=

ee S is See

*

PLANTAE BAKUENSES BRUHNSIT.

VERZEICHNISS

der von dem Prov. Alexander Bruhns

auf der Insel Sswätoi und der Halbinsel Apscheron während der Jahre 1863—1865

"

gesammelten Pflanzen, 4 von

Mag. Leopold Gruner.

MOSKAU. In er Buchdruckerei der Kaiserlichen Universität, am Strastnoi Boulevard. " 1868. " " * [' * " E ‚vi LIBRARY OF THE GRAY HERBARIUM n ARY Pu HARVARD UNIVE BE RE

BOUGHT. BOTANICAL GARDEN

u Yom

3

- Ie NES

Ü

PLANTAE BAKUENSES BRUHANSII. VERZEICHNISS

der von dem Prov. Alexander Bruhns

auf der Insel Sswätoi und der Halbinsel Apscheron während der Jahre 1865 —1865

gesammelten Pflanzen, von

Mac. LEOPOLD GRUNER.

VORWORT.

Vorliegende Blätter enthalten eine Bearbeitung des bo- tanischen Materials, welches mein Freund Al. Bruhns schaft von Baku, auf der Insel Sswätoi und dem gegen- über liegenden Theile der Halbinsel Apscheron zusammen- gebracht hat. Obgleich diese Gegend schon in frühern Zeiten mehrfach von Reisenden besucht worden ist, so fand sich doch unter den Bruhns’schen Pflanzen eine 1

ow

2

nieht ganz unbedeutende Anzahl solcher, die den frühern Sammlern entgangen waren.

Bei weitem die Mehrzahl der aufgezälilten Species stammt von der Insel Sswätoi, deren Flora von meinem Freunde während der ganzen Vegetationsperiode durch- forscht werden konnte. Eine weit geringere Anzahl, meist auf der Insel Sswátoi nicht vorkommender Pflanzen (dar- unter namentlich einige strauchartige) sind auf der Halb- insel Apscheron gesammelt worden. Einige wenige, von der Insel Nargin herrührende Arten verdankt ausserdem mein Freund der Güte des H. Gymnasialdireetors Tscher- mak.— Von ersteren, d. h. den Pflanzen von Sswätoi, habe ich durchgängig den Fundort nur dann namhaft ge- macht, wenn ausser Exemplaren von dieser Insel auch andere, auf dem Festlande oder der Insel Nargin gesam- melte vorhanden waren; während die beiden letztgenann- ten Fundorte immer speciell angegeben wurden.

Da auf den Etiquetten mit wenigen Ausnahmen das Da- tum der Einsammlung sorgfältig angemerkt war, so habe ich dieses, gewiss sehr werthvolle Material gesammelt, und am betreffenden Orte untergebracht. Mit Hülfe dieser An- gaben ist man leicht im Stande, sich einen Begriff von den Eigenthümlichkeiten der Vegetation in den einzelnen Jahreszeiten zu machen. Sie zeigen, dass bei weitem die meisten, der auf der Insel Sswätoi vorkommenden Pflan- zenarten ihren Vegetationscyclus im Verlaufe der F rühlings- monate durcheilen,-dass während des heissen und trocke- nen Sommers das Pflanzenleben fast gänzlich erlischt, und dass im Herbste nur wenige andere Gewächse neben den Chenopodiaceen und Artemisien auftreten.

3

Ueber die Beschaffenheit der Standorte sind leider von Bruhns gar keine Angaben gemacht worden. Dieser Man- gel wird indessen dadurch weniger fühlbar, dass die Mannigfaltigkeit der Bodenverhältnisse überhaupt nicht gross sein kann, und ausserdem das Nothwendigste bereits von C. A. Meyer veröffentlicht worden ist (?).

Ein grösserer Mangel besteht darin, dass von mehre- ren Arten die Angabe des Fundortes, oder des Datums der Einsammlung,— oder auch beider zugleich sich als fehlend erwies. Mag dieser Uebelstand für die Gesammt- flora des Caucasus auch nur von geringem Belange sein; so ist es doch für die Specialflora der Umgebung von Baku keineswegs gleichgültig, ob eine Art auf dem Fest- lande, oder auf einer, wenngleich auch nahe gelegenen Insel heimisch ist.

Die Bestimmung der Bruhns’schen Ausbeute wurde von mir während des Winters 1866—1867 im botanischen Museum der Kais. Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt. Durch die Liberalität des H. Acad. wirkl. Staatsr. Ruprecht war mir dort sowohl die Be- nutzung des allgemeinen Herbariums, das von den mei- sten der bei Baku von Meyer gesammelten Pflanzen Be- legstücke enthält, als auch die der Biebersteinschen Samm- lung freigestellt. Einige wenige Arten, über die ich mir in Petersburg nicht vollkommene Gewissheit hatte ver- schaffen können, habe ich mit Hülfe des Bunge’schen Her- bars in Dorpat bestimmt. Ebendaselbst wurden auch die

(') C. A. Meyer: Verzeichn. d. Pflanzen, welche in d. J. 1829 und 1830 im Caucasus u. am westl. Ufer des caspischen Meeres gefun- den sind. St. Petersburg. 1831. 4.

|"

4

Chenopodiaceen, welche ich vor meinerAbreise aus Peters- burg nur flüchtig hatte untersuchen können, von meinem hochverehrten Lehrer, wirkl. Staatsr. v. Bunge einer Re- vision unterworfen. Die Bruhns’schen Astragalen endlich hatte ich bereits im Winter v. Bunge zugesandt, der sich schon seit längerer Zeit mit einer monographischen Be- arbeitung dieser schönen Gattung beschäftigt. Freudig ergreife ich die mir gebotene Gelegenheit, den beiden, um die Wissenschaft hochverd'enten Männern den tiefge- - fühlten Dank für die mir gewährte Unterstützung öffentlich auszusprechen.

Dem Verzeichnisse habe ich die Flora Rossica von Le- debour (Stuttgart 1842 1853) zu Grunde gelegt. Aus- serdem wurde noch das erwähnte, für die Umgebung von Baku sehr wichtige Verzeichniss von Dr. C. A. Meyer eitirt; während andere Citate bloss in Fällen, wo ihre Herbeiziehung nicht zu umgehen war, aufgenommen wurden.

Endlich muss ich noch bemerken, dass mir erst in Dor- pat, nachdem schon längst die vorliegende Arbeit im We- sentlichen beendigt und die Bruhns’sche Sammlung abge- liefert worden war, der erste Theil der neu erschienenen Flora orientalis von Boissier zu Gesichte kam. Diesem Um- stande ist es zuzuschreiben, dass ich dem vortrefflichen Werke nicht immer die ihm gebührende Beachtung konnte angedeihen lassen.

Dorpat, den 20 Juli 1867.

PHANEROGAMAE DICOTYLEDONEAE. A. ANGIOSPERMAE. I. THALAMANTHAE. 1. Ranunculaceae.

1. Adonis squarrosa Stev. (Annotat. botan. in Bul- let. de la Soc. Imper. des Natural. de Moscou, tome XXI, 1848, extrait p. 8). Mense Majo anni 1863 fl. et fr.

Dass die Bruhns'sche Pflanze der A. squarrosa Ste- vens angehórt, dürfte wohl kaum einem Zweifel unterlie- gen, obgleich ich Originalexemplare dieser Art nicht ha- be vergleichen kónnen. Dagegen erscheint es mir zwei- felhaft, ob die Trennung derselben von A. aestivalis wirklich zu rechtfertigen ist. Vergleicht man die südrussi- sche Pflanze mit der deutschen, so wird eine specifische Verschiedenheit beider wohl von den Meisten zugegeben werden; berücksichtigt man aber auch die südeuropäi- schen und orientalischen Formen, so lassen sich durch- greifende Unterschiede kaum mehr angeben.

Was die Behaarung des Kelches anbelangt (vgl. Rchb. fl. germ. exc. p. 726, Obs.), so zeigt sie an Exempla- - ren, die aus verschiedenen Gegenden herstammen, eine sehr verschiedene Stärke. Von der Insel Sswätoi befin- den sich in der Bruhns'schen Sammlung auch noch blü- hende Exemplare, die am 29 März 1863 gesammelt wor- den sind. Ein Theil derselben ist ästig, und besitzt namentlich am untern Theile des Stengels und in der Ge- gend der Blattinsertionen, so wie an der Basis der Se-

6

palen eine dichte, fast wollige Behaarung. Diese Form stimmt mit den im Mai gesammelten Pflanzen sehr gut überein, hat auch wie diese 5 Petalen, die entweder intensiv roth oder strohgelb gefärbt sind, oder auch sehr häufig beide Farben zugleich zeigen, indem auf gelbem Grunde rothe Flecken und Striche auftreten. Die von Steven erwähnten iberischen und armenischen Exempla- re können daher nicht einmal eine Varietät bilden. Der von Steven geforderte schwarze Basalfleck ist, mag auch die Farbe der Petalen sein, welche sie wolle, stets vorhan- den. Die Blüthen der schlanken Form, von welcher es zweifelhaft bleiben muss, ob sie wirklich hierher gehört, sind bedeutend kleiner, ihre Petalen (5, oder meisten- theils 3, an kümmerlichen Exemplaren selbst 2) sind blassgelb, an der Basis mit einem schwarzen Flecken. Es scheint mir sehr wahrscheinlich zu sein, dass letz- tere Exemplare heerdenweise beisammen gestanden ha- ben, und vielleicht auch an einem feuchteren Standorte, während erstere einzeln gewachsen sind; wenigstens ha- be ich die nämlichen Verschiedenheiten im Habitus, der Grósse der Blüthen und der Behaarung Je nach der Be- schafferheit des Standortes und des einzelnen oder ge- selligen Standes auch an Ceratocephalus orthoceras DC. in Südrussland vielfach beobachtet.— In Folgendem ge- be ich eine ausführliche Diagnose der A. squarrosa, und empfehle dieselbe zugleich der weitern Beobachtung.

A. annua caule simplici v. saepius ramoso, inferne atque ad foliorum insertiones lanuginoso-villoso; corolla plana calycz puberulo (') insidiente: petalis 5 (v. paucio-

(! Boissier zieht die A. squarrosa Stev. als Varielät zu der A. aesti- valis, welcher letztern er einen kahlen Kelch zuschreibt; vgl. Flo- ra orient. I. p. 18-

7

ribus) aequaliter coecineis sulphvreisve v. sulphureis li- neis maculisque coccineis notalis, bas? semper nigro-ma- culatis; spica densa cylindrica sub maturitate infra medi- um valde squarrosa; carpellis profunde scrobiculatis: den- le baseos maximo utrinque in cristam declinatam | oblique adscendentem saepiusque denlatam producto, dente supe- riore carinae interioris magno semiorbieulato v. obtuse triangulari cum rostro elongato (in carpellis inferioribus saepe recurvato) continuo.— Carpellorum descriptio prae- cipue ad inferiora spectat.

Die Grösse der Zähne sowohl, als auch die Höhe der vom Basalzahn der Carpelle quer aufsteigenden Crista nimmt gegen den Gipfel der Aehre allmälig ab. Die obern Carpelle stimmen aus diesem Grunde wie in der Richtung, so auch in der äussern Form mit denen der typischen A. aestivalis fast vollkommen überein. Dem H. Academiker, wirkl. Staatsrath Ruprecht verdanke ich die Mittheilung, dass sich die Steven'sche Pflanze bei mehrjáhriger Cultur im botan. Garten zu Petersburg voll- kommen constant erhalten hat.

2 Adonis mierocarpa DC. (Prodr. I. p. 24).

B. Tschermakü: carpellis minimis, plurimis cum rostro brevi fere °/, lin. aequantibus. Specimen floribus fructi- busque ornatum die 20 Apr. m. anni 1861! in insula Nargin maris Caspii legit el. Tschermak.

Von der eigentlichen A. mierocarpa, von welcher mir im Herbarium der Kais. Academie zu Petersburg zahl- reiche Exemplare zur Vergleichung vorlagen, scheint sich die var. B. nur durch die halb so grossen Carpelle und deren verhältnissmässig kürzern Schnabel zu unter- scheiden. Die geringe Abweichung in der Gestalt der

8

letztern ist wahrscheinlich durch verschiedene Grade der Reife bedingt. Bei der A. microcarpa fand ich nämlich die Carpelle von der Seite etwas zusammengedrückt und von einer, um das ganze Früchtchen verlaufenden Längs- carina umzogen; während sie in unserer Varietät sehr gedunsen, ohne den kurzen Schnabel fast kugelig erschei- nen, und an dem gleichmässig abgerundeten untern Thei- le der Aussenfläche keine Spur einer Carina erkennen lassen.

Von der typischen A. flammea Jacq. unterscheidet sich unsere Pflanze ausser anderen Merkmalen schon durch die mehrmals kleineren Früchtchen, welche übri- gens, was die àussere Form anbelangt, in beiden Arten sehr ähnlich sind. Von der Adonis squarrosa Stev. sind die genannten Species durch die Gestalt der Carpelle auf das Bestimmteste gekennzeichnet. Bei diesen ist nàm- lich das Rostrum durch eine Incisur von der sphärisch abgerundeten Spitze des Früchtchens getrennt, während bei ersterer der grosse Zahn der Innenkante in Form einer Lamelle sich continuirlich in den Fruchtschnabel fortsetzt.

Die A. caudata Stev. (l. c. p. 9; A. autumnalis M. a Dieb.), von der ich vorzügliche Fruchtexemplare in dem Biebersteinschen Herbarium gesehen habe, ist aller- dings von der A aestivalis L. und deren Varietät B. par- viflora Fisch. (als Art), so wie von der A. squarrosa Stev. durch die zolllange lockere Aehre und die Ge- stalt und Richtung der Carpelle, welche allenthalben die Rhachis durchscheinen lassen, sehr verschieden; ist aber von der A. flammea Jacq. durch kein eonstantes Merk- mal zu trennen. Der Basalzahn der Carpelle, dessen Grósse auch nach Steven variirt, ist stets kleiner, als bei der A. squarrosa, setzt sich aber dennoch nicht selten in eine quer verlaufende Reihe von Zàhnchen fort. Biswei-

9

len ist er dagegen nur sehr schwach entwickelt, und die Querleiste nur als eine vorspringende Linie ausge- bildet. Ein kleines Zähnchen findet man aber auch sehr oft an der Basis der untersten Früchtchen der A. flam- mea, und bisweilen auch eine von diesem ausgehende, quer aufsteigende scharfe Kante. Was das andere Merk- mal der A. caudata anbelangt, nämlich die verlängerte lockere Aehre, so finden sich auch in dieser Hinsicht unverkennbare Uebergänge. Solche habe ich namentlich an zwei südfranzösischen (von Lyon herstammenden) Exemplaren des academischen Herbariums beobachtet. Von den taurischen Exemplaren des Biebersteinschen Her- bariums entsprechen. die des einen Fundortes den fran- zösischen fast vollkommen, die des andern weichen durch ein kürzeres Rostrum (etwa 5 6 mal kürzer als d. Carp.) und stärkere Prominenzen der Aussenfläche schon etwas mehr ab (*).

A. anomala Wallr., die von Reichenbach (fl. germ. exc. p. 726) zu A. flammea gezogen wird, scheint nach der Beschreibung in De Candolle's Prodromus (I p. 24) der A. caudata Stev. sehr nahe zu stehn.

3. Myosurus minimus L. (Led. fl. ross. I. p. 26). Die 6 Junii m. fr.

4. Ceratocephalus incurvus Stev. (l. c. p. 5).

Unter den Bruhns'schen Pflanzen fand sich nur ein einziges Exemplar dieser Species vor, ohne Angabe des Fundortes und des Datums der Einsammlung; höchst wahrscheinlich stammt es jedoch von der Insel Sswätoi, da C. A. Mey. (Verzeichn. | 1732) von C. falcatus Pers. anführt: «Abundat in campis et collibus prope Baku».

(! Boissier führt die A. caudata Stev. als A. flammea Jacq. f. caudata an (Fl. or. I. p. 19).

10

Ob die fünf Arten, in welche Steven den C. falcatus Pers. gespalten, sich für die Dauer behaupten werden, scheint mir sehr zweifelhaft. Wenngleich sie sich bei der Cultur im Petersburger botanischen Garten constant erhalten haben (Acad. Ruprecht), so sind doch die spe- eifischen Unterschiede, welche der Autor auf die Be- haarung der Carpelle, die Länge und Form des Schna- bels derselben und das Längenverhältniss der Blüthen- schäfte zu den Blättern begründet, zum Theil sehr ge- ringfügig, zumal da die angegebenen Unterschiede von Exemplaren sehr verschiedenen Alters entlehnt werden. Dazu kommt noch die grosse Aehnlichkeit aller im Ha- bitus, welche Steven selbst zugiebt. Namentlich scheint mir das Längenverhältniss der Blüthenschäfte zu den Blättern von gar keinem Werthe zu sein. Wenigstens ha- be ich an C. orthoceras DC. die Beobachtung gemacht, dass die Blátter auf magerem Boden sehr klein bleiben, und von den Blüthenschäften um das Doppelte oder Drei- fache an Länge übertroffen werden, während sie auf feuch- tem und besonders fruchtbarem Boden dieselbe Länge erreichen, wie die Blüthenschàfte. Was die Pflanze von Baku anbelangt, so stimmt sie mit der Diagnose des C. incurvus Stev. vortreffllich überein, nur der Schnabel der Früchtchen überschreitet bisweilen ein we- nig das vorgeschriebene Maass.

5. Ranunculus oxyspermus Willd. (Led. fl. ross. l. p. 29; C. A. Mey. Verz. N 1733). D. 28 Mart. m. a. 1865 fl., d. 20 Apr. m. ejusdem anni et d. 30 Apr. m. a. 1864 fl. et fr.

6. Delphinium divaricatum Led. (fl. ross. I. p.

59; C. A. Mey. Verz. X: 1723). In peninsula Apsche- ron: die 28 Jun. m. anni 1864 fl. et fr.

11 2. Papaveraceae.

7. Papaver hybridum L. (Led. fl. ross. I p. 88; C. A. Mey. Verz. N 1561); D. 21 Apr. m. a. 1863 fl. et fr. immat., d. 30 Apr. m. a. 1865 fl. et fr. submat.

Praeter capsulae formam obovatam v. late ellipticam, nec subglobosam, omnibus notis cum descriptione Lede- bouriana exacte convenit. Forma laciniarum, praesertim foliorum radicalium, valde variabilis.

8. Roemeria hybrida (DC. prodr. p. 122 part.; Led. fl. ross. l. p. 92 part.).

B. lanuginosa (R. hybrida y. velutina DC. ]. c.): ra- dice annua uni-v. multicauli; caulibus cum folis bipin- natipartitis copiosius parciusve lanuginoso-pubescentibus; foliorum laciniis linearibus oblongisve, obtusis v. acuti- usculis, setula dimidiam lineam aequante terminatis; pe- dunculis calycibusque setulis minimis tenuibus adspersis; capsulis linearibus, saepissime paullo curvatis, basin ver- sus parum et sensim, apicem versus evidenter attenua- tis, stigmate saepissime 3-partito coronatis setisque te- nuibus raris armatis. D. 30 Apr. m. a. 1865 fl. et fr.

Diese Pflanze ist von der var. y. velutina (DC. 1l. c.) nicht verschieden; die Behaarung ist bloss an dem al- ten von Bruhns gesammelten Exemplare weit spärlicher, als an den jungen des Biebersteinschen Herbariums. Den Namen der Varietät habe ich nicht beibehalten, weil die Bezeichnung «velutina» durchaus unpassend ist, indem die Behaarung zwar weich, an der Biebersteinschen Pflanze auch ziemlich dicht ist; die einzelnen Haare aber nicht gerade, sondern mehr oder weniger gekräu- selt und durch einander gewirrt sind. Von den Varietä- ten der folgenden Art unterscheidet sich diese nament-

12

lich durch die bedeutend längern und schlankern Kap- seln (die einzige reife ist 2'/, Zoll lang), so wie deren Krümmung und Oberfläche, _ welche letztere nur sehr spärlich mit schwachen Borsten besetzt ist, und durch die Oberfläche des Stengels und der Blätter, welcher stär- kere Haare oder gar Borsten ganz fehlen. Endlich nehmen ihre zartern Blätter beim Trocknen eine dunkelgrüne, die der folgenden Art eine hellere gelb- oder braungrüne Farbe an.

