LIBRARY OF 1885- 1056 «populäre 9lrtttttrgef(i^id)te htt htti iji^» /. ^. §5fut>rtJtl, |WUite-©J)u»arJ>fii, ^. u. JImssku. SSuQftän^tg in Einern ä^anbe mit mc^r alS tciufcnb getreuen Stbbilbungen. imb Jerauggcgcben »cn cer ©cfcttfc^aff jur Verbreitung guter unb iüof>(fei(er Sucher. Sut(^ bcn Sünigt. diatt) für len öffcntrii^en Untetricf)! in grantreic^ einflcfülitt. >/. ^? f«rlag »on S'djeible, tHüfler & Sattler. 18415. © © 5 © ^ t ^^ Son tKitßlirt m Snfilltilä, ^Srofeffor am iiadit^illotift^tn Smufcii«! unb Wot^ btr wiiTtnfi^(if«i(|tn gotiiltöt in pari». Sluö t>cin (^ranjöfifc^en Subn>ti) ©arl. ^iitlettun^. §. 1. 3n)c«f iinb 9fiifecn ist ^tahirgc; fc^tci)te. ^Wü fem 5Jamen 9;a(urgef*ici)(e beicicfjnet man iie SBiiTfnfc^aft, bic ftcfe mit ter Struttur ber Sörpcr befcbäftint, treibe cntwepcr einzeln auf ber Dbctfläie ber Srbe »erbreitet ober ju ai?a(Tcn ber- einigt finb ; ferner mit ben Srftheinungen, rcelcfce on biefen Äörpern bürgeren, ben TOerfmalen, meiere geeignet finb, fic »on einanber ju «ntcrfc^ciben, unb ber SJolIe, bic fie in ber (i5efammtt)cit ber Schöpfung fpielen. ^cm fiet)t kicfct ein, ba6 i^r SReic^ uner- meiüä) grop ifJ, unb ba^ i^re äßicfctigfeit iljrer 2tug= betjnung nicfet na*f}ef>t. 8eute, mit per SBifTenfc^aft roenig »ertraut, gemal^ren bartn nur eine Sammlung anetcotifc^er S^aifac^en, bie geeigneter finb bie 9Jcu= gierbe ju rcijen, al^ ben Sierfianb ju üben, ober tt)0()( ein unfrudjtbareö ©lubium tc(^nifct)er Stu^brücfe unb miüfürltcfeer Älaffifütationen j boc^ eine folcfce 5Kctnung tann i()re Duelle nur tn ber Unwiffcnt^eit iaben, unb 3ebcr mu» ben unerme6lici)en 9tugen ber 3Jaturgefd)i(l)te erfennen, fo balb er baoon bie erRcn Senntniflte erlangt ^at. 3nbem bad fo gro^e unb (jar- monifcjje ©djaufpiel ber 5Jaiur bcmerten läpt, rcie fe^r baä nsirtlict) ©djöne ber ©cpöpfung über bcm Sunflfcponen ber menfcblicfcen grfinbungen er()aben ift, ergebt tä bie Seele unb ftiljrt ben (Deifi unauf^örlit^ JU ^o^en unb l^eilfamen ®ebanfen (»in. Die Senntnip unferer felbß unb ber ©egenftänbe, bic unä umgeben, fotl nit^it allein jene^ Sebürfnip be« SBifTcnö befrie= bigen, baS ftc^ fJctg in bem Wla^e entwidelt, ali bie Sinfid>t wäc|)gt; fte ifl eine nottjmenbige 33afi^ für »iele anbere Stubien, unb |te ifi unenblic^ baju geeignet, bem Urtt^eile eine SRicbtigfeit ,^u geben, o^ne »el^e bie glänjeubfien Sigenfcfcaften ibrcn SBertl; »erlicren, unb oDne reelle fie treit öfter im Seben irre leiten, aliS fie ju einem erfpriejjlicben 3if'c bin= fütiren. £>ic praftiftfee SBicfctigfcit ber 9Jaturgef4ict)te liegt JU fe^r am Jage, alö bap tüir i()re^ 9?ac6i»eii^eä no^ nöt^ig Ratten. aBoden njir unö baoon überzeugen, fo bürfen »ir nur einen Slicf um unä werfen, an bic in ber Srbe @d)oo^ »erborgencn DJeit^t^ümer unb an bie ©ienfle benfen , rt>el(6e bie (Scologie unb ^Wine^ ralogie jeren Sag ber 3nbuflrie leifJen ; bie fo Ber= ft^icbenartigen unb fcfeönen ^prlanjen betrauten , welcbe mit einem fo reicfjen UeberfluB unferen Sebürfniffen entgegen fommcn, unb baran benfen, baf eä bie 9?aturgefd)ict)te ift, bie unö ali SBcgnjeifer für ben Slcfcrbau bienen fott. gerner bürfen wir nur jene Jbicre aufjagten, »on rcelefcen mir bie äBolle, bie ©eibc unb ben $>onig (»aben, rcelcfce unö bic uni mangeln- ben Srdfte leiten, ober rcclcbc, rccit entfernt, unö J»ic bie »origen nnfltd) ju fein, unfere Srnten jcr- fJören ; unb entlid) unä an bie lange 9teif>e »on ®c- brecfcen erinnern, an benen ber menfttlicbe Seib ju- ttjcilen leibet, unb unö »on ber SBabr^ieit überzeugen, ba^ bic2)?ebizin fo oft blinblingö wirft, alö fic nicht auf ein rciffenfcbaftlicfjcö Stubtum bcö menfdjlicpen Selbe« geftügt ifl. Sie prattii*e SBic^tigtcit, i»ir »»ieberf)Olen cö, Ijatnit^t erfJ ber Seweife nöt^ig; fte läpt ft(^ bemcrlcn, mag man bei t^rem Vortrage einen ®ang befolgen, icelt^en man trolle; allein i$c SJufen ifl ^icr nocl) nicbt begränzt, unb ber Sinfluf, ben fie auf unfere ©eifle^fräfte felbft ausübt, »erbient gleicbfall« unfere »oUftc Slufmcrffamteit. 3" ^tr Zt)at, bic 9Jaturroiffenfchaften gei»öl>nen, in bcm 3?er^älinig, wie fte »ormärtö fdircitcn, ben ®eift, »on ben SBir= tungcn ju ben Urfad>cn jurü(fjuge!>cn unb bamit gleichzeitig bie aui ben ^Beobachtungen gewonnenen 3Jcfultate einer fteten Untcrfucfeung ju unterwerfen. @ie fü^rt JU ben ^öcfjfJen fpetulaticcn S^fcn ; aber me= malö erlaubt fte ber Sinbilbungöfraft, bap f^ie |i(^ oerirre, benn jur ©cite ber |5ppot^cfe f)at fie immer ben motcricllen Sewci«. Snbli^ übt baö ©tubium bet giaturgefd^ic^te weit me^r ali jebcö anbere bag g3er= flanbntp ber ?rocti)obenlel)re, jcneei 21;eileö ber Üogif, o^ne wclcfcen aüeä ©uc^cn mü^fam unb jebc Srtlä= rung bunfcl ijl. Sie 9Jaturgef(^i(htc foll bcmnac^ eine« ber (Ste= mente (ebeS liberalen Srjic^ungöfpjlemä bilbcn; allein bieä ^cipt nic^t, baf man ausi jebem jungen SWen- fcfccn einen 9caturforfc6er machen muffe. Sine fo auä= gebc()nte SBifTenfcbaft würbe ju geljoriger Segrüntung eine 3eit erljeifcien, über welcbe ju »erfügen bic anbern !lafftfd)cn ©tubien nicf)t gedatten wiirben ; überbie* begreift fte eine IWenge (fin',elt>eiten in fiel), Weltfee nur benen »on 9?ugen finb, bic ficb auf eine fpejielle äBeifc Damit befaffcn wollen. ®aö, wai jebcr auf= geflärte Wenfcb wiffen foU, ifl nicfet baS unterfcfeei^ benbe OTerfmal, mit beffen $)ülfe man biefcö ober icnesJ @efcJ)lecl)t ber ^Jflanzen ober J^icre »on einem anbern benachbarten unterfcftciben fann, nod) ber gc= naue Serlauf fcber Slrterie ober j'ebcä 9Jcr»en in bem Sörper be« S'Jcnfcben ; wollte er bamit fein ®e= bäcfetnip befcfcweren, fo würbe bieä il;n eine 2lrbett fofJcn , welcie wcber bauer^afte no^ niigtictjc ©puren in i^m jurücfliepe ; allein iljm richtige Äcnntniffc über bic grofen gragcn ju geben, mit beren Sluflofung fttf) bie Slaturwiffenfcbaftcn bcfcfeäftigen - ba« tft für i^n »on SBicfetiglcit ; folcic fragen finb bic nat!^ bem Sau ber Srpe unb ben pljpftfctien Sfecolutioncn, welche auf iferer Dberrläcfec aufcinanber gefolgt finb; nacfe ber 9tatur ber fflanjcn unb Sfeiere ; nacb ber 2lrt unb SBetfc, wie bie Sßerrittitungen biefer SBcfen cor ficb geijcn, unb nad) ben §)anptmobiftfationen, wetcfce ficb in i^rem Saue, je nacfe ber l'ebentJweife, JU ber fte beßimmt finb, au«brüc!en. ®a« finb tcnnt= niffc, bie, einmal erworben, nicfct wol>l t»ieber »cr= gelten werben, bic alö ®runblagc für bie fpejicUcn btubien eineö 3cben bienen muffen, ber 5Joturforfcl)er werben will, unb bie benjenigen feinreicben, beren 33cfcbäftigungen nicht auf eine innige SBeife an bic 2Biffenfctiaft getnünft finb. ©icfc allgemeinen Sennt= niffc finb ei folglich, welche man befonberä bem ®eif}c folchcr 3ögtinge cinjuprägcn fucfeen foll, bie na^e baran finb, ihre flaffifthen ©tubien objufchfiepcn. §. 2. @intl)ctluna ^cc Ofatiirtörvcr ttt brci ^ei<^c. Sie 5laturgeftfeicfete befcfeäftigt M, ^ooUoir. Wie Won gcfagt, mit allen auf bcr Dberfta'cfjc bfr ©rte ocrbrciteten otcr in bcm 3nnern bctfclben ßcr= einigten Äörpern ; unb bicfe Sörpet iinb bctannllid» »reeierlci 21rt: bie unbelebten Sörpct ober iWineralien, unb bie belebten ober orga- nifirten Äörper. 'Biefc legtercn ttjeüen fid) iric- bcrum in jirei Orupfcn, wütbt 5Riemanb »ertennen lonn: in 5)flnnjcn unb Xi)iexe. SBie in ber geieöf)nli(ben ©pracbe, fo unterfcbeibet man aucb in ber n)i|Tenfd>aftlict)en brci gro^e 2lbt!)cilungen ober SJeic^e ber 9Jotut, bie mit bem IHamen WimxaU reid), '})f lonjenteic^ unb Sl;icrrei(^ bejcit^» net ftnb. Seim Seginne beä ©fubiumö bcr 9Jaturgcfc|icf)te fie()t man ftd) jucrft ju ber Srage: auf Kai bie fo e»i= benteSintbeilung beruhe, unb ferner jur Srforfcfcung ter gunbnmentalunterfc^iebe oeranlagt, »üelcfee ctner= feitö jmifcben einem unbelebten unb belebten, unb anber= jeitg jn>if(f)en einer f flan.^e unb einem Xljiere bcPefjen. §. 3. U^tcrfc^)it^ iiioifrf)cn bcn unbelebten «nb ben belebten SBcfen. Siefe Unterfd)iebe ftnb jablreicb unb fpringen alöbalb ^ersor, man mag bei ber SBergletd)ung ber crganifdicn mit ben SSine- laltörpern einen ®efid)t«buntt icäblen, welchen man »olle; Sllle* ift unä^nlic^: ber Urfprung, bie 2lrt ber Sriftenj, bie Dauer, bie ?(rt beä Untergange«, bif aUgenieme gorm, ber innere Sau, unb enblii^ bie elementare 3ufammenfegung. ßinige SSorte rcerben '^inmitien, um eä ju beroeifcn. §. 4. T^ie ©ntftebnnflönjcifc, fagen tt>ir, tft für bie unbelebten Äörper unb bie belebten SBefen Hiebt eine unb biefelbe. 3" tcr Xfjat : roenn ein 21tineralf6rper fi(^ bilbet, fo entf}cl;t er unmittelbar Mä berSSerbinbung jweicr ober mehrerer ©toffe, welcbe i^rer Statur na(b welentlid) ton ber feinigen »erfcbie= ben finb, unb fit^ im 33ert>ältni§ iS)rcr tbemifd)cn SSerroanbtfd;aften , womit fie begabt finb, jufammen= fe^en. Sin belebte« SBcfen (hingegen ifi niemol« baä ^robutt biefer »on felbH eintretenben SSerbinbungen ber Stoffe ; e« tann fid) nur unter bem Sinfluffe eine« i()m analogen belebten Äorper« bilben, unb bie ju feiner griftenj mefentlid)e Sebens^traft beiregt fid) burcb «ine ununterbrodienc Solge oon 3nbi»ibucn fort, n:>eld)e auSeinanber entftel;cn unb ftd) untereinander gleid;cn. 3; S. ba« Äotbfal^ rcirb fic^ immer bilben, >»enn bie einzelnen ©ubftanjcn, baS Sblor unb 9?atrium, iseltfie in 9Jtctt« biefem ^robufte gleidjcn, pfammeu' treten ; unb um ficb ouf biefe SJeife sufammenfef en ju tonnen , merben biefe ©ubftanjen feine«i»eg« eine« bemfelben ä^nlidjen ©al^eö niitbig bnl'en , baä fte crft bilben wollen. Sine ^fianjc ober ein Sbier hingegen cntPe^t niemat« auf biefe SBeife, unb bamit eö ent= f}eS)e, mu6 e« erft fein ileben Bon bem eine« fd)on juoor entreidelten lebenbcn SBefen« empfangen. X)iefe SSefen fc^einen ju i^rer Sriftenj eine« Smpulfe« »on aupen ^er ju bebürfen, unb biefen fönncn fie nur »on einem Scrper erbalten, ber bem öbnltc^ ift, »a« jte felbfl fein »erben. §. 5. X^ic airt bcr ®jiftcnj ber lebenben SBcfen, »erglidien mit ber ber unorgantfd)cn Äorper, in gleicbfall« bejeidincnb. ©ie leblofen Jlorper, j. S. bie Steine, bie 3J?etolle!c. (inb in einem permanenten 3uflanbe innerer 3!ube; bie Slcmentoribeilcbcn (SDiole= füle), au« welchen fie fid) äufammcnfe^en , erneuern fid) nid)t: wenn iljr 35olumen junimmf, fo gefd)iet)t f« nur, weil ficb auf ifjrer Dberflätbe anbere ^omo= gene Sörper ablagern ; unb wenn fte einen Jljeil »on i^rer eigenen ©ubfians »erlieren , fo ifi'« nur jufällig unb burtb bie 3;l;ätigfeit irgenb einer Sraft, n)eld)e auQerbatb ibncn wirft unb »ijllig unabbängig »on ber Urfatfce ibrer eriftenj ift. 3eber belebte Sörpcr hingegen ifi ber ©ig einer Innern Bewegung »on immerwcibrenber 3ufammenfc|ung unt 3erlcgung ber Slementart^eilctien, in golge jener fic^ bcr ifjn ju= fammenfegenbe Stoff unmertli^ erneuert. Unauff)6rti(t) »erleibt er feiner eigenen ©ubftanj frembe eiementar= tbeitdjen ein, weldie er »on nupen ^er nimmt, unb unaufbörlid) überlädt unb gibt er ber Slupenmelt einen Stjeil fcitif^ gebilbeten Stoffe«. 2)iefer SBct^fel bilbet bie Srftbeinung ber Srnäljrung, unb bop biefer fid) fortfege, ift für jebe« organifirte SBefen eine Sc= ben«bebingung. Slutb Ijangen oon biefer Innern 8e= wcgung bie Solumcnoeränberungcn ab, welcbe bie belebten äBefen erleiben; wenn iljre 3Waffe fiä) »ct= minbert, fo gefibicbt e« baburdi, baf bie Duantität ber au«gcfto6cnen Stoffe biefe ber neu ^injugetretcnen Slcmentartbeildjen, weldie fid) affimiliren, übertrifft; unb wenn fie ftcb »ergröpern, fo iji'« burc^ anfegen neuer Sbc'le »on innen (intussusceplion) unb niä)t burcb Slnlagerung »on aupcn (juxlaposition) , wie bei ben STJineralien ; benn bie neuen ju ibrer 3Ba(fe bin= jugefügfen Stoffe lagern ft* nicbt auf i^rcr äupern Oberfläche ob, fonbern bringen in ba« 3nnere ibret Subllan} ein, um ficb jmifeben bie fcbon »orbanbenen 3}JoletüIe in berfelben3eit einjulagcrn, in mcld)er fie bie burcb ben SrnäbrungSprojef au«geworfcnen erfegen. §. 6. 9Iad)bcm bie belebten SBefen auf bicfe SBeifc wäl)renb einiger 3eit, beren Dauer für jebe Slrt beftimmt ift, eriftirt baben, gc^en fie unfehlbar unter, inbeffen bie leblofen Äörper, menn |te einmal gebilbet finb, fo lange fortbcHel)en , al« nicbt eine frembe Äraft fommt, um fie ju jerRören ; il>re Doucr 1}a.t !eine notbreenbige ©rdnje, aucb tragen fte fein 3«^ ftörung«prinjip in ftd). SBir loieberbolen e«, baf bcr Sob für bie organifirten Sörper überall eine notb= wcnbige golgc be« ^eben« ifi ; unb ta biefe SSefen nicbt oon felbfl cntfteben, fo mürben fie balb »on ber DberfIäd)C ber Srbe »crfcbminbcn , toenn fte aupcr bem Vermögen, fitb ju ernäbren, nid)t aud) jene« ber Sfeprobuttion bitten : bocb tiefe Sigenfcbaft ifi jebem lebenbcn Sßefen gegeben, unb fie conftituirt aud) eine« bcr unterfd)eibcnbcn 2}?erfmale, wclcbe bie organifirten aSefen oon ben unorganifd)en wefentlitb unterfd)eibcn. §. 7. Die Diffcrenjen, >»eld)c ftd) jwif^cn ben leblofen unb belebten Äörpcrn in S3ejiel;iing auf gorm unb (Sröpc au6fpred)cn, »crbiencn glcitbfall« bejcieb= net }u werben. 3cbcr belebte Äörper ift gleid)fam (um Sorau« beftimmt, eine gcwiffe gorm ju tragen, bie er am JInfangc feine« 2^afein« nocb nid)t bar= bietet, aber bie Od) nacb unb nad) cntwitfelt; unb biefe gorm l;at 9?id)t« mit ber geomctrifcf)en ®infa(^= beit gemein, wcld)e un« bie 5D?ineratien jeigcn, wenn tbre ßlementartbetlc^cn fid) ju Srpftallen »ercinigen. Slucb ifi er gewiffcn ©rängen feine« SJolumcn« unter= worfen, über weld)e er nid)t bin'iu^treten fann; eine innwol;ncnbe Äraft firebt feine 3lu«bcbnung ju be= fiimmen, bi« er an biefen ©ränjen anfomtnt, bie je nad) ben »erfd)icbenen Slrtcn fitb abänbern. SBa« bie leblofen JSörper betrifft, fo ifi e« bamit ganj anber«, i^re 2)?affe ^at feine notf)wenbigc ®ränje. 5Karmor V 33. fann eben fo gut unter ber gorm eine« mitro«= fopifcb tleincn Siücfd)en« belieben, al« unter ber gorm eine« ganzen ©cbirge« ; eine ^flanjc, ein 3n= feft, ein 2?ogel werben, o()nc bap fte eine beflimmte ©rdnje erreichen, nie leben unb niemal« gewtffe (Sränjen überfdJrciten tonnen, welche bie 9?atur il;rem SBaeb«- tt)um »orgefdirieben ^at. Sin Icblofer Sörper fonn aud) med)anifd) gef^eilt werben , oS)ne ba$ bepwegen feine auf bicfe SBcife getrennten Sbcile i^rer ^a= tur nacb ftd) »eränbern unb ibre wefentlicbcn Sigen= fd)aften »erlieren ; bie »erfcf)icbencn X^cile einer unb berfelbcn 5D?affc finb unter Rd) nicbt auf eine not^= Wcnbigc SBeifc »erbunben ; unb nur allein in ®cban= fen fann man bie Srifienj eine« unscrtbeilbaren inine= ralifd)cn 3nbiBibuum« julaffcn. Set ben ^flanjen unb Sbieren bingfgen bilben bie »erftbiebenen burcj bie 9Jatur »crcin'tgten Steile ein jur Srifienj eine« jeben »on it)ncn noi^wenbige« ®efammtc«, ein cinäi= (2£inlt-i!ung. ati ©anje« , ein öon bcr Umgebung untcrft^iftenei! tnbiotfiueneä SBcfen, roel*e« ni*t über einen geroiffcn ®tab binau« oerftümniea werten fann, ebne baf feine ©rillen} »crnitbtct würbe. §. 8. Slnoerc, bcn Icbenben SBcfen angeborcnbc gWertmale finb burtb ben innern Sau gegeben. Sic lebcnben äßefen finb immer aus$ feflcn unb flüffigcn SEbeilen jufammengefegt; bie Ic&tcrn finb in mebr oter weniger beträcbtlicfeer ^Proportion in aOcn funU Jen bcr §lafft «erbreitet, unb um bicfe glüffigfeit jufommen s" bauten, i)ahen bie fcftcn 1\)üU bie gorm bünncr astätttben ober Räten, tvclcbe fo ange- legt finb, bajj tamit mebr ober weniger jufammcn- geriidte 3wiftbcnrciume ober §)öblcn umgeben werben fönnen. Siner äbnlicben Sinricblung begegnet man in iebem bcfebten Äörper, unb man gibt biefcr atl-- gemcinen ©truttiir bcn 9Jamen Drganifation; aber m bem SWineralreitbc ficbf maii nieinalsJ eine äbntiibe iertur. 25iefe Sitbungeweifc ifl für iebcö Icbeute ©cfcbcpf eine Sebingung beä 'Dafeinö, unb man wirb bercn 9}otbwcnbigfeit leitet begreifen, wenn man einen äugcnbliti über baö natbbenft, wai wir »on bcr Be- wegung ber Srnäbrung gefagt baben , wclcfje bie con-- ftantefle unb bejeicbnenbfle Srfcbcinung beS l'ebenü ifl. 3n ber %\)at : wenn biefen Äörpern irgenb eine Sorm gefiebert fein foU, fo muffen fic offenbar fcfle Jbeilc ^aben ; unb fowobi um in ibreni innern öewebe bie frembartigen ©ubfiaujen , wcicbc benimmt finb, bamit einocrleibt su werben, einbringen ju raffen, alö mä) um natb aupen foltbe "ZifdU fortjufübren , bie auf-- liören, ibnen anjugcbörcn, bebarf cä ber j^lüffigfci» ten; benn nur bicfe allein bieten in ibren SRoIetülen 5Scweglid;fcit genug bar, um }u einer fotdjen Bewe- gung ju biencn. Sicfc glüffigfciten muptcn überall burcbbringcn !önnen, wo ti ilcben ju unterbauen gab, fei es? nun im 3nncrn ber fcRcn Sbeile, ober fei c^ auf ibrer Dbcrfläd^e, unb folglich muptcn bicfe feilen Slbcile notbwcnbig eine fdjwammigc unb ge= gitterte Xertur b^ben. (So i(l alfo unmöglicb, bie erifJenj einer bcm SrnabrungöprojefTe äbnlicbe Se= wcgung cin^ufcben, obne eine 21rt foltbcr ©fruftur, »on bcr wir fo eben fpratben, gelten ju laffen; unb wie wir fd)on gefagt baten, fo lebrt bie Seobadjtung, bap bicfe Drganifation fid) in allen belebten (Scftböpfen, in bcn Segetabilicn wie in ben Sb'ercn , finbet : au(b gibt man biefen SSefcn ben allgemeinen 9iamcn or= ganifirte Äörper, aU (Scgcnfa^ \n ben Tlintxa= lien, wclibe man unorganifdie Äorper nennt. §. 9. Gnblid) bietet fclbfl bie Sfcmcntar= ober (icmifd)e 3uf'immenfegnng bcö ©toffö wid)tige lln- terfd)icbe jwifd)cn bem Wineralreicb unb bcr gropen 2lbtbeilung bcr Icbenben SBcfen bar. ®in leblofer Äörper, j. S. ein Stein ober irgenb ein 5KineraI, fann dnjig unb allein auä ben iUtO' Ictülen eineö unb beffetben cinfad)cn ober elementaren ©toffeä gcbilbct fein, j.S. baä Sifcn ober ber iSd)We= fei , ober wobl au« bcm Bufammcntretcn jwcicr ober mcbrcrer tbcmifd)er gicmentc, bercn Sln^abl je^t 50 übcrflcigt, bcroorgebcn. 25ie 9Jatur bat fid) in biefcr ?)inficbt feine @d)rantcn gefegt, unb in iebem }u= fammengcfegten SWineral bat fie bie confJituircnbcn Slemcnte nur in febr cinfadicn '»JJroportioncn jufam- mengefteat. — "Die lebcnben ^eie» ßerbalten fttb bierin gan-, anber« ; fie baben immer eine febr com= pliiirte djcmiftbe Sufammenfe^ung , unb um ficb »on ber 9ktur bcr ibren Äörpcr jufammcnfegcnben ©tofrc genaue 3ied)enfcbaft ju geben, mup man biefe Stoffe in brci Jtlaffcn bringen. 3n ber 2bat : unter biefen ©ubftanjcn fommcn bie einen aud) im TOineralreicbc Bor unb bieten bei ben Jbieren unb f flanicn nidjtiä Sefonbereä bar ; basS SBaffer unb »erfdjiebcne @al',e ftnb in biefem gallc unb treten in bieSJlaffc bcr un= organifcben Äörper ein. wintere ©ubßanjcn. Welche man organifc^ nennen tonnte, j. S. ber 3u(fcr unb bcr Urin, gleicben intä) bie 2lrt «brer 3ufammenfe&ung ben erffercn febr ; allein fte bilbeti ficb in ber 9Jatur nur unter bem ginflup beS Seben«. Unblicb gibt cä nod; anbere — ber Siweipfloff, ber gaferftoff u. f. w., für welcbc man bie Benennung organifirte Stoffe beibcbaltcn mup, unb weldje ben Icgtern ibrem Urfprungc natb gleicbcn , fid) aber »on ibncn, fo wie »on bcn leblofen Sörpern in Se= jiebung auf ibren febr wid)tigcn cbcmifcben Sbarafter entfernen : fie finb immer baö 3?efultat »on brci ober »ier bcftimmten Slementen, nänilid) bem fiobicnftoff, SBafferffoff unb ©auerfioff, feien fie unter ficb allein, ober feien ^ic nocb mit einem »icrtcn Stcment, bem ©tirffloff, »erbunben ; ^ie finb mertwürbig burcb ibren geringeti SBcftanb unb bur^ bie 2lrt unb äBcifc, wie iic jcrftört werben, inbem fic in gäulnip übergeben, fobalb ^c eine 3citlaug bcm ginflup warmer unb feutbtcr ^uft aufgefegt finb ; enblid; bifferiren ^ie no^ »on bcn 9}Jineralien burd) bie 2lrt unb SBeife, wie bie 5WolctüIe conftituirt finb ; benn wie bie Sbemie unä lebrt, fo gebt jebcö Sltom eineö organifirtcn Äor» perä auä ber SJcrbinbung einer febr gropen 2ltomen= angabt bcr »crftbiebcncn , }u feiner Silbung »ercinig- ten Slententen ber»or, wäbrcnb inbem 5)Jineralrei^e jebcö 2ltom eine« jufammcngcfegten Sörpcrä nur eine febr fleine Slnjabl Slemcntaratomc cntbält. * ■Diefe organifirtcn Stoffe finb ei nun, weld)e bie wefentlid)c ©runblage aller belebten Zf^tiU ber Xbierc ober ^Pflanjen auömai^en, worauö ^it gewiffermapen ba« ©cwebe bilbcn, unb bie organifcben unb mineralt= fdjen Stoffe fpicien in ber Defonomic biefcr SSBcfcn nur ntebr ober weniger untergeorbnetc SloIIcn. golg- lieb ifi jcber tebenbe Sijrper burib bie (Segenwart biefcr befonbern 3ufammenfegungen »on Soblenfioff, Sßaffcrfioff unb Saucrftoff, ober wobl aucb nocb »on Stidfioff, wenn er ^iä) mit ben brci eben genannten Slcmentcn »erbinbet, ebemifcb bcicicbncf, benn in bem OTineralreicbe finbet man feine äbnlicben Serbinbungen. §. 10. g(S unterfcbcibcn ficb alfo bie belebten Sörper »on bcn unbelebten burcb ibre d)eniifcbe 3u= fammenfegung, burcb ibre innere ©truftur unb ibren allgemeinen Sau, burcb ibre SntfJebnngiiwcife unb bie 2lrt ibrer griffen; unb ibrer ßfrfiörung. Um fie }U bejeicbnen, ifi ei aber nidjt nötbig, bap man alle biefe SScrfcbicbcnbeiten aufjäl^lt; ei genügt, wenn manfagt, bap ei 2Bcfen finb, wetdie ficb er= näbren unb ficb wieber erzeugen; benn bieg finb tie mcrfwürbigftcn unb allgcmeinficn grf(bci= nungcn, burd) wcld)e iai ^ebcn ficb offenbart. äBa« bie Xbicre unb ^flanjen, ali (Sefammtbeft bctrad)tet, wcfentlid) bcicicbnet, ifi alfo baä ^eben, beffen fid) bicfe @cfd)öpfe erfreuen, unb ba« Seben, fdbfi auf feinen einfad)fien Sluöbrud jurüdgcfübrt, ifi bie Räbigteit, ficb ju crnäbrcn; oltein wir werben balb fcf)cn, bap ei nur feiten in biefcr ginfad)beft ber»ortritt, nnb bap ei im SlUgcmeinen bie Urfac^e einer SDJenge aubercr grfcbeinungen ifi. §. 11. ®ie Söifi'enfcbaft befißf über iai Scbcn«-- prin^ip ni&ti ®egebencä, fonbern, wie man in bcr fhriiit bie Urfacbc ber aSärmc mit bcm 9?amcn aBärmc= ftoff bcicidmct, obfd)on man beren Urfadie nicbtfennt, fo läpt man, um fi^ bcfi'cr au^brürfai \u fönnen, and) in ber *)>b9fiologie ba« SJorbanbcnfcin einer fpe= jicUen Äraft ali Urfacbc ber grfd)einungen ju, wetcbe an bcn lebcnben SEBefen »orgebcn unb welche natb ben gewcbniidien Oefegen ber Sbemie unb 'JSbPfit unertlärlicb bleiben. Rür biefe Äraft bat man ben 9?amen ?cbcnöfraft; allein man fcnnt nocb nicbt bie fie regicrenben ©efcge, man wcip nur, bap fie fic^ in ben Organismen cntwicfelt, unb bap biefe • So ift 1 atom So^Ienfäiire oii« 1 2ltom Kofitcnfloff unb 2 SItomen Soueiftoff äufommengefest, »ä^tcnb I atom tinfr graiiTtn ^ttiarl, Mannt ucitir bem Warnen Stfariii, 140 Jltoiiic SoMenftoff, i;54 Sltomf SBaiTetflcff im* 5 aiome ©auetftoff ju fiitfiallen f(t)einf. ^oologii Sörptr ju ii)vex Sleuf erung in gcTOiffe Itmftcinbc einet befiimmten CSriftenj gefegt werten ntüffen. (Sin jur aeuperung ber SebenöetMcinungen unumgänglict) notl;» roenbiger UmjlanC tft bie (Gegenwart einet gcreiffen 5D?enge aBaffetö in ben organifitten ®efd)öpfen. Sü gibt Sintere unb ^flanjen, bei »eitlen bnö Sebcn in gotge einet Setttocfnung ßollfiänbig fußpenbitt ivnrb, unb fii^ eon 3Jeuem jeigt, fcbalb man bem frfjcinbat lobten SEBefen bie ibm nötf)ige geucfctigteit gibt; ioä) in ben meifien gäüen jiel^t biefe 2Baffetberaubung unmittelbat ben 2ob na* fic6. Sine anbete Sebcnö= betingung füt bie lebcnbcn (Scfcfcöpfe beftet)t in bem einftuffe einet geroiiTen Sempetatut. (änblic^ f>nbcn alle au(^ bcä einjünfTeö bet Suft nöt^ig. §. l-i. ©rganc. Uebngen^ öufett ft* biefe SebeniSttoft nut'but* 25ctmittlung »on niel;t obet »eniget ja^lteicfeen Dtganen, beten Ocfammt^eit ben ^eib bet lebenbcn 2Sefen batpetlt. 3ebe Stft^ei» jiung, bie an einem Sl;iete obet einet 'pflanze t)et-- Botttitt, iP bo« gtgebnip bet S^äligfeit cinesS be- pimmten Streite« feineä Seibeö, unb cä befletjt immet eine notljmenbige Sejiefjung jTOifti)en bem Sau biefeä Z^eiUi unb bet 'ülatur bet öud,5ufüt)renben Sctticfctung. ©0 fann fic^ bet üWenfd) nui butd; bie 33etmittlung gewiffet Dtgane, nämlid) bet TOuöteln, bercegen, unb jut Senntnif feinet Umgebung nut butcti bie ©inneSotgane gelangen, unb bie Siirung eineö jeben biefet Otgane äiibett fic^ je nac^ feinen gunf- lionen ab. §. 13. r>ic a3este()uiiflcn, unter tücfeftcn man bie lebcnbcn 9Scfen bctraAtet. ®aö ©tubium bet Sitbungäweife bet Dtgane eine« Sljietc« obet einet ^flanjc bilbet jenen 3iveig bet 9!atut= geftfcidjte, redetet untet bem 9Jamen 3tnatomic be= gtiffen iß. Vaä ©tubium bet gunttionen biefet SBefen ttägt ben SJamen ''Pjjyfiologie. t>ie ainatomie ifl alfo jene SBiffenfcfcaft, reeltfce unä ben Sau cineg otganifitten Äötpet« tennen le^tt; bie ^&9fiorogie ift bie SSiffenfcfeaft besS ^.'ebensS eines otganifitten Äötpetö. 3(bct biefe beiren 2Bi)Ten= fcbaften finb untet fiti) aufS ßnnigfle petbunben, benn bie ^^pfiologie fann ohne bie Anatomie nic^t beilegen, unb bie Slnatomie auf bet anbetn ©eite rcütbe i^t gan^eä Snteteffe petlieren, wenn mau fie »on bet ^^pfioiogie ttenncn rcoKte. 3n bet Jf>at, um ben S9?cd)ani^muö ,^u öetflcfien,, mit beffen ?)ülfe itc^ eine üebenSetfcfceinung etjeugt, mup man ßot aüen ©ingcn bie mafettelle Sifpofition bet Dtgone fennen, iKclcfce belTen SBettjeuge finb, unb auf bet anbetn ©eite reiitbe bie Äenntnip bet ©ttuftut biefet Dtgane nut wenig SBic^tigfeit (»aben, wenn fie nid;t aui^ ju gleichet 3eit beten (äebxauä) JU entbecfen fucfcte. 35ie 2inatomic unb 'pi)9fioIogie bilben bie (Stunblage bet gjatutgefc^icfjte bet otgani= ftiten SBefen; inbeffen teilen biefe ,^wei SBiffenfcIjaften jut Äenntnip bet Sljiere unb ■pflanjen nid?t aui, biefe muffen »ieimefjt noc^ untet gan; anbetn Sejie» jungen bettacfctet wctben. SWan muß nämlit^, um alle fiefe Sötpet, beten 2(niat>I inä llnctmeplid'e geilt, »on einanbet untetfcl)ctpcn ju tonnen, feine 3iiflud)t jut S5eobad)tung Per bcfonbetn Sigent^ümlicfcteiten nebmen, welche fte batbieten, unb beten man fitft als tfeatattetiflifdict 2)?etfmale bebicnt, um fie mit Se= pimmtiiett »on einanbet untetfcfjeiten ju tonnen. 3iit gtleic^tetung beä ©ebäctitniffeö muß man fte fo abtbeilen, ba§ babutc^ bie Untetfdiicbc leidjt (»et» »otfptingcn, unb fie fo otbncn, bap bie ©teile, ben ein jebeS »on ifjnen in biefet gintfteilung einnimmt, bejeidinenb witb, b. I). bag man fie ie natfc ben oet= Wiebenen ®tabcn bet 21el;nlid)teit obet Unä^nliditeit, TOclcfte iit^ in i^tet eigent^iimlicfeen 5Rafut auSfptidjt, gtuppitt; benn mit öitlfe folcfiet Sintjjeilungen fapt man in wenig 3Botte bie wit^tigften ^unlte i^tct @ef(|it^tc jufammen, Sie Scttad^tung bei 2ltt unb SBeife, wie bie S^ietc unb bie ^üanjen auf bet Dbet= fläche bet gtbe »ett^eilt finb, unb bet ®efege, welche biefe Sett^eilung leiten, ^at g(eic()foUö 3nteteffe. Sin nit^t getingetes 3nteteiTe bietet bie Inwenbung bat, bie wtt »on biefen fo »etftfciebenen Äötpetn macfcen. dn'oUä) beftl)äftigt ftc^ bie 9?aturgefc6ici)te nieljt aUein mit ben ©efc^öpfen, bie nod) ^eute leben, fonbetn fie fuci)t auch bie ©puten betienigen auf, welche bie 3eit jetftött l;at, unb bntct) bie llntetfucbung bet foffilen, pon alten Sewoljnetn in bem ©djoope bet gtbe jutücfgelaffenen Uebcttefte, gelangt fie jut Äennf= nip beffen, waö bamalS ba wat, als bet SWenfth felbfi noch nith' "uf Stben eiiflittc. ■Diefe »etfchiebenattigen ©tubien theilen Reh natüt= lieh in }wei 3i»cige, je nachbem fie bie Ztjitre ober bie ^flanjen jum ©egenflanbe haben. 5D?an gibt bet ©efciichte beS Z^mxeiti)^ ben SJamen 3 o o l o g i e , unb . bie SBSifTenfthaft, welche bie Segetabilien abhanbelt, ' heipt man So tan it. 3n biefem Sheile wetben wir uns nut mit ben Shieren befchäftigen. Slllgcmcinc Untcrfct)ci^llII9«mcrfmfllc bcr XI)icrc. §. 14. IMe llutcrfel)ic6e ;(n>ifd)cn ben SEftics •cn unb ben spflanjcn. 3nbem wir bie otgani- fitten Sötpet mit ben leblofen in Setgleichung fjellten, haben wit bie hauptfächüchiien Unterfcl)eibuiigSmert= male, bie baS 2l)ietteich »on bem 3)?inetalteich untet= fcbeibcn, »ot Slugen geftellt ; biefe -ölertmale gehöten auch bem f flanjenteid^ an, benn fie finb on SlüeS, waS lebt, gebunben, unb 'ta wit nun an bie Sefchteibung bet Sh'frc tommen, fo muffen wit auch bie "Dtffe^ tenjen angeben, welche fie »on ben ^flanjen trennen. Die (Stänje jwifd&en bem animalifchen unb bem »egetabilifthen SRcich ifl nicht immet fo leidjt ^u et= tennen, ala man im etften Slugenblicte glauben tonnte, benn eS gibt ©efthöpfe »on einet gtofen ginfad)heit im Saue, bie ben Uebetgang biefet jwei_®tuppen JU machen fcheinen, unb bet JJafutfotfchct ftöpt hiebet mandtmal auf feht gtope ?)inbetniffe, wenn et fie ju tlaffiftjiten futht; aber bei weitem in ben meificn gälten gibt eS nichts Seichteres, al$ ein X^in »on einer *Pf!anje ju unterfcheiben , unb bie Ungewipheit, »on bet wtt fo eben fptachen, tühtt »ielleicht eher »on bet llnoolltommcnheit unfetet Äenntniffe hct, als »on bet 5Jatut bet Singe ; auch ifl eS nicht unfete Sache, uns babei aufzuhalten; unb auf eine allge= meine SBeife tonnen wit fagen, bap bie X^iiXi Jid) »on ben SScgetabilien but* !Kettmale einet hohen aSichtigteit untetftheiben, bie gleidjjcitig bet 9Jatur bet gtid)einungen, butch welche baS Sehen biefet SBefen fich äupctt, ihtet SilbungSweife unb ber chemifchen 3ufammenfegung ber ihren Äörper bilbenben 5>aupt= Poffe entnommen jtnb. §. 15. ®ie SebenS»erri(htung ber Scgetabilien hat einzig unb allein bie grnährung beS 3nbiBibuumä unb bie §)ctöotbtingung neuet 3nbioibuen jum ®c= genftanbc. Sei ben Zi)kxen fptitht fich baS ?ebeit in einet jufammengefegtcten gorm auS : an baS gt= nähtungS» unb SReptobuttionSoetmögen fdjliept fi(|) nod& baS an, Sewegungen, bie einen beHimmten 3wecf haben, untet bem ginfluffe eines innetn SticbcS auSjufühten , unb fobann noch boS gmpfinbungS- » e t m ö g e n obet baS Setmögen , ginbrücfc »on aupen in fich aufjunehmen unb jum Sewuptfein ju bringen. ■Daher ber SluSbrud — befeclte SBefen, em gjame, ben man ben %1)iextn gibt, im ®egenfag ju ben S5egctabilien, welche man ni^tbefeelte 2Be= fen nennt. Sie «Dflanjcn finb bemnaeh Äorper, bte fich etnähten unbwiebettcptobuäiten föi^ neu, bie aber nicht empfinben, nod) ft^ freiwillig bewegen; bie 3;h«erc finb ^ox= per, bie fith ernähren, 3nbi»ibuen ihrer 2lrt hct»otbtingen, empfinben unb fith bc= (ütniritung. wegen. 21uc^ bcilc()cn bcUeutenbe Siffcrctuen in ber 2lrt unb üBcife, iviccic nämti(^en a>errt*tun.icn bei ben Sljieren unb ben f flanjen oor ftd) geljcn. @o ifl }. 23. bcr (Srnäljnmgöaft nic^t berfclbc in ben bciten großen 3(bt^cilungcn bcr lebenbcn ®efd!CVfcn ; btc Unäl)nlid)= feit üermogeti wir icboci) erfl bann anzugeben, wenn wir an basJ fpejietle Otubiuni bicfcr giinfiionen fom= men werben. «). 16. Diefe ©iffercnjen in ben Serricfttungen be- ringen eine nii*t minber bebeutcnbe in ber aiiitung ber Drganc, beren ©efanuntbeit ben 2;i)ier= ober *P|ian-,enleib bilbef. ©a bie Jfjiere mit einer größeren Slnjal;! Don gäbigteiten begabt ftnb, fo miiffen |te notl;wcnbigerwetfe oerfc^icbenarligere Organe baben, iinb folglicb in ibrcr Drganii'ation coniplicirter fein. Socfc nicbt allein in biefcr öinfidjt finb bie Sb'cre luni ben '■pflanzen anatonüi'cb oerfdjicben ; bcr innere SPau ber tbre Organe bilbcnbcn ®eiv>ebc ifl nid)t einer nnb berfelbe. ©ie'Ibeilc, weld)e bicfc ©eroebc bilben unb wellte fo ju fagen ber organifd^c ütoff einer •■pflanäe finb , bebingen mefentiitb ben SSau ber 3 c 1 1 c n, jener tieinen mit ©eitenwänben cerfebcnen unb nad; innen \)oi!ln blafcnartiger ©ärfe ; bei ben Jbieren ift ei nitbt eben fo ; bie l^iewebe finb aui^ Säbcn ober Samellcn (ufamincngefegt, weldie ftd; fo burd)trcu,icn, bafi fie üüden swifdjen ficb laffen, bie fic nur un= boiltomnien umfdjliepcn , unb mebr ober weniger fdjwamnüge aSaffen Oberhäute jufammenfegcn, aber nicmatiS in eine 5Wenge oon einanber unabbdngiger 3cUen getbeilt finb, wie bei ben ^flan^en. So ifi wabr, ba§ jene gaben öftere aui ber Bereinigung einer unermepli* großen 3ab' kleiner Sörperd;en, ben Sie- ntcntartiigeldien , berborjugeben f*einen ; aber biefe außerorbcntlid) Keine Äügeleben b»if*cn i(;re iWoletülen eingelagert ifi, unb febr baju beiträgt, um ibnen S3ewegltd)tcit, SBcicbbeit unb bie anbern l)b9fiitbfn Sigenfäaften \n geben , beren fie ju ibren gunftionen, ju welchem fie in berOetonomie befJimmt JJoliirgffiljidirf. finb, bebürfen. Slber bie 21rf ber 3ufammenfiigung (Jertur) bcr fo gcbilbetcn feflen Xl;eilc itnbert fi^ bebcutenbab, unb mon nennt organifri;e ©ewebc biejcnigen 'Partien , weldie fid) ibrerfeiiö jur SLMlbung ber Organe »ereinigen, uub babon, fo ju fagcn, bie 9Katerialien finb. §. 19. Ser baiib'üi*Iicbfien organifdjen ®ewcbe ber ibiere finb cä brei, näniiid): ba(S 9j;uefelgewcbe, baö yicrbengcwebe unb baö 3fllgeWebe. t)cti 2)iui5telgcwebe ift ba^, "ti^i^i man im ge= meinen ücbenbae gicifdi ber 'Ibiere nennt; eiS bermit- tclt alle bcrbcrgebradJle 53ewegiingen bcrfelbcn unb befJcbt immer anä gibern , weld'c ftcb »erfiirjen fiJnnen. a)(anri)mal liegen biefe gafern glcid)fam in ber ©ubflanj bcr Xbiere sertlrcut ; anbere Tinlt finb fie ju 3)!affen Bereinigt unc bilben bie SRuetcln. ©cc^, weldie»* auc^ ibre 21norbnung fei, fo erfennt man fie immer an ibrer 3ufammenäieb»ng^fäbigfeit, unb in bem Sorper beö ?Wcnfd)en, fo wie in bem ber meiften Sbiere begegnet man ibnen überall, wo Bewegungen auibifd)enräume aui, wclcbc biefe 'S.i)eHe unter ficb laffeu, unb finbcf'' fit^ aud) im 3nnern ibrer ©ubflanj »or, wo fie jur 93er= einigung bet »erfc^icbenen Z\}tile bient, aui benen fic fid) ^ufammenfegen , unb ebenfo auf ibrer Dberfläd)e, wo ei bie »erfdiicbenen Apparate ber Octonomie ju »er» binben fudjt; ei finb alle Organe gcwiffermaßcn jwi= fd)en baffclbe eingelagert, unb inbem e^ fid) auf cer= fdnebene SBeife abänbert, fo gibt eö ben .Jidutcn unc einer äÄenge anberer ®ewebe bie Sntftebung ; auc^ fe^t fiel) bai gett in feinem 3unern ab. ■Diefe« Oewebe ifl eine wcißlid)c, b'ilbburd)fid;tige unb febr elaflifc^e ©nbflanj, wcldie aui gäben unb aui fleinen mebr ober weniger feflen unb fo unregel- mäßig »ereinigten Lamellen Wficbcn, baß biefe unter ficb i!ürfen 0ber3eUcn »"n »cränbcrlidier Oröße laf= fcn. Diefe BcHen baben nur unbcllflänbige ©ctten- ivänbe unb finb »on einanber bloß burd) eine 2lrt gil; getrennt, aud) fleben fie alle mit einanber in In-rbinbiing unb geflatten ben glüffigfeiten, weld)e burd) fie binburd;;ubringen flreben , einen leidjten Durch- gang ; enblid) (inb fic immer öon einer wäfferigeit glüfi^igteit inbibirt, welcbe mit ciweißarticjcn Jbcil- djen angefüllt unb unter bem 9?amen fcröfeglüf- figteit bcFannt ifi. Die anbern organifd)en (Sewebe, wefdje in 33er- binbung mit ben »otbergebenben jur 2?ilbung ber »erfd'iebcncn Sbti'e bcä tbieriftben Veihci beitragen, finb bie »on ben 31natomen unter ben 9Jamcn feröfe •f) ö u t e unb © d) 1 c i m b ä u t e bc^eidmetcn ajtembrane, bie »erfd)iebenen ?lbänberungen »on 5W u ö f e 1 g e w c b e, tai Änod)engei»ebe, bie Snorbel sc, allein aüem 21nfd)eine nacb finb biefe ©eWebe nur 2>?obift- fationcn iei 3ctIgewcbe(S , ivelä)ei balb , Wie in ben feröfen ?>äuten , in großen bünnen unb glatten ©lot- tern ober ©d)id)tcn fid) ausbebnt, balb wie in bem .ftnodiengewebe mit befonbern organifdien *})robutten ficb belabet unb burd) Sbfegung mincralifd)er ©toffe in ben 3wifd)enräumcn feiner ©ubflanj fid) »erbärtet. S55a« bas5 tiefere ©tubium biefer ©cwebe betrifft, fo 2 10 ^Dologte. wirb eä im Sertaufe biefc« Suc^c« feine ©teEe finben. §. 20. ®iefe »ctft^iebcnatttg jufammengefeften iinb fcefonbere gormen bel^immcnben ©ewcbe bilDcn bie »erfcfciebenen Organe ober Söcrfjeuge, mit beren §)ülfe tfjre Sröfte fid) äuiern. SBenn mehrere Organe jur |)er»orrufung einer ®r- fc^einung jufammeniüirfen , fo nennt man bicfe 3Ser= einigung einen »Ipbaratj Sunftion ober 35erric^-- tung nennt man bie S!)atigfeit eine« biefer einjelnen Organe ober eine« biefer Apparate. Wan fagt j. 33. SewegungSap parat, um bie @efammt(>cit ber= jenigen Organe ju bejeie^nen , bie baju bienen, ba^ f\ä) baä S^er »on einer ©teüe jur anbern ben)e-- genlönne, unb gunttion ber Sereegung, um bie Stiötig!eit aüer biefer Steile ju be,^eic^nen. 2)te 2lrt unb SBeife, reie ein Organ ober Apparat irirtt, l^ängt, »Pie bereite ermajjnt , »on feiner Silbung ab , unb »ipar fo, bafber Sauber X^krt fit^ ebcnfo fe!>r als t^re i^ä§ig!eiten unb ^ebenöweife abänbert. Sei fol= ^en Spieren, beren Sät)igfeiten fejjr enge bcgränjt finb, Peilen bie in i^rer ®efammt(>eit ben Äorper bilbenben Organe bie geringfte SBerftfjiebenl^it bar, ipa^renb bei folc^en, beren guntticnen bie ijerfcbiepen- artigflen finb, unb beren hieben gleicfjfam baö »otl= tommenfte iH, aut^ bie Organe fiä/ »crme(>rcn, unb ber Äörper einen jufammengefegtcren Sau barbietet. §.21. Älaffififation »er tt)icrifcf)f n 5?uuf: tionen. Sie t^ierifc^en gunfticnen bcjie6tn ficfj auf ätt)ei Obiefte, — bie ßrjjaltung bed 3nbi»ibuum«, unb bie (Srijaltung feiner Oattung ; aber unter ben erßern muf man noä) eine luitfetige Unterfc^)eifung begrünben: bie einen (laben bie Srbaltung unb Sßergröpernng bcä Seibe« äu fiebern ; bie anbern ^aben baö Silier in Se= äief)ung ju ber fte umgebenbcn ffielt au bringen. @ä ge^t barau« t)er»or, baf bie gunttionen biefer ©efdjöpfe ficb in bret grope Älaffen bringen faffen, nämli^ in bie gunttionen ber ©rnä^rung, bie gunt= ttonen berSejie^ung unb bie gunftionen ber Beugung. S)ie ber Srnd&rung unb ber gortpflanjung finb , mie wir fcbon gefe!>cn baben, ben Sbieren unb ^flanjen gemein ; aucf) gibt man iijnen ben (JoIIe!ti»namen »cgetobilifdjeä l'eben; allein bie gunttioncn, bie iiä) auf bie 2lu§enwett besiegen, erifliren nur bei ben erfleren, unb bilben ba«, waä bie '■pSi^fiologen t^ierifc^e^ Seben nennen. 3ebe biefer großen plipfiologifc^en Slbt^eilungen t^eilt fic^ it)rerfeit« noc<) in mehrere Sieifien »on (£r= fi()etnungen , welche, oino^l mä) einem unb bemfet^ ben Snbjroerfe ^inflrebcnb, bod) mel»r ober «eniger unter fi* »erfcbieben finb ; enblicfe i|l im allgemeinen iebe biefer Srftfceinungen baS Siefultat ber Jbätigfeit »erfi^iebener 3lgenjien. Sie Srncibrung eine« Sbiereö ä. S. gefc^ie()t nur t>ürä) ben 3ufammenfluf oerf^ie-- bener gunttionen, ioie SSerbauung, Slutum- lauf, Slefpiration jc; ber SSerbauungSprojcß bc= f}et)t feinerfeitä TOieber ou« einer met>r ober njeniger beträd)tlic^en 3lnja^l »erfcbiebener Slfte, j. S. bcm Sauen, bemSerftblutten, ber llmbifbung ber 9Ja^rHngö|ioffeineb9mug,bererjeugung be« ei;pluö ober (Srtraction ber tpefenttidi ernäbrenbcn unb in bem (äbpmuä entbalte^ neu Jbcite, ber Slbforption biefe« gbp'uö unb bem Sluäßopen beö nunmebr in ber Oefonomie unnii^en 3(efibuum«; enblid) finb ba« 3frtauen, baö 3?er- fcblucfen unb alle jene 3ltte, meiere mir fo eben auf^ jäl;lten, felb|i nur baö Srgebnip perfc^iebener befon- bererSrf{^einungen, j.S. bte -Kuäfelbemegung, tpooon bie mecf)felfeitige2lnnät;erung unb gntfernung ber Sinn- laben abfiängt, unb bie (Srjcugung ber jur SBeränbe= rung ber 3Jat)rungämittel geeigneten Säfte. §.22. llebrigenö gibt e« nicbtä Scrfebiebenartigc-- rti, aU bie Slrt unb SBeife, momit bie tfiierifdjen gunftionen bor ficb geben; unb ba ber Sau i^rer Organe immer in »oütommener ?)armonie mit bem &ebTanä}t ftel)t, }u melebem bie 9?atur fte beftimmt ^at, fo befiebt aud) eine erftaunen^ipürbigc 3Jerf(^ie= bcnijeit in ber Organifationömeife biefer ®ef^öpfe. Sei ben einen finb bie ga()igteiten begranjter unb ber Sau ift einfad)er; bei anbern jeigt biefer Sau eine auperorbentliitie 3ufammenfegung, unb ba« Seben äuperf fid) in ben »erft^iebenartigflcn Srfc^einungcn. 3n bem WiaH, aU wir im ©tubium ber tbierifc^en gunftionen Porrücfcn, rcerben mir aud) biefe 35crf(^ie= benf)eit be;ci(bnen ; unb rccnn- e« unS bie 3eit «' tauben mürbe, fo tonnten mir bei jebem ©Aritte neue Sciveife Pon ber bcmunbrungömürbigen Uebcr-- einflimmung geben, meldie jmifcben ber Organifa^ tionämeife jcbeä biefer SBSefen unb ber ?eben«TOeife berrfd)t; allein crft bann, wenn mir alle gunttionen burtbgcnommen l)abcn merben, werben mir un« bei biefen Setradjtungcn aufhatten, benn nur aläbann merben unfere Sefer beren gan^e Söidjtigteit auffaffen tonnen. SBir motten nun bie Setradjtung ber f|)ie= rifdien $)auptfunttionen beginnen, unb un« juerft mit fol4)en befcbäftigen , melt^e bie Seben«er()attung be« Snbipibuum«, b. t>. bie gunttionen ber (Jrnä6= rung jum ©egenfJanbe |abcn. ^ ^ t r a d) t u n 0 1. Von iin iunktiontn itt ^tna|)rnn0. §. 23. Die Stnäjirung tct Icbenbcn SSefcn be= üe^t, tcie wir fc^ion g^fagt (»abcn, in bcr ßintü^rung gewiffer ftemtict ©totte in taä 3nncre bcr Oerecbe, bercn (Sefammtbeit bcn Ä6r|)cr bilbet, ber aiTinula= fion, her girirung unb Organifation ^n eingcfübrtcn (Stoffe ; cnblicb beftcbl fic im 31u«f}opcn ber 2}ioletiile, bic fic^ »on bcn lebcnben Steilen abfonbern, unb alten, au^er ©ebraud; gefegten Stoffen, bcrcn jüc^ bie Defonomic ju entlebigen t)at, berglicbcn njctben fönnen. SiS i(l alfo coibcnt, bag bie crßc jur Srjcugung biefct inncrn Srftbeinung bcr S!ÄoIetu(ar = 3ufanimen= fegung unb 3erlegung notbnienbige S?cbingung in bcm SScrmogen beftebt, frcnibartigc ©toffe ju abfor= biren, b. I;. ficft »on i(;nen burcbbringen ju Inffen, fie »on ciupcn an^ujicben, unb fie bi^ in bai$ Snnere ber Organe ju bringen. Sie Sibforption ober Sinfaugung ift in ber 2:i;at eine allen lebenben Sßefen gemeinfame Junftion. §./24. SBei ben ^flan^cn reicht bicfeö einjige SSerniögen jum Sinfübren aller für bie Srndbrung biefer SSefcn nötbigen ©toJTc bin, unb fic tonnen unmittelbar 3lllcö, ma^ in bic ©ubjjanj il;rcr £5rgane bringen foll , auö ibrer Umgebung ftböpfen ; aber bei bcn J^icren ijl eä nicht eben fo. Sicfc taffcn jwar einen Ibcil neuer ©toffe in, mctcbe fie bem ®ei»ebe tfjrer Organe einberleibcn follen; aber fie ftnb um ficb berum nicbt bie Sotalität biefer cöKig jubcreitc= tcn ©toffe, unb fie baben erfi nöt&ig, ben gropten ibeil ber crnä^rcnben ©toffe ju ifirem ©ebraucbc ,;u;uricbten, ebe fie biefelben abforbircn. Diefe oor= löufige Slrbeit, biefe 3ubcrcitung bcr SJabrung^fJoffe, bie nötbig ifi ju ibrer ginfü^rung in bie tl;ierifd)e Dctonomie auf bcm Sege ber äbforption, bilbet bie SrfcbeinungbcrSerbauung, unb fann als einegbcr ^lauptmcrtmale ber Sb'ere bejei^net roerbcn, wenn man fie mit ben ^flanjcn bcrgleicbt. §. 25. aifo burd) bic 2lbforption tuerbcn bic cntroebcr unmittelbar bon außen aufgenommenen ober bie erft burd) bcn SSerbauung^proiep jubercitetcn ötoffe in bcm 3"nern be^ tbierifAcn §)au(5t)altc^ aufgcnonu men, mo fie fic^ mit bcn ©äftcn bcö Sörperö mifd)cn. Die glüffigtciten ergiegen fie alsJoann übcraU baljin, wo fic einbringen feilen; mancfemal gefcbiebt bieö febr langfam unb nur burcb SSermittlung eineg bcm analogen inncrn *Pbänomen«, m e l d) c ^ ibre (äinfübrung in ben Äörper, b. b- bie älbforption beflimmt bat; aber bei faft allen Sbieren iff bic fdniellc unb regcl= mäf ige Scrt^cilung bcr 9Jabrung«ffoffe in allen %\)nUn bcr Dctonomie burcb bie ^rificnj Bon Strömungen gcfit^ert, weldfc unauf^örlidj ben ganjen Äörper bur(^= 1 laufen unb welcbe ju gfeicber 3eit baju bienen, um bie oermittelß beS ernäbrungsprojeffeS »on ber ©ub= fianj ber Organe entfernten 2)colctiile weiter fort= jufüljrcn. Dicfe Bewegung beä ernäbrenben gluibumö wirb burdf bie 'Jl)ätigieit eincö mel>r ober weniger äufammengefegten 3lpparatd beftimmt, unb bilbet eine britte grope gunttion ber ßrnä^rung, nömlicb bie beg Ölutumlaufä. §. 26. Snbcm biefe glüffigfcit auf biefe SSeife in ber ©ubftanj ber Organe circulirt, »erliert cö balb bie tSigenf^aft, ba(ä üebcn ^^u unterbauen; aber um feine belebenbe Sigenfcbaft wieber ju finben, rei^f il^m bie Sßetübrung mit bcr l'uft b'". Surcb biefen Sontact nimmt cö ein befonbere^ f rinjip, bcn ©auer» ftoff, auf, welcbeä feine Sigenfcbaften mobifijirt unb glei^jcitig bamit ficb anberer ©toffe, beren ©egenwart bcr Oetonomie f(bäbli(b finb, entlcbigt. Diefe 25e= jicbungcn äwifcben ber Suft unb bem SSlutc bilbcn baö ^Pbänomen ber Siefpiration ober bc^ ältbmeng; biefe gunttion t|l, wie bie 3lbforption unb bic 35er= bauung, einer ber §)auptatte beö »cgctabilifcben Sebenä ber Xbiere. §.27. Die 3!?erbauung , bie älbforption, bie 3{e= fpiraticn unb bcr Slutumlauf finb »orbercitenbc 2ltte für baiJ wefcntlicbc ^bänomen ber Srnäbrung ; biefe befielet in bcr girirung bcr neuen 5D?oletüle mii ber ©ubffanj ber lebcnben ©ewebe, ber Slffimilation biefer SMolctüle mit benjenigen, bie fdjon gebilbet finb, ibrer Organifation unb il;rcr J^cilnabme an bem gemein» famen Ücben bcr auf biefe äScifc jufammengcfcgten ©efammtbeit. Diefe 2lrbcit wirb »on ben •PbpRologen mit bem 3Jamcn älffimilation ober eigcntlicbe Srnäbrung bejcicbnet. §. 28. Die in golgc bcr (Erneuerung ber SWolctüle aus ben ©eweben entfernten ©toffe, wcld)e teincn aintbeil mcljr am ?eben baben unb gtcidifam ber Oetonomie fremb geworben finb, bürfen ni(bt mcbr barin bleiben, unb bamit ibr Sluötritt moglicb fei, fo nuitien bic 3:biere wie bie 'J^flanjcn notbwcnbig bcr ©ig einer ber 5lbforption entgegengefegten ®r= fdjcinung fein. Diefeö finbct aucb wirtli^ ©tatt; bie 2lrt unb SBcife ber Grfrcticncn ifi aber nicfet immer ibentifd) ; balb ifl cä ein einfatber mccbaniftbcr Durd)= gang ber flüffigfJcn ©toffe bcr gcucbtigtcit; balb ifi eä eine cbeniiidje Slrbcit, wclAe bie 2lbfd)cibung be= fonberer glüfftgteiten bcwcrtffelligt, beren SJatur wefentlicb »on ber beö ernäbrenben unb fie licfemben gluibumä bifferirt. Tian gibt bem erfJercn biefer ^bänomene ben 9?amen Stuöbünfiung, unb bem jwcitcn bcn ber ©etretion; unb auf biefen beiben aSegen bereitet bie tbierifdie Oetonomie bie befonberen. 12 ^00logi(. jur 2lu^ül)ung ber »erf^tebenen ^unfitencn n6t{)igcn ©äfte in becfelbcn 3eit, oU fie fid; »on 2lUem befreit, wai i\)T uniiiig ifi. ■Die guiittioncn tct Srnä^rung befielen atfo wcfcnt- lit^ in bct Slbforpticn , bet Scröauung , bcc liirculation, t>et SJefpiratioii , bcr SlfTimilation , bet StuöbünRung unc ben ©ctretioncn. ®iefe gropeii 2lffe ftnb ed folglich, Wel(^e mir je^t naä) unb naä) ju betra4'tcii pabtn. Von oft ^bforption. §.29. ®ie tlbfcrption ifi ein 3!fi, burrii mctcjjen bie lebencen SBefen in bie «OTalTe ibrer giüffigfeiicn, bie ©ubüanjen , »on roelt^en fie umgeben, ober meiere in bem Snnern ibre« Äörperö nicbergelegt finb , gleist» fam pumpen unb burc6 ftc binburcbbringen taffen. gö beborf nur einer ficinen ^n\a^l S5erfu4)c, um bie Srijien} biefcö obforbirenben 35ermögenö ju bc= weifen. SBenn man einen Rrofcfe in SBnffer eintaucbf, jebedb fo, ba9 bie gliiiTigteit nicbt burd; ben SDlmi iti Sb'crf* einbringen fanii, fo finbet man om ßnbc einer gewiffen 3cit ft'n ö'cmii^t üermebrt : biefc ^u= nabmc nun, recldjc in giinfligen Umflänbcn fogar ein jjrittibeil bei Jotatgewicbteö bcä Sbiff«* beträgt, fonn in ber Xi}at nur oon ber SJuffaugwng besJ SBaf- fer« auf ber äupern Dberflädie beö Äörperö berrübren. Qi bertcden jebocß auf ber Dberflädbc ber ?)aut ober beä aSagenö tücbcr foren,* no4 irgenb foldje DefF= nungen, bie birctt in bie S3Iutgefä§e fübret, unb jum ©urcbgang ber aufgefaugten glüffigfeiten bicncn. Slber bie (Sereebe, iveldje biefe Drgane bilbcn , foicie bie @ci»ebc aller anbern SiJrpertbeife, ^aben eine mebr ober ireniger fpongiöfe ©truttur, unb finb alle mcbr ober weniger für bie glüiTigteiten bur4)bringbar I per- meable). 3n ber Z^ai, biefe ®cwcbc werben immer fowobl in bem Icbenben, a\ä in bem tobten Sorpcr »on ben j^Iüffigfciten gcträntt, in weldie fie gelegt worben, unb laden fid) burc^ biefelben mc^r ober weniger leicht burc^bringen. §..30. J5cr ü»cff»ant«mu§ icr Slbforotion. Sie Permeabilität, weld)e ben fcften Sbeilen ber orgonifirtcn Körper eigen ifi, reid)t ftbon b'"/ um ju begreifen, wie bie auffaugung möglid) fei. 9}?it ?)ülfe biefcr Sigcnfcfeaft ber lebenbcn @en?ebe fiinnten jwar bie giiiffigteitcn überall 3iitritt i);ih(tt, aber nicbt berbeigejogen werben ; unb bamit fie in basS Snnere ber Drgane einbringen, muffen fie notbwcnbig bur^ irgenb eine Äraft baju beflimmt werben. t)ie Sapillaranjiebung ** trägt bebeutcnb jur Sr= jeugung biefer Smbibition bei; boc6 i^ fie nidjt bie einjige Äraft, weldje in biefem Sinne wirft, unb um fid) eine riditige SJorfiellung Bon bem TOei^aniömuö ju macbcn, mit beffen $)ü(fe bie glüffigteiten in bie ©ubjlan^ ber organifdpen (Sercebe bringen, bebarf cö ber fienntnip eineö febr interefTnnten ^Pbänomen«, welc^eiS »or einigen ^a\)Tm »on Sutrodict entbccft, unb weldjem ber 9Jame Snboömcfe gegeben würbe. ©iefer 'JJb^fi'ologe ^at bewiefen, bap, wenn man ®ummii»affer in einen ficinen böuttgen ©ad, avä * Die ^oren, bie man auf ber Dterflöiie ber Spmt Bemcrft, flpjfn ni*t burd) biefe tjinburc^, fonbern für)ren nur in tleinc «iSd» iunfien , bie in i&rem Innern eingelagert finb, unb jur ©eftetion »erfdnebener ^euditiöteiten tmb jur .fpaarbiieunß bienen ; njir tveiben auf bie ©truftur ber ^aut TOieber jurücflommcn, roenn wir ben 3:a(l(inn nböanreln werben. *"■ «D(an flihi in ber 'ffivfif ben Ütomen 5.il;inaraniie6iin(| ber Slnjiebung, bie (i* jnjifcSen ben RlfiiTigfeiien unb ben geiietniönben «iner feljr engen WSlire über ber Obfrflädie irgenb eine« in biefelben l^eitroeife eingefouditen .»lörcerä jetgl, unb bie Srliebung eine« Ueilä Surren lierbor unc be|iimmt jebe«mar baä Steigen ber gliiiTigteit, toenn biefe bie üliänbe ber Möljre bene^en fjnn, unb (Itai fclglidi in tftrem gnnern eine concaoc Oberflädie bar, Dur* bie äDirtung ber CabiOarität (ieigt baä Oel in bem Dodjt einer fampe, unb baS SBaffer t>er6reitet fi* rafd) in einem gtüit 3uctcr, beffen unterer 2^eil MoJ in bie glüfTiflteit getaucht wirb. bem eine 3?öbre berauätritt unb ber in rcined SBaffcr eingetaucbt ifl (i5tg. i), einfcfclieft, i biefe legtcrc glüffigfcit in baiS 3nnere beö Slpparatg tritt, unb ficb in ber SRöbre ju einer betrödjtlicfien .?)öbe erbebt. S^ i|i alfo eine wal;rbaffc ülbforption, unb bie fie bewirfcnbe Äraft wirft oft energifcb genug, um einer mebrere Zentimeter bobcn 2Sof- ferfäule iai (Sleit^gcmicbt ju ballen. 2Benn man b'ngfge» öunimi- ober 3udcrwaffer auperbalb beä bäutigen ©arfe^ bringt, unb tai reine 2Baf= fer in fein 3n"frc^/ fo finbet ber llcbcrgang im umgefebrten Sinne totatt, unb ber ©ad, anfiatt fit^ ju füllen, entleert fid). ®iei'e li'rfcbeinung ^at bie groptc 2lebnlid)teit mit ben bei Den lebenten äßefen fiattfinbenben 3lbforption unb läpt fi(^ leidet ertlären. SSir baben gefeben, bog bie organifd)en §iäute gleiCb allen fd)Wammigen ober poröfen Sorpern fic^ »on ben glüfligteiten burd)bringen laffcn ; aber bie £cid)tigtcit, mit wel(!)er biefer Uebergang ftatt« finbet, änbert fid), je nad)bem biefe Slüffigfeiten mebr ober weniger bünn finb unb mebr ober weniger Icitbt biefe Slrt Siltrum burd)neijen. SBenn bie beiben in bem 3nnern ober Sleupern beö bäutigen Sfuteld fiel) befinblicben glülTigteiten mit ber nänili^en ©d;nellig^ feit bie ©eitenwänbe biefer |)öble bure^bringen würben, fo würben fie fid) gleichfalls mifd)en, unb baffelbc 9?ioeau würtc ficb innen unb aupen am 2lpparaf bcrflellen. Slbcr wenn bie äu'iere glüffigfcit buril) bie ©eitenwänbe beS ©adcö leid)tcr b'nburc^gebt, ali bie innere, fo wirb ber ■Durchgang »on aupcn naä) innen fdjncller fein, als ber in umgefcbrter SRidjtung, unb bie glüffigfcit wirb fid) im 3nnern bcä 2lpparateg anbäufen. Siefcö finbet nun bei ber (Snboömofc Statt ; baii aSaffer, wcld)eS ben baö (äummiwaffer einfd)Iie- penbcn ©ad benegt, fidcrt leicht burtf) bie SBänbe beffclbcn b'nburd), «nb wenn eä innen angefommen ift, »ercinigt (ä ficb mit bem ®ummt, unb bilbct auf biefe äßeife eine neue glülTigfeit, bereu ©urcb- gang burd) biefe nämlichen SSänbe um fo fd)Wieriger fid) bewerf fJelliflt, je beträc^tlicber bie ©ummimcnge ifl : eä bäuft fic^ nun barin an unb erbebt fid) in ber »ertitalen S)tö!)re, welcf)e mit bem fauligen Schalter communi.iirt. §. 31. Sie oraanifirtcn Sörper, welche bie fie umgebenben glüffigfciten »on aupen auffaugen , bc= finben fiel). in bcnfelben Umflänbcn, wie ber ebener^ wäbnte bäutige Söebälter; eS ifJ alfo ;\u »crnnitben, bap bie nämlichen SBirtungen oucft analogen Urfac^en cntfpredien, unb bap bie §)auptfraft, welcbc ben Surcbgang ber abforbirten ©ubi}an(en burd) bie feben= ben SSembranen beflimmt, bie nämliche ifj, wel^e baö »Pbfi'iomen ber Snboömofe erzeugt. §. 3i. ©ie ßrflaiic ttt 2lbfor<>tion. Set gewiffen Sbieren ber untern ÄlaiTen , bereu Sau febr einfach ijt, unb bereu gäbigteiten febr befd)ranft ftnb, ' bcflcbt bie Slbforption nur in einer 2lrt Siubitilion, »on ber wir fo eben fprad)en. ®urcb einen unb bcnfelben 2Äec))anidmuä bringen bie frembartigen ; ©ubflan^en in baen unb ben übrigen ©äugetbteren finbet man fie fafi in allen Sbeilen beö Sörperä, fei ü unter ber ?)ant, Ober fei esS nod) tiefer unten, unb »er gröSte 'Ibeil biefer öefäpe enbet in einem bieten Stamm, bem Sruflgang, weld)e ^um Unterlcibe unb ber Srnfl oor ber äSirbelfäuIe aufftctgt unb in eine gro6e über bem ?)er',en Iin!ä ber Safi^ beä ?)alfeä gelegenen SSene tritt, welche linfe Sct)lüffel»ene genannt wirb; onbere aber öffnen fic^ einzeln in bie 3?ene ber ent= gegengefe^ten Seite beä ?)alfc(5, ober fclbfl mand)mal tn »erfdjiebene, i^rcm Urfprungc näber gelegene Slut- gefäge. Tlan ftebt fie mitten burcb tieine unregcl= mäsig abgerunbete unb an ben 2(d)felböblcn , bem ©tbambuge, bem Satfe, in rer SrufJ unb bem Unter= leibe gelegenen Organe geben (ftcbe iijig- '26). ®cr Sau unb Bweif biefer Äorper ift no(b wenig be= fannt; man nennt ffe Spmpbfnoten. (änb(id) finbet ftcb im 3nnern ber Ipmpbatifd)en ©cfäge eine groSe 3abl Sranäoerfalfaltcn, wcld)e bie gunf-- tionen ber Slappen auöüben, unb baö BurüdflieSen ber in ibrer .5)bblung entbaltenen glüffigteiten »cr^ binbcrn. 5Wan bat bn^ Sorbanbenfeiu ber tpmpbatifd)cn (Scfäüe bei bcn SJögcln , ben Sicptilicn unb ben l^i^iiftn nid)t weniger genau alü bei ben *OTanimiferen (Säuge^ tbicren) nad'gcwiefcn. Sei »crf4)icbenen 3{eptilien, j. S. bem grofcbc bietet biefer Apparat eine ju= fammengefegterc Struttnr bar aU bei ben boberen Xbicren , benn bie Ipmpbatifrijen ®efä6e finb mit einer gewiffen Slnjabl iufammcniiebbarer Sebältcr in Som-- munifation, weld)e auf eine regelmäßige SScifc fd)la= gen unb olä l9mpbatifd;e ?)crjen betrad)tet werben tonnen. §. S-'j. Sic in ben Ipmpbatifd'en ®efäpen entbal- tene ^lülTigteit beißt ^pmpbe. 3m 5Jormaliu|lanbc ift fie fd)wacb gelblid) unb burd)fd)eincnb ; unter bent D?itro*tüp entbectt man barin farblofe Sügelcben, weld)e rnnb ^u fein fd)ctncn unb fleiner iinb aU bie rotben Sügcld)cn, »on bcren Sorbnnbcnfein im Slut wir balb fpred)en werben; ficb felbfl überlaffen, ge= rinnt fie nad) unb nad) wie biefc festere glüJTigfeit, nur mit weniger Snergie ; wenn man fie ber ebemi« fd)en Stnalpfc unterwirft, fo jeigt fie ftd) auä SBaffcr, SiweiOftojf, gaferrtoff unb üerf4)iebencn ©aljcn 511= fammcngefegt. 53on ben Sewegungen ber üpmpbe im 3iinern ber l9mp^atifd)en ®cfä6c weig man nur wenig; wie wir beim ©tubium ber Serbauung febcn werben, fo ficigt biefe glüffigteit mand)ntal mit uicl Snergie in ben Srufigang, unb julegt mifd)t fie fid) immer mit bem Slute in ben gropen an bcm ^icrjcn gelegenen 33enen. §. 36. 9{i4tä ifl Ici^ter, ali bie 3lbforption ju beweifen, welcbc burd) bie Sermitllung ber Ipmp^a- tiftbcn ®efäge in gewi)Ten Organen fjattfinbet; ju biefem 3wecfc irt eä fd)on binreicbenb, wenn man ben Saud; eineö Sbiereä öffnet, beffcn Serbauung in »oller Jbätigteit ifl, benn aWbann finbet man alle Ipmpbatifcben ®cfäge beö Sarmtanalg mit einer miie^= artigen glüffigteit angefüllt, bie aus ben 9Jaf)rung«- floffcn genommen finb, wäbrcnb fie bei einem nüdi= ternen Sbiere beinabe leer unb farblos crfd)eincn. 2>ie Ibforption, weld)e birett burd) bie SScneti ftattfinbet, ift glcid)falld burd) Svperimcnte an lebenbeit Ibiercn nacbgewiefen worpcn, unb man bat felbHbor= geiban, ba§ burc^ bie Vermittlung biefer ©cfäpe ber gvöptc X\)tit ber aufgefaugten Stoffe in ben l'ebenä= bauiSbalt einbringt ; bie Ipmpbatifcben ©cfäpe bienen bauptfäd)lid) jur Sinfübrung ber burd) bie 35erbauung »erarbeiteten 5JabrungjproDutte, unb wabrfd)einlitb aucf) jur Slbforption bciS burcb ben 5Jabrung^projep iin 3""crn aller Xl}eiU ber Detonomie gelieferten aicfibuumS. §.37. »tc Urnfteiiibe , »»cl*c nnf fctc 916t forption ©infliift J)abcn. 9tacbbcm, wai wir über bcn SSorgang ber Slbforption fagten, werben wir leicbt begreifen, weld)ed bie auf ben ®ang biefer gunttion notb>»enbtg influirenben fjauptumftänbc finb. ■Da bie erfte Sebingung jeber Slbforption bie Surcb^ bringbarteit ber äWifdicn bie ',u abforbirenben Sub= ftan\ unb bcn ju ibrcm gortftiaffen bicnlicben glüf= figteiten gelegten ©ewebe ifi, fo ift ei eoibent, ba?, bei übrigen« gleicftcn Um Hauben, biefcö 'Pbänomen um fo rafd)er »or fie^ geben mup, alö biefeö©cwebe felbH eine weitere unb fcbwammtgcre lertur barrtcllt. I Sin anbetet, ebenfalls aui ben fd)on crflärteu Ibatfai^cn bergcleitetciS ^prin^ip ifl bicfcS, bap, bei übrigens lauter gleicben Umfiänbcn, bie Sd)nelligtcitber2lbforption »on bemgro^ Peru ober fleinern SReicitbum ber ©efäpe in ben ibnen 3 um ©ige bienenbcn ©ewebe a b b ä n g t. ^ooloflie. So ifl in bct X^at bie weife unb Maammige ©truttut ber fcficn Jtjeitc unter allen pljpfifc^en Sigcn- fi^aftcn bicienige, n)el*e bie Ginbibition noc^ mt^x «rleic|)tern muj', unb ba tie SBenen ber ^auptfciilid;f)e 2Beg finb, burd) Wfldjc bie abforbirfen ©ubjianjen fid) fern l)in in ber Defonomie »erbreitcn, fo ifi ber einflug ber gröpern ober tieinern 3a!;l biefer ®efäpe unb il;rer (üröpc }u eoibent, um noc^ eine »eitere Srflärung nött)ig ju maä)en. 3n ben meijlcn gälten reid>cn fdJcn biefe jivci ®efege jur Srtlcirung ber gropen UnterfdjieDe l^in, mlä)e man an ber ®d)neUig[eit ber in ben »erfc^te- benen S^eiten beä Setbeö linttfinbenben Slbforption betnerft; auf biefe SBerfdjieben^eiten madjen fie un^ iijon äum SJorau^ aufniertfam bei ber blopen 3}e= trad)tung ber anatomifdjen ©iipofition unferer Organe. ©0 iH bie üunge, beren ©truttur unb guntticnen wir fpäter fenncn lernen werben, unter alten 3:t)ei= Jen ber tf)ierifd)en Defononüe berjenige, reeldjem bie am meiften fdjreammige ©truttur eigen unb bejfcn ÖefäMpflem tai cnfwirfcltfte ift. ©arauö folgt, bajj bie Stbforption in biefem Organe rafc^ier alö fontt trgenbwo fein mup, unb burd) Serfudie ifJ man auO} jBirftic^ JU biefem Srgebnip getommcn. 2;ie tveit^ie unb n)eiflid)e ©ubftanj, it)eld)e man jwifc^en oUen Organen finbct unb »eld)e man 3 e 1 1 g e i» e b e nennt, geftattet ebenfaUö feljr leidjt ben glüffigteiten einen ©urdigang, allein man trifft barin weit weniger Slut= gefägc an, ali in bem (Sewebe ber Zungen: auc^ bewertftelligt fit^ bie 3lbforbtion weniger f*nell, als? in biefen Organen, ifl aber nicf)tö befio weniger fctjr f^nell. Sie |)aut bagegen jcigt eine fcijr bid;te Sertur, unb i()re Obcrflä*c ift mit einer wenig burd;- bringbaren Derfe, ber öpibermiiä, oerfef)en; bie33lut= gefäpe finb barin im allgemeinen Hein unb nic^t ia\)U reic^; unb bie 2lbforption gel>t, wie man eä »on biefem anatonufd)en S3au nid)t anberö erwarten fann, fe^r fAwicrig »or fit^. Sie geringe Surc|bringbarteit ertlärt unö aud), warum wir ol;ne@cfat>r ben gröpten 3;i)cil ber j)eftigften (Sifte bcrü()rcn tonnen, wofern nur biejiaut ber |)änbe unoerlegt ifl, benn aläbann tft bieSlbjorption beinalje SluU; wäl;renb bie f^werfien Unfaüe unb felbft ber Sob burd^ eine Söerüijrung biefer nämliden ©ubftanjen an einem fünfte, wo bie §)aut burd) einen ©d)nitt »erlegt ober auc^ nur feiner Ober- ^aut beraubt ifi, ()crbeigefül;rt werben fönnen. ©in anberer Umftanb, ber gleichfalls einen fclir groien ginfluß auf bie Scbl)aftigteit ber Slbforption auiSübt, iß berBufiaiib tfr mei)r ober weniger großen SoUfäftigteit (plctliora) * bc« Spiere«. Sie Duantität ber glüffigfeiten, bie in bem Sörper eincö Icbenbigen S;^tereö entl)alten fein tann, ^at eben fo i^re ©ränjen. Wie bie mit bem Seben nod) »er= einbare Scrtrodnung. 2llfo, je mel)r fic^ ber Äcrper feinem ©ättigungSpuntte näjjert, beflo mel)r ©d)Wierigfeiten finben bicglüf= figfeiten, in fein SnneresS cinjubringen. 211« Seleg ^ie^u reid'e man jwcien |)unben bie glcid)e Soft« ®i(t, beren SBirfungen fid) nac^ ber 2lbforption äußern, unb oor biefer Dperotion »cr= minbere man bei bem einen biefer 2;f)iere bie 2)?enge ber glüffigkit CSlut) burcb eine flarte SlberläfTe, wäl)= rcnb man bei bem anbern ba« Solumen ber in bem Körper entbaltenen glüffigteiten burd) Sinfprigen einer gewiffen SKenge SBafferS in bie 23enen »ergrÖBert: bie a?ergiftung wirb bei bem erfiern fdincller aU in ben gewöt)nli(icn gälten »or fic^ gel)en ; bei bem Icgtern werben bie, eine Slbforption besS @ifte« an\(i= gcnben ©^mptcmen erft nac^ einer weit längern 3ci' jum SBorfd)ein tommcn. @nblic^ ^at auc^ bie 9?atur ber abforbirfen ®ub= • Ddäffioi-t Plethora (7lX?;i^W()a, TiXtJ^W, i* fülte an) Wirb anßtioanbt, um »amit ttn Suiianti tEt Sottfäftigltit teä @E» fö^ft)llem6 onjujtistn. flanscn einen Sinfluß auf bie ©dmelligteit, mit welcher jie in ia€ Snnerc ber ®ewebe ctncringen unb in ben ©trom ber ßirculafion gefübrt werben. 211S einen aügemeinenSag fann man t)ier bag au«f»ted)cn, bag bei übrigen« ganj gleichen Umftönben bie 3lbfor»tion um fo rafc^er fein wirb, al« bie glüffigfeiten weniger bid)t ftnb unb bie ÖJewebe leicbtcr befeudjfen ; wa« bie feften Steile betrifft, fo 1)at man ftcb juerfl »on bem @rabe ibrer 3luflÖBlidjteit unb fobann »on ben pbV" fifalifcbcn etgenfd)aften ber Sluflöfungen, welche fie bilbcn, 3{ed)cnf(^oft ju geben. f an Her Uetöauunfl. §..38. Siner ber §)aupfwege, auf weltbem ftc^ bie Slbforption ber jur grnät)rung ber Spiere notbwenbi= gen Stoffe betcertßclligt, iji eine nacb aupen offene Ribble, bie ju gleid'er3ett ju ber Umwanblung bient, weld)e »erfcfciebene biefer Stoffe erlciben muffen , be= »or fie jur Slbforption geeignet finb. Siefe »orläuRgc 2lrbeit bilbet, wie fci)on erwähnt, ba« f l)änomen ber SJerbauung. §.39. £>ic JtalirungSniittcI. — 9?abrung«= mittel lönnte man alle toubftanjen nennen, bie, in ben Äörper eine« Icbenben SBefcn« aufgenommen, ju bellen Siäad)«t^um bicnen, ober bie SJerlufte, bie er beflänbig erleibet, erfegen; bod) begrän^t man im allgemeinen nod) mebr ben ©inn biefe« SBorte« unb wenbet e« nur auf fold)e ©toffe an, weld)c abforbirt werben, unb crft nat^ ibrerSerbauung jur Srnäbrung bienen. Um ber gröpern Älarbeit willen, »»erben wir e« bloß in oieier legtern S3ebeutung gebraud)en. Sie5tabrung«mittel finb jum ^eben«unterbalt nicf)t weniger notbwenbig, al« bie Suft, weldje wir ein= atbmen , ober ba« Siäaffer , weldje« unfer Sörper beft än= big abforbirt, fei e« im tropfbar flüffigen 3u|ianbe unb unter ber gorm eine« (Setränte«, ober fei e« in Sun|t= form. 2Benn bie Sbiere berfclben entbebren, fo be= mertt man, bap ficb ba« 33olumcn ibre« Sörper« »erminbert, baf tljre Äräfte fd)Winben unb ber Job natb türjern ober längern Selben ftet« eintritt. Sa« 33ebürfniS ber Siafirung läpt ftcb burtb eine cigentbümlitbe Smpfinbung , weld)e ibren ©ig im 2);agen t)at, nämlid) bur* ben ?)ungcr crtcnnen. Sr wirb öermel)rt burc^ bie ^Bewegung , ben Sinfluf einer gemäßigten Sälte unb burcb bie SBirtung, wtltbe gewiffe bittere ©toffe, j. S.ba« gote(f)u, auf ben a»a= gen au«üben. Sagegen fud)t 2llle« , Kai bie l'eben«= bewegung ju »erjögern ßrebt, j. 93. bie Stube, ber @d)laf K., aucb biefe« Sebiirfnig weniger bringenb ju madien. Z^iext, weldie ben äBinter über fd)lafen, ne'bmen, fo lange ibre üetbargie bauert, feine Slabrung JU ficb; unb Sb'cre mit faltem Slute, wie bie gifcbe unbbiegröfd)e,fijnnen ftcb febr lange 3eit ber Stabrung cntbalten, wenn burd) ben Sinflug einer febr niebrigen Temperatur bie Xbätig!cit ibrer »erfd)iebenen gunt= tionen »erjögcrt Wirb. 2lber Sbiere mit einer fc^r rafd)en ®rnäbrung«bcwegung, Wie ber Tienf(b unb bie meißcn ©äugetbiere, geben in ber Siegel bei @r= mangclung bet 9Jabrung«mittct febr fdmell ju ®runbe, unb bie jungen SEbicre, beren grnäbrung »iel lcb= bafter ifl, al« bie ber erwad)fenen (weil ba« 3}o= lumen ibre«Äörper« beflänbig junimmt, anßatt ßatio= när JU bleiben), ßcrbcn aud) bälber »or ^lunger al« legtcre. 2Ba« ©ante mit fo Icbbaften garben in ber berübmten gpifobc »on ©rafUgolino gefd)rieben bat, würbe aucfe wirtlicb eintreten, wenn man einem »öllig crwad)fencn 5Wcnfcben unb Äinbern in einem noc$ jarten üllter ju glcicber 3eit aüe SJabrung entjieben würbe. Sitte 9Jabrung«mittcl werben au« bem orga= nifi^en 3?eid) genommen , unb immer wirb iai Seben bei bemSBJenfcbcn, wie bei aUenSbi«en, auf Äoßen ber ©ubßanjen Unterbalten, welche felbß einem lebcn= ben Sefen angebörten. Von ttt IHertouung. 15 Utbrtgen« bcpfen nitftt atlc 9?n^rungö|}offc in bcm-- felben@rate fcic ernäljrcnbeSigcnfc^aft, iinb \t^x tnter= fffaiite Serfucfcf t)abcn gqeigt, t>a^ «eiugften« für bte mciflen jEbiere ter 3ufammenflu6 einer gcroifTcn Slnja^I »erftbiebcncr ©toffe für bic Sc^ürfniiTc t>eä «eben« un= umgänglitb notbivenbig |tnl>. ©aber ftcrben Sanindjen, tie mit einer einjigen ©ubftanj, j. 33. mit SGBcijen, Sobl/ ^Jöber ober gelben SHiiben ernäbrt werben, in beni 3eitrnum »on ungcfäbr 14 Sagen mit allem 2tn-- fd^ein »on Sntfräftung ; reäbrenb biefe Z1)itre leben unb \iä) TOoblbcfinben, TOofern man (le mit ben gleicbcn e;iung nur auf eine fcbr unooUtommene SBeife, in= bem bic bünnen unp fdjwadien ©ciienwänbc bed Sarmtanald auf bie in Scrbauung fid) beftnblicben ©toffe brücfen. SWancfemal l)at ber SSagen tclbft Sraft genug, um bic in fein S'inereö eingefübrtcn Sörper ju jermatmen ; bie« fiebt man bei bcr Srabbc, ben förnerfreffenben 35ögeln jc. ; boc^ ift im 3lllge= meinen bie metbanifdjc 3frtbeitunq ber 9Ja^rungS= mittet burcb bie 9?atiir befonbern SBerfjeugen anoer= traut, bie ficb »ornen am anfange beS DarmtanaW befinben, unb fo angelegt ftnb, ia^ bamit bie 9?ab= rungämittel jerfd)nitten ober jermalmt werten tonnen ; bieie SBcrtjeuge finb bie 3äf)nc; man gibt bicfen 3äbnen unb jenen Jbeilcn, weltfee ju iljrer Scmcgung biencn, ben 9Jamen Äauwertjeuge. §. 45. Jlu« bem biö jcgt Oefagten fann man er= fc^en, baS, wenn ber Eiarmfanal bei einigen nie- bern Jbifren» }• ©• ben ^polppen, eine groec Sin» facbbeitbarbictct, er fitfe im ©egentbeil bei ren böbcm nls febr jufammcngefegt jeigt. Sei bic'en legtcrn rcbnt er ftd) oon bem einen Snbe be« Äöroerd jum anbern ausJ, aber bcr grögte SSjcit tei Slpparatc« befindet fic^ in einer Weiten §)öb[c, weld)e ben ganjcn untern om bi'i'frn 3Jaum bcS 3?uni|)fe« einnimmt unb Unterleib ober Saucb genannt wirb (gig. 3). Sei ben 5Kcnfc^en unb ben übrigen ©ängctbieren ift , biefe ?)öble oon bem Zi)Otax CSruftbi>blc) burd) eine .musfulofe ©dieibewanb, gebildet auä bem 3werd)= feil (diaphragiiia), gefcbieben unb unten burd) ba« Seifen gefd)lofTen, baä eine %vt breiter fnödjcrner ®ürtc( ift, bcifen 2«itte einen fleifd)igen Sorcn ent- t)äU. 9Jatb btnten ift fie bur* baä SJürfgrat begränjt; nad) oornen unb ju beiben ©eiten bcftcben bie SSSan- ' bungcn aui breiten SWu^teln, welt^e ftc^ oon bem Sborar biä ^u bem eben erwähnten Sedcn auäbe^nen. Die innere Dberflädje biefer |)öbte ift Ourd» baö Sau(^= feil (perilonaeuui) au^gefleibct ; biefe ^»aut bilbct ocr= fdjiebene galten , in welcher oie bauptfötblirijften ®in= geweibc eingefc^loffen ftnb. Diefe galten, welche ®ctröfc (^jiiesenteriuml genannt werben, entfpringen olle ouö bem (»infern Z{)nU be« Unterleiber, uno einige unter ibnen oerlängcrn fii^ nocb weit über baö Oebärme bin= auiJ, boö fie beberfcn foücn, unb bilben auf biefe SSeife eine 2lrt @d)ür;e, bie fogcnannten 9Iegc (omenf.a). Der 9Jabrung(sfanal ijat für feine oerfdjiebcncn ZljeUe »erfd)iebenc 9famen. ©ein oorberer erweiterter Ibcil, wcldier fo ju fagen bie ©teile einer SBorpIage« oertritt, bciöt 3)Junb ober Wanti)'6l)le fcavilas Ovis). Die barauf folgenfe |)öble Cisig- 3J trägt ben gjamcn Öd)Iunbtopf (pharynx); ben britten Jbeit beö 9Jabrungi3fanair bilbet bie ©peifenröbrc (oeso- lihacus) ; ben »ierten ber aj?agen (stomachus) ; ben fünften bcr Dünnbarm, unb ben fec^rtcn ber Dirf= barm, welcber mit bem 3lfter cnbigt. «». 46. S5ic 93cr&auuti(». Die Srfdjeinungcn, WcldK in bicfen ocrfdjiebcncn ibcilen bcö SSerbauungr= apparaiö oor ftd) geben, bilben eine SJcibe mehr ofcr weniger unter ft(^ ocrfd)iebencr Sitte, uno muffen in folgenbcr Drbnung tlaffifijirt werben : O Dar (ärgreifen ber SJabrungrftofi'e ; 2) bar Äaucn ; 3) bie Sinfpcitbelung ; 4) bar SJcrfdjludcn ; .i) bie Sbipmurbilbung ; 6) bie SbPlu^bilbung; ') bie Äotbbilbung ; 8) bic Slbforption ntä Sl)i)iur. SEBir wollen nun nadjeinanber bicfc ocrf^icbencn Sitte ber Serbauungrpro^effer unb bie Drgane, bur4> weld)e fte bei bem aScnfdjcn unb ben unr am nödjften ftcbcnben Spieren erzeugt werben, bctrod;tcn. ®n8 ©rgrcifcn bcr 9tal)riiii9«mfttcl. §. 47. Dar ginfübren bcr 9?abrung in ben 9?abrungr= fanal bewcrtftelligt ftd) auf ocrfdjiebenc SSeife, out^ änbcrt ftcb oer iKedjanismur beffelbcn ab, je nodjbem biefe ©ubftanjen feft ober güffig ftnb; bei ben 2JJen- fdjen jcbod) gefdjiebt fie immer burd) t>ic Scwcgungcn ber OTunbcr ober mittelft bcr oberen ®licümapen. Die Slnatomcn bctrad)ten ben SSunb nicbt bloß air eine Dcft'nung, wel^c bie beiden Sippen oon cinanber trennt, fonbern and) air bteooale-^iöble, welcfje oben burd) bie obere Sinnlabc unb ben ©oumen, unten burd) bie 3mig5 unb bie untere Äinnlabe, ju beiben ©eiten burd) bie Sarfen, l;inten burd) ben Oaumcnfegel unb oornen oon ben Sippen gebilbet ift. Die nacb aupcn gebenbe Dcffnung tonn fttb noi^ SBcIicbcn fowobl burcb bie Sewegung bcr Sippen, oir aud) burcb Slnnäbcrung unb Sntfernung ber Äinnloben erweitern unb fd)lie6en. Sr ift olfo leitbt ein;ufcben, wie er ;um Ergreifen ber SfJabrung biencn tonn. Die Sippen unb Äinnlaben oerbaltcn ftd) wie 3angen unb faft'cn bie Äörpcr, welt^e jum 3}?unbc eingeführt werben foUen. Sei ben mciftcn Xbieren bicnen biefe nämtiicn Organe jum Srgreifen ber 9Jal;rungrftoffc bocb gebt bei bem a}?enfd)en, ben Slffen uud einigen onbern Xbieren gewöbnlicb bic Xbeilung bcr Slrbeit nod) weiter; benn bier baben bic oorbcrn ©licbniafen biefe gunttioncn. Die i)anb bringt bic S'Jabningrmittel jum g}?unbc, unb bie Sippen unb Äinnlarcn näbcrn ftd) btop cinanber, um fte barin jurüctjubaltcn. ©cwiffe X\me mit febr tangfamen Scwcgungcn unb einer febr Ücinen $0?unbcffnung bemöcbtigcn ^iä) ibrcr Stauber mit §)ülfe einer fel;r longen unb oor- ftrecfbarcn 3nnge. Sei anbern cnbli(b wirb bor Srgreifen biefer ©toffe burd) bie Verlängerung ber 32afc crlcid)tcrt, woju ber aJüffel bcr glepbantcn ein Scifpiel liefert (gig. .5), ober burcb Sewegungcn ge- wiffcr Sorten, welci)e ben iKuno umgeben, unb weld)« bei ben 3nfeften mit bem SJamen Xofter, gre§= fpigen cpolpcn) (gig. 6 unb T) besci^nct werben, Vaa itt IHerbanung. lua^rcnb |tc bei ten 23ei(Dt()icrcn CTO oXtuäf cn) (.^iQ.S a), bcn ^ol9i)en (Stg. 2) k. gangormc ^etSen. ■ §. 48. Sic aufnähme »on (Setränten gefctiicfet auf jweicrict SBcifen : batö iinrt> tte glüffigfcit in ten 5Wunö gcgoffcn unb fallt burtb ibr eigene^ Oeancbt binab, balb »irb ftc butcb bicfe §)öblc gepumpt, fei e« nun burcb bic Erweiterung ber SöruftbiJb'c (Ihorax), meltfic in berfclben 3cit, aU fie bie ^uft in bie Sungen eintreten läpt, bie glüffigteit cinfaugt, ober fei e>3 burcb bic Seroegungcn ber Sungf- ivelcbe, inbem fic fid) na* bintcn jie^t, wie ber Stempel einer Säug- pumpe wirft. i)iefc tc^tcrc grfcbcinung bfip' Saugen. ginige niebcre Sbicre baben bie Sefttmmung, ficfe nur bon folcbcn glüiTigtciten ju näbren, welcbc fic an *]3flan;en fintcn, ober welcbe füc au^_bcm Äörper anberer ioierc ncbmcn, auf benen fic aW (»cbmaroger» tljicrc C^Parafiten) leben. 3" biefem gälte befinben fid) »ieleOnfeften, unb man bemertt, iai iljr'Kunb, an» ftatt ber gewiJbnti^cn ©truftur , eine 2lrt SJöbrc ober einen fcbr iscrlängerten Saugrüffel bilbet, mit beffcn ?)ülfc (iie wie mit einer Saugpumpe fangen (gig. 9). 2Benn wir bie Organiiation ber Snfeften abbanbeln, werben wir nafjer in iai Setail biefer Sauart eingeben. 'Zic ®etränte bleiben nicbt im SÄunbc, fonbcrn fommen in bcn 5Kagcn, bic fefien 9Jabrungöftoffe jebocb bolten fitb einige 3eit im SKunbe auf, um ge= taut unD cingefpci^clt ju werben. 3)aS Äaucil (Mastlcatio). §.49. Sa S Sauen, ober bie mecbanifdic 3cr= tbcilung ber 9Jabrungömittel, wirb, wie fdjon gefagt, öon bcn 3äbnen auögcfübrt. ®ic :6^i>ne. Siefe Organe ftnb Sörper »on einer auperorbcnttttben -^lärtc unb baben eine grope 2lcbn- 9?alurgef(f)i4tc. ticbfeit mit bcn Änocben, unb finb nm Kanbc jebc^ Äieferö auf fol(be Sßeifc befeftigt, baf fie auf einanber Wirten tonnen. Sie 3lrt unb SBcifc, wie fie fid) bil= 3'9- 11- *♦ ben, öcrbienf unfcre gan5C 2lufmerffamfeit. Seim 2Renfd)cn, ben wir bt" aU Seifpicl wäblcn, cnt- wicfelt ficb jcber ^a^n in bem Snncr» cincö tlcinen, im j^iefertnocben befinblicbcn bäutigcn Sacfe« (b) ; biefer Sacf, ben man 3abnfäcfd)en (_capsula denlis) nennt, beftcbt aüä jwet OcfaBbäuten, unb ftblieft in feinem Snnem einen tlcincn, fleifcbigen, einer Äno^pe abnlidien Sern ein, in wcltbem fid) SRerbcnfa'ben unb eine SPicngc @efä§e oerjweigcn (gig.ll). SieferÄern, ber fogcnannte 3 ab nt eint (pul[ia deiiiis), bient jur SilDung bciS 3abnesJ, welcber fi(b naä) unb na^ öer= * Eiffe Jigur ftlUt bcn Untcrfief« (maxilln ». m-mdibuln in- ferior) cini« (clir jungen fiinbeä tor; tcr obere Ztitii ber (intern Dterfläitc ^c« Snoicnö ijl »eggenommen rooibcn, tarait Me Aap» fein ttr in feinem 3nnern eingeidilPiicncn 3il)nt bloj gelegt fuib : a tat 3al)nfleiiil) ; b ber nniere Sanb be« Äicfcrä; c Unlertiefet« roiiifel ; d 3al)n!apicln ; e Äronfottiaf ^proce?sus coronoiJeus) i f bct fino*enfopf (conJilus) beä Sicferö. •' Der Durdifdinitt einet »ergröSerlen So^nfapfel, um bcn Sau beä 3a6nreimä unb bie Slrl iinb SBeife ju seigen, wie fi* bie fleinartcge Subjianj auf feiner Dberflöete abläge«: • Saftn« lapfel; b 3a5nteim; c Slutgefäje unb !Rerl>en, bie in ben 3a?n« feim rrcten j d d bie erflen 3atnbeinfpuren beä 3ajn8. 3 18 ^aolf^is. gtöfcrt unb, inbem er fi(^ »crtängett, na(^ bem SJanbe be^ Äiefcrö auffleigt, reeldjen er bann burc^bri^t unb ^0 aupen jcigt; biefer ^crborfpringenbe S^etl iH tai, xoa^ man 3a!)nfronc nennt, roä^renb feine SBursel obetSaRö in bem Siefer fJecfen bleibt, rcie ein in ^olj eingefentter 9laget. Die §>6()fe, in reelclc ber 3af)n etngcteiff ifi, trägt ben 9lamen 3af)nioi)ie ober 2(I»eoIe, reä^renb ber Sßcrctnigungöpuntt ber Ärone mit ber SBurjcI ^aU genannt roirb. 2Bcnn ber Sern ober Seim beö 3a^neg iit^ auf bem ©runbe feiner Sapfel burc^ ein ober mejjrere ©tielc^cn befcfiigt ^at, fo tritt ein Slugenblitf ein , wo bie fic^ auf feiner Dber-- flä(|e nicberfegenbe fieinige ©ubflanj alle Jbcilc um= gibt unb feine ernäbrenben ©efäpe auf eine SBeife jufammenbriidt, ba^ ibre Dbliteration baburt^ f)er= bcigefü^rt ipirb ; ber 3abn i)'6rt alöbann }U trac^fen ouf, ber Äcrn »ertroclnet, unb ein i)ot)Ux dianm im gjJittelpuntt jcigt nur no^) bie ©teUe biefeä Drganö on ; wenn itioä) ber Sern biefe 35ifpo|ttion nic^t jeigt, unb ftc^ ber 3a^n nur an feiner obcrn glätte bilbet, fo fe^t auc6 ber Äern feine gunttionen fort, ber 3«';n Kää)it c^ne Unterbrct^ung , unb in feinem fWittetpuntte finbet man feinen bohlen SfJaum ; bie gropen 3ät;ne, welche »ornen am SKunbe eines Sanin= ^enä fielen C5tg. 12), liefern uns oon biefer ein= ric^tung^ ein Scifpiel, unb wenn i^re Sänge nic^t unaufborlicf) junimmt, fo gibt eS feinen anbern Orunb, olS ivcil fie Rd) an i()rcn freien ßnben in bem 3Äape abnügen, aH fie aus bem ®runb ^erauS= tt)oci)fen. §. 50. 2lu^ erfennt man in jebem 3a^nc geroiffe 2;^eile, bie fic^ burc^) ijire ©fruftur i-'on einanbet unterfc^eiben. Sie ©ubflanj , welche beinahe bie ganje 5Koffe beS 3a^ncS bilbet unb fein jnnereS ausfüllt, ^eipt 3abnfubfianj C3al;nbein) ; biejenigc ©ub= panj, rcctcfcc gcniij^niit^ baS Slcupere übcrfleibet unb auf ber Dberflä(6e ber Srone eine 31rt girnip ober fleinige SeiJe bilbet, ^at ben Spanien Email ober ©cf^melj; enblii^ begegnet man am Snbe bcrSBurjel ber meifien 3ä()ne unb manchmal felbfi um bie Srone ^erum Q- S. bei ben Dcfefen) not^ einer brüten ©ubftanj, rocldje baS Smail beberft, unb n?egen ber ©teile, bie fte einnimmt, ben 9?anien Diinbenfub- fianj erhalten t)at. ©aS 3a^nbein be(5cbf auS einem ber (Sallerte anatoacn tl)ieriftben ©toff, auS DtjoSp^orfaurem Salf (im Serdältnif »on ungefähr 64 ju 100, bei einem crwailfenen 5Kenfc|en), aus fo^lenfaurcm Salf (bei= na^e 5 ^roccnt) , unb auS einer fe^r geringen aSenge i)|oSpborfaurer SlJagnefta. "Der ©c^melj, beffen garbe nur fc^r wenig oon ber beS 3<»^nbeinS abweicht, unb beffen |)ärte fo bcträi^tlicl i|^, bag er am@fal)le wie ein geucrflein gcuer gibt, jeigt faum einige ©puren bon organift^cn ©toffen, unb ber p^0Spl)0rfaure Äalf tritt in bie SSerbinbung mit 0,9 ber ganjcn OTaffe ein. SBaS bie 3?inbcnfubi}anj be= trifft, fo finbet fte ftc^ faum beim 5Kenfc^en , wätirenb bie d^emifcbe 21nal9fc beim O^fen ungefähr 0,42 or= gantfelien ©toff, 0,50 p^oSpborfauren Salt unb 0,04 to^lenfauren Salt geliefert bat. I 2Benn man baS 3af)nbein oer 3ä^ne beS Tlen= f^en unb ber meiften ©äugetbiere unter bem *WifroStop 1 unterfuc^t, fo bemertt man in feiner ©ubffanj eine I aWenge gereunbener unb »eräfJelter SRöbrcn »on aupcr- I orbentlidjer geinbeit, wcldje in bie Sentralboblc ein= ; münbcn unb in i^rem Snnern talfartige ©toffe in ber ■ gorm »onSörnern tinftbliepen ; fie nehmen ibre3?i!i= tung gegen bie Oberfläche beS3a^neS, unb ibre ^er» jweigungen cnbigen fid) l)oufig in Keinen ^'6t)Un ober 3ellen, bie ebenfalls Salt entbalten, unb »ieleäejn= Iid)teit mit ben 3ellen tjaben, bencn man in bem Snocbengeicebe begegnet. Scr©cbmel5, glcitbfalls ber mitroSfopifcben Unterfudjung unterworfen, fcbeint aus einer SÄenge gafern ober »ielmefir bfragonaler ge= geneinanber gebrüdfer unb beinahe fcntrcd)t gegen bie Oberfläche beS 3abneS gerid)teter *priSmen gebilbet ju fein. Sie Siinbenfubflan? enblic^ ijl burcb bie @e= genwarf einer grofen 2lnjabl Snocbenjellen unb unre^ gelmäpiger talf^altiger SJöjjren bejeid)net. §. 51. 2Inf}att in ben 3a^nbo^Ien eingcfe^t ju fein, finb bie3äf)ne juweilen an ifirerSBafiS mit ber Sinn= (abe »erwacjS>fen unb bilben mit biefer gleidjfam ein ein}igeS©tüd; fo finbet es ficb bei mehreren gifcjen, unb anftatt ben Snocben JU gteiiljcn, jeigen biefe Organe öfters nur eine bbmartige ©ubflan^. Sei bem aSallftf* (gig. 14) enb-- licb f*einen bie 3äl)ne burd) grofe, bicg= fame unb unter bem SUamen gifd)bein befannte Slättern crfcgt ju fein (gig. 13), Sig. 14. Sm mi bcfeiKfc aHallniiloCf. unb bei anbern Spieren, felbjl in ber Staffe ber f getbicre, feljlen fie gän^lid) ; ber Slmeifenfrcffcr (gig. 22) liefert bieju ein Seifpiel. §.52. SeiSjjieren, welcbc i^rc 9Jaf)rung »erfcblin-- gen, obne fie ju tauen (j.S. bie Sieptilicn), bicnen bie 3ä^ne (gig. 15) nur jum ergreifen biefer ©toffe, unb alSbann finb alle biefe Organe beinal;e unter ftc^ äbnlid) unb finb im SlUgemeinen ^akn= ober tegcl» förmig; aber bei benjenigen Spieren, bie i^re 9Ja^= rungSffoffe tauen, ifi ber 3Wunb mit 3äbnen bewa|f= net, beren gorm fowobl, als ®ebraud) ftd) abänbert. S?ei bem ^TOcnfc^en unb ben meiflen anbern ©äu= getbiereii finben ftcb breiSlrtcn oon3ä^nen: bie einen Sopf eines ©aütald. Jig. 12. Rirtnlobe unb Sä^nc eine« Äoniiii^en«. Van iec Uerliauung. enbiaen in einer bünncn unb fdjneibenben Santc ; ba= ^cr biencn üe au* jum Berfciinciben ber jreifc^en bie Äinnlabcn gebracfcten toubfianjcn unb ^abcn ben 9?a= men @(^n c ibejcif^ne (dentes primores, s. incisivil cr^aitcn (jig. 16~). anbete finb fegelförmig, unb bei Bieten S^jicrcn ragen ftc weit über bie benachbarten 3ät)ne ^ersor; fic finb niit roic bie ®d;neibejä^ne Daju geeignet, bie Sla^rungSfioffc ju jcrfcijneiben, aber fie Ijauen ficfi in biefelben ein unb jerreipcn füe. 2)?an nennt fie §)unböjöf)ne ober Scfjal^ne [dentes ca- niiie, s. laniarii). Slnbcre enblic^i ge^en in eine breite unb ung(eitf)e Dbcrflcic^e auä, unb jeigen bie gün- ftigfJen Sebingungen jum 3ermatmen ber ©ubflanjcn : bieä finb bie Satfcnja^nc ober OTaHää^ne (dentes molares). ■Die 3(rt unbfficife, wie biefe »crf(f)iebencn 3äf)ne in bie Äinnfaben eingefegt finb, ifi eben fo bcrfcbie= benartig aU bie gorm it)rer Sronc, unb leicht fic()t man (jier, wie febr i^r Sau mit i^rem ©ebrauc^e im ®inf[angc fie^t. ©ie ©c^neibejä^ne, beren Bewegung )ie e^er in bie iaf)ni)öt)U (Sltoeole) einjufenfen, alä fic (lerauiSjureiScn fut^t, ^aben nur eine cinjigc unb jiemlic^ lurje aSurjel. Sic §unb^,;ä^ne fegen fi* im 3nnern berÄinntaben um SSielesS weiter fort, a(Ä bie ®c^neibe5ät»ne, unb bicSaifcnjätjncwcIdK bie größten 2lnf}rengungcn ju machen ^aben, jci» gen jwei ober brei bioergitenbc SS5ur= •,c(n, wcl*e biegen ftigteit iljrcr Sinfii= gung »crme^ren unb fie Bcrl)inbern, fic^ ;utieftnil)re3i(beo[c cinjufenfen , wenn auf fie gcbrücftwirb. Sig. 17. ?,:-.\)r.c limS g!t §. .53. 1)ie ginric^fung bC(S 3'-i,^"''PP>'rafcs5 änbert fi(^ bei ben oerfcfciebencn ®äuget()iere je nac| bcrSlrf i^rer Slabrung ab, unb bicfe Uebcreinflimtnung ber 9Jatur ift fo in bie Slugen ftsringcnb , bap man fdion auf ben erflcn änblicf i^re? Äauapvaraf^ 5ur Äenntnig ber ScbenfJweife, ber Srnätjrung^art unb beij atigcmeinen SBaueä tct meinen biefcr Spiere ge= langen tann. S<3 finb a\xä) wirtii* bie SSadensä^ne bcrjenigcn Spiere, bie fit^ oom gleifc^ nähren, auf bie SBeife comprimitt unb ftineibenb, baß fic wie 5Wei 2J?eifeI auf einanber wirfen ; bei fo(cf)cn, bie oon Snfeften leben, finb bicfe 3äf)ne (gig. 18) burii) gig. 19. 3ä5ne eiiitä Stü*tfnfrt(Tttä. gig. 20. 3äl)ne eine« 5)flanjfnfrfffctä. ben 'pflanäenfrcfTcrn finb fiic weniger nü^üä) , unb bie einen ober bie anbcrn finb bei me&reren @äuge= toteren, bie auf 3?egetabi(ien angewiefen ftnb, nic^t »or^anben. SWanc^mat biencn fte nicfjt me^r jum Sauen, fonbern entwideln fid) noc^ weiter unb eig= neu fi(^ 5U einer me^r ober weniger nac^brürflic^en a5crtl;eibigung (gig. 21 )■ Sig. 18. 3al)iic eines cjnutienfreiTer«. fontfd)e *puntte, bie einnnbcr fo entfprcc^en, ba§ fic^ cie einen in bie 3wifcficnraumc ber ancern einfügen, uneben gemalt. äBcnn bie 5?a|rung biefcr X^icre ocirjugäweife in weichen grürfjtcn beftc'^t, fo finb bicfe 3äbne (gig. 20) gan; einfad) mit fteincn abgerunbc» ten ?)i>cfcrn »erfctjen, unb wenn fte jum 3crma(men mejr ober weniger parier Bcgetobilifd)er ©ubftanjcn bcflimmt ftnb-, fo ^aben fte in Sejiedung auf i^re breite abgeplattete unb rauf>cDberfIäd)ebaS Jtugfe^en eineä 5D?ü!)lf}cineä (gig. 19). Unter aUcn 3ä^nen finb gewö()n(idi bie Saif ensä^nc bie niiglitfcfien ; aut^ jtnb fte bauer^after, aU bie ©d)neibe= unb SRcife= 5a{)nc: bicfe legieren finb jum Srgreifen unb 3cr= reißen einer Icbcnbcn Scute notjwcnbig, unb fehlen ba^er aui^ feinem fleifrfjfreffcnbcn ©ciugctt;icr ; altein §. •')4. 3«r 3cit ber ®cburt ift bie 3«finentan(f= lung bciS 5P?enf*cn nod) wenig öorwärtögefc|rittcn ; cö_ ifl ein fe()r feltener galt , baß irgenb einer biefcr Sörper baö 3abnfleif(^ fd)on burc^brot^cn \)at, unb gcwöf)nli(^ erft in bem 2tlfer »on fed)ä 2J?onaten bis JU einem ja^r fangen fie an, fücfe na* aufcn ju cnt= wideln. Uic aWbann fit^ bilbcnben 3ci^ne falten am Snbe weniger 3al)re auä unb machen anbcrn ^lai^. Tian nennt fte OTildjjä^ne, ober erfte 3a|i= nung; man jä^lt bercn swanjtg, nämlic^ in jcbct ilinnlabe »ier ©dmeibejähne , welche »ornen am Wunbc fielen, jwei eSjäftne, bie fit^ auf jcber ©eite unmittelbar na* ben ©cincibejalnen finbcn, unb »ier hinten im SÄunbe, je jwei ju jcber ©eite, fle= fjenbe Sacfenjä^nc. 3m ficbenten 3<»!>rc fangen bicfe ^a^m an a\xi= jufallen unb burd^ eine anbere SRci^e 3ä^ne crfcgt JU werben , wetcfee in tiefergcicgcncn Äapfeln ftC& gc= bitbet Ijabcn, al(J bie erfiercn ; au* ftnb i^re SBurjctn weit länger unb i^rc Ginfiigung fcßer. Sie äfi^ne ber } weiten 3 al)nung finb ja^l= reicher, atö bicfe ber erfJcn; bie boltftänbige 3Jei^e ifl aus jwctunbbreipig jufammengcfcgt, nämlicf): für jebe Äinntabc »ier ©(^ncibcjä^ne, jwci Sija^nc unb jc&n Sactenjä^nc, Woöon bie jwei erflcn, auf jeber ©eite fte^cnb, nur jwci_2Burjetn |aben unb f leine ober fatfc^e Sarf en jä(>ne genannt werben, wäb= renb bie brei mct)r nat^ fjinten gelegenen mit brei aSurjeln öcrfe^en finb, unb große Sacfenjä^ne l;ei6en (gig. 16). 3m bot)cn 3tttcr fallen bic3abne, wie bie TOl(^= jä^ne in ber Sinbfieit , am , aber fte werben nid)t me^r crfcgt, unb bie 3i<^n^b!jfcn obtitcriren. §. .55. S5er gWctfeaniömii« be« Äaucn«. Sic 3ä^ne, bercn ©truttur unb gntwidlung wir foeben bctra*tet liabcn , finb paifibc SSetfjeugc bcS ÄauenS. ©ie werben burcfe bie Äinnlaben in Sewegung gefegt, in wel*e fic eingefegt finb. Sic obere Sinnlobc fann fic^ni*t gegen bcn übrigen Shetl^c« Äopfc« bewegen , aber bie untere , bercn gorm eine tteine 2lct;nli*teit mit ber eine« §)ufeifeni5 ^at, ifi om äußer-- fien Gnbc i^rer beiben Slefle in ben ©(i)äbcl cingc= Icntt unb fann fiel) »bn t'f otcrn Äinntabc entferner; 20 ^ooloflir. ober fti^ t&t nähern. Sine gtope änjall SSlüihl, bie mit fem einen ®nbe an tiefen Änoi|en iinb mit bem entgegengefc^ten nn bie benachbarten Sf>ei[e beä Äopfeö angeroadjfen ftnb, beflimmen burc^ tt)re (Ion= trattion biefe SSetregungcn, unb bie butc^ bie Bewe- gungen bet 3unge unb ber SBangcn beftänbig äit)ifcf)cn bie 3cit)ne gebrätelten unb auf biefe SBeife jreifcben äWei ^arte glätijen gebrürften ©peifen finben nd; balb in me^r ober weniger fletnc Xfjeile jertl;cilt unb gleid;- fam jermotmt. §. 56. ®tefe Operation ifi »on groger Sicbtig» feit, benn je »oUfommener bie Äauung ifl, befto Ieid)tcr ift oucf) bie Scrbauung. Die^ ift übrigen^ leicbt ju begreifen, benn biefe 3ertf)eilung »cr»ietfäf= tigt bie DbcrfläcSen ber 5«a()rung«f}offe, auf wcicbc bie 5Kagenfäfte ibre SSSiitung äupern tonnen. SBir ^aben bereit« gefeljen , baf bei Berfd)iebenen S()icren, bie in ibrcr Srnä^rung an bMte ©ubfianjcn gewie- fcn ftnb, ßcb feine 3äbne »orftnben; alöbann aber erfegt bie 9latur oft biefen SOfangel, inbcm fie bicfcn aSefen anbere SBerfjeuge jum 3erfioien ober 3er= reiben gibt. So ^a\im j. S. bie meiften SBijgcI einen Dormagen (ober Äropf), ber ^inlcinglid) 5KuöteI- fraft befigt, um aüc, in fein Snnereö eingcfüf)rtcn ©petfen ju jermalmen. ©inf|)cid)criltl9 tlosaUvatio). §..57. SSo^renb bie ©peifcn in bem Tlmit beä 2)?enf4)cn unb ber meiflen anbern ©öugettiiere eine mec|anif*c 3ertbeilung erteiben, permif(ben fie fid) mit bem ©peiAel unb (Sfen ficb manchmal fogar barin auf. £)er ©pcicbct bilbet ftcb in Drüfen , bie um ben SWunb ^crumtiegen unb in einer 2tnbäufung i^on mehreren einfacfecn fleinen Srüfen bcflcl;en. Sei bem 3J?enfd^cn finb brei f aare »orI;anben, bie fymmetrifc^ ju jcber Seite beä Äopfed »ertbeitt finb, nämli(|: bie D^rfpei*elbrüfen (glandulae parodi(es), oor bem Obre unb hinter bem Unter- fiefer liegenb ; bie Un t er fief erb rufen (glandulae submaxillares), unter bem Untertiefertninfet (gig.23), unb bie Unter junge nb rufen (glandulae sublin- guales), unter ber 3iinge, in bem 3Jaume, ben bie beiben ©eifen be* Unterfieferö smifcbcn fi(^ lajTen, b. b- auf bem 23oben ber 5D?unbböbIe. 3ebc biefcr ©rufen fiebt burcb einen befcnbern Siuöfübningötanat mit bem SÄunbe in SBerbinbung unb giept ben ©pei= 4)cl in peränbcrficben Quantitäten barin aui, ®iefe i^Iüffigteit beßebt gröetcntbeilä aui SBafTer (ungefäbr 0,993), jebocb cnfbält fie aud) ein wenig tbicrifcben ©toff unb perfcbiebene ©alje CSocbfatj unb roeinficinfaure^ SUatron). 2luc^ eine tieine SKenge freie« 9?atron finbct man barin, woburd) fie altaii» niftb wirb. 35ie awifdnmg be« ©peiief« mit ben ©peifen ifl ein iDicfctigcrer Umfianb , aI6 man beim erflen 3(n- Mict glaubt, ©ie ericicbtert ba« Sauen, fte ^ilH bcbeutenb jum 23erfd)lucfen , unb fpielt , wie wir fpäter fc^en werben, nud; eine grofe Siolle bei ber Serbauung einiger ©ubßanjen. Tai »crfdifucfcii (dcgluiitio). §.59. Seibcn©äugetbieren ifi bie ^Wunb^öbte ^in= ten mit einer 2lrt bewcglicbcn SSorbange«, bem foge- nannten Oaumenfegel (f^ig. 2.3) (velum palaünum) »erfebcn, wet^e« niebergefenft bleibt, fo lange ba« Äauenbauert, um bie 9Ja§rungämitte( ju »erbinbcrn, füll wo anber« bin ju begeben ; biefer beweglid)c 3Sor= bang, roelcber bei ben SSögeln unb ben anbern Sbie- ren nicbt fortianben iff, bie ibre ©peifen nid)t fauen, bePor fie biefelben »crfd)Iurfen, ifl querüber am bin- tern Sftanbe beS ©aumenö auögefpannt unb fann ^ä) gegen bie Safi« ber 3unge auöbebnen ober ftcb fo erbeben, baf ein freier 'Durdjgang 5Wifd)en bem SWunbc unb bem übrigen ©peifefanal gefaffen ifl. gig 'i3. dm Srttitaddjnitt b(« »Kunttä mi iti ©djlimttö. aScnn ba« Sauen ju Snbe ifi unb bie auf bem 3un= genrücfen ju einer ffeinen SWaffe , bem fogenannten Siffcn, Pereinigten ©peifen ftd) gegen ba« 3ungen= feget brüden, fo er|)ebt e« fic^ unb ba« Scrfe^luden fann nun gef^eben. 25iefe Senennung gibt man bem Uebergang ber ©peifen oon bem S'funbe sum 5OTagcn bnrc^ben©d)Iunbfopf unb bic@peiferöbre. §. 60. ®er ©diluiibtopf, pharynx (gig. 23), ift eine §)6ble, weldje auf ben 5'?unb folgt unb am Obern 2beile be« .|>alfe« liegt. X)ie binte'ren 9?afen= Öffnungen bilben fein obere« Snbe, unb fowobt r'ornen ai« oben ifi er pon bem SBunbe nur burcb ia^ ®au= menfegef getrennt. 33ornen unb unten communi^irt er mit bem Äebttopf unb ber Suftröbre, jenem Sa= naie, in weli^cm bie Suft ftt^ in bie Jungen begibt; unten unb binten fegt er ficb in ber ©peiferöbre (Oesophagus) , einer fangen unb geraben 3?öbre , fort, meldte ben ^aU b'nunterfieigt , bie Srufi jwifdien ben beiben Sungen bintcr bem t'erjen »or ber 2Bir= betfäufe burd)läuft, burcb ba« 3werd)feU binburtbge^t unb fitb enbtitb im ajJagen enbigt CSig- 3 u. 24). §. 61. Seim ©urcbgang burd) ben @c|)(unbfüpf mug ber Siffen feinen SBcg an ben binteren 9?ofen= Öffnungen unb ber Deffnung be« Sebifopfe« (ber ©timmrige) ijorbei nebmen unb unmittelbar in bie ©peiferöbre binunlerfieigcn. S« ifi bauptfädtficb ba« ©aumenfeget, wetdic«, inbem e« fitb ju einer borijon- talen Sage erbebt unb ftd) an bie Wintere ©eite be« ©cblunbtopfe« anlegt, bie ©peifen baran b'nberf, baf fie in bie 9!afenböblen auffieigen, unb fte ba= gegen jur ©peiferöl^re binleitet. Damit fie nt*t tn bie ©timmrigc einbringen tonnen, berengt fti^ biefe Oeffnung im 2(ugenb(ttt be« 3?erfd)tutfen«, unb JU gleid)er ^üt {)ebt "fitb ^er gan^e Sebltopf unter ber Saft« ber 3uiige, gteitbfam wie unter einem ©c^irm, unb läpt, inbem er biefe Bewegung mad;t, eine Ätappe, ben fogenannten Sebltopfbedet lepi- glottis) berabfinfen, wefdjer, wie fdjon fein 9Iame anjeigt, über ber ©timmrige liegt unb fie al«bann wie mit einem ©c^irm bebedt. S« bleibt alfo fein anberer ©urt^gang al« berjenige, ber uim 3)Jagen fübrt , übrig ; wäbrenb biefe Bewegungen ©tatt baben, finbct ii(^ ber Siffen bi« in bie ©peiferöbre bur0, bie Sontraftion ber jablreicben 5Wu«te(n, wotnit ber Sebltopf Perfeben ifi, gcfdioben. Siefe Sontraftionen unb fo autb bie Bewegungen be« fiebifopfe«, ge- geben unabbängig »on bem SSitlen unb fo fd)ncU, bau bie ©peifen beina()e in einem Sfugenblid biefen 2Bcg räumen, we(d)en mau an biefcr ©teile einem Srcujweg pergleidien tann, wo ber ©peifefanal ben foii iev IHtrliauung. SEBta tiurd)frciijt , burefe »reltben \>k jur 3ie= fpiratioii nott»vciitige ?iift s" *£" vunncii fie= langt. «Kandjinal (rto^ tfi ta« SSerfcblutfen ntcjjt wie ei fein foU, b. ^. man »erfdlucft »ic ©peifen auf eine folcfje SBeife, bap fie in Sic Suftröljre bringen , anflatt in bie ©pciferc^re su gelangen. ÜBenn ber ©pcifebiiTen enblid> in bie ©peife» röferc gelangt iU, fo erregt er eine allmälige (ion= traftion ber SRuöfeln, irel^e biefe SRöjire trei(S= törmig umgeben unb tai SSerfc^lurfen >,>oUenpen. (Jial. SBerbauung im Wlagcn ebcr ClinmuSbfltiiiig (cliyiniricatio). §. 6X 5Ktt?)iiIfe be« 3)?c*ani^mu«, beffcn Stubium unä fo eben bcfd)öftigt Ijat, gelangen bie ©peifen in bcn ^DJagen, ivo fie i^ercaut i »erben unb in Sjiymu^ |tcf) umbilben foUcn. 2)er Wagen (^stomachus) C(5ig- 24), ifJ ein häutiger ©ad, U'clt^er querüber im obern SOcile bes Unterleiber liegt unb bei beut ^cnfc^en bie S^m eine« 'DubelfatfeS ^at. * ä>ii lär »crengt ficl> grabweife »on ber linten nac^ suiijaiia ber reti)ten ©cite uns friimmt ftd) um fiel; felbß, 2^llll^^at fo baß fein oberer Sianb concao unb fe^r turj ift, uiäl;renb fein unterer Sianb (bie große Ärümmung beiS SD? a g e n ö genannt) conber unb fcl;r lang ifi. ©ieDeffnung, bcr- nüttelfl TOelcl)er biefeö gingeivcibc mit ber ©petferö^re in 5Berbinbung nc!)t, irirb SWa= genmunb (cardia s. ostium oesophageum) genannt, unb biejentge, iselt^e Bonbem#agen lu ben Ö5ebcirmen fül^rt, l)cift ^Pförtner (iiyloriisj.** Sie Sanbungen beä TOageuiS finb fcl;r bel^nbar: »enn fein innerer l;o()ler 3{num nic!;t mit ©peifen angefüllt ifi, jicl^en fie fi* jufammcn, unb al^bann fieljt man an i^rer Innern gläcfce eine TleuQt galten, bereu Slnäatjl in bem SJJafc fictner ivirb, aU ber 3Äagen aui^gefpannt wirb. Slurf; bemcrtt man auf ber Dberfla'dje ber ©c^leim^aut, bie bcn 3)?agcn au^tleibct, eine beträditlicfje Slnjalil Heiner ©cfreiionsi' brüfen, bie fogenanntcn 2)?agcnftl)Ieimbrüfen (folliculi gastrici), U'cldie bie barin fic^ bilbenbe glüfTigtcit auf bie ©peifen au^giepen. 2)iefc gliiffigteit , «jeld;e man 2Ragenfaft (suc- cus gastricus) nennt, ifi, wie wir balb fefecn werben, eineä ber wic^tigften Slgenjten für bie Serbauung, benn feine Sinwirfung auf bie ©peifen beftimmt if;re Umbilbung in S^pmu^. Senn ber OTagen leer i(}, bilbet M ber SJIagcnfaft nur in fe^r geringen Guan» titäten; aber wenn bie SBänbe bicfer .?)i>^le burd) bie Serül)rung mit Jta^rungöfloffen , befonber^ mit fcpen, angeregt werben, fo flicüt er rcidjltt^ unb f)at immer fel)r bemerfbare faure eigenfcfcaftcn. §. 63. Die ficfe im OTagen anljäufcnben ©peifcn werben barin burd) bie muötulöfc ©eiienwänbe bcg ' ben beä 5KagenS gelegenen ©peifet^cilc »on bem Unterleibcä jicmlic^ flart gebrüdt unb würben in bie SDfagcnfaft bencft Werben, bag fte cbenfalt« wie bicfe ©beiferöl)re jurüdjutreten fud)en, wenn ber bem [ glüfligtett fauer werben unb fid) naä) unb nac^ »on 9Kagenmunbe benacfibarte Sljeil biefc« ÄanaW nic^t j ber £)berftä*e au6 naä) bem iKittelpunfte Jin er- burc§ ba« 3ufammen5ie()en f^einer 9)?ugteln gefd)loiTen ] weichen. S)icfelbe2?eränbctung crleibct bie ganje5Waffc, wäre. Diefer SlBiberfianb wirb juweilen bcjiegt, unb i unb in golge biefcr Srwei^ung bifben fi($ biefe ©ub= bie ©peifen flcigen wieber bii jum -Wunbe l)tnauf flanken in eine wctd)c, breiäl^nlidie unb gewöfinli^) ober werben gar nad; außen geworfen, wetc^eö Sr= ' graue SWaffc, mit einem faben unb eigent()ümli;6cn f*einungen finb, bie unter bem SJamcn Sluffioßen [ ©erudie um, welche ein ©emifd) aui (iif'^mui unb unb erbrechen betannt finb. ben übrigen ©peifen barfielU. . mu .rrfe«,„. aud, in Ur ZUt au« Söimnägcn , bie ar*„. §• ^ö- S5tC ^ÄOtUC ^C8 »CrbaUUngSlJtOr !i4tdt__mit btm Wapn ui aj!cn[(!)tn ijabrn, ten wtbciiäitet ber ! jcffcö, 3»an ^ ciuc grope ülu^it^l »erfuc^e gemalt, )$ig. 24. SBetbüiiiingsJappotct iH 'Kenfi^eii Ütuf ber anbcrn ©eite fönnen bie ©peifen nii^t fo einfad) burd) ben 5Kagen f)inbur^get;en unb fofort in bie ©ebärme einbringen, benn ber fförtner i|} burc^ bie encrgtfc^e 3ufammcnjie^ung ber ii)n umge= benben ajJui^feln »oUfiänbig gcf4)loffcn. §. 64. Sie ©peifen Werben alfo in bem 5Wagen ,^urücf gehalten unb barin angeS)auft, unb jwar be= fonberS in bem 5Kagengrunb ober Slinbfatf beö OTagen« (saccus coecus s. fundus). dinige ber auf bicfe Seife gemengten ©ubfianjen werben alöbann ganj einfad) »on ben SBänben beö SWagcn« abforbirt unb treten in baä SSlut ein, o^ne eine »or- läufige Seränberung erlitten ju ^aben; in biefcm gälte befinben fit^ ba^ SEBaffer, ein fdjwatfcer Sllfojol unb einige anbere glüffigfeiten. Slnbere ©ubflanjen bringen in ben Sarmfanal ein unb i»crben felbfi un»eränbert mit bcn exfrcmenten ausgeworfen; bot^ werben in ber Sieget bie ©peifen barin »erpaut unb fomit in eine breiartige unb ^albflüffige SÄafTe, nämlic| in ©peifebret ober S^ipmuö, umgebitbet. 3uer|l bemertt man, baß bie oben auf ber £)ber= fläd)c ber ©peifemafTc unb nal)e an bcn @citcnwän= grie(I)if*cn nvKovQOS, [in ber Jtbfit^t, und über baö aufjutlärcn, nai wa^= rcnb ber a3erbauung ber ©peifen in bem Wagen »or= orgefAi lange bie Serba ift, bog bieic m gefdjIoiTen unb grfiütfet iljnin feinen Butdjfiang; ater fobafb ©Oeifen in ei)i)mnä umgenianbell fmb, fdjiiejt fiii bicfe Oeftni »uf unb lö^t biefelten Ifinbuvcijge^en. einem berühmten ^^pftotogcn in Wobena. 3u ber ^fötiucc 3e(t, aii er feine 9Ja^forf*ungen begann, glaubte '"'" "" man , baß bicfe erf($einung bloß eine 21rt 3crreibung wäre, unb ber d^pmug auf fotdie SBeife 5erriebcne 22 ^oologtr. ©petfen bar^eOc, 6ie in S^ciW untgercanbelt »erben tonnten; ©paUanjam aber beroteä, caf bieä nic^t ber gaU tfJ. gt lie§ »on jroei SSögeln 9Ja^rung«- floffe ocrfd>Iii!fen , eingcfchtoffen in 31ö^ten unc in einet %xt metallener Süc^fen, beren 2Bänbe fo wrd}' üil)ert waren, baf ftc^) bte ©peifcn jniar »or jcbcr IReibung gefiltert fanben, fic^ tebot^ nictjt ber gtn= roirfung ber im 5Kagen entl^altenen ©afte cntjief)en fonnten, unb fanb eine Scrbauung wie in ben ge= tt)öt;nltc^en Umficinbcn. Sr fc^Iop mit SRct^t barau«, ta^ ber 5Wagcnfaft bie ^laupturfacle Bon ber e(>9muä= bilbung fein muffe; unb um c^ noc^ bcffcr ju be- reifen, na^m er noc^ feine Bufluc^t ju fc^r finnreic^cn Sröerimenten. Sr lieg »on 3{abcn unb anbcrn Sbgeln fleine ©i^njämmt^cn »erfi^Iucfen , woran ein gaben befefligt war, mit bcffen §>ülfc er bicfc ©c^wamm-- *en auö bcm Wagen jurüdjog, na^bem fie fii^ einige !P?inuten lang barin befunben unb fic^ mit ben bartn enthaltenen giüffigfeifen benegt Ratten. Stuf biefem aSegc oerft^affte er ficti eine beträchtliche TOenge SP?agen= faft, ben er in (Scfäie t^at, bie gef)6rig jert^eilte ©peifen enthielten ; babei forgte er ju gleicher 3eit für «ine 3;emperaturert)6§ung, um fomit fo )c^r wie möglict) bie jur S^^muäbilbung erforberlicfjen UmiJänbe naä)= äuafjmen , unb fa^ nadj einigen ©tunben bie ©peifc= malte, bie er biefer tünfllic^en SSerbauung unterworfen i)atU, \iä) in eine, in allen *puntten berjenigen ä^n= li^en @ub|}an5 umwanbeln, welt|e im ajiagen in golge ber natürlicfjcn SSerbauung gebilbct würbe. ainbcre, an bem 5Wenfi^en feibft gemacljtc a3eob= at^tungen ^aben ju ä^nti^en Stcfultaten gcfüljrt. ®ie Beobachtungen, welche man einem amcritani|d;cn 2lrjte, bem 25ottor Seaumont, »erbantt, bieten be= fonberg »icl Snifffffe bar; f« finb an einem fc|)r gefunben jungen 5Kanne gemacht werben, beffen äJJagen burd) eine ©c^upwunbe burc^Io^ert worben unb bcffen ficilung in fo fern unBotlfommen geblieben war, ali bie obfc^on bernarbte SBunbe not^ eine Dcffnung ju- rücfüep, burcf? welctjc man leicht jeben Vorgang im 3nncrn biefcö DrganesS febcn fonnte. Dteier älrjt ^at ficfe aWbann baoon oerfic^ert, baf bie im 2)?agen angelangten ©peifen fogleit^ bie 2lbfonberung bc erbiefelben fic^ noc^ allmälig in eine cf)9muäartige 5Waffe umwanbcln. Sermittelll einer SRöfjre tonnte er fic^ biefen S'lagen- faft leicf)t »erfc^affen, welchen er aui ben Seiten beö aWagen^ ^erausft^wigen fa^, unb inbem er oiefe glüffigteit, wie ©pallanjani, bei feiner tünfflit^en 33erbauung antoanbtc, gelang ei i^m, ©tücfe Dcljfen- fleifcl) in eine bem S^pmug, ber baä -^robutt einer natürlict)en SSerbauung i|l, ä^nlic^cn ^albfl:üfftgcn ©ub= flanj um^ubilben. Sä ift alfo eoibent, bag ber 5Kagenfaft bie §)aup turfacf>c ber 35eränberungen ift, ben bie ©pcifen wä^tenb i^reö %uUntt)aitei im 2}?agen erleiben, unb bie Senntnifi biefer S^atfactje muf unä jur grforfc^ung be« frinjipeä führen, welche« biefer glüffigteit fo mertwürbige Sigenfc^aftcn gibt. §. 66. SJot^ in ber legieren 3ci' fc^rieb man bie auflöfcnbe traft beö 5Kagenfafte« ber |)pbrot^lorfäure unb ber aSilt^fäure ju, wetdje ßct« in feine 3ufam= menfegung treten ; biefe ©auren beftgcn in ber Z^at bieSigcnfc^aft, melircre ber gewöhnlichen 3laf)rung«= fJoffe anjugreifen, bocfe i(} i^re SBirtung ju fö^watl), um bamit bie erfcf)einungcn ber St>9muSbilbung er= llären ju tonnen ; unb nac^ ben neueren SSerfui^en, bie man gbcrle, ©djwann unb SWüOer in SSerlin »erbantt, ft^eint e«, ba6 ber 3)?agenfaft einen befonbcrn ©toff entfjalte, beffen aSirtung auf bie meiftcn 3Ja^= rungäfioffe eine Slnalogie mit ber einwirfung ber Siaflafc auf ba« ©tärtme^l l>at. Diefer no(6 nic^t »oURänbig crfanntc ©toff, bem man ben Slamen ^Pepfin gegeben feat, ifi nur um fo wirffamcr, aU er mit ßfelorwafferfJofffaure C®aljföurc) »crbunben ifl unb al^bann bie Sigcnfctnft bcftgt, ben gafer- ffoff, ben geronnenen giwciljffoff unb bie meifJen gjabrungöffoffe, fclb|l bie fefieflen, auf^ulöfcn unb in eine 31rt SSrei umjuwanbeln ; auc^ beflimmt er wic^* tige 33eränberungen in ber cfccmifdjen 9Jatur einiget biefer ©toffe, j. S. in bem giweipi^off. ©ewiffe 9Ja^rung«f}offe , j. ». ber Ääfeffcff, bie ©atlerte unb ber Älebcr, werben burcf) bat* ^epffn nicl)t aufgelöst, unb eö fc^eint, baf fie ju i^rer 33er= bauung im 5Kagen »orläufig noc| antern Sügen^icn unterworfen werben muffen. 'Der ©peittel iff einet biefer 31uflöfeffoffe. Sei Spieren, bie ffcf) befonbcrS »on »egetabilifcicn Stoffen ernähren, beliebt ofterö jwifcfcen bem aJiunbc unb bem ctgentltcfcen SKagen eine ^ötfU, mit ber Seffimmung, bie ©pcifcn wä^» renb ber Senegung mit jener güiffigtcit aufjufcalten; bei ben ©äugct^ieren auö ber Drbnung ber 3Bieber= fäucr ^cigt biefer erfte SÄagen 3?ormagen ober "panfen (gig. 25) unb bei ben SSögeln Äropf. ^fort (5i()tiit 2 sffiagni SBanftobft ner littier 1 'ffiogtn. SRoqen gig. 25. Die "cricfiiebencn TOagen bfä ©diaf« Sllfo burcl) ben ©petcfeel unb befonbcrö ben Tla' gcnfaft werben bie ©peifcn tn glj^muö umgebilbef; mbcffen tonnen gewtffe ©ubftanjcn bicfen glufftgfettcn wibcrffc^en unb ben 2)iagcn ^inburc^laufen, o^ne auf= gcliJdt JU werben ; jur 35erbauung berfelben tcbarf cö beä ginfluffcä eineö anbern 2lgen(eö, baö fie, wie wir balb fetten werben, bei i^rem aSeiterfc^rettcn im 9Ja|)rungötanal antreffen. SBä^renb ber S^^muäbilbung werben bie ©citcn- wänbe beä 9»agenS ber ©i| treiöförmiger Sontrat» tionen, welche juerfl bie 3iict)tung »on redjt« nac^ lint« itabcn; aber naä) einer gewiffen 3cit machen ftc^ biefe wurmförmigen ober periftaltifc^cn S5e= wegungen in entgegengefefter SRic^tung unb bringen ben e(;»mui5 juerff biä jum ^Sför'ner unb bann in ben Sünnbatm. @I)t)tu«bi(buttg (cliylificalio). §. 67. ©er ©armfanal fcanalis s. duclus intes- tinalis). 3ener S^eil be^ Spcifctanal^, in welchen bie ©peifen nac^ iljrer SSerbauung im WaQca bringen, *at ben 5Ramen ©armtanol (gig. 24). ®r iff ein häutiger unb um fic^ fctbff gewunbcner ©c^lauei^ Pon nicf)t fe§r beträcf)tli(i)em ©urc^meffer, aber einet fe^r bebeutenbenl'angc, ba er bei bcm OTenftfeen unjcfäfir baä fiebenfacle ber Äörperlänge beträgt. Set ben= jenigen ^feieren, wclcbc ffcfe auäfcblicpltcf) »on gleifcf» nähren, finb bie Oebärme im 3lllgcmcincn fürjcr, ai$ bei bem 2«cnfc6cn unb ben anbcrn Dmniooren; wä&renb bei ben '•pflan;cnfreffcrn i^rc ilängc weit bc-- träd^tlic^er iff. Sei bem ?öwen j. S. l>aben fie nur ungefähr bie brcifacbe Sörperlänge, unb bei bem SBibbcr gtcitit if;re Sänge oft ber ac^tfacben. ®cr 1ll«n itt ferbauung. 23 ®tunb biefer Serfc^tcScn^eitcn tfJ leicht einjufden, benn tä ifiecibcnt, bap bie ^flanjenfublJanjcii, Ktlä)t fc^r tangfam »erbaut »erben unb eine fe^r geringe Duantität iraljrtnft na()renben ©toffcö enthalten, m größerer iDfcuiie genommen werben unb fiC() längere 3ett in bem (Sucifctanal aufjjiiltcn müfTen, als bog gleifd), befTen Süerbauung fe(>r fdjnclt r>or fi* gejt, unb beffen ganje fKaffc beinafic aui ernä()renben ©tcften .^ufammengefegt tfl. — Der ©armfanal be- finbet ftd), ivic fdjon gefagt reorben, in bem llntcr= leibe unb ifl in bie galten b'e« Saud)fcUö eingefchloffen, «>e(*e i{)n an bem SJürfgrat fcP^alten C8"g-3)- Sr fe^t fi* auiS jifci f^anptt^eitcn jufammen, nämlii^ iDcm 'Dünnborm unb bem ©ictbarm. 35cr 'Dünn barm (intestinum tenue") fommt na^ bem 5Wagcn ; in if;m wirb bie Serbauung »oUcnbct. Gr ifl fe^r enge unb ()at eine Sänge, bie beinahe Dreioiertet ber Sotaltcinge bcä Sarmfanal« beträgt, ©eine äußere Oberfläche ifl glatt, bie ibn umgebenben SJIuöfelfafern finb fcbr nabe aneinanber gerüdt, unb bie fein 3nnereä auötleibenbe ©cbleimbaut bietet eine 5Kcnge Heiner Drüö eben unb berbcrfpringenber an= fäfe ober Sitten bar. %üä) bemcrft man baran eine grofe SlnjablSranöPerfalfaltcn, bie ben Flamen val- viilae connivenles baben. Die Drüfen f(beiben imnter= wäbrenb einen ^äben ber Statur ber 9Ja^rungS= floffe, balb weiß, balb gräulid) auSftebt, fic^ on bie Oberfläche ber ©cbleimbaut beS Darmes bangt, unb »on ben ^^pftologen mit bem Flamen rober Sb9= luS bejcicbnet wirb. 3ugIetdä)'e nicfct in CI^»(uä nnigeHIbct werben fi)nnen, inüfTen nac^ augcn gcfü()rt werben, be6l)alb bringen jiie in ben Sicfbatm ein unb l>äufen ftc^ barin auf. ixr Stdbarm [intesfinum colon s. crassum) (gig. 24) folgt auf bcn 'Dünnbarm; bei ben meiflen öäuget^teren crtennt man i^n leicht burc^ bie jaf)(= reiä)(n Srnieiterungcn , roelcjc man an feinen ®cttcn= ■loanbungcn jwifc^en bcn oerfcftiebcnen 3Ru«tetbünbcIn gewahrt. Sr jctfätlt in ben SItnbbarm (coecuiii), ben ii5rtmmbarm (colon) unb bcn S!}?aPbarm (rectum). 15er Slinbbarm (coecum)*, \vtld)n am §)itft» bcin ber reifen Seite liegt, bcrlängert fic^ a[i Slinb= fatf über ben ®infd)nttt beö ©ünnbarmeÄ fjinauiS unb fteltt an feinem Snbc einen »jurmförmigen 2ln^ang bar. Sie Deffnung bcö Sünnbormeö ifi mit galten befe^t, »elt^e bie Sinricfetung oon Stapbcn f)aben unb bepljalb bie in ben Slinbbarm gcfct»)benen ©toffe Ber§inbern , in bcn Srummbarm einjutreten unb in ben 9Äagen jurüctsutc^rcn. Der ©rimmbarm (colon) ** folgt auf bcn Stinbbarm, fteigt ;ur Seber auf, burt^Iäuft unmittelbar unter bem 2)?agen ben Unterleib in bie Duere unb fteigt bann lintä !)inab bisS jum Secfen, wo er fic^ im gjlaftbarme fortfe^t, ber am 3(ftcr ju Snbe gef)t. §. 74. ®er Äot^ TOirb attmätig bom JBIinbbarm }um5WaHbarm gcftopcn, rco er fttt) aufhäuft unb eine 3etttang bleibt. 3nbem biefc 3(uöTOurföf}bffe buri$ j Sarmfc^leiml;aut i^ren Urfprung, unb bereinigen fid ben Dicfbarm auf folcfcc 2Bcife Innburd) geben, tBcr= in mel;r ober weniger ftarte Steftc, bie ^»ifcfcen bei fefwafferrtoff »on benjcnigcn bed 53ünnbnrmeö »et ((Rieben finb. ■Sie 3T?u(JtcIfafern , reclt^e ben Slfter (aniis) um fcfetic^cn unb ben (»*Itef mu«fel bicfer Deffnun bilben, äicl;en fid) immervbätjrenb jufammen unb bei ^inbern folglich ben 2(uögang ber in bem Sicfbari angehäuften ©toffe. 3"'" äluäwurf biefcr ©toffe i bie (jontraftion ber bicien Darm umgebenben 5Kug fetfafern im 3ttlgemeinen nod) unjureic^enb ; e« gc^öj tiocb bieä baju, ba§ fid; baö Siapfjragma unb bi übrigen SÄustein be^ Unterteibeö ju bemfelben ^Kti Bereinigen, inbem fie auf bie, in bicfer §)öf)(e ent ^altenen (Singeroeibe brütfen. 91bfor|>tic-l)^liiö. Sai^ 31u^fe&ei bicfer glüffigteit Bcränbert fid) je nad) ber 9?atu murjefn j,jj ©pcifcn, bcncu fie it)rc (Sntftdjung Berbanf *" unb je nacfe ben 3:i;ieren, bei welchen mai ^ t')m(!f)gervi6f.fi(. i,cobad)fct. Sei bem 2)Jcnfd)en unb bc: meijlcii ©äugetl)iercn ift fie gewötmlicj cii -- Barm. njei«er, mild)al>nlicfeer ©aft, mit einem be fonbeni ®erud) unb einem faljtgen unb alf* lil'c^cn ©efc^macf. Unter bem a»?itroeto) unterfudit, ftteint er au« einer feröfen glüf figfeit mit getttröbfdjcn »nb runbcn Sügeld)« , jufammcngcfcf t ju fein. Ser gl;i;lui^ wel*et fid) au^ fcld)en ©peifcn gebilbet l)at, bie feine fetten ©ubfian^cn enthalten , ift weit weniger iiiiburd)ftd)tig aU berjoug felt= unb öl^altigci ©ubftanjen ; bei ben SSögeln ifi er faft immer Utas JSlut. 25 buri^Üc^tig. früU man ben Sji^Iu« in ben «Kil^ige» fäpcn na^e an itircm Urfprungc, fo_fintiet man, bag bie in it)m enthaltenen organiWen ötoffe »orne()mIi* aüi Siroeip befleißen , menn man i^n aber weiterhin in feinem Scriaiifc , b. ^. gegen bie ©djUiffcIbeinoene l»n, beobadjtct, \o ficfjt man, tia^ feine gigcnf*aften nit^t immer bie nämlichen bleiben ; in bem "SlaH aU er in ben Ii)mpi)atift|en ®efäpen DOttuärt^ ftfjreitet, nimmt er eine mef)r ober weniger bcbeutenbe Ouantität gaferfJoff auf, ein '])rinjip, luclcbe« i^m bie eigenfc^aft gibt, nac^ 21rt bcS Slute« »on fclbft ju gerinnen. ®cwö^nlic^ nimmt biefe Slüffigteit jugleiil) eine lichte SJofenfarbe an, unb wirb in a3erü()rung mit ber Suft für ein ?)cUrotS) empfänglich), ©eine 5Jafur näijert fit^ alfo immer mejjr unb mebr jener bcä Slute«, mit »eitlem er fid) in ber @d)IiifTctbeinoenc ba »ereinigt, wo ber SruPgang einmünbet. 2iuf tiefe SBcifc »erben bie »er= bauten gja^rungiSfloffc abforbirt unb mit bem 9Ja^= rungöfafte gemift^t. Um basS ©tuttum ber ®rft()ei» nungen ber ternö^rung fortfegen ju fönnen , muffen rcir mi icgt mit biefem gluibum CSlut) unb ber 2Irt unb SBeife befdjäftigcn , ipie fid) bie organifc^en ©toffe, bie er mit fid) füljrt, oerbreiten. Pas Slut (sanguis). §, 78. Sei liieren, bie einen einfachen Sau zeigen, finb alle jur tt)ierifc^en Detonomic gehörigen glüffig= feiten unter fic^ äbnlid) ; fte fcbcinen nit),nö M SSaffer 5U fein, baä nicbr ober loenigcr »on organifirtcn Jf)cilcl)cn angefüUt ju fein f4)etnt; aber bei @efc|öpfen, bie in ber Siei^c ber Sbicre einen l^ö^mx Sang cin= nehmen, ^abcn bie gltiiTigteitcn nid^t mc^r alle bie= felbe9Jatur; unter ibnen tfi eö namcntlicf) eine, bie auf eine fpejielle SJBeifc baju befiimmt ifi, ben SBe= biirfniffen ber Srnäbrung entgegen äu fommcn: biefe ernäbrenbe TUüffigfeit tfi ba« Slut. Siefc glüffigfeit ifi eä, bie ba«£eben in benDr= gancn er()ött unb i^nen bie 3)?ateriolien liefert, auö benen fie ftt^ bilbcn. 3luc^ ifi baä Slut bie DueUe aller anbern in bem Sijrper fit^ bilbenben glüffig^ feiten: be(S ©pcic^elö, ber Oalle, be^ Urin«, ber Sbränen u. a. §. "9. Sei allen Spieren, bie ^infidittic^ il;re^ SaueS bem 3}Jenfc|en na^e fielen, 5. S. bie ©äuge- tfliere, bie Söget, bie SHeptilien unb bie gifdje, unb felbft bei ben meinen aSürmern in ber Ätaffe ber Slnnefiben, jeigt taä Slut ein intcnfioe« SJotb. 21n- fiatt rot^ unb bicf ju fein, befielt iai S51ut ber un= tern Jljiere nur aus einer iväffcrigen glüffigteit , bie balb »oUftänbtg farbloä, balb lic^tgelb ift, inS (jjrüne, SRofenrot^e ober Sila ge^enb : tä ifl jicmlid) fc^irie« rig JU ertennen, unb lange 3eii ^^i ntan geglaubt, bap biefe SBefen beffetben gan; unb gar beraubt feien, ba^er nannte man fie blutlofe J^iere. Die X^iere mit loeifem ober mit faum ge= farbtemSlute ftnb fe^r ja^lreicb : 5U bicfer Äategorie geboren alle 3nfettcn, unb mit Unrecfjt betrachtet man im gemeinen ^eben bie S'iegcn alöSbierc, bie rotI;eä Slut imÄopfe baben; wenn man eine« biefer Sbier= c^en jerbrürft, fo |te§t man jnjar eine r6tj)lic|c S'üf' jigteit, allein biefe iftteinSlut, fonbern xü^xt einjig unb allein oon ben 3lugen bicfer flcinen ©ef^öpfe ber. Vk ©Pinnen, bie Ärabben , bie Ärcbfc unb alle fic^ an biefe legtern anreitjenben unb oon ben Soologen aU Srufiaceen bejeic^neten Stjiere l)aben glcid)falliS beinalje nur farblofcö Slut ; bie ©c^necfen, bie fogenanntcn epbaren a)?u|(^etn, bie 2lu|}ern, bie Singctoeibcmürmer unb bie anbern Sbiere aüi ber SlaiJe ber ^TOotlu^ten unb ber 3P^»tcn finb in bic= fem gaUe. §. 80. SScnn man tai Slut eine« rotH^lüfigen Spiere«, b. t>. eineä ©äugetl;iere*, Sogclc«, 3?cptil« unb gifc^eä, unter bem 5Kitroötop unterfuc^t, fo be= 5?titurgef(^tcl)tc. merft man, baf eS immer au« jioei »crft^iebenen Jjjeilen befielt : ber eine ifi eine gclbli^e unb bur^= ft'eitigc glüfTigfeit, welcher man ben 9Jamen Slut= maffer (serumi gegeben ^at, ber anbere fJeüt eine 2)ienge fleiner feiler itörpercf)en mit einer regelmöpi= gcngorm unb einer fdjöncn rotl;en garbcbar, welche in bem ebengenannten gluibum fc^toimmcn unb Slut= tu gelegen genannt werben. §. St. S^ie aSIutfügcldjcn. Sei Xljieren ber nämlieijen 3lrt baben alle Sluttiigelcbcn bie gleidje gorm unb beinabc bie gleidje ®ropc ; f wenn man ^c aber bei ben X^ieren oerfcbiebeiicr 2lrten mitein« onber »ergleic^t, fo bemerft man baran bebeutcnbe SJerfitiiebenbetten. 3n ber 9?egel gleitljen fte fitb bei ben »erfcf)icbcnen Zlikxm einer unb berfelben Älaffe «seit mc^r, alö bei folc^en, bie »erfd)iebenen filaffen angehören ; bei jenen fönnen bie Simenfioncn oariiren, allein faft immer nehmen fte bie gleiche gorm an, njä^renb bei biefen bie 3SoIumenunterfd)iebe häufig roeit bebeutenber werben unb felbft bie gorm fic^ anbern fann. Sei bem SWenfcben (gig. 27) unb bei fafl aDen ©äuget^ieren (bei bem.?)unbe, bem 'pferbe, bem Dc^fen) finb bie Slutfügelc^en fp^ö= rife&, * wä^renb fie bei ben Sögein, ben (Q® Reptilien unb ben gifcften eine elliptiftbe gorm M ^"^ jeigen (gig. 28). 'DiefeÄörperc^en finb immer ^ mitroöfopifc^ ftein; namentlich baben fte bei Si6.27. »• ben ©äugetl;icren eine auferor« ^ ^ bentlicb geringe 3luöbel;nung. Sei _ bem arfenfcfjen , bem -?)unbe, bem Äonint^en unb einigen anbern ©äugetl;ieren beträgt ibr Durt^« meffer ungefähr y,g5 Millimeter, unb bei bem |)afen fogar nur '/..:„, 5Killimefer. t)ie 35ögel Ijaben größere SIuf= fügelcben aW bie ©äuget|)iere. 3n ber Älaffc ber 3Jei)tilien aber er= reichen fte bie beträcbtlic^fJen 2lu(S= bebnungcn ; benn in bem Slute beS grofc^eö ^aben fte ungefähr '/f-, gWittim. Sänge unb '/,,, !Killim. Sreite; unb bei bem 'jjroteuö, ber unter allen be= tannten Sbieren bie größten beft|t, ifi i^re £änge ungefäbr '/,, SiJitlimeter. .§)inftc^tltd) ber ®röpe liegen bie Sluttügelcfjen ber gifdie jwiftfjen benen ber Sögel unb Reptilien. Uebrigen« finb bie Sluttiigelcben immer abgeplattet unb jeigen einen Scntralflecfen mit einem buntler gefärbten SSanb. 3f)r innerer Sau ifi juweiren fe^r fcl)reer ju erfennen; wenn man fte aber Bon einem folc^en Spiere nimmt, wo ibr SJotumen fc^r gro§ iff, unb fte mit |)ülfe eines guten 5[»?ifroStopS unterfuc^t, fo ftcljt man, baf fie auä jwei oerfc^iebenen Steilen — einem Äern unb einer §)ülle befielen, welclie legiere taS Sluäfefjen eines tleincn SläSc^enS ^at. £)iefe ?>ütle tfi gewöbnticf) platt gebrüdt unb bitbet um ben Äern (lerum eine mti)x ober weniger bünne Sinfaffung, fo bap baS Oanje wie eine Heine in ber Witte ange= fd^weüte ©treibe ausfielt; fie iß rot^ gefärbt, unb fdjeint aus einer SIrt leit|t t^cilbarer, aber fcbr ela= fiifc^cr Oallcrte gebilbet ju fein, ©er Sern (»at bie gorm eines ©p^äroibS unb ifr farblos. Sei bem + 3>or ber ffleburt tfabtn bie Sii(icl($en monctmal onbcre EU menfionen, unb (clbfi eine anbete gorm, atä in bem flanjen folgen» ben t'ebcn. ®o j. S. tiat boä S}ttt)n im Si ä"er(l freiärunbe Su< fieltfjen unb erjl in einet frätern 5)etiobe ber Srut bieten otle biefe Sügeldien eine effiptifc^e Jotm bat. Vlaäi bei ®ebutt jcbO(^ cotiiten biefe Äötpetiten ni*t me^t. • 35q8 Äameel unb Samo mncten »on biefer Wegel eine Suä« no^mc, benn bei il)nen finb bie Sruifügelcfien (diplif*. •• gig. 27, bie 8Iuitiigelct)en beä »Kenf^en , füft um baS Siet» f)unbeviiaie (im DutcijmeiTer) oergtöfiett. »*'gig. 28, eHiptif(i)c Slutlügcltöcn bet ÜSogel, btt Meptilien unb ber gifcfie batjlcaenb ; a)' »lulfügefciien bfä iint/nS pon pornen unb im Profil gefe^en j 6) SlutfügeKfien beä 5tof(i)CÖ ; c) Blut» fügelctjen eine« Jifcieä ouä bem ©efcfilec^t bct ^aiE. 4 S5ig. 28. ^ttola^Xi. «Kenf^en unb bcn antetn ©äugct^tetcn hingegen i(l tet centrale S^cil ber Süg£f(^en itcntger in bie Slugcn fpringenb aW bet äupere, unb ber Sern ifi nit^t fef>r bemer!bar ; aber nat^ aller 3IBa^rf4)einIt4)fctt erifiirt er ^tcr, rcie in ben anbern Älaffen ber 2Birbel= totere. Siefc rot!)cn Sügetc^en, Ktlä)t bem Stute feine garbe geben, fins jebott» ni(|t bie einjigen, bte man barin mit einem SWifrOBfope ^at entbecfen tonnen. 3" biefer glüffigteit nämtit^ finben fic^ , nimoi)i in weit geringerer SKengc, noi^ anbere Äörperc^en obne garbe unb mit einer fp^ärift^en gorm, i»el*c eine grcpe 2(e^nti(^teit mit ben (S^vluötügettbcn ^aben ; iic finb «egen itirer SWifc^ung mit ben Stutfügel(^en gewö^nli^) fc^wer roa^rjunebmcn. §. 82. Sei ben toirbetlofen Spieren, beren Slut teeif ober nur reenig gefärbt ift, ftnbet man ebenfalls Äügetd)cn; allein fie ftnb »on benen ber sRüdenwirbeltliicre fe{)r oerf^tebcn ; i^re @r6§e ifi bei einem unb bemfelben Snbioibuum fe()r öeränber= Ii(^; i^re Dberfläcbe ^at baä Slu^fe^en einer |)im= beere; man unterfd[)eibet baran reeber einen innern .Sern ncc^ eine äufere §iille unb ijjre gorm ifi im 2(Ugcmeinen fp^ärifc^. §. 83. 35ic aScflanitftcile bcS aSIufc«. ®ie ßbemie U^xt unä, bap baö Slut aui einer gropen Slnja^I »erfc|iebener Stoffe jufammengefe^t ifi. Sei ben ^ö^eren S!)icrcn finbet man barin SEBaffer, Si» roeipftoff, gafcrfJoff, einen rot^ forbenben eifen^alti- gen Stoff, unb einen anbern, welcbcr gelb färbt, ferner mehrere fette ©ubftanjen, nämlicb : ba« ef>ole- (terin (©aUenfieinfett) unb bag ßcrebrin — eine ©ubflanj, bie au« f^oSp^or unb einer großen 2ln= jal)l ©aljen CfiJtjfaure« 9latron ober So^fatj, falj» faureö Sali, fat,^faure« Slmmoniaf, febicefelfaureö Sali, !of>lenfaureö 9Jatron , fo^lenfaurerSalf, fo^ten= faure 9)?ognefia, pfjo^p^orfaureS g?atron, v^oöp()or= faurer Aalt unb pbo^pborfaurc 5Kagnefta, miltjifaure« ?fJatron unb auä gettfäuren gebilbete Slttalifalje) be- fielt ; enblid) finbet fic^ barin auc^ Sifen , freie Soi>= lenfäure, ©ticfftoff unb ©auerftoff. Snbeffen njte groß unö auc^ biefeSufammenfegung borfommen mag, fie bleibt immer noc^ hinter ber SBirtticbteif ; wären unfere Sßittel in ber c^emifcben Stnalpfe »olltomme= ner, man würbe in bem Stute noc| anbere ©ub= fianjcn entbeden, bie ganj gewig barin enthalten finb, beren Ouantitäten aber nur ju tlein ftnb , aU bap ber g^emiter fte entbeden tonnte. Um ft(| babon ju überjeugen, brauet man nur bie gunttion geiriffer Organe aufboren ju laifcn, welche befonberc glüffig= leiten, wie j. S. ber Urin, »on bem Slute abfcbei- ben; benn fol^e ©toffe, bie auf biefem SSSege aui ber t^icrifc^en Detonomie entfernt würben , unb ficf) gewo^nli* im Slute nic^t jeigen , Raufen fti^ aU' bann barin an unb finb auf biefe 2trt teij^t ju er= fennen, wa« wir übrigen« nocb me^r im 33etait fe^en werben, fobatb wir an ba« ©tubium ber ©e= fretionen fommen. Die »orbin aufgejä^tten Seftanbtljeife be« Slute« ftnb jugleicö biefelbcn, bie in bie 3ufammenfe^ung fofj aller tfieile ber Detonomie treten — feien fie nun feft ober flüffig ; ber (äiweipfioff bitbet bie Safi« einer gropen Sinjaljl ®ewebe, ber gaferfioff ift ba« conflituirenbe ^rtnsip ber 2)iu«fctn , bie in bem Slut enthaltenen ©alje fommen ebenfowo|)I in ben Sno= (^en, al« in ben glüffigteiten öor; unb nadj allen betannten S^atfat^en ^at man ba« 3?ec^t ju ber 2ln= nalime, bap bie jur Silbungbe« gleif^e«, ber ©alle, be« Urine« jc. bcftimmten 9)?aterialien fi^on in bem Slute enthalten jinb ; bie Organe, wet(|)e fft^ bie- felben anjueignen baben , nehmen fte au« biefer glüi= jtgteit, unb fcbaffen Re nitbt erß, bo^er ^aben einige Tutoren nüt mit Unretbt ba« Slut flu ff ige« gteifcb genannt. §.84. 'Sie "JSroportionen, na(| wcli^jen fi(| bie »erftbiebcnen, ba« Slut bilbenben ©toffe barin »et= einigt finben, anbern ftcb je naib ber 5Serf4)ieben^ett ber -J^iere fe^r ab. Seim 9J?enf(^en finbet man ge= wöfjnlic^ in lOe Sfieiten Slut ungefähr 79 Steile SBaffcr, ,eiweipftoff. , ©alje unb nur einige 2;aufenbt|)eile gaferftoff unb fcirbenbe ©ubflanj. 3n bem Slute ber SSiJget ift ber 3tnt^eit an aSaffer im Slllgemeincn etwa« weniger grop; (hingegen in bem Slut ber SReptilien unb ber gifcfce ifi er noib gröper. 3. S. in bem Slute be« groft^e« finb in lOü 2^ei= len me§r ol« 88 Sbeite SQSaffer entljalten. Sei ber Sergteit^ung ber relatioen Quantitäten be« Slutwaffer« (senim) unb ber Slutfügelcbcn im Slute cerfc^iebener Sl)iere bcmerft man äl;nlic^e 'Bif= fcrenjen; unb wie wir in ber golge feigen werben, fo befielt jwifc^en ber Sluttügeld^enmcnge unb ber in biefen SBefen entwitfelten SBärme eine nicrtwürbige Sejie^ung. Unter allen Sbieren ^aben bie Söget ba« an Sluttügelc^en reic^fle Slut, unb aucb jugleit^ bie ^oc|i|ie Temperatur. Sa« Slut ber ©äuget^tere ift barin etwa« weniger reit^ CAm bt^ '"/loo *c^ ®anjcn) ; bei ben ^Reptilien unb ben gifc^en, welche man falt= blutige Sbicre nennt, weit fie wenig SBärme ent= wirfein, ift bie relatiße Sluttügeldjenmcnge no(| weit geringer, unb gebt md)t über Vioo bi« y,oo be« So- talgewitbt« be« Slut« binau^- Uebrigcn« anbern fti^ aad) bie Proportionen ber fefien unb flüffigen ßlemente bei ben »erftbiebcnen 3nbiBibuen einer unb berfelben Slrt ab, unb »er- fcbiebene Umflänbe tonnen ba« Slut eine« unb bef- felbcn Spiere« mobiftjiren. 2(1« Seifpiel ^ieju fann ba« Slut be« 3Äanne« bienen, ba« an Slutfügelt^en reiiier unb an SBaffer ärmer ift al« ba« be« Sßcibe«, unb al« weitere« Seifpiel läpt fic^ ba« Slut ber 3n- bi»ibucn mit einem fangutnifd)en Temperament an- fübrcn, beffcn Slutfügclc^enmenge gröper unb bie SBaffermengc geringer ift, al« bei 3i'l''bibuen mit einem pblegmatift^en Temperament. §. 85. SDa« ®erinnen kc« aSIute«. 3m ge- wö^nlicben 3uf}anb ift ba« Slut ftet« flüffig unb be- fielt, wie wir ft^on gcfagt ^abcn, in einer wäfferigen glüffigteit. 1)0(1} gibt e« Umftänbe, bie feine p^pfitattft^en gigenfcfcaften »öUtg »eränbern. Oie« finbet j. S. jebe«mal Statt, wenn man ba« Slut aui ben, im 3nnern eine« lebenben J^ierteibe« ficfe befinblicSen ©efäpen nimmt; Ret) felbfi überlaffen, bilbet e« ft$ nat^ einigen 2lugenbli(fen in eine tlia^t »on gallert- artiger Scnftfleii} um, welt^e ficf) nai^ unb naä) in äwei Steile fejeibet, wobon ber eine in einer getb- Itcben unb burcfeftclitigcn , »on bem ©erum gebilbeten gluffigteit beftebt, wäbrenb ber anbere me^r ober weniger fefl, »ollig unbure^fi^tig ifi, eine rot^e gär- bung jcigtunb Stuttui^en oberSruor genannt wirb. 2)iefe (Jrfcbeinung wirb ber ®egenwart ber in bem Slute enthaltenen gibrine bcigemeffen. ©iefe in bem Serum oufgelö«te ©ubftanj ^at bie gtgenfcfcaft, feft SU werben, fobalb fie nic^t me^r bem Sinfluffe be« «ben« unterworfen ift. 3nbem fie ben feften 3u= flanb annimmt, fü^rt fte mit fic| bie Sügelt^en fort, unb bilbet, in Serbinbung mit i^nen, eine gallert- artige gjioffe, unb ^wor auf biefelbe 21rt, wie ba« jum aibtlären einer trüben gluffigteit , angewanbte Siweip bie bamtt gemifibten fleinen Sörpertt)en an fic^ rcipt, fobalb e« burtf) ben einftup ber SBärme jum (Serinnen gebracht wirb. Um fitj) baoon ju oer- ficbern, bap bie @ertnnung be« Slute« »on ber gibrine ablängt, barf man biefe gtüffigtett nur mit einer SRut^e, im Slugenbltrf wo e« au« ber Sene gelaffen wirb, ffart peitfiben ; in bem 9Womente if)re« gcft- wcrben« l;ängt fi^ aWbann bie gibrine an bie 3?utf)e an, fonbert fid) baber teicfet ab, unb bo« Slut »er- liert bie eigcnf*aft ju gerinnen. Wt S)ülfe eine« firrtslauf i)ce plutr». 27 fc^r einfachen 58ctfu0cö gelangt man gleii^faUä ju bcr Ueberjeugung , taf ft(^ biefe gibrine in Dem ©crum, unb nic^t, rote man bi« in bie neue 3eit herein glaubte, in bcn S(uttügel*en finbet. Snberijjat, «enn man Slut öon fcf)r ocluminöfen Sügd^en, ;. 53. ba« Slut eine« Srofi^cä, auf ein giltrum gie^t, fo »ermag man baä @crum abjufi^eiben unb oUe Äügclc^cn »ot bcr Oerinnung jurücf jujatten , unb in biefem gaöc nimmt baö ©erum, obgleich bie Slutfiigeldjcm auf bem git- ttum geblieben u'nb, wie gcTOÖI;nlic| eine fcfle gotm an, nur mit bcm Unterfc^iebe , ^a^ bcr nun au(S= Wlicpli^ aud gibrin gebilbete Slutfucl)cn , ibciö, an= ftatt rotb, auäfietjt, eben ibctl fic^ bic Sügclc^jcn nic^t mebr barin finben. §. S6. SDic Slntocnfcuttfl tcS asiutc«. ©asS Slut ift bie fpe^iellc Duelle bcr grnäbrung. 3'ibeffen bicnt e« nicfct aUcin ba^u, bie 35erlui}e lieber ju er- fegen, melcbe biefe Organe erleibcn, unb ffc ju er^ nä'bren, fcnbcrn eä bat aucfc noc^ bie Seftimmung, in biefen Sbeilen eine gemiffe Srregung ber»orju= bringen, obne «jelcfee baä ^eben barin oufbÖren roürce. Seffer aiä jcbcö anberc, tann folgenbeä ßrperiment eine ^orfJellung öon bcr roitfetigen SKolle geben, mdcbe biefe glüffigtcit in ber tbicrifc^en Defonomie fpielt. §. 87. ^äpt man einem Sbiere ftarf ju »ber, fct jTebt man, ba§ c« immer unb immer ft^njöc^er mirb, unb wenn ber SSluteerlufi fe^r fJarf iß, fo fJebt e« nicbf lange an, '^la^ c(J fein Scmuptfein »erliert; feine SRefpiroti'on bori «uf/ ffinc 3J?u(ätet bewegt ftcb mcbr, unb baä Sieben gibt ficb bur^ fein äupereä 3ei*cn mebr funb ; reenn bcr Slutücrlufi enolit^ jicmlic^ bebcufenb «ctBorben ifi anb man ba^^bier in biefem 3uHanbc lapt, fo folgt balb auf bcn öcbcin bie 2i5irf= licbtcit — bcr Sob tritt aläbalb ein. Ucberläft man aber biefen fdieinbarcn Sabaüer nicbt feinem @cbicf= fal, fonbern bringt man obne 3eit»erlufl in feine 3lbern ein bcm äbnlicbc^ Slut, baö er öcrlorcn ^at, fo liebt man (i mieber jum Sebcn suriidtebren. 3n bem 5Ka6e, alö man in feine Oefäpe neue Slut» quantitäten einführt, belebt eS fi(^ immer mcbr; balb atbmet cä frei, bcmcgt ft(^ mit Scicbtigtcit, nimmt feinen gemöbnlidjen ®ang reiebcr an, unb tann \iä) fogor »oUflänbig lüicbcr berfleUcn. ®icfe mit bem SJamcn Srangfufion bcjeicbnete Operation ifi gemip eine ber mertiDürbigfJen, irclcbe man je gcmad)t ^at, unb fxe beweist am mciflcn bie gro^c SBicbtigtcit bcö SinfluiTeä, bcn bie Sluttügclcben auf bie Icbenbcn Organe babcn ; benn tvcnn man ftd) auf bie glcicbe SBeife eine« bcr Sügclcben beraubten ©erumS bebienf, fo if} eö gerabc, al^ ob mau reiiicö SBaffcr anwcnbct, unb ber Job ifi eine un»ermcib= liebe golgc con bem Slutöerlufte. ■Sic gibrin fpiclt gtci(bfall(3 eine febr roicbtigc Siolle in ber Defonomie. OTogcnbie ^at bargetban, baf , roenn man in bie Slutabcrn eine« ?)unbe« ein feiner gibrinc beraubtet Slut bringt, biefe^ Sbier balb nac^ber in einen 3uli'>nb aupcrorbentli(ber ©cbwäcbc föllt unb nacb einigen Xagcn ju ®runbc gebt, inbem eä alle ©pmptome seigt, bie man an ben, gcreiffen gefäbrli(ben giebern jur Seutc geworbenen Ärantcn bcobadjtcn fann. §. 88. SEBcltten Sinflup baö Slut auf bie (Jrnab-- rung bat, ift gleiibfaüsS Ici^t ju bewcifen. SBcnn man j. S. burdb mecbaniftbe Mittel auf eine mert-- licbe unb permanente SIBeife bie SlJenge biefcr burtb irgenb ein Organ erbaltcnen glüffigtcit »erminbcrt, fo ftebt man, bag biefe« an ®r6fe abnimmt unb ijfterö fogar ficb fafi auf ein 9Jic|f« rebujirt. 2luf bcr anbern ©eite bemertt man, bap je mebr irgenb ein Jbeil bcö Äörpcr«' funttionirt, bcflo mcbr Slut er aufnimmt unb aucb an Solumcn junimmt. S« TOcip autb TOirtlic^ 3ei>ermann, bag bie 5Ku«telübungen bicjenigcn Sbeilc nocb mebr ju enticideln fuiben, mit bencn fic gemai^t werben ; 5. S. bei ben Xänjern crbalten bie OTuöfeln bcr unfern iSrtremitäten unb befonberö bcr 3Babcn eine mcrtlicbc Biete, mäbrcnb bei bcn Säcfern unb überbaupt bei foldbcn Seuten, bie mit ibrem 31rmc bar'e Slrbciten »crricbtcn, bie SPJuiStcln bcr obcrn (Srtremitäten fleifcbigcr merbcn al« bie übrigen üeibeätbcilc. Diefc SWuötcIn ncbmcn baber mcbr Slut auf, wenn fic \iii) lufammcnjicbcn, aU wenn fic in 3iubc finb ; c« wirb burcb biefen Slutjuflup bcr 9?äbruiig(5pro,^eS , wovon fic bcr ©ig finb, tbätig, unb ibr Solumcn nimmt ju. §. 89. 3nbem fo bie crnäbrenbe glüffigtcit auf bie Organe wirtt, erleibet fic aucb ibrcrfcit« einige iWobifitationen unb »crlicrt bepbalb balb ibre bcle» benben Sigenftbaftcn. Da« Slut, welcbc« in bie »er- fcbiebenen Xi)üU beä Scrperä fliegt, ifi bellr»tb gc= färbt, wäbrenb cö einen fcbwarjrotbcn Seint annimmt, wenn e« biefclben burcblaufen bat, unb bat in biefem 3uf}anb aui^ nitbt mcbr baö Vermögen, ba« Scben in ben Organen ^u unterbaltcn. Slllcin biefe« Bcr= borbene ober wenigfien« in irgenb einer 3lrt unbraucb= bar geworbene Slut nimmt burcb bie Sinwirtung ber Suft feine urfprünglicben Sigenftbaftcn wieber an unb wirb al«bann für bie Srregung ber Sebcn«bewegung geeignet. ■Die gunttionen, mit bcren §)ülfe biefe Witbtige Seränbcrung cor jic^ gebt, i|i bie Siefptration, mit wcleber wir un« balb ju befcböftigcn babcn Werben. Sa«jenige Slut, tai bie (Sinwirtung ber Suft erlitten bai unb jum Sebcn«unterbalt geeignet ifi, beißt arterielle« Slut; baöicnige, wai ft^on auf bie Organe gcwirtt bat unb niibt mebr fortfabren tann, ba« Seben ju unterbaltcn, wirb »cnöfe« Slut genannt; biefe« cntbält im Sltlgcmeincn weniger Sluttügeltben al« ba« arterielle Slut unb gerinnt weniger fcbnetl; notb mcbr aber untcrfcbeibet e« fi^ oon icnem burcb feine buntle garbc unb bie Sürt unb SBeife feiner Sinwirtung auf bie Icbenbcn ©cwebe. j&reislauf lic» |3lu!c9. §.90. 9?acb bem, wag wir über bie Sebeutung bcr ernäbrenben glüffigteiten für bcn Seben«bau«balt unb ben Sinflug bcr Stefpiration auf bie pbpjiologi» fcbcn Sigcnfcbaften biefcr glüffigteiten gcfagt babcn, ifi c« cBibcnt, baf fie bcr ©ig einer befianbigen Sc- wegung finb. SBcil ba« Slut, ba« für aUc Sbcile be« Sörper« bie JU ibrcr Srnäbrung nötbigcn 2)?aterialicn liefert, unb biefe glüffigtcit jugleicb bcr 2Beg i|i, auf wclcbem bie climinirten Sbeildjcn ber ©ubfianj bcr (äewcbe in bie entfernten 'puntte bc« Sörper« fortgefübrt wer= ben, fo tann e« nicbt in 3iube bleiben unb mug notb= wcnbig burcb aöe Organe unaufbörli^ laufen. Set ben meifien Sbieren jcbocb finb biefe Sebingungen ber Srifienj nic^t bie cinjigcn, welcbe bie Sewegung bc« Slute« für bie Untcrbaltung bc« Seben« unum= gänglicb notbwcnbig macben : wenn bie l'uft nicbt telb^ in ba« 3nncre aller @ewebc eintritt (wie bicfeö bei ben 3nfetten ber gall ifi) unb nur burd> bie Ver- mittlung eine« fpejieÜen 5Refpiration«organe« 0- S?« bie Sungen) wirtt, fo ifi e« ebcnfall« niebt fcbwer JU fcben, bag ba« bie Oewebe fcbon burcblaufene Slut ficb aucb in ben 3?cfpiration«apparat begeben mup, um bafclbfi bcm belebenben Sinfluf bcr Suff unterworfen ju werben, ebe e« »on 9Jeucm in bie nämlicben ®ewebe jurürffließt. ®tefe« finbet nun wirtlicb ©tatt, unb e« bilbct biefe Sewegung bie Sircutation be« Slute«. 2)icfe« 'Pbanomen war ben 3llten unbctannt, unb feine Sntbecfung »crbantt man §)arbci), einem ärjte Äarl« I., Sönig« Bon Snglanb (im 3abre 1619). §. 91. (Strculationöaippatat. Sei einigen nicbcrn Sbiercn firömt ba« Slut blog burcb bie Süden, bie 5Wifd^en ben »crfcf)iebcnen Organen be« Sörptr« 28 ^oologii-. Ober äTOtfc^cn ten, »icfe Organe jufammenfetcnben Samellcn liegen. SlQetn bei allen i)()(»ern Spieren un» auä) bei bem gröpten Jdetle berjenigen, bic in ber Zi)itTnif)t einen rceniger bi>(>en SJang einnefimen, pnbet bie Sirculation im 3nnern eines fe^r conH3li= jirtcn apparatciJ Statt, ber 1) au« einem ^ur gort= j Icitung be« SBlutcä in alle Sjieile, wo eS binfliepen foti, bienlii^en ilanalfpftem , »nb 2) auä einem bc- fonbern Organe beficbt, basi bie Scflimmung bat, biefe Klü(|igteit in Serocgung ;;u fe^en. 3cne Äanäte babcn bcn SJaracn Slutgefäpe, unb iai berocgenbe Organ ^n^t §>erä. Sog |)erj iß ber 3Wittcfpunft beä (£ircutation«= apparate«; e« iß ein flcif^iger unb mit bcn Stut= gefäpen in Sommunication fie^enbcr ©acf, roelcber ba« Stut in fiä) aufnimmt, unb inbem eö fi* »on 3eit ju 3cit jufammenbrücft, ßöpf eä biefe glüffcg^ feit in jene Kanäle unb bringt auf biefe SBeifc barin eine beßänbige ©tromung beroor. gafi alle 2bicte baben ein §)erj. ©iefcä Organ ftnbet ft(^ nicbt altein bei ben ©augetbicren, ben 35ögeln, ben 3?eptilien unb bengifcben, fonbern aucb bei ben ©cbnecfen, bcn 2luf}ern unb ben übrigen WioüuiUn; bei ben Ärabben unb ben Srebfen, bei bcn Spinnen !c. 2)ie Stutgefä§c ftnb »on jroeierlei 3lrt, nämlitb: l)2lrtcrien, iscltbc baju bienen, ba« SBlut »on bem ^er^en auö in oltc 2;beile beä SörperS ju fübren; 2) SSencn, bie baS Slut »on allen Zt)üUn beS Sörpcrä nnebcr in iai ^»erj jurürffiibren. Sie Slrterien geben Bon bem |)erjcn auä unb t^cilen ftd^ in 2leRe unb Steige, bie naib unb naib um fo äabtteidier unb bünner TOerben, aU |te »or= tüärts färeiten unb ftcb in jabtreiilerc unb entfern= tere Sbci'c be« Äörperö uertbeilen. Sie SBenen bieten einen obnlitben Sau bar, ber aber jur §)er»orbringung eine« entgegenfe^ten Stefut- fateä benimmt ifl, inbem baä 93tut in bieicn (SefäBcn einen umgclebrten i:auf bat. SBcit »om -Jcrjen ent= fernt, fünb fte fcbr äabircitfi, allein mä) unb na* »ereinigen fie fic^ unb bilben gröPere Kanäle, »relcbe ibrer= feitö reiebcr nabc am ?)er5en jur Silbung cincä ober jiseicr biäer ©tämme ^ufammcntreten. Sie fegten Scr^roeigungen ber Slrtcricn in ber ©ubfian; ber Organe fegen fteb mit ben Sffiur- jeln ber 25enen auf bie SBeife fort, bof baburcb eine ununter= broibcne gotgc enger Äanäle ge= bilbet roirb, worin juaä Slut bieje Organe burcbftromt. Sen febr engen Sanolen, toeltbe auf biefe 2Beifc bie gom= ntunication jitiif^cn ben äu5er= jien Snben ber Jlrtcricn unb 3Se= nen »ermitteln, gibt mon ben SRamen SapillargefäSc, weit man fie ibrcr auperorbent» """^ örewi"?- lieben geinbeit ivegen mit ben paaren »ergleii^cn fann. 2ln bem, bcn SapillargefciBcn entgcgcngefeöten Gnbe flcben bie 2lrtcrien um Senen burci bie Ver- mittlung ber -^etjbi'blcn miteinanber in SSecbinbung. Saburcb bilbet ber (Sefa Sapparat einen »ollflanbigcn Srci«, in »clcbem iai SSlut ficj bemegt, um unaufbörf id) auf feinen erflcn Slu^gangöpunft jurücf jutebren; uno tocgcn ber Statur biefcr Seicegung nennt man ibn Äreiälauf ober Sirculation be« SBlutcä. Ser Kreislauf fann einem Saume »erglid)en n?cr= • a Slrterjen ; v iier.cn ; tic $feire jcigen bie Si(^tuii3 ber (Jircutatioiiäftromuitg cn. ben, beffen ©tamm fo gebogen tfl, bog bie legten 35erjtt)eigungen ber 2lefle ben äuperften SBerafJelungen ber aiSuräcln begegnen : ber obere Sbeil beö ©tam= meS unb feine äefie ftelten bie Slrterien »or; ber untere Sbeit beä ©tammcii unb feine Säurjeln finb bie Senen ; im 25ereinigungöpunft biefcr imi i^ült bcö ©tammeS if} bie ©teile bcä ©ctjen«. Sei aUen Sb'ercn, reo bie 3icfpitation fein bc fonbcre« Organ bat (TOie J. S. bie Sungen) , »eroßetn (iid) bie Slutgefäpe ni^t allein in ben ®et»cben, njclcbe fie ernabren fotlen, fonbern aucb in bem Organe, loo bieSuftauf baSStut einwirft, babcr burd)läuft biefe glüffigfeit jTOci 2lrten »on (Sapitlargefäpen : bie eine jur Srnabrung, bie anberc jur Siefpiration bicnenb ; bie Sitculation im Sfiefpirationöapparatc wirb tlei^ nerSreiSlauf, unb bic im übrigen Äörper großer Ärciölauf genannt. Ser Seg, bcn baö Slut nimmt, unb ber Sau bcä (Sirculation^fpfJcmö änbcrn ftcb übrigen« in ben »erfcbiebcncn Jbierflaffen bebeutenb ab. Siefe Siffe= renjen werben wir no^ fpcjieller angeben; bo(b ebc wir un« bamit befcbäftigen , muffen wir erji im Setotf bie Einricbtung unb ben 9Kecbani«muö bicfeö 2lppa= rate« bei einem Sbiere bctrai^ten, waä un« fpater bei ber SJcrgleicbung aU Slnbaltöpunft bicnen fann. Scfct^tcibiins ici GitcuUuioniappavatei bei ben l)it)tta Sbicrcii. §. 92. 5?aö ©er;. Sei bem IWcnfcben unb fold)en Sbi'ren, bie fitb bureb ibren Sau un« am mcifJen näbern, ifl ba« §)erj, iai jwifcben ben Sungen in ber Sruflbobte gelegen ifl (gig. 3 u. 30) ; fein untere« Snbe ift ein wenig fcbief unb naib »ornen gcricbtef , unb fein obere« , ba« allen mit ibm in 5Bcr= binbung flebenben ®efäpcn ibren Urfprung gibt, ift an bie benatbbarten Ibeile, beinabe auf ber Tlittth linic bc« Sörper«, befefligt. 3n feinen übrigen Sbeilen ift ba« .Jierj »Büig frei unb in einen boppelten bäutigen ©arf, bcn §)erjbe»tcl (pericardium) eingcfcnft, bcffcn innere glä^e überalt mit ibm in Serübrung ßebt , »oltfommen glatt unb burcb eine wäffcrigc glüffigtcit beftänbig angefcutbtet ift ; biefe ginricbtung erlcicbtert bie Sewegungen bicfc« Organ«.** * o,l , rrf fcfr rcdjte Sorljof unb bic reiJite ßersfornmcrj— rj bie tinle^frjfammer; — a bie 21orta; — ac bie gorotiS; — rt untere ^o^rtene; — rj 4)aiei':ncn i — ( bie SuftrBSre. , ** Siefcr l)iutise @ocf ifi, IDic baS iUjon rrlDo^ute SoudfcB, eine ber fogcnonnten feröfen 4iäutc; ber Sau biefcr OTcmbrone »crbient Scmcrft 311 reerbcn: (iE I)ii6en fict« bie Sorm eine« ©ocfc«, ^e(TelT innere auSetortendi* gtatlc unb ton einer giiifTigteiWfiiicStc Kreislauf it» Slutre. Das ?)etj (geg. 30) ^at btc gorm eines ÄegelS ober einer uiircgelmafigcn unb umgcflürjten ^pramibc; eö \)at bctnaf)e bicOrü&e einer gaufl; feine ©ubflans ifi fafl ganj fleifd)ern ;^ cS ifJ ein {»obler SKuStct, ber fcwobi bei ben Sogein als ben ©äugct^icren »ier unter fid) geriebene ^ö^Un ober Kammern ein= fddieft. Sine große »ertitale ®(6cibett>anb cRtg. 30 ttieilt es innerli* in jreei §)ätften, bcren jcbe fit^ reieber aufS S'icue burA eine Duerfcbcibemanb jur Sil' biing jireicr übereinonber gelegener ?)öl)(en — einer §)er jf ammer (venirieulus) unb einer 3Scrfam= mer ober 35or{>of (alrium) C5ig. 31 u. 34) tf)cilt. »unße.Kncn. SRc4tti!t.e:sotir. ' '(tl^^ /P$ u..;;^:^^.c SRtdlte S:tr,. lainmt-. €*pit'i'n)onl'. anno. Sifi. 31- 2I)eorrtif*et DurdjWn Sic beiben |)crjfammcrn nehmen ben unfern Jbeil beS ^lerjenS ein, unb flehen unter fid) in feiner 3Jcr= binbung, aber eine iebe ^^on tljncn öffnet fid) in ber barüber gelegenen Sortcimmer mittelH einer großen Deffnung. ®ie'§)(>^Ien ber linfen Seite enthalten arterielles, bic ber regten Seite »enöfeS Slut. 5Wan bemerft, baß tieSBänbe ber Sommern bei iveitcm fiörfer finb, als bie ber SBotfjöfe; ber 9?ugen biefer Sinrid)tung ift einleucfctenb , benn bic Sorfammcrn ^abcn baS Slut nur in bie barunter tiegenben ?)er}tammern ju flößen, TOäbrenb biefe legferen eS »iet K>citer hin- aus, — fei es in bie Sungcn ober in bie anbern Steilen bcS ÄiirperS, fcnben muffen. 21ud) beft^t bie [in!e §)eräfommer eine reeit gri>§crc ©tärte als bie red)te; ber ®runb biefer Bcrfdjicbcnbeit ifi unS gleidjfatlS crflärlid) ; benn bie red)ie ficrsfammer fenbet baS 33tut nur in bie nabe am ^Jerjen ge(ege= nen Sungen, tt)äf)renb bie linte eS bis in bic ent= fernteflen J^cile bcS iiötperS hinausflogt. §.93. lE»tc 58Iutflefä^c. S)ie@efäße, in benen baSSlut circuiirt, communiciren alle mit bcm §)ersen burc^ bie Vermittlung einer fieinen Sttnsa^I biefer Stamme, unb unterfc^eiben fitb j>on einanber, irie reir fd)on gefagt fjabcn, als Slrterien unb Senen, je nat^bem ftc bieScftimmung ^aben, baS Sfuf auS bem |>er56renb tttetfle giöAe ütfrolf ficj felbfi tetii^rt; Sie eine 4>alfte bieleö gotfeS tofiet mit feiner oujem SI(i*e on im ffiönten ter.hpf)le, ttelAe tie eingeteeite einfdiliegt, He anbere Hälfte um. gitt tiefe Singewcite (etbft, unb ftängt (id) mit feiner auf ern giöcte boron. Um midi einet jwar gemeinen, ober bie ®ad)e »oaicmmen gut beseidinenbtii SSerolciiiung ju tebienen , gteii^en biefe ^löute einer baiminjoUenenSKiiec (geruSlinriiie ®*lQfmüee), tccldie bie (am. geiteibe auf fileitte SBcife umgeben Bürbe, wie biefe gj!ÜBe ben Soff, unb btjTtn auferf^Äfte an bieülionbc einer fottr^I bieTOüJe oie ben Soff einfciil(e§fnben ^iiöle befeftigt wäre- Diefe üBembianc (udien bei« Selben biefer Jficile unter (i* jii »erniinbern unb folgli* ibre SSetuegungen ju etleidittrn : man finbei au* bn übevoU aljnlicbe Eide, «n fidi Organe beflänbig ober beftig oneinantct reiben, tvic }. 8. an ber. (Serentcn ber @Iiebei(ncd)en, um bieSungen, bie ©c ■Die 2lrterien unb SJenen befte()en innen a'.:S einer biinnen uno glatten §)aut, loelcf^e ftcb als bie bie |)er5böt)Ic ausfleiDcnbe STOembrane fortfc^t unb oielc aebnlidJtcit mit ben fertJfen |)äuten bat. Sei ben Slrtericn ifi fte Bon einer mittlem, eine biefe Scheibe bitbenben, getblidien unb febr elafiifdjen $)aut um- geben, n)eld)c aus treisförmig angelegten gafern oon befonberer Sefdjaffcnbeit jufammengefegt ifi; baS ©anjc ifi bon einer britten äußern ober 5 eil igen, aus einem bieteten 3ellgewebe gebilbetcn ^aut ein= gef4)loffen. 3n ben Scnen finbct man feine bcutlidje mittlere ober elaflifcfte §)aut, unb bie innere 5Kcmbrane ifi nur »on einer dünnen Sdiidjtc breiter unb bcbnbarer üängSfafern umgeben. SarauS ge^t eine febr große Serfcbiebenbeit binfic^tlic^ ber gi- genf(^)aften biefer beiben l^Jefäßarten bfoor. 3)ie SBenen l>aben bünne unb fefclaffe SBdnbe, »eldjc ju= fammenfinfen, fobalb fie nid>t burct) baS Slut auS= gcfpannt finb, unb r\a(b ijjrer 3evtbeilung lieber leitet oernarben. iJie Slrterien bingcgen ^aben rocit biderc SBSänbe unb bebalten ibren Saumin^alt felbfi bann nod) bei, njcnn fie leer finb, twie bieS immer nat^ bem Sobe ber Rall ifi. SBenn biefe legieren ©efäße offen finb, fo fudjen ficb bie Siänber ber &unbe roegen ber Slafliäität ber Rafern i^rer mittlem §>aut jurüd= jufdilagen unb ficfe üoneinanber ju entfernen, unb bie SScrnarbung gefcbiebt niemals »ollflänbig, roofern man nicfct eine Dbliteration ber Slrteric in ibrer getbeilten Stelle lieroorruft ; um iiai aus einer Söene ftießenbe S5lut anjubaltcn, genügt eS, bic SRänber ber SBunbe eine 3Eitlang in innige Serü(>rung mit= einanber ju bringen, roäbrenb man in folc^em gallc bie Slrterie entreeber unterbinben ober »ermittelfl beS 3ufammcnbrüdenS oblitcriren muß. §. 94. ®aä SIttcrtcnr ober ©e^lagabcrtt: ftjftem. T)ie Oefäße, welche baS arterielle Slut in alle Organe ju führen baben, cntfpringen aus ber linfen §)erjfammer unb bilben juerfl einen einjigen Stamm: bie große Sorperarterie ober bie Slorta CSig- 32). Siefe große Sürterie fleigt juerP äur SafiS beS §)at|eS auf, triimmt fitl) bann nacb unten, fleigt fentret^t hinter bem ^»crjen bor bem Siürfgraf bis ^u bem untern Steile beS SaucfceS binab. 5Son biefer Slorta ge()en eine ^Wcnge 2lefle auS, »on ivelcben bie |auptfäd)lid)flcn folgenbc finb : bie bcibcn Äopffefclagabern Ccarulides), bie an ben Seiten beS §)alfcS auffleigcn unb baS S31ut im Sopf licrum »ertl;eilen ; bie beiben Slrterien ber obern Srtremitäten, roel(|e nac^ unb mti) bie 9Jamen S(|Iüffelbeinarterie (art. subclavia), Steffel- arter ie (art. axillaris) unb Slrmarterie (art. brachialis) erhalten, je nad)bem fie unter bem Sefclüf^ fclbein l)inburd)gel)t, ober bie Slt^felbcblc burdjläuft, ober ber ^önge nai) ben 2trm l)inunter|leigt ; bie große Singerceibearterie (art. coeliaca), roelt^e iid) in ben STOagen, bie Seber unb 5Witj begibt; bie ©efröSarterien (art. mesentericaei, i»el(^e ^iä) in ben ©cbärmen »erjnjcigen ; bie SJierenarte- rien (art. renales), bie in bie JJieren eintreten, unb enbtit^ bie §)üftarterien (art. iliacae), mit WtU c^en bie Slorta gfei^fam ju (änbe gel)t, unb welche baS Slut in bie unteren Srtremitäten fübrt. §. 9ö. ®a« ©cnenfwftcm. Sie SSenen, bie bcrmittelfl ber (Tapiltargefäße mit ben legten Scr= jnjcigungen ber Slrterien communiciren, unb boS SBlut aufnehmen, nad)bem eS juoor alte Jjteile bcS Äör= perS bur^iflrömt ^at, »erfolgen beinahe bcnfelben SBeg, wie bie Slrterien; |te finb aber biefer, },a^U reidjer unb geroö|)nlid) näber an ber Dbcrflä^e beS fiorperS gelegen. Siele biefer (Sefciße laufen unter ber §)aut bin, anbere begleiten bie Slrterien unb ju^ legt Bereinigen fie fitb alle jur Silbung jioeicr großer Stämme, roelc^e ficj in bem rechten Sor^ofe offnen unb obere §o^l»ene (vena cava superior) unb ^ooldgic. ©ubftanj bcr Sungen eintritt; bet anoere t^etlt U^i in jwei; beibe Bctjwcigen U(^ in ben SBanbungen ber ^ungenjeUen. §.97. £)te S;ungen»cncn (venae pulmonales) ^aben in bet ©ubftan^ bcr Sunge in ben legten SapiKarBetjweigungen ber gtei^namigen 2lrtericn i^rcn Utfprung, unb Beteinigen ficb ju 3»cigen unb Stellen, n>e(cbe biefelbe Sa^n »erfolgen, wie biefe ®efäfe; enblit^ bilben fie »ier ©tämme, welche faax= iccife (eben S!ungenflügcl Berlaffen unb fit^ in ben unten 35orbof begeben, reorein fie baö burc^ bie S5e= rü()rung mit Suft in bem 3nncrn beö 3?efptration«= apparatc« arteriett geworbene ©tut ftrönicn laffen. Siefer 35or^of communicirt mit ber linten §)er}tammer, auiJ »elcber, wie bereits erwähnt, bie grope Äörper= artcrie (aortai entfptingt. ®cr a3lccf)aiii»mu« bcr ©frculatioii. §. 98. ®ic aScttJCflungcn bc« ^crjcnS. 3)er aWei^aniömu«, mit beffen §ü(fe füd^ ba« Sluf in allen bicfen Oefägen bewegt, ifi leitet ju ertennen. 9Jad) bem bereits Oefagten »erengen unb erweitern ft^ untere |)oH»cne (vena cava inferior) genannt »erben (gig. 29). J)ie 35enen beS ©atmfanatä jeigen in if>rem 3Ser= laufe einen bcmerfeniSwerttien Umfianb : ber auS iljrer Bereinigung gebifbetc ©tamm bringt in bie ©ubftanj *er Seber ein unb »erjroeigt fi^ barin fo, baß baS Slut biefcr Organe nur bann jum licr^en jurücfte^rt, nat^bem ti in einem befonbern ©pftem »on (iapiU largefäpen in Umlauf gefommen ifi, bic in ber ^eber enthalten ftnb unb geroiffen ©efäfcn bic ßntpe^ung gibt, roeli^e M mit einanber »ereinigen, um in ber untern |)o|Iaber einjumünben. Siefer J^eil bcS SBcnen- apparateg wirb baö '})fortabcrfpf}em genannt. §. 96. ®cr flcinc Ärciölauf. Saö SBenen= blut, ba« aus allen Sbeilcn beö Sörper« ^erbeiflieSt, bringt in ben regten 35orl)of burc^ bic ?)o^I»enen ein, unb fttömt au« biefer t>'6i>l( in bie barunter gelegene ?)erjtammer, um fiä) alSbann in bie ?ungen ju begeben. 2)aS Oefäp, iai bie SePimmung (jnt, t>aä aSe= nenblut aus bem f)er}en in bie Sungen ju fübren, trägt ben 3?amen Sungenarteric (^arteria pulmo- nalis) (gig. 30 u. 31) ; ftc entfpringt au« bem obcrn unb linten S^eit ber regten §)erjtammcr, fieigt neben 1 bie |)6l;len beS ?)erjenS wet^fclfeitig unb flogen fomit ber 2lorta aufwärts unb tbeilt \itS) balb in jwei 2lef}c, i baS Slut in bie mit i^nen communicirenben Äanäk. roelcbe ftc^) »on einanber entfernen unb in ben l'ungen Sie bciben §)erjtammern jie^en fi(^ gleic^jeitig »eräftetn ; ber 2lfi ber reiften ©ciie läuft l)intcr bcr ' jufammcn; wäf;rcnb bann i^te SJSänbe ft^Iaff werben, äorta unb ber obcrn |)of)lBene bin ; ber %\i ber linten ' jic^cn fic^ au0 bic Sorijöfc jufammen. Siefc Son= ©cite »or unb über ber Krümmung ber ülorta. ®cr * traftionen liabcn ben 9?amcn topftole; * bie cnt= crfie t^cilt fic^ wicbcrum in brei 3lc|}c, e^e er in bic gegengefegte Bewegung t)ci§t ©iaftole. ** ©ic wieber^olen ftt^ fc^nctl ; bei einem crwatfcfcnen 5D?cnf*en jä^lt man bcrcn gcwcbnli* 60 bis 75 in einer 2»?inute; bei ben ©reifen fc^cint fid; i^re Slnjabl noc^ um etwas f,u »ermcl)rcn; unb bei fcbr Meinen Äinbern er^ö^t fie fiic^ flcwobnticf) JU ungefähr r.!0. ÖebrigcnS fjabcn auf bie ©0ncl- ligfeit unb ©tärte ber ^erj^ ffjlägc eine OTcnge UmfJänbe Sinfiup; fie werben burd) för= pcrlit^e Bewegungen , burd) bie bcr Seele unb in »iclcn Srant&citcn bcfcf)feunigt; bei ©c^wäc^c unb Dbuui^c^i >""= ben fie bcbcutcnb Berminbcrt, ober fclb|l eine 3eit''>ng «n= terbroc^cn. §. 99. £iure^gan(i bcS SSlutcö iutti) bic ^crj: i)öi)Un. ©er linfc SSorJof, welcher baS auS ben Sungen fommenbcSlut aufnimmt, com^ municirt betanntlic^ eincrfcits mit ben SungenBcncn, anbcr« feits mit ber linten i)erjtam= mcr; wenn er fid) jufammen^ ;ic§t, fo fJöpt er ben größten 3;()cil beS SluteS, baS (t^ in i^m fanb, auS feiner ^o^U; nun ifi cS cBibent, bap biefe glüffigfcit auf bicfen bciben SScgen auSjuftrömen fuc^t;bic= fcS finbet auc^ wirlii^ Statt. Da fi^ aber bie |)crjfammer JU glcicfccr Seit auSbebnt, fo bringt faf} aüe^ S5fut in bie= fclbc ein, woBon fe^r wenig in bie Sungenoenen }urücftc()rt. jufamuienjieöfn. «ober, ober mcütm^ M mengen. " S»»" StaTTilla , «weiten,. iRrei»lauf bes plulr». 31 Salt nac^^et }tc^t ftct» bie linte §)cr;ifamnicr ju-- fammcn unb fiept baS cr= jaltenc Slut au«; um tcn 9tanc bet Deffnung ^ctum, wüäje bte §)er,5fanintcr mit bem barübcr gelegenen Sor= ^of in Sommunication fc§t, 1 bcfinbet ftc^) eine grope (>au= tige gälte (gtg. 33 u. 34), \vclä)e einfintt, fobalb fie einen ©top ocn oben naä) unten er()ält, unb ftcb_ioieber gig 3a e.n «)erjfj)niii , erbebt, wenn bcr i»top in » ber cntgegengcfeßten 3?id)tung ge- fd)iebt ; * bic« bat nun jur S^Ige, ' bag baö Slut roäbrenb bcr (Ton- iraftion bcr Sicrjfammcr nicfct n?ie= ' ber in ben SJorbof suvürfflromen fann, unb ba6 ti in bie2(orta ge= '' ftopen irirb. Dicfe Sontratticnen folgen rafcb auf einanber, jcbcn 2lugcnbIidE bringt eine neue "por« tion Slut in bicfe« ®cfäp ein, ** baber mup fitf) bic barin cntfiattene 55lüffigfcit in bcmfelbcn beircgen unb com ^»er^en biö anö äuperfJe ßnbe be« 2irtencnf»f}cm« fliegen, benn auä) am Singange ber 2iorta befinben fi* Älappcn , *** bic ben SRücfflup besJ SluteS jum §)crjcn »erbinbem fönnen. §. 100. X'cr a?fiitlauf in bcit 3lrtctictt. 3ufoIge ber 5Jaiur bcr Seiregungcn, »on bencn ivir üorbin fvractcn, fönnte man glauben, bap fi(6 baö S(ut in ben Sirtcrien nur bur$ ben ©top fortbewege, fobalb fid) bie (infe ?)crj!ammcr sufammen^iebt, unb bap cä »uäbrenb bcr 2tuöbc|nung biefer §)öble in 3?ube bleiben muffe. Die ©ad)c scrbätt fic^ jebocb ganj anterö: wenn man bei einem lebenbcn Jbifre cineä biejer ©cfcipe öffnet, fo fiebt man baö ©tut aus« flromen, unb einen ununterbrocbencn ©tra^l bilbcn, ber im Moment berSontraflicnbeö-?>erjcnö jrear f}är= !er, aber bei bcr ent^cgcngcfe^ten Sewegung nicbt un= terbrotf)en »rirb. TiitS bangt Bon ber Sinwirfung ber SIrtcricnwänbc auf ben Slutlauf ab. ®iefe SfiSanbe pnb fe^r clafJift^ ; wenn eine Slutwette burtb bic Con= t Uifff Sigur, einen «icrjfdinitt barflcaent , fott ben Sou iet Sffappen jciflen, wttä)s bie Bcr^öfc Don ben ^lerjfammcrn (cjeiben : « ift ein offener unb auSflebefintei SBotljof; I> bie fjö^Ie bcr 4>er}. tommer, berenSBänbe mit einer «rcjen 3q6( ficifcfiiflet unb unregeU mägig geotbnetet ©o'urcSen üife biefc Älappe ba6 oBtium venosum ((bliebt, ifl fe^r einfad); tieine be^nbare ©efinen, ttel^e flu6 ben Dor^in eripciönten (^leifdjboKen enffpringcn, »{igen r»6_in ibren freien SRanb ein unb »eröinbern fie, fid) in ben Sorl)Of äurudjufcjlagen, wijrenb fie i^rem 3ufammenf(*Ii:ffcn fein ^linbevnif cnlgcgenfeet (f!e6e gig 34). '* Z^euretifeSe gigur bcä 3nnem be« ^erje« , um ben TOecio« niämuä beä flloppenfpielä ju jeigen: a ber bie Senen (ee) oufne^» menbeSBor^of; b bie »on bem Sor^ofe burd) biefliappe (c) getrennte ^erjfommer; ets« Jammer in bem IDJomente jurürfjutrcten fu^t, nio biefc aufhört, fiij jufommcnäujieften, fo fponnt fie baä @enii<6t ber giüffigfeit wiebcr au« unb modit fie fomit finten; (ie gleiten otabonn jiemtii* ben fteinen Sorben, in tDfld)en mcn bie Stauben brüten tö^t, unb bo fie fid) mit i^rem freien SRonbe berühren, fo fd)Iie§cn ftc bic Arterie traftion bcr §)erjtammer in bie Sorta gefloptn wltb, fo geben fte bem Drude, wie eine gcber, nai^, fui^cn aber nat^bfr wieber in i^rc »orige iioge jnrü(fju= fommen unb fJopen baö fie au^bcfjncnbc Slut fort. Um ben Sinflup ber ülrterienwanbungcn auf ben Stutlauf nacbjuwcifen, braucht man nur bei einem lebenbcn 'S:\)itxt eine bicfe ütrterie blopjulcgen, unti einen Sbeil berfclbeu jwifcbcn jwei feften Ligaturen aufjufafFcn unb bann twifc|cn ben fo gebunbencn ©teilen eine tleine Deffnung ju machen. Daö fti^ barin bcfinblifbe Slut ifi nun bem Ginflup bcr ?)erj- bcwcgungen oöllig entjcgcn, unb bcnnotb cntfiiept tö bcr SSrterie, inbem eö babei febr botb fpringt; baä ®efäp entleert ficb aläbalb burti) baö blope 3ufam= mcn5ic|)cn ber SBanbe. ©er über^ bem 33erbanb ge= Icgcne Zi)til ber Slrtcric nimmt glcidjfallg an 3n^alt ab unb läpt ben grijpten X\)tit bcä Sluteö, baö ft* in ibm bcfanb, in bie SSenen jlicpen. Die burcb bicSontrattionen beö§)crjeö bem SSlute eingepflanzte unterbrotbenc Scwcgung finbet fit^ alfo bur4> bie Gta= fJijität berStrterien in eine flötig fortlau- fenbe umgcwanbelt. 3n ben birfen Sfrtericn fann man bie burtJ) bie dontraftionen »eranlapten ©tope no^ füblen; ober in ben (Japillargefapen unb felbft in ben tlcincn 3weigen bcr 2lrtericn nimmt man fte fafi gar nidjt mebr wabr, unb baö Slut fJrömt barin beinabe nur notb in Rolge bcä bur* bie elafiifd^en SGBänbe bcr 2lrtcrtcn ausgeübten DrurfeS. §. 101. Tlan ftebt alfo, bap bie Sontrafttoncn beS -?)crjcnö ba;u bicncn , bie biden 21rtcrien beffanblg anjufüllen, unb gteiiifam bic bur^ bic 335anbungen biefcr (Scföpe »orgef}etlte unb ju einem fortlaufenbcn SorwörtiSffopen biefer giüffigfeit bis in bic Senen bcfJimmte elaf5if(^e geber anjufpannen. Die linfen ^jcrjböblen üben alfo bie gunttion einer boppclten Druäpumpc aus (gig. 35), bie fo cingerit^tet iff, bap gig. 35. ' bie ©tempel in i^ren Bewegungen mit einanber ob= wct^fcln unb bie aus bem' einen ^umpenfliefel gc- fJcpenc giüffigfeit in ben anbcrn geleitet wirb, obne jurütfRiepcn ju tonnen, unb bie burtj» biefe jwcife fumpe in eine bas ?lrtcricnfpflem »orflcllenbe 2lblei= tungSrö^re getrieben wirb. §. 102. Das unter bem 9?amcn 'P u I S f c^ l a g befanntc ur(6gong Pon o in 6 erlaubt, fi^ ober beffen 3iüct(e|r enlgegenfeft; — e eine an bcr entgegcnge» festen Deffnung ber ^Sumpe 6 gelegene, bie figmoförmigen Stoppe» bcr aorta pcrileticnbc, unb eben fo tsie bie oorige funttionirenbc Stoppe; — f ein Sanat, ber bic »orta »orfiettt. 32 ^Dologtr. fc^Iäge loffen jit^ aber nid)t überall füllen ; um üe ju bcmerten, mup man eine Slrtertc oon einem ge= rctffen SBotumcn jnJifcbcn tem ginger unb einem 2BiPer= flanö, j. S. einem Snoc^en Icicbt trücfen, unb auc^ eine na^c an ber ?)aut gelegene 2lrtertc, j. S. bic Speichenarterie (arl. radialis), n)cii>(en. §. 103. DbTOcl;! e^ ein unb baffelbe beinegenbe Slgenj ifJ, me[*eö baä Slut in alle Steile beö ar-- tericUcn ©vfemä ftrömcn läft, fo beobat^ict man bennot^, bag biefc J^tüffigfeit nicbt in aüe Organe mit bcrfctben ®ef*n)inbigfeit antommt. S)ic gntfcr-- nung com |5erjen iH eine ber Urfatben biefer Differcnjen. ©iefe Oefägc laufen batb in beinahe gerabcr üinie ^in, baib bitben fic mefjr ober weniger jablreie^e Sriimmungen ; fo oft nun bic bur* bie Sontrattionen beä|)erjen« inSewegung gefegte Slutfäute, auf eine btefcr Krümmungen flögt, fuftt fie bem ©efäge eine gerabe ati^tung ju geben, unb öertiert fomit einen Sb"! i^r« bewegcnben Äraft, waä jur gotge t)ai, tag bie ©eftbwinbigfeit ibreä Saufeö »erjogert wirb. DieOefegc bcr^PbpRf tcbren un«, bag, bei übri= gen« gteitfK" UmfJänben, bie ©cbncUigteit, tttomit eine glüffigfeit in einem ®i)|lem, ba« fein eapiUar» gefögiVlJem ifi, fiet« abnimmt, wenn bie gapacitot ber Äanätc junimmt, gerabe fo wie ber Sauf einc^ Sfuffeä langfamcr ivirb, roenn fit^ fein Seit erweitert. Sie Scobacfttung Ui)tt unä nun, bag bie Jotakapa- cität ber »erfcbiebcnen Bweige eineä StrterienafteS ober ber »erfcbiebcnen Slefle eine^ ©tommeö jufammen immer beträiitncber iß, a(g bie Sapacitat ber ©ffäge, auä bencn fiie entHanben finb. Darauf gefit beroor, bag icmel;r ftc^ eine SÄrferie »or t^rcm Sinfritt in bie Subßanj einciSDrganö öerjrocigt, mit beflo grögerer Sangfamfcit in biefem Drgane onfommcn mug ; in biefer Sejiebung beobachtet man in ber tbierif^cn Octonomie febr grogc Unfcrfcbiebc : bolb treten biefe ®efäge erfl nac^ einer mebrmatigen Scrjroeigung in bie Organe ein, balb gebt ber Slrterienftamm fetbjl in baä Snnerc bcöicnigcn Z^tiM, wo er ftcb »cr= jwcigcn füll. ®icfc Sinric^tung, imä) reelc^e bie .?)eftigfcit beS Slutlaufeg in gemiffcn fünften bcö SircuIationä= apparate« gcmagigt t»irb, fpricfit ft'cb namentlich in folc^en Jlrterien ausS, bie biefe gtüffigteit in Organe mit einer jarfen ©frutfur unb ben roiiitigfien gunf= ftoncn, 5. S. bem ?5irne, jufübren müfTen. Ucbngenö begnügt itc^ bie Slatur in ibrer ibeifen Sorfcbung nocb nicbt mit biefcn SJorftcbtämagregeln, um fiitcr ^u fein, bag eine binreic^enbe Stutmenge in iebcn Sörpertbeil fomme. STOan begreift obnc ©cbmic» rigteit, bag bcr2)rucf unb anbcre 3ufätle eine Strteric in irgenb einem fünfte »erUopfen fann, unb bag, rcenn baö 2?tut nicbt ju bem Drgane gelangen tonnte, wo biefeä ®cfäg fiic^ »er^wcigt, ba« 2lb)?crben biefeä Jbfi'^ eine unoermeiblicbe gotge baoon itjärc ; biciS finbet icbotb nicbt (Statt, benn bie mcifien 3lrtcrien Heben unter ficb in bäufigcn Sommunicationen burcf) bie fogenanntcn 2lnaflomofen , reobur^ biefe @e= fäge Bon einer benacbbartcn 2lrterie felbf} bann nocb Stut erbnitcn !önncn, wenn fie in feiner unmiftel= baren SSerbinbung mebr mit bem §)er5en ficben. §. 104. iCcr «auf Seö 93cncnblutc«, di ift bereit« gefagt luorben, bag ba« Slut »on bcn2tr= terien ju ben SBenen burc^ bie 3?ermittelung ber Sa= piüargefägc übergebe; ber SmpuK, welcher bie dir» culafion biefer glüffigfeit in ben 2lrterien hervorbringt, if} aucb no(I) bic Itrfac^e ber Sewegung in ben Scnen ; alfo auf ber ganzen SSabn beS grogen ÄreiiSIaufei finb ti bie ßontraftioncn ber linten §)crätammer unb bog 3»fammcn,5icben ber Sfrtericnwanbe, metcbe ben 2auf beä Sluteö wcfentliib bcjtimmen. — 3n ber 5Ebat, trenn man ben Sauf besJ Sfuteä in einer Slrterie untcrbricbt, unb bie entfprecbenbe SSene öffnet, fo wirb biefe glüffigfeit fortfahren , au« biefem ®cföge JU fliegen, fo fange bie 3lrteric burc^ i^r 3ufammenjieben no^ nicbt atteä Slut, welcbc« ba« (Scfäg au«fpannte, aufigeftogen baben reirb : ioä) halt) nacbber Wirb ber Slutflug aufboren, roenn gleicb bie 5ßenc nocb mit Slut angefüllt fein mag, unb ba<5 auöfirömen biefer glüffigfeit wirb mieber beginnen, fobalb bie Sirculation in ber 2trterie iricber bergefteüt fein rcirb. SnbefTen gibt e« auc^ no^ anbere UmfJänbe, wüi)t biefe Semegung ju bcgünfligcn fucften unb bie einer SrTOäbnung »erbienen. 3n ben SSenen ber ®licb= magen unb ber tierfcbiebenen anbern 'S.ijtiUn be« Äör= per« (gig. 36, (t) bilbet bie biefe ®efägc »on innen au«tleibenbe !Kembrane eine groge 3Jn;abl galten ober Slappen (6), bie bem 93(ute einen freien Surc^gang geflatten, recnn irc oon bemfelben in ber SRitbtung gegen ba« ?)erj g;ßogen »erben, hingegen benfelbcn »erfcbliegen, reenn biefe glüffigfeit »on bem Iserjen in ben Körper jurücffliegen icill. S)iefe Sinric^tung »er= binbert folgticb ba« SBlut, »on bem ?)erjen in bie Sa= pillargcfäge jurücfjufliegcn, unb trögt baju bei, bag ber Slutlauf jum ^erjen ftc^ leic|)terbei»erff}elligt; benn fo oft fi'cb bie 33ene burc^ bie Bewegungen ber be- nact)barten Zf^eik }ufam' mengebrülft finbet , wirb ba« Slut öorwärt« ge= flogen ; unb roenn ber Tirui aufbort, fo fann e« nicbt Siß»«- Ci"f gwfineteSBene. mebr jurücf febren , fonbern toirb burcb eine neue Por- tion, bic »on bem untern Zi)eilt ber Sene fommt, crfe^t. 3eber »ecljfelnbc tJrucf biefer ©eföge trögt atfo jur 3?ücftc^r bc« Stute« jum §icrjen bei. §. 105. ®ie 2tu«bcbnung ber ©ruf} burcb bic Se= iDcgungcn ber Sefpiration macbt e« cbcnfall« bem ajenenblute leicbt,^ in bic ?)cr5böblen ju gelangen, inbcm bie Sruftijöble biefc glüffigfeit gleich einer ^umpe einfaugt. * Sa« Stut fliegt jeboc^ rocit weniger fcfincH in ben SSenen aU in ben 2lrterien, unb bic 9iatur i)at bie Mittel »eroielfältigt, »clcbe »crfjinbern fönnen, bag bie SJerflopfung eine« biefer ®efage bic SJücffcbr biefer glüffigfeit in ba« ^erj aufbauen. ®« belieben aucb in ber Sbat gercöbnlicb mebrere SJcnen, bie ju gleicbcn gunttionen bcflimmt finb unb unter ftc^ bure^ jabtreicbe 2lnnflomofen in Scrbinbung Heben. §. 106. 'Der Durcbgang be« Slute« burc^ bic §)öblen ber rccbt'en Oettc be« ?)erjen« gcfibicbt auf bic nömlicbe 2lrt, ttiie au« bem linten Sorbofe in bie barunter liegenbc |)er;fammcr. SBenn ber SSorbof ber rccbten ®tUt erft^lafft, fo ergiegt ftc^ ba« Stut au« ben bcibcn -f>obl»enen in baffelbe; unb menn ficb biefe $>öbte bann micber jufammcn^iebt, fo gebt ber grögte Sbeü biefer glüffig» feit in bie §)crjtammcr über; benn an bem SRanbe ber Deffnung biefer ®efäge befinbet ftib eine Älappc mit ber Seifimmung, ben 3?ücfflug be« Slute«_tn bic untere ?5obl»enc ju »crbinbern, unb »crmögc ibrc« ®creic^t« mug biefc glüffigfeit not^rcenbig c^er * Die Scratäurgen be« ÜIuäatömEtiä (ercirolion) fiiäpenbran auf einen SIugenMitf ben tauf be« Sluteä in ben grogen SBenen, unb befitrfiiniDen il)n in ben Slrtctien , bie »om .pcrjen ouSgeJen unb fi(5 alöbann jufainmengebriitft finben. Dieien beibtn "Stfiiieinungen muj mon ba« Suffiimetlen ber Seilen (befonberä im SutJfe unb im |)atfe), ttetd^e »öfttenb einer fiarlen (frinration flatifinbee, suf*reiben. 3m 3nnern be« $irnfer}famnict ju fallen fJtebcn, als in bie obere ?>obloene jurüifftrömcn. Sie Dcffnuna, bur(^ wcttbe bie 5)cr,5fammer mit bem Sovbofe (gig. 34) in Scrbinbimg fJebt, ift, mie bie linfe ?)cr,(fammer, mit einer Älappe * tjcrfeljen; burt^ i^re Sontraftionen (iöff jene ?56^tc baS S(ut in tie Sungenarterie, »oburc^ bie Älappen gehoben luerbcn, welche bcn Singang biefcö @cfä^c(S umgeben (SiG-34,g) unb tie in i^ entbndcne glüffigfett v^crl;inliern, in ba« §erj jurücf,iufretcn. Snbli* ge^t baäSIut, nacf)tem c(S biiiJ ^£a^)iaar-- fijilem in ben Sungen burcf)ürömt bat, nuä bcn Sun= genarterien in bie gicicbnamivien a5cncn über, unb tritt jum linten 35ort)of auf biefelbe aßeife ein, alö ob e« |ic^ in ben Äanälen beä großen Sreiötaufeä bewege. !Ser Stutfauf bei ben «erfdjiebcnen Z^feren. §. 107. ©niiflct^icrc unb ©öad. Die (Iircu= lation bc^ Stute« ifi bei bem OTenftbcn, bei alten übrigen toäugetbieren unb ten 3SögeIn immer bie gleite. Set aUen biefen Spieren gtg. 37) fejjt fiel; • TOan nennt (ie breigocfige Sra»t>e (v.IvuU iHruspi- dnlis) , roeil (ic auä brei trianäulätcn Ziitüia i>ei1cl)t ; ilire emtiA« mng ift bct ber müjtnförmigcn Älappe (valvula miiralis) öbnli*. (©lede §. 99, anm.). Sttintr SreiäTouf. baö ?)erj aus jwei »on cinanber »ödig tinterf(^ie= benen §)cilften jufammen, »oson jebe in ^reei |)6()(en tetbeitt ift: in ben Sor^of unb bie ?)erjtammer. )aä arterienblut füdt bie linten 5)er}böblen am unb gebt »on ber ficrjfammer in bie 21orta unl) ibre 25er,(weigungen ; bicfeiS artericnfpfJem fü^rt ei in aüe Z\jeUe be« Äörperö, reo tä bn« gaviiaargefagf^ßcm burcbfirömt unb ficb in Scnenblut ummanbelt. ©ic SSenen bcä großen SreiSlaufcä empfangen aläbann biefe SIüfTigteit unb leiten |tc in bcn rechten Sorbof be« §>erjcn«. 25icfe |)öble gicpt nun taö »(ut in bie redjte .?)erjtammer, meldje eö in tie Sungenarterie ftöft. 2luf tiefe SSeifc gelangt hai SScnenblut ju ben ?ungen, unb intern eö taö Sapiaarf^dem , in weldjem ftc^ tie Sungenorterten enbigen, burcbfjromt, tonimt ti mit ber iJuft in S5erüf)rung unb tuirb mieber arte» rietleö 3?lut. SnMi(b gebt tiiefeö glcirtjfam »»icber belebte Slut in bie Sungenoenen, luclcbc eä in ben linten SSorbof beä ?)eriend gießen ; biefe §)öble iib^t ei aUpann in bie linte §)erjtammer, aui melcber ei »on SReuem abfirömt, um ben ebengenannten ?auf oon Jlcucm ju beginnen. Wan ftebt nun, baß bei ben ©äugetbieren unb ben 33ögeln tai Slut bei feiner (Sirculation jroeimat burc^ baö 5)erj unb burc^ jivei Sapiüargefäpfpftcme ftrömt, wooon baä eine jur (Jrnöbrung, baö anoete Sreincr ffreiätauf. reisrouf. ©rojet Sreisrauf. iie. gig. 40. grufioctm.' I^ecmift^e iSiguvtn teä ifrtiäloiijä tcä »lutea. 34 ^aole^it. jur SRefpiratton bicnt ; bei biefen 3;^teren ivirt bie ] nämlte^ mi' jwet SSor^ofen unb einer einjtgen §crj= ßitculation boppeltcr Ätciälauf genannt. 2Iuc^ lommer (gig. 38); bag »on bcn »etWiebcncn Ifjcilcn ifl ju bcmerfen, bap in biefen bciben Sjjierflaffen bc^ Sötpers fommcntc Senenblut crgiept fid) au« bic eirculation ßoUftänbig ifJ, b. i). baß tie ganje bem rechten aSot^iofc m bie genieinfcbaftlic^e §)crj= Tla^i beö SSenenbluteä in bcn SRcfpirattonSapparat lammet, rceld^e aui^ ba^ »on Den Sungcn tonimcnbc gcfübrt unb in artcricüc« Slut umgewanbclt wirb, ' ""b m bcm linten Sottjofe ent^joltene 2(rtcricnb[ut ebc cö JU ben Organen jurücffc^rt, ju bcren Grnäfj-- aufnimmt. (Sin J^eil cieieiä SBIutgemift^eö tcbtt alö-- rung cä befiimmt ifl. t *«nn ä« bcn Sungen jurücf, roäljrenb bcr SRcfi nai^ ®a »ot bet Oeburt bie ?uft noe^ nit^t bie Jungen ben »crfdjiebenen Drganeu beS Sörperö gel;t. Siefe «u^aebcbnt ^at, fo ift auc^ bie SJefpiration eine anbere, i Sinric|)tung be« ßirculationiJapparateö erinnertun« aU nacb bcr ®eburt. 3n bicfer ^eriobe (leljen tie , ein ivenig an ben bei ben ©äugetljieren unb 35cgeln bei^en §)erj!ammern burdj eine Deffnung mit einanber j »ot ber i5)cburt bcfiel;cnbcn, wo bie bcibcn §)älr'ten in SSerbinbung, unb ein ober mcljrcrc Ötcfäpe begeben ' be« iJerje« unter ficb in SBerbinbung flehen. 2Baä ben ficb unmittelbar »on ber rccbtcn ^»crjfammcr ^ur 2lorta, ' SSerlauf bet Slutgefäüc betrifft, fo ifi er nur tuenig jDoburcb baö »on bcn »erfcbiercnen Äörpert()cilen tom= »cn bem bei ben ©äugetl;ieren beobachteten »erfc^ie= menbe Slut in bicfe grope Strterie gelangen fann, | bcn. Tlan bcmcrft oft, bap auä bem ?)erjen jnjet obne baS Sungcnf9f}cm JU burcbßrömcn. SBenn aber i Slrterien treten, reclcbe, nact)bcm jcbe eine große junge Sbicr ju at^men anfängt, »crfcblicßcn fi(^ tiefe Sommunicationcn, unb ba« SBIut circulitt auf iie obengenannte SBcife. §. lOS. SÄc^Jtilicn. 3" bcr SJevtilienfraffe ifi bie Sirculation nidjt fo üoUftiinbig, n>ic bei ben ©iiuge- toteren unb Sögcin ; ein nieljr ober weniger beträft- liiJjer Sbcii be« 25cncnblutc« mifcf)t fid) »or feinem eintritt in bic ?ungcn mit bem 21rtericnblute, bai;er Wirb bicfe ernäbrenbe glüffigteit nur uncoUftänbig ttieber belebt. ®m'6l)nUä) gcfdjicH bicfe 5D?ifcf)ung im §)erjen, iaä nur mit bret §6j)fen »erfejjen ijl. Krümmung, bie eine nacfe ret^it«, bie anbere'nac^ lint«, gemac|)t (jat, ficb jur Sitbung eine« einjigcn ©tamme« Cfie^e Sifl- 4i) »ereinigen. Sei einigen 3iepiilien, j. S. bcmÄrofobit, Snberti fi(| bie (iirculation ein wenig ab, wie loir bei ber fpejictten Slbljanclung bicfer Sl)i«e fefjen werben. §. 109. ^-tfdjc. Sei ben gifc^en üereinfa[|)t fic^ bet Sitculation«apparat nocb mcl;r. ©a« §)erä jeigt nur 5Wei ?)öblen ; eine §)erifammcr unb einen SSor- ^of, unb er|)ält mir SScnenblut C8ig-39); Ijinftcbtlic^ feiner gimftionen cnifbrict)t e« alfo nur bet rccbten Sopfrutäabct. tabogfn. $crjIommer. PungenPEiie. aimatietie. Smi9enatleri( §)älfte bc« ^»erje« bet l;o^ern tfjievi, Tiai flu« bcm Sbenen ßrömcnbe SBIut eitcuIationSopporot einet Citefifc, Sa« au« bem §)etjen begibt fic^ jum 3Jcfpiration«apparat, unb nacbbem c« bem betebenben einflup ber^uft unterworfen gewefen, gebt c« unmittelbar in bie ärterien, wcldje baffclbc in alle St)eile bc« ^,-' ,9!e({iterSSijr6ofte8 Körper« ju füfjrcu bobcu ; cnblic^, *"'•'"* nadjbem c« jur Ernätjrung ber Dr= ganc gebient bat, tommt e« in ben SBcnen jum 35orbofe bc« ^lerjen« juriiif , nu« welcj^em c« wicbcr au«= fivömt, um »on 5?euem jum 3{efpi= ration«apparat Cfte(>c gig. 42) ju= rücfjute()rcu. nan fiebt alfo, baß ba« S3fuf bcr gifc^e, inbem e« feinen Umlauf mad)t, ba« ^erj nur ein cinjige« S!J?al, unb jwar al« 3ScuenblutburcJ= läuft. SJocb ifJ bie (Eirculation immer »od) bopcelt unb ooKftänbig, bcnn biefc glüffigteit burdjflrömt jwei ^a= pillarf»f}cme, unb alle« Senenbtut bilbet fic^, c^c e« },ü ben Organen jurücftebrt, in 3lrfcricnblut um Cfie^e gig. 39). §.110. gÄoüiiSfcn. Sei ben meinen 5Wollu«tcn ift bic Sitculation beinabe Wie bei ben gifc^cn, mit bem Unterfc^iebc jeboc^, baß fic ein Slortaberj, anflatt eine« Sungen^er= Sen« ^aben , b. ^. il;r ?)erj befinbet fiä} bloß auf berSaljn, bie tai Stuf »erfolgt, wenn c« »on bcm Siefpi= ration«apparate in bie »erfctiiebencn Sbeile be« Sörpcr« ftriimt, alfo jwifdjen ben Jungenoenen unb ber großen Slorta. ®a« .?)crj biefct Sljiere fegt fid) gewöbnliiii) au« einer |)crjtammcr (gig- 43, a) , wcrau« bie Slrtcricn (b) entfpringen, unb au« einem ober ' jwei Sorböfen (c) ju- fammen, bie mit ben ®efäßcn (d) in aSerbinbung fielen, wclc{)c ba« 2lrterienblut au« bem g{efpiration«= apporate (e), »»o^'n ''«* S'"' ^»islauf it9 platt 35 unmittelbar burc^ bte SSenen (0 gelangt, ju i(;nen filteren; in tiefem gallc befinben ft* 6ie ©*necfcn, 6ie StufJern unb alle anbcre 5KoUu^fcn au« bet Slaffe ber ©afteropoben unb bcr Älaffe ber Slecpbalen; manäi' mal jebod) bePc()cn Surljöfe, unb pnbet man eine 3(rt 3Jencnl)crj, baß »otlfommcn bon bem 2(ortat>cntrttcI »erfducbeii unb an bcr SafiiS bcr SUcfpirationäor^ane gelegen if} ; bic^ ifi bei bem ^Wecrpolijo, ber öepia unb bcn übrigen (£e»l;alo»oben ber "Sau. SBic bem aud) fei, bei allen biefen Silieren burri)läuft ba« arfc= riclle a?hit baö ?)er}, begibt fi* bann in ade Jbeile bc^ ÄiJrpcr^, ge^t jum SJefpiratiom^abparatc unb febrt, naclibcm ti unter bem Ginflug ber l'uft ge= Ranben, rxsn 9icucm jum 5)er;en jurücf, um ben nänUid'en iBe.i * mieber ju mac()cn. §. in. (Svuftarcci). Sei ben Srebfen, ben Srabben unb anbcrn Sruftarcen, i^erfolgt baö Slut bcnfelben SBeg wie bei ben OTDÜnöfen ; nur mit bem Unterfdiico, bau ba« §ierj, »ueldjcö bie a3ef}immung ^at, baffclbc in allen SlKilcn bcö Sörperä ju oer- breiten, nur au^ einer 5)crjfammer (Jig. 40) gebitcet ift, unb ba^ bie SSenen rurd> eine bcr unregelmäf igen ^'6\)kn erfegt finb, bic nidjt m gemöljnlidjc gorm bcr ©cfäfe anncbmcn, un» bic in ben »crfdjicbenen Steilen be« SiJrbcrä eine 3(rt Scl;ältcr, ®inuiJ ge- nannt, bitbcn Cfiebe Sig- 44). §. 112. aSurmcr. ®ie Sßäürmer au« ber Staffe ber 2lnncliben ^aben 5»ar aud; eine Circulation unb einen bcutlidt auögefprodjenen ®efapapbarat, aber eö bcRcbt ge»o()nncb fein eigentlirficS ?)crj, unb bie ernäjjrenbe glüffigfeit rairb nurburc^jbic Sontrattionen » Sei im TOoDuäfen i|l bic Siicur,itioii otfo tisnio wie 6ei ben Sriiftocten ((lelje SiR. 40', rornn aiicer« feine Senen be|ief)tn, bie bentn ber Ijö^ern S;f|i"en öIjuIkJ) (cnb. 44. eircufationJflpiMrat bcä ^ummerä (A»iaciis murin' * a boS i>ers; b bie ädigcncrtetic j c bie 2Infenncnarterie i d bie Merorferie ; bo« bon bem fiörnet tommcnbc Slut oufniiimit unb ju bem SReftürotionäauparate C jmifAen biefem Organe unb bcn Siemen gelegenen Oefö^en (i. jutüifebrt. ** Die ^Heile jeigen bie 3tiditung berStrömungen fln. a SRürfengefa'ö, Irorin bflö ®rut eine JRi(i)tung bon Linien r\üi) oornen nin iooloixt. ber |)aMtgefäpc in 58cn>cgung gefegt. %ud) tfi §ier ber aiutlauf weit roentger regelmaptg atö bei ben f(|on crträljntcn Spieren, iinb öftere ift bic DJit^tung ber ©ttömung ni*t conflant. §. 113. 3nfcftcii. Sei ben 3nfetten ifJ tai 35Iut nicfct nie()r in einem bcfonbercn öiefcipfpflem eingcfe^loffen ; roeber 2lrfeticn nocj Svenen finb »ot= ^ancen, unb bie ernä^renbe glüffigteit ifl in aUen, jrcifticn ben »erfcjjiebenen Organen beflcbenben 3»'= fcfienräumen oerbreitei; inbeffen »irc fie noc^ bon einer circutären Seivcgung belebt, unb ba« §)aubtagcn} biefer unootlfJönbigen öirculation ifi ein in ber SSitteHinie beä Sörber«, über bem ©peifefanal Cgig. 45) gelegene« SRüifcngcfäß. §. 114. ;>ioo)jbt)ten. Sine 3(rt noi^ un»oü= !i3mmenerer 3Jefpiration erifJirt enblitb auä) mä) bei ben »erf^iebenen Boop^Ptfr ?-S- l»" *En ^otypen, wo fid) bie in ber gropen §)ö()le beS Äörpcr« »er- breitete crnä^renbe glüffigteif mit einer jiemlid) großen ©c^nedigfeit bemegt, ol)ne ta^ man bie Urfac^ic biefer Sercegung cntbetfen fann. §. 115. 35ies$ finb nun bie |)anptmobifitationen, ttjet^e man an ber Sirculation ber ernäl;rcnben glüf= figfeit bei ben »erfrtiebenen ZUtun bcmerten tann. 2Bir »ollen je^t bie Srfcjeinungen betrachten, bic roä^renb ber Sirculation »or (t(^ ge^en. Ven tn Jltljmung (respiratio). §. 116. SBir ^aben gcfe^en, baf baö 2lrtericn= btut burcf) feine Sbätigfeit in ben tebenben ©crcebcn bie Gigenf(|aftcn »erliert, bie c« jum ?cbengunter= ^aü geeignet matten, unb baß iä nacfi biefer Um-- änperung buri^ bie 33erü()rung mit Suft feine urfprüng- liefen Sigenf^aftcn wieber gewinnt : biefe Scrü^rung ifl folglich pr Stiflenj ber lebenben SBefcn not^men- big. Unb in ber X^at, l»enn man irgenb ein Sbi« unter bie ©locfe einer pneumatifc^en TOafctinc bringt, unb fie luftleer moc^t, ober mcnn man baffelbe burd) jcbeä anbere 2)?ittct ber Suft beraubt, fo tritt in ben ücrfc^iebenen gunftionen eine feljr grofe Störung ein ; in furjcr 3eit boren bic Drijane in ii/xtr Jbätigteit auf, unb ba« Seben äupert fic^ ntcbt mebr, baö Xbier itnft f^eintobt nicber, unb cnbli^ öerlöfc^t in i^m ba<5 Scbcn oollftänbig. ©iefe Srfcbeinung iH eine ber altgcmcinflen in ber organiftbcn 9Jatur. 2)cr Sinflup ber Suft ift allen Sbieren eben fo unumgänglich notbwenbig , aliJ fie ti allen SBegctabilien ift; unb wenn ein IcbenbcÄ SBcfen eine 3eitlang bcffclben beraubt ifl, fo flirbt cä unfehlbar. Ueberaü, i»o ficb Seben jcigt, fdjeint oucb bie 8uft notbwenbig ju fei"- S3eim cr|len 2lnbli(f lönnte man glauben, bap bic flet« in ber Jicfe be« aSaffcr« lebenben J^iere, j.SB. biegif^c, bem Sinflup ber Suft enfjogcn wären unb alfo eine Sluöna^me »on bem eben au^gcfproc^encn ©efe|e macbten ; bie ©ac^e öerbält fic^ aber anberd, benn bic glüffigteit, »on »cld^er fie umgeben finb, abforbirt unb bält eine gewiffe ?Wcngc l'uft , bic ftc leicht cinatltmcn lönnen, unb bie jur Srbaltung i^rea Sebcnä l)inreicl)f, in ftc6 aufgelösjt; d ifl ibnen unmöglich, im luftlce» ren SBaffer ju leben, unb man fielet fie eben fo in 2l«p()9rie fallen unb (lerben , aU wie ©äugctbiere unb SJögel, bie mon ber gcmöljntic^cn atmofpfjarifc^en i'uft cntjiebt. Die Sejie^ungen ber Suft auf bie organifcben ©efcböpfc btlbcn einen ber wicbtigflen Sbfilc ibrer p^Vfii^logifcbcn ®efcbicJ)tc, unb bie ganje 3ieil;e ber barauö bcrsorge^cnbcn erfcf)einungen conflituirt bic Slt^mung orcr Stefpiration. §. in. Sie Suft, fagen wir, ifl für ba« Seben aUct Spiere not^wcnbig ; allein biefcä gluibum ifl !ein bomogcncr Äörper; bie g^emie l;at gcfunben, baS fte au« fe^r »erfcljiebenen ^rinjipten jufommen- gefegt i|l, welcJje in ber SRefpitotion titelt bie gleiche SRolle fpieten fönnen. 2luper ben SÜSafferbünflen , W0= mit bic atmofp^äre mefir ober weniger betaben ifl, liefert bieSuft, wenn man fie analpfirt, in 100 3:bei= ten ibrer ©ubflanj Ql Sbeile ©auerfloff, 79 ©tidftoff unb ©puren »on to^lenfaurem ®a«. Sie erflegrage, wetcbe M unferem @ei(le barbietet, wenn wir ba« ©tubium ber 3iefpiration beginnen , ifl alfo , ju wiffen, ob bic »erfcbiebencn ®afe auf eine unb biefelben SBeife auf bie liniere einwirten, ober ob wo^I nur einem bon i^ncn ganj fpcjicll bie iSigenf^aft, ba« hieben ju unferbalten, jugefcbrieben werben tonne. Um biefe grage ju löfen, reicben wenige SScrfu^e ^in. SBenn man ein lebenbe« Sbier in ein mit Suft gefüllte« ®efäp bringt, iinb man jebe SSerbinbung biefer glüffigfeit mit ber äupern 2ltmofp^are abfc^nei= bet, fo ftebt man nac^ einiger 3cit ba« 2;j)ier in 2l«p^9tie fallen unb (lerben ; bie cingefcbtoiTcne ?uft |at bemnaci) bie Sigenfc^aft »erlorcn, ba« ^cben ju unterhalten, unb wenn mau |ie al«bann c^emifcf) ana= lijfirt, fo finbet man, iia^ fie ben gropten 3:l;eil ibre« ©auerfloff« »erlorcn ^at. ©ringt man ein anbere« X^ier in ein mit ©lirfga« gefüllte« ®efäp, fo fie^t man e« fcbnell ba^in (lerben ; fcblicpt man (jingcgen ein brittc« Silier in ©auerfloff ein, fo nt^met e« barin mit einer gröpern Seicbtigtcit al« in ber atmo= fp^ärifct)en l'uft unb jeigt !eine ©pmptome »on 2t«= pbpric. S« ifl alfo eoibcnt, bap bic belebcnben ßigenfej)aftcnberatmofp()arifcben*<.'uftnur ber ©egcnwart »on ©auerfloff äugcfc|)ric» ben w erben fann. 2)ic entbccfung biefer Wii^jtigen J^atfac^e batirt fi^ er(l »om 3abrc 1771 an, unb man »erbanFt fie einem ber bcrül)mte(len franjöfifcben gdemitcr, nämtic^ ?a»oifier, ber ungeacbfet feiner »iclcn Slnfprüc^e auf 6ffentlid)c Srtenntlid)tcit, at« ein Dpfer ber 3?e00= lution }U frübe (larb. §. 118. Sllfo burcj) ben 3Jefpiration«att cntreipen alle 3;l)ierc ber fie umgcbenben ?uft eine gcwiffe 5Kenge ©auerfloff; taä) werben bie Scronberungen, welche baburc^ in ber Bufammenfe^ung biefe« gluibum« ein= treten, bicrwit nocb nicbt bcgränjt; ber »erfd;wun- benc ©auerfloff wirb burcb ein neue« ®aä, bie Sohlen- fäurc, erfegt, wclcfje, weit entfernt, wie ber ©auerfloff jur Untcrt)altung be« Seben«' geeignet ju fein, bic Spiere untergeben läpt, fobatb fie e« in etwa« be-- trdcbtlicbcn SJtengen cinatbnien. Sic Silbun^ biefer ©ubflanj ifl unter ben Ibierf" f'i' "i*t weniger all= gemeiner 2ltt, al« bic Slbforption be« ©auerfloff«; in biefen beifcn ^^önomencn beflcfit wcfcntlicf) ber 3?c- fpiration«pro,(ep. §. 119. SBa« ben ©firffloff ber eingcat^mcten Suft betrifft, fo fann man fagen, bap fiel) fein SSolumcn faum »eränbert; bie ^auptanwenbung biefe« ®afe« fcbeint barin ju befielen, bap e« bie SBirfung be« ©auerfloff« fc$wäd)t, welcher im 3u)lanbe ber SJein= ^eit bie 21)iere aUju fe^r aufregt unb bei ifmcn eine 2lrt gicber erjeugt. SWan ^at icboc& bemertt, bap in einjelnen gStten ein Zi)ül be« ©ticffloffe« ber Suft wäbrenb ber SRe^ fpiration »erfc^minbct, unb bap ein anbere« TOat fein Solumen junimmt. S« fcf)eint fogar, bap ibn bie Spiere beflänbig abforbiren unb au«l)au(^en, wie fic bie in bem §)erjbeutcl unb bem Saucl)fclle k. eingefc^foffenen glüffigfeiten au«bünflcn unb abforbiren, unb bap bie SeränDcrungen, bie wir fdjon bejeic^net ^aben, ba»on ab()öngen, bap ficb biefe beicen entgegengefegten gunt^ tionen auf biefe Sßcife ba« ®leic^gereicbt (»alten, bap ij>r Siefultat nicf)t fc^cinbar, fonbern bie Slbforption be« ©ticfgafc« mancbmal tjötigci' at« bie au«bünilun3 CSrfialotion) ifl, wäbrenb ein anbere« Tlai bic 5Wcngc be« au«gctün(leten ®afc« bie be« abforbirten über= trifft, woran« ff* balb eine Serminberung, bnto eine aSermej>rung be« Solumen« ergibt, wenn man »or ober m(^ ber 3{efpiration biefe ®afe mit einonber »ergteti^t. Von htt Jltl)mun0. ' 37 §. 120. 5Jcbcn bcn 3icfpiratton«ptobuften entweicht aüi tcm Äörpet aüd; eine me^r otct meniget betieu= tenbe 3)?cnge Saffctcampf; tiefe STu^bünflung , reelt^ie ^ungenauöbünjlung genannt wirb, ifl felbfl eine bet am mciflen in bie 2lugen fatlenben ßrfcbeinungcn ber SRef()iration, »enn ft* biefc Dünfle burt^) ba« äbtü^Icn ber fte umgebenben l'iift conbcnftten unb eine mebr ober weniger biegte SBolfe bilben. §. 121. atBäbrenb bie eingeat^mete Suft bie »or^in angegebenen SSeränberungen erleibet , erfährt bn« S(ut, ba* bie in Serü^rung mit biefeni gluibum fleljenbcn «Wembranen burcbfirömt, gtei^jfaüiS luicbtige SÄübifi^ lationen; eö tt)irb wieber jum2ebeni3unferl;alt brauchbar gemacbt unb gebt »on einer biintclrotbcn in eine bellrotbe garbe über. Um biefe Xbatfatbe beffer ju bcobdtbten, barf man nur an einem lebenben Zifint eine Slrterie öffnen unb ju gleidjer 3eit beffen s^ali jufamnienbrücfen, fo bap bie Suft »er^inbcrt ift, in bie Sungen einjutreten ; ba« au(5 ber 3lrterie fliepenbe Sfut roirb in furjer 3eit bun!et unb bem Senenblute obnlicb »erben. (Seflattet man nacbber ber Suft roieber bcn Butritt in bie Zungen, fo fiebt man, i»te biefe gtiiffigfeit ibre garbe »»ieber änbcrt unb bcn Scint annimmt, ber bem Strfcrienblut jutommt. §. Ii2. 3;i)coric ^cr 5Wcf^)iration. 'Die« ftnb alfo bie Bornebmften Srfcbcinungen ber 3iefpira= licn ber Sbicre. SäSir wollen fie nun aud» }" ertlärcn fu4)cn. 3uerf} fragen Wir, ma6 auö bem ©auerftoff Wirb, roelcbct »erfcbwinbet, unb weld;ei5 bie Sniflebung ber roäl;renb biefec gunftion ftd) bilbenben fioblenfäure ifl? SBenn man in einem mit Juft gefüllten ®efäp reine Äoble »erbrennen läpf , fo ftebt man ben ®auer= floff »erfftiwinben unb fttb bur^ ein gleicbe« SBoIumen loblcnfaurcö ®aö erfefen; babei wirb eine betra(bt= lid)e ^yjenge §)i^e frei. SBäbrenb ber DJefpiration finben nun bie nämlicben Srfcbcinungen ©tatt, unb man gewahrt fletö eine bemertcnöwcrtbe Sesiebung jwifcben ber ÜSenge beö babei aufgewanbten ©auer= fioffö unb ber Duantitat ber erzeugten Soblenfäure; in bcn gcwöbnlicbcn Umfiänbcn i)l baä SSolumcn be« ©auerfioffö faum etwa* geringer alä baö ber Äoblen- fäure , unb ei wirb , wie wir in ber gotge fcben werben, in allen Xbteren mebr ober weniger 3Bärme frei. 3wif(6cn ben -J^aupterfcbcinungcn ber 3{cfpiration unb ber l^crbrennung beä Soblcnjloff^ bcfJcbt alfo bie grijpte 31naIogie, unb bie iSleicbbeit ber SJefultate bat bcn ©cbanfen bcrborgerufen, bap bie UrfacJ)e ber einen ober ber anbcrn bie nämlicbc fein miiffe. 3'?an bat alfo angenommen, bap ftd) ber ©auerfloff ber cingcatbmcfen Suft im Snnern beö gjefptration^organcd mit bem aui bem 931ute fommcnben Soblenfloff üer= binbe, unb bap mi biefer 2lrt Verbrennung bie Soblenfäure entflebe, beffen 2lu^f)auc^ung bcn 3Jefpi= rationöatt üerüotl|iänbige. Slber biefe, »on bem berübmtcn ?a»oi|ier oorge= ftblagene unb biii auf bie legterc 3cit »on ben meiften ^bi'fiologfn angenommene Sb'brie ftebt ntcbt mit ben äJefultaten ber lärfabrung im Sintlange, unb mup bcmgcmäp aufgegeben werben; bcnn beut^utage weip man, bap bie äufjebrung beiS ©aucrftcffö burib bie SRefpiration nitbt unmittelbar an bie "Probuflion ber Soblenfäure gebunbcn ifl ; biefe« legiere ®ai iH fcbon gebilbet in bem Sencnblute »orbanben, unb tommt blop, um au«gebaucbt ju werben, an bie Dberfläcbe bcö SRefpirationSorganeä , wäbrcnb ber ©auerfloff ber cingeatbmcten 2uft bur* biefelbe Dberflädje binburcb= gebt, um fitb in bem S51ule aufjulofen unb bemfelben bie Sigenfcbaften beö SIrttricnbluteä ju geben. §. 123. Um JU beweifcn, bap bie Äoblcnfäure lein on SBilliam gbwarbä angefieatcr 35erfu(^ binreicbenb. 5Wan bringe in ein ©efap, baö mit ©tidfJoff ober mit einem anbcrn fauetßofffreien @afe angefüßt ift, ein %t)kT, weltbcö im ©tanbe i(l, jiemlicb lange ber Slöpbprie * SU wiberfteben, j. 33. einen jrofcb, macbe nad^bcr mit bem öiafe eine cbemifcbe Slnalpfe, unb man wirb finben , bap baä auf biefe aSeife beä ©auerftoff« be-- raubtf Z^itv nicbtö beflo weniger feine Äoblcnfäure» bilbung ebcnfo fcrtgefeet baben wirb, aU ob eö in ber atmofpbärifc^en i!uft geatbmet batte. 3n biefem gaUe nun ifl e« unmijglitb, bie a5ilbung ber Äoblen= fäure ber burcb üaooificr jugelalTencn unmittelbaren SBerbrennung jujuftbreibcn, bcnn biefe würbe notb- wenbig aufgebort baben, fobalb bie eingeatbmetc Suft teinen ©aucrfloff mebr entbiclt ; ba bie Soblcn» faurc fortfäjjrt, frei ju werben, fo mup wobi biefe« @a« fdjon ganj gebtlbct im tbieriftben Äörpcr fit^ »orfinben unb blop burcb ba« 3Jefpiration«organ au«- gcbauibt werben. §. 124. (*« ifl in ber tifat ba« Stut bie Duelle bet wäbrcnb ber 3?efpiration freigeworbenen Ä'oblen= fäutc. 3Äan bat in neuerer 3eit gefunben, bap in ber ernäbreuben glülTigfeit immer eine gcwifte SWenge biefe« ö)afe«, fowie cm wenig ©auerftoff unb erfud)c tann man abncbmen, bap bie ?>aupterfd)cinungen ber SJcfpiration fid) unab^ bängig »on bem ffiinfluffe bc« l'cben« unb nur bur^ bie (Sigcnfdjaft be« Slute«, bie »erfcbiebenen mit ibm in Sßerübrung flcbcnben ©afen wccbfcl«roeife in ff^ aufjunebmen, erjeugcn. @« ifl alfo ju öermutben, bap biefe grfcbcinungen im S'iticm bc« lebenben Jbierleibe« ganj auf biefelbe aSeife Bor fid) geben, unb bap bie 3?efpiration ni^t« 5lnbcrc« ifl, al« eine abforption be« ©auerfloffe« unb anberer ©toffe, bie un« bie Sltmofpbäre liefert — eine Slbforption, welcbc ibrcrfcit« ba« greiwcrbcn unb 2lu«atbnicn ber fioblen= fäure unb ber übrigen im Slute entbaltencn ®afc bcflimmt. SSSir wiffen ferner, bap ba« 1)ajwifd)cnliegen einer TOcmbrane, äbnlicb berjcnigcn, weltbc bie SBänbe ber 3kfpiration«gcfäpe, in weldjen ba« S51ut circulirt, bilbet, für bcn tiurdtgang bc« ®afe« fein §)inbernip abgibt; wenn man 33enenblut in ein wobl»crfcblof-- fcne« ®efap bringt, unb biefe« ber (Sinwirtung be« ©auerfloffe« au«fe^t, fo wirb man bicfclben erfcbei- nungen beobad)tcn, al« bätte man biefe beiben glüf- figteiten in unmittelbare Serübrung mit einanber ge- bracbt; ber ©aucrfloff wirb tl;cilwcife »on bem 25lute abforbirt werben unb bie fioblcnfäure erfe^cn, welc|)c * aspftorie (8"f,*if* ^uWrofiBteit), eine 2(i( Ui ©(teintobfä, mtiit mit ber Unlöätigfeit in Cungen beginiil, »on ba aber ouf ^erj unb (»ebini fid) forttjflanjt. Daä baton befallene Silier liegt bem anfAeine na* tobt, o^ne at^era, o^ne ^)ulö> unb 4)erjftl)[aä, ^oolttiu. am ^c^ »om Sraunrot(;cn jum ^eüxct^cn iibergc^en^ im glüfftGtett ouögetriebcn wirb. 2Btt i)Ciben bereits ße^(^in, bap bie 9?£fptraticnö= Organe einen Sau jcigen, ber für bie 2lbfcrption fet)t günlitg ifl, unb auä bieten SScrfiicben reeiß man, bog aUc flüchtigen ©ubflanjen, bic in ben ©trom ber Sircutation gebracht werben, gcrabe ebcnfo wie baö tof;(cnfaure ®aö nai^ unb naS) burcf) fie 3(uä= iünftung auä bem Sörper geflogen werben. §. 126. gjad) allen biefen gegebenen J&atfacfcen lann man fic^ eine SSorff eilung bon bem machen, wasS bei ber SJcfpiration »or fi* gebt. 2)0« Scnenbhit, ba(? aui ben berftbiebcnen Sbeifen bcS Äörperö !ommt, bält eine siemlicfc beträc()t(id)C «Wenge Äotjrenfäure , ein wenig ©ticffloff unb einige ©puren ©auerfloff in ficb aufgelöst. Snbem cS t>aä 3Jefpiration«organ burcf)flrömt, fommt (ä mit ber Suft in Serübrung unb nimmt einen J^cit babon in itc^ auf; ©auerftoff unb eine be|iimmtc SÄcnge ©tit fJoff werben auf biefe SBeife abfotbirt unb treiben babei eine cntfprec^enbe ÜÄengc ®afc auä, bie fic^ bereits barin befanbcn, unb welcbc b«iiptfätbiic^ in Äobtcnfäure, mit ein wenig ©ticfftoff gemifd)t, be= ftcben; bnrauä erfolgt nun baS greiwerben ber Äo^= Icnfäure * unb beS ©tirfftoffS in berfelben 3eit, wo eine 2lbforption oon ©aucrfloff unb ©ticfjloff f}ntt= finbet, unb biefeS gefc!)tcl)t in folcben 33erbäItHi(Ten, ba6 bie auSgebünfietc Äoblenfäurc bem Solumen nacb beinabe tem abforbirten ©auerftoff gleidjfommt, unb ba? ber gteicbfaOS auSgeatbmete ©ticfltoff öfters ganj genau ben abforbirten erfegt ober faum baoon ber= fc^ieben ifJ, inbem er balb mebr balb weniger beträgt, gnolicb bünftet auä) unter ©ampfform ein 'Ibcü tcS im SSlute entbaltenen SBafferS auS unc bilcet bie SungenauSbünPung. ©aS S3(ut oerliert alfo Soblcn= faure, ©ticfßoff unb SBaffer, wäljrcnb eö ©aucrfioff unb ©ticfftoff aufnimmt; aucb barübcr ifl man im Staren, baS baS 2(rterienbtut bei weitem reid)er an ©auerfloff ifi, ats baS Scnenblut, unb bap jenes feine betebenbcn gigenftfeaften unb feine t)oc^rotbe garbe bem S3orI;anbenfein beS ©auerftoffeS »erbantt. ©ie3?efpirationbe|5eM^emn"*'vefenttid> in ber Srftbeinung ber ütbforp tion unb ber SluSbünfiung, woburcft baS mit ber atmo» fp^ärifcfeen iuft in g3erü{)rung fommenbe Stut ficb Bon feiner Sotjtenfäure befreit unb ©auerfloff aufnimmt. SGBaS bie Duette ber in bem Stute entfjattenen Sojtenfäure betrifft, fo weip man barüber nic()ts fO' fttioeS ; inbeffen ^at man einigen ®runb ju glauben, bap biefcS ®aS ein ^robutt beS ®rnäI;rungSprojeffeS fei unb fic^ in atlcn Sbeilcn beS ÄörperS bilbe, wo irgenb bie ernä^renbe glüffigfeit in ben tebenben ®e= Weben t^ätig ifi, um barin baS Seben ju unteijjatten unb fii^ in SSenenbtut um5uwanbcfn. §. 127. 2lfti»ttät ber atcfoiration. SBir ^abcn bereits gcfe^cn , bap bie SJefpiration jur Sr= Gattung beS SebenS atter SBefen unumgängli(| not^= wenbig ifl; aber ber ®rab ber ibätigteit biefer gunttion änbert fic^ bei ben ocrfc^iebencn Ztjiextn be= beutenb ab. Unter alten betebten SBefen {»aben bie 33ögel bie tcb^afteflc SJefpiration ; in einer beftimmten 3eit »er- jebven fte me^r Suft, alS alle anbere Jb'cre, unb bei Srmangtung berfetben fattcn fie aut^ weit fc^nettcr in StSpbptie. * (5ä in Wffentli* ju 6cmertpn, bog bif in bem StnenMule fntbaltfne ÄoMtnfaiiTCmenge, oFflIei* miftelma^ig gro^, unö hin^ reiiit, um ju erfaörtn , roie »iel »oii bitftm (S^aie rodlirfiib ber Sie. ftJirotion frei luirb; j. 8 bei bem -ffienfcf)!']! entbile jene g-lüiTcäfeit joU (oljlenfdureä @üö in biefeä Otson gelangen; bie Iffienac bitfeä, imiS) bic Seffirofion In biefet 3eit fteigenjorbenen OirfeS roiiibe nun Mä) bct yöä)^m Sefjüfung ni(|t übet 21 SuiiiticU betrogen. Sie ©äuget^iere ^aben gteid)fatts eine fetir Ieb= ^aftc Sfefpiration ; man ^at eine grope 2lnjal)t 25er=> fudbe angeftcltt, um bie ©auerdoffmcnge ju ermitteln, welche ber Wenfcb in einer gegebenen 3eit baju ge^ brautet. Diefe aSenge oariirt je m(^ ben Snbioitiuen, bem Sitter unb oerfdjiebenen anbcrn Umflaiiben ; fie fd;cint im Surdjfcbnitt tägtid) ungefäljr 7.i0 tubit= becimeter ju betragen. SBeit nun in iOOS:(;eiIen ber atmofpbärifcJjen Suft nid)t weiter ats 21 Steile ©aucr= i?oft bem 5Solumen nacf) entbalten ftnb, fo folgt bar» aus, bap ber 2D(enfc^ in biefem 3eitraume wenigdenä 3Ö00 Äubifbeeimcter atmofpf;ärift^e Suft in fid) auf= nimmt. Die Sf)iere ber uniern Stoffen, befonberS fot^c, welche im SBaffer leben, ^aben im Sttlgemeinen eine weit bcgränjtere SRefpiration. 3nbetTen, wenn man über ben ungeheuren 2tuf= rcaiiii an ©aucrfioff, ben alle bicfe äSefen täglich macben muffen, nac^bentt, fo fiebt man, bap bie 2tt= mofpbäre über furj ober lang beS ©auerfioffS be= raubt werben würbe, unb bap atte Jtjiere untergeben müpten, wenn bie 3Jatur ni*t SKittel anwenbete, um bie SWenge beS um bie <ärboberfIä(^e »erbreiteten ©auerftoffS immer wieber }u erneuern. SicS finbet in ber 3;bat auc^ ©tatt; unb bemer^ fenSweri^ ifl eS, bap biefeS SÄittet gerabc ein fl}a^ bie 3ufammenfegung ber iluft auf irgenb eine SBeife bie relatioe 3at)t biefer SSSefen beflimmt. * §. 128. SS befielt immer eine mertwürbigc SSejiebung jwifclen ber »on jebem Sbiere in einer be^ flimmten 3cit »erjef)rten Suftquantität unb ber ?eb» baftigfeit ber Bewegungen, iiie J^iere, bereu Se= wegungen tangfam unb fetten finb, ^aben eine weit weniger auSgebel^nte SReipiration , als biejenigen, wctdje ficb tebtiaft bewegen unb nur fur^e 3eit in Stube bleiben. 3. 33. bie gröfdK unb Sröten nebmen weniger l'uft in fic^ auf, als gewiffe ©d)metterttnge, obwobt ibr Sörper ein weit gröpereS Solumen i)at, als biefe Snfctten ; aber jene 3!eptitien bewegen ftd> nur wenig unb tangfam, wäbreno bic ©djmetteriinge unaufhörlich bie lebbaftcflen Bewegungen madjen. §. 129. Die ?ebbaftigteit ber 3?cipiration »ariirt auc^ bei einem unb bemfetben Sj^iere, je nac^ ben Umflänben; man fann als einen allgemeinen @a^ auffletten, bap ättleS, waS bic Snergie ber ?ebenS= bewegung ju »erminbern flrebt, aucb eine 55ermin= berung in ber 2tbforption beS ©auerfioffs unb in ber SOTenge beS auSgebaudjten fo^tenfaurcii ®afeS ^er»or= ruft, wäljrcnb auf ber anbern ©eite 2ltleS, waS bie Äraftanftrengung eines SbierS »erme^rt, eine ent= fprecbenbe SBeränberung in ber äluSbe^nung ber 3Je= fpirotioii beroorbringt. ©0 ifl bei jungen Spieren biefer ^rojep weniger * Diefent flemä'g [önntc man bietlcicfit gfauöen , bajj bie Sltmo* fpfiärc in ben SläMci, i«o viefe TOtnfctien beifammen leben unb e§ (ef)r reenige ^flanjen gibt, mcniger reidi on ©auer(loff fein tonne, ar« auf bem tünbe; bii« njüibe iebcdi ein 3ntl)um fein, Bie (f)e» miiiie analijfe Ijal gejeigt, baj bie Cuft überaU bie gleiiJte Sui'om» menie^ung Jot; cö mu6 biefc Oleiijfötmigleit ben iminerroä^renben Strömungen in ber atmofp^ärc jugefi^ritben »erben. Von in 5Vtl)mung. Icb^iaft aiä M tcn crnjacftfcnen tctfelben 2lrt. SGBä^- rcnt tieä ®d,ilafc« mitö bie 3?efptratton gleii^faaö »crmintcrt. 1)15 Grmübung, bie Snlbc^rung, bcr übcrmäptge ®cmip geiziger ®cfränfe ^ahm btffctbe SBitfung. ©agegcn erhöben eine gemäßigte Sewegung unb gute (ärnäbrung bie Sungcntbötigfctt. ®ii3 ^ic^ct biben ivir unä nur mit bcn Stfi^ci- nutigcn ber SRefpiration beft^äftigt unb biefcfben nur an unb für ft* betracbtct, ebne auf bicDrganc, bie ibr ®ig finb, SJiicffttbt ju nebnien. 2Bir wollen nun autb fcl;en, mcIcbciS bie für bicfc iinrijtigc Sunftion bcHimnite Organe finb, unb ivie fic fic^ in bcn »er- fi^icbenen Sb'ftf" abänbcrn. !Ecr Jlcfv)fratfon«ap()oriif. §. 130. Sei febr einfacb organifirten Sbieren gcf(biebt bie 3?efpiration in feinem befonbcrn 2(ppa= rat, fonbern in allen %i!eiUn , ivelcbe in Seriil;- rung nüt bem SIcmcnte jtnb, roorin bicfc Sb'ere leben, unb ivorauö fic ben ju i^rcm l'ebcn notbrecn- bi^en ©ouerfioff nehmen. Sie allgemeine -JjüUc bcä Sörperd, bie -^aut, ifl bei ben mciftcn Sljicrcn ber oberen Ätaffcn, namcntliib beim TOcnftben, g(eid)= fall« ber ®i0 einer ntebr ober roeniger tbätigcn 3?e= fViration ; aber bei allen biefen ©efcbopfcn ifi ein be= fJinimtcr J^cil ber?)out nod) fijcjictler baju beftimmt, auf bieSuft einjuivirtcn, unb bepbatb aü(^ auf eigen- tbümlitbe SBeife baju cingericbtet. Sicfer X{)ni jeigt eine »eicbc, fcbwantntige unb jarte Jerlur ; er empfängt eine bcbcutcnbe Duan^ tität Slut unb ifl immer fo gebaut , bap er bei einem »crbaltnijimäGig Meinen iSoIumcn eine um fo aui^gercbntcrc Dberflätbe bat, ali bie Siefpiration tbätiger fein mup. ülfö altgcnicinen ©a^ tann man bier aufflcllen, bap biefeö Organ um fo luirffamer fein »irb, jemc^r ftcb feine Drganifation Bon ber ber allgemeinen StJrpcrbütlc entfernen ipirb, unb bap bie ?)autrefpiration um fo irenigcr tbätig fein wirb, je= mebr ficb bie SRcfpiration in bcn befonbcrn Organen au^gebilbet ^at. §. 131. llcbrigen^ »ariirt bie ©truttur bcr 9?cfpirationi5organe, je nad)bem biefelben bie Seftimmung baben, mit ber Suft im gctvBbnlt= ^en freien Bnflanb in Serütjrung ju ftcbcn ober im SBaffer tbätig ju fein, tai eine geiciffc 3)?engc biefeö 31ui= bumä aufgetöät entbält. Sei allen Sb'frcii - bif "" 2Baf= fer leben unc burcb bie Vermittlung biefer glüffigteit atbmen , finb bie befonbcrn SSerf^eugc ber 3?efpiration ö '^^m (leröorfpringcnb un» fübren bcn 9Ja= men Sicmcn, reäbrcnb bie Sbiere mit einer Suftrefpiration feine Slic= men, roobt ober innere $iöblcn ba= ben, bie bcn gleichen ©ienft tbun unb Sungen unb 2;ratl)ccn ge= nannt werben. §. 132. i>ic Oraanc für btc 9lcf«5iration im QBaffcr. Die Sicmcn änbern fi(b in ibrer bebcutenb ab; mancbmal befteben ftc btop in {[einen 2Bar;cn ober btattför tnigcn Verlängerungen, weldjc eine 2(njabl fteiner bäutiger Samellen, bie »ic bie SiSttcr cincö Sudjeö ober bie 3ä^ne eineü SammcS ancinanber gefügt finb, gebilbet. äSir treffen bie crflc biefer OrganifattomJivcircn bei mebrercn SIBürmcrn, j.B. bem an ben SÄecreefüncn fo häufigen ©anbwurm an ; bie }wcite finbet man bei öcrfdnebencn Slnncliben , fo tvie bei mebrercn Gru= flaceen; bie legiere enblid; ifl ben mcijlen 3Äollui3fcn unb giften eigen. gemer ift ju bemerfen, bap bie Äiemcn ber nic= bern llfiext im 3lllgcmeinen auperbalb bcö ÄßrpcrÄ gelegen finb, fo bap fie frei im SBaffer fd)Wimmcn, wäbrenb fid) bicfc Organe bei bcn in ber Jbierrcibc böbcr jicbcnbcr Sbieren, j. S. bei bcn mcil^cn WoU (uöfen unb allen giftbcn, in einer §)öble bcfinben, bie JU ibrem ©djuge bient, unb fo eingcridjtct ifl, bap fidj iai SBaffer leidjt barin erneuern fann. §. 133. Tic ernane ^cr «Wcfpiration in ttv Cuft. Sie innern §)öblen, »rcldic jur SRcfpi' ration in bcr freien üuft bienen, nebmcn balb bie gorm »on SraCbecn, balb bie bcr Jungen an. I>ic Xraclji-cn finb ®cfäpe, wcldjc viermittclft ber Ocffnungen, bie Stigmen (»cipen, nadi aupen geben unb fid) im 3nncrn ber ocrfdiicbcncn Organe Bcrjircigcn. Sie fübren auf biefem SSege Suft babin, folglid^ finbet bie 3!efpiration in allen Steilen beä Äörperö Statt. 'Bicfc Sauart iH ben 3nfcften (gig- 47) unb einigen Strac^nibcn eigen. gi9.47. gieipirütioiiSappQtat fitie6 'in]dtl (tn 2ß j||«faMpion, Xepa).« ....» y y w , §. 134. SPic «unncn finb ©ärfe, bie inebr ober etreasjärtcre Jcrtur atö bie übrige I weniger in Bellen getbetlt fmb, unb glcHbfaü« lu« Saut baben, unb autb ein etwaä in ibr Snncrcö aufncl;mcn ; ibre aöanbc ftnb burt^i "- " @efäpe burdjlaufen, wcldjc ba^ Slut entbalten, baS bem befcbcnDcn SinfiufTe bcS ©aucrUoffö untcrworfcit werben foll. S>ie meifien©pinncn, einige 3)?oUu«ten, unb autb ein etwaä pere^ Slutciuantum entbaltcn ; ein änbcrcä Tlal fegen fid) biefe Organe auä einer TOenge »eräfieltcr gäben jufammen unb gleiten HeinenSäum- d)cn ober gcberbüfCben (a a gig. 46) ; enblitb notb finb fie auö einer grcpen * a Sotf; — 6 SofiS bf« erflf ring; - d er= felben münbet ein Heiner Bweig beö entfptet^enoen 5iPe« ein. Die SBänbe biefet tleinen ^i)\)lanQen finb au« einer fe|)r jnrten unb »eicbcn §)aut gebilcet unb »on einer SWcnge Sapillargefä^cburcbjogcn, welche baä 33enenblut au« ber Sungenatterie et^alten unb baifelbe bem Sinfluffe bet üuft übettaifen. Sei einem unb bemfclben SSoIumen njitb Sie Dbcrflätbe, burt^ «jeld^e bie SRefpiration gelcbietit, um fo gröper fein, unti taä Slut in um fo jaljlreicbcren 'JJuntten mit ber Suft in Sctübrung fommen, aW bie l'ungcn au« Hei- neren BcUe" gebiltet fein mirb. 1)af)et befJebt äWi= ftbcn bet attipität bet 9?efpiraiion unb net ©röpe Per Sungcnjellen eine bitefie Sejiebung ; unb in Per Jfjat, e« baben bie üungen, j. S. bei bcn gröfcben, »o tiefe gunttion ^üfwaä) unb Inngfam ifl, bicgorm »Pn _ • Da« Srufifctt gr^ört glEiiifaltS äu den foaeitannten fetöfen Rauten. •• Dft cinE Surgcnftüner rf ifi unütrft^rt gibUtttn, aOtin Bon itm anbmi Ijat man Mt ©iiHlon} n>f(jgenonimen, um 6it Sfrjttei» pngcn bet l'uflröl)rcnäftt bloj ju itätn. a ter Äeljlfopf unc taä obere ISnbf bei- tufitö^re; — b (.'ufiröore; — c Seisroeigungen ber Suftrö^rcnä(le; — e bie feinen enttersmeionnBen : — d ein l'unoen* fliiget. *♦• 3u femetfen i|1, ba5 bie Sdifeim^aul, womit bie CuftröSrc unb bie S.'uftrötirenö(le auägefleibet finb, mit einer 2(rt mifroätopifd) «einem aioum bebe« i(i, unb ba6 iebeö tiörttien biefe« glaumeä eine lelir rafdie UnbutarbHoegunn jeint ; biefe Sdiromflungen etjeunen in ber, mit ber Oberfläche ker@d)leiml)aut inSerüljrung fiefjenben giuf» figfeit oft fe^r fcfeneüe Strömungen unb fe$en (td) "od) eine3citlang fort, natfjbem bie ifinen jiim ®i8 bienenbcn OTembrane oom Stöierleib getrennt niorben, toomrd) un« @elegent)eit gegeben ifl, (ie mit4)i'ilfe emeä guten SWifroStopeä leid)! ju unterfud)en ; bie »idimng ber auf kiefe äüeile erjeugien (Strömung fd)eint ron au^en nad) innen tei 3!efpiration«a|)bciatr« ju geben; eine äl)nlid)e iSewegung bemeift man an ber Oberflödie ber TOembrone, tocidie ben erita £(ieil ber Suftwege, b^ bie MafenljöDlcn , übersiff)ti bot^ bemettt man in iem ®i$lunbe gemo^nlii^ nid)t8 analoge«. ©äcfen, bie blo§ Pon einigen ©t^tetbeipänben iurer 2)!ed)ani«mu«, burcb ben bie ?iift in bie Sungen gcfübrt unb wieber nuSgefiopcn Wirb, ifJ febr einfatb unb gleitbt in allen Sl;ctlen bem eine« SIafe= wert« ; Pie ^uft .bringt in ba« Organ ein unb ge^t burc^ Penfeiben Äanal reieber ab. ©ie SBänbc be« Sru|}!aflen« finb bemeglicb, ber bobte SRaum beffelben fann ficb abftiecb«lung«weife batin erweitern unb per= engen, unb bie Jungen folgen biefen Sewegungen; im erftern galle ilür,5t bie Pur* ba« gan;e ®ewi*t ber 3ltmofpl)äte gcbtütfte Suft but* ben SWunb ober , 49. Ei •u|l()Ö5(e (.thor«l), • * auf ber linten Seite finb bie SKuäfetn tteggenommen , «jöS« renb iic no4 auf ber entgegengefeften an i^rem ?Slaee (inb. 35a« im 3nnern ber Stjfifiöljle burd) ba« 3itierd)fea fy) gebilbete ®e» Ibölbc fann man tint« fetien, auf ber red)ten Seite ifi bie Sortfefun« biefer 3Bölbung bur* eine funftirte finie angebeutet; A bie Scheutet beä 3n)erd)fell«, reeK^e (i* an bie Jenbenlnirbel ^eftenj i bie *ebe« mu«teln ber Mifpen; d ba« ©djUiffelbein. Von ber J3lu9&iin|lung unö Jicr ^bConöftung. 4i bic 9Jafe unb bie Suftrö^rc in bie Srufi finab unb füUf bie *^ungfn5eUen auf biefelbc SBcifc an, rcie baS aSJaffer im -pumpcnftiefel aufzeigt, »renn man bcn ©tempet tJEbt- Sm jwcitcn gaüe wirb bic in ten Sungcn enthaltene ^ufi jufammcngcbrücft, unb tljciU »eifc auf bcm nämlid^en SBfge, ber i^m ^um ilin= tritt gebicnt l>at, nact» aupcn geft^afft. Um begreifen ju tonnen, auf Welcfec SBcifc ft^) bie SPruft bei? 5Wenf*en erweitert unb oerengt, mup man nottjwenbig iljren Sau unterfudjen. ■Biefe §)öl;(e (gig. 49)_bat bic Sorm eine« abge» ftumpften Äegelä, beffen ®pigc oben unb bic S5afi« unten liegt ; tbte SSSanbungen jinb gröptentbeilä butd) ein Äno^cngerüfic gebilbct, Saö fid) ausS ber 25er= einigung ber Dlippen (O mit einem Xbeilc be« 9iücf= grate« (a) unb mit bem Sruftbcine (b) ergibt. Die 3ivifd)etträumc ber 3iippen finb burc^ Tluä- fein aufgefüllt, ivelcbc (ii^ »on rem einen Änodjen Ce) jum anbern erprccfen ; au* laufen TOusfcln öcn bem Obern gJippentnocben nncfc bcn ^lalsirirbeln (0 ^in ; ber untere Xl)eil ber 5Bruftlpöl)lc ifJ aui bem 3n)er(^feU (g), einer 2lrt fletfcbigcn ©c^ciceifanb, gebilbct, ba« an ben untern 3ianb be« cbenermcil;ntcn Snot^engcrüfJeä bcfefligt ifi. §. i:i9. 'Die griBciterung ber SrufJböblc fann auf jTOeierlci SScifcn geffteben , einmal burcfe 3ufammenjicbung bc« SwcrcbfeU« unb fobann bur(^ bie Srbebung ber 3\ippen. ©a« 3wcrd)fcll bilbet im 3uf}anb ber 3?ube ein ®ereölbe, »elcbe« in ber Sru(lf)öblc (g) auffleigt, unb Icicbt bcgreiflid) iflc«, bap bie ßontratiion btciee 3JJn«fel« bie Äriimmung bcö @e»pölbcö bcrminbert unb baburcb ben SJaum ber SruRböble »crgröpcrt. J)ie Bewegung ber Siippcn ifi etwa« compliiirtcr; »on biefen Snodben (c unb c'), beren ei jtoölf ju jcbcr Seite ftnb, macbt eine jebe eine Ärümniung, bic natb außen conoer unb ein wenig abwärtö gc= ricbtct ifl. Saö »orbcrc ®nbe bicfcr 3iippcn, welcbc mit ?)ülfe ba.^wifAen gefügter Änorpel (Siippentnorpcl) an ba« Sruftbein (b) gebeftet ftnb, t)} weit weniger crbaben als ibr bintere« Snbe ; bic Sinfügung biefee legieren in bic aSirbelfäule gefiattet il;ncn eine -?)ebung unb ©entung. Sie erfic bicfcv Bewegungen wirb bur* bic Sontrattioncn ber an ber Saft« be« |)alfcö (ij liegenber ?0?uc-tcln ber»orgebracbt. SBenn ft^ nun bic SRippen beben, futben fie in eine bori^ontale l'inie }u fontmen; benn in berfclben 3eit/ >ii6 ibr »orbcrc« (£nbe (b. b- »ornen am SBruflbcin) aufftcigt, unb babei ba« Sruftbein bebt, brebcn fie ficb ein wenig um fitb fetbf}, fo bci^ ibre Krümmung nicbt mebr na^ unten, fonbcrn Mof naä) außen geritbtet ift; ^ai atcfultat babcn ift, baf fid) bie äBänbc »orncn unb auf bcn bciben Seiten ber Srufiböble »on ber 3Birbel= faule entfernen unb ficb bic Sruftböblc erweitert. §. 140. 9?ci ber 2lu«atbmung »erengen ficb bic Jungen wegen ber Slaflicität ibre« (iiewebc«, ba« 3werd)fcU erfcblhfft unb fJeigt wieber in gorm eine« (4)ewölbe« aufwarl«. 2Bena bie 9Jcu«feln, Welcbc bic Hebung ber SRippen unb be« Sruftbcin« bewirft baben, aufboren, ftc^ jufamnien;u;icbcn , fo bringt ibr {ISe^ wicbt unb bie burd) bic (ilafticität au«geiibte Srattion ber Sungen ein |)erabfinfcn bicfcr Änodjcn bcßor ; inbefTcn gibt e« nocb anbere Ärafte, bic gleid)faU« jur 58erengung ber Sruftböble unb jum älusftopcn ber l'nft au« ben Jungen beitragen tonnen ; bie« finb bie (iontrafttonen berjenigcn $Ku«feln, weld'e bic Saucbwänbe bilben unb fi^ an bcm untern Z^dl ber Sruf} firiren. §. 141. Sei ber 3lu«bebnung bicfcr Scwegungen bemertt man mebrcre ®rabe, bei ber gewöbnlicben SRefpiration beträgt bie ' etngeatbmcte ober bie au«= gebauchte üuftciuantität nicbt mebr al« '/, be« ganzen Duantum«, welcbc« biefe Organe faffen tonnen. 1)te gewöbntic^ in bcn Jungen cntbaltcnc Juftmengc ft^ägt man auf ungefähr 4.580 Subitcentimctcr, unb bie, bei jebem Sltbcmjug cingebaud)tc ober au«gcfJofene ajfcnge auf 6n5 Subitccntimctcr. £>ic 3abl ber 3?efpiration«bcwegungen änbcrt ftc^ fc nacb ben 3nbi»icucn unb bem Slltcr ab ; Rc finb in ber Äinbbcit bäuflgcr al« bei einem erwad)fencn !Kenfcben, wo man beren gewöbnlicb jwanjtg in einer SDJinutc jnblt. 9Äan fiebt alfo, baf im gewöbnlicben 3uf}anb i« bie Jungen eine« TOcnfcben ungefäbr 17,000 Äubif= ccntimeter 2uft in einer 5Winute eintreten, rea« in einet ©tunbc ungefäbr 7S6 Jitre«, unb täglich na^cju an 19,000 Jitre«? au«ma(l)t. §. 142. 'Scr ©eufjer, ba« ©cibnen, ba« Jacbcn unb ba« ©cblucbjcn finb weiter nid)t« al« ?IRobifitationen_ber gewöbnliiten SRefpiration«be= wegungen. ®cr löeufjcr ift ein tiefer unb weiter ültbcmjug, bei wettbcm eine große fKcnge Juft in bic Jungen eintritt; boeb ^änst biefe Srfc^einung niebt allein »on @cmiitb«bewcgungen ab, welcbc bie bänftgftcn Urfadicn ba»on ftnb : ba« Sebiirfniß ju feufjen wirb icbe«mal gcfüblt, wenn ber 3?cfpira= tionsprosejj nic^t mit ber gcwöljnlicbcn ©cbnelligteit »er ficb gebt. 35a« ®äbncn ift ein nocb tieferer ültbcni , welcher mit einem beinabe unwillfürlicfjen unb trampfbaftcn 3ufammen}icben ber iWuäteln an ber Äinnlabc unb bcm (Saumcnfegel ift. Sa« Jad)cn bcftcbt in einer 3tufeinanbcrfofgc turj abgebrochener unb mebr ober weniger bäufiger Bewegungen be« 3lu«atbmcn«, weld;e großtcntbcil« »on beinabe conoulfiocn 3ufammcn3iebungen be« 3TOcrd)fell« berrübrcn. Snblii^ nod) ba« ©cblu^cbjcn, bcfTcn 3}?ccbani«mu« ganj unbebeufcnb »on bem be« Jadjen« abweicbt, obwobl biefe ®rfd)cinung ganj »crf^iebcne ®emütb«bewcgungen auöbrücft. §. 143. 5>cr SOTcdjamemuö ber 9tefpiratton bei 6cn übrigen Xbicren. 3m Sfficfcntlid)cn ifl ber STcc^aniömit« ber 3tcfpiration bei allen ©äuge« tbicren, bcn SSögcln unb bcn mciften 3Jcptilien ber glcicbc, nur baß bei ben bciben Icgtcrn Älaffcn ba« 3wertbfcll mebr ober weniger »crfcbwinbct, ba^er wirb bie Juft bauptfädjlid) burcb bie Bewegungen ber 3?ippen in bie Jungen gepumpt; aber bei ben Sd)itb= tröten unb Satra^iern (b. b- ben gröfcben, bcn ©alamanbern :c.) ift bic Sru|iböf)le nicbt fo gebaut, baß fie fid> au«bebncn unb wie eine ©augounipc Wirten tonnte; bie SRcfpication bicfcr Sfjicrc ift eine »on ber »ortgen abweid)enbc, unb bic Juft wirbbure^ bie Bewegungen be« @d;lucfen« in btc Jungen gcbracijt Von ber Jlu9biin(lung (exhalatio) unb Jtct ^bfonbctung (secretio). §. 144. 2Bir baben na^einanber bic SWitfel ange- geben, woburd) bic frembartigen, jur grbaltung be« Jcben« notbwenbigen ©toffc in ben Jcib ber Sbiere eingcfübrt werben unb ftcb mit bem Blute mifcbcn, welcbc« biefelben an alle jf)cilc ber Detonomie »er- tbeilt. SBir baben un« je^t mit einer SRcibe »on &= fdjeinungcn einer umgetebrten Drbnung \u bcfcbäf- tigen, unb ju untcrfucbcn. Wie bic in ber 3ÄafTe ber ^lüfTigtciten cntbaltcnc unb mit bcnfelben in ben Blut= gcfäßcn eingefcbloffenen ©ubftan^cn obgebcn tonnen. §. 14'i. ferner biibcn wir gcfcben, M^ bie jur grnäbrung notbwenbigen ©toffc auf jwcierlci SBcifcn eingcfübrt werben : balb bloß burcb Slbforption unb obne baß fie eine »orläufige OTobifitation erlitten baben, balb burd) bie SBirtung be« 3Serbauung«pro= jeffe«, weld)cr biefe ©toffc »on bcn übrigen ©ub= ftan.^cn, mit weld)en ftc gcmifcbt ftnb, abfcpeibet, fie jubereitet unb ibncn bie geeignetfte gorm gibt, cbe fie in ba« 3nnere ber Detonomie einbringen ; ber erfte bicfcr 5ltte, welcher burc^ bie Oberfläche ber 42 ^oole^ie. Sungen, burt^ bie §)aut ober burc^ jebe« anbete Wlittel ausgeübt »irb, ifi g(eid)fam ein mec^anifc^e^ ^^änomen, njä|>renl> bct jreette, ireit jufammenge= festere %U iai 3ieful(at eineä *ennMen ^tojeffeö t(i. Um jic^ bcr unniigcn, in bem lebcnben äoxpex tnt|>altencn ©toffe ju enticbigen unb fic au^jufto^cn, »enbet bie 9Jaiur jwei analoge SKittel an, nämlit^: bie 2lu «bündung (CFrbalation) unb bie abfon- bcrung (Setretion). ®ie 2lugbünßung ifi eine gotge bet S)ur*bringbarteit bet Oewebe unb fann in aüen fünften flatlfünben ; fic »ercinberf nit^t bie 9Jatnr bct gliifTigfeiten , bie fie cntfetnt, unb fann, rcie bie 2tb= fotption, beina()e als* eine tcin pbpRtalifctje Stft^cinung bctta^fct »»etben. Sic ©cttetion bagcgen beftebf nirfjt allein in bem 3(u«ttitt bct glüfTigfciten, womit bie ©eibcbe gcttänft finb : fic gibt bei ibret %üiwa\)l gcTOiffen ©toffcn ben Sot-jug, foncett fie oon anbetn ab, »cränbctt .^uwcilen ibrc inncte 9Jafut unb gibt ouf biefe SDSeifc bcfonbetn gliiffigfciten bie gntHebung; gett)öbnli(^ fann fie nut butc| bie Sßctmittlung ge- tt)iffct baju beßimmtet Dtganc bot fid) geben, unb untct aüen biefcn ©cjicbungen cetbäd fic fid) ju bct cinfacben ätuöbiinfiung wie bie Setbauung jut 3lb= fotption. Pie J^ustünliuntj (exhalalio). §. 146. SBit baben bereit« gcfebcn, ia$ bieSBänbe bet Slutgefäpe con ben gtüffigteiten butt^btungen ttctben fönnen; barau« gebtjjctoot, bap ba« SBaffet unb bie anbetn in biefcn Äanäten entbaftenen flüffigcn ©toffe nicbt üoUfiänbig batin eingefcbloifen bleiben, unb fi^ mit niebt obet meniget Scicbtigtcit bnoon TOctbcn entfernen unb fic^ in bct Umgebung roetbcn »etbteifcn fönnen; biefe 21tt ^ilttation »on bem 3nnctn bet Slutgefäpe nac^) auficn finbet lüittlic^ aucf) Statt; man gibt bicfct Srfc|einung ben Slamen 2tuiSbün= fiung (Stbalation). 3n getsiffcn Umfianben tritt fogat Sfut mit allen feinen conjJituitenben 3;f)citen au« ben ©cfägcn; e« fann biefe Slutctgicpung (Slutcn, Slutflutj :c.) ju^ weilen (iattfinbcn, offne bog bie SSönbc bct ®efdpe Deffnungen jeigen, bie eine Scrbinbung nac^ aupen ^etfiellcn. 2)0« Slut fictcrt bann mitten butd) bie ©eibcbc binbutcb, au« iccltbcn biefe SBänbc gcbilbct finb; inbeffen ift biefe Stfc^cinnng feiten, unb ge\»öbn= liä) laffcn bie ®cfäpc feine feftcn Äügeldjcn abgeben, JbäSitcnb ibte SEBänbc bie fWffigften X^eiU bet etnäb- renbcn glüffigfeit mebt obet weniger b'nbutcl laffcn. S5a« in fo gtopcm Uebetflup in bem S3lute entbal= Jene SBaffct fann ficb fomit nai^ auficn »etbrcitcn, inbem e« juglcid) eine flcine 3Kengc ©oljc unb anbete auflcölicbc Stoffe be« ©etumä mit fitb fortführt. Die in bem Stute aufgelösten @afe fönnen auf gleite SBcife frei werben , iebotfe nut wegen bet pl^pfitalifclen (Sigenfcbaften bct ©efafiwänbe. Um biefe Stfc^einung fo ju fagen ^anbgteifli^) JU machen, ^at man wettet nic^t« nötbig, al« in bie 35cnen eine« lebcnben Sbietc« gewiffe ©ubßanjcn \ü btingen, bie fic^ fonß nitbt in bem Slute ftnbcn, fic^ aber batin febt Icicbt auflöfcn unb leicbt ju ettcnncn pnb ; nad) einiget 3eit witb man ©putcn »on biefcn ftcmbattigcn Stoffen in allen gliiifigfeitcn antteffen, Wcltbc jtd) in ben üctfdiiebenen bof)lcn SRäumen be« Äötpet« »etbtcitci finben unb ftc^ batin butd) tie 2lu«bünfiung gcbilbct babcn. SBcnn man j. 15. in bie SBcncn eine« |)unbe« blaufautc« Sali fptif t , fo fJcbt c« nicit lange an , baf man biefe« ©alj wiebet in bct itcb in Kr Siuilboble u'ib bem Untetlcibc an= faramelnbcn wäffctigen glüffigfeit finbet, unb Scbct- mann ifi c« betannt, baf, wenn ticc^enbc ©toffc, j. S. geiftige ©ctränfe, abforbitt unb fomit in ben ©ttom bet ßitculation geführt worben finb, au« ben ©cfäpen bcr Sungcnoberp(t)e ausbünflcn unb mit bct Cuft ausgelautet wetben. §. 