, um die braunen Flecke zu entfernen, dann wird in destil lirtem Wasser gewaschen und schliesslich über einer Spiritustlamme getrocknet. In anbetracht der modernen Vergäl¬ lungsmittel des Spiritus verwendete der Verfasser absoluten Alkoho1, hielt .sich aber im Uebrigen an die Vorschrift Dabei erschien das P'ixirnatron wenig erfolg¬ reich für die Entfernung der blauen Anlauffarben und es wurde daher reines Cyankahum versucht, was allerdings erfolgteich war, aber es schien dem Ver¬ fasser, dass das Fixirnatronbad doch dem Cyankalium den Weg ebnete, so dass es dann viel schneller wirkte. Der Verfasser verwendete demnach beide Bäder in folgender Weise: Man über¬ giesst die Platte mit absolutem Alkohol und taucht sie dann einen Augenblick in Wasser, nach 2-3 Minuten vergehen die Schlieren und das Wasser bleibt auf der Bildschicht wenn man sie vertikal hält. Sie wird nun in eine Lösung von Fixirnatron 1:3 gelegt und 10 Minuten darin gelassen und eine Minute lang gespült Sie wird dann in eine leere Schale gelegt und mit einer 2'/2°/0igen Lösung von Cyankalium übergossen und darin liegen gelassen bis alle Flecke bezw. Anlauffarben verschwunden sind. Da aber das Cyankalium auch die Kupfer¬ platte angreift, so zog es der Verfasser vor die Cyankaliumlösung nur auf die Oberfläche zu giessen und mehrmals zu erneuern. Dann wird gründlich mit destillirtem Wasser gewaschen und über einer Spiritusflamme getrocknet. Das Schutzglas muss dann wieder aufgelegt und an den Rändern sorgfältig verklebt werden.

(Photo Revue, 3. Oktober. OS), S. 111.)

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Salzpapier auf Japanpapier. A.

J Jarmann gibt in Wilsons Photogra¬ phie Magazine eine Methode an, Japan¬ papier zu sensibilisiren, von Interesse für solche Photographen, die neue Wirkungen zu erstreben suchen. Man löst in 1500 ccm destillirtem Wasser 80 gr Chlorammonium und 80 gr Chlornatrium. Dann versetzt man das Weisse von drei Eiern mit 90 ccm destillirtem Wasser und schlägt die Mischung 5 Minuten lang mit einer silbernen oder versilberten Gabel und giesst sie in die Flasche mit der Salzlösung. Man schüttelt bis eine vollkommene Mischung erzielt ist und lässt 12 Stunden stehen. Dann filtrirt man zunächst durch doppelten Mull und dann durch einen Wattebausch, den man in einen Trichter gestopft hat. Die Flüssigkeit giesst man dann in eine sau¬ bere Schale und das Papier, dessen Rückseite man durch eine Bleistiftmarke kenntlich gemacht hat, lässt man darauf schwimmen, indem man es an zwei dia¬ gonalliegenden Ecken fasst und so auf¬ legt, dass die herabhängende Mitte des Blattes die Flüssigkeit zuerst berührt, worauf man langsam und gleichmässig die Ecken herabsinken lässt. Man hebt dann eine Ecke nach der anderen und kontrollirt, ob Luftblasen gebildet sind, die man dann mit einem in das Bad ge¬ tauchten Pinsel entfernt Nach 3 Minuten hebt man das Blatt ab und hängt es an einer Holzklammer auf, um es bei guter Lüftung staubfrei trocknen zu lassen. Man hebt die trocknen Blätter auf, indem man sie, die Schicht nach aussen, auf eine Papprolle aufwickelt. Zum Gebrauch sensibilisirt man das Papier durch Schwimmenlassen auf einem Bade von:

Wasser . 900 ccm

Doppelt krist. Silbernitrat . 1 20 gr

Citronensäure . 30 gr

Man legt das Papier wie oben beschrieben auf das in einer sauberen flachen Glas- oder Porzellanschale befind¬ liche Silberbad, entfernt etwaige Luft¬ blasen mit einem spitzen Hölzchen und lässt 3-3 y2 Minuten schwimmen, worauf

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man das Blatt an einer Holzklammer zum trocknen bei gelbem Licht aufhängt. Man setzt ein Gefäss unter die unterste Ecke, um das abtropfende Silberbad wieder zu gewinnen, wie man auch voiher das abtropfende Salzbad sammeln und nachher fi triren kann. Das getrocknete

Papier wird ebenso aufbewahrt wie vorher beim gesalzenen Papier angegeben war. Das Papier hält sich mehrere Wochen. Das Kopiren und Tonen des Papiers wird ausgeführt wie beim gewöhnlichen Albuminpapier.