Ob in der Blüthe Unterschiede vorkommen, habe ich selbst nicht ermitteln können, da mir zur Untersuchung dieses Theiles kein brauchbares Material zu Gebote stand. Nach Boissier (fl. orient. I. p. 118) ist die R. hybrida durch gróssere Blüthen ausgezeichnet. Auffallend ist es, dass der berühmte Verfasser der Flora orientalis der var. y velutina DC. (l. c.) gar nicht Erwähnung thut.

Mit hufeisenartig gekrümmten Kapseln und auch mit zurückgebogenen Fruchtstielen habe ich die beschriebene Pflanze im Herbar der Kaiserl. Academie d. Wiss. zu Petersburg gesehen, und halte diese Vorkomnisse für ab- norm.

9. Roemeria orientalis Boiss. (in Walpers Repert. bot. syst. I p. 115; Glaucium violaceum genuinum M. a Bieb. herb. etfl. t.-c. Il. p. 363; R. hybrida ß. eriocarpa DC. (teste Boiss.); R. hybrida part. et R. refracta Led. fl. ross. I. p. 92; R. refracta C. A. Mey. Verz. N: 1569).

«. lenuifolia: folis praeter suprema bipinnatipartitis, la- einulis foliorum radicalium et caulinorum subconformi- bus, linearibus oblongisve, obtusiusculis, seta 1——17/, lin. aequante terminatis; caule pedunculis calycibusque setis patentissimis tenuibus albis 1 1'/, lin. longis ob- teclis; capsulis fere exaele linearibus, ad basin et apicem paullo attenuatis v. rarius lineari- subelavatis, longe

13

plurimis fere 4 pollicem (ad summum 1'/, poll.) lon- gis, 1—41'/, lin. erassis, stigmate subquadripartito ter- minatis, pedunculo suo longioribus brevioribusve, setis validis basi incrassatis albis v. flavescentibus rectis v. paullo eurvatis in fructu submaturo patentissimis circa- eircum adspersis.— Pili rigidi (setae) imprimis in cauli- um parte inferiore et calycibus, rarius in pedunculis den- se conferti. Folia subtus ad costam pilis rigidis elonga- tis, supra setulis brevissimis copiose, pilis longioribus parce adspersa. Capsulae praeter setas longiores insuper setulis brevibus instructae. D. 21 Apr. m. a. 1863 fl. et fr. submat.

ß. latifolía: foliis praeter suprema bipinnatipartitis, la- einulis foliorum radicalium et caulinorum conformibus, plurimis oblongis. Ceterum omuibus notis cum praece- dente convenit, formisque intermediis cum ea jungitur. D. 30 Mart. m. a. 1863 et d. 2 Apr. m. a. 1865 fl. et fr. immat. (*).

y. diversifolia: nana, caule 3 5-pollicari, unifloro; foliis radicalibus longe petiolatis ovatis oblongisve, ex- terioribus serratis v. apice paucidentatis (rarius integer- rimis), interioribus inciso-serratis v. pinnatifidis; fol. cau- linis pinnatipartitis: lacinis lineari-oblongis oblongisve, integerrimis v. serratis.— D. 30 Mart. m. a. 1863 et d. 2 Apr. m. a. a. 1865 fl. et fr. valde immaturis.

Die den Stengel bekleidenden schwachen Borsten sind in dieser Varietät kürzer, als in den vorigen, während die schlanken Borsten, welche die Blattzipfelchen krö- nen, dieselbe Länge, wie bei diesen besitzen. Die jun- gen, noch nicht gestreckten Kapseln zeigen keinen Un- terschied von etwa gleich alten der Varietäten «. u. f.

(!) Annotat. In uno specimine capsulae infra medium glaberrimae!

14

Eine vollständige Reihe von Mittelformen zwischen der var. y. und den vorigen habe ich nicht beobachtet, doch scheint es mir kaum wahrscheinlich, dass erstere eine besondere Art bildet. Die Blüthen waren leider sämmt- lich zur Untersuchung unbrauchbar.

9 refracta (R. refracta DC. 1. c. p. 122; Led.l. c. p. 99; C. A. Mey. Verz. 1569): pedunculis fructiferis refractis. D. 23 Apr. m. a. 1863 fl. et fr. submat.

Von den drei Exemplaren der Bruhns'schen Samm- lung, welche eine Zurückkrümmung der Fruchtstiele auf- weisen, gehóren zwei den übrigen Merkmalen nach der var. ß eines der var. « an; an keinem derselben sind ausserdem alle Fruchtstiele zurückgebogen. So ist z. B. an dem gróssten Exemplare, das im ganzen 9, zum gróssten Theil noch unreife Kapseln besitzt, nur der Stiel von fünfen zurückgebogen. Eine der letztern ist noch sehr jung, während eine andere völlig ausge- wachsene auf einem geraden Träger sitzt. Von den Mey- er'schen Exemplaren verhält sich das eine den Bruhns- schen vollkommen gleich, an dem andern sind nicht die Stiele, sondern die Kapseln selbst hufeisenförmig ge- krümmt. An einem von Prof. C. Koch bei Kulp gesam- melten Exemplare endlich, welches 3 Kapseln trägt, ist, von zweien der Stiel zurückgebogen, während die dritte Kapsel, auf einem geraden Stiele sitzend, selbst 1'/, Spiralwindungen beschreibt.

Durch die Anführung dieser Thatsachen wird es wohl gerechtfertigt erscheinen, dass ich die De Candollesche Art nicht als solche angenommen habe (5); jedenfalls ist sie an den Standorten näher zu beobachten. Was die

(1) Als eine besondere Species wird sie auch von Boissier in der Flo- ra orientalis nicht anerkannt,

15

wenigen getrockneten Exemplare anbelangt, so ist nach diesen zu urtheilen, die Krümmung des Kapselträgers oder auch der Kapsel selbst, eher für eine zufällige der krankhafte, als für eine normale Bildung anzusehen. Sie tritt übrigens in seltenen Fällen auch an der R. hy- brida auf.

10. Hypecoum pendulum L. (C A. Mey. Verz. N 1572; Hyp. caucasicum G. D. J. Koch in Led. fl. poss. I. p. 94). D. 25 et 28 Mart. m. 2,1865 | fl.:. et fr. immat., d. 5 Apr. m. a. 1864 fl. et fr. submat., d. 20 et 29 Apr. m. à. 1865 et d. 28 m. posterioris a. 1864 fl. et fr. mat.

Die Richtung der Griffel ist sowohl an Kapseln, wel- che sich eben erst aus der Blüthe erheben, als auch an mehr oder minder reifen durchaus unbeständig. Man fin- det sie bald unter einem gróssern oder kleinern Winkel divergirend, bald aufrecht, und dann entweder bis oben hin an einander liegend, oder etwas unterhalb der Spitze aus einander fahrend. Endlich kommt es auch häufig vor, dass der eine Griffel aufrecht, der andere zurückgebogen ist. Dabei sind sie sowohl einzeln, als auch (wenn sie an einanderliegen) zusammen unregelmässig verbogen, oder bisweilen fast gleichmässig gedreht. Ein Vorherrschen der einen oder anderen Form an den einzelnen Exemplaren (mir haben von Bruhnsschen schon über 30 zur Untersu- chung vorgelegen) lässt sich allerdings häufig genug beo- bachten, aber kaum minder häufig treten divergirende und anliegende Griffel in nahebei gleicher Zahl an derselben Pflanze auf. Wenige Exemplare, welche die eine oder andere Richtung der Griffel constant aufweisen, zeigen im Uebrigen nicht den mindesten Unterschied. (Vgl. Bunge, Rel. Lehm. p.17 u. Boissier fl. orient. I. p. 125).

16

3. Fumariaceae.

11. Fumaria Vaillantii Loisel. (Led. fl. ross. I. p. 105; C. A. Mey. Verz. 1577). D' 20 Apr, 18m 1865 et d. 10 Maji m. a. 1863 fl. et fr.

12. F. micrantha Lag. (Boiss. fl. orient. I. p. 136; F. densiflora C. A. Mey. Verz. ® 1578; F. media Led. fl. ross. I. p. 105 teste Boiss.). D. 2 Apr. m. a. 1865 fl., d. 20 ejusd. m. et anni fl. et fr. submat., d. 10 Maji m. a. 1863 fl. et fr.

4. Cruciferae.

13. Alyssum minimum Willd. (Led. fl. ross. I. p. 140; C. A. Mey. Verz. | 1606). D. 8 Mart. m. a. 1864 fl., .d. 23 ejusdem m, ‚et-a. fl; et fr., d. 20, Apr nme 1865 fr.

Forma parva, 1-4 pollicaris, foliis plurimis lineari- bus, rarius ad basin versus sensim attenuatis, 2 - 6 line- as longis, '/,—'/, lin. latis; racemis abbreviatis, ovatis oblongisve, latitudine sua ad summum. triplo longioribus.

14. Clypeola Jonthlasp? L. (Led. fl. ross. I. p. 144; C. A. Mey. Verz. | 1612). Cl. foliis oblongis in petio- lum sensim angustatis; sepalis oblongo-ellipticis (2*/, 3- plo long. q. lat.), acutiusculis v. obtusis; petalis se- pala subaequantibus oblongo-cuneatis (4—5 plo long. q.lat.), apice obtusis integerrimis v. rarius emarginatis; stami- nibus subaequilongis, duos trientes petalorum aequantibus; siliculis late alatis, 1'/,—2 lin. longis, pedicello suo sub- longioribus, apice emarginatis: siylo emarginalura multo breviore; semine ovali séliculae diametro iransversali fere 4-plo angustiore.— Die 30 Mart. m. a. 1863 fl. et fr. immat. et submat., d. 20 Apr. m. ejusd. anni fr. et parce fl, d. 2 Apr. m. a. 1865 fl. et fr.

MN

Varietates sequentes, verosimiliter promiscue nascentes, ab am. Bruhns in insula Sswätoi collectae:

&. leiocarpa: siliculis in disco et margine glaberrimis.

B. glabriuscula: siliculis in disco glaberrimis, in margine pilis simplicibus brevissimis adspersis.

Y. lasiocarpa: siliculis in disco et margine pilis simpli- cibus hirtellis.

15. Clypeola Bruhnsii: Cl. (Jonthlaspi) annua, cau- libus adscendentibus v. subdiffusis cum foliis, pedicellis calyeibusque pube stellata multifida canescentibus; foliis obovato-oblongis obtusissimis in petiolum sensim angusta- tis; pedicellorum parte inferiore patente, imo patentissimo; sepalis obovato-oblongis (2'/, —3-plo long. q. lat.) obtu- sis; petalis oblongzs (3 4-plo long. q. lat.), dwas ter- tias partes. sepalorum aequantibus; staminibus inter se subaequilongis, petalis paullo brevioribus, a basi ad me- dium usque v. parum altius membranaceo-appendiculatis: appendieis parte libera dentiformi fere dimidium partis adnatae aequante; germine late obovato, stigmate subses- sili depresso-globoso coronato; siliculis angustissime mar- ginatis, plurimis obovato - orbiculatis, */, lin. longis, api- ce emarginatis, pedicello arcuato - recurvato subbreviori- bus, in disco convexiusculo et parcius in margine plano angusto pilis brevibus simplicibus hirtellis; siylo mani- festo emarginaturam subaequante v. paullo superante; se- mine oval siliculae diametro transversali fere duplo an- gustiore.— D. 30 Mart. m. a. 1863 fl. et fr. submat.

Differt a proxima C. microcarpa Boiss. (diagnos. plant. orient. nov. I. p. 74; Walp. Repert. bot. syst. I. p. 146 sub nomine C. glabra Boiss.): pedicellorum parte inferi- ore patente v. haud raro patentissimo, toto racemo ma- gis elongato, siliculisque multo minoribus, margine an- gustissimo cinctis.

Qa

18

16. Draba praecox Stev (Erophila praecox C. A. Mey. Verz. $1623; D. vernae var. y. Led. fl. ross. I. p. 156). D. 8. Mart. m. a. 1864 et d. 4 ejusd. m. a. 1865 fl. et fr. submat., d. 28 Mart. m. a. posterioris fl. et fr. Ludit siliculis duplo minoribus. In hae specie simile ut in D. verna radicula non semper exacte rimalis, sed haud raro plus v. minus obliqua.

Ausser der Form der Schötchen habe ich nur einen einzigen, dazu bloss relativen Unterschied zwischen der Draba praecox von der Insel Sswätoi und der livlàndi- schen und südrussischen D. verna ermitteln kónnen: in ersterer sind nàmlich die Petalen seltener in einen deut- lichen Nagel plötzlich verengt. Formen, welche nach der Gestalt ihrer Früchte als unzweifelhafte Zwischen- formen zu bezeichnen wären (vgl. Led. a. a. O.), habe ich nicht gesehen.

47. Thlaspi perfoliatum L. (Led. fl. ross. I. p. 163; C. A. Mey. Verz. M 1628). Sine schedula.

Die von Bruhns (wohl ohne Zweifel auf der Insel Sswä- toi) gesammelten Exemplare sind durch die Breite ihrer Stengelblätter sehr ausgezeichnet; die meisten der letz- tern sind etwa zweimal so lang als breit, die untern nieht selten noch breiter (1'/,; 4), und selbst die ober- sten hóchstens 2'/, mal so lang als breit. Der untere Theil des Stengels ist stärker als gewöhnlich gefurcht.

18. Malcolmia africana R. Br. (Led. fl. ross. I. p. 470; C. A. Mey. Verz. X 1634). D. 21 Apr. m. a. 1863 fl. et fr. immat., d. 24 Apr. m. a. 1864 fl. et fr. submat.

19. Sisymbrium Irio L. (Led. fl. ross. I. p. 179; C. A. Mey. Verz. ® 1646).

Von dieser Art sind in der Bruhnsschen Sammlung zwei, im Habitus und in der Blattform sehr abweichen-

19

de Varietäten (?) vorhanden. Die eine, am 10 Juni 1863 fractificirend und spärlich blühend gesammelt, ist häufig von der Basis an verästelt, oder mehrstengelig. Selbst ihre untersten Blätter haben jederseits nur 2 oder 3 Sei- tenfetzen, die meist unter rechtem Winkel abstehen, und spitze Zähne und Vorsprünge in der Regel nicht aufwei- sen, ja bisweilen sogar vollkommen ganzrandig sind.

In der andern Form (gesammelt am 14 März und 19 April 1865 blühend, an letzterem Datum auch mit ei- nigen fast reifen Schoten) ist der Stengel aufrecht, fast vollkommen gerade und mit zahlreichen blüthentragen- den, unter einem sehr spitzen Winkel abgehenden Aest- chen besetzt. Die Wurzelblätter haben jederseits 6--8, und selbst die obersten Stengelblätter noch 3—4 Sei- tenzipfel, welche in den Wurzel-und untern Stengel- blättern oblong sind, häufig spitz zulaufen, und entwe- der nur am obern Rande, oder sowohl am obern, als am untern, ausser mehr oder weniger zahlreichen Zäh- nen, einen grössern, oft spitzen Vorsprung zeigen. Der Endlappen ist an den Wurzelblättern klein, eckig, nimmt jedoch schon in den untersten Stengelblättern eine mehr oder weniger spiessförmige Gestalt an, erreicht an den mittlern die Länge der Seitenzipfel, und übertrifft an den obersten, wo alle Blattzipfel sehr schmal werden, die seitlichen um das Doppelte oder Dreifache an Länge. Was endlich die Richtung der seitlichen Zipfel anbe- langt, so stehen sie entweder unter rechtem Winkel ab (so häufig an den Wurzelblättern), oder sind öfter mehr oder weniger zurückgewendet. Im Bau der Blüthe und Frucht, so wie in der Farbe und Consistenz der Blätter stimmen beide Formen genau überein. Die zuletzt be- schriebene scheint der Steppen- oder Frühlingsform des

9:

20

S. pannonicum Jaeq. analog zu sein, die erstere der Ruderal- oder Sommerform dieser Pflanze.

20. Sisymbrium Columnae Jacq. y. mollissimum DC. (prodr. Lp. 192); d. 20.‘ Apr? m. ' a. ^ 1865 2E fr. immat.

Diese Varietät ist sehr ausgezeichnet durch die dichte und anfangs auch weiche, fast sammetartige Behaarung ihrer Blätter. Die Schoten sind in der Bakuschen Pflan- ze auch in der Jugend nur spärlich mit Härchen besetzt.

21..S. Sophia L. (Led. fl. ross. I.) p.. 180, 70228 Mey. Verz. N 1649).

var. longisiliqua: magis minusve canescens, siliquis 15—20'" longis pedicellum 3— 4 plo superantibus. D. 10 Maji m. a. 1865 fl. et fr. submat.

Ich habe diese interessante Pflanze, welche zwischen dem S. Sophia L. und dem mir unbekannten arctischen S. sophioides Hook. die Mitte zu halten scheint, erste- rer Art als Varietät angeschlossen, weil sie abgesehen von der auffallenden Verschiedenheit in der Lànge der Schoten, in keinem andern wichtigen Merkmale abweicht. Uebrigens ist zu erwähnen, dass auch die Blüthenstiel- chen nicht 2 (sondern nur 1—1'/,) mal so lang sind, "als der Kelch. Dieselben erfahren nämlich nach dem Verblühen noch eine ziemlich bedeutende Verlängerung, in Folge deren sie endlich etwa dieselbe Länge errei- chen, welche die Fruchtstiele des S. Sophia besitzen.

22. S. pumilum Steph. (Led. fl. ross. I. p. 181; C. A. Mey. Verz. 1650). D. 28 Mart. m. a. 1865 fl. et fr. submat.

23. S. binerve C. A. Mey. (Verz. N 1651; S. na- num Led. fl. ross. I. p. 181). D. 12 Mart. m. a. 1863

21

fl., d. 30 Mart. et 21 Apr. m. ejusdem anni fl. et fr., d. 28 Mart. m. a. 1865 fl. et fr., d. 5 Maji m. anni pos- terioris fr.

Ich habe den Meyerschen Namen vorangestellt, weil Ledebour sich nicht darüber ausspricht, ob die von ihm angenommene Identität mit dem Willdenowschen Cheiran- thus nanus nur auf einer äusserlichen Vergleichung, oder auf einer sorgfältigen Untersuchung begründet ist.

24. Sisymbrium runcinatum Lagasc. (Led. fl. ross. Bp. 182; "C; A. Mey; Verzz ^ 1657); 'Di 26. Apr. mn. a. 1865 fl. et fr., d. 4 Maji m. ejusd. anni fr.

25. S. contortuplicatum DC. cum var. D rectisi- liqua DC. (Led. fl. ross. I. p.,183;i€. A. Mey. Yerz, Ns 1653) D. 9 Apr. m. a. 1864 fl, d. 26 Apr. m. a. sequentis fl. et fr.

Das S. Meyeri kann ich nicht mit Ledebour für eine wohlbegründete Art ansehen, da die Schoten sehr oft gekrümmt, aber dennoch zum gróssten Theile nicht sep- tulirt sind, und ich andererseits gerade an einem Exem- plar mit fast vollkommen geraden Schoten, den gröss- ten Theil der letztern breit der Quere nach septulirt ge- funden habe.