147. fDte^aniämu^ bcr ^udbünftung. Die bei allen lebcnben SBcfen flattfinbcnbc au«bün= flung ifi ni(l)t, wie bie meiffen anbetn pbvfiologt» fd)en gunitioncn, ein gjefultat bcr S!ebcn«träfte ; fie ifi im ©egentbeil ein rein pb^lifalift^c« unb »on bem ^eben unabbängige« ^bänomen, obf^on itfv @ang »on jenen Gräften mobiftjirt werben fann; man tonn ouc^ in bct Sbat 21tlc«, nai nut tmmer= ^in eine wabrbafte 21u«bünf5ung conftituirt, eben fo gut an einem Äabaocr al« an einem lebcnben Jbiete beobad)ten. ®« ifi fogat bet ^all, bap einige ibtet SBitfungen am Icic^teften nad) bem jobc nadigcwicfcn wetben fönnen, weil bann ibtet Slcupctung ni($t« 5)emmcnbe« entgegentritt. 2Bcnn man in ben Eitculation«ap»atat eine« frifd) gefJorbenen Sb'erc« eine Sluflöfung »on ©otlerfe f»rift, bie butc| feinjetticbcncn Binnobet totbgcfätbt ifi, fo btingt bie rotbe 3)?affe in ba« Sapitlarfpflcm ein, unb man ficbt aUbann einen t^eil be« gallett- balligen unb be« gatbfioff« betäubten SDSaffet« butd) bie Sßänbe biefet Äanälc fitfern, unb fid) natb aupe« begeben, wöbrcnb bet gatbfJoff in ibrem 3nnern ju= rücfgcbalten witb. 2)a«, \w^ nun b'nficbtlicb ber eingefptigten SWaffe gefcbiebt, finbet auüi mit bem Slute Statt, wclcbc«, fo lange iai Sbier lebt, un- aufbötlid» biefe ®efäpc but&Sfftomt ; bie fiügeli^en unb bie weniget bünnflüffigen Sbcilc bc« Slutc« finben fid),. wie bie Satbmaffc, butcb bie 2Bänbc bicfct So= nölc aufgcbaltcn, wäbtenb ein Sbeil be« Slutwaffet«, ba« bie bem Slute cigentbünilicbcn ©alje unb eine flcine 5Kcnge Siweipfioff aufgelö«t cntbält, butc^ biefe SBanbungen auf äbnlid)c SDScife ^inbutd) fttfett tine »or= bin bie gelatinöfc üluflöfung, unb ficb in allen be« nad)barten Z^tiUn »crbtcitct obet not^ aupen ttitt. §. 148. üSan fiebt alfo, bap bie 2lu«biinflung gleid)fall«, Wie bie Slbfotption, eine etfdjcinung bec Imbibition ifi, unb mit Untec|t !)abcn »iele ^b9ft»= logen bie SBittungen baoon gewiffen Deffnungen C^oten) juftbteiben ju muffen geglaubt, wcl^c nodS) ibtcn §)9potbcfcn fpcjicU baju bc'fiimmt waten, ben au«gebünfletcn gliiffigteitcn einen 2)ut($gang ju ge= wäbten, wele^c abet in bct SBJtttlidjfcit nitbt »ot()an= ben finb. ®et 5D2ci^ani«mu« bet 2lu«bünflung ifi bet nämli^e wie bei bct abfotption, nut bap bie Sewc- gung eine cntgcgcngcfc^te 3?id)tung nimmt; fämmtlicbe Xf)c\u, bie bet Sig einet bicfct gunttionen finb, tonnen e« autb füt bie anbete fein, unb gcwöbnlit^ finben fic gleicbicitig in ben nämlicben 3;beilen Statt; alle«, wai ben (Sang bet einen mobifijitt, tnfluitt aut^ auf bie anbete. ■Die mebt obet weniget fc^wammige unb babcr aud) mebt obet weniget füt bie S'i'tibition günflige Jerfut eine« Otganc« bebingt auf glcicbc SBeife ben ®ang bet 31bfot»tion unb bet 5!lu«bünflung. Sie eine wie bie anbete bicfct gunttionen ifi (bei übtigen« glcid)cn Umflänbcn) um fo wittfamet, jcmebt bct= jenige Jbcif' 'bo fie i^ten Si^ ^at, »on S?tutgefäpen burd)laufen ifi. ■Die S?etänberungen in bcr bem Äötpct inwo|)= ncnbcn glüffigtcit«maffe Witten bagcgen auf eine ent= gcgengcfefete SBcifc auf biefe bciben gue beruljt bic mistige Untere [(Jjeil-ung jwtfcticn äußerer uns innerer Süu«- Sünftung. §. JöO. 2>ie äußere SiuöbünUung, tie man mä)t mit Ucr @d)»eipbilt>ung »erwe(t)fcln tarf unb btc eben fo gut auf bcr innern gläcbc bcr S;unae, alä auf bcr 5)aut ftattftnbet, gibt ju ber, mit bem ^amen unmerf(t*e 2luöbünf}ung bqeicbneten (Srfc^finungSßeranlalTung, iveil jjicbet basaSaiTer buri bic SerbunfJuiig »erfd)iinnbet unb geroöbnli* niit)t mit unfern ©innen majjrgcnommen wirb. Iiic 35er= luftc, mlt^e ber «Wenfi* unb bie Jljiere babei erleiben finb febr beträt^tlitf). 3m gcfunben 3u|ianbe »ariirt ba^ ®cn)t^t eine« erwat^fencn fWenfi^cn feijr menia: bie Serlufie, bte er burd; bie oerf*iebencn (frfretionen crfabtt, bilben gegen bieSta^rung^mittef, bic er tägli* JU ft* nimmt, ein (i)egengei»ict)t. 'iUä) bcn oon @anc= toriuS angcflellten m-rfucbcn f^eint eg, bafber, biir* bie unmcrfli(l)e Siuöbünftung erjcugte SSerlufi oft ■•' be^ »orbm crwäbnten SotaloerluUeS beträgt. '*" Uebngenö gebt bie SBcrbunfiung auf ber Oberfiäcfie beei Äorperö nt*t immer in ber glcici)en ©tarfe oor fic^, unb au(b t)ier no* ift ber (Sinflug ber »b»fif*en Slgenjien foroo^l auf baä lebcnbe ibter, aig auf bcr (iaba»er fafi auf gleidje äßcifc fiiblbar. Sei bem einen njie bei bem anbern werben bic burtfe bic Ser- bunfiung crjcugten ä?crlufte bur^i bic Srböbung ber Semperatur, burt^ bic Bewegungen ber l'uft, bur* bic Jrocfenbeit, bur(| bie SSermmberung beg atmo- fpjärift^en ©rucfeö jc. »erme^rt. 2lu(t) baS greimerbcn ber Äobrenfaure, mlAei, nie bereits gelagt, bei bem 9fefpirationi?atte aefiiebi mu§ man auf bte Sfujbiinftung bc.iieben. §.15). ®ic innern 2luiibiinftungcn ftnben auf ber Dberffäc^e bcr mc^r obcr weniger weiten po^Ien im 3nnern be^ Sörperä ©fatt; fie begeben QUO SBaffer, baS mit einer geringen auenge anima- Iifc^er Stoffe unb mit bcn im 351ute entbaltenen ©al;en gemift^t tft. ©ie finb bie QucUc ber wäfferigcn Jbeiic »eli^e bie ferofcn .?)äute, womit tie großen einae- roetbe ieä Äopfe?, ber Srußbofitc unb bc« Unter- leiber eingedüUt finb, befJänbig anfeuchten; ferner finb tte bte OueUe "ber gcuc^tigfcit, wclcbe bic SameUcn beä fo reidjltt^ in aUen Sbetlcn itä Äörperö »crbrei-- Uttn 3ellcngewebe3 bcnegt, unb t^citwcifc aucb öon bcn geuc^tigfeiten im 3nncrn bcd ätugeiJ. ». 'SV^^^l Innern SJudbiinflungcn auf bcr Oberfläche bcr§>o^ren fiattfinben, bic feinen 2(ut^gang nac^ auiJen r''/"' '?,.''* c^ natiirlid», bati bic OTenac bcr in bicfcn Schaltern enthaltenen gliiiTigfcitcn m uincb- men würbe, wenn bic ausbünfJenfcn Jbcilc nicfit aucf; jugteic^^^ ber ©ig einer nicbt weniger ftbncUcn 5tbforp-- tion waren. 3m 3uf}anbe bcr (SefunM;eit funftioniren abforption unb STugbünftung gleitfjjeitig unb halten m gegcnfeitig bas? Oleicbgewic^t, fo baf immer bie namlic^ie graffigfcitömafFc in einer ?>ö§fung »or^anben ttt; bocb gcfcbiefit cä aucfc ntanc^mai, bafi ba« ®Icicb= ^^T3^ irll*"^' ^y"^ ""*^ "'' 2(u«biinf}ung tl;ätigcr wirb, alg bie ütbforption. 3)ie glüffigtciten baufcn ficf) a(ä-- bann in »crictiiebcnen J^eiien an, unb ct^ cntfieben baraiii^Äranf^eiten, bie unter bem 9?amen SBaffcr- futtit* bcfannt iinb. ^bfonlieruiigtn (Schretioncn). 152. Siefe Benennung gibt man bcr Sitbung man inöfffon (ic Sniftlr ber ^Mt, ir i* in tcm SSrurtf jrbiill! (inb) tilt... , ttaj fctfujt, wenn fie fid) in tm baä ®c6trn einfäiitimbcn öänlfn Silten, unb iiautBafferfu* (, reenn fie fict in bem 3engera be ber serfcticbenen Steile tc« fiörperä äcigen. " 43 Zl^T\i ri ^'"" ^Pfl'f'ticÄbicffcrganS: iT\^'J^\^''^ ""^f"^'"*' (•■nNcmö^nlic^ au7au§er: S"l """'" ^"^'^"- ^^""'^" Vfammengefcfit' weiche bie gorm eineä ©acfeö, eine« Scuter« ohfr ansa^I SSlutgcfape unb 5Jcroen in fiel) aufnebmen @e^ wobnli* bejei^nct man bicfc Organe mi bem acmdnl famen gramen Srüfen (glanduls) ; boi^ÄnTc in ^ric^eibet baber »oKf ommene ober eigenfliibe ©rufen, unb unbolltommenc Prüfen ober „f,'f''|8'i".3ltcn, jc nacbbem ftc cineDcffnung tum 2^^u<5gic^en tl;reÄ abfonberungiJprobuttcö ^abcn '^ obe^ bie gorra Bon Dö^ien of)ne Dcffnuna leiacn aug ^cfc^cm b e glüffigfcit nur auf bem Ißcge^ be'r Z forption Ober burcb einen Sruc^ austreten tann. s- i'i-t. Ser Sau ber cigcntlicben Srüfcn Bartirtbebcufenb; unterfucbt man fie ab er forgfält L 0 bcmertt man, ba§ aUc bicfe Drganc auf m? @ unbtppcn juriicfgcfübrt werben fönncn , unb balRc fi^» tmmcr entweber au^ Keinen ©äctc^cn mit mebr bcntff*'"'3'' f"9,«n Oeffnungen, ober a d äugaor Ä^K^'f" S^o^fcn jufammcnfcgcn , unb bafbic ?tren","abfänjen."''^ ^'^ '''^' t^iementart^eiie gru" §. 1.5.5. Sie ffcincn Slbfonberunadfäcficn »nn ZZT ^^- f ^^ f"'"'^*^"' »^^"ben^Sargbr'äfen genannt. Diefc Organe bcficben in ifircr einfa*ßcn gorm nur aus Keinen Sßcrtiefungcn auf berObeffi *entrV&r' '''"*'" *«nn e^er Keinen ®S-- Ln .„f I "c^^'l*'.^"^' ""^ '^''^' ^">" 'Nen ReH Z\ffd *",°''"ff''*c ber ®cblcim!,äute. 2Bcn„ Ocffnungcn fo Perengen, wie ber ^ali einer glafi^e, I;/4T."^f fte/'0cn"'c6c Srüfen. Salb Rnb bieSalgbrufen auf ber Dberrläc^e berC^äutc urflr ut tn.mbcn, jcm für fic^ befonberrem Saue g(cid>faUö Differenzen, tie ben öorjjin ernjäjjntcn a^nUä) ftnb. •Diefe SRo^ren, tcren Sängen »ariircn unb beten eincä enbe new6l;nltd) »etfc^loffen ifi , »ä^renb baö anbete offen bleibt unb jum Sluöttitt ber aui5gef(J)iebencn 5^lü|ticifeit bient, ftnb balb einfacf) unb »oUtommen ifotirt, unb öffnen fid) birctt na* aufen, roie man cä bei ben Dtüfen, ml(t)e bie Scflimmung (»aben, Ute ?)aut gemiffcr gifd;e fd)(üpfrig }u maä)en, unb bei ben ©peicbelgefä^en geiciffer niebern Jfjiere fe^en lonn; balb ftnb fte unter fi* ju einer 2«ofre,,oer= einigt, obne febo* oufjutiöten , »oUfiänbig unabl)angtg »on einantct ju fein; ein Sau, reellen man an ben gottfägen gciinffet gif*e beobachtet, tie bad fon^erut1(^«^)ro;^effc«. ©iefc Drganc, beren §)auptformen Wir »otbin Qn= gegeben baben, finb immet fo gebaut, bap fte eine febr au«gebcbnte bautige ®*i*te bilben, beten äufete gla*e »on bet etnäbrenten glüffigteit *** bene^t ifi, »äbrenb bie entgegengefegte giä*e Jrei ifl unb gc- «öbnli* eine §)i?ble umf*liept ; tie <ü)cfretion«fIüffig-- teit ftntert au« tiefet leiteten (51ä*e; tie Stoffe, au« iBel*en tiofe geu*tigfeit jufammengefegt ifi, wetten au« bem Slute gef*6pft; au* lann eine ©tüfe mit einem f^ilttum oergti*en inetben, wel*e« }n)if*en tem Slute unt tet pcl)U gelegen, nut gewtffe Stoffe bintut*tä§t, unb man*mal fogat bie @tgcn= f*aft befigt, bie *emif*c SJatut bet ©ubfianjcn umjuonbctn. , „, §. 159. ©ie giüffigfeitcn , tt)el*e ft* au« bem ®ctrction«pto-,effc, beffen ©ig in ben ©tüfen ift, ctgebeii , »atiiren bebeutcnb unter ft* , unb fmb au* fc^r »om Slute felbfl unb bem ber gibrine unb ber Sluttügel*en berauhten ©erum oerf*teben. ©iefc glülTigfciten entt;altcn gewö^nli* in rei*lt*em TOape gcwiffe ©toffe, wcl*e nur in auperorbentli* »einen Proportionen in ber ernäbrenbcn glüffigteit »orbanbcn fint; man*mal finbet man barin au* fol*e ©ub= ftanjen, wel*e bie Sbemic no* ni*t in bem Slute entbeden tonnte, ober wel*c batin nut al« 35erbin= bungen neben ben f tinjipicn oottommen, »on wel*en fie fi* abf*cibcn, fobatb fie in bie ©cttetion übet» geben. Salb cntbatten biefc gtüfTigfeiten fteie ©äuten, wäbrenb ba« Stuf, reotau« ftc entiie^cn, atfatif* ifl ; balb finb fie no* weit altalif*ei alä ba« Slut, unb wiebetum ein anbete« aJJal ftnb fte but* bie !Ri!ibcn(iiI>(la (»ub- iner mne uKionj (SU . -Pecfen fpelivis renalis) ; rf ter ^arn* "^m »ieftr •Drfifc : o entt ttr ^ani- ! n 3i6f)ren; c tcr im Seld)e iu Snte • X>Ufe ifi eine t»ei*e, eiförmige, JuflUi* fftwammige unb tem 3lu«ai)ni no* briifenntti()t ÜRolTc, reelctit (i* an tem oorbera iintrm Iftrilc *t« fpalicä for in Ciiftrbi)« i55'8 M) finMt. ®ie i|l „etuöfmli* m ber «in^fit gröfier titä im ff amen Sllttr, unb bei oUen SäufletDicrcn rorl)(infcn, ceht aber ten Sogein, ben mciften Mepiil.en, ^.■n R.f*en unb ben anbern 2b.er_en ber unteren «lafTen ab Sine trantliafte »luffdiTOfllun« biefer Drulc »eronloft bte unter bem Warnen Sröpfe betaniiien Wefdiroiitfte. •• Xif »rufibrüfe ifl eine brüfenförmige -DJafTc, bie m ber »ruft (ttifdien ten bciten ^Matten be« i'orberen «rufimittelteas finediasi.- „um :,iiiiriim), b. I). ber tiir* Me Bereinigung ber SrufifeUe , mel4c tai S^iT! iinfdilicfun , gtbiltctc edieibcroanb, eingefSlofren ifi. 3n bem götu« Ift fie itf-x mtmufill ; bo* balb nod) ber Oeburt fidi Sfbeutenbeö, unb bei 1 ,iMg Bic fi* in "lur Dtüfe iMibreitenben SBIiitgefofie i>erimei9Cn fi* um bie ©ifolit otir Scfmion«an.ile bcvum, au« rocldjen biefc« Organ jufammcnflrf.i.it ni, fltlKn. aber mtmal« lu mimitlelbQrec aierbinbung mit bcff™ innerer fjbljlung, imb mit Uuredöt baben mebrcre Jlnatomcn geglaubt, baf< H* bic iBurjeln ber ®etretion«- tanäle ofinc Unterbreaiung in bin leljten itvjn'cigii; gcfäfie fortftfen. Slut« ^Ibrmtdecungrn. 45 ©egenroart geiuiffct Stoffe bcjeit^nct, ivtläjt man nic^t Uiä)t fonfl reo trifft, \vk j. S. ber ?)arnflo|f, ier Ääfeflcff, tie Suttet k. §. 160. 5l)emal(J wat man in 5Dictniing, bag bic -©rufen basJ Vermögen bcfi^en , auf Sofien beö ghoeipfloffiS ober irgcnb etneö anbcrn in bcr trnäT)= renben glüffigteit entftaltencn Oloffö, alle biejenigen ©ubffan^en p fc^jaffen, weld>e, wie ber ?5arnf}off, in gcroilTen glüffigteiten rcitfelict» »ortonitnen unb ft^ bcnnod^ im Stute felbfi gett)öl;nli4) nicfjt oorfinben. ©etuiffe SSerfuc^e aber, >»elcl;e }u bejeidjnen tvir bercitiS @elegcnl;eit fjatten, beweifcn, bafj bie, bic abgefonberten Rtüffigteiten bilbcnbcn Stoffe in bcn meiften gälten (unb iva^rfdjeinlt* immer) fc{)on ganj gebilbet im Slute enttjalten finb, febocb nur in ollju (leinen OTengen, nlö baß ibre ©egenwort tuxO} bic ^Mittel bet c^cmifcfjen Slnolpfc bewicfen werben fönntc. ©er burcj> bie 9?iercn abgefonbertc §>arn entl^ält bei bem ^Wenfeften, bem §)iinbe unb bcn niciflcn an= bcrn @äuget()ieren eine bcträc^tlicbe SWcnge ^arnfloff, nnb bennoc^ entwerft man in ben gewöbnlldjen Um= fiänben in bem Slutc feine ©pur biefer ©ubflanj ; wenn bie 91icren, worin fid; ber |)arn bilbct, ber @i^ ber '•probuftion besJ §)arnf}offä wären, fo ifl cS augcnfd)cintic^, baf ft(t> nac^ ber ßcrflörung biefer Drgane biefe ©ubftanj ni(bt nie^r in bem tbierifcben Seibe jeigcn ivürbe ; allein bie ©a^je »ert)ält fit^ ganj anberö: balb nac^ biefer Dbcration cntbecft man ftc in bem Slute, unb nadi einiger 3eit äcigt fie fid) barin in jienilic^ bebeutcnbcr SJfcnge. ®ö ifl alfo fOibent, ta^ bie SJicren ben |)arnf}off nicfet erjeugen, fonbern bcnfelbcn nur »on ber ernäljrcnben glüffig= leit in bem Tla^e abfonbern, aU er barin erfebeint, unb bap, wenn man fc|ne Sriflenj in bem SBlute nad> Untcrbred)ung ber toefretion bcr SJieren leitet tiad)wcifen fann, eö nur borum moglicb ifl, weil er in bicfcm galt nidtt nicl;r »on ben 9iiercn wcgge= nommen, wo^l aber jcgt im 231ute angcl;äuft wirc. §. 161. *cfd)affeiil)eit fccr ©tfrcttonöflüf: fiflfcitcn. Sie bur(b bie oerfdjiebenen ©efretionö« apparate eräcugtcn glüffigteiten finb unter fid) bebeutenb »erfd)icbcn , bod) f}at man jwiftbcn biefen Diffcrcnjen unb ber ©truttur ber ©rufen not^ feine S^jie^ung entbedcn fönnen. S^ tommt fogar mand)nial cor, bap ficb bie SJatur einer ©efretion »eränt'ert , obne bap man irgcnb eine bemerfcn^wertl^e 2)}obifitation in bem Drgane, bad ber ©ig baoon ifi, wabrneljmen iönntc. 31ud) gcft^ieftt ci mandjmal, baji ficb auf eine abnorme SSScife wirtlidjc ©etretionen in fold;en Xbeilcn bilben, wcldje gewijl;nlid) feine ©pur baoon jelgen; bie Siterbilbung, wclcbe fo ifäufig bie Sntäünbungen begleitet, ifl eine Srfd)einung biefer 2lrt. SBaö bie 9Jatur be^ Sefrctionäproäcffcö fetbff betrifft, fo Wcip man ni^tö ^ofitioeä barübcr ; eö f^eint blop, ia^ Die Sfjätipfeit beä SJcroenfpfiemä einen gropcn SinfluS auf bicfc Srfd)cinung ausübe. ■Die in bem Äörper bciS OTenftfcen unb ben meifJcn Sljiercn abgefonberten gliiffigfciten finb auperorbentlicb jablrcitb unci fe^r ocrfd)iebenartig ; bic einen finb baju befiimmt, in bem Sorper ju bleiben unb barin «ine mebr ober weniger wit^tige 3lnwenbung ju finben, wie j. 8. bie geud)tigteiten bc5 älnge«, bcr TOagen= faft, bet @veid)el)c. ; anbcrc wcrcen unmittelbar naä) au9en gcfJofien, unb unter biefen lejfcrn gibt ti Wieberum foldie, wcldie bic Scflimniung ',h [)abcn fd)cincn, bic bcr tljierifc^en Defonomic unnü^cn ober f4iäbli(ien ©toffe ju entfernen ; man be;eid;nct fie mit bem 3Jamcn Erfretioncn, unb bie widjtigflc unter ibnen iff bie Urinobfonberung, bercn S3ctrad;= Jung uni fegt bef(6äftigen fott. §. 162. JijariiabfonScruug. Siefe gunttion i)ai t^rcn ©ig in bcn 9Jiercn, weld)e auä jwei »olnmi- nöfen, im Untcrlcil'e ju feber Seite ber SBirbelfäulc liegenben unb fafi immer »on oielem gctt umgebenen J)rü= fen bcfJcl)cn, eine rott)braune ° garbc unb bie gotm einer ©obne (gig. 52) ^aben. 3m 3Befent-- lid^cn ifl i\)rt ©ubflanj auä äuperfi ' engen unb langen 3Jöf;ren jufam= mengefegt , welche bei ben ©äugc= t()ieren nact» allen Sticbtungcn ■'' intern freien Snbe (a) ju abge- runbct finb (gig. 51), unb alö» •' bonn in gcraber Sinic gegen bie ^IJitte beS inncrn 3Janbeö ber S's- ©rufe bin »erlaufen, fo bap fie eine gewiffe ^a\)l ppramibalcr ©efäpbünbcl (b) bilben, beren lapige in einer tjäutigen §'i>b(e/ bem 9licrcn= feld^ icalix renalis) (c) ftedt, unb bereu auswärt« gcfel;rte SBafiö abgerunbet unb burd) ben bid)teren 3:f)etl biefer Äanäle, b. I). burc^ bieicnige ^ortion bebeift ifl, welcbc SJinbcnfubfianj (substantia corticalis) ber gjicren genannt wirb, jum Untcrfd)ieb »on berfogcnann= ten 9!iJI;rcn- ober 3)?ittelfubfianj (subsiantia medullaris), bie auö ben ©efäpbünbeln felbfl beflcbt. 3m jartcn Sllter unb bei einigen Säugctt)ieren, j. 33. bem Sären unb bem gift^otter, bleiben biefe f'fm= miben immer beutli^ »on cinanber unterft^ieben , unb jebe SJiere fegt fid) atöbann auö mehreren getrennten Sappen jufamiuen; aber in ber SRegel »erwac^fen ft'e friibjeitig innig unter cinanber , unb bie Ä e l d) e , weld)c nid)tö Slnbercö alö gcmeinf^attlidje Sluöfübrung^fanälc finb, »ereinigen ft$ wieberum mit cinanber jur S5il= bung eine« fleincn häutigen ©acfcö, beä fogenannten 9J i et enb cd en ä (pelvis renalis) (gig. 51. A). Sine «Menge Sapillargefäpc »etäweigen ffc^ jroif^icn biefen 3Jct)ren unt bilben in ber SHinbcnfubfJanj ein febt enge« ©ewebc, in beffen aWitte man eine grope 2ln= jabl tleiner, au« febr nabc aneinanbet liegenben Slut- gefägen gcbilbetet fpbätifd)ct Sötpet bcmcrft. ©er Urin obet ^arn (urina) bilbct ft(^ in bet SRinbcnfubflanj bet Vieren, ©iefe gliiffigfeit fleigt in bcn, ani ber 3?i)l)renfubflanj gcbilbctcn Äanälen unb in ben Seitben biö jum Sedcn ^inab, unb gebt »on ba in bic Slafe, inbem ftc eine lange häutige 9Jöbrc »on bcr ©irfe einer ©t^reibfcber burcbfirömt, welche »om Seden au« in ft^iefet 3Jit^tung na(^ bcr Slafe Ein- läuft unb §)ornlciter (nreter) genannt wirb (gig. 51, b). ©ic §)atnblafc (vesica urinaria) ifl ein fegclförmigcr häutiger Seutcl, welcher al« 3iefet= »oit für ben Utin bient, unb in bem untern J^cilc be« Saui^e« , f)intet bem oorbetn Sl^eile bcö Seelen« — bem ©(bambeinbogen (gig. 3) liegt, ©ie iß au« einet mit gleif^fafctn umgebenen ©d)Ieim|)aut gebilbet unb fegt M »»n ititicn in einem engen Sanale fott, welcbet nad^ aufjen münbet unb |)atntöf)te (Urethra) ^cipt. §. 163. ©er f)atn ift eine gelbltcbc unb fautc glüffigfcit , jufammcngefegt im 9Jotmaljuflanb bei bem 3J?enf$en au« ungefaßt '"/mo SBaffet, Y,„„^avn^o^, ' i„oo ?'atnfäute unb eine fleine SÄenge 2'Jild)fäutc unb »etfcbicbene ©alje, j. S. S^lotnattium, pEo«= pljotfautet Salt jc. Sei ben meiflcn flcifc^fteffcnben ©äuget^ietcn ifl feine (^emifc^e 3uf«mmenfegung , wenn man »on bet fiatnfäurc abfte|)t, beinabe bicfelbe wie beim SWen- fd)en; bei ben meiflcn 'pflanjenfteffctn abet ftnbct man botin eine bcfonbcrc ©ubfianj — bie |)tppur= fäurc; bei ben Sögeln, fowic bei ben metflen 3Jep-- tilicn (bei bcn Sibecfefen, ben ©d)langen k.) cntf)ält er eigentlid) nur 5)atnfäutc; cnblicb finbet man batin bei bcn ©^ilbttötcn unb ben gröfc^en §)arnfloff unb Siwciffloff. ©eine 3uf«mmenfegung fdieint bei ben giften fafi bie nämlii^c p fein, bei ben 3nfetfen aber finbet man §)atnfäutc. SBä^tcnb gcwiffet Stantfjcitcn • a bic 5!imn; 4 bie ^latnlcitcr; c blE ^amUafc (vesica utitiaria) ; d bie ^lomtöJrE, Joolagü. »eränbert f!« frine Sufammenfeeung bei bem 5Wen-| @Wftoff,ent^a«en Uebrigen« übt auä, ber SufJanb N: 164. I)ie e^nemgfeü, «,o.it b. in ^c„ ^fJ ÄÄe^t^ÄnS^V^^r. |S^ !!."9,^':.i'nj^eWraufauiJbünftung, unb 2) burt^ bie Urinabfonberung. 1)iefe beiten gunffionen nun ergönicn ficb auf irgenb eine ai5ei|e unb ba fit^ bie in (Sircutation befinDlic^e 3»affe ber glüfftgfeiten gfci* bleibt, fo bemcrft man, bag Mei naiUt eine ju »erminbern flrebt, bie anberc »ermc^rt So futbt bie auf ben Äörpcr einroirtenbe Sßarme bte Sluöbünftung ;u »ermebren unb »erminbert fotgiicb ■ J^f'"<'''f'"'!'erung ; aut^ iß biefe legiere gunttion tili hinter t^attgcr alä im ©ommer, unb wenn man eine betrac^ttii^e g^engc Oetrönfe ju ffcb nimmt, fo fann man ij^re 3(uefü^rung auf bem einen ober bem anbcrn ffiege beßimmen, je natf»bem man fic^ in Um= ftanbe »erfeft, bte entroebcr für bie Siugbünftung ober Tür bie Urinabfonberung gitnßig finb. Sic SWenge ber bur* bie 9Jtcren abgefonberten feiten unb m bem wäfferigen Sbeiie beö Spanä auf- gelohten ©iibftan^en bcingt grögtentbeil« »on bem 3tei*t()um iinb ber 9?atur ber angeiranbten 5?abrung«= (Sijat ciucb anrflicb dbofiat beriefen, bag, wenn man Rt^ mit ben gleichen ©peifen ernäbrt, unb man irt« r!l a»enge berfllben eine Seränberung ein- treten lagt, bte Jlbfonberung be« Urin« unb »er- K"'\''"r^"f '?"iy'P'«" Ctretcbc fein bur* bie ^rS."«Ö''/*''*^"?!,2ß<'fTerf''"t), fi* in bemfelben a5erf,alt«ig anbert Sie »erminbert fid, in bem Wage ■,m Tl >, ". ^l^^tung entbehrt, unb »crmc^rt f?« am fo bcMufenber, ,e mebv man gjal^rung ju fi« groger tft, al« bag fie »erbaut werben fönnfe 2iu(^ ift erwtefen, I'.f r""fiä" »erjogern; aber man 1)at au* gcfunben bag fte fi* au* bann no* o^ne Unterbrc*Sna fort- ^'^^',T""J"'^ 3;bier f*on feit langer 3ctt^ Lern ganj[i*en OTangei an 9?a^rung auögefeßt iß f,.r„J**^"P^i."^"" '?^* "ian*mai im 3nnirn ber §)arnwege eerf*iebene in i^m aufgelöste ©ubßantcn R* ablagern; biefe feften Sobenfägc bHben ba« wa« man |)arngrie« unb Slafen>ein nennt. 2)er ?)arngrte« wirb fafi immer au« ber öarn= faure gcbttbet unb langt »on ber aUju rei*Iic6en 2lb,onberung bicfe« ©toffe« ab. 3n ber^SReget bX" riä) bte er gj.eberfdjrag in ben 5Jieren unb wirb bur* ben Urin mit fortgeriffcn. ^ Sie |)arnflcinc ober Sfafenfteine finb oolumtnofere Sonfrettonen unb bitben ftcb au* su= ^"i'" d" *r,' .^'"'"' «""'«!'«" <<*" •" t« «Regel m ber Darnblafe, wo fie ft* bur* atlmatige §inL If^LTL^T^ ^'^ß' ^'^ ""^ ^'"^ «"" nieber. gefegten ©toffe« »ergrogern. Van ber JlffimiUtion unb brr ^erkflnng ies TÜiiljrunflsIloljres. §.167. ^ic gjffimilation. Sei ber Setra*- tung ber »erfcbiebenen gunfttonen, beren ®ef*i*te un« Borttn bef*afti3fe, bemerten wir, bag bie Ibicrc unaufl;or(i* m ba« 3nnere ibre« Äörper« Berf*ieben= artige jur Sitbung i^rer Organe befJimmte ©toffe »on ber 2JugenweIt aufnebmen. Diefer Uebergan« »on äugen na* innen ger*ie^t bur* bie, öerf*ie= benen fünften ber ÄörperoberfIä*e innwo^nenben H*'"rtl"'.'""^^ \'' *'^f!,öl:««a*e m au«f*rief" i* bur* bie §)aut, bur* bie SBanbe ber SiefBira-- tion«|obten unb be« 9Ja|rung«fanaI« gebttbet if} fo gcf)t barau« |er»or, bag bie frcmbartigen ©toffe auf biefem breifa*en SBege in bie t|ierif*e Defonomie einbringen. , Sicfc« laben wir au* wirfli* gefeben : attein wir wiffen au*, bag bie ?)aut, wenn fie bur* bie epibcrmi« bcbecft ifj, nur fe|r fAwierig bie fie be' negcnben giuffigfeiten abforbirt, wa^renb bie 2lbforB= IZ m"*«*'"' ^""r^" ""* ^'o^* ^^" ©peifefanat na*e be« Äorper« an ber 3lbforption nur f*wa*en «ntbeil; e« werben faß au«f*(iegli* bur* bie Tut a?erDauung unb 3Jefpiration gebörigen ^ö^iungen bie JJn ^IWr^ ter f ebürfniffe be« J^ier?« beßimm- ten SWolcfule eingeführt. SBir laben ferner gefagt, bag bie Stbforption wofil nur al«bann ßatfßnben fann, wenn He ©ubßanten m flüffigem 3ußanbe ßnb ; wenn bafjer ba« Jbicr bte äu fetner grtßenj nötigen ©toffe ni*t in biefer gorm finbet, fo mug e« biefetben erß unter biefefbe bringen, unb bamit biefe« gefielen fonne, lo |at bte yjatur ba« S|ier mit bem Scrmögen begabt, bie feßen 5Ra|rung«ßoffe, wo»on e« ff* tieilweife er- na|rt, ju »c^rbauen. Sa bie »toffe, wer*e bie Sliere »on berSTugen- wettaufne|men, baju beßimmt finb, btejenigen Jbetfc JU werben, au« benen ß* bie Organe bilben fo iß e« «ar, bag ffe atie (äremcntarßoffe ent|artcn muffen woran« biefe Organe felbß äufammcngefeftt ffnb. 9?un laben wir gefe|en, bag bie ©ubßanjcn, wel* gfei*- fam bte OTatertafien ber Drganifation biTben we- fentft* au« Äollenßoff, ©ticfßoff, SBaffcrßoff unb b g e ©efS biefr-©MfFJ?''T.''''ff "^f*!.^^" ' '' .9e|t barau« |er»o'r,'b;g ß* mr ..f"''«"^^'.ff'i!^l^'?,3^!''"f ««* tfr nämfi*en ©toffe bemä*tiaen muffen 3*tigcn m bem SOJage junimmt, aU man ß* mit fot*en Von bft ÄlTimiliition «nti in ^«Uflung lif» tlabrunjeftolff». 47 ber ?)auptcrf(|etnungen in ter aiefptration. ®Uii)= jtiiig tamit rcirt SBafTerfloff, in SSetbinbung mit einer neuen SPIenge ©auerftofr, unter ber gorm »on SBafTer in bic t^tcrifdje Dcfcnomie cingcfül)rt; er bringt ebenfon^^l;! burd) bie Sungen= ober |)aut= obcrflärfjc , aU burd) bcn ©peifcfanal ein. 25iefe Orunbfloffc fjaben, um abforbirt ^u werben, feine Vorbereitung nctfjig ; böjer nüfdjen fic fid) un- mittelbar mit ben ernä^renben gliiffigfeiten ; ber So^- lenftoff unb ber gröftc Jdctf bcä abforbirten ®ticJ= fJoffS oerljalten M aber (hierin ganj anbcr^ ; bicfe etemente finb erft bann geeignet, für bie ScbürfnifTc ber grnäfjrung ju bienen, njcnn fie fd)on unter bem (SinfluiTe beä Sebenö mit einanber »crbunben rcorben ftnb unb organifdie ober organiftrte Kombinationen bilben. ©atjer aucb baö Sebürfni^ ber au« irgcnb einem Z^kve ober einer *])flan^e gefdjöbften SJabrungä- ftoffe, unb badcr auci bie 9Jotbi»enbigteit bcö 2Jer= bauungSpro^effe^ ; benn bie in ber Siegel feilen 9!a()= rung^ffoffe bebiirfen erfi einer 2trt ßubereitung, ebe fic abforbirt werben tonnen, unb bic SSertauung ge= fc^iefet erfl in golge biefer »orläufigen Särbeit. Scr ba',u erforbcrlidic Äobicnfloff , fo wie ber größte S^cil bcö ©tidjioffä, wirb alfo in l'crbinbung mit bem SBafTeriloff unb ©auerftcff unter ber gorni »on 51 ab- rungömittel ^mä) ben ©peifefanat in bcn 3:l;icr- leib eingeführt; eine anbcrc 2Kenge ©auerdoff unb aBafTerfJoff wirb oW SBaffer gleicbfalliJ burc^ ben SSer- bauungSapparat abforbirt; cnblid) treten burtb bie SSermitllung ber Siefpirationöorgane freier ©auerftoff unb ©tidfloff unb ein wenig SBnfFcr (b. f). ©aiier" unb SBaiTerftcff) in bie tfiierifcbc Detonomic ein. §. 168. ®icfc ernätjrcnben Siemente mif^en ftd) bcfanntlid) mit bem Stute unb werben belTcn confti- luircnbe 9)iomenic. ®icfe, öuf eine unö unbetanntc SSeife »erarbeitete giüffigfeit wirb fomit mit allen bcnjenigen ^aupt^ufammcnfef ungcn bereichert , auö benen bic (Scwebe gcbttbet werben ; unb burd) bie Girculationäbewegung in bic »erfcbiebencn Sbcile beö Sörpcrg binauiSgeftop'cn, gibt e« iebcm biefer Itieitc bie ju feiner Srbaltung unb SSergröperung erforbcr= liefen Stoffe. Tiicfe neuen, jum Sintritt in btc33il= bung ber lebcnbcn ®ewebe bcfJimmten SKaterialicn ftnb fdjon gan; gcbilbet in bem ernäbrenbcn gluibum »or^anbcn, »on bem bicfe (Scwcbc burd)f5rcmt wer« ben, ober erjcugcn ficb barin in Jolge ber a?crän= bcrungen, wel*e biefc Sbcilc fclbfi in einigen ber im Slute cntl)altcnen Subfianjen »cranlaffen ; enblicb Ibä^lt ba« lebenbe ®ewcbe auf irgcnb eine 2trt au« biefer glüffigfcit biejcnigcn 3Wolefütc, bie eine 2lebn= U(t)Uit mit bcnjenigen babcn , auö benen eö bereite felbf} gcbilbet if}, ^ält fic in ibrcm Saufe auf, eignet ftd) bicfelben an unb t^eilt ibnen bic Sebcn^fraft mit, wo= mit fie fclbft begabt if}. S)icfe 2tblagcrung neuer 5Wolefiile im 3nncrn ber ©ubftans ber le-- bcnbcn Jbcilc, ibre Slnorbnung in einem organifirten ©ewebc unb bic Srtbcilung ber Sigen fcbaft, bic bemSeben angeboren, bilben bic Srfd)einung ber SlfiFinitlntton. lieber bie Slrt unb SSeife, wie bicfe 2lfTinü[ation »or fitb gcl)t, weis man ni4tö fofitiseg ; felbfl tai trcif man nicbt, wie bie crnäbrcnben ©toffe fi(b auä bem Snnern ber Stutabern entfernen, um fid) in ber ©ubftanj benacbbarter ©cwebe ^u firircn. SBabrfdicin- m iü e« ba« mit gafcrfJoff erfüßtc Serum , weld)e8 ollcin unb burd) Smbibition ber Sapillargefägc in baö Snnere ber in ibrcr Umgebung liegcnben fef}en Sbfilc übergebt, unb welcbe nad) Ablagerung eine« Sbcilc« feiner conftituirenben Glementc bon ben l»mbbatifd)en Oefäfcn wicber aufgenommen unb in bicfen Sanölcn unter ber gorm oon epmpbe in bas Sentrum beS Sirculation«apparatcö geführt wirb, wo ei Wieber bem Slute, auö bem cö genommen worben, jurürfgcgc- ben wirb. 2lbcr warum nimmt bicfe« ober jene« wcfcntlii^ au« ber gibtinc gebilbete ©eiocbe nurjibrin au« biefer ernat)renben Slüitigfcit , wäbrenb bicfe« ober jene« an= bere, bauptfäd)ltd) au« Siweifeftoff jufammengefe^tc Oewcbe barin befonbcr« eiwei^floff fcböpft? Ober warum jiebt irgenb ein anbcre«, ba« Äalffaljc al« bilccnbe tbcile cntbält, neue Quantitäten biefer nam= lieben ©al^e au« ? SBarum finb bie auf bicfe 2lrt abgelagerten iWoIelülc immer fo angeorbnct, bag fte in jcbem Zifdlt ber tbierifcbcn Dcfonomic ein ®ewcbe mit einer bcfttmmtcn Sertur bilben, unb in ibrer ®c= fammtbcit conflante gormen anncbmen 'i SBarum enb= litb babcn fic l^til an bem Seben ber f(bon jueot belebten $WoIefüle, Womit fie fid) »ereinigen? X>i(i finb Sragcn, weld)e unmoglicb ju beantworten finb, unb beren Sluflöfimg au(b niebt wobl iu boffcn if}; benn alle biefc ®rf4einungcn babcn ba« 2lu«feben, al« berüt)rtcn fic aUjunabc ba« SSBcfen be« S!cben«= prinjipc«, al« ba6 fte »on un« crforfcbt werben tonn= ten. 9?ur bie« ifi ju bcmcrlcn, baß bei bcnjenigen Sbicren , bic mit einem entwidelfen SJerocnfpftcm »er= febcn finb, biefer Slpparat einen bebcutcnben Sinflug auf alle Srftbeinungen ber grnäbrung au«juüben f4)eint. §. 169. 2Bie bem aud) fein mag, bic« iß tmmer= bin wabr, baß ber 2lffimilation«projcg in ben crftcn Sebenejabrcn am wirtfamfien ift; unb in biefer ?cben«' periobe befonbcr« nimmt aucb ba« Jotal»olumen bc« Sijrper« rafd) ju. S« ifi aud) in ber Z\)at t>ai 2Bacb«= tbum ein allen lebenben SBefen gemcinfame« cbaraf- tcrif5ifd)e« ä'icrtmal ; bicfe Scwegung , nacbbem fie eine 3eitlang gebaucrt bat, »er;ogert fttb ober bolt ganj innc. S« fd)eint, baß biefc periobe be« S!Ba(b«tbum« bei bcn niebctn 3;bicrcn weit länger ifJ, al« bei bcn, in ber 2bierrcibc böber flebt"*^en. Unter bcn erfleren gibt c« einige, bie wäbrenb ibrc« ganzen Scben« im 2Bacb«tbume begriffen finb, wäbrenb bie legieren in ber SRcgel »oUtommcn entwidelt finb, cbc fte ben britten ober gar ben »ierten il|)cil if)re« Seben« bur4)= laufen b^bcn. §. 170. Die Slffimilationöfraft bcflimmt ni(bt bloß bic Slblagcrung neuer organifirter SJJoletüle mitten in bie f(<)on einen lebcnbcn %^ul bilbenben OTolefüte; fie fann fogar noib wirffamer werben unb bie Silbung neuer Sbeilc berbcifübrcn. 3n ber Z^at, bic meificn X^ien beulen ba«SSerm5gen, bi« ju einem gewiffen ^untt SBcrßümmelungcn ober 33erlcgungcn wicber }u bcilcn, unb man erbält biefc« SJefuItat burt^ einen ber gewobnlid)cn Srnabrung analogen Sorgang. ©o ifi j. SB. ber gall, baß im 2)?cnfd)cntcib ein neuer Jbcit ber f)aut eine »ernarbenbe SQJunbc wieber be^ bcdt , unb baß fid) in gotgc eine« Seinbruib« ein ncue«Äno(bcngewcbc entwidelt, um ben leeren 3?aum ;;wifd)cn ben Srucbftüden be« serbrod)cncn Snoebcn« wieber au«jufüllcn unb bicfe ©tüdc ^u »creinigen. Sei ben niebern Sbictf« gebt bicfe wiebercr;;eugenbc Äraft nocb weiter: Scbermann weiß c«, baß, wenn ber ©diwanj einer Sibecbfe abgeriffen wirb, bicfe« complijirt gebaute Organ balb wieber na(bwät|«t; aud) ifi e« con(5attrt, baß fid; bei ben ©pinnen unb bcn Srabben ein neuer Äuß au« bem Stümmcl eine« jcrbrod'cnen berau« cniwirfelt. ®ewifTc, an ben Sa= lamanbern unb SBafTercibecbfcn gcmad)tc Grperimente baben un« ju noi^ überrafd)enberen SJefultatcn, j. S3. jur 3Jeprobuttion eine« ganjcn 2tuge« ober eine« großen Sopftbcil« gefübrt ; bie Srbwürmcr unb »tele anbere Slnncliben tonnen auf biefc Sffieife bcn grüßten Sbeil jt)re« Äörper« wieber erjeugcn ; unb bei ben 2lrm= polppen (gig. 2) tann ftcb irgenb ein Srud)ftüd be« Körper« ,;u einem »ollftänbtgen ©anjen bilben unb ein »ollfommcne« 2bicr feiner 2(rt werben. §. 171. Uebrigcn« tonnen »erfd)iebenc Umfianbc, JU bereu näbcrcr Untcrfud)ung un« |)ier feine 3eit gegeben ift, ben ®ang be« 2lffimalation«projcfFe« mo.- bilijiren, ibn lebhafter mad)en, »crjögcrn ober feine ^aaloQxc. Sichtung oeränbern. So l'cmerH man, sog bie Sr- nä^rung bei geroiffen Sran!^etten faü gonj ftiUc fiejjt, unb wtcpcrum bei anbern gemiiTe ®c»ebc i^rc 9Jatur Bcränbcrn. gernet i(l ju bemerfen, baf btc 2tiTimi= lation nii^t bei allen Sörpett(>eilcn Qltiä) raf<^ oor ftc§ ge((t; um ftd) baoon ju übcrjeugen, i)at man wettet ntc^tö nötbtg, aU bie burt^ baö »orgerücfle 2l[tcr oft berbeigefüljrten gormbctänberungen ju beob= a^ten ; benn biefe lef tercn Rängen ^auptfäcfeli^ baoon ab, bap gcwilTe J^eile ft^ncllet njac^fen, alä anbete. ©0 »crgtöfetn fid) 5. IB. Bon bet ®ebutt an biö }u bem 2l(tet, rco bet SKenfc^ etTOarf)fcn ift, bie Stttc- mitäfen weit ft^neltet, alö bctOtamm, wotaud folgt, baä riefet ein um fo wenig bettä(^tlid)et S^icil beä ©anjen iji, aU et no* fottfä^tt ju »adjfeii. §. 172. ®j;frction o^cr 2lu«fcl)eibunfl. ffia^tcnb bie IcbenbenSfjeitefic^ auf biefe SScife neue SJJolefiilc aneignen unb bie= felbcn ibtet ©ubftanj einoetleiben, ge(>t in benfelben Sbeilen eine Beilegung »ot Ud), bie ein umgetel)tteä SRefuttat, b. &. bie abfonbctung eine« Sbeild bet, bie otgnni= fitten ®ei»cbe conliituitenoen 9)?oIefüIe, unb ibt 2iuöf}o6en nac^ au^en ^etbcif ii^ten. ®ine SJfenge Sßetfudje unb Seobacfetungen berocifen bo« Sotbanbenfein biefei innein Seroegung, n)cl(^c unfctn ©innen entge(;t. SBaä ifjten OTc^aniämuä bettifft, fo tu et und gan,^ unb gat unbetannt, baf)et reetben rctr ^ict blo6 bie Semctfung anfügen, ba|j und einige Sbatfacben glauben InfTen, ald reetben untet bem öinfluffe ber 3?crüf)tung bed butd) bie Stcfpitaticn eingeatbmetcn ©auetfiottd bie otganifitten Stoffe, aud welchen fid; bie (cbenben ©cwebe jufam» mcnfcgen, nac^ unb nacfc jetftött unb in So()[enfaute, SBafter unb in itgenb ein fe^t |}i({fiofTveitJ)cd ^tobutt, Wie 5. S. bet §)atnf}off unb bie $>atnfäute, umgebilbet. Untet biefcn btci Sotmen ftopen aucb wittlid) bie S^iete faft aüe bieienigen ©toffc aud, beten fi* ibt Äötpet JU cntlebtgen fut^t. Die Äofjicnfäute entmeitfcf fafl ganj buttfe bie 3{efpitationdotgane ; ein S^cil bcd Sßaffetd roitb butc| bie Sungenobetflät^e unb bie |)aut in bet 55oim einet unmetflitben 2luebünf}ung tntfctnt; bet ?)atnf}off cnblicb unb fotdje ©ubßan^en, bie i^n eiferen, tteten mit einet anbetn 3Wcnge SBaffetd »etmittelft bet ?)atntt)cge aud. 2Bad ben Sotb betrifft, fo befte^ er fafi ganj aus ben butcfe bie 35etbauung übrig gelaffencn ©peife« übettefien, tt)eld;e mit einem Xbf'iE lier ©bcidjel-- feftetion gcmifc^t ünb , unb bütfen ba^et ja nitfet mit ben Srttemenfen bed Stnäfjtungdptojeffed octircc^fclt »ercen. 3Bäf)tenb bet ®in»it!uug bed attetieUen Stuted auf bie ®ewebe etteiben biefe roa^tfcfteinlitb bie g7?oIe= fulatjctlegung, weläii bie Slimination eined Ibf'Ic^ il;tei ©ubfJanj jum Slefultat baben ; audi iß ed itja^t^ ft^einlid), ba^ eined bet ^robutte biefet SReaftion bie So^lenfäute ifi, welche im Stute aufgelödt, biefe glüffigteit in Sßcnenblut umreanbelt, unc aldbann auf bet Dbctflät^e bet 3?efpitationdorgane audbünflet. @o ifi bad Stut bad SSe()ifef, mit beffen Seiljülfe bie anbetn 'ptobutte bed Sliminationdprojeffed bid ju benjenigen Dtganen gefüllt »etben, Kddti bie 35c= fiimmunt; babcn , fte audjuflogcn; untet biefen Dtganen fieben bte öungcn unb bie JJieten oben an, auf «e^e bann bie |)aut, bie ^ebct unb im SlUgemeinen bie @d)Ieim(;autc folgen, rcetcbe butc^ it)te Dbctflät^e befiänbig SBaffet, bad einige ©alje unb ein rcenig tbierifc^cn Stoff entbätt, bintuttblitfctn laffen. 3n bet 3ugenb ifi bie Semegung bet Sertegung roeit TOeniget lebbaft, ald bie bet 3lffimi(ation ; im etroa^fenen 5lltef abct batten fttb biefe beibcn 5Se= »egungen gegcnfcitig fo bas ©leitbgeiuidjt, bap, unge= ad)tet bet tbatigen 5lbforption bet ftemben Subflanjen im 9?efpirationd= unb Setbauungdappatate, bad ®c= »lebt bed Sörpetd fi* ge»BbnIi(|> g(eid) bleibt. Unb biefcd mug autb fo fein; benn wenn man fitb eine genaue SJetbenfcbaft »on allem gibt, n>ad a(d Suft ober ©etränfe, ober überbaupt dld Speifen in beit Äörpet einttitt, fo wirb man finbcn, baf bie ganje, »on bem Äctpet aufgenommene 5Wengc an ©auet= ftoff, ©ticfiloff, SffiatTetfloff unb Äoblenftoff genau buttb bte 5P?enge biefet nämtit^en , abct ald tobten» fäute, SBaffet, |)atnftoffe jc. audgefiofenen Stoffe tepiäfentirt »erben. §. 173. Tim glaube ja nit^t, baf alle abfotbittt SJabtungdftoffe autb reirtlirf) jut 31ffimiIaiion »er« btoutbt »ctben, unb bag aüe audgcfcbiebcne Stoffe oon bet 3frlegung bettübten; eine gcwiffc Duanlität »on jenen gebt glcicbfam nut butcb ben fiörpet bin= butt^ unb entweicbt nacb aupen, ebne ju etiuad ge= bient jubaben; ein anbetet Jbeil bet aufgenommenen Stoffe »itb, ungeachtet et im Äötpet bleibt, nitb* }ut (£rnäbtung bet Icbenbcn ®emebe, fonbetn snt ^robuttion bet in Jcn-Bctfcbiebenen Sbeiten bet Defo= nomie audgefcbiebencn 5'üffigfeitcn »errecnbct. SEBenn biefe ernäbtenben Stoffe übet bie augcnblicflit^cn Sebütfniffe bebeutenb binaudgeben, fo legt bie Slatut einen Sbeit baeon^ in bie 3tcfct»c, um fpatet üet= wenbet metben ju fönnen; benn eine folt^e Slnnienbung finbet 5. S. bad gett, * welibed fic^ in mantben UmfJänben in fo gropet Quantität an gereiffen S6r= pettbeilen anlegt unb allmalig Bcrft^i»inbct, wenn bie Stnabtung niibt me^t binlängltcb reidjlitb ifi. £)icd jtnb nun bie §)auptpunfte in bot ®efc^it^te bet Stnäbrungdfunftioncn, unb roir würben jegt jut Setratbtung cet gunttionen bed tbieriftbcn l'ebend übergeben, batten reit nitbt autb einige SBotte übet eine fcbt vridjtige (St_fd>einung ju fagen, reelc^e fitb febt enge an bie Srnäbtung \u fnüpfen f*eint : biefe Stfcbeinung ifi nämlitf) bie aBäimeet5eugung. Von tiet tl)tcti|'d)eii IHütme. §. 174. VaS Setmogen, SBätmc p ctjeugen, fc^etnt allen Sbietcn anjugeböten ; abet bie meifJen cntreicfeln fo wenig aSätmefloff, bag et burc^ unfete gereö^nlirfjen J^etmometct nic^t angcjeigt rectben fann, »abtenb et fiä) bei anbetn in foldi gtoper 5Wengc etjeugt, ba§ man nicbt etfl plj^fifalif^er 3"' fitumentc nötbig ^at, um fein Sotljanbenfetn ju be= - flüffig "">> t" ""^"f !i" *" gereöljnriclitn STcm. tJfiomr ffft t(i; lie TOif*ur8«oer^äItniiTe biffer Reiben ©ubfianjen »atiireii bebfulcnb, je na* ben «lerWicbtntn Edleren, unb c« geljen borauä entfprecjenbe Differenjen in ber eonniiens idrt* Jelieä Setsor. Die ^outüantoenbungen biefe« ©Icffrä (inb in ber Megil flonj med)«« nif* ; e« bient, wie ein etaOif(t!e« ^Jotfter, »um ©diu^e bei Organe, njeI(t)C fem i^m umgeben (inb; mon fie^t bie« in ber aujen^olitc, mo bo« Slufl auf einer bict)ten geitfd)idile rul)t ; ferner an ber guf . fo^Ie, «)0 (1* fbenfon« eine betröiiitlidje SKenge finbel, unb fo mäf In mamtien anbern SötpenSeifen , bie einem florfen Drurf ober I)au« figen Reibungen nu«flcfeet (inb. au* fann baä gett treten ber fang, famteit, toomit ci bie Slßärme burd) (i* ^inburiiilüfl , »iel jut (5tf)altung ber aücirmc beitragen, reelcfie im 3nnern unfete« Kör» t>er« (rei tbitb; enbliA fann e« ou* al« eine Slrt Meferoe tei« f*iebrnet, in gemiffen ZieUt" be« Sörber« niebcrgelegier Waljtflofff betta*tet itietben , um jum SllTtmilationSptojefft- al«bann bienen j« (ijnnen, wenn bo« Z6irt nidit metit in ber augennjelt . bieienigen StofTc finben fann, bie }ut (Srdaltung feine« l'ebenä not^ig finb ; unb in bei Zt/at, njcnn bie fetten ^Jerfonen eine 3eitlang o^ne !Ra5< tung bfei6in, fo »iib ijt gelt aUmälig aufgejcljrt, unb fdieint }U ibiei örnoijrung ju bienen; aud) bemerft man, baö bie SBintet» fdjiöftt, niefdic einen gto^en S^eil bet fallen 3al)te«jeit ol)ne !Rjf)« tung unb in einen 3u(lanb bon Ceitiargie berfunfen jubtingen, bei »egmn iftie« aßintctfdjiafeä mit gett üfcetlabcn (inb, unb bagegen fe[)t abgemogert au«fel)en, wenn fie uon biefem, me^ieie einen §tf(^ üon gleichem 3SoIumcn in jwei Äalorimctet ju bringen unr Rc mit Sii wn bcr Temperatur 0 ju umgeben ; bic «Kenge biefcä, in einer beflimmten 3eit gef^moljcncn Scrpera, wirb ber, burd) biefe bciten Xljiere entroicfciten SBärmequantität proportional fein. 3n bcmjenigen Apparate nun, wclt^ciS tcn gifi^ ent= bälf, ifl Die 5Kenge beö, j. S. in brei ©tunben gefc^moljenen Sifeä unmerüid» , tt)äl>renb man in bcm= lenigen, roeltJiciS baS Äanintfien einfcfcliegt , naci) Ser= flu§ beiJ nämlichen 3eitraumg ineijr als ein *pfunt aSaffer finbcn »wirb ; um nun jene SHcnge ßiiS ju fc^meljen, ifJ eben fo oiel SBärme nötl)ig, ali jur grmärmung »on ungefähr % ^pfunb SBaffcr »on der Temperatur 0 biö jum ©iecpuntt erforbertic^ jünb; unb biefe SBärmemenge fonntc bei bicfem Serfu^ie nur tur4> baä dem (Stperimente unterworfene I^ier cnt= wirfett worbcn fein. Dicfe ungebeure ■Differcnj in bem Vermögen ber aSärmeer^eugung »crurfacfit entfprec^enbe ©ifferenjen in ber Temperatur der ßerfd)iedcnen liiere. (Sin ■Jfjermometcr, wetiieö jum Seifpiel in ben Äörper eincö öundciJ ober cineö SJogelö gebracht wirb , fteigt immer bi« .^u 3(j oder 40 Oraden CSclüuä) , wäl)reno e« in dem iJörper cineä grofcfeeö ober %i\(l}ti eine Temperatur anjeigt, bie ber Temperatur der 2ltmo= fpbäre beinahe gleic^fommt. 9??an gibt den SJamen liiere mit !altem Stute ober fattbtütige S()iere benjenigen Spie- ren, weläie nic^t genug SBorme ericugen, um eine eigene und »on den atmofpt^ärifcijen Sßeränbernngen unabbängigc Temperatur ^aben ju fönnen, und nennt Spiere mit warmem Stute diejenigen Spiere, welche mitten in den gewöl;nlic^cn SSeränberungen der SBärme unb Satte, denen fie aus^gefe^t find, dennod) eine faft immer condant bleibende Temperatur haben. Sie Söget unb ©äugct^iere find bie einzigen Säefen , wetd)e biefer tegtercn Satcgorie angebkcn ; alte anbere find liiere mit tattem Stute, oder taltblütig. §. 17.3. Sie Temperatur des SSenfdien unb ber mcilicn andern ©äugetbiere liegt in der Siegel jwi= f*en 36 und 40 ®raden ; die der Säget ficigt unge= fobr biä auf 42 ®rabe. Uebrigcnä »ariirt da« Vermögen ber SBärmcer- jeugung bei ben »erf(|iebenen Jbieren biefer beiden ÄlafTen unb anbert fi^ fogar in einem und demfetben 5nbi»ibuum ab, je nar^ bem Sitter und den »erfd)ie= denen UrnfJänden, in wetcben c^ \iä> befindet, ©o ent= wicfeln j. S. die meiften ©äugctbicre und die Söget SSärme genug, um im ©ommer und SSSintcr eine gteitfee Semperatur beijubebalten , und um den gewöbntic^en Urfac^en deö grfrierenö und fctbfi einer fe^r fjrcngen Äätte wiberfJe^en 5Ü fönnen. ©agegen gibt eS andere, die nur fo »iclc SBärme entwicfeln, um fidi ju einer Temperatur »on 12 bi(3 lö ®raben über bie ber 2ltmofp(>äre ju erbeben ; daran* folgt, da? wahrend iei öommer* ibre Temperatur der der warmblütigen Xbiere beinahe gteic^tommt, aber wäbrend der Falten 3abre^5eit bedeutend (jcrabftntt. ©0 oft nun biefe Slbnabme in der 3;emperatur eine gcwiiTc Oränje errci(t)t bat, wirb die Seben^bewegung immer tatwfamer, und da« S^ier fällt in einen 3u= fJand »on Srfiarrung ober in einen tetf>argifc6en ©tijtaf, welcher fo lange andauert, bis die Temperatur fi^ wieder erbebt. X)ie X\)ine, an wetd)en dicfe auffallende Srftfeei» niing »or ü* gebt, werden SBinterf&täf er gc= nannt, und flcben in diefcr ^inftc^t gleicbfam in der 3)ittte iWiftten den Sbieren mit warmem Stute, die aber feinen SBinterfcbtaf batten, und den taltbtütigen Z^intn. §. 176. Sa3ä()rend der crf}en',Scben«}eit näbern ftt^ die warmblütigen Z^ien me^r oder weniger den Sbitrcn mit tattem Stute; fie entwirfein, wie diefe legieren, gewebnlii^ ni*t fo oiele SBärme, um fti^ in ibrer eigenen Temperatur juer(>alten, felbff wenn fie einer nitbt febr firengen Aalte au'Jgefegt werben. Stber ba* ©inten der Temperatur, wetcbeö für bie taltbtütigen J^icre o^ne ^aä)ti)(il ifi, wirft auf die warmblütigen auf eine febr »erftfeiedene SSeifc ein; denn fo oft daffetbe über einen gewiffen (Srad hin= ausgebt oder eine bcHimmte 3eit lang dauert, fo iji der Xod eine gotge da»on. §)infic^tlic^ beä 2IBärme= erjeugungäocrmögenä differiren bie jungen taltbtü- tigen 2;i)tere, welche mit offenen 2tugen jur SBelt fommen, und fogteid) nacb ibrer @cburt laufen unb fi* i^re 9labrung fu(^en fönnen, weit weniger »on ben erwatbfencn , welche mit gcfdjtoffcnen Stugeit geboren werben, ober »on den Sögein, wettbe bei ibrem StuiSft^lüpfen au* dem gi nocb nicfct mit gedcrn beberft find. SBenn man 5. S. neugeborne §)unde oder Äafen eine 3etttang »on ibrer SWuttcr entfernt und fite der ^uft, fetbfi im ©ommer, auefegt, fo werden fte ein Dpfer de* Srfrieren*. 2tu(^ die Äinder entwideln weit weniger SBörme in den erften Sagen nac^ der ©eburt, al* in einer fpäteren Seben*periode ; ibre Temperatur finft febt Icitbt btrab, und der ginflufi ber Aalte ifl für fte febr naCbtbeilig ; e* flirbt aucb wabrcnd beö SBinter* ein weit größerer S^cit »on itinen, al* in ben übrigen 3abre*jeiten. Sie Urfacbe ber SSärmcentwidlung in bem Sörpcr der Sbiere f*eint »on der ginwirtung abhängig ju fein, den da* Slrterienbtuf unter dem Sinfluf de* 5Rer»enfpf}em* auf die ®cwebe au*übt. g* berrfrfit in der Z\)at jwifcben dem S!Bärmeer5eugung*»crmögen, der SSirtfamteit der SJerocn, dem Stutreit^tbum und ber mel;r oder weniger raftfcen Umbitbung be* Senen= blute* in ätrterienbtut eine febr auffattenbc Sejie^ung. g* id durc^ Serfudje erwiefen, dap Stile*, toai die SSirtfamteit de* 9Jer»cnfi)ftem* bebeutenb fd)Wa(^t, aucb die SSSarmeerjeugung »ermindert. 3erf}ört man }. S. da* ©ebirn oder da* 3iürfenmart eine* S^unbc*, I unb abmt man burrf) tünWidie Ttittd den STOecbani*- mu* nat^, mit deffen .JJülfe fiü) die l'uft in den Sungen erneuert, fo unterbalt man st»ar da* Scben de* Sbier*, die aäärmeentwidlung wird aber nid)t* deßo weniger 1 aufboren und der Äörper eben fo fdjnclt crtalten , at* I ein in die namticben Umßdndc »crfegter gabo»er. Säbmt man da* ®et)irn durd) irgend ein cncrgifdje* ®ift, j. S. Dpium, fo bringt man notfe ben gleichen gffett ber»or, und biefe »erfcbiedencngvperiment'e baben außer 3i»eifel gefegt, dap der ginflup de* 9Jer»en= fpficm* auf den übrigen i!eib eine »on den jur gnt= Wirflung der tbierifd)cn SBärme erforderlichen Sedin= gungen ifl. auf der andern Seite fcfceint e*, dap bieginwir= tung de* Stute* auf die £).rgane jur Sleuperung diefer grf^einung ebenfall* unumgänglich notbwcndig ift: denn immer \)at die Hemmung der Sirculation riefer gtüffigteit in irgend einem Sbeüe de* Sörper* ein grtälten diefe* Sbeite* jur gotge. g* b^rrfcbt bei den »erft^iedenen ÜJbieren jwifc^en dem Sermögen ber SBärmcerjeugung unb ibrem Stutreii^tbum eine merf- würbigeSejiebung : Die Söget, die unter allen Sbiereit die böcbUe Temperatur jeigen, baben autb juglei^ ba* [ an fefien Jbeitcn (gewobnlit^ 14 bi* l.iSbeile in 100 Sbtiten Slut) reitbfle Stuf, die ©augetbiere, deren I Temperatur dwaä niedriger if}, baben au* ein etwa* wäfferigcre* Slut ; ba* ©cwicbt an Slutfügelcbcn unb gibrine gebt bier gewöbnlirf) nirfit über 12 hundert- tbeile de* Jotatgcwicbt* de* Stute* binau* ; bei den faltblütigen Sbicrcn endlich, j. S. bei den gröft^en j unb gifcben, findet man darin nitbt mebr al* 6 6un= derttbeite Stutfügeicien und gibrinc. S)o(^ ftnd der I ginflup de* SJeroenfpftem* und da* mebr oder weniger : rei#e Stuf nid)t die einjigen Umftände, wellte auf 7 50 ^oolofltf. bte SBörmcerjeugung influtren ; bamtt bte ernä^tenbe glülTtgteit auf bcn Drgantämuö pr Sleuperung biefeä SSetmÖgcnö gehörig ctnreirten tonne, fo mup fte aüe ktcjenigen SigenfcDaften beftgen, 6ic taä atterieae Slut bejet(^nen, unb ba fiie bicfclben nur butd) bte giefpiration erholt, fo fie^t man, bap bte aScirme» etjeugung au* üon btefer leiteten gunftton abböngtg fein muf. alle Utfac^en, mtlä)t bie Umbtibung beö »encfen Sluteö in arterielle« weniger ooUftönbig unb tueniget fct)nell matten, fucben md) baö2Borme= erjeugung^nermögen ju »ernünbern , unb immer ^errfct)t swifi^cn ifir unb ber Sftefpiration^t^atigteit eine na^c Sejie^ung. Sie SilCung ber Äofelcnfaure, beren Sluäbünftung eine ber mertroürbigfJen erfcbcinungen in ber 3iefpira= tion ber liiere ifl, fann unä bie Urfat^c »on ber erjeugung beiS größten Z\)tiU ber in biefen SBefen entmirfelten SBärme ertlären. SSenn ber bei ber SJefpiration abforbirte ©auerftoff jur Silbung biefeä ®afeä tüxä) feine Bereinigung mit bem, aui bem Slute ober ben lebcnbcn ©eweben ^errübrenben Sob= IcnfJofF, \n( man ju glauben aüe Urfadje ^at, »er- wenbet reirb, fo muf biefc Serbinbung aü(^ mit bem greiwerben uon 2Bärme begleitet fein unb eine 2Jebn= li(bteit mit bem greimerben ber SGBärme bei bem 58er- brennen txi Äot)lenftoffeg in ber atmofpbärifcben Suft ^aben. Die ^robuftion ber Äoljtenfäure fcbcint nun im Sniffn aller, burcfc ben Srnäbrungöprojep belebter Steile ftattjuftnben , unb roenn biefe grfcbeinung roirt- li^ bie |5aupturfad^e ber tMetift^en SBärme ifl, fo mui jtt^ folglicb biefe SBörme in allen fünften ber Oetonomie jugleit^ entwicfeln, unb fte ^at auä) in ber Xt)at bie Sungen nic^t als if)ren einjigcn ^erb, roie e« einige f^pitologen glauben, fonbern fte roirb in mebr ober rccniger beträcl)tli(^cr SWenge in allen iebenbcn Steilen frei. 3ablrei4)e SBerfucfte, bie mit einer auperorbent= licfeen Oenauigteit angeflellt Korben finb, beweifen, bog bie aSärine, icelt^e bie SSerbrcnnung beö Aorten- ^off«, ber in bem, oon ben warmblütigen Spieren ouäge^aud^ten !o^lenfauren (Safe entbalten ift, er- jcugt, met»r aU bie |)älfte ber in biefen SBcfen freitrerbenben SBarme betragt. Unb gibt man ju, bap ber abforbirte ©auerftoff, o^nc burcb bie So^= lenfäure erfegt ju werben , ftc^ im Snncrn beS Sörperö mit bem SBafferftoff \ux SBafferbilbung »er- binbet, fo fie^t man auc^, ba§ bie, burd) biefe Ver- brennung unb burd) bie fcbon erwäljnte Äo^lenoer- brennung erjeugte SBarme oft y,o »on ber, burd) iai Sfjier entwidelten auämai^t. Die Sewegun^ beä SBluteä unb bie SJeibung ber »erf(|)iebeneB Äörper- t^eile erjeugcn fe|)r watjrfdjeinlii^ iai, ma6 noi^ baju fe^lt. 2Bir fe^en alfo, baf wabrft^ieinlicl bie SJefpiration bie ?)aupturfat|)e »on ber f robu!tion ber t^ierifc^cn SBarme ifl, weil fte bem Slute ben ©auerfioff lie- fert, weltber gleic^fam jur Verbrennung eine« Slieilö beö in ber ©ubßanj ber ®ewebe cntbaltenen Äo^len- Soff« bient; aber wir fefjen au^, ba§ biefe Sürt »on Verbrennung aller 2Ba^rfd)einliditcit nacb eine golge be« ßrnä^rungSprojeffeä ift, welcher ftcb auö ber (Sinwirtung beö arteriellen Slute« auf bie lebenben ®ewebe ergibt unb nur unter bem einfluffe be« 3Jer- »enfpftem« jtattjuftnben fcbcint. Uebrigcnö wirb biefe wid)tige gunttion nic^t in ■allen Äörpertjjeilen mit ber gletdjen gnergic ausge- übt; in benjenigen Steilen, wo baä Slut mit feiner fröften SOJafTe unb ®efd)winbig!eit circulirt (unb wo d) alfo baä Sebcn in feiner ^6d)f}en SE^ätigteit jeigt), wirb aüä) am meiften SBarme frei ; ti ge^t barauS ^eroor, baß bie »on bem Jierjen entferntejten Sbeite, bei übrigens gleid)en Umilänbcn, auä) am wenigften äSörme entwideln, unb folglid» am leit^teften talt werben. Ttan beobaditet bicfcs au* wirtli*, benn bie Temperatur unferer (Srtremitäten f}el)t weniger ^o* als bie beS Stammes, unb wenn wir einer empfinb- ticken Sälte auSgefeft ftnb, fo erfJarren biefe Ibeite am bcilbeften. §. 178. 2luS bem Vermögen ber SDSärmeentwidlung wirb uns erüärlid), warum bie warmblütigen Sbiert fi* in einer Temperatur erhalten tonnen, bie übet bie Temperatur ber fte umgcbenbcn 2ltmofpl)äre ^in- auSgefjt. Slber wie fommt cS benn, bap biefe SBefen aud) bann nod) biefelbe Temperatur beibehalten fönnen, wenn fte in eine ?uft gebraut werben, bie wärmet als ibr ÄiJrper ift? @o tann ftd) \. S. ein ^CTenf* eine gewiffe 3citlang in einer trorfenen ©diwigftube aufl;altcn, wo bie ^uft beinahe bis jum ©iebpunfte erbigt ift, ojine bag ft* bie SBärme feines SörperS merfli* »ermcbrt, b. b- o^ne Pap fte um me^r als 2 ober 3 ®rabe junimmt. Das Verm()gen, ber §)ige wiberfte^en ju tonnen, ^ängt oon ber Verbunftung beS SBafferS ab, welche an ber Oberfläche ber §)aut ober in bem SRefpita- tionSapparate unaufbijrlid) flattftnbet, unb wel*e bie §)aut- unb VungenauSbünftung bilbet ; benn um ftd) in Dampf umjubilben, beraubt baS SBaffet feine ganje Umgebung beS VäärmcftoffS unb tüblt alfo ben Äörper in bem OTafe ab, als biefer bur* bie äupere SBärme erwärmt wirb. Dies ift ber ®runb, warum ftt^ baS SSSaffer, wenn man eS in bie porofen ®efä§e — bie fogenannten SllcarajaS, * bringt, fo fcbnell abfüblt, felbji mitten im ©ommer. Die SBaffermenge nun, welcbe auf biefe VSeife »erbünfJet, nimmt mit ber Temperatur ber Suft ju, wobur* unS crtlärt wirb , warum bie Slbtüfilung um fo ftärfer ifi, als bie VSärme ber 2ltmofpf)äre felbfi größer wirb. 2. Von "bcn (funktionen l>cs animaUn $t\>tn6, §. 179. SllS Wir bie »erfc^iebcnen Vermögen auf- jaulten, womit bie J^iere begabt ftnb, fanben wir, baß bie einen auSf*Iießli* baju beflimmt ftnb, bie Sriftenj biefer SBefcn p ftd)ern, wäbrenb bie anbern baju btenen , if)nen bie Umgebung erfennen p laffen. Die erjteren bilben bie gunftionen ber 5rnabrung, bie wir bereits betrad)tet ^aben ; bie anbern ftnb bie gunftionen beS animalifd)cn ober l)öberen t^ieriftben ücbenS, mit welcbcn wir unS fegt bcft^äftigen woHen. §. 180. Unterfucbt man baS, was an einem Jb'ere mit fe^r einfadjem Saue unb mit ben begran^leften gä^ig!eiten »or fi* ge|)t, fo bemcrft man juerft, baf cS ftcb bewegt, unb baf bie Vewegungen beftimmt ftnb unb burd)- einen innern ©runb geleitet werben. Unter biefen ^Bewegungen gibt eS folcpe, bie ftd) fietS auf bie eine unb biefelbe SBeife wieberbolen, in weltben Umßänben ficb baS %t)itr aud) beftnbcn mag, unb weld>e burd) baS SEbiet feineSwegS mobifijirt werben tonnen. Slber eS gibt au* anbete, bie ftd) je nad) ben Sebürfniffcn beS S^iereS abänbern, unb einet innern OTa*t untertl)an finb, weld)e man mit bem SJamen SBillen beieicbnet. Diefe beiben SReiben »on ffirf*einungcn bilben äwet ber wid)tigften gunftionen beS ()öl)eren tbierifd»en Se- bcnS, nämlid) erftenS bie BufammenjieParf cit Cßontraftilität), ober baS Vermögen, freiwillige Ve- wegungen ju ma*en, unb zweitens ben SBiüen, »on welchem wiebcrum baS Vermögen abfängt, bie 3ufammen}ie^barfeit ju erregen unb beren SSirtungen JU »ariiren, um babur* 5u einem, »on bem 3;()iere »orauSgefe^enen 3iefultate ju gelangen. * Diefe ®efagr rofleii ba« ffioffer, miiiitS (ie entgolten, 6in» bur4(i(fern, unb ^oben fomil btftönbifl eine feuäitc Dbei(Iätl)e, rourauf eine f*ne(lE aSerbrniliuiS fiatifinbet, roeldje bie barin ent» l)allene glüffiljteil abtü&It. SBenn man Sleijer ouf bie i>out flieSt unb baraiif btWt, fo empfinbet man auä bem gleitten ®tunbe eine lebhafte Äälte. IlflB tlfnifnf^liem. 51 (Jinc aiitcrc, aUcn belebten SBcfen inroo^ncnbc unb no(^ merfmürbigcre Sigenftljaft td tai Smpftn- bungöuer mögen (©enfibilttäO, Dber ba« 3Jer= mögen, »on bot Slu^enrce» einDriitfc ju erhalten unt> biefelbcn äum Screu^tfein gelangen ju laffen. S)iefe bici Setmögen fcbeinen allen Ibiftf" Ö^" meinfd^aftlict) anjugebörcn, ftne tcbod) ni ganj baju berechnet finb, allen Sebürfniffen berfclbcn ju fntfprec^en, unb immer tbun fie bieö auf bie nämli^e SBcife unb mit ber nämlicben ®efcf)ic{lid)tcit, fclbfJ wenn pc »on 3frreöglei(^en »on bem älugenblii iljrer ©eburt an entfernt finb unb niemals äjjnlic^e 21rbeiten oufifü^ren fa^en. älnbcte wanbern ju beftimmten Seiten bcö3inauSlaufen CSig. 54). §. 183. ülle eingefcbloffen , bie aus bem 5)irnfcbäbel (|)irn= finale) unc ber äBirbelfouIe (SJürfgrat) gebilbet ift. §. 184. ©ic ^ebecfunaen bcr (Scrcbrofpi= nalarc. T>k im boben ®rabe febr wicbtige unb äugerji jort gebaute CEercbro=@pinolare ift »on oertcbic= bencn Rauten umgeben, bie jum ©djuge unb geft= galten biefcS DrganS bienen. Sic crftc bicfer §iäutc ^eipt barte §)trn^aut (dura mater): fte ift faferig, feft, biif, wei^licb unb wie moirirt, Raffet in »crfc^iebenen ^'untten ibrcr auf cm Dbcrfläd^e an ben SSänben bcr §iirnfd)ate unb beS SRücfgrattanalS unb bilbet eine febr fefte -?)ülle um baS 3Jer»enf9ftem berum. 2ln tbrer Innern Ober- flädje bemertt man mcbrcre galten, wcldie ft* in mcbr ober weniger tiefe guri^cn beS ©cbirnS einfügen unb fo eine 2(rt ©d)eibewonbc bilben, wcldjc »erbin= bem, baf ftc^ bie §)irntf)cile »crrüdcn unb biefelbcn in einer feieren S!age erbalten, baf fte nicbt auf cin= ' "^ gc a: ' ftnb näle oorbanbcn, weldjc man bie Slutleitcr ber borten ^irnbaut (sinus durae matris) nennt unb als Sebälter für baS auS ben »erfc^iebenen 2;l)cilen beS ©ebirnS fommenbc Slut bienen. Unter bicfer -?iaut tommt eine jweite, bcr man ben 9Jamen 9Je$baut ober |)trnfptnnwebenbout (timica arachnoidea) gibt. Weil fte fo bünne unb bur(^= ftc^tig ift, bap man fte einem ©pinnengewebe eer= glcicben fann. ®ic gebort ju ber ÄlafTe ber feröfen §)äutc unb ftcllt eine 2lrt ©ad obnc Deffnung unb um fid) felbft jurürfgcft^lagen »or, wclcbe auf eine abmiete aSeife baS ®ebirn einbüUt unb bie SBänbe bcr burc^ bie borte |)irnbaut gebilbetc ^oi)Xi auS= tlcibct, wie baSSruftfell bie ?ungen unb baSSaud)= feil bie ®cbärme. 3^re ^ouff"""'"« ift bie, baf fte eine glüftigfeit liefert, wel^e jenes Drgan fttilüpfrig matbt unb beffen Bewegungen erlei*tert. gnbticl ftnbet man unter bicfer 9tegbaut noc^ eine 3ctlbaut, bie fogcnanntc ®efäeb<«"t otn wctd)C ^ im baut (pia mater, (unica cerebri vasculosa), wcl(bc in gcwiffen Z^dUn fcblt. ©ie ift feine cigent= li(f)e |)aut, fonbern nur ein tei*tcS 3eUgcwebe, »on bem man tanm baS S?orbanbenfein nad)wetfen tann unb worin ftd) in taufcitb ßcrfcbiebencn Siicbtungcn eine Sllcngc mcbr ober weniger feiner unb gcfc^ldn» gelier Slutabern »erjwcigen, weltbe entweder »on bem ®cbirn bctlomtncn ober fi(^ tarin »ctbrcitcn. anber brüden, wcldje Sage aud) ber Äörper^ f)abm mag. 3" ibrem Snnern ftnb fcfir weite »cnöfc Äa= 52 ^oologi« Sine ganj etgent^ümtit^je Sirculation f)at taö mm in tieier ©ubHanj. e^c btt anerien in tiefet augerctDentItct) jart gebaute Organ cmcringen, loerbcn fte erß SaciüargefäBC ; unb btefe Sl^eilung ^at nichts Stnbcreö jum 3rce(f , ali bte flarfc Seroegung ju mäßigen, TOomtt ba« Slut bartn antommt. §. 185. riaö ®cl)irn (eiicephalon, ce- rcbruiiO. 3516 burd) btefe »erWtcbenen §)üüen gef(^ü^te Serebto-Spinalare ifl, wie bereite ertsabnf, auö mebrcrei: bcfonbern Organen äufammengefc^t ; aber alte biefe Steile finb unter efnancer innig »erbunben unb tonnen aU eine gegenfeitige gortfe^ung angcfe^en werben. 3br. »orcerer ober oberer Sbeil ifl fc|r fotumtnög unb nimmt baä innere ber Strnfc^ale ein : ibr fommt t)au)pt(äd)liii) ber 9Jame ©c^irn ju. Tlan unterfcbetbct bar= an jTOei ^auptt^ciic, baä grof e (Set) im (cerebrum) unb bag f leine Ocbirn (,ce- rebelliim) : beibe fegen Ü4 innen in ber 3iürfenreirbelfäu(c aU ein bitfer 9Jerben= drang fort, ber SJütfenmart genannt ivirb Cfie!>e Sig. 5€- §. 186. iTrt« ((Cp#e@e^itn ( cerebrum i. Tsaä grope ®ef)ivn CSig. •'i* a ; %iQ. 65 unb 56, a, b, c) ift bem Solunien nai^ bet grbgte Sljeil bcö menfti)(tc6en ©ebirnö: eä nimmt ben ganzen obern 3;()ci( ber |)trn' fcfiale »on ber ©tirnc an bi^ 5um |)tnter^aupt ein. S^ ifl eiförmig unb fein breitere« Snbe mä) bintcn gcfebrt; feine obere giädje ifi jiemlit^ regelmäßig gewölbt ; an ben beiben * o Daä grofie ©cdirn; 6 taä (leine ©e^irn j c ta« SRütfcnmart ; d ber 2lngffi*l6nerti ; e baö aroigefltiftt (plexus brachialis) , ge&ilbet burd) baö 3i^fo""iifntTeten inelJTerer 9ierbEii, i)ie au4 bem iRüivnmar! enrfpringen ; /"ber ü)tittetarmnerö fnervua mediaiius) ; 3 bfv @(IenbD' itcr'.< obiv •I);i.S(e(iaii(>.«i' (nerv, culanfus e.lerni IS ». inu"Culo-cu dienripucnncn-en (ncivi ir ilsr- coslalesl; / l- bo« 3(i!tiitfl8( boö uuä nul)rci Sctnitti,,« bem fbas tiüftacflcdii ber femtvifi (plesu. urliiaclir.nj , 111 U'tlct)e:il ber JpaucI« il« (Idi trieb« jui S?i(bi:nj) beä ©(tiienbein« V. tilj..ilis) i«i). be« iiif.ern 3ßiibenbeimiei»tn (nerv, peron.neu« eMernusJ IMV. •• anriitulicbnitt beä grogeii inib tieinen ®el)irn« unb beö SHiicftnmortö ; a SBorbcrlapiifii beö qroBCn ©eftirnö ; 6 'IKiuel läppen; c ^interloppeii; (/ baö f[eiiie ®e()itn; e bo.< Mücfaiuiav! ; f ber Butdifdinitt beä am ®vunbe be« (Ji??fclm;iu-:t, ber beibe ^lalbtugeln beä großen ®el)iin« i:i;r>',-:iji;' ciiffö uiei6en J:rjnäoerfal|1reifcnö nnben fid) bie ffLi:icii:- .öi:;:l)Li|)len ; g bie pon ber untern Sli*e beä lUoiHü iSrluma bebtcften ®el)l)Ü8Cl; 1 bie ®eruc6önetPen ; ■^ baä Sluij , a'oim (i* ber ©eönero cnbigt, bciTen aßuvjel mün auf ben öeiten ber ringförmigen (Srftdbenfteit biö ju ben ®el)l)iigetn Perfolgen (ann. hinter bem Stugc fiel)' man ben »JJerpen be« britten ^aarä ; 4 Wer» bcä fünften 5)aaiS, mtlditr (id) , roie ber »orScrgrIjenbe, an bie auflcnmuäreln ',-crif)ei(t ; ober Dbertiefernc s ober ber jmeite .'Ift bee fünften Wcrurncaan Slfi bae fed)äie Süerrenpoar i .xlern,), 1 ■ ©efidit?. ober erflcr augenmuöM« ftdi jn augenmuSretn begebe; ober baä fiebcnte ^leioenpaar tuerv. laciausi; uniereaio beä Urfpiung« tiefe« 9!er»en fieljt man ein ©tüd Pen bem *örnerpen mervua acusticu») ; 9 taö neunte 5!er. venpaar ober 3un9enfiiIiinbtopfnerP (nerv. glo»6o-plia- rjrngem) ; 10 ter l'ungenmogennerb inerv. vngus a. pneümogostncm) ; 11 baä elfte SRcrPenpaar ober ber 14 3ungcnfleifii)nerp inerv. hypo^lossusj ; t Vi ber jnjörfte ^irnneip, SemneiP ober üiatfenrüitennerP (nerv, acres- sorius Willlsiij; 14 unb 15 gjb, ^al«nerpcn. t Jia«* onbern Anatomen ifi bicfer !ReiC ber jniölfte ^irnnerP unb umgefebrl. 2(nm. b. Ueberf. Pflfl TUfmtnfijIlf 53 ©eiten ifl eö ein recnig jurammengetrürft unt unten abgeplattet. Buerft unterftfieitet man baran jwei S3rei= tebälften, nämUä) bic ^lalbfugeln (homisphaeria), weldjc burd) einen tiefen ffiinftinitt oon einanber ge= trennt f^nb , in njcldjc ftd; eine certifale @*ctbercanb, gcbtibet au(5 einer gälte ber garten §)irnf)aiit unb ibrcr gcrm rccgen $)irnfi^el (falae cerebri) genannt »irb, cinfcntt. Semen unb binten gebt bieicr @in= fdinitt ganj bur(^ iia€ ®ebirn binburc^, bagcgcn in bct 5Witte nur burcj bcn oberen Sbeit, benn er bat unten einen Streifen son 5Warffub(lanj , ber ftd; »on einer §albtugcl jur anbern er)1rc(ft unb »alten Ccorpus callosiiml genannt wirb, jur Orange (.gig. 65, 0- ' SJie Dberflädje biefcr §)cnüfpbären ift »on »ielen untegelmäfiig gctrünimten unb mebr ober weniger tiefen gurcben burcbftbnitten, rcelcbe bie an ibrem sRanbe obgerunbcten (Srböbungen, bie »erfd)iebenartig qcfrümmt jtnb unb einige 2lcbnlid)tcit mit ben galten beö Sünnbarmö im Unterleibe baben, ßon einanber trennen. Wan nennt biefe gr[)Bbungen ßirconoo= lutionen tcö (äcbtrnS, unb bie gurdjen, wcitbe fte trennen unf in rcelcben m galten ber §)irnnepbfiut Itcgen, bf'P' '""n Krümmungen ober Sinbungcn. @ie finb mebr ober weniger tief, unb boben tai fKertmürbige an fid), t^a^i fte bei beut neugeborenen Äinbc unb um lucillen Sbieren , felbft bei fold)cn , tie bem 9:)?enfd)en am nädjften ftebcn, wenig auegefpro^ *en finb. Sin ber untern glädjc beS ®cbirnö unter» fcbeibct man nocb in jeber Hälfte brei iiappen, bie unter fid> burcb auerfur(|)en gcf(biebcn finb , unb 35orber = , Wlittei= tmb §iinterlappcn genannt »erben [gig. .56, b, c, d); aueb bcmertt man an biefent Sbeile beä ©ebirnS jwci abgerunbcte §)eroorragungen, bie bruHförinigen 2rf)öbungen imammilares), roeltbe an ber 2)iittellinie liegen unb äwci febr bidc ©^entel, weld)c auö ber ©ubftans tiefet Organ« ju treten f^eint, um ficb int Siüdenmarf fortjufeßen, unb §)irnfd)ente( (erura s. pedunculi cerebri) beiden. 2luä biefem Steile be« ©ebirnö cntfpringen aud) bie 9Jcröen. Die Dberfläc^e bcS grofen ©ebimä ifl beinabe gan» ani einer gräuliien 9Jer»enfubitanj gebilBct; tm "Snnern bc6 vSebirn« bingegen ftnbet man blop eine wcipe. ©urdjfdjneinet man biefe« Organ, fo finbet man »erfdjiebene ?)öblen barin, weldje mit ber augenroelt in Serbinbung fieben unb §) i r n t a m m e r n ober|)trnböt)len [ventriculi cerebri) genannt roer-- ben CSig- M, 0- §. 187. tia« ffcinc ®cl)trn (cerebelhiml. Dicfe« t}at feine Cage unter bem bintern l^ül tc« gro§en®ebirnö Cgig-54, b; gig..55,d; gig. .')6,e), unb beträgt bem SSolumen nad) nur ein Srittel bcö großen ®ebirnä, felbfl bei bem erroadjfenen fWenfdjen, wo ei »erbältnipmägig gröper aU bei bem itittbc ifJ. ?Won unterfdjeibet an ibm, wie an bem gropcn @e= bim, jwei |)emifpbären ober Oettenlappen, ttjeltbe purd) eine gurd)e unb einen bintcn unb unten in ber !^orbi^ crwäbmen Vertiefung liegcnben 5Wittcllappen fon einanber gefdjieben finn. Die Dberfläcbe ber §)albhigeln unb be« SWitteltappcm* tfl au« einer grnu= wcipen 9i?a(Te gebilbet unb ftcllt feine 23inbungen, Bagegen eine große Slnjabl beinabe geraber unb parallel laufcnber gure^en car, woturcb tiefe« Drgan in eine 3j?enge platten getbeilt wirb, wetcbc wie bie Slätter eine« Suibe« jufammcngcfügt ftnt>. Unten fegt jtc^ ba« Heine ©ebirn mit bem 3tüdenmart mit teilt ^iDcicr turnen unb biden Stiele ober ©cbcnfel fort, unC umgibt b'er tiefe« legiere Organ mit einem Streifen oon tveißer ©ubfianj, weldier querüber oon ber einen S>cmifpbäre jur antern läuft unb ft$ bi« äuin 9lürfenmart fortfegt, mit welcbem er fid) innig tjcrbintet; biefer gortfag 1)eiU bie SSaroliftbe Srüdc* ober ringförmige Sr^abenbeit ipons Vatülii, protuberantia annulaiis). i;it. '£. Die SctefirtfpniaroH.^ §. 188. T'ie Sch^üftcl ( thalamus nervi oplici"). ?)ebt man bie bintern Wappen be« 3 großen ®ebirn« in bie §>Bbe, 4 fo ftebt man jwiftben ibm '> unb bem tteinen ©cbirne Jj öier Heine abgerunbcte Sr-- ^ böbungcn, paarweife ju je- u Seite ber SWittcllinie liegenb (gig. 55, g). Sic beben ftd) über ber obcrn gläd)C ber ?)irnmartoerlän= gerungen, welibc fid) »on bem großen ?)irn ^um 3!ü- denmarf begeben, untbiltcn ^5 bie »on ben Slnatomcn mit bem 9?amcn S c b b •' g « ' ober 3?ierbügcl bejeid)= neten ^irntbeile, oon wel= djen wir in ter gotge nocb mebr fpredien werben. §. 180. £^n« Slüdcti: iiiarf (niedulla spinalis). ■Da« «Rücfenmart (gig- .54, c unb gig. .56, f) ift gcwiffcrmaßen eine 35cr> längcrung bc« großen unb Heincn ®ebirn«. ®« bat bie gornt eine« bicfen Strang« unb ;cigt »ornen Wie binten eine ?Wittel= unb Sängen= furdje, welcbe e« in jwet f9mmetrifd)e Sßreite^älften tbeilt. 3ln feinem obern (Snte, wctd)em bie 2lnato= tuen ben 9?amen »crtän» gerte« Wart (medulla oblongala) gegeben baben, beiner!t man »erfdnebcne 2lnf*n)ellimgen: bie Ott»ettförpcr (corpora o!i- varla), bie ^pramibenförper fcorpora pyra- midalial unb ba« flr angf orinigc Sitnbct (cor- pus restiforme) ; }u )cber Seite ftebt man nai^ nnb nacb eine große Slnjabl SUeroen au«laufen, wo= t)on bie erfteren unmittelbar au«wärt« laufen, bie legteren aber atlmälig immer fd>icfer abwärt« ftei- gen, fo baß ta« SfJücfenmart fein Snoe ju ncbmcn fcbeint, intcm c« ftcb in febr »iele Sängenfäben tbeilt, bie beinabe ba« 2tu«feben ber §)aare eine« ••pferbcfdiwcife« Cgig. 56, j) baben — eine grobe 2lebn= liditcit ,^war, ber man aber ben 9?amen biefe« i®c= gcnftaiitc« jufcbreiben muß. Da , wo bie in bie oberen ®liebmaßen ftd) oertbcilenbcn 9Zer»cn ent= fpringen, jeigt ba« Sffüdcnmart eine febr merflicbe 2lnfd)wellung ; nad)bcr wirb c« wicbcr bünner, bt« e« »on SJeuem an ber Stelle anfd)witlt, wo bie * 3u (Jfttfn tc« tttSfimten änatomcn Süaroti fo genannt. '* Pa« 5ciebro»®t)in(ilneri!en(»ilem Don t^ornen ßefcben (bie lltmn (int natii m iljrem Uifpumg obgcfcfcnitten) ; — n ba« grofe ©e^irn ; — 6 SorbetlopDen berlinfen ^lalbfiigel beä gruben (Hcftirnä; — c b« üüitleirappen i — rf ber tiintft(a|jpen, faft ganj burdi baä ffeine®el)irii bebccfi; — f taö fteine ®e6irn; — /"' ba« i'criängcric DJarf; — f iai SRücfenmart; — 1 erfteä ülereenpoar ober ßifrudi«« iicrcen; — 2 ®el)nertien obtt baS jweite Sieroenpaar ; — ;i brüte« !Ktn>enpaar, melAeä ftintcr ber Durditreuiung ber läe^neruen, bor ber SarolSbrücfe unb über ben Ocljitnfdjenfeln enifpringen j — 4 Viersen bt« eierten $aüi« ; — S ber breigetheillc Wer» ober bo« fünfte ^lirnneibenpaor I — 6 ba« feASte Weri'erraar, ouf ber SSarol«6rüife liegenb; — 7 boä (iebente Metoew^aar ober ängeficfttä« nen'en unb ba« ad)te 9!erbenpaar ober ®e(iörnei»en; — 9 ba« neunte >J!EH.>enpoar obci gttlunbiunucnnereen ; — lü ba« jeünte SRerPenpoot ober timgenmagennerfti. ; - 11 ba« eilfte unb jmölfte 9iei»enpaar ; — 13 ba« breiicbnie ^a-rrenpüar ober ipmteitiauptnerben ; — 14, Ib, l(i bie btti erfiertn CSebinnunniipaare j — s^'irnnerPen, ba« arm« nerbengctlr*' bilbenb; — 2n eint« ber KerPenpaare, bie jum 3iücfen« tljeil be« Mütfenmartö geböten ; — :« eine« ber fenbennerPcnpaare ; — (iSenben^unb^ciligbeinnetren, bie 5!erMnje|it(i)t bilbenb, niorau« bic Jleroen ber untern diliebmofen entipvingen ; — i unb > iaS enbe bc« SSücfenmart«, 'iHerböldimeif genannt; — * ber gro6e Jpüftnero, ber fi* ä« 'tn untern ©liebmajen begibt. 54 Joplngif. SRctöen ber untern (Süeomagcn cntfprtngen; fein unteres ©nbe tfl fc^r bünnc unb ^at feine Sage in bem Obern Steile ber ?enbenregion ber SBirbelfäule. aSie iaä grope unb tietne (Se^irn, fo iH aut^i ba6 SfJüienmar! aui jrcei SWarffubfJanjen »on »erfcftie- benet garbc jufammengefcpt ; «ber anftatt bap bie graue ©ubfianj bie Dberfläifie biefeS DrgancS bittet, liegt fte innen unb roirb »on ber rccipen ©ubflanj ieberft. (So beliebt feine »eii^e ?iirn^aut (pia mater) um baS SUütfcnniarf bcrum, unb bie aus ber garten i)irnbaut gebilbete !püüe ifi eon bemfelben nicfct BoU» ^cinbig angefüllt, fonbcrn »on einer bettäifetlicten fKenge l^lüffigfeit au^gefüHt, »on reeller eS feiner ganjen Sönge na* umfpült rcirb. 'Diefer Sau ifJ auf eine bemunberungSwürbige 2Bcifc berechnet, um bas gjütfcnmarf »or ©rucf unb Srfc^ütterung ju oer-- rea^rcn, weli^c au« allju (»eftigen Bewegungen ber SBirbeIfciute ober auiS jcber anbern Urfacfie entfielen unb in bicfem Sbei'f bcS 3JerBenf9pem(3 noc^ fc^rcerere 3ufälle erjeugen ÜJnnten, alS im ©c^trn. §. 190. t>ie Struftur ber i§,txebto:en sur red)ten. Srfi nad) biefcr ©urc^treujung bringen nc in bie SBaroIif^lc SBrücfe ein unb bitben in ilirem 35orn5artSf(^rcttcn bie ©e^irnft^entel. Siefe gafern Ireten alSbann aus einanber unb »erbreifen fic^ in ben untern, »orbern unb obern aSinbungen beS »or= bern unb mittlem SappenS beS gropen (ScbirnS. T)ic SängSfafcrn, TOctc^c »on ben olioenförmigen Sr= Habenseiten ausgeben, fteigen, wie bie ber ^ijramiben, mitten burc^ bie aSaroIiftfje Sriicfe aufwärts unb bilbcn ben ^intern unb inncrn l^eü ber ©e^irnfcbentet, burcbbringen , »ie bie ber f^tamiben, »erftfciebene SKaffen einer grauen ©ubfianj, nehmen an a?o(umen unb Ba^t ju, unb bilben, inbem fie »erft^iebene 3Ji(f)- Jungen einftblagen, »erfc^iebene Zi)eilt beS gropen @el)irnS, j. S. bie ©e^^iüget unb bie gefirciften ^irn= förper (corpora striata) ; enblic^ »erf^tnjinben fie in ben SBinbungen, beren SEotatmaffe bie §)albfugcln confiituirt ; tuxä) bie Vermittlung anberer 3;ranS»er- falfafern ftc^en bie beiben Hälften beS gropen @e= ^irnS mit einanber in Serbinbung ; biefe gafern bilben ben ft|on txmä^nHn Saiten ober bie grope Sommiffur (Corpus callosumi, foTOie mehrere ancere SranSeer fotjireifen, welche im SlUgemeinen Serbinbungei ober Eommiffuren genannt werben. 55ie SängSfafern tcr bintcrn ^'pramibcn beS SRüdenmarteS »ercinigen fii) mit einigen aus ben benaibbarten Steilen beS »erlängerten WlavU fom= menben gafern unb bitben auf biefe SScife bie ©cfeenfet beS flcinen ®e()irnS , weidjc ficb bis jum Silittclpuntt ber entfprec^enbcn ?)emifpbäre biefeS DrganeS ein fenten unb an beffen Dberflädjje eine 9)?enge Meiner Slätter fenbet, welche fiel reieberum t^cilen unb ' i^rer Oefammt^cit 3tt)eigc bilben, bie »on grau- li(|en ©ubfianjen eingefüllt finb unb »on einigen Slnatomen Lebensbaum (arbor vitae) (gig. 65, d) genannt würben. %uä) in bem Itcinen ®e^irn untere f(t)eibet man SängSfafern, wel(He bie beiben ^emt= fpbären mit einonber »erbinben. gin Sfieil baöon umgibt baS »ertängertc OTar! »on »ornen unb bitbet bie betannte SarolSbrüife. §. 191. iDic atcrocn (nervi). Die 9{er»en, weld;e aus bem ®e^irn unb 3Jücfenmarf entfpringen unb bie Serbinbung jwifi^en biefem ©püem unb ben »crfc^iebenen Sörpert^eilen bewirten, ftnb 43 ^aare an ber 3a()l (fiebc gig. .54 unb gig. .56). ©ie tommen alle aus bem SHücfenmarte unb ber SaftS beS gropen irnS; man unterftbeibet- fie ic nac| ii)rer Sage unb benennt fte in i^rer Siei^enfolge mit ben Drb= nungSja^ten, wobei man »on »ornen na* hinten jä^tf. ©ie jwotf erfien '^aare entfpringen aus bem ©e^irne (gig. .5.5) unb ireten an ber SafiS bcS ©Labels ouS »erf*iebenen Sofern ^erauS. Die folgenbcn 31 '•paare tommen auS bem SRürf enmarte , baS »on ber S!Birbel= faule eingcf^loffen ifi, unb treten ju jeber ©eite biefer Ä'no*enf*eibe auS ben jwif^en ben SBirbeln gele= gcnen Sofern IjerauS. 3eber biefer 9Jeroe ifi auS einer gropen Slnja^t 9Jer»enbünbel jufammengefe^t, welche auS OÄartfafern gebilbet unb »on einer SÄembrane, ber 9Jer»en= f * e i b e ober bem 9J e u r i l e m umbütlt finb. Diefe Sle= mentar= ober ®runbfafern ftnb auperorbentli* fein unb laufen »on bem einen Snbe beS 9?er»enfirangS bis jum nnbern mit einanber parallel, obne ft* jemals ju »ereinigen ober ju t^eilcn : an ibrem obern Snbe fegen fte ficb gleitbfaüs ofjne Unterbrechung mit ben gafcrn beS 3iüctenmartcS ober ber SafiS beS ®ebirneS fort; mit i^rem entgegengefegten Snbe »erlaufen fte ficb in ben Organen, ju benen fie befiimmt ftnb. 3« ber Siegel finb bie »erftdiebenen a)?artfaferbünbel, bie einem unb bemfelben 9Jer»en anget>ijren, nit^t alle in bem Slugenblitfe »ereiiiigt, wo fie aus ber Serebro = ©pinalare treten, unb bieS ifi ein ®runb, warum ber 9?cr» an feinem Urfprunge mehrere 2Bur= jeln jcigt; in bem 5Kape, als fic^ biefe 5Jer»en= bünbcl »on biefem fünfte entfernen, taufen fte aus- einanber, um ficfi an bie »erfcbiebenen Organe ju begeben, wobei eS fcfceint, als tt)citte ficb ber 9?ero felbfi altmölig , Wie ein Saum in Slefie unb 3n>cige ; nac^bem ficb biefe 9Jer»enbünbet auf biefe SBeife ge- trennt Haben, »erbinben ftcH and) einige berfclbcn ober i^re gafern mit einigen benachbarten 9Jer»en, um bicfen auf i^irem SBcg ju folgen, woraus bie »on ten Slnatomen fogenannten Slnafiomofen * ober 9{er»engefted)te ** (>er»orgeben. 3fi enblicf) ein 5Jer»enjweig in baS Drgan gelangt, wo^in eS fttfe begeben foU, fo breiten fi* feine urfprüngli^en gafern barin auS unb enbigen fafi immer unter ber gorm »on ©cbleifen. Die 9?er»en, wclcfje »on bem 3?ücfenmart auS« geben, entfpringen barin auS jwei SSurjcln, wooon eine jebe auS mehreren 9?er»enbünbetn jufammenge- fegt iü (gig. .57); bie eine ffiur;el fommt »on bem »orbern SEbeile biefeS DrganeS, bie anbere »on bem Hintern, unb ebe ficH biefe legiere mit ber erfieren »er- einigt, jeigt fte eine 2lnfcHt»ellung ober ©anglion, • Da tif Mcrotn »on tinifltn anatonifn otä Sanilt belraifttet IDotbfn finb, nJtfdif bie Seilimmiing iätttn, bie 9!crsenflüfrißfett fortjufü^ren, (o ^ot mon ber Serfinfguna ifirer 21efie unb Smeige ben 9!amen «nofiomcfe QfStffn; ober wie mir bereit« gefagt Öoben , (0 bB5ei(f)net biefe« üßorl in feinem »obren Sinne eine ein» miinbung ober SominuniciKiijn jWifdjen swei ©eföSen, unb foHte folgli* öier niiit gebroutl)! werben, benn wenn fid) eine Slerbenfofer Don einem Wemen irennt, um fid) mit einem anbern ju »erbinben, fo fiHc fie ni(t)t in ginö mit ibm jufammen, fonbern feft ibren Sßeg für fi* ununterbrocijin bi« j" beuijenigen Steile fort, für ben (ic bcftimmt ifi •* Der Warne !» er» en gefielet ober Plexus tcirb einer art Oeflcdit ober 9!f9 gegeben, »efibe burifi bie ffiereinigung mebrcrcr iRerben ober ®efäfe gebilbet finb. Bie ^ouptneroengeflecbte finb bie« jenigen, nciiit fid) auä ben 5)ert)en ber fotrcmitäten fogleid) na<6 bem auätritt berfelben ouä bem SRüigrat jufommcnfefen. (Sieije gig, 54, r, I unb gig. bü, s unb k.) Von Dem «ümpfinbunBsiifrmoflen. 55 tte t^eilreeife ani einet grauen 5Karf-- fubftan} beflet)t. einige Ci)c()irnner»en , jeigcn eine ä^nlii^e ©i^poftticn, anbete hingegen jeigcn feine @piir baoon; : tiefet Untctfc^ieb ifi, wie reit balb fejjen itetben, ein Seiten obet eine Slnbeutung »on ontetn Sigentbümlicbfciten in ben ' pl)9ftoloBtf(^en eigcnf*af(en biefet 9Jcroenfäbcn obet S[«ar!fltange. §. i92. £>a« Gian^Iicnfttftcnt. ®a« 9Jetoenganglicn--®9f}em, aud) grogct fvmpatl^ifcbet 9let» ebet SJctocnfvftem bcö ctganift^en Scben« genannt, fe^t M auö einet gtopcn Slnja^l fleinet 9Jer»cnniafTen jufammen, bie bcutlic^ aucige- fptodjcn unb unter fi* butc^ ^Wartfären unb t>ctfd)iet'ene 9?ctcen »erbunben finb, irelt^e le^tcre mit ben au« tcm Scrobro - ©pinalfpfictn entfpringenbcn anafio= moUren unb fi* in ben benadjbartcn Steifen ijcr= breiten. 'Diefc 9Jct»enmittelpuntte obet 9Jcr»enfnctcn werben ©anglien genannt; man finbet fie am JSopfe, om §)alfe, in ber Srufi unb rem Unferleibe. ®ie meiften liegen fpmmetriftf) ju jeber ©eite ber SWittellinie »or ber SBirbelfäule unb bilben auf biefc SEBeife eine bcppelte Äette, bie »om Äopfe biö jum SBetfcn gc^t ; botfe finbet man fie auct; in anbcrn Stieilen, j. S. in ber SJäjje beö §>erjenö unb bcö 5Kagenö. S)ie 9?erocn bcö Serebro^Spinaffpfiemö begeben )i^ JU ben ©inneöorganen , ju ber §aut, ju ben WiM' fein 5c. ; folt^e, bk bcm (SangltenfpfJeme angetiijren, »ert^cilen füii» «n f'c Jungen, an baä §)erj, ben 3Äagen, bie ©cbarme, bie SBanbungcn ber 93(utge= fäje. Surj, eö geboren bie erf?ercn befcnbcrä ben Drgancn beä animalifc^cn Vcbenö, bie (enteren ben ernä^rungöorgancn an. §. 193. 35aö >Äcr»cnf^ftcm ber iibriflcti 3;i)tcrc SWit bem attgemctncn $ranc beä menf4>Ii4en 5?er»enf9fiemö flimmt aut^ baiS SJeruenfpfiem fämmt= Iid)er ©öugetbiere, bcrSSogel, bet 3JeptiIicn unb bet gif(f)e übetein. Sei allen biefen Z^knn ifi ein gropcö unb fleincS Oebirn unb ein Siüifenmart »orbanben. 2luö biefem Sentrnltbeil be« 9kroenfpf}emö entfpringen 9?er»en, bie ju ben Berft^icbenen @inneiS= unb S3e= roegungöorganen binlaufen ; auc^ ifi ein mit SJereen »erfebeneö ©anglienfpfiem für bie §)auptorganc ber (Srnobrung oorbanben. aber anbcr« ifi eä bei ben SWcttu^tcn, ben Sru« fiaceen unb ben übrigen »irbelfofen Jb'cten ; baä ®ebirn unb baö SRürfenmarf fc^eint bei ibnen ju fcbten, unb alle 9?er»en bc« törperä Bereinigen fic^ ju einer geiriffen Slnjabl me^r ober weniger »on einanber entfernter ©anglien (Sig- 68). 3n ber großen Slbtbci» lung ber 3oopf)9ten tnUiä) finbet man biJi^fienö nur eini ge ©puren Bon einem 9Jer^ »enfpfiem , unb in ber Siegel fdjeint bicfer Apparat gänj^ lid) JU feblen. SBcnn wir an bie @eft6id)te biefer »erfcbie= bcnenJbiergriH'PC" f ommen, fo werben wir (Selegenbeit finben, alle eigcntbümli^= feiten, bie in biefer ^infti^t fiattfinben, anjugeben. • öin SRürfenmottjiütf, nifl^eä ten Sau ttr ba«u« enlfptin« aenbcn 3!etMn jcigt : a SRüdcnmatt ; 4 bic toibere 2Biitjel eineö äiücffiimottnette«; c ein Qtcinntion; d bie fjintcre SBiirjel btfftlbtn 9!er»f«, mliit fi4 na(6 fcfr Siftung eine« eianglionä mit bei tor« bern äßurjet »etbinbet; e ber burifi bie StteinißunB biefer jtoei aüurjetn gf^ilbete ©tamm; f ein Heiner 3W"2( roelt^ei mit bem ßrcfen ftmpot^ift^en llnvert onoftomcfirt. ■Dieä ftnb nun bie »erft^iebenen Steile, auö »el= eben ber 9Jerocnapparat beö 5Wenftben unb bet ^of)eten Jbiete bcfie|)t; jc^t iBotten wit aui^ (e^en, weldje« fein 9?u^cn ifi, unb unö juctfi mit bet Setra^tung be« Empfinbnngöoermögeng ober ber ©enfibilität be= fcbaftigen. Van JJcm «EmpflnöungspctmÖBen CS"t man bie ©enfationcn TOct= ben; iai 2;Mcr etbätt bie gäbigteit, eine gtögetc Slnjabt bet ßigenftbaften , welcbe bie ©egenfiänbe feinet Umgebung beft^cn, jum Sewuptfein ju btingen unb beten octf^iebene Slbwcit^ungen beffet ^eraugju= finben; bie Sinbrüde werten lebbafter, unb in bem •HJlaje, aU fid) ba« Smpfinbungöoermögen »er»oH= fommnet, ftcbt man bie ©truttur ber Organe iii animalif4ien Sebenö compliiittcr werben ; benn wie in allen anbcrn gunttioncn, fo ifi eö audi bicr bie Ibcilung ber arbeit, wcld)c bie Slatur ju immer »oll= fommcncrcn Scfultaten gelangen läpt. §. lO,"). Ueberall, wo bie burt^ äußere ©egenfiänbe erjeugten ©enfationcn oer= fc^iebenarttg finb, ifi ein beutltdje« 9lcr= oenfpfiem »orbanben, Bon bcffen 3!Birffam= feit iai empfinbungöBctmcgen abbängt. ©eine ©ttuttur ifi bei ten niebercn Sbicren fcbt einfad), unb eö fdieinen alle Zt)eiU, wel^e baffelbe bilben, beinabc bie glcidjen gunftioncn ju babett. 3. S. bei bem 3Jegenwurm ifi eä ein ber ganjeit Jänge be« Sörperö nad) auögcfiredter fnotiger ©trang, Bon bem alle einjelnen äbcile bie glciebcn ®igen= fd)oftcn bcftgen; benn ^erfcbncibet man biefcö Xbier in mebrere ©lüde, fo ftcbt man, wie febcö 33ru(^= fiüd fortfäbrt ju cmpfinben unb fitb ju bewegen. Wie juoot; abet bei X^icten mit einet jufammengefeg= teten Dtganifation unb BoUtommeneren gäbigteiten, befielt biefer Slpparat, wie Wit beteitö WifTen, auä mebteren Bcrftbiebenen Sbcilen, unb bann ifi auc^ ein jeber auf eine Bcrftbiebene SÜBcifc tbätig unb ein jcber bat feine fpejicUen gunfticnen. Gin größere« 3ntercfTe wirb unö baber ba« ©tubium biefer Äunf= tionen bei bcm ?Wcnfc^en unb ben übrigen ^'i^trn Jbiften barbieten. §. 196. £>ie ^unftioitcn ber 9ter»cii. 5Jidit alle Sbeilc unfcreö ficrperS beftgen baö Gmpfinbung«= Bcrmögen in glcid)em @rabe ; einige Organe finb mit bem fcinficn ®efüble begabt, wäbrenb anbcre auf alle möglitbe arten erregt, burc^ frembartige Sörper jerquctftbt, jcrfcbnittcn , ja felbfi jettiffen wer= ben tonnen, obne baf baä X^iet aud) "ut iai @e= tingfie babct empfinbet. iJie empfinblidificn Sbeile finb immer jug(cid) au* biejenigen, wel*e bie mei= fien gjcroen erbalten; wo feine SJetBcn finb, ba ifi autb feine Smpftnbung. SJJacbt man in benguSeineö Icbcnben Ibicreö einen ©*nitt unb legt ben fttb ba= bin begebenben 9JerBen bloß, fo bemerft man, baf biefer SJeroe auperorbentli* empfinblid) ifi ; jetrt ober fttcbt man ifin nur im geringflen , fo jeigt ba« Z^in alle Beiden eincä (>eftigen ©djmcrjcö, unb bie SWuö^ fein, worin ficb ber Berwunbete SJero Bert^eilt, werben conButftBif* äufammengejo^cn. 2luä bem SSiöbftigcn tonnte man f*on erratben, bap unferc Organe ibre (Smpfinbung ben SJeroen Ber= banten ; um bicfe Jbatfacbe auger Si^eifet ju fegen, bat man bloß einen biefer SJeroen ju jerüijren ; benn wenn man biefen Scrfud» an einem ©liebe eincä le= benben Zt)ienä anfiellt, fo werben fogleit^ alle 1i)tiU, 56 ^O0l0ate. in tnelcjie fi($ tcr SJcro begeben ^at, gelähmt, b. t) ici @mpfinbung^»erm6genä unb ber Scisegung beraubt aber ^at biefer 9Jer» , belTen,3Btrffamfeit jur 2luö= Übung btefer gunttionen unumgönglid; notlmenbig tft, auc^ juglet(^ bte Seftimmung, bte Seroegungen felbfj ^eroorjubringen unb bte ©enfattonen au^ufafTen'^ ober fpielt er bloß bte 3ioUe eine^ (Ion^uclor(5 V unb ifl er cin.itg unb aücin boju befJtmmt, ben aBitlcn auf bte 3Ku^tcIn überjutragen unb ju einem anbern Drganc, loelc^cö bet ©ig ber@efüf)I«erregungen wäre, bie au^ ber Serü^rung etne^ öuiJern (Segcnfianbeö mit ber Dberflä^ie beö ÄcSr^Jer« ober auä jebem an- bern SRetje {»eroorgingen, übcrjupflanjen '^ Um über biefe gragen entleiben ju fonnen, Jaben bie '};()9|üotogen i^rc 3ufluc5t ju einigen SSerfuc^en an lebenben Xi/imn genommen. ®ur(^fcbneibet man j. S. ben 9Jer»en, ber fit^ nat^ bem §>interfupe eine« groWc« begibt, unb flitzt ober fneipt man hai auf biefe SBeife »on bcm 5Uer-- »enfpfJeme getrennte ©tücf, fo fic^t man, ba6 eS »öüig unempfinblttft ifJ, n)o|renb ber über bemScbnitte gelegene Sieil alle feine @mpfinblict)feit beibehält; bicjenigcn Steile be^ (Stiebet, TOclcje bie SJerocn- ocr.^metgungen be^ untern 9Jcr»enf}ücfä empfangen, finb gleidjfalls gelähmt. ein Bom @9ilem getrennter 9Jer» ^ört alfo auf, feine gunttionen auszuüben ; er tann bal>er auc^ nic|t ber ©ig ber äluffaffung ber ©enfationen fein, unb man mu^ notljroenbig barauö ft^liepen, ^a^ er baju bient, bicSinbrücte, bie er burc^ bie mit berSm)?ftn= bung begabten 3;f)eile erhält, auf baS ju bicfergunt- lion beftimmte Organ überjutragen. T)Uä ift nun auä) burt^ fämmtlic^e, über bicfen ©egenftanb gemachten gorfi^ungen flar unb beutlicfe ernjiefcn. 'Der burcl) bie Serül;rung irgcnb einesS ÄiJrbcriS cntroeber mit bem Sfieroen felb^ ober mit bcmientgen Zt)(H , in reelcSen fiel ber 3?ero »crjnjcigt, $er»orgebracl)te Sinbrurf {ann nicbt aufgefafit iverbcn unb ba^er feine ©enfotion erjeugen, toenn er nit^t burc^ ben 9Jcroen auf anbere Drganc übergcpfianjt »erben fann. §. 197. 3fl tiefe X^atfac^e einmal begrünbet, fo ift man natürlic^erroeife ju ber gragc gefüljrt, mo^in bie ©enfationen oberöefü^läeinbrücte gelangen muffen, bamit bag Sijier basJ Sereu^tiein baoon l>abc'? ober mit anbern SBorten, roclt^eä l>aä yt il;rer Sluffaffung befJimmte Drgan fei? §. 198. ©et <£influ# ber (Scrcbro=«pinaIase. Die 9?er»cn, mit beren gunttionen loir ung befcböf' tigten, taufen alte in bem ©e^irn ober bem 3?üc{en= marf, wtlä)ei fclbfl ivteber im ®c()irn cnbigt, ju- fammen; eö ifl olfo eoibcnt, bag baö Smpfinbung^= »crmogen irgenb einem J^eile ber gerebro=©pinalare inioo^ncn mup. ©ueJjen toir ba^er iuvd} irgenb ein Srpertment ju crforfc^en, ob eä in bem gropen @e- l)irn , ob iä im fleinen ®e^irn ober ob tä im 3?ü(f'en= mart ift. 2Bcnn man an bem SRüdenmarf biefelbcn SBcrfuc^e anfteüt, loie bte an ben barauö cntfpringenben 9Jcr»en, fo bemerft man jucrft, bafi biefesJ Organ au§eror= bentlid) empfinblicb ift: ber gcringfte Stiel) erregt barin ben empfinblit^ften @d)merjcn unb conoulftBifctje SSemcgungen ; unb ft^netbet man e^ mitten burci, fo fie^t man alfobalb in allen Sljeilcn, toorauä bte 9?crBcn unterhalb bc^ ©t^nitteö entfpringen, eine BoUftänbige Sä^mung, roä^rcnb biejenigenSl^eile, bereu 5leroen aug bem no(| in Sßerbinbung mit bem @e= l)irne fte&enben J^eilcbcö 3Jücfenmartä berfomtncn, baö ®mpfin!>ung«oermögen unb bie gä^igteit, fith ju bewegen, beibehalten. ©orgt man bintänglic^ bie 3?efpiration auf eine lünftlicle SBeife fo ju untcrfjalten , bafi tiasS auf obige SBeife erpertmentirte J^ier oerliinbert ift, in golge ber Sä^mung ber aJefpirationömu^teln ju fterben, fo tann man jeigen, bag alle Stelle beä 3?ücfenmarM unb beö oerlängerten Wart« ba« Vermögen oerlieren, freiwillige Seroegungen f^eroorjubringcn unb l^mpftn« bungcn bie Sntftet)ung ju geben, fobalb fte oon bem ©ebirnc getrennt finb; barauä fann man nun f*liefcn, t^a^ nit^t in i^ncn tcr ©ig be^ Sermögen^ ift, bie ©enfationen aufjufaffen unb freiwillige Bewegungen ^eroorjubringen. 3Kit bem ©c^irnc aber »ertiält eö ^ä) ganj an= ber«. Segt man bie beiben l^emifpbären DiefeS Dr= gane* bei irgenb einem lebenben jjjtere (j. S. bei einer laube) blop, unb rcijt man i^re Dberflät^e mit irgenb einem feineibenbenSnftrumente, fo ift man über i^re ltnempftnblic|fett erftaunt; man tann bie -?)irnfubftan5 jerfc^neiben ober jerrci^en , unb iad ZtiitT gibt beffen ungeachtet nit^jt baö geringfte 3ei(|en »on einem ©djmetjcn »on fitl), ft^eint »telmet)r bie Serftümmelung nit^t einmal wa^rjune^men. 3limmt man aber biefcS Organ nac| bcm Scifpiel g l o u r c n ä hinweg, fo fällt baö S^ier in eine »ollftänbige Sc- täubung ober Unempftnbli(|tett, au^ welchem 3uftanbe tä buri^ fein 3Äittct gerettet werben tann. ©ein ganjer Üeib wirb unempftnbli^, feine ©inne funttio= niren nicfjt tne^r, unb wenn eö fiel neä) bewegt, fo Qt\d)itt)t tä nur au^ einer äuSern ltrfac|e unb willenlos. 2lui5 biefem Serfucfee ift crftdjtltcl) , bag bie 2Birt= famteit beö ®c^irnö jur Sluffaffung ber ©enfationen unb jur 2Billens5äuperung unumgängliti nottjwenbtg ift, unb fcaS ju biefem Organe bie burd; bie 9ler»en eriattenen ßtnbrücfc gelangen muffen, wofern baö S|ier JU beren Sewußtfein gelangen foU. §. 199. 3>i ber gunftion ber ©enftbilttät gibt ü alfo eine fe|r mertwürbige J^eilung berülrbeit; bie= ienigen 2;bcile, welcbe burcl) Berührung frembartiger törper baju fäljtg ftnb, ben (Smpftnbungcn ii)re <änt= ftc|)ung JU geben, fijnncn biefe Sinbrücfe nit^t felbft auffaffen, unb auf Per anbern ©eite fann baö Organ, welches ber au«fc|lie61ic|e ©ig ber 2lufna|me biefer Sinbrücfe ift, bicfclbe nic|t bireft aufnehmen; eä ift uncmpfinblicl) unb fann nur burcl bie Sinbrücte erregt werben, wclt|e burt| bie 9?er»en übergepflanjf Wor= ben Rnb. 3n bem 2lpparatc ber ©enfibilität fann man alfo brei bcfoncere Stgcnfclaften unterfcbeiben , nämli(|: 1^ ba(3 Vermögen, in Serülrung mit einem fremben Sörper ober irgenb einem anbern 2lgenj einen fol(i)en (Sinbrucf ju erhalten, welcber einer ®mpfinDung »tc Sntftcl^ung gibt; 2) baö Sßermogen, bie Sinbrütfe »on bem fünfte auS, wo fte erjcugt worbcn, auf baö jur 2lufnaf)inc beftimmte Organ |injuleiten ; 3) baö Vermögen, bem Siliere ein Sewuptfcin »on ber @ri= ftenj berfelben ju geben. 2luiS ben 35crfuc|en beö pnrn glourenä unb einiger anbern f l^pftologcn ergibt ftcb, ba§ bei folgen 3:f)iercn, bie bem 5Kenft|en am näclften fte^en, alfo bei ben ©äugctl)icren unb ben 33ögcln, biefed legiere Ver- mögen wefcntlicl ben §)emifp|ären beö grofen @e- lirnö innwoint; unb wie wir fo eben fa|en, fo ift baä Vermögen, bie ginbrücfe aufjune^men unb fte jum ®ef)irne ju führen, wo fte aufgefaßt werben foQen, Tiai gigentium ber 9Jer»en. §. 200. 3luc| ift JU bemcrtcn , bap in ber Ein- leitung ber einbrücfe auf baö ®e!)irn jcbe Slementar- fafer eineö S'lerocnö auf eine »on ben bena(|barten gafcrn ööllig unabhängige 2Beife f!)ätig ift, unb ba biefe gleicfcfam blofj ju Jlcroenbünbeln anctnanber- gelegten gafern fiel niemalö unter ftc| innig »erci= nigen, fonbern eine jebe i|ren SSeg biö jum ®e^irn ober aiüctenmarte für fiel fortfegt, fo ge|t Parauö |er»or , ba§ eine jebe ber »on ben »erfe|tebenen fünften bcä Äörperö fommcnben ©enfationen auf einem be= fonbern 2Bege bort anlangt unb nicmalö mit einer anbern in (itnö jufammenfältt. SScnn wir ben ©ig ober Muögangiipuntt ber Smpftnbung beftimmen wollen. fiin Iii'm (ümpl^ubungstierniögr 57 fo nehmen »vir immer tcn SBeg ju |)ülfe, ouf »{((^em ftc JU uni'erm ©eljiriie gelangt, unt immer bejie()en wir 6ie erzeugte (*mpfint'ung auf tenicnigcii Äorper» t^cil, ivo tic in itf^iigfeit "gefegte lllcmentarfafcr jn (fnte flcjif. * §.•201. Dic9?crtfen ber «cnfibilitot. Uebrt= gen^ befifcn niAt aUe 5?erDfn tcij Si)r|)er« fcieeigen^ ftfcafi, tie Gmpfinliungen t'ortjuvflanjen ; ti giW fol^ic, mlüji nu^fctdieplid) ten Scivegungen angcjjoren ; unb aucf) unter ten 9Jcr»cn ter ©enfibilität (jnbcn nicbt oUe bie gä^igfeit, bic gleichen Ginbrücfe (um Üieljirn }U bringen. Sic CSmpfinriitbfcit gciviiTer Jfcriien tann nicbt immer bur* agcn^ien, irclcf)e fäljig ftnb, @en= fationcn in antern Organen jn erregen, in S()ätig= teil gefegt werben ; baö l'i^t j. S. bringt eine leb= bafte öenfation bffbcr, njcnn eö ba^ Sntc ber @e^= nerocn trifft, ifl aber unföbig, irgenb einen anbern 9Jercen in Bewegung ju fegen; unb biefe, gegen ben Sinflu» bei3 feinen Sicbtreiscö fo febr empfinf^ lii^ien Sejjnerüen tonnen gebrücft, gef}oc|)en unb au^einanber gcriffen reerben, oijne cajj irgen» ein ßSefiibI »en öcfcmerjen erfolgt, iDcifjrcnb tie 9Jer»en beö SJüdenmartiS, welcbe bei ber (iinroirfung teö Sic^tö unbcif>eiligt bleiben, mit ber größten SoUfom- menljeit cie burt^ bie materielle Serü^rung cineö frcmbcn Sörperö erzeugten ©enfationen fortleiten unb nitfet Part erregt iDerben biirfen, obne einen mebr ober weniger Ipeftigen ©c^mersen j>er»orjurufcn. §. 202. a?on bell SOiobififatioucii fcec Seit: iibilität. @* finb bcmnatt) oerfdjiebene 2lrten ber ©enftbilität öor^anben, welche turd) »erfcbiebene SReije in Sbätigfeit gefegt werben tonnen ; auf biefe SBeife ifl (6 \mi auä) moglit^, bie »erfcbiebencn pbpfifcben Sigenftfcaftcn ber mi umgebcnben ©cgcnfiönbe ju beürtbeilen, nnb eben biefe SOTobifitationen ber ©eni^i- bilität confliinircn bic fiinf@iniie, womit ber 5Wenfc^ unb bic mciflen übrigen Spiere begabt finb. X)er Jaftfinn, ber (Sefc^macfftnn ober ber Öicfc^mad, ber 0crut|)öfinn ober ber ©erud;, ber @c()6rfinn ober baä @cbör unb ber ©eftt^töftnn (optifcle Sinn) ober ba« ©eljen, ftnb ba^er eben fo Biele »erftbiebene Vermögen , ba iebe« »on i^nen feine befonberen Organe bat, bereu J^ätigtcit erfi angeregt wirb, unb bcren gunttion unä »erftbiebene Senntniffe »erfcbafft. 'Die Serüljrung eineö Sörperä, weltber bcm ©ructe wibcr- fiebt. Ober merflitb wärmer ober taltcr iil alsi unferc Organe, bringt in ben Bcrfc|)iebenen J^eilen, weU (6en ber SafJftnn (gü^lfinn) innwo^nt, befonbere Smpfinbungcn bcrbor, mit ^Jiilfe berfelbcn wir bie (Sonfiflenj, bic@Iätte Ober 3taubf)eit, bie Temperatur unb bi fi* Ziffer iRcn> ou«brcilct, (elbtl racnn bitfc errcgiirfl ifirtn ®ij weit ncljcr beim @cl)irne ouf irgcnt einem fünfte te« ÜBegc«, tcn bicfcr 9inv nimmt, Ifoi. Brücft man alfo s S. am SUcnbogen Un gpiitijen» nciutn (ntivus radiali«) sufammtn , fo gtaubt mon tcn Scfmicrj in tct iJonb jii füf)lfii, «eil (id) btr fragli(f)c 9!«» in biffcm Sficile fnbigt. 2(u« gleidjcm ©runbe cmpfinbtt man oft nac^ ber Sedion cincä 5Rcibcn einen gdjmcrjen in bcmfcnigen Sdcil, mo fi<6 bec 9!cTO terififill, unb tro bie €cnfi6ilität boif) ooaftönbig jerfiört i(l. Die ScnntniJ bicfcr üalfadie ctda'rt un« au(6, ttie ber flrante nad) ber amputation fctmcrslidie (ämpjinbungen ^aben tann, bcren ©if in bem tcrloienen ober ^intbcggcnommentn Ztitü ju fein fdjeint; ber Äronfc bCjicM |7e inftinttmögig auf bicjcnigen Organe, wo (id) tie oerfdjiebencn SJcrjncigiingcn bcS obgefi^nitlcnenSRetDenä cnbigen. 9}alurßcf(^i(itc. in ben ©e^örwcrfjcugcn bic Gmpfinbung beä ei 3BurjeIn iet 9ftü(fcnmarfner»cn. 'Die mit bem Jaßfinn ober ©efübläpermogen begabten gjerpen bienen auc^ ju ben Sewegungen ; ti ift aber un^tpcifel^aft, bag baä Vermögen, bie 2)?u«telcon- troftionen ju erregen, unb baö SJermögen, bie ®cn= fotionen fortjuleitcn, nidjt in ben gleichen lSlemcntar= fafcrn woljnt, unb wenn aui^ biefe SJerPen jene beiben Vermögen glei*jeitig befigen, fo tommt eö nur oon bem Umflanbc ber, bag fie auä ber Bereinigung ber @efüf)t«- unb SSewegungsSfafern gebilbet finb. 3roar ifl (ä nnmöglitb, biefe beiben SSlrten pon gafern wä^= renb iljre« Serlaufeö Pon einanber ju unterfc^eibcn, aber an i()rem Urfprung^puntt ift biefe Untcrfcbeibung Icitbt ju niatben, benn bic SJatur felbf} f)at fie f)tcr getrennt. 3n ber^bi"*' nie biefe 9Jerpen entfpringcn cntweber aai bem SJücfenmart ober aus ber Saftä beS ©cf>irn(S auä jwei SBurjeln, unb naä) ben inter- effanten Beobachtungen Pon Seil unb 5Wagcnbie t)at man beut^utagc feinen ©runb mc^r, ju jwcifeln, na'i bicgafcrn, auä weldjen fic^ bie eine SBur^el ju= fammenfegt, jur gortpflanjung ber gmpfinbungcn bienen, wä^renb biejcnigen, welche bie anbere SBurjet bilben, ben Sinflup be« SBillenö jn ben 5Wuetetn leiten, b. ^. bie wiUtürlidjcn Sewegunjien ber 3Äuö= tcln erregen. Surfdjncibct man bie §)interwurjetn cineä äJüdcnwirbelnerpcn, fo beraubt man biefen aläbalb ber gä^igteit, bic ßinbrürfe fortjuleiten ; ber Pon ijjm mit SJerpcnjweigen »erforgte Sorpertljcil wirb unempfinblicb; bic Bewegungen aber bleiben bem Sinfluffe bciS aSillenö unterworfen, wäbrcnb ba« 2lb- ft^neiben ber Sorberwurjeln jwar eine Säbmung bct ^Bewegungen bewirtt, teine«weg« aber bie ©enfibilitöt jerftört, wofern nur bie §)interwurjeln unpcrfe^rt ge= blieben finb. ©(^neibet man bic $)interwurjetn fammtlittier Siücfcnmartnerpen ab, fo wirb ba« a;t>ier an feinen freiwilligen ^Bewegungen nit^t gcbinbert, ber ganje l'eib aber wirb PöUig unempfinblitb (mit auönafime be« Sopfe«, beffen 9?crpen in ber ©^äbelböble cnt= fpringcn). 'Die i)interwurjeln finb alfo ©efü^lönerpen unb bie Sorberwurjeln 25ewegung«nerpen, uno au« it)rer Sereinigung ge^t ein 9?er» becpor, ber jene beiben gcij)igteiten juglci^ jeigt. 9Jid)t alle Xi^eile be« Siücfcnmart« befigcn tn gleicbcm ©rabe bic gäljigtcit, bie ©enfationen fort- jupflanjcn unb bic Bewegungen ju erregen , pielme^r ift bie ©enfibilitöt an ber (»intern ©eitc biefe« Organ« weit ftärfer al« an ber porbern Seite beffelben. §. 204. ®a« ®analieiif^ftem. SSJa« ba« 9Jer-- öcnganglienfpftcm betrifft, fo tann man fagen, M^ ibm wenig ober gar feine Senfibilitat innwo^nt; man fann bie ©onglien jcrfcbneiben ober jerren, unb eben fo aucb bie Sferpen, wetdje barau« abgeben, obne Sdimerjcn unb 3u(fungen ju erregen. 2lucb ift ju bemerfen, bag im gcfunben 3ufianbe bic inner« Organe, weldie biefe JJcrpcn aufncbmen, in un« nur ^oolo0tr. fc^reai^c unt> »errcortene ©enfationen fortpfianjen, unt> bai f(C^ nur in gemiffen Ärant^eitgjufiänben i^te ©enftbilität cntwitfelt. S« ift in biefem gatle ju »er-- inutf)en, bafe bic ©enfattonen oermittelft bet, bie gjetoen be^ (äanglienf9f}cmä mit jebcm 3iücfenniarf= nctoen »creinigenccn S^Pcigcn jum CS)ct)itnc gclangtn. 3nbeiTen matijt bicfet pfj^fiologifclie '■punft auf neue Vorlegungen Sinfptut^. §. i06. »ic fpcjicUen ©iiincöorflanc T>er älppatat bcr ©enftfaititcit iH mcift bloj} au« bcn ber= f^iebencn Steilen beä SSeroenfpfiem« , befTen an«en= bung mir angegeben Ijaben, äufammengefe|f ; bie gicrücn, »elc^ie bie gäbigtett befi$en, jum (Se^irne bie Senfationen überjuijflan^en, welä^e unö »on ausen jutommen, enbigen nidjt frei na* auien, unb fönncn baber au* in feiner bireftcn Serüt)rung mit ben Slgenjien fielen, weiche biefe Cämpfinbungcn bcroor- bringen; jte münbcn im ©egent^eil in befonbere Organe ein, »elcije bic Scfiimmung (»aben, bic Srregung fo ju fagen aufjunebmen unb fie ju einer fi*crn 33irt= famfeit äujuberciten. Siefe SBcrfjeuge finb bie ©inneö- Organe, unb befonbcrS burcb ibre SermiHlung lommen un« bie ®enfationcn ju, finb jebocf) jur 21euferung aller biefer Vermögen nicbt unumgängtidj nol^roenbig; Der Saüfinn tann überall mirtfam fein , reo 9Jeroen jur rceitern gortpflanjung bcr geroiJbnlic^en Senia- Jioncn »ortjanben finb, unb bloe für bie fpejieUen (Sinne, b. ^. für bcn ©eft^mad, bcn (Scruc^, baö @cl)ör unb taä ©eftc^t ift bicfc Sri SSermittlung jici= fi^en ben 3?er»cn unb bcr äugern aSelt eine notl)-- »cnbigc SSebingung. 2)a rcir nun bi« jegt nur auf eine altgemeine SQSeifc bie Srfi^einung bcr ©enftbilität, foiDte bie Drgane, »elcbc bcr ©ig banon finb, betrachtet babcn, fo muffen reir jegt auc^ mcbr im einjclnen jcbc gorm unterfu^cn, in »clcbcr fiel) fenc gigenfcbaft Sugert, ober mit anbern Sßorten, reir muffen uns fegt mit ber befonbern Sctrac^tung eincä (eben cin= jelnen ©tnnc« befcbäftigen. §. 206. 2lUe J^icre bcfif en einen mcbr ober »reuiger feinen Softfinn, rceltbcr fi* bauptfäc^lic^ burcb bie SSermittlung bcr §>aut äußert, rcomit bie Dberfläcfec ibre« Äörper« bebecft ift. SBir muffen alfo »or allen Singen bie ©truftur biefer ^laut unterfucben. Sei bcm aWcnfe^en ift bie äugerc Dbcrflodje bc« fibrber« unb bic ber Innern, aber mit ber Slupcnnjelt in Serbinbung ftc^enben Noblen 3?äume, mie j. S. ber ©pcifefanal, mit einer melir ober roeniger bicfttcn, unb »on bcn übrigen Steilen, meiere fie bebecft, roobl unterfcbiebeuen Secfbaut bebecft. Diefe legiere ^aut ift überall eine Bortfegung »on bcr crfteren, unb beibe bilben nur ein jufammcn^ängenbc« @anjc«. 3^re eigenfcSaften finb jebocf) nict)t überaU bie gleic|)en; man bejcicbnet fie mit »crfc^iebcnen Siamen, wenn fte fic^ naä) innen umfctlogt, um bic innern §)öMcn ouSjutleiben , ober «enn fie ftc^ auf ber äugern Dber= fläcbe be« Sörperö ausbreitet. Der innere 3;()cil ber allgemeinen Detfbaut wirb Schleimhaut |mem- brana mucosal unb ber äugcrc Zt)eU Spaut ober äugere ?)aut (cutis) genannt. §. 207. ©truftur Der A>aut. Sie ^aut fegt ftcb au« jwei ?)auptfc^ic6tcn jufammen : bcr Scbcr= ^aut (corium) unb bcr Oberhaut Cepidermis). Die ^cb erbaut bitbet bic untere unb bicfere ©c^i^te bcr f>aut. ©ie ift weivüä), gefcbmcibig, jiemlii^ elaftifcfe unb fcbwer jcrrciglicfc. 3Äan unterft^eibct barin fet)r »tele '^a\txn uno Slätter (Sameltcn), bie ein bicbte« ©ereebe bilben. 3brc innere Stäche ift mit ben be= notbbarten Jbcilcn tuxä) eine mcbr ocer rceniger bicfe 3eUengett)ebf(ti(btc bereinigt unb gibt ben jur 33en:>e= gung bienlici)en 2)?u«felfafcrn einige Slnl^eftpunfte. 3!)tc Dberfiäc^c ift mit einer grogen Slnja^I tfcincr röf^- liiljer 5)eroorragungen überfäet, welche febr empfinb- lic^ fiuD uns paarreeife in geroiffen Sörpert^eilen, j. S. auf ber innern gläc^c ber |)änbe unb ben gingcrfpigen liegcnb, regelmägige Sieiben bilben. 5Wan bejeicbnct fie mit bcm Siamcn ?)autn>ärj(^en ober •»JJapillarförper (papilla; corii). Sie Seber^aut gcmiffcr Xbiere gibt burd) ©erben ba« l'eber. Die Oberhaut tepidermisi ift eine 21rt ^atb= burc^)ft(^tigen Ueberjug«, roelcber bic üeberdaut be= bccft unb ficb auf ber Dberflöc^e bcrfclben fo auf= brücft, bag fie biefelbc in ibrer gorm treu rcieber gibt ; fie ift njcbcr ein cmpfinblic^er noc^ ein tcbenbcr )li)iil, fonbern ein ©toff, ber üon ber l'ebcrbaut au«geft^ieben ju fein fcbeint unb nur burcb bic Ser= troctnung eine gcrciffe geftiglcit erbäft, batier ift fie in bcnjenigcn Äörpertbeilen, bie bem Sinfluffe ber ^uft entjogen finü, immer »cic^ unb wenig au«ge= fproc^en. ©ic ift au« einer mc^r ober treniger bc= träcf)tlicl)cn Slnjabl übcreinanber gelegter ©cfjic^ten jufammengciegt, »ooon bte unterfte, bic ibre aBet(^= beit beibebält unb bie färbenbe ©ubftanj (^pigmcnt), ber bic |)aut ibrc garbe »erbanft, einftblteit, bon oidcn Slnotomcn al« eine befonbere §)aut betrachtet unb al« aÄalpigbifc|)c« ©c^leimneg (re(e s. mucus .Malpighii) bcäcic^nct »orben ift. 3?ci bcm 2Äenfc^en unb bcn ©äugcibieren löfen ftcb bie obcrften ©cbicbtcn ber gpibermi« nac^ unb nacb bon ber ?>nut ab unb fallen in ber gorm eine« au« tleinen ©c^üpp- eben äufammengefegten rceiglic^en ©taube« ab ; fie fcbätt ficb juweilen aiiä) in ibrer ganjen Dicfe ab unb lägt bie ilcbcrtjaut nacft; bie« tritt j. 53. ein, njcnn ficfe bei einem Sranbmablc über ber ^ant eine Slafe btlbet; fie erfegt ftc^ jebocf) feljr balb »ieber. (*nblit^ gibt eä 2biere, bic ficb ju beftimmten f erioben mit einer neuen Spibermi« betlciben unb cie alte abftreifcn, jebocb obnc fie 5U jerreigen ober ju t)erunftalten ; oon biefer Srfc^einung bieten un« bie ©il)langen ein mcrfroürbige« ©cifpiel bar. 21uf ber Oberfläche ber gpibcrmi« beobaet)tct man eine aWenge tleiner Oeifnungen , bie fogenannten pauU poren. ©ie entfprccbcn bem ©ipfcl bcr bereit« er= »äbnten 'Papillen unb geftattcn einen freien Durei)^ gang bem öcfewc ige, biefer fouren glüffigfcit, ipclcie fic§ burcb bte ©etretion gebilbct ^at unb nicbt mit bem äßaffer ju »ertoecbfcln ift, roclcl)c« au« bcr Ober- fläche ber §)aut beftänbig au«bünftet unb bie fogenanntc unmerflicbe 2lu8bünftung bilbet. Diefc augcrorbcntlic^ tleinen "porcn geben nicbt burcb bic ^cberbaut t>inburcb, unb finb nicbts Slnccrc« al« bie 21u«münbungcn ber 21u«fübrung«gängc »on eben fo bieten tleinen Stä«-= c^en, bic tn ber ^"lu'fubftans eingelagert finb unb ben ©i^meig abfonbcrn. 2luf ber ObcrflätJje biefer ^aut finbet man aut^ noc^ grögcre Oeffnnngcn ; au« ben einen «lacftfcn bie §)aare b«r«»^/ auf bcren S3itbung«roeifc mir fpäter jurücttommcn »erben, mäljrenb bie anbern eine, burc^ bte Drüfen, bie int Innern ber Seberdaut liegen, ab= ajl gefonbcrte fette ©ubftanj bifburtbficfern laffcn ; cnb= ^ lic^ fiebt man noct) an einigen ©teilen ber Jitörper= oberfläcbe au« ber ?>autfubftan5 bornarfigc platten, bie käget, betau^treten , bie ibrer 9?atur nac^ ben paaren äbnlic^ finb. §. 208. Die gunttion bcr gpibermi« befielt baupt» fäe^lic^ barin, bag \it ber Scrbünftung bcr in bcm törper entj^altcnen geucfctigteitcn §)inberniffc entgegen^ fegen, unb bie eigentlicbe ?)aut cor ber unmittelbaren Scrü^rung ber frembartigen Äörper fo fcbügcn, bag bic burcb bicfe Serü^rung erseugten Sinbrücfc ge= mägigt werben. Dag biefer bit^te Uebcrjug an unb für fict) fclbft unempftnbticb ift, |>aben mir bereit« gefc^cn, unb ba ^ie immer jmifcf)cn ber Seber^aut unb ber äugercn ©egcnftänbe, beren Serü^rung in biefer .?)aut bie (Smpftnbungcn erjeugt, gelegen ift, fo ift P« ®a(lfintt. — lUrr «SrfdjmaAftnn. 59 ti teilet begreiflich , bap , je Mc^tcr bie gpibermiä ifl, feefto melr au* tic »Jeterbaut fem (finfluffe ccr auf ern Sötper cntjogcn fein mug, unb Ceflo ftfcrcäcber aut^i bie ginbrücfe, bie fte empfinbet, fein muffen. 3" einigen Steilen bc* Äörpcrä, 5. S. bet gupfo^le, jeigt nun bic SpibermiS eine bcträditlicbe Dirfe, tt)ät)renb fie in anbern — an ben gingetfpigen, an ben Vippen :c., auferorbeniücfc biirne i(}. 31uc6 be= merft man, bafi überall, wo bie §iaut ben DJeibungen auögefe^t ifl, fiä) bie Spitcrmiö cctbicbtet. Ueber= bieä ii'cif 3ct'crmann, mit »cid; bitfcr, harter unb tiffigcr 5'i'u'ft^i*'« t'ie l'änbe bcr ©djmiebe unb äbnlittier Arbeiter bebccft iinb. 2luc^ befrußet fi* bie Spibermi^ einiger Z\)itn mit Saltfubflanjen , leoburc^ jie gänjli* unbiegfam irirb; fie ma*t in biefem gaUe Sic Dberfläcbe beö SiJrperö oöUig uncmpfinblicf). §. 209. Vai ©cfübUbcrmögcn bcr §)aut bat feinen @if in Per Seberbaut unb ifl »on ben 9Jeri;en ab= gängig , bic fiel) in ibrer Subflanj oerbreiten un» bcr Älaffe ber @efüblöner»en angeboren, tneltbc, trie mir »iffcn, in bem Slücfcnmarte unb ber 33afiö beä @e= ^ixni au« jwci SBurjefn entfpringen, unb ben gafern ibrer bintcrn SBurjcln bie Sigenfebaft ber gcrtpflan- jung ber Smpfinbungcn »erbanten. ®iefe SfcrBcn laufen faft alle büfcbelförmig in ben ^*apitlcn ber Scbcrbaut ,^u Snbc; barum beugen au* biefe Papillen ben giiblfinn im böcbflen (Srabc, unb t:a , wo fie ficfe am jablreidifJcn finben, ifl aud) bicfcr Sinn am meifien auägcfprotben. §. 210. 5>ic fpcjicttcn :Xnftorganc. ®cr güb'R"" ot'ff 2:aflfinn iß in bcr Slrt, wie er fitb in allen Sbeilen bcr Dbcrflacbe unfercS Äorperö oor= finbet, geniigcnb, um unö bie ticnfiflenj, bic Scm= Beratur unb einige anbere Sigcnfcbaftcn, bcr mit ibr in Scrübrung ftcbenbcn Äörper crtcnnen ju lafTen. Dicfer Sinn ifl alfibann fo ju fagen nur auf eine paffibc SBeife tbätig unb !ann ©cfübl genannt tpcrbcn; ein anbete« SKal aber ifl bcr mit biefem ©inne begabte Zt/eil ahiri ; 5Wuöteti,ufammenjiebungcn, geleitet »on bemSBitlen, ßer»iclfältigen unb cariiren bie S3erübrungiSpun!te, unb man gibt aUbann biefem Sinne ben 9Janien 3:aflfinn. Ser Jaflfinn ifl alfo nur ein »cröoUtommnete« unb tbätig getsorbene« Oefübl, fann aber nidit in aOen mit bcm ®cfübl«iinne begabten Jbeilcn tbätig fein, fontern nur Drganen angeboren, bie fo bc= febaffcn finb, iav fie bic ibrer f riifung unterworfenen ©egcnftänbc umfaffcn tonnen. Seim 5Wcnfd!cn ifl bie $anb baä fpcäiclle Safl= »rgan, »eil ibr Sau ber Sleuferung bicfe« ©inne« febr giinflig ifl; ibre gpibermis ifl bünne, glatt unb fcbr gcfcbmeibig ; ibre l'cberbaut tfl mit Papillen unb 3Jereen reid)lid) »crfeben unb rubt auf einer bidcn @cbid)tc »on febr elaftifi^em unb fettem 3cügei»ebc; bie Setpcgliitcit unb Siegfamfcit ber ginger ftnb außerorbentli*, unb bcträ^tlie^ ifl bic Jänge bicfcr Organe. ©old)e Umflänbc finb bic oortbeilbaftcflen, bemt fie fudicn bic ©enfibilität biefe« ZI)dUä ju »crmebrcn unb gcflattcn ibm eine Slnrcenbung felbft auf bic unregelmäfigfl geformten ©egenftänbe. 3n= teffcn gibt c« no(b eine anbcrc organif^c Si«poftlion, wcl^c jur Soatomnienbeit unfere« Jaflfinn« ni^t weniger beiträgt; bic« ifl bie gäbigteit be« 5Kcnfcben, ben Säumen ben übrigen gingern fo entgegen fegen JU tonnen, ia^ er bie flcinflen ©cgcnflänbe jwiftben bicjcnigcn ^anbtbcitc ju brüden bermag, »clt^c ge= rabe bie au«gcfu*tefle gmpfinblidjfeit befigen. Sei ken meiflen Ibiercn finb bic Saftorganc lueit weniger günflig gebaut. SWan fiebt j. S. bei ben ©äuge- tbieren, baf bicfcr ©inn in bem 5Kafc abgcflumpftcr ttirb, al« bic 3cbfn (ginger) weniger biegfam wer-- ben unb fid; bie Alanen, womit fte bewaffnet ftnb, ntebr entwirfcfn ; mancbmal jcbod» ftnb bie §)änbc burcb Organe bon einer faß eben fo ootltommencn ©trutlur erfegt, woju un« bet eiepbanteniüffcl (gig. 6) cinSeifpiel liefert; enblicj) gibt c« Sbiere, bie baupt= fätblicb ibre Bunge al« joflorgan gebrauten, unb wieberum finb ancere mit bcfonberen gortfdgcn »cr= fcben , irelcbc eine gleidjc 2lnwenbung finben unb güblfäben, grcfjangen OPalpenj k. genonnt werben (gig. 6 u. 8). §. 211. ®ur* ben Saßflnn erfabrcn wir mebr ober weniger genau bic meißen pbyfitalifcben ßigcn» fcfcaftcn ber Jäorper, j. Sß. ibre Simcnßoncn, gorm, Temperatur, (Jonßßenj, ben (Srab bcr ©lättc ibrer Dberßäcbe, ibr@cwi($t, ibre Bewegungen je. Diefcr ©inn ifl fo ooütommcn, taf mebrere f^iMoft/ta ber alten unb neuen 3cit ibn für weif nüglidjer bieltcn, al« ba« (ScRcbt unb t>ai (Sebör, unb ibn fogar al« bie Duelle unferer 3nteUigenj bctracbteten ; biefe aÄei= nungen ßnb aber offenbar übertrieben, infofern bcr Jaßitnn fein Sorrecbt cor ben übrigen ©innen bat; unb überbie« gibt e« einige Stffcn, bei welcbcn bic pntelligcni üerglcicbung«weifc weit iBcniger entwitfett iß, al« bei bem Tim\ii)tn unb beffen ungcacfctet faß eben fo boUtommene äaflorganc beßgen, wie ber Wen^it). iDcr ©cf^madioßnn. §. 212. Diefer ©inn wirb, wie bcr 3;aflftnn, burtb bie Scrübrung bcr äußern iScgenßänbe in gcwiffcn ^Junttcn unfere« Äörper« in Sbätigteit gefegt; er läft un« aber Sigenfcbaftcn ertenncn, welcbe bem Saflßnn cnt= geben, nämlicb bic ©eftljmodc bcr Sörper. §. 213. iDic ®cf*mä«f c. 9ii(ibt alle ©ubßanjcn Wirten auf unfcr @efd)mad«organ. Sic einen finb fJart fcbmedcnb, anbcrc finb c« wenig, unb febr biele finb octlig gcf^madlo«. 'Die Urfa^c bicfcr Unter= fdiicbc weip man nidit, aber man bcmcrtt, baf bic im SGBaffcr unauflöslitben ficrper in ber Siegel obne ®cfd)niarf ßnb, wäbrcnb bic auflij«lid^en mebr ober weniger ftbmccfcnb ßnb. 3^rc 2lufl6«litbtcit fcbeint fogar eine für bicSSirtfamteit auf ba« @efd?mad«organ notbwenbige Sebingung ju fein ; benn ifl tiefe« Organ »oUflänbig troden, fo gibt e« un« fein ©cfübt »on bcm ®efcbmadc bcr ©toffe mebr ; au^ tennt man ©ubßan;en, weld)c in ibrcm gcwöbnlicben 3ußanbc gcfd)madlo« ßnb, wenn fie ßd) nicbt in SBaffcr auf= löfen , bii'Gfgcn einen ftarten @efd;mad erbauen, wenn c« gelingt, biefclbcn in irgcnb einer anbern glüffigteit, j. S. in SScingeifl, aufjulcfen. §.214. a>a« @efd)macföor()an. 23ie SenntniS be« ®ef0mad« ber Äörper bient baupif«*litt> baju, bie Z\)mi in bcrSBabl ibrer 9Jabrung ju leiten, ba= ber biefe« Organ immer am Singange be« ©peifc= fanal« liegt, ©ein §)auptßg ifl bie 3intgc; inbcffen tonnen aucb bic anbern Sbcilc be« SSunbc« bie Smpßnbung be« einen ober be« anbern ©efcbmad« baben. Sic ©d)Ieimbaut, wcldjc bie 3unge be« SÄcnfcben bebcdt, ifl rcicfclie^ mit SlutgefäjJen oerfebcn unb jcigt auf bcm 3iüden biefe« Organe« jablreitbc Srbaben» bciten »on »crfcbiebcncr gorm, welche ibre Obcrfläcbc raub macben. Siefe Srbabenbeiten ober]}) a p i 1 1 e n ßnb »on »crfi^icbcner SJatur; bic einen, linfenförmig unb nidjt febr jabltcicb »orbanben , bcflebcn in eben fo »iclen Slnbäufungen »on ©(^teimbrüfen ; anbcrc, ftbwamm^ förmig ober tcgclförmig unb febr jablreicb »orbanben, ßnb ®cfäp= unb 9Jet»enbrüfen ; biefe tegtcren bcbcrfcn bie Snbbcrjweigungen be« 3ungenncrBe« unb fdicincn ibre §)auptanwenbung in bem @ef(|)mad«ßnn ju ßnbcn. Sic3unge, beren2Äaffe au« jabireitbcn, fi4 burcb» trcmenbcn 2)?u«teln gcbilbet iß, crbält bie 2leße meb= rcrer5Jer»en ; bic einen bienen baju, bic Scwcgungctt in bcr ßunge ju erregen, bie anbern ^abm bem@e= birnc bie Sinbrüde be« ©eft^mad« jujufübren. Set breifac^ getbeilte @eßcbt«ner» ober ber 9Jerö be« fünften *paarc« (nerv, trigeminiis) übt biefe tegtcren Zoologie gunftioncn au«. ®r cntfpringt in bem obern Snbe iei mimmatU (gig. 54) unt l^eilt fi* nac^ feinem austritt in brei ^»auptäfJc, nämli* : in bcn augen= netoen (ramus primus s. ophthalmicus), roel[|)cr (ic^ in ben ©efjapparat begibt k. ; in bcn Dberftefcrneröcn (ramus secundus s. nervus maxillaris superior) , weU d^er ftcf) in bcr cbcrn Äinnlabe unb in ber SBange »erjweigt; in ben Untcrftefetneroen (ramus teriius s. nervus maxillaris inferior), beffen einet §)auptaf} 3ungenncr» (nervus lingualisl ^ei^t «nb in ber ©c&lcim^aut ber Bunge ju ßnbe läuft. §. 215. Oi^neibct man biefen 3ungenner»cn einem lebenben J^ierc ab, fo läiimt man bie Bewegungen ber 3ungc nieftt, matfct aber bicfeö Drgan für ben &e^ fdjmacf uncmpfinbltcb ; burcbfcfcneibet man ben ©tamm beä breifadjcn JJerben bei feinem Urfprunge, fo jer= ftcrt man nit^t bloß ben @*me(fiinn ber Bunge, fon-- bern aucf» ben ber übrigen J^ciie beg a)?unbeö. ■Daö älbfcfineibcn ber Bungenfieifc^neroen ober ber 9Jer»en be« elften ^aare« (nervus hypoglosus), reeli^c ficfc gteidjfaüö in bie Bunge begeben, beraubt baö Sbier ebenfaQg ni*t ber gä^igfeit, }uf(bme(fen, f,tv= fJört aber bie Seroegung in ber Bunge unb in ben onbern l^dUn, roo ficb biefe 9Jer»en ausbreiten. Qi folgt alfo barausS , bag berjenige B^f ig t'«^ 9Jer= »en t>ei fünften faarei, ber ficb in ber Bunge ausbreitet, berfpeäieUeSJero beä ®ef(^marffinnö ifi. 2lber au* bie Stetöen be(5 neunten ^aare« ober bie 3ungen=©(t)lunb= nctPen (nervus glossnpharyngeus), mel^e fic^ b^upt- fä*Ii(^ um ben ©cbiunb berum »erbreiten unb ben gübiftnn biefeiS XbeiliS be^errfdjen , ft^einen mit einem geiciffen ©ibmecfftnn begabt ju fein. §.216. Sie Bunge ber übrigen ©äugetbiere batbei= nabe ben nämlicben Sau ; bei ben Sögein aber ifj fic im allgemeinen fnorpctig unb mit 9?er»enpapillen ber» feilen : au(^ ift ber ©cfcbmacf bei biefen Jtieren niebr ober weniger abgcflumpft. Siefer ©inn ftbeint bei ben gifi^en beinabe 3JuU ju fein, unb bei bcn untern Silieren f^eint er feinen ®i^ in feinem befonbern Apparate ju ^aben, fonbern in allen Steilen ber SRunboffnung ju fein. Per (!?erm1)9finii. §. 217. ©eroiffe Äörpcr befi&en bie gigcnf*aft, in unä Smpfinbungcn »on einer befonbern 9?alur ju erregen, reclcbe recbcr mit|)ülfe bc« Jaftfinne«, nocb »ermittelf} beS ©cbmeilfinneä aufgefaßt werben tonnen, unb nur bon ben auSgebünflcten (Serüdien berrübren. •Die ©crücbe werben burcb au^crorbentlicb feine Jbeiitbfn crjcugt, welctc ben rie(^enben Äorpcrn ent= weicbcn unb ficb wie bie Dünftc in ber 2ltmofp6ärc »erbreiten. Siicbt alle flücbttgen ober gasförmigen Sörper ftnb riet^cnb , fonbern m ber SRegel oerbreiten biejenigen, welcbc ficb nicbt leitbt in Sünfte umwan» beln tonnen, wenig ober gar teincn ©crutb ; unb in ben meiften galten ficbt man bie rietbenben ©ubftanjen biefe Sigenfcbaft in einem um fo böbcm örabe an= nehmen, in je günfiigerc Umfiänbe für ibre SSerflücb-- tigung fie gefegt werben. Uebrigen« ifi bie Wengc bcä rie(benbcn ©toffeö, ber ficb jur Srjeugung felbfJ bcr ftärtflen ®etüd)e in bcr iluft »erbrettct, auperor= bentlicb gering. ®in Scifpicl t)ie\\i tann unä ber 3)!ofcbu« liefern, welcber, ebne fein ©cwicbt mertlicti ju »eränbern, fcbr lange bie Suft eineäBimmerS mit @erucb erfüllen tann. (Sine SKcngcÄörper, j. S. baö SBaffet, bie SleirungSfloffe k., tonnen biefe Sünfle in W aufnebmen unb glcicbfallä riecbenb werben ; bagegen gibt eS anbcre, j. S. ba« @(a«, welcbc fiicb ibrem ©urcbgangc gän;licb entgegenfegen. 2Bir tonnen febr entfernte Äörper riecben; bamit aber unfer @c^ rucbefinn erregt wcrce, muffen bie riecbenben Z^jcUä^tn »on biefen Sörpern wcggcfübrt werben unb mit bem .^u i^rer aufnabme beflimmten Organe in Serü^rung tommen. Itnb in biefem fünfte ift ber OTccbaniämu« beö SiiccbcniS bem beö ©cbmecfenä unb beö güblen« analofl, wäbrcnb er ftcb, Wie Wir balb febcn werben, juni ©cficbt unb ®ebör gan^ anber« »erbält. §. 218. ®ie Suft ift'ber gewöbnlicbe Srciger ber ©ctücbe ; fie ift ecS, welcbc biete weitbin tragt, unb fic ift eä aucb , welcbc biefelbe ju un« gelangen lägt. Sä ift alfo tlar, bap baä ju ibrerSöabrncbniung beftimmte Drgan immer fo liegen muß, baf fie mit ibm in 33e= rübrung tonimcn tonnen ; unb bie« ift aucb wirtli^ ber galt, benn tä bcfinbct ficb am Singang bcr SRcfpi^ rationöwegc, unb jwar nid^t allein bei bem SWenfcbcn, fonbern aucb bei allen übrigen ©äugetbiercn, ben 3Sö- ! geln unb Sicptilicn. t Sei allen biefen SBefcn bat bcr ©erucböiinn feinen ©ig in ber Sfafcnböble (cavitas nariuni), burcfi welcbc beftänbig bie Suit binburcbftrömt, welclic ficb ber Siefpiration wegen in bie Sungen begibt. i §. 219. Setanntlicb ftebt bie 9Jafcnböblc natb unten mitbcrSlupenweltburcb bic^Jafentöcberfgig. .59, b) in SScrbinbung unb öffnet ficb nacb binten im ©cblunce (c) ; fie ift burcb eine fentrccbte ©dieibewanb, welche ibre 1 SRicbtung »on »orncn nacb b'nten nimmt unb in ber I sWittellinic beöÄopfeä liegt, in swei ?)öblen gctbeilt ; ibrcaSänbe finb auä »erfdbicbcncn ®eitcbt«fnocben unb aufl ben 9Jafentnorpeln gcbilbct ; ibre 2(u8bcbnung ift I fcbr beträcbtlicb. Sei bem Tlen^(i)tn bemertt man an jcber äugern SGBanb brci ^eroorfpringenbe gewunbene Snocfienplatlen, wclcbe bie Jlafenmufcbcln (conchae narium) genannt werben (2, i, k). ®iefe 5Jafen- mufcbeln »ergröf cm ™ * ; . bie Dberfläd;e jener ©cbeibewanb unb finis ' unter ficb burcb üänge= furdien, bie fogcnann-- ten 9Jafen gange (mealus nariuni), (f,li| <' gefcbicben. Sicfc 35er= ttcfungen ftebcn mit c nicbr ober weniger weiten -Jiöblen, wclcbe ^ im3nnern bc« ©tirn= bein«** beä Dbertie= ° _" |fcrtnoc^cn« jc. entbat- 5 8 ''^ ' ten finb, in Scrbinbung. Die bie9?afcnbo^le au«tlci= benbe ©cbleimbaut wirb 3Jafenfct>leimbaut (mem- brana mucosa s.pituilaria nasi) genannt; fieiftcicfunb ! »erlangen ficb über bcn 3?anb bcr 5)?ufcbcln binau«, fo bag 1 bie 2uft bie Siiecbböblcn nur in fcbr engen unb jtemfic^ langen ®ängcn burd)ftrömen tann, unb bie gcringße 2luf= [ fcbwcKung biefer|)aut bcn Ucbergang biefe« gluibumö I fcbwicrig ober felbft unniöglicb macbt. Die Oberfläche ber 9?afcnfcf)lcimbaut jeigt eine OTenge tleincr Sor- fprünge, wclcbe ibr ein fammtartigcö 2lu«fcben geben; j aucb bemertt man baran eine burcb mitroötopifcb tteine j ^äxä)tn ober SBimpern bcborgcbracbte 33ibration«= |bewegung, wclcbe mit ber fcbon bei einer anbern @e= jlcgcnbcit crwabnten eine Slebnlicbteit bat; enblicb wirb fte unaufbörlicb burc^ eine mcbr ober weniger jä()e iglüffigteit, b. b- bcn 9{af enfdileim , welcber ftc^ grögtentbcil« in ben fcbon crwäbnif" ©tirnböblcn ju bilbcn fcbeint, angcfeucbtcf unb fcblüpfrig erljalten, unb erbält äiemlicb jablreii^e 9Jcr»cnfäDcben , woöon bie einen au« ben JJercen be« fünften f aare« unb bie anbern au« bem ®erucb«nerBcn ober bem erftcn ^aare fommen. * Iiifffr Dcrtifjle ©rf); einer ^iefcr 4iöl)Ien : o (Aalebaflä; — e tic ©■im,-; — m Äfilbeiii66l)le (« lis;; — n bir eiiignng bir euflad)'fd)cn 3iö(|re (tuba Eusuchüjj j — o ba« CBuljmeillfflrl (vilum palalinumj. " Die Stirnl)öt)Ieii (sinus frontalen) II, gig .'iBl |inb Beim Sinke ni(6t borljunben, eiiiiuicfeln fi* ober reit ber 3eit unb frrei» , <^cn fttir bclröittlid)e21u8btbnungen Eiffejpöl)ren Iragen am i I baju bei, ta^ ber unf '^ ^" ' "'' ^'' "^ ■"- -- ouörücft r ^nafenfiijljten jeigt I c ©tirnc über bie Wofentourjel diu» |lrT ißetud 1S)(X &t\:)l)xfinn. etnfa*; bcnn ti i(l reciter nttbt« nötl>ig, ali toi btr 9?afenf(^lcim bie in bet Üutt otrbrettcten riedjcnbcn Ütjcil^cn aufnc(>mc, unb bop tiefe Itieilcfcen bur* benjeniflen 2;t>eit ber ödjleimljaut fcf}get>altcn meroe, ber bic SSct^reeigungcn bc(5 @cru4)ijiieroeö entl^äli. Hui bem ebengcfagfcn ctficbt man Ici*t bie aßidjtigfeit bea 9fafenf*Ieimö auf bic beö iscrudjitnneä , unb begreift ebne ©cfensie^ rigfcit, >»ic bie roäbrenb beö ©cbnupfeniS, ben tbeumatif(tien Äranfbeiten beö (itcbirniS eintrcienben Seränberungen in ber Söefcijat^ fenbcit biefer glüffigteit biefen @inn inomen= tan aufbeben tonnen. Der 9iicd;ner» \)at bie ®efiinimung , auf baö ^»tebirn bie burd) bic Werücbe er^^eugten «"" einbrüdc ju leiten ; feine jabireicbfien 35er= jttJeigungen finben fid) in bem cbern Ibeilc bet Äafenböblen , roo fitb aud) ,viglcid) ber gjafenftblcim am reirfjlidjflen finbet unb bic Suftgänge am engfJen ftnb; ferner ircrben bie ^^erücbe in biciem Sbcile "ni Icitfeteften " unb lebbaftcflen empfunbcn. Sä fcbeint fclbfl, l>a^ ber §)auptnu$en ber Sfafe barin beftebt, bem Strom ber cingcatbmeten ^vuft eine 3iid)= tung nad) ber aßölbung ber Slafenböben ju geben. £>ic 2iuiSbebnung ter totbleimbaut ifi einer ber= jenigcn Umfiänbc, bie ben grö6icn Sinflug auf bie Sbätigfeit biefed ©inncS ju baben fc^eiucn ; in biefer ^infitbt ifi ber 5Wenfcb bei rocitem nidjt baö am meiflen begünfligte (Seftböpf, tielmebr crreii^t ber @eru^ö= opparat bei ben fleifdifrelTenben ©äugetbieren , ben SSieberfäuern unb einigen 'Didbäutern feine bödjfle ®ntn)idclung ; bei biefen (enteren Sbieren finb bie 9lafcnmufd)eln au^erorbentlicb compiicirt, unb geigen, wie icir fpoter feben tuerben, einen febr mertwürbigen Sau. Sei ben 3?eptilien bagegen ifi biefer älpparat fe()r einfach. §. "i^l. Sei Jbietfn. reeltbc im SSaffer leben, iji ber ®erud;öfinn burd) bie SSermittlung biefer 5lüf= figfeit t^ätig ; bai Organ, raeltbe^ ber ©ig biefeä ©inneö ifi, bietet einen anbern Sau bar, atö bei ben in ber atmofpbärtfcben ^uft otbmenben Sbicren. ©0 finb 5. S. bei ben Biftben bie 9Jafeni)öblen in feiner Serbinbung mit bem @d)lunbe, fonbern finb boblc SJäume, bie ficb blinbfadförmig ftbliegen, unb bie ©(6leim(;aut, roomit fie auSgetleibct finb, j^eigt eine 5Kenge galten, bie wie bie Bon einem 5Kittel= puntt audgebenben ©trabten auäfeben ober porallel nsic bic 3äbnc eincö Sanimeö, ju jeber ©eite einesS ©treifenä aneinanber gereibt finb. Snblic^ gibt eö aud; bieleSbifrc- an reeldjcn man bi« iegt nodj fein fpcjicUeö ®erudiöorgan entbetft bat, bie aber beffen ungeaebtet einen febr feinen @erud)0finn befi^en; babin geboren bie 3nfelten, bie Srufiaceen, bie moüaiUn jc. IStv (!5cl)ütfinn oUet öa» ©fiiöt. §.222. 3>cr^l>aii 6c* ®c^örap(>ari;tc«. Daö @ebör ifi biejenige gunttion, reeldje unä ben, burtb bie fd)Wingenbcn Äörper erjeugten @d)aU Wabrnebmen lafTen. Der ®ebi>rapparat ifi febr sufammengefegt ; bic »erftbiebencn Jbeile, ausJ reeld^cn er befiebt, finb meificn« außcrorbcntlid) Kein; aucb nimmt er nur loenig SJaum ein unb ifi beinabc gan^ in einem tnö= d)ernen Sorfprung eingefdjloffen, reeldjer ^u bciben ©eiten U6 Äopfeä in iai 3nnere beä |)irnfd)äbelä »orritift unb benjenigen Sb^i' besj ©c^IäfenbcineS bilbet, ber roegen feiner §)ärte baö gelfcnbcin (.os petro- sum) genannt ibirb (gig. 60, e). Sei bem 3'?enfd)cn untcrfcbcibet man an tiefem SIpparate brei Zi)eiU, nämlid) baä oupere D^r, tag mittlere D^x unb baä innere Dbr. Saä äu§ere Dbr (auris externa) befielt auS bem öupcrn fnorpIig=bäutigen Dbre (auricula) unb bem äupcrn ®ebörgange (meatus auilitorius ex- lenius). Saö auricula (a| ifi ein faferfnorpetiger, bieg= famer unb elaflifd)cr Sappen , weläin grögtentbeilö polftommen frei unb am 3?anbe beS ©ebörgangeä an» gewacbfcn ifi. Die-?)aut, reeidje eö beberft, ifi biinne, trorfen unb febr angefpannt; feine Dbcrflä^e frümmt ficb »erfdiiebcnartig unb jeigt »erfdjicbcne ßr^aben= bciten unb 25crticfungen, njooon fttb bic bebeutcnbfie Dbrmufcbel (cdncha auris) (d) nennt. 'Diefe bittet einen febr flacben Jrit^ter, iteltbcr fitb im ®ii)'6x= gang (f) fbrtfegt , ber in ba(S ©t^täfenbein ein- bringt unb fid) juerfi nacb oben unb naäf^ix reieber nad) Bornen frümmt. Die ben ©e^örgang auifUi' bcnSe -öaut enbigt ficb nacb binten in einem Slinbfarf ; unter ibr ftnbet man eine grope Üfnjabl fteiner 2;alg= briifen, tbcltbe bie gelbe, bittere unb unter bem 9Jamen Dbrenfcbmalj ( cerumen) befannte ©ubfianj liefern. ®ai5 mittle rcDbr (tympanuni) befielt auä bem SrommelfeQ , ber Srommcl^oble unb ben ba»on ab= bängenben Steilen. • Sitfe Jigiir (Ifllt (inen SEcrIifafWnitt bcä ®tI)or(it>t)arati« Dot, teiTcn innere Jljeilc etwa« DergröSett (inb, um (ic beutttiSet Seigrn ju tonnen : a ba j auricula -. — b trai üt)tlS\!pä)tn (lobulus •uriculiB); — feine fteinc erljaben^eit, bie fogcnanntc ©cgenerfc ober bie Wintere 0(>ttlaj)pe (aotitrasinl ; — H bie Dlirmuf(ftcl (conclia auris) , beJTen (Jlrunb (i* im öufern (Se^örgang fortfefi f; — ei-bergtlfent6eil bcä ®(l)Iäfeiibem6 ober bo« gelfenbein, in mcliem ter ©eborapparat liegt; — «' Der 3i6enfortfo& (processus mastoiHeus) beö ScMöfenbeinä ; — t" ein Sfieil ber ©elenfpfanne beä Sdiläfcnbeinä, tpomit ber Unterfiefer artifiilirt; — <-*" ber diriffclfortfa^ (proc«ssu» .tyloidcus) beä StMnfenbeinä, ber alä anbeftepunfl für bieTOuäteln unb Bönber beä Sungenbein« bient; — «"" (änbe beä Äonaiä, buriji tofldie bie innere aricna c.iroiis ^inbur^gebt , um baburdi jur ^in' f4(itelf)öl)fe gelangen ju tonnen; — / anderer ®ef|örgang (meaiu« audiloriuj oxlernus) — g boä Srommelfell (meml>rana lyinpanii; — A bic ^)autenl)öble (caviias «ympanii, auä ber man bie ©eliörlnö» djeldien genommen Ijat; — i Deffnungen, bie Pon ber 'Pauten^öfttc in bie ®cf)(äfenbeinieUen 0) füfjren ; an ber innern ©eilenwanb ber ^autenSö^ie bcmerfi mon bie beibfn Deffnungen, IPoPon man ba« eine baö runbc ober ©rfinerfenfenfler (fencstra rotunda s. corhlec) unb baä onbere — baS eirunbc ober S5or6of8fen(lfr (fenesira ovali« a. vMiibuli) nennt; — i fie (JuftaiffcSe SRö^re (tub« Eusiachii), weldje »on ber ^ou'enböfife oben in beif ^Mjarljnr füOrt ; — J ber Sorljof oberSorfaal (vesiibulum) ; — t» bie Sogengänge ober 6oIb« jitfelfiJrmige S?ar5[e (caualcs semi-circulares) ; — n bie S(i)ne(fe (coclilea) ; — ber @el)5rneTP (ncrvnji acuaticu«). ^dologie. a b c h gig. 61. Doä mitllcre Ql)i mit ien ®e^6r(nbi4el(i)m. * ®]t c 2; r o;m m e I f) D ^ I c (cavitas tympani i C8ig.60, h^ tft eine unregelmäßig geformte ^'6i)U, reelc^e in bie ©ubfJanj Ceä gelfcnbemö eingefenft ifJ unC auf ien @et»6tgang folgt, »on bem fte bur* eine häutige, ftarf angcfpannte unc fe^r elaftift^e ©djeibettjanb , basS fogenannte SrommetfcH (membraiia tympani) (g) getrennt ifJ. ©egenübcr ber Deffnung, in rcelc^e ba^ Srommetfett gfeic^fam eingefügt tfl 0>. |. im innern Steile ber f aufenböblc), befinben fte^ jwei anbere Socber, roclt^e auf gleitfee SBSeife buri^ eine auögefpannte §)aut »erfc^Ioffen fmb; man nennt fte i^rer gorm rocgen runbeö ober ©t^nectenfenfler (fenestra rntunda s. cochle«) unb eiförmige« Senjier (^fenestra ovalis). 2ln ber ^»intern ©eite ber 3:rommel()cblc ftebt man eine Deffnung , »elc^e in bie BeUen be« ©d^Iä-- fenbeinfortfa^cö führen; an iljrer unfern SBanbung bemerft man bie SSiinbung ber SufJa c^f eben 9? obre ( tuba Eustachii) (gicj. 60 , k) , bie eine lange unb enge, in bem bintern t^tüi ber 9?afenbö()Ien (Rig--^?), n) ouSmünbcnbe SRöbre ifi unb fomit eine SSerbinbung }tBifc|en ber ^autenböbie unb ber öugern ?uft ber- ftetit. Surcb biefe §)6|)Ie läuft eine Äette Heiner Änö= ^etc^en ^in (Sig- 61), wM)e ficb »on bem Srommcl- fett an biä jnr §)aut bc« ooaten J^enRerS erfireilt unb fic^ mit §)ülfe eine« feiticärt« geriditeten Stfte« Cg3 gegen bie bintere SBanb ber ^autcn^oble ßüft. ©iefer Sn6(|)elcben finb e« v>ier, „ j »elc^e bie Benennungen ^am= j mer (malleus) (gig. 62, a), Stm= bo« (incus) (b) --"■•-- Änöt^ettben (ossiculum lare) (c") unb @t ' ' pes) (d) ^aben. ginflemer, bem |)ammer angebßriger gertfaß , ber einem Oriff ober Stiel »evgticben »erben tann, f5ü|t ficb gegen ba« a:rommeIfeUCc,gig.6i), wä^renb bie SSafi« bc« ©teigbügeH auf ber %<&- 6'^. ®e(iöt(nBijer. ?)aut be« DcalfenfJer« rubt. Älcine *™- SKuöfeln (1\ k), bie an biefe Bnö(^etä)cn gebeftet finb, geben ibnen eine Bewegung, in gotge berfelbcn fte mejr ober reeniger flart auf biefe ?)äute brüdcn unb folgtidb ben @rab ber Spannung berfelben oermebren ober öerminbern. 2lu(b ba« innere Dbr (auris inlima) ift ganj in bem gelfenbein eingefcbloffcn. ®ö fegt fiib auä meb- reren, unter fit^ in SJerbinbung f5et»enben iJÜ^Ien , bem * Etefc giout äfiflt tic äiiferf Sffionburig ber Erommelftöfttf, boä 2:rommelieir, bie ©e^ötfubieldien un6 ifttc >Mu«lfIn in »ei» gtögfrtem >IBaSfta6e : a a bie einfoiTunj btä Ivommelfellö ; — b baä SrommelfeU; — c in ©ml bcä Ipammet« , ber mit fei< nem äußern Unbe auf ber 9Hitle beä ZtcmmelftU« ru^t ; — crtilale mit bem finfenbein» (Jen (*) ortifulirt unb ber @riinttl)eil auf ber ^aut beä eitunben genfier« aufruft ; - A ber Sffiuölel beä Steigbüaelö. ;gig.62,a),Stm- f~^ ^ ), linfenformigeä «*?# Ja isiculum lenticu- « \] teigbiiger isla- " L- Sorbofe (^vestibulum), ben balbtreiSrunben Sanälen ODcr Sogengängen (canales semicirculares) unb ber Scbnetf e (Cochlea) jufammen. ®er 35 o r b o f (gig. 60, 1) nimmt ben mittleren Xiftii ein unb jiebt burc^ ba« Doalfenfler mit ber fautenböblc in SSerbinbung. 'Die I obengenannten Sanäle (m) erbeben fi(b über ber obern j unb bintern gläcbe be« 35orbofeä ; ei ftnb ibrer brei, j ttielcbc bie gorm abgcrunbetcr unb an bem einen Snbe I ^u einer boblen Äuget angefcbtt'eüter SR()bren baben. ■Sie ©tbnecfe (Cochlea) (n) ifl ein gan; eigcntbüm« liebe« Drgan, ba« fpiralförmig >»ie ein Scbneden- j gebäu«, öon bem e« ben SJamen (»at, gemunben ift; fejne &Bble roirb burcb eine balb bäutige, ba(b tnöcbernc Sängefcbeibewanb , ba« Spiralblatt [lamina spi- Iralis), in jwei Jbeile getbeilt; fic communicirt mit bem 3nnern be« 33orbofe« unb ifi »on ber *))auten= boble blop burcb bie ?)aut be« runbcn genfJer« ge= fcbicbcn. ©iefcr lejtere bobte 3iaum ifi mit Suff angefüllt; basS innere Dbr b'ngegen entbält eine reafTerige glüffigteit, unb bie §)aut, roelcbe bie 5Bor= fammer, fowie bie balbtreiSrunben Äanäte auätleibet, legt ficb nicbt an ben tnöcbernen Sßänbcn bicfer |)6blen an, fonbern ifl gleicbfam in ben §öblen aufgebängt. Sa« ac6te§)irnnercenpaar, rcelcbe« au« bem »cr= lungerten Wart, nabe bei ben fogenannten ftrang= förmigen Äörpern (corpora resliformia) entfpringt unb Bon ber Scrcbro = Spinalare jwifcben bem ^Jirn- fcbentcl bc« fleinen ®ebirn« unb ber 33arol«brücfe abgebt JC, bringt in ba« gelfenbein burcb einen tnö= cberncrt Äanal, ben fogenannten innern (Sebörgang ein unb enbigt ficb im 3nnern ber b'^uligc Säcfe ber SJortammer unb ber bi'btrei«runben Äanäle, fo reie in ber Sdjnecfe. 3?on ibm bangt bie Senfibilität be« ®ebörorgane« ab ; man nennt ibn au« biefem Orunbe ben ©ebörneruen (nervus acusticus). §. 2'23. Ü»ccl)ani«mu8 6c« ®cbör«. Sie« finb nun bie $)aupttbeile be« (Sebörapparate« bei bem 2)?enfd)en unb benjenigen 2;bieren, ii^etcbe fi^ i^m junäcbfl anreiben. SSSir wollen jegt febcn, welche SBic^tigfeit ein ieber »on ibnen für bie gunttioitert be« Oebör« 1)at. Sic SBcfiimmung be« Ocbör« ifi bie, fagten l»ir, un« ben ©cball iDabrnebmen ju latTen. Der Scball tu ba« 3Ufultat einer febr fcbnellen, an töncnben Äörpertbeiltf)en oorgebenben fcbivingenben Seroegung. Um ficb baoon ju übcrjeugen, fireue man feinen ©anb auf eine ®la«fcbeibe ober auf ben 3Je= fonnan\ einer 33ioline, unb bringe an bicfer Scbeibe ober biefem Snfirumente irgenb einen Ion bcroor; al«balb reirb man bie ©anbförner bewegt unb in bie £uft gefcbleubert fcben, unb jiDar wirb bie« mit um fo mebr ©tärfe gefcbeben, je ftorter ber Jon fein wirb. ®ic Unbutationen be« töncnben fiörper« tbeilcn fid) ber mit feiner Dberfläcbe in Serübrung ftebenben Suft mit, wie fie ficb in bem »orbcrgcbenbcn Scrfucbe bem Sanb mitgetbeilt baben; bie Xöne pflanzen ficb auf biefe äßeife fernbin fort. Damit wir fie nun aucb boren fönnen, fo muffen bie 25ibra= tion«bewegungen bi« jum innern Obre gelangen, unb unter ibrem ginfluffe muß bie glüffigteit, welcbe ben ©ebörnerocn unmittelbar umgibt, felbß audi in eine oibrirenbe Bewegung fommcn. Um eine näbere Scnnt- nip oon bem @ebörmecbani«mu« ju erbalten, ^at man alfc ben ®ang ber a5ibration«bewegungen tuxrä) bie »crfcbiebenen Sbeile be« ©ebörapparate«, welcbe jwifdien ber äußern Suft unb bem (Sebörncroen liegen, ^inburdö ju »erfolgen. §. 224. 3uerfi treffen bie Schallwellen ber Suft ba« auricula. Sei Xbieren , wo bicfer Sbei' eine SWufcbclform bat, bient e« jur 3Jc|Ierion ber S(ball= wellen unb jur SJerftärtung be« Sdjall«, weldjer 5U feinem engen Snbe gelangt, wa« burcb einen Serfucb leid)t bargetban werben fann. ®« ifi 3ebermann be= fannt, boß übel^örenbe ferfonen mit einer großem Per <ßt\f0t^nn. 63 Seitfcfigtett frören, wenn ftc an baö Df)x einen ä^n» liefen Xri(^ter bringen ; te^nt man über ber offenen @pige einet auä f appe »erfertigten lonifcbcn SRö^re eine tünne unt mit feinem ©anbe befirculc 5)auf aui, fo tcirb man feben , bag bic Semegungcn biefeö ©anbe« it>eit fiärfcr fino, rcenn ber Scn auf ter ermeitetten ©eite beä SricbterS jur 3J?embrane gelangt, alö wenn er »on ber entgegengefepten ©eite Ijertommt. Sei bem SKenfttcn tjabcn bie D^rmufc^el unt> ber äujcre (Se^örgang bie nämlit^en j^unftionen ; allein bie übrigen Sbci'e bf^ äußern Df)reS finb nicjt fo ein= gerietet, baf (fe auf genannte Sffieife bie JiJnc auf bai Trommelfell jurüifirerfcn tonnten , unb ibr TuiQen ifi ^icr auc^ ni^t febr grof , benn ber 3>crlu|> beö ganjen äußern D\}ni f*n?ä4)tba(3 Oe^ör nur febr ivenig. 25ie in tcm aurirula ober in ben benacbbarten Sbeilen be« Äopfeö burcfc bie ©(6aan?eltcn erregten ©i^wingungcn tbciten fiife ben iSänben fc(S viufjern @ebörgange(S mit unb rccrben »on ba au6 in bie tieferen Sbeite ^eä iSebörapparate« geleitet ; ^icfe Sercegungen fönncn jebo^) nur febr \inbert, fo mirb baburc^ iljtc auffaffung febr erfcbwert. §. 2'26. Tiai Trommelfell bicnt bauptfäcjlit^ baju, bie gortppanjung ber ©cbaUmellen ber öugern ?uft jum iSebörneroen ju etleicbtern. ©anartsJ 55erfucbe jeigen unsS auä) mirfliift, baf bie 26ne, menn fi'e auf eine bünne unb mittelmäßig angefpannte .?iaut treffen, febr leicfct barin ©cbmingungen erregen, topannt man auf einen SJabmen ein Statt Rapier auf unb betreut man beifen Oberfläche mit ©anb, fo fie()t man biefcn in lebbafter Sereegung jur Silpung »er= fcbiebener Linien fitb anfammeln, fobalb mon ftcf; ibm mit einem tönenben Äörper näbert. OTai^t man biefen SScrfucb an einem biinnen Srettcben -?)ol5 ober einem ©tiicfe ^appe, fo wirb man !etne öbnlit^c Sewegung fe|)en , irofern ber babci angenjanbte Son nicbt au6erorbentlt(^ fiart ifi; paßt man aber biefcn Äörpern eine bem Trommelfell äbnlicfce bäutige ©cbeibe an, fo ifi e? leicht, fie unter bem Sinfluffe eine« folcben Sone« f(^«)ingen ju feben , ber norber feine merflicbe asirtung in tbnen beroorgcbracbt bätte. (S« ift alfo flar, baß ba« Trommelfell obne ©cbroie- rigteit in ©cbwingung geratben, unb bajj feine ®egen= roart bie Srregung äbnlicber Sereegungen in ben übrigen Sbeilen be« ©ebörapparate« erleitbtern muß. §. 226. ®ic ©cbwingungen pRanjen fid) oon bem Srommelfett auf bie ©ebörtnöcbelcben , bie SBänbc ber ^aufenböble unb befcnber« aufbie2uft über, rcomit biefeliöblc angefüllt ifi ; ffe gelangen auf biefe SBeife jur bintern ffianb ber *j.'autenb6blc, wo (tcj, wie wir roiffen, übercen, in ba« innere Dt)x füfirenben Deff» nungen |)äutc beinabe ebenfo au«gefpannt finb, wie ba« Xrommelfell jwiftben bem ®ebörgange unb ber '^aulenböble. Siefe ^läute muffen nun aucfc auf bie gleiche SSeife, wie ba« Trommelfell, funftionircn, b. b- fie müften obre ©cbwierigteit in ©c^wiugung geratben unb biefe Sewegungen auf bie benacbbarten Sbetle fortpftansen fönnen. Sic Wintere ©eite biefer bäntigcn ©cbeibewänbe ift mit ber wäfferigen glüffig- !eit, welcbe ba« innere Di)x au«fütlt, in Serbinbung; in biefer glüffigteit finb bie bäutigen ©äcfe * aufge» böngt, we'lifce mit einer anbern glüfTigteit angefüllt finb"^, »on welcier bie Snbfäcen be« ©ebiJrnerse« um- fpült werben. T)ie ©4)wingungen biefer ?)äute muffen man nennt (ic ten (iJUtigen Boriof mi bie ftorbtreiSnmbfn ;n , ic nodjtem fie ben Sor^of oler Sic Jalbtreiärunben .Sanäle imen; in tem SAnecfcnganse finttt man nidjlä äle^nlidje«, ie gliiffigfeit, womit tiefer angefünt ift, ift Wefe!6e, weldie ni) in tem t)ciuttgen SBor^ofe fcefinbet. ftc^ alfo äuerf} biefer Stüffigfeit unb fobann bem häu- tigen ©acf be« Sorbofe« mittbeilen unb enblic^ jum 9Jer»en gelangen, auf ben fte fo einwirfen, ba? barau« bie Smpfinbung be« ©cfjall« beroorgebt. §. 227. 2(u« bem 33t«berigen gebt beroor, baf bic in ber Irommelböble entbaltene Suft eine fc()r wicbtige DJolle in bem ar(ecbani«mu« be« Oebor« fpiclt; wenn biefe §)öblc nun nicbt mit ber Slußenwelt in Serbinbung ftünbc, fo würbe biefe l'uft balb abfor= birt unb »erfcljwunbcn fein, unb bie ©cbwingungen be« Trommelfell« würben ficb jum inneren Obre nur burcfe bie !nijc6erneu SBänbe ber 'JMutenböble fort= pPanjen unb barin nur mit großer »cbwiertgteit an= langen. Diefe« läßt un« ben ®ebrauc6 ber Suftacb'fcben 3?öbre ertenncn unb erflärt un«, wie bie SSerftopfung biefe« Sonate« eine Urfatfec ber Jaubbeit werben fann. 25a« Trommelfell, obgleicf) febr nü^licb für bie gortpflanjung ber Jone, ift nicbt unumgänglicj) not^= wenbig für ba« (Sebör; benn wenn biefe Spaut ,^er= riffen ift, fo tbeilen ficb bie ©cbwingungen ber in bem ®ebörgange entbaltenen Suft obne Unterbrecbung ber 2uft be« Trommelfell« mit unb gelangen ebenfall« ! JU ben ?)äuten be« cirunben unb be« runben ^enfter«. I §. 228. 2Bir baben gefeben, baß bie Meine Äno« cbenfette, welcbe burcb bie '•paufenböbte läuft, fic$ einerfeit« an ba« Jrommelfett unb anberfeit« an bic 5)aut bc« Döalfenfter« ftü^t, gewiffe Bewegungen machen tonnte, woturcb ber Drucf auf biefe päate »ermebrf ober »erminbcrt wirb. Der 9?n|en biefer Sinricbtung ift leicbt einjufeben ; flrcut man ©anb auf eine über einen SJabmcn gefpannte -?)aut unb näbert man berfclben einen tönenben Äorper, fo Wirb man bcmerten, ^a^ man obne irgenb eine 3Scränbe= rung ber ©tärte be« Jone« bie .traft, mit welcher ber ©anb in bie Suft gefcbleubert wirb, nad) SSeliebctt »ermebren ober »erminbern fann, je nac^bem man bie Spannung ber |5aut »erminbert ober »ermebrt. 3m erftcn gall wirb biefe §)aut unter bem Sinftuffe eine« gleicbffarten Jone« weit größere Schwingungen macben, al« wenn man fie noc^ mebr anfpannen würbe, ©arau« läßt ftcb fcbließen, baß ber mebr ober Weniger ftarfe Drucf be« f>ammer« auf ba« SrommeI= feil unb be« ©tcigbügel« auf bie 5>aut be« D»at= fenfter« biefe ?»äute »erbinbert, bei einem febr inten=' ftcen Jon allju ftart ju fcftwingen, oljne fte barum ber gäbigteit JU berauben, ©cbwingungen ju macJjen, wenn fie ein fcbwacfeer Jon trifft. ®cr Srucf auf bie ■?)aut be« Dealfenfter« tbeilt fic^ aucb ber ^aüt be« runben genfter« »crmittelft ber ba« innere D^r au«füllcnben glüffigteit mit; e« gebt barau« bet' cor, baß in ben gewöfintiilen Umftänben bie @ebör= fnöd&clcben, inbem fie ffc^ gegen bie beiben |)äute ftügen, bie jum (Se^örneroen gelangenben 3;onf($win= gungen »erbinbern, fo ftart ju fein, baß baburc^ biefe« feine Drgan ©cbaben leibe. ®er 3Jerluft be« -?)ammer«, be« Slmbofe« unb be« linfenförmigen Seinctcn« fcbwäcbt ba« ®ebör, t)ebt e« aber niÄt gänjiicb auf; bingegen bat ber SSerluft bc« Steigbügel« bie Jaubbeit jur Solge; benn ba biefe« Snbe|)cl(i)en an bie §iaut be« Dealfenfter« bc= feftigt ift, fo bewirft fein So«rcißcn ba« 3erreißen ber ©cbeibewanb, unb al«bann »erliert Rcb bie in ibm entbaltene glüffigteit, unb ber ©ebörncr» tann feine gunttionen ni^t mebr au«übcn. §. 229. SSir feben alfo, baß alle Steile, au« welken ficb ba« äußere unb mittlere Dbr jufammcn= fegen, jur SScroolltommnung bc« ®ebör« bienen, obne icboct» jur gimttion biefe« ©inne« unumgänglich notb= wenbig ju fein ; aucb »crfcbwinben fie im SSerbältniß, al« man ficb »on bem 3)?cnfcf)en entfernt unb man bie ©truttur be« Dbre« bei ben in ber Jbierreibe mebr ober weniger bocbftebenben SBcfcn betrachtet. Sei ben Sögein gibt e« fein auricnla me^r; bei ben SReptilien feblt fogar ber äußere ®ef)örgang; ba« 64 ^oaloflie. Srommrifett tritt nai^ ou^cn unb ber Sau bet Srom- met^ö^fc reirb tin\aii)tr; bei bcn gjf*en enbli^; ifi ieine ©pur mcijt rceber oon einem äupern nod) »on einem mittlem D^t »or()antien uns bct ©e^örapparat iU nur ouä einem Ijäutiflcn SSor^ofe gebilbct, über welchen M brei ^atbjirtclförmige Äanäle ergeben, bie naä) unten mit einem tleinen ©äcfc^en »erfeben ftnb, ber bie ©d^nectc barjuftetlen fc^eint unb in bem fctt= »pärtöliegenben S^eil ber grogen ©c^äcet^öble auf- gcf>ängt ift. Sei ben nci^ tiefer ße^enben Spieren gibt iä felbft feine ©i^nede unb feine balbjirfclförmige fianäle me^r, beren ©ebraud) nocb nic^t luoijt bctannt ftnb;* ber häutige 3Sori)of aber ifl ein Drgan, iai niemal« fet)It: überall, »o ein ©cbörapparat Bor^anben ifi, finbet man au* einen tleinen blutigen, mit einer Slüffigteit angefüllten ©atf , in iceltiiem T"^ ber ®e= ^ornero entigt; tiefer Sor^of iü ein für ben ©c^ör-- finn unumgänglich notljreenbigeä aBertjeug. Sei ben nteiften 3)Joliuefcn unb Snffftcn ftnbet man feine ©pur rae^r »on einem bcfonbern ©ebörapparat, ob- f(^on biefe Jtiiere nic^t ganj uncmpfinbliti) gegen ben S^att ju fein feinen. Sei ben 3oopbpten enblit^ unb mehreren antern febr niecern Spieren fc|)eint fogar tiefer Sinn ocUftönbig ju fefilen. J)et (ßefidjtsfinn. §. 230. "Siai ©efitbt ift bai$ Serniogen, »etc^eö unä für bie ginroirtung bcö git^teä empfänglich macbt, unb un« öcrmittelft biefeä feinen ©toifeä bie gorm, garbe, @röpe unb Sage ber fiörper erfennen lä§t. ®er f,ü bicfer gunftion beftimmtc Slpparat ifi bei bem gjIenWen unb ben il;m am näcbficn fJebenben S,^icren auä bem Slercen m jrceiten |)irnpaareö, aai bem äuge unb ben »erfct)iebenen jum ©ebuge ober äur Scwegung biefcä Organe« bcjtimmten St)eilen gebilbet. §. 231. fßau fcc« SliigcÄ. ©er 2lugapfel (bulbus oculi"), mit bem wk unä juerft bcfc^äftigen tBotten, ifi eine i!o\)U Sugel, bie »ornen etwa« auf« gefcbroetlt unb mit me^r ober weniger flüffigen 8euc^= tigfeiten angefüllt i(l. ©eine äuperc §)ülle beftc^t au« jwei befcnbern Routen, wo»on bie eine lueip, un= ek t 1 er 4 burcfeltcbtiguntfafertg ift unb bie unburc^= ficht ig e§)ornbaut ober re e i f e |) a u t (sclerotica,membrana albuginea)(;gig.63,s) !> genannt roirD; sie an= „bereiftburci)ftc|)tigunc einer bünnen |)orn= ' ^ä)id)te äbnlic^i, n)eB= roegen fie aucb bie §)ornt)aut (cor- '^ nea s. Cornea pellu- gis. 63. Dtr atSffnete auflaufet." cida) (c) genannt »irb. Diefe legiere nimmt bie 35orberfeite bc« Sluge« ein unb fct)eint gleic^fam in eine trciörunbc Deffnung » ^ai) gtourEn« aifrfuiien fifinl eS, iafi He 3"fi6run9 b« ^olbsitleliörmigeii Äanäle Coä ®t66r nic^l ju Ovunte tiilet, fonbcrn nur uerrooiren unb fÄmcrjftüft inaiit. *• Da« ^mert itS Bufleä : c tie i>ora6aut (cornea) ; » tie unburdjdijliBe {)ornI|oiit (scleroiicit ; »' ein na* äugen »utütfge» ((^lagener Xiül in islltrotifa, um tie batunl« liegentcn ^äute ju jeigcn; ch bie aber« ober ®cf566a»t (choroidea); r WteljJui (tunica retin») ; n bcr ©ebnere (nervus opücus); ta bie bprbeie augentammer (camera oculi aniefior), 5i\ji(*en ber 4)orn6aut unb bei 3ri« gelegen unb mit ber mäjferigfn geudiligfeit angefütti; ; tie Segenbogenfiaut uns^; p baä oeljloi (pupHlai; er bie hinter bem ©etitoit gelegene RnjfiaUIinfe (lens crystaUiDa, corpus cryslallmumi; pc bie eiliorfortiä^e (procossus ciliares) j r bie @laäfeu*tigteil (humor viireu») ; 6 6 ein 21)e;r Bon ber SBinbeftout beä augabfelä (tunica conjunctiva bulbi), n)et(^e, nadjbem (le bcn oorberen S^öeit beä Buge« bebectt l)at, Ti* baoon entfenit, um bie augenlubcr auäjutleibtn. fcer unburcbft4tigen |5ornJaut eingefegt ju fein. 3bre äupere Dberfiac^je ift gemölbter ali bie ber anbern |3aut unb gteicbt einem auf einer Noblen fiugel auf= gelegten Ubrengla«, iDa« mit feiner Dberflädi^e etroa« über bie Äugeloberfläi^c bereorragt. 3n einer geringen Gntfernung hinter ber Sorn-- baut finbet man im Snnern be« 2lugeä eine bäutige ©cbeicenjanb CO - welcbe querüber auSgefpannt unb an ben »orbern SRanb bcr ©flerotifa, ring« berum um bie §)orn()aut befefiigt ifi. Siefe 2trt Diaphragma, reelcfce je nac^ ben »erfcbiebenen 3nbioibuen »er= fcbietenartig gefärbt ifi, rcirb ^Regenbogenhaut ober 3ri« genannt unb jeigt in ber !Kitte eine trei«runte Deifnung, uie ^upille ober ba« ©eb= locb ipupilla) Cp). Ttan bemertt in bem ©ewebe Ciefc« Organe« !Wu«telfafern, TOelcbe firablenförmig Don bem SKante ber f upitle au« gegen bie unbur^- fic^itige ?)ornbaut au«laufcn; au^ ftebt man noc& anberc gafern oon berfelben Sefdjaffen^eit nur frei«runb um bie ^Pupille bcrum gelegt unb biefe Deffnung ring= förmig umgebene. SBenn ficb bie erjieren 3ufammen= jieben, fo erweitert ficb bie Pupille; jiebcn ficb bie legieren jafammen, fo tritt ba« ©egentbeit ein, b. ^. bie ^Pupille »crengt ftcb- ■Der SRaum jtcifdjen ber burcfeftcbtigen -fjorn'paut unb ber 3ri« bitbet bie »orbere 2lugcn!ammer (camera oculi anterior) Cgig.63, ca); oermittelfi ber 'pupitten- Öffnung fiebt tiefe in einer SSerbinbung mit t>cr ^in- tern Sammer (camera oculi posterior) , b. l». mit ber hinter ber 3ri« liegenben §)öble, unb ifi wie biefe mitberro äffer igen geudjfigfeit (liumor aqueus) angefüllt, rceltbc üotltommen burcfjficbiig unb au« aBaffcr gcbiltct ifi, ba« ein wenig Siwcipfloff unb eine geringe IWenge ©al^e, bcnen man in allen @c= fretioncn ber tt?ierifcben Defonomie begegnet, in ftcb aufgelö«t bält. SJfan glaubt, ba§ biefe glüffigfeit bur^ eine §)aut gebilbet wirb, wcltfee ftcb binicr ber 3ri« befinbet unb »iele flrabtenfcrmige galten, bie Siliarfortfäge (Processus ciliares) (pc) barfiellt. gafl unmittelbar binter ber ^upiUe finbet frei) eine burcbficbttge Sinfe, bicfogcnannteÄrpfialUinfefleus crystallina) ([er) ; fte liegt in einem bäutigen unb burcbftcbtigen ©atf, bie Sinfenfapfel (Capsula len- tis) genannt, unb fci)cint ein 3lbfcnberungsprobuft ba- »on ju fein ; benn trenn man fte au« bem 2luge eine« lebcnben Sbifre« roegnimmt, obne babci bie Sapfel ju jcrfi&ren, fo fann man fe^cn, wie ficb eine neue Ärpfialllinfe erzeugt, wele^je bie alte erfegi. 9»an bemertt ferner, ta^ fiel) tiefer Sörpcr au« sol)lreicbcn concentrifcben ©cbicidcn jufommenfegt, beren $iär!e »on ber 'Peripberie an bi« '„um SKittelpuntt hin 3»= nimmt, wa« recfjt gut mit bem übereinfiimmt, «a« wir über feine Silbung«weife gefagt baben. 3ebe tiefer ©cbicbten befte^t wieberum au« gafern, beren 3?änber ineinander ^u greifen fcljeincn, unb bie cirte fe^r mertwürbige SInortnung geigen. Sefonber« ifi ter Umfianb 5U mcrfen, baß bie hintere gläcfcc ber Srpflaülinfe weit con»erer ifl, al« bie »orbere. .5)inter bcr SrpfiaUlinfe finbet man eine fc^r oolu» mtnofe, gallertartige unt burcfjrtcbtige aJJaife, ber fo= genannte @la«förper (corpus vitreum), ber eine 2lcbnli(btcit mit bem Siwei§ bat unt »on einer au6er= ortentlidj tünnen |5aut eingefcblolTen ifi, au« welcher jablretcbe Samellen (ich einwärt« begeben, um bamtt ©chcicewänbc ober 3cüen ju bilbcn. Siefe |)aiit heipt ©ta«haut (membrana hyaloidea s. vitrea 1, unb bie barin eingefchlofTene glüff'igfcit ®ta«feu(J'.= t ig feit (humor vitreus) (v). Tut 2iu«nabme ter Sorberfeite, wo ficb bie Srp-- fiaUlinfe unb bie 3ri« finten, ifi bie ©laöfeuchtigfcit überall »on einer weichen, weiblichen .?)auf, ber Sie 6« haut (retina I (r) , umgeben , welche »on bcr ©flerotifa blo? burch eine bünne ?)aut, bie fogenannte 2lber= ^auf (choroidea) (ch) gefct)ieben ifi. Siefe legtere Ufr (0erid)t9(inn. 65 bc|}ef)t ^auptfä^Iit^ in eüiem SBIutgcfäßgcrocbe utib tft mit einer fdjrcarien ©ubfianj gefcbii'ängert, rcelt^c bcm äuge feinen buntelgcfärbten ©tunc gibt, »cn man trnrc^ bie ^Pupille btnbutc^) iie^t, unb njelt^c nur bei ben fogenaniitcn 2(1 b i n o ö ober Ä a f c r 1 a t e n fc[;lt. ©er augapfel nimmt mcbrere SJerccn auf; t)in= jidjtlicb ber ®röpe unb bcr gunJtioncn if} ber ©e()- ncrbc O'^rvus opticus) (o) bon allen ber bemcr= fensSirertbcftc ; er ^ burc^itäuft ben ^intern Xf)til ber iStlcrotifa unb fegt fit^ in ber 3?eg()aut fort. Diefe §>aut ftfceint nicfttö Sinbere^ ju fein, aU eine feine Serittjeigung unb 2(uöbrcitung beiS ®e(;ncröen, beffen eiementarfafern an iljrer »orberen Oberfläche eine TltnQt nabc aneinanbcr gerücfter culinperfijrmiger Papillen bilben, »clcfie unter bem 5Wifroöfop roie S'Jofaif au^feben. Die übrigen SJerben beö Siugapfelö iünb auönebmenb bünne unc bciptn Siliarneroen (nervi ciliares") ; fic entfpringen aui einem fleinen ©anglion, ber burc<) bie Bereinigung einiger 9?cr»en= äf)c rciJ britten unb fünften ^aarciS gebilbet rcirb, unc breiten ficb in ber ^xii unb bcn benai^barten Steilen beS inncrn Stugapfelö C3'G- •'>-'\) au^. §. 232. 9Äccf)nni*mue fcc« (öcfidjtei. Sßefannt- lidj ivirfcn bie berfefeicbencn ©egenflänbc unferer Um= gebung nur burd) bie Vermittlung bcä tiibti auf unfer atuge. "Dicicnigen, mld)e Sicfct au^fenben, ^ S. bie ®onnc uuD bie feurigen Sörper, finb fcf)on für fitJ; fclbl^ ftcbtbar; aber bie anbern njcrbcn cS erft, rocnn baö fic treffcnbc l'tcbt »on ibnen jurürfgcworfen ivirb «nb auf bicfe 2Bcife ju unä gelangt. ®a^ üicbt bereegt fitfe mit einer au6erorbentlic|en ©(finedigteit ; ei fann auf unfcre ©innc nur bann iinrten, wenn e^ auf bie im §)intergrunbc beö SlugcS liegende SJeg&aut fällt; bie unburc^fic^tigen SiJrper werfen eö jutüef ober abforbiren cö; bie burctficbtigcn hingegen, reie j. 53. bie ?uft unb baö aSaffer, gc= »äbren i^m einen tcicfiten ©urc^gang. * ^Wan fiebt alfo, ta^ bie erjie Sebingung jum ©eben bie i|}, ba§ jroifdien ben äußern ©cgenfiänben unb bem §iintcrgrunbe bcö 2(ugeö fein unburtbfic^tiger Äörper forbanben fei: bie §)ornhaut Ccornea), mel^e ben »orbern Streit biefe^ Drganeö Wie ein U^r= gtaä bebecft, ift »oütommen burcfcfi^fig, unb baö biiS jur Deffnung bcr 'J.Uipitte bringcnbe Sit^t gelangt un- ge^inbert jur 9ic$baut ; benn auf feinem Sffiegc trifft cä nur auf bie Srpftalllinfe, Pie glcicbfalld bur^ftdjfig ift, unb auf bie nicfet rccniger burd)fid)tigcn Stut^tigfciten. 2tnbcrä »er&ält ft'd) aber bie ©ad)e in gcwiffcn Äranfbeiten ; ber Serluft bicfcr ®urci)fid)tigfcit jicl;t flcts bie Slinb^eit nad) (Td); J. 33. bei bem unter bem 9tamen grauen ©taar befannten 3uftanbe wirb bie J?rpftall(infe unburc^fiditig unb fegt fid) alfo bem 'Durd)gange bc^ üiditcä entgegen ; wenn fic^ Wei§e glecfen ober ein gell auf ber burd)fic^tigen ?)ornbaut bilben, fo Wirb tiefe §)aut glcic^fam ein iücbtfi^irm , welcher bie Sicbtftra^Icn in iaä Sluge p bringen oerbinbert unb fo fag ©eben unmögtid) mac^t. Sic burdjficbtigcn Xi)ük be^ Slugeö bleuen aber nid)t bloß jum freien ©urdigang beä Sichtet : i^r |)auptnu§en bcftebt »ielmebr barin, ben Sic^tftrablen, welche in tiefesi Organ einbringen, in il;rer SJiditung fo 5u öeränbcrn, baß fie ficb in irgenb einem *punfte Per Sicghaut bereinigen; bag Sniftf beä2(ugeä gleicht aud) in ber Sbat sicmlich genau bem unter bem 9Ja= men camera obscura befannten optifchen Csuftrument, unb iai S3ilb bcr Oegenftänbe, welche wir feben, malt fi* auf ber 9Ie§^aut wie auf bem, hinter biefem 3nftrumentc aufgeftellten ©piegel. ** ' Da« ciif einen tiirdi(i4ligen Äöruer fatTenbc fidjt biiräbringt cä nidu mit icincr ganjen SKaife : cm mel)r ober weniger ficttöc^t« Itdjct 1f)eü W{xt junWäeroorfen ; njeqen tiefer Sigenfiiaft bilben bicfe Jtijujer mcijr cen weniger eine 2lrt ©»tegfl. '* Um biefen Ztjtü ber Dprif uerftänblidjer sii ma4en , raii(Ten Wir im« dicr auf einige b^nfifolififtc prinjipien berufen lÄeroöfinlid) nimmt ba« t'id)t einen gerablinigen SBeg, unb bie W«turgcfiJ)i(f)tf SBenn ein ^ichtftrahlenbüfchel auf bie ?)ornhaut fallt, fo wirb ein IheilPaoon ^prüdgcworfen, währenP ein anbcrer hinburchgeht: ba« burd) biefe ^aut ju= rücfgewcrfene Sid)t gibt ben 2lugen i^ren ®lanj unb bie ^Sigenfchaft, ba§ man ftch barin fpicgcln fann. Die in tiefe burchfidjtige ©chid)te eintretenben Sicht- firablen gehen fomit in einen Äörper über, ber weit bid)ter ift, aU bie Suft: fie Werben bahcr gebrochen »on irgenb einem $untle auögefienben ti^tfiraftfen entfernen fic6 me^r unb mcl)r bon einanber, je melir fie im Maume botloörtäfdireiten. gaUen biefe ti*tfiraf)[en fenfrcdit nuf bie Dberfl5(f)c eine« burctfi*« tigen Wegenfianbe«, fo geticn fie Ijinburcft, ol)ne il)re SRiittung ju ccränbcrn, tteffen fie aber fctiief auf idn, fo werben (ic (leiä mcljt ober weniger oon iftrer urfprünglidicn SRicbtung abgefenft. 3(1 bcr i^örper, burd) we[*en fie I)inburdi getjen, bid)lcr olö bcr, pon bem (ic lierfommcn , treten fic 5. 8. aus ber Ciift in baö ODafter unb in baS SUaä ein, fo bitten tic alSbann einen äBinfcl unb nähern fid> im SintriltSpuntt bem ycrpmbiftl ober (Jinfallölotl) ; gclicn fie ^in« gegen pon einem biditercn 'Blittel in ein trcniger biditeö über, fo entfernen (ie (id) Pen bem ^erpenbitcl. Tiefe Jlbweidiungen finb um fo größer, ic fdiiefcr ber l'idjtftraljl ouf bie Dberfl.icf)e iineä burd)« (icfttigen Äorperö fällt. Dicfc Srfdieinung, wct(f)c unter bem Womcn fid)tbrc*ung ober Mcfr action beä Cidjle« befonnt ifl, i(l feiefit narf)5ii»eifen. SBcgcn bicfcr l^eränbcning in ber JHid)tung bcr Gidit(iral)Icn bei bem Uebergang aus bem äßaffcr in bie tuft , fdicint ein bi« jur Jpälftc in bicfe gli'ijfigfeit getanditcr gerober Stab im (äintrittöpuntt gebro« dien äu (ein; legt man ein ©elbflürf (a) auf ben »oben cincä leeren ©efä'^cö, aber fo, bü^ berSHanb ri bod) genug ift, um baä 2lugc bcö SSeobaditetö ju per()inbern, baf ti biefcn (Scgcnflanb ficfit, fo brüudit man nur baö ®efä^ mit aüaiTcr (c) oniufüüen, um il)n fidjtbarju madien, benn alä^ ^ flfidc in gcraber 9iid)tung auS- geljenbcn l'itttftraölen bei ibrcm llcbcrgangc auä bem SlBafTer In l'uft gebrodien unb entfernen )ld> pon bem ^erpcnbifcl 1 inbem bie l'iditftralilen (rf unb 6), gig. et. Sluge te« Scobaditcrä weggingen , auf bicfe Sfßeife iljrc Widitung pcränbern, trcITcn fic ic^t bafTelbe. !Jßir wiebcr^olen eä alfo nodi einmol, bag fid) bie l'iditfiraSIen bcui 'Perpcnbitcl im 2*eTÜt)TungtTpun[te jebe^mal naljcrn, wenn (ie in fdiiefcr 9tid)tung tmdi cnun Sinpcr binburdigedcn , bcr bidjter alä bcrjcnige ift, Pon btm fic berleniincn. Sä gel)t barau« berpor, bafi bie Jorm bicfcr Serper einen bebcutenbcn CSinflue ouf bicSiidiiung bc« burdi fie ^in« aurdigcbenben i'iditeä bat; le nadibcm ibrc Dbcrftäd)c eonpct ober coneao ift, »erben fii) bie üittjtftra^lcn einanber nöbern ober Pon emantcr entfernen. einige Seifpicfe Werben biefcn ©aj fclttt »crftönbliiS machen. SBir wollen annebmen, e« geben brei bioergirenbc , Pon bem^Junfte a auSgebenbe S.'id)tftral)lcn buri$ bie Suft unb fallen auf ein tinfenglaS, unb fofglid) burdi ticCinfe binburdi geben, obnc oon feiner Widjtung abgelenft 5U werben; bagegen wirb ber fdjuf ouffalIenbel'id)tftral)larf bem im »erübrungöpunfte flCiogcnen yetprnbifel jiigcbrodjen »erben; biefcii ?Serpenbitcl wirb nun bic Widitiing ber punftirtcn Sinic e baben, ber Sidjtftrabl aä »irb Pon bem fünfte an, wo er mit bem $erpcnbitel jufammentrifft, nid)t mcbr feinen Oßcg na* d fortfceen, (onbern feine 3Jid)tung nad) bem JHinfie f nebmcn. Zai Oleitfie »irb bei bem Cidjtfttableaj ftattfinben, weldjer, anftatt feinen äßeg nai* j fortsufe^cn, bic Midjtung ber t'mie .nimmt. Die onbcri;,i!id)tftrablen, weldic etwa nod) auf bic finfe fielen, mürben auf eine o()nlid)c2öcifc gebrocben, unb werben, anftatt immer mebr auäeinanbcr ju treten, fiil einanber näScrn unb fogar alle in einem unb bemfelben ^Junfte, bem Srennpuntt bcr Smfc, fteb pereinigen fönncn. 3ft bie Oberflödtc beä Srpftall« niebt mcbr conper , forbern con« cap, fo werben ftdi bie üiditftrablcn nidie meljr bem ^crpenbitel näbern, wie in bem Porticrge^enben gatl, fonbetn (id) im Scgcnt^eil 66 Joologir. unb bcm ^Jerpenbifel ober bct Stre be« Sic^tbüf(|eW genähert, unb strat um fo flattet, je conserer bic ObcrfIäc()e bcr ?)orn^aut ifi; bcnn (c gereölbter biefe ?)aut fein icirb, einen beflo fpifigeren Sintet werben bte barauf fatlenben ^i(^tilcaf)(cn mit i^rcr Dbcrfläc^e macSen. begegneten bic Sicf)tflraj)Icn nae^ ifircm Slu^tritt auÄ bct §)orn!)aut ber l'uft, fo njürcen fic ficfc eben fo flart bteijen, aU beim Sintritt in bicfc paut — nur in entgegengefe|ter SJic^tung ; fie iDürben folgti* i^re urfprünglic^e Sichtung wieber annel;mcn. Die wäfTctige geuctjtigfeit aber, mit ber bic öorbere augen= lammer angefiiüt i|i, i)at ein weit grbgercä Sre*ungs3- »ermögen aU bie ?uft, wcßwegen fi($ bic barin ein-- Iretcnbcn Sic^tftra^len weit weniger »on einantcr ent- fernen, aU fie fic^ bei it>rem Uebergange au« ber guft in bie bur(^ficJ)tige §)orn&aut cinanber genajjert :^ottcn ; bie aWitwirfung bicfer Sj^cile mac^t folglich biefc ©trauten weniger bioergirenb, aU fie »or il^rcm (5in= Iritt in baöSlug waren, unb macfct, ba^ eine größere fWcnge Sic^t in bicDcffnung bcr ^pupiüc treten fann. ein großer Jbeil bcöüitbtc«, welcbe« in bcn §)in-- tergrunb ber »orbern Slugcntammcr gelangt, trifftauf bic 3ri« unb wirb abforbirt ober burc^ biefe |)aut nacb au^en juriicf geworfen, nur ber jenige Sticil beö $ici)te«, welcher auf bic ^ubiüc fällt, gelangt jum §intcrgrunb tei 2lugcö, unb feine 5Wcnge if} um fo beträd)tlic^cr, je weiter biefe Deffnung t|f. 2Benn bad jum 2(ugc gelangenbe Haft fcj^r Wwac^ ifl, fo erwei= Icrt fitb bic *pupiüe, wä^rcnb ftc fid) bei einem inten= ftoen üt(^)te »erengt ; bie 3ri« ift, wie man fte^t, bcr SJcgulator ber üii^tmcnge, welche jur 9?ee^aut gelan= ßcn foü, unb bcmcrtenöwertb if} no*, bai bie ^upille bei folc^en 2:i)teren, bie erfj nai^ (Sonnenuntergang auf ifjre SScute au(3gei)en, feijr erweitert werben tann. ©inb bic Sicbtftra^len burci) bie ^ubiUe l)inburcfe= gegangen, fo fallen fie auf bie Sr^fiallltnfc, eine bur((>= ftcJjtige ^infe, wcltbc i^reSRicfetung »on9?euem »erönbert, unb bewirft, bag fie alle nad; einem fünfte, bem fogenannten Srennpunftc ^in , jufammentrcten unb fid; in bemfclben »ereinigen. X)iefcr SSrennpuntt finbet ficfc nun genau auf ber 9Jc^()aut, unb bic bem 2iugc »on bcn »crfcbiebenen fünften eine« mefer ober weniger entfernten OegenflanbesS jugeftbictten ^itfjtffrablcn wer- ben auf bicfer 9Jcroen^aut fo »erciniflt, bap fie barauf ein tleineö S3ilb »on bem (Scgenflanbc, »on bcm ftc ^ertommen, ma^jen. §. 234. 5Kan fann ücf) burd; ein Srpcriment o^nc no4 meSr konoit oblcnlctt. 3. ». in &AI\irMiid (gij 66) wirb mit bem ^Sptpenbitcl jufommmtrf ffen , btiTfn SRiditung t\t (junttirie Cinit t fem reirb, unb in Ciditftral)! wirb bfn äßen bcr l'mic f nelimen. Zn tic^tilro^t ag wirb r> B'^'^f""^ ''f" 'PftCtibifel * nä^nn unb nat^^et bie Milimiig ' " ■ ■ • ©cfewierigfett baoon überieugen, baf ftd) bic Silber auf bcfagte SBcife auf ber 3feg^aut jurammenfef en : ei if} baju binreid^enb , wenn man »on einem Äanincben ober einer Jaube ein Slugc nimmt, bcrcn ©flcrotifa beinahe burd)fi(^tig if}, ober nocb bcffer, wenn man ein Slugc »on einem 2lUnnoötl)iere nimmt unb »ot bic bur^Rc^tigc ^»ornbout einen febr ffartleui^tcnbcn @egeni}anb, j. S. eine brennenbc SBadjSfcrjc, bringt, fo wirb man beutiic^ fcjifn, wie fic^ bad S5ilb auf bcr 9?ee|)aut abmalt. ®iefe Silber finb immer umgcte^rt, unb leicht tann man bie Urfacbe »on biefer Srfdjeinung finben. Seob= atztet man nämlic^ ben SBeg, ben bie »on jwei leud»= belr5(itli(ier bie Srümmung biefer ®lö;er iOj eine einfädle Sttrod)» tuno ber obigen gigurcn wirb ^inrei(^enb fein, um unä von ber 3ii*tiflteit beS (Sefagltn ju überjeugen ; benn je größer bie Hriim.. ntuno ber Dbeiflödjc , ouf wcldie bie bioergirenbcn ®tral)len fallen, befio mebr werben (1* bie SinfaUäloHe im ömlritlSpunfte »on ber !Rl<*tuii« biefer ätroljlfn entfernen. aui^ lelirt un« bie ^nft, bog bie buriiRitiigen flörper boä iiiit um fo ftörtet breiten, )( biifttet fie (inb tb. I) je betröditfiiter iSr @ei»iifit bei gteiitem Siolumen iflj, unb aui je »erbrtnnti(()eren «(offen fie gcbilbet (inb- Sie- 67. fenbcn Snbpunttcn eine« ©egenffanbc« (a, c, gig.67) au«gcl;enben 8id)tf}rablcn madjcn muffen, um jur 5Jcg- baut JU gelangen, fo fiebt man, bap fie ft^) immer burcbtrcuicn muffen, cbe |ie babin tommen, unb auä biefem ©runbe wirb ftd) berjenige ©trafst, weld)er »on bem obern Snbe beö ®egfn|}anbe« C») fommt, an bem untern Xl;eile beö 3?aumeä auf ber 9Jegb£iut finben, welcher »on bem, bur(b bag ganje Sid}tbüfc^ct crjeugte SSilb (b) eingenommen if), »äbrenb ber »on bem untern Snce be« ©egcnffanbc« CO berfommcnbe ©trabi auf bemfclben äiaume (d) oben ju ffeben fommen wirb : bie« wirb für alle übrigen Sid)tf}ra()ten wabr fein, unb eä wirb folglicb ber ^Segenffanb auf bem -?)intergrunbc be« Sluges umgefc^rt erfd)einen. §. 235. 'Die fdjwarje ©ubftanj, wel^c b'ntcr ber 9Jegbcut liegt unb ben ganjen .?)intcrgrunb be« 21uge«, fowie bie Wintere g'äd^e ber ^Regenbogenhaut bebcrft, bient baju, iai Sid)t unmittelbar naeb feinem 2lu«- tritt au« ber Slegb""' }u abforbiren ; wenn bicfc« Sidit wieber auf bie anbern fünfte biefer ?)aut ^urüd- geworfen würbe, fo müpte ba« ©eben bebeutenb getrübt Werben unb c« würbe bie Srjeugung beut- lieber Silber auf bcr SJc^^aut unmöglid) fein, ©o if} auc^ in ber ZIfat ba« ®eficbt ber Sülbino«, bei wcldjcn biefe« figment feblt, ciuper|} unooUfommen. Den Sag übet feben fie taum fo »iel, bap fie ftcj in i^rem SBege juree^tjufinben wiffen, unb erfi bei bcr Dömmerung ober fogar erf} bei 5iacf)t fe!>en fie bcutlif^. §.2,36. SBic man bi« je^t feben tonnte, fo bient bcr 21ugapfet baju, ba« Sid)t auf bie SJeg^aut fort- jupflanicn unb e« barauf ju concentrircn ; ba« Siluge tlput ben Dienf} eine« optifd)cn Snftrumeute«, nur mit bem Unterfcbtcbe, bap e« weit »olltommencr ifl, al« alle bi« jc^t »on ben f bbfifcrn ju biefem ^mdt »erfertigten 3nf}f"mcnte ; bcnn wäbrenb c« gewöfm- tid) atbromatifd) if} unb feine garben^erßreuung ober Slberration * jeigt, tann e« no0 feine ©cj>wcite be= beutenb abänbern. * Do« meige fidjt ifi ou« ber SBereinigung mehrerer tcrfdiieben« artig gefärbter (Slfmentorfirob(en_ gebilbet, roeldje, wenn fie »on einonber getrennt werben, boä ©onnenfDCitrum erjeugrn unb nii^t in gleii^fm 0)r«be bredibor (inb. Eorouä gff)t ^eroor, iai, I»enn man weigeä fii^t buid) einen (idiibrecfienben Äörper I)inburi6gelicii löjl, baffeibe me^r o^cr weniger »oUfiänbig jerlegi wirb: bie ®c» genfiönbe, wdcte buffelbe jerfireuen, (iJ)einrn bie Sorben beä ©onnen» fpectrumö 3U ^oben; wenn ober baö lidjtbredienbe Dbieft oufl we^i* reren ©djiditen jiifammengeff^t ifi, bie oertd)iebene i8reiI)ungfloermögeit beficen, fo Tonn ber gaa eintreten, bog bie l5lcmentar|iraSlen, wefdie burd) eine bieier ©diiifcien oon ifjrir SHiditung aHjufiarf abgelenft werben finb, eö burdi eine anbere nii^i met)r binfäniilidi werben, unb baS eä im Solle einer (fornpenfation biefer Serfd)iebfnlieiien ju» left ttine öbnlicfie Se'Iegung be« gebro^enen fii^lrä, unb baljer oui^ feine Sorbenrrjeiigiing mebr gibt. Unter adircmoticlmu« oerfieljl man bie Sigenfifiaft be« tickte«, bon ber urfprüngliifn 3)i*tung abjuweidien, ohne bobei in farbige Strahlen jerlcgt ju werben; aiJromatiiAe finfenglöfcr finb boljer folite, wellte in iljrem fflrennpunfl ein farblofeä ober ein, wie bec Ptc ie fie ttJoUe. Socb beugt l^aä 2luge nici)t immer in gieicbcm (Srabc biefeä SBcrnicgen : bi«roei(en tann man auf eine (Entfernung oon mefjren Sugen beutlicb fcfien, icäbrcnb bei einer tfeincren Sntfernung alle Silber unbeutlicb finb ; ein anbere« 5WaI bingcgen fiebt man bie ©egcnflmibe nur bann gut, rccnn bie Sntfernung blOB einige 3olte beträgt, unb Sillc«, wai fit^ bar= über \)inaui befinbet, fcbcint glcicbfam in einen 9Je= bei gebullt. 2)cr erflc biefer fehlerhaften 3u(länbe, ber unter bem 9?amen SSeitficbtigfeit »ortommt, rübrt »on einem 5Kangcl an Sonüergen,; in ben gicf)tbüf(beln bcr, luclcbe burd) bie gem^tigfciten be« 2luge« b'"" burcbgeben. Sie ©tra|)len, »pelcbe eon einem febr entfernten ®egen|lanbe äu biefem Organe gelangen, bioergiren febr rocnig unb tonnen in bcm ^punfte, »»0 ficb bie S'Jcgdaut befinbet, »ereinigt »erben, wenn «ucb ba« SrccbungSccrmogcn bc« 2luge(S ni*t bcbeu= tcnb ift ; bagegen biocrgircn bieienigen bebeutenb, ibclcbe »on einem febr nabcn ©cgenjfanbe bfifom= men, unb iiai Sre^ungäöermögen i|t ju fcbroad), alö bag ti bie ©trablcn alle in einem beftimmten beut= lieben fünfte ber 9Jcgbaut »ereinigen tonnte. ®e= iBÖbnlid^ \)aben oucb bie 2Beitfid)tigen eine »erengte ■^upille, fo ia^ ei fcbeint, al« ftrcngtcn fie fi* im= merrcäbrenc an, in ibr Stug nur foltf)e ©trauten eintreten \n laffen, welcbc auf ba« Scntrum ber Ärpftalllinie faUcn unb nicbt erft nötbig baben, bc= beutcnb gebrocben ju «erben , um ficb bintcr bcr SrV= fiatllinfe in einem beftimmten fünfte bcr 5Regbaut gu »creinigcn. 3" bcr SRegcl bangt ber 3)Jangel an Sret^ungöbcrmögcn bc« 2tuge« »on einer p großen Slbplattung ber ^lornbaut ober ber Ärpftalllinfe, b. b- »on Umftänbcn ab, bie eine SBcitftcbtigfeit rcirttic^ erjcugen muffen unb fic^ faft immer bei alten Scutcn zeigen. bttreffenbf ©egcnfianb feftd, gffSrttf« 53illi ßcbtn. TOon erholt o*rc» maniiie (älöfcr, wenn man tjetfdjiftcnartije (Slöfcr jufoitimenlf$t, icoton tie fintn Hc biir* bie antnn rrjfuflte Sidiuerftrcuung fo oufl)fttn, boj n* olle in fiiient einjigen Srennpuntt bereinigen. S« ift mahrfdieinlKi), ba6 ber adiromatiömuä beö SlugeiS bon einer äl)n» lidien ©nriditung ob^änji; bodj (inb tie 5)t)i)(ifrr in ber (Srflärung biefer erfieinung nidit mit einanber einig; bie einen fagen, baj (Ic »on ber »erfdJiebtnljeit in ben geuditigteiten be« 2(uge« obljängig fei; anbere fdireiben fie ber Sfrfdiiebenfjfit bet I>i(t)rigteit in ben beridiiebenen Sdjidjten ber SriifJaUrmfe ju. Sie abetvafion ober älbmeidiung ber SiAffira^en beftebt in bet Seremigung ber S!i*ifirobIen , »eldie anf bic »erfctiebtnen St)eife ber i'mfe fallen, bie berfctiebene »rennpuntte tiabrn , »obnr* un- reine Bitber enlileben; (inb bie tmfen (el)r conber, fo bereinigen (i* bie am JRanbe binburibgebenben fiAlftrablen niitt in bem gleiten a5rennl>unfte, irie bie bur* ben centralen Sbeii bcr l'infe bmburd)» gebenben gtrablen ; um babcr rcme Silber jii erbaltcn, ifi man gc» nötbigt, bie crfteren, b. b. bie :T!anb(irablen , on ibrcm Eurcbgange JU oerbintcrn, inbem man bor bie f nfe ein Tiabbragma mit einem ?odi bringt. Die 33ilber, redete fi* nun im Muge bmter ber Sri)» fiaUlinfc biiben, (inb niemal« unbeuilid), unb bieie« 5!i*itiorbonben« (ein bcr Jlberrotion »irb ber 3n8 jugeidirieten, »ilcbe bie gunftioii beä jii^ in ben optifi^en Qlläfern be(inbli(ben Diopljrogma'ä ausübt. •Bai ®egentbeif »on bcr 2Bett|t(^figtett ifl bie fi u r 5 f i (b 1 1 g f c i t : bie in ba« Singe cintretenben ^itbtftrablen TOcrben fo ftart »on ibrem 2Bcge abge= lentt, bajj, wofern fie nitbt im bobcn @rabe bi»cr= girenb finb, ficb ftbon »orber burcbfreujcn, ebe fie }ur 9Je^bflut gelangen. Diefe UnboUtommenbeit beä ®cftd)t(Sorgane« rübrt im allgemeinen »on einer allju gropcn Son»eiität ber ?)ornbaut ober fclbfi ber Är9= flatllinfe bcr ; fie fann aber au(b eine golge ber ®e- reobnbcit fein, bie ®egenftänbe in turjer ifntfernung com 2luge 511 betratbten ; auf biefe SSeife ifi eä mijglicb, ficb burd; ben ©cbraud; ftart »crgröpernber ©läfer abfidjilicb turjfif^tig ju macben. 3u biefer ^ifl bat man fdbon iungc ieutc ibre 3uflud)t ncbmen febcn, bie ficb baburcb bcm 5P!ilitärDicnfic entiieben reoUtcn. 3D?an bemertt, baß f erfonen mit einem allju !ur= Jen ®efic^t im Sillter weniger tur^ficbtig finb ; unb biefe« ifi aud) Icidjt bcgrciflicb, infofern bic ©etretion ber ätugcnfcucbtigteit im Silier nicbt mebr fo reid)lic^ ifi; biefe Sermmberung nun, »elcbe bie .?)ornbaut weniger conoer ju macben fucbt, mad>t reeitfic^tigcr ; in ben meifien gälten bewirft fie aBeitficbtigtcit, aUein bier in biefem galle bewirft fie oorerfi nicbt« Slnbe» rc«, al« baß fie bic gebier be« Slugc« »erbeffert unb bem ®cficbte feine gewiJbnlicbe ©ebweite gibt. §)icr= au« ergibt ftcb, baß ficb gcwöbnlicb ba« ®eficbt ber Äurjftdjtigcn mit bcm alter »erbeffert, wo ba« @e= ficbt bcr meifien Seutc fcbwäcber Wirb; ba fid) aber bie SSerminbcrung bcr Slugcnfeucbtigfeit fiel« fortfegt, fo fann bei bem Äur.;fid)tigen eine 3£it eintreten, wo fein äuge ju wenig firabtcnbreibcnb wirb, unb baber fein Stugc in ju weite gerne fiebt, b. b- bof e« weit« fic^tig wirb. Um biefe natürlicben gebier bc« Singe« ju »er- beffern, bat man feine 3uflucbt ju folgen Mitteln genommen, bcrcn SBirtfamfcit bie (Srtlärung befiätigt, welcbe wir »on ber Urfac^e bet Äurificbtigteit unb bcr SBcitficbtigfeit gegeben b«ben. 5Kan bringt nämlicb cor bie Slugen fol*c ®läfcr, bereu Dbcrflä^cn fo bc= fdjaffen finb, baf fie btc Diöcrgenj ber binburcf)gcbcn= ben Sic^tfirabten entwebcr »ermebrcn ober »crminbern. Sie Äurjficbtigcn bebienen ficb concaöcr®läfer, welche ba« ^icbt ju jcrfireuen fuc^en, bie SScifficbtigcn ge= braueben bagegen con»cre, welcbe bie bioergitenben ©trabten con»ergircnb macben. §. 237. aSir baben oben gcfagt, baf ba« Stuf= falten be« Siebte« auf bic 9lcgbaut ba« ©eben bewirft; bie« ifi aucb wirflieb fo, benn ifi biefe ?)aut getäbmt (ein 3ufianb, worin bie unter bem 5Jamcn fcbwarjcr totaar bctannte Slugcnfrantbcit befiebt) , fo wirb biefer ©inn »ollfiänbig jerfiort. ©ic Smpfinblic^fcit bcr 5?cgbaut ifl aber »on gan,; befon» bcrer Slrt: biefe 9?cröenbaut bcfigt wenig ober gar feine (Smpfinbung, benn man fann ftc an einem le= benbcn 2;bierc berübren ober fclbfi jcrfcbnciben unb jetrcipcn, obne bajj ba« Sbicr irgenb ein 3cic^en oon einem ©c^merjcn »on fie^ gibt. den Sinbrnef bc« Siebte« oermögcn alle fünfte bcr gjegbaut oufjunebmen; bo* befigt bcr mittlere Xbeit biefer ?)aut bie Smpfinblidjfeit in einem Weit bi>beren ®rabc, at« bie übrigen fünfte, unb nur in biefem Steile mütTcn ficb bie Sil"^" bcr äufcrn @e= gcnfiänbc erjeugen, wenn wir beutlicb fcbcn wollen: wollen wir babcr irgenb einen ®egenfianb feben, fo ricbtcn wir bie optifebe Stre (bic Site unferer Slugen) ouf benfelben. Uebrigen« bat biefe befonbere gmpfinblicbfeit ber 9leg bautibre ©ränjen : ein alliu febwaebe« Siebt wirft auf biefe ^laut nicbt ein ; ein aÜ\\i fiarfe« »erlegt unb fegt fie babcr außer ©tanb, wittfam ju fein. Dod) ifi bet gini;lu6 ber ©ewo^nbcit in biefer |)inficbt außcrorbentlid) groß: wenn man lange ^üt in ber iDuntelbcit fic^ befanb, fo blenbet fclbfi ein fdiwnc^e« 68 ^oelogie. Sit^t bic äugen unö macfjt Cie 9?ef{)aut für einige augenbücfe unfä(>ig, t^rer gunftion nat^äufommen, wahren» cie an boö 2age^Iid)t gewöhnten Seute taä @rei(|)c nur bann erfaf)ren, wenn fte fc^r {»eUlcudi-- lente ©cgenftänbc, j. S. bie ©onne, betracf)fen. Setratfttet man eine 3eitfang einen unt» tenfelbcn ©egenftanb , o^ne bie Stellung ju »cränbern , fo fängt berjenige *punft ber 9Je^l;aut, ber baö S3ilb beg Oegcnflanbeä auffaßt,. balb an, mübe ;iu werben, unb Qt\)t tiefe grmübung über eine gereilfe orange l^inaug, fo beraubt fie biefen S^eil eine 3eitlang feiner gewöhnlichen empftnblidjfeit. SBcnn wir j. S. eine 3eitlang unfern Slicf auf einen weifen Sieden Äriren, ber auf fc^warjem Orunoe liegt, unb if)n al^bann auf einen weifen @runb richten, fo glauben Wir einen fc^marjen glccfen barauf ju febcn, weil ber f*on ju»or burcfc bosS weife iictit ermübcte ^untt ouf ber gje^^out unempfinblid) geworben ifi. ■Die ®*wa*ung ber 9Jeg^aut l)ängt aüä) tf)eiU weife con ber anflrengung ab, welche man bei ber Setracbtung ber vor unfcre 2lugen gefJeQten (Scgcn= fjänbe niac^t. ©udjt man feljr fcfcwnd) beleud^tcte iäe= genftänbc mit ®enauigfcit ju betradjten, fo empfinbet man balb einen @d;mcrjen in ber 2lugen|)öl)le unb felbfl im Äopfe. ferner ifi su bemerfcn, baf ber (äinbrud beö Sichte« auf ber 9?cgl;aut nocfc eine 3eitlang nadi bem Sontact fortbouert; wenn ficb bie »erfcfciebenen Sil= ber auf einen nämlicfcen ^untt fo fdmell nadjeinanber malen, baf ber ßinbrud beiS einen nod) nicJjt »er« wifcbt ifi, wenn taä anbere Silb fommt, fo mifcben fiel) bicfe Silber unb bie borauö ()er»orgel)enbc ©en= fation ifi »on bcrjcnigen nid)t »erfc^icbcn, welche »on einem unb bemfelben Silbe ^crrü^ren würbe. 2luö biefem ©runbe glaubt man einen Siing ju fe^cn, wenn irgenb ein Äcrper mit grofer ©rtjnellig-- feit einen Äreiä befdireibt ; unb ein fdjncU fic^ breljenbe^ 3iab fc^eint feine burc^ leere 3wifd)enraume gctrenn-- ten ©trauten ju f^abcn, fonbern eine ©d?eibe ju fein. §. 238. 1)er ®el;neni , welcher burd; feine 2lu«= treitung im .^intergrunbc beö 2lugeö bie 9Jegbaut bilbet, pflanjt auf tai ©e^irn bie burc^ baö l'icfet auf biefe -?)aut gemachten (Jinbrücfe fort : eine @ef= lion an biefer §)aut ^at unmittelbar eine »otifiänbigc Slinb^elt jur golge. ®ie §)emtf»bären beä 6kl)irnö fcfceinen , wie für otte übrigen ©inne, fo au(^ für bie äuffaffung bic-- fer ©enfationen ber ©ig ju fein ; benn jerßcrt man fte, fo wirb ba^ Sljier aWbalb blinb. Dod) gibt ti im ®el)irne noä) anbere Xfeeile, welche gleichfalls ben grijf ten Sinfluf auf biefen ©inn ^ahtn : bicö jtnb bie ©et)l)ügel CSSierbügel, corpora qiiarlrifie- mina) (gig. 55, g). 3£tfiört man fie an einem 33o= gel, wo biefe Stjeile fe^r entwidelt finb, fo bewirft man haimd) glcic^faW 55linbl)eit, unb bemertenU- Wcrt^ iü c«, baf biejenigen 3;i;ierc, weldic bie am nteijicn entwidelte Slcg^aut unb bie fiärtßen ©eigner« »en beftfen, auc^ üugleid; biejenigen finb, wo biefe er^abenljeitcn baS gröfte SSolumen nnc bie sufam= mengefcgiefie ©Irutiur Ijaben ; man !ann biefe Dr-- gane fcgar als ein ju ben ©cl;ncnien @c()6rigcS unb ali Söänber betrachten , welche fie mit ben gropen |)emifp^aren bereinigen. SGBa« ober l)ier bei biefen, an bem @e|)irne an= gcficUten Serfucfcen am meifien in bie 2(ugen fpringt, tfi ber Umfianb , baf bie 3er|ii)rung einer ?)emif()6äre ober cinesS ©el)l;ügelS ber einen ©eitc nid)t ben 3Scr= luft beö ®efid)ts ber namticf)en Seite nad) fiel) jicfct : fonbern baf ba« Sluge ber entgegengefegten ©eite idinb wirb ; bie Slnatomie gibt uns bis ju einem gewif= fen (Srabe bie ßrtlärung biefer Jfiatfa^c; benn bie @e^ner»en bereinigen unb burcJjfreujen ficb balb nac^ i^rem SluStritt aus bem ®et)irne fo, bag berjenige, welcher »on bem red)ten ©e^^ügcl tommt, einem groien S()eil feiner gafern , ober fogar olle nacf) ber linfcn ©eite fc^idt, unb umgctc^rt (gig. 56). §. 239. C>ic a3ct»Cfliin(»«organc ^cö StiigcS. 211S wir mit ber Setradjtung beS ®efid)tS(inneS be= gannen, fagten wir, bof ber aipparat biefeS ©inneS aus einem wefenflicfjen X^cile, nämlid) bem 2lug= apfel unb bem ©e^nerocn unb auS öcrfd)icpenen uu- icrgeorbneten, jur Bewegung unb äum ©cf)ugc beS crfleren befiimmten 3;i;eile befiele. §.240. ®ie SewegungSorgane, welche baju be= fiimmt finb, ben Slugen »crfäicbene 3Jicitungen ju gebe« , finb fec^S 5Kußfeln , tocldje ben ülugapfel um» geben unb fi(<) mit il^rcm »orberen @nbe in bie ©tle= rotifa einfügen, wä^renb fie fiel) mit itjrem l;interen Snbe an bie, Ijinter biefem Drgane CSig. 68) gelegenen Snod)cnfiriren.'Det Augapfel felbfi ru^t auf einem gettjellge= webe ganj lei(it)t auf, • was ,5ur golge (jat, i baf i^n jeber feiner «KuSfetn permittelfl " Sontrattionen nad) feiner ©eite ^injie» /, ben, fo tn^ er um / fid) felbftgebrel;tunb j bie 3ti(i)tung feinet 3(re »eränbert wer= ben fann. Sie 9Jerbcn, wettlie biefen OTuSfetn ifcrc Bewe- gung geben , gehören auSfdiliepli^ bem ®efic^tSappa= rat an, nämli* bem brüten, inerten unb fee^Sten 9lcr»cnpaare (gig. 55). Sie einen finb ganj bem äßitlen unterworfen, wat)renb bie antern oft ganj unabhängig ba»on finb ; »on ber Sontraftion biefer legieren rül)rt baS äserbrcljcn ber Slugen bei einer ftarfen D^nmacfjt l)er. §. 241. Tic @ic befdjügenben Xf)eile bes ®efid}tSapparatS ocrbiencn gleicf)faUS, baf man feine Slufmcrffamteit barauf teufe, ©ie, weld}e wir juerfi bejeidjnen muffen, finb btc Sncd)enf)öl;Ien, Worin bie 3lugcn liegen unb wcld)c befbalb 2lugcn^öl)lt" l.orMtae) l;eipcn. Sie finb tiefe @cfid)tSgruben, bie aus »erfc^iebenen Sopftno- dien ,5ufammcngefegt finb, unb beceutcnb piel gett enthalten, wcIdieS um baS Sluge |)erum eine 2lrt cla= fiifd)cS Äiffen bilbet. §. 242. 33on Bornen ifi biefeS Drgan bur^ bie Jlugbraunen, bie 2lugenlicber unb eine befonbere glüf= figteit, bie S&ränen, womit feine Dberfläctje fietS befeuchtet ifi, befc^ügt. Xiie 2lug braunen (supercilia) finb franSoerfale §)eroorragungen ber S>aut, weld)e an biefer ©teile mit -^laaren befegt unb mit einem befonbern, ju ifirer Sewegung befiimmten a)!uSfcl »erfefien ifi. ©ic bleuen ba.^u, um baS Sluge gegen äufere SBertegun' gen ju fcfcügen unb ben »on ber ©tirne rinnenben ©t^weig ju »er^inbern , baf er bie Oberfläche biefeö DrgancS angreife; auc^ finb ^it baju bejiimmt, bof ^c baffelbe v>or bem (Sinbrucfe eines ju fiarfen ?id&= teS fd;ügcn, bcfonberS wenn biefeS bon oben fjcrabfätlt. §. 243. Sei bem SKenfcben unb allen übrigen ©äugeti)ieren finb 5Wct Slugen liebet ([lalpebrae) * Sin ffnfrf(J)ter ©dmift ber 2IugciiI)öf>Ie, um bamit bie tüflc beä SlufleS unb feiner SRuäfeln ju jtißen: — a bie ^oniliaul; — b bie ©tierotifa; — c btr ©ebner», bcffen eine« ante fiJj in bem Sliigopfcl ausbreitet ; — rf ber untere Slufli^nmiintel ber rrfttin ©eite j — « ber obere Slnijenmuofel berfrdnii eeiti ; — f an Sbeil be« rediten aufern SluqenmuiSlel« ; im tiiiiiirqruiibt ber Siihitnlu'liie fie^t man boö onbere llnbe bieieS «uSfel«, bcffra ganjcr imitiere Slieil weBgenommen ttorben ift, um ben babmter lieoenben ©ebneroen (eben jii lönnen ; — j ba« Snbc beä fleinen ((tiefen Jluijenmuöfet« ; — h ber Brofe fitiefc auftenmuäter, beffcn ®rl)ne um eine XoSt löufl, fbe fie fid) on bie unburitfiittige ^ornfaut onbeftet ; — i bet ülntjcnliebbebev, M. levaior palpebrae Buperioris ; ^ A bie SIbrä'nen» brüfc, gl.indula lacryniatis. Van ien ptv)tQm\f,en. »orfeanben, xoüä)i üttrcinniibcr liegen unb aüi bie= fem ®run6c aU oberem unb untere^ Slugcnlteb be= jeii()nct werben. ®ie finb bewcgltcbe §)autfalten unb bilben eine 2lrt Sorljang, ber oorncn an bet Slugcn-- ^ödle liegt unb befTcn gorm ficb ganj na* bem 2lufl= apfcl ri(*tet, fc ba6, »enn fi* beibe 2lugcnlicber efnanber m\)txn , fic bie Sorbetfeifc biefe« Qrganeä »oUitänbig bebccfen. SlcuSerli* finb fic bure^i bie §)aut gebiltet, »elcfcc an biefet Stelle feljr fein, b«'b= bur*ft(btig unb burd) eine i^afettncrpelfcbicfetc cS!lugen= liebtnorpel, tarsus palpebrae) , unterfingt iß. 3()te innere ©eitc iß mit einer ©cf)leim()aut, ber S3inbc= ^out (tunica conjunctival überjogen , lueltbe fid) auf bcn Slugapfel jurütilegt, ben gonicn »orbcrcn 21;eil ber ©tlerotita bcberft unb ficb in ber .Siürntjinut fcrt= fe^t. 2ln bem freien Sianb ber Slugcnlieber ftcbt eine 3{ei^e §)aare, b'nttr ireldien fid; eine 3ieil)e »einer Scd)cr jeigt, recldie mit bcn «Keiboniifdjen Drü= fcn, b. 1). mit ben im Snncrn ber 2lugcnlicbtnorpel itd) befinbli(ben unb jur ©cfrction einer befcnbern glüffigtcit bienlidien ©rufen in Scrbinbung ßcl;cn. Senn biefe glüfTigtcit scrbidxet unb tcrtrcdnet ift, «cie man bie« oft nad) bem ©djlaf feben tann, fo roirb i^r ber 9Jame Slugcnbuttcr (lema) gegeben, (änblid) finbet man ncd) im Snnern ber Slugcnlieber OTu^teln ^u ilircr SSeiiiegung ; einer »on il;nen um= gibt i(>re Deffnung ringförmig unb tann fic mc^r ober weniger fJart (gig. 78, li) krcngen ; ber anbere er= ßredt fid) »on bem obcrn augcnlicb biii jum @runb ber 2lugen^ö()le unb bient jur -?)cbnng biefeö ®cdclet (gig. 68, i). ©ie äugenliebcr ticrbinbcrn ben Znixiii bcö Siditeö Ifim 3luge wäj^renb be« ©d)IafciJ. 3m road)cnben 3"= ßanbc näljcrn fie fid) gegenfeitig ober entfernen fid; »on einanber, um nur eine fold)e 3Äenge Sic^t ju= julaffcn, iveld'c gcrabe jum ©eben notbwenbig, aber unjureid^enb ^ur Sßcrlefung ber 9Je01;aut iß; fie fd)üfen ferner ba« äuge »or ber Scrü^rung frembcr Sörvcr, bie in ber Suft berumßicgcn , beroabren e« »er ©löfJcn burd) if)r bliffAneUeö ©d)lie§en unb fc^en fitfe ber SSirfung einer allju langen Scrübrung mit ber l'uft burd) beßänbige SeiDcgungen entgegen, welche fie in beinahe gleiten 3citräumen reieberljolcn. Sine »on ben »erfcbiebenen Slnwcnbungcn ber SBinbe^aut bcßebt bariu, bag fie bie unter bem 9!amcn S l i n } e l n betannte Seircgung crleidjtert. ®iefe §)aut, roelcbe auferorbentlicb cmpfinMid) iß, fcbeitet eine i5eud)tigfeit ab, roelt^c bie (Slätte ibrer Dbcrßäd)e »ermebrt unb bie tmmerroäf)rcnbe Sieibung be« jum Slugcnliebe gel)6rigcn l^üWi »erminbert; bocft reid)t biefe geud;tigfeit l)ieäu nod) ni^t ani ; bamit biefe S)aut i^re gunftionen gebörig ooll(icbe , muß ii)re DberRäd)c burd; bie S^ränen bcßänbig fd;lüpfrig gemacht werben. §. 244. ©icfe geud)tigfcit, iveldje au« SBaffer beße^t, baä in ßc^ einige laufenbtbcilc tbicrifd;en ©toffiS unb fotdjeSal^e aufgelöst entbätt, bie man in allen t^erifc^en glüffigfcitcn ftnbct. bittet fid) in einer jiemlicb gropen, unter ber 3lugenböbtemölbung, bintcr bem äußern Steile beö DJanbe« biefer ^Jöble unb über bem Augapfel (gig. 68, k) tiegenben Drüfe. ®iefe Sbränenbrüfe (glandulalacrymalis) gießt auf bie Dberßäd)c ber Sinbe&aut bie Jbrmien au6 fed)ö ofer ficben feinen fianäten au«, mcldje ß* auf biefer §)aut gegen bcn cbern unb äugern Sbcit bc« übern Slugcnliebe« offnen. 15ic Jljräncn breiten ßd) oWbann auf ber ganjen £3bcrfläd)e ber gemcinfd)aft= lid)en 2lugenl;aut au«, »erbinbern baburd) bercn 5ßer» trocfnung unb bilben eine gleid)förmige ©d)id)te, U'cl^e bem 2lugc feine (Slätte unb feinen ®ianj geben. 2lud) ^aben ße bie SBcrbunßung ber im Slugapfel eingefcblof- fcnen gcud)tigteifen unb ber glüßigteiten , womit bie |)orn()aut benegt iß, ju^ ücrl)inbcrn ; wenn natft bem Sobe bie 2;f)ränen auffjoren, ß'cf) über bie Dberficidjc bc« Slugc« ju ergießen , fo Wirb baifelbe alöbalb matt unb bie $)ornt)aut »erliert i^re 35urd)ß4tigfeit. ©ic äbränen, wclebc nid)t »erbunßcn ober ni(|it abforbirt werben, begeben ßc^ in bie 9Jafcnb6!)len, inbem fie burd) Sanäle fliegen, beren Deffnungen man an bem freien SJanb eine« jeben Slugcnliebe«, beim inncrn Slugcnwinfcl, an bem ^unltc ficj)t, wo biefe Organe bcn Slugapfel »crlaffcn, um fi4) an bie %^x'a= nentaruntel (caruncula lacrynialis) ju begeben, bie ein (»ercorfpringcnber Sorper »on rofenrotber gärbung iß unb ^auptfäc^licb au« einer Slnbciufung Heiner J)rü«= d)en gebilbet wirb. 1)icfe jwei Deffnungen, bie fo= genannten X^räncnpunftc (puncta lacrymalia), finb auferorbentlicb enge unb ßcben mit fejjr feinen Sanälcn in 25crbinbung , weld;c im 3nnern ber 2lugen= lieber liegen unb i()re 3iid)tung unmittelbar nacb innen nehmen, um in ben 3;^ränen = 5Jafcngang fduclus lacrymalis s. naso-lacrymalis) einjumünben. ©iefet ®ang get)t »om inncrn Slugcnwinfcl bi« jum untern 9kfengang ber 9Jafenbö^len , unb burd)läuft, um ia^ bin »u fommcn, einen jiWifdjcn ber 2lugcni;()l)le unb ber 9iafe licgcnbcn Änod'cnfanal. 3m gcwbbniidien 3ußanbe gebt bie Slbforption ber 3;l;räncn fcbr langfam »or fic^ ; ßnb aber bie %\jx'änm in febr rcid)lid)cm SKage in ben Slugcn öorj)anbcn, fo wirb idr Itebergang in bie 9fafenböl)len fo febnell, baf man jebcn Slugcnblid ba« Scbürfnif füblt, ß(^ ju fd)neu,icn. 3uwcilen, 5. ?^. bei lcbl;aften ®cmüt&«= bewegungen, wirb bie Slbfonbcrung ber Sbränen fclbß in bem iDiaße rei(^licb, bafj bielc glüffigfcit au« ben Slugenlicbcrn tritt unb auf bie IBangcn l;crabffiegt. §. •24-j. ©ie ©truftur bc« ©cbapparatc« unb ber 2'ic(iani«mu« bc« ©cßcbt« ßnb bei bem 5D?cnfcbcn unb aücn©äuget^iercn, fo wie bei ben Segeln, Sicptilicn unb ben gifc^en beinahe gleid). Sluc^ ba« Slugc einiger ?Kollu«tcn , j. 93. be« großen 5D?ccrpolpp« (Oclopus vul- garis), ^nt groge Sle^nlit^tcit mit bem unfrigen ; boc^ iß feine ©truftur bei ben meißen Jbicren au« biefer Älaffe febt abwcidienb ; bei bcn 2lrad)nibcn, ben (5ru= flaccen unb ben 3nfcttcn haben biefe Organe faum in einigen fünften eine Slcbnlicbfcit mit bcn Slugen ber ()iJl)cren Xfjiere. 3'" ^''"•fc ber folgcnben Scc> tionen werben wir mit bicfen lSigentl)ümli(t)fciten bc= fannt werben. fon ben ütemegungcii. §.246. £)ic SWu^fcljufrtmmen^icljunn. S)ie ücrfc^icbencn 9)?obiftfatii.Micn tc« tinipfinbung«»ermö= gen«, welcbe in ben i''crl;crgcbcnbcii ^'ectionen ber iiScgenßanb unterer S3ctrad)tung waren , macfecn 5Kenfe^ unb Xbicr jum ©rfcnnen il)rer Umgebung fä^ig ; boci beßcl;cn il;rc Sejiebungcn jur Slußenwelt nid)t allein in ienen, gewiffcrmagcn paffioen (Srfd)einungen. Siefe SBefen tonnen aut^ auf frembcÄörper einWirten, bic= felbcn materiell »cränberu, ßdi bewegen unb oft fogar auf eine mcbr ober weniger i^ren @efü()len unb SBor= ßcUungcn cntfprcd)cnfe äBeife fid) au«brürfcn. Sicfe neue 9icif)e »ongunttionen, womit wir un« iegt bcfd)äftigcn wollen, bangt wefentlid) »on einer get»iffen Sigenf(baft ab, weld)e unter ben J^ieren nicbt weniger aUgemein iß, al« bie ©cnßbilität, namlii^ oor ber Sufammenjicbbarteit (Sontraftilitat). ■Dicfen 9?amen gibt man bem, gewiffen Sl^eilen ber tl;ierif(ben Defonomie inwo()nenbcn Vermögen, ß(^ wed)felfeitig plö^lid) ?u »crfürscn ober ju »erlängern. Söci einigen Xbiercn »on außerfi cinfai^em Saue, 5. S. bcn @üpwafferpoh;pcn (gig. 2), fd)einen alle Äorpcrtbeile ber Sontrattion fäljig ju fein; ert;cbt man fid) aber nur ein wenifj in ber 3;l;icrrcihe , fo ficbt nmn, bog biefe« Sermijgen befonbern Organen angebört, wcld)c man ajJuötetn (musculi) nennt. Siefe 5Wu«feIn, wcldjc bie atti»cn SD8ert;euge aller unfcrer Bewegungen ßnb, machen ben gropten Z^tii 70 Zoologie. in Sorpermaffe au€, unb bilbeti tag, wai man im gemeinen ?eben ba« gleifcfe bcr S()iete nennt. 3^re garbe ifi in ber SRcgcl reeiSIid); bei einigen Ibicfcn Ijingegen iinb fie mcljt oder weniger intcnit» rotf) gefdtbt; bod) iü i^nen biefe garbe nidjt eigentbüm= lid), fonbern tü^rt nur »on bem batin enthaltenen Slute b". §. 247. ©ic 'Struftur bcr aWuSfcIn. 3eber Wiüikl ift au« einet gercilTcn anjaf»! 5Ku«telbünbe( gebilbet, tvcltbe bure^ ein 3eIIgeirebe Bereinigt unb auö Keinem SSünbelcben jufammengefegt finb ; biefe legtern befteben »tcberum ou« nod) tieinetn Siinbe(= eben, unb bieö ge^t fc fort, biö man cnblitb auf augerfl feine gafetn tommt, roeitbe gerabe unb pa= rallet an einanber gelegt finb, unb rooDon jebe, unter einem guten 5Wifroötop gefe^cn, gewöljnlicb aii eine Sieibe Heiner Siigeltben erfcbeint. 9?aib bem lobe ift baä 3J?uä!elgewebe \ueicb unb teilet jerreiflid), ba= gegen im lebenben 3uftanoe febr etaftifcb unb im boben (Stöbe bem SerreiSen miberftebenb. 3m 2Scfentlic|en beftebf ti au« einer ©ubf^anj, roeicbe wir bereit« im Stute gefunben baben unb »on ben Sj)emiterngafer- fJoff ocetgibtine genannt roitb. 2tucb iSiTOeigftotr, Dömajorn unb einige ©alje ftnbet man batin. §.248. Unter bem tSinrluffe geroiffet 3Jeijc jie()en ft(^ bie 5D?u«fe(fafern mit gtoget ©(bnetligfeit jufam- men, wobei man jugteicb bie 3Äu«tetbünoet, »elcbe fie bilben, bicfct unb parier »erben ftefjt, al« fie e« im 3uftanbe bet ©d^lafftjcit finb. Diefe grfcbeinung lann 3cbet an ficb felbß gewabten, menn et itgenb «ine Semcgung niacbt uno babci bie 5?eränberungen beobacbtet, bie in ten in Sfiätigteit gefegten 5Wu«fc(n »or \ii) geben. Tlan beuge j. 58. ben Unteratm flatt gegen bcn Dbetatm jutücf, unb man wirb fogicicb feben, baf bie 9J?u«teIn be« SBorberarm« anfd^wetlen unb börter »erben. ®er 5Wecbani«mu« ber SWu^ferjufommeniiebung ifl nocb nicbt genau bcfannt. Tian ifi mit -JitUfe eine« 3Äitro«Iop« babin gelangt, baf man im Stugenblicf, wo biefe« f^änomen itd; äuperte, bie Sran«Derfa(-- flrcifen, reelcbe an ben meiften gteifc^fafern leicht ju beobachten finb, fic^ einanber näbern fab ; biefe 2tn= näjjerung bringt nun eine entfprecbenbe Sertiirjung in ber Sotallänge ber !Wu«fe(n bcroor. 35ie beiben ®nt>en be« SKu«fe[ä näbern ftcf) alfo einanber, unb ba fie an folt^e Xt)üii angebeftct finb, roelcbe burcb fie in 5öc- TOegung gefegt werben fotlen, fo müljen fie tiefeiben bei i^rer 3ufammenjic!)ung notbroenbig mit fid; fort» sieben. §. 249. Die 3Inbcftung ber 5Ku«fefn geftfiiebt nicjt unmittelbar an ben ju bewegenben Sf^eilen, fonbern burtb ba« 'DajTOifcbentreten einer fafertgcn ©ubfian;, wellte in bie SÄuötelfubfian^ einbringt, unb fo eine gortfegung Bon ben iKu«telfafern bitoet. ©iefe« weipe unb perlmuttergtänjenbe Rafergewebe nimmt ba(b bie gorm einer |)aut an unb beipi atöbann 2lponcu= rofe (aponeurosis) , batb gtetcbt e« einem mcbr ober weniger langen Strange unb bilcet a(«bann bie @eb= ncn (tendines). * §. 250. iDcc ®influ^ be« 5tcrBcnf»ftcm8 auf bie 2)tu«(c(;(iifammcnjie|^Hnn. SSeiter oben Tagten wir, ba6 bie 3ufammen5iebbarteit befonber« ben 3»u«telfafern eigen fei: bie aKuöfein finl au* wirflit^ bie einjigen Xbeile ber tbie^ rifdjen Defonomie, welcbe bei bcn böbern Sbieren ba« Vermögen befigen, fid) ju fammenjU5ie^en; bod) oerbanfcn fie biefe eigenfdjaft nur bem SUerocnfpftem. §. 251. I5cr eittfluß bcr 9tcr»cn. 3cbe« 3J?u«felbünbe[ erbcilt einen ober mebrere 9Jcr»cn. 'Diefe SJeroen, weldje »on einer 3lrt ?)üHe ober ©cbeibe, bem fogenannten 9Jeuri(em (SJeroenfcbeibeD umgeben finb, fegen ficb betanntlic^ au« febr jabfreic^en Sang«« f afern jufammcn, welcbe ^0) in bem ganjen SKu«- fel au«breiten, babei fafi miteinanter parallel unb quer gegen bie 3Äu«telfafern taufen. §)aben biefe gjetoenfafetn i^ren 2Bcg auf biefe SBcife eine 3eit= lang f ottgefegt, fo beugen fie fi* wiebet tücfwätt«, bilben ©djleifen unb teuren jum ®e^irn jurücf, fo bap fie mit biefem Organe einen ununterbtodjenen Stei« ju bilben fcbeinen. ©d)neibet man nun ben Sleroen ab, ber ftc^ in einem 3Äu«teI »erjweigt unb trennt man ibn fomit »on bet Senttalmaffe be« 9?et»enf9Rem« , fo oef^in= bett man feine gafern an i^rer (iontraftion, b. ^. man läbmt fie. SBcnn man auf ba« ©ebirn eine« lebenben Zf)ittti einen fiarten £>tucf au«übt, fo i^ bie« fc^on binreicbenb , um bafTelbe atfobalb be« Se= wegung«oetmögen« eetlufiig ju machen. §. 262. Tlan bat fcf)on »ieie Untetfud)ungen ange= fteltt, um bie SJatut oe« Sinfluffe« ju entbecfcn, ben ba« SJeröenfpüem auf bie 3»u«teln au«tibt, wenn tö feine Seweguiigen benimmt. ®ie beriil)mte|ien ftnb bie »on bem *pi;pfiter ®al»ani in Sologna; benn fie Itaben nicbt nur ein neue« Siebt über biefe fd)wierige gtage »ctbreitct, fonbctn aucb jugleicb ju einet ber gtößten Sntbecfungen be« legten 3at>t()unbett«, nöm= lieb jut läntoecfung be« ®aloani«mH« , gefüfjrt. Die Scrfucbe ®al»ani'«, Sßolta'« unb einiger onberer ®elebtten baben gezeigt, bap fo oft fic^ ge= wiffe Sötpet »on »erfc^iepener 9Zatur, j. 33. Äupfer unt) Sifen, berühren, fie iS I e 1 1 r i c i t ä t entwirf ein , unb bap biefe Slettricität mit einer gropen ©.bneUigteit burd; gewiffc Äörper, j. 53. burcf» bie 9Jer»en unb 5Ketallc, bincurcbftromt, welche man au« biefem @runbe gute Slettricität«leiter nennt, wäbrenb fie burcb an= bere, j. 33. ®la« unb ?>arj, in ibrer ©trömung aufgebaüen wirD. 5>at man einen TlniUl buxi) ba« Stbfc^neiben eine« ficb babin begebenben 9{er»en getäbmt, fo lann man eine 3cittang ben TOangcl ber 9'{er»enwirtung burc^ bie Sieftrirität erfegen unb mit ?)ülfc berfelben Sontraftionen beröorrufen, bie benfenigen äftnlicf; Rnb, welche in ben gewijl;nlicben UmfiönDen unter bem Sin- fluffe be« aSiUcn« jiattfinDen. Die bequcmfte 21rt, biefe SScrfn^e an^ufiellen, ift bie, bap man einem lebenben gtofcfie bie -?)aut ab= tö«t unb biefe« Xbiet in bet Senbengegenb mitten butc^ enfjwei fcbneibet, bann bie Senpennctoen fapt unb in eine fleine gewunbene 3innplatte b'iUt ; biet= auf legt man bie ?)intetbeine auf eine ticine .ftupfer= platte ; fo oft nun ba« 3inn mit bem Äupfet in 33etüf)tuug tommt, fiebt man bie 5[)?u«tcln fid) p- fammenjiebcn, bie Seine fid) }utüctfd)lagen unb beftig jucfen ; tiefet S^eil be« grofc^e« fcbciiit alfo wiebet Seben äum §)iipfen ju gewinnen. Dicfe nuffallenben SDäittungen fönnen nod) lange 3ctt nacb bem Jobe be« 2;i)tere« erjeugt werben, aucb laffcn fie ficb an bem 2)?enfd)en beobod)tcn; benn al« man einen elet= trifcben ©trom burcb ben Äörper einiger ?)ingcricbte« ten geben liep, bat man biefe (£aba»er in fcl)rccflic()en {£on»ulfionen gefeben. &ne äbnlid)eSrfd)einung finbet Statt, wenn man an einem lebenben il)iert einen 9Jeroen abfcbneibet unb benfenigen Jb^i'» ber nod) an ben 2)?u«feln ifi, jwicft obet btennt: bie SWuöfeln jiebcn fid) alfobalb jufammen ; biefe SBitfung fc^jeint übtigen« »on bet nämlicben Utfacbe abbängig ju fein , wie bie in ben »ot= betgebenbcn 2?erfud)en bcrbotgebtac^ten Son»ulfionen, benn e« i|i etwiefcn , bap fii$ in allen biefen gällen gleftticität entwictclt. 2üt« bem 33orl;ctgcbenbcn etftebt man, bap bie elettrifibcn ©Iröme auf rie 2)?u«fctn cbenfo einwit= fen, wie bie Stersen ; biefe Sbatfacbc ()at ntebrere ^b9= fiologen .^u ber SDkinung »eranlapt, bap biefer 3ler- öeneinflup fclbfi nicfjt« Rubere« fei, al« ein Uebergang Von ittt pewfguttflfn. 71 irgenb eine«, tcr SIcftricität äinUä)tn tünnen %M= bumd, Weld)t bem @cl)irn unb SRiitfenmart cntnjei*cn »ürbc^, um »ermittelt bcr 9}croen in bic 2)?u6ffln ju firomcn. Tlan f)at fogar eine 3fitlaiiö 9C9lau''t/ baf man alle grfefccinungen ber 2)iuöfclcDntrattio= nen nuö bcn bcfanntcn SigcnfAaftrn bcr clcflrifc^en ©tröme erflären tonne; aber biefe 2{)eoric, fo plau= ftbel fic au* fetien , Iie6 fi(^ nid)t auf i-^crfdiiebenc neuere Sl^atfadjen anirenben, barum fcfceint eS unö flu* jtretfmäpig, fic^ ^ier nit^t bobci aufjujjalten, S« fei bem übrigen« rcie i()m »rolle, roir fefjen, bag bic Sontratticn nur in bem 5!J?u«tcIgen)ebe (}ati= ßnben tann, unb baß bie SBirtfamfeit be« 5RerBen= fpfJemiS bie Urfaetc babon ifJ. 2Bir rooüen nun ju trforfdjen fut^cn , rccidien Slntfeeil bie Berf(t)iebenen Steile biefe« ®vf}em« in ber Srjeugung jener m^= tigen Srfc^einung nedmen. §. 253. Sie '3KuiJte(n jeigen unter ficfc fetjr große Sttfd)iebcnjciten ; bie einen jiefien fJcfe unter bem einfluffe beö SBillen« ^ufammen, anbcre finb bicfer ÜÄaefet gleichfalls unterworfen, aber i^re Sontraftion ftnbef au(^ unabf>ängig »on ifjr Statt; enblitfc gibt eö noe^ anbcre, auf bercn SBenjcgungen ber SBillen gar feinen ®influ6 i)at. Tiie OTuötclh ber Srtremi' täten K. gel)fjrcn ber erfJcn biefer brei illaffen an; bie 5Wu«fc[n be« SHcfpirationöapparate« ber jireiten ; unb ba« ^er\, ber 2'?agen jc. ber britten. * §. 2Ö4. ®ie2)?uöfetn, bereu ??eweflungen bur* bcn SBillen benimmt werben tonnen, crl>alten alle il;re Sterben auö bem ßcre= l>ro = ®pinaInerßcnf9f}em. 2lbcr nicl)t aüt 92cr-- »cn biefe« ©vflctn« flcljen biefenSunttionen »or; einige gehören, wie Wir wiffcn, aüi\äili(Uiä) ber ©enfibt= litöt an. §)ingegcn fdjeinen bie Sterben be« britten, »ierten , fc(i)«ten , licbenten, neunten unb cilften $)irn= 9?cr»enpaare« (gig. bS) auSfdiließlic^ an bie S3ewc= gungen gebunbcn \ü fein ; bie ®cf)irnneroen bc« fiinf= Jen unb set^nten '}5aare«, fo wie alIe9Jcr»en, welc6e aus bem SJüdenmorf entfprtngen, »erridjten beibertei gunttionen jugteidi ; i()re Wintere SBurjcl gibt i^nen. Wie wir bereit« wiffcn, bic 5^äl>tgteit, bic Sinbrürfe jum ®ef)irn überjupflanjen (§. 203); bnrc^ bie »or= bere SBursel pflanzt ftd) bcr jur Sr^eugung bcr frci^ Willigen Scwcgungen notl»wcnbige 9?erbeneinflu6 »on bem Oc^irne ju ben 2)?u«teln fort. ©(ftneibet man baticr an einem lebenben Spiere bie öorbcrn SBur^eln ber 3Jücfcnmart«ner»en ab, fo bc= raubt man btejenigen Jljcilc, wofrin fic6 biefe Sterben begeben, ganj ebenfo bcr Sä^igtcit, ficb jufammcn= 5ujic()en, als wenn man i|)re bciben SBurjetn ab= fc^neibcn würbe. §. 2.55. STcr ffiinflu^ be« ®cbirn«. ©cfcncibct man tai Siüdcnmart entzwei, fo t)ebt man gleichfalls bic Bewegungen in allen benjenigen Steilen auf, woraus ^bie Sterben untcrlialb beS @d)nittcS entfprin-- gen, wäl>rcnb bie jenigen Sdcitc, beren Stercen nott» mit bem Oc^irn in SSerbinbung fiejjen, i^re S5ewe= gungen fortfeftcn. aSenn man aber anßatt beS bori= gen, am Dtüoenmart gemalten SSerfudjS baS ®ef)irn wegnimmt ober fo ftart auf baffelbc brütft , bag eS an feinen gunttionen gc^inbert ifl, fo lä^mt man ^ugleict» alle S^tuSteln per freiwilligen Bewegungen. Slud) fcicint es, bap gcwiffe ijjeitc beS Ster»cn= fpfiemS auf bie Bewegungen einen ganj cigentl)üm= Iitl)en (JinfluS ausüben. SKagcnbic ^at nämlicl) gezeigt, baß, wenn man benjenigen 3;f>cil beS ®e-- t>irnS abfc^neitet, ber »on ben Slnatomen gefireif« • Cä i(i beocfitni^nicitö , bo^ bie bem SBiUtn untftrootftnen *D!u«< fflB ebfnfcWoM funfidnli* bft ^truttur, ol« in »esiehunfl oiif ifirc guntlionen, ton btm prtüien Zbnls berienigm TOuäteln bifferiren, bie Don bem ffiiUcn unabfjängig (inb ; bei ben l|56eni leeren bieten bie gafetbünbcl bft erfleren (Iflä Iranöbetfolftreifen bar, ttä^renb bie meififn ber Iffitcrcn teine jciflen ; bo(6 i(l biefer Unterfd)feb nidjt conftant, benn bie terjfafern f|Iei(t)en in biefer Bejie^ung beniinigen Muäleln, beren iBemeoungen oon bem SBiaen abhängen. I ter Sorper (corpus slriatum) genannt Wirb, bo« auf bicfe SBeifc »erflümmeltc S^ier ni^it mefjr §)err feiner Bewegungen ift, fcnbern »on einer unwibcr= fie^licfcen inncrn Tlait)t »orwärts getrieben wirb : ei nimmt einen %n\a^ , läuft mit auf erorbentlidier ält enbli* an, fdicint aber nicbt mcljr rürfwärts ju tonnen. SSerwunbet man Hngegcn bei einem ©äugeil)icr ober einem Bogel* bic bciben Hälften bcS tleinen ®el)irnS, fo fie^t man baS S()ier alsbalb rücfwärts getjen, fd)Wimmen ober fogar rücfwärts fliegen , unb \iä) nie »orwärts bewegen. TlaAt man biefe SBcrlc^ungen nur auf einer cin= jigen §)älfte, fo beobafttet man anbcre Grfcbeinun= gen, bic ju ben auffallenbfJcn ju gehören fdjcincn, (cbod) aber nur golgen ber fclion erwäl^ntcn SBirfun» aen finb. ©clrcibct man ?. B. eine ©eite beS tleinen Se^irnS ober beS ringförmigen gortfaßeS in fcnt= red;ter 3ticl)tung ab, fo fängt baS 2l>ier alSbatb an, fic^ um fid) felbfi nae^ ber »erwunbelcn ©eite l)in ju brcl)en ; unb bicS gefd)ie&t mandjmal fo f^metl, bog baS Silier me^r als fet^jig Umbrc^ungen in einet SWinute macfct. 2luS biefcn interefTanten SSerfuc^en unb auS ben gorfdjungen, bic an bcmfelbcn ®cgen|lanb burcj 8lou= rcnS unb einige ^^pfiologen angcfleüt worben finb, erfiel)t man, baß baS ticinc ©e^rn unb bie bcnaditartcnStieilc beS@e()irnS unter 2ln- berem auä) bie DrtSbcwegungen jU regu= liren laben. ®ic Bewegungen, wel^e, obwohl fle bem ffiillcn unterworfen finb, boc| auc^ unabhängig »on bem Sinfluf beffelben ftattfinben tonnen, ftl^einen unter bcr 2lb= Hngigteit bcS »erlängcrtcn Starts ju fte- l>en. 3n ber 2|at, wenn baS ®e^irn feine gunttio^ nen mc^r ausübt, unb balicr aut^ fein SBiUen mejr ba ifi, fo fal;ren bie OTuSteln beS 3tefpirationSap= parates bcnnocl) fort, tljätig ju fein, wie juoor, wo if)rc Bewegungen burd) biefc Äraft geleitet werben tonnten ; jcrflort man aber biefcn 3;()eil beS 3tü(fcn= marts, unb läßt man aud> gleich baS ®cl)irn un»cr=^ leßt, fo I)ören toä) biefe Bewegungen alsbalb auf. §. 2i(i. Der CSinflu^ tcö ©angltcnftifteni«. 2BaS biejenigen 5KuSteIn betrifft, beren Sontrattionen »on bem SSillcn ganj un= abl)ängigfinb, fo erlialten fic ijjre Sterben »on bem ©anglienfpfJcm; bicfcS ©vßem ifl ber ©ig iferer |)aupltl)ätigfcit ; benn unterjjält man bur4> tünfllicbe SOtittel bie Stefpiration , fo tann man baS ganje ©c^irn fammt bem Stüdenmart jerfJorcn, o&ne bie ?)er,ifd)lägc ober bie periflaltifc^en Gontraf- tionen ber ©ebärme ju unterbre(J>cn. §. 257. gaßt man nun bie bisfjcrigcn S^atfai^en jufantmen, fo bcmertt man, bap in ber Grjeugung einer Bewegung , fo wie in ber Srfd>einung bcr ©en= frblität eine fefjr merfwürbige Jfjeilung bcr Slrbcit bef}e()t; Wenn cS bcr SBillc i(f, bcr eine Bewegung ^eroorbringt, fo gebt bcr 3ntpulS »on bem ©ebirne aus; bie Slcrocn führen il)n alSbann ju bcn 2)?nS= fein fort, wcld)c burd) ijjre Gontrattionen gleid)fam bie auf biefe SBcife fortgepflanzten Befclde ausfüh- ren ; aber um i^rc SBirtungen \u »ereinigen , muffen biefc Befehle fo jufagcn, regulirt werben, woju baS tleine ®cl>irn unb bie benad^barten Steile beS ®t' lirnS angewiefen finb. SBaS cnblitfc bie Bewegungen anbelangt, über bic baS Stiier nifbt |)crr tfJ, fo Jängt i()rc llrfadic nidjt »on ber S^ätigfeit beS ®eJirnS, bem fpe^icllen SBertjcuge beS SBillcnS, ab, fonbern »on anbern Organen, n'ämlid) bem »erlängcrtcn 5Karfe wajjrrdjetnlic^ aue^ »on bcn Slcrocnfnotcn beS glienfpilcmS. 72 ^aeltf^it. §. 258. ©auct unb Stätte itx ÜÄuöfcI= »ufninmcnjicljunflcn. T)ii 3ufamnienjte()ung ber STOuätelfafer ifl roefentit* eine TOe^fctdnjeife SrWei= jiung. Sein TlmM tarn in einem 3uftanDc pexma= nenter Sentraftion »erbleiben , er mu6 nac^ einer Iän= gern ober türjcrn 3eit notfjroentig crfc^iaffen. 3. S. baiS |5erj, bellen Sdätigfeit nur mit bem ^eben aufhört, jiejit ftc^ jufammcn unb ru^t bann roicber auö, unb bteii wei^felt immer auf biefe SBeife ab ; mai aber bic 5WuöfeIn für bie freiwilligen Seroegungen betrifft, fo fönnen bicfclben Sontraftionen, bie burt^ mc^r ober weniger najie aneinanbcr liegenben Sfubepuntte unter» brodjen tberben, nit^t über eine geroiffe 3eit binauS fortgefe|t werben; benn fte erwecfen ein (Sefü^l »on 5Wübigfeit, reel*eö bis ju einem fo(d)cn («rabe fteigt, wo biefe Scwcgungen cnblic^ unmögiicfj werben ; biefcS Oefübl öcrfct)Winbct nur burc^ Untbätigfeit. Sic ©^netligtcit, womit biefe Srmübung eintritt, ctnbert ftc^ je nad? bcn öcrfdjiebenen 3nbiüibuen be= teutcnb ab ; übrigen« fiebt fie im SScrbältnip jur 3n= tenfität ber Sontraftionen, jur ®auer einer jcben unb jur ©c^nelligfeit, womit fte aufeinanbcr folgen. ■Die bur0 bie gontrattion einesS STOusStelä ange= wanbte Äraft bangt »on ber Sertur bicfeö DrganeiS unb »on ber 9?erbcntraft cineä 3nbioibuumö ab. Die bicfen, feflcn unb rotben fWu^feln finb für eine !rcif= lige Sontrattion geeigneter, aU bicbünnen, fcbiaffen unb bteicben ÜÄuötcln ; aber erft wenn biefe Seoin- gungen mit einer febr gropcn SBiUenätraft bereinigt ftnb, tonnen biefe Organe bie gröfjten SBirfungcn ber= »orrufen. ©c^on burc^ bcn blofen C£influ§ ber Xbä» tigteit bcä töe^irnö !ann bie gnergic ber 2»uefcIcon= traftionen auf einen aupcrorbcntli* ^obcn ®rab gefieigert werben : man lennt bie Äraft eines jornigcn unb wabnfinnigen 5Wenfd)cn ; unb wenn ftc6 bei bem gewöhnlichen 3uftanbe ber tbicrifcicn Defonomie eine analoge SJeroentraft mit einer gropen materiellen ®nt= Wicflung beö iDfu^telfpßeniä »crbinbet, fo ge^en barauS erftaunenijwürbige Sffiirtungen (»erbor, wooon mi bie Sllten grjciblungen überlieferten , inbem fie oon i^rcn Sltbleten, fpracben unb wooon notfe I;eut^utagc bie ©autler juweilen fprccf)enbe 3eugnitTe abgeben. Van itm peme^ünQaaffacal xm ^Ugemrinen. §. 259. Sic ^Sudfclcontraftion war bei mc(;= rcren ber bcrcitä befdjriebcncn gunftionen bon gropcr SBSii^tigfeit ; ber ©egenfJanb, mit bem wir und fc^t befi^äftigcn werben, bat aber nod) eine birettcre Sc- jic()ung barauf, benn wir werben (cgt baS Otubium ber allgemeinen unb partiellen Sewegungen unfereä Selbe« beginnen, wooon bie ©tellungcn, bie Ort«- »eränberung unb eine 3)?enge anberer gan; mect)ani= fi^cr Srft^emungcn abbängen. Sei ben unterfien Jbieren ftnb fämmttic^e OTuöteln an bie allgemeine ?)autbebecfung gebeftet, wel*c weic^ unb biegfam tfJ; inbem fie auf biefelbcn cinwirfen, tnobifijiren fie bie törtcrform fo, bap ber Äörper im ©anjen ober tl)eilweife in SBewegung gefegt wirb; bei Stbieren mit einem »olltommcnen Sau ifi ber S3e= wegungSapparat noc^ complijitter unb ni^it allein au« ÜJJuöteln, fonbern auc^ auä einem @9f}em fefter Steile jufammengcfe|t, wcl^cö jur Sermebrung ber ®i*er= ^eit, traft unb Sluöbefinung ber Bewegungen btent unb }u gleicher 3eit bie allgemeine Äörpcrform be= ftimmt unb bie Singewetbe gegen äupcre ©ewalt ftbügt. §.260. ©iefe« fefJeOeriifi, an welche« bie 3)?u«- fein befeftigt ftnb, beipt ©telct. Sei gcwiffen SEfjieren, j. S. ben 3nfeften unb firebfen, liegt e« aupen, unb beflcbt nur in einer SÖJobififation ber ^aut; hingegen bei bcmTOenfcben unb aUen Sbieren, welche f[($ ibm nö^ern (nämlic^ bei ben @äugeti)ieren , 33ögeln, SHeptitien unb gifc^en) liegt eä im Snnern bcä Äör- per«, unb i(i auä Jljeilen pfommengefcgt, bie i^m gan-, fpejiell angeboren. Sei einigen gifcben (j. S. bei ben SRoc^en) i|l biefe« Sfelet au« einer weipen, opalö^nlicljen, feften, fc^cin= bar homogenen unb claftifcben ©ubftan,; gebilbet, bie man Snorpel nennt. 3lu« bicfer nämli^en ®ub= flonj beflebt auc^ bn« ©telct be« 3Senftben unb ber anbern Spiere, fo longe fie ftd) nod) in ber erflcn i!eben«5eit befinben; allein biefer 3uf}anb , ber bei ben fo eben erwälinten gifdjcn immer fortbaucrt, ifl bier nur oorübergel)enb ; benn bie Snorpelfubflanj be« Snodiengerüfie« belabet ftcb balb mit einem falfartigen ©toff, wel(l)er fie fleif , jerbrec^lit^ unb fe^r ^art mac^t unb in Änodjen umwanbelt. §.261. it>ie .ßnp(t)cn. Um ftcfi baoon ju über= jcugen, bap bie Änod)en ni(|)t« anbere« al« Änorpel ftnb, bie ftd) burd) Slufnabme »on Äaltfal;cn oerbärtet baben, ma;erirc man fie eine 3eitlang in ©aljfaure ; biefe glüffigteit lö«t bie in ben Ä'nocben cntbaltenen SUineralfloffe auf, greift aber nicbt bie Änorpelfub= fJanj an, woburc^ man alfo biefe legtcre »on ben ©aljen, bie ibre gigenft^aften gleii^fam maetirten, abfcjeiben tann. * S)ic Serfnöd)erung be« ©tetet« nimmt i^ren Sln^- fang in jablreicften »pnnftcn, welcfee fic^ nacb unb nat^ Bcrgröpern; e« gebt barau« !)erbor, bap am anfange bie 3abl ber Änod)cnf}ütfe fef)r beträtftdie^ ifj; aber burd) t>a^ gortfcbreiten ber Änoc^enbilbung »ereinigen fic^ mebrere, fo bap man bei bem Crwa(l)= fenen OTenfc^en weit weniger einzelne Änodien ftnbet, al« bei einem jungen, unb l)äufig bemertt man, baf im ^oben 21lter fogar mebrere berfelben jufammenwat^^ fen, unb bap fol($e Steile, bie bi« tsat)in nod) tnor= pelartig geblieben finb , fiel) mit einer Salffrufic über= jieben. ©er SJugcn bicfer gntwidlung«weife tf} Ieid)t eiuiufebcn : bamit ba« fefle ©eftctl be« ücibe« fiel) in feinen Sewegungen nicbt binberlid) fei, mup e« au« einer gropen 2lnjal)l beweglicfecr ©tücfe jufammenge= fegt fein ; biefe Sbeilung ift aber befonbcr« bann notl)- wenbig , wenn alle feine Sbeile jur Sergröperung ber Innern Organe biencn follen. Sie Dbcrfläcfec ber fino^en iü fictö mit einer ?)autf(^icbtc bebccf t , bie man S e i n b a u t (periosteum) nennt ; il)re ©ubfianj ift au« beutlic^en gafern unb Sametlen gebilbet. ©ollen biefe Organe wenig SRaum einnebmen unb eine bebeutcnbc geftigteit barbicten, wie biefe« immer bei foldien platten Änoi^en ftatt= finbet, bic ben gröpfen Jbeil ber wicjtigfien unb jär= teften gingeweibe bebccf en, fo ift ba« Knochengewebe auperorbentlicfc compact ; follen bic Änocjcn bingegen einen in bie Sänge gejogcnen 3?aitm einncbmcn unb foll i^r ®ewid)t wenig genug betragen, um nicbt ben Sewegungen bamit ju fd)aben, fo ift i^r ®ewebe nur gegen bie Oberfläche bin bi4)t unb gebrängt, unb in i()rcm 3nnern finb grope 3ellcn ober fclbft Kanäle »orbanben, wcld)e legiere 2)?artböl)lcn (cavitat.es medulläres! genannt werben, weil fie mit S5?art (mollis s. substantia medullaris] angefüllt finb. SBcnn man iai Änod)engcwebe unter bem ü)2itro«tope unter- fud)t, fo fd)eint e« ^auptfäc^licft au« febr feinen SRöbren ober au« 3eaen gebilbet ju fein, bie »on Concentrin f^en Samellen umgeben finb, jwifcfeen bencn man unburd)Rcf)tige unb eiförmige Sörperc^cn waf)rnimmt. §.262. Sie gorm berSnod)en »ariirt bebeutenb: man untcrfcfecibet lange, fur;e unb platte Knochen. 3tur bic erfteren jcigen eine Silarfbö^lc, finb beina()e • maii ber vm SerscfiuS an^eacültn anatnfe bt(1e6eii in 1ÜÜ lÖEittn .*tni!*en emei mtnfdilicfim ©felctä, btf DotTtommeii ton Sftt Bereinigt Unb : :<2,17 Änorpel|iib(iani , 1,13 ®efä§e, .>1,04 unter. pIloäBfiorfaurer Salt mit etinaä Siuorcalcium , \l,M toftlenfaurer Salt, l,lti pf|o«iil)i)rfaiire OTjiinena, 1,2U Wntron mit ein rocnig Sötorniitrium. 3n bcn Dii)fenfno*en 6at bietet (Söcmitcr bie gleii^e >])!mge tbienftfier Steife, aber meit ipemger toOleniauren flalf ent» beit. Der .(fnorpeltlieil ber Änotfien ifi anä ©alterte gebilbet. TOan wenbet (ie jurgabritation beä Seimeä unb jut »ereitung »on •Dünger an. tJnn "bem iJenifjunflsapptttate im JUlurntfinfn. 73 immer cpünberfcrmi^ , unb tie baä Oewcbe btlbcntcn SRö^rt^en finb ber Sdngc na* ancinanbergelegt. 3" ben platten Snodjen finc biefe SRö^rcn mit ber Ober- fläd)c beS Änotfcen« parallel unb in ben turjen Änoc^en bur(^ 3eUen erfc^t. 2ln ben einen unb anbcrn bcmerft man oft ISrljaben^citen, >»eld)c ben iWuöteln ober an= bcrn Ibcilen alö Slnljeftepunttc bienen unb weldjc, wenn fie einen flarfen Söorfprung bilbcn, öon ben Slnatomen 5 o r t f ö g e apophyses (^processusl genannt werben. Jluti) jeigen bie Änoc^en auf il^rcr DDerflädjc mc!>r ober weniger gropc Vertiefungen, bie entrecber ali ®t^ für weiche J^eile ober a\i (*iruben bienen , worin fic^ anbere Änoc^en bewegen, unb an otelen Stellen ficdf man 'iiä/n, imi) welche Slutgefäjic ober 9Jer= »en Ijinburi^ge^en. §.