(Photo Revue, 3. Oktober 09, S. 110.)

Die Firma Heiniich Gressner (vorm. Gebr Gressner) zeigt an, dass sie das bisher unter der Firma Gebr. Gress¬ ner betriebene Geschäft (Sitzaullagen von Filz, Markeufeuchter und Nadelkis¬ sen) in ihren neuen Räumen in Steglitz bei Berlin, Schützenstr. 7 in unveränder¬ ter Weise weiter führen wird.

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Der Hansa- Bund sendet sein aus¬ führliches Programm, das sich eine sehr vielseitige Arbeit vornimmt Es wird betont, dass der Hansabund keine po¬ litische Partei sei, vielmehr nur wirt¬ schaftliche Zwecke habe und Anhänger aller politischen Parteien in sich auf¬ nehme. Sein Streben ist nur eine Gleich¬ berechtigung aller erwerbenden Stände 211 erreichen gegenüber den Bevorzugun¬ gen, die sich der Bund der Landwirte

auf Kosten von Handel, Industrie und Handwerk zu verschaffen gewusst hat. Das ausführliche Programm, das den Rahmen unseres Raumes überschreitet ist genügend durch die Tagespresse bekannt.

Der Berliner Tierschutz-Ver¬ ein sendet den von ihm wie alljährlich herausgegebenen illus'rirten Tierschutz- Kalender für 1910. Er enthält einige rührende Tiergeschichten, die geeignet sind auf das Gemüt der Kinder zu wirken und es zur 1 ierfreundlichkeit. zu erziehen Der Kalender wird für 10 Pfennig franko zugesandt und eignet sich recht für den Weihnachtstisch.

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grund projizirt wird. Auch andere Theatereffekfe nach dem Prinzip der Geisterphotographien sind verzeichnet.

X

Ausstellungswesen

Eine ständige Ausstellung für Papier- und Druck - Gewerbe ist im Papier¬ hause zu Berlin, Dessauerstr. 2, eröffnet worden, sie ist wochentäglich von 9 7 und Sonntags von 1 1-2 Uhr für jeder¬ mann unentgeldlich zugänglich Sonntags von Y211*1 Uhr finden Vorträge mit Pro¬ jektionen und Experimenten statt. Den ersten dieser buchgewerblichen Vorträge hielt Herr Dr Hans Hofmann über Papier- fabrikatioa, wir erhalten darüber folgen¬ den Bericht:

Am Sonntag, den 3 Oktober, begann die Vortragsreihe, welche die Ständige Ausstellung für Papier- und Druckge¬ werbe im Papierhause für das Winter¬ semester angekündigt hat. Schon lange vor dem festgesetzten Beginn versam¬ melten sich die Zuhörer in dem grossen Saale und die Zahl derer, die der Ein¬ ladung der Aussteliungsleitung Folge ge¬ leistet hatten, war so gross, dass etwa 150 Personen keinen Einlass mehr er¬ halten konnten. Der Leiter der Aus¬ stellung, Herr Felix Burger, begrüsste die Erschienenen und dankte ihnen für das rege Interesse, welches sie den Ver¬ anstaltungen der Ausstellungsleitung ent¬ gegenbrächten; er wies auch noch ein¬ mal auf den Zweck hin, den die Vorträge erfüllen sollen, unter den Angehörigen des Papier - und Druckgewerbes Aufklä¬ rung auch über die Gebiete zu verbreiten, welche dem Einzelnen durch seine Tätig¬ keit nicht unmittelbar zugänglich sind.

Darauf bestieg Herr Dr Hans Hof¬ mann das Rednerpult, um den angekün¬ digten Vortrag über Papierfabrikation zu halten. In klarer, leichtverständlicher Rede schilderte er nach einer kurzen geschichtlichen Einleitung die Herstel¬ lung des Papiers, seiner Rohstoffe be¬ sonderer Arten von Papier und Pappen, die leitenden Grundsätze bei der Anlage und die Grundzüge der Papierprüfung.

Redner verstand es, seinen Zuhörern ein anschauliches und deutliches Bild von der Herstellung des Papiers und allen damit verbundenen Schwierigkeiten zu geben, ohne sich dabei zu sehr in tech- niche Einzelheiten zu verlieren Unter¬ stützt wurden seine Ausführungen durch Lichtbilder, Experimente und Präparate, Die Bilder wurden mittels des Spezial- Episkops der Firma Schmidt & Hänsch sehr deutlich projizirt. Die Präparate waren grösstenteils von der Aktienge¬ sellschaft für Maschinenpapierfabriktion Aschaffenburg und der Papierfabrik Kös¬ lin zur Verfügung gestellt Apparate zur Papierprüfling hatte die Firma Louis Schopper, Leipzig, geliefert.