26. Camelina microcarpa Andrz. (Led. fl. ross. I. p.196; C.;A. Mey. Verz. 1669). D..20. Apr. m, a. 1363 fl. et fr.

27. C. grandiflora Boiss. (Walp. Repert. bot. syst. V. p. 40).

Habitu singulari, petalis calyce bene duplo longiori- bus ab affini C. microcarpa facillime dignoscenda.

22

Die Wurzel ist entweder mehrstengelig, oder der ein- zige Stengel theilt sich an seinem untersten Theile in mehrere divergirende Aeste, die an schwachen Exem- plaren sich nur wenig verzweigen, an starken dagegen mit zahlreichen, unter Winkeln von 45—90° abgehenden Aesten besetzt sind. Sehr oft ist die Art der Verzwei- gung eine mehr oder weniger ausgeprägte dichotomische. Die Blätter stehen am untersten Theile des Stengels und der primären Verzweigungen dicht gedrängt, nehmen je- doch nach oben hin sehr schnell an Grösse und Menge ab. Ihre Richtung zur Achse ist eine ähnliche wie die der Zweige. Der untere Theil des Stengels ist von lan- gen, dichten, horizontal abstehenden Haaren rauh; die Blätter besitzen eine ähnliche, jedoch kürzere und min- der abstehende Behaarung.

28. Capsella elliptica C. A. Mey (Verz. s 1680; Led. fl. ross. I. p. 199); d. 28 Mart. m. a; Tabs fr., d. 29 Mart. et 8 Apr. m. a. 1864 fr.

29. C. Bursa pastoris Moench. (Led. fl. ross. I. p. 199.76. A- Mey. Verz. JN» 1679).

&. triangularis: siliculae marginibus lateralibus conca- vis vel rectis.— Huc forma humilis, 2— 3 pollicaris, val- de pilosa pertinet, insignis foliis radicalibus interioribus subpectinato - pinnatipartitis: laciniis lanceolatis, in acu- men longum productis, antice prope basin appendice se- miorbieulari integerrima v. dentata auctis. D. 12 Mart. m. a. 1863 fl. et fr.

D. obcordata: siliculae marginibus lateralibus convexis. D. 30 Mart. m. 1863 et d. 27 Apr. m. a. 1864 fl. et fr.

Die Convexitàt der Seitenränder ist in verschiedenen Schötchen allerdings sehr verschieden; fehlt jedoch nie-

25

mals. Oft ist sie so stark, dass der Neigungswinkel der Seitenránder 90—120° beträgt, und die Basis des Schöt- chens vollkommen abgerundet erscheint.

30. Leptdium Draba L. (Led. fl. ross. I. p. 202; C. A. Mey. Verz. ® 1672).

a. glabratum: caule foliisque glaberrimis, v. priore gla- bro, posterioribus glabriuseulis vel parce pubescentibus. Inflorescentiae ramificationes et pedicelli semper pube destituta. Ludit:

1. latifolium: foliis caulinis infimis integris, superiori- bus 1'/,—2 plo longioribus quam lat. basin versus pa- rum attenuatis, supremis late ovatis v. suborbiculatis.

2. altenuatum: folis caulinis infimis integris, superio- ribus 2—3 plo longioribus quam lat, basin versus val- de attenuatis, supremis ovatis.

3. fastigiatum: inflorescentiae ramis ramulisque nume- rosis, omnibus eximie fastigiatis. Foliis nune ad lus. 1 nunc ad lus. 2 propius accedit.

,

4. lyratum: folis caulinis infimis lyrato pinnatiparti- tis, 4—3 subsequentium altiorum lyrato- pinnatifidis, re- liquis a foliis varietatum praecedentium non diversis.

Varietas haec, a sequente nulla nota satis constante se- paranda, ex parte verosimiliter cum L. propinquo Fisch et Mey. synonyma. Ceterum siliculae, etiam valde juveni- les, in planta bakuensi numquam «exacte orbiculatae» (cf. Led. 1. €. annot. ad L. propinquum).

Letztere Abweichung glaube ich indessen nicht hoch ansehlagen zu dürfen, da die Begründer des L. propin- quum ihrer Pflanze spitze Schótchen zuschreiben; als spitz beschreibt auch Ledebour die Früchte des L. Draba; doch

24

weiss ich nicht, aus welchem Grunde. Sowohl an der Pflanze von Baku, als auch an andern, welche mir zur Vergleichung zu Gebote gestanden haben, sind die reifen Schótchen 1'/,—2 mal so breit, als hoch, und an der Spitze sehr stumpf oder sogar gleichmässig abgerundet, niemals aber spitz; unter den unreifen, noch lange nicht ausge- wachsenen, findet man allerdings oft genug Formen, auf welche letzterer Terminus passend anzuwenden wäre.

ß. vulgaris: caule foliisque pubescentibus, inflorescen- tiae ramificationibus pube (saepissime parca) vestitis v. omnino glabris, pedicellis glaberrimis.

Ludit simile antecedenti. Planta Bruhnsiana inter hanc, in Rossia australi vulgarem, et var. «. fere medium tenet.

y. mollissimum: caule foliisque utrinque dense pubescen- tibus; inflorescentiae ramificationibus pube densiore ob- tectis, pedicellis pube rara adspersis. Folia radicalia ly- rato-pinnatiparlita, saepe etiam pinnatisecta, laciniis plu- rimis ovato-oblongis dentatis (rarissime subpinnatifidis); fo- Ha caulina infima lyrato-pinnatifida. Ludit:

1. angustifolium: folis caulinis plurimis 4-plo longio- ribus quam lat., superioribus basin versus vix attenuatis, summis ovato-oblongis. Folia radicalia sub anthesi emortua.

2. latifolium: folis caulinis plurimis 2'/, 3-plo lon- gioribus quam lat, superioribus basin versus evidenter attenuatis, summis ovatis. Folia radicalia primo efflores- cendi tempore omnia vegeta, rosulata.

An dem Rhizome dieser zierlichen Varietät findet man sehr oft eine silberartig glänzende Hülle, welche aus der bereits abgelösten, aber noch zusammenhaltenden oder nur theilweise zerstörten Epidermis und primären Rinde besteht. Eine Umhüllung von ähnlicher Farbe, gebildet

25

durch die verbreiterten Stiele der äussersten bereits ab- gestorbenen Wurzelblätter, so wie durch die obersten, dichter beisammenstehenden Rhizomschuppen, finden wir am Wurzelhalse.— Diese Varietät hat gewiss einen sehr trockenen Boden bewohnt. Beim Vergleiche derselben mit der gemeinen Form gewahrt man sehr leicht, dass sie von dieser weit mehr abweicht, als die var. «.; na- mentlich verleihen ihr die verhältnissmässig lange frisch und lebensthätig bleibenden Wurzelblätter ein sehr cha- racteristisches Aussehn, welches durch die starke Behaa- rung noch erhöht wird. Nichts desto weniger kann man ihr dennoch den Werlh einer besonderen Species nicht zuerkennen, da schon der Lus. 1. nur durch seine dich- tere Behaarung von den Varietäten «. und f. abweicht, von denen erstere ihrerseits wieder eine Form enthält, welche durch die Gestalt ihrer Wurzelblätter einen Be- leg für die Zusammengehörigkeit des ganzen Formen- kreises ablegt.

Die Var. «. und f. am 12-ten Mai 1863 und am 3-ten Mai 1865 blühend und mit unreifen Schótchen; am 6-ten Juni 1863 mit reifen Früchten. Die Var. Y. am 8 April 1864 und am 20 Apr. 1865 blühend; am 24 und 30 April 1864 blühend und mit unreifen Schötchen.

31. Lepidium ruderale L. (Led. fl. ross. I. p. 204; C. A. Mey. Verz. N: 1675). Sine schedula.

32. L. perfoliatum L. (Led. fl. ross. I. p. 206; C. A. Mey. Verz. N 1676). Die 22 Apr. m. a. 1863 fl. et fr. submat.

33. Sterigma torulosum DC. (Led. fl. ross. I. p. 215.) Die 17 Mart. m. a. 1863. fl.— Pili glanduliferi in caulis parte superiore ejusque ramificationibus atque in

26

pedicellis satis copiosi, in foliis multo rariores, in siliquis (etiam in novellis) rarissimi.

Wegen des Vorhandenseins der Drüsenhaare zu dem St. torulosum gezogen. Die Verschiedenheit dieser Art von dem St. tomentosum ist übrigens nur gering (indes- sen, wie es scheint, hinreichend constant). Die Menge der Drüsenhaare ist sehr variirend; häufig fehlen sie auf den Schoten gänzlich, während sie an den Blüthenstiel- chen noch ziemlich reichlich vorhanden sind. Die rei- fen Früchte des St. tomentosum sind nahebei gerade, die des St. torulosum leichter oder stärker gekrümmt, oder beschreiben gar 1—2 Spiralwindungen. Der Unter- schied in der Oberflächengestaltung der Schoten, ist, wenn- gleich vorhanden, sehr unbedeutend. Verschiedenheiten, welche sich in der Grósse der Blüthen, so wie in der Form und Grösse der Narbe kenntlich machen, fallen nicht mit der Abwesenheit, oder dem Vorhandensein der Drüsenhaare zusammen.

34. Brassica Tournefortii Gouan. B. sisymbrioides DC. (Led. fl. ross. I. p. 217; C. A. Mey. Verz. N 1687). Die 28 Mart. m. a. 1865 et d. 12 Apr. m. a. 1864 fl. et fr. immat.

Planta Bruhnsiana ad summum pedalis, caule simplicis- simo vel saepius parce ramoso; rami folis minutis lan- ceolatis integerrimis fulti; folia radicalia numerosa, 1—2 (rarissime 3) pollices louga, pinnatisecta v. pinnatipartita, laciniis dentatis v. pinnatifidis.

35. Erucastrum incanum Koch. (Led. fl. ross. I. p. 219; Sinapis incana C. A. Mey. Verz. n. 1691). D. 19 Apr. m. a. 1864 et d. 1 Jun. m.a. 1863 fl. et fr. immat.

27

5. Resedaceae.

36. Reseda lutea L. (Led. fl. ross. l. p. 236; C. A. Mey. Verz. 1702).

ß. serrulata: foliis margine cartilagineo serrulatis pedi- cellisque calyce brevioribus a forma typiea paullo rece- dit. In peninsula Apscheron: d. 11 Jun. m. a 1863 fl.

6. Cistineae.

37. Helianthemum salicifolium Pers. (Led. fl. ross. L p. 239; C. A. Mey. Verz. 1704). D. 29 Mart. m. et d. 8 Apr. m. a. 1864 fl. et fr.

7. Frankeniaceae.

38. Frankenia hispida DC. (Led. fl. ross. I. p. 267; C. A. Mey. Verz. ® 1715). D. 28 Maji m. a. 1863 fl.

B calycibus glabris C. A. Mey. (l. c.). Cum forma genuina.

8. Sileneae.

39. Tunica velutina Fisch. et Mey. (Dianthus ve- lut. Gussone). D. 20 Apr. m. a. 1863 fl. et fr.

40. Gypsophila paniculata L. (Led. fl. ross. I. p. 297).

ß hirta: caulibus ad medium usque v. rarius inferne tantum pilis brevibus patentissimis, superne sensim ra- rescentibus, hirtis; foliis inferioribus pube simili vestitis, superioribus margine atque in superficie inferiore promi- nentiis copiosis, in pilos rarius elongatis, scabriusculis; ramorum ramulorumque divergentia rarissime angulum rectum subaequante, plerumque multo minore; pedicellis glaberrimis, floribus majusculis.— Pili (torulosi vel sub- erispuli) in inferiore parte caulis atque in ramis inferio- ribus densi, in parte superiore et praecipue suprema ra-

28

mosissima omnino deficiunt; prominentiae contra, in fo- liis obviae, etiam in supremis satis copiosae. D. 21 Maji et d. 3 Jun. m. anni 1863 fl.

41. Silene Otites Sm. (Led. fl. ross. I. p. 309; C. A. Mey. Verz. 1850).

var. a. subvar. a. Fenzl. (in Led. fl. ross. 1. c.). D. 1 et 20 Maji m. a. 1863 fl. et fr. submat.

Panicula, pedicelli et calyces in planta Bruhnsiana sae- pissime glabri, rarius pube parca adspersi; racemi com- positi rami in speciminibus nonnullis, ceterum typicis si- millimis, ex parte valde elongati.

492. S. conica L. (Led. fl. ross. lp. 314; CAMERE: Verz. N 1853). D. 29 Mart. m. a. 1864 et d. 20 Apr. m. a. 4865 fl. et fr. immat,,. d. 19 et 24 "Apr. ma 1864 fl. et fr., d. 30 Apr. m. a. 1864 fr.

43. S. conotdea L. (Led. fl. ross. I. p. 314; "GNU Mey. Verz. |: 1854). D. 1 Maji m. a. 1863 fl. et fr. submat.

44. Melandryum caspium n. sp. M. perenne rhi- zomate subhorizontali; caulibus 6— 10-pollicaribus sulca- tis, basi foliorum infimorum emort. vaginis pallide fus- eis velatis, simplicibus v. saepius subdichotomo ramosis, inferne dense, superne parcius villoso-lanatis; foliis vil- loso - hirsutis, inferioribus obovato - oblongis in petiolum attenuatis, superioribus ovatis v. ovato-oblongis subacu- minatis sessilibus, bractealibus sensim decrescentibus ovato- lanceolatis oppositis: bracteis parium singulorum valde inaequalibus; inflorescentiae foliosae subdichotomoracemo- sae ramis 1—-4-floris; floribus dioieis: masc. calycis cla- vato-cylindracei dentibus ovato-lanceolatis subacuminatis tubo duplo brevioribus, staminibus 5 brevioribus dimi-

29

dium, 5 longioribus totum calycem aequantibus, flor. foem. calyce ovato-oblongo, stylis 5; petalorum ungue lamina obovato - cuneata ad medium usque bifida duplo lon- giore; capsula ovato- conica, dentibus 8—10 porrec- tis. Corolla purpurea; semina his M. pratensis forma et superficie simillima, grisea (in posteriore nigra v. fus- co -atra).

Species ('), notis plurimis inter M. silvestre et M. pra- tense Röhl. intermedia, ab uno et altero indumento et habitu longe diversa. Ulterius observanda.

9. Alsineae. 45. Alsine tenuifolia Crantz (Led. fl. ross. I. p. 342; C. A. Mey. Verz. | 1886). D. 28 Apr. m. a. 1863 fl. et fr. €. brachypetala Fenzl. (in Led. fl. ross. l. c.). Lus. A. calycibus glanduloso - pilosis, reliquis partibus glabris.

Lus. 2. foliis bractealibus, pedicellis et imprimis caly- cibus pube glandulifera adspersis. Praecedente, ut vide- tur, multo rarior.

46. Arenaria serpyllifolia L. (Led. fl. ross. I. p. 368; C. A. Mey. Verz. €. 1890). D. 28 Mart. m. a. 1865 fl. et fr, d. 28 Apr. m. a. 1863 fr. et floribus postremis.

a. scabra Fenzl. lus. 2. (Led. l. c.). B. glutinosa Koch (synops. p. 117), lus. 1. Fenzl.

A7. Stellaria media Vill. (Led. fl. ross. I. p. 377; C. A. Mey. Verz. N: 1900).

D. oligandra, lus. A. Fenzl (1l. e.).

(1) Mel. eriocalycinum Boiss. (fl orient. I. p. 660) caule elatiore, flo- ris colore et capsulae forma a nostro differre videtur.

30 v. apetala, lus. 2. Fenzl.— Praecedente frequentior.

48. Cerastium semidecandrum L. a. scarioso-brac- teatum Fenzl. (Led. fl. ross. I. p. 405; C. pentandrum C. A. Mey. Verz. X 1916). D. 14 et 28 Mart. m. à. 1865 fl. et £r, d. .8 Apr. m. a. 18064 Ir.

10. Malvaceae.

49. Althaea hirsuta L. (Led. fl. ross. 1. p. 432; C. A. Mey. Verz. X6 1797). D. 15 Apr. m. a. 1864 et d. 28 ejusd. m. a. superioris fl. et fr. submat.

50. Malva silvestris L. (Led. fl. ross. I. p. 435). D. 8 Apr. m. a. 1864 et d. 10 Maji m. a. 1865 fl. et fr. immat., d. 28 Jun. m. a. 1864 fr.

Die Pflanze von der Insel Sswätoi gehört nicht der ty- pischen M. silvestris an, sondern weicht von dieser na- mentlich durch die eifórmigen oder elliptischen Blàttchen des Hüllkelches etwas ab. Noch weniger dürfte sie je- doch der M. mauritiana L. anzuschliessen sein: Die Sten- gel sind niederliegend oder aufsteigend, und von lànge- ren einfachen und von kürzeren sternfórmigen Haaren rauh; die Petalen sind umgekehrt eifórmig oder selbst länglich keilfórmig, an der Spitze tief ausgerandet (vgl. Ascherson, Fl. d. Prov. Brandenb. p. 107). An einem Exemplar ohne Etiquette sind die Petalen nur 3 mal làn- ger als der Kelch, und die Lappen der obern Stengel- blätter bedeutend spitzer als in der gewöhnlichen Form.

51. Malva rotundifolia auct. B. bakuensis: annua, caule erecto angulato, a basi ramoso, pilis ipsius diame- tro multo brevioribus simplicibus stellatisque adsperso; ramis infimis patulis adscendentibusve, rarius parte infe- riore prostratis; folis longe petiolatis reniformi- cordatis,

31

obsolete 5—7 lobis, crenato-dentatis; pedunculis aggre- gatis (2—5), inaequilongis (fructiferis suberectis) fructus diametro 2— 4-plo longioribus; involueri foliolis lanceo- latis v. lineari-oblongis, calyce multo brevioribus; caly- cis laciniis ovato-triangularibus acuminatis, postea fructui laxe adpressis; petalis oblongis v. obovato-oblongis, api- ce emarginato-retusis; coecorum valvis immarginatis laevi- bus, pube densa obtectis. Folia et calyces pilis brevibus simplicibus v. 2— 3 partitis adspersa. Petala calyce 2 3- plo longiora, dilute rosea. D. 10 Maji m. fl. et fr.

- Durch die schmalen Bláttehen des Aussenkelches schliesst sich diese Varietät der M. rotundifolia auct. (M. vulgaris Fr.) an; unterscheidet sich aber von der gemeinen nor- dischen Form durch den aufrechten Wuchs, die stärkere Behaarung und die kaum gelappten Blätter. Die Unbestän- digkeit, welche die Fruchtstiele in ihrer Richtung aufweisen, giebt der Vermuthung Raum, dass die Exemplare in wel- kem Zustande eingelegt, und dass dadurch vielen Stie- len eine unnatürliche Richtung ertheilt worden sei, Mit der M. nzcaeens?s All. (im Sinne der Fl. orientalis von Boissier) hat unsere Pflanze jedenfalls nichts zu schaflen. Was übrigens die genannte Species anbelangt, so ist es geradezu unmóglich, sich nach den Beschreibungen der Autoren von ihr einen Begriff zu machen. Cavanilles (Diss. Il. t. XXV. fig. 1), welcher der M. nicaeensis spitzlappige Blätter und gleichlange Blüthenstiele zu- schreibt, bildet die Blättchen des Aussenkelches lanzett- lich und etwa von der Länge des Kelches ab, während die Carpelle, so viel aus der Abbildung zu ersehen, glatt (d. h. nicht rugosa) dargestellt: sind. Ledebour dagegen (fl. ross. I. p. 436) beschreibt ohne Zweifel eine andere Pflanze; denn seine M. nicaeensis hat «folia cordato-sub- orbiculata und coecorum valvae marginatae reticulato-

32

rugosae». Etwas ganz anderes ist endlich die Reichenbach- sche Pflanze dieses Namens, welche schon durch die «folia angulata molle stellato-pubescentia» (fl. germ. exe. p. 772.), noch mehr aber durch die eifórmigen Bláttchen des Aussenkelches und deren Längenverhältniss zum Kel- che (cf. icon. fl. germ. t. 168. fig. 4838) von der Ca- vanilles’schen Pflanze abweicht, mit der sie übrigens im Bau der Carpelle übereinstimmt.