-'63. (»clcnfucrbintuni» fccr Äiio(*cn (ar- ticulalio s. conjunctio e(c.) T)en SRamen ® e tentücr= binbung oberSlrtif ulation gibt man ber Serbin^ bung ber »erfc^iebenen Änotfeen unter \id}. Die »on ber 3Jatur baju angcwanbtenSerbinbung^mittel »aricren be= beutenb, je nacftbcni fie unter fiel) bie gleiten 3?e^iel;un= gen fortbetialten unc feft bleiben , ober mcfjr ober we= ntgerauögebelinte Bewegungen auäfütjrcn foUen. SEBen» bie (Sclenfcerbinbung ferne Bewegung jnmSibecfe t)at, fo tann fie auf breierlei 2lrt ftaitfinben : burcfe 21 n= fegen, falfe^e 3{at^ (harmonia, siitura spuria, juxta-positio"), burcb gingreifen, wa^rc9latb [sutura vera), burcf) ginteilung, Sinpaffung [gomphosisl. Sic erHe 21rt »on liScIenfoerbtnbung, b. 1;. burc^ einfaches 21nfcgen ber öJelenfoberfläcfccn, last ftd) nur in gewiffen J^eilcn bcö ©teletiS feben, wo bie ©teüung ber Anoden fo iW, ba§ feine 33cr-- rüifung berfclben »ortommen fann. Sei ber jwciten 21rt ber Änoifcenbcrbinbung ;etgcn bie ®eletiffläcben eine SReiljC jacfenförmigcr gr^aben^eiten unb 35ertie= fungen, welcbe gegenfeitig in einanter greifen, W0= burd) biefe 58erbinbnngen aucb obne fetir ausgebe()nte ©clenfoberfläcten eine bcbeutenbe gefiigfcit erhalten tonnen, ©ic brittc 35erbinbung(en 9iamfn ©an ber IltKamenia) qibt man ben gafcrbüns betn, neliie brn SBänbeln ber Jiediifn öljnlicfi, ictir söfif, obgeriin« btt ober abgeplatlet, pcrimutterfartig fint «n* bie Riio(l)cn unter (!* üctbinben. jlattet. Dicfe Slafc, bie baö ®elent oon allen @ti= ten umgibt, trägt bebeutenb baju bei, bie Änoe^en in gegenfeitiger S3erül)rung ^u erhalten , bcnn fie f*lteft bie umgcbenben glüffigfeiten »on ber ?)ötle au«, weiche biefe Äörper jwifi^eii |ic^ lafTen , batjer tiJnnen biefe fic^ nicfet »on einanbcr entfernen, o^nc barin einen leeren OJaum }u bilbcn; barau« ergibt fic^, bag baS »olle ©ewic^t ber Sltmofp^äre biefe ®elenffläcien in i()rer natürlichen ^age ju crl)alten firebt; um fic& »on ber SSSicbtigteit biefe« llmflanbcö }u überjeugen, bxaudft man fi* nur oon ber ©cfcwierigteit ju »er= fiebern, bie man an einem Sabaecr bei bem 2lu«= renten eineö Snoc^en finbet, bcflen ®elent unbcfc^äbigt ift, unb iufel)en, wie leicht bagegen biefe Operation »on fiatten gel)t, fobalb man in bie @pno»ialt)aut eine Oeffnung mac^t, unb baburc^ iluft in bie ®e= lenfl)ö^le eintreten läßt. §. 26.3. aSBirffanifcit ber STOuSfeln on ben Snott^cn. Sltle, jur Srjeugung großer Sijrper= bewegungen beüimmten 2Äu«teln finb an baS @te= let mit t^ren beiben (Snben geheftet. Daran« ergibt fid), ^a^ fie bei i^rer 3ufammen5ie&ung benjenigcn Ä'noc^cn, welct)er il)nen am wenigften 3Biberf}anb lei= ftet, au« feiner i.'age rücfen unb il)n ju bem unbe-- weglid) gebliebenen Änodjen l;injie()en, ber i^ncn al« ©lügpunft für bie Bewegung be« erfieren bient. 3" ben meiften gäUen finb bie Änoc^en um fo beweg= lid)er, je entfernter fie »on bem Sentraltfceil beä Äörper« liegen : aud) bcinertt man , ba6 bie 5D?u«tetn, welc^ie an jwet Änocfeen befeftigt finb, in ber Siegel auf ben entfernteren Wirten, unb man bctneitt fiet«, wie fid) bie \ux Bewegung eine« Snoct)cn« befiimmten 9)?u«teln oon biefetn Organe au« gegen ben Stamm tin crftrccfeii ; j. S. bie ,5ur ^Bewegung ber B'ngcr bienltc^en SMuUteln net)men bie §)ol)ll)anb unb ben Unterarm ein ; bieienigen, weld)c ben Unterarm gegen ben Oberarm jurüdjie^en, l)aben i^ren 21nl)efipuntt im Oberarm, unb bieienigen, welche ben Oberarm gegen bie ©diulter ^in beiccgen, liegen ouf ber ©d)ulter. 3n gewiffen Umftänpen jebocfc bewegen biefe SD2u«= fein bieienigen Änod)en, weld)e i()nen in ben ge^ wöl)nlid)en gälten al« ©tügpuntt bienen. §)at man fid) j. S5. mit ben §)änben irgenowo aufgehängt unb fuc^t man fic^ al«bann ju er()cben, fo ^^ie^en bie SSeugemuöteln be« Unterarm« ben Dberartn gegen ben Unterarm l)in, ba fie benfelben nic^t au« ber ©teile rücfen tonnen, unb jief)en fo ben ganjen Sör= per mit fid) fort. 3n ber Siegel ()ängt bie 31rt ber burc^ bie Son= frattton eine« IKuöfel« crseugten SBewegung t^eilä oon ber Scfdioffenl)cit ber ®elent»erbinbung be« ju bewegenben Änocfccn«, tf)eil« »on ber üage be« 2Ku«= fei« gegen bicfen Änoiten ab- ber aWu«fel jie^t ben Änod)en immer nac^ feiner ©eite l)in unb nähert i^n bem fünfte , an welcben ftcb fein entgegengefegte« gnbc angeheftet finbet. ©o nehmen bie Scugemu«= fein ber Singer bie fiad)e ©eite ber ?)anb unb be« 5ßorberarm« ein , wä^renb if)rc @trecfmu«teln auf ber entgegengefegten ©eite be« ©liebe« liegen. ?)äufig finb mehrere TOuäteln fo angcorbnet, ba§ fie fi* 5ur grjeugung einer unb berfclben Bewegung »er= einigen tonnen; man nennt fie al«bann mitwir= tenbe «Ku«tcln ober ?Kitmu«teln (associi) ; ®egenmu«feln C»ber Slntagoniftcn, antagonistae) beiBcn bieienigen 5Wit«feln, welche eine entgcgenge= fegte Bewegung ^creorbringen. IRad} it)ren oerfd)iebencn SBirtungen bejeicfcnct man bie !D?u«feln nod) al« ©trecfmu«teln ober 21u«ftre(fer (musculi extensores), al« Beugcmu«teln ober Beuger (ni. flexores), al« 3lnjietniu«teln ober 2ln',ieter (m. adductores), al« 2lbjic^mu«teln ober Slbs'efier (m. abductores), al« Dre|mu«teln (m. rotatores) :e. §.266. Die Äraft, mit ber ein 5Wu«tel fid) ju= fammcnjie^t, (jängt »on feiner ©rij^e, ber S!BiUen«fraft 10 74 $9oloiit. unb einigen andern f4)0n erroädnten Umfiänben ab; inSefFen ifl ouc^ tie, turd) btefe Sufamnienjicdung frjeugle SBirtung gtöftent^cil^ »on ter %xt unS SBeife abt>ängig, tt)ie er an ten ä" beipegenbcn finoc^en angcljeftet t|i. ©0 reite bei übrigen« gleichen Umft5n= ben bie burcb bie ßontraftion eine« T}uä= feläerjeugteScreegungum fo größer fein, je roeniger fcf)iefbiefer2ÄuöteIanbcnbe-- »eglirtien Snofben angcbeftet fein reirb: ^>eftct er fid> an bcnfelben unter einem recbten SBin- fei, fo tinrb feine ganje Äraft ju beffcn Sereegung angeiüenbet ; ift aber baö Sntgegengcfcfie ber ^aü, fo gc^t ein mebr ober weniger beträi^tlit^er Stbcil bitfer Sraft »erloren. 3n ber Z^at, reenn ber STOusfel m (Sig. 68), beffen Sraft wir = 10 fef en reollen, fcntre*t o an ben Änocben I ge= beftet ift, beffcnSnbe a im ©tügpunlt r be= ,. reeglicbifi, fo reirb er nur ba« ®ereic^t bie- fe« Snocben« ju über= (, / reinben i)aben unb Sifl «8. »itc ibn au« ber ?agc ab in bie ber Sinic ac bringen, reobci er ibn im 3lnbeftepunft einen SRaunt burdJlaufen läft, ben reir ebenfaü« = 10 annebmen reoUen ; reirlt aber bie-- fcr 5Wu«tcl fcbief auf ben Änocbcn, v SB. in ber sRicbiung ber ^inie nb, fo reirb fitb bie i ganj anber« »erbauen, benn alöcann reirb er ibn in bie SRicbiung b n ju bringen unb ibn folglicb gegen bie ©elentflätbc r ju bereegen fireben, reorauf ba« ®nbe be« Änocben« rubt; reeil aber biefer legiere ein un- biegfamer Sörvcr ift, fo tann teine Scrrüctung |}atf= finben; ber Änocben tonn ficb nur in bem ^punftc r, reic ein 3apfen umbrcben, unt> bie Sontrnttion be« 2)?u«tel« n reirb , ol)ne etrea« an ber angc' nommenen traft ju oerlicren, bicfe Snocben in ^ie SJicbtung a d bringen ; brei SSiertbeile ber angcreanbten Sraft reerben »erloren fein, er reirb alfo nur eine SSerrücfung beroorbringen, reo5U autb ein SSiertbeil ber Kraft btngcreicbt bätte, reäre er reic ber aJ?u«tel m fentredjit am Änodjen angebraebt gerecfcn. 3m tbietiWe" ^f'l»' f""" """ ^^^ aWuöteln metftcn« ftbief unb baber auf eine SBeifc angebeftet , bie für bie 3ntenfität bc« SRefultat« ibrer Sontrattionen nicbt febr günilig ifl. S« ift jebod) häufig eine Sinricb-- tung ba, reelcfee bie ©cbiefbeit ber Sinfügung ^u »erminbern fucbt: bie« ifi nämlicb bie 2liiftbreellung, reeltbe fitb am Snbe ber meiften langen Änocbcn be= finbet unb ba«t''fä(blitb 5"^ größeren geßigteit ber R ■ ^^* iSelenfe« ter sWu«f ein fm) Ijl lijr tiegenben ©ebnen (i) beffen X\ w\ ^* gereöbnlitb unmittelbar ,■ ■■•■•^l o ,• Wl unter biefer Slnftbreellung an 1 ., „ unb gelangen fomit an ben U D bereeglitben Snocben (ol, in= jig. 69. B.g 70. j,f,„ lj^^ ^^„^ «Ricbtung »er- folgen, bie fiel; mebr ber fentrccbten näbert, reocon man Iti^ überzeugen tann , reenn man bie anbeftung be« aJJuetel« m in ber gig. 70, reo biefe ülnfcbreellungen »orbonben finb, unb in ber Sig. 69 »ergleicbt, reo man tie ®elentenben of>ne folc^c 2(nf(^reellungen bat» gefteüt bat. §.267. DieSntfcrnun0bc«2lnbeftepuntt« »on bem ©tügpuntt unb bem entgegenge= festen Snbe be« §)ebel«, ben bicfe« Drgan bar Hellt, bat gl eitbf all« einen fcbt gtoßen einfluf auf bie buitb bie Sonttaftion et-- jeugten SSSittungen. 3ut Stflätung biefet Sbal= fai^e muffen reir unfere 3uP(u4)t jut Tled^anit nejimen S)ie Snoiben fleüen alfo einen ?)ebel bat, bcf= fen 5iamen man in ber ^bPfit ieber unbiegfamen ©tange gibt, recleber ft(b auf einem fefJen ^puntt be- reegt, ben man ©tüfpuntt beipt- ®a« , rea« ben §>ebel in 33creegung fegt, nennt man traft, unb ba«, rea« ftib biefer Sereegung entgegenfegt, reirb SBiberflanb genannt. Unter §)ebelarm ber Äraft unb Hebelarm be« SBiberftanbe« »etRebt man bie Sntfernung be« Unterfiügung«punl- tc« »on bemjcnigen fünfte, reo bie eine ober bie anbere traft angebraebt ifl. ■Die Cänge biefer §)ebelarme bat nun einen auger- orbentlicb gropen Sinflup auf bie traft , reel(be bem SBibcrftanb ba« ®Iei(bgerei(|t ju galten bat. 2)?an tann ficb ba»on überjeugcn, reenn man bie Sinriib- tung ber SBagc, bie unter bem 9Jamen römif(^c aSagc CSig-7i) betannt ifl, betrachtet. 'Der Sag- balten i^ burcb ben ©tüg- buntt (a) in jreei ungleicb lange Stbeile getbeilt. 21m @nbe be« einen Slrmc« (r), reelcber febr furj ift, befinbet ficb ber 3Bitiilfe biefer 3nfirumentf eine langfamere ober ftfeneüere Bewegung (>er»orbringen. 3Jc^mcn mir j. 53. an, bag bie Äraft p auf bcn |)ebel ar fo iwirfe, ta^ ber 2lngTiffs?puntt c, beffcn tEntfernung oom UntcrftiigungiJpuntt a aU ber fünfte Sfjeil ber Sänge besS ^ihtU ar ongcnommen wirr, in einer ©efunbe einen SRaum = h burcfelaufe, fo Wirb fi(^ in ber gleiten 3eii aucfc ber Snbpunft r beS §)ebclä bewegen unc im 'J'unfte b mit einer ©c^ncüigtcit ^= 'irt antomnien, benn bie in gleic{)en 3citen burc^ ben ^unft burc^laufene ©iftanj wirb fünf- mal gröper fein, alsJ bie burtl) ren 'Jiuntt b burc6= laufene. SKan erhält a(fo mit einer Äraft, bcrcn tycfdjwinbigteit nur o ifi, wenn man Re im t man aud), bap man SlUeg, was? man auf biefe Säeifc an ©cft^winbigteit gewinnt, wieber an Sraft »erliert ; ju biciem Stefultaie gelangt man befonbcrsS boburcf), fa^ man ben Hebelarm bcS SBiberPanbeä longer ali ben ber Äraft madjt. 3m tljiertftfcen Sörper ffnb nun fafl otte burcfe bie Snocben »orgcfiellten Riebet fo eingerid)tet, bap fie bie (Sefcftwinbigtcit ber Bewegungen auf Äoftcn ber ju i^rer Srjeugung notbwenbigen Äraft begünfJtgcn. Säpt man ;. S. bcn au^gcflrecften 2lrm ^erabfinfcn, wenn bie ©t^netligfeit, mit welcher feine 5!Wu^feIn fid) ;u= fammen^ietien, eine foId)C ifi, tag ior angriffr^punft in ber ©efunbe einen brct Boü langen 2Bcg .;urürf-- legt, fo wirb baiS äuperfie CSnbe be« (Slicbc^ ficb »on feiner urfpriing[id;cn l'age mit einer ©d)ne(tigtcit »on beinahe Drei gufj in ber ©etunbe entfernen. Da nun bieic »orlaungen Scmerfungen über bie t^ierifdje 5Kcd)anit gegeben finb, fo tonnen wir und jegt bem ©tubium ber »crfcf)iebencn I^eile beS 2?e-- wegung^apparatcfJ übcrlaffcn, ben wir »orjugsSwetfe an bem S[)?cnf(^en unterfut^en werben. pefd)r«ibunfl Iieii ^temegunflsappatatf» bei Jiem elUenfdien. §. 268. S)cr Sewegung^apparat beö 3J?cnf(feen unb ber übrigen ^Bf>ern J^ieren fegt fi* , wie bereit« gefagf, worben, au« bem ©telet unb ben SWuiSfein jufamnien. Daö burcfe bie Sereinigung einer gropen Ülnjabl »on Snodien gebilbetete ©feiet t^eiltfid), gcrabe wie berSi^rper, in brei Steile : in ben Äopf, ben ©tamm occr SfJumpf unb bie grtremitäten. §.269. rci-fio^jf (.Caput). SerÄopf ijlauiS jwei 5)aupttl;eilcn — bem ©cbäbcl ober ber §)irnfcbale (cra- niiinO unb auö bem ®efi4)tCfacies) - jufammengefegt. Der ©dtöbel ifi eine eiförmige tn6(*erne ©üdji'c, welcbe ben ganzen ^intern unb Obern Sbeil bcä Äopfe« in fitb begreift CSiS-'-i) unb, wie wir wiffen (§. 1 70), ber ©ig be« gropen unb fltinen ©etiirn« ifi. «tbt Äno*en oereinigen ft* jurSiltung feiner SBcinbe , näm(id) : ' Bornen baö ©tirnbein (0, oben bie beiben ©d^eitel» beine(p),anben©eitenbie .. beiben ©rf)(äfenbeinc (0,»« binten baö §)intcr()aup(= J beinfo), unten baö Äcil= bein (s) unb pai$ ©iebbein ; oHe biefe Snocben baben, " ,^ "" mit Slu^nabmebeö (eiferen, "'8- '*■ * bie gorm groper, bünncr *))fatfcn, mit einer fe^r com= pacten Jerlur, unb alle unter fttb fo öerbun^en, bap ftc öoUtommen unbeweglirf) finb unb ber ?)irnfcbarc eine bebeutenbe gefJigfeit geben. Diefe ärtifulationen felbft ftnb barin febr bemerfen^wertb, bap fie in ben »erftbicbenen Ibfi'en bc« ©djabelä i^rc gorm abän= bem, um baburi^ bcffcr ber äupern ®cwalt wiber= fJcben JU tonnen , weld)e biefe f nod)en con einanber \a trennen fudjen tonnte, unb wclcbe bcrfdjiebene (äffctte bcroorbringcn mup, je nad) bem *Puntt, auf ben fie wirft. Sbut man j. 33. auf ben ©cbeitel be« Sopfeä einen ©djiag, fo pflanzt fttb bie Bewegung nacb allen 3Jid)tungen fort unb fucbt bie beiben ©djeiteU beine wn einan^er ju entfernen unb ba« ©tirnbein ober ba« |)interbauptbein »or ober rücfwärtsS \u treiben : biefe Snodjen werben aber burcb aupcrfl fcfic 9?äbte jufammengcbatten. SÜBenn aber bie 5)irnfcbalc einen ©top bon bcr ©eite ber erbatt, fo fudit biefer iaä ©diläfenbein einiubrüden; um nun biefenSufaü ju »er- binbern, bat bie 5?atur biefen Änocben mit bcn benacb= barten Sbeilen nidjt mit .?)ü(fe beö Sneinanbcrgreifen«, baS blop ibre Trennung »erbinbert, fonfccrn oermittelfj eine« febr fcbief gefdjnittenen ©elentranbeö oereinigt, woburd) biefer Änodien äuperlicb weit groper wirb, aig ber SRaum, in bem er fid) gleicbfom eingeteilt ftnbet. Die SBölbung ber 5>irnfd)ale jcigt weiter ni*tö 5i;ertwürbige(5 ; nur an ibrcr Saftii ficbf man eine «Wcngel'odicr, wel(be jum Ditrd)gange bcr SSlutgcfäpc be« ©eljirn« unb ber au« bcmfelben enffpringenben SJereen bient; burcb eine« biefer Söcber, baä im §)inter> bauptbein liegt unb ba« gröpte bon allen ifi, gebt baä SRücfcnmarf binbur* ; nabe an feinem D?anbe befinbct fitb JU (crer ©eite ein breiter unb conocrer Snod)en= fortfag, ber ©elenffnopf (condylus), weltber jur ©elentBcrbinbung bes Äopfe« mit bcr aBirbetfäute bient. Der Äopf fJebt auf biefem 3apfen beinabe im ®feidigewid!t ; bo* ifi ber nad) »ornen gelegene Jbeif be« ©clente« öoluminofer aU bcr binterc, wel(ber fi* mit bem erftercn im ©leitbgewicbt ju baften fu$t: bie aWuSfcln , weldie fid) »on ber SBirbelfciule natb bem bintcrn Sbcil bcä Sopfe« binflrerfen, ftnb weit jabtreid)er unb traftigcr al« bie auf äbnficbe SBeife »ornen an ber SSirbelfäule licgenben Seugcmudfef; wenn nun bie bintern erftblaffen, mag 5. S3. beim ©tblafe gefcbiebt, fo fud»t ber Äopf gewöbnlicb »ornen gegen bie Sruf} bffiJbjuftnfcn. 3ln ben ©citen ber ©ebäbetbaft« bemerft man not^ jwet febr btife Snocbenfortfcige, bie Sigenfortfage (Processus mastoideus) (gtg. 76), an weirfie jwet TOudtel gebeftet ftnb, bfe fcbief gegen bieSrufJ an ben Borberen Ibeil bc« .?)alfe« bcrabfleigen unb baju bienen, bcn Sopf auf ber 2BirbelfäuIc berumjubre^en. Unmit- P finfS in Bfibon SAettri« bnien ©cftläffnbeine (ossa lomponimi ; — o WS ^linttrfiautilbcin (oü orcipltis); — j baä Keil- bein los flplienoideuni; ; — n üf^ßfellhein (o'i nn«i ; — ws ber Cber^ jup;alia s. malanaj; — mi ber UnterficfCr (inaxiU:! s. iiiaddibula inrerior); — >m fic sorbere Drffnunfl ber 5!iifenl)(^l|len ; — la Mc Oeffnang für ben (Jicbörafporat ; — o. ber Sixiibogeii (arcu^zveo- maiicis) , Btliiier burd) einen Iliell be« S(S(öfen= unb ffiangenbeinä gebilbet miib; — a, b, c. d finb tinien, bie ben ®e(id)t«n)intel onseigen, moton fpöier bie SSebc fein Kitb. * ftai ©tirnbein (o« r« 76 ^aaldgiir. tclbar »or tiefen gortfägen befinbet fit^i bte Deffnung beö äiigetn ©ebörgangeö, reeldjer, wie Die »erfcbif-- benen J^eilcSeö mittleren unb inneren D^rS, in einem Steile beä ©cfcrafcnbeind fid» befintet, roclAer wegen feiner großen §)ärte (fictie §. 222) gelfent^eir ober gelfcnbein (pars pelrosa) genannt Kin. §.270. Vai GJefitbt tfi tur* tie Sereinigung »on Dierje^n febr »erfcbiebenartig geformten Änocben gebiltiet unb ftetit fünf große |)ö()Ien tar, bie aU ©ig für tie ®cftct)tÄ=, @eru(^ö= unb (Sefcbmacfdorgane bienen. Tiit Sluänabme beö Unterticfertnocffenö ftnb alle tiefe Änot^en ooUfommen unbeiueglicb unß fomobl unter fit^ a\i mit ten ©c^äteltnocben »erbuntcn. ®ie jroei ?)auptfno(^en fint bie Dberfieferfnotljen (maxillae superiores) (ms, gig. 74), roelcbe bcina(ie benganjen Dberfieferfnocben jufammenfe^en unb mit ter ©tirne fo »erbunbcn fint, tap fte audp jur SSiltung beraugcnböMenunbtergiafenböblen beitragen; nacb aupen artifuliren fie mit ten ^oti)- ober Sßangenbcinen (jugaiia, ossa maliB) (j) unb nai) b'n'f "i'* ben ©aunienbeinen [ossa palati), rctlil)t fid^ tbrerfeitö »ieber mit bem Seilbeia (os sphenoideum) oerbinben. a5ie 2lugenböblen (orbilEB, cavilates orbitales) finb, reie >»ir bereit« an einem anbern Drte gefeben baben (§. 241), jmei tegelförmige ©ruben, beren ©runbflätbc »orivärtiS gcfebrt ifl ; Sie SBöIbung bicfer f)()blen ifi aus einem X^üU beiS ©tirnbeinä unb ibr Sobcn (paries inferior) au^ tcm Dbcrfiefer ge* bilbet; innen inerten i^re SScinbe burtb iai ©ieb= bein (os ethmoideum) unb einen tieinen Änocben, »clcbcr Jbränenbein (os lacrymale) beict , »erooU- fianbigt ; nacb aupen ftnb fie au« bem Sixt^beine unt bem Seilbeine gebilbct, ivelcbe« aucb ben ^iintcrgrunt tinnimmt, mo füib tie Deffnungen für tcn X)urcbgang be« ©ebnerocn unb ber antern, tem ©ebapparatc an= gebörcnben SJcroenoerjiueigungen befinten. 2ln tem @en)iJIbe ter Slugcnjibble bcmerft man eine Vertiefung, worin bie J^ränentrüfe liegt, unr an iljrer äußern SEBanb befinbet fitb einÄanat, ber fenfrecbt in tie3Jafcn= Jöb'f binobßeigt unb tie Jbrönen binburdifliepen tciSt. Sie3Jafe(nasus) if} groptentbcilö auSÄnotpeln ge- bittet, beßbolb ift aucb im ©feiet bie oorbere Deffnung bcr9Jofenbbb(enCna, gig. 74) febr grop, unt ter au« jttei Meinen Änotben, ben JJafenbeinen (n), ge= biltcte fnödierne Z^dl ber 9Jafc wenig bertorfJcbent. ©ebr au«gebebnt ftnt tie 5?afcnböb[en (cavitales narium) ; oben »ertiefen fie fid) in ta«@tebbcin, ta« im 3nnern ganj mit 3etlen aufgefüllt iH ; unten fint fte oon bem S'Junbc turcb ba« (Saumengcwötbc (pa- lalum durum) getrennt, ba« burcf) tie Dberfiefertnod[)en unt bie beiben ©aumenbeine (ossa pala(iiia) ge- bittet wirb ; fte ftnt turcb eine in ter 2)?ittctlinte lic= genbe »ertitale ©tbeiteitant von cinantcr getrennt, bie oben au« einem Jbcilc be« ©iebbein« unt unten eu« einem befontern Änoiben, tem ^flugf^iaar- bein (vomer) gebittet Wirt. 3m Onnern tiefer 9Ja= fcnböbtcn ftntet man noib jwct Änotben, wettbc tie untern9lafenmuf^eln (conchae inferiores) bitten unt bemerh tarin ten Singant} ju ten ©tirnböbten (sinus frontales), ten Seilbeinböblen (sinus sphenoi- dales) unt ben Äieferböb'fn (sinus maxillares), weltbe mebr ober weniger weite Cöb'en in ten gteicbnamigen Snod)en finb (gig. 59, §. 219). 3n tem Qberfieferfno^en fint alle 3ab"e ber obern Sinnlate cingctettt: in ter frübcn 3uaent ijl tiefer au« mebreren ©lüden gebittet ; bei ben meiften Zi>ie= ren unterfdjeibet man wäbrenb ter ganzen SebenSjeit einen »orbern Xbeü/ ben 3wif(|entiefertnod)cn (os inlermaxillare) (im, §ig. 75). Der Untcrficfer (maxilla inferior) be« Tlen- ft^en bcfJcbt nur au« einem cinjtgen finotbcn, benn bie beiten §)älftcn, weltbe man baran bei öielen Sbicrcn unttrfcljeibet, »erwatt)fen frübjeitig unb fo Sig. 75. ein ?)fert«rol!f. * »ottftänbig miteinanber, top fie at«tann nur ein cin= jige« ©tüd bitten. Diefer Änod)en t)at oiet 2lebn= lid)teit mit einem |)ufeifen, teffen beiben Snten fiarl aufwärt« gebogen finb. gr artifulirt mit ten ©cbtci= fenfnodjen turd) tie SBcrmittlung eine« berootfprin-= genten ®elentfortfagc«, ter fidb an jctcm ter beiten Snten befinbet unb in einer ?)öblc, ter fcgcnannten ©etenfpfanne ober (Setentböbte, Itegt; »ot tiefen ®elenttnopfcn erbebt fitb }u beiben ©eiten ein Änotbenfortfa^ , ter Äron- oter @tad;etfortfaß (Processus coronoideus), welcher jur Slnbeftung etiie« ber ?)ebcmu«teln ber Äinntate 0>ei ©tbläfenbein- mu«tet«) tient; tiefe OTusfcIn gig. 76) beften ftt^ alte in ber 9?ctbe be« llnterfiefcrwtntel« in geringet Sntfernung »on bem ©tügpuntt an, auf welchem ftcb tiefer ?)ebet bewegt. JJagegen ' ifi ter ÜBiterfiant, ten tiefer pebü ' wäbrenb ber Sauung ju überwinben bat, inten mciflen gätlcn an tem »orbcrcn XijdU ter Sinnlate ange- ^ brad)t ; aud) fönnen al«tann tie ". 2Wii«tetn, obgleid) fie febr flart ftnt, nur in geringem ©rate wirtfam fein, ■' '"_ ' fo baf man , um febr t)axte ®e= Sig. "6. ** genfiänbe mit ben 3äbncn \a jcrquetfdien , gcnötbigt if}, tiefe fo weit al« mögtid» nacft tem bintern Sbeil te« S'Junte« ju bringen, woturib ber Hebelarm be« SBiterflante« tem pebetarm ter Äraft gtcitb oter fogar nod) fnrjer Wirt, at« tiefer teftere. IMcfe ?Wu«feln ftnb fowobt an bie innere at« äupcre Seite ter Sinnlate gebeftef unt nebmen ibren ©tügpunft 5u beiben ©eiten be« Sopfe« bi« }u ben ©d)täfen binauf, inbem fie 5Wif$en ben ©eitenwänten te« @d)ätcl« unt einem Snoibenbogen, tem fogenannten 3ocbbogen (arcus zyaomaticus) (z) bint'urcbgeben, wctcbcr ftcb »on tem Dbcrbarfcn bi« jum Dbre au«= tcbnt unb (ugteid) jum 2lnbeftcn bicfer Organe tient. ©er Sopf befiebt, wie man feben fonnte , wefent- litb au« 22 Snotben, bocb iß bie« ntdit bie Stn^abt aller Snodien ; benn im 3n"frn eine« feben ©cbtäfen- bein« fint nacb tem, wa« wir weiter oben C§. 222) gefagt baten , »ier Snbdjetdicn »orbanten , mttä)t bem ©ebörapparat angeboren ; eben fo fann auii) ba« 3ungenbetn (os hyoideum) (gig. 22), wetdte« an ten ©tbläfenbeinen »ermittetff Sänber bangt unt querüber am »ortcren Jbcit be« §)atfe« liegt, wo e« tie 3unge ju tragen unb ben tebtfopf ^u n'nterflügen bat, al« ein Slnbang te« Sopfe« betraibtet werten. §.271. X»er SÄuniüf oiet dtamm (truncus). •Der wi(f)ttgfle 2;l;eit te« Stumpfe« unt fetbfi te« ganjen * oc, I, f ^ititni)iu\>U, ©(filSftu. unb Stirnbein. — n 9(afen< beinj — m Dbftfieffri — im 3wif*enfieftr; — mi Untcrtifferj — 0 augtnbSeie; — i ©t^neitfjöSnei — c ^imMjä^nc Dber ecfsö^ne | — mo tRadtnictine. *• Bie Jaupifäc^liAflen WuSftln brä Sopfe« (in*: » bsr Singen» (ifbf(6fif§er fmuflculu« orbicul&ri^ p.ilpebrarum I , njfJtftct bfljn bifnt, bie äugen ju fdjlif^en ; — 64 ber 'B!unb(4rif§er ober Scfilif(imu8fet btä >Kunbe6 (m. orbiculari, ori«i, bient jur gegenfeiligen 2Innätierung ber tippen; — j ber Sarfenmuöfel (m liurcinaior) ; „i ber äqu» inuSfcI (m raasseier) jur ^(ebung ber untern Äinnlobe brftimmt; — 1 ber @4lSfenmu?(eI im, i'emporalis), ber bie nömridie Stnmenbung finbet; — • ber grcpf 3o4muäte( (in. lyeomaiirus major); — c bie Oelentberbinbung ber untern Sinntobe; — a ©eJörlocS unb ber Sieenfurtfilf (proc. raaaloideus). lüaii brm !?(tDegunt)«apparatr. eUUti, welket ati ©tüfe für aüe anbcrn SljeiU ticnt unb bei ben »erfi^iebenfn Silieren am »ventgftcn »orttrt, tfl biejßtrbclfäule ober baö SRücfgtat (coluiiina verlebra- lis, Spina veitebralis s. dorsi). 55icfen 5Iamen gibt man einer art fnöcbernen Säure, reelle bic ganje Sörpeilänge einnimmt unb aui ja^Irei^cn «einen Snocjen, ben Sffiirbeln ober SEBirbelbeinen (vertet)rvcld)e BrotfAen- reirbcUöcber (furumina inlerverlebralia) genannt roerben, roeit fie ani ber Bereinigung jwcicr ein= fcbnitte 5er»orgc^cn, bie an bem obetn unb untern SRanbe cineö jcbcn SBirbelö )o angebradjt finb, baf |ie fitfc gegcnfeitig enti'brettfn ober aiifeinanber »äffen, fo= balb biefc Änotfien »ereintgt finb. J;iefe iocfcer bitben, t»ie reir bereite »iffen, einen ^urdjgang für bie »er- fcfticbencn 3'!er»en, bie aui bem SRüdenmarf tommen unb ftc^ in ben »erfdjicbenen Äörpcrtjjcilen »erbreiten. gulTOutjettnoiien. a)!itteIfuffno($en. gig. 77. ewtt Ue ÜRemien. gj?an unterfc^eibet an jebcm SEBirbet einen Äiirper unb »erfdjiebene gortfö^e. 5Der fiiirber (corpus veriebra;) (gig. 79, a) ift eine biete ©treibe, bic »ornen an bem Äanalc liegt (ober unter bemfetben, wenn bie ©äulc in einer botijontolen Sage fit^ bc= finbet, rcaS bei ben meifien Spieren ber galt ift), unb \vüä)e ber Srtifulaticn bicfcr Snodicn »iet gefiigWt gibt. 'Die beibcn ©eiten bicfcr ©dieibe finb beinahe I parallel , unb jebe »on i^ncn ifl mit ber cnifprcdienben Dbcrfläcbc beö bcnad)barten SBirbelij burd) eine bajwi= fcbcn liegenbe bidc gaferfnorpclfdiic^te »ereinigt, reelle an bie beibcn 2trtifuIationöflä*cn in i^rcr ganjcn Stu^bebnung bcfeHigt ifi unb il^nen nur bcpnjcgen eine gcgenfcitige gntfernung geftaitct, J»eil i^r ©creebe elafJifd) i|}. ©ie @elenf»erbinbung ber SBirbel untere cinanber wirb nocb fefler bare^ bo« ©afein »iet Heiner gortfä'gc, wcldje ft(^ an bcn ©eiten beg SRüdcnvcirbcltanaf^ befinben unb in bie ber bena^= borten Sffiirbel eingreifen. $>inter biefem Äanale be= finbet fid) ber 2)arm= ober ^ta(^eIfortfag (pro- 18 ^oelesie. pa>^mVÄ [§:i^^ giß. 8'>. Da« ©tfirt tcä ffomfcl«. * cessus spiaosusi (b), rcclc^cr bcn gleiten 2wei 1)at, intern er tie SiüefirärtSbicgiing ber SBtrbcIfäufe unb ber SafEtbänber bcgränjt, bic ftd) »on einem Äno= c^en jum anbern außbe^nen, um biefc legieren mit« eiiianber ju oerbinbcn. Ttan fie^t a(fo, baf bie Oefentocrbinbung ber SBirbel augerorbentlic^ fef} ift: bcfewegen finb bie ^Bewegungen , reel(f)e jeber SCBirbef mntben fann, in ber Siegel fe^r begranjt; aber biefc tieinen Seroe- gungen ^ufammengcnommen, geben ber ganjen ©äufe jiemlic^ »iel Siegfamteit, obne i^rct Äraft einen ßintrag ju t^un. llcbrigenä änbert fiel) btefe 33en)eg= li^feit in ben »crfciiiebenen 3;^ei[en beö 3iumpfeö be= bcutenb ab : auf bcm SRücfen ifi fie beinaf^e ^aü ; jicmlitS merflid) ift fie bagegen in ber f eiibengegenb, unb noc^ meljr auögcfprocfeen im §)al^tl)eile ber SBir= bclfäule; ferner ift bie gaftrtnorpelfdjirfttc, wMjt ju biefcr Scrceglicl)fcit beibelfen mu§, in biefen I[>eilen bitfer alä auf bem 9?ürfcn , au* finb bic ®ornfort= föge roeiter »on einanber entfernt, iboburtb eine be= beutenbere Ärümmung mijglii^ rcirb, el)c fie fii^ be= gegnen. Vai a*anbn)urjtr forpn,); _ mc bic SRittcr^onb (melac«rpo•^ ; - pli bie gmgcrgliebcr; — ft bo« ObfrfAcnfcIbcin j — ro bie finic. j^cibe; — li bic tibi«; — lu bie 3u6ii)iiricl finrsus); — "•' ber ÜRittfIfuJ (motntarsus) folgtit^ einen weit wirffamcren ficbct bilbcn , aU in fotc^en 2^cf= len, wo eine groge Äraff ni^t notfjwenbig ifl, wie j. S. am -?)alfc. ©pätcr werben wir aui^ }u bemcrfcn ®c(egenbcit finben, ba§ bei 2;^ieren mit einem fdjwc' rcn Sopfc am Snbe eine« langen unb borijontalen fialfcä, bieft gortfäge an berjenigcn ©teile bed 3{ücfcnä au^crorbcntlicb lang wer= ben, wo fte ali ülnj^eftpuntte für bic SSanber unb für bic jum ©lü^en biefcr Sbeilc unb jum Smporf>eben beä Sopfcä bcPimmtcn OTuöteln bicnen G- 5'S- S03. ■Die Bewegungen bei ber S5or= wärt^biegung ber SBirbcIfäulc macben fafi leinen Äraftaufwanb not^ifl, ba^er finb and) bie ju i()rer §)eröorbringung angcwanbten unb »ornen am SSirbcIförpcr gcte» gcnen ^TOujfcln bünne unb gering an ber 3a^l. ■Der erfie |)aliiwirbcl ober ber Sräger (Atlas) iftbcwcglicbcr, alö alte anbcrc SBirbcI : er dat bie gorm eine« einfadicn Siingeö unb brcbt ftc^ um einen 3apfen, gebilbct aui einem gortfag, ber |t(^ auf bcn Äörper bc« jweiten SBSirbetö ober bc(S Um- bre^erS (epistropheus, axis) erbebt. S« biefcm (Selentc finben fafl alle SRotationöbcwcgungen beg ÄopfciS Statt. Die Sänbcr , wdtbc bicfe jwet SBirbcl miteinanbcr »ereinigen, iinb weit weniger ftarf, aU bic ber anbern SBirbcI; unb eä finbct ftd) aut^i in ber Xl)at, ba§ bei ber gewöhnlichen ©tetlung bc« Seibcä baö ©ewicbt beö auf ben ätiae brücfenben Äopfc« fie e^cr nod; in Serü^rung ju crfjaltcn, ali |ic ju trennen fuc^t; wenn bagegen ber Sopf bag ganje (äewic^t bed ÄörpersS ju traenfcr bie @ewoj)n^eit, fiü) mit ben güpcn gegen bie ©djulfcr ber ®ebängten in bem Slugcnbliifc ju flemmcn, wo fte benfclben »on i^rcr Seiter ^erab ben ©trang um ben |>aW warfen ; unb ouö bemfelbcn Orunbe fiot man juweilen ben Xob mitten unter unbefonnencn ©piclcn eintreten fefien, bei welt^cn mon bic Äinber mit beiben ?)änben fo in bie ?>6^e t)cbt, bop ber gonje Üörpcr an bem Sopfe ^ängt. §. 272. 'Die $)oWwirbel ortifulircn nur unter fii^ ober mit bcm Äopfe unb bcm crflcn Sitdcnwirbel ; ober jeber ber jwölf 3?ücfenwirbcl trägt ein paar fejjr lange unb plattgebrücftc Sögen, welche M um ben 3?umpf ouf bie SBcitc umbiegen, bap fie ein fnöc^erneö Oe^äufe bilben, baS alä ©ig für bog $)cr} unb bie Sungcn bient. Diefe Sögen (inb bie aiippcn (costae) (c, gig. 77 u. 81), beren 3a^I äWÖlf }U iebcr ©eite bcö ÄörperiJ ifJ ; t^r Wintere« gnbe artifulirt mit bem cntfprcc^cnben SBirbeltörpcr unb mit einem Gucrfortfag ; boä onbere ®nbe fegt ft* mit einem Snorpclftüde fort, wclt^eä bei gcwiJTcn Jbicrcn (j. S. bcn SBögetn) fictö »ertnöttcrt ifi, unb aläbann Sruflrippe f)cift. Sie Änorpcl ber fieben crimen 3?ippcnpaare, bie man bie Waljren SRippcn (costae verae s. genuinae) nennt, Berb(n= bcn ft(^ mit bem Sru^b eine (s(crmim) Cgtg. 81), Von tum l9riDcgungsapp>iratr. 79 fincm unpaarigen Sno(*en , melc^er »on »otncn bte iKiiteUtnie bcS Sörpcrö einnimmt unb jut Ser»otl' ßänbtgunfl bct SBänte ber SBtufl^öMe bient : bie fünf ifftercn SRipptnpaaren (.c') reichen ntc^t iii jum i iffiitbclfäulf. Siipljen gig. 81. Der a.u(itü(icn bc« SWfnfctien. « SrufJbcin, fontern Bereinigen ücf) mit ben Snorpeln ber »or^ergc^enben SRippen : bieä finb bie falfd^en SJippen (^costae spnriael. §. 273. Tit ®lic^ma^c^ o>cr ©jjtrcmitotcii (extremifates). 3n bem eben ertvä^nien SrufJfnBen ftnb bie oberen Olicbmafen eingefügt. Sin jebem ber= felben unterfcfeeibct man einen gctKiffen 3;(>ei(, ber bie ©runblage ober ben ®runbtl)eit bilbef unb einem ©odel (Unterlage) oergliciien werben fann, in mel^ ä)anb. Der Dberarm (brachium s. hiimerus) ifi ausS einem einjigen Snod)en gebilbet, welcber lang unb cplin^ berförmig i(} unb Oberarmbein (os brachii s. hu- meril genannt wirb (gig. 77). ©ein obere« Snbe (ober ber Äopf) ifi bid, abgerunbet unb artitulirt mit ber ©etenfflädje be« ©ibutterblattä , worin er jüd) naeb allen 3tid)tungen brcben tann. Die jur Bewegung be« Dberarnibeinä beflimmten S'IuSfeln fjeften fi($ an baS obere Drittbeil biefeö Änotbenö unb finb mit ibrem entgegengefcften Snbe an ba« ©(butterbtatt ober an ben Jborar befefligt. Die brei wicbtigflen finb : ber g r o p e S r u (1 m u « f e t f m. pectoralis major), wefdber ben Dberarm einwört« unb jugteid) abwärt« jiebt; ber grope SRüden^ muiifel (m. magnus dorsi) , luetdber i^n rüdwort« unb abwärt« jie^t; unb enblie^ ber breiedtge Sruilmu«fct ("i- triangularis sterni) , wetd^er i^n bebt. Da« untere Snbe be« Dberarmfnod)en« ift breit unb bat bie gorm einer SRoUe, auf bem ficb ber Sorbcrarm gleicbfam wie auf einem ©ewinbe bewegt. §. 27.5. 3^ti lange unb parattet neben einanber Ite= genbe Änodien bitben ben 25orber= ober Unterarm (anti- brachium): ber an ber Innern ©eite ifl ba« Sllenbo« genbein (uina, cubilus), unb ber an ber äupern bte ©peidie ober ©pitlc (radius). Selbe finb unter fit^ burd) Sänber unb burcb eine breite !Ku«telfebne bereinigt, wetcbe ftd) Bon bem einen Snodien jum anbern in ibrer ganjen l'änge au«bebnt; fie finb jebocb bewegticb, fo bap ber 3?abiu«, welcher an feinem »orberen Snbe bie §)anb trägt , ficb um ba« Sttenbogenbein bre^en fann, wetdje« ibm af« ©tüge bient. 2lu« bem Berfd)ieben= artigen ^nndt biefer jwei Snocben tann man t>orau«= feben, wetd)e« bie §'auptunterfd)iebe in ijjrer allgemein nen gorm fein muffen. Damit ba« S 1 1 e n b o g e n b e t n mit bem Dberarmbetn feft artifuliren tonne, mup e« an feinem obern Snbe eine gewifTe Dide unb eine au«gebebnte ©elentoberflädje baben , wäbrenb e« ait feinem anbern Snbe, wo e« al« 3apfen für bie ©peidje bienen fott, bünne unb obgerunbet fein mup. Dagegen mup ber Stabiu« au6 bem gleicben ©runbe am Obern Snbe bünne, unb an bem untern, wo er bie lianb ju tragen bat, febr breit fein: bie« finbet nun aud) wirflid) Statt; aud) bemerft man, bap fid) bicfe beiren Änocben nur an ibren Snben berüj= ren, welker Umftanb bie 3fotation«bewegungen be« SRabiu« um ba« Sltenbogenbein erteid^tert. 80 jloalirgtr. Da« gUenbogenbetn, »elc^e« mit jic^ bcn 3?abtu« fortjie^t, fann ftt^ nur jutücfbiegen unb auäflrccfcn, un» in tiefer lefteren 33e»egung tann eä mit bem Dbcrarmbein nur eine gcracc 8inie bilDen, Cenn ei jeigt über feiner ©elenfflät^e ten SUenbogenfortfag (,olecranon, processus anconeus), rocidjcr ficb aU' bann auf bcn Dberarmfnocben fjüiljt uno fomit jeCer rceitern au^ftrecfung eine fefle (Sränjc fegt. Die @trec{= unb SeugemuiSfeln ce« Sorberarmä »ebnen ftcb con ber @(t»ultcr Ober bem obern I^eite beä Oberarmbein« hii jum Obern Xbe't tf^ SUcnbogcnbeiniS au« : ei gebt barauiS b«oor, bag fie auf eine fotcbe Seife cingeritbtet finb, bie für bie ©ibneUigfeit ber SSewe- gungen beä SJorbcrarm« günftig, aber für bie 2nt= rcirflung einer gropen Äraft ungünflig finb ; bcnn ber burcb ben SRaum sreifcbcn bem läUcnbogengelente unb ibrem 2lnbeftepuntt »orgefleUte ^»ebelarm ber Äraft i^ febr furj, TOä^reno bagegen ber §)ebclarnt beö SBiberdanbe«, njeldjcr ber ganjenarmlänge oon bem nämlicbcn iSelenfe an gtcinb fommt, fe^r beträcbtlicb ift. Die SRotationäberoegungen ber ©peicbe unb ber ?)anb über bem Sdenbogcnbein »erben burcb -MusSfeln beroirtt, bie am Sorceratmc liegen unb in fcbiefer 9iicb= lung »om ®nbe tei Oberarmbein« ober beS ®Uenbogcn= bein« ju bem einen ober anbern jener Jb^''^ l)inla\xitn. §.276. Die ?)anb (manus) tbeilt fid) in brei SMlc : 1) in bie ?)anbi»urjel (carpus), 2) bie SKittelbanb (metacarpus) unb 3) bie Singet (digiti). Die |)anb>Durset (carpus) ober gaufi ifl au« jreei 3iciben furjer Änöibcitbcn gebiicct, bie unter fü(^ febr innig unb fo oerbunben fmb, baf ba« Öanje nofi) einige Seroeglicbteit f)at, obgleich i«ber biefer Ileinen Änocben taum au« feiner Sage rücft ; biefe Difpofition gibt tbren Jlrtitulationen eine bebeutenbe gefiigteit. Man jäblt beren acbt. Sicr »on biefen Anoden, nämlicb ba« Äabnbein (os naviculare, s. scaphoideum), ba« TOonbbein (os lunatum, s. semilunare) , ba« breiecfige ober breifeitige 58ein (os triquetrum, trianguläre) unb ba« Srbfcn= bein (os pisiforme) , fegen bie erjle Sleibe jufammcn ; bie oier anbern, »eicbe man grofe« »ielecfige« ober »icirointetigc« Sein (os multangulum ma- jus , Irapezoides) ,tleine_«»ietecfigc« ober B i e [= n)in!eiige« Sein (os multanoulum minus, trapezium minus), ba« Äopf bein ober grop e Sein (os ma- gnum, s. capitatum) uno ?)atenbcin (os liamalum) nennt, bitben bie jrceite SJeibe. Semerfen«rocrtl) ifi e«, bap biefe oetfcbicbenen Änocben fo angelegt ftnb, baf füe bie®efäpe unb 9?er»en, wcltbe fttb »on bem Sorbcr- arm jur fianb begeben, befdjügen; }u biefem ^med bitben fie mit gcroifTen Säubern einen Äanal, burtb toet^en biefe Organe binburcbgeben unb ber, obne ftt^ flacb ju brücfen , ben gröptcn Druct ausboxen fann. Die 3J?ittelbanb (metacarpus) fegt ficb au« einer 3ieibe langer Änöcbi-'ltb'n jufammen, bie paratlet neben einanber liegen unb ber 3i>bt naeb bcn gingern entfpreiben, mit welcben fie an ibrem Snbe artifuliren. 33ier baoon finb an ibrcn beiben Snben miteinanbcr »erbunben unb taum beroegtieb ; aber ba« fünfte, ba« ben Daumen trägt, ift mit ber übrigen aSittclbanb an feinem »orberen Snbe unoerbunben unb bewegt fi(b frei an ber |)anbtt)urje(. Snbliib i|} ein jeber ginger au« einer 3lcibe langer Snöcbelcben gebilbet, bie in ibren Snbpuntten mitein= anber »erbunben ünb , unb ©lieber (phalanges, ariiculi) bcipcn. Der Daumen jeigt nur jioei, »ab» rcnb alle übrigen ginger brei baben. Da« (egte (Slieb, ba« fogenannteSlagetglieb, trägt ben 5Jage(. Die ginger finb oUe febr bewcgticb unb tonnen ficb unab= bängig üoncinanber bewegen. 3bte @tretf= unb Seuge= mu«{eln bitben ben gröpten Jb«'' Set gleifcbmaffe be« SSorbcrarm« unb enbigen in auperorbentlicb langen unb bünnen ©ebnen, wooon bie einen an bie erftern ©lieber, bie anbern an bie SJagclglieber befefligt finb. §. 277. Setratbtet man bie Stnoä)en ber obern ©liebmapen in ibrer Oefammtbeit, fo bemerft moit, bap bie oerfibiebenen aufcinanberfolgenben Riebet, bie fte bitben, noib unb nad) an Sänge abnebmen. @o if} ber Oberarm länger al« ber Sorberarm, biefer länger al« bie JianbTOurjel , unb jebe« gingergtieb türjer al« ba« oorbergebenbe. Der 9?ugen biefer gin= ricbtung ifl leitbt einjuicben. Die jablreiiben unb nabe aneinanber gcrücften Strtitulattonen am @nbe be« 2lrme« erlauben, bap biefer feine gorm auf taufenb SBeifen abänbcrn unb fte ber gorm be« lorper« anpaffe, bie er ergreifen foU, mäbrenb bie langen, burcb benObcr= unb Unterarm gebtlbeten |)ebcl un« gefJatten, bie §>anb mit ©cfcbroinbigfeit in jicmlid) grope Entfernungen }u bringen. S« Tmb bauptfätblicb bie Serocgungen be« Oberarmbein« an bem Otbultcrblatt, njclcbe bie all= gemeine 3iicbtung be« (Stiebe« befiimmen ; ba« (allen- bogengclent i)at namcntliib ben 5mei , biefelbe ju öerlängern ober ju »ertürjen. §. 278. Der Sau ber untern ©liebmapen bat bie gröpte Sinologie mit bem ber oberen ©lieb» mapen, unb bie§>auptunterf^iebc, reetcbe man baran bemerfr, belieben barin, bap ibnen eine gröpcrc ge= ftigteit auf Äoüen ibrer Semeglidjteit gegeben ifl, unb bap fie teine Organe jum Srgreifen , fonbern Organe für bie Ortöbemegung finb. a»an unterftbeibct eben» fall« eine Saft« baran, melcbc bie ©tbulter repräf^en- tirt unb ^üfte genannt wirb; ferner unterfcbeibet man baran einen au« brei ^aupttbeilen, bem Ober» ftbentel, bem Unterfcbenfei unb bem gupe, bie bem Oberarm, bem Unterarm unb ber §)anD entfprciben, gebtlbeten (Selentbebef. §.279. Dic-?)üfte(coxa s.ilium) ober bie Saft« ber untern (Sttremitäten ijl au« einem gropen breiten Äno» eben, bem §)üftbcine (os ilium), gebilbet. Diefer Sno= (ben entflebt baburcb, bap brei finotben, bie im crftcn Sinbe«altcr oon einanber getrennt finb, unb bie man bem Äijrper be« ©cbutterblatt«, bem ©cbutterbaten unb bem ©cblüffelbeine »crgteicben tann, jufammen» njacbfcn. Die Hüftbeine ftnben roeber Sippen, nocb ein Sruftbein, auf bie fie ftcb flügcn tonnten; ba fie aber baju benimmt finb, Mi gan^e Äörpergeroicbt ju tragen, fo muffen jie fcfjr fcH mit bem Sumpfe »er» bunben fein; bepbalb ficbt man fie nacb binten mit bem Sreujbein in Serbinbung unb nacb »ornen jur Silbung eine« Sogen« , bem @ cb a m b e i n (os pu- bis), miteinanbcr »erbunben. ®ie finb »olltommen unbereeglicb, unb au« ibrer Sereinigung unter ftcb unb mit bem Srcujbcin entfiebt ein breiter Änocben* gürtet, reelcber unten ben Unterleib fibliept unb wegen feiner au«geböblten gorm Mi Sccfen (pelvis) ge» nannt wirb (gtg. 77, §.271). Unten ifl biefer Sing burcb 9»u«teln »erfcbloffen. 2luf ber Slupenfcite eine« ieben ^üftfnoiben« bemertt man eine beinabe balb- tugelförmige ®elentgrube , weltbe ben Änopf be« Ober- fcbentelbein« aufnimmt. Die meiflen ber ^ur Sewegung be« Ober» unb Unterfcbenfei« befiimmten 5Ku«te(n beften ficb an ba« Sccfen, unb btejenigcn 5Wu«teln, bie, wie wir an einem anbern Orte gefeben beben, bie Saucbbbble fcbliepen, baben ibrcn üln^eftpuntt ebenfall« bier, unb bcbnen ftcb »on ba bi« jum Srufitafien au«. §. 280. Der Obcrfcbentcl (lemiii) beliebt, wieber Oberarm, au« einem einjigen Snoiben , ben man Ober» fcbcnteltnoiben (os femoris) nennt (f. gig. 77). ©ein obere« (Snbe ifi einwärt« gebogen unb fein abgerun» bcterSopf (caput femoris) burcb eine Serengung, ben 5)at« (Collum), »on bem Snocbcntorpcr getrennt. Unten an biefem ?)alfc, an ber ©tcUe, wo er in einem ftumpfen aSintcl mit bem Änocbentörpcr »ereinigt ifi, bemertt man mcbrcre grope ?)öcfer, wetibe burcb bie §)aut binburcb gefü()lt werben tonnen unb jur Sefe» ^igung ber §)auptbcwcgung«mu«te(n be« ©cbenfcl« bie» nen ; ba« untere (Jnbc bc« Oberfcbcntelbcin« ifi ftarf angefcbweOt unb jeigt jwei feitlic^) eingebrüdte unb tlon "htm prtoroungsapparatf. 81 con »orncn nadf hinten abgcruntttc Oelentföpfc, wtlc^c auf btr @«lcn{flä(I>e ue« @ci)ienbcinS (tibia) ^tn= unl> ^crglciten unt tiefen erlauben , ft* rücfreärtö ju biegen ober ausroärta ju ftrecfen, n)ä()renb bct Dberf(^cnfel= Ino^en ft* an bem Seifen nae^ aUen 3{i(J)tungcn be-- roegcn tonn. §.281. 5in größerer Unterf^ieb scigt fid) jroifdKn bem Unterftftenfel (^cnis) unb bem Sorbcrarm. au?er bcn beiben |)auptfno(i)en beS Untcrf*cntcW, b. 1^. au^er bem SBabenbeine (iibula, perone) unb bem Schienbeine (tlbia)/ t»cl(|e bem SRabiuö unb bet nina bcö Unterarm« entfprecben, finbet man »ornen am Snie nocb einen brüten Änotben, nämlicb bie Snicf^eibe (paiella), bie aU ein Oegenfiüi ju bem güenbogenfortfa^ Colecranon) betrachtet werben fann unb namentlicb baju bicnt, bie ©ebne ber ®trccf= muätefn t>ei Unterfc^entelä »om Änic entfernt ju balten unb biefen SWuöfctn eine fcbiefere 3nfertion an bem @d)tenbeine ju geben, mobur* bie üBirlfamfett biefer ©ebne notbmenbig cermebrt mirb (§. 266^. 2)a ber gu§ feine Sictalion^beTOegungen, Juie bie ^»anb , auö- jufübren \)ai, unb ba er wegen be« Sragenö beä ganjen SörpergemidjtS in feiner Oefenfoerbinbung eine grope gcfligfcit befijcn mu§, fo finb bie beiben Untcr-- lc<)enfelfno(5en nicbt umeinanber bcnjegticb, unb ber» jenige, welcter mit bem Dberfcbcntelbcin artitulirt Cnämltc^ba«®cbienbcinT, ifi auä) juglci(^berSnoct)cn, ber an feinem entgegengefcgten Snbc ben guf trägt. ®a«aBabenbein, wel^ieö biinne ifi unb an ber äupern ©eitc ber tibia liegt, bient, fo ju fagcn, jur Srbal-- tung be« Supeä in feiner natürlicben ©tellung unb jur Serbinberung einer J)rel>ung naij innen, ©ein obereö Snbe ift an bem Sopf ber libia^angebra(|)t, fein untere^ Snbe bilbet ben äußern Änodjel. §. 282. asie bie ^anb, fo ift oucb ber gug au« 3 ?)auptfbctlen jufammengefegt , ndmlicb au« ber gufnjurjei (tarsus), bem 2'Jittelfug (metatarsus) unb ben 3cbcn (dlsifi pedisl. 3n ber ^ufmuriel finb 7 Änotben »or^anben , ibre ©clentocrbinbung mit bem Unterftbcntcl finbet nur burt^ einen »on ibnen fiaft, unb biefer Änod)en ift ba« @prung=oberÄnöc^elbein|,talus, astragahis), ba« fi(^ über bie anbern erbebt unb einen roUenformigen Sopf barbietet, «jetd)er bie Seftimmung ^at, ficb" in bie, burcl) bie ©elentoberflädje ber tibia unb burcb bie beiben Änodiet (malleolij* gebifbcte @rube ein^ ;\ufügen. ®a« Änijc^elbein rubt auf bem Werfen beine (calcaneum) auf, melcbe« fic^ notb roeiter nart; binten fortfe^t unb bie gerfe bttbet ; ein britter Sno (^en , nämlid) ba« fi a b n b e i n (scaphoideum") , fcbließt enblicbbieerfteSJctbe ber gupreurietfnotbcn; bie jweite 3Jei§e ift, mie bie |)anb, au« oier fleincn Änocben jufammengefegt, roonon brei ben 9?amen Seilbeine (ossa cuneiformal erbatten baben , wabrenb ber »ierte unb innen gelegene Snodjen SBürfelbein (os cu boideuml genannt wirb. Die fünf Änotben be« 5D?itfclfupe« gfeicfcen gena benenber 3)?ittelbnnb(metacarpus), nur ftnb fte ftörter unb weniger beroegticb ; befonber« gilt bie« com inneren, welAer wie bie anbern gebaut ift. 2lu(b 3eben ftnb »orbanbcn, unb man ^ablt boran eben fo »iele ©lieber, al« an ben Singern fer §)anb : biefe Snod)en finb aber fürjer unb weit weniger bewegliib, ■©er groge 3fbe (hallux) ftebt ni*t frei unb fann ben übrigen 3c^en nicbt, wie ber 2)aumcn ben gin» gern, entgegengcfe^t werben. Sin ber inncrn ©eite be« )5u6e« bilben bie S?u6= wurjcl= unb ber «Kittelfuffnocben eine 2lrt (äewölbe, ba« baju beftimmt ift, bie Jtercen unb ©efäge, bie oon bem Unterfdjentct ju bcn 3eben berabtommcn, aufjunebmen unb ju beftbü^cn. 3fi biefe Sinricbfung nid)t Bor^anben, unb ift bie gufifo^te platt, wie bie« juweilen »orfommt, fo werben bie 5?eröen bur$ ba« (9cwi(t>t be« Äörper« geprept, unb ber @ong fann nicbt lange obne ©cbmer^ fortgefegt werben. lUbrt= gen« rubt ber gup in feiner gonjen 2lu«bebnung auf bem Soben auf unb bilbet eine breite unb fefte ©tanbfläcbc ober Unterftügung«fläc^c ; er fann ftc^ an bem Unferfcbenfel nur in feiner Sängenricfetung bewegen, unb bie ju bicfem 3wccfe bienlic^en 5Ku«= fein umgeben ba« tocbicnbcin unt> SBabenbein. 3Dic ©tred:mu«feln be« gupe«, wclcbc ben oorfte^en= ben Zi}eä ber SBabc (sura) bitten, i/a^tn an bem gerfenbeine »ermittelft einer ftarfcn biefen ©ebne, ber fogenannten 2lcbille«febne (leiido Achdiis), unb finb auf eine für ibre aßirffamfeit günftige 2lrt angelegt ; bcnn ibre Slnl^eftung gefdiiebt beinabe unter einem rcd)ten SBintel unb ftnbet ficb oon bem Unter= ftügung«punft weiter entfernt alä ber SSiberftanb, ien fte ju beftegen baben, wenn ba« auf taä Änö- djelbein brücfence ®ewic|t be« Äiirper« burc^ ben gup gehoben wirb. »on tcn Stcniingen unb tcr OrtSbcreegimfl. §.283. ©ämmtlicbe @äugetl;iere , 5BögeI, 3?cpti= lien unb gifc^e baben ein innere« ©feiet, bo« me^r ober weniger bem be« 2);enfcben o^nlid) ift, ba« bet= na^c au« bcn nämlid)cn Änocben beftefjt (gig. 80) unb ba« burd) 5Wu«feln bewegt wirb, bie jwifcfjen biefcm feften (äerüfte unb ber allgemeinen ?)ütle (,in- tegumentuin commune) eingelagert ftnb. ®urc^ biefe« ©feiet er|>ält ibr Äörper eine allgemeine gorm, fo wie feinem Sau unb ber Jbätigfcit ber an feinen »erfcbiebenen 1\)eiUn befeftigtcn Tluikl ebenfowobt bie ©teUungen al« bie Bewegungen biefer Jfdere obbängen. §. 2S4. :riaö «tct)cn. Sine flcine angabt biefer a;()iere (5. S. bie ©anlangen) rubcn gewöbnlicf) ibrer ganjen ÄÖrperlange nacb auf bem Soben auf unb bewegen ftcb nur oermittelft ber wellenförmigen Sc» wegungen ibre« SRumpfe« »on ber®teUe; bie anbern bagegen werben in ber Segel oon ibrcn ©liebmopen getragen; man gibt nun bcmienigen 3uftanbe, in roelcbem Mi X^in ftcb aufredet auf feinen Seinen über bem Soben erbalt, bie Scnennung ©teben. Damit nun bie ©liebmopen feft bleiben unb fo= mit ben Seib bauen fönnen, fo muffen ibre ©tred-- mu«feln jufammengejogen bleiben , benn in ®rmang= lung beft"en würben biefe Organe unter bem ©ewicbfe, ■!>ai fte ju tragen b«bcn, ^ufammenftnfen. 2Sir baben bereit« gefagt, baf bie «KuSfcln um fo fcbneUer cr= müben, je länger i^rc Sontraftionen anbauern: bei ben meiften tifitnn ift aud) wirflic^ l>aä ©teben in bie ?änge ermübenber al« ba« ©eben , benn wäbrenb be« festem löfen ft* bie Seuge= unb ©trecfmuöfeln in ibrcn gunftionen gegcnfcitig ab. §. 285. 'Die« ift jcbod? nicbt bie einjige unb un- umgänglich not^wenbige Sebingung jum ©teben: bamit ber Äbrper auf feinen ©liebem ftcben bleibe, mup er aucb auf benfelben im ©leicbgewicbt fein. Da« @leic{)gewic()t ftellt ftcf? blop bann f>er, wenn ein fcbwcrer Äörper auf einem SBibcrftanb leiftcn» ben Äörper mit feiner breitcftcn glöcbe rubt, ober au^, wenn er fo gefteKt ift, bap, wenn ftcb ein Sb"t feiner 9}?affe jur ffirbe neigte, ein entgegengefegter, gleicb fc^werer, ftcb um eben fo oiel erbeben würbe; ba« ®ewid)t be« einen J^eil« bilbet alfo gegen ben anbern ein ©egengewicftt ; man nennt @*werpuntt benjenigen 'puntt, um weldien aüe Z\)eUi ber ÜÄaffe ftc^i gegcnfcitig ba« ®lcid)gcwicbt bal'cn; unferftugt man nun biefen ©c^werpunff, fo bleibt bie ganje «Kaffe unoerrücft an ibrer ©teUe. Um nun biefen fünft ju unterftügen, ift weiter nic^t« ncJtbtg, al« bap bie ©tanbflädje (b. i). ber »on ben fünften em= genommene SRaum , in weldjen ftcb bie 9»affc auf einen 35$iberftanb ftügt) in »crtifaler 3?id)tung unter biefcm iic(|werpunft liege. 11 Jieola$xt. Somit atfi) bcr Sörpcr cineä S^crcö auf feinen p?cn im ®Iei:^gett)ic|t bleibe, mu§ btc burd» ben ©c^merpuntt gc{)enbc Sertifale (Sibrcetfinte) auf ben SJaum faUen, ben bte Rüpe jwifcfien ft* laffen ober ben fie bebeden ; je breitet bicfe Unterftü§ungö= fläi^e im SSergteid? ju ber ^a^c, auf ber iitfe ber (Sc()tvcr- punft befinbet, fein wirb, beflo finbilcr tnirb autb fein ©let^gcTOi^t fein ; benn befio me^r wirb er aud; »crrüift werben tonnen, o^ne bap bte butc$ ben ©diwerpuntt ge^enbe Sinie über bie ©rän.^e bieier SBafi« Jinauö faUe. ®o ift tS für jebcn fdiwetcn Äörpcr: j.S. ber burc^ biegigur82 »orgcficUte Stfd) 3i8. Si. (a) icirb not^iuenbig fallen muffen , tt)cit bie öon feinem @d)tt)erpun!t (c) auä gefällte fenfrec^tc Sinie Ce) über bie ©ränjc feiner ©tanbfläc^e, b. ji. über ben oon feinem gufie beberften 3{aum l)tn ausfällt , ivä^renb berSifd) (b), obgleich er geneigt ift, bo* ntc^it um= Prjen reirb, mcit feine ©tanbftäi^e breit genug ift, um bie ©enfrccfjte nic^t über bie ©ränje hinausfallen ju laffen. gerner tli f,\x bemetten, bog, je fc^ioieri- gcr ber Sorper beä Sl^iereä im (Sleidjgereic^t ^u et= galten ift, bcfJo intcnftoer auc^ bie baju nöt^ige ÜJJuSlelcontrattion fein muf , unb bat;er befio ermü-- bcnbcr bie ©tellung beä Spiere« fein wirb. 2luä biefem läptftf^ erfel;en, bap, »enn ein II)icr auf feinen üicr güpcn jugteici) iic!>t, bie ©tcüung im allgemeinen fefier unb roeniger ermübenb fein irirb, aii reenn cS nur auf jwcien aufruft, unb bo§ CS in bem legieren J^aU noc() in einem fiabilcrn ®lei^ge«3icl)t fein toirb, als menn eS auf einem cin= jigen gug fieS)t ; benn bie ©tanblläclje ivirb auf bicfe SBeife immer unb immer begränjtcr werben. 2Benn baS S^ier auf »ier güjen fiefjt, fo ift ber Slaum 5n)if(^en benfclben fet)r bcträd)tti($ unb lann burd; bie me^r ober roeniger große SluSbe^nung ber Dber= fläche biefer Drgane nur loenig mobifiäirt loctben. @ie fe()t breit su ma^en, würbe nur il;r ©emidjt »ermct)ren, o^ne jut ge= fiigfeitber©tanbf[ä^e ein 2'icrflid)cS bcijutragen : es finbct fid) aud) bei ben meiften »ierfüäigen %f)ic= ' ren, baß bie ®Iiebmapcn ben Soben nur mit einem fe^r wenig breiten Snbc berühren , unb bap bie 3abl ber 3e^cn pctS ab= nimmt, oi;ne ba§ bicfen Drganen, als SBerljeuge für btc DrtSbewegung, baburd» gefi^abet wirb : ber gufj bcS §)irf(^cS unb beS ^fcrbeS fann unS ' liic^u als SewciS btenen Cgig. 83u.84);ftc^taber baS S^ier nur auf jwci güpcn, bie fo weit aus , bn «Jinlerfuj be« ^ffrbe«, unb gig. 84, ber Sufi bc8 4>ltf*eä; < bie liliia; — la bic erjle Keijc ber gu^rourjtrtm)- (Stn ; — W bie smeitc SHci^e ber Sugrourjclfnoc^cti ; — c moiainr- sus; — » baäSRubiment einer feitloörlä ^tlt^entn 3e6e; — p erfif« Se^eniilieb; — pi jmeite« Se^enalicb; — pi Uitii 3c6fngticb, baä »on bem ^ufen bebecfi i(l. gig. 8J. cinanbcr flehen mögen, als fie wollen, fo fann bie ©tanbflädie nur bann eine ge|ligtcit in ber Siietifung Bon Dornen nad) hinten baben, wenn bicfe Drgane ben SoBcn in einer beträc^tlidien äluSbe^nung berühren, was j. S. für ben gu9 beS 2)ienfc^en gilt (gig. 77) ; unb bält ficb ein Sljiet o()ne ©cbwicrigteit auf einem einjigenguü aufrecht, wie cS j. S. bie Söget ma^cn, fo muß bie JJatut feine güße C^piai'füpe, pedes) ntit nur länger, fonbern aud) breiter gema(^t Ijaben. Samit fid) ein Sbier auf einem einjigen guße im "©leidigewii^t ()alten tonne, fo niug ber guß, auf bem eS ficf)t, fentretfet unter bem ©c^werpunft feines ÄörperS liegen, unb feine SWuSteln muffen fo angelegt fein, bof fie alSbann biefeS ®lieb unbieg= fam unb unbeweglich matten tonnen, ©o iji eS beim 2'?cnfd)en; benn ber ©t^werpuntt feines Sör= perS bcünbet fi(^ ungefähr in ber aKitte feines SccfcnS, unb wenn er eine fentrc4)te ©tellung annimmt, fo ^at er fiit nur ein wenig ouf biejcnige ©eite ju nci= gen, weld)e nic^jt aufvubt, bamit bie ©d)Werlinie auf Die ©oljlc bcS anbcrn gujjcs foUe; bicS t|i inbcffen für bie mciiicn »icrfüsigen Jbierc eine unauSfü(irbore ©ac^c. Die mciflen biefer Z\}kxi tonnen ftc^ wegen ber ©tellung i^rer §)tnterfüße in SBcjic^ung auf ben Siumpf ntd)t einmal auf bicfen ©liebem aufted)t er= ballen ; unb gelingt il)ncn bicS autfe für einen äugen- blid, fo ifi CS iS)nen bo(^ unmöglid^, ftc^ im @letc&= gcwid)t JU galten, weil ifire ©tanbfläc^e fef)r ft^mal, Der ©tfewerpuntt i()reS ÄörperS fe()r bod) (gegen bie Sruft l)in) gelegen ifi, unb bie ju biefer ©tellung bientii^en 2ÄuSIeln (ttfe not^wenbig mit einer ®ewalt jufammcnjie|)en muffen, bic eine fcf)nell eintrefenbe 3lu^e nötljig mai^t. 2BaS l)ingcgen ben SWenft^en unb einige wenige ©äuget|)ierc betrifft, fo ifi i^nen bic oertifale ©tellung auf ben Saudigliebmagen me^r ober weniger leidjt, weil lieb bicfe o^ne ©d)Wierig- feit in ber 3ii(^tung ber Sörpcrare ftellcn tonnen, ferner weil ber ©t^werpuntt beS ÄötperS fcbr tief Hegt, unb enblit^ weil bie burd) bic güfe gebitbctc ötanbflä4»e jiemlitfe breit ifi. 5Dicfe ©teUung wirb befonberS bei bem SWenfcben burd) baS breite Öcrfen, bie gorm ber güße unb einige anbere Sigent^ümli4)= feiten in ber Drganifation ju einer fcfien gemacht. §. 286. 35ei ber fenfre^lcn ©tellung äiei)en ftc^ bte OTuSfeln am ^intern Zi)nU beS §)oIfcS tufam- men, um ben Äopf auf ber 2Birbclfäule im ©leid)« gewitzt JU cr|)alten; bic ©trcdmuSfeln biefer ©äule treten gleichfalls in SBirffamfeit, um bicfe ju »er= i)inbern , bag fie bem ©ewit^t ber Srufierf remitäten unb ber Singeweibe beS3?umpfcS, wclctjc fie eorwärts^ju biegen ftreben, weiche. ©aS ganje ®ewid)t bcS Kör- pers pflanjt fid) auf bicfe SScife burc^ bie 2BirbeI= faule jum Secfen, unb »on biefem jum Dberfc|icnfet fort, ©ic^ fclbH überlaffen, würben ficb bicfe Äno- c^cn be:n Secfen ju biegen, unb ber 3?umpf müßte öorwärts faden; aber bie Sontraftion i^rer ©tred» muSfeln ()ält jte gcfircdt. 3»gteic* »er^inbcrn bic ©trcdmuSfeln bcSUntctfc^cnfelS bie Sniebeugung, unb Die ©trcdmuSfeln beS gupcS erhalten ben llnterfd)cn» fei in »crtifaler ©teUung, fo ^a^ lief) baS ®cwid)t bcS SörperS Bon bem Dbcrfcf)enfcl jum Unterfc^enfcl, oon bem Unterfd)cntcl jum gufic (Plattfüße) unb »on biefem jum Sobcn übctpflauit. §. 287. Das ©igen ifi weniger ermübenb, als boS ©tcf)en, weit baö Hä) in biefem gallc unmittel- bar »on bem Scdcn jur ©tanbfiäd)e fprtpflanjcnbe ©ewiit beS SötperS nic|t mc^t nötbig matf)t, baß ^id) bic ©trcdmuSfeln ber untern ©licbmoßcn jufammenjie^cn , um ben törpcr im ®teid)gewid)t JU erbattcn. Siegt ber aSenfc^ auf bem SRüden ober bem 25aud)e , fo pflanjt fiel) baS ©ewit^t eines jebcn bcweglid)en J^citeS feines ÄörperS unmittelbar auf ben Soben über, ba^er bcbarf cS feiner aWuSfeljufam-- 'menjie^ung me^r, um fit^ in biefer Sage ju erhalten. Van iem l^ttotgungsapparate. §. 288. ©a« ©cftcn. Die fortfc^rettcnbcn Sc- roegungcn, rooMircl fic^ bet ÜÄenfd) unt bte 2;H"e üDn einem Drte jum anocrn begeben , »erlangen, tag bem ©dficetpunfte t^rcd Sörper« eine beüimmte (S^nelligfcit in einet gcwiffen SRi*tung eingepflanjt rcetce. Siefcr 3mpulö wirb i()m burtt» eine gcroiffe an5af)I mct)r ober iDcniger gebogener ©cienfe gegeben, bercn ©tcllung ober Sage fo ifi, bog ouf berienigen ©eite, n^o fi^ ber @cl;tucrpimtt befinbet, i^r 2tud» firecfen flatifinben fann, i»äl;rcnb Re auf bcr entgegen- gefegten ©eite gehemmt ober fclbfJ unmöglich mirb, »oobur^ jebe erjeugte Semcgung ober bocfc ber größte Sjjeil berfclben in ber erflen biefcr SRic^tungen flatt- finbet. So gebt atsbann hai SJämlic^e öor ftc^, rote bei einer ®tal;[fcbcr mit jibei 3lefien, roooon baS eine Snbe auf einem SßSiberfianbc aufru()t, unb roo bic beiben Slefic , nadjbem ftc iaxä) eine äitpere Ätaft cinanbcr gcnabcrt worpcn, in ibre urfprünglid)c 5rei- beit gefegt werben : lucgcn ibrer glaflicität roeroen fie fi^ fo roett eon einanbcr ,^u entfernen fucl;en, bis fie tti bic ©tellung getommcn fünb, rcetdjc |te »or tbrem 3itfammenbriicfen inne bauen. 3n bem tbieri- fd)en Sörper ücUen bic Sengemuäteln bcöjicnigen iÜ^eitß, bcr ju fcber 2lrt »on Bewegungen angc- roanbt rotrb, bic firaft »or, n)etd;c auf bic geber brüdt ; bie ©trcdmuötetn repräfentiren bie Slafiicität, reel(i)e biefelbe auöjuftrecfcn flrcbt; ber SBiberfianb be* Sobenö ober beö l^luioum«, in roeldjem bic Sbiere ficO bewegen, fieUt Mi pinbernig »or, welcbe« fi(^ ber Scrrücfung eincö feiner evtremitätcn entgegenfegt. SBenn Wir 5. S. geben, fo wirb ber eine gug öor= wärtö getragen, wä'iirenb fit| bcr anbere an feinem Unterftbcnfet auöftrcift; unb ba fid; biefcS legtcrc ©lieb auf bcn Sobcn fiiigt, ber einen aSiberftanb Icillct, fo ritcft feine iScrlängcrmtg bau Seifen anS feiner ©teile unb wirft bcn ganjen Scib ßorwärtö; ju gteit^er 3cit brcbt ficb boä Seien ein wenig auf bem Dberfdjentclbein bcr cntgcgcngcfcgtcn Seite, auf bcn cö fid; jiii(jt; bcr gug, welcher juetft 5U= riidgeblicben war, biegt fid) jurücE, tritt über bcn anbcrn binouiJ, fireai anbete ©lieb, inbcm cö ficb auäbebnt, bem Schwer- punlt einen neuen Smpulä gibt. 5Äit |5ülfe biefct abwcÄölungäwcifcn Sewegungen »on Sluöfircdung unb 3urüdbcugung trägt jcber gug abwetb^Iungöweife baä ©ewid)t bcö Äörper^ nuf bie gleitbe SBcife, wie beim ©teilen auf einem einzigen guge, unb bei jebem ©ibritte Wirb bcr ©(bwerpunft oorwärtä geflogen; aber man füc^t aud), bag er jugleicb abwei^ölungöweifc ein wenig nad> rccbtö unb lintö getragen werben mug, um fi^ immer fenfrccbt über jcber feiner @tanbfläd)en ju be- finben ; biefe Drtöbcrlegung wirb um fo bctracbtiiiber, IC breiter baö Setfen ifl, benn bie ©lieber, bie baju benimmt ftnb, bcn Stumpf abwetbSlungöweife p tra- gen, ftnb alöbann weiter oon einanbcr entfernt. §. 289. Seim 3Kcnfd)cn , fo Wie bei allen böbern Spieren, ftnb ei bic ©Itebmagen, wclcbe jur Drtö- bewegung bicnen; inbcffen »ariirt bic 9iatur bicfer Sewegungen bei biefen SBefen bebcutcnb , begwegen mug bic Silbung bicfer SSerf^euge entfprec^cnbe 25er- fd)iebcn§citen barbieten, benn wie bereits erwähnt, fo ftnb bic gunttioncn eincö älpparatcö in fleter Sejic- bung ju feinem Soue. Sie2lrt unbSBcifc, womit bic Sflatur bic gleichen Organe ju bcrfdjiebenen ©cbröud)en geeignet macfjt, bie mit ber Sebenöwcife ber Sbicre in Scjicbung fielen, ifl ein intcreffanter ©cgcnftanb für baö ©tu- bium; benn man ficbt, wie lue ju bcn »crfdiicbenar- tigflen 3?efulfatcn gelangt, obncbagfie fid) nur einen Sugcnblicf oon bent allgemeinen ^lanc entfernt, bcn Üe äut Silbung aller 3lrten einer unb berfclben ga- milie angenommen bat, unb ju biefem 3wecfc gelangt fte fc^on bur^) Icitiite SlJobififationen in ber gorm ober in bcn 58etbaltniiTcn einiger Organe, beren ©c= fommtbeit bcn Äörper liefet SBefen bilbet. Seifpielc biejit_ liefern unsS bic Organe für bic Ortäbewcgung bet laäuget^iete. 3n biefcr Stoffe gibt eä in ber Jbot SScfen, bie boju befiimmt finb, Ud) tlog im 3Baffer JU bewegen ober ju fc^wimmcn unb abwecbölungä- weifc wieBcr ju geben ; unb wicoerum gibt eö foldie, bie blog für bcn ©ang orgonifirt finb, anbere, bie glügcl babcn, um bamit nocb 2lrt ber 356gel in bet Suft berum }U flattern unb norf) anbere, bic il;rc35or- bcrglicDcr jum Srgrcifcn ober Sctaften bcr ©egen- ftänbe gebroutben ; unb glcic^wobl finb biefe Organe bei allen biefen Sb'crcn auf bie glcid)c SBcife ju- fammengcfcgt. 3" fec» gloiTcn einet SSobbcCgig. 86.), bem glügcl einer glcbermausS (gig. 89) , unb in bem guge eine« git^bStnctjcnä obet eine« 3»autwutfä finbet man bic nämlicf)cn Änoc^cn, wie in bem Sltmc beä «Kcnft^cn (gig. 77). §. 290. äScnn bic ©ticbmagcn etneä »ictfugtgen J^ietciS blog jut Ortöücrönberung bienen, fo ftctlcn fie eine 2lrt ©aulen »or, beren Snbe nur wenig erweitert ifl. 'Sa<52?orbanbenfcin longcr unb biegfamcr 3e^en würbe i^rer geftigteit fdjabcn, il;r ©cwii^t »ct- mcbren unb bem Sbicte »on feinem 9Jugcn fein; aud) Rnb bic ©licbmagcn bei fold)cn ©ougct^icrcn, bie für bcn Sauf bie befie Organifation bcfit^cn, 5. S. bei bem ^fctbc, ?)irfcf)e unb Somcele rgtg. 80), bünne unb on ibrem Snbe entwcbcr wenig ober gar nicbt gcfpaltcn; au($ iH Un bic 3abl bcr 3eben auf ein 9J?inimum jurücEgefübrt ; mandjmot ifi nur ein ein- ziger 3ebcn »or^onben (gig- 83) ; ein anbcrciS 9Äal jwei Cg'S- 84)' entwcbcr für ftcb allein, ober mit ©puren eincä britten ober ßor einciS »ictten 3iubi- mentä, obet immer finb biefe Sbci'e fedt futj unb wenig beweglich. gjad; bem, woö wit weitet oben in Sc^ig auf bcn Ginflug bet Hebelarme ouf bie ©cbnelligfeit bcr Sewegung fagtcn (§. 267), tonn man »orauäfeben, bog bic ©licbmagen folcber Sbiere , bic am fdjncllfJcn loufen, ttotbwcnbig fcfjr lang fein muffen ; benn wenn bie ©(^neUigfeit , mit wcicber ftd) bie ©trerfmuäfetn bcr güge jufammcnsieben, bie nämlid)e bleibt, fo wirb bic gortbewcgung beS freien Snbeö biefcr Ot- gane eine um fo grogerc ©djnclligfcit erlangen, (e entfernter biefeS Snbe »on bem Slnbcftpunft ber be- wegenben 3Äuötefn unb »on ber Slrtitulation beö ?)e- belä mit bem Äorper fein wirb. Um olfo ein Jbier entwcbcr longfam ober febr leicbt unb bcbenb ^u matten, bat bic Statur weiter iiii^tö nötbig, aU baffelbe ent- wcbcr mit fe^r furjen ober mit fc^r longen gügen JU »erfeben unb feinen 5Kitä!eln eine ber Jlnfitengung entfpredienbe Sroft ju »erleibcn. §. 291. 2>cr ®prunfl. Seim ©c^cn wirb boS ©cwic^t beö Sorperö burdb einen Sbeil bcö Ortä- bcWegungiSapparateö getragen, wabrenß fein ©d)wcr- pmttt burd) bcn onbern Xbeit biefcsi 2lpparates3 »or- wörtä geflogen wirb , fo bog ba« SEbicr niemal« auf- bort, ben Soben ju berübrcn. älnbcrä iß c« beim ©prunge: ber Sörper »erlagt bei bicfer 2lrt »on Sewegung einen Stugenblict lang ben Soben, f^nellf )i0 in bieSuft, unb fällt in einer mebr ober weniger grogen gntfernung wieber berab. Diefe Sewegung i|l baö Srgebnig einer plöglidicn 2lu«flrcctung bcr »crfc^icbencn ©etentc on bcn ©licbmagen, welche ju- »or flarf äurütfgcbcugt worben waren ; unb foll ber Äörper auf biefe SBetfe flatf »otwärt« gefdjnellt wer- ben fönnen, fo mug bic burtb bie ©ticomagen »or- geflclltc geber eine betrötbtliclc Sänge baben, bomit fte bei ibrem Srfcbtaffcn Dem fortjullogenben Körper um fo tci*tcr eine groge ©d)nelligfeit cinpflonjen tonne. Sei bcn mciften »ierfügigen Sbicten bienen nun bauptfä4)licb bic §)intetfüge jum Sotwöttöflogen be« fiörpct«, wäbtcnb bie Sotberfügc beffen ®ei»it^t unterflügen unb feine Stabilität filtern. & folgt alfo 84 ^aaiosit. tmaui, ba§ bei bem ©prunge ^auptfo^It^ bic ?)in= Ux^litiiv rcirffam ftnb unb baf biefc ©Itebtr bei folii^cn IJbierE"/ bie für ein Icic^tJö unb be^enbeö Springen ben ßceignctften Sau ^aben, jugleit^ fJarf, lang unb biegfam fein muffen. ®te Sorberglieber bebiitfen einer fol^ien Sntmicflung ni($t, unb mürben fie auc^ bie gleiibe Sänge crbalten, wie bie {»intern, fo nüv= ben fte boö J^icr nur ^inbern unb fein ®e»icbt jn)e(f= loa oermefcren. (Sei befielt auc^ roirtli* bei folc^en Spieren, bie burt^ einen ©prung einen beträt^tlicien Siaum !,n überfe^sen »ermögen, |?et(5 eine gro^e Un= gleict^eit jtrife^en ben 3?orber= unb §)intergliebern : bie erfieren finb Mein unb leicbt, »äbrenb bie (enteren eine beträchtliche Sänge barbieten unb fo bef^affcn finb, Pap fie M bcbeutenb }u biegen unb mit ©ercalt auöjußrerfcn »ermögen, ©cbon bei ben Äa^cn unb ben fianinc^en läpt 'fia^ bic ginger biefer ©cfewimmcr »on ben übrigen burcfi ba« Sor^anbcnfcin einer bc» träc^tlicberen Slnjabl gtngerglicbcr bifferircn , wa« an bem äöallfifcbe gefctien werben lann ; ein anbere« aSat fcbeinen felbft bie ginger burcb eine Wengc Heiner Änoc^enbünbct, bie unter einer gcmeinfamcn §>aut »creinigt finb , erfegt ^u fein ; biefe Dgranifa- tion treffen wir in ben gtoffen Per gifcbc an. §. 294. ©er Sau ber Organe für bie Ort«bewe- gung in ber guft jcigt eine große Slcbnlic^tcit mit bem ber gloffen: e« gibt gifcfce, welche fftf) abwecb«- lung«»eife ber nämlichen ©licbmaßcn jum ©c4>wimmcn V>an bum ISnocgungsappatatr. 87. ffin flicatnbct gi(<6 (Dinylopter unb glicgtn bebienen tonnen, unb btcfc @igent^ümli(^= feit beftc;»! Wo6 in einer ju biefer SJeroegung fc^r ge= eigneten Snlwicflung bcr Sruftfloffen (Stg. 87). SS gibt aucf) einige 3;f)iere , bie jit^ eine 3eitlang frei in ber Suft ftfcnjcbenb mit $)ii(fe einer 2lrt (Flügel galten {önnen, bie aui einer |)auf gebilbet finb, melä)t ju leber Seite bc* Äörpcrö auögcfpannt unb burt^ bie güpe unterßiift iPtrb, otjne baf biefe le^tere beg-- wegen aufborten, für bcn @ang fpejiell befJimmt ju fein ; boc^ ifl biefer glugapparat , tt)o»on unö einige 6t(iborncien unb ber f)cIjfIotterer (Galeopithecus) (gig. 88) SSeifpiele an bie ?)anb geben, fJetö fe()r un»cU!cmmen ; barum befielen auä) immer Stiigel bei ben reefentlitb jur Drtöbereegung beftimmten Sbicren. Sei ben SBirbeltbicrcn , b. I). bei allen Spieren mit einem innern ©feiet, finb bie ^lÜQtl auä ben SrufJglfebmapen gebilbet, beren Sau »on ber 2lrt ifi, bap fie eine 21rt leiiter unb fe^r auögebe^nter gloiTe barftcUen. ®iefe Sebingungen fönnen erfüllt trerben, o()ne bag fiif) bie ©trufiur besS Drgnnes bebcutenb t^on ber beö gupcö eineö Ocingtbiere* entfernt. Um j. S3. bei ben glebermäufen (gig. 80) bin(ängli($ fraftige gtugorgane ju bilben, bot ficb bie SJatur bIo6 bamit begnügt , bie Sruflgliebmagen gänjiid) in einen $)autumfc6Iag einjutjüüen unb bcn pingern eine folcbe Sänge ju geben, baf fic burcb tbr äfuäeinanbertreten bie fegelartige -Jiaut roie einen SRegenftbirm ouöfpanncn tijnnen. Seim erften Stnblitf fdjeinen bie f^Iügel ber Söget öon benen ber giebernmufc ober bem menfeblicben arme bebeutenb abjureeicbcn , unb in ber Z\)at, ba?, mai beinabe bie gan^e Dberflä^e au^macbt, finb bie fJeifen gcbern , »omit üe befe^t finb, aUein tai feftc finocbcngettcbe biefer Organe ift im örunb fafi l}ai (gleiche, mic beim guge eincö SSierfüptcr« ; tai Olieb wirb rcie bei biefen burd) eine ©runblage unter(5üft, bie eine Slebntitbfeit mit ber ©diulter (;at unb aus einem Dbernrmbein , einem Sllenbogenbein, einer ©pcitbe unb einer §)anb äufanmicngefe^t ift (gig. 90). Sicfer legtere Sbcil, ber blop bie Sc= ftimmung ^at, 2(nbefiepuntte für bie gebern abju^ geben, "i(l ntcbt fcbr entioicfelt unb jeigt nur bie ©puren »on einer fleinen anja^I Singer. Sig. ao. Scinabe nat^ bemfelben ^lane ftnb im 3(t(gemci= nen bie giflgel ber Snfctten gebaut, icenn bie fic bilücnbe ^aut nur oon (;ornartigcn Siippen untcrfJü^t rcirb, anfiatt folcie Z^eih ein,;ufc()licpen, bie bcn Änodjen ber ©liebmapen entfpredben. §. 29,5. Die ®tciforflaiic. ©ur* leii^ite 5D?obi= fitattonen in ber gorm ber Änoc^^en unb in ber Sin= ricbtigung tfirer (Setenfe merben bie ©liebmapen, anflatt Mop für bie Drtöberoegung geeignet ju fein , nte^r ober weniger »oUfommene ©reiforgane ; tt)ill man ftti baoon überjeugen, fo oergleiie man nur bie Sruf}= unb Saucbgliebmapen eine« a)?enf4>en mitcinanber (gig. 77). Unfere jum (Srgreifcn unb SetafJen bcr ©egenftänbe fo ben)unberungStt>ürbig orgauiftrte pant bifferirt »on unferem gupe nur bur(| ibrc aJotationöbcroegungcn , njcltbe »on ber 21rtitu= lationöipcife ber S?crbcrarmfno(^cn abbängen; ferner bur* bie Sänge ber ginger, burt^ bie gröpere Sieg= famfcit berfelben unb burt^ Un cigcnibüniliiben i8an beö Daumcnö, »eltbcr fid) gegen bie übrigen ginger fo ftellcn tann, bap er mit ifjnen gleicbfam eine3angc btibet. Sei folcfien ©äugetbieren , bie »on grüc|)ten leben unb juni fitetfern auf bie Säume am befien organiftrt X)auinfi ■• Die PerfdjicbeHrii finotficn roertfn buicfi fiabfn, wie ia teil »ct^ctge^cntcii gigiitcn, tescicfint (doolggir. gtg. 91. Ter Efljoii ctcr aßmfctoffe mit wcipcr SttfjU (Ceous). jinb, cnbtgen bie »ter OUcbitiagcn in einer 2(rt .?)anb, unb (»aufig »erRef;t fie bie 9latut ne* mit einem fünften ©reiforgan, inbcm iic i^ren ©(^manj ^in= längli* lang unb fciegfam mat^l, um ft* um bie aefie f*Itngen ^^u loiinen, woran jt* biefe Sliicre Rängen (gig. 91). Scifpiefe oon einem berartigen ®*man5e werben unö in ber Älaffe bcr eäuget^iere bur(^ eine grope Slnjal;! Siffcn ber neuen SBelt, unb in bcr a^eptilienflaffe bur4> baä S^amäUon gegeben. Von ier Stimme. §. 296. Sic Sejie^ungcn, bie jwifcicn einem £t)iere unb benjenigen, roooon ef- umgeben ifl, bc= fielen muffen, grünben fti^ ni^t allein auf bie ©inne unb bieSemcgungen, bie wir bereite betrachtet ^aben, fonbern mehrere bicfer SBefen ^aben aucb noc^ baö SSermögcn, Sönc ^ercorjubringen, bie fie fclbfJ atä ein SWittel, ft§ au^jubrütfen unb mitjutl^cilen, gc-- I)rau(t)en fönnen. S5on bicfem 35erniogcn i^ bei ben untcrflen !J:^te= rcn feine ©pur »erlauben, unb bei ben 3nfetten ifl baä monotone ©etone, welcfteä man ben ®efang bie» fer 2;f)iere nennt, nur ein SScfuttat be« 2(neinanber= reibenö ij)rer glügcl ober einiger onbern Steife, bie ju il;rer Sebecfung gcfjoren, bemnac^ nur eine notfjrcenbige golge »on gewiffen Semegungcn, Wie fie j. S. beim ginge fiattfinben, unb fönnen cigent= litf) nit^t aU eine grfc^etnung beö 2lu«bru(f(3 bciratfjtet »erben; atter SSa^rfc^ctnti^feit naä) bient cä nur baju, auf bie ©egenwart beSjenigen J^iereS, baö Doffelbe l)erBorbringt, bie Slufmerffamfeit Don @cineä= gleii^en ober fotdjen Silieren ju ermectcn, bie »on ber 9Zatur baju bejlimmt finb, auf fte 3agb ju ma= t6en. Sine größere 2Bi(|)tigfeit erhält hingegen bie ©timme Ui ben ^o^eren 3;t)ieren ; fie fJe^t ^ier ooU' flanbig unter ber Setiung be« SBillen^, bietet me^r SSerfi^ieben^eit bar unb rü^rt »on einer ganj anbern Urfacbe $er; benn bei allen biefen SBefen werben bie Söne baburc^ ^erüorgebra^t, M^ bie ^uft burd) einen beflimmtcn S^eil berSuftrö^re, ber fo befcfeaffen tH, bop bicfeö gluibum bartn »ibrirt, ^inburc^flrömt. §. 297. Seim 9Jfenf(6en imb ben übrigen ©äuge= t^ieren bilbet fiel) bie ©timme in bemjenigen Steile be^ Suftwegeä, wcl(f)cr Se^Hopf ^eipt unb oben^^im §)olfe, jwtfcbcn bcm ©cbtuube unb bcr Suftro^re liegt Cüe^e gig. 23). Scfinbet üc^ in ber Suftrö^re unter bem Schöpfe eine Deffnung, woburc^ bcr auögeat^mcten Suft gemattet ifl, nad; aufen ju treten, o^nc burcb biefcä Drgan bfnburtftiufJromen , fo »er= iiinbert man baburi^) bie §)eroorbringung beö SoneS »oöfiänbig, wa^renb eine äf>nlic^e, aber oberhalb beä Äo^ltopfS gelegene SBunbc, bie ©timme nit^t jerffört; man ^at ft^ ba»on burc^ Serfut^e an leben= ben Spieren überzeugt, unb pattjologifdje gäll'e, bie man am TOenfcben fclbft beobachtete, ^aben biefe SBa^r^ett beflatigt. @o weig man Seifpiele »on ^erfoncn, wel^e in golge einer innern Srant^eit Ober einer SGSunbe »ornen am §)alfe eine Deffnung Ratten, bie burc^ bie Suftröfjre (»inburcfeging , unb fo= mit ber bur:^ bie 9?efpirationöbewegungen auö bcr Sunge geflogenen Suft einen freien Sluötritt gefJattete; biefe Äran!cn waren nun alle if)rer ©timme beraubt, bod) war ü öfterö leicht, ilmen baö Vermögen ber ©timmer;cugung wteber ju geben , inbem man i^ncn um ben |>alsS ein 5)aWbanb auf eine äßeife legte, bafj bie aSunbe »erflopft unb bie aui ber Sunge tretenbe Suft gejwungcn war, i^rcn gewöhnlichen 25eg j" »erfolgen, b. ^. burci) cen Scbltopf ju ge(;cn. §.298. ©erÄe^Ifo^jf (larynx). liicfer ifi eine weite unb furje 9?ö^rc, welche an baö Sungcnbein (os hy(iideum) Qi%i(^.9T) gelangt ifl, unb fiel) noc6 unten in ber Suftrö^re (tr) fortfe^t. ©eine SBan^ bungen finb auS »erfc^iebenen Snorpelflüden }ufammen= gefegt, bicmitbcn9lamen©cf)ilb= ' !norpel (eart. thyreoidea) (t), sßingfnorpel (cari:. cricoideal (c) unb ®ie§be(f enfnorpel (cart. arythaenoidese) bejeidmet ftnb. an feiner SSorberfeite befinbet fic^ ein SSorfprung, ber fogenannte 2lbamöapfel (pomum Adami) (al , unb innen bilbet bie i^n auö= flcibcnbc ©c^leimtjaut gegen feine 5Kittc \)ii\ jwei groge ©eitenfal= ten, bie »on »ornen nad) hinten gerichtet ftnb unb beinahe wie bie SRänber eineö .SJnopf- lo^eö auöfel)en. Stefe galten (gig. 93 n. 94) werben Stfl. 92. ©timmri^enbanber (lig. vocalia) ober untere ©djilbgief bccf enbänber (lig. thyreo-arylaenoi- dea inferioral genannt; fie finb jiemlic^ bicf; il;rc Snnge ifl um fo betrad)tli4er, je me^r ber »orberc Sbctl beö ©ctiilbfnorpelö (ober ber Slbamöapfcl) , an weldjen fie geheftet finb , l;er»orfpringt ; »ermittelfl ber • gig. 92. Eer Ä(l)Ifopf bc8 SKenfAfn im 5)rofir gff'Stn : * taä 3ungeit6cin i — ' bct Körljet beö 3unflenbeinö, Koron ber Orunbl^cil btrSutifiC bcfeftißt ifl; — i bct ®iiiIbtiiot|)£t ; — a bcr fernen burc^ ben ©diilbfnorpcl gcbilbclc iSorfprung, ber unter bem «Ramen 3tbam«a|)fet bcfanm ift: ber ®(f)iCbfnort)rt ift mit bcm 3iinfienbeinc burc^ eine ^öut t>er&unben; — c ber ^InqfnerjjeC; — tr bic Suftrö^re; — o bie ^inlcrc Seite beä fiejilopfä in Scrbin-- bung mit ber ©ceiferödre. gig. 93. <5in BcrtitoffiSnitt beä fie^IfoUfcä ; * bo« S'milfn» bein j — < ber ©iSiibfnortJel; — c ber Sfiingtnortjel j — ar ber Sie^ bcitenlnortiei ; — » bie KcftIfotiftaWc, bie bur* ben Saum qcbilbet wirb, toeldienbie Stimmrieenbönber unb bie oberen ©c^ilbgielbecfen» bnnber jwif^cn fi* (aJTen; — e ber flc^Ibedet; — tr bie tuftrS^te. gig. 94. Ber Sc^Itocf, ton »ornen gefeljcn : ber Umrifi ber innern SSBonb ift Miri* bie Cinien aa, bb ongeseigt; — li finb bie ©timmriecnbönbcr; — h bie obern 35nbcr. lie übrigen Steile TOcrbcn mit ben nämlttfcn Bu^fiaben, tüle in ben bcr^crgtltenben giguren, bejei(^nct. Von Her Stimme. 87 €ontraftionen tintä Meinen, in i^rcm 3nnern ßctc= flcnen SKuöfc(3 unti tet Scroegungcn 6cr ®iciberfcn= tnorpctn, an rceldjc fic üon (»inten bcfcfJigt fint (ar, gig. 933, ocrmogen fic fiä) me^r oter weniger ju fpannen unb ft* gegcnfcitig ju na()crn ober ju ent- fernen, fo ba^ |tc auf tiefe SBeifc bcn SJaum berba= jwifc^cn licgcnben ©parte ocrgro^ern ober »erminbern tonnen. Sin »cnig über ben ©timmrif enbänbern be= finben itcb jreei anbere, ben »origen analoge Sönber bcr ©t^leimbaut beä Scbltopfö; man nennt üe bic oberen @(^ilb-®iepbc(fenbänbcr [\is,. thyreo- arj-taenoidea siiperiora), unb ©eitentafc^e beä fie()ftopfeö ober Äcblfopftafcl^c (ventriculus Morgagni! s. laryngis) nennt man bie bciben feitwärtS gelegenen Vertiefungen, »velc^e bie obern öon bcn untern Sonbern trennen (v, gig. 93 u. 94). ®er 3iaum jirifc^cn bicfen Bier galten bilbet bie ©timm= rige ; cnbli* bemcrtt man nod) über ber obern DefF= nung bcö ©cfelnnbtopfcö eine 2trt fafertnorpeligcr Etappe, ben i?eblbc(fc( (epiglottis s. ligula) (e, gig. 93), welche mit i^rer Safiö unten an bic3un- genlourjel geheftet ift, unb fiitb in fe^iefer 3?id)tung im ©ctjtunbc crfjebf, pc^ aber bennoc^ fentcn unb bic ©timmrige bebecfcn tann , tuobon ft^on §. 61 bie SRcbe toar, aii mir »on ber SBerfdjIudung fpradjcn. §. -299. ü»c*ani«mn« bcr etimmc. 3n ge- »röbnficlcn Umj^änben firömt bie auö ben Ölungen geftofiene Suft frei bur(^ ben Äebifopf jiinburcb unb erjeugt barin feinen Jon; wenn ficb aber bic 3)iug- tcln biefeö DrganciS äurammenjicbcn unb ber ßin= tritt ber Suft in baffelbe fcbr xa^ä) ift, fo läßt ftc^ bie ©timme »ernc^men. Sin burci) ben berühmten arjt be^ ättertfcuniiS, (Salenuä, angefJcHter 33erfu^ bcroeiät bic SJotbtoenbigteit biefcr Sontrattionen für bie Sitbung bcr 2:öne. (?r fdjnitt an tebenbcn J^icrcn bie 9Jcr»en ab, Kdä)e \i<:^ ju bcn 2'?u«tcln bcö Äef)I= topfö begeben; bicfc Operation, ibcicbc eine Scibmung biefcr Organe bcrbeifübrte, 50g jugleicbaui^ benSSertuft bcr ©timme nac^ fit^. 2lucb beweifen nocb anberc 3Scr= fuc^c, bap bie '•probuttion ber Sönc bauptföd^Iicb öon ber SBirtfamfcit ber©timmrifenbänber ab&ängt; bcnn fc^ncibet man bie oberen Sänber ab, fo fc^ttäcbf man babure^ bie ©timme belräd)tli(i) , unb nimmt man bic unteren galten ober bic ©timmrigenbönber l;in»eg, fo {»cbt man Re »oüftäntig auf. §. 300. ®ic mciflen '»Pbpitotogcn finb ber a}?einung, baj fiä) bei bcr Silbung ber ©timme ber ficbifopf auf biefelbe SBeife Berbalte, reic ein gciröbnlitfeeö Staöinfirument, j. S. wie ein ?ioboc , b. ^. baß ber bon ben £ungcn tommcnbe Suftflrom bic ©tinimri^cnbänbcr »on cinanber fo lange entferne, hii biefe ctaftifi^en Sippen, bie fic^ loieber cinanber näbcrn unb fomitbic ©timmrigc »erengcn , für einen 2(ugenblicf bcn 1)11x63= gang bc« Suftfiromä unterbrecticn , itelc^cr fic ba(b nsiebcr »on 3Jcucm »on cinanber entfernt unb baburt^ Vibrationen erzeugt, bie jur Silbung »on Sönen f4)ne(I genug ftnb. 2Jus ber pl;püfali(^en 3:^eorie ber gercöbn(ic()cn mufifalifcben 3nf5rumente tann man fiij bie |)aupt= unterfcbiebe ertlärcn, rccl(6c unö bie menf(t)Iid;e ©timme bei bcn öerfc^icbcnen Snbioibucn ober bei einem unb bemfelben Snbiotbuum, rcenn bicfciS feine Sntonirung »ariirt, barbiclct. ©0 le^rt unö bie ^bPftt ' taS- fo oft eine elaflifcbe ©aite flärtcr angcfpannt ifl, fic aucb fdjnetlcre S?i-- brationcn erjeugen reirb, aU im umgcfe^rtcn gaüc, unb bag fie baber oucb einen bo^crn Son (»erBorbrin« gen tt)irb, bcnn bic |)öbe unb Jiefe ber X'önc iH »on ber gröüern ober geringern Slnjabl Bon D^cillationen ab= bängig, bic in einer gegebenen 3eit aufeinanbcr folgen. ®ic unteren Sänbcr ber ©timmrige finb nun, mic rcir bereitö bemcrtt babcn, fo bcfcljaffcn, bai fic ^ä) in »erfd)iebcncn©raben fpannen ober erfdbtaffcn tonnen, unb man ^at bie Scobat^tung gcmai^t, bap biefe Jbcilc fic^ um fo mc^r anjufpannen fuc^en, je Jöbcr ber Jon ift, tcn man ^crporjubringcn fud)t. ©ie Sänge einer ©aite ober einer etaftiftben platte, roic j. S. einer foltfccn , beren man ft(^ jur Sonftruttion ber 3unge cincö SlaöinftrumcnteiS bebient, influirt glcic^= fatlö auf bie §öbc be^ burc^) feine Vibration cr^^cugtcn Sone^, unb man weiß \. S3., ba§, wenn man bie ©aite einer Violine um bie Raffte ocrtür^t, ber erjeugteSon um eincDftaue (»ober ift, ali berienige, bcr auf ber= fctben ©aite ()crBorgebrad)t worben, aiä fie x\oä) i\)xt ganjc Sänge l;atte; wenn ficb bie ©timme na^ analogen öScfcgcn bilbct, fo wirb alfo eine Schiebung ^Wif^en ber Sänge ber ©timmri^^cnbänbcr unb bcr Siefc ber erjeugtcn Jone bcrrftben ; wir baben auc^ in ber xi)at fc^cn oben gefe^en, ba§ burcb bie Sontrattionen bcr »erfdjicbcnen Äebtfopfmuötetn biefe Sänber, anftatt in i^rer ganzen Sänge frei 5U bleiben , cinanber fo weit genä(;ert werben tonnen, baß fie ficb in einer mebr ober weniger bcträcbiiicben 2lu(Sbebnung berübren ; be» gegncn ftc fid) nun auf biefe SBcife, fo muß berjcnige Sl)cit tbreS Sianbcö, bcr wie bie Bunge ber S3taä> tnftrumente Bibriren tann, notbwcnbig eine cntfpre= (^enbe Vertürjung ericibcn unb einen (jofeern Jon geben. Snbti^ ift nod) ju bcmcrtcn, baß bie©timm= rit^cnbänbcr in bem ilebltopf beä STOannciS länger finb , aii in bem Äcbltopf bcr grauen unb Sinbcr, aud) berrfcbt, wie 3ebermann weiß, ein großer Un« tcrfcbicb im Umfange ibrer ©timme. §. 301. ©ie 3ntcnfttät bcr ©timme ift i^eiK Bon bcr Sraft, womit bic Suft auii ben Sungen ge= ftoßen wirb, tf)eiU »on ber Seiditigfeit, mit wcli^cr bie »erfi^iebenen J^eite bcS Sebltopfö in Vibration geratben unb »on ber Sluöbc^nung ber $)6^lHng biefeö brganeö abbängig. Sei gewiffcn, burcfe ibr betäu^ bcnbeö ©cfdjrci merfwürbigen ©äugetbiercn finb große Seilen »orbanben, bie mit ber ©timmri^e in Verbin= bung ftebcn ; bem 9tcfonnan\e bcr in biefen boblen 3?äumen entboltcnen üuft fdireibt man nun ibre ©tärte ju; biefe Sitbung^weije trifft man j. S. bei bem Sfcl an, jcigt fid) aber in einem nod; bobern ©rabc bei gewiffcn 2Iffcn Slmerita'iJ, bic unter bem SJamenSrütl- affcn betannt ftnb. §. 302. 'Der ttang ber ©timme fAeint f^eitö an bic pbpfiifalifÄcn Sigenfd)affen ber ©timmri|cnbänbcr unb berSe^tfopfwäribe, tbeitö an bie Sigcnf^aftcn bcä baranf fofgenben Ibcifcä ber ©fimmri)()re gcbunben JU fein. 2)?an weiß, ia^ fiä) ber ittang ber mufifa= tif^cn 3nftrumentc bcbeufenb abänbcrt, je nad)bcm ftc aui §)otj, aai 3)?etaK ober auö jeber anbcrn©ub- ftanj conftruirt ftnb ; aucb bat man eine Ucbcrcin= flimmung jwif(t)en gewiffcn 5Kobifitationcn bcr mcnfd»= lidjcn ©timme unb ber mebr ober weniger großen ?)ärtc ber fie(;ftopffnorBe( bemcrtt. Sei bcn grauen unb Äinbern, beren ©timme einen befonbern Ätong bat, ftnb biefe Snorpel biegfam unb baben eine ge- ringe .?>ärte, wäbrenb ber ©dnibtnorpel ber 5Wänner unb fotAer grauen, bie eine männliche ©timme baben, febr bart unb fogar mandjmal me^r ober Weniger Bcrfnöd)crt ift. 2lud) bie gorm bcr äußern Deffnung beS ©timm= apparateä influirt auf ben Sfang bcr Jiinc. ©eben biefe bloß bureb bic 9?afenbö^Icn binburtb, fo werben ftc unangenebm unb näfetnb ; ift ber SWunb weit offen ftcbcnb, fo crbätt bagegen bie ©timme ©tärtc unb Stang unb ei fdieint, baß ber ©rab ber ©pannung bcs5 ©aumenfeget^ unb ber übrigen Jbeitc bcö ©d)(unbcö bic Sigcnfcbaften beä Jone« gleii^falf^ mobiftjiren. §. .S03. SJei ben Vögeln bitbet ftcb bie ©timme bauptfädtlid) in einem befonbern Organe, welcbeö eine tfeinc atebntidtcit mit bem gewojnlidicn fie^Ifopfe bat, aber unten an bcr SuftriJbrc liegt, ba wo fiä) biefe 3?öbre »eräftett; biefcr jWciteSebltopf, ober bcr untere Äeblfopf, bietet bei ben ©ingüögeln eine fe^r jufammengcfegte ©truftur bar ; wir werben nott» ^ttoiCQU. fpötcr ©elegcn^cit finbcn, ben Sau beffriben lenne« äu lernen. §.304. (Dfobiftfationen bei ®timnic. T>it iüx^ ben ©timmaijparnt (»crBorgebrai^ten Jone pnb nt(|t immer »on glcit^er Slatur unb untcrftfteiben pc^ alä ©djrei, ©cfang unb gcinö&nlidje ©ttmme. ®cr @4)rei ift in ber Siegel ein t)o^er, fe^nei- benber unb unangcne!)mer Jon , ber nur wenig ober gar nidjt mobuürt ifi unb ftcft »on ben anbern Sönen namentlid) buri^ feinen Sfang unterfdjeitct ; nur biefe 2irt Stimme »ermogen bie mcifJen J^iere »on R(^ ju geben, unb in biefer Sejiefjung ifl ber SÄcnfcf) anä) blog burc^ feine t£rjief;ung »on biefen Sljieren unterfc^icben. 35aö ncugcborne Äinb tceiö nur JU iäixeien, unb ifl d beä ®ef)örftnne(5 beraubt, fü rcirb auc^ feine ©timme feine anbere »erben ; »enn eö aber t)öxt, Kai in feiner Umgebung »orgelt, fo lernt ei »on ©einc«g(et*en unb gere&ljnt ftc^ burtl) feine eigene Srfaljrung baran, fie ju mobulircn unb ganj anbere Söne bcrsorjubringen. Diefe ernjorbcne ©timme unferf*eibet fi* non bem ©cferei burcfe il)re Sntenfität unb iljren Älong, ifi aber gteictifall« blo^ aus 2:i)nen gebilbet, »o»on t>ai D^r nic^t beutlic^ bie SnteroaÜc unb (»armonifi^en SBejie^ungen unter= (Reiben !ann. dagegen ifl ber ©efang auö bcrc(ben= baren ober muitfalif^cn iönen jufammcngefe^t, beren Döcillationen regetmäfig finb unb gleic^fam burd) iaä O^r gejä^tt werben fonnen. §. 305. Der DJenfd) befi^t aut^ nocf) bie gäljigteit, auf eine cigentljiimlic^e 2Beife bie oerfdjictencn iijne feiner Stimme ju mobifijiren , er fann biefe Jone artttuliren; man ^eipt biefen 2itt ©pratfee. Sie ©prat^organe pnb ber ©i^lunbfopf, bie 9Ja= \tnf)'6t)Un unb bie »crftbiebenen Steile ber a»unbl)öt)Ie ; je na(|)bem fie auf biefe ober jene SGBeife »irtforn finb, nimmt ber burc^ ben Äe^lfopf erzeugte Xon biefen ober jenen et^aratter on unb conflituirt einen befonbern artitulirten Xon. 3»ar ifi beraSenft^ nit^t ba« einugeüBcfen, bnd bie gäfjigfeit ^at, bie Xöne ju artituliren unb auf biefe aSeife SBorte auöjufprecf)en, aber er ifl ba« ein= jigc SBefcn, welc^cö ben SBorten, bie ed auöfprit^t unb ber 2lnorbnung , bie ti i()nen gibt, einen ©inn ju geben weif — ber tfteniä) allein iH mit ber ©prai^e begabt. Van tiev ^nteUtgenj nnlr bem ^n|iinhte. §. 306. 9!a(^bem wir bie Organe, mit beren |)ülfe ber ÜÄenft^ unb bie X^icre bie Äcnntnif ber äupern (Scgenftänbe erhalten unb auf bie Slugenwelt einwir« fen, betrachtet ^abcn, bleibt unä jum Slbfc^lup ber @eft^icf)te fcldjer gunffionen, bie it* auf bie 2luSen= weit beiiet)en, ni(^ts mef>r übrig, alö un« mit bem SJermögen, welcfteö biefe beftimmt unb mit ben Sr« ft^einungen ber ©cele ju bef^jöftivien. ©iefer 3n>eig ber *Pf)vRologie ift mebr burc^ bie ^^ilofop^en alö bur^ bie 5Raturforfd)er auögebilbct werben , unb wir fönnten unä nic^t lange babei aufhalfen, ojjnc »on bem »or= gejeic^neten Sntwurfe beö »orliegenben iSui^ci abju» geben; inbeffen fcfceint eS unö unumgänglicf) notl)Wen= big, bi« wenigftenS einige SBorte barüber ju fagen. Sei bem ^TOcnft^en jcigen alle Srfc^einungcn ber ©eele bie größte 2?olIfommenl;eit, unb nur burcb bie Seobat^tung beffen, Kai in unö felbfl »orgebt, tonnen wir unä irgenb einen Segriff »on ben mciflcn Dpe= rationcn beö ®eif}cä machen. 2lu4 ifl eä ber OTenfcft, bei bem bie ©celenfräfte am meiflen beobacblet unb mit ber gtögten ©orgfalt analpRrt werben ftnb ; ba= ber wirb man ben 5»?enf(ben ali erfteä Söeifpiel für bie SBetrac()tung beS ©egenRanbcö nehmen muffen, ber uns t)ier beftbäftigt, unb mit uni felbfj werben Wir aWbann bie X^iere ju »crgleic^en ^aben, wenn wir über biegäf)igteilen, womit bie9Jatur fie begabt ^at. urtt>eilfn unb bie Urfoi^en »on i^ren SSerri^^tungew ouffuiben wollen. §. 307. ^ä^igfeiten ber tnenf*U*ctt Seele. SSJir ^aben gefc^cn, baf bie unmittelbare Serül>rung ber öufern ®egcnftänbe ober ber Sin- fiuf »ermittelnber 2lgcnjicn jiBift^en biefen ®egen= flänben unb unfern Organen in ben empfinblicl)en X^eilen beä tbierifc^en sirrpcrö eine gewiffe Serän» berung beS 3uftanbeS ober einen ginbrud erjeugt, beffen 9Jatur unS unbefannt unb beffen 2Birtung eine grregung ifi, welche burd) bie 3?er»en jum @e^im fortgepflanjt, purc^ unfern (Scifi bafelbfl waf)rgenom= men wirb, unb einer ©enfation bie (Sntftebung gibt. ®iefe legtcre ifl alfo ein »on bem Sinbrude unb ber grregung, worauö fie t)er»orgebt, »erfc^ie= bencS Sing , unb befiebt i^rem eigentlicben SBejen nad) in bem SewuMfcin, baS wir »on bem ginbrude ^aben; biefe grfcbeinung ifi nic^t immer eine not^wcnbige golge baüon, unb in »ielen gällen empfinben wir nic^t bie burc^ bie empfinblid>en X^eile unfereS l'eibeä erj)altenen ginbrüde, obgleich bie fo erzeugte grregung auf tie gewöhnliche SBeifc burd) bie 9Ur»en jum ®ebirn fortgeleifet worbcn ifi, benn bie SBirtung biefer grregung auf t>ai ®e= ^irn fann unbemerft burc^ bie innere SSlaü^i, welc^ bie fbilofopf'en oft baS 3c^ nennen, unb welche man in ber gewöl)nlid)en ©pra(|e fjäufiger mit bem 3Sorte®eiR ober ©eele be^eiinet, fiattftnben. Vai Vermögen, ©enfationen aufzunehmen, ifl bemnacJ) ein gigent^um beä ®eiflc6 unb bitbet gleicfjfam bie ®runb= läge jcber ©eificStbätigtcit. §. 308. 3m ©*lafe wirb in bem 3u|lanbe ber meinen Sinnesorgane nichts gccinbert, biefe muffen folglid), wie im wocbenben 3uftanbe, ginbrüde burc^ bie oupern ©egenftänbe erbalten ; bo(^ geben biefe ginbrüde gewcbnlic^ ju feiner Senfation SSeranlaffung, fei es nun, weil baS®e^irn für einen 2lugcnblid baS Vermögen »erloren Jat, ouf ben Seift bie erhaltenen grregungcn überjutragen, ober fei eS, ba8 ber ®eiH fclbfi alSbann feine X^ättgfeit »ediert, ©er ginfluf ber Seele auf bie Senfationen ifi wäbrenb beS SBacbenS nic^t weniger in bie Singen fpringeiib, benn burcb bie Sraft beS SillcnS fann man auf irgenb eine SBeife baS SewuStfein »on biefer ober jener grregung fo concentriren, baf man ba»on weit inteniioere unb beuttic^ere Senfationen als in ben gcwöbnti^en Um= fianben erhält, ©o weip j. 33. Sebermann , bap man inmitten mel)rerer gon»erfationen, welche fid) glei^ fiarf burc^freujen, oft bie SRebe berjenigen ^crfon, beren 2öorte unS intereffiren , »erfolgen unb alle ctuf unfer Dbr burd) bie übrigen ©timmen erzeugten gin= brüde an unS unbemerft »orübergeben taffen fann ; ifi ber ®eifl fe^r befd)äftigt, fo gefciiet)t eS öfters, bap man nid)t einmal üe^t, was »or ben Stugen »or= gc()t unb nid)t einmal ben ©c^mcrj empfinbet, ben eine SiSunbe ober eine Äranf^eit erregt. ®aS Vermögen, freiwillig unfer Sewuftfein auf bie »on außen ^er crbaltenen grregungen ober auf bie Operationen beS ®eifieS fclbfi ^injulenfen, bilbct baS, wnS man aufmcrtfamleit nennt. §.309. ®ic ©enfationen, weld)e unS »on außen jufommcn ober auS irgenb einem 3uflanbe unferer Dr= gane felbfi ber»orge^en, »ariiren in i^ren gigenfcfiaften ; nc ftnb balb angenehm , balb me^r ober weniger fc^merj^aft unb unter fid) »erfcbieben , je nac^bem f!e uns burd) ben einen ober anbern ©inn gegeben ober bur4 »erfdiiebenc Urfad)en in unS ^eröorgerufen worben ftnb. gdngt baS Äinb an, ginbrüde aufju-- nc()men, fo weiß eS noc^ nic^t, wem eS biefe \ü= fcbreiben foll ; aber in unferem ®ei|ie ifi eine Xenbcnj jum ©erließen »orlianben, in gotge berfelben wir natürliiberweife babin gebraci^t werben , jebe SSirfung einer Itrfa^e jnjufireiben, unb biefe Urfacbe in ben Itmfiänben ju fuc^en, womit bie grfcf)einung begleitet IDoii J)£t ^ntellißfiia unb öem ^nflinhU. if}, otcr »ct($c bitfcr Borange^en. SBir werben alfo »cranlapt, baö, rcaö reir erfafjrcn, auf bic ®cgen- fjänbc unferer Umgebung ju bejie^cn, unb atöbalb beseitigt aucb bte l£rfa|)tung biefcö Urtbetl, benn bic Scrfcbiebenattijjtctt unferer ©innc unb bte öer= f(^tebencn Jbättglcitöwcifen eineö (cccn ©inneö laffen unö eine conftante Uebereinflimmung ,^n)if4en geroiffen ©enfationcn unb bcr ®egentt)art gewiffcr ®egcnPänbe crfcnncn. 2Bir erbalten fomit baö Scrcugtfein »on bcr Cfriftenj bcr äuficrn ®egenflänbe; tvir untcr= fcbeiben Cigenftbaften ober »erfcbiebene §)anblungä= n>cifcn baran, unb bilbcn mi eine SBorfieüung ober einen ScgrifT »on ben ©egenfiänbcn, ober mit anbern SBortcn, rcir foffcn fie auf. SBenn j. S- ein Äinb eine Stumc riecht, fo fudjt c(J natürficb bic Urfndjc biefer Scnfation auf, unb wenn (i juglcic^) bie 33(ume in feiner 9?äbe ficbf ober ftc mit ber^anb ergreifen fann, fo fiebt eö fiitb oer= anlaßt, biefe aU bie Urfa(^e bc^ erbaftcncn SinbrudeiS an^ufebcn. SSenn bicrauf fein ®cru(6öftnn nid^t mebr erregt i»irb, fobalb ei fiel) »on biefer Slume entfernt, unb wenn bic gleiche Scnfation wicber eintritt, fo= ba(b cä »on 9Jcuem einen ©egenfianb berübrt ober ftcbt, berbie@igenfd)aft befigt, auf ben ®efü^l£!= ober ®e|tcbt^Rnn auf bic ncimtitbe ffieife, wie bie fraglidje Slumc JU Wirten, fo wirb eö ficb in feinem Urtbeile alfobalb befidrfcn unb in feinem ®eif} bie »on bem @eru(iö-, ®cficbtg= unb ®efüblöftnnc fommenbe ®en= fation fo aufnebmcn, aii »erbanfte man fic eben fo Oicfen Sigcnfcbaftcn eine«5 unb beffelben Äörperö. Sine biefer Sigenfcbaftcn ober einer biefer SbaraFtcre wirb atsbann für baffelbc binreicbenb fein, um barauö bie ßrifJenj bcr anbern fo lang ju folgern, biö ti auf ©egenfJänbc ftöpt, wo fic fii^ nicbt alle Bereinigt finben, unb wenn eä bann irgenb ein Sntereffe bafiir biJt/ f» wirb ei nocb anbcrc Önterfciiebe futbcu, bic geeignet finb, ibm bicjenigen ®egenUänbe Bon einanber un= tcrfcjeiben ju lajfen, wcfcbe ei beim crjicn älnblid miteinanber Bctwc^fcltc. ®te ©enfationcn, welcbc wir burd) bie übrigen Sinne empfangen, rufen in unfercm ®cifte eine analoge Sbat'gfeit berBor, unb ei ifi bcfonbcrä burt^ t>ai 3iif«iiiiiien'rcffcn ber Ber« ftbiebenen Snipfinbungöweifen , ba§ ber SWcnfd) ju SSorflcUungen Bon bem Scrbanbcnfcin feiner llnigc= bung gelangt. £)er Sinn, wcicfecr, um und Sor= flcttungcn biefer 2frt ju geben, am ebenen obnc alle frembe SSeibüIfe befJebcn tonnte, ifJ ber ®efüblöfinn, weit er gteicbjeitig bur(^ Berfdjicbcne Jbeile unferä Sörperä ausgeübt werben fann, unb weit er für fiicb altein ft^on binrcidjcnb iß, um in un« ^u glei(ber3eit UWet ober mebrcre Senfationen ju erweden, Bon bcren SSergtcicbung ein Urtbeit, fei ei über bic (Frif}en\ beä frcmben ®egenf}anbeö, ober fei ei über bie ßigcnfc^aft beffelben, berBorgebt. SEBcnn uni bie Srfabrung bie S3ejei(bnung ber Sen- fationen gelebrt i)at, fo bat* fitfe unfer Seift nicbt mebr jwifcbcn biefen Senfationen unb ben borauö berBor» gebenbenStblüfTcn auf; er urtbeilt obne33erjug, ebne Stnfircngung unb felbfi obnc ei ju wiffen, über iai, wai er am Stnfange abwägen unb erft lange betratbtcn mupte ; ju glcidjcr 3eit ircrben feine Urtbcilc über bie llrfa^e ber Senfationen ficbercr, unb man lernt itd) wirtlitb bcr Sinne ),u bebicncn, womit bie9Iatur uns begabt bat. Um fttb über biefe Sbaifacbe nuö» üubrüden , fagcn mancbe ^b9fit>togen mit Unred)t, baf R* unfere Sinne burcb bic Uebung BcrBotltommncn unb erß einer 2lrt Srjiebung bebürfen ; ei ifi nidjt iai Vermögen, bie (Sinbrürfe auf^ufaffcn , weldjeä mobift^rt wirb, fonbern cä ifl ba« Vermögen, wel*eg bic einbrücfc fo ju fagcn f(^ä^t, fic untercinanber Bcrglcicbt, fie untcrfdjcibct, in cincmSBort, wetcbeö über fie urfbeilt. "Bai Urtbeit mad)t mi au* in bcr 2^at gefcbidt, unfere Senfationen ju bcnü^en, unb mi Scgriffc Bon ben ©egenfiänben }u bilben. j ®o* Würbe biefe gä()igfcit bcr Scetc ni*f ^inrcti^en, [um biefeö 3{efultat berbeijufübrcn, wenn fie nur bei j ben augcnblidlidjen Senfationen tbätig wäre unb wenn biefe te^tcren nid)t mit ben früber erbattenen ; Senfationen uno ben bereits »orbanbencn S5orf}eaun= gen Bcrgtitbcn werben tonnten. §.310. es iß aucb in bcr Jbat no* ein anbereä SeetcnBcrmi)gen Borbanbcn, baS eine gro^c SJoIlc in alten intettettuetlen Srfcbeinungen fpielt unb für unä burcbauS notbwenbig iß, wenn wir jur Senntnif bcr uns umgcbcncen@cgcnf}änbc gelangen wollen: biefeS Vermögen iß baS ® ebäcbtntp ober baS Vermögen, Bon 9?cuem baS SBcwuptfcin Bon einer bereits Ber= gangenen Scnfation ober Bon einer fdjon früber auS unfern SinDrücfcn bergclcitefen SBorßcllung ju baben. Sic Senfationen unb Sorßetlungen geben, wie 3eber wei6, mcl>r ober weniger fcbnetf Borüber, unb fc^einen fic^ unfercm Scwuptfein nur barum ju Bcrgegenwär» tigen, um atSbolb wieber ju Bcrfcbwinccn ; aber in ber SBirtlic^fcit Bcrlöfcben fie nid)t BOllßänbig ; fic tonnen ficb b^ußg unter bem Sinfluffe beS SBitlcnS ober bur* iebe anbcrc Urfacbc in unferer Seele aufS SJeuc crjeugcn, obnc jebocb je wicber bic Sefc^affenbeit einer gegenwärtigen Scnfation anjuncbmen. ©iefcS für bie ßnteüigenj fo toßbare SBcrmögcn übt Rc^ im 2tllgemeinen um fo tciditer aus, je ßärter bic erße Scnfation ober Sorßettung war ober je bäufiger fic ficb Wieberbott battc. Ss fcbeint, ats ob fcber 2ltt ber Seele Bon einer gemiffen bteibenben Ißeränberung in einem beßimmten ''Punttc beS ®cbirnS begleitet, unb biefe SJeränberung um fo auSgefprocbener fei, aus einer je gröpern Sbätigteit ober bcträcbtli^ercn Summe fcbwad)er Sbätigteitcn fie bcrBorgcbt, unb als ob ber fo erjeugtc Sinbrud Bon bem 3tugenbtirfc an, wo er einen gewiffen @rab Bon Störte erbauen ^at, Bon bem ©eifie wabrgenommen würbe. 2lucb anbcrc Umßänbc, j. 35. baS Slttcr, tnfluircn auf biefe intet- lettucllc Srfcbcinung. So iß baS ®ebä*tntf in ben erßcn SebenSjabren febr cntwidelt, wäbrenb cS bei bem ©reife fetten ßarf genug iß, um bic S3orßellungen aufjubcwabrcn, bie burcb bie gefcbwäcbtcn Senfationen erjcugt worben, welcbe ber SWcnfc^ in biefer Borgc= rüdten 'pcriobe beS ScbenS crtcibet, unb bebält wobt nur baS, waS ficb ibm in ber 3ugenb tief eingeprägt bat; mancbmat Bcrticrt fid) baS ©ebäditnip fogar ganj in golgc eines boben 2tIterS ; felbß bei bem Srwacb- fcnen iß eS f(l)On fcbwäcl^er, als bei bem J?naben unb Äinbc; baber erwirbt man ficb in bcr 3"3enD weif leicbtcr alle bicjenigen Äcnntniffc, wcldic tcin febr gropeS 9Jad)benten crforbcrn, wie j. 53. Spradicn, ®c= fcbi*tc, bcfd)reibenbe SBiffcnfcbaftcn k. SemertenS- wertb iß ferner, baf bic Uebung baffelbc ßärter ju machen Bcrmag, unb bap eS in gewiffen Srantbciten faß ganj Bcrtorcn geben tann, obnc bap ber Ärante beS IßermögcnS Bcrtußig wirb, Senfationen Bon aupen aufjune^mcn unb barauS SJorßellungcn über bie i^n umgebenben ©egenßänbc abzuleiten. Sie menfdjticbc Seele iß nur fetten für gleich ßartc ginbrücfc Bcrf^icbcnartigcr Senfationen empfänglicb, unb bie Bcrfcbtctencn t['?enfd)en werben auf eine febr ungleidje SBeife Bon ben 33orßetlungcn einer unb ber- felben 2lrt ergriffen. jDie leb^afteßen Senfationen finb immer bicjenigen, welcbc baS ©ebäd^tnip om Icic^iteßen bebält, baber iß eö teicit BorauSäufebcn, i>a^ baS Vermögen, im ©cißc Berfdjiebcnartige Sor- ßeUungen aufjubcwabrcn , auf eine analoge SBcifc Baritren mup. @S finb aud) in ber Z^at bei einem unb bcmfelben iWenfdicn glcicfefam eben fo Biete bcutli* Bon einanber untcrfcbicbene ©ebäc^tniparten Borban- bcn, als es Bcrfd)icbenc Slrtcn Bon Senfationen gibt; fo gibt cS ein ©cbäditnip für JBörter, ein anbercS für bie (formen, ein britteS für bcnDrt, ein BierteS für sie SWufit jc, unb cS iß ein febr fcttencr galt, bap fie ein unb bcrfctbc SKcnf* alte im gleichen ©rabe 12 90 Zoologie. teH^t ; in bcr SResjel ^mi^kt eine bicfer Sigenf^aftcn 130t ; «uc^ fjat man in gcreiffcn Ärant^eitcn eine @(= cacf)inifart Bollfiänbtg »erlorcn gef^en fef^en, o[)ne baß bie antern 3(rten nievflid) gelitten (jätten ; auä tiefen 2;^atfad;cn batf man aber ni4)t fci)Itefen, baß bitsS auä) reirtlic^ eben fo »iclc befonberc Vermögen feien ; bte Ung(eicf)l)eiten , bie fit^ in bcm ©ebätfctniffe, je nad^bcm (ä fic^ auf biefen ober jenen (Segenflanb rietet, Rängen nac^ aller 3Bat>rf(t)einti*tctt oon einer Unglctd)= ^eit in ber Di(*pofitton beö (Seiflcö ab, ocrf(t)iebcne arten »on SBorfteUungen oufjufaffen, unb jetgt fi^ geeigneter für biefe ober jene 3lrt geifliger SBefcbäftigung. §.311. ©aöUrt^ciUnurmögen, roooon fd)on oben bieSiebe roar, übt fid) nicbt bloß auf jene ein= fac|)e 21rt au«, rcie »vir eö in bie SBorflcUung Oberin bie Silbung unferer Segriffc eintreten fa^en , bie fic^ auf iaä Sor^onbcnfein ober bie QtbiDefenljeit ber als Urfadjen »on unfern ©cnfattonen bctradjtcten Sigen- fd)aften ber ©cgenflänbe bejte()cn. Sie erworbenen SSorfJellungen bleiben nic|t ifolirt in unfcrem @cif5e ; wir bcftfen aut^ noc^ baö Vermögen, fte ju »erglei= c^en, bteS3e,Me^ungen, bie unter if)nen ^errfdjen, auf^ jufaffen, barauö golgerungen ju äiel)en, unb mit einem SSSorte, eben fo gut Urtdeile über bie 5?or- fJetlungcn als über bie äußern ©egenfionbe ju fotlcn ; ivir fönncn felbfi biefe Urtbeileuntereinanber »erbinben, nm barauS neue ®d)üifTe abjuteiten unb fomit ein jufammen^ängenbcS 11 r t b e i I ju bilben. Serben biefe ©eiileSoperationen auf einen bo'Kn ®rab »on 5Boll= fommenl;cit gebracht, fo matten ffe baSSJac^benf en ober bie Betrachtung beffen, Kai in unferem ©eifie felbfi »orgelt, noH)wenbtg, unb biefeä Vermögen i|i in unä fo entivirfelt, baß eS mi jum SettJußtfein unferer eigenen @eelen!räfte fübrt unb un<5 ertaubt, ebenfowoH bie örfdieinungen unfereö ©eifteä aiä bie ber äußern 2Bctt ju beobad)ten. _, §. 312. 2)ie SinbilbungSfraft ober baä 5ßcr= mögen, in unferem ®ei|le fo(d)e SorfltUungen t)croor= jurufen, welche ni(^t unmittelbar auS ben gegenn)är= tigen ©enfationen ober ben in unferem ®ebäd)tniß bereits Bor(>anbencn SorftcUungcn entfielen ; baber ifl fte ein Vermögen, baS gleid)'falls eine große SJoUe in ben ßrft^einungen ber menfc^li^jen Seele fpiclt ; boc^ Kai bouptfäd)lid! f,\x ber unermeßlidjen (Sntroid^ lung ber ©celc beiträgt, ifl bie unS inivol;nenbe Senben;, 3eic^en ju fd)affen, um unfere SorRellun-- gen ju »ergegenwärtigen, mtttclil biefer Scidien ju benlen unb unfere ®ebanfen ju »eraügemeincrn. §. 313. Surd) ben SBillen enblid) »ermögen wir auf irgenb eine SBeife unfer Sewußtfein auf gewiffe gegenwärtige ©enfationen, auf bie in unferem ®e= bäc^tniffe »on früheren ©enfationen jurüdgelaffenen ©puren ober fclbfi auf bie Operationen unfereS ®ei= ficS \n concentriren, b. b- in unS Slufniertfamteit unb SJat^benten bcrcotjurufcn, unb unfern ®cbanfcn eine befummle 91id)tung ju geben, ibren ®ang ju unterbrechen unb bis ^u einem gewiffen ^untt ben ®egenflanb beS 9Jad)benfenS ju wäbten. ©oc^ finb in uns auä) natürliche 93ef}rebungcn oorbanben , mlthe unabhängig »on unferem SBillen, uns fo weit bringen fönnen, baß wir gewiffe Operationen beS ©ct'fleS mit einer größern Seid)tig{eit auSfübren , als anbere, unb welche unS bie Sorflellungen »on einer gewiijen 2lrt »orjie^en laffen. Die 3;enbe'i5 jum ©cbließen, »on ber ju fprccijen wir fc^on weiter oben 0elcgen= t)eit l)atten, ifl eine biefer angebornen Stgenfd)aftcn jier menfc^licben ©eele; ju biefem gebort baS 35er= trauen , baS ® ef ü^l für ® erec^tigteit unb für baS ©cböne, baS $D?itleiben, in einem SSortc, alle moralifdte (Sigenfc^aftcn , wetd)e fid; fd)on in ber frühen Sugenb mit me^t ober weniger ©tärfe jeigen , unb bie fic^ bei allen a)?enfcf)cn, unabl;ängig »on ben SBirfungen ber Srjiejung, Wiebcr finben ; in biefe nämliche Slaffe fann man noc^ bie Sispofition einreiben, bie uns in= wo^nt, bie Utfadjcn ber Srfc^einungen , »on bencn wir Beuge ftnb, aufjufudien ober uns mit bem Ealcul, mit !Kufit 5C. ju befcJ>äftigen ; bieS finb Senbenicn, weldie gerabc ebenfo, wie bie »origen in Sejie^ung aufSntenfilät, je nad; ben Sn^iibibuen »atüren, unb ben S'Icnfdjen wegen biefer Ungleidibcit fo »erfcbie= benc @cfd)idlicf)feiten für bie »erfdjtebenen @eijieS= arbeiten geben. §. 314. Siefe SigenfcJiaftcn beS menfc^lic^en ®ct= fleS Ijaben eine große Slnalogie mit einer anbern Älaffe »on Äräften, wclcJje man bie gemüt^lic^cn Sigenfc^)aftcn nennen lann, wie j. S. bie natürliche Steigung, unfere fiinbcr ju lieben unb ju bcfe^ügen, bie ®efellfc|)aft UnferSgleidien aufjufud)en :c. Sicfc legieren gä^igteitcn ^aben ibrcrfeits wieber eine eben fo große Sle^nlic^feit mit bem 3n|lintt, womit bie SJatur uns begabt |at. Siefcn 9Jamen gibt man bem ©trebcn ober bem 3mpulS, welcher unS »eran= laßt, gewiffe 2l!ten ju »oUjic()en, an bereu C£ombi= nationen Weber ber SGBille nocb ber Scrftanb Slnt^eil nimmt unb bercn Stefullal ber ©eifl mä)t einmal OorauSfieljt. 33ci bem 3)Jenfd;en finb bie inflinttorti= gen gäbigteiten nur wenig entwicfelt, unb finb nur feilen bie beflimmenbe Urfacbe biefer §)anblungen ; bagegen fc|)en wir fie bei ben Sbieren eine große Siolle fpieten unb an bte ©teile beS SerfianbeS treten ; unb nur bei biefen SBefen tonnen Wir eine beutlic^e SSorflellung ba»on ert;alten. §. 316. £iie sprinji^jicn fccr Xlfäti^tcit. Sie »ctfdjiebenen geizigen Äräfte, bie wir aufgejäffü ^aben, finb bie be^immenbc Urfadie unfcre.r mciilcn ?)anblungen. 3m t^ierifd)en Äörpcr ftnben, wie wir Wiffen, gewiffe S^ättgtciten, obne alle Sei^ülfe bcS SBiüenS unb auf eine ganj au tom alt fd^e SBeifc Statt; bieS finb bie Bewegungen beS §)crjcnS unb bie peri= |lalttfd)en Sontraftionen beS DarmfanaleS. Slucf) not^ anbere Bewegungen tonnen ^ä) unab^ (längig »on bcm SBillen er.^eugen, boc^ finb fie nid)t »ollflänbig bem Sinfluß btefer f raft ent.^ogen ; fie fegen ^ä) fort, wenn auc^ baS Sbict baS Bewußtfein »erloren |>at; aber im JJormaljuftanb fann baSS^iet bie Bewegungen nad) Belieben befd)leunigen , »crjö= gern ober unterbrechen. Sie SJefpirattonSbewcgungen bieten unS ^icju ein Beifpiel »on biefen Sitten bat, bie man Halbautomat ifd) nennen tonnte,, unb fobann ()aben wir auc^ gefcben, baß bei ben ^ö^crn 3:()ieren bie Äraft, burdi bie fie I)er»orgebra(|)t wer- ben , in bem »crlängettcn ^Wart ober bem obcrn J^eile beS giüdenmarts il;ren ©ig ju ()aben fd;cinl. Snblicb (jaben wir not^ eine britte Älaffe »on Bewegungen gefe^en, bte »ötlig unabbängig oon bem SBillen finb unb ganj aufhören, fobalt bie |)irn= funttionen unterbrodjjen werben. 35iefe3lfte, bie »on ben ^bpfiologen mit bem JJamen witttürli^e Bewegungen be;eic()net werben, ftnb bie einzigen, womit wir unS ^icr ju bcfdiäftigen Haben, benn fie allein »ermitteln bie Höheren tbierifc^en 5^unftionen, unb wenn wir bie 9J?oti»e berfclben analpfiren, fo werben wir bemertcn, baß biefe Urfacjen obcr^rin= jipien ber SHätigtctt jweierlei 2lrt finb: bie einen finb »ernunftmäßig Crationell), bie anbetn inflinttmäßig. Unfer SBille beflimmt fid; in ber Z1)at juweilen in golge eines HrtbeilS unb in ber 35orauSftd)t eines beflimmten SRefultateS , für biefe ober jene ?>anblung, allein eS gibt aud) anbere gälte, wo baS, was uns ,^u einer §)antlung bewegt, feine Operation bcS ®etfleS ifl, fonbern ein nic()t bered>neter unb gewif= fermaßen blinber 3mpulS, ben man inßinftmäßig Heißen fann (tnbem man jcbotH biefem Sorte feine weitede Bebcutung gibt); fold^e Beifptele liefert ber SBunfcb, ein PbPftfi^eS Bebürfniß ju befrtebigen, wie 5. B. ben ?>ungcr, ober irgenb einer natürlidien Van ber Snlelligenj mil> öem ^nfitnhtir. 91 3fciguns3 ober einem eigentlichen SnUinftc }u folgen, >»ic j. 2}. bie mütterlicl)c3ärtli*t«it, nnb ter SnfJintt, iBcId^er o^ne 33cil>ülfc ber Stfa^tung obcr-ber Srjie= Dung bem neugeborenen Äinbe lefjrt, an ber 3Äutter Srufi ju fangen. §.316. linblici iU mä) ju bemerten, bap Kit burcfe bic Jänfige aßiebct(;oIung rationeller §)anbtun= gen biegä!)igtcit erljaltcn, fie ju ooüjieljcn, ol;nebaf ber 2BiUe l)injutritt, um fie ^ercorjurufen ober fie ju regeln, unb manchmal fogar, o^ne bap roir batiSJe- iru^fein »on bem 1)ahtn , xoai wir t^un ; bieö ifJ eine be!anntc gofge ber @ e m o (> n ^ e i t ; bie fo erzeugten Semegungeu jetgen eine große 2(e^nlid)= feit mit benjenigen, bie »on bem eigentlichen 3n» fünfte nbj)ängen ; nur ^at unä bic 9tatur in öetrefF biefer legteren Sltleö gegeben,, wai ju i^rcr Cfntflc^ ()ung notbiucnbig ift, ivä^rcnb in Sejie^ung ouf bie erfJeren bie bcfonbere ©iöpolttion, mooon bic (Jrfcfcei- nung abfangt, nur burc^ Hebung unb SrjicS^ung er= langt n)ir^. ®aiS ©tubium besS Sinfluffeä, bcn bie 2Bieber= bofung irgenb einciS SiflesS auf bie ©i^bofition jum §ianbctn auöübt, unb bag ©tubium ber Sßc',icl)ungen, iüclcbe jroifd^cn gerotfTcn ©ebanten unb Operationen bes SScrßanbeö ober ber SeHimmung be^ SBiUenfü, b. \). ber SBirtungen ber ®en)o^nl;cit unb ber 3been- affociationcn ßattfinben fönnen, bilbet einen ber in- tereffanteftcn Steige ber ^fpibotogie; bo^ gebri^t unö bcr SJauni, unö bier babei Icingcr auf5ul;atten, nut^ ift ti für ben ßiegenfianb, ben wir im 2luge baben, {»inreit^cnb , bie jroifcbcn bcn 3?efultaten bcr (Scttjoftnbeiten unb ben Smpulfen beö 3n|iinftcS (;err= fi^jenbe älnalogie bejcict)nct ju jjaben. §.317. T'ic 5fnl)iflfcitcn fcer S^ljicrc. 9{ac^= bem wir nun in Äür;e bie |)auptfeelenfräfte beö IKcnfAcn betrac()tet baben, fo tonnen wir umS mit §)ü(fe ber auf biefe SBeife errcorbenen ÄcnntnilTc eint- gcrmagcn einen Segriff ju machen fudjen »cn ber 9Jatur ber Sntettigenj ber Spiere unb ben llrfac^en tbrer SBerriAtungen. SlUcin biefeß ©tubium bietet nocb mc^r ©(bwicrigfcit bar, aii baö ©tubium beö mcnfc^Iicben ©eißcsS, bcnn wir fönnen bort nicbt, wie bei mi felbjl, bie Dperationen beS ©eifleö be-- obat^ten, fonbern nur burd) Stnalpfe i^re innere SSor- gonge ertennen. §. 318. Setanntlicf) geben aUe J()ieve 3eid)en Bon einer ©enfibilität »on ftd; ; bo* fd)eincn bic ©enfatic= nen bei fc^r cinfad) gebauten feine Jbätigfeit ^erporju- rufen, bie ber äbnlic^ wäre, wefdjc in unfercr ©eele Por ficb gelt, wenn wir bic Sorftettung pon bcr Ur- fa(6e unferer Sinfriitfe erhalten unb uns? SSorflenun= gen bilbcn, bie fid; auf unfere Umgebung bcjieben. Sei fotcben SBefen gewahren wir feine ©pur pon einer Sntetligenj, unb ber SBitte äußert fid) bei ibnen nur bur(| äuperfi einfadte Sitte, j. S3. burd) pie 5?er- änberuug ber SRicbtnng in ibren Bewegungen, wenn ft(^ auf ibrem SBcgc jufäüig ein §)inberniß finbet. e« fcicint auc| wirftid), baß üc| bei ben 3nfu|ionö- tlierdjen unb einigen 3oop|pten bie gä^igfeiten beS böseren t|ierifc|en l'ebcnä bei Srfd)cinungen biefer 2(rt bcgränjen. ©teigt man aber in ber S()ierrei()e weiter Ijinauf, fo fie|t man, wie bie 2(fte comptijirter unb j perfd>iebcnartiger werben, unb öfter« tann man fiitb biefe nur bann crflären , wenn man bei Spieren , bie fie j auöfübrcn, bie Srifienj eine« bewunberungsswürbigen Snftinftö ober fogar bie eriftenj folcftcr gäljigfeiten ju= gibt, bie üd) benicnfgen analog jeigen, wcicbebetbem SKenfcben jur ^robuftion ä()nrid)cr STfte nbtfjig finb, %,. S. baö @cbäd)tnif unb bie Urt|eilötraft. SBenn i man bie Sebenöwcife gewiffer Sbtere, j. 93. be<3 Si= berö, ber Siene unb ber Stmeife, beobatbtet, fo tfl man fogar pcrfudit, if)nen eine fe|r cntwidelte 3n= i tcüigeni beiiumeffen ; boc^ nur bei foltjcn Sbieren, beren.Drganifation fii^ am meiflen ber beä 5Kenfd)en ' annähert, j. S. bei bem Slffcn, bem $unbe, ifJ ttwcrrid)tuiigen Pon ben= jenigen unterfdieiben lätJt , bie man tnteUigent ocer rationell nennen tann, ift ber, baß jene nid)t baä 3icfultat ber SZat^almung ober ber erfal^rung |inb, baß fie immer auf gleid;c Üßcife poUjogen werben unb baß i^nen aller 2i5abrfd;cinlid;teit nad; feine SSor- auöfidjt Weber i|rcö SHcfuItateö nod) iljrer 9Jüftti(i= feit porauögel;!. Die SBcrnnnft fegt ein Urtbcil unb eine äßabl PorauS ; ber 3nf}intt bagegen i(l ein blin- ber 3mpulö, welcher tai %\)m antreibt, auf eine beftimmte aSeife ju (janbeln ; feine SBirtungen tonnen juweileu purc| bte erfa^rung unc burtb baö SJcfon-- nement mobifijirt werben, bangen aber niemals ba- Pon ab; biefe festeren gätjigteiten influiren immer um fo Piel weniger auf bie ^anblungen eine« 3:()ie= xti , alö bie 3n(}intte beffelben PoUfommener finb ; bei bem 5Wenfcben erfc^t bie SnteUigcnj ben 3nftinft beinabe ganj, wäl;renb eö bei bcn Jbieren bcrSnftinft ift, ber mebr ober weniger Pollfiäntig ben SPiangel bcr 3ntelligenj crfe§t. 2110 Setipiel Pon einem fcbr einfadjen, aber ben= noe| febr bewunbcrungsjwürbigen 'älti, ber offenbar Pon bem ben Spieren alö JBegweifer auf bem ^ebeniJ-- wcge gegebenen Snflintte abbängig ift, führen wir eineJbaiiadje an, bie man oftmals bei jungen gntcn beobad;tet \)at, wetd;e, ba fie burd) ein $)nbn auä= gebrütet unb erjogen worben, niemaW bie Z\)im ibreö I5)ef(bled)tö geleben Ratten, unb bcnnot^ bei ber cr(lcn (iielegcnbeit, ungeachtet ber Semü|ungcn ifjrcr OTutter unb beö Seifpiclö ber Äüdjlein, Pon benen fie um= geben finb, ftc|) inö SBaffer begeben, um bartn ju fdjwimmen unb nad> 2lrt ber übrigen J^iere t|rer tiJattung ju leben. 2llS Seifpicl aupcrorbentli* com-- pli^irter äfte, bie in Ermangelung bcä Sußinfteö, pon bem fte abhängen, fidi nur unter bem Sinfluffe einer fe|r Porauöfid)tigen Snlelligcn; Poll5tef>en tonnten unb finge S3eree|)nungen notl;ig macbcn würben, führen Wir Jbatfadjcn an, bie burdj jeben Scobadtter lei*t conftaiirt werben fönnen : bieö finb bie arbeiten ber SBiencn, beren SonUruftionen eine fo große 3icgeU maßigfcit unb eine fo bewunberungöwürbige S3oll= toinmcnl;eit barbieten, unb bic ftd) fo gut für bie ücbenöweife eignen, für iit fie beftimmt finb. ®tefe gefdfidten Arbeiter laben nun weber einciS OTufierö, nod) eine« fficgweiferä n6t|ig; pon Anfang i|rer ard)i- teftonii'd)cn Saufba|n an fübren [it o|ne einen »or= läufigen SJerfuc^, unb obne irgenb einen geblgriff ju tbun, eine 9J?enge feiner Dperationen aus, beren SJugen nicf)t unmittelbar ifl; niemals bcnügen fie bie (ärfalrung, um tljre Slrbeiten p PcrPoUtommnen, unb Pon (4)cncration ;ju (Generation arbeiten Sit auf bic nämlicle SBcifc, obne baß bie jungen Snbipibuen bie ilectionen ber im Sauen fc^on ®eübten nötbig bätten ; man fielt fte ibre arbeiten felbfi bann nod) fortfe^cn, wenn bie Umfiänbe, in bie '^e gefegt ftnb, biefclbcn unnü^mad)cn. OTan tann alfo biefe Serrt(|tungen nid)t bem tSinfluffe folc|er gä|igteiten beimciTen, bte benen unferer 3ntelligenj enffprcd)en, bcnn biefe legteren Wür= ben jur f)crporbringung ä|nli(|cr Siefuttate unjnrei= clenb fein , unb man tann '\ii nur alSbann crflären, wenn man i|nen als Itrfacie einen natürlic|en 3'"= puls jufd)reibt, bcr bem ä|nlid) ifi, welcher baS nen= geborncÄinb antreibt, an ber 3}?utter Srufi ju fangen, o|ne b«ß es ba',u eine Slnlcitung er|alten bat. •Die Snfiinfte ber 2|iere änbcrn fid; je nac| bcn pcrfdncbenen Slrtcn nb unb bieten fowobl für ben 92 ^oaloiie. ^^ifofopfjen ali für ben Jlatutforfi^tr einen fejr in« tcreffanten ©cgenflanb Set Setrac^tung bar. 9?ur wenn man bie fpe^iellc Ocfttictte etnea ieben %^kui gibt, fann man (»offen, biconftinttc alte gut ertcnncn ju laffen, e^ reürbc un6 auc^ t?ier bcrSJaum mangeln, pc auf eine foic^cSBeife abju^anbeln; inbeffen glau= ben n)ir, um bte Oebanfen unfercr ^cfcr auf bie Statut ber Srfc^cinungen, meiere auä biefem gleitjifam angeborncn Smpulfe Verborgenen, ju Icnfen, ^icr einige bet mertmürbigflen befc^reiben ju muffen. §. 320. 5Wan fann bie i)auvtfäcf)ltct)|ien S3erri($tun-- gcn beäSnPinW in breiSlaffcn bringen, je nadjbem pe ftcf) auf bie Sr^altung bet ülrt ober beö 3nbi= »ibuumö ober auf tai Ser^ältnif biefeä legieren ju ben anberen Spieren bejieljen. §. 32i. Unter ben Snftinften, luomit bie Spiere jur ®i[|erung idreä SBo()lfeinö unb jum @c|u| gegen unjä^tigeSerfförungöurfacfcen, rcomit fie umgeben finb, begabt reorben, fann man juerff bie Skigung, fi^ auöfd^Iie^Iicb »on gewiffen beftimmten ©ubftanjen }u ernähren, anführen, ginige fe^r einfache Jätete ünb mitbiefem3nfiinttenic6t»etfcf)en, fonbcrn »erfc^tingcn o^ne Untcrfc^ieb MeU, maä ffe finben ; in bicfcm gaUe befinben fi* »crft^iebene 3oopii9ten ; aber bie tneifien 2;niere geben me^r ober weniger beutlic^e SBeweife »on biefcm Snftinfte, unb juweiien äupert fiä) biefe« fo ftar!, bag man tiefe Jijicre jebe 2lrt »on Sla^rung »erweigern fie^t, mit äluöna^me einer ein= jigen, ju bercn ©ebraud) fie geibiffermapen »orauö« beftimmt finb. g« gibt nic^it nur gewiffe J^ierarten, bie bloß t^ierifc^e Stoffe »erie^rcn, unb anbere, bie fi,ü= cor ifeinen ©cbraud) macbte. @o machen eä gewiffe Snfetten, bie im Saroenjuflanbe gteifcbfreiTcr finb unb nad)§er, wenn fie fic^ im 3ufianbe größerer a?olltom= men^eit befinben, fJetö ^fKanjenfreffer werben; eben fo matl)en ei aud) bie Sröfclje, bie firf) »on »egetabi^ iiftljen Stoffen ernöbren, fo lange fie notf) aiante Cgrofc^würmer) finb, hingegen gleifc^freffer werben, fobalb i()re Wetamorp^ofe »orüber ifi. §. 322. Diefer ßnftinft bcffimmt nur fe^r einfache Slftc, unb tommtnidjtbemienigen gleirf), ben bie5Jatur öerfcfeicbenen fleifcfjfreffenben Sbietcn gegeben ^at, um biefelben in ben ^Kitteln ju leiten , wclt^e fie jum gr= ^afiljen iljrer SBeute anwenben. ©0 ifi ä- S. bie 2ar»e beö Slmeifenlowen (gig. 96), eine« ben gintagSfliegen benad)barten 3nfette«, baju befiimmt, fic^ »on 2lmeifen unb anbern Snfetten, au« benen h bie geudjtigfcit fangt, ju ernähren; fie bewegt fid[) aber fo langfam unb mü^e»oll, t>a^ fie nur fcfewierig ibre Sebürfniffe befrtebigen tonnte, wenn bie 9latur fie ni(bt gelehrt bätte, fiat fie in ber Skgel ungefäbr a(^t 2)ecimeter im Durcbmeffer unb fünf in ber Siefe \ ifi bet 2lbbang ibret asänbe burcfi einen ginfiutj »etänbett wotben, wai fafi immer gefc^iebt, wenn em 3nfeft b'nein getätb, fo beeilt \id) bet älmeifenlöwe, ben ©traben auSjubeffetn. ©ewiffe Spinnen fiellcn nod) eigentbümlie^ere galten; benn bie ©ewebe, welrfje biefe Sbiere auf üetfd)iebene Sitten macben, finb befonber« jum gange ber glicgcn unb anberer 3nfeften befiimmt, bie fie JU ibrer Seute matten wollen. Die älnlage ber gäben »ariirt je nac^ ben »erfcbiebenen Spinnenatten, unb ifi juweilen gan; untegelmäpig ; inbeffen gibt ti and) anbete ©ewebe, bie eine aupctotbentlitje gleganj bar« bieten, unb man ftaunt, wenn man biefe fleinen Jbier^ djen mit fo gropcr Sotlfommenbeit ein fo auggebe^nte« ©ewebe fpinncn fie^t, wie j. S. ba« ©ewebe ber Van iet JnttUig«)!) unb bnn ^nfiinhte. 93 Srcujfptnne (epeira) , tie ^ä) in unfern ®artcn auf- hält. Sä gibt fogar ©pinncn, ijic fi* ni(^t tamit begnügen, fol(|e gallen ju fJcUen, fontcrn bic fic^ ijrer gaticn au* nod; baju bctiencn, um iljr Dpfcr bamit ju umftrtcfcn unb taffelbc auf tieft SBeifc fo lange an feiner Sertbeitigung ju bindern, bi^ fic cö mit ibrcm giftigen paUn burcbbobrt b«ben. SWan fann felbft gifcbe anführen, »elcbc, um M i^rerSSeutc ju bemächtigen, einen nicbt Weniger mcrt= JCürtigenSnftinftjeigen ; ein folc^er J^ifd) ifl bcr ©prig-- fi\d), welcher fti?) in tem ®ange« befinbet, unb weither, ta er p* »on ben Snfcttcn }u näbren bat, bie er ni*t »erfolgen tann, bie Äunfl befigt, SBaffertropfen auf biejcnigen ju fprigen, bie er auf aöafferpflanjen figenb bemcrtt, um baburd; ju bercirten, bag iie ber« unierfaüen unb er fte »er^ebrcn tonne ; er ft^eint in tiefer 3agb felbfi fo gefcbidt ju fein, bofi er feine Seute feiten auf eine Entfernung bon mebrcren gufien »erfefilf. Slucb bie »erf^icbenen SIrten ter »on »ielen »iep fügigen Sbieren auf ibren 5agben angcicanbten 8if} muffen auf ben Snflintt bejogen werben, benn biefe pflanzen M bei allen 3nbi»ibuen berfelben Slrt in un»eränberlic|cr SBeife fort, unb bäufig laffen fte fi(^ crfennen, wenn bie Sbiere nocb feine ©etegen^cit Ratten, fii^ »eber burtb gja^ja^mung, nocb burc^ bie ßrfa|)rung ju unterricbten. §. 323. Zu biefcr ÄlafTe bcr Snftinttc mup man nocb bie angeborene 9Ieigung reebnen, tvelcbc »tele Sb'er« befiimmt, 2}?unböorrätbe für ben fünftigen (Sebraucb aufjubäufen unb fie in lobten ,^u »erfcbarren. 3n ber Siegel i|} biefcr 3nHinft nur bei me^r ober »e-- niger bocfenben (Gattungen entnjicfelt, bie einen %i)dl bcöSabreä binburcb in bemSanbe, baä fie bewohnen, ni^t bie ©ubfJanjen finben, »on benen fie ftcb ge- ttö^nlicJ) ernäbren. ®iefe fcbcinbare Sorficbt fc^ü^t iie Bor SWongcl an 9Iabrung , wenn ber SBoben beren feine me^r liefert, tann aber oon feiner SSerecbnung beö Serftanbeö bcrrübren, benn fie jeigt ficb, becor bie erfabrung bem Xifitxe ben 9?ugen fclcber 5Kagojine lehren tonnte, unb man ftnbet fie fclbfi nocb bei fol= (iien Spieren , bie in einem Älima wobnen, wo feine bürftige 3abre«jeit mebr ju befürchten ifl. ©ag bei unä cinbeimifc^e gic^t>örncf)en CS'O- 98) gig. 98. Do« ße.tine Qii/ficrniitn fScmrm \ulgin?i, gibt unö ein Setfptel »on btefer angeborenen 9Jei^ gung, für bie Seburfniffe ber 3utunft Sorforge ju treffen. ®en ©ommer über baufcn bicfe in i^ren ©prüngen fo lebbaften unb anmutbigcn ZfjitrsSfen 5Kunb»orrätbe an §»afelnüffcn , gicbcln, SWanbeln k. on, unb bebtencn fi* gewöbnlic^ eine« audgeböblten Saumeö ali ajlaga^in; )te baben bie ®emobnbcit, auf biefe 5öeife mebrcre 9Jieberfagen in oerfcbiebenen SBerflecten ju (»alten ; wenn fic^ beä 2Binterä bie 9?otb fügten lä^t, wiffen fte biefelben fetir gut ju finben felbft wenn ber ©cbnce fte bcbcift. aber btefer 3m- pul«, welcher ibncn fo nü^licb fein muß, wenn bie Äälte ibre täglicbcn Srnten unterbricbt, treibt fie aucb nocb an, bie 9Jal)rungömitteln, welcbc ibnen übrig bleiben, ^u »crftcden, felbft wenn fte nie eine 3ett ber 9^otb burcfclebt unb aucb feine folt^e ju befürcbten b^ben. gin aiibere« SJagetbier, baä mit unfern Sanincbcn in mancbcn ©tücfen äbnltcb ifi unb ©ibirien bewcbnt, namlicb ber ^feifbafe (Lagomys), ift mit einem nocb mcrtwürbigeren 3n= flintte begabt, benn nicbt nur, ba? er im ?)crb(fe bie Sräuter fammelt, bcffen er ju feiner Srnäbrung wä^= renb beä langen aSinter« in biefem unwirtblicben Sanbe bebarf , fonbern er mac^t aucb ganj genau nac^ 2lrt unferer ^anbwirtbe §)eu. 5)at er bte fräftigften unb faftreic^Ucn Ärduter auf ber SBicfe obgefcJjnitten, fo breitet er biefelben au«, um |te an ber ©onne troden werben ^u laffen, unb ifi bicfe Operation }u gnbe, fo bauft er biefelben in ©erobern auf, unb forgt bafür, bap fte gegen Siegen unb ©cbnee geRefeert ftnb, unb bag unter jebe« feiner ^Kagajine eine un= tcrirbifcbe ©allerie gegraben Wirb, bie in feine Sob-- nung einmünbet unb fo cingericiitet ifl, ba? er ju ieber 3eit bie 9iieberlage feiner OTunb»orrctt()e be= fucbcn fann. Sie Siene, beren ®efcbic^te abju^an= beln wir balb ©clegenbeit finben werben, wirb eben= faU« »on berSiatur angetrieben, |i(^ für bie 3ufunft »orjufeben, unb fül;rt ju biefem 3wecte noe^ compli= jirtcre Slrbeiten au«. §.324. Sin onberer Snflintt, ber ^^ wie bie »or^erge^enben auf bie Srbaltung be« 3nbi»ibuum« bejie^t, ifi ber, welcher gewiffe Sljiere befiimmt, itcb eine SJBo^nung ju bauen, ibnen olle ju biefem 3wccfe nötbige 5ufammengcfegte Operationen lebrt, unb welcber fte in ibren arbeiten un»eränberlic^ ben= felben ^lan »erfolgen löfit, obgleich in ber Siegel biefe Arbeiter nie etwa« Slebnlicbe« baben machen fe^en, unb obgleich fie bieju fein 5)iobell befi^en. ©0 baut fiel ber ©etbenwurm mit ben gäben, bie er au«f^eibct, einen Socon, worin er fid^ ein= fc^liegt, um barin feine 2)ietamorp^ofen in ©ic^jerbeif ju erleiben unb ein ©etjmetterling ju werben ; fo gräbt lief) ba« Äonincbcn feinen Sau unb ber Siber feine |)ütten, bie ibn fo berüf)mt gemocbt ^oben. SQSir werben fpofer ©clegenbeit (jaben, auf biefen orcbiteftonifc^en ©inn jurücf jutommen , wenn wir »on ben arbeiten fprecben werben, bie burc|) ganje Grup- pen in @efetlfcf)aft beifammen lebenber Sbier« «"«^^ gefübrt werben, unb wenn tuir un« bie ©orgfalt, bie ein grofer zi)di biefer ©efcböpfe für ibre 3un3en je'3*' jum ©egcnftanbe unferer Sefcbäftigung macben wer- ben ; bo^ tonnen wir bier biefen intereffanten ©egen- ftonb nid)t »erlaifen, obne einige Seifpiele ol« Seleg be« ©efogten an^ufübren. Der ^amfler (Cricetus) (gig. 99), ein mit ber Statte jiemlic^ nab »erwanbte« fleine« 9iagetl>ier, ba« man auf ben gelbern »om Slfap on bi« nocb ©ibirien ontrifft, unb ba« bem Slcferbaue fo bebeu-- tenb fc^obet, mocbt ficb eine untcrirbifc^e SBobnung, bie immer ^wei 3lu«gänge ^t, wo»on ber eine in fcfjiefer Siicbtung läuft unb bem Jf)iere boju bient, burcb benfelben ben grbfc^utt natb oupen ju werfen, wä^renb bcr onbere eine fenfrec^jte Siicbtung nimmt. 94 ^0oloflje. unb ber SBcg tfi, buri^ welken iä ein unb auögcM- Sicfe @änge füfjren ju einer sctBiffen Slnjaf»! trciö- runber ©rubcn ober fiö^Ien, tt)fW;e mittelft ^ctijon= tatet Oänge mitctnanber in SJerbinbung fielen ; bic eine bicfer Bellen , bie eine 9]ieberlage »on getrocfnc« ten fitäutern ctnWIiept, bient aU äßo{)nung für ben ^amfter ; bie anbcrn iinb SWngasinc für feine aÄiinb= »orrät^e, bie er in fe^r beträchtlichen Duanlttätcn aufbäuft. einige bei ben 3ooIogen unter bem 9?ainen Wlau= rer= ober SWinirfpinne (Cteniza camenlaria) be= fannfen ©^Jinnen fül;ren 2(rbeiten auö, bte cenen beö |)ainf}cr^ abnlicb, aber noc^ compüjirier fint) , benn fie bauen QPi ficb nicbt blo^ eine ge= '?;'-'r| raumige unb bequeme _ ,~ \ SBobnung , fonbern fie k~- z~^ n.nffen auc^ bie Deff= nist nung berfelben mit --=§-' §ülfe einer eigentlicben „-^ %{)üxi, bie ein @cbar= a _ . - - nier bat/ ju fc^liegen ' ' *~ 3rcecfe gräbt bie 50it= fmnne (ctem^^a csmenian.) orttge Stbc ctn cvliu-- bcrformtgcä ^o(|) »on ungefabr actjt ober jebn l£en= ttmcter Sänge unb überjiebt t>ie Süäanbungen berfelben mit einem fcbr jäben SRörtel, oerfcrtigt bann an^ abroec^felnben ©ct)icfeten »on erbmbrtel unb gaben, bic ju einem dSeiüebe »ereinigt tocrben, einen iJecfcl, ber genau auf bie Deffnung ibreä ioäfeä xia^t unb fic& nur augtoärtö öffnen tann ; baä ©cbatnier biefer Xbürc ifJ au« einet gortfegung ber gatenfcbicbten ge-- bilbet, bie üi^ »on einem *punftc tbreä SRanbeä nacb ben Sßänben ber barunter liegenben SRöbrc begeben unb einen SSulfl bilben , ber ben Sienfi einer Xl)üx= cinfaffung tbut ; bie äupere Dberflä(J>e biefeS ©ecfclä if} raub, unb feinem auefebcn nac^ faum »on ber umgebenben®rbe»erfcf)ieben, bagegcn ifl feine innere Dbcrfläcbe glatt ; in ber SBobnung einer biefer 5Wau-- tetfbinnen gewabtt man auf ber bcm ©cbarnier ent-- gegengcfcgten ©eite eine 3ieibe Heiner Sött^cr, in bie baö Sf)iet feine ÄtaUen einfegt, um ben 2)ecfe( nie-- bct JU balten, ivenn irgenb ein geinb ibre üBobnung mit ®eroalt ju offnen fucbt. 2luc^ bei ben ^nmm fiebt man »iele intercffantc ^ro,?cffe, bie injlinttmäeig jur Sonftruftion emct aSobnung bicnen. Siele SRoupen »iffen fid) ein Db-- bad) \u bauen, inbem fie Slätter jufammenroUen unb Re mit gäben jufammenbeftcn. Sei febem ©cbritte begegnen roir in un= fern (Sorten auf ben ©^ringen, ben 30= ^annisbeerfträucbern :c.9Jef5ern oiefer 3lrt ; auf eine folc^je SBeife iflau^ baöicnigege= bilbet, baä fic$ auf ber Siebe Cgig. 101) finbetunbberSJaupc eines Ilcinen 9Jacbt= ,\.>,. 101. Daö iReti ter Tortrix ,ir„iana. ^alUxi , nömlicl) fer Toitriv MFidana, angebört. Sinbere 3nfeften bauen fitb §)uUen ober ©cbeiren auS fflrucbfJücfen »on Slät= lern, auS ben gäben gemobener 3cuge ober aui ir= genb einem anbcrn ©toff , ben fie fiinßli* jufammen-- sufügen reiffcn ; ein fotd^c« 3nfe!t ift bie Äleibermotte (Tinea sarcitella) , ein Keiner filbcrgrauer @d)metter= ling , ber ftd» im Siaupcnüuflanbe ©änge in tai 3n= nere ber SBoUenjcuge gräbt, inbcm er biefe fc^neU jcrnagt. 2iuS ben losgetrennten gabentrümmctn macbt er fid) fobann eine 2(rt @cbtaue|, roetdjcn er bcfJänbig »erlängert ; merfreürbig ifl eä , baf wenn et aUju bid njitb^ um noc| bequem in biefer SBobnung bleiben ju tijnncn, et biefe ©*eibe fpaitct unb fie babur(<) erweitert, baf er ein ©tüd einfegt. Snbli^i ifi nocb ju bemerten, baf gewtffe 3;bicrc, reetcbe bie Scflimmung baben, ju feber falten 3abre(3= jeit in einen 3ufiant) »on Setbargie übetjugcben, nicbt blop ben SnfJintt befigen, fi(b einen ©i(^ctbeitä= Ott JU fucben unb ein weidjciS SJeft ju bauen, fonbetn aucb ben Singang ju ibtet aßobnung oetfc^liepen , wenn bic 3(ii ibteö äÄintcrfcblateö bcrannabt, getabe al« ob fie »otauSfeben tonnten, baf fie lange 3cit nit^t mebr nötbig bättcn, auöjugeben unb bafi, wenn ibte SEb.üre gtöffnet bliebe, biefe ber Sälte unb gcfäbrlicfccn geinben ben 3utritt gefiatten würbe. Xt)kxt biefer art finb j. S. bic aÄutmcltbicre, bie man auf ben 2llpen finbet unb bie »on ben fleinen ©aooparbcn in unfern ©trafen berumgetrageu werben. §. 325. Sine weitere Slaffe inftinttartiger gäbtg= feiten, welcbe balt, wie bie »orbergebenben , bie Sr= battung beö 3nbi»ibuumS jum ©egenftanbe b^bcn, balb baju beftimmt finb, ben 3ungen günflige Se= bingungen für ibte Srifienj }u fidj'ern, unb welche ficb in bem einen unb anbern galle fafi immer auf eine innige Seife an ben 3nflintt bet ©efell» fcbaftlicbfeit anfcbliefen, beftimmt gewiff^e Z^ttt, lange Sfieifen ju unternebmen unb fogar öfter« ein anbete« Älima aufjufuc^en. 3uweilen »erlaffen biefe SSanbertbierc einen Sejirt blof aWbann, wenn fie alle |)ülf(jquellen beffelben erfcbopft baben, unb fu= dien fic^ in einer benachbarten ®egenb ju ernäbren. «Wancbmal ifi e« aucf; bie Äälte ber SBinter, bie fie bem ©üben jutteibt, obet ifi e« bic atlju ftarfe §)igc, bie fie »etanlaft, altmäblig gegen ben 9Jot= ben JU jieben; in ben meißen gölten abct gefcfceben ibte SBanberungen »or ieber atmofpbärifdien 5ßer= änbcrung. Die biefelben erfläten fönnten ; aud> ttcibt |ie ibt Snflintt an, nic^t ©diritt »ot ©cbtitt ibten S3e= jiif ju »etlafTen, fonbetn ibte 3?icbtung fogleid) obne alle« 3ögcrn naä) betjenigen ®egenb bin ju nebmen, wobin fie fii| begeben follen. gaf} immet fiebt man JU bet 3eit, i»o fte biefe Sieifen untetnebmen, eine gtope Slnjabl 3nbiolbuen ftc^ ju Stuppen »etcinigcn, um in @efellfd;aft ju jieben. ©ie 2lffen, bie in fo gtoget 3lnjabl in ben SBät= bctn bet neuen SBett leben, geben unä ein Sßeifptcl »on bicfet 3Jeigung, ben Slufentbalt untegelmäjjig ju oetänbetn. §)aben fie einen Scjitt »erbeert, fo ftebt man fie in jabireicben Sanben, »on einem Saumafie jum anbctn fpringenb, irgenb einen anbern, an grüi= ten reichen Drt auffudien ; ifi ibnen bie 9?otb auc^i in ibre neue SJieberlaffung nadigefolgt, fo fucben fte ibr §ei( wo anber«, bie 50?ütter ibre Sungcn auf bcm Diüden ober in ben Slrmen tragenb, unb bie ganje Sruppe fi($ lärmcnber gceube überlaffenb. 9!od) merfwürbigereSJeifen, al« bic »origen, unb bie cbenfall« nicl)t« ^eriobifcbe« an fi(6 baben , wex' ben »on benSemmingen untetommen, obne baf man bi« jegt bic Urfacbc ibtet SBanbetungen entbeden tonnte. ®iefe X\)iexe, welcbe ben 3iatten in Vie- lem äbnlid; jinb, bewobnen bie Ufet be« Si«mecte« unb tommen juweilen »on ben ®ebitgen in unjäb= ligen Stuppen bcrab. ©ie tücfen in gebtängten Solonnen »otwärt«, unb »etfolgen babei ftet« eine getabe Sinie, obne |td) butc^ bie grSpten ?>inbctniffe jut Umtcbr bejiimmcn ju laffen, incem fte burd> ©diwimmen über bie glüffe fegen, unb bie üBobnungcn obergelfen, bie fie nicljt ju erflettetn oetmögcn, um- geben, ©ic wanbern auf biefe SBeife bcfonber« bei 'kait/i ; »iclc geben untetwcg« ju ©tunbc, unb beffen ungeadbtet ifi ibie3abl nocfe fo gtof , baf fte überall, wo fie ficb jcigen, unctmeflidien ©cöaben anti^ten, benn fte jetftöten auf ibrem 3uge alle unb febe S}c= getation, wobei fie ftc^ nic^t bamit begnügen, ba« Klon brt Jntrlltgen} nnit iem ^n|linhti>. 95 ©ras biä auf feine SBurjcIn ju jerlJören, fonbcrn aui} noä) bcn ©oben burefjwüljlen , um bie Äörncr, bie |t* bnrtn finbcn , (»eroor.^ufu^en. ®iefe 8emmingä= rcanbcrungcii fiiib eine rcafjre ©eipel für Korweflcn unb Sapytanb ; botfc finben fie glücflid;en»eifc in ber gleicten ©eflcnb nid)t me\)x aii einmal in jefen 3at)ren ®tatt. 3n bcrDicgcI werben bie ffianberunaeir ber Sjjiete pcriübifcfe gemai^t unb entfprec^en ben Seränbetungen ber 3al;re(3jeiten. @o »erlaffen j. S. in jcbem grü^- ja^re Legionen, beni Semming fe^it na!)c »cnvanbtet Heiner Scager, nämüc^ bie (Srbmciufe, bie man anä) juweilen (Srbratten ober ©c^ccrmäufe (Hypud-Tiis le- resiris) nennt, Äamtfttatfa unb nei;men i^re 3{irf)tung nac^ SBefJen ; fie marfc^ircn auf biefelbc SBeife wie bie »origen, unb bur^iaufen §)unberte oon 5WeiIen, unb finb fo ja^Ireic^, baß, i»enn fie gegen bie Kitte bc« STJonat« Sluguft an ben Ufern beö Dctrolötd unb beö 3ubomo anfommen , not^bem fie einen SBeg oon nie^r alä -2.5 Söngegraben jurütfgelcgt loben, oft eine cinjigc itorbeisielenbe ßotonne mel;r ali jivei ®tun= ben lang bauert. 3in 5Wonat Dttoter fcl)rcn fie lieber mä) Äamtfdatfa jurüd, unb bann ifl i|rc 3?ücftel;r ein greubefeil für bo« Sanb , benn gennffe Sfeifcttiierc, rcelt^e iliren 3ug begleiten , liefern ben 3ägern biefer unfruchtbaren ®egenben »o fie anfommen unb reo Re ab= ge|en. ®o »erlalten un^ bie ©ircalben, bie ftcfc bei unsä JU 2lnfang beö SDJonatö 2lpril jeigen , im ?)crbf}e. Tlan bcmertt aldbann, reie fi* biefe Sijgel ju jabU reii^en ®rf)aarcn »erfammcln unb i|re SRitfetung nat^ bem ®übcn nehmen. 3lngelangt an ben Ufern beS mitteUänbifcf)en 3J?eereg, »erfammeln fite ftc^ auf tr= genb einem l)o|en fünfte, unb na^bem fie cine3eit= lang auf einen günf^igen Slugenblicf geroartet laben, ge|en fie miteinanber ab , unb überfc|rciten baä 9)?eer in jaltlofen ©claaren. OTan begegnet i|ncn manc|= mal fern »om Sanbe; fe^cn junjeilen entgegengefe^tc aSinbc ilrer 3ieife ein §)inberniß entgegen, fo Reit man fte auf bem Sau^oerfe ber @c|ifte fid; nieber= fegen; eö fd;eint fogar, baß fie bis jum ®enegal ge- langen, um bafelbfi ju überrointctn. Die 2Ba(|teln finb gleidjfattS i|reö SBanbertrtebS wegen betannt; aue| fie sielen nad; älfrifa unb Sleinafien, um bie ßrengcn aßinter unferer Älimate ju »ermeiben; fo fommen auc| »erf(|iebenc Söget beö 9Jorben« an unfere gliiffc lerab, wenn fie bie Solte »on ben folarge-- genben treibt, »o|in fie roieber im fommcnben grü|= ia|re ^urüdfelrcn. enblid) finbet fiel ber Srieb mr SüBanberung aut| nod) unter ben gifi^en unb 3nfe"en; frappante Sei= fptele in Sejie|ung auf bie erfteren liefern unS ber §>äring, ber 3;|unftfc|, ber ^ac|« jc., unb |infic|t-- lid) ber legieren : bie ®raö|üpfer, eine 2lrt Sanb= |eufc|rede. §.326. iJicSnflinfte, ivetc|e bie 9latur ben3;|ie= ren gab, um fie bamit in ben ®tanb ju tejjcn, bie (Sr|altung i|rer3ungen ju fic|ern, finb eben fo man= nigfaltig unb eben fo intereffant, aW biejenigen, mit bereu ^iilfc biefe SSefen Sorforge für i|re eigenen S3ebürfniffe treffen. IJer innere 3niputä , ber bie 5?ögel befiimmt, njoc|enreeife beina|e unbeweglid) auf iijren Siern ftgen ju bleiben, ber i|nen jum Sorauö unb mit fo »ieler Äunfi eine 2öo|nung jum ®(|uge i|rer 3ungen bauen le^rt, unb ber fie antreibt, über taä SBo|t t|rer jungen gamilte ju tpa^en; ferner ber Srieb, ber ben 3nfetten Ie|rt, ben fla^ f,\x njö|lcn, i»o fie t|reSier nieberlegen foUen, bamit bie barauS ent|ie|enbcn SarBen in i|rem Serci(| bie i|nen nöt|igc 9la|rung finbcn fonnten, ober ber einige biefer X|iere antreibt, t|re ®orgfalt an 3ungen ju »erfc|ioenben, bie »on einer fremben 3)?utter |errü|rcn ; enblid) ber 3nfiinft , ber einige Sögcl unb geroiffe »ierfüßige tliere in ber ®rjie|ung leitet, bie fie i|ren 3ungen geben: biefe gä|igfeiten unb bie Srfi^einungen , bie barauä |er»orgeien, «erben immerbar unfere Seele mit Srfiaunen unb Semunberung erfüllen unb unö mit einer größern Screbfamfeit, aU eä SBorte ju t|un »ermögen , unterri(|ten , loie weit bie fd)öpferifc|e IKadt über Slllem fein muß, Wai ber 5Wenfc| fic| einbilben ober begreifen fann. J)0(| Wirb bie Scwun^ berung, i»elc|e in unö biefe unbetannten Äröften |er« »orbringen , bie bei ben 3;|ieren bie Urfa(|e fo »ieler überraf^enber |)anblungcn finb, »ielleic|t nod) burc| biete übertroffen, roclc|e umS bie gleic|fatl(5 angebo- rene 3uneigung einfloßt, bie beim menfd^liden Öc- fdle(|te eine ädutter |at, fic| fo ganj bem Säollc i|rer fiinber ju weilen, unb weldjc nd) auti, ob= gleicl in geringerem (grabe, bei einer äiemlic| großen 2lnja|l Siliere finbet. §. 327. Sine berjenigen Srf^einungen, bie am geeigneten finb, unS eine beutlid)e SSorfiellung oon bem'3nfiintte f,u geben, ifi bie, welc|e ung »on »er= f^diebenenSnfetten bann bargeboten wirb, wenn fie i|re ®ier legen. ®icfe 3;|icre werben niemals ifjre Saugen fe|en, unb fönncn a(fo feinen SSegriff »on bem er= lallen laben, mai aus i|ren Siern werben Wirb, unb bennod) laben fie bie fonberbare ®ewo|n|eit, jur ®cile eines jeben SiS geeignete 9?a|rungSmittel für bie Srnä|rung ber barauS entfielenben Sar»e ju legen, unb bieS gefc|ie|t felbft in bemgallc, baß bie Srnä|= rungSweife berfelben gänjlicl »on ber i|rigen abweicit, unb bie nicbergelegten 9Ja|rungSfiofFe für fie felbfl JU nidts gut fein würben. Äein 5?ad)benfen ober Ueberlegen leitet fie bei biefer |)anblung, benn |ätten fie baS Vermögen ju fdließen, fo würben i|nen bie S|otfaden |ie\u fc|len, unb als Slinbe müßten fie not|wenbig lanbeln; bo(| erfegt t|r 3nfiiiiti i'C" TOangcl an Serfianb unb ®rfa|rung, unb te|rt fie, genau baS ju t|un, Kai i|nen jur Srrcic|ung t|reS 3wedeS jufommt. ■Die Sobtengräber (Necro- phori) (gig.102), benen man jicmlicl läufig auf unfern gel= bem begegnet, bieten uns ein Seifpiel »on biefer 3nßinttSart bar; benn wenn baS S3eibt|en i|re eier legen Will, fo forgt es bafür , baß ber (Jabaoer eines 2'?autwurfS ober irgenb eines fleinen »ierfüßigen S|ie-- . , . res »ergraben wirb, alSbann ' '' legt eS feine Sier barauf, fo gig. 102. Ser SEobten» baß fid) bie 3ungcn »on i|rer 9"'6er cNecropho™»). Oeburt an »on ben Stoffen , bie für i|rc Srnälrung bie geeignetffen finb, umgeben finben, benn fieleben, wie"i|re5Wutter, »om Slafe. Hber noc| mertwürbiger ifl es, ein3nfett, baS auSfc|ließlid) an »egetabilifAe 90 ^pologif. gja^rung gemicfen tfi, auf ebengenanntc SBeife eine [ animaüm «a^rung für feine 5«ac^tommcnf(taft ju= beretten ^u fc^en wenn feine 3ungen im garoenjuflanbe gretf^fteffer ftnb 2«tt einem folt^en 3nfJinfte fint> , S bie ?)oIäbtencn (gtg 103) bie mit ben SBeiSpcii »ecivünbt finb, begabt. SBenn fie etmaebfcn fxnb, leben fie auf Stumen, tbteSarBcnbagegenftnb gtetf*ftelTer,unb immer »erfiebt fie i^re iWutter mit bcr pafTenDcn "^a^- rung, inbem fte neben i^re @ier in einem be= fonberäjubiefemSwedc Icreiteten 9?e|^e CS'3«r KU) ben Sörper irgenb einer Spinne ober lfiau= pe regt, bie fie wat)r= fdjeinltdjmitibremSta« 319 104 Soä ülEfl bcr «lotjbiene ^^j purc^lbofjrt ^at. § 328 Sefonberä tn ber erften 3eit be« Sebenä finb bte Xbtere ^it)\vaä} unb beburfcn eineö ©cl;ufe(5 gegen bie Unbeflänbigfeit ber ^uft unb gegen bie 2ln-- griffe ibrer geinbe ; }u biefem 5'^ede (jat bie 9Jatur fauptfä4)It(b auc^ ijjren Sltern ben Sauinftinft gege= bcn. ©ieSfnsabtbetSbie«- bie, TOenn fte erroaititen ftnb, M }u t^rem eigenen Oebrauc^ eine SBobnung bauen, ifl fe^r gering, im SSergfeic^ ju ber 3abl ber= jenigen, bie für tbreSungen ein reeicbeö unb ftcfjereö 5Jcfi confiruircn. 5«i(*t« ifJ bei ben Sögetn gcwij^n-- Uä)et aU bie«, unb nicbt obne 3ntereiTe fann man ber Seliarrfi^feit, womit biefe Spiere ein ©tüdt^en na* bem anbern oon bcn jur Verfertigung ibrer Siegern beftimmtcn 5Kateriafien berbeitragen , unb ber Äun^ jufe^en, mit ber fte biefelben jufammenfügen ; forco^I bie gorm aii bie ©truttur biefer SüBobnungen bleibt für bieSSögel einer unb berfelben 2lrt ftetö bte glettt)e, oaritrt aber bebeufenb non einer Srt jur anbern unb paft immer »oUfommcn gut für bie Umftanbe, in bencn ju leben bte junge gamittc be= ftimmt ift; batb ftnb biefe Slefler auf bie Srbc, unb Attjar ouf eine grobe unb einfatbe %Tt gebaut, balb ^nb fie an ben SBänben eine« geffen ober einer Tlaun ongcllebt, aber in ber Siegel tfl t^r 'JJta^ jroif^jcn 9lefl ^at bie gorm einer gtaf^c Cgig. 106), unb tfi an einem Saumjreeige aufgebängt, ber fo biegfam ifi, baf Weber bie Slffen, not^ bie ©c^iJangcn, notb aig. 105. Daä 5!e(l »om ®ticgti> (Fringilla c«rdiielis>. ben Steigen ber Säume ; bie mcifJen ^aben eine ^atb= tui^elform unb gleit^en einem Meinen abgerunbeten uiib etioaö erweiterten Sorbe, beffen SKänbe auiS (SrasS= bolmen ober bicgfamen ©tangelt^en gebilbet ftnb, unb beffen 3nnereö mit 5Koo« ober glaumfebern be= legt ift CJig. lOö) ; boe& juwetlcn ift ibr Sau com= plijirter. gincö Per merfwürbigfien Slefler ift baö be« SeberoogeW (Ploceus) , eine« »einen inbiantfdjen Sogelö, ber unferem ©impcl jicmltt^ najc fte^t ; baö Sig 10b Daä 91c(l M Sßcbcnogelä (Ploccus). fefbfl bte Stcbbornt^en babtn gelangen tonnen; um aber feinen jabtreitben geinbcn ben Zutritt noi^ mebr ju erftbweren, ma^t biefer SJogel feinen Stngang unten binetn, fo baf er fefbft nur fliegenb in baffelbe ftblüpfen fann. Sr baut feine SBobnung auä langen ©räfern ; man ftnbet barin mcbrere Sammern, wooon bie eine für ba« Seibc^en jumStuöbrüten feiner Sier bient, wäbrenb eine anbere »on cem3Wänn(benben>obntift, wel^eö feine ©efdbrtin, wäbrenb fte ibre 9J?utterpflitbten erfüllt, mit feinem ®efange erweitert. Sin anbere« gleicbfaü« tntereffante« 9{eft tit ba« eine« Meinen orientatifcben unb mit unfern ®ra«mü(fen oerwanbtcn So= gel«, nämtitb ber Sylvia sutoria, oie mittelft Saumrootle, bie fte auf ber Saumwollcfioube bolt unc mit ibrem ©tbnabel unb i^ren güfen JU einem gaben fpinnt, bie ii)Xi SBobnung umgebenben SStätfer ju- fammennäbt unb c« auf biefe 2lrt »or i^ren geinben »erftecft (gig. )07). 5Kan fennt fogar einige gift^e, bie ein einfalle« grobe« 9Jeft bauen, um ibreSicr barein su legen ; ioä) unter aHen ntebern Spieren finb e« ^'^■iZi^.tH^^"" bie 3nfetten, bie bei ber Serfer- «>'"»""""»■ ttgung einer SBo^nung für i^re 3ungen am meiflcn glcif unb 3nftin!t an ben Sag legen. SScnn wir oon PenSlrbeiten fprec^en, bie einige biefer Sbicre in ®e= meinfdjaft au«fübren , fo werben wir ®elegen^eit babcn , bie 9Jefter ber SSienen unb SBefpen ;u befd^ret^ ben; b'« wollen wir un« begnügen, ein einjige« SSeifpiet »on ben Sauten anjufübren, bie gewiffe cin= fam wobnenbe Snfeften für it)Xi Qiex aufritbten. Sine« ber merfwürbigften unter biefen legieren ift bie |)oljbiene (Xylocopa violacea) Cf. gig. 103 u. 104), ein grof e« 3nfctt mit fe^warjem florper unb bunfel-- blauen glügetn, welcbc« ju ber nämlit^en gamilie. Wie bie eigentlitbe Siene, gebort unb in grantreic^ nitbt feiten ift. aä Sebürfnip ber ©efeUfc^aft mit ©einei^glei*cn fd)eint aucb bie Silbung jener permanenten Solonien JU »eranlaffen, bie uns? unfere fianincben (Lepus cuniculus L.) Darbieten, bcren Saue miteinanber in Serbinbung fleben ; weitere Seifpicte |inb bie ?)unbe ber norbamerifanifdjen 2luen , * bcren ju ©ruppen »ereinigten SSoIjnnngen ben 3ägeni unter bem 9iomcn ■Dfjrfer befannt fino unb juweilcn eine äuöbejinung »on mebrcrcn ifilometern baben; fobann bie Sin-- taggflicgen unb »icte anbere 3nfeftcn. S)ocb jeigt ficb ter 3nftintt ber ©efeüigtcit in ben 2(ffociationen, i»elcbe bie 2lusfü^rung gemeinfamer arbeiten jum ®e- gcnfianb baben, in feiner ganjen entwtc!lung, fo j. S. m ben Colonien ber Siber, beraScfpen, ber Sienen unb ber 2(mcifcn. §.331. ®er Siber »on Sanaba (Caslor Fiber i,.| ifl binfiditlid) feiner ©efeüigtcit unb feine« Sunfitrie« beä bas3 mcrtwürbigfic ©äugctbier. 3m ©ommer lebt er cinfam in feinem Sane, ben er fic^ an bcn Ufern ^aoittixt. giß. VM. Icr Siber (Castor Fiber t.) bcr ©een unb giülTe gräbt; rüit aber bie 3a^reö= jett beran, bie @*nce unb Si« mit ft* fübrt, fo »erlaßt er biefen cinfamen Drt unb öereinigt fic^ mit ©eineggteiibcn, um in ©cmeinfcbaft mit i|)nen bie SBintcrmobnung ju bauen. So ftnb bie einfamflen ®f= genbenJJorbamerita'ö, wo bieSiber, oft in 200 biä 300 3nbi»iPuen fJatten |)eerben, ibren Sautrieb ent= tt>i(Jeln. 3um Saue ibrer neuen 2Bo§nungen mt)lm jic einen @cc ober einen siemlic^ tiefen Siug, bcr niemals bi<3 auf ben Orunb binab jugcfriert ; in bcr SRcgcI geben fi'e fltepenbcn ©creäffern benSorjug, um jtt| berfelben jum XramSport bcr nbtbigcn Sauma« tcrialien bebicncn ju fönnen. Um baö SBaffcr in einer gteit^cn ^obc ju erbaltcn, fangen fie mit bem Saue cincö abgebacbten SammeS an, welcbem Äc fict« bie gorm eine« Sogen« geben , beffen con= »ere «Seite gegen bie Strömung getcbrt ifi; üc mactien iljn auö 5ufammengefloc^tencn 2ieflen, bereu 3n)if(^enräumc fie mit Steinen unb Stfjlamm auö= fußen, unb übcrsiebcn ibn aupen mit einem biefen unb fefJen Ueberjug. 33iefer Samm, bcr geroobntit^ an feiner ©runblage elf bi« jwolf gug Sreite ^at, unb alle 3abre burcf) neue arbeiten oergropert wirb, beberft ft^ oft mit einer üppigen Scgctation, unb bilcet ficf) enbficb in eine 2lrt |)etfe um. 3ft ber ■©amm »oticnbet, ober ift er bei ftc^enbem SBaffer nid)t notbrecnbig , fo tbeitcn ficb bie Siber in eine geroiffe Slnjabl gamilien ab unb beftbäftigen fiä) mit bem Saue ber $)üttcn, bie fie ju bewohnen ^aben, ober mit ber Sluöbefferung berfenigen, bie ibnen ftbon baä oorbergebcnbc 3abr jnr 2Bobnung gebient |)attcn. 'Diefc ?)ütten njcrbcn am Ufer aufgcfcbtogcn unb gegen ben ■Damm gefJiigt unb ^abtn fafj eine eirunbe gorm; i^r innerer Durt^melTcr beträgt [ec|ä bi« fieben guf unb i|)re, auf gleiche 2Beifc, roie ber Damm, auä SaumöfJen gebauten SBänbe Rnb auf sroci Seiten mit einem Stfclammüberjuge bcbedt. Wlan finbct i barin jwei Stoctircrfc: baö obere, trodene, ift jur SSBo^nung ber Siber befJimmt; ba« untere, unter bem SBafTer gelegene, bient aU 5Kagajin für bie SRinbenöorrätbc ; fie communiciren nad) aupen bloß mittelfl einer unter bem SBaffer gelegenen Deffnung. ?Wan tt>ar (»äufig ber Meinung, ba| ber ooate Scbmanj ber Siber bei bem Sau tbrer SBobnungen gleicb= fam aU ^Waurertetle gebraucht werbe; (S ftbeint in= beffcn, baf fte ju biefcm 3mecfe nur ibre 3äbne unb Sorbcrfüpe gcbraut^en. !Kit ibren ftarfen Sc6neibe= jäbnen fcbneibcn fie bie ibnen nötbigen Saumäfie unb fclbf} Saumfiämme ab, bie fte fobann mit ibrcm 5Kunbc unb ibren Sorberfüpen mit fortftbfcppen. (Srünbcn fte an ben Ufern eine« fliepenben SBafferä ibre 9?ieber-- laffung, fo bauen fte \>ai |>oIä baju obert)aIb ber Stelle ab, bie fie a(« Saupfa^ beßimmt |aben , fegen eä a(« gtog iniS SBaffcr unb treiben e« unter Senugung ber Strömung beö SBaffer« ba^in , reo |ie iä (»aben »ol-- len : ouc^ graben fte mit ifiren güf cn an bem Ufer ober am ©runbe beS SSSafferä bie ibnen bicnlic^e Svbc aui. Uebrigen« ma(^cn fie biefe arbeiten , bie mit einer auperorbentti(^en Scbnetligteit auggc- fübrt werben , nur mäbrenb bcr Jladjt. SSenn m 9Jad)barf(^aft beS Tlen^inu bie Siber »erbinbcrt, jtcb binlängticb flarf jur Sitbung jaf)Ireit|cr @c= fcüfc^aften ju pcrmebren unb bie ibnen jur 2luö= fü^rung bcr ermäbnten arbeiten nötbige 3Jubc }U babcn, fo bauen fie ficb feine flutten mebr ; allein bcr 3nflinft jum Sauen crbält fiä) nicbts bcflo Weniger bei ibnen , benn man bot f(!)on beobacbtct, wie eine« biefcr Sbif^e, Mä in ber ©efangenfdjaft erjogcn würbe, ficb aller §)olj= ffücfe bemäcbtigte , bie cö ftnben fonnte, um fie in ben Soben einjufdjlagcn unb Sauten an= jufangcn, obgleicb bie Umfiänbc, in bcnen cö ficb befanb, ibm folcbe Slrbcitcn unnüg machten. Sei ben Sögein ftnb bie eigentlicbcn ©cfellfc^aftcn feltencr aliS bei ben Säugetbieren ; bocb fennt man cj^nc Spcrlingöort, bie Loxia socia, bie in ja^trcic^en tocbaaren in ben Umgebungen beä 5apö ber guten §)oiTnung lebt unb ibr 9?ef} (gig. 109) unter eine bev giß. 109 Da« üJcfl ber Loxia soci». ganjen ßolonic gemeinfamcn ©ecfe bauen. 1>ie merf« würbigficn Seifpiele cincö foltben 3nftinttä finbct man aber in ber 3nfettentlaffe , unb bie barauö ^erBor= gcbenben gcmcinfcbaftlicben Sauten bieten ba($ gtögte 3ntercffe bar. 2luf biefe SSeife finb bie SBcfpenncfJer gebaut, welche un« fowobl wegen ibrcr 9tegclmä6ig= feit nU wegen ibrer Solltommenbcit übcrrafc^ien ; um fie 5U bauen , löfen bie SBcfpcn mit ibren Äinn- baden »on altem §)oljc flcinc Späneben ab, bie fie in eine Slrt Sueben »erwanbeln , bcr bem Sarton äbnli* ifl , bebicncn fic^ fobann bicfc 21?atcrial(S jur Silbung ganjer Sleibcn fecdöfeitigcr 3ellen ; biefe Äucbcn ober SBaben liegen unter ftc^ in einer bcHimmtcn ®nt= fcrnung parallel, unb ftnb je »on einem SRaumc jum anbcrn burc^ tleinc Säulen Bereinigt, bie juglci^i aU Stügcn biencn; baö ©anje liegt balb frei in bcr ^uft, balb in ber §)öblung eine« SaumciS ober fclbf} in ber ®rbe unb finbct ftcb nacb ben »erftbiebenen SBefpenarten cntweber nacft ober in einer gemcinf(^aft= liefen §iülle eingefcbloffen (gig. liO). §. 332. 3)te @cmeinf(baftlt(btcit in ben Slrbcifcn if} einet ber mertwürbigßcn 3ügc in ber Sebcnöweife bcr Sienen ; aber biefe 3nfetten bieten mi outb nocb ein Seifpicl »on einem anbcrn 3nf}inft bar, ber ge- wiiTe Sitte bcroorruft, bie für bie Scobacbtung nti^t weniger intereffant (inb unb glcicbfall« bcr Slaffe ber ©rfc^cinungen angehört, mit bcnen wir unä in biefcm Ülugenblitf befebäftigen ; bieö iß nämli* ber 3nßintt, welcher bie Sciic^ungen jWif(|ien ben SlrbeitSbicncn unb ifrer Königin regelt. Van iet JnUUigeit} unü iem ^n|linhte 99 gig. IIU ein aBcipenncfl. ©ie eigcntltcjcn SPifucn otcr §>onigbtcncn, roelcfje auö @rictl)cnIonP ju flammen fchcincn unb m(^ Su= ropa, tcm nörMit^en Slfrüa unb SJorbamerita gebrndjt »orten ftnti, leben in (Sülonicn, jebc ani je^n» bi« tireiftgtaufenb Slrbcitabiencn ober ©tertlen (neutra), ciuS \eä)i= biö ac^t^inibert SOTänncfjcn ober Drohnen, unb gcroö^nlicl) aui einem einjigcn iD3cib= rtien jufammengefeft, lucIc^ciJ unnmfc^ränft ju ^err= fcben fc^cint unb ben 9Jamen Sontgtn C2B"feO erl^alien ^at; )ie errid^tcn i^re 3IBof)nung in irgenb einet §)6^te, j.S. in bem Socfce eineä alten SaumcsS ober in einer Strtf)üftc, welche i^nen bie Sanbtpirt^c machen unb wtlä)e SPienenforbe genannt ttJerbcn. Sie 2lrbcttäbtenen fuhren alle furbic gvifienj unb baö aSoI;! bei ®cfe[lf{f)aft erforbcr= lieben 2(rbeiten auä. ©ic einen, bie fogenonnlcn ^5a($öbienen((5ig.lli), Äl|g^ haben für ba'5 Eintragen flwtS^S- bei9fat;rnngämittelunbfür 7 ^P^ T '^"^ Saumaterialien, fo ibic ■f '- furbic2lufrit|>tungberSau- g.8. 111. D.e a.bctiöbitnf. jj^ ,„ folgen ; bic anbern, bie i^rer 3?erri(^tung wegen bie Srnäbrer innen genannt reetben , befcbäftigen firf) faft auäf^Iieptic^ mit ber innern|5au^^altung unb ber tfrnä(;rung bcr 3ungen. ■Die auf bic Smte ausgegangene 2Irbeitöbicne fcblüpft in eine öodßänbig geöffnete Slume, beren ©taubfüben mit bemSlumenfiaubc ober einige barunter, rceld)c bic Seflimmung babcn, bic n)cib= lieben \!aroen einäuftbliepen , unb auä bicfem ©runbe fi ij n i g ö j e 1 1 e n beipen ; bicfc finb bann biet größer unb fall c^Iinbrifd». §)aben fid) bic Sienen einer rei- chen tarnte an Slumcnfiaub unb ?)onig ju erfreuen gebabt, fo legen fie ibren SReic^tbum in einigen ber gett>ö()nlit|en3cllen, fei cä nun für bie tagli^e (ion= lumtion, ober fei tS für bie tünftigcn Scbürfniffc, nicDcr. Und) ^aben fie ik 35orficbt, bic ben |)onig= öorrat^ entbaltenben 3ellen mit einem ©edel »on aSatbä JU Bcrfelilicgen, unb brofit irgenb ein 3ufall, ibrc Gonfiructioncn ju jerflören, fo iciffen ftc ©äulen unb ©trcbepfeilcr auf Juristen, um ben ©turj bcr aßabcn ju »erbinbern. ©ie OTmincben nehmen, ivie bereite txwä^nt, an aüen biefen arbeiten feinen 2ln-- tbeit, unb mcnn ftc für bic @cfcllfd)aft »on feinem 9iugcn mef;r finb, fo ibcrben fie »on ben Mrbeitö-- bienen mit ben @to(beln burcbbobrt unb auf bicfc aßcife getöbtet. ©iefc ©cblad)t (©robnenfdjladft gc- nanntj baucrt »om Sionat 3nni biöSluguii unb bcbnt ftib fogar ouf bie Sar»en unb *puppen bcr ©robnen au<5. ©aä aBeibcben bleibt glcid;faU<3 bem t^ätigen Veben bcr 2lrbeit«bicnen fremb ; boc|) tveil »on tbrer J^rucbtbarfeit baö ©cbeiben bcä ©t^roarmcä abfängt, fo loirb cä immer forgfättig gefe^ont. ©obatb eä an-- tangt, Sicr ju legen, fo reirb cö für bic ganje go= lonic ein ©cgcnfianb ber2lcbtung, unb iä bulbct ald-- bann in feiner Bobnung feine SJcbcnbu^tcrin me^r; begegnet eä aber einer , fo enttvidelt fid) alfobalb ein 3i»cifampf auf Scbcn unb Sob ; immer fi'e^t ftd) eine cinjige aii Äönigtn in jebcm @cbi»armc, wie grop aüä) bic STOcngc ber benf^clbcn bilbenben ßnbioibuen fei. ©0 lange bic junge Königin no^ in ibrer SBob- nung cingefc^loffen bleibt, legt fie feine (£icr; if} aber baä SBcttcr ft|>ön, fo fliegt fte ircnigc Sage natb i^rer ©eburt auä, unb erbebt fic^ mit ben ©rönnen biö ju einer ^öbc, tbobin man fie nicbt mit bem Stugc »erfolgen fann; fie fcbrt fcbotf» balb ibieber jurüd, unb fec^öunböierjig ©tunben natb(;er fängt fic an, Sier ju legen, bie fic ncbencinanber in bc-- fonberiJ ju bicfem 3n)cde bereiteten 3ellcn nicber= legt. 3tn erften ©ommcr finb biefc ßier nitbt fcjr jablrcicb unb nur au« Slrbcitöbicncneicrn jufammen» gefegt; ben SSSinter über legt fic feine; fobalb fid) aber bie Mäh^t ieä grübling« bcmerfen löft, wirb bie Srui^tbarfcit bcr SSienenmuttcr außerorbcntlid) 100 ^ooloßit. grof : in einem 3eitraum »oit ungefähr brei SBo^en legt fte Qew'6i)nli(^ me^r a(iS 12,000 Eier, (ätfl im elften Monat ii)r(ä ©afctn« fängt (te an, neben Den JlrbettSbieneneicrn auä) Drojineneietn 511 geben, unb ein wenig fbäter fomnten auä) feiere, ii'orauö| Scib(|)en entftebcn. Srei ober oiet Sage nacb bem Segen brctjen tie Sier auf, unb fc^Iüpft eine tieine »eipe Sarbe au«, irclc^e, ba jTe noc^ ber Süjjc be= raubt tft, ibr 9Jefl nicfct öerlaffen unb ft* 3?abtung fud)cn fann. gür ba« le^tere ifl jebct^ gcforgt , benn bie 2lrbeitäbienen forgen in reicblicbem ^age für bic Sefriebigung itjrer Scuürfniffe , tnbem fte ibr eine art Srei barrei^cn, beren Sigenfc^aft je nacf) bem Sütter unb bem ©efi^tedttc ber ^aroe »ariirt, unb nähert ftc^ ber augenblief ter Ummanblung in eine 'puppe, fo ft^ltefen fte biefelbe in iljre 3elle ein, tnbem fte an bie Dcffnnng berfelben einen Detlet »on SBacti« ontegen. giinf Sage nac^i ber ©eburt einer 3lrbeit<5-- btenenfaröe frfiliepen bic Ernährerinnen auf befogte aSeife bie Belle rerfelbcn. Sllßbann fpinnt fic^ biefe ^ar»e um ibren Sörper einen ©eitccocon , in welchem fte fic^ nat^ 2lblauf »on brei Sagen in eine ^uppe ocrreanbett ; nat^bem fte enblit^ in biefcr gorm fteben unb einen falben Sag geblieben ifi, erleibct fie ibre le^te 5Wetamorpbofe. Die ^Kännt^en gelangen erH am einunbjwanjigfien Sage na* ber ©eburt ber Saröe jur »öUigen 2lu«bilbung, »ä^renb bie SBcibi^jen ibre legte Umrcanblung ft^on am brei^ebnten Sage erlei= ten. SJer Einfluß , bcn bie Sefdbaffenbcit ber 9Jal)-- rungSmittel, leomit bie Hrbeitabienen bie Saröen er= nöbten, ouf bie Sntmictlung ber Siencn ausübt, ifi einer ber mertreürbigßen Sinfliiffe; benn burc^ bie abänberung beä Sreie«, ben biefe intereffanten Er= nä^rerinnen tbren Pfleglingen barbieten, erjie^cn fie na0 Selieben älrbeitöbtcnen ober Königinnen. "Dieö lä9t fi^i beutli* feben, reenn ein Sienenfcfcrcarm ibre Äöniflin »erloren b«t unb in ben SBaben bes Sorbet W t^ine 3fßc '"•' ^'""^ reeiblidjen Saree mc^r be= ftnbet ; in biefem gälte beeilen fi(b bie Sienen , meb= rcre JlrbeitöbienenäeUen nieber^urcigcn , um barau« eine S6nig«äeöe ju machen, uitb liefern ber barin entf>al= tenen Saroe biejenige 9Jabrung im Ueberfliuf, womit fid) bie SEeib^ien näbren; burcb biefen einjtgen llm= fjanb nun wirb bic Saroe anflatt eine 2lrbeit«biene, Mö fte bei gortfcgung ber gewiJbnli^en Srjictungä^ weife geworben wäre, eine Königin. Sil eine junge .Sbnigin mit i{)ren 5Wetainorpbofen ju Enbe unb bat fie bie SRänber ibrer 3ellentbüre burcbnagt, um auS t^rem SlefJe ft^lüpfen ju fönncn, fo bemertt man, wie jt(^ in ber ganjen Eolonie eine gro^e Slufregung funb tbut. auf ber einen Seite oerflopfen bic arbeitäbienen mit neuen Duontitäten »on SBac^ö bie Deffnungen, weii^eburc^ bie ®cfangencngemacbt werben, unb galten biefelbe in i^rer 3ellc jurüif; auf ber anbcrn ©eite fuc^t jtcb bie alte Königin berfelben }u näbern, um fte mit ibrein ©tadjel ju burtfcbobren unb ficb fomit einer gefäbrlicfjen 9lebenbublcrin 5U entlebigen ; boc^ ganje f balatie« bon Slrbeitöbiencn ftcUen fi* ba-- äWift^en, um fte barnn ju »erbinbern. bitten in biefem Sumuite, an bem uie ganje (Scfctlfc^aft Slntfjeil nimmt, fliegt bie alte Königin mit allem Sufdieine be« 3orneö axtä bem Korbe, unb ein groger Sbcil ber Slrbeit^btenen unbDrobncn, wooon Re bie einzige ©cbielerin war, folgt ijr na*. Sie jungen Sienen, f,u fd)wa*, um auf gleite SSBeife auöwanbcrn 5U tonnen, bleiben in bem Korbe juriitt, unb ibre 3abl »evmcbrt f;* balb bur* baä 2luätried)en berjcni-- gen , bie no* biö jeßt im l'ar»en= unb ^uppen^ jufianb waren. Slucb He jungen Königinnen macften ft* wäbrenb bicfcä Sumulteä auö i^ren 3ctlen beraud. @inc eö bcren nicbrerc, fo f*lagen fie fi* miteinan= ber, unb biejenige, welcbc na* bem Kampfe allein noä) übrig bleibt, wirb bie Se^crrf*erin ber neuen ®efetlf*aft. Der ©tbwarm, ber feine JBo^nung mit ber alten Königin »erläpt, jcrfireut ü* nit^t, fon-- bern fu*t fi* in einiger Entfernung ju einer ©ruppe JU »ereinigen unb eine neue Eolonie ju grünben , bie aUc »orbin erwäbnten arbeiten »on 9Jeuem beginnt unb ibrerfeitä na* einer gewilTen 3eit einen neuen e*warm bilbet, bcffen austritt bur* bic glei*en Ur- fa*en, wel*e bie erfie Sluöwanberung »eranlapte, ber- »orgerufen wirb. Sin Korb bilcet juweilen jäbrli* 3 biä 4 ®*wärmc; bo* finb bie legieren immer f*wa*. Der Sob ber Königin, bie ®*wä*e einet Eolonie unb bie Angriffe ifjrcr geinbe bePimmen ä«' weilen bie Sienen, fi* äu jerHreuen; bie glü*tlinge fu*cn fi* alöbann einen 3uflu*ti3ort in einem glü({= li*ern Korbe ; bo* fie werben bort unbarmjcrjig mit ®ta*elfii*cn »on ben Eigentbümern ber SBobnung ,iurü(fgetricbcn, an ber fie Sbei' babcn wollten; benn feine frembe , felbfi feine ifolirte Siene wirb in einem Korbe, wo fie ni*t geboren worben, aufgenommen. Tlanrcm 9Jcftc einen tieinen 5>ügcl, worin biefe uner- inübli*en arbeiter neue, bcn barunter liegenben äbn= lid)c ©torfwerte groben ; juweilen fiebt man fie au* mit Erbe ®änge bauen, bie bie Sänge ber Stämme fol*er ©tauben ober 55äunt*en, wo biefe tleinc 3"' ieften ibre Jlabrung fu*en, aufwärt« ficigen, mit wel*e biefe 3iifetfen bei ifjrcn tagtägli*en ®än-- gcn bebeden. ®ol*e amcifcn , bie tbre SBobnungen in ba« |)ol} bauen, laffen fi* in Säumen nieber, bie bereit« bur* Sarben unb bur* anbere 3i'refien angegriffen unb bur* gäulnip mürbe geworben ftnb. @ie löfcn mit ibrcn 3J?anDibcln fleinc |)0ljt^eil= eben ab unb graben in ba« 3nncrc be« Sau= mc« mebrere ©tocttwcrte , wcl*e bur* Söben »on einanber gcf*ieben finb unn burd) *))fcilcr getragen werben, unb wcl*c fie au« unbenagtem 60I} ober au« feinen Spänen, bie fie mit ibrein Spci*el 5U-- fammentneten , bilben. SQScnn irgenb ein Unfall einen Sbeit i^rc« ©ebäube« jerfiört bo'- fo fiefit man fo= glci* alte arbeiter, bie bem Unglürf entgangen (inb, eine außcrorbentliic Jbätigtcit entwicfeln, au« ben Srnmmern bic barin Vergrabenen beroorucbcn, ibre »erwunbctcn Kanierabcn in einen (i*ern Ort f*affen unb neue Sauten ju ben nod) fiebcn gebliebenen bin= jufügen. SBcbcr bie aKänn*cn no* bie 2Beib*en nebmen an biefen arbeiten Sbcif. Die erUcren »er- weiten nur turje 3eit in ijrer 2Bo^nung unb fommen Von itz JntfUiflenj unJi bem Jliiflinktf. 101 faft fogicict na* t(;rcm Jluögange auö bctfelbcn um ; bie SBcibc^cn ocrlafTcn mit ben 2)?änn*cn ben ac= mcinfamen aSobncrt, teerten nbcr, naibcm Ite ^ Die 5Jaturtriebe, beren 5Betra*tung mi fo lange beftbäftigte, itnb bie |>aupturfacben ber tbierifcben Serrtcbtungen, unb bei ben metfJen fiebt man, wie bereilä crwäbnt, feine ©»ur »on ber Sriflenj foleber Säbigfeiten, bie einer böbern Drbnung angeboren; wenn man aber beobachtet, wai bei gcwiffen Sbieren »or ff* gebt, fo ifi cä unmöglicft , biefen ben Söepg eine« gewiffen ©rabeö »on SnteUigenä abjufprecben, unb man muß betenncn, pa§ fte, wie ber SlWenf*, mit einem ©ebäcbtnif, Urtbeil unb fogar mit bem Vermögen begabt finb, ein einfatbeö Saifonnement anjufJellcn. _^ ®S if} ,5. S. erwiefeu, bap »tele Sbiere bc<3 @c= bä*tntffeö nicbt ermangeln unb bag bei mebreren berfelben biefe« Vermögen fogar fcbr entroicfelt ift. %li Seifpiel wollen wir bier baä 'Pferb anfübren, baS öfters einen SBeg wieber ertcnnt, ben ei nur einmal gemalt, unb ben eS feit »ielen Sabren ni*t mebr gefeben bat. ?Jitbt weniger treu iU basS ®e= bo*tntg bei bem |)unbe, bem tSlepbanten unb mebreren anbern ©äugetbieren, benn man ftcbt biefe Sb'ere bäufig nac^ langer 2lbwefenbeit bie 'perfonen wieber erlennen, »on benen fie wobl ober übel bebanbelt worben itnb. ©clbfi bie giftbe fcbeinen beffelben ni*t »ollftänbig ju ermangeln, benn man bat 3late leb= reu tonnen, auf bie totimme ibre« SBärterS bfrbei= jueiten. §. 335. Unter ben tbierifcben 2>erritbtungen gibt ei aud) folcbe, bie wir uni nur bann crflären tonnen, wenn wir fte ali t>ai SRefultat eine« ©c^tuffeä annebmen. 3. S3. ber §)unb, ber unrubig wirb unb bie Oitterfläbe feine« (SefängniffeS jerbeigt, wenn fie »on §)olj ftnb, unb ficb bingegen rubig in feine @e= fangenfcbaft gibt, wenn biefe Stäbe »on ®ifen ftnb, mug auf biefe SBeife banbeln, weil er im erßen gati fiebt, ta^ fein Sip ba« $)ol; angreift, unb er baber fo baä §)inberniB , ba« Rci) feiner gluckt entgegenfleOt, brccben ,\u tonnen glaubt, wäbrenb er im jweiten galle, wo er ba« (ftfen für feine 3äbne all',u batt finbet, balb barau« fcblieft, baf feine SlnHrengungen unnüg fein werben , unb »on jebem weiteren SSerfuc^e ablägt. äBenn ber §)unb, ber feinen i)errn ben -?)Ut nebmen fiebt, glaubt, bap biefer ausgeben werbe, unb ibn al«bann mit Sicbtofungen überbäuft, bamit er ibn al« Segleiter mitnebme, fo banbett er gteic^= fall« in golge eine« ©cljluiie« ; unb nodb beutlidber fpricbt ficb biefe Operation bc« Serffonbe« in einer a«enge äleugerungen »on ^ifi au«, welcbe man an- fübrt, bap fie »on biefem nämlicben Xbiere jur Se- friebigung feiner SBiinfcbe angewenbet werben; ein Seifpiel biefer 2lrt ifi »on einem |)ofbunbe betannt, bem e« jebe 9?acbt gelang, ficb »on feiner Settc lo«= jumacben, ber al«bann auf ba« nabe Itegenbe gelb lief, umbortStbafe ju erwürgen, bierauf feine blu- tige ©tbnauje an einem benachbarten glup rein wuf* unb noef) »or Jage«anbrucb in feine SBobnung jurücf= tam, wo er ficb wieber in feine |)al«tette legte, bie er beimlicberweife abfireifte, unb ft* auf feine ©treu nieberlegte, um auf biefe SBeife feinen 35erba*t wc= gen feiner Uebeltbaten 5U erwecten. Sie »or einigen 3abren an einem lebenben jungen Drang=Utang im botanifcben ©arten ju ^ari« ge- matbten Seobacfttungen beweifen, bap biefer äffe mit einer nocb entwicfelteren Snletligenj begabt fei. ®r jcigte eine grope Slnbänglitbteit an bie ibn »erpflfe- genbcn '•perfonen, fcbmollte, wenn man ibm fein ©ebor fcbentte, unb brücfte feinen 3orn g-crabe ebenfo au«, wie bie Sinbcr, inbem er fcbrie unb feinen Äopf gegen ben Soben ftblug, al« ob er, um tie ibn um= gebenben 'perfonen ju "rubren, fiifc fclbfi Uebel« tbun müpie, ba er ficb nicbt an biefentgen wagen burftc, bie ibm wiber^anben. SBar er allein in feiner Äammer eingefcbloffcn , fo fucbte er ficb immer au« berfelben ju entfernen unb fiicg bepbalb auf einen nabe an bie Jbüre geffetlfen ©tubl, um jum Jbürfeldop gelangen unb bie Sbüre offnen ju tonnen ; um enblicb biefem Tla^ nöcer ein Snbe ju machen , nabm fein SBärter ben ©tubl 102 ^oologif eine« Sage« weg, atlct'n bet Drang^Utang ^oltc f?c^ einen anbcrn , ten er an ben fla^ bei erfteren f}ettte,unti flieg ebenfaflä barauf , um bie Z^üxe su öffnen. 5Wu§ man nun bei biefet i)anblungi3= tt)cife nic^t bie gäl)igteit jugeben, bie Sectionen ber grfajjrung f,ü benü ^enV unbläft R* barin nic|t aucf) baö SJerniögen ber Seratlgemcinerung crfenncn? 9?iemaW|nfte man biefe^S^ier geteert, W jwm Deffnen X^üre eine« ®tu(>feg ju bebienen,iabiefeS 3;^ier ^at eä fetbß ni^t einmal Semanb fo machen fe^en ; eä fonntc bemnac^ nur burtb eigene Srfa^rung gelernt ^aben, bag ei jtt6 auf bie öor^in er= iBÖ^nte SBeife jur gfei= (^en -?>S[)C mit bem ©(|(üffel, bcn eä umbrcden wollte, mittetfl filetlern ergeben niüffe unb ba$ er nur iura) bie Seobad^tung ber §)anblungen feiner SBiirter ju ber Semerfung gelangen fonntc, bap bie ©tilgte i^on einem Drt jum anbern getrogen werben Tonnen ; cnb- tid) fonnfe er nur burc^ aScratIgemeincrung ber fo erhaltenen Scgriffc unb burcf) Kombination ber ltr= t^eile, ju welchen biefe Segriffe 55eranlaffung gegeben Ratten, ba^in geführt werben, auf eine fo gut be= rc(i)netc SBeife ju banbeln ; bcnn in ben SJormalum- fiänben, worin er fiä) befanb, tonnten feine natürlic|icn Snfiinttc nic^t (»inreic^en, t^n fo p leiten. §. 337. Sigentit* nur bei ben bem Ticn^ä)tn am nät^fJen fJefjenben @ciuget{)iercn finbet man ©puren »on einer etwa« entwicfetten Sntetligenj, unb jeme^r man in ber S^ierreitie abwärt« fJcigt, befJo fettencr fief)t man ^anblungen ber freien SBabI unb bcfJo me^r bemertt man benSnftinft an bie ©teile ber Sntetligcnj treten. 2)ie 2lffen unb bie rei^enbcn Spiere flellcn fütb binficbtlit^ ber 3nteÜigenj oben an; bann fommcn bie Dicf&äüter, 'jSac^pbermen , >,. S. ber ffilep^ant unb baö ••Jiterb; bann folgen bie SiSieberfäuer , unb bie legten, b. ^. bie in biefer Scjie^ung unBoUtommenfJen unter alten ©äuget^ieren , finb bie 9laget|)icre, nämlich baS I5i(^f)6rn4)cn , ba« aWurmelt^icr, berSiber, ber §)afejc. ©0 fann ba« SJagetfiier nit^t einmal baf;in gebra*t »erben, baß eä ben i^n »erpflegenben SKenftben »on einem anbcrn perfönliö^ unterfebeiben fann ; ber 3!Bte= berfäuer erfennt >,\vax feinen -perrn , feine i^äl;igfciten finb aber fo bef^ränft, bn§ ein cinfadier SIcibcrwc(J;fel juweilcn binreic^t, um ftc^ bemfelben unfenntlic^ ju machen ; * baö ^ferb unb ber ffite|)l;ant erinnern fid> Jii^t bloS ber *]3erfonen , fonbern fte lernen aucb Icicbt auf gegebene 3eii^en gebordjcn ; bcr §)unb ifl für er= baltene Sol;lt()aten banfbar, »erficht bie Jraurigteit feine« §)crrn eben fo gut, a\ä beffen Born unb fie^t, wenn c« not^ig if^, tl;m mit feiner -^ülfe bei; bcr Slffe cnbli* l;anbett no* mit einer größeren Unter= fcftcibung unb mit me()r Screc^nung, al« bie »or()er= gebenben Spiere ; bo* nur in ber _3ugenb iff er fo glü(tli(^ begabt, unb anflatt baß ^iä) feine gä^igteiten, „ * ßiit Süffel im fotanifiien diorteit lu $atiä jeiiitf fEittem aiiattcr bie größte Uiittrniütfiflfcit j biefer aJBärtcr ^attc nun eine« Soge« anbete Kleiber, of« fletoö^nli*, on; berSiiffei, bcr itin ntdil melir erlanntc, (iürjte ouf i^n loa, unb erft a\i ber SBärter feinen geioo^nlicSen änjug roieber nn^m, erfonnte i^n bieft« SE^iet roieber. äBetben jwet oneinanber ßemöinte SBibber gefc^oren, fo (ie^t mon fic oisbolb auf tinanber lui mit SEBui^ flürjen, wie »cnn fie (!c^ gegenfeitig ficnb isären. wie bie be« 3J?enf(^en, mit bem june^mcnbcn Slltcr oersotlfommncn, ne()mcn fte ft^nell ab. Sei ben nicbern Sfjicren gewabrt man nitbt«, rcai bem SSerfJanbe äljnltd) iff, ber Snflintt f^eint alle SBerric^tungen ju leiten ; nur einige Snfeften fd^cinen in gewiffen gaticn ftet» eS)er burt^ Urtfieife, al« burti einen cigentlitfcen Snftintt bcfJimmen ju laffcn, allein biefe gcille finb feiten unb felbff ungewiß. §. 338. Snblit^ muffen wir bier noc^ beifügen, baß ftt^ gewiffe Spiere, wie ber Tlen\ä), obgleicb in eineuj weit geringeren ®robe, einanber mitt^cilen fönnen. ©0 fie^t man häufig bei fruppcnwcifc bcifammen= lebenben ©äugetbieren unb 58ögeln einjeIne3nbioibuen al« ©c^ilbwactien auägefJellt, wcicbe burt^ befonbere Schreie i^re Sameraben »on ber Sünnä^erung einer ®efajr benac^rit^jtigcn ; bie TOurmeltbicre unb (Fla- mingo'« finb Bon biefer 2Irt. 2lut^ ^at man M f^on »on bem SSor^anbcnfcin einer ä^nlic^en gä&igtett bei bcn ©cf>walbcn »erfic^ert, bcnn man bat oftmal« bc merft, wie bei bem Stngifgefcbrei, ba« biefe Sßögcl ergeben, wenn i^re Sungcn buri^ irgenb einen geinb bebroljt finb, alöbalb alle ©cbroalben ber 9Ja(6bar= ftbaft tjcrbeiflicgcn , ben erfcbrecften ßltern ju |)ülfc fommcn unb, mit einanber bereinigt, ba« Sbicr, beffen Singriffe fie bcfürcljten, bcunruj)igen. Snbtic^ ft^einen auä) juweilen bie Snfetten einanber ^ad}xie^ttn mit-- ^ut^etlen; bie an ben SImeifen burd; |>uber, Sa= tr etile unb me&rcre anbere SJaturforftbcr gcmot^ten SSeobac^tungen fönnen un« in biefer |)inft^t nur wenig im Ungcwiifen laffen. SBcnn j. S. bie Dberflätbc eine« Slmeifcnbaufen« beftf)äbigt werben ifi, fo wirb bie ganje Solonie mit erf}aunen«würbiger ©cbnclligfeit »on bem Unglüde bcna(i)rid)tigt ; man »ernimmt feinen ilaut, aber man fte^t biejcnigen 2Imeifen, bie 3cuge »on bcr Scfrtäcigung waren, ba unb borf^in laufen, fid) il;ren fiameraben nähern, fie mit bem Äopfe treffen nnb fic^ mit i^ren gü^lfäben ben i()rigcn näbcrn. ®ie auf biefe 2ltt benat^ric^tigtcn Snbtöi- buen »eränbern hierauf bie 3{ic^tung t^reS 2Beg«, um e« gerabe Wie bie öorigcn 5U niad)en; na(^ ei= nigen 3tugenblirfen fiebt man taufenbe biefer flei- neu ®cfd)öpfe ber ©teile jueilen , wo ibre SSBo^nung eine Stuine ju werben brobt. Slut^ bcnierft man in ben bcftigcn Kriegen, wetcbe bie Sewcl;nct jweier benachbarten SImeifcnbaufen öfter« miteinanber fübrcn, Wie bie SSortruppcn (^lautier) bem liauptjeere 9Jacb- richten ert^eiten, ingofgc berfelben biefe« feine 3fJid)= tung »cränbcrt; glaubwürbige Seobat^ter »erftc^ern fogar, baß in fritifd^en Ittnffänben ein S^eitber Stmeifen mani^mat ba« ©C^fai^tfclb »erläßt, um jurSBo^nung prüctjufe^ren , unb baß fafl fogteic^ nat^ bereu 2ln"= fünft bcr Slbgang neuer SSerflärtungen erfolgt. §. 339. Sie meilfen t^icrifdjcn §)anblungen erflören ftc^ leicht au« bem Sorf)anbcnfein bergä^igfeiten, bie wir »or^in betrad)tet unb met;r ober weniger benjeni= gen ä^nlicb gefunben (»aben, bie Wir felbf} befigen; inbeffcn gibt c« noc^ anbere Srfc^einungcn , bie wir auf feincrlei SBcife i^u erflären wiffen unb bie un« »ermutigen laffen, baß mehrere biefer SBcfen woI;I no* mit irgenb einem anbern Sinne begobt fein fönnten, ber un« obgeI;t unb »on beffen 9Jatur wir folglid) feine SSorficuung ^abcn fönnen. @« ft^cinen auä) in berS^at Weber bo« Sntercffe no(p bie Sntetligenj ^inju= reichen, um gewiffe Söget, wie bie Sauben unb ©4)WaI= ben, JU leiten, wcldie, nattibenr fie nat^ einem oft mcbrcre bunbert Tieikn ibciten 3;ran«port, ber in Wo§tocrfd)loffcnen Sorben fiattfanb , in g«i^eit gefegt werben , in geraber 3iid)tung nad) bem Drte ^in fliegen, wo fie i^re junge Samilie »ertaffen Ratten, wie wenn biefe »or iliren 2lugen wäre. SBenn ber pmt> unb anbere ©äuget^icre auf große Sntfernungen iljren SSeg Wieber finbcn ober »on ferne bie ©pur irgenb eine« anbern J^iere« »erfolgen, fo nehmen fte gewobnlii^ Von bft Jntflliflenj uiiÄ itm Jullinkt«. al« aSegweifer l>ie iux(^ ten ®eriic$finn, bcfTe» 8ein= l>ett bei biefen Spieren au^crortentlttti ift, erhaltenen ©enfationcn ; waä aber tic Srtcftaubcn betrifft, bic, o^ne auäjurufjcn , }. S. oon Sorteaui nac|) Srüfffl fliegen, fo fann man nidjtä aefinlid^cä onncl;incn, unb man tann ni*t einmal eine 5ßcrmut^ung über bic 9Jatur beö aSermögcnö, bau iic leitet, aufflctlen. §. 340. »cjic^ungcn jtt)if*cn 6cr 3ntcl= liatm unb bcm ©cfticn. 2Sir »iffcn glet^-- failö Sfic^tä über bie Urfac^c beö 5Sor(;anbcnfcin(J ober 9licitoorl;anbcnfeinö biefer ober jener intcllecfucUen ober infJinftntägigen Sä!>igfe't tei irgcnb tuetctem Spiere, no* über bcn SWec^ianiänutiä , mit bcffcn ^liilfe |t^ biefc gäbigfeiten öugern ; nur baä »»iJTen wir, bo5 IT* burtj) bic Vermittlung besS SJerocnfpflemä alle »on biefen Jä^igFeiten abhängigen Srfcbeinungcn äußern. 35ic SBiffcnfc^aft befinbet ft^ Ifinficbtiicf) bcr 9latur bcr Sejie^ungen, bie jtwifct)en ber Sljätigfeit unferS ©e= birnS unb ber Srjeugung unterer Oebanfen ober ber äuffaffung unfercr ©enfaticnen beflebcn, in einer »ötligen Unwiffenljeit ; ba§ aber baö öiebirn bad fpc- jicUe SBertjeug ijl, womit ftcf) bie ®eiHeäot)cratio= nen äugern, babon !önnen tt)ir unö o^ne Schwierig- feit überzeugen ; »»ie baö Oebiru Sinbrücfe »on aupcn »ermittelfi ber ©inne erbalten fann, fo tonnen aucb bic ©enfationen nur burcfe bie Scrmittfung unfereö (ScbirnS jum ®ei|le gelangen, unb fo tonnen autb unfer SBitlc unb atlc unfere übrigen OciftciSträfte fitb nur mit .$)ülfe biefcä Drgancö äugern ; fo oft nun burcb irgcnb einen Umfianb feine fsunttionen unterbroiben werben, »erlieren trir fogleicb ben Serftanb, bcn aSiUen, bic ©cnftbilitot, fogar baä ©elbUberougtfcin, unb wir ftnb auf einen bem oegetabilifcben Üeben cntfpre» 4ienben Suflanb jurüctgefübrt , benn aiöbann leben wir nur nocb in einem organificn Sebcn. Um fic^ baoon ju übcrjeugcn, barf man blog beobadjten, wai ftattfinbet, wenn in golge einer SSerwunbung ober eincö @cblag= fluffcä baö ®e§irn feine gunttionen mebrtbut; olöbann ti Snftintt« unb ber 3ntel' ligenj mitwirfen, fonbern ia^ bie Statur bie gunf- tionen be« ®ebirnö bicfelbe Sjicilung ber Slrbcit gelegt babe, bie man iebeömal in bcn anbern Slpparaten bcr tf)ierifcl)cn Defonomie bemcrft, locnn ftet) baö Vermögen berfelben ocrooUtommnet: fie glaubten, baß bie gemütblicbcn Stgcnftbaftcn ibrcn ©iß in einem beftimmtcn Sbeilc bcS (Scbirnö , bie intellectueUcn Äröfte bagegen in anbern Sbeilen bal'en unb baß mit einem Sort iebe Slrt »on Siirntbatigteit baö FHcfuttat ber Sirtfamfeit eine« bcfonberen Drganeö fei unb baß biefe fpejietlen Organe »erf^iebene Steile ber 9?erBenmafTe bcö @ebirni$ btlben. 2luf biefer «oralifirung ber »erf4)iebcnen gunftioncn beS ©ebirnö berubt Dr. ® a 1 1 ö pbrenologifc^e« ©pflem. ©tefer ^bpfiologc war bcr 2»cinung, baß fcbc biefer gunftioncn einem beflimmtcn Z^til be« großen unb fleinen @el;irnö angcliöre, unb baß bie medr ober weniger große SBirffamteit einer (eben berfelben grijßtentbcilö oon ber mebr ober weniger großen Snt' wirflung beöjenigcn Z\)tHä, welct)cr ber ©i^ baoon ifi, abbänge. SJei bcm SWenfcbcn unb bcn mciflcn böbern Jb'eren, füUt tai ®ebirn bie ganje ?)irn- fcbalc auö , unb bie SBänbc ber legieren finb fo ju fagen auf biefer SJeroenmaffe abgebriicft, fo ^a^ man »on bem mebr ober weniger großen Sorfprung »erf^ie= bener 1\)iik bc« Äopfeö auf bie proportionale ®röße ber entfprccbenben 2;betle beö ®ebirnö f(|)ließen fann. Sßiirbe man jugebcn , baß bie oben au^gefprotbencn 2ln-- nabmen ricbtig finb, fo fönnte man folglich bei Se-- tracbtung bcä ®ebirnö bie 9Jeigungen unb gäbigteiten cine^ jeben 3'ibi»ibuumö ju erfcnncn »ermögen. 2Baä biele §)ppotbefcn am mcifien unterflügte, finb tbeil^ bie Gigcntbümlicbteitcn, welcbe man in bcr öußern ©eftalt bc(J Äopfcä fol(ber 3)Jenf(t)en bemerft ju boben glaubte, bie fi(b burtb gewiffe gigenfcbaften bcö ®eiPeo ober burcb irgenb einen fJarfen §)ang aufl= jcicbnctcn, tbeilö bie Unterfcbiebc, bie man tn ber gorm bcr ^irnftbale foltber Sbitre bcniertt, Welche bie ganj cntgegcnflcfegten SJcigungcn laben. SBoS wir »on ber ®efic|t«linie faxten, wcnbet ftc| nament= Uä) auf bie mebr ober weniger beträ^tlic^e Sntwicf' lung bcö »orberen Jbeilcö bcö ®ebirnö an, baber eine jurüdgcirctene ©tirne binreidjenb iü, um bcm ganjcn Äopfe ein fJupibed 5luöfebcn ju geben. 2lud) bcnierftman, baß bei foltbcn flcifcbfrcffenbcn liieren, bie »on ber 3<'gb leben, unb am mciflcn 9)?ut^ unb SBilbbcit an ben Sag legen, bie Sreite bcr |)irn= fcbalc gegen bie Obren bin weit bebcutcnber aU bei bcn *pflanicnfreffern ifi, bie ficb in ibrer Sebenciweffe fanft unb furcbtfam jeigen. So ifi ferner wa^r, baß bei fafi alten Sbifren ber bintere SbetI beä Äopfc«, wo bie ^brenologcn bie Siebe ber Eltern ju ibrcn Sinbern bincinlegen, bei ben SJcibcbcn cntwicfciter ju fein fcbeint, aU bei ben 5D?änncben ; bcnn 3ebermann weiß cä, baß bie ßärtlicbfeit einer ^Kutter gegen il;rt fiinbcr ein weit fiärferer Slffctt ifi, aU bie be« SBaterö. SBcnn aucb einige bcr Slnnabmcn, beren ®cfammf= |eitbic®runblagebcrfbrcnologiebitbet, in berSbat jicmlicb plaufibcl erfcbeinen, fo finb bafür anbere auf nicbtS Ucberjeugenbeö gegrünbet, unb muffen fogar allen ferfoncn, bie gewöbnt jTnb, bie Srfc^einungen bcr 3iiielligen5 näffcr ju erforfc^cn, abfurb »orfom- men. ©o gibt cö ^brenologen, bie ein befonbercö Sermögen für bie Seurtbeilung ber Schwere bcr fiörper, wicberum ein anbcreö SJermbgcn 5ulaffcn, baä jum Scuribcilcn bcr Sluöbc^nung ber Sörpcr ge- mdt maäji, ;c. Vau itt JnttUigenj unli iicm Jn|linktt'. 105 Itebrigcnä fciint man, rcit roictcr^olcn ei, nocö feine 2;()atfad)c, tt)oinit beiüicfcn ti'ertcn tonnte, t>a§ tiefe itjeilung bcr 2(rbcit wirtlich in bem ®e!>irnc fic^ »orfinbe , unb einige aSerfu(t)e beö -?)crrn g l o u= rensS tonnten unö felbft ju ber 2inncil;me »eranlaffen, bap ftcb bie ®a^e anberö »erhalte. SBaö bie Räbigteiten beö Snftinftä gemiffer Jjjiere, nnmentlid) tcr 5Raget|)iere, SBögel unb 3nfeften, be- trifft, fo fonnte mon bei bem gegcnwnrtigen ©tanb ber 2BifTcnfri)cift feine SSe^iel^ung ^wifc^en i^rcm 3Sor= Ijanbenfein unb trgcnb einet Sitbung^meife bcä 9Ier-- öenfpftemS angeben, unb mon fann unmöglich jugeben, bap fie bei ben SBirbcIt^ieren, j. S5. bem Sibet unb ber ©cbwalbe, »on ber bcfonbern Silbung be« ®e= I)irnä betrii^ren, weit bei ber Slmetfe unb ber Stene, Ko fie ft(^ nicfct roenigcr entluirfctt öorftnben, baä 9?eröcnf9f}em Bon bcm'ftet ^oberen 3;f;iere ganj unb gor abweii^t unb blof! in einer Äctte »on 9?er»en- ganglten befielt (ficl;e (^ig. "16). j5 tt tt / petrad)tungen über titn aUßemeinm |llan, tien ixt Matnv bei iev ©rgantfatton lier ^l)iere befolflt Ijat. §. 344. 3m crüen SÄbWiütt biefeä 5Bucf)e« |)abcn i wir nac^cinanbct bic »crfct)tebenen (ärfc^cinunßen, bie an einem Icbenbcn Spiere »ot ftcf) gel;en, betrachtet unb ^aben bic ju tl;ret (ärjeugung befiimmfen Organe fennen gelernt; rotr ^aben gleic^fam baö ^eben analpftrt, ^aben e welkem ieoe« Sbier gebilbet ifi, unb muffen feben, wie ficb baiJ Sebcn m biefen »erfcfeiebenen Sßefen mobift^irt. §. 34.5. SJic^tö ifl berfcbicbenartiger als bie S3i(-- bungämeife ber uniä^Iigen Xf)itn, Wetcbe bie Dbcr= fläfte ber Srbe beoblfcrn , unb eine nicbt weniger grope SSerf^iebenartigteit b.crrfcbt in ben ättcn , burcb welcbe fi(^ bai Sebcn in biefen belebten SWafcbinen äupert. Sei ben einen finb bie gunftionen wenig jablreic^ unb bie ©pbäre ibrer pbPÜ'oIogift^en Sictioitdt iji febr enge gejogen; bei anbern bingegen finb bie gabigteiten aujjerorbentlicb oerfcbicbenartig unb bie 55erricbtungen »crbielfältigen ficb im tjotbUen Orabe ; um biefe 33cr= fi^iebenbeit in ber 9Jatur ber Sbiere ju bcseiitjnen, fagt man bäufig, bag unter biefen SSefeu bie einen b i) b e t fteben ober »olltommener feien , aU bie anbern. 3- S. ein gifcb ifJ ein BotlfommcnereS, bö= bereö SEbier alä eineStufter, benn er beugt eine größere SInjabI Scnnjeicben C2tttribute) ber Sbierbeit unb feine JSerriebtungen finb weniger einförmig ; aber er felbfJ if} weniger öoltfommen aU ber §)unb, weit ft^ bei biefem (egteren baö ?eben burcb comp(i,^irterc ®r= f^einungen auöfpri^t ; ber |)unb ifi feinerfeitö ein weniger ooUfommeneä SBefen alä ber 9J?enfcb, benn biefer befiigt gäbigfeiten , bie jenem oierfii|jigen Xbicrc abgeben, unb übt »erfcbiebenartigere Sitten aus. §. 346. 2>o« ©treten ber *Äatut lur fiof a: tifirung icv ^unftionen unb }ur !£()cttuttQ tcr p^t)ftoIogtfd)cn Arbeit. ®as ^princip , mtU (t)cä oon ber SJatur in ber SeröoUfommnung ber Sbiere angenommen worben ju fein fcfteint, ifl üugicitb aucb eincö »on bencn, bie ben gtiitfiic^ften Sinflug auf bie gortfc^rttte unb bie mcnf^Iictje Snbuftrte ausgeübt baben: eä ifl bieä bie Sbeifung bcrSIrbcit. 3n ber 2:bat, wenn man bie Spiere unter ficb bergleicbt, welcbe binffi^tlic^ ber 3abl imb ber SluSbebnung ibrer gäbigfeiten unb Sräfte »on einanber »erfcbieben finb, fo bemertt man immer, baf bie Serooüfommnung bicfer üßefen mit einer groferen Sofalifirung in ibrcn gunttionen übereintrifft ; bient ein unb baffelbe Organ jur Srjeugung mebrerer Srfcfjeinungcn, fo ifl baS ipbvfiologifcbe aiefuttat un»ollfommen , unb ein Organ füUt fJetS um fo beffer feine SJotle auä, fe fpejieller biefe i|i. 2)ie 2(rt unb SBeife ber Jbätigteit eincö Organe« ober SGBcrfjcugeä bangt nun immer »on feiner innern Jlatur, feinem Saue unb feinen übrigen &= gcnfcbaften ab ; jcmebr babcr folcbe Organe »orbanbcn fein werben, bie mit »erfcbicbcncn 2lrten »on Sbätig= feiten »erfeben finb, befio einanber unäbnticbercSbeite wirb es in bem tbierifdjen Äörpcr geben ; au^ wirb bie mebr ober weniger große 3ufammenfe$ung in ben 2l!ten unb gäbigfeiten ber Jbiere jur ©eite ber natürlitbcn 3ufammenfegung ibrer Organifation fcbreiten muffen. Um nacbjuweifcn biefeS Streben ber 9?atur, bie »bpfiologifcbe arbeit wegen ber ascrootltommnung ber SKciultate berfelben ju tbeilcn, werben nic^t »tele Sei» fpiele notbig fein. §. 347. Sei Sbieren j. S., bie febr befcbränfte gäbigfeiten befi^cn unb ein |ebr einfaches Seben jeigen, bietet ber Äbrper überall ben gtcic^jen Sau bar. Sie ibn jufammenfegenben Ibeile Rnb alle einanber äbn- liä) ; ba bie Sinförmigteit (Sbentität) in ber Orgo-- nifation eine entfprecbenbc Sbätigfeitsweife na* fiä) jiebt, fo fann baS 3nnere biefer SBefen einer SBert^ pätte »ergli^en werben, wo alte Arbeiter jur 2tuS= fübrung gleicher arbeiten »erwcnbet Würben, unb wo baber tbre 3abt jwar einen Sinflug auf bie Ouan= tität, nicbt aber auf bieiUatur ber @rjeugniffe bättc. (£in jeber Äorpertbeil übt bie nämlichen gunftionen aus, wie bie benachbarten Jbeile, unb baS allgemeine üeben beS 3nbi»ibuumS ifi nur aus folc^en Srf(|iet- nungen pfammengefegt, Welcbe baS Sebcn beS einen ober beS anbern biefer Sbeite cbarafterifiren. 2)ieS if} fo wabr, bap eS 3;biere gibt, beren Sörper man in eine SRenge Stücfe ^erlegen tann , obne barin bie SebcnSbewegung aufjubaltcn; im Oegentbeil, jebcS SrucbPücf fegt fein Sebcn fort unb cntwicfelt fiel) burcb biefe Srcitation oft fclbf} auf eine ungewöbnticbc SBcife, unb bilbct ein neues Sbier, baS binffcbtlicJ) feiner gorm bemicnigen äbniicb ift, wo»on eS ein Sbcil war, in feiner Slrt eben fo »oltfiänbig, biefelbcn gunttionen ausübenb unb ouf biefelbe SBcife lebcnb. Von ötr ©rgoniffltion "bet ®l)ifrc. 107 giß. 118. igii(i»(H|Crpol!)Pcn 3enefcItfamenSQi5c= fen, n)elclicbtc9?atur= fotWcr mit l>em 9la= men @ii9iDaffer= poippen [Hydrina) (gig.lI8)bejci(*ncn ) unb rBc(ci)c man 6f= terö unterhalb bcr SBaiTerltnfcn finbct, bieten bicfe btjarre Stfcfcemung bat ; n>ennmiinttcaufobt= ge Sßeifc octRiim^ melt_, fo iil man roeit entfernt, ftc ju tiJb= tcn; im ®e(lan,5 ilire« lörperö überaU biefelbc ijt: iüc tiefiefjt in einer getatinofen 9Raffe , bie aufer= orbenttidj) Meine Äugelten entljätt unb in ber man fein beutlit^eö Drgan gen)a()rt. 2Bie inir nun bereite bemertt I;aben , fo fe^t bie Sbentität in ber Drgani= fation not^wenbig au* bie Sbentttät in ber Serrid)» tungäroeife, inbengätjigteitcn, oorauä. §)ierauä folgt, tiaß alle J^cile beö Äörperö bicfer ^olppen, fa fte eine gleite ©truMur ()aben , bie gleichen gunftioncn ausüben muffen : ein jeber J^eil mup auf bie gleiche SBeife, Kit alle anbern, jur Srjeugung ber Srfd)ei= nungen, teren ©cfammlfjeit t>aä Seben bilbet, mit= Ijclfen, unb ber S5erlufl eine« ober mehrerer biefcr X^eife mu6 nt*t boä Sfuf^ören irgenb eineä jener Sitte not^njcnbig jur golge ^aben. 3ft «bf *if^ "'«^'^ unb fann (eber Sörpcrt^eil biefcr Spiere füllen , fit^ beniegen, fit^ ernähren unb ein neueö fflefen erjcugen, fo Re^t man feinen ©runb ein, tcarum nidit jeber S^cil, nadjbcm er oon bem übrigen Sörper getrennt, unb in güniiige Umfiänbe gefegt morben ifi, fortfa()- rcn fönnfc, wie juoor »irtfam ju fein; aud) ftefjt man nid)t ein, mie jebeä Sruttftücf bcö S^crciS ni*t follte fortfa!)rcn fönnen, bie jum Sebcn notliwenbigen Sunttioncn ausSjuüben unb ein neueä3nbi»ibuum roieber ^erooräubringen unb baburd) feine Slacc fortjucr^altcn. lieber biefe fünfte (»aben uns Srcmblaijj'iJ SSerfudje Suffcjiluf gegeben. §. 348. "Diefe Oleidiförmigfeit im S3aue fommt nur bei wenigen Jljieren oor, jemc&r man in ber Xfiterreilje aufttiärts fieigt unb ftt^ bem 5Wenf(ien nci= 6ert, befJo compli^irter jeigt ^d; bie Drganifation; jebc gunftion , fobann jeber älM , «ooon biefc gunttion äufammcngefcgt ifl, gef)ört einem befonbcrn Drgane SBüiTctlinffn » 6f« fo itfie^en biefe Ztiitrc ((cintn Btralinöfen 3iof)tc te'fe oon gäben, ben fie bie 92at)runfi rÖBt fogcnannten SüMfaben« »etfcfim fmb, teomit in i6rc SDeife^öWe einführen, einer oon bicfen an ben ®eittn fcinfä Sörperä iluei Sungen, bie o'u« il)m IietQUS (lewacSfen Rnb unb (i(S bolb nacfi^et ton i^m (cägemodit ^abtn. — 3n bei gioiir 2 fie^t mon eine« biefet Zftiere nott) me^t »etgtögett, um babur(6 feine innere SSifbiiiiq ju jcigra. an, unb ber 3:f;ierteib bietet Steile bar, bie mc^r unb mebr einanbcr unä^nlid) »erben. 3uerfi ifl cö ein unb baffclbc Organ, ba« füdlt, fii^ bewegt, »on nuf;cn bie ernäf)tenben ©toffe abforbirt, rcfpirirt unb bie tirbaltung ber ©attung fkiert; aber in bem 5Kaj}c , alö üd»^ bie Sl^iermafdjinc »crpoUfommnet, fdireitet bie S^eitung bet pl^^flologift^en Slrbeit Bor= rcärtiS unb geftt boö Seben besS 3nbi»ibuum3 auS bem 3ufammenn)irfen einer mel)t ober recniget beträcfet= litten Slnjal)! werft^iebenartiger Drgane l^croor, tt>o= üon jebeö für ffc^ auf eine fpccielle 3lrt funftionirt. Sine crftc Stufe biefet Sotaliftrung bcr pl;t)ftolo= gifdien Srftfeeinungen ifi unö burt^ »crfc^iebcne Sfjiere, beren Drganifation fe^on jiemlid) complijirt ifl, bercn ?eib aber in feiner ganjen l'ange einen gleid)artigcn Sau 5Ctgt, unb alfo auö mehreren 9?ei^en gleif^för- migcrSIjeilejufammcngcfcfet ifl, bargeboten. SinSci= fpicl ^icoon gibt un« ber Stegen teurm (Lumbricns). 33ci biefem »atienförmigen Spiere ifl bie Srnäh« rmig auä einet SRci^^c Slfte jufammcngefcgt, bieburd) Berfd'icbene Drgane au«gefü[)rt »erben. Sie 58er« bauung geftt in einer §)ö?lung »or fiel), beren SBan- tun gen befonbetc (äigenfc^aften liaben ; ferner befielt ein Sanalfi)ilem , baä baju bient, bie ernä^tcnben ©toffe in alle Steile beäÄ'crperö ju füfjren, unb ein apparat, »eldier ber -Jiauptfig beö Vermögen«, bie Sinbrüde auf^ufaffcn unb bie öeroegungen ^erBor,^u= bringen, geworben ifl; cnblicft finbet man aut^ Drgane, bie blof jur Drtöbewcgung beflimmt finb. I^a^er fie^t man feine IWöglidifcit ein , wie bcr l'cib biefcr 3Büt= met nad) allen3tid)tungcn ^in, iviebeiben ^olp= pen, jertdeilt »erben tonnte, oljne babur* ben lob ^crbei3ufü()rcn. llntcrfut^t man aber ben Sau biefet »etfd)iebenen Apparate, »ooon ein jeber auf eine oerfc^febene SSeife jur gortbauet beö ?ebenj3 beiträgt, fo fic^t man, ta^ fie fid) alle gleitf)förmig pon bem einen Snbc beä Äörperö jum anbern auSbe^nen, unb Pag jcbcä Ouerflüd bcö Jdiereö nur »enig ober gar ntd)t »on ben übtigen Ouerflüden oerfc^ieben ifl; e« ifl nur eine 2B;cber^olung baoon unb präfcntirt biä auf einen gc»iffen ®rab tai ganje X^ier, benn c? fdjlicpt alle jur Sebenöbe»cgung erforberlidicn Drgane in ^iä). IRan fte^t alfo ot>nc @d)»icrigteit bie 9)?ög- lirijfeit ein, baS man eine gewiffe 2lnja^l biefcr @eg= mente Bon bem übrigen Sörpcr ^inrecgnefemen fann, o^nc bag baö eine ober baö anbcrc eine ber @igen= fiaften bcö Scbenä, »cldje baö ganje 3nbioibuum befigt, Berliert; unb bicsS finbet aud) »irMit^ Statt. @d;neibet man nämlic^ querüber einen 3?cgen»urm in j»ci, brei, jcl>n, j»anug Stücfe, fo tann jebeö Srudjflücf »ie baö ©anjc ju leben fortfa^ten unb ein neueö 3nbiBibuum bilbcn. llntct»itft man aitx bet Unterfuc&ung 2Bcfen mit einem »enigcr einfatften Seben, fo finbet man nid)t mctir Biefe Sinförmigteit in i>et 35crtl;etlung bcr paupt- Organe , unb eö ifl unmöglid) , ben Scib flarf ju Bcrflümmeln, o|)ne baburc^ irgenb einen, jum fpe= ciellen ©ijj gc»iffer Srfd;einungcn geworbenen Z^di JU jcrflörcn, unb folglid» baä S^icr jugteic^ einer ober mefjrcrcr feiner gä^igfciten ju betauben. 9Jie- nmW tann man iS)n fo ttjeiten, bnf ftc^ in jebem Srudsflüd alle jum Seben notl)»enbigen Serfjcugc crl;altcn; ber eine ober anbcrc Sl)cii ßirbt immer, unb ()äufig führen biefc Scrflümiiiclitngen noti)»enbtg btc »ölltgc Scrflötung be,5 ganzen Snriinbuumä 6er= bei. Sei übtigeniS glciit'cn Unißänben »erben biefe Sßerflümmelungcn im ^Scrbäftnijj ju ber nie^t ober weniger »oUilanDigcn Sotaliftrung ber gunMionen fle-- fien unb werben für iiai SI)ier um fo^ traurigere gofgcn^abcn, je weniger geeignet bie jerflörten SI)cilc für bie gunttionen fein werben, alä bie l)in»egge-- nommcncn. §. 34f». 2Ba« wir ^infi'cfitltd) bcr Sofatiftrung bcr ?)aubtfinittionrii fagfen, gilt anc^ Bon ben Bcrfd)ic= ^oiUooir. lienen aften , feie }ur ^ictsotbtingung einet ieben bic= fcr grfd&einungcn mitwirten. So Meint bei ben »ot'jin erwähnten ^olviJen für Sie grjcugung bet Sewegungcn fein befoncercS Organ , no* irgenc ein fpecicUeö SEBerfjeiig für bie ©cnftbilitat »orbanben ^u fein ; bei aücn b^Öeren Sl;ieren aber ivirb bie Se- »»cgung auöfd^lieplii* bur4> ba« SÖIuötelfpficm cnt- roicfclt unb gef)ört bie ©enfibilität bem 9!erBenfj)lieni an. S5ei ben SBürmern i|i bie «Wu^felbeTOegung m aUcn Xbeiicn be« Sorpcr« gleidjfötmig unb baö ^ter-- »enfvftem auä einer Siei^e (iianglien jufammengefctu, U'etdje bie. gleiten (Sigenfcbaften ^aben unb welcbe aüc ■cai Vermögen ju empfinben unb freiwiUtge iöe= rcegungen ju erregen, bcfigcn. Sei ben meiflen 3nfcficn aber unferfdjeibct man fdion eine auäge-- bebritere S^cilung ber 2trbcit in „ben guntttoncn be» ?Wu«teIapparate^ , unb baö Sermonen, freiiiMlUgc Sc= »egungen f^erüorjubringcn unb toenfationen ju er= bauen, conjentrirf fi« in gcTOiffen ©anglien beö Sopfe« ; au* bie Sirten ber ©enftbilitot »erBielfaltt-- gen fi*, unb fpccielle Organe jeigcnfi*, um bie »cr= fc^iebenen Strien ber ®rregungen aufjunebmen, roooon fai ©eben, |)ören jc. abbängt; enblirf) b'»''«" ""^ bei benienigen Jbiercn , bie fi* bem SKenfcljen no* mebr näbcrn, gefcfeen, bag tiier ba« gUrsentpftem iveit compli.^irler roirb, unb baf icber feiner bilben ben Sbeite eine befonbcre Slnicenbung finoct (§. 198 bis 204 u. §. 256). äßürbe unö ber Sfaum bier ni*t gebrc*cn , fo fönnfen wir eine äbnlitbe UeberetnUim mung j»if*cn ber Sbeilung ber pbpfiologtfcben 2ir^ beit unb ber Sernollfornrnnung ber guntiionen au* in allen übrigen 2Ippnraten beä Sbiertörpcrg na*= roeifen : f,. S. in ben Organen für bie Seiuegung in benen ber Scrbauung unb bem eirculationöappa- rate; to* f*einen unö bie gegebenen Detail« aui^ ,^urei*en, um bie SlOgcmcin^eit biefcr Jenbcnj ber 9Jatur ju jeigen. §. 350. 5üon *cn organifAcn ItmDiltungcn unb bem Streben jur einfömiflfeit im SBati. aSir l;abcn bereits gefcben, bag unter ben 2bte= ren in Sc.^ug auf bie @infa*beit ober Sufammen-- gcfe&tl;eit in ijrem Soue fel)r große Unterf*iebe be= fteben; bie einen befi^en eine 3Kcnge Organe, bie bei ben anbcrn ni*t »orbanben finb, unb baS ®ariic ber Organifation ifi, bei übrigen« glei*cn Umflan= ben, um fo »oütommencr, je gröfcre 5Wannigfaltig- fett fie in if)ren Jbeilen barbtctet. Salb wirb ber äufammcngefegte Snu bur* bie (Srf*affung ooUig neuer Organe ^eröorgcrufen, bie fi* ju benjenigen Sfieilen (jinjufügen, bte f*on bei ben »on ber 5iatiir weniger bepünfligtcn Sbieren öor^anbcn ftnb; balb wirb oiefeö SRcfuItat bur* einfa*ere , unb wenn man fo fagen barf, ö!onomii4ere 3)?ittel ^erbeigcfübrt. ©0 wirb in fe!)r fielen gällen bie So!atifirung ber gunitionen bur* eine einfa*e «Kobifitation im Saue ber f*on bü anbcrn, weniger ootltommenen 2bie= ren beflebenben Sbeiten betoorgerufen — bur* eine SKobiftfation , wel*e biefe Organe }u biefer ober jener Slrbeit wefcntli* geeignet ma*t, wä^rcnb fie bei ben porigen fo gebilbct waren, bap fie au* ^u^ glei* ju anbern 3wcctcn bienen lönnen. %U Sei fpiel JU biefer ©peciaüftrung ber Organe, wollen wir bie llntcrf*iebe anfübren , wel*e bie 9?atut in Sie IMlbungSweife ber ©lieber »erf*iebener Stjiere, bie ben Ärcbfcn bena*bart fünb unb , wie biefe , \m SKiffc ber erufiaccen geboren, eingefübrt fjat. Sei bem iOToIutfcnfrebfe (Limulus) (gig. 1195 umgeben bie ©liebmaßen beS S:opf= unb Sruflt^ei« unmit- telbar ben Sopf unb ftnb fo gebaut, baß fie alle als güße für bie Ortsbewegung, unb juglci* mit ibrem freien (Snbe als ®reiforgane unb mit i^rer Safts als Äinnlaben funftioniren !önncn ; inbefTen fbnncn fte, wie man fi* lci*t cinbilben tann, ni*t allen biefcn Munitionen na*tommen, ebne baß fte Der 'ffioIiiffenfrcS'ä nottiwenbigerweife für ben einen ober anbern @c= brau* weniger geeignet finb, als wenn i^r Sau auSf*ließli* für ein einziges 3icfultat berc*net fein würbe ; fte finb mittelmäßig brau*barc güßc unb fe^r unbequeme Sinntaben. »er bei fol*en J^ieren ber nämli*cn Slaffe, bie im Scfige »ollfommenerer 5a= bigfeiten finb, werben bie Berf*iebenartigen gunftio= neu ni*t me^r bur* ein einziges Organ ausgeführt ; benn jebe Sunftton gel;ört einem befonbern Organe an , unb biefe Organe finb benno* nur biefe näm= li*en Olieber, wooon bie einen ausf*licßli* jur gig 120 Eet dcmfinc (! M (Asiidu AumMiIis *) •' * Dieft« Tim wirb ierc mittclfl jener Itmbilbungcn ab. Sie fcbeinf bie gröfjtmöglicbc SOJannigfaltigfeit in iiiren ^robuftioncn gewollt ;« ^aben, inbcm fic jcbocb ' am wenigRen wefcntlicb öcrfcbiebcnc Materialien baju aufwanbtc, aui^ fttjeint Rc i&rc 3uflud)t jur Srfc^affung wefenttid) neuer Zf)tiU erd bann genom- men JU baten, nacbrem fic bic Kombinationen, wo- ju bie fd)on in onbern Drganiämen beßebcnben Sbeite bienen fonnten, erfcftöpft batte. 3ln biefe Sinriciitung fcbliept R(^ auf eine innige SBcifc ein nnberesS Stre- ben an, »cl*cg un« alöbalb entgegentritt. Wenn Wir bie Berfc^iebenen Sljierc JinRcfctÜ* i^resi ^auei mit einanber »ergleitben; bieö iß nämlicb ba« ©treben jur®tei(^förmigfeit in bcr organifd;cn 3n- fammcn fe^ung. Qä wäre abfiirb, wenn man bebaubfen woatc, bag alle bicfc SGBefen m(^ einem unb bcmfclben »plane * Die fcd^ä ^aoT f^Iirbcr, IDCt^c ben Äauapparat s'jfantmen* fcjcn, einjdn bariicfifUi: — o bie Sinnbaden; — b, c tai erfic unb jrotite ^Jaav fiinnfabtn ; — rf, e, /'bie brel ^)aot öürfeifinn« laben cbcr jlinntabenfiifc. gcbilbct unb au« gleichen 3Äatcrtalien jufammengcfc^t feien ; nimmt man aber bei ber 5?erglcit^ung fe^r complijirtc Xljicre alö 9?orm an , fo Re&t man , taf^ bie anbern gewiJbnlid) Mc ?>auptjügcbaüon wieber beroor- bringen; biefe legteren fdjeincn nur mef>r ober weniger oereinfacit unb burcb bic Umbilbungen analoger S^etle, fo wie burcb bcn Mangel einer gewiffen anja^I biefer 2bei!e ober bur* baö SBorbanbenfein oon Organen, womit bie »origen nicbt »erfeben Rnb, auf mannig- faltige SBeife »eränbert ju fein. (Sin groft^ bifferirt ,j._S. Bon bcm SÄcnfcbcn bCbeutenb, unb benno* !ann man in bcr aügemeinen 2tnlagc feiner Drganifation Spuren »on bcm 'Plane erfennen, wonad) ber mcnfd)- litbc ieib gebaut iR. SSctracbtct man baö @anje beS ibierreitb«, fo iR e« frf}Wicrig, überaü bicfc Analogie in bem allgemeinen ^lane ju er!enncn; befd^reibt man aber um ba<$ gelb ber Seobae^tungen einen engern Srei«, fo Re^t man beutlicb, bag bie J^iere un- geacfitct tl)rer unermejjlitb großen ülnjabl unb ibrer er- Raunlitfjcn SÄannigfaltigfeit alle nad) wenigen ^ a u p t- tppen gebilfet finb. 3!Bit werben bie« na^weifen, fobalb wir bie joologifcfccn Slaffificationen ab^anbcln werben, benn crR nad) bcr Sctraditung biefer allge- meinen Sppcn Rcllt man bic crRen 2lbtl;eifungen be« I^ierreicb« feR. §. .302. SBcnn man bic öerglcid)cnbe Unterfui^ung ber nntcrrd)iebe, welche bicSbiere »oneinanber ftbci- bcn, weiter »erfolgt, to fieljt man, ba§ bie großen ?D?obiRfafionen in bcr Sitbungöwetfe biefer SBcfen nai^ unb nad) oorbercitet worben ju fein fd)eincn. ®cr llebergang »on einem DrganifationiSplanc jum anbcrn gcfdjiebt nid)t fprungö weife, fonPern nur mit .?)ülfe jablreidicr ©cbattirungen, bie jwiftben bie untcrfdiei- bcnten Ippen treten unb biefe mtteinanter »erbinben ; um bicfeS ©treben anjujeigcn , fagt man ^ouRg : Natura non facil salfum. Qi wäre nid)fg leichter, als eine a)7enge Seifpicle öon obigem ®efcfee ber t^ierifd)en ©d)öpfung anju- fütiren, bod) t»irb für unä ein cinjigeS ^inrei*en, um bic ©cbanfen unferer gcfer auf bic »crfdiicbcnen Irtcn bcr natürlid)en l'erbinbnngen^ bie auf biefe aSeife jwi- fdicn ben SBcfen beReben, ju Rriren. 3wei wobl »on- einanber unterfd)icbcne Drganifationöplänc Werben unS burtS bie (Sibecbfc unb ben Äarpfen bargeboten; bic allgemeine gorm bcö SötpcrS, bie Scbcnöweife, bie SRcfpirotionäwcife , ber Sau unb ber SirculattonS- apparat Rnb bei biefen beiben Xljieren bcbeuteub »cr- ft^ieben; aber bcr ©alamanber, tcrSfrototlCgic]. 122), 5>B ber Lciido^iren ircJ n imgi anrerc JL'icre 110 ^oelofit. «igen unSOrganifafionöwcifcn, bie sttJtfrtjcn fciefen bei= l>en Svpcn fte*"' ' «"^ ^'""f " f''^*' fiufenrocife Ueber-- gängc oon bcm einen jum antern, bap cä manttimal fdrcer ju feigen tfi, ob bicieö ober jeneö St)ier aR. ein gif* ober als ein SJeptil betradjtet reercen foll. Stefen Uebergnngcn »on einer gorm ju einer anbern begegnet man nitbt blop , wenn man üerfc^iebcne 3;l)tcrc unter ^ä) »erglcicbt, — man beoba^tet fte auti> oft bei einem unb bemfelben 3;l>icre auf feinen »erfcbic= bcnen entrotcflunggflufen ; fo jeigen 5. S. bic gr6f4)e bei i|rer ®eburt aüt reefcntlicSe SKerfmale ber gifc^c unb treten nur atlmäblig in bte ben ^Reptilien eigcn= tbümti^e Silbungäreeife ein (gig. I24bisi28). Sieie '4— l'.'H. ÜRttantortJjofm bcS Sroft^cS. Uebergängc cineö unb bcffelben Spiere« S^igen nun ^duftg eine grofc 2le(;nltcbteit mit bem3ußanbe, ber für anbere 3lrten permanent ifi ; barauö gebt (jerpor, ia^ basJ ©tubium biefer jootogifdjcn Uebergängc nie^t blog }ur SenntniS einer 2trt 3?ertt)anbtfd}aft jmifcben ben Sbtcrcn mit oft fef)r perfdjiebcnen gormcn bin= fii^rt, fonbcrn aucb ein p^ilofopbiWeö 3ntcreffe einer böbern 3lrt barbictct ; bcnn fic fdbeint m\6 einige 2tn= beuttuigcn pon bcm ®ange, ben ber ©cböpfcr aller X>tngc in ber Grfcbafrung ber fo mannigfat^en ^ro- buffc beö animalifdjcn 3icici;cä genommen ^at, geben Ui fönncn. §.3.^3. ®icfcä©lrcbcnber 9Jatur, benSitbungs= plan ber SBcfen nur flufcnmeife }u änbern, jeigt ficf; bei ben 3;()icren hian^inuil auf eine fo cPibentc SBeife, bafi man i()n unmöglicb perfcnnen fann ; eö bitbct in ber Sba' oft eine grope Slnjaljf Pon tfenen eine un= unterbrochene 3?ei()c ober Äette, in welcher ftc^ ber Sau ber perfi^iebetien 2lrten pcreinfactt ober compli= ^irtcr wirb, unb ft4> auf Perfcbiebene SJSeife mobifijirt, um fte für bie befonberen Sebürfniffe anutpaffen, in roelcbcr aber bic Söaubc ber 2(e(;nli*fcit jebc Sbierari mit ber benachbarten ju pertnüpfen fd)einen. 2Äancb= mat (ebotb fJöfit man in biefer Sei^c auf eine Sücte, mcbuvd) bic Serbinbungen jttJtfi^cn jtpei 5£ppen un= terbrocbcn erfd)cincn. 55ieö bemerft man j. 55. rcenn man bie Sögcl mit ben übrigen SBtrbeltbieren , b. b. mit ben ©äugelbieren , ben SJeptilien unb ben gifcben pcrgleicSt; fte ^nbcn ficb, fo ju fagen, tforirt unb mit feiner anberen Staffe beä Zlkxxeidji burd; flufcn- tpeife Ucbergcinge »erbunbcn; aber in allen gätlcn finbct man roicberum einige ©puren Pon permittetn= Dcn gormen; wenn bie Süäc belrä^tlicb tft, fo be- rubt bie« e^cr auf bem Untergange einiger pcrmit« tetnber ©lieber, aU auf einem 9Jid)iPorbanbenfein in bem ottgcmeinen f lan ber ©i^opfung ; reitl man ftd) bapon überjeugen, fo tverfe man nur einen ffitid auf bic foffitcn UcberrefJe ponSbiercn, miä)i feit langer 3eit Pon ber grboberfJäAe perfdiwunben finb, TOcldie aber ali Beugen Pon ber Unperanberlid;fcit ber joolo-- gtf($cn ®efege bienen rönnen. Sinige Slaturforfdjcr waren ber SDIeinuna , ba6 bicfe flufenweifen 5Wobtfifationcn ber Drganifalion fJetö in einer unb berfetbcn ginie fJattgefunben Ratten, unb ba6 folgtid) taä ganjc Sb'crreicb Pon ber cinfatibflen OTonabe an bU ^um «Wenfdjcn nur eine einzige Sici^e bilbe. ©ic ^aben eine Uri Äctfe ober jooIoaifAc Seit er ju conftrmrcn gefugt, worin ittei Z^ier im Serbältnif feiner organifc^en 2}eripanbtf(baften unb bcö ©rabeö ber SSoüfonimenbeit in bem Saue feinen fia^ finben würbe ; biefer SBerfu* war ober ein Pergeblicbcr, renn bie Sbierreibe ifi nitbt eine einzige ; bte Jbicre fcbeinen Ptele Sffeibcn ju bitben, Welt^e balb parallel iicbeneinanber bcrlaufen, balb bipergiren unb fiib ju pcrftfeiebenen -Jibben erbeben. S« ifi nic^jt einmal m6g= li(b, fte in eine einjigeSinie nad» ben relatipen (örabcn ber Bufatninengefe^tbcit «nb ber SBoUfommenbeit il)xti SSauö JU (Jellcn, bcnn bie SSerpoUtommnungcn ftnb balb an bicfesS, balb an jene« Qrgan gebunben, unb biefe ober jcneSlrt, bie 5.8. inSejug auf bie gunf= tionen ber Srnäbrung über irgenb einer anbcrn fiünbe, fönnte binfidjtli^ feiner Drtöbewegungsäorgane weit unter tbr fteben. (Sr^ebt man ficb im Xt)itxxtiä) Pon ben ©pongien ober Pon ber SKonabe an biö juni 5Kenfd;en binauf, fo bemertt man eine ftufenweife 35er= pielfältigung, unb o|)ne5Wübe gewahrt man, bag bie S'Jolluöten über ben eben erwäbnten SooiJbPtcn fieben, ^a^ bie Keptitien bie gifcbe in biefer |)tnftc^f über= treffen, baS ferner bic gifcbe in ibrer Drganifotion mebr aU bie SKoUuöfen unb bie SJeptÜien mebr alc< bic gifibc finb, baß fttb bie 55ogeI Polllommencr aiä bie 3?eptiüen jcigen, unb baf enclfc^ alle biefe Xbiere weniger retcb ali bie ©äugetbiere begabt jtnb. jlber biefe ©tufenfolge bef}cf;t in ber S:bat nur bei 3;btcrcn, weldjc man aW Sppen ober ©runbformen einer (eben ÖSruppc bcfracbten fann, unb bäufig tritt ber galt ein, bap gewiiTe Slrten einer untern ®ruppe nur einen poß- toramenercn Sau unb polttommcnere gäbigfeiten be= figen, aU bie niebcrflen Slrten einer ®ruppe, beren pauptrepräfcntanten eine weit reicbcte Drganifation innc baben, aW t>it aller por^ergebenben. ©0 gibt eö 5. S3. gift^e, gewtfTe Sampretcn, wellte in pielcn 33ejicbungen unter gcwtffen SKottuefcn, 5. S. bcm gropen aWecrpolpp (Oclopus vulgaris) flehen ; bieä finb jebod) nur 3tus5nabmen, unb jei^mct man mit groben 3ügen baä §)erporf}ed)enb|ie beö audgebebnten ©emälbcö ber 9?atur, fo barf man biefc SluSnabmen auc^ Pernac^= löffigen, gicicbwie man bic fteinen Unebenheiten beä Sobenä auper 2tt|t läpt, wenn man mit einem ein» jigcn Slicf bte altgemeine ®eßalt einer ©ebirgg- fette übcrfc^aut. Sebeutenber finb jene |)inberniffe, bic fi(b ber (Einreibung ber Spiere in Sinien ent= gegenfeßcn , wenn fte auä ber 2?erf(^iebcnl;cit ber aSegc , bie Pon ber 9Jatur in ibrcm Sorwortöfc^reiten eingcfd;lagen worben, «nb au^ bem Streben, jeben Zi)püi jlufcnweife ju pcrpollfommnen, cntfpringcn; fo fann man j. 93- ben Snfettcn webcr Por no* nat^ ben 5Wottuöfcn einen ^(ag anweifen, obne einige ber am mcifien in bic 2lugen fpringenben jcoIogifd)en SSer= wanbtfcbaftcn \u pcrfcßen ; unb wollte man bic no= türlit^e Scrfettung ber 3;bicre unb bie perft^iebencn ®rabe Pon 35olltommen^cit, bie mon in tbrcm Saue gewabrt, burt^ eine gigur barfiellen, fo bürfte man baS 2;bierrci(b niä}t mit einer Sciter, fonbcrn piclmebr mit einem gtuffe pergleid)en, ber ftbwad) an feiner Duelle, fic^ nacb unb natb pergropert, jemebr er ficb bem SWecre näbert, ber aber nitbt all fein SSSaffer in einem einzigen ^etti babin flicpen läpt, fonbcrn ftt^ in mejr ober Weniger ja^Ircic^e Slrme tbeilt, Wcltdc fit^ balb natb einem mebr ober weniger langen Saufe Wicber pereinigen , balb getrennt bleiben ober Rcb fogar im ©anbc Pertieren unb für immer perfc^win= ben, balb in einiger entfernung Pon 9Jeuem ^erpor- flrömen, um ibren 2Beg bii jum gemeinfamen ßitU bin fort^ufcgen. §. 3.54. 3tatüvUd^e 93crtt>onbtfAaftcn un& ftnalogicn im aSau ber S^^icre. 3" golge be^ ©trebenä , baä bie 3?atur für bie Seibcbaltung einco allgemeinen f (aneö mitten unter jabtrcii^en -PJopi^ Stationen in bem S3auc ber Zi)itxt jeigt, bilbct fit^ Von iei ©tflanifalion öet 1tl)tetf. 11 aui$ eine 2lrt 3?cr»anbtf*aft , »elclie liäufig mcl;rcre tiefer SBcfen jufammcnrficft unb bic fogcnanntcn n a- türrid)cn3?crn.'anbtfc<)aften Inlcct. 3Diefc Ser-- reanbtfiaften luerbeii um fo inniger fein, eine je geringere p^vf'i^li'9if«''f SBidjtigfcit bic icbcm J^iere .^utommenben (iigent(>ilmlt(^)feiten im SBauc für bie »erf(^icbcnen Sf^eile ^abcn unb je weniger SScrän' berungcn fie in bem oQgemeincn *])(anc ber Drgani- fation herbeiführen, ©o f?nb ber Söroc, ber Siger, bie Äaße Sjjiere, bic imter (xc6 bic größte 25ern)anbt= fd^aft jeigen, weil fte, tro^ einiger untergeorbneten SctailiS, auf eine unb biefeibc SBeifc gebilbet finb ; noA jiemlicfc groü ifl bic Scrnianbtfcfiaft .^roifdjcn bem l'öwcn unb bem 5iunbe, ireil bon bem einen S&icre jum anbcrn ber aKgcmeine *]SIan ber i^icrifdjen Defo= nomic nur fAwadie Seränberungen erlitten i)at. §)in= gegen finb bic natürlichen Serroanbtfcfjaften stbifdjcn bem Söiöcn unb S)aififd) mtperorbcntiiil) fcfcmac^, roeil ber Sau biefcr beiben Jtnere in allen |)untten, auä» genommen in ber cUgenteinen 21nlage berjenigen j^eilc, rocit^c bcn Sypu^ ber 2BirbeIt()iere bc\ci*nct, »cr= fi^icbcn ifl; cnbli* ifl bic Serrcanbtfc^aft jiinfi^en einem gifd)e unb einer Sfuflcr fo }u fagen 9Jua, ircil btcfe beiben (Sefc^öpfe nac^ »cfentlid; berfdjiebcnen flancn gebilbet finb. §. ,3.5'). 'Doä! finb biefc gunbamenfalci(;nlicf)feitcn ni(^t bic einjigcn, bic unter ben J^tcren bemertt i»er= ben, unb nidjt fetten ift eä ber gatl, bap man bei Silieren, bic »erfdjiebenenSppen angehören, auf5D?o- bifitationen einer unb berfclbeu 2lrt fiopt. Diefe 2(e^n= li(t)Uit, bie niefct auf bem ®runb ber ®a(^c fclbfj berufet , fonrern bto^ auf ber 2(rt unb SBeifc , womit gereiffe Organe mit ben SebürfntfTen be« Jfeiereä in Uebcretnflimniung gebract)t worbcn finb, wirb gew6^n= lift mit bem Sorte 3(naIogie bejetdinet unb barf nic^ mit ber natürliien 33crwanbtfcf)aft fcrwed)felt werben ; bie 35erwanbtf(f)aft rüfert »on ber mcfer ober weniger »oUßänbigen Sbentität bc« St)puö, bie SInatogie bagegen öon ber Slebnfii^fcit im Sinjcinen ^er. ®o finb bie Sieberniauö (J^ig. 89) , ber ^terobactipluä unb ber Dactvtoptcruä (gig. 87) Spiere, bie faft feine 50cIogifcI)c Serwanbtfc^aft jcigen. Weil bailaire, eine« berübniten 9Jaturforfcf)er«, fe^öpfen tonnten, würben Weber be« 9Ju^enö nocb beö Sntereffe« ermangeln , allein eö feblt umS ber SJaum, um mä l;ier bamit ju befdiäftigen, unb baö über biefcn ©egenfianb Oefagte fc^cint un« binteicben JU muffen, um ju jeigen, baj bie SJalur in ibren Schöpfungen immer n a ^JK a p u n b 3? c g e l öerfäbrt ; ia^ ba« Sb'errei^, weit entfernt, eine confufe 3"= fommcnfJeUung unoercinbarerSSefen \ü fein, mt man beim crpcn 5lnblicf glauben tonnte, fic() »or ben 2lugen beö aufinettfamen Seobad)terg als ein weitausge= bebnted ®cmälbe entfaltet, wo SUlteS aneinanber ge= fettet unb in |5armonie ift ; enblicb bap bie joolcgifüien ©efege , beren S3orbanbenfein wir gteid>fam im Sor^ beigeben feben tonnten, eben fo einfacf) als aUge= mein finb. (iEinttjeUung bec ®l)i(re. §. 3.59. ^et^enftant) unb 9latut fccr joolo: Otfd^cn @:(affificationeii. ©o oft ber SPJenfcb feine Slufmertfamteit auf Berfcfjiebcnartige (äiegenRänbe tentt, if} er natürliiJ) oeranlagt, fie in feinem ©eifte ju gruppiren unb bic oerfctjiebenen, auf biefe SBcife ge= bilbcten ®rup»en unter einem befonbern 9Janien ober 3eieben »orjulleUen. Diefe Senbcnj jur Slaffification ifi eine ber mertwürbigflen Sigcnfctjaftcn unfcreö S5er= fianbeä, welche mocitig jur ®rleid;terung feiner-Dpe= rattonen beiträgt. SS täft nnö »on bcr Scobac^tung ber befonbern ptle ju allgemeinen Setracbtungen er- beben, mit ©cbneUigtcit bie jwifcben ben Bctfcbtcbcnen ©engen berrfcbenben 33cjie!)ungcn auffaiTen unb barauä abftratte Segriffe bilben. 2lu* jetgt fie ficb oon bcm 3citpuntte an, wo unfere gciffigcn Äräfte anfangen, fid) JU üben, unb in allen arbeiten unfereö ©eiftcä läit fid) ibr Sinfliuf bemerten. ®aö Sinb, iaä bcn= ten unb fprccben lernt, gcborcbt bielem fo ju fagen unterricbtenbcn ©treben , wenn tä ben gleicben 9Jamen laut, um bamit feinem SJater unb alle anbern ']Jcr= fönen, bie ei fiebt unb bennocb nid>t mit jenem oer= wecbfelt, JU bejcii^nen ; bic gewöbnlidjftc ©pracbc gibt bie päliti feiner SluSbrüde bin, um bamit ©ruppen »on S.bccn ober ©acben ju bejeid;ncn, bic auS i^ter (ilaffificntion in unfercm ®ei(Jc ber»brgcben; btcfe ©ifpofition jur Slaffipcation fprid)t |td) nicbt weniger in ben böcbi^cn Operationen unfercä ©eiftcö ani, benn bic moralifdjcn unb pbpfifd'en SBiffenfc^aften beruben ebenfowobl auf ber eintbcitung ber %^at= factjen, alä auf ibren Scobacbtungen. Siefcd Sebürfnif, in unferem ©eifle bie in Qt= wiffen Sejiebungen äbnlicben Dinge ju »ereinigen, unb jcbcr fo gebilbctcn ®ruppc ein repräfentirenbeä Sbcal JU geben , ij} gleicbfam ber Urfprung jcber ifintbeilungiS weife, unb äufert ficb in aüen unfern ©tubien, ift aber nie gebieterifcbcr , aU wenn man bie materielle 2ßeft, wooon ber 5Wenfc^ felbfi auä) einen Sbcil auSmacfjt, tcnnen ju lernen fnd^t. Sie SJotbwenbigtcit biefer 3ufammenf}ctlungen unb 2lb= ftrattionen ift wirtlicb um fo gröfier, je mebr bic ju bcttadjtenben @egenjiänbc oerBielfättigt Rnb; unb bie 3ab' b« uns umgebcnbcn Äorper ift fo gro6, baö bie Ginbilbungt^tralt fogar baoor crfcbrictt, unb 3abrbunbcrtc wären bem nötbig, ber ficb bie tnbi= oibucUe Äenntnip boBon Bcrfd^iffcn wollte. Um Rc^ »on bicfen Sörpern einen Segriff ju macben, iR alfo ber SJaturforfc^et genötljigt, Rc in ®ruppen ju bringen unb Rc^ jcbc berfelben burcb einen abfjrattcn SEppu« »orjuReUen. ®ieö tbun Wir übrigens alle, wenn Wir Bom fÖJcnfcben im ?ltlgemeincn , »om ^iferbe ober »on bcr Siebe fprecben. 2Bir Bereinigen in ©ebanten eine unerme^lid^e Slnja^l SBefen, welcbc nicbt glcicbbcbeu-- tenb Cibcntifcb) finb, ficb aber mebr ober weniger ^leic|en, unb »on ben inbi»ibuellcn SSerfcbiebcnbciten abRrabircnb, geben Wir jeber ©ruppc einen SReprä« fentantcn , unb biefem 3?eprafentanten einen befonbern 9iamen, wie j. S3. baS Bort Siebe ober Söaum. allein biefer crße ©4)ritt jur SlaRiRcation ber SBcfcn genügt felbR bcm gcwofmlicbRen ©ciRe nidjt, unb »onbem äugenblicfc an, wo ber SJenfcb feine Uni= gebung beobacbtet. Bereinigt er unter einem gemein fdjaftlicbcn Si;puS auiif foltbc SBefen, bie unter Rc& nocb mebr Bcrft^icben finb, aber im SlUgemeincn aWertmatc jeigen , woBon er angsregt Wirb ; fo rc= präfentirt man bei allen Sölfcrn burd) ba^ 2Bort aSogel ober burd) einen gleic^bebcutenben SluSbrud eine jabireictje SlofFe Bcrfdiiebener SBefen, fo bejeidj- net man au^ mit einem befonbern Stamen, wie j. S. Sbter ober ^Ranje, no($ ja|)lrciqiere unb ?)ctcrüge= nerc 3ufantmcnRellungcn. 2luf bicfc SBeife finb wir nun wegen beS unfercm ©ciRc inwobnenbcn ©trebcnS jut Verallgemeinerung unferer 5ßorficUungcn unb Segriffe babin gcfübrt wor- ben, bap wir unter bcn 9JaturtBrpcrn mebr ober weniger auSgcbcbnte ©ruppcn bilben unb jcbc bcr= fclben mit einem befonbern 9?amen bcjci^ncn. ®o bat n:an fdjon fett ten ältcRen 3eiten bicfc Äörpcr in brei SRcicbe unter bem Flamen »on SWineral= reicb, *})flanjcnrcicb unb Sbierrei*, get^cilt, bat auf eine allneineinc SBeife Bon bcn '\^iid)(n, bcn SHcptilien :c. gcfprocben, unb jcbc betannte 3(rt mit einem befonbern 3Jamcn bejeit^nct. V:intl)i.-iluno it\: ^l)irrn,'. 113 §. 360. S« ftaiib lange 3eit an , btö bie 9Jatur- forf^cr bie Sunft bcr SlaiTificattonen Weiter au3bcl)n= tcn ; als aber baö gelb bcr SBiffcnfc^aften fic^ erroct= terte, fo \)at man auc^ bie 9btl;i»cnbigfett gefüt)It, iebem auf btefe SBeife angemanbtcn Flamen eine gc= naue 1)cfinition ju geben. Die Öicgenflnnbe , bie man bctrad)tct, unter|cftcibcn unb fie mit (i^cmi^^eit Bon anbcrn ertennen lallen ju fönncn, ift in ber Z\)At eine öebingung, ol;ne ivelc^e mcbcr bie er- worbenen Äenntniffe mitget^eitt werben tonnten, no(^ eine 2BifTenf(^aft möglich wäre. Um bnljtn ju gelan= gen, bcbarf eö noi^ mebr, aU jebem (iJcgcnilanbc, ben man betradjtct, einen befonbern SJamcn 5U geben, man muß »iclme!;r aucb jebem 5famcn eine folcbe ■Scfiniticn geben, bap man barouä immer ben 2öert(> 5U ertennen unb baniit bie ridHige Sünwcnbnng ju maAcn »ermag. Um bie ®efcf;ic^ie bcr Jljicre ju fcöreibcn, ifl ferner nic^t nur ein gropcö Serjcieftniß, worin alte biefe SScfen idren gel;(jrigcn Flamen baben, fonbern aucb bie Singabc folcber t^b'Tafterc nötl;ig, wobiircb icbeö SBcfen ertannt werben fann. ®iefe Äennjetdjcn ober H(>araftcrc muffen fo gc= wäl;lt werben, baj) fie immer anwenbbar finb: eö ifi alfo notl;wenbig , baß bie Sbiere bicfclbcn an fid; tragen. @igenft<)aftcn ober ©ewo^nbeitcn, bie fid& nur »orübcrgebenb au(jfbrec{)en würben , tonnten biefe SBcbingung nid)t erfüllen, ei ifi alfo ebicent, baß man in bcr Silbungöweife biefer SBcfcn bicienigen 3ügc auffuc^)cn muß, bie überall am fi^crflcn er= tannt werben tonnen. 6(5 gibt jeboc() fein S^icr, WeldjciJ nur bur(|) einen einzigen 3iig fein« Silbung ertannt werben tonnte; bie t£l)arattere , bie eö bon ben einen unter» fcbcibcn, bat eö mit anbcrn gemein, unb nur burd; bie Bereinigung mebrcrer biefer ßbarattcre,' beren @efamnitl;cit nid)t fonflwo fid) ebenfalls »orftnbet, bifferirt eS »on allen anbcrn Sbieren. 