Nach dem Vortrag wurde gruppenwei¬ se ein Rundgang durch die Ausstellungs¬ räume veranstaltet, nnd sowohl die Ma¬ schinenhalle, als auch die oberen Räume besichtigt. Die Verwaltung hatte eine Sonder - Ausstellung von Papieren an¬ geordnet, wobei sie durch die Papier¬ grosshandlung S. L. Cahen und die Firma Sieler & Vogel unterstützt wurde welche ihre vornehmen Erzeugnisse zur Schau stellten. Sachgemässe Führung und ein¬ gehende Erklärungen erleichterten das Verständnis für die ausgestellten Neu¬ heiten. Zeitweise vermochten die Räume die grosse Zahl der Besucher kaum zu fassen, welche in jeder Weise ihre An¬ erkennung äusserten.

Man muss der Ausstellungsverwal¬ tung für ihre rege Tätigkeit alle Aner¬ kennung zollen. Sie hat durch die Ver¬ anstaltung der volkstümlich gehaltenen buchgewerblichen Vorträge einem drin¬ genden Bedürfnis abgeholfen und jedem Gelegenheit geboten, seine Fachkennt¬ nisse zu erweitern, ohne dabei Verpflich¬ tungen zu übernehmen.

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Unferrichfswesen

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Goethe -Akademie. Unter dieser Bezeichnung hat Direktor Friedrich We¬ ber- Robine eine Volkshochschule ins Leben gerufen, welche eine Ergänzung der bestehenden ähnlichen Institute die

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Gebiete der persönlichen Kultur, wie Gesundheit, Gedankenerziehung, Ge¬ schlechtsfragen, praktische Lebensphilo¬ sophie, Schönheitspflege u. dergl be¬ rücksichtigen will Indes soll jeder Vortragsabend mit künstlerischen Dar¬ bietungen verbunden und monatlich ein¬ mal ein Gesellschaftsabend veranstaltet werden. Die Goethe- Akademie beginnt ihre Tätigkeit anfangs Oktober (jeden Donnerstag) in der Aula des Mommsen- Gymnasiums, Wormserstr. 12, welche der Magistrat der Stadt Charlottenburg zur Verfügung gestellt hat. Näheres durch die Direktion, Barbarossastr 47.

w

blätter benutzen, wie sie zum Umwickeln der Stiele von Blumensträussen benutzt werden. Diese Blattguttapercha ist er¬ hältlich in grösseren Drogengeschäften oder in Furniturenhandlungen für Blu¬ menfabrikation Man legt das trockne Bild vor dem Beschneiden auf ein etwas grösseres Guttaperchablatt und beschnei¬ det beides zusammen, worauf beide einen losen Zusammenhalt an den Kanten haben. Dann legt man auf den Karton, bedeckt mit weissem Papier und üb< r- fährt mit einem heissen Bügeleisen Da¬ bei erweicht die Guttapercha, wird äussert klebrig und bil et nach dem Erkalten eine feste wasserfeste Ver¬ bindung zwischen Bild und Karton.

Wie wir hören, hat Herr Nicola Per¬ scheid in Berlin einen Ruf nach Wien an die K. K. Graph Lehranstalt als Professor für Porträtphotographie erhalten. Die Verhandlungen darüber schweben noch.

Statistisches

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T. B. in S Schaukastenbilder be¬ dürfen der besonderen Erlaubnis des Dargestellten oder seiner Rechtsver¬ treter zur Ausstellung. Es genügt nicht wenn Sie das Bild auch ohne Bezahlung gemacht haben. Man muss dann bei der /Aufnahme ausdrücklich oder vor Zeugen die Abmachung mit dem Berechtigten treffen, dass die Erlaubnis der Aus¬ stellung des Bildes erteilt ist, sonst können stets unliebsame Nachspiele er¬ folgen. Man muss sich daran gewöhnen, dass es jetzt ein Recht am eigenen Bilde gibt und dass man nicht so frei schalten und walten kann wie früher. Es wird immer noch viel zu wenig Wert darauf gelegt, dass die Bestellung eines Bildes ein Werkvertrag ist und es wäre zu wünschen, dass dieser stets schriftlich gemacht würde und alle Punkte enthielte, die geeignet sind, spätere Rechtsstreitig¬ keiten zu vermeiden.

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