Unter solchen Umständen wäre es gewiss sehr dan- kenswerth, wenn durch eine sorgfältige kritische Ueber- sicht der europäischen und orientalischen Arten ein lei- tender Faden aus den Irrgängen dieses Labyrinthes ge- boten würde. Die àltern Beschreibungen, welche fast nur die Richtung des Stengels, die Form der Blätter und die Grósse der Blüthen berücksichtigen, sind durchaus un- zureichend.

52. Malva tomentella? Prsl. (fl. sicula I. p. 174). D. 8 Apr. m. a. 1864 fl. et fr.

Obgleich die Bruhns'schen Exemplare mit der Beschrei- bung der Flora sicula sehr gut übereinstimmen, muss dennoch die Identität derselben mit der sicilischen Art zweifelhaft bleiben, da von letzterer der Bau und die Beschaffenheit der Früchte unbekannt sind. In der Pflan- ze von der Insel Sswätoi sind dieselben jenen der vorher- gehenden Art und der M. vulgaris Fr. durchaus àhnlich, jedoch mit einem sehr dichten weichen Flaum überzogen.

53. M. mareotica Delil. (*) (DC. prodr. I. p. 433; M. microcarpa Led. fl. ross. I. p. 436; C. A. Mey. Verz. 8 1792). D. 41 Apr. m. ‚a. 1865. .il./et, Ir.

Calycis lobis latissimis, apice brevissime acuminato- mucronatis ab affinibus facile dignoscitur. Ludit:

(3 Ist nach Boissier (fl. orient. I. p. 820) M. parviflora L.

33

1. minor: caulibus vix 3-pollicaribus, axillis 1— 92 (ad summum 3-) floris. Tota planta pube stellata densius adspersa.

2. major: caulibus saepe pedalibus, axillis 3 5-floris, floribus ob pedunculos brevissimos glomeratis.

Von der De Candolleschen Beschreibung weicht unsere Pflanze bloss durch die unbehaarten Carpelle ab, da je- doch die Behaarung dieses Theiles auch in andern Arten zu variren pflegt, so verdient diese geringe Abweichung keine besondere Beachtung. Von den beiden Formen ist jedenfalls die zweite für die typische zu nehmen; erstere ist wahrscheinlich eine durch den Standort hervorgeru- fene Zwergform.

Gossypium herbaceum L. (Led. fl. ross. I. p. 438). Sira Apscheron: d. 12 Aug, m. a. 1864 fr. Verisimiliter cultum?

ll. Geraniaceae.

94. Geranium molle L. (Led. fl. ross. |. p. 469; C. A. Mey. Verz. ® 1807). Die 14 Mart. m. a. 1865 fl, d. 28 ejusd. m. et anni fl. et fr. submat., d. 8 Apr. m. a. 1864 fl. et fr.

95. Erodium strigosum Karel. (*) (Led. fl. ross. I. p. 475; E. Botrys Bertol? C. A. Mey. Verz. X: 1814). D. 8 Apr. m. a. 1864 et d. 21 ejusd. m. anni superio- ris fl. et fr.; d. 20 Apr. m. a. 1865 fl, et fr.

96. E. ciconium Willd. (Led. fl. ross. I. p. 476; C. A. Mey. Verz. ® 1816). Die 1 Apr. m. a. 1863 fl, d. 28 Mart. m. a. 1865 fl. et fr. immat.

!') Ist nach Boissier (fl. orient. I. p. 893) E. laciniatum Cavan.

3

34

57. E. cicutarium L’Herit. (Led. fl. ross. I. p. 476; C. A. Mey. Verz. 1813).

a. praecox Cav. (diss. V. t. 126. fig. 2; DC. prodr. I. p. 646). D. 10 Mart. m. a. 1863 fl.—Forsan. pr. urbem Tiflin lectum.

D. gracile: glanduloso-pilosum, caulibus diffusis, spi- thameis pedalibusve: folii pinnatisecti segmentis pinnati- partitis: laciniis plurimis ovato v. oblongo-triangularibus, acutis acuminatisve; petalis calyce longioribus. D. 18 Apr. m. a. 1864 fl. et fr.

Y. tenuifolium: glanduloso-pilosum, caulibus spithameis, diffusis; folii pinnatisecti segmentis profunde pinnatiparti- tis, lacinulis oblongis v. oblongo-linearibus, plurimis acu- tis. D. 18 Apr. m. a. 1864 fl. et fr.

8. eglandulosum: undique pilosum, caulibus diffusis, 2— 5-pollicaribus, folii pinnatisecti segmentis pinnatipartitis, lacinulis ellipticis oblongisve, integris v. rarius incisis, plurimis acutis; petalis calyce longioribus. D. 21 Apr. m. a. 1863 fl. et fr.

b. eriocalya: calycibus pilis longioribus copiose ad- spersis. Pedicelli ut praecedentium subglabri.— A Er. ci- cutarii var. rupestri Boiss. foliis multo tenuius dissectis primo adspectu dignoscitur.

12. Zygophylleae.

58. Zygophyllum Fabago L. (Led. fl. ross. L^ p. 485; C. A. Mey. Verz. & 1782). Die 7 Jun. m. a? fl. fr. immat.

In planta Bruhnsiana petala saepissime emarginata v. retusa quidem; stamina breviora petalis fere sesquiplex (4*/, 1*/,) longiora.

, 35 .59. Tribulus terrestris L. (Led. fl. ross. I. p.

486; C. A. Mey. M: 1781): In peninsula Apscheron: d. 98 Jun. m. a. 1864 fr. et postremis floribus.

13. Rutaceae.

60. Peganum Harmala L. (Led. fl. ross. I. p. 489; C. A. Mey. Verz. ® 1779). In peninsula Apscheron: d. 28 Juu. m. a. 1864 fl.

Differt a planta Songorica ad ripas fl. Ssaryssu a Dr. Schrenk collecta, foliorum laciniis lineari lanceo- latis, inferioribus ! lin., superioribus 1—-2 lin. latis; se- palis integerrimis v. supra basin dente tenui elongato mu- niis, petalis fere triente brevioribus. In planta Schren- kiana vero foliorum superiorum et inferiorum laciniae conformes, lineares, '/,— 4 lin. latae; sepala varia: nunc integerrima, nune supra basin dentata, nunc 2— 3 par- tita, petalis aequilonga.

61. Tetradiclis salsa Stev. (Led. fl. ross. I. p. 492; C. A. Mey. Verz. 1937). Die 1 Maji m. a. 1863 fl. et fr.

II. CALYCANTHAE.

14. Nitrariaceae.

62. Nitraria Schober: L. (Led. fl. ross. I. p. 505; N. cäspia C. A. Mey. Verz. X: 1457). Die 26. Maji m. a. 1863 fl. et fr. immat.

15. Papilionaceae.

63. Medicago sativa L. (Led. fl. ross. I. p. 525; C. A. Mey. Verz. N 1177).

a. anguslifolia: caulibus a basi ramosissimis diffusis, ramis patulis v. inferioribus saepius patentissimis, longio- 2

36

ribus saepe flexuosis; foliolis foliorum inferiorum oblon- gis, superiorum lineari-oblongis v. linearibus; stipulis in inferiore et media caulis parte 3 4 lin. longis brevio- ribusve, integerrimis v. basi 1 2-dentatis, dentibus sae- pissime brevibus. Pubescentia in foliorum pagina inferi- ore et calycibus parca, in caulibus vero, ramis et folio- rum pagina superiore omnino deest. D. 28 Maji m. a. 1863 fl. et fr.

B. latifolia: caulibus adscendentibus erectisve, ramosis, ramis patentibus v. saepius erecto patulis; foliolis folio- rum inferiorum obovato-oblongis, superiorum oblongis; stipulis in inferiore et media caulis parte 5 —7 (— 9) lin. longis, ultra medium v. basi dentatis (rarius integer- rimis), dentibus saepissime elongatis. Pubescentia tantum in foliorum pagina superiore omnino desideratur. D. 13 Maji m. a. 1863 fl.

64. Medicago coerulea Less. (Led. fl. ross. I. p. 526). Die 22 Maji m. a. 1863 fl. et fr. submat.

A praecedente habitu graciliore, floribus leguminibus- que multo minoribus et racemis elongatis facile dignoscen- da, specie tamen vix diversa. Foliola minima, vix un- quam ultra 6 lin. longa, saepissime multo breviora, an- gusta; stipulae nunc integerrimae, nunc basi, v. etiam ul- tra medium dentatae, dentibus plerumque minutis; pu- bescentia varia, saepe tamen copiosior quam in prae- cedente.

65. M. tribuloides Lam. (Led. fl. ross. I. p. 528; C. A. Mey. Verz. ® 1181). D. 23 Apr. m. a. 1863 et d. 24 ejusd. m. a. 1864 fl. et fr.

a. Meyeriana: caulibus prostratis, vix ultra 3 poll. lon- gis; stipulis subulato-dentatis: dentibus dimidiam stipulae diametrum aequantibus v. brevioribus; foliolis plurimis

37

1',— 2, ad summum 3 lineas longis; leguminum anfrac- tibus arcte incumbentibus '/,—'/, lin. crassis, margine subplanis, carina obtusissima, parum v. vix elevata; spi- nis plurimis subrectis, '/, lin.longis patentissimis, supre- mis erecto-patulis.

B. Bruhnsiana: caulibus adscendentibus, spithameis; stipulis subulato-dentatis: dentibus stipulae diametrum sub- aequantibus v. superantibus; foliolis plurimis 2— 4, ad summum 5 lin. longis; leguminum anfractibus tenuiori- bus, ‘/, lin. erassis, carina magis elevata, tamen obtusa; spinis plurimis falcatis, 4 —1^/, lin. longis, supremis ad- scendentibus, reliquis recurvato-patulis.

66. Medicago minima Lam. (Led. fl. ross. I. p. 529; C. A. Mey. Verz. N 1182). Die 23 Apr. m. a. 1863 et d. 24 ejusd. m. a. 1864 fl. et fr.

a. canescens: caule, foliorum pagina inferiore et caly- cibus dense villoso-pubescentibus, subincanis; stipulis in- ferioribus breviter denticulatis, superioribus obsolete den- ticulatis v. rarius integerrimis.

B. vérescens: omnibus partibus minus pubescens; sti- pulis omnibus integerrimis v. rarius inferioribus obsolete denticulatis.

In una et altera varietate pedunculi plerumque 4—6 flori.

67. M. Meyeri (M. minimae var. leguminum aculeis brevissimis C. A. Mey. Verz. N: 1182; Led. fl. ross. I. pag. 530). M. annua, caulibus ad summum spitha- meis, ramosis, omnibus adscendentibus v. exterioribus interdum prostratis; foliis inferioribus longe petiolatis (petiolo stipulis 2—3-, ad summum 5-plo longiore), fo- liolis obovatis, antice denticulatis; foliis superioribus bre-

38

viter petiolatis (petiolo fere stipularum longitudine), fo- liolis oblongo - obovátis, apice emarginatis et saepissime iridentatis; stipulis ovato-acuminatis subintegerrimis; pe- dunculis folio 4 2-plo longioribus, 2-6-floris; pedicellis calyce, dimidiam corollam aequante, subquadruplo brevio- ribus; calycis dentibus lanceolato - subulatis, tubo paullo longioribus: leguminibus cochleatis, subglobosis, parce pilosis, anfractibus subquinis incumbentibus; spinis bre- vissimis legumini subadpressis, conicis, apice obtusis v. inerassatis, inferne bicruribus: parte exserta latere vix sulcata; seminibus semiorbiculato - oblongis, laevibus. D. 31 Mart. m. a. 1863 fl. et fr. immat., d. 23 Apr. m. a. 1863 et d. 24 ejusd. m. a. 1864 fl. et fr. submat, Die M.minima Lam. steht dieser Art jedenfalls sehr nahe, ist jedoch durch die mehrmals längeren, schlanken, nach oben hin sich bedeutend verdünnenden und an der Spitze hakigen Dornen der Hülse leicht zu unterscheiden. Ausserdem sind bei dieser die Seiten der Dornen bis weit über die Mitte hinaus von einer ziemlich tiefen Furche durchzogen, von welcher in der M. Meyeri kaum eine Spur vorhanden ist. Die übrigen Unterschiede sind entweder àusserst unbedeutend, oder doch so schwan- kend, dass sie keiner weiteren Beachtung werth ‚erschei- nen. Uebrigens ist auch der Bau der Hülse, wenn man von der ausserordentlich verschiedenen Form und Grós- se der Dornen absieht, sehr übereinstimmend. In beiden Arten erscheinen die Windungen schon deshalb locker aufliegend, weil der äusserlich sichtbare Theil eigentlich nur die breite Carina des Randes darstellt, während de- ren Seitenránder, an welche sich die äussern Schenkel der Dornen anheften, im Innern der schneckenförmig ge- wundenen Hülse liegen. In beiden Arten hat der ange- heftete Theil des Aussenschenkels der Dornen ungefähr

39

dieselbe Länge, und verläuft meistentheils nicht radien- förmig auf die Windungsaxe zu, sondern halbirt etwa den rechten Winkel, welcher durch den, auf den An- heftungspunet des Dornes zulaufenden Radius und die durch denselben Punct gezogene Tangente gebildet wird. Spaltet man die Hülse, so erhält man 3 .Lamellen; an den beiden äussern bleiben die Aussenhälften je einer Reihe von Dornen haften, an der Mittellamelle beider- seits die Innenhälften der beiden Dornenreihen.

68. Trigonella azurea C. A. Mey. (Verz. ® 1185; Led. fl. ross. Lp. 531). Die 26 Apr. m. a. 1863 fl. et fr. immat.

69. T. monspeliaca L. (Led. fl. ross. I. p. 533; C. A. Mey. Verz. 1191). D. 2 Apr. m. a. 1865 fl., d. 28 Apr. m. a. 1863, d. 24 ejusd. m. a. 1864 et d. 20 ejusd. m. a. 1865 fl. et fr.

Die Dichtigkeit der Behaarung ist variirend, jedoch nicht innerhalb weiter Grenzen.

70. Melilotus polonica (L.) (sp. pl. Il. p. 765 sub Trifolio Meliloto polon.; S. G. Gmel. in herb. "Acad. Petrop.). Radice...... , caule tereti, glabro, ramoso (sicco tenuistriato); petiolis foliolorum longitudine v. breviori- bus; foliolis supra medium latissimis, oblongo - obovatis v. euneato-oblongis, supremis lanceolatis: omnibus mu- eronatis, integerrimis v. antice obsolete breviterve denti- eulatis, rarius utrinque supra medium dentibus 3—5 acu- tis instructis; stipulis setaceis; racemis laxissimis, elon- gatis, 4—6-floris; pedicellis calyce 2 3-plo longioribus, inferioribus legumina matura subaequantibus v. paullo brevioribus; floribus 2 2'/, lin. longis; ealycis dimi- dium vexillum subaequantis dentibus lanceolatis, tubo

40

parum brevioribus; carina fere '/, alarum vexillique ae- quante; leguminibus ovato - lanceolatis, 4 2-spermis, inaequilateris: carina exteriore (inferiore) subaequaliter convexa, interiore inferne convexa, superne impressa; stylo legumine, apice oblique truncato, duplo breviore, carinae interiori imposito, reeurvato; leguminum valvis rugosis: rugis transversalibus saepissime multo validiori- bus v. omnibus parum elevatis; seminibus ovalibus, opa- cis, fuscis, radieula distincta.

Die Behaarung ist an den Blüthenstielcher und Kelchen (zur Blüthezeit) und auf der Unterseite der jungen Blàtt- chen spärlich, und fehlt im späteren Alter gänzlich. Die Blüthenstielehen sind häufig mehr oder weniger stark gekrümmt; ihre Richtung ist jedoch sehr variabel, indem das Ende bald bedeutend unter dem Anheftungspuncte, bald mehr oder weniger über demselben liegt. Eine Ab- wärtskrümmung wird namentlich an den fruchttragenden Blüthenstielehen oft beobachtet, ist aber auch hier kei- neswegs constant. Die Hülsen besitzen iim reifen Zustan- de eine Länge von 3 3'/, Linien. Von den Runzeln der Klappen sind die quer verlaufenden in der Regel weit stárker entwickelt, bisweilen aber auch diese nur schwach ausgebildet, oder in geringer Zahl vorhanden. Die Samen sind zusammengedrückt, glatt, aber nicht glänzend. Das Würzelchen ist etwa halb so breit, als die Cotyledonen, und hört ein wenig über der Mitte des Sa- mens plötzlich auf, wodurch die Gestalt des letztern un- regelmässig wird. Die Blüthen sind hellgelb.

Durch die zum grössten Theile fast vollkommen ganz- randigen Blätter und die sehr lockeren, wenig- und ent- ferntblüthigen Trauben, so wie durch die Grösse und Ge- stalt ihrer Hülsen ist diese Art sehr charakteristisch. M.

4

ruthenica M. B. scheint nach der Beschreibung der M. polonica sehr ähnlich zu sein, ist jedoch nach den Exem- plaren des Bieberstein' schen Herbariums, namentlich durch die Form und die weit geringere Länge ihrer Hül- sen sehr verschieden. Eine von unserer durchaus ver- schiedene Pflanze ist es auch, die De Candolle (prodr. IL. pag. 187) unter dem Namen M. polonica Pers. be- schreibt. Dagegen stimmt die Linne'sche Beschreibung mit der Pflanze von Sswätoi sehr gut überein, und ent- hält ausserdem kein einziges direct widersprechendes Merkmal. Nichts desto weniger bleiben mir Zweifel, ob Linné wirklich dieselbe Art aus Polen vorgelegen hat, welche ich in wilden Exemplaren bloss von der Insel Sswätoi (von S. G. Gmelin (im Herb. d. Kais. Akad. d. Wiss. zu Petersburg) und Bruhns gesammelt) und aus der Gegend von Astrachan (im Bunge'schen Herb.) ge- sehen habe ('). Denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass dieselbe Species nur auf zwei, von einander weit ent- fernte und klimatisch ausserordentlich verschiedene Stand- orte, das nördliche Litthauen (vgl. Led. fl. ross. I. p. 539) und die Küste des kaspischen Meeres angewiesen sein sollte. Eher wäre die Annahme gestattet, dass dem Linné die kaspische Species ohne Angabe des Fundortes in Gesellschaft polnischer Pflanzen zugesandt worden ist, und er sie aus diesem Grunde mit dem Trivialnamen «polonica» bezeichnet hat. Wegen der Ungewissheit die- ser Benennung (vgl. Led. a. a. O.) wäre es vielleicht nicht unpassend, der von mir genauer beschriebenen Pflanze den Namen Melilotus caspia beizulegen. (1) Ein von Pott herrührendes cultivirtes Exemplar im Herb. d. Acad. d. W. zu Petersb. kann wegen der mangelnden Angabe des Vater-

landes nicht in Betracht kommen; interessant ist bloss, dass es

gleich dem Gmelin’schen für Linné's Trif. M. polonica genommen worden ist.

42

74. Trifolium scabrum L. (Led. fl. ross. I. p. 542; C. A. Mey. Verz. v 1201). Sine schedula.

Da die Pflanze von Meyer bei Baku gefunden worden ist, so dürfte es wohl kaum einem Zweifel unterworfen sein, dass die Bruhnsschen Exemplare von der nahe ge- legenen Insel Sswátoi herstammen.

72. T. procumbens L. (Led. fl. ross. I. p. 556; C. A. Mey. Verz. N 1223). D. 20 Apr. m. a. 1863 et d. 24 ejusd. m. a. 1864 fL, d. 28 Maji m. a. 1863 fr.