3c jablreii^cr bie ©cgcnftänbe finb, an beren ®rtennung unS liegt, bcflo mcbr bc5ei£t)nenbe SÄcrtmale muß man }ufam= mennebmen ; unb ba bie 5^\)i bcr Z^iext unermeß= lid) groß iU, fo gebt barauS i)(X'oox , baß man, um ein cinjclnciS biefer SEBefen ju ertennen, einer bei= nabe »cllfiänbigen SSefcbreibung beffelben bcbarf. di ftnbet ficb nun aber tcin fo fiartcS ®ebäd;tniß, baS foldjen Slnflrcngungen gewacbfen wäre; befäßc man alfo nid)t bie 2Äittel, auf einem leicbtein Söcge jum 3ielc JU gelangen, fo würbe bag ©tubium bcr 9Ja- turgefcbid)te ewig im 3"üai'be ber Ä'inbbcit bleiben. STOadit man aber unter ben Jb'fcn 2lbtl;eihmgen unb allmciblig aufeinanbcr folgenbe Untcrabtbcilungcn, bie fclbft aud) benannt unb (^aratterifüfcb bejcid;= nct werben, fo bcrfcbwinbet ein großer 2bcil jener @0wierigtciten ; benn mit §)ütfe weniger 3üge unb Flamen fann man baS gelb ber Serglcicbiing biö ju einem foldjcn ®rab begränjen, baß, wenn man ben ©egenftanb, womit man ficb bcfd)äftigt, ertennen Will, man ibn nur oon folcben, »on bcnen er taum oer- f*icben i|}, ju untcrfdjcibcn \)ai. Dies ifi aui^ in ber Sbat ber »on ben 9^atur= forfcticrn angenommene ®ang. «Wan ibeilt äucrf} baä Jbierreid) in eine gcwiiie Slnjaf)! liJruppcn erßen SJangcö, wooon febe burd; gewtffe (vigentbümlicbteiten im SSanc tbarattcrifirt ifi, bann tbeilt man wicber »on gfcucm eine jebc biefer ®rup))en, unb be;cidjnct flcrabc cbenfo bie untergcorbneten ober fccunbärcn ®rupvcn ; aud) biefe festeren werben wicber getl;ci!t, unb biete ©cctionen fc nac$ bem Sßebürfniß allmäb-- lig fo »crbiclfaltigt, biä man enbli* ju einer ®rubbe gelangt, wo bie »crfcbiebenen 3»biBibuen einer um bcrfclbcn 3lrt übrig bleiben. ©iefci^ ©cbäube ober Opftem »on Slbibcilungcn, ivot>on bie böbcrcn bie nieberen entbaltcn, bilbct bie »011 rcn gfaturforfrficrn fo genannte eiaffifica= ticn ober Staffeneintbcilung. Diefe ift glcid)-- 'Jfnturgcfdjiditf. fam eine 2lrt fvfJcmatifc^cn Satologö, in weld)cm aüe Z\)iixe nacinlie$ bcinabe unauflösbar fein ; jcigt ibm aber bie Slbrcffc biefcS SriefeS juerfi baS ^anb , bann nad) unb nad; bie frobinj , bieStabt, baS ©tabtoiertcl, bic@traße, baS §)auS unb cnblicb baS ©todwert bed §>aufeS an, wo bie ju fmbcnbe ^perfon wobnt, fo wirb er fi^ feines SlurtragS Icidit ju cntlcbigcn wiffcn. 3m glei= eben gatle bcfinbet fid) nun bcr 9?aturforfcber, wenn er ein Z))iex ertennen wollte, inbem er nacti unb nad^ bie Sefcbreibung aller fcbon bctanntcn Xbiere bamit »erglcicbt, fo würbe er eine Iangi»ierige unb mübc» »oUc 2lrbcit auSjufübren boben , wäi)renb er mit Spülfe joologif(^cr (£la|Tiftcationen fcbncll jum 3ielc gelangen wirb, benn cS wirb für ibn weiter nicbtS nötbig fein, als juerfi ju bcfiimmcn, ju Weld^er großen Slbtbeilung beS StbicrrcicbS bie 2lrt gebijrt, »on bcr man ben 9Jamcn bcliimmen Will, ferner }u weltber fccunbärcn ®ruppe unb ju weld;cr Unter- abtbcilung bcrfclbcn u. f. f., inoem man bie @rän- jen beS gclbcS bcr Sebbacbtung enger unb enger jiebt. üßenn er, obne fold)cr §)ülfsmittcl fid) ju bebienen, j. S. boS aSort |)afe bejiimmcn wollte, fo müßte er eine lange 3?eibe »on 5Kertmalcn aufjäblcn, unb um biefe 'Definition anjuwenben, würbe er bie fo gegebene Scfcbreibung mit ber oon mebr clS bunbert taufcnb »erfd)iebenen Sb'cren ju »erglcicben b^bcn; wenn man aber fagt, baß ber §)afc ein 3iü den Wir- beltbier aus ber Slaffe bcr ©augctbiere, fer= ner auS ber Drbnung ber 92 a g e t b i e r c unb aus bcr ®attung Lepus fei, fo erfäbrt man burcb baS erfic biefer äßorte, wenn bie Sebeutung bcrfclbcn betannt ifr, baß ber ^afe Weber ein 3nfctt, nocb ein 9J2olluSt, nocb irgenb ein anbcreö wirbcllofcS ii)in ifi; burcb baS jrocite äßort wirb man alle giftbc, Steptilien unb 33ögel »on ber3?ergleicbung ausfcbließen; burd) baS brittc wirb man erfabren, ju weldber Drb- nung ber ©äugetbicre bcr §)afe gebore; wenn man auf biefclbe äßeife bie ®attung, ber er angebört, beliimmt ^at, fo wirb man ibn nur nocb mit einer tlcinen Slnjabl Sbicre ju ocrglcicfien babcn, »on bcnen er bloß burcb einige, nicbr ober weniger ber»orficd;enbe 3üge öcrfdjiebcn ifi; um ibn mit ©id)crbeit ju er- tennen, werben alfo einige Linien b""'C''ben. iSS finbet biet baffelbe ©tatt, als wenn man irgenb einen ©olbateu in einer Slrmee ju fucbcn bäite, beren fömmtlicbe Sieibcn unb ©lieber untcrcinancer gcnuftbt wären, ober bagcgen in einer woblgcorbnctcu Slrmcc, wo jebe Dioifion, jeoe Srigabe, jcbcS Siegiment, jebes SSataillon unb jcbe gompagnic einen befiimm- ten ^lag biben unb bcftimmtc 3i-'itbcn mit f't^ tragen Würbe. §. 362. Äünftli^c ur.fc natürlidic ©lofftft. cattonen. Sic joologifcbcn Glaffificationen O'Jib wir tonnten fogar fagen , bie Glaffificationen im allgemeinen) fino jweicrlei 2(rt : bie einen finb willtür- lid), bie anbcrn bagcgen auf bie 9iatur bcr clalTifi- cirten ®egcnfiänbc unb auf bie ®rabc ber 3lebnli(bteit, bie fie untereinanber jcigen, gcgrünbct. E>ic erfieren werben bie tünjilirt)cn, bie legtcrcn bie natür- lieben Glaffificationen genannt. Um eine beutlid)e SBorficUung »on biefen jwci GlaffificationSarten ju crbalten, wirb unS ein SÖci^ fpiel genügen, mit bem alle unfere ilcfer »ertraut fein werben. Sie äßcrter einer ©prad)e finb tünfi-- lid) cingctbeilt, wenn man fie in einem SBörtcrbncb 15 ^aulogte. alp^abettftß na* ben crftcii SBii^ftabcn cineö 3 orwict. '£)aQegm werben bic gleichen SBörtcr naä) einer natürlid^en 9)?etf>obe eingetSeilf, wenn man fte in?)auptTOÖrtcr, Sidtwöxta, SefcI)affenI;eit«( S«= tüctfübren; bcnn ber3i»e(I, ben fiä) ber Soologe bei ber Silcung einer folgen Sfaffification »orfegt, ift: O Sie Xbiere nad) bem Orabe ibrer gegcnfei= ti^cn 33erwanbtf(^aftcn in natürticbe Skiben ^u bringen, b. b- fie fo ein',utbci(en, ba§ bie unter fid) äbnlidjüen Strien bie benad)barfien flöge einnehmen, unb ba^ tbre Entfernung gleid)fam basS 2»ag ibrer Unäbnlicbteit ift. •2) %U biefer Slcibe nad) bem f rincip ber Itntcrorbnung ber Sbarattere, b. ^. im 23er= böltni? ber SBit^tigteit ber jwifdjen ben Xbiercn betr= ftbenben Unterfcbiebe, Slbtbeilungcn unb Unterabtbei» Jungen },u bilbcn. §. 366. Um bie natüriidjen SSerwanbt- fd)aften, bie jwiftbcn ben »erfcbiebencn Xbicren bc= ^eben, tennen ju lernen, \)at man juweilcn blop bic öuferen gormen biefer äBefen \u betratbten, benn biefe gormcn finb baitfig ber 5luöbru(f btr Innern Drgani= fation; um fi$ j. 93. »on ber 35erwanbtftf)aft 5TOifc|en ber Äagc unb bem Xiger ju überzeugen, ^at man nidjt nbfbig, bie Slnatomie biefer Jbiere ^u flubiren. Slbcr in jabircidjcn gälten tann mon fitb nur bann über fol*e fragen auöfprecben, nat^tem man bic be= jeidjncnben 2»erfmalc bcä innern SaueS birect nacb-- gcwiefen ^at, unb manchmal würbe man jüd) fogar ber @efaS)r ausfegen, baS 35erwanbtfcbaftäbanD ),ü Bcrtcnnen, wenn man ftcb mit ber ltnterfud)ung »ötlig auflgewacbfcner Xbiere begnügte. @o batte man lange 3eit nit^t bie Söesiebungen getannt, bie jwtfcben bcn gernäen, bie auf gifdjen leben unb ©djmarogertbierc mit bijarren gormcn finb (gig. 130), unb fencn tlcincn @ü6waffer=SruHaceen belieben, bie unter bem Flamen gpclopä (gig. 132) befonnt finb, weit fie einanber im erwai^fenen 3uf5anb ntitit glcirfjcn ; fobalb man aber i(;re @ntwic!lung näber betradjtet bat, fo i|t man »on ibrer SBerwanbtf^aft überzeugt, bcnn in ber erflen 3ugenb finb fic fo wenig »on einanber unterfc^iebcn, ba6 man fie oft nur fcbwer »on einanber unterfctieiben tann (gig. 131 u. 133). Um bie crftcre ber beiben weiter oben bc^cid)neten 33ebingungen ju erfütten, muf man nocb anbere ®d)»ierigfeitert beficgcn, bie »on ber ISielfältigfeit ber Seucbungen eines jeben XbicreS mit ben Xbieren feiner Umgebung unb »on ber 33erft^ie= cenbeit ber Uebergängc »on einem Xppuä ?um anbcrn abbängen ; biefer Umfiänbc wegen ift eä feH>fi unniöglid), -..^ 3>8 X)if -.-■vv tn beö (IM Dp«. bie X()ierc in eine einzige Vinearreibc ju fleUeu, obne jugleit^ jeben 2iugenblii i^re gegcnfcitigcn aittinitötcn ju »erlegen, »iel= mebr fiebt man ficb genijtbigt, fie in mebrem glcic^laufenbe ober unter einanber »ersweigtf Linien ju bringen. §.367. Sicjwcitc Sebingungfür bieSil-- bung einer natürlici)en eiaffiftcation beftel;t in einer genauen Schiebung jwifc^enbcn auf ein= Sie tarn onbcr folgenben Stbtfjcilungen oe« Xbierreidte- ber icTD^a unb ber Sicbtigtcit ber OTobififationen im Sau, bic als (Srunblage für biefe Slbtbeilungen biencn. Sic 5DJcrtmale, woburct) fi* bic Xbiere »on ein- anber unterf^eiben, baben bei weitem nicbt alle ben gleictjen 2Bertb: bic einen fdieinen, wie wir fc^on oben (§. 3-57) gefagt baben, nur wenig ober gar feine Pbpitologif^e 3Bi(<)tigfeit ju babf"' t"™« man fi^b' fie unter einanber »ariiren, obne iav biefe ajariationen Unterfcbiebe in ber übrigen tbierifc^icn Detonomie ber= bei^ufübren fc^einen; anbcre bingegen änbern ftcb nic-- malS ob, obne ta^ biefe Seränberungcn mit bebeuten= bcn 2»obifitationcn in ber ®efammtbcii bct Drganifation im 3ufammenbang fieben ; fic ftbeinen einigermaßen biefe 9i!obifitationen ju gebieten, unb in ber Stcgel tann man ficb biefen Sinflufj crtlären , wenn man bic gunttion bec Organe, woraus biefe b er rfd) euren Sbarattere g^ejogen finb, betrad)tet. SS gebt barauS bcroor, baf) bic in bem ©pftcme ber 6faffiftcationen ' l^ctlungcn blo^ auf untctpcorbncte S^orattere gegrüntet werten fönnen, unö Bap bic oberen Stbtlicilungen auf Die S3ctrad>tung ber S^arattere müijen bafirt »erben, iDcIcfie um fo niebr bcn 9lamen l>errf4)ehbe £1)0= rattere «erbienen, je nie^r ftc aU ©runblage für bic ®ruppcii eined ^i>l;eren Stange«? bienen. Um ^u einer natürlichen SlafTijication bcr Spiere 5« gelangen, muj) man alfo »or allen Singen ben ^au, bic gunftionen unb bie (fntTOidtungöiüeifc biefcr SBcfcn erfcnnen; aber aut^ bic (»errfc^enbcn Sbaraftere in bcr Drganifation eincii jebcn S^iereö'mup man fennen ju lernen unb tbren relatiöen SBerlSi ju fcbngen fu($en. 1>a\u gelangt man biäroeiien jiemlic^ leiert, fei eö nun burcb fbvRoli'gifö&c Setrac^tungen, fei cö bloji burc^ bie Slnatomic. 00 ^at mon bie Semcrtung gemacbt, iai bic bcr Seränberung am TOcnigften unterworfenen Sl;et(c bcr oerfdjichcnen Spiere fnft immer btcjenigen fiuD, roetcbe fi* atö bic ivicbtigflen geigen unb burd; i^rc iTOobififationen am mtiflcn Seranberung in ben übrigen Sljcilcn ber Drgantfotion (jcrbeifüljren, roä^- renb biejenigen Steile, bcren ©truflur am »eränber= lidjftcn ifi, in ber tbiertf(^en DcEononiic nur fecun= bare Siollen fpieten unb nur einen geringen ©influjj auf bie aUgemeine Söilbung beö 2;i;tereö ausüben. SM gebt barausS (»eroor, ba6 bie llnöcränbcrlit^tcit ein fKerfnial bcr organif^'cn §)errf4)aft ifi, unb ^a^ bie jur ltnterf4ieibung fcbr jablreidjcr (Sruppen geeigneten aT?ertmaIc, in ber 3iegeJ auä) jugleic^ febr wicbtigc 3ügc für bic 6)ef(btc^tc ber Zt)icxi ftnb, iväbrcnb bic= jenigen , bie ft* oon einer lleincn ®ruppc jur anbern abänbcrn, gcreöbnli^ nie^t »icl Sntereffe barbieten. 3n ben meificn gäücn fann man aut^ auä ber S3c-- fdjaffenbeit unb bem @rabe ber CSntwicflung bcr gä-- !)igtciten, wopon ba« auf biefe 2Seife mobificirte Drgan bas? ffiert5cug i|}, bisS auf einen oennffen @rab ben ,^oolcgif(|en aScri^ einer 3)!obififation im SSauc erten-- nen. 3u anbern gällen bingcgcn bietet bic Scftimmung ber berrfdienben Sborattcre beiräettlicbe ©djwierigtei-- ten bar, unb nicbt immer ijl bie Sinologie ein ftc^icrer pbrcr; benn bie 5!Bid)ttgteit eines? Druancö fann ficb bebeutenb oon einem Sbiere jum anbern nbänbern unb biefcr ober jener ^\)til, ber bei gewiffen 3;b'"cn ßicid'fam bie gan^c tbierifd;c Detonomie be^eix\ä)t, finbet fid) an einem anbern Drtc pon feinem SJange berabgcfonimcn unb ju einer untergcorbncicn 3loüe iurüdgefübrt. §. 36S. S5ic 3lnatomen ftnb weit entfernt, bie anatomie unb ^»bijf'ologic «Her Sbicre ju tonnen; aucb finb fie nod) weit bapon entfernt, ül'cr bie reiatioe Sid)tigfeit einer gropen 3ln^al)( «Wobififationen in bem Sau ber Sbiere im Älaren ju fein, es ifl alfo flar, bau fie bei bem gegenwärtigen 3uftanb bcr SBiffenf^aft feine ooüfommen natürlidjc (ilaffiftcation beft^en tonnen, aucb barf man ftcb nid)t wunbern, bie ©c^riftfteller unter ffc^ in ber SBabt ber für bic eintbeilung gcwiffcr X^eile bcij Sbierrcic^ä porfiefd^Iagcnen aSetboben biffe« riren ju fcbcn, noc^ barf eä befremben, wenn biefe 9)Jetbobcn jebcn Sag SPJobifitationen erleiben. 3n bem 50iape, atö ti und gelingen Wirb, bic (Segenfiänbe bcffer fennen lu lernen, welche wir nad) ibrcr innern g?atur ^u ctaffificiren fucben, werben wir oud) ibre gegenfeitigcn Sejiebungen bcffer aufjufaffcn unb bic ilbfdmittc ,^u würbigen willen, weldje man notbwenbig bilfcn mu5,.nm in unfere Slaffificationen bic 23er^ fdiiebcnbeit unb Stcbniicbfeit unter ben Xb'cren ju jeigen. ®icfc Slaffification wirb fic^ notbwenbig mit unfern Senntniffen über bie Drganifation jugleid) per- »oÜtommnen, unb ibre Scränberlic^teit ift, weit ent= fcrnt Pon einem 5Dianget, nur eine notljwenbige golgc ibrer SSeroolltommnungöfäbigfeit. §. 360. IDie (iinfübrung ber natürlicben ?!)??tboben in bie glaffification ber [ebenben SBcfen ifi einer bcr griJstcn Dienfte, bic man ber Slaturgefrfndite gelci-- fJet ^at ; ftc bat biefer 2BiiTe^fd;aft eine anberc @c-- fialt unb bcmjcnigen Sbcifc ber Sotanif unb ber 3oo= logie, melti)ex biö babin ber trocfenftc, ber bürreße, ge= wefen war, ein mäcbtige« Sntcreffe gegeben; wir bürfcn baber nicbt untcriaffen , bie ©ctcbrten bier anjufü!)rcn, benen man biefe glüc£Iid)e Steuerung »erbanft. ®ä worcn bie »pftanjen , bic man juerfi in natür- liche gamitien jufammenfiellte. Si« bnbfn ctafTificirle man fie blop nad) bcr atn^abl ibrer ©taubfäben unb ©taubwege, ober natb irgenb einem anbern witlfür-- lic^ unb obne 3{üc{fid;t auf ibre Analogien gewäbltcn Sitertmatc ; allein gegen bic SSJliiH bed porigen 3abr= bunberlä ^atte ein fran^öfifc|cr Sotaniter, Sernbarb »on SulTieu , ben glücflit^cn ©ebanten , fie nad; ifjrcr gefammten Drganifation abjutbeilen unb ftc nacb bcr Öetracbtung ibrer berrfcbenben eboraflerc in Oruppcn ju bringen; fein SJcffe Slntoine Saurent bc 3uiTicu, bcr biefe 3bee auf baö ganje ocgctabiltfdjc ^icid) anwanbtc, fdjuf bie natürlicbe 3Mctbobc, wclcbc bcutiutage pon allen 9taturforf(^crn angenommen ifl. 3n einer nocb neuern (Spotte ftnb bie Orunbfäfie ber natürlidjen 3)?etboben aucb alö ©runblagc für bie Slaifification bcr Sb'erc angenommen worben , unb gröptentbeil« gebührt (Supier ber SJufiin ibrer 2ln-- wenbung. §. 370. T'it ®tntf)ctrut«fi«Jt»ctfc ^c« 3;f>tccc rctd)S. ©asJ Sbierreicb iß nur aud (Fin^elioefen ober 3nbioibuen jufammengcfcyt, aUein unter bicfen gibt cd eine gcwiffe älnjabl, bie unter fid) eine auperorbent- lieb grope Slcbnltcbfeit babcn unb fid) wieber mit bcn nämlicben wefentlicben SWcrfmalcn erzeugen ; bie Ber- einigungen ber nad; einem gleidjcn Sppuä gebitbeten 3nbt»ibuen conftituiren bie 2lrten, species. ®o bil- ben j. S. bie 5Wenfcben, bic ?)unbc, bic ^ferbe für ben 3oologen eben fo piele Pcrfdjicbcnc 2lrtcn. 5Kan(bmal ift irgenb eine 2lrt pon allen anbern wefentlitb oerfcbicben ; aber im SlUgemeinen ifi eine mcbr ober weniger beträcbtlidje 2lnjab( Porbanben, bic fid) in SBielem glcidKU unb ficb nur burcb unbe- beutcnoe Unterfd)iebc Pon einanber untcrfdieiben ; bad ••pferb unb bcr (ffel, bcr §)unb unb bcr 3Botf finb in biefem galle. Sei ben natürlitben Glaffificalionen Dcrcinigt man bicfc benachbarten 2lrten ju Oruppen, bie man ©attungen, eenera, nennt unb pcrbintct mit bem 3Jamen ibrer 2lrt ben Oattungönamcn, ber ibnen gemeinfam ifi; fo fngt man: graue Sibecbfc (Lacerta agilis L.), grüne Sibecbfe (Lacerta vi- ridis), gcp er tte gib cd) fc ober «Per leib ccbfcfLa- certa ocella(a), um baburd) bie oerfcbiebenen 3lrten bcr Sibecbfcngattung ,^u bejeicbnen ; fo fagt man au(b binfic^tlicf) bcr perfdjicbencn Sbtfre bcr Sären- gattung: brauner Sär (Ursnsarctos), weipcr Sär Ober Siöbär (Ursus inaritimus) u. f. w. 3ni SlUgemeinen bcmcrtt man aucb , bap niebrerc e^aitungcn unter fitb blop burcb 5Kcrtmale Pon einem mittelmäpigen SBertbe bifferiren nnb gemeinfc^aftlid) wiebtigere 'partttutaritätcn im Sau barbictcn, bic geeignet finb, fie Pon ben benacbbartcn ©attungen äu unterfcbetbcn. Sei bcn natürlid)en ClafTiftcotioncn fapt man aldbann biefe äbnlicben Gattungen in eine unb biefelbe ©ruppc jufammcn, unb nennt biefe eine gamilic (tribns). gapt man aldbann ben Sau biefer SBefen auf eine allgemeinere SBcife inö Singe, fo bemerft man alä- balb in mebreren gamilien bie gleicben berrfcbenben Siierfmalc, leelcbe ungcodtfet bcr mebr ober wenigergro- Pen Un(erfd;iebe, bie jwifcben bicfen ®ruppen berrfdjen, ibnen einen gemcinfcbaftlicbcn ©tempcl aufbrücfcn. Sluf biefe aSeifc gelangt man ^urSilbung pon Slbt^eilitngcn eined böbercn SJaniied, bic man Drbnungcn beipt, unb wiebcrum jur Bereinigung ber Drbnungcn in nocb jablreicbere Gruppen, bic ben 9lamen Älaffcn er- balten, enblid; laffen fidi^ biefe Slaffcn felbß wiebc'r natb bcn g(ctd)en ©runbfäljcn abtbcilen, unb fomit 116 30olagt«. bte ?)auptabf^etrungcit otet erfteit großen älbi^cilungcn bcä 3;(>ietreift)ä bitben. §. 371. ©aö Jl)ierrci(|) i^nll ftc^ alfo in |)auptabt^cirungen, bte Jiciuptabt^etlungen in BiaU fen, bie Slaffen in Drbnungen, bie Dtbnungcn in gamilicn, bie gomilien in ©aftungen unb bie ©atfungen in Sitten ab ; biöreciten ftejjt man fiä) fogar gcnöt(;igt, bicfe ©ruppen nocft mcj)r 5U »er- »iclfältigcn; aber bie ©runbfö^e bleiben ftctö bie= felbeii, unb immer gleichen fi^ bie »etfdjicbencn ©lieber irgenb einet ©ruppe, fei fie nun ein ®ci'(^(ccf>t ober eine Familie, eine Drbnung ober eine Staffe, nie^r untet einanber alö ben Sitten einer anbetn ©tuppe bcfTelben Siangeö, unb bie äwifciien ,^t»ei ÄlaiTcn beflcijenben Unterfc^iebc müf= i^en n.n(I;tigct fein, alS bie jmifc^en ?,mi gamilien, rcie bie ßfjatattere bet gamilicn reieberum einen gtö^etn Settf) ^aben muffen, ali bie CEStatattete bet »etfc^icbcnen ©attungen, aug benen biefe ga= muten yifammengcfe^t ftnb. 2l[fo bie gtöfiten Untetfti)iebe bienen jur Silbung ber §)auptabii)ci= Jungen, bie etroaö »enigct t»ic|tigcn bitben J>k ©runblage füt bie 2;()eilung ber |)auptabtl)ei(un= gen in Slaffen jc. ; bicfe Untcrft^iebe »erminbetn fiel) fietg in i^tct SScbcutung in bem SWaaße, afä man in bicfem ©pRem »on Stbt^eilungcn unb Unterabt^ciiungcn nbroättsS fieigt, um jur 2lrt ju gelangen, bie, wie wir bereite gefagt l)aben, eine butd) bie Bereinigung alter 3nbi»ibuen, roel^ie auf bie gleiche äßcifc gebaut finb, unb ftd) mit cinancet jut gotttauer iljtct fRace mifc^en fonnen, gebilbetc ©tuppe ifl. 5Wan fie^t alfo , ba9 man jur (Staffification eineö l^icteS aUmäljIig bie §)auptabt^ei(ung, bie Älaife, bie Drbnung, bie gamilic, bie ©attung unb bie 2lrt, benen eä angcbÖrt, beftimmen muf, unb baS man burd) biefe Sefiimmung juglcitfe auä) genaue 33ot= flcUungcn oon allem, reaS feine Dtganifation SSJicti- tigeiJ batbietet, et^alten roitb, rceil eg genau biefe (Sigentl)üm[itJ)feitcn finb, welche jut Sejeic^nung bet allmä^lig auf einanbet folgenben jlbt^eilungen bicncn. J5ie (Munitionen unb Sebenäiveife cineiS J^ieteö finb nun Uet«, roit iriebetbolen eä, abhängig oon oet Siltiungöweife feinet Dtgane ober reenigRenö mit bem 93aue iibercinfitmmenb, ba^er !ann man auc^ ans biefer Äcnnfnifi bie ber wic^tigllen ^punfte in ber ©efcftic^te ber unfern gotft^nngen untenoorfenen 2ltt ableiten. ®icd finb nun bie ©rujiblagen, auf benen bie natürlithen jootogifcfcen Slaiiificationen berufen. 2Bir wollen (cÖt fejien, reclc^eä bie OJefultate ber 2lnn)en= bung biefer ^tincipien auf bie met^obiftte Sintbeilung ttr 3;l;iere geiBcfen finb, unb wollen bie burd; biefe SSBefen gebiibeten |)aiiptgruppcn betrad^ten. Pit (*rnnblttflcit iet «gintljfilatij Sc» ©l)icrrtid>9 iu iie ctflcn grp|^t'n J^btlicilungcn (^iinptab- ttjeilungen) unö JälafTen. §. 372. 55ie ecfiett eroge« Ä6ti«ilnn(|cn (ßauptabt^^cilungen). SSenn man bie ®efammt= ^cttbe^ Sljterreit^S näbet bettaiitet, fo ettennt man barin oiet allgemeine SSilbungi^plänc, bie, auf taufenb unb abet taufenb Sitten mobifijirt, aU gürtet für -bie Grfdjaffung bet belebten ÜBefen gebient ju (jabcn fd)cincn. 'Diefc oiet S>auptformen, weld)e gtcic^fam bie jal;llöfen, in bie Dtganifation ber J^iere cingc= fül^tten Satiationen bcletrft^en, finb leidjt ju unter« fdjeiben, unb um in biefer §)infitfet bie ©ebanten ju ftriren, werben wir alä gtepräfcntanten »iet J'jiete, bie 3cbetniann Icnnt, anfül)ten : namli^ ben §)unb, benÄtebS, bie ©e^netfc unbben ©eefletn. (gig. 1,34.) Samit bie soologiftfee SlafTiftcation eine treue Jiß. i;i4. Sin StCfittll (Asien ©arficllung ber me^r ober weniger bebeutenben 3)?obi= Rcationen im 33aue ber Z^krc fet, fo muf man biefe aSefen in oiet §)auptgruppen obet 5)auptabt!;eilungeu btingen, waö auü) in bet S^at Suötct getrau Ijat. T)aä Xi^ietretc^ jerfallt nun in SBirbelt^iere (animalia vertebrala), 3iingelt()tcrc ober ®ltebert^iere(animaliaar- liciilata), 2Beicl)t^iere oberSÄoHusfen f animalia inollus- cal unb bie3oop&ptenC@ttal;lt§iete, animalia radiata). §. 37s. Sie gunbanienfaluntetfcl)iebe, wcli^e biefe Biet ■?)auptabtf)eilungen oon einanbet untetfd^eiben, finb l)auptfac^lic|) oon bet Sltt unb SSeifc bet Slnotb- nung bet »etfcfeiebenen, bie itötpet bilbenben Xfieile unb »on bet Silbung beä 9Jet»enfpßemä abhängig. Sie« finb bie jwei ()ettfd)enben Sl;arattere ber Jjjiete, unb i^tc aBit^tigfeit ifl leidet einjufelen. SSaö in bet t^at bie S^iet^eit wefentlicj) bejei^net, ifi baö Setmögen, ju empfinben, unb baä SSetmögen, fid) fteiwillig ju bewegen. 2Bic wtt betcitö gefagt Ijaben, fo ift e^ baS Sfetocnfpftem, welc^ieiS biefen Sunttionen »otfJel^t; aut^ fiaben witgefe^cn, baf bie Sunttionen eincä Dtganö immet in S3ejtel;ung ju feinem Saue fte^en ; eö ifi bal)et coibcnt, bap iebe große SKobifitation im BufJanbe beiä SJeröenfpftem« not^wenbig entfprei^enbe Sifferenjen in benjenigen Vermögen Ijerbeifüfjrcn niülTen, welche in bem Dt- ganiiSmuS ber 2:6iere bie erfte SJolle fpicien. 5Kan fönntc alfo öotauöfe^cn, bap bie Silbungäwetfe biefer ©pftemö ben gtopten Sinfiug auf bie SJatut bietet 2Befcn ^abc, unb bie wictitigflen S^atattete füt bie Sljetlung bed Xt)iexniä)i in natürtidie ©ruppen liefern würbe ; bie Slicitigtett biefe« ©cfiluffe« wirb nun aui^ burd) bie Seobac()tung ber 3;^atfac6en beftätigt. 2er allgemeine Sau ober bie SBetcinigungöatt ber »erfd)iebencn bilbenben Steife beS Äörpcrä fie^t mit gleidjfalts widrigen Umflänben in SSerbinbung ; benn fie übt einen auperorbentlicb großen Einfluß auf i>k Slrt unb Seife auä, wie bie Sotaliftrung bet Sunt» tionen unb bie J^eitung ber p^pftologifc^en Slrbeit oot ftd) gefit; wie fel)t bie S3et»otlfommnung ber Drgantfation biefen swci Urfac^en (§. 347 u. f. W.) untcrgeorbnet ifl, (jaben wir bereitä gefe|)en. liie »ier §)auptl9pen, bie wir »or&in beiett^netcn, ftnb fo beuttiit» au^gefproc^en, baß fte lein Sootoge oertennen fann, unb baß man bie Spiere, bit man untcrfutfet, in ber Siegel leidit auf ben einen ober anbern ju bestellen »ermag ; bei einigen Jfjietcn je= <5au)itabtii(ilunsen it» ®l)t;rret(4s ioä) tfl baö Oepräge wjentger bcuftit^ , unb bei antcrn ft^eint bie Drgaiüfation in gcmiffcn ©ejte^ungcn an jmei »crfc^icbcne Seppen jugUi^ gebunben tu fein. S^ Qtit barauö (jcroor, baS bie duperften ©ranjcn bcr $aubtabt!)ctlungcn mancfjnmt jiemlic^ Uid)t genau ju befttmmcn ftnb, «nb bap fl* biefe ®rubpen in gemifTcn Serü(>rungöpunften »erbinben, Kit Umä)= barfc ©taoten, jreifdjcn ir>eld)cn fic^ einige SanbfJrerfen, beten Sigent^umäret^t ungctuifi unb bct ©cfig be|ltf{= tcn ift, finben. — getner gc^t barausS fteröor, bap eS aut^ juroeilcn fcbwer ift, biefe evfJen ©ruppen genau ju befiniren; um aber eine genaue SorfJetlung boBon ju geben, werben >üir blop bie am meifien ^erbotfpringcnben «nb bem S^puö einet jebet »on i^nen eigent^ümli(^cn flettmale anjuqeben unb ju bemetfen (»aben, ^a^ man bet Sereinigung biefet 5WettmaIc nicht immet begegnet, ba^ fic^ balb baS Sine, balb bas5 Slnbete in bem Tlaa^e »ermifdijt, aU man fi^) bcn ©rönjen biefet Slbtjjeiiungen näljert. SBenn wir auf biefe SSeife oerfafiren, fo werben unä einige SBorte fcbon (»inreii^en, um bie 2igen= t()ümlidjteiten in bcr Drganifation, weicbe bie 2Bir= belt^ierc, bie ©liebert^iere, bie SWotlusSfcn unb bie 3i'op69tcn son einanber untetfcf)eiben, crtcnnen ju laiTen. §. 374. SJie SSitbeltbiete (Animalia verte- braial gleiten bem SWenfcben in ben antbtigen fünf- ten ii)reö SSaueö : faft aüe J&eile ibreö Äörperö finb paarweifc unb ^u beiben Seiten bet Ebene, luclfte burtb bie Mittellinie beiS SlörperiS gelegt iß, fpmmetrifc^ gelegen; ifjr Jietbenföftem ifi fe^r cntreirfeit, unb auper ben jlJetben unb (Sanglien auä einet bie 3Jütf= feite beö Sörperö einncf;menben Sentratare (Sig. 135), bie njcfentlicb in einem gropen unb Meinen (Se^irn unb einem Sh'üifcnmav! (gig. 54) befielt, jufammen= gefegt. 3u biefen 2)?erfmalen fann man noc& binäu= fügen, bag nie §>auptmu^fet ibre Sln^eftpuntte an einem feßen finodjengetüße ober inneren ©feiet Ijabcn C5i0- 13G), baö aüi unter fitfc »etbunbenen ©tüden jufammengcfcgt unb fo gebout iß, ba§ e^ in berfelben 3eit, n?o eä bie ©runb'tagen unb f)eberotme füt ben Semegungöapparat abgibt, bie wefentlicben Drgane befcbügt ; ba§ ber wic^tigße S^eil biefeä Sfeletö eine Snoctenrobre für baa^ baö ?>etj ,^um wenigßen ,;ivei untetfö^iebene Sebättet batbietet, bag l^ai Slut roll; iß , bog bie ©licbmaf en faß immet »iet an bet 3abl unb ifitet nie mcfit ßnb ; enblicf) i>a^ füt baö ®cß4t, baö ®eb6t, ben ®tTuä) unb ben ®efc6macf beutlicbe, bem JJopfe inwo^nenbe Drgane »or^anbeu ßnb. Sild Seifpiele biefeö orga-- ntfcben Sppuä ^aben wir bereite ben Tltn\(^tn unb 5ig. 136, Eaä gifrlct iti Straaft«. ben ?unb angefüfjrt; wir Ratten aber aui) ebcnfo gut einen SSogel (gig. 136), eine Sibe(^fe obet einen gifd) wä^en fönnen. §.37ö. Die 9t ing e tt^ iet e obet ©liebe tibi et e (animalia articulata). 3n bet jweiten großen ©ruppe beö S^iertei^ä finbet man eine gan-, anbete attgemcinc Silbungöweife. SerSötpetißn'oc^fpmmctrifcbneformf unb jweit^eilig (binair). Wie bei ben SBitbeltbietcn , iß abet aui einet Siei^e 3:^ei= len pfammengefegt, bie ^ä) fo wiebet^olen, ta^ man ibn in eine beträt<)t(i^e 2In= }af)I ^omoioget unb me^t obet wcnijjer untet ßij o^n= li^et Stamme t^eilen fann Cgig. 139). T)ai 9?etben= fijßem ifi mittelmäfig ent= wicfelt, unb au« einer bop= pelten 3?eitic «einer 9Jetoen= fnoten obet ©anglien, bie als eineSmtgentette beteinigt J finb unb ben obetn J{)eil , j,,, «„„,„„,1™ bet Sotperlangc einnehmen, S Snu-nes icmeä s;auf. äufammengefegtCStg.137); täM, c««bu.;. * Biffe l6co«tif*c gigur i|1 baju btftimmt, um bie tiicti\>e üagc t3etl)tcre onju- flen, unter H)eI4fm man bie ©pciieroftre unb bcn TOunb geben: — 6 bie a)!unbl)ö6It, bie ben gingong jum «abtungSfanul bübet, Neffen fitif, — • ber Darmtanol; — / bic Ocbet ; — » .baS entgeoengefeBte Deffnung (id) am ftinleni Snbe beä Körper« bcfinbftj — t t.« *eri; — <: bie tornen unb oben an ber Spelferoljre Darmfanof; — f tyc Wer; - ( bie OuftrSdre; — p bieVungen; - r ba« ^erj; Reregenenflocfgo^lien; — j bie unteriofb beä apeifc — e (baä grofe unb flcine (Seiiirnl; — m bo« SÄücfenmarf. ' (anara (iegcnben Sruil-- unb Snuiiigansljen. ^ouloijie. btc »eine SOTaffe , we(t^e burd; bie »orbcrcii ©aiiglien ber rofentronjförmigcn Äeitc gebitbet Wirb, liegt im Sloffe, unb ifl aitä bicfem (Srunbe mit bem (Se^inic ber SQSirbelt^ierc »crgltcJjen lüorben. T>oä) finbct man ntd;l!3, tnä bem Diücfenmart ä^nlic^ wäre, benn bie übrige ®ang(icntcttc iß an ber Sauc^feite beä Äörvcri^, unter bem fepcifefanal gelegen (gig. 138), unb bie SJerDcnfdben, iveldK fte mit bcn Äopfganglicn »cr-- binbcn, umgeben bie ©peifcrö^re nacf) 2lrt einet» §»aI(5banbeS. gerncr iß ju bemertcn, bofi btr 8eib bicfet SE^terc tiic^t me(;r burrf) ein inneres ©feiet unterflü^t tDirb , unb bag üc() fämmt[i(^e «Kuöfetn an bie äugere Sebccfung (»efteti ; bieie Scbetfung ift ober fetbß fö mobißiirt, baf fie bie ©teile eines imicrn ©feletö öertritt, benn fte nimmt oft eine fel;r be= trö*tli(l)c ?)ärte an, unb bilbet alöbann eine 2lrt Stui ober äupercä ©feiet, baä roefentlict» auö einer sRci^e me|)r ober weniger über einanber bett)egli(ier Slinge gebilbct ift. ®ieä ift nun aud' ber Orunb, warum biefc Spiere felbft äugcrlidi in auf einanber folgenbe 3{inge getbcilt ju fein |(|einen. ^an ftai biefen J^iereti ben SJamen Oliebertfjiere ober geglic= bcrte Spiere (animalia articulata) gegeben. 2lui^ ift bemerfenöroert^, bap in biefer ^auptabt^eilung bie Oliebmapen gciröf)nlid> fc^r jaldreic^ ftnb ; \ / bagcgen finb bie ©inneSorgane weniger ' f,a\)lxeiä) unb Weniger öollfommeu aU bei ben SBirbelt^iercn ; bad S31ut ift faft im= mer weip unb ber SirculalionSapparat fe^runoollftcinbig, enblid) bcfteten in bem Saue biefer Zt)iete eine 2)?enge anbercr Sigentbümlid)feiten, mit bcnen wir und' in ber golgc bef^äfligen werben ; bicS fügen wir bier nod) bei , bap unö ; biefeSilbungd weife burd) bie ©colopenber, ', bie Äreblc bie Ärabbcn, bie Snfcften )c. bargeboten ift C?tg- issy «13 140. • (SiolopenJi«). §. 37Ö. ©te SBei^tftiere otct aRonnöfcn (animalia molusca). Sie -Wolluetcn ^aben. Wie bie üotigen, i^re ?)auptorgane paarweife unb fymmctrifd; liegenb; ober anftatf bap ber fiörper fit^ in bie tänge nad) einer geraben £inic cntwicfelt Cgig. 140), fu$t er eine gctrümmie ober fpiralförmige aJid&tung an^u-- nebmen , fo bap j. S. ber aiJunb unb ber after, anftatt an ben bciben entgegengefegten Snben ju liegen , ein= anber mc^r ober weniger genäfjert finb. Saö 9Jcroen= fijftem ift, wie bei ben (Sliebertbicren, wefentlid) auö ©anglien jufammengefcgt; aud) bier nocb nimmt ein Jbeil biefcö ©tjftemö bie 3?ücf feite bcä Äorperä ein , unb gewobnlid) ift ber anberc Sbeil auf ber Saucbfcitc bcS ©pcifetanalä gelegen, bilbet aber feine langein ber 2)jiiii.i[ii,jc licgenbe Sette, wie in ber üorf)er= gebcnben Jlbtbeilung. • Stcalfdiniit eincä ecDöolopotcn: — ( bie am tfn Soff 6cr» iimfielientm Sltmc ober Sentoteln; — 6 ber TOuiib; — i ber 5Rai- tungStiiimt; — a ber äliter; — / bie tebec; — c unb y aiereen« flonglicn;. — p He fiicmtn; — . bo« ^eij; — o bet 3eiiB"nQ«. cHJOHt; — r btr Jinttnbeultl ; — y bif Sdigen. ®ie SWolIuöfen finb aud) barin »oit ben aBirbcI= uub (Sliebertbieren »erftbiebcn , bap fie Weber ein in» uereö nod; öupcreS gcglieberteS ©feiet beftgcn; ibr Sör= per ift wcid), unb ibre Spant bilbet eine gefdmeibige unb jufammcnjiebbare §)ü(lc; bicfe bcbedt fttb bäuftg mit born» ober faltartigen ^platten, ben fogcnanntcn ?P?u-- fri)eln (gig 141), unb entwttfclt ,uwulcn äl^nlirfic SiQ 141 eüjla: 'platten in i()rcm 3nnern ; fte bil^Et aber niemnltf cme 9?eibc bewcglid^er 9iinge, wie fte bei ben @lie- bert^ieren iiortoinmen. 3n biefer Slbtbeilung ftnb bie ©inncdorgane faft immer febr unnollftänbig ; niemals ift ein fpccicUeS ©erutböorgan »orbanben ; nur feürn rtiO-142. Eie ßcmcinc ®(!ttraf(J)nerft iUeliihorte«»i»i.}, j(tgliele-,l.* cntbetft man einen (Seborapparat unb bei einem gro= Pen Jbcite biefer Jbiere ftnbcn fid) feine 2lugen ; faft memalS ftefit man biet (Sliebniapcn für bie Drtöbe» wegung ; baS Slut ift wcip, wie bei ben meiften (9(ie- pertbicren; bagcgen ift ber Sirculationdapparot weit oollftänbigcr. §. 377. ©tc @traött()iert (Animalia rariiata) ober ^flanjentbiere C3oopbpten). 3" ber »icrten unb legten gropen 3lbtbci= ü"» , lung, nämfitb in ber 2lb= ,-n^'' , ' '' tbeilung ber ©trabltbiere, fudjen bie »erfd;iebenen -' S(;cile beS SorperS, anftatt ftd; fpmmctrifcb inSejic^ung auf eine SKittclebcne ju gruppiren, ftcb um einen SKittelpunft ober um eine »ertifale Sinie fo berum ju lagern, bap fte baburd; in' i^rent Sau eine mebr ober Weniger oollftänbigc ©trab=' ' *cin...j. » pi ber 55116; — ( ftarfrjarüdgejOBtne gi^Iet i - d eine 2trl BiQp^riigma, ircWie bie SRcffiroiion^boJIe »on ben aiibern (äingtuieiben fdieifel ; — <■ ein Sdeil beä TOagenä; — / bie l'e« ber; — oeieillocf; — i' ©ctävme; — r ber Maftsorra; — a ber afler ; — e ba« iifrj (bei cjftnrm jperjfieiitetj ; — o^ tuiigciuiil-rir, bie fid) an ben 3ßaiieungcn bet {'tinflcnijcbtc l/*) terjtucigl ; -- r bie eecritionöbn'ife beä tlcbriocn Otofie«; — er ibr Crcrciionöfjnai, ber |idi no^e beim ?(irir ömirt. lÖaiipiiil)thfUuniK"' 6fB ■i5l)ii;vreiri)9 Icnform erhalten. 2Ba3 ta« SJcrocnfvfiem bctriift, | 10 bcmevtt man in Ccn mcifJen gällcn feine ®))ur I saDon, unb (renn cö Borbanscn ifl, fo finbet man cö nur im 3uflantic beö SJut'inicntiJ ; autb bie ©tn= neöorgane fehlen beinahe Boüftäiifig ; eiMiä} luerben alle t^üle bcö SeibcS ni(f)t nur in il>ren formen/ fontcrn aucb in itirer SSibrationSrecife ciußcrft cinfacb. ; Die meinen biefer X^itrt jeigen beim erflcn »nblid eine fo große Sicbnlitbteit mit Den "•pflanzen, ba? man lange 3eit (»inbur* tjire roajjre JJatur »cvfanni unb fie aii 6cm oegetabiliWen SJeicbe angcljörcnb betra*» tct ^at; BJcgen tiefet 2lcbnlid)!cit nennt man fie SoopbBtcn ofer «pflanjcntbicre ; wegen bei l;nufig fo febr in if;ren Organen aui^gefprocbcnen ©trablenform bejci^net man fie aucb juwcilen mit rem 9Ianicn ©trabltbicre. Sic *poI»bcn, Bon benen roir ftbon bei einer an= tcrn (Selegcnljeit fprac^cn (§. 347) , bie Slctinien ober Seeanemonen (Rig. 143) unb tie ©ecfterne fgig.134) fönnen al* S3eifpiele biefer 3lbt^eilung bienen. * §. S'/S. 3:^(cilun9 ^cr orofjcn flbt^ei» lungcn (^auptabt^cilunocn) in Älaffen. "Die verfifiiebcnen, \n einer ber großen 2(btbeitungcn (§)auvtabtbeilungen) Bereinigten Sljierc glcid;en ficb alfo einanber biircb ben allgcnieincn flan if)rcr Dr= ganifation, unt« jetgen fcbr Biete bcroorfisringente (Jbarafterc; in fcbr Bieten anbeten Schiebungen finr fie aber weit baBon entfernt, eine 3tf()nlicbteit mit cinanrcr ju baben, Bieimcbr biffcriren fie bänfig untere einander turcb bie 2trt unt> äöcife, nnc mcbrerc tcr TOitbtigfien gunttionen beö Drganiömuö BoIIjogen »cr-- ren. 5Wan muf) fie baber Bon 9?euem in fccunbärc ©ruppen tbeilcn unb biefe Unterabtbeilungcn nacb ten grofien SIbänberungen, bie man in ibrem Sau bemerft, bitten. §. 379. ©0 iBctbcn j. S. unter ben SBirbcItbietcn tie einen Icbenbig geboren unb finb mit Sriißcn Bcr= febcn, um bamit ibre junflen ju fciugcn, rcäbrenb anbete aus? einem Si cntfteben, worin fie 92abrungö> floffc fanben , bagegen bet ©äugorgane beraubt fint ; bie einen baben eine BoltiJantige Sircutation, bie an= bern fenben in ibren 3Jefpiration(!apparat nur einen Sbeil icä jur Sortbauer bctS ileben^ burcb feine Sinwir» !ung auf bie ®e»ebe unbraucbbar geworbenen Stuteö unb Bcrmiftben ben SRefl biefer glüfTigteit mit bem 5Ut Srnäbtung ibtct Organe bcflimmtcn Slrterienblut ; bie einen baben ivarmes Slut, bie anbern crjcugen nur einen febr geringen ®rab Bon asätme; enblicb fiub tic einen fo gebaut , bag fie ftcb in bie Suft et= beben tonnen, bie anbetn, ba(j fie auf bet (Stbe tebcn muffen, unb nocb anbete, baß fie im aßaffct fcbreim» men tonnen. Dicfe Untetfcbicbe baben einen großen Pbvfiotogifcben SBcrtb unb cbaratteriftrcn in biefer $)auptabtbei(ung Bier fecunbate Sppen. Qä folgt bflt= aus, baß man bie SBirbeltbtere, um fie nacb 'ben 'Srunbfä^en ber natüttieben 9)?etboben ju cloffificitcn, m Biet Staffen bringen muß : nämlicf) in bie Staffc ber ©äugetbiere, Mammalia, in bie Slaffe ber Söget, Aves, in bie Älaffe ber 2(mpbibien ober Sleptilien, Amphibia s. Reptilia, unb enbtieb in bie klaffe UV gifcbe, Pisces. §. 880. 3n bet Jlbtbeitung ber ©fiebertbiere be^ mertt man binfitbttief) beö Sau« nicbt weniger mcrt-- würbige ajJobififationen. Satb finb, wie bei bem TalitnisCgig. 144), artitulirte ©tiebmaßen Borbanben, « Ginipc 3ooIoficn glaubten, nod) eine fünfte ^auptöbtheifuni ttä S^icrtcidi«, iveidie he OTenfttmämme (©ponocjotni in fi* i' gtctfc, unb nje((f)e turcf) *en -ffiongcl finerjefjelmalinicn gcrm 4«. raftcri)1rt li^, ,;uIaiTen ju miiJTen ; tiefe Slütiificafion fÄeint nnä abei nidvt jaläf.lid), biiin bie in bie Mb(l)e.lunß ber lUmorc^oic aren (?) eingereihten fciäarrcn liiere, jeiS'" '" idter fröden 3u. ejfnb bie namtidieii iI&üT.3ttere, ane bie muftm T}o[;^ben, nur bof ibre crganittSe ßninjicfelung bei einem Wrotc nffm treibt, meirfiei für bieie Soi'l't'O'cn "■« tiotüberfjebtnb ifi , ,i:-p ^a1. fi° biirrf) i^i aUat^feH ouä btt gorm tcmmen. iiimm: nwn ilin enttt'i(fliingfl> gtg. 144. Der 2alitiiiä. bie an bem Stppatat für bie Drtäbewcgung al« ?)c-- belarme bienen, unb bet Sopftbeit bc« 9?etBengang= tienfpftem erf)ält eine große Sebeutung; balb gibt eö, wie 3. S. bei btm großen Stutegcl, feine arti- tulttten ©tiebct, finb bie JJetBcnganglien wenig ent= wicfelt unb betrftbt unter allen tiefen fteinen «watf^ maffen eine gtoße (Sinfötmigteit fowobi im Sau, al« in ben gunftionen. SD?an fonn bemnacb biefe 2lbtbei= hing in jwei fecunbcitc (Stuppen btingen, WOBon bie eine bie eigentlifben Oliebertbiere, .'Vnimalia ar= ticulata, unb bie anbete bie SBürmer, Anmilata s. Vermes, in ficb begreift; biefe Slaffification teitbt aber nocb '"tbt bi"/ um bamit alle großen, in ber 9?atur biefer SBcfcn Icicbt nafbjuwcifenben Unterfiiebc \ii .zeigen. Unter ben eigentlifben ©licbettbietcn befinben ficb bie 3nfeftcn, Insecta, wclfbe bie iluft in allen Ibeilen beä SörperiJ Bcrmittelfi Srafbeen aufnebmen ; bie ferner einen in brei unter ftcb unäbnlitben Xi)tiUn, nämlifb ben Sopf, tie SrufJ unb ben ?)intctteib, ge= tbeilten ileib bcfi^en ; immer btei paar güße baben, unb beinabe immer mit Slügeln Berfcben fint ; tic ^«priapotcn, Myriapoda (gig. 1,39), wetcbe ten Snfetten bin|t^tlitbibwr3'efpiration(Swcife äbniicbftnb, treffe in anftfirafii fo tonn retfiner. j^DologÜ. jt»or einen bcutltc^cn Sopf , aber feinen in Stufl unl> i)interteib getl;filten 3iuntpf I;aben, trelciie ferner '24 Ui 60 Su9paare ober fOQar noc^ nic^r bcfigcn, unb niemaWgliigel tragen; bie Sürac^niben, Arachnidcs CSig. 146") , bie nidfit me^r einen öon ber SSruß beul' Uli) unterfttiiebenen Äopf beulen, fJetä nur mit »icr paar gü^c i>erfe()cn finb unb ^uft, tt)ic alle »orbcrge- Renten ©licbert^icre refpiriren, bo(^ aber nic^t immer i im Scfi^ Pon Sradjccn ftnb, fonbern in bicfem gaUe bie Suft in Vungenfäcf e aufnehmen ; bie S r u ft o c e e n ober Äreb^tbiere, Crustacea (gig. 147) , bie bogegcn im SBaffcr unb bucif) Siemcn atbmen unb faß immer fünf i bis ficben paar S^üiJc für bie Drtöbemegung befi^en ; i bie Stantenfüfler, Cirrhopoda (gig. 148, 149), l rcetcfic gtcicbfaQö burcf) tiemen atljmen, aber mit bcm 2((tcr unbcivcgtii^ n^crbcn, unb aii^uann !einc Organe 1 für bie DrtiSbcwcgnng mcfir befij3cn. j 2tucb bie 2(btbcilung bcr 2Bümcr, Vermes, ent= , teilt mehrere febr »crfcbiebencirtige Sppen. ^mxfi be= mertt man barin bie Sinne üben CSifl- 150_), bereu | ®onglicnfp!lem fcbr (Idjtbar in ber ganjcn Sdnge beo Äörperö ift ; baö geisöbnlicb roibe ©tut circulirt bei biefen Spieren in einem febr jufammengcfe^tcn ®e- 1 foffpftem ; bie Siefpiration fiinbet faH immer in einem | febr entreidclten Äicmcnapparat Statt, unb bie Be- wegungen iverbcn ßciDÖbnlicb mit |)ülfe bcwegli^er j Sorflcn (gig. 151) auSgefübrt. 2ln bicfc reiben roir au* bie @ p ß 0 1 i b c n ( Systolides) , jene mifroöfoptfcb ! Heine Sbicti^''" / weltbe fpecieller girculationsSorgane j beraubt ;iu fein fifieinen, unb feine Äiemen, i»cbl aber! in ber Siegel inbrircnbe Organe mit einem fcbr auf-- ! fotlenben Sau beugen (Sifl- 152). SnMicb fcbeinen ; not^ ju bicfer Unterabibeilung bie Eingeiveibe=| roürnier, Helmintha (i^ig. iö3), gerecbnet nserben JU muffen, welt^c börf^ficn«* W ®P"ren Bon einem, Slerbenfpftcm jcigen unb gerccbnli* in bobem (Srabc einfach) gebaut finb , ftcb aber enge an bie Sinneliten anfcbtie^en, unb Bfter« gleicbfam begrabirte 3{efprci= fententcn »on bemfflben soologifdjcn SEppuS ju fein, ft^cinen. * I * SaSir muffen jctodi gfilcftcji , iafi nid)! alle 3i'i'li)gcn tatiiil tiirettflaniicn fin>, He eingctociberoürmcr auf bieft ÜBfife jii cloffi« ficirtn, unb baf i^ncn Susitt initctbtn Stradtfm^irrcr; ober 3ofp6')' ' Um bie Slaffificatien ber Oliebertbiere mit bcn Unterfcbieben , bie mx in ber 5Jatur tiefer Jb'cre ju bejei(bnen i)ahtn, in Uebereinpimmung ,^u bringen, mup man fie alfo in fiebcn »erfdiiebcne Älaffen tbeilcn; Bon biefen Slnffcn baben wir bereit!? bie 9?amcn a\u gegeben, alä wir bie »orbergebenben Sctracbtungen über tiefe Sbiere anfieüten. §.381. ©ie 5Koaugfcn ober SBetf^tbicre bieten in ibrer 9iafur glcicbfallS organifcbe 5Wobi|ifationen bor, bie eine äbnticbc ®ruppirung notbreenbig mn.-ben. Sei ben einen, bie man eigentlicbe 2)?olluötcn beiden fann , ifi ein SZerPenfpfiem , bnä aus! },mi ober mebreren burdb TOartfäben oerc/nigten ®anglienpanren jufam= mengefe^t ifi, Borbanben; bit gortpflanjung gefebiebt bnrcb Sier. 2?ei ben cnbcrn, bie man mit beni yia= men 2^antfltbicre (Tunicat.al bejcicbnct bat, bcßebt baö ouf ein SRubimcnt rebuäirte SJerBeiifpRrm nur in einem einjigen ©angtion, unb in ben meificn gällen gcfrf)iebt bie Sßermebrung ber SnbiBibuen fctrobl bnrt^ giß. 155. ©cefificibtn (Ascid: ^s). Ii'n einen 53t(m anweist ; Tic 5a6cn abet in i^rer Organifaticn n d)!« EtroSlenfötmine« unb jcmtn burrt) bie oIlBemtine Silbunfl il)rr« l'tibeö gemüdnlid) eine groje Me^nllditeit mit ben ®liebertl)ieren unb nanientlid) mit ben anneliben ; tä fdjeint unS ba^cr natürlidjcr , fie «uf biefen lefteren ^aiip»i)pn3 ju bejiel)fn , Wa8 ondi einer unterer berütuntefien 3ciofcflen, Jpcrt ton SUinuiUe, get^an Jal. • üfäcibien ober Sceiciieiben, Ascidi»» nuä ben (Stefdiledit ber Porophora : — i ber ÜHunb, — « ber 'ffiaijen ; — i tei Darmtaual ; — a in Slfter ; — ( Bemeinfdiaftfiditr gtiei ; bie ^Sfeile jeigen bit SRldltunfl bet ©trömunß beä jur SefpiiatiOT bitnli*rn SBofTerS cn. j^auptabtljcilungen bes tSI)terrei(()0. 121 lijanlcl. güMcr. 'fflimb. SReiten OTuöffln. au6 I Siß. 158. So« ®(fiiittf£nac!iäiife bev 3Iii6(iEm(nfc?inptfcii), SRefpitotionäto^ten. Slß. 1Ö4. 2liiatomie tintä SKuf(^fIt^icte« (clnei Srogmufcfitl/ Macira). Slg 162 Bl iMstoma . lift greSe 5Jltcrt)0f9P (Octopua ruljari»). Cie (fnttuidUing »on Snofpen aU bitrc^ ßtcrlegcn; cö ge^t tarauä ^croor, tag tie 3ni'i»i*'uen / i''« i^u^ cinauret f)crau6nja(6fen , unter ftcfe Bereinigt bleiben, unb belebte «WafTen bilben, »et^c ein pflanjenäfjnlicljeö 2lu«feben ^aben (SiG- 155)- Sic eigentlichen ?D?onuäten biffcriren unter iic^ burc^ S^nrattere, bie febr rciifttig finb. So ftnb 5. S. bei ben einen bie Sopfgangtien felir roeit t>on bcn Sauttjganglien abgelegen (gig. 154); eö ift fein beut» Ittfeer Äopf »or^anben; man bemertt feine ©pur »on befonbern ©inncöorganen ; am »oüfommcnfJen finb bie Semegungäorgane. Ser Sörpcr ifl bur0 jttjei fegelä^nli^e $autfatten bebecft unb äu^erli^) burc^ tinc jrocifdjalige SKufcbel CS'S. 156) beft^ügt. £)iefe 9?a(iirgef(^l*lc. gig 157 Die $orjcUan(d)nccfe (Cjp aeaj Drganifation bemertt man an ber c&barcn SSufcticI [Mylilus edulis L.) , an ber Srogmufc^cl, (Mactra) fgig. lo4), ferner an ber 3?iefenmiifc^el, Tridacna, jc. Slnbere SKotluäfen, j. S. bie ©^lammfcbnecfe, LimniEiis CSig. 140 unb bie ''PorjeUanfctinecfe, Cypraa (gig. 157), (»oben einen beutlittien Sopf ; i^re 3Jcr»cn= gangtien finb gewofmlic^ fe^r na^e an cinanber gcrütft unb liegen um bie ©peiferoj^re gruppenraeife ^erum ; eö ftnb 2lugen »orbanbcn ; an ber untern Seite beö Scibeä befinbet ft* ein fleifcfjigeö Drgan, baö jur Drtö- bewegung bient; enblit^ ift ber SJütfcn gcreo^niic^bur* eine Wufcficl bcfdjügt, bie niemal« jweifcbaaltg ift, unb fa^ immer einen me^r ober weniger fpiratförmiß gewunbenen Äeget barfieOt CSig- 158). 16 ^oolog». . 165. ein |ioI?D aIopoben. §. 382. Sie üierfe unb le^te ?>auptabt^eilung beä S^ierreic^ö , nämtid) bie ber @tra()ll^iere ober 3oop()pten, fapt ßreid)faUö fe^r »erfctie= benartige SBefcn in ft$, bie auf eine entfprecfienbe SScife ,. ,„,, „ , in mebrerc Älaffcn gct()cilt ©ruppen, ml(t)t bieÄIaffe ber Echinodermata C®tern totere) fjeigt, til berSeibjum Arielen auf Dem ©anbe ober ben Seifen be« 3)?eereägrunbe« eingerichtet unb ju biefem 3>t)e(fe auf feiner Dber-- fIä(J)e mit einer OTenge Heiner auöftredbaren Stnbängfet befcft; bie Sebedung bietet eine beträdjtlicbe donrtftcnä bar, unb wirb öfterö fteinjart. Die ©eefterne (gig. . ÄoraKcnt^K gig 164 ein fioroKtiiilotf t34),berenfrf)on früher Snnäbnung gefc^e|)cn, unb bie |)olot^uricn tHololhiiris)(gig.l61) äcigcn unä biefe Si£= bungöroeife , bie ftc^ au!^ no4) bei ben ©ee= igeln (Echinidae) JC- finbet. 3n einer jtt)ci= ten , burc^ bie 2Ica= tepben ober Ouallen (Acalephse) gcbilbefeu ©ruppeiftbagcgcnber Sörperganj gclatinöö unb blof jum ©cf)n)im= men eingerii^fet. Die 3}Jebufen, Medusids CSig. 162), bte im TOeere ^erumfi^iBimmcn unb bäuftg auf bie fanbigen Süften unfereö Ufergcbieteä burcfe bie Witt' re^roogcn gefpielt werben, tonnen unö aU Seifpiel für biefe SooplPtenflaffe bienen. 3n einet brüten Älaffc, i»e[d)e bie ^olppen (Folypi) in fi:() begreift, i(i fein Drgan für bie Drtäberoegung mc^t oor^anbcn; baä S^iet b'it bie SeRimmnng, an bem Soben fcftgerourjelt ju leben, unb fein 3»unb ift ßon beroegttc^en gü^Iern ober 2ttmen (gig. 163) um= geben, mit beren |)ülfe ei in bem feinen Seib umfpielenbcn äBaffer bie ju feiner grnä^rung erforbetlicfcen ®ubf}an= jcntbci(ii)en ^olt; gett)ö^n(i(^ oertn6(^crt (i(^ ein Jjjeil feiner SSebedung unb bitbet für i^n eine f alt= ober born= artige Seile (gtg. 165); in ben meifien gaffen entfielen bie jungen Snbioibuen auö Snofpen, ©emmen, auf ber Dberflat^ie beö Äorpetä ibtct Sltetn, unb bilben unter ft* belebte 5Waffen »on »etfc^iebencn gormen, bie am bäufigflen baö Stuäfcben einer »eraftelten unb mit S3lu- men geuerten ^Sfianje ^aben.' 3« biefer Slaffe ge= f>oren bie ©eeanemonen CS'a- 1'*-*), fo wie oui^ bie Äoratlent^iere (gig. 163 u. 164), bie Strmpoippen Cgig. 2) , bie SlelfenforaUen (Carynphyllia). einen »ierten Jppuö fe^en mir an ben 5Wetr= f^iwömmen (©pongojoen) , jenen ouffaUcnbcn INSERT FOLDOUT HERE ^ouptobtljeUuitöcn its Zi)uxte\d)e. 123 J^icrcn, bie in ber 3ufltnb eiförmig finb, mit?)iitfc oibritenber SBimper, rcomit bie Dberflät^e i^reö Seibe« befeßt ifi, im SBaffer frei berumfc^wimmen unb ben Farcen ber Slcalepbcn itnb "5)oIvben gleichen, fic^ aber balb trgeiib wo fcflfegen unb olSbann nidjt nur bie Smpfinbung unbSeroegung »crlieren, fonbcrn ou* fttö fo fe^r unigeftaltcn , ba^ fte mit gar feinen anbern SBcfen in ber Sfjierweü me()r eine STe^nlii^feit toben. 2ln bicfe biö ie&t oufgejS^ltcn Bier Älaffcn ber Soop^pten reif)cn bie mciften 3ooIogen auä) noi^ eine fünfte (Sruppe an, bie auä einer SWenge außerorbent' li* fleincr Söefen CSig. 167), roelt^e m in fle^enbem SEBaffer jcigen unb ben 9?amen 3nfufionStticr= ä)in ober 3nfuforien (infusoria") erhalten (»oben, i(ufammengefegt ift. ®te bewegen ^i^ mit §)ülfe ei= * a!crf(^lebcne OTaäcnt^lcrc unict tem ÜJIitroftop gcfcSEn; — 1 ÜRoiiatien, Monadina; — » ^larät^lercficn , Trachelius anas; — III äßatjentiietiten , Enchelys, In bem «ffiomcnte, wo et feine (fr« cremetite ßuärotrft; — iv Porftmecium ; — v53iifent&lerd)en/ Kolpoda; — VI Trachelioa fnsciola, auf mittcffopifi^ Iteincit ^Jftanjcn ße^enb. brfrenbcrSfBimpern, unb gleichen im SlOgemeinen fe^r ben Saroen ber 3J?eerf(tiroämme, ber folppen unb 2tcoleptcn, nebmcn ober feine onberc ©eftalt an, wenn fte fi* »ergrijfern, unb finb burt^ i^re eigent^üm^ Ii(^c gortpflonjung , fomie burt^ bie betrocf)tlid>e 2fn= jo^I 5Dfägcn für bie 21ufnat)me erna()renbcr ©toffc ibejei(|nenb. Siö ju ben Ic^tBerflofTenen Sauren (»ot man biefe Meinen S^ert^en mit ben ®9ftülibcn unter bem allgemeinen ^Ramen mtIroffopif(^c 2;|)ier= d)en ober Snfufionät^iert^en (Infusoria) ju= fommengcworfen ; mon nennt fie oft, um üe ju be- »eiii^nen, 5Wagcn totere (Polygastrica). Uebrigenö ift ber 'plog , ben fie in unfern joologif^en StoiTifico» ttonen einnehmen fcUen, noc^ nidjit redjt bcfiimmt. 2)ieö finb nun bie am meiflen f>eroortretenben S^orottere ber orgonift^en §)oupttvpen, weli^e unä boä S^ierreic^ borbietet; boä, rooä wir bouon auö= geroät)It unb borgefteUt {»oben, reid>t ju einer aUgc= meinen SSorfletlung »on ber burd; bie 9?otur in bem Sau ber belebten SBefen cingcfüfjrtcn SOTobifitationen ^in; würben roir ober bomit bie Setrocfetun^ be= gränjen, fo ^dtim wir boöon nur fe^r unBoüfJonbige SBorfiellungen ; roir muffen bo^er fe^t noi^) fpcciellcr jcbe ber grofen, jenen gunbomcntoluntcrft^teben cnt= fpre^enben Slbt^eilungen untcrfut^icn. eije mir an bicfe Setro^timgen ge§en, glauben wir jeboct) unä nodj) einige Slugcnbltde bei ber Unterft^eibung ber |)ouptabtbeilungen unb Sloffen aufholten ju muffen, um bie ©runblagen ber jootogift^ien eiaffipcotion, fo ttiie wir fte »orSlugen ftellten, unter ber gorm einer fpnoptifc^en Sobeae jufommen ju foffen. J3ctrad)tunflen ü6et bU Atgatttfation bet ben vetfd^tebenen klaffen t>e$ S^]^tettei(j^$ Svjlc gto^e Slbtlcilimg. tDirbjItljijre. §. 383. Sic tvcgen t^rc« inncrn ©teletä, bcffen SBirbelbetnc bcn rcefentlicftftcn 3;§et( bitten, fo^ genannten SDSttbcttbiere, baben unter nKen belebten Sßefen bie »ctfd)iebenarttgften unb BoUfornraenflen gäbigteiten, unb, wie man eö nad) bent ^Jtincipe, baä rcit binficbtiicb bcr Jbcifung ber Arbeit in ber tbicriftben Defonomie C§- 3463 oufgefiellt babcn, »orauöfeben fonntcn, ftnb fte aucb jugleicb bteicnigen Sbtere, beren Organe om jablreict)|icn »orbanben unb am compltjtrteften ftnb. ©aö 35ürbanbe;ifein eine« fcflcn Äno^engerüftea im Snnern beö Sörpcr« gemattet tbnen, eine (Sröpe ju erreicben, bie man bei ben ©ttebertbieren , 5Wol= lugfen unb3oopb9ten, niemaW finbet; unb bie S3efcbaf= fenbeitbicfeiSSteletö, beifen ©türfe alle mit einanber »erbunben finb, gibt ibren Bewegungen eine Ocnauig^ feit unb Sraft, bie man bei anbcrn Sbieren nur fetten antrifft. ©iefcS innere ©feiet, Bon bem man ntcbtä SJebnlitbeö in einer anbern §)auetabtbcilung beö Stbicrreii^ä aufweifen tann, iH gcwöbnlicb aus Äno= eben jufammengefegt unb na^eju auf bie nämliibe SBeife, wie bei bem 5Kcnf($en , gebaut; mantbmat U= botb ä. 5B. bei ben SRocben, tfl eä nur auä finor^jefn gcbitbet, unb man fennt fogar gifcbe, wo eö ü(b faft auf eine §>aut rebujirt finbet. Itnfer fcitberigeö @tu= bium C§. 2Ö9 unb §. 282) biöpenftrt unä »on weitern Stbbanbtungen über biefcn ©cgenftanb ; Wir fügen bier nur uocb bie Semerfung bei, ba§ berjenige Sbeil bcS ©tetetiJ, ber niemals febtt, unb am wenigften »on einem if)itx »um anbern oariirt , eine tnötbcrnc §iülle t|i, bie baS ©ebirn unb SRüdenmarf einfcbliept unb burd) bie SBirbelfoule unb bie §)trnf(i[)ale gc- bilbet wirb; bie Stippen febten bei einigen Sbicren, f,. 55. bei bem grofd;, bei anbern ift fem Sruflbein »orbanben ; bcfonberS aber bei ben ©licbmafen ;ieigt bod ©feiet j«blrc'fbe STOobifttationen ; balb febten aüe finocben, bie gewöbnlieb in bie Sufammenfcgung bie- fer Drgane eintreten, »oUficinbig (bleö fi'ebt man bei ber ©(blangc u. f. w.) , balb ift blop ibrc 3abl üer= minbert; in biefem le^tercn gatle i(} olSbann ju be= mcrfen, ba§ bei ben SBaffertbieren bie Sruftgliebmapen eine beträcbtiiebere Sntwicflung barbieten unb auf eine allgemeinere SSeife befielen, alä bie 5Baud)gIiebma= jjfn , wcibrenb btefe festeren bei ben S!anbtbieren we= niger bäufig an Sebeutung »erlicrcn nnb bagegen bie 3?orbergItebcr bie meiflen Seifpiele einer unüolt- ftänbigen Sntwidlung barbieten. SBaS bie OTobif[= tattonen betrifft, welcbc biefc Organe erleiben, um jur 2lu6übung ber verftbiebenen gunttioncn geeignet ';u werben, fo baben wir bereits baoon gefproipen, paber wir unö bicr "'tbt mebr babei aufhalfen wol= len Cficbe §. 289. bis 29.5). 5Jo« ift ju bemerfen, baß ber befonberS jum ©(bwimmen nii^litbe ©cbroanj' tbeit bei ben j^ifdKn cntwidclter alS bei ben übrigen Älaffen ber äBirbeltbiere iH ; aucb bei bem gluge bat er wiibtige (^unttionen unb ftcllt baber bei ben Sögein einen jiemlid) conßanten Sau bar, wäbrenb er für bie wefcntlicben ?anbtbicre auS ber Älaffc ber ©ä'uge= tbicre unb bcr S^epfilicn in ber 3?eget ganj unnüg wirb unb öfters beinabe gän,(Ii(b feblt. SemerfenS» wertb ifl aucb, bafi bei ben in ber Ketbe ber 3Birbel= tbiere weniger bocb ftebenben Sbicren baS ©feiet ge= wöbnliib aus einer weit gröperen anjabl ©tüde i,u= fammengefcgt ijl als bei cen ©augetbieren unb ben a3ögeln, was gröptentbeilS »on einer 3Irt ©ttllflanb in berSntwidlung, bcr^'irübren fcbeint, ingoige beffen bie Slementarffürfe biefeS ÄnocbengerüfJeS nt^t ;iufammenwad)fen, um baburcb bcträcbtli^ere Snocben ,^u bilbcn, wie cS im Sllter bei ben warmblütigen SSirbeltbtcren gefdjicbt. ®iefc SBerbtelfältigung unter= fd)iebener Snocbenffücte lägt ftd) befonberS an bem Sopfe bemerfen ; fie ift f^on fcbr bebeutcnb bei ben 3?eptilien, ftcigt aber bei ben )^ifd;cn bis auf ben bocbfien 0rab, unb ift einer ber llmftänbe, bie mancbmal baju bet= tragen, bie in bem ©feiet ber i^erfd)iebenen SBirbel- tbiere gewöbniicb fo beullicb auSgcfproibcnen Sinologien in Bufanimenfe^ung febr unbeutftd) ju ma^en. §. 384 ®aS 9Jer»enf»ftem ift bei ben SBirbel- tbieren Weit entwicfelter als bei ben anbern 2lbtbei- lungcn t>eS SbicrreicbS, unb befonbcrS ift biet ber Cientraltbeil burcb feine ®röpe auSgejcicbnct. 5Wit bicfer DrganifationSweife ßebt bie ©enftbilität btefer Sbiere im 5Bcrbaltnif , unb ibre Sntefigtnj überragt bie oder anbern Sbiere. 2)er ßentraltbeil beS SJcroenfpftemS jetgt bei al-- len biefen SEb'C" binfttbilicb bcr Sage bie nämli^en Sejiebungen unb bie gleidje 8unbamental,5ufammen= fejjung wie bei ben 9JJenfcben ; er liegt ganj auf bcr 3incffcite beS SörperS oberbalb beS 9JabrungSfana= leS CSig. 128), unb immer unferfd)eibet man baran ein gro'peS ©ebirn , auS jwei §)albfugeln jufammengc' fc^f, ©ebbügcl, ein f(cincS ©ebim unb ein 9?üdenmarf ; nur wirb baS Ocbirn immer unb immer Heiner unb in feiner ©fruffur cinfad)cr, fe weiter man bon bem 5Wenfcben }u ben ^ifcbcn binabfteigt. aucb gleitben bie SUeroen fömmtlicbcr SBirbeltbiere mebr ober weni- ger genau benen beS S'?enfcben; folcbe, bie ju ben ;^unf= fioncn beS bö^ern tbicrifdien SebenS geboren, fommen alle aus bem ®ebirn uno bem 3?iidcnmarte ; biemct= ften cntfptingen barin aus ,^wet SBurjetn, wooon bie eine an tbrcr SSafiS einen Oanglion, jeigt. £)ie 9teriien bcr Singeweibe gehören jum gröpten Siiußttljifti". 125 J^etl bcm ©angttcnfpficm an, n)cW;e0 fiä) ftctä mit tem Scntrolt^Etl tcö 9?etoenfvßemä burd; eine 5Wenge Heiner SJersweigungen oerbinbet, bie mit ben 3Jücf= gratönetöen anafJomoftren. Sie äußeren ©inne finb immer fünf an ber 3(^^l, unb bie Organe, bie ber ©i(j baocn finb, jeigcn naj^eju bcn nämlii^en Sau, i»ie beim 5Kcnfc^en. §. 385. Eier SBcrbanungiSayparat läpf in bicfcr großen Stbtftciiung bcö S^icrreici;ö nur jiemtit^ ge^ ringe Untcrfdjiebe bemerten ; bie beiben Qeffnungen beä ©peifcfanaW liegen immer mcit »on einanbcr entfernt; bie Sinnlaben entfernen fitJ; »on einanber in ber SRic^jtung ber 5WitteItinie beö ^eibeä unb ne()= men niemals eine feitticfje SJic^tung an, mie man bei ben ®liebert^ieren bcmerft; ber Darm!anat ift im Sauere burc^ ein OTefcnterium feHgcftalten C§- 4'''0/ unb ber gbvluä wirb üon bem Sarmfanale auö fJetS nac^i ben SBcnen ecrmittclfl befonbcrer, ju bcm Ivm- p^atifc()cn ©cfägfipfJem gefjorigen Äanälen geführt. ©aö fleti* rot^e unb an Sluttügelcljcn n^eit rei= ^ere Slut, alä baö ber unteren Siliere, gelangt buri^ bie SJenen jum fierjen : juerfl tritt eä in einen Sorf)of , ge!)t bann in eine |)er5tammcr, »on reo eö fic^ entrceber ganj ober nurt^eilreeife in ben 3?efpi= rationöabbarat begibt ; geroojinlicf) tejrt biefe ernä^= renbe gtiifTigfeit reieber jum ^ser^cn jurütf, el;c es? in bie ».-«crfdiiebenen Xt)tiU beS Seibed ftrßmt; manch- mal jcbofb begibt eä fiel) unmittelbar ba^in ; feine ©irculafiongbeivegung reirb balb burc^ einen einzigen SSor^ofunb eine einige ?)crj{ammer, balb bur(^ jrcei unter fic^ ocreinigte 58or{)öfe unb einer cinjigen fierj- tammer, unb balb burc^ ein auä jmei f)erjfammcrn unb jreei 53or|)ofcn jufammcngefegteö ^erj beflimmt Cfieje §. 107, 108, 109). ®ic 3Jefpiratton finbet immer in einem befonberen Sipparate ftatt, ber in einer Innern §)o|)tc be« ?eibeg liegt ; fie ifi aber nii^t immer, reie bei bem 5Kenfcben, eine guftrefpiraiion, ba^er fie i^ren ©i^ balb in ben Sungcn, balb in ben Giemen ^af. Unter bcn Slbfonbcrungöorgancn, beren tBorf;an= benfein bei bem ^Wenftben reir ftbon frübcr bejeid^net t;abcn, gibt tS jreei, bie nie feblen : namlic^ bie Seber unb bie 9Jieren. £)te 23aud)fpei[l)ctbrüfe i|l gteic{)fotl« bei ben mciften SBirbclt^ieren üorijanben, aut^ finbet man bei i^nen eine mefir ober weniger entreirfelte Tiitt,. §. 386. -Bie gjatur f(f)eint alfo in ber grfAaffung otler bicfer SBefcn einen unb benfctben altgemeinen *pian befolgt ju ^abcn : üc finb jcbo* alle Bon cin= anber terf^icben, unb einige biefer ®ifferen;(cn finb fopar »on ^ober SBic^ligteit ; auä) führen fie, reie retr bereits gcfeben f;abcn, ;\ur 5£bcilung biefer gvofen Slbt^eilung bcö SbierrcicfiS in oier SlafTen: bie @äuge= totere, bie S5ögel, bie SIeptilicn unb bie %i\ä)e. Pte ,fila(fe iet S'ttugctl)ie«. §. 3S7. ®ie fifaffe ber ©auget^iere befielt aus bem aSenft^en unb alten benjenigen Spieren, bie i^m in ben reidxigften *puntten ibrer Drgonifation äbnticf) finb; ße ficilt ficb mit Siecht an bie ®pi(je beö S^ierrcic^iS, ba fie Sb'eren mit bcn »erfc^iebenartigfien Screegungen, bcn feinfJcn gmpfinbungcn, bcn mannigfaltig^cn So= biglcitcn unb ber entreirfclteßen 3nteiligenä in fii^ begreift; fie intereffirt uns au^ me()r als jcbe anbere, benn fie gibt uns S^erc, bie nitbt nur für unfcre ®rnal;rung, fonbern au* für unfcre Slrbeiten unb unfere SnbufJrie bie nügli*en finb. 5Kan tann gereobnli* ftbon auf ben erfien Sticf ein ©äuget^icr »on einem 3?ogel, einem SJeptil, einem j^ifcbe ober »on jcbem anbern Sljiere blog burd) bie Setrai^tung feiner äu§ern gorm unb ber 5Jatur feiner Sebcdung leitet unterfcf)ciben ; benn bie ©äugctbtere finb bie einzigen SBirbcttl;iere, beren Sorper mit ?)anrcn bebedt ifJ , unb gemö^nlid^ entfernt ftc^ i^re atigemeine Sorm nur menig »on ber Sorm foId>er SE^iere, bie rcir befiänbig »or unfern Jlugen ^aben unb als Sppen biefer ©ruppe nehmen; mon^mal feboc^ lalTen fie fic^i nic^t bur^ eine fo oberfIäd)licbe Unterfu^ung erfennen, benn es gibt ©äugetl^icre, bei reeld)en bie ^aut »öllig nadt ifl unb ber ^eib, anfiatt bem beS §)unbeS, bcS ''PferbeS ober eines anbern gcreöljnlidien ©äugetdierS AU gleidien, gormenäcigt, bie ben Sifdien eigen finb; tn biefcm gaUe finb j. S. baS OTccrfdiroein CSig- 168) unb ber SBallftfcf»: im gemeinen Seben ^ält man fie auc^ reirtlid) für l^ifc^e, »on benen fie feboi^ burd) i^re Srüfle, i()re SiefpirationSrecife unb nod^ burcö eine aWenge anberer fe^r merfroürbiger 3üge »erfc^ie= ben finb. [. 16a. xae §. 388. SitttoidPIung unb (Säugiinfl. SBaS Jbie ©äugefl;iere am meiftcn bc^cidinct, ift i^re Ent= I reidlungS- unb SrnöItrungSrecifc reäl;rcnb ber erften I SebenSjeit. ©iefe Spiere gebären alle lebenbige Sungen unb finb im Smbrpojufiono nit^t »on einer Sln^aufung ernä^renber ©toffc umgeben, ivie man eS bei ben eicr= legcnben 2;()icren fiebt ; fte nebmen biefe Stoffe un= mittelbar auS fem Slutc ber SÄutter, unb aüä) no* naä) ber ©cburt fic()t man baS 3unge auf Sofien ber 5Wutter leben, recld)ccSme^r ober weniger lange fängt. Sie ju biefcm ®ebraud;e bejiimmte TlUä) ifi eine weiße unb unburcbfidjtige glüffigfeit, gcbilbet auä SBaffer, welches SWildjjuder, Säfefioff, einige ©alje unb ein wenig freie 5Wild)fänre in fid) aufgelöst unb SDnttertügelt^en ent()ält. 3f;re ©igcnfc^aften wcc^ifeln ein wenig bei ben »erfc^icbcnen Sl;icren unb fönnen bur(^ bie 9?a^rungSfiofTe , bie fie,5u fic^ nehmen, mo= bifijirt werben ; in ber Siegel läpt fie nad; ber 25er= bunfiung 10 bis 12 "projente fefie 3:()eile jurüd, boift fann fi$ i&r Sieii^tjjum je nad; ben Umjiänbcn be= beutenb abänbcrn. ©icfe ernä^renbe glüfftgfeit wirb burd) befonbere ©rufen, bie fogenannten Srüße ober 3i&en ab= gefonbert, bie in beiben ®cfd)lecbfcrn »or^anben finb, aber nur bei bem SBcibt^en jur ©äugung beS Sungen bienen. Sle^nlidien Organen begegnet man in feiner anbern S^iertlaffe mef)r, unb eben weil fie bei allen ©äugetl;ieren »orl;anben finb , fo ^abcn bie 3oologen bcn legieren bicfen Slamen gegeben. 3n ber Segel fle(>t bie 5ädä)m mit weifen unb fefien SBänben, ba« burcb eine enge Deffnung nai^ aufen münbet unb ^aarbalg genannt wirb. Vaä Snnere biefeS ©äctc^enö ift mit einer balb rotfiliiben, balb »erfdjiebenartig gefärbten «Wembrane auSgetleibet, bie eine gortfegung ber ©cbleimbaut ju fein fcbeint, unb an ibrem untern Sbfil befinbet jt^l eine tegelförmige Papille ober ber §iaarteim, WtU cber einen 9Jer»en unb Slutgefäpe erbält, unb bag §)aar erjeugt. Sic ©ubfianj, reorauö bie §)aare ijum größten Z^tii jufammengefcgt ünb, jeigt bie gröfte Analogie mit auögetrocfnetcm ©cbleim. SBenn man bie|)aare unter bem Witroftop betracbtet, fo fiebt man junjcilen fcbr beutlitb, bap fie au« einer SWenge in einanber gefügter Heiner Äegel ober SRöbren gebilbet ftnb ; gctt)öbnli(b baben fie aber baö Sluäfeben einer einfallen bi^rnigen SRöbre, bercn 3nnereä mit einet iKartfubfianj auggefüUt ju fein fctieint. Sei bcn meifien Xbiercn finb füe cvlinbrifd) gefialtet unb an ibrcr Saii« bider aU an ibrer ©pige; öfterö jtnb fie mef)r ober rccniger platt gebriictt; man fennt beren, bie ooüfommen btätlerig unb CSra^dalmcn ä^nli^) ftnb, balb fc^eint ibre DberfJacbc »oUtommen glatt ju fein, balb if} fte geriefelt unb mit tlcinen Sortfägen bebedt, ober jeigt fie reobt au* ein perlfcbnurförmigeä 2luä= feben; cnblit^ anbern fttb aucb ibreSicte, gorm unb (Slaftijität bcbeutenb »on einem Sbter jum anbern, fo mit in ben »erfcbiebenen Äörpert^eilcn eine« unb belTclben Snbioibuum«, ab. Sie tarnen, womit man bie Petf(|icbenen Va- rietäten ber §)aarc bejeiebnct, bifferiten je naä) ber Sefc^affen^eit berfetben unb je nacb ben Xt)eH(n bcä Körper«, »0 fte wat^fen. @o nennt man fieStae^iel, reenn fte fe^r biet, fpigig, fe^r ftctf ftnb unb Sorncn ober ©tackeln gleidjen (Seifpiele finbba«©tacbclf(bn)ein, gig. 170, unb ber 3geO/ unb S 0 r f} e n , wenn fte jroar ni(^t fo biet unb bart aber b0(^ no* febr fteif ftnb , auögenom= men an ibrer ©pige Q^it^tr gehört baö roilbe ©cbroein); bie'Pferböbaare ftnb »on ben Sorften nur bure^ eine etroo« größere @ef(^mcibig- feit unb burcb eine geringere ®icfe »erftbicben ; gewö^nlii^ ftnb fte, rcie biefe, getabe, aber bod; aucb juroeilen roel= Unförmig , befonber« roenn f!e fe^r lange iinb. ®ie SBoUe ifi ein lange«, fejr feine« unb in nüen SRii^tungen gereunbe» ne« ^aav ; ber g l a u m enb- lt(^ ifi au« auf erfi feinen unb Si(iugetl)i(cr. weichen 5)aaren }ufammcngcfc^t, wüä)i ftt^ Uä) unter einet meljr ober rcentger titelten 8a reb^nlit^er §)aare, Sie man (jöufig mit bem Flamen ©rannen bcjeit^nct, »erfledt finbcn. Sie Jarbe bcr $iaare änbert fic^ bebeutcnb ab ; man tann fte aber fafl immer auf SWobififationen »on »eig, fc^rcarj, braunrot() unb gelblich belieben; fte fdjeint Bon ber ©egenroart cincö in fo(^cnbem 2!Bcin= gcifl iHUä)en gefärbten Deleä ^erjurü^rcn ; benn jiebt man biefeö Det burtt) ebengenannte gtüffigteit auä, fo nebmen bie §)aare atle eine graugclb(id)c gärbung an. 3n ben roeipen paaren (lat man aucb ein weife« Del jOefunben, baä in ben rotten $)aaren tmä) ein r6t()li(^cd erfefet wirb, unb in ben ft^iwar^en 5>aaren f)at man bie Sriflenj eincä but(t) ©djrocfeleifen * bun- felblau gefärbten Deteö nae^gemiefen. Salb ftnb bie ^oare tbret ganjen 8änge na^i einfarbig, balb finb ^e an (f)rer ©pige bunfler gefärbt aU an ibrem @runb, unb manctimal jeigen fte aut^ eine Dicibe »eiper ober farbiger SJinge. Uebrigenä »ariirt i^re garbe fafJ immer an ben »erfc^iebencn Stellen beä Ceibcö, unb bie allgemeine Sage biefer garbcn bilbet bie garbe berS()iere. 3"t Stügemeincn finb bie gor= ben an ber oberen glätte bcö ?cibeä roeit bunfler aU an ber unteren; icenn fte gterfcn bitben, fo ftnb biefe immer fvmmetrif* ^u jeber Seite beö Äörperö »crtljeitt, fo lange bie Sbtere not^ im reilben 3uf}anbe leben, bcnn im anbern galle jeigt i^re gärbung öfter« bie gröptc UnrcgclmäfJigfeit. S)ie garbe ift Qmo^nUä) bei beiben ©efc^lei^fern glei^ unb »eränbert fiel) im SlKgemeinen nur wenig tn ben »erf(l)iebenen Slücröfiufen. Sei einigen Slrlcn jcbod^ ^aben bie Jungen »erftbiebcnartige glerfen unb S^attirungen, reel(l)c »crfcfirctnbcn, rccnn baä S^ier au«gen)a(})fen ifl, unb ni4t feiten gefc^icfjt eö, baf fi(^ bie garbe ber Säugetbierc mit ben Sa^reöjeitcn änbert. — ©ettjölinlicl) foUen bie ^aaxe in einer be- flimmten ^eriobe bcsJ Jabreö au« unb rcerben bur^ neue erfegt; biefer SBetfefel, ber bie aWaufer genannt trirb, finbet am ^äufigflcn im grü^ja^rc unb -?)erbfie Statt. Salb beroertpelligt fti^ biefe oline garbeöer- änberung ber $aare', balb fü^rt fie feljr bebeutenbe SBeränbctungen ^erbei , fei eö nun btnfi(^tli(^ ber gär= bung, ober fei e« (»infidjjtlic^ ber 5Wenge unb Sefciaf= fenbeit ber S;>aaxe. So roirb j. S. unfer gemeine« Si(i^()6rn(l)en (gig. 98), beffen §)aarfarbe im Sommer eine buntelrot|)c ifl, im SBinter ftton graubläuli*. 3n biefer 3abre«jcit, b. ^. im SBinter, ifi ber *pel^ ber Säugelbierc gei»öbnti(^ tbcit bic^tcr al« im Sommer, unb unter ben me^r ober «jcnigcr weicben paaren beffelbcn ftnbet man eine toeit beträcf)tli(5ere3Kenge glaum^aar. ®er Sinflu?, ben bie 3:em= peratur auf bie cerfdiiebcne ®e= genbcn beroo^nenbcn übleren bat, äußert fi* auf bie gleitbe SBeifc; bie3;Here ber falten Sänber baben einen biegten unb rei(6li(| mit glaum^aar befegten ^el;, wäf)= renb bie ber Reifen (Segenben nur furaö ©fcict., 'Die allgemeine gornt be« Selbe« ibirb ^auptfäddic^ bur* ba« Stelet befiimmt; boc^ jcigt fie mant^mat aucf) Sigcnt^iimtic^feiten, bie mit bem Sau biefe« Innern Änocf)cngcrüftc« in feiner Sejic^ung fielen ; aucj rcerben bie ben 3?ücfen ber Äameele (gig. 172) überragcnben §)öcfer nic^t bur^) Sno^cn unterflügt, fonbcrn beflcf)en blog in einer 3lnjäufung »on gcttgemebc. 2)a« Stelet jeigt in feiner Silbung fiel« bie größte 2lejnlid)feit mit bem menfcjll(jen Sfclet, ba« wir bereit« (§. 269, u. f. w.) bctracbfet l)abcn. Die Un= ferftbicbc , bie man bei ben »crfc^iebenen Spieren bie= fer Ätaffe baran bemerft, Rängen im Sefentlit^en ab: j) »on bem 5Ji(f)toorJanbcnfein ber Hinteren ®lieb= gig, 172. t>oä Sfeltt be« ßamccf«. 128 Zoologie. maßen betten ftf(^förnitgcn ©augei^ieren, j. S3. bem «Kcerfc^wein (gtg. 168) unb bem SEBatllif^, welche bfe Soologen in »er Drbnung ber SGBalt^tcre 5ufam= mcngcfapt ^abcn ; 2) Bon ber SJerminberung ber Sln^ jn()t ber 3e!)en unb bem 5Kange( be« ©cblüffelbeinö bei ben metfJen 2(rten, bercn Sltebmafen blop jum ©ange btcncn ; 3) oon einigen älbänberungen in ber 2{njal)I ber SEBirbelbeine, bcfonber« in ber pa[(S= unb ©cijrcan^region ; 4J »on Ung[eid)bettcn in ccr rclo= li»en ©röye biefer Änotticn. §. 392. ajilbunfl »cö Äopfcö. 2)ie Sorm beS Sopfeö »ariirt bebeutenb, je naebbem baö 3lnge= ftcbt eine niebr ober n^eniger grope 2iuöbel)nung erbdlt über bie |)irnf(^a(e roeiter entmidelt ifi, unb niebt ebne 3nierefrc i|l baö ©tubium biefer nerfcbiebencn SerbälinifTe ; benn eiS befielt , wie wir berettsS gefeben baben-, im SJUgemeinen eine jiem(ici) unmittelbare 33e- jiebung äWifcbcn bem ®rabe ber Sntel'igenj eineö 3:bie= reo unb ben relatioen ©imenfioncn beö §>irnfcbäbelä (§. 342). 3n bem SWapc, alä man ficb »on bem aÄenfcben entfernt, fiebt man bie §)irnfcbale fleiner werben, bie Äinntaben unb SJafcnböblcn an ©röpe ju nebmen, bie Siugenboblen fteb immer mebr feltwörtö ricbten, unb immer weniger »on ben ©cbläfengrubcn untcrftbieben ; baö ^interbauptlocb cnbliib, burdi KtU cbeö bag 3{ü(fenmarf b'nburcb gebt, unb bie bciben ©elcnfföpfe, womit ber Äopf mit ber Birbelfäule ortifutirt, rüden, anfJatt in ber OTitte ber untern Seite ber §)irnftbate ju liegen , mcbr unb mebr nari; b'lten unb nebmen cnbli^ bie btntere ©eite ein, fo bajj bie älinnlaben ni(bt mebr einen recbteu 2Binfet mit ber SSSirbelfäuIe bilbcn, fonbcrn mit berSIre beä Äörperfl parallel »erben. Uebrigenö finbet man überall faf} biefelbcn finofben, autb ifl bie Sirtifulationsweife ber Untertiefer für bie ©äugctbierflaiTc be.^eicbncnb : btc= fer Sno(ben ifi unmificlbar mit ber ^irnfcbale öer= mittelfi jweicr bcrüorfpringcnber ©ctenffortfäge »er- bunben, ber ©cbiäfentljcii, ber il)n aufnimmt, ift-mit bem geifcntbeil öerwad)fen unb tritt in bie 3ufam= menfe)3ung ber §)irnfd)alwanbungen ein, wabrenb ber Unterfiefer bei ben Sögein, ben 3?cptilien unb ben gifcben an einem jwiftbcn i^r unb bem getfenbein lie- genben Anoden bangt. §. 393. Scrfcbicbene ©ä'ugetbiere jeigen in ber Sitbung i^reö Sopfcd eine mertwürbige ®igentbüm= liebfett, bie in mebr ober weniger langen §) örn er n begebt. 3uwet(en geboren biefe Verlängerungen ober J^ortfäge nur ter fjaut an unb fdjcinen au^ jufam= mengewaibfenen paaren gcbilbet p fein; bieä ifi bei ben ?)örnern ber gall, womit bie yfafe beä 9?aöbornö C?tg. 173) bewaffnet ifi ; aber in ber 3?eget ifi e« ..-.,.. ,^„--» > / 3I eine 5Berlängernng beä Stirnbein« , baä bie 2ltc bie- fer gortfö^e bilbet. Die ©augetbiere, welche §6r= ner mit fnöebernen Solfen tragen, geboren alle ju ber ®ruppc ber ajiebertöuer unb jeigen äiemlitb grope Hnterftbicbe in bem Saue biefer SEbeilc. ®aä eine Wlai i|} ber Änocbcnfortfag burcb bie ©umbaut bebecft, weltbe an biefer ©teile nicbt »on ber beö übrigen SopfeS »erfcbieben ifi unb fitb nicbt jerfJört; fo finbet ti ftd) beim ©iraff (S'g- 200). Daä an- bcrc Wai ifi ber fnöcberne S^eil beö ?)orne« anfäng- litb mit einer bebaarten §)aut iiberfteibet, bie er »er- liert, unb nacb bem er eine 3eitlang btop gelegen war, fällt er felbfi ab, um einem neuen ?>orn ^Ia| 5u ma(ben, ba« beHimmt ifi, feinerfeit« ben nömli- eben SeSecbfel }u erleiben. S)tefe bfnfäUigcn ?)6rner bctpen ®ewei|c unb werben bei ben bem .?)irf(b= gefcblecbte angebörigen Sbieren angetroffen (gig. 17.5). ifin anbercä 5Wal enbltcb wäcböt bie fnö^ernc 2(re iai ganje Seben binburib, fäUt nie ab, unb ifi in eine au« einer cIo(iifd)cn ©ubfian;, bem fogenannten |)orn, ba« eine Süebnlicbteit mit ber Slagetfubfians bat unb fcbitbtcnweife wätbiSt, gcbilbeten ©cbeibe ge- fietft. ©iefen, i»ic »on einem Etui, welcbe« au« ju= fammengebadenen .5>aaren gebilbet ju fein fcbeint, bebcdten ?)6rnern gibt man ben 9Jamen|)obtb5rner; Rc Werben bei ben »erfcbiebencn Dcbfen-, ©[baf=, 3iegen- unb Slntilopenarten gefunben. S3cmetfen«wertb ifi nocb ferner, bag bei allen biefen Zainen, mit 2iu«nabmc ber 2lntilopen, ber fnödjerne Soljcn ber 5iß. 174. ein 3ir9en(0Df. ?)iJrner »on grofen 3ellen, bie mit ben Sinus fron- tales ber 9?afc in SBerbinbung fleben unb auf biefe SBeife l'uft in iftr 3nnere« aufne|)men, burt^löc^ert ifi. Sig 17j Xer et-cfjirf* (Cer u< IkpliuB) Die Stlbung«weife unb bte 2lrt ber (Srneuerung ber unter bem Slamen ©eweib betannten §>Srner- arten ifi febr einfatb, unb »erbient angegeben ju werben. ®« entwidelt ficb in einem gcwiffen 2(lter ju jebcr Seite be« ©tirnbein« eine Verlängerung, beffen @c- fialt mit ben in ber §)eiltunbe unter bem Flamen Srofiofen ober Sein au« wü et» fe befannten Änor- ren ober mit einer fnöd^emen ©cbwiele, bie ficb um baö Snbe ber gewöbnlicben Snocben bei einem Seinbrucb bllben, »ergticben werben tann. Siefe Srbabenbeiten, bie au« einem febr compacten ©ewebe befieben, wacbfen fdjnell unb beben bie f)aut, »on ber fie beberft pnb, in bie §)öbe. ©iefe |)aut befinbet ftcb al«bann in einem ber gnt^ünbung naben 3uflanb unb nimmt eine grope SWengc Slut auf, ba« fbr burcb jabircicbe Slutgefäpe, weldie bie Dberfläcbe be« ®e- weibe« burebfurdjen, jugefüljrt wirb; balb aber bilbet ficb an ber Safi« bc« Snocbcnfortfaf e« ein Ärei« Heiner §)öcter, welcbe, inbem fie fi^ »crgröpern, biefe er-- näbrenben ©efäpe jufammenprefTen unb obliterircn; ba nun bie bäutige 5)üllc be« $)ornö fein Slut mebr empfängt, fo flirbt ftc ab, »ertrodnet febann unb fällt ab. Da« ®eweib liegt nun nadt unb erfäbrt balb ba« ©cbidfal eine« jeben Änoeben«, ber feiner weicben ibn umgebenbcn Sbeile beraubt ifi unb ber Suft au«gcie^t bleibt; ba« ??ämli(be, wo« in »ielen Siiu0(tl)ii-tc. gäUen Bon SBctivunbunoen beim SIÄcnMcn flattfinbct, tritt oud) ^ter in i'iolge »on Srfc^cinungcn ein, bcrcn wir »orl;in Gmäl;nun3 tl;aten : tet Änot^en wirb »om fd;n)arjen Sranc befallen, flirbt ab, mac^t-ftd) entlid) »on tcr ^»irnWale loa unb fällt ab. ®a« aitcr i|l atöbann ol;ne SBaffcn ; ioä) turje Seit nad)= bcr (gcivöbnlid; m(l) 24 ©tunbcn) bebcdt ein bünncä §)äntcl)en bie burt^» boä abfallen beö ©etvcibcö »er= urfatbtc Sunbe, worauf Rcb balb eine neue Snocben« «erlängerung an bcr ©teile bcr alten ergebt. 3" ber Siegel wirb tai neue @ei»eib gröper alä baö cor= bergcpcnbc; au* ifl gett)öl;nlic^ bic 3a^t ber ScRe ober ffinben gröper; feine Sauer tfi aber bcf^alb niit)t gröjjer, au* geben an ibm bie glcidien ®rf*ci= nungen vor, me beim erReren. ©icfeö interefTante ^Pbänon'cn finbet gewobnli* nur im ^rübjabr Statt, unb faR immer erneuert R* baö ©eii'cib regetmäpig jebeä 3a^r. UcbrigensS f*eint eine unoerfennbarc Sejicbung jtoifcben bcr gpocbe, U'o bicä vor fi* gebt, uuB ber vetiobifcben 2lfti»ität ber gortbflanjungsifunftioncn ju beReben; benn bei fot» (ben §)irfcben, nio bie SrunR fein 3uRanb beftiger unb begränjtcr firiRä iR, bleiben bic §)6rner mebr alä ein 3ahr lang Reben, ©ercobnli* iR nur ^ai SWänncben auf bicfe SBeifc gcjicrt; eine merteürbigc ©pccieö, baS 3?ennt^ier, matbt jebocb »on biefcr 3?egel eine auönabme, tnfofern baä SScibtben cbcnfo gut §)örner trägt aU ba« ÜÄänn^cn. §.394. Sine anbcre intereffante 3lb»cicbung, bie man in ber Sopfbilbung bei einigen ©äugetbieren antrifft, riibrt »on einer ungeicöbnlicbcn önireitflung fcrSiafc ber, bic Rrf) ju einem longcn unb auöbcbn= baren SJüffcI »erlängert. ®iefc SSefcbaffcnbett jetgt in bcr lijiit jeneö Drgan, baä bem C£le^binten ein fo fonbcrbarcö StuSfeben unb eine fo grope ©eftbicf liibfeit »erleib*. ®er ajüffel bicfer äbicre tR em bobpeltcr ©cblaucb, rocifter Rcb oben in bcn 9Jafen böblen fortfc§t unb innerlitb mit einer faferfebntgen ?)aut audgefleibet ift, um reclcbe bcrum ^lä) Saufenbe »on flcinen SÄuöfeln bcfeRigen, bie »erfcljiebenartig in einanber gcf*lungen unb fo angelegt |inb, bap Re ben 9?iiffet »erlangern, »erfürscn unb na* allen 9Ji*tun gen biegen fönncn. 3ln fernem Obern Gnbe iR eine fnorpeltge unb claRif*e Slappc, wcltbe TOofern Re nicbt bur* btc fiet willige Sontraclion ifjrer SKuofeln geboben wirb, bie Sßerbinbung ^wiftben ben 5IafenbobIen unb ber Slupenwelt aufbebt, enbli* j!,^„ Rnbetfi* an feinem freien 6nbe .qä^ - --tr •^-^^«n ein fingerförmiger Slnbang ber '^C'''* ^y^' '^'^ •"? glei*faUä beroegli* iR SSiefer ^°''^^- -' -^ lange Siüffel bient bem (Stepban- t conflant itl. S)iefe numeriWen Unlcrf^iiebe rühren namentlicf) »on ber ungleichen gntmicflung bcä ©djiBan^^eilö ber SQSirbel- iäule ber ; fo ftnb j. S. baä eine "Sflal feine ©cbwanj« njirbeln i^orljanben (j. S. bei ben giebcrmäufen auä ber Oattung ber DJuJTetten); wo^renb man ein anbereö Wlal beren 40 unb .50, ja fogar nie^r a(ä 6Q jäfdt, SSeac^tenörocrtl) ifJ ferner, baf bicfc ©djnjanjreirbcr jroeierlei Slrt finb : bie einen bebauen einen Sanal äum Durchgang be« Siürfeninarfö bei, bie anbern baben feinen ine^r ; cnblic^ finb f^re Sw'fä^e um fo ^cröorfpringenber , je fiarfcr unb bereeglid&er bcr ©[^»an^ ifj; bei ben meiflen ©augctf)ieren bicnt biefeö Organ nur wenig jn ben Scmegungen, f>in= gegen wirb tS bei anbern ein fräftigcä äßert^^cug für bic Drtöbercegung. Sei bem Äönguru^ j. 8. unb bem Serboa u. f. ». bilbet ber ©d)it)anj> mit ben §)interfüpcn eine 21rt ©reifup, worauf fitfe ba« S^ter fegt unb fortfi^ncllt CStg. 8.5J ; bei fe^r »ielen amc= ritanifcben Slffen ift er jum Srgrcifcn eingerichtet unb bient bicfen Spieren aii eine fünfte ?)anb, um ftcf) bamit an bic Saumäftc ju gongen (gig. 91); auier- orftcnttic^ grof Wirb er cnblid; bei ben SBaltHeren CSetaccen), wo crftt^ ju einem öortreffIi*en ©t^wimm» organ gcftartct. Sei bicfen Ic^tercn Xf)icren bemerft man au4> unterhalb ber erfien ©t^wanjwirbel fino4)en »on ber gorm eineä V, welcfce auf irgenb eine SQSeife bie 3Jibpen bar^ul^eUen fdjeinen, unb jur 35crme^rung ber Äraft ber .Seugemuöteln bicfcö Äörpert^eit« btcnen (gig. 179). 2lu* bie ^aWtänge oariirt bebeutenb; bei ber ©iraffe j. S. ift fte fe^r bctröc^tlici» , wäljrenb fte fti^ bei bem Sßatlfifcf) bcinafjc auf ein 9Jt(f)t« re= bu;irt, unb bcnnoc^ beträgt ^ier bie 3al;l ber |)atg= wirbefn fafl immer jicben, wie bei bem ^Jlenfdjen ; man wcip in biefer S3e;ie^ung nur jwei ausnahmen »on ber Sieget: nämtic^ t>ai gault^icr mit neun unb bie ©ecfub (Samantin) mit fect)8 ?)aWwtrbern. §. 396. 9^ur wenige SBcränberungen jcigt bie Silbung be« SrußtafJenä ; bie 3al)I ber SJipbenpaare cntfpridit genau ber 3a()t ber SRüdcnwirbel u. f. w., beren e« in ber 3?cgel 12 bis 14, unb juweilen autb noc^ me^r finb ; benn bei bem ^IJfcrbe j. 8. jäl)lt man beren 18 unb bei bem altatififtcn Sfeubanten fogar 20. liai Sruflbein (stemiim) ift gcwÖbnlid; ftbmat unb platt; nur beibcnglebermäufen, wo bie Stbjic^mudfetn beö glügetö eine gro§c Äraft befigcn unb auf biefem Snod^cn eine breite Dbcrfläie ju ibrer 2lnbeftung finben muffen, jeigt eö auf ber SWittellinie bcffelben bäufig eine erhabene Scifle, Woburt^ biefer Snocben mit bem Sruftbein ber Söget einige ac^nttifeit erbält. Sei fSmmttic^en Sbieren biefer Älaffe ifi bic Srufl^ödtc »on ber Sauitböble burc^ eine »oüflänbigc auä bem 3»crc{)feIImuätc[ gebilbeten ©cbcibewnnb gefc|iebcn. §. 397. ©Hebmofjcit. Sic 3a^I ber ®Jieb= mapen ifi bei allen gewö^nlidjcn ©äuget&ieren »ier; bei ben SBolIfift^en unb ben anbern .^ifcbförmigcn ©äugctfjicrcn, bie man mit bem genieinfamen 9Jamne äßaltljicrc ober Getaceen bejcidjnet, beträgt fie aber nur jroei, weit feine §)intcrglieber Bor!)anben fxnb. CSig. 179.) ®iefe Organe fefen ficti, wie bei bem SJfenf^cn, immer auö einem (Srunbtbeil unb einem geglicbcrten ?>ebel jufammsn, wel((ier legtcre in brct ?>aurtt()cite, nomIi(^ in ben Dberorm oJer den ©cfjcnfct, ben Sorterarm ober ben Unterf^ienfet unb bic pant> ober ben guf getjjcilt ift; wie wir aber bercitö in §.'294 u. f. W. gefe^cn baben, fo änbcrt \iä) bic Silbungäweife biefer »crfebiebenen Sbeilf/ je nad) bem Oebraucb, ben btefe Sljiere baoon ju ma^en l;aben, immer ein wenig ab. ®er ®runbt()cil ber Sruftgliebmaßen ober bic @cf)ulter beftebt, wie wir gefagt baben, Wefentlic^ auä einem großen platten Änot^en, bcr an bie Stippen angctejjnt i^ , ali ©tü^puntt für ben Oberarm bient unb ©c^ulterMatt beißt. Siefer Snocbcn ifl in bcr 3iitf)= tung bcr SBtrbcIfäute um fo aufigebc^nter, je grij= jcre StnfJrcngungen baö 2;l;ier mit feinem Oberarme JU matten bat ; tiefe gorm gibt aucb in ber S^at ben 5um fragen biefeö ®Iiebed befiimmten Sßuäteln anö= gebebntere Stn^eftpunttc. Sei ©äuget^icren, bie fi^ ibrer Sruflgliebmaßen aU @rcif= ober glugorgane bebiencn, bic fie fiarf gegen bie Srufi einwärtääie^en. Wirb ba« ©d;utterblatt in feiner normalen Sagt mit |)ütfe beä ©djtüffctbeinö erjjaltcn, wcitbe« an bem einen Snbe mit ibm artitulirt unb mit bem anbern na* Slrt eine« ©trebepfeilerS gegen baä Sruftbein gcfiügt ift (cl, gig. 77); bei fotcbcn »ierfüpigen Sbieren aber, bie nur wenige ober feine Scwcgung biefer 2lrt ausführen unb »on bicfen ©[icnmafcn nur jum ©eben ober ©djwimmen ®cbrau* madjcn, fcl;lt ba^ ©Alüffclbein entweber gon,; ober ifi nur eine ©pur oauon »orbnnben : in bieiem gattc befinben fiib fämmtli*« 35ierfüpler mit |5ufcn unb no* mebrere anbere. Sei einigen fe^r auffatlcnben ©äugct^icrcn 9teu^olJanbsS , j. S. bei ben ©cbnabettbicrcn, nehmen tie ©^ulterbeine bagegcn eine fe^r große (äntwicflung unb ^at ibre Slnorbnung eine weit größere 2let)nlicb= feit mit bem, tcai bei ben Sögein unb ben ®ibe*fcn »or()anbcn ifi, alö mit bem, nai man bei ben ge= wcbniicben ©äugct^ieren fte^t : ein Änoc^cn »on bcr gorm eine^ Y (d, gig. . „ j 180) ftügt ftcb gegen baö oorbcre dnbe bcö Sruftbeinä (s) , unb fenbet feine jwci Slteftc an bie beiben ©cftul« * .- terbtätter ganj na^i „ Slrt beö Srullbeinö ber > SÖ3Cl(co);5Wct unter- halb biefeS ©cbtüffel- bein« gefcgenc ©tücte c jeigen ben rabenfcbna- beiförmigen gortfa(} fSRabenfc^nabcI) ber Sögel unb ®ibe*fen ; baö ©(bultcrblatt (o) fclbft »crtängert fid;, ^'uiisetljti'rr. fliiflatt fit^ in bet jur 2(ufnal;me tc^ Dbcrarmfnotfccii-- fopfeiS beftimmten ®nibe ju bcgvänjcn, iiod) carübev ^inauä unb vereinigt fi^ unmittelbar mit bcm SniP- bcin |s). Die isunffionen bcö ®runbt^ei(a ber Sauc^glieb- mapcn äntsern ficb weniger aU bie ber ©tjulter ab; QU(^ if} bie Silbungömeifc bicfeö Xl>ei[i^ confiantcr. 9?immt man bie gctaccen aus, mo »om Seilen !aum eine ©pur »or^anten ifi, fo tann man roobl fagen, baß bie Hüftbeine immer eine unbeivcglitfcc 2trtitula- tion mit bem Srcuibeinc bilben, unb fid; mit cinonber an ibrcm untern Enbe ju einem nict>r ober Weniger weiten gefc^ioffcnen Sding, bem fogcnanntcn Sccfen, ocrbinten. Siicfjt wenig üoriiren tie gönn unb ®i= menfionen biefed fnßcfiernen OürtelS ; unb man be-- merft, bei fonfi gleiten UmRänten, ba{j bie fen!- rccbte ©teltung auf ben §)intergliebern um fo weniger ©djwicrigtett i)at, je breiter baö Scrfen ift. 2lu(^ nuiü man fid) merfcn, bap bei ben Seutclra^en unb ^en antern Seuteltbicrcn bie ben ©ad otcr Seutel tiefer 3;^icre biltenten Sautbmui^feln ».'•on jwci bc-- fonbcrn Snodjen, bie awi bem Borbcrn 2beile bes^ Sctfenö fommen, unb »on ben SJnatomcn mit bem SJamen cornua pelvis ab- dominalia belegt finb , untcr= - ftü^t werben C8i8- iS»/ •"). 2)cr Dbcrarm (humerus) unb ber Dbcrft^entel (femur) ftcUcn bei alten ©auget^iercn nur einen einjigen Änüd)en, ben Qberarmtnodten (os hu- meri) ober baö Dberfcf)cnfef= bcin (os femoris),bar. 33ie a5orberarm= unb Unterft^icn-- fclfnod)enftnb im allgemeinen bie nämli^en wie bei bem Wenfcten ; nur befleißt bei ben gicbermäufen fowobi «n ben l^orbcrn aXi bini«" (Slicbmapen eine beutlicb au(3= gefprocbcne Snicf*eibe. 3n ber Sieget itnb atlc bicfe finodicn um fo titrier unb breiter, mit je mcljr traft baä Xbift feine ®Iteber ju bewegen bat, unb werben tagegen lang unb bünn, wenn tie Se^entigfeit ber wefciUIiite (ibaraftcr tn 5Pcwci]ung ifl. ©er Maul- wurf tgig. 182), t. " ' ' Sorberglicbcr jum giß. 181. 5\lg. IS!. 1 Ber numerus be6 ÜJlauIroutf?. 6 litt SJorterfug. 'Durd)Wii[)ten bc3 Sobenä bcbient, unb tic ©emfe oicr tieSifambirfdjc, weldie in vmä burt^bie Scid;tig' feit unb bie SBeite ibrer ©prüngc 93ewunberung er= regen, fönncn alem bie ©licbmagen jum @ef;en, ©reifen, ©cbwimmen ober jum Stiegen bienen follen ; bicfe intereffontenüSobtfifationcn finb bereit« betannt gematbt »orben, bal;cr ifi c« nid)t mcbr nbtbig, fi* babei bicr auf;ubatten ; bloß bie Scmcrfung wollen wir bier nod; betfügen, bafi bie 3nl;l ber äcljen niemal« über fünf btnauögebt unb fi(^ um fo incbr »ermin» bert, je au«fd)licSli^er bie öier ©liebmafien jum ©angc bcflimmt finb. §. 398. ©inncöorgone. ©inb bie Singer ober 3cben nitbt bloß Organe für bie Qrtöbewegung unb jum ©reifen, fonbcrn au^ SBertjeuge für ben Saft- finn, fo bot ber ©rab ber Siegfamtcit berfetben unb bie Seftftaffen^elt ibrcr Bewegungen einen Cinflufi auf ben ©ebrauit). SBenn fTc bie ju bcfiiblenben ©egcnftönbc nicbt umfaffen tonnen; unb ftcb bie -?>anb gleicbfom ibrer Sorm nii^t anpaffen fann, fo bleibt ba« Seta- fien noibwenbig febr unootlfommen ; biefer Xaßjinn wirb ober not^ ftumpfer, wenn ber 9?agcl, onftatt ben größten Sbeit ber 3cbenfpi^c unbcbccft su laffen, biefeibe ganj umfd;licßt unb bie Sonn einer §)ufc an» nimmt CSig. 83). ®ie me^r ober weniger große Sotlfommenbeit biefc« ©inn« influirt wieberum auf bie Sntwirftang ber Sntelligenj, baber man mit 3?ccbt fagen tann, baß, wenn aucb nicbt immer, fo bocb in ben bü weitem mciften Säuen, bie Säbigfcifcn ber ©äugetbicrc um fo bober fJeben, je mcbr bie ©lieb- maßen äum ©reifen unb JBcfüblen gebaut ftnb. §.. .sno. "Sie anbern ©inneeiorgane bieten bei fämmtlicben ^bieten biefer filaffe nabe.iu bie näm= lid)c Qrganifation wie bei ben 2)?enf4)en bar. S3ei folgen Sbieren, bie binftt^tfitb ber Scinbcit ibre« ©c-- rutb« au«gc^eid)nct ftnb C"* bie« ftnb »or allen anbern bie S'eiftbfrefTer, j. 23. ber §)unb) ; cntwitfcln fi(b bie SJafenbbblen, bie Sinus frontales unb bie im onnern ber ©cru(b«bobIe einen S5orfprung btlbcnben 3!afcnmufcbcln febr bebcutenb ; ber 9?u^en biefer Sin= riditung if} leid)t cinjufebcn, benn (ic geben «He ber ©djleimbaut ober SJiecbbaut, membrana pitiiitaria , bem ©ig be« ®eru(|ftnne«, eine au«gebebntere Dberflätbe. §. 400. 311 Slllgcmeinen ftnb bie 2lugen ber IRaäiU ©äugetbiere »erbältnißmäßig größer al« bie Hugen folcber ©öugetbicre, bie ibrer SJabrnng am beÖen Sage nat^gcben; bei jenen erbält bie Pupille, inbem fic fitb unter bem ginlüuffc be« Sid)t« »erengt, gc= wöbnlid) ba« SJit«fcben einer ©palte, anfJatt ibrc trei«runbe Sonn bctjubebalten. Sei fold)en , bie burd) ibr unterirbifcbe« Seben ju einer ootligen SinfJcrniß »erbammt ftnb, werben bie 2lugen außerorbcntlid) flein, unb e« finb manchmal nur ©puren ba»on »orbanben; 132 ^oologtr. bei bcn Jm SBaffer lebtnbctt ©augct^tercn cnbli* ifl feit St^dattlinfe weit riinber ali bei t>en in ber Suft lebenben. ©iefe ßinrtc^tung iß jut Setmebrung beö Stcbtbrcd)ungä»crmogenö bcsi 2luge« notbirentiig, baiS sie SiibtRra^tcn mit um fo mebr Starte miip »cr= einigen tonnen, je bicbtcr ba« «Kittel ifl, in bem eö iid) befiinbet. Stucb bcmetft man bei »iclen biefer Sbiere im §)intcrgrunb be« Stugeä, auf bet &eiäit)aül (tunica choroidea |, einen febrlebboft gefärbten Rteden — caö fogenannte Sapet (Tapetum lucidum), roooon man aber bii jcfit nod) nicbt ben 9lugen lennt. 5Kcbrere baben aui) no* ein britteä febr entwicfelteö äugcn-- lip , baä fcntrecbt im innern SBinfct ber beiben an-- bern Slugenticer liegt. 2lucb bie Siicbtung ber au= gen crletbet raand;e ätbänberungen: beim SWemcben Iiabcn fie eine fafJ gcrabe Siiditung natb »ornen ; aber in bem SWape, atä man in ber ©augetbierreibe ab= roart« fJeigt unb ftcb öäugetbieren mü njcniger ent-- roirfelten gäbigteitcn näbert, ftebtman bte äugen mebr unb mcbr feitwärt« liegen, unb oft fo febr, U^ bet mebrcrcn ber ©efiebtiStrciö für iebcö Suge ein befonberer iß, unbbaö Sbicr "'*' 9"abe cor fi* bin febcn !ann. §. 401. älucb ber ®cbörapparat äeigt bei ben (Sau= gctbieren einige aWotififationcn, n>eltl)e mit ber ^e= benStt)cifc ber Jbicre in Sejiebung ju ßeben fcbeinen. Sei ben im iBaffer unb unter ber Srbc lebenben iß bie Dbrmufcbe' geroobnti«^ febt flcin , ober fogar nur im 3ußaub be« 3?ubiment« oorbanben, unb je mebr man oom 2^enfcbcn an abrcärtö ßeigt ju ben f flan= jenfreffern, beßo mebr fiebt man aucb biefen Sbeil bcö Dbreä bie gorm eine« §)örrobrä annebmen, im= mer »eiter »om Sopfc abßeijen unb beroeglicber roer= ben. aJJan bemerft ferner, ia$ bei ben y?acbt=@äu- getbicren baö SrommelfeU gewobnlitb einen grBferen Kaum einnimmt unb mebr bftborßebt, ali bei bcn Sag^Saugetbieren. §. 402. atcröcnf^ftcm. SßoiS baö 9Jcroen^ fpfiem betrifft, fo läpt fitb bi« fo cid baoon fagen, ba9 eä bei ben »erfttiicbenen ©äugetbieren nur burd) bie mebr ober weniger beträcbttitbc (äntroitflung ge= loivfcr Sbcite bcffclben abwei(bt. Set biefen Sbicren allen iß bie 3Waffc beä ßentrattbeitä bc« Stcroen- fpßemö febr bebeutcnb, fei e« nun im 2?erbättnip jum Äörperoolumcu ober in Scjicbung ouf bie Tiiäe ber 3Ur»en; aber nicbt alle Drgane, an« benen cö ^ufammengefeljt iß, tragen ^u biefer entrottflung gteicbmäfig bei: fo ßnb j. S. bie beiben §)alb^ fugein bc« gropen OebirnS febr maffenreicb, wa\)^ renb bie ©ebbüget febr Hein ober fogar nur angc^ beutet finb; roir werben in ber Rolge finben, baf e« ficb in biefer ^inficbt mit ben Sögein, ben SJeptilien unb gifcben ganj anbcrö »erbält. Set ben meißen ©äugetbteren iß ba« Heine Oebirn ebenfall« jiem- Ii(b groi; eö iß immer auö bem auf feiner 3)?ttte ber 2änge nacb »erlaufenben aSulßc, bem fogenannten oberen SBurm, ferner auä ämei §)albtugeln öon ber Sotm Heiner Slatter, bie burcb SranöoerfaIfur= ^en öon einanber getrennt ßnb , unb auö einer Som= miffur, bie baS 3?ü[fenmarf oon unten umgibt unb bie SarolSbrii tfc ober bie ringförmige Srbaben= beit (proinbe rantia annularis') genannt wirb , jufam= mengcfe^t. Uebrigenö änbert ßcb bie Sntwicflung biefer Sbeile bei ben oerfd^tebenen Siiugetbieren nitbt nur binfi^tlicb tbreö Solumcnö , fonbern aucb in Se= jiebung auf bie gurcbcn unb SBinbungen bebeutenb ab. 3e mebr man oon bem SKenftben ju bcn äffen, »on biefen ju ben i5teifd)freffern , oon biefen ju ben 5lagctbiercn unb anbern ^ßanjenfreffern übergebt, beßo tieiner unb glatter ßebt man im Sltlgemcinen basS Oebirn werben. 3n ber 3{e(iet entwidelt ft'd) baä ängefi^t im umgetebrten Serbditnip jum ©ebirn unb 5ur §)irnf(bale, unb jwar fo, ba§ man biä ju einem gewiffen ®rabe auf bie Silbung be« einen üüxä) bie SSilbung be« anbern ftbliegen unb burcb bie SSergfeicbung biefer beiben Sbeite ouf annöbtcnbc jlßeife bie äuäbebnung ber fnteUcctueUen unb niora^ lif^cn gigenfcbaften beurtbeilen fann (Rebe §. 342). Scacbtenäwertb iß ferner, bag baö (Sebirn ber Scutcitbiere nocb eine anbere ärt »on UnooUtommen= beit aufweist, bie aud bem OTangel ober ber blogcn ilnceutung Ui Saltenö (corpus callosum) bcroor« gebt, welcher bei allen übrigen Xbieren ber @öugc= tbterHajfe bie beiben ?ialbtugcln bis großen ®ebirnd unter ficb »ereinigt. §. 403. ajon bcn Munitionen ber @rnä%s rung. Vit gunHtoncn ber Srnäbrung ßnb bei fämmt- lieben ©äugetbieren beinabe wie bei bem SOIenfcben; aucb jeigt ber Sau ber baju bcßimmtcn Drnane in Diefcr gropen Slaffe ber Jbiere nur wenig Serfcbic= Dcnbeiten. S)ic wid;tigßen Unterfcbiebc jeigt ber Scr= bauungöapparaf. ■gajl alle ©äugetbiere ßnb mit Bäbnen jum 3er= tbeilen ibrer ©petfen »erfeb^en ; aber wie wir bereits §. 53 gcfeben baben, fo änbert ficb bie gorm unb bie ia])l biefer Organe je nacb ber Scbenöweife bcö 2bi«eö ah. Suweilen ßnb biefe Organe bur$ §iorn= Ictßcn erfegt, wel*e bei ben SBallßfcben bnö gifcb- bcin CSiß- 13 "• ■■■*) bilbet; ein anbereä Tlal »cr- längert üä) bie ©cbnauje ju einer ärt febr breiten unb feitlicb mit Duericißcn befegten bornigen ©cbna- beiß, ber bie gröptc äebnltcbfcit mit einem ®ntcn= fcbnabel jeigt, unb baber ben Sbieren, bei welcben er ßcb »orßnbet , ben 9?amen ©cbnnbcitbtcr gegeben bat- §. 404. Die Silbung beä Wagen« änbert ßcb in ber ©äugctbierftaffe bebeutenb ab, au« welibcn Unterfcbiebcn juweilen pbpftologifcbe Sigentbümli(6= feiten »on bober SBi^tigteit ber»orgeben. 3'i< ätt-- gcmeinen iß biefe« Organ fo einfad) wie bei bem ^JÄenfcben Cgig- 23) unb bem äffen Cgig. 3)^ mantb» mal aber iß c« au« jablreitben befonbern ©äcfcn ju= fammengcfegt; in biefem galt geftbiebt e« gewöbnlicb, bap bie 9Jabrung«mifteI, nacbbcm ße eine 3ciHf"3 in ber erßen Sfagenböblc C33ormagen) »erwcilt baben, wicber in bcn 5Kunb gebracbt werben, um bafelbß eine »ollßönbigcre 3ertauung ju erleiben, bc»or ßc in bie foigenben 3;beile be« Serbauung«tanal« über- geben : btelc« 'Pb^'n^men bejeicbnet man mit bem 3Jamcn SBiebertäuen. Sic wicbcrfäuenben Xbiere »ber SBiebcrfäucr Cj. S. ba« ®*af unb ber Dcbfe) bcßgen »icr t'Jägen : ber erßerc unb jugleicb aud) ber gcräumigßc oor aKcn beitit ber erfic aSagen ober ber (panfen 3rei'lffnl 'Panfen. gig. l&b. Set ®(^af«maBen. (rumen penula, magnus venler") (gig. 185). ©eine innere glädjc ift mit «Papillen befeßt unb »on ber gptbermiö überjogen Cgiß- 1^6); «^ nimmt einen großen Xf)ül bc« Sambe«, befonber« auf ber lintcn ©cite ein; ber jweitc Wagen ober bie |)aube, STOüöe ober ba« @arn (relicuUim, arsineum, ollula) iß Hein unb bcfinbet ßd) reibt« an ber ©peifcröbrc $'äugrll)urr. 133 uns »or bem em fic wicber in ren SUunb jurütfgefübrt unb ein jroeiteä 3??al getaut, cter mit anbcrn SBorten, ivne-- Cerfaut roorben ftnb, in ben britten 2'?agen, unb »on ta in ben oiertcn , — n>eld;er ber @i^ ceteigent= lit^ien Serbauung ift. SBenn man bie ©peifen balb in ben 'panfen, balb in ben Slattermagen bringen fiebt, je natbbem bie Serfcblucfung jum erpen Wcii flattfinbct, ober biefc ©ubfianjen f(bon einmal gefaut roorben finb, fo ifi nvan beim erften Slnblirf barüber erftaunt unb felbfl »crfucbt, bicfe Srfcbeinung einem faft intelligenten @efüi)l, womit bie Deffnungen ber »crfi^iebenen SHägen begabt toären, äujufcbreiben ; bie neuerbingä »on gtourenö angefteltten Serfut^e jeigen aber, ia^ biefeä intereffante fbänomen eine notbrocnbige golge ber anatomif^en ®inrid)tung ber Sbcüe iß» ""^ Sf'»«" barüber eine eben fo cinfocbe alö befricbigcnbe ®r= Karung. SBenn bau Jbier bie grobgetbeilten ©peifen, »on tenen ti jidi genjobnli^ nabrt, »erfcfelucft, fo bcroirten Mefe, biö ju bemjienigen 'puntte , roo bie ©peiferobre ficb unter ber gorm einer Siinne (Sitt)t gig. 185) fortfegt, angefommencn ©ubftan^en ein mccbanifcbeS Stuäeinanbertreten ber Stänber biefesS geroöbn(id) burcb bie 3ufammen5iebung ber SSänbc in eine 3{ö(;re um-- gebilbcten $)albfanalä, unb faden in bie bcibcn erjien barunter liegcnben OTcigcn ; rcenn aber basJ %i)iix (Setränfe ober ücrbünnte unb balbflüffige ©peifen cerfcblucft, fo ruft ba* 9.'orbanbenfetn berfelbcn in biefem §)albtanalc feine envcitcrung ber Sauber bet« »or. Siefer lefferc 2bci[ ber ©peiferöbre bebätt baber bie gorm einer SJöJre bei unb fiibrt bie ©peifen entweber ganj ober jum gröfiten Sbeit in ben Slät= termagen, rco er ^u ®nbe läuft, golglid) ift eä bo3 Deffncn ober baö Setfdjitepen biefeö ©pciferöbretbeilS, »elcbeä ben Eintritt ber ©peifen in bie jroei erfien SKägen ober ibren llebergang in bie brittc SSerbauungä= böble bewirft; eß ifi bie Stabrung felbfi, wetdie biefen 3uf}anb bctBorruft, je nad;bem Re binreiibenb Bolu= minöö ifl ober nidit, um bie im natürlicben 3ufJanb eingefenfte ©peiferobre ouääubebncn , ober um bagegen in bie immer offene 3iinne, bur* reelcbcn biefcr Äonal nad) bem Stättcrmagen gebt, ju fliegen. 1)ie ©peifen ftnb nun bei ibrer erftcn iSerftbtucfung gcwöbnlii^ nur unöotltommen jertleinert, wäbrenb fte naib ibrer SBicbertauung in einen weicben unb balbflitffigen Seig umgebilbet finb; biefer llmflanb ifi baber binreidjenb, um }u bewirten, bof fte in ben Raufen fallen ober in ben Slättermagen übergeben. SBaö baö regel= möpige äufftot'en betrifft, TOOburd; bie im ^anfen unb ber §)aubc entbattenen ©peifen noi^ einmal in ben SÄunb ^um !B}ieberfauen gefübrt werben , fo wirb ti allgemein ber ^bätigteit ber §aube fetbfl beige= meffen, weltbe, wie man bereite fagte, einen Z^nl ber ©peifemaffe aufnimmt, fie fo äufammcnbrücft, baf ficb babur^ eine 2lrt abgcrunbeten Stumpenö ober SaHenä bilbet, wet^icr in bieSpciferöbre jurüdgeftopen wirb, beren wurmförmige Sontractionen »on unten natb oben biefe Srfcbeinung öollenben ; allein nacb ben neueren Serfu^en beä »orbtn erwäbnten ^9fto= logen fdieint eö , baf ber fan\m unb bie |)aube bur^ ibre Sontractionen bie ©peifemaffe fortflopen, bie fte !i»ifcben ben SRänbern beö ^albfanaW entbattcn , ber, inbem er fttb ebenfalls jufammenjiebt, einen Zf)iil caßon abfonbert unb barauä einen jum 2lufwärtä= fleigen in ber ©peiferöbre geeigneten Älumpen ober Sallen matbt. Der ^anfen ifl, wie wir bereite gefagt i)aien, außerorbentlic^ gro§ , jeigt aber nid)t immer bte gleitben Simenfionen ; aucb beweifen bie Seräuberungen , bie man baran beobaebtet, wie febr bie Drgane ber "i^itn fureb bie Umfiänbe fönnen mobiRjirt werben; benn fo lange bie SBiebertäuer fangen unb nur »on 3Kilcb leben, ifi ber "panfen weniger grop , alö ber Sabmagcn, unb nimmt an Solumen in bem 2)?afie ^u, aU er in fein Snnereä ^ftanjen aufnimmt, bie eine wenig er- näbrenbe ©ubRanj bilben , unb »on benen bepbolb auä) baS Sbier eine beträcbttic^e iKengc freffen mup. §. 405. ®er Darmfanal jctgt, wie Wir bereits gefagt baben, fe^r beträcbtlicbe Üntcrfcbiebe in feiner ^änge unb SBeite, je nad)bem bie JJabrungdfioffe, bie »on bemfetben aufgenommen werben folten, bttr(| baö Jbittreicb ober l>axä) baä '■pflanjenreid) geliefert wer= ben : fo ifi j. S. feine Sänge bei ben gteifibfrefTern nur iai Srci- ober a^ierfadte ber ganjen ilörperlänge, wäbreitb fte bei ben *pflan;enfreffern gewbbnlic^ taä 3ebn= biö 3w()lffacbe, ja juweilen nabeju baö 2lc6t= unbjwanjigfat^e ber Äörperlänge beträgt Q- S. bei bem ©tbafe). 3n ber Siegel läuft er unmittelbar auperbalb beä Sörperö ;;u @nbe, begibt fttb aber ioä) auä) :\uweilen in eine §)ob(c, ben fogenonnten Sloaf, wo ficb jugici4> bie .?>arngänge auämünben ; biefer (*inric^)tung begegnet man ;(. SS. bei ben ©cbnabel« tbieren, unb ftnbet ft* aucb nocb in ber Slaffe ber gjögel. enbll^ ftnb bie ©peitbelbrüfcn, bie Seber, bas5 f ancreaS , baä Sauebfeü unb bie übrigen Slnbängfet beä SerbauungSfanal« faß immer bem gteict), wad Wir bei bem a«enf*en gefcben baben. §. 406. Sbcnfo »erbätt e^ ftd) and) mit bem gircutationg= unb «Refpirationöapparat : überall ^eigt taS §)erj »ier befonbcrc Siöblen, nämlitb ^wei 33or- böfe unb 5Wei .?)erjtammern CitH §. 107, gig. 30, 31) ; immer febliepcn aucb bie Zungen eine Unjabt febr feiner 3ellen ein unb taffen bie in ibnen ent- baltene Suft nicbt in bie oerfcOiebenen Sbeile beö J34 ^nulagte. Sötpcrä bringen, mie e« bei ben SSSgeln bcr gatl iR. 2tud? bteä ifi btaä^ten&wtvtt) , ba? bao Slut bei biefer Z^itttia^t immer fe^r rett^ an organifc^en ©toffen ifi, unb ba9 feine SügcWjen fafl immer fbbärifcb ftnb (fie^e §. 81, gig. 27). §. 407. linier atten Sf;ieren nähern fic^ bie @äugc= t&icre in Scjteljung auf bieSnttUigenj am meiften bem aBcnftjjcn. ©od; jeigcn fie in biefer Scjic^ung unter ficb bie gropten SSerfc^ieben^eiten ; bicö natljuwcifcn, ^oben njtr bcrcttii in §.388 (Selegen^eit ge(;abt, unb würbe unö bier ber 9iaum nic^t gcbrctben, fo wäre CS Ulli ein Seicbte«, bier noc^ eine älnjabl bicber gc= boriger 53eifpict» beizufügen. SHucb liefert un« bie Sctrac&tung ber SebcnsSmcifc ber ©äugctbicrc intcrcf= fante Seifpiele »on bcn »erfc|iebencn Slrtcn ber ^la= turtrtebe, womit biefe SBcfcn Bon bcr Slatur bef^entt joorben iinb, um bcn SJanget bi'bcrsr gät;igteiten bamit ju crfcgen ; mit ber SJefratbtung biefer 3latur» triebe baben i»ir unä ober bereift befrfiäftigf, baljcr fönnen i»ir unö t)itr bason biöpenfireni ■Sie ©äugetbierffaffe bat ^infi(^ni(^ bcr ©ienfJc, bie fte bem SKenfcben leitet, unter allen Slbtbcilungen beö SbierreicbiS ba« meifie Sntercffe für unä; benn JU biefer Slaffe geboren faft attc unferc §)auöt^ierc : ,V SB. ber ?)mib, baö ^fcrb, baö ©cbaf unb ber Dcbfe, unbScbcrmann iß eS befannt, wie nü(5li(|unö ibre 3äbntung gereorbcn ifi. Unfere -?)errfcbaft über biefe SBefen ifi fo öollfiänbig geworben, bap bie ur= fprünglicb im roilben Suftanb lebenbe 2(rt faß auf immer »on bcr ®rboberpäct;c »erfc^rounben ifi ; autb finb wir burrf) bie 3ä^mnng ju einem Sinflup über biefe Spiere gciangt, ber fiib fogar bis auf bie Scibeaformen unb bie moralifcben Sigcnfdjaftcn ber Snbiöibucn, reeltbe öon ben auf biefe XBeife unterjo(bten Siaccn abftam^ mcn, crflredt. @o finb n. S. bie Unterfcbiebc, wctcbe bie ßerfcbiebcncn SSarietäten unferer ^auäf;unbe bc= ^eidinen, unermepli* grop, unb bennotb »erantapt uni %ücä JU ber Slnnabmc, bap fie burc!) unfern on e^urdit, bie Wir in i^m erregen tonnten , unö flieben , wenn es frei wäre , ober würbe eine 3(bncigung gegen unS aupern, wenn eä ficb i« «nferer (Scfangcnfibaft befänbe. 9hir babur*, bap wir i^m SSerirauen einfiopen, fönnen wir eö un« geneigt unb gegen unö jutrautitb macben ; allein biefca 33ertraucn crwecfcn wir in bem Spiere burc^ fein anbercä 5Wittcl alö burib SBobltbaten. ®ic natürticbcn Sßcbürfntffe ber Sbiere ju befrie-- bigen, ijl einä bcr crPen aÄittct, baö wir ju ibrcr 3äbmung anjuwenbcn baben. ®ie ©cwo^nficit, il;re gjabrung auä unferer ^lanb ju empfangen, feffelt üe an uns, inbcm Wir fie mit uns baburcb Bertraut ma(6en; unb ba bie @rcpc einer SBobltbat immer im Ser(>ättnip ju ben gefüblten SebürfnitJcn ftcbt, fo ifi ibre Danfbarfcit um fo lebhafter unb tiefer, je notbwenbiger i^nen bie öon nnS bargebotene 9?ab' rung ifi : ber |)unger ift aui^ in ber Sbat ein mcitb» ttgcr .5>ebel in unfern §)änben, um bamit fämmtlicbc 1i)icti unferem SSillen unterlban ju ma4ien; benn in berfetben 3eit, wo er (Sefüble Bon 3unei3unG entfielen läpt, erjeugterpf)vfif(6c©(^wac^ung, weldjc i^rerfeits wieber ben SBillen fc^wäcjit, inbcm fie auf il;n jurücfwirtt. SJBenn man ju bem (Sinflup bc« Hungers not^ bcn einer gutgewäblten 9Jabrung bin- jufügt, unb befonberä, wenn man burdb 3labrungd= mittet, bie bie JJatur ibnen nicl}t lieferte, bem (Sc- fcbmac! ber Sbierc fcbmeic^cln fann, fo erregt man in ibnen eine nod) weit gröpere Sanlbarteit , unb entwicielt auf eine fünfilidjc SBcife neue Sebürfniife, bie ber SKenfd) allein jn befriebigen Bcrmag; mit biefen iWitteln fann man auc^ bie ^iebtofungen »er- binben, beren ßinfiup auf gcwiffe Spiere auperor- bcntlie^ grop ift. * 3ft einmal t^eitS tur* ®ewot;nf;eit, tl;ciia burd; eine gute SebanMung bie 35crtrauli(bteit ^ergcflcUt unb baS 3utraucn erworben, fo fann ber 3Äenfd) feine Slutorität füllen laffen unb 3üd)ti8ungen an-- wenben , um folcbc ®efüble, bie er nic^t jur Sleupcrung fommen lalTen wiU, in ein Ocfübl Bon gurdjt um-- juwanbcln. ®urd; bie baranä bcrBorgel;enbe 5becn= affociation fd;wäd;t fi* allmal)lig baS erlie biefer Sefüble, unb jcrfiört fid) enblicb felbfi bis auf bie SSurjcl ; allein immer mup bie 3lnwenbung eon ®c- walt i^re ®ränjen baben; benn bäufig empören bie immcrwäbrenbtn 3ü*ligungen ober f4)wä(bt bie jn weit getriebene gurdjt aUc gäbigfciten; %ud) ift bad erjwungenc äSacben ein wirtfamcSSWittcl, bcn SBillen eines SbicveS ju 'fd)wäcbcn unb eS jum C^cborfam geneigt ju madjen, benn eS Weip wcber bie 2)?übig= feit, noc^ bie Unbcbaglitbfeit auf bie wa^re Urfacbc JU bejieben; in biefem 3uftanbe erfahren bie burd) UÖoi>ltbaten |)erBorgerufcnen C^efüble Bon Suneigung weit weniger Biberftanb unb faffcn tiefere aBurjeln, wdbrenb auf ber anbern Seite bie gur^it weit ftärter unb fd;neller wirft. SBir Bcrmögen alfo burd) bie Sebürfniffe, worauf wir irgenb einen Sinflup ausüben tonnen, unb burd; bie llnterbrütfung gewiffer ©efüt;Ic Bcrmittclft ber ^ntwicflung einiger anbcrcr, bie Spiere jn jcibmcn unb beimifcb ju mad^cn ; (cboc^ ftnb n{d)t aüe %i)iert gleich empfmiglid) für bie SBobltbatcn unb laffen fid) folglich Weber mit bcr glcidien Sci^jtigteit, notb mit bergleii^en Sc^nclltgtcit unterwerfen; benn bänfig finb bie iieibenftiaften allju Ijcftig, als bap baS Sbier fte jemals meiftern tonnte unb gelebrig würbe. Dft ifi aud; ibr natürlid)es a^iiptraucn fo grop "unb bie Se= weglicbteit ibrcr ©cfüble unb aSorftellungcn fo auper- gewöl;nlid;, bap man fie unmöglid; ju einer bcftimmtcn 35ert>altung9Weife onleitcn fönnte , an$ f(^eint juweilcn bie SnteUigcnä biefer SiBcfen attju begrönjt ju fein, als ta^ bie Cxrinnerung beS SÖoblbe^agenS aud» bann nofb fortücfiünbe, nadjtem bie Itrfactie beffelbcn auf- gebort ()at, unb alS bap fi4» in ibrem @ebäd)tnip bie iliSobli^at unb bcr SBobltbäicr affocirfen. ®urc^ biefe 5)?ittcl gelangen wir ju einer mebr ober weniger BoUftanbigcn, Säbnmng einer jiemlid) gropen Slnjal;! 1\)itn, aber jwifdjcn biefem 3uf}anbe inbiBibucUcr Unferwürfigfctt unb einer Botlftänbigcn unb erblidjcn ®elcbrigfeit, iBelcfce bie 3abmung er- forbert, ifi nocb ein groper Unterfd)ieb. Samit ein i'olcbeS SRefultat crjiclt werbe, müfTen bie Spiere auf irgenb eine Sßcife burcb bcn ©efctligtcitStrieb jur 3ab'nung präbifponirt werben. Das ®cfül;l, wcld)eS fie antreibt, ifolirt ju le- ben, unb ficb fogar gegenfeitig ju flicbcn, ober iBcld)C(? fie }u ©efctlfc^aftcn Bereinigt unb fie geneigt mad,'i, ficb burc^ einen pbrcr — b. t>. burd) baS ftärtftc unb erfabrungSreicdfte S'ibiöibuum ber §iccrbe leiten jii laffen , übt in ber li/at ben gröpfen SinfJup auf ibre Sauglit^feit ,jnm Sabmiucrbcn auS. Sioib ifi fein einfam lebenbcS Säugctbier, wie leicht cS au(^ ju beäci!)men fei, ein BöUigeS i)auSt^ier * iiiiur(fä(i)Ii(^ fciiv* 3u3 baburt^ tünftlicbe 3tacen fcbaffen, beten (Ebarattere ficb nur bann »erniifcben werben, wenn Umftänbe, bie ben= ienigen entgegengefegt finb, weldie biefe *partifulari= täten betoorbratbten, bie SBirtung bacon aufhoben. T)ieS tbun wir au* wirtlitb, wenn ein große« 3niert(re unferc Slnftrengungen auöbauernb matbt, unb auf biefe SBcife l;nt man autb beutjutage 9iacen oon ©cbafen, Ddifen unb 'pferbcn erjeugt, tie burd) fie auögejeidnietften Sigenfcbaften bei'ci_*net finb. ©0 batte man j. S. bemettt, ba§ bie tod)afe, bie gewiffe Sigentbümlitbteiten in ibrem Saue jcigen, weit leidjter fett werben ali bic anbern, unb iniem Satewell, einer ber jenigen 5Känner,bie ber englifdjen agrifultur rie nüflicbften Sicnfte teifjeten , bafüt forgtc, baß ficb folc^e Strafe, bei welcben fitf) biefe äußeren Sb'iraftcre im beben ®rabc jeigten, mit cinanccr miftbten, fo gelang cä ibm, eine ber in biefer 23e= jiebung fdiä^barfJen D?accn ju erjeugcn. 2lud> ift e« unfern Sanbwirtben wobt betannt, wie feftr bie geinbett ber SDBotle burd; eine äbnlit^e 'jl'flcge junimmt, unb wie febr in biefer Seüiebung unfere inlänbifcben ©riiafbcerbcn burcb i^rc iWifcbung mit Den fpanifdjen 3J?erinoäfri)afen »crebelt werben ftnb. (Snblit^ geben auib bic oerfcbiebenen *pferbcracen, wclcbe uns? glcid^fallä in einem fo boben ©rate interef= firen , einen a3cweiö ßon bem (i'inftulTe beS 2'?enf4en auf bic unter feiner §)errfcboft lebenben Jbiere. Sie 'Pferbe, bie man in unfern lanbwirtbfAafttitben 3"ftiluten auf= ye^t, ücrbnnfen tjjcilweife ibrcn SBuc^ä , ibrcgorm unb liigenftbaften bcrSkce, »on ber fie abßammcn; aber bie llmftän^e, in benen jie Scb wät;renb ibrer 3ugfnb befinbcn , üben ouf fie mit ber 3eit einen nicbt weniger großen Sinfluß au«. 2>?an bemertt, baß baö goblcn in ber 3?egel tfin^ättüä) be« SBud)fe« unb ber ©röße mebr »on feiner TOutter aU feinem 3?ater bat ; wäbrcnb eö in Sc^ic^ung auf bic gorm be« Äopfe«, ferner in Sejiebung auf bie Süße, ben 5Kutb, bie üeitbtig= feit u. f. w., mebr feinem 3?ater gleicbt. Ucbrigen« pflanzen Rrf) bic gelter unb 5P?ängcl , fowie bie guten Gigenfcbaften, »on ©eneration ju ®cneration fort; um nun eine SRace in ibrcr 3?cinbcit ju erbauen ober fie JU »ercDcln, muß man baoon alle 3nbt»ibuen, wcld)e bie gcwünfi^ten (Sigenfcbaften nicbt befigen, forgfältig entfernen. Hm einen gebier serfd)Winben ju macben, mifd^f man mebrere ©enerationen binburt^ 3nbi»ibucn »on biefer mangelbaften ober fehlerhaften 3Jacc mit anbern 3nbi»ibnen, bie ba« ISntgegengefegte jcigen ; wenn man nun auf biefe SBcifc mit Sebarrli^tett bic ^ferbe, bie biefe ober jene Scllfommen^cit befifen, jufammenbringf, fo frfjafft man eine 3face, wo biefe SSolltommenbeit erblt* unb allgemein wirb. ®röß= tentbciW »crbanfen bie orabifcbcn 'Pferbc i^re fo wobl »erbiente Serübmtbeit bcrartigen ©orgen. Die ülraber tnüpfen einen foltb boben SBcrtb an bie SReinbcit ber SRace ibrer cbfcn ^ferüc, bie Äocbtani (ober autb SodKili, Sobejeli, Sailan") beißen, baß ibte ülbftammung ftctö buri^ autbcntiftbe 2lften nad)ge= Wiefen wirb: fte geben fogar bat? 2lltcr ber »on mebrercn biefer fcbönen 'pfctüc betannten ©eftblccbt«- regiftcr beinabe ju 2000 3abre an , unb ti gibt barunter foi^e ^ferbe, beren ©tammlinie burtb f(^tiftlic^c 33clege biefe Spiere fdjon feit fanget Seit fall 0i»iiJiIie6(i(6 bfrlbfnbet, i(i bie auf bo6 ^ftari, Dicoiylta lorquaius (eine Slrt Sifamfcbacln). Die Oefcbidtiditeit btä ^unbeä befiifii tarin , feine (litic ju möSigen, fi* auf tein einutneä Ifjier ä« ix'ericn , (fntern bie ganje iieerbc im e*acl) JU ballen ; nun gibt eö unter bicfcn Ibicren im au(f) fotibe, bie (itiun baä erfte >KaI, nt> man (ic 3"ni ®fbö'Jf fn^rt. roifTen, mie fie anzugreifen babtii, wa'drenb ein Jpunb »on einer onbern Mit gerabeju auf bie 4>Ecrbe roärti'irjt, bon berfetben aber cingcidiloiTen unb, njic grog oucfi feine Äroft fein mog, in einem Slugenbliif ouf» I gerieben »iTb. 136 ioolasie. eine 9?ct&e »on öiet Sa^r^unbette n ^tnburi^ nacjgeiciefen werben !onn. Sliif ber anbcrn ©eite ifi bcr Sinflug bcr SRocctceujungen QUiii)faüä fej)r gut bun^i engtift^e 3ienn-- pfetbe conßattrt; benn man »erbanft bie Srjeugung btefer but^ bie gein(>eit i^rer gotmen unb i^re etfiaun» lidie ®(|nclligfcit fo berüjtmten fRflce ber SJJifdjung ein= fteimifdjcr üiulcn mit otientaIifct)en |)engften. 21ucl) üben bcr mc^r ober weniger gropc 3{eict)t^um unb bie Sefifeaffcnfeeit ber JJa^rung, bie 3;ro(fcnl)cit ober f5eucf)tigtcit bcö Sanbcä, eine immerreä^renbe Sorgfnit unb felbfi eine SWenge fi^einbar unbebeutenber Umflänbe einen gropen ©influjj auf bie ®rÖK, bcn SSuc^ö, bie gormen unb bie (Sigenfi^aften ber ^fcrbe mi. Ss njare unä ni^t fd^tper, na*jn«)eifcn, mit weiter ?eic^tiglett bie ftfiönflcn englifc^en '•pferbc an geroiiTcn Dertern, wk j. 23. in bem ©efJüte ju Sopf£^an, ausarten; o^nc inbeffen fo weit ju gelten, werben roir norf) auffaltenbere Scifpiele »on ber mobifijirenben 5Wo*t ber äupem Umftänbe finbcn. SBenn nämli^ »on iireei'goltrcn einer unb berfelben Siace, j. S. öon einer IotJringtfci)en , baö eine nad) glanbcrn , unb bnö anbcrc na^ ben 2Beibeplä$cn ber JJormanbie gebrockt wirb, fo werben fie, anllatt bie nämlichen t£l>irattcre ^u beDalten, in einem alter »on fünf Salden unter fiti) fafi ebcnfo »crf^icbcn fein, aW trenn fte »on jwet oerfd;iebcnen SJacen abfiammen würben: baä eine wirb ein leichte«, elegante^ Sutftfccnpferb werben, wä^renb tag anbcre ein coloffaleä ^fcrb fein wirb, baä fa|l unfä(;ig ifi, im Zvab _ju inufen, aber fo gebaut if}, bap efl im (angfamcn ©i^ritte bie f(^wcrf}cn Mafien fortjie(;en fnnn. Sa , wo ft* bie 9Ja(;rung im reit^Iicf)en SÄaaiJe finbct, nnb wo fxe burtb bie gür= forgc be« OTcnf^ien ju feiner 3a^reä,5cit fcf>lt, finb bie ^ferbc Qupcrorbcntlit^ grop unb wo^ibeleibt, wä^rcnb in ©cgcnben, wo fie fogar ju einer gewiffen 3ai)reö= ^eit beinahe ganj mangelt, bie^fcrbe Hein bleiben ober nur eine mittelmäßige (Srofe crreit^en. Siwae 21c()n(t(i)eö dabcn bie ^p^ijjtologen nadigewiefen , inbem fie bie i^cfc^e be^ SBacfiötbumö be« fKenftben crforfd)= ten ; um «nsS »on bcr SBa^r^eit biefer Scobadjtung ^infit^ttic!) ber 'pferbe ju überjeugen, brauchen wtr nur biejenigen mit einanbcr ju »ergteit^en, bie in einem unb bemfelbcn Üanbe enfweber armen Säuern ober reichen ©uiäbeit^crn getjören. S5ic SBeibe auf fetten unb feu^ten Triften, bie am mctjlcn baö gettwerbcn bcr 2()icre bcförbcrn, fue^cn ben 'J'ferbcn pfumpe unb uneble gormen ju geben, ifire .?>aut bicf unb rau^f;aarig ju maeijen unb bie Sebf^affigteit it^xtä Sl)arafterS ju »erminbern. ©ie bur* bie trocfencn äSicfen gelieferte 9Jal;run3 bringt ni^tö Hctinlitbeä ijeröor, unb gibt man i^r überbfeä noi^ burcji eine betra^tficfje 3utf)at »on ©etrcibefärncrtt mel)r @ub= ßanj, fo Wirb fie unenblii^» geeigneter, bie ®lc= gans ber gormen unb 4iarafteriftif(|e SKusJtcIfraft einer ebten DJace ni*f nur ju erhalten , fonbcrn fogar mi^ JU eräeugen. SSäcnn eine ttwai niebere 2em= pcraiur il;ren Sinflup no* ju bem ber gcucfjtigfeit unb einer rei(^ti0en unb faftreiien SJa^rung Ijin^u» fügt, fo werben bie 'pferbe am gropten, jugleit^ aber auä) am wenigflcn energifd) unb am ntciften Ii)m= Pbatiftf). 3n fc^r fceipen ober in fef;r falten 5!änbern l)ört I;inge3en ba« SBadifen bälbcr auf, unb bie großen aiacen ßcrlicren ba balb ilprc |)oI;e Statur. Snbttd> bat auä) bie fägli^e pflege, bie man gewilTen ^fcrben angebei^en läßt, unb bie bagegen anbcrn »oltlläiibtg abgebt, einen Sinfluß auf bie ©cfjön^cit biefer Sdierc: fo finb j. S. baä ||äuftge Sürjlen, ber ©cbraui^ ber ©eden, bie forgfättige SJeinigung ber güßc, baä Sroden^otten unb felbfi baä Umwictefn berfelben mit gianettbänbern lauter Umftänbe, bie un»ertennbar fe^r »iel baju beitragen, baß bie englifdien 'Pferbe jene 3?einti(^teit jeigen tonnen, bie man an bcni untern J^eite i()rergüße bcmertt, unb baß fowobti&rc |)aut, aU auc§ bie^aare fo außctorbentlic^ fein finb. 3nbent man auf biefe SBeife bie llmdänbc, in welchen fit^ ein 2;^icr beftnbet, mobtfiunbSracen erl)alten, beren gormen fo mannigfaltig finb, baß man beim erflcn SlnblicJ faum jjlauben fann, baß fie einer unb berfelben 3lrt angeboren. UebrigenS ^at biefe mobiftjirenbc Tlaibt immer jienilitl) enge ©ränjcn unb oerwifdjt nicmalö ben beutlic^ anögcfproc^jencn ©tcmpcl ber joologif(t){n Spede«. §.409. ©laffiftcatiott >cr ©änijct^icre. Sä befleißen, wie wir gefefien ^aben, gropc Untcrfd)iebe unter ben ©äuget^iercn ; bie angegebenen 2)Jobifitationen im S5aue bienen nun aurf) ald (ürunbiagcn für bie ®in= t()cilung biefer Slaffe in untergeorbnete (Sruppen, bie man Drbnungen ^cißt. Sie meiften biefer Sruppen finb fo beuilit^ »on allem bem, wag fie umgibt, ge= fc^ieben, baß man gegen i^jre ©rängen feine 3weifel ergeben fann, unb ^^ alle Soologen bamit tinoer» fianben finb, fte aU ebenfo »tele natürlid;e 2lbt(>ei= tungen gelten ju laffen; bei anbcrn aber mobifiiirt ficb bcr §)auptt9puS bcrgefialt, baß ein faft unmert- lieber Ucbergang »on ben einen f.n bcn anbcrn flatt= finbct unb bie Seranrfafionälinie fe^r ft^wierig ju jie^en ift. Sicftä ober jene« (Säuget|)ier ^at j. S5. ebcnfo »tele Analogie mit bem Zi)pu$ , bcr bie Drbnung bcr Sier^änber repräfentirt, aU mit bem ber 3a!)nlofen, Kdentata, unb man fann ij^nen faß mit gleicjicm 0?ed)t einen $la^ in ber. einen ober in bcr onbern biefer Slbtjcilungcn anweifen. Stucb ^aben bie Untcrfd)iebe, bcnen man in biefen unter fic^ mc^r ober weniger unä^nli^en S^ierrci^en begegnet, einigen 9laturfor= id)crn wid)tiger gefclncncn aiä anbern, unb fie »cranlaßt, biefe SSefcn in eine größere 21nja{)t »on Drbnungen ju tljcilcn : bie 9laturforfc6er nehmen nud? in bcr S^at ni(()t aüc bie gleichen (Sruiiblagcn für bie ßlaffification ber (ääuget()iere an, nod) finb fie alle mit einanbcr übep bie natürlii^ße Sintl;eilungöweife einig. Sic ^ier »on «nö betotgie unb unter ber gorm einer fi>nopiifc&en Sabctle bargeficllte STOct^obe ifl beinat»c ganj bie »on Suöicr. Sic beruht l)auptfä($ti0 auf benilnkrfd;tcben, welche bie ©äugetj^icre in i^rcr Sntwidlung^weifc unb bcr gorm ifjrer Oliebmafcn unb grcßwerfjcuge barOieten; c« finb bieö Steile, beren 5Kobififationcn ftetö eine Wenge anberer Un-' terfd)iebe im Saue »evit^iebener fiörpcrt()cile, in bcr Seben«weife unb felbfi in ber Sntelligenj mit fid; fül;ren. C®ift" ^'c beigefügte Tabelle.) §. 410. SBcnn man auf bie ©efamml^ctt biefer S^arafterc Slütfftt^t nimmt, fo wirb man jucrfl ju einer ®int(;eilung ber ©äuget&iere in jwci, mit bem I Slamen m onob elp!;ifdK ©äugettticre unb bibel= |pt)if($e ©äugel^icre beseir^neten ©ruppen geführt. I Sie monobelp|)if^e ©äugct()ierc finb bie I ;oJlreic6ftcn unb untcrfdieiben ftcö ^a«ptfad)lid; burd) ! i'ore Sntwidlungöweife ; fte f^Mnmcn crfl bann jnt ^elt, wenn fie fdion mit allen t^ren Organen »er= fefjen finb, unb jicf;e;i cor ber CjJcburt i^rc 9?a^rung aus einem Slutabcrnc^, bem fcgenannten 3Äutter= fudJen (placenta). gerner ift 5U bemerfcn, baß il;r @c!)irn oollfommener als bei bcn Sibelpl;en iß, ba bie beiben §)albfugcln unter fid) burd; eine breite Sommiffur, bie ben 3Ianten Saiten ober große 5)irncommiffur (corpus callosnm s. commissura cerebri magna) trägt, »erbunben ßnb (§• l''*^) ; bie SBanbungcn bc^ Unterleibs werben nicmalö buri^ Änoc^cnäße, bie an bem 9?anbe be« Sccfenö befeßigt finb, unterßü^t, wie wir cä in bcr jweiten großen 2lbt^eilung biefer Slaffe fe^en. Sie auf biefe SBcife Sttiiiietl)iftf. 137 organijirten ©äuget^ere jtigcn ^inüc^tli* bcr aÜQi= meinen gorm ifjtc« ?etbeä bctculente Unterfd^iete, tm^tr fte aiitf) in jrcci iintcrgeortnctc öiruppcn : 1) aU Qe\vb\)nliä)t ©äuget^trc u»* '^) <*'>^ fifdS^fotniigc ©augctHcrc ctcr SBaltljiete, gebracfct werten. §. 4H. Sic gcwo^nli^ieii ©ciugctbiere ftnb nie^jt ober rcemger für ein l'eben im Srccfencn gebaut; fte finb alle mit »ier ©(iefmaßen »etfcbcn, il;te .?)itnt ifl mit paaren befegt iinb iljr *^eib läuft uieinalö in gorm einer gift^flove nuö. Siefe S^ere t!)eilcn fid) wieberutn in jel^n Dtbnungcn: bic Zwti= ^Änber, bic Sicrbänber, bie glcif^freffcr ober (Sarniöoren, bie amv^ibicncirttgcn ober bcibicbtgen ©äuget friere, bie gicbermnufe ütcr (ijiiroptercn, bie Snfettenfreffet ober 3nfetticorcn, bie 9Jagetf)icrc ober Kläger, rte3al)nIofen, bic Sicfl;äuter unbbic SBiebcr» tau er. ®ie atjt erfien ÜSruppen l>abcn bicgfante 3ctien, bcren ©ptgc nur auf bcr SJücf feite mit einem S>ornpIätt(feen »erfc^en ift «nb unten bic jum Setaflen erforberlicfjc SBeidjIjeit unb Smpfinblidjtcit bcibetjält; nmn bejcitfcnet fic nuö btefcm ®runbe mit berc 9Jnmen ©äugctbicrc mit 3Iägeln, tväbrenb bie Sic{= bßuter unb SBicberfäuer, teren 3e^cnfpipc ganj ocn einem .?>ufen umgeben ift, © ä u g e t M c r c m i t §> u f c n genannt lucrben. §.412. Siic Drbnungber 3irei^änber (Bi- uiana) ifl f^auptfä^Iid) turi^ bie wefentlie^ ocrftljiebcne 3lnreenbung ber Sruftgliecmaf cn unb ter Sauttglieb^ maßen bcjcie^net. Die legteren ftnb rote gei»6t)nlict) jum Itnterflitgen unb gortiragcn beö Äorperö befJimmt, irä^renb bie crj^ercn nidjt met^r jur Drtdbewegung bicnen, fonbern ju @reif= unb 2:aflorgancn bcfiitntnt finb; aud; ftnb bie an i^rem Snbc flel)enbcn ginger nicfct nur fang, biegfam unb an ber ©pi^^e mit einetn Vinttea 9Jagel oerfeljcn, fonbern cö ifl auc^ no(f> einer ber ginger, nämlitj) bcr Säumen, fo eingerichtet, bap et ftcf) ben anbern entgegenfegen unb mit ibnen eine art 3angc bit^e^ fann ; biefe Einrichtung .finbct ficb nit^t an bcn unfern Oliebmaßen. 2)a5 blop an ben Sruflglicbmapcn §)änbe »ort)anbcn finb, würbe ^in-- rei^cnb fein, um bie 3t»ei^änber »on allen anbern gewö^nlieben ©äuget^icren unterftfceiben ju laffen; inbcifen ftc^t biefe« (J)ara{terif5ifc^e SDkrfmal mit meh- reren anbern Sigcntbümlitt)feiten im Saue, bcrcn Pliijfiologifdic Söi^tigfeit gleicbfallö fe|)r grop ift, in naber Serbtnbung. @o ifJ j. S. bcr Setb auf eine folclje S[ßeifc organijirt, baf er ftc^ in einer fenfretljten ©tellung briregen tann, berSauapparat auö brei Sitten »on 3äl)nfn jufamtVicngefcgt (§. 52) unb jeigt burd) feine ©eflaltung an, baß biefe Spiere grücJjtcfreffcr finb; mHid) ifl baö @e!)irn me^r cntlvidelt, unb ifl ooUfomniener, aW bei irgcnb einem anbern Xi)ku. Sicfer Drganifation«n)cifc begegnet man nur bei einem einzigen ©äuget^iere, nämli'dj) bei bctu 3)?en= fe^cn. Sie Drbnung ber 3>i^cil;änber befJefjt ba^er nur auä einer cinjigcn 2trt, roclc^c ftri; übriflcnö »on ten anbcin X()ieren noc^ mc^ burci ibre intellectuetlcn Gräfte, aU burc& bic Bor()iu er>»ä{tntcn anatomifc^cn C^araüere unterfe^eibct. ©0 febr fic^ aucb bie 5Wenfc6en I)i"f>t^l'i* ber ivefenflidien Sb«rafiere ifirer Drnanifation gleidjen, to jeigen fic6 toc^ jiemlicb große Variationen in ibrer ©autforbe, in i^rcn ©efidjtäjügen unb in ben Ser- ftättniffen »crfd;iebcner Sörpertbeile ; um nun biefe Scrfd)icbcnbciten au^jubriiden , tbcilen rie 9Jaturfor= fd)cr bic 5Dicnfd)enfpecieiS in mcbrcre Varietäten ober 3?accn, woeon bic mertoürbigftcn bie fau-- fafffc^e ober weiße Sarietät, bic mongotifc^c ober gelbe Varietät, unb bie ät^iopifc^c ober 5{e9er--3?arietät fiitb. Sic faufafifc^c SSarietot iinterfd)etbet fid) bitrt^ bic ©cf)t!tif;cit ber D»alform bcS Äopfe« , burd; bie entwidfung ber ©tirnt, bie ^orijontale SJic^tung ber äugen, ben geringen SSorfprung bcr Sadentnotten unb turd> bie ?)autfarbe ; fie ifJ aut^ burcfe ibrc 25cr-- »oUfommnungöfäbigfeit mertmürbig , benn auö ifrr ftnb bic gebiloetfien SSölfcr ber Crbe ^eroOrgegangcn. ©ic begreift bie Sewobner Surofa'iJ, be« »»efJticben afienö unc bes? nörblidjficn Z\)cUei »on Slfrita in ff^. Set ber mongolifcben Varietät ift baö 21n- gcfid)t platt, bic ©tirnc nicber unb fd)ief, bie Sadcn- fnod;en beroorfJebent' , bic Slugnt enggcfdjligt unb fc^icf fie^enb , unb bic ©aut oIi»enfarbifl. Sie Cjincfc"/ bie Sapancfen, bie Se>»o^ner bcr *J)bilippinen , ber 3)?arianen uttb (Carolinen geboren biefcr SJnce an. Sie ätbiopiftbe Varietät erfennt tnan an bcr fd)ivarjen Hautfarbe, bcm WeitöorfJe^enben SÄunb, ber fdjiefen 3iid;tung ber Ocftt^telinfe, ben tcaufen §)aaren u. f. to. Sie bewohnt ben größten Sl;cil »on !Kittel= unb ©übafrita. Sie Singeborcncn »on Slmcrifa fcbeincn feiner ber eben ert»äbnten Varietäten anjuge!)ören unb miifTen wabrft^einlicb einer »ierten 2lbt()cilung ber 1Wcnfd)en= fpecieö angehören. §. 413. Sie iDrbnung ber Vierl;änbcr (Onadriimanal bePebt auö gciröbnlicben ©äugclbieren, bie fotoobl an ben SrufJglicbmaßcn, aU an benSauc^» gliebmaßeu einen freien Säumen b'i''«n, unb alle biefe ©licbmaßcn finb eben fo toobl DrtbeTOegungä= Organe, aW Sajiorgane. SBie bie 3i»tibänber, fo finb aucfe bic Vicr|)änber grücStcfreffer ; if)x 3a^nap= parat tfi ebenfalls auö ©^neibe-, gd- unb Saden= jä()nen jufaminengefegt. 3n biefe (Sruppe reibt man bie cigentlid)en Slffen (gtg. 91 "• 1133, bic Uifitti'ö Cgig. 4) unb bic OTaft'ö (gig. 1S7) ein. . am mah nvi \en\m o>"i3t"> §.414. Sie Drbnung bcr gfcif^frcffcr (Carnivora) beliebt gtcic^faüö cui gewo^nlidjcn ©äuge- toicren mit SRägeln"; biefe Xbt«c finb mit einem »oll- Pänbigen 3abnapparat »erfef)cn, aber bcr Säumen tann bei ibnen nirbf ben übrigen 3cl;en cntgcgcngcfegt ivcrbcn, bol;er ifi aut^ feine §)attb »orbanben; bie iner Oliebmaßen finb jum ©eben cingeridjtet. Scr VfibauungSapparat tfi für i^rc emä^rungöiveifc IS 138 Zoologie. glg 188 XltX fant^tx (Fehs ParduO BOtIfommen geeignet: fo ergeben M 3- S. bic Sacfenjä(;ne, anftatt mit bei ten tiottjcrgefjenben Drä- nungen breit unb f>6iJerig ju fein , in gorni^ eineä Äammeö, unb ba fic fic^ wie bic Slrmc einer ©c^eere gegen einanber bewegen, fo finb fie bett)unberungö= reürbig gut }um 3erf$neiben beö gleifi^e^ cingerit^tet ms- 17). 2113 Seifpicle »on bicfer ®ruppc woUen wir bic ©attung bcr Äa^en, bie ben Söroen (Felis Leo L.), ben Siget (Felis Tigris L.), ben Seobatb (Felis Leopardus L.) (gig. 188) u. f. W. in ficb begreift; ferner bie (Gattung ber §)unbe, tuoju bcr SßJolf (Canis Lupus L.) unb bcr %uä)ä (Canis vulpes />.) geboren, unb cnblid) bie |)i)anen=, Sären», '£)aä)€=, 3Itia=, 2>?arber=, gifdjottcr- unb öJenettfagengattung anfiibren. §. 415. Sie Drbnung ber ampbibicnar= ttgen ©äugetbiere (gtofenfüper) ifi auä ©äuge- tbieren »ufammengcftellt , beren Drgonifation eine gro^c Sle^nlt^teit mit ber Drganifation bcr gleifc^frelTer ^at, bcren ©liebmafcn aber fi(^ nit^t jum ®eben eignen, fonbern 3?uber jum @c|tt)immen bilbcn; aucb bringen bicfc SEJ^iere ben größten SEbcit if)nä Sebcnä tm ääaffer ju. 3" bicfer Slbt^eilung gehören bic SRobbcn (Phocae) unb baö SBatroß (Trichechus /,.). giß. 190. eine SRoMe (Phoca). §. 4)6. Sic Drbnung bcr i^Iebcrmäufc (Cliiroptera) tfl mit ber Drbnung bcr SBierbänber nabe öctroanbt, ift aber burc^ eine eigentbümlic^c 3(ban= berung bcr Borbern ©licbmafjcn bejcii^net, ba biefc Drgane ocrmiftcljl einer auf beiben ©eiten beö ÄÖr= ^5crö fid^ bcfinblidjcn großen 5)outfaItc, roeicbc jwiftbcn ben gingern auögcfpannt ift, in glüget umgeroanbclt gig. 189. Die getlecflc Jpji.nf (llyaena rrocuta). Rnb. S5ct biefen Spieren tfl ia$ ©ebirn weit weniger cntwtdclt, aU bei ben oorbergebenben ©ruppen ; bas 3abnf9f}em ifJ eben fowobl au« @ct)ncibe- unb citen befäct (gig. 18) , mai üe sum ©reifen unb 3ermalmcn bcr biefen Z^itvin jur 9Jabrung be- ftimmten Snfeften geeignet ma^t. Sa« ©ebirn bat eine große Jtebnlit^feit mit bem ber gtebermaufe, unb jeigt feine SBinbungen, wie bei ben 3weibänbern, ben SSier- bänbern, ben gtciftbfreffern unb ben amptjibienartigen ©äugetbiercn. Sie mei- nen 3nfeftcnfreffer leben gewöbnli^ untcrirbifi^ unb bafien einen SBinter- ftblaf. 211« Seifpicic wol- len wir bicr ben 5D?auI- Wurf CSifl. 18i), bie ©ptßmau« (Sorex) Cgig. 193), ben 3gc( (Erina- ; ceus L.) unb ben Sc«- ' man (Mygale mnschata) fgig. 178) anführen. §.418. Sie Drbnung bcr 9lagetHerf (Ro- sores) faßt bie gcwö|>nli(ben ©äagctdiere mit Slägelu in fitb, bercn Sifunb mit febr ftarfen ©ctincibejcibnen unb mit S3atfcn>,af)ncn bewaffnet, bagegen ber Qä- }äbnc beraubt ifi. Ser Sau bicfer 3abne mac^t fie ^um 3crnagcn febr bartcr "JJflanjcnfiofTe, j. S. ber SJinbcn unb 2Burje(n, geeignet, wclt^ie bie |)aupt-- 19J Bic epi^Tt S'äugctljierr. najrung btefer liiere btibcn. ISqö ®e()irn ber 9?ager ifJ hm ter SnfeftcnfrefTct fe|)t 'öMi*, au*ift t()re3ntcüi= gcnj fe^r bef^ränft ; bcc^ finb »mcbrcre mit fc^t mertmürbU 5 ßcn SJatiirtrtcbcn begabt, ^ai ^ Sicb^SriK^en (Sciurus) (gig. ^ _ 98}, baä 3»urmcltjier (Arc- ,\ig. I94.'^iiä Sopffietei tomys), btc SRattc (Mus Rat- iineä wanetdicre. ius) , bct 5)amfler (Cricetus) Cgig. 99), bfe j^clbmauä (Hypudaeus) (Stg. 195), ^cr ?)afe (Lepus), bct Stbcr (Castor) (Sig. 108), Mi gemeine @t0(^elf4)t»ein (Hystrix crislata L.) t)?ig. 1*0), unb mehrere anbete, nac^ bem nomli^en gig. IBä. Sic fleine gcIkmauS (Bypudneiu analis). atlgemcinen ^(anc gebauten Spiere finben in bicfcr abt^eilung ibren flog. §.419. IDicOrbnung Dcr3a^nIofcn (Eden- tata) fc^eint ben Uebetgang »on ben ©äuget|)iercn mit SJägcIn ju ben ©äugeibieren mit §)ufen ju bitben; benn ibre Slauen entwicfcin ftc^ fJar!, unb umfdjiiepen einen grofcn S^eil ber 3ebeiifpi&cn ; bcfonberö bc= jeic^net finb fie aber burtb ben aj?angel an 3ä§nen om üotbcrn J^eile beö 5Kunbe3 (Sig. 196)- S« .Sauapparat befielt nur aus .), bet Sapit (Tapir), iaä 9Ja<3^otn (Rliinoceros />) (gig. 173),' bo0 Slilpferb CHippopotamus /».") (gig. 199). §. 421. Sie Dtbnung bet Sßiebcrfpuet (Ruminantia) itntcifc^eibet ftc^ but^ baö 3?ot()anben= fein »on Biet SWägen, bie für bog SBicbettäuen (§. 404) etngetic^tct finb, nit^t nur Bon ben übtigen Sicf= ^äutetn mit ?)ufen, fonbern aut^ noU) Bon allen »or» ^etge^enben ©ruppcn. Diefe 3;((iere finb reefentlii^c ^flanjcnfreffer unb ^aben Bornen am Dbertiefct feine 3ä^ne; fie Jaben attc einen gcfpattcncn gup, unb blo^ bei i^nen trifft man fol0e2itten an, bereu ©tirnc mit ?)Srnetn beiraffnet ftnb, beuen eine Änocfienac^fe äur @tii(3e bient. Sic §)auptti)pen biefer 2lbt(;eilung ftnb bie Dc^fen, bie ©c^ofe, bie Biegen unb bie l^irft^c; aber auc^ bie Slntilopcn, bie ©itaffen (gig. 200), bie Äameele, baö Sama, u. f. ro. reiben ft* Jier an. §. 422 ®ic Slbt^citung ber fifd)f6rmt= gen ©ougct^iere begreift nur eine einjige Drb= nung in m, nämlic^ bie ber Setaceen ober SSaI= tMere. ©uri^ iftren eigent(;ümlicfecu Sau Rnb bicfe 3;^iere für einen 2lufent^alt im SBaffcr geeignet, benn i^re äufiere gorm gleicht me_ftr ber eine^ gifd^csS aU ber eine« gemö^nlit^en ©äuget^iereö. Sei i^nen festen bie SauiftgliebmaOcn, unb bie SruHglicbma= 6en ßnb in gioffen umgcbilbet; auc^ louft ber ©c^roan;^ in eine breite f)orijontaIe gloffe aui. 3" liefet Dtb= nung geböten baä 3Wcerfcf)roein (Deiphmus Phocaena gig. 191). Da« Süllpfetb (Hippopoiamus). /,.) i^gig. i68), bet ©etp^in (Delphinus), ber Sa= fdielot Ober *pottfifc^ (Physeter L.) unb ber SBotlfifH» (Balaena) Cgig- 201). Sie Slbtl;eilung ber bibelpd ifc^cn ©äuget^iere jeic^net ftt^ bur4) mehrere in p()9fio(ogifeiict ^infic^t »Biestige S^araftere aui ; gcwö^nlicb tommcn bie 3un= gen in einem auperorbentlic^ unBoUtommenen 3uftanb jur SBelt; au^ fc^eint tä, baj} fic ivdfirenb i\)re^ iSmbrpolebcnä ijite 9Ja()rung nic^t au« bcm TOuttcr^ fut^icn bejicficn, iBic bieö bei ben gercö^nlit^en ©äuge= tl)ieren ber gaQ ift. Sag ©ciiirn i(i tveniger boU= fommen, alä bei ber Bor^ergef)enbcn Sibtfieilung unb crmangelt beö fogcnannten Saltenö (corpus callosum) ; bei bicfcn Spieren finb immer jnjci Änoc^enöSe, bie ciiriuia pelvis abdominalia, 8or(;anBen, bie mit i^rcm l;intErn ©nbc Bornen an ba« Secfen befefJigt ftnb, jroifdjen ben 3)?u8fcln bcd Saut^eö aufmätt^flcigen unb jum Unterflü^en ber SBanbungen biefer SingeiBcibe» i)hi)ii bleuen (gig. 181). Siefe (Sruppe be(}el;t auS äwei Drbnungcn : au6 bcn S3cutcltl;ieten ober aSarfupialien unb bcn Wonotremen. §. 424. Sie Dtbnung bet Scutelt^ietc (Marsupialia) ift Jauptfäc^Iicb burcb baiS 5Sor|)anben-- fein einer 21rt Safi^e bcjeic^net, bie jum fragen ber Sungcn lBa(;rcnb bet erHen 3eif nac^ bet (Sebutt beßimmt ifi. Siefet ©acf obet Seufcl ifi au8 jwei |)autfaltcn bcä Saui^cä gcbiltet unb fc^licft bie 3'^^^" ein, tBOton bie Sungen fefi^ängcn, tBclc^e in biefc 3;af(f;e in einem 3u^anbe aufetotbentliftct ltnBolI= tommen^eit gelangen unb etH i>iet ijjte Sntrcicflung Bollenbcn (gig. 169). Sie 2(tt ber ßrnäfjrung änbert fiä) bei ben Seuiclt^icren bebeutenb ab : bie einen ftnb glcifc^freffer, anbete finb 3nfe!tenfteffer unb norf) anbete ftnb ^Pfianäenfteffet; bann gibt eö aucf) foldje, bie in Scjug ouf i^ten Äötpetbau genau an bie bet 3Jagct ctinnern. gernet ifi ju bemerten, Säafl«tl)««f. — Uiflcl. ba? fafl aüc biefe S&itrc SJcu^oUant) angct)brcn. ®te Seutelrage (Didelphys L.) Cgig. 169) » *aä cigcnt-- Iid>e DpofTiim (Didelphys virgiuiana L.) unb baö Sängiiru^ (Halmaliinis) (gig. 202) ftnb bic §)aupt= repräfentanten biefer cigcnt^ümll(^cn 6!ruppc. §. 425. Sie Drbnung bet 5)ionotremen entließ fcjjeint bcn Uebcrgang »on bcii «Smiget^feren äu ben eicrlcgenbcn SBirteltjjicren ^u bilbcn. 2lnilaft bag it(^ ^tet bet Darmfanal, roie bet ben gerco^nlit^en Oäugct^tcren, unmittelbar nact> außen öffnet, münbct er in einen gemeinf(^nftlit^en Sloaf ein , wie bei ben SSögcIn ; au* ber 3eugungöapparat ^cigt fefir gro?e Slbreeictmngcn Bon ber Sieget, unb baö ÄautvfJem ifi b(o§ angebeutet, manchmal iinb bte Äinnlaben mit §)ornpIatten bcfeßt, »elc^jc eine große 2le^n(i(^feit mit einem (Sntenlc^nabcl ^aben. 5Wan fennt nur jreel 2lrtcn »on S^ercn mit einer foI(()en Drganifation, nämti* baä ©tat^clt^ier (Echidna Cuv.) unb baö ®d;nabclf!)ier, (Ornithorhynchus Blb.) (gig 203). gig. 202, Baä Sfiingiitii!» (Hnlmatupu»). Wie klaffe tmr Düflcl. §. 426. ®ie filaiTe ber SJogel, »elc^c fämmttit^c Spiere mit einem inncrn ©feiet unb bet geeignetftcn Drganii'ation jum Sluge in fic{) begreift, ifJ eine ber Unterobtljeilungen beS 'Xf)itxxeiM, bie nic^t nur ree» gen ber äußeren gorm biefer äBefen, fonbern auc^ rccgen ber ®igcnf^ümlit!)feiten i^reil innern Saue« unb ber 2lrt unb äöeife, wie t^re ilcbcnänerric^tungen »or ftd) ge^en, am meiffcn auögefproc^en unb bcjcicfjnet finb. Um biefe ®ruppe ju bcffiniren, fönnfe ü feinreid;cn, rocnn man fagtc, bap bie Söget 3Birbett()tere mit einer boppcltcn unb bodftänbigen (5ir= cutation feien; um fid) aber eine genaue 5Bor= Heilung »on if>ren §)auptmettmaten macficn ju fönnen, muß man noc^ l)in;ufügen, baß bie Söget eiert e= gcnb ftnb, baß fie eine boppette ^uftrefpira« tion, b. ^. eine Sfcfpiration bellten, bie nit^t altein in ben Sungen ftattfinbct, tvle man fie bei ben ©äugetHcren unb SRcptttten finbet, fonbern in biefen Organen tmb jugteit^ im 3nnctn alter Scibeötticite ; ferner baß i^t 23 tut njarm, rcic baä ber @auge= friere, if}; cnbtit^ boß i(;re Sruflglicbmaßen bie gorm »on gtügetn ^aben unb i^re 5aut mit gebern befegt ifl. 23cr Sau biefer 3;&iere änbett jtd) nur wenig ab, unb fJc^t in einer naijen Sestc^ung ju ber 5lrt ber Ortöberoegung , ju ber fie njefentitct) befltiumt finb. @ic erreitften faf} nie eine bebeufcnbe ®röße, bagegen mac^tftebaöSor^anbenfcin einer beträcf)tli(^en 5Kenge Suft im 3nncrn beä Sörperö fe^r tctdjt. §. 427. Sie bcn ganzen Seib bci3 Sogclä bebcäenben Rebern Rnb f robuttionen , bic ben ?)aaren ber @äu= get^iere fc^r analog ftnb, aber einen comptijirteren 58au jeigen. 3n ber 3tegcl tann man baran eine ftornartine 3?öt)re — ben Siel, roetdjet ben untern S^cit berfetben einnimmt unb an bcm einen Snbe burdjbotirt iji, ferner einen ©c^aft, ber eine auf-- reärtöHcigenbe gorfe(}ung »on biefer fRibxe ober ©pute bitbet, unb enbtid) bie ga^ne (SSart), bie auö je- bcr ©eife bcä ©d&aftä ^croortrttt unb fclbfl wieber mit Stcittern befegt ifi, welche jumeilcn an i^rm Sknbe gefranjt ju fein fc^einen, unferfd)eiben. 33oö }ur Silbung ber gecer befiimmte 2tbfonbe rungöorgan wirb ^"^apfet genannt, mlä)C l)ciuftg eine bebeutenbc Sänge errcid)t. "Raä) ben »on griebricb Su»i?r angeflellten Seobadjtungen, fdjcint eö, baß bie Sapfet wät^öf, fo lange bie gntwicftung ber ge ber bauert , unb baß in bem 3Äaße , atö fti^ i^r @runb= tdeit Bcrlängert, itir Gnbc abftirbt unb »ertrocfnet, fobalb fie ben entfprcc^enbni S^eil ber geber gcbilbct ^at. Sfter biefer fteinen 2(pparate ifi aui einer 3wie= bet itnb einer cplinbrifc^en ©dieibe ^ufammengcfegt, bie intBcnbia »on jwei, burd) fcfeieflaufenbe ©c^eibe= wänbe »creinigten i)äuten auögcfteibet ifl. Sie @ub= flau} ber geber lagert fid) auf ter Dberfläcie ber 3wiebel ob unb bilbct in bcn fteinen Bwifc^enräumen, i»ctd)c bie cbcnctwäl^nten fteinen ©c^cibcwänbe jwi^ fc^cn ft(^ taffcn , bcn Sart ber geber. 3n bemjenigen Steile, ber bcm ©i^afte entfpric()t, tft bie 3wiebel mit ber innern Dbcrflä^jc beffetbcn in SBcrbinbung ; fie »ettrodnef unb flirbt ab, nat^bem fie eine fd^wammige ©ubfianj bartn niebcrgctegt ^at ; on bcrjenigen ©teile bagegen, H)0 bcc ©tamm ber geber töljrenfötmig iß, put bie |)ornfubf}an5 , wctd)e »on biefcm ©ecrcttonö- organ abgefegt wirb, bcnfelben »ollflänbtg ein; pf aber bie Bwiebel i^re gunftionen erfüllt, fo »ertro(f= net fte gtctt^fatlä unb bitbet wä^renb ijjre« Stbflcrbcng eine fRet^c in einanber geflcdtcr gütiger Äcgel, welche baä 3nnete ber Diö^re auäfütlen unb bie © ecle ber geber genannt werben. Sic neue geber ifi anfangt in ber ©cbeibc i^rer Äapfel eingefciiloffen , wet^c öfter« um mehrere ^oüe auö ber §)aut ber»orfpringt unb nat& unb nac§ ab- fielt. Sie geber jcigt ftd^ atsSbann natft, unb i()rc urfprüngticfi jufammengeroHten Sarten breiten fid) ju beiben ©ctten beä ©d)aft(5 auö ; baS innere Snbe ibrer ©pule bleibt in ber §)aut fJetf en , tö^t fic^ ober in ber 3?cgct obne ©(Iwierigfeit ob unb fällt au8, um einer neuen geber '•piog ju matten. Siefe Sr= neuerung ber gcbcrn, roet^c bie 3)? auf er genonnt Wirb , gefd)iebt gcwöbnlt* jcbcS 3a^r noc^ ber S5rut= jeit, unb finbet monc^mot sweimot in einem unb bemfetben ^ai)xe, nämtic^ im grü^jabr unb im ?)crbf}c ©tott ; bei bcn ölten 3nbi»ibuen gefdiie^t fit bätber aU bei ben jungen , unb ifi für ben SSogel ein front« bafter Sufianb , wä^renb beffetben er feine ©timme »erticrt. Sie gorm ber gebern jcigt bebeutenbe 2lbänbcrun= gen : mon fennt fol*e , benen ber Sort fcblt unb bie ben ©tocbeln be« ©toitjctfcbwcinä gleiten ; bie glügel beö Sofuarö (gig. 204) jeigen »ier bis fünf foId)er gebern; onbere baben fleife gobnen, bic mit Sart= ' blält*en, befegt finb, wetd)e fo an einanber liegen, baß fie ein großeö Statt bilbcn, burd» wettbcö bie 2uft ni^t ^inburtjbringen fonn (mit toteren ifi j. S. ber glügel bd abterä unb ber Sfoben bcfcgt) ; wie= berum gibt c« fotc^c, beten Sorten unb Sartblottcben long unb biegfom finb unb nitbt in einanbergreifen — ein Umfionb, ber fie äußerfl tcicbt unb roeicb mot^t I cwoä man v S- onben ©traußenfebetnfiebt); ferner I gibt tä auc^ foli^e, bic einem einfot^cn glaum gleichen ^oologif. Cbic ^thcxn getDtfFer ©totere, bie man unter bcm 9?amcn 3Ä a r a b u oder 3i t e f e n ft o r (^ (Ciconia Marabu) fennt, geboren a(ä Seifpiele tiie^cr). Sntiti^ ftnb auä) tfjrc garben uncnblie^ »erf(ttcbenartig unb übertreffen oft an ©c^ion^eit unb (Slanj bie garben ber fc^onften Slumen ober ber brtUantcfien ©tcinc. ©emödnlid) ^aben bie SBetb^cn ein reeniger rei*e« Ocficbcr aW bie SWännAcn, unb ein fcltencr gaU i|l eä, tt>enn fdjon ber junge Söget bie.garbcn jeigt, »clt^e er fein gan= jicS ?ebcn ?)inbur(t) begatten wirb; oft »cranbcrn fie fiä) jroei ober brei Sobre bintcr einanber, unb juwei» len iat ber erwac^fene Söget im Sommer ein @e= ficber, baö burc^auö »erfc^ieben ift »on bem im SeBin= ter. Snbti* ifi noc| ju bcmerfen, baf bie gcbern ber SBofferBÖget mit einer fetten ©ubfianj überjogen ftnb, njcl^c ne für baö SBSafTer unburcfebringlic^ ma^t; biefer Ueberjug fd^ü^t bie |)aut bes 2;biereö »or ber Serü|)rung mit ber glüffigteit , worin cö fi^ t^ieil-- nieife getauft finbet. §. 428. Saä @!elet, ba« bie atlgcmeinc gorm ber Söget befiimmt (gig. 205) unb jugteit^ einen ber rot^tigfien Jbeile be« SemegungöapparateS auömae^t, fegt ft* beinahe auä ben gleichen etementen, wie bei ben ©augetfiieren, jufammen; aber cö ifl fomo^I bie gorm aU bie Slnorbnung mehrerer Änodicn »er-- f^ieben, auc^ ftnb bie JJnotbcn bei gleichem SoUumen letzter, benn bie mciflen »on ifjnen ftnb burii) äo^l-- rei*e mit Suft angefüUte 3eUen burtbbö^It. ©ereöbnli* ifl ber Sopf (gig. 206) biefer Spiere «ein; in früher 3ugenb feft ftt^ ber |)irnf(|)äbel auö ben gleichen Sno^en jufammen, wie bei ben ©äuge- S^töncnbein. Slujcn^öSIe. ÜJafen^o^Icn. Soc^tein. Untertiefet. tnot^en. Sig. 206. Da« Sopffttlet te« Säbler«. 205. Stelct bec ÜKantetmüiie. tbieren (nämlii^ : auä jwei ©tirnbeincn , jreet ©cfiei- tetbeinen, einem ?)interbauptbcin, ä»ei ©i^Iäfenbeinen, einem Scilbein unb einem ^ieä)= ober ©iebbein) ; aber atle biefc X^üU oerwat^fen fe^r frül^jeitig mit einanber unb ftnb atäbann nicbt me^r »on einanber JU unterfc^eiben. ®aö ©efttbt ift gröptcntbeilö auä febr »erlängerten Äinntabentno^en gebttbct, melcfje fii^, ba fte JU einem ©reiforgane beHimmt finb, fe naei^ ber SJatur ber ©egenfJänbe, bercn ftrfj ber Sogel ju bcmäd)tigcn bat, in Sejiebung auf Orofe unb gorm bebeutenb abänbern. Der Dberficfer ifl mit bem Stirnbein fo »erbunben, baf er nodj) einige Serecg- tic^feit behalt; ber Unterliefer ^angt, anftatt unmit» tclbar mit bem ©trabet, wk bei ben ©äugetbiercn, oermittelfl eines beröorfprinflt''*'«" Oelentfno^jfeä ju artihitiren, an einem beweglit^en Änot^en, bem fo- genannten Duabratfnoc^en, iüel(ber einem Jt;ei(c beS ©(bläfenbeinä entfpric^t, ber ftc?), fo ju fagen, »on bem getfenbeine , roomit er bei ben ©äugetbiercn »errca4)fen ift, abgefonbert finbet. %u(t) ifi jebcr Untertiefcrafi auä jtcei ©lüden jufammengefeft, an= ftatt auä einem cinjigen Snoc^en gebilbet ju fein, unb ariitulirt mittelft cineä ©rübc^cnä mit bem Ouabrat« fnctben. Sie 2trtituIafion bcä Äopfeä mit ber aSirbelfaulc gemattet auägcbebntere Semegungen alä bei ben Säuget|iieren, benn fte gef^iiebt burcb einen einjigcn (Selenttnopf , ber eine 2trt batbtugetformigcn 3apfenä ifi, auf ber 5WitteIIinie beä Eörpcrä, unten am grofcn |)interbauvitIoi^ liegt unb »on einem entfprcd^enben ©rubren beä erften §)alän)irbe(ä Cätlad') aufgenom= men wirb. §. 429. (Scinöbnlid) ift ber §)alä ber Söget roeit langer unb berceglicber atä ber §>atä ber meiflcn ©augetbiere; benn b.n ber ©(^nabel fafi immer baä einjige (Sreiforgan ifi, womit bie Söget i1)rt 3la^= rung »on bem i^obcn aufgeben, fo mirb ber obere S^cU ber SBirbelfäuIe, b. b- ber ^aU (gig. 205), um fo länger, atä btefc Sbiere bo^beinig ftnb, unb ftnb fie wefentlidije ©cbmimmoögel (»ie ber ©tferoan) unb muffen fie ben S:opf in baä SBafier eintau^ien, um fid) ibrer Seute ju bemäittgen, fo übertrifft iie Sänge beä ?)atfeä in febr »ieten gäüen bie Sänge beä ganjen 3?itmpfeä um ein ^TOcrfli^eä. Sie 2(njabt ber Uöflel. 143 |)alöroitbcl »arürt bcbeutcnb , je naäj ccn »crf4iebcnen | Sogelatten; Qmöinliä) jinb eö bcrcn 12 bii 16; manifimat finbcn M »enigct, manchmal metjr, fo j bafi eö felbf} Säue gibt, »o tb« älnjnbl mebr ali20 beträgt (5- S- bei bem @($wan:). ©ie finb febr be= reegli*; wegen ber befonberen SSeWaffenbeit tbtet Oelentfläcben * biegt Tt* ber ^aU in ber gorm eine« S, n)obiir($ er ft(^ »erfürjen übet »erlängern fann, je naebbem fitb feine Krümmungen öermebten übet »etminbern. 'Diek ffiinricbtung iü befonbcrö merf= rcürbig bei ben Uferöögeln (©telättiigetn) , 5. 53. bei ben @t6rd;cn, wefcbe jum grgteifen ibter Seute ibren ©d^nabel ouf eine betrci{btli(^e Sntfernung binauö unb mit einer grcpcn (Sefcbwinbigteit fdjleubcrn. 'Die S:bci= tigttit ber jur Seroegung biefeä Z^tiUi befJimmten WuäUin »irt burc<) jablreitbe Snccbenfottfäfe, an bie fte ficb i)eUtn, etleitbtert. gafi bei aUen Sögein finb bagegen bie SJüifcn» reirbel gnn^ unbereeglicb : bie ^Rotbwenbigteit biefer Sauart bei ben jum ginge eingerichteten Sbicrcn ifl Uiä)t ein5Ufeben ; benn biefer Jbeil bet SBirbedäuIe, oon bem bie SJippen gettagen werben, unb welcbct babet ali ©tügpunft füt bie Slügel blent, mu9 eine bebeufenbe geftigfeit befigen. 3n bet 3?eflcl finb biefc SBitbel nntet ficb »etwatbfcn ; bei foleben SSögeln aber, bie ni($t fliegen, j. 35. bei bem Safuar unb bem ©traufi (gig. 13G3, bebalten fic ibre Scweglitbfeit bei. ■Die Senben= unb bie Srcujbeinwirbel »ereinigen ficb alle ju einem einjigen Snocben, ba fie bie gleiche anroenbung finben, rcie baä Srcujbein beö aWenftbcn. t)ie ©cbroan^reirbet ftnb Mein unb beweglicb ; ber leßtere, iweicber bie gropen ©cbroanjfefcern trägt, ifl gcroöbniifb groper als bie anbern unb mit einet ber= öorfpringenben Äräte nerfeben Cgig. 205). §. 430. 15ie Siippen ber S3ögel jeigen gfeidjfatlä einige Sigentbümlicbfeiten im Saue, bie bem Sborar eine no* bcträcbtlicbere geftigfeit ju geben fucben. Vk Snorpclfubftanj , luoburcji fte bei ben ©äugctbieren mit bem Srufibeine »erbunbcn »erben, roirb bier burcb einen Änotben erfe^t; unb jebe »on ibnen trägt auf ibrcm mittleren Jbeife einen piattgebrücften gortfaj3, rcr in fcbiefer SJicbtung obetbalb ber folgenben SRippe nac^ binten gebt, fo bap jcbcr biefer Snoc^ien fic^ auf ten näcbflliegenben ftügt. lioä) ber mertroürbigfle Jbeil an bem Üborar ifl baä Srufibein, sternum (gig. 20*), reelt^eä bei ben g. 207. ©(iulterfnotöen unb Svuilbein. SSögeln aU ein Slnbeftpunlf für bie glugmuflfeln bient, unb eben barum mä) febr entwicfelt ifl. So biltet einen conoeren unb gercöbnlicb »ieretfigen ©c^ilb, ber • Eiefe (Sclenfflöäen (inb in ter einen Miditunit concai> unb in bet Ollbern conpcv, fo bau fie (M) in einanber fügen tömien. Ulm otftn Sljeile be« ipalfeö geftatten (leeine freie Siegung na* Dornen, näti' renb fte ^nßegen in ter SKittc beä 4ialfeä fo gebaut (inb, boj fie nur eine Studroänäbengung jurafftn ; enbli* cernnbern (ie ficb aud) nodj on bet 8o(i« bcö J&olftä in itiret Struttur unb reetten »ietet jU einer Seugung be« 4>otfeö noiii Dornen gecionet. ♦» > Das iSruflbein f — r 5ü[4f*ni» teä Srufibeinä ; — co !Bru(l. beinrispen {äiitt SRipptn) ; - 6 Srafibeln ; — f SJobelbein ■, - c SabenfAnobel i — o ®(Surtcibratt; — m jafer^out , bie p(f) Don ^cr (Sobel biö jum SSntfltein auSbe^nt ben S^ctar unb einen gtopen Sbcit beg |)cntetreibö bebecft. Sei bem Äafuar unb bem ©traupe (gig. 136), bie fiib nicbt in bie Üüfte erbeben tonnen, unc beren glügcl nur im Sufianb beä 3?ubimentö oorbanben finb, jeigt bo3 SrufJbein an feiner äuperen glätbc feine (Sräte, b'ngegen bemertt man bei ben übrigen 5Böge(n eine Slrt ^eifJe ober ®täte, tic bet Sänge bcö Stuf}- beinö nacb binläuft unb ben Seugemuöfeln beö glügelö tnebt Ätaft oetleibt. §. 431. Die ©eburtetfnocbcn finb cbcnfaUä auf eine 2ltt gebaut, bie füt ben glug am günfiigflen ifl. Vai ©ciultetbtatt to) ifl },tDav fcbmal, abet in patai« lelet SRicbtung mit bem Siücfgtat fcbt »etlängett unb nic^t nut cetmittelfl beö bajwifcbenliegenben ©(blüf> felbcinS obet (Sabeltnocbenö (f), fonbein aucb oet= mittelfl eine« anbein Änoc^emä, reeldjer ben DienR eine« jroeiten ©c^lüffelbeinä tbut unb 3iabenfcbna= belfortfa^ (.c) genannt roirb, weil er mit bem SJabenfcbnabei beä menft{)Iicben ©cbulterblatteä ^u übereinfiimmen f(beint, auf baiS Sruflbein geflutt ift. T)ie ©cblüffelbeinc ber beiden ©eitcn »ctrcacbfen fafi immet mit einanbet an ibrcm eorberen Cnbe in gorm eineö V, bcffen ©pi^e abrcättß geticbtct unb an bacS Stufibcin gebeftet ift; bie SJabenfd^nabetfortfäge bilpcn bie ©ttebepfeilet, rcetc^e mit bet (Sabel bie »on einanbet reeit abflebenben ©(f)u(tetbtättet balten unb füt ben Oberarm (humerus) einen um f^o feileren ©tüfpunft barbieten, ein je befferer ©egier bet Söget ifl. Sei fotAcn Sögein, bie nicbt obet nut reenig fliegen, jeigen bie ©ctilüffelbeine nut eine fcbreacbe gntreidlung. ©o ftnb j. S. biefe Snocben bei ge= reiften Stbpapageien (Pezopori) ©üPinbienä nut im SRubiment Borbanben ; bei ben Äafuaren unb bem amerifanifcben ©traup finben fte ficb blop aU Heine ®4enfel; bei bem afritanifcben ©traup unb bem Sutan (Rhamphaslos) reiften fie jmar beinabe biö jum Sruftbeine , Bereinigen ficb aber nicbt mit einanber ; bei einigen Obteuten CDbrtaug, Sirix otus /,.) finb fie enblic^ burcb ein Änorpelfiücf mit einanber »er= einigt, reäbrenb fie bei ben gcwöbnlicben Sögeln »odflänbig jufammengemncbfen finb unb ficb öfter« fogar »ermittelfl einer auö biefem 3ufammeniBacbfen berBorgebenben Serlängerung unmittelbar auf tai Srufibcin ftü^en. ®ie Srufiglicbmapen bienen ben Sögeln roeber jum ®ange, nocti jum ©reifen, nocb juin Setaften, i^onbern bilDcn febr auögcbebnte SRuber , bie man glügel ober ©Zwingen nennt. Sei ben glcber= mäufen baben reit bcteitä ein Seifpiel Bon bet Itm^ bilbung ber Sorberfüpe in ein füt bie iluft befiimmte« Dttöbercegungäorgan gefeben; bei bicfen Sbieren ifl ci eine ^aut, bie jum Siücfmärtäfcblagen ber Suft bient; jum Untcrfiügen biefer gtugbaut werben bie ginger auperotbentlii^ lang. Son einet anbetn Se= fciafjrenbeit aber finb biefe breiten Slubet bei ben Sögeln; fte finb au« fleifen gebetn gebitbet, bie btog an ibtet Safi« befefligt reetben mü'fTen, babet jeigt bie -§)anb leine ginget mebr; aucb rcürben biefe nut ibte gefligtcit beeinttäcbtigen unb übetbaupt Bon feinem 9Jugcn fein, ©ie fommt blop in bet gorm eine« platten unb beinabe unberocglitben ©tümmet« Cg'g- 90, 20.5) Bot. i)ct Sau tc« Dbetatm« uno beö Itntetatm« ifl nut wenig Bon bem bc« 2'?enfcbcn unterfcbieben ; ber Oberarmfnocben jcigt nicbt« Se= fonberc« ; ba« SHenbogenbcin unb bie ©pcicte tÖnnen ficb nicbt um einanber Ureben, unb finb in ber 3?egel um fo länger, je fräftiger ber glug ift. ©ie $)anb= wurdet (carpusi ift ani jwei in einer 3?eibe neben einanber licgenbcn fleincn S'nodjen jufammengefe^t, worauf ber iWittelbanbfnocbcn (metacarpus) folgt, ber jroei an ben Snbpuntten oermacbfene Slefte barftellt; an ber Saft« biefe« legieren Sbcü« ber .?)anb fügt ficb ein Bertümmerter Daumen ein ; enblicb ftnbet fiifi nocb an ibrem Snbe ein au« jttici ©liebem jufam- 144 itolo^u. mcttflefegter 5D?tffcIfinger unb einen bcn äufetcn ginget borflcttenbcn Heinen ©ticl. §. 432. ®ie oropen giüflelfcbern werben ©(^mungfcbern ge- nannt; bte Jluöbe^nung ber 5Iü= gel unb bie ©tärfe beä Sjlug« Rän- gen me^r »on bcr Söngc btefcr gig. 208. ein gaircnUÜBCl • ebengenannten gebcrn, aü öon bcr ^öngc beä Ober= axmä, bcä Sorberarm« unb bet |)anb ab. ©o oft fic^ ber SSogel in bie ?uft ergeben rein, ergebt er bcn Dberarm unb mit bemfelben aud) ben ganjcn noä) jufammengelegten glügcl; hierauf entfaltet er bcnfelben, tnbcm er ben SJorberarm, foroie aut^ bie |)anb, auäfJrccft, unb fcfjlägt i^n fc^ncU ab= wärtö ; bie l'uft, n)eM;e biefer Seroegung einen 2Biber= fianb leifJet, gibt i{)m alöbann einen ©tü^puntt ab, über roelc^cn er fi4> ergebt ; auf biefc SBeife fc^Ieubcrt et fit6 rcie ein in bie §)öl)e geworfener Sörper fort; unb ifi einmal feinem Sörpcr bcr 3m)juW gegeben, fo fenft er feinen gliiget nieber ober beugt er t^n surüd, um ben neuen SBibcrfJanb, ben boä umgebenbc giuibum feiner gortbcrocgung entgegcnfe^t, fo fe^r mit möglitb ju berminbern. ®ieier SBiberftanb unb bie ©Aroertraft, »crmijge berfetbcn aUe fibrper nac|) bem 5Wittctpuntt ber ©rbc ju fallen firebcn, »crmin= bctn altmäl;lig bie Oefcfctcinbigfeit, welche fi(t> ber Sogelburc^ bcn j^lügetf^lag gegeben ^ot, unb mat^t er feine neuen Seroegungen, fo i?c^t eö nit^t lange an, baS et roiebet abmärt« fJcigt; menn er aber, bebor bie burc^ ben erflen gtügelfdjlag erhaltene ®e= fcfcreinbigfeit aufgehoben ift, einen jmelten 51iigelfc|lag folgen löpt, fo mirb er ju ber @cfd;n)inbigfcit, bie er noä) Jat, eine neue i^injufiigen unb burc^ eine bef4>leuniflte Seiocgung öormcirtsrütfen. ©0 lange fi'* ber SBogel f^wcbcnb in ber Suft erhält, mirb baä ganje ©erntest feine« Seibei? »on bcn glügeln getragen ; bamit er fid) aber in biefem 3uflanbe im Olci^gemit^t galten fönne, muß fein ©dimcrpuntt C§. 28.'i) bcino^c unter ben ©cfcultern unb fo tief aU möglich licijen ; bieö ift auä^ bcr ©runb, roarum er gereö^nlid; iwä^rcnb beö gtugeö ben SpaU mit bcm fiopfe gerabe »ormärtä geftrecft ^ält unb ivarum fein SRum^'f , anftatt mie bei bcn ©äuyiet^icren lang gefJrctft ju fein , ftctä gebrangt unb eiförmig ifl. ®^ ifi flnr , bap ber aSiberftanb ber ^uft um fo gröper fein »irb , aU bie 27!affe bcö burt^ bie %iü gel auf einmal jurii(fgefd)lagenen gluibum« beträtet« littet ifi, folglich) mirb auc^ bie burd; bas5 |)erabftn fcn biefer Sauber crl;nltene ®efd)i»inbigFeit um fo gröper fein , fe audgebel>nter bie i^Iiigel finb ; c« gc^t nun barauö ^crbor, bnp bie SBogcl mit langen glügeln nidjt nur fdjncUct »erben fliegen fönnen, als bie mit turjen , fonbetn bap fic (ic^ aut^ reetbcn län= gcr in bet Suft }u galten Bcrmögcn ; benn fic werben hi^t gen6tf)igt fein, b-ie Scnjcgungcn biefer Organe fo oft JU n)icber!>otcn , unb »erben ba^cr aud? fid) nidjt fo balb ermüben. Unb in ber Stjat tä ^aben alle Sögcl, bie burc^ i^ren fc^nctlcn- unb lange auö- bauernben i^lug mertmürbig gemorben finb, grope Slügel, t«äl;renb biefenigen Sbgel, beren glügct im • «1 primäre ©djiuungfrtnn cbtt Metern ber iponb; — t> fccun« bätE SiSrainigfebtrn ober gcbcni beä Soiberarmä ; — d Saftarb« fetcrn ober gcbetn beä SJaumtnä. g'fl. 203. Der gregmoogel (Tnohyp««!). SSergleic^ jum Solumcn beä Seibeö ticin ober nur mit= telmäpig grop finb, roeit roeniger fc^ncU fliegen unb ju l;äufügcrem 2luöru|)en gcnöt^igt finb. Unter ben (»infiditlid; ber ©tärfc ifjreö glugeö mertwürbig goBorbenen Sögein werben reir ben (£onbor fSarcurhamphus Giyphus) unb ben gregatt= oogel (Tachypeles) (gig. 209) anführen. Der {£on= bor ober bcr grope ®cier bet Slnbeä bat me^t aU »icr 5Kctct glügelroeitc unb f4)n)ingt ^4 ^ö^er in bie Süftc aU jeber anbete Söget ; man fie^t ij)n balb nm 5Weereöufer, batb über bem 6l>imbotajo, b. ^. in einet Spö^c »on bcinn&c 7000 5Wetet übet bem 5Jiöcau bcö SWcereö, fctwcbenb. ©ein geroö^nlic^ev 2lufent^alt ift auf ben gclfen ber SorbiUeta« , unmit-- telbat unter bcr ©d)ncelinte, in einer .?)öl>e oon 3300 biä 4S00 TOctcr; oon ben fc^roffen geläfpi^cn fieigt er in bie Si)alet un^ auf bie Sbencn ^erab, umba feine 3Jal;rung ju {»olen, rocldie l)auptfä<^li(^ in Sabaöern groper ©augetljiere beße^t; man behauptet iogor, bap, menn mehrere »ereinigt feien, fie leid)t Dc^fen ju tob» ten oetmögen, unb jjart genug feien, um in i^ten Stallen ©c^afe unb iama'ä mit fottjune^men, unb fie biä jut ©bi^e beä edimbotajo unb bet jtödjfJcn SBetge beä älnbCögebitgcä ju tragen. Die grcgatüögel, bie im Scr^dltnip ju i^rer öröpc noc^ längere gtügel ^aben unb bie Sropcnmcerc bcTOct)nen, ^abcn einen fo !räfiigcn glug , bap fte fiel »om Sanb me^it alö 400 ftanjöftfcfee SD?eiten iceit entfernen tonnen. Damit fiel ber Sogel in fentre*tet 3fiic|tung et|e= bcn tonne, miifTen feine glügel boüfommen ()otl,\ontat fein ; bicä ifi abet gemö|nlith ni^t bet galt : in bet Siegel finb fie fo eon »otnen nac| ()intcn geneigt, bap fic bem Sogel beim ginge nut eine fc|ief aufmattä fieigenbe 3?id)tung gefiatten ; manchmal ifi biefe 9Jei-- gung felbfi bon bet 2ltt, bap bet SSogcl, um beinahe fentteclt in bet 2ltmofp|äte aufroärtä^eigen ju tonnen, genöt^igt ift, gegen ben SBinb }U fiiegen. ßinen gropen Sinflup aufbie Seii^tigtcit beä Slufroärtäficigenä in ruhiger Suft (jat bie rclatioe Sänge ber ©d()reung' ffbern. 'Die SSögcl, beren »orbercn ©djroungfebcrn am langfien unb an bet ©pi^c am fiärtfien finb, Isaben einen fc|ieferen glug, alä folt|c Söget, beren glügcl an bcr ©pi^e abgefiu^t finb. So tonnen fiel j. S. bie galten, wüä)i fpi^c glü- gelCgig. 208) laben, nur im 3i(fjad erleben, ä|nli* einem ©(|iff, mit tbcldjem man gegen ben ©trom ober gegen bcn SBinb fegein ivitl ; it)ä|renb bie ©per= ber, bcr 2lbtet unb anbete SJauböögel, beren glü-- get an ber ©pige abgefiugt finb (gig. 210), fcntredjt aufmärtöfteigcn tonnen. SBitl fi(^ ein Sogel »on bem SSoben erleben, fo fpringt et juetfi mit' feinen giipcn in bie |)ö|c, bteitet licrauf feine gliigct fo auö, bap et bamit bie Suft ftllagcn fann , c|e et t»iebct auf bcn ©oben tommt. Söget mit fe|t langen gliigeln bebütfen einen grö= pcren 3?aum, um tiefe Scivegung auäfülten ju tonnen ; füjjd. 145 gig. 210. ein ©ptrictnüßel. • Jarau« ge^t mm ^cröor, ba^, wenn fic juglcic^ aüju furje gülJe ^abtn, um einen fe^r ^o^en anfof nehmen •,u fonnen, t^r SluffTug mit ©c^rcictigfcit »erbunben iH. Sin S3eifptel (»icju liefert bie X^urmft^Hmll'e (Cypselus murarius). Sic ©c^ttjanj^ ober ©fcucrfebern bicncn bcn Sögetn ßIcicSfnüä ju i^rcm gluge ; fte breiten bicfelbcn aui, unb fenten ober ergeben jie n?ic ein ©teuerrubcr, um bamit bie Wiefc Stic^tung i^reä glugö ju »erminbcrn ober JU »erme^ren ; unb rcoUen ite t^re 3?i^tung »cr= önbern, fo Reifen fle fic^ gleit^fatlS bamit, inbem Re ben ©c^iKün^ auf bie ©eite neigen. §. 433. SBenn ber Sogel ru^t, fo Rnb cä btofi feine .^Jinterglieber, bie i(;m ^ieju aU ©tilgen bicnen ; eö ifl bemnac?) ein lualjreö jweifüpigeö S()icr unb mu6 ba^cr &U folctieö ein breitet unb mit ber SIBir= belfäulc fefJ nerbunbenc« Sccfen ^aben. Die §)üft= beinc ft'nb aud) in ber l^at bei ben Sogetn aupcr^ orbcntlici) entwidett unb bilben mit bem Sreu^bein unb bcn Senbenmirbcln nur ein cinjigeS ©tiicf (gig. 205). ®cn)6^nlid) ifi biefer Snoc()engürteI auf ber corbern ©eite unooUfJänbig ; bie ©$ambcine oerbin= bcn ft^ nic^t unter eincnber, unb anflatt bap boö ©igbcin »on bem Äreu',bcin burc^ einen breiten %üi= f^nitt getrennt ifl, seigt fic| fein Hinterer 3:^eil mit biefem Änocfjen »erreae^fen unb ber Sluäfi^nitt in ein ^ioä) umgciDanbcIt. ®er Dberftbenfeltnodjen ifi lurj unb gcrabe, ber Unterfdjcnfel tt)ic bei ben meifJen ©äuget^ieren auä einem SBabenbeine, ©(^ienbcine unb einer ÄniefAcibe jufammcngefe&t ; nur ifi mit bem erfieren taä Söabenbein oerwadjfcn, bcoor ti an feinen unteren 3:f>eil gelangt. Sin einjigcr Snocjcn, ber ouf ben UntcrfCbenfel folgt, fieUt fomoi»! bie i^up» reur^cl ober ben Sauf (tarsus), aU ben a)?ittclfuß (metatarsus) öor, unb trägt an feinem untern Snbe bie i, 3f6cn, bcren eä gew5^n= Itc^ t>ier ftnb ; me^r finb nie 's öorljanbcn ; mancljmal aber -4 fct)It ber äuperc ober ber innere 3e^cn, welchen le&te= u 1 man auc^ ©aumenje^cn itit, ober ijerfc|)minben fo= jir alle beibe, fo baS nur biei ober gar nur jTOci Dor= banben ftnb CSig. 215). 'Die 3ablbcr3c^cni)liebernjä(6tit ta|i immer regelmäßig »om Daumen noi^ ber äupercn ^ 3cJC/ bie immer bie mcificn ^^'^^ä^lt, unb ficigt »on jnjci mej,,.,) big fünf. Sßon biefen »icr 3cl)cn flci)en geivo^nütb nur brei eotwärtS, reä^renb ber Daumen nad) Uinten geriibtet ifi; jumeilen fl(()t au(f) ber öupcre 3cben nacb (jinten, eine ®inrid)tung, bie man befonberd bei ben filettcroögcln, j. S. bei ben ^Papageien , bcn kutanen unb ben ©beteten C5ig. -iil) bcmerh. . * "<• primäre gi^ivanflfctmi; — 6 fccimtnre editxmngfetCTn. 'Jiamr(jc(d}t(i)tr. /^ . r SBir ^abcn öor^in gcfagt, bap fii^ ber ©i^ioet» puntt beö SogcB roäbrenb beä glugcä unter ben ©c^ultern befinfcn miiffc ; bamit ber «ogel nun au0 auf feinen gitpcn, meiere Ijinten am SJumbfc ßf^cn, im ®Icic^gcn)ic^t bleibe, fo milffcn ft* biefe Drgane jicmlid) meit naä) »ornen biegen tonnen unb bie 3ei)en lang genug fein, um noA über ben ^unft tiinauä reichen ju fönncn, morauf eine burd; bcn ©c^iocrpuntt gebenbe Scrtifaüinic fallen loürbe, ober ti mup ber ©t^reerpunft fclbfi fo lueit nad) hinten rüden, bag er ftt^ über ber ©tanbflädje bcfinbet. Diefeö ertlärt unä ben 5Ju|gen ber großen Siegung besJ Dberfc^cnfclö unb bie fifticfc 3ti(t)(ung ^■- gupmurjcl; wenn ber gup grop ifi, unb menn SRI Etr 3biä (II) s) ber§)alö fo jurudtiegen !ann bip bibur* ber Äopf mc()r nac^ hinten ju fielen fommt fo fitUt ftd) bo= burc^ baö ÖIeii|gcaid)t Ijcr, o^ne bog fi* ber Seib bcbcutenb »on feiner {lorijontaten Stellung Cgig.212) entferne; ifi aber ber ^aU furj, ber Äopf biif unb bie Sänge Ber 3c&cn mittelmäpig, fo ifi baS S^ier gcnöt()igt, mä§= renb bcö ©tcljenö ober Oebenä eine bcino^c »ertifale ©tcUung an= june^mcn (gtg. '2i;i). SBcnn bie Söget auf einem cinjigcn gupe fic^enb fdjlafen , fietfcn fiegercö^nlicbbenÄopf unter einen gtügcl, um fid)aufbiefe2!Beifelcid)= terim®leic6geu)tc^ter= (»alten JU tonnen. S3fi mc|)reren biefer Sbierc mirb biefe ©tcüuitg burcfc eine ®igcntl)üm= lidjteit in bem Sau be« ÄnicgelcnfiS auffaUcno bequem gemad)t. Sei bem 9)?enfc|cn unb ben mcificn S^ercn fintm bie ©lieber unter bem ©emidjt bciS Sörpcrö jufammcn, fobalb fit^ i()re dupcren STOuöfeln nicfjt me^r ju-- fammcnjicbcn, baber mirb taä ©le^en bei ben per= manenten eontractionen biefer Drgane fefjr ermübenb ; gnnj anbcrä bagegenifi eä bei bem ©tord)e unb ben übrigen langbeinigen Sögcin : eö jeigt nämlid) bo? untere Silbe beö Dbcrfc^enfelö eine Öirube, mo fr* mä^renb ber ©tredung beä ®Iie^eö ein Sorfprung ücr libia einfügt, ber auä berfctben nur bur^ eine fiarte 2«uöfelanfirengung treten fann; ber einmal auägefiredtc gup bleibt ba^jer in biefer Sage, o^ne bap baö J^ier eine STOuöteljufammenjicljung nöt!;!ä ^ätte, unb obnc bop barauä eine 2)?üt)igteit erfolgte. So ifi für bcn a>ogel immer fc^mercr, feinen auffing öom Soben auiS ju nebmcn, alö öon einem erhabenen '•}hinf(e : ben ®runb bason ^aben mir bereit« gefe^en, aud) TOciÖSebermann, ba§ bie mcifien Sögcl weit öfter 19 146 Paala^xe. auf irgcnb einem antietn ©egcnfianb aufftgen , aU auf bem Soben. Um |it| auf einem SlRe ober Breeige im ©Ictd^geroi^t ju !)aacn , muffen ftc benfelben mititiren 3e^en umflammcrn unb iljn fiart brüctcn ; müptcn fie ia^u aber eine betrcidjtüt^e OTu^teltraft aufMeten , fo öjürbe eine folt^e ©telUtnG fe^r fi^neU ermübcn ; botf> aud) ^iet mac^t ein fc^r einfacfier 5Ke*aniämu(3 jebc änfkengung faf} unnüg unb erlaubt ben Sögein, ^lü) auf einem äfi felbf} im ©ctilafe feflp^atten ; bic Seu-- gemuäfeln ber 3e(;en laufen nämiiit) übet baö Än(e= unb getfengetenf ^in, fo bag, wenn biefe eineSeu» gung machen, ftc not^wenoig an ben ©e^ncn biefer iJJuäfetn jie^en unb fomit bie 3e^en biegen muffen ; reenn nun baö Ocmii^t beS Äorperä bie Dbet= unb Untetfef)enfcl jufammeniinfen macbt, roirb alfo biefe Sewegung erjeugt, »eldje jur golge i)at, t«? P* ba« 2:^iet, of)ne irgcnb eine Hnfirengung, on ben 3roctg fiarf anbrütft unb barauf feftftgt. Qi beße^cn jicmlic^ groge UntcrfcJ)tet)C in ber Sil= bung ber güpe, je nacb ber SebcnöTOcifc , ;;u ber bie Sogel bel^immt finb. @o ffnb bic Seine folget bie mit ber gätjigfeit begabt finb, aupcrorbentlf^ f(^nea ju gc^cn, nit^t nur (Jart, fonbcrn ou^ lang unb ber guf »ergletc^ungsreeifc Hein ; bei bem Sa= fuar Cgig. 204) unb bem ©trauf (gig. 215), ber fatlä fiarf, ober für;, unb bie 3ef)en mit großen ^afenförmigen unb fbigen Sraüen bewaffnet, rcomit biefe Söget i^re Seute ergreifen unb fte entweicr gleich auf bem ^Ua|e jerreiften ober mit fid; forttragen ; bei benjenigen SSögeln, in beren Scfttmmung ü liegt, ba§ ftc an ben Ufern ber ©emäffer leben, unb barin beruniioaben, um bie SSürmer unb gifdje, bie i^re ?)auptnat)rung bifben, aufjufuc^cn, pnb bie Seine bünne, au6erorbentti(^ lange unb U6 über taä Snit hinauf nntft (gig. 216) ; biefer Sau ifl für eine foI*c Sebenörccifc fe^r günftig unb ^at ben ©tranboogeln ben 3Jamen ©tcljenläufcr gegeben; bei fotcben Sögcln enbfid), bie in einem tieferen SBaffer ju leben baben, finb bie güpe bur^ §)injufügung einer ?)aut, bie fid) jn)ifd)en ben 3c^en auöbe^nt, oj)ne jcbod) bic-- fclben an i^rer Slu^breitung ju »crbinbern, glei^fam ingloffen umgewanbelt : auf biefe SBeife finb bic güge ber Snten (gig. 217), ber @(^toäne unb einer großen Slnja^l anberer SBafferbögel gebaut. Üjig. 215. Etr Strau§ (Struihio). ebenio f*ncU läuft al6 ein ^fcrb, ift biefer Sau febr mertmürbig, unb fann ouif) fcnffwo noc<) ge= fe^en werben. Sei bem Sfblcr (giß- 214), bem gölten, bem ©cier u. f. w. , finb biefe Drgnne cben= gig. 217. Die Sroiitrtnte (Ahm Digr«y §. 434. 5Dcr ©cfü^Bfinn iji bei ben Sögcin wenig cntwidelt ; bie gcbern, bic bic ganjc Dberfiädje be« Scibeö bcbcden, fe^cn ber Sleußerung bicfcä ©innes große §)inbcrniffe entgegen , unb aüä) bie Silbnngöweife ber ©rciforgane ifJ ungünfJig. Scr ©cfdimacf iß mefer orer weniger abgeffumpft ; bic 3unge (gig. 230) ge= wöbniitb fnori'elia unb ber 9icrt>enpai'iüfn beraubt ; Väiii. 147 outS Mcintn riefe Spiere fafl immer i^re ©petfe ju Derf(^Iu(fen, ol;nc ftc juoor ju ft^mecfen. SBoUtommenct iH ter (9crucl)*iivparot/ o^ne ieboct) bie ganje Snt= U'icJlung bar,\ubtcten, tie man bei ben ©äuget^ieren fintiet. Sie SJafcn^o^Ien liegen auf bct Saftä bcä Dbetticferö (gig. 206) unb Men in feinet SBctbin= tung mit bcn ©tirnböblcn ; ifirc Dberfläcbc ifJ mit einer fc^r gcfäpreicben ©cbleimjjaut ouögeticibet unb no^ butc|)brci ÄnotpcIUücfcften (ober 9Jafenniufd>c[) oergtößert, bie um fid) felbfi gereunben unb an ber @d)ciben>onb ber 9Jafenbö()Ien liegen. 'Die binteren 9la= fenlöc^er üereinigen ficb in ber ÜÄitte ber ©aumcnwöl- bung jur Siibung einer üängenfpaltc. Sic RIeiftbfref- fer, befonbersS folcbc bie »om 2(aö leben, befi^en einen cntiüWeltcren ©erucbüapparat alä bie i?ötnerfrclTer unb 3nfeftcnfrefTer ; aud; »erficbern bie meifJen 9Jaturbi= ftoritcr, baf bei ben erfieren bie geinbcit biefeö öin= neö fu grop fei, ba^ biefelben ibre Seute feibft in fcbr großen Entfernungen entbccfen fönncn. Slbcr bie 25erfutbc einiger (Selebrten fudjen batjutbun , bnp ber ®eru(b biefer Zi)im beinabc 9Jutl, nnb bap baö ^Se|id)t fafi i|jr einjigcr Rubrer fei. S)er ®e^6rapparat ift weniger jufammengcfegt, alö bei ben ©äugetbieren ; baö tnorplicb = bäutige Obr (auricula) feblt, unb ber äußere ©ebörgang befiebt ei- ijcntlitb nur in einer jioifdien bem Duabratbein unb einem SJorfprung beinterbauptbeinä gelegenen Häutigen 3J6brc. |)ingcgcn fd)cint bier ber Ocficbtäapparat »otlfonw mcner alä bei ber »orbergcbenben Äiaffc aniSgebilbct ^u fein ; bie Slugcn ftnb »ergtetctungSroetfc mit bem Solumen bcö'Äopfcä gröpcr, autb ftnben M neue X^tiU baran. Sie 9legbaut ift febr bief, unb eine fäcbcrförniige ober nad) Slrt eineö ©etbbeufclö gcfat= tele fcbiuar'je §)aut, ircldSie füd) nad) ber Sr»fta(Uinfc bin auöbebnt, tritt au^ cerfelben; über bie Siatiir biefeö Slnbangeö, beä fogenannten Äammeö, finb bie -Pbpf'ologcn nod) ni^t einig : bie einen fagcn, er gebore ju ber ©efäpbaut (tunica choroidea) , rvä\)= rcnb ibn bie anbcrn für eine 9Ier»cnoerlängerung batten, bie baju bcfJimntt fei, bie Sluäbebnung ber ©ebobcrflatbe ju »ergröjern. Die ^upitle ifi immer runb, bie 3riö fcbr contractil, bie §)ornbaut (tunica Cornea) grop unb conöer, unb bie unburd)ficbtige ^oxm' baut (tunica sclerotica, s. Cornea opaca) Dornen burd; einen in ibrem 3nncrn liegenben Äreiö Bon fino(bcn= plattcben oerfJärft. Der Slugenlibcrapparat befJcb' auf jTOei borijonfaten Slugcnlibern, mooon bie untere größer unb ben>eglid)er alsJ bie obere ift, unb am* einem brüten »crtitalen unb balbburcbfitbtigcn, wcldjcö ben innern Slugenminfel einnimmt unb bie ganje Dbcr- fläcbe biefcö Drganeö »erbecfen tann. oolog«. e^araltcrc bie mc^r ober weniger graufamcn ®c= TOO^n^eüen bicfcr Spiere crtenntn. @o t)at unter aßen SRauböogeln ber geilte (gig. 220) ben ftiimm^cn, bcn fürjeHen, ben am metfJen gejä^ncltcn unb im a?er|)äUniS ju feiner Äörpergröpe ben flärfflen ©c^na^ bei: er ifi aber auä) ber bei;erjtcfie 3äger, rea^renb ber 5Kitan, Milvus CSig- 219), welcher \iä) »on bem galfen bto6 burc^ einen fc^rcat^eren , weniger frummcn unb am Stanbe nit^jt gejä()ne(ten ©dbnabel, (oroie tur^ feine weniger ftar!e Äratlen unterfc^eibet, »on SJatur feig^erjig i|} ; ber ®cier CSiß. 222) , ber einen no4> längeren unb ba!)cr auc^ weniger fJarfen ®ct)na= bei ^at, greift felbü !eine lebenben Spiere an , fonbern na^rt ft$ blof com %ai. Die ©eeoögel, bte ft'c^ »on bem gleifc^ folc^er gifije ernähren, mlä)i aUju groß finb, um auf einmal »erfclilucft weroen ju fönnen, fint» glei4>falt« ()infi4)tliti) i^reö biifen unb am Gnbe getriimmten ®(f)nabclgCSia-22l) bejei(tnenb. 35iefeiSDrgan ifi jeboe^ weit langer alö bei ben 3iaub»ögeln , unb bn= ^er au* Weniger träftig. SBenn bie Stf^freffer blog 8if(|e ober Sfcbtilien fu^cn, bie flein genug finb , um mit ^eic^tigteit gefangen unb »erfc^lungen ju werben, fo ' a 991 '"'"^^ *"• ®'^"<''"'t gerabe, »er= 818- ■"!• längert fi$ no* meSjr unb gleicbt einer 3ange mit langen 2lrmen ; bie Marlin-pecheurs Cgig. 226), bie ©tbre^e (gig. 223) u. f. w., bieten gig. 222. Der miilip^t (Seiet (Vultur fulvus). unä ba»on Seifpielc bar. Sie »on Snfetten , SBürmcm, Sorncrn ober grüd^ten lebenben SJogel jeigen nidjt^ 2le|nli(|c« : bie erfleren f)aben in ber Siegel einen fe^r bünncn , langen unb geraben ober nur fc^wacf) ge= bogcnen ©^nabel Cgig- 224); jcboc^) nur in bem galle, baf fte big ju ijrer 9?a|rung biencnben Snfetten i' gig. 224. Der gelbfe^Iige ~ ^ ißiencnfreiTet (Merops ^ -— ' ApiaBter L.). ^tg, 226. MArtin-peclieur, nl^it im ginge er^oft^en, benn aläbann ifi ber @t|na= bei fürs, febr breit unb tief gefpatten: — ein Sau, ben man an ber §)auöf(^walbe (,Hirundo urbica L.) , bem 3iegcnmelfer (Caprimulgus europaeus) Cgifl- 225) u. f. w., fiebt, unb ber ibnen bei i()rer weiten Äe^lc ein leichtes SBerfi^Iuden i^rer Scutc gemattet. Sa- gegen ^abcn bie Äörnerfreffer einen furjen, biden, otn-n gewölbten ober fcgelförmigen unb gcwöbntii^ geraoen ©tbnabel Cgig- 227). Sine no* mertwürbigcre 3T?obififation biefeä Dr* ganeä ifi uniS buri^ gewiife 2Baffer»ögel , bie ^elifane Cgtg.22S), bargeboten, bie iwifti)en ben beiben tieften gin- 228. Xft ^SEllfan (rolirju... I.\ beö Untertieferö einen großen, febr aug^e^nbaren bäntigcn ©acf tragen, worin fie ben Ertrag ifjrer gildjerci anfammeln, um i^n nacf)|)er' mit 5Wupe ju »crjebren. iftau* no($5ubemerten, bag bcr©(^nabel ber SSögel in feiner gorm juweilen Söijarrerien jeigt, beren 3Jugen unä noi^ unbetannt ift; eine fol^e Sijarrerie ifi }. S. baö Saufet, weW^eä bei bem gc= meinen Salao, Buceros Rhinoceros (gig. 229), biefeS Drgan überragt unb monfiröfc ©imenjtonen erhält. §. 436. SWan^mal bient bie 3unge eben fo ^wi I Srgreifen ber 9?a()rungämittel aW jum 35erf(^lu- rfen berfelben , unb jeigt in i^rer ©truftur mertwür= bige Stgentpmitdjfcitcn. ®a(S 3ungenbein (h, gig. 230) oerlängert ficb nac^ hinten in ber gorm jweier langen §)örner, wel(f)C hinten am Äopfe auffteigen uno an i&rem Snbpunfte Sln^eftpunfte für bie »ornen an bem Unterfiefer befefiigten SDJuöteln (>0 abgeben ; wenn Sii^ biefe 5Wudfeln jufammenjie^en , fo jie^en |ie biefe 2lrt §)örner nac^ unten unb »orwartä, unb flogen ba^cr bie 3unge jum iWunb ^inau«. Siefer tloflcU i5iß. 230. ♦ 3J!e$anl«mu0 tS befonberg fcel tcn @pccf)tcn (gfg 231) >lt gig. 231. Saä SopfftelEt cincä Specht«. mit) cinigtn anbtrn SSogetn intcreffant, btc i^re 3unge mit einer aupcrortcntlicijen @c^)neüig!eit unb auf be= txädjtUdii ©ifianjen ^inauä nai^ bcn ju i^rer 3ia^= rung bicnenben Snfettcn f(t)teubcni. ®iefcö 5Drgan jetgt aud; in feinet gorm roiitigc Unterft^iebe. Sri bcn Papageien , bie biö auf einen gemiffen ®rab i{)re g'Ja^rung tauen, ifl bie 3"ngc bicf unb fleifi^ig, bei ben 3iaub»6gefn breit unb jiemlit^ reeic^, bei ben mcifien Sörnetfreffern (gig. 230) ttocfen, triangulär unb an ii)rer Safiö mit ficinen Änoiiienbunfien bebest; bei geroiffen Snfettenfreticrn enbli^ ifl i§re ©pi^e mit ?>afen ober ftcincn 3n^nc()en bcmaffnet. "Dii ©peit^elbrüfen liegen unter bcr 3iingc unb befielen in 2ln|)äufungen fleiner runbcr 2>rüfcnbla^ it)en. ©eiDÖ^nlicf) ifi ber ©peit^el bid; manchmal ganj fieberig. §. 437. S)er ®(f)tunbropf ifi nit^t wk bei ben ®5ugct§ieten »on bcm SPIunbe burc^ ein beweglit^eö Segel gef^iebcn, unb jeigt autti überhaupt ni*tö bem Slebnlidieö. 3ln bem unteren 3;^eite beä §)atfeä ße|t bie ©peifetö^re CSig- 232) mit einem erften SSerbauungäorgane , bem fogenannten Sropf (inslu- vies, proiobiis), bcffen SDBänbe (»äutig finb, in 5Ber- binbung. 3n biefcm erftcn 3Kagen, bcffen gorm unb Oröfe fitf) manilj^aä) abänbert, galten ftc6 bie ©pcifen eine Scit'flns «"f- ®f 'fj bei ben Sörncrfrefern • Xiie Sunge, ber Cuftrüljrftiiwtt , u. f. w. — ( bie 3nr\(ft; — * boä 3unßentidn ; — m bie 3imflonbeiiirau8te(n ; — p bet ©(trrnib. torf; — g bec tufltö^ienfpiilt ; ( bie tiifttö^te ; — e bie Spcife. g.j. J^fi. Eier TcrbmmngSapf jrot te^ iJu^n«, am meiften entmidelt; man finbet i§n au^ bei ben 3kubBÖgcIn, fe&It aber bei bem ©trauf unb bcn mcifien giftbfreffern. Itnferbatb biefcö 5Berbauungö= organeö oerengt fiib bie ©peiferö^re »on 9Jeuem, unb jcigt in einiger Sntfernung ben SSor= ober 2)rü= fcnmagen (proveniriculus, echinus, cavitas cartiaca), beffen innere Dbcrflätbe mit jabtrci^cn fleinc ^oren beberft ifl, bie mit bemjur Stbfonberung beä SKagen= fafteö beßimmten ttcincn Srüfen in Setbinbung fte^en ; geroö^nlitb ift baö SSoIumen biefcä jrociten fWageng unbcbeutenb, ift aber bei foltbcn Sögein, reo in Sropf fe(;It, lucit größer aii gcwobnü*, unb fi^cint alöbann bie ©teile bcffetbcn ju »erfrcten. Gnblii^ miinbct ficb biefer S5ormagen unten in einen brüten TOagen, ben cigentlicbcn SJJagcn, reo bie 2^9= mmSbilbung »oKenbct Wirb; feine Sapacität i^eigt be= beutcnbe 3lbanbcrungcn ; boc^ befonberä rcic^tig finb bie Unterfd)iebe binfi'cbtlicb feine« Soueä. Sei Sögeln, bie ft(b einzig unb allein »on gtcifcb näbren, finb bie SGSanbungen beä SWagen« bitnne unb bautig ; bei fot^^ clen aber, bie bättcre unb f^reer »erbauli^c 'Ulal)' rungaftoffe »crfc^lucfen , ift er mit ftarfen , 3erbrücfen unb 3etmalmen berfelben befiimmten 3Äui^tcln öer= fe^en. Sei ben Äörnerfreffern ift biefcd Drgan am muäfelrcitbRcn ; bie "Ditfe feiner fleifcbigen SBänbe ifi bier am bettäiltliiifien unb feine innere Dberflacbe mit einer 2lrt fafi tnorpeliger gpibermi« auggetleiDct; feine SSirtung ifl au§erotbcnttic{) ; bei bem ©trauf 5. S. bat man bie bärteften ©ubftonjen butcb feine (Jontractionen fi* in S3rei »ermanbeln febcn; bober öcrtritt er ^ter aucb in ber Z^at bie ©teüe be« Äauap- parates. ©er auf biefe iKcigen fotgenbc 'Darmfanal ifl roeit rocnigcr lang alä bei ben mcifien ©migetbicren, aber glei^faltö aui x,kü Jbeifen, nämlicb bem ®ünn= tarm unb bemSidbarm, jufammengefcgt. 3^a(bbcm ber 'Ditnnbarm eine erfle ©tbleife gebilbet bat, minbet 150 Jooliißii er fiel »telfac^ ; ber Didtarm ifi nur Hjent'g Bon i^m »crft^irtcn unb nic^t aufgetrieben, untcrfctfeibet fiel aber in ber Dlcgel leicht taburti »on bem crftcren, bap in i|rem SJereinigungöpuntte jrcet röhrenförmige Stniängc »or(;anbcn ftnb, bie in einen Slinbfad auä= laufen unb 331 in bb arme genannt rcerben. ®iefc Stnjänge fc[;(en cnltüeber ober ftnb fic reenigflcnö Jcljr ficin bei ben meiflen Slaubccgeln, finb aber gerecljn» lief) lang unb jicmli^ bitf bei ben Äörner= unb ben aÜcßfrefTern. ®ic üeber ifi fe§r grof unb füüt foioo|t einen gro= Ccn S;|)eil ber SSruMöblc «W beö UnterleibeiS au« ; benn bicfe bciben §iöf)lcn finb nic|t Bon einanber gefcbiebcn, ba bosS 3njert6fetl auf ein Diubimcnt }u-- rücfgefü^rt ifl. Sicfe S)rüfe if} beinahe in jwei gleiche Sappen getleilt, unb gibt in ber Siegel j»eienücber= gangen bie gntfie|ung, miol;loene), »Bie bei ben ®äuget|ieren. Bereinigen. §. 440. Der Siefpirationöapparat bietet reiditigcrc ^artitularitatcn bar, aW ber SirculatiouiSapparat. 2)ie Sungen fielen, roie tt>ir bereits gefagt laben, mit großen Bellen beä 3ellgeiBcbeö in 33crbinbuno unb fü|ren auf biefe Sffieife l'uft in olle l'eibcöt|eile ein, fo bap bie 3iefpiration glcielfnm eine boppelfc ift, bo baä 35enenblut M eben fowoH in Serü|= rung mit bem ©auerftoff befinbct, menn cd burel bie Sopillargcfäpe aller Organe geijt, otS iBenn eä bure| bie Sungen = daBillorgefäpe firömt. Die Ölungen finb nid)t, wie bei ben ©äugct|tcren, in Sappen getlcitt, unb füllen bei weitem nid)t bie S3ruf}|ö|le oud, fte finb an bie Suppen gc|eftet unb jetgen an i|rer untern gläd)e mc|rcre Deffnungen Cgig. 234) bie ben Suftrö|renäficn ongc|5ren, roeicie mitten bure| fie |inbure| ge|cn unb bic boju bienen. * Stlericn beä ^mbtntmiitxi (Pcliceps c grojcn ©ilüMbft fntficotii, wdiji, noctbcm (7e bie earoti« (ocj imb bie SdiliilTflbclnortfvic obgtfjeScn Kot, fi4 an bie 53ni(imii^(ftn f etlSeill unb ber SBtuftpuläaber ber (Böuflttliiere entfpri(6t ; — nr einer ber 2le|le ber äßirbclarterie, ber (i* !« ^"> ®4utterimi8teln tegibt; — ce ärtcrienfdileifen, gebilbei auä Smeigtn ber aiigercn üaroliä ; — u( .Rimgenavterie ; — ( fuftröbrcnailerie j — ar iRiercn. arterien ; — »/■ ©(^enfelarterien ; — ai ©iobeinortcrtc , bie jn ben ^jinfergliebern läuft ; - <•« bie RreujbeiiMrterte , weMe auf bie »orto folgt unb ber untern ©crröäartcrie u f. tu, ben Urfprung giSt i — cl ber eioat, Uj'gel. l'M. Die Cungcn mti Soßtr« Tic ^uft in t>ic jtoifc^en bcn »crfdjtebcnen Organen 6cö Äörpcrö gelegenen pneumattfc^en 3cUen ju fü()= ren. J)iefe l;ot)len Saume- werten turd) häutige ©i^eibercänbe ober turcf) tte Lamellen bed 3cUgfroe- 6c8 gcbilbet unb fielen mit tinanber in Sctbinbung ; in bcm SRumpfe bcmerft man foIcf)e, btc fe^r ietra(bU liibi 2iu(Sbe6nung pabcn, unb no(|) anbcre, bic ftc^ gegen ben Sopf ^in unb jwiMen bcn S^Iuöfefn bet ©liebmapen forife^cn : ouf biefe Sßeifc breitet fic^ bie Suft in allen Sljcilcn beä Sörperö auö unb bringt geiüö^nlic^ in bie Snoc^enfubßanj ein. Sic Unterfuc^ung ber Suftäeücn bei Bcrfc!;icbenen Spieren jeigt, baf bie an bic Berfc^iebcncn ftörper= treffe »ert|eittc Suff menge, bei übrigens lauter gleichen Umfiänbcn, im Serfioltnif ju ber Snergic nnb ber 2)auer ber Seroegungen bcä St^icrcö fielet: fo bringt f,. S5. biefeS gluibum bei ben Slblern, ben Sperbern unb anbcrn flarfcn Oegtern in alle Knochen ein, roä^renb fte bei folc^en, bie nttljt ju fliegen oermögcn unb nur langfam marfcfciren, wit j. S. bie ^Unguine u. f. k., uon bem größten 3:(;eil ober fetbü oon ber Jotalität besS ©fcletsJ auögeft6Iof= fen if}. 3n ber Siegel finbct fid) btc Suft in grö§e= rem Steidjt^umc in ben Snotben ber am bäufigftcn äur Drtöbercegung angereanbtcn ©liebma^en : bei bcm ©traup j. 8. jetgen bie Suftjctten beö Dber= ftjenfefö eine merfaürbige Sntwicflung. Die Sogel ()oben unter allen Zt)iextn bic tcb^af= tefic SRefpiraiion , fie »erje^ren »er^ältniümäpig mefjr ©auerftoff alä btc ©äugct^icrc unb tt5tbcr)?el;cn n)c= nigcr lange ber 2((3B^9ric. %üä) ftnb ftc bicjcntgcn Sbicre, bfe ammciflen asärmc entmicfeln, bic 3;em= pcrotur i§reä Äörperä fieigt bi« auf 41", 42", 43" unb felbS auf 44" beS bunbcrttfieiligen Sbermome- tcrö; auä) jxnb i^nen bie Sebern, womit ^e bebedt ßnb, febr niigliti^, um bie Slbtübtung ju »erbinbcrn, rocnn ftc fi^» in ber Sltmofp^äre aiif beträchtliche iJÖbcn erbeben. §. 441. ©crabc wie bei bcn ©augctbicrcn, fo ge^^rt auc^ bier baS ©timmorgan jum 9?e|ptrationd= apparote. Scr obere Se^Ifopf bat einen fe^r cin= fachen Sou unb bient nur wenig ober gar nic^t jur Srjeugung ber Söne. ©eine Deffnung bat btc gorm einer ©palte (g, Sig. 230), bereu SHänbcr ftt^ wcber auSbe^ncn, noi jufammenjic^cn fönnen ; itnb cö finbcn ü^ Weber Sebltopftofcben , no(| ©timmrigcnbänbcr, nocj ein Scbltopfbedel. 2(ber am untern ßnbe ber Suftrö^rc beße^t ein jwciter fiebltopf mit einer fef)r nicrfwürbigen Einrichtung unb einem um fo jufam= mengefegtcren Sau, je beffer ber S5ogel ftincn ©cfang mobuttrt. Sei ben ©ingeogeln ifl bicfcr fleinc 2tp= parat auä einer %xt fnöitcrncr Srommet CSig. 235, 1) ^ufammengefe^t, bcren jnnereä unten burcb ein gleich- artiges Duerftütf get^eilt ifi, baö »on einer biinnen balbmonbförmigen ?)aut (c, glg. 236) überragt wirb. ®lefe ^)autc flebt unten mit jwci burd) bie ifnbung ber Suftröbrendfie gebitbeten ©timmri^en in SBerbin= bung, wobon jebe mit jwei Sippen ober ©timmbänbern »erfeben ifi ; cnbticb firccfcn ftd; TOuöfcln , bcren 3a^I je nac^ ben Sürtcn »artirt, jwifcjjen ben »erft^iebenen [Ringen, wobon fi* biefe a;()ctlc jufammenfe^en, auS, unb bewegen ftc fo, t-a^ btc baran gehefteten §>äutc mcbr ober weniger fiart angefpannt werben. Sei folgen ajögeln, bie ber gäbigtett beraubt ftnb, bic Xöne auf eine mannigfaltige Sßeife ju mobuliren, fcblt btc obcncrwäbnte bäuttge @d)etbewanb; unb bei benjcntgen, bie ntcbt fingfo^tg ftnb, belieben auä) feine befonberen SWuäfcln für ben untern Sebltopf, unb ber 3nftanb ber ©timmri^c fann nur burcb folt^c mobifijirt werben, bie bie Suffrö^re beben ober beugen. §. 442. Sie SSögel finb Siericger unb baben nic^t, wie bic Xi^im ber »or(;ergcbcnben Slaffe, Srüfh jum ©äugen ibrer Singen- ®ie 2)auer ber Srut= jett (ober ber 3eit weldjc ber funge SJogcl branäft, um ftd) im 3nnern beö SteS ju entwideln) änbert ficb bei ben »erf^icbenen Slrten ber SSögel ab, ifi aber beinabc für eine jebe conftant; für ben Kolibri, (Trocliilus), baS fleinfic 1i)kT biefer Slaffc, beträgt ftc blog 12 Sage; für bic itanartcnöögel (Fringilla canaria), btc wir }u Spau& aufjic^cn, bauert fie" 15 bi(3 18 Sage, 21 für bic§)übncr, 25 für btc Unten, unb 40 biö 45 für bie ©c^wäne. 3u bicfcm f^äno= men ifl ein gewiffcr SSSärmegrab erforbcrlit^. ßwar rcicbt bic ©onnenwärme bin, um^ btc Gier einiger ben Sropcnlänbcrn ange^örigen Söget auöjubrüten ; allein in ber SJegcf gefd)tc{)t iai Sluöbrütcn burd) bie Sögel felbfi : um bic Sicr in einer geeigneten 3:em= peratur p erbolten, bebedt ftc bic SWuttct mit i^rem Seibe unb legt fie in einem ju ibrcm ©t^up gegen SGBinb unb Segen geeigneten 9lefi nieber. e« gibt einige Sögel , bie ju btefcm S,\vtdt Wet= tcr nichts t^un, als baf fie ein obgerunbctcS Sod) in btc Erbe ober in bcn ©anb graben ; bie mcifJcn Sögel aber wenben jum Saue biefer 3lrt SBiege eine merfiDürbigc ®eft$tdlid)fcit unb Sunfl an. Sine nicbt weniger mcrttbürbigc ©atbc ifl cö um bic Segelmä^ figfeit, womit alle oufcinanbcr fotgenben ®encratio= nen bic gleichen arbeiten auSfübren unb gani genau bic nämlicben 9?cHer bauen , felbfi auc^ in bcm gaUe, * Der untere fie^Ifopf einer Srä^E (Conus coronel; — ( S?uft» rö^re; — /' bic burd) boä unlerc Qnbe ber CuftröSre Rebilbcle Trommel ; — ( mitttcrcä SBeini^en ber fuftrö^re ; — *' crlier Soflen bet fuft« rü^renäde, ber bon bcm brittcn Äniifiercfien bt« Äe^lfopfcä imi) einen ^äutioen 3laum getrennt ift; — 6 l'uftriJf)reiiä(iEi — m SKuä» tetn beöSc|ltol)fä; biefe SKuätcIn (inb ouf ber entgtaengefcDten Seite mcßgcnommcn ttorbcn ; — m' SeugemuSfern ber l'uftrö^re. •• SSertitoIcr ©initt btä Se^llopfcs : — ( bet untere SJeit bet Cuftrö^re, bie bet ijönge nodi in j»ci 4)ärflcn gcflJalten ifti — <; bie f)otbmonbföniiige 9Sembtane, bie über bem Screinigungäpunftc bet bciben ©timmriljcn liegt unb on ein fnb(4etnc« Oucrfiütf («) geheftet ift; — o ein ÜBuIft, icclcficn btc innere SitJiJC ber rcci)ten Etimm» riße bittet ; — me innere feeile beä teilten tufttö^tcnafleö , gebilbct burcf) eine pautenförmige 5Kcm6rane; — 4 eine burift baä ab« finciben cineö Si^ttli Picfer 5Kcmbron bloSaelegte Portion bet fy'it)U beä redjten Cuftrö^renofteä. 152 ^aaloiie. ba§ ben SSögefn i^re UmfJänbe niemals etlaublen, »eber biefeä ju fe!)cn , nod) fic^ »on if)xm Sltetii ca= rin untttritS)tm ju laffen ; cö tfi ein berounberungö^ iDütbiger 3nflintt, bcr ftc fettet unb fie eine 5Wengc 33orft^t^mapregcIn nehmen lägt, bereit 9Zugcn fie ni^t jum Sorauö tennen. @emoi)nÜ(S) ftnb bie SSanbun= gen beä 9JefieS auä flcinen btcgfaitien ©tcingeldjen gebaut unb juroeilen mit Srbc, bie btefe SE^iete »cr-- ntfttelf} if)xtö fiebrigen ®ifüä)eU ju einem Srei cr= trett^en , jufammengefittet ; aber foroobt i§re gorm aU ber Sau jetgen man^e bebeutenbe Slbanberungen, wie tt)tr f^on §. 328 ^u fe^cn ©elegcnjjeit batten. gafJ oUe belegen bas Snncre mit wuä)en ©toffen, tüelc^e (tc mit ©orgfart jurammenfucbcn , ober fclbfi mit TOeicbem gtaum, ben fie auä i&rer Srufi rupfen. 35er roeittic unb leic^ite ©tcff, ber in unfcren 5iauö= Haltungen unter bem 9Jamcn Eiberbuncn »erroen- bet tt)irb, baben feinen anbern Itrfprung ; er fomint »on einer Sntenart, bem fogenanntcn tiiber»ogeI (Somateria) (gig- '237) , ^er , rcelcber bie Snfeln bcr SJorbmeere berootint, unb bie (Seroo^nbcit ^at, fiä) auf btefe aSeifc ju entblößen, um ein 5Jefi mit bem auö feiner Sruf} unb feinem Saut^e gcrui^ftcn gtoum ;;u belegen. ZiT. Set eibetooget. (Soinalecia). 1>ai Sieriegen finbet gereo^nlit^ cinmol, äuirei= Icn auä) jroeimal bcä Sabred fJott ; im jabnien 3U' fianb wirb bie grut^tbarfcit noc|) groper. Sie 3obI ber (Sicr ifl bei ben flcinen 5Itlen beträchtlicher aU bei ben großen ; bie SlMcr legen nur etneö ober jwet; bie !Keife (Parus L.) unb ber gemeine 3öunföntg (Troglodytes punctalus liechst.) \ö big 20. ■Die Setinrrlicbfcit, roomit biefe SSögel i^re ßier ausbrüten »erbicnt in bcr %i)ai bemtrt't ju werten ; juwetlen t^eilen fic^ bie beiben ©Item in biefc ©orgc ; ein anbercä 5D?al Wac^t ba« «Mannten bloß über bie Sebürfniffe bei? SBcibtbenö, ivä^renb bicfeä auf ben Stern figcn bleibt; unb bei anbern Slrtcu beftbäf« ttgt fidb bIo6 bog SBeifac^en mit bem 2luöbrüten. ®e- wödnlic^ öerläit eä nur mit Sebauern unb oom ^un= ger getrieben feine Sungcn ouf einige Slugcnbltcte ; unb ftnb fie auögefcfjlüpft, fo treibt ii fein mütter= lieber Snfiintt jur jartlicbSen pflege an : ti bcbecft biefclben mit feinen glügcln, um fie »or Äälte ju bewahren, unb trägt ibnen eine audgewäbltc 9Jab= rung gerbet, welcbe eä benfetben (n ben §)alä fJopft, nat^bem eö biefc juöor balb »erbaut batte, um |te für tbren noft jartcn ^OTagcn geeigneter ju moclicn. 21ucb fiej)t man, wie ti ibre cvfJcn ©cbritte leitet, fie im (Sebrauc^e ibrcr glügcl untcrriijtct unb wenn ftc eine ®efabr bebrobt, su i()rer Sicttung eben fo »icl TOutb alö §)ingebung anwenbet. ßnbeffcn gibt eö autl; einige Sogel, bie i^rc Sicr in frenibe 9?cflcr legen, um ftc bort burd; frembe Srnäbrerinnen anS= brüten ^u Inffen : ein fol^er Sogcl ifi bcr gemeine Sutut [Cuculus canonis L.), ber feine Sicr, eine« um baö anbere , in bie Skjier ber grauen ©rnSmürfen (Sylvia hortensis), ber ®olbammern (Emberiza Ci- triiiella L.), ber Slmfeln [Turdus nierula L.) ober ir- gcnb ctneä anbern SnfcttcnfrefTer« legt, ber bie ®e- wobn^eit bat, feine 3ungen mit einer 9Jabrung aufju= füttern, bie aucl) bem jungen Äufuf angemeffcn ifi; unb wai mcrtwürbig ifi, bie SJrutbenne wtro für biefe ßinbringlinge eine järtlicbe unb unermüblicije 5Kut= ter, obgictcb |te burcb biefclben ibrer eigenen Sungen beraubt worben. ®cnn einigen 3?atuvforfcbcrn jufolge, jcrflörcn bie olten Sufufe forgfältig bie Sicr, bie |te in bemjenigen Slefie ftnben, wetcbem fie bie ibrigen anoettraucn; anbere Seobae^ter aber »er= fiebern, bag ber junge Äutuf cö fclbji über ficb ncbme, \it auä feiner 33Sobnung ju werfen ober bie 3ungen, bcren *))Iag er ufurpirt bat, fogicict) natb i{)rem 2luS-- fc^tüpfcn äum 9Jef}e ^inaugjujiopen. Ser berübmte Senner, ein englifc^er 2lrjt, bem man bie Sntoecfung ber ©e^ugpotfenimpfung »crbanft, fagt un«, bap et bäufig bieieö SSerfa^ircn gcfcbcn ^abe, womit ber junge Sufut ficb feiner fcbwai^en Äameracen cntlc= bigc ; biefer junge fiutuf fi^lüpft nämlicb unter einen ber flcinen SBögel, mit bencn er baä 3Jef} tbeilt, unb balb gelingt eö ibm, benfclbcn auf feinem Siütfen ya (»aben, wo et t^n mit ?)ülfc feiner glügcl fcfi bält; oläbann fcbleppt er i^n rüditngd naib bem Sianb beö ?tefid unb wirft ifin barüber binauö : hierauf fängt er biefeö SWanö»er ;\um jweitcn 2'?alc an, unb fo fort, biä er allein |)crr feiner SBo^nung geworben ifi. SKan fennt noc^ niibt recbt bie Urfai^c, weicht bie Sufufc bcflimmt, auf biefe SBeife bie ©orgc bet 33rut anbern SBogeln ju überlaffcn. Sic bleiben oft paarweife in bcr 9?ä!)C »on bem Drtc, wo fie bie Sicr nieccrgelegt baben ; wenn alöbann ibre Oun- gen fiarf genug ^um Sluöfiiegen finb, »erlaffcn biefe tbre crflen SSerforger unb »erbinbcn ficl> mit ibten natürlicben Sltetn, Wflcbe bie SSoUcnbung i()rer Sr= jie^ung über \iäj nebmen. ®cr Snfiinft, welcbcr ben Sogel ontrcibt, feine Ster auöjubrüten, ifi gewobnlicb einer ber mäcbtigfien; unb bennoc^ ifi biefer, in itgenb einet 2lrt blinbc 3mpul(5 fä^ig, burcb gcwiffe äuficre Umfiänbe biö JU einem gewiffen fünfte mobtfi^irt ^u werben, ©o brüten j. S3. bie ©traupe tbre Gier felbfl auä , wenn fie ein gemä&tgtcä Slima bcwobnen, überlaffcn aberbad Sluöbrütcn berfclbcnber ©onncnwärmc, wenn fie unter ber (jeipen 3onc leben. Slucb fcbeint ti, bap oft meb= rete bicfct grogcn SBögel tbre Sicr in einem unb bem= felben £oc^ jufammen legen, unb ber Sici^c na(^ ab-- we^fcln, biefe auszubrüten. §. 443. Sie ©orgfalt, bie bie Sögel für it»rc 3ungen bcgen, tfi ein tntereffantcr ®egcnfianb für bie Seobatbtung ; aber ein noeb eigentbümltcbercr unb baber nocb merfmürbigercr 3nfiinft tft berjenigc, ber gcwiffe Slrtcn oeranlapt , tiai filima je nae^ ben »er* fcbiebcncn 3flbrcSjeitcn ju änbcrn, unb ju befitmm» ten 3eileu Hi Sabreö mc^r ctct weniget lange Seifen ju macben (Sit^t §. 32.^). ©o wanbcrn einige Sitten auä, cntweber um bcr fiällc ju cntflie- ben, ober um eine weniger ^o^e Jcmparatur ya fu= icn, unb jicl;en entWeber nacl; bem ©üben ober nac^ bem SJotben, um bort ibrc Siet ju legen obet fic^ bort wä|?renb bcr 3[>?aufcrjeit aufzuhalten ; anbete jicben in ein anbeteä Sanb, um fii^ bie ju ibtcm Untetbatt notbigen «Kittel leiertet ju »etfcjaf- fen : bie meiflen 3nfcftfnfrcffcr geboren Riebet ; bccö j gibt ti aüä) Sögel , bte tcgelmäpigc Seifen untet- nehmen , o^ne baju burt^ irgenb eine fic^tbarc Itrfacbc ! angetrieben ju werben, unb obnc bap tbre Drtö»cr= [ änbcrung irgenb eine inertlicbc Seränbetung in ben iltmfiänbcn, worin fie fic^ befinbcn , nac^ fiib ju jicben fcbeint. ncbtigcnä, welcbcä a\x&) bet Itmfianb fei, ' tceltbcr bie periobifcbc SBanbetung ben Sögcln fclbfi ober ibren 3u"3fn nü^!t(^ matbt, fo ifi ti boc^ un= jweifel^aft, bap er gewobnlicb niifit bie bcfiimmcnbe fuUfl. Ucfatte iavon i|l ; fcic Söget cnnjfintcn ju acmiffc« l 3cifen bcä 3a()rc(S l>ii« Setürfntj, tfjren autcnt!)alt' !|U oeräiiCcrn, wie fic in anticrn aSoinenten t>en Drang in fi4) füblcn , fid) tt)r SUeft ju bauen , o^nc ^aäu rur(^ eincü?crftanfcdbcrctinung otcrburd; baöSorauö- fcben bct S^ortl^cilc , bie fic baoon (labcn lucrbcn, ba= SU öeranlaiii ju iccrben. ^ö ift bitnber Snflinf» 'oc^ fie gcroöl;nlitl; treibt unb ber ftc^) juiccilen unabf)än= gig Bon SlUem enlwirfelt, reaö auf ba« SBol;! beä Sbietcö momentan influtren fönntc. 5Kan ^at 5. S3. bei gcmifTen Serfut^cn, bie man an einigen 3ugo<>' geln unferer iIcin^er angefieUt ^ot, biefeö Sebürfnip fu bet gcn)6ljnli(i)en Spocbe ftd) mit @cn>alt äupetn feben, wie fbbt man nucb für bie Unterljaltung einer ctfnftantcn Temperatur um biefe X^ierc ^crum unb für eine tauglicbe 9?a!)rung Sorge trug, unb roelrfie SJorfte^t man au^ antoancte, junge 3nbi»ibucn 5U wählen, bie iiocfc nidpt bie OeioobnOeit ber 2tui*n>an= berungen ballen tonnten. 33enn fiie ein anbercö Slima auffud^cn, fo »arten fie mit t()rer Stbreife niri)t fo lange, biä ifinen bie Sötte unertrögJii^ gen)or^en ift, au$ werben fie nic()t allmäOIig bur% taä S'infctreiten bcä SSinterö nad) bcm "@ü^en getrieben; »ielmebr fommen fie ber falten 3al)regjcit ju»or unb geben an ibrtn SSefltmnmng^ort ab o^ne langeö S>in= unb ?)er^ögcrn , unb fefen iijrcn 333eg betnabe ebne Untcr= brcctmng fort; oft ffcbt man fte im grübia^r i»ieber= fommen, wenn bie Scmberafur notb unter berjenigcn ficbt, bei reeldjer fie ijjrc Slbreife angetreten babcn; imb maö gcwiiTe Strien betrifft, fo treffen bie 2tuö- ivanberungcn, wir tricber^olen c«, mit feinem fid>t- baren auf ertid;en ItmPanb jufammcn. ©iefe« ^'l'äno' men ifi ba^er unerttärbar. Onrcffen barf man auö bem Itmflanbe, ba6 bie SBan« betungen oon einem inftinftmäSigen unb blinbcn 3m= VuU abbängen, noä) nid)t bcn ©cbtuf jteben , üafi bie äußeren Umftänbe obnc Sinfluf auf bie Sntwicf» lung beö Sebür^nifTeö fei, njetcbcä bie 3ugt5get füb= Jen , bcn Slufentbalt ^u »cräntern ; man bcmertt im ©egentbeit, baf biefe ßrfdicinung gcreöbnlicb mit atmofpbärifd)en SScränbcrungen übcrcinflimmt, unti baf ber Slugenblicf ber Stnfunft ober Stbreife bäufig porgerüctt ober oerfbaiet reirb, je nadjbcm fidb bie falle Sabreö^eit mcbr o?er toeniger oerlängcrt. Die 3eit, »0 bie 3ug»ogel in unfern üänbern anfommcn, ober biefe »ertaffen, änbett ficb ie nad; ten tserftbiebenen Strien ab; \ol4)t, btc ben nörblid)= flcn ®egcnben Suropa'iS angeboren, fommen ju und am Enbc bcS §)erbfleä oJcr am anfange bed grüb= iabrd, unb febren, bie SBärme flicbcnb, iDic fic bem Itebermaf ber Sälte entfJojjen finb, in ben erf^cn fcbönen Sagen noft bem 9iorccn uiriitf , um bort ibrc ßier JU legen; geroiffe n^^cre 33ögel, bie immer in unferen ©cgenben .i^nr 2Be!t fommen, unt> taber al^ löcfentlid? cinbfimifd) beiraditet werben müijcn, »er- laffen unö im |)crbf}e , unb crfrficinen wteber bei \mä, nac^bem fie ben SSinter in warmen Stimafen jugc- bradjt battcn, ober wanbern fic in bie niJrPtid:cn ©cpenben au(5, um im ©egcnibeit ber gemäßigten SBarme uni'ereä ©onmicrß autJ^uweidjen ; wieberum gibt eä anbcre, bie mittägtidjcn S!änbern angeboren unb na* nörblidjeren ®egenbcn Rieben, um barurd; tet brütfcnbcn ©onnenljiße bec! ©ommcrö ju entgcbcn, unb bie bei und in ter aJIitlc ber fdioncn Sabrei^^eit anfonimen. gubtid} gibt ed aucb nod) fotd/c, bie fid; niemald in un'evn ©egenbcn aufbalten, fontern bei ibren jabrticben SBanijcrungcn bloß (jinburi^jicbcn. Die 3cit ber Stntunft unb ber 2lbreife btefer 2Sanber= söget iff gewöbnticb für febc 2lrt fe^r genau befiimmt, auä ^at und rie (Jrfabrung gelebrt, baß in gewiffcn ©cgenben bie Säger auf bie 5tnfunft biefer ober jener SBögcI wie auf eine SJcntc retfenen fönnen, beren Icrmine an einem feftgefe$fen 2:nge t>erfaUen. 3cbo(^ matbt babei Mi Stttcr einigen llnterfdjieb : man fiel)! >J!aliirß(i(f)id'!r. in ber 3icgcl bie Singen einige 3cit r\aä) bcn rigc jebcd 3abr über bad 9?cf} bcd porigen Sabrcd, bagcgen täßt fi(b bie ?)(iudf4)WaIbe (llirundo urbicat.) in bem jenigen niebcv, bad fic bcn ?)erbft ju»or »er= taffen bafte. ©pattan^ani, ein berübmtcr italicnifcScr fbipfiologe bcd »origcn Sabtbunbertd, bat 18 3a&re binburd) jebed 3abr bie gleicben ^aarc wieber in i^re alten 9JcPer surüdtommcn feben, fafJ obne baß fie ficb mit ber 2!udbcfferung berfelben teftbäftigt battcn. 2lu(b bei anbcrn ©clegcnbeitcn jcigen bie ©tbwatben jene Sigentbümlitbtcit, ibrc 3iid)tung nad) einem bc= Pimmten Drte j" nehmen, »on bcm 'fie febr weit ent= fcrnt finb ; bcnii wenn man eine in einen Safig cinge» ftbloffene Srutbcnne weit fort trandportirt unb man ibr aldbann wieber bie grcibcit giht, fo erbebt fic fi(^ juerft febr boib^ ald rb fie fid) in rer ©egenb Orientiren wotite, rieftet fiib-bann in geraber Sinit nac^ ber ©tctlc bin , wo fie ibre junge Ramilie jutütf^ gelaffcn bat. Dicfen Serfui^ bat ©patlanjani ju wicberbolten SWaten mit Srfotg gemacht, unb ein ^aar Itfetfcbwclbcn (Hirundo riparia L.), bad er nae^ SD?i= tano trandportirt batte, fi* in brcijefjn ^Winutcn na^ feinen ju ^aoia jurüdgetoffenen Sungen begeben fe^en. §. 445. Der 3nftinft ber ©cfettigfeit iß bei ge= wiffen Sögetn glcit^fatld febr entwicfelt: wir battcn bcreitd ©cicgenbcit, »on ber 3(rt unb SDBeife ^u fprecben, womit mcbrere biefer S()iere fitb }u jabtlofen Segio- nen »erfamoteln, um mit cinanber unb juweiten unter gegcnfcitigcr §)ülfcleif}ung ju reifen ("§. 329, 331, 33's) ; inbcffen muß benierft werben, baß ftcb biefer 3nftinft cigentli* nur bei fotdru arten entwidctt, in beren Seftimmung cd liegt, fic^ »on 3nfcften ober »on »egetabilifcben ©ubf?anjen ju crnäbren, unb baß bagcgen bie Stauboögel faft immer einfam cfer nur paarwcifc Bereinigt leben. §. 446. Die Söget jeigen unter fid) in ber 2lrt unb SBcifc, Wie fic fidi ibrc 5?abrung »erfcbaffen, cbcnfo Biete Slbänberungen , wie bie ©ciugetl;icrc. Die mciften fud)en fie nur bei Snge, wabrenb bagcgen einige bloß bei SJacfct ober wobrcub ber Dämmerung JU bicfem 3wccfc ausfliegen, unb cd »erbient bewerft JU werben, baß biefe festeren alte gewöbniid) bflfterc, trübe garbcn unb ein weid)cd ®ffiecer baben, fo baß ibrc i51üget bie l'uft obnc ®cräuf(b jurütf f(blagen , Wie wenn ber ©djöpfec in feiner unenbltifeen Sorfebung auf biefe SBcife ^ä^te bie 3agb begünfJigen wollen. 20 ioalaßit. gig. 238. Her SSmmergcicr (Gypaiior barhatus). roeMtt itrf) biefe J^tm mitten in bcr ©unlel^eit fiingeben, ®ie jjctfctjiebcncn Sitten auö bec ganiiltc bcr gulen, ter 3iegcnmeltcr ober giac^tfc^walben :c., bieten uns Seifpicle »on biefem Uebercineimmen ber gebenärocife beä Sogelö unb bet Sefc^aff^nljeit fcmeö ©efieberö bar. ^ , ,^ §.447. ©ieSlnja^I ber bi« jegt bcn 5Jaturforf(|)etn bclonnten Sogctorten beträgt ungefähr 5000 5 ""J,,^« bie Drganifotion biefcr Spiere eine ^roH ©lei^for-- migfeit jefgt, fo bietet t^re SiafTtficatiüii feine geringen ©c^roierigfeiten bar ; bie Sjjaraftere (ber Äennjeic^en, teren man fi* bei i^rer Sint^eiluns in Dränungen, gamilien unb Oattungen bebient, »erben ^auptfat?-- U^ burt^ bie gorm beä ©djnabeW unb ber güpe, b. ^. betjenigen Organe geliefert, beren Sau iic^ auf bie Sebenärceifc biefcr Sbicre besiegt. Sucier, bcffen fKcfbobe wk ()icr befolgen, t^eilt Re in fei*« Drb-- nungen ein, uämli* : in bie SR a u b » o g e 1 (Accipitresj, bie ©perlingööögel (Passeres), bie Älettet» »6 gel (Scansores), bie §)ü^nct»bget (Gallinacei s. Rasores), bie @tcl5»Öget (Grallatores) unb bie ©Ärcimmbogel (Palmipedes). §.448. Die 3?aubßogeI (Accipitres) trtennt man an bet ©tätf e i^tet Stauen unb ifjre« ©c^nabelä : bet Dbcritefer i(l an ber ©pige ftar! gcfrümmt unb fi^arf jugefpißt, tuoburc* et geeignet roirb , bo« gleif(| ber S()iere, wböon fie fit^i etnäftren, ju jerret^en; bie gleicbfaüä florlen 3e&cn finb mit frummen unb ftarten Slageln ober Äratten bctfc^en, mit beren ?)ülfe fie iite Seute ergreifen. 3n ber Sichel jeigen alle Sbeilc i^te« ?eibcä eine bettättitttcbc ©tarfe an, unb fjir ausfegen beseii^inet il)ren »ilbcn eijavatter. Die einen finb S a g r a u b B 6 g e I unb laffen fi* an i^rem bieten Oefiebcr unb i|)ren feifreärtä geri*teten2lugen etlennen: babin gcl>ören j. SS. bie eigentlichen Seiet (gig. 222), bie Sartgeier CSiß- 238), bie galfen, bie 2lDlet (gtg. 214), bie ©petbcr, bie SSei^en tSig- 219),, bie Suffatbe u. f. ro. ; onbere finb 9?a*trauboogel unb bilben bie gamilie ber Sulen (Sig. 239), bie buti* ein weicbcs ©efiebet unb but^ »orrcärtä ge= richtete Slugcn djaralterifirt finb. §.449. Die©perling«öi)gel (Passeres) |)aben bünne, f^iwacje unb auf bie gewöbnliibc SBeife gebaute güße, b. ^. i^ü§e, bie rocber mit einer ©cfewimm^aut »erfe^cn, notb mit latenformigen unb fiartcn firallen bewaffnet, not^ natf) 2trt ber ©feljoögcl oerlangert finb, unb »on beren 3c^en einer nac* hinten ge= richtet ifi. 3&t ©«nabel ifl f^tvacf) (gig. 241), getabc unb cntiuebet »enig ober gat nic^it ge= frümmt (gig. 242, 243); i^tc glügel finb ätem= li* fltüf ; enblii* ftnb fie alle flcin ober nur mit= telmäfig gro§ unb laben geroöfjnlii* f*lantc unb leichte gotmcn. Die einen finb 3nfcftenfreffet, anbete Sötnerfteffcr unb mod) anbete finb ätleSfteffet ; in biefe Drbnnng reiben fi^ alle ©ingbögel C®«nget) unb bie metflcn Bugbögel ein. Die 3a|t bet ©pet-- tfngäpögel ifi unetmepli* grof ; bod) »etben reit alä Setfpicle nur bie gtopen grauen SBürget, bie SJmfetn, |. 24.1. Tai fafranlötJfiBt 5i8. 244, Efr IScIlbri i.Troclii:u»). föflel. 155 cic ®rflämü(fen, sie ©t^nalbcn, bie Stegenttieifcr Cgtg. 225), bic ^elbleripen, btc ©perlingc, bte Stäben, bie ^arabtedoögel Cgig. 240), bie Solibri (gig. 244), ßie Saunfbuge CSig- 243), bie Mar- tin-pecheurs (gig. 226^ unb ben gemeinen ßalao Cgig. 229) anführen. §. 4.30. ®ie ÄIct»eige ber Säume, auf benen fte in aUen SHi^= Jungen flettern, wobei fte fi(6 fogar manchmal ifjreä ©c^nabclö jur grleii^tcrung i^rcr Sewegungen be» bienen. 3n biefe 2tbi|eilung ßcUt man bic t:üxä) i^ren ungeheuren ©^nabct nierfmürbigc Jutane, bie fa= Vageien (gig. J245), bie fiufute, bic ©pc^ite Cgig- 2H) u. f. w. fSiß. 245. Bcr »ra (Macrocercus). §. 45). ©ic §)üHfr»5geI (Gallineael laben einen mitf ermäßigen, oben etroaä aufgefcfewellten unb nur jum Sornerfreffen gccigneien ©cfmabcl: biegliigel ftnb furj, bcr Seib fcfcroerfättig, bic güpe mittelmäpig gro? unb bic 3e|cn \d)\vaä), gei»66nlic$ aber on bcr Safig burcl eine tieine ©autfalle mit ctnanber oerbunben. ■Die mcificn biefer Söget fliegen Weä}t, niflen nit|t auf ben Säumen unb furf;cn i|re JJairung auf bem Soben. 'Diefc Drbnung iß auö jroei feir »erfe^iebcncn gamilien, nämtiti ben Rauben unb ben cigenttit|en |)ü|ner»ogetn , ioet(|e ben ?)auä|a|n, bie gafanen fPhasianus), bie Pfauen (Pavo), ben 3;rut|a|n ober Äaubcrialn (Meleagris Gallopavo L.), iai ^erl|u|n (Numidia L.), ben §)o!to (Crax) Cgig- 247), baS gclb|ul)n CPcrdix), bie aSa^tet (Coturnix), baö @(|nee()u|n (Tefrao Lagopus L.) Cgfg. 246), ba« 2luer|uin (Tefrao Urogallus L.) u. f. W. in ftc| be= greifen. gig. '247. Ber ^pofto (Crax). §. 452. Die © t e 1 5 » 0 g e t (Grallae) ertennt mon an ittren fe|r |o|en Saufen (.tarsus) unb i|ren biö ijur Softö »on gebern entblößten ©einen. Diefe gorm lägt fic wie auf ©feljen gc|enb erftbeinen unb begünfttgt jiie ni^t nur in bcr ©djneUigteit beim Saufen, fonbern aaiS} beimSBaben in feierten ©eroäffcrn. 3|r3Bu$ö gig 243. Ecr eiiropäifc^e SRo5vbommtI (Arilea 156 ^dologit. tfl im Siaaemetacn fdjiani unt bie iJatatangc »on ber 2lrt, baf ite immer, TOte ^otfcbdnig fie auc^i fein mögen, t^re 5'Ja^rung ungcbütft oom Soccn auffefen tonnen. Sie einen ernähren fiti) Ben Segctabilien , bic anbcrn »on SBaiTerreptilien , »on 5rooUuäfen, »on tieincn gifc^en u. f. m. 'iSJtan bringt in biefc Drbnung bie Uferöoget, j. S. bcn Seiner (Ardea), bcn Sranid) (Grus) C5ig. 248), ben ©tort^ (Ciconia) CSig.223), ben SRofjrbcmmcl (Ardea stellaris L.) (gtg. 249) , bie Schnepfe (Scolopax), ben 3t>i« (Il)is Cur.) C5ig. 212), ben ©tranbreiter ober ©feljenläufcr (Himanfopus) CSig. 216), boä ffiaffer^u&n (Tulica), ben giamingo (Phoenicopterus L.) (gig. 2'i0) u. f. tt). unb einige anbere Gattungen, njel^e nic^t in ber 9?ä^c unferer OereäfTer fi* aufhalten, fonbern ben 58orj)ergct)cu5en titnftdjtli* tl>re« Sörberbaueö äljnlic^ finb, >,. S. ber ©trau^ ( Stnithio) (Sig. 214) , ber Sofuar (Casuarius) (gtg. 204) unb ber Srappc (Otis L.). §. 453. ®ic © * tt) in m » 5 8 tl (.Palmipedes) enb- ri* ftnb bur* i6rc mittelm'i^ig langen unb in eine breite gloffe auälaufenben güpe be;cict)nenb. Sicfe Siuber mctben bur* bic 3eben gelilpet, bie mittelft einer §)aut (ber fogenannfen @(l)n>imtt,^aut) unter fit^» »erbunbcn ftnb, unb ftcl?en gemö^nlict) weit nac^ Hnten. Siefer Sau ifi jrear jum @d»»immen günPig , mattt aber ju= gtci* au* ba^ &tt)tn fcbrotnig. 3ll(J Scifviele biefer töruppe wollen wir anführen: ben gemeinen Pinguin (Aptenodytes) (gig. 213) unb bie ?(Cttgan« (Sphe- niscus patagonica) , »etcbe fo farje glügel fjaben , ba6 |ie nid)t jum gliegen btcnen fönncn ; ferner ben @turm»ogel (Procellaria), ben Slbalroö (Diomedea), bie 5Kö»e (Larus L.) unb bie ©eefiroatbe (Sierna L.) Cgig. 2.51), ttJetdje bagegen lange glügel baben unb nute Segler ftnb ; ben ^elifan i Pelicanus L.) (^gig. 228), ben gregatoogel (gig. 209) unb ben Solpel (Siila) , bie nid>t n)eniger günflig für ben glug orga- niürt ftnb, alö bie »or^ergetjcuben ; fte matben ftib buri^ eine noc^ »ollftänbigere ©cbmimm^aut bemerN cnbli(^ nod) ben ©tbroan (Cygnus), bie ©ani? (Anser) unb bie Snte (Anas) (gig. 217), beren ©(bnabet, anfiatt mit ?)orn bebecft jU'fein, mit einer weichen ?>aut übertleibet ifl. Die Äloffe Ut tleptilieit. §. 4fti. Sic filaffc ber SRepttlien begreift aUe I o^nc }U»or baS 3Jefpiraticnöorgan biird)(lrömt ju warmblütigen SBirbelt^icrc in |id), beren Siefpiration : baben, unb gewö^nli* ge^t biefc SPJifdjung in bem (»cnigPenä im auägebilbctcn Buftan^- "»cnn "itt" ^erjen »or ft*, welcbeö nur eine einjige Sammer f*on in ber Sugenb) in ber atmolp^äriftben Suft »or mit jwei SJor^öfen barbietet C§. 108). fti^ gebt unb uncoUftcinbig ifl. ©ie befigen Sungen, 5iin(icfetli(^ i^rer allgemeinen gorm nähern ficb bie wie rie ©äugetipiere unb bie Sögel; bagegen ifJ i()r 3?cptilien meftr ben ©äugcf^ieren olä ben SSögeln; Strculationöapparat immer »on ber 2lrt, bag fie^ ein übrigen« jeigen fte in biefer Scjie^ung »ictt'aJer^ 2Jetl bes »enöfen Sluteö mit bem arteriellen mif^t, f(^ieben^eiten , bie man lei(|t fcf)cn tann , fobalb ^^m' gig- 252- ein Srofotil (Croroitllm). gig. 256. ItT Sf^^« iSeps cl.al.iJIcii) \~-^ Utptilicn. 157 man eine ©^ifbtrotc (5^ta. 253), ein firolotii Ci^ig. 2.52), eine ©*Iangc (Stg. 266) unC eine Sröte (gig. 254) mit einontcr »erglcttJ^t. 15er Sopf iü beinal^c gig. 2öj. Sie ftaje (Naj« n.jei. immer Hein unb bet Setb fc^r «n bic Sänge gejogen; einigen, j. S. ben ©^langen, fehlen bie Öliebmopcn öotlftönbig, ober ftnb blog ©puren ba»on »orf)vinbcn CSig. 256); aber bie meifien biefer X^icrc, j. S. bic Sibct^fen unb ber grofi^ , ^obcn »icr güpe , bereu ite ft(^ entrceber jum Oc^en ober jum ©tSmimmen bebicnen fönnen. Uebrigenö finb biefe (Slicbmnficn in ber Siegel ju turj, um ju »er^inbern, ba§ ber 3?umpf auf bem 33obcn fortgcftfcicift rcerbc ; unb an= ftatt baf fie i^re 3?id)tung paradet mit ber Jlrc bei Scrperö ^aben uns fitt» in biefer Stitfcfung be-- »egcn, fielen fie im 3ü(gemeincn auäroartö unb bc= »egen jtd) »on äugen nad; innen fcnfredjt gegen biefe 2lre — eine Sinricbtung, bie für ek OrtiSbemegung fe^r ungünRig iß ; bai;er ftbcincn bic meiftcn 3JeptiIien e^cr auf bem Sobcn 5U triecben, aU ju gcf)cn, mo^cr auä) i&r Sfame fomnU. §. 455. Vai ©feiet ber SJeptiiicn jeigt in feinem Saue n>eit größere 35erf(^iebenbeitcn, alö baä ber marm= blutigen SBirbelt^ierc ; eä fönnen , mit Siuönabme bc<5 Sopfc« unb beö Sittägrateä , aüt Z\}üU bciTclbcn ab= roei^ölungöweifc febten; allein bie Änoc^en, bie ficb baron finben, bebalten immer eine grope Slcbnlititcit mit ben Snwben ber ©äugctbicre unb ber a5ögcl bei unb werben Uiä)t aU bieSlnatogicn berfelbcn ertannt. §. 456. ®ie -?)irnfcf)olc i(l immer !(cin unb baS ©efidit länglicfp; ber Unterfiefer bcHcbt, rcie bei ben SSögeln, auö mcbrcrcn ©lütfcn unb artifulirt glcidj- falls mit einem befonbern Snocben (bem £iuabrat= fnoc^cn) ; jumcilen ifi biefer fclbft mieber mit einem bcwcglicben Snoeben »crbunben CSig. 269), maä bic äuöbe^nung ber SKunböffnung, wie mir febcn werben, fobatb mir »on ber SctfcblucEung bei ben ©erlangen fprccben werben , fiebeiitenb »er'mefirt. 2)« Ober- tiefer ifl im ättgemeinen unbemeglic^ , bo* ift er bei ben ©*langen fo mit bem Sopfe oerbunbcn, bag er noc^ einige SBcmcglidjtcit 1)at\ bei einigen Sicptilicn, 5. S. ben Sibecbfen unb ben ©cbilbfröten, oerlängern ft* bie Änocben ber .?)irnfcbale in ber ©eUalt »on ©cbilPcrn fei(li(|) no(b über bie ©cbläfen I;tnauö, unb geben baburcJ; bem Sopf eine betracbtlicbe Vängc. ©icfcr ift in ber 3Jegcl fcbr mcnig bemeglicb, unb artifulirt mit ber aSirbelfäuIc mittclH cineö cinjigcn mebrfläibigen ©etenffnopfe«. §. 4.57. SetrÄebtlitbere Unierfcbiebe bieten bie Äno= (ben be<5 Siumpfcö binfitbtlicb ibrer Snorbnung unb 3abl bar. Sei ben gibecbfen, ben Ärotobilen unb anbcrn öbnlid) gebauten Skptilien bemertt man bie= rin nur menige Slbmeicfeungcn ; eö ift bloß baä bemer= fenörcertb, bag bie Sippen bier jablreicber oor^anben ftnb, aliS bei ben ©äugetjiieren uno ben Sögein, unb bau ber Unterleib biefelbcn ebenfo gut , mie ber Dbcr= leib (Sorar) aufmciöt. Sei ben ©cblangen feblt baö Srufibein, fo rcie autb bie ©liebmagcn ; bie 3Jippen, beren 3^bl bei btcfcn Xbieren bcträtfjtlitt) ift, finb ()ier am untern ßnbe frei ; man jäblt beren jumeilcn, j. S. bei ber 9tatter, me^r aW breibunbert ^aare, bic sicmlitb bemeglicb fihb, fo bafi fttb baö Zl)m berfelbcn aU ©trcbcpfeiler in ifircn Scroegungen be- bicnen fannj bie SBirbcI beftgcn gleicbfall« eine grofc Semegticbfeif unb finb unter ft* mittelfi eine« Änoten«, cer Bon einer entfpre(benbcn (Srube aufgenommen unb mit §)ülfe »on Sigamenten feftgcbaltcn mtrb, »crbunben. Sei ben gröftbcn jeigt ber Sau besä ©feleiö ein um- geteljrteä Serbältnif, benn eö feblen bei ibnen bie Slippen ; bagegen ifJ baö Sruftbcin fcbr entmicfelt unb mit ben ©cbultcrfno^cn ju einem Sruftiiürtct »er- einigt. Sei ben ©cbilbtröten aber ift ber Sau biefer Anoden am merfrcürcigftcn, benn bier bilbcn fie jrcet grofo()nIid), bcr obere Sjjeil bcr Sanbungen beö SRingeä, ber bcn Äanal biibet, bie gorm eines tranä»erfalen Snoc^enflreifen^ t)at, ber oon ben juge^örigen Änotften burc^ einen Iceren fRaum gerieben ifi, unb anHatt bop ein jDarmfortfaß über i^n ^inauäragt, ifi eruier fcfeitbförmig erweitert unb fegt fi^ o^ne Unterbrecf)ung mit ben analogen platten fort, bie ju bem Borber-- ge^enben unb bem nad)foIgenbcn SBirbel gehören. Son biefen fomit unbeweglich geworbenen 3?ü(Jenroirbeln trägt ein jeber ein Siippenijaar wie bei bem 5Wenfd)en unb ben meinen anbern SBirbelt^teren; biefe Suppen (c) be^nen fic^ ober in i^rerSreite bU ju einem foli^en ®rabe auä, baf Re fid) in ifirer ganjen ober boc^ beina()e ganjen Sänge berühren unb bur^ if)r gcgen^ feitigcg SBerwa^ifen Jiäfite bilben. ®ie aianbfJücfe (es) cnblieb, we(ci)c mit bem Snbe ber SRippen artituliren unb giei^fam ben Slüiienfc^iib einfaffen, jeigen ganj beuttt($ ben Sruflbeint^eil terjcnigen Änotfjen, roeld)i bei ben eäugctbieren fnotpetartig bleiben, bei ben Sögein aber »oUflänbig petlnoAert finb. Sei einigen ©djilbfröten bleiben fte ebenfall« Inorpeltg, unb bei aüen btefcn Jbitrcn ftügen fi(^ mehrere unter itinen feitwärtS gegen bie Siänber beö Sruflfdjilbeö. Der Sruftfcbilb wirb burcl» tai Sruftbcin gebilDet. welt^esJ au^ergewöbnlicö entwicfelt ifi unb ftcfe oom S)alfe biä jum anfange beä ©c^wanjeä auSbe^nt (5ig. 257). Der ©tütfc, bie in feine 3ufammen fegung eintreten, finb ed neun, bie, anftatt wie bei ben @äuget|)ieren, in einer SRei^e auf cinanber ju folgen, mit 2luänal)me eincä eineiigen, poarweife fo an einanber gerei()t unb unier ftcb Berwacl)fcn ober artifulircnb finb, bajj fte eine grofe eirunbe platte bitbcn. J)iefer @4ilb jeigt fiel balb ai6 ein tinjigcc fefleS ©tü(f, balb ift tä in brei ©tütfe get^eilt, »on * So« ©tetct einer tanbfctiitbtrljlc , Den bct mon ben Sniiiid) Ib ivcßßenommen ^at: rc bie ^olSlutTbel; — vd bie !Riidenh)itbcI; — c bieJKippen; — es bie Söruftcippen ober bie omSKanbe beö JKüdei« Wilbcä tiegenbcn ©tSde i — o boä ©dmlterbratl; — cl boä SAtüf« fflbein; — ca ber SRabeni'dinobelfortfa? ; — 6 bo8 Setteit; — /'ber C&f rfdjrnlel ; — ( baö ©(^'.enbcin; — p HS SBabtnbein. benen baä oorbere unb binterc ein wenig beweglit^ pnb ; unb ein anbereä Wal no($ ifi et im 3Äittetpunft wie ein 3?abmcn burc^broc^en ; enblid^ ifi er auf jeber (Seite an ben 3{ü(ienfd)ilb mittelH einer breiten fnö^ djernen Verlängerung ober mittelfi finorpeln befefiigt ; oornen unb binten bleibt er bagegen »on bem 3Jiirfen= fcbilb entfernt, um auf biefe 'Seife bcn Sopf, bie Oliebmaßcn unb ben ©^wanj ein- unb austreten \a laffen. Seibe ©diilber finb naä) bem bereit« ®e= fagtcn nur »on ber ^aut bebcdt; e« heftet H fein 5B?uäfel an i^re Sugerc Dberfläd)e, babcr ^aben bie awuäteln ber ©liebmafen unb bc« §)alfeä ibre 2ln= ^eftpuntfc im Snnern beö SJumpfeö. 'Sie ©d)ulter '■ , anflatt fi* auf bie äupere g(äd)e ber SSrufl» wanbungcn ju ftügen, gleicbfatlö im 3nnern biefer 6öble, fowie aud) bää Seifen, fo ju fagcn, in baö Snncre bc« Unterleiber }«rü(fgetreten ifi. Sie ©diultcrfno^cn [o, cl, co) artituliren eine« Sbeil« mit bct SBirbelfäule , anbern 1i)(Uä mit bem Srufibein, fo ba§ fte jwifdien bem 9?ü(fenf(|ilb unb bem Sruftf^ilb einen 3?ing bilben. 5Wan unterf^ieibet brei SIcfie baran , weli^e bäufig frü^;cttig mit einanber oerwad)fen unb an bct ©elentgrube be« Oberarm^ tno(|enS, welcben fie bur* ibre ^Bereinigung bilben, i^ufammcntreten. einer ßon biefen Änodien, ber an ber SSirbelfäule '(»ängt, jcigt fidi in „ber l^at aU baä ©(bulterblatt ; bcr }Weite unb riidwärtö gerid)tete (co) entfpricbt bem afabenfc^nabcl bcr Söget; bcr Dritte (cl), ber abwärt« fieigt, unb fid) mit bem SrufJfdjilb »erbinbet, fietit ba« ©efeliiffelbcin ober wenigfien« bie ©d)ultcrböbe (acromionl bar, mit welcher biefer Sno= c|ien gewobniid) artitulirt. Sa« Sßeden (bl b«' «ine firoPc 2le&nlid)feit mit bem ©ürtel, bcr Rd) au« pcn @d)uttertno(ben bilbe». g« beftebt au« brei ?aar bcfonbcrer ©lüde: au« einem Sarmbein (os ilium), wel*c« mit ben Quer-- fortfägcn bcr Hinteren aSirbeln be« 3?üdenfd)flbe« »erbunben iR; ferner an« einem @*ambeine (os pubis) unb einem ©igbeine (os ischii), weldie bcibe nad) bem SruRfdiilbe btntaufen, unb fit^ mit bcn jugcbörigen tnoc^en öerbinben. §. ir^9. Sei anbern 3feptilien ba^en bie @ä)uU terfncd)en no* eine gröpere 31ebnlid)tcit mit ben ent- fpred)enben finoc^en ber SBögel. Sie ©licbmapen Kigen im aittgemeinen nii^t« befonber« Wettwürbige« ; taib fe^cn fie on ibrem Snbe iierftümmclt au« unb fdjeincn al«bann blo? jum lßorwärf«fioSen beä S!>i«e« ^u bicnen : bie« bemetft man ä- S. bei ben Sanbei= bcc^fen; balb laufen fte in bünne ginger ou«, bie on bcr ©pige mit Dfägeln befegt finb unb bem Sbieie geftatten, fid) an ben Unebenbeücn be«Sobcn« gleid)= fdin anuitlommern unb mit Seid;tigfeit ju tlettern: auf biefe SBcifc ftnb 3. S. bie güße ber (SiDccIfen gebaut ; mand)mal finben fid) on ben güpen ginger tnit einem eigentbümlidicn Sau, ber für biefe Se= wegung gon^ befonber« günftig ift: fo fiefit man bei bem gemeinen Saubfrofc^ (Hvia arborea) (gig. 259) an jeber gtngori'ptge einen runben unb fiebrigen Sollen, mit bcffen -^ülfe Rr^ bo« ibter an bcn töegcnfiönben Urptilitn. 