73: Glycyrrhiza: glandulifera W. K. (Led. fl. ross. I. p. 565; C- A. Mey. Verz. N 1229). Insula Swätoi: d. 20 Maji m. a. 1863 fl; Peninsula Apscheron: d. 14 Jun. m. a. 1863 et d. 28 ejusd. m. a. 1864 fl.—Ludit:

1. pubescens: caulibus inferne petiolisque inferioribus pubescentibus, vix scabriusculis.

2. tuberculata: caulibus inferne petiolisque inferioribus tubereulis conicis adspersis simulque parce pubescenti- bus, scabris.

3. spinulifera: caulibus inferne petiolisque inferioribus setis spinulisque plus v. minus copiosis munitis simulque parce pubescentibus. Lws. 3 tantum ex insula Sswätoi adest.

In omnibus foliola (praeter suprema) plerumque ovato- oblonga, apice rotundata, mucronata (rarius emarginata), supra glabra, margine et subtus ad nervos puberula; stipulae anguste lanceolatae, 2—3 lin. longae, deciduae; racemi [folio saepius longiores; flores, haud minores quam in planta Soongorica.

74. Astragalus hyrcanus Pall. (Led. fl. ross. I. p. 610; C. A. Mey. Verz. X: 1240).

43

75. Astragalus Xiphidium Bge. (A. subulatus M. a Bieb. 8 procerior Led. fl. ross. I. p. 631; A. subula- ti var. C. A. Mey. Verz. 6 1239).

76. A. cruciatus DC. (C. A. Mey. Verz. 1245; A. Asterias Stev. in Led. fl. ross. Il. p. 636). Die 2 Apr. m. a. 1865 fl, d. 23 ejusd. m. a. 1863 fl et fr. immat.

71. A. striatellus Pall. (Led. fl. ross. I.’ p. 087; C. A. Mey. Verz. N 1247). Cum praecedente.

78. A. brachyceras Led. (C. A. Mey. Verz. 1248; A. hamosus L. B. brachyceras Led. fl. ross. I. p. 638). Cum A. cruciato DC.

79. A. mollis M. a Bieb. (Led. fl. ross. I. p.. 646; C..À. Mey. Verz. N^ 1208).

80. A. bakuensis Bge. (A. utriger C. A. Mey. Verz. J€ 1270). In insula Sswátoi: d. 26 Mart. m. a. 1865 fl., d. 24 Apr. m. a. 1864 et d. 9 Maji m. a. 1865 fr. atque in insula Nargin (leg. cl. Tschermak) d. 20 Apr. m. a. 1861 fl.

81. Vicia cinerea M. a Bieb. (Led. fl. ross. I. p. 679; V. biflora C. A. Mey. Verz. N 1295).

B. maritima: differt a genuina caulibus saepe pedali- bus, foliolis subtus parcius villosis, supra glabris, cirr- his, praesertim foliorum superiorum, saepe 3 5, ad summum 6 lin. longis, simplicibus v. 2 3-partitis. Se- mina compressa, fusco-atra; hilum sextam partem totius seminis ambit. Die 2 Maji m. a. 1865 fl. et fr. submat.

Die angeführten Unterschiede der var. maritima lassen sich wohl durch die Annahme, dass die Pflanze an ei- nem feuchteren und minder sterilen Orte gewachsen,

44

zur Genüge erklären. Im Bau der Blüthe, so wie in allen übrigen nicht erwähnten Merkmalen zeigt sich die vollkommenste Uebereinstimmung mit der typischen Form.

82. Alhagi camelorum Fisch. (Led. fl. ross. I. p. 715; C. A. Mey.Verz. | 1289). D. 10 Jul. m. a. 1864. fl.

Die Angabe des Standortes fehlt; dessen ungeachtet dürfen wir die Pflanze als einen unzweifelhaften Bürger der Insel Sswätoi ansehen, da, abgesehen davon, dass sie am kaspischen Meere gemein ist («abundat in cam- pis et in collibus argilloso - salsis versus mare Caspium» C. A. Mey. l. c.), auch der uns interessirende Standort von S. G. Gmelin (cf. Led. 1l. c.) speciell genannt wird.

16. Rosaceae.

83. Rubus sanctus Schreb. (Led. fl. ross. II. p. 68). In peninsula Apscheron: d. 28 Jun. m. a. 1864 fl.

17. Pomaceae.

84. Cotoneaster Nummularia Fisch et Mey. (Led. fl. ross. II. pag. 93; C. tomentosa C. A. Mey. Verz. N 1527). Peninsula Apscheron: d. 15 Maji m. a. 1863 fl.

Granateae.

Punica Granatum L. (Led. fl. ross. II. p. 104; C. A. Mey. Verz. | 1539). Sine schedula; verisim. culta?

18. Paronychieae.

85. Herniaria cinerea? DC, (prodr. II. p. 367; C. A. Mey. Verz. N: 1363 ex parte). Die 28 Apr. m. et d. 5 Maji m. a. 1863 fl. et fr. immat. A specimi- ne herbari Acad. Petrop. ab ipso De Candolleo misso, satis recedit.

45

Was mich hauptsächlich dazu bewegt, die Bruhnssche Pflanze der H. cinerea DC. und nicht der H. hirsuta L. D. hispida Fenzl. (Led. fl. ross. II. p. 160) beizuzählen, zu welcher letztern sie nach der Mehrzahl der Merkma- le allerdings gehören könnte, und vielleicht auch: in der That gehört, ist der gänzliche Mangel der von Fenzl in den Vordergrund gestellten gelbgrünen Färbung. aller Theile, so wie der Umstand, dass unsere Pflanze durch- aus das Ansehn einer annuellen besitzt, jedenfalls eher für eine solche, als für eine perennirende zu halten ist. Ausserdem sind auch die Borsten, welche die Kelchzip- fel krónen, keineswegs länger, sondern etwa eben so lang, als die tiefer stehenden, an der Spitze hakenför- mig gekrümmten, zwischen denen noch kleine Börstchen stehen. Von dem erwähnten De Candolleschen Exempla- re weicht unsere Pflanze ausser dem verschiedenen Habi- tus und der stärkern Behaarung auch durch die Form der Blätter ein wenig ab, indem der untere verschmälerte Theil sämmtlicher Blätter in den Exemplaren von der In- sel Sswätoi etwas länger ist, als in dem südfranzösischen. Auch die Färbung beider Pflanzen stimmt nicht genau überein, indem sie in letzterem graulich hellgrün (ähnlich wie in der H. incana Lam.), in den Bruhnsschen Exem- plaren dagegen dunkel schmutziggrün ist,: und an man- chen (was wahrscheinlich vom Trocknen der Pflanze ab- hängt) eine Beimischung von Braun zeigt.. Mit der H. in- cana Lam., zu welcher Fenzl. die Meyersche H. cinerea zieht, hat sie jedenfalls gar nichts zu schaffen. Von Meyer sind nämlich, wie auch von Bruhns, beide Arten, die H. cinerea? DC. und die H. incana Lam. bei Baku ge- sammelt worden. Uebrigens hat Fenzl die Meyersche Pflanze gar nicht gesehen (das Ausrufungszeichen fehlt), und sie daher nur nach Gutdünken (wahrscheinlich we-

46

gen der vorauszusetzenden grau-, und nicht gelbgrünen Färbung zweifelhaft für eine jährige H. incana gehalten. Endlich muss ich noch bemerken, dass ich die H. odo- rata Andrz., welche an trockenen Orten eine intensiv gelbgrüne Färbung besitzt, auf feuchtem Sande in der Dnieprniederung dunkelgrün gefunden habe (junge Exem- plare), welche Färbung beim Trocknen sich in ein dunk- les Schmutziggrün verwandelte. Die Färbung scheint so- mit keinen allgemein gültigen Werth als Artenmerkmal zu besitzen, und es wäre möglich, dass die von mir zweifelhaft als H. einerea DC. aufgezählte Pflanze eine stirps hornotina der H. hirsuta L. B. hispida Fenzl. wä- re. Vgl. die Abbildung des mii eigenthümlichen Papillen besetzten Fruchtknotens.

86. Herniaria incana Lam. «a. angustifolia Fenzl. (Led. fl. ross. II. p. 160). Die 2 Apr. m. a. 1865 fl.

87 Spergularia salsuginea Fenzl. (Led. fl. ross. II. p. 166; Alsine rubra C, A. Mey. Verz. X: 1877 quod spectat ad plantam prope Baku lectam). Die 28 Apr. m. a. 1864 fl. et fr. submat., d. 10 Maji m. a. 1865 fl. ef, Ir.

88, S. media Pers. (Led. fl. ross. II. p. 168).

a. heterosperina Fenzl. (Alsine marina C. A. Mey. Verz. N 1878). Die 20 Sept. m. a. 1863 fl. et fr. (Planta Bruhnsiana ad /ws. 2. Fenzl. (Led. l. c.) pertinet).

B. marginata Fenzl. (Alsine marginata C. A. Mey. Verz. W 1879). Praecedente varietate ut videtur multo frequentior; d. 15 Maji m. a. 1863 fl. et fr.

19. Crassulaceae.

89. Crassula caespitosa Cav. (Led. fl. ross. II. p. 172, Sedum caespitosum C. A. Mey. Verz. N 1341).

47

Die 2 Apr. m. a. 1865 fl, d. 8 ejusd. m. a. 1864 et d. 26 Apr. m. a. 1865 fl. et fr.

20. Umbelliferae.

90. Eryngium dichotomum Dest. (Led. fl. ross. II. p. 240; C. A. Mey. Verz. N 1058). Die 28 Maji et 6 Jun. m. a. 1863 fl. et fr. immat. et submat.

91. Falcaria Rivini Host. (Led. fl. ross. II p. 245; C. A. Mey. Verz. ® 1062). D. 29 Maji et d. 6 Jun. m. a. 1863 fl, d. 15 Jun. m. ejusdem a. fl. et fr. immat.

92. Bupleurum glaucum Rob. et Cast. (Led. fl. ross. II. p. 261; C. A. Mey. Verz. ® 1081). D. 28 Apr. m. a. 1863 fl. et fr. immat.

93. Zosimia absinthifolia DC. (Led. fl. ross. II. p. 329; C. A. Mey. Verz. N 1116).

B. viridiflora F. et. M. (Led. 1. c.). D. 16 Maji m. a. 1863 fl. et fr.

94. Daucus Carota L. (Led. fl. ross. Il p. 338; C. A. Mey. Verz. s 1122).

B setosus: caule ramoso, parce foliato, pilis elongatis hispido et insuper cum umbellarum pedunculis foliorum- que rhachi et involucri foliolis setis brevibus copiose ad- sperso; lacinulis foliorum margine et subtus ad costam setuliferis; involucri foliolis umbellam subaequantibus, sae- pissime tripartitis; involucelli foliolis subintegerrimis, ex- terioribus lanceolato-setaceis, interioribus lanceolatis mem- branaceis; floribus radiantibus.— In peninsula Apscheron: d. 11 Jun. m. a. 1863 fl. et fr. immat., d. 28 ejusd. m. a. 1864 fr.

48

95. Caucalis leptophylla L. (Led. fl. ross. II p. 341; C. A. Mey. Verz. ® 1124). Die 3 Maji m. a. 1865 fl. et fr. immat., d. 18 Maji m. a. 1863 fr. submat.

96. Cachrys amplifolia Led. (fl. ross. Il. p. 358; Hippomarathrum amplifolium Led. in C. A. Mey. Verz. N 1145).

Foliorum lacinulae nequaquam semper 1'/,— 2 lin. lon- gae, ut in specimine unico herb. Meyeriani In exem- plaribus numerosis, ab am. Bruhns collectis, lacinulae foliorum inferiorum nune 1'/,— 2, nune 2— 4, saepissi- me 2—3 lineas longae, dum laciniae folior. superiorum, quae plerumque evidenter longiores, saepe 6, rarissime etiam 12 lin. aequant. Ad dignoscendum a simili C. crispa me judice forma et consistentia rigida lacinularum multo magis valet, quam earum longitudo; praeterea in C. amplifolia foliorum rhachis et caulis pars inferior mu- ricato-asperae, involucri et involucelli foliola chartacea, rigida.

97. Coriandrum sativum L. (Led. fl. ross. I p. 367). D. 98 Mart. m. a. 1865 fl. et fr. submat. Ubi lectum in schedula non indicatur; verisim. in ins. Sswátoi.

21. Rubiaceae.

98. Asperula humifusa bess. (Led. fl. ross. I. p. 401; C. A. Mey. Verz. N 411). Die 10 Jun. m. a. 1863 fl. et fr.

Caules inferne dense albo- pilosi; flores extus hirti; fructus subtiliter granulati, glabri (var. trichantha Trautv. enum. pl. Song. Schrenk.).

99. Galium anglicum Huds. (C. A. Mey. Verz. N 433; G. anglicum 2. anglicum Led. fl. ross. ll. p. 419). Die 2 Apr. m. a. 1865 fl. et fr. immat.

49

Caules flaceidi, tenues; folia lanceolata (rarissime ob- longa); peduneuli axillares subtriflori, folio duplo longio- res; setulae in foliorum margine patulae.

100. G. litigiosum DC. (G. anglicum B. litigiosum Led. fl. ross. Il. p. 419). D. 25 Apr. m.a. 1863 fl. et fr.

Praecedente multo majus, robustius; pedunculi axil- lares 3 - flori v. saepe subpaniculati; setulae in foliorum margine plerumque patentissimae v. patulae; folia sena, rarissime octona.

Ich habe den De Candolle'schen Namen vorgezogen, weil der Linné'sche doch zweckmässiger auf die sehr zarte typische Form des G. parisiense zu beziehen sein móchte. Uebrigens findet sich von diesem zu dem aus- geprägtesten G. Aparine L. eine ununterbrochene Reihe von Zwischenformen. Die Richtung der Borsten an dem Blattrande ist nur in den Endformen vollkommen con- stant, in den übrigen jedoch, welche nach Grósse und Habitus in der Mitte stehen, oft sehr variirend.

101. Galium verticillatum Danth. (Led. fl. ross. II. p. 421; C. A. Mey. Verz. ® 436). Die 28 Apr. m. a. 1863 fl. et fr.

In der Pflanze von der Insel Sswätoi entspringen aus jedem Blattquirle gewóhnlich nur 2 oder 3 einfache Blü- thenstiele, oder auch 2 Blüthenstiele, von denen aber der eine 2-spaltig ist; weit seltener sind 4-blüthige Quir- le. Die Früchte sind entweder nur an der Spitze, oder ringsum, an der Spitze jedoch dichter mit hakigen Bórst- chen besetzt.

22. Valerianeae

102. Valerianella pumila DC. (Led. fl. ross. Il. p. 432; C. A. Mey. Verz. N 385). /

50

D. lasiocarpa Roem. et Sch. (C. A. Mey. l. c.) Die 29 Mart. m. a. 41863 et d. 11 Apr. m. a. 1865. NE. 28 et 30 Apr. m. a. 1863 fl. et fr.

23. Dipsaceae.

103. Scabiosa ucranica L. (Led. fl. ross. II. p. 454; C. A. Mey. Verz. N 376). In peninsula Apscheron: d. 28 Jun. m. a. 1864 fl. et fr.

24. Compositae.

104. Tripolium vulgare Nees.(Led. fl. ross. p. 477). Die 15 Oct. m. a. 1864 fl.

105. Matricaria praecox DC. (prodr. VI. q. 52; M. M. inodora y. praecox Led. fl. ross. Il. p. 546; Pyre- thrum pr. C. A. Mey. Verz. & 619).

3. puberula DC. (1. e.). Sine schedula.

106. Cotula aurea L. (Led. fl. ross. Il. p. 559; C. A. Mey. Verz. X 611). Die 8 et 10 Maji m. a. 1865 fl. et ir

107. Artemisia arenaria DC. (Led. fl. ross. ll. p.

561; A. pauciflora C. A. Mey. Verz. X 601). Sine schedula.

Eine *der A. campestris L. sehr nahe stehende Form der A. inodora M. B., und eine Varietät der erstern Art mit sehr kleinen Blüthenkópfchen fanden sich ohne An- gabe des Standortes und des Datums der Einsammlung in dem Bruhns’schen Herbarium. Letztere Pflanze hat durchaus das Ansehn der A. scoparia W. K., weicht je- doch von dieser Art durch das dicke und holzige Rhi- zom, welches nur ausnahmsweise 4 oder 2, meisten- theils jedoch mehrere (bis 10) Stengel: trägt, sehr bedeu-

51

tend ab. Dass diese beiden Species, gleich der vorher- gehenden A. arenaria, von der Insel Sswätoi stammen, ist sehr wahrscheinlich.

108. A. maritima L. B. fragrans (Led. fl. ross. II. p. 970; A. fragrans C. A. Mey. Verz. ® 598). Die 20 Sept. m. (anni?) nondum florens.

Auch blühende Exemplare sind vorhanden, jedoch ohne Etiquette.

109. Filago germanica L. (Led. fl. ross. Il. p. 616; C. A. Mey. Verz. X 645). Die 28 Apr. et d. 8 Maji m. a. 1863 fl.

B. nana: subacaulis '/, —'/,-pollicaris, capitulis glome- ratis. Cum genuina.

Y spathulata DC. (Led. l. c.). Cum genuina.

110. Senecto vernalis W. K. (Led. fl. ross. Il. p. 630; Jacobaea squalida C. A. Mey. Verz. 679).

B. ruthenicus: differt à forma typica: caulibus folia ra- dicalia multoties superantibus, foliosis; foliis (caulinis ple- rumque 8 —12) minoribus, margine valde crispatis et capitulis minuseulis. Die 10 Apr. m. a. 1863 fl.

Noch ist eine Form zu erwähnen, die sich ohne Eti- quette unter den Bruhns'schen Pflanzen vorfand. Dieselbe schliesst sich durch die starke Behaarung dem S. verna- lis an, unterscheidet sich Jedoch von demselben durch die breitern, am Rande nur wenig verdiekten und nicht gekräuselten Blätter. Die Spitze der Involucralschuppen ist gebartet, zeigt aber nur selten eine schwärzliche Fär- bung. Der Aussenkelch besteht aus 1— 4 gleichfarbigen oder an der Spitze schwarz gefärbten Schuppen,— oder fehlt noch häufiger ganz und gar, indem selbst die ober-

"n

52

sten Schuppen nur mit ihrer Spitze das Köpfchen errei- chen. Der Pappus ist hinfällig. Der Habitus schwankt zwischen dem des S. vernalis und S. rapistroides; die Wurzelblätter sind bei einem Theil der Exemplare an der blühenden Pflanze noch wohl erhalten, bei den übri- gen, obgleich dieselben keine Verschiedenheit im Alter zeigen, grósstentheils oder sámmtlich abgestorben. Sollte die Pflanze vielleicht hybriden Ursprunges sein?

111. S. rapistroides DC. (S. squalidus M. a Bieb.). Die 10 Apr. m. a. 1863 fl. et fr.

Folia subglabra, caulina oblonga, pinnatipartita; laci- niis distantibus, oblongis, irregulariter dentatis v. subpin- natifidis, v. lineari-oblongis lanceolatisve, paucidentatis v. integerrimis. Folia radiealia in planta florente saepis-' sime emortua.

112. Calendula gracilis DC. (Led. fl. ross. II. p. 650).

B. aptera (C. persica C. A. Mey. Verz. XN 592): ache- niis annulato-ineurvis, margine obtuse v. rarius acute carinatis, apteris. Die 8 Apr. m. a. 1864 et d. 20 et 28 a. 1865 fl. et fr.— Ludit:

4. tuberculata: acheniis omnibus v. plurimis dorso tu- berculatis.

9. muricata: acheniis omnibus v. plurimis dorso mu- ricatis.