159 fcft^olten fann, fclbfl wenn bic Dberfla^e berfelbcn fc^r glatt «fl; bei bcn ©etfo'ä, »on bcncn eine 2lrt unter bem 3lamen Serren tola (Ascalaboles mu- rorum s. Tarental (gtg. 260) »orfommt ftnb bie i^inger gegen bie ©pige b'" Wt breit unb on ber Itntcrfeite mit flctnen |)fluffaltcn befc^t, tvel^e tt)ie öaugnäpfe ju funftioniren fibeinen unb biefen bäp= liiben Sbietfn gePatten, bie glätteten ^Mauern binauf JU flcttcrn unb fogar oben an ben3''i"ii"i'e(fcn bängcnb berumjulaufcn. e« gibt au* folcbc 3?cbti(ten , bercn Singer belnal;e ebenfo einanber entgegengefegt werben tonnen, wie bie Singer beä SWenfcben ; benn bei ben ebomatci»!^ 261) finb fte in be: S^at in jwei '»Partien ab- gtg. 261. Saä gemeine Q^amäleon (Ch«nieIeo africanus). gelbeilt, »el^e ft(b wie bie ärrae einer 3ange »on einanber entfernen ober fitb einanber näbcrn tonnen, unb reetibc biefen Zffiertn jum Umtlammern ber Saum» jroeige bienen, auf benen fie jtcb aufhatten; oud) baben bie Sbamälconö einen 3icHf(bwanj,tt)eI(ber fte äurcefent= ti(ben Slettcrtl;teren macbt. Set foliben 3JeptiIien enbticb, bie bur$ ibren Sau mebr ober roeniger ju einem 2lufentboIt im SBojfer geeignet ftno, fünb bie Singer entrceber mit einer öfbrotmmbaut »erfeben Cj. S. bei ben §>interfü5en bcö Srofcbcö), ober finb fie ju einem platten SJuber um= gcbilbet, boö ficb ätt>ar niditjum ©eben eignet, it)obl aber jum ©cbroimmcn febr taugtiib ift. ®ie 5Weer= fcbilbtröten CSig. 262) finb bic einjigen Reptilien, bic mi beutjutagc bic tcgtgenannte sBilbungärecife ber Süpc barbieten ; bogcgen waren unfere 5OTccrc in ben entfernteren ßpotben ber gcDlogifebcn ®eftbicbte unfereö SrbbaüS mit gropcn Sbicrcn bcocifert, bie mit foWjcn 3?uberfü6cn »erfcbcn waren, unb bie fonft notb «iet Slebnlidjteit mit ben ffiibccbfcn unb ©cblangcn Seigten ; man bat »on biefen Sbicren foffile ©telefc enibecft unb jie mit ben 9Jamen Iclityosaurus (Sig. 263) unb Plesiosaurus CS'g- 264) bejeitbnet. Stucb beflügelte 3{eptilien finb betannt. j)ic Dradjcn CSig- 265), bie mit ben Sidcibfen jiemlieb nabe »erroanbt finb, geboren biebcr. @ic unterf(beiten fitb »cn allen anbern Jbicfcn berfelbcn Slaffc burcb ba 'pieRofaurnö lebte, war aucb ein fliegenbeö Sicptll »orbanben, baä nocb fonberbarer gcfialtet wor, aU ber fllcgenbc "Dracbe. 2luö bem Saue felncö ©teletö erficbt man, bag cö Wie unfere glcbermäufe mupte geben unb ^ugleicb fliegen tonnen ; benn feine ^tintcrfüijc unb fämhttlltbc Singer feiner 5Sorberfii|je ftnb mit Sluönabme eineö einjigen auf bie gewiJbnlicbc SBcife gebaut: ber jwelte Singer ber »or= »ern Srtremitäten Ift mebr benn jwcimal fo lang olä ber ganjf SJumpf , unb biente wabrfcbelnllcb jum Un= tcrPüjjen einer glugbaut. Um jtcb on biefe eigen» tbümlicbe Sllbung erinnern ju tonnen, bat mon biefen foffilen Sauriern ben gcnerifcbcn SJamen ^terobac- tiiuö gegeben. gig, 264. flesioauuru^ gig.2W Tn Unreti|4iIMro;r (tli ^ao[a%\t. ■"^ /■ -" Jiß. ■i&^ Der «pimtaciilii«. • §. 460. Sic Scmegungen ter 9Jei3ttttcn fiiili im SlUgcmeincn »enigct lebtjatt unb auc^ weniger auö- sauernt, Ai bic ter ®äuget!iiere unb t>cr 35ögel, maS man übrigsiiö auö ber begränjteren Sluöbe^nung tljrer SRefpitatioii oorau^fc^cn tonnte ; benn eö befte^i, luie ivit bcteitö gcfejjen l)aben, eine nafte Scjie^ung ^TOifdben bet Sncrgie biefer beiben gunttionen. ©ie ■iKuctcfn nefimcn »cnigct Slut auf unb jeigen eine n)ci§e %'x(ii\ nud) nmjj noA bemertt »vcrben, '^a'^ btefe Drganc ifjre 3rritabilität not^ längere 3ett beibe- l;altcn, nadjDcm man fie bereite bem Sinflug beä 3Jer= otnfpficmä entjogen Ijat. Seiben warmblütigen Jtjieren beiBirtt bie Setfiörung bcä Oe^trnö ober beö 3tiic{en= mart^, ober '!>a.i 2lbfd)neiben eine« SJerben unmittel- bar cntroebcr eine allgemeine ober eine totale ^ä()mung, ba^er tuirb eö furje "^ixi na(?) bem eintreten biefer (ärfitieinung unmöglid), burrt) einen @ti* ober bure^ rubere ®rrcgungdmittel5'?uötel^ufanimen;iefiungenl>er= sor^ubringcii. Sei ben 3leptilten bagcgcn erl;ält ftct» baö Vermögen , Scaegungen unter bem Hinflug jener aJeijmittet au«iufül)ren , in ä^nli^en Umfiänben fe^r lange ; i'o fegt \. S. ber ßon bem übrigen 5!eib ge- trennte ©djibanj einer eibe((»fc not^ mef)rere ©tunben latijj feinv ^Bewegungen fort; ja man >at fogor mantj- mal eine feit m'cbreren Sagen tobte ©ctilbtröte i^rc ®liebma^en juden fe^en, wenn man bie 2)?ui)feln berfelben bur4» ®tt4e reifte. 5OTan fann barauä fdbließen, ba6 bei biefen Spieren bie ^((eilung ber B()9ftologif(ien arbeit, fotrie bie Sotaliftrung ber »er= fcjiebenen guntltoncn beö SJersenfpflemö weniger weit ge^t, alä bei ben Söugct^ieren unb ben Sögein, «orau« eine weniger innige pegenfeitigc 5lb()ängigteit fcr rerf4)icbenen Sfecilc ber Detonomie l;eroorgcl)t. . 461. Ser Eentralt^eil bcS SJeroenfyUemä '', ifl bei ben SJepiilien wenig entwicfelt ; bie Dber= flätfte beä ©e^rnä ift glatt unb o&ne 2Sin-- bungen fgig. 267). 'Die beiben &irn()älften ftnb cirunb, niebr ober weniger ocriängcrtunb innen lio^t; cä ifl !)ier, wie bei ben SJögeln, fein » Sifl.-i"7 fogenanntcr gcnreifterSörper (corpus striatum)oorbanoen; j)äuiiigfiebtman am »oroeren Sbeile bed (Sef)irnS, na^e an bem Urfprung beö erfien gteroenpaareä, jiemlid) biete 3Jiecb- lappigen (des lobules olfactifs). Sie ©ebbügel finb im Slllgemeincn jiem- lic^ grop , unb liegen bintcr ben §)irn= balften in gleicher §)ö()e mit benfetben. ©ejir tiein ifl bagegen baö fleinc ©e^irn , welcbeö , wie bei ben übrigen cierlegenben SBirbelt^ieren, unter bem »erläugerten 5Ö?attc feine 2;ranSDcr= faloerlängerung jeigt, bie bei ben ©äuget^ieren einen Siing bilbet. Das Slücfenmart ifi im 35erglcic^ mit bem ©e^irn fe|>r entwicfelt , aui bemertt man, baS bie 9Jct»en im S3erl)ält= nip jum SBolumcn ber gentralt^eile beg SJerBcnfpflemö bidcr ftnb, oXi bei ben böbfrc« 3;bieren. §. 462. Sie meiden Sfleptilien Joben tein fpeciclleö SEafiorgan ; im atigemeinen tann ber gübljtnn wegen ber Sef^affen^eit ibrer Scbecfungen nidjt febr entwicfelt fein. Ginige (»aben jwar eine pöllig nadte ?iaut unb eine laum wa^rnebmbare Spibctmiö; aber bei ben meißen ifl fie pon einer birfen Spibermiä bebed t , welche auä mebr ober weniger barten *5)IaHen Pon «ner kornartigen unb felbfitn6d)ernen@ub= llanj gebiltet ifl. Die unter bem 3Jamen ©djilbpatt C@4>ilPfrot) bctannte ©ubfianj, bie fo Bcrfdjiebcn« artige Slnwenbung bei ben Äuntlbrec^ölereieu u. f. w. finbet, ift ni^tö Slnbercö, alä jene bornige "platten, bie ben 3Jücfenfd;ilb uon einet befonbcrn SKcerfcbilb-- frötc, ber SarcttfdiiWroie (Sig. 262), bebecien. Sei ben nadtbautigen ^Reptilien lööt fi* bie mfttelmäiiig bicbtc epibermiö feljr bäufig ab unb erneuert ftc^ fietö wieber ; auc^ bei fol^jen gjeptilien, wo fie eine groferc gonftficnj barbietet, lost fie ficb \\\ berfd)iebencn 3eiten beä 3a^reä ab, um einer neuen CfpibermiS '^ia^ ju ma4en; biefe §)äutung ifi partiell, ober fäQt bie (SpibermiS wentgftenS flüdweife ab; loieberum ein anbcrcö Wal löst fte fitb ganj ab unb beljfilt bie gorm beS Saferes bei. 2luf biefe SScifc berauben fid) \. S. bie ©^langen mehrere 2)?alc bc8 Sa^reS i^rer Oberhaut. ®ie äugen ber 3?epiilten weifen nit^iä bcfonbert?' [ OTertwürbigesJ auf: i^r Sau ifi im Slügemeinen be(= I nabe bcrfcl'be. Wie bei ben Sögein; aber nur fetten finbet man eine SSertängcrung , welcbe bem fogenann- ten Samm analog ifi. ©ewöbntid) finb brei augen-- libet port^anben; suweiten feblen fte aber auc^ Polt- liänbig; bei ben ©erlangen 5. S. fegt fid) bie |)aut obne Unterbrc^ung über bie 2lugcn weg fort; nur ;eigt fie an biefer ©teile fo biet Surdjfit^tigfcit, bag fie ten Surcljgang beä Sidus nid-t oerbinbert — eine ßinricfetung, weld^c ben Slid biefer 2:(;icre mertwür- big fie^eno maiit. Ser öcbörapparat iü weit wcnißer Bollflänbig als bei ben ©äugetbieren ober ben Sögeln. SaS äiipere D&r fefilt fa|i immer ganj : eS ifi niemals eine Dbr- mufd)et porbanbcn , fcaS Sroramelfetl fie^t pom Äopfr nb unb ifi entwcbcr nadt ober unter ber §)aitt per= fiedt , mandjmal ifi fclbfi feine ©pur bapon porbanben ; bie *paufenböble ifi gcwö^nlid) nur febr unPoUfommen burcb bie ©diäbeltnoc^en gefd)IofTen unb fiefit inittelfi einer breiten ©palte mit bem Dta*en m Serbinbung, bem fte mandimat an^yigebören fd)eint; bie ©ebör- tnöi^elcbcn feblen groftentfjeitS, unb oft ifi bie ©i^nede nur angebentet. SieSlafen^ö^ten finb wenig enlwidett; ber©d)med= tftrytilün. 161 . ftnn f(!^efnt bei aUtn SÜepttltcn ^•^M fefir ftumpf ju fein ; bic Bunflc tf} juroeilen ttif unb ficifttiig, Kin jfis ■ <*''^'^ '" ''*''' 3f«flf ' t'ü""/ trocfcn, B'B- ^00. ^^^^ öorfJretfbar unb an bcr ©pige ämeifpaltig ; SJeifptcIe (lieju liefern unö bic ©Alanacn unb bie Sibei^fen (gig. 208). Sine ganj bcfcmbere (Sigenf^ümlit^teit jcigt bie Bunge ber ?itöld)e : fic tfi flcif^tg unb mit tljrcm »orbern ©nbc an bie Äinntabc geheftet, tüä()rcnb iljre nacb Ijinten geteerte ©pige frei ifl unb fitb nad; äugen juriicffcblagcn fann. Sei bcm g^amäleon wirb biefeö Drgan fogar ein fe^r nierfmürbigeö Orcifroerfjcug , benn biefca S:&iet cermag tä auf eine folc^ie emfernung jum 2)?unb ()inau(j}uflof en , njelcbc mtt)t ali bie ganje Äörper^ löngc beträgt. Diefeä Drqan enbigt in einer t(ebc= riaen fiugel, an reeltfccr btc gliegen unb anbere 3n- ftfien, moöon fi$ biefcö linfifi^e unb langfame SRcptil ernährt, (längen bleiben. §.463. Ü6 gibt nur luenige 3?eptiiien, bic cinjig unb aUein »on begetabittftben ©ubftanjen leben. Ceinabc aüe finb gletfcbfrcffcr, unb nur mit rocnigcn auönabmen fudien |tc ficb aüt eine lebcnbe SSeute, bie fte in ber SRegel obne »orläuftge Bertbeilung »er-- Wlutfcn : auc^ wirb bie Sluäroabl ber Spiere, bie ibnen jur 9Jabrung biencn, burtb ben 3iaumin()alt ibrer STOunbboiile gleidjfam geregelt. Ser 5Kunb ifl immer joeit gef4)ligt; bei bcn ©cbtangen aber »ermag er fiä) am weiteren auöjubebnen; bieö i(i auc^ ber (Srunb, roarum biefe SRcptilten rceit bitfere SEbiere, aU fie fetbf} finb, »erfdjlingcn tonnen. Sie beiben Slefie beö Unterlieferö (mi, gig. 269) finb frei, unb ber fu tragenbe ©cfcenfel (.t) (b. b- ber Duabraffnocben), iß nt4>t nur felbfi bemeglitb, fonbern aucb an einen an^ern Z^tii tu ©cbläfenbeinö , bem fogenannten 3i|3en= tjeil (os mastoideuin) (ma) glcicbfam angebangf, ber ßlcicbfnöö »on ber §)irnfcbale (c) getrennt unb an biefelbe mittelft SSänber unb TOuöfeln blop ange- bänflt ift; bie Slefte beä Dbertiefcrö (m) finb an bie 3it)iftbenticferfnocben nur mit Sänbern bcfefltgt, tt)o= bur* ^c ficb mebr ober weniger »on einanber ju entfernen »ermögenj an biefer Seroegliibfeit ncbmcn au4 bic ©aumenbogen (p) tf)ni. Diefe Silbungö^ rocife fJebt mit ber Sebenämeife biefer SRcptilien, loelcbe Baä SoptfTcIet tcr «at-tjttfcjr.ingc. wcfcnttit^e glcifibfrcJTer finb, in 35erbtnbung. @ie fönnen in ber Sbat lange 3eit SÄangcl an 9taJ)rung ertragen, roenn fi^i aber bie ©clegenbeit barbictct, fo »erf^lucten fie gemobnliib eine foltb grope SWenge, ba§ fie »äbrenb ibrer Serbauung in einer mebr ober weniger fJarten Sctöubung »erbarren : fic tauen ibre ©peifen nitbt, benn ibr 5U!unb ifl mit batcnförmigen 3äbnen bewaffnet, bie bloß jum Sutüif^alfen ber Scute geeignet finb. §. 464. SKebrcre ©iblangtn, j. S. bie gemeine Siper (Vipera Berns), bie ^ait (Slfpi«) (g ig. 2553, fic Slapperftblange (Crotalus) unb bic Sanjenbiper (Trisnnocephalusl jeigen notb mcrtwürbigere Sigen= tbümlidjfciten im Saue, benn bic 9Jatur bat fic mit einem ®iftapparate »erfeben , mit bem fie bic Sbierc- Tsit Tie }u ibrer S3eufe maijcn wollen, in wenigen Slugcnblitfcn tobten tonnen, fobatb biefelben »on ibtem S31S errei*t werben. 3br ®iff wirb bur* Drüfen au(Jgef*lebcn , bic eine grcf e 2lebnlid)teif mit ben ©pct- (belbrüfcn baben unb biefe glüffigteit bur* einen Sluä-- fiibrungögang nacb außen ergiefien, ber in einen ber Dberticfcrjabnc einmiinbet, bereu befonbereSilbung mit ibrer 2lnwenbung in Sejicbung f^e^t. 2)icfe ©rufen (gig. 270, v) liegen fo unter ben ©(blöfcnmu^tctn. SI3. •■i'U- • ba§ fie bur((> bic (Sontraction berfclben gebrilcft Werben tonnen; burtb biefen3abn, ber gröger alä bie anbem tfi, jiebt fitb balb ein Äanat binburcb, balb blop eine einfacbe Siinne ; in beiben gällen jcbotb fiebt ber (Sang, ber bur* ibn binburcbgebt, mit bem SluöfübrungsSgange ber ©iftbrüfe in Serbinbung unb bient jum (»rgief cn bcö ©ifteö in bie bur(b ben 3abn fclbfi gemalte Sffiunbc. Siefc glüffigtett ifJ eineö ber beftigfien ©iftc. ©te ifi Weber beipenb, nocb brennenb, fcbmcrft auf ber 3unge wie ein gettfioff, unb tann ungefiraft »er= febluctt werben ; allein in binreicbenber Strenge in bie SSBunbe ergoffen, bat fie einen augcnblicf lieben Sob iur golge. 3brc |)eftigtctt änbert fi0 je nacb ben »crfcbiebcnen ©i^langcnartcn unb ben »crfibiebcnen UmfJänben ab, in benen fi'cb bie ©Klange bef^nbet. ©ie eine unb biefelbe 2lrt febeint in bcn beipen Sanbern gefä!)rlicber aU in ben falten ober gemäpigten ju fein, unb bie burtfi ibren Sip »erurfacbten Unfälle finb um fo ftfewerer, je rcicblieber baä ®ift in bie aSunbc fiiept : aui^ finb biefe Jbiere weit furcbtbarer, wenn fie eine 3eitlang gebungert ^ahen unb ibr ®ift fi(b in bcträibtlicber «Kenge in ben ©rufen an= gefammelt bat, aU wenn ^le ju»or fcbon bur(b Wieber= bolte Siffc fo »iet @ift »erloren baben, bap ibnen nur nocb wenig übrig geblieben ifi. Tlan bat ferner bic Semertung gemacbt, baß ibr Sip nitbt bei alten Sbiftfn auf bie gleite SBeife wirtt. a^ a3iperngtft für bic Sluteget, bie äBegfcbnecfen, bie ?)aic, bie SHt-.igclnatter (Dtter) unb bic 3linbf(blei(be teinc nacbt^ieitigcn gotgen bat; wäbrcnb ei mit einer auperorbentliiben ©^melligteit aüe warmblütigen Sbiere, bie ®tbecbfen unb felbfi bie Siper tobten tann. 3m SlQgcmcinen muf bie jum Jöbten crforberli(be ®iftmcngc, bei fonfi gleitbcn llmfiänben, um fo bc» Iräc^tltcbcr fein, je grögcr baö »erwunbctc Sbier ifi : wenn j. S. 0,01 @ran Stpcrngift jum Söbten eine« ©perlingö bfnrciibt, fo finb »on biefem ©ifte fctbömal mebr jur Xobtung einer Jaube erforbcrli(b. SBenn biefcö ®ift auf ben tbicriftben S!eib ein- Wirten foll, fo mup eS abforbirt unb in ben Strom ber ßirculation cingefübrt werben ; baber mup man bei einem Säi$ »on giftigen ©cblangen ctligft fol(bc 3}?ittel anmenbcn , bie jur |)cmmung biefer Slbforption am günßigfien finb, um baburcb 3eit jum Sluöjicben Ober 3erfiören bcs5 in ber 2Bunbe befinbticben ®ifteö ju gewinnen. Sin Srui auf bie SSencn obcrbalb ber »erwunbeten ©teile unb baä Slnfe^en eincä ©cbröpf» fopfcö auf bie 5Bunbc felbfi finb bic gceignctfien • Der Piflii|3t>ar(it einer fitoftcrfcSIarjf: — r Oiftbtüfe, teffen Süi8fii6ruiip«naiifl in ben grojen ttniEoliitfn 3a6n.(c) cinmßnt'ft ; — m tue fyetemtiMn ter Äinnfobc, meicfr? jum ÜtieU t>ie Brnfe betcdtn mt> auf (ie einen Srud ou«ü6en tonnen; — '« bic ©pticiiel» Müfen, ttelilie om Jianbe ber SoIiutiEfcr liesen ; — » ein »iafenIteS, untjr^Qlb beJTetbtn boä ©tübAen gcfeten wirb, bo« biefe ©äliinsen, loiuie bie Dansenoipern, vm bcn gemeinen ffiipern untetfitcibci. 21 162 300lagte. STOittel, um bie SIbforption bcö ©iftcä ju »crjojjern; um ahn 6en Äranfen aus ter bro^enbcn Oefajt »ötlig JU befreien, niuf man in ber SRegel bie SBunCe etteet« tern unb enttrcber mit einem glü^enben Sifen ober mit fiarfen äegmittcin aufbrennen. Suc^ mebrere innere |)eilmittcl, ». 55. baö 2lmmoniaf, bpr Strfcnif u. f. ro., ftnb empfoblen ivorben; bO(t> barf man ^u biefen ÜJJittcIn, wenn fic aud; nmrt^mat nü(jlici) finb, fein grofeä Scrtrauen ^aben. Die Ureinmoljncr von @tiD= amerita fdjrciben nocb gröpere StgenWaftcn einer gc- TOiffen ^flanje ibreä Canbeö ^u, bic unier bcm 9{amen ©uaco ober ÜRicania ©uaco be!annt ifi: fie »erR4iern, bap nic^t «Ilcin ba« auflegen ber @uaco= btätter auf ben S3i^ ber gei'äbrtidjffcn ©(^langen feCcr tobtlic^cn SSirfung ^uoortomme, fonbern ba5 aud> bie ginimpfung beö ©aftca bicfcr ^.'flanjc bie ©klangen abhalte, bie fo geimpfte fcrfon ju beipen. 3ur Un= ttrfJügung bicfer Meinung fü^rt man bic Scobadj" tungeti eine« fpcinifcben Sutoren, .mit SJamen 35crgaö, nnb bie eines geiyiffen fKutiä an ; ber bcriibmtc unb gelehrte Steifenbe §)umboIbt ift jufolge einiger ange= ftettten SJerfu^je ber SKeinung, bof bic ®uacopflan-,e ber |)aut einen befonbern @eru^ gebe, »eitler ber ©c^Iongc äuroiber fei unb iie >,n beigen öer^inbcre. SBaö bic Symptome betrifft, TOelc^ie bte SBirfung be« ®tfted begleiten, fo ftub fie i'e mi; ben ©dilangen« arten unb ben Umfiänben »erfcbieben. (SemiJi^nlii^ ibirb ber Slutlauf anßerorbentlid) geftbreäcbt, baö Slut »erlicrt bie Sd^igfeit, ju gerinnen, unb ber Sranb oerjebrt ben «crrounbcten Jl^cif. Die Sintitbtung beä Oiftapparatcä tft bei biefen Slcptilicn Berfd)ieben. Salb tfibcr3abn, in roetcbem ber Sluöfübrungögang beö Oifteö enbigt, ein be»cg= lt#er ?)afen, balb ein unbeweglicher 3a^n, ber Ein- fall burd)furcbt t(l. Sic ©dbtaugcn mit beroe'gltcjen @ift= (»aten finb bie gefabriidjfien. Siefe ?)aten (c, Big- •270), bic Bornen am Si?unbc ifolirt fielen, fxnb febr fpigig unb Bon einem fleinen ^anal burd)bo!)rt; fie ftc[>en ouf fcbr tieinen Äiefcrtno(|en fefl^ (gig. 269), bie »on einem langen ©(^cnfel getragen toerbcn unb fcbr bemeglicf) ffnb, fo bap bie ©erlange, TOenn fte ficf) i^rer ?)afcn nidjt bcbienen tviU, bicfelben äurüd» Icflt unb in einer gälte bciTiUmmtm bie innen turdi eine i2d)eLbtiüüiib üon einanbcr getrennt ftnb ; — up bie beiben t'ungtnariraen, bie (idi bon ber rei^ien J£>erjrammEr ju ben Siingen begeben ; — n ein Ö'efä§, welete« flu8 betfelben ^cr}« fammer tntt unb (i* mit ber abreätläfteigcnben aott« nereinint ; — rp bie ünngenbenen , bie ba« arterieUe «tut bon ben Cungen jum Iinten 3}orboie (og) Dringen, auS we[df)en iä in bie linle ^ersfcm- mer 5crab(liömt unb bierauf in bie Korto (oo) unb bie bcibtn Sit« Inicn (cc), bie fiiti an ben ffopf "■ f. >» begeben, einbringt. WCij Wrptilitn. 163 |)erjtantm£r iritt unb 110* einer hinter bem f)erjen gemof^tcn Stümmiing in bic abfieigenbe aorta (ao) einmünbet. Sine golge baoon ift btc, ba^ bei jebet Son= trolfion be« §)crjend «in Sjjeil bcö »enofcn SluttS ju ben Sangen gefi^irft wirb, njötjrenb fid; ein anberer Sljeil mit bem firterieUen miWt; aber bicfe SKifdjung im 3nncrn bcr 3lorta ge^t nur unterhalb bcö lUfprungd ber Slcfle (.cc) öot M, wcltfie biefeö öcfäß an ben Sopf unb ben »orbern S;()cil beiS SJumvfeS abge(;cn lößt, fo bap biefe %i)tiU reine« artcrieUeö Slut er-- tallen, »ä^rcnb aüe bieienigen Steile, bercn Sirterien hinter bem Screinigungöpunffe ber aorta mit bem QU« bcr rechten ^cr^tammer fommenbcn (j^efäfjo cnt= ipringen, nur ein likmifc^ »on rott)em unb fdjnjarjem Siute Aufnehmen. Siö auf bie neuere 3fii '»ar man ber 5Weinung, hai bagegen bei anbern 2;^ieren biefcr Älaffe (ben SalraAicrn) nur eine einzige ficr^fammer »orl^onoen fei; allein man (lot ie^t bargct^an, bajj cö bcren jmei ünb. SBa« bie art ber SBcrt^eirung ber artc-- rien bei ben 3?ej)lilien betrifft, fo begnügen wir un« ()ier mit ber Stmertung , ba§ jwei oter mcijrerc »on ber ret^ten jur tinfen «eitc geri^tcte Krümmungen ober Sögen »or^anben finb, reetitic fic^ balb jur Silbung eine« einjigen ©tammc« ()Te(ie iic\. 4]) Bereinigen. §. 461. Sie Siefpiration tfJ bei ben 3ieptilien uic^t fe^r lebhaft; bie mctftcn berfelbcn oerje^ren nur wenig ©aucrfjoff unb tiJnnen bcfftlben lange bc= raubt fein, o()ne oon ber a^pbi^ric befallen ju wer- cen. Uebrigenä ^at bie Scinpcratur ben grüpfcn Sinfluß auf biefe« *p^önomen, unb e« lößt fid) iaä S3e6ürfniS bc« at^men« in ber warmen 3a()re«jcit weit me^r füWen, alä in ber tauen. @o fiirbt 5. 83. ein grofc^, bem man bie Suft cntjif^t, im ©ommcr in weniger al« jwei ©tunben , wä{)rciib er im 2Bin= tcr nocf) mehrere Sage lang fortleben tann. Sei einigen 3?eptilien bcfteEien anfänglitt», Wie Wir balb fe^en werten, Giemen; bie Sungen entwirfetn fi(^ iebo$ balD, bie Siemen fJerbcn al«bann gewö^nltc^ ab unb »erfdjwinben, fo baß baffelbe S^ier juctfJ im SBaffer unb hierauf in ber freien Snft at()met : inbeffen gibt c6 auä) folttc S?eptiiien, bie i^r gan^e« Setien linburd) bie Äiemen neben ben Sungcn beibehalten nnb bal)cr cigentli(t)e Srnp^ibicn ftnb ; ^ieljer gcl;ören bet ^rotcu« (Hypnchthom , bie ©irene (Siren) unb ba« arolotl (Siredon) Cgig. 1223; '^oä) ^abcn bie meij^en Sicpfilicn bloß Sungen. ®arau« läßt fid) aber nid)t fd)ließen, baß i(>re Kefpiration immer au«fd)ließti(^ in ber atmofp()cirifd}cn Suft »or fid; ge^e; benn bei me|)reren biefer Sljierc ift anä) bie f5aut ein 9iefpiration«organ unb !ann ctcn fowo^l auf bie im aBaffcr aufgel6«te Suft, af« ouf ba« ©auerfloffga« einwirfen. Sei einigen 31eptilicn ifl bie ^autrefptra= tfon felbfl fo lcb!)aff, baß fie in gewiffen Umfiänben ^um üebcn ^inrei^t. S)ie Sungen finb auf eine SBeife organifirt, bie für eine große S^ätigteit in i^ircr gunttion nii^t fe^jr günfJig ifl, benn idre 3eKcn finb fe^r groß, bajjer aüä) bie Dberflät^e ber ©efäße, bie mit ber Suft in Serü^rung treten fott, nur eine geringe auSbetmung barbietet, ©ie liegen in feiner befonbern •?)o^Ie, ba bie Srufl^ö^le nid)t »on ber Sauc^töljle »ermittelfi eine« 3roeret)fetl« geft^iieben ifi ; bie Suft erneuert ^ä) bartn bloß mit weniger Seidiiigfeit unb 3iegelmäßig- feit, at« bei ben ^o^eren Spieren. Sei mand)en 9iep= tilien, j. S. ben grcfc^en unb Den @d)ilbfrötcn , finb bie gewö^nlidien SRefpiraiion^bewegungen wegen bc« 9?i($t»orf)tinbenfein« ber SSippen ober ber Unbewcglid)= feit berfelben unmögli^ ; in biefem galle Wirb bie Suft »ermittclfJ be« ©c^ludcn« in bie Sungen gebradjt. Hud) ifi bemertcn«wertt;, baß bie ©^langen in ber (Sinrit^tung i^reß £ftefpiration«apporaie« eine mer!= »ürbige abweit^ung »on ber Siegel jeigen, infofern ft(^ b«r eine Sungenflüget bergeftalt im rubimentaren 3uflanb befinbet, baß man i^n oft fanm bcmerft, »5^- renb bet anbere fc^t beträ(^tli4ie Simenfionen annimmt CSig. 273). §. -föS. ©ämmltidie SJeptilien finb taltblütige SI)iete, b. \). Spiere, weld>e nid)t fooiel SBärmc entwideln, um eine Semperatur (laben ju tonnen, bie um ein SWerflidic« übet bcr Temperatur ber at- mofpljäve fle^t. 3i>r ganjet Körper erwärmt ober fü!)lt |td> juglcid» mit bem umgcbcnben gluioum ob, unb bie SSeränberung in ber Scmpcrntut, weldje fie auf biefe SBtifc erleiben, üben einen bcbeutenben Sin- fluß auf alle il;re guntlionen ouä. eine tarnte »on ungefäljt 40 bi« .'»0 ®raben wirft fd'nell »erberblid) auf bie meiden biefer 3;f)iere, fo wie auf ber anbern ©eite bie Sälte allen Sebenöcrfcfecinungen bemmenb entgegentritt. 3m SBinter tonnen bie meiften DJep= tilien nidit me^r bie in iljren SWagen aufgenommenen ©pcifcn »erbauen unb ncljmcn and) feine 9Ja^rung«= mittel mtf)x auf. 3^re Slefpiralion »crjögert 'fic& glcit&fall« auf bie merfwürbigfte SBeife. ©0 reitet j. S. wä^rcnb be« SBintcrö bie Cinwirtung ber Suft auf bie §)aut ^in, um ba« Seben eine« grofd»e« Ju cr(ialten; man tann fogar bie Sungen eine« biefer Siliere au«reißcn, o^nc bnbur* eine aöpljpric Jcrbck jufü(;ren; wäfjrenb jte im ©ommer niefet nur ber Sungenrefpiration, fonbcrn aud) no* ber -S)autat^= mung bebürfen, unb bcr Job fc^r fdmcfl eintritt, fo- balb bie Suft nidit mefir auf bie ?>Qut cinwirten fann, ober fid) »on ben Sungen au«gefd)loffen fxnbct. Defter« befiimmt audi ba« |)erabfinten ber Temperatur bei biefen Spieren einen let^argifdteu" 3ufianb, ber eine acS)nlid)teit mit bem bcr SBrnterfdiläffr (»at. §. 409. ÜBie bie Sögel , fo taben aud) bie Step» tilien tcine 3'8en, um bamit il)re3«ngcn jufäugen; fie entfielen ou« Sicr ; nur brcd)cn bicfe mandjmai 3or bem Segen au« (bie« ifJ 5. S. bei bcr SSiperber gaU). ®te entwidlung«weife ber meif?en Slcpii.'ien .^eigt nid)t« abnorme«; aber bie grcf^e, ÄrÖien, ©afaman- ber unb bie anbern 3atrad)ier ent|}el)en U4iter einer Sorm, bie »on bcrjcnigen abweist, bie fie fpa= fer beibehalten, unb crlciben baber in i^rcr Sugfnb merfwürbige 5Kefamorpl;ofi'n. anfangä gletdien fie fowo^l in i^rcr äußern gorm, nl« in i^rem Innern ^av. tcngifdfen, unb etfjalten erfi atlmätjlig bie bcfonberen gljaratterc, bie ber 3{eptilienrla|Te eigen finb. ©0 langf fie )id) in biefem »orüberge^cnfcii3uflanbebc|inben, gibt man i^nenbenSJamcngrofd) Würmer ober aiante, unb bie SKetamorp^ofen, bie fie erlciben, finb,, je naip ben arten, me()r ober weniger bebeutenb. ©ie gröfc^e, bieilröten unb einige anbere äiinlid» gebilbetc arten jeigen unter allen Satradncrn bie »oUffänbigfien SDictamorptiofen. 5n bem augenbtid, wo ber junge aiant au« bem @i fdilüpft, bat er eine große %e^r\V.iiiUit mit einem jungen gift^, unb tann aud; nur im SBaffcr leben, ©ein Äopf ifi fe|)r bid, feinSauci^flufgebun- fen unb fein ber maßen beraubter Selb läuft in einem langen unb breit= '■^A*'^ gebrüdten ©cfcwanj au«; '■■■' feine SWunböffnung iftnod) ein fleinc« taum wa^r= ne^mbarc« Sod), unb feine Giemen beflejien nur in einet fR'i^rt, bie ju jcber ©eite be« ^intern Sopf= t()cilc« liegen. Siefe Äie= men »erlängern fidi al«= balb unb tjeilcn ftd) in aeffe; bie äugen laffen fid) bnrd) bie ?)aut ^inburd> fc{)cn, unb eine 2;ran«»er= falfpalte jeigt fid) unter Dem |)alfe, fo baß fie eine 164 J^doUgir. art häutigen ©ecteW baran bttben. ?)ierouf »er= jireigen fict> bic Sternen CS'O- 274, b), unb bte Sippen bebcden ftd) mit einem dornigen (Schnabel, mit bem fie ficb on bicjenigen Segetabilien ban- gen, bie i^rc ?)auptnabrung bilbcn ; botb bauert bicfer 3uf}anb nit^t lange, ^ai) einigen jagen Berfi^jroinben bic Siemen, bie ju jeber Seite iei &a(fcä ße!>en Cgig. 27.5), unb bie SJefpitation gefcticbt mittelH ticiner @cfapbüfd)cln , bfe (ängö bcr »ier unter ber Äe^fc Ittgenben unb bem 3ungenbcin ongebörigen Änorpelbbgen fieben. Sin oon ber |>aut bebecfter fauliger ©ad ftblicgt bieje inneren Äiemcn ein, »u mdä)en ba« äBaffcr bur* ben 5D?unb gelangt, mbcm biefeö burtb bie Broiftbenräume ber 3ungen= beinbögen 6in*>ur(bgcbt; cnblicb nacbbem biefe glüfTig- feit tiefe Organe benegt b«'» tritt fie bur* eine ober jtt)ci äußere ©pattcn ans, beten Sage je naib ben »etfcbiebcnen 2trten ein wenig »ariirt. ©er !){cfpi= rationsapparat gleitet afSbann, tpie mon ficbf, ganj genau bem ber gifcbe. (Jinigc 3eit nadbber jcigen fi* bie §)interfüfe bcS Sllantcö unb entrcicfeln ficb aUma^Iig Cgtg. 276') ; fit finb f(bon jiemti* lang, rco man nocf) feine SorDerfüpe bemetft. ©iefe leß-- teren cntmirfeln fitb unter ber ?)aut, treibe fie fpoter butcbbrecben (gig. 277). 3n biefcr ^eriobe fäOt aui^ bcr bornige ©cfenabel ab unb räft bie Äinnlaben mit ; ber @(bn)an5 fangt an, abiu^ejiren (Sig. 278), es entmideln fid^ bic Sungen, unb in bem 9Äafe, ali biefe Organe auöfcbliegücbcr bcr ©ig für bic SJefpi- ration merbcn, »erfcbrointcn bie Sicmcn; bic Snot- pelbögen, con benen fie getragen roerben, werben autb jum Zi)üt auftjcjcbrt ; enblit^ oerfdiwinbct ber ©(brcanj PoOftanbig : baö ficine Sbier nimmt nun bie gorm an, für bie ti jctttebenö befiimmt ifi CStg. 279), unb oetänbert feine Scbcngroeifc gänsli^. 2(u3 einem ^flanjenfrcffcr roirb eä nacb unb nai| au6- fcblie^Iii^ ein gleifcbfrcffct , unb in bem ^TOape, als fieb feine 3i?etamorp()ofen ibrem Snbe naben , ipirb fein langer unb fpiralförmig gewunbener 9?abrung3= tanal furj, beiuabe gerabe unb an ben jenigen ©teKen weiter, melä^e bem iWagcn unb bem ©rimmbatme entfpretbcn. ®er eircuIationSapparat ericibet SSev- änberungen, bie benfenigcn cntfprccbcn, roetcbe on ben SRcfpirationöorganen »or ficb gc^en. 55aS ^lerj bcr erreacbfenen Satraibtcr beftebt, toic baS bcr mciflen ^Reptilien, auS jtoci SJotböfen unb einer tinjigcn Sammer, aui ber eine bicfe 2lrtettc tritt, bie an ibrcr SafiS jn einer jufammenjicbbaren 3roicbct erweitert iff unb fitb gabelförmig t^cilt, um bie beibcn Sö- gen ber Slorta ju bilben ; fo fange aber baS junge S^iet blog burib Sicmen atbmct, fftömf baS auS ber e giB. 280. n bie üirtcrie, bic tmg bcr 4>ctjf( fid) in fcdjä acfie (06) tdcilt, rael^e (i* on bie btel Älemenoaore begcBen unb (iit) botin oeriroeigen iman nennt fie fl i em c n 0 r t c r i c n) ; — 6r bicSieuicn, in roelc^cn man bie Äiemcnartericn Ri) BerjweiBcn unb bie ßiemenucnen (r6) entfielen (ie^t, ntiätt leiteten baä SMut na(^ feinem BurcSganö but(^ bie SamcUen bet fliemen oufnejmen; bie SScnen bei jwei leiteten Sicmenpoaren ocretninen fl(S, um ju jeber Seite ein ®efä6 (<■) abjugeben , toelcte«, inbem e« mit bem @efö6 bcr entgcgengcfetiten Seite anaftomofirt, bic aau(iaorta ober bic SRuctcnarterie (or) bllbet, atläit iljre SÄi(i)tung na* »inten nimmt tinb ba« SBlul on ben gröfiten ZDeil beS fiöruträ i>ertfiellt ; bic Äie- mcneene beä eiflen jfiementjoorea trümmt fic^ »»rwärtä unb fülirt ■boä Blut gegen ben So|)f {ii); _ 1 ein Heiner, ouSeiorbentliiS onfffiomoflrenber Satiq, »etiler bie Äicmenorteric unb bic fitemtnrcne unter (id) unb mit ber Safiä ber erften ßiemc vereinigt unb metdier burcfi feine fpäterc Srtvciterung bem r" - ■ lieber. onaftomofirenbet Sweifl, lueldier ouf bitfelbe äBeife ben Uebergang jn)if(fien ber Siemenortertc unb ber Sieraensene bc8 jntciten ?)ocirc« »ermittelt; — 3 ein @cfö§, rueliiies bnr* feine Sereinigung mit einem mebr nai^ innen gelegenen 91es bie Strterte unb bie SSene ber bintern Siemen tcrbinbctj — 0 älugenbö^Ienattcrie ; — ap tungenarterien im SRubimcnt. "* S^ig. '281. Bieffiben Sucilc bei einem Sltanlcn, beffcn Sinnen on ibrer 5?ebfutung für bic SRefpiration ju bcrlieren beginnen, unb vm bem ein SElieit bc« »lutea bon bem iperjen an bie »erf*iebenen flörtjert^eile abgebt, obne jene Organe ju burtfijlrömen Die gleitbcn iBuillaben jeigenaud) bic gteid)en®efS6e, mit in bcr bor^crgebcnbcc gigur, an, unb man roirb bemcrfcn, bof bie anodomofirenben 5(e(h (1, 2, 3}, bic bei bem üorbcrgebcnben üllont CEabiaorgcfäSc Korea unb nur eine geringe Siutmcnge »inburdifirömen (offen tonnten, diet jiemlitb bicf finb, unb cä (cbeinen bic ■00m 4ierjen tommcnbcn arte» rien fi(^ eber mit ibncn, al« mit ben Siemcngcfi'Sen fortjnfeOen. au* bie Cungenorterien (inb bier febr entreirfetl. •*• gig. 282. fie gteitben Ibeilc bei t>em DoOtommenen Stricte, ttcldbc burtb bic gleicficn Sudiftobcn ongejcigt finb; bic Slntgefi'Je, bic bei bem aiant fl(b on jmei .Giemen beä jmeiten faarte begeben, fcecn fi* ieet mit bcr Horto bcrmittelf} onofiomoflrcnber Siemen (Wr 2) fort, unb bilben ouf biefe SBcifc bie beibcn acrtobögcn. ücptilien. 165 5)et}famnict geftopcne Slut in ^icic Dr^ane unb be= gibt fic6 »on ta flrbpteut^eilä in bie 3iü(fenatterie, leren 2Iefte üd) in ben oerftbicbencn Droanen »cr= jroctoen Ci^tQ- 2so). ®iip bad fflRit bei ben gift^cn benfelben SBeg Btrfottit, baben mt bereit« §. 109 flcfebcn ; fobalt ficb aber bie Sungcn entmicfefn, wirb auä) bie Sinriejtung beS ©efäpapparatc« ein anberer; ti bilbet fürf; eine birelte Serbinbung ji»if(ben ben airterien, rceltbe bau Siut in bie Äienien bringen, unb benjenigcn Strterten, bie eö »on ben Äiemen luieber aufnehmen, fo bap bie ernäbrenbe glüffigfeit nicbt inebr genötbigt ifi, (enen fiicinenapparat ju burcfcftronien , um in bie Siüdenaricrie unb »on ba in bie »erf($iebenen Äörpertbeile i\u gelangen. 2)ie Arterie (,a), bie aui ber |)er}tanimer (ritt, unb bie man jucr^ einer Siemcnarterie »ergieicben tonnte, bilbet aWbann ben Slnfang eines$ SRücfengefäjJeä unb mit bemfelben eine »ertitale Slorta, auä ber ficb ju gleicber 3eit gewiffe 2le|le, bie fitb ju ben Zungen begeben, entmitfeln unb bie Sungencirculation »er= mittein. Die Siemengefäpc obliteriren cnblitt), unb ti bilbet ftc^ nun eine Sirculation, bie beinahe ber Sirculation ber onbern SReptilien glct(b ifl. Sa« oon allen Sbeilcn be« Sör^crä jurütJfirömenbc »cnöfe S?lut tuirb in bie ?)er(fammer burd) einen ber Sorbbfe gc-- goffen unb mifcbt ficb barin mit bem auä ben Sungen fommenben unb in biefclbe |)erjfammer bur* ben anbern SBorbof geflogenen arterieOen Slute. 35iefei5 ®emifct) bringt tn bie Slorta ein, unb ein Meinerer 2;b„eil befTelben begibt fi(^ ju ben Sungcn , njöbrenb ein grögerer an bie »erfcbtebenen Organe beö Sbtereö ge^t. §. 470. Sä gibt gereiiTe Satracbier, bie weniger »otlftänbtge 5P?etamorpbofen erleiben. ®o erbalten j. S. bie ©alamanbe? (gtg. 28.3), rote bie gröfdie, mit ber 3eit ©licbmafen unb »crlieren ibre fiiemen, bebalten aber jeitleben« ibren ©cbnjanj ; unb rcie rcir bereite gefagt jaben, fo gibt eä unter biefen SReptilien autb Einige, bie in Sejiebung auf bie 3Jefptrationd- TOcife immer im Sllantenjuftanb bleiben, tnfofern ii)re Sternen baä ganje Seben binburtti fortbcfieben. gig 28.1. Dtr ÜSaJTetforamantei (Triton). ^.471. ©ewobnlicb »crlaifen bie SJebtilien ibre Sier fogleii^ nacb bem Segen; bie Sluöbrütung ber» fetben gef^iebt blop mit ?iülfe ber atmofpbärifdien SBörme; inbcffen gibt e« in biefer Sejiebung eine merfrcütbtge Sluönabme: eine grope inbifcbe ©tblange, bie mit ben SRiefenWlangen unb ben 9kttern »er- TOonbt iß unb unter bem 9Jamen Slbgottfcblange (Pithonl »orfommt, brütet i^re Sier felbfi aüi, unb 284. Die yipo Pif») »äbrenb fte um ibre gier gereunben liegt, entwitfett fte eine fo gropc SBärmemenge, bau tic Temperatur ibres Äörpersä Rcb manrfmial auf mebr aii 40 (Srabe erbebt. Sin anbercd, ben .«röten »enwanbteö 3{cptil, nämti* bie fipa (Piiial (gig. 284) , perbient i»egen einer geiDiffen eigentbümlidjen ©itte bi« gleitbfallö bejeicbnet }u werben : biefeö %t)UT lebt im ermacbfenen 3ußanbe auf bem Sanbe, enfßcbt aber unter ber gorm eineö 2llanteä , unb muß aliJ foldjer im SBaffer leben : ba« asänncben legt nun bie gier im augenblid, mo ße abgefegt werben, auf ben Siücfen bed SBcibtben«, beßen §)aut bur* bie Serüfirung biefer Äörper gereijt reieb , rooburcb ße aufbläbt unb ^eütn bilbet , in tvcltben bie 3ungen au« Pen giern fijlüpfen ; bie fo belabene äWutter begibt ßcb alebann in ba« äSaßer unc bleibt bafelbß, bi« ibre 3ungcn mit ben 5Wctainorpbofen ju ®nbc ßnb; crfl al«bann »erlaffen bie jungen ''Pipa'« ibre Seilen unb leben, Kit il)re3}?utter, auf bem Sanb. §. 472. Sic Sieptilien jeigen unter ßcfi, wie mir gefeben baben, febr grope anatomiicbe unb pb»ßolo= gifcbe llnferfcbiebe ; unb bamit bie glaßißcation biefer X^iere auib bie »erftbicbcncn @rabe ber 2lebnli(i)feit OPer Unäbnlicbfeit ber DJepiilien unter ß^ au«brücfe, fo mup man ße juerß in jroei ©ruppen ober jwe: untergeorbnefe Älaßen tbeilen, nämlicb : 1) 3nbiegen)6bnli(ben3?cptillen, reeliie jeitleben« mit Zungen »erfeben ßnt , ntemal« im SSSaßer atbmen unb feine aWetamorpbofcn erleiben ; 2) in bie ampbibienartigcn SJcptilien, »eldic anfang« mit Siemen atbmrn unb ju einem 2lufentbalt im 2Bnßcr geeignet ßnb, aber feine OTe- tamorpbofen erleiben, unb wenn ße erwacbfen ßnb, ilungcn beßgen. ©ie gewöbnlitben Reptilien tbeilen ßcb wieber in brei Drbnungen : in bie ©cbilbf röten (Chelonii), bie ® i b e * f en (Saurül unb bie ® ib l a n g e n (Opliidii). §. 473. ®ie ©cbilbf röten (Chelonii) baben SJippen, bie unbeweglicb unb mit ben Siücfenwirbeln jur Silbung eine« 9iiicfenfcbtlbc« (gig. 258) »erbunben ßnb : ber Selb iß aud) »on unten mit einem ^anjer, bem fogenannten S5rußf4ilPe, beberft (gig. 2.5.3) ; Per SKunb iß ber 3äbne beraubt unt bafür mit emem bornnrtigen ®d>nabel befegt, bie §)aut faß immer mit grofen fcbuppenarligen ^platten betectt; ße baben »icr güpe, bie unter ßcb jiemlii^ äbnlid) ßnb. §.474. ®ie gib ecbfen(Saurii) unb bie ©klan- gen (Ophidii) baben bagegen beweglicbe 3?ippen unb 3?üdenwirbel unb geigen weber SJücfen- no* Sruß= fdiilb ; ße baben feinen bornartigen ©dinabel ; ber TOunb iß ßarf gejäbnt unb bie f)aut fd)uppig. ©ie ßnb alfo Pon ben ©cbilbtrötcn bebeutenb »erfibieben, aber unter ß* bebeutenb äbnlid), benn man untcr= fcbeibet ße befonber« burcb ba« 3?orbanbenfein ober ben 5Wangel ber güpe, weld)c ßufenweife fo »erfcbwin^^ ben, Pap man »on ibnen nod) ©puren felbß bei ge= wißen Sbieren ßnbet, welcbe ß* berfelbcn nid)t mebr jur Drt«bewegunn bebiencn. Sffire bem aud) fei, man gibt ben 9Jamen ©cblangen (Ophidii) folcben 3fep= titien, bie feine ©liebmapen mebr befigen, unb nennt bagegen gioecbfen (Saurii) fotd)e, bie im Seßg berfelben ßnb (gig. 285), unb bie baber unfern Die iäflame (4ji.m.i). gibei^fen (Lacer(ae) gleicben. Sil« Seifpiefc »on ©cblangen wollen wir bie SSipern, bie Älappev« fd)langen (gig. 286), bie SSrillenfcblangen (gig. 25.5), bie ben ©iftf^langen angeboren, anfübren; uno alä Seifpietc »on ben giftlofen ©erlangen woüen reit bie 166 ^aalaiie. 9lattern, btc SRfefcnWIangen unb bie ütbflo«« Wangen angeben. 2)ie Ürbnung tct Stbe^ifen beijreift bie giß. 285. Eic ürcffeiMtongc (Crnialus). -Stoiobile C^ig. 252), bit (Sfbei^fcn , btc (»^amäfeon'ä giß. 287. Der Ccguan ober tit Sommeibtd^fe (Iguann;. CSig. 261), bie ©ecfo'ä CSig- 260), bic Sügamen Cgig. 285) , btc l'eguane C8tg. 287) u. f. tt). in ^ä). §. 475. ®ie Slbtbeitun^ bct antpbibifc^cn 3Jcpti> lien bcPeft nur ouä einet ctnjigen Dtbnung, nömli(6 aui bcn Satrat^iern (Balrachü), bie gcrcö^nltd^ an bct 9Ja(ft^eit iSiret |)ouf Icitbt ju crfcnnen finb. SKan rti^t in biefe (Sruppe bie grofAe (Ranae), btc gemeinen Saubfiöfcfje (Hylae arboreae) (Jig. 259), btc gemeine Ätctc (Bufo vulgaris) (gtg. 254), bie ^ipa'« (Pipae) CSig. 284), ben etbfatamanber (Sa- lamandra) unb bcn SSSafferfalamanber (Triton) (gig. 283), ben5»to(euS (Hypoclithon), ben SlrototUSire- don) CS'g- I22)u. f. »., foroie oui^ bie SlinbTOüJIe (Coecilia), rodete roegen i^rer allgemeinen Sötper» form bcn ©^langen gleitet. fit ^lo|fe \>ex gifd)t. §. 476. ©tc ütcfte unb Icpc filalfe bet SSiibct-- t^icre begreift bie gifc^e in fttl). ©icfc Spiere ftnb, inic Set'crntann roeif, baju l'cfiimint, im aBaffct ju leben; btefet Umftonb bat tbtct ganjcn Dtgantfation ein befonbeteä ©epräge gegeben. 2lbet bie roi^ttgften llntctf^iebe, ibcli^c fie bei ber SJctgtcicbung mit anbetn SBirbeltbieten bat= bieten, befielen in bet Stlbitng tti 3{efpitation«= unb Sirculsttonöopparateö. ©ie beftjen nicmalö Sungen, fonbcrn otbmen butcl» Ätemen. 3^t ^erj f^tiept btof jwei ^liiblen ein unb nimmt nut Denöfcö Stut auf, itclcbcä nn* bct Setü^rung mit bem ©auer» floff in ein Siiicfengefäpjiriimt, wo feine neue beroe- genbe firaft feine ©ttömung jn bcn Bctftbtcbenen Üorpctt^ctlen befcblcunigt (fte^c §. 109). (Sä fann bcmna^ iiire Sirculotion nic^t ebenfo tebbaft, aK bei bcn I;B^eten Sbi«cn fein, auä) i)l i^r Slut talt, roie bn« ber SRcptilicn. 3brc ^aut ifl natft unb nut mit ©(fmppen bebeit; fte (jaben feine Stufte unb entfielen am Stetn; ijire ®ticbmapen (tnb in gloffen um= Qcroanbelt. §. 477. Sic ÖHpere Scrra bet giftlie änbett ficb jroat ob, übet in bct SJcgcl ifi ibt Seib übetall glcicb bi(!. Set Sopf, bet ebenfo bitf ifi alö bet SJnmpf, ifl »on bemfelben but* feine bem |)alfe bct bbbcten Stricte äl)nlid)e Verengung gcttcnnt; aut^ untctfc^ct» bet ^aiit iß manchmal beinahe nactt, dbtx fafi immer mit ©^»uppcn bebecft. 3»»eileit tia= ben bicfe ©cbiippc" bie gorm raubet fiörner, ein tntbereö Tlal finb e« fc^t bitfc SRöbrcn ober bidc platten, gcwöljnlicfe aber ^aben fie tai Sluöfc^cn fcfjr tünncr i!amctlcn, bic wie ®ad)jiege( über einanber Itcgen unb in bic galten ber Vc^ctbaut eingefügt finb. '^tan fann ftc mit unfern SJägeln »crntcidfitn ; nur cntboltcn fie weit niebt Äaltfaljen. SBaä bie garte betrifft, n>omit bicfe Spiere bematt finb, fo fefen fie un« cbettfofc^r bur^i ibrc DPJannigfaftigfcit, aU burcb ibren (Slanj in Scwunterung. Salb lin= ncn fie nur bcm glänjcnbflcn ®olte ober Silber »er» glichen werben, balb flctlcn Rc ein pracbtöollcö (Srlin, Stau, 3iotJ ober ©cbwarj bar. Der filberglonjcnbe ©tott, ber ibnen oft einen fo f(b6ncn IKetattgtanj ücrlcibt, Wirb bur$ bie Scbcr- Jaut aui^gef(!)icben unb bcftebt auS einer , 3)?enge Heiner glatten Blätteren. §. 479. ®aä ©fcict ber gifc^c befielt getDoOnliit) aui Änodjen ; aber bei mcbrcrcn betfclbcn, v S- bem DJoifien unb bcm ^aiftf^, bleibt tS bcfJanbig im fafertnorpeligcn ober ° - tnorpcligen Bußanb ; ja e« gibt fogar gifetic, »0 bicfcä ©tclct eine nocf) geringere gefJigfeit ^. ,.. barbietet unb burcbauiS bäutig bleibt: bieber geboren gcreifTc Vantbreten , bic in biefcr ©e= <■ - jicbung Den Uebergang »on ben SIBirbel- toteren ju ben wirbeUofcn X\)itxm bilbcn. ', §. 480. Sic finorfjcn geigen nicmatä einen 5WatffanaI, aücb ifi bie Änorbelfubßanj, iDcIcbc bie (Srunblagc berfclbcn bilbet, ni^t ber Änorpclfubfianj ber ©äugctbicre unb ber Söget äbntit^ ; benn täpt man fie in ^ci?em SEBaffcr tod)en , fo liefert fie feiiie Oatterte. t)aä ©feiet ift auö bcm Sopfe, mit rcctc^cm ein fe^r cntwicfctter unb jur SfJefpiration btenti^cr 3ungcnbeiniipparat oerbunben ifl, ferner auä bcm Stamm ober 3iumpf unb auS ~:icbma§cn jufammcngefcgt. §. 481. Der Äopf äcigf einen fe^r jufammtn» gefegten Sau : juerU bemerft man an bemfetben tU neu mittleren X^ül, ber auä jabireitfccn Äno(^cn beflebt, bic unter ü* tut* 9Jäbtc ecrbunben finb unb gleicbfam ein unbeitcgliibcö ©cfjifftben bitbet, an weliljem bie Äiefcrfnoiben , bie Sadentno^ien u. f. w. bangen. t>a biefcr mittlere Sb"'- beffcn ge«)ö>n= tic^c gotm beinahe bic einer brcifcitigcn f pramibe ifi, feine ©pi^e nai^ »orncn fcbrt, fo fictit er na^ binten bie |)irnfd;ate (c) biir, in iDcIcber ni^t nur t>ai (Se^irn, fonbern. autb ber ®ebörapparat ticgt. 3n ber 3J?itte if} er burt^brott)cn, um babuti^ bie Stugcnbö^Ien (or) ju bilbcn; »ornen bemerft man ®rüb(bcn, bic bcm ©crucb^apparatc (n) angeboren unb einen Änopf, ber au« bem 'pfIUGf*aarbcin gc= bitbet ifi unb jum ^tragen bc« Oberhefet« Cgig. 29 i, v) bitnt. 5Kfln unterfc^icibct baran finoc^en, bie bem ; keä Bcraeinfn $ecf)(t. (Ebon. lucms L.). 3(19 2W 3)ic RooU * c i>iui]ä)aU, — or 'lu(irnI)o(iIe, — n SJofmtioSIcn. 3toifc^cnfieierrnod)fn , — »i cm Cberfiefirfnodjen , — / etne'ieii(id)i: j roanb ; -- üon a biä h ©(ieitemonb , rotiere bic Slbomic vm tfm 'KunbE (rennt «nb »ornra 1 (;>) trögt ; — mit bem $flugfif)oaif>ein btrinittflit ber (?Qumenbögen, looron . . ~. £l)ci( oter^olb i!i SitierfiiiMfienä temerft , oben mit Jtefpirationäapparat eiiieö S'-ftT'tS. * Hinterhauptbein , ben ©(^Iäfcn= beinen , bcm Scilbcin , ben @0eiteIbcincn, bem©tirnbcin, bem ©iebbein unb bcm $flug= "aarbein cntfprei^cn; bccf) pnb bie meificn biefcr Sbcile auä mehreren ©tücfen äufnmmcn= gefegt, bie niemals 9Jö^te geigen, t»ie bei ben jungen ©ciugct^iercn unb SSögctn. 2lm üorberen Snbe biefcö Äopft&cileö befinbct fic& ber Dbcrticfer, wctdjcr ,^n>ar man(^= mal unbcrocgtitb bamit »crbun= ben iß, aber im 2tUgemeinen eine grofe SJcwcgurbfcit sdgt; I man unterf^eibet baran auf jebcr Seite dnen 3öji 4iimf(6ale (c), unten mit bem Unterfiefcr unb I)inlen mit tincoi Änodien , bcm 3)orberb£tfeI (praeoperculum) {p) ürttfiiUtt, a'Cld)cr ben Kiemenbectet (op) trÖBt; — .o ber 3n)i|'d)cnfiefevfn»(Sen , mit ben ber Unterbccfel (aulioporouluin) fofgt. * gig. ■St. So« SomTfi'let beä SluiJf'i"f'ie(J, auf bc||"'n einei-. Seite man bie Sinnloben, bte 3o(4^tln|■(J)ei^lHHl?:^ unt- Jen Sicmen- berfcl Dintocgflcnommen tat, um ba« 3nnerc tcr 'riiniKif^le unb feä 3ungenbetnapparateä jeißen jU fönncii ; — r bif .turnidiaie ; — or eine 21uBen!i5l)Ie ; - » bo8 (mit SjItocii brici.iie) 'PfliiBfioorbein; — .»1 ber Dberfiffer; — dp 3;iline, tic nui ^cln OHiumcnSogen fie. fien j — mi ber Untciliefer ; — ' bJ« Jjriu'iibrni ; — 4 bie feittiiien älefte btß SiingenbeinübPQruie^ ; — i' ein ^dicitfcl, ber jum Stoßen I biefer aefle m ber innem ©eile ber JSoitii-einiicibtreJiile bitnt ; — r bic Äiemenffra&reu ; — a Äiemen&ügen ; — f-fi obere ©dilunb^ I (opi(ncd)en : — ar bie (?clenftlä*e ber bereit« ermähnten Sdbeibc» fnöcbernc ®ilrtel , mcl*cr bic SBrufifloJTe in amel ©tüifc ßttlftatt ocbuiterblatt; Oberarm; — «6 ber SSorbcranii ; — cotic^anbrouräcllni). SRabenfainQbelfMIfaf. 168 ^oolagtr. f$tnfiefcrfno($en (im), bcr an bet aSttteltinte liegt uns einen Äiefcrtnodjen (m) , bet fic^ feitlii* (»infirecft unb an bem etßeten unberoeglii^) bleibt. a3on jebet Seite beö »otbetn SBinfelö ber ätugen- ^o^lc biö 5U i^rem Ijintetn SBintet fitcrft fid), eine Seite Heiner Snodjcnliütfcfjcn ^in unb »erboUfiänbigt auf biefe aßeife ben Ätetö ber ülugen^öljle. SBctter innen bcmetft man auc^ ju jeber ©citc eine oettitale ©ddciberoanb , redete an bet |)itnWate tjängt unb fo= TOotjl bie augenljö^len aU bie SBangcn »on bcm ^unbe trennt. Sie ifi auö Snodjen gebilbet, bie eine SInaiogie mit ben ©aumenbeinen,, bcm 5Iügel= fortfa§, ben Änocfcen, bie jur ^autcn^oljle geboren, u. f. m. (jaben, unb artifulirt mit bet Jpirnfc^nle m jwei fünften (auf bem fflugWoarbein unb auf ben ©c^Iafcnbeincn). üln intern Untert^eil gibt |tc bem Untertiefer einen an^eftbuntt unb »crlängert m nad} hinten fo, bag fie einen bemeglitlen Sedei bilbet, ber ben SRefpirationäapparat beitrügt unb Sicmen= bcrfel (operculum) genannt rcitb. Drei ©tütfe bilben auf jeber ©citc bie untere Äinnlabe, roelt|)e but4> iljre concaöe Slädjc mit bem fc^on erwähnten 3o4)t)einav)jarat artitulitt. 3nnen an jenen feitltct)en ©cfceibciDänben unb im ?)intcrgrunb ber !Kunb^ö!>Ie befinbet ^iä) ein fct)t jufammengefeftet Apparat, ber aU 2In()eftpuntt für bie Siemen ober jum ©ctugc berfclben bient unb auö einem aupcrorbentlit^ entn)i= (fetten 3ungenbein gebilbet ju fein fdjeint (gig. 291). ®aä 3ungenbein (1) fegt fid) rücitbärtö mit einer 3{eit)e 5WitteIf}iicfc fort unb ortifutirt ju jeber ©cite mit einem fc^r langen unb bieten 2ifi (b), ber an feinem cntgcgengefcijten Snbe an bcr tnnern ©eite bcr bereit« enba^ntcn fcftlic^en ©c^ieibetbanb beä So- pfc(3 fängt. Siefe au3 mehreren Snoc^en gebitbeten 2lef}e tragen an i()rem unteren SRanbc eine SReife platter unb gebogener ©trabien (r), iccldje mit ben Giemen- becfeln jur Srgänjung ber Siemen()ö^Ienn)anbungen beitragen unb unter bcm 9!amcn Äiemenfiraflcn betonnt finb. ?)intcr biefcn heften gefen »on bcm mittleren S&cile beß Sungenbeinapparoteö Bier 'J5aat fnö*ernet Sögen (a) ab, locli^e ibre 3ii(^tung na* auBcn nehmen, ^ierouf fic^ aufivärtö unb jugleic^ einn'ärtä triimmen unb it(^ on bcr S3a|iö ber -§irn= fefcale mittelfi einiger fletnen Snoi^en, bie man obere ©djlunb topftnocf)en (iihi nennt, befefttgen. Siefc Sogen tragen bie Siemcn unb mercen ouö bie= fem Örunbe Äiemcnbogen genannt. §)inter ben Äicmcn beö legten f aatcö, am Sinttlft in bie @peife= röt)re, bemerft man noc^ jreei untere @d)lunbtopf= fnct^en, bie M geicöljnlic^ an bie oorf in cn»ät»nten oberen ©tfjlunbtopftnotScn anlegen tonnen. ■Die« iß im siUgemeinen bcr complijirte Sau beä Sopfftelctö bet gtfcfje. Buweitcn tommen 3lbtt)ci= djungcn batan bor : fo betlängctt fid) \. 93. bet Dber= tiefer bet ©*»ertfti(f)e unb einiger anbcrn bcm S()un- fifd) (Thynnus) bcnacbbatlcn gifdje ju einem langen ©cinabei ber mit einem ©piege ober einem ©ctiibertc ber ?)alä olä tai Äreu^bein. Der SBitbcltotper i)at eine befonbere gotm : et jeigl »ornen unb ^in= tcn eine tonifdje ®rube ; biefe beiben (äruben »er* einigen fit^ manchmal fo, baß fie fid) in ein ioä) umreanbcin, unb bie ouä bet Juxia-positio bet bei» ben benadibotten SSSirbeln feroorgfl)enben boppelten toniff^en öirube ifi mit einer lueicbcn ©ubflanj an= gcfüat. lieber bcm jum ®urd)gang beä Siiidenmorts befiimmten Dtmge erljebt fi* cm Üotnfottfag ; oud) geroafrt man gercöljnlitfe auf jeber öeile einen mcbr obct »Bcniget beutlic^ ouögefptodjcnen Ouctfottfag, bet ot>ert)alb ber S}aud)böfle noi^ aupen tritt unb gemöfnlid» mit bet entfptcdienben 3?ippe attitulitt, obet im @d)n)anjtl>eil bet SBitbelföule fitfe obroättä ticktet unb mit bcm Oucrfortfag bcr cntgcgcngefegtcn ©eite einen 3?ing bitbct, ou« bcffcn unterem Xt)tii ein langer S>ornforlfag enlfptingt, ber bem auf ber aiüdfeiic ber SSSirbelfäule gelegenen äfnli(^ iß. Sic SRippen fet)lcn man(^mal ; äuTOeilen umfcfiltC' 6cn fie ben ganzen Unterleib unb bei einigen wenigen gifc^cn fc^licpen jte fiä) an eine 3{eil>e unpooriger Änoc^en an, roeldje man als ein Stuftbein betra^ltcn muß. Dft tragen fie einen ober jnjci Stiele, bie ouö= roätts laufen unb m bog gtcifc^ cinbtingen. 3u»eilcn finben fic^ äl)nlid)e ©tiele, bie »on bcm Sörper ber SBirbelu aHßgcl>en : bei einigen ©attun- gen, j. 53. ben §>äringen, irerbcn ouf biefe SBeife bie ^tätt bet gifc^c fet)r jat?Ireid). _ iSnblid) ünbet man nod) auf bet Mittellinie beö Sötpetö eme geiviffc älnjofl Snotfccn, bie fogenann-- len 3«)if(^engtöten Cgig. '■^93, i), toel^ie ßc= gig. 'i\i'i. Ell graitinE iBitmenfHii ac^nliAfcit ^at, beffen fid) bie SEfiete_al« einet flor- fen Saffe bebienen , um bamit bie gtößten ©cclf tcre an^ufaacn. SBa« bie Scrglcidmng ber »crft^iebcnen Sbcüc bc« Sopfeä mit ben Sopffnodjen ber ©äuge» tbicrc betrifft, fo trollen njit un« babei nic^t aufbal« tcn, weil in bicfet Sejie^ung no^ »iele Ungcmif^eil !;errfd)t. §. 482. iSie SBirbelfäulc ftctlt nur jwei »erft^ic benc JlKilc, nämlid) ben 3iiiiientf>eil unb ben ©dimanj {I)cil , bat Cgig- 289) ; bcnn eä fe^lt S)ier forooi^I (Jiiit MiirfenfloiTe. Kö^nliä) auf ber ©pige bet Sotnfottfage ber SBit- bei ouftuben unb an i^tem cntgcgcngefcgten Snbc mit ben ©Italien bet auf bcr 2)?ittellinie liegenben gloffen (rl ortituliren. Diefe ©trollen ftnb cntoje- ber fpige Snodicn, bie man ©tai^clßtoflen (radii spinosi) nennt ; ober finb fie bloß an iörer Safiä ßer= tnöcftett, bie olflbonn eine SKcngc tleinet ©lieber bilben unb häufig gegen baö Snbc f>in oerjmeigt finb. Biefe legieren 2lnf)önge rcerben SBcfdjßtoHen obet ©liebctßtodlen (radii articulati) genannt: fie bilben immer bie ©cöroonjfloffc (gig. 289), unb junjeilcn finb nur biefe isUai)ien oor()anben. §. 483. ©ie feitnjörtß ßedenben gloffen, Wtldit bie (Sltebmaßen ber übrigen 2Birbeltt)iere »ertreten, laufen in ©trauten aui , bie ben ©Iraflen ber fent« rechten glolfen ainliä) finb unb ben gingern cnt- fpredjen. Sei bcr Srußfloffe finbct man an bcr Saß« biefer «anfonge eine querlaufenbe Süeide »on 4 bi^ 5 Meinen platten Snocftcn Qcn, gig. 291), bie man ben Sno(6cn ber ^anbmurjcl »crgieic^cn tonn, unb wcldje ouc^ micpcr an ^mei platte Snoi^en (ab) b»- fefiigt ßnb, «jclcbe bie ©peicfee unb baö Stlenbogen-- bein ju fein fcfeeinen. ©icfcr Apparat i»irb »on einem unmittelbar hinter ben fiiemenöffnungcn liegenben Snoc^engürtel getragen, ouf roclcie fiä) ber Stemcn= ccifcl reie auf eine 2preinfaffung legt: er iß onß brei in einer SJeifee licienbcn Änodicn jufammcngefegf, bie ß* »on ber ^irnfdiale biö jum 3"ngcnbcinapparat erßrcdt, unb tragt (»inten einen langen ©cfcentel. So« §)auptßücf in btefer 3ufammcnfegung iß ein Snoc^)en, bcr ben Sotberarm trögt unb tal;et bem Dbcratm (h) ^ifd).. löö »erglt^cn roctbcn faim ; er »erciiiigt fi* mUcn mit tcm t>ct cntgcgcngefcften Seite uiiD mit einer auf tcr !Kitte tcS 3iiiigcnbeinav'Varateö liegcnten 35er= längerung, \mx> (jält nn bcr |>irnfci)ale »crmittelfi ätveter fiiiod;en feft, bie dMiu aU bem ©cfiultcrbloft ent'predjcnt) betracfjtet (o). Der ©(fcentel tnblitf), rcelcbcr bason augge!)t unb fi* riicfwärtö ju beiben Seiten bcö Sörperö fortfegt, i(t gcmöbnli* anä jivei Stüden gebilbct unb fann einem 3Jabenf(^inobcIfort= üig (CO) ocrglii^ien »verbcn. 3i)ie Hinteren (Sliebma^en (Jig. 285) fiiib tiigegcn weniger äufamraengefcft ; bie Strahlen ber Sö'aitcf)-- floflcn ivctbcn nur »on einem einzigen Snod'cn ge= tragen, ber gewöifnltd) triangulär gehaltet ift unb fiit) »ornen an bie mittlere SJerbinbung beö Änottien- ßürtclö ber Srufiglicbmagen heftet, aber manchmal au(^ im glcifct) eingcfddoffen bleibt. §. 484. Set ben Änorpclfifc^en , 5. S. bei bcn 3{o(l)cn unb ben |5aien, ift ber S3au beö Sfcletä »on bcm befc^riebencn »erfijieben unb jeigt bagcgen «ine fe^r große 2le^ulid)tcit mit bem nod) {norpcligcicn Sfelct ber Sllante. Sie ?)irnf*alc jeigt feine i)lät)te unb beftedt nur auö einem einzigen Stiief , baei übrigens beinalje TOic bie -f)irnfd)atc emeä £mb^nüiii(\\ Stfd)eö geflaltet unb auögcl)ö|)lt ifJ. Die obere Sinnlabe ifi auö Äno*en gcbilbet, bie eine 2lc!)nli(1(ifeit mit bcn @aumentnod;en unb bcm ^pflugfrt)aarbetn ^aben ; bie Äicfcrfnot^en unb bie Siuifdienüeferfnoilen befielen entrceber gar nirf;t ober finben Rc fi(6 nur im rubi- mcntarcn Buftanb unter ber ^aut ocrfleit. ©ie untere fiinnlabc jeigt gleidjf.-tlss nur ein tinjigeö Stücf auf jeber Seite, unb gercöljnlit^ fe^lt ber Äiemenbe(fel= apparat »olipänbig. Die SBirbcIfäuIe ift biämeilen gröftent^cilö auö einer einäigen SJö^re gebilbet, bie auf jeber Seite svcgcu Hä Dnr*gangö ber JJeröen burt^bo()rt, aber in feine befonbcre aBirbct gcifieilt i|} ; (»äufig i|l auäf ber fiörper ber SBirbelbeine gnnj bur*bo|)rt, fo ba§ bie gaUertartigc a»affc, rccl^ie bie 3tBifttcnräume biefer ilnot^en auöfüUt, einen fort= laufenben Strang bilbet. 3n SBejie|)ung auf ben Änot^cnbau ber Stfeulter, beö Secfcnä unb ber Stoffen ifl JU bemerten, bag er »ariirt. Der 3ungenbeinap= parot, ber bie Siemcn trägt, ifi genjöi)nlic6 auf bei= naje gleiche SGBeife, toie beiben gcrcö^nlic^en gift^ien, gebaut ; jeboc^ fehlen bie Äiemenbägcn bei ben nicberen Sirfeu Cj. S. bei ben Sampreten). §. 485. Sie mcijlcn gifcbe fdiroimmen mit einer großen Se^enbigteit ; fo »erfi^ert man, baji 5. S. Der iaä)ä (Saimo Sahir L.) manchmal mit einer foldien ®ef4»inbig{eit fci«)imme, baß er iii einer Scfunbe 8 aWeter, unb in einer Stunbe 30,000 bis 40,000 SKetcr jurüälege. Jtuf bicfe äBeife benjcgen fie |ic|i geiBÖ^nlid) , inbem fte baö SBaffer burt^ bie abrecdxä^ iung«weifeu Siegungen bcd Sc^roanjeS unb Siumpfeö auf bie Seite fdjieben ; am^ ftnb bie SPJu^fetn , bie ju ben feitlit^en SSeroegmigen ber SBirbclfäuIe befJimmt finb , fo febr entn;idclt , baß fie getvöbnlii^ ben größern Sbeii ber Äiirpermaffe bilbcn. Die in ber ?KtttcIebcne liegcnben gloffen, b. i). bie öucb feine Sin= neöorganc ai« febr unPoUfommen seigen. Die ?)irn= febale ifi in Sejiebung jur Äörpermaffe tlein, unb benno* ifi biefe beinabe gar ni^t »on einem ®ebirn 22 170 ^uolosie. angcfüßt. 3tt5if(^en bcn SBanbungen ber §)trnf*atc unt) bem ©eftirne ftnbet man eine fdjiroammtge gett-- maffe »on bettä(i^tüc6em Umfange, befonbetö bei ben criuaetfenen Snbioituen. Sie Sappen, auä benen bai @ei)trn befte^t, liegen in einet 3Jei^e an cinanber, fo baf baö ©efjirn oft reie ein boppeifcr «Rofenfcanj ausfielt. Wan unterfcfjeibet ein {(eincö ®cf)itn, ?)irn= läppen, ©c^Mige'/ Sliec^lappen unb (itnfer allen biefen Steilen geroif[c Sappen, biebem cetlängerten TlaxU angeboren. £)ie Sef*affen^cit i^rev Sebecfungen lapt ben gifc|en nur einen fe^r unootltommenen gü!)lftnn ju; unb ba biefe Spiere langer ©liebma^en unb befonberö bieg= famer unb jum Umfaffen ber OegcnfJänbe geeigneter ginger beraubt ftnb , fo fönnen fte ben Jaftfinn bloß mit ben Sippen ausüben. Sic Sartfäben, bie um tt)rcn 5Wunb Ijerumftef^en (b, gig. 2S83, f*einen bie SSefiimmung ju baten, bie gif*e »on ber Serü^rung frember (äegenjlcinbe ju untertiAtcn. äutfe ber @e= f^matftinn ift beinafje 9Jutt; benn i|irc 3unge ifJ faum beweglich, nicbt fleifcbig unb erhalt nur roenig Sterben ; auc^ »erteilen bie ©peifen niemalä im 2)?unbe. ©inen jufammcngefegteren Sau jeigt ber ®eru(^«ap-- parat, ifi aber ntd>t fo eingerichtet, ba§ baö jur aUefpiration bienlicie SSaffer ober bie Suft ()inbur(t= ftrömen tonnte. Sie 9iafenj)6^len be|}e|)en nur in jTOei blinbfadförmig auölaufenben ^odlen , rcobon jttb ge- tcö^nlie^ jebc in jnjci 9Zafcnl6c^ern natb aupen öffnet, unb iebe ßon einer gefalteten @tbleim()aut auf eine fet)r mertrcürbige SBcife auägetleibet ift. 3)aö Dfer liegt faft immer in ber §)o()le ber §)irnfd)ale ju beibcn ©ctten bes gropen ©e^irnS, unb befielt eigentlich nur in einer Sorfammer mit brei balbjirtelrunben Sanälen, ju benen bie ©^allnjetlen crfl bann gclangcnjönnen, noc^bem fie bie allgemeine Sebecfung unb bie issc^cibel- fnodjen in Vibration gefegt baben. 3m Slllgcmeinen ftebt man nit(;tö, boö bem äußeren Dljr, bem Raulen- feil unb ber ^iauten|)6l)te »crglic^en werben tonnte. Die 2lugcn pnb fe^t grof, aber roenig bewcglid» ; aüi) ^aben fte roeber fentretbte Slugcnliber, no(^) einen S^ränenapparat. Sie §)aut gebt nad) »ornen über baö 2tug (»er unb läpt baö Sic^t ^inburd). Sie .^orn= ^ant ifl nur roenig gcroölbt, bie ^upiüe fc^r roeit unb wenig ober gar nicbt jufammenjiebbar ; bie Srp= ftalltinfe ifl fpbärifd;. §)tniicbtli($ t^rer Sage bieten biefe Drganc ni(l)tS Sefonbereö bar; inbeffen jeigen Re in biefer Sejie^ung bei einigen gifc^cn eine metf» roürbige Slnomalie : benn bei ber 3uuge, ber ©c^oUc (Pleuronectes Plafessa L.), bem Steinbutt (Pleuro- nectes maximus L.) unb einigen anbern ^latffifc^en Cgig. 296) liegen fte nidit, roie geroö^ntit^, auf beiben (Squalus Carcharias L.) Cgig- 291) ; fe^r Jäuftg ©fiten beSSopfeö, fonbern beibe auf einer unb bcr= fclben ©eitc. Siefe ÜBonjlrofttät ^ängt übrigenö mit einem SKangel an ©ymmetric aud) in anbern Äötper= tOcilen jufammcn. §. 488. Sie gift^e finb fei)r gefrapig; eö gibt unter ibnen feljr wenige, bie ^auptfäc^lid) »on ocge= .tabilif(ben ©toffen leben, unb geroö^ntid) »erfcblin= gen fie o&ne änäroaf)! alle lleinen 3;i>iere, bie fie er= bafc|en fönnen. einige Sitten ftnb ber 3äbne beraubt, bei ben meifien aber ftnb fogar mehrere 3Hei()en cor- banben , roie ä- 33. in bem SRadJcn beä ächten ^aiftfdie« gtg 2^7. Der Kopf ^lä . cl)tin fjaififdn«. finbet man fie nic^t nur an ben beiben Äinnlabcn, fonbctn auc| am ©aumen auf bem ^flugfdjaatbein obet auf ben ©aumenbeincn Cg'Q- 290, auf ber 3uuge, an bem innern SRanb ber Siemenbögen, ja fogar im ©t^lunbe auf ben ©dilunbtopffnocben , bie Pen eintritt in cie ©peifetö^te umgeben. Sic (jabcn feine äBurjeln, fonbern ftnb mit ben Snodjen, auf benen fte fteben, burcb 'aiä\)tt »erroadjfen : fie rallen aber nid)tö beflo weniger auö, roabrfc|)einUd) burd) einen ä^ntitfjen S>organg, wie bei bem SlbfaHen ber ?)irf4)gcwei^e ; unb werben wiebet burd» neue erfegt, bie balb unter ben alten, balb an bet ©eitc betfelben (»erauäwacbfen. Sic 3a^ne, womit bie Sinnlaben bewaffnet Ttnb, bienen gewö§nli(^ nur jum 3urüd-- Ijalten unb 3crbred)en bet Seute ; biejenigen, bie ^in- ten im ÜÄunb fielen , finb fetten ,^um 3ermalmen ber Scute cingerid»tet. llebrigenä anbert fit^ i^re gotm beöfutcnb ab : balb ftnb fie fo fein unb fo na()e an cinanber ftebcnb, bap fie ein fammtartigcä 21u(5fef)en batbieten. Salb bilben fte fJarte -?iafen, ober -piat= ten mit fi^neibenbcn SRanbern ober abgcrunbcten §)ö' denken. §. 489. So gibt gifc^e, bie ftc|) »on feinen fefJen ©ubfianjen näbren, fonbern blof bie glüfTigfeiten auf= fangen , bie fte in bem Sörper anbcrer Sbicte nebmen : t)k\)'gungSorgancn liegt. Sie Sßerbauung fd)cint fe&t ft^netl »ot ft* ju geben, unb bet S^pluö witb burd) ja^Itei4e ipmp^atif^jc ©efäfe aufgefaugt, bie in mcbteten ©fämmen in bai Senenfpftem naije beim ?>crien eintreten. §. 490. Sa« Slut bet gifdie ifl, wie wit bereits gcfagt l>aben , rot^ ; bie Sttgelcjen ftnb etlipfoibifc^ unb äcigen bebeutenbe Simenfionen (§. 8i, gig. 28, c). /if4)'. 171 Tiai |)erj ^at feine Sage unter ber SeJIe in einer öon bem Untcricibc burd) eine Slrt ©iap^raflma gc^ ((ticbenen |>c^le, unb tvitb »on oben burd) bic @ctilunb= fopftnoc^en, fcttwärtö burd> bic Äicmcnbcßcn , unb »on hinten gcnjö^nlid) buv(6 ben Dbcrarmgürtcl be- W&t. Sä befielt, wie n>ir f^on früf>er C§. 109) gefe^en ftaben, au« einem S5or()ofe, bet ba« in einem na(;e gelegenen geräumigen SinuiS angcfammelte Be= nofe Slut erljölt unb auä einer §)erjtammer befielt, bie barunicr liegt, unb burd) ijjr »orbereö (Snbc einer Sungenartcrie, bereu Saftä erweitert i(}, unb fo eine jufammenjic^bore S^ietel bilbet, ben Urfprung gibt. Dicfcä realere Oefäf tfieitt ft* fogteie?) in 2lePe, bie fiä) an bie Giemen begeben. JJadibem baö 23lut bicfe Organe bur^ßrömt ^at, ßeigt eö gegen ben Sopf mittel^ eine« anbcren ©efäfcö, rccld)eö (iIctAfatlö an bem SJanbe ber Äicmenbogcn Einläuft. SBon ^ier auö fciiden jene Äanäle einige Slefie an bie benachbarten Sljeile aui unb »ereinigen fi* ju einer großen SJüdenarterie, weldie rücfrcärts unter ber 5Birbe( faule bintäuft, unb 3njeige an ade übrigen Äörpertbeiie abgibt (gig. 4'2). 9li*t bie ganje S'Iaffe beä »enöfen Sluteö begibt ftd; unmittelbar in ren »or^in errocidnten ©inuö ; baö ocnöfe Slut ber ©cbarme unb einiger anbern jtieilc »ergiept |id» »orerfi burcb bie *).H'ortaoer in bic Scbcr, e§e CO jum ^lerjen jurüdtcbrt. aiian fie^t alfo, tai baö Slut in feinem Ärciö= laufe mit feiner ganzen ajJaffebcn SRefbirationöntJbarat, Wie bei ben ©äuget^icren, burdjßrömt, aber babei nur ein einjigciS OTal in baö §)erj tritt — ein UmfJanb, ber feinen Sauf notbwenbig langfamer mad^cn mufi. •Das ?)crj fetbfl entfprtd)t burc^ feine gunfiionen ber regten iJerjbätfte bei ben ^öj)cren aBirbelt^iercn Cltc^ie Sig. 39). §. 491. ®ie Sltbmung gef«Jief;t mittelfi ber im SBaffer aufgelösten Snft, unb finbet an ber Dber- flä(|e einer f^enge bctjjorfbringcnber unb fcbr gc= föfrcidjer Samettcn ftatt, bie am äufcrcn Sianb ber Siemenbögcn, bcren ©tetlung bereits? angegeben reor- ben if}, fteben. ©creöbnlt^ ja^tt man auf ieber ®eitc »icr Siemen, rooöon jcbe auö jwei SRci^en »er= längertcr l'ameKcn jufammengefef t ift. Sei ben mei= flen Snorpclfifd)cn finb fünf »or^ianben, unb bei ber Sambrete finbct man fogar bercn fteben. 'Die Samel= len finb bei faft allen (IJrätenfif^cn einfach unb bloß an i^rer SafiS nngebeftct ; bei einer fleinen Slnja^l, }. S. bei ben ©ecbferben fgig 298) finb fie bnge- gen »eräftclt unb {»aben ein gcberbufc^arttgcä 2luö= giß. 298. iOÖ tecepHtti iHippotampus). fe^en; bei ben meifJcn Änorpclfifi^en, j. 93. bei bei: ?>aiftf(|cn unb ^oä)tn , finb fie ebenfonjobt mit i^ircm äupern SJanbe an ber ^aut, atä mit i^rem inncru an bie Siemenbögen gcbeftet. T>a& jur atbmung not^rcenbige SBaffcr tritt ju bem TOunbe ein, njirb alsnann »erfcbludt, ge^t in (5olge biefer Sercegung burd) bie ©palten ein, Kcli^i bie Ätemenbogen 5n.nfd)en ftc^) laffcn unb fommt auf fiere SSeife ju ben Siemen, bereu Dbcrflädse cö be negt, entreeitfct hierauf bur$ bie Äicmenoffnungcn nadi auSen. Tian fie^t nud) in ber X1)at ba« J()ier ben OTunb öffnen unb tcn Siemcnbcdel abnjcdbälung«' roeife l)eben. Sei foltben giftten, bcren Ätemen an i&rem äußeren Sanb frei finb, rei(|)t eine einjigc fol*e Deffnung ^u jcber ©eite ^in ; finb aber bic Giemen nti^t frei, fo bcbarf tä jum 2luötritt beä SBafierö ebenfo Bielcr Dcffnungcn, nl« 3>bifd)enraume jwifdjcn ben Siemen »orbanbcn finb. ©oldier Dcffnun- gen finb auc^ in ber 3;(?at fünf *JSaare bei bem ^au M*, CSig. 299) unb fteben '■paare bei ber Samprcte (gig. 31.'^) »orbanbcn. 5Kan tann baber bie ein= rictitung beä SJefpirationöapparnteä bur(^ bie blofc Sctra(|tung feiner äupern Deffnungcn ertcnnen. 2(u4i ifi beacf)ten(3i»crtb , baß bei einigen gifd^en taS SBaffer nidit unmittelbar auö bem 5Kunb in bic 3ie- fpirationötjöblc burc^ bie jreifc^cn ben ilicmcnbogen ftd) befinblitben ©palten tritt, fonbern burd) einen befonbern Äanal, ber beinabc Wie bic Suftro^re ber t)if)mn Sbierc unter ber ©pciferobre liegt, ba^in geleitet wirb ; bicfe Silbungöweifc ifi ben Lampreten eigen. X)ic gifc^c »ersebren nur eine geringe ^Wcnge ©auerffoff; ieboc^ begnügen fit^) einige ni^t mit ber im aSaffer aufgelösten 5Kcngc, weswegen fie »on 3eit ju 3fit an bie Dberflädic bcö SBaffcrö fommen, um ba Suft einjuatbmcn. ©elbf} fclcftc gifc^c ftnb befannt, welche Suft »erfc^lurfen unb ben ©auerftoff in Äoblenfäure umwanbeln, inbem ite ibn burcb i^ren Sarmtanal binburdjgcben taffen ; ein Scifptel »on biefer cigentbümlidien Srfc^jeinung wirb uns bur^ ben @d)lnmmbeißer (Cobitis fossilis) bargeboten. Sluper- bolb beä SBaffcrö faUen bie gif*e in ber Siegel fe^r fd)nea in 2lspj)pvie, nic^t Weil ijncn ber ©anerfloff feblt, fonbern weil bie Samellen ber Äicmcn nt*t mebr burd) baS SBaffer in ber gebörigen üagc gehal- ten werben , baber ficb fcnlcn unb baö Slut "jcf t nic^t me^r fo lctd)t binburd) firömen tann, unb weil fer= ner bicfe Organe burd) ibrc Sertrodnung jur Srfüt- lung ibrcr gunttionen unbraucbbar werben : baber flerben auc^ gifcfte mit ftart gefpaltcnen Äicmen weit f(^nellcr, wenn fie ber Suft aufgefegt werben, weil biefer Sau bic SerbunfJung auf ber Äiemenoberflädie begünßigt; wäbrcnb bieicnigcn gife^e, bereu Siemen= Öffnungen febr enge finb, ober bic fogar irgenb einen Sebälfer befigen, wo fie SBaffer jum Sefenc^fen bief^er Organe aufbewahren tonnen, am längfien in ber freien ?uft fort ju leben »ermögen. Sie »er« fdiiebenen gifcbc, welcbe bic gamilie mit labprint^« förmigem @d)lunbtopfe CÄIf'terfifdje) bilbcn, finb in biefer Sejicbung febr mertwürbtg unb »crbanten ibren giamcn ben wafTerf)alttgen 3etlen, bic über ibren Giemen liegen. ■©iefe »on bem Stemcnfccdel bebcdtcn unb auö ben Lamellen ber ©cbtunbtopffnoc^cn gebilbcten ^tüen (gig. .'SOO) biencn in ber Sbat jum 3urü(f>alten einer gewiffen aSaffermenge, weldic bic Giemen feud)t erbnlt, wenn baö Sbtcr ber Suft ausgefegt ifi, unb i^m ge= ftattet, äiemlid) lange in biefcm SWebium ju leben ; benn 172 $aoloixe. btefe StWc Wocn bic (Scwo^n^ctt, bic glfifTe unb ©üiiipfe, n>o fie fic^ gcmöDnlict aufhalten, }u öer= lafTcn, unb fi* ba»on ä'^"''* weit ju entfernen, inbcm fte im (Sirafe ober auf ber ®tbc forttriccften. ■Diejenigen gifcfte, welche biefen im &5c|)|len ©rabc jufammengefcgten tabsrint^fötmigen 3tppnrat batbie= ten unb bcn Slamcn ^annciri (Anabas) erhalten (»aben, bleiben ntcfjt nur fe^r lange 3eit au^crbalb beiS 2Bafr«rä, fonbern flettern auc^, mte Sinigc »erftttern, auf bic SPciumc. 3)ie mciften gift^e auö biefcr gamilic be= n)o(;nen 3"*'"'/ Sdina unb bie TlolulUn. §. 492. S)ie gift^c cntancfcin, wie retr berciti? ßcfagt babcn, bcinal^e feine SBarme ; bagegen bcftgcn einige baä befönbcrc Vermögen, grecfricität ju ent= iDidcIu, unb bewirten baburdj ^cftige grfc^iitterungcr bei ben Sljtcrcn, bie fte berühren, ©oldje gifrfje finb ber 3itterro*c (Torpedo), ber 3ifterwe((5 (Malapte- rurus elecfricus) unb ber electriftfee 2lal (Gymnotii'^ electricus L.); unb was bei biefen gifi^cn merfroür- big tfl, ba« clectrifcbe Drgan jcigt bei jebem bon f^nen eine gan^ »erfcfticbcne Silbung. ©er etcctrifdie 5lar fgtg. :ioi) befigt baö Jig. 301. £cr eltctrifc^c 51 Vermögen ber etccfricifafSenfiricflung im ^öt^flen @rabc; er beroojint oübamerifa unb bat eine gropr Me^nlicbfeit mit bem gemeinen 2lale, toenn man ba- pon abfielt, ba6 er an feiner ©c^wanjfpige feinv gloffe trägt unb bafj feine |)aut mit feinen beut- üftcn ®(^uppcn bebecft ift. j)iefer gif(| erreicht eine ^ängc Bon jrcci ??ktcr ; fein 2eib i(i lang geflrecft unb gieiti) bi(f, btc §)aut mit einem fiebrigen ©djteim überwogen. ®r ftnbet fid) fel;r häufig in ben fleinen gtüffen unb ben *)3fügcn, benen man (lin unb roicber auf bcn unermeßlichen Ebenen jroifcbcn bcn eorbiücraS^ gebirgen unb bem Drinoco begegnet ; aber au* in ber SPieta, bem Slpurc, bem Orinoco u. f. m. trifft man i^n an. Die etectrifc^cn @(l)(äge, bie er beliebig unb in ber geiraftttcn Diidjtung ertjjeift, fttib Jinrei^enb, um OTenfcfcen unb "pferbe niebcr^ufi^Iagen ; unb bieS ift au* bas ^Dütlel, beffen Tiä) ber electrifd)c 2lal bebicnt, um fiü) g:gcn feine geinbc ju »ert^eibigen, unb um UDn ferne biejenigen gifc^e ju tobten, bie t^m sur 9JaI>rung bicnen;^ benn iai Saffer leitet, i»ie bie a??etaUe, ben betäubenben Stog biefen fon= berbaren X^kxd auf btcfelbc SBeifc fort, rote Stigablciter bie (Slectricitat ber SüSoIten. Oewoljnli* finb feine crfien Sntlabungen ^äimaä} ; ibirb er aber auf irgenb eine SBeife fJarf aufneregt, fo tcerben fic immer ftarter unb alSbann furchtbar, gr tfl naäi einer foldicn ®t1t(abung immer erfcfiöpft, unb bebar- alSbann einet mc^r ober rceniger langen 3{u()c, c^e er j« neuen ©(plagen fajjig ifi. Sg fieint auii , bog er btefe 3eit caju annjcnbct, um feine electrif^en Organe TOicber ju laben, weßnjegen bic ameritaner biefen Umßanb bcnügrn, um tf)n o^nc ©efa^r tu fangen. 3u biefcm Sifctfe treiben fie mit ©etralt m bic oon ben eiccirifcben 2lalen bcroo^nten ©iimpfe roitbe ^pfcrbe, roelcbe ^urri) bic Stblagc betäubt unb niebergemotfen an klW getpbtet iberben; hierauf bemät^figen fic fiid) ber erf^öpftcn elccttifi^cn aale entroeber mit JJcgen ober mit Slngeln. "Der äpparat, mit beffen .?)ülfc ber eiccttifc^e Slat feine eicctrifdjcn ©tbläiie beroorbringt, liegt läng« beö ganzen Slücten« unb ©djroanieij bin unb befte()t auä »ier ^ängäbünbeln, bic aai einer großen Slnja^l paralleler unb feljt na^e an cinanber licgenbcr häutiger Slättcien jufammcngefe|}t finb, ivelcbe eine beinalje ^orijontate Sage |)abeu unb burt^ unenbtic^ »iele anbcre noc^ fletnerc unb fcnfrcrtit bajwifdicn liegenbe Samcllcn Bereinigt itnb. Sie fleinen pri«matif($en unb burc^ bie Bereinigung i'cner größern Slättcfcen gebitbcten Querjetlen finb bon einer gallertartigen 2)?a|Tc angefüllt ; ber ganje ?lpparat erhält fe^r bide Sterben. ©er 3itterro4)c fgig. 302) tfl ein plaitge= brücfter Snorpeififcfe, ber mit ben gemo^uletben "Siot^tn eine große 2lc^nlicl)teit ^at. ©ein ttib ifl glatt unb Hellt eine beinahe treii3runbe©c|cibe bar, beren »orberet SJanb aus jTOei Serlängetungcn beä TOaule« gebilbet ifl, bic ju jeber ©eitc ftcf) mit ben S3rußfIofien »cr^ binben unb junfc^en biefen Organen, pcm Äopfc unb ben Siemen einen eirunben Staum für bcn clectrifiien Mpparat übrig laffen. ©iefer ap= parat (gig. 304) bellest auö einer TOenge häutiger unb wie bic Sienen= roaben aui na^e an einanber gerücficn Scrtifalro^rcn, bie bur* (»orijontale ©t^cibcreänbc in flcine mit einer f(tlefmigen glüffigtcit angefüllte 3fU len gel^cilt ftnb, in melden fid) fcl;r biete Slefle ber Sungenmagcnneroen öcrbrciten. 5n biefen Organen cnttpicfclt fi* nun bic eiectricitöt »omit bic 3itterro4en bcnjenfgcn, rcelftcftc bcrüljren beftige ©cfclage ert&eitcn unb alle Srfdjcinnngen er- (fugen fönncn, ivelite bei bcn pb9fifalif*cn Serfuien au« einem gemö&nlii^en elec!rif*cn ©trome ^er»or= gc^en fönnen, alfo gunfen, dicmifc^c 3frlegungen jc. Obwohl bicfe gifrfie in ertf)eitnng elcclriftfiet ©cbläge mcniger mätfeiig ftnb, afS bie 3ifteraalc, fo tonnen jie bo* im 3lrme beäicnigcn, ber fie bcrübrt, eine bodflänbtgc gü()lloftgfett bctvirtcn. @ic bcbtencn ft* roaljrfdictntt* biefeS TOittciö, um fitf) i&rer Seute ju bcmärfjtigen. 9)Jan ^at unläiigfl conftatirt, baß bicfe gigenfdjaft unter ber abfjangtgteit be« ^intern ^irn- lappcnä flc^t unb baß man burcb 3er|lorung beffelben oPcr burt^ 3lbfri)nciben ber barau« entfpringcnben gjeroenbaä Scrmijgcn, ©(f)(äge ju nt^nUn, aufgebt. 5ßon folc^en gifdien fommcn mehrere 2lrten an bie Äiiftcn ber Benpcc unb ber ^^robcnrc. Der 3ittcrroel(S (isig.'soS) bemofent bcn 9?il unb bcn ©cnegal; feine Sänge beträgt imgc-abr 3 bis 4 'Derimeter. ©lefcr gif* f*cint bamal insS Itnermeßlirbc gebt, benn fic erbebt ftcb oft auf -^^nn'^frttiiufenbc. Wemobnli* /ifrf)'- 173 finb üc Bon einer fiileimtgen |)üttc umgeben unb "werben erft, na*bem fic gelegt finb , befruchtet, ginige gig 304 Str electrtWc aptorat U» ^tlir.cctcn, * gifdie geöärc« bagegen lebenbige 3ungen. ®o4» reeldjec au* bie ärt unb SBeife fei, womit bte jimgcn gtfcfji- in basi l'eben treten, fte Rnb ftetä »om Hugenblit! ibrcr ®ebnrt an üotlilänbig ftcb fetbft iibcrlaffcn, me^TOegcii autb ein groBcr Jbcii berfelben in bcr erften ^cbenc-- pcriobc ^u ©runbc gebt. Der gleitbjeittgen enfwidlung einer unberc*en- baren 5(njabl in einem unb bem''elbcn Drte nieber= gelegter (Sicr unb bem SnfJintte, njclcber oerfdjicbcnc Sifcbc antreibt, einanber ju folgen, muß man bic Bereinigung gemiffer Slrten in unerme§Iicf)en unb ju= fammengebrängten Segtonen, bie oon ben giftiern 5?tf(bbänte genannt werben, jufcöreiben. ©iefe Bereinigungen fann man ctgenflid) feine ©efeUfi^aften nennen; bic Snbiotbucn, »orcmä ftc pfammengefe^t Rnb, beifcn ?»* nicbt gegcnfeitig ; bie Sefriebiguno gteiAer SebürfnifTc bätt fte an bem gteiii^en Drtc jurüd ober entfernt fte babon, unb wenn man Re manimal einem unter ibnen aU einem Rubrer folgen ftebt, fo geftbiebt btesS mabrfcbeinlicb in gofge eine^ SJacbabniungätricbeä , luelcber immer bie erfien 2i(^t= ftbimmer einer SnieOigc«? begleitet. §. 404. 'Bit auf folct'e SBcife öercinigten Jffcbc macben b^uRg lange SJetfen, balb um bie beb« ®ec ^u gewinnen, balb um an ben fiüRen binan ^u ftreicbcn ober um einen anbern ©eeftricb aufjufudjcn. ai^antbc gifcbe fübrcn ein beinabe fi^cnbeä Sebcn unb bleiben immer an ber »teile, tro Re geboren roorcen; anbere irren Retä umbcr, unb »icle unter« nebmeu ju gewiffen 3citen mebr ober TOenigcr lange 9?eifcn. 3ur Saitb^eit näbern Re fiilb gemöbnlicb ben ÄüRen ober treten Re in bic glüffe ein unb mn^en auf biefe SBcife mancbmal einen auicrorbcntlicb wci-- ten 2Beg. 3e*t* 3abr fommen ju berfelben 3«'' • c tci8 @fVtn; — '"<■ *s* MüdtnmoTt; — o bo« 5Iufl tllt^ bn ®el)net?; — f bic eircttifiten SStgane; — np SunRenmngen. ncrofii, bie fiA in boä fltctriftfrc Otgon bfgtben; — nt ein 2li1 von btm cotteräef.cnben iir.t eine.i ScitennerCfn bilbenb; — n SRü- itnmatWnrTiJer. ganje §)eere öon 3ugRf(<)en in biefelbcn ©iHrifte, unb man glaubt allgemein, baS mebrere bfcfer ülrten regelmäßig »on 9lorpen nat^ ©üben unb »on ©üben naib bem 9?orben auf einer beRimmten ©trajie sieben; bo(b tanu man »ielleiibt mit mebr 3Je*t annebmcn, baß, wenn Re »on ibrem ©ebiete »erfcbroinben , fte R(^ nur in gröfjere 5Weereätiefen äurüifäicben. Der -?»äring ift in biefer Sejiebung einer ber merfroürbigRen gifcbe unb für ben giftbfang ein bötbft wicbtiger ©egenftanb. ISr beroobnt bie norbifcben OTccre unb tommt iebeS 3abr in unjäbliger filenge an »erfd;iebene i^üRen (Juropa'Ä, SlRenä unb Slmerita'ö, fommt ober niibt mobl unter ben 45Rcn (Srob nörblicber Sreite 1)tvai. ginige 9Jaturforf(ber Rnb ber SÄeinung, baß oOe btcfc $>äringebänfe R* pcriobtf* unter bie ^olareiömeere jurürf unb oon biefem gemeinfamen Ort ber 3urü(f= gcjogenbeit ali eine unermeptiibe Cotonne abgeben, roeiaje, inbcm ReRtb wieber in Heinere 5?eere tbcile, Rcb beinabe an alle über ben fo eben angegebenen ■•paratlelfreiä gelegenen Äüften ausbreite. SMan ifi fogar fo roeit gegangen, baß man auf ber Sarte bcu 2Beg biefer gifcbe bejeiibnete ; aber über biefe weite Sludwanberung unb tai gemeinftbaftliibe 3ufammen- treffen in ben nörblitben DJegionen bat man notb lange feinen gcnügenben Sluffcbluß; man bat fogar alleö SRetbt, JU glauben, ta^ Rd) bie ©a*c gnn', anbcrä »erbotte. 2ln unfern ÄüRen legen bie Spciringc i^rc (äier nieber, unb e^ iR wabrfcbcinltcb, baß R(^ bie Sungen aWbolb in bie großen OTeereötiefen jurüd« jieben unb barin ibre 3{id)tung nacb 9Jorben ncbmcn, wo fie in großer 3)?enge bie fleincn Sruftaceen unb anbere tleine Sbieriben Rnben, bie ju ibrer 9Jabrung bienen. 3m grübjabre bringen anbere Sebürfniffe Re bem ®eRabe näber unb oeranlaffen Re, weniger tiefe unb wärmere Oewäffer auf^ufudien : atöbann zeigen fie Rd) in unjäbligen Segionen, bie nacb bem ©üben binabiieben ; nadibem Re aber in bem baltifcben a)Ieere, an ben ÄüRen »on §ollanb unb bem 9J?eerbufen »on la SWandje* angefommen Rnb, fo Rebt man Re ntdjt wteber bie nörblitbe ©traße einfcblagen, um unter ben Siömeeren beä foUä ju überwintern unb im grüb= iabre ibre »ermetntlicbe 3?eifc wieber beginnen. aSaei nun aucf; an bcr @aci)c fein mag, fo »lel iR immer fict»iß, baß bie erReren in ben 3Konaten Slpril unb 3JJai Rcb in ben ©ewäfTcrn ber ©betlanbä-- infeln jeigen unb bafelbR iSnbe 3imi ober tm 3uii in fotd) jabllofer SWenge anlommen, baß Re weit auögebebnte unb bicbt jufammengebrängte SSänfe bil- ben, bie juwetlen baä 5Keer in einer 2luöbebnung »on mcbreren SÄeiten bebecfen , unb mebrere §)nnccrt guf e liefe baben. Salb barauf breiten Re Rc^ an ben SüRen »on ©tbotttanb unb ®nglaiib au«. SBäbrenb ber «Konate ©eptember unb Dtlober geben Re jn großen gifcbereien SSeranlaffung ; eine große ^Kenge 5eigt Rcb feit SOTitte Dftober bi« ju gnbc be« Sab«« in la Wandle, bau()tfäd)lidi »on bcr 5)?eereng_e »on Salatä an biä ^ur gTJünbung ber ©eine. SBäbrenb ber «Wonatc 3uli unb SluguR bleiben Re gcwöbnttd) im BoUen 3i2eere, bann aber treten Re in fcicbte ®e- wäffer ;urücf unb fudjen m bafetbjl eine geeignete ©teile jum 9Jieberfegen ibreS SJogenä, wo Re btö ;um gebruar oerweilen. Die älteren £)äringe lateben immer früber aU bie jüngeren ; bocb fcbeinen nu* bic Temperatur unb anbere Umftäube auf biefe Sncbct- nung einen GinRiiß auä,;uüben; benn" man Rnbet an gcmiffen ©teilen beinabe baä ganje 3'ibr bmbure^ ibren «Rogen. 3lad) bem 9Jieberfct^en beiTelben Rnb Re mager nnb teenig gefdjäßt, wo Re alöbann »on oen gi'fd)ern ^oblbäringe genannt werben. 3bre SBermebrung gebt ini llngebeure : man bat f*on mebr aU eo.OOOSier in bem SSaucbe eine« einjigen aBeib= eben« »on mittlerer Oröße gefunben. Tlan »erRdiert, raß ibr Said) juweilen ba« SWecr in einer großen Jluvbcbnnngbebetfe, unb, »on weitem betrati)tct, wie 174 Jirologir. ©ägefpane au€Hf)t. HtbttQtni ift man ni>($ nf^t ftjr im Ätaren über bte Sugenb bief« Stff^e- * §. 495. Sie ©atbinen (Clupea Sardina), bie «Wafrefcn (Scomber), bie S^unftfcfie (Thynnus) unb bie ©arbeUen (Engraulis Encrasicholus) finb QUid)= fall« 3ugfifd>e, bie unfere ÄüfJen pettobifci^ befutl^cn, iinb bafclbft einen »ic^tigen ®egenf}anb für bie gifdjcrei bilben. Stucb bcr ©alrn (Salmo) ifl feiner SBanbe- rungcn wegen ein merfroürbiger gif(^; er beiuo^nt aüi nörbti(^en SWecre unb irtit jebeö grü^jalir in gropen 3ügen in ben glüffen ein, um barin biß ju tbrcr Duelle ^inaufjulieigen. Sei biefen 3ügen be- folgen bie ©alrne eine eigcnt^ümlic|e Dtbnung, in= bem ftc jroei lange ginien bilben, bie »orncn mit einanber Bereinigt finb, unb buri^ iai fiörffJe Seibi^en, baä ben Sug eröffnet, gefü^irt werben, »abrenb bie fdlTOÖiberen aSännt^cn bie |)interbut bilben. 2)tefe Jrubpcn fc^nnmmcn im allgemeinen mit großem @e= räufcb in bcr OTttte ber S'üffe unb bei milber 2;em= peratur nabe an ber Oberfläche be« aSoffcr«, bei einer größeren SScirme näber bem ©runbe. ®eroobnl'4i rüicn bie ©almen langfam unb babei fpielenb »or= icärtö ; fdfjeint aber irgenb eine ©cfa^r fte ju bebro^en, fo wirb bie ©cbncUigteit bei ibrem ©cbmimmen fo grof, bap ibnen unfcr Singe nur mit S}?ü^c folgen fann. @eßt fic^ ein ©amm ober ein SBafferfall ibrem Sorwärtdfcbreiten entgegen, fo macben fie bie grbften anflrengungcn, um barüber binwcg^sufe^en. 3nbcm fie fid) auf irgenb ein gelfenfJücf ftü§en unb ibren bogenförmig gcfrümmten Seib plöglid) mit Oeioalt auöilreif en , fd^leubcrn fie ficb jum sSaffer binauä unb fpitngen auf bicfe 2Beife über benfetbcn oft ju einer .?)öbe »on 4 bis .5 SKeter, um fo jenfeitä beö S)inber= nlffeö berabjufallen. 2luf biefe SJBeife fieigen bie ©almen in ben glüffen biö ju ber Duelle berfelben binauf , unb fudjcn in ben fleinen i^lüfcben ober rubigen ©teilen einen \üm Slbfegcn ibreö Sogen« geeigneten ©anb= ober ÄieSgrunb; mager unb burcb fo »tele 2lnfircn= gungen gef(broä(bt_, ficigcn fie alöbann toieber jur 2)?ün6ung ber glütte berab unb überreintcrn im SWccre. ■Die (äier werben in einer Vertiefung niebergelcgt, mclcbe baä SBeibdjen in ben ©anb gräbt, unb bierauf bon bem SKännebcn befru(t)tet. Bie jungen ©almen TOa(^fen febj fcbnell unb »erlaffen, wenn fie eine Sänge bon ungefäbr einem guf erreicbt baben, bie ?)öbe eerglüffe, unb fJcigen jum 9J?eere binab, weltbcS ^ü wieber ocrlaffcn, um in bie glüffe cinjutrcten , fobalb fie 4 bis 5 ©ecimeter lang finb, b. b- in ber Witte be« erfien ©ommcrö nac?» ibrer ©eburt. SBir baben bereit« gefe|)en, bap bie ©ebwalben, bie bei 2lnnäbe= * Eft 4icni9er eine Duelle Brcjtn 3ieicl)lSume für bo« aonje 5!orbmcerßebiet. 3n ben btrfdiiebenen franjö(lf(i)fn $äfen , bi imifdicn Eünfirdien unb bet ©einemünbung liegen , jö^lt man jebc« 3af)t 300 m 400 Scbiffe mit ungefi'fir 6000 ©celcuten, bie W ingöiang bffaJTen , bcffen grltag man auf beinahe 4 !D!il lioncn Sranfen fctifl. »lefer iS'fiflfang gef^ie^t gelBÖ^ntid) mit 500 biä 600 Soifen langen 5!e()tn, btren unterer Slanb bur* ©teinc bcfcftmert wirb, njo^renb man ben obern milteld leerer STonnen flott t)äu, unb beren ■ffiafiten gerabe fo grog (Inb , baS ber 4)äring jmar mit feinem So|jf biä über bieSiemen, aber nit6l über bie SnififloiTen binau« binbur« tann. 3nbem ber Sif* ba« ilinbernif , n)eI(J)eä feinem Eurdgang Mefe gro6e ©cteibewaiib entgegenfeet, bcieitigen »ill, bevfiritft er ritt) mm barin, .unb ba er Iteoen feiner S'ofTen unb fliemen »tber üornjdrtö nod) TÜdiyärtö fann, fo bfeibt er fo fange barin gefangen, biä bie Sifdier if)r Me8 an SBorb sifben. 2>ie Ml ber fpavinge, bic auf biefe äJBeife gefangen lucrben, iß manct)mat fo grofi, bog in wenigen augcnblitfen ba« ganje 5ie$ baom bedangt ifi unb unter ibrem Wenji^te bridit @ienjbl)nric6 finbet biefer «ifc^ifang ferne com ^afen ©talt; nm bie 5if(6e aiifbematjten »u tonnen, falst man fie an Sorb ein. rung ber falten 3abce«ieit nati) bem ©üben jieben, jebeS 3abr in bie gleifben Derter jutüiffommen. @« fcbeint nun, baf bie ©almen einen äbnlic^en 3nfiinft bcfigcn. Um ficb babon ju »erfitbern , flecftc bcr llatüu forfcbcr Seölanbe« jwötf ©almen jcbcm einen fupfcrncn Sing an ben @($wan} unb fegte ^k bem gluffe Slujou in bcr SBrctagnc au«. Salb nacbber oerff^wanbcn fie alle, aber im nätbfit'otgenben 3abrc fing manwieber an berfelben ©teile fünf biefer ©almen, im jweiten 3abre brci, unb ein 3abr naibber noi^ brei. §. 496. ®ie ©ittcn ber gifclje jeigen wenig in- tcreffante Sigcntbümlicbfciten ; unb bcifen ungeaebfet mup bie (Sefiicbte biefer Sbiere ein 3nterefi'e für un« baben, unb fei ei aüi) nur wegen ber großen Sßitb- tigteit ber f^if^ercien. (Si gab eine 3eit, bie niibt alt(uferne binter un« liegt, wo biefer 3nbuf}riejWeig ein günftbeil ber bPÜänoifcben Sebölferung bcfetiäf- tigte, unb biefeä Sanb nur allein wegen beö |)äringö' fange« mit ibren ©tbiffen bie ^Rorbmeere bebcite. 2lui5 in ßnglanb lebt eine große 2lnjabl guter unb tübncr SKalrofcn bawon; unb fclbfi in grantrcicb, wo er weniger bebcutenb ifi, jäblf man 30,000—40,000 gifAer, woson beinabe ein Srittbcil jebe« 3abr fi(^ an bie Süfien »on 3«lanb unb 5Jeufunblanb binau«- wagt, um ben Sabclfau (Gadus Morrhua L.) (J^iQ. 305), einen großen unb oortrcfflicben gif*, aufjufuiben, ber fii) in biefen ®ebieten febr bäufig finbet, unb fii^ au^ in unfern SPJeeren, nur in geringer 2lnjabl, seigt. Jig. BOS. Eer Rabtljau tUadus Morrhim I.). §. 497. ©laffiftcfltion ttt W«f*e» ®'f 8if*e bilben eine febr jabtreiibe Slaffe unb tbeilen ficb na* ber Scfcbaffenbcit ibre« ©feiet« in jwei 3teiben. O £>ie (Sruppe ber ©rätenfifebe (Ostacanthi s. pisces ossci). ©ie ifi bei weitem bic jablrcif^crc an ©attungen unb Slrtcn unb au« fämmtltcben ge- wöbnlicben gifcbcn jufammengefetjt. ©ie Wirb nacb (i'baraltcren , bie im Slßgcmeinen wenig beroortreten, in 6 Drpnungen gctbeilt, welcbe mit ben SRnmen ©tacbelfloffcr (Acanthopterygii) , Sauc^floffcr (Malacopterygii abdominales), Seblftoff" (Mala- copterygüsubranchii), Sab tbäucbe (Malacopterygii apodes),S3üf(b elftem er (LorhobranchiOunb|)oft= tiefer (Pectognathi") bejcicbnet werben. §. 49fi. ®ic §>aftfiefcr (Pectognathi) unter- f^eibcn ficb »on aücn anbern ©rätenfif(t>en burcb bte befonbere Sitbung bc« «Kaule« ; benn ber Dberftefer if}, onflatt wie gewöbnlid) beweglicb 5U fem, mit ber .?)irnfcbalc oerwacbfcn. 3n biefe tlcine ©ruppc brmgt man ben Soffcrfif* (Ostracion) CSig- 306), bcr gig SOü. Vn Sofferfili) (n,iraiung bct fiinnlatcn tax, ift aber bar* 6en S3au bet Siemen bcjeicbncnt' ; beim anßatt bap biefe Organe bic gorm oon Äammiätjncn ^eipcn, tjeifcn )ic ft(^ in fieinc runbc Süf*eln ober Dualen ab, bie paanrelfe auf ben Siemenbögen fielen. 3" biefer Orbnung jä^It man bic toeenabel (Syimnailui':), bas ©ccpfetb*en Olippocampiis) (gig. 'J!)«) u. f. it). §.500. Sie Drbnung ber S t ad) cl fl o ff et (Acantlioplery;;!!) begreift in fi* fämmtlicbc ®rätcn= ^ifSfC, bie einen berceglic^en Dberftcfcr unb tamni' förmige Sienien ^oben, unb bcrcn crfJe SJiicfenflofTe ungcglicbettc ©tatbclfJrabtcn befi&t (Sig. 293). 3« biefer attbeifung, rcelie in eine groüc 3in,^abt T^a^ milien getbeilt ifi, werben brci Sietibetlc ber befannten gif(6e ge5äblt. ?)ie()er gehören ber Sarfc^ (Perca), Bic OTafrcIe (Scomberl ber Ibimlrf* (TInnmis), ber ©dmicrtfifc^ (Xiplua'i) u i n). Sig 307. tm Iftuififd) (Tl,, §. •'•Ol. Die Drbnung ber Saucbfloffer (Ma- laroptcrvL'ii abdominales) unterfd)ciPft ficb bön ber »orliergebenben (»infitbtlid) ber ©trafen, wcltbc bie crße äiürfcnflofrc bilben, aber nicfct mc()r fJadielig, fonbern tnorbetig, nm Snbe gegiicbert unb geroöbn-- lieb in mebrere SeUc ge= tbeiItfinbC8ig.;?08).'Dte- feö bcjcidjnenbc 5)?crtmal J^eilen fic mit ben bcibcn ^acbfoigenben Oruppen ~ber ©rotenftfdjc. Um fic ober »on biefen ju untcr= g.B.aod. f(beiben, miifi man ^m nod) beifefen , ba§ bic Saut^floffen unter bem Saudje binter ben SrufJfloffcn üljcn unb nitbt an bie ©cbul- tertno^en gebeftet ftnb. 2llö Seifpielc biefer Drbnung »oHen njtr bicr ben Satpfen (Gypryniis), ben |)ccbt ( Eso\) (gig. 309) , ben Sffietä (Siliinis) Cgig. 30.3), ^^2M -^^: Tiig. :)Ü'J. Der gemeine Jpr(f)t fEsux lunu»^. ben ©alrn (Salmoj , ben |)äring (Clupea) , bie ©arbine (Clupea Sardina 1 unb bie ©arbcllc (Ensraulis) anfübren. §. .502. 3n ber Drbnung ber Ä c b l f l o f f e r (^Maiacoplerygü subranchü) ftnb bie Stoffen auf biefelbc SBeifc, rcie in ber »otbergebenben Drbnung gebaut, nur ^eben fie unter ben Stuflfloffen , an bie ©cbul- terfnod)en gebeftet. 3" biefer Stbtbcilung gebort ber Sobclfau (Üadus Morrhua L.) (gig. 30.i), bet 2Bitt= ling (Merlangus), bie SRemora (^Echeneis Reinora) Cgig. 29.5) unb bic gamittc ber ©(polten ober ^laft- fiftbe (Pleuronectae) , befiebenb ouö ben ©ibotlen (gig. 310), ben ©teinbutten (gig. 296), bet 3unge (Fleuroncctes Solea) u. f. W. ,Ä^ äij. aiO. fie Sinne (PL §. 503. 1>ie Drbnung ber Sablböuc^e (Ma- lacopterygii apodes) ertennt man befonber« baran, baß ficb feine ©tacbcifirablen an ber SRiWenfloffc befinben unb bie SBaucbfloffen gönjlicb feblen. SlUcgifdje, bie cinefoIcbeSilbung^wcifcseigcn, finb tanggcfJredt unb boben eine biie, »eitbe unb roenig fd)uppigc -?)aut; ju tbncn werben bic gemeinen Siale (Muraenae L.), bie 3itferaale (Gymnoti) (gig. 301) u. f. ». gejäblt. §..504. 2)1Die Snorpelfifd;e (Chnndracanthi) befi^cn gcroöbniicb ein Snorpelffelet, n)eld)e« mantb= mal beinabc ju einer §)aut umgebilbet, jeboeb nie fnocbcrn ift, ba bie Äaltfubfianj, weldjc bic Dber- flätbc beffclben ocrbärtet, fi(b nur in fieinen Äcrnern barauf ablagert. 2lucb bemerft man an bcmfelben eine fe^r große Jlcbniitbfeit mit bem no* fnorpetigcn ©feiet bet Planten. ®ie ©tücfc, recicbe bie Dber= unb 3tbif^enfiefertno(ben barfJeUen, finb nur ange- beutet ; ber Dbcrtiefer ifi wefentlieb aui ben Analogien ber ©aumenbeine gcbilbct. "Die Äiemen fJebcn ent= reeber, »ie bei ben Äno(benftfcben, mit ibtem äußern SRanb frei, ober ftnb fte foreobl mit bem äußern alä innern SRanb angebeftct. Stuf biefem Unterfcbieb bc= rubt nun auib bie Sintbeilung ber Änorpclfiftbe in jTOei ©ruppcn, nämlid) in bie Änorpctfific mit freien Äiemen ober bie grciticmer, icclebe nur eine einäigc Drbnung bitben, unb inSnorpcIfifdjc mit nicbt freien Äicmcn, roeltbe bic beibenDtb» nungcn ber ©elacier (Selaciij unb ber DJunb= mäuler (Cyclostomi) bilben. §. 50.5. Sic Drbnung ber greif icmcr (Eleu- iherobranchi) roirb aucb mit bem 9Jamen ©torc (Sluriones)be5eicbnct, rocil fte ben gemeinen ©tor (Acipenser Sturip) aW 3;ppuä bat- ®ie ifi auS gifc^en jufammengefe^t, bic in ibter gorm nicbt« Itngemdbnlii^eä barbicten (gig. 31 1), bie meif?en« gif,. 311. rc. üimmi Stör (Acipen.er Sturio /..)■ mit einer f>aut bcbcdt ftnb, wtlä)t mit großen, in SReiben georbneten Äno(|)cnpla)lten befegtiff, unb beren OTunb ber 3äbne beraubt ifi. §..506. Die Änorpelfifcbe mit nidjt freien Sternen scigen bini'fti'i'^ 'brciJ D?efptration«appa» ratcä einen fcbr intereffanten Sau ; bcnn bie Sicmen finb, anfJatt an ibrem äußern 3?anb frei ju fein unb in einer gemeinfcbafilicbcn §)5bie ,^u liegen, moraug baä aSaffer burtb eine einjtge Deffnung entroeitben fann, im CS3egentbei( an bie Scbedungen gebeftet, fo baß für ben Siuätritt beä SBafTcriS, »cicbeö fte bene^t bat, cbcnfo »iclc Dcffnungcn nötlifg ftnb, aU ftcb 3wiftbenräumc »mifcben ibnen finben. Diefe Dcff- nungcn finb faft immer äußcrlicb ; boüb münben fte jureeilen outb in einem gcmcinf^aftiicbcn banale au«, ber jumStuätritt beöSBaJTcrg bient; fnorpelige Sögen, bie bciufti] im gleifcb »erPecft ftnb, liegen bcn äußern Siemenränbern gegenüber. Ucbrigcnö roeitben biefe giftbc bebeutenb Pon cinanber ab unb bilben, »ic mir bercitö gefagt ba^en, jmei Drbnungen, nämlitb: bic ©elacier unb bie SJunbmäuIer. §. .507. Sie Drbnung ber ©elacier (Selaciii begreift alle Änorpelftfcbc mit nid)t freien Äiemen in ft(t), bcrcn Sinnlaben bcmcglicb unb jum Sauen ein-- gericbtct ftnb. 3n biefe Drbnung bringt man bic gamilie ber|)aifif4c(Squalus), wcldie aug ben eigent- rieben §)aifif(ben (Squalus Carcharias L.) (gig. 299). bcn §)ammerftf:bcn (Sphyrna) (gig. 31-3), ben ©ägc- fiftben (Pristis) u. f. m., jufammcngcfegt iff; ferner bie gamilie ber 3?0(bcn (Rajae), in wclcbcr foroobt ber 3iiietroc^c (Torpedo), ali ber eigentlicbc 3fo4c (Raja) (gig. 312) i^ren ^ial} finben. 2lUc biefe gifcbe 176 3oologte. gig. 312. Vn Stoi/e {R>ja). ^abcn auf jebcr ©cite be« §)alftö ober an bcffni unietct gläijie fünf fpaltenförmtge Äicmenoffnungcn, unb melircre jefgen am obetn Z^tiU btö Äopfcö jnjcf Deffnungcn, bic fogcnanntcn Slafenlöc^er, bte ju bcn Giemen führen unb baä pr Kcfptration n6tf;igc SBoffer in tiefe Organe ju leiten ^aben, reenn ber aiad^cn bC(J Z^itxeä »on einer aüju gropen Sculc anflcfüat ifi. Siefe Spiere jtnb fe^r gcfrdptg unb oft burö(> tie ©tärfe unb SWenac ber 3ä^ne nierN reürbtg, reic j. S. ber ä*ie ^aim (5tg.299). ®tc einen bringen lebenbige 3ungen jur SBelt, bie anbei n legen Sier mit einer garten unb kornartigen (^aU. §. 508. Sie Drbnung ber SRunbmcinler (Cy- clostomi) iil an ber etgent^iimlte^en SSilbung beS «Kunbcö ertennbar, isel^er fi^ nur 5um ©äugen eignet unb auä einer 2(rt ©augnapf beftcftt, ber f»* au? ben f,ü 3?ingen »ermac^fenen Sinntabcn bilbet C?^ig. 314). Diefe gif^e iinb bie unooU- tommenftenäBirbelt^icre. 3^t ©tetet ifl bi^roeilen ^äuttg Crcie j. S. bei bem Querber, Animocoetes) unb ifi iveit weniger compitcirt, alö bei ben anbcrn gifcben ; baä 9Jcr= »enfpUcm ifi fe^r rcenig ent= rcicfelt, unb bie Giemen seigen bie g^rm Heiner Seutel. ®ie Snmprcfen (gig. 315) bilben ben ^au^t- fi>puä bicfer Oruppe. gig. 31S. 3)ie gtofe üamprete (retromyx gig 27iJ Die anotomic bev 9!a(tcr. • ' ( bte 3i"i8' ""*' ''f' üiifttoörcnfport ; — a bie ©reifctöSre , lucli^e m a abg ((fiiiitlen 1(1 um boburii boS 4>erj u (. it blof ju legen; — i tet TOogf"; — •" b Botmtimal , — d ber flioof , — an ber Slfter; — / bie Cebec; — o bet gicrfled; • o bie 6icr, — i bie Cuftro^re, — p bie J^üuptluiigc ; — p' blc ftcine Punge; — vti Öerstoitimcr , — c bet Imtc Soi^of beä 4)erjenö; — c' ber recl)te a?ot^of; — oj b linfe älotta, — ad bie ledjte actio, — o' bie Saudjaottaj — ae bie äototlben; ■ • bie obere 4>o5l»eiie, — " bic uniere J^o^Ioenc; — »p bie Ciingenuene. 3n)eitc gw^e abt^eilung. lÄtnflfltljiere ob«r ®ljrt«tl)ure (Animalia aiticulata). §. 509. 35tc Spiere, lüeltfee tiefe groSc 3lbt^ct= luiig jufammenfe^en , jeigcn nic^f nur einen Sau, ber äußcriid) »efentlicft öou bcm bifferirt, ter bcn brei anbern gropen Slbt^eilungen beä Sfjierreic^ö eigen ift ; fonbcrn ei5 finb au^ t()re äuperen QtjaraUiti im 2iUge= meinen fo fc^arf gejetcijnct unb in bie Singen fptingenb, bop man fic faj^ immer fdjon auf ben crftcn SIttf crfennen tann, bcnn i^r ganjer Scib ifJ in ©tücfc ober ©lieber gctl;eilt unb fcjeint ouö einer 3?eibc auf cinanber folgenbcr Siingu gebilbet ju fein. Sei einigen riiljrt biefer Sau b(of oon einer gemiffen SJnjabl Oucrfalten (»er, rcetc^c auf ber Spaut gurdjen biiben unb ben üeib ringförmig umgeben ; aber bic meiften finb gleicfefam üon einem fefJen f anjcr umf(^IofTen, ber auö einer SJcibe oon SJingcn befielt, t»el*e unter fid) auf bie aSeife ocrroactifen ober «ereinigt finb, bap fie no* Seroegungen geflatten : biefer ganjer bat einen ä^nUäfen Sisecf, me baö innere ÄnocbengcrüfJe ber aSirbeltfiierc, benn er beflimmt bie allgemeine Sorperform, befcf)ügt bie roeicljen S|ieite, gibt ben 9Äuöffln Sln^eftpunfte unb liefert biefen Organen §>ebclarme, bie ju fc^nellen unb genauen Seroegüngen geeignet finb; bafier nennt man ibn baufig au(b ciuScreö ©feiet. .Reineömegö aber fönnte man barin ben SJepräfentanten beö ©teletö ber SBirbctIbiere erlennen, rccil er in ber SBirflicbteit nicbtö Slnbereö ald eine ^art unb fiarr geworbene, ober felbjl burcb eine 2lrt tal!S)altiger SpibermisS, bie eine flcinartigc Son-- ftflenj angenommen bat, ocrfruflete §)aut ift. Um oon biefer -paut bic ricbiige SBorfleHung, fomobl in Se5ug auf ibren 3n)e(f al<3 i^re 9Jatur, ju erbauen, rcürbe ba^er bic Scnennung §)autftelet »orju« sieben fein. §.510. Die öcrfcbicbencn Seibeörini^c eine« ®lie= bertbiereö jeigen fJefä eine grope Slcbnlitbteit mit einanber; mancbmal finb fte, j. S. bei bem @colo= penbcr (Sig. 139) , faft alle eine genaue SBieberbotung beö einen »on ibnen unb jeigen immer eine merfmüv= bige Senbenj ju biefer ginformigfeit im Sou. 3ebcr ming fann jmei JJaar Sln^ängfet ober ©liebma^en tragen, roobon inä eine $aar bem Siütfenringc ober Obern Sbeite (Rig. 316), bog anbere bem Sauc^iringe ober „ „ unfern Sbeüe angebört; loenn aber bicfe äln^angfet lüenig cnt= reicfelt finb, ober bie Sbeilung ber plipfjologifcben ülrbeit niftt rocit gebt, fo finb fammttidjc SRinge bamit »erfcben. Die 3abl biefer Organe ifj jureeilen auperorbentlitb grop ; gemöbn» lieb gelangen bie Slnbängfel gciüiffer 3tinge ju einer gropen entwicffung , tpäbrenb bie an= bcrn in S^otge einer (yom)3en= fation ober eines? organtfcben ®lei(^gcn)ic()(ö im 3uftanb beö 3iubimentä bleiben ober fiii^ gar nicbt jeigcn. ti'vi entroidfln fic6 fafi immer nur bie 3ln()ängfet teij untern Sogenö unb nc^= men um fo öerfc^iebenarfigcre l!«tiJV9ef(I)i(()tc. Siurfenting. 3!u(ftiifiiimrael, !8miä)xmg, !Baut6|liimnieI. gormcn an, einen je bobern 9}ang baä S^ier in bet joologifcben SJeibe einnimmt, ©ie biiben in ibren oerfcbiebenartigen abonberungen jeneSäben, bie ben hörnern äbnlicj finb unb ben Äopf ber Snfeftcn unb eruftaceen jicren, unb Slntennen genannt werben; ferner biiben fie bie Berf^iebcnen SrepttJerfjeugc, bie güpe, biegloffen u. f. w. crsig. 120, 121). iUlani^' mal ftnb bie änbängfel beö obern Sogcnä überall oor^anbcn, unb erfüllen, »ie bie beö untern Sogen«, bie gunftionen ber güpe : Seifpiele biefer 31rt merben unö burcb »erft^iebene geglieberte Spiere bargeboten ; geroobnlicf) aber ftnben fte ft* bö^ftenö auf jroei, im mittleren Sbeile teä Seibeö liegenben 3fingen, unb biiben aWbann, ttJic wir bei ben 3nfettcn balb fe^en rocrben, entwcber glügel ober analoge Organe. 3n ber SJegel jöblt man bei ben gegliebcrten Sbieren brei, »ier, fünf biö fteben guppaare; boc^ mandjmol auä) me(>rerc -^unbert, roäbrenb biöroeilen gar feine oovbanben finb; in biefem galle aber werben fic gleicbfam burc^ SorfJenbünbeln reprafentirt : einen folcben Sau fiebt man j. S. bei bem Sfegenrourm. §. 511. Saö ©trebcn jur SSieberbotung, bai5 \id) bei ben Seibeäringcn auöfpri^t, ift fowobt in ber Slnlage ber SKuötcln unb beö SJcröenfpfJemö, als in ber Silbung beö f)autffeletö mertwürbig. 3n ber Siegel beft^t jeber »ollßänbig auögebilbcte 3iing gig. .317. Die anotomie eine« ateiibfilltct« im Diaupenjupant, ' Sori- ' gig 317 unb 318. Der aBEibEnWmärmer (Smerinthus occllaius) : — gangtitn tobtr ba« ©e^irn) , bie wc ber ©»eiferööve liegen unb bie Slugcnncvren u. \ m. abgeben : — 6 ^äbcn , H)t((I)c bicfe Oanglien mit benen be« sweiten gjaareä oereinigen unb um bie ©Deifetö^rc ein ringförmige« fflanb biiben ; — <■ erftcä gSaor ber Ijinter bem iKnnbE liegenben ^interff eiferödrenganglien i — •! ffionglien beä erften Sruflringä ; — e eine burd) bie (Sanglien beä sweitcn unb brüten Stufeingä jebilbete 3ieroenma(|e: — iBauigonglientJaat : — h ber >lRiinb! — i ber Siunct; — j bie feueifero^re; OBogen i — ( ber Darmtanol unb bie OaUengefife; — ra ber Diitiorm ; — o erftc« guetiaor: — p äWe'teä SuSPaotj,,— 9 britteä guüpaar; — r häutigen 5ü6e btr ffiaute; - sbaS Müefengefoe; — ( erfter Sruptlng i — am enbe beä Jpinterteibeä ber SRaupc fte^t. 23 /• fedjäteö ber Sifter; ä $aar ber I JtJorn, baö 178 ^ooloßit. «in 9Zeröcnf)anglienpaar ; unb aüc btcfc unter ftc^ tiitr^i SJctocnftrange oereinigttn ©angtten bilten eine tüppelte Äette, roelf^e bie 5D?itteUinie bcS üeibcä an bet Saudjfeite einnimmt (Stg. 58). Sei ben meifJen untern ®liel>crt!)ieren , fomie auc^ bei benjentgcn, bie jTOat in bet Jljierreifje i)Of)tx fte^en, aber noc^ nii^f »oUflänbig entroicfelt |inb, jtnb tiefe ©anglicn bei= nabe aUe g(eicf) unb bilpcn jroei Äettcn, bie ftrf) »on einem Scibeäenbe jum anbern binfttecfen (i^ig. -^n); aber in bem 5D?aa§c, alä man fid) }u ooUFommenern SBefen erbebt, fiebt man bie gleichen ©anglien ficb gegenfeitig näbern, entroeber fcitmärtö, fo bafi fie auf ber OTitteKinie in eine einjige ilinie jufanimen= fallen, ober in ber Sängöricbtung, fo bap baburcb bie ^Bereinigung mehrerer *J)aare in eine einjige SWaffe benimmt rcirb (gig. 3)8). Siefe Sentralifation gebt ^ giß. 31S. Die Sliifltomif eine« 2l6tnH'oItcr« im S(Imlellcrrillg«Ju(lon^ • juweilen fo weit (J- S. bei gewiffcn Srabben), bnß für fämmtlicbe Seibeäringe nur jmei 9Jer»enmaffcn, bie eine im Äopfc, bie anbere im Sborar, belieben; biefe SScreinfacfeung tann aber unmöglich) weiter geben; bcnn bie SReroenftränge, »etcbe bicfc beiben 5ier»en= mittelpuntle mit einancer »ereinigen, geben oon jeber Seite ber ©peiferobre aus, unb bie Sopfgangfien liegen »or unc über biefer SRöbre, wabrenb bie übrigen ©angtien bintcr ber ©peiferö^re, unter bem ©petfc= fanal liegen. 3ener Söcit bc« SJeroenfpftemä bilbet in ber Jbat eine 2lrt 5)aWbanb um bie ©peifcrobre, eine @inrid)tung , tt)clcbe wir fpäter au0 bei ben aTJoltuätcn ftnbcn werten ; aber berjenige Sbf'l beä ©anglienfpftemö, ber im |)intcrleib liegt, bcfJebt bei bicfen legtern b(o§ ausS einem ober jwci auf ber ajfittetlinie beö Sörperö liegcnben ©anglienpaaren. wäbrenb man gewö^nli* bei ben gegtieberten Spieren eine lange 3?eibe »on 33au($ganglien finbet ; wenn in tiefem Sbeile bc« Seibeö nur eine einjige 5?er»cn= maffe »orbanten ifJ, fo bemertt man lei^t, baf fie auö ber SJereinigung mehrerer Oanglienpaarc cnt- flauten ift. Die Slnatomen bcjci(l)nen im Sltlgemeinen bie Sopf- ganglien aller tiefer Sb'cre mit tem 9Janien ®ebirn, unb einige wollen fogar in ber SBaut^ganglienfette ten SRepräfentanten bfö 3?ücfenmarfcä feben; biefe SBerglcicbungcn fcbeinen aber teineöwegö begrünbet ju fein, unb wollte man tie Analogien tiefer »crf(^ie= tenen 3}?artmittelpunfte bei ten SBirbeltbieren auf= fudjen, fo fönnte man fie eber ben fleinen (Sanglicn »ergleitben, bie auf tem SSege liegen, ten bie oor= teren SBurjeln ter SJücfenmattöneroen nebmen. §. hvi. ®a bie ©liebertbierc im Jlllgemeinen ein cntwicfeltereä JJeroenfpflem aU tie OTollußten , (Sliet- ma^en jur Drtöbewegung unt ein §)autftelet beüjien, fo muffen fie notj>wenbig in Slllem, waö tie %f)itu bcit wefentlit^ bejeit^net, t. t). in ben t)'6l)txtn Ibie^ rifcJ)en gunttionen , über ten SWolluöten fieben ; bagegen finb fie in Sejicbung auf bie gunttionen beä »ege- tabilifc^en Gebens weit weniger auägefiattet werben, benn ibr Sirculotionöapparat ift weniger ooüfiänbig unb feült mancbmal ganj. ©ewöbnli^ ift ibr Slut weip, bieä ifl iebot^ nic^t bei aüen ber gall — ein Untcrf(t)ieb, ber !eine grcge Sebeutung bei i^nen ju baten ftbeint. 3bre 3{cfpirafion«weife ift »erfd)icten ; Der ©peifefanal gebt ßon einem Ente tcö i^eibeö jum anbern; ber SDJunb bat feinen %Hai am Äopfe, wäijrenb ber Slftcr am entgegengefe^fen Snbe liegt. (S(J befieben beinahe immer Äinnlaben ober wenigf5cnS befonbere SBerfjeugc jmn Srgrcifen ber 9?abrung^= mittel ; biefe Organe liegen aber ni(|t binter einanber, wie bei ben ©äugett)ieren, fonbern immer paarweife feitwärtö. 35icfe grof e 2lbt^cilung t^eilt fi^ in jwei 5aupt= gtuppen, bie eine auä ben eigentlichen ®lieber= tbieren, tie man an ibren geglieterten gjtremitäten Icitbt ertennt, tie anbern au(S äBürmern gebiltet, bei welchen ^ä) cntwetcr feine Olictmagen me^r finten , oter biefelben blojj bur:^ SBärjt^en mit Sor= flen erfegt finb, unt bei welchen fa(i alle %1)tiU in ibrct Drganifation fo b«abgctommen ftnt, baß fte ft(t) ^äuftg im ^o^en @rabe unPoUtommen jetgen. ©tjle Uttterabtbciluiig. §. 513. 25ie ciflcntli^en ®liebertbiere »crban!cn i^re ©uperiorität niä)t allein i^ren Drtöbewegungä« Organen, fonbern autfc ibrem S'Jerüenfpftem , baö weit m«(>r entwitfelt iß, alä baö ber SSürmcr; auc^ ge^t ixe Siolaltfation ber i5unftionen in ibrer Drganifation Biel weiter, alö bei ben legieren; Wir baben beieitö einige ter Unterfi^iete , tie jwiftben tiefen Sßefen ftjttfinten unb aU Saftd für ibre Sintbeilung in iJlatJcn bienen, bejeitbnet (§. 380), taber wäre cä unnötbig, fegt noc^ einmal barauf jurücfäufommen ; bagegen wollen wir einige Sbarafterc, wcldje biefen ocrfcbicbenen ®ruppen eigen ftnb, unter ber gorm einer fpnoptifc?)en iafel wicbergcben. I l'iift mittclft I l'iinacnfäde. ((tieöt im i aUafTetmit- ' tclftffitmen / SetGeibmiäkret ] Sejonbern Idciten, i l nämlicfe bem Äopf, f \ bet Svufi unb bem \ 3nfe(tc f. j^ lUnteTteib, jufam" iioror (if, I mffiefetif; brei rn beftutin 1 gf|n umeifiiicb 'Pf ljTOii(*en bem S:f|o. I rar unb bem Unter» [ Icilj; ^i guJpüQtc l ober nod) nie^r ; > niemals glügct. / Der Sopf mit bem Zi)tsria jatacfinibcn eireociifeni bier ^aax Süpe; hArachnidcsj. sine ilntinnen. i (Myriapoda). Heine 5ü§e, bie bei btn ( maftfenen jur örtäberoegung t nen; SroittergffcJIedit (Cruntacea). Kanten» Jnfehten. 179 Pic ßlap itt JnfekUn. §. 514. Die Ätaffc tcr 3nfctfcn begreift fommi li*E ©lictcrtdicrc in ii*, bie einen aiid trei öer= fdjicbenen 2;(ieilen, nämlic(> bem Äopfe, bcm J^orar unb bcm Unterleib jufammengefe^ten ^eib unb fcc^jö güSc I;aben ; ju biefen äußeren 3Berfma(en mu? man i no^ bicö ^in(ufügen, baf ijte 3?ei'piraiion mittelfi 1 luftfü^renbfr ifra^een geft^ie^t, bnij fte einciS etgent= j liien (SefüfJfvftemeS beraubt finb, unb tap üe fafl immer in bcr 3"genb SKetamorp^ofen crlcibcn. Sie finb beinahe aUe mit S'ügefn »erfcljen unb ftnb bie [ einjitgen njtrbellofcn Spiere, bie für bcn glug einge= ritztet finb. §..5)5. Siöweiteu behält baö $>autffeJct ber 3n-- feftcn, b. b. bie »erbcirtetc §)aut biefer Xbiere, einen gcreiffen ®rat »on SBeicb^eit unb ©eftbmeitigfcit bei ; in ber Siegel ^eigt eä aber eine äbnlt(be ßonfiftenj, rcie ba^ ?>orn. 50?an barf aber barum boc^ nicbt glauben, baß fein (Setx'cbe auc| in ber X^at eine bornartige Sefi^affenbeit (»abe, benn bie Cbcmic lefjrt unä, ba| ti aui gan^ anbern Stoffen jufammengefegt tft, unb ba9 eine befonbere ©ubfJan^, baä Sbitin/ tcffen ©runMage bilbe. "Ulan bcmerft an i^m jabt= rcicbe Oliiife, bie balc unter ficb «erroacbfen, balb buri^ roeicbere äl^cile ber ?)aut »ereinigt finb unb aWtann eine me^r ober weniger grope S5eiveglic|)teit befi^en. Ser Seib bcr Onfettcn tbcift fltfc, wie wir bereite lüiffen, in eine gcmiffe Slnjafjl auf einanber folgenbcr 3iingc ; in biefer 3?fibc »on Segmenten unterf(t)cibet man, wie »orbin gefagt werben, tfi, brei S^eite, wcicben man ben 9?anien Ä o p f (caput | , SruftfafJcn (ihnrax) unb §) tnter leib ober Saud) (alidomen) gegeben bat. Die ©liebmafcn biefer »erfebiebenartigen %^iext babcn einen äbntidien Sau, wie ber Stamm beö ibiere«, benn fie finb auö feften Siöfircn ober auä bobfcn "platten, bie an einanber gereibt finb unb im 3nncrn bie ^u tbrer Scwegung bicniicben ?!)iu^fe(n unb 3JerBen einfcblic9en , jufammengefe^t. Scr fiopf befJebt nur aui einem emsigen Stürf unb tragt Slugen, ^ü^Ux unb bie 2tnbängfcl bcö 5)?unbeö. 'Sic I5üblcr bitben ba« erfie <)5aar 2ln= bängfcl ber 3nfeften, unb ftnb auä einer betrafbt= lieben SInjabI fteiner ©lieber, bie in einer SReibe auf einanber folgen, .^ufammengefc^t. Sie treten auö bem Borbcren ober oberen Sbeil beö Sopfeö berausS unb jeigcn in ber Sieget bie gorm bünner «nb bteg= famer §)örner (a, gfg. ,320) ; inbeffen anbert ftcfi ibre @ef}a(tung bebeutenb ab , befonbcr« bei ben 5Känn^en ; benn fte gleit^en batb Sebern (Sig. 322), bolb Sägen, nalb Meinen Acuten (Jig. 321)/ ober laufen (te outb gig. 'Ml Vu fle i,i «iidnpiaii (Saiurma carpinO. weis man no(b nii^td ScflimmtcS ; wabrfe^einlit^) ftnb fte Saflorgane unb »icUetcbt nutb ©cjjörwertjcuge. äuö bem untern 3;bcil bei? Sopfcö treten nctb brei ^aar Organe berauS unb bitben cntweber Sau= ober Saugwcrtjcuge, auf bie wirfpäler wieber äurüdfommen werben, wenn wir »on berSßerbauung fpre*en (§.523). §. 516. Die Srufi (thorax) ber 3nfetten nimmt ben mittleren Z^tii ibreö Veibeö ein unb trägt fo- wobl bie Süpc als bie glügel. Diefer Sbeil ifi immer in brei Kingc getbeilt, welcbe SJcrberbruft (proHiorax) , 3Äittelbruf} (_mesotliora\ ) unb §)interbruf} (metaHiorax) Qu, b, c, gig. 319) beipen. Stn bcm untern Sogen (SauAtbeil) eine« (eben SrufJringcä ftebt ein guppaar. Dagegen watbfen bie glügcl auä bcm oberen Sbeil, b. b- a^i bem SJürtcnbogen ber SrufJringe berauä; bcr erfle Sruftring (prothorax) trägt niemals j5Iiiget, unb niemalä ftnb mebr alö ein ctnjige« ^aar auf jcbem nacbfolgenben »orbanben, fo bap atfo ibre Slnjabl böebflenö jwei faarc beträgt. §. 517. 3)fan untcrftbcibct an ben giipen ber 3nfctten jwet §)üftglteber (coxae), einen Sc^entcl (fenuir), ein Siiienbein (fibia) unb einen gup (tar- sus), ber in mebrere ©lieber getbeilt ifj, beren 2ln= jabl jwiftben jwei unb fünf wecbfelt, unb ber in Prallen ausläuft. Sie jeigcn »erfcbiebene gormen, bie aber, wie man leitit begreift, immer in Schiebung ju bcr Sebenöwciie biefer Xb*ere fieben. So fpringen j. S. bie 3nfctten, beren ?)interfüpe febr lang ftnb i[gig. 324), weit eber, als fie geben; bei ben fcbwim= menben3nfeftcn, ;. S. bem Säwimmfäfer (Dyiiscus), bcr aScifferwan^e (Notonec(a) (gig. .323) unb bcm SJab- fibläger ober Drebfäfer (Gyrimis nalalor) (gig. ,32.5) giß. ;«0 Ccr.imbyx alpirnj! gig. AU. Paussua oornv. man^mal tu einem erweiterten %^tiU ju Snbe, ber ouS fteinen Slättcbcn sufammengefegt ift, bie wie bie Slätter eines Sucbe« über einanber liegen (gig- 338); fie finb bisweilen febr lange. Heber ibren ^lu^en Sig ^li edjMrrteafdjtcifE (ArnUium). finb bie Sarfcnglieber gewöbnlicb platt, bewimpert unb ruberformig, unb bei folcben, bie an glatten glädjen bängenb geben tonnen, finbet man unter bem Icfeteren Sarfenglieb einen fleinen Sauen obcr ein Saugnäpfdien, um fid) bamit an bie ©egenßänbe, bie fie berübren, fcfJjubängen. 3»an(bmal ftnb aud) bie Sorbcrfüpe äbnlid> ben aWautwurffüpen geformt, woburcb fie jum ©raben in ber Srbe geeignet ftnb ; ein intercffanteS Setfpiel »on biefer SilbungSweife 180 ^aolaeit. Sig, ■ni. Snä wonbttntc SBMt (Moniis reüginsa), liefert itnö bie SBcrrc [GiyHoiaba vulgaris ) (gig. 326), t>ie auf unfern j^eltiern Jciuftg fo großen ®ä)aiin anxiti- crfJen faareä biet, ^art unb unbur^fitblig, unb bil- ben eine 2lrt ©cbilber ober ffituiö — bie fogenanntcn glügelbecfen (elylres) (a, gig. 329), roelt^e im 3ufianb ber Siube bie bautigen glügel (b) bebctfen unb jum ©c|u^c berfelben bienen : bei mancben 3n= fetten finb biefelben glügel an i^rer ©pi^e nod) bäutig unb an i^rer Safiä bart unb unburdjfii^ttg ; folt()e glügel werben alöbann §)albflügclbctfen (hemelytres) genannt. 5lu($ folcbe Snfctten finb be» fannt, bei rcelf^en bie glügel feine SameHen raebr bilben, fonbcrn fic^ in eine 5Kenge flaute gefpalten jeigen, bie an ben 3länbern mie fächerförmig jufam- mengefiellte gebern gefran;(t finb, wai man j. S. bei einer ben ©cbmetterlingen öcrioanbtcn unb mit ben SJamcn Aluciia unb Orneodes bcjei(t)neten @at- tung feben fann (gig. SSO). SBenn bie ^linterflügel feblen, fo finb fie gereii^nli^ burcb jtoci Heine be= rcegli(be ©tiete crfeft, bie fculförmig auslaufen unc ©tbmingfolben genannt rocrben (gig. 331). §. 519. ®er §)interleib (abdomen) ber 3nfcften ifi auö über cinanber bcweglictien Slingcn jufammen^ gefegt, bcren Slnjabl fitb böufig auf neun belauft. SJJJenn man irtniger baran bemerft, fo fi^icint bieg $nftkUtt, /iv^ ^abcr ju rii{)ren, bflfj swci ot>ct mehrere biefcr ©cg^ mcnte mit einander oeriuadjfcn ftnC>. Sei bcm öoü fommen auögebilbctcn 3nfcfte tragen btefc 3Jingc irebet 5<ü6e not^ Slügel ; Cic jenigen aber, bie bas Wintere (£nbe bcä Scibed bilren, geben oft geroifTen ansang» fein, bercn ^orm unb 0iebraucf) bebeutenb oariirt, bic Sntfte()ung. Salb finb e* einfadje Sorften ober ©tiete, bercn Suntttoncn man nocf) nicftt (tan), fcnnt, irie j. S. bei ben gintagöfltegcn (Epliemeral (Sig. 358). Salb finb bicfc Drganc I>aIenformig unb bilbcn eine me^r ober weniger fJnrtc .3ange, i,. S. bei ben D&r» iritrmern (Fnrliriil.io) (Jig. 332). Wan*mal finb fann ; in biefem gatl üit fi* bcr gan^c äpparat »om ^eibc m unb bleibt in bcr äBunbe ftecfen. Sie bar- auö (jeroorgebenbe Serlegung beä §)intcrleibcg ^at alibalT) ben Job beö 3nfettes5 jur golge. Vai 5Wänn= cften ifl biefcr SBaffe Mi beraubt, ba^er lann man eä o?)nc (Sefafir anfaffen ; bagegen finb bie SScibctjcn unb oft aüä) bic fterilcn 3nbioibucn, bie fogenannten Slrbcit^bienen u. f. w., bamit bcrfc^en. Der Sti* bereirtt eine fe^r f^mer^baftc ent5ünbung. 1)cr SegcflaAct bcr 3}iannacicabe (Cicaria nrni //.)» *'tr Oiifitroefpc (_Koenus) (gig. 334), ber ©dilupfwefpe ^ig. 3;12. Ecr gtmciiie Dijuviitm tForficuIa auriculari.i). ftc auc^ fo gebaut, baf fic rote eine claßifAe lieber roirfen unb bcm Jfjiere jum SSorn)ört«f*(eubern fcineö lleibcö btcncn; eine folefce Silbung^roeifc bieten unö geroiffc ficine, mit bem 9Jamen ®abclf(^rocinjc (Po- dura) (55ig. 333) bcictefcncte 3nfef(cn bar, welche ftc^ e liegen unb roobon (cbcö im 3nnern eine gurt^e ^eigt, pur* roel($e ba« in einer gans na^elicgcnbcn ©rufe auögefcfiiebcnc @ift fließt : im äuflanb ber 3?u&e liegt ber gan^c Apparat im 3nnern bc6 Äörpcrö berftecft ; fobalb |t(6 aber baä 3nfett befTelben bebtenen roill, fo läfit ei bie S^eiDc ^crauätreten unb fenft ftc mit bem ©tat^ct in bte ?>aut fcincö geinbcö. Sä tommt montb' mal Bor, ba6 tä feinen ©tatbel nicbt mebr }urü(f;iebfn tß. 3.14. Focnus jncul (Ichneumon) unb öiclcr anberer 3nfctten jeigt eine bem gciBÖ^nlic^cn ©facbel !^iemliä) ä^nltcfie Silbttng, unb geroö^nlic^ bemerft man baran eine fleinc ©äge, mit roelcber baö 3nfett bie »cgctabtlifcljen ober tf)ic= rtfdjcn ©emebe, in rocl^c eä feine ®ier nteberlcgcn mi(I, burt^frtinetbct ; inbem auf biefe aßeife ein llcincö, unter bcm 9Jamcn ©allroefpe [Cynips) befannteö 3nfeft eine gcwiffe Icöantifc^e Sicjcnfpccieö fJitbt, be= rcirtt )tc bie Silbung ber ©allöpfel, bie jur gabri- tatton bcr ©t^reibtinic unb fc^roarjer garben ange» roanbt tserben: rer f leine, burt^ ben ScgefJa^et angebratbtc ©ti* bemirft baö austreten Bcgetabilif*cr ©äfte, wai alöbalb einen ausärcui^ä, in bcffen 5Kit- tctpunlt fic^ iit Sier ber Oatlrocfpc befiinbcn, jur golgc ^af. §. 520. Die Snfcftcn finb mit fc^r enfrcitfclfen ©innen begobt ; bcnn ftc erfreuen fic^i in ber %i)at fowo^l bcö OcbörsS unb (äcru(?)S, aU auä) beä @e= mu, beä ©eftimacfä unb beä ®eftit)lä; io(t) man ()at bis je^t no* nic^t ben ©i^ bcö @cru4<3finnciS entbedt, au* gcroabrt man bei ben meinen 3nfeftcn fein fpcctellcö ®c[;ororgan. ©ie güMer unb bie an- längfei beö STOunbcä fifieinen bie §)auptorgane für ben Xaflftnn ju fein ; bie crfJeren biencn öicltctcfet aue& jur SBalrne^mung beä ©c^allcä. Sbenfo rocnig roifTcn mir au* »on bcm Apparat für ben ©eftbmatf- ftnn }U fagcn ; bagegen finb bie Drganc beä @eftd)t« bcfTer erforf(|t roorben. Der Sau ber 3lugcn ifl fe^r ocrfc&tcben »ou bcm, roaä roir bei ben Rotieren Spieren gcfe^en ^aben. 3» bcr 3?egel iff baö Organ, roel*eö, mit blofcm Suge gcfefen, ein cinjigcö äuge ju fein fcbeint, in ber aBirflitfjteit auö einer SWengc Heiner 2lugen jufam- mengefe^t, rcoBon jebcä cine.?)orn|aut (cornea), einen fegeiförmigen ®taä!örper, einen befonbern llebcrjug aüä einer förbenbcn ©ubflanj unb einen befonbern gjerBenfaben ^at ©o }äl)lt man bei bem gemeinen «Waifäfer (Mclolontha vulgaris) betna&e 900O äugen; ja man lennt fogar Snfeften, bie me^r aU 26,000 beftgen. 2((Ie bicfc flcinen |)orn|)oute ftnb fecdäecfig unb unter ft* fo Bcrroa^fen, bag fic eine gemetnfame $)ornbaut bilbcn, bercn DberflädK eine OTenge ben ©cfcleifen cinciS JlcfeciS äl;nli*cr abt^eilungen barRetIt, bte blof mit einem S3crgrö§crungäglafe gcfe^en werben tonnen; bieä iß au* ber ®runb, tBorum man biefe jufammengefc^tcn äugen (oculi comiiositi) bauüa 3oaloiu. 9Jcgaugen ober gafeftenaugcn nennt. Uebrtgenö ift ieteä einzelne 2luge ooUfommcn oon benjenigcn unterfc^teben , oon tcnen eö umgeben tfJ, unb btibet mit f?)nen einen Sünbel Bon SJöi^rcn, ttjoöon iebe in einem oon ber legten Slnfc^roetlung eineö unb beffelben 'äctjneteenö ^ettommenben 9ler»enfaben enbigt. gaft alle 3nfeften finb mit jwci jufammcngefegten 2lugen cetfefien, bic genjö^ntit^ an bcn Seiten be« ÄopfeS fielen; manc()mal werben fie auc^ bur* ein fa die äugen erfe^t, unb roiebcrum gibt ti gätle, »o beibc arten jugteie^ »or^anben finb. SSiaä ben Sau bet einfachen Slugen betrifft, bie mon aud; mit bcm Flamen 'Punftaugen (stemmata, ocelli) bejcictinct, fo seigen fie bie größte Sleljntidjteit mit ben einjetncn gtementcn ber jufammengefegten Slugen. 3m SlDgemeinen finbcn ficd brei einfache Slugen, bic oben auf bem @cl)eitel ^u einer Oruppe Bereinigt ftnb. iWan »ei§ no4 ni(t)t(3 ©enaueS über bie ärt unb SBeife, reic biefe Drgane auf baS fic treffenbe Sitfct eini»irfen, noi^ über ben Sorgang beö @c()enö bei ben Snfcften. §. 521. STOancie 3nfeftcn befigen, i»ie bie ^o^eren S&ierc, baS 35ermögen, Jone j^eröorjubringen ; ge= n)öjnlic() aber rü&rt i^x ©efang nicf^t »on ben Se= roegungen ber Suft in bem 9icfpirationäap»arate ^er, wie es bei ben {»oberen SMeten ber SaU ifi, fonbern fjängt »on einem Slneinanberreibcn geroifTer Ä6rper= lltetle ober »on Semegungcn ab, Ktlt^e biefen fpeciellcn 3nf}rumenten burd» bie ^ufammenjic^ung ber aKuä= !eln cingcpflanjt werben. So ift v 23. ba« monotone unb betaubenbe ®erauf(^ ber Stjannacicabe (Cicada orni L.) baä 3lefuttat ber roe^fcläroeifen ©pannung unb Srfc^laftung einer elaftifiien §)aut, bic wie ein Trommelfell an ber ©aftö beö öinierleibeö auSgefpannt ift; bei ber gelbgritle (Gryllus campestrisl finb d gewiffe 3lügell()eii[e, bie burcd i§r gegenfettige<5 2ln- einanberreibcn fe^r ftart »ibriren unb ju biefem Se= l)ufe einen fe^r intereffanten Sau barbicten ; bagegen fefeeint baö ©umfen ber gliegen »on bem finellen austritt ber Suft bur^i bie@ttgmen ber Sruft »a^renb ber heftigen glugbemegungen (»erjurü^ren. 9?ocb gibt cä gewiffe anbereQnfeften, roeHe Saute Ijcröorbringcn, beren Silbungäroeife man eigcntlicb no(^ nid^t rcelit fennt; ein folti)eö 3nfett ift j. S. ber unter bem 9Jamen Sobtcntopf (Sphinx Atropus L.) betannte 9lo*tfalter. §. 522. ®aö SJerocnfpflcm ber Snfeftcn jeigt bie allgemeine 2lnorbnung unb bcn größten S^eil ber 2l?obifi!attoncn , bie roir bei ber Slb^anbtung ber großen a&tjeilung, reofein biefc X^iere gehören, be-- iei(^net l;aben (fie^c §. 510- ®« »ft auä einer boppelten 3{ei()e »on ©anglicn }ufam= mcngefe^t, bie unter fi* buri^ Öängä-- fäben »crcinigt ftnb C5ig. 335); bic %n\a^ bicfer ©anglien entfprictit ber Slnja^l ber Seibesringe; fic finb ent= i»cbcr faß glcitfeweit »on einanber cnt= fernt unb jie^cn fiä) »on bcm einen Snte beS Selbes jum anbcrn ^in, ober finb fie einanber fo genähert, bafj ftc eine einjige SWaffe bilbcn. ©ic Äopf- ganglien bieten eine jicmli(6 groge Snt» njidlung bar unb geben ben 9Jcr»cn, bie für bie l^ü^ler, bie Singen u. f. to. >«.w bcfiimmt finb, bie gntfieftung. ©aö fj f\^ crf5e '^Jaar ber Saui^)ganglien liefert bie '^ fH V gjerücn be« OTunbeö ; bie gänen, raclite biefe OTartfnoten mit ben Äopfganglien »ereinigen unb um bie ©oeiferiffire {»crumtiegen , geben auf jcber ©titc einen 9ler»en ab, ber jum 50?agfn ^inabfteigt, unb ber burdi feine Sereinigung mit bem 9JcrBen ber entgegengefe^ten Seite einen mittleren 9?crücn bilbct, »etitjer über bem ©peifetanal liegt unb auf feinem a?crlaufe jwei Oan^Iicn barftcHf. 1)16 brci folgenben (Danglicnpaare ge()6ren bcn brei SrufJringen an, unb geben bie guf= unb glügelnerßcn ab; geroo^nlid) liegen fic fe^r nafjc an einanber unb finb weit bidcr als bie folgenben, bem |)intcrlcibe angc^örenben ^aare. §. 523. Die 2lrt unb Seife , rcic fid) bie 3nfef- ten ernähren, änbert ftd; bcbcutcnb ab; bcnn bie einen leben nur »on ten ©äften ber f flanjcn unb Spiere, bie anbern ernähren ftc^ »on fefien 9Ja^= runggmitteln, unb finb entmeber glciWfrcffer ober ^danjcnfrefTer ; biefen Itnterfdiieben cntfprei^en aU= bann auä) merfroürbige SÄobifitationen in ber Sil' bung beS ^Wunbe«. Sei bcn beifenbcn SnfeftcU' f,- S. bei bcm Sca- rabaeus, bcm gemeinen 2)?aifäfer, ber ©*abe (ßlatta) CSig. •■i36) ober ber »anbernbcn §)eufcSrede (Acridium migratoriiim), ifl ber SWunb »ornen mit ber fogenannten Dberttppe ober Scfje (labrum) Ca, gig. 3.37) befegt, unb jeigt auf jcber ©citc einen biden, be- weglichen unb fe^r garten 3«^", ben man Sinn« baden (niandibula) nennt (b , gig. 337), unb ber jum 3evt^£ilen ber 9?a^rungämittcl bient. Unmittel= bar t)intcr ben Sinnbaden befinbet fiä) ein }reeilea ^aar grcßwcrfieuge mit einem compticirteren Sau: bicS finb nämlic^ bie Äinn laben (maxillae) (c, gig. 337). 3ebeö bicfer Icgteren Organe jeigt an feiner Innern ©eiie eine mc^r ober weniger ^arte unb gewö^nlicj) mit flemen 3ä^ncn ober §)är(^en bewaff» ncte Samctle ober auc^ einen Splinbcr oon gteif^cr Sef^offen^eit, wd^reub eä an ber Stupenfcitc eine ober jwei tleinc, au6 mehreren ©liebem jufammengcfcgte unb greßfpigen ober Safter (palpi maxillares) genannte SJti^ren trägt. ®nblic& ftnbet fiä) hinter ben Sinntaren ein sweiteä faar 2lnS)angfel, oeren Safi« auf einem ()ornigcn OTittclftüd, bem Äinn (menlum) (d), fte^t. Siefe Organe bilbcn bie 3unge (liügula) unb fielen nn bcn Sinntaben, wit biefc lc|teren an bcn Äinnbaden ; aud) gewahrt man an i^nen ein 'Paar beweglidje unb gegliebertc gä^cn, weldje Unterlippcntafier (palpi labiales) (»eiSen, weil man gewo^nliit) ben ^Ramen Unterlippe tiabium) bem mit ber 3unge ocreinigtcn Sinn gibt. SilUe biefe oerft^iebcnen Sdeile anbcrn fic^ 6infi(|)tlidi ibrer gorm je nad) ber 3latur unb Sonfiften; ber SJa&rungdmittel ab. Sie grcßfpigen biencn baupt- l^äi^licb jum grfaffen ber ©peifen unb jum ^tfit)alter\ berfelben jwiftSen ben Sinnbaden , wä^renb biefe ©pei= fen oon ben legtgcnanntcn Organen jcrtleinert werben. 5Kan(^mal werben bie Sinntaben ungeheuer groS unb bilbcn »ornen am Sopfe eine 3lrt 3ange, eine Silbung, bie j. S. bei bcm ©(6röter (Lucanus cervus //.) (gig. 338) unb ben anbern |)irf(^fäferarten fe^r mcrf= würbig tft. §. 524. Sei bcn faugenben 3nfcf'f" »crtängcrn fiä) bic Sinnlaben unb bic Dberlippe unb bilbcn einen • o Dit ,lül)rcri — t tie äufammfngtfcet'n äugt"! — ' ^" 93unttouafn; — d tu DbcrIiDCe otfr VsiiH — ' tif flinntabui; — ft^ .«tiitnbodcn ; — g tif Sungt; — * t'« nntttlit)|!tiil(i(irt. Jnrfhkn. 183 gig. X!8. Tn SpixWäflX ober gcuerf(6töbtt (l-urnnis rervus t.). rß^rcnartigcn D^iifTel, in bcfffn 3nncrn man oftbiinne gätcjen ftn^cf, reelc^e tte gunftionen tleinet Sanjeften ouäüben unb ani ben Smnbacfen unb Äinnlabcn ge- bilbet Itnb, bte ixc6 in einem folcten ®race mobifijirt jctgen, baf fie off faum me^r crfcinnt tcerben. Sei ben eigcntlirfjen Sienen, ben Svofcnbiencn (gig. 339), bem Srb^ummel (Bombus teriestris) iint) 'JsM^ — Ccfje ober ^^ Dbeiliuue. Rlnnlabtiitalltt —'M M ffinnlaben - — 1| lll ||i"l— ■ SfJebenjiinßen SifDEntofifr l-l 3iinBe. gig. 339. Der flopf einte SRofcnbiene (Anihophora). ben anbcrn ^ipmenopfcren jetgt ber 2)Junb eine Sit= bung, bie gleidjfam jroiidjcn jenen beiben ertrcmen 3uiianben bie 5Kitte ^alt. Sie Oberlippe (a, gig. 340) unb bie Sinnbaden (b) gleit^en febr ben gleii^namigcn Organen ber betßenbcn 3nfetten ; biefe bcibcn 2irten »on Sre^n)crf= jeugen jcigen nicbtä Muffallenbeö ; bagegen ftnb bie Sinnlabcn (c) unb bie 3unge (d) au6erorbentli4) lang ; bie erftercn ^tigen eine Siöbrenform unb bitben »er ^änge nn^ eine Scbeibe für bie Siänbcr ber 3ungc, fo ba^ biefe ju Süftbctn »creinigten Organe einen SRüffef bilben, weltber aU Sanal (ür bie üetä meidjen ober flüffigcn 9tci^rungämittel ciefer Snfetten bient. Siefer SRüffel iß an feiner Saft« berocglitf; unb in feiner ganjen übrigen 2luSbe(;nung biegfam, roUt fiel) aber, rote Wir eö fpater bei ben ©cftmctterlingen fcjen werben, fpiralförmig auf. SSaS bie Sinnbacfen betrifft, fo bienen fie bauptfcit^lif^ jum Slbfdmcicen ber ©toffe, rcomit ficb bie fogcnanntcn |)autflüglcr (.?)9menoptcren) ibr 9Jefl bauen ober roobi aüä) jum Srgreifen unb jöbten ber SBeutc, beren Softe biefe 3nfctten auöfaugen. 3" ber iKunbbobfe bemertt man autb noc| ancere fefle Zf)tiU, wcicbe ben bei§enben 3nfeftcn abgeben unb Slappcn bilben, rcelcbe bie ScfJimmung b^ben, ben ©cblunbfopf febesämal ju fdjiiefen, rocnn SJicbtö ju »erfAIucfen ifJ. §. 525. Ulli ben nömlidjen Glementen fe^t ficb au* ber ©augapparat ber Saumroanjen, ber SWannacica- ben, ber S'öbe unb anberer 3nfeften au« ber Orbnung ber -?)atbPglcr (§)emipteren) jufammcn; nur ifi bie änorbnung Piefer SIemente ein wenig anberä. f)et SWunb tft mit einem röl)rcn= unb cplinberformigen ©cbnabel bewaffnet, ber abwärt« unb nacb biUten gertcbtct iß CSiS- 3-il) unb auö einer oier ©tilette einfeblieienben ©tbeibe befJefit; biefe ©cbeibe Ca, Sig. 342) iH auä Bier in einer SRetbe auf einanber folgenbcr ©lieber gebilbet unb fteUt bie Unterlippe bar ; an i^rer Saft« gewabrt man ein Icgelförmige« unb »erlöngerte« ©tütf , welcbcö ber Unter- lippe entfpri*t ; bie Stilette (b, c), bie wie bünne, fieife Sorfien ober 9?abeln auöfeben, weltbe an ibrcr Spige ge- jäbneft finb, um bamit bie §)aut ber liiert über bie (Sefape ber SSegetabilien bur^bo^rcn ju lönnen, ftnb bie SRepräfentonten ber augerorbenttid; »erlängerten ilinnbatfen unb Sinnfaben. Sei folgen §)emfptcren, bie auf ÄofJen ber 2;|)fcre leben, ift ber ©(^nabcl in ber 3tcgel febr flarf unb bafbjtrWförmig unter ben Äopf prüdgebogen. ©agegen ifl er bei bcnjcnigen, bie ficb oon ben ©aften ber SJcgetabilien ernäbren, fafi immer bünne unb im ßuftanb cer SRube an bie untere ©eite ber SrufJ jwifc^en ben giiOen 184 ^aolaiit. tutiicfgelegt. <är ifi jumctfcn fo lang, bag er rücf= xoäm no3> über ben legten Saue^ring ^tnanöragt. Sei ben gliegen ßcUt bcr balb roei^e unb re= iractiU, batb (»ornige unb lange SRüffel aucb bic Unterlippe bar, unb tragt bäufts "" ff'"'"^ ^"l"^ lafler ; auf feiner oberen gla^e läuft eine ^ängöfurcbe bin, reetcbe geirifFe ©filette bebccft, beren Slnäntil jTOifi^en jiDci unb fecb« roetbfelt unb beren änalogien bei ben bcipenben 3nfeften bie Sinnbacfen , bie Sinn= laben unb bie 3«nge ftnb. 2)?an*nial nimmt er eine enorme $ängc an (5%. 343), oft ifJ er bagegcn !aum ju feben. \ «j. 526. S3ci ben ©cbmetterlingen (gig. 3453 » bie fid) g(ci*faUö »on flüffigen ©toffen emäbren, »elcbe Ute aber innen auf bcm ®tunb ber Stumen finoen, unb 'sie babcr feiner fcfjneibcnben ober bobrenben 3nßrumenf e bcbürfen, um fi^ biefelben ju berft^affen, ftnben Rc^ feine ©tilette me^r, bie, roie bei ben »orbcrgebcnben, t'ie l^unftionen ber San;(ettcn auöüben. Dagegen iH i^r 5Wunb mit einem langen SRüffel CSig- 344) be= feff, bcr fpiralförmig gcwunben unb au« jwei an ibrem tnnern Sb"! rinnenformig auSgebo^lien gäD= eben befJcbt, reelt^e ni^tö Slnbereä alö ungenj5|)nli(b lange unb in ibrer gorm »eränberte Sinnlabcn ftnb. Sin ber Saftö biefeg SÄüffclä geroabrt mon »ornen ein fleinc« häutige« Stüd, «elcbe« bic Oberlippe barfJellt; fobann ju jeber Seite ein tlcineä äBörjtben, ali legte ©pur »on ben Sinnbacten. 2lu(b cntbcdt man baran ©puren »on ben grepfpifsen (palpi maxillares), unb bai>tnter eine Heine breiecfige Sippe, auf bcr jweifebr grofe, auä brei ©liebem jufammcngefegte unb faß immer mit einer SBoUe unb ©cbiippcbcn (rlj befegte Unterlippentafter (palpi labiales) fJcbcn. §. 527. £>er ©peifefanal bietet in bcr SRegel einen Siemlt^ complicirten ^au bar. 3J?an(bmal ifi er gerabc unb bat beinahe in feiner nanjen Sänge einen glcitben ©urc^meffer ; genjö^nlicb iß er aber mebr ober »cnigcr biegfam unb jeigt in feinetn SSerlaufe mebrerc Srrocitcrungen unb Verengungen. Sliöbann unter- fdjeibet man baran CSig- 34«) einen ©c^lunbtopf , eine gig. SJB. Xet ScrbauunoäatJtJotot * ©pcifcröbrc, einen Dormagen ober Sropf uno einen sweiten a»agcn ober cigentli^cn SKagen, beffen mug= feligc saSanbungen oft mit borntgen, jum 3crrcibcn ber ©pctfcn geeigneten Slnfägcn bebcdt finb; ferner einen brüten 5Kagen, worin fiib bcr S^plu« bilbct unb beffen SEcrtur raeiib unb ^art ifl; enblii^ noi^ einen ©ünnbarm, einen SJlinbbarm unb einen a^afj- barm. 5Kan bemertt auti^^ier, toie iü ben ^(oberen Spieren, eine SBejiebung nwifdjen ber Scfcbaffenbcit ber SJa^rungömittel unb ber SntiDtcftung biefcä Äa-- nalet SIäS= ^en auslaufen unti bie mit tem ©etluntfopf mittelfl bet 2lu«fül)tung«gänge in Serbintung Peten. Sine 5Kenge granjen, womit ber (buludbübenpe OTagen ßeroötjnli* befegt ifl, f4)eincn jur SlbfonPcrung eine« «Kagcnfattcö ju bienen; in tiefe -Jtöljlc ergieit ftd) auä) bie ®a[Ie. Sine eigentlicbc Seber finfet fitb bei ben 3nfe!ten nicbt, fontern eö wirt biefcö Organ burc^ lange unt feine SiiJbrtben erfcft, welche im Snnern beä §)interIeibeS frei liegen unb oben in ben brüten 2)?agen einmünten Qc, Rig. ;546). Diefe @allengefä&e certrcten autfe bie ©tcOc ter 1)avaab- fonbernten ®efä6e, benn eä btlbet ficb in ibnen ^iarn- fäure. ^IJit ibrem einen ®nbe münben fie immer in bem cbyluöbiltenben Wagen ausS, wäbrenb fid) baö anbere Snbe balb frei jeigt, balt mit bcm 'Darmfanal cntweber ganj nahe an tet erfJercn Deffnung , otcr in ber 9Jä()e teS STJaf^tarmeö »erbunten ifl. Sntlitfe finbet man am binteren Snte tcd Dormfanalö nocb antere ©ecrctionäorgane (e), welcbe ^ur Verarbeitung befonterer glüffigteiten (j. 8. bau @ift ber Sienen) bienen , welibe mehrere 3nfeften auiJ bem binteren 3;i;eil i^teö SBautbc« treten laffen,fobalt manfie beunrnbigt. §. .V28. G(5 fcbeint, tag ber 5bV'"^ burcb einfaefee 3mbibitton burdb tie SSantungen teö ©peifcfanalö binturtbbringt unt Rdb mit tem Stute mifcbt. 'Diefe Untere giüffigtcit ifl wafferig unt farbloä; fie ift in feine ®efäpe eingefcblofTen, fonbern finbet ficb in ten Sütfen, welcbe tie Drgone jwifcben ficb laffen oter in ter ©ubftanj ibreö (sJcwebeU tarftcden, »erbreitet, baber befigen aucb tie 3nfeften feine regelmäßige Sirculation. Tian bemerft jwat wobl in gewiffen Sorpertbeilen felbfl jicmlicb fcbnetle ©trömungcn ; allein eU burcbtauft tie ernäbrente glüffigfcit feinen folcjen Srei«; tag fie beflänbig an tbren üluötrittö' jjunft jurüdtäme. di befleben aucb in ber Sb"* bei biefen 2biercn nur ©puren oon einem regelmäßigen Sreiölaufe Cfiebe §• 113). Sin ber SRüdenfeite bcö Seibe* fiebt man eine Sänggrobre (gig. 3i7 u. 3)8), ttetcbe ficb, äbnlicb bem ^lerjen ber böberen Sbiere, obwccbölungöweife erweitert unt jufammenjiebt ; ei Weint aber tiefet Siücfengefäf feinen 2lfl abjugeben. SJie ernäbrente glüffigteit bringt jwar in taffelbe mittelft feitlicber Deffnungen ein, bie mit Ätappen jur Serbinterung beS 3Jüciffie§eni5 ter glüffigfeit »er- fcben ftnt, aber man weiß nicbt. Wie fte auS terfelben fntweicbt. Uebrigenä bringt tie Bewegung beä Sluleö nicbt einjig unt allein »on tiefen Organen ab, tenn man bat in neuerer 3eit in mebrercn 3nfeften be- Jceglii^e Slappen enttedt, tie turcb wccbfelsSweifeä Oeffnen unt ©stießen in bem Slute lebbafte @tr5= mungen bcrcorbringen, unt febr merfwürtig ifi ei, baß tiefer 21pparat in ben güßen liegt. §. 529. 'Daä turcb feine Sinwirfung auf tie Ber= ftbietenen (Sewebe ber tbierifcben Oefonomic »cnöu ge- worbene Stut fann ficb alfo in feinem befiimmtcn Sbeil be« Sorperg mit bem ©auerRoff in Seriibrung fe^en unb auf biefe SBeife feine belebenten (figen= fcbaften wieter erlangen. SBenn tie SRefpiration auf bie gewbbnlicbe 2Beife mittetß tct Sungen ober ber Dberfläcbe be« Scrper« flatfgefunten bätte, fü würbe fte alfo außerorbentlicb unocllfiänbig gewefen fein; bocb befiebt feineöweg« in ber SBirtlicbteit ber 9Jacb= tbeil, ber au« tiefer großen ttnooUfornmcnbeit in ber fo wicbtigen gunftion ber iSirculation beröorgeben ju muffen f^eint. ©ie 9iatur bat tie Sirculation te« Slute« baburcb »er»otlflänbigt, baß fte bie Siift felbfl in alle Sorpertbeile mittelfl einer 5Wenge Kanäle leitet, Welcbe mit ber Slußenwelt in (Sommunifalton fleben unb ftc^i in ber ©ubflanj ber Organe in« Unentli^e MnhirgEf^ic^tc. »erjwcigt (gig. 4'!). Diefc Suftrobren, welcbe, rote wir fcbon gefagt baben (§. 133), mit bem 9lamen Sracbeen be;eicbnet werten, jeigen einen jufammen= gefegten Sau : gewöbnlicb unterfcbcitet man brei §)äute taran, roooon tie mittlere au« einem fpitalformig, wie tie elaflifcben gebern eine« ?)Ofenträger« gewun= benen Änorpelfaben gebilbet ifl. Sie finb entwetet einfacb, ober jeigen fte eine gewiffe Slnjabl großer Slnfcbwellungen »on ter gorm weicbcr SSlä«cben , welcbe al« ^uftbcbältcr funftioniren (h, gig. 4e). i)ie Deff= nungen, turcb wel^e bie ^uft in bie Jracbeen ein= tritt, werben ^uftlocber ober ©tigmen (spiracula s. Stigmata ) genannt, unb gicicben im SlUgemeinen einem fleinen Änopflodje; mancbmal aber fielten fie jwei Älappen bar, welcbe ficb wie tie Sbürfliigel offnen unb fcbließen. SJon ben ©tigmen fiebt man gewöbn- licb ein 'Paar an ten obern ©eitentbeilcn eine« jeten Singe« ; inteffen feblen fie aucb oft an ten beiten legten Sruflrinaen. 2Ba« ten 5D?ecbani«mu« betrifft, womit ficb bie l'uft im 3nnern biefe« 3iefpiration«apparate« erneuert, fo fcbeint er in ber Siegel nur in einer 2lu«bebnung unb Sufammen^iebung te« $>interleibe« ju befleben. ■Die SRefpiration ifl bei tiefen Sbieren febr tbätig. ©ic »erjebren im Sergleicb ju ibrer (Sröße eine große TienQe 8uft, unb werben fdjneU »on ber Slöpbprie betroffen, wenn man fte be« ©auerfloff« beraubt; in biefem fcbeintobten 3uflanbe »ermögen fie aber febr lange ju »crbarrcn, obne ba« SSermbgen ju »erlieren, in« \!eben wiebcr jurütfjufcbten. §. .530. Sie meiflen 3nfeflen entwideln nur febr wenig SBärme ; bocb gibt e« einige unter biefen Zf)iexen, bie in gewiffen Umflänben immerbin fo »iel erjeugen, baß ibre Temperatur baburcb um ein 5Werflid)e« fleigt. ■Die 33ienen fint folcbe 3nfetten, befonter« wenn fte ficb in ibrem Sorbe lebbaft bin unb berbewegen, W0= bei aucb ibre Stefpitotion febr lebbaft wirb. §. .531. Sine anbere, nocb mertwürtigere Sr= fcbeinung, teren Urfacben man aber nocb ni^t fennt, ifl tie Sicbtentwicflung, bie man bei einigen 3nfeften beobad)tet. Sin folcbe« 3nfett ifl }. S. ber betannte Seucbtfäfer (Lampyris) : bo« OTänncben (gig. 347) iß beflügelt unt nicbt leucbtenb ; bagegen wirft ta« unbeflügelte SBeibcben (gig. 348), wel*e« ficb febr bäufig in warmen ©ommernäcbten auf §)ecfen finbet, einen febr lebbaften Sid^tfcbein um ficb. Sei "«n * gig. 347. S« l'eucfttfi'fer, Jig. 348. Eer ftudittnfet. Lampyri». ((Sin männliiieä ((5in rotibltitcä 3nciiiibuum). 3ntioibuum). anbern Seud)tfäferart,,bie in Stalten einbeimif^ ifl, finb 5Känncben unt JBeib^en jugleicb beflügelt unt leucbtenb ; aber befonter« merfwürtig ift tiefe in= tcreffante Sigenfcbaft bei gewiffen ©tbnellfäfern, welcbe tie warmen ©egenten Slmerifa'« bewobnen unt welcbe, in ter ginflerniß fliegent , eine febr fcböne natürlicbe Seleucbtung beroorbringen ; beßwe= gen werben fie öfter« al« 3>erbc »on ben grauen m bie ?)aare geflecft; unb man »erfictert fogar, tap ftcb bie Sntianer berfelben al« ilcucbte bctienen, wenn fte te« 9lacbt« reifen. Sei unfern ^'eucbtfäfcrn rübrt ter Sicbtfcbein »on einigen glccfen ^u, bie an tem oberen Jbeil ^et jwei oter brei legten Sauc^ringe liegen, wäbrenb er bei ben ©cbnelltäfcrn »on äbn= lieben glecfen ausgebt, bie auf bem erflcn Sruflringe liegen. S« fcbeint, baß ta« 3nfeft tie 3ntenfität ber ^bo^p^oreäccnj beliebig änternfann, unb baß tiefer 24 186 poolofiie. ©(ticin notb eine 3ettlang fortbeflc^t, menn man cö in ein jur Siefpiration unbraudjbareö ®aS o6cr i'elbfl in einen luftteeren SUaum bringt, baf et bagcgen in lottern SBaffer erlitt. §. 53i. Die beiben (Seftblcc^ter finb bei ben 3n= fetten öon einonber oerfdjieben , unb oft ifi ber Un» terfc|)ieb äroif4ien bcm 5Wänn(J)en unb SBeibt^en fejr gtoS; rcie j. S. bei ben »orbin erroäbnten ieaätU fäfern (gig. 347, 3483. fsafi aüe 3nfetten tegen Sier ; nur einige gebaren lebcnbige 3un3«"- ^f* '" beim SBcibcben am Snbe bcö |)interlcibeö ein @tac|el, ein ?cgeftad;el ober irgenb ein anbercö Drgan, um bnmtt tie jur Mufnabme ber Sier geeigneten Sb^er ju bobrcn ; unb bur^ einen mertivürtigen Snftintt geleitet, fegt t>ai SBeibcien biefelben immer an ber= jeniqen ©tette ab, wo bie jungen in i^rer 9Jabe bie nöt^igen SJa^rung^ftoffe ftnben werben, obnjofjt bie= felben in ten meiften gatlcn ganj anberer 2lrt fint>, aU biefenigcn, bie eö für fi* felbfj fudjte. ©0 tange Die Snfeftcn no* jung finp, bauten fie fitt) mehrere TiaU unb jeigen alöbann fflfi immer eine ber auffaUenbflen (SrfcSeinungon , trooon rcir übrigen« fdjcn bei ben SPalrat^iern 3}eifpie(e gefeben (laben. ■Die metftcn gleiten bei ibrem Slusfcblüpfen aui bem gl reebcr ibren gltern, no* tem, wai fie fpciter tterbcn, unb erleicen, ebe fie in ben ooUfommcnen 3uftanb eintreten, fo gro^e Seränberungen, t>ai man tiefe am beften mit bem 9Jamen STtetamorp^ofen ober Ummanblungen bejeWnet. ©eii'Bbnlicb ijurdilaufen bie 3nfctten brei fe^r »er« ftiiebene 3uftänbe, reelejie man Saroen^uftanb (gig. 3-i!)), gj^mpben.^uftanb (i^ig. srjO) unb »olltommenen Buftanb (gig. 361) nennt; in- beffen finb bicfc 3uP''nbe nicbt immer gleit^ gro§, benn bato macben biefe Serdnbernngen iaä S^ier »oUfommcn nntennbor, balp befteben fie blof in ber ßntmidtung ber Slüget; baber be^eitbnet man biefe »erfcfeiebcnen ®rabc ber llnmianMung mit bcm SJamcn »oltftänttge ober gan,^e TOetamorpbofen unb unooKftänbige ober balbe 5Wetamorpt)ofcn. §. r,:?:i. Die 3nfetten mit »oUftänbigen «Weta« morp^ofen finb immer mcbr ober roeniger n)urmför= mig, rcenn Re baö Si oertaffcn unb im 2aroen;,u= flanbe finb (gig. 349) ; i^t iietb ijl atdbann lang, gi().a49. tcr3en*cIfC|)Iir(A5. beinahe immer leeic^ unb jta macliaon) (im Maiirfnjuilant). , bemegtitbe 3iinge get^eilt. beren 9J9rmaIjabl n ift. Salb ftnb fie ber güp »oUftönbig beraubt, balb bcfigcn ftc eine Beränberlie^e Slnjabt bicfer Organe, bie aber feincercegä burtti ibre gorm an bie ber gleicbnamigen Sbei'e bei bem auö= gebilbeten Smefte erinnern, ©ie babcn faft immer nur einfache Slugen , unb mandjmal gar feine ; ibr 5Wunb ifi beinabc fletä mit Ämnbadcn unb Äinnlaben bemaffnet, gleic^oiel, rceltbe gorm fie in ber golgc annehmen werben, unb man fiebt b'Jufig bie erPeren bicfer Organe eben fomobl jur Ort^bemcgung , atö jum Srgreifen ber 9labruna(Sniittel bicnen. Ucbrigenä »ariiren biefe Saroen in ibrcr gorm unb tverben balb Slaupcn, balb SBürmer genannt. 9?acbbem fie in biefem 3uft<"ib eine 3eiilang ge= blieben finb unb mebrerc |>äutungen erlitten babcn, fo bilbcn ficb ibre glügel unter bcr 5>aut unb fie »er- änbern ficb in JJpmpben. ©ie nebmen, fo lange biefe jweite SebeniSptriobe baucrt, feine SJabrung me^r JU ficb unb bleiben unbewegltcb. gniioeber oertrotfnet bie^§)aut, beren fie fi* beraubten, unb bilbet einen eiförmigen Socon, in i»etc|em fie eingefi^lofTen bleiben. ober werben ftc nur »on einem ganj bünnen §)auf(^en bcbecft, t»eld^eä über bie öugeren Organe bergelegt, unb einer Sarfe gleicbt, in irelcber baö 3nfctt, wie in iffiinbctn gebüHt, erfcbeint. 'Diefe legiere Silbung, Die man bei ben yipmpben ber ©t^metterlinge (gig. 3503 fic^t , ^at i^nen an<^ ben 3Jamen ^ u p p e gegeben. ;0. i;(r gcndjelicgfre <.M ^JSupte). @^e bie 8ar»e biefe a'Jetamorp^ofe crleibet, be= reitet fie fic^ oft ju»or ein Obbat^ unb ftbliegt frc^ in einen Socon ein, ben fie auä ©eibe matjt, bie fte aud befonbern ©peicbetbrüfen ouäfi^eibet unb mit ben ©pinngefäfen, bie fit^i an ibren Sippen befinben, fpinnt. 3J?anc^mal bangt fie ftcb mittelft gäben irgenbwo auf (gig. 350) ober »crftccft fie fid) in irgenb ein ioä). JBäbrenb baä 3nfett in bicfer ft^einbaren SRube »er= weilt, finbet im 3nnern fetneö Seibed eine grofc 2bätigfeit ©taft, beren grgcbni^ bie »oUfiänbige gnt= Wirflung feiner Organifation iß. Die inneren Xbeile erwcicben ftcb unb nebmen allmäblig bie gorm an, welche fie fpäter beibehalten; bie »erfi^iebenen Or- gane, bie man an bem audgcbilbcten Sufefte gewahrt, entwicfeln fi* unter ber fie »erfiecfenbcn |)ütle, unb ift biefe goolution »ollenbef, fo befreit eö ft* »on bicfer ^Waöfc, entfaltet feine glügel, welche aläbalb an gonRficn} gewinnen, unb wirb ein öollfommen au^gebilbeteä 3nfcft. gifl. 351. Uct g€iiii)tIfcBlct (a(« (Sdjmetlnrmg). §. 534. %li Seifpiet »on biefen »ollftänbfgen 5D?etamorpbDfcn tonnen wir nic^itö Seffereä aW bie ©eibenraupe (.Bombyx mori L.) wäblen ; benit btefeä Ibier bat im Sarcenjufianb für unö ein uner= mef lid)eö SntercfTe ; baä Sluferjiebcn beä ©eibcnwurmä trägt matttig jum lanbwirt^fcbaftliicn 2BoI)lftant> unferer füblicben Scinber bei, unb feine grjeugniffe beft^öftigen »tele taufenb |)änbe. bie Scibenraufe (Bombyx mon L ). ^nrehUn. ®iffe^ 3nf«f' 'ft <" *fn norblitien ©cgcnt'en S^inaM ein^eimif* un> naxH erfl im fc4iinianö Diegicrung Bon biefcn S(>icren Sicr na* (Sonllantinopel ; jur 3cit *" erflcn Äreujjüge »erbreitete fi* it)n ßultnr in ©icilien unb 3talien ; ober erfi jur 3eit §)einricb« IV. (im lö. 3a&rb.) gewann biefer IanbTOirt()f*aftti4)e Snbuftriejwcig einige Sebeu- hing für bie füblicben *pro»injcn 5^ranfteid»5, wo fic ^eutAutage eine Oueüc ber griJpten 9?ei(f)ttjümer bilbet. ®ie Sier ber ©eibenraupe wcrcen oon ben ilanb= tüirt^en ®eibenn)urmfamcn genannt. ®etro(Jncf fe^en fte aft^grau auä ; bei biefer Sefc^affentieit tann man fte bei einiger Sorgfalt jicmli* lange aufbc= roabren, o(ine ba9 fie ocrtrccfnen. 'Dannt bie Sier ausgebeutet werben fönnen, bal'fn fie eine 3fi'Iai'g tine Temperatur oon reenigflenö i.i bi« 16 (graben beö bunbertt()ei(igen 3;()ermomefer(S nfjtf>ig. 9Jacbbem pe ad)t bis je^n Sage in einer junebmenben SBärme fic^ befunben ^aben, werben fic mMitS), unb balb jiatfcber fangen tic Saruen an, aus txn (Jiern ju friecfcen. ®iefe tieinen Sbierc^ien finb im 5Wcment ber (Sntfletjung nur ungefäiir i '/f Linien lang. 3!>r i'eib^tH länglicb, waljenfbrmig, geringelt, nadt unb ßeirobnlic^ »on grauer 3arbe ; am »orbcren Snbe teffelben unterfc^eibet man einen Sopf, »er wie auS UWei garten unb fAuppenartigen ^latttäppcbcn, auf benen man 2lugen aW f^warje fünfte bemerft, ge= bitbet JU fein fcbcint ; ber SOTunb nimmt ben »orberen £b«il biefcS SopfeS ein, unb ifl mit flarfen Äinnlaben bewaffnet; fcie brei nacbfolgenben Siinge, woüon je- her ein "Paar ficine ft^uppige güfse trägt, fJellen bie ©ruft bar; ber f)interleib ifi fefjr entwicfclt unb trägt an ben beiben erflen (Segmenten feine Jüge, bagegen ifl er b'nten mit fünf ^'aar fleif(|)igen SBar= jen befegt, bie ©tummeln gleidjen unb cbenfo »iete güpe bilpen. •Das (SrfJc, waS man fogfeii^ nac^ ber ®eburt ber ©eibenraupen jn fl>un f>at, ift bieS, baS man fie »on i^ren (Sierft^ialen befreit unb fte auf 2Beibenge= fledite bringt, wo fte bie geeignete SJnbrung finten. 3u biefem ^roeäi bebedEt man gcwobniid) bie (Jier mit einem burtbl6(^erten "papicr, ivobur* bie 2Bür= mer ^inburtbfi^iüpfen , um auf bie barauf gelegten 5WaulbeerbIätter ju gelangen ; fobatb fie auf ben mit Slattern befegtcn SWauIbcerjweigen ftfen, fo bringt man fte auf bie SBeibcngefletiSjte, bie t^nen jum *Jluf= cntlialt bicnen. Sie 9?af)rung ber ©eibenwärmer befielt in SlJautbcerbtättern (gig. 352), bat>er f>ängt »on ber Sultur biefer f flanje bie 2'?6gli(^feit ber ©eibenjucbt ab. 3u biefem 3>»ccte i»irb ber wcipe SWouIbcerbaum allgemein angewanbt. ©iefer Saum Wirb 40 bis 60 gup t)oä) unb liefert 4 bis .5, manch- mal aut^ 10 bis 12 (Zentner Sfätter. ®r tommi jfemli[i() gut in allen ®egenbcn fort, benn man be= baut ii)n mit (Srfolg fogar bis jum 9?orben (Suropa'S ^inauf; boc^ wirb er nirgenbS wilb angetroffen. ®r ifi in (Sbina ein^eimifd;. 3n'ei gric*if*e Tionä)t itaä)ten itjn gegen 5Witte beS feisten 3aljr()unbertS JU glei^er 3eit mit bem ©eicenwurm nai (Suropa. ©eine dultur machte balb nat^^er grope i^ortf(^ritte im ^»clcponneS unb gab ba^er Sßeranlaftung, baf man biefem Sf>eil oon ®ried)enlanb ben neuern 9Jamen !P?orea »erlief. SBon ba würben bie SKaulbeerbäumc, nebf} ben ©eibenraupen, bur* fiönig SRoger nac| ©icilien übcrgepflanjt unb breiteten fi§ autfe in (Sa- labrien fitnell aus. ais einige ebelleute , bie Äart VIII. nat^ ptalicn wä^renb beS SriegeS vom 3a^rc 1494 begleiteten, aUe bie 3?ortt>cile ettannt Ratten, wel*e biefeS 8anb aus biefem tanbwirt^fc^aftli*en 3weig ^it^t, wollten fie biefelben aud) tbrem SSatcrlanbe juwenben unb liepen fit^ »on Sleopel Maulbeerbäume bringen, bie fte in ber ^rooence unb in ber ®au= p^inc anpfianjten. 9lo($ »or ao ^a^ren fa^ man ju | Slüan, bei TOontclimart, ben erften biefer Säume, bie in grantrei* anqepflanjt worben finb: er würbe burd) ®U9 "Pope »on ©atnt = 2luban ba^in gebra(^>t. ?)eutjutagc bebctfen bie ^Maulbeerbäume einen großen Sl^eil titi füblicben granfrcidjS; fie werben felbft im SJorben biefeS SanbeS gcpflanjt. S)ie ©cibenwürmer leben im SaröcnjuRanb un= gefätjr ;54 Sage lang, wäljrenb weither 3cit fie ft^i oier 5Kat (»äulen ; bie 3eit jwtff^en einer .?)äutung äur anbern bilcet bie »erfc^icbenen Slltcr biefer flei= nen Spiere. Sei ännäijerung ber erften 5)äutung fallen pe in eine Setaubung unb (»ören ju freffen auf; wenn aber biefe Häutung »orüber ifl, fo »erboppelt ftcf) auä) ii)v 5)unger. Wan nennt fleinen J^rap ben Moment bcS gropen 2lppetitS, wcldjcr jcber ber »ier erften §>äutungen »orauSgeftt, bagegen grogen gra§ ben großen 2lppetit, welken man wä^renb beS fünften SllterS waijrnimmt. ®ie Menge beS gutterS, baS fte }U ftd) nebmen, nimmt fc^nell ju. Man beregnet gcw5t)n(ic^ bie Duantität Lorbeerblätter, welche bie auS einer Un;c ©eibcnraupenfamen \)n- »orgebenben Saroen wäbrenb beS erften SlterS, beffen Dauer 6 Xage beträgt, »erjejjren , auf ungefähr 7 "Pfunb ; fte fteigt auf 21 "pfunb wä^renb beS äweiten SllterS, baS nur 4 Jage lang wäljrt; auf '0 ^funb im brüten Sllter, welcbeS 7 Jage lang bauert; auf 210 "Pfunb im oicrten 2l[ter, beffen Dauer bem brüten älter glei* ift, unB cnbli* auf 1200 bis 1300 "Pfunb im fünften 2llter. 2lm fetfcsten Sage beS legten SlÜerS finbet ber grofe grap ftatt. 2ln biefem Sage »er- je^ren bie SISürmer 200 bis 300 f funb Stätter, unb matten babei ein ©eräuftt), baS bem eines ftarfen ffagregenS nic^t unäf^nli^ ift. 2lm jebnten Sag ^ören fte ju freffen auf unb bereiten fiel) ju ifjrer erften Metamorpbofc »or. Man ftebt alSbann, wie fte auf bie 3weige ber tieinen SReigbüftbeln ju flettern fucben, weldje man auf bie ®eflec6te legt, mo fte feübcr geblieben ftnb. 3f)r Scib wirb weit* unb auS ibrem Munbe tritt ein ©eibenfaben , ben fte natfj fid) sieben. §)terauf tEf*«" ^( fit^ irgcnbwo an, unb werfen eine Menge augerorbentlicb feiner gäben um ftcb ; mitten in biefem 5Jege aufgebängt, fptnnen fte ibren (Jocon, tnbem fie ftcb beftänbig um fttb felbft in »erftbiebenen Siicbtungen breiten unb auf biefe SSeife um i{iren Seib ben gaben wicfefn, ben baS ©pinngefäS i^rer Sippe »on fttb gibt. Die fo ge- bilbete ©eibe bilbet fiib in ©rufen, bie eine groge 2lebnlicb!eü mü ben ©peitfielbrüfen ber anbern Sbiere baben ; ber ©toff, au-S bem fte befte^t, ift im Moment feines SuStriüS weicb unb fieberig, wirb aber alS= balb an ber Suft feft; bepwegcn finb aui^ bie »er= ftbiebenen SBinbungen eines einzigen gabenS feft an einanber geflebt unb bilben eine eirunbe §»ülle, beren ®cwebe jiemlitb feft ift. Die garbe biefer Sio^feibe ift »erft^ieben, benn fte ift balb gelb, balb glänjenb weip , je naä) ber Varietät ber ©eibenraupe ; bie l'änge eines jeben gabenS beträgt bäuftg über 300 Meter; änbert fiä) aber, fowie aui^ baS ®ewic|it beS (SoconS, bebeutenb ab. Die SBürmer aus einer einjigen llnje ©amen fönnen mögli^erweife 300 "Pfunb (Eoconi liefern; bod> ift eine folcfie (Ernte feiten, unb ^äuftg gewinnt man auS i^nen nur 70 btS 80 (pfunb. @ewi)()nlid) reitfeen 3Vn bis 4 Sage ben 2ar»en pr Sottcnbung i^reS SoconS bin, unb wenn man !)terauf biefe an 3eUe öffnet, fo bemerft man, bap baS Sdier fegt anberS auSftcbt, als »or i^rem (Sin= puppen (gtg. 3.54), benn fte bat eine braune garbe angenommen, i^re f)aut gleitbt altem Seber unb ibre gorm einem (Si, baS an feinem ^ntern Snbe fpigig ift. Man bemerft an i^r Weber Sopf, notb Sinn- laben ; bagegen ift ber (»interc S^eil beS SeibcS in beweglitbe 3itnge getbeilt, wä^renb man »ornen ein ftbief laufenbeS Sanb bemerft, baS Wie eine (Scbarpe angelegt ift unb bie fünftigen glügel beS »otlfommenen ^dologie 3nfefteä batßetlt. Die 3eit, wojrenb reeller bie ©cibenraupcn auf biefc 2Beife im ^nppenjuftanb Met= bcn, änbert ft(^ je nad) ber Stmpetatur ab. SSeträgt bie SSärme 15 bis 18 (grabe, fo treten üe jroiWen bem a(6t5Ct>nten unb jnjanjigRen Sage in ben »olI= fommenen 3uft<"il' ei"- Um i^ren docon burd)brec^en ju fönnen, befeuchten fte beffcn eineö Snbe mit einer bcfonbern gIüfTig!eit, bie fte »on fid) geben, unb brücfcn aläbann mit i!>rem fiopfe heftig gegen bie trtt)ei(f)fe ©teile. SHSenn bie ©ei^enraupe auf biefe SBeife i^re SP?etamorp^ofen »oUenbet f>at, fo jcigt fte fttfe aU ein ©cimcttcriing mit wti^li(^tn giiigeln CSig. 353) : bet 5Wunb ifi jc^t ni^it me^r, mie früljer, mit Sinnlabcn bemaffncf, fonbern ^u einem fpiral^ förmig gcmunbencn 3iülTel »erlängert ; bie Seine ftnb bünne unb lang, unb ber ©cbmctierling ift foreo^I nad) fetner äußeren Si'r'"/ "'* ffintr inneren Sil= bung »on ber SJaupe oerfcbicben. Sie ©dimetterlingc fu^cn fiä) beirta()e fogtetd; nacfc ifjrer Sntfiejung auf; hierauf legen bie SBcibdien i^re Sier, beren 2In^a|i auf me&r ali 500 für jebeä 2"Mt berettnet rcirb; na^bem fte im »oUIommencn Sufian* 10 biä 20 Xage gelebt Jaben, fterben fie. §. 535. ®ie Sienen, beren Wir f*on früher (§. 332) Srroä^nung i^aten, etleiben nod> größere Seränberungen, weil iffncn im Saroen^ufJanb bie gü^e »oliflänbig fehlen unb fte fleinen SBiirmern gleiten. (Sbenfo ifi eä aucf; bei ben fliegen, ben SWürfen (©(^nafen) unb einet grofen 2lnja^l anbcrer 3nfcN Jen: fo ftnb 5. S. bie tpurmförmigen Sftieri^en, tPO= »on baö faule gleift^ jutbeilen rcimmclt, unb bie unter bem 3Jamen glcifc^njürmer befannt ftnb, nichts Slnbercä alö bie Saroen ber ©olbfliegc (Musca Caesar), ©ie ©dmafen ober Tläätn, bie be« Slbenbä in ja^lreii^en ©djrcärmen in ber Suft auf unb nieber tanjen, unb ben 2'?enfd>en bur* it)re giftigen ©tidie fo bcft^rceilid) faDen, leben wä^renb H)xti Saroen= jufianbed im SBaffer. 2llä Sarpen ftnb fie n)urm= formig, ber güfe beraubt, unb tragen fjinten SSorflen unb geroifTc 2lnj)ängfet, bie f}rat)tenf6rmig angefegt ftnb (gig. 356) ; i!»t »ottegtcr Seibeäring trägt eine SBeife }U at^men, I)ängt eä fi^ gleiifam an ber Dberflädic beS Sßafferö auf, wobei ber Äopf abroärtö fieridjtet ift; man fteM eö biefen ülft nad) furjen 3rcifd)enräumen n)ieber!)0{en. %li 9J9mpf)e fä()rt ti im SBafTer ju lebeii unb ftt^ borin ju bemegen fort, atbmet aber nid)t me^r nat^ 2lrt bet Satpe, fonbctn jd^öpft bie i&m nötbigc Suft mittelft jreeier Siö^ren, bie auf ber SBruli flehen. "Die 5J9mpI;e fdjwimmt auf ber Dberfläd)e besJ SafferS ^crum unb wirb nat^ poKenbeter 3)?etamorpf)ofe ein poUtommenesS 3nfeft (Rig. 357) , iai [lü) feiner SJipmp^en^üUe wie eineä @d)iftdicnsä fo lange befient, bi« feine güpe unb ^lüc\el gehörig erftarft ftnb, unb eä atiSbann auf bei« SBaJTer ßc^en ober baponfliegen fann ; benn roürbe ti, roie ei öftere gefc^ie^t, rcenn ber SBinb biefe bünnen unb lcid)ten 5al)r^eugeumf5ür,;t, unter üSBaffet gefegt, fo miipte eä unfehlbar ertrinten. §. 536. Die 3nfetten mit ()alben ober unpollflanbigen TOetamorp^oien burcfclaufen jroar au* einen SarPen= unb 9]pmrf)enjuftonb, t^e Re PoUfommen auögebilbet ftnb; allein ^ier ifi, bie Sarpe pon bem poUtommenen 3nfftt nur buri^ ben aj?angel an Sliigcln »erfAieben, unb ber 9?vmp^en= juflaiib ifi pur burcfe baö SBai^fen btcfcr Organe be= jeittnet, rceldjc, anfangs jufammcngcfaltet unb unter ber |)aut perborgen, nun frei ftnb, aber ftd) erfi jur 3eit bet legten i>äutung pollfiänbig entwideln. jtemlie^ lange ERo^re (t), tpomit iai 3nfeft in ber atmofp^äte bie nötige Suft ft^opft. Um ouf biefe Jflieae (Eiiheraer«). %U Seifpiete »on folgen 3nfcften moOen TOit bie ipanbernben ?)eufd)recfen unb bie Sintagöfltegen (gig. 358) anfii!)ren. Sei ben legieren jeigt üd) nod) eine mcrfreürbige Sigent^ümlicifeit ; benn i»al)rcnb ft^; bie 3nfetten gc»öt)nlid) ,^um legten 3??al Rauten, e^e fte »on bem 9?pmp()enjuf}anb in ben »otlfommenen übergeben, erleibet bie Stn= tagöflifge noc^ eine weitere ?)äutung, e^e fte pollfommen au^gebilbet ifi, obrcobl fte als poUfommeneS 3nfeft nm wenige ®tun= ben lang lebt. ®ie Sarpe biefer ®intag«= fliegen lebt im SBaffer unb ifi nur wenig »on bem auögebilbefen jnfefte perfe^iebcn, wenn man bapon abfielt, iia^ it)re güpe fürjer finb, bafe fie ber gliigcl ermangeln unb ba§ fte an (eber ®eife i^reö |)interleibeS eine gleite Heiner Slättd)en tragen, beren fte fiä) aU 2ltt)mungä- unb ©t^wimmorgane bebienen. Die 9?9mpf)e (gig. 359) biffcrirt Pon bet Sarpe blo6 bur^ baö Dafein - - oon gliigelfieiben. SBenn bie glügel ft* cntwirfeln fotlen, perld^t \>ai 3nfett baS ffiaffer unb fegt ftc^, na*bem eö einige 5OTinuten lang in ber Suft ^erum= geflattert ifi, auf einen erhabenen (Segenflanb unb gibt ftd) aldbalb f)eftigen Bewegungen Mn, wobutt^ es fic^ »on feiner Ded()aut befreit; unb erfl fegt et« galten bie güpc i^re gehörige Sänge unb ber 8eib bie garbc, bie er für immer behalten fotl. §. 537. Sinige 3"^ fc" burdilaufen nit^t bie gati^e SRei^e ber porftin erwähnten Umwanblungcn, obgleii^ fte in iftrer 3ugenb beträd»tlic^e SJeränberungen er= leiben ; fte fcbeinen, fo ju fagen, in i^ret Sntwidlung auf lialbem SBege flehen ju bleiben unb niemals jura Seftg pon Slügetn ju gelangen. |)ie^er gf()ören j. S. bie Slö|)e. SBenn fte aus bem 6i fd)lüpfen, fo ftnb fte ber gü§e beraubt unb >aben baS 21uSfe{)en fleinet weiter SBürmer. Diefe Sarpen ftnb feit leb- haft unb rollen M fteisfotmig obet fpirolformig ju- jlnr^httn. fammen. Salb na*()er ermatten fie ein rot^cö 2lug- fejcn unb Wlte6en ü*, naetbem fte in bicfcm Sufanbc jreolf Sage lano gelebt Ijaben, in eine auperf} jarte ileine ®eibcnpiip|>e ein , um iiä) batin in SJ^niptien umjubilben; enbli(^ geljen fic, iccnn bic SBitterung gut tfi, nad) einer etma jmölftägtgen Serviuppung flu« ifjrcr ^üüe ooO!ommen aiiSgebiibet I?eroor. §. f)38. gnblic^ gibt eä a\i(S) ^n\tUtr\, bie feine SWetamorpSiofe erlciben, fonbern mit aüen Organen, beren fte bebürfen, jur SBelt tonimcn ; biesS ünb aber immer ungcflilgelte 3nfcf'c''- 3« biefem (^atle be= finben fi* ber ©pringfc^manj, Fodiira (gig. aaS), »on ber fct)on früher bie Siebe war, unb bie Saufe. §. 539. @(^on burit) i^re Drganifation finb bie 3nfeftcn metfiDürbig, no(^ metfwürbtgcr aber finb pe {jinfic^tlid) if^rer Sitten , Sebenöireife unb bem be= »unbcrungöwütbiflflen Snflintle, womit bie SJafur eine grope Sln^a^l berfelben begabt ^at. ®ic fegen ebenfoiDoi)! burcfe bie l'ifi, rcomit fie fid) it)re 9JaI>- rung »erfdjaffcn unb fic^ i^ren gcinbcn entjte^en, aU burcfc bcn Äunfitrieb , ben fie bei i^ren 3lrbei= Jen jeigen, alle biejenigen in Srfiauncn, »on benen fie beobacttet ii'crben ; unb fie()t man, i»ie fie fic^ ju ja^lreicten ©efetlfc^aflen »ereinigen, um if>rc in= biinbuelle ©cbluacbbeit ju ergänjen, fi* gegenfeitig beifleten, bie jum SGBoijl i^rer (Stfellfttaff notl)H)enbi= gen Slrbeiten tjjeilcn , für bie jutünftigen Sebürfniffe Sorfcrge treffen, unc oft fogar i()re SSerricfctungen mä) jufälligen Umflänben, in benen fte fi* beftnben, regeln, \o ift man ganj betroffen , bei fo »einen unb ((^einbar fo un»olIfommenen SGBefen, fo »erfc^ieben^ artige unb mächtige Sriebe unb inteüectuctlc Som= binationen, bie bem SRaifonnement gleiten, ju finben. ©iefcr ®egenftanb wäre unetfclföpfliit) , recnn wir Jier Seifpiele bon biefen infercffanten Erfc^einungen berichten lootlten ; inbeffen »erbieten unö bie engen ©renjen biefe« Suc^jeö, mef)r 3eit baju ju »erroen^ ben, bafeer »erweifen wir unfere Seferaufba^, waö tcir im SlUgcmeincn (§. 317 biö §. .339) »on ben a?er= ric^fungcn ber Jfjiere gefagt ^aben. §. .'i40. J'ic (Slnffiftcation iev 3nfcftcn. SBenn rcir nun bic rei^tigfien Unterfe^iiete , miäa bie 3nfeften, unter ftt^ barbieten, in wenige SBorte jufammenfaffen wollten, fo würben wir fe^en, ba? biefe llnterfibiebe befonbcrö »on bem Saue ber 8rep= unb ©angtüerfjeuge, Welilic bie Sebenöweife biefer Siliere bcfiimmt; ferner »on ber Sinritblung ber Dr= gane, bie jur Drtöbcwegung in ber üuft befiimmt nnb, weltie Sunfion einen ber fpree^enbfien 3üge ber nanjcn 3nfe"fnffaffe bilbet ; enblitfe auct) »on ber 3lrt ber SWetantorp^ofc, welche biefe Spiere erleiben, ab= Rängen. 5?acl) bem , iva6 wir bereits an einem anbcrn Drte über ba« SBefcn ber natürlidjen ßlaffificationen gefagt ^afccn, ifi ei nun flar, ba^ ber 3oologe in ben OTobiftcationen beö 5D?unbapparateä, ten 3'ügeln unb ber Sntwidlungöweife bie ©runblagen für bie metliobifcfce Sint^eilunti biefer Sfjiere futten mu^. J)ie« ifl au(() in ber Zlfat ber (Srunb, warum man fte in eine gcwiffe 2ln\al)l Drbnungen t^eilt, benen man bie 9Jamcn Safer, ©er abflügler, ?Jeg-- flügler, §) a u t f l ü g ter, @d) metter linge, §)albflügler, SRJipipteren, 3»eiflügler, ^arafiten unb Sbvfanuren (?) gibt. §. 54J. Die Ääfer (Coleoptera), fo wie aüd) bie ©erabflügler unb 9Jef flügler u. f. w. ernähren fi* »on fefien ©ubfianpn, towofel aui bem t^ierif(^en alä »egetabilift^en SReieje, unb finb teiwegcn mit Sinn= baden unb Äinnlaben »erfe^en, womit fie biefe Spei- fcn jertleinern lönnen (gig. 33"). @ie finb im Sc- fif c »on jwei *paar i?lügeln , inbeffen finb bie beä erften ^aaretS jum gluge nit^t geeignet unb bilben {»arte unb kornartige ©Silber, welt^e man gtügel» btctcn (elytra) nennt CSig- 329). Dagegen finb bie %U\QÜ bc3 jweiten ^aanä ^äutfg, butdjfii^tig unb aDju lang, aU bap fie »on ben glügctbeien bebedt werben fonnten , oSine fi* quer über umfdjlo- gen ,^u muffen: fie fel^len manttimal, alöbann aber ifi cä bem liiere unmöglicl), Ju fliegen: ein fot*e« 3nfeft ifi j. S. ber fcbwarje Sornwurm (Calandra granaria L.), welcfjer auf unfern Sornböben fo gro= 6cn ©*aben anritt)tet unb fid; bur* feinen f*nabcl= formig »erlängerten Äopf bcmertbar ma*t. Die Äöfer erlciben »oUfiänbige 5)?etamorp^ofen. ■Die Saroe gleicht einem SBurmc, beffen fiopf dornig ifi, wäljrenb bet übrige ^eib fidi fafi immer roet* jetgt (gtg.360) ; ber 2«unb ifi wie ber beö »oUfommcnen 3nfeftcä gebaut; eö finb nirf)t immer r fiarf wirft ; bie Äornwünner, . bie im ©etreibc leben ; bie Sob= tenubr (Anobium perünax) (gig. 362) unb bcn Dieb [Ptinus für), wel^e im Sar»en;iufianb baö |)ol^ alter ?)au«gerätde unb ber ©ebälfcburibbobren; ben Spcd= fäfer (Dennesles), beffen Sar»e fid) »on ben |)äuten unb Sälgen anbercr Spiere crnabren unb ba^er baö ^etjwtrf (oergcö^ftt). 290 ^0i>logte. unb bie jooIogif*en ©ammlungen jcrfiorcn : «nblt* bic ©cnnentäfet (Coccinellae), bte Sauffäfcr (gtg. 6), u. f. m. §.542. ®ic@ctabflitnlcr (Orthoptera) gleii^en ben »or^ergcI>cnben 1)ij\^ä)tiiä) te$ oügcmeincn SaucS ber Äaurcerf jeugc , foroie burt^ bic SlnjaM unb Son füftcnj idret glügel ; aber pe unterfctctben fi(^ »on i^)ncn foitiotl ^n^ii^tiiä) bet 2lrt unb Seife, ibie fid) bte ?)interpge[ falten , oH ^infi*t[i(^ ber 9latur t^rer gWetamorp^ofen. Sei ifjnen finb bie gliigelbcrfen Jteniger ^art, aU bei ben Säfern, uno »Denn bic fauligen Slügel (gig. 365) im 3uf}anb ber 3?u^e finb, fo feitagen fic fi* nic^t mc*r in bie Quere um, fcnbern fallen fid} btoS in ber ^ängäri(titung Kit ein gätter ;iufammen. ©ie erleibcn nur ^albc Tleta^ tnorp^ofen; benn eS giei^en fcwof)! bie Saroc alö bie 9Jpmt)^c bem Bonfcmnicnen 3nfctte, reenn man ouf bic glügel feine 3iüdfi(iit nimml. ©ic |tnb glj. 365. Die ttanbcrnbc ^tuf^tctfc (Acrüium migratorium). fammfli(^ Sanbinfcftcn, unb bic mciflcn ftnb bur{^ itren tonggeflredten Seib unb bic auperorbcntlii^c GntttJidlung ijirer §)intcrfüfc, ttJObure^ jic ^üpfcnb »erben, auSge^cicfinct. gig. 367. 3)it 4iQu8ßtiae (Grjllus domcsiirus t.). Die ?)auptrtpräfentanten biefer ©ruppc finb bie »anbernben ^cufdjreden unb bie ©(^narr^cufdjreden Cgig. 324) ; in biefe ©ruppe bringt man aber auc^ bie gangf)euf*rcde (Mantis) (gig. 327), bic Sßtatt- :jcuf*re(fen (gig. 368), bie -5>auägrille C5i8- 367), fcie SBerre ober 5Wouln)urfägritte CS'g- 326), bie ©(^loben (gig. 366) unb ber Dfjrrourm (332). gig. 36!<. Die iSlati^fufdjrede obtr i-aä inbifc^f raonbernkt Sfoft (Phyllium siccifoliuiii). §. .543. Sie 5?e|flügler (iV'eiiroptera) unter= fci^eiben fit^ »on ben anbern beipenben Sufeftcn burt^ bte Jertur ifirer 4 glügel, loel^c fämmtlit^ fiäutig, burttifc^etncnb , auierorbentlie^ jart unb alle glei^ geeignet jum glugc ftnb. Der ^ctb biefer 3nfctten tf} gctrö^ntic^ roei^i unb fe^r lang geflrerft ; bie einen erleiben »otlfianbige OTetamorpbofen, anbere nur eine ^albe. Siefe Drbnung begreift bic Libellula (gig. 369), bte SBafferfungfer (Agrion) (gig. 145), bie SintagS= fliege (gig. 358), bie Slmcifcnjungfer (Myrmeleo) (gig. 370), bie Termiten (Termitina), bie grü^ling«^ fliege (Phryganea) u. f. n. in fii^. gtfi 370, Der gtmelnc amclfcnloMe (Myrmelfo formiotnus). §. 544. ®ie§>autflüglet (Hymenoptera) bilbf n gcwiffcrmafcn ben llebergang jTOift^en ben beifenben Snfeftcn unb ben faugenben; benn fic befi^en Mm- Jnffhten. 191 bocfen, bic beinahe ebenfo geftaltet finb, wie bei bcn stfieten; nur bct-ienen fic fid; berfelben nid)t jum Sauen unb ernähren pc^ pon weilten unb flüjftgen ©ubftanjen, rcelcbe ftc mtttclji dncö bemeglicbcn unb biegfamen, au<5 ben Sinnlaben unb einer auSerorbent» liib langen 3unge jufammengefegten 3?üfTeIö einfaugen CSig. 339). Sie babcn, Wie bie SJegflügler, »ier putige unb bur(bficf;tige glügel ; biefe ftnb aber niibt mebr nc^förniig wie ein ©pigengcroebe, fonbern in eine gercifTe Stnjabl jiemJicb großer 3c(lfn iura) bor= nige iRippen gctbeiU. 3m 3uflfinb fer SRu^e bur(t)= freujen R* bie glüget fentrecbt über bem ^eibc. 3bre Sebecfungcn bieten nur rcenig ^ärte bar, unb ber ?>interleib ber SOBeibcben entigt entweber in einem Segeflactiel orcr einem (SiftfJa^el. i)tefe 3nfeften crleiben eine tJoUflänbige Tltta^ motpbofe. ©ie "aroe ifl balc> ber gii^e beraubt unb gleicbt alöbann einem SBurme; bal^ b"* fie fccfeä giiSe mit |)aten unb off aucb yi biö 16 blutige giipc, »obur^ Üe mebr bcn 3?aupen ä^nlicb jic^t; fte bat in bem einen unb anbern Sau einen fdjuppigen Äopf mit Sinnbacten, Sinnlaben unb einer üppe, an beren ©ptge ber ©pinnapparat jum 'Durdbjieben beö ®ci= benfioffd liegt, roorauiS jie m ibre 'Puppe bilbct. 13ie Sebenöircife tiefer l'arpcn ift febr pcrfebieben. 3}?cbrerc fönnen nicbt obne fremben Seiftanb leben unb »»erben bader, me roir bereits? bei bcn Sienen gefcbcn baben, tmä) bie fogenannten in (Sefetlfibaften pereinigten ©teriten gcmeinfebaftlicb perforgt (§. 332). ®ie SJvmpbe bleibt ebne 9?abrung unb in pbtliger 3iube. 3m polltommenen Bufianb leben bie |)autflügler fafl alle auf ben ©turnen unb fJerben natb Serfluf eine« 3abre«. ©iefe Drbnung fa^f ben größten Z^eit fcldjcr 3nfeften in ficb, bie btnlicbtlicb ibrer SRafurtriebe am mertmürbigften ünb, alfo ,^. S. bie Slmeifen, bie Sienen (Big. Hl) unb bie SBcfpen. |)ieber geboren aud) no(^ ber ©rbbummel (gig. 371), bie §)oljbienen giS. 371. tcr örtiu CSig. 103), bie |)oläreefpe (Sirex) (gtg. 372), ©(l)lupfrcefpe (Ichneumon), bic ®atltt)efpe (Cynips) u. f. tt). §. .545. Sie Drbnung ber ©c^imctterlinge (Lepidoplera) beficbt au« 3nfeften , beren SKunb gig. 37;i. Do« fi (Sig. 344) eine foltbe Silbung sn'gt, baf er fit^ blog jum Sluffaugen ber ©äfte eignet, bie auf ber Dberfläcbe ber frlan.^cn niebergelcg't finb, unb bereit Pier tjäuÜQt Slügcl unburCbitcbtig unb burd) rie @e- gcnroart eineö fituppigen auf it)rcr Dhcrflätbe liegen» Pen ©taubeö »erfcbiecenartig gefärbt finb C^ig. 373). Der SKunb bat, wie wir bereift encäbnt babcn, bie (^orm cincö langen, fpiralförmig gcwuntenen SRüiTelg. ©iefe 3nfct'en crleiben »oUfJänbige 5Wetamorpbofen ; ibre unter bem 3?amcn SJaupen betannten Caroett (_%ig. 319 unb 377, 46) Rnb an ben beiten Snbcn ibrciJ Seibeä mit güScn Pcrffben unb leben geroobnlii^ pon Slättern ; bie einen bütlcn ficb in einen feibeneit Socon ein, um bann ibre Serwanblung ^u Pottenben; anbere umwicfeln ficb mit blättern ober bangen ftt^ an irgenb einen ©egenjJanb mittelfl eineä ©eiben= fabcni3 ouf. Jig. 374. Scr ^SretipfuäfSIüpfet (Tadiypterafploxippus). ' Unter"%en ©cbmettertingen flattern bic einen bei *'^ Sag berum, anbere jeigcn fiit) nur in ber 2(benbbäm= I merung, uno mieberum fliegen anbere nur beä 9Jac6tä jauö. Die Sagfcbmetterlinge (Diurna) crtennt 3i6. 372. Die arc6e IpolSircfpe (Sirex gi|as t,). Jig. 375. Dct SSeiniioifc^B.irmEr (Sphinx Celerio). 192 ^oaioitie. man an t^ren im Suftanb ber SRuJe fenfreit in bie ?>6^e gcri^tetcn ^lÜQtln C5?fg. 374), unt> ftnb bur* bie SKonnigfoKigfeit unb Scb^oftigfeit ifirer garten Sig. 376. S)cr (SiAcnfpiiincr (Bombyx trepid«). mcrfttJürbig; man bejete^net |te atigemein mit bcm SRamen Xagf^imetteriinge ober Sagfaltcr (Papilionid«) ; bie Biologen untcrfctietben edITügelige galter (Vanessa) Ober eigentli(^^c3:agfatferCgtg. 351)' ©anaiben (,Da- naidae) (gig. 3:4) :c. ®ie Slbenbfe^metterlinge (Crepuscularia) unb bie 9la($tf(^metterltnge (Nocturna) Jjabcn in ber 3?u^e ^orijontal getegie glügel unb im SlOgemeinen eine mattere gärbung alö fcie »or^ergc^enbcn. Sä gehören |iie!)er bie @pf)ingiben (Sphingidae) Cgtg.375) , bie Sombyciben ober ©pinner (Bombycidae) CSi9.3*6), bie Spanner (Geometridae), b(eJi2;tnetbcni0ber SWotten CTineidae) u, f. id. 2iu(^ 377, Nymplmla leninalif rechnet man ju biefer ®ru^^pe bie 'ppraliben (Pyralidae) (gig. 377) , ibetc^e nit^t feiten in unfern SBeinbcrgen ßropen ®(^aben anricl)ten. §. 546. Sei cen 5)albftiiglern (Hemiptera) ifi ber 5Kunb gleichfalls pm Saugen eingeri^tet, befielt aber nic^tin einem einfachen SUüffcI, unb ^at bie gorm eineö Scbnabetö, reorin ft^ fpifige Sti- lett^en befinbcn, bie ^ä) jum Durdjbo^ren ber t6ie= n\ä)tn unb »ejetabilifi^en ©ereebe eignen, aus wcicben baS 3nfeft bic i^m jur 9Ja^rung btenenben glüfftg' leiten fangt Cfiet)e §. 525). ®iefe 3nfetten beftßen geibolmlic^ 4 glügel, wie bie öor^erge|)enbcn ; allein * ein burd) einen Sffiidicr cnotfrtiTenfä STroubcnbloM : — 4 koä anönncjen: — 4a baä aßcibt^en ; — 46 tie Diaupe; — 4c bie eitt; — id, ie bie puppen. bie bcö erfteren 'paareä finb in ber Siegel nur am ®nbe ^äutig unb bilben |>aIbfIügclbeiJen ; bie iWefa= morp^ofen Rnb unboöfiänbig, benn baS 3nfeft änbert, inbem es rcät^St, reeber gorm, noc^ (Semo^nbeit, nur erholt ti geicoj^nltc^ glügel, beren eS anfangs be= raubt ift ; boeb manebmal bleibt eS aucb biefer Dr= gane für immer beraubt : in biefem gatle befinben Rc^ ^. S. bie Settwanjen. 3" biefer Drbnung \ä^U man bie ^entatomibcn ober Si^ilbmanjen (Pentatomidae) u. f. m. (gig. 378, 379), bie Scorpionroanscn ober fUg. 378. »aumroanje (Penintoma), Jig. 379. Teiyra maura. aSalferroanjen (Nepidae) Cgtg. 381), bie eica= bibcnober Singcicaben (Cicadidae) (383), bieSIatt= laufe ober Slp^ibiben (Aphididael, bie St^ilblau« (Coccus L.) u. f. w. 3u biefer ®ruppc muf man aud) ben glo^ (gig. 380) rennen, ber rote btc! tt)anje ftets ungezügelt ift, unb »on ben meiften ^a= turforfti>crn als eine befonbere Drbnung, nämlic^ bie ber Sauger, betradjtet »orben ifi. §. 547. ©ie Drbnung ber 3roeiflügter (Diptera) ifl burc^) baS Sor^anbenfein eines einjigen '•paarä häutiger glügel c^arafterifirt, bie ben glügcln ber |)autp[ügler siemlict) ä^nlidi fe|)en, unb burdj ben Sau beS 5WunbeS blop jum Saugen organiftrt jtnb. an biefem SKunbe unterfc^eibct man im Mgcmeinen einen SRüffel, ber balb ^ornig unb lang, balb roei^» unb t^qriapuben. jutütfjie^bar iß unb fJtife unb fpige SorfJen ein» Wlfefit. SKan fann fitfe eine jiemlitji genaue Sorfietlung Bon ber aUgemeincn gorm bet |>albflüg(er macjen, »enn man btc gorm ber gemeinen gltege betrautet, bie eincö bicfer 3nfetten tfl ; wir fügen ()ter bloß noä) bicö bei, bog fämmttidje §)albfliig(er Bollftänbige 5Wetamorp6ofcn erleiben. Die Sarccn (gig. 384, a) ftnb ber jüfc beraubt: ber Sopf ifl tt'ei*, ber 2^unb getrö^nltcb mit »reei ^lätdjen »erfe^cn. Salb bauten pe ftd^ me(>rere STOoIe unb fpinnen ficb in eine ^'uppe ein, um M barin in SJpmpfjen um^uroanbcln, balb Jaulen fte fi* gar ni(J)t unb ijjre (larte unb Jornar= »ige |)aut wirb für bie 9Jvmp()e eine fefle 'Puppe, bie tbie ein ©aamentorn auöftc^t. 3n bicfer 2lbtt»cilung finben au§er ber eigentli^en gliege (Musca) aü(^ bie Tlädt (Culex), bie SremiS= 333), ber 3u(fergafJ (Lepisma), baa Chilis) C5i8- 3|8) , u. f. n. gejagt. f(^(^en (Ma- gig. 384. :Eic SrcmStlitse (Oesirus). ficge (Oestrus) Cgig.384), bie Siejbremfe (Tabanus) (gig. 385) u. f. n. ijren fla^. Sig. 385. Die SBic^bremfe (Tabanus), §. 548. S5tt Sfl^ipipferen (Rhipiptera) ftnb Snfeften, mtäa cbenfaüö nur jwei glüget jaben, bie aber ber üänge nod) it)ie ein gäitier gefaltet finb : man lennt nur jroei ©attungen, nmnticf) : ben Sty- lops cgig. 386) unb ben Xenos, roelcbe im Saröen-- juflanb ali ©c^maroßcrt^iere am |)interleibe ber SBefpen unb anbern §>autfl[ügter leben. §. 549. Die Drbnung ber f arafiten ober ©^marc^erinfeüen ift glci^faüä nic^if jajtrei* nnb befielt aui 3nfctten, bie nicmalö glüget befi^en, einen jum ©äugen eingericfcteten Tluni fjaben unb unb feine USetamorpJofcn erteilen, ©ie leben, mie ijr 9?ame anzeigt, auf anbern S()ieren, »on beren ©aften ßc ^ä) ernähren, ©ie bitDen jTOei ®attun= gen; bie Saufe ober *].icbiculiben (Pediculidae) (gig. 387) unb bie 3ecfen ober bie §)oljb6de (Ricini) ; bie reßtercn fegen fi(^ am $)unbe unb an »ttf^iebenen SJögetn fefJ. §. 550. Die 3nfeften auö ber Drbnung ber SJpfanuren (Tliysanma) entfielen gleiifcfaU« f*on mit ber gorm, bie fie i^r ganjes? l'eben tang inne |aben, unb finb immer unbeflügelt; fie unterf^eiben H(t aber »on bem ßor§erge!)enben burcf) it)ren Sauap-- parat unb bie 2lnt)ängfel ijreö §)inter[eibe«. 3u biefcn Snfettcn »erben ber ©pringfc^itDanj (Podura) (gig. 5(9 386. Stylops (oergtijBm). Pie jRUffe öet JUijtiapoien (MjTiapoda^. §. 551. Die SU?9riapoben at^mta, Wie bie 3nfel= ten, bie Suft mittelfl Sra^een ein; aber |Tc unter» f(<)£itcn fi(J bebeutcnb i''on biefen 2;f>ieren, foroic bon bejt 2Ira(J)niben , burc^ ifirc allgemeine gorm. ©ie finb mit)t blop unbeflügelt, fonbern e« tragt auiift ijt fejr langgefiredter unb in jalilreidi^e 3Jinge getfteilter Seib auf iebcm ©egmenfe weuigfieng ein faargüpe; bajer beläuft fii^ bie %n\a^l biefcr Organe immer auf 24 Ober m(fy mejr ^aare. Uuä) finbet fiä) Um DemartationSlinie jTOif^jen ber SSruß (thorax) unb bem §)intetleibe (abdomen). ©ie t)ätten eine ttt)n= liifjfeit mit ©*langen ober SBürmcrn, »enn fie ni(t){ mit güpcn »erfe^en n>ären ; Jinfii^jtli^ i^rer inner« Drganifation aber imtiern fie ftc^i ben gemcfinlii^en Snfeften an. Der Äopf ber aWijriapoben ift mit jtsei ficineit gü^lern unb mit ^wei gemoljntit^ burt^ bie Vereint» gung Bon f unftaugen tocelli) gebilbeten Sugen be« fegt. 3f)r aWunb ifl ju einem Sauorgane eingeri*tet unc ftcUt ein *paar jroeigliebriger Äinnbacfen bar, auf reeltje eine 2lrt üppe mit 4 Slbtjeilungen unb ^mei *yaar 2lnf>ängfel, bie fleinen güpen äj)nlid& finb, folgen. Die %n\a1)i ber Seibe^ringe ifl »erfe^iieben, unb juweilen ft^eincn biefe ©egmente je paanocife mit etnanber pereinigt ju fein, fo bap iebeö betoeg« licic ©tücf jivei faav güpe trägt (gig. 360), Diefe legieren Organe laufen bloi in einem einjigen ^a= fen aui. Uutl) finbet fit^ auf (eber ©eite beö Selbe« eine 3ieif>e ©tigmen, bie mit ben auf bie nämliche SBeife, wie bei ben gewö^nli^en 3nfetten, gebilbeten Jrae^een in Sommunifation fielen. Die S'Jpriapobcn erleiben in ifcrer 3"gcnb jwar aucfc SKetamorpjofen, allein biefe Seränberungen finb nic^t mit benienigen gleidjbebeutenb, bie ivir bei ben eigentlichen 3nfefteit gefejen ^aben, fonbern befielen btofi in ber Sflbung neuer SRinge unb in einer enifprce^ienbcn SJerme^rung ber güpe. §. 5.52. Diefe flcinc JJierflaffe befielt au« jwct natürlichen ®ruppen, bie man burcj) bie gorm ber gü^ler UiM BOn einanber untcrfcSeiben fann, näm= lieb au« ben S (iplognat Jen (Chylognata) unb ben SJplopobcn (Chylopoda). 25 j(0ol00te. ®ie G^yloqnatlKn ^laben etneti iuil,cnformi= gen ^eib uno erna^reit Ret) »on mel^r o?er roeniger jertegten organtfc^en ©(offen ; i^t ®ang tft (aitgfvim, an» ((äufiig rollen fte ftc^ ju einet Spirale ober 5u einer Äugcl ;(ufammen. STOan unter|(t)eipct : Julus (8ig. 389), Polydesmus QiQ. 390) unb Giomeris CSugelaffel). a^ic S^plopoten (»aben einen pfattgebrütften Seib, ber blutiger afsJ bei ben »or^eriebenben ifJ : Ite ftnb gleifc^freffet unb laufen febr fcftiiell. Iiieje ©tuppc beftebt auä brei (Sattungen, näm(i4): ausS bem ©colopenber (Scolopendra) (i^ig. 139) , au« Per ©attung Lithobius unb au« ber ®attung Sculigera. Pie ^loffc öer 5lrai^ntlicii (Arachnides). §. 553 ®ie Äfaffe ber 2lra*nit)cn ifi a\ii ge= flltcbetten Zi)i(xtn jufammengefegt, bie eine grope äiebnlit^feit mit ben 3nfet'en baben uno beten Dr= ganifation ebenfod« ju einem ^eben in ber atmo= fpbäriftben iiuft beftimmt ifi, bie abec b"irtc^*''t| '(""sr oUgemeinen Sörperform uno ber Sln^abl ber giipe auf ben erften Slicf »on jenen unterfcbieben roetoen lönnen, unb auc^ norf) burc(> mebte roicfjtige SigeH' ipmli^teitcn in ibrem innern Sau »on bet oorber« fle^enben fiiaffe üerfetiieben ftnb ; benn bie ütratbnicen $aben alle einen Äopf, bet mit bet ScuH »erwat^» fcn unb mit Beinen Jüblern befegt ifi; fte beulen 4 ^aar güpe, aber teine JJlügel; |te atbmen im 2lltge= meinen mittelfi SungcnbÖblen unb beinabe alte ftnb im SSeftg cfneö iimlid) poUfianbigen Sirculationi5ap= parate«. §. 554. ©aä ?)autffetet fH bei biefen Jbtercn im allgemeinen weniger fefJ, al« bei ben 3nfetten ; bet Selb beflebt au« jroei ^au\>tif)tilin , bie fafi immer »on einanbet gefonbett ünb: bet eine §eipt Sopf= brufJfJücf (Cephalütliorax), weil Äopf unb Stujiftiict in ein« »erfcbmoljen finb; bet anbere rcirc |) int et» leib obet Sauet; (abdomen) genannt, unb ift cnt= »ebet au« einet 3Jeibe beutlit^et 3Jinge (_]. S. bei ben ©corpionen) (gig. 395) , ober au« einet weichen, lugeligen unb ungetbeilten SKaiTe Cj. 3. bei ben ©Pinnen) (Jtg Üb) ^ufammengcfegt. Die Organe für bie Drt«beroegung ftnb alle in ben Sepbalotborav ein= gefügt unb befielen in ad)t gupen, bie mit ben güpen ber Qnftf'e" «ine grope 3le^nlid)feit (laben unb beinahe immer in jroei §)afen enbigen; gcwbbn= lidb finb fie febr lange unb leitet jetbetetblicl) ; wenn abet ber ©tummet jtcb »etnatbt bat, fo erjeugt er, rcie bei ben Sruflolceen, einen neuen gup, melcber nacb unb na* n?ät^«t unb enblitt» bemjenigen äbnlic^ Wirb, ben ba« X^itx »er- loren batte. 9Iiemal« jeigen bie 2lra(bnibcn ©puren »on gfügeln unb niemal« tH ibr §)inferleib mit Or= ganen für bie Dtt«bewegung »erfcbcn C5ig. 391). g. :WU. Der 5)ott)bc«i;ie (Polydesmus). §. 555. Slin »orbern Ibeilc be« Sopfbruflflüct« befinden Ittb bet iKunb unb bie 2(ugen. Diefe leiteten Organe ftnb immer cinfaeb uno jtemlii^ ,^ablteic^ : man tedjnet beten geivö^nlicb ac^t CJig. 392), unb an jebem »on ibnen unterfcbeibet man eine burc^ltcbtige ^ornbaut, binter weither Rtt) eine Sri)(iattlinfe unc eine ®ta«feut^ = tigfeit fi'nben, fetner eine burtb bei« Snbe be« ©ebneroe« gebilnetc 9Jegbaut unb eine ^'^- ^^^- flutte au« einer fätbenben ©ubftan-,. 3n Se^ie^ung auf bie ®ebörorgane bet Sltacbnifcn wetp man 9li(*t« ; inöeffen l;iat man me^tfatbe Semcife oon bet Srifien^ be« ®ebötffnne« bei biefen Sb'cten ; ja e« fc^eint fogat, bap gemiffe Slracbniccn füt ben 3leij bet SWultt empfängltcb ftnb. 35ct Sübllinn b«' feinen ©ig bauptfä(|)licO an Pen gupfpigen unb ben ülnbäng« fein be« OTunbe«. §. 556. Da« Sleroenfpflem ber 2ltac^niben bietet jiemlid) grope SJerfebiebenbetten bar; batc beilegt eä Q. S. bei ben ©corpionen) au« einer 3?eibe »on a(i)t ®an0lienmaffen, bie unter Ri^ bur^ boppette Sleroenftrange »ereinigt ftnb, roeldje eine »on bem einen ^eibe«enbe jum anbern faft gleichförmig »er» laufenbc Seite biloen; bato ftnbet man C,. 35. bei ben ©Pinnen) fämmllic^e Stuftganglien jn einet einjtgen Walle »ereinigt (t, gi.^ 393 u. gig. 396), »on rocl= tber nacb hinten jroei 3leroenfäpen C«) abgeben, bie in ein einzige« Saui^igangtion einmünben (a, S'g- 39ß)- Uebrigen« iR bie allgemeine Slnotbnung biefet X^eiU Toä !)!erofnfi)(lcm immet bie gleicije: bie »otbetn ®angfien (cl, bie oot unb übet bet ©peifett>bte liegen unb bauRg aW ba« ©ebirn biefer Sbiere betracbtet werben, geben nac^ »ornen bie ©ebnercen ab, unb fegen Rcb nait» binten mit bem ®anglienringe fort, ber bie @peife= tobte umgibt ; bie übrigen ®anglien liegen unterj)atb ber ©peiferöbre uns fenben an bie güpe, on bie an^ängfel be« Säurte« u. f. w. S^ereen au« C15tg- 393.) §. .557. Die Slracfcniben Rnb gleifcbfreffer ; übri= gen« fangen Re gen)öbnticb nur bie in ibrer Seute ent» baltenen ©äfte auf; unb um ibnen ben gang folcftet Ibiere ju erteiltem, beren ötärfe Re befürchten muffen, fo bat bie 9Jatur eine grope Slnjabt unter ibnen mit einem ®iftappatate begabt. Die meiRen • Der Burilfanitt bcä Ropfbrufllliicfä non einer äßiirflfplnnt (Therapho^a , IDfldjtr bie anottming ^e3 KencnMimi seigt: — cl ba« Ropf6nn1|15(f; — m ein Sinnbacfeiii — j ein berot9liunbe, ©^afe u. f. m., unb »ertieft brcn ©augrüffcl bergeftalt in baä gletf* biefer Spiere, man fte nur alöbann loäreijcn tann, reenn man einjigen ftörteren ; fo oft bie ©ptnngefäpe ben ®c= aucb jugleieb bensenigen Z^nl ber ?)aut wegnimmt, genffanb, auf bembaö Xt)m rujt, berübrt, beftct ti an ben fte ftcb angebcftet bat; man »erfti^ert, baf baä Snbc eine« biefer gäben an benfelben, beffen cnt= ' bie Sermebrung biefer ^araRten mantbmat fo bc- gegengefegteö Snbc nocb im 3nnern beS ©ecretton«ap= j trätbtltib ift, ba| baburib bie ©cfjafc unb ^ferbe, an parateä etngeftbloffcn ift, unb beffen Sänge e« babcr 1 mclibe fte ftt^i feftgebängt baben, »or Srfcl)öpfung ju natb Seiteben »erlängern lann. Die garbe unb ber Durtbmeffer ber gäben änbern ftib bebcutenb ab; fo »erfertigt fttb j. S. eine gewiffc merttanifibe ©pinne ein auö rotbcn, gelben unb ftbroarjen garben gebil= befe^ ®ct»ebe mit einer bewunberuncjäwürbigenSunfl; unb man berecfjnct, bag 10,000 gäben, bte auiS ben ^oren eineä ber ©pinngcfägc unfcrer gemeinen §>aug^ ®runbe geben. Sine anbere OTilbenfpecieö, Carabatos genannt, finbet ftcb 5ur |)erbft;cit febr bäufig auf unfern gelbem unb fibicbt ficb unter bie 5)aiit unferer güpe, wo fie ein unerträglicfjeä 3ucfen »erurfatibt. Snblii^ fübren mir nocf) ein anbcreö Hcineä t^ict aui biefer gamilie an, welcf)e« burtb feine 55ermeJ^ rung in ben ®ängen, bieeä ftcb unter ber ^autmaijt, fpinne treten, nitbt einmal fo bicf Rnb, aU eineg ; eine unferer edelbafteftcn Ärantbcitcn, bic Äräjie, f)tV' unferer §)aare, reä^renb gel»iffe anbere in beißen j beifübrt. Die Ärä^milbc (Sarcoplesscabici) (gig. Sänbcrn einbeimifcbe Slrten fo ftarte gäben fpinnen, ! 399), fo beipt nämltcb bicfeä Heine Sbierc^en, ifJ mit baß bamit Heine Söget jurücfgebalten tccrben fönnen, ! bloßem 2luge faum fitbtbar; wenn man fte aber unter unb bie fogar ber TOenftb nur mit 3)?übe jerreißt. 5Jiibt bem 9}?itroffop untcrfutbt, fo bemerH man, baß fte weniger »ariirt auib bie Strt unb Sffieife, wie bie ©pin= j einen länglicben Seib Ijat, ibr OTunb wie eine feget= nen ibre gäben jufammenfef en : bie einen begnügen [ fijrmige, mit mebrercn Sorflcn bewaffnete 'JSapille ge= fttb bamit, baß ffe unregelmäßige gäben auffpannen, flaltet ifj, unb ^a^ ibre atbt güße bebcutenb unter ein=^ wäbrcnb anbere ein ®ewcbe jufammenfcgen, beffen anber biffcriren, ba bic »ier bintcren bloß in Sorflen 5Kafc^en im boben @rabe regelmäßig ftnb. ?Wancbmal • auslaufen , wäbrcnb bie »ier »orbercn an ibrem Snbt f«et>t man fie unbewegticb mitten in i^rem ®ewebe, I mit Heincn ©augnäpfcben »crfebcn ftnb, mtttelft ber= auf ibre Seute lauernb , ober in einem ©cblupfwintel j felbcn fte fic^ an ben glättefien ©egenfiänben feft^attcn »crfJedt, welchen fte ftc^ ganj in ber Jlö^e matten, I tonnen. €xafltttttn. 401. Die gemeine iKautrflfTel (Onlscus Pie Älalfe i«r (Cru(iat«n oitt ÄtebetljtfK (Crustacea). §. 563. 1)16 Srufiaccen finb ©licbcttSiiere im ci= gentlit^cn ©tnne, tie fcurd; Sternen oter Mop buri^ bte §>aut at^men, einen Sitculation^apparat unb jroei getrennte Oef^Iec^ter ^aben. ©ie Srabben, Srebfe unb bie ?anguflcn C5'8- 400) bilben bcn SppuS bie= fer Qiruppe, in wdäie man auc^ eine grope anja^I i^iere bringt, bie einen weit weniger complicirten Sau eine ganj anbere eiligere (5^'" äcigf" j benn je me^r man in ber natiitlicben SRei^c biefer Sffiefen l)er= abfieigt, beflo me()r bemetft man, TOic \iä) ber all« gemeine Drganifationöplan atlniä^iig mobifijirt unb 1i(^ immer me(ir »creinfac^t. Die legieren SrufJacecn jtnb fo un>>oüfommen , baf fte nur aU ^arafiten auf anbern Ifjieren leben fönnen unb bog i^nen bie meifJen ^laturjorfdjer unter ben Singeweibcmütmern einen ^lag angemiefen baten. §. .564. DaiS §)aHtfteIet ber drufJacecn ifJ ge= »ü^ntid^ fe^r feft. ®ä ift beinahe immer flein^art unb tntf)ä[t auc^ immer fe^r v>iel fo^Ienfauren Salf. 3Äan tann biefe fefle $)iil(e al^ eine 2irt ©»ibermis betrat^ten, benn man finbet unter i^r eine ?)aut (f, 3ig. 409), metcbe ber Secer^auf ber tiö^eren J^iere gteitfet ; bie erfterc IbsJt fic^ ju gemiJTen 3ctten cih , mit bie Spibermiö ber 3?eptilien, unb wie mir aut^ bie ©ecf^aut ber 3nfcftenlar»en fid) me^rc TlaU erneuern fa^en. SWan fiebt bie iRot^wenbigteit biefer |)dutun= gen bei folcben tbieren leitet ein, beren ganjer Seib \n eine fcfte -?)ütle eingeft^loiTcn ijl, bie nt*t, Wie bie inneren Zf)tik macbfen fann unb ba^er ber ®nt »iiflung ein unübcrwinblii^eiS ^internig entgegenfe- $cn njürbe, menn fie nicfct in bcm ^Komentt fiele, wo fte JU Hein für biefclben geworben ifi, bajer 400. Die.Sanflufte beä TOittelmeereä (P«linurus ijuidricornu). Rauten ftcfe aud» mirüicl) bie SrufJaceen fo lange als i^r aSacböf^um bauert, read, reie ti fefteint, bei bcn meijien ijjr ganjeö l'cben ^>inbur(|i ftattftnbet. Die 2lrt unb SBeife mie fte fti^ ibrer alten SiüUe cnticbigcn, ifi fe^r eigent^ümlic^ ; gemoimlic^ gelingt ed ibncn, biefelbe obne bie gertngfte SJerunftaltung abjulegen, unb menn fte biefelbe berlaffen, fo ifi i^r ganjcr Scib bereits »on einer neuen bebest , bie aber noc^ luetd) ifi unb bie gehörige donftfienj erf} nac^ einigen Sagen erhält. Der Seib ber SrufJaceen ift auä einer 3?ci()e me|)t ober roeniger beuüiiter SRinge jufammengefeft. Salb ftnb bie meiften biefer ©egmentc einfat^ unter fiä) artifulirt unb jiemlic^ bemeglicb ; balb ftnb fte faiJ alle mit einanbcr bertt)a(J)fen unb laffcn fti^ nur an ben Surt^en ettennen , bie auf i^rem SBercinigungä^ puntte liegen ; ti gibt enblit^ auä) noc^ gällc, reo biefe Bereinigung no0 inniger ifi, unb nur burt^ Slnatogie tann man baS au« i^rer Sßcrfc^meljung ^er^ porgeljenbe ©tiirf fo anfe^en, alö fei eö e^er auö mebreren 3?ingcn ali auä einem einjigen jufammen- (jefcgt. Darauf geljen, reie eä teilet begrcifltcb ifi, fe^ir groge Sßerft^ieben^eiten in ber allgemeinen Jorm biefer Jbiere beroor; benn reenn man j. S. eine OTaueraffel (gig. 401), einen Talitrus (gig. 144) unb eine Ärabbe (gig. 402), mit einanber >jcrglei*t, fo tonnte man beim etflcn Slnblicf glauben, baß fle natf) ganj berfc^iebenen Sppen gcbtlbct feien; fobaft man aber ibren Sau genauer unterfutbt, fo |te(it man, t!a^ bie 3ufammenfegung ibreö Jpautfteletä reefentlic^ biefelbe ift , unb ba? bie Itntcrftbicbe faft ganj baöon ^errübren, baf bie meiften ber i'^oUftanbig getrennten unb bereeglic^en Singe ber SKaueraffeln bei ben Ärab= ben mit einanber vcrrea^tfen ftnb, unb bag gereiffe analoge Steile bei biefen beiben Sbieren ni^t bie gleiten SSer^altnilTe jeigen. So reirb man j. S. bei bem SWaueraffel Cgifl- 401) ober bei bem Taii- 198 3(rol00K. trus C5t8- 11*) einen beulli*en Sopf(c) ftnbcn, aufi mi(i)tn ein auö 7 unter ficti ö^nli^en SRingen (f, 1 ') jufammengefe^teä SrußPütf (thorax) folgt, -- ©ctSopf, ober »ielmefrr b oö Sopfftüct bc« Seibc«, trägt bic 2lugcn, bie gü^Ier unb bie gref merfjeuge ; t') »utammengeteites ©runtiua (,inorax; loigi, nJo= er ift manchmal in mehrere beutlit^e SRinge (j. S. »on jeber «Ring em gußpaar tragt (p, pp) ; enblit^ bei ber @Eei>euf(t)rc(fc, Squilla) (gtg 411) getfteilt; roirb man am untern Jl^eile beä üeibcd einen |)tnter-- im SlUgemeinen jeigt er aber feine folctc Sbfonberung, teib ober Sauet) (abdomen) (ab) fef)cn, bet ßleidjfaüä ! fonbcrn tft blog auä einem einy'gen ©lüde gebtibet, aus ficben «Segmenten gebilbet ifi, beren Örbpe fcbneü j tvelc^e fieben mit einanbcr »erfcbmofjcne SRinge bar= abnimmt, aber beren gorm beinaf)c wie beim SrufJ= | üuftellen fc^einf. Salb ifi er tcreeglic^ unb ni^t mit ftücfift. ©ageaen ift bei einer Srabbe Cgig- •i02) ber ; bem S^orar bcripac^fcn, balb iß er mit biefcm S6r= Sopf ni*t me!)r Bom S^orar getrennt, fonbern bilbet' pertfjeilc in Sinä »erftftmoljen , welker uncberum au« mit biefem ganjen mittleren S^eil beö ieibeä nur ein SJingcn. jufammcngefcgt iß, bie bei gcipiffen arten ein;igeä ©tuet, baö mit einem gropen, feßcn @[()i(b, bcm fogcnannten SRücf enf*ilb, bcbedt iß; ber ?)interlcib entgeljt bcm Suge bei einer oberßac^ltijen Sctro(*tung, bcnn er iß unter ba« Srußßurf jurütf-- gefcfclagen unb ticin ; man fann (ebo(| lci*t jetgcn, bajj forcof)! bei ber Srabbe aU bei ber aWaucraffel hinter bcm Äopfe ßebcn leitet ertcnnbare Srußringe »orbanben finb, unb ta^ ber Srußfcbilb fein ncuge= f^affeneö Drgan, fonbcrn bIo& ber SRiidentbcil cineä unter ßcfe artifuliren. unb bei anbcrn jn einer ein=^ jigen IWaffe burtb 9?äbte mit einanbcr »erbunben |?nb. SS pnb faß immer äwci ^aar gübler corbanben, bic im 2l(Igemcinen fe^r lange fabenformige Körner bilbcn. ®ie gü6e, beren cä oft ßcben ^aarc finb, j. S. bei ben SÄaucraffcIn (gig. 401), bem gtu^« flobfrcbS (Gammarus fossarum Hoch.) unb bcm Ta- iitrus treten paarreeife auö ben »erfi^iebenen Sruß= ringen ; bagegen iß idrc 2tnja^I bei gcroiffcn anbern, Sopfringeä iß, ber ficb auperorbentIi(t entroiicit bat j. S. ben Krabben Cg'3-402) unb Ärcbfcn Cgig- 120) unb über alte bcnadjbartcn Sfiinge binrocgläuft. Sei auf fünf ^paare befdjräntt ; nur ßnbcn bie Slnbängfct, gemiffcn anbcrn drußacccn entfernt ficb bic aKgemeinc welche im crßcn gaOe bic oicr Sorberfüfc bilbcten, ■gorm bcö l'eibcS noc^) mc^r »on ben biiS jcgt ermäjintcn ' eine anberc 2lnn)cnbung, infofern ße in gre§»crt(cugc gormcn. @o iß j. S. bic Limnadia jiciftben jwci eirun- ; umgcroanbclt ßnb. 2iuc^ bcße^cn fcbr grofe Unter» ben ©iilbcrn cingcfiloffcn, bie rcic btc ©(baten einer fi^icbc in ibrem Saue; benn ßc ßiib bei einigen drußa« Slußcr mit einanbcr Bereinigt finb, unb erß, njcnn man ccen blätterig, bäutig unbbtof jumStbnnmmcn taugtii^ biefen bcnjcgliibcn ^anjer njcggcnommen ^at, ertennf (gig. 415) ; bd anbern ^aben ßc bic gorm Bon ficincn man ben ringförmigen Sau bicfcö Jpicr« i%iä.nr,}; getniefen, artitutirtcnunbbIop5um®ef>cneingert(t)teten einen äbnttcbcn Sau bieten bic Cypris bar, bie ßc^ fü bäußg im ßagnirenben SEBaffcr ßn= ben, nur ßnb ,tbre Scibcärtngc noti) fcfe^crer ju ertennen. (Snbli(t) iBoKcn wir ^icr no0 bie Sernäen anfübrcn , »cldie im auögebilbc- ten 3ußanb bic bi;arrßcn gormen jctgen (gig. 130, 131)/ in ibrcr crßcn ?cben«pcriobc aber einen fcbr rcgelmapigen, ringförmigen Sau ^abcn Cßc^e §• 3ö6). ©icfeä »erglci^cnbc ©tubium bcä ?)autftc(etS ber Srußaccen bie= tct ein grogcö 3ntcrcffc für bie pbüofop^iftie SJnatomic bar, rooBon ein fcbr rci^tiger 3n)ctg ß* auf bic ^»obißfationen bejic^t, tpelibc bie 9Jatur biefclbcn organifcben S(e= mcnte e^Ici^en läpt, um ßc ju »crf(^iebenar= tigcn 2lnTOenbungcn geeignet ju madicn unb um aus ä^nti*cn Materialien unä^nlic^e aBcrljeugc }u fraßen ; und aber länger bier= 6ti aufzuhalten, gefjatten uns bie engen ®rcn= jen ni*t, bie mit uns bei biefen Sorlefun-- gen Borgejeidmet baten. §. 56ä. ®ie feitlicfjcn 2tn^ängeber per= fddiebenen SeibeSringe ßnb im SiUgcmeinen fc^r jablreitb, unb bieten au^ große Unter- fdjicbc in ibrcr ©cflaltung unb änrecnbung bar ; biefe Untcrfc^icbc ßcücn ß(b foreobl bei ber Setratbtung ber Bcrfcbicbcnen Zpdle eines unb bcß'clbcn 3nbi»ibuumS , als bei bet Ser= glei^ung ber Bcrfcbicbcnen 2trten ^erauS. 1)ie änfjänge ber crßcn SRinge ßnb gewobnlic^ on bie gunftioncn beS animalifcbcn l'cbcnS flebunben unb tragen bie ülugcn ober bilben bie güblet ; bie fotgcnben umgeben ben 9»unb unb biencn jum (ärgreifen ober 3erfleincrn ber 9labrungSmittcl (gig.^ 120, 121); bie Sln^öngfcl ^cS mittleren Sörpert^eites bilben bie güfe für bie DrtSbercegung , unb bic= / '■■- i fenigen, »elcfee reciter binten ßebcn, ßnben ■ ' eine »crfcfeicbcnartige ^Inreenbung , biencn ■ pm p' p' fp " aber ^auptfädjlccb jur SRcfpiration unb gort= Siß- 4U3. Paiiemon (tin (onaftiitDfmjiBtt SixiW). • Pflanzung; biefe lange SfJei^C fcl)licpt ßc$ > » bic fSÜ^I«- tc« erften^.iarcä; — o,bic aiHr« M swfitfn^oarcä ob« «nbltd) ßCWÖbnliC^ mit einem ober mcbrcrenbic unitm i^iHItr; — (tcr blcHtr'gfSlnbang, »clditr bicöojiä berfelbenbcbcdl; ©licbmapcnpaaren, bie als ©cbwimmorgane -,; Z^''^:^::,^:^;:!^^:^;!! ^^XmZ «ö™^"«i.il Plenen. — p- tn 'Smfm bc« m-citt« ^.wrtä; —fi'iie falfdJtn ©(^ttimmffifc bf« ^intttlcibt«; — « bie ©SrennjflojE. CrnflaKrit. 199 Jilj. 4U4. nippo. giäufen; unb »tebcrum bei anbctn müfTen fie ebenfalls bie eben genannte Slrt Bon DttSbcweflung geeignet fein unb juglei* aU tleine (Spaten jum ©ur^roii^Ien bcr grbcbienen, in melcfcem galle Rc unten breit unb blätterig ftnb (gig. 404); ■'. > '^ unb bei nod) anbern enbigen fie jangenförmig unb ftnb ali^bann Sreiforgane nebfl bem, bajj fie nott) ibre 3unt= ticnen als Drtebciv>egungö= Organe ausüben CSig- l'iO, 121J. 33ei ben f4)roimmen= J .; ben ßvuflaceen, v 8. ben dr '.'--> Ärebfen , ben ^anguflen CSig- 400), ben ^alämoncn Cgig. 4o;53 u. f. a\ i|} ber |)tnterteib gercöbnli^ fejjr cntmirfelt unb läuft in eine breite ©(^itnanjftopc a\xi, fo bag er baburd) basJ |)aupt= bereegungiSorgan wirb; bagegen if} er bei folgen, bie Itie^r geben als? fc^reinimen , gewoljnlicb febr tlein unb gegen bie Srufi jurücfgefilagen : btefer l^eil be<3 «tbeö ifJ j. S. bei ben Srabben beinahe auf ein 5Ji4tö rebujirt unb bilbef gleitbfam eine bcnjcglie^e ©(tiirje an ber untetn ®ette beö l'eibcö 5ivif(|ien ben PPen. §. 566. T)aä DJeröenfpRem bcRebt aiiS einer boppciten ®angficnfettc, bie auf ber SSnu^feite beä Scibeä in ber Mittellinie liegt, ©ewötjnli* entfpritbt bie 3abl ber ©anglien ber 31njaj)l ber beuttic^ auä- gefprod;enen Segmenten; ba, ba$ biefe Sentralifation beö 9'Jeroen= fpftcmS in bem 'üJlah immer unb immer PoHflänbiger Wirb, je böbcr baö Ibict in Se,}iebung auf feine Drganifation fJefit. llebrigenä bejigcn fämmtlit^e . 405. 35ciä Dletsmi iiltiii cirer Brabbe (ber Seefpii * Ca ein offener SRiiJenfiSilb; — amiirt ,>ii^ter; —'t/üiuatn: — e JRaflen; — c (SeDitnJ — n» ©t^nfiDeni — « iai um ti( ©peifnö^re BeWIungene ©arjIienbQiib; — «s SKiiBennetten; — StuiiaanßlienmaJTe; — np Jietoen ttr giige; — na 8au4neti>. (Srudaceen nur fe^r begrcnjtc Säjigfeifcn, unb feine« unter tbnen bietet für un« binfic^tli* feiner ?ebenö' txieife unb ©itten ein gro^cö Sntereffe bar. Die Slugen finb bcinobe eben fo gebaut, wie bei ben Onfetten. 2i;an*mal pnb fieeinfa«, in ber SRegel ober jufam= mengefet)t ; bet ben »oUtommenPen ßruftaceen Heben bicle Organe auf bcmegliiten Stielen (gig. 406), eme @innd)tung, bie man bei feiner anbern 2lbtbei= r ) lung ber geglieberten J^iere mc^r pe^t. Sei fe^r öielen &u|laceen befJebt aud) ein §)örapparat, tt)el= (6er an ber SSaRä ber äußern pf>ler liegt, unb auö einem tleinen, bem Srommetfell äbnlii^cn ?)äutd)en (gig. 407) aufammengcfeft ifi, über meltbem fid^ eine mit glüffigteit angefüllten unb baä Snbe eineä befonbern SJersen einfcbliepenbcn l^orfammcr befinbet 'inftibtlicfe bcö @eru(J)(J unb ©efi^macfä biefer Jf)iere if} nicipid 'pofitioea betannt. §. 567. Die meifJen Sruflaceen leben »on anf= malifc^en ©ubftonjen, bieten aber in ibrer 5rnä^= rungäroeife gropc Serfdjiebenbeiten bar: bie einen ernäbrcn fict) nänilicb b'op oon Rüffigen ©ubftanjen, bagegen nebmcn anbere fcfie 9Jabrung(Jmittel ju ftc^; baber bemertt man ülf*finnlaben ober Äinnlabcnfüße, bie bauptfätblic^ jum gaffen ber 9Zabrungömittcl bienen , folgen (fiebe gig. 12I)- Dagegen »erlängert fic^ bei ben faugen= ben Sruftaceen ber -Wunb ju einem ©tbnabel ober SRüffel, mie wir ti fdjon bei ben Snfcften mit einet äbnli4)en tIebenfJreeife gefeben ^aben. St" Snnern biefer SJöbrc ftnben ftcb bünne unb fpi^e 2lnbängfel, bie oM tleine Sanjetten funftioniren ; aucb fiebt man geivöbnlic^ ju jcber Seite Organe, bie ben 5)ülf(5= finnlatien ber bcifenben druflaceen analog, aber fo gebildet finb, bog baä Sbitr pc^ bamit an feine Seute fePböngen fann. §. 568. Der Speifefanal bebnt ficb öom Äopfe bis äum bintern Jbeile beö Saucbeä au(? unb beflejt auä einer febr turjcn Speiferöbre, einem grofen 5Wagen (e, gig. 409), ber getvobnlid) innen mit iiarfen 3äbnen bewaffnet ift, awi einem Dünnbarm I • I5er forte« StSfil ter untern Seite einer Ärabbe (bicTOaia) : I — ai innere Jüftfer; — a äußere ürüblet; — jr Muflen; — o ®v börorgan; — m fimnlobenfüje; — 6 JRunb; — p bie Bafiä bet , SBorberfii^e ; — r eine Deffming, bie jut SRefpirotionSböJIc ««^iitt; ' — s !Bru|1bcin. 200 iaolaiu. unb einem SWaftbatm. Sei einigen Stuflaceen wirb bie &aüt in OoOengefcipen obgcfonbctt, bie benen ber 3nfe"fn jiem(i(^ ätinlii^ finb; im Sttigemeinen finbet fiä) eine fe^r grope Sebet, bie in mehrere Sappen get^eitt unb ouS einer IWenge Heiner SRö^ren jufammengefe^t ifJ, welche blinbfacfförmig auslaufen unb um einen »erjroetgten Srcretionötanal gruppiri fInb, beren ®nbe auf ieber Seite na^e an bem Pfört- ner in ben ©armtanal einmünben. §. 569. STOan weip 9?i*t« über bie 2lrt unb SBeife, Wie ber S^piu« »on bem Darmfanol in ben gircu- lattonSapparat übergebt. 2)aä Slut if} enficeber farb= loa, ober li(|tbtau, ober auä) Itlaö gefärbt, unb ge- rinnt rei*t. ©iefe glüffigteit Wirb burt| ein auf ber aÄittellinie bc^ 9?ürfen(ä licgenbeä unb auö einer einjigen 5)6^le befte^enbeä |)erj in Sewcgung gefe|t (c, Sig- 409). (Si ifj öerfd>iebenarttg geformt, ©eine Son= tractionen fiopen baiS SBiut in bie Slrterien, mitd)t ti in alte Zf)eUe beä iJörperö führen. Die Senen finb fe^r unooUfiänbig unb ^auptfö4iti(^ au« ben Siitfen gebilbet, rcel^e bie »erftt^iebcnen Organe jwifc^en ft(^ lafTcn unb meldie eine bünne 3eQgeroebef(^ic^t Jig. 409. ä)ie anolomie einer Srabfce (be« gemeinen Zafi^enftebfeä , Ciocer Pigurus). '^S=^^ Sig. 410. Der SJefpirationäQfporot eineä l • Der »ortere Streit ke« ®4irbeä t(i mesflenommtn worben : — ( ein SCJeit ber ben ©4itb auätleibenben ^out; - das ^erg; — a. augenartene; — aa Saudborterie: — 6 bie Siemcn in t6ter nalutli(jen ©teaung; — 6' Sccmen, bie au«n)ört« gefe^rt linb, um bie jugeljönQen mtjaie SU ieigen; - /l ein Seitengemölbe; - / ba« fä*eifSrmige an^angfel bet Ämnlabcn» fu6e ; — e ber TOogen j — m SKagenmueieln — f> bie f eber. \^ rl^^t".!'?" ' - ' >'«®'0i">; - ' »jH« ber Jiidler; - d i8j(iäbe8 ijinferteibe« : ^t%"^°r^'^Ä^^i — /•Riemen; — j eine (juntiirte Cmic, bie ben untern SRunb beSjenigcn 7nwl. ®'*f '«' ''«, "*' Riemen,, bebecft unb bei btefer gjräbaration entfernt Itn-rben tfi, Ätri^e7sS„aU.!" *'"""""" «'*"""'" ^«"°'' " ""' «"""'^' " ^ '»« ^"'^ ^'« augfleibet; Re münben in weife ©inufe ein, bie an ber Saft« ber güpe liegen Cc, Sig. 408) ; aui biefen §>ö^ren begibt ^ä) baö Slut in bie 3{efpirationg= Organe, firömt hierauf jum ?)er;(en in fe()r beut= liefen banalen, ben fogenannten Siemen^erjtanäien, jurütf (vb). §. 570. Seina^e atte druflacecn finb n)efentlid>e SSSaffcrt^iere ; aut^ at^men fie fafi immer mittelH Sicmen, unb roenn biefc Drgane fehlten, fo oertritt ( bie ?>aut geroiffer Seibeötfieile Cam daufigßen bie güpe) bie ©teile berfelben. Uebrigenö änbert M ber Sau beö SRe- fpirationäapparatcä bebeutcnb ab. ©0 finb j. S. bei ben Srabben, ben Srebfcn unb aDcrt anbern auf eine äS)nIi(|e SBeife organijtrtcn SrufJaceen bie ^it^ men auö fei)r »ieien ^^ramiben jufammengcfegt, reooon iebe auö einer 3Äenge Keiner (5i)= (inber, bie wie bie SorfJett einer SürfJe neben einanber flehen, ober au« f [einen SameU len, bie wie bie Slätter eine* Sui^eS auf einanber gefc^ic^tet finb, bef}e()en. Diefe Drgane finb am Snbc an ben untern SRanb ber ©eitenmölbungen geheftet (gig. 408 u.410) unb tn äwei gropen §)o^ten einge^' fc()IofTen, bie an ben ©eiten be« SruftfJüdeö jreifc^en bem 3?ü(Jenf(^ilb unb bem üor^in erwähnten ©ewolbe liegen. !Diefe Sinri(t)tung finbet man bei feinem anbern Spiere aui bicfcr Älaffe me^r. ®ie SRc fpiration^^ö^fe fJc^t mit ber Slupenroelt bur* jicei Deff= nungen in Serbinbung , wobon bie eine jum Sintritt be« SBaffer« bient unb faß immer jroifcjert ber Safig ber i?üpe unb bem SRanbe beö ©c^ilbeS liegt (r, gig. 407), unb bagegen bie anbere jum austritt biefet Slüffigfeit beßimmt iß unb am SWunbe liegt. 'Daö SBaffer »irb an ber Dberßaite ber Giemen buti^ bie Seroegungen einer * Sin 3!ertira(f(*nitt an bem Stbcrov eineäSrebetliiereä, um baron ben 8luJ< louf ju jetgen : — c ba3 ^erj ; — i «ie »a ein@efäg, njffcSe« ba« benöfe S9Iut JU ben Sieriien fü6rt j — r.- ein (Sefäg, ffieldieS baä SBlut na* feinem Durd)« pang bur* baS SapiUargeföSnes bet Riemen aufnimmt; - vb Siemenf)cr}» geföf e ; — f eine ©eitcnniölbung ; — II baä Srufibein ; — c- eine ©eiten' iette; — p bie »«n« tineä Jugt«. €tafia(tta. gropen Slappe erneuert, bie an bicfcr legieren Ocff-- nitng liegt unb au« einem blätterigen 2ln()ängfel ber Äinnlafen beö jirciten 'PaarcS gebilrct ifi (c, gig. 121 unb i, 410). Sei anberii Sruftaceen, j. S. bei ben ©ee= ^eufe^reifen (gig. 41 1) fino bie Siemen feDerbufiljfötmig 3ij). 411. »ic Stt^cufiitccfe (Squilla). * unb ntcl)t mefjr in ber Srufl()ö^te eingcWtoffen, fonbcrn an bem einen Snbe frei unb mit bem anbern an bie Sau(6gliebma6en geheftet; bei noc^ anbern, j. 25. ben SBafferläufen iinb bem Talitrus, ocrtreten Heine Jäutige SBIafen, bie an ter Sali« ber güiie, unter bem Jtiorar flehen, bie ©tetle ber Siemen ; bei ben 3fopoben entlicJ) gel)t bie DJefpiration mit ?)ü(fe ber falftticn 33auc{)füge, bte bei biefen linieren Jäutig unb blätterig ftnb, wx fid). §. 571. Unter ben Stracfcnibcn gibt tä einige njenige, bie in ber trodenen l'uft (eben ; botti madjcn bicfe Sfeiere eine Stuönadme oon bem, wai wir in Scjiebung auf bie llnterfe^iebe im 93au ber 3}efpira= ti^nöorgane bei ben 2anb= unb SBaft'ertbieren fagten; benn anftatt ba§ fie mit l'ungen ober Sradjeen oer= fe^en ftnb, at^men fie burct» Äiemen, wie bie 2öafFer= liiere; nur itnb biefe Drgane fo befctaffcn, bag fie fiä) immer in einem jur Sluöübung ijrer guntlionen not^icenbigen feudjten 3uftanbe erfjalten tonnen. Die Jurluru'ö oDer grtfrabben C8ig-4l'.!), icele^ien man 3iß. iVi. Sic (Srtfrabk (Gccarcinus rurlcola). in »erfiiebenen (Segenben ber ßrbe, befonber« l^äuftg aber auf ben 2IntiUen, begegnet, bieten unö ein nier!» roürbigeä Seifpiel »on biefer Anomalie tar. Slnftatt rote bie gewöhnlichen Srußaceen im Saffcr ju leben, galten fie fiä) auf bem trocfenen Sanbe auf, unb ob= gUiä) Re mit Siemen Bcrfet)en finb, fo fallen bocf) einige unter ibnen alöbalb in ätäpbpi'ic, roenn man fte unter SSaffcr fegt; benn ei i|l il)re Stefpiration atlju Icbbaft, aU bafj bie fleine 5Kenge beö im SBaffer aufgelösten ©auerftoffij für i^re Sebücfniffe auäreid)en tonnte, »äbrcnb fie biefcä (Saä in ber otmofp^ärifc^en Suft im Ueberfliig ftnben ; buttt) eine mit berjcnigen analogen ßinricbtmig, »elcbe wir bereit« bei einigen gif{t)cn gefunben (jabcn (gig. 3(i0), ifl e« ibnen mög= üä), auperbalb be« SBaffer« ju oermeiten, obne baf t^re Siemen bi« ju einem foldjen ®rabe oertrodnen, bat fte jur 2Iu«übung ibrer gunftioncn unbraud)bar »erben; benn entwei'er ift in ber 3tcfpirationiSböf)tc ein trogartige« ®cfä§ »orbanben, bei« al« DJcfernoir für ba« }um Sefeud)ten ber Siemen nötbigc SBaffer bient 5 ober finbet man an ber SBöIbung biefer ^bi)U • y aiiflfn ; — < folftcnben jugtaare; foI(*f 8aud)füjie; - Sudler; - p' crfleä ;>uffJor; — p- bie brci — p"' bie brci Ifflfit Srii(if\i§t;aar£; — pa b Riemen; — 9 Sc^ipanjflDfTe. eine f^toammige |»aut, mel^c benfetben ^Kti ten febcn. 5)ie Slugen fteben immer am @nbc jrocicr ©fiele, iseldje auä bcm erflen ®eg= mente be« Äopfeö treten ; mandimal (inb bicfe ©tielc fe^r lang ((^ig. 406), unb ge»)öf)nli* tonnen fie fi* in bie |56l)len jurüdfcblagen, rcelcfcc bie gunüionen ber augenbö^len ausüben unb burd) ben »orbern Dlnnb beö ©(DilbciS gcbilbet werben. Sie Organe für bie Drtäberoegung finb bei biefen SrufJaceen gteic^faUö fe^r cntroitfelt; mehrere taufen mit einer aupetorbent= ItAcn ©cbnelligteit, wafjrenb anbere mit einer x\oä) grofern fcbreinmien. Qä finb, rcie wir bereit« gefagt iaben, fünf Suppaare »orbanbcn, bie an ben fünf Icßten Sruftringen fJebcn; gewöbnlicb bicnen aberbtog Sie Bier legten 'paare jur Drlöbemcgung ; bie güpe Pcä erfien *paarcö laufen in eine metir ober weniger »cllfommene 3ange auö unb wercen ©reiforganc (gig. 413). Sei folcben Becapoben, bie am beficn jum ©tbwimmen gebaut finb Q- ©• bie firebfe, bie §)ummern, bie 2anguf5en unb bie ^alämonc) ift ber Äorper länglich unb enbigt ber Saucb in einer breiten Duerfloitc Ci?ig. 40o), wäbrcnb ber -?)interleib bei tentenigen ©ccapobcn, bie jum Saufen benimmt finb, 5. f8. Sie Ärabbcn, fe^r turj ifi, feine ©c^wanjfloffc sarbietet unb fitft unter ben Xborar jurüdbeugt. §.577. 'Die ©tomatapocen ober ©eebeu- fe^rerfen (Stomalapodal beiigen glcidjfallä 2£ugen, Sic auf beweglichen ©ticien ftfen ; ber Zijorax ift ent= Weber gan;, ober tbeilweife »on einem SJüdenfcbils bebcdt; bie güpe finb bie cplinbriftb. ®ie Äiemen ^nb in feinet Srufl^ölde eingefcbloffcn , fonbcrn Itcben entwebet frei unter bem Sau^e ober finb fie gar nid^t öorbanben. 3u biefer Drbnung gebort bie fcbon crwäbnte ©eebcuftferecte (Squilla) Cgig. 4)1). §..578. S)ie Slmpbipoben (.Amphipoda) beben Weber gefiielte Säugen no* einen ©4)ilb ; ^it befigen neben paar güfie, bie beinabe wie bei ben »orber= gebenbcn Drbnungen gebilbet finb ; ibr ?)interleib ift iebr entwidelt unb ibre 3iefpiration gefc^iebt mit -?)ülfe bäutiger Slafen, bie an ber Säa^i6 ber giife bangen. Diefe Sbaraftere »eigen unä f,. 5S. bie SBaiferlau« (Gammarus) unb ber Talifrus (gig. t44). §..■179. 'Die Sfüpoben ctcrSlffetn fisopoda) gleicbcn ben Slmpbipoben ^infit^tlid) ber Silbung ber Stugen unb güpc , atbnien aber mittelft blättriger unb unter bem Söaucbe pcrftedtcr Slnfjängfel. 3" biefer (äruppc finben ber g}!aueraffel [üniscusl, ber ficncr= äffet (Porcellio) (Sig- 4U) unb ber 2Bflf|eraffet (Asellus) t^ren f la^. §. .580. ^it SSran^iopoben (Branchiopoda) ftnb tleine Sruftaceen, bereu gü6c nicbt mebr jum (SJcben bicnen, fonbetn blättrig geformt finb unb eben fo wobt ©d)Wimm= aU 3!efpiraiionöorganc bilsen. lieber geboren Sic Limnadia (gig. 415), Ser SBaf' ferflob (Daplinia), Ser Branciiipus, bet Siefcnfuß (Trioph(halinus) u. f. W. §. 581. 'Die Sntomoftrafen (Entomostraca) finS gleicbfallö blo? jnm ©tbrcimmcn gebaut; bagegen f^einen ibre fteifen unb jwcirubrigcn güge nit^t mebr bie ©teile ber Siemen oertrcten \u fönnen; aud; fcbeint bie SJcfpiration auf ber ganzen Dberflä(^e beö Äötperö Bor fiä) ju geben. Die Spclopä (gig. 416) machen einen X^eil biefer ©ruppe aus. En ReHcralfel (Porcellio J. 51 8. Hb. C>clops. §. 582. 5)ic faugenSen Sruftaceen leben aU *parafiten auf anscrn Jbiercn. 3br SWunS jcigt Sic gorm eincö ®d)nabclä oser eincfl cplinSrifdjen SlüffeliJ, ber borftenförmigc Sbeilc einfcblicpt, Sie fii^ }um Durtbbobrcn ber Sebecfungcn ber Sbiere eignen, bcren ©äfte fie einfaugen wollen. 'Der Sau biefer Z^kn änbcrt ficb bei scn Pcrfdiiebcnen älrten beScu= tenS ab, unb bie meiften crleiscn in ibrer Sugfib bebeutense 'Wetamorpbofen : einige fönnen immer fd)Winimcn ober geben; anbere bagcgcn werben, na(^= bcm fie fic^ auf ibrer Seute feftflcicgt ^aben, fo un= gebeuer groß , bafi fie ju feiner Scwcgung mebr fäbig finb ; ibre CSliebmapen treten in einen rubimenfatcn 3uftanb jurücf, wöbrenb 'iii^ ibr Selb fcbr Pcrgröpert uns juroeilen Sie bijarrften gönnen annimmt. @ie leben gewöbnlitb auf gifdicn. Sei ber natürlicben Staffififafion ber Etuftaceen muffen Sic ©auger in brci befonberc Drbnungen gc= bracbt werben ; bod) finb biefe tleinen Sbicrdien ntcbt intereffant genug, aU bap wir unsS babei nod) länger auf!)altcn folltcn, bal;er begnügen Wir un« ^ier mit Ser Semerfung, Sop ber größte Sb^il bcrjenigen, bie unbemcglirt) leben unb ber Sewegungöorganc be= raubt finb, ju ber Slbtbeilung Ser Sern äen (.Lernsa) (gig. 130) geftellt wersen; wäbrenb bie Siauptgruppe auö' ben mit ©djwimmfügen »erfebencn ©augern be= ftebt unb bie Slbtj^eilung ber gifdiläufe (Caligids) bilbct. §. 583. 'Die Slbtbeilung ber S'Joluifenfrebfe (Xipho- sura") beftebt nur auö einer cinjigen (Sattung, nr.mltc^ Scn Simuliben ober mo luffifc^en firebfen (Limulii (gig. 417), beren Sau bi; größte Slnomalie barbtefet. Diefc Sbicre finb große Sru= ftaceen mit einem tn ^wet 2;beite gctfjeitten Seib, woBon ber erficre S;f>cil, ber mtt einem großen balbmonbfor= migcn©d)ilb bcbcrft ift, bic 31ugen, bie güblcr unb fci^ä ^aar güßc, Sie ben SWunb umgeben unb fowobl jum ©eben aW jum greffcn bic= nen, trägt (ficbc gig. 119); ber jweite Jbe'l« ber Ben ei- nem anSern , beinabe btciedi- gen ©diilbc bebeclt ift, trägt gig, 417. TitrmtVMii/ijcSnii unten fünf 'paar ©^wimm- (Limuius). (CittipeJifn, — ^^ntifliicn. 203 fuße, »o»on iai Wintere ^aar mit Äienien bcfe^t ijl. 25(efet 2;()cil cnbifit in einem langen fitcifcrmigen ©cttmanj. Diefc fonterbarcn Siliere beii'opncn ren inbtftjjen Dccan uns Sie Süftcn »on amerifo, unc finb unter tcm gemeinen 9lamen »on moluf filmen Ärabbcn bctannt. Pie Ü^la^t in lltanbcnfii|u-r otiet Cirripelien (Cinopoiia). §. 58-i. ©ie aJanfenfilpet ober (iirrtpcbcn finb Xbicre, bie fcwobl mit ben «Dblluöfen ali mit bcn ßruHaceen »iel Ueberetndimmenbe« Ijabcn, ben legieren aber na^er fteben, aU ben erRercn unb ju bcr großen Slbt^eilung ber gegüeberten Sb'ere geboren. 3n ber 3ugenb fireimmen biefc fleinen ÖJefd^öpfe, bie fämmt= lid» im 5Keere leben, frei im aBaffer berum, unb gleid;cn im beben (ärabe gercilfen niecern (^ruftaccen, j. S. ben jungen S^clobö (Sig- >33) ; fie fegen fid) aber balb nact)bcr für immer auf irgenb einen unter= feeifcbcn Sörper fefJ unb »eranbern fiib in ibrer gorm »oUßänbig. Sie bef'en fit^ mit ibrem Sfücfen an biefc ®egcn|5änbe an, unb ibr mebr ober weniger birnförmigcr unb um fid; felbH gefrümmter ^eib iji entiveber ganj ober gröptentbeilä in eine auä mebre« rcn ©tüden jufammengefegten @cba(e eingefcbloffen (gig- 418). ®ie baben ferne 2Jugcn unb ibr 3J?unb ift mit Sinnbarfcn unb Sinnlaben befegt, welcbe bie größte Slebnltcbteit mit bcnen gerciffer Sruftaccen baben ; tbre Sau^feite ifi üon jmei Seibcn ficifcbiger i!ap»cn eingenommen, mooon ein ieber lange, bornige 2in- ^angfel trögt, bie mit SiJimpern befegt unb auö febr jablreicben ©liebern jufammengefegt finb ($5ig. 149). ®icfe 2lrme ober Sirren, beren eö jwolf ^aare finb, finb um ficb felbfl gemunben ; baö Zi)in läßt iic beftänbig burcb bie Deffnung feiner §)itUe ein= unb austreten. 3lm Snbe bieler bciben SJeiben »on ©irren ober SJanfcn befinbet fic^ eine 2lrt @cbt»anj, iBeldjcr bie S^rm eines langen fteifcfcigen gü^terä jeigt, an bcffen Safiö fi* ber Slfter finbet. 3br 9Jer»enf9f}em befielt auä einer boppeltcn unb ganj ^ auf biefelbc SBcife, roie bei ben anbcrn gegüeberten Jbieren, iufammengefegten ©anglicnfette. Sie ^aben ein im 9iüctcntbeil beu 2eibe<5 liegenbeö |)er} unb atbmen burcb Äiemen »on »erfcbiebenen gormen. Siian tbeilt bie eirripeben in jroei gamilien : in bie (intenmuftbeln fLcpadina) unb bie ©eeet» djeln (Balanid;e). §. 585. IDie Sntenmuf^cln (Lepadina) (Big. 418) finb in einen \n fammengcbrücfttn 2)?antel eingebüUt tu »on ber einen Seite offen unb an cuui langen fleift^tgen ©tiele aufgebängt ift balb ifi biefer 33?antet bcmabe gan, fnorpeltg, balb ifi er »on fünf barttn ©Aalen bebetft, i»o»on bie beiden |)aupt idealen eine äiemltcti große Slebnlicbtett mit ben ©djalcn ber eßbaren SÄufcbet (Mylilus edulis L.) t/ahtn. ®ie ge= meine ©ntenmuftbel (Pentalasmis l.Tvis) beroobnt unfere Speere unb ftnbet fitb böufig an Seifen, unten an ben ©Riffen unb an ^crumfcbroimmenben ^oljfiücfenangebeftet. toicilibcr ©cgen-^'j jianb ber abgefdjmacfteflen Säbeln ge= ''"' roorten; meil nämlid) ibre TOantclbi^Uc einige Sle^n« lidifcit mit einem Siogel bat, fo fagte man, baß fie cmer get»i(fcn ISanäart, bie man bie weiße Sfonne (Mergus albellus L.) nennt, bie Öntfiebung gebe. §. 586. Sie !Weereid)etn (.Balanids), bie man aud) ©eetnlpen ju nennen pflegt, werben bäu= fig an unfern Seifen angetroffen unb finb »on einer Sl'rt 9J?ufd)elfcbaIe »ollig eingeftbloffen, tie geroo^nlic^ fegeiförmig unb febr tur\ ifi. Dicfeä ©cbäuS ifl an ber 33aftS anget)eftet unb auiS mebreren unter fieb artifulirenrnt I Siücfen jufammengefegt: an berCi-" nnng biefer 3iöbre fieben jmei biä im: bemeglicbc Älappen, jroiftbcn wclcbcn ficb eine ©palte befinbet, meiere jum Surdigong ber girren befiimmt ifi uif^gertuiot [CSig. 419). cBji«n"8) /t:^i 3iB 419 Scrt&eibtgunfiöreaffen , bcnn fie / finb geroö^nti* fcljr fpigig unb fo gebaut, ba§ fie fi* in weiche Sörpcr l^arf einbrücfen fönnen. Set ben ber Sorßcn beraubten Stnndibcn, j. S. bei ben Slut-- egeln C5ig. 150), finben ftc^ an beiben ©nben bcö Seibeä ©augnapfe, TOeId;e auct; jugletd; Organe für bie Drtabeiüegung finb. §. 589. S)aä 5;er»enrpfteni bicfer Idicre tfl wenig entmidelt unb befte^t blog in einer einfachen ober boppelten Äette fejjr tfcincr, von bem einen Seibeö= enbc jum anbcrn ßuögeftrcrftcn ©anglien. Sn ben meiPen bemertt man eine geiinfTc «n^abl ticincr glecfcn, reelle äugen ju fein fc^einen, unb geTOiJS)n(it(> ift i(>r Sopf mit mehreren gäben »erfeben, bie ben @(ieb= fäbcrt ober (£irren ber 8ü§e ä^nli* finb unb gü()ter- @rtebfäbcn(cirrlu tentaculares) CSig. 423) beif en, toclcbe Jaftorgane ju fein fefceinen. ©er SKunb nimmt t>it untere Seite beö Äopfeä ober, reenn fein beut- li^er Äopf »orbanben ift, baä borbere Seibedenbe ein; er tft (läufig mit einem »orftrecfbaren SRüffel (gig. 422) unb mit Äinntaben bewaffnet, rceldfie bie gorm ()or= niget §)a{en ^aben. ©er ©arntfanal tfl gerobe, balD einfacfc, balo ju jeber ©eite mit mebr ober roentger ,^a^lrei*en SBlinbfärfen befcf t. Der Slfter nimmt ba« Wintere Snbe be« Äörperö ein. 'Bai Süit iß faß immer rot^ ; boii juroeifen au* grün ober faum gefärbt. Sicfe glüffigfcit circulirt gig. 422. Der .dorf mi SRüffel gig. 4'2.i. Tcv flop uon einem SingclTOurm (Glyctro). * einet Süeteite. in einem fefjr compticirfen ©efäßfpßem. ®ie einen ficfcr ®efä§e finb contractit unb oertretcn bie ©teüe bcö$)erjenä, wäbrenb anbere / bie guntiioneu ber Slrtericn .i > unb Senen boUjieben. Uebri-- S peniS onrert ftd) bie Sinricfe-- \ tung beö Sirculationöappa» rateö bon einem SJingelicurm ,um anbern ob. 1)iefeS;biereatdmenman(t)= mat in ber atmofpdärif4)cn Üuft, im Stigemeincn jebect) tm SBaffcr unb in biefem leiteten galle gewö^nlicfe mit ^ülfe äugerlicber Äiemen, bcren gorm unb Sinridjtung bebeutence Scrftfiiebenbeiten jeiflcn ; benn balb glfit^fu biefe Organe Slättern ober Keinen SäumAcn, unb ftnb oberbalb ber giife auf jcber ©eite beÄ Siücfenä angeheftet (5. S. bei bem ©anbrourm, Arenicola , gig. 46) ; balb •De "^up t e8 Minflclrourireö Qiiä ber®altun9 bet Eunice C: — ( eint mit ^(orften befiele ibatj! ; — anbere »erßeden ße^ unter bie Steine. 