Der Bau der;Achenien ist in beiden Formen sehr über- einstimmend. Ueber den Rücken der Früchtchen verlau- fen nämlich erhabene, durch Furchen getrennte Längs- und Querlinien, welche sich unter rechten Winkeln schnei- den. Die Durchschnittspuncte erheben sich nun in der Form A. in Gestalt stumpfer oder spitzlicher Hócker, in

53 der Form 2. dagegen verlängern sie sich zu spitzen co-

nischen Stacheln. Zwischen je 4 Prominenzen liegt im- mer ein mehr oder minder tiefes Grübchen.

An mehreren Exemplaren sind die Achenien alle oder zum grössten Theil abnorm entwickelt. Dieselben sind blasig aufgetrieben, über den Rücken verläuft eine Dop- pellinie von Höckern, unter welcher sich das verengte samentragende Fach befindet; von letzterem nimmt im Innern des Früchtchens eine radiale, häufig in der Mitte durchbrochene Längscheidewand ihren Ursprung, und scheidet die weite Höhlung in zwei Theile. An der Aus- senseite ist die Höhlung immer vollkommen geschlossen, an der Innenseite dagegen offen.

113. Echinops horridus Desf. (Led. fl. ross. II. p. 656; Bge über die Gattung Echinops, Mél. biol. tirés du Bullet. de l'Acad. Imp. des sciences de St.-Pétersb. t. IV. p. 386. v 35). Die 10 Maji m. a. 1864 fl.

114. Centaurea arenaria M. a Bieb. (Led. fl. ross. ll. pag. 702; C. A. Mey. Verz. 530). In peninsula Apscheron: d. 11 Jun. m. a. 1863 fl. et fr.

115. C. iberiaca Trevir. (Led. fl. ross. ll. pag. 711; C. Calcitrapa C. A. Mey. Verz. 534). In peninsula Ap- scheron: d. 28 Jun. m. a. 1864 fl. et fr.

C. Caleitrapa L. et C. calcitrapoides L. huie valde affines: prima tamen acheniis pappo destitutis, altera acheniis pappo suo 4-plo longioribus a C. iberica, cui pappus dimidium achenium subaequans v. etiam superans, haud aegre dignoscitur.

116. Kentrophyllum lanatum DC. (Led. fl. ross. Il. p. 714).

94

B. tauricum (Centrophyllum taur. C. A. Mey. Verz. N 545; Carthamus taur. M. a Bieb.). In peninsula Ap- scheron: d. 28 Jun. m. a. 1864 fl. et fr.

117. Sylibum Marianum Gaertn. (Led. fl. ross. Il. p. 715; C. A. Mey. Verz. N: 562). Die 24 Jun. m. a. 1864 fl.

118. Onopordon Acanthium L. (Led. fl. ross. Il.

p. 716; C. A. Mey. Verz. ® 563). Sine schedula; ve- risim. ex insula Sswätoi.

119. Carduus tenuiflorus DC. (Led. fl. ross. Il. p. 722),

D. pulcherrimus: caule 7 10-pollicari, ad apicem us- que alato: ala angustissima dentato-spinifera, in superiore caulis parte saepius interrupta, in dentes liberos approxi- matos soluta; foliis oblongis sinuato - repandis v. rarius sinuatis, margine spinosis, supra tenuissime arachnoideis v. glabris, subtus subtomentosis: tomento postea evanes- cente; capitulis 2 5 oblongis, breviter pedunculatis v. subsessilibus; pedunculis albo-tomentosis, ceterum nudis v. spinis parce adspersis, folio parvo bracteiformi lanceo- lato fultis; involueri squamis glaberrimis, exterioribus ovato-lanceolatis spina terminatis, interioribus lanceolatis, margine pallido, tenuissime ciliolato, cinctis, intimis char- taceo-membranaceis apice coloratis muticis. Capitula ple- rumque omnia approximata, rarius 1 2 infima remota, axillaria; involucri squamae glaberrimae (exclusis exti- mis) 1 —1*/, lin. latae, interiores margine convexiuscu- lae, nunquam acuminatae, extimae marginibus rectis in- structae vel apicem versus paullo acuminatae. Die 21 Aprım. a. 1803. fl. et dr.

Yon dem im Habitus sehr ähnlichen C. albidus M. a Bieb. unterscheidet sich diese zierliche Varietät, abgese-

05

hen von der geringern Grósse und den minder tief ein- geschnittenen, bisweilen fast ganzrandigen Blältern, na- mentlich durch die Form der Involueralschuppen. Von diesen sind (nach den Exemplaren des Biebersteinschen Herbariums) die äussern und mittlern an dem C albidus nicht allein ziemlich stark, sondern auch lang zugespitzt, während die Ränder der innersten Schuppen fas: gerad- linig sind; in der var. B pulcherrimus dagegen zeigen selbst die äussersten Involucralschuppen nur eine gerin- ge Zuspitzung oder haben sogar fast geradlinige Seiten- ränder, während die Ränder der übrigen unterhalb der Spitze niemals eine Coneavitàát, sondern stets eine mehr oder minder starke Convexitàt besitzen. Aus diesem Grunde weichen denn namentlich die mittlern Involucral- schuppen beider Formen der Gestalt nach sehr von ei- nander ab: sie sind in dem C. albidus in einer Entfer- nung von der Spitze, welche '/ —'/, der Schuppenlän- ge beträgt, bereits dreimal schmäler als an ihrer brei- testen Stelle, in dem C. tenuiflorus f. pulcherrimus da- gegen nur wenig schmäler als an dieser Stelle. Ausser- dem sind in letzterer Pflanze die Schuppen vollkommen kahl, ja selbst schwach glänzend, während, sie in dem C. albidus stets matt und mit mehr oder minder reich- lichem wolligem Filze überzogen sind. Die Pappushaare sind in der Bruhnsschen Pflanze 6 7 Linien lang (län- ger als in der Biebersteinschen), die Achenien bei bei- den durchaus ähnlich, länglich, blass gefärbt, 2 Lin. lang.

Von dem C. albidus M. B. dürfte unsere Pflanze so- mit wohl specifisch verschieden sein; ob sie auch von dem C. tenuiflorus DC. zu trennen ist, muss ich wenig- stens vorlàufig unentschieden lassen, da mir von diesem

56 kein ausreichendes Material zur re Unter- suchung zu Gebote gestanden hat.

120. Podospermum canum GC. A. Mey. (Led. fi. ross. ll. p. 781; C. A. Mey. Verz. X 499). Die 5 Maji m. a. 1863 et d. 8 ejusd. m. a. 1865 fl. et fr.

a. humile: caulibus ex una radice saepissime 2 v. mul- lis, exterioribus arcuato - adscendentibus, raro suberectis; foliis radicalibus patentissimis patulisve caules subaequan- tibus, caulinis paucis (1 3), omnibus plerumque infra caulis medium dispositis.

a. typicum: planta florens omnibus partibus cano-pu- bescens. Ludit involucri squamis intimis acutiusculis et obtusis.

b. glabrescens: planta florens subglabra. Involueri squa- mae intimae plerumque acutiusculae, rarius acutae v. obtusae.

Utraque forma ludit:

1. foliorum laciniis oblongis v. lanceolatis.

2. foliorum laciniis lineari-lanceolatis, linearibus v. etiam lineari filiformibus. Ceterum laciniae latae in sub- varietate a. raro, in subvar. b. saepe observantur.

B. elatius (P. canum C. A. Mey. f. glabratum DC.): radice plerumque unicauli, caule erecto v. breviter ad- scendente, 8 18-pollicari, folia radicalia erecto - patula saepissime evidenter superante; foliis caulinis (2—6) re- motis subaequaliter per totum caulem dispositis, laciniis angustis. Tota planta sub anthesi glabriuscula; involucri squamae intimae acutiusculae v. rarius obtusae.

Die Beschreibung der var. ß. habe ich nur des Ver- gleiches wegen beigefügt, von Bruhns ist dieselbe nicht gesammelt worden.

97

So verschieden nun auch die Endglieder dieser For- - menreihe dem Habitus nach erscheinen mógen, so ist es mir dennoch nicht gelungen, zwischen den Varietäten x und B einen durchgreifenden Unterschied zu entdecken. Nach Steven (') soll zwar die var. B entschieden eine besondere Species (P. ponticum Stev.) bilden, doch ha- be ich mich von der Haltbarkeit der von ihm angegebe- nen Unterschiede nicht überzeugen kónnen, indem die- selben, mit Ausnahme des von der Richtung des Sten- gels abgeleiteten, beiden Varietäten in gleicher Regel- mässigkeit zukommen. Namentlich gilt das von den «in- volueri squamae exteriores apice bifidae v. apophysi sphacelata auctae». Obgleich ich sehr zahlreiche Exem- plare beider Varietäten untersucht habe, so ist mir doch ein gleichzeitiges Fehlen beider Merkmale in keinem Falle vorgekommen. Sehr allgemein ist aber auch das Vorkom- men an der Spitze zweispaltiger Hüllkelchschuppen. Die- selben treten bald in grósserer, bald in geringerer Zahl auf, und wurden nur an einzelnen Kópfchen taurischer Exemplare (?) der var. 8 gänzlich vermisst; doch war hier die «apophysis sphacelata» sehr stark entwickelt. Letztere ist minder constant, denn nicht selten habe ich an den Spitzen der äussern Involucralschuppen nur eine schwache schwärzliche Färbung angetroffen, oder selbst von einer solchen kaum eine Andeutung gefunden. Dass der so sorgfältig untersuchende Steven die var. f. für eine besondere Art genommen, scheint mir nur da- durch erklärlich, dass er von dem eigentlichen P. canum

(5) Steven: Verzeichniss der auf der taurischen Halbinsel wildwachsen- den Pflanzen. (Bullet. de la Soc. Imp. des Natural. de Moscou, 1856 1857, Sonderabdruck p. 230. N? 851.

(*) Dieselben wurden von mir im äussersten Nordwesten des Gouverne- ments Taurien gesammelt.

58

nur mangelhafte oder gar keine Exemplare besessen, und aus diesem Grunde die von ihm entdeckten Eigenthüm- lichkeiten der äusseren Involueralschuppen als der var. $ allein zukommende angesehen hat.

Die verschiedene Tracht der beiden Varietäten wird wohl ohne Zweifel durch die Verschiedenheit des Stand- ortes hervorgerufen: Die var. «., auf mehr oder weni- ger feuchtem (?) Sandboden wachsend, wo sie von an- dern Pflanzen nicht beengt wird, hat die Móglichkeit sich auszubreiten; während die var. $, welche frucht- bare, grasreiche Wiesen bewohnt, gezwungen ist, gleich ihren Nachbarn in die Höhe zu schiessen.

191. Tragopogon undulatus Jacq. (Led. fl. ross. 1. p. 786; C. A. Mey. Verz. 492). Die 13 Aug. m. a. 1864 fl. et fr.

122. Tr. pusillus M. a Bieb. (Led. fl. ross. 11. p. 789; C. A. Mey. Verz. N 490). D. 8 Apr. m. a. 1864 Il., d. 8 Maji m. a. 1865 fl. et fr. immat., d. 21 Apr. m. a. 1863 fl. et fr.

Achenia marginalia bene matura 7 9 lin. longa, pal- lide fusca, lineis 10 elevatis. supra medium spinuliferis instructa, cum rostro striato laevi, ipso achenio subduplo breviore, pappum, basi annulo villoso stipitatum subae- quantia (vel superantia).

423. Picris strigosa M. a Bieb. (Led. fl. ross. II. p. 800; C. A. Mey. Verz. 472). Die 6 Jun. m. a. 1863 flet Ir.

124. Taraxacum officinale Wigg. (Led. fl. ross. II. p. 812; Leontodon Taraxacum C. A. Mey. Verz. N: 464). Die 8 Maji m. a. 1865 fl. et fr.

59

125. Barkhausia foetida DC. (Koch, Taschenb. ed. 4. p. 306; C. A. Mey. Verz. N 457). Die 29 Apr. m. a. 1865 fl., d. 30 ejusd. m. a. 1864 fl. et fr.

Ledebour zieht die Meyersche B. foetida, die er übri- gens gar nicht gesehen hat, zu der B. rhoeadifolia M. B., welche sich nach seiner Beschreibung (fl. ross. II. pag. 819) von ersterer Art nur durch die steifere Behaarung und den drüsenlosen Hüllkelch unterscheidet. Hiernach stimmen nun die Meyerschen und Bruhns'schen Exemplare von Baku weder mit der einen, noch mit der andern Diagnose genau überein, indem sie zwar die steife Be- haarung der B. rhoeadifolia, aber zugleich auch die pe- dunculi und involucra glandulifera der B. foetida besit- zen. Ich habe aus diesem Grunde die oben citirte Koch- sche Diagnose zu Grunde gelegt, welche durch die Be- schreibung der Achenien einen sichern Anhaltspunet für die Unterscheidung der in Rede stehenden Arten ge- währt. Da Jedoch unsere Pflanze durch ihre starren, leicht zerbrechlichen Haare (Borsten) von der echten B. foeti- da abweicht, so bezeichne ich dieselbe als var. ß. setosa.

126. Pterotheca bifida Fisch. et Mey. (Led. fl. ross. ll. pag. 831; P. nemausensis C. A. Mey. Verz. N 463). Die 21 Apr. m. a. 1863.1. et fr.

127. Sonchus oleraceus L. (Led. fl. ross. ll. pag.

833; C. A. Mey. Verz. ® 439). Die 10 Maji m. a. 1865 fl. vet ir,

B. lacerus Wallr. (Led. l. c. p. 834). Cum genuino.

128. Mulgedium tataricum DC. (Led. fl. ross. Il. p. 842; C. A. Mey. Verz. 444). In insula Sswätoi: d. 22 et 28 Maji m. a. 1863 fl. et fr. atque in peninsula Apscheron: d. 11 Jun. m. a. 1863 fl. et fr.

60

Variat foliis omnibus integris v. inferioribus subrunci- natis, ceterum margine integerrimis v. varie denticulatis.

III. CoroOLLIFLORAE. 25. Primulaceae.

129. Asterolinon Linum stellatum Link. (Led. fl. ross. III. pag. 29; Lysimachia L. stell. (L.) C. A. Mey. Verz. 993). D. 20 et 25 Mart. et d. 2 Apr. m. a. 1865. f1.. et. fr.

130. Anagallis arvensis L. (Led. fl. ross. III. p. 29).

&. phoenicea Led. (A. phoenicea C. A. Mey. Verz. 988). Subsequente ut videtur multo rarior: d. 10 Maji m. a. 1863 fl. et fr.

y. coerulea Led. (A. latifolia C. A. Mey. Verz. X: 989). In insula Sswátoi: d. 28 Mart. m. a. 1965 fl. et fr. immat., d. 28 Apr. et d. 4 Maji m. a. 1863 fl. et fr. atque in peninsula Apscheron: d. 28 Jun. m. a. 1864. fl, et fr.

26. Asclepiadeae.

131. Cynanchum acutum L. (Led. fl. ross. Ill. p. 47; C. A. Mey. Verz. N 1021). In peninsula Apsche- ron: d. 28 Jun. m. a. 1864 fl.

27. Convolvulaceae.

132. Convolvulus persicus L. (Led. fl. ross. III. p. 87; C. A. Mey. Verz. 878). Die 12 Jun. m. a. 1863 fl. et fr. immat., d. 7 Jun. m. a. 1864 fr. immat. et mat.

28. Borragineae.

133. Tournefortia Arguzia R. et Sch. (Led. fl.

ross. III. pag. 97; C. A. Mey. Verz. 873). Die 16 Maji m. a. 1863 fl.

61

134. Heliotropium suaveolens M. a Bieb. (Led. fl. ross. III. p. 99; C. A. Mey. Verz. N 849). In penin- sula Apscheron: d. 28 Jun. m. a. 1864 fl. et fr.

Nonnea lutea Rchb. (Led. fl. ross. III. p. 107; Ly- copsis lutea C. A. Mey. Verz. 842). Prope urbem Tiflis (im sogenannten botanischen Garten): d. 10 Mart. m. a. 1863 fl. et fr. immat. et submat.

Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass die Bruhnsschen Exemplare der N. lutea Rchb., und nicht der N. setosa R. et Sch. angehóren Der Tubus der Corolle ist in der Regel eben so lang wie der Kelch, selten ein wenig lànger. Die Form der Blumenkrone ist übrigens nicht in allen Exemplaren und auch nicht in allen Blüthen des nàmlichen Exemplars vóllig übereinstimmend, indem die Róhre bald sehr deutlich von dem stets kürzeren Saume abgegrenzt ist, bald sich allmälig in denselben erweitert. Die Verschiedenheiten der Form stehen wahrscheinlich mit dem verschiedenen Alter der Blumen in Einklang. Die Oberfläche der Caryopsen stimmt genau mit der Beschreibung der N. lutea überein, und auch hinsicht- lich der Frequenz und Starrheit der Borsten ist die Pflan- ze von Tiflis von der gewóhnlichen Form der N. lutea keineswegs auffallend verschieden. Auf das Vorhanden- sein oder Fehlen von Zähnen am Rande der untern Blät- ter ist kaum irgend ein Gewicht zu legen: in der Bruhns- schen Pflanze sind sie an stärkern, mehrstengeligen Exem- plaren sehr deutlich, während sie an kleinen, einsten- geligen fast ganz zu fehlen pflegen. Wenn das einzige Exemplar, das ich unter dem Namen der N. setosa iın Herbarium der Academie zu Petersburg gesehen habe (Tiflis, C. Koch) wirklich dieser Art angehört, so wäre es wohl kaum gerechtfertigt, dieselbe für eine von der

62

N. lutea verschiedene Species anzusehen; wenigstens hätte dann die N. lutea 8: parviflora M. B. (Led. l. c.) gewiss ein grósseres Anrecht darauf.

135. Nonnea picta Fisch. et Mey. (Led. fl. ross. HI. p. 140; Lycopsis picta C. A. Mey. Verz. 835). Die 29 Mart. m. a. 1864 fl. et fr., d. 10 Apr. m. ejusd. a. fr. et postremis floribus.

136. Lycopsis arvensis L. (Led. fl. ross. III. p. 121; Anchusa arv. C. A. Mey. Verz. X 858). Die 2 Apr. m. a. 1865 fl, d. 21 ejusd. m. a. 1863 fl. et fr.

Planta, ab am. Brahns in insula Sswätoi collecta, prae- cipue foliis, quae setis tuberculo albo insidentibus multo copiosioribus, mollioribus tamen, quam in L. arvensi ge- nuina adspersa sunt, caryopsibusque minoribus a poste- riore recedit, et facile specie ab ea diversa.

137. Onosma caspium n. sp. O. perenne? multi- caule, caulibus adscendentibus erectisve, setis patentissi- mis, tuberculo parvo insidentibus, caulis diametrum ae- quantibus v. superantibus crebro adspersis et insuper se- tulis pilisque brevissimis vestitis; /olüs linearibus, setis elongatis tuberculo majusculo insidentibus in superficie su- periore ubique, subtus ad costam el margines lantum ad- spersis et utrinque selulis brevissimis copiosis oblectis; fo- lis floralibus lanceolatis v. rarius ovato-lanceolatis, basi rotundata sessilibus, calycis laciniis subaequilatis lineari- bus v. lineari- lanceolatis acutis, extus et margine setis rigidis flavidis, intus setis tenuioribus albis ad costam tan- tum armatis, selulis vero pilisque brevissimis (quales tn fo- bis) v. omnino destilutis v. rarissimis donatis; corolla coe- rulea 13 lin. longa, clavaia: dentibus triangulari-semior- biculatis, obtuse acuminatis, postea reflexis; antheris in-

63 clusis, filamenti parte libera 4-plo longioribus; caryopsi- bus 2— 2'/, lin. longis, reticulato-rugosis, albis.— Cau- les 8— 18-pollicares, apice tantum v. a medio ramosi; filamenta longe ultra corollae medium cum ea connata. Die 21 Apr. m. a. 1864 fL, d. 28 Maji m. a. 1865 fl. et fr. immat. (paucis bene maturis).