21ucd gibt ei laüpmaß'etanneliben : fo leben j. S. bieSlutegel, bie • wegen ibrer ©augnäpfe mertroürbig ßnb, womit fiä) ibre beiren ileibesenben befe^t ßnben, in tlcinen glüffen ober Säctjen; ebcnfo auä) bie aBa|Terf(btän= gelcben (i\ais), bie me^r ben SJegenWürmern gleii^en, iDclc^c Sanbt^iere ßnb. Pir JäUffe ber tSäJietlljien: (Rotatoria). §. 591. ©iefe Ocfdjöpfe, bie mon ^äußg, aber mit Itnrei^f, mit ben cigcntlicben 3nfuforien oerwei^' feite, ßnb fo augerorbcntlid) tlein, bap mon »or bet Sntbecfung be« S'Jifroftopeö nidjt einmal ibr 'Dafcin »crmutbcte; unb nicjxä bpfloweniger fcfceinen ße einen beinabc ebenfo complicirten Sau ju baben, ali bie annelifen. ©0 lange bie Snßrumcnte, womit man ße beobachtete, ße nur um baö ^»unbertfat^e »et- (irbperten, fonnte man in ibrem Snnem fein beutlitfieö Dtgan wabmebmen, unb lange 3eit bot man ße otS Seifpicle »on folc^en SBefcn angcfiifirt, bie aui einet belebten ©allerte bcßünpen, unb ßcb auf bem 2Bege bet Smbibition ernäbrten. 3lllcin bie Unterfutbungen einiger neuern 9faturfotfc^et, nomentli(^ beö ^ptofefforä S^rcnberginSerlin, leg= ten tlaronSag, wie febt man ßc^ (»inßtbtlid) biefet Jbictctjen geirrt babe ; unb ^cutjutage iß ei nit^tmcbr i^r einfatbet Sau, wor= über wir ßaunen, fonbern öielme(;r bie 3ufammen= fegung i^rer gnn,i mifro- ftopifcben Drgonifation. Siefe Jbittt^cn ßnbet man in ßagnircnbemS!Baf= ffr. 3br Seibiß ^albbur*-- ßtbtig unb jeigt jiemlie^ teutlit^e «puren »on ring= förmigen Slbtbeilungcn. ©er IDJunb nimmt iai »orbere SeibcScnbe ein, unb in ber DJegcl ßcbt man auf ieber ©fite ober fogar gonj um biefe Deffnung berum »ibrirenbe 2Bim= pern, beren SiotationSbewegungen fe^r intereß'ant ßnb. ©er ©t^ilunb iß faß immer mit ßarfen 5Wuäteln »erfelien unb mit fcitlic^en Sinnlaben bewaffnet. :©er (»peifefanal iß enge; er bebnt ßcb »on bem einen gnbe beö SciheS hü jum anbern aui unb ßellt ge= wöbnli^ in ber 5Ki(te eine ßrweiterung bor, wel^ic ben «Wagen bilf^et ; oft ßcbt man auf fecer ©eite biefer SRöbre brüfenä^nlicte Äijrper, unb am bintern @nbe berfelben einen Äloaf, in welchen bie Sicrleitct ctn= münben. Sinei) ^ot man an biefen J^ietc^en eine gto^e * Die Sinatomie uon bcrHydaiina, eine« mit bem Mobertöier^pn rRotifer) verTOjnbten mifro.foptfrti ftemen Ü^ierc^fn: — uPt&titenbe üBimvjetn; — 6 eine ',Wtil(i)ma|)e, bic ben TOunb umgil't unb bie if.nnlaben in iBereegung ft(jt; — c TOagen ; — rfÄloat; — «Slftet; — f Speictielbtüfen; — s (äietfli^ife ; — * OTuefeln, iig. 425. Hydai tliiftcttl)tctf. — ^dminHjtn. 205 2ln}a^I 5Kuötcrn unb felbfl ein 9IerBcngangIiEnf>>|Jcni tntitdt. §. 592. Sie Siäbcrt^icricn (liolifera) (gig. 152) iDoiion eine ©pecica tüxä) @paüanvmi'<5 Unter= fut^ungen übet tic ©ufpenfion bed üebcn« burcfc 33cr= troefnung bcrübnU geworben ift, tonnen ali (Stunbferm »on bicfer filaffe genommen (»erfen. ®ic finb länglid; unb laufen yornen in jwci tlcinc aßimpcrfronen auö, n)cl*e baö Sl^ier^ien naä) ©efaüen in bau 3nnere jurücffreten laffen ober narf; aupcn ausbreiten tann, unb mläic burd) iljre Sibrolionen bad SSilb pon jrcei «einen 3iäbcrn, bie ftc^ febr fcbneü um i^rc 21ve breben, erjeugcn. ®in gabelförmiger unb geglicbcr-- 1er ©cbiuan,; enbigt ficb na* hinten unb bitnt ibnen jum gefif't^en auf fremben Sörpern. Tim bemertt an i^nen aud) nod) jmei roibc *puntfe, bic äugen SU fein fdjeincn. ®iefe Sbit'^d'fn fd)ioimmen auper= orbcn(li(ieren binfid)llid) ibrcr Dr^anifaiion im allgemeinen, ocrbiencn aber ivegcn beö @d?ilbeö, isomit ibr l'eib bebecft tfi, be^eicbnet ^u recrben. Sei btefen ibicren ifi iai ®cbäuö jwcifdjalig nnb erinnert burdjauä an gereiffc grufJaceen , j. S. an bie Cypris unt> DH[ihiiia. §. .'>!I4. 2ln biefe 3?äbertbierd)en mu? man aucb bie SSärenibierdicn reiben, meldjc ber bcn Sfunb um= gcbenben »ibrirenben aSimpern beraubt finb unb ein SJerbenfuflem baben, baä eine grojie 2lebnltd)fett mit bem ber geglieberten 2\)Ure bat. 3u bemerfen ift nod), ba§ fte and), wie bie Siabertbicre, baä Vermögen beÜjjcn, jum Sebcn »lieber jutüdjutebrcn, nacbbem fte pcrtrorfnet gereefen uno fc^r lange im ©(Ijeintob gelegen finb. Pie Ml«|fe ift €tngl•tl)et^etnu'^mer olier ^d- mintl)en (Helminiha). §. .595. 5Diefc 3lbtl;eilung begreift bie cigcntli= dien ®inge«)eiben)ürmer unb bie antern niebern 2biere mit einer äfjnlidjen Drganifation in fidi. einige yta= turforfdjer, }. S. Suuier, Hellen fie ju ben @tra^l= ibicren ober 3oopb9tcn ; fie bieten aber nicbts @tra^- lenfönntgeä in ibrem ^aut bar; fonbern fi^liefen ft* ibrer ganzen 9?atur natb an bie Slnnetibcn an. ®er größte Jbf'l biefet eigentl)ümli0en ©eft^öpfe fön= nen nur im 3nnern anberer Sb'ffc leben, unb iaU ten fid) in ber Seberfubjianj, ben Jlugen, bem 3^11= geroebe, ben SWuöteln unb felbfi im iSefiirn, fo n>ie aud) namentfid) im ©petfetanal auf. SKan »reif, bap fie fidi mittelß Sier »ermebren, unb bog Rc fo= gar mandjmal lebenbtge 3unge gebären; aber man fic^t eigentlicb nidit ein, Kk fte fid) f'on bem einen Sbiere ^um anbern überpflanjen fönnen, nod) roie fie in baä 3n= nereber Organe einjubringen »ermögen, in bencn fte fid) entroideln. @ie seigen beinahe alle eine grope Ana- logie mit ben Slegenirürmern ober autb mit ben 53lut= egeln, unterfÄeibcn ficb aber »on ben Snneliben burtfe ten aJJangel einer (Sangltcnfctte. 3bt Sl"t iP nicbt rot^ gefärbt, aud) baben fte feine botHigen ^ü^e, mie wir es bei ben meiften Slnnclibcn gefeben baben. 3br Seib ifl im allgemeinen febr lang gefirerft , maljcn= förmig ober plattgebrütft unb jeigt meljr ober meni= ger beutltdje ©puren »on ringförmigen 3lbt{)eilungen (Jig. 15.3) ; man enttedt bei i^nen nicbtä maö bcn oorjinermäbnten SBimperfronen gleid)t; bagegen i^ ibr OTunb öfteriJ mit §)aten befe^t ober mie ein »augnapf geflaltet. SWebtere |)elmintl)en bieten fe()r beutlid)c ©efäpe bar, unb bei einigen fintct man ©puren pon einem 9Ier»enfpf}em ; bagegen gibt eS feine ?)elmintl)en, bic mit fpeciellen SiefpttattonSor» ganen begabt ju fein ft^einen. Sllö Seifpielc »on ^elmintfecn führen »ir Utx ben Siö^rcnipurm (Lingula), ben ©pulrcurm (Asca- ris), ben 'JSaaifobenmurm (Stionnylus), bcn Sebcregel [Uistoma hepaticuni) unb ben Settcnbanbipurm (.Tae- nia) an. §. 596. SJtc SRöbrenipiirmer (gig. 1.53) ^abcn einen äufammcngebtiidten Ijinten bilnn auölaufenbcn unb ffart geringelten i!eib ; ibr 3)?unb ifl mit §)afen bewaffnet, ibr ©peifetanal ge(>t »on bem einen (£nbc beö ^eibeä jum anbern ; fte baben ein auS }wei lan- gen gäben unb einem einzigen (Sanglion jufammcn- gefegteö SJeroenf^ßem ; enbltcb ftnbet man noc^ anbere Organe mit einem complicirferen ©au. Tlan trifft fie oft in ben ©ttrnböf)len ber f ferbe unb |)unbe an. §. .597. ®ic ©pulwürmer unb ^pallifabenmür- mcr finb waltcnförmig unb an beiten Snben bünn auölaufenb ; man bemertt bei ibnen feine 3Jinge, bod) bifferitt ibr innerer Sau nur wenig »on bem ber fo eben erwähnten SBürmer. Sic Seberegel näbern ftc^ mc^r ben SSlutcgctn an ; i^x Seib i^ platt gcbrürft unb mit ©augnäpfen befegt, womit fte Rc| jum Saugen anfegen ; ibr SSer- bauungöfanal »crjweigt ficb mebr ober weniger, unb i^re Organifation ift weit nicbt fo complicirt alö bei ben 2lnneliben. Itcbrtgenä (labcn fie binftcbtlid; i(;reö fSaucS eine große Slebnliditeit mit gcwiffen anbern SBiirmern, bic foiDobt baS @üB= aU 9}?ecnvafTer bewobnen unb »on bcn 9Iaturforfd)ern l'lanariae genannt werben. Die Äettcnbanbwürmer ober ein fam lebenben SSürmer gleicbcn einem langen, in bie Ouere gc= falteten Sanb ; fte finb plattgebriidt febr lange unb in eine große 21n\abl (Stieber get^eilt, »on bcnen iebe einen (Sierfiocf einfcblicßt unb eine ober jwei *})oren t)at ; ber 1)armtanal fc^eint burcb jwei 2ängS= gefäpe erfegt ju fein, bie mit ber Slupcnwelt burt^ gig. 426. Ter .tetentaiibwutm (Taenia). bic eben crwäbnten fcitlidjen Oeffnungen in 23crbinbung ftti)m; auc^ jeigt bet Sopf feinen beutlic^en 3)?unb. ©tilte flio^c abi^eilung. Pie iHoUusken (Mollusca). §. 59S. Die SlM^citunß ber TloüuMen tcfle^t, loit wir bereit«? gcfagt ^aben, auö einer beträ(^tlic|)en Snja^l fol*er Spiere, bie, rote bie ©liebert^iere, eine« Serebrofbinalfpficmö unb eines tnnern ®UUtä beraubt finb, bic aber rcebcr einen in 3?ingc gctbeilten l'eib , noä) eine lange in bcr SWittcIlinie auf ber idauä) feite be« £eibeä licgenbc ©anglienfette ^abtn. Sßoi ben 3oi>P^9ten untcrWcibcn fie fi(^ bur(^ bie paar- roeife Snorbnung berjentgcn Organe, bie ^u ben ^5= ^eren tlpierifc^en gunttionen ge!)i)ren ; genjö^nli* fte^t ber 2tfter nietfc ober roeniger na§e am 5Wunbe. Uebti= (icnä bifferiren fie unter |ic| bebeulenb unb tijeilen = ific^ in jroei §)au).)trciljen, nämüci) in bie eigcntlii^en 1 i SKoUucten unb in bie 3»«ntelt;»iere (Tunicata Lam ). ü! Untctabt^eilunfl. !Sic ct^ctttlid)cn fStoüu^fen, §. 699. Sei tiefen Spieren ifl baö gienienfpfJem immer auö mejireren burd) aÄartfäsen mit einanbcr »ereinigten ©anglicn jufammengcfe(jt, unb jroar fo, bog fie glcic^fam ein ^latdbanb bilben, roel^eä metjr ober roenigcr gebrängt um bie ©peiferij^re ^erum liegt, bie tief) ober nit^t, roie bei ben geglieberten Spieren , na^ hinten ju einer unttr bem ©peifetanat liegenbcn SSnucbgangltenfeite »erlängcrn. Sic allgemeine gorm biefer 5Wolluäfen ifi öuperp veronberlicD. 3tit ieib ift immer rocit^, unb nur bei fe^r wenigen Cj- S; ten JintenfJfc^en) ftnb im 3n= nern einige fefJe wtüde for^anbcn, bie aber ntt^t gcgtiebert ftnb unb e^er jum ©c^u^c ber Singcireioc biencn, aU ba9 ft'e bem DitSberoegungöapparate -f)ebel unb ©tüjjpunfte liefern. Die 9}?u0feln beften fit^ unmittelbar an bie Scbccfungen unb roirten tu gentltcf) bloi auf ben *punft felbil, wo ftc onge^ef-- tet ftnb ; ba^er finb bte Seroegungen nur tangiam unb im Slllgcmeinen fcbr unbefiimmt. Sei einigen n)enigen (ben S^Jeerpolppen, u. f. ro.) ftnben ftc^ lange unb biegfome älnl;ängfel, bie jur Drtöberoegung be- flimmt finb (gig. Iö9) ; bic meiflcn ^Wollueten aber »ermbgen ft^ nitfet anuer« alä burtf) bie fucceJTioen Sontractionen ber Bcrfc^iebcnen *puntte ber tnnern Scrperoberfläcic fortjubcroegen, unb felbft roenn ®licb= maßen »orl;nnben finb, fo ftnb biefe Organe ju einer (Sruppc an bem einen ^eibeSenbe bereinigt unb nie= mal«, wie bei ben 2BirbeltI>iercn imb ben @ltcber= t()ierc«, in fpmmetrifdjc 9?ei^cn gcorbnet. Sie immerbar roeic^e unb fcftleimige ?)aut ber gjJoUuöfen bilbet oft galten, bic ben ^eib me|>r ober rccniger »ollfJänbig einfüllen. ®iefe Silbung gab Scranlaffung, ba§ man benjenigen J^eil ber Se= cccfung , an bem man biefe Srpanftcnen gewö^nlid) bcmerh, «Wantel nannte. Dft ifl biefer 5Wantel beinahe gan,^ frei unb bilbet jwci grope »egcl, bic ba« gnnje übrige Xfiicr bebctfen, ober üereini= gen ficf) aucb biefe beibcn Sappen ju einer Dto^rc; mand;mal beliebt er aber nur in einem 3iü(Jenfc^ilb, beffen 3Wnber allein frei finb ober ben Äörper gc= nauer in ber gorm eine« ©odc« umgeben. §. 600. 3n ber SReget roirb biefe treibe 9aut bur^ einen fteinartigen fanjer, ben man SiJufdjel- ftbale (Coquiüa) nennt, befd)iigt. @ine ©ccrction, cic einige 2lc^nlic^feit mit bcr Spibermiö bat, erjcugt biefe ?)ülle. 25ie getBO^nlitfe an ben 3?änberu beö 5Wantel« liegenbcn Dritfen fegen an beffen Dberflädie eine balb^ornige ©ubfJan^ ab, bie ft* in einem bc- fJimmten SJerbaltuig mit einer ÄaltfubfJanj mifdjt, wüäii fi(^ auf ben barunter liegenbcn J^eilen ab= formt unb »erhärtet. Die fo gebilbcte ©i^alc wirb taxä) bic allmäbligc Slbtogerung neuer Stoffe bitfcr unb größer. 3bre Dberfläd)e ifi nic^t fJeintg, fon= beul glcidjt einer Spibcrmi« unb (jeift ai Sßerböltniß be« beigemifditcn loblcnfouren Salti fttmcH JU unb mac^t fte fiein^art. Dft ifi felbfj i^re innere gläi^e bit^ter aU ric übrige iicd)ale unb jeigt eine eigent^ümlidje ©truttur, roeldje fte glaääbnlt^ ober fdnUernb un» perlmuttcrartig mad)t. ÜÄanilmal bleibt biefe ©cfjale ftet« im 3nnern ber §)aut ber 3»oaußfen eingcfri)loiTen ; ioä) iß fie in ber Siegel oupen unb gebt felbft über ben Dlanb be« 3D?anteW binou«, fo bag fte für ba« SJier ein BoKfommeneö Dbbot^ ab- gibt. 3)Jan beipt im SlUgemeinen narfte ober fitiol^ lofe 9)}olluöfen bieienigen aSeic^t^icre, bie bcr ©Idolen beraubt finb ober nur eine innere ©4»ale bcfigcn, unb nennt bagcgen fcbolen tr o genb e 5Wollu«Ien bieienigen, bereu ©tljale ougerlid) jit^ji- bar ift. Die art unb SBeife, roie bie 3JJuf(f)clf^alc ftt^ »ergrögert, ifi leitet einjufc^cn. SBenn man j. 35. eine Sluftcrft^ale untcrfutbt, fo bcmerft man, baß ftc au« einer THenQt über cinonber gelegter ^platten ju- fammengefcgt ifi, bie man mittclfi ber 5Bcirme_üon einanbcr trennen fann. Diefe ^platten ftnb allmä^Iig burt^ ben 5Wantel be« J^icre«, ben fte bebctfen, gc- bilcet roorben, bol^cr mup oucb bie äugerfie flattc tic ältcfie fein; fie ifi autj; bie !lcinfic unb tebc neue btnjugefügtc gebt über bie barüber Itcgcnbe liinau«, fo baß bie TOufc^elfcbalc in bcrfelben 3eit, baf fte an Dicfe juniinnit, fii^ aucm 3?antie bc« 5WaiifcIö in Scrü^rung gcfommcn if}, unl> fobalb er tielcm SRanbe ciitfpti^^t, fo fie^t man tljn tie iStivbe annehmen, reeldje biefcr in bem berührten *punfte t>at. SiSenn alfo biefet 3Janb ge= ficcft tfi, fo gcljcn nu<5 bcm SJanbe ber 2.1?ufdicl cnt= fpte(|enbc Sieden ^crüor; unb in bcm SJIa^c, ali ft{|) biefe oerlängcrl, fallen biefe gletfen mit ben ii/on juoor gebildeten ^ufamnicn unb crjeugen Linien, bie fenhectit anf ben Sac^ötljumiSfireifen ficjien, ober oer-- tinben fie fi* aud; nid)t mit biefcn unb bleiben ifolirt, je nadjbem ber OTnntel unbeweglitfe bleibt unb mit »em Umfang ber SWufdiel biefelben S3esicbungen beibeljält ober bur4) bie Sereegungen bed Sbicreö oft bie üage »eränbert. üWantfemal »eränbcrt fi(^ bie ©ccrction ber färbenbcn ©ubfJanj mit bem Sllter, utib auc^ iujäUige Umftänbe fönncn ticfclbe mobtficiten. ©o übt j. S. iai iiäjt auf biefcä *pi)änomen einen fe^r mertreür btgen Stnfluj aus, unb e« jeigen nic^t nur bie ber etnwttfung beffclben am meinen aufgefegten Tt\ f($eln gere6!)nI((J) bie Icb^afiefJen garben, fonbern tS finbet fid) aucb btep, ba§ ivcnn ein SWoltuötc auf einem gelfen feflftgenb ober tljeilmeife unter einem ÜRcecft^wamm ober irgcnb einem onbern unburc^ffe^-- ttgen Sörper öerfJerft lebt, ber bcm Sicijt auf biefe SBeife entjogenc Sticil ber ^Kufcbel fletö bleicher unb matter ifl, alä ber bcm Gontact ber ©onnenjlrablen auögefegte. §. 601. Der SJerbauungSapparat biefcr Sbicre ifl fe^ir entrciifclt. GS ifl immer eine maiTcnreitbc Veber »or^anben ; ourf) findet man bei itnen ©pcic^elbrüfen unb grejmerf jcuge ; bie ©ebärme loerben aber nie- maW miltelf} eines SDiefentcriumS feftgebaltcn. Vau Slut ift cntrocber farblod ober lie^tbläuliel» unb cir- culirt in einem fef;r complicirtcn, auö Slrtcrien unb Senen jufammcngefegten ©efoßapparat. 2Iuf ber Sa^>n beS arteriellen SlutS befinbet fic^ ein §erj, baS aus einer Äamnier (v) unb einem ooer jrcei Sorljöfen (o) beflcl)t; biefe« ®cfä§ f^icft baä Slut in aüt JbEile bcö Leibes (>in, ßon reo eS in baö aiefpirationöorgan jurütffe^rt. 3}ianc(;mal trifft man aud^ an ber SSaftö ber (Sefäpe, bie in biefcn legtge-- nannten Slpparat treten, geioiffe öenöfe Se!)älter, cie man Sungcn()ericn nennt. SBaö bie (Sinrictilung ter SRcfpirationSorgane be- trifft, fo änbett fte ftd; allju fel;r ab, ald baf loir f)in baoon fprec^en tonnten, ba^er i^ier nur bie ein» jige Semertung, baß iic balb bie gcrm ber Sungcn, bolb bie ber Äiemen (»abcn. §. 602. 2Btr tonnen auä) nid;tS 'Slllgemeineä über ben Sau ber ©inncSorgane fagen, bie übrigem) nie fo Boüßänbig alö bei ben SBirbell^icren finb. einige 3}?oUuötfn fdjeincn blop mit bem gül;l)Tnn unb ©eft^madfinn begabt }u fein; aber bei »ielcn ftnbet mon äugen, beten S3c.u fic6 abänbert, unb bei einigen jinbct man audj einen ®cl)i)rappnrat; bagegen finbet mon tein Sfiier auö biefcr Älalfe, baö mit einem bcfonbern Drgan für ben ©eruc^Sftnn begabt TOäre. aJie SBoßuäfen enifJeften auä Siern unb yerme^rcn ^ä) niemals burcfe Änofpcn, rcie bieö bei ben niciUcn SKanteltMcren ber j^all ift; biefe Sier brcdien aber entmcber fdion im aSuttcrIcibe, ober au§crboIb bcffel- ben auf; im erfteren gnll »erben bieSungen lebcnbig geboren. 3" allen Sätlcn aber treten biefe Z\)iere beinabe »oUßänbig gebilbet ins Seben und erleiben leine 5Wetamorpbofen. §. 603. Die Unterabtbeifung ber eigcnfti^cn 5KoHueten befielt, wie mv bereits gefeben ^aben, aus cier $)auptgruppen orer Slaffcn, nämli^ aus ben Sepbolopoben, ben (Safteropoben, ben 'Pteropoben unb ten Slccpbalcn. 2Bir roerben nun bie ^eröorUct^cnbften S^aratterc einet (eben Älaffe angeben. €t(ie ^lojfe. |lte i^npffiiljer ober «iep|)olo))olien (Cephalopo(ia). §. 604. Diefe Slaffe begreift ÜÄoltuSfcn mit einer fe^r feltfamen Sorm in f!c(), tenn ibr Äopf ^at feinen *pia^ jn)ifd)en bem SJumpfe unb ben güfen ober ben jur DrtSbcmegung bicncnbcn 2lrmcn. SBenn fte geben, fo ift ber üeib oben unb ber Äopf unten (gig. 195). GS ftcbüi auc^ in ber Sbat bie güfie um ben 3J?unb !)crum, roober bcnn ibr 3Jame Gepb«lopobcn ober iiopffüSler fommt. ■Der SRumpf ifi bei biefcn Sfjieren buri^ ben ÜKantelbebedt, roetdicr bie gorm eines cntnjcber fafJ fp!>cirifd)en ober eines länglicben ©arfeS bat- ber fämmtlic^e Gingenicibc einfc^ließt unb nur »ornen offen if} (gig. 398, o). SluS biefcr Deffnung tritt rer Äopf ^crauS, welcher runt' unb in ber SJeget mit jreci gropen Singen »erfeben ifl (gig. S), bie ibrem Sau naä) eine fel;r grojjc Analogie mit ben 2lugen Der SBitbeltbiere (wben. ©er 3}funb nimmt bie Tliiti beS SopfeS ein unb ifl mit jwei Äinntaben beroaffnef. Snblic^ ftnbet )ft| um biefe Deffnung berum eine Srone »on biegfamen unb flcif4)igen 2ln- bängfeln (gig. 42'7), bie obne Unterfd)ieb mit bem Sfamen güpe ober äirme bejeidmet njerben unb bie biefe Sencnnungen gtei* gut »erbienen, benn fte ftnb eben fo gut (Sreifroettjeuge, als DrtSberocgungS= Organe. §. 605. ®te (Sepbatopoben ftnb rccfentli*e aBaf= feri^iere, baber fie mit Äiemen otbmen. Diefc Dr= gane finbcn ficb in bem SO?antel unter einer bcfonbern |)öb!c »erßedt (gig- 428), bereu SEanbungen ftt^ roctbfclStoeife ouSbcbncn unb »»icber ^ufammensie^en, unb beren ßnnercS burcb ,^met Deffnungen mit ber 5!lu§enrcelt in Serbinbung ftebt : bie eine (o) ifl fpat» tenförmig unb bient sum Gintritt beS 2ßal7erS, bte onbere ifj ju einer SRöbrc ober einem Sridjter »er= langert CO unb bient jum SluStritt beS SBafferS unb gig. 428. Ele fiicmen ici grogcn Meerpolnpä. • * Tn Sci5 eine« ßrofien MecrfototJä von tjomcn gefejen f^er üKontct ift auf tcr TOülEKinic gffpalttn unb auf ber einen Seite e(J bei ben jweitiemigen Sep()alopoben eine bcbeutcnbe 2J?enge ft^rootjet glüf- figfeit erjeugt; bet äuäfü^rungögang biefet Drüfc öffnet fic^ beim Slfter. 2Benn i>a& Z\)itx in ®efa^r ifi, fo fprigt eö biefe glüffigtcit in fo großer ÜÄengc burc^ ben iric^ter cu6, ba§ baburt^ baä SBaffet in feiner Umgebung trübe unb eä i^m auf biefe SBeife mÖQliä) rcirb, fiä) bem Slide feinet geinbe ju ent- üie^en. 2)ie f(<)n)orje glüffigteit eineö biefet Sep^a» lopoben, nämtic^ bcä gemeinen Sintenfifeteä [Sepia ollicinalis L.) roitb untet bem 9Jamen Sepia als aXaterfarbe bcnügt, unb meistere 9latur^if}oritet finb ber 5Weinung, ba§ bie d)inefif(^c Sinte eine ä()nti(|c ©ubflanj fei. * Sie »ierfiemigen Scpliatopobcn rocifen nichts 2lc^nli*eä auf. §.608. SBir t>aben rociter oben gcfagt, bag bie 5D?oUuSfen im 3nncrn i^re« 8eibeö fein feficä gc= glieberteä unb bem ©tclct ber aBirbeltMere vergleich)- barcö ©erüflc batbieten. Dorf) finbet man no($ bei [ ben (Sep^alopoben ©puren »on üwai Ste^nlic^cm ; jbenn esS finbet fti^ im Äopfe ein SnorpetfJütf , baö j ni(^t nur baä ®e^irn befct)ügf, fonbern ft(| aui^ in »erfcticbcncn 3?id)tungen fo au-Sbe^nt, bag eä älnbefte- I punfte für bie §)auptmusjfeln abgibt. 2luc^ ifl }u ibemerten, bag ber Sauc^ biefer Spiere in ber fRegcI burt^ eine innere BäjaU untcrflügt wirb, tbelc|ie bei [ * es fibelnt lebo*, bo§ ber Stoff, bet gettoSnliiS jnt 5«'"' tation ber (i)inefii(f)en ainte onäemenbet wirb , ni(jt6 onbere«, oI6 I fi^r fem serlfieilte Sodle I" giä. 4». »er aenicine ^or Aigo t (in feiner gi^att). . abgeben. §.611. ©ämmtticbe gepbatopobcn finb 2'?eereö-- tbicre unb fcbr gefräßig ; fie crnäbrcn ficb bnuptfäcblid) »on Srufiaccen unb giftben, beren Re jtcb mit §)illfe ibrcr biegfamen unb fräfttgen SItme bemächtigen unb • 3n tiefer Riflur jfißt m 11 kic offene S^afc ber Suf; - ". ntel ; - <. t,i6 Sluge ; — . ber eip^o. g-ig «: t>ae Wct-C^ifiiftrin btä i beren (Slcifcb fic ebne ©t^micrigfcit mit ijrcn fpt- gen Äinnbarfen jerrci^-en. einige bicfer Spiere babcn ibrcn SBobnftg in fpiralförmig gcrounbenen ©cbalcn, j. S. bie ArjTonaula unb ber Nautilus L.'; bocb finb einige SUaturforfc^er bcr lljclnung, baf fi(^ bie crflcre ibre SBofinung nic^t fclbft baue, fonbcrn alä ^arofit in bcr talfigen ©cbalc eine« anbern aiBeifbtbierc« lebe. 3u bicfer Slaffe geboren bcr 2)?ecrpotvp (Octopus) (gig. l.iO), ba« *papierboot (Argonauta) (gig 430), bcr Jintcnflfc^ (Sepia), ber Salmar (Loligo) CSig. 42-7) , baö ©cfttffä-- boot (Nautilus L) (S^ig. 431) u. f- W. %üd) lam man lieber bie Slmmoniten j (gig. 433) ; bteö finb ' SÄufcfecln, bic eine Slcbn licfcteit mit benen bcr ©cbiff^boolc babcn unb ficb nur im foffilcn Sufianb finben. g.g jT * a 3)c8 5?etDen6anb, tteMeä fi* um bie Suclferoöte (») fcttingt ; — c bif Dor ber ScfifetcSte liegcnbe unb nemeinißti(4 baä Webirn genannte sRersenmafTc ; ouf tdrer oberen S(»'*' erdebt (lij eine fcbr biie brrsförmige äßarje, unb au« ibtcm toiberen Xf)ttle geben jaci 5!erDen uuä, bie (l(f) balb nadjber in einem treiStunbcn ©anglion enbigen , haß tnieberum einem anbern 9leroenpaar bie QnU Hebung gibt, baä unter ben »Kunb binabfieigt, um »on !Reuem bie ©beiferöbre ju umtcblingen, nnb bafelbft ein (feine« »orbere« Sang» [ion bilbet, n)orau3 bie ßipbennerpcn entfieben ; — b gonflarmgang* Iten, luorin b'e 2irnineroen ibren Urfurung nebmen ; — o ©ebneroen, tie i'on ben fcittien JJieren jufammen= ßefe^t, bie eine au« einem einjigen ©tut! gebtibete ©c6oIe ober eonc^Blic bewohnen, bie in bcn meiPen pällen fegelförmiß gebitbct unb fpiralförmig gett>unbcn iü; bagegcn gibt e« einige Sitten, bie »oUtommen nacft finb, Wie f,. S. bie SßegWnetfe (Umax L.). ®er SIeib tfi länglii^ unb enbigt öornen in einem me^r ober weniger cntmicfctten Ä'opfe, ber mit einem SÄunb »erfe^cn unb mit fleife^igen Sudlern befc|t if}, beren 3af»l jtvifcben f,wei unb fcdjS medifelt ; bcr 3Jii- den ifi mif einem Shintcl bebctft, ber ficb meljr ober weniger in bcr Sorm eincS ^«utigcn ©arfcö nad) binten »crlängert unb bie ©d^ale au^f^ieibet; ber Saud) iß »on unten butc^ bie ffeif^jige SJJaffe beä gufe« bebcdt. 2)ie auf bcm Stütfen liegenben Sin» gcweibc nehmen bcn obcrn S^eil beä ©(tjitbeö ober be« burd) bie Son4)«[ie gcbilbetcn Segelä ein , unb blci-- ben batin immer etngefc^toffen ; aber tS treten fowo^I ber Äopf alö ber guf au« bcr ©tfealc, fobalb baö 2;f)icr fi(i) jum @c\)cn ausbe^nt, unb treten in bie legte SBcnbung bcrfelben jurürf, wenn ei ftit) jufam^ menjic^t: aucp flehen bie ©röSe unb gotm bicfeö Icgteren Z^nltä Jm a?erl)ättnig jur @rö§e iei Sugeö. Sei ben mcificn 2Ba(Tcrf(^ne(fen mit einer fpiral- formigen ©cfcate befielt entwebcr eine "dornige ober eine talfige ©c^cibe, Secfel (operculum) genannt (gig. 435, o), ber an ben ^intern Sfjcil bcö gu^eä geheftet ifi unb bie Deffnung beö ©e^äufeä »etf(i)Iic?t, wenn fi(^ ba« 1\)m in baffctbe juriicfjic&t. §. 613. ®a6 UelS aottifi^e ?)et,^ befielt fafi im= met aui einet fiammer unb einem 5Bor^ofe unb fin= bet ficb om SJüden beä 3;bicreä auf berjenigen ©eite, bie bcr non ben SJcbrobuctionöorganen eingenommen nen entgegengefegt ifi. S)ic aicfpirationäorganc finb balb für bie 3Jcfpi= ration in ber Suft, baib für bie 2lt^mung im Baffer * m Dfr in We ipö^e fleftobfiiE TOaiittl, um bit flicmcn (Sr) ju ififleit : — <. tft Sliter ; - 4 tir sffiunb unb bet SiiilTcr ; — • b.iö StstI; - ( bie gü^Itv; - p bet Jufi. i5ia. 435. Die anoti cinfä flommtitmetä. eingerichtet. 3m erfieren gatlc befiel;en fie in einer $6^(e, auf bcrcn aBanbungen bie Slutgcfdge ein complicirte« 9Jeg bilbcn unb in beren SnncreS bie Suft »on au9eu burcfe eine unter bem äußern Sdanb be« SDJantelö angebrachte Deffnung einbringt, ©iefe 3ltt Sungc (gig. 142) liegt auf bcm aiüien beö S^icreä, unb finbet ficb in ber binfern SBinbung beS ©cbciufcö; im §aU baä SBeic^t^ier mit einer fol- cijen ^üüc öcrfe^en ifi. Sei ben ju einet 3Jcfpiration im SBalTer befiimmten ©aficropoben üariirt bet Sau bet Siemen j benn oft finb bicfc Drgane in einer ä^nlicJjen §)Ö|)le eingefciloffen , wie bie ber öor^erge= ^enbcn (Safleropoben (gig. 435); bagegen liegen fie ein anbere« fWat jwifcben bcm ^Kantet unb bem guge ober fclbfi auf bem SRüdcn bcä J^iercö, fo baß fie frei in Ht umgebcnben giüffigfeit fc^wimmen. %U Scifpiel »on Sungcnfcfenctfen, wollen wit bie 0arten= fdmeile (Helix) unb bie SBegfcijmeiJe (Limax L.) a\u fü()ren , bie auf bem Sanbc leben ; fobann bie ©dilamm- fcbneae, Limnaeus (gig. 141), bie Xellcrfctnccfe (Planorbis) unb bie ^erlcnbtafe (Pliysa), bie fid) in ^itlfie^enben SQSaffern aufhalten unb nur an bie Dbet» flädie bcö SBafferä tommcn, um bie ju i^vct 3^eipi= tation not^WjCnbige Suft aufjune^men. Untet ben ©afieropübcn'mit Sternen; bie in einer 3Jücfcn^6^le cingefc^loffen finb, bemerft man bie SBaljc (Voiuta', Buccimim, bie ^otjetlanfc^nectc (Cypraea) (gig. 157), baö Tlmvoi)v tHaliotis), u. f. w. Sie Slapffc^ncdc (Patella) uno bie Pleurobranchea (gig. 436) tragen bicfc Drgane in ber gurd^e, bie ben guf »om 5Wan-- icl fc^eibet, unb bei bcr Doris (gig. 43), ber EolisC?) (gig. 437), u. f. w. befielen fte in gcbcrbüfdicn unb • gio. 435. Sit anatomie von Turbo picn, um bie &mii5) tunj bet SicfpirotionäSötitcäu Jtigm: — pbctgufi; — obeiSccfeli — < bcr SiiiiTfl ; — la bie gübltr ; — y bie üiuacn ; — bet ber 8anac nad) bctgtflalt gefoalfene «SJanttt, bQli bie MefpiriitionSSi'fire offen »ot äugen liegt ; — / ber totbere Sanb bcä aKanlel«, totlciier in feiner nalütliiJ)en Soge ben Siüifen beä Spiere« bebedl unb bafclbfl eine Oeffnung ober ©uolle läfii, tmä) isel^e baä ffiaiTer jur Äiemc ge. langt ! — * bie ffiemc ; — rb bie SiemeiiDene, bie (i(S jum $et. im (c) begibt; — 06 bie Siemenarlerie; — a ber afterj — ibct Sarmtanal i — e ber 3)!agen unb bie ütbet ; — ov ber liierleitet. SDber^oIb beä 3!iic[en8 (iet|t mon ba« flotJfgongiion unb bie ©»ei» ditlbrüfen; — d eine gefranjie ^auf, »eli^e con unten bie Tinte Seite bet Deffnung bet SÄefpitation bcflra'nät. |JtrtDj)olieit« — -ÄcrpljaleB. 211 5Jß. 438. Iiic Cnrinntia. • in f*mnU'n 3?temcn, ttc ouf bct Slürffeite bcä Sc(= bc^ ficijen. §. 614. ®cr J'Iunt' ber ®aRetovoticn ift tion ju= fammen^tcbbaten 'iiv\:tn iiingebcn unb manchmal mit dornigen oäfenen, bic bcn @numen einncl^men, ben)aff= nct. 2)ci mcfjrercn anbern Spieren auö bicfer Slaffe ifl ber »orberc 3;()cil bet ©peiferö^re fcfit fleiWtg unb bcfift bie %ät)i!\Uü, fo nacb crnpen ju treten, ba§ baburtf) ein SlüiTcI gebilbet roirb. OTandjmal ifi aiid) bcr 5Kagen mit Änorpel= ober finocbenflücfen befegt, bie ä«nt 3erMeinern ber ©pcifen bienen; bcr ■Darmfancil ifJ um ftc^ fefbfi gewimben unb ttegt jwifcben ben Sappen ber Seber unb bcS eicrftocfd; ber äftcr (a, gig. 436) ^at feine Sage fafi immer auf ber reäiten ©cite beö Seibeö unb befinbet |ic^ oft in geringer Sntfcrnung »om Äcpfe. §. 615. 3n bieter Stoffe finb bie ©inneöorgane rceniger entreitfelt alö bei ben Sep^alopoben ; bie %üf)= in, reetdic bie meinen Oafteropoben auf ber ©tirne "tragen, bienen eigentlich nur jum 3efü^(en unb »ief= Um au* jum 3Jied)en. 3Man fcnnt bei i^nen noc^ !ein (äebororgan unb i^rc 2lugen, bie auc^ biörceilen fehlen, ftnb fe^r Hein unb einfach gebaut: ite figen entvreber aufbeut Sop''e, ober an ber Safi^, auf ber ©cite ober an ber ©pi^e bcr gü^ter. Snblidi ifl au* ^ai 9Jervenfviicm bier weniger cntmidclt, aU bei ber I50r!)crgc^enben Älaffc unb befielt tjauptfä^It* aus einem JJopf- unb SSruftganglion , bie ju einem bie ©peiferobre umgebenben Sanb bereinigt |inb. Unter biefen 'S:i)kren i)a(ten ftcb bie einen auf bem Sanbe, anberc im ©ügwaffcr auf ; bie meifJcn ober leben im. OÄeere. Sm Stilgcmeincn finb fie fo gebout, bof fie wie bie SBcgfdjnedc, bie ©cblammfcbnecfe (gig. 141), bie ^or^cdanfdmecfe (gig. 167), u. f. iv. fricdjen ; bo4 finb fie in mannen gälten btop i^um ©rbroimmen beftimmt, Joic ,5. S. bie Carinaria (gig. 43S). Prtttc HlolTe. JJte /toirenfiifjet oier |!)tcro})oIren (Pteiopoda). §. 616. ®ic f teropoben ober gtoficnfügcr ftnb, wie bcrettö crroäbnt, Meine SKoUuäfcn mit einem beutlf» den Äopf unb fo gebaut, boS fie mit |)üJfe Atoeier gtoffen , bie wie Stügel i,n beiben ©eiten beä §)alfeö figcn, im SBoiTer berumf^ieimmcn fönnen Cgtg- 160). ■Die einen ftnb naift, bie onbcrn »on einer (£on*«Iie bebccft. llebrtgcnä bietet ibre ®ef*i*tc nicit fo biete interefTantc Sigcntbiimticbteitcn bar, aW bafj wir unä bei tbnen länger ouf^olten fönnten. • * Der TOunb ; — < bif Sübter ; — y biE auflfn; — e bet >K08cn ; — / bie feber; — o btt afler ; — c bie ®$ale j — br bie Siemen ; — p bcr Jug ; — « ein (leinet om äRanbc beä guSeä liesenbet Saujnabf. Utette jRlalff. Jlic ^cepl)oUn (Acephala). §. 617. 'Die SWotluöten , mit bcncn tbir unö feitfjcr beftiöftigten , ^aim olle einen beutticbeuÄopfjbiejenigen, »on bcncn uniS f,i\ fprctben übrig bleibt, ftnb bcffclbcn berotibt unb jeigen in ibrer gongen Drgonifotion eine gro= ^ere Stnfacbbcit. 3br ganjer Seib ifi in ben «PJantel gebullt, rote ein Su* in fein guttcrol; bie |>aut ()ängt autb rcirflicb nur an ber STOitte an unb bilbet auf fcbcr ©cite eine grofe gälte ober einen Segel, reeller aUe anbern Sbcile *cö Sbicreö bebeift (gig. 439), unb ft* mone^mal fogar gig. 4;i9. Tic anatomie bet 21u|ler. * mit bem anbern fo »creintgt, bog er nur »ornen unb liinten eine Qeffnung lapt unb jroci lange SJoljren jum S)urd:>gang beä jur «Rcfpiration notbtgen SBafferd bilbet (gig. 440). Sine au« jroci ©c|alen jufam= gin. 440. Dil mengefe&te Wufcbel bcbetft bicfcn ffontel cntitjcber gans ober roenigiienö jum Sbctl, unb jeigt an i^rcm oberen Sbcil ein mit einem etaftifttjen Sigoment »er« febeneä @d;ornicr, boö bie beiben ©cbalen (ebeämal Hoffen läft, fo oft bie »on ber einen ©*ale jur anbern auögebcbnten 5Wnöfcln fi* jufammcnjiejen, um fie gef*loffen ju boltcn. ©ie (äingeroeibe finb ju einer fleinen Waffe unter bem Siütfentbcit beS Wlamli »ereinigt; ber Sou*t()eit bcä Seibeö »er-- Icingert fi* gcroöbnlid; ju einem fleifcbigen guf, bcr einige 2lcbnlt*fcit mit bem ber ©oftcropobcn ^ai, fi* aber weit weniger jur Drtdbcrocgung eignet. Siäroeilen »ertritt bie innere glä*e beS SWantelö baä 9?cfpiration«organ unb bietet ju biefem 3mei ein febr entroicEcltc« ©efäßncg bar, (j. S. bei ber Tere- bralula) ; in ber SRegcl bcftebt ober ein fc^r en(roi(fcl= ter unb aui jroei ^aar großen, böutigcn, geftreiften unb jroiftben bem gttfie unb bem SWontel liegenben »rattern gebilbeter Sicmcnopporat (gig. 439). S3cr 5Kunb ifi jroiftben ben galten id 5WantcW »erfietft • t eine ber beiben iScialeni — v' ibr Scbamiet; — m einet bet !Kantel(Qt!pen i — m' ein 2beil beö «nfcetn Saphena, noc^ oben SUtütfgeMjIagen j — c bie MuSfeln bet ÜRufiJerj — 6r Äiemen ; b bet -ffiiinbj — i btc8ipt)cnta(iet; — fi lonot ; — o bcr aitcr ; — eo baä 4>«t5. cte^et; 212 ioolaiit. unb finbet ft* an bem einen Cnbc ber Saui^baft«, ift aber ntematä mit 3a&nen bewaffnet, fonbcrn feit= liä) mit jtt)ei 'faax Sippcnßerlängerungcn befegt, »Belege blätterige gütifet bitten. Der -lÄagcn ift jiem= lieb entiriifelt, unb ber ©armfanal bittet um bie Se= ber ^erum niebrere SBinbungcn, ebe er an ben bintcrn 3Janb rerS3afiiSbe(J§)intfrleibeä gelangt, wober 2tfter liegt. 3Daä per^ t)at feine 5!age im SlUgemeinen über biefer Singemeibemaffe CSig. 1J4) unb btPej^t aui einer Stortafammer unb auö einem ober j»ei }ur Slufno^me bcö oon ben Äiemen tommenben S(u= tcä beflimmtcn 33orböfen. ®ewDl;nlicb ifJ bie §)erj= fammer fpinbelformig unb jeigt eine mertroürbige eigcnl()ünilt(bfeit, ba bur(6 ibre .$>5^Ie ber aSaßbarm ^inburib geljt. ©aö 9^fr»enf()ftem bef?e&t bauptfäcblic{) in jlcei *paaren burc^ Sfcroenfciben mit einonbcr tcr^ bunbcner fleincr ©anglien, bie aber fc^r weit üon etnanber entfernt liegen, unb toopon baö eine ^aar oberhalb beä 5P?unbeä unb baö anbcre ^aar untere ^alb beä afterö liegt. Sie gunffionen be« (»oberen tbierifcben Scbeng finb immer au9erorbentlicb begrän);t, unb bie meiften «on bitjen SKotluofen tonnen fitb faum fortbewegen, inbcm fie ficb mit bem §u6e ^C' ?cn ober inbem fie ibre TOufcbet febr fdjncU fcblic^en, um baburcb baä jwifdjen ben ©cbaten eingefdjloifene Raffer naä) aupen ju (togcn, woburi^ ibr'Seib einen (»toj nacb binten erfährt; gewöbnlic^ leben fie fafi unbcwcgiicb am (Srunbc befi Sßafferä ober im ©anbe »ergraben; unb einige beften fitb fogar an bie Seifen mittelft cined 5'0''n= »ber ©cibe^ntabenbünbel* an, welcber auö bem gupc tritt unb ber Siffuö genannt tptrb. §. 618. ©iefe Slaffe tbeitt fid), je noibbcm blät-- tcrige Äiemen »orbanben finb ober nicht, in jwei Drb= nungen, nämlicb : 1) in bie OTufdjeltbicrc (CnDchi- fera Lnm. s. Lamellibrariclüa. lilainv.), weldjc bie SluUer (Ostrea), bie cpbare 5Wufd;cl (Mytilus edulis L.), bie «Derlmufcbel (Avicuta") fStg. 441), bie Somm- mufftel (Pec(er) , bie SrogmufAet (Mactra) CSig. 1,54), bie §)erototbuticn unb ben ©eeigeln) ^ai bie SSctbauung^bobic bte gotm cineS an feinen bei- ben Snbcn offenen ©itaucbcö; bagepcn beftebt fie bei anbetn (ben ©eeftetnen) blof in etncm ©ad, bet mit me^r ober weniger »er^wcigten Slnbängfeln bc= fegt ifl unb mit ber 2luf enreelt burc^ eine einzige Deff= iiung, bie aU SMunb unb Slftcr jugleie^ funftionitt. in Sommunitotion fJebt. Sic ecbinobermen bcftgcn einen jiemlict) entwitfeitcn Sirculationäapparat unb baben unter allen 3i'opbpten bie compIicirtefJe unb »otifommenftc Drganifatton. Sie leben im Speere unb bitben brei |)ouptgtnppen , nämlicb : bie §iolotbu= ticn (Holuthuris) (gig. 161), bie Seeigel fEchini) (gig. 447) unb bie ©ecfletne (Asterida) Cgtg. 134). ©ie |)olotbutien finb binitcbtiicb i^reS SRefpi« rationdappatateö merfwürbig ; biefer ifi ouä bäutigen SRöbren jufammengcfegt, bie jicf) »ie ein Saum ioer= UTOeigen unb in ibr 3nnetcö butc^ bie Setmittlung einesä Äloafä unb beö 2lftetä SßSaffcr aufnebmcn. ^roeitc ^lalfe. Jlte Seequallen (Acalephse). §. 624. Die ©eequaUen ober Slcalepben ftnb »eitbe X^iexe »on einet gaUcrtarfigen Sonfiftenj, »eicie immer im 2)?eere berumfdHcimmen unb irefcnt» lieb }um ©(bmimtncn organifirt finb. Sie baben ni(bt, »nie bie ©tenitbiete, eine »on ben batuntet liegenben Sbeilen untetfdjiebene .?)aut, not^ b«ben fte et'ne bie Singeweibe einfcbtiepenbe §)o^le; ibte Dtganifation unb inneten Dtgane beßeben beinabe einjig unb allein in einem üJIagen, bet in bet Siegel unmittelbar btof butcb einen TOunb natb aufen ttitt unb Sanölen bie Sntfiebung gibt, bie ficb an bie »crfcbiebenen ^eibeä= tbeile begeben unb fi* barin oft in ber 2lrt oeräweigen, baf baburcb ein ®efäpfv>ilcm gebitbet wirb. Sic befanntefte gamilie altS bieier Slaife bilben bie Sfebufen [Medusid») (gig. 448), weti^cn man 5iß. 447. Echinua ' Huf bet linttn ©tite find bie Sio4ctn teefigmomineii »orten. 5i8. «8. bie aJbijoßomen (Rliizostomids) (gig. 162) anreibt, bie fo bäufig an unfern SüfJen »ortommcn unb wegen ber eigentbümtitten Sinritbtung ibreö 5Berbauungö= apparatcä infereffant ftnb ; benn ber SWagen ffebt iiitfjt, nie gewo^nlii^, mittelfl eine« centralen jwifiben ber SafiS bet gübler (iegenben 5Wunbeä , fonbern mittelfl |)0ll)pfU. 215 »icict ffeinen bur* feie ^ottn an bcm freien ®nbc ber 2lnt)ängfcl cnb^enben Kanälen mit bcr Slugenroelt in Scrbinbutig. 3ii biefe Älaffe bringt man au* bie Scroibcii, reelle rote tlcine Satlonen auöfcjjcn; ferner bie Scftoifen , wcldje bie gcrm eine«? langen gallert artigen Sanbeß Ijabcn, unb enblict) bie Slafenquallcn (Physopliorida'j, rcelc^e toie eine SIumcn= ober Stüittenguirlanbe au8fej)en. JPritte klaffe. JPie Pfllijjicn (Pülypi). §. 625. Unter biefem 9Janien Bereinigt man gca>6^nlicf) bie SSrvojocn, beren mir f*on bei ber abjjanblung ber SKanteltjiiere (§. 621) erreä^nung tl>atcn, unb bie eigentti^en $oti)pen, bie einen gonj »crfdjiefcencn unb roeit ni*t fo »oüflänbigen töaa .zeigen. Dicfc Stiiere finb wal^cnfSrmig , rocicb unb an i^rem einen Cfnbc bur* einen centralen 5Kunb bur^bo^rt, roelcber »on mef>r ober weniger }at)Irei*en unb »ibrirenber SESimpern beraubten güblern umgeben ift (a , gig. 449). X)iefe Deffnung »crtritt au* juglei* 3ig. 449, 5limfol!ip (Ilydrai. bie ©teile beö afterä unb fü^rt entweber unmittelbar o^er bur* bie Vermittlung einer häutigen SfJo^re in eine gro^e ^'6i)U, bie ben ganjen Sörper einnimmt, fi* oben im 3nnern ber gübler fortfe^t unb bie an feine SSanbungcn gehefteten gicrf5ö(fe einfdjliept. Saö untere <£nbe beö ^olppö if} fo bef*affcn , bau (i* baä Sbicr bamit an frembe ©egcnfJänbe feflfc^en fann; die §aut »erwartet geicö^nli* grdOtentbeil« unr bittet alöbann eine dornige ober faltige §)iiae, bie eine 2le()nlt*teit mit ben fcbon erroä&rten Scüen ber Srvo(oen (»aben. £)ie eigentlichen ^*oti;»en gleictien ben SKantelt^ieren au* ^infi*tli* ibrer gortpf(anjungö- iccife ; benn bie meiflcn »ermebrcn fi* ni*t nur bur* ^icr, foncern au* bur* Snofpen C@emmen), bie an »erf*ieDenen 3;()cilen aus ber Dberfla*e ibreö ^eibeS beroorfproifen unb fi* niemals baoon ablöfen. 2luf biefe 3Beife bleiben bie »crf*iebenen ©enerationen glci*fam über einanber gepfropft unb bilben mefir ober rceniger grope 5Kaffen, in n)el*en alle 3nbi»i= tuen emcr unb berfelben Sace biä ju einem geioiffen (Srabe ein gcmeinf*aftli*e^ «eben führen. Der geiriffecmafen oettnö*erte J^eil ber Sei^ütle bicfer ^blppen bietet mannigfaltige formen bar unb bilbet balt Sichren, balt Settcn. gj?an bat |te eine 3ettlanfl bto5 alö bie SBoIjnung ber ^olppen betra*tet, n)el*e fi* biefelbe bauen loütben, unb bat fie *po-- tppenfiod genannt. Siämeilen befigt jeber *polop einen befonbern ^olppenflocf; gemöbnli* aber ift eö bcr einer iWaffe .iufammenge^äufter ^polppen gemein-- fame Xtieil, n)el*er bie gigenf*aften , bie biefen Si)rpern eigent^ümli* ftnb, barbietet, unb e« bilben fi* auf biefe SBeifc jufammenge^öufte ^olppenftöcfe. beren SBoIumen aujerorbentli* grop ttjerbcn fann, obglei* jeber feiner Seftanbtficile nur fefir geringe Dtmenfionen iat §. 626. @o fommt eö nun, baf *}*ol9pen, bie nur einige 3oll lang Rnb, in ben »erf*icbenen Speeren ganje 3iiffe unb Snfeln cr|)eben. Senn fie n* in bie ibrer entmidlung günftigen Umfiönbe be- finben, fo greifen einige Jbiere auä biefer Slaffe fo gemallig um fi*, bajj fie ganeben. 2lber balb na*^cr rcirb bie ber einmirtung ber 2ltmo- fpbäre auögefe^te Dber= f(a*ebieferÄorallenmaffen ber ©10 einer neuen SUifje bon '^ilpa'nomenen; benn ©aamcnförner, bie bur* bie SBinbe niebergelegt ober bur* bie T}uxt6= mögen ^ergefpütt würben, teimcn barauf unb bcbecfen fie mit einem üppigen '})flan^eniou*ä,fo baf enb- li* bie Äammern ber bei- nahe mifroffopif* fleinen ifl. 451. pclopcn (bie VeretiU«). 216 l^aologU. 3oo|){)9ten bemo^nbarc 3nfeln «jcrbcn. 3nt füllen Qcean begegnet man einer 5Wenge 3?iffe unb Snfc'"' bic feinen onbern llrfprung jjaben. Sic Weinen im allgemeinen einen Srater oon irgenb einem erlogenen a?ulfane jnr Salt« ju baben, benn fie baben faß immer eine frciärunbe Sorm unb pellen im «Wittelpunft eine Sagune bar, bie nac^ au^en burt^ einen einzigen , engen ^anal communicirt: man !ennt folttie, bie mebc aW je()n franjöfiftbe 5Kei(en im ■Dur(<)meffer baben. §. e'äi. Seinabe alle f olppcn bewobnen baö SWeer ; ioä) ftnbet man ftc au* in füpen SafTern. ©olcbe fotypen , beren ©toct blo6 fleifcbig ober bornig ift, ^nb unter allen SSreitegraben oerbreitet, aber nur in ben 5Wecren ^ti^n Älimaten finbet man bie ^olupen mit fleinigtn ©tocfen in bcträtbtltc^jcr TOenge. SÄancbmat fegen bie jufammcn^iebciuften f olppen im Snncrn iei gemeinfamen ©eroebesJ, baö fte mit einanber oerbinbet, eine bornige ober falfige ©ubflanj mcber, bie einen Innern ©tnmm biloet unb ficb icie ein Saum in bcm IWaOe oeräftelt, alsS bie belebte SOTaffe neue Steige treibt. 2luf biefe SSeife bilbet fti bie unter bem 9Jamen ÄoraUe (gig. 164) befannte fleinige @ubflan5, bie fo bäufig 5u ©(^mud^ faeben »erarbeitet uno beren gifcberei fo fJar! an ben flüfJen öon Sllgier betrieben tcirb. 3n biefe Slbtbeitung besJ Zi)itnei(bä mu§ man bie ©eeanemoncn ober 5Wccrneffeln (Actiniae) (gig. 143), bic einen fleifri'igen Sörper baben unb in großer 2ln' jabt an ben gclfen unferer ^Kcereöfiiflen gefcben werben; ferner bie Caryoiihyllia unb Aslraea, bie mebr als alle anbern jur SSilcung ber Korallenriffe beitragen; fobann bie roibe Äoralle (Corailium] CS'g- 164), bie SJöbrenpolpen [Serliilariae) CSig- 4-50), bic nur eine bornige toibeibc iat. bie Vereülla (Sig. 451), bie nicbt am Sobcn fefifigen, fonbern einfadb mit bem einen Snbe ibreö gemeinfamen ©tammed im ©anbe fleben, unb cnblii^ bie fcbon (§. 347) cr= rcä^nten 2lrmpolvpen (_Hydrae) cinrcificn. Viextt ßlajfe. IBie ctgenlUdjcn ^nfafoxien (Infusoria). §. 62S. ®iefe 3;bterd)en, bie man btoS mit ?)ülfe cineö «WitroftopEä wabrnebmen !ann, unb bie ftt§ oft in grofjer 5Wenge in foI(^em SBafTcr eniwicfeln , baä Ufberrefle »on organifi^en Äcrpern entbält, finb biä auf bie neuere 3cit mit ben ganj anber« gebauten SRäbcrtbieren C§- 091). in eine unb biefelbe Slaffc jufammen geworfen reorben. 3br balb runber balb länglitber ^etb ifl nicbt feiten mit fleinen SBimbem bcfcgt unb bietet in feinem 3nnern gemöbnlicb fcbr »ielc fieinc .f)öblen bar, »elcbe 3J?ägcn (u fein fdiei- uen. ®iefe 9)?ägen fcben ibie Heine Slciäcben aud unb fc&einen um einen Äanal b«rum gtuppirt ju fein, ivtlcbcr an feinen bciben ffinben natb äugen tritt (Sig- 16"); maniimal fcbeinen fie gänili(<) ifolirt ju fein, unb biejcnigen, bie fiift biefe fleinen 'i^iexäien jum fpeciellen ©egenßanb ibrcr gorfdjung über bie Sri= fienä einer unmittelbaren Sommunitation jroife^en ib= rcr §öblc unb ber Slupenmelt gematbt baben, finb ni4)t mit einanber einig. 'Die 2lrt unb SSeife, toie ftcb biefe 3nfuforien forlbflan^en, ifl ber ©egenflanb fiieler JJadjforfcbungen gewefen; au* finb febr oielc 9Jaturforf(ber ber 3J?cinung, ba6 fte fii^ unmittelbar bur* bie 3etlcgung ber ©toffe bilben, aui benen bic SBlätter, baä SWuätelfIeif(|j unb anbete organifirte Sörper jufammengefegt finb; ioä) ifl biefe Sntf?e= bungöart noi^ lange nitbt binrciibfnb ertlart, aucb rceiS man , ba9 pe itienigfienä in getriffcn gällen auöeinanber entfleben. Uebrigenä fJebt ibre gottpfIan= |ung6weife mit ber (iinfacbfjeit i^re« Saueä in Ueber= cinflimmung: cö »ermebren ft* biefe etgent^ümlicbm ©efcböpfe burd) Sbcilung ibreä Veibeö in jwei ober mebrere ©tücfe, mooon ein jebe« ju leben fortfäbrt unb balD ein neucö bcm crfieren äbnltcbeö 3nbi»i= buum tDirb. Sie finb fe^r oerfdjiebcnartig gefialtct, ba^er tbeilt man fte autb in mcbrcrc (Sattungen, unter welchen mir bie ffialäcntbiertbcn (Enchelia) mit einem länglicben ^eib 0", 8ig- 167), bie Äugettbicrtbcn (Volvoclna), bic eine ÄugelgefJalt seigcn unb ftd) be= ftänbig um ftd) fclbfi breben, unb bie 'J5un tttbier- eben [Monadina) (i > S'g- '6'')' *''c fleinen '^unU ten gteidjen , bie eine tretfelnbe Sewegung im SEBaffer macben, anfüfircn wollen. Der (Scgenivart »on SKp^ riabcn, einer befonbern ©pecicö biefer fleinen 5Wona- ben, beren Seib rotb gefärbt ifl, »erDanft baä SBaffet ber faljigen ©ümpfc bie blutrot^e garbe, wtli^t baf= felbc jumcilen jeigt. /iinpf klaffe. 33ie Spungojoen ölst ^Xta- fd)m'amme. i. 629. ®te «Weerftbmämtne CSig. 166) unb bic anbern auf eine analoge SSeife gebauten Äörpcr zeigen bie berborfpringcnbflen (Sj^araftere ber Jbier- beit nur in ibrcr früben 3ugenb, unb gleii^en fpäter rocit tt)tt formlofen Segetabilien alö gereöbnlicbcn Jbieren. Sei ibrcr ©ntftebung gleichen biefe fonber- baren tSefcböpfc gcroifTen Snfuforicn; i^r £cib ifJ ei= runb unb überall mit »ibrirenben äUimpern bcfcgt, mit beren -?)ülfe fie im SBaffer ftbmimmen : in bicfec SBejiebung gleichen fte aud) ben Sarocn »erft^iebener *pol9pcn, in bem THomtnte, wo fie aaä ben Stern friecben; aber balb befefJigen fi(alten moUen, fo bürfen wir ntit blo6 bie |)aupterf*eimingen !ennen , burdj treictc fid) bei bicfen belebten SBefen baö ^eben offenbart, unb nit^t blo§ i()ren Sau unb ben Sorgang itjrcr Serri^tungen betrachtet (»oben, fonbern rcit müfTen oud) unfern Slitf auf bie 2lrt unb SIBeife roenben, wie bie Xfjierc auf ber (Srboberfläcfce oertt^eilt finb, unb ben Sinflug lennen ju lernen futten, roeltfcen bie »erft^iebenen Umf^änbe, in bcnen ju leben fte berufen finb, auf fie ausüben. §. 631. SOBenn wir unfere Stufmerffamfeit auf bie art unb SOSeife fjinlenfen, TOomit bie liniere um unö $er »erbreitet finb, fo fatit unä juerft ber Unterft^iet ber 97?ebien auf, in benen fie ftt<) auftjalten. 'Bit tinen leben, roic 3eberraann roei^, immer im SBaffcr unb fterben augcnblicflit^, wenn man fte auö biefer legieren gliiffiglcit allen in ber I^ierreij^e l)ö6er fielen- ben SBefen unterfagf fein mup. Tian begreift au* in ber S^at leicfct, bap ein I^ier, baö }u feiner Sriflenj in iebem Slugenblicf eine betröcfctlitte aiJenge @auer= Äoff aufjunebmen nött)ig ^at, benfelben ni*t in gc« nügenber a)?enge finbet, reenn eö in SBaffer getaucl)f tDirb , unb baber bur* ?löp()t)rie ^u (Srunbc ge^en muf . Dagegen erflärt man fid) anfangt rceniger lei*t ben Orunb, ii'arum ein SBaffert^ier nitbt ^u leben fort» fahren tann , wenn man eä bem SBaffcr entjiet>t unb in bie atmofptjärifcte l'uft bringt, ba man ibm toä) alöbann ein an ©auerfloff rei^ereö gluibum »erfcfcafft, ali (i bie glüffigleit ifl, beren belebenbe Sirfung allen feinen Se^ürfnifTen entfprac^. So gibt tebo* »erf(l)iebene Umflänbe, bie unä bis auf einen gerciffen ®rab über bieie grf^einung 2luff*luf geben. rc gormen }U i^re Sewegungen finb unb je raf*er ifere (Srnäbrung erhalten unb bie »erf*iebenen Äörperfljeile »or gin= »or fi* ge^t: nun tonnen fie biefen ©auerfioff nur finfen ju per^inbern. "Diefe einzige Setra*iung tonnte in fol*en glüffigteiten nehmen, wonon fie umgeben un« f*on erflären, warum gallertartige Siliere, j. finb, unb in einem Siter (= 5oy,„ gubit5on) atmo-- S. bie 3nfuforien unb bie IKebufen, notl)Wenbig in fp^ärif*er Suft fi^tb 208 Subifcentimeter »on biefem be-- baä ffiaffer »erwiefen finb ; benn wenn man eine« lebenben *princip, wäfjrenb in einem Siter SBaffer ge- biefer ,^arten Sefen, folange fie fi* no* in SBaffet »BÖtinli* nur ungefähr, 13 gentimeter barin aufgelöst getau*t finben, beoba*let, fo fiebt man, bof alle gefunben werben, di ift alfo ebibent, baf ber @rab feine SIpeile, felbft bie Pünnften, fi* in iljrer normo- berlt>äiigfeitinber3?efpirationäfunttion, bienottWfn= i len Sage ertjalten unb fie mit Sci*tigteit in bem um= big mit fol*en gä^igtciten äufammenbängt, bie ben t)ö= gebenben iWebium ^erumf*wimmen ; bap aber fein ^eren Jfeieren eigen finb, weit lei*ler in ber Suft ali ganjet Sörper jufammenfinft unb bem 2luge blop no* im SBaffer errei*t werben tann, unb bafi f*on wegen , eine formlofe unb »erworrene Vla\ft barbietet, fobalb tiefer einjigen 3}erf*iebentieit ber aufentf^alt in biefer ; man e« biefer glüffigfeit cntäie^t. Der ginfiup ber JlQturgeWi*«, 28 2]8 Zoologie. 3)td)itgfeit beä umgebcnben SWittetö auf ben OTec^a- niömu« ter jiim i!eben ge^örentcn aBerfjcuge lä^t pcb auc^ bei »oUtommener gebauten J^icren bemer= len, bercn 3?efpiration aber t\oautigen Slnbangfeln oor ft(t) get)t. ®o icf en ftd; ,5. S5. bei ben anneliben unb felb^ bei ben giftten bie Äiemen auß biegfamen gafern jufammen, »elcbe fict) im SBaffer lei(t)t in i()rer natiir» litten l'age erbauen unb auf biefe Seife bem gluibum, baö eingeatbniet »erben foü, babin ju gelangen unb an allen fünften tbrer Dberflätte lief) ju erneuern geflalten ; bagegen ffnfen in ber Suft biefe nämlirten häutigen gafern burtb ibr eigene» ©ewiitt jufamn en, unb fffelieöen fcbon baburcb ^en ©aunfioff »on bem gröSeren Jljeil beä afefpiraiionäapparateg auö. Die golge baöon ift , ba^ biefe gunftion alöbann gebemmt »cirp unb ta6 Jbier in ber atmofpbarifcben tuft burcfc 2löl3f)9rie fJerben muf, wäbrenb eö im SBaffer 21Ued baö faib, »aö ti ju einer freien 3?efpiraiion nötbig {laite. Um ft't() oon ber SBicfetigteit tiefer Variationen in bem (»bpfticben 3uftanb ber entweber in ber Sufi ober im SBaffer befinblitten Organe ju überzeugen, brautit man ftcb blot an baö ju erinnern, nai bei unfern anatcmifi^en ©ectionen cor ficb gebt ; f^. S. etn SJnaiome, ber bie ©truftnr eincö fe^r ,;arten Sbcilfs unterfudien trollte, Bertrötfcte bieö nur fdjmie- rig, roenn er feine Section im Srocfenen »ornebmcn Würbe ; n5enn er bagegen ben ©cgenfianb feiner lln^ terfui^ung ins SBaffer legt, fo gelingt es ibm weit teicbter, alle ZieiU betreiben ^u unicrfctieiben, weil biefflben gleiebfam burtb baß SBaffcr in tbrer natür= litten Sage erbalten unb atebann aud; ibrc natürlidien Sejiebungen fo beibehalten, wie reenn fte ein fePeö unb lieifeä @ei»ebe bcfäpen. Sin anberer, gleidjfaUß auf bie aSijglitbfeit bei? Sebenä in ber Sufi ober im SBaffer influirenber Umflanb if} bie SerrunfJung, iteltbe immer an ber Oberflätfce ber in ber ?uft bennMitien organiftrten Sörper »or fttt» gebt, ni*f aber im SBaffer fjattftnbet. Sin gewiffer ®rab Bon Sertrotfnung be- wirft, baf alle organif^en ©ctcebe bie ffe bejei(^= nenben ptvfifc^en (Sigenfcbaften »erlieren, unb man bemertt immer, wie bie buri^ SSerbunpung berbtigf* fübrten Serlufie ben Job ber Sbicrc jur g'olnc baben, wenn biefe Serlufte gewiffe ©rängen überfdjreiten. e« gebt barauS itx'oov , baf folite SBefen, beren Drganifatioii fttb nidit »or ben fttäblicben SBirfungen einer folien SBcrbunflung »crwa^ren tann , blog'im SBaffer ju leben »ermcgen, uno in ber l'uft fcfcnell umfommen. ®er t^ierifite Seib fann nun biefem Sebürfnif nur niit einer fe^r sufammengeff^ten ©truttur entgegenfommen. Unb in ber Sbat, wenn bie SRefpiration fe^r lebbaft fein foll, fo mup al«-- bann bie SRefpiration^oberflatf)e tief unten in irgenb einer innern ?>öbte liegen, wo ficb bie Suft nur in bem Tlaie erneuert, alö cö jum Seben notb-- wenbig ift. Somit biefe Erneuerung geftdiert fei. Wirb ber SRefpiration^apparat au« bic^u geeigneten Sewegungcorganen jufammengefepf fein muffen; um 'Der SBertrorfnung irgenb eine« l^tiUä ber Ä6rper= obetflätbe ju begegnen, wirb auili bie SSertbeilung ber giüffigtciten in ben perfcbtcbencn Äörpertbcilcn MM Bor fi* ge|en unb eine lebbafte Sirculation befie()en , ober c« wirb biefe Dberfladje »on einer faum burttbringbaren §aut bebecft fein muffen. 3?ie^ ifi au* wirtlt* ber gall, benn felbft bei ben gifd;en, wo fi* eine fe^r pollflänbige , aber tangfame SRefpi= ration finbet, unb wo ba« (Japillargefö^nt^ nic|t febr bid)t ifi, tritt ber lob in golge ber Setrotfnung eine« Sorpertbeil«, },. 35. be« ®d)wanje«, fdinett ein, felbft wenn aucb nur biefer Ibcil ber ?uft aufgefegt ift unb ber ganje übrige Seib in SSaffer getauctt bleibt. 2Bir fügen bier noc^ bie Semertung bei, ba§ im SBaffer bie (Srnäbrung mit ©reif- unb Sewegung«-- organen mögiid; ift, bie weniger »otltommen alö in ber Suff pnb, wo bie §)erbeif(^affung ber fremben Stoffe,' bie ba« Jbi« bebarf, fcbwieriger ju bewerffteOigen ift. @o ift in allen wefentlicberen Sejiebungen Mi Seben weit leitbter im SBaffcr ju unterbatten, alö auf ber Srboberfläcbe ; benn e« mai^t bie 2ltmofpbäre jufammengefeftere unb polltommenere pbpffologifdje SBerfjeuge notbwenbig ; auib ift ba« SSSaffer wirflii^ tai natürliche Slement ber in ber 2bicrreibe am tieiften ftebenben ©eftböpfe ; unb wenn bie f robuttio= nen ber ©ctijpfung in berfelben Drbnung Por ft^ gingen. Wie bie Uebcrgangtijuftänbe , burd; wcld^e iebf« Sbier wäbrenb feiner Sntwirftungöperiobe bin- burd) mu9, fo fann man barau« fdjließen, bag bie belebten SUBefen juerft im SBaffer erfcbienen fein wer- ben — ein SRefultat, baö mit ben SBeobaibtungen ber Oeologen unb ten Srjöblungen ber (»eiligen Schrift übereinftimmt. 2luf biefe 2lrf lann ffcb ber 'pbpfiologe Bon ber Sertbcilungßweife ber Ibifre in fen beiben geologi= fdjen (Elementen, in weltbe bie 2rroberfläd)e getbeilt ift , SRedienfdjaft geben ; bod) ftnb biefe gunbamenta(= unterjdjiebe nod> nidit bie einjigcn, wclcbe man in ber gfograpbifd)en Sertbeilung ber belebten SBefen beobad^iet. SBcnn ein mit ber gauna feine« Sanbe« pertrauter 9Jaturforfd)er entfernte [Regionen befui^f, fo fiebt er in bem Tla^e , aU er oorwärt« fcbreitet, bie Srbe mit Jbieren beBÖltcrf, bie feinen Singen neu ftnb, fobann biefe 2lrten wieber Berfdiwinben , um anbevn i^in gleii^fall« unbetannten 2lrten f lag ju madjen. SJertagf er (Europa unb lanbet er j. ^. im füb- liefen 2lfrita, fo lutrb er nur eine fleine jlnjabt finben, bie ben europäifdien ajjnlicb jiinb, unb er wirb bc- fonber« ben grofo^ri^gen Elepbanfen, ba« ^»ippopo» tamu«, ba« jweigebörnte SRbinojero«, bie (Siraffe, jül)lIofe Sruppen oon Antilopen, ba« Bebra; ferner ben Süffel pom Sap, beffen §)örner mit i|>rer breiten Saft« bie ganje ©tirne bebctfcn, ben Söwen mit ftbwarjer 5Käbne, ben ©ctimpanfee, ber unter allen ^bitten bem a)?enfcben am meiften «feicbt, ben Ka- plan, befonbere ©eierarten, eine OTenge in Suropa unbefannter 33öget mit pracbipoltem ©eftebcr, enblit^ 3nfetten, bie gleid)fall« Bon benen beö SJorben« Per- fdjiebcn ftnb, j. S. bie fo fatalen Jermiten, bie tjt ;;ablrcicben ©efellfdjaften beifammen leben unb a\xi Srbe febr intereffanf eingerichtete gemeinfame unb bcbeulenb ^obe SÜotjnungen bauen, feben. §. 6:V2. Sffienn unfer 3oologc ba« Sap ber guten J'offnung perlä^t unb in ba« Snnere ber großen 3nfel tKabagasfar bringt, fo wirb er barin gleicbfall« eine Berfdjiebene gauna ftnben. Sr wirb ^iu feine« ber grof en Bierfü^tgen Jbtere bewerfen , bie er in 2lfrifa gefeben bat, unb bie gamilie ber äffen Wirb buri^ anbcrc ©öugefbiere erfcft fein, bie gleicftfall« febr gut auf ben Säumen Ijerumtleftern, Pie aber me^t ben reiSenben Sbifren gleicben unb 3)?afi« genannt werben; er wirb bafelbfi bem fogenannten mabaga«= tarii^d)cn Siitl)6rnd!en , eine« ber fonberbarften Spiere, begegnen , ba« ber ©egenftanb einer 2lrt SScrebrung oon Seiten ber Sewobner ber ^n\ti 2)?abaga«far geworben ift unb bie 5Kitte jwifdjen bem 2lffen unb bem gemeinen Sidjcörncben bält; ferner wirb er ba= felbft. ftnben: bie Jeuret« (Centeces), fleine infetten- frcft'enbe ©äuget^iere, bie Wie unfere 3gel finen ftacbeligen SRücfen Ijaben, bie ^i) aber nicbf fugeU förmig \ufammenrotlen ; ba« Sftamaleon mit gefpal- tener 51a(e unb mebrere intereffanfe [Reptilien, bie man fonftwo nic^t finbef, fo Wie auc^ 3n^ftlen , bie für biefe ©egenb nidit wenig bejeiitnenb ftnb. §, 633. SBerfolgt unfer SReifenbe feinen 2Beg weifet unb fommt er in 3nbien an, fo wirb er bafclbft einen Slepbanten feben, ber pon bem afrifanifien Berfitlc- ben ift; er wirb auf D(t)fen, Sären, SRbinojeroä, ülntilopen, §irfc^ie )c. ftogen, bie gleic^faO« Bon ben J wirb ibm biefe S''""'" nod; frem^attiaer erfibeincn, aU bie bcr ocrfi^iebcnen ^oologiftben iJcDÖlferungcn, »weldje bi« baber an feinem Slicf »orübcrgegangen finb. l£r iBirt bafelbH nitbt niebr unfern Dä)f'n, 'pierren, Sären unb unfern großen gleifdjfrcffern äbnlitbe ^nen finben; bie gropen oierfüpigen i^ine ifcrCcn bier fogar gan; fcblen unp er mth bafür Sänguru'ö, fliegente &!i)= jörn^fen unb ©cbnabeftbiere antreffen. §. 6:i5. 'Durebfcbretict enblii^) unfer SJeifenbe ben wetten Sontinent oon Slinerifa, um in fein 35atcr-- lanb ;(urücfjufebren, fo »irc er bafelbfi eine gauna entbetfcn, bie mit ber »on fer alten Seit eine Slebn^ lidjtcit bat , sie aber beinahe ganj auS »erfcfcietencn Slrten jufammnigefegt if} ; er wir^ bafelbft Slffen mit einem SRoüictnian;, grc6e i5leifd)freffcr , bie unfern Sömen un» Xigern jiemlid) cibnlid; finb; ferner 2luer= oppotbefen aufgefJctlt ; ed if} aber bei bem gegenreär» ttgen ©tanb ber SilTenfdiait unmogti*, eine genü= genbe grtlärung ba»on ju geben , rcofern man nicbt jugibt, Dap bei ber ©cböpfung bie Berfcfciebenen Slrten tn »erfcftiebencn SRegicnen entftanbcn finti, bag fie ficb aHmäblig ausgebreitet unb aldbann einen mebr oter toeniger groSen Ibeil ber grbobetrlScbe eingenommen ^aben. Sd fegt aucfc in ber 2bat bie QJeiienroart eined befonbern Jbiered in einen begrfn;ten Ort bed (ärb- ball« notbreenbig »oraud, faß roenn biefeä Jbier nit^t fonfJmo angetroffen loirb, cd biefer ©teile urfprüng= litfe angebört, oder aud) ba§ ed con einer mebr oter weniger entfernten CSe.ient babin gemanbcrt ifi unf bap ed ba, wo bie IBiege feiner SRace war, b. b- genau an ber Stelle, wo naii) aün aäjbrfieinli*-- fcit alle f,u feiner iSrifienj günfitgen Umfiänt-e ficb »ereinigt finben mußten , oöüig untergegangen if}. Dicfer legtcren |)uDolbefe flebt gitcbtd entgegen, »agegcn WiPetfJreilet ed bem gefuneen TOenfcbenoerftanbe, wenn man glaubt, bap urfprünglicb ein unP baffcl'>e ilanb j. SB. bad 'Pferb, tie ®iraffe, ben Sueroc^fen uno iad Äängurub entfieben fab, baß aber aldbann biefe Z^itxt, obne bafelbfl Spuren »on ibrer lleberiietelung binterlaffen ,^u b^ten, tafftlbc »erlaffen bättc, um fi(J WO anberd nteberjulaffen , j. S. bad eine in ben Steppen oon 5Wittelaften , «in anbere« im 3nnern »on 2lfrita, ein ftntted in Slmenta unb nocti ein anbere« auf Pen großen 3nfcln Sluflralienö. Sd ifi weit na« lürlicber, wenn man annimmt, faß jete Specied bei ibrer Gntflebung butd) ren Urbeber aller Dinge in biejcnige ^iSegeno gefegt würbe, wo fie für immer ju leben beftimmt war, unc baß bie »erfcbiebenen ibiere, incem fit aud tincr getviffen 2ln,(abl biefer ^Kitttlpunfte befonPerer ©cböpfungcn ausgingen, fic() in Per ganjen Sludbebnung bed Srctbeild audgebreitct baben. Per jcßt ten Sejirf einer jeDen (Satiung bilPet. bei Pcm gegenwärtigen 3uf}anb ber dxH ifi ed uni unmbglii^, alle biefe ,^oologifcben 3Wittelpunfte ju er= fcnnen, Penn man begreift bie 5K6glicbteit fo oiel= fälliger 2ludiaufcbungen jwifcbtn jwei Siegionen , Peren gaunen urfprünglicb »erfcbiePen waren, fo Paß fte negenwartig nur Slrten geigen tijnnen, bie ber einen unP Per ancern gemeinfcbafilidj angeboren, unu nicljtd wirb aldbann bem 2luge Ui SJaturforfcberd oerratben, Paß fie urfprünglicb abgefonbert waren , wenn aber eine (SegenP »on einer beträcbllicben 3lnjabl Slrten, Die man fonftwo nicbt fiebt, felbfi ba nict)t, wo bie örtlicben ajerbäliniffe ganj äbnlicb finb, beooltert fein wirP, fo wirc man ju Per Slnnabme berecbtigt fein, paß biefe ®egenb Per Scbauplaß einer befonbern ^oologitcpen Scpöpfung gewefen ift, unP man wirb fie ald eine befonbere'3iegion betrachten muffen. Die grage, bie ficb Per Jiaturtorfcber oor^ulegen bat, ifi alio nicht Pie, wober ed fomnie, Paß Pie »erfcbiebenen ®egenPen Per SrPe beut^utage oon »erfcbiePenen Slrten bewcbnt finp, fonPern »ielmebr Pie, wie ficb Pie ib'fe fo lotit auf Per GrPoberfläc^t audbreiten tonnten unP wie Pie SJatur Piefer Slud= breitung je nacb Pen »erfcbiePenen Slrten »erfcbiePene ©renken gefegt babe. Diefe legiere grage fiellt fitj betonPerd bann »or unfern ©eifi, wenn Wir fe^en, wie ungleid) Pie SludPebnung Ped pon Ptefem oPet jenem belebten SBefen gegenwärtig eingenommenen Sejirld ifi : fo ftnPet ficb 5. SB. Per Orang-Utang auf Pie 3nfel Sornco unP in Pie benacbbarlen ^änPern oer= wiefen; Per norpameritanifefee SBifamßier auf Pen nijrb= licbften Ibf if Slmerita'd , unP Päd ^ama auf Pie böcbflen Segionen »on *peru uuP erbeifübrung ted nämlicben 3Jefultatfd beitragen, wollen Wir »or allen Dingen ben Sinjluß Ped 5Wenfd)en anfübrcn. Um eine genaue Sorftellung Paoon ju erbaltcn, wirb fcbon eine fleinc Slnja^l Seifptele genügen. i:>ai ^)ferb 220 ^oelciU. f)i in ien ©fcppcn bei innern 21üen8 ctnieimffc^ , unb eg fanb fi* jur 3eit *>« Snlbecfung amertta'ö in fcer neuen SBcIt fein J^ier tiefer 2lrt; erft tte ©panier ^aben eö ju einer Seit ta^in getractt, tie me^r ali brei Satr^unberte hinter un^ liegt; nun befigen nici)t nur Ipeutjutage bie Serco^ner biefeä weiten Sontinentö oon ber |)ubfoncbai biö jum geuerlant 'pferl'C im Ueberflup, fontetn biefe Spiere ^aben bafelbft anä) i^r »ilbeS feben ttiteber angenommen unb lommcn in foft un^a^tigen Sruppen »or. (äbenfo »erl;ält eö fitb mä) mit unfcrem ja^men Ddjfen ; Bon ber alten auf bie neue SBelt »erpflanjt, \)at er ft* bermapen »crmebrt, baf man im füblicben ?lmerifa fefer fiarfe 3agti aüUt)nmaä)t, b(o6 um ü* jur Sabrifaiion beö Seberö bie nötbigen ?)äute ju Berfcbaffen. Der ?)unb ifj überall ber Begleiter be« SWenfdjen geworben , unb not^ miifTen mir (»ter jur 3a!)I ber 0" unferem Ci)e= folge) foiSmopoIitifcf) geworbenen Spiere bie SJatte (»injufiigen, bie in 2lmerifa einbeimifcb ju jetn fcfceint, gurcpa im 5KtiteIaIter überfcbwemmt ^at unb fi(^ jegt fogar in Sluflrolien finbet. 3n einigen gätlen fonnien bie J^iere bie fcbeinbar unüberfteiglitben naiütlicben ßJrenjen mittel^ Ilm^ fJönbc, bie SInfangö fe^r unbebeutenb ju fein fcfeei= nen, j. S. burd) bie Semegung eineö (iiMeie ober einc^ @lü(f f)oIjcö , baS burd) bie Strömungen beö 5P?eere« oft auf febr beiracbtli*e Sntfernungen binau^ mit fortgeriffen werben, übertd)reiten unb pd) auf einem mebr ober weniger großen 3?aum ber @rbober= fläche ausbreiten ; fo ift j. S?. nid'lä gewobnlicter, aU auf bem 2'?eere auf ((unberf 5P?eiIen weite Snt= fernung Dom l'anbe SuguSartcn ju begegnen, bie auf ber Dberflüdjc beä Baffer« umljergetrieben werben unb Weinen SrufJarceen jur ®tüfe bienen, welche für M fclbfi unfabig finb, fi* burd) ©dwimmen weit »on ben Süfien, wo fte i()ren llrfprurg genommen ^aben , ju entfernen. Ver gro^e SiJteresflrom , welcher »om merifanifdien STOeerbufen au(?gebenb läng« cer norbameritanifd;en Äiifie bid jur $^öi)e Bon ST.'rra» 9Jo»a f)inauff?eigt, (lierauf feine SRiftiung nad) Jelanb unb 3rlinb nimmt unb ju ben 2t»oren wiebtr berab= fJeigt , Hibrf oft an bie euroräifdjen fiüften ganje SaumfJamme , wetdjc ber SSiffiffipt in ben eni= legenbf}en Jbeilen ber neuen SBelt ouögerifTen unb in« SWeer geflögt b«tte. ©iefe ?>oIjfiücfe finb nun ^äuftfl »on 3nfeftenlar»en burdjbotrt unb tonnen aud) 2lni>eflpunffe für bie Gier ber aVoUuefcn, ?ifdie u.f.W- abgeben. 2lber auc^ bie SBögel tragen jur SSerbrcilung ber lebenben SBefen auf ber Srboberflä(|e, unb jwar auf eine fe()r eigeni^iimli*e SBeife bei, benn eö ge= ft^iebt oft, baf biefe Jb'erc bie Berfdilucften Sier nit^t »erbauen unb fte in beträd)tlid!en Gnifernungcn »on bem Drie, wo fie biefelben gefunben (»atten, Wieber »on ft* geben unb fo bie Äeime einer biö babin in ben ©egenben, wo fte biefelben nieberlegcn, unbefannte ^ace in bie weite gerne fragen. Ungeaditet aßer biefer Sranöportmtttel unb anberer jur wetteren Verbreitung ber Strien günftipen llm= ftänbe gibt eä nur febr wenige wirfli^e !oömopoIi= tiftfee 3:(>iere ; bie meinen finben jtd) in jtemli* eng begränjten Sejirfen. Uebrigen^ begreift man, baS eä fo fein mu§, .wenn man bie llmflänbe prüft, bie ftd) i()rem gortftbreitcn entgegenfegen tonnen, ©iefeä ©tubium ifi aber no* weit entfernt, unä eine be= friebigenbe Srflärung »on allen gällen einer begranj= ien ßirconfcriplion biefer ober jener SHrt ju geben, unb oft tonnen wir unmöglict) erratben, warum ge- wiffe Sbiere an einem Drte »erbleiben, wenn fie6 ÜJit^tö ibrer 33erbreilung in ben benod)barlcn Otänjcn entgegenfegt. §. 638. da fei nun, wie e« woHe, bie ^inber-- nifTe an ber geograpbifdjen SSerbrci'ung ber Jbierarten ftnb balb ganj medianifd), balb pbpftotogtft^ ; unb unter ben etPeren mu§ man juetfl bie SWcerc unb bie ^o^en OebirgSfetten onfü^ren. gür bie ?anbt^fere bilben aad) in ber Ziat 3D?eere »on einer gewiifert auöbetinung gewö()nli(^ eine unübcrfjeigbare Oronje unb man ftebt, bag bei fonft lauter gleiten S5er^ält= niffen bie 5D?ifd)ung ber einen gauna mit einer ganj anbern immer um fo inniger i^, je na^er bie ®e= genben, benen fie angeboren, an einanber liegen ober I je mebr fie bur^» bajwifdjen liegenbe l'änber in ^er= binbung fieben. ©o »erbinbert j. S. ber attantiftfte Dcean bie in bem unter ben Jropen liegenben Sbeil »on Slmetita eintjeimiftben Strien iid> in Slfrita , Suropa I ober Slfi'en ju »erbreiten; babfr tftbie gauna ber neuen , 2Bett »on ber ber alten Säelt »ol((icinbtg »erftbieben, 1 aufgenommen auf ben bödjflen ©reitegraben gegen ben I 3!orrpol bin ; benn bier fäbern fi* bie Sänber einanber; Slmerita ifi bier »on 3lften btof nod) burtb bie S3enngä= flüpe getrennt unb finbet fid) mit bem norblidjen Guropa burc^ ©tcnlanb unb S^'anb »crbunben; baber tonnte ber joo(ogif*e 2IuStaufd) ^ier letzter geftbebcn, unb man finbet au^ wirtlid) foltbe 2lrten, bie ben beit>en 2BeIltbetIen gemeinfd)aftlid) angeboren: bie« finb j. 8. berCfi^bar, baS 3ienntbier, ber Siber, baö ©ermelin, ber gemeine gälte (SBanberfalte) , ber weiptöpfige 2Ib- ler u. f. W. 2lud) bie boben (Sebirgetetten bilben na= türlid)e ®c|ranten, weltje oft bie Sluöbreitung bet »erftbiebenen Slrten aufbalfen unb bie Sermifdiung einer gauna mit ber einer benadjbarten (Segenb »er= binbern. ®o finb j. SB. bie beiben Slbbänge ber Gor« biUetaSgebirgc »on Jb'erarten bfwobnt, bie meiflenä ganj »erftbieten »on einanber finb ; fo Weicten j. SS. bie 3nfetten ber brafilianifdien SJegion beinahe alle »on benjenigen ab , bie man in ^tru unb 9Jeugranaba finbet. Die 3etf5reuung ber an ben Süfien lebenben OTeereä^ Ibiere ift auf bie gleicie SOBeife burcb bie gcograp^iftSe (Sefialtung ber Srbe gebemmt; 6ier aber fegt fit^ bolb eine fange Jänberflrede, balb eine weite 2luö= bebnung ber ()o^en See einer weiten SScrbreitung ber Sbierarten entgegen, ©o finben fid) j. S. bie meiflen Sb'ere beä mittellänbifcben ^Kcere« aud^ in bem europäifd)en S^eil bc« atlantif(|en, tonnten aber nij^t bis JU ben intifiten OTeeren, »on benen baä mittellänbifd)e Tien burtb bie ?anbengc »on ©uej getrennt ift, gelangen unb tonnten ben Dcean nit^t weiter bur*f(breiten, um fic^ an ben Äüfien ber neuen SBelt augjubreiten. §. 639. Die p^pfiofogtfcfjen Umf?änbe, welche bte Berfd)iebcnen gaunen ju begränjen flreben, finb no(i& jablreiiiber ; aber ber wid)tigfte ifi unftreittg bie un= gleidie Temperatur ber »erfdiiebenen SfJegionen bet Srbe. 6ö gibt Sbierartcn, bie gleii^ gut eine intens fiBe Sälte unb eine tropif(()e f>ige ertragen tonnen. @old)e Seifpiele finb ber 33?enfd) unb 'ber §)unb. Dagegen gibt eä anbere, bie ^ieju »on ber ^atut weniger begünftigt finb unb nur unter bem Sinfluf einer gemcpigten jemperalur gebei^en ober leben tonnen, ©o fierben j. SB. bie 2lffen, bie man in fo groper SKenge in ben Jropenlänbern antrifft, beinabe immer an ber ©ttwinbfud)t , wenn Tn ber Äälte unb geudittgteit unfercö Slima'S aufgefegt finb; wäbrenb t>ai Sienntbier, baö redit wobl bie flrenge Äälte be« langen SBinterö »on l'applanb erträgt, rureb bie' SBarmc »on ^*eteröburg leibet unb gc= wcbnlieb jiemlit^ fdjnell einer gemäßigten Temperatur unterliegt. So gebt barouö feroor, bap in febr »feien gäüen bie tlimatiftien llnterfd)iebe an unb für fit^ fd)on binretd)enb finb, um bie Jbiere in i^rem 23or= wärtöftbreitcn »on ben ()6(^flen Sreitegraben nad) bem Sequalor unb wieberum »on biefem nacb ben beiben ^olen aufjuballen. Der Sinflup ber Temperatur auf bie lbierifd)e Dttonomfe erflärt un« aud), warum gewiffe Slrten in gewiffen Sejiiten auf einer @ebirgä=: teile bleiben, obne M in ä^nlicben Sofaliiäten weiter ausbreiten ju tonnen; benn wir Wifi'en, baf bie Temperatur im 2?ct^ältnt# ber Srjebung über ber Ie in einer -^ö^e »on ungffäbr 4000 biö .5000 5D?eter über ber #!eereöflä*e unb in einer 3iui5Debnung gegen ben ©üben biö jum Snbe »on 'Patagonien ; jeigt ficb aber »cber in Sörafilien, nocb in 5Werifo, ntU eä nidit dätte batiin gelangen tonnen, o^ne ju SRcgionen ^erabjuftfigen, bie für feine SonfJitution 5U roarm finb. Oie SJatur ber fcton in einer 3?egion bcfieljenbcn Segetaticn unb ßauna influiren gleicbfiillS auf beren S?efignabme buri erotifcbe SUrten. •S>o ifJ j. S. bie iBcrbrcitung beö ©fibenivurmsS burd) baö Serf^winben be« SWaulbeerbiiuniiS über einen getinffen Sreitegrab begränjt; bie SotbeniUe tann ficb nitbt über bie 3one ^inauö »erbreiten, n-o bie Sactuö rcacbfen, unb bie großen SRaubtbiere tonnen, wenn fie niii »on Sif*tn leben, nictt in ben ^olargegenben fontommen, >ro bie »egetabiiifete *probuttion ^u arm ifj, um eine belräebtiitbe ^n\at)i »ierfü9iger §ierbi»oren ju ernäbrrn. §. 640. SJir tonnten bie Seifpiele biefer Se-- jiebungen, bie jwitcten fer ®vi|?en^ einer Jbicrart in irgenb einem Orte unb ber (SriRenj gft»iffcr tli- matiftten, b^ytologifcten unb joologiftbcn SSebingungen belieben, leiibt no* »ermcbren; inbcJTen feblt unö ber SRaum ju folcbtn Sinjelbeiten ; au* fieinen unö bie feitberigcn Setracbtungen eine SSoifJcUung »on ber SIrt unp SBcifc geben ,^u tonnen , reie bie 9?aiur bie SJerbreilung ber Sbicfarten auf ben »erfdilebencn spunften ber Srbobetfläcbe benrettftfUigt \)at. lim ben 3rt'ecf ju crreicben, ben reir unö beim Seginne biefeö ©egcnflanbcö »orfegten, i/aUn ttiir nur no(b einen Slicf auf bie »erfitebenen burcb bie bereit« etmäbnlen Umflnnbe bctbeigefübrten SRefuItate, b. b- auf ben gegenwarttgcn 3uf?anb ber geogra()^ifd)en Serbreifung ber belebten SBefen ju werfen. SBenn wir bie »crfcbiebcnen SRegionen ber Srbe unter ber Sejiebung ibrer jociogifdben SSe»clterung mit einanber »ergleicten, fo fallt unä fogleitb bie augerorbentliie Ungleiibcit in ber anjobl ber Sbier= arten auf. 3n biefer ober jener ®egenb begegnet man einer auferorbcntlieben SJerfdjiebenbeit in ben gormen unb bem Saue ber bie j^auna biefer @egenb bilbetiben Ibiere, mäbrenb in einer anbern ®egenb in biefer §)in)td)t eine grope Sinförmtgtcit bertWf; avä) bemettt man leicbt eine gemifTc Sejiebung j\ri= leben ben »erfdjiebenen ®rabcn beö joologifdjen 3?eifb= tbum« unb ber mcbr ober meniger betrotbtlitben ^ö^f ber 3;emveratur; benn bie 2(njabl ber Sbicror'fn/ ff'fn fie nun Sanb= ober 3??eeribiere, nimmt im allgemein neu in bem Tia^e ju, aU man »on ben ^3oIen jum Stequator berabfjeigt. Vit entfernteflen f olarlänber bieien ben SReifenben nur einige wenige Snfetten bar, au(b »arüren in biefen Siemeeren foiuobl bie j^ifibe, fliö bie SD?olIuefcn febr wenig ; in ben gemäßigten Slimaten wirb bie gauna jablreitber an Slrten, ober ctft in ben tropiftben ©egcnben bat ficb bie 3^a(ur in biefer 5'in|icbt am reidflen pejeigt, unb ber S^otoge lann nicbt ebne ©iaunen bie unenblicbe 3?crfcbieben= artigteit ber bafelbfi jufammengcbäuften Jbifre febcn. Slucb bemertt man eine auffaüenbc Uebereinfiim» mung jwifcfcen ber 5)öbe ber Temperatur in bcn »erfcbiefenen joologifcten SRegionen unb bem @rab ber crganifcben 3?oiIfcntmenbfit ber biefelben bewob= nenben 2t)itre. 3n bem bfiSefien Slima leben bie bem 3Kenf(ten am näcbHen fiebenben 2;b'ere unb bie jenigen, bie in jeber großen joologifcben StMbeilung bie jufammengefe^tefic Drganifation unb bie ent= wicfcitfien göbiöffiifn btfißen, wäbrenb man in ben ^olarregionen nur folc|ie SBefen finbct, bie in ber joütogifcben SRei^e einen fcjr niebern SRang einne5= men. ®o finben ficb j. SB. bie Siffen in bie tieißcftcn ®egenben ber bciben gontinente »erwiefen ; ebenfo »er- bält ti itc» mit ben »Papageien unter ben Sögein, ben Srotobilen unb ben ©cbllbfrcten unter ben Reptilien unb ben Srbtrabbcn unter ben Srupaceen , bie fämmtlid) bie »olltommeneren Zt^itn ibrer refpectieen Slaffe finb. 2Iucb finb bie Zt)itre ber beißen l'onber binitcbtlic^ ibrer garbenpracbt, ibrer ®rijße unc ibren bijorren gormen febr merfwübig. Snblicb fcbeint aucb eine gewiffe Schiebung jwi- feien bem Slima unb bem ©tteben ber 5latur, bicfe ober jcbe JbiErf»rm beroorjubringen , ju beflrben. ®o bemeitt man eine febr große 21ebrlicttcit jwifcten ben meiftcn Sb'fren ber norblicben unb öftlicben 3Jegionen; fo bieten bie gauncn ber gemäßigten ®egenben »on Suropa, 2Iften unb 9Jorbamenta eine große Slnalogie in ibrem allgemeinen 2Iuöfebcn bar , unb fo fiebt man in ben tropifcben ©egenben ber beiben Sontinente ibnticte gormen »orberrfcten. So |inb tcine ibentiftbe 2Irten, benen man in ben »erfcbiebencn unb beinabe ifolbermen 3!egionen begegnet, fonbern eö finb mebr Ober weniger einanber benacbbarfcr 2lrten, , welche SRepräfcntanlen eines? unb beffelben Jppuö ju fein fcbeinen. 1>ie Slffen »on 3nbien unb bem Innern 3lfrita werben im tropifcben Ibe''' ""n SImerita burcb anbete 2IfFenarten repräfentirt, bie »on ben »origen Icicbt 5tt unterfcbeiben finb ; bem iöwen , Jiger unb *pantber bcä allen SoniinentsJ entfprecben in ber neuen 3BeIt ber Suguar, S^guar unb Djelot. ©ie ®ebirge »on Suropa, Mfien unp 9forPamerita ernähren öerfebie= bene Warenarten, bie aber nur febr wenig »on ein- anber »erfcbicben finb. Die 3tobben finben ficb befon- ber« böufig in ber 9?äbe ber bciben bnlicben ©äugetbieren bie Weniger intcUigen» ten, bie ficb biet am bäufigßen finben. Snblicb trifft man in SImerifa aucb bie Scutelragcn an, welche einem untern Ippu« ber gcwöbniicbcn ©äugetbiere angeboren, unb Wflcbe webet in Suropa, nocb in aficn, nocb in Slfrita einen SRcprofentanten ba^en. SBfun man bier'iuf »on ber neuen SBelt in eine noe^ neuere 3?cg!on, nämlicb nacb 21uflralien gebt, fo >»irb man bafelbfi eine 5^auna fcben, bereu 3nferiorität ficb nocb mebr aucSfpricbt, bcnn bie ©äugetbierflafTe jeigt bafelbfi bloß noc?) Seuteltbiere unb TlonO' tremcn. aSBaö bie ®rän,^fcbeibung ber »crfcbiebcnen joolo- gifcten SRegionen unb bie 3ufammenfefung ber jeber ^00logir. biefer SRcgioncn eigenen gauna betrifft, fo fönnen tt>it bicfelben ()icr niifct ab^anbfln, ojjne 6on bem t)or= nejei*ncten ^Jlone biefe« Suc^eä objuge^en; inbcffen lebouern wir biefe S'lotttrcenbigfeit um fo tt)eni(iet, aU biefe gtagcn bei bem je^igen ®tanb ber SBiffen^ f^aft no* lanfle nid)t beantrootlet ftnb. SBit finb jeft mit unfern joologif^cn Betrach- tungen ju Snbe, benn bet 3wecf, ben wir unä bei tiefem Serie »orgefeßt Ratten, toor nit^t bie befonbere Sefcbreibung eined jeben Z^tti mä) bie 3(uf)ci^Iung ber Sftaraftfre, woran man fie ertenncn ober rcorna^ man fie mct^otifi^ grupptrcn tonnte ; wir reoQten in biefem Su(J)e bicf Semertungcn über bie 9Jatur unb bie ®igenf(baften ber Jfiiere geben, bie ^lauptjüge ibrer ©ef^icbte in Siirje entmerfen unb unfern ^efent bie allgemeinen Scnntniffe, bie für 2i(Ie nü^Iicb unb für bicjfnigcn nottiroenbig ftnb, »eltbe in biefem 3n>eig I ber SBiffenft^aft not^) tiefer eingej)cn mö(^)ten, »erfe^jaffen. ^n^alUi»tti(id>ni$ btt ^oolo^U» efnleftung 3i»tcf unb SKu^cn bet SRolurgtfcSit^lc .... GiiK^eifunä btt 9?atur[5rtJer in brei 3!ci(5c . . Unletf(i)ieb 5mif(i)cn ben unbetebttn unb benbtIeitcnSIßefen Dtgane , SBcjif fiimatn , imler Betdjen man bie lebenbtn SJBcfcn te» troc^trt inrtgetnciiic UlItcrfd)ci^ult9«mer(ma(e tcr Spiere . Uiiterfc^ieb jH)ifci)cn ben ^^ieren unb bcn 55flanjcii aSon ben organifdicn Ocrocbfn imb bcii Organen ber Spiere eiafTificatioii ^er l|)ierifci)en Sunftioncn 3Bttrnd)tunfl itt l)auptfäd)lid)fl(ii t|)ucifd)en iunhtiontn. I. »on tcn 3»n(tfoncn tcr (Srttätirun!) ... 11 Slbfotplton 12 SKfc^aniämn« bct abforptimi — Organe bcr 216forption — Umfionb«, bie auf bie abforption (Jinflul ^oSen . 13 Sßrtbauung 14 3Ia^ruiig«mittf[ _ (ärnä^rungöapparal 15 ergreifen ber SWaljrungämiHct 16 Zai Äauen 17 3Re(taniämuä bc« Äauen6 .... 19 (Sinfpeiciielung 20 ä8eTf(i)iucten — Sierbüuung im TOagen ober ejijmuSbilbung . . 21 SRatur beö aSetbauungäprojefTe« . . . . — S^^Iuäbirbung 22 larmranol — üeber unb Sau(Sfpei(f)efbrüfe .... 23 SSilbung be« e!)9luä — Sluöfiiijrnng bcr bon ber ÜBerbauung übrig gc: roiTtncn Stoffe 24 «bforption bc6 ff^ijru« — Der e^i)(n3 — Doe Slut 25 Seftonbl^cile beä Sluteä 26 gerinnen bcö Bluleä — anttenbung beä »rute« 27 ßreietauf be« »lule« — Sirculaticnäapparat — Eaä ^crj ...".... 28 Die Slutgcfä^e 29 Daä artetien« ober @aniömnö ber (Jirculatton .... — Semegungen be« ^erjen« . . . . — Durcf)gang be« Bfulcä buri^ bie tierj^ö^tcn — SBlulIouf in ben arterien .... 31 Seite Slutlauf in ben SStncn .... 32 Stiitlaiif bei ben berf^tcbencn Spieren ... 33 Sei ben ©öngef^ieren unb Sögttn , , . — Sei ben Meptificn 34 Sei ben gifcten - Sei ben TOottuäfen — Sei ben erulloceen 35 Sei ben aBürmern _ Sei ben 3nfetten 36 Sei ben 3oop^i)ten — 35on bcr at^mung Ober SRefpIrotion . . - Sfteorie ber SRcfpiralion 37 actii'ität ber Mcfpiration . ■ 38 Sefpiralionöappnrat 39 Die Organe für bie SRefpiration im SSa^a . — Die Organe für bie SRefpiration in bcr ?uft . — Der ÜJ;c<^aniämuä ber SRefpiration Bei bem TOenf<:5en 40 Der «Kcdjaniämuä ber SÄcfpiraiton bei ben anbetn S:r;ieren 41 aSon ber auäbünflung unb ber a,bfonbetunß . - Die auäbünfiung 42 (Si5 ber au6bün(lung — abfonberungcn 43 abfonberungäorgane — SRatur beä abfonberungSproäeffe« ... 44 Sef^affen^eit bcr SecretionSflüfTiglciten . . 45 ^arnabfonberung — äBon ber affimilation unb ber Scrtegung kc« Sno^rungäOoffcä 4S (Jjcrelion ober äuSfe^eibung 48 Son ber tbierifi^en aßürme - »on ^cn Suttttioncii tei animalifc^cn £el)cn» 50 Daä 9!cr»cnft)fierti '51 Da« ecrebro.®pinaIner»enf9f!em beä SMenfe^cn . — Die Scbettungen befferben . . , . — Da« ®e5irn 52 Da« groge ®e5irn — Da« treine ®ef)im — Die ©eliljügel — Da« SRücfenmart — Die Struftur ber Setebrofpinalare ... 54 Die Werten — Da« Öiangrienfijfiem 55 Da« SKert!enfi)(lem ber anbetn Spiere . . — Sie Senfibitität ........— Die gunttionen ber SRerocn . . . . — Der einflug ber Serebro^Spinalaie . . 56 Die 5!cr»en ber Scnnbidtät .... 57 Die SKobificationcn bcr Senfibiritüt . . — Die i)erfd()iebenen gunttionen ber beiben SBurjeln ber SRüitenmar(«ner»en — ®ang(ienf5(iem — ^ttl)aU. Sfitt EU Sinnesorgane 58 Der lafifinn — Die fpecienen Saflurgant .... 59 Dtt (?ief(tma(t«nnn — Die t>trf<6ifbrncn ®ef(Sm5(fe . . . . — Xai (?ef(ftma(föoTgfln — Xm @tru4«(inn 60 Dn Of^örllnn 61 Det »au bt« Ot^ötotilJaMte« . . . — !m«6«ni«mu6 be« ©t^ör« .... 62 let ®ffi(tt«(Inn 64 Der Sau beS Buge« — Wttijtmiimui U» Oendjt« .... 65 Die Bemegiingäorgane be« augc« ... 68 ffion ben Semegungen 69 Die 5Ku«(eIjufammtnjie^im8 — Die Struttuv bcr ÜRuärein 70 Der Sinflug be« SMerDenfpflemä auf bie SKuärelju« Der Sinfluj ber SReroen — Det Sinfluj be« ©e^irne« Tl Det CinfluS be« ©onglienfpflem« . . . . — Dauer unb Slörte ber JBuäretjufammenjiedungen . 72 3onbem»e»eBungäaDt)oratimail8emeineii — Die Änoifccn — t-ie ©elentcerbiiibung ber Snoc^en ... 73 SBirtfamfeit bet TOuäleln an bcn flno(i&en . — fflef(*tcibung beä »etuf gungäapparate« bei bemTOenf*en 75 Det «Off — Der aumpf ober ©tamm 76 Die ©liebmagen ober ttittemitäfcn . . . 7S SBon ben Stellungen unb bet Drtätemcgung 81 Da« Stehen - Das (Seilen 82 Der Sprung — Da« S^toimmen unb Stiegen ... 84 t>it Oteiforgane 8; Senker Siimme 8f Det Äe^Itopf - 5D!etliani«mu8 bet Stimme S; ÜKobifteationen ber Stimme 8f SBon ber antclligena unb bem Snflinftt . . - Die gajigfeitcn bet menft^iii^en Seele . . . — Die prineipien bet S^ätigleit . . . . 9( Die gä^igteiten ber Siliere 91 Die Beilegungen itoifi^en ber SnteKigeni unb bem ®e5irn 10; Jim, (tla|fi|ication unli g(oera;)l)ifd)e Vettlitilung in ®l)itt». Setra4)tungen Ü6cr ten angemcinen ^laii, bcnMe 9tatur bei ber Organffatfon ber Xtiicrc befolgt bat lUi Da« Streben ber Itatar jur focolintung ber Junt» fionen unb jur S^eitung ber p^^fio'oßif^en Slrbeit ©eite ffion ben organifdien Umbilbungen unb bem Streben ber ÜJatur jur Sinförmigteit im Bau ... 108 ÜJatürtiSe JSermanbtfc^afien unb anatogien im !Ba\t ber Ibitre HO Crganiftbc nebeteinflimraung . ... . .111 «intbe.lung ber Sbiere 112 ©egenftanb unb 8ef(ba(Tenbeit bet joolcgifc^en Itajjl« Sün(ili4e unb natürlicbe CElalTificationen . . .113 Die (fintbeilungSmeife be« Hierrei*« . . .115 Die ©runblagen ber Gintbeilung bei Zbierrei4< in bie etflen grofitn abtbtilungen (.^aiiptobl^eitungen) unb «Iflffen 116 Die erfien großen abibeitungen (^loiiptabtbeitungen) — Ibtilnng ber großen ab.'btilungen in SlaiJen . 119 jletradjtungeti über Iiie fflrgunifation itt ien titt- fdjielienen ÄUifTcn ie» «Ijurteid)« onjedöcenJen 9,\)int. ffirflt gruRc SIbtbeilung 124 SBirbeltbiere — Die SlalTe ber Säugetbiere 125 Die fllafft ber ffiögel 141 Die Slaffe ber Mtptilien 156 Die SlalTe ber %im 166 ämeite grofte 3lbtbeilung 177 Kingeltbicte ober ®tiebettbiete . . . - I. Unterobtbeirung. Die eigentfidien ©licbertbiere .... 178 Die «iaiTe bet 3nfcttcn .... 179 Die Rlaffe ber TOiriapoben ... 193 Die Blaffe bet aradmiben . . .194 Die Stoffe ber CEruftacecn ober Ärebötbiere 197 Die Älajfe ber 3iantenfü|et ober Sinipiben 203 II. Unterabtbeifung. Die SBürmer — DieSlalfe beranneliben ober SiingcIlPÜrmer — Die Äloffe ber SRäbertbiere . . .204 Die Slaffe ber (äingerocibeiBÜrmcr . , 205 »ritte gros« Slbtbcilung 206 smonu«ren - I. Untcrabtbfitung. Die eigentlicben 5Kottu8fen . . . , — Die Slaife ber gepbatopoben . . .207 Die fllajfe ber Safieropoben . . .210 Die Slaife ber pteropoben ... 211 Die Slafle ber acep^alen . . . . — II. Unlerabibeilung. ailanteltbiere ' . 212 Ofm« groSe aibtbcilung 214 3ooPb?ien - Ttic Slaife ber Stcrntbiere — Die Slaife ber Seenuatlen — Die Slaife ber $olppcn 215 Die Slaife ber eigentliciicn 3nfuforicn . . . 216 Die Slaife ber Spongojoen ober SÄeerfiiiBümme . — Ooit ber gcograpbircben aSertbcdung ber %t>Utt . 217 ^iMeröfegle muh ®ml9§it^ TOitglieb itx lönigl. afabcmic iix SBifTtnfi^often u. f. uö tiem granjöftf^ en Subtoi^ @atL 29 lü i e ill t n e r a l a 0 i r. ^tnlcttuit^* _^§. 1. üBcIcBte Sörpcr, nnbcXtiit ^övptv. fiorpcr nennt man5tl(cö, wa^ ein materielle« Da= fein ^at unb ba^er in bic ©inne faden tann. 5Wan icnnt Äörper, ttc mit l'cbcn hcQuit finb ober begabt flcivcfen ftnb, unb anbere, bie niema((S l'cbcn bcfeffen ^aben. J)ic erjieren werben lebenbc ober organt= fd)c Äörper genannt, iveil fte auä »erfrfjiebenen SIbparatcn ober ani Drganen be(ief)cn, bic ju iljrem J)afein not(;ivenbig ftnb. Die anbern werben mit bem 3Jamen unbelebte ober unorgantfc^e Äpri^er beseic^nct. 9taturlid»c «itfc hinftliäit kblofc Sörjjcr. Sie leblofen ober unbelebten torper ftnb jiveierlci 2lrt : bie einen ftnb natürüt^, b. f>. fie werben unsJ unmittelbar öon ber 9?atur geboten ; bie anbern itnb lünflltcl), b. ^. ftege^en auä ben gegenfcitigcn 2Bir= hingen ber »erfdjiebcnen Elemente l>er»or, bie wir felbfl in 3;l;ätigtcit fegen, um fowo|)l unfere Scbiirf» nijfe, aU unfere SBifibegierbe ju bcfrtebigcn. ©Icmentc. Elemente nennt man bie natür= liefen Icblofen Äorper, bie wir burc^ bie un« bcfannten 5Kittet nit^t ju jerlegen »ermogen; fie ftnb t^cilö wägbar, t^eil« unwägbar. Die 2tnäal;l ber crflen beträgt gegenwärtig 56, nämlich : ©aSförmfäc fiörpcr. i. d^tor. 4. ©tidfioff. 2. gluor. 5. Safferfloff. 3. ©auerfiofF. Srepfborpüffigc fi'örpcr. 6. Srom. 7. Duectfilber Cmetallgtänjenb).* )5cfle iiicf>tmctoIIifd)c jJörpcr. 8. SBor. 12. f^oöpbor. 9. 3cb. 13. ®(|)wefe(.* 10. Äicfelcrbe. 14. ©elcn. 11. Äol;lcnfioff. * Scflc mctariifrtjc Sör()cr. 15. 2tlumtnium. 28. ®otb. 16. 3lntimon. * 29. Äobatt. 17. 2lrfenit.* 30. Supfer.* 18. Sarium. 31. Sricium. 19. a^cryllium. 32. iantan. 20. Slci. 33. ?it()ium. 21. ßabmium. 3-i. SWangan. 22. Cfalcium. ' 35. «Wagneftum. 23. Calium. 36. 9}?ol9bbän. 24. Serium. 37. 9Jalrinm. 25. (Jbrom. 38. ^Jidet. 26. (DiD^me?) 39. D^mium. 27. eifen. * 40. ^oUabium. 41. ^Matin. 42. 3if)0bium. 43. ©Über.* 44. ©trontium. 45. Santal. 46. Seltur.* 47. S^orium. 48. Sitan. 49. Uran. .50. Sanabtn. 51. SBipmut^.' 62. SBolfrom. 53. gttrium. 54. 3inf. 55. 3inn. 56. 3irtontum. Die unwägbaren Slcmcntc ftnb uneinfd)Iiepbare gtutba, ju beren 2lnnaf)me man burc^ bie Srf(^ei= nungen ber SBärmc, Slcttricität unb be« Sichte« (t^ genötl;tgt fief;t, beren Sewegungen not^wenb^ bie Gegenwart eine« ÄörpersS, cntweber für bi« ©rjeu^ giing, ober für bie Scrtleitung erforbern. a'iielirere biefcr unzerlegbaren Äörper finben ftöj) int freien äußanb in ber 9Jatur: bicö ftnb bie mit einem ©ferneren bcjeicfjneten; alle übrigen ftnb baä ßrgebnif bcrUntcrfuc^ungen, welche in ben t^emift^en ?aborato= rien an ben jufammengcfegten Sörpcrn gemai^t würben, bie mi i^ren »erfdjiebenen Sombinationen ^eroorge^en. §. 2. (Stjaraftcrc ^ct Icblofen Äörpcr. Die leblofen Sorper finben fid) »ollflänbig gebilbet in ber 9?atur, o^ne ba§ man ihren Urfprung fennt, ober fie bilfen ftd> aud> unmittelbar, fo oft einige etc= mentartl;eild)en ungcf)inbcrt auf einanber Wirten unb ficfe if)rer gegenfeitigen 5Bcrwanbtfd)aft (Slffinttät) über= laffen tonnen. Darauf entfielt nun balb bie eine, batb bie anbere 2lrt, fe nai^ ifirem 3iifiimmentreffen ober ber Srifienjweife ber Slemente, unb felbfl je nat^ unferera Selieben, in fo fern wirbicle tünfilidje macben tonnen. Unn>cftntlid)c ^ornt. ßinmal gebilbet, tonnen mehrere biefer Sbrper fowo^l in fcfiem, als fiüjfigem unb gasförmigem 3ullii"b fein , je naä) ben Umfiänben, in bie fte »crfcft werben ; fo ift 5. S. boS SBaffer fcfi unter 0", flüffig über 0" unb gaSförmicj bei 100"; jo tonnen ber 3uder, baö Sodjfatj, bte in iljrem natürlichen 3uftanbe fefi ftnb, burc^ bie Oegenwart »on SCBaffer, bic ^Jar^e burc^ ben Seingeift jc. in fliüffigem 3uflanbe erbatten werben. Daraus folgt nun, bog bie gorm nid)t immer wefentlicb tfl im leb^ tofen Sörper, unb bag fte fid) burcb eine neue, »on ber Silbung unb jugleid) bon ber erifJenj unabfiän- gige Operation äupern wirb. Mnbcflränjtc Smia&mc C2Bad)fen~) »on andern Der fefte Icblofc Äörper tann baS Solumen unb bte gorm, in bencn er na* feiner SSilbung unb feinem ged- werben auftritt, bcibebalten, aber er tann fid) autfc oer= gröpcrn, unb biefeS gcfcfeiebt immer an feiner 2lufen= flätbe, burd) eine neue 3lnl)äufung öon a:^eild)en, bie fiel um bte erfieren |erum gruppiren unb auf biefe SBeife bie 3Äaffe berfelben unbcgränst »erme^ren tonnen. 226 illineralogie. 35iefc 3iina^mc tann ununterbrochen gefc^e()en, lann aber autfi anniäl;Iig in unbcftimmten ®pocl)en,bic ctnäig anb aUfin »on äupcrn Umftänben abhängen, unter» ttocben unb wicber fortgefegt luerbcn. ^ormccräübcrung. 3n biefen sufädigcn Sofu-- jncnBerönberungen tonn fid; bie gorm be« fcfJen Äör- ^ixä beflänbtg crfjnlten, ober fann ftc^ aud) auf alle Sitten, ebne Drbnung , roie au^ o()ne bcfüiunite 3eit, abänbern! Sie tann rein jufatlig fein, bo fxe »on dncr gewiffen gigenfcbaft abb«n9'8 f"" *«""/ biebcr leblofe ©toff beftgt, fi* unter gcometrif^en gormen onju^äufcn, nje(d)e felbfi itieber in ber gleicben ®ub= ftanj uncnblic^ oariircn fönnen. Sin unb berfelbeÄörper Jann juerfi eine gorm b^ben, bann tann er nacb unb nacf), je mä) ben Uniflanben, mel;rere «nbere annebmen. Um fi4) baijon ju überzeugen, bringe man j^S. ein unregelmäpige^ ©tücf 2ilaun, baö an einem gaben «ufgebängt ifJ, in eine geborig conjentrirte StuflÖfung öon bcm greicben ©atje, fo wirb man ibn fi* »er-- gröpern unb eine regelmäßige .gorm, bie gerebbnlicb bie beä Dctaeberö ifi, annebmen fcben. Dann bange man eä in einer anbcrn Sluflöfung be« nänilicben ©aljeä auf, in n>e(cbe man juDor Äreibc fo lange cingcrübrt baben icirb, bis ficb baö Jlufbraufen febr mevUiä) »erminbert bat, fo ivirb man eö nocb gröpcr «.'erben unb jur SBürfelform übergeben feben. Sringt man cS nod; einmal in bie erjle Sluftöfung, fo tsirb cä ixneber in ein Dctaebcr übergeben unb ficb immer nocb »ergrBpetn k. GHblicb bange man eö unter einem ©efcif , am SfJanbe einer beinabe capillarifcben Deff-- nung auf, burcf; melcbc bie glüffigtcit langfam burcb- ficf crn tann , fo wirb c^ immer nocb burcb neue ©cbitbten an ®röfe juncbmen alöbann aber wirb esJ eine runbe unb längltcbe gorm annebmen, unb enblicb eine un= regelmäßige conif(|e gorm erbatten unb ttwaä bat= pellen, wag man ©talaflit nennt. Sffienn man ben Äörper mit einer teilten Sarmin= fc^icbte »or (ebem Ginfaucben bebecft, fo Wirb man bann in bcr 3}?affe ganj Icicfjt bie Bcrfcbiebenen gormen, jDctcbe »ortommen tonnen, unb bie allmäl^ligcn SBer» gröperungen unterfcbeiben. 3n ben natiirlicbcn Äör= )j>m\ jeigen ficb beinabe abnlicbe Itmfianbc, burd) bie man ertennt, bap fie aud) üerfd)iebcne aufeinanberfol= genbe SSeränberungen erlitten baben. UiibcAtän|te ©siftcnj. 3ctflörun9. ©inb bie leblofen Äbrper einmal gebilbet, fo fijnnen fie unenblid) lange fortbegeben, benn man bemertt in ben fWonumenten ©ubflanjen, bie fcbon mebrere taufenb Sabre jäblen, unb bennod) jeigt ficb nicbtö, "»a^ auf «ine nobc beeorfiebenbe 3crfJörung bim^ei^t. Diefe Äörper Tonnen nur burcb bie 2ßirtung einer äußern Urfad)e in ibrem Sefteben aufboren ; allein man muß eine fcbcinbare unb eine wirtlicbc, reelle 3erfi<>rung unterfcbeiben. 25ie f^cinbore 3erHörung ifl oft «ine reine unb einfache 3erlegung ber Xi)äi§tfd)e aSerbreitung unb bie Inwenbung tcnntntfTe bon bem b<'d)flen Sntereffc, fo finb aud) bie natürlidjen Bereinigungen ber SKtneralien, bie Sirt ibre^ S5ortoni= menfS im ®d)oofe ber Srbc, bic 2(uSbcbnung unb bic ©renjen ber 3(blagerungen, bie fie bilbcn tonnen, bie Sejiebungen biefer Slbtagerungcn unter einanbcr, bie erfd)einungen , bon benen fie ber ©tbaupta^ finb ober waren ic. , eben fo biete unferer Slufmertfamtcit wür= bige ©egenftänbc unb oft für unS »on großem mate» rietlem gjugen. Sie Jbatfat^en, bie man unter biefcn »erfc^iebenen 55ejiel)ungen tennt, finb bermaßcn ja()t= reicb, ba? (ie einen befonberen 3weig ber aBtffenfdiaff bilben, ben man mit bem 9Iamen ©eologie be= jeicf;net, bic wir nod; bcfonber« abl;anbcln werben. |ll)i)fiknlifd)e (Etflcnfcboftcn ier JUineralieit. §. 6. Sie p^pfifatifcfien Stgenfc^affcn ber 5Winera= (ien begreifen bie gormen unb ©frutturen, ben clafti= fd)en3ufi«"b, bieSBirtung aufbasJSidjt, ba« fpecififd^e ®ewi^t, bie eteftrifdjen mib magnetifdKn Sigenfd^affcn, bic ?)ärte, bie 3äbigteit, bie Siegfamteit, bic Scbn= barfett, bie SBirtung auf ben güblfinn, baö SSärme^ tcitungsSöcrmogcn, ben @eruc(), ben ©efcbmact, bag Vermögen, bie gcud)tigteit in ftc^ aufjunebnicn ober abjugeben, wcldje ba« äln^ängen an ber3ungc, bic 3erflicpbartcit unb bie ©ffforci^ccnä bebingen.' ^vrmcn itt JiU §. 7. Sic formen, unter wcldien bte unbelebten fiörper fi(^ un«* barbieten, finb jwcicrlet 3lrt : bic einen fletlen ^olpeber bar, bie burt^ ebene, glatte, mand)mat fo gtäujenbe glädien regetmäßtg bcgrönjt finb, wie wenn fie burcfi einen ©tcinfcbneiber gefd)tiffen worben wären, bie anbern bieten uns? gormen icben 21rt bar, bic bÄufig abgeruiibct, mand)mal unregef= mäßig edig finb, ober ficb auf organtfd^e gormcn jc. bejicbcn. Siebietedigen, potocbrifdien gönnen, bie man mit bem 3Tamen Ärpfiatte bcjei^net, fdjeinen »on ge= willen Sigenfdiaften berjurübren, bic mit ben meiften Sörpern unjertrennlid) berbnnben finb unb ocrmöge bereu ibre S^liotefüfc fid; unter gccmctriidjcn gormen JU bereinigen fuc^en, trenn fie fi(^ unge&inbert bcc Sobäfionätraft in bem Momente überfaffcn tonnen, wo fie fid) ju feflen SKaffen »ereinigen. Siefe gormewbilben fid) Bor unfern Jlugen unter sielen Itmftänben unb auf oerft^iebenc SBeifcu: burd) Sluftöfung, ©tbmetjung, ©ubiimatton, Wu^ in ber 9Jatur gletcf)fallä fiattju« finben fc^cint. 3n unfern t^emifc^en gabriten unb Saboratorieit Bcrfdjafft man fi^ eine gropc 2tnjabt ©atje in Ärt;^ ftaüen, inbem man ben Sörper in 2Ba|Tcr auftödt, bie 3luflöfung geborig conjentrirt unb biefe ftt^ felbfi überläßt. Sfan tann fid) baöon überäcugcn , wenn mais j. 23. in tod^enbetn SBaffer fo biet Sllaun fic^ auflöfen läßt, aU biefc glüffigteit aufnimmt , unb bie belle Sbfung in ein ®efäß gießt, worin mau einige gäben aufgebängt (;at : balb barauf werben fid; ii;ri;(lalle ab= fegen, bie um fo größer finb, je mel;r glüfTigteit oorbanben ifl. Sie gefd;moIjencn SWaffen, bie man langfam er* tatten läßt, trpjlallifiren gfeic^fatlö im 3nnern ber SWaffe; man beobad)tef bicS befonbcrS bann, wenn man bic an ber Dberfläcf)e feftgeworbenc Srufle burt6= brid;t unb baö ausgießt, \va€ nod) »on flüffiger Waffe jurudbleibt. (Einen SSerfut^ ber 2irt tann man bei beut SBiSmutb, 3(ntimon, ©cf)Wefet )c. mad;en, weld)e Ieic^t= pffig finb; bie Srpftatlc, bie man fo crbält, ftnt> um fo beutftd)er, je größer baö 33olumen ber gefd;mol= jenen SKaffe ift. 3}?et)rerc flüd)tige ©toffe, wie 21rfentf, arfenige ©äurc jc. »crflüd)ngen , wenn |te in einem gefd)Iof= fencn ®efäß erbiet werben unb fegen ftt^ am oberti 2;l;eit beö appnrateS in Ärpftalten ab. Sie unregelmäßigen gönnen fbred)cn ftc^ in einer OTengc Umftänbe auä , wo fic^ bic aSirtung ber natür= liefen 3tttractionen burtb äußere Urfad)en me^r ober weniger gcflört unb fetbft ganj unterbrochen ftnbet; bie gormen, bie ficb alSbann bilben, finb rein 5U= fäüig unb ba^er weit weniger wid;ttg für bie 55e= trac|tung, aU bie öorberge!)enben ; inbeffen wollen wir boc^ au^ einige SRotij »on i^nen nel>men. ütlineralog». §. 8. aSic man fcic Ärt)ftonc ftu^trcn foU. Qi ifl ncrf) nicfit genug, n>cnn man im Slügcmeincn »cip, bap Sic unbelebten Sötper frpflallifiren tonnen, ienn mon mup auä) noä) t>it 9?atur t>er ^olycber, Ujelcfcc fie barftetlen, fennen, muf bie Sejiebungen fcflllcUen, it>clcf)c jirifc^ien ben einen bepef;en, unb bic ©egenfäfc, >»eld;e bie anbern barbieten fönnen. 1)ai erfle, maä man ju t^un t)at, ifi bieg, bag «lon fidj) baöon »crftcfKre, ob biefe ^olpcber geomc- ttifdje gigenfcbaften bcfigen, b. ^., ob ibre gläcben leine jufaütge ?age l>aben, l»ie btejcnigen, »»eldje turc^ Srüd;c in aUen 3Jirt)tungen, buttf) bie Bufammirn-- jiebung ber ©ubßanjen, bie öcrtrocfnen n., erjeugt »erben tonnen. ?)at man bied erfannt, fo mug man turd) eine btnlänglic^c Setrad^tung ber einjelbeiten, kiefe dbarattcre mit fo »iel ©enauigtcit fcfißcUen, i>a^ fie jur bc»tlid)cn Itnterfc^eibung ber »crfcbiebcnen arten ßon Är^flatlcn unb jur gntbcrfung üon 3lna= logien unb llnterfd;icbe ba bicnen fönnen, luo baö fte^ fcibfl überlafTciie Sluge baufig fi'c^ täufc^en tonnte. §. 9. ©reffen ^cr aSinfcl. Um bie geometrifd)e SBef^affenbeit ber Srpflalle ju ertennen, bat man fie tlog genauen a)?e)Tungen ju untenuerfen, iroju man p(^ gODiffer SnfJrumente bcbienf, bic man ®onio-- nteter nennt. 35a« einfac^fle biefer Snflrumente bcflcbt in jivei länglicben flättdjcn (Sig. i.), roel^e in a »ereinigt unb beweglid; finb, iiä) mel;r ober rocniger öffnen, unb il($ »erla'ngern unb »erfürjen fönnen, tnbcm fte in Sinfc{)nitten f)tn= unb ^ergkiten. Siefe beiben f lätt- ^en legt man möglid)fl genau an bie beiben glätten an, bercn 9Jcigungi^nnntct man mcffcn ivitt; f>ierauf legt man fie auf ciiu-u aBinfc(mcffi-r (gig. 2.) in ben Vorauf bejeidjnctcu jUinftcu unb lieSt bic ©röpe bcö SBintct« auf beut l'imbuiä ab. Siefc 3irt, bic Sinfel j« meffen, ifl fc^r mangels l^aft unb taun bie Öröpe ber SßStntet nur beiläufig angeben, »vomit man ftd) übrigen^ auc^, um bie SBa^r^eit ju fagen, in öiclcn fällen jufricben geben iann. Se^ufS größerer ©cnauigfctt iväblt man Ärp^ flalle mit glänäcnbcn giädKu unb bebicnt fic^) ber= feiben, um bie Silber gcwiffcr entfernter a?ifierlinien itc^ barauf reficttiren ju laffen ; biefe Silber tann man al^bann mit ben fefien Sinien äufammenfatlcn laffen, unb tnbcm man ben SrsjfiaK brel;t fann man flWbann bic Mnfanggpuntte ber Seivegung auf ber einen unb bic Sub^unftc auf ber anbern glad)e genau Befiimmen. Sa ber Apparat auf einem Sreife angc= iracbt ifi, fo erl)äft man ben befd)ricbcnen SBinfei iur($ bie Seivcgung bcö tri)flaUö unb fofglid; ouc^ iie 3Jeigung feiner Stächen. gut biefe TOrlTunaeit ^al mon jttcl SSoiiptinflrumenff, bfn ®o« ntcmeter Bon SBnllüfton, unb bfn ton SBabmrl, ber oiigerbem noc6 JU mebrcren «)i(f)li8m ffleoiiacf)lunBen in ber WincraiDäie (mgetranbl U)erbfn fann, ©oiiiometcr ooii aBoriafion. — Eiereä 3n(lrument (;«i(i 3) le(ic6l üu6 einem eingetbcilten Äreifc auä Subfer, ab, ber (itti in »crtifalcr Stellung ouf einem OefttHe d l^efinbet unb um eine Ijoti. jontare 2(te iniltelft bcS Rnobfeö f getri^t werben tonn Du'* biefe Sre gel)! eine onberc ^inbu'.d), bie man für fiil) allein mii4)ülfe beä Snopftö 9 breften fann unb bie an ilireui anbern gnbe »eridjicbcne teweglii^e Stürfe trägt. 33iefe Siücfe befitSen in einer frummen fJIotte, bic fid) ton oben nodi unten in A bewegen fann, unb beren »orberer in i bewegliiSer £beil ton ber reiten Seile nad) ber linten fii) beuifoen läji. Sine ficiue platte o, beren iSbene fi* in ber Slxe beä Stoparateö btfinbet, bient baju, um ben Än)fiatl barauf ju tffepigen , unb fann miltelfi beä Snobfcs n in Sewegung gefegt loerbtn. Um (iiS biefeä 3nfirumenttä ju bebienen, bffeftigt man iucrfi tta fit^finll auf bem £rägei » mit aeii^em SDailfe , unb iivac fo, me(|cn triH, beinahe n tcr 3!oiation«üie t(T. ^ediu Orte ouf einen ouf einanbcr , aber nitbt in bie Steaung 1 ba§ bie fflante ber beiben S'öcbcn , bie ma (cnfridit sur iSbene be« Srtife« fteljt unb tiierauf fitdt man ben ©oniomeler an einet Zi\(ii , um bie Dperation toräunebmcn. (Sic fiaiitc tei Sri)fiiinä in eine horiicmtalc Sage !U bringen. — äufrft muS bie Kante beä JIn)rtaa« genau bori» (ontal fem, wenn bie ebene be« Sreifeä bcttitol i(l. Um ju bietet notliroenbigen Oenauigteit ju gelongen, gebt man ton bem fflninb« (of oiiä , bog ein l)otijonlaler ©piege! ta« »ilb ler (äegenfiönbe, Wficbe bie glfiiftc Sage baben, borijontal jurütfrci ft. DSan futjt alfo jwei entfernte borijontole Sinien, i SJ. eine ("inie ouf einem Ea*e, unb flettt bie (Jbene be« ffreifeö bcinolje fer.trc*! jur (Sbene beä (Srböubiä, ttriAeä jene Pinien barfieDt. i)ieruuf näbert mon fid) fo fel)r olä miaud) mit bem Hug» bem flrijftall, unb bringt, inbem man bie innere Mte mit 4iülfc ife« Snotfeä g brebt, eine ber Rtnfta(Itl3*en in eine foidie Sage, bof fie j. 8. bie !)ö*fie ber gc toöljlien SBirierlinien ju'iidnierfrn fann; bonn faljtt man langfam ju Mrbtn fort, biä baä Silb, bo« mon wabrnimmj, (id) ber unterflen Siüeilinie, bie man bireft fie^t, nölirtt, unb untetfudit oläbonn, fiäi nebt, gotttn bic beiben l'inicn in iljrcr gonjen Cöngc '0 ifi bie ;\lödie beäJJrijfiaaä borijontof ; fattrn (!c nc sufammen, fo tero'nbeit man gonj fu^tit eritiveber 3 flretteä orcr bie be« flibflaUä mit ^ülfc bcrStüdc, bic in h unb i bctteglid) (Inb, biä biefe tinien jufanimenfaHen. Diefclbc Dperotion nimmt mon mit ber jnjeiten gfoiie bor, ttefdic man in bie gehörige Sage brir.gf, inbem man fie bur* ben flnobf n btebt. 3ft fie enblid) fo gifi.ttt, ba{ baä reflettirte Silb mit bem bireften jufommenfäat. fo tommt man nJie^er auf bic erilere jurüd, «m ju feben , ob feine SBcrrlidung (lattgefunbtn bat. JJoi? tetfd)iebenenSBcrrud)en, bic man mit grog't Sorgfalt onflcUcn muj, gelangt mon enblii pr ßoincibenj ber Sifictlinicn ouf ber einen unb onbern 8lö4e, bie olätonn olle beibf bTiäontal finb, unb beten a)utdifd)niti baber felbft oud! Ijorijontal i(l. SKcfTcn bc8 aBinTcf«. - 3(1 bteä gef^cben, fo (lettt mon ben cingeibeilttn Srei« auf 0» ober oud) auf 18U0 (benn et ifi in jroeilljeile obgrtbeitti, TOaä boburd) gefi^iebt, ba§ man ben Bnobf /brcbt: ein «laltpuntt jngt an, wenn man bü()in getommen ifi. 'jKan brebt oläbonn jue.O ben flniflaO miltilft beä flnoofeä g, um eine glöd)e in fold)e Stellung ju brmgcn, bof fie bie otcre lifier. linie jurildrairft , um fie mit ber untern Sinie genau jufairinnifaaen JU loffen. 3(1 oud) bie« gef^eben, fo bref)t man mit Jnulte beä Snobfc« / ben Srei« felbfi, toeliter oläbann ben ffrniloU m temet Motation mit foitbetocgt, bi« bie Mffletion unb boä Zusammenfallen ber Sßirierlinren au* gendu auf ber jmeiten ijfad)c flaitfinben. (Sä banbilt m im nur nod) batum, bo| man bie ®rabc ouf bem Sim^ buä unb bie »tuditScilc bct (»tobe ouf bem SBernier p obtieäi. Eiefe« 3nfiruraent ifi blog um KeiTen febr flciner Sn)ftallc bffiimu;! , iteil , bo ba« »ugc nid)i fefi unb bie Entfernung ber Si. fiergegenflänbe niemolä fel)r gro6 ifi, bie Bimcnfion bc« flniftoflä unb feine ISntfernung tom augc ol« fibr '!"" bttrodilet merben tonnen. Die« ifi ober in ber a:t)ot ein aSoUbcit, ttcil bie fleineii Äraft Ue immer bic beutlidificn unb bie om beftm refleftircnben finb. aCit 'ratben , immer bie entifrntefien SBincrlinien jn neljmen. ©pnioinctcr »oii Sabine». — ^tefeä gmtrumcnt, baä mon in ber 4)inb balten ober ouf 4. einem 3u6 befifl-gen lonn, befielt in einem ou« jmei Jcmtbljren a unb i, unb in einem Ciorterltneal ?('tbabe) c, tteldtf« im iffiittfll^unfi fid) brebt; baä Sejrobr a i(l unbeiinglid), boä ®fbrof)r b ober biiveglid) unb mit einem «ernier terfeben 3m 'D?ittcf. puiitl befinbet fid) ein tleiner Srnger, ber lim fid) felnl gebrebt wciben fann unb auf ben man mit »eid)em 'Bod)ä ben JU m.ffenben Sn)üall brfifiiat. ffion benSe^tö^'en entb.ilt jebe« innen jmei unter rcd)ttn SBmfeln fidj turd-freujcnbe gäben, bie im iSrenn« bunft beä Dculorglafe« liegen, unb bie, wenn bo« Se6rof)r gegen bic i>ttic gebrebt wirb, fid) auf biefe äBeife buidl einen Siifd)e[ (wrollelcr Siditfirablen beleu^tet finben. Siefe gäben erfi^en nun in bem fefien Sebtobr bie entiernten syilierpnnftc. «lnngier« probiren gelangt man balb }u einer ©tellung , tto bie gäben ijren abfianb nidjt mel)c ipätittnb ber ffleitegung peränbern ; bann aber ifl man fidler, tag fie mit bem Cimbu« pari-Ilel (inb aHcn befcfiigl nun benStiifiatt auf bem Jräger mil weiArm ülia^fe. ÜScn Srnftiid i" ocnifale Stcniing jii bringen. — Sie Äanic be« RiijilaUä mNfj ienhti)t auf ber ebene beö «reife« fein; um iljm biefe Soge ju gtbm, breöe man, noitibem mon j. 8. baä Sebrobr h mi) recf)W gejitiobfn bat, Pen Ztögcr, bi« eine ber flrijllalltläilien bie biird) ba« unbeipegliAe ©fjruftr geriefelten Sifirr> punfie reflefiiit unb bertn Silb in ba« bew.glidie Seljrb^r niirft. SSemertt mon nun, inbem man biefe« ©e(|robr bin unb Ijer bnpfgt, teineasenüdung in bem jubcr fiergeflellien "ParoUeliäinii« , fo ifl bie giädie Pcriifal; ifl aber ber ^araUeIi«mu3 gefliitt, fo beroi'iit man ten ÄT'oflall auf bem 'Jßadife fo, boj er fi* »iecer bilbet. Mjdjbem nun bie« für eine glödic iie(d)e!ien \\t , btef)e man ben Sräger, um mit bcr onbein 51,nl,e boffelbe borjunedmen. ©lört biefe ben ^Ja» iatleli«mii« nidit, io i|l fie itnfredit unb Me Rante ber beiben JlSdien ill eä au*. Oft aber ber ^paralleli«niu« geftöu, fo lö^t man ben Krnflull üd) beivtiicn, biä er tpieber beiaefttUt lil, bierauf unteifu*! man ivicbcr bie jnjiiie gfädie. aBiiifelmcffHiui. — Suerfi brfljt man ein wenig boä Oeu> largla« be« iHiiHgiiditn ©eirobr«, bomit feine Säben gegen bie be« unbcweglid-en ieljtotir« f*icf ju fieljen (ommen, j- 33 um ib», moä bie Seobadmuig be« erforberlidveii Dccfcnä erleidiiert. üiun legt man ba« Eiopieilineal an 180 0itab unb bringt ba« beiveglidje ©etiro^r auf ben enlgegengefef ten Xtieii be« ßreifee , loSt ben Sr.iger bc« Är^ftaU« fid) biroegen, um biefera IrDteren eine foI*e fiieUung JU geben, tai er bie SSifietfäben im bereeglidien ©cftroljr nflitiirt, unb ridiiit Pen Surd)fd)ntii«punrt ber Säten biefe« lefleten auf ben fenrre*ten Saben te« unbcmeglidien ©tOtofit«. 3fi au* bie« ge» f*eden, fo berocgt man ba« Biopicrlineal c, US man bie anbere Är9fiaat1ä*e baljm gel>ra*t 6ot, büj fie ben Sifierlinien bie näm» Ii*e Midtung gibt, unb bof fie bie glei*e Soincibenj be« Xuit*- freu$ung«punfle« mit bem Pertitalen gaben Pon a beroittt. 9?un bleibt Hut no* ba« ülblefen be« gefuAten äßinfelä auf bem t'imbu« fibug. »eobadjtiing. — liae ou§ete l'i*t, ba« ouf ben RniftaU fällt, ifl oft fiüitet al« ba«, »el*e« burdi boä unbemegli*e @t5- ro^r ^crlommt, unb ma*t t« bo^er unmögli*, bag man bo« in btefem l'i*te petlorent Silb ber Sifierfäben geroatiie. Um biefem Uebelfianb abjubelfen , mug man f*roarje ®*irme um ben ÄrnflaH Scrumfieden , »obur* bltfer alle« Üi*teä, ba« m*t getabe bui* ba« unbetpeBll*c eeljroir ^cttommt, beraubt wirb. §. 10. S^ic üröftaflc fjnb aeometvüdtt ?>o= lieber. — T>ci man nun tic tiecrifd^en Sßtnfcl ber SrpflaÜc JU mcffen ircig, fo taiiii maiiftd; überieugen, ba^ tiefe Äörpcr ftnrtlicf) geeiiietrifcfje ^3ol>;eber finb. aSenn man j. S. bie fecf)^fläd)iijcii ^pol9ebcr (gig. 6), 5. bie mau fel;r fjäulrg finbet, untcrfudjt, fo /— ,; — 51 bemcrtt man , bag eine ©eite, A, bie mit B einen geiviffen SBinfet bilbet, fafi immer mit ber lintö anliegenben gläd;e immer einen Ergänjungöwintel moi^t. Ebenfo niac^t bie obere glätte C, bie einen getrilfcn tel nut.\ bilbct, ben Somptimcnföwinfel mit ber ^intern 5'äd;e, baraug ergibt fic^, bap Äcrpcr biefer 3irt immer paratlctc glä^enpaare ^aben unb bal>er nat b(of, weit jcber Äorper feine eigent()iimnc|)en barbictcn fann, fonbcrn nod) loeit mcOr barum, weil fic^ bei bcr nämlichen ©ubflanj fe^)r öerfd)iebenartige finben fönnen. Sie 3(njal)t biefer gormen ge()t (heutigen Jageä in bie Saufenbe l;inein, nag anfangt i&r Stubium eben fo langwierig ali ft^wierig crfd^einen laffen fönnte; allein cg befielen oKgemeinc Sfjaffai^cn, ifclc^e basJ Stubium fel;r Ber= cinfadjen. Sicfe SlAitfadien (el;ren : O baf eine gro^e 3(nja(;I fd;cinbar fe§r »erft|ie= bener gormen fi^ auf bie natüriidjftc Seife auf cin= anber bejic^en unb nur nic^r ober weniger (jarte 3Mobi= jiifationcn »on einanber finb ; 2) bap alle bctanntcn, unb man fönnte fagcn, alle gönnen, bie man cvfl fcnnen lernen loirb, fert)ö öer= fd^icbcnc ®rupl)en bilben, bcren ei;arattere fd;arf untcr= ft^ieben finb ; 3) ba^ in jcbcr biefer fcd)« ®nn)pen fämmtlic^e fotipebcr itd> genau auf eine einjige gorm, bie man beliebig unter ben bal;in ge(;örigen wäf^lcn tann, 5u= rütffiijjrcn laffen; barau« ergibt fid), bap alle tr9= fiallograpfjifc^en ©tubien ffc^ barauf bcfd)ränten, baf man foi»o(;f bie pfji>fitatifd;en aU geometrifc^en eigen= fd)aften einer fel;r Keinen 2lnjal;t »on gormen gut fenne, bie man alö ©runbformen für alle anbcrn nel;men tann. 2Sact)en wir nun biefe gropcn *J.irin- cipien ber Si|Tenf(|)aft äum ® egenflanb unfcrer ©tiibien. iBcräll^cnlU3en an tcii Sroflaticn. §. 12. aStc feicfc 58crän6cruiiflcn gcf*c^cn» — S)ic Ärpfialle »erben, »on welcher gorm fie auä} fein mögen, I;äu|üg burc^ neue gläd)en »enrnbert, bie auf »erfc^iebenc Seifen an il)ren ilanteu ober an i^reit <2cten erfc^einen. Sie fo erjeugten gläd;en finb mandjmal auperorbentlid» ticin, werben aber oft aiitb auf Sofleit bcr urfpriingltc^cu gröper, bie fie enblid) aud) ganj ocrfd)iBinben laffen, ivoburd) gaii^ i.'>erfri)icbenc Körper entftefjen. Surc^bicfcö fftUM »erbinbcn fid) bie fd;einbar cnffcrnteficn gormen miteinanber, wie esS bie 9ici()c bcr I;icr sufamniengeftetlten gigurcn jeigt, unb eö werben für jebe berfclben einige Sorte ^inreidien. Salb gefdje^cn bie Itmcinberungcn jugleid) an allen Tanten unb allen Stten, mit einem Sorte an allen gleid;namigen Steilen ; balb iß bicS nur an einigen unter ifjnen ber galt, unb fie wed)feln unb mifc^cn fiö^ auf »erfd)iebenc Seifen. O SetänberHngen an allen gleichnamigen §. 13. UtnBilbunf) Sc« Xctcac&cr«. — Sin regef= mäpigc^ ober unrcgelmapigeS letraeber (gig. 6) finbet \iä) in ber 9Jatur an ben oier Scfen »eränbert* (gig. 7) i in Berfctjiebcncn Srcmptarcn fie^t man bie neuen glac^en fitf) auf i?ofien ber anbcrn »ergröpern unb biefe legieren in Sreiecte »crwanbcln (gig. 8), woburd) ein Dctacber entfielt. Ser nämliche fiörper »eränbert ftc^ an ben fet^^ Sauten (gig. 9} ; bie neuen gladjen oergröpern ftd> (gig. 10), unb wenn fie bie erftcn oerfi^winben laffen, fo exf)dU man ein ^arallelipipeb (gig. li). fvi^ %. 14. llmBil&utifl >c8 ©ctac&cr« un& ieS 5ParnlIcHpt»c&8. — T)ai Dctacber fclb|i finbet fic^ oft auf »crfdjicbcnc Seifen ocränbert : wenn fid) ouf * Eer SBerfoiTer 6at bur* ben oftgemeinen au«bru(f modifier ctle inilgiiAen SBcrönbej-ungen , bie an ben Sden unb flanten bec Sniflüllc portcmmen fönnen, bciei*net. DfTenbor bebeutet e« an pielen Orten abfiuinpfen, Sufpi^en, 3uf*äifen ic. 3ßir gebrau*m bieiür ben ebenfall« allgemeinen auäbrucf peränbern, um bem Original immer fo treu alä mögli* ju bleiben. »nm. te« Uebetf. ^0 ^tneralirgie. jcber bet fec^« Srf en eine gfäc^e jetgt Gig- 12) , fo i^ e« bet gatl, bog iid^ btefe gldi^en auf »erft^ie- ticnen Sremptarcn aamä^Iig nctgtopern (gig. 13, 14) anb bag balb oui^ ba« ^araüclipipcb (Sig. li)5um Sorfdjein tommt, waö aüä) jugteic|) jeigt, wie c^ iai Dctaebet felbfl gibt. 3mr)eifeit ftnbcn Iti^ »icr gläcfjcn an ieber Qde (gig. 16), roelc&c, rocnii ftc ftd> »ergtögern CSig- 16), «nblit^ einen Äorper mit Bictunbjwanjig glasen ent-- fie^en laffen (gig. 17), ben man Irapejoebcr nennt. 5D?an pe^t an gig. 18 unb 19, n)ie ftd) biefer neue Sitrpet an bo« ^aratlelipipeb (gtg. 11) an-- Wlieft. 15. 16. 17. SBenn bie »ier neuen glätten gegen bie Santcn «tbre^t tvetben (gig. 20) unb fii^ aUmätjrig, wie in §ig. 21, au^be^nen, fo er^ätt man einen Sörper Cgig. 22), ben man ?)eiatetraebcr (^pramiben-- ttürfel) nennt. Sie giguven 24 unb 23 jeigen ben «ebergang bcS ^parattelipipebS in biefcn Sürper unb umgefetirt. Slud) tommen iBcranbetungen on ben jwotf Äanten teä Dctaeberö »or Cgig- 2.'i), bie burc^ i^re 5!lu«be^ nung (gig. 26) ein Dobecaebet (gig. 27) geben Sin gtgur 29 unb 28 peM man, wie baö ^araücl ipipeb ben nömli(J>en ÄBtpet crjeugt. an ben Srfcn butc^ ac^t gtäd)cn (gig. .32), fo erraff man ein ^otpeber mit ai^tunboierjig glädjen (gig. 33). Siefe erfJeren 'SetaiW jeigen jur ©enügc baf fejt »erf4)iebene Sötpcr — baöSettaeber, baa Dctaeber, ba^ ^Jiarattelipipcb jc, unter ftt^ in näi^fler 58e5iel;ung flehen unb ba^cr bei bcr nämlichen ©ubflanj fic^ finten tonnen. 2) SScränbcrungen an ben glcici)nam igen Steilen aHein, fomie aud) öftere jugtei^» an ben üngrcic^inamigcn Il> eilen. §. 15. llcBcrganfl ^c8 Cctacbct« in ba« 5Pri«ma. — 2ln gcwiffcn Dctaeberartcn finben ftc^» oft nur bie »ier ©eitenecfen »cränbert (obgeflumpft) (gig. 34), U'Oburc^ ein ppramibale« fxi^ma (gig. 35) entfielt, menn fitb bie gtätfecn fjinreidjenb »ergrofern. 3n anbern gälten finb bie »ier ©eitentanten burc^ gtöc^en erfe^t (gig. 36) unb füljren ju einem anbern ppramibalen '^riima Cgig. 37). 'Biefe bciben Kom- binationen geben mit einanber »creinigt ein at^tfei» tigcä ^Jriöma. 34. i'r,. 36. 37. 9I-CUC« «PavaacItDiDcb. — SGBenn fti^ bie 2lb= (lumpfung bcr ©pifen mit ber Slbflumpfung ber ©eiten= fantcn »erbinbet (gig. 38) , fo entfielt burd) weitere au^be^nung (ber 2tbflumpfungäflä(^en) (gig. .39) ein neueä '^aratlelipipeb (gig. 40), in biagonaler* ©tel= lung gegen ba« erfle (inverse du premier) (gig. 11), b. 1}. beffen gläd)cn ben Äanten bcö crfien entfprec^en. ■Diefe beiben ^paraüelipipeben ac^en »on bem einen in ba« anbere über burc^ bie 2tbftumpfung i()rer ©et- tcntanten (gig. 4i), n?o i^re SSereinigung ein at^t= feitigeö ^riöma erjeugt. §. 16. ItcBetflang in »ctfe^iebcnc ©ftacScr. — <5in gegebene^ Dctaeber fann oft fe^r »ie(c anbere crjeugen, njooon bie einen fpi^cr, bie anbern flumpfet unb bie balb in normaler, balb in biagonaler ©tct- lung ftnb. t) Dctaeber in normaler ©tellung (oc- taedre direcl). ffienn an einem Dctaeber bie ©eiten- tauten (gig. 42) bur^ ja'ci glädjen »eränbcrt (ju- geft^ärft) werben, fo entfielt ein fpigcreS Dctaeber Srft^einen flatt ber Sonten je }»et glasen, wie gig. 30, fo entftef)t ein anberer Sbrpcr mit »ierunb= jtpanjig gläi^cn (gig. 31). ©efi^iefit bie Seränberung • Tie ©ffllunft, in ailtSje man eine tegermSfüje ®e(liit(, j. 8. ^ier bo« ppromitaleDctaeter, ju (rDflaaoaracdifiten Untetfudiunnen tttfejt, licjl He normale Stetlunfi. flSirb eine M(f)e ®e|1att, roenn (ie bem ("(ramibalen (fluaptniifiten) ©»(ieme onse^ört, um bie fentredjte 21re um 40" 8et«b(, fo l)fi6l bie« bie biaaonale ©tel» rung; reenn fit ju bem rl)omboebri((i)en Si)(lem geöört unb um 6U» ober 18U0 8efrel)t wirb, bie »crroenbete ©leHung, toeldje beibe legiere äu«brüie ber ^err SeriaiJer bur* inv«« gegeben t)at, toä^^ tenb notmal iutij «littet ouägectüdi i|l. 21nm, be« Ueberf. fftiiiilrfningtn an ien üri)|liillfn. 231 CSig- 43), im JaH bie neuen glücken fid) fo auä» Seinen, tag bie erfJeren »erf^irinbcn. Senn bagcgen eine Scränberung an ber ©pilje »or ftc{) ge()t (Si8-44), fo ergibt fic^ barau« ein fiumvferc^ Dctnebcr (Sig.45), befTcn größere« ober geringeres 3ufaniniengebrürftfein wa ber 5Jeigitng bcr neuen glä( tar(t) bie 25erän= berung an bcrSpi^c Hixä) »ier beii Tanten .^ugete^rte graben CRig. 4S) bewirft; ber neue Sörper wirb me^r ober weniger äufainmengcbrilcft, je nac^bem bie gom= btnationöfId(^en me()r ober weniger gegen bie 2(re itä alten Äörperä geneigt if}. Sic Seränberung an ben ©eitenctfen, jete burt^ jmci gläc(;en (gig. 49), füjjrt ju fpifern Dctaebern in biagonaler ©tellung (gig. 50). Siefe gönnen in normaler unb biagonaler ©ieHung bilben üd) an einem beHimmten >])arallelipipeb, bie einen burcfe Slbffumpfung ber Scfen (gig. 51), tie anbern buret» bie 2lbf5umpfung ber Äantcn (gig. 39). 35ie »erfc^iebcncn ®rabe »on ©c{)drfc finb ocn ber größeren ober geringeren 9Jcigung ber neuen gtäi^en abhängig. §. 17. lle^eri^atta in feie «cfttfcitiflc ©opt)eI= 5)Övamtbc, — Sie 25era'nberung an bcn ©eifenecfen Cgig. 40) tann bergeftatt geneigte giäc^en erjcugen, bog ausJ ibrer S?ereinigung mit ben nrfprünglid>en gläc^en eine boppette nctitfeitigc e eine ^pramibe crbalten Cgtg. C2), wai äu einem mct;r ober weniger läng= Utben'JSpramibenpriöma führen würbe Cgig. 59, 60). Sine anbeve f pramibe Würbe burd) Slbßumpfung ber (Scfe entfJefien Cgig. 63). §. IP. 'iPatflflcTt0tt»cb mit uminclcgtct; Cbori« jontaler) Sl^c. — Sä gibt Dctacber, bie an ber ©pige burd) ®egenfläcben Cgig- 64) unb yinleic^) an jwet entgcgengcfegien Äanten ber @runbfldc|)en Beränbert werben. SGSenn f!(^ bie neuen gläc^en auäbebnenunb enblid) ben nrfprünglidien Äörper »crbetfen Cgig. 65), fo erbalt man ein 'ParaOelipipeb mit ^orijontattr 2(rc Cgig- 66). (^ G) Q) Srleibet ba« Dctneber in cntgcgcngcfe^tct tRiä)' tung eine l?eranbcrung wie in gig. 67, fo gebt barauö ein anbereä '•paraOcIipipeb beroor, beffen ^orijontalc 21,re nai) Bornen gerid)tet i^ CS'g- 68). Sicfc gormen bitben ^ä) auf ben ^aratleltpipebctt Cgig. 11 unb 40) burt^ bie 2lbftumpfnng jwcier fnt= gegengefefer Tanten an jcber ®runbflä(^>e , wie ~' . 69 unb 70. §. 20. Octacbcr mit mngcfcotci; Cborijonta^' ler) «j'c. — Sie glatten, wclrf;e an bie ©teüe ber ©eitenecte eine« Dctaeberä treten Cgifl- 71), finben fidi juweifcn gegen bie entfpretbenbcn Äanten ungleiiii geneigt; wenn üe fi(t) nun Bergröpern, fo f((ineiben ne fid) bälber auf ber einen ®ei(c aU auf ber anbern, fei eä nun Bornen, wie gig. 72, fei e« feitlidi Cgig. 73). SBenn ftc alöbann bie §)ätfte beä ur|prünglid)cn Dc= taeber« Berf(^winben laffen, fo geben barauä jwci neue Äörper oon ber nSmlidlcn Sürt, mit {»orijontaten 2lren, betBor Cgig. 74 unb 75). Sluö einem ^JSaraaclipipeb entfielen burc^ Slbfium- pfung ber fnlfte feiner ffiinfel, wie gig. 76, 77, biefc Jlrten »on Dctacber leitet. 71. 72. 73. 74. Surd> tiefe jweite SRei^e Bon Beobachtungen lernt man »erfc^iiebene Slrten »on Dctaebern, ^arattetip(= peben unb ppramibafe Äörper tennen, bie ftc^ immer 30 232 JUtncmliigir. no4 aufeinontet besiegen , n>te »etfi^tcbcn fie au* bem anfe^eine na* fein mögen. Sä finb ^tec ou* no* anterc ju unterf^eiten. 3) 5Beräntierungcn an ben f^icfcn Äörpem. §.21. Sei bcn je^t betra^teien ^Satattelipipcben, ^riömcn, Dctaet-crn unb bcn »crfctiiebcnenpyromiJaren Spt))ern ftnb bic glasen in S8ejtet)un3 auf eine fent-- rc*tc 2(re gcorbnct; aber c« gibt au* SrpUaae, wo man eine mcbr ober weniger au^gefpro^iene ©*iefe bemerft, unb wenn man, biefe ®(J)iefe abgeregnet, finerfeitö no* SJefuIfate erfennt, bie ben bereit« ange-- ßebenen analog ftnb , fo finbet man anberfeitiS au* neue, bie man not^roenbig fJubiren mup. §. 22. öcrfdjicbcne Cctacberartcit. — ®ä gibt brei Strien üon Dctaebern, bie unter ben Borger-- gcjenbcn fS* ni*t finben; fie ftnb folgenbc: 1) 2ln einem fcbiefen f araKelipipeb (gig. 78) ttirb oft bie Siäifte ber Scfen abgcftumpft (Si^ 7!) unb 80) , unb bejinen |i* aBbann bie neuen SIa*en fo reeit au«, bi« fie bie urfprüngli*en ®eitenjlä*en »crbeden unb bie anbern in ®reiccJe ummanbeln, fo erbärt man jtBei neue Dctacber (gig. 81 unb 82), tt)el*e no* »ier 3lä*en »om f arallelipiiieb beibe- Paütn. 2) SBenn ft* baS $araEeIi})ipeb in biagonater ©teUung (gig. S.i) an ben cntgegengefe|ten Sien a unb b Cgig- 84) oeränberf, fo entftebt bur* ^in= ret*enbc äiuöbe^nung ber neuen glä*en ein neue« Dctaeber (gig. 85), n>el*e« no* bie ©puren ber fc*« ^araUelipipebflä*en jeigt. ginbct bie äbftumbfung an ber Sic c unb beffen ©cgeneife ©tatt (gig. 8ü), fo fann baraud ein ab= fleplatfetc« Dctacber ber nflmlt*fn 2lrt ^ereorgeljen (gig. 87). 83. S4. fü. S6. 87. 3) 2{n bem gfei*en ^arallelipipeb in biagonater ©tcDung f|^ bie ?)älffe ber tauten ber @runbflci*en obgeftumpft (gig. 8S ober 8 0; bejnen fitb nun bie neuen glä*en fo au«, baf fie bie ®runbfJä*e »er- bccfen unb bie ©eitenffo*en in Dreicde »erwanbetn, fo ergeben )?* barau« neue Dctacber (gig. 'jO, 91), bei t»el*en fi* no* »ier ber urfprüngli*en gfä*cn finben. @o baben wir nun fc*« Strien »on Dctaebern, bie atte »on bcnen »crf*ieben finb, bie wir bi« ic6t Stfe^en ^aben. ?. 23. ^arallcn)»tt>eb von »crfigp Strien, fe na* ber ^rBpcren ober geringeren Steigung ber eombination«fIä*en, »orbanben fein fönnen; 3) inbem Re fi* bur* brei glii*en oeränbern, bie bjr be« "paratlelipipeb« jugefefjrt ftnb (gig. 104), wobur* ein Sörper »on ber glei*en ©tellung, wie ber, »on bem man au«gef)t, entfiebt (gig. lOJ); 4) inbem fie fi* an ben fe*« ©eitenecten (gig. 106) bur* mebr ober weniger geneigte 31ä*en »eränbern; babur* entfiebt eine grope Stnjabt mebr ober weniger fpi^er '•paraüelipipeben, bie balb in »erwenbeter @tet= lung (gig. 107, 108), balb in normaler (gig. 109) fi* befinben, na^ »on ber größeren ®*iefl;eii ber Sombination«|lä*en gegen bie eine ober anbere ©pi&c berfommt. §. 25. S>opj)cIp9ramibaIc I>obccacbcr. — 5Kan*mat »ergröpern fi* bie (£ombinalion«flä*en (gig. 106) bergefialt, baß bie übrigen in Dreieefe »erwanbelt werben ; babur* entfielet nun ein Sobe-- caeber (gig. 110), wel*e« regelmäßig ift, wenn bie neuen glä*en fo geneigt finb, baß fie ein ^araltet= ipipeb in »erwenbeter totctlung erjeugen , ba« ganj mit bem ibentif* iß, »on bem man au«gebt. 3ebc« Rumpfe ober fpige ^arallelipipeb fann fein »erwen= bete« t>aben, unb eine unenbli*e Stnjabt »on Dobe» caebern gebt au« beren ISereiniguiig beroor. Unabbängig »on biefen 13obecaebern, wo fämmt= fi*e gtä*cn glei*f*enffigc Sreieife Rnb, bilben R* »ielc anbere, bie im Stltgemcinenunglei*feilige Dreietfc JU glä*en baben. 5)iefe« fann auf »ier »erf*iebene Seifen Rattftnben : 1) bur* eine SSeronberung an ben fe*« ®ipfel= e 3) biiT$ jwei gföi^cn an jeber ber fec^ö Belttn= tdtn CSig- 114), welche mc^r ober weniger f»i§c Sorper erjeiigen (gig. 115); 4) burt^ jiret giat^ien auf jebcr bet fectn? @etten- faulen (gig. 116), woburct» Sörpcr entftelKn, bte oeiien ber gig. 115 äf>n(t4, aber oenvetibet finb, iinb bei niel(^en bic ©tfjcitelflcictien alöoann ben Äantcn entfprec()en. //w V- 2^ mup t)iex bcmcrft »erben, baS lebem bur^i bte 5Seränberung gebilbeten Sörper ( gig. 114) immer ein icentift^er in berwenbeter Stellung, «jic gig. 1 16, entfpric^t. §. 26. ©iibuttii ifeejaflonalct f}>i;i«mc«. — ÄBtr (;aben bereite Äörper bicfer 5lrt burc^ bie 2>eranbc= rungen an ben ©eitenfanten geroiifer ^paraUelivipeben ft* bitben fe^en, §. 18; aUein e« bieten bte ft^jicfen SrvRatle, momit trir unä bef*äfttgen, aui^ no^i onbcre bar, bie fid) auf smeierlei art bilben: 1) burc^ eine 33eränbcrung an ben ©eitenetfen in gigiir lOfi, wenn bie neuen gläc^ien mit ber %xe Varatlel finb ; burt^ 2tuäbe(>nung erbalt man neue Äörper Cgtg. 117, 118), unb nur einer tief genug gebenben a?eränberung an bem ©tfeeitel bebarf e« "0* Cgig- 119), um ein »oßfiänbigeä *pri«mo ju (»aben (.gig. 120); 2) bur^ eine Seränberung an bcn ©eitenfanten (gig. 121), bie parallel mit ber 2lre üaftfinbet, ivaö bur^i Sluäccbnung ein onbereä ppramibalei^ ^risjma (gig. 122) gibt; barau^ ergibt ftc^ folglii^) ein jweitc« fec^öfcitigcä 'Prisma CS'g- 123), baiS in »ermenbeter ©tetlung gegen baä erfJe tU, wenn jü* bamit aut^ eine fiinlänglic^ tief ge^enbe SSerönbcrung on jeber ©pige »erbinbet. «Etntijcilung ict ÄtijftnUe in fcdjs «Pruppcn. §. 27. S^ le^rt un« bie Scobac^tung, bog baä glei^äeitige unb nit^tgleicbjeitige auftreten ber 2om= binotion^Rädien an bcn gleit^jnamigen Ibeilcn nic^t bic SBirtungcn be« Suf-itlö Pub; f^ jeiflt fitt) in biefer ^infic^t eine Sefiänbigfeit in ben grgebniffen ber einen unb anbcrn 2Irt , bcren Urfac^e man notbwenbig in Jefonbern (Sigenfi^aftcn fut^en muS , welche bie »«-- anbertcn Äorper beUtjcn. Siefc ffiigcnfi^aftcn , bic wir nun naSier bctracbtcn woOen, begrünbcn bic bc= rcit(J «. 11) erwöS)nten \t(^o ÄryHaügruppcn. O-iflo .«niftaniinippc. MfOiiföreö Dttartcr, 2ß(irfc( u. f. iv. §. 28 ^V^^fifalif^c «öaraftcrc. - Unter auen Dctaepern , welche bie leblofcn Äorper barm- fteUen »ermogcn, gibt cä eine« (gig. 1?4), weltbeä bte Stgenfcbaft l^at, bap cä an alten feinen gtei^na- mtgen Z^ciUn jugtcic^ auf biefelbc IGcife Heränbc- rungen erteibct; b. ^. 1) bap ade feine ilantcn ,^uglcti$ beränbert ftnb, burc^ eine ober burc^i jwci gläcfjen CS'g- 125 ober 126) ; 2) baß an ber ©tcHe alter 5cfen lugteit^ balb eine gtät^c (gig. 127), ba(b oier, bcn glät^icn jugc- tebrt (gig. 128), ober bcn Santcn (gig. 129), ober fogar ac^i glädjcn erft|ieincn. ©a^ ^ParaKelipipeb , wcft^c« fic^ an bicfce De- taebcr anf*Iiept (gig. 130), jeigt annfoge Cfigenfi^af- ten: oUe Saufen werben bur* eine (gig. 131) ober burrf) orfbciI ber Äürjc unb Steganj »or ber crUen »orauö bilden. Tian folgert baraug : 1) baß baä Jetracber, wcitiem man in bfefet Oruppe begegnet, basS regelmäßige letrocbcr ber @comctric ifl, beffen gtae^en gleict^feittgc ©rei- ccfc finb, unb wcicbe alle unter ftcb eine Jieigung »on 70" 31' 44" 1)ahtn ; 2) baß baö Dctacbcr, baS regelmäßige Dc= taeber ifl, aui adjt gleicbfcitigcn ©reiecten gebfl= bet, bic unter einem 3G3infel »on 109" 28' lö" gegen einanbcr geneigt finb ; 3) bnß ba« ^parallelipipcb , welc^cd fti^ (»ier fiiu bet, ber SBürfcl ifi, welt^jer au« fct^ä quabtatf« fd^en gläe^en jufammengefctt ifl. J)ttncraliri)tf. §. 30. SSir woütn eintfle Srläuterunflcn geben, ««I^c ouf btcfe SJefuIlatc Sejug Jaben. 1) ^ctr«c^fr. — dm SBinld, »ffditn jWEi glacStn mit ein« ■ biltrn, wirb fcurt^ sTOci in cinfin fünfte ber Tiirdii'diiiititSdnif in bfiben läSentn ttndüficn 5>tr= »fntifel gfmelTen. S« (ci ac (gig. 136) fentrf* auf trtSrunb« fladjf be« flörtft«, o4 unb '■<■ ftnfredit auf btr Sante sk, fo ifi atf baä a)?o6 ber KfiBung bct tfiben gSfuen (SÄfiflungönjinfcf i. Ea8 ®lci(te gilt fi'ir ade, afc, rocliic bie KfiHunjöiDinfer bcr anbcrn ßbcntn Onb. 5!un jfigt bie Seotacitunci, tüü aUe giätben btr Setracbet m gcgei g'cid)C Neigung ^abfn, bafjcrfinb fämmtriite Bvfitife abc,acd, acf cinanbcT gleid), unb fi'Iglid) bie tinien cb, cd, c/' gleic* gro6 , fo fcafi bct ^unft c, tie ^Irojeftion bec ©piff, von aUen brci ©eilen gleiii weit entfernt ifl. au« bem®fgebenen unb au« ber gTeii^en 9!eigunj oKer (56cnen, We (id) jur ©pift erliebcn, f^iicei man, ba6 bie ©puren auf ber $tciefticn«Ebene, reelcljc nicjl« ai« tie ©eilenlinicn ber ©runbflüdie ber ^oramibf flnb, micJi unter (i* gleicije aßinfet birbcui biefe ®runbflä*c i|l ba^er ein greidituindige« unb folglit^ gleii^feilige« Dreifff; alfo (inb aiit^ bie ^roiertionen ber Tanten cg , ci, ch unb fomit flu* bie Äanten felbfl einanbcr gleii^. Iiicfelbfngolgerunfifn würben (laitpnben , »tf^cpon tiefen Stadien man au* jut (Srunbfläitie wählen würbe; barau« ge^t ^erPot, bof fie flOe gleiitjfeitiflf unb gleite Ireiftfe barfltUm. 2) Oetotitt. — Xa flUe glodien bir einen 9Si)ramibe gegen bie bet «nbetn bIe'i* St"ci3' f"'*'' """" ""i" <" 8'S- '^* burdi bie ,,- Äanten hd unb de eine Cbere burdf)» '•"• gelegt benft, fo wirb man eine ?i)» roraibe iSig.137) abfiinciben, beren Pier giörfien gegen tie ölruntfl.idje glii* geneigt (inb, fo baS tie gjro» lettioit c ter ©pife gleicfiwcit pon ben »ier ©eilen obfle^i. 9ia(6 biefer 58orauSfe(jung ^flben bie grüben , Wefdjc jut ©oife auf« flfigen, gegen einanber gfeidje 9Iei= ^ flung, nno iljre ©puren, weldie bie bcr OrunbflSi^e finb, bilbcn au* unter fi* ßicictc folgd* tetiitc SBintct ; unb weil tie ©eiten Pcm $unfi c gleictweit obflebcn, ifi tie ©runbfl.idje ein Duabrat. ^iierau« folgt, ba§ tie JSrolettioncn ab, cd, ce, cf tm aufileigcneen Äanten, unb folglid) ife Äanten fefbfl glfi* (int. r» nun flUe glädjen unter fcii glciic 9!cigung taben, wenn mon irgenb eine Stfe bc« Dctaeberö olä epife annimmt, (o wirb man bnlTcrbeSiefultat erl)aIton unb barouS f*licfcn, bog ane Äanten glci* (inb; bo^er ifi ba« ei)aratleri(iii(f)e be« tegnlären Dctaeberö, iii oOe gläcben gicidifcilige Sreieife bilben. 3) ^arallclipipcb. — SBciI flUf glä(6en tcAlwtnttig (inb, fo ifl ber Äörpcr tci^trointtig unb aufrecfiffteöcnt ; infofern aber tie glä(i)cn, weldje er auf bem Dciacber (gig. 138) borfitttt, gleictie Keitiung gegen tie antiegci.ten gtöcficn f)abrn, \i gejt boran« l|C\Por, bofi, wenn (ie (id) in o (gig. 139) Pereiiiigtn, aUe gegen bieSiagonole ab gTei* geneigt (inb. Ccgt man ta^cr bureft bie brei 'Puntte c, d, « eine ebene, fo wirb mon eine 21rt aretroebcr abfd)neibfn, be(Ten fömmtlidje glöAen gegen tie (»runtfläe^e glei* geneigt (inb, tto oie^roieftion ber ©pije in benTOittelpunIt foUt, wo bicOrunb» p.l^e ein gieitfiitige« Sveied b ■ ' ' ' -1el)e n gici Bürfcr. Ici(^ ftnb ifiel 1); biefe« ^Jaradelipipet ifi baf)ei Stocitc «rofliinffatioii. Octaebcr unb ^riSmcn mit qmibrati|*fr fflnmbfläite. §. 31. '?P^t)fifalifAc «ftaraftcrc. - ÖSeiDtffc Octacber (?•(!• 140) \)a\itn, anflatt juglcii^ an aU len Äanten Serönberungen ju erlcibcn, wie tai SSotberge^cnbc, oft nur an ben ©citentantcn CSig. 141, 142), ober an ben aufilctgenben Santcn (Stg. 143 ober 144), burc^ eine ober jwei gläi^cn folc^c erjiaften. 3n Sejie^ung ouf bie ©den t^eilten fitt) biefe Setänberungen au^ in jwei Strien: entlceber erfol-- flcn, fottbe nur an ben grfen ber ©pi^en CSig. 145 hii 147) tJermittelfi einer ober »ier glädjen, ober an ben ©eiteneden (Sfg- 148 bi« 151); aber im Uften gälte erft^ einen bie gegen bie Äanten gefe^r= ten Sombinationäflä^ien nur paarmeife, CSig- 150 Ober 151). (äbenfo »erhalten )t(^ bie Detacber in biagonaler Stellung.- ein ■»paraOelipipeb biefer Oruppc (gig. 152) »eränbert ficb nur an ben ©eitentanten (gig. 153), wai bem ^paratlclipipeb in »errcenbeter ©tetlung OelegcnSieit gibt aufjutreten CSig. 154). ©onfl fin= bet nur an ben Äanten ber ©runbpäcben eine 3Set= önberung Statt (gig. 155). Sa^ bie ®(fen anbelangt, fo »erben fie bei bem einen ober anbern biefer ^arallelipipeben burtti eine Cgifl. 156) ober burd) äwei glasen (gig. 157) »eränbert, nie aber burcl) brei, wie in ber trflen Oruppe. 15. 116. 147. 118. 149. _- 153. 154. 0 ^ lD fl 0 150. 151. 1.5!. 1.53. 154. 155. 156. 157. 2tuö biefen Sigenfcbaften erlieft man, bop in bie- fcr ©ruppe eine grofc Slnjabt »on Dctaebcrn in nor^ mater ober biagonaler ©tellung, sroei '•parallelipipeben in »ertebrter Stellung, unb adf^tfeitige ^Prismen unb ^pramiben auftreten fSnnen; mit einem SBort, alle Sor^ per, beren Sntf}c|)ung roir §. 15 hii 1" gejeigt (jaben. §. 32. ®comctnfd)c (E^oraftcrc. — X)ic S^cf- fung ber Äantcnieinfel jeigt, ba6 bei feinem Dctae- ber biefer ®ruppe bie glasen gleiebe 5?eigung gegen einonber ^ahtn, wai baä rcgutcire Dctaeber tt)arat= teriltrte. fefcr v>erfd!ielladien, bie giacbtn 6 aber -^d\ unter einem onbcrn 2ßi»ffl geneigt , fo afi, «.enn de (i* rereinigen, um bie Gde c beä ^oratletibipcbä ju bilben ( Sig IfiOi, bic beiben Seiten' flädien oegen bie 21ie cd eine beftimtiite ^ieigung ^aben, tUvi^renb bie ffirunbflädic onberä geneigt ifl. ^icrou« ge()t ^.rbor, baj in bem Sefoeber, bcn inm obfcfmei'- bpn fönnte, inbem man biirtfi e, f unb g eine (Jf-cnc legt, bte ^to* icttion ber ©pi$e in g'cidie entfirnung bon bcn gcura ie De» taebcr biefer ®ruppc finb fo beftfcaffcn, bap bie glä= *en m unb n (gig. 161), unter einem gereiffen, unb bie glätten o unb p unter einem anbern 2Bin= fei geneigt finb; aber gegen bicfelbc ©pife ftnb bie glasen unter fit^ gleich geneigt, l^on ben Sombi» nationgfläcbcn a unb b (gig. 16'2 unb 163) neigt fit^ icbe glcttf) gegen bie j^rci anlicgenbcn glaC^en : aber bie eine unter einem gemiffcn, bic anbere unter einem »crf^iebenen SSinfel. '£>ai eine ber ^aratlelipipcbcn (gig. 170) ifl retbtirinflig , aber ba« anbere (gig. 172) ftfeticgt äwift^en feinen ®eilcnfläcf)en »rocicrlci aSinfct ein. Daö erfJc ift baburtb (barattcrtfirt, bap bie (Sombi= nationSffätt)cn bcr ©citenfanten ungleit^e gjeigung gegen bic anlicgenbcn glät|)en (»aben; bei bem an- bern ftnb bagcgen bicfc 9Ieigungen flleii^, aber jwcf gegenüberliegenbe ©eilen bilDcn einen gcmiffen SHSin- fei, bcr »erfcbiebcn ifJ »on bem ber beiben anbern u. f. i». Sei ben Dctaebern in biagonaler ©tcOung (gig. 166) ftnb alle glä*en um eine ©pige gleich geneigt gegen bie bcr anbern; aber bic aufficigenben gläc^ien bitten TOcdjfelömcifc jwci Slrtcn »on 9Jcigungen : bie eine »on m gegen o, bic anbere »on m ober o gegen bie ®egenfeite. 2lu(5 bem l'lngefü^en folgt, baf bie Defatber in normaler ©tellung jur Saft« ein SRec^f- cd, bic Dctaebcr in biagonaler ©tellung jur Safiö einen Stbonibuö baben, unb ba| »on jwci ^prit^mcn in »crfcbrter ©teOung gegen ein« anber baö eine ein 9J ecktet!, baä anbere einen Sibombu« jur Safiö baben. ^ie beiben ^aratlclipipebcn Jabcn au* einen gj^ombu« }ur Saft«, toenn bie Jlrc umgebrebt ifl. 236 Mxntxaloiic. §.36. ®ö genügen mi nun einige Settac^tun-- gen,'um tiefe SlefuUote barjutjun: •I) gm «Stwinfniien Dclacter (Jig. 161) ergib! (1* ""« ^f" tcibevlti SBtiBimafn trt ouMlcigfntcn 3Iad)eii_ gegen He gemein, fctoftiidie ®tunKl.id)e, tau *:e ^voiemon tet ispise wn injticn bet ®cilen(anttn glndjunii, vhmi bcii beibcn anbcrn aber '^'fltj'"?'""' aWeif, bolH'«' li'it fif ß'i'iin''tla[f)e iinufeicfie (Seiten ((. §. iv, i). Slntcndt« (iiib Miii.iniriBcnttngiidjen unter (i* gltid) geneigt, bie »ier aBinfii ter ®run«lä*c (inb greid), folglid) rcditei bobtr i(i bie ®riMibfI>id)c ein DJed)iccIi weil aber bie Kuben Siogonolen «inanber gltid) (inb, (iiib ES aiidj bie «iiffleigenben Ännten, btren aSrojefticnen (ie finb. . . ,. , w v., 2) S>ie (iliorattere be« Octaeberä 'gig.lbb) fmb^^genflu t"» *■" yi)rütnibc, toeldje luir §. ;W bitvaditct l)af ^ edilüffe bEintrll mon Hier, b«i bie Pnu unb bo6 fid) on jeber ©k'ioe 5H ni(J)t biefelben finb, itie bie nn brr gemein 3J ®aä trfle bcr $ ' ' ° " 1T9. lao. (!di nttVödH- tin Jiljcllibu« i|l, on'jionlni finbrn, meld)? ldHifiI.d)fn @tnnMläd)e. nr ciljalnn Ijüben, ergibt inteviing ber ©fiOe mib •itenfantin beö Dctaebcrö iibiid-et ©runbtlädje i Sig. US). B/ .*rT7| I 3rte bft gläd)en », (., c l,abtn nämlid, ' ,■/ eine terfdiifbtne >:)Je gung gegen bic an-- i/ilV liegente glädie bt« Ca„,betS, (o baP, A wenn fie fidi teieinigm, um bie trrti rf (ic pegen fSig. ibO) jn 1 XaroiiS gebt Ijctrev, cop i Ji^nnte, inbcm man turd) e, bie 9)roicftien ber ©fift i; Otiten fallen miiibe, lie ^Ji Bälcn oKe brti nngleid), unb felgtid) ber rei^liDinftige Äbrptr 5(ie df unnltid) geneigt fm Settaeber, ben man a unb A eine ifbenc tindleg ungleidie (Sntfcrniing von eltionen ber brei auifteigenb' Kanten felbfi; baljer ;)at gleidien E ntilet)t 181. ia'2. (Stg ais Saä |taratle(ipi))eii in biagonaiet SieQung (gtg. 195) »eräiitett fid) nur on bcr|)ä(fteber Santen ber OrunbRäi^en CSig. 196 ober 197): (»äufig finbet mon nur jipci entgegcngcfe|tc Stfen (gig. 198 ober 199) ober voo^l m^ bie oiet onbern juglcit^ »etänbert C8tg.200). büben bcibe benfclben Sliintei mit r, uri bie giöifte e einen berfd)iebenEn , fo bofi tuenn fie fid) bereinigen, um ben äßinic ibeä'jJarallelipiceb« subilben(gig 182) >iefe(brn äBinm mit bec diagonale lA bifben bie siuei j?anten ber ©runbflädjen einanbEr gteid imb bie"©iitenlanten btridiiebtn finb; roeil ober l)ier bi? Seiten fl<.d)en nidjt rtdiitbinffig auf einanbet |1ef)en, ifl bie @ruiibflact)e et: gifjorabuä anfialt tintä Quabrot». »iertc firt)fiangriit>()«. a5etf(i)iEbene fi^iefe Dclaeber unb ^riämen. §. 37. «»>öttfifaUf*c e^otaftctc. - 2Bir »oöen bie gtofic Slnja^t »on Dctaebern «nb '^axaüeU ibipcbcn bicfer ©ruppe nic^it auöfiifjrlic^ betrachten, fonbern nur biejcniflcn, »elc^c fc^einbar bie mcif}e Stebnlid^feit Imit ben »or^erge^enben ^aben, um bie a5erfti)ieben§cit barjut^un. ®aö Dctacbcr (gig. 1S3) untcrft^eibet Tiä) TOc- fentlicb »on ben »orberge^enben baburtb, baf ti b«"' ftg nur an ber §)i3(fte feiner aufflcigenbcn Äanten C3ig. 184 unb 185) S^crcinbcrungen erleibct. 2ln ber ©pigc crfcbeinen anf5att ber »ier btn San= ten jugctcbrtcn gtni^en, nur beren jMsei CSig- 18i0- Da« Dctaeber in biagonotcr (Stellung (gig. IST) i»irb jrear an ben »ier ©eitenfanten, »ie in ber »or= bergebenben ©ruppe in gig. 107, ober nu(^ an ben jreei Äanten sur ©eile icber ©pi&e (gig. 188), aber nur an ben ?)alftcn ber anbern »eräntcrt Cgig- 189). lOai ^aratleüpipeb (gig- 190) rcirb, »ie in ber »orbergebcnben ®ruppe, an ben »ier ©citenfanfcn ber ®runbflätben, wie gig. 175, aber oft nur an ber -$>älfte ber anbern »cränbert Cg'g- 191 unb 192). fo TOie c^ nur an ber §^ä(fte ber Srfen Scränberung trfäbrt Cgig- 193 ober 194). 153. 184. 185. 1R6. 18: © 0 V Sluä biefen Sigenff^affen ergeben fti^ »tele eigen- fbümlii^e Dctaeber unb gjaraOelipipebe, beren enf= fiebung rcir §. 22 u. 23 gejeigt baben, unabbängig »on allen analogen, fcbiefen unb aufredeten Äorpcrn ber »Orbergebenben ®ruppe. §.38. (*;comctrif*e (Sftaraftcte. — Sei ben Dctaebern in normaler Stellung (gig- 1^3) jinben fid; jn:>et 3lrtcn »on Sffiinfeln ber obere gegen bie untere ^ppramibe, unb jrcei arten »on SBinteln jTOifcben ben auffieigenben glädjen, ber eine, roeltben lu unb u mit einanber, ber anberc, wclfbe u mit ber SRücffeite bilben. Sei bem Dctaeber in btagonaler Stellung (gig. IST) ftnben ficb jroei Strien »on SBintcln an ber ©runbflätbe unb brei 2lrten »on ffiinteln jnjifc^en ben aufftcigenben glätten. 3m fri^ma in normaler Stellung (gig. 190) bilben bie Seitenflätben einen recbten SBintel unter fid), fott)ic bie ©runbflädie mit ben Seitenflä^en a; bagejen mit b unb ibrer ©egenfeite fdjiefe SBinfet. Sei bem fxiima in biagonaler Stcüung (gig. 195) gibt e« feinen redeten SBintel, inbcm aucb bie @runbfläd)c mit ben Settenflätben fd)iefe3BinMma(bf. 2lue^ bie Sombinationöfliifbcn finb gegen bie an= fio^cnbcn glasen ungleicb geneigt, obglctd) alle »on gleicbcm 3Bertb biefelbe 9?eigung baben. 2lu« btcfcm 3lllem ergeben jid^ bie »crfcbiebenen ftbiefen Dctaeber unb ^'ri^men, bereu @runbflc. ©(JiEfe fiftiefroinfrige ^Sardtecipipete. §. 39. Sii^ jc^t fann man in biefer ©ruppe ^aralletipipebe (gig. 201), bie »erfdjiebene 2?eran= berungen erleiben unb fic^) »on ben »orbcrgebcnbcn baburd) unterftbeiben : 1) Dap fie an jwei entgegengcfc^ten ©eitenfanten »eranbett werben (gig. 202) unb bie Sombinatton«fJä= ^en gegen bie anliegenben gläcben ungleicbe Steigung baben, wie bie« bei rbombifd;en ''Priemen ber galt ifi (gig. 173), [ii mögen aufreibt ober fdjief fein. 2) Saf e« fi(b oft ereignet, bap ^e nur an einer Äante jcber ©runbfiäcbe oeränbert »erben, »elcber 2lrt biefe fein mag, j. S. gig. 203, 204; »abrenb fetbfj in ber »orbergebenbcn ©ruppc immer alle »ier Seitenfanten ber ©runbfläcben jugleic^) »eränbert würben (gig. 175). 3) 2>ap oft nur }t»ei ®cfen, weldje eö aut^ fein mögen (j. S. gig. 205, 200), »eränbert »erben. (!:tntl)t'iluiig firr Jt^rtjßaltf tu (!>ru)))irn. 237 icö^rfnl' man in 6fr ttorjerflc^entien ©r^j^c ^ciiifiG »ier SBinfcl juglcic^ Beränbert fant (Rig. 103, 1!)4, 200). Diefe Sigen(I;ümlicl)feiten fül^rcn ju fcem @4ilu|, ba? tiefe ^paraUelipipcften ni*t allein f(f)icf finb , fcn= ticrn fa$ aui^ iljre @nnit>flä(tie ein f^iicfirinttigc« ^aratlelogrnmm ifl, t.^., ta^ fic weter rcc^frcintltg no4 rljombifct) finl'. 2cd)«(o Srijflallar 'JiiiSmni 1 §. 40. «|>ö6fifoIif*c dödrflffcrf . — ^^ier fttit bie Dctaeber fo feiten, taf irtr unö iiiAt tnniit lie= ftfcäftigen. Sie »or^ertft^enben $^ormcii ftnb favaU leHpipcbe iinb fe(fcö(eitige ^ricimen. ■Die '•parndelipipeben (gig. 207) unterftfieibcn ft* fcfir »on bcn r()Dnibifften [(Riefen '^iriömen, bencn fic gleicfien, bur* bie 3a^I unb Vage ber Somßination«- flächen, bie an iljren oetfdjicbenen Xfieilen jum 33or-- fi^ein tommen. Gä crfctieinen jugleid) on atlen fec^i« Santcn, »on benen je brei an lebcm ber gegenübcrliegenben liefen :m ^> ^ ^h a unb b }ufammenf}ofcn, balb eine, balb jwct Statinen Cgig. 208, 209). ©iefelbe Sßcränberung bur^ eine ober jmei gtätbcn ttiberfä^rt au(^ jugtei* bcn fed)« übrigen fianten (gig. 210, 211). |5ieburcb jetgt firi) eine grofe 5Ber-- ft6ieben(>eit »on bcn »orbcrgc^enbcn fcbicfen *j)riömen, bie nur an bicr Äantcn oeranbcrt werben , roaö wir fo eben angeführt baben Cgig- Ui", 1I)(J). 2(u4 erf(beint bei biefen faratlelipipeben, wie bei bcn fcbicfen *priämcn (gig. 198), je eine gfäc^e an ben entgegengefegten ©pigen Cg'g- 212), fo baß eine 2lrt Octaeber ent|icl)t; aber weit öfter crf*einen brei glätben, gegen bie beö Äörper« Cg'S- 213) ober gegen bie Äanten gebrebt (gig. 214). Sine nodj grof ere Serf(^iebenbeit ifJ bie , baß bie \eä)ä anbern gden aüe jugleicb (gig. 215), (a fogor bur* jwei gbenen (gig. 216) oeränbcrt werben; wabrenb bei bem gewobntitien ftbicfen ^}'riöma oft nur bicrbiefer (ärfen suglcicb eine a^eriinbcrung erleipcn Cgig. 200), wöbrenD bie jwei übrigen abgcfi^nbert »cronbert wer» ben Cgig- 1 !'!')- Daö fecbsSfeitige *).*riöma biefer ®ruppe Cgig- 217) wirb auf einmal ^uglei* an ntlen ©eitenfanten (gig. 2181 , ober auc^ an aUen Äanten ber @runb= flät^ien Cg'S- 219), ober enblid) an alten gcfen Cgig. 220) beränbert.* • Tag fcdiSfeitiq^e^näma btt triltcn (?vufV'c C;>iB-220 "'"tc öuf folficntc 2lr( yerciitcrt^ ' "1. on jre« otn tiet iscitenjaiitcn fgig. 2i3 , 223); 2. on jroei oin »ifr flomtn irter Otimbflötfie (gig 224, 22.il; 3. on jirti ober tin dden jeber ffiruiibilödc CSW- 226, 227). 3n bfr brittcn (Brupfc trfira ffiid* bifftlfcn fficränbtrunscit ouf; ober bie SSeranbcTungcn ber @rimbflä(i^cn ße^en nur poorirEifc eor pä). Sna^ bicfen Sigenfiaften entfleben au« bem fiör= per eine große ?lnja()( mebr ober weniger f(erBor, baß alle glädtcn gicicbe atbomben finb, bie fpmmctrijcb um eine 2lrc a b liegen. Diefer SiJrper erbält wegen ber gorm feiner gläcljen ben 9Jamen 3Jbt>n'''^>eber. * Sei bem fecb^feitigen *))riäma i)ahen alle \t(l)i ©eitenfläc^en unter fi(b eine SJeigung »on 120": bieö if} ber Sbaratter beä regelmößigen fe4i6feiti= gen ^ri«ma. §. 42. Äötftaüfttficmc. Slebuctioit fcet ÄrtjftaUc ouffc<^«5?ormcn. — 9Jun wirb man leicht cinfc^cn, bap bie fetbö ®ruppen, in wclcbe ficb alle gormen tbeilcn, burcb fämmtlicbe pbpjifalifcbc unb geometrifcbe Sigcnfcbaften ber Äörper, wclcbe biefelben beRgen, M wefcntlicd »on einanber unter» f^ieiben. SBtr baben in ber %t)al jwar nur bie Dc= taeber, ^araUelipipeben unb bie *priömen mit fetb*» fcitigen ©runbfläc^cn mit einanber »crglicbcn; allein bie Serglcitbung würbe man and) ^wifcben allen anbern i Körpern maiben fönnen, unb man würbe juö^nlicben aiefulfafcn gelangen. Sä bilben bemnad; in jeber ßiruppc fämmtlicbe gormen ein ©pfiem, in weldjiem 2llleö in einem ge= nauen Bufammen^ang ftebt, unb welcbcö man in feiner Sejieljung mit bem benacbbarten ©pfJent »er= wei^fetn tann; bieö if} ber @runb, warum jebe ®ruppe auib mit bem 9?amen Srp patlf pfiem bc= jeicbnet wirb. aSä^It man jur Scrgleii^ung j. S, bog erc(J)nft, unb für mcläirä man finbfit wirb, bo6 bie OrnnbfläAc ein flleic^feiriäe« Xixtiii ifi unb bie ouf' fleigcnben Kanten gicie^ (tnb- 23a JÜtincralngic Sörpetn berfelben Oaitung, mergle bur* t^rc »er-- fiietenen Stgcnfiaften »on ftnancet biffenten : t« finben fi^ nämli* fedjä Dcfactcrarten , Bon bencn jete if>re bC'Onbcre gljaratlete ^t , ober fec^S Sirten »on ^paralletipiveben u. f. w. ; nur fönnte man nicftt fagen, ba? e&rig geivaiilt unb ^tn= ftcfctrtct) itircr relatiben Simenfionen gut beftimmt ifJ. eine foli^e gorm nennt man bie ©runbgcfialt Ober primitice ©efJalt ber ©ubfianj. -2ßir tDiMUn nun rud) nafter ficrtfrn, tuaö bieS ^cbcutfl. ©airint^ liAt uflclmdSifli .«.'UHT nnb biird) fi* fer^ft btliimmf, fo finb |. ». ein ÜBüvicl r n i.|U'lni'ifi ntS Ocrafbir, cttr fin Sctraeber Son'tr, »on bfncn l'rtii luv fuf) üBi'm ttftcl)t imb feine Sloriclät julnft. Qi lönntn ober iratntli* viele ^Jri^men mit quabralifitien ober rectan- giil.üen (jiiruiit^ilädien beiul^eii, ebenfo oud) uncnblicb Biete öetaeber 3itit e|uabrat.|'d)m unb recrangutaren (Jinintflodjen iinb unreöetmütige Selroeber; ti tiingt atle6 oon bem 3ierl)älim6 aö, njelttie« jwifcfjen kcr Sänge Ret«i|Tev Samen unb ber l'önge ber Sonten einer terfcfiie» benenJtrt ftalifinben (onn. Um aI(o_eine flare SorlieUiiiiu bon e nem ^riöma tnit quabrntifdier ^runbflö'die ^u evtjaffen, mii§ man baä Serl)ä(tni6iin(jebrn, ba« jrcilAcn berfjölje nnb ber Seile ber Orunb- fläd)e beflEl)t. OTüu m.ifi j. S. i«stn, boj bie ©ninbtläefie 1 unb »ie fyitic i, 3 ober 4 u. f. u. betvätit. aUir werben §. 61 tine Uebcrridit bon ben TOittetn flefen, bic man bepst, nm eine riduige IBaljI ber Orunbform ju ireffen nnb i5re relotiiH'n 2^imen^nlnen ju befttmmen. §. 43. ©cfcft Set «Symmetrie. — SOSenn man nun bie p^vRfalifc^en unb geometrifc^en (Eöaraftere ber ^aupfformen jeber ®ruppe »ergleitfet, fo ftöft man auf eine allgemeine S^atfacfee, bie man baä @eie|s ber ©pmmetrie genannt Ijattbafnämlii^ an einem SrpiToII alle S& eile berfelben 3lrt jiigleid) unb auf bi" nämliche SSeife oeränbert finb, cber umgeteljrt, baf bie X1)tiU »crfdjiebcne arten, cinjeln ober »erf^ieben bcränbert finb. SBenn ba&cr aKe Santen eineö ÄrpfJall« bon ber felben 3(rt ftnb , bleiben fie entweber alle jugleiiti unoerfe^rt, ober evlciben alle juplcicfe biefetbe l'er- onberung. 'Dieä ifl beim Surfet, beim regulären Dctaeber u. f. ». ber gall. |)at ti mef;rere Slrten oon Santen, fo gibt eö aui!^ eben fo »iel 2lrfcn bon 5?eränberungen , beren iebe cinjeln auftreten fann. 1)ieS beobacjjtet man am Dctaeber mit quabratiftf^er, recfangularer Saft« u. f. to. ober an ben *prt«;nen biefer »erfc^iebencn ®ruppen. SBenn eö an ben einen jttjeierlei 3lrtcn »on Kanten ^at, fo gibt e« in ber Zf)at aud) jweierlei Slrten oon Seränberungen, bie einjeln auftreten fön= nen; fommen bei anbern breierlei 2lrten »on Äanten »or, fo finben fii^ out^ breierlei 2lrtcn »on SSerän berungen u. f. f. «Kan mug fi^ too^I mcrfen, baf man unter Äanten berfelben ärt nii^t nur fottSe begreift, bie gtci* finb^ fonbern Kanten, reeldje gleid) ftnb unb jugteicj) eine fol{|)e Sage ^aben , bop |fe ben Xiurttiftbnitt »on glätten bilben, welche benfelben SBinfel mit einanber ein- fttitiepen. 3n einem rSiombifdien ^riöma j. S. ftnb bie »ier ©eitenfanten glcit^), unb bo* ftnb pe »on iweierlci 2lrt; jroei finben fiä) am Durt^^fttinitt ber glätten, bie einen fpi^en SBinfel bilben, »ö^renb bie beiben anbern ba liegen, reo bie glätten unter einem flumpfen SBinfel jufammentreffen. 3Kan fiedt ^ierauö leiclit ein, bag in ben fenfre^ten "JJriömen mit quabratift^ier ober rljombift^ier Orunb- fläi^e alte Kanten an ben Ornnbfläi^en »on berfelben 3lrt fein »erben, »eil bieglät^ien, welt^e ftt bilben, alle unter einem redeten Sintel jufammentrcfFcn ; baffelbe ifi jeboc^ bei ben ft^iefen ^ri^men nid)t mefrr gaQ, »eil eä al«bann Kanten gibt, bie ben fpl' ^igen , unb folc^c , bie ben ßumpfen glä(^eni»inleln ■ en'tfprec^en. 9Jun »ollen »ir noc^ ertlaren, »a« »ir unter ben 2luSbrücfen auf biefelbe 2lrt »eränbert ober »erft^ieben »eriinbert »erflehen. S^icju ntug man bie SBintel tneffen. Sei einem ^'riöma »on quabratift^cr Sali« j. S. foinmt eö ^"äuftg 230. »or, baß alle Kanten, beren e« boc^ }»eierlei (jr— 3, Ijot, jugki* »eränbert finb (gig. 230); aber rp=^ bicfc finb »erfc^iebener 2lrt. 5Kipt man bic Ij] || Steigungen, fo finbct man in ber Sfat, bop ^ai febe »eränbernbe glätte ber ©eitenfanten bie= ^ lelbe yjeigung gegen beibe anliegenben glätten 'V-A tot; aber jebe ^lää)t, \vtid)t bie Kamen ber j M Orunbflottie »eränbert, ä"3t S»eierlei Ülrfen •*=*' oon Sieigungen, bie eine, unter einem gewiiTen 3Btntet gegen bie ®runbflä*e, bie anbere, »on jener »er^ fc^ieben, gegen bic ©eitenfläc^e. .?)icrau« folgt, ba§ to« alfo »eränberte ^tiämo fitb »on bem ebenfalls an oüen Kanten »eränberlen SBürfel (. gig. 231), njcli^ier eben fo au^fte^t, unterft^eibet, benn ^ier bietet iebe Sombinationsflätj^e, »o Re fitf» befinbet, immer biefelbe 9Jeigung gegen bie Siebenflädjen bar. 3n biefer Sejie^ung le^rt unö bie Seoboi^tung immer baffelbe: »cnn ficO eine Kante am Surc^fcfjnitt i\»eier gleit^oriigen glätten beftnbet, fo ifi eine ein= jigc glatte, »elt^e fJatt il;rer auftritt, immer gegen biefc fiVod glätten gtei(l>gencigt ; »enn bagegen bie Kante äffiftfcen }»ei ungleichartigen glöelien liegt, fo ifi bie ffoinbinationSfliit^e immer ungleid; geneigt. t)ie« ift bic Srgänjung be« ©pmmetriegefegeä, »et= d)c« man boburd) auäbrütfenreiU, bag man fagt, bie S5eränberung fei »on berfelben ober »erfcbicbener 2lrt. Sitte« , »a« »ir in S3cjiej)ung auf bie Kanten gefagt {laben, mup am^ auf bie Scfen ausgebe^nt »»erben. §. 44. ®*einbarc 'Stuinafimtn. — S« gibt iebod) einige gälte, roo bie SSeränberungen ftcl> anbcrä barftfUen , alö »ir fo eben gejeigt &abcn , nnb eine 2luenadme »on bem ®efeg ber ©pmmctrie t,» matten fffccinen. aber nod; ber gtücftit^en 3bcc »on ©cla= foife jinb biefe Srfcteinungen fo »enig anomal, atö bie anbern , unb fie bieten uniJ nur eine neue 3lrt »on grft^einungen bar, »eftijc bie 3bee »er»ottftän= bigt, bic man fi4) »on ben ZUiUn einer unb ber- felben 2lrt, unb oon »erfc^iebenen 2lrten an einem Kryfiall macfct. SBir »ollen bie Jfjatfat^en anfü()ren. 1) g« gibt Krijfialte (ber Soracit), beren fämmt- tic^e glätten ficfe unter redeten Sinfctn fd^neiben , beren at^t (Itfen folglich geometrifct» ibentife() finb, unb »on »eichen beffen ungead)tet (läufig nur »ier tf)rer Scfen entn^cber »ie in gig. 232 Ober in gig. 233 abgefiumpft finb ; »0 fid) an ben ®nben einer Körperbiagonole eine »eränberte unb eine unoeränberte (Scfe finbct. Siefer llmfianb fu^rt im erften gall auf ein Setrae- ber, ba« bie Stellung »ic gig. 234, unb im j»citen auf eine«, ba« bie ©tettung »ie gig. 235 (tat. 23j. 235. Sarau« nun, bap biefe Sdcn ibentifc^ »arcn, unb botl)'nitf)t jugleic^ eine SJeränberung erlitten, (»at man gefd)loffen, e« fei bic« eine 2lu«nabme be« ©pmmetric- gcfe^e«. 3lber ©elafofTe jiejt mit 3?e*t einen anbern ©t^liip: er meint, »cnn biefe fämmflidien (fcfcn auc^ geometrifd) ibentift^ feien, fo feien fie e« nidit pl^p^ ftfalifd;, unb ba§ unier biefer 5Borau«fe(jung ba« @e- feg ber ©pmmetric fortbefic^e. ®r fiettt üd) »or, ba§ ein foldjc« *parallflipipeb, anftatt aus tleinen ä^n-^ (fEintljeilung iet Äti)(l«Ue in ct anbern cntgcgcngefcgten entfprecfjen, roclt^e ba^er in p!)v(ifa(ifcf)er SBcjie^ung »on ciUgegcngcfc^tet 2lrt ifi, o(S bte crfic. "Bai ®cfcf ber®9mmctrie, >vclcf)eö atfo unangefochten bleibt, lutU, baji bie eine o^ne btc anbete ocränbcvt werben fönnc. 2) Silvas "^etjnliätei finbet man bei bcn *))ri«mcn, beren ®runbfläd)e ein regeimcifigeö ®ccI;»Sect ift. 2tHe (Seitenfanten ftnb gteicb unb geometrifd) ibenfifc^) ; alle Santen an ben ®runbfläd^en bieten unter fid; biefelbe 36cntität bar; atfo finb alte Scfen gteicb- gotglicf» foUen nat^ bem ®efe^ ber ©ymtnetrtc alle Santen an ben ®runbflac^en jugleic^ unb auf bie= felbe 31rt beränbert werben; alte toeitentanten, fomie alle ecten foUen fiel) in bemfctben gall bcfinben: bie« trifft man aud) KixUiä) bei oielen Äorpcrn, j. SB. beim ©maragb. Slbcr eg gibt anc^ Äörper, wo ftcb bie ©a^c anber« öer()ält. Sei einigen »eränbert fic|) ba« Uä)6= fettige frima bloß an brci ^etS)WMten ber ®runb= flacljcn (gig. '236) ober an brei ©den (gig. 237) (Äalffpatb, 3?ubin, ©apl;ir) ; anberwcirtö finben ficb nur Seränbcrungcn an brei fettlic^en aBedjfclfanten (gig. 238) C3;urmalin). StUeö bie« bot man aii eben fo Biete 2lu«nabmen »on bem ®efeg ber ©ijmmetrie angefebcn; unb bod) ftebt man, wenn man bte ©trutturcn in Srwägung jiebt, baf bicfeö ®efeg i)m »clltommen bcfie()t. ©o lönnen bie ^riömen, bie fidi an allen geometrifdj gleiebartigen Z^eUm »erönbern, aliS auä fleinen, j)ri«matif4)en 5Woletülen berfelben 3lrt ober am gteitbfeitigen, triangulären ^riömen gcbilbet betracbtet Werben, ©oldjc, bie ftt^ nur an ber §)ölfte ber Stfen ober an ber §)älfte ber fianten ber SafiS öeränbern, ftnb auä rbombeebrtfcben 5Kolefülcn gebilbet, bie an ber ©ptge ober an ben fcitlicben Jbctie" (gig- 239 ober 240) »eranbert ober in ber 3iicbtung i^rer 2lre über einanber gelegt finb (gig. 241 ober 242). üBaö bie ^riSmen betrifft, bie on brei ©eitenfantcn üer= oniocrt ftnb, fo tonnte man fie 3. S. alä aui brei r^ombifcben ^riSmen bon 60" unb 120» (gig. 24.3) betratbten, beren Sereinigung aliäbann feitlicb brei gleichartige unb brei anbcre pb^fifaüfd; »crfcJjiebene Kanten bar(5ellen würbe ; eben fo fönben ft^ baran in pf>pfitalifcber §)inficbt jwei älrten »on Scfcn. lim aber fo bie Seffimmung einet gorm nad; ben 5Kole- fülcn moglicl) ju macben, muf man genau alle ei- genfcl)aften be« Sripfiall« fennen, bamtt man fie aüe burd) bie ju trcffenbe 5S5abI in bie gcbörtge lieber» «inflimmung btinge,. waä übtigen« nut baö gtgebnig eineö febt gtünblicben ©tubium« fein !ann. 3) «Pcntaflonalbobccacbcr utI^ ^fofacbcr. - CS gibt SüBütfct (beim ©cbwefeltiei^ unb Äobalt- glanj), beten Äonten alle jugleicb unb geomettifcl) auf biefelbe 2Betfe oetänbett ftnb, -unb augetbem nocb biefen gbatatfer jctgen, baf bie erjeugtc gacette iingleicb gegen bie auffopenben gläd;en geneigt ijl, woraus bann folgt, bag biefe legteren in pb^fitalifcbet iJinficbt nicbt ibentifcb finb ; unb fie finb aud) in ber Sf)at oft geHreift, wie gig. 244, unb jwar fo, bag bie ©treifen einer gläcbefentrec^täubenenberanbcrnßeben. Siotutgtfc^it^tc. SBelcbcS nun au* bie gorm ber ^OTolefüte fein mag, bie unö biefe Unterfcbicbe ertlären tonnte, — bie SSeränberurg an ben Äanfen beS SBürfet« (gig. 24.5) burc^ eine einjtgc gläcbc, fü^rt ju einem ^0= Ipeber, bcn wir bis icf t ned; nicbt bettacbtcf bnben; es ifi ein ^Sentagonalbobccacbcr Cgtg. 246), »on bcnt nur eine cinjigc 2lrt unter ben unbelebten Sörpern criRirt unb bie burcb SBintet »on ungefäl^t 127" äWifcbcn gewiffen gläcben, unb »on ungefähr i 13" 30' jwifcben gewiffen anbetn cbataftetifitt iff. * tSctbinbet ficb biefeS ''Polvebet mit ben Seränbe^^ rungcn an ben Sefen bcS SBürfelS, fo cntftebt ein anbereS ^olpebet mit jwanjig bteifcitigen gläcben (gig. 247): bies iff baS Stofaebet, jufammen- gefegt aus ac^t gteidjfettigen Dtetecfcn, bie bcn gläd)cn beS DctaeberS cntfprcd;en, unb üon jwölf gictd)- fcbcnfligcn, worin eS ficb »on bem geomcttifcbcn 3tüfaebet uutcrfcfjcibct, bcffcn fämmtltcbc £)rciec!e gleicbfeitig finb. 9?icf)t feiten !ommt aucb ber gaff cor, wo bie Octacbcrfläcbcn im Sergleid) ju ben übrigen gläcben febr groß ftnb unb alSbann ber Äijtpet wie gig. 248 erfd)ctnt. 2tut^ fiebt man btcr, bag bie Äanten beS DctaeberS nid;t alle »on berfelben 5trt ftnb, weil ftc^ bie Scränbcrungcn auf jwci an fcber Scfe bcfc^ränfen. §.45. Tiimorp^tömu« ^n^ 3fomi>rpöt«ttiu8. — 2luS bem, waS wir »orbin faben, gebt notbwenbig berüor, bap bie Äry|?alIformen unS ein »ortreffli^icS llntcrfcbcibungSmittet bei folc^en unbelebten Sörpern, welche ju tr9ffallifircn »ermögen, unS an bie ?)anb geben, ba bie einen atSbann einem bcjlimmten ©9ffem, bie anbern einem »on bicfem »crfd;tcbencn ongebören: übrigens bieten alle Ärpftallc befonbere rclatiöc ®i= mcnfioncn in ben primiticen ©cftatten bar, bie man annebmen muß. 3nbeffen befteben jwei «Pbänomene, welche bie SGSiebtigtcit biefet gotmen bebeutcnb bcftbtänten: man nennt fie 'polpmotpbiSmuS unb 3fomotpbiS= muS. ®et «pofpmotpbiSmuS ifi baS Setmogen, wetcbeS gewiffc ibrer 9?atur nacb ibenfifcbc ©ubffanjcn befigen, unter gotmen ju tryffallifiren , bie »crfcbie= benen ©pffemen angeboren. SiS jegt fennen wir mit 3u»erläffigfeit nur jwei Slrten »on ÄrpUaUfpftemen für eine unb biefelbe ©ubffanj; beßbalb bcjcicbnet man allgemein bie grfcbeinung mit bem 9?amen DimorpbiSmuS. ©egenwärtig gibt cS mebrere ibrer ÜJatur na* ibentifcbc ©toffe, wooon jeber in »crfcf)iebenen ©9- flcmen trpßalliftrf : aber bie in btefer |)tnfid)t anj längftcn fcfton betanntc ©ubfJanj ifi ber Änltffcin, welcber einerfeitS in bem rbomboebrifebcn ©pfiem, wo erben iSlänbiftbcn Salffgatb bilbet, unb anberfeits in bem geraben rectangulären priSmatife^jcn ©pffem frpftalliftrt, wo man ibn 3trragonit nennt. OTan mug bemerfen, bag biefe Scränbcrungen bin= ftcbtlicb ber Ärpffaltfpftcmc in einem ©toff »on bc- fittnniter 9?atur aud) bte Seränbcrung aller übrigen Pbi;fttaltfd)cn ®tgenfd)affcn, 5. 33. ber |)ärte, beS fpedftfcben ®ewicbtS,beroptifcf)cn eigcnfcfjaftenu.f. w. * 59cl bem gcomttrifäen ^fntagonafbobfcaeber (inb cüi 'Siäiltn um 116" :W 32" flwen tinanbfvatncigti ottf ebfncu Ißintel bttragm IU80. SSeim natiirliiScn ^Sentagonalbobecacbet finbfn (i* imri fbme JBinfet ton 1060 37', jnici »cm 102» 38' irab einet vm 1210 30'. 240 iUinrralogie. gur gofge ^aben, Wie rctr bei fccr fpecietlen 2(bt)ant= lung tiefer S^arafterc (§. 66 big 84) fejjcn roetteii. DerSfornorpH^ntu^ beHc^t iarin, bap Äötpet »oit »erfcbiebener 9Jatur oft bie gleiche gorm, ober tt)enigflenä gormen bcrfclben 2lrt onnc^mcn, t»eli^c nur burd) bie retatiBen ©imenftonen itjrcr »erfct)ic= benen Steile »on einanber »erfcbieben finb. ®tefc Gigenfcf)aft, »on ber man anfongö glaubte, ba^ fie fi(^ blop auf baä fubif(|e reguläre ©vftem (Systeme cubique) i(\ä)xänh unb bie man jcgt in allen anbern fnbet, rübrt baoon 1)tx, baf gewiffe einfache Äörper neben befonbcrn Sfjaratteren , burtb bie fie ftcb unter= Reiben, aud) atlgemeinc Sigenfcbaften befigen, »0= fcurc^ fie ftd) einanber näljcrn, unb unter anbern namentli(^ bie Sigenfcbaft jeigen, bie gleiche gorm bcn SSerbinbungen einer unb berfelben Drbnung ju geben, i»cld)e fie mit beflimmtenSirpern bilben tonnen, §. 111. So crjeugen j. S8. ber ©cfjtDefel unb baö ©efen, wenn fie fi^ mit S5Ici, ©über, äinfjc. »er- tinben, Äörper, bie (»inftcfjtlit^ iftrer gorm ibentifd) pnb; fo fietlen bie Drpbe beö SifenS, 5Wanganö, 6bwm^, 2(luminium« :c. eine 3?ei^e »on Äcrpern bar, bie auf biefer ober jener Drpbation^ftufe iben= tifd^ finb, eine anbcre 3tei()e auf einer »erfdjiebenen Stufe unb bilben, tvenn fie bicrauf mit einer ©äure eine Serbinbung »on einer gewifTen Drbnung ein= gc^en, aucb ©alje, »clc^e fi^) in biefer Scjie^ung »öllig gleichen. 2tug bicfcn Semertunqen ge^t, tuie reicfttig aucb bie Ärpjlallformen fein mögen, bfroor, bdp fie nic= maf^ jur 3bentififation gcwiffcr SSrpcr unb jur Un- terfcbeibung »on anbern ausreichen. §. 46. ftbäiibcnino in einem unfc fcemfelbcn (Softem. — 2Benn eö gcivifi ifi, baf ci in jcbem Ärv= fJaüfvfiem febr »erfcfjiebcnartige gormen geben fann, fo fragt man ft($ autb ganj natürlit^, t»ie eö fommt, iaf ein unb berfelbe Äörper bei feinem Srpfiaüifiren talb bie eine balb bie anbere gorm annebmcn fann. SDiefe gragc ^ot mic^ früber ju »ielen llnterfutbungen an ©aijen »eranta^t, trcicfje man auflöfen unb nadj ^Belieben frpjiaUifiren (äffen fann. ^d) bnbe barausS iaä allgemeine SRefultat gejogen, baf btefe Saria= tionen »on ber 9?atur ber glüffigteit, bie als Sluf-- lofungSmittel bient, ferner »on ben ©toffen, reelcbe pe gleic^jeitig mit benen entljalfen fann, TOeltbe frp^ palliren, unb »on.ber Temperatur, bei irelcber bie Sr^fiallifation »or fiä) gebt, abbängen. öS folgen ^ter Seifpiele »on bem ©efagten : 9{efultate ber ^emtfd)en Saboratorien. — SerSllaun, ber im ^anbel »orfommt, gibt, nad^bem er burd) mebrmaW »ieber^oIteS Ärpftalliftren nadj Jinb nad» gefeinigt irorben i»ar, im reinen Sffiaffer febr beutlidie unb in allen Zt)eiUn ooHfJänbige Dctacber. gügt man ober ju biefer Sluflöfung irgenb ein anbereS ©alj, irgenb eine ©äure ober eine SafiS bi"S»' ^ erbält man »eränberte ober felbfl ganj »erfd)iebene Ärpjialle. Durc^ ©atpcterfäurc merben bie »ier Stfen beS QctoeberS je burc^ eine glädje erfc^t. 5OTit bev (5^lori»a|Terf}offfäure erbält man biejenigen gläd)en, bie JU bem 3fofafber fübren. ®ie Sorfdure bewirft bie Silbung »on SBürfclfrpftallen ; einige Sropfcn !cblenfauren fialis ober 2lmmoniatS, ober felbfi ein loblenfaureS ©alj als ^ut»er in bie glüffigfeit ge= rübrt, bflben baS gleidie 3{efultat. Sine bei 100° ge- fättigte Sluflöfung erjeugt burdj Srfaltung nur De- laeber; bagegen in gefcbloffenen Oefäpen bei böfjcren Temperaturen gefättigt, gibt fie SRautenbobecaeber unb Xrapejoeber. aWan fann alfo Sllaun unter febr öerfd)iebenartigen formen crbalten, bie ganj »on ben llmfiänben ab= längifl finb, in roeldjen biefer Äörper fryfiallifirt ^at. 21c^nli*e SWobififationen bieten alle übrigen @atje bar, wenn man bie 9Jatur ber glüffigfeit unb bie Icmperatur gebörig Bariiren logt. SJnoIope Untrtänbc bei Icn 5S»ineraIicn. — ©ie natürlitben Ärpflolle Hellen 33eränberungen bar, iveldje folc^e Umftänbe anjujeigen fc^einen, bie ben »orbin crwäbnten analog finb. gS finb in ber Z^at bie gormen eines unb beiTelben SÄineraleS, je nac^ ber Sefc|)affcnbcit ber totoffe, welche fie begleiten, unb mit weld)en eS baber aucb frpffallifirt bat, ber« geflalt »erfibieben, bap bie SÖJineralogen fd)on feit lange bie gunbortc gewifTer SSineralicn nur allein aus if)ren Är^fJallformen crtennen. @o unterfd)eiben fic^ unter anbern ber Salffpatl; beS §>aräeS »on bem in Derbpfbire, bie Äaltfn;)lalle ber Äaltgebirge »on benen ber (Sänge ober ber »crfd)icbenen metallfü^= renben Sager; baS frpflallifirte ßifenerj ber 3nfel Slba »on bem ju gramont in ben Sogcfcn ; ber in einfachen Srpfiallen auftretcntc Slrragonit ber Sifen« bergmerfe »on bemjenigen, ben man in ben Sb^tien ber faljfübrcnben @cbid;tcn ftnbet, wo er bie pris- matifdjen ©ruppen barbietet, bie wir balb befd)reiben werben, §. 49. SBir »ermijd^ten nod) eine grope 2ln- jabl »on Strien anjufübren, welche gleid)fallS je naä) ibrem gunborte unb ben mit auftretenbcn ©toffen »artiren, wenn wir nid)t bcfürd)ten mügfen, }u oiele Sörper aufiufübren, ebe wir fie fennen gelernt baben. §. 47. ®9fitem»eränbcrunö. — £)erSimorp()iS- muS fdjeint aud; »on ben äupern Umßänben abbängig JU fein, unter weld)en bie firpHallifation »or fii^ ge^t. ©0 gibt ber in ©d;wefelfoblen|ioff aufgelöste @(|wefet burcl 3}erbunf}ung Ärpjialle in ber gorm eines gerabcn rbombifc|en DctaeberS ; bagegen frpffallifirt ber ge= fd)moljene ©d)Wefel bur^ CErtaltung im fd^iefen priS= matifc^en ©vfJem. SaS Äupfer, baS fid) aus einer ©aljauflöfung auf eine Sifenplatte riieberfd)lägt, fiellt Srpflalte aus bem fubifd)cn (regulären) ©pflem bar, bagegen frpfiallifirt baS gefd)moljene Äupfer im rec= tangulären ©pjiem. ®aS Äoc^falj, baS im fflaffer alsSBürfel frpftalliftrt, fd)ien mir bur^ ©djmeljung r^ombifcbeDctaeber ju geben; bie SKaffe erfüCt ftd) ober furje3cit nacfcber mit Sprüngen, bie parallel mit ben glä(^en beS SBürfetS finb. Sluflöfungen, bie ju»or mit gewiffen, nid)t febr frpftaltijtrbaren ©otjen gefättigt werben, in weldjen man alSbann eines, baS fd)nett frpHatlijtrt, fid) auflöfen lägt, jwingen biefeS legiere, bie gormen anjuncbmen, bie bem anbern jufommen. @S ifi JU bcmerfcn, baf unter ben aufcrgewö!)n= lieben gormen, welcbc eine ©ubflanj auf biefe 2Beife annebmen fann, bie 3lnorbnung ber ibcild)en ftc^ nitbt im 3uft'inb flabilen @leid)gewic^teS befinbet; fo fallen j. S. bie ©alje, welche man unter einer gorm, bie fie gewöbniid) nid)t jeigen, ju frpHalli« ftren jwang, febr fd)nell in ©taub; fo erfüllen ft(^ bie gefd)moljeneni»toffe, weltbe feinen febr boben Orab »on dobäfion bcfigen, fc^nell mit SRiffen, weltbe auf eine innere Seränberung in ber Srpftallifation |)in^ weifen ; ber 21rragonit wiberflebt nicbt ber SRotbglüJ« bige. Wie ber Soppelfpatb, benn er bat ft<^ taum crbigt, als er au0 fcbon ffd> aufbläbt unb jerfällt. DcfterS reid)t fdion eine Semperaturerböbung ^in, um bie ganje innere ©truftur eines ÄörperS ju »eränbern, obne baf fid) fclbfi irgenb eine 33eränrerung auf ber Slufenfeite auSfprid)t; man bemerft alSbannblof innere 9iiffe in regelmäßiger Sage, ober eine Sßeränberung ber optifc^en Sigcnftbaften. »emerfunflen übet fccn 3fomoti>^t«mn8» — ®er 3f»nwrpbi^muS bat öfters aud) (iwai an ftcb, was »on äufern Umfiänben abbangt; bieS ifi j. 33. bei ben ©aljen ber gall, weld)e in ibrer 3ufammen- fefeung SGBalTer einft^licpen. Die «Kcnge biefer glüffig= fett »ariirt im allgemeinen nad) ber Temperatur, bei weld)er bie Ärpf^alltfation »or ftd) ge^t, unb eine be- fJimmte 3J?enge bei einer beflimmten Temperatur bilbet (£intl)eilung 'bn ßxtifiaüe in (0rupp«n. 241 ein getsiiTeä ©alj, tci einer antern Sentpcrafiir aber ein anbercS. S^ gibt nun bto§ für ibciitif(|e 3ufat"= menfcßungcn einen Sfomorpbi^n"'^ ; bi>';er ftnb jipei @al}f>9bratc entnieber ifomor|>f) ober nidjf, je nad)= bent fie bei ber Jcmpcratiir, bic in biefem galle für jcbeö gccimiet iü, frijfJaUifirt ober nidjt tryfiaUiftrt ^aben. 25ie ©egenitjart eine« anbern ©alje« in ber Sluflijfung erteicbtert auc^ bie Sßcrbinbiiiig mit SQSafTcr in bcftimmten 'proyortioncn ; fo nimmt 5. SS. ba« im ^anbel »ortommenbe fttjroefetfaurc Äuvifer (Äupfer- bitriol), TOcnn bic 3(ufl6finig fcbreefelfaiircö Sifen CSifenoitrioO entbätt, bie gorm bicfci? Ic^tcren an, unb crl;ält baber aucb eine SSJafTermcngc, bic »on ber gewöbnlicf) barin entbaltencn »crfcf;tcbcii ift. firilftatlgriippcii. §. 48. a3etfd)tebcne SvifftaÜQvuppen, — Die ÄryftaUe ftnben fid) mandimal cinjclii füv ficfi be= flebcnb, am bäiiftgfien aber unter fid) auf cerfdiicbene 22eifen, ba(b regelmäßig, batb jufädig gruppirt. Sic ©ruppen ftnb (ebeömat regctmciöig , i»enn fic^ bic SryfJalle in ibren gleichartigen S(ad;en mit cin= anber »erbinben ; barau« geben balb größere SrpfJaUe, »on ber nämliefcen gorm, reie iebcr ber fie ^ufammcn- fefcnben Keinen Sr9ftallc, balb ganj »crfdjicbenc ber- »or. «20 bilbcn 5. 33. flcinc SIBürfcl, ©calenocbcr, '})vramibenpri^men jc. grogc ÄrpflaUe bcrfelben Srt (Sig. 249 bjö 251), ober aud; ganj anbcre Ärpftalle CSig. 2.52 bis 254). 'Sie meiften großen ÄrvUalle jcigen ganj beutlic^, baf fie auf eine foId)c Seife gebilbcf nnb; oft ifi einer i|»rer Z^äie ooUfommen bcutlicb, •-'49. 2.iO. 251. Tal. V53. 254. wäbrcnb man an einem anbern gleid)fam nur ba« grobe ®erü)l, baä fie bilbet, umbrnimmt. ©rujjpc ber r^i>mbifc{)cn 5J>cf*mcn. — T)ic "priemen mit rbombijt^en ®runbf[dd)cn gruppiren fi(^ fcbr gerne jufammen unb bilben bei einigen ®ub= flanjen (ÜIrragonit, SleittJcig) fcbr merfibürbig ju= fammengefegte ÄrppaUc. 1) 3>»ei ^ri^men »ereinigen ftd) an ben ®citen= fantcn (gig. 25.^ ; ber 3i»tfd)cnraum erfüllt ftd) mit Jialbpriömen »on bcrfelben 21rt ; bieö gibt eine fccbä- feitige SrvUallgruppe, Kdä)t »on ber einen Slrt jreei einanber entgegengefegte SBinfcl a unb »on ber anbern 2(rt »ier SBinfcI b {lat. 2) Sivei »priemen »erbinben fiic^ in einer gleiche (gig. 2.=)6) unb ber Sreifdienraum ivirb burtfe ein »om crficren abgeteitetciS ^ri(?mo erfüUt, rooburd; ein an- bere« fec^SfeitigeS f riöma mit »ier SBinfcln a »on ber »origen unb jwei SBintcIn c »on einer anbern %rt entftebt. 3ui»eilen füllt fic^ ber 3n^ifc^enraum mit ffeinen Srpfiallen »on bcrfelben 31rt an, bic um eine SWittel- linic gebrängt berumlicgen unb einen einfpringenbcn SBinfcl d jicif^en ficfc taffen (Rig. 2.i'3), roorauö ein *prigma entfJcbt, ba« jt»ei SBintcI »on ber ärt a, brei »on ber 3(rt c unb cnblic| ben einfpringenbcn mnkl d enthält. 255. 256. 257. 3) 31uc^ gcfcbicbt e«, ba§ fid) bie ^riSmen auf eine nod) complijirtere SBeife »ercinigen, »ie j- 55. Sig. 258, wo man j\tjci ®ruppcn (Jig. 256) unb außen berum »ier Srpftaüc ftebt, «elcbe 3t»ifd)en= räume ji»ifd)en fit^ lalfen, bie »on abgeleiteten Pris- men angcfüUt ftnb. Die barau« beröorgcbenben fe(^«= feitigcn ^Prismen ^abcn »ier SBintcl »on ber 3(rt a unb ji»ei »on ber 2Irt c. 9!'tand)mal »erbinben fid» fogar bic ©ruppcn (Sig-2'i'), nnb ftcllt baö @anje (gig. 250) 5wci cinfpringcnbe SBintcl bar. 4) DefteriS Bereinigen fid) anä) nod; Sn;f}allc um bie »orige ®ruppe berum, fei cö auf einer einjigen Seite Cgig. 260) , fei eS auf jreci jugleid) (gig. 261) ; in bem einen unb anbern gaU bietet ba« jufammen- gefegte ^ri^ma cinfpringcnbe SBintcl bar. Snblic^ bilben ftd) md) bergcftalt jufammengcfegte ®ruppcn, bai man fie unmöglid) mebr bcfd)rciben tann. 3n biefen »crfdiiebenen gäöcn ftnb bie »ereinigten prii^mcn balb cinfacb an ibren Snbflät^cn, balb auf »crfd)iebene SBeife »eränbert. 3in erfien gall ^aben bie ®ruppen jiemlitb eben abgefcbnittcne, )»enn aut^ in öcrfd)icbcnen 5Ricbtungen gcfirciftc ©runbfläi^en. 3m jweiten gall n)erben bie SSeränberungen ber Ste= mentarprisSmen aß 25crticfungen ober ®rböl)ungen auf ben ®runbfläd)cn ber ©ruppe fii^tbar. 5) Die ftd) »ercinigcnben SlemcntarpriSmen finb man(|mal an ben ©eitentantcn fiart »eränbert ; bar= ou« gebt bic Är^fiaüform (gig. 203) ber»or, i»enn fämmtlic^e ^ri^men bie gleiche Sluöbcbnung b't^'en, ober (gig. 264) wenn brei »on i^ncn fcbr »ein bleiben. aSerben bic priemen an i^ren ©pigen »eränbert, fo ergibt fid) barau« eine 2lrt ®erippc »on einem *pt)ra= mibcnpriöma Cgig- 265). 6) Sic rl;ombifcben 'priemen »ereinigen fit^ manch- mal and) in ben 3);obifttationöfläc^cn ibrer ©pigen; auf biefc 2Bcife »ercinigen fidi J. S. bei bem ©tauro- litb »ier ©pigcn jur ffiilbung cinei^ red)t>»intligcn fireuje« CgiG- 266 ober 267). 3lebnlid)c« finbet man in ben f riömcn mit quabratifc|)en ober mit rectan- gulärcn ®runbfläd)cn. Cctaeberor«pt)Cn. — Sic Dctacber erzeugen burc^ ibre ^Bereinigungen glcidifalKi e^U-uppeu »crfdjie- bener 3lrt; fo tonnten j. S?. gcanffc, burd) bic ':Scrgri>6c- rung einiger gläd'cn »entufialtefe Dctacbcv (gig. 268) burd) 'bre Bereinigung eine »oUftäncigc ®ruppe bilbeit (gig. 2h9), njcWe eine an ber ©pigc »ertiefte fünf- feiti^c Doppelppramibc mit einfpringenbcn SSBintctn an ibren ©eitenccfen barßellcn. 242 (Altnrrdlffgi ?Wan begreift lei^t, taf tiefe ^pramibc nur in bem goU »oüjläntig unb regetmäpig iji, menn tie gläd)cn, in bencn ftc^ bie Dctaeber grup))iten, gegen tinanbet unter 72" geneigt finb ; bei tieineren äBin= ietn, jroifc^en "2" unb to" , bleibt ein tcercr SRaum übrig, ber fic^ unregelmäfig erfüllt; bei bcn gröfern SSintetn fönnen fi^ nur öier iJryflaüe »ercinigen, tüeti^c unter ftc^ einen teeren 9?aum (äffen, fc lange fte ni($t bie 9?eigung ßon 90° erreichen. iOerbrebutig (transposiiion) , ^cmltropie. §. 49. aSci ien ©ctacScrn. — e« gibt ßSruppi-- rungen, bie itd) mifd)en jroeiÄrpftaltcn unter befon» tcrn UmfJonben bttien ; bie a^<: geljt aber fo cor fid), wie wenn ein einjigcr S-v^iiaü in jwei Hälften gefc^nitten irorbcn njäre, ivonon bie eine§)ätfte eine £)rej)ung »on 60° ober felbfi eine oon 180" auf ber «nbern gcmacbf ^ätte ; mon nennt bieö für ben erfJen ga(I3?erbrcM"g (transposition) unb §> e m i f r o j) i e Oatbe Umbrcf)iing) für ben jroeiten gatl. SBenn ficb jwei Dctaebcr mit cinanber »erbinben würben, wie j. 33. gig. 210, fo würben ficb bie 6cr= Wiebcnen glacben beö einen auf Sbenen finbcn, bie mit bcnen be^ anbern parallel (aufen ; bann aber Würben bie ©pigen ber einen gtäc^e über bie anbcre linauötreten. So finbef nur in bem 'ßaü eine 3fiegel= mäpigfcit Statt, wenn bie gleit^artigen fiantcn cin= anber beden, wie in gig. 271, bepbalb muf ber eine SoTper fi(^ ouf bem anbern um 60", b. b- um ben fecb^ten Sbeil beä ÄreiSumfangeö, treten; bieö i(i nun eine 'Drebung (transposition). 2Benn bie beiben Dctaeber bei i^rer Sereinigung i^rc fommtlicben glätben proportionirt beibebiclten, fo würbe man fogleic|) eine ©ruppirung cntbccfen; kem i|l aber nic^t fo, benn bie Serbinbungöfld^e bcbnt fi(^ beträchtlicb auä * unb bie ®ruppe jeigt ficb Wie gig. 272. 9)i!an bcmcrft al^bann, bag bie ©ac^c fo »or itc^ gebt. Wie wenn ber Ärpfjalf (gig. 273) jwif4)en jwei ©egcnfläcben bur^i eine parallele Ebene, abcd, burc|fc|)nitten unb bie eine ?)olfte auf bie onbcre flebre^t worben wäre. 270. 271. 272. 273. &vu\>\>en «on 9?^otiiBoe>crn iinb (Scalcnoe: J»ctn. — älebnlic^e (Sruppirungen finben ft'c^ in allen firpfiallfpflemen »or. Die 3}{)omboeber ober bie ^riö-- men, wcldje fte an i|)ren ©pigen barflellen, bieSca-- lenoebcr )c. , Bereinigen ficb oft paarweife burc^ Ebenen, t>ic fentredjt jur %x( f}ef>en (gig. 274 bi« 276) ; finb ober bie33erbinbungäebenen fe^r auögebebnt, fo jeigen ft4» tiefe ©ruppen, wie gig. 277 m 279, unb bie ©a^^c »cr!)ält jict», alä ob bie ooUdänbigen Sörper 274. 275. 276. 277. 278. iltr, boä na* itx atlfinbcii j. S mrni begreift lei(^t, bog }»ei tltinc S5r|)erct)en, o unb i, (Ic6 in t>et Spijc »erfiniBen unb boj QIä^an^ bie Sßfrbinbungöe&cne ein matbematifc&er ^unft fein aßirb über bie ©ruppc burd) (Sd)id)tcn, icn toelc^cn fie Don alten Seilen einge^üat roirb, nad) unb mi) größer, fo roirb fid) bie Serbin« "fcnngSflädie oHmoIjIig auS^e^nen unb baö Oanje roirb eine foli^e gorm annehmen, bo^ man borin ni<^t me^c bie utfpiünglii^en Stcmeii crtennen niib. Cgtg. 281 unb 282) burtb eine jur 2lre fenfrettitf Ebene, abcd, gefcbnitten, unb bereine SE^eil um 60° auf bem anbern gebrebt worben wäre. 2HU. 281. 2»2. 283. SBenn bie Serbinbungen burt^ Ebenen geft^e^en, bie gegen bie 2lre ftfjief ftebcn ober mit i^r paraUel finb, fo finbet eine bleibe llmbrebung Statt. Somit geben bie fcbiefen fviimen, bie «Rbomboeber, bie in ibren glödjen mit cinanber »erbunben jinb, ober but^ an i()ren Äanten erjcugte gläcfien ©ruppen, wie gig. 28^, 284, wo e« fdjeint, aU ob bie Sörper Cgig. 285 unb 286) burcb bie Ebenen abcd gefcbnitten unb bie eine Ebene um 180" gebrebt worben wöre. öjrup^cn »on 5priömcM. — Sie »erft^iebencn ^riiSmen gruppiren fid) oft auc^ in umgetej>rfer 3{i(^= tung. Wie j. S. gig. 287; bie ©nippe jeigt fti^ aber in golge ber Slugbeljnung ber Serbinbungöebene, wie gig. 288, unb eS öerftalten fid> bie ©ai^en auf bie äBeife, wie wenn ein Ärpfloll (gig. 289) tuxä) eine 289. 29ü. 291. Ebene, abcd, burft^nittcn unb bie eine ?)ölftc um 180° auf ber anbern gebrebt worben wäre. Hai ©Ici^e finbet in ber ©ruppe (gig. 290) ©tatt, welc^ie öon bem Äörper (gig. 291) bertommt. §. 50. Sr^fiallc, iit ft^ in fcie 93rctte un> 8änge auSfltfcc^nt I)a6cn. — Qi ifJ bäufig ber gall, bap bie ©ruppirungcn ftt^ natb ber einen Seite me^r auöbebncn, ai^ nacb ber anbern, unb ta^ aU= bann ber barauS ^erborge^enbe Ärpflall in gewiffen glödjen ftc^ mebr ausbebnt alö in anbern. ®en. Är^ftaüc mit ^oftlcn Slawen. - Sei ben firpflatlen ftnbet fic^ ani^ noc^ eine anbere 2Irt »on !Kipgeüaltcn; bcnn eö ifi oftcrö ber galt, bag blop bie Santen beutlid; gebilbet finb Cgi'J- 313), unb bie 3,2 gläc^ien unregelmäpig unb felbfJ big auf ben 2)?ittelpuntt beö Sörperä au«ge()ö()tt |tnb. ©olc^e gormen roerben nic^jt feiten in unfern ^emifcf)cn Saboratorien crjeugt, »enn fej^r concentrirte Siuflöfungcn fct)ne(l frpHalti- firen; man erl;alt fie immer, i»enn man eine concentrirte Sluflöfung in einer etwai fd^wercH, puloer« formigen ©ubftanj frvflaUifiren läpt. 2luf biefe legiere SBeife ge^t tt)a()rfcf)einlirf) bie ©ac^ie in ber DJatur »orfitj, benn fämmtlicf)cSrpflaltc, locldjc biefe Sigen= tpmli(^!eit jeigen, finben fic^ im ©anb unb Stjion, »0 fic fic^ ol>ne 3n'cifel gebilbet ^aben. .ßreu}ftetn (macle) »on 6er Bretagne. — ©iefe Seobac^tung fiijjrt unä ju einer anbern Z^aU fac^e, bie fic^ bei ä^nlid^en Umfionben ergibt, rcenn bie yuloerförmige ©ubflanj, in beren ?Witte bie Srv= floUifation ftattfinbet, leidjt ift, fo ifl |te im 3nnern beö SrpUallä eingcfcijloffen unb nimmt eine geome= Jrtfd)e Sage in ben SJic^tungen an, bie »on ber gorm biefe« ^ol^cber« abhängig finb. SUan ite^t bie« aue^ bei mehreren in ber 9?atur »orfommenben ©ubflanjen, bie ft(t) in gewiffen Ablagerungen bilbefen. Sine ber mcrtwürbigfJen in biefer |)infic^t ifl ber Sr eujilein (gig. 314), ben man jucrfi in ber Bretagne m ben ®limmerf(iiefern fanb. Die fc^roarje ©ubflanj 3"- biefe« ©cfcicfer« befinbet ftdi im 2}?ittelpuntt beöÄrvftaU« ober an ben Scf en beffclben, unb öfter« aud) in ber SRidjtung ber i)iagonalen. e« finben fi* nocb »iele anbere ©toffe, bei benen ba« 9Jämlicbe ber gaU ifl, j. S. bei bem ®ranat, Seujit, Sremolit() !c. §. 51. aboeruiibctc Är^ftalle. — VU Srpfialle finb oft anä) »erreifctit, i^rt gtöc^en, Santcn unb Srfen runben ftd; ah unb bieten nic^t met»r jene SRegcl« mäfigteit bar, in ber mir |ie bi« je^t betrad^tet (»aben. Die fc4»«feitigen, ac^tfeitigen unb jwölffeitigen $ri«= men fJetlen cplinbrifc^e ©eflalten bar (gig. 315), bie ber Sänge nac^ mit ©treifen beberft pnb, unter i»elcl;en man bin unb »nicber einige ebenen glätten bcmcrtt, bie barauf (»injuweifen fc^cincn, bag man bie 2lbrunbung ber SBielfältigteit ber gläd)en »erbanft. ■Bie SRoutenbobccacbcr, bic Srapejoebcr jc. erjeugen häufig runbe gormen (gig. 316 bi« 318), njo»on un« namentlidj ber J)iamant unb ber ®ranat Seifpiele bar= bieten; faf} immer finb bei biefen Äörpern bie gläc^en unb Kanten mei>r ober weniger gewölbt unb trumm^ linig. ®te fJumpfen SJ^ombocber, gewiffe abgeplattete Dctaeber, unb im allgemeinen bie plattgebrücften Äörper nehmen, wenn fte fit^ umgeflalten, Sinfen= formen an (gig. 319, 3J0) ; bie ©calenceber ober bie »erft^iebenen Dobecaeber cr^lten faamenför= mige, faf förmige ®cflalten)c. (gig. 321 bi«3J3); ba»on liefern un« namentlid; bic Saite jal^lrcii^e Sei- fpiele. 3m allgemeinen finben fic^ eine 5Wenge fol^jet abgerunbeten gormen in ollen SJrten »on ÄrpfJallen »or. §. 52. ®ie gorm»erwifcf)ungen fc|)einen jiemtii^ oft »on ber Sßeroielfältigung ber gläcien an ben gcfen unb Äanten (»erjurül^rcn; bod; fdjeincn fie aud; anbern Urfad)en jugefc^rieben werben ju muffen. SBenn wir in unfern ^emif(^en Saborotorien regelmapige Srp- flalle erhalten wollen, fo muf bie Sluflöfnng gehört« conccntrirt fein unb bieglüffigfeitfeine ©törung bur$ äupere Slgenjien erteiben ; wenn anber«, fo Raufen fid) alle Ärpflalle auf cinanber unb gc^en barauä entweber eine unregelmapige SWaffe ober SrpfJatte f)er»or, bie in ber einen ober anbern Siiibtiing ftt^ öer= gröpcrten. Damit bie fd)on gebilbeten Ärpfialle regel= mäpig \iä) ju »ergröpern fortfahren, mug bic SSer^^ bampfung mit ber gehörigen ©d)nelligteit fortgefe^t werben, wenn ber ®rab ber Soncentration ftationar bleibt, ober noc^ mc^r, wenn bie gliiffigfeif au« einet feud)fcn Sltmofppre SBaffer aufnimmt, fo werben bie gebilbeten Ärpftatle angegriffen ; fie runben fic^ at«- bann an ben Äanten unb Srfen ab unb werben ouf ber Dbexflää)C runjelig. ^ufüUige /ornirn. §. 53. !Jrlerum Üä) nod) anbcre tleiiie Srpfiallc bilben, welche fti^ in gorm üon SRafjmcn Ober einfaffungen an ben 3Jänbern be« erfien an= einanberreiljen. Sie Tlai^e ftntt of^bann noc^ mc(;r, unb ein jmeiter, ein britter, ein »icrter 3Jal;men jc. bilbet fi4). Sarau« ergibt fid) enblit^ bie erwäfjnte ^ot>Ie'})9romibe, bercn äßinfcl Bon ber Sic^itigteit ber glüiTigtcit abfängt, «jcrin fie fid) bilbete. 2luf gleiche Seife bilben ft* geiciffe ^^^- Äaltf)6rner (gig. :r2.i) auf ber Dberflädje ^^^': folcf)er SßaJTer, bie fofjlenfaure Aalte ent= ^äife^' galten unb fidf) in feljr luftigen untcrirbifdjen §)ol)len befinben. §. 54. Jornt imdi ffiruppirung. stieren unb »arxenfötmiße Sßiltungen. — SBcnn ficb bie ÄrpßaUe oft regelmäßig gruppiren, fo gefd)iel;t c^ f)äufig, bap fie fid) äufällig Bereinigen unb bann abgerunbcte, eiförmige, fnotige, aHtrjige jc. ^TOaffen bilben (gig. 3'26), beren Dberfläd)cn mit Srpftatlen befäet finb, ivelc^eman im 3nucrn fid; fortfegen fiel)t, wobei fie fid) burd) il)ren gegenfeitigen 'Dxui umge= ftatten unb ju einer firaf)lenformigen ©truftur SBer= anlaffung geben. Sutrcilen entfielen burcf) bie ©ruppirung and) $)alb= fügel($cn, reelcfce il)ren ^laß auf ber Oberfläche ber anbern Äörper nef)men unb al^bann bie mit Ärpftaden befäetcn roarjenförmigen (troubenförmigen^ Silbungen barfietlen. Stcfe Silcungen jetgen ntct)t feiten auc^ Sinfenformen , toai befonberö bei ber Oruppirung gc= »iffer tafelförmiger Äryltaüe C®d)tt'crfpat^, 5»re^-- ntt K.) ber galt ifJ. ©ie Urfact)e biefcr ©ruppirungen }u Sugcin, bie auf allen Seiten ifolirt finb, ift tt)ai)rfc}) einlief ber SBiberßanb ber TtitM, ivcrin bie Ärpflallifation öor pcf) gel)f, benn Wenn n?ir eine jiemlicf) Ieid)te crbigc ©ubftanj in eine conrentrirte Oatjauflöfung bringen, fo bilben fid) barin entreebcr abgefonberte SrpfiaUc ober fp()äroibtfd)e Ärpftaltgruppen. auf biefelbe SBeifc fc^einen aucfi bie natürlicf)en Ärpftallgruppen fic^ ge= bilbet ju (laben, weil man fie immer ifolirt in ben erbigen ©ubftanjen finbet. iCenbntcm — Sie ©enbriten finb ebenfalls unregelmäßige ÄrpfJaügruppen (©ilber, Äupferjc.); 327. eö gibt farunfcr folc^e, bie fic^ nac^ allen ©eiten |)inauiS fortfegen (gig. 327) ; bann gibt tä roieber *1^/t. anbere, wo bie auf ber Dberfläcf)e ,y . anberer Äörper cerbreiteten Srp= «6.-V.1 ^.^.f ; . jjadc als 3eid)nungen in ganj leicl-- fem SRelief erfcfceincn, n)ie j. 35. ba« Siö auf ben ®la«fcf)eiben n)äl;renb be« aSinter«. ?luf bie gleid)e SBeife bilben ftdj n)a^rfcf)einli^ getciffe, genjö^nltcf) fct)tt)arje ober gclbliclje, benbriti-- We 3cid^nungen , ober Ära ut erje ic()n ungen, redete feine »al)rnel)mbare Diie jeigen unb welche man am öftcflen jn)ifd)en ben Slättern »erfc^tebener ©ubflanjen ober auc^ in fe()r engen ©palten finbet. 3JJand)mal bringen biefc Denbriten gan} in ba« 3n= ncre ber Äörpermaffcn ein, in tcclctiem gattc man fte tiefe IJenbriten nennt, unb ati ®egenfa$ ten anbern ben SJamen oberfläct)lic})e 1)enbri- ten gibt, ©ie äl)renförmigen ©ebilben finb nur Varietäten bon iJenbritcn, bie burcfc fpige Ärp= flalle gebilbet ftnb, Kti(i)i meiftenä ber 3Ji)omboebcr- gtuppe angepören. fioraücnförmigc a3ilbiin= 3^^ i^cn. — "Diefe Silbungen ftnb nu eine neue 2lrt »on Senbriten : fie 1 gcl)en au(S ber Sereinigung fleiner l;aarförmiger Srpjlatle l)eroor, bie fid) Kit um eine 2(re legen, unb 1 auij benen abgerunbete, ouf allel 5lrt mit einanber oerfloc^fene 2(efle[ entjte^cn, bie man foroo^l wegen il^rcr gorm alä ber 2lrt unb SBeife, rote fte unter einanber ana|tomofi= ren, ben Sorallenällen oergleicfeen 1 tann (gig. 328). ®ie bilben fiä) ' gemö^nli^ an ben ©eitenwänbcn ober auf bem fen unterirbifc^er §iöl)len. Sie benbritifd)en Silbungen fprec^en fid) in unfern l'aboratorien auf t)erfd)iebene 2lrt aus. ?)äufig gc= fd;iel)t eS , baß fic^ bie Ärpfialle burc| @d)met}un3 ober burcfe 33erpd)tigung auf bie bereits ermähnte SBcifc Bereinigen. 3" wenig conccntrirten 3luflöfun- gen im SBaffer, beren fficrbunftung eine feuchte %i' mofpl)äre »erjögert ober benen fogar beftänbig neueä SBaffer }ugefii!)rt wirb, itel)t man bie ©alje on ben aSänben ber ©efäße in golgebcr |)aarrö()rcf)en' 2ln= äie^ung empori?eigen ; fie bilben alSbann frplfaüini^ \(i)t ^pflanjenjeic^nungen, bie jtc^ »erfcfciebenartig »er= jweigen, betonberS wenn bie jum Sianbe bcS ®efäpc3 gelangte ©ubPanj iiacfe außen fic^ ju begeben beginnt. ®ann werben bie Srpfjatle met)r ober weniger um- geftalfet, unb näl)ern pt^ t§rc ®ruppen namentlich forallenartigen gormcn. §. 55. Slcfultatc bct SBcWcgting ber ®e= wäffcr. Stalaftitcn. Stalagmiten. — Sic ber gliiffigteit im ?!)?omente beS gcftwerbenS ber ©toffe, bie barin aufgelöst enf()alten finb , eingepflanjte Se= wegung serftört bie SrpflaClifation »ollftänbig unb bringt ®e|talten ^eröor, bie baoon unabl)ängig ftnb : bieS finbet bei ben Sropffieinen (Stalaftiten) unb (Srbfenffeinen opifotiten) flatt. Der ©talafttt ift ein mel)r ober 3.^9 weniger in bie Sänge geftrecfter, balb |)ol)ler, balb ausgefüllter Segel, bef- fen Dberfläd)e glatt, wellenförmig ober fnotig ifl. Sr bilbet fic^ bon oben nad) unten an ber ©ecfe unterirbi- \ä)tx -?iöl)len burc^ baS ^inburcjficfejcn beS äßafferS, baS gewiffe ©ubftan» jen in fic^i aufgelöst enthält. Sie flei= ncn Sröpfdien a , welche an baS ®c= wölbe ber Spöl;Ie äuerß gefangen (gig. 329) laffen bei il)rer SBcrbunftung einen ' — ^ flcinen 3?ing »on fefter ©ubflanj juriid", »roliin-v tmrft bie nacfcfolgenben Jröpfc^cn wächst unb in fmjcr 3cit einebünnc 9{öf;re bilbet. SieaBanbungcnbiefer SRöjire bebecfen fid) in bem «OTaße mit neuen ©toffen, als neue glüffigteit Ijinjuiritt; baS 3nncre aber, beren SRaum begrän-,t ift, erfüllt ftdi fdincll unb nur ber 5!lußent^eil allein wärfint ; er nimmt .im obern Ibcilc mc!)r auf, wo bie rslüiii.ifcit immer ,;uerft ©toffe abfelU, e^e jic unten anfomnit ; bal)cr bie tegelforin bc^- SiJcaffe nat§ einiger 3ctt. Sie Iropfen, bie bon ben ©falaftitcn auf ben Soben l;inab fallen, bilben f)ier nocf) eine anbere Slblagerung, ba fie nod) nic^t ganj ber materieUcn 21)cild)en beraubt finb. Siefe 2(blagerung, ^ta- lagmit genannt, nimmt befonbcrS in fentredjtet 3?id)tung ju, woraus eine grl;öl)ung cntftcl;t, iitfiä) nidü feiten cnblid) mit bem ©talattit bereinigt: (SS Zufällige Jox 245 rrgebcn fid) hieraus? öäulcii, bic bcii 3(nf(^cin Ijvibcn, otä wären fie auiSbriictlid) »on bcr 5?atur }um Xra= fltn be« ©ewölbes bcfiimmt. 'Bai SBaffcr, ta« Mtrcb ttc ©eitcnwäiitc ^inburc^ jtcfett, biltct an tctnfclben ifoltrtc, TOctlcnförmigc, auf alle Söcife fc|lontrtc unb gefaltete (ärjiaben^eiten, tteldje glctc^fam Draperien öorfieUcn. ■Diefe öcrfcbiebenartigen Sffiirtungen jetgen ft(^ im ®rof en bauptfadjüd; in ben §)öblcn ober C^rotten bet Soltgebirgc, welche bie Slufmcrtfamtcit bcr Scfudjer befcnbcrö in Slnfpruc^ nebntcn. ©rbfenftcinc. — Sie Srbfenfleinc ftnb aiig conccntrifci)cn ®d)id)tcn bcflcbcnbe, ifolirte jlügcle^en, bie burc^ (äcwäjfcr crjeugt werben, ivcld;c frembe ©toffe in fid; aufgcIöiSt enttjalten unt bie fJet« fo bewegt werben, baö fie bie auf ibrem Sßcge abge= fegten SanDtörner bcftänbig in bie |)öbe lieben fönnen. ScbcS fo gcbobene sSrncbcn bcbetft fi* auf allen ©eiten nut auf einanbcr folgenben §)äiitc^en, gebilfet ou^ ber wubjtanj, welche bie gliiffigtcit abfegt, unb 3,,y fergrö^ert fid) auf bicfe äßcife, wobei esS ^—1. eine fvbäroitifd)c gorm annimmt (gig. ;i303, //^^^^biö ti, all;u fcbwcr, um noc^ in Bewegung \{^^%;' gefegt werfen ju tonnen, ju Soben fällt, wo (i mit ben übrigen Äügetd)en fpäter eine gufommengebacfene S'hiffc bilbct. ©el^r bäufig fd;licpr jeber (Srbfenftcin in feinem ^Wittelpunft ein Äorn wv. einem frembartigen Stoff ein ; inbcffen begreift man leid)t, baf bieö feine wcfentlicbe Scbingung bei bcr (Srbfenftcinbilbung ifi unb bap tai primitii^c .Sorn «in Übfi'^t" >'>'i' bcr fdjon juoor gebildeten Srbfen= jicinfubftanj fein fann. S)ie aBaffer »on 5ßid)9 i" bcr 2lu»ergne, »on ÄarlsSbab in SSöbmen, oon St. ^" ' lipp in Soöcana u. f. w. jcigen unä biefeö ^Pbänomcn. ®cröllc. — Die fliepcnben ©cwäffer bewirten aud) an ben ©ubfianjcn, welc^ic fte ben (äebirgen ent- reißen unb mit fid) fortfübren eine 2lbrunbung ; bieö iji bie Sntftebung bcr ©erötle, unter bcrcn gorm ^c^ febr »iele Subftanjcn jcigen — ein Itmftanb, ben man Weber mit bcr Silbung ber Srbfcnfleine, no(^ mit bcr bcr bereite erwäbnten abgerunbetcn Srpftallc Berwcd)fcln barf. §. 66. aSitcrflanb bcr CDtcbicn. a3ulfani= fd)c IBcmbcn. — Ülud; bcr Sibcrfianb bcr 9i?ebien, in weld)en bie Stoffe feü werben, fübrcn auf runbc, Inotigc, warjigc u. f. w. unb juweilen aut^ auf baar= formige ©cftalten. 3luf foldje SBeife bilben bie »ul lanif^en totoffc, wenn fie über ben 3lbbang bcr Serge binabflicpcn, auf bcmfclbcn eine 2lrt Statat-- titen unb gcwunbcnc, »erbrebte Sdjlatfcn. Sic weit in bie Süfte binau^gcfdilcutcrtcn gcfAmoljencn 'r?affcn nebmcn barin runbe gormen an, bie man »ulta-- jiifc^c Sombcn genannt b^t; unb wenn fie im »oUtommen flüffigen 3"llid)en, bie aber nur jufällig finb. So finbct man 1Wetallfäbd)en in ben 3cUen gewiffer ©d)la(fen, bie unfere f)üttcnwerte liefern unb bereu Sorbanbenfein man ficb leicht ertlären fann. Dicfe ©d)laden ftnb glasartige ©toffe, weld)c, ba fie fcbneUer in ben 3uflanb »on geftigteit übergeben, aU'bic »on ibnen eingefd)loffenen PtTigen 5WctaUtügf(d)cn unt aldbann an 35olumen abnebmcn, auf ba* iiJctall einen ffarten Drutf ausüben unb ii in tic bcnadjbartcn leeren 3ctlen burd) bie ^orcn biiwurrfi ciiijutringcn nötbigen, wel^e fic^ bilbetcn, uiib tiivd) wcld)e ti ju gäben wirb. Sluf eine foldn- ivM-ifc li.ibcii fid) wa^rfd)einlicf) bie Silber- unb ÄuvfcinibcrijUiii;fafcrn u. f. w. ge= bilbet, bie man im Sd)ooj)e cer (Srbc finbct. 5twaö 3lcl;nlid)e(S bilbet fid) mä^i auf naffem SBcge. SBenn fid; nämlicb eine 2luflöfung in einem poröf^cn ®cfäp eingcfd)loffcn finbct, fo bilbet fid) alö= balb auf ber äupern Dbcrfläd)c eine ?!i?enge tlciner gafern »on bem aufgclöetcn Stoff, di iff nun leitet bcgrciflid; , bap burd) jebe *pore ein glüffigteit(ier fcfir rein unb tveig ifl, fegt fi(^ barauf ab, behält genau bie gorm be« Stbguffeö bei unb flcUt fcfjr beutticJ)c Sa^rctief« »on ää)im Tlannov bar. Tian finbct ^aufig auä) rein tr9f}atlinifd)e 3ntru= Rationen. ®ie« finb fpmmetrifc^ auf ber Dbcrflädje anberer trijfiattifirter Sörper liegcnbe ftcine Än;flatle, »eld&e biefe Äörper ganj bcbccfen. £)ft finbcn fic^ bie ©ubfianjcn, ivetdjc gteicifam at« Sräger gebient ^abcn, i:ifäUig njeggencmmen, unb eö bteiben nur no4) ^oble, burc^ bie ©ubftanj, ivctd^e fie intrujJirt ^at, gebitbete ©eri^jpe übrig. §.60. formen, turd) fSbfcnidf cnfftantcn. — 3n fe^r Bieten gälten finb bie gcrmen, Kc\(t)C bie unbelebten Sorper barficUcn, baö Sicfultat eineö abbrucfe« in fdjon jubcr bcfie()cnben ^lötjtungen. jtn bcm einen Drte ftnb eö §)c^tungen, erjeugt burct) bie 3erflörung gctsiffer Srpflatte unb nacf)()er auö= gefültt »on fremben ©ubftanjen, wett^e atöbann bie regelmäßige gorm anberer 2)iineraticn barbicten; an tinem anbcrn £)rtc finb cö runbc, cnti»eber ganj ober nur tlicittvcife »on bcm einen ober anbcrn ©toff au^gcfüUtc 3ctten, njclcfjc noc^ bie ?!icren=, bie 2)?anbctformen u. f. w. barfjctien ; inicberum mo onberö finb c<5 bie §)ö^Iungen »erf(i)iebener , im Sufen ber Srbc »ergrabener Organismen, j. S. einf(l)atiger 5Kufd>eIn (_%iQ. 332 big 334), ober jt»eif#alige CSifl- 335), ober (Sc^iniben CS'a- 336 M. f. ».). 332. 333. §. 61. ®« gibt au4) gormen, njclcfic aui ber ©ub^itution einer ©ubfianj für eine anbere burd) eine ^emifc^e Dperation fjcrßorgcfjt. ®cwiffe ZI)aU fadjcn nun beö gemeinen tedjjnifc()cn Sebenä, fo= toie ber djcmifdjen Laboratorien, taffen unS bieje= nigen t»a§rnebmcn, «jetcfje ung bie Statur barbietet, obgleiif) oft t)icr iai rcabre ^rincip unS »erborgen bleibt. ©0 finb j. 53. bie ©ilberniünjen, bie eine geraume 3eit in äbtrittgruben getcgen ftnb, in ©t^wefetiilber »ericanbett worben, o()ne i^re gorm »erloren ju ^aben ; ein Ärvftalt »on fof)Ienfaurem ober faljfaurem Stet, ber lang genug einer 2ttmo= ft^äre »on ©ettvefetwafferfloffgaS auögcfc^t njar, finbet fid) in ©|^irefctbtei (Slcigtanj) »enranbett, Wett^eS bie urfijrünglicbe gorm bcibef?ätt; ein Srpflatl »on fcbroefelfaurem Sali, »etci)cn man in Äreibe le^t, bie in einem nidjt fcljr feud)ten 3uf}anb crfjalten toirb, »errcanbelt fiel) in fcf)i»efclfaurcn Äatt. dtwaä ganj Stebnlictjeö gcfjt in ber Statur Bor fii^: Sr»f}atlc »on fobicnfaurcm, f^irefctfaurcm unb ^^oSp^orfaurcmSIei »«erben c|)nc gorm»erlufi in ein ®cl)n)efefmefan C®"tf«r), ferner Äryflaac »on Äu- pferorpb in ein fobtenfaure« ©atj mit grüner garbe, Ärofiatle »on foblenfaurem unb fcf)tt)efetfaurem Äalf in Äiefetfäure umge»anbett u. f. n). ; baber jeigen and) febr »iele fOJinerottörper gormen, bie i^nen ni^it eigentbümtit^ finb. ©igcntitdjc Sßcrffcincrungcrt. — 35urc§ äbnticfie ©ubjlitutionen ftnb obne 3tBfifet au^ bie 2);uf(f)etfti)aten unb 2)?abreporen, bie »on tottiger Sefcbaffenbcit finb, ferner geroiffe »eictje Siliere, ©tücfe »crfcbiebencr §)otjartcn im ©cf)o6e ber Srbe in fiiefeterbe »ernjanbett t»orbcn. 3n genannten gälten jeigt ber ©toff nidjt altein bie gorm beS Äörperö, fonbcrn atic^ fein ganjcö innere^ ®ei»ebe, bis auf feine jartefJen Sbcile binaug, fo ba§ j. S5. bie ©otjer ibre ganje 5>oIäPruftur beibebielten uitb bei oberfläc^tic^er S3etratl)tung für natürticbeg ?)otj gcbaltcn reerben tonnten: bieg ifi'S nun, Kaä bie i»abre Scrfteinerung »on ben infruflirten unb ben gteit^fam abgebrüctten ober abgegoffenen ©ubfianjcn unterfcfeeibet, benen man uneigenttitb biefen SJamcn gibt (§. 69). §. 62. formen burd) 3ufantmcnsict)unf|. — @S finbet firf) wobt Sücmanb, ber not^ nic^f bie teigigen ©ubfianjen, irenn fie »ertrodnen, fitb jcr^ reifen, unb nacb alten SRicfjtungen fftb fpatten gefeben bättc. ®ieö rü()rt nun »on ber 3ufammenjiebung bet S^eittfcen i)n, »eltfcc in bem 5D?aße (Jattftnbet, atS Sffiaffer entreei^t. ©e^r »tele bem geuer ausgefegte ©ubfianjen jetgen baS gfeic|c SRefuItat; ctreaS 2lebn= licbeS beobatfjtet man auä) beim Srfatten fotc^cr gefcbmoljener ©ubflanjen, bie fct)lecl)te SBärmenlei» ter finb. SWan finbet ßiete Seifpiete »on abnützen ^bä'no= menen unter ben natürtitben ©ubftanjen, wetctje ftt^ mancbmal in großem TlafHahe (ftebe ben Safatt in ber ®eotogie) in potpebrifc^e %1)eiU »on »erft^iebe» nen gormen gefpalten l)aben : unter biefen Sbeilen gibt cS eine 2trt gcraber unb fc^iefer ^araltelipipe= ben (gig. 337, .338); ferner breifeittge, fünffeitigc, fetbSfeitige u. f. w. ^riSmen, (gig. 339); breifeittge, »ierfeitige u. f. ib. ^»ramiben (gig. 340), bie fit^ mand)mal in einem iRittetpunft Bereinigen, n>o baS 3u= fammenäieben Uatt gefunben ju ^aben fc^eint (gig. 341). 2>ie in erbigen Stieren »or ftt^) gegangenen 3ufant= menjiebungen baben bie fogenannten Ludus tielmoH- lii CSig- 312) berBorgebrac^t. Die burd) bie ©paf= fen benjirftcn 3Jäume finbcn ftt^ alSbann burtb me^r ober weniger barte frcmbartige ©ubfJanjcn erfüllt, bie oft einen Sßorfprung in gotge ber 3erfiorung ober ütbnügung ber ©runbmaiTe mad)f. äBo anberö fH bie urfprüngtidje ©ubfJanj iBcggcnommen reorben, unb bleibt bicienige, meiere fi'tf) tn ben ©palten ab= gefegt batte, aUein jiirürf, iBobei fie atSbann tme jellige SKaffe, gtei^ einer SBienennjabe, bilbct. Struktur Iirr nnbrlrbten i^örprr. 247 Struktur brr iinbelrbten ^örprr. §. 63. OTcrtcImaftiflc Struftur. — SBie (6 jwci afrten Boii gormciujibt, fo ftnb autf) jir>ct ©tnif turarten »orf^antcn: nämlid) eine regelmcif ige foTocbrifcte ©truttiir uiiö eine unrcget " fige ot>cr jiifäUigc ©triittur. S>ic pa\thatfeit fccr SWtncralicn. — Die rcgermopigc ©truttut jeigt fiä), wenn man gewiffe SryfiaUc jcrbricfct; jebeö SrutfifJütf ficUt al^fann ei= iten tieincn ^polycter bar, unb felbft ter ©taub bie» fer Sörper ift, unter bem SÄitroffop betra[i)tct, ein |)aufen «einer regelmäßig begränjter Äörper^cn. @o aerbrec^en j. S3. ba« Äod)fal5, ba« Slcierj in Heine Sürfel; ber gruffpatli, ber Diamant ju Dctaebevn ; bcr ©tfcroerfpatf) CWwefclfaurcr Sari)f) , ber Sopaö JU r^ombifc^en ^riömen; ber frvftalliftrte ÄaK^cin, ber 3Jubin unb ©apbir }u Sibombcebetn, u. f. m. Dicfe natürlit^e Sbeitung ber Äörper wirb geroöbn li(^ mit bem Sorte ©»jaltung bejeicfenct. •üoä) ^aben nic^t aUe frpftaUifirten fiörpcr biefc eigenfcbaft ; benn eS gibt »icle, bie fJct« nur in un= regelmäßige ©tiicfc jerbrec^en, roie j. S. ber Serg-- IripfiaU, ber ®ranat, ©maragb, u. f. i». 3n anbern pnben M nur jreei ®patfungörici>tungen, oft nur eine; baber entfJebt bier burt^ baä ©palten fein bc= pimmtcr Sörper. Dft fprecben ftc^ bie ©palten anen abfpalten, Waö balb ju einem SBürfel fübrt, mtit)tr, in ber STOttte be« SrijUaU« liegenb, ber ^untt gewefen tu fem fc^eint, Bon bem bie ÄrpfJatlifation be« Dctaeber« ausging, eben fo flellen bie ©calenoeber Bon foblen- faurem Äalf (Salffpatb) an ibrer ©pifee brei ©pal-- tunggriibtungen bar (gig. 345), unb fpaltet man in biefen bret 3ii(btungen flättdjen ab, fo crbält man enblict) einen Sfbomboeber, welcher ber Ärp^allifation jur ©runblage gcbient äu i)abm ftbeint. 2lebnli(6e erf(^emungen jeigcn aUe fpaltbaren ÄrpHatte. ^^»ptftefc über bie SOerfrcinctniirt ber Sc^ftoUe. — 9Jat6 folcben Beobachtungen Bermotbte 5)aup in ieber ©ubflanj eine Urform ober einen Sern äU entbcrfen unb ba« tSurbanbcnfcin ber anbern gormen, weltbe er abgeleitete ober fcfunbäre ©efialten nannte, burcb anlegen Bon immer tleincr werbenbeit Berf(J)iebenartigen Slättcrn an bie erfJere, gerabe wie bie Slatter, Welche man nacb unb nacb auf bie eben erwabntc Sllrt »on einem ÄrpfJaU wegnebmen fann. TOan mt mm, bo6 bie ffia^f ber ©ninbform ober Semform, «.et*e bie sonje Sn)ftamfation emer Subfian, ximiimmn (oft §. 43, nitfit wifTfutli* ifi e« Ifl ttar, \>ai man im Siaaemcincit ben fpaltbaren ÄorDer in foldicn Siibftanjen nehmen roirb! merfc biefe eißenfdiaft beli^enj wai bie SiJrper betrifft, bie üd, nicbt fbarteit (aiTen, fo tcirb man bieienige gorm wäljlcn müiTen, bie bei beit RrDflallen »orierrfienb iil. TOan reirb aifo j. 33. beim aiaim ba« regcfmoSige öctacber tociftfen, raedlie« fo ju fagen ber angemeine aiiäbrud in ber Srljfiaaifation biefer Siibftanj if}, tta-firenb man au« einem gleKfjm ®runb boä SRautenbobecoeber für ben ®ronat ic. nja^Ien »ir^ I)imenfioncn ber ©runbform. 3(1 bie ©runbform einmal gemal)», fo mu6 man ou* bie art berfelben befiimmen, itenn (le nidit ben regermigigcn Äörpern angef)ört. Biefe Scftimmuno berubt aur ben »fiief)iingen ber etcllnng, iBefefte bie »erfi^iebenen otci*« a_rtiBen Rladien unter (i* in ber namliiiien ©ubfliins S^ben (onnen. ao maiSen 5. SS. beim 3botra«, ber bem (|uabratif5be unk 1 »teile , für eine onbetc 1 K>m •nb 4 SBreite, für eine Hüte 2 $56e un^ 1 Breite «. fei. ^nbeJTen laim man (i* teidjicr burd) 3ei*en auSbruäeit , mbem man jeben Sficir ber ©runbfonn bur* einen bf. 347. fonbern SuAfinben bejcidinct. wie in 3'9 ^JJ' II A unb bnä S5crl)nitni{ oI8 gjponenl über ben Sudi- (laben fe^t. ©t müvben reir 8 S im «orltfr« ße^enten SJatt bie m( an ben flanten B bitten, bur4 bie 3t>*tn B /» B Vi . B% )C. onscioen, wo ber SRenner immer bie 4)ö^e auäbrüdl 3i» ber 'Jienner eir.e SinlKit, fo tann man it)n mi) wegtaifen unb einfad)er b'/4, b', B- ;c. fd)ieibrn. Stuf eine äl)nlid)t äOtife würbe man mc abänbetungcn on ben ütTigen Jtant.n unb Sdcn. onjeigen tönn- gür ben Sinnflein, bei weldifra (id) G / ju 41 terljält, wütbc mon otS auSbrurf junoSoeffJe on ben Sanlen bet ©runbfl'idi >aben. Sä ifJ «u« bielcr Senennung lei »on tteld)en bie at.inb'rnng.n bei ein biejenigen (inb, weldie bic SUb.mbetunB älan begreift nun, ba^ man nad ab.inbetunfläoefcer, wetdie man m tm retifd) fämmtlidie ba}im(d)cn ticgenbe bVii b' b k. t nndiilid) , ba§ bie (äfefefe, n ©ut-flons obftängen, nid)l 1 ber anbcrn beticrrfdien einer fotd)en gejlflettung ber rSutifianj erfennt, fidi ttieo« Deuten unb jum SoraiiS bie : glädjen ijercdjnen fann, bie fi(^ mÖ8ll(t)er 2Bei,e ouf» finben ioifen. (»trilf tut ttci fccti Är«ftaUnrupj>cn. - Slugcr ter ©paltuiig mup man bei tcn ÄrpflaDcn noc^ eine anbete gorm »ort ©ttutfur juIafTen, bic oon einet tegctmäpigen 3ufaminenfüguiig ftetnet Stpftnttc fcet-- rü^tt. @o tann j. S. in ben §. 48 angegebenen Ät9- Äatlgrupycn ei»etfeitö bie ©paltbatfeit in jiebcin bet eine fo(d)e OtulJpe bitbcnben einselnen St9f}aUe unc anbetfeitS eine tefonbere ©ttuftut befielen, rcelcbe fowofjt au« if)ten gotmen aie ber 2ltt unb SSSctfe ^erborge^t, me fte fi* 5« Silbung eine« regelmäßigen ©anjen mit einanber bereinigt baben.. 1)iefe testete mit bem bloßen äuge oft nicbt »abtncbmbare ©truttur fprid)t fid) in ben optifcbcn Srfc^einungen au«, üon benen anr f^^äter rcben irerben. (»truftur, Mc fi* ou« fcer 93crflra#cruufl (Saitfcn) ber SWincralicn ergibt. - 2« ivar f*on früber baBon bic Siebe, bag bic SrpliaUe oft nad; ibrer «rfJen Sitbung |tcb Bcrgröf ern (§. 2) , gefi^ebc bie« nun entwebet mit Seibebattcn ibrcr Urform Cgig- 348 «nb 349) ober mit attmäbltger Sßcränberung berfelben, tt)tc gig. 350, »0 man jucrfi ein Dctncber fiebt, fo-- bann einen SSürfcf, cnbiid) ein Dobecaeber, roelcbe« felbji tniebcr in einen 2Bürfe( ei)igefci)lof[en ifi. erfd)ei= nungen biefer 2lrt finben nur }temlicb b«uÜG »" ^'"^ 5Jatur unb beobatbten äbniicbe in unfern Saboratorien. ■Cie a?ergroßetungen obne gormbcränberung bejwedcn wir bur^ beftanbige Seibcbaltung einer gtciiben 33c= fcbaffcnbeit ber ©aisauflöfung , bagegen bie anbetn, «jcnn Wir bie 5Jatut bet gJüffigfeit »aritrcn laffen, in roett^cr bie Ät9fiaUifation flattfinbct. ■ anbet abgeben, rca« man gleitbfaö« beim Duarj reabtnimmt unb wa« autb beim ©aipetct, fcbroefet' fauren 9?atron k. flattftiibet, fcbalb bie Sluflöfung biefer ©alje febr concentrirt ift unb bic Är9flaüi= fation f*nell »ot [id) gebt. Set Sroifdjentaum jrci- fcben ben @cbicf)ten finbct fic^ al«bann »on bet glüffig- feit au«gefüUt. §. 64. Xlnrcgclmnpine ©truf tur but* an= ftäufimn. — SBcnn bic ÄtyfiaKe, inbem jte ficJ) mit ibten gteitbattigen glädien ju (Stuppcn »eteinigen, eine regelmäßige ©ttuttut im3nnetn bet 2^affe, weltbe fte jufammcnfe^en, bctoottufen, fo öctbält fid) bic ®ad)t anber«, iwenn fic obnc Drbnung unfcrcinanber ge= roorfen finb; benn al«bann fann bic TOaffe, bie fte bilben, nur eine unregelmäßige ©truftur be|igen; inbeffcn gibt e« bier mcbrerc Unterfdjiebe 5U machen, n «lättcrige Sttuftui*. — SJalTen ficb bie Sri)f}alle fpalten, fo fietlt bie $0?affc in ibrcm Srut^e cineSWcngc »einer gläcben bar, bie nad; allen 3ii(^= tungen bi" »erlaufen unb bic man bcfonber« an ben ©picgeln einet jebcu etfcnnt. Sic ©ttuttut beißt aisbann blätttig unb ifi bolb großblätterig, balb tleinblätterig, wie bei bem roeißcn 2Äatmor, ber }U ©tatuen »cnvenbet ivitb. 3Rancbmal finb bie5Waffcn au« »einen ttpfiallinifcben glittetn gebilbet, bic unter fid; nut einen gelingen Bufammenbang jeigcn unb oft an ben gingetn bangen bleiben, rocnn man |ie berübtt. a)?an bemet» bie« an bem fcbneefötmigen, fdjmcfclfaurcn Salt (©ppöficin), an gemiiTcn gifen= ctjen (Sifengtanj) , nn gewiffen ©ublianjcn, bie man Sblotite !r. genannt bat- •2) .«örninc Struftur. - SBenn bic gleidjfam burcb 3Hfall Bereinigten Ärpflaüc feine ©paltung ju= laffen, fo jeigt bic SJJaffe eine fornige wtruftur, bie gtob= ober fcintörnig fein tann. 2lber man mup bcmertcn, baß bic Äörner balb «abre Ärpfiallc bar= ficUen, bie burcb ibren gegenfeitigen Srutf umge(lattet uwbcrn, balb jufammengcbaifcnc ©anbtornet unb (ae= toUc finb, iBotou« bann folgt, baß e« eine ft9ftaai= n'fcbe, eine törnigc unb eine fanbigc ©truttur gibt; biefc te^tere finbct man in ben »crft^iebenen ©onb= fteinarten. ^ .. ^ , , .^. 3) »cnbritifc&c ®truEtur. - §>auftg fegen bie Äryfiaüc bei ben »erroorrenen Bufammenbaufungen untcreinanber gcmifcbte benbritiftbc ©ruppen jufam= men ; bicfe ©ruppen laifcn ficb mebt ober iBcmger ber 5Waffe ertennen, bie al«bann eine benbrittfcbe ©truhut barbietet. ^Kan bat burcb gcroiiTe S3eiiBÖtter Bcrfcbiebene Varietäten unterfcf)iebcn , bic »on ber Jßtl* bung ber Denbritcn bcrrübren, wie j. S. .burcb bte Scinj6rtergef}ricft,banbförmig,nc6fcrmtg jc. (gig. 361 biö 3.i4). £>er Sleiglanj, ber SBt«- mutb, ber graue Äcbalt, ber @ltmmer:c. fmö f^ij-nc Seifpiele »on biefer ©truttur. ©{efe bei ber SScrgroßcrung ber ffirpftatt« obwal tenben Urnftänbc »eranlaffcn im 3nncrn ber ÄrpUaUc «tßcntbümlidje unb oft febr complicirte (»trufturcn. €« if} mancbmat ber gaU, baß bic »erfcbicbenen 3"- reüc^fe au«einanbcr faUcn tonnen, wie gig. 349, wenn bie ÜSalTe jcrbroi^en tfi ; bie« fiebt man j. S. beim Duarj CSergtrpftaU), glußfpatb Jc., unb tann man mit ein wenig QJorfic^t beim Sllaun erbaltcn, wenn man bie Dbctflac^c ber Srppaöc mit einem fetten Sörpet in ben »erfcbicbenen aBacb«tbum«pctiobcn ganj leidbt reibt. %ui) gefe^iebt e« bäufig, baß bic »erfcbic-- benen ©cbiditcn in einer gewiffcn Entfernung »on em-- 4) gaferiac enigcr unregclmäpigc Serbinbitngöfläc^e bilbcn. Sie f}ral)Iigen ober baarförmigen Srpftatlc ftnb nicf)t feiten biocrgircnb. Sie« äcigen oft bic tugeligen ober »varjigen ©eflaltcn, wo 3lUc« nad; einem älJittel-- ^>unft billlauft, unb bic ©tataftiten, >»o alle Ärpflaüe gegen bic 3Ire gcritbtct finb. Sic baarfiJrmigcn Sitfern ^nb mand)mal aud) in cinotiber gefIod)ten unb auf jebe inöglid)c 2Irt geivnnben, wai man namcntlid) bei ben torallcnföriHigen SÄaffcn finbet. Sl«bcft, Umiat-.t. — Scmcrtcn \inr nocb, bag bic baarförmigen gafcrn äinveilcn nur n>cnig Bufani« menbang unter fid) b'^bc" ""b ft* leid)t wn eiiianbcr «blbfen. 3n biefctn Rallc bilben fie bäufig gcfd)mcibigc, biegfainc, fcibenartigc , jüljige ober auch fk>dcnarti.ic «DJaffen. ©old)c OTaffen finb j. S. bie©(offc, wclrt.u- man mit ben 9?ainen Slöbeft unb 3lmiaiit lH",rid)iici ^at ; man mu§ aber nid)t glauben, bajs ti immer eine unb bicfelbe ©ubftan; fei, benn eine gvüpe 3lit= jabt ncrfdiiebcncr ficiuartigcr, gUu^artigcr uiir mctaUi= fd)er ©toffe .^icigcu biefclben eigcnfdmften. 5) i3*icfi-igc ®truf tur. — ßö ifl b^ufig ber Sali, bap Srpflalle in-bünnen 33Iättd)en ober glittern »on glimmerartigen ©ubflanjen fid) ptatt über ein-- cnber ablagern, ober bap tleine I;aarförmigc Srp-- fialle fid) ibrcr l'änge nat^ legen, um mebr ober «icnigcr bcträd)tltd)c aSaffen ju bilben. Siefe Siaffcii tbeilcn fi(^ alsSbann na^ ber 3?id)tung ber ebene, in n)eld)er bie ^lättdjen ober gafern liegen, in mebr ober weniger btde Slätter, wa^ j. 93. bei ben »er= fd)tebenen ©cbieferarten ftattfinbet, wtlä)c nur SBer-- cinigungen »on platt gelegenen tleinen SBlättcbcn ober Slittern finb, ober bei »crfi^icbenen ©anbfJein^ unb S^onarten, iveldjc bünnc ©d)i(bten oon äbnlit^en SUtterd)en einfd)lic§en. SWan bat bicfe ©truttur, bic M in itlatten fpalten lapt, fd)iefrigc ©truttur, unb bte ©ubflonsen, ivcltfce fie bcfonberö barbieten, ©t^tefer genannt. £!t«^tc (»truftur. — Sic^t nennt man folc^e ©ubjianjen , in ivclefccn man mit blopem 5tuge feine ber ©trutturartcn trabrnimmt, wie 5. S3. ber SBergtrpjlatl, baö ÖHaU jc. Tian mup übrigen« bcmerfen, bap öfter« bie bid)te ©truttur uon einer auperorbentlicf)en SSerfleincruug ber Ärpftallc, Äörncr unb gafet bcr= rübrt, tvcld)e itc| 5Ufammengcbäuft ^aben; man finbet al«bann Uebergange in bie blätterigen, törnigen :c. SSarietäten ; in öicien gällcn aber ertennt man in ber oiibtcn 3)faffe teincn bcutlid)en 3;bcil, fclbfi nidjt unter bem 9JJitroftope C@lii«, SergtrpflaU). ©onfl gcfien aud) bie bidjten ©ub^anjen in erbige ober goUcrtartige Sarietätcn über, ein Umftanb, n)eld)er »on ben jwei öorberge()enbcn unterfc^icben werben ju muffen ftbeint. 7) ©truftur bur* 93ergr()getn. — Sa« ©roperipcrbcn fprid)t ü'd) uidit allein bei ben Ärv= flallen au«, wo e« eine regclinäpige polpebrtf^jc ©truttur crjcugt, fonbern aucb bei ben Srbfcnfieinen C^ifolitbcnj, ben ni(bttrp)iaUinifd)en SJicrcngeffalten k. leigt c« fid), ivo e« eine fpbäroibifcbe ©truttur be= pimmt; ferner bei ben ©talattiten, wo bie ©truttur cplinbrift^ ober tegelförmig ifl; bei ben ©talagmiten unb ben Ablagerungen , reeld)c bie ©eroäffer bic unb ba bilben, luo fie fit| auf tcrft^iebene 2lrten njellen= förmig jeigt. Siefe »om ©röpcrmerben berrübrenbe ©truttur fpri^t ftt^ off unabbängtg «on ben blätterigen, fafc- itgen je. ©trutturen au«, bie man oft jugleid) in ben fiorpcrn n)af)rntmmt. 8) iStvuftut burd» 3ufümmcnjicljunfl. — SBenn bie Bufammenjicbung in ben »erfcttiebcnen aRinc= ralmaffen 3crtbcilungcn beroirtt, erjeugt fie baburi^ fogar blätterige unb faferigc ©trutturen ; manchmal oeranlapt fie mebr ober »veniger beutlicbcjcbicfrigf ©trutturen ober Sbcil'mgcn in concentrifcbe wAicbten, bie ber »orbin genannten ©trutturart, it>clc()c mon bei ben 'Jlitxtn bcmertt, äbnlic^ finb. 9) (»tcuftur biird) ?lbbrucf . — ginben fic^ tit burd) 3ufammenäiebung gebilbctcn 3Jiffe unb ©palten burd) frembartige ©ubHonjcn erfüUt, fo bringen fie in biefcn Icgteren, tbcnn bie crflcrc weggenommen ifi, nad) jcbcr 5Rid)tung bin abgetbciltc ©trutturen unt eine 5Ö?engc mebr ober weniger regclmäpige §)öb= lungen l)erüor. 5« läpt fid; bie« an gcwiffcn Subu« (§. (ji) bemcrten, beren 2ln«füUung«fubüanj bie gorm »on iMencnwabcn jcigt, wenn ber erbige ©toff, in Wflrin-n fie ctngcfidert ift, weggenommen würbe. Sine äbiiliriiCöcincrfung mad;t man aut^ an gewiffenOuarj= «arictätcn, wclcbc man ,5er()adtcn öuarj (Quarz Iwrhc) genannt l;at, unb nocb in jiemlii^ »ielcn anbern ©ubflaiijen. 10) 3eHt((C, »oröfc :c. Struftur. — Sit gii«förmigcn ©toffe, wftdic bie gcfd)inot^cncn SKaffcn, oprr folri'c, wciri'c fid) in einem teigartigen 3uflanb bcfiiiti-ii, bilpcn biuiii balb ritiibc, balP aii«gejactte, buidilöriu-nc orcr •,crriiTciic 3cllcn, ober mebr ober wcnuiiv ,ial)nvi-id)c ■IUmcii. Siefe vÄtruftur finbet man in rni 5.rhl.icfcii mi'b viilfanifAcn tiviCugniiTcn. Dft oerlaiuicvii fid) aud) bic >porcn ober bic 3cUcn in ber 3iid)tiuig ber iV'Wcgung, wcld)c bic gefd)mol;enc 5Kaffe «erfolgte, werau« eine 3lrt faferiger ©truttur ber»or= gebt, bic man bcfonber« bei gewiffen Sim«ffein»arie= täten wabrntmmt. einige Ä'alfUcinablagerungcn finb bon fcntre4)ten SRöbrcben burd)li>c^ert , wciS)e »on ben ©afen i)er= jurü|)rcn fc^einen, bie burd) bie 3crfcÖung ber orgam= fc^cn ©toffe gcbilbet würben, auf weld)enbiefcaÄaffert ru^cn. Slud) bilbet fi(^ mancl)mal eine 3lrt jclligcr ober poröfer ©truttur in golge ber 3crfe^ung gewiffer Srpffallc ober tleiner 9Jicren, welt^c tbrcn Sinbrud al« b^bte 3{änme in ben SWaffcn jurüdlaffen, wo fie eingcfcbloffen waren. Sic« finbet bäufig burcb bie ßer^ fförung ber Ärijffalle unb 92ieren be« ©c^wefclticfe« ©tatt. 11) Crgontf*c Stcuftut. — e« ifl bereit« gefagt worbcn, bap bei ben eigentlichen Serffeinerungen ba« ganje organifd)e ©ewebe fi^ beutlic|) crbalten finbet. e« gebt bal)er in ben ©ubffanjen eine ©truttur berbor, welcbc ben organifd)en Sörpern angebört; fold)e ©trutturen finb 5. S3. bie ber »erfc^icbenen i)ofj^ arten ber 2l?abreporcn , gewiffer 3Beici)t|)icre je. 2lu(b finbcn ^id) röbvigc ©trutturen, wclii^c balb »onr()f)rigen, organifd)en Ueberrefien, balb »on gewiffen C9linbrif4»en Äörpcrn bcrrübren, wcld)c naii^ t!)rer 3erfiörung ibre einbrücfe in ben ©ubfianjen jurücEliepen, in weld;en fie eingefd)loffen waren. enbli* ifl nocbju bcmerfen, bap bic Äaltffcine oft buri^ gcwiffe SÄolluötcn burd)bobrt finb unb bann eine burebau« jufälligc äcUigc ©truttur barbieten. Siefer Umfianb jeigt fit^ nicbt allein in ben Aalten, bie unfere OTccrc begränjen, fonbern aud) nod) in folc^en, bie ficb im 3nnern ber Sänber finbcn, weli^e ba^er ebcmal« »on ben ©twäffern bc« Deean« befpült worbere fein mupten. Von ifin pxud). §. 0.5. Sie ©trutturen, weltbe Wir fo eben be= fd)ricben baben, finb bäufig unter bem 9Zainen Srucf» abgcbanbclt worbcn, weil bicfe fii^ in ber Jbat buri^ ben Sru^ ou«fprii:|)t. Sa^er fagt man oft, ein il6r= per t)abc einen blättrigen, törnigen, fafrigen, biegten 250 gflüineralffgir. a. f. tt>. Sru(^; aber bte bti^te ©truüur bietet unä in bemfclben einige 2(bcinberinigen bor, «elc^c ju er »a^nen nid?t übcrPffig fc^eint. ^ontf^ec unb mufdjeligct aSrud). - ©dalagt man auf einen bidften Sorper, ber fein( blättrige ober fafrige ®tru!tur jeigt, fo erjeugt ter Qd)laQ im 3nnern einen me(>r ober weniger ftumpfen fieget; bieö fann man an einer flugcl öon 3tgat, ScrgfrpftaU ober ®faö fefjen, lecfc^e mau auf einen garten Sorper fallen läpt. 3ft ber ©c^Iag flarf genug, fo t^cift fie ftö^ in Sruc^ftücfe, trelc^e einen l>oI;(en Stubrurf einer tegetförmigen SBarje äcigcu, bie baburtf) blof gelegt reirt». 2)ief6 (Sinbrücfc ^abcn eine gciDiffe 21e^nlic|teit mit einer j«>eifd;aligcn Tla\d)ii unc man fagt atöbaun, berSru^ifei muf(|)elig: er iß mebr ober minber tief, me^r ober minber platt, je nacf) ber 2lrt ber ©ubfianj, fo bag bicfc baburc^ »ou aiu bern unterfc^ieben tvcrben tann. ©^ gibt auc^ geiüine bic(;te Äörpcr, roetcf^e in ii)= rem Srut^ eine Heinere ober grögcrc %ni,ai)i »ou ©ptittern jeigen, in wete^e (te ju jerfaUcn brotjcu. SKan fagt aWbann, bag ber ^vud) fplittrig fei; flU(^ oiefer UmfJaub fann einige Itntcrfc^eibuugeu er- leichtern. Subli^ gibt e^ bid)te Äörpcr, bereu Sruc^) glatt unb eben ift : bieä ift j. S. ber S^arafter ber bcfTern Steine, i»efd;e in ber Sit^ograpf^ie eine %\u »enbung finben fönnen. ©ptifdje €tflenfd)ofteii ^(v ^MnttaWm. §. 66. Unter ben opfiftfjen (figenfcbafteu ber SÄineralicu ftnb bie »ic^tiglien : bic einfache unb boppelte ©tra^tenbrei^ung, bie Polarisation burc^ SRefierion , i>a$ garbeufpiel , ba^ Dpatifircu , bie eigentpm(i(^en unb sufättigcn garbcn. Sinigc pon bicfen tonnen »ou ber "Ratux beö Äörperö abljängig fein, aber bie gröfcre Slnja^I berfclbeu rü^rt Pou ber Stnorbnung il;rer McinfJen S;()eil(^en ^er, unb lonnen {»äufig taju bienen, fie ju entbecfen, fetbft in gälten, ttjo tiefe für auberc 2Jrfcn ber Unterfud^ung cm »erftccftcften ifi. (iEinfad)« Stral)lcnbred)unfl. §. 