Von O. setosum Led. ist diese Art jedenfalls sehr verschieden, obgleich sie ihm nach der Menge, Consis- tenz und Färbung der Borsten sehr ähnlich ist. Sie un- terscheidet sich von dieser Species durch die weit schmä- leren Stengel und Stützblätter, davon Borsten ausserdem auf kleinern weissen Hóckern sitzen, und durch das reichliche Vorkommen feiner Bórstchen auf beiden Blatt- flächen. Als Stellvertreter der letztern, wenn man sich so ausdrücken darf, besitzen die Blätter des O. setosum nur zahlreiche, zum Theil sehr kleine weisse Höcker- chen, und zwar sowohl auf der Ober-, als auch auf der Unterseite. Diese Hóckerchen fehlen dem OÖ. caspium gänzlich. Die feinen Börstchen (Ledebour bezeichnet sie mit dem Terminus «pubes») sitzen hier nicht auf Höcker- chen; namentlich sieht man auf der Blattunterseite von letztern nicht die geringste Andeutung, und auch grosse Höcker findet man hier nur auf dem Mittelnerven. Fer- ner liegt in dem O. setosum die Stelle, wo die Filamen- te frei werden, deutlich unterhalb der.Mitte der Blumen- krone, in dem O. caspium, wie erwähnt, stark über der- selben (etwa in ?/, der Länge). Endlich sind in letzte- rer Art sowohl die Kelchzipsel, als auch die Corollen schlanker und viel länger, diese zur Zeit des Stäubens etwa 13 Linien (in der O. setosa nur 9 Linien), und ausserdem nicht gelb, sondern blau gefärbt. Ich bin auf die Unterschiede beider Arten genauer eingegangen, weil

64 von Meyer die Bakusche Pflanze (O. echioides L. Verz.

N: 846) später (herb. Acad. Petrop.) zu O. setosum ge- zogen worden ist.

Sehr nahe steht unserer Pflanze das O. dichroanthum Boiss. Der Bau ihrer etwas kleineren (etwa 11 Lin. lan- gen) Blüthe zeigt mit Ausnahme des Kelches die gróss- te Uebereinstimmung; letzterer weicht nàmlich dadurch ab, dass er im Verhältnisse zur Corolle und zum Griffel viel lànger ist, als in dem O. caspium; ausserdem haben seine Zipfel einen viel schwächern Nerven, sind sehr spitz und am Rande ungemein dicht mit zarten weissen Borsten, welche gleichzeitig neben längern und stärkern auftreten, gewimpert. Aehnlich ist es auch bei dem O. setosum, doch ist hier die Wimperung, abgesehen von der verschiedenen (braunlichgelben) Färbung, minder dicht. In dem O. caspium dagegen sind alle, die Kelch- zipfel bekleidenden Borsten gleichartig, stark und rigid; zartere und kürzere randständige sind hier nicht vorhan- den. Endlich ist die ganze Behaarung des Stengels und der Blätter beider in Rede stehender Arten sehr verschie- den: in dem O. dichroanthum sind alle Theile sehr dicht mit langen gracilen und biegsamen schneeweissen Bor- sten bedeckt; während in dem O. caspium die Borsten überall spärlicher auftreten, aber dafür viel stärker sind, und an den, obern Theilen (Kelchen, Bracteen etc.) stets eine bräunlichgelbe Färbung besitzen.

Zwei von Karelin am Ostufer des Caspischen Meeres gesammelte Exemplare des Herbariums der Kaiserl. Aca- demie der Wissenschaften sind wohl ohne Zweifel mit der Bruhnsschen Pflanze identisch. Sie tragen den Namen O. strigosum Stev. Dass sie gleich den Exemplaren von Baku wirklich dieser Art angehóren, scheint mir sehr

69

zweifelhaft; denn die beiden in einer Note zu O. seto- sum (fl. ross. III. p. 127) namhaft gemachten Merkmale: die «laciniae calycis inter setas pubescentes nec glabrae» und die «caryopses nitidae» fehlen der Pflanze von Swä- toi Die feinen Bórstchen, welche auf den Stengelblättern zwischen den grossen Borsten beiderseits in Menge vor- kommen, sind schon auf den Stützblättern viel spärli- cher vorhanden, und fehlen auf den Kelchzipfeln eben so gut wie gänzlich; denn selbst bei stärkerer Vergrös- serung bekommt man nur äusserst wenige zu Gesicht, und zwar, wie es scheint, die meisten noch an älteren Kelchen. Die Caryopsen endlich, welche eine vogelkopf- fórmige Gestalt besitzen, sind fein netzigrunzelig, weiss, und selbst bei vollständiger Reife nicht glänzend. Für die Identität mit der Stevenschen Art spricht somit, wenig- stens vor der Hand, gar nichts.

138. Lithospermum tenuiflorum L. fil. (Led. fl ross. IIl. p. 130; C. A. Mey. Verz. ® 831). D. 2 Apr. m. a. 1865 et d. 8 ejusd. m. a. 1864 fL, d. 11 Apr. m. a. 1865 et d. 15 ejusd; m. a. 1863 fl. et fr.—Va- riat floribus coeruleis et albis.

Die Pflanze von der Insel Swätoi gehört der typischen Form an, und ist durch ihre charakteristische Behaarung auch von der blaublüthigen var. grandiflora des L. ar- vense, welche ich in Südrussland gefunden, auf den er- sten Blick zu erkennen. Uebrigens ist mir ausser der Behaarung, welche in dem L. tenuiflorum seidenartig erscheint, kein einziger haltbarer Unterschied zwischen beiden Arten bekannt.

139. Myosotis stricta Link. (Led. fl. ross. Ill. p. 147; C. A. Mey. Verz. X 854). Die 28 Mart. m. a. 1865 fl. et fr. submat.

9

66

29. Solaneae.

440. Solanum miniatum? Bernh. (Led. fl. ross. III. p. 189). Die 10 Sept. m. a. 1864 fl. et fr.

Die Beeren scheinen roth gewesen zu sein, ja die vollkommen reifen zeigen auch getrocknet diese Farbe noch recht deutlich, und auch die Blätter sind zum Theil wenigstens mehr oder weniger deltafórmig oder lassen noch häufiger eine Annäherung zur Spontonform erken- nen, sind aber nur in seltenen Fällen buchtig, und be- sitzen gleich dem Stengel eine spärliche Behaarung. Viel- leicht ist die Pflanze richtiger für S. nigrum L. zu nehmen.

30. Scrophulariaceae.

141. Linaria simplex DC. (Led. fl. ross. II. p. 211; C. A. Mey. Verz. 953). Die 14 Mart. m. a. 1865..11,,d:, 22 Apr! m, a. 1863 Hl: epdr:

142. L. minutiflora C. A. Mey. (Verz. 946; Led. fl. ross. lll. p. 211). Die 28, Mart. m. .a. 14865 1l. et fr. valde immat., d. ? Apr. m. ejusd. anni fl. et fr. submat.

Die Blüthenfarbe ist nach gut getrockneten Exempla- ren folgende: Mittlerer oberer Theil der Unterlippe hell orange, Rand derselben blassgelb; Oberlippe sehr blass, Sporn ziemlich intensiv violett. An manchen Blüthen zeigt indessen auch letzterer nur eine schwache Färbung; in diesem Falle lässt die Oberlippe kaum noch eine Spur von Violett erkennen. Linaria albifrons Spreng. (Antir- rhinum albifr. Sibth.) scheint dieser Art sehr nahe zu stehen, und nach der Beschreibung in De Candolles Pro- dromus (X. p. 280) nur durch den gekrümmten Sporn verschieden zu sein. Derselbe ist jedoch auch an der Meyer’schen Art nicht immer vollkommen gerade.

67

143. Veronica verna L. (Led. fl. ross. II. p. 250; C. A. Mey. Verz. N: 923). Die 28 Apr. m. a. 1863 fl. et fr.

144. V. agrestis L. (Led. fl. ross. III. p. 254).

Keine der von Bruhns gesammelten Formen stimmt mit der Beschreibung dieser Art, namentlich in der von Fries und Koch angenommenen Begränzung, genau über- ein. Eben so wenig ist es aber auch móglich, sie einer der verwandten Arten anzuschliessen. Was übrigens die Abweichungen von der typischen V. agrestis anbelangt, so beruhen sie namentlich, wie nachfolgende Beschrei- buug zeigt, auf dem Habitns und der blauen Farbe der Blüthen.

B. bakuénsis: caulibus adscendentibus, tenuibus, vir- galis (rarius procumbentibus v. diffusis); foliis inferiori- bus ovatis, superioribus ovato-oblongis oblongisve; pe- duneulis floriferis folii longitudine, fructiferis folio longio- ribus; sepalis ovatis nervosis, postea saepissime divari- calis; corollis caeruleis; capsulis plurimis transverse mul- to latioribus, obtuse v. acute emarginatis, laevibus v, ra- rius obsolete reticulato-venosis; stylo dissepimento paullo breviore, seminibus navicularibus, rugosis.

1. Capsulis glaberrimis. D. 28 Apr. m. a. 1863 fl. et Ir. 2. Capsulis pilis brevibus eglandulosis plus vel minus

copiose adspersis: d. 6 Mart. m. a. ? fl. et fr. immat., d. 28 Apr. m. a. 1863 fl. et fr.

Auffallend ist diese Varietät namentlich durch die Unbeständigkeit, welche sich in der Form und Oberfläche der Kapseln beobachten lässt. In der Tracht ist sie der V. filiformis Sm. ziemlich ähnlich; jedoch durch den

5

68

kurzen Griffel (vgl. die Anmerkung zu V. Buxbaumii in Koch’s Synopsis p. 610), die Form der Samen (vgl. Led. l. c. p. 251) und die kürzern Blüthenstiele sehr verschie- den. Uebrigens scheinen die von Ledebour und Reichen- bach unter dem Namen V. filiformis Sm. beschriebenen Pflanzen nicht identisch zu sein; denn während ersterer die Reiehenbach'sche Abbildung (pl. crit. t. 644) zu sei- ner V. filiformis citirt, erklärt Reichenbach (fl. g. exs. p. 365) die V. Buxbaumii Ten. für synonym mit der V. filiformis.

Von Bruhns ist auch eine Form mit sehr verlängerten Internodien gefunden worden, deren unterste Blüthenstie- le das zugehörige Blatt 2—3 mal an Länge übertreffen, während die obersten etwa 1'/, mal so lang sind, als das stützende Blatt. Aber auch diese Form, obgleich der Reichenbachschen Abbildung der V. filiformis sehr ähn- lich, hat einen Griffel, welcher kürzer ist als die Schei- dewand der stark gerötheten, kurzbehaarten breiten Kap- sel, und kahnförmige runzelige Samen.

Möglicher Weise könnte die in Rede stehende Pflanze auch ein Bastard sein; doch hat diese Vermuthung nur sehr wenig Wahrscheinlichkeit, da in der Bruhns'schen Sammlung die in mancher Hinsicht ähnliche V. Buxbaumii fehlt, und auch die vorhandenen jungen Exemplare, wel- che mit Ausnahme der langen Blüthenstiele zwar von V. polita Fr.! nicht abweichen, höchstwahrscheinlich der zuletzt erwáhnten Form der var. f. bakuénsis selbst an- gehóren. Formen, welche den Verdacht erwecken kónn- ien, hybriden Ursprungs zu sein, habe ich übrigens nur bei dicht beisammen wachsender V. triphyllos und ver- na im südlichen Russland gesehen.

69 145. Veronica polita Fr. (C. A. Mey. Verz. N 917; V. agrestis Led. fl. ross. II. p. 254 part.). Tiflis: d. 17 Mart. m. a. 1863 fl. et fr. submat —Praeterea pauca spe-

cimina adsunt, d. 6. Mart. m. a. ? fl. et fr. submat. ve- risim. in ins. Sswätoi lecta.

146. Eufragia latifolia Grieseb. (Led. fl. ross. Ill. p. 258; Trixago purpurea C. A. Mey. Verz. N 935).

147. Orobanche cumana Wallr. (Led. fl. ross. M. p 2r 6. A." Mey. Yerz. ANS 802^ Hehb. 16. I... germ. t. 1810).

Diese Art scheint nach den, von der Insel Sswätoi mir vorliegenden Exemplaren von der O. cernua L. kaum zu trennen zu sein. Die beiden von Bruhns gesammel- ten Formen sind zwar in der Tracht etwas verschieden, lassen Jedoch kein costantes Unterscheidungsmerkmal entdecken, zumal da an der einen die Antheren total zerfressen sind.

31. Labiatae.

148. Ziziphora serpyllacea M. a B. (C. A. Mey. Verz. N$ 757; Z. clinopodioides x. canescens Benth. part. Led. fl. ross. II. p. 369). Dle 10 Jun. m. a. 1864 fl. et fr. immat.

Der Fundort ist nicht angegeben; indessen spricht we- nigstens die geringe Zahl der gesammelten Exemplare dafür, dass die Pflanze von der Halbinsel Apscheron, und nieht von Sswätoi kerstammt.

149. Marrubium vulgare L. (Led. fl. ross. Hl. p. 406; C. A. Mey. Verz. 822). In peninsula Apsche- ron: d. 28 Jun. m. a. 1864 fl. et fr.

Gehórt nicht der typischen Form an, sondern weicht namentlich dadurch ab, dass nur die 5 Hauptzähne des

70

Kelches regelmässig vorhanden sind und eine constante Länge besitzen, während die accessorischen sowohl in der Länge, als auch in der Zahl (2—5) sehr variiren. Etwas Aehnliches erwähnt jedoch auch Steven (Verz. d. auf d. taur. Halbinsel wildw. Pfl. p. 282. n. 1454). Ausserdem ist auch die Behaarung etwas dichter wie ge- wöhnlich; doch ist dieses Merkmal überhaupt variirend. Die Blüthen sind weiss.

150. Lamium amplexicaule L. (Led. (l. ross. III. p. 427; C. A. Mey. 787). Die 12 Mart. m. a. 1864 fl.. d. 2 Apr. m. a. 1865 fl. et fr. submat., d. 8 Apr, m. a. 1864 fructiferum et foliis decoloribus.

151. Teucrium Polium L. (Led. fl. ross..1ll. p 445; C. A. Mey. Verz. v 768). In peninsula Apscheron: d. Jun. m. a. 1863 vix florens; d. 28 Jun. m. a. 1864 large fl.

32. Plumbagineae.

152. Statice Gmelini W. B. scoparia, forma 3. ra- mosissima Trautv. (über einige Staticeae Russlands in d. Mél. biol. tirés du Bull. de l’acad. des sc. de St. Pétersb. St. scoparia C. A. Mey. Verz. 360; St. Meyeri Boiss. in Led. fl. ross. III. p. 460). Die 10 Jun. m. a. 1864 fl.

Der Fundort muss gleich dem von Ziziphora (vgl. 148) unentschieden bleiben.

153. St. spicata W. (Led. fl. ross. I. p. 4677. €. A. Mey. Verz. |. 365). Die 1 et 10 Maji m. a. 1863 fl. et fr.

93. Plantagineae.

154. Plantago Coronopus L. (Led. fl. ross. lll. p. 480; C. A. Mey. Verz. & 1013). Die 20 Apr. m. a. 1863 et d. 8 Maji m. a. 1865 fl. et fr.

71

155. Pl. praecox C. A. Mey. Verz. ® 1012). Die 28 Mart. et d. 41 Apr. m. a. 1865 et d. 28 et 31 Apr. m. a. 1863 fl. et fr.

Die Behaarung ist sehr variirend: An robusten Exem- plaren mit ausgebreiteten Blättern zeigen letztere, beson- ders aber die Schäfte eine ziemlich starke Behaarung, während dieselbe an gracilen, vielleicht auf feuchterem Boden und nahe bei einander aufgewachsenen Pflanzen auf den Blättern sowohl als den Schäften oft viel spär- licher ist. Die unteren Schuppen der Aehre sind stets dicht behaart, ja im Jugendzustande sind die Aehren über und über mit dichtem Filze bekleidet.

156. Pl. arenaria W. K. (Led. fl. ross. lll. p. 486; C. A. Mey. Verz. 1014). D. 20 Maji et d. ! Jun. m... 21563" 1l., et dr.

IV. Monochlamydeae. 34. Amarantaceae.

157. Amaranlus reiroflexus L. (Led. fl. ross. II. p. 856; C. A. Mey. Verz. | 1452). Sine schedula.

158. A. Blitum L. (Led. fl. ross. Ill. p. 857).

& sylvestris Moq.-Tand. (Led. l. c. p. 858; A. sylves- tris C. A. Mey. Verz. N 1451). In peninsula Apsche- ton2'd: 28 Jun. mi. d. 186% 01. et Ir.

35. Salsolaceae.

159. Chenopodium murale L. (Led. fl. ross. HI. p. 702). In peninsula Apscheron: d. 28 Jun. m. a. 1864 fh) fr. |

160. Atriplex rosea L. (Led. fl. ross. ll. p. 717; C. A. Mey. Verz. NX» 1444). Die 10 Aug. m. a. 1864 fl. et fr. nondum maturis.

75

161. Camphorosma ruthenica M. a. Bieb. (Led. fl. ross. Il. p. 743; C. A. Mey. Verz. M 1433). Die 12 Jul. m. a. 1864 prim. fl.

162. Corispermum orientale Lam. (Led. fl. ross. Ill. p. 758). Die 10 Jul. m. a. 1865 fr. immat. et mat.

163. C. hyssopifolium A. Juss. (Led. fl. ross. IH, p. 759; C. A. Mey. Verz. 1449). Sine schedula. Specimina floribus fructibusque immat. instructa verisi- mill. in ins. Sswátoi ab am. Bruhns lecta sunt.

164. Salicornia herbacea L. (Led. fl. ross. III. p. 767; C. A. Mey. Verz. X 1436). Die 18 Aug. m. a. 1864 fl.

165. Schoberia altissima C. A. Mey. (Suaeda alt. C. A. Mey. Verz. ® 1405). In peniusula Apscheron: d. 28 Jun, m. as4$55.11.' &b fr,

166. Schoberia. salsa C. A. Mey. (Verz. ® 1409; Suaeda salsa Led. fl. ross. lll. p. 785). Die 18 Sept. m. a. 1864 fl. et fr.

167. Salsola Kal? L. (Led. fl. ross. 11. p. 797). a. crassifolia Fenzl. (Led. l. c. p. 798). Lus. 1. (l..c.). Die 20, Aug. m. a. 186% 1 MEME

Lus. 2. (l. e.; S.. Tragus. G. 9A... Mey. Verz. Je 4406). Die 15 Aug. m. a. 1863 fl. et fr.

168. S. Soda L. (Led. fl. ross. 1. p. 803; C. A. Mey. Verz. N 1418). D. 16 Aug. m. a. 1864 fl. et fr.

169. Noéa spinosissima Moq-Tand. (Halogeton spi- nosiss. C. A. Mey. Verz. N: 1404; Led. fl. ross. III. p. 831). In peninsula Apscheron: d. 10 Jul. m. a. 1864 fl.

73

Es wäre möglich, dass auf der Etiquette dieser, sicher auf der Halbinsel Apscheron gefundenen Pflanze durch einen Schreibfehler der Juli statt des Juni als Monat der Einsammlung angegeben wáre. Von Apscheron müssten in diesem Falle auch die unter den Nummern 148 und 152 aufgeführten Arten herstammen, wofür ausserdem die geringe Zahl der gesammelten Exemplare eine Be- stätigung liefert.

170. Petrosimonia brachiata Bge. (Halimocnemis brachiata C. A. Mey. Verz. N 1401; Led. fl. ross. III. p. 842). Die 12 Aug. m. a. 1864 fl. et fr. immat.

36. Polygoneae.

171. Polygonum Bellardi All. (Led. fl. ross. III. p. 930; P. patulum C. A. Mey. Verz. NX» 1395). Die 15 Maji m. a. 1863 fl. et fr. submat.

37. Urticaceae. 172. Urtica urens L. (Led. fl. ross. lll. p. 636; C. A. Mey. Verz. v 344). Die 11 Apr. m. a. 1865 fl, et fr. B. GYMNOSPERMAE.

38. Gnetaceae.

173. Ephedra vulgaris Rich. (Led. fl. ross. IN. p. 663).

y. submonostachya Led. (l. c.; E. monostachya C. A. Mey. Verz. 299 part.). In peninsula Apscheron: d. 28 Jun. m. a. 1864 fl.

MONOCOTYLEDONEAE. 39. Orchideae.

174. Orchis papilionacea L. (Rchb. ic. fl. germ. XIII. t. 362).

74

B. Bruhnsiana (O. Morio C. A. Mey. Verz. | 282, quod attinet plantam bakuénsem). Differt a ©. Morione L., cui habitu similis, bracteis multo majoribus, 3—5- nervis; labello obovato v. obovatoorbieulato integro v. obsolete trilobo, dentato, sepalisque angustioribus et lon- gioribus, acutiuseulis. Ab O. papilionacea nulla nota gra- viore recedit, habitu tamen, bractearum colore (?) et magnitudine minore, praesertim florum, paullulum aliena. Die, 21 ‚Apr.,m. a..1863 et, d, ,2 et 920. Apr. uma 1865 fl.

40. Liliaceae.

175. Gagea chlorantha Schult. (Led. fl. ross. IV. p. 142; Ornithogalum chloranth. C. A. Mey. Verz. | 260). Die 28 Apr. m. a. 1863 fl.

176. G. reticulata Schult. (Led. fl. ross. IV. p. 142; Ornithogalum cireinatum C. A. Mey. Verz. X. 261). Die 28 Apr. m. a. 1863 fl. et fr.

177. Allium rubellum M. a Bieb. (Led. fl. ross. IV. p. 171; C. A. Mey. Verzi. 1 276). Die 6 Maji m. a. 1864 fl. et fr.— Flores 2'/,— 3 lineas longi.

41. Asparageae.

178. Asparagus verticillatus L. (Led. fl. ross. IM. "p. 4997.

B. intermedius (A. maritimus C. A. Mey. Verz. N 241): Inter A. verticillatum et A. maritimum Pall. om- nino intermedius, ad priorem habitu et pedunculis flore subduplo longioribus, ad posteriorem cladodiis etiam in- ferioribus saepissime quinis, margine carinaque laevibus accedens. Die 6 Jun. m. a. 1864 fl.

75 42. Juncaceae.

179. Juncus acutus L. (Led. fl. ross. IV. p. 234; C. A. Mey. Verz. N: 231). Die 28 Maji m. a. 1863 fr.

43. Cyperaceae.

180. Cyperus rotundus L. (Led. fl. ross. IV. p. 242; C. A. Mey. Verz. 172). In peninsula Apsche- ron: d. 28 Jun. m. a. 1864 fl. et fr. immat.

181. Scirpus maritimus L. (Led. fl. ross. IV. p. 249; C. A. Mey. Verz. N 163). Die 6 Jun. m. a. 1863 fl. et fr. immat.

44. Gramineae.

182. Lepturus incurvatus Trin. (Led. fl. ross. IV. p. 325; €. A. Mey. Verz. ® 149). D. 12 Maji m. a. 1863 fl., d. 6 Jun. m. ejusd. a. fl. et fr immat.

D. erectus Grieseb. (Led. l. c.). Pauca specimina aliis graminibus, in insula Sswätoi collectis admixta erant.

183. Aegtlops squarrosa L. (Led. fl. ross. IV. p. 326; Aeg. caudata C. A. Mey. Verz. X 139). Die 28 Apr. m. a. 1863 fl. et fr. immat.

184. Aeg. ovata L. (Led. fl. ross. IV. p. 327; C. A. Mey. Verz. ® 136). Die 8 Apr. m. a. 1864 et d. 26 ejusd. m. a. 1863 fl. et fr. immat.

185. Aeg. triaristata Willd. (Led. l. c.). D. 26 Maji m. a. 1863 fr. immat et submat.

186. Hordeum murinum L. (Led. fl. ross. IV. p. 328; C. A. Mey. Verz. X 142). Die 19 Maji m. a. 1864 fr. immat. et mat.

187. H. maritimum With? (H. maritimum Stev. Verz. der auf der taurischen Halbinsel wildwachsenden Pfl.

76

N 1513; H. genieulatum M. B. herb.! et fl. t.-c. I. p. 83, III p. 92; H. secalinum f. geniculatum C. A. Mey.

Verz. X 143!; H. pratense y. desertorum Grieseb. in Led. fl. ross..IV. p. 329).

Ob die Bruhns'sche Pflanze (forma caule non geni- culato) wirklich das H. maritimum With. ist, muss ich zwar unentschieden lassen, da ich von diesem Original- exemplare nicht habe vergleichen kónnen. Von einem Exemplare, das mir mein Freund Th. Bienert unter dem Namen H. maritimum L. (Cherbourg; Le Joli) mitgetheilt, weicht sie Jedenfalls in Anbetreff der Glumae und der Länge sämtlicher Grannen gar nicht ab, während sie von den kurz begrannten Soongorischen Exemplaren des H. pratense schon durch den Habitus äusserst verschieden erscheint. Wenn jedoch Steven (a. a. O.) auch in der Farbe der Aehre einen Unterschied zu finden glaubt, so muss ich dazu bemerken, dass ich das H geniculatum M. B. allerdings nur mit grünen, das H. pratense da- gegen sowohl mit violetten, als mit grünen Aehren ge- sehen habe.

188. Elymus sabulosus M. a Bieb. (Led. fl. ross. IV. p. 331; E. giganteus Vahl 8 sabulosus C. A. Mey. Verz. ® 140). Die 10 Maji m. a. 1863 fl.

189. Secale fragile M. a Bieb. (Led. fl. ross. IV. p. 334). Die 6 Maji m. a. 1864 fl.

190. Triticum prostratum L. (Led. fl. ross. IV. p. 336; C. A. Mey. Verz. N 132). Die 10 Maji m. a. 1863 fr. immat.

191. Tr. orientale M. a Bieb. (Led. fl. ross. IV. p. 336; C. A. Mey. Verz. ® 131). Die 10 Maj um. a. 1863 fl.

77 192. Lolium Linicola Sond. (Led. fl. ross. IV. p.

344; L. arvense C. A. Mey. Verz. ® 147). Die 25 Apr. et d. 6 Maji m. a. 1863 fl. et defl.

193. Scleropoa rigida Grieseb. (Led. fl. ross. IV. p. 347; Festuca rigida C. A. Mey. Verz. ® 104). Die 25 Apr. m. a. 1863 fl, d. 1 Jun, m. ejusd. a. fl. et fr.

194. Scl.-memphitica Parlat. (Led. fl. ross. IV. p. 348; Festuca divaricata C. A. Mey. Verz. ® 103). Die 13 Maji m. a. 1863 fl.

195. Bromus tectorum L. (Led. fl. ross. IV. p. 359; C. A. Mey. Verz. ® 113).

&. spiculis glabris Trin. (C. A. Mey. l. c.). B. spiculis scabris Trin. (1. c.).

Utraque varietas verisim. promiscue nascitur: d. 19 Apr. m. a. 1864 fl.

196. Br. rubens L. (Led. fl. ross. IV. p. 360; C. A. Mey. Verz. N 112). Occurrit utraque forma: flosculis villosis et glabris (C. A. Mey. l. c.); praeterea

B. rigidus Roth. (Led. l. c.; Br. rigidus C. A. Mey. Verz. ® 111). Planta genuina: d. 20 Apr. m. a. 1864 fl. et fr. immat., var. B.: d. 19 ejusd. m. et anni fl. et fr. submat.

197. Br. patulus M. K. (Led. fl. ross. IV. p. 364; C. A. Mey. Verz. X: 119 et Br. commutatus 1. c. teste cl. Grieseb.). Die 28 Apr. m. a. 1863 fl. et fr. immat.

Die Bruhns'sche Pflanze weicht von der typischen bloss durch ihren gedrungeren Habitus ein wenig ab. Die von Griesebach angeführte Varietät B polymorphus (Br. poly- morphus C. A. Mey. Verz. N 126) scheint auch auf der Insel Sswätoi häufig zu sein, und ist wegen der Un-

78

beständigkeit in der Richtung der Grannen, welche bis- weilen selbst an nahebei gleich alten Aehrchen dersel- ben Pflanze bedeutend variirt, von der Hauptform: nicht zu trennen.

B. velutinus (C. A. Mey. l. c.), spieulis molhter vil- losis.— Scheint weit seltener zu sein, als die Form mit kahlen Aehrchen.

198. Aeluropus litoralis Parlat. (Led. fl. ross. IV. p. 369; Ael. laevis C. A. Mey. Verz. ® 72). Die 6 Jun. m; a. 1863 fl..et fr.

Die Pflanze von der Insel Sswätoi ist keineswegs voll- kommen unbehaart, vielmehr constant an der Mündung der Blattscheiden mit mehr oder minder zahlreichen Wimpern besetzt.

199. Poa bulbosa L. (Led. fl. ross. IV. p. 370; P. alpina L. €. C. A. Mey. Verz. 78). Die 19 Apr. m. a. 1864 fl., d..26 Apr. et d. 1 Maji m. a. 1863 fl. et fr. immat.

B. vivipara Koch. (Poa bulbosa ß. L.). Cum genuina.

Variirt nicht allein sehr bedeutend in der Tracht, sondern auch in der Grösse und Färbung der Blüthen.

200. Eragrostis poaeoides P. de B. (Led. fl. ross. IV. p. 381; C. A. Mey. Verz. N 74). Sine schedula; ve- risim. ex ins. Sswätoi.

201. Sphenopus divaricatus Rehb. (Led. fl. ross. IV. p. 383; Festuca Sphenopus C. A. Mey. Verz. N 105). Die 3 Jun. m. a. 1863 fl. et fr.

209. Atropis distans Grieseb. (Led. fl. ross. IV. p. 388; Poa arenaria C. A. Mey. Verz. N 87 part.). Die 23 Maji m. a. 1863 fl., d. 5 Jun. m. ejusd. anni fl. et fr. immat. et submat.

79

903. Atropis convoluta Grieseb. (Led. fl. ross. IV. p. 389). Die 28 Maji et d. 3 et 5 Jun. m. a. 1863 fl. et fr. immat.

204. Arundo Phragmites L. (Led. fl. ross. IV. p. 393; Phragmites communis C. A. Mey. Verz. N 49). Die 10 Jul. m. a. 1864 fl.

205. Koeleria phleoides Pers. (Led. fl. ross. IV. p. 403; Trisetum phleoides C. A. Mey. Verz. N 63). Die 21 Apr. m. a. 1863 fl, d. 10 Maji m. ejusd. a. fl. et fr. immat.

Forma gracilior, culmo et spica tenuioribus foliisque anguslioribus ad var. 8 pumilam Grieseb. (Led. ]. c.) pertinere videtur: d. 28 Apr. m. a. 1863 fl.— Recedit insuper a genuina colore pallido.

206. Avena barbata Brot. (Led. fl. ross. IV. p. 412; A. hirsuta M a B. herb.! et fl. t.-c. II. p. 83; C. A. Mey. Verz. 52).'Bie 19 Apr. m. a. 1864 ,1l. et fr. immat., d. 15 Maji m. a. 1863 fr.

207. A. Bruhnsiana n. sp. A. annua, vagınıs folüs- que infimis parce pilosis v. glabriusculis; foliis brevibus angustis, summis, fere in medio caule sitis, parte libera vix umquam ultra 4 poll. longis; paniculae laxae secun- dae ramis solitariis v. inferioribus binis: omnibus spicula solitaria terminatis; glumis acutissimis inaequalibus, in- feriore fere °/, superioris, (7—) 9-nerviis, 15—418 lineas longae, aequante; spieulis bifloris: az? longissimo (3 lin.) paleae inferioris parte, sub inserlione arsstae sita, vix: bre- v?ore, pilis sursum sensim longioribus dense obtecto, callis penicillo pilorum, ex parte insertionen aristae flo- ris superioris aequantibus, instructis; palea inferiore infer- ne glabra, supra aristae, ad geniculum usque pubescen-

80

li-subincanae insertionem puberula, in lacinias 2 lanceo- lato-setaceas, dimidiam partem integrae paleae aequan- tes, divisa. Die 24 Apr. m. a. 1864 fl. et fr. submat.

Arista multo altius, quam in subsequente et antece- dente inserta.

208. Avena pilosa M. a Bieb. herb.!

Recedit ab antecedente: vaginis foliisque inferioribus multo densius pilosis paniculae ramis inferioribus haud raro ternis v. etiam quaternis, spiculis inde numerosio- ribus; glumis latioribus, acutis quidem, sed minus acu- talis, inferiore fere ”’, superioris aequante; spicularum axi fere triplo breviore et palea inferiore in lacinias 2 iterum bipartitas divisa. Variat:

a. glabriflora: paleis inferioribus v. omnino glabris v. superne pilis rarissimis adspersis.

B. pubiflora: paleis inferioribus supra aristae insertio- nem pilosis. Cum var. «. d. 19 et 24 Apr. m. a. 1864 Il. et fr. submat.

Obgleich in dieser Art die Granne viel tiefer inserirt ist, als in der vorhergehenden, so übertrifft doch der unterhalb der Grannen-Insertion gelegene Theil der un- tern Palea die Achse (wegen der Kürze dieser letzteren) um das 3—4-fache an Länge.

Ich habe der Beschreibung der Pflanze das einzige Exemplar des Biebersteinschen Herbariums zu Grunde gelegt, weil ich mich darauf mehr glaubte verlassen zu können, als auf die Diagnose in Led. fl. ross. IV. p. 413, zumal da Griesebach, so viel zu ersehen, Original- exemplare nicht untersucht hat. Die Abweichungen des erwähnten Exemplars von der Griesebach’schen Beschrei- bung bestehen in Folgendem: 1) ist die Achse der Aehrchen nicht glatt, sondern dicht behaart, was mit

81

der Angabe der Flora taur.-cauc. auch genugsam über- einstimmt: 2) sind die Glumae wohl weniger subinaequa- les, als geradezu inaequales zu nennen, indem in ex- tremen Fällen die untere die Mitte der obern nur we- nig überragt, und auch selten drei Viertheilen der obern gleichkommt. Endlich wäre der Gonsequenz wegen der Zusatz (palea inferiore) «glabra» umzuändern in (palea in- feriore) «infra aristae insertionem glabra» (denn in der var. ß ist sie ja oberhalb der Granneninsertion behaart).

209. Corynephorus articulatus P. B. (Led. fl. ross. IV. p. 424; Aira canescens f. articulata C. A. Mey. Verz. ® 57). Die 19 Apr. m. a. 1864 fl. et fr. immat.

210. Calamagrostis Epigejos Roth. (Led. fl. ross. IV. p. 432; C. A. Mey. Verz. 46). In peninsula Ap- scheron: d. 11 Jun. m. a. 1863 defl.

Paniculà contracta angusta, laxiuscula, pallida; palea inferior e medio dorso aristata.

211. Stipa gigantea Lag. (Led. fl. ross. IV. p. 448; Stipapetinata var. Q9. C. A. Mey. Verz. N 37, teste Grieseb.). Die 20 Maji m. a. 1863 fr.

212. St. orientalis Trin. (Led. fl. ross. IV. p. 449). Die 20 Maji m. a. 1863 fr.

31 3.1.51. Sadvarswana, itin. ((Eed. fl. ross. IV. . p. 450; Stipa orientalis C. A. Mey. Verz. N 36, teste Grie- seb.). Sine schedula.

Minima speciminum pars cum descriptione florae ros- sicae exacte convenit, maxima vero, quae mihi var. ß. longe aristatam exhibet, aristis plurimis 5 6-pollicaribus et paleis inferioribus subaequaliter dense pilosis, superne lineis pilosis praeter unam longiorem fere ad mediam pa- leam productis discrepat. Lineae pilosae ex parte jam

6

82

infra, ex parte supra paleae medium evanescunt, una tantum longissima saepe ad aristae basin usque extensa.

Die var. ß ist wahrscheinlich die von S. G. Gmelin für die Insel Sswátoi angeführte Stipa pennata, welche in der Bruhns'schen Sammlung fehlt.

214. Cynodon Dactylon Rich. (Led. fl. ross. IV. p. 452; Chloris Cynodon C. A. Mey. Verz. 33). Die 3 Jun. m. a. 1863 fl. et fr. immat.

215. Phalaris minor Retz. (Led. fl. ross. IV. p. 455; C. A. Mey. Verz. ® 25). Die 10 Maji m. a. 1864 fl. et fr. submat.

246. Crypsis aculeata Ait. (Led. fl. ross. IV. p. 460). Die 6 Jun. m. a. 1863 fl.

217. Setaria verticillata P, B. (Led. fl. ross. IV. p. 472). Die 6 Jun. m. a. 1863 fl. et fr. immat.

218. Imperata cylindrica' P. B. (Led. fl. ross. IV. p. 474; Saecharum cylindr. C. A. Mey. Verz. v 150). In peninsula Apscheron: d. 28 Jun. m. a. 1864 fl.

——

Erklärung der Abbildungen.

Tafel VIII.

Fig. 1. Blüthen und reife Früchte tragender Ast der Me/;o- tus polonica (L.). Die Blätter sind an demselben fast volkommen ganzrandig.

» 2. Stückchen eines Zweiges mit einem scharf gezahnten Blatte.

» 3. Eine Blüthe derselben Pflanze, etwa 5 mal vergr. und etwas auseinander gezerrt.

Fig.

83

. Theile derselben: a. Carina; b. Ala; c. Hälfte des

Vexillum.

. Einige reife Legumina: zeigen die Mannigfaltigkeit in

der Bildung der Runzeln: a. von der äussern (un- tern) Carina aus gesehen; b, e und d von der Seite.

. Zwei reife Samen aus demselben Legumen, etwa 15

mal vergr.

——

. Junger Fruchtknoten der Herniarta cinerea? DC. 150

mal vergr. Tafel IX.

A. ONosMA CASPIUM.

. Blumenkrone in natürl. Gr. . Dieselbe aufgeschnitten und flach ausgebreitet, zwei

mal vergr. die Linie aa bezeichnet die Insertions- punkte der Staubfäden; bb ist eine transversale. nach oben gerichtete Duplicatur.

B. Avena BnunuwsiANA.

. Ein Aehrchen der Pflanze. Die beiden Glumae sind

gewaltsam aus einander gespreizt.

. Die beiden Glumae in natürl. Gr., flach ausgebreitet. . Die beiden Blüthen des Aehrchens. . Desgleichen. Die Grannen sind mitunter noch stärker

zusammengedreht.

. Die beiden Blüthen gewaltsam von einander entfernt,

die Haarbüschel zurückgestreift.

. Desgleichen; vergr.

84

C. AvENA PıLosa M. B.

. Ein Aelırchen.

. Desgl.; die beiden Glumae sind aus einander ge- spreizt.

. Die beiden Glumae flach ausgebreitet.

. Die beiden Blüthen des Aehrehens in natürl. Lage; vergr.

. Die beiden Blüthen von einander entfernt, vergr.; a. die dritte, rudimentäre Blüthe.

,"wWo t

Tav. VIIL

Melilotus Polonica |(L). (Pl.Bak. Bruhns.N 70).

L.Gruner del.

L.Gruner. del.

Kemer