67. ©0 oft ein JicbtfJra^I ab ober cb (^ig. 3^^ 355) f^ief »ou einem Körper in einen onbern überget)t, Wirb er »ou feiner l'" 3Jic(;tung abge(en!t unb ifi wie gc= i brocken (rel'ractus) in ber Serbin- ; ",. bung^cbcne beiPer OTiftct ; baljer i / tommt ber 21uiSbrudE Srec^ung, i / womit biefe Srfcbeinung bejcictjuet 4K- wirb. Die -Srec^ung ift einfac^, /i wenn ber ©trabt in bem einen Wie / I im anbern 3ÄitteI einfae^ bleibt ; fie V i ifi boppelt, wenn fic^ ber ©trabl i/» burc^ bie ßinwirtung beö einen Äorperä in äwci Steile fpattet. Einfallt- unb Srec^uugöwiutet nennt man biejenigen 35Bin!el, welche ber ©trabt »or unb naä) ber 35recJ)ung mit bem im ginfaCtöpunfte errit^tcten "perpenbitel mn mac^t. Sie Seobacbtung jcigt, baf bie ©inuö biefer SBinfel bei äWci bcfJimmten ©ub-- fJanjen in einem conjianten Serbältniffe fieben, unb baf fie bagegen »ariiren, wenn an bie ©teile ber bret^enbcn ©ubjlauj eine anbcre gefegt wirb. 3wi= fe^cu ber atmofpfiärifcben Suft j. SB., in bie wir immer «ingctautbt finb , unb einer beftimmteu ©ubflanj finbet ein conflanteö Serbättnif ©tatt, welct)cg bagegen fi^ für jebe anbere ©ubpauj änbert. ©iefe« conftante Serbaltnip für jebe ©ubfJanj bei^t 3nber ber Sre= djung. flnwenbung. — Die Scobacbtung beö 3nb« ber Srecbung ifi Pepbalb für ba« ©tubium Per 9Jatur= probutfe witbtig, weil man ftcb bcffelben bebienen fann, bie einen »on ben anberu genau ju unterfcbei= ben, wenigfJenä wenn fie frei pou jeber mecbanifcbeit Scimengung finb, weldje bie ©trabten oblentcit tonnte, unb wenn fie in einem ber Ärpfiallifation Pergleicbbareu 3ufianb ficb bcfinbcn. Tlan untcrfcbcibet in ber 'Zt)at bur^ Mcfcö TOttel obne ©cbwierigteit fotgenbe ©ubfianjen. Wumes ^er euiyimitn. 3nbei btr Steigung. '^iamant 2,439 2755 öi^Befel 2,115 3irroti 4,950 ®ranat 1,815 ©Pi'itH 1,812 blauet ®(i|)f)it 1,794 ortentarif(t)cr SRu&in 1,779 IDciScr Sop^it 1,768 Slercfpail) 1,764 e!)lIlr|;Sail (orientali(d)Ct efir^folit^) . . .1,760 a^soni. . . iliiZm : : : \fi ®4t.frfpa,j . \lllZ\,, : ; : J;«|5 ßcrscc zmi ■ ! lll "„\'„e ." ; : ijs" meiner Zapai '. l'eiO n.„„ri ' ' ortentlitSer . . . 1,548 "■"'"'^' • • ' auferorbenlli^tt . . 1,558 ©tfinfarj 1,557 ealceton 1,553 ®ppä 1,525 öpol i,479 Sorot 1,475 araun 1,457 8Iu6lP«tf) 1,436 3Bir muffen barauf aufmertfam machen, bag bie garben, welche bie ©ubfianjen jufälliger äSeife be= ^gen tonnen, immer einigen Unterfe^ieb im ßnber ber Srcd)ung berbeifü^ren , unb baf fie ibn in bet 3tegel erböbeu. SWan ficbt in ber Z^at, baf bet weigc ©apbir jum 3nber 1,768 bot, ber blaue ©apbit l,*94, ber ortentalifcbe Siubin, wetcber biefelbe Se= fd)affenbeit i)at, 1,779; ber weife Sopaö \)at junt 3nber 1,6I0, wäbrenb ber gelbe 1,632 bat. %uä) tann man bie Semcrfung macben, n^ai Wir fi^on §. 45 befprocben baben, baß ber 3"ber ber Srei^ung nid)t berfelbe iji, wenn bie ©ubfianj in iWti »erf^iebcnen ©pfiemen frpfiatlifirt. ©o j. S. ^at ber rbomboebrifcf)e Äaltfpatb 1,654 unb i,483 jum 3nber, wäbrenb ber Slrragonit 1,693 unb 1,535 bat. §)icrauö fiebt man, baf bte 53re(bung niibt allein icn ber 9?atur Per ©ubfianjen, fonbcrn auib »on ber 2ln= orbnung ibrer fleinficn %i)eilii>in abhängig ifi. 9ÄtttcI, fic JU bcftimmcn. — Unter ben »cr- ftbiebenen Tlitiän, welcbe man jur Sefiimmung beä Sretbunggwintelö anwenben tann, befiebt baö gtn= facbfic barin, Pag man bie ©ubfianj ju einem ^riSma fcbneibet (ober einen burcbftcbtigen Ärpfiall mit glatten %laä)en nimmt), bag man ben Sinfallgwintel ber beiben Ebenen mißt unb baö fucbt, wai matt bie tleinfie 2lblentung bc^ ©trableö nennt, welc^ier bur(^ ben Äörper gebt; P. b- ben tteinfien SOBintet , welcben tai gebrocbene Silb mit bem Pireften macben tann. 5Kit |)ülfe biefer älngaben erbält man baö »erlangte Serbältnif ; benn man tannbewcifen, bap ber 3nber ber SSrec^ung burcb bie gormel au^gcbrüift ifi, Sinus l(a + J) wenn a pcnSffiinfel beö |5ri^maö, unb ^ bcnSBintcl ber tlcinfien 2lblentung bebeutet. «Jptifdje eigcnfdjofltn. 251 Uerlieren, fo rommt mc @te((uiigr t>a^ bie betten i Iti Ooniomeiet »ein SaSinet, mitiJÜrfe beiTenman ben fflinfel ted ^Tiimiiä CT^oIten fann, $. 9, btenl auij Hju, ble tleinfle 9b< '^"^ (ci_baä ^riäma auf bem mittleren XräQiTt 10 bre^t manbaä betcegltttie Se^ro^rb (gig. 356) «41« ober lintä »on ber Siedlung be« feften Dio^r« «, unb__ inbem man ben jröfler bre^t, erljältman baEbeiniSilb bed ©onnen^ fpcftriimö, bo« Dom »crlilalen gaben /"• beäMcljri) ^errü^n. aßenn man (hier- auf in einer ober ber onbern !Hitf)lunB langfambreljl, fo fic^t mangemölinlid) baS epeltrum auf einer ober ber anbtrn ©eite bie S(!öl)rf terlaffen. Ji.i^crt man nun baä SHo^r b ber JHidifung pon », unb brel)t man ju im ba« Srtfirum nic^t au« bem auac ju na(i einigem 5>robieren , auf eine foldjc . . „. . ntgfgengcirflcn »treegungen beö Zniger« ©tieftrum geben, bo« fid) immer m berfilben 3(Kl)lung entfernt; cieä i(l ba« gpeflrnm ber fleinfien ablentung. 2ln biefcm 3iele angetommen, wirb man einen ^untt be« ®pcr= trum«, s- ö. bie ©rcnjlmic jwifctien gtim unb rotl), itifilfn, unb man wirb ben 2)urrf)l'd)neibung^punff ber Äreujfaben beö beroegliefcen ._-^==^?v fangen (gig. 358), bie o *5ss*====^g^==^^ (f)) mtt einfaffungcn enbigen, ^^;;==**=''^'===~^5^ welcbe bie lurmalinplätt» "^^^ t^en aufnehmen unb leitet über cinanbcr gefteüt werben tonnen; baä ju unter= fu(benbe ©tüd wirb natürlicbcrmeife burc^ bie gebcr» traft jtDiftben bicfen Slätteben gebalten. Sefigt bie ©ubflanj etnfacbe ©trabtenbrccbung, fo laft ber Drt ber Surcbfreujung , abcd, bernatürlid) bunfct ifi, fein üicbt burcbgeben ; befi'gt fie bagegen boppelte Sretbung, fo wirb biefer Siaum burtbficbtig. Um JU begreifen, waä bei biefer Operation oorgcf»t, mu6 man »iffen, ba6 baö Viiiil, wenn eä burd) eine ©ubflanj, bie boppelte Sre(f)ung befift, l)inbur(f)gel)t , eine befonbere eiaenfdjoft erljält, bie man ?olanfation genannt fiol. Siefc (äigenfdioft beftebt barin, baS ein alfo mobifieirter ©tralil fiä) melir ober minbcr (träubt, »o» einer geWiiTcn iseite bur* einen burtl)(ii)tigen Sörper ()inbur*ju. gef)en, iiHil)renb er »on ber^ enigegengefeeten ©eite mit l'eiiiitigfeit ^mburdjgeljt. Jiefe beiben lotra^len , burd; einen Jtörper, ber bop« pefie »rediimg befift, erhalten, (inb im aagemcincn in entaeqenac fester Midjiung polarifirt. " " " rcr SEurmalin, eine ©ubfianj mit boppcricr ©tra^fenbreiiuno, befift, foBie anbcre ©ubdanjen, menn er paraOef ber 31re in aeböria biie^lättcljen gefeiinilien i(}, bie Sigenf*aft, ben einen ber ©traWen JU »cridiluilen, ben anbern bur*jula|Ten, tt>e(d)er bann in einer gc^ milTen Siitung polarilirt i|1, ber tage beS $läiid)en6 entfpre^enb, bur* toeldie er gegangen i(}. tiefer etrabf fann bur* ein 5)(ätt(ien berfelben eubftanj, berenSlve eine entgegengefeete 3ii(t)tung ^at, ni*t !linbur(i)ge6en ,unb ei [)errf(6t bafeer am Duri^treiijungäorte Dunfelfteit. läine ©ubfianj nun, bie nur einfadjc Sre^ung befi^t, bringt feine ffieränberung ^erpor, »cnn mon (ie ä»ifcf)en bie jwei Surmalin» plättttien bringt; aber eine boppe(tbreiJ)enbe ©ubfianj nötjigt ge;» »oljnli* ben biirö ben erficn Surmalin polarifirten Strahl, fii^ in jroci Suidiel jii tfieilen, »on roerd)cii ber eine, ber bem erjjen cnt- gegengeitot pdariHrt i|}, buri) ben Surmalin, wenn man iftn gegen baö 3luge brclit, binbur(f!getien tann. aCenn ba« 35ru4ftütf eine f^r unregefmäfige Dbcrflnc^e bat, ober bie ©ubflanj »lele gefdjtiffene glicfien befi^t, fo tann über bie boppelte ©troljlenbrei^ung beSSörper« einiger 3»eifer obtoaltcn. 9n biefem gaU ifl t« gut, ben Stein in bie „.,, ^ Vertiefung einer Sortfcbeibc ju bringen •'^''• (rvig. 359) unb auf jrbf Dberfl.idie mit» teilt eine« bitten Serpentin«, meldieö ben leeren Waum ou«füUt, ein (?Ia«prätt(ben oufjulleben. Ten. fo äufamraengefe^ten Apparat bringt man snüfcljen bie 2iir» nialinplätttfien. aSeobae^tung. — Daraus, bap eine ©ubflanj ia$ Siebt burcb bie treujweife über einanbcr gelegten Jurmalinplättebcn geben läpt, barf man nid)t immer ben JU ftrengen ©tblug jieben, baf fie regetmäfig trpfiaUifirt fei unb nicbt bem regulären ©pfiem angc= bore. X)aä @Iaö ,5. S., loctcbeö ni^it trpfiaUifirt tfi, erlangt burcb rafcfje 3tbfübfung C'rerape) * tk ®tgen= ft^aft, ben©tra(;I, wettber burcb ben erfJen Jurmolttt gebrungen tfi, ju poJarifiren, unb »eranlajt babcr einen Sbcif beffelben, burcb ^tn jroeiten binburci>ju= geben, ©ewiffe Äörper bcö regulären ©pficmö, ge- tciffe Diamanten j. 35., jeigen eine analoge erfcbci= nung, unb man betracbtet bieö aU bieSBirtung einet geiriffcn gejtt>ungenen 2(norbnung ober einer 2Jrt fcbnel= (er abtüblung. golgenbc Setracbtungcn werben unö por folcbcn 3rrtbümern bewabren: §. 69. Stcutrale Sinictt obcc S(xcn. — Die (ärfcbeinung ber boppettcn ©trabtenbrecbung jeigt fi(^ in einer unb berfclbcn Subfianj nicbt in aßen 3Jic^= tungen gictcb. üKan bemertt immer, baf, wenn man bie Sörper paffenb fpaltet, bie einen nur in einer aiiebtung ein einjigeö Sitb jeigen , reäbrenb bie anbern jwet folcber «Richtungen befigen. SSeim iStänbifc^en ©patb J. 93. jeigt ficJ) bie Srfcbeinung ber boppelten Srecbung in ber 3Jtcbtung ber Strc beö ÄrpftaUö ; fo jwar, ba§, wenn man an ben ©pigcn be« 3?bom- boebers jwei gläcben, a unb b (gig. 360), fentrcc^t auf bie 2lre wcgfcbneibet, man nur ein= facbe Silber ber ©cgenfiänbe, welcbc man binburcb betracbtet, crblicft. Sei bem Xopaä, weltber in rbombifcben ^riiSmen frpfialliftrt, finbet man eine neutrale Kiebtung, roetcbe foroobl jur SRccbten aU jur l'inten ber 2lre ge- neigt ifi; jwtfc^en ben jwei gläcben • 2Benn man ba« (?Iaä erbiet lunb fijnell abtupft, fo nehmen feine TColelülc eine geffiiije ©tettung gegen einanbcr on, »eli^e eine Senbenj jur regermägigen Sr5J}anifation jeigt. 252 /iäinttalofit. a unt b Cgig.361) j. SS. ftc^t man tie ©egen^änbe einfach, eben fo jiru ftfeen ben jroei glätt)en c unb d. Diefc "ic^tungcn finb neutrale ?uüen Pber 2li-en ber boppeltcn Sre-- (ung, opttf^e 2(rcn gcnonnt rootben. Sine einjtge neutrale Vintc, über eine einjige äire ft|)neibcf immer bie Sr^jtallare; bie «Mittellinie jwi-- ft^en jnjci neutralen üinien correfponbirt einer ber fir5)f}aUarcn, iveldje man in ber ©ubftanj beobachten lann. Sltttvenbutti). — golgcnbc^ t|l alfo bie mine= rologifcfj richtige 33eobacj)tung: Mt ©ubi^anjcn, welche tine einjige neutrole Sinic baben , gehören jum r()om= bocbrifcben ©pjlem, ober jum pri^niatifcben , mit qua= fcratift^cr Safiö ; alle biejenigcn, roclcbe bereu äwei lieft^tn, geboren ju einem ber anbern priSmatifcben ©pifemc. hieraus ergibt ftd), baf mittetft ber Seob= öi^tungen ber optift^cn grftbeinungen man j. S. ben SSergtrpftall unb ben Sopa^, ben tötönbifcben ©patb unb ben Wpp^ nttfit mebr mit einanber öernjccbfcln toirb, ivclcf;e man burtb bie gorm ber am bellen au^- gebilbetcn Än;f}alle »erwecbfetn würbe. SOItttcI jur S6cobad)t«ng. — Gö ifl alfo ricbtig, ba§ man beßimmen fann, ob eine burdjficbtigc @ub= panj eine einjige ober jroci 2lren befiel. UnglücEli(ber= weife lapt ftcb bie SSeobarfjtung nicbt immer unmittet= iar anficllcn, unb oft i|l ei^ nötbig, ben Sörper ju fpalten , ivelcben man unterfudjen iinll. golgenbe 2;(;ot-- facben IJcllen bie unterftbcibcnben SJJerfmale fefl: Slltc ©ubftanjen mit einer 2lre, in ISlättiben fenf- rc4)t auf biefe Üinie gefe^nttten unb jwifcben jioei 2:urmaltnplött(^en gebro^t, jeigen farbige, trciörunbe, concentrif^e 3?inge, bur^ iselcbe meijl ein f^roarjcö Sreuj gebt (gtg. 362), wenn fte bie gebörige Stcfe l&aben. Der tölänbifcbe ©patb bietet ein fcbiJncö Sei= fpfcl bie»on bar, aber ber Quarj muf auf erorbcntticb iünn fein, um einen btäuli^cn ©chatten biefe« Srcujc« p äeigcn, nnb f|i ba« ^lätfcben cftt>a« bicfer, fo i>er= fc^Wtnbet ba« Srcuj eoUflcinbig ; bie SWittc ifi aU-- iann auf bie eine ober anbere 2lrt gefärbt. Sie ©ubflanjen mit jroei 2(ren, fcnfrecbf auf bie SWittellinic gefcfenitten, jeigen jwei SJeiben farbiger SJinge (gig. 363), bie eine auf ber' einen, bie anbere auf ber entgegcngcfegfen ©eitc ber aT?iftcllinie. ©iefe SUinge finb cüiptifc^, unb ein ftfewarjcr Streifen gebt tiuri^ fte binburc^. Siefe bcibeu SJetbcn finb je nacb ben ©ubftanjen mebr ober minber öon einanber ent-- fernt ; b. b- bie Slren ber boppeltcn SSrecbung madjen unter fii^ größere ober fleinere äßinfel. ©ewiffe ©ubftanjen bcfißen auf bie 2lxe ober bie 5Wittellinie fentrc*te ©pattungöfläc^en (gen)iffe 3?arie> täten »on fobtenfaurem Ä'olt, ber 2opoö, ber®limmer, ber SEolt u. f. ro.), bonn genügt eä, ein ^lättcbcn abjulofen unb jroiftben bie Xurmalinc ju bringen, um eine ober bie anbere ber angegebenen ßrf^ei» nungen JU beobacbten, fei eä unmittelbar, feie«, in-- bem mon ben 2lpparat auf bie eine ober bie anbere ©eite Bor bcm 2luge brebt. Sei bcnjenigen ©ubjlanjen, ivelcbe fttb nicbt fcnf= recbt auf bie 2lre fpalten taffcn, genügt e« bisweilen, bie flättcben, roelcbe man jwifcben ben Surmalinen |ot, ju neigen ; ober wenn ber 33recbung«inber etioa« gro? ifi, fäUt ber ©trabt über baS ®efict)ts5felb binau«, unb man ftebt nicbt«. 3n biefem gaü fann man fte jTOifcben jwei fleinc ^ri«men »on (gig. 364) unter beliebigem SBintel bringen, tnbem man fie mit »erbicf= tem Serpentin befefligt. Sie« läpt ftcb j. S3. bei ben »om i«länbifcben ©patb abgclö«ten^lätf(I)cn anwenben, i»c(cbe nicbt unmittelbar ben 3nber ber neutralen l'inie, bie fte befigen, < jeigen. 9i?an tannft^ aucb mancbmat eine« unregelmäßigen 93rud)f}ücf« bcbienen, um biefe ^bänomene ju beob= acbten, tnbem man fte in einer ober ber anbern 3Jicb= tung mit 9ri«men umgibt, aber im allgemeinen wirb e« beffer fein, an« ber ©ubftanj ein ^piättc^en mit parallelen gläc^en ju jpalten. SUbnjcic^una tct SJren. — 2Bir baben gefagt, bap bie beiben topfteme euiptifcbcr 3Jinge mebr ober weniger »on einottbcr entfernt finb, je nacb ber Se= fcbaffenbeit ber ©ubfianjcn, ober, mit anbern SBorten, bap bie optifdjen 2lren größere ober flein«re SBinfel bilben. Siefer Umjianb unterfcbeibet bie oerfc^iebenen unorganifcben Äörper ocllfommen »on einanber, aber man begreift leicl)t, baf bie unbeflimmte SBeobadjtung bc« 5Webr ober Sßcniger nur bie Srtreme unterfcbeiben läßt, unb baß man, um bie "Differenj in allen fiör^ pern ju fc^ägen, bie 2Bintet in Orabcn berecbnen muß; b. b- man mug Tlittü finben, ben SBinfel ju mefen, ivclt^en man mit einer '^platte befcbreiben mup, um »on ber SJic^tung einer 3lre in bie ber anbern ju ge= langen ; c« muß folglicb an bie ©teile ber Sänge mit bem Surmalin ein 3lpparat gefegt werben, mit bem man biefe Tta^i anjugebcn im ©tanb'c if}. TOan Um fi* ^itju M Slucanit« »™ ®olei( fi5ifl. 3G51 ie= bitrifn. (5r bt^iiit ou8 einer ((firoarjfn Ubeite a, meldic einen tcr Surmatine erfe^t, mi Dermitlelft weldier bo« unbcftimmtc Üi*t be» Üßolfen unter einem 3BinfeI üon 35o 75' jurüdgeroorfen unb poXaxi* firi mirb, unb but^ eine Cinfc 6 ifinburc^aelit , meiere bie pntaBelra ®fral)len tn it)vem SBrenn» »unfle tfreinifit. an biefem SSrennpunft befinbet fiii eine Bange , in bie mon bie platte bc8 JU untcrfudftenben Rörperä Slineinpa6t. SBon biefem ^Juntte müfTen bie fi(f)tfiro6ren bur(6 eine jroeite Sinfe rf dinburcS» geljen, tocl^e i(inen njieter eine paraUefe 9ti(^tung gibt; Cmfe e auf unb mac^l fte in f conuergircn, »o (lil) ein Zur» __^__ malinptöltdjen befinbft, »el. -^ ~ öjie aU Dculargloö bient. Bie 3ange J)eribot 870 56' ÜRan wirb burcb biefeä ÜHitlef finben, bag bie ©ubfianjen, wclifte man SoDafe nennt, in iftren terfifiiebenen Sarieiäten jiem« lid) groge Unlerfiicbe, wie bon 430 bis 650, jeigen, woä Mrf(fiie« bene «äpecieS anjujeigen ftfjcint. SieSförfer, weldie man gewöbnti^ ©(immer nennt, bieten noaj »iel giBJerc Unle^f(t)ie^e bar, benn man Wirb gegen swanjig »evfcfjiebene aümfel jroifdjen 60 unb 76o becbaiiitcn, wo8 barauf fü^rt, botin eben fo biefe Spccie« ju ettenncn. ((Dpttfd); tEigfnfdiaftcn. 253 !Cnr*itiefrer bcr Slitiflc. - Die 2)ut(^mcfTer eer farbigen SRtiige, fon)o()I ber freiöförmtecn aU eÜiptife^cn, »aritrcn wn einet jiir antern ©ubfianj, wenn bie '•piotten, welche |ie erjeugcn, oon bcrfelben Dicfc finb ; wenn man foIgIi(b aUc iSubjianjen in gleich bide ^platten ft^neiben würbe, tonnte man jte bur^ bie ©urcbmefTer unterfc^eiben. So ift llor, baf man unmittelbar mit bem äuge biejenigen erfennen Würbe, welcbc bie größten ltntcrfcf)icbc barbieten; aber für »icle anbere wirb eö nocft notl;an'nbig fein, 50?afc ju nebmcn, ivcldjc bie 2>erglciri)ung geflattcn tonnten. Der Apparat oon ©oleil * taun aud; l^icju bcnü^t werben ; man bringt an ben jjorijontaten gaben ben SRanb bcö einen befJimmten SRingeS, hierauf ben anbern, unb man erbätt bie Siftanj beö einen jum anbern in ®raben auf bem eingetbcitten SimbiiS. §. 70. «l^tcl)cn^c unb obnogcnbe Ät9= fiallc. — ®^ gibt Ärpftattc mit einer %xc, bei welchen ber orbentlicfje 3nbcr ber Srerfjung größer alö ber auperorbcntIit$)e ifl, unb anbfrc, reo gcrabcbaö ®c= gentbcil fiattftnbet, b. b- bei ben einen if} ber gereöbn^ liebe ©tratjl berjcnige, reelc^er ficb am meinen oon ber 3lrc entfernt, reie wenn er bunb bie 2lre abge= fJoßen würbe, unb bei ben anbern näbert er fid) ber= felben mti)T, wie wenn et angejogcn Würbe. "Die crftern nennt man a b f} o g e n b e ober n c g a t i o e Sr9= flaue, bie anbern anjiebcnbe ober pofitibe. Sie Seobacbtung biefc^ lImf?anbcarjgranj, ben gettgtanj, ben ''Perlmutter- glanj unb ben ©etbenglanj, ml^ festerer nur ein »on ber fafcrigcn Struftur begleiteter ^erlmutter-- glanj ifi. 3n jebem biefer ©tanjarten ragt man noä) »erfc|iebene SBorictäfen ju, reet^e man mit gewiffen Seinomen, wie j. S. ^olbmetonifcber ©lanj, f)albgfaßg(anj k. bejcic^net; ouc^ fagt man mctariäMIit^cr ©fonj, um bomit boä metalJi- fe^e äui'fefien gcwiffer Steine ju bejeicfcnen. ®er ©lonj iß öfteriS jiemtic^ »eronberlicf) in einem unb bemfelben Äörper, fo bog er unmöglich jur genauen Unterfc^eibung einer ©ubftonj »on allen übrigen bienen fonn. 3)oc^ »ariirt er niemals oom SWetoUglonj jum ©la^glonj unb tonn ba|)er in biefer 53eäie()ung »on einigem 9Ju^en fein. Jl|ien»mus (Sd)'""^")' tlebenkretfr , fronen. §. 74. aficriSmu« C®*iöcrn). — ©(^lon feit langet 3eit tonnte man eine befonbere Srfi^einung bcä ©ap^irö, bet burd; Steflerion »or einem fJartcn Sichte einen gtönjenben Stern mit fet|« Stro^len jeigtc. Spä- ter ^otmon bie Semertung gemodif, bog bo« gleit^ie 9)f»änomen buri^ SRcfrattion fJottftnbct, Wenn man iai St^t einet 2Ba(|«terje bur(^ ben Stein betrot^tet. !Won motzte (lierouf bie Gntbecfung, baf ouc^ noc^ mehrere anberc ©ubflonjen Sterne, aber mit me()r ober weniger jodlreicfeen ©tra^ilen, goben. Siefe Grf(^einungen ^at Sobinet an bie ber logenannten Vlt^e getnüpft, wo»on wir bie onologen Stiotfoi^en :^ier folgen loffen. SSBenn man eine SfJei^e poroHet ou^gefponnter unb jiemlic^ no^e on einanber liegenber S'i^O'» "''fr auc^ ouf ein Oloä gejogene paroüele Striche ^ot Cgtg. 366), unb mon bo« Sid)t einer 2ßoc^^= 366. 367. teräeburt^biefe ^tnbur4> betroc^- ijljl ^^^ra tet, fofietit man ouf beibcn Seiten Uli ^^^^ bet glamme einen fentre(t)t jut 3Jt(J)tung bet Stritte * liegenben Igelten Steifen, ^at man gäben : ®tri4)e, bie fid^ unter einem reiifiten SBinfet burcfctreujen, fo gewo|)rt man jwei ouf biefelbe SBeife fti^ but4»treujenbe t)clle Streifen unb bo!>er einen Stern mit »ier tet^twinfligen Stro()- Ten; man tann bieS fe^en, fobolb man tai 8i4)t burdd ein feine« &mcit betro(J)tet. 3»it bret Steigen gäben ober Striemen CSig. 367) ^at man bret Streifen unb ba^er aixd) einen Stern mit fec^« ©trollen !c. 3m 2lllgemeinen (>at man eben fo »iele Sicfctflreifen otä Siic^tungen »on ©trii^en unb finb bie 2Bintel ber ©treifen genou bie ber ©trit^je felbft. Diefe Srft^ei- nungen finb olle boä SfJefultot ber Sutüdwerfung beS Sitzte« on ber D6erfJöc()e ber gäben ober Striae. Sle^nlidie Sttutturen in ben TOtnetalien ^aben auc^ ö^nlicS^c SBirtungen jut golge. SBenn man j. S. ©ubfionjcn finbet, bie butc^ Sicfllerion fc^itlern * raä gleittc pS 6in melciic man mit ein gefofiren ifl. , tonnen, fo bemertt man, bog fte me()r ober weniger feinfofertg finb unb baf ftc^ fentret^t ju btefen gofetn bie Sinien beö refleftitten Sic|)te«, bie fie botßelicn, jcigt. ©er gofergpp« unb ber fofctige lo^lenfaurc Äolf, bet gofcrtiefet, ber ©^illerquotä CÄogenauge) jc. jcigen biefe Stfd)einungen fe^r beutltt^. Untetfuc6,t man unter bem 9Stfroftope bie flern- bilbenben SÖrper, fo cntbecft man on ijincn gewö^nlitfe oucft entfprctfeenbe ©trutturen. ©o jeigt j. SB. ein fentrec^t jur 3lre geft^nitteneö *piättd)cn eine« fed)8- fettigen ©ap^iirptiöma« ober eine« pt)romibalen So= becoeberö Streifen, bie unter ftdi gleidjfeitige 25rci= ede bilben ; fi'e muffen alfo ouc^ (aterne mit fed^« Sttal)len geben; ebenfo »et|>olt fid) auc^ ein Smo-- togbptiöma u. f. w. Sin quabrotifd)e« 3botra«prt«ma ficKt auf feinen ©runbflädjcn unter bem Witroftope tet^twintlige l-inien bor unb gibt bemnat^ Sterne mit »iet retfttwinteligen Stroblen. Sin ^ti«ma »on f4)Wefetfautem SBorpt jeigt jwei Spfteme »on Sinfen, welche fic^ fcbicf burdjtreujen unb bittet einen Stent mit ©troblen, bie Rcfc auf gteid)e SSSeife burtlftcujen u. f. w. Sie 2lrt bc« 2(ftcri«muö einer ©ubflon^ tonn unö olfo Sluffc^lüffe über il>re innere: ©truttut geben, bie füt un« ouf jebe onbere SBetfe »etlotcn finb. ©0 tonn man j. S. borou« fddiegcn, bof bie fe0«- fettigen 2)reiedpri«men , bie 3bofra«pri«men oug fettigen ©moragb- unb ©ap^irpti^mcn auä gleich- quobtatifcjien ^rtömen, bief ri«mcn »on f(J>wefelfautem Satpt aui t^ombift^en *prt«mcn gebilbct finb u. f. w. einSeweiä, bop fti^ bie ©ad>c witflit^ au^ fo »ct= bolt, iß bie«, baf ein in biefen Äörpern parallel mit ber 2lre abgefc^nittene« ^lötti^en nur eine cinjige, ^öclßen« jwei Sii^tlinien erjeugt, woöon bie eine ben ©paltunpöriditungen ber ©runbfläctie eHtfptic^t. Die 3Sct»ielfälttgung betSeobacJitungcn Witb un8 o^ne 3weifet einß wi^ttge SRefultotc licfetn, unb mon wirb wojtfdieinlid) fet)en. Warum gewiffe ®u6= ßonjen, 5. S5. ber Duorj, tro^ it)rer Slnalogie mit onbern jlörpern feine ©lerne bilben ; man wirb bie gorm unb 2lnorbnung berSOToletülebcßimmen, welche bem in Xrapejoebet frpftollifirenben ©ranote jutom^ men, um Sterne mit fecj« Strotjlcn ju bilben, bie eine 9?eigung »on 60'> unter ftd> (»oben, wenn man ibn an gewiffen iffiintcfn fcfcleift unb Sterne mit i>iu Stroblen, bie gegen einanber um einen SBinfel ge= neigt finb, bet äWifc^en 60" unb 120" liegt, getnet worum ft^^ bie« niä)t and) bei anbc'rn Subßonjen be« regulätcn Spßcm« u. f. w. finbet; enblid> watum bie »etfc^iebenen gotmen einet unb betfelben Subfianj öetfc^iebene 2lnorbnungen borbieten, unb welche« bie Sejiefiungen finb, bie fie unter einanber boben. §. 7.5. 9tebenfrciö. — E« crjeugen fämmtli(|e ßetnbilbenbe ©nbßonjen aucb not^ ein anbete« f^a^ nomen, bo« »on ben ©pflcmen mit bet Site potoUelet burd) bie Sonten bet biefe Subßonjen jufammen= fefenben, pri«matifcben OTolefüle bewitttet Sttie^c abjjängt, an welchen bo« Si*t jutüdgewotfen witb, wenn e« bur* ben ©tein btnburd)gebt- Dtefe Qr= fefeetnung beßebt in einem but^» bie glömme, bie aW SBifietpuntt bient, binbutc^gebenbet Sii^tttei«. Sie ßnbet nid)t allein bei ben ttpßaflifitten Subßonjen, fonbetn ouc^ noc^ bei ollen untegetmägig fafetigcn totoffen mit potollelen fenftet^t }u i^rer Siit^^tung gefclliffenen gofern Stott. §. 76. fiid)tfronen. — üBenn bie Subßanjen gleid>fÖrmig au« regelmäßigen, parallelen gofern jufommengefegt finb unb man fentret^t ju bet SRitJ- tung biefer gofern ^lätttben abfd)neibet, fo fiebt man burd) biefe leßtcrn binburtb eine ttei«runbe Ärone um bo« Sic^t berum, bo« man jum Sißetpuntt wäblt. Die Ätonen finb mebt cbet weniget grog, je noi^ ber @röpe ber gofern, bie man burc^ bie iWcITung be« Durt^meiTer« ber Steife genou betct^ncn tonn. (Ojitifd)e «!ifltnfd)aftfn. 255 /atb«n. §. ^^. astcfcntlic^c otev cioent^ümKAc ^atbcit. — 'Bit garbcrt bcr 2)Jtitcralteu muffen ali ircfcntfid^c uiitj alö jufäUige garbcn unter= frfitcbcn werten. ®te er^crcn rubren »on ber 9?atur bcr Äörper fclbft bcr unb finb für bcren UnterfdjeU bung Wichtig. @ie ftnben fid) bei ben iKctatlen , bcm ©^rcefer, ben ©(^recfelmetallen, bcn Drüben unb bei einigen ibrcr 3ufammenfe^ungcn. Siefe garbcn finb f^ctö in ber ganjcn Slu^bebnung bcr Körpermaffe gfcici)förmig ; fie änbern ftcb man^mal le nad) beren gröpern ober geringern i)i(f;tigteit ab unb erfc^eincn enblit^ ganj fcbroarj, Wai befonbcr^ bei ben Drpben bcr galt i(}; jeboci; i|l bicgarbe il;rcö ©tnnbcö immer bic glci(I;c, iric aucfc bie ber 5Waffe fein mag, unb biep ifl auc^ ber @runb, warum man fie bei ber Stufääjilung ber Sbaraftcre befonber^ angibt, (ii ift nic^it ü^ne 9?u^cn, wenn man fitfe mcrtt, bap bie Gigenfarbcn in gotgc einer befonberen Slnorbnnng ber 5Wc»Iefii(e ficft »cränberu tonnen. @o jeigt 5. 93. ber bei 109' gcfcbmoljene unb b'cr'T'f ertaltcte ©cbwcfcl bie gelbe garbe, bic ibm eigen ift; wäb- renb er biö jum ©iebpuntt (400") erl;igt unb fobann fdjnell evfaltct eine brannrotbe garbe annimmt unb jugteid) ircid) wirb. Der langfam erfaltetc f l;oöpbi'r jcigt eine gclblit^e garbe, wirb aber fcbwarj, wenn man ibn f^nell crfaltet. §. 78. Sufälltoe 5?arbcn. — Sine grof e 2(n= ;a^l erbiger, fJcinigcr unb glaftger Äörper baben Bon 9Jatur au« eine wcipe garbe; ftnben fi* aber bäufig aiiH) mit @ubf}anjcngemif(|t, bic »erfd)iebene, tbeil« wcfcntlicbe, tb.cilö jufälligc garbcn befigen, woburcb ibre 3Äafirc entwcber ganj ober nur tbcilweife gefärbt wirb. Sine golge baoon i(l bie, bag bicfe Äörper eine 5Kengc Bcrfcbiebencr garbcn barfleUcn lonncn, je nac^ ben Umfiänbcn, unter wcldjen fie ficb bitbeten: fo ifi ber ÜScrgtrpftalt balb farblo«, batb in« @elbe, @rüne,Sraune, ©(i)war}e, SBiolctte u. f. w. gefärbt, finbct ftcb ber ©maragb, ben man ficb immer al$ einen grünen ©tcin benft, auc^ farbloö ober blau, gelb u. f. w. Tian fiebt bäufig bie ©ubfianjcn, welche |icb mit' einanber trpftatlifirten, fid) in einigen Zi)nUn burd>= bringen unb jtcbf aud) gefärbte in ber 2J?affe ber übrigen jerftreut ticgenb, wai bicfen cfne bcfonbere gärbung gibt. Siefe Slrtcn oon garbenmifcbungen trüben nidjt feiten bie Durdjfidjttgteit per JliJrpcr, bic baburd) fcgar oft ganj unburd)j'id)tt.j werben. Dft bleiben aber aber auc^ bie Äörper bcffen ungeacbfct mebr ober tvenigcr burd)fid)tig, wa^ entwcber anzeigt, bap bic frcntbartige ©ubfianj au^ äupcrfi feinen 2bc'il= djcu bcftebt, ober bap fie fid) in einer Jlrt d)enüfc6er 3ufamniciifc^ung bcfinbet. Sie SBirtungen beö gar= benfpiet^ Weifen auf bcfonbere Jlnorbnungcn ber fär- benben ©toffe in ben Sörpern bin, ju beren 95c|lim= mung fie nn« Oiellctd)t cin|l führen werben. Siefe färbcnbc ©ubftanjcu finb juwcilen »erflüc^= tigfnbe ^rincipien, weld)c baiS gciicr lcid)t jerflörcn tann, wie e« bei ben meiftcn friiwarjcn Oiiavjen bcr galt if}; mand;mat finb fie organifdjc ^principien, wie j. 55. imÄornect, wetdicr feine rotbc garbe gröpten^ fbeilö organifd)en Jtügeld)cn »erbauft, bie man ju- weiten barin »erbreitet finbct. Sic jufätligen garben finb nid)t immer glcid)fiJr= mig wie bie wefcntlid)en garbcn; benn cincrfcitö »ariiren fie btn|td)tlid) i(;rer ©icbtbeit unb Jfüanccn, anberfeitsS mifrijcn fie fid) aud; bäufig , fo bap bic gleiche SWaffc, bcr gleite Är»|tatt, fid) in feinen Bcvfd)iebc= ncn Sbcilen Bcrfdjicbcn färbt. 9J;an beseidjnct oft bie 3eid)nungen, weldjc bicfe Berfd)icbenen garben unter fid) bilben, burd; bic93ciwcrter banbförmig, ring- förmig, geffecft, ounftirt, geabert', fd)at. ttrt, baumförmig (benbritift^), geflammt, ruinenförmigjc. 5Webrere biefcr 3citf)nungen f(t)ei» nen »on Umfiänbcn berjurübren, welche bie SSitbung berÄörpcr begleiteten, unb laffen fie^ Wie bic Slbcrn ber ©eife burtb einen gröpcrn ober geringem @rab oon glüffigfeit unb Slcbrigfcit bcr ©toffe crftären, bie fie in bcm 5Womentc befigen, wct(|)cr bcm gefl- werbcn üorauägcbt. 3lnbcre finb bic 3icfuttate ber 3erlegung, bie »on innen uacb aupen unb umgcfcbrt fiattünbcn. Sie geflammten unb ruinenförmigen 3ei4H nungcn bcjie^en fit^ auf 3iiffe, bie nact) ollen SJii^tun- gen »erlaufen unb in welche glüffigfcitcn obcrSämpfe eingebrungen finb, bie mcbr ober weniger tief gebenbe 3ertegungen »eranlaptcn. 2lud; bentertt man, bap ber fogenannte ruinenf örmigc SWarmor »on gIo= renj nur eine SSarictät »on Äaltfleinen ifl, bie man in ber 9{ä^e gcwiffcr ©palten bricht, iura) welche bi« mit »erfcbicbenen ©ubftanjcn, weld;e bie gumarO' len bitben, angefüllte Sämpfe entweichen. £)bctfläd)lid^e ^atbcn. — So gibt lu^äüiQt garben, bie nur obcrf(äd;li(^ finb ; fie rubren oft nur »on bünncn 5)äutd)cn auti frcmbcn ©ubftanjcn t)tx, wai beionberö bei gcwiiTen Sifcnerjcn ber galt ifi, bie entwcber auf berObcrfläd)c ibrer ÄrpflaücCSifcn- glanj »on berSnfel Slba), ober auf ben totalaftiten mebr ober weniger mannigfaltige Sicgcnbogcnfarben barflcflen, bie burcb SBaftben manchmal ganj entfernt werben. Unter aubcrn Umftänbcn bangen bicfe 3{cgen- bogenfarben »on einer 33cränbcrnng ber Dberfläi^c ^cr, wie eö bäufig bei bem Kupfcrfieö gcfd)icbt. 3nitcrc« 3rifircn. — Sä ftnben fid) anä) 3le- gcnbogcnfarben im 3nnern ber Körper, wooon bie einen »on mebr ober weniger ausJgcbebnten SJiiTcn, bie anbern »on ganj unbcfannten Umftänbcn bcri'n^ren. Unter bicfen Icgtern finben fic^ einerfeit« bic fd)önen SÄegcnbogenfarbcn, weld)e ben Dpal fo gefcbägt mad)en ; anberfeit« bie lebbaften unb je nacf) ber gröpcrn ober geringern 9?eigung beä Körper« gegen baö Stcl)t »eränberli^en garben, burt^ bic bcr 8 ab t ab or fo gefud)t ifi. |)l)06pl)ore9renj. §. 79. ©rffäruttfl. — 2Benn bie ^boSpboreSccnj, wie »erfi^icbene 33crfuil;c anjujcigcn fcicinen, fic^ auf bie Stettricität b'cjicl;t, fo jeigen fie un« auä) Sid;t* fpicte aU eine SBirtung bcrfclben, unb fann aWbann nad) ben optifd)en ffirfdbeinimgen angegeben werben. Siefc Sigenfd)aft fprid)t fid) burd) ein» mebr ober weniger lebbaftcö unb »erfdiicbcn gefärbte« i!eu(l)ten an«, ba« man im Sunfeln wabrnimntt unb auf »er= fd)icbcne 2lrtcn in ben S);ineralien ber»orrufcn tann, nämlid) burd) SRciben, ©top oberSrutf, burd) 2:em= peraturerböbung unb burcf) 2(u«fegen an bie ©onne. ^^oö|>()oce^cen} fcur«^ Stfcibunq. — S« gibt Körper, an Welchen fcl)ou bic teiAtefJcafJeibung ein mef)r ober weniger Iebj)afte« Seud)tcn bcroorruft, j. 93. gc= wiffe Sanctätcn »on bcr 3intblcnbe. Sagegen bc- Surfen anbere einer jicmtiri) ftarfen SJeibung, j. 93. bcr23evgfn)fial(, tic ineiftcn glafigen «ubftanjen, ge- wiffe 3)cnrini.n\n-tcu!c„ bei bcncn man oft äwei©tüc{e febr ftar! ancinaiitcr reiben mup. 3" bicfen »erf$ie= bellen göKen erhält man immer in Ter Sunfclbcit ein wciplicbe« i.'id;t. 5(cbnlid)c ii^tifiin.icii erzeugt bcr ©top, befonber« in ben fpaltbarcii 5(i.n7i'ii; icbcrSJip, ben mau barin bcnjorbringt, v'iilt ciiitgc '-Utgenblicfe lang ein mebr ofcr weniger IcblniftcS l'iitt, unb wenn man fie in einein 9.iiövfcr ;crftö|jt, fi.M'riicint bic 5)?affc ganj in geucc \u fein. 93cfonrcri? nicrfwiirbig ifi in biefer Scjicbung bcr t'urd)Hcl)tigc gclcfpat^. ^Vifioßpliore^irci^ burd) 2Bärmc. — Sic mei= (Icn 'iVincralfiibilaiijcn criciigen burd) Xemperafurer- böbung ein mcbr ober weniger Icbbaftc« Seud)ten. S« Raten ftcb unter i^nen fold)e, Weld)e bieju eine jicnv" 33 256 Jl1tncral0gir. lid) l>of)c Scmperatiit crfortcni uiit tie man ta(;ct in ©(^mcljttcgcln fcf)r flart crfcigcn miif; anbcrc öcr= langen bIo§ eine biinfclrotl; Ci)Iü!){)i?c unb fogar oft nod) einen «>ett gcvingcrn ? ein natürlidjcr ÄrpfJaU ifi. Vcrfd;ieöine })l)i)fihal>f4)e Ciflfnfrfl'P«»' §. 80. (Scflärung. Siele «Wincralicn ftnb ela= ftifd), b. b- if)« SCfoIefiitc iefigeii bie Gigenfdjaft, fi* momentan ju oerriirfen unb ba(b wicber in ibre urfpriinglidic l'agc jurüdjutebren. Siefe Sigcnfdjaft tfl bai^ lüegenibeit »on ber Debnbarfeit, wo bie TioktüU, fobalb fie einmai auä ibrer urfprüngtidjen ^agc gefommen finb , in ibrer neuen »crbleiben : biefe (äigenfcbaft bemcrtt mon befonberä bei ben WetaUen, bie man befbatb fogar fcfcmieben, 5U biinnen Stättern f(t)Iagen ober ju feinem Drabt jiebcn fann. Sie Gtafiicität äupert fid) befonber« in ben @tä= ben ober 'Platten gewiffer Sörper, bie mebr ober we- niger gebogen werben fönnen unb bann wieber in ibren natürlichen 3ufianb iurücftcbren. Siefe Sigen- fdjaft unterfd)cibct fie boii oicien anbern, bie einfacb biegfam finb unb bie Sriimmung, bie man if)ncn fiinjilicft gab, bcibebalten. Sie ber ©teifigteit cntgegengcfcftc Siegfom-- teit, fie mag nun bon ber Slafltcitdt begfeitet fein ober nid)t, läft jic^ bcfonber« bei foId)cn Stoffen be- merfen , bic ficb natürlich in Stätter tbeiten ober |id) in febr feinen gäben »orfinben; in einem febr l;obcn ®rabc fpri^t fie fid) bei ben ©ubflanjen auä, bic man a^bcft ober Slmiant nennt unb bie nur 33cr- einigungen »on feinen unb wenig ^ufammenbängenben gäben finb, wetd)e man in öcrfd)iebcnen ©ubftanjen bemerft, (§. 64.) @a gibt barunter 5ßarictätcn, bic fo gefc^imeibig m ©eibcwerg jinb. §. 8f. ©lafticitätSajtcn. SSBa« in SPcjiebung auf tf tafticität bei ben trpliaüifirtcn Körpern bcfonbcrö ■ mertwiirbig ifi , iß bieg , baf biefe Sigenft^aft nidjt in atten 3!i$tungcn gleich ifi unb baf eä i)m 5Ka- ,rinium= unb ÜÄintmum-Sinicn gibt, bie man eiafiicitätgaren nennt. Sieä fpri*t ficb burd) bie 3S"- änberungcn ber Temperatur auö; bcnn fWitfdjerlid) bcmerttc f(^on »or langer 3cit, baf bie gegenfcitigen SIcigungen ber gläc^en eineö Ärpflatlä , ber ni^t bem recjulären ©pficm angebort, aisbann mcrflit^e Untere fcbicbc barbieten, rvai nur »on ber llng(eid)beit ber Slu^bebnung in »crfc^iebenen 3{id)tungen berriibrcn fann. «Man nimmt biefelbe, unb jwar auf eine febr frappante SEBeife, burc^ bic 2trt ber Vibration ber in »crftbiebenen 9tid)tungcn »on einem SrpfiaU abgc- fc^nittcneu 'piättc^jcn wabr, isie eS ©abart'ö SBerfuc^e beweifen. Sin fenfrc(^t jur 2(re gcfdjnittencä ©(bcibd)cn ei- nes Stbcmbocbcrä gibt jwei 2trten »on Änotenlinien, jebe auä jwei gcraben retbtwinfeligcn Sinien äufam- mengefegt (gig- 368.), bie beuttief) ben gleidjen Ion crjeugcn. Sine paraUcI mit ben glädjen abgefd)nittene ©tbeibe bringt ebenfalls jwei @9(ieme »on Änotcn« linien berbor — baö eine ©pfJcm iß rcctangufär unb baS anbere bppcrbolifcf) (gig. 369). SaS rectangulärc gibt bann ben tiefem Jon. SBenn man ein ^Hättd)en auf einer ©eiteneifc parallel mit ben glädien eineä Sl^omboebcrö, ber bem borigen entgegen iß (§. 24, 4), abfi^neibet, fo erbält man glcicbfallä }Wei Änotenfpßemc, woBOn baö eine rectangulär, ba« anbcrc bppcrboIif(^ iß; aber cinerfeif« treten bie ©ipfeln ber -?)9pcrbcl weiter au« cinauber aW bic »origen (gig. 370), unb anber« feit« gibt baä rectangulärc ©pßem ben böbem Son. 3ß bie an ber Sic abgcfdinittenc platte mit ber 3irc parallel, fo ergeben fid) in ben Snotenlinien immer nocf) ein rcctanguläreö unb ein ^ppcrbolifc^cö ©pßem ; aber baS erßcrc gibt ben böbcren Jon. SOäenn man aber bie ^lättt^en auf ben ©citcn- tanten unb parallel mitbcr21vc abfcftncibct, fo bieten ßc jWei ©pßcme »on b9perbolifd)cn Änotenlinien bar Cgtg. 371), wcld)c »crf^iebcnc Jone ' " Stntoenbunct. — Sicfc 2?erfud)e babcu fd)on einigen 9?u§cn für bie Ärpßallograpbie. SBcnn ein rbo)nboebrifd)er Körper fid) nid;t fpolten läpt, fo fann man unmöglidj bic bcibcn SJbbmboeber, wclcbe ein- anbcr entgegen, »on einanber untcrfcbciben, bic er barßellen fann, weil ße alle beibe gleicbc SBinfel baben; eben fo wenig faim man i^re bciben Slrtcn fcd)Sfeitiger ^riämcn »on einanber untcrfd)eiben. ®g wirb nun ßctS etwaö l'ciditcö fein, biefe Äörper ,;u crfcnncn, wenn man ^lättd'cu parallel mit ihren gläcbcn abfd)ncibet unb ßc »ibrircn läjjt ; bcnn bei tcm gcraben 3?bom= boeber gibt baö rectangulärc .«notcnfpßcm ben tieferen Jon , bei bem fd)iefen SJbomboebcr ben ^öS)crcn. Sa« an ben Scfcn gcbilbete 'priiJma gibt ein rectangulärc« unb ein b9Perbolifd)e« ©pßcm, bagegen bilbft ba« anbcrc jwei bpperbolifcbe ©»ßemc. (Dpttfd)« ((:ii|t-nfd)aftrn. 257 •flirte. , §. 82. ©ctfärung. — Sa<3 Sciivort \)att jrenbet man im trri^iufc^cn ?cbcn auf fcljt »erfdjirtciic SaSetfen an. a)?an fagt, ein Äßrpcr fei ^art, balb, »eil er bcm ©tc^c anbcrfict;» , balb alö ®cgenfajp »on wtiä) ober biegfam, unb ivcil man il)n mit einem fcbneitcnbcn Snflrumente nic^t fonjl angreifen fann. 3n bcr SÖJineralDgic Oerflebt man unter §)ärte ben größeren ober geringeren SBiderftant, bcn ein Äörpcr Iciflct, wenn man il;n burd; einen anbern iiörper fc^neiben, ri^en über f(^ktfcn wiü. 3» biefer iSejieI;ung ift ber Siamant ber (»ärtefJe Körper, i»eil er alle anbern Äörper ri0t ober abnügt, ol)nc burd) trgcnb einen gerigt ober abgenügt ju »werben ; bal;er mu6 man feinen eigenen ©taub anivcnben, um il;n }u fd)teifcn eber ju polircn; bot^ biirftc man bepl;alb nit^t glauben, baß er and) bem ©djiag ivibcrflänbe; er ifi im ©egcntlpcil öupcrfl jerbred)lic$. SBcjic^uurt JU fccc Slnorfcnuno bcr ®Ies mentart^ctld)en. — Sie §iärte (lebt ju bcr gorm unb Slncrbnung bcr bie Äcrpct yifammcnfcgcntcn Glcmcntart{>eild;en in »ieten SJcjicj^ungcn. 3n .einem unb bemfctben Ärpflatl ifi fie nid;t genau bicfclbe in allen 3Jid)tungen ; bcnn geiinffc glädjcn laffen ftd) leidster alg bie anbern rigcn, fo ivic au^ geiuiiTe (jdcn bie gigcnfcfiaft, biefen ober jenen iiörvcr ju ripen, in einem j)i.il;eren 0rabc aU bie anbern be= figen. Sie frvfJallifirten SBariefätcn eine* Äörpcr« finb ni(^)tmit bcnen cergleidibar, bie gteic^fam burc^ eine nnurbentlicfce, »ericorrene 3ufamnienbäufung cntfjebcn. Slud) ifi bie $iarte nid)t mc(;r im galt eineö X)imorvf)i«muö »ergteid^bar ; fü rigt j. 93. bcr 2lrra= gonit bebeutenb bcn geibö^nli^en toI;lenfauren Aalt, iväbrenb er »on bicfcm nidjjt gcrigt wirb, unb fo rigt and; ber gebärtete n »eigen, um taö @ctt)ici)t bcSSBaitetä ju crfaljren, iai et in fit^ auf-- genommen t»at unt biefe« &mi<^t ju bem beobocf)- teten SScrluPe f>injufügcn. @((rtrfcftät un^ ÜRagnetfimu». ^. 85. ®cnmc S8t^cutuno fccr ® Jcf tricität. — alle fWineralfubflanjen fiJnnen entrocber imä) t>ai eine ober anbere betannte 5OTitteI cicftrif* gemalt werben, unb unterfcfceiben fi* »on einanber im 21U= gemeinem fcwo^I t)infi({)tlicf) iljtcä ^eitungösermijgenä, al« l)inficf)tlicb ber erbaffencn (Slettricität^art, ober butc^ bie größere ober geringere l'eicbtigfeit, fie ju erbauen unb bureb bie Seit, iväbrcnb weltber fie bie> felbe bebauen. Onbcffen ba^en biefe Sbaratterc feinen gropen aSertb wegen ber ©djirierigteit, bie man beutjutoge bei ber grtlärung ber jabireitben 3Juönabmen, »elcbe p(b barbieten, finbct. 9Jicbt immer erbalten bie Ärp» fiaUearietäten bicfelbe eieftricitätSart, ivie bie burtb unregelmäßige 3ufammenbciufungen erjeugten SDJine-- rattbrper. 6« ift fogar ber galt, baf äwci ÄrpRaüe »on einer glciiben eubfJanj öerfcfjiebene eieftricitäten annebmen unb felbft ein SrnflaU burd; bie ^Reibung ber einen glii^e eine SIe!trtcität«art erbätt, »obrcnb er bur^ «Reiben einer anbern 51äd)c eine entgegengefe^te etettricität crbält, unb jivar, obne baf manmitbem Stuge aud^ nur ben geringflen Unterfd)teb bcmerten löjintc. |)init(btli(^ ber ?cicbtigfeit, ereftrifcb }u iberben, finben bei ben 3»ineralien große Unterfcl;iebe ©tatt; eö gibt barunfcr folcbe Cj. ». ber Dcppelfpatb unb ber Sopa«), bie man fo ju fagen, blog berübren barf , njöbrenb anbere ficb nur febt ferner etettriftren. aucb bebalten biefe nämlicben ©ubflanjen bie erbal= tene elettrif(be Sraft mebrcrc Sage lang; anbere, j. 33. berDuarj unb ber Diamant, »erlieren fie au-- genblicflicb njieber. 'Diefe Sbatfacbcn würben ebne Bmeifel »on großer Sßicbtigteit fein, wenn fie nicbt äbnlicbe Sluänabmcn, wie bie »crigen, barboten. gg finben ficb aucb fclcbe ©ubj^an^cn, wclcbc bie cleftriftbe Äraft burtb eine Semperatuverböbung ön-- ßern ; botb gibt cä bei einer unb berfelben 3lrt große SBerf^iebenbeiten in Sejiebung auf ben SBärmegrab, wo baö ^bänomen fitb äußert. Tlan weiß biö je^t nod) niAt, wobcr alle biefe Unterfd)iebe rubren ; e« Icißt fid) bloß »crmutben, baß fie mit bem 3ufianb ber Dbcrflädicn , ben man nicbt geborig JH bcurtbeilcn weiß, ober im 311Igcmeinen mit bem ftoletularjutlanb beä ÄörperiS in Serbinbung flcben. §. 86. spoIat=®Icftricität. Eine ber merfwür-- bigflen Grfdjeinungen iil bie @igenfd)aft , bie man bei gewiffen ©ubflanjcn finbet, ben elettriftben 3u|lanb burtb eine gicicbförmig wadjfenbe Scmperatur ju äu= ßern, inbem alöbann eine glettricifät^art ar. bem einen Snbe unb eine »on ibr »erfd)iebene (Sleftricität an bem anbern fid) jcigt, ober, wie man ficb "'"b fonfi nocb au^brüdt , elettrifd;e f olcn barbietet. Sine gleid)förmig abnebmenbe Temperatur bnt baö ®Iei^e jur golge, nur finb alöbann bie ^tolen umgetebrt. ®ebr merfwürbig i|l bie SScrbinbung biefer ^bä= nomene mit ben !r9(laUograpbifd)fn 35"bältni|Ten. Sie (SubfJanjen, Weläje bie ^olar = Gfcctricität jeigcn, (;Soracit,3;urmalin}c.), bieten jene Sigentbümlid)feit bar, baß bie beibcn^olen, bie in geometrifd)er §iin« riebt ibentifd) finb , ganj »erfdjiebene SÄobifitationen barjiellcn (§. 44.); — ein Umflanb, burcb ben man befonbere 3ufammenfe^ung(*arten ber 5Kolctiilc ju= (äffen muß, bie man bictleiAt aii Urfacbe »on ber flettrifdjen Srfdieinung erfennen wirb. §. 87. @leftroftop. — Ungead)tet bcä geringen Sertbeö ber meiften «lefttifcbcn grfd;einungen crin' nern wir bocb an bie 5Wittet, bie ju ibret JBeobai^- tung angewanbt werben. Um ju erfabrcn, ob ein Äörper clettrifirt i(}, bat man ibn bloß »or einen im natürlicben 3uf}anbe bewegüdien Äbrper ju bringen, ber aWbann angejogen wirb. Um bie 21rt ber ßlettri- ' cität fennen ju lernen, muß man bem bewegliibcn Äörpet eine befannte SIeftricität geben; wenn alö««j bann ber eleftrifirte ÄiJrpet eine Sutüdfiofung aui* übt, fo befigt er bie gleid)e Steftricität, wie "nai ■ Gnflrument ; wenn er eine Slnjiebung ausübt, fo be- figt er bie entgegengefegte glettricität. ®in irgenbwo befefligte^ §>aar ifi febr bequem ali natürlicb beweglidter Sbrpcr }u gebraueben, unb ein anbere« .5>aar, ba« an bem einen Snbe einer ©iegel- lacfßangc befcfligt iß, bie burd; Siciben ncgatt» e(et= trifd) wirb, ift Sllle«, mai mon jur Sntbecfung bet ®Ie!tricitätöart eine« Äörper« nötbig bat- §. 88. CDtagnetidmu^. — DieäBirfung auf ba« TOagnetfläbi^en CWagnetnabeQ iß außerorbentli^» it- grenjt , benn iii jegt fanb fi^ nur ba« gifen in ber 5Jatu» in fcld)en 3uf}änben, wo ti einige ^irfung erjeugen fönnte. 3n bem einen biefer 3«ßänbe Wirft e« rein nur burcb änjiebung unb auf bie gleid)e Seif» auf ben einen unb anbern *po(: e« iß anjtebbar. 3n ben übrigen 3ußänben QaU fcbwarje« Sifenwpb unb magnctifdter ©cbwefelfic«) wirft ber gleici^c ^unft be« 2)?incral« burcb 2lnjicbung auf ben einen ^ol unb burcb 21bßoßen auf ben anbern; b. b- ba^ SKincral bat felbß ^olen. aBirfiing auf ben 9übIfTnn. §. 89. ficitu!t9«»etmt>gcM. — Die 3J?ineraI- törper beßgen für bie SBärme febr oerfcbiebene Sei« ^ tung«öermbgen, wa« jur golge bat, baß, wenn fie (n ' ber §)anb liegen, \k mebr ober weniger merflic^e Sinbrürfe »on Äälte erjeugen, beren man ßcb oft )u ibrcr Unterfcbeibung bebienen fann. Deßwegen wirb man nicmal« ben SBergfrpßatt mit bem ®la« »er« wed)feln, ba ber erßere eine Smpfinbung »on üäü^ bewirft, welcbe fortbauernb iß, wäbrenb ba« jweite eine wenig lebbafte unb weniger lange anbaltenbe gmpfinbung erregt, ßn biefer Sejiebung jeigen ber Diamant, ber ©apbir ober ber SRubin, ber Xopa«, bie toblenfauren unb fcbwefelfaurcn Äalte , ber ©crn- ßein, bie Srbbarje, bie Äobtenfubßanjen febr auf« fallenbe Unterfd;iebe , burcb »»elcbe fie ftdj) unfeblbar erfennen laffen. Sei einiger Uebung »ermag man burcb biefe« SÄittel, mit weld)em ßd; nod) ba« fpe= cißfcbe ©ewiibt »erbinbet, eine große änjabl »on ©ubßanjcn »on einanber ju nnterf^ciben , felbß obne baß man ßc betracbfet. g« gibt aud) ©ubßanjen, weld)e ein ®efübl »on SBärme erjeugen ; aber biefer ginbrud iß ba« dit' fultat einer diemifcben ffiirfung unb wirb burcb freit ©äure beroorgebrad)t, bie ßd) in »erfdiiebcnen ©tof« fen jericgt unb namenllicb in ben »on ben ©olfa-- taren berrübrcnben ©ubßanjen ßnben. §. 90. ^cttigfcit, Sdjärfc (SRaubigfeit). ®d finb Äörper »orbanben, Wel^e ßcb merfwürbig fett an« füblen laßen, befonber« fotibe, bie eine große 2J?cng« »on 2l?agneßa einfcbließcn. Diefe gigenfcbaft iß be- fonber« in einer gewiffen ©ubßanj febr cntwicfelt, bie man gerabe beßwegen ©pedßein ober Seifen- ßein nennt, unb bcßen ©taub man jum ©lätten ber ©tiefet anwenbet. 3" geringeren ©raben ßnbct er ßcb bei »ielen anbern Stoffen, j. 3). bem ®rnpbit, woran« man bie Sleiflifte »erfertigt ; fobann bei »et- fcbiebenen Sbonorten jc, unb wai jiemlicb wicbtig iß, ^e änbert ßd; in einer unb berfelben ©ubßan» nur wenig ab , fo baß man bei einiger Uebung bur^ biefe« 5KitteI mebrere berfelben jiemlicf) leicbt erfennen fann. Sluct» gibt e« »iete Sorper, welche ßc^ entreeber (£l)rmtfd)( j^ufammrnfr^ung. ali 5KoiTen ober aU ©taub im ©cgcnttjcil rau(> ober fc^arf anfül)len iaffcn, uiib bic man ba^cr un= mögltcf) mit ben »otigcn »evwcc^fedi !ann. 3iriifc()en bcn fett= unb f(^arf aiijufül>lcnbcn Äcr- )>ern untcrfcfjcibct man ncri) bie fcgcnannten mageren Server. Sie« fiiib geiBÖ&nlicb ncid) ffiaiTet begierige ©tcffc, »eiche augciiblicfliib bic gcudjtigfeit, bie fi(^ an bcn gingern finbet, cinfaugcii unb aWbann ein cigcnt^ümliifce« ®cfii^[ wn Srocfcnbcit erregen. 'Cicfe «Stoffe unterfrfjciben ftd; juwcilen burcb baö2lnbän= gen ober 21 n Heben an bic 3unge, eine 21rt 3lbl;ä- jion, inbem fie ftcfi ber natürlici)cn geucfitigfeit biefeä Organe« bemäcbtigen; biefe 2lM>äfion ift mantbmol »on ber 2(rt, bag bcr jug(ei(^ wenig fcfje ©toff auf ber Bunge einen 3;l;eil feiner fWaffe juriieflä^t. (Scriid) ^Ill^ ©cfdjmacf. §. 91. ®i((cnijicrttd)c ober >»cfcntlid)e ®c: tiic^c. — S5ic ®cnid)C finb im ^Wineratretd) ijouftger iinb jaf)Ireid)er ali man genjöbniicb glaubt, unb cö gibt fe^r »icle ÄiJr(.^er, bie |T* biird) bicfcä 50?ittel crtennen laffcn, welche« befonbcr« in ben t^cmifc^en 35crfii*cn für unö »on groficm 9?u^en fein reirb. 9i?an untcrfri)cibct ®igengcrü(be ober mcfentli^e ®c= riicbe unb sufäUige ©eriidje: bic einen unb anbetn äufern fi* balb unmittelbar, balb burcb ^Reiben, burtb Sr^öf)ung bcr Temperatur ober burcb Verbrennung. Die unmittelbaren gigengcriicbc liefern un« ba« «Rapbta unb baä ©teinöt, ba« Sb'or, bie fcbi»efetige ©äure unb felbft gciriffe SWetalle, bic ftd) burd) biefe« «Kittel Ieid;t unterfd^ciben laffcn , »vic j. 5B. ba« 3inn, bai Sifcn unb ba« Äupfcr. S5icte anbcre Äörper er= jeugen bur* bic SSerbrennung einen d)aratterif}ifd)en (äcrucb , }. S. ber ©djtvcfel unb bic ©d^rocfelmetallc, ba« ©den, wctdic« einen SRettiggcrucl) oon fiel) gibt, ber 2lrfenif, ber einen fefjr beutlicb au^gefprocbenen flnoblaucbgeruc^ entundclt, ber SSernftetn unb »tele anbere !)arjige ©toffc , bie balb angcnebm, bnlb un= angenebm ried)en; bie Srbbarje ober SSitumcn, bic einen eigenen @eru(f), bcn bttuminijfen ©crucf), »on ^ä) geben. 2rucb burti) ba« 3ieibcn entirideln fl* gen.nffe ®e= röcfie, »ie }. S. in einigen Scrnffcinarten, im Duarj unb allen tiefelfauren ©toffcn, roelcbe, aneinbergeriebcn, immer einen eigent^ümlic^cn ©crucb crjeugen. 2luci) bie Sinblafung entwicfclt auf mel;reren crbtgen ©ub= fjanjen ocrfiljicbcne 2lrten »on ®erüct»cn ; man n)trb j^ S3. mitteilt biefc« Sbarafter« nid)t bie treibe, ben Srippel, bic erbige Wagnefia, bie tölnifc^e Srbe 2c. mit cinanber »erwetbfeln. §. 92. üufaUirtc ®crüdjc. — Siele ©ubflanjcn jcigen ©erücfje, bie beigemengten fremben Äörpcrn jugefcbriebcn »»erben muffen ober in ibren »jJorcn jurücf« gebalten werben, g« gibt baruntcr fotd)e, bie alöbalb frei »erben, wenn bit ©ubftanjen auö bcm ©cbooge ber @rbe l)er»orgeäogen werben unb nacb einer ge= toiffen 3cit ocrfcbwinben; am öfteren aber dufern fie fiel) erfi burcb ba« 3ietben. Siele Äaltficine entwicfeln alSbann einen ftintenben, bituminöfen unb tl;ierifc^en @eru(^, wie c« j. 35. bei bem fogenannten f leinen ©ranit, einer gewiffen iKarmorart, ftattftnbet, wo= mitbiemeijlen«Keuble«^eut5Htagc beberftfinb. einige anbcre ©ubflanjcn riedjen nacb ©cbwefelwaffcrfioff unb felbft nad) Strfenttwafferjloff. Siefe @crü0c fommen oft »on ber Serfeßung organifdjer ©toffe l;cr, welc})C in bie Srbe »ergraben worben finb; eö ifl aber ju bemerfen, baf ftdi ä^nlic^e ©erüdic in ©ubfianjen, felbß frpfiallinifdKn, crjeugcn, welcfje ficb in wa()r- fcbeinlic^ burcb ba« geuer gcbilbcten frpfiatlinifd)en ©efleinen finben unb al«bann anbern Urfaiben jugc= fc^)rieben werben müiTcn. §. 93. ©efAmiicfc. — 9?ur auflÖ9lid)e©ubtlan}cn Icnnen einen ©efc^macf befi^en; fotcber ©ubflanjcn finben ficb aber nur fe^r wenige in bcr 5Jatur, weil Re früher ober fpäter »on bcm ®ewäffer aufgelöst werben, ©aber ifl biefer S^aratter, fo nü^lic^ er aad) für bie Unterfd)eibung ber tünfilicbcn ©alje ifl, nur »on geringem SBcrtb in ber 3Kineralogie. SBir begnügen un«, ben faurcn @efd)madt, bcn gewiffe SBaffcr »on ber ©c^wefeU unb Sl;lorwaffcr(lofffäurc fiabcn, ben faljigen ©cfcbmoc!, bcn iai Sodjfatj jeigt, bcn ju- fammenjiebenbcn @cfd)macf bcr fdjwefelfauten %1)0\u erbe, beä ßifenoitriol« (fcbwefclffaurcn Sifenoipbc«), be« 3int»itr'0l^ (fc^wefelfaurcu Binforpbe«) unb beö Äupferoitriol« Cft^wefclfauren Supferorpbeö)/ bic man ^in unb wicbcr aH 2lnflug finbet, unb enblic^ ben alfalinifdjen ®cfc^macf be« einfaci) toblcnfauren 9?a= tron«, i>ier anjufüfjten. ScrflicAbarrtil unb aStmittern. §. 94. Die 3erfficpbarfcit ift ba« Vermögen, wcld)e« gewiffe Sörper befigen, bie Seucfjtigtcit bcr5ltmofpbäre anjujiebcn unb fic^ in bem SBaffer, ba« fid) barau« ergibt, aufjulöfen. 2)a« Äod^falj ifl jwar leicht jer= flie^bar, aber »ielc ©atje finb ti in einem weit böberen ®rab, unb bie« ifl anä) o^ne 3weifel ber ®runb, warum man fte nicbt auf bcr SrbobcrfIäd)e finbet; fie würben alle in bie »erf^iebencn Weere gefübrt, wo bie meiflen fic|) in SBerbinbung mit S^lor nnben. Sa« Verwittern ifl bie Sigcnfcbaft gewiffcr fiorper, in ©taub ju jerfatlen ; fie rüljrt oft »on bcm 3?er- lufle einer gewiffcn SBaffcrmcnge unb ba^er »on einer djemifdjen Veränberung ber. Die« ifl j. S. bei bcm foblenfaurcn, fcbwefclfauren unb p^o«pborfauren 9ta- tron ber galt. Snbeffcn gibt e« aucb gälte , wo fic^ bie iSaä)e anber« »cr()alt, unb wo bcr Sörper in ©taub 5crfättt, obne itrcai »on feiner 3ufammen- fegung ut »erlicrcn. !Kan nimmt at«bann an, baf ba« ^bdnomen be« SSerwittern« »on einer Seränbc rung in bcr geometrifc^cn 2tnorbnung ber äi?cletülc ^errübre, inbcm man ficf) btebei auf ba« (lügt, bag bic bcr gcwaltfam erjwungenen Ärp^allifation untere worfcncn ©alje ibrc gorm nicbt lange bebalten fönnen, unb bai mel;rere anbere, einer mc^r ober weniger boben Temperatur überlaffenen ©alje in ibrem 3"-" ncrn 3JiiTe baben, bcren SRicbtung ficb auf ein anbere« Äroflallfpilem bejiejt, unb bie ibre Sobäficn »ermin- bem unb in furjer 3eit bie Verwanbtung in ©taub gefiattcn. roUen. §.95. atatürlit^e einfa*c Äöt^JCt. einige bcrjcnigenÄorpcr, bic man nacb bem jegigen ©taub ber SBiffenfdtaft al« cinfacb betracbtet, finben fic^ jicm« lid) bäuüg im freien Bußanb in ber SJatur »or. Diefe finb gegcnwätig folgenbe : 21ntimon. Supfer. ©*wcfcl. 2lrfenif. fallabium. ©Über. Sblor. Statin. ©ticffloff. @olb. Ouccffilber. Sellur. fioS)lcn|loff. ©aucrftoff. aBi«mutb. Stile anbern finb immer nur al« Verbinbungcn »on 5Wei ju jwei, brei jubreijc. becbadttet woroen; unb nur auf tünftlicbem SBege »ermoditc man fie im 3u-- jlanbc ber SRcinbeit su cr&altcn. Diefe auperorbentlicb mannigfaltigen Serbinbungen bilben eine febr grofe Slnjabl »on Äijrpcrn, Womit bcr 5D?fneralog fid) ju bcfdtäftigen bat. ij« gibt brei wcfentlidic 2:beite in bcn Unterfu-- diungcn ju unterfcbeibcn, bie not^wenbig finb, um bie JUinttala^it. Ocrfcf)icticncn Sufanunc'ifeliinßf"/ i^di^e bei bcii !D?i= neralicn »ottommen föniien, fennen ju lernen unb ju »ergicicftcn : O ®cr ($emif($e5Bcrfu4>, tucfc^et jurÄcnnt^ nif ber Sfatur unb 2ln}af;f bcr einen Sörpet jufam- menfcgenben Elementen fü^rt; 2) bic 2(nal9fe, njeli^e bic Scdtmmung bcr @eibid>te bet relatisen TltnQtn jebeö Sörperö jum ©egenfianbe ^at, unb 3) bie grörtetung C^Jugeinanberfe^ung) ber2(nal9fen, mii^e, inbem fie »on bcn betannten allgemetnen ©efe^cn au^gcfjt, bie in bcr 3"fi"i'"f"' fegung bcr Äörper ^errfc^cn, bic 2lu^fcl;licpung bcffen jum ©egcnflanb ^ai, waä 3ufälligeä barin »ortoni= men tann. §. 96. mcftvo:pofitivt unb cIcftn>=ncoati»e S(»r»>cr. — Erinnern t»ir unä bcr aagemcinflcn ^rincipicn bcr 3ufammenfe^ung bcr ÄiJrpcr. SBcnn man burc^ bte SBirfung einer $oita'^ä)(n ©äule eine ju»or gemalte 3>erbinbung lieber jerfiört, fo beob= acbtet man immer, bo^ einer bcr Scjlanbt^eife, fei er nun einfach, ober fei er aui met;rcrcn Elementen ge= bilbet, ftd) nac^ bem pcfttibcn ^üle begibt, unb ba= gegen bcr anbere jum negati»en, ivorauö man nun fd)Icf, baf ber erfJere für fi(^ felbfl bie negatibe S(et= tricität bcfaf, öermijge ml(S)CX er »om pofitiben fole angejcgcn unb fefigc^attcn ivnirbe, ibäl;renb ber an= bere bie pofttibe Elcttricität bcfaf. ©cpivegen nannte man bie erfieren Äorper e(eftro = negati», unb bie anbern Äörper eIeftro = pofitit>. Sie SBerbiubung irurbc aU baö Sftefurtat biefcö ©cgenfa&eö betrachtet ; auc^ na^m man an, bap junfcf)cn ben Körpern jebeä» mal bann eine 3?erbtnbung ftattftnbe, ivenn ber eine cIeftro=uegatiö ivärc in Sejicjung auf ben anbern, ber aBbann cleftro^pofitiö ij^, unb bap bagegen feine SSerbtnbung jmift^en jn.iet Äörpern »on einem unb bemfelben elettrifc^en 3"fltinb flattfinbe, unb baf i\vi= fd)en jnjci in biefer §)inficbt ni^t fcl;r oerfd^iebenen Sörperu bie Sßerbinbung aiic^ nur einen geringen Se= panb ^abe. Unter ben einfadien Äörpern |tnb folgenbe bie elcftro^ negatioeften ©toffe: bcr ©aucrfloff, baö E^lor, baS S?rom, ba^Sob, ba« glucr, ber Strfcnif, bag ©ctcn, baö 2Jntimon, baö SeUur, baä Qucrffilbcr je. , ibor- unter ber erficre ber am meiften elettrc=ncgati»c ift. Unter ben crpbirten Äörpern finb btejienigen, »clcbe bie gröpte SJfenge ©auerftoff enthalten am ofteficn eIettro=negatib im 25crg(cit^c mit folcbcn, bie eine geringere 2Wenge btcfeö ©toffeö einfc^liepen ; bic mit fauren Eigenfdjaftcn begabten ©toffe finb im 3ll(gc= meinen bie |}ärf|}en e(c!tro=negatibcu Äörpcr unb »er= binben ftcb mit ben mciflen anbern. 9?ac6 biefem untcrfdjcibet man immer ja^ci %xtcn V'on Äörpern in einer 5Scrbinbnng, ibie jufammenge- fegt fie au(^ fein mag: nämli(b bie c(ettro = nega= tioen, bie man öftere bei ben orpbirtcn Äörpcrn ©äuren nennt, unb bic c ( ef trc = pofiti»cn, bie mon oUgemein 3?afen ()eipt. (!rt)ctnifd)e 1Kntecfud)ung tier JUinrraliru. §. 97. StQgemeine SBetncrfunflcn. — 2)ie jur Entberfung ber 9fatur ber Äcrpcr erforb erliefen Dpe= rationen fonncn fict« an unenblicf) fleincn 3;i;eilen »or= genommen iverben, fo bap man blop eine* tteinen Sifebeö ftatt be6 ganjen Soboratoriumö bebarf, unb blop einen Kröpfen Säure anjutoenben brandet, im Sali bicfeö SlgenS iiot^wenbig ifl, ferner in einigen bie überfdiüffigen glüffigfeiten »erbampfcu läpt, c^jne bic Dämpfe berfelben fürd)ten }u muffen. Unter biefen SBebingungcn !önnen überaU unb in fc^r tnrjer 3eit bic jufammengefegtefien a5erfud;e gemacht »»erben, weliit bie Uebung unb @ef^icflid)feit in ber Unterftbeibung ber 3)Jincra(ien noc^ unenbli^ rebujiren fann. Die ba-,u erforbcrlic^cn 3nflrumentc, ®efäpc, 3Jcagcntien finb alöbann fo Mein, bap man fie ganj leicht mit auf bie 3Jeife ne(;men fann. 3nftrumcnte. — Um bie fiörper entiücber für ficb aliein ober mit 3Jeagenticn ju ftjjmeljen, bcbicnt man fic^ beä SötJro()r«, einer gefrünimtcn aiö&re, bic Bon Dielen geuerarbeitern jum uae^^mcläcn bcr SiJc-- talle angeiuanbt Wirb; man richtet bcren ©pige auf bie glamme einer Sampe ober einer terje unb lägt, inbem man Uait, eine äuperfl intenfibe glammcn« fpige berbortreten C8ig.3723, bor roerc^er febr oiele aWineralien fd;merjen. ®ef>r empfeblengroertb i)1 ein aui einer fegclförmigcn SJö^rc »on EifenMec^ unb einem fleincn £iuerrcl;r, ba« in einer gcwiffen Ent- fernung öon bem Orunbtbcilc bcr crfleren fic^ bcfin= bet, gebilbcteö Söt^ro^r (gig. 37.3), ba eö, »venu ein lucnig ©pcidjcl !)incintommt, benfelben nic^it auf ben JU fd)mcljenbcn Äörper bläöt: biefer ©pcidjci tröpfelt leicfjt auä bcrSiöbre, wenn man bicfclbe um= fcbrt. 2llä Scud;tcr tann man ftcb einer 3?öbre aug Sifcn= blcd) bebienen, bie innen eine lieber entfiält Cgig. 37+), aufiuelcbe man ein Std;tftümpd)en fegt, bejfen Doc^t au« berDeffnung tritt, ©er obere Sl^cil biefer 3lö()re mup einen (;oI;len SkumbarfleKcn, ben man mitUn- f^litt anfüllt, i»el(bcg baS üic^t bor einer alljufiarfen ^ige öcrroabrt. ^^^r \ 1 ^i^ SBcmerten ivir jcgt, bap man burcb Erfjigung eines Sörperö an ber ©pige ber glamme in Scrü^rung mit ber ^'uft benfelben me^r unb mel;r orpbirt, b. ^. wenn er überbaupt bcrDrpbation fäbig iß; cr^igt man i^n bagegen im 3' bann »on allen tocitcn umgeben ftnbet, fo bc^orpbirt er ftcb. 35on biefen beiben Operationen beipt bie erfterc bcr23erfud) in berDrpbationSflamm e, bie jibcite ber 3Jerfurt; in bcr DlebuttionSflamme. Um einen Äörpcr ber SBirtung beS geuerö ju un- terwerfen , fapt man ibn jmvcilcn mit bem Enbe einer 3ange(Sig. 37.5), bie au(S einem nad) 2lrt einer geber gerounbenen Sifenbrabt beftebt, bcffen beibe Enben »piatinbräbte tragen. Defter noc^ legt man ben Äör= per ouf eine J^oljle ober aucb anf eine bünne ^la= tinplattc, wcldtc man in gorm einer Äapfel an bem einen Enbe ausbaucht, um fo Icicbter mit ben SRca= gcnticn operiren ju fennen. 3" biefem legteren galle mcnbet man jumcilen fcl;r fleine Äapellcn an, bie man in ein l'c^ fegt, baä man in ein ©tüdcfccn Sol)le gcmadjt i)at , unb auf wcldje man bic ju untcrfu^cnbe ©nbflanj mit bem gtupmittcl legt. Tiefe 5ßcrfu(böart ^at ben a?ortbcil, bap man baö Ergcbnip bcö SSer= fud)cö aufbewabrcn fann, inbem man aWbann bie Sapclle auf ^appe aufflebt. SBcnn ei ficb um bie Scrbampfnng ber glüfftg' feiten bnnbelt, fo bebient man fid) fc()r tteincr unb bünner ©(baten au« ^orjellan, ober bcffer no(b aui5 ■^latin, bie man auf einen unter einem redjtcn SBin- fei gebogenen Eifenbrabt bcflebenbcn unb ringförmig enbenben Srägcr legt, bcr mit feinem bertitalen Z^eil an ben Scud^tcr angcbrad;t ifl (gig. 376). §)at man eine üubjlanj ' im SBarmen bur$ eine ©äure JU beljanbcln, fo roenbet man jur Scrmcibung einer aUiurafcbcn Scrbampfung ein tlcineö @la«fölb= ä)en (ilig. 37") ober auc^ blop eine am Enbe gc^ f(<)f offene gerabe «Köljrc an; biefe 3iöbre bält man nn (Cbfnijfdjf ^ufiimmcnfiljung. 261 sie gtamme mit einer B'i'iöc '"kJ Gii'encra^t, tie man cm einen *Pfropf a tcfeiligt, tt)clcf)cn man an tcn 5(rm tcä »orljin bcftfcticbcnen Xriigct« bcfcfligt. Um tic ©loffe ju fnmmeln, bie burd) bic -fJige fnbtimireu tonnen, 0cbrau(()t man gebogene unb on bcm fürjeren ßnte gefdjloffene 3iöbren (Sig. 378), in mlAei man ba« Setfui^öfJücf bringt ; hierauf cr= btft mon biefen Streit QUx SRö^rc) mcjjr ober we- niger; bie »erflüc^ttgte ©ubflanj conben|trt jl^ im oberen 2;()eil, bcn man in bcr §anb bält. Ura. 380. 381 3Si häufig finb bic im Sörper eingcf(J)IofTenen ©toffe uii^t unmittelbar flücfitig, föjinen e^ aber burcb bie Drvbation ttjcrten; man wcnbct bieju eine offene SRöbre an CSig- 37^) / in beren untere^ gnbc rtian bie@ub= fianj bringt , unb erbif t fie in ber Di-pbationöflamme. S5ie fo gebiibete fliicbtige ©ubflanj begibt fi* atö= bann in tcn oberen Xl^eil unb fc^t ficb barin ab ; ober, wenn bie« nid;t gefdjie^t, erfennt man if)re@e= genwart an bem @cru^, ber ficb entwirfelt. 3ft eine Filtration unumgänglich not|)Wenbig, wai man übrigen« im 3l[Igemeinen »ermeiben mug, fo bc- bicnt man fid; eine« fcbr Heinen @Ia«tric|)ter« , in »eitlen man eine ^apiertüte Tegt. ÜÄan bätt ben Sri^ter mit einem fnicförmig gebogenen Sifcnbrabt, bcr in einen 3{ing ausläuft unb mit feinem anbern 6nbc in eine Sortpintte eingefcntt ifl, bie juglcid) alä Xräger für bie ®d)alc bicnt, wcldicbic bcüc ^lüffigteit aufnimmt (gig. 380). Seim 3tbt(ären ber glüffigfcit »crmeibet man beinabe immer ba« giitrircn ; ^u bic= fem ^wtii legt man in bic @d)ate, ttJcfibe ftc cnt» t)äü, einen ttcincn Streifen Slicfbapicr Ca,Si5-38l), tcr bann bcn T)ienfl eine« §)cber« tt)ut. SBiU man einen 9Jicberfd)(ag wafdicn , fo ficKt man eine Sdiale mit bejiiüirtem SBaffer unter bic crflcrc (BiiaU unb »ermittelt ba« gliefen burtb einen anbern $cber. Serbinben wir mit tiefen ffeincn 3nflrumcntcn nocb ein fleine« 01a« mit einem gug, beffcn man übrigen« feiten bebarf , ferner et(id)c fleine ltl;rgfäfer, ©ta«-, Äupfer--, 3i»n--, 3inf-- unb eifendäbe, beren Öcbraucb wir fpätcr febcn werben; ferner einige ®ta«= fJäbe jum Unirnbren. 5Jid)t unnü^ticb ift ein fleiner $>ammcr jum 2lbfd)tagcn eine« Jbeitdien« i^on bem JU unterfuc^enben gWineral, wenn c« b^rt ifl. Sin Heiner Slgatmörfer fammt ©tcmpcl iH etwa« beque- me« für bic Serwanbfung tcr b'irtcn Sijrpcr in *l(ur= Dcrform ; man fann ibn aber auf scrfdjicbcne 2§5cifc üucb burcb etwa« erfcfen. Snblid) Wirt man fid) bie gan^e 3Jeibe bcr 3Jgcn= tien ßerfcbaffen, tcren wir un« befiencn werfen unb wouon tic mciftcn, wenn man will, im fefien 3"= (}anb genommen werben fönnen. _ VUgemcincc ®onq bcr Söcrfucbc. — Um tnogtid)ft fcbnetl jur Senntni§ ber 3uf'inimcnfe^ung eine« Äörper« ju gelangen, mufi man bei ben 3?cr= fucben notbwenbig einen regelmäßigen ®ang befolgen. Unter allen «OTctboben, bic man itcb etwa benfen !ann, babe id) bicicnigc>^orgc^ogen, Tic barin bcftcbf, bag man jucrfi bie 9i!atur te« elcttrc-negatiocn Sör= per«, ten bic Subflan; cinfdilicgcn fann, unterfud^t unb a(«bann jur 2luffucbung tcr Safen fcbreitet. -3d) begnügte niitb cinjig unb allein bamit, bi«}" ben ttodenen ober ben naffen Seg anjuwenben; b^be aber biefe beiben Unterfud)ung«mittcl mit cinanber pcrbuntcn , um bie Unfidierbcitcn be« .einen ober an= bem JU beben unb fomo^l Jangwicrigfeit ol« Sri?wic-- rigtcitcn jii »ermeiben. 3d) beginne mit febr einfad)cn 33crfud)cn, wclcbc jur Grtennung oicter Äörper an«= rcid)cn unb gebe nur julcftt an complijirterc , bic fid; glücflicl^crrocife auf öubftanjcn bejieben , rie man feitener finbct. SOJan beginnt oft mit bcr Untcrfucbung, ob ter öorgcfegtc Äörper fcbmeljbar ober unfcbmcljbar fei, wai manä^mcil biurcicbt, um itcft jwifcben einigen ©ubftanjcn ju enifd^eiben , ju beren Scrmutbung man fd)on burc^ bie bloße Setracbtung tc« SWincral« gc= fül;rt wirb. So (ann man ftcb j. 33. jwifcbcn einem gjubin unb einem Granat entfcbciben, infofern Per erflcrc unfcfcmcljbar, ber jweite fcbmeljbar if}, ober auc^ jwifcfjcn bem SergfrufiaU unb bcm farblofcn ©maragb , bei bcnen ba« ®leic6e fJattfinbet ; jwifcben bcm "'Platin unb Silber k. 3nbeffcn gibt bicfcr 3Jer- fucf) ni^t« Scflimmtc« in SScjicjiung auf bic 9?atur bc« Äorper« , bic man noiS) aufmertfamcr untcrfucbcn muß. Die Meagcntien, beren man ftcft bebicnt, muffen mogticbft rein fein, unb ber größten Sfufmertfamfcit bebarf e«, um ftc nicbt _ju verunreinigen, fei e« ba= burcb, baß man bic Stopfet jufällig aufÄörpcr legt, bie baran l;cingen bleiben tiJnntcn, fei c« , wenn man bic.9Ji>brcn bin unb \n trägt, bereu man fid) be- bicnt, um ftc »on einer gl'afcbc in bic onbcrc ju bringen, obnc fie »orber ganj faubcr gcmacbt ju ba= ben. Um ba« Sediere ju »ermeiten, muß ieber Se= d)er ober jebc glafcbe ibre befonberc Dlöbre baben, bic an bcn ©töpfcl befefiigt if}, fclbU wenn bicfcr au« Äort beliebt; bann muß man aui^ forgfältig jc= ben Stopfet an feinen gel;örigcn Ort t^un, weßbalb 2ille« numcrirt fein fo'Ute. 9;iemal« barf mon bie ju untcrfud)enben Slüffigfeitcn mit ben Sjögren berübrcn, funbern bloß bic SJcagenticn, bie ft^ baran bcftnben, bineinfallcn laffen. Um bie Säuren unb flüffigen SJcagcnticn cinju- fcbließcn, ließen wir glafd)en madjen, bie in eine Spige mit einer äußcrft engen Dcffnung au«Iiefen, bic »on einer aufgefdjliffcncn ®Ia«tapuje bebecft finb, (Sig. 382.) mü man fie anfütten , fo ^at man fte bloß JU erwärmen unb bicrauf bie Spi^c in bie Siüf- figtcit JU taucben. Um ftcf) ibrcr ju bebiencn, nimmt man fte in bie ?)anb, bereu SBärme fcbon binreicbenb ift, um bic ?uft in i^ncn an«jnbel;ncn, unb einen RIüffig!eit«tropfen bineinfallcn ju laffen, wenn man fie umfebrt. Dicfc glafcbcn (äffen feinen 2)ampf ent= weicben, wenn man bie Äapuje forgfältig mit Rett einfc^micrt. ■Wnlerfur^uiiflen (Jluffucljung) Iter «lehtro - neßa- tiaen l^örprr. §. 99. 9?a^ bcm jc^igen Stanb ber Sßiffcnfcbaft gibt e« fteben |)auptBerfucb«artcn, um bic 9Jatur bcr cleftro-ncgatiocn ^rincipien aufjubeden, wclcfic in ei- ner natürlicben 3nfammcnfcgung »orfommen, nämlid>: 1) Srbißt man bcn Scrper in einer gefc^Ioffencn 9J6brc, fo erfennt man: Öpbrotc on 2Bo|Ttrltöpf4cn. • DuecffilWrMttiBe Stoffe an DuccfpfSertröffiicn. antimonortjb .... on einem niit fniftadinlftScnSuMimat, boä burd) (5t6i5unfl con einem ^Junlt, ium onbern fit$ oerflüc^tif^ea loijen fonit. * foä ÜBinctoI fonn unob^.'ingift tom SBofTet einen onbern eleltro^negatiren Börver einf(t)Iie6en. TOon fann biefeä SüafTei- unterfuc^en, wenn man in bie 3i5^« ein reaflirenbeä ^Sacierfireifcften bringt. Da« ÜarfmuJpobier jeigt, wenn eä fi* rötöct, eine Söure an; bo« Sernambufpopier jeigt ouf eine eiflrnidümliAe SBcife, wenn eä eine fiöne gelbe gatte onnimmt, ^ie SluorWofTerftofffSure on, Eo« Äutfurao Wirb imä) Me Blfalicn fidinttalaiit. i) 5D?an cr^ifc i^ii in einet offenen SRo^re, um ju entbccfcn, waä bic Dr^bation Jet»orbringen fann; man untctf4)eibet al^bann: ©ctenDcrSinbungttt (©et(nmre) tmi) Un ®emS) aai) oetfaultem flo^t arftntr unb Sltfcnit. »etbinbunBen (Hife- r.iürej butc^ ben Bitoblaintattu*- antintonunbantimon. oetBinbungen lanti« , . ^ moniürf) burdb wtigf Dcmuff, wtiait ein eu« blimot bilbfn, bc« (id) ton einem 9)unt( bfrS«6^tebiä jumonbern bcc- flü(ttisen tfinn. Ztüui BnbStlturbet' biitbunant (Zctturifite) bur« einen reeiecn Dampf, «j.rdjer, nac^bem et (!* aboefeft l)ut, bur* ., bie bii' in ber SRo^te jn burdifi*- tigen arröpfi^en gefdjmorjen »erten lann, S(6t»cfelunb©ateefer- »erbtnbungen (®ul< füre) bur* ben ®eruiS uo* betbramilem (äc^roefel. • 3) S'?an erdige ba^ SWinerat in einer gefd^toffcnen 3?ö^te, nadjbem eö ju»or in ^Suloet »eri»anbett unb mit Sorten gemengt »erben ifi, bie geibifTe Sl'oxftx be^Mpbirt, fo wirb man erfennen : rfen sulfatej . ic f« on bem RnobIou(i)8eni(f). n bcm ®etu(^ nai^ »erbranntem ©i()i»cfel, an bem ®erii(S nac^ »crfoutten <5iern, Dfierotion jer» Sotje (ajotatej . . . »eil fic luä^renb fliegen. •* 4) Watt erdige ben Äörper mit einer üWift^ung »on So^Ic unb cinfarf) fc^Ienfaurcm SUotron, um ba- burc^ eine iJeöor^bation unb eine neue Serbinbung 5u bewirfen ; in bicfem ^aüt unterftl;eibct man : Sulfate unb ©ulfüre an bem (Scrud) beä Sicfibuumö mii öeTfouIten (Siern , obev fcurd) taö grei^ werben Don ©(f)niefelli)a|TeTfiofffliij but* bie Sinniirlung gefäuetten S!Baf> fct«. *•• 5) SWan lajfe bie ©atpetetfäure auf ben Sorpet eiumirfen, mit beren .?)ülfe man ertennt: ■fo^I ((Jarbonatel an bem Sufbraufen, baä (i'^ fomo^I talt aii f)ti6 bilbct Sinigc borfauteSoIje (.Sorolej an einem »eigen 9!ieberfd:ron, »efciict bem aHo^oI bie (Sißenfiliaft oeileiljt, mit giiinet Stamme ju brennen, ■iinigc ©ilitotc . . . »eldie ein ©clee biibcn, ba« ni*t« onbcreSifl, ol« ein garetlartiget !Rie. beifdjlog oon Siefeletbe. 6) 9)?an fd)melje ben Äörper mit boppettp^o«p^or= iaurcm 9Jatron unb boppcIt)5bo^pb''vfaurem 2lmoniaf t um ju entbctfen: 6 0« Jfiior . . . on ben Sämbftn, tteldie ba« @[aS angreifen unb ba« ^ernambufpaDier rotb färben («nenn mau in ber offenen JKütlte bicDperalion mait), ober an einem bur^ bie BerfrefTung gebitbeien 3!ing um ba« aserfud)*!»!!!! ^erum (in ber gefc^Ioffenen SRödreJ. Sa«(5btov »enn mon juctfi ba« Eoppetfatj mit ein wenig J!iit>fcrot!)b jufammcn» i^meljt unb bierauf bic ber Unter» fu*ung unlermorfcne ©ubfianj jufeft Oift EDIor babet, fo färbt fii* bie iSIamme purjjurblau. ff » «cmiffe ©«wcfetberbinbungcn crjeugen bicfe SBirfung nic^t, unb »erben bann nur bur* bie »iertc UnterfudjungSatt ertannt. •• (Sinige Dr^be »erben bei biefer »ebanblung relucirl ; bod) »erben wir unä tiefet SigenfcSaft nidit bebienen. »•» Siceid)ttefelfirbinbungettIa(Ten fid) boron ertennen, bog fic bic gleid\e äßirtiing oljne 3ufob »on Äc^len etseugen t Da« amoniaf wirb aläbann frei unb bic fceigeworbenc ^)6o«' U^orfäure reagirt nur auf im Sorbet. (Sä gibt t/m einen S>erfn* ouf trodcntm aiifge milielfl einer Säure. +t Ea« §. lUÜ, 4 btjcid)ntic Örom cticugt cbenfaB« eine blaue 3;amme, Do« 3ob eine grüne, 7) Wan crbi^e ben Sörpet ober man ftfjmelje i()n roirtlidj, mit cinfai^ fofjlenfaurem 9Jatron, um geroiffe ©alje burd) einen 21uStauf(^ ber Safen. 1)16 Saure be« OTineralö tritt jum 9?atron über, unb bilbet ein neueö ©alj, welcbeö ein in SSaffer lööli^eä ober unlöölid)e« ®a(j i(}. Silbct it(i ein röölicbc« ©alj, fo fügt man ju ber ^iuftöfung ein wenig toäure bmju, um baS übcr= fcbüffige einfacb fo()lenfaute SJatron ju jerlegcn, uni man finbet at^bonn: ?^oäpjorfäure . . . toenn bie gfü(Tigfeit bur* faljfaure« ^ilber einen gelben 5!icberf*lag bitbet. S^tomföutf .... wenn fie einen rotten !Rieberf(5ragbi(bct. SBanabinfäutc ... bei gcrtem ÜJicberf^Iog, ber fi^neO ÜRoI^bbönfüutcedieet- fäure unb Zantal- föutc wenn bic aufröfung ouf 3inn brau »itb.« ftitfeletbt (Sicfclföure) wenn bienid)t mcbt auf 3innbtou teer» benbc auflöfung imi) 3iifaS einer Söuie eniaebcr fogleict ober »äjrcnb ber SSettompfung einen »cifea !Rie= berfd)lag gibt. Senn ba«, wai au« bem 58erfu(^c ^n'ooxQt^t, im SBaffer auflö«litb iß, fo fann er \iä) mebr ober weniger teilet in 5b(orwafferflofffäure auflofen, unb man ertennt aWbann: bie Siefeletbe . . , Wenn bie berbampfte unb tut* boä SffialTet ton 9!euem' gebijbetc auf» löfung einen ©obeufa^ lägt, weldjer burd) bic 3uf^immenf(bmefiimg mit bem bop»cltb5o«l>!l»tfautcn Salj feine gotbc jeigl. Eitanfäurc wenn ber iSobenfof, bet fidi fei biefem Sierfud)e gebilbrt bot, mit einem boppertp5o«pbotiouren Salt in bet 3irbuttion«fIamme ein biolettc« CSIa« gibt. SJonetbe wenn fein Bobenfa^ gebifbetttitb, unb wenn bie auflöfung butd) ammoniat einen flodigen 9!i(bcrf(6Iog gibt, ber in fouflifd^em Sali lö«ri(^ i^. §.100. ©cmcrftmocn titcr fctcfcn ©erfu^. 2Öir trerbcn bier einige an ben SJcrfudjen gemacbte Seobacbtungen, bie wir für bie Unterfucbung ber cIeftro=negati»cn Äorper angaben, unb Seobacbtun- gen an onbern, bie man nocb macf)en tonnte, ju- fammenßeUen : 0 SScnn man baöSlJineral in einer gefibloffencn 3iBbre erbiet, fo tann man aucb nocb mehrere anbere Äörper erfennen, nämlieb : ©elenoetbiiibungcn tStleniüte) an einem rotten ©ublimot. atfenif unb arfenif- bcrbinbungcn (ätfe. niüve) , an einem Sublimat au« tteinen >Ke» lonfrDjlanen. arfenige Säure unb oncnigfüurc Saljc (ärfCBitt) an einem Sublimat au« tieinca »e.firri finjilatlen. Stellnr unb Seif urbcr. binbungf" (.2:iauriürej on einem grauen, nid)t rti)(l..ainif(ten Sublimat. Do(b laffen fid) biefc jtörpcr nod; leitbter burcb bic äwcite Uiitcrfucbungäart unfcrfd;ciben, §. 99. 2) X)urcb Srbignng in einer gcfd)Io|fcncn 3Jö^rc in Sßerbinbung mit Äoble fann man bie antimonige unb bie 2tntimon=©äure erfennen, bie alöbann bie Sbarattere be« Sintimonorpbe« jeigen C§- 99, O- 3) 3(u^ fönntc man ben Äbrper mit falpeterfau- rem ilati erbi^cn unb man Würbe atSbann folgcnbe ©toffe entbetfen: bic H 0^1 c weit bie OTifc^ung ou$ »ö^renb btr Dpevotion ftimilit, • Tic auflöiung gibt ivri) eine Säure einen »eigen 5!iebet. fdilag. llniettudjt man bic'e 9Jiebetfd)läge, fo tann man bie brci ÄiJipet unterfdieiben. Die ÜKoIpbbäniäure bilbet mit bbppeltpbc«- pDotfaurem Mutron unb boppelipboäpl)orfaurem ammoniol jufammtnj gcfd)moUcn ein grüne« ®Ia8- Die ©djeelfäure etieugt eis blaues unb bie Xanlalläure ein grüne« ®ta«. «tbfintCdjf ,5ufammenfir^ung. »0« D«mium . . . . tteir bic Scrtintuno bfä DSmIum mit 3riKum ba, wo fie (icftftntft, tintn Iffi^en I)anipf gfbt, tvelther nad) G^or ricdjt; bcr tdiroarje ffliitfftoRb Olbl mil COlorwaiTfrftofffaiire (©als« föurf) ble (tora((erif1if*e iUut Jarbf be« grlbiume. 4) 2)?cm fonntc ciu* bic Scipcr mit ©diweferfäurc in bet gcfc^tofTencn 3Jö^re bc^anbefn unb i»ürbe bonn crfennen : ©««giucr on btn Dämpfen, mliie baö @iai angreifen. Toä 3i)b on ben cioreftcn Dämpfen. to« Sdlot on bcm eiBentSümliAfn ffienidjc, bcr fiibilbet, tiH-nnberHövt>erjuiM)r mit SKoganfiiperorijb ßemifitit morbcn ifi. DoäSrom on ben röHjridien Dämpfen, bie infolge einet folgen TOtf^ung frei wetbeit. Die ©ofpetetföute . on ben ii!t^Iid)en Dämpfen, ble fi* entmiifeln, wenn mon flupferfeirfpäne jugefcft ^ot. ."0 Die d^rcmtte crjeugni, wenn (ic bei ber fte* bcnten Scrfudiöart in bcr Dvobatioiiöflammc bel;anbeU »Perben, bie gleichen SRefuttate, umc bie Sbromatc. Um fle ju unterfdjeiben, muß man ben greifen Serfnc^ in einer gefe^rofTenen 9J6f)te lieber beginnen; bie ©ubfJanj, bie man erhält, ifj grün, wenn bie @ub= fJanj ein Sfjromit ifi ; gerb, wenn fie ein (Jbromat ifi. 9luffiici)uii9 bcr »afcn. §.101. ®^on burt^ bie »orbcrgebenben SSerfu^e Wirb man bie Oegenwart be« 3(rfcnitinj«» fügung pon ammonial fogleici blou fotbt. 3inf ■ . . wenn bie ntEi4e giüiTigteit but* am' moniot einen weifen ?l!icbetf(tilog gibt, ' bet 0* in einem Ueberfäiuf biefc« aitoliä wteber auflöst. « 9Ja(5 bicfcn SSerfut^en wirb man »erfcbiebene Kröpfen »on ber urfprünglitben 3(uf(öfung in fleine Ubrgläfer ober auf eine mit gett lei(f)t bcfdjmierte ©laöplatte bringen unb atöbann entbedien : DaäSifcn wenn einige Sbeitiben Houfauren Äoti« einen blouen SKieberfi^rog ^eroot» bringen. *' Blei,q3atptunb©tton. tion wenn einige S:i)ell!f)en itgenb eine* fdiwefclfouren ©oljeä einen weifcit 3?:ebetf(^lag bettitten. 391 ei wenn bet 3!iebetf(Ii(og butife ^injufü« aung einiget Ilieilaien f(tiwefclfauten SflliJ^btat« fdimarj wirb. Sarpt wenn ber TOcberfdjlog nicbt fc^wot» wirb , unb wenn ein Kröpfen Pon bet crficn, flatf butt^ äBafTet petbünnlcit Sluflöfung immet no* fortfährt, burtj ein f^wefetfaureö ©alj einen SWiebetj fcftlog ju bilben. Sttontian . . . wenn bie fe^t ouägcbe^ntc auflöfung [einen '"" *•' concfntritlc ^Slatinedilorür» | ouflöfunj , auf einen Z^eit be« «iirf- (ianbee gebracht, einen gelten ?!ie« terfc^tag tcmirft. aSoStll^ion . . . . wenn bie ©u6(laiij bie ?)tottnt)Ialte Bö^renb ber eaicinnlion fledig mat^t unb ein Sropftn (odlenfoiiren am» moniat« einen meifen 3iitbtrf(^lag bilbel. Do« !n«tron .... luenn (Itf) gar md)tä ber Mtt bilbtt. ginbet fiel ein ®cmif(^ »on 2ltf alten , fo fnnn man ktcfelbcn bei biefen SSerfu^cn nur fd^wer unterft^eiben. Oewiffe auflcölid;e ®alje enthärten amntoniat beren ©egenirart leicbt burefc 3ufa$ einiger Z^dläfin lauPifd^en Äali^, nag bie 'Sämpfe beffelben entwei-- c^en laft, erlannt «Serben. 6) ®aö Untcrfuct)en ber Äorper, auf tveJdje bie bi^^erigen Mittel ni(it einrotr!en. ©iefe Äcrper ftnb namentlid) ba« @clb unb ba^ Patin, »cn benen bo^ erfJe eine fd;6ne gelbe garbc, ba« jwcite eine Bleifarbe äcigt. Scibc werben burc| baö Äöniggmaffer aufgeloht. Sie ®oIbauf(bfung biibct bur$ baö 3inn^Iorib einen purpurfarbigen 9?ieberf(b(ag ; bie 'JSiatinauflcfung burcfe ein Äalifalj tinen gelben. Saö f (afin iß in bem f (atinerj mit »crfcbiebe» neu ©ubftaujen »erbunben ober gemengt, bie man bei ben aSerfud)en im Steinen noc| nid)t ^arattcri« ßren tonn, §. 102. aScmcrfuitflcn über baS ?tuffud)cn ber aSafen. — Sei ben jur 2(uffucbung ber Safen bcftimmten SSerfndjcn ^aben irir nur biejeuigcn ®ub= ftanjen angegeben, bie geivöljnlicb in ber 9Jatur üor» .fcmmcn. Sfficnn man cä aud) nod) mit anbern ©ub= ßanjen ju tt»un (»aben reoUte, fo fönnte man auf 5»tnberntfTc ftofen, »on benen i»ir bier reben t»oUcn. 1) Sei ber Se^anbfung mit ©atpeterfäurc fönnte «tan ftnben: 9Saltobi«m eä bilbct out einer Siipferrtattc einen üiiebetfiilag ; aber Me üluflöfung ift rot^ unb procipittrt ft^rooti burd^ 3inn*Iorür. ZMnette (en jeigen. Do« in ber Solle lö«. Ii(6e ealj biefer !Ba(!« bilbet bei einer Kemtierotur uun lOU» einen Wieber» fdilag. 2) Sei ber lJnterfud)ung ber SJuftofung burd) Srnmoniaf im Itcberfdjuf , fann man in bem 9?ieber= fAlage eine große 2injat)I ©ubftansen finben, bie nl^t angegeben mürben, j. S. : Serijtlerbe . HieSi J)ieSt fie wirb in ber Solioufltfung mit be S^onerbe fjinlrcggefdjofft j bie Äa(i ouflöfung mu6 al«bann burcft eine 6äure gefötiigt unb ton 5!euem ammcniot be^onbert »erben. OTon tbofiil unb trodnet ben 9?ieberf,0U0 1,0000 e« folgt barauä, bag biefe in ber Stgricultur angettjanbte ©ubflanj ft^» mebr für ©onb- aU Z't)on= böben eignet. 2) «naiefe S»cö Äottficin«. - auf fünf ©ramme Äalfflein i)at unter Slufbraufen @alpeter= fäure eingercirft, unb ein 3JücfiJanb »on 15 Senti-- ßtammen ifl jurüdgeblicbcn. Die auftöfung gab mit 2tmmoniaf bebanbelt, 204 2Ki(Iigramme Cifenorpb, iaä oor bem Sötbrobr einige ©puren »on OTangan jeigte (§. loi, 2.). Sie mit bem Sffiafi^woffer Bereinigte unb geborig »erbampfte glüiftgteit würbe im SBarmen mit einfa| fobtenfaurem Stmmoniaf bebanbettunb fogtei* fittrirt; pe gab einen SJicberfc^Iag »on f oblenfaurcm Äalf im 93e-- trag »on 4^,098, tt)OBon2^307bemÄatfe angeboren. * SnMid) blieben nacb ber 35erbampfung beö SEBaf- ferö unb ber Srbifeung bi« »ur gjotbgtübbifee 217 mu ligramme $Wagncfta; atfo beRebt biefer ÄatffJein auö: nmösiicfccm Stoff . . . 0,150 ober füt 1 0,0300 (Siftnori)* 0,204 0,0408 SjI' 2,307 0,4614 ^"mfiß 0,217 0,0434 Koolenfiiure, bie man auS bem Untetf^iece folgeric 2,122 0,4244 . „„ ■%0D0 VJÖÖÖ * 100 Steife foMenfaurtn Solfcä enl^alten 56,29 S^. Salt, fi> bjSbicproDortion 100 •.56,'29 = 4,098 ■ » = 2,:W7 bieÄoKmenae Jur ben »orriegenbcn goU jibt. 3) «nolftfe bc« aBci#6lctcne«. - Da« aSetebteierj ober SteiweiS ift ein fobIen= faurcä 331« ; man »crfälfcbt aber biefe ©ubftanj burtf» eine 33eimi|cbung »on «reibe, boä ibrcn SBertb öer= minbert unb ber §)altl'artcit iljrer garbe bebeuten= ben gintrag tbut. ®($ if} alfo »on 9?ufeen, wenn mon roeif , wetcbe« bie gjafur bei Stoffe« iß, ben man ju biefer ober jener Arbeit »erwenbet; bier folgt feine 2lna(pfe: güiif ©ramme biefer ©itbflaiu, auf bic man »er= bünnte ©alpeterfäure eimrirfen lieg, gaben io dtn- tigramme 3JücffJanb. , 2)ie mit ftbwcfclfourem 9?atron bcbanbettc üluf-- töfung gaben einen 9?ieberfd>(ag »on f^wefclfaurem Slei, im Setrag »on 4^,539, woran« man 3S338 Sleioryb * ober 4« fo()renfaureö SBtei erbielt. ** Die mit bem ÜBafcbwaffer »erbunbene unb Ber= bampfte filtrirte glünigteit, welche mit einfacb tobIcn= faurem SJmmoniat bebanbelt würbe, gab 0^901 tob= tenfaurcn Äalf. Siefe ©ubfianj erbatt atfo : Mtme« «ffitifbieierj ober lo^rtnfaure« SIti 4 ober für 1 . 0,80 Sreibe 1 Soljlenfauten üal( . . 0,90, , „„„ '""" • I linläsiidjen Stoff . . 0,10 \ J_ °'^° 5 1,00 b. b. ba« Sleiwcig ifl mit bem »ierten Stjieit feine« ©ewidjte« mit Äreibe gemifcbt gewefen. aSenn bie Serfälfdjung burcb ein Seigemifcfe »on fcbwefeIfauremSan;tgefibab, fo bleibt biefe unlij«lidi. 4) anal^fc einer ^o^ofenf^Iaife. — Dicfe ©ubßanj würbe mit 9Jatron jufammengcfdjmotjen, na(bbcm fte in feine« '•pufBcr »erwanbelt unb ba« ®r- gebnip mit ©alpcterfonre bebanbelt worben war. günf ©ramme geben al«bann nai^ bem 2lufwatlen 1*27 Äiefclerbe. £>a« 3lmmoniat bewirfte einen SHiebcrfcbtag »on (Stfenorpb, welcbe«, nncbbem e« gewafcben unb mit 5latron gefcfjmotjcn, bicr^i'f Bon neuem gewafcben unb getrocfnet worben, 2^737 wog. ©ämmtlicbe Bcrbampfte, bierauf mit ©ciuren gc- fättigte unb mit einfacb fcblenfaurem 2lmmoniaf be= banbclte 3latronwaffer gaben einen 9?ieberfcblag, ber am 203 Willigrommen ^bonerbc beflanb. Die glüffigteit be« crfleren Sifenorpbnieberfcblag«, »erbunben mit bem SBaffer, ba« man ju feinem 3tb= wafcben benügte, gab für ficb felbfl burcb tobfenfaure« Stmmonia! einen 5?iebcrfcblag »on l*,805 foblenfau= ren Äolfe«, ber i*,oi6Äalt entfprae^. Da« Srgebnig ber 3lnal9fc ifl bemnad) : Siefelerbe 1,270 SifenoxPö 2,737 Ilionerbt 0,203 S»l( 1.016 5,226 Die ®ewicbt«junabme lägt aber fcben, bag ficb bier ba« Sifen ol« Drpbul fanb, beffen SOJenge man al«bann auf 2,511 rebujiren muf. Diefe« Mcfultat jeigt, bog man bie Operationen in ben ©d^metjbütten obänbcrn muffe, inbem man bem Srje ben fogenannten 3ufcbtag ober gluß= mittel (fobtenfaurer Äat! ober Äalffiein) beimengt, um bie Sicfelfäure ju faltigen unb einen 33erlufi an Sifen JU Bermeiben. Die Snatpfe ber Srje unb bie ber 3ufcbläge (Äalfflein) würben bic OTenge be« on= gewanbten glufmittcl« bcflimnien. Diefe Söeifpiele, »erbunben mit ben Seobacbtun= gen , bie wir binficbtlid) ber 33 c r f u cb e mai^ttn , reicbcn 100 21)cile fifituefflfaiireä »(et enthalten 73,56 »Ceiorijb. finbet bie Menge bcä Drijbe« im »crliegenbcn gallc butt^ bie yrOPOtliOn : ^„g . ^^^ ^g ^ ^^ggg . ^_ * 100 Stiieile fotirenfaureä 8Iei enthärten 83,16 Steioipb, f» ^a6 mjn naiJjfiejienbe ^Sropcrtion evfiält: SMS : 100 = H,3;« t », ■" ' 266 ^intrulogtf. bin, um ju «igen, »aä man in ben mciflen gc= wcmid)en gallcn ju ti)un l)abt. «Erklärunfl unb IHetgUiiliunfl in Änoltjfen. §.106. ®d)M)icri9fcit, ftifS)ie, reelt^e mä bie Sinalipfe liefert. Sctradjtet man aber bie leblofcn Sörbcr unter bem tviffenfifiaft» IidS)cn @eftcf)töpunft, fo erfennt man balb, roenn fie in greger 3lnja^( Bori)anben jtnb, bog man fie un-- mögli^ miieinanber ocrgieictjen fonn, inbem man fi(^ in ©ewit^fen auöbrütft, weil bie Sejie^ungcn ober SBertältnifTe fe^r jufammengefegt finb. Dbgleic^ man j. SB. in bcn naäiflctienben 3ufommenfegungen fctjr beutlidje ltnterfd)iebe iratirnimmt, fo ifi e« hoä) f*tt>ie-- rig, fi^ eine fe^r tJare SBorfteüung baöon ju maxien. l.anobfe. 2 änaltjfe. 3. Jln«(v;ft 64roeft( 0,29/ 0,162 0,173 ÄUDftr 0,189 0,318 0,455 mit\ 0,619 0,520 0,372 %üä) j»atie mon lange 3cit ibenig 2lufmer{famfeit für bie djcmifc^e 3ufammenfe^ung unb gab fic^ bomtt jufrieben, bieÄörper bitrcf) auf ere ef)araftcre ju ücr» Bleichen : er|l feit jener 3eit, »o man bie c^emif(^en ®efc6e erfannte, no^ wetclen bie Sörper fi^ jufam= menffgtn, fonnte man barau« baä ©eeignete jie^en. e^ folgen |)ier bie 2;{)atfac^en : §. 107. ©cfefte bcr (*enttf*cn) 3«fantinen.- fc^unn. — Sic ®efammtf)eit aller Seobacf)tungen läft fe^en, ba§ bie cinfadjen, fo wie bie jufammen= eefeften Äcrper fid) untereinanber in einer gemiffen Sln}ai)l bepimmter Proportionen »erbinben, welche jiit^t« DajTOifc^enliegenbeö julaffen unb unter ftd) ein= fat^e Sejieliungen ^aben, reenigftenä, wenn eg fic^ »on bcn SWineralicn (»anbelt. Tlan finbet }. S., baf 100 Steile ©autr(Jo(f ^;etbun^en f\n!> mit 201,20 ©djroefel (Unttv= ((»njeftlfäurO 200 201,12 . . . (fd!Hitfe= liae ©äure). 300 201,18 . . . (»*n>e= feliäurej. 100 ©auetlloff fi* »erbinben mit . . 395,69 SuUfer. 100 791.39 (jroeimol 395,69). 200 . .■ 395,68 100 S4»efe( (i* »erbinben mit . . . 393,39 Äupfet. 200 393,38 100 Siefelerbe fi* »erbinben mit . . 184,99 Äalf. 200 184,98 300 184,98 b. ^., bag eine beflimmte SWcnge ber Saftö ober ba« 3)oppelte biefer SD?enge fii^ mit einer bcßimmten 3)?engc tlcttro^negatioer Äcrper, ober mit jreeimal, brcimal fo. »iel IC. »erbinbet : biefe J^atfa^e befiätigen alle Seobac^fungen. JBenennung bar* fttotne. — ?)inftc^tri* bie= fcr Sfiatfac^e brüdt man fi0 auf eine für bie Se= ntnnung unb Scrgieittiung ber »erfi^iebenen 3ufam= menfegungcn bequemere Seife au^. SInfJatt in ben orpbirten 3ufammcnfe^ungen bie 3a^I lOO al^ baä @ctt)icJ)t ju betra(f)tcn, baö auä einer geirtffcn 2ln= ja^l »on ®auerftofftl>cilci)en fjeroorge^t, ift man bar= auf getommen , fie aW baö (Semi^t fetbf} bon einem Xf)eil(fytn JU betratt)ten, inbem mon juglei* bie ent= fprcd)enbe Sinjo^l alö l>aä @ei»id)t etneö 3a|tgt|>cif-- 4cn bctra(J)tet. ©o fagt man : 3n bcn Serbinbungen beö ©(^aiefelö unb ©aucrfJoffö finbet mon nat^ unb na(^ 1 Sljeilc^en ©Atvcfel, beffen ®et»irf)t 201,20 iü, mit i, 2, SJbeilcfien ©ouerfioff, beffen ©eroitbt 10« ifi, »erbunben. @ben fo ftnben fi(^ in bcnÄupfer« orpben 1 Sl)eil(^cn Supfer, beffen Oeroic^jt 396,69 beträgt, mit 1,2 S^eil*cn ©auerfioff, ober 2 Z^tiU iS)tn Supfer mit i J^eilc^en ©ouerfjoff »erbunben jc. 2luf gleid)e SEBeifc fönnte man bie anbern 2?erbin= bungen auSbrürfen unb fagen, bof ein Äupfert()eil0cn 393,39 fxt^ mit 1 ober 2 burd) bie 2af)i 100 »or= gesellten @(bl»efelf()ci[(6en bereinigt finbet ; bop 1 burc^ bie 3af)' 184,99 gegebene« Äaltt!)etld)en jid[) mit 1, 2, 3 IC. bur^ bie 3al;i 100 gegebenen Äiefelerbc^ tbeil(ben fi^) »erbinben, !c. Da aber bie 3a^i lOO bereit« al« 3luöbrud für boö ®c«)id;t be« @auerf}off= tj)eilcbcnö ongciDonbt »»urbe, fo i»or eö nic^t metir möglich, fie bei einem anbern Äörper jn gebrauchen; unb notibem mon 395,69 aU ba« ©ewic^t beä fiupfer= Ibeite^icnö in bcn Drpben angenommen I;at, fönnte man für bie ©e^recfeloerbinbungen nicf)t eine onbcre 3 a(>( .393,39 k. anrccnben. Saburc^ würbe mon »cr= anfoft, für ieben Äorpcr baö ®en)i(^t«t()eircf)en fe9= jnPeUcn, inbem man bie im ©auerfloff oJö Slu^brurf für bie Sergtcic^ung jugetaifene 3al)( lOO nimmt, mo\ü man burc^ bie Äenntnig ber Drpbe, ©ulfüre unb oerfcbiebener onberer Serbinbungen gelangt. * T>itä finb bie ®runbfogen beffen, waö man bie J^eorie ber 2ltome nennt, benn bcr 9Jome 2ltom n>urbe ben SSencnnungcn »on Sbeildien, aWole- tül Jc., bie man gleid)faUö ^ätte TOÖtjtcn !önnen, eorgejogen. §. 108. ?ttotiiifd)e lltnbilbungen. — 3n biefer 2Jugbrucfg»»cife fonn man obne ©cbwierigteit fämmt= liebe Sombinotion^orten angeben unb nomentlit^ fie mitcinanber »ergleitben ; »or lUcm ober muf man bie burd) bie SInoIpfe gegebenen ®e>»id)tä»er^ältniffe in 2ltomcn»crf)ö(tniffe umbilben. Diefc Itmbilbung gefd)ic{)t baburci) , bof man boä ®e\»id)t icbeö Scfianbtl)ei(c« burefc bo« entfprec^enbe atomgereicftt bioibirt unb hierauf bie 35ert)ö(tniffe auf i^ren einfacheren Sluöbrucf rebujirt. 5Wan roirb j. S5. für bie erfiere ber »orfjerge^enbcn Slnolpfcn, §. 106, Edjroefel 0,192 Suvfer 0,189 !81ei 0,619 in bcn ^iefür »erfertigten Sobetten ** bie 2(tomgett)ictite be« ©dimefel« , SupferS unbSIei« Cnamlic^: 201,165, — 395,695, — 1294,498) ftnben, mit »eichen man bie entfprecbenben 3a^len t^eilen roirb ; *** man finbet ^ier bie 3a^(cn : ra = "■""'' ■• S = '■'">''■' mm = »'»•"'^8 »cl^e ftdi beinahe ju cinonbcr »erhalten wie 2, 1 unb 1. 25erÄörpcr finbet fic^ bemnac^) au^ 2 Gliomen ©c^i»efel, 1 ültom Äupfer unb 1 Sltom SSIei jufam- mengefe^t. Die beiben onbern gegebenen Slnolpfcn »erben fic^ ouf biefclbe SBeife umbilben, unb man roirb ^oben: 2. ainatDfc. 3. MnalnU. (Senjiit. atomDer^äftniffe. ®e«i4t. atcm>)frl),iltmffe. e*mtfel 0,IHi 0,(X»8 oS. 2 atomen. 0,173 0,00086 ob. 3 W. Äupjer 0,318 00008 2 ?lt. 0,455 0,001 IB 4 «t. S8(ei 0,520 0,0004 1 ütt. 0,372 0,000'29 1 «t * SBürbe mon feine Bu|)fcrori)be fennen, fo lönntc mon ia» ®m>inj 100 : 393,38 = 201,16 : x fceen, fo mirb ber »iertc äuSbrurf baä ©eroidit beä gefuctten ISeil« dien« ober 7Ul,ö4 fein. 3Bürben mir anbcre 3ufommenfcfungen ten« nen, fo »üfitfn mir no(f) ni4t, ob blefe« ®ewi(6t ein einjije« £^il» (f)cn, ober «mei, brcl u. f. ». »mfiellt, fo bo* man entlocber 791,51 ober bie Hälfte 393,77 ober u. f. ». annedmen fönnte. de if» tiar, bat man in biefer ^infiiSt nur nadb lonßer 3eil unb burd) bie ©e« famm(6cit cBet Iftatfadien, bie (i(6 auf einen Äörper tejie^en, iva ®en>i61)ett gelangen fann. _ •* ©lefie om Snbe biefe« artifcl« bie itobeBe, »eldje bie ge» n)ö5nfid)(itn Subdonjen eni^ält. *'* Iiie burd) bie anolpfe gegebenen ®el»l*le jelgen an, \>afi et für iebeu ber brei Sörper gettilfe »tomso^Ien n, n', n" gibt, bere» BerSaltniffe 0,192, 0,189, 0,619 finb; b. \). bo« mon bot: 0,192 : 0,189 : 0,619 = « (2Ü1,165J : «' f395,695) :n" (1294,478) ober °''^^ . 0''S9 _ 0,619 _„.„,.„„ 201,165 ' 39.3,696 ' i294|478 f» boj bie Oiiotienten bie aejiejungtn jBiftScn "; "', •>" ititn. tfl)rmifd)e ^u|'ammfn|'e^uii;-. 26'; eben fo leiert werben bie 2(iialvfen crpbtrter Ä5r= per umäubilben fein. Sennt man j. SB. baö 2ltom= gereicht ber Äiefelerbc = 577,478 , ber X^onerbe = 642,334 unb be^ Äalfeö = 356,019, fo wirb man für folacnbe Sufammenfcfungcn finben : 4. 'anatt){e. S. 3Ina(i)fe. 0en'i41. atomoerljätlniffe. (itemidil. Htomüer^ädninTe. Jti(f(feri-'e 0,40S 0,00070 oti. 2 Slloint. 0,4'24 0,0007:1 ob, 3 .'lt. 1t)i>nerbe 0,225 0,00O:i5 1 »f. 0,314 0,00049 2 2«. Hau 0,37i 0,00104 3 Jlt. 0,26'2 0,00073 3 «t. OTan !önn(c nun bie fünf »or^crgebenbcn 3"f«nt= menfc^ungen, i»tc folgt, an^brütfen, tnbem man bie ältcm5a(;len aU Srpcnenten über bie 9?amcn ber ju= fammenfegcnben Stoffe fegt: 1) iSd!ivefe|2, Jiuiiferi, gitii, oi''tr o b .) t f ü r j t 8=, Cu', Pbi 2) ®(l)H)tfe|2, Jlupf(r=, »leii S^, Cu2, Pbi 3) ©djroifel^ Äuuferi, Slei' S', CuJ, Pbi 4) J5uf(lerbt2, Iljontrbti, Rall3 Si^, .4U, C»3 5j Äie|elerb(3 l^cnerbe^, Äall' SiS, .\12, C«3 @« ifl legt leitet, biefc Äörper mit einanbcr ju »erglcic^en, i^re Unterfcbiebe beutlii^ auöjubrütfen unb fi^ eine tfarc SJorfJeüung oon i^nen ju madjcn. §. 109. 3tiä)tn für ^ic 3«famiitcnfe6un= ßcn. — Itm bie 3"fammenfegnng ber Sörpcr Icitftter JU bejeicfjncn, nimmt man bie Stnfang^bucbftaben ber 3?amcn, anftatt bcö ganjen SBorteö, beinaljc n)ic wir t€ »orbin bure^ älbfürjung tbatcn, nur aber mit einigen 2lbänberungen , bejügricf) ber SinjefnOeiten : man nimmt baju bcinabc einßimmig bie lateinifc^en 9?amen; nämtic^ : AI. Aluminium (SfonerbeJ. Mn. Manganiu,,, (OTanpnJ. Ag. A,g.„tum (Silber). Mo.MolybdaeaumC)J!oU)bban) A«. Arsenicum (ai[eiii!). Na. Natrium. Au. Aurum (®„lb). Ni. Niccolum fJlicJel). Ai Aiotum ober N. Nilricuni 0». 0.m,um. (eiictftoff). 0 Oxygenium (©aueiftoff). Ba. Barylum, Pd. Palladium. Be. Berillium o^. Gl. Glucinium. Ph. Pho,pI,orus C^JboSvbot). Bi. Bi^muthicum («.«mulll). PI ob. Pl Plalinium ($lat.ll). B. ober Bo Boron (Sot). Pb. Plumbum (8leO. Br. Bromium (SromD. R. Bhodium. Ca. Calcium QRaU). .-e. Selenium tSelen). Cd. Cadmium. .».i. Silicmm. C. Carbonium (So^Ienftoff). Ce Cerium. Sn. Slannum Olnn). Sb S.ibium Cantimon). Ch. Chlor ober Cl. (S^lot;). Sr. Strontium Cr. Chromium (Sbrom). S. ob. Su. S..lpliur (Sdiweftl). Co. Cobaltum ffloballj. Ta. Tanlalium (Jantat). Cu, Cuprum (üurfer). Te Tellurium (leUur). Fe. Ferrum (Si(en). Tb. Thor.um. Fl. Fluor (;>Iuor). Ti, Titanium iZilany Hf. Hydrargyrum CQuecIfllber). Tu. Tbungstenium ob. W. Wel- Hy. ob. H Hydrogonium (JBaf. framium (IffiolfrnmJ. ^rftoff). C l'ramum fUran). I. lodicura (5ob). Vn. Vanadium CS3an.bin). Ir. Iridium Y. Yttrium K. Kalium. Zn. Z,ucum (Srnt). M>. Magnesium. Um eine Serbtnbung }u bejcie^nen, f(^reibt man bie 5nrcibt man Ca, Si, anfiatt Ca 0, Si 0-^ ; ebenfo Ca Si, anfiatt Ca 0 + Si 0' sc. Senn bie Saft« für jroei 2(tomen in baö Drpb eintritt , fo ifl man allgemein übereineingefommen, ba§ man burc^ ben SSucbfiaben einen |)orijontaten ©tri(b ma^it. Wan ft^reibt 5. S3. ¥e, €^u jc. anüatt Fe= U^ Cu- 0, JC. 3eboc^ ließ bie ©c|i»ierigteit, biefe querburcfeflricbenen SBudjftabeu ju befommen, bie 3uflud)t aucb JU anbern 5Witfetn nebmen: man ()at namlidb einen ©trief; unter bie Sucbfiaben gcma*t, »te bei Fe, Cu; cnbtitb bat man aucb 3ablen ober sprinten al« 3ei(i)en genommen, wie j. 53. bei ben gormefn Fe^, Cu, ober Ve„ Cii„. Dicfeä legtcre Mittel ift »iellcic^t ben anbern »or.jujieben. ®o aucb bie ©tbroefeloerbtnbiingcn (©ulfüre) bäufiig unb oft febr jufammengefegt finb, fo ifi man auf bie 3bfe gefomnien , bie ©cbwefclatome burc^ Äomma »orsufietlen, bie man über bie Saft« fegt. ©0 fibrcibt man fb, Fe, Sb, jc. anfiatt Pb S, Fe S^ Sb, S^ )c. 9?a(| biefen Sejeic^nungöartcn Wirb man bie fünf Inalpfen, bie wir aU Seifptele »on ben Umbitbun= gen nabmen, wie folgt, ft^reiben muffen: 1) Cu Pb S-, ober Cu S + Pb S, ob. au(t) Cu l'b. 2) Cu» Pb S=, - Cu^S + Pb S, - -ftu I^b. 3) Cu^Pb S^ -2Cu-S + Pb S, - ^u-Pb. 4) Cu^Al Si-, — Ca3Si+ AI Si 5) Ca-^ÄI^Si^ — Ca3Si+2ÄI Si. Die S^eilung ber eine 3ufammenfcgung bilbenben J^eile maä)t ^ex gar feine ©ebwierigteit mc^r für bie Benennung unb Sergteie^ung. §. HO. (gilt weitere« ®efee für »ie o^p- birten ^ötptt (Ox^!^e). — 1, ober auc^ 3, 2 unt i ftnb alfo tclattöe ©aiierfioffgemidjtc, toctt^c bte Äör- ^er , auf bie fie fitt) bejiel;cn , fefir gut c^arafterifiten tonnen. S>^tnecaIoc|tfc^e 3ei(^en. — 3)?an »enbet gleic^foüö 3eic|cn an, um biefe Sitten ocn Sejie= Jungen »u bcjeic|nen ; boi^ bebtcnt man ftc^ alsJbann ber £ur(t»f4>rift, um anjiijeigcn, baf bte Stcmenfe wpbitt finb, unb fcfcreibt AI, Ca, Si, jc. , anftatt AI, Ca, Si !c. SBcnn fid) jmei Drybc »on einem gleici)en tötpet »orftnben, fo wenbet man bte 21n= fangöbuc^fiaben bei bem Drpb unb bie einfa^en ber eurft»f(^rift beim D.rpbul an. 3. 93. Fe unb ß, Mn unb m», K. finb boiTcIbe mie Fe, Fe, Mn, Mn, :c. 35aö SÜBaffer wirb allgemein burd) Aq bejeid>net, »eI4)eg gtcidjbebcutenb mit H'-O ober H if}. ®ö tonnen bemnac^ unfere SJerbinbungen aut^ fo gefc^ricben tcerben : S)tefe Scjei4)nungen, bie no^) einfacher aU bie Bor^erge^enben finb, würben mincratogifc()e 3eict)cn genannt, rocit bie meificn auö Drpben ju= fammcngcfeften SlJinerat^Subftanjen auf bicfe SBeife ongegeben tverben tonnen. %i^ ®egenfag ba»on n>ur= benbie anbern 3eic^en c^emtfc*e3cic^en genannt, weil f?e jugteicl olle d)emifc^en SBesie^ungen anjcigen. §. 111. Uebcrgang »on einem 3cid)cn jum onbcrn. — iRit^fö ifl leicfcter, aU »on einer biefet Sejei^nungen jur anbern überjuge^en: nömlid;: 1) Uebetgel;en »on einem ^emif^ien 3efd)enju einem mtneralogifd)en. SWan braucht nur bie fünfte }u }äf>ten, bie ben ©auerfJoff ange= bcn, unb fte mtt ben Srponenten unb (Soefficicnten ju multiptiäiren. gö fei j. S5. 2Ca Si+ AI Si^ fo ifl ber crflc ein nttt Ca-Si^ equitiatenterSluöbrucf, unb ber ©auerfloff tcö Äalfc« »erhält ft^ jum ©ouerfioff ber Sicfeterbe wie 2 ju 6. SWan wirb nun in ber minetalogife^en a5e}ci(^nungCa^Äe''ober2Cet. — 3Wan wirb jegt ben Sfomorp^tgmuö, »on bem wir §. 45 fpradjen, bcffer ocr)le(>en : er befJept barin, ba§ bte 3ufammenfeiungen »on ber gleichen gormel, bie ein unb baffclbe elettro=negati»e Slcmcnt mit gewiffen »erft^iebenen elettro=pofttt»en gtementcn «nft^liefen, formen jcigen, bie, wenn fie nicfct immer ibenttfcl, wenigflenä glcicliartig fJnb. ©o ftnb ». S. bie ©iilfüre Pb S , Ag S , Zn S , jc. ungeachtet ber 3Jerf(^ie= ben()cit ber Safen ifomorp^ unb ^aben unter fiä) bie größten Slnalogicn ; eben fo »erhält ti ft^ mit ben fc^wefclfaurenSaljen P6.S', BaS", SrS', ic., ferner mit ben to^lenfauren ©oljen mn C, Ma C, :c., unb mit fe^t »ielea anbern ©itbfianjen. OTan fd)liept barauS, bap gewiffe Safen an unb für fit^ felbfi ifo- morpl) finb, unb man mup bieä ebenfalls »on gctuiffen etettro-negatiben Körpern feigen, wie ber ©^wefet unb baä@elen, ober auc^ ba« S^lor, 3ob, gtuorjc. Die ifomorpjicn Drpbe ftnb im älttßemeinen biejenigen, welche bie nömltt^en 3ltomen»er^altniffe jeigen ; fo ffl bie I^onetbe AI, iai (Sifenorpb Fe, iaä OTangan= orpb »in, ba^ S^rcmorpb 6-r ifomorp^. Sie Drybe Ca, Fe, Mn, Ma,!e. ftnb gleii^fatt« ifomorp^. So($ bürfte man barauä nit^t a priori fc^liegen, bap alle«, waä bie gleidje Formel ^at, aui^ ifomorpl fei| man muS in biefer |)inftd)t bie Srfa^rung ju SRat^e jtejjen ; benn e« ifl eine anerfannte @a$c, bap Ka, Na, Li nii^tmitCa, Fe,!c., welc()e bie glcici>e gormel ^aben, ifomorp^ if!. Piskuffton ber .?lnalt)ffn. §. 113. Wotftwcnbigfeit betfcifcen. — (ä« ift nit^t immer bergatl, bap bieSlnalyfen berfWincraU fubflanjen fid» fowo^l in §)inft(f)t ber atomifdjen Sc= jie^ungen aU in |)infic^t ber Sejte^ungen ber ©auer- floffmengen eben fo leitet umbilben taffen, aU bte= jcnigen, bie wir »ort)in gei»ä()tt ^aben. OTan erf)ätt im Öegentfjeil ^äuftg auä bem einen ober anbern Stoff nur 2^\)Un, bie man nie^t »ereinfac^en fann, wai ba»on |>errül;rt, bap bie OTineralfubfianjen fetten otlein trpfialliftrten unb aWbann bie eine ©ubflanj eine gc= wiffe 9»enge »on einer anbern ftt^ anefjjnete. 35ic4 ift auä} in ber Z^at in unfern Saboratorien ber galt, wenn fit^ mehrere ©aljc beifammen in ber Sluflofung ftnben. Cfg finb jene ^iJcngungen, welche bie Proportionen glei^ifam »crbergen, weproegen man fie in ben }u= fammengefegten SSerbinbungen, welche bie 9Jatur bar= bieten fann, »on einanbcr ju ft^eiben fut^en mup. Diefcn Vorgang nenne id; Diöfuffion ber 2lna= tyfe, b. ^. Trennung »on bem, wa^ bem Äorpet eigen gebort, unb »on bem, wai grembartigeä bar= an ift. ©runblogen ber iCiSfuffton unb Unwens bung. — Sie Seobad)tungen, bie man in ben Sa= boratorien mac^t, laffen un^ ^wn SWifd)ung«artcn ertennen, wo»on ftc^ bie einen in alten Proportionen, bie Ollbern bagegen in jiemlii^ fteiner ?Wenge bitben. 1) SieSWifc^ungen, bie in alten froportionen ge- fc^e^en, ^aben eine gleiche gormel für ii>re S»^am= menfegung, obgleich fte »erfdjiebcneSafen (»aben tön= nen. SBenn man j. S. in ber gleic()en Sluftöfung bie Sllaunarten mit Safen »on Sljonerbe unb Sali, »on S^onerbe unb SÄmmoniaf, »on (Sifenor^b unb Äati, »on S^romorpb ("Q unb Sali k. jufammenbringt, fo mif^^en fie fic^ wä^renb ber Srpftallifation auf aüe Strien, unb jwar fo, bap e« feinen Srpftall mejr gibt, weither nid;t alle biefe ällaunarten unb beinafie wiebie2luflöfung fetbft einfd)löpe. 3eber Ärpftatt jeigl alSbann bte3ufammcnfegung SAls"-{-KS^+24:Aq, welche bie beö gemeinen Sllaunö ift, mit einer me^r ober minber groperen SWenge »on 3 F. S3 J- K .S3 + 24 Ai. 3 er S» + Ä «3 -j- 24 yl?. t« man allgemein unter ber gorm 3 (AI. Fl', er, :c.1 «3 + K .S3 24 Aq. ben fann, inbem man bie onatogen Safen in «Il)fniif(^e ^ufa ife^ung. 269 ^atent^cfen efnfdjttept, im» iebc berfdbcn unbcfltmntt löft; t. ^ ba^ aWbaim bte ©umiiie bet in bicfcn Safen enthaltenen ©aucrfloffmengen fiä) ju bct in bcr ©aure enthaltenen ©auerfloffmenge »erf^ält, n>ie l jus. m »ivb j. a. nehmen! 6auerficff. Ma 0,09.3 entfpr. Um SHagncfia bn Hnotsfc 0,t01 i AI 0,039 — 26»netbc 0,086 lo,'ö7 Si^ 0,078 — Siefeletbt 0,150) Ca 0,U32 — Äalf 0,114) F. 0,032 — eiftnoiijb ber Jlnal^fc 0,104 [0,341 .*i' 0,064 — Sieffletbe 0,123 1 Wefi »on Ca 0,001 — Stall 0,004 ) AI 0,001 — SCIjonerbe 0,002 0,010 SO 0,002 — Biefeletbe 0,004) ft 0,021 — eiienorDbut 0,092 1 AI 0,021 — S^oncrbc 0,045)0,218 Si' 0,042 — «(efelerbe 0,081 \ mn 0,008 — TOangonotijbuI 0,036 i Reft ton .il/ 0,008 — SSonerbc 0,015 0,082 Si- 0,016 — Äiffelerbe 0,031 ( Reftson mn 0,001 I _„,„ c:3j 3)^an90^CIl)^uI 0,004 i SeH »on .si 0,003 i — '"" " ' Äiefelfrbe 0,006 j 0,010 Um biefe Sereitnunflen jn moc^en, mu{ man |icj ber SobcIIe »ebienen, ItelcSe bie 3"fomnienfe$iin()en ber Dri)be enl^öit. ginbet man |. S., ba^ 100 2beile sKagnefia 38,71 ffStile ©auerfloff tnl. galten, ft Wirb man für bit erfierc ©ubflanj doben: 38,71 i 100 = 0,039 : x = 0,101. C6en fo ttirb mon für «Bc onbem Scree^nungen »o» bcrfelbe» 51rt ^abeii ; 1 M« AI SO 0,337 \ Ca Fe sr- ober OTetanit 0,341 ) Demjuforse befielt ber /Ca AI so ober ©rPlTufar 0,010 (nooc Sötper ou« . . i/V .4/ .S'i- l!^tr aimanbin 0,218 "'""'' J ».» AI SP 0,082 \ Imn SOt 0,010 ' 2) ©ic ^Rif^jungen in Heincn Ouantitäten finben befonber« unter ben beterogenen ©ubftanjen ©tatt. aSenn ficb in unfern Sabotatorien mehrere ©aljc öon »crfibiebenen gormeln in einer unb berfelben Sluflöfung finben, fo ifi eö ein feltenergall, baf firf) eine« nie= berftblägt, ebne einen fleinen Z^til oon ben einen ober anbcrn mit fxtb fortjureipcn. Ä'rpfiallifiren ©alje in einer breiartigen ©ubflanj, fo fübren fxe glcicb= fallö einen Xffdi, unb mont^mal einen fejr betraf»!- liiben, mit firf) fort. Dffenbot mup baÄ Oleicbc aui^ in ber 9?atur flatt= gefunben babcn, unb fann atöbann bie Sinalpfe ber aWincralien, iiibcm fte unä bie Drijbe, »cicbe »er- fcbicbenen ©ubftanjcn angeboren, in Slöcfen barbie= ten, nitbt mebt bie angegebenen einfacbeu 35crbä(tniffe barbieten, iiatauö erflären ficb eine 3}?enge fcbein= barer 2(nomaIien. 3ur Di^tulfion ber2tnoIvfcn in biefen 2)?ifcl;ung«= fäUen muß man fi(^ bureb ben Sefud; ber gunborte ober burcb bie Unterfud^ung bcr ganjen 3?cibc an biefen Dertetn gcfammctten SKufierfiücfcn bie Senntnip ber ©ubflanjen »erfcbaffen, bie miteinanbcr frpfJaüifiren unb baber ficb mifcben tonnten. 'Sian mup bie 3U» fammcnfe^ung aücr biefer ©ubflanjen tennen, bar= ani bie gormetn, »enigften« annäberiing^wcife, ju bilben, um aiöbann alle SRcfultate glcicbfam ju fcbei= ben unb enblicb ju ben «jabrcn gormcin ju gelangen. @in aScifpiel »on einer natürlid)en 9»i= f^ung. — SBenn bie gemifcbfen ©ubflanjen »erf(bic- beneSBafcn einfcbüepen, fo tann man biefetben immer ganj (eicbt au^jieben. SSBcip man j. S. bap eine ©üb- ftanj, beren geroöbnlicbe gönnet Ca M«^ Si^ ifl, in ber nomlicben 3cit tr^flatlifirte, nne eine anbere Ca AI Si-, fo tx'irb nad)flcbenbe Slnalpfe leid)t auf bie reabre gormef juriictgcfübrt werben tonnen, tvelc^e man an= fangsS unmbgltcb bilben tonnte: ©auerfioff. Äiefeletbc 0,582 0,302 Kboncvbe 0,024 0,011 Solt 0,151 0,042 Smaßnelia 0,241 0,093 I5a in ber Z^at biet bie 3;(;oncrbc 0,011 ©aucr- floff ent^ätt, fo njirb man bie 3ufammenfegung Ca AI Si- über biefer S5afiö bilben, nämlit^ : ©auerfloff. SSctS. AI 0,011 unb eä wirb an Saucrfloff ber Siefetcrbe bleiben 0,289 9 Ca 0,011 — — Saft .... 0,031 3 S>" 0,022 — — aRagneliQ . . . 0,093 1 SKan ficbt, bap biefe ©auerftoffuberrcfle genau in ber Sejicijung flcben, welcbe bie erflc gormel bilbct. Ttan wirb, icie oben, reebnen, ivcnn man bie ent= fpretbcnben @cn>i(bte rcill. ®in anbere« äöeifpicl. — dtKa^ ©cbroierige- reo bietet bie ©iStuffion bem 2(nfcbein nac^ bar, wenn bie gemiftbten ©ubflanjen auä benfetben Slementen in »erfcbiebenen ^Proportionen gebilbet finb, wie j. S. Ca Si unb Ca Si- ; bocb bcnicrtt man balb, bap cd ficb biet nur »on einer Jbeilung ber gegebenen 9Men= gen, eine jebe in mebrere anbere, baubelt, unb fo, bap bie Zt)eHe bcr einen 3abl gegebene Sejiebungen JU ben Sbeilen ber anbern baben. 2)ieö ifl al^banit eine ber einfacbflen algebraifeben 2lufgoben. .*, .. , , , • ( Siefelerbe 0,497 njeli^c 0,258 ©auerfioff ent^ärt, lif anar»fefttjs(,[, 0,502 _ o,141 -' _' bie man alä ein ®tmif(* t>cn Ca Si unb Ca .S>" annimmt, e« bonbert fi* batum, ba§ man jebe bfr 3a6Ien 0,258 unb 0,141 in jujel anbete tbeilt, nämlic^ bie erfle in i uub y, bie jweite in i, uHb y', fo baj fiä) X ju x' »ei^ärt njic 1 ju 1 (nac^ ber gormel Ca Si') I unb bo6 y : y' — i •• ^ Cn»* bcr gormtl Ca Si-). TOait njirb olfo auf ber einen Seite baben i -)- y = 0,258, iinb ouf ber «nbetn x' + ji' ober x + - y = 0,141. äu« biefen belben ®(ei(^ungen in i unb y txf)ält monj ' X = 0,024 ©auerfioff ber fliefelerbe ( ■ . 5. , f, X' = . = 0,024 ©auerftoff be« Salfeä j '" *" ä"™" *^ *' y= 0,234 ©auerftofT ber ffiefelerbe 1 „- = !,= 0,117 ©auerfioff beä fialfe« I *" ^" 5»"«' <^« »' 270 itltitrrcluiitf. «ntljaUtntP J 3urammtnf4uni)cn. Sit nü^lidjßcn 5!amen. WKttt. itiä,.« aufarnmenie^una. 1 SStner. antimon. Jlrfenil. 1394,498 Ar B. Pb Pb S«u«|loff=10,45 S.utrH. 7,171 Ba l'l 89,55 92,829 Sblornibtr. (5lfm 871,966 221,320 1579,932 339,213 Bo m ch Soutrft. 68,81 24,67 Bo As 31,19 75,32 Sifen.xvtul. Jluor. Stau- Salt, 978,426 4:19,212 116,900 589,916 356,019 K Ca 2m»% ©auetfj. 6aUK(l. ©«uetfj. 30,66 22,77 16,95 28,09 Fe Fe K Ca 69,34 77,23 83,05 7i,92 Sieftlertie. Robalt. Cobaltoxiitul- 5Soi)le. 577,478 368,991 468,991 75,005 s'i Co Co C ®auetfl. »auetfl. 51,95 21,32 Si Co 48,05 Äo^lmfäure. 275,005 C Sauecff. 72,726 C 27,274 Ko^Itnfaurer SoK. Supfet. eitjion. 631,024 395,695 495,693 127,7.57 Ca'c Cu Cu Li C ©auerfi. @aut.(l. 43,58 20,17 43,91 c Cu Li 56,42 79,83 56,09 1Jlonaatioxi)b. TOangonoyijbul. 1011,574 455,78 : äitt Sauetfl. S.utrfl. 29,66 21,94 Mn Mn 70,34 78,06 OT.«ä«>'fup"0X9f-! 555.787 OTaämfi«. ': 258,353 Siatt.n. i 589,916 «idel. 1 369'675 Mn M. k Ni ©auerft. Sauevft. Sau«fl. »5,99 38,71 16,95 Mn Ma K 64,01 61,29 83,05 au°d(llb«- 892,310 1265,822 Hg S«uet(l. 56,03 Ph 43,97 galpetetfäure. S(tn,ef.I. 677,036 201,165 s ®a,.»H. 73,852 Az 26,148 SdjroefilfSute. 501,165 s Eauerfl. 59,86 s 40,14 S*»eW. 3«?t, 1458,045 BaS s' 34,37 Ba 65,63 @*n,eMf. aiei. 1895,663 PbS S 26,44 Pb 73,56 eUbtr. 1351,607 647,285 St ®au«fl. 15,45 St S4,55 XbonctbE. 5B«fTer. 3i>(. 3infox»l). 642,334|ÄI 112,4791» 403,226 Zn 503,226Zn ®ouer(l. e.utr(l. Souerfl. 46,71 88,90 19,87 AI Zn 53,29 11,10 80,13 935,294 So S.uerfl. 21,33 Sn 78,67 Cint^tiluttfl 'btx MintKalitn. §. 114. (Sttlätnn^ unfc ©eoenfianb fcer Älaffifitotioncrt. — 25aS ffiort (£ int Teilung ober Stoffffüatton bf^nt ft^i auf jebe %xt »on Stnorbnung ani , bte man }tt>if(i)cn einer gcwiffen Slnja^tSörper treffen lann, fct cö, um jeben berfelben mitten auö bcn anbern leicht ^crauöfinben ju tötrtien, fei eä, um bie 2Jcfintt(^!etten (Slnalogicn) ober Unter- fc^iebt, roelc^e fte unter einanber jcigen , (»eroortreten ju laifen. SBenn man blof baö 2(uffu(^cn bet Sörper , rcie kie S3üd)cr in einer Sibliot^et, jum Swerfe liat, fo lann bie Ätafftftfatton irgenb midie fein, unb e^ gibt ^ier unenblic^ ijtele SSerfa^rungäarten , bie alle gteii^ gut fein fcnnen , reenn man nur forgfätfig ge= nug if}. 9)?an fann j. S. auf jeben Sörper ein Un= ferfc^eibungSjci(|en fe^cn, tai man bann in einem Satatog bejeic^nen wirb, ober fann man fttb be8 ei= nen ober anbern ber ^eroorfleiijenbften 3et(^cn be= bleuen, roetc^ie bie Äorper fetbft barbieten fönnen, 8. bie ©rö^e, gorm, %axit !c. SOSenn t& fiel) barum ^anbett, bie 2le^nUd)feittn C2lnatcgien) ober bie Unterfc^iebe ber Äörper ^eroor« jiec^en ju faffen, fo gibt eg nur eine einjtge on= ttjenbbare, eine einjige geeignete Sintficitung^meife, bie au« einer moglicbf} ijoUflänbtgen Serglei^ung aller btefer Äörper ^eroorge^t. Sie Stnorbnung rcirb um fo »oUtommener fein, alä bie 23erg(eicbung auf einer grogern Stn.^a^I »on fünften gemacht wirb, unb ttiirb ficb in bem SWape BerooUfommncn, aiä man neue SWittel für bie 3Serg(ei(^ung finben unb aU man beffcr bcn ®rab ber SGBic^tigfeit ber »crfdjiebenen Sejte^ungen — b. ^. berjcnigen, bie man forgfälttg beobatbten mug unb fo((|)e, bte man o^ne 9?act)t()eil »ernac^täffigen tann, fennen mirb. §. 1 16. 3totürlicf)c ®intftcilung. — Dffcn= bar muf man für bie 9?aturgef(^i(bte bicfe te^tere Älaffififation wäWn , wetä)t ftet« bie Analogien unb Unterfc^iebc gibt, unb beren 3wctf eine genaue Sei- orbnung ber SJefuItate ber Srforftbungen finb, «et» eben fi(b fo_ »tele berüfimte SÄönner ^inQaben. ®ie i^ gcgenroärttg überall angenommen unb mit bem 9?amen natürliche (äint^ ettung ober natür- tt(|c OTet^obe bejeii^nct, aW @cgenfag ^u alten miUtürti(|en Sint^citung^orten, bie man atöbonn tünfttic^e OTct^oben nannte, unb bie c^emafä auögeba(|t lüurben, um bie Unterfc^eibung unb baä ®rfennen ber »erfc^jiebenen Sefen nacb einigen auf- fallenben 3ei(^en, bte |ie an |tc^ tragen, ju er- leichtern. «fct^cilunflcn. - 3ebe Staffififation laft Sb- t^eifungen unb Unterabt|)eilungen ju, mit beren |)ütfe man »on ber (Sefammt^eit, oon ber Jotalfammtung auf jeben ein,5elncn Sorper gelangt. §)ieäu ifl bte natürliche ®tnt|eilung, »»ie jebe anbere geeignet; juerft gibt fie einige große Oruppen, auf Slnalogien gegrünbct, bie febr otelen SGBefen .^utommen, bierauf gibt fte in jeber biefcr großen ©ruppcn burc^ 2lna= logien, bie allmäblig einer fleinern Slnjafd angebo- ren, 2lbt^eilungcn unb Unterabt^eilungen , biö man enbli* an ein Sinäclnmefen, 3nbioibuum, b. b- an ein SBefen tommt, »on bem jipar noef) »erfcbtebene gremptare crifiiren fönnen, unter benen man aber feine bcbeutenben Unierfcbiebc mef)r aufjuftellen »cr- mag. 2tuf biefe äBcife tbetlt fttb alfo bte gonje ?fa- turgef(j)i^te in bret SReicfee CS^I^ierretcb , fffanjen- reid^ unb SWtneralreitb), jcbeö 3Jetcb in |)auptab= tbeilungen unb Älaffen, jebe Älaffe in Drb- nun gen, jebe Drbnung in ga mitten unb 3unfte, jebe gamilte in ©attungen, unb jebe Oattung in arten. Slltgemetn befinirt man bie 21 rt alöbie ©cfammt- ^ett äjnti^er 3nbioibucn, ober aW bie ©efammtbett ber 3nbi»ibuen, bie unter ftcb eine größere Slebnlic^- feit (me^r Slnatogien) jeigcn , aU mit alten anbern. !Die Oattung tfi bie Sereinigung ber 2lrten, bie unter fitb mebr Analogien »on jeber 53efcf)affen- beit jeigen, aU mit alten anbern. ■Die 3ünftc, bte gamilten k. ftnb altmä^ligt 2$ereintgungen oon (Sattungen, 3ünften ic., bte un- ter S^ äbnlitbcr finb, aU allen übrigen. §. 116. awittcl jur a3cr9lcid>unfl *er im= belebten Äörpcr. — Um bte unbelebten Äörpct in ber Drbnung ber änatogien ober 2lebnltcbtetteu ju ftaffifijiren, muß man fte forgfaltig mit einanber »crgletctien, wai burtb bie »erfcbtebenen pbpftfalif4)cn unb c^emif^en (Sigenftbaften, bie »tr bereit« fennen «fintljcilunfl ifc illiniTiUifn, 271 gelernt (labcn, GcWie!)'- 3Diefc (Stgcnfc^jaften itiib aber iiicfjt aüc geeignet, 2(e^nttt^fettcu unb Untermiete 0011 gleid)cr SBictjttgteit ^u geben. 35on fcl;r geringer Sebeutung würbe j. S. bic 3tel;nlicfcteit ober Unä^n= lid)teit fein, bic aui bem erbigen Bnfianb genommen Würbe, in tüclcl;em, fo jufagen, alle Subfianscn fiel; jeigen fijnncn ; nud) Würbe bie garbc nidjt Biet ()ci- Den, wofern fte nitl;t an ba« Sefcn ber Äi^rper felbfi gebiinben wäre, benn man weiß, bag ein gleicher iJörpcr auf aüe älrtcn gefärbt fein !ann. SWan nuijj alfo in ben »crfdjicbcncn (äigenfrijaften eine Sa^ treffen, um Sergleidnmgen l;erju|}cUcn, bie ein wic^= tigcö gjcfuttat snfaffcu. 5Bcin \)at ftrii nur an bic »erfc^iebencn Sinjcln^ bcitcn ju cviiuievii, bic wir bercitö gegeben ^aben, um ju feigen , ta^ bic Wirtlid; wid)tigcn (ligcnfttjaften ;ur tßergtcicbung bcr leblofeu Sörpcr bie ÄryftalU formen, bie ©V'il'""3 berfelbcn, bic Srfdjeiuungcn fcr cinfadjen unb boppelten @tral)(cnbred;ung , bie 'Pofarifaticn burcb Diefraftion , ber cla|lifd;e 3u|ianb, bie .f)ärte, baö fpeciftfc^e ©cwidjt unb bie d;cmifc^c 3ufammenfegung finb. Unter bcn übrigen ©igen- fdiaften finb bic einen jufätlig unb baj^er für bie 35erglei4nng unnüg, unb bie anbcrn entweber »er- änbcrlicj)' nac^i bcn ©efcfen, bic wir fcnncn, ober auf allju wenige ÄiJrper onweubbar. Semerten wir_auc(), ba§ bic unbelebten Sörper fjaufig bcr regelmäßigen gormen cntbebren unb nur tüxd) 3ufammenl)äufung entftanbcuc ©trutturcn bar= bieten; baji fie oft unburd'fic^Xig finb, unb bap man tal;cr feine SJefrattion baran beobad;ten fann, bajj fic angelaufen ober matt finb, unb aWbann i^r ^o- larifationöwintcl unbefannt bleibt. & ge^t barau« Derüor, baß bic d)emifdie 3ufammcnfe^ung nai) ei= uer »orlänfigcn Biötuffion bcr 2tnali)fcn baö cinjigc mögliche 35crgkic^ung^mittcl unb bap biciJ aH= bann in bcr 2f)at bas3 SBit^tigfie bei ben SWiucra= licu ift. §. H7. 3ÄtnctoIPrtif(^c« 3nbt»ibuum. — ©0 (ange cS ftd) »on organifcfecn Sörpcrn ^aubctt, mad)t man |td> immer eine bcutlic^c 33orfJellung oon einem 3nbi»ibuum, bcnn, ba alle biefc Sörpcr au^ 'Xbcilenbeftebcn, bic entfdncbene, ffdiere gormen unb eine fefte relatioe ?age ^abcn , fo fann man fte im Ülllgcmeinen ciut^cilcn , obne jte jerfJoren ju muffen ; bic« ift ii nun, naä man mit bem SBort 3nbiöi- buum auöbrücft. Sei ben Icbtofcn Sorpcru fann man ftd; auf feine fo leitete 2Seife eine SBorftcüung »on bcr 3nbi»tbua- lität bitben, unb ü ift felbft nid)t einmal mögtic^», fo lange man fie unter rein p^pftfalifdjcn Sejie^ungen bctradjtet. So fommt bicS bal)er, baf an biefen Sör» pern C§.2) Weber bic gornt, nod) bie ©truttur we= fcntlic^ ftnb , unb bajj fte al^bann inö Uncnblic^c ^in= ein get^cilt unb wieber gctbcilt werben fönncn, o^ne in i|rem Seftanb aufjubiJrcn, ba in ber 3;l)at auc^ ba« tleinftc Sbcilcbcn biefelbcn Sigenfc^aften wie ba« ©anje beft^t. ©obalb man aber bic uubetebten ilörper unter d)emtfd)cn S?c5ict>ungcn in« Sluge faßt, fo öcr= änbcrt ftd) bie grage gön^tid) unb ba« 3nbiüibuum tritt ttar bcrbor. l£« gibt ouc^ in ber %t)at gewiffe diemtfcbe Operationen, bic man mit biefen Äörpern nid)t oornebmen fann, o&nc i\)xe 9?ntur ju »eränbcrn, o(;nc fte in bfterogcue Steile ju tbcilen, wenn fte ju= fammengcfe^t finb , unb o(;ne au^ ihnen neue Äörper ^u bilbcn, wenn fte einfach ftnb. ©icfc Operationen ftnb bcmnae^ bic ©rcnjen bcr Sbci'tarfeit bcr un= belebten Sörpet, unb für fte werben biefc Körper 3n= biinbuen. e« ge^t barau« berbor, bap ba« mincralo- gifdje 3nbiBibuum nur ein einfacher Sörper, ein glemcnt, ober eine ^Bereinigung einer gewiffcn angabt (Slementc in üerfc^iebenen relatiocn ^Proportionen fein fann. 9(aturgtf(ii(i)tf. §. 118. iBlineraIo(jtfcI)c Strt. — '^ad) biefcm bcRnirt ftd; bie mincralogifc^c 2(rt, wcle^e bie 5ßcr- einiguug ber ä()ulid)cn 3'ibi»ibuen ober ber 3nbiöi= buen fem mup, weiche unter ftct) mcH' 2lcf;nli(f)feit jeigen al« mit allen anbcrn, »on felbft al« bie ^Bereinigung bcr auä ben gleiten frinci-- pien unb in glcid)cu "Proportionen gcbilbe-- ten Sörpcr. Sic Äbrper, welche nadj biefcm ^rincip »ercinigt ftnb, gleicben ftd; aud) in bcr 3icgcl in allen wic^= tigeu pl;pftfalifd)en eigcnfdjaften, bocö mup man ba= »on bie gälte bcr 23mtorpl;i«men unb bcr 3fomor= p^i«mcn au«ncl)men, wo jwifdjcn ben p!)i;ftfalifd;en unb d)cmifd)en eigcufcfjaftcn feine Ucbercinftimmnng ftattftnbct. einige S'laturforfc^er ^aien, tnbcm fte ben 3fo= niorpl)i«mu« in Erwägung jogen, ben oorbergebenbcn SSegriff ein wenig abgcänbert unb bie SKtncralart al« bie Sereinigung ber au« gleichen ®le= mentcn in bcr gleichen Proportion unb in einem gleidjen 3uftanb ber 2)ioletülen = SSer= ciniguug beftnirt. Sarau« ergibt ft(^, bap ein unb bcrfelbe Äörper in 5Wci Bcrfd>tebenen topftemen jwei 3lrten bilbeu mup, welche al«bann burd; bie pbpfü falifc|cn Sigenfdjaftcn d)arafteriftrt ftnb. §. 119. «»rincralooifcJjc (Sattanatn. — C3)?i- neral--@attungcn.) Sic ©attung foll bte Bereinigung bcr 2(rten fein , bic unter ftd; eine gröpcre Slcbnlit^teit ober mebr Slnatogicn jeigen, al« mit allen übrigen. 3n d)cnufd)cr Scjicljung ftnb nun bie äl;nlicbften 2lr= ten bicienigcn, weld^e bie nämlichen in »erfd)iebcncn ^Proportionen mit cinanber »erbunbenen ^rincipien entbaltcn, fo bap j. S. Sörper, wie Pb S, Pb S^ Pb S^ jc. natürlid;er SBcife eine Gattung ju bitben djeineu würben, bereu 2lrten burc^ bie relatipcn Proportionen bejeic^net wären. 2)0(^ erfüüt biefc ®nippirung«wcifc ber Strien nid;t bie Sebingung, bieienigen 3lrtcn ju Bereinigen, bie in allen 35ejicl)uugcn bie gröpte Slcbnlicfcfeit »ei- gen. ®« gibt aber eine anbcre, wo bie 2lrten neben ben c^emifc^en Gigcnfc^aftcu einer ocrfdjicbencn Drb= nung juglcic^ fold;c phpftfalifdjc Slnalogicn ^aben, bap man fte oft beim erftcu ■Jlnblicf nicfet »on cinan- ber ju uuterfd)ciben »cnnag. G« ftnbet biefc« ©tatt, wenn ifomorpbe Äörper in einer Scrbinbung gegen« fettig für cinanber eintreten ; fo l;abcn j. 33. Äörper, wie Pb S, Ag S, Zn S k. , bcrcn Söafen tfomorp^ ftnb unb t>a6 cleftro=negati»c "Princip gemciufdMftlitfi tft, unter ftc^ fe^r au«gebcbnte pbpftfalifc^c Slnalogicn. Sarau« gel)t nun beroor, bap, um bie äbnlidjften Slrteu burt^ bie @efammtl;cit aUer ibrer e()arattcre in ©attungen ju »creinigen, man bicienigcn ju- fammenftellen muffe, wclt|)e ifomorpbe Sa= fen «infc^liepcn, welche nac^ ben nämlicben 2ltomenöcrbättuiffen mit bem gleidjen elef-- tro = negati»en ^rincip »erbunben finb. 2)ie« ift bie natürlii^c Deftnition bcr ©attung, bic alö= bann burcfc ba« elettvo=negati»c Slcmcnt unb biird; bie pbpftfalifdjeu Eigcnfc^aftcn djaraftcriftrt ftnb. §. 120. SOtincraloflifc^c ^iinftt. (SOTincral- 3ünftc.) — Sie ifomorp^en Strien geben ntd;t allein aui ber ©ubftitution einer Saft« für eine anbcre beröor, fonbcrn btlben ftd) aud) burd) ©ubftitutiouen ifomorpbcr clcftro-ncgativer "Principicn, fo bap c« ifomorpbc ©attnngcn gibt, wcld)c tcmnad) unter ftd) bie gröpten Scjicbungcn jeigen unb bie man an cinanber reiben, bie man jufammcnftellen mup. Dar- an« ge^cn not^ fcbr natürlid;c neue ©ruppen ber- »or, welcbe mit »cm JJamen mincratogifdic 3ünftc bcäeict)net werben fönncn. So bilben j. 33. bic Körper : Pb S, Ag S, 2c. eine ©attung ifomorpficr ©ut- füre. Pb, Se, Ag, Se, 2C. eine ©atfung ifomo'rp^er ©ele-- 35 ßHittttalagit. lüürc Cmiter ftdi unb mit bcn ent fprci^cnben ©utfüren). l'b Te. Ag Te, sc. eine ©attung ifomorp^cr Scto rcten Cunter fic^ unb mit bcr »or^crgejenbcn 3ufantmcnfegun. gen.) _ SDiefe brei ®attungcn Infben eine ©ruppe üon Sörpetn, bie fo>»o^( burc^ fcic p^pfüalifc^en SfjaraN tere, aW burif) bie gormetn t^rcr 3ufammenfcgung einanber fe^t ä^nlii^ ftnb, unb bie man eine 3unft nennen fann. ©attungcn, biemanbnr* anberc gormcin , j. S5. Cu- S, Cu'^ Se, ober auti) Ag S + Cu- S unb Ag Se + Cu- Se, :c. bcäcicfcnctc^ würben anbere 3önfte bilben, bieben bor^ergcI;enbcn bcnacf)bart fiinb , unb üä) b(üf burc^ anbere pfipfttalifclje älnatogien unter= fcbeiben. §. 121. STOincralogifc^c ^omiticn. — ®er begriff ber gamitic jeigt fiä) (efit auf eine fe§r na- türliche Seife: bie gamilie i|t bie Sereinigung r>er- fdiiebener 3ünftc, gebilbet burc| bie »erfdjiebenen ©attungen »on Sfomorplji^mcn, wel^e ftcf) au^ ben Derfci)iebenen froporfioncn ergeben, in »velcben bie Sorper in ben 3ufanimenfegungcn ftcb finben tonnen. @o bilben in ber nad^ftcbcnbcn Tabelle bie öcrfcbic« benen ifomorp^en ©attungcn einfacher, boppeltcr ober breifac^er ©ulfüre, ©clcnürc, Setturetcn, k. »erfc^iebene 3ünfte, bercn ©efammt^cit eine gamilie, ober fogar mejirere gamilien bitben, loenn man bie 2lnjapl ber »ereintgten Stemente in (grwägung jief)t. Ite 3imf(, ( dttSlrt. 2teärt. 3le Sivt. 1 « Dkec SJvutjjje ) Pb Su, Ag Su, Zn Su, !C., Itc ©attusg. j 3 ter ifomorptien ) Ph Se, Ag Se, ic, 'itf ©amma. (5:3 ©attuiisen. ( PI, Te, Ag Te, jc, 3te ©ottunn. \ stu '2le Sunft, / tS =, «nbere ®ruppe , Cii2 Su, ic, Ite ®attung. l = g b»r ifomortJljtii C»2 Se, ic, 2te ©üttung. 1 = ©aKungen. ' ' = Sie Sunff, (AgSu +Cu5 Su, Ite an anbere ©tuppc Fe Su + Cu= Su, Vtc älrt ifomortJ^cn ) Ag Se + Cu2 Sc, ©attungen. Ite ®at(iing. 2tc ©attung. Z =: l (Sb2 Su3 + 3 Cii2 Sul + 2 CSb2 Su3 + 3 Pb Su) / 2" =, = ig.'^ J (Sb2 Su3-f 9 Cu2 Si.) + 4(Sb2Su3-(-9AgSu) SgS •£j^ 1 2 (.Sb2 Su3 -J- 4 Cu2 SuJ + (Sb2 Su3 -I- 4 Fe Su_) i 'S S g » f 1 "" f 3' Cxttnungen. — Sie ^Bereinigung biefer Strtcn »cn gamiticn würbe anbere ©ruppen analoger Äör= per bitber, iveld)t burcl bie ifomorpbcn e(eftro = ne= gatioen ^Jrincipien c^arattcrifirt wären, unb meiä)e man Drbnungen nennen tonnte. Staffelt. — Um bie Drbnungen in ©rnppcn ),u= fammenju^ctlen, würbe man ben3u3anb, worin fid) bie eleftro-negatioen ^rincipien in ben 3ufammen= fegungen finben, in ^Hraä/t ju jie^en H^tn. ®o Würben j. 33. bie ©ulfüre, ©etenüre, Sellurete 8a= mitien bilben, bie jufammen eine Drbnung aui= malzten. Sine anbere Drbnung würben bie f^wefel= fauren, fclenfaurcn, tetlurfauren 35crbinbungen bilben, unb cä würben biefe Strien »on ©ruppen eine burtt) bie ä}tn\i^ä)ett Sigenfi^aften Uiäjt ju rf>arafteri|ircnbe otlaffe jufommenfe^en. Die ©tettung, bie ätnorbnung ber Ätaffen unter einanber würbe auä ber SJergleit^ung ber »erfcbic« benen einfachen Äörper (ii^ ergeben, welche i^ncn a(ä Jppen bienen, unb würbe öon ber Ätaffifitation biefer Äörpcr fetbft nac^ i^rer gröpern ober geringern Jlcbnficbteit abl^ängen. aScmcrtungcn. — Dbgteicf) bie 2ln}a()l ber ent= becften natürlittien 3ufammcnfe|ungen fc^on jiemtie^ beträ^tlid) ifl, fo ijl cä boc^ nad) bem beutigen ©tflnb ber SQäiffenfc^aft nod» unmijgli^, biefe Strt »on Unterorbnung bcr ©ruppen »otiftänbtg ju bitben ; esS finben fi^ barin «ngebeurc Süden, bte wir nid&t einmal burcb bie ^probulte unfercr Laboratorien au^= jufüUcn »ermogen. ©ebr bäufig finbet fi^ nur ein emjiger Scrper, ber 3iaeö rcpröfentirt, »on ber Slaffc bii }ur ütrt. Wnbern Drtö gibt cä eine S^Jenge 21rtcn, wocon jebc ber Svpu« einer ©attung ift, wcld)e in ber gofge ftcb ergeben wirb: aber es gibt wenig analoge ©attungen, ober felbfl gor feine, unb man tann wcber 3ünfte no(^ gamitien bilben; Siefe 2lrten bitben alSbann ein grogc«, beinabe un« tbeitbareä ©anje«, baä man nitfet ju benennen weif . •Daraus ergibt fii^, bap bie ©efammtbeit ber iu tannten 3J?tneroticn nur ©ruppen »ereinjelter, oft jablrctc|er Strien, unb bin unb wieber einige ©puren »on Ätaffen mit einigen un»ottfJcinbigen Stbtbeilungen borüetlt ; man erfiebt bie« aus ber am Snbe biefeS StrtüetS beigefügten Sabctle, welche bie Strien entbätt. §. 122. 9tamcn«»crjcic()nif5 (^tomcnctatut). — Stucb gebt aus ben in ber atejbe ber lebfofen Sör^ per »on uns bejeicbneten Surfen ber»or, bap nnr bie Strien 9?amen erbatten ^ahm; benn man fanb fid) nicbt genötbigt, ©attungSnamen ju fd;affen, unb wenn autb einige befteben, fo tommen ftebabcr, bap bie Äörper, bie ftcb babin bejieben, früber als eine einzige Strt betracbtcl würben, bie man fpöter in golge beS gortfcbritteS ber SBiiTenfcbaft tbcilte. Unb noib aus einem triftigeren ©runb belieben feine 3unft», gamilien», DrbnungS» unb Äloffennamen, weit ber gröpte Sbeit biefer Stbtbcitungen, welche bie ©efammt^eit unfcrer Senntniffe für bie 3utunft ge- wabrcn lopl, beutigen JagcS glcidjfam blof leert giabmen ober (jinfaffungen ftnb. Slu^ gebt barous i)exwt, bap bie Sörper in bcr aSineratogie nicbt mebr, wie in ben übrigen 3:i)(iUn ber gjalurgcfcbicbte bur^ jwci 9tamen — einen ©at- tungSnamen unb einen ©pecieSnamen — burcb ein ^{omenctaturfpftcm , baS fowobi ber Sotanit ats bcr 3ocIogie fo biete Sienfie getban bat, bejeicbnet werben. §. 123. 93artctätcn einer 3lrt. — Sm Zinn- reid), fo wie in alten übrigen Sbeilcn bcr 3Jatur- gcfdjicbte, fann man bie Strien nocb in SBarictälen obtbcilen. 1)ie Unterfcbcibung wirb bier auf bie 33er- fcbicbenarligtcit ber gormen, bie regetmäpig, »er- wifebt, entlebnt unb jufältig fein tonnen, ferner auf bie oerfcbiebenen ©trufturarten, ben ©tanj, bie ju- fälligen garbcn, bie üerfd)icbencn ©rabe »on Surcb- fttbtigfeit ober Unburtbiicbligfeit, bie »erfc^iebencn SKifcbungSarten k. gegrünbet. 9)lincraloQifc^c ©aftor&cu. — Sei ben Sbte- ren gibt eS »erwanbte Strien, bie ftcb auf alte SBcifc bur^freujen fönnen unb ju Sffiefen SBerantaffung ge- ben, weidje baS eine unb anbere »on ibren eitern an ficb t>ahct\ \ man gibt ibnen ben JJamcn 93afiar- ben, unb fleltt fte in ber gtntbeilung ju berjenigen Strt, mit welcber fte bie meifJen SSejiebungen beibe- batten baten. Stucb bei ben 9)?ineratien finben ficb Wirftii$e Sa- ftarbcn, bie üuS ber 3Äiftbung ber ifomorpben ©ub= fianjcn in allen ^Proportionen bcr»orgeben. SBenn in biefen SÄifcbungen eine ©ubfianj »orberrfcbenb ift, fo muf man offenbar ben lörper ju ber ©perieS binftetlen, wettbe biefe ©ubfianj bilbet ; wenn aber alle ©toffe in faß glcid)cn Sbcifcn gemifcbt finb, fo gibt cS feine anbern SWittet mebr, als ^e am ®nbe bcr ©attung anjubängen, »on bcr alle gcmifdjten Strien einen wcfenltitben Sbeit bilben.» §. 124. ;i;aticUe, cittl)a(tcnb fcie Spccic«. — 5Kit ber nad)fiebenben Xabetle, worin ftcb eine grope Stn^abl »on 5WincraI-©pecieS äufanimenge(letlt finben, babeu wir weniger bie Stbficbt gebabt, bamit ein 3?amcnS»erjeicbnip p geben, atS bie »erfcbiebcnen Slnalogien bcr ©ubftanjcn anjugebcn. 3Äan fann }Dli« ^lin(talattrn. 273 tafclbfi in »cttitalcr imb jui3lei(^ in ^orijontalcr 2lud> ^aben icit bie ajcrcinignngcn »on ©pecie« aiu 9iicf)tung Jcfen, unt c(5 ifl burcti biefeö boiJpclte l'efcn | gegeben, roelcbc in ben »crfcl;ielicncn, mef)r ober unmöglich, bap man nicfjt bie in ben 3ufainii'e"= 1 ivenigcr fünfilidjcn Slaffen, mld)e bie ©efammt^eil fegnngcn^errfd)cnbcn a!!crl;ci(tniffen)nl;tnc!)ine, tt)cl(^e bcr bcfannten J'Jinetalien t(;cilen, Sypen »on ®at= im SlUgemcincn bie aller onbcrn ßl;orattere finb. | tungeu unb 3iiiiften bilben. SafccHc, ent^altcnb fcic SJIincralartcn. Paaabium F. Srei Pb OTelaconi« Cu ober Cki Vlaiin PI mafTicci Pb ob« P6 @0lb Au TOennlflt *!. ßoballotDb t>o ob« G. Silber Ag Sobalt= unb «War iganoviib Co, Mn, Jy. nucdfilBet Hg flupfet Cu itoatfiam Ag Hg^ SHctdluDfeterj tRut.fcton)buI) *u etbttibt. I. Älalfc. !Df^an90lli^t. Qt) romfb«. aiiiminibt. eiff« Fe ?)l)tOlunt Mb 1 1 Sifenglaiij *e obet F. Braunil Md ober SU e^roiiton)b '^r ober er Sorunb AI ob« . Oibbp; AI A^ Dbne !Ramen AH i,2 Siofpor All Ai Cjmophaoe G AH , Clmonit F,2 j, s \ ßiöldit F,s ^, TOrniganit JtfnJ ^, Oim 5!amcn cr3 ^, ;f «Kagncteifcii /i Fei :j= Isr; ifr,!:^'"- 3iot^eä3iiifoi9bZn, Mn e^romeifcn (P, ^), er ©pinctt Mo Ale. ö fll IIS •ii = 3- B? ff '®aliungunbSi)puä 1 beräunft. .9CuSu? 1 ts if 11. ^Iioäp^o, :tourt SBctbinliunaeii apallt :.ca3ik+|^-j 2 5>')roniorp5lt 3Pb3 *h + Ci Fl«! SEagncrIl Ma3 ¥b + Ma Fl» 3Ecnotim Y3ii Sripm {F.4 + M„4) tt, 374 ^tnftaloflu. .„.i, gionfmire Jicreinbunge CStnlimoninle}. n arfcnitfaurt SctMnbungtn (arfeniote). 9!M6p5^atm,I.|,,^,y„;^^__, ■Ss ms . r • ■ ^-^ - ^ = 1 *>8 »1,3, A, pSarmofonbetit Ko3AV4-*e3;tr2+18Aq ©totobit Fe2Ar + 2-irAr+12Aq Sid6r6tine 'ieS A,0 + 45 Aq ®nmeif£n(ieiiHDeIiauki; ne) SeC iii + 45 Aq Witfelocfer Ni3 Ar + 9 Aq S0b(irtM;it5e(ErilrlD«)Co3 äV + 9 Aq Stitmn AI ¥h3 + 3 Aq ? SHSoWtrii (ÜßascaiO (AHMi3+lSAq) + AIF13 llronit 6n2 ih-)-S4 iji +i6Aq SSoItoIii^ i-uS th + ÖJ JMh+lBAq biinßcu (Sintiii SiiKimcniafflurtrKitftt N^apUs fitnbuvi ivi^ Ar + IS Aq CuC ÄV + 4 Aq V. Alafc. SEleiifopfet ©crciiblfi eclcnfilbet SoDpe 951(ittertEtIuv SEirutiüre? Bi Te= 4- Bi 4PbTo+2PhS Siilfinitc. St^niiftl Su ob. S ©UlfüVE. ©6n!(fEtwo(Te:|ii)ff Hy-i 8„ SupicrRtonä Cu2 Su ©dliBEfsIblEl Tb Su 1 ©ilbErflIans Ag Su / Sloibe Zo S" t SlotlunßEii «BianflaTibtEiibE Mn Su/ 3unft. ©dioitfilnicfEt (fpMrticä; 1 Ni Su 1 JJlipftrillbiß (Covell.ne) 3iKnobct Hg So \ fflfdgot ArSu ( Dbne SJamcn Sb Su 1 äD^iiE mamtn B, Su ' ©(tivtfclfitä (9i)ii0 SBilriolfiEe (©pcErtif«) F» Su2 1 3i„f,t,,pu8. OTotijbbänsIanj MoSu^l SobalttiEä Co2Su3 ©(lin).-fElmi«mut6 Bi'.!Sii3 Slntimonglana SbaSu3 OatluiiR. auripigaiEnt (OpErmEnO Ar2Su3 SJoppEltE ©ulfütc. TOarmalit 3 Zd Su 4- Fe Su PcbEifit« Fe SüS + « Fe Su ©ilbcituuferolaii} Cu2 Su + Ag Su SuiiltiipfErErä 2 Co-.! Su + F. Su Gijalfopvvit Cu2 Su -+■ Fo Su 05ne WamEit D^nB StaniEn DÖr.e WantEii Co ,ee2 + S Pb 1 O^nc Womcn Hg Se + 3 Pb Sef ; 3intEnit D^nE KamEn Sb SuJ + Pb ! [ ( ©alliiii)) )E)ü ^Iin«tiilat(irn. 275 um ein SBetcuttnbci) , ivcim man tcn S(l)iije(il W, ttie }. 8. ; 3illnfit(S #uS Sn 4. F02 Sn SSoPibafit tu' «h + 4 Äg'J '«il. ginf)trale. Sofpetcr ©alpeterfaurcä SRalron Salptlrefauttr Ball ©afpetcrfautt« !IHagne(ia Si^omboctLtifcfje tu a l Soljlcnfauter S.M (Balffteiii) I ®iobcilit (bic^ttr »Kognclit) CSflftinifl/ '^'f™'*""^ 'S'"*'™") *« *-'■= " " ) 3»an8anfpalf) {»iidlojiie) mn f2 i flof)IcnfautCä ecroi!>tul (.Carboccnno) Ce C2 f @almt5 Zn Ci MaCi DcIcraitCoCS+J/uC^ Siamont 1 ©rop^it I ant^rojit ©dltDarjfc^te »raunfo^Ic (tignit) SetuanteKe ^öljci: (Jö(iiif(l)i' Urabta Surf 2>ünacvcrbc .(Ji)f)(cnfiurE c cttv C ?itiämatifd^e ; aragoi'i' SRop^ta ©diecretit Jpatietiit eiaterit Stinlfojre (Dysodil) SergtljCEr {SJJoIHa) a«pl)alt Dicjiiiit Scrnftfin Sarstccakit BoCi + OiCs Canotrit Pb Ci 4- P4 Si.3 Stobl)i(Iil 3 P4 CJ 4- Pb Su3 Galebcnit 2 P4 O 4- Cr C2 4- 3 i /tlinrralosie. [atboiiat.Jptjb äRatatlj'ot 2 Cu C + . D^ne 9!amcn JWo ca - O^ne Flamen 3 Ma C2 Motrcn Ka C2- Urao W ©OlJ.CufTit JVa C2 + Ca C2 + 5 ^9 VIII. ÄlnfTf. äffioffcr^alttgcearbonatt. SulJfetlafut 2 Ci. C2 + O. >l, Sitmalit 3 Mo 0= + Mo ^j Sintblütje 3 Zn C^ + Z« J,^ Boraifaurc (©ofToIin) Bo A^ Sorote. Soratit Mo Bo» Sorovfaiirer ßoK Sovorfautcä (äifen Sotat iV« BoC + 10 ^7 ©tautoIilS Di«ir)en Siaimantt Riefctmanflan (M«rcelii Sorofillcabe. Dat^olitl) Co Bo3 + Co SU + Aq Sot^riotit^ O. Boä + 3 Co S.-2 + 2-4? ^lumbolblit auati ä ein Si eaicebon Opal SV, Aq SE^onerbf.-, (Sifen. ic. MUiße S ililatc. $i)bratc. floltvrit ^;3 Si + 5 Aq Senäinit ^( Si + /l, aaoD^an ein anbetet ffiaiTet^altigE. 2 AI Si + AI Aqi 2 AI Si + AI Aqi gj^olctit 3 ^I s; + 2 Aq %xinm AI S.-2 + Aq SKonttonit F. S.-^ + Aq eecetit ^i Si2 + 2 ^, 6i)moIit AI S.-s 4- ^9 erbe Mn Mieeatc 4( Sil + 3 ^9 ffieifc^icbcne 2f|onr. 4>aUi)l)fit Cbeittoinct) 2 AI S»-\-Al Aq^ Sttsfcife i« S.-3 + AI Aq (At,Feti AP Si AI Si ItcZMnetke- ober eif enf i li tole mit »ctft^i SEBaiTetftcie, mit einet ®Ii)sinetbe « Sofia, ©motoati At Si +.GI Si SuHaä Al^ Si + 2 Gl Si aBaffctfteif, mit Salt, eifen )c. »ctbunbcn. @e?ilenit AliSi + 2Ca Si lOtojfutai •• - ■ - - J iKelanit 3unft unb j atmanbin Si + Co Si Si 4- Cl" S' Si -f ß Si äßafTetftcic altatifdöe. anbalufit 9 Ai^ Si + K S.-; AI Si + 2 C. Si UJiejcnit 2 AI Si -)- Ca Si 1 3oint 2 AI Si -i- Ca Si 3iraft unb 1 emaragbit 3 (_AI cr^ Si + Ca Si (Satmnaen I Xiatiit 2 AI Si -)- /« Si I SEduIit 2 AI Si 4. Ca Sf SlIBetneiit 3 AI Si + Ca Si <$tUom 3 .4; S.- 4- fe ' - ■ ■ - AiSi-\- r- eot) 3 AI Si + Ma Sf e 3 AI Si + Ca ,S.s taitabotit 3 AI «•'' + Ca s> ©altunßenjsjietinit, Obpbian, SimSftein k. ©icfctit ®abtonit $init 3 AI Si + Ka Si ü AI Si + K S: 3 AI Si^- + Na 3 AI Sf + K S. 1 Spobumen 3 AI Si^ 4- üa Sii ( ZriDdan 3 AI Si^-\- Li Si3 j acömit 3 Fl Si-a + A'o Si3 Dttöofe S(I6il getaut 3 AI 5i3 + K Sii 3 AI Si3 i- A'o Si3 3 Ai Si3 4- Li Si3 a^omfonit ÜRcfotijp ©tolejit 2raulit ebingtonit anatjim Canmonit CEÖabopt $i)btotit^ ^atmaton ©iömonbin 3 AI Si + Gl Si ■ 3 AI Si + Na S.2 3 AI Si 2 Aq -2 Aq Ca Si3 + 3 ^9 3 Fe Si 4- fe Si'^ 4-i Aq 4 AI Si 4- CaSi-'-^-i Aq & AI Si 4- Ca Si2 + 2 Aq 3 AI Si-^ + Na Si2 + 2 Aq 3 AI Si2 4- Ca Si'4-2Aq 3 AI Si'+ Ca SiS-l-ti Aq AI, Ca, K, Si, Aq (iilbit 3 AI Sis + ( «. 4- 6 .19 ©oeioftitbit 3 AI Si3 + Co Si- + ü ^9 I ©tilbit 3 AI Si3 4- Ca Si3 4- 6 .^9 I gpifillbit 3 AI Si3 -(- Co Si3 4- b Aq AISi'+2NiSi3+iiAq 3 AI Si + •"" -S'' + 2 Aq _ , „ AI Si'+ifo Si + iAq ©ibctofctifotit^ AI Si'+2ß Si^ + SAq 3 AI Si + f' Si +^ Aq AlSii+ifeSi4-3Aq Jimclit» Sarp^olit Jpi(ingerit D^ne 3!amtn 5lIumino»®i(ita(f. C^amotfit 2 fe S< ieinaiigct Otimmct, ÜRasneftagl 3.»eioti8«!f;°»'„9j^ - w-.,.»v,vi. (Sobatit^ l Sit^iontutmalin I Sitjionatimmet ffiififotp mii mnr ( Suttitalin ! SaliturmatinCgEmeiiietSi^ötl) /1(, K, Co, Mo, Si, Bo ©ititale mit Sor. SiattontuimoIiS Ai, Na, K, Ca, Ma,Si, B„ ( »linit AI, Na, Ca, tm, Si, Bo e^totit ' Siüfatc. AI Si, C/e, Ma, Cay S', Aq AI Si, (fe Ma, K) Si-, Aq AI Si, if, Ma K) Si3, Aq . . „ , AI Si', If, Ma) Si^, Aq ^'^'f" AI Si-, If, Ma, K-, Si^ Aq AI Si-; (J, Ma, Ca, Na) Si, Aq AI, Fe, Ma, K, f .Aliorralün. 277 SEtonttk freie einlote. eiiifa*t. Doppert ÜBofTcrfrelc. JpBbrait. 2SII 2Bfl(ret »eibuitken. Slrfon C .S. z, s. Ifprrrlt \ Ce Fi + Ai eiibi)oiit JJcrlbot MaSI./eS TOannoIlt \ Ma S,^+ A, giBoit ^nebeait Orünctbebon 3 /■« S.- -f- C. S.- ÜBinemin ZnSi CEaramin Z« S.' + « .4» Op.imo.o mn S.+ A9 /» Si 4- mn Si Pfltlä MC Si-l- 2 /« Siä + 2 A, Sertinitin iHUSP+MmAi, aBcdailonit Ca SP Dioflage 4.W«.Si'4-M D6ne Kamen 2«« Sfl + A<, ^Jebcnbcrgll gjijrobmolit »mlamit Ca SP + /« SP Ma, /,, Si Diopta« Clu Si'' + Ai « 66ri)fotor C" S.s +3 49 *i)pfr(56en ffait Mo S.3 Steafif 2 .1(a .S/3-1- .4, TOoancfit Jl/ S,-3 + 2 .47 riatfage ^'itrtemiit Wa.S|3 4-Ma.47' MaSi3-f Ä/fl 4,3 inia .S,3 + /. .S( ebtlfoifit Ca SiS Srcmolit» Co .Si3 + 3 Ma SP Ca .St3 + 3 /. «i-» «iefermonganTO Si» Ij^loropal /. *-.-3-|-2 ^1, apo'pbvHit 8 Co Si3 -t- K SiC ^ 16 .4, T^otijit mn ;S.C D^nc '7!(jmtn mn Si« +2 .4f Uffdjretbnng iier n)id)tiflflen ^ineralieu. Von rtnigen /Metattfo tm fttien ^a^ani. §. 125. aScnige einfache Äörper ftnbcn üt^ im freien Sufiiini" in tcr SJatut ; inbeftcii finbcn üc{) bar- unter einige , bic fo jii fagcn nie nnberiS f ortommen : btcS Rnb bcfonberä bas? *piatfn unb baä @oIb, Seren ®ef(i)ict)te übrigen« ein ntlgemcineiS Sniereife borbietef. ■J^rattn. §. 126. «^ataftere. — ®a« ^latin iU ein bejnbareä OTetaU, beffen gatbe im 3nf}anb bet 3iein- !)eit jTOifc^en bcm ©ilbcrrocip unb Sleigrau liegt, di tfl bcr fcfcwerfle aller befannten Äörper, ba fein fpe- ciftfc^eö (ätwi^t, wenn eö »erarbeitet if}, fogar 22,069 beträgt; läpt fic^ aber aui^ am föenigfJen jerflören, tfl in ber größten pi^t unferer ®cl)mel}- Ofen »ollig unft^meljbar, n?irb »on bcn meiften ä)e- mifcftcn Sügcntien nicbt angegriffen unb lödt fid> blop im SönigsJirnfrer auf. 3tatüvlid^er Sufiank unb 93orfominen. — «Kan bat einige ^latintorner in gerciffen ©limmergefiei- nen eingeftreut gefunben, bie manStatolum it nennt, »eil aus ibnen ba« ©ebirge 3tafolumi in bcr ^)ro- »inj aWina« = Ocrae« bc« Äatfertbumä Srofitien be- ftebt, Üe bafelbfi feljr nu^gebebnte ©cbicbten bitben iinb mit ben frpftallinifcben ©cflcinen in 5Bcrbinbung f}e;)en. * ©iefe« 3»etall fommt baiipffäc^lid; unter * TOm antetfc^cibct im adaemfi tr»rtallinifeld)e a b e t n genannt Derben, aber nii^t immer aufgefüllte Spalten finb. 278 MittttalaiU. man cä in Stu^Ianb am H)c|Hici;ni 2(()t'a»9 be^ Uralö nn6 genau in bcnfelben Umfiönben, wie in amerita. ■Daö ^piatinerj »on ffitaftlien fieUt ücinc filbergldn-- ;cnbc iSlittct, ter Bon issibirien grobe, iinvegclma= ftgc Söriier t>ar, tie oft iric tievfäjladt mi fctjwätj" lid; grnii auäfcf;en unt> ivenig ®Ianj geigen. Stscccitunfl. — aSegen ber Unfc^jmeläbarfcif bcö f latinä unb bct Unöercinberlidjfcit bct bnmit gemif(^= ten ©iibfianjcn tann biefcö mttaü. nicbt, >vie ^'f anbcrn, bereitet werben. SOian löit baä ^latincrj in ÄönigömaJTer auf unb fd^lägt eä burd; ©almiaf niebcr. 2)icfer 9?ieberf(|Iag gibt geglüht ben fogenanii-- teii ^ptatinfc^roamm ; biefe ©ubftanj ivnrbnun in ein fcincö *]5u(»cr »erwanbelt, wel^eö mit SSaffer einen Jetg geben tann, unb btefer Seig, in eine gorm ge- braut, wo man i^n 5ufammen()re§t, juerft um bag ai5af-- cr auö feiner 3»affe ju entfernen, unb aisbann im= mer fiarter, fo bag bte St)ei(tl'cn fo na^e aH möglich lufammcn !ommen. Stefe erfle Operation gibt einen ucmttd; feften jtuc^en, ben man flarf erbtet unb auf einem älmbof mit einem fc^tvercn §>ammer ftbncU filägt, um bie Sbcilcben »on neuem jufammcn ju bringen. 9Iaeb bicfcr Operation fann bie 5Waffc, wie baöSifen, gefdjmicbet, getcatjt, ju Sra^t gejogen werben u. f. w. , , t(nU)en&un(;. — ®a8 «ptatiuerj, baö man früher als ein unniigcS SÄetatl wegwarf unb beffcn Sinfubr man fcgar »erbot, au« giir^t, man möchte ficb beffcn ^ur 53erfä(fd)iing beö ®olbcä bebicncn, wirb beutju-- tagc mit großer ©crgfalt ausgebeutet unb ifi bepbalb aucb weniger treuer geworben; bocb madjen bie i!ang» wicrigfeit unb ©e^wierigfeit ber Operationen, bencn man t>aä statin unterwerfen miif, biefeö äifetatt noc^ immer jiemlicl) tbeuer. 2Bctt e« aber feine Uiu »ermiberlidjfeit ju einer «Kenge Bon Slnwenbungcn fcl)r geeignet moc^t, fo gebraust man cä in »ielcn Urnftanbcn: fo »erfertigt man 5. 23. barauä Äeffel unb DefiiUirtorben, bie für bie (f)cmifcben gabriten »on grofem 9Ju0en finb, ferner @d)mctjtigcl, 3ibb= rcn unb ©djalen für bie diemif^cn Saboratorien ;c. ■man bat eä au* in ber Bijouterie ju »erarbeiten gefut^t, oUcin feine ©c^wcrc, fein geringer @Ianj unb feine nicbt fcbr »oribeitbaftc garbe maditen, baj man cö fafi ganj aufgab. 3n 3{uplanb prägt man ©etbfiüife barau«. Slu* bei ber ^orjedanfabrita-- tion ftnbct tä feine Inwenbung, befonberö um baö ^porjcllan bomit ganj ju übcrjieben, wai bicfem leg- tercn ein fttbcrartigeö 2lugfcbcn gibt. (inblicb fügen wir bier bie Semcrfung bei, ba^ bie Unoeränberti^feit bcS flatinis feine abfolutc ifi; benn fowobl ba« Sali unb «Rotron, ali i^re Serbin. bungen mit ber ©alpeterfäure »cränbern bicfeä 50?,e. ta« bei ber aiotbglübbtge ; baö gefdjmoljcne Slei unb »icle anbcrc Siietalie, fo wie aud) ber f^oäfii)Ox bürfcn in feine SBerübrung mit ben ^Slattngefd^cn gcbrad)t werben, weil biefe ©ubfianjcn biefe ®efäfe in wenigen 3Uigenbliefen burddöc^ern. ®oIb. §. 127. ©ftatflftcrc. — e« bat gewip fttion 3ebcvmann @olb gefeben, fei tä aucf) nur an ben »ergolbeten SHabmcn , unb fennt bie fibönc gelbe garbc, welche biefe« 5Wctall »or allen anbern auSjeicbnet. e« iH fcbr ftbwcr — fein fpeciftfdjeä ©ewicbt betragt 19,39. ©eine UnBeränbcrlicf)fctt ifi ebcnfo mcrfwür= big, aU bie beö ^latinö, benn cS wiberftcbt glcid)= fall« faH allen 2lgenticn unb wirb nur »om fiijnigä- waffer aufgelöst; bagegen ift ei fd^metjbar. S)icfe« aSetall ifi im beben (Srabe bebnbar, wcgbalb cö fi* JU aufcrorbentlicb bitnnen Slcittcbcn f^tagcn lä^t, bie man jur SSergolbung im Saiten anwenbct. %a4ütUd)cc Suftatib. — Sag ®olb tommt juwcilen in ber gjatur aW fleine SBürfel unb Dc= taeber »or, bie »crfdjieben mobiftsirt unb oft }u ben- britif^cn ©cfialtcn äufammengebäuft finb ; mancbmal finbct man eä in mebr ober wenig gropcn bünnen Slättd)en auf ber Dberflacbe »crfcbicbcner a)?inera(ien. Ober als gafern, gäben, bie in iai 3nncre bcrfclbcn einbringen. UcbrigenS jeigt eä fid; oft aucb alö glittcr unb juweilen ali mebr ober weniger gropc Klumpen. $äufig ifi e« mit einer gcwiffen iWenge ©Über legirt, wcld)c je na* ben ^ofalitäten »on 0,14 bis JU •ja ^projcnt fteigt. SQoctommeu. — DicfcS ^htaü finbct fid; feiten in befonbern Sagern, wo eä alß Ärpftaüc, Slätter, gäben in ben Ouarsgöngen crfcbeint; in ber Skgel liegt c« in anbern grjlagern ober metallfübrenben Sägern, namentli* in ben ©ilbcrcrjen ober in ben crbigcn @ub= ftanjcn, wel*e jene begleiten. 3n ©uropa fommen biefe golbbaltigen grje in geringer 2«cnge »or — bie befonntcften finb bie »on Ungarn unb ©icben= bürgen, bie gegenwärtig faum bie Sofien ibrer Sluö-- bcutung bccfcn. ©agegen finb fie in f cru unb S'Jcrifo fcbr rci*, unb fo ju fagen, im Uebcrfluf »crbrcitct. ®ewifTc Supfererje unb gcwiffe ^pritcn fd;liegen eben- falls ®olb ein, unb biefe legieren mand;mal in einer äUengc, bie bcträ*tlid; genug ifi, um bie Sofien ber ®ewinnung binlänglt* bcrauS ju fdjlagcn. 2lucb bie ©limmcrgefieinc »on Stacolumi entbal-- tcn ®olb eingcfprcngt ; bcftMibcrä finbct fi* aber biefcö SWctall in beträcbtlid;er fflicnge im cigcntlicben aufgef*wemmtcn Sanbe, wie in golumbia, Sraftlicn, ßbile unb am weflli*cn Sibbang beS Urals. ®S ftW bies bicfelbcn 3(blagcrungen, weld;e baS ^latin unb bie Diamantc einfcblicpcn, unb ous ibnen wirb we« gen ber Sei*tigfeit ber SluSbeutc ber größte Xl)eil bcS ©olbeS gewonnen, wcldjeS aUjäbrli* in Umlauf gefeßt wirb, äln fcbr »ielcn Orten gibt eS golbbal- tigen ©anb, »on bcm bie glüffc ®olbfIiitcrn mit fid? fortnebmcn, fie in »crfcbicbcne ©cgcnbcn führen unb bur* eine bcflänbigc äßafdjung abfonbcrn. 3n biefcr 93cjicbung ifi in granfrei* bie 2lricgc ein fcbr befann= ter glup, weld)cr früber mancl)cn @olbwafd;ern einen Unterbau gab, ba biefe burd) ibr 2luffu*cn täglid) 20 ©ouS »crbicnten. Sine grope Scrübmtbcit battc bei ben 2lltcn ber f actoluS ein Spbicn). Es fcbcint, bap cS im innern 2lfriffl glet*fatls ©anb unb glüffc gibt, bie @olb liefern, wai man wcnigflcnö aus bcm ©olbßaubbanbcl fdjliept, ber in biefem SBclttbeil gc-- tricbcn wirb, ©cbr rei* an ®olb f*cinen einige Sbcilc »on Oflaften ju fein ; nur weip man bicr wenig »on ber Sage unb Ausbeutung beS ®olbcS. gür uns ifi baS SIcquatorial = Slmcrita glcicbfam baS ®olblanb unb überhaupt baS Sanb ber foflbareu aJJetallc : benn »on btn alljäbrli* auf ber ganjcn grboberflä*c gewonnenen 24,000 Sitogrammcn @olb im SBcrtb »on 82 SKitlionen grauten tommcn nur allein auf biefcn S^eit »on älmerita 64 3J?iltioncn gran- ten ; SJorbamerita crjeugt bcinabe bereu 4 ; ©ibiricn, fagt man, liefert gegenwärtig »; Ungarn unb ©ie- bcnbürgcn bo*flcnS 4, unb baS übrige Suropa ju« fammen taum für 100,000 grantcn. ®lürflicbcrwcife wirb bei unS baS ®olb bur* anbcrc Srjcugniffe cr= fc^t, benn baS Sifcn liefert für ft* allein fcbon ein (äbrlid;eä Srjcugnip im SBcrtbe »on 600 Ifiitlioncn grauten, unb bie Soblcn nabeju für 180 SWitlionen. ?[ntt)cnliunfl. — 2lupcr feinem ©ebrau* ju 5PJünjen finbct baS ®olb in ber Sijoutcric unb bcfon- bcrS bei ber Iscrgolbuug eine »iclfadje 3(nwenbung. Sicfc 3>crgoIbung läpt fi* bur* »erfdjicbcne ailittcl auf alten itörpcvn anbringen : cincrfeitS mittcld Ouctf- filber, mit wcld;cm baS ©olb ein ämalgam bilbet, mit bcm man {»ierauf ben ju Bcrgofbenbcn ®egen|lanb überjiebt, unb eS ber §ige auSfcgt, umbaS flüd;tigc Ouedfilbcr abäutrciben. 2)iefc 9:»i'etbobe ifi bieScr- golbung im geucr. 3lnbcrfeitS Bcrgolbct man ge- genwärtig na* ber galBano = plaflif*en SWctbobc, na* wel*cr im Saiten baS ©olb fi* auf bie ©cgcn- P'it tDt(<)tiüflrn ^iR»ali(n. 279 fläiibe nieberfc^fagen lägt, bie man bamit bebccfcii miü. Uüä) »eiibet man bei ber ißcrgolbung Öolb- flaub an, ber butd; bie JJicberfc^löge gewonnen rcitb, unb bcn man ouf gavence ober ^orjedan aufträgt unb auff(t)meljt ; auä) belegt man bie Dberflät^e »ie- ler Äörpcr mit auf erft bünn gef*(agenen ©Dlbblättern. Snbtitt) bcbieiit man pc^ auc^ in ber 2trjneitunbc eini- ger @otbprö()arate. (Silber. §. 128. Sin weipeä, be^nbare« unb ft()me(jbare(S VittaU, befTcn fpectfifcticö ©eividjt 10,47 beträgt, toai eö fogtei* com 3tnn unterfcfjcibet, mit bem tS einiflc 2tc()n(ttbfeit ^at unb baö '/^ meniger Wiegt. ®aä ©Über tööt ftrf) ni^t in bcn f fl;anäcnfauren auf, ipel(t)er Umftanb e^ für ben ©ebrauc^) fc(>r gefd^ögt mac^t; e« or^birt pc^) nur fcl;r wenig unb behält befwegcn in ber Suft feinen ©lanj bet; ©cbwefeU mafferftoff ma*t eä ma_t^t unb fcbmarj , bafjcr fd;ivär-- jen aucb bie Sier ba^ öilbergcfdjirr, beffcu wir unß gewöljnlicf) bebiencii. 3n ber 9ifatur tritt ba« ©Über in {(einen Dctae= bern ober SBürfcln auf, bie faft immer }u benbri-- tifc^en (SeHaüen gruppirt finb ; oft jeigt e« iiit) aud) a(« gäben obergafcrn, bie juweiten fcl)r fein, bäufig in einanber geflochten Cgeftrtcft) finb ober ein ftljigeiS 2lu^fel)cn jcigcn. SllS 2»etaII finbet ftc^ haä ©über beinahe in alten ©djwefclfitberlagern, ober trifft man tä manchmal für fi(^ in bcträi^tlic^cn aSaffen an; bcfonbcv^ rcid;tid; finbet eä fic|) in gewiiTcn eifenf)attigen Sbonfubftanjen, bie man in ^eru ^acoö unb in OTerito gofora-- boö nennt, wo eS ftcb mit ©itberijorncrj finbet. Da« gebiegene ©über wirb überall, wo eö ftd) finbet, forgfältig au^g^jogcn ; befonber« aber tiefern ba8 ©c^wefelfilber (lailberglanj) in Suropa, baS @(^ WcfeU unb S^lorfilbcr in fWerifo unb ^cru ba« meifie Silber. Die alljä^rlid) auä bem ©i^oope ber Srbc gewonnene ©ilbermcnge beträgt ungefähr 1 2'?itlion Kilogramme, im SBe'rt^e »on beinatje 200 Sl'Jillioncn grauten ; l>ieju liefert Slmerita allein 9 3cbntbeilc beö ©anjen. 9Äan »erwenbct bicfeS Slletatl ju 3J}ün= jen, Safelgefdjirr unb »ielcn 3ieratl;cn. Sie 5Ber« filberung gef4)ie^t burcft bie glcidjen ^Kittet, Wie bie Sergolbung. 3n ber 2lrjneitunbc bebicnf man fid) bc^ gcfc^imoläenen falpctcrfauren ©ilbcrS unter bem 9?a= men |)öllenflein jum SBegäßen gcwiffer glcifetiauö-- wüct)fe. Huedfitber. §. 129. Ein bei ber gewöhnlichen Temperatur fiüffige^ 5'?etall; ift filberweip, flücfjtig. ©pecifif^ieö ^Sewidjt = I3,b0 bei 0 '. SS finbet fid> in ber ^fafur t^eil« im mctallifcJeH 3uftanb, t^eil« alö ©djwefelquccffilber ober 3in= nober, welcfceä bie |)auptmaffe ber 2(blagerungen bilbet; »orjugäwcife fommt eg in ben untern 2:(>eilen besS gliJggebirgeS, in ber 5?ä^e ber frpfiaUinifc^en ablagerungen »or. Sä iji nic^t fe^r »erbreitet unb bie §)auptbergwerte finb bie »on 3bria bei Srieft, uon Sllmaben in ©panien, »on ber *pfalj am 3i^eiii unb »on ?)uanca=3}elica in ^eru. Sie iä^rlicbe äluöbeute wirb auf ungefähr 2'A ?['?illtonen Äilogramme mit einem Scrt^ »on fi gXiUionen granten gefc^ägt, woju Suropa wenigfienä 9 3ef)nt^eile liefert, ©er gröpte Sbeil biefe« ^ciaüä wirb jum Stuöjie^en golb- unb filberbaltigcr SKine-- ralien angcwanbt, weil baä Oucdfilbcr iaä ®olb unb ©ilber lcid)t auflöst ; unb um baburd; ben grö- ßten Sbeil biefer toftbaren SDletalU augjusie^cn, bat man Weiter nidjtä ju t^un, aU biefelben juBor mit geringer Sßorfid;t ju jcrftofcn (pochen). 2luf biefer Si« genfc^aft berul)t ber fogenannte Slmalgomationei-- projep. Sa^er get;t auc^ ein großer S^eil beS Duedfilbcr« nac^ Smerita^ ©aö, wai man als topiegclbeleg gebraucht, ifi ein 2lmalgam »on Ouecffilbcr unb 3inn; tä ifi be- tannt, bap ia6 Duerffilber bei 35erfertigung »on Ba- rometern unb Sberntomctcrn feine 2tnwenbung finbet, bap fid) in allen c^enufd)en Saboratoricn eine bamit angefüUte fiufe jum Süiffangcn ber @afe finbet unb baf einige iQucdfilberfaljc unb Duedfilberpräparate in ber Slrjneitunbe gebraucht werben. Änpfer. §. 130. Sin rotf) auSfc^enbeS, be^nbareS unb fc^meljbarcä liJetall mit einem unangenebmen ®eru(^, baö »on allen Körpern leicht angegriffen wirb, fic^ an ber Suft mit einem Ueberjug »on Supferovpb ober grünem, to^lenfaurem Tupfer bcberft, jinb mit ?ei(^= tigfeit ein graugrüneä unterefiigfaureed Äupfer bilbet. ©pecififc^eö ®ewid)t =^ 8,87, wenn eö gefjämmert tft. ■Daa Äupfer finbet fic^ juweilen in Octaeber- unb SBürfclfrpfiallen ober aud) in rectangutärcn ©äulcn (§•473, gewö^nlic^ ju Senbriten jufammenge^äuft; man(|)mal in unrcgelmäfigcn 35(ättern , in gäben ober gafcrn, 9?icrcn ober unter ber gorm tfeiner benbritifcf)er 2lbern in niel;rercn ©ubftanjen cinge= fc^loffen: man fü|)rt bereu an, bie aU »ereinjeltt ^Waffen im ©anbe ober in ben glüffen »orfomnten. ©ebicgcn finbet fic^ bicfeä 2)U'tall fietä nur in fe^r geringer iWenge ; eS finb bie einfacljen unb Doppelt» ©ulfüre, wtlä)i jur Bereitung beS 50?etall(j im @ro= Pen ausgebeutet werben. 3äl)rlic^ tommen ungefähr 20 ^Killionen Äilogramme bicfeä SWetallö in einem Sert^ »on bcinabe 76 SJJillionen granten in ben |)anbel. §. 131. 3Me^rerc anbcre SÄctalle, j. 55. baö SBiSmut^, Slnfimon, ber 2lrfenif unb iai jetlur tommen in f leiner 5Kenge gebiegen »or, treten aber aud) in mehrere Serbinbungen ein, »on benen wir natürlich fpred)en muffen, wo wir bann auc^ i^re S^araftere unb 3lnwcnbung angeben werben. ^loffe itt Sibertöe, jfllanflonil)!; n. f. m. §. 132. ®^acaftecc biefer CSruppe. — SDSir §aben ^ier eine ®ruppe fe&r natürlid)cr Ä5rper »or uns, welche im orpbirten 3nfianb alle ifomorp^ finb, unb fid) ba^cr in ^en »crfcfjicbcnen SSerbiiibungen gegcnfeitig erfegen tonnen. 211S etnfacbe Drpbe befielen \ie alle aiiS 3 At. ©auerfioff unb 2 At. ^ci^i^ ; dn einjigcS »on ll;nen bilbet aupcrbcm noc^ ein Ijö^ereS Drpb, nämlict) baö OTanganfupcrorpb =: Mn, jwei Drpbe — ber Äorunb unb Sifcnglanj finb bentlic^ trpfiallifirt, unb nic^t nur bcjtel)en ^k fid) auf ein unb bafi'elbc .«r'^fiattfpfiem, fonbcrn fie finb auä> noä) ibcntifc^, infofern ber eine einen 3il;omboeber barfiellt, ber in bcn genauefien 2??e|Tungen äwifc^cn feinen gläc^cn SBintel »on 86" 10' unb 93" 50' jeigt unb ber anbcre aSintel »on 86" 4' unb 93° 56' gibt — in ber Jbat ein fo tleincr Untcrfd)ieb, bap er nicfet me^r in Stnfdjlag tommt. Das S^romorpb gibt gefc^motjcn tleinc 3tt)om- boebcr, bie wir nicl)t meffen tonnten. SBaS ben Sraunit betrifft, fo ifi feine gorm ein Dctaeber, beffen ©runbfiäc^e ein Guabrat barfiellt. Das @6tMt- unb «KanganitbVbrat, wd(t)c biefelbc (^emifc^e gormel l^ahen, frpfiallifiren in bem- fclben ©pfiem. Die mit bcn 9?amen aWagncteifen, granflinit, .?>auSmanit unb @iberoct)rom bejcid)neten gerrate, 3Manganate unb S^romitc ()aben bie nämliche gormel, frpfiallifircn in regcU mäpigen Dctaebcrn ober in fc^r naf)e beifammcn= fiebenben Dctaebcrn mit quabratifc|)cn @runbfiäd)cn, unb babcn oft fo fcbr 2le^nlid;tcit mit einanber, bap man fie mit bem blopen Singe beinal;e nic^t »on 36 280 ^in(ral«0i(. einantcr ju iinterf4)eic>en »ermag. Saä ©iberodjtom i^ Sfter^ foßar ein Oemifd) üoii S^romit unb t^on= erSefaiirem (Sifen mit einer gtctc|cn goriner. SnHid; hpftalliftrcn noc^ aU regelmäfige Gciaeber bie 2ilu= minate ©pinell, ©ajnif iint 'JSleonafJ, obgleich |te eine »etfd;icbene 3iifamnieufc^ung jeigen. Sic Slnatcgicn würben nodj weit beutlidjet auö= geft)rod)cn, nocf) iDcit mertoiirbiget fein, wenn wir atte frobuftc nnferer t^emifdjen i'aboratorien, bie ft(^ auf bicfc 2lbtl;eilung bejie^en, mit eincinbcr t>er= gleit^en würben. Unter ben ^ier jufammengeflcUten Äörpcrn gibt e« einige, bie unfcre 3tufmertfamteit notI)robr ; feine §)ärtc fommt gfci(^ nad; ber §)ärte bed Siamanteö, unb tf} Mxät^tüä) genug, um fömmtlid)e Sörper rigen ju !önnen. Sr bciicIU wcfcntlid) auä £(;cnerbe, iü aber oft mit frcniben ©ubficinäcn gemifdjt. ®ie trpfloHc bcö tcrunbeä finb entweber ein= fa($e ober nn bcr ©pi(>c ftarf abgefiumpfte 3i()em= boebcr ; rcgedncipige fcd)efritige ©äuten, me^r ober weniger fpige Sobccacbcr mit gleid)fd;enf(igen Srei^ ecfen, bie oft, wie bie nad;(lef)enbcn gigurcn, abge= ftnmpft finb. vP^ [^i "^C^ # ^ 9 Tlan ftnbet tt;n auc^ aU fpattbare 9Jieren unb al6 eine törnige 2)(affe. SlntDcnbunfl. — 3itibci(cn ift berSorunb burc^= ftc^tig , fonfi gelb, b(au , rotl;, me|)r ober weniger bunfel , mandimal grün. Sie gelbe , blaue unb rot()e, befcnber« bie beibcn tegteren, finb bei ber Bijouterie febrgefud)t, unb werben öfter« Orient attf(j)er Sopa«, ©ap(>ir unb Slubin genannt; bie fe^r fettene grüne SSarietät finbet, wenn fie eine fi^öne garbc jcigt, unter bem 9Jamcn oric n talif(^cr ©maragb i(;re Üinwenbung. Ser fcbön feuerfarbene unb fel;r reine 3iubin ift ein fdjöner Stein, beffen äßertl; ben bcö Siamantcö weit überfteigt; am mei' flen gcfd)ä^t ifi ber licfjtblauc ober inbigobtaue ©a-- pbir unb auc^ oon (>o^em aBerti;. Sie gröberen Sßa- rietciten bcS Äorunbc« werben in ein metjr ober weni- ger feine« '•pnluer »erwonbett, ba« man unter bem gjamen ©mirgel jum ©d)leifcn (jarter Körper an- wcnbet; bod; gibt man a«c^ oft im §)anbef ganj »erfrijicbcnen ©ubftanjcn bicfen JJamen. äJocfoinntcit. — Sicfe ©ubfianä gehört ben frp» ftaltinifc^en ©efteinen an, in Wcld)en er fi* namentlid) in ®ranit * eingefprengt finbet. 3nfeffen finbet er fid; auc^ im Safaltc** unb im boppclt foljlcnfaurcn Aalt unb bcr boppclt toblenfauren 3)?agncfta ober bem Sotomit. Dcfter« finbet man fie aucfi als cinjclne Ärpftaltc im ©anb, weld;er ocn ber 3crf}örung ber gelfen ^erfommt unb burd; bie glüffe fortgetragen würbe. Sie meiflcn Jiorunbe finbcn fid) im füblic()cn 2(ficn (an ben Äüften oon 2)?alabar, Sibct unb Sbina); nu(^ finbcn wir in bicfen ®cgenbcn fi^on ganj gc- ft^tiffene ©tcine; ober auä) in ben ®ranitcn ber Sülpen unb bcfonbcr« in ben Solomiten be« @t. ®ott- ^arb'ä, in bem Sluffc Scpaillp bei fui}, in ber Sanb- fc^aft SBetap jc. fommt er. »or. ©pinclt, ®al>nit, ^1 conafi, Symop^an. §. 134. Sic brei crflcn biefcr waffcrfreicn 21tuniniate mit einer Safi« »on älfagncfta, 3int unb Sifen ftnben ficb in einem regelmäßigen Dctaeber mit feinen »cr= fc^iebenen aTJobifitationcn fr^fJallifirt. ©ie finb gtoS- artige, unfd;ineljbare unb fe|)r l;arte ©tcine, Welt^e alle anbere Äorpcr rifen unb nur »on bem Äorunb geriet werben, ©ie geboren gtcie^fall« ben frpfialli- nift^cn ©cftcincn an, finbcn fid; in benfetben, wie ber Äorunb, eingefprengt, unb fommen ebcnfatlö in bem ©anbe ber glüiJc oor. "Scr ©pinell wirb, wenn er fe^ön rot^ auö= fie^t, and; in ber Siiouteric angewanbt; bie rofen- rotbcn , bie toeinbefenfarbigcn n. finb weit weniger gefct)ägt unb beigen 3i u b i n b a 1 a f f e ; jicmlic^ l;übfe^ finb mancbmal bie blauen Varietäten. Siefc ©pinclle fommen un« gteidjfalt« fd;on ganj gefd^Iiffcn ani 3nbien ju. Ser @ a 1; n i t ober 2( u t o m o I i t ^ Ct^onerbefaurer 3inf) ift grünlid) ober gräulich unb in SEaltfubfian^ jen eingefireut. 5Kan fennt ibn nur noc^ in ©c^tpe^ ben ober bei bcr ©tabt granflin in JJorbamerifa. Scr f feonafi ifi ein f^warje« OTincrat-, baö mon in ben Solomiten finbet, wetcbe einen S^eit oon ben Ueberrefien bilben, womit ber S9?ontc=©omma, bie ®runblagc bc«,S5efuB«, umgeben ifi, ober welche in Sirot mit ben tr^fialtinifdien ®cßeincn »crmifdit öorfommen. älud) in ben S5afalt= unb Xrac^pttrüm= mern trifft man ben f leonafi an. Sind) ber gpmop^an ober Sbr^fobcr^II ifi ein in ber Siioutcrie febr gefud;ter ©tein, ber fi<^ fCbön f^teifen täpt unb in gacetten gcfcbliffen einen febr fd)önen Effett mad)t. 3m gbelficin(;anbel fennt • Sie Sironite (Inb ®eficine, jufammcngefeoi mi ben btei ©ubflanjEi! GUimmer, 5 el b fna tl) unb 0.ua rj , bie beinahe in jjleidjin Elleilen mit linonber rerfinnbcn (inb unb ein ©onjeä mit einer törninen ©truftar bilben. isrno biefe ©ub)1an}en burd) einge» menme miMdim uereinigt, fo tmiit baä ©eftein ©neig, fiiibel (i* nuta.ua rj unb (Bit mm er, (o erl)nlt tae fdjieferige ©cjlein ben 5!o- mtn ® r i m m e r f da l c f e r. SSerftljminbet aud) ber Quarj , (o wirb \>ae fflrftfin oft E^onfe^tefer genannt, ber ouä oufge. fcI)i(5tetcH (leinen Sliiltdjcn sufammtngefeet i(l unb in ©(Ififfertljoa üfcergeljt. •• Sie SBofatte finb mc^r ober Weniger fefie ftJiDOrje otcrgrou« fttinige *'aiTen , reeltte cin3eln fieöenbe , oft fe(ir auSgebeJnte ^Jlo« teaui, jHmeilen äSafaltfiröme bilben, »eitiie mit »ulfanildjen Segeln in Serbinbung flehen. Sie einen unb onbetn (inb oft »on meljr ober nitnlger beträ(<)tlidi)en TOolTen et^f(^)ro(tlec Stoffe begleitet {(ie^« tif (Seologie). Bit n)t4)tiß(l'n cfttinetoliitn. 281 man i§ii unter bcm 9lanten o r i c ii t a H f d; c r S ^ r v= fcl^t unb oricntaltfc^er Sopaö unb »cn»e(^= feit it)n oft mit bem g[cic(;namigen gelben Sorunb. ®ct (Symopfjan ift ein gelber ober grünlichgelber ©tctn, bcr ben Duarj rigt, bagegcn biird; ben©|)i= netl geri(jt irirb ; fdjmeljt öor bcm üötl;vol;r nicbt. Wlan finbct i(;n in rectangulären ^riönicn fripflalliftrt, bie oft an allen Äanten unb üitn «eränbert finb, unb bcfcnbcr« fecfjSfcitige Säulen barficllcn, bie man biönjcilcn für gelbe Äorunbe bielt. ©onfl fonimf er auö) aH eine unfönnlidje tleinc «Waffe oor. Sie neueren Untcrfuc^ungen bcö §)errn ätrbejciv l)*'ben bargett;an, baj er ein juiveilen reinem, juroeilcn mit Siefeferbc gemengte« (^'Üjincrbe^äluminat if}. Sicfc öubflanj fmbet firf; in ben norbameritanifdjen ^eg-- matiten eingefprengt ober ali abgerunbete Är^ffallc im ®anb »on Srafilicn unb Sevlon jerflreut. §. J3Ö. Si« fegt finb bie v>erfd)iebcncn Jtionerbe» nnb 2tluminat=§'i;brate ©ubfianjcn Bon geringem 33e= lange. 2. ©riip^jc tcr ®i&eribe. Tics (iiib Hc fiö »tr, roetdjc cmmtbcr oor ober na* etbH\iii;ä mit Äol)lciipiir«(r In tcr ©ulvctniäuie aufaclijct WEtken töniicii. fie aiif:öiim0 ßiH tuT(() e!;aiiti|'.ntalium einen xt\ä)iii)c:\ Kauen W;ibtt(d)I(ig. ©cbicgen Sifcn. §. 136. a) 3« >cn ÜÄctcorflctncn. - %U TlttM tommt baö Sifcn in^bcn niancbmat aui bcr '^Itmofpbäre tierabfallenbcn steinen in einjclnen Sör= nern »or, ober jeigt e^ fid; aU cvratifd;e fWaffen, iroüon einige 3lngcfid)t<5* einer großen Slnjabl SKen« f(Ocn gefallen ftnb, unb >vo»on bie anbern naä) allen ibren Sbarafteren fcf>r tval;rfcl>cinlicf> einen ganj glei- chen Urfprung baben. ©aö -J'erabfallcn bcr OTcteorilcinc mi bcr 3lt= mofpi>äre ifl eine fcbon t'on bem 3lltert()um ber bc= fannte S^atfac^e, bie man aber mit einer 3lrt Er- bitterung unter bie SSolfömäre^en OcrTOieä bi« ju bem herabfallen bcr fWeteorfteine ju ©iena in Zoi- tana, im Sabre 1794, ju 2Bolb--(Sottage in ?)or!fbirc, ben 13 Secember 1*95, ju S3cnareö in Snbien 1798. 9h:n waren mebrere tüdjtige fißpfe, bcfouberä in (f ngtanb iiberjeugt ; aber bie franjofifc^cn ©elebrten blieben immer noä) ungläubig biä ju bem §)erabfal= Icn bcr ©tcinenon Sligte, am 26 2lpril 1803. Sic- i'cS l^bänomen unirbc auf eine SBeife confJatirt, bafj feine 9T?ögIid)(eit ju einem 3weifcl mcbr blieb ; man glaubte cnblic^ bie in üerfcbiebencn äBerfcn aufge- jcicbnetcn jablrcicbcn Sb^tfad^en , bie man biö bobin ui:gead)tet bcr nad) allen einjclnen Itmftänbcn ange= (■(ebenen Dctailö unb ungeachtet bcr glaubitürbigften -'lugcnjeugcn »crnjorfcn \)aiU. Siefe 5Kcteorfleine fiij^b mebr ober weniger gropc abgerunbete SOTaffen, mit einer fc^warjen Siinbc bebcdt, manchmal glonjcnb unb »ergla^t. Daß innere if} eine graue SKaffe, }u- fammengefcgt auö »crf^iebenen erbigen unb metaifti- fd)cn ©ubftanjcn , »on benen einige trpflatlifirt finb unb bie anbern aU tleine Süget(|)cn unb flcine 3lbern erfc^ctnen. Saö Sifen finbet fti^ barin mitS'JidcI unb Sbrom »crbunScn bei fämmttic^cn älnalpfen , bie ba-- mit gcmacfjt ivorbcn ftnb. b) 3tt etcatife^en »ölöcEen (blocs erratiques). 9{icbt weniger aU ia$ gatlcn bcr SKctcorfteine i(i aucb baä gen.n(Tcr5ifenblijtfeenvnefen. @cwip ifi'ö, bap einer JU spntfina bei Mgram in Kroatien im Tiai 1751 fiel, tin anbcrcr ju Saborc in $>inbof}an, ben I7.2lprit 1621, ein brittcr im SBalbe »on 9Jaunborf bei SWeipen ?c. 2iefe ©ubfianjen finb tvpflatlinifcb unb böblig, fi^lie-- 6en Elidel unb 6b<'ont im Sufjanb einer Segirung tin, wie ba« Sifcn, baö ft^ in ben iWetccr^eincn finbet. 9fun gibt cö au^ an oicfcn Drten auf bcr Oberfläche ber Srbc ineOr ober weniger große (ätfen- maffcn, bie auf jcber Sobenart, fogar auf bcr Damm- erbe berumlicgen, gleidjfatt« bo^ltg ftnb unb fowot;! SJictel aii (Ibrom einfdjliepcn, welche ©ubpanjen man in feinem Cifen finbet, ba« man in bcr %abru fation oerwenbet; nacb biefem if} (ä böd)f} wal;r- fcljetnlicl) , baß biefc «Waffen, wie bie üorigen, auö ber Sltmofpbärc gefallen finb. Sie berü(;mtef}e bicfer «Waffen if} bie bei ber ©tabt ScniiTeif in Sibirien, wo fie Bon '^allaö untcrfucbt unb bcßwegen ^allag- cifen genannt würbe; il;re Scbwere würbe auf 700 Kilogr. gefc^ägt. SS gibt aber nocb weit größere, \. S. eine Bon 14,000 Äilogr. ju Dlumpa bei St. 3ago, eine anbere Bon l'i,OUO Äilogr. in ber Umge» bung Bon Surango in «Werito ; enblic^ fül;rt man an ben Ufern bciS ©enegalö eine ungcbcnre große an, bie man für bie größte Bon allen ^äit. c) 3« an&crn ÖacCcn «ab in Ht ®tcin: (ol)U. — Steine Quantitäten gebiegencn (Jifcnä ^at man in Bcrfd;iebcncn ©ub(}an,5cn angcfiil;rt, j. S. im Duarj, im Sifenorpb, im toblcnfaurcn Sifenorv- bul (©pst'Kife'iflcin) ""t" in gcwiffcn öulfanifc^en f robuften ; übrigenö i)l \)iex bie ©ac^e noib nic^t ganj beftimmt. «)}(el)r ober weniger in ©tabl umgebilbet, finbet eö ftcb in ber @tcinfol;Ie j. S3. ju Sabonic^e l)ei 9?eriö in ber SluBcrgnc. Gifenglau}. — Sifenorpb, ©fanjcifcnfletn. §. 131. ©(jaraftcrc. — 211« ÄrBflatl metaU- glänjenb unb eifengrau ; in jcbem anbern 3uf}anb mcbr ober weniger bunfetrotb ; fein ©taub in allen gäUen rotb ; fvpflallifirt in «Rbomboebcrn Bon 86" IC unb 9'$" öO'] unfc|mcläbar Bor bcm Sötbrobr in ber Ori)bation«flamme, fctjmiljt in ber Sfcbuftionöftammc unb gibt bann ein fcbwarje« mognetifc^e« Äügetd^en; cntbält in reinem 3uf}anb 69 ^rocent Sifcn. Sic Sifcnglan5tr9f}alle f}ellen gewöbnlic^ S^^ont- bücber bar, wclcbc, wie in ben ^icr beigefügten gi- gurcn entweber einfach ober an ber ©pigc ftarf ab= f2)Ea gef}umpff ft'nb, fo baß fie ficf) fogar in büni» Slättt^cn oerwanbelt jcigen, ober burc^ einen f}umpfcrn 3ibom- bocber jugefpigt unb on ben ©eitcncden auf Ber- fc^iebene 2lrt Bcränbcrt finb. «Wan finbet aud) fe^«- feitige, gewö^nlicb fcbr fur,je ©äulen, an bcr ©ptge abgef}umpfte unb mancf^mal an brci Sccijfclfanten Beränberte Sobetaeber. Sie großen metallglänäcnben 5Waffen beftgcn eine blätterige, förnige, mancljmaf fd;icfrige ©truftur mit mebr ober weniger bieten, au« tlcincn bem ©ammer- fd)lag ät;nlid)en todjiippen äufatnmengefegtcn Slättern; fonft finb fie aucb au« flcincn untcrcinanbcr gemeng- ten ©cfjnppcn gebilbct unb in Bieten gäUcn ganj compact. Sie fein mctatlifd)e« 3(u«fel;en jcigcnbcn 35aric- täten finb mancl)mal auf fol;lcnfaurcm ,^ialf abgebrütft, bcffcn gormcn fie mcbr ober weniger bcutlid) bewal;- rcn; wo anber« erfi^cincn fie al« ©fafattitcn mit einer fafcrigcn ©truHur unb erbalten af«bonn oft ben 9Jamen 93luti}cin; enblic^ bilbcn fie aud; berbc ober erbige «Waffen. SOorfontmen. — Scr gifenglanj bilbet mcbr ober weniger beträd)tlid;e 3lblagerungen in ben trp- flatlinifdjcn ®e(}cincn, wo er meiftcn« einen «Wetnll- glanj jeigt, ferner entwft'cr in ben untern ober brn mitttern glogabtagcrungcn, iro er fa|} immer fiein- artig ober erbig if}, 3n ben cr|}ercn bilbet er mand)- mal gaujc Serge, wie j. S. ju ©etlioara in Sapp- laiib, ober mäcbtige Sager unb ®änge; juwcilen erfegt er ben (äilimmcr bcr ©limmerfc^iefer in einer bebeutenben 3lu«be^mtng, wie am Serge Siacbmuli /Diiirralflgü. in Sraftüeii unt in einigen ©limmerfdjjiefern ber Sßxt= tagne. 3n beii gtö^ablagcrungen fintet er ftd; na= nicntlicl in forc^cn Steifen, welche bie trpfiaitinifdjen ©cfieine bcgrcinjcn. * ®iere0 Siineral ftnbet man in ficincn Steilen in bcn ®ranttcn bcr SHpen, in bcn SJiffcn bet 2tac|)5>= ten ** unb ben Sa»en ***, in bcn Sratern einiget alten unb neuern Sulfane u. f. n>. ; in biefem Saite jetgt c^ fW; in einem mctaUift^en 3u|}anb. 3" «= biger Sefd)nffenl;cit finbct man ei on fc^r öieten Dr= ten, wo e« »on ber 3crfe|ung »crfc^icbener ©toffe l^etn'ifjrt, unb wo cä beinahe immer mit S:l;onfubf}an= jen gemengt ifJ; eä biibct alSbann bie r o t (; c n Dcf er. Scr Stfcngranj ift eines bcr roit^tigflen Sifenerje unb gibt im StUgemeincn ba« reinfJe Sifen. gür (Sct>l»eben, wo cä ftti) in gropcr SOTenge unb bcfon= ber« im TOetottjnpanb finbet, bitbef e« eine Duelle beträ($tti(^cr unb uncrfct)opfti^er 3iei(|tf)ümer. üBa« in biefer |)inftc|t granfreic^ betrifft, fo laffen fid) i)ier cigcntlic|) nur bie Scrgiserfe bcr 3nfcl (alba anführen, wo^cr ber größte S|)cit bcr fd)önen tr9= fiaUiftrtcn ffiremptare unferer OTineralicnfammlungcn fommt; bie übrigen SScrgiBcrfe, n)ie bie Soulte im ©epartcmeut 2lrbec()C, bieten unö (teinartige unb cr= bige Stjc bar, ober ein tjeilö mctatlift^eö , tl;cifö erbigcö ®emifct), nnc su gramont in bcn Sogcfcn. Sie erbigen Varietäten tberben oft ju bcn gro= bcrcn SWaterfarben unter bcm 9Jamcn ^reußifc^ 3iot^ unb rotten Dcfet angeroanbt; bie tl;on= xää)\im bilbcn bcn fogenonnten Sfiöt^cl ober Sßlutflein. ®efud)t finb bie ftalaftitifc^en 3>arie-- tätcn (faferigcr DUt^cifcnflctn ober rotier ©laStopf), mit i»ctcl)en man beut ©ilber unb einigen 9Äetaltcn bcn legten ©lanj gibt. Simon it. — Sifcnorpb^^brat, SSot;ncrj. §. 138. <£inc nidjt mefaUifd^c, braune ober gelbe ©ubflanj, bcrcn ©taub rot^ ausfielt, gibt erfjigt aBaf= fer unb einen SJücJfianb »on rott;cm Drpb, ivclc^er fid; in bcr SÄcbuttion^flamme wie ber Sifenglanj »crfialt. • 2Bir tuoKcn Her einige äbtjfilunßen iei 7ilH&(i"»t^ (mfüfttcn. Bie untcTficn Zueile, tfde^rnt ouä f4ief- rigen Siibflansra, ouä ffoirfleiiien unb bcfon- bcrn funtigen @e(leinen (©anbOeinen), bilbcn bie foßfnannten comb rtfd) en, (ilurifd^en unb b c b 0 n i f d) c n abrogcrungcn i (ie (Inb me< gen bet i)V9anif(^en Ufbertcfie ct)fltü(teri|iif(f), Iticn ©atlungen unb älvttn untergegangen (Inb. Uebet iSnen liegen bie buvi^ ben Mcic^t^um ®(eintot|lcn burd) fonbige (äubftanjen — fogenannten flobtenfanbflcin — (^a^ rattctifiiftfeen ftein(cl)lcnfüfitcnbenab< cungeu unb oerfd>lcbenE ftoK: fte inablag er ungen. Sßciler obenjeigen fi* 1 yerf£i)iebeiic mtteinanberabwed)ftlnbe >öoiibjlrin' \unb 55al(((J)icI)ten — bet rotlic laanbftein, ■ijecfiftetn, bcr bunte ©anbfieln, ber ufitcllolf, bie bunten IRergel, bi« ben großen Slblflgeningen, bie man mit betti 5!amcn 3 u r a f o t m a t i o n bcjeitfinet Sol. ©icfc i^ret 33a(i« ben C i a ä r a 1 f , übet tbel*cm (W) SQlilteiAe abrocdieiungen, ouä bcm untctcr 3utfllal( unb bcm Dolitft btficlienb, bcftnbfn, ©ie f*lieSt mit befonbern Half« unb E^on. obfagcvungcn , bie ber Srcibe »orauSgetjen. 3n ben butdj bie Sreibc bfgtänjtcn *c(ffn l)a. ben fi(fi bit ^Sotiferfairc, bie ©tunblagc bet tertiären gormationen gebilbet, bie bon »crfifiiebtnen, tjeil« ÜHcercä • tt)iM glujab» lagerungen bebcdt (inb. 3cbe biefit ablogetungcn (ann mrjt obct ttjeniget bcn (n)(latlim|(l)en OeOeinen naije T «nb jelgl Siä) oft »ie bon il)nen eingcldili n!o(ieoläbann btmertenölocrt^c e^atoltete unb Bet^altmiTe batbictct. •♦ Die S;rüd)i)te (inb me^r ober tocnigi rouS onjufü^lenbc, mc^t ober menigcr tJotcif fclbfi in einigen SC^eilen »ctfAlotfie ®e(icini miiit mit »ergloäten, bimSdeinorligen ®i (icinen u, f. m in Serbinbung ftf^en. ••• Sauen nennt man (icinigc ©ubfian(en, fficidie bie Hulfant l'ii i^ren auäbrü(i)cn auäroetftn, unb treidle M im teigartig gefdj; jenen 3u(lanb «16 ©tröme übet bie »bfiänge btä Sergcä, jut» cuf turöi^tli^e entfetnungcn, miffen. ■SS3 '§=i = ' so 5Ü..5" fl Sie if} ein ^ipbrat, iaS 80 ^IJroccntc eifcnori?b unb ba^cr 55 S'JefaU enthält. aSanc^mal äcigt fic fic6 al« fcl;r f leine SJabeln, recldjc gerabe rl>om= bifd)c f ri^men mit einer SWcngc SScrönberungen an ben ßiten unb Äanten barjuilcllcn f^einen. ©emöbn- lii$ aber fiinbet fte in entlehnten gormen, näm- lich in SBürfcln unb Dctaebern, bie »on ber 3er« fegung beö ©c^wefetcifcn« {)errü^ren ; ferner ofö Äugeln, c^ematö gebilbet aus biefen SryflaUen aU ai^omboebcrgrubpen, bie ein ^robutt ber 3crlegung bcS to()lcnfauten Sij'enS (@pat!>eifenfleinS), ober in gormcn beS fo^lcnfauren SMM, beffen iSrpflalle ent- meber burc^ ben Simonit bcbcdt ober erfegt würben ; liaufig gehören bicfc gönnen 3)?ufc^eln unb ^Wabre» poren an. Stefe ©ubfianj fommt aud) in gorm »on ®to- laüiten, entreebcr mit einer fafcrigcn ober mit einer bid)ten ©trutturbor, bie ben 9Jamen 93roun= eifenfiein et()oltcn. Dft jcigt fte fic^ aU groß« liieren, bie in il)rcm 3unern f)ol;t finb unb einen freien Äcrn »on gteidier ©ubUan; einfd)liepen , ben man im gemeinen ücben 2lbterftein nennt, ©c&r l;äu|ig tritt fic aui^ unter ber g o r m » o n D o I i t ^ c n, batb in freien, batb in feft mit cinanber »erbunbenen Sörnern auf; manchmal if} fte fc^iefrig mit fcfien, burt^ ®limmerübcrjügc getrennten Statteten. 2lu^ in berben, balb »ollen, balb ^6l)ligen ober abgetfieittcn SKaffen jcigt fie \id). Snblid) ftnbet man fte in einem erbartigen 3uflanb, reo fic öfters mit 3;^onfubf}an3en unb manchmal mit Sf)oncrbel;pbrat in ber nämlichen 3ufammcnfegungSformel AI'' Aq gemifc^t finb, tt)o= burd) fie fe()r jart roerben; fo befd)afen bilbct fte ben gelben Dd er. • ajorfommcn. — Der Simonit gebort ganj bcm gtöggebirge an; er bilbet barin bebeutenbc SJJaffcn, bie in ben älteren Steifen ober in ber 9?ät)e beS UrgebirgeS i()rcn 2lnfang nelmtcn unb bann bis ju bcn ncueftcn 5lblagerungen fid) auSbe^ncn. 3n außer« orbcntlid)cr OTcn^c ftnbet ft^ ber Simonit in bcr Slei^e bcr ©cbiinentgebilbe, i»o bie ootitifc^c SBarietät einet' feits mäc|)tigc ©djit^ten unb anbcrfeits Sager bilbet, ivetc^e in ber 3urafcrmation §ö^Ien unb ©palten ausgefüllt ju t)abcn fc^eincn. 9Jo^ weiter oben finbct man oui^ noc^ ©c^id)tcn »on bcr nämli(|en ärt, tt)eld)C ber Srcibe »orauSge^eii , fo wie au^ me^r ;. ^ obct recniget gemifc^tc erbige 3lbtagerungen. flntt>cn^ung. — Sud; biefe 21rt ifl für »et« fc^icbene ©eacnbcn no(^ ein töl^lic^jcS Sifencrj unb '^ befdjäftigt bcfonbcrS als Sifenootitf) ben größten S^eil ^ bcr ja^lreic^en §)üttcni»erfc grantrcic^S — in btr 5?ormanbie, in Setrp, Surgunb, Sot^ringen, bet gronc|e « Somte. 5Wan madjt im Slllgeineincn bie Semcrtung, baß bie regelmäßig in bie Salffleinob- lagcrungcn eingelagerten gifenoclit^fc^ii^ten ein Ieid>- tft btü^igeS Sifcn liefern, als bie in ben ?)ö^tcn unb ©palten bcS SobenS gebilbetcn 2lbta{)crungen ; man fc^reibt biefe Sctrdjiebcn^cit ber ®egcnwart bet buri^ bie ja^Ireid)en Uebertefle gcbilbeten ^^oSpJate ju, bie ft(| in ben ctftcrcn finbcn. 3eigt fit^ in bem Sifcn mcjr atS 1 ^rocent ^f)oSp!)Ot, fo eignet eS ftd) JU feinem ©ebtaucfce mc^r; if} eS aber barin in fcjt geringer SlJenge »or^anbcn, fo gcf)t barauS ein g«« Wiffer ?)ärtcgrab ^cr»or, welcher in einigen gäüen »on Sort^eil if). ®a biefe Srjarten feiten rein finb, fo if} eS bei i^nen notfjwcnbtgcr als bcm Sifcnglanj, baß man überall i^re 3ufammenfcgung genau fenne, um bei intern 3ugutmac^cn bie geeigneten 2)?ittel onjumenben, bie man glußmittel C3ufc^läge) nennt, unb balb in Salf, balb in tiefelerbe bef}e()en, unb bie jum 3me(f ^abcn, baß fte mit bcn frembartigen ©ubf}anäen leid)tflüffigc Serbinbungen bilbcn, i»eld)C als ©d^Iaden abfließen unb baS SWetaU frei geben. £)ie mc^r ober weniger mit Jf)cnerbe »erbunbenen, Plt iDti|)tig(len illtnttalitit. 283 ettigtii Sartetätcii »ücrtcn ju garbtn au(l;nliil) cinfacbe ober »eränbcrtc Dctaeber, man^mal aucb r^cmbifcbe 35obccaeber. atä 3)?affe t(} ba(< ^Wagnctcifcn blättrig ober berb, jutveilen erbartig. Söorfommcu unb ^lutuenbuttg. — ©asS 5P?ag= ncteifen gebort au^fc^tieplicb bcm Urgcbirge an. Dft ift eö aU Är^flad in uerfebicbcncn gelsJarfen einge= fprengf, befonbcrS in ben Saifcrbcgcftcincn bicfcr gor-- mation ; aber er bilbet autb an »crfcfiicbencn Drten beträt^tlicbc 3(b(agcrungen unb felbf} gan5e Serge, Wie unter anbern ju Jaberg in ©moianb. Slnbern DrtS folgen mäcbtige Sänfe auf einanbcr unb triebcrbolen ftc^ in einem unb bemfelben ©ebirge mehrere 9ÄaIe. 3n bcfonber« gropem Sicicbtbume tritt eö in ©cbroeben unb Jlornjcgen auf; eö ifl baö ouögejeict^netfie ®ifen= erj, ba« ft^ am leicfjtcfJen jugut matten läpt. t>ai Sifen, baö man barauö jiefit, ifi unter allen ®ifen= arten am reinften, — ein ®runb, warum man eö in alten Zi)äUn Suropa'S ju gereiffcn arbeiten, ju bcnen eö feiner ©efe^meiblgfeit Wegen am geeignet^ fJen i|}, fut^t. ®ä ifi aucb ba« einjtge (Sifenerj, baä guten ©upflabl liefert, ©agcgcn ij! e€, wie man leicbt begreift, eben wegen biefcr @efcj)meibigfeit ju aOeni untauglicb, ivaä einen gewiffcn @rab oon Un= biegfamfeit erforbert, weswegen man aWbann au^ bie mebr ober weniger unreinen Sifenarten »erf^jic- bencr Derter öorjiebt. Die berben SBarictatcn biefer 2lrt, bcfonberö bie- enigen, bei benen man feinen- SWetallgtanj entberft unb in Wellten OTif^ungen entWeber »on (äifenorpb ober Sifenorpb^pbrat begeben, bilben ben fogenanntcn iKagneteifenfiein, ber beutigen Jage« bei ben PbPftfalife^en grpevimentcn burcb bie fünfllidjen aSagncte erfegt wirb. iBemerfung. — 2Btr werben fpäter noc^ anbere eifenerjarten fel;en, bie gleicbfall« wicbtig finb, näm= litb: einerfeitö ein (Jarbonat, anberfeitö ein Sbon^ erbefttifat, welcbcä weit au^gebebnte Ablagerungen bilbet, bie man ebebem mit bcm förnigen Sifenerj oerwecbfelte. 3. ®tuppt b« aWonganibc. Tili fnb flövljer, bie alle tard) bie einmitfiina in SI)tor- toalTerftotfiaurc mebv ob« ttcnißfr Sjrot unb burdi Sufommfnfdimerjtn mit 5!aticn fin ßrüneä ®Ia8 Reben, bif in aUaffer, toä fic grün färben unb TOorauS (Idi aQmä^Iig ein braune3 £)r»b nieberfefilSqt, liiüii (inb. ^proluftt. — ©raubrauni^cinerj, 9)?anganb9pcrori?b. §. 140. (S^araftcrc. - aWetaUglanj, fJabt- grau, ber ©taub ganj fcftwar;, ber biefc ©ubfJanj »on allen anbern Slrten unferf^eibet ; frpfiallifirt in fd;iefen rbombifcben *priömen ; Bor bcm Sctbrobr un= ftbnicljbar unb wirb rot^braun in ber 3iebuffion«= flamme ; crjeugt ein lebbafteg 2lufbraufen "burc^ 3i*= fammcnfd)mel5en mit Sorar unb gibt aliSbann ein ametbvfifarbeneö ®la«. ©er ^proluftt, Mn, entbält unter allen 2)?angatt- or^ben bie gröptc ©aucrfloffmcnge, »on bem er 12 frocent in binlänglid) anbauevnbcr SRotbglübtjige »crlicrt, um ficb in ein rotbciS Dryb umjuwanbeln, baä bie Mineralogen §) a u ö m a n i t nennen imb burt^ feine Buf'immenfegung, mnMii^, bem »orbin befd)rie= benen (Sifcnorpbulorvb analog i% Siefe ©ubftanj tritt jicmlic^ bauftg in länglichen, ju flrablcnförmigen Waffen »creinigten Är^ftallen auf; fie jeigt fidj) aucb warjcnförmig , unb ein gropcr Jbcil bilbet berbe, manchmal böbltge ^Waffen, bereu boblen 3?äume burc^ bie erbige SSarietät aufgefüllt finb. SBorfommen. — Die ^prolufite geboren fowobl ben frpßallinifcben ©cflcinen aW ben gl6gablage= rungen an; fie bilben mebr ober weniger beträcbflicbc 3}?aiTcn , bie man überalt ausbeutet , wo fie fic^ nicbt weit »on ben ©trafen entfernt finben. Stnioenbunf]!. — Der f prolufit iü in ben Äün-- (}cn im bobc" Grabe nüglid) jur 93ereitung »on S^or unb Sblorwaifer für bie Slcicbereien unb gärbereien. 3n ben ©laöbüttcn wenbet man ibn jum 9?einigen beö weißen @lafe^ »on ben gelben burcb ben Sobren= ftoff, ber fid; citäbann burcb ben in ber ?)ige freige= worbencn ©auerlloff »erbrannt finbet, erjcugtengat' ben ; übcrfd)rcitet man aber bie erforberlid)e sijenge bc« 3ufd;lage«, fo nimmt baiJ @laä eine »iotette garbe an, wai man nicbt feiten in ben gewöbnlic^cn @la«f)üttcn ftebt. 3n ber 3ieget macf)t man baö SWan-- ganorpb in ben cbemifdjen Laboratorien bur^ ®r= bi|en bcö Sraunfieine« (57Janganbi)1Jeror9b) in einer SWctortc, im gall e« ni^t nötbig ifi, bap man ti fit^ in einem reinem 3»f5aiib »crfdjafft. SBegen biefer »crfd;iebenartigen Slnwenbung mug man ficb fo »iel alö möglieb reine 3Wanganerje »er- fd;affeu, bie nicbt allein »on allen frembartigcn ©üb- fiansen, mit benen fie ficb bäuftg mifc|)en, fonbern aucb »on allen anbern Strien, bie fiicb auf ber Xabelle angegeben finben, frei finb, weil fie, fcbalb fie weit weniger ©auerilojf entbalten , bie 2Birtung beö erje«, mit bem fie »erbunben finb, in bemfelben ®rabe f(bwcid;en. 2lu(| bat man bie ©ubflanjen forgfättig JU er^.iroben, um ibrcn SJBertb im -?)anbel ju beflim- men, wai baburd) gefcbiebt, bap man einerfcits i^ucbt, wie »iel &)lox eine gegebene SOTenge @rj erjeugt, unb anbererfcit« , wie »iel SblorwaJTcrfiojf baju er- forbcrli^ ift ; man bered)nct ben ^rci« eine« Siter« Sbtor für jebcn ©toff. SaS reine OTanganbpperoripb barf nur eine SblorwafferfJoffmenge »erscbren, bie ba« boppeltc »ou berjenigen beträgt, welcbe ba« er- baltene Sblor felbfi erjeugt ; nun erforbern aber ge- wiffe 2)?ifd;ungcn be« ^prulijttc« mit OTanganit, iji- fenor»bcn, Äalt jc. mebr alö ba« Sierfadje, wai fogleid) ben ltnterfd)ieb im greife äcigl, bcn biefe ©toffc (b. b- bie S'fanganerje) beben müjfen. 2)? a n g a n i t. §. 141. iSMatdtitxt. - SU« Srpßall metaU- glänjenb , im cntgegengefcf ten gall fd)War} ; ber ©taub braun , wai biefe« SCJineral fogleid) »on bem »orbergebenben unterfcbeibct , gibt SBaffer ah burcb Srbigung unb brau«t beim ©cbmeljen mit 33orar nur wenig auf. ^an finbet juwcitcn OTanganit in geraben rbom- bifcben ©äulen, bie bäufig unter ficb »ereinigt ftnb unb flrabligc ober faferige SWaffen, juweiten mit lo- cfer »erbunbcnen feinen gafern, bilben. Slucb unter ber gornt »on flcinen warjenförmigen Waffen, »on ®ta-- ^linrtaliigif. laftitcii ctet einem mc^r ober TOcniger Udm Heber jug über bie ©totaftite be« Stmonitö tritt er auf, tmb finbet fid) überbieS noct; »ie ber forntge Simonit, mit bem er al^bann mc(;r cber iDciiiger gemif^t ift, M Körnet mit conjentrifcben ©Siebten, einige «eine 5teftcr cber geiviffe Uebcrjüge befJel;en auö glciiijen bcn, metalltftben, mebr ober weniger jufammcnbün gcnben Schuppen unb gcl;cn in erbige sBarietdten über, ©iefeö SKineral bilbet bte fcbivarjen ^^flanjcn jcic|)nungen ouf ber Dberflä(^e gciviiTcr Äaltfteine. ©ie 3ufflinnienfegung bicfcr 5D?ineraIcirt ift fcl;r »crfcbieben »on itx erfterc», benn fie flcUt nie^t nur ein ^pbrat bar, fonbern baö SBaffcr ift barin aucb mit einem Drpbe »erbunben, welcbcö einer niebcrern «Stufe angc(;ört, aU baö ben yi;rcUifit bilbenbe Drpb. Dcpbalb jeigt pe nur ein fiamdKiS 2tufbraufcn mit bem Sorar; aud^ gibt bic laubftanj blop 3 ''Procent Sauerfioff bei ber 3Jctbglübf>ige ab, wcrauä l)crüor= gel;t, bag fie fetbfi int reinen 3uf}anb einen gcrin» gern SSerti) im §)anbet ^cit , unb baß eö namentlid/ jur BarfieUung bcö ©aucrfJoffö nicbt brau^jbor ifl. Dicfc ©ubfJanj bilbet in allen ÖJcbirg^formatio« nen betrddptlidje l'agcr, unb fomnit fogar in grf>pe= rem 3Jeicbtl;um »or, alö ber ^prclufit, mit bem er übrigen^ oft »erbunben ift. Sie Slbtagerungen »on ?o»eline iw ben SSogefen, ber 35oult im Scvartc= mcnt Strbeebc , ßon @aint^3eiiii=be=6iarbonnenque in ben SeBenncn, ber 2lbtet »on @ept = gonb« im Se- partement 2l(lier jc. finb beinahe lauter SufammcU' fe^ungen ba»on. Säemerfungen. — 3£ir iibergc[;en \m bcn 33raun{t, ein bem (äifenglauj C^ifctwipb) entfprc^ d)cnbeö iwafferfreieä iKanganorpb, tveil er fid; nur in geringer SWenge Bcrftnbet; unb ebenfo auti) bcn ©auömanit, ber nur ein rotbeä Dryb i(l, t»elcf)cö mon bure^ bie ßr^igung erhält unb nod; feltener ift. 2>er ^ftlomelan bat bloß in fo fern ein Ontereffc für un^, oXi er eine natürticbe 35erbinbung eineö 9}?anganori;beö mit einer onbern Sajtg ijl, beiTcn 9Zatur man noeb niebt genau tennt ; er begleitet na= mentli(b bcn fijroruftt Bon BJomanti^c, finbet fi^ aber aud) mit bem üon f crtgueur unb an mebrercn anbern l'ofatitäten. Saö, ivaö man rotbeä 3iuf= Ol- 9b nennt, ifi eine anbere 35erbinbung bcä STOan^ ganojpbeö mit ben ®ifen- unb 3inforvben, bie man noc^ ni^t binlängtid) fcnnt. 4. ®ru|>t;c ber ß^romibe. ' gelte ©utfians geben. §. 142. Ser reine ei;romorfcr (Sbromoi^b) i(} grün, tommt in ber 5?atur nic^t bäufig »er unb ift Bon geringer Sebeutung. ©eine 25erbinbung mit bem eifenwpbul — bag (Sbrom eifen, ba« in gtöferer 9)?engc Borfommt — ifi foiBObl in Scjict)ung ber >pro= Portionen a\i in öcjicbung auf bie art be« Sifen-- Mi^beö, bag pcb barin bcfinbct, nod; wenig befannt. m ifi eine fd;war3e, metallifdie, alcn gunb-- ortg als fd;iBaräcn ©anb auf ber Sie aur SJaibe« bei St. Somtngo, reo man tl;n atiJbann mit bem Sitan- eifen »crtBetbfclt. 3)!an baut biefeö dbv-Mncifcn jur gabrifation beä (bromfauren Äaliä ab, iBcld^cö jur Bereitung be« tbromfaurcn SIeiö ober (£l;romgclbeg bicnt, ba« in ber ^tJalerci unb felbji in ber gdrberci gebraust iBirb, «50 f5 ein baltbare« @clb gibt. 21»cb bereifet man barauö baö grüne Sbromorpb, baö man afö garbe auf email unb ^SorjeUan aufträgt. Doö (bromfaure Slet ober gjotbbleierj, Srofoiftt, baö bem fünfitieb bereiteten obnlicb ifi, finbet fid) in ber 9Jatur m tanglicben, fAiefen ©äu» len Bon jiemlicf) intenfiB orangerotber garbe. 5Kan trifft ti nur in fleinen Quantitäten oXi 2lbern in gclbbaltigen Duarj^önimmergeficincn ju Serefof in Sibirien, wo e« mand;mal in Begleitung bc« SSau-- q u e 1 1 n i t S , einer SSerbinbung Bon djromfaurem Slei-- orpb unb tjjroinfaurcm ilupferorpb, auftritt. §. 143. Saö Banabinfaure SIeiorpb (Sanabin- bteierj, 55anabinit), bad man ju 3iniapan in OTertfo finbet, würbe für c^romfaureö SBlei gehalten, ebc man ba« SBanabtum in ben ©djtatfen ber gifeiu bergwerfe »on 3aberg in ©Sweben entbecft batte. , ®« tfi ein feltene« 2»ineral, in fleinen, weißlii^cn, - trpfiaUinifcben SDkffcn, unb bcfiebt awi Sblorblei unb au« baftfd) »anabinfaurcm Sleiorpb, ba« beinahe mit brci Sßiertbeilcn be« @ewid)t« in bie 33crbinbuna eintritt. iKan bat SBanabinbleierj ju 'pontgibault in ber äluBergne unb Banabinfaure« Stfen in ©tbweben on- gefübrt. ®a« Sanabium foü fiib in bcn ©i^Iarfen ber -?)üttenwerfe Bon 5Wan«felb »orftnben. Ätttlfen Ott ®ttntttlil>e, «ungfitiiif , .ftlolijbbtlif, Ulranii«. §. 144. 3u biefer ®ruppe geboren wenige Sörpcr, bie widjtig genug für benfentgen wären, ber fid) fpe- ciell mit bem ©tubium ber SWincralicn befcbäftigen wollte ; e« werben für mel;rcre berfclben f(bcn einige wenige SBorte binreiebcnb fein. 2)a« Uran tommt in ber SJatur in jwci Drp-- bation«Hufen Bor: ba« fcbwäcbere Drpb, ba« baupt- fäd)ti(|) »on einigen benad;bartcn filbcrfübrenbcn 2lb- lagerungen in ©acbfcn unb Söbmen bertommt, ifi ein fcbwarjlitber, fettgtänjenbcr, fdiwerer, »or bem Sotbrcbr unfcf^mclilicbcr, tu ber ©alpcterfaurc rö«= ti(f)er unb mit Spancifcntalium einen blutrotben 3?ie= berfcblag bilbenbcr ©toff. ©iefe ©pccie« ifi e«, bic fämmtliibe Uranpräparate unfercr ebcmifc^cn 2abora= torien liefert. Sie Wolpbbibc bieten, fo wie fie inberS'Jafur »orfommen, blop bie 93foli)bbänfäure, unb jwar nur in geringer Quantität, al« einen pulBcrförmigen Ueberjug über bcn ©djwefclmolpbbän CaWolpbban^ glanj), »on bem wir fpäter reben werben, unb ba« molpbbänfaure Sleiovpb, Pb »lu^, bar, ba« man feiner garbc wegen bäufig aucb Oelbbfeierj nennt. Siefe« fommt bcfonber« ju Slcibcrg in Äärntben »or, wo e« ff* in einem Slcicrjlnger finbet, unb ftcOt Ärp- lialle, bie bem quabratifd;--pri«matifc^em ©pficm an= geboren, am bäuftgfien aber fcbr turje ^ri«men ober unbeutlicb geworbene ?amellen bar, bic ba»on bcr-- tommen. Sie ßbaratterc ber motpbbänfaurcn ©aläc baben wir bereit« §. 99, 7) angegeben. Sie Jung fiel nc jcigen im« brci wolframfaure Serbinbungen Bon fejr bebeutcnbem fpcciftftbcm ®c= wid)t: ba« ©^eelit ober Sungficin Ca vr', autc- 3?ienne), wo man übrigen« auäi notb ben Sungfiein finbet. Sie brci angegebenen ©ubfianjen begleiten Pif tt)id)ti8(ieii ^inrraUtn. oft aaä) baö 3innevj m\\> finb häufig aU tic SBor= jet*en baoon betra*tct «jorbcn. «Oian bereitet aui bem Sungflein bie Solframfaure, üoii ber wir §. 99, 7) gcfprodjen :^abcii unb bic nur in ben Saboratortcn eine änwcnbung finbet. Sic Snntalibc bieten einige fcbr fcitenc tan= talfanrc ©alje (Jantatate) mit einer Safiii bon Sifen unb ^Kangan, i»eW;e ftd; »on einanbcr burc^ ii}vt 3ufammenfcgung unb (?orm «nterfcbeibcn, foune aui) ein tantatfiiureS ©afj mit einer gttererbcbaftö bar; fie ftnben ^id) alle in frpfJattinifdjc ©efJeinc bon 23aiern unb ®d)i»ebcn eingeflrcut. 'i Älttirrn ber 'ititanibe unJ) Stonniöf. is'. §. 145. Sie Dv9be beö Sitanö unb beö 3tnn« finb »cUfcmmen ifomorpbe Sörper, beren 2rna(cgie Ha) bii in baö !(cinPc Detail fortfe^t. ©ie fpicien meiii bfe 3Jollc eleftro=ncgatiüer Äörper ; aber ber erfle ift ber einjige, iretdjen bie 9?atHr in SScrbin-- bung mit einer tletnen ?lnja()( anberer aSatcrien bar-- btetct. iäö gibt nur wenige Äennjeicben ber 3itinbcr= binbungen mit »erfcbiebenen Sörpern. Sie J i t a n ib e CSitanerje) bieten uni5 nnmiftetbar ben 3futif ober Xitanfäurc, in l'crbinbung mittifan= fourcm TOanganorpb bar. Stcfc Subftaiij i)l in ber SRcget rot(;brann, frpftallifirt im priömatifcljen ©ijUem mit quabratifcber Saft«, beren Ärpftatle, feiten aHöge= bilbet, häufig ®rubpirungen bitben, tDcld)e benen be« 3inncr9bö mc(;r ober weniger analog finb, manchmal autb wie bie in gt0- 269 angejeigtcn. Sr finbet fid; häufig in ©ranitgebirgcn eingefprengt, wie ju ©ainf= grier C?)aute=55ienue) unb ju ©ourbon (Saone unb ^oire), in ben Sllpcn unb an bieten Drten. Sir baben aud) einen blauen, »icl feltencren Körper in fleincn quabratift^en Dctacbern, welchen man 21nataö nennt unb wtlä}en man afö taä ''Protwpbe bcS Zitani an- jufeben gejwungen iff. ßi3 gibt and) »iel titanfaure eifen, welche berfcbicbenc ©pccieg ju fein febeinen. ®ie einen »on iljnen bilben einen fdjwarjen ©anb, ans fleincn Dctacbern gcbilbct, welcben man befon= ber« in ben Säd;en bafaltifcber unb traAptifcber @c-- birge begegnet; anberc finben fid> in f leinen 9Jcfiern in gelfen eingefprengt. ®ine »on biefen Slrten ifi unter bem 9?amen ebrid)tonite befannt unb trpftaüifirt in fpigigcn, fJarT abgeflumpftcn 9il;ombocbcrn, ober in bünnen Slättdien. Ser titanfaure unb üefclfaure Äalf ober ©p!)en, wcldjcr in fdjicfen rbombifdjen ©äuten mit febr »erfcbiebenen Kombinationen frpftatlifirt, finbct fttb in gewiffen ®ranitma|Ten ber 2llpcn rcitblicb ein= gefprengt, namentlicb in ber 9?äbc be« ©t. ©ottbarb; in »erf^icbenen §)ornblenbegefleincn, wcldjcbem @ra= nitgebirge untcrgeorbnet finb, wie in ber 3lubergne, 33rctagne u. f. w. 3innojc9b. — Saffitcritc, 3iiincrj. §. 146. ®haraftcrc. — 1>aä natürlid)e 3tnn= orpb ifl eine 3}?aterie, wtli^e in ber 3Jegel braun, juweilcn wei^ ift unb im priömatifd)en ©pfiem mit quabratifibcr Safi« frpflaltijtrt, wie ber Siutil, mit welcbcm tä ifomorpb ift; e« i|l »or bem l'ötbrobrc unfcbmcl^bar, rebucirt ftcb fcbwer, wenn man feine ©oba ba^u nimmt. So wirb, obwobi fd)wer, »on ©aljfäurc angegriffen, unb bie Sluflöfung gibt mit eblcrgolb einen purpurnen gjieberfdilag. 3m reinen 3uftanb -entbält ei 7\) 'Procent metatlifdjeö 3inn. 35ieÄrpftaUc finb am bäufigncnoäulcn mit quabra= tifcber Safi'ä , bie an ber ©pige in Bier gläcbcn enbigen nnb auf »erfrfiiebeiic 2lrt bcräiibert finb (gtg. 1 Ui 3) ; mancbmat ftcllcii fte aditfcitige ''Ppramiben bar, bie bolb einfach, balb an ben Scfen ober ©citenfanten obgeffumpft finb (gig. 4). ©c(;r bauftg finb eiä 3wil-- Iing«= unb mcbrfac^e Ärpftallc (gig. 5 unb 6). Saä 3innorpb li'nbct fid) autb in tropffteinäbn= lieben gormcn, oon fafrigcr ©truftiir, wcldje meifi StoUi^cine barfiellen, wo bic »erfcbiebenen Sagen ber 3?ergröperung burcb »erfcbiebcnc Sarben ftcb nnter= fd)ciben unb gewiffen §iöl;(ern ätemlid; ä^nlid; Werben; baber ber -Uante ^»orj^inn. Sorfommcn. — i>ai 3it'iior9b gebort ben frp- ilallinifd)cn ÖU'birgen an, wo cö bäufig eingefprengt ift ; aber cö fr(>t aitcb mächtige Waffen äufammcn unb bilbet fetten ('■tänge. Sä fommt fclbfl in bem untern Sbcil ber SlöCaebirflE »or, aber -immer in ber Stäbe »on frpftallinif^en (Sebirgen, weltbe ficb an jene an- fcbliepen. 3n »erfi^tebenen ©egenben finbet er ftcb in gorm »on ©eriSIten in gewiffen 2iau»iatablagerungen; fo fommt er in ben benügten SIblagerungen in OTerito unb in Sornwall, fowie an ber Äufle »on »^iriae in ber Bretagne »or. SInti'cnbunfl. — 2)a« 3innor9b if! banptfcicllicl) bai^enigc 9}fineral, ani wcldiem man baS 3inn ge= winnt. 'di fommt jiemlict) reid)Ii(^ in ber 'ItaUw »or, aber granfrcidi befigt nur ©puren ba»on an ber Süffe »on *piriac in ber Bretagne unb ju SSauIrp bei Simoge«. Snglanb unb bcfoncerö Sornwall if} in biefer Scjic= bung baö reidtffe Sanb in Suropa ; cä liefert iabrlid; mebr aii fünf STiillioncn Kilogramm 3inn in ben $>anbcl; ©atbfrn unb 2?i>(;mcn er,5eiigfn baocn ni(|)t mebr aU 60n,0U0 Sitogramme. Siclcö fommt »om füblicben 21fien, »on Sbina, OTalacca, ©umatra, Sanca u. f. »»., wo bicfeä Srj auferorbentlit^ »erbreitet ft^eint. Das 3»o(oceajinn if} baS reinfJc. Älajfe lier JlntimaniJif , Jlrfentbe, |JI)09pl)ort&». .§. 147. nü<[cmemt ©ftaraftcrc. — Sa« 3tnn, bcffen natih1id)c Serbinbungen wir fo eben tennen gelernt bnbcn, bilbet einen Uebergang jwiftben ber gegenwärtigen unb »orbergebcnben ©nippe: einerfeit« bur* bie ©aucrjtoffocrbinbungen, wefibe in beiben 2lbtbeilungen bie SJollen »on ©äurcn fpielen: anber= feit« burtb bie Sbloritre, wcltbe in bcmfelben Sali ftnb. Die Sbloriirc be« 3inn«, 2(ntimon« unb 2öt«- mutb« jcigen aucb grope 2(naIogie, obwobi ba« crffe mit ben beiben anbern tfomorpb }u fein fdicint. 21ntimon unb 2lrfcnif fpielen in ben Serbinbungen, wo fte ftcb im metatlifd)cn 3iif}anb befinbcn, genau bicfelbe SJollc. Die 2lHtimoniüre unb 2(rfeniitre »on berfelben gormel finb ifc^ntorpb, wai un« bie Sfiaint befonbcr« im 21ntimoniücfeI, Difomofe unb (Sobaltin jeigt, unb waä man nod) beffer an ben Sunflpto- butten beobad)tet; bei biefen legtern taffen ftcb ""4 bie ^boöpbüre mit ben 21rfeniüren unb 2tntimoniüren »ergleicben, mit welcben fte »ollfommcn ifomorpb fJnb. ©owobl bic natürltdjen al« fünfflicbcn 2(rfeniate unb *Pbo«Pbate b'ibcn fo »tele 2tebnlid;feit mit einanbcr, bag man fie im erficn 2lugenblict nirf)t unterfcbeiben fann, unb bie wenigen 21ntimoniate, weldje wir in 286 iWiiKrologie. Seil Sabüiatoricn fcnneii, bieten uii« biefefbeii St- f^eitiungcn bar. SBiömut^. — SBit ueteintgeit ^ux iai SiiSmut!) in golgc ber Slnalogie, »eitlen feine fünftttcben 3"= fammenfc^ungen jcigcn, mit bcn iJörbern bcrfclbcn gormel, in »etilen ba« SIntinion aU jiifamnicnfe^cnber SI;eit auftritt ; aber in ber g?atiir tennt man biefe ©ubilanj nur in freiem 3uftanbe, ober bie SRoUc eineö elc!tro=pofitiBen Sörperö fpielenb in bcn @ul- füren imb Seüuriüren. 3m freien 3uf}anb ifl ba« SBiömut^ ein OTetan Bon rot^lic^reeiger garbe, fef>r fc^meljbar, cingefprengt in benbritif4>cn 9?cftern in ben fagerftätten ber 21r-- feniitrc be« Sobattö, reelc^e einen X^til ber fttbcr- baltigen Säger bilbcn. So ifi »senig »erbrcitct in ber g?atur unb !>at in ben Sünflen wenig Slnreenbung. 5Ran bcnügt eö inöbefonberc ju ter Sarcet'ftben «Wc-- talltcgirung, metcbe unter ber Semperatut be« füe- bcnben SBaffer^ fdjmiljt unb »orauö man @i(J)cr^eit«= platten in 'Dampftcffeln fertigt. Sriboömin. — Mx re^^nen au$ baö Dömiiir bcö Sribium« ober t>aä 3riboömin bicr^cr, eine fcltene ©ubftanj, rcelcbe in ben ftatinerjen in ber gorm »on Heincn glänjenben, man^mat fecbäfeitigen »yiätt(|en eingcfprengt ifl. 5Kit bem SJrfenif fcbeint in ber X^at baö DSniium bie größte SJefjnlic^teit }u ^abcn. Die Äorper bicfer Slaffe bieten un« borne^mlic^ brei ©ruppen bar, in rcelcben roir einige ©ubflanjen berou^beben reellen, reelcbc befonbcrö nii^lid; in bcn ©creerben ober als (Öcgenftäiibe ber 9!atutgcf(<)i(ij)te intercffant finb. 1. ®rit^4)e bec Knttntonibe. flöiUfr, ttifttfie unmitlflfcar eine «jeije TOaletic bor(le(Ifn oker eine foI(l)e fcuv* «Solciniren geben, me(*e burd) t)i$c »erflücttiel, $. 99, 1. unt S- 100, 2., turd) Saljf.iurc angegriffen Witt, loot. oBä tnr* äüflITet ein weiter, burii) 4>Vt'tofüIfote ein gelber Wiebct- f(t)laB enific^t. §. 148. Slntimon. — 25iefeö 3J?etaa fiiibet fiä) tebtegen in ber 9?atur. SBenn cä rein ifi, ncif)ert ei d) bem ftlberreeif en ; aber reenn eine fleine Guan= titöt 2(rfenit barin ifl, nimmt ti eine bläuliebe garbe an unb reirb an ber Suft fc^warj. aj?an tennt ti aU fleine blätterige 5Kaffen, bie in arfenittialtcnbcn (Jrjen oorfoinmen. ■Daö im Raubet »orfcmmenbc Ülntimon reirb a\xi ®($reefelantimon bargeftellt. Seine reic^itigflc anreen-- bung ifi bie ju ber Cegirung ber Suc^brudcrlettern, reeldjc auä 1 S^eit Slntimon unb 4 Z^üUn Stei be= fle^t. 3Wan »erbinbet eS mit 3inn ju Sifcbgcrätbcn »on Sompcfition ; 18 Sbci'e ätntimon unb luoX()cile 3inn geben baö fogenannte 5D?etall bcö ^rinjcn giobert; e« ifl bvivt, filberreeif unb nimmt eine fd^öne Politur an. Die Segirung bcö 2lntiinon« mit bem Äupfer unb bie beö Stntimonö mit bem Sifen werben, bie eine recgen ibreS ©lanjcö unb ibrer »io fetten garbe, bie anbere reegen ibrer |)ärte, »iellciebt cinfl noc|» Slnrecnbung finben. Daß Antimon ifl ein Scflanbtfieil ber Src^mittel, beg 3lfgarotb'fc|en fül oerö, bcö SKineralfermeö unb mcijrerer pbarmaceutt" ft^en Präparate. m gibt reenige Slntimoniiirc in ber 9latur. Da« reo Silber« (discrasc) trpflalliftrt in rc($treintligen Säulen unb ftnbet fid) in tlcincnOuantitätcn in orfenit- füj)tenben ©ilbergruben. TOan tennt ein natürlicbe« Drpb biefe« iWetotl« in pertmutterglänjcnben 9Jabeln oon bcrfelben 2trt, reie baSfcnige, reelt^e« man in ben (^eraifc^en gabrifen Silberblütben be« 3tntimon« nennt, unb baö bem Dxpb be« ärfenit« entfpri(^t. (£« tommen auc^ Spuren eine« ^oberen, reafferbat tigen Drpbä, at« erbiger 2lnfl»g auf bem ©i^reefeJ 33crbinbung be« erfien mit ©c^reefel; bie« ifl eine rotbbraune, burtl)fcbeinenbe Subflanj, reelc^je in 9?a- beln trpflalliftrt, bie rbomboebrifdje ^ri«men ju fein fcbeinen, unb reclc^er oft bie Ittfatbe ber Serfcgung »on Sulfüren ifl, »on reelc^en reit fpäter fprct^ien werben. 2. ©rupi)e ber flrfcnibc. Subfianjen, mctäie tmA einfache Siöftung ober burcft Salciititex mit fioSlenflaub Hrftnitoämpfc cntbinben , bie man an ijrem Änsb» lau^gerui^ erfennt. Slrfcnif. §. 149. Sine Subflanj , redete ouffrift^em Stuc^ einen ^Wetallgtanj jetgt unb an ber Suft fc^ncU fcbrearj reirb ; in einer gefcl)loffcnen SRöbre in mctallifc^iem ßuflanbe »erpd)tigt reerben tann unb arfenige Säure in tleinen Srpflallcn gibt, reenn man fie in einer offenen 3?ö^re röflet. Der Slrfenif ftnbet ft($ in tleinen flra^ligen unb fafrigen ober auf ber Oberfläche rearjcnfijrmigen SPJaffen, bie au« concentrifijen , oft törnigen Sagen bcfleben. Er ifl jiemlic^ böufig, bod; nie in großer 2)?engc oorbanben, unb fommt in Wttaü fü^renbcn Sd)id)tcn oorjüglid» mit ©ctireefelfilber unb Sinnwpb «rfeniüre. §. 150. SfrfcuiHobalt. - Die reic^tigflcn Surfe- niüreftnbbie be« Sobalt« , beren ciS minbeflen« jroet 3lrten gibt. Da« Doppeltarfeniür trägt »orjüglic^ ben 9?amen 2lrf e nittobalt ober Smaltin. Die«^ ifl eine mctallife^e, auf frifd)cni Srucbe flablgraue^ Subflanj, bie an ber Suft matt reirb ; fie trpflallifirt in »erfd)ieben »eränberten SSäürfeln, ober fiiibet fte ftc^ in benbritifi^en ^Waffen, reclt^e ben fogenannten geftriiften Äobalt bilben. Sonfl t|l fie rearjen- ober tugelförmig, »on fafriger Stniftur, ober enb- li4) bii^t. Sollte, ml bie blauen ©läfcr ju bereiten, redete Smalte genannt unb ali garbtn angereanbt reerben. Die fcbonflcn reerben in '].Utl»crform unter bem Flamen Ultramarin »ertanft, bcn man nicbt mit bem ätz- ten Ultramarin »crreed)fcln barf, bcn reit fpäter fennen lernen reerben ; bie aiibern tommen unter bem gtamen Safnr in bcn §anbcl. Den 3?üiflanb ber Siöflung berÄobaltcrje, mitmebr ober recnigerDuarj= fanb gemengt, »erfauft man auc| unter bem 9?amen Safflor, tbcr burtb nochmalige Sc^meljung blaue ©läfcr barflctlt. Stile« Slau auf f orjcllan, auf Smatl, fogar auf bcn gcmcinflcn Scpfcrreaarcn unb alle blauen ©läfer reerben mit Sobaltpräparaten ge= inac^t. "Daä S^enarb'fc^e Slau ifl ein Slluminat bc« Äobalt«, reclcbc« man crt)ält, reenn man 2luf= nnliiitcn bor. Snblid) rinbct iiinn benÄermc«, eine löfinigcn »on ?llaun unb Äobalt mifcbt, unb burc^ Pit niid)ti9|!en /llinrtalirn. fcfjlenfaure« SJatrcn nieberfd^Iäat unb glü^t. ®fc« ift tai SBlau, »cldjcö man bei bet Untcrfuc^ung t^on= crbe^altiger ©ubflanjcn fr^ält , §. 102, 2. ®a« ältmmann'fAc ®rün ifl tin 3i»tat bcö Sobolt«, ba« man auf afjnltcbc SBcifc crljalt. 2)?an fct)ägt bic fKenge bcö auö ber erbe ju Sage geförbcrtcn Äobalt* ungcfcifir auf eine SthUton Silo« gramme, >»eld)e in »malte, in Drpb unb in bie »trfdjiebenen Präparate umgewanbclt , einen SIBert^ »on 3 SWiUionen Sranten ^aben. ©acbfcn unb ©djroc- bcn liefern c(S gröf ten<()eil« , aber in lefterem bicfer Sänbet ifi ber ©(^reefelarfenif, reoocn fogleid) bie äiebc fein reirb, berjenige Äörper , ben man bearbeitet. §. 151. atfcnifnirfcl. — So finbcn fi* in ber gjatiir 3lrfeniiire be« Jlicfcr«?, n)ctrf)e bcnen beö So= balte entfpredjen , mit wcldjen fie c^ne 3n>eifel ifo- morp^ finb. ©aö gemcinfle ifi ein einfadjeö ütrfeniür NiAr, ba« man Süi^enifnicf el nennt, da ifi eine metoüif(^ glänjenbc, rötlilicfje ©ubfianj, ipclc^e an ber 8uft naä) unb nÄcfe matt tt)irb. Tian tennt fie nit^it frpHatliitrt. Sie ift in ©atpcterfäure auflöeilitf) unb ertijeilt i^r eine fdjöne grüne garbe. Sie 2luf= iDfung irirb burd; ^'injufügen »on Sümmoniaf blau unb gibt mit f ottafc^e einen grünen 9?ieberfc^fag. 3)fan tennt au^ ein 35oppc(torfcniür Ni Ar-, roelc^e^ benfelben djemifcjen Sl;aratter barbietet, aber ftablgrau, burcft bie l'uft niiljt »eränberbar ifi unb in äßürfeln fryflaUiürt , folglich irie ber 21rfcnitnicfe(, beffen gormel eö entfpric|t. ©ie ätnalpfen, treibe burd) bie »erft^iebencn 5Wengungen eft fel;r complicirt ftnb, fc^einen aucb auf bie Stiften} einer 3iifamnien= fegung Ni-Ar^ ^injutseifen. Siefc ©ubflanjen begleiten bcinafje burc^gefienb^ bie Slrfeniürc beö Äobalt« unb »erben juglcic^ mit i^nen auggebcntct. 2)?an bereitet burc|) ©^»meljung eine metallifc^e röt^Iid)e SOIaterie, ®pei§ genannt, welche tiiel JJicfel, äirfenif, ®d)»efel, ©puren ücn Sobalt unb Äupfer enthält. SDiefe ©ubfianj liefert ber ?>anbe(, unb bient ju einer Scgirung, bie man ^a rff ung nennt, unb {ä}on feit fanger 3fit in Sbina angetvanbt tsirb ; fit ifi auö fiupfcr , 3inf unb 9Jictc( jufammengcfc|t, unb a^mt baö ©über eoUfommen nac^. Siefe Segirung ifi c^, welche man ^»eutjutage unter bem 5?amen 3Kail(ed)ort oerfauft, unb bie in »ielen gäUcn , wo man mit unenbtid; mebr Äofien ©Über annjenbet, gebrandet (»erben fann. SBenn e^ an_ ber 8uft ttvoaä anläuft, läpt cö it(^ mit ber größten Seid)tigteit reinigen, unb nimmt feinen gan« jen ®Ianä rcieber an. Scftiocftt ; Slrfeni'üre. §. 152. Sobaltolans. — aj?an fcnnt in ber 9!atur mehrere Serbinbungen »on 3(rfeniüren unb ©ulfürcn mit benfelben SBafen. Sie intcreffanteüe iH bog ©u(fe-2(rfeniür bc^SobaW, ba« man au(^ Äo= baltfieg, ©lanjfobatt unb fiobaftin nennt. Siefe ©ubflanj ijl jiemlicfe lebhaft metatlift^ glän= jenb, filberweig ober röt()Iic^v»eif, fr^flaUiftrt im re-- gulären ©pflem, unb fpaltet ficb in SBürfet. ^3n biefem fryfiatliiTrtcn 3ufianbe trifft man fie am ^äu= figHen, unb biefr^fJatle bieten bie geiler ber ©ipm= metrie bar, U'obon i»ir §. 44. 3. gefprod)cn baben, b. (>. eö ftnb SBürfel, bie in f entngon -- ©obecacbcr unb felbft in Sobccaebcr unb 3cofacber übergeben, l»o bie glädjen be^ Dctacbcr^ mebr ober weniger entwidclt finb. ®ie ivürbe ungefähr bie i^emifcbcn 6t)araftere be« Äobaltglanjc« beftgen, wenn man nitbt beim Diöflen ben ©djwefei unb jug(ei(| ben2lr= fcnif entbecfen rcürbe. Der Äobaltfieci enthält 35 "/„ «Kctali , finbet fi* bauptföc^lid) in ©tbweben unb 9?orrocgen in mebr ober minber beträd)tlid)en SlÄaffen im trpflaUinif^cn ©ebirge mit (Jbalfopprit. 2r i»irb forgföltig gc= »»onnen, um fo mefer, aB er reiner unb an fiobolt iSotiirsfWiiKi'. reicher ift, al« ber ^rfeniffobalt; er Wirb ju benfri« ben ''Präparaten »erreenbet. §. 153. niBoniose. — Sie« ift eine ©ubflanj, »el^e nad) berfelben gormel jufammengefeöt ift, nur ift bie Saft« Stiefel. @ie jeigt bicfctbe Ärpftatlifation unb ©paltbarteit wie ber Äobalttie«, unb beweist, baf fte mit bemfelben ifomorpb fein mup. ©ie ifi ftablgrau , nur in ©djweben betannt , wo fte ben Äo= balttie« begleitet. 3)Jan nennt fie aucb 9Jirfeltie8. §. 154. «trfenitfic« »ter ü)ii«pifel. - ®iefe ©t^wefelarfeniüre beä (Sifenö ifi , wie bie »orberget)en= ben, jufammengefegt, trpftatTiftrt nid)t mel)r im rc= gulärcn ©pftem ; fie finbet fic^ »icHeicbt in golge bed SimorpljiömuS in geraben rtjombift^en ^)ri«mcn, tbeif« einjeln, tbeilö in fleinen ftra^iigeu Waffen gruppirt; man finbet fte aiiä) bid)t ober förnig. ©ic bat Tfie^ taüglanä unb eine ftlberwei^e ober gelblid)c garbe. Sie lö^t ft(f) in ©alpeterfäurc auf, m weld)er 21uf= löfung Spaneifentalium einen reid?lic^en blauen 9?ic= berfdjiag erzeugt. 2)ieö Wtnerat ftnbet ftc^ ^äuftg in gcwiffen Sagern ber trpftallinifdjen ®ebirge eingcfprengt, wol»! and) in metatifübrenben ^Waffen »erfcbiebener 9?atur, be- fonberö in benen beö 3innorpbö ; aber e« tritt auc^ felbftftänbig balb ftodförmig, balb gangförmig auf. ®« wirb an einigen Drten gewonnen, um Slrfenif barau« barjuftctien, womit man Slealgar unb Dpcrmcnt bereitet, wefd)c in ber OTalerei 2inwen= bung finbcn, ober arfcnige ©äurc, welche baju bient, baö ©d)eele'fd)e @rün (arfenitfaureS Supfcrorpbj JU erbalten, baö man in ber 5WaIerei anwenbet unb auc^ }u farbigen '^Japieren gebraucht : tä ift eine febr bauerbafte garbe. 9lrfcnia(c unb arftnitc. §. 155. Unter bcn S'Jineralien biefer SRei^c gibt ei feinen Äorper, beffen Äenntnif wicbfig wäre; et= nige feffefn jeboc^ unfere 2Jufmerffamtett bur^ ii)Tt gormen ober i^re garben. Da« arfenüfaurcSleiorpb oberMimetese, ift gewöbnli(^ eine gelbliche ©ubftanj, trpftallifirt fn regelmäfigen febr bübfcben fecfjöfettigen ©äuten, bie ein Slrfentate mit einer S^lorür »erbunben un« bar- fteüen. Sie arfenitfauren Äupferorpbe ftnb bemcr= tcnSwertb burd) btügrüne, bunfelgrünc, btaugrüne garben ober burd) bie SJeigung ju faferigcn lBaric= täten. Sa« arfenitfaure Äobaltorpb, ober So- battblütbe, bat im trpftalliftrten 3uf}anbc eine fcböne »iolette garbe unb eine rofenrotbe im pu(»cr= förmigen. Sie arfenitfauren ©alje mit berfelben Saft« bieten auc^ eine rofenrotbe garbe bar, bie aber in ata fpiett. Unter ben 2Irfeniaten be« Sifenö gibt t« eine«, weldje« ftd) bfutjutage in ben ®ruben bifbef, bie« ift ba« ©ib er et in, wclcfte« ba« ^erorpb jur Saft« bat; e« bat eine braune garbe, ift febr jer= bred)li(6, gewöbnlic^ febr glänjenb auf bem Srue^e unb erinnert an Sofopbonium. S« entbält oft ju= gteicf) 3frfeniffäure unb ©c^wefelfäure, waä bewei«f, baf e« ber 3crfc|un9 ber ©ulfoarfeniüre ibre Snf= ftebung »erbantt. Sie 2(rfenfate be« Äalt« ftellen febr tleine Ärpftatle bar, ober weipe trpftaüinifc^e Duaften , mciften« Segleitung unb fogar gefärbt »on bem rofenrotben arfenitfauren Äobattorpb. 3m 31tlgemeinen ftnb bie 2(rfeniate gröftent^eil« neuere ^robufte, weldie fitb t)eütiütaQt in ben 2tb= lagerungen ber 3(rfcniürc bilbcn. *ho8^)hor^^c. SRitttmttjtlifitc fiörptr, melcfie burd) 3ufammen((6mefjtn mit Sota fin auflö«li*e« S0I5 geben , lefTcn »uflBfung mit faltJetCTfatt» rem SBrcioi^fc einen wetpen, mit falp£ter(autem ©ilberct^b einen gelben WieberWIag gibt. 37 iHtneraiogif. §. 156. ©ie ®ruppe ber ^Joöp^oribc cnt^äü nur ^(»oöp^atc, »on mtlä)m einige ben 2trfeniatcn ent' fpreien, aber noci» gröpere SBerf(^iebcnI;eiten jeigen. 3n äejiefiung auf Sünße bietet ftc() wenig Sr!>cblict)eiJ bar; aber einige töpunften unfere 3lufmertfomteit. S)aö pt)Oöp^orfaure SSleiorpb ober f pro^ mürpl)it ifi »on bcrfelben gönnet une baS arfenitfaure Slcioryb, unb i^r »oUtommen ifomorpt; ; e^ flcUt eine SJerbinbung eineä f ^ogpljat« mit einem ei;Iorür ober gtuorür bar, unb finbtt fiä) juiuciten in regetmapigen fet^öfeitigcn ©äulen mit oerf^iebenen gombinatiöncn; am ^äuftgüen tommt c« in nabclförmigen Ävvftatlcn öor, burc^ bercn Bereinigung fafcrige aSafTen cnt- üe^tn, ober jlalaüiten-- unb ivarjenformig. ®ie|e ©ub-- fianj ifl bemcrfen«ivcrt!) burcf) bie 35erfcl)iebenS)eit unb bcn Jon i^rer jufälligcn Sorben ; fie finbet ftc^ in !We-- taUablagcrungen, unb oorjüglict) mit Steiglanj : mx ^.aben in granfreic^ einige mcrtmürbige gunborte belTcl- ben, ^uelgoat in ber Bretagne, Üacroir=aur--2);incg in ben Sogefcn unb ^ontgibaub in bem ^up-be^Domc. ®er p^o(3pl;orfaure Aalt ober ätpatit ifl auf biefelbe 21rt äufammcngcfe^t unb mit jenem ifo= morpl». Srfommt in glafigen, (»eipen, buri^fdjeinen-- ben ober unburt^fict)tigen, jumeilen gefärbten ÄrpfJat-- len, mei|} in ®neip unb ®limmerftt)iefer eingefprengt, »or. «Selten trifft man i^n in 2)?etaUabtagerungen. e« gibt ^iebon auc^ eine fleinartige 53arietät, reelle, mit Sägern unb ®ängcn »on Öuarj burcfc» fe^t, ganje ?)ügel bilbet, bie man fogar ju ilogroffo in gfircmabura aU Saufieine beniigt. älucf; ^nbcn fic^ JJieren »on erbiger ©truttur, im ©teintol;lcnge= birge in ber Äreibe unb 'ben oberen S^onfcbic^ten, »elt^e nicpt baffelbe f i)oöp^at, tvie bie ÄrpfJalle, ju fein f4)einen. ®lc *))^o^pI;atc beö Äupferö ftnb eben fo »erfdjiebcn alö bie Sürfeniate, »vet(|en fie i^rer 3u- fommenfegung, i^rer gorm unb i^ren garbcn nad) fe^r gleiri;en, unb ivel^e firi; anc^ in ben 3WctflUab= iagerungen finben. Die f ^oöp^atc bcö ®ifenö finb wenig bc= tannt, tommen t^eiiö tryflaKifirt, tdcilä M tleinc 9Jüffe, tI)ciW, unb jroar mciflenö, in {(einen erbigen 5Koffen »or. Die meiften finb blau unb rcerbcn natürlichem ^reupifc|j»S3Iau genannt; aber ti gibt aaä) grüne. 2(n einigen Orten finb bie blauen Varietäten im 3nncrn ineig, nne bie fffoi^tjatt, wdäft man tünfltic^ barftellt, inbcm man fc^roefetfaure« Si= fenorpb ober Sifenorpbul burc^ ein p^oöp^orfaureö Sllfali nieberf4)Iägt, meiere, tnie jene, b(au »»erben, wenn man jte ber Suft außfeßt. Siefe f i)0(Jp^ate finben fic^ tf)eifö in ^Ketattab-- lagerungen, leie in Sornroaü, t^eilö in ©palten ber Safalte ; ber gröpte 3:t>eil ber erbigen abänberungen Jbirb in ben ti>onigen Slblagerungen bcö glöggebirge^ angetroffen. Die ^M«PMte be« «Kanganö ober »ietteic^i bcS SÄanganS unb beö gifenö ftnb auc^ »erfctjiebener Slrt: bie einen (ber Sriptit) ftnb braun, im ®ropen fpoltbar ; bie anbern röt^Iitl unb »iolett. Sie finben ft4» in ben trpflaUinife^eu ®ebirgen unb namentücf) Jot man fte in bcn ©raniten ber ^roolnj Simoufin angetroffen. SD?an mup au^ bie'^^oöp^ntebeä UranSunb beö Saltö ober beö Uranä unb be3 Äupferö unter- fe^eiben : baö erfJe ifl iura) feine fc^öne gelbe garbe bemertenöroertb, finbet fit^ fparfam in ben ©raniten »on ?r);armagne bei Slutun, unb »on ©aint-glrier bei Simogeö ; iaä anbete ^at eine grüne garbe unb finbet fii^ »orjüglic^ in ben 3inn fübrenben Slblagerungen »on SorntuaU unb SBöfjinen. Diefe beiben ©ubftanjen finb ifomorpb unb oft in Meinen quabratifc^en $riö= mcn umeinanber gruppirt. 3ubcn ^^o^p^aten ber S^onerbe gebort ber Züttii, eine flrünli(|>blaue ©ubfJanj, rcelc{)c »on ben 3m»clieren febr gefucbt ift; aber man mup j»c( arten unterfc^eiben : bie eine, »elcbe man JürtiS üom alten ©tein nennt, finbet fit^ in ©palien, ober in gorm »on fleinen Stieren, in Sbonmaffen JU 9Jit|)abour in Werften ; biefe i(l rein mineralifc^en Urfprung^. Die anbere, 3;ürtim »om neuen Stein, ifJ uicbtÄ anber^ alä 3äbne ober Änoi^en »on ©öugctbieren, bie im ©^oopc ber Srbe begraben tt>aren, unb roeltfje jufällig eine grün(id;blaue garbt angenommen ^abcn ; fie ifl oiel ibeniger t)axt unb iiH'it »»eniger gefdjägt. 3)?an abmt ben ZüxUi t>utd) Srnail »oUfommen naä). &laf[t in Ztliatitie , Sdeni^f, »ulfutiöf. §. 157. Stflflcmcinc (Staraffcrc. — Da« 2;eüur, ba« ©den m^ ber ©cb.T.efcl finb Äörper, welche mciflcnö eine e(eftro = rftgati»e D?oUc fpieten unb fletö ifomorpb ftnb. Die« beobadjtet man na- mentlicb in ben Saboratorien, benn e« gibt loenigc natürlii^e SSerbinbungen, bie ffc^ genau »ergleid^en (äffen. Die nacf» bcrfelben gormcl jufammcngefegten SeKuriüre, ©eteniüre unb ©uifürc ftiib ber gorm nac^ ibentifil unb in Sejicbung auf ibre übrigen pbpfifa- (ifc^en ®igen|*aften fo anatog, bap man fie bem anfcben nad) nicbt unterfdjcibcn fann. Die ©eteniate pnb mit ben ©utfatcn ifomorpb, unb bie ix'enigen JcUnriatc, Keid)i i»ir !ennen, bieten bicfeibc %ebxt= (icbteit bar. (/ Die Jclluriüre, bie ©etcniürc unb ©u(füre beä SPIcim unb be« ©itber^, n'cltl;e in ber Statur »or= tommcn, fönnen bem 3lnfc()en nai^ nid;t unterftbieben werben. Diefe ©ubflanjen ftnb nicfet alte !rpflal(iftrt; aber biejenigen, i»e(cbe S(ei aU 33afe beft^cn, jeigen gletcbförmige bübfd)e rei^twintligc ©paltbarteit, unb jroar nac^ aller aSabrfcbeiniicbtcit fubifc^e, t»ie baö ©cbtbefclbiei. Der Sutairit jeigt ebenfo bie gröfte Slualogie mit bem ©trobmaperin, ber naib bcrfelben gormel jufammcngefcgt ifl. 2ll(e bicfc llmftänbe reidjen jur ®enüge (jin, um biefe »erfdiiebcncn Äörper ftcb ju näbcm. ©ic bilben jufammengenommen überbieä ein 3t»ifc|englieb ji»t= fd)en bcn 2lrfcnibcn unb Sbloriben ; benn auf ber einen Seite »crflütbfigen ficft Jellur, ©eleu, Si^roefel »wie ber Slrfenit im unoerbunbenen 3uflanbe, unb bilben aucb pi^tigc Drpbe; auf ber anbern ©eite gebt bafl Scllur, wk ber Strfenif unb ber f^oifi^ox, mit bem SSBafTcrfloff gasförmige 5Bcrbinbungen ein, iräbrenb baö Seien unb ber ©tbrcefcl im ©tanbe ifl, SBaffcr« flofffäurcn jn bitbcn, wie baS 3»b «nb Sblor u. f. m. 1. ©ruppc ber @ulfuri>c. TOei(l ftfie Rörfer, einigt flüfliS <"'" eo«f*rmig ; (le lofTm Dömtife »on fctwefri^ttr «öure cntnicicStn, ent^lf^e^ unmitteifcor, ofer bur(S 33fr&tfniiung, cber frurd) (Jiiitturfung oon flo^lenftaub mit *iilff tix SBärmcj ober (1« tnmideln SdiKtfetoofTaftoffgo«, toerm mon fit olIfiR cbtr mit fio^Ie gemttigl mit folilenfourrm fiali 6e* Janbfit Jat unt im iPiüiffianti in 8»(ouetteä Sffioiltr tulrft. S(^n>cfel. §. 158. @igcnfd)aftcn. — Sine gelbe ©üb- flanj, t»ct(^c in golgc »on Sciincngungcn t)it unb ba grünlid), bräunlid;, rötblicft ifl; fic gebort in iai gerabe redjtTOinfiidjc, priSmatiftbe ÄrpflaUfpftcm ; ifl (eicbt f(bme(}bar, fogar flücbtig, fcbr »erbrennbar unb »erroanbeit fid) in fd>n)efligc Säure, obne einen 9lü(f- flanb JU laffen, i»enu fie rein ifl. Sic finbet ficb jiemlii^ bäufig in Srpflallcn, tveltbc jiemlid) fpi&igc^ Dctacbcr mit rbombifiber Saft^ unb »erfebicbcn »eränbert finb ; mancbmal in nabclförmi- gen Srpflatlen ober in Stalaftiten ; bäufig aH bicbte burcbfcbcincnbe ober unburtbftcbtige OTaffe unb jumei- len im erbigen puloerförmigcn ober angcHogcncn 3«' flanbc, unb jeigt al^bann eine blaffe garbe. pic tDid)ttg|!(n sJUineralKn. 289 aSotfommcn. — Der ©c^iucfcl ftnbet ftrfi in allen ©cbirgöarteii. ®r fommf in Ungarn, SraRlien, ^cru in Duarjlagern cor, ircld^c im ® (immer- unb gelbfvatl;gcf}cincn untcrgeorbnet ftnb, bie einen 2;()ei[ bed llrgcbirg^ btlben. 5Wan fcnnt t^n auä) in einigen metallfül;renben ®ängcn, ireidje analoge ®e(}cine burd)fegcn ; aber er ifl inet bciufiger in bcn glöf gebirgen , wo er fi^ in allen ©cfciclXen finbet, unb beinal; immer in Segleitung »on @!ppg, üon t3erfct)iebcnen £{)Dnen unb oft »on ©tcinfalj : man ^at i^n iii jum ©ppö in ber llmgcgcnb öon ^ari^ gcfunbcn. 2(m bäupgfien icbocb ift er in benieniqen Streiten ber ©ebirgsarfcn, aicld;e an noc^» tl;ätige SJultonc angrenjen; in ©icilien j. 55. bilbet er, oufer ben 2lbern unb 9?e|tern, i»eld;e in groper älnjabl im ganjen glöggcbirge jerffreut finb, me^r ober minber mächtige, regelmäßige l'ager, gemengt mit Sb»"/ fdjwefelfaurcm unb foblenfaurcm Aalt, i»cld;e eine 3}?ä(^tigfeit oon G iWctern crreicben. 3n S^lanb bilbet er ebenfalls febr auögebebnte Sager berfelben 2lrt, er tommt bafelbfi in tuenig jufammenbängcnben Äörnern üor, leelcbe man ibic ben ©anb mittelft ber ©(^aufel gett)innen tann. Die aWenge bafelbft feil fo groß fein, baß biefc Snfel aüein bie ganje Srbe bamit öerfeben fönnte, obgleid) man wegen ber ftd; entroidelnbcn SBärme genötbigt ifl, bei einem ober 2 5Meter liefe einjubalten. 2ltle tbätigen Sultane erjeugen ©cbnjcfel ; er »er» fliicbtigt ficfe in TlcnQi auä bcn ©palten, weldie ficb in ben firatern ftnben, unb alle benatbbarten ®egen= ftänbe »erben täglid> bamit bcbecft. Sic ©olfataren, eine 2(rt alter Ärater, iveld;c no* in einiger Zt)ä= figfeit jtnb, liefern oucb eine große 9»enge bie»on, »el(^cr itd) auö ben ©palten bcö SBobenö jugleic^ mit fdjmcfliger ©durc, ©aljfäurc unb SJafferbampf »erfliicbtigt. Die mit ©cbibefelu'afferfloff gcfd)ioängerfcn 2Baf= fer, wtld)( an »crfdjiebcnen Orten auö bem 3nncrn ber Srbf bct^orciuellen, fegen tägti* erbigen ober pulücrffjrmiqen ©cbibefcl auf il;rem Seg ab ; äbn= licf)cn Umfiänben »erbauten ebne 3i»eifel bie @d;TOe= fclablagerungcn ibre Sntflebung, >»eld;e man in ge= »iffen ©ecn in Sibirien bcobad;tet t)at. Sä entjlebt täglid) ©tfiibefel burd; Berfcgung »on ©ulfateu an ben Dvten, i»o folcbe ©aläc mit organifdjen 5KatC' rien in 3ecff?nng begriffen finb. meiften ©ulfüre jTnb fefJc, metaUglanjenbe Sbrper, geben gröptentbcilg beim SRcften einen ©cb»efelgeru^ »on fid) unb laffen einen 3?ü(f(}anb juriicf, ber bie ©ubftanjen »errätl;, mit benen ber ©d)i»efel »erbun- ben ift. S?ei einigen ftnb felbft il;re Safen ober i()re Drpbe flücbtig unb madjen ftdi aut^ burcb bie ?>ige frei (§. 99, 1 unb 2). ©ie geben alle buri^) 3ufi>mmenfd)mel}en mit 3?afron einen ©toff, toelcber burd) bie Sinroirfung »pn gefäucrtem aBaffer ©cbl»efeIi»afferf}off entmeicben läft. 3lu^ ftnb fie in ©alpeterfäurc löälicb, ibobei ©alpetcrga^ frei rcirb ; bie Sluflöfung gibt einen 3?ieberfcblag buri^ falpeferfauren Sar^t, it>cld)er bie gebilbete ©Awcfelfäure anjeigt, unb b'frauf burt* »erfdiiebenc aieagentien, »clebe bie 9Jatur ber Safer erfcnnen laffen. e« gibt binficbtlicb ber 3ufommfnfcgung »er= fd)iebcne Slrten »on ©ulfiiren, infofern bie einen ein- fach, bie anbern boppelt ober felbfl bretfacfe unb mantbmal nodj jufammengefegter ftnb, in golge ber ifcmorpben ©ubflitutione'n. Die einfad)en ©ulfüre (tnb äufammengefegt : ÜRfiftcn« ouä 1 altem 8o(iä t atom eSttcfet. einige r ober njcniger rcie^Itc^ in ben frpßaUi- nifdjen ©ebirg^arten ober au^ in ben benac^jbarten glö^ablagcrungen crfi^eint; fie iH fafi immer eon ©c^TOefelblci begleitet, ba« |ouftg ber »ortjerrtcbenbe 2;()eil ifl. ®ie berü()mte(Jen Ablagerungen ßuropa'ö finb bie öon Ungarn unb Siebenbürgen; bann folgen bie Scrgmerfe »on Sengöberg in Slorwegen, eon ©ata in ®c{)i»cben, bon ben Umgebungen eon grei= berg in ©at^fen, Bon SWann^felb unb SBSeflpbalen. 15er unter bem äequator liegenbe Xi)tii %mmta'i tu ouc^ no(^ in biefer Scjiebung ber retcbftc: fo bic= ten unter anbern ^TOcrifo unb $eru ©ilbcrg[an5ab= lagcrungcnbar, bie ftc^ burd[» i^re g^äcbtigfett, 3?ein= ^eit unb Siuöbebnung im bo^en @rabe auöjcicbnen unb SPJiüionen Beniner ©über tiefern tonnten, wenn eä in biefen Säubern nicbt an Arbeitern, SBaffer unb Srenn= jitaferiat festen würbe. Uebrigen« entbatten beinahe otle SIeigtanjablagerungen cntireber ©cbwefctfilber ober cingefprengtefS , gebiegeneö ©itbcr, baä man in alten Scrgwerfen bur$ üerfcJ)iebene »projeffe auSjiebt. Steigtanj. — ©(^»efetblei, SIeierj. §. 162. Sine metatlifi^e ©ubfianj, bteigrau, gtän- jenb, trpftattifirt in SBürfel, bie fiib paroUcl mit ben gläctjcn fpolten tä^t ; ni(^t bebnbar unb traft ftd; auf, tvenn man eä fc^neiben will. Stuf ber Soble täpt eS ftcb teicbt ju 5Kctatt rebu-- jiren, iß in ©atpetcrfäurc auflß^ti(^, unb gibt burtb bie SBirtung eine« 3intßobe« gtönjcnbe , bleigraue sWctaüblättcben ; e« entjjätt 87 >procent reine« SIei. ®er Sleiglanj finbet fii^ jiemlicb böufig in aBür-- feln unb Dctaebern unb in »erftbiebenen (Iombina= tioncn bcrfelben ; auä) jeigt er fttb unter ben foblen= «Hb p^o^pborfaurem Slei cntlebntcn formen, rocicbc burt^ bie 3erfe|ung in ben 3i>ßnnb «iif^ ©ulfür« übergegangen finb, §. 61 ; bocb ftnbet er ficb baupt= fäi^tieb in meljr ober weniger feinblättrigen 5Waffen. «Oorf ontmcn , SKiUDcnSung. — Siefe ©ab- ßanj tommt in atten ®ebirg«arten Bor, foreobt in ben trpßallinifcbcn ©ebilben aii in ben glöfabla-- gerungen , ben Sia« aufgenommen , ber ben mittleren ^beil in ber 3?eibe ber tegtercn bilbet C§. 137, 2tn ntertung). ©ie bitbet (Sänge, Sager unb ©i^ii^tcn, n>o fie faß immer »on 3infblenbe ober ©tiwe fftjint, »on »erftbiebenen Steifatjen, »on ftferocfet faurcmSarpt, »on gtu^fpatb k. begleitet iß. SWan(^= mat iß fie in fanbigen ©ubßanjcn, in jabtreid^en, Meinen 9?eßern »erbreitet. 2lnbern Drtö ftnbet ße ßc^ »ctlßänbig mit tiefeterbigen ober anbern ©toßen in fo feinen JljeilcJjen gemengt, ba§ barauö eine gleich» artige unb compacte 2)?affe (leroorgebt. Sie Sleiglansablagerungen ßnb jwar fef>r er= giebig, aber ungleicb auf ber Srboberßäcbe ocrtbcilt. grantreicb beßft nur wenig; bie mertroürbigßen Sergwerte biefer 2trt ßnb in biefem Sanbe bie »on Joullaoen unb |)uetgoatin ber Bretagne ; e« ßnben ^i) iebocb bereu autb nod; in ben SSogefen, bem 3fere--2)epartcmcnt , bem Soäcrcgebirge, im Departe- ment beä Xarn, in bem be« Sot, im Santal unb 5Jup=be=Some. 21m metßen SSIetglanj liefert (Sng= lanb, befonber« Serbpftjire unb 9Jortbumbcrtanb ; benn ii crjeugt für ß(^ allein mebr aU bie ?)älfte beffen, roa« (Suropo gibt, beß'cn iäbrticbe ^robuttion nabeju on 25 SSillionen Silogramme in einem mittleren SOBert^ »on 20 SKillioncn granten beträgt. Ser robe SSteiglanj bient , in *put»er oerwanbctt, unter weither gorm man ibn Xöpfercrj (SIeterj) nennt, jur Silbung einer ©lafur für bie gröberen Jopferroaaren. Sr wirb »orerß in Steigtättc »er- wanbelt, wel(beS auf ber Dberßäibe beö 2:öpferge= fcbirrä ju einer gelben ®lafur fcbmilst, bie man burcb Supfer^' unb Wanganorpbe aucb grün färbt. Jtuö biefem nämlicl)cn "pulcer macbt man aucb bie Slletallpnpiere, womit man @c|)a$teln, fteine Äoßer= eben K. bebecft. Btntbtenbe, Stenbe. — ©tbwefetjint. §. 163. af>avaftevt. — Äein metaüifcbeö 2tuS-- feben, getblicb über braun, frpßallißrt im tubifcben ©i>ßem ; bie Ärpßalte loffen ßcb ju Sctracber, De- toeber ober aucb SRautenbobecoeber fpalten. Unfcbmeljbar oor bemSötbro^r, nic^t rebujirbar; bie Stuflöfung in ©alpeterfäure iß jiemlit^ fcbwierig unb gibt mit Slmmoniaf einen weisen 9?ieberf(^lag, ber ßib burt^ einen Ueberfcbup »on 2ll{ali Wieber auflöst. gntl;ält im reinen 3ußanb 67 'procent 2)?etatt, iß aber ^äußg mit bem ^rotofulfür be« Sifenö »er= bunben, woburcb eine mebr ober weniger buntet= braune gärbung entßcbt. 3n ben 5WineralienfammIungen ßebt man bie 3intblcnbe bäußg M jetraeber unb Dctaeber, bie »erfcbiebenartig »eränbert ßnb. 25ie grogen SOTaffen, bie ße im Snnern ber Srbe bilben, beßßen meiß eine blättrige ©truttur. öorfommctt, Untwcnbuno. — 13ie3infblenbe bilbet fetten für ß(^ allein Sager; ße tritt baupt' fäiblicb mit bem Steigtani unb oft in beträcbtticber 9J?enge auf. ©ie würbe tange 3eii at^ unnüg weg= geworfen ; feitbem aber ber 3int im Wetatljußanb JU einer 5Wenge ©acben angewanbt wirb, baut man ße nocb inäbefonbere ab , um au« ibr baä OTetatt ober beß'cn Drpb auääujie^en , baö jur ^Bereitung beö 9T?effing«, einer in ben Sünßen äuperß r\üp= titben Serbinbung »on 3int unb ilupfer (35 Xbeite 3int unb 65 Z^tiU Supfer), angeWanbt Wirb. Sicfe Serbinbung bereitete man früher einjig unb otlein au« bem Äiefelgalmep ober fiefetfauren 3int, »on bem fpäter bie 9iebe fein wirb. (ii iß bemnacb bie SIenbe ein wichtige« 2)Jineral geworben, unb wirb e« immer nocb webr werben, weit bie 21nwenbung be« 3inte« ßtb tagtäglit^ weiter au«bebut. Sei ber SEßabt be« metallifc^en 3''iffö; ben man anwenben Will, bat man »icle Sorßtbt notbig, weit ßcb febr beträcbtticbc -5ärteunterf(|)iebe bei biefem 3Äe- taU ßnben. 3in atigemeinen mup bagjenige 3int= mctalt, ba« ß'ifen entbält, wobure^ e« immer fprobc unb brüchig wirb, »erworfen werben, unb jwar nitbt allein biefe« Uebelßanbeö wegen, fonbern auc^ nod) wegen feiner ftbuellern Drpbation. 35or alten anbern »erbient ba« reine 3int ben Sorjug. §. 164. Da« Sabmium ßnbet ßc^ at« ©utfür mit Slenbe gemifc^t, worin c« ßcb immer in febr «einen Quantitäten ßnbet. %a(t) ^at man e« aii fe^r fleine gelbe ober röt^tii^e frpßallinifcfje 2lbtage= rungen in ben Sfeibcrgwertcn öon Seab^ilt« in ©c^ott^ tanb angefübrt. THan ßetit ba« (Jabmium für ben ®ebrauc^ in ben Saboratcrien au« bem fogenannten Df eng atme? (Sutia) bar, welcbe« ßd) wöbrenb ber Sebanblung ber 3interje in bie Samine begibt ; c« ßnbet ßcb bter in gröpercr 5Kenge at« im grje felbß, weil feine 3"= fammenfefungen ßücbtiger al« bie be« 3inte* ^n\>. 3 in n ob er. — ©c^wefetquecJßtber. §. 165. Äein metatlifcbe« 21u«feben, rotb ober braun, in ^ul»crform fcbon rotb, febr fdiWer, im rbomboebrifcben ©pßem trpßatlißrenb , in fec^)«feitige 'pri«men fpattbar. Sßerßüd^tigl ebne 3Jüctßanb in einer gefctjtoffcnen SWiJ^re unb gibt Ouecfßlbcrtügeldien, wenn man i^xt «nfteit ^Uiiirrttltcit. 29] Borger mit (ojlenfaurcm 9Jatron mcnot; rcirb in Äoniggwaffer aufgelöst uiit fc^Icigt ftcb aUtaiin auf ttncii Äupfcrflflb aU Quecffilbcr niebcr. ScfteM am 86 fxocent Duedftlbcr iinb 14 <üro= tfnt ©d»vcfe(. Sie 3tiinobetfr»f}atIc ünb QmöbnUä) Kein unb feiten ; bic europäifttjen fletlcn immer Sombinationen »on at^ombocbcrn bar, icä^rcnb bic oon S^ina größer unb fcc^^fdtige ©äulen finb, bie fic^ an if;ren glo^icn fpaltcn laffcn. 21m ^äufigdcn ünbct man ben 3innober ali för= nige ober bi^tc fWaffen , juireiten aud) erbig unb bie tjcntgen ober anbern ©ubfJanjen färbcnb , ivobon et begleitet ift. 2Bir fjaben bereit« §. I2!i bie 5aupt= lagerftättcn ■ bc« 3inncbcrö angegeben ; auä biefer ©ubflan,< ftcUt man ba« Duecffilber für bie täglicbcn Sebürfniffe bar. f'^xit. - ©4itt)cfeleiren, ©(^wefclticS, Warfafit. §. 166. UntcrfAcitwnfl jtBcicr ?Srtcti. — eine golbgclbe ober grünfi^gelbe metattifctie ©ubftanj. Die Sluflöfung in ©atpeferfäure btibet mit (Syan-- eifentalium einen xääjli(t)tn blauen 5Jieberfd)tag. _ piefe ©ubfJanj tritt in jwei Srpftallfpftemcn auf: tm fubifcben unb im rbombifcfccn priömatifcben ©v= pem. 3m erftcren ift bie garbe gelber unb ber Olanj ftarter; bie febr oerf(l;iebenartigen Sr^flaüe jeigen fiel) ali SBürfcI, bie nacfe ben bret 'Dimenfionen geftreift {tnb Cgtg. 1 ) , ober aW ^entagonalbobecaeber (gig. 3), aii 3cofoeber (gig. 4 unb 5), bie auf fe^r »iele Hrten üerönbert finb unb im SlUgcmeinen fc^Sne fo= Iipeber barftellen. 3m pri^matifttjen ©pHem er|d)eint ber ^Sprit in »crf^ieben »eränbcrten r§ombif*en "priemen (gig. 1 lii 3), ober in febr »crfdiiebenartig »eränberten De- lacbern (gig. 4 big G]). Die ©ruppirungen jtnb &G&&€> gleidifatlg fc^r mcrttBÜrbig in biefer ©pecicä, wo ftci) fcie aui ungcflaltetcn Dctacbcrn jufammengefcfeten SDctaebern bcfinben, »on bencn bereit« bei ber ginur 269 bie SRcbe war. Die SBürfel erhalten ftc^ botltommcn gut; bagegen jerfclen (tt^ mit ber größten Seiditigleit bie pri«ma-- tif^en ©eftalten unb im älUgemeinen fcimmtli(|)e *P9-- rite in biefcm Stggregatjufianb ber OToIefüIe, unb lonnen nie lange in ben mineratogift^cn ©ammlungen aufbenjalirt werben ; fic erhalten juerft Dliffe, fc^roeUen auf unb »erwanbeln fid) in fcbwefclfaure« Sifen. 5Wan nennt bicfe SSarietafen weisen fprit, weiße« ©ibwefeleifen unb ©peerfic«. 3luper ben SrpftaUformen, jeigen biefe (Sifenful- fiirc, namentlich ba« jroeitc, aud» nocb Denbriten, Äugeln, bercn Dbcrflätlje mit Srpflaltcn bebeift ift, aarjige OTaffcn, ©taloftiten; ferner ©efialtcn, »elcfte ben 5Kufcbc(n, infonberJ)eif ben SImmoniten, entlebnt ftnb, bie gorm »on §)öljern, u. f. i». Jüucfe finbet man fte in tieincn faferigcn unb bicl)ten SWaffen. häufig erleiben bie Sifenfulfüre eine Setfegung in ber 5Rafur, ofine bie gormen ju »erlieren, in bfnen bie ©toffe fi^ urfprünglicf) jufammcngel>äuft Ratten; ibre ÄrpftaUc, it)re *))feubomorpl;ofcn werben al«bann in ein Sifcnorpbl^pbrat unb feiten in ein waf= fcrfreie« eifenorpb »erwanbelt. aiorfommcn. — Siefe eifenfulfüre lommen auf ber erboberflact)e aupcrorbentli^ f)äufig war; übcr-- all finb fie al« Ärpftalle, 9?cftcr, 9Jieren, Äugeln, »eine Sager, äbcrn, fowo^l in ben trpflaüinif(i)en OefJeinen, al« in ben glögablagerungcn unb in aUen nKtatIfü(;rcnben Sagern »evbrcitet, wo fie nieifi fdjöne SrpftaUe aufweifen. Wan tann wobi fagen, o^ne bie Z-^atfaä)t aüjufe^r ju »eraügemcinen, uap ba« pri«matifcl)e Sifenfulfür me^r al« ^ai anberc ben gtij^ablagerungen angefjtire. Oewöbnlic^ ifl c« ber f prit, ouf ben fic^ bie angeblictjcn Sntbccfungen »on @oIb bejie^cn, womit fic^ ba« Soll an »crfcljiebenen Orten befcbäftigt unb oft bie Seid^tgläubigfeit ber Dieifcnben unterijält. Sfnnjcntuna. — Da, wo bie fpritc im Ueber-- ßuffe »orj)anben finb, wenbet mon fte jur gabritation bc« Sifenoitriol« unb Sllaun« an, wobei man }u= weilen bie 3er|egung bur(^ eine »orläufige 9iö)iung befövbert; bie« gilt namentlicb für bie in ber Suft unoeränberltcben Inuietäten. 3uweilen bat man M berfclben aucb jur DarftcUung bc« ©tfcwefel« bur4» eine 31rt Deftidation in gefct)Ioffenen ®cfägen bcbient. äBcnn fte golb^altig finb, wie j. S. bie »on 5Kacug= naga in fiemont, um greiberg in ©acbfen ^erum, JU Serefof in ©ibiricn, fo beutet man fie au«, um au« i^nen, entweber burc^ SBafcbcn ober, wa^ f)äü= figer gefcl)ie^t, burt^ SJmalgamation ba« CÜolb ju gc= Winnen. ß^emal« »erarbeitete man bie un»eranbcrli(^en ©pccie« unb machte barau« unter bcm ?Jamen »on S)?arfafit Änöpfe, Drnamentenptatten mit gacctten, welche, ba fte febr glatt waren, einen jiemlic^ frönen Sic^teffeft ^eröotbratbten. Dicfer 3nbu)iriejweig würbe fpäter burt^ bie ©ta^Ibijouteriewaaren ocrbrängt. SBon biefem 5KineraI fanb man polirte platten in ben @rä- bcm ber alten Peruaner, unb man glaubte, bap fte i^nen al« ©piegel gebient hätten; bojicr fommt aui^ ber 9Jame 3nta«fpiegel, * ben man bem *pprit gab. 3n ber erfien 3eit nac^ ber grfinbung ber geuer= gewe^rc bebiente man fic^ be« eifcnfulfür« anfiatt ber gcucrftcine, bur* weldje fic jc^t erfc0t finb, wo^cr aucf) i^r 9Jamc^pprit, fowie juwcilen ber berglin= tcnßcine rü^rt. §. 167. ®tttc rttibcre eifcttfulfftrart. — %ue^ nod) eine anberc Jtrt be« ^Jprit« gibt c«, bie ft(^ burc^ alte i^re Sl;aratterc »on ben oorberge^cnbcn unterfd^eibet. ©ic ift magnetift^, ba^er ber 9Jame 2)?agncttic«, tombadbraun, wober ber beutfcjje 5?ame Scbcrtie« gefommen if}, jcigt einen a)?ctan= glanj unb finbct fic() in fcc^«feitigcn ©aulen frp^ ftaUiftrt, wcld)e man für rcgclmäpig bält. 3n d^tor-- watTerßofffäure aufgelöst, lägt bie 3lufl6fung oben barauf ©cpwefel fdpwimmen. 3§re 3ufammenfe&ung ftcUt eine Serbinbimg »on *pcrfulfür mit ^rotofuU für bar. i»ic finbct fic^ ol« (leine blötterige^KaiTen, mani^= mal al« Ärpßalte in ben frpflaüinif4)en ©cftctncn »on Obenmai« in Saiern. Wolpbbänglanj. — TOolpbbcinfie«, ©c^iwefel^ molpbbön. §. 168. aÄctatliftb au«febcnb, blcigrau, fü^lt ft(^ fettig an, Irpftallifirt, aber feiten, in rcgelmäpigen, fcc6«fcitigen öäulcn, ober ßetlt er Heine blätterige, au« biegfamen SSlättt^cn jujammengefegte aSaffen bor. 3n(aj l)ieitn biE 55rie|l{t ber allen Beroo^ntr i'on 95eru. anmertung t. Uetnf. 292 ^t.i«al(»flii 33 unfdimcfäbat »er bem ?6t^rc&r, lägt naä) bcm gfiofJen eine roeipe ©iibfJanj jitrüct, reclc^e 3J?cIijb= bänfdure ifi, lö^t fitb in ©alpeterfäure auf iinb gibt unmittelbar einen unlöSIicfjcn 5?icberf(^Iag »on aSoIpb« bonföure (§. 99, 7). Dicfe ©ubftanj Fommt aU Urne ?ager in bcn tryfiaüinifcben ©cficinen wr, roo fie ftc^ manc^iniat aüiS) eingefJreuf finbct; man begegnet ibr öftere aud; in ben metallfübrenben Slbfagerungen bcä 3iiin^/ ^Wag- neteifenö unb Supfer«. Sie ifi siemlid» »erbrettet m ben 2((pen, Pyrenäen sc, finbct aber blof in ben ?aboratorien jur "DarfJcUung bc(? SKotijbbänö unb feiner Serbinbungen mit anbcrn 5WetaUcn eine 5ln= »enbung. Äupferglanj. — ©cbreefelfuv'fcr, Supfergla^. §. 169. SWetaQifcb, fiabigrau, beinahe bebnbar, fann Uiä)t mit einem fcbncibcnfccn Snftrumente ge= f(^nitten roerDcn, frpftaUifirt in regelmäßigen fecbö= fettigen Säulen, bic »crf^icbcn »eränbert ftnb. ©djmitjt »or bem 2ötbrol;r, gibt Äupfertörncr, »ennman ben auf Äobte geröfleten ©toff mit Slatron bebanbelf, I6«t |tcb in ©atpcterfäure ; bie 2Juf[öfung rcirb burcb einen Ucberfdj^up »cn 2(mmontaf blau unb gibt atöbann recnig ober gar feinen 9!tebcrfd)(ag. £)tefer ©toff, »etcber acbtjig ''Procent Äupfer ent= |>ält, ifi eine ^ufällige ©ubfianj ber Supfertieölager, ifi aber jiemlicb bäufig unter ber Jorm »on 9Jieren in ben ©cbiefern, bie in ber 9?äbe bcä 3ei^(ieine^ liegen, im Wan^fclbfcfjcn unb in Jieffcn »erbreitet (§. 137, Slnmcrfung); er biibet beinahe für ficb aücin bie Slblagerungen ber Scrgwcrfe »on Qurinäti unb ®oumecbef^{t im Ural, rco er aud; mit ben 8(c|ab= fagerungcn in SJcrbinbung ju (icbcn fcbeint. Sr i|i ol^bann ein um fo icitbtigcre« !Wincraf, al^ bcrÄupfcr- fie« in ben ruffif(f>en "prooinjen ganj feblt. Supferticä. §. 170. CSftataftcvc. — äl?etaUgränäenb, bronjc^ gelb, frpliattijTrt im pri^matifcben ®i;f}cm, mit qua- bratif^er ®runbflä(f)e; fc^miljt »or bem Sötbrobr ju Sügelcben, bie bem 5Wagnet folgen unb al^bann mit giatrcn bebanbelt Äupferfügelcben gibt; lööt ficb in ©alpetcrfäure ; biefe 21uflöfung wirb blau, rcenn man SJmmoniaf im Ucberfct)ug bii'äufügt unb liefert ju gleicher 3eit einen rcicblicbcn gelben SJiebcrfcblag, »clcber auä einem Sifencrpb beftebt. ©er Äupferfie«, ber in njeit geringerer 33?enge oorfommt aU ber Äupferglanj, entbält im reinen 3u= fianb 35 ^rocent fiupfer, 30 ®ifen unb 35 ©cbmefcl; in %oiQt bicfeö gifengebalteö ibirb bie gefcbmoljcne 9Äaffe, inbem fte Äupfcr »erliert, bem Wagnct folgfam. ©iefcS SWineral finbct ficb juwfilen frpfiallifirt ; man fcnnt fte alö Setracber unb ali Dctacber, bie man lange für regelmäßig bielt. Tian fonnte ftd; aber aucb in ber SEbat febr leit^it betrügen, »enn mon bei ber 5D?effung ber Sinfel nitbt febr aufmerffam »»arj benn bei bem Xctraeber biefer ©ubfianj j. S. beträgt bie 9?eigung ber glätten 110" unb 71° 10', rca« mit ben aßinteln »on lOli" 28' 16" unb 70" 31' 44", tDcl4ie ber regelmäßige geomefrtft^c Äörper barbietet, nur eine febr fleine ©ifferetu bilbet. Uebri= gen« jeigt ber SupferticS auc^ bcrbe 5Wa(Jen, bic an frifife gebrocbenen ©teilen fetjr glänjcnb finb unb ftt^ oft mit frembartigen ©ubfianjen gemtfcbt finben. ajerfcimmcn. — Diefe« Supfcrerj gebort im Slllgemcinen ben ©ranitbilbungen an, luo er oft be= beutenbe @änge unb ga^er bilbct. Sotb finbct man ibn aud) in ben glöggefietnen, befonberö imÄupfer- ft^iefer »on 2)Jann«felb. aSic^tigfcit bicfeS ©ric«. - 2)iefe« ©ulfür ifi baS f)auptfupfererj, unb überall, wo eä nur eini= germaßcn in binrcid)enbcr «OTcnge oorfommt, betreibt man feine 21u«beutung mit großer Sbätigfcit. granl« reid) i(i binfitbtlid; biefe« CSrje« nic^t febr rcicb. ®ic reid)ftcn Äupferbergwerte bcfigen tfngfanb, aiußlanb, Defierrcicb tinb i»d)i»ebcn. gnglanb liefert fiirfitb allein beinabe bic Sälfte ber Sotalmajfc, bie guropa erjeugt unb 21 SÖfillioncn Äilo^ramme be- trägt. 2lucb fommt un« Äupfer aui (Sbma, 3apan, ?}?erifo unb Sbile ju. ©rau-Spicßglanjerj. — ®(f|i»cfcfanfimon. §. 171. (S^araftccc. — gSetattglänjenb, blei= grau, trpfiallilirt in rbombifcben ©duJcn, bie )i(^ parallel mit ber (Sbene ber f leinen Siagonalen fpa(= ten laffen. ©(bmifjt febr leicbt »or bem Sötbrobr unb gibt burd) aiöficn »iele reißen Dämpfe; mirb »on @al= peterfäure angegriffen unb fd^lägt ftd) unmittelbar au« ber Sluflöfung al« Slntinionorpb nieber. Sic 3ufaminenfegung Sb- S^ biefer ©ubfianj entfpritbt 73 »proc. 2lntimon unb 27 5>rcc. ©tbircfcl. Die Ärpüalle be« @rau - ©picßglanjerse« finb lange ©oulen tnit 4 gemöbnlitf) unregelmäßigen, un- beutlicben glädjen jugefpiftt, unb ftnb gei»öbnlicb äit= fammengruppirt, fo baß fie ftrabligc SWaffen bilbcn. 2lucb blättrig utib bidjt finbct fid) oft bicf^e ©ubfianj. aSotfpmmcn, anwcitfcmi^. — Diefc« aSinc- ral finbct ftd;, ivcnn autf) nur tn geringer SSenge, bod; ä'f"''''b oerbrcitet, unb bilbct für fid) allein Öiange im (Kranit unb fold)cn CScfieincn, bic mit ben Icftern in 35crbinbung ficbcn; e« ifi aud; anbcrn iShtall fübrenben Sagern, namentlich ben ©Über- glanjablagerungcn untergcorbnct. g« tvirb jur ®c= ivinnung be« 2)Jetall« abgebaut, beffen Slnivcnbung mir in §. 148 angegeben babcn. 3" Sranfreid) finbet e« ficb in ber ülrbecje, im @arD-Departemcnt, im Sojcrcgcbirge, in ber ^aut = Üoirc, im Santal, im ■pup-bc-Dome !c. §. 172. Seine Söccbinbungen. — -häufig ifi ba« ®rau = ©pießglanjcrj mit anbcrn ©ulfüren »er- bunben, wie man c« in ber Sabelle ftebt, unb bilbct allerlei 3ufamntenfegungen »on ber nämlicben gor- mel mit ocrfcbiebcncn Safcn. Die meifien biefer @ub= fianjen finb »oii geringem SESertbe, bicjenigcn aber, reelle filberbaltig finb , babcn in §)infid)t ber Sünfie nid)t feiten bie Slufmcrffamtcit auf fttb gejogcn. Die filbcrbaltigcn finb namentlich bic ©ilbcrblcnbc, ba« ©pr6bgla«crj unb ber SOJiargprit. Sie ©ilbcrblenbe ober 3f otb gültigerj, SRubinblenbe, jeigt fein mctallifcbc« 2lu«feben, bat eine rotl;e garbe, trpfiatlifirt im rbomboebriftben ©pfiem, ifi fcbmeljbar »or bem Sötbrobr, cntwicfelt in ber |>igc i»eiße ülntimonbämpfe unb läßt ein ©if- bcrforn jurücf. ©ie entbält 59 ^roccnt ©ilbcr, 23 älntimon unb 18 ©cbtvcfel. Sie Ärpftaüc biefer ©ubfianj finb febr »erftbic- benartig, benn e« fommen bei ibr Säulen mit regel- mäßigen fccb«feitigen ©runbrläcfecn, ©calenoeber, So= becacber mit glci^fcbenfeligen Sreiecfcn »or, unb e« finb bie einen unb anbcrn auf febr »icle Slrtcn »erän- bert. Siefc ilrpfialle finben ftcb mancbntal juSenbriten ober JU fleinen traubenförmigen SKaffcn »crcinigt. Sie ©ilbcrblenbe finbct fid) nur in geringer SKen^e in ben europäifcben 93crgrecrfen unb fot»obl ben @il= berglonj- al« ben ftlbcrfübrenben Slciglanj-Sagern untergcorbnct ; bagegcn bilbct c« in einigen Scroj- incrfcn »on 9};erito unb 'Peru ben bebeutenbfien Sbeil ber 2lblagcrung unb eine Ouellc großer 3icid)tbümer, ©ie »irb überall mit ben anbcrn filbcrbaltigcn gr- jen au«gebcutct. Sa« ®pröbgla«erj ober ©t^roarj gültig- erj, fcbwarje« ©cbro cf el = 2lntimonf über, ifi metatiglänjenb unb eifengrau ; c« frpfialliftrt in rbombifcben Säulen, ifi febr rcic? an ©ilbcr, »on bcm e« 69 "Procent entbält, ftnbct ftcb an ben gleichen IDie tnii^tififlen ^lincralicn. 293 Dtrtern, Wie ba« oor^rrge^tnt'e , mit bem ti aurf) ausgebeutet »rtrt. 25er ÜSiargvrit, scn man Ijeute nur nöi^ ju SBraunStorf in ®ad;fcn in tcn fiibcrf^attigen Srjen lennt, trpflallifirt gtcid)faUS in r(>ombifd)cn ©äuten, ifl aber weniger ftarfglänjenb unt> fcfciuärjcr; a\iä) t)tnficbtlid) feineö ©itberge^altcö unterfdjeitet er |tc^, infcfern bei iljm bic ©ilbermenge blog 36 *prpcent teträgt. (&i btfit^cn axiä) Sripelocrbinbungen beS o eö aH Supfer- trj abgebaut wirb, ba^ befonberö bepwegen fe^jr ge> fud)t ift, weit eö getviJt)nlicb ©über einfdjiiept. 3"= beflTcn ift eö fc^r ft^ivcr wegen feinet Stntimonge^alteö JU be^anbetn. §. 173. gügen wir i'e^t nod) bei, bog ber Slrfenif juweilcn baS 2lntimon in ben 53erbinbungen »ertritt, was beim SRetbgüItigcr} ber galt ift; eS gibt eine gewiffe 2(rt Cber *j3rcuflit;) , in weld;er ofjne SBer- anbcrung webcr in ber Srpflatlifation, nod) in einer ber pbvfitatift^'en Sigenf(|aften ftd» 3lrfcnit anfJatt beS SntimonS ftnbet. 2(ud) jeigt fit^ faß immer ber 3trfenif im "polöbafit unb ■'PanabaS ; Bereinigt man i^n mit bem Stntimon , fo erljält man bie angegebenen gormein. Steatgar C©cbn>efefarfenin unb Dpcrment C2turi= Pigment, gelber ©c^wefetarfenitj. §. 174. Tiiefe beiben ©ubftanjen jeigen feinen OTctattglanj; aU aTJaffe ift bie erftcre rotb, bie anberc gelb, ti^eröftet geben fte einen fiartcn Snoblauc^gerudi »on fid> unb binterlaffcn feinen Siildflant. 1>ai 9}calgar finbet man in jiemlic^ beutlidjcn r^ombifcfecn ©äufcn, bie bisweilen ^u tieinen fira^- ligen S^iaffcn ijcreinigt finb ; am öfteften fommt eS in ftcincn berben ?i;alTen oor. SaS Opermcnt jcigt unbcutlid>c r(;ombifd)e Ärp- fJaHe mit Stättcrburd)gängcn, bie mit ber Sbene ber gropen diagonalen parallel finb, unb üon bcncn bie eine weit beutlid)er als bie anbere ift, 5. S. beim ©djwefelantimon. |)äuftger tommt er alS tleine blät= Jerige, manchmal oolitbifd^e, ober aud) berbe unb trbtge iWaffe »or. 2)tefc, in febr geringer 9Äenge »orbanbenen ©ub= panjen ftnb juföllige ©angarten ; mand)mal finb fie aud) in gewiffcn trpHaUinifÄcn SelSartcn, in ben un-- mittelbarcn t'ulfanifctien probuften ober in ben ©ol- fataren »erbreitet. 3n ber 2Ralcrei werben fie unter bem 5Jamen gelbes gjauftbgelb unb rot^eS SfJaufcbgcIb angewanbt; inbcffen ifi baS, waS im fianbct »or» fommt, bcinobe immer ein Sunfiprobuft, baS man «uS metallifc^em 2lrfenit unb aus ©d)wefel bereitet. SdiiBcfclig« Saure uni Scfetpcfelfättre. §. 175. Die erflere tommt cntweber in cber in SSafTer aufgelöst »or unb gibt einen @ct)We- felgerucb oon fic^. Die jjWeite ifl tropfbarPffig unb cntwicfelt, wenn fte gebörig eonrentrirt iH, bei Sin» wirfung bcS ÄoblenflaubS in ber §)ige ben gleichen ®crud>. Sie ft^wcfelige ©ciure Wirb bei ben »ultanifcben Eruptionen in SKengc ausgeflogen unb entwicfelt ftd? ui jcber 3cit aus ben Äratern fowobl ber tbätigcn Sultane alS ber tl>ätigen ©olfataren. Die ©cbwefclfäure finbet fid) im SDBaiTcr aufge» löst; baS fd)önflc Scifpiel eines folcben SSorfommenS if} ber gffigflup (Ri;. Vinagre), am Sultan ^puraje in 'Popapan. Diefe©äure, oeranlapt burd,' ibre Sin- wirfung auf bie SracbptgefJcine, in golge berfelben biefe Öeflcine »erwittern unb ju einem Srei »erwan» belt werben, bie furditbaren ©d)lammauSbrüd)e, oon benen 3aoa mcbrerc JWale ber ©djauplag war. ^uäf fübrt man biefe »äure in ben ©cbwcfclwaffern ge» wiiTer Derter an, wo fic oon ber 3erlegu"g beS ©d;Wcfelwaffer^offS f^erjurübren fcbcint. S*iticfcIl"oiirc 'Bcrbinbiingdi (Sulfate). §. 176. aUflcmetncr »cgriff. — Die fd)Wefct= fauren ©afje lajfen ficft lei^t'erfennen, wenn man fie im geucr mit einer 9}!ifd)ung »on Soblen unb einfa^ fcblenfaurcm SJatron bebanbelt; bie ©ubflanj, bie ficb barauS ergibt, entwidelt unter Sinwirtung oon gcfciuertem SBaffcr ©d)WefelwofferfloffgaS. Die meifien fd)Wefelfauren ©alje finb -f)9brate, unb eine jiemlicb grope 2ln^abl unter ibncn geben ein fcbwac^ gcfäucrteS äßaffer Ctoauerwaffer), wofern man fie in einer gefcbloffenen SRöbre bcS)anbelt; me^r benn jwei Drittbeile ftnb im SBaffer löSlic^ unb in ber Sluflöfung bilben fi(b je nad) ber 9Jatur ber Safcn auf »erftbiebene iSeife 9Jieberf(|)läge. Die unlöSlitfien laffen bei Slnwenbung ber in §. 99, 7. angegebenen 5Wetbobc ibre SSafen im 3"ftonb eines SarbonateS, baS man in ©alpcterfäure auflöfen fann, u:n feine 9Jatur JU unterfud^en. es gibt nur äwei fc^wefelfaure Sal^t, bie auf ber @rboberfIäd)t sicnilid) beträdjtlicbe Ablagerungen bilüen ; mcbrerc antcre ftnb in ber Siegel juföUige ©toffe in ben grjlagern, unb bie. meifien bilben ftt^ alttäglicb in fleinen Ouantitäten. 3n §)infic^t ber 2lnwenbung ifl »ielleic^t ber ©ppS» flein, ber ju biefer (Sruppe gebort, ber wid»tigf}e ©tcff, benn wenn man autb in ber 9^atur »icle in ben Sünjien nü^lidic f(bwefelfaureSBevbinbungen finbet, fo ftnb fte bod) nicbt in foltber SÄcnge oorbanben, bag fic für unferc iBcbiirfniffe auSreidjen tonnten, wepbalb man fie fitnftlid) barfletlen muf : nur in einigen wenigen gälten bebieiit man ftcb ju ibrer Se» reitung einiger anbern fdnvefclfauren Serbtnbungen. 2Bir wollen un? nun bier fpecicU mit folcben @ut= faten befd>äftigen, loeldje in »erfd)iebenen Scjiebungen bie wic^tigfien ftnb. Slnglefit, ©(^»werfpatb (ßarytine), Soleflin. §. 177. ©öaraftcre. — Dicfebrei ©ulfate baben »iel UebcreinflimmenbeS mit einanber. 2llle brei ftnb burt^ ibr bebeutenbeS fpecififc^eS ©ewic^t merfwürbig, unb oon 9Jatur aus farblos, fleltcn fte gleicbe arten oon Ärpflatlformcn bar, weldje auf febr wenig unter ficb Bcrfdjiebene rbombifc^e (»äulen jurüctgefübrt wer- ben tonnen, nömlidj : ber ©(troeTi'uatb (Barytine) cuf ein r^om* bifit« «näma tjon . . . . 101» «' unk 78» 18' »■er anolfflt 1030 42' unb 76» IS* ber Sölellm 104» 3U' unb 75» 39' Der angießt ift nit^t fpaltbar; bagegen febr leiebt 294 ^inrralogir. bfe Uittn anberit ©ubfJanjen mä) bcn angegebenen ^tfömcn. ®ie (Seflalten ftnb febi jabtreict», befonber« betin ©t^werfpat^, bcr häufiger »otfommt : e« ftnb bte« gormen, bie ber brüten SrpflaUgruppe angeboren, namentlich pnb eS entroebcr einfache ober auf »er= fc^tebene 2lrt »eränberte rf)cmbifc^c ©äuten ; ferner flnb e^ Dctaeber »on ber einen ober anbern 2Jrt, unb befonberö alle i^re tafelförmigen Wociiifationen. 15er aingtefit »irb in Serüf)rung mit, ®d>tt)efel- »afferftoffgaö f^warj, fdjmitjt cor bem üot^rofir unb wirb auf ber Soitle mittetfi fofjlenfaurcn 9latronö rebucirt. Sffieber ber ©(^»reerfvat^ noc^ baö Soleftin ftl^warjen fid); aucli geben pe fein Sliefaütorn; ber erfterc ifJ fc^t»er fc^meljbar, ba« jroeite bagegen teicfjt fd>meljbar. ®te Sarptauflöfung bilbet immer bnrc^ ein fcbwefetfaureö ©atj, roie »erbünnt biefc« auc^ fein mag , einen 5Jieberfc^tag ; allein bie ©tronjian-- auflöfung bilbet in biefem gall feinen me^r (§. 101 , 4). 2luf er ben fr^ßaüinifcben a^arictaten jeigt ftc^ ber ©t^merfpat!) auc^ noc^ njarjen-- unb fialattitenförmig, in fJrabligen unb faferigen, in blätterigen, torntgen unb blatten fKaffen. SBenn aiiä) bicfe Sanetaten im göleftin Borfommen, fo ftnb fic boc^ ^ier roeit ntcbt fo f)ciuftg ; oft paim aUtann bie faferigen älbanbe-- rungen eine bläulidje garbe. ajorfotnmcn. - Der 2lngte|it finbet fid) aüein unb meiß aW fleine Ärpftaüe in ben 53lei= unb Äupfer-- mtagern. Der @(f)tt)erfpat^, ber in biefer l'age fe^r puftg Bortommt, bilbet auc^ für ft* aUein tn ben ©ranitfelfen ©änge unb Slbern, j. S. ju Soyat tn ber 2luoergne; ebenfo finbet er pt^ in ben ©ebiment= gebilbcn, |ört aber in ber 3uraformation auf. Da- gegen f*eint ber Söleftin ben tiingcrn Slblagerungen anjuge^ören; namentlii^ jeigt er m jiemli^ häufig in ben ©t^mefelablagerungeii »on ©icilien (f. §. 158), tt)of)cr bie frönen (Sruppen fommen, bie unfere aÄine- ralientabinette jieren. 2ln aüen anbern Drtcn finbet tr fi(^ n)o!)l nur al^ SZieren mit einer blätterigen ©truttur unb alä tletne faferige 2lbern. ®r fommt in jiemlic^er TOenge bis ju ben XS)onen, bie ben ©ppöfiein oon ''Partö begleiten, aU bit^te ober erbige gjieren cor, bie geroö^nlit^ platt ftnb unb einem f leinen Sroblaib gleit^en. Der 2lngleftt wirb mit ben Srjen, welche er be= gleitet ausgebeutet unb ge^t geiöofjnlit^ beim SBaftfien »erloren, bem man fte unterwirft ; bie beiben anbern ©foffe werben btop für bie f räparationen in ben (^cmif4)en Saboratorien benügt. Sat tcnit unb Opp«. — Sln^pbrif, «Wuriajit, ©elenit. §. 178. ©^ataPtecc. — Diefe beiben ©ubfJanjen flnb ft^roefelfourer Äalf; aber bie erflere iff waffer« frei, wä^renb bie jweite ein ^pbrat barftellt, baS 21 ^rocent SSaffer enthält. DiefeS iß fe^r meid) unb läpt fiel) fe^r leicht mit bem 5Jagel rigen ; baä anbere iü bärter, tann aber immer no^ ganj letdjt mit einer ©tablfpige gefc^nitten werben. Der feiten frpftalliitrte Äarflenit fJellt fleine, ge- rabe, rectanguläre ^5riSmen bar, bie an ben Santen unb Scfen »eränbert ftnb (gig. 1 bis 3) unb ftcb poroUel mit ben Seiten unb Orunbflä^en fpalten loffen. Dagen erfc^eint ber @9pS, ben man oft frp ' ßalliRrt finbet (gig. 4 bis 6), olfl fd)icfe ©äule, Mt 0 Ö* mit großer Seit^tigtett parallel mit ben ©eitenrlätben in fo bünne Slätter, als man nur immer will, fii^ fpalten lägt; bie mit ber ©runbflöt^e parallel (au- fenben ©paltfiätfjen ftnb weit weniger beutlid» unl» jeigen ficb nur nocb in bünnen Slättern, bie in eine 3lrt fcbiefwinfliger Parallelogramme jcrbrecben. Die ÄrpfJalle beS ©ppfeS finb om bäufigften fdiicf- wintlige (gig. 4 bis 6) unb üerft^iebenartig loeränberte 'Jafeln. 9Ji(^t feiten ftnb biefe Ärpßatte an einigen Jbeilen abgerunbet, woburcb oft tinfenförmige @e= flauen entf}et)cn , welcf)e paarweife Bereinigt in i§rem Srui^e ben fogcnannten Gyps cn fer de lance bar- fiellen; etwas feljr ®ew6&nlid)eS in ben ®ppsbrü(^cn ber Umgegenb Bon faxi^. Slufer ben genannten Ärpßatlformen bilbcn biefe beiben ©ubflanjen auc| blätterige ^Waffen ; befonberS jeigt ber (DppS fcböne burdjftcbtige platten, bie üt^ bis ins Unenblicbe tbcilen laffen ; aud) als törntge, bid)te unb faferige ?PJaffen fommen jte »or. Der gafcr-- gpps iff burd) feinen ©cibcngtanj merfwürbig unb wirb bcpbalb ju fcboncn 'JJerlcnft^nüren Berarbeifet; nur mup man ibn unter ®laS Berwabren, ba bie geringile 3?eibung ibn abjunügen Bermag. ajurf omincit. — Der Sorflcntt bilbet man^mal beträd)tlid)e 9Koffen, bie man befonberS ba ftnbet, wo baS frpftallinift|e ®ebirge mit bem glöggcbirge jufammentrifft. 3n ben glügablagerungen Berfcbwinbet er Böllig, wenn fte B-on ben Urformotionen weit ent- fernt liegen. Seit »crbreitcter ijl bcr ©ppS unb beftnbet ftt^ fowo^l in ber 9Jäbe ber fr9fiatlinifc|)cn Ablagerungen, als aud) in folt^en Zt^eiUn , bie am weiteflen ba»on entfernt liegen. Tian fte^t i^n (Jellcnweife , wie jwi- fc^en bie ftpflalliniftben ©eflcine eingefcboben, wo er aber cigentlicb feine regelmäßige ©t^it^tcn bilbet; öfters jeigt er fit^ fogar an ben ©eiten ber 3;bäter, an ben Siänbern grofer Äreife, bie man auf ben boben ®ebirgen antrifft unb Berfc^winbet in ber Jiefe, fo baß man ba , wo er fic^ fortfegen ju muffen ft^eint, nur nod) ©^it^ten »on toblenfaurem Aalt finbet, bcr auf ibn folgt. 2lud> begleitet er gewiffe frpdallinifdje Ablagerungen (SOTanbelfieine, ©erpentin, Diallage) (ftebe ®eologte), welche in ben fialtgebit- gen längli^c §)ügel bilben unb weltbe ganj naje berum nur nocb alS foblenfaurer Salf Bortommt. UebrigenS tritt ber ®9pS aud) weit Bon ben trv- fiatlinifcben ®eficincn entfernt in beträc6flid)er Wenge auf, unb bilbet in allen ©tufcn biefer Ablagerungen bis JU ben jüngRcn berauf mebr ober weniger be- träc^tlidje Sager. 3" ber Umgegenb Bon ^nris bilbef er parallel mtt bem ©robtalt (§. 137, Anmerfung) Ablagerungen , welche bie Sbarattere bcr gluf forma- tionen barbieten , unb um Air berum in bcr ^pro»ence bilbet er Ablagerungen, bie noil) jungem analog ftnb. «iiloenbung. — Der Äarficnit, bcr jiemltt^ ^art unb fcß ift, tonnte mancl)ntal auö) als 5Warmot eine Anwenbung ftnben, ifi aber Weber fefJ genug, nocf) ^aben feine garben bie gcwünfcbte ?ebbaftigfeit. SBlof eine SSarietät, bie fd)Wacb ticfclfaucr ift, unb eine jicmlicb angenebme bläultd) graue garbc ^at, wirb in Stallen ju Sifd)en unbSaminen unter bera |lu iDid)tig|}ra iltinrrülifn. 3?amen 3)?armot OonSBergamo oberSWarmor »onSarbigrio benügt. Tian bcjtc^t i(in auö Sulpino , einem 15 franjöitfc^c ^Weilen Don 3J!ftano tntfernten Drte. ®er bidifc unb wetpc ®9pö, bcr ftc^ fc^r leicht f4»neiben la^t, ivirb unter bem 9?anicn Sülabafter ju Berfcf;tebencn ®efäfeii, lt^rgef>äiifen, Keinen ©ta= tuen !C. beniigt, ttjie man fte (»äufig in unfern Se= Häufungen fiel;t. ginige SBarietciten mit Stbern unb 3J?ufc^eln »on »erf4)iebenen bräunlichen garbcn n3er= ben auf bie gleic^ic ffieife benügt. 5Wan bejie^t biefe ©ubftanj aui 3?olterra in Soöfana , unb gen?ö()nlid) If} eö aud) 3talif"/ ivo i"«" «Hc biefe ÄunfJatbeiten um einen fct>r billigen *))rei^ »erfertigf. 3ebod() barf man biefen ©vP^alabofier nicl;t mit bem Äaltalaba= flev terwccfcfeln, ber reeit fefler i|l, eine lüeit fc^önere ^)Dlitur juläpf unb bcffcn »erfcl)iebene Varietäten iDeit 5)übfd;cr finb (ficiie to^Ienfauren Salt). Siefer iji »eit gefud)ter , wirb mit weit größerer Sorgfalt »er= arbeitet unb fte^t immer jtemli^ Ijoct» im ^reiö ; ber anberc l^at feinen SBertl) unb ifl blop noc^ ivegen feiner geftigfeit unb feine« ©lanjcö betannt. ®er ®9pä Bon ber Umgegenb »cn fori« iH ein äuperft gefctjdgtc« fWtneral n^egen feiner Sigenfi^aft, feljr fc^nctl ju einer feilen 5Diaffe ju irerbcn, rcenn man i^ni. nacfjbem er gebrannt unb ju *pul»er ge= mal^len roorben, baö SBaffcr, ba« er Bcrloren Ijatfe, reieber gibt. UngliicflicfcerSBeifc finbet fic^ biefe Si= genfc^aft in einem folc^en ®rabe in feiner anbern ©Vf^I^OftunS ''cr öerfct)icbencii Formationen me^r, tvenn man 2lir in ber ?()ro»ence baoon ouönimmt ; man fc^reibt fte ber ©egenipart einer fe^r flcinen 3J?enge fo^lenfauren Aalte« ju, tvelcfjen bie 35arie= täten biefer beiben Sotatifäten einfdjliefen, jebod) ift e« nid)t roafjrfctjcinlid; , bag biefer @e()alt an foblen« faurcm Salt bie eigentlidic Urfac^e babon fei. Dem fei übrigen«, luie tl;m reoUc, e« »erbantt bicfem ©tein bie ©tabt f ari« einen fe()r gropen Zi)(il i^rer 3lu«bef)nung : man i|l bn feiner 3iu«beutung fe^r ttjätig unb fü()rt iS)n fogar auf fe^r beträd)tlic|)e Snt= fernungen fcircM in granfreic^ aU im 3lu«lanbe au«, um leentgfien« bie f tafonb« barau« ju berfer= tigen, bie bei feiner anbern SSarieföt bie geiüünfdjte gcHigfeit gewinnen. $tn unb TOiebcr finbet man in ber förnigen SPJalTe unferer @9p«brüd)e fr?iHaUinifd)e SSarictäten, welche burd) unfcre ®9p«mobeleure auf^ gefud)t trerben , infofern fte eine fc^r feine 5Waffc liefern. 3nbe|Ten mirb biefer feine ®\?p«, ben m^in nur JU einem fe^r bünnen Uebcrjug über bie 2>ta= tuen benügt, nur langfam unb bei weitem weniger feft, unb ifl genau »on berfelbcn 2lrt, bie man »on ben ®9p«(}einen er()alten fann, benen man überall begegnet. 2lud) ift ber @vp« in ber 2lgricultur »on grofem 9Jugen, bader man itjn fcfjon allein für biefen 3n>ecf in ben »erfe^iiebenen Dertern, wo er jtc^ finbet , au«= beutet. Sllaunffetn, üllaun, S^onerbefalje. §. 179. (Sftaraftcrc ttS flfaunftcin«. — ©a« einjige Sulfat, mit bem man in lälaS f{^nei= ben fann, iß ber 2llaunftein. gr iß eine fJeinartigc ©ubftanj, bie man juweilen in fefiir fleinen 3i^om= boebern trpflalliftrt finbet, welt^e bie f)öj)lcn bit^ter 5WafTen au«tleiben. ©cftmitjt »or bem ^öt^ro^r, gibt trS)igt SBafTer »on fic() unb wirb al«bann jum Sljeil im Slßaffer lö«lid) , ba« mit 2lmmoniaf einen flfocfigen JJieberfc^lag bilbet. Der Sllaunftein befielt au« S^wefelfäure, S^on= erbe, Sali unb SSaffer, in Proportionen, bie in golge ber 5D?ifd)ung, für welche bie 5Kaffe empfängli^ ift, ni(^)t fe&r beffimmt ftnb. ®iefe ©ubftanj tritt in {iemlic^ au«gebe^nten, biegten, juweilen |6t>Iigen SKaffen auf, beren tio^t« Ol (itur8cf(i)iij)t». SRöumc mit fleinen SrpftaUen »on ber nämlichen 9Ja= tur bebecft finb, unb jeigt \)it unb bo Stbern unb gjieren, wo bie ©ubflanj faferig erftl)eint. @ie ift überaU, wo man |ie erfennt, in ber M^t »on Xra= djptgefieinen unb in Sim«|leintrümmern eingeft^Ioffen. ©0 jcigt fte fic^ ju Jolfa im Sirc^cnftaat, ju ^5iom» bino an bcr Süfie »on So«tana, in Ungarn, auf einigen Snfctn be« gricd^ifdjcn Slri^ipel«, am 37?ont= Dore in grantreic^. ©ie fi^eint in ocrmaligen @oI= fataren ju liegen unb bilbet |td) noe^ tägli^ in bcti tt)ätigen ©olfataren, j. ©. ju 'JSojjuoli bei 3?eapri, JU ©uabcloupe, in golge ber (äinwirtung bcr ©c^we= felbämpfe auf bie umgebenben ©toffe. Der Sllaunftein ift ein frijägbarer ©toff jur Se= rcitung be« Stlaun«. Die Darflcllung biefe« ©alje« ift fctjr teid;t, benn man ^at blog ben ©tein ju cal= ciniren, il>n mit ffiaffer ju begießen, um au« i^m einen Steig ju mad;en, i^n warm au«}ulaugen unb bie conccntrirte Sauge trpftalliftren ju laffcn. Der fo gebilbete unb unter bem SJamcn römift^er Sllaun befannte Sltaun, war lange 3cit fe^r gefud)t, bi« man enblit^ biefe« ©alj aut^ »on allen anbern ©tücfcn barfielltc. §. 180. aiflun. - g« gibt aud) in ber 9Jatur fct)on ganj gebilbeten 2(laun : biefer ifl ein ©alj, ju» fammcngefegt au« fdjwcfelfaurerStionerbeunb fc^wcfeU faurem Sali ober Slmmoniat, mit einem jufammen^ jicbenben ®efc^marf ; ifl unmittelbar im SBaffer lö«li^, ba« alebann mit Slmmoniaf einen weifen, ftodigen 9Jicberft^lag in bebeutenber Wenge gibt. T>ie jluf^ löfung gibt Srpßallc, bie bem tubifdjen ©pftcm an= gehören. Tian »crftcfcert, baf man biefe ©ubHanj fdjon ganj gebilbet al« flcinc mit ©anb bcbcdte ©c^ic^ten in ben aSüften Slcgppten« finbe, wo ganje Sara»anett »on Slrabcrn fte aüjä^rlid) in großen Ouantitäteit fammcln. Der 2lmmoniafalaun finbet fic^ al« fleine Stbern mit einer faferigen ©truftur in ben ?3raun= tot)lenablagerungen »on 3:fd)ermig in Söhnten. ®ä bilbet ftc^ aud) immerwä^renb Sllaun in ben ©clfa» taren, in ben cingeft^loffcnen ©diwarjtojten unb au ber Dbcrfl[äcf)e gewifTer ft^icfrigen ©ubfjanjen, bie man Sllaunfc^iefer nennt. Diefe ©toffe werben an »erft^iebenen Dertern jur gabritation biefe« ©alje« au«gebcutet, unb man gibt )td) bamit jufrieben, bag man fie ber 8uft ou«fegt, wo fte »erwittern, unb fit hierauf au«laugt. 2ln oielen Dertern »eranlaft fowo^I bie natür^ lic^e al« bie fünftlid) bcwirfte 3erfegung ber ©t^wefet- fiefe bie Silbung »on fct)wefelfaurer 5J;(»onerbe, ju tct man blof ein 2llfali f)injujufügen \)at, um %iaun jtt bcfommcn ; aber bie ©alje, bte man fo erhält, ent« Ijalten ßiel fd)Wefelfaure« gifen, ba« fte }u Oerfd()ie= bcnen 3weden ganj unbraud)bar madit. Der Jllaun iff ein ©alj, ba« man fe^r häufig ta ber gdrbcrci unb in ber SBeifgerberci jur äereitung weif er §)äute anwenbet. 2luc^ bebient man fitt^ ^äuft« beffelben in bcr 21rjneifunbe alä abfiringirenbe« SÄittel. 5Kan bencgt bamit bie Seinwanb unb ba« |)olj, bie man baburt^ fc^wer »erbrcnntit^ matten will. §. 181. 93crfd)icbcnc S:i)oncrbefafjc. — 2lufer bem Sllaunßcin unb bem 2llaun finbet man in ber 9?atur not!) ba« einfache ©ulfo-t, welt^ie« in bie 3ufammenfegnng biefe« ©alje« eintritt; e« bilbet ftt^ glcit^fatl« in ben ©olfataren unb in gewiffen f(^tef= rigen ©ubflanjen. |5äufig bilben fic^ aut^ »erfc^icbcne jufammcnge= fegte ©alje, bie löMiä}, me^r ober weniger gifen, Sriangan u. f. w. enthalten, ftd) al« fleine fafcrtge 5lbern ober aii Stnftug auf gewiffen ©liefern, in »crfd)iebencn 3;()cnarten , in gewiffen ?>o^len unb in ben alten Sergwerten jcigen. häufig nennt mo» biefe ©toffe geberataunober geberfalj , ^aben ober mit bem Staun nur bie fc^wefclfaure S^onerbe geraein. /Üinttataiit. iebene ©utfate. §. 182. @d)«)cfelfaute ÜÄctaUc. — ®« gib* wü) fe^r Biete onbere Sulfate, »on bcnen bte mciften ^6) fottwä^renb iuxä) bte 3etfe&ung ber ©ulfiirc in ben (Srjlagetn bitlien. Die^finb bie fc^roefetfauten @al}c be« Äobattä, SifeniS, Äupferö unb 3inf ö, bie immer in Keinen auantitätcn »ortommen. ®ie finb ^»ybtate, bic natürlich wegen beö 3fomor= ^)^iämuS berSBafen iforaorp^ fem muffen, aber eine« a^eil« in ber Slatur neroö!>nlit^ nict)t frvfJallitt öor= lommen, ba bie OereöfTer bcflänbig auf fie einmirfcn, anbetnS^eilä SDSaffermengen aufnehmen, bic je nad) ber Temperatur fo oaritren, ba^ ite niemaW »öüig ibentifd) pnb mit ber gi>rmel «inet befJimmtcn Zm= petatur (§• 45). Der f ittijit mit einet Saft« oon Sifenotpb, ßleie^t mani^mat Boüig bem Simonit; er bilbet ^^ in mandjen Sergwerten in fotc^en SWcngen, baf man i|n ju entfernen geni)tt)igt ifi; er fJettt batb putoer« formige, erbige Ablagerungen, balb ©tatattiten bar; mant^mal ifl er burc^ftJjcinenb, mit gtänjenbem Sruc^), braun unb gteii^t ganj bem ?)atje. 2lut^ 35obbe(tfal3e »on einem unb bemfelben OTe-- taUefommen »or, baä i^äH aUDrpbuI, tbeil« a(ö Drpb in bie Serbinbung eintritt, wai bcfonbcrä bie ft^TOefelfauren <3a(je be* Sifenö jeigen, t»ie man mi ber Tabelle ber Sintficitungen erfiebt. §. 183. @rbi(jc unfc altalifdje ©utfate. — 2Benn auä) bie »orbergebcnben ©atje nidjt fe^r reictj» «g ftnb, fo gibt ti einige anbere, welche bi« ju einem gewiffen Orabe nügticb finb. SieiJ finb bie f^wefelfaure OTagnefia unb iai fdjTOefelfaure 9Jatron. Die f^mefctfaure 50?agnefta ober Spfo- «tft, bie man fonfl auc^ Sitterfalj »wegen ii)Tti fcittcrcn ©eft^macf« nennt, ftnbet man juweilen alö Heine faferigc Waffen foroobi in ben fatjfübrcnben Ablagerungen, roie 5. S. ju Satatapub in SÜragonien, aU aucb 'n bc" Srjtagern ; ober aucb atä Anflug auf bet Dbetftäc^e gemiffer 2ttaunfd;icfer. 3Werttt)ürbiger if} fie ieboc^ im aufgeto^ten 3uflanb, n>o fie abfüb^ renbe aWincratnjaffer bitbet, »on bencn eine grc|e Duantität »erbrau(^t rcirb unb bie man namentticb in Spfom, in ber ®raff(baft ©urrep in (Sngtanb, in ©ebti^ unb Sgcr in Sobmen fincct. Saö »»afferfreie ftbwcfctfaure Slatron ebcr Sbenarbit, baS in rbombtfd)en ©äulen frp= ftaltiftrt »orfommt, bitbet täglitb hpfiallinifc^e Äruficn in ben ©atinen »on Sfparfine, 5 2l?eilen »on iKabrib entfernt ; eä Wirb jur fünfilicbcn Bereitung beö Iob= lenfauren 3latron« in fotc^er SWengc ausgebeutet, bap (ö JU einer auägebebnten ©eifenfabritatton unb fctb^ jum SJettauf im Sefonbern auSreicben fann. Daä fcbroefetfaute S'latronbpbrat jeigt fic^ aU Anflug auf ben ?aüen beä SScfuog unb ber ®ot= fatora »on ^Sojjuoti; aucb wirb angegeben, bag (ä ^äU'y man bat e« fcbon al« fteine fecb«feitige ©äulcn an= gcfübrt, bo4» ba' wn feinen SScroei« bafür, baf biefe ©äuten au« reinem Settur beftcben ; öfter« ftebt man e« in ben ^Wineratienfammtungen at« tleine blätterige ober törnige Waffen. Da« Setturbtei ift blei^rau unb ftettt fteine blätterige Waffen bar, bie mit bem Stciglanj no^ jiemticb »tet Aebnticbteit baben. Da« Jetlurfitber »eigt eine Sarbe sreifcben bteigrau unb ftabtgrau ; fommt in fteinen grobförnigen Waffen »or, bie ftt^, t»ie ba« ©cbwefelRlber, bämmern unb ftbneiben taffen. Die anbern Arten f^cinen SJerbinbungen »on biefen j\»ei 3;etluriüren, unb fetbft »on bem ©olMcttur ju fein ; bocb ftnb fte febr wenig betannt, fei e« nun in (bemif(f)cr, fei e« in mineratogtftber Öinft^t; fte »eigen eigentbümticbc garben unb bieten fteine, tocnig beftimmbare Ärpftatte bar, bte ftcbfür jebe 3ufammcn= fe^ung auf »erftbiebene gormen ju bejie^en ft^eincn. Die ftlber= unb golbbattigen Sarietdten werben gcfammelf, um biefe beiben foftbaren Wefattc barou« JU gewinnen; bie ©pecie« Spföanit, wettfje ben meiften ©ebatt an @otb ^al, nämlic^ 70 JSrocent, wirb weife« ®otb unb wegen ber Struttut be« Winerat« aucb Si^riftgolb genannt. Sine anbere ©pecie«, bie nur 20 frocent ®ctb entbätt. Wirb Mullerine, unb wegen feinet buntleten gatbe aue^i graue« @otb genannt. Jälaffe Iier ti'bt , /luorilie, ^aiiit , ptomitie. §. 186. fiagemeine (S^acaftete* — 2)a< * C« bpffnbet (i(* oft elt»a« Seien bobei, wellte« feinen etgett. tjümlicben ®etu(t unb feine eigent^ümlii^e gatbe biefen flörper« ici^t, Hin ma ttaä) ben Xellutoipb fublimin. Pir mxä)ti6fltn gllüituralicil. 297 g^Ior, Srom, 3ob unl> gtuor ^aben unter fid) fcfe itiÖ9li(^)fl gro^e ©umme »on Slnatogten ; etnerfeit« an unb für itd) felbj?, inSejtcbung auf oerfdjicbene pb9' fttalifcfje Sigenfdjaftcn, anbcrfcttä burc^i t!>re ajer= binbungcn , bie ft'c^ in ben näntliiijen ^Proportionen bitben unb eine SWenge gemcinfomer SigenWaften, oft fclbft bic g(cic|!en öuferttcben Sbaratterc orn|ttber. §. 188. Sine »eipe ober bräunlicbc, ^albturä)= fttbtige ©ubftanj , bie fid) mit bem 5Keffer me SBad)« ober ^orn febneiben läjt, in 2lmmoniat löälicb ifi unb metallifcbe« ©ilbcr abfegt, wenn man e« auf einer @ifenp(atte mit ein wenig SfBaffer reibt. •Diefer Stoff entbält 75 *])rocent ©ilbcr unb tritt mancbmal in üeinen einfachen ober aucb »eranbcrten Ärjtftalten auf, welche entweber Sßürfcl ober regel- mof ige Dctoeber finb ; er bilbet aucb Ueberäüge auf ber Dberflätbe bcrfcbiebener Sörper ; man(bmal tommt er aurf) al« ücine t)?affen unb notb öfter ali unficbt- bare, erbigen ober eifenbaltigen ©toffcn beigemengte %^tild)en »or, bie man burtf) ba« Slmmonial aai= jieben fann. ®a« SbiorRlber tommt nitbt febr bauftg in ben Sergwerfen oon Suropa oor, wo eö übrigen« »on giu^en fein Wirb, wenn mon e« in^ufunft mit grö- ßerer 2(ufmer!famfcit in ben erbigen ©ubHanjen fucfct, weltbe bie ©ifbererje begleiten, wcir man weip, bafi e« benfelbcn in unftcbtbaren Sbef'^en beigemengt if} ; bagcgen finbet man eine grope 5Wenge biefe« ©toffe« in 3«crito unb ^eru, wo e« mit |)p= braten ber Sifenerje gemengt ifi, bie man unter bem 9?amen^aco« unb Solorabo« tennt, weldje gc- wöbnlic^ @ebiegen--©ilber cinfcblicpcn C§. 128) unb im untern 'S.i)äU ber glöggebirge auperorbentlicb reictie 2«ofrcn bitten. ©teinfalj. — ®emeine« ©alj, ©cefalj , toc^falj, Sblornatrium. §. 18P. ^ödtaftcrc. — 3ebermann fennt im Slügemcinen biefe ©ubftanj ; fie trpfJaUiftrt in äsür- fein, bie an ibren gtöcben tritfeterförmig au«get)öb(t finb, wenn bie ÄrpfiaUtfation fcbnctt »er ficb gebt, bie man aber in ber 9?atur mancbmal febr beutlic^ unb febön unb auf üerfcbiebene 333eife »eränbert fin- bet. ©ie jeigf ficb aucb al« eine bicbte SKaffe, bie ftcb in SBürfei fpalten läpt^ ferner al« eine grop unb Hein blättrige, al« eine törnige unb fafertge 3)?a|Te. 9?atürlicb , farblo« , finbet ficb bicfer ©toff öfter« im 3nnern ber Srbc, burd) »erfcbtebene jufätlig bei- gemengte frcmbartige ©toffe grau, rotb, mand^mal aucb blau gefärbt. 23er rot(;e ©toff i|l meifien« or- ganifcber 9Jatur. ■Da« ©teinfalj ifi au^ 40 Sbeüen 9?atrium unb CO Z^tiUn Sblorjufammengefe^t. ©ie ©cbwcfelfäure niadjt bie Sblorwafferfiofffaure frei; bie jurücfblei- benbe Slnffigfeit gibt nacb ber Scrbampfung ange- flogene Ärpfiallnabeln. ©iefcr lef tere Umftanb unter- fä;eibet ba« Sblornatrium »on bem Sblorfaltum, ba« mit ienem fämmflicbe Sbarattere t()cilt, aber beffen ©ulfat leine Sfflore«cenj bilbet. Söorfonintcn. — S)a« Socbfalj jeigt ficb im 3nnern ber Srbe in mebr ober weniger au«gebebnten ^lagern, im SBaffer gewiffer Oucllen, in bem gewiffer ©een unb ber 5Weere aufgelöst. Sie im 3nnern ber Srbe eingefcbloffenen ©aljab- lagerungen befinben ficb "ße iui Slö^gebirge »om 3ecbficin an bi« ju ben tertiären gormattonen (§. 137, Slnmertung). Sin groper Xf)tU bicfer Ablagerungen beliebt au« Jbonfiofen, bie man ©aljt-bonc nennt, gräuücb ober rötl;licb au«febcn, in bereu 5Witte ba« walj batb eingeftreut, balb barin in mebr ober weniger betrcicbtltcben 9?cficrn, 2lbern ober Magern mit ®9p« »ortommt, ber mancbmal wafferfrei unb beffen 9};ertge mebr ober weniger grop ifi. 21n mancben Orten finb biefe ©tcinfaljlager ungebeuer grop unb bilben ganje Serge, wo ba« ©alj mancbmal }u Xage liegt unb unter bem freien §)immel glcitb ben Soufieinbrüeben abgebaut werben tonnen. S« gibt ®cgcnben, bie au«nebmenb reicb an folgen Ablagerungen finb, wie j. 35. bie beiben Slbbänge ber Äarpat^en auf ber einen Seite »on Srafau an, wo man bie berübmtcn ©oläbergwerfe »on SSitlicjfa unb Socbnia finbet, bi« in bie 5Kolbau bincin, mo man bcfonber« bic Scrgwertc »on Dtna bcmcrtt; auf ber anbern in Ungarn unb ©iebenbürgen, wo man cbenfall« fef)r bebeutenbe Salinen antrifft. 3n aUen biefen ©cgenben bilbet ba« ©alj für ficb fetbfi uner- mcplicbe glö^e, bie bem tertiären ©cbirge angehören, wie ic^ fcfeon im 3abre 1818 nacbwic«. Sr wirb ba= fclbfi in 33löcfen abgebaut, bie wegen ber SReinbeft ber 5!??afTe unmittelbar in ben fianbel gebracbt werben. 31u(^ ©aljburg, Saiern unb aBürttemberg befigen beträcbtli^e Slblagerungen, bic ber 3ecbficinformation angeboren, au« bcnen man aber feine ©aljblöcfe mebr, wie au« ben »origen gewinnt; man leitet blop fflalfer in ba« Sergwert unb fü^rt e« bierauf nacb aupen, um e« »erbampfen unb frpfiallifiren ju laffcn. 3n grantreicJ) finb feine anbere ©aljbergwerfe 298 /XHncflofit. hdamt, noä) »crten anbete ausgebeutet, aU bie »on SStc in Sot(irtngcn, bie im bunten ©anbftein liegen, unb eine iiemUä) grofe Stnjai)! conOueUen, bic ftc() in ber gleichen ®egenb befinben. 3n Snglonb fü^rt mon ^auptfof^ti^ bie Sergreerte »on "ütortl^wiä) , in bct ©(^«)eij bie »on Sei, unb in Spanien bie »on Sarbona, btc gleic^fatlö ju ben tertiären Slblagerungcn geboren. ©e^r ja^Ireit?) finb bie ©aljqueUen unb geroö^nlicb in ben ©egenben, wo R^ ©aljablagetungen finben, wellte o1)nt 3i»cifel bie ©emäfTer burct)bringen, ebc fte JU Sage treten, di gibt aucb fotdje, bie au« tiner grofen Siefe betauftommen, traö ibre bobe Xemperatur beroeiöt, unb »ieUeicbt baä ®a(j in fid) flufnebmen, boä Re in anbern 8ager, atö in ben unö befannten cinf{bticfen. ©iefc Quellen werben alte benüfct, entweber frei »on ben Sercobnern ber ©egenb ober »on ©efeU» fcbaften. S!Bir beftgen beren eine gropc Slnjabl in granfreicb, j. S. ju 35icuje, fWopenoic, Sbateau- ©olinä JC, unb ebcnfo finben jte fitb an fcbr »ieten Dcrtern, foTOObl in Suropa aU in ben übrigen 2Belt= tbcifen. 2lu^ bie ©oljfeen Rnb aujcrorbentliib jabtrei(b unb jeigen jt^» bauptfäd^li($ ouf ben gropen Sbenen unferet. Sontinente. ©ebt Biete fapt ba« aRatifibc Siuflanb, Sibirien, inftcb; au4> bie (Ebenen 2lfrifa"ö finb in biefer Sejtebung auöncbmcnb reicb. ©elbfl ber SBobtn folcber ©egcnbcn, reo ft(b biefe Seen jeigen, ifi ganj »on ©aljen burcbbrungen, unb man füjirt tefte TOaffen an, bie ficb ba unb bort auf bem 35oben in benjenigen Ibeilen jeigen, wo bie immcrreäbrenbe Xrocfenbeit beö Älimo'S ibre Srbattung geftattet. di ifi JU bemerfen, bog in biefen Seen, wie in ben 5WeerWaffern, baö Äodjfolj mit Sblorcalicum unb ©blormagnejium , febwefelfaurem SJatron u. f. w. »er» bunbcn ifi. ünwcnfcnng. — T)ai Äoe^falj ifi bergeßalt bem iWenl^en notbwenbig, bap eä überall, wo man eä finbet, mit ©orgfalt gewonnen wirb, unb bag man an allen OTcereöfüfien ba« OTeerwaffer »erbampft, um biefen wiibtigen ©toff ju erbalten. 3n ben bur^) rei^e Slblagerungen begünfiigten Sbeilen gibt man »on bicfem ©alj immer aucb bem Sieb, baö baoon flupcrorbentlidS» leder wirb, wai jur Srbnlfung feiner ©efunbbctt nitbt wenig beiträgt; man finbet in foliben ©egenben ganje Slocfe ©alj am Slu^gang aller aJiebfiälle. SJuper ber täglitben Sonfumfion bebicnt man fitfi in »ielen ©cgcnben beö Äocbfalje« jur Bereitung tinfatb foblenfauren JJatron«, bad »on fo großem SBcrtbe für bie ©eifenftebereien unb ©laöbütten ifi. 2lu« Dem Äocbfalj fieHt man überbieö nocb bie für bie fiünfie fo notbwenbige Sblorwaffcrfiofffäurc bar. Da« Soebfalj bietet trog feine« niebern greife«, wenn e« feiner 2lbgobc unterworfen ifi, ®uropa einen 33tuttocrtrog »on 150 SKitlioncn granfen. SSerfc^iicbcne (J^lorürt. J. 190. Sir woDcn nun oucb einige anbcrc Sörper flUÖ biefer ©ruppe onfübren, nai immerbin »on 9Jugen fein lonn, wenn wir einige Scnntniffc bierüber beitßen. ®a« eolomel (Sblorquedrilber, Due(fftlber= bornerj) finbet man mit bem Binnober aU Heine Ueberjüge unb aU f leine Weigli(t)e Sriofiatlc, bie qua= bratifdje ©äulcn barfiellen. ■Da« Serafin C5(>torblel) iü fe^r feiten; man finbet e« in einigen S3teibergwerien ; e« erf(beint in ©äulcn mit quabratifdjen ®runbfiä(ben unb ifi befon= ber« barin merfwürbig, bag c« eine SSerbinbung »on e^torblei mit Sleiorpb barbietet, ein Umfianb, wo»on »tr mebrert Söeifpieie in unfern f^emtfc^en Cabora= lotfw lennen. ©er Sltatamit (©«fjtupfercrj, S^lorfupfer) bc-- finbet ficb im gleitben galle; et ift ein Äupfcrcbtorür »crbunben mit Ifupferorpb unb Äupferorpbbpbrat. Dtefe fcbon grün gefärbte ©ubfianj finbet man in gewiffen Äupfererjlagern »on ^eru; man »erroanbelt fte in ein f ut»er, ba« man al«bann überall at« ©treu= fanb beim ©cbreibcn gebraucbt. 2)0« ©pl»ine ober ©pl»iu«falj ifi in febr ge- ringer OTenge in ben ©atjbergwcrten »on |)ollein unb Ser(btc«gaben in ©aljburg bem tocbfalj bei= gemengt. Da« Sblorcatcium unb ba« Sblormagne- fium finb febr leiibt }crflic6lt(b , finben fid» im a«eer= waffer unb im SBaffer gewiffer ©een, benen fte einen bittern ©ef(bmacf »erleibcn. Der ©atmiof ober ba« 2lmmoniaffalj tommt in einigen eingefcbloffenen ©cbwarj!ot)lenablagerungen in ben Sultanen, auf ber Dberftäcbe ber Sa»cn unb in einer Slrt »on ©olfalaren in Onneraften »or, wo= bin ganje Äara»anen jieben, um ibn ju gewiffen Seiten be« 3abrc« ju fammetn. 2. @rut>t)e ber SStomibe unb ttt ^obibe. §.191. Da« Sromfilber entberfte man in ben 'Paco« unb Solorabo« »on ^cru unb 5Kerito, unb erfannte e« feitbem in äbnlieben ©toffen ju 'poutlaoen in ber SSretagne. ®« finbet fid) jiemlieb b^ufig in ben erfieren, unb al« flcinc SBürfel »on gtünlitber garbe in ben anbern. 5Wan unterftbeibet c« an ben in §. 100, 4. angegebenen (bemifcben Sbarofteren. 6« ifi. Wie ba« Sblorftlber, in Slmmoniat lö«li(b. Die Mutterlaugen ber ©atjfümpfe entbalfen Srommagneftum unb SSrom calcium. De« 5Kecrfa(je« beraubt, geben fie burcb falpeterfaure« Silber einen gelbticben 9?ieberfcbtag, ber ficb imä) feinen ©erucb »on bem Sblorftlber unterfcbeibet. Sromjint foü, wie man fagt, in ben ©almeiab= lagcrungen »on ©cblefien öortommen. Da« Sobfilber würbe früher »on Sauquclin in ben merifanifcben ©ilbererjen angegeben ; ober c« war, wie man gegenwärtig »ermut^et, nur ein S8ro= mür. Sbenfo fübrte man aucb Sobjint unb 3ob- q u e tf f i l b e r an ; ba« erfiere in @ef)leficn , ba« jweite in aSerito. 3obnatrium unb Sobmogncfium tommen im OTeerwoffer unb in gewiffen 5D?ineralwaffern, j. S. in benen »on Sogbero, e 2öeife angelegt ftnb, werben jur 5Scrfcttigung »on Urnen, ©(^alen, S3e(|)crn unb einer 3)?enge an- betet ÄunflgegenHänbe, bie Sffeft macbcn unb oft ju fe^r bo^en 'JSreifen oerfauft juerben, benügt. S« f(t)cint, bap auc^ au$ bicfet toubfianj bie im 3((ter-- t^ume fo bctübmten 3)?utt^inä»afen (yases Mur- rhins) gemacht waten. 3n Snglanb wetbcn beutju» tage bie meiflen biefer ©egenfiänbe »etfettigt; in gtantreicf) bat man juweilen bie grünlicben, fdjic^ten- tceife im 3icfio(f mit Duarj gemifditen Varietäten unter bcm 9?amen ©matagbmuttcr (prüno d'eme- raude] ju jicmlii^ bübfcben Setcgen angewanbt. 5Wan bereitet au3 bem glupfpatf» bie glujfäure, beten man fit^ jum ®ra»iren auf @Ia« bebient, wie i>ti ©(^eibewafferö jum ©raoiren auf Äupfer. 3u Wefem S3eS)ufe bebedt man bie Dberfiärfjc bcä ®fafeö mit einer biiniten SBotböfcfeicbtc, mad^t b'crauf mit einer SRobirnabel bie 3ei^nung barauf, bie man ju graoiren wünfc^it, unb fc|t baö @laö ben flugfauren äömpfen auö, bie man auiS einem @emifc$ »on glugfpat^liaub unb ®d)wefelfäurc entwidelt. §. 193. SS begebt auO) ein gluorcerium unb ein gfuorpttrium, bie man aU febr fleine SlefJer in ben ^egmatiten »on Srobbo unb gtmbo in S^wcben finbet. 2lu(^ fennt man eine weipe ©ubfJanj, nämli^) ben in tectanguläte ^riämen fpaltbarcn Ärpolitf), »el(^er febr (eicbt »or bem Sötbrobr fi^mifjt, unb ein Soppeftfa§ »on gluoraluminium unb gluornattium. SKan finbet ibn in @ti>n(anb aU @änge in ben ttp- ftaDinif4)en ©efteinen. §. 194. ©laöattig, fdjneibet benOuatj, ftpflaU liütt in tbombifcben ©äulen, bie fit^j fenftecbt jut Site fpalten faffen. Unfcbmeljbat »ot bem Sötbtobt, tia* bem ©cbmetäcn mit 9Jatronfalj in ben ©äuren löSlicb ; bie Sluftöfung gibt mit 2lmmoniaf einen flocfigen SJieberfcblag. 33er Sopa« fommt fafl immer trpflatli|irt »or. ®r trfc^cint in »erfd)iebenartig »eränberten tbombifcben ©äulcn, wie eö in ben biet beigefügten giguren ge= jeigt if}, bie man oft abgerunbet unb jerbrocben in ben glüffen »erfcbiebenet ®cgenben finbet ; öfter« (ünb fie in @eröUe umgewanbelt, bie ficb burcb bie ©pal= tung, bie jic julaffen, »on ben ibnen äbnlidjen Ouarj= geröUen unterfcbeiben. 3uwcifen finb bie ÄrpfJaUe jicmlicb grof, unb wenn fie im ©eflein eingebacfen pnb, fo bieten fie, wenn iie jerbrccben, blcittcngc SKaffen bar, bie weip auSfebcn unb mebr ober weni= ger unburcbfit^tig (tnb. 2Bo anber« ftnb fie bagegcn febr ticin, aufeinanbet geböuft unb erjeugen fleine lörnige SKaffen. a5et Sopa« ifl meifi QtMiä) ; boc^ finbet man ibn auä) wafferbell ober tofentotb unb bfäulic^. Diefer ©toff gebort wefentlid) ben trpftaUinif^ien ©cfleincn an ; er ficibct entwcber bie 3fJiffe bcrfelben au«, obet i(l et in bcnfelben, namcntlicb in ben ^egmatitcn, eingefptcngt ; au^ finbet man ibn in einigen Stjtagetn, befonbet« in benen beö 3inn3. 3n 9JeuboUanb, in Sraftlien u. f. w., fommt er al3 SrpHaUe unb ®eröUe mit »iclen anbern ©ubflanjen in ben 2t(Iu»ialablagcrungen »or. St ftnbct betanntlid) in ber SSifouterie feine Sin» wenbung ; »on Srajilien fommen un<5 bie Steine gegenwärtig alle gcftbliffcn ju, baber bat man fit olop nocb auäjuwablen. Varietäten »on rofenrotbet garbe, bie man gewbbnlid) erbätt, wenn man einige gelbe Varietäten bet ?)iße auffegt, nennt man ge» btannte Sopafe. §. 195. ^ptnit nennt man eine fleinattige, fltab= lige, in ben 3innbergwertcn »on 2lltenburg in ©aibfen »ortommenbe ©ubfianj, bie jwar outb Äiefclerbe, gluor unb Jbonerbe entbält, aber bcren *proportio= neu in bet 3ufammenfegung »on benen be* Sopafeä »erfcbieben finb. SsS ifi beutjutage fdpwcr, biefe @ub= fianj ju beftimmcn, unb bie« um fo mebr, aU felbfl ber beutticb frpHalliürte SEopa« in biefer Scjiebung Aiemlicb »eränberlii|) ift, unb man nocb gar nic^t bie SioUe fennt, bie baö gluor bei btefen Vcrbinbungen fpielt. iKan fann aucb nod) bie« fagen, bap in optif(ber §)inftcbt bei ben Sopafen grope Unterfcfiiebe in ber 2lbweicbung bet 2lren berrftben (§. G9), nai mebrere 3lrten anjnbeuten f(beint Cfiebc auib bie fluot» baltigen ©ilitate). §>9brogenibe unb Jljofibe. . §. 196. Der SBafferfioff unb ber ©tirffloff (tnb Äörper, »on benen man nicbt rctbt weip, welcben ^lag man ibnen in ber DJeibe ber einfocfien Äörpet anweifen foll. ©ic baben eincrfcitä einige Slebnlicbteit mit bem SoblenflojiF, onberfeitö mit bem ©cbwefel unb ^bo^P^i>r, babet witb man »etanlapt, fie jwif(^en biefen beiben ©ubRanjen ein,^ureibcn. 3n biefer ®tuppe bejtgen wir wenige natürlitt» »ottommenbe Stoffe; biejenigen abet, bie »otbanben ftnb, finb auä) wiibtig genug, um fie nie^t mit ©tili» fdjweigen übetgeben ju fönnen. Untet ben ?)9bto= geniben baben wit ben SSaffetfloff unb baä SBaffet, bei ben ^jotibcn ben ©ticffloff unb bie atmofpbätifcbe ^uft unb einige folpeterfaure ©alje, worunter ba« falpeterfaure 3{atron baö wicbtigfJe ifl. äBaffcrfJoff. §. 197. Sin gasförmiger, farblofet, gctut^lofer, febt leicbtet unb »erbrennltcber Äörper, ber bur$ bie Verbrennung baS SBaffer gibt. Ser SßatTerfJoff, ber feiten im ungebunbenen 3"= flanb iß, fcbeint ftcb juweilen aus ben ©palten ju entwicfeln, bie ftcb wäbrenb ber Srbbeben bilben: bicS ifl »ielleicbt aucb ber Urfprung ber glammen, bie man bisweilen bei biefen gtopen ÄatafJtopben angegeben bat. Sr wirb mancbmal in rcicblicber 3Äenge wäbrenb ber »ulfaniftben SluSbrücfie frei, i»o er beinabe fogleicb in golge ber b^ben jemperatut »erbrennt. Sr if} immer mit 9fapbtbabämpfen un» Äoblenwafferjloff , ber fi(^ aus ben ©aljen entwiictt (§. 212), gemengt. 2B äffet. §. 198. ©aS SCBaffet finbet ficb in bet Statut in allen brei 3lggregaf3uf}änben, b. b- im fefJen, üüffigcn unb gasförmigen 3u(lonb. 3m fcflen 3uflanb frpl^allifirt cS im rbomboe= brif$en ©vffem, waS man immer beobacbtet, wenn man im SSintet b^bc ®ebitge befuc{it. SS jeigt alS= 300 inrt(il0gi« fconn bie bcppettc, attractioe Btxai)Unhrt(^ünQ, reetcfjf, tt)(e man luctf (§. 70), nur bei wenigen ©ubfJanjcn «rfannt leitb. S« bilbet in biefem 3uPanbe bie tvoi= gen giöfclber ber ^eten, felbft im 9Ji»eau ber 2)?eere, unb ben emigcn ©4)ncc auf ber ©pi^e bct Serge, rettetet in »crfdjieDenen f)6§en, je naä) ben SBreite- graben, feinen 2(nfang nimmt. Sie Seobac^tung liefert in biefer SBejic^ung fclgcnbe SRefuttate : Stl 70» »reite trfinbtt (!* bie untere ©ctneearenje in einer i>'it)e »on ungefähr 1050 DJeltr Sei 650 <500 „ S3ei 450 2550 „ Sei 20O . 4fin0 „ Unter bcm Sequotot 4800 « ©iefcr ercige ©c^ncc bilbet bie fogenannten ® f e t= f$ er, unter benen mon jwei Strien unterfi^ciben muf : 1) bicjenigen, njeli^e bei ben angegebenen Orenjcn anfangen unb beinahe unoercinberlic^ ftnb ; 2) foI*e, tDelcfje fi'c^ auö bem ©tfcnee, ber su geiriffen Seiten in tiefere Xfjäfcr fäüt ober aui ben San» inen er-- geben, bie juerft tcmmen. 35iefe legtcren, bie burcf) ba« unauf^orlirfie Sinficfern be« SBafferö feft ircrbcn, baä »on bem ®c|me(jen einiger ©ctjnecmaffcntijeüe itxxüt}xt, unb bie ftc^ beflänbig auf bem 2tb()ang be« Sobenö fortbewegen, fteigcn weit tiefer f)inab unb ftnten in unfern Slimaten fogor biö ju 1000 3Ketcr ^inab unb reicben fomit in bie aStefcn unb in ba« angebaute Sanb (jinein. Sic 9}?aiTe be« S^ncc« iß fe§r »eränberlic^, balb nimmt fie ju, balb nimmt fie ab, je nact) bem @rab ber Sßarmc unb ber Dauer ber Sommer; manchmal »erminbert ite ficfe einige 3a^re hinter cinanber, bann »ernie^rt fie ficft aucb joieber mehrere Qa^rc ^inburrf). Siefe jufatligen ©letfc^er bieten bie mertrcürbigften 5Berf>äItniffe bar, unb werben auc^ am tjäufigften bcfuc^t. ©er jufam- mengebadene ©(^»nee bitbet ^ier Stblagerungen, bercn gWa^tigfeit oft 800 biö 900 5Keter beträgt, unb bie unrcgelmäpig »on tiefen ©palten bur(^broct)en unb »on ®ruben burcbbo^rt finb, in welchen fic^ ftcine glüpcben »erticrcn, bie »om täglicf>en ©(^metjen beö ©(|nee^ auf ber Dberfläi^e ^erfommen. Siöftücfe, bie jeben 50?oment bereit finb, in bie 3;iefe f)tnabju= fjürjen, befäen auf allen ©eiten bie Dberflidcfte unb ifalten ben burcb bie 9Jeugierbe berbeigeiocften 3Ban= berer bei jebem ©t^riftc auf: bie« ftnb bie größten, finb bie fcbrerflic^ftcn ©i^aufpiele ber 9?atur. Tian \)ai biefe ©leff^er einem »on wüt^enben ©türmen bewegten iKeere »erglidjen, ba« plöglic^ gefroren wäre, wäfirenb feine fcfeäumenben Söogen bie Srbe mit einem atigemeinen Umfturj ju bebro^en fcf)einen Würben. 3Wancbma( iebocb ift bie Dberflä^e ebener unb fann ber SfBanberer bei einiger 3Sorft'cf)t ganj fii^ier barauf reifen. 3n unferm Älima fann man inmitten ber Stfpen bie ©tetfcber feben, fei eö nun um ben SWontblanc berum, wo man befonber« ben ©fetfcfier »on Soiä ober baä Siömeer bemcrtt, ba« fünf franj. 2'?ei(en lang unb eine Tflnk breit ift ; ober fei eö am ©antt ©ottbatb, wo man ben SRbonegtetfc^cr ftnbet, ber einer ber merfwürbigften ift, unb »on wo ber gluf bereit« mit groger (Üewait au« einem unge()curcn Siögewolbe berborbridjt. gi« ftnbet ficb aucb in gewiffen ^'6t)Un, bie man bepba'b natürticl)e ®(c(f[f)cr nennt; ei wirb ba= rin burd> bie fdjneUe SerbunRung erjeugt, bie eine Sofge »on ben Suftflrömungcn auf ben Oewäffern ftnb, wefcbe in biefe |)6b(en einficlern, unb wo»on nun ein Xi)tii ju Si« wirb, ©ot^e natürlicbe &Het= f(bcr finben ftcb in bem 3"r<»3ebirge, namentlid) bei ber 2tbtei @race=2)ieu, fet^« ©tunben Weflwärt« »on SBefancon. 3m ftüffigcn Buftanb fommf ba« SöaiTer auger ben 5Keeren, bie unfere Sontinentc umgeben, ben ,©een, wettbe ficb in großer SHnjaJl bolb auf ben ebenen, balb auf ben Sergen unb felbfl biä ju (Jrtn ©pifcen binauf beftnben unb auger ben glüJTen unb ©tromen, welche bie grboberfläcbe burcbfcbneiben, aucb nocf> in mef)r ober weniger grogcn Waffen im 3nnern ber Srbe »or unb bilbet unterirbifdje glüffe, bercn Strömung juweilen febr reigenb ift. ginerfeit« fiefjt man bisweilen bie ®ewäffer in beträe^tli^er 3J(enge felbfi au« ben Seifen berbi>rbrecben, voai ä. S. bei ber Duelle be« Üoiret, ber Drbe, ber ©pringquetlc »on 33auclufe, ber »on ^Jime« unb an febr »ielen anbern Dertern ber galt i(}, wai auf mcbr ober wenige lange innere ©tröme binwei^t; anberfeit« liegen bie 93obr»erfud)e, weldje man an io »ielen »erfcbiebenen Orten wegen ber artcfifeben Srunnen anficllte, in »crfdjicbencn liefen rafd; flie= genbe ©ewäffer cntbeden, welche bie 3bee erwecitcn, ba« SGBaiTer, ba« man entfernen wollte, in baä Sobrlocb JU leiten. 5)16« ift nun ber Itrfprung ber ©augbrunncn, welAc für gewiffc ©cgcnben nicbf weniger »ert^boU finb, al« bie arteftfcben Srunnen felbf}. Biefe legieren nennt man begbalb artefiftlje Srunnen, weil feit lange in Slrtoi« fentrccbte 53obr= löcber im ©ebraucb finb, in welcbcn an gewiffen Dertern bie in ber jiefe befinblicben ©ewäffer an bie Dberfläcbe berauffleigen unb mancbnial fogar über biefelbe bi« ju bebeutencen ?)öben emporfpringen. Sie Wefentlicbe Sebingung, um einen arteftfi^en Srunnen }u erbalten, ifl bie ©egcnwort einer auf allen ©eiten binlänglicb erbobenen Äie«fcbicbte, bie in jiemlicb groger Sntfernung ju Jage tritt unb jwifc^en jwei »om SBoffer unburcbbringboren ©cbicfcten liegt, »on benen man bie obere burtbbobrt. ®« ift flar, bag, wenn fid) eine foldje ©cbicbte auf ber Dberfläc^e be« Sobenä, j. SB. in a unb b jeigt, Re ba« 9Jegen= (Der untere Sudifiabe d foUtc g Reifen.) waffer in feinem ganjen Umfreife, ber juweilen fejt grog fein fann, in (tcb aufnimmt unb fitb aWbann jwifd^en ben bciben unburc^bringlicben ©tbicbten hii JU einer gewiffen §)6be c d anfüllen wirb; bobrt man nun ein Sod) burd) fämmtlicbe ©d)i(bien binburt^> welcbe bie waffcrfübrenbe ©d)id)te beberfen, fo wirb baä SBaffer im Sobrlocbe emporfpringen unb fitb nadj äugen bi« ju ber ^öbe erbeben, weld)e e« in biefem grogen natürlicben Sebältcr t)ai. ®a« SGBaffer fä^rt fort, bi« ju ber gleicben §)cbe emporjufJeigen, wenn in ber äugern Umgebung ber @d)id)te eine binläng= liebe Sinfaugung »on Sßaffer ftattftnbct, ober nO(^ beifer, wenn in einigen fünften a, b u. f. w. bed 2lu«gebenben bet ©djitbte irgenb ein ging feinen ?auf bat, ber fortwäbrenb SBaffer liefern tann. ©o i|l ei j. S. wabrfd)cinlid), bag bie Sreufe ben arfefif(ben Srunnen »on Zouxi unb bie Sonne bem SSrunnen »on ®renelle in faxii ba« nötbige SBaffer liefert. g« ift flar, bag ba«, waä b'cr burtb bie Äunfl gefcbiebt, aucb in ber 9?atur burcb ©palten ftattftnben fann, bie fi* entwebcr im Soben, weld^er bie waf= ferfübrcnbe ©djijbte bebetft, ober in berjenigen beftn= ben, auf ber fie rubt, wie j. SB. bie ©paltc »on f natb g: bie« erltört bie Duelle ber ?oiret, bie ©pringquetlen »on SJauclufc, ??ime« u. f. w., bie fogcnannte ^ungerbrunnen, bie ju gewiffen 3eiien im 3ura austreten — lauter Umftänbe, weldje mit bem JDif mi^iififitn ^ineralirn. 301 SerWretitten bct SRcgenwafTet unb gliiffe im ©ante gtwiitct Ocgenbcn in SJerbinbung flehen fönnen. Die artcfift^en Snmnen filteren an bic Srbobet- flä(t)t Ocmäffer, njeltfje für »crftfciebenc Öcgenben »öBig »crlorcn fein roürben unb bof)cr gropc ?>iilf«-- queücn ftnb. Ttan ^at bcn SSorfdjtag gemacht, ba^ man auf tiefe SSeife bic 2BalTermcngE gemilTcc flcincr glüffe »crmcliren fotltc, >t>a« oft oon einem uner« mcplit^cm 9Ju^en fein würbe ; man (»at fogar fc^on baran gebait, bag c« ni*t unmogti* wäre, gewiffe Steile bcr ögvpttf*en 2Bü(len fulturfä()ig ju macf)en, »enn man auf fot^e SBcife (Seitjaffcr an bic Dbcr-- fl&(i)t beö 33oben« fü()ren würbe. 35ie gewö^nricfien Duellen (inb ein Srgebnif Ui £>ur(f))icfern« beä SJegcnwaffcrö burd> bcn Sobcn, iii eine unburt^bringlidje ©ct)icf)tc, j. S. ab, ti auf^öit unb nai^ oupen }u fliegen nöfbigt. Slnbcrä mug ti iidj aber mit ben fcgenanntcn gjJinerafqucllcn oerbalten, wcnigHenä mit fol-- 6blen, für bie Dbet= ftätbe ber fanbigcn Oegcnbcn, mitbin in ben SBüftcn nicbt mebr genügen, unb man mup ben ©tidftoff in bct £uft felbft fud>cn. SQSa« man hierüber wci§, ifl biep, bap ju biefer ©alpeterbilbung bie Scrübrnng ber 2uft mit falfbaltigcn poröfen ©toffcn unb geuc^i- tigtett nölbig ift. Der ©alpeter wirb überall gcfammelt, wo er fti^ finbet; ber grcpte J^cil wirb jur Scrcitung be« ©cfcicppuloer« »erbraucbt. SWan ftcUt ibn oft mittelfl ber alten ®pp«fteine ber ©tätle unb Noblen bar, welche manchmal eine bebcutenbe 9J?engc falpeter- faurcn Aalte« cntbaltcn ; auf biefe SBeife gewonnen, wirb er aber »icl tbeurcr al« berienige, bcn man it^ bur^ ben ?)anbel »erfcbaffen tonnte, wenn mon ibn ou« ©egenben bejiebt, wo er ft^ion gonj ge= bilbet in bcr 9Jatur »orfommt. Da« falpetcrfaurc 9Jotron, ba« man au(^ tubif^cn ©alpeter nennt, weil e« in 3?hom= boebern trpfiaUtfttt, bie mon onfana« ol« SBütfel 302 i](linrt«l0gt(. betrodjfeJe, ftnbet mon natürlich aU jwei biö brei gup mächtige ©^ic^ten mit einer förnigen ©truttur in ber Umgcgenb ber Sai »on Squique in ^eru, in einer Sluöbe^nung »on mc^r a(ö »ierjig franjöfifcfeen «Keilen, in ben Difiriftcn »on Sarapaca unb 2lta-- (ama ; eä pnbet |tc^ manchmal bloßgelegt ober nur mit einer S;)on= ober ©anbfdjidite bcbecft. 2San beutet einen großen X\)eil baoon aus ; gegenwärtig bient er jur SSereitung ber ©alpeterfäure unb aW giüIffJmittcI bei ber Sereifung ber (ätbroefetfäure ; eö ift niefit fedr bientit^ jur gabrifation beS ©cfiieipulBerö, weil eö ein ivenig lerfließlidier ifi aU ba« falpeterfaure Äali. C&ruppe Jet Äorbonib?. C« (itib bic« frftf, flüiligc Hnb gaSförciljr Sörjfr ; Kt (inen (Inb »etbrrnnli(6 unb geben aieronn floSleniaure, onberc fiiib in göuren löäiirf) unb gcbrn unter aufbraufen toblenfaure« @aS frei; rin anbere« enbii* fommt fcgar im Snjiunb ciaet flaöfötmincn ober im äDolTer aufgciöäiin fiol^lenfäute »or. §. 200. ®ie in biefer (Sruppe einbegrifenen Äörper finb ber Äobienftoff unb eine jiemlicfi grope anja^I ftfitecfitbefinirter Serbinbungen öon Soblenfioff, SeSaffer« jloff unb ©aucrfioif; ferner finb esS einige Sarbüre, unb enblicfi bie freie ilot)(enfäure unb ßarbonate ober to^lenfouren ©alje. t)en reinen ÄobfenfJoff ftnben toir nur im liia- mant unb bem ©rapbit; biefe finb auä) bie einjigen Sobtenfloffarten , bie gut befinirt |inb unb »on ein» anber bloß in ber äJgregationäroeife ber ticinen Z^eiU eben Berfd)iebcn ftnb. Sie Serbinbungen oon Sof)fen= iJoff, SBafferfloff unb ©auerjloff bilben bie ©toffe, bie man gemeinfiin mit bem 9Jamcn ©teintofilen bcjeic(;nct unb biefenigen ©ubflanjen, bie man Si= tumcn nennt. £)iefe ©toffe finb ein SfJefuttat einer 3ufammenbäufung »egetabilifcber Ueberrefte, nseltfie »crf^iebene SSeränberungen erlitten baben, in gofge berfelben fitfi auä ifiren glementen befonbere S?er= binbungen bitbctcn. * ©ie !önnen, itenigflenö gegcn= »»artig, auf feinertei SBeife befonbere 3«inetalarten bilben ; ober in Slnbetracfit ibrer SBicfitigteit in ben Sünflen muffen wir fie nacb bem ©iamant unter ÜJamen beft^reiben, unter Kelä)tn man fte gew6bn= li0 tennt. Sie geringe SinjabI »on darbüren, bie Wir im 5D?incra(reicb fennen, finb Serbinbungen »on Äobfen- fioff unb SBafferUoff; baö eine Bon ibncn tH wegen ber SRoüe, bie eS fpielt, witbtig genug, um eS fennen ju lernen, wä^rcnb bie anbern unä ben ©tfilüffel in bie ?)anb geben, burrf) welcfien wir ju einer ®in- ffieilung , fowcl;! ber bituminöfen ©toffe aU ber ©tein- fo()Ien gelangen. Son ben Sarbonaten »erbient eines unfere ganje Jlufmertfamfeit wegen feines großen 3}ei(f)tbumS tn bem glöfgebirge, ein anbcreS alS ein rcicbeS unb leiibt ju bebanbetnbeS Sifenerj. fiol^Ienfloff, (p^Ienftoff^altige iBcennftofe unt ^arbüce. §. 201. ©^araftcre. — Sr ifl ein plaSartiger Äörper mit einem eigentbümliefien ®Ianj, tfi febr bart unb fcfineibet in alle Äörper ein , obne »on einem anbern fleftfinitfen i»erben ju fönncn ; fommt fletS alS Ärp» Hall öor, beffen Jlatbfn gewöbnlicfi abgcrunbet Rnb. ©r läßt ft(b mit Seicbtigfeit parallel mit ben (^tätficn beS regelmäßigen DctaeberS fpaltcn, waä ibn febr U((^t jerbretfilicb matbt; fpecififcfieS ©ewitfit = 3,52; • e« ergibt fl* Ulla t)frf*iebfnen SPerfui^rn, wefdie »ir jw« Mjefongen baben, ober 8™iffev Um(Wnbe bulber nii^t »clleiiben Iinnten, baS bie ^flonjen, bie aemperoturea jloififten ItiO» unb 2000 inier einem geeigneten Druit ou«gi(f6l »erben, M in ßtoife DRltianbeln, bie ber JBraunfobfe, €>°nl«lle anb bem Siiumea öjnli« Pnb. »erliert in ber Drfbationgflamme Icic^f feinen Ofani; f(bmitjt im geuer fo gut wit jebe anbere ©ubflanj auä Äo^lenftoff, wenn et in gorm eine« ^uloerS mit ©alpeter gemengt wirb. (är ift fetten ootlfommen burdjRtfitig ; gewobnti^ iH er burcb gelblicfie ober bräunlicfie garben oerun= reinigt. 2lucb finbet man bei ibm feiten entfcfiiebene unb lebbaftc garben. SS gibt fcfiwarje unb »öUig unburcbficfitigeDiamonte, bie aber nid^tSbefto weniger einen außerorbentlitfien ©lanj betommen, wenn man fie fcbleift. ajotfonimcn. — SWan fanb ben ©iamant in Srafilicn in ©limmergefteinen, bie man 3iatclumite nennt (§. 126), fowie in ben oberen ©anbfteinen, bie in allen 9Jiianccn in biefelbe übergeben, eingcfprengt, worin er fogar eine 3eitlang ausgebeutet würbe. Dotb wirb er feit ber gntbecfung in ben auf Sofien biefet erPeren Ablagerungen entflanbenen 3lllu»iat- bilbungen gefammelt, worin ficfi jugleicfi @olb unb ^latina, mit Ucberrejicn »on Sifenglanj unb ÜKagnct- eifen, SRutil, Bivfon, unb mit »erfcbiebenen anbern ©ilifaten in abgerunbcten Ärijfiallen finben, bie »on bem 3tatolomit berrübren. 2luf Sorneo fiat man biefe ©ubftanj in ©crpentintrümmcrn entbecft, worin it(^ jugleicfi aucb @olb unb ^latin beftnbct. 3n 3nbien trifft man fie in gewiffen ©anbfleinarten an, unb in (Sibirien fcfieint fie »on ben foblenbaltigcn Solomiten berjufommen. Der Siamant finbet ftifi in biefcn Slblagerungen immer in tleiner2J?enge eingcfprengt unb beinahe immer in einen erbigen Ueberjug gebullt, ber ifim mefir ober weniger fefl anfiängt unb ifin ju ertennen »erfiinbert, be»or man ifin gewafcfien ^at. Slutfi nimmt man bei feinem Sluffucfien baS SBafifien in fiortcn SBaPfern cor, um bie erbigen Zf)eUe entfernen ju fönnen; man entfernt bie gröberen ©erötle unb fu^t bier«uf bie 2)iamante im SRücffianb. 5San tennt ben Diamant nur an fe§r wenigen Sof alitoten. 3uerfJ t)ai man ibn in3nbien, inSetban unb namentliefi in ben Sbälern beS ^annarS unb bet Ärifcfina gefunben. Sr eriflirt aucfi auf ber 3nfel Sor= neo ; am anfange beS »origen 3<»brbunbertS fanb man ibn in Srafilien unb im 3abre 1829 in Sibirien. 9)tcnoc unb aSBcrft). — 2)ie IWenge ber ®ia- mante, bic jäfirli^ »on Srafilien in ben Sianbel ge= bracfit werben, baS feit ber Sntbccfung^ beinabe ganj allein baS 2>?onopcl baoon fiotte, beträgt nitfit mebt als fecfiS bis fieben Kilogramme, beren (Gewinnung mebr als eine ^Million granfen tofiete ; autfi ift biefer Äörper felbft im roben 3uRanb immer fefir tfieucr. Son ben feblerboftcn ©iamanten, bie man nicfit fcfileifen tann, fofiet burefiftfinittlicfi ein ©ramm 156granfen* (Aärnal fo »icl als baS @clb) ; man »erfauft pe, entweber um ben DiamantfJaub barauS ju mocfien, beffen man fitfi jum ©ifineiben unb f oliren ber anbern bebient, ober um 3nfJrumente barauS .^u matfien, mit wel(fien man in bie feinen Steine gra»irt, ober enbli(^ um baS ®laS ju fcfineiben. Son ben fefir fleinen 13ia- manten, bie notfi gefcfiliffen werben tonnen, wirb ein ©ramm felbft notfi }u 136 grauten oertauft; faum aber wiegt einer 50 SRilligramme, alS ber ^xtii beträtfitlid^ fielet unb für bie Uebergewitfite bie 3u- nabme beS ^JrctfeS bcbeutenb junimmt; fo ifi j. SB. ber SBertb eines unoerarbeiteten S)iamantS »on 'A ©ramm ©ewicfit 261) bis 280 grauten; »on 1 ©ramm mebr als 1000 grauten. ®S ift nun leitfit einjufeficn, baf ein gef^liffcner Diamant notfi weit tfieuret fein muß; benn einerfeitS erforbert baS ©tfileifen »iele 3"' unb »erliert ber Stein babutifi an ©ewiifit; anberfeitS ent^ bedt man autfi wäfirenb ber arbeit »iele «TOängel, fo baß man oft eine große anjabl wegwerfen muß. Sin • gttion lange ifi man gewöhnt, beim »iamantoerrnuf ältnt6 au(t) t()r SBert^. aSan fcnnt nur einige wenige , bcren ©ciricfct jwanjig ©ramme überfleigt. t>it größten Diamanten, bie man fennt, ftnb: ter »on aßra im @tnjiinfit^tli(^ ber JlaturBei'e^i^tt. äu^be^nuna berfelbcn, aU ^infit^tlic^ ber sRcinJeit, ®leict)arttgtett unb Di*tigfcit be« Stoffe«, ifl bie »on Sorrobalc in Sumberlanb. f)ierauf folgen bie Sager bon «paffau in Saiern, wo bie Subftanj glei(^= fall« oft fct)r rein, aber btc Sertur weit unb grob i^ Der ®rapdtt wirb namentlich jur gabritation bet Steiftifte angcwanbt. Die fcftöncn SSarictäten oon Snglanb finb wegen tlner Dicfjtigteit unb ber gegcn= feitigen Slb^äfion ber 3:l;eilthen btö je|t bie einjtgen, bic fic^ JU feinen Sleifliftcn eignen ; biefe 35arif taten braucht man bloß mit einer feinen Säge in fleine Stabilen ju }erfct)neiben, bie man hierauf in §)ülj faft. Diefe einfachen Sleiflifte ftnb feiten unb immer fefir treuer. SlUe anbern werben auö @rap()it »er= fertigt, ben man in *pul»er oerwanbelt unb mit fol= (fyen Subflanjen mengt, bie i^n jufammen^ängenb machen ; man mac^t auf biefe SSetj^e immer nocb gute Slerjiifte, wofern man nur fe^r reinen ®rapdit ^ieju benüf t. Die gcwöfjnlicbfien Sleiftiftc enthalten fremb- artige Subttanjen unb oft Se^wefelantimon. 9Jac^ ben englifdien, auä bem ©rap^it unmittelbar »erfer= tigten SleifJiftcn finb bic »on ^paffau bie beften, wooon einige auf bie nämli^c SBcife gemai^t werben, aber oft beä gewünfcbten ©rabeö »on ^ä^igteit ermangeln. Der ©rap^it fittbet auc^ feine Jlntoenbung bei bcn (»öljerncn SSafcbtnen, um bereu Sieibung ju oer= ^inbern; man überjie&t bamit iaä Sifen, um e« oor bem aiofJcn ju »crwa^ren, unb oerfertigt barauä Se^melätiegel, bie fogenannfen Steter jtiegcl ('•paf« fauer nstbmetjtiegeO , bie fe(!r feuerbefiänbig ftnb. Slntfirajit. - ©lanjtodlc. §. 203. Scbwarj, gcwö^nlicb mctatlglänjenb, troden jum 3lnfü!>len, »erbrennt nur fcbweroorbem Söt()roj)r o^ne glamme unb 3lfcbe, unb beberft fte^ mit einem bünnen Ueberjug oon weißer 2lfc^e; fpe= ciftfcbeS ®ewicbt = 1,4. Sei ber DcfiiUation liefert er beinalje gar nt^t«, unb bie gragmentc ertciben tcine 3?eränberung. Duri^ Saiciniren in ber freien Suft wirb erbröctlteb, o^ne jebotb feine gorm ju »eränbern, unb »erliert 5 bi« 10 ^roccnt ^ütbttgen Stoff. 3n feiner 3ufammen» fegung ftnben ftcb nur 2 bis 3 procent ©aucrftoff unb eben fo »iel Bafferftoff. Seme 2lfcbe rebucirt iic$ mancJjmal beinahe auf SRuH unb beträgt nie me^r alö 5 biö 6 ^rocent. Der balb bicbte, balb blätterige unb mani^mot förnigc Slntbrajit jcigt fi^ aW ^Waffen unb alä St^i^ten im glöggebirge, ^auptfät^lic^ aber in fol« *cn S;f)eilen beö glöggebirgeS, bic an bie frpflalli= nifcben ©cfteine gränjen, ober »on i^nen eingefcbloffen finS , befonberiS in fe()r alten gormationen. Speciettet gebort er bem Dcoonifcben Spftcm an (§. 137, 3(n= mertung), obgleich man ibn au^ in ben 2llpen i« weit neueren Siblagcrungen antrifft. Die 2lbtagerun= gen ftnb mi wetbfellagernbcn »Stbicbtcn fanbigcr ober fcbicfrtger Stoffe unb au« Srennftofffc^icbtcn ju= fammengefegt. Die ©cbtefer fcfcließen gewöbnlicb ntt^t febr cbaratterifitftbe »cgetabilifcbe Ueberreftc ein, bie JU ber gamilie ber garntrautcr unb ju ber bet Squifetacecn geboren. Die beträcbtlicbfJcn Sager, bie grantreicb befigt, ftnb bie an ben Ufern ber Soire jwifcben Singerö unb 9?ante«, bie ficb in 2üe=tt='Si= laine fortfegen unb bie man aucb im Departement ber aSapenne unb im Departement ber Sartbc ftn= bet. 3iu(b trifft man ben Sintbrajit auf bem Sarrore= gebirge an, weldje in btefcr Sage eine bebeutenbe |)ülföquelje werben fönnte. Dicfer Stoff tann aiä Srennmoterial benfi|t werben, unb erjeugt aU folcbcä eine febr intenftoe ^ige; bocb ifi er oft fc^wer ju entjünbcn unb er= forbert ju fetner SSerbrcnnuiig ein große« Duantura »on Suft. 5Kan bat i^n mit SBorfbtit in bcn ©cbmelj^ Öfen angewenbet unb ift überbaupt »ortbeilboft für 39 304 iUtnrral0gr aUt Dperattcncn, bic tint ^o^c Xempctatur etfot= berit ; aber et fann oft nur bei ben arbeiten im ®rc= fen benu^t reerbcn ; benn er brennt nur in groper Waffe unb unniögtid{i (ann man t^n in Keiner Ouan= titöt anjünbcn ; felb^ roenn man aud) ba* gtüS)cnbfte @tücf au^ ber 5ffe nimmt , crlöfc^jt d augcnblicflitb- (giner ber größten Uebelftänbe bc« Slnt^rajiteö ifJ bieS, ba6 er im gcuer oft jcrfpringt unb in ticine ©tücte jerbrodelt, bie, tnbcm (le jlcb bicbt auf ein= anber f^id)tcn, ben Durd)gang ber V'uft aUjufe^r er= fdi)n)ercn. S^ ifl bann nic^t meljr möglicb, t>a^ er fortbrenne, unb man if} gcnötjitgt, ben Dfen ^u leeren. ©(bwarjfoble. — ©teinto|)Ie. §. 204. tS>ftatafttvt. — Sine me^r ober weni^ ger gtönjenbe fc^rearje ©ubflan,;, bie »or bem £6fb= ro^r fi^ leicht cntjiinbet unb mit einer giamme, mit einem fdjWarjen 3tau(^ unb bituminöfem ®eru(^e trennt. ©cfJiUirt, liefert fte bituminofc ©toffc, SSSaf« fer, ®afc, (»äufia Stmmoniat, unb oXi Siüifjlanb eine i)oröfe, in ber SKcget glanjenbe Soble, bei »elcber bie Srucbfiücfc jufammengcbaden finb , unb weld^e me(>r ober ircnigcr »oUfommcn bie gorm beS ®e= fäßcä ongenommen baben. 3n ber freien Suft einige 3??inuten fang er()igt, cntwideln ftc^ »cränberlicbcn Proportionen, unb auä einer fleinen SKenge ©ticf- poff äu[ammengefe^t. Die mit Srbe gemengten reinen SSartetaten geben nur 2 bi« 4 ^rocent 21fd)e. Sie ©temfoblcn (;aben je no^ ben relati»en 5Wen= «cn »on ®aucrfioff unb SBafferßoff , bie fte entsaften, fc^r »erfcbiebcne Sigenfdjaften ; baburt^ werben bie »crft^tcbenen a?arietdtcn, welche bie 3ubuftrie fcbon feit langer 3cit unterfc^icb, febr (^arafteriftifcb. S'Jan «nterfcbcibet nänilic^ : 2>ie flartc ober .?)Dcb6fenfoble, bie beinabe 5 ^rocent SBafferfloff unb etioaö tvcnigcr toaucrfloff fntf>ätt, 20 big 25 <)5rocent fliicbtiger Stoffe burcb tine einige 3J?inuten lang bauernbe Satcination in freier Suft »ertiert* unb eine barte, metaügfänjenbe, mcbr poröfe a(« bfafigc Soble gibt. ®ie ifl ein »or- ttefflicbeö ^Brennmaterial für arbeiten, bie ein fJarte« unb ununterbrocbenc« geucr erforbcrn. •Die @(f>miebfo|)le, beren Srut^jlüde rcäbrenb ber Verbrennung fefl jufammenbacfen unb jufammen= f^jmeljen, entbatt nocb beinahe 5 »procent Saffer- floff, a^»er bagegen etisaä mebr ©auerftoff. Dur^ ba« S-oIciniren »erliert fte 28 bi« 30 ^rocentc unb bintertäßt at« 9?ücff}anb eine fe^r btaftgc Äo()le. J)ie §)erbfoble mit langer glammc, beren SBalferfJojfgefialt etwa« fiärter if}, entbalt 7 biö 9 ^rocent ©auerfJoffi burc^ bie Srbigung »erliert fte »enigften« 30 ^rotent unb btnterläßt m Diiitffianb eine poröfe Soble, wo bie S3ru4)fJücfe, obgleitb ^u-- fammengcbacfen, fitb bod> notb unterftbeiben laffen. @te eignet fttb jum ?)auägebraucb, jur SarfJellung be« Seud>tg(afeS unb jum SJöflen in ben |)od^5fen, bie. eine flarfe glamme erforbern. Die Srorfentoble mit langer glamme, bei xntX^tx ber ©auerfloffgebalt bi« auf 16 unb 18 ^ro= Cent fleigt unb ber Äoblenfioff in biefem 3?er^altnif abnimmt. Sie »erliert beijbrer Salcination wenig- fien« 40 ^rocente flücbtige totoffe unb bintcrlägt eine poröfe Soble, wo^ bie Srucbflücfe fafl unoerbunben bleiben, ©iefe todjwarjtoblen geben weniger §>ife unb finb für bie JJampfteffel gut. • Mtgnault (Ann.1.1 dtsMinei, 1S37), bent toir 61iin4l(i<6 ket Sufommfteutig tiefet SoMt bif SRoliscn rntnr^men , cofcini« bie ju» »irt in deine ©tütf^en cernjanbeUe Sutfianj 7 6iä 8 5Kiniilen tang in tinem ^Slotimieget. ea i(J bieS ein tjortreffriier praftifetet ä!er« 614, um bie Oualitat ber SiittiaritoSIe ja erfadten. aßenn wir au(t> bie retatioen SWengen »on Äob- lenfloff, aBafferficff unb ©auerftoff in ätemlicb »ielen ©teintoblenarten tennen, fo wiffen wir bocb notb nit^t, auf welt^e Seife bicfe Slementc jur Silbung bet unmittelbaren Serbinbungen Bereinigt finb. g« ifl wabrfcf;einli(|) , bap biefe ©teinfobten Wiftbungen »erfcbiebener na(| 2(rt ber organifeben ©ubfJanjen gebilbete 3ufammcnfe^ungen finb, oon benen bie einen einfädle SSetbinbungen be« fioblenfioffe« mit SSBafferfloff finb , bie »erfcbiebenartig fein ti>nnen, unb bie anbern oietteicbt bie gleidjen (Earbüre mit ©auer- ftoff »erbunben finb. _2Bcnn man biefe »erfcbiebenen totoffe wirb trennen fönncn, fo wirb man gewip au(e au^ abwetfjfelnben ©(biegten »on ©anbfiein, Soblenf(f)iefer unb ÄaltfJein jufammenge- fegt ifi. 2)ie i?ol;le felbfi bilbct in ben @anbftetn= fd)i(bten me^r ober weniger mäcbiige glöge, oon benen gewöbnlicb mebrere übereinanber gelagert finb : ti gibt iofalitäten, wo man mebr alä 60 folebe über einanber tiegenbc ©cbicbten jabtt. Oft finb bie fit trennenben ©anbfteine felbfl mit Äobtenfubfianjen er= füüt, waö bcfonber« in ber 5Ja^e ber Äoblenfd^i^iten ber gall ifi; fie ge^en in feine ©Cbiffer über, bie man Äo|)lcnf(biefer ober bituminöfe ©c^iiejer (©cbiefertbon) nennt, »on benen einige 3?arictäten gleid)faUä al« Srennmatcrtalien benüft werben unb eine grope 2)?enge 3lfd)e erjeugcn. Sie 2)?ätbtigfeit ber Soblenfd^tcbten ifl f^cbr »erfcfiiebcu ; \\t gebt »on einigen Zentimetern bi« ju 1 ober 2 5Weter unb mandi- mal bi« ju 6 ober 7 !Wcter; bocb finb biefe mäch- tigen ©cbicbten, gewöbnlicb nur Bereinigungen »on bünnrn ©cbie^)ten, getrennt burcb faum ficbtbare Sagen auö frembartigen Stoffen , bie immer febr fohlen- faltig finb. ®« tommen jebo^ aucb eigentliche ©cfewcirsfo^len in ben obern Slblagetungen, fogar bis jum Snbe bet Suraformation »or ; aWbonn aber finb ü überaU SErorfenfo^ten, welcbe, mit Sluönabmc oieter, cbenfo beträcbtltct>e 2ilblagerungen aW in ber Sobicnforma- tion bilben. Sic organifeben Ueberrefte ftnben ficb jablrcicb unb im Sltlgemcinen febr cbaraftcrifirt in ben ©cbwarj« toblenablagerungcn , befonberä in ben fc^ieferigen Stoffen. Siefe Ueberrefte^befJeben balb auä SBlätter- abbrücten, balb a\xi ©tämmen »erfc|)iebener ^flaii- jenarten, bie in ber Siegel jerbrücft finb. Sie meifien ibiefer UeberrefJe geboren }u ber gamilie ber 3arn= j fräuter unb ju ^o^wüc^figen ^flanjenarten, wie man I ^t unter bem 2lec|uator finbet ; c« gibt übrigen« bar= ; unter aucb »iele au« ber gamilie ber Squifetaceen, ; felbfl ber Spcopoben, bie alle »on bobfm SBuc^fe finb. ' 2luper biefen finben fic^ in ben obern Ablagerungen ber Äobtenformation, wo bie gatnfrautarten im 211= 'gemeinen »erfcbieben finb, aucf) noc^ Ucberrefie »on ; gpcabeen unb Soniferen. ■ Sie ©teintoblenfcbic^ten, wenigfien« bie ber Sob- tenformation, finb ntcbt in ibrer ganjen Sluöbebnung eben; bäufig baben fie bie gorm eine« ©cbiffe«, , b. b- S'-^ erbeben fic^i »on bem nieberfJen ^unft an auf allen ©eiten mebr ober weniger fc^jnell, je na(^ ben Slbbiingen ber umgebenben S3er(|e. Oft finb '[\t gebogen, \X!em TOcerc fortfegt, unt mef)r ali 100 fJeter tief unter bem 5Weerc*grunbe liegt, ©ie jeigen fic^ oft in bcfontcrn Meinen, ooneiiianber abgefonberteii Seifen, Sie auf einem Streifen »ou einer gciviiTen Siuöbe^nung in beträdjtlicfter Slnja^l »ereinigt liegen : man fiedt bicö j. 35. im 3nnern unb im ©üben »on granfreit^. 3Bo anberä fc^einen bie »erf(t)iebcnen ®t^i^ten in einer biretteren 33erbiubun3 aufeinanber ju (}el;en, unb ju einem unb bcmfelben mit »erfd;iebene SÜJetfc jerflücfelten unb »erfcfiobeneu @anjen gefrört ju (»oben. 3n biefem gatlc befinben fic^ bie igiteintobicn beS nörblicl)en grantreic^iS, »on Sclgien unb CJnglanb, bie ju einer unb berfelben Ablagerung ju gehören f4)eineu, reelt^e einen ungc= (teuren glcicbenraum bebecft Ijaben fonnte. 3n ben oberen Steilen beä glbggebirgciS bieten bie @4>i(^ten ber Jroientoldc feine folc^e große Un= regehnäßigteit bar, unb finben ftt^ iveber in ifolirten Scden, noc^ ali3 ungeljcure 2lblagerungen. Sie bitben ©d)id)ten ober »ielmeltr mejtr ober weniger auöge- betonte, regelmäßige Sln^äufungen, 5itiifd;en jroei auf einanber folgenben ©cbic^ten. A^auiptfiin&ottc. — Die ©(^warjtoble fommt In großem SJeic^tjmmc an febr bieten Drtcn »er; unb i»abrfcbeinltcb irirb man fie in allen ©egenben, bcren ©oben ben untern 2lblagerungen beö glögge» birgci^ gcl;ört, in bem Waße finben , alö bie Snbuftrie fid) entivicteln tbirb. 3Jur foldie ®egenbcn, beren Soben entmcber bcm fri^ilatlinifc^cn (Sebirgc ober ben neuem glögablogerungen ange|>6rt, finb für immer berfelben beraubt; in biefer Sejie^ung ifl nun ein großer Itftil beS nörblitben Suro^a'ö, ©t^rceben, 9lormegen, SRußlanb u. f. w. in einer febr unBortbeit= ten i'age ; nitljt meniger tfi bieö mit Stalten ber gall. Der mittlere Sbeil »on Seutft^lanb jcigt eine liemlicl) große TOengc ©teinfoblenablagerungcn, bcren Hu^beutung lebhaft betrieben wirb, gnglanb befiel barin einen ungebeurcn SReidjtbum, unb in grantreitti finb bie Slblageruugcn nit^)t unbeträchtlich. Die 2lblage= rungen beö Departement bu 9?orb »erbinben fid) mit benen bcn Belgien unb jeigen |t(^ oom 'paö^bc^SalaiiS bi(3 Stallen; bierauf folgen bie ©tcinfoblen ber ^erjog= tbümcr l'uremburg unb 3n'eibrürfen, bie ficb inctlei^t in ber 5OTofel fortfegen, unb bie bcö Dberrbeine^, bie aber bon feiner Sebeutung finb. ®ine ungcbeure 5Kenge t>on ötefntoblen finbet fi(^ um bie ©ranitgruppe berum, bie ittb im Zentrum »on gronfrcic^ erbebt: im Departement @aone-et=£oire, reo man bie ©teintoble ju Sreufot ausbeutet; im Departement ber 9?ieore, reo fiä) bie S3ergreertc_oon Decije befinben; im Departement beö SlUier, läng* be* Dueunetbaleö, wo bie ®ruben »on JJopant, ginS u. f. ro. unb ber "Pup-be^Dome finb. Die 2lbtage= rungen fcßen jid) burtb SJoanne, 9J?ontbrifon , ©aint= Stienne, 3JiBe=be--®ier im Departement ber Soire unb bcrSRbone, bierauf im 2lrbecbe=, @arb=, perault^ unb 2lubc-Departement W an ben guß ber f prenäen fort. S5on ba an finbet man bie öteinfoble, mancbmal in ungebeurerSDIenge, im Departement beö Xarn, 2lDep= ron, Sot, ber Dcrbogne unb enblit^ im Santol. 2lu(b begegnet man ibncn in ben Departement* btr Scnbce, ginisterre unb be ia aSani^e. Sinige gager finben fid) im füblic^en Jbfil »on grantrei$, im Departement be* 35ar. ^ntt>cnbung> — Die ©teintobte ifi eine* ber »ert^BoHflen Mineralien, unb bie SnbufJrie fcbreibt tjr ben gri>ßten Sbeil ibrer gortfdjritte in Icgterer 3eit}u; bcnn man »erbantt biefem Brennmaterial bie au*gebebnterc Senügung ber Dampfmafcbinen, rcelc^c SafTerträfte erfegen , beren fo üiele ©egenben beraubt finb. Die ©ießereien unb ?)üttenreerfe jeber 2lrt »{r= jebren eine ungebeure 2)?cnge biefe* 5Kac(jgcn)ebc bcr Dicotplebonen barbicten; ober bie großen OTnfTen ftnb bitftt ober fc^icfrig, oi)nt iai Sluöfe^en cincö otganifcben ©ewebeö ju |aben : alSbann l)at au^ bie ©iibficins eine ge>»iffc äugerc SÄcNIicbteit mit bcr ©t^»arjtcl;le, »on bcr ite ft^ übrigen^ bure^i if)rcn geringern @Ianj unterr^eibet. ajprfontmcn. — Die SBegetabtftenüberreftc, rotläfi bie §3raunfo|>renabIagerungen begleiten, finb ganj »erftfcieben »on benen bcr ®3»t>^ar}to^(e; cS ftnb fter bie 5KonocotvIebonen »ollflanbig »erfcjjttjunbcn unb nur Ucberreficn »on I^icotyleboncn begegnet mon ; bie Slotterabbrüde, bie läufig barin oortommen, fcfjen aüt reie bie unferer gegenwärtigen Säume auS. 3n ben umgebcnben erbigen latoffen finbet man SWufc()cl= überrcfie, treldjc bencn ätmlt^ finb, roelcfee in unfern ©üftDaÄTern leben. Diefe Srennfioffe fongcn an fiü) ju jeigcn in ben trbigen unb fanbigcn @4)i(f)tcn, welche ber treibe »oraugge^en (§. 137, anmerfung). %hn crfi meitcr oben treten fte in gropem 3{eitf)t^ume auf unb bitben in »erfctjiebenen ©tufcn bcr ®cbic|tenreif)e unb in aUcn ©egcnbcn bcr Srbe beträe^ttitije Säger. @o finbet ftc^ j. S. eine grogc 9Äenge in granfretc^, ^ie an berf^iebcncn Orten abgebaut rcerben. Sinige wpurcn baüon jeigcn ficf) in bcr Umgebung »on^ari«; auS= aebcf)ntcre ?ager aber fommen in »wrft^iebcncn 'JSunttcn un 3:)epartemcnt bcr Stiöne, ju SSorcppc im Dcpar^ tement bcr 3fcre, ju @aint=^aulet im Departement bet 2lrbccf)C, ju ^tofen, 35auclufc, ©arbannc unb SRoqueoairc an ben Si^oncmünbungcn, ju ©iflcron unb gorcalqutre in ben gjicberatpen u. f. w. ünwcnbun^. — Siefe« Srcnnmateriat ifi in otlen ^imttcn, wo d ^iä) oorfinbet, not| immer fe(;r gefc^ögt. da gibt meljr ©ige aU baö Solj unb tann mit Sort^eil jum (Srl;igcn unb 55erbampfcn bcr 3lü|fig= feiten, jum Äalfbrcnnen unb jum brennen gemeiner aöpferroaaren benügt njcrben. Sie ajartetäten, bie feinen übten ©erud) »erbreiten, finb fejir angcnct>m jum ^cijen bcr 3immcr. Wan bet)auptet, bap man pci) i^rer in ben ©iepereien fclbft aM Srfa^mittcl bcö ?)oI}eö bcbicnen fönnc, wai übrtatnsS eine fcljr jweifcl^aftc Scrfic^ernng ju fein fc^cinfi i)ie ft^wefcltie^^altigcn SSarictäten, Wie j. S. bie »om Departement berStiöne, ircrbcn mit Srfolg jur 'DarficUung bcö 3llaun^ unb Sifenoitriolö angc^ tranbt; bie SRüaftänbe biefer gabrifationen, ober fclbfj bie Signite, »»erben in bcr 2tgricu(tur aU rotfic unb ft^roarje Slfc^c benügt unb ftaben auf ben unfru*t= baren Sobcnfirccfcn bcr S^ompagne unb bcr 3;f>ic= radje fc|6ne Srfolgc ersielt. ©ie ^edjto^te C@agat), au^ bcr man lange 3eit (»inburd) 2;raucrfc|mucf unb »crft^iebene 9»obe= artitet oerfcrtigte, ifi nur eine biegte, fefie Sraun= fo^Ic. TJiefe ®egcnfiänbe fabrijirte man bcfonbcrö JU ®aint»(SoIombe=fur = r©er« tm 'Departement bcr Slube, tt)0 fit 1000 big 12n0 Arbeiter bcfd)äfttgte. |)cutjutage tfi biefer Sntufinejweig ganj »crlorcn gegangen. S5itumen. — 2(öp()olt, Sergt^cer, (ärbpei^, geberl^arj. §.207. ^ffatafteve, — SSitumen nennt man fefie ober )äf)e, gei»ö()nli(6 fdrearje ober braune Stoffe, bie }iem(t(b Ici^tt, balb bei bcr Temperatur bcö to= (^enbcn Saffer« ober felbft barunter, batb bei einer t>6|crn Temperatur ftbmcf^cn. ©creiffc 93itumcn ' finb im SBcingcifi un(oöIid> ; tDÖ^cnb anbcre t^eir« tö^IiiS, tfjeil« untöölit^ finb. Sie meifien löfen fic|) im 3tct()cr unb Jerpcntineffenj ; fic ^interfaffen alöbann oft einen Sfiüdfionb au« foj» (igen ©toffen ober einer anbern unlöslichen, bttumi= nöfen ©ubfianj, beren ©tbmeljpunft öerfcS)ieben ifi. DcrDeftitlatton untenrorfen, geben fic mebr ober weniger ficocrigc, }äS)c©tofi^c, juroetJen auä jiemliti) flüffigc Dcfe, loelt^c Serbinbungen be« fiobfenfiofi^cä mit bcm SBafi'crfioff finb, bie man burt^ »icbcrbottc DcfiiUation reinigen unb umänbcrn fann. 3tl« gjücf^ fianb finbet man entiDcbcr eine 2lrt nlänäcnbcr, fe^r btafiger Äo^le ober eine befiänbigc, bituminöfe ©ub= fianj, bie orpbirt tft. Die SSitumen finb fo, roie 'i\.t in ber 9Jatur »or= fommen, n)af)rf(|cinltct) 5Wtfci)ungcn in alten ^ropor= tionen »on »erft^iebenen SSerbinbungen be« Äo|Icn= fioff« "unb SBaitcrßofi'ö mit 3ufammcnfcfungen »on Soitenßoff, ffiafferfioff unb ©aucrftofi^, äjjntit^ ben cr»äf)ntcn, foj)lenartigen Srennßoffcn. SBcnn biefe (enteren »or^crrfe^cn, fo näjjcrt fii^ bie ©ubfianj ben Srorfentofjlen unb Sraunfobicn; je mef)r fic an SScngc abne()men, je fiebriger ober fiüfi'iger v»irb baö Situmen unb je mebr nähert e« fi* ben 5ßerbtnbungcn bcä So^tenfiofi^« mit aBafferfiofi^, bie man in ben djemf-- fc^en l'aboratoricn bereitet ober auSjtc^t. aSovfommcn. — Die Situmen fangen fc^on in ben filurtfd;en glögabfagcrungen S^isi Ju jeigcn on, unb fommen bann in allen fpätercn gtbggcbifben, i»o fic in immer größerem SJcic^t^ume auftreten, unb in benicnigcn Slblagcrungen »or, t»ctd)e bie Sreibe bcbecfcn, »o fit fidj in fcbr grogcr SWenge »orftnbcn. 3n ben ätteren J^citen jeigcn fie fit^ namentlich oW fictnc 9?cfier ober alö fletne SBarjen in ben Srj- gongen, ircirijc ben SSoben burcbjiebcn ; weiter oben jeigcn fic fit^ in nie()r ober weniger beträd[)tlitiicn 5£>?engcn fowo|)I in ben fc^iefrtgcn ©toffen bcr Sof;» Icnformotion, aW in »crfciiebencn ö^nlic^en 3lb(agc= rungcn, bie barüber liegen. 3n ber 3nraformatton unb in ben erfien 2lblagcrungen bcr Äreibcformation finbcn fie fic^ mit Äott in me^r ober minber mäc^= tigen ©^idjten gemengt. 3n ben auf bie ilreibe folgcnbcn Slblagerungcn finb fonbtge ©tcffc ba»on gcfc^wöngcrt. Oft treten ouö bem 3nnern bcr Srbe (äewäfi'cr, on beren Dberfiäc|c baS Situm fic^ on= fammclt; bcr 21gpt)altfee ifi fc^on feit 3a|ri)unber-- ten wegen ber 5D?engc »on Situmen, bie man auf feiner Dberfiäcfee fammclt, befannt, unb cbcnfo ix\xi) bie burct) bie Sitten fc^on befAriebenen bitumenl^oltigen ©ümpfe bcr 3nfcl 3ante. gronfrcicf) befi^t jicmlict) »ictc SSitumenabtoge- rungen ; ii finbcn. fiel) folc^e in ben Safolttuffcn bcr 21u»ergnc, im tertiären ©onb ju ©abton bei ^cje= na«, JU Sobfann unb SSefdjelbrunn am 9Jtcbcrr()ctn, in ben untern Sreibcgebilben ju Drtficj unb Soupenne bei Dar, ju ©cpffel, bo, wo fic|) bie 3?(>one in ber 3ferc »erlicrt, u. f. w. @tne grogc SWenge biefcö Stoffe« finbet man ou(| in bcr ©c|»cij, in öerfC()ic= bcncn Jjjeilcn »on Deutfdjlonb , ^olen, SJuptanb JC, unb überhaupt in ollen jjieitcn ber SBcIt. flnu>entiung. — Die »crfc&icbencn 23ttumen= orten werben »crftf)icbenartig bcnü|t. ©olc^c Situ= men, bie in ber 9fatur ot« mc^r ober weniger fiebrige Dde »orfommcn, wie j. S. bie »on SScfcJjclbrunn unb fct)r »ielen Drten Dcutfc^lanb«, locrbcn unmit= telbar ol« SBagcnfc^mtcrc, ferner jum Sinfc^miicrcH ber ©t|iff«icile unb iiberboupt bc« gonjcn Jofelwcrf« ber ©cbiffe, wie boä fünfilic^ bargeficlltc öegetobi= lifc^e S^eer, bcnii^t. 21uc^ mengt man bie Situmen mit Soltficinfiaub, mit ©onb unb Sie« jum Setcgen bcr Srottotrö, Jerofi'cn, ju SBaffcrlcttungen, Schal- tern u. f. w. ; ferner lopt man Scinwonb »on i^nen burc^brtngcn, um Icicbte Derfen barou« ju machen; mon mtf4t fte mit gcwtffen gtrnifi'en, womit man ba« Sifcn übcrjie^t, um c« »or 9?ofi ju bewahren; au(^ wcnbet man ficju ben gröbern Wolcrfarben on, |bie boburd) fe()r faltbar werben, u. f. w. Pie ii)td)ti0|}rn ^ineralun. 307 Die alten Sleavpticr ^aben Rcft nidit weiiiä bei Situmen« »om asSvlA^l'fec jiim gtnbalfamiren tfjrcr Sotten bebtent unb baben auf biefe 2Bctfe barauä bie Wunüen gebilPet — ein Sluötruif , ber an baö OToum bet Werfet erinnert, mlä}ci ein febt luobl-- rict^jenbeö unb berübmteö SUapbtba ifi (§. 211). Dur«^ baö aSort SiJumie ober 2>?oum ifl bem Situmen bet $Rame TOumienbalfam jugetommen. §. 208. iparjtgc Stoffe. — Tlan tann U"~ auf »erfdjicbene ©toffe folgen laffen, bie gleidjfatU aui Äoblenfloff, SEBafferftoff unt ©aucvftoff bef}e()cn, fdjmetjbar Rnb, mit einem baib avomatifien, balb flinfenben ©erucbe brennen, unf mcl)r ober ivcniger ben §)arjen äl;nltc^ ftnb. Der Sernfiein ober gelbe 3lmbra, ®ucci= ntt, ifi ber merfwürbigfte unb »erbreitetfle bicfer ©toffe. Sr iß eine gelblicbe, rötljlicjje ober bräun» lic^c, batb burdjfti^tigc , bolb unburcbfiAtigc ©ubßanj, wellte ntancbmal 3"fefteH/ ^flanjcnüberrefle u. f. w. ttnfciliepen, ivic bie -J'arje, »»etcfce von unfern ^?ax\' bäumen fliegen. Tl(i)xeTt SJarietätcu geben bei ber Dcflitlatiou firpflallnabeln, tic auö Scrn^cinfäure begeben; bagegen gibt cS aucb anbere, bie biefeö ^robuft nicbt liefern.' Die einen finb im SBeingeifi unlöSIi(i), an- bere löfen Rcb barin tbeilioeifc auf. ©ie ftnb alle mebr ober u^eniger in Sletber ober in Scrpentineffenj lö^lirf). Siefinaöpbatt bat man eine äbnli(be ©ubftanj genannt, »elcbe jum Sbci' i" äBeingcifi löölicb ift unb aliJ SRücfflanb eine Slrt feficn Situmenö 1)inUvlä^t. SS gibt nocb mehrere anbere fottber ©toffe, bie man in ben TOineralienfammlungen balb mit bem SernfJein jufammenfielltc, balb bason untcrfcbieb. Diefe ©ubfJanjen geboren alle äienilicb neuen glö^ablagerungcn an ; oft finben fie ficb mit ben Sraunfoblen ober in erbigen Stoffen eingcftbloffen. Der Sernflein Wirb ju ©cbmudfa^en »envenbet. 5Kan bat ibn ju öcrfcbiebencn 3ei'fn ju perlen mit gacetten gefcbliffen, auiJ bem man ^alöfd^nüre machte. 6r bient jur Sereitung ber SBernflcinfäure unb jiir Serfertigung gewiffer fetter girniffc, benen e« einen fc^önen (Slanj unb »iel -f>altbartcit »erleibt. 3» ber ?e»ante ifi biefcr Stoff nocb febr gefcbäf t ; man »er- fertigt barauS SRofenfränje für bie aKufctmänner, «Keffer-- unb Solcbbanbgriffe, 3«unbfpigen für Sa- baffipfeifen u. f. \\\ Sen ScrnfJein bdt man t)au)?t= fäcblicb an ben Ufern beö baltiftben SWeereö ; er tvirb burtb bie glüpcben unb felbft burcb ba« SBeer »on bem ©anbboben, bet fi(^ »on 3D?emel bi(J Dansig auöbcbnt, fortgefübrt, t»o man ibn bann an ben Süfien fammelt; au(b fudjt man bicSrauntoblenlager auf, bie ibn cinfcbliepcn. §. 209. ^cbcr^arj (ffilatcrtt). - 2Bir baben bier nod) eines ©toffeS ju erroäbnen, welcbcn man gebcrbarj (Slaterit, miner alifcbeä gebcr-- barj u. f. tp.) nennt, unb roelcber eine gemiffe 2lebn- licbtett mit bem fogcnannten (Summiclajlicum ober Caouichouc bat. Siefer ©toff finbet fiicb in gnglanb in ben Sleigrubcn »on Derbpfbire, ipo et mit einem botäigcn Stoffe, juweilen mit Situmtügetd;en »ot- !ommt. 5Kan fanb ibn aucb in ben Äoblenoblage- rungcn »on TOontrclaiö C^Jieber-Soirc) unb an »et- fcbiebenen anbetn Drten. SSerfcbiebene SBetbinbungen bcä Soblen- floff« mit SBafferfJoff. §. 210. «Paraffin. — Die fefJen 33erbinbungen beö Äoblcnffoff« mit SBafferftoff Rnb mebr ober weniger bem BadiiS, SBaUratb unb gett öbnlidie Stoffe. 2ßir fprecben biet »on foltbcn, bie man Sergreadjö unb Sergfcife, Stbcererit, patöfttin unb Djo- f erit nennt. Sie finben ftt^ in ber 9?äbe bet Stein- foble ober in ber Steintoble felbff. a^an fübrt folc^it in ber SSolpau bei Slanit, ipo man fie in jiemlii^ großer Sfknge gewonnen bat, um Siebter barau« ju macbcn, an; fetner ju ©reffen bei ©aming in Dcffct- teitb unb in Snglanb. SlUc biefe ©toffe baben mit einet gct»iffen ©ubffanj, bem fogcnannten *J(araffin, atebnlicbteit, ivclcbc« man au« ben bei ber Deffilla- tion bet §>oljf}offe ctl;altenen Zl)me gewinnt. Qi wäre ölöbann ein (Satbüt, gcbilbet au« 86 Sbeilen Äoblenffoff unb 14 SBaffctfioff. §. 211. ytapiftUa unb SBcrrtöI. — SBit tennen im SWinetalteicb nur ein einjige« flüffigeö Sarbüt: bie« iff ba« 3Japbtba, ein fcbt flücbtiget ©toff mit einem eigcntbümlitben, butcbbringenben ©crucb, ben mau burd) bie Dcffillation, al« eine gclblidje, butcb- iidjtige glüffigfcit erbalten tann, in welcber man no$ bie b'ft oben für ba« ^Paraffin angegebene 3ufam- menfefung etfennen tann. 3n ber 9iatur fommt ba« 9?apbtba immer burtb frcmbartige Stoffe »crunreinigt »or, weld)e ei mebr ober wenigetbuntclbtaun färben; c« erbält al«bann ben 9?amcn S t e i n ö l. 5« gebort nod) jiemlid) ben neueren glöf oblagerungcn an , ober gebt e« wenigffen« bur^ biefelben binburtb, um jut Stbcberflädjc ju gelangen. 3n grantreicb tennt man e« nur im Dorfe Oabtan bei *))ejena« ; in jiemlid) groper SWenge finbet e« ft4> aber im -?»erjogtbum ^parma unb in 5Wobeno auf bem ganjen 2lbbang ber Slppcnninen ; in ungcbeutet 3Äenge fommt e« an ben Ufern be« fofpifcben SWceree, in ^erffen unb in Sbina »ot. ®iefet Stoff witb an ben »erfcbiebenen Drten, wo er Rcb äiemlicb reic^licb ffnbet, jur Seleucbtung bcnü^t; fo wenbct man j. 93. baö Steinöl be« Dorfeä Simiano jur Seleud)tung ber Stabt '•parma an; in 'Perfien bcbient fitb ba« Sßolt »on OTofful bi« SSagbab bc« Steinöl« al« einjigc« Seleu(btung«material. Tlan betratbtct e« in biefer ganjen ©egenb ol« ein wirf= fame« SWittel gegen bie tbeumatifd)en S^metjen. Scfonber« gefd)ägt finb einige teine Sarietöten, bie man 3Äoum nennt, al« ein »ortrefflid)er 33alfam für bie ftbwerffen Sunben. 2lu^ witb e« al« wurmab'^ trcibenbe« ^Kittel angewanbt, unb im Sübcn gtonf= teicb« i)at ba« ©teinijl obct Del »on ©abian (©abianöQ eine gtope Setübmtbeit etlangt. §. 212. Qicubciigai). — Da« betonirenbe @a« ber Steintoblcngtuben ifl ein Soblenwaffctffoffga«, ba« au« 75 Soblenffoff unb 25 SBaffetfloff befielt; oft iff e« aber mit anbcrn Serbinbungen ber nöm^ titben ^principien gemengt. ®« brennt rubig unb mit einer gelblicben glammc, fo lange e« nicbt mit atmo= fpbätifcber iuft gemengt iff; im entgegengefegten gotl abet betonitt e« mit groper ©ewalt. @« iff um bie ©älfte Iciditer al« bie atmofpbärifd)e Vuft; e« bölt ficb babet im obetn Sbcilc bet nntetitbifcben |)6bten. Die ©tubenatbeitet bcipcn c« gewöbnticb ©tuben- ga«, unb, wenn e« ffd> entjünbet, fcblagenbe« iffiettct. Diefe« ®a« iff auf bet StbobetPläd)e in teitblic^em a^Jape BOtbanben. 3" gewiffen ©teintoblengtuben, bie im 2lllgemeinen Steinfoblen »on ben beffern Dua- litäten cinfd)liepen, entwitfelt ffd) unoufbörlicb eine SÄaffe SDrennffoff, unb e« gibt ©d)itbten, in benen ba« ©a« in fo groper ^'Jcnge »orbanben iff, bag man blop ein 2otb bii'fii'jubobrcn bat, um einen ffarfen, ununterbroibeneu Strom berßorjurufen, rocl- d)en bie ©rubenarbeiter an einigen Stellen immer angejünbet erbalten, um ba« ®a« »on ffd) Ju ent- fernen. 2(uperbem entwitfelt e« ff* no(b an febr oicien Drten au« bem 3nnern ber ßrbe, balb bur^) bte ajiJTe »erfdjiebcner feften Scbid)tcn, balb burtj bie foren fanbiger Subffanjen, ober enblitb burcib baS SBaffer mancber Sümpfe binbur(^. Tianä^mai ent- witfelt e« ffd» allein, öfter« aber iff e« mit einem mebr ober weniger bi(^)ten Steinöl ober mit 33itumen itlincrclugii fltmengt. srnbttöwo tritt ei mit einer grcpen OTcnge liur* SBafTer »erweii^ten unb oft mit ©ecfalj ge- fc^tcangcrten Sf>onc« au«; oucf) fort^e gibt ei, welcfce eine grofc Wenge ertigcr ©ubfianjen auägeroorfcn ^aben ober noc^ (e^t auöttJcrfen, bcrcn 2(uf()äufung Äegel gcbitbet Ijat, aui beren ®pigen fic jegt no(b jiemli(^ bäufig atiöftrömen. Diefcn Srfcbeinungen gab man ai^bann bcn 9Janien @ cf) l a m in » u l f a n c. äBenn biefe 5?apbt^a= unb SSitnmengaäflröme itd; jii= föUig cnfuinbcn, fo faljren fie mel;r ober weniger longe 3eit ju brennen fort, iii große ©ufiregen ober ftarte SBinbfiope fte enbtidb au^Iöfcben. 'Daranö geben nun bie natürlicben Jener, bic feurigen gontainen u. f. ro. bernor. Tiie babei cntirirfeltc pi^e iil fiart genug, um ben angrenjenben Soben JU calciniren, unb ei bilben ficb an »crfcbtebenen Dcrtern große öbe giäcbenräume, bie jebcr 35ege-- tation beraubt finb. Unter biefen geuern gibt ei auO) fold^e, bic fcfeon feit ben älteften 3etten brennen ; fol(^e ftnb j. 58. bie beö 2)?ont=ebimere an ben Siifien oonSleinafien, benen fcbon "ptiniuö gnräbnung t^ut, unb bie bon 9?eucm im 3abrc ISll öon bem Äapitän Sbeaufort entbectt lourben. (Seroöbniicb entweicben t>ai @ai unb bie gtomme burc^ bie ©palten aui bem SBoben ; manchmal tritt ei aber aucft burtb bie Deff= nung ber |)6blen aüi, wie j. SB. bei dumana, roo |)err öon .^umbolbt bie glammen bisweilen bii ju einer po^e oon 30 ÜBetcr emporfteigcn fab. ■Die ÄoblenmafrerftoffqueUen finb auf ber Srbober= fl[ä(be jiemticf) böufig ; eine große Sin^abl tommt am guße ber 2lppenninen, in ^arnia, SWobena, in Sou= logne »or. di finben fi(^ t)icr bie geuer »on Selleja, 5)tetra=3Äala, Sarigajjo jc., »elcbe bie be.fannteften ftnb, unb eine große Slnjabl mebr ober ttjeniger ftarter ©aljj. @o(cbe ©aije erifJiren aud) in ©tcilien, jwi- f#en Sirragona unb @irgenti, an einem Drte, ben mon 5Wacca(uba nennt ; e* ift aber 1)aufi\ää)U(S} um iai fafpifcbe SKeer, namcnt(id) bei 33atou berum, »0 bie Srfc^einungen im ®roßen »or fid) geben, unb in einem eben fo großen @rabc foUen fie in ^inbofJan »orfommen ; ei ift binrcic^enb , wenn man an biefen Orten ein Sotb öon 1 ober 2 SWeter Sicfc in ben SBoben macfet, um ftcb einen ©a^jirom ju oerfc^affen. ©ieienigen Derter 2lfien« , \w auf bcfagte SBeife cntjünblicbe ober entjünbete Stoffe entweihen, jinb bei ben geueranbetern ein ®egen|lanb großer Ser- ejrung genjorben, unb finb ti jcgt noä) bei einer Meinen Stnjabl ^JSarfer ober (Duebern, »on benen flcf) einige beßbalb um Söafou, bem belügen Drte, jtrum niebcrgelaffen baben, »on i»o au<5 fte ®a« in glafcben itjren SJeligion^briibcrn in *perftcn unb $>in= koflan jufenben. Siefe natürliiben geuer bcnügt man oUgemcin jum Srennen tei SaUei, ber Daibäieget, iti SopfergeftbirriS unb jum Serbampfen ber gIiilTig= leiten. 3n einigen ®cgenben reerben fie »on ben Seuten jum Sodjen ibrcr ©peifen angenjanbt, unb oft för» btrn fie iai ®ai burcb mebr ober roeniger tiefe iö^ex )U Sage unb jünben ei bierauf an. ®i^er^(citSIampc. — ®a bie (äntjünbung iei mit atmofpbarif(ber Suft gemengten Äoblcnwafferfioff^ aafe« im 3nnern ber ®ruben in bobem ®rabe für bie ®rubcnarbeiter gefäbrlicbe grploftoncn bewirft, fo ift ti »on ber größten Sidjtigfcit, baß man ftc^ biefe« Stoffe« entlebige, i»aö tbeilreeife burcb ein gute« Slu«lüftung«fpficm gef(biebt. S« bäuft fitb ieboib immer on gewiffen Jbeücn an, bie weniger luftig finb , al« bie anbern, unb in bie man ftcb nur bei ber größten Sorftebt mit ben ?i(^tern wagen fann. S5aöij), einem beriibmten cnglifcben Sbemtter, glürfte c«, na^ »ielen getebrten gorff^ungcn eine Sampe }u conftruiren, mit ber man fi* »or jcbem Unfall ftt^crn fann; biefe Sampe nennt man ©icbcrbeit«lampe; fte befJebf au« einer Dcllampc, beren glamme »on aUen ©citen mit einem 9Jeg »on 3»efTing= ober (äifenbrabt um: geben ift. DaBp jeigte, baß, wenn ficd autb ein in eine folcbe ?iütte eingefcbioffene« entjünblitbe« ®ai entjünbet, bie gtamme ficb nii^t mä) außen mittbeilen tonnte ; baber fann ein foitber Sipparat in ®ruben getragen werben, bie »on biefem ®afe fo erfüllt fein mögen, al« fie wollen, obne baß man einen Unfall ju befürcbten batte. Diefer ®clebrte bat in golgc neuer gorjcbungen biefe Sampe bebeutenb »erooUtommnet, inbem er eine ©pirale »on f lotin, 4 bi« 5 Zentimeter oberbolb bc« 2)ocbte« onbradjfe. 'Dicfe« TOefall bot, erbigf, bie gigenfcbaft, boß e« in entjünblicbcn, in gewiffen ^ro= Portionen gebilbetcn ®a«gcmifcben glübenb wirb, fo t>a^, wenn man mit einer fold;cn Sompe an eine ©teile fommt, wo bo« ®a« in folc^er 5Wenge »or= banben ift, boß e« bic Sampe au«lof(l)t, ber ^lotin= faben plö^licb leucbtcnb wirb unb binlänglid) Sidbt »er= breitet, um ben ©rubcnorbeitern bcn SJücfjug möglid) JU macbcn. Unb notb mebr, wenn ber ®rubcnarbeitcr an einen foldien Ort geratben ift, wo fttb bo« ®o« unb bie otmofpbcirifc^c Suft in geeigneten *propor= tionen finben, fo bewirft ber glübcnbe ^lofinbrobt eine (Jntjünbung in ber Sampe unb jünbet ba« ent= flammte ®a« ben Docbt wieber an. SB« iberte« ?)ols unb Jorf. §.213. 93ecänbei-te« J^oU» ^ 2lußcr ber eigent- lidicn Srounfoble, woran mon (ligcnfd;aften bemertt, bie Rd} benen ber ©d;warjtoble näbcrn, finbct man baufig aucb ?'ölier, wcldic tbr §>otjgewcbe »oUfiänbig bcibebollcn baben, fitb entjünben unb wie bo« gcroöbn= liebe ?)olj mit einem in bie Slugen bctßenben 3iauc^ brennt, ber juibcilcn einen bituminöfcn ober ouib einen flintenbcn, feiten einen balfaniif(^en ®eru(b bat. ®iefe« »erönbertc §)ol} finbct fid) montbmal in bem nämlid)cn Drte, wie bie Srountoble, bilbct aber meiflen« befonbere Ablagerungen in ben neueren gor= motionen, fowie oucb bie fogenanntcn unterfeeifcbcii SSBälber ; bi«weilen würbe e« tn ber ©cbreinerei gleidj bem gewöbnlieben §)oläc benügt, ober oud) al« ©renn« materiol »erwenbet. Sie fölniftbe (2rbe Ctötnifdjc Umbro) ift ein onbcre« im ©cboo« ber Srbc »ergrabene« umgcwon= belte« -?»ol}; fte fommt ol« ein crbiger Stoff »or unb »crwonbclt fitb getrotfnet Iciibt in ©taub ; brennt obne glamme, gleicb bem »erfaulfcn ?)olje, unb obne SRautb. ©ic ifl notb ein witbtige« Brennmaterial in ter ®egenb »onfioln, wo fie betrotbtlicbe Soger mit einer SEiefe »on 12 bi« 13 Steter unb einer Su«- bcbnung »on mebren Stunben bilbct, unb worin man autb 3?efle »on üWonocotplebonen unb Sicotpleboncn ertennt. 3br Slbbou wirb.tbötig betrieben; man bringt pc in gormen, natbbem man fte juüor ongefeutbtet batte, um fte fo leitbter tran«portiren ju fönnen. 3n ber ®egenb »on Äöln wirb fte in großer 2»enge »crbroutbt. 3brc Slftbe ift fcbr gefutbt für bie 2lgri= cultur; man fübrt fie bi« notb poUanb aui unb »er- brennt fie ganj befonber« ju bicfcm 3»»ecfe an ber ©teile felbft, wo man fie gräbt. §. 214. Siocf. — lorf nennt man eine mebr ober weniger buntelbroune ©ubfionj, bie fitb burtb 2lufbäufung unb Umbilbung »crftbiebencr ^pflonjen er- jeugt. Der Jorf ift in ben untern Xbeilen be« Sager« glcitbortig unb bitbt, bagegen in bcn obern Jbfil«" grob unb :nit beutltcben Ueberreften trotfcner '}5flanjen erfüllt. Sr brennt Icttbt, mit ober obne glamme, wobei er einen eigcntbümlidjcn ®erutb »on fitb gibt. Sei ber ©efiillation liefert er effigfäurebaltige« SBoffer, eine olortige Subfionj unb @afe. ©er Sorf wirb bureb *>if Sünfommlung ber SBof- ferpflonjcn, nomenllitb burtb bif 2;orf= unb Soffer- moofe, bie fitb immer im SBoffer befinben ; er bilbct fit^ noe^ ieben Sog in unfern Sümpfen. «Wonitimal P'it niid)ti(i|!en ^inrrali bebtrft «t ungeheure gläi^enräume in bcn niebern abteilen unferer kontinente unt erfüttt bic licfgrünbe ber breiten Sfjälcr, bcren geringe ©entung ba^ 2lb= fließen ber (Dewäffer »cr^iinbcrt. 9Jid)t feiten finb biefe Säger nod; mit SBaffer bebetft, aber an üer= fdiiicbenen Orten trcden gelegt ; über itinen bilbeten ji^ ©ctiicttcn bon ®anb unb l'c^men, weiche fc^cnc SBiefenpln^e entf}ef»en liepcn. Die größten Torflager von Srantrei* finb bie «m ©onimet()aI> jwifdjen 2lmien« unb 2tbbe»ille. 2luc^ finben fid; betrö^tlidje in ber Uingegenb »on Senii= »aiä, im Üourcqt{ial, in ber Umgegenb üon Dieiije. 3m efri>net(>at bei ^nri« wirb gleicfjfaüö Jorf ge= Vüonnen. 3luf SEorf liegen bie meiftcn ft^cnen SBtefen ber 5?ormanbie. §)onanb, ba« fein onbcreö ©renn- material beft^t, enthält eine große SDIenge, fo reic auö) SBeUpfialen, ^annooer, 'JSreußen unb ©cfclefien. Der Sorf i)l immer noä) ein gefc^cijteö S5reun= material in allen ©egenben, wo er fic^ nnbet, baljer ttirb auc^ fein Slbbau t(?citig betrieben. Sr finbet fo= gar ba feine 2(nwenbung , wo baö §iotj felbji beniigt B)crbcn fönnte. älut^ üer!oJIt man i^n in eigenö ju tiefem ßn'frff confiruirten Oefen unb geivinnt bn= bur^ eine faltbarere Äo()le, aU bie -?)oljto|)te ; fie wirb oft mit 33ortl)cit überall ba angewenbet, wo bie $)oljfol;(e benügt werben fann. ÄoHfufäure. §. 215. Dieä ifl ein gasförmiger, farblofer, gc» ru(^lofer, nicf)t cntjünbltc^^er Server, ber fict) im SBafifer Icöt, bem er feinen fäucrlict)en tiSefctimorf, fobann bie Sigcnfc^aft ju fdjäumen, unb bie ©igen« f^aft, tiaxä) ÄaltwaiTer einen 9Jicberf4)tag }u bilben, mitt^eilt. Diefcä ®aä finbet fic^ im freien Sujlanb am ©runbe ber Srunncn, in bcn aufgegebenen Serg= werfen, im 3nnern einiger natürlic^jen §)ö^len, j. S. in bcn Sfloujfiö in ber Öegenb »on Slcrmont in ber 2lubergne, in ber 3tubcnaSgrottc im Departement bet 2lrbcd;e, bem ©d^waben oon <)5erautt bei Tlonl= peUier, ber &nnb«grotte bei 9Jeapel, in mehreren 3)?ofctten in Sampanien, in ben .?)öt)(en oon S3oI- Jena im Siri^enflaate , in ber iiöiile oon Sppficn in ©icilien k. ®ewöl)nlid) entwitfclt fid) biefe« ®a« aui bem SJoben ber genannten §)ö^len, unb ti iH weiter nit^t« nöt(>ig, aW baß man ben 93oben ein wenig aufi^acft, um eä oft in ungeheurer 3)2enge }u entbinben ; bie»S gefc^ie^t 5. SB. (»auftg um t£lermont in ber 2luöergne tjerum, wenn man in ben '"Pojjo» lanamaffen gräbt, weld;e bie »ormaligcn Sultane ^ier aufgehäuft ^atitn. (Si entftrömt oft in unge teurer ?Wenge auö bcn erlofd;cncn »ulfanifdjen Ära tern, wie unter anbern auö bem S?ultan ^»afto in ber @egenb üon Quito, ober ausJ ben ct>maligtn ©olfatarcn, wie auf 3aba, int fogenanntcn gif($' tljote ober @ueßo llpaö, wo jcbcö Icbcnbe SBefen fogleid? »on ber 2(öpf)prie befallen wirb. Do« !of)tenfaure @ai5 finbet ftcf) ^äuRg in bcn ^ewäjfern aufgelöst, unb ^war in weit größerer TOenge, aW eö unter bem gewöl;nlid»cn atmofpjjä-- rife^en Drutf möglich ifl. Dabure^ cnt^eljcn bie '}}ti= neralw affer (©auerwaffcr), bie man an fe^r »ielen Orten antrifft, unb worunter ba« bcfannteftc baö ©clterf er waffer in 9Jaffau ift. Dicfc« ©auerwaffcr ifl auc^ jugleid) ba« fiärtfte unb in Sejic^ung auf bie onbern aufgelösten »tcffc ba« einfac^fJe. 9?ic{)t nur gibt e« »tele falte SBaffer, bie mit biefer (»äurc gefdjwängert finb , fonbern aud? Siele warme, wie j. S. bie oon 5Sic^p unb be« Wont^ Dore in ber 2luoergne, »on 5Bal« im Departement ber 3lrbcd)e, bie fogar eine Temperatur »on 55" ^aben; bie »on 2Bic«babcn, bereu Temperatur bi« ju •aS" fteigt , 2C. Sarbonote. §. 2Ui. 9iU(\enicine «ftaroPtcrc. — DicSar= bonatc finb Icidit baran ju erfennen, baß fie Mi mit ©alpetcrfäure fowo^l im Aalten al« im S[Bar= men aufbraufen. aWit 21u«na()me »on 3 2lrten finb alle biefe fiör- per SBicarbonate; b. (>. bie ©äure enthält jweimol fo »icl ©auerßoff al« bie &afii ; bie einen finb ein= fad), bie anbern auf »erfdiicbene iffleife }ufammen= gefeft; e« gibt barunter folcfce, bie fein SBaffer ent= galten, wä^renb anbere^ipbrate ober waffer^altig finb. Die wafferfrcie Sarbonate, W(lä)t alle eineglei((ie 3ufammenfegung«formel ^aben, t^-ilen fic^ in jrocf ©ruppcn, unb an febe berfelben tnüpfen firfj Doppelt» ßarbonate. Die einen gctjören bem rl)üntboebrif*en, bie anbern bem gerabcn rectangulären pri«matifdien ©pficm an ; aber an ber ©pige feber biefer 2lbt()ei= lungcn |iel;t ber fo^enfaure Salf, ber bie beiben gormcn barbictct unb anjujeigen fd?eint, baß ^ier öom Dimorpl)i«mu« ein Seilpiel im ®roßen »ortcmme. Die trpftallifirten r()omboebr if djen Sarbo= n a t e l>abcn bur* olle äußeren S^arafterc unter ^ä) bie größten 33cjie^ungen, unb jwor bermaßcn, baß bie meiften lange 3eit ^inbur^i in eine einjige @pe= cie« jufammcngeworfcn würben. Die Sinologie fegt fic^ bi« }u ben Varietäten in ber ©truftur fort, fo i:a^ ber tcHenfoure fiolt, ba« to^lenfaure Sifen, ba« to^lenfaurc 9i?angan u. f. W., wenn fic nitjt bcfc^äbigt fino , auf feine SBeifc mit bem Singe »on cinonber untcrfd)icben werben fönncn. Sllle biefe (iorbonate loffen fiel; in 3?t>omboeber fpalten, bie cinonber fcljr na|)e »erwonbt finb, nämlic^: 1030 unb 770 ? 105O h' und 74« 55' 1U6» 15' unb 730 45' 1070 unb 73» 1070 25' unb 71« 35' 107" 40' imb 20' Die pri«matifcf)en Sarbonatc jeigcn ä^n= üä)i a?crt>ältniffc. Seine« unter ben un« befanntcn läßt fiä) fpalten, (»oben ober in i^rem ganzen SBefen bie größte Slcl^nlii^feit mit cinonber, fei e« nun ()in= fici)tli(f) ber ©ruppirungen C§- 48.), ober fei e« in Söejic^ung auf bie Srpfioüe, bie olle ouf fe^r na^= »erwonbte ri)ombif(^c ?pri«men bejogen werben ton- nen, nämlid;: arragoiiit. Sii rSorabii'Jicä ' 2ßei63ieift8 ©tronfiantt aßiitijtrit Unter fämmtliiifjcn Karbonaten finb nur wenige, bie un« bcfonber« intereffiren tonnten; bie« finb eincr= feit« foldie, bie auf ber Srboberfläc^jc in großer ^OTenge »orfommen, onberfeit« biejenigen, weltt>e entweber Ol« Srje ober fonfl ol« ©toffe, bcren 9?ugcn in ge- wijTcn 3nbufiriejweigcn unbcrctSenbor ift, »on 2Bit|= tigfeit finb. Stile onbcre finb jufäUigc ©ubfianjen in ben erjlogcrn, »on bcnen man gleic^fom nur i^r Sefteljen ju wiffen brau(*t. Äoltftein. - So^enfaurcr Solt. 3«länbif*cr ©pott). §. 217. ne bobci aufjuf^wellen nocj }u tnificrn; lö«t M unter fiorfcm SSraufen in ©otpcterfäure auf; bie Sluflöfung gibt burcj» oral-- 810 fiäinttaloiu. faure« ammoniaf einen SJtebctfcfitag ; burc^ bie an= betn 3?eagentien aber entmeber rocnig ober gar feinen. ©pec. (äcwiä)t = 2,72. Doppelte ®tra^(enbrc= 4)ung. 9?t(^t fe^r ^axt, benn er lägt ft(^ mit einer ©taMfpt^e fe()r teidft rtgen. ®iefe ©ubftanj ifJ in Scjie^ung auf bie Ärp» ftaOifation eine^ ber mertoürbigllen #?incralien. Sie realifirt für fic^ allein Slllc«, maö baö r^omboebrifd^e ©pPem barbicten fann (§. 24 bi« 26, 40): 3?!>om-- ioeber jebcr 2lrt, öon ben fJumpfcHen biö ju ben fpi^eflen; ©calenocbcr Bon allen 2lbreeicl)iingöarten, fpi|e ober fJumpfc; Sobecaeber mit gleii^fcftenfligeH Dreierfen, unb 'j)riSmcn mit regetmäpigen fec^öfeitigcn ®runbfld(^en. 2lUe biefe gönnen fi'nb überbie« no^ auf alle Sffieife oeränbert unb mit einanber in allen nur benfbaren Kombinationen »er-cinigt. Sarunter finben fti^ ©ruppen jeber 2lrt aui paarweife »crei-- nfgten Srpfiallen (§. 49.), bon 3?l)omboebern, So-- becaebern unb i^ren Scmbinationen. 3n großer 5Wenge auf ber Srboberfläc^e berbrei' tet, flcllt ber fo^lenfaurc Salf jufätlige gormen bar, bie ni(^t mcnigcr mannigfaltig finb, aU bie regel= mäßigen ©eftalten. Sä finben ftc^ ^ier alle Slrten »on jufammengeiBacl>fenen Srpf5atlcn, alle unregel- mäßigen ©nippirungcn: ©tatattiten unb ©talagmi- ten, crbfenförmige ?luött)üc()fc, 9?icrcn, 3nfruflatio- nen auf 'JJfiaujen unb auf jeber Slrt »on Sörpern ober in ben SffiafTerlcitungen , ^feubomorp&ofen bon §)0l5, aSufc^etn unb ÜKabreporen; enblicfe finbet fiel) ?ltleö in biefer ©ubPanj, bie für fic^ allein gcwiffer- maf en alle Seifpiele Bon Wobififationcn bcö ©toffeö, ^crbeigefüljrt burc| bie äupern UmfJänbe, barbietet (§. 50. m 62). 2lu0 feine ©fruftur ifi fe^r Berfe^iebenartig, benn man finbet i^n at« blättrige SWaffen, bie fic^ in me^r ober weniger birfe platten fpalten taffen; aB fein unb gropf^uppige, fJra^tige, faferige, bidjte unb erbige 2)Zaffcn. %lä 3lblagerungen im ®ropen fcf)liepen bie Sarictäten oft aud) frembartige ©ub= Panjcn ein, bie balb me^r ober weniger trpftatlinifc^, jatb erbig, in Sünbeln cingeflreut, ober gletc^= förmig in ber ganjen SSaffe Bcrbreitet pnb unb i^r garben aller 2lrt geben. Die mit 3;^on gemengten Varietäten nennt man 2)?ergel, bie man wieber unterfc^eibet alö Saltmergel, ibo bie SSeimengung be« Sdoneö wenig beträgt, unb 21;onmergel, wo bagegen bie frembartige ©ubftan.; in großer aSenge fiel) Borfinbet. §. 218. ©orfommcn. — ®cr to|)lcnfaure Salt »ö auf ber grboberfläcfce ber »erbreitetfte ©toff unb iilbet ben größten Jfjcil unferer (kontinente. Sr ge- hört wcfentlicl) ben glögformationen an unb finbet ft(^ in ungeljeuren SMblagerungen in fämmttidjen @tu= fen biefer gormation — Bon ben fxlurifc^en 2lblo= gerungen biö ju ben ncueflen gormafionen C§- 137. änmertung); balb bilbet er me^r ober weniger mäc^= ttge ©(^i^ten, bie mit Berfi^tebencn fanbigcn unb t^onigcn Slblagerungen wec^fcllagern , balb bilbet er für ft(^ ollein ganje Serge, ja felbfJ ganje ®ebirgö= fetten. Sinigc biefer großen Slblagerungcn unterf4)ci= ben fit^ burc$ bie 2lrt, wir i^re Sfjeilc^en aneinanber gefügt finb, ba bie einen eine biegte, bie anbern eine erbige unb me^r ober weniger grobe ©truttur bar= bieten, ©ie ftnb alle mit organifAcn Ueberreften er= füllt, beren ?fatur ft^i Bon ben alteren biä ju ben neueren beträchtlich abanbert unb welche wic^itige S^araftere für i!)rc gegenfeitige Unterfcljeibmig, fclbfl in ben SJJineralienfammlungcn, liefert (fie^c in ber ©eologie). 3n ben untern gormationen finbet man in ber Siegel bi^tc Salfjieinc, gewö^ntii^ Bon buntler garbe, weiter oben werben bie garben geller, meißenö ifl bie Sertur locfercr unb baä 2luäfc|en gröber. 3n ber Swraformation we^feln bie biegten faxtkrt mit mejir ober weniger entwidelten oolit{>ifcl)en 5lb= lagerungen ab. 3« t'cr Äreibcformation fiellen bie gewöf)nlic^ erbigen ©toffe me()rere abtf)eitungen bar: bie weiße treibe, mlä)t liärter ifl; ber Salf^ tuff, ber mon(f)mal ^art genug ifi, um aU SBau-- fiein bicnen ju tonnen, unb bie Sblorit treibe, bie merfwürbig burc^ bie SWenge flciner grüner fiör» ner ifi, wetcfje fiel) eingemengt finben. Seiter oben werben bie Ablagerungen bur^auä grob , mit weiter Stertur unb öftere im größten X^eil i^rer Sluöbe^- nung mit ©anb gemengt. Sie organifc^en Ucberrefie, woBon bie meifien ben 3Äollu(Sten angehört ^aben, bieten gewö^nti^) gönnen bar, bie Bon benen ber je^t (ebenben SSefen Böllig Berfcl)ieben finb unb erfi nac^ ber treibe nähern fie fic^ benen unferer Speere, mit welchen fie in ben jüngflen ©e^ic^iten felbfi ganj ibentifc^ werben. ®ie ©attungen ober 2lrten ber organifc^cn Iteberrefic, bie man in biefen 2lblagerungen finbet, Bariiren am öftefien unter einanber; b. b- biejcnigen, bie in einer gewiffen Spoc^e lebten, Berfc^wanbcn in ber näi^fifolgenben unb machten anbern 'fla^, bie felbfi auc^ wiebcr Ber- fd)wanben. Sic meifien finb ^Keereöüberrefie, oft ju Saufcnben jufammengef)äuft unb für ficf) allein unge= |)eure Ablagerungen bilbenb ; aber auci) Biele @üf= wafferüberrefic finben fic^, bie gewöj^nlid; in einen balb biegten, balb erbigen Salftcig cingebacfcn finb. Siefc ©üßwafferüberrefie jcigen fic^ ft()on in ber ©teintodlenformation, werben aber erfi nacb ber 3uraformation ja^lreic^jer unb bcfonberö ja^lreic^ nacl) ber treibe, in bem fogcnannten tertiären @e= birge. Sin fe^r bea^tenöwert^er Umfianb ifi bieiS, baß wenn bie Bcrfc|)iebenen taltabtagerungen, bie wir im Allgemeinen bejei(<)neten, fic^ in ber Jialie ber trpfiallmifc^en ©efieine unb namentlich mit il)nen gc- mengt finben, fie Sliaratterc anne|)men, bie total Bcr« fcliieben finb Bon benen, bie fie überall anberöwo bar= bieten. Sie organifc^cn Uebcrrefie finben fic^ alöbann oft ganj jerfiört; ber biegte unb felbfi erbige 3ufiai'* ma*t einem Berfd^iebenen, mel;r ober weniger frpfialli- nifc|en, blätterigen unb förnigen 3ufianb ^lag, unb jwar in bcrfelben 3fit, aW bie Sdone unb ©anb= fieine, welche anbern Drtfi bie Berfc^iebenen @cbic^= ten trennen, !J;()onfcf)iefcr , ®limmerfcf)iefer, fcf)iefrige Duarje )c. werben. S-ic matten unb bleichen garben werben bnrd; lebfjafte, balb gleichartige, balb bunte gärbungen erfe^t. 9Jeue ©toffe erfdjcinen in ber SWaffc aU Abern, ©trcifen !c., ober eingefprengt k., lauter Umflänbe Bon einem |»o^en 3''te'tiTe für bie ®eo= logic, auf bie wir übrigen^ fpäter wieber jurü(f= fommen werben. Salftuffe. — Unabiiängig Bon ben ununtcr= bro^enen Ablagerungen, wel^e, Bon einer ^criobe jur anbern aufemanber folgenb , bieglögabtagcrungen bilbeten, finbet fic^ ber talf ba unb bort alä me^r ober weniger betrac^tlic?)e Ablagerungen, bie Bon GucUen crjeugt worben finb unb woBon einige noc^ in unfern Jagen junel)men. Siefe Ablagerungen finb bie Äalttuffe, bie man an Berfc^icbenen Drten in großer Anja^l finbet unb bie juwcilen unermeßliche Ablagerungen bilbeten. gaft immer fcbließen ^t organi= fd)e Ueberrcfie, namentlid; SSegetabilien, bie in ber llmgegenb leben, unb manchmal auä) gluß= unb ?anb= mufc^eln, ein. 3n falt()attigen SBaffern bilben fic^ auc^ bie Srb= fenfieine (§• 55), unb burc^ baö Surcfeficfern bie ®taiaUiUn, weldje oft bie unterirbifc{)en |5Ö^len ober ©rotten ber Saltlanber »crfperren, Bon benen einige fe^r berü{)mt geworben finb, wie j. S. bie ®rottc Bon Antiparo'g im grieci)ifci)en Arc^iipet, bie ©rotte Bon AureUe in ber granc^e=Somtc, bie Bon ^oolö |5ole in Serbpf^irc jc. §. 219. dücoQvapW^^ Cagc. — Alte ©cgenbcn ]ßie miäjl'iQ^tn ilftineralün. 311 bcr @rbc bieten mc^t ober rccniger belrä(f;tlicl)c 2ib= lagerungen bcr üerfc^iiebenen Äaltfteinarten bar. Der gropte Sl;ctr beä franjöjifetjcn SSobenä ifl barau« ge= bilbet. Sie tertiären 3lblagerimgen , wetetje 2Reere«= grobfalfc unb glupfalte in ftd? begreifen, bebetfen bie 3le=bc-(5rance unb DrteanoiS, foroie Xouraine, ©uienne unb ©a^cogne biö jum Suge ber ^vrenäen. Dann ftnben fi* au* 'oiäf glupfalte aH abgeriffene ©tüde in bcr 3tuoergnc, am CSantal, in «angueboc unb bcr JSrooence. Die Äreibe, welt^e bie grogc ^arifcraMagcrung umgibt, fe^t ftc^ in ber Sdampagne, bcr 'picarbie, in 2trtoiö fort, bitbct fämmtlitbc iäl;c llfcrabl;änge öon Salai« biö -Jionfleur unb finbct ftcb gleichfalls an ben engliftfeen Äüften lieber. Sie fegt ficb in bcn Vanbftbaften Waine unb Sourainc, einem Jt;cil oon Serrv» unb ''Poitou fort ; |te tonimt auch in 3tngou= moiS, ©aintonge unb bcin füMidjen Sljcil »on *peri= gorb Bor. Die anbcrn Äalfc, namcntlicb bie bcr 3urafor= mation, weifte bie Srancbe = Somte unb Surgun'b bcbecfcn, bitben bcn gröften Sbcil beS übrigen granf» rcic^0, reo fic »on ben trpftaüinifcben ©ebilben ber 2lrbenncii, Sogcfen, 3Upen, ber Daupbinc, ber ^pprc= näen, bcr Bretagne begranjt finb ; fic umgeben auf allen ©citcn bie fryfJallinifcbe ©ruppe, rcelcbe üimouftn, bie 21uöergnc, Sponnai«^ unb einen S^cil eon San» gueboc bilbet. 3n bcr Daupbine unb gan; um bie Stlpcn berum, foreic au(^ in bcn f prcnäen finbcn ficb bauptfäcblicb bie burd; bie ©egenreart ber frvftallinifdjcn ©eftcinc mc()r ober weniger fiort öeränbertcn Ablagerungen. §. 220. «nwcnfcung, «auftcin. — Der Aalt- flcin ifi ein ©toff, ber feine töglic^e Slnwenbung finbct. 3ucrfl bietet er als Saufiein ben großen SSortijeit bar, baS er ftd) leicht bcrarbeifen lagt unb bennocb bie feinflcn, jartcftcn Kanten, ilciflcn unb Drnamenfen bcbält. SntcfTcn ifl biebei eine forgfäitige 21uöibabl ju treffen^ bie Äreibe ift in bcrSficgel ju jart unb ibcicb; bie blätterigen, einfoc^en ober glimmerartigen 3?arie= toten j)altcn nur einen geringen Drucf aus ; »iele biegte Äalfe finb nacb einem angenommenen 3luSbruci trotfen unb übcrbieS bäufig mit 3{i|Ten erfüllt, welche ibnen an iljrer gefiigteit biet bcnebmen. Die beflen ajarietäten finb bie bidjteu, mit ungleichem, flad)cm ober unregelmäßigem 93rud>e ; ferner bie matten unb oft bie etwas crbigen. 3" biefer Sejic^ung auSge= äcic^nefe Äaltftcinc ftnbet man in benjenigen gorma= tionen, bie benen öon ^*aris entfpred)cn, unb in ber 3uraformation ; eS finb bieS bieienigcn gormationen, bie baS «Waterial für bie meiflen SÄonumente ber cibitifirten SBelt lieferten. Oft wenbet man auc^ bie Äalttufe an ; in biefcr Sejiebung tann man bcfonbcrS bie beS Sirc^enftaateS anführen, rccltbe unter bem 9Jamcn Jraoertino befannt finb, in einem gropen Jbeil »on 3talicn angeibanbt reerbcn, unb auS reelcben fämmtlid)e antife 5Konumcnte, fotine bie meifien neue» ren, gebilbet jinb. mit Sbonerbcfilifatcn, mad)t ouS bcr gonjen iWoffe mit ein wenig SSJoffer einen Seig unb formt, wie »or^in, Soibe borauS, bie mon trocfcn werben läft, um fie Bon 9?euem ju brennen. Diefcr ^rojep ifl ober wegen beS boppelfcn SSrennenS etwoS toft» fpiclig. S)?ormot. — SWormor nennt man bie fein» tornigen unb pi'liturfäbigcn SalffteinBorietoten, bie fowobl ibcgen ibrcr weifen gorbe, als wegen i^rer mc^r ober weniger lebboften gorbung jur Sßerjtcrung 40 312 iMiiterttlogir. bet ©ebäube ober jur ÜÄöbttrung * benü^t werten Knncn. St ftnbet m gerotiTermapen überaö, ^aupt= ^aiiii ocn ber 3uraformafion an bi« ju ben ftlu= rtWen ÄaltfJetncn ; in benjenigcn Z^üUn bicfer 2Jb= togerungcn, roctcbe an bie frpflatlinifdjen (^eficine granjen, beftnbcn M i'" SlUgemcinen bie farben= reti^iien unb bie am I;übfc^e|len geaberten SBorietäten. SÜan unterf^jeibet bei bem Marmor »erfcbiebene Sarietätcn, »on bcr (cbe il;rcn befcnbern 9?amcn ^at; bte f(^6nf5en nennt man antifen 3Watmor, — ein SluSbrud, ber feinem SJamen naä) einen aWamipr anjeigt, beffen gunbgruben nti^t mel;r »orfjanben ftnb unb auö bem man bie alten 3Äonumcnte »erfettigte, ber aber jegt auf foIc{)e 5ßarietäfen angewanbt trirb, bie man unter fotdjen berauäwäbft, irelc^e man tag= täglich abbaut, ©iefe Sttfert^um^Iiebe ifl oft ber @runb, warum man mit großen Soften aui Statten SKarmor fommen läpt, ben bie 3iömer au« grantreit^ baiin gefüfirt Ratten, unb beren gagcrftätten man no(|) fennt. Unter ben i(^a^treic|en OTarmoroarietäten mup man ^auptf-ücfelid) folgcnbe unterfc^eiben : 1) Den einfacf)en SWarmor, loelc^jcr, um f^ön JU fein, genau einfarbig unb oon beuttie^ auö-- gefprot^ener, entfdjiebcner garbe fein mup. (Sr jer= fällt »ieber in ben weif en ©tatuenmarmor, ben toir gegenwärtig öon Sarara, an ber fiüPe oon @enua, tommcn (äffen; ben fc^warjen OTarmor »onSinan, 9?amur u. f. w. ; ben rotten a)?armor, befonberö ber rotb= unb getbgefietfte , itatienifc^c iWarmor; biefer rot^e SWarmor wirb bei 9Jarbonnc in Sangueboc gebrocfjcn ; ben gelben a)2armor, ben man gelben antifen ftarmor ober gelben 5OTar- mor oon ©icnna nennt, u. f. w. 2) Uen einf ad) en, geaberten 9)? arm or, »cn bem »iele Sarietäten mit allen mögti(|en garbcn» grünben bcf}c()en. Son biefem aWarmor liefern mä bie «OTarmorbrii^e oon glanbern fcljon feit langer 3eit eine bebeutenbe SOfenge, ben man flanbrifdjen fKarmor nennt unb ber fe^r häufig in ^ari« »er= arbeitet wirb. Ginc ber befannteren SSarietäten ifl ber 5Karmor »on ©aint^lnne mit grauem ßJrunbe unb weisen 2lbern; ei gibt aber weit l;übfcbere, mit braunem unb rot^em Örunbe, mit blauem @runbe u. f. w. Unter ben fc|önen SSarietäten, bie uni »on »erfi^iebenen Drten jutommen, unterfc^eibet man ben großen antifen mit fcfiwarjem ©runbe unb beut» lii^en, weifen Silbern; ben f^iwarjen, golbabe^ rtgen (.Porlor) mit ft^warjem ©runbe unb gelben 3lbern; ber türfifcl! blaue mit bläulichem ®runbe unb bunflcrn äbern, wooon ber f^iönfie in Sarara ?;ebro(^en wirb; ber fiangueboc, ber »on 9?arbonne ommt, mit rotbcm ®runb unb großen äibern, wel= äftn man ju 35ctäierung ber SKonumente anwenbet. 3) Die SSarmorbreccien, bie oft nur 3?arie= toten beö geaberten ^Karmorä finb, in welchem bie Slbern bie iKaffe fo burcbfcbneiben, baf fte auö »er einigten gragmenten jufammengefegt }u fein fcbeinen. Die berü&mtcflcn finb : bie große Xrauer (le grand deuil) unb bie flcine Srauer {\e pelit deuil), welt^e »eiße ©blitter auf fcbwarjem ©runbe jeigen unb »om Departement ber Slriege, bem ber 2lube unb »on ben SUieberpprenaen bcjogen werben; bie aWarmorbrec» cte »on 2lir ober Sreccie »on Solonet, mit großen, burc^ fc^warje Slbern Bereinigten, gelben unb »ioletten SBrucbftücfen ; bie »iolette öreccie mit »ioleifem ®runb unb großen, weißen ©plittern eine ber mä)fitn fWarmorarten, bie »on ber Äüfte »on ®enua bertommt, beren ^ogerflötten aber ftfion längft ausgebeutet finb. 4) Der jiifammengefegte SÄarmor, ber atigemein »on foldjen Orten (»erfommt, wo glö^ab= * EiejenigeiT ©toffe, (agerungen ftcb jwifc^en ben fr^fiallinifcben ®eflcincn eingcfcbloiTen finben. Diefer a)?armor f^ließt fremb» artige ©ubftanjen, aW Slättt^en unb ©trablenbün- beln ein. aJfan untcrfdjcibef bier »ornebmli^ ben Sppolinmarmor »on ber Süfte ®enua'ö, wetzet griinlii^en, in eine weißliebe unb törnige ^Kaffe ein- geftreuten ®limmer enthält; ben Sampan in ben f prenäen, welcher in »erfcbiebenartig gefärbten, bi(^= ten Salffteintcigen wellenfi)rmige Slätttben au« äbn= lieben ©toffen »on »erfct)iebcncn garben einfcbließt. länblicb bie »erfcl)iebenen 35arietäten be« grünen antifen 5Warmorö, welche weiße ober grünli^e, törnige, mit Dialag unb grünem ©erpentin gemift^te ?0?armorarfen finb Cfie^e bei ben ©ilitaten). ©ewiffc 5Borictäten liefern einen SDJarmor »on ber ^ocbften ©cbönbeit für bie Serjierunt) ber ©ebäube unb fommen gewöbnliit) »on ber genueftfcben ftüfic ber. 5) Den TOufc^elmarmor, ber 2l?ufcbeln, Wla^ breporen u. f. w. einfd)licßt. Sei biefem Warmor unterfcl>cibet man befonberö Varietäten mit fc()war}cm ©runoe, worauf glectcn »on weißem Aalte gejeitljnef finb, »on benen jcbe eine SItufcbel iff; man bejie^t foltl)en a)?armor auö gtanbcrn unb ben Umgebungen »on gjarbonne. Der tieine ®ranit bet OTonS, mit bem man in granfreic^ bie meiften 5KöbeI bebecft, unb ber mtt Sncriniten angefüllt ifl, ifi ein allbc- tanntcö Seifpicl baoon. Sllabaftcc. — äßir ^abcn bereit« (§. 178) bc« Äattalaba^er« erwähnt. Diefer tommt »on ben ©ta= lattiten= unb ©talagmitenablagerungen !>cr, welche bie @teinbrucf)e ber Äaltlän^er erfüUen. 3»an fu(t)t bauptfät^litb biej'enigen arten auf, bie »om SBcißen ffbwacb in« ®elbli(be übergeben, fcbön (»alb burc^ ffd)tig unb »on milibweißcn 3lbern bure^jogcn ftnb ; bie« ift ber orientalifcbe ober ber antife 2llabafier. .?iicrauf folgen bie gelben Saricfätcn mit »erft^ieben gefärbten ©tretfen, bie in bie 9)?affe ni(^t fel;r tief geben; man nennt fie abrigen 3tlabafier, Dntr= marmor unb 3lgatbmarmor. Sit^ograpfttfdjcr «Stein; SiÄcr^cI. — Der titbograp|>ifd)e Stein ift ein fetnfornigcr, bicf)ter Salt- ftein, ber ba« SBaffer leicht in fi^ aufnimmt unb bauptfäcblid) in ber 3uraformation gefunben wirb. Die berübmteflen finb bie »on ^pappenbeim an ber Donau in Saiern ; aber aucf) in grantreicb, nament- lieb JU Sbciteaurour CSnbre), su Scttep C^lin), ju Dijon, JU ^perigueur u. f. w. finbet er ftcb. 3n ber 31gi;icultur bieten un« bie SlJergcl, Wttä^t bie eigenf^aft befigcn, an ber Cuft leicht ju jer= fpringen unb in ©taub ju jerfallen, febr wertboolle Düngmittel bar, bie man je nacb ber Sefd>affen|)eit be« Soben« au«wä()len muß : bie Salfmergel für all- ju flarfe Sobcnarten, unb bagegen bie tbonmergel für aüju (eichte. Wergel gibt c« in alten gorma-- tionen, namentlicb aber finben fte ficb »on ben ier= tiären Slblogcrungen an bi« jum aWufcbelfalf ; weiter unten ftnb fte mei>r Sfjone al« 5Wergel. arragonit. §.221. DerStrragonitifi, c^emifc^ genommen, ber nämlt^e foblcnfaurc Äalf, wie ber, »on bem bereit« bie SRebe gewefen , aber im rectangulären pri«matife^en ©pffem trpftalliftrt , ift er nicbt fpaltbar; er ift b«rt genug, um ben .Saltfiein fJarf ri^cn ju tonnen. 3m geucr fpalfet ftc^ ber frpflalliftrte 3lrragonit unb jer= fällt in ©taub ; bicfe Sigenfcbaft »erminberf fte^ aber bei ben feinfaferigen SSarietäten, unb »erfe^winbet »otlftanbig in bem SWaße, al« bie ©puren einer Ärp-- flallifation ficf) »erwifc^en : er wirb at«bann wicbcr ber gcw&bnlicbc foblenfaure Aalt. Der Sl-rragonit, ben man jiemlic^ oft al« regele mäßige, »erfc^iebenartig »cränberte ©äulen mit r^om= bifc^en ©rnnbfläij^en ftnbet, fommt bäuftger noc^ ol« ^ie ]Dt4)trti fielt ^linetalien. 313 Srpflatraruppen, nne Sic in gtgur 255 bt« 262 an= acgebencn, »or. 2(m öfteilcn finbet man tiefe @ub- ftanj foraUenförmig (_%iQ. 328) ; aut^ trifft man fte in tletncn flra(;ltgcn unb faferigen 9)?affen an, welche Uebergänge in ben bieteten unb felbfj evbigen ^uftonb bilben, »o fie aWbann blog noc^ geii>ö(>n(tt^en to!>= lenfauren Aalt barfJeat. Diefc ©ubftanj Rnbet ftc^ ^auptfä(^Ii(^ in ben Si-- fcnevjlagern, in ben ©palten ber Safaltablagerungen unb bcr ©ctpentinfelfen, unb M ÄrpfJaUgruppen im JbongPPö tcr faljtinltigcn Slblagerungen. ©cmiffe Salttuffe, j. S. bie üon Stc^i;, finb gnnj attagonitifc^. Dolomit. §. 222. ®et Dolomit f)nt bie gvöSlc 21ef)nl(($fcit mit bem to^lenfauren Aalt ; nur ift bcr 3t^ombocber, ben man burc^ ba« ©palten erbält, flunipfcr (§.216). X5aö beutlic^fle lJnlerfcl;eibungdmerfnial ifi baö lang- famc 2lufbraufen mit ©alpeterfäure, ftmö er mit bem ®iobertit (tof^lenfaure Salferbc) unb bem eifcnfpati; (fo^lenfaureä CSifenorpbul) gemein ^at. Die Sluflö^ fung gibt juerfl in ber SEärme burt^ oralfaurcö 2lm= moniat einen reiddic^en 9?ieberfti)lag, bicrauf trübt fic fiic^ »on ^Reuem bei i^rcr Srfaltung unb liefert •obcrmaW einen reichlichen 9?ieberfc^lag. Daö fpeci= ftfc^e®cn)icbt beträgt bei ben reinem Varietäten 2,86. Dicfe ©ubflanj finbct fic^ jiemlic^ bäuf g i" S^b""«' boebcrn, bie bemjcnigcn äbnlic^ ftnb, ivel^cn man burc^ bie ©paltung erhalt, unb bie fic^ immer }iem= lieb einfach jeigen ; man fcnnt fie unter feiner anbern gorm mebr, aU in bünncn (rpftallinifcben 2lblage= rungen auf Salttrpflatlen. 5[)cit 2UisSnabmc ber ivar= jen= ober fugclförmigen Varietäten fehlen autb bie jufä tilgen gormen ; ^ouptfäcblic^ aU feintÖrnige, juroeilcn biegte JWaffen, fcnnt man fie. Srpflatliftrt, finbct Rcb bcr Dolomit in ben ®r}= lagern ; bie fc^önfien Varietäten tommcn nou SWcrito. !Kaifenförmtg finbct er Rcb alö Schiebten, bie in Oranit unb ®limmcrfc^iefer eingcfc^loffen jt'nb, H)ic j. S. am ©t. ®ottl>arb ^erum, U'o er »crfcbiebcnc ©toffe ctngcftrcut cntbält, ober ficbt er in 3>erbtn= biing mit bem ^orpdijr unb bem 'JSproren, »ic in Xprol. ?)äiifig tritt er auc^ mit bem 3cc^ftcin auf C§. 137, 2lnm.), ben er in Snglanb »oUfJänbig er- fegt, fobann in ben »crfc^icbencn 2(blagerungen über unb unter bem ?Kufe()eltalt, im Sia«, in ber ^ura^ formation ; enblic^ finbct man i^n in bcr Äreibe unb im ^arifer Aalt. Sä läpt ftc^ baber »obl fagen, bap er ftc^ beinahe überall finbct, aber feiten in fcS)r auögebc^nten 2lblagerungen. Die i5crf(J)iebcnen Varietäten bleiben beinabe alle unbcnügt ; in ber 21gricultur wünfcbt man fclbfl nicbt einmal ben Salt, ber baoon ^errü^rt, unb nur feit einigen Sauren iteig man, ba^ geiviffe Varietäten, mit ©ilitaten gcmift|t, bpbraulifdK Aalte geben tonnten, bie jeboc^ auc^ nic|t bie gewünfc^te ^aü= barteit barbicten. ©pai^cifcnfiein. — Sifenfpat^, fo^lenfaurc« (Sifenorpbul, ©ta^tfJein. §. 223. ©ftaraftcrc. — Der ©potbctfenilein bietet nur ibcnigc SrpHatlformen bar; benn man tennt blog SRtjomboebcr, äbnlicb bem burcb bie ©pal= tung crjcugten, ober auc^ tlcine fpige 3JI;omboeber unb fec^äfcitige 'JJriämcn. fiäufig erfcbeint er auc^ unter bcr l'infenform. ©pectfifcbc« @ci»icJ;t = 3,81. Vor bem Sötbro^r ermißt, liefert er eine fcbroarje ober rot()e ©ub|anj, wel^e ju fcfemaräcn , bem 9J?agnet folgfamen Äügel= c^en fcf)milät. Die 2luflöfung , bie langfam in ber Ääfte cor fi(b gel;t, gibt burc^ Spaneifentalium einen bc= bcutcnben 3Jieberfcf)fag. SKancbmaf finbct man ben ©patjcifenflein aucb alö nierenförmige «Waffen unb al« tlcine roarjigc 21bla= gerungen in ben |)ö^fen bcr SSafaltfelfen unb ouc^ unter ber gorm oon ']5^anjenftängeln , ober mit älbbruien oon garrenträutern im Äoblenfanbfleine. ?)auftg tritt er in groß- unb tleinblättcrigen 2»affen auf, ifl jutveilen törnig ober oolitblfcb unb aWbann bem torntgen Simonit jicmlicf) ä^nlic^ (§• 138). 3n onbern gallcn if} er bicbt unb fogar erbig, unb alg= bann mcl)r ober ivenigcr mit frembartigen ©toffen gemifc^t. ^unbort. — 2llä Srpflaa fommt biefer ©toff in »erfc^iebenen 2)?efalllagcrn oor. Die in ^Waffen erfef)cinenben blätterigen Varietäten, bie man ganj IpecieU ©patbeifcn nennt, finben ficb oltS ®dnge unb Säger in ben frpfiallinifcben ©efteinen, ober in ben Äaltablagerungen »erfcbicbcnen 2llterö, »on »cl- eben ite unmittelbar bebecft roerben ; bie nierenförmi- gen, berbcn, erbigen, burct» frembartige Stoffe mebr ober weniger »erunreinigten Varietäten gehören ber ©tcintoblcnformation an unb bilbcn barin oft jicm= lieb beträc^tlicbe 2lblagerungen fotvoj^l in ben ©anb= fiein=, ali ©tcintoblcnic^icbten. Die ooliti>ifc^cn Va= rietäten gehören ber Suraformation an. %ntvent>ung. - Der ©patbeifcHftein bilbcf im= mer noc^ ein wichtige« (Sifcncrj unb finbct ^ä) in oerfc^iebenen ©cgcnbcn jicmlicb bäufig. 3n grantrefc^ beutet man bie ©patbeifcncrje ju jltleöarb in bcr Daup^ine, ju Saigorp, Vtcbelfoä jc, in ben f'9= renäen aui. SSä i(;rem Bugntmacbcn mirb auf eine eigentbümlicbc SBeife »erfal^rcn, bie man bie eata= laniftbe 5Wet(;obe nennt, bei bcren 2lnwcnbung man baä ffiifen unmittelbar obnc ©c^imcfjung erbält. (Sä if} jcbod; bei biefen Sifcnerjcn eine Sluäroa^l ju treffen, unb man glaubt bemcrten ut muffen, bag bie magneftabaltigeu ein fcljlecbteö Stfen liefern. Die beflen 2rjc finb bicienigen Varietäten, tcelciic eine 3crfegung erlitten baben unb ftcb im 3uf}anbe cfneä ?)pbrateö befinben. ©olcbe, bie TOanganwpb entfial= tcn, geben ein ®ifcn, baä fi^ leicht in ©ta^l um= wanbcln läft, babcr gab man biefem au^ ben 3ia' nien @tal;lf}ein. Die biegten unb erbigen Varietäten ber ©tetn= to^lcnformation finb ein oortrcfflic^eö Sifenerj, baä um fo fcbägbarcr ift, aiä cS fc^ in ber 9?äbc beä= fenigen Brennmaterial« finbct, TOclc^eä ftct) am beften JU feiner 3ugufmacf)ung eignet, ©ie finb bie cinjigcn, bie man in (*nglanb abbaut ; aucb in granfreicf), in bcr ®egenb »on ©aint = Sticnne unb ju Slubin im 2löepron = Departement mac^t man fte jugut. Die Dülitboarietäfen werben ju ^apangeS an ber 2'?ofeI unb in mefjrcren §)üttcniberten im Departement ber Sotc-b'Dr unb in bem bcr OTarne bcnüft. ©mit^fonit. — Saftfcf) - fo^lenfaureä 3'titcrpb, 3intfpat^, 3intor9b, ©almep. §. 224. ©elten in Ärpftatlen, bie immer fc^r ff ein finb; mancf>mal aW ©talattiten unb in gormen, bie bem toblcnfaurcn Salt entlehnt finb , ober aui^ olS bcrbe SJ^affcn. Sei bcr Salcination bilbct biefcä ^Kctall einen meif en SRaucb , welcher ficf) um baä Vcrfucböftüd ^cr= um abfegt. ®ö lööt fi^i unter lebhaftem 2lufbraufen in bcr ©alpeterfäure auf; bie Slluflöfung gibt mit Slmmoniaf einen 9Jieberfcblag, ber jic^ in einent Uebcrfcfjug biefeä 3lltoltä loicbcr auflöst. Die trpftallinifc:()en ober ftalattittfc^en Varietäten finben ftc& in oerfcbiebencn Srjlagern; aber bie maf= fcnförmigen Varietäten bilbcn mit bem fietelfauren 3inforpb C3infglaä) ©cbicbtcn in ben glöfeabtage- rungen, öon ber Äcl;lenformation biö jum Hai. 3n ^ biefem legieren finbct er fiel) befonberä in granfreic^ JU Sombecaoe, 3'?ontalet bei Ujcö, ju @aint=@au= »cur in bcr Sanbfct)aft Sangueboc jc. Diefe Srjc werben in »erfcbicbcnen Sotalitäten gleic^jettig mit bem 3ititglaS gewonnen (ftc^e baä S^ntQiaä'). liHintvalasu. finbet |tt^ in ben Steigtuben »on Die 3intblüt^e, aU eine tlcine erbige Steiberg in Äärnt()en. Tlalai^it unb Äupfertafur. — Serggrün, grüne aWe, SSergblau. §. 225. Sine biefcr ©ubfJanjen ifi grün unb txi)= ftaUiRrt in gcraben rbombifcbcn ^priömen; bie onberc if} blau unb ftellt fc^iefe ^ri^men bar. SScibe geben in ber §)ige SafTer uni mcrben iä) auc^ in tteinen roarjigen ober fJalattitifcben, oft nai^ innen fafcrigen ^Waffen, unbseigt überbieS noc^ 2Bact)«tbum(Sf[bicbten, bie man an ben 25erfc^ieben= Reiten ber gcirbungcn unterfc^eibet. SWand^mat ifi er putoerförmig unb bann b^ufis "i" erbigen unb fan= bigen Stoffen gemengt. Sie Äupfcriafur ift bagegen fafl immer tr9f}atli= ftrt ober erfcbcint ft'c in Äugeln, bie auiS jufammen^ geböuften iJrpfialten beflebcn. 9)?an finbet fie oucb in einem erbigen Buftanb unb aläbann oft mefjr ober ibeniger mit frembartigcn ©toffen gemengt ; baö, wai man armenifiJ) cn ®te in nennt, ifi btop eine bie- fer OTiftbungen , bi£ bietet unb jiemtitft ^aU if}. Sicfe beiben «aubjlanjen finb im Slltgemeinen untcrgeorbncte Stoffe in ben Supfererjtagern.JKancb- mal pnbet fic^ ber SSatai^it in jiemtic^ beträtbtli^en 9Saffcn in ben Sergwerten beö Uraf« in Sibirien. Die Supfertafur fanb fii^ lange 3eit binburd) in nicljt unbeträcbttitber OTcnge ju Sbeffp bei Spon in fan- bigen, ber 3ec^flcinformat(on angebörenben Stoffen. 2Benn bie fafrigen ftatattitiftben Sorietäten bcä «Katatbitö binlängtic^ gropc 5Waffen jufammenfegen, fo werben fie in bünne Stätter geftbnitten, worauf man Sif^plattcn , flai^e Secfen, Äamingefimfe :c. »on fettener St^iinbeit »erfertigt. 2tn Drten, t»o »iel fobtenfaurcö Supfererj »or- fommt , benü^t man cä mit ben anbern Supfercrjen jur Darflettung be« Äupfer« ; bicä ifi übrigen« eine fcbtecbte 2lrt, »iel baburd» ju gewinnen; weit bef- fer wöre e« , wenn man Äupferfalje barau« macben würbe, befonber« ein f(bwefetfoure«, beffen man fi(t> in ber gärberei bebient. 9Jatron unb llrao. — Soba, mineratifct)eö 8au= genfatj, fobtenfaureS 9Jatron. §.226. Saö 9tatron, fo wie ei fitb in ber 9Jatur finbet, ift eine efflorcöcirenbe, tauftifd) unb urinortig f^mcienbeSubftanj. S« ift imSBaJTer löötitb, au« bem e« ftcb in Srpftatlen abfegt, bie eine größere 5Kenge bie- fcr glüffigfcit im Buftanb einer SSerbinbung entbalten. Sin ber iiuft jcrfatten biefe Ärpftatte leicbt in Staub. Sa« Urao jeigt ftcb bagegen in rcctangutären f^icfen ^ri«men {rpftaüifirt. Sein @efcbmatl ift weniger fauftifcb ; aud) ift e« an ber Suft wenig »er- onbcriicb. S« finbet ficb in förnigen unb manchmal fafcrigen 5Waffen. Sic erftcre biefcr bciben 2trtcn finbet ft4» auf ber Dbcrftäetie ber grbc in ben Tiefebenen unferer (kon- tinente, in ber Umgebung gewiffet Seen, bcren Saffer immer eine gewiffe 2»enge biefc« Stoffe« ent- batten. 3n trocfenen 3eitcn ift e« reii^ticb »orbanben unb bebecft ben Soben ali eine fi^ncedbnti^je Sffto- re«ceni. 2tuf biefe Sfflcifc fiebt man e« in ben Sbencn »Ort Ungarn, um Sebrecjin berum, im Z^ai ber Jlatronfeen in Slcgpptcn, in Arabien, in 3nbien jc. Sa« Uroo bitbet fcfte Slbtagerungen in ben Jbon- fubftanjen äicmlicb neuer Sitbung. 3n biefem 3u- ßanb finbet man c« in Sotombia, um ba« Sorf ^aguniöa, eine Jagreife »on OTeriba entfernt, unb fcbtiept e« ©aptuffitfrpftatte ein. S« fcbeint, bap e« ficb aucb in Hfrifa, im Sarbare«tenftaate gejjan, am SJanbe ber gropen SBüfte unb wabrf(bcintitb im %\)aU ber 9?atronfeen, 20 Stunben »on Äairo ent- fernt, finbet; wenigften« bcjiebt man au« biefem tegteren Drte beträeltlicbe 5Kaffcn, bie an ber Suft nicbt »crwitfern, unb womit man fogar 5Wauern ge- baut bat, bie ftd) in biefen trodencn ®cgenben gut erbaltcn. ®« ift ju »crmutben, bap »on feiner 3er- fegung ba« 5Jatron bertommt. Sie Sarbonatc be« 9?atron« finben fitb rnani^- mal aucb auf ber Dberfläcbc ber i'aöcn unb Sdblaicn in ben tbätigen SSuttanen angeflogen. 2tl« 2tuftö- fung tommt e« in sicmlicb »ielen 5WincraIwaffern »or, worunter man namentticb bie »on Si(^v in ber 2lu- »crgne unb Sontrcreöilte inbcnSogefen anfübren mup. Siefe 9?atronfatje finb überall, wo fie fic^ finben, »on aSic^tigteit, fowobt für bie Seifenfabtitation, at« für bie @ta«bütten. 3?erf(biebene Sarbonate. §. 227. Sie übrigen Sarbonate geboren gröpten- tbeil« ben Srjtagern an, unb finben ficb immer in tlcincn 2)?cngen. Sa« fobtenfaure Stei, ber aSitberit unb ber Strontianit geboren in«be- fonbere ju ben Steierjen; fie jcigcn unter ficb eine febr gropc Analogie unb finben fid^ batb in Ärpftal» len, batb in tteinen nabclförmigcn, fa|crigen, biebfen, manibmat erbigen 5Waffcn. 3n gröpter Tlenge er- fcbcint ba« foblenfaure Stei unb ftetlt bie beuttic^ften, fowie aucb bie mannigfattigften Ärpftalle bar ; e« jeigt bauptfäcblicb febr »iele foliiber ©ruppen , wie wir fie bereit« in gig. 263 bi« 265 gejeigt ^abtn. 2lucb finben ficb in ben Sleierjcn »on Seabbil« in Stbotttaub Steicarbonate mit Sulfaten »erbunben in mebr ober weniger beutlicben tteinen Ärpftatlen, bercn formen ficb nicbt auf ba« fobtenfaure Stei bejicben fonnen. 3" bf» nämlieben Srjtagcrn begegnet man aucb bem Stromnit unb bem Sarpto-Saicit. Ser (Siobcrtit finbet ficb al« einfacbe SJbont^ boeber in Jalt cingefprengt; ber 92emalit — ein erbiger Stoff, beftebt al« tteine Slbetn im Serpentin, fowie bie anbern (tarbonat - §)pbrate ber nämlichen Safi«. I90i:il)e. Sövper, He unmittelbar bem 2tl(o5ot bie eigtnf(6aft »erteilen, mit einer grünen g|amme ju brennen , ober na* ber Uinnjirtung ber Salpeterfäure eine «ubflanj surüiI(a|Ten , bie bicftibc (Sigenfitaft beflft. §. 228. aSir ba^en bier nur »on einer febr Meinen Slnjabt Subftanjen }u fprecben, nämliib : O Sie wafferbattige Sorarfaure, ober Saffotin, ba« fic^) in ben aBaJTern ber to«tanifeben ?agunen (§. 198), on beren Ufern c« frpftaUifirt, fowie au^ al« tteine mit Schwefel gcmifcfite ^Waffen im Srater be« Sultan« finbet. Sic ift ein ^pbrat, bo« nur 56 ^roccnte trocfener Säure entbätt. OTon fammclt ^it unb wenbct fie gegenwärtig jur Sarftel- ; lung be« Sorare« an. 2) Ser So rar, ober borarfaure« SJatron, ber, wie man fagt, fcbon ganj gebilbet in ben ©cwäffcrn gewifier inbifcben See'n, ober aU tteine frpftallinifcbe ! Se^iicbten »on einigen l^up SKäcbtigteit in loifcrn HHe n)i4)ti(||ltn ^lineralicn. Soben »orfommt. 3Äan füjjrt t()n «uc^ ju (Jeylon, in ■perlten, in ber füMicfcen Satarei unb aufgelöst in ben SBaffern gcroiffcr Sergmerte oon ^otoft an. SiHct Sorar, ben man in Suropa »erbrauste, tarn früher »cn 3nbien , biö man ij)n mit bcr tc^tanift^en Sorar^ föurc bereitete. Sicfc« Salj bient aW Slupmittel bei oerfdjjiebcnen Operationen ber iWctalliirgie im Steinen. 3) XierSorajit ober bororfaure lifagnefta trv= HaUiRrt in SBürfetn, bte buri^ cen Wangcl an (»vmme= trie nicrtipürbig finb (§• 44)- ®'cfe "'*' fefr ^äuRg tjorfommcnbe ©ubfianj finbet fic^ in Ärpftatlen, bie in bem Oijp« oon Lüneburg in Sraunfdjroeig unb »on ©egeberg in Siolflein eingefprcngt finb. 4) ©ie Sorofitifate beö SalfcS: baä eine ünbet fid) in geraben r^ombifct)en frii^men frpflattiftrt im 5Kagne(cifen »on Strenbat tn5?onregen ; ein anbercö in fc^iefen ^riömen in gewiiTen trpftaUinifd)cn ®e= fleinen »on Sprol, unb ein brittcö als tteinc trauben= förmige ^Waffen an erflgenanntem Drfe (fte!>e bie borar^altigen ©ilifatc). (Sßruppe in BiiicHit. , Äörpet, Qiiä Riffflföu« gebilbef, bie enlweto für fi(t flUciit »fjieSt, ober mit oenctiiebenen Drijtien tirbunben ift. ®(l)mefjiiar mit ÜJattonfalj unb alSbann mit äUofTer ober in Säuren (öölii) ; bie faure auflöiunä gibt eine bebeutenbe TOenge Äiefelerbe, enriueber unmittelbar ober erft nai4 ber SBcrbampfung »nb ber naiftftx oorgenominenen Scfianblung mit ÜBaifer. §. 229. X)tefe ©ruppe, bie icbod) bloj bie Äiefet= föure unb ifjre Serbinbungen mit »erfcfjiebcnen Safen tnt^att, ift bte auägebe^ntefte im ganjen !Kineral= xtiä). ©ie begreift in fi(^ mc^r aU jweij^unbert Strien, bie ft(^ äiemlii^ gut beftniren laffen, unb »ietlcit^t eben fo »ielc, bie man alä folc^e ju ertennen auf bem aSege ifJ ; jeben Sag täf t bie cbemifdje Unter» futt)ung ber 5Kinera(icn neue Serbinbungen entbecfen. gä finDen ficb Jier Äiefelfäure unb »erfd^iebene Safen »on ÄoblenfiofF, Safferfioff unb ©aucrftoff, beren SSerbtnbungen in ben organifc^en ©toffcn fit^ in un^ enbltc^ oielen befttmmten SSer^dltniffen bilben fönnen S)ie ©ubfianjen, bie ju btefer ®ruppe gej)6ren, beftßen jiemlit^ »icle gemcinfc^aftttc^e p^pfitalifd^e Sbarattere, an benen man fie öfters augenblicf(i(t ertennen tann. Sie meiften jeigen einen flarten @IaS^ glanj, ipenigficnS gilt bieS »on ben trpftadiftrten Sarietäten ; !eineö ift metaUgfänjenb. ©ie bieten fafi immer eine bebeutenbe §)ärte bar; fe^r »tele rigen ben Quarj unb beinahe alle anbern rijscn baS @ia' ober nügen ei ab, n>enn fJe frpftatlilirt finb. 3' biejen »erfcbiebenen Sejiefiungen fönnen ftc rcobt nur mit ben gtuorRlitaten Sopaö unb ^ptnit, bem Soro= filifat Dat^olit, bem Äorunb unb ben ©pinetten »er= »e^fett werben (§. 194, 195, 133 unb 134). ®ie meiften oon ijinen geboren bem trpftattinifc^en ®ebirge an ; eine Heine Stnjabt bitbet barin für fitti oUein mebr ober weniger betrödttlicbe 2tb(agerungen ; einige anbere bitben, inbem fie jtcb auf eine bur(|) ibre Seftönbigteit mertreürbige aOBcife oereinigen, @e= fteine, bie man auä biefem (Srunbe jufammenge» fefte Öefteine nennt. Die meiften anbern finb in »erfd)iebenen ®efteinen eingefprengt ober finben |ie fit^i als ®ruppen barin. 5lur wenige jeigen ficb in ben glöfgebitben, unb alSbann finb eS befonberS erbige, ftetS mebr ober weniger tbonige ©toffe. 2Bir bflben bereits mehrere ©teine angeführt, bie in ber Siiouterie ibre Stnwenbung finben. 2l(Ie anbern gehören ju bergamilieberSilicibe, fowo^tbiejenigen, bie nod) einen boben ^reis bebauptcn, als einige gemeinere, bie jebocb baufig autb benügt werben. Do eS uns unmöglicb ift, bier fömmtlic^e }u biefer ®ruppe gebörenbe Strten ju befdjreiben, fo werben wir nur biejenigen wäblen, wetcbe bie auf ber ®rbe am meiften »erbreiteten finb unb »on welchen man not^wenbig wenigftenS baS aUgemeinfte wijfen muf. 3«cinc Älcfcittbe ofcet Äiefclföure. nur (14 «Hein unfebmtfjbare Stoffe; unlösilrfi in Sau löSIii* , na*bem fie mit einem MHoIi jufammengefdjmolj« linb. Die Sluflbfung entbält noi* ber abfeteibung bcr Riefe Weber 9!iitta ober beinahe Jlii)t$. Duarj, ß^aljcbon unb Dpal. 2tgat, Äiefel k. Scrgfrpftatt, Unter §. 230. «5|)araftcre >e8 Quawc«. biefen brei ©toffen unb ibren fämmtli^en Sorietöten »ermag bcr Duarj adein ju tryftaüifiren. Sr ift eine glasartige, im geuer unoeränberlttibe ©ubftanj, bie im rbombocbrifcben ©pftem frpftaüiftrt unb beren Ärpftatle immer Dobccaeber mit glei(bf(benf= ligen Dreiecf en barfteUen , bie ferner cntweber einfa^ finb (gig. 1), ober bie '$iä(l}cn beS fct^Sfeitigen ^ris= ma'S (8ig. 2 unb 3) unb »erfcbiebene, nic^)t fpmmc» trifcbe äbönberungcn an ben Seien jeigen (gig. 4). ®ewö^nli(b finb bie Srpftatle burct» bie SluSbebnung einiger ibrer Släcben, entweber wie gig. 5 ober wie gig. 6 unb 7, waS ein bäufigerer gaü ift, »erunftaltet. Der Duarj jeigt fic^ aueb unter gorraen, bie bem fcalcnoebrifcben fobtenfauren ^alt, bem r^omboebri- ft^en Sifenerj (Sifenglanj) ober bem octoebrif^ieit glupfpatb entlebnt finb. Dem frpftatlinifi^en 3ufam= menbacfen beS OuarjfanbeS burc|) fobtenfauren ÄafI ift bereits §. 58 Srwäbnung gefc^e^en ; aber eine anbere 3(rt »on 3ufanimenbaden beS ©anbeS wirb burtb ben Sli^ bewirft, ber, wenn er in bcnfetben einftblagt, barin mebr ober weniger unregelmäßige Sjögren bilbet, welche man Sligröbren ober gulgurite nennt, unb wtiä)( juweilcn febr tief in ben Soben einbringen. 2tutb finbet man ben Guarj in fleinen ftra^figen ober faferigen Si^affen j bäufig aber als eine grope biibte, balb burebft'cfjtige unb burcbfcbeincnbe, balb mc^r ober weniger unburibRi^ttige 9}?affe. SBo anberg jeigen bie 5Waffen eine förnige unb unbeutliebe ©truftur unb geben in einen fteinartigcn 3uftanb über. Snblii^ finbet man bef Duarj autb ats einen mebr ober weniger jufammengebaienen unb mebr ober weniger reinen ©anb, wo»on bie ^ftafterfanbfteine »on *pariS ein fiböneS Seifpiel finb. gjatürlicb farblos, nimmt ber Duarj burtt» Bei- mengungen frembartiger ©toffe oft mebr ober weniger lebbafte garben an, wobei er balb feine Dur^ifietitig- feit beibebält, balb unburd^ftc^tig wirb, ©o mif^t er ft4) j. S. mit Sifenorpb, bem gelben §>pbrat biefeö DrpbeS, ober mit eifenbaltigem, rotbem ober gelbem S^on unb mit §)ornblenbe= ober Sbtoritfubftanj (fteje §>ornblenbe unb Sblortt, §. 251 unb 267), wclcbe ifjn grün färbt. Der Slmetbvft ift ein bur(5= ftrf)tiger, bur* baS ^Wanganorpb »iolblau gefärbter Duarj; eS gibt autb »erftbicbcn gclbgefärbte, burtj» fic^tige Duarjc, fobann braune ober raucJ)forbtge k. §. 231. «Söaraftcre ^c« «oljcbon«. - Der Satjebon, berSlgat, berÄarneot, ber geuerftein finb lauter ©toffe »on berfclben 9Jatur unb ganj tiefelerbig. ©ie finb alle baburi^) cbarafterifirt, bap fie ftcb im geuer bleicben unb barin fogar ganj jerjcjjt werben. 316 JtKneralirgte. ©fe jeigen leine ©pur Bon einet äupetn JlrpßaUi« fation unb aud) feine boppelte @tra^lenbted>ung , wenn fie in S3(ätter »erwanbelt ftnb, bie man ah I>omoijen betraefeten fann ; bafier finb fie auä) im 3nnern nic|t ftpfialliftrt unb muffen aU eine mec^anift^e 2lgglu= linotion »on Äiefclerbet^eitc^en bettacfetet ivctbcn. 'ak ftnb jä^er ali ber Duarj unb geben am ©tadi Icid)ter geuer. S^rSIanj, ber |tt| me^r bem ©tctnglanj alö @Iaä8(anjn%rt, ^at immer etmaögetteö oberS!Bac^^= ortigcö ; einige buri^ ijjren ^»arjgianj mit bem Dpal »erreanbfe aSarietäten ftnb jum i^eü in taufiifc^cm Äaii lö^Iic^, wenn fic fein pu[»erifttt finb. ©er Saljebon trogt oft entiefmtc gormen ; er in= frufiirt manct)ma( OuarjtrpflaUe mit einem mef>r ober »eniger bieten .5)äutt^en utib ^eigt al^bann gonj bic gorm berfetben. 2(u(^ erfcfjeint et unter gormen, bie bcn »erfd;iebenen Äaftfrpflaücn entte^nt ftnb; öfter noä) unter ber gorm t)on §)o(sbrettern, Äoraaen= fjörfcn, bercn ®cwcbe er beibehält, ober Rnbet er fic^ im 3nnern ber SÄufcbeln unb Sc^pniben abgcbruift. ®t !ommt in ficinen ©tafaftitcn, mebr ober rceniger großen SJieten cor, bic manchmal im Snnern ^of>I unb entiueber »on OuarjtrpfiaUen auägctieibct ober ba»on erfüllt ftnb unb erbige ©toffc einfc^liepen. 35er burt^fc^eincnbe biä unburt^fidjfige Saijcbon ifl batb farblo«, ba(b in gotge einer fWifc^ung mit «inigen freinben ©ubfianjen gefärbt. Sie burc^fc^ei= nenben Varietäten tragen |>äufig ben 9Zamen 2tgat; bie juglcicf) gefärbten (teipen @or boner, n>enn fie gctblidb Ober bräunlid; finb, Äatneot, wenn fie rot() auÄfebcn, eine garbe, bie eon organifcljen ©toffen ^crtübtt C§. 78> SSenn ftc^ meistere garben ju Streifen ober Söänbern »ereinigt finben, fo mirb bic ©nbflanj ^äuftg Dnir genannt. 3uiBetren finbet ft(^ bie fär= bcnbc ©ubfianj in benbritifc^et 3ci(^nung, tvorauiS bie 5Koo<3agate ober 5Woc^afteine f)erBorge^cn. ®cr 5flöp'^ 'ft f'" unbur($fic|)tiger Saljebon, gemif^t mit »crft^iebenen frcmben ©ubHanjen, bie i^n färben; biefc färbcnben ©ubflanicn ftnb basS effcnorpb unb fein ?>9brat, balb rein, balb mit IbC" gemifc^t, ober ftnb cä ©ilifate »on grüner garbc; bieö gibt bie »crfc^icbenen, rotl;ett, gelben, grünen )c. SSarietätcn , tbo bie garben balb gleichförmig »crtjtciit, balb juSänbern, ©treifen, giecfen jc. angelegt ftnb. 13er datjebonjaöpi^ untcrft^cibet fid; »on ben gefärbten unburcbftt^tigcn Duarjen, tvclcbe i^ncn oft g(cid)en, borin, bap fie im geuer einer 3erfcgung unterliegen. Qi ifl nocf) jubemertcn, bag einige Saöpiöarten, bie tlne grope Wenge eifcnbaltigcn S^onc(S ober Äaltcö einf(f)liepcn, Kaä manchmal bei ben geuerfteinen ber Obern Xtftilt ber fccunbären ©ebitbe ber gall ifl, »or bem l'öt^ro^r fdimeljbar roerben, ein Umfianb, ber ftc monc^mat mit anbern ©ubfianjen ^erwec^feln liep. ©er TOabIfJein ober SKü^Ifieinquarj ifi nur «ine fteinartigc unb unbut(f)ftc^tigc Saljebonöatietät, oft »on unregelmäpigen §iöblen burcblödtcrt, t»ep^alb man ibn auä) jcrfrcffenen Äiefel nennt. spuloccfiJtmigc Ätcfclcr^c. — 3n bcn .?)ö^len öttBiffcr Siefefcrbeablagerungen ober in bcn geucr-- fteinnieren finbet man jiemücb I;äufig bie fiicfelerbe at« einen feinen ©tanb. S« erifliren aud; 9ficren mit «inet fe^r lodern Sertur, bie burrtj bie 3(ggregatton fiaubartiger ©toffe gcbifbct fc^cincn utib fo leidet ftnb, ba§ fte gleid» bemSimöfJein auf bemSBaffer fdjwimmen, «in @runb, warum man i^nen ben SJamen © t^) » i m m-- f} ein ober ©(^TOirnntquarj gab. ^läufig babcn ait(^ bie geuetfieinnieren ber treibe an i^rem Stufentbeife eine mef)x ober weniger bide ©cbicbte »on einer lodern ibeipen unb unburc^fi^tigen Siefclcrbcfubfiani , wä^renb ber innere St^eil bid)t unb fefl ifl. aSancbmat finbet man barau mehrere abKtd)= fclnbc ©d)i(^ten auS feflen unb aai »ulserförmtgcn ©toffen. §. 232. bropbane. So fi^eint, bap eä in SBcjiebung auf bic 3ufam« menfegung mcbrere ^Jpbratc gibt, bic l;infid)tlidj) tb= reo SBaffergebaltcä unter fid» febr »erf^icben jtnb, unb bie »iclleic^t in ber golge eben fo öielc ©pecie« bilben werben. §. 233. SöorJonttncn bc« öuarjc«. — S8 läpt fic^ allgemein annebmen, bap ber eigentliche Ouarj bem lltgebirgc angcbörc; er bilbct barin für ftcb felbfi bcträe^tlicbe Sänge, wclt^e alle ©cflcine burc^fegen, auSgebcbntc Säger unb mäd»tige ©tbit^- fen , worin er balb burdjfi^tig unb im glasartigen 3upanb erfd)eint, balb unburdiftc^fig mit einer ülrt tötniger Sertut ifl. 3n anbetn gallcn ifl et mit ©limmer * gemengt, ber fid) borin entweber bünbcl- artig ober mcbr ober weniger gleic|iförmig eingcflteut finbet; bieä finb aWbann jufammcngcfcgtc ®efleine, bie man ?)palomicte nennt, unb aU gtanit= ort ige, wenn fte wie ©ronit auSfcbcn, unb alä fcbiefrigc unterfd^eibct , wenn ber in flcine @d)i(^-- ten gelegte ©limmer ber Waffe eine fc^iefrige ©truf- tur gibt, ginbet fti^ barin »iel ©limmer in bcutlii^cn Slöttcben, bie mit ben Ouarjblättdjen obwecbfeln, fo i^ (ä ©limmcrfdiiefer. Der Ouorj ifl auc| ein wefcntlic^er S^eil be« ©ranitiS, worin er ft^ ntc^t blop mit bem ® (im- mer, fonbern oucf) mit bem gclbfpatb Bereinigt fin= bet, unb worin baä ©onjc in tlcinen Z^elUn mcbt ober Weniget gleic^attig gemengt ifl. ^Jrotogpn nennt man eine gewiffc ©ronitart, bie fid) in bebeutenbcr $Wenge in ben 2llpcn finbet, wo ber ©(immer im Slllgemeinen febr faltcrbig ifl. ^eg- matit nennt man einen ©ranit, wo bie brei on- gegebenen Stemciite bcfonbere 3ufammen|)äufungcn * Sic^f iffitfr unten bcn mmrrmfeVilVM), Zäunte ic, Bjeli^e Sififote tdvfttUiii (§. 2-10, 234, 26r ic.;. JJte H)id)ti8|leit /tltntrrnlifn. 317 bilben, bic unter jict» »ereinigt unb jufammeiige« iadm itnb. 3n ben frvfiallüufctien Ablagerungen finbet man oft ©palten unb unregelmäßige ()ol)tc SRoumc, worin ber Ouarj troftaUiftrt bat; man nennt bie« Ärv- ftaltöfen ober Ä rp fialtfä cf e, in welchen man bie Ärpftatlgruppcn beä DuarjcS nimmt, bie bie SKtneratientabinette jieren. 3n ben giößabtagerungen bilbet ber Quorj Jin unb tvieber einige ®änge, loelcbc mehrere 2tblage= rungen »on unten nacb oben burcbfegen; in ©cbicbten fommt er nur nocb aU ©anb oor, ber mebr ober Weniger jufammcngebocfen ijl, unb ifj in biefcr gorm balb i\iemlicb rein, balb mit frcmbartigen Stoffen gemifcbt, balb burcb Simonit ic. »erunreinigt. SBenn man au^ \)ie unb ba im ©ebimentgebirge no(^ trv= Paüifirtem Duarj begegnet, fo finb e« nur Heine ÄrvfJade, weltbe bie S;>bf}Un ber Saljcbonlager ober ber fiefelfauren Xbonerbefubfianjen, bie bie Salt- ^cinbänfc trennen, au^Ileiben. (£ö ifl ju bemerfen, bap bei ben in ben fr9ftatlinif#en 2tb(agerungen ein= geftbloffenen glögabtagerungen bie fanbigen @cbicb= ten burcb biegte, batb reine, balb mebr ober weniger mit ©linimcr gemengte Duarje, wie 5. S. ber ©reifen (Ilyalomicte), erfegt finb. SDorfotnmcn Sc« «oljcbon«. — 3» wcü 8^= ringerer STOenge tommf ber Sal^ebon im Urgcbirge »or, too er fid; mantbmal in ©ctngen finbet; boge= gen bilbet er al€ 3iiöpi(ä aucb bünne ©(bicbten, bie febr oft mit Xalt=, 35ialage= unb ©erpcntinfioffen »etbfellagern Cfifbe biefe Mineralien). Sc finbet ftdS» aU mebr ober weniger große 9?ieren, bäufig mit conccntrifcben ©cbidften, in gewiffen ©efieinen, alä ifolirte Ablagerungen, bie man TOanbelfleine ge= nannt f/at, weil bie 9Jieren oerfcbiebener ©ubflanjen fid) barin, wie bie Sfanbeln in einem Icig, jcigen. 3n unburcbficbtigen 9heren, bie ben fpeciellen !Ramen geuerflein erbielten, ift er fe^r bäuftg in ben oerfe^iebencn Saltfiein= unb fWergelfcbicbten jeben aitersi. Sefonber« jablreicb aber unbJitantbmal febr groß, namentlicb in bie Sreite auiSgebebnt unb aiä- bann tleinen ©cbicbten gleicbenb, ftnb biefe 9Jieren in ber Äreibe ; fie finb ju borijontalen ©djicbten »er= einigt, bie ficb juweilen febr oft wieberbolen unb 3wif(benräume »on 2 biä 3 3)?eter jwifcben ftcb laffen, »aö man bcfonberä an ben fJeilen Äüfien be« Äanaleä »on la 5Wancbe bemerft. SOtii^Iftcinquarj ober 5Bla^Iftcin. — 3n ben tertiären ©ebilben finbet man jicmlicb auögebebnte ablagerungen »on SKüblfteinquarj. ®r eiiflirt fifion in bem untern Sbci'/ ben man Äiefeltalf nennt. Wie j. S. in ber ganjen l'anbfcbaft Srie, worin man leine organifcbe" Ueberrefle finbet, weiter oben finben f«d|> ouf ben meifJen ^lateaur ber Umgebung »on ^ariä 8ager, bie auf Quarjfanb aufrubcn, mit Wel- kem bie §)au()tmaffe ber bortigen ?)ügel enbigt; biefer Duarjfanb fcbließt bäufig ©üßwaffermuft^eln j. S. L^Tunea, Planorbis u. f. w. ein. ?ßotSommtn bcd ßpald. — 3" etwa« »er- f^iebenen Sagen finbet fi(| ber Dpal; bie meiften SSarietäten tommen in ben 2;rümmern ber 'Zra!^^t= bilbungen »or: fo um ben SWont-Dore berum, im ©iebengebirge, in Ungarn, in ben euganciftben Ser= gen, in SScrito u. f. w. 21uc^ bie Xratbptfelfen felbft fibließen ibn ein; bie einen aW fleine Slbern, bie anbem al« 5Je|}cr; man finbet ibn mancbmal nocb in ben Safaltablagerungen unb auib ali mebr ober weniger große 9?ieren, gewöbnlid) äiemlid) rein unb in ben 5KanbeIfleinen, wie man e« befonbcr^ auf ber 3nfel gerro fiebt. 2tußerbem bilbet ber Dpal ®äiige in ben ©er- pentin- unb Siatlagablagcrungen, wo er gewöbnli(b weiße, buri^fcbcinenbe biö unburtbftebtige aSarietäten jeigtj bie« beobactitet man befonber« bei Ttu^inet, SSalbiffero u. f. w., in ^iemont, auf ber 3nfcl 'ä'*'«/ in ©tblefien u. f. w. Stucb finbet man ibn in ben obern Steilen beä ©ebimentgebirge^, fei eä olä 9Jef}er in ben Slußtaltablagerungen, wie j. S5. in Drlcanaiö, ju ®ergooia in ber 2lu»ergne, fei ti aU 9Jicren in ben OTergelftbicbten ber Umgegenb »on ■JJariÄ, wo er an feiner Dberfläcbe weiß unb in feinem 3nnern braun erfcbeint, wie j. SB. \u iWenilmcntant; man gab biefen 35arietätcn ben gjamen 5Kenilit (Scbcropal, ÄnoUcnfiein). häufig iß aWbann aue^ ber Dpal mit aÄcrgcl gemiftbt, wclcber ibn weiß unb cöüig unburtbficbtig nia^t, wie eä bie gcuerfteine an ben nämlicbcn Dertcrn finb, unb ifi wie biefe »or bem Sötbrobr fcbmeljbar. Deuten wir fegt nocb an bie Dpaltuffe, eneugt burd) bie ©eyfer auf 3«Ianb, welcbe 3 biä 4 Ifteter tiefe unb jiemlicb au^gebebnte Ablagerungen bilben; ftc finben ficb gleicbfallö auf ber 3nfel ©t. Wä)ad, eine ber Ajoren. aJJcbrere SKineralquellen fef en eben= faUö tleinc Duantitäten biefeä ©foffe« ab; man fanb ibn auf biefe SBeife in ben «Rineratroafferleitungen beä 5Wont=®ore in ber Auöergne, §. 234. «Inwcnbung ber Sicfelcrbcftoffe. — Sie burcbiicbtigen 35arictäten beö Duarje« würben e^ebem ju Suruöorfücl »erarbeitet; man »erfertigte nämlicb barauö ©cbalen, tleine Urnen, »erfcbicbene 3ieratben, Äronleucbter u. f. w. ; aber alle biefe njcgen ber ©cbwierigfeit ber Arbeit febr tbeure ®t= genfJänbe finb ' beutjutage aui ber SKobe gefommen unb ibre gabritation ifi feit bem Auflommen bcö fo= genannten Srpftallglafeö, baö neben einer größern Burcbfitbtigteit unb einem fcbönern ©lanj aucb leicbtet }u »erarbeiten ift, febr in Abgang gefommen. 2)?aK benügt eigentlicb nur nocb *c» Ametfjpf}, befonberä wenn er mit weißem Duarje gemengt, jicfjadförmige ßeicbnungen barfletlt. Aucb benü|t man ben Ametbpfi in ber Söiiouteric, unb wirb fclbn um einen jiemlid^ l;obcn ']ixüi getauft, wenn ber ©tein groß, bunfel unb »otltonnncn gleicbartig gefärbt ifJ ; in biefem gatle if} er namentlicb für bie Sifcfjof^ringe gefuc^jt. Die Jellen garben finb nur bann gefcbägt, wenn bie »leine in einem ©cbmud »ereinigt alle genau biefelbe garbc Jcigen, ju beren Auöwabl aber eine febr große Anjabl gefcbliffener Ametbpfle nötbig ift. ©ewiffe mit parallel faferigem Abeft gemifcbte unb unter bem 9?amen Ängenaugc (§. 74) befannte DuarjParietätcn jlcben mancbmal in jiemlicb bobem SBertb. Der Aoanfurin, ber meiden« eine ®reifen= oarietät ifi, worin bie tleine, fiarlglänjenbe ©limmer» fcbüppiiben gleicbförmig »erbreitet finb, ifi in gorm »on "Platten nocb jiemlii^ gcfcbägt; eö gibt no^ einen anbern, aber weniger fcbönen, ber auö einem gefärbten, förnigen Duarje bcfiebt, worin einige Sri^ftalle, bie eine anbere ©teüung aH bie übrigen baben, ftärfer glänjen. Die »erfcbiebenen SSarietaten ieä gefärbten Duarjeö fibleift man aucb }u Steinen mit gacetten, bie übrigeng wenig SBertb ^aben. ^ Alle biefe ©teine tommen beutigen XaQti gewobn- lieb fcbon gefcbliffen aui Srafilien, unb ;iwar ju einem außerorbentlid) nieberen *]5reife, ju ung. Die fanbigen Ablagerungen »erwenbet man jur Serfertigung »on grobem ^olitur- unb ©cbleiffteinen. ©ewiiTe jiemlicb fefte Varietäten mit grobem Sorn werben ju 3«ablfieinen benügt. Der weiße unb reine ©anb finbet in ben ®la«bütten jur gabrifation »on weißem ®la« feine Anwenbung. Der Duarjianb, wie befcbaffen er aucb fein mag, wirb öfter« mit Jbon jur gabritation be« gewöbnlicben Jöpfcrgefc^irrg gemengt. Die »erfcbiebenen Saljebon--a?arietoten, j. S. ber ©arbonier, ber Sarneol, ber 5Koo«agat, waren oft febr gefucbt, baben aber gegenwärtig feinen großen Sertb mebr. iSine anbere, unter bem 9lamen Sbrp= fopraö befannte unb ^atb burc^fti^tige SBarietöt jeigt 318 fiHintralaiit. eine pbfc^e grüne garbe, weXdft fic einem rflcin ober «Plii^Ienquarj ifl gteicbfaltiS ein »icptigcr ©toff, nicbt blop aU »ortreffiic^er Sau= Pein JU Sauten, bie eine bebcutenbe geftigteit erfor« betn, fonbern au^ jur Serfertigung »on ÜRablfleinen, bie unbergleicbli^ gut fi'nb. 35on biefem ©teiu finbet fJc^ eine bebeutenbe aSenge im Secten »on ^ariö, »on JBO ftc na^ allen X^eihn granfreic^ö unb fogar in baa 2(uö(anb geführt t»erben. Die berühmteren ftnb bie oon ?a gertc^fou^=3ouarrc im Departement ber ©eine»et=a)?arne. Der Dpal reirb blog ju SSerjierungen angewanbt. Die regenbogenfarbenen Varietäten, bie oft febr botb im greife fieben, finb in ber Sijoutcrie febr gefucbt; man f^lcift ntand)ma( aucb gemiffe gelbe Varietäten, bie man geueropat unb Sbirafol nennt. Die »erfieinerten unb opafiürten ^tiJlser, befonberö bie ^almen, werben manchmal }u Sachet«, Dofen jc. (Sinfa^ Itefelfaure 2:^ottccben. (flufiifiicn Kali Iö«iid) ift. §. 235. (Stautoütif unS ©tft^cn. — Die üefclfauren Sfjonfrben C3;bencrbe=©i(ifate) finb balb njafferfrei, ba(b §)pbrate ober mafferbaftig. Dicfe legieren unterfc^eiben ficb befonberö baburcb, bap bie ©äuren i^nen leitet eine gcwilfe Slfenge S^i^icrbe entjie^en. Unter ben wafferfreien ©ilifaten mup man ffcb befonberä ben ©taurolitb unb Difiben merfen, bie jiemlicb bäuftg in ben trpftallinifc^cn ®eiieinen, na= mcntliib in ben ®(immerf(^iefern, cingefprengt finb. Der ©taurolitb, t5on brauner garbe, balb burcb= fc^cinenb, bafb unburt^ficbtig, fcbroer fpattbar, ift im SlUgemeinen trpftallifirt. Die Ärpfialle.ltnb mebr ober »eniger »eränberte rbombif(be ^riSmen (gig. 1), unb bäuftg JU freujförmigen ®ruppen »ereinigt Cgig- 2 unb 3). Der Diflbcn, ber häufig blau gefärbt ifl — ein ©runb, warum man ibn aut^ Sijanit (btaucn Salt) nennt, ifJ ganj unfcbmetjbar ; er finbet ftcb in long= litben, bünnen, an ber ©pi^e übelgcftalteten ^ri^men ober in Keinen flrabiigen OTaffen. Diefe beiben ©ubßanjen finben ft(b oft in bem ©limmcrfcbiefer be« ©t. ©ott^arbä beifammen ; ber ©taurolitb für ftci) aücin in ber ^Bretagne, in ben Xbonftbiefern, unb ber Difiben ebcnfall« oUein in ben Quarjfelfen »on Sprol. 15. 236. aEBaffcrftaltige ®tlifatc. — ©ämmt- liebe tvafferbaltige ©itifate ftnb bidjtc, febr jarte, mancbmal bur($f^einenbe unb borjgtänjenbe , meifien« unburtbficbtige unb matt angelaufene, in einen erbigen 3uftanb übcrgebenbe Stoffe. 5Kan finbet unter i^nen !eine regelmäßig frpfiaUifirte Sörper, unb nur burtJ» eine genaue Slnalpfe fann man fie »oneinanber untcr= f^eiben. Sie fommen aU fleine 9Jeper in gewiffen (Srjlagern, aU Äerne in gcmiffen SWanbelfleincn, als öfteren in Satfileinen »erfcbiebener ®pocbcn, ober in fanbigen ©toffen, welcbe bie ©cbicbtcn berfetben »oneinanber trennen, ßin großer X^eil »on ibnen bilbct bie 3lblagerungen unb ©cbit^ten »on 2;bonfub« ftanjen, bie mon oft in ben glöjgebilben finbet, tt»o ile bäuftg mit einer gtoperen ober geringeren 5Kcnge fanbiger Stoffe gemengt finb. ßu biefer ®ruppe gc boren bic mciften ©toffe, bie :nan Jbone nennt, foroie autb bie mit bem 9?amen 2lcf ererbe, Damm» erbe, ® artenerbe u. f. a\, bcjeicbnete Sauerbe. §. 237. tinroenbung te«» XJjonc«. — Die erbigen reaffcrbattigen a;bi^nerbe=@ilitatc, bie ficb in jiemlitb bcträ(btlitben 21blagerungcn auf ber grbobcr» flläfbe finben, ftnb im b"3bcn.®rabe nüglicbc ©toffe; benn einerfeit« balten fic ba unb bort bie aJcgen» »affer auf, bie in bie glbgablagerungen biueinfirfcrn unb nötbigen fie alä Duellen »ieber au^jutreten (§. 198). 2lnbererfeitö finben )te in ben Sünflen unb ®eroerben eine febr bäufige Stnwenbung, bef^onberä bei ber gabritation ber 3icgeln unb ber »erfcbiebenen Siipferwaarcn , ivclcbe ©egenftänbe »on bi>bcr SBicb» tigteit pnb, uncnblicb »iclcn gamitien ibrcn ScbenS- unterbau fiebern, unb i»cltbe ber Stcicbe fo gut aI8 ber 2lrme tägtitb bebarf. Die gröberen Sb^narten bienen ju ben gereöbntitben Söpferroaaren ; bie fei' neren werben bagegen ju fogenanntcn ?l)feif cnerben ober englifcbcnStben unb ju geroöbnliibcm ^or- jellan, baö aber febr fiarf im ©ebraud) ifi, ange= wanbt. Die febönern -porjellanwaaren werben bagegen aüi einer bcfonbcrn Srbe »erfertigt, bie auä einer 3erfegung bcö4?elbfpatbeö berrübrt unb Äaolin ge= nonnt wirb. Die 3B aller erbe ifi nur nocb ein falfbaltigcr Sbon, ber fiib fett anfübten unb mit bem 9Jagel glätten läßt, ftcb im SSJaffcr erweidjt unb biefe gtüffigfeit mebr ober weniger feifig mai^t. ©ie ifi »on ber größten ffliibtigfeit für bie 3;u^fabrifation, wo man fie jur Entfernung be« Dcleä aus bem ®ewebe anwenbet, mit bem man bie SBotlc tränten mußte, um fie jut Verarbeitung geeignet ju macben. 3n Snglanb gibt eö eine gewiffe 2Bal!ererbe, bie ficb ju biefem 3n'c^e »ortrefflicb eignet, beren Slu^fubr aber »erboten ifJ. Die berübmteften Varietäten biefe« Stoffe« finb in granfreitb bie »on 3ffoubun C3nbre), »on Villen- neu»e unb oon ©epteme C3fere3, Bon glabin C^lbep« ron), oon 3iittcnau im glfaß. Der gletfenfJein, ben man in ^ari« oerfauft, ifl ein fattbaltiger Sbon au« ber ®9p«formation, ber ju 5Kontmartre eine bidc ©cbicbte bilbet unb ben man balb aüein, balb mit ein wenig foblenfaurem 5Ratron gemengt, ba« ibm bis (Sigenftbaft »erlcibt, bie burcb bie ©äuren ocrborbenen garben wieber auf« jufriftbcn, anwenbet. Xiopptlt fiefelfaurc IS^onerbem §. 238. Diefe Slbtbeilung begreift eine ungeheure Stnjabl »erfcbicbener Sörper in fi'(b, »on bencn wir nur wenige auf ber Sabetle angaben, in fo fern wir un« mit ben am bäufigfien oortcmmenben be()nügten. Tlan ficbt, i>ai e« wafferfreie unb waffcrbaltigc gibt. Unter ben erftcren baben febr oiele eine ^a^ii au« Pi( tDt(t)ti{|len illinrralien. Satt, Sifenoripbut unb iKanganorptut ; anCcre ent= Ratten Äali, 9?atton iinb Sitdton. 5Kc&rere unter i^ncn ^aben, obt»o!)( t(;rc Saft« »erfcl;iebcii ifl, bic gteit^ien 3ufammenfcf ungtSfcrmcIii unb bifbcn ba^er bcfonbcre ©ruppen ober ©attiingcn, bcrcn i:nterfc()cibung »on S33t*ttgfcit i(}. !Wc^rerc ttJolTcr^atttge ©iltfatc cntfprctficn ma^iu freien ; fo ifl j. 33. bcr Jfjomfoiut nic))fä anbereö aU bcr ivafter^olttge SBcrnerit, unb entfprit^t bcr @co= Icjit bem Soolexerose unb ber ©ttibit bcm Sornatit. 2)ie mctUen ^aben eine Salfbafiä : bei rocnigen i|l bie Saft« ganj atfalif* unb feiten finbet fiä) barin baä Änli. %»ä) bnS Sifcnorpbul finbet ftd) in biefen Sufammcnfc^ungen, reoraug eine ®ruppe fel;r ana= loger Scrper ()crBorge(;t, bie mit bcm 9Jamen S^lo= rite ober Orünerbcn bcjeic^inet werben. 3n me(;rercn biefer Scrper, fowo^l bcn njaffer= freien aU bcn ?)i!)braten, fc^ieint bie 2;l;oncrbe, it?ie bic iSiefeferbc, bie SRoUc cineö eIeffro=negati»en Sörpcrä ju fpieten, fo bap bie Stoffe aiS Serbinbungen »on ©üitaten unb äiluminiatcn betrachtet n^crbcn tonnen. (Snblicf) gibt ei auä) tiefflfaure S:(;oncrbcn, KHä)i gluor, SI;(or, SSorarfäure, 'JJ^o^p^orfdure unb ©c^tt)c= felfäurc enthalten ,, bcrcn S^unttionen noc^ ganj unbe» tannt finb unb au^ bencn man bcfonbcre ©ruppen bilbcn mu9. Um einige Segriffe »on biefen »erft^iebenen ßü= fommenfegungen ju erhalten, «erben wir naä) ein= anbcr bie »afferfreien Äorper, bie ÄalN ober älMi» Ipbrate, bie eifenbaltigen |)9br«te, bic Serbinbungen »on aiuminaten unb ©ilifatcn, unb cnbiic^ bicicnigen Sorper, bie gluor, Sorarfäurc k. einfci)liepcn, bc= trachten. A. SJSafferfrcic boppelt ficfelfaiirc Silitotc. §. 239. Unter bcn äa|)Ireicf)cn SIrtcn biefer 3lbt^ei= lung Ijaben wir bcfonbcre ju bctracf)tcn : bic Oruppe, in roe(($cr jücf» ber Saltfcllifpatl;, bcr 2ilbit :c. finben, welä)t bic gleiche 3ufammenfc^ungäformc( ^abcn unb iai biiben, rcai man gewbijnitci) gelbfpatf» nennt; ferner bie ©ruppc, an bereu ©pige bcr ®roffular Pet)t, bcr bie ©ranate biibet; bic ®ruppe bcä Sbofraö unb bie @ruppc S'Jifit unb %i)aUit, ttclc^ebic Spibote bitbct. Sic crficre biefer ®ruppcn intereffirt unä in fo fern, aiä i^re Slrtcn eine roid)= fige SRoUc in ben frpfiaüinifdjcn ®cfJcincn fpielen; bie anbern, weii Re häufig barin »orfommcn. SÜBir fügen not^ ben ©maragb binju, beffen fc^r be- iannter 9Jame n)ünfd)cn löft, bag man ^infie^tiic^ ber ©ub^anjen, bie i^n mit |id; führen, in einige ■Detoifö eingciie ; wai aber bic anbern ©ubftanjc» betrifft, fo »crweifcn mix auf bie fpecicOen SEerfe. ©attung gctbjpat^. §. 240. aUocmeiiic ©tiaraf tctc. — Sie ©toffe, bic anfangs benSoUcÜiönamcn gctbfpat^ er{)ieltcn, finb gereifTcrmaßcn in ben trpftaütnifdjcn ©cj^einen baS, wai man im giöggebirge Äaltflein nennt; man begegnet i(;ncn barin fo ju fagen bei jcbcm ©c^ritt. ©ie bitbcn barin oft für fid) allein ganjc ablagerungcn unb bie ©runbmaffe ber mciflcn @c= Peine, bie ju biefer Urformation gc[;6rcn. Sie werben gegenwärtig in mehrere Strien get()cilt, wcid^c )tc^ Bon einanbcr untcrfc^ciben, balb burc^ bic SJatur bcr jTOcitcn Safiö mit berfelben 3ufammcnfegungSformcI, Wie j. S3. bcr Äalif etDfpati;, ber 3lfbit, bcr ^ctalit, bcr Sarnatit; balbburc^ eine gan; anbere 3ufammenfcgung^formcl, wie bcr Sabraborfelb- f^atf), ber Stpotolitii. ©ie fdimctjcn alle »or bem gct^ro^r JU einem weipen Smail otcr ju einem bla= Pqen @Iaö ; fte Jaffen fid; alle mcf)r ober weniger leitet fpaltcn, wenn fic fid) trpfiaUifirt ober aU blät= terige Tia^m finben, ober finbcn fie ficfe in einem 3!atureef(^ic(itc. biditcn, berbcn 3u'ianb, bic mciflcn mit einem rae^t ober weniger entfcbiebenen gettgianj. S)ie fe^r sa^lrc!d)en unb fc^r mannigfaltigen Srv= fiaUe äcigen beim erfien 2lnbli(f unter einanbcr »iele Analogien ; (cbod) laffcn ftc |tc^ bei bem Äalifetbfpat^ Bon einem fdjiefcn r^ombifd)cn '53ri«ma abfeiten unb bei bem aibit »on einem ft^icfcn ^riSma mit einet Safi«, bic ein fc^icfwintligcd *paratletogramm bar» fleflt. 3n bem crUern gibt eö jwei ©paltung«ri(^tungcn, bie unter rec?)tcn SBintcln jufammentreffen ; in bem jweitcn finben fid; brci, bie fid; unter anbern 35Binte(n begegnen. Äolifclbfpat^ C^ctrtlit ; Drtljofta« ; pri«mati= fc^cr getbfpatW- - T)tcSlr9ftaüe besS Salifctbfpot^eS, bic in turd)ftd)tig ; im erfien gall jeigt er juweilen einen fe^r pbft^cn ^erlmutterglanj. fHbit C5Ratronfclbfpat(), ^peritlin Jc). — ©ie ültbitfrpfiatlc , bie gcwo^nlicf» Heiner finb olö bie beä Äatifelbfpat^eö, jcigen ficf) gtei^fall« alä fxiimm mit bicbrif(t)cn ©pigen, bie aber an bcn Sauten unb Sden unglci^mäpig »eronbert finb (gig. 1 big 4), waä if)n Sejie^ung jum ft^iefwinfligen ©pfiem jeigt. ©ie finb bäufig in umgetelirtcr 9Jic^tung mitfelfi i^vtt @eitenfiä4)en aneinanber gruppirt, unb bie gJäi^en bcr ©pigen btiben aKbann unter ft^i fe^r fiumpfe Sßintef. Scr 2llbit fommt au^ blätterig, förnig, man^mal faferig unb lianbförmig, ober enblic^ bcrb ücr. «Pctaüt» — Diefe ©ubfianj f)at no^ biefelbe gormel, wie bie i^or^ergc^enben, fctilicgt aber auä) Sit^ion ein. ©ie finbet ^d) nur aU eine blätterige 41 320 /tltnrralo0te. Tla^e, sie Ptt» '" Oierfeitige ^rt^mcn fpalten läpt unb btc äufetlic^ eine gwfe ae^nlic^ifeit mit bem Äatifelbfpat^ ^at. Tlan fanb fte noc^ al« »ereinjeite möd( ouf ber 3nfei VLtö in ©übermannianb. ©ie ft^eint ben »peamatitabkgetungen onge^ören ju miifTcn. 55er^)etalif ifi eine ber ©ubflanjen, bie jut Dar-- fJeUung be« ?iff)ion« benüft werben tann; bod? wcnbet man jii biefem 3ioe(fe no(^ fpccicUcr eine gcroiiTe ©ubHanj an, iceic^c if)n begleitet, i»elc|)e man Xri= p^on nennt unb micl)c 8 biä 'J ^rocent Sit^ion ent()a(t. ©er Jrip^an i^ blätterig, grün--, fett-- unb ein n,'enig pcrImuttergJänäenb, fc^miljt oor bem £ot^= ro^r, unb mit giafron ouf einem ^latinblätti^en be= ^anbett, bcfledt er biefe« SWetaü fe^r Harf. (Sacnotit. — ^Jier »ertritt ber Äott in ber 3ufammcnfegung bie (Bteüe ber 2l(tatien ; man cr-- tennt nur fejir fleine rectanguläre Ärpftaüe in ber ©ubfianj, bie übrigen« auä) m ber 3ufnmmenfegung ber ©ranite unb (Sneipe »on Soromanbet auf ber tnbif(^en |)albinfei einjutreten f(()eint. Siefe ©ubftans unterf(l)eibet ftcfc »on ben tiorf)erge()enbcn baburcf), ba^ fJe, »ie bie nac^folgcnbe, unmittelbar »on ben Säuren angegriffen wirb. fiabcafco^:fcI^f^)atft (Sabrabor, ebter gelbfpat^ u. f. »0. 3n biefem «DJineral finbet man not^ bie- felben Sfemente, nur in anbern ^Proportionen ; b. i). 3 AI si- + Cd Si, anftatt 3 AI .SV^ -)- Ca Äi^. 3)iefer ©toff ift gleichfalls unmittelbor tn ©äuren l66ti(^. gr finbet ftc^ an berÄüfte »on Sabrabor, im norblid^jlen X^eil »on 2lmerita in ifolirten ©türfen, bie lieft in fcftiefe ^riämen fpalten laffen. Da« §)er= »orfte^enbfle an biefer ©ubftanj ifl ba« pratl)t»olle garbenfpicl, basS fti^ mit ber Steigung be« ©feine« gegen )>aä Sluge »eränbert. ®« fd;eint, baf geaniTe Safalte unb Va»en ben ?abraborfelbfpat(; jur Safi« ^oben, t»a« man wegen ber i!ei(fttigfeit, womit biefe ©toffe »on ©äuren ongcgriffen werben, »ermutigt. «Spafolit^. — Siefe ©ubftanj fJettt ÄrpftaUe bar, wel^eman gtafige getbfpatt;e nennt, weil ^e einen befonbern @lanj ftaben unb gewöftnlicft wie ®Ia«, ba«, nadibem eö er^igt unb fcftnell abgctüljlt würbe, riffig geworben ifJ. Jiiefc ÄrpHalle .ftaben no^ Biete Steftnlicftteit mit benen be« fiati= unb '3la= tronfetbfpatfte« , unb finben ft(^ in ben berben unb erbigen iratftpten cingefprengt, »on benen )ie ficft ju= weilen ganj leicftt ablöfen, wie e« j. S. am TlonU ®ore unb am IJrafenfcl« ber gaü ifi; ober mit) in »erfeftiebenen <)3orp^prartcn unb namentlich in ben glasartigen Stoffen, bie wir unter bem 9!amen ^ ert= Sein K. fennen lernen werben. §. 241. SOPcf otnmeii. — Der Äalifelbfpatfi finbet ftc^ oft in ben »erfcftiebenen frpftaUiniftften ®efleinen al« meftr ober weniger grope SrpUalle, bie bäufig bur(b bie SJerwitterung ber einfcbliepcnben ©ubftanjen bloßgelegt werben, fo bap man fie alSbann leicftt ba»on ablöfen fann. ©ebr beutlicljc firpfiaUe finben fieb ourf) in ben Noblen unb 3itffcn biefer Öiefieine. 2Bir baben bereit« biefe ©ubftanj ol« wefentlitben SSefißnbtbeil ber »erftbiebenen @ranit= unb@neip= arten angegeben (§. 133, Stnmertung), welcfte bie fiauptgeftetne ber gropen {rpfiafliniicben Ablagerungen finb. Der Guarj tritt gteitbfoll« in bie 3ufammen= fegung biefer gclSarten ein ; jebocf) febtt er in »er- fiiebenen Ablagerungen ganj, unb nur ein faum f6r= nigerÄalifelbfpatb unb ®limmer bleibt barin; barau« geben nun ®cbirg«arten beroor, bie man 3Beip= fteine (Setftte, ©ronulite jc.) nennt unb al« granit= artige unb fcbieferige unterfcftcibet. Der frpitalliftrte Äalifelbfpatb öerbinbct fi^ oft mit ber §)ornbl«nbe C§- 2673, woran« ein ©efiein berborgebt, ba« beim erften Slnblirf eine grope 2(ebn= lie^feit mit bem ®ranit bot unb ©penit genannt wirb ; biefer bittet nod) feftr grope Ablagerungen in »etfcbiebenen ®egenben , ober befonberc ®änge in ben onbern Ablagerungen, ©erb, bilbct biefe ©ubflanj aucb für ficb attein ©ebic^ten unb beträtbtlitbe ^ager. Dft finbet fie ficb mit gefireiften fiügcli^en erfüttt, bie fic^ an ben ^Waffen burcb eine anbere garbe er= tennen laffen, unb bie man befonbcr« al«bann bc= mertt, wenn fie ficb in einem gefärbten Sinbemittel ober Säment eingefcftloffen finben. Sarau« gebt ba« ber»or, waä man Slatternfieine ober SSariolite nennt, weil jebe« Äügelcben auf ber Dberfiäcfte ber abgerunbeten Stücfe eine (Irbabenbcit bilbet, wie bit Slattern ber f ocfcn. Anbern Drtä finb c« anfiatt ber in eine bi(|te 2)?affe eingefireuten Äügelcben ent« Weber Salifelbfpatb- ober SJatronfelbfpatbtiJrner, bie ficb burcb eine betlere garbe unterfd>eiben unb auf ber fü einfcbliepenbcn Tia\Je gtecfen in gorm »on 'Parallelogrammen bilben. 'HJtan bat al«bann ^or= pbpre, bie man bur^ bie garbe ibre« ©runbe« unterfcbeibet ; e« gibt nämlicb braune, votbe, grüne, fcftwarje k. Die eingefireuten firpfialte finb batb grop, balb tlein, oft weip, unb in allen gäUcn weniger buntel ol« bie übrige IKoffe. Die »porpbprc finb ein ®efiein, ba« immer nocb febr bäufig, ni^t allein in ben frpfiallinifcben gormotionen, fonbern oucb in ge= wifien glögoblagerungen »ortommt, burcb welche bfn= burc^ e« ju Soge tritt. Der Sotronfelbfpatb jeigt beinabe bie nämlicben Umfiänbe, wie ber Äolifelbfpatb; man finbet ibn trp= fiaUifirt in ben SRiffen ber ®ranitfclfen, namentlicb be« »protogpn« (§. 233), ober oucb in gewiffe ^orpbpre mit einer ®runbmaffe »on Äolifclbfpatb eingebacfen. Aucb bilbet er oerfcbiebene gel«arten, wenn er ficf) mit onbern ©ubfionjen »creinigt; fo bilbet er mit ber .§)ornblenbe »ereinigt bie Dio= rite, bem Spenit febr öbnlicJ^e ®efieine, bie burc^ ein innige« ©emenge ber Elemente in bicbte Stoffe »on grüner ober fcbwarjer gorbe unb einem gleid)= artigen Auöfeben übergeben, bie man ol« ®änge, fowobl in trpfioüinifcben ©ebirgen al« glöggebirgen, ferner al« Soger ober unter ber fcbcinboren gorm »on ©cbic^)ten finbet. Diefe biegten Diorite bilben ba« Sinbemittefber »erfcbiebenen grünen for'(if)'9xi>axii= täten. 3m bicftten 3ufianb »erbinbct er ficb mit bem ©marogbit (fiebe §. 2(j5) unb bilbet ben ®obbro. Der 9Jotronfelbtpatb bilbet in gcwiffen ®egenben ben gröpten Jbeit ber ®eßcine, bie man mit bem 5Raincn Sractipt bejei^net unb bie ficb über einen beträcbtlicben Sbeil ber grbobcrfläcbe ergofi'en baben, ©olcbe Sroc^ptc finb bie »on Ungorn, fowie bie ber Anbe«, wepbolb ber Srocbpt oucft Anbefit gC' nonnt wirb. 3Ba« »om Äoli= unb Slotronfetbfpotb gefogt würbe, läpt ficft ouf ben tobraborfelbfpotb anwenben. Tlit bem ^pperfien »erbunben, bilbet er im Uralgebirge ein ®efiein, ba« man fjpberit nennt; in Sßerbinbung mit bem ^prwen (Augit) ben Dolerit, ein bem Diorit unb ©penit öbnlicbe«, bolb gronitartige«, bolb bicbte« ®cfiein, bo« al«bann einerfeit« bie Sofolte unb bie meifien i'o»en, onberfeit« bie '•porpppre mit einer fcbwarjen ®runbmoffe, bie man 3Äelapftpre nennt, borfietlt. Der 3?pafolttb, ber ol« ÄrpfioUe in Bieten porpbpr= artigen ©efieinen eingewocbfen ifi, bilbet mantbmal oucb für ficb allein gonje Srocbptfelfen ; fo bilbet er j. 53. bo« Sinbemittel, bie ®runbmaffe ber Sra^pte in ber Auoergne, be« ©iebengebirge« k. §. 242. 5tnW)cnbuuö. — ®ewiffe Varietäten be« fiolifelbfpatbe«, bie bei einem ^erlmutterglonj mebr ober weniger burcbfcbeinenb finb, werben inberSiiou= terie unter bem 9lomen SWonbfiein benügt, woöon bie fc^önfien »on Seplon fommen. ©onnenfiein nennt man eine öbnlicbe Sßorietät, angefüllt »on fleinen ®limmcrflittercJ)en, bie weit feltener ifi unb febr boi| im ^prcife fie()t. Sin blätteriger gelbfpatb, ber eine f(^)öne grüne gorbe jeigt unb unter bem 9Jamen JUie a)i.'^ttsll(u ^inenilirn. 321 amajonenflcin bcfannt ifl, irirt? lu Dofen, Heinen gupaeHctleii, lll;rgcf)äufcn ic. »erarbeitet. 3n großen Stätten, wo^in ber ©ranit Ui(?)t gc= fü^rt roerben fann, mcntet man i^n aud; ju ®renj= fleinen, jii tcn (finfalfungen ber Srottoirä an; biefeö nämliche ©eftein würbe neb(l ben »erfc^tebcnen ©ycnit^ unb ^crp^vrartcn »on bcn Elten ju öäulen, Sab- tedcn, JU Segrabnipurnen, ju 2:afcni k. gctirauc|)t, bte man not^ in neuern ®cbauben ficbt; man nennt bicö jiemtic^) uneigentli$ garten TOarmcr. Dtefe ©egenflänbe üerfcrtigt man aber m ; obgleich biefer Stoff gewiß fe()r fd)ön ifl, fo flef;t er fcennot^ ten crflercn weit no*. OTan fönntc ben gelbfpatb wegen feiner ©(^meljbartcit an mandjen Drttn jur gabritation beö weißen ©lafeö bcnü^en ; tod) ifl mir nid;t befannt, baß man i!)n ju bicfem 3>i'cc!e fc^on ongewanbt ^abe; bie f erlfletne, »on benen fogleic^ bte Sebe fein wirb, werben ober benügt; baö weiße <8fai, baS fte geben, beftgt einen jiemlic^) ^o^cn ®rob »on Sauer^afttgfeit. §. 243. Sln^ang ju ben gelbfbattjarten. ©em gelbfpatb muß man |)ter »iele ©toffe anreil;en, bereti 3ufammenfc|ung nod» nid)t fc^r betannt ifl, bie aber beinafic bie nnmlitben Slemcntc cinfc^ließen. Wie ber ge(i?fpat&, unb, wie biefer, fti^ ju einem weißen Smail fcbmel.^en laffcn. 'Diefe ©toffe ftnb ber Dbftbian, Warefanit, ^perlflein, ©p!>äro-- litf) unb SSim^dein, bie alle, fowie ber 3{ctinit unb feine »erfi^iebenen ßeinartigen iWobifitationen ben Srad>vtablagerungen angeboren, weli^c man alä ©änge ober alö ?agcr in ben untern glöggebilben ftnbet. ®ie Dbftbiane fiub glaftge, gewo^nlicfc fcftwarje ©toffe, bie im geuer beinahe immer felir flart blaftg werben unb in ber 9Jatur in blaffge SSim^fleinc iiber- geden. Der 'perljlein ifl ein ©toff mit einer fdjaligen ©truftur, ber me^r ober weniger perlmutterglänjejib ifl, nai »on feiner glaftgen Sefc^affenbcit bcrtü|>rt. f)er 5Karetanit jeigt |i^ in bcm ^pcrlftein aU mebr ober weniger glasartige Äügeld)en, unb ber ©Pbärolit^ in eben biefem S^incrale als fleinartige &ü= gcldjen, bie »om 5)?ittelpunft auö nac^ ber Dberfläc|ie ftra^lig ftnb. Der SimSilein tnüpft fic^ an btefe beiben ©toffe unb fonfl nod; an »iele anbcre Jratfiptabla- gerungen. @r fommt ^auptfäddit^ als mebr ober weniger große ©tiide »or, wclti^e fe^r große 3lbla= gerungen, SSi mSfleinco nglomera te genannt, bilben, bie offenbar burd) bi-e ©cwöfTer in »ielen göllen um bie Srac^ptgruppen bcrum jerfliidclt wor= ben ftnb. Die ^cc^fleinc finb bem ^rincip mä) glaftge ©toffe, bie fid> im So!)(cn = unb rotben ©anbflein finben (§. 137, 2lnm.) unb in SJerbinbung mit ben ^orp^pcablagerungcn flet;cn. ©ie geben nie in StmS= ftein, wobl aber in fleinartige ©toffe, in SMelap^prc K. Über. §. 244. «Jtatiir(i*c Scrfc^unf]. - Sie felb= fpat^artigen ©ubflan5cn, fo wie mebrerc ©toffe , bie fid) als Sln^ang an biefelbc fuüpfen, 'finben fic^ in ber 9?atur aud> jerfeßt ober »crwittert unb in eine erbige Tia^i oerwanbelt. ßs banbclt fi($ aber ^iet nicbt bloß »on einer 3erfc&ung, benn genannten ©toffen würbe au:^ ein ticfelfaurcS Sali' cntjogen, weltjicS in bcm Salifelbfpat^ ober bem Sllbit bie gormel KSP ober NaSP bat, fo baß alfo ein ein= fac?)eS ©ilifat AI Si noc^i übrig ifl. OTcrtwürbig ifl CS nun, baß baS erflcre biefer ©ilitate im SBaffer bei 200" löslich ifl, unb baß bei tiefer Temperatur ber Jelbfpatfi in jwci Äörpcc fiä) jcrfcjjt, wooon ber eine Al Si unlöSlicb , ber anbcre IbSlicj) i|l. Diefe in t^corctifdjer Sejic^ung wid?tige SBemcr« fung !ann ju ber 3bee Seranlaffung geben , baß bie 3crfe^ung nic^t täglft^, wie man glaubte, geft^fc^t, unb baß fte fclbfl im 3nnetn ber (Srbe »or ber §e= bung biefer Waffen unter einem Drucf »on ungefäbr 15 atmofp^ären ©tatt fanb. 2Bie bcm auc^ fei, genug, ber Äalifclbfpat^, ber Sllbit unb ber SBimSjlcin fommen ^äufig jerfcjjt »or, unb bilben ©ubflanjen, bie einanber jicmlii^ äbnti* finb unb im 3lllgcmcincn Saolinober foxitllan^ erbe genannt werben. DicfeS Äaolin i(l eine ärt J^on, ben man jur 'Porjetlanfabritation anwenbet. 3n grantreic^ finben ß[(^ große 21blagerungcn biefer ©ubflanj im Simoufin , namcntli(|i m ber ©egenb »on ©amt=2)ticr, waS auä) ju ben jablrcidjcn ga= brifen bcS SanbeS 33cranlaffung gab. DaS '•porjcllan, bauptföi^lie^ baSjcnigc , baS man im großen Jeuer brennt, ifl nid;t nur ein febr ftt)öncS, fonbcrn anä) ein febr bartcS 3;6pfergcfd;irr ; unb bamit nii^ts baran fel;lc, fo ifl bie ©lafur ber ni(^t »cränbertc gclbfpatb fclbfl, bcn man alSbann mit bcm 9tamcn ^etunje bejeic^net. ©attuug ©fanat. §. 245. ©ranate nennt man ©toffe, bie im tubifc^en ©pflem trpflalliitrcn unb im allgemeinen Siautcnbobccactcr unb Srapejoeber barfieUcn, ft(^ alle burd) bcn Quarj rifen laffcn, »or bem Sötb= ro^r fdjmc'ljen unb in ijjrer 3ufammenfe$ung bie gleid)e gormel ^aben, obgleich) bie einen Äalf, bie anbern SDlanganor^but k. jur SafiS ^aben. Oft ftnb alle biefc IBerbinbungen in einem unb bemfelben Srpflatt beifammen, unb finb bie garben in golge biefer 2)?ifd)ungen fejr »crfcfeicbcnartig. ^KcidcnS ftnb fie mebr oicr weniger buntelrot^ gefärbt, bcfonbcrS ijl bieS bei bcm 21 Im anbin ber galt; aber aui^ gelbe unb grüne ©ranate gibt cS, wcldjcS gewöbn= Uä) ©roffulare ftnb, ober auä) braune unb fcbwarje, bie ben ©peffartin unb ben aÄetantt bilben. Die ©ranate ftnb fafl immer frpfloOifirt unb bonn in großer IKengc in ben »erfc^iebenen frpflallinifi^en ©cflcinen, bauptfäc^lic^ im ©limmerft^icfer , ©neiß, ^egmatit, itbouftfjicfer unb ben ©erpentinfclfen ein= gewact>fen (ftebe weiter unten), ©eftener finben fie fid) in bcn Äaltdeinen , bie in ber "Jlä^c ber frpflaU linifc^en ©efleine liegen. %ü(I) finbet man fie in ben Jradjpt - Safaltablagerungen unb in ben neueren Sultanen ; tn biefcn leßteren baben meiflenS bie ©ranate baS Sifenorpb jur SadS, unb bilten bie üpccicS, bie man SWelanit nennt. Tlan finbet auä) ben ©ranat als ffeine OTaffen mit einer mebr ober weniger feinförnigen ©truftur, unb fclbfl berb unb fleinartig, wo er manchmal im @limmerf(^iefcr fleine nate genannt, unb bilben wa^rf^jeinlid» baS, waä bie 2lltcn Sarfuntcl nannten; folc^e ©ranate, bercn 3Jotb mebr ober weniger in'S Drangegelbe 322 /üittexaleQ\t. fBitlt, reetben mit bem 9?amen ?)9actnt^ bcjcic^= net. Stile bicfe ©teine finb oft jicmlic^ treuer. §. 246. S3ic 3bofrafe ftnb ben ©ranateu jiemtic^ ä^nttc^e ©toffe, unterf^ciben ftcb aber »on i^nen in Sejie^ung auf bie Proportionen ber S8c|}anbtf>ci(c, unb IrvUaüiftrcn aU quabratif^c f riömen. Unter ijnen gibt eö, rcie unter ben ®ranaten, Äorper mit Berfd[)iebcnen Safen, bie aber immer me^r ober n>e= niger mit einanbcr gemifcfjt finb. 3m aUgemeinen befiel ibre Safiiä au3 Mit unb Sifenorvbul, unb ^aben fte eine grüne ober braune gorbe; juwetlen bilbet 5Kagncjta bie Sajt«, in n>e(cbem gaU fi'e öjeip ober gclblic^ au^fe^en; mit einer Saitä »on Supferorpb jeigen |te eine blaue garbc unb beißen gpprtnc. J)iefe ©toffe , bie man am baufigflen (rpfJallifirt, aber aucb alö ftrabtige, faferige, fbrnige unb berbe 5Waifen ftnbet, tommen in ben nämticben ©efleinen, njte bie ©ranate, unb bäufig mit il>nen »or. Wan finbet öiele in ben 2)o(omitbIö(fen unb 2)oIomit= fJüifcn, bie in ben 2Jggtomeratcn erijltren, »on benen bie Orunbtage beä Sefunä, ober iai , tcaä man bie ©omma nennt, umgeben tfi. 5^anc^mal bilben fie, gteieb bem ®ranat, bünne ©cbicbten im ®lim= merf^icfer, bauptfäcblit^ in f iemont. §. 247. Saö Serin, mcttbeö bicfelbe gormel, Wie ber3bo!raS barbietet, unb oielleii^t, wie biefer, in quabrattftbcn ^rt^men frpjiattiftrt, i)l eine bun!el= braune ©ubfianj, TOelcbe in tai ®lai fcbneibct unb jufolge ber betanntcn älnalpfen 28 ^])rocente Serium ent» lält. Qi finbet jtrf) in ben Äupferbergwerfen »on @t. ©oranö bei Siijpbbarbptta in ©cbrecben, nebfi bem cin= fa^en waffer^attigen ©ilifat ober dcrertt, ba« rot^= braun auöft'ebt unb 68 frocmt Serium entbält (§. 271). 35iefeg ifl häufiger olö jencä unb beinahe ba« einjige, toeld}eä in ben d^emifcbcn Saboratorien jur 2)ar|}eUung Ui Setiumä angcwanbt icirb. @attung Spibotc. §. 248. "Zie Spibote finben fiib in jTOei 2lrtcn getbcitt, rco»on bie eine — ber 3btfit, mit einer latfbafi« grau ifl; bie anbcre aber — ber Sballit, mit einer Saji« »on gifcnorpbut eine buntcigrüne garbe jeigt. piefer le^tcre tfi ber geroöbnlicbere unb lommt febr b^uftg in ben ©ranitgejleinen ber 2(Ipen »or. Sr flellt gewobnticb länglicbe f riömen bar, bie in ber 3?egel jufammengebäuft fi'nb unb firablige SBaffen bitben, ttjelcbe bie ©palten ber gelfcn aui= füllen. Slutb finbet er M manchmal in auänebmenb bünncn gäben, welcbe eine 2lrt 2(miant ober Sl^bcft bilben, »efbiilb man i&n aucb 21 miantbotb nannte. 3m berbcn 3uf}anb mifcbt er fttb manchmal mit Duarj unb fegt mebr ober weniger mäcbtige ©(fjitbten ober Sager jufommen. Slucb tleine, in bie gelfen einge= freute SJefler bilbet er, unb fleinc Slieren in ben SKanbctfleinen. Tlan fennt biefe ©ubfJanj fafl überall : in granf= reft^ in ber Umgebung be« SÄarftfletfen« Difan lieferte fte f(^öne, ßrablige aJJaffen. 3n ©cbrocbcn unb 9Jor- tt)egen boten oft bie Sifenerje ber frpflallintfcben gormationen fc^öne unb mebr ober njcniger gropc trpfJalle bar. ©maragb. — ScritI, Slquamarin. §. 249. Sine glasartige, aU ©äuten mit einer regelmäßig fei^gfeitigen ©runbfläcbe frpftolliftrt, bie ben Duarj rigt, bagegen aber »om 3:apaä ^erigt t»irb. ©cbmiljt »or bem Sotbröbr ju einem tt>ctf en Smail. gntbält Serpüerbe. Siefe ©ubfJanj finbet jtcb in ber 3?egel frpflallifirt unb immer berrf^jt boä fctbSfeitige Jirt^ma »or. ©iefeö cnbigt febr feiten in ^pramiben, nbct fiic^ aber bäuRg entformt unb tt?irb cplinberförmig. Die omorpbe Sbeitc, bie man juweilen in ben ©amm- lungcn antrifft, finb gragmcnte »on großen 'JJriömen. ©it garbcn ftnb mannigfaltig; e« gibt bur(bit(t>= iige big unburcbftcbtige unb farblofc ©moragbe ; an- bere finb gelb, boutciUengrün unb blau, ©cltcn }eigen jte ein fcböneö ®rün, baä oBbann »on SSiromorpb berrübrt. öorfonttncn. — Der ©maragb finbet ficb gc- t»6bnli(b in ©efietnen eingereacbfen; bcfonberö gebort er bem ^cgmatit, einer ®ranitart, an. Tlanäjtnal finbet man ibn im ®neip. Der fcböne grüne ©maragb tommt in fern in einem mit Äaltpeinen »erbunbenen Sbonftbiefer »or. Siemlicl; bäufig liegt ber ©maragb außerbalb beS ®efieine^ in fanbigen Ablagerungen, bie »on ber 3eri}örung oben genannter ®ebirgSarten berrü^ren. Sr ift jiemticb gemein ; fo finbet er ftcb }. S. in grantreicb in großer SPJcngc in ben ^egma- titen »on Simouftn, unb niibt feiten finbet man ibn in biefem Sanbe in ©teinftüifen, bie jum ©trafen- befcblag bienen. finwenbung. — Tlan benügt in ber Siioutcrie ben grünen ©maragb »on *peru, gewiffe bläuliibe Sßarietöten, bie man 2(qua marin nennt, unb bie gelblicbgrüne, bie ben 9{amcn Serpll tragen. Sfur ber erftere bat einigen SBertb; er ßebt felbjt fcbr ^oä) im ^reiä, reenn er jiemli^ groß ifj unb feinen gebier jeigt. §. 250. ©ämmflic|)c ©toffe auS biefer ®ruppe baben unter fiä) eine große Slebnlitbteit, unb jtnb onfangö in eine einjigc 3lrt, 3eolitb genannt, »er- einigt roorben, weil fte »or bem Söt^rojjr unter 2luf* braufen fcbmolj. Salcinirt, geben fie alle SBaffcr frei, roeil fie |)9brate finb ; fie löfen ficb alle ju einem ®elee in ben ©äuren, foi»obt in ber Äälte, aU in berSBärme bebanbelt; beinabe alle baben eine Aalt- bafi«, baber gibt bie 2luflöfung mit oralfaurem 2lm- moniat cntt»eber »or ober nacb ber Slbf^eibung ber Jb^nerbc einen 9Jieberfcblog. ©ic finb gei»öbnlic§ reeiß unb bloß bie unb ba burcb beigemengte^ Sifen- orpb tnä SRotbe gefärbt. 3!)re §)ärte beträgt wenig, bcnn beinabe feinet »ermag baS &laä ju rigen. 3n Sejiebung auf bie Ä'rpftallifation gebort eine einjige biefer ©ubfianjen, ber Änaljim, bem fubifc^en ©pftem an unb bietet barin bie meijien SWobifitationen bar; eine anbere, ber ©cbabafit, finbet ficb i« Sl^omboebern, bie beinabe Surf el ftnb, unb ber^p- brolitb alä ein regelmäßige^, fecbSfeitige^ f riSma. 3i»ei anbere, nämlicb ber ©folejit unb Sbom- fonit belieben ficb ""f ba^ 'jJriiSma mit quabratifc^en ©runbfläcben ; mehrere auf baö gerabc rectangulärc ober rbombifd^e ©pßem : fo ber ©tilbit unb ber 5Wefotpp; unb brei auf baö fcbicfe priSmatifcbe ©pHem, i»ie ber Saumontit, |)eulanbit, ber Srei»fierit. SÄan fann fie bemnacb teicbt »on cin- anber untcrfcbeiben, trenn fte frpjialliftrt finb ; finben ficb ober bäufig aU ffeine, faferige 2Äaffcn, in weU cbem galle bloß nocb eine genaue Slnalpfe bie Untcr- fcbeibung mbglicb maä)t. gügcn roir jegt nocb bie Scmertung bei, baß fic^ biefe ©toffe auf biefelbe SBeifc unb oft jufammen »orfommen. ©ie geboren im Sltlgemeinen ben SWan- bclüeinen, bem Safalt, ben Safalttuffen an unb füllen niebt feiten bie §>öblen an, in benen fte fti^ finben. Sinige finben ficb Jeboib auc^ in ben ©palten bcS ^rotogpnä: fo ber ©tilbit unb Saumontit, ober in ben Srjgängcn, miä)t bie beiben eben angefübrten ®ubftan,;en unb außcrbem not^ ben §)ßrmotom unb Srewflerit einfcbließen. Die geroöbnlicberen biefer ©ubjlanjen ftnb ber 3)?cfotpp, ber ©lolcjit, ber analjim, ber ©cbabafit Pit iDti^tig|len ^lincralien. 323 unb ber ©tilbtt. 'Huä) trifft man tiefe am ^äuügftcn in ten SKinetalicnfammtungen an. c. @^(or(t(rd)c ficfetfaure IftontrSen. §.251. 35ic Stoffe, bic man i()rcr färben roegen ß^Ioritc ober grüne @rben, ßSrünerben, nannte, fc^lie^en alle eine me^r ober weniger grofc 3J?enge eine« eifenorybul^altigcn ©ilifateS ein; am ijfteften ift biefe« ©ilifat mit oerfcfcicbenartigen fieft(= fauren S^onerben »erbunben. Tiani^mal befielet ciS aucb für ft^ allein, ober c^cr noc^ mit ifomorp^en Äalf-, 5D?agncita= u. f. 1». ©ilifaten gemif^t, wie j. S. im Sb'Ptopal, ber ©rünerbe öon ©vpern unb be« f arifer ÄalteS. %üt bicfe ©toffe bilben burdi i^re 5Berbinbung eine äiemlic^ gropc Slnja^I bcrf(^ie= bener Strien, bie fic^ aber äuferlitb nur fcbroierig c^arafteriftren laffen. Die ©rünerben, feien fit nun t[;onerbcba(tia ober ni(^t, (tnb mebr ober weniger fefte erbige Stoffe, roooon bie einen eine gclblie^grüne, bie anbern eine btaulicbgrüne garbc, mit allen möglichen bajmifcben liegcnben ©Aattirungcn, jeigen. Sie Sbtorite itnb aui flcinen 93(nttcl)cn ober @c^üppcJ)en jufamnienge= fegt, bie gc»öl;nltcb bunfelgrün au^feben. ©ic SbiDvite finbet man meifJenä im Orantt ; ite jeigcn ficft reicf)licb in ben Sllpen aU "Refier, Sager «nb manchmal ali ©cbicbte». Sie ©rünerben finben ^d) oft in ben SÄanbclfteinfelfen aU mebr ober l»e= niger grope klieren, jureeilen in Segleitung ber 3eolitbe ober ber geuerfteinnieren, bie ^e mit einer mebr ober rcenigcr bitfen ©cbicbtc umfcbliepen. 3" nitbt unbeträebtli^er SWenge fommen fte in bem ©anbe »or, ber ber Äreibc »orausSgebt, unb ben man beß- wegen ßirünfanb nennt, fo wie in ben untern 2bei- Icn biefer ÄaltHeinart, bie fie mebr ober Weniger bunfelgrün färben ; fie ftnb in benfelben öfterö in gorm Heiner Sorner »erbreitet. OTan finbet fie aud; in ber ©runblage ber ^tariferf al!e , balb als fleine ©anbfc^icbten jwifcben ibren Sänfen, balb blof cin= geftreut; bann aber cnfbalten jre öfte.rö feine Sbon= erbe mebr. ginige grüne, ben »orbergebcnben fowobl binfitbt- Ii($ ber äuperen Sbarattere als binli'cbtlicb ber 3"= fammenfegung äbnlidjc ©toffe bieten ©puren oon einer jlrpftatlifation bar; biefe finb ber -^lifingerit unb ber @ibero(cbifolitb, wooon jeber aucb feine befonbere gormel bat. ■Die ©rünerben finben juweiten in ber TlaUvei eine 2lnwenbung ; bie berübmtefte in biefer $)infttbt iflbie®rünerbeoon3?eronaC2?eronefererbe ober Serggrün), bie gemablen unb gefcblämmt eine febr gefucbte fcböne garbe gibt; bie (Srünerbcn ber auf gleicbe SBcife juberciteten Äreibe liefern ebenfatlfS eine febr fcböne garbe. §. 252. ®er 55imetifb, welker fiefelfauren Elidel entbält, ift immer ein analoger ©toff, nur Bon fmaragbgrüner garbe ; er begleitet ben Sbryfo^ fxai »on Sofemüg in ©(bleuen. 35er Sarpbolitb, eine fafcrigc, Srobgetbe ©ub= ftanj, ift nod) ein anberc« §)9brat, wo baä SJIangan» orpbut an bie ©teile beä Sifenorpbul« tritt. Sr finbet ftd) im ©ranit mit bem gtuor }u ©cbladenwalb in Sobmen. • D. 3l(uminD .- SilHatc. §. 253. §)ier reidjt bie Siefelfäurc allein ni(|t bin, um nO(b bie Di'bbe na* ben befannten ©efegen ju faltigen, unb man ftebt fid) ju ber 2lnnabme ge= nötbigt, baf bie 3;b<"ierbe felbft in ben 5ßerbinbun^ gen bie 3?olle einer ©äure fpiele, wie wir eä bereits m anbern gcillen fabcn (§. 134). SBir würben biefe ©ruppe nii^t erwähnen, wenn jwei »on benjenigen ©ubftansen, bie fie entbält, näm- lid) ber Sbamoifit uub iaä Berthierine ni^t ob= bauwürbige Sifencrje barftcüten. Tiev erftere ftnbet ficb in bem Äaltftein »om gbamoifon in ffiallis unb in ber ÖSegenb »on Ouintin in ber Bretagne; bie anbere ift mit ben (äifcnerjförnern ber Sbampagne gemengt, unb jwar oft in }iemltcb großer 5Kenge, mit benen »on $)apangc. Seibe befteben in grün= li(b grauen unb bläu(id) fcbwar;icn ÄiJrncrn, bie bem 5Wagnet folgen. §. 2d4. ©limnier nennt man gewiffe ©toffe, bie ftd) in fo bünne elaftifd>e Slättcben fpalten taf» fen, als man nur immer will, unb beren Dberflätbe ftetS febr glänjenb ift ; aber bei biefen nidjt febr wicb= tigen Sbaratteren wirft man gewiß eine jiemlii^ große Slnjabl febr oerfcbiebenartiger ©ubftanjen in Sind jufammen. (5(5 gibt ©limmer, bie nur eine 3lre mit boppel= ter 3Jetraction beben (§• 6!!), welcbe anjiebenb bei ber einen, unb jurüdftoßenb bei ber anbern ift (§. 70). Sann gibt eS mä) ©limmer unb bieS finb bie meiften, bie im ©egentbeil jwei 2lren mit einer boppelten ©trablenbrecbung baben unb in Seäiebung auf bie ®rabe i()rer gegenfeitigen gntfernung beben- tenb »ariircn. Dicfe dbarattere, bie leicbt }u be= obacbten finb, weil bie Slätfcben natürlicb in einer ^ur 2lre ober jur SOTittellinie ber beiben 3lren fenfred)= ten Sage fid) befinben, jeigen wefentlicbe Unterfdiiebe in ber Srpftallifation unb offenbar au^ »erfcbiebcne befonbere Strien in jeber Ärpftallgruppe an. gjicbt weniger »erfdjieben ftnb fte in ibrer 3ufam= menfegung ;' bcnn einerfeitS entbalten gewiffe @Iim= merarten S!it(;ion, anbere Äali unb eine mebr ober weniger beträcbtlii^e SMenge 2)?agnefta; ferner bat man in ber großen Slnjabl befannter änalpfen eine aMenge 2lbtbeitungen unb Unterabtbeilungen binftcbtli* ber relatioen SKengen ju bilben. ©ewiffe ©limmer- arten, bie bann ftbwarj ober febr buntel gefärbt finb, entbalten febr »iel Sifenorpb, welcbeS, wie eS fd^eint, bie Sbunerbe erfegt. 2lucb baS gtuor, »on bem man nicbt weiß, weltbe SJolle es in biefen Äörpern fpielt, finbet ftd; b'er in oeränberlicben Mengen »on 0,003 bis 0,080; unb bennod; feblt eS in feiner ber in neuerer 3eit ge= macbten Slnalpfen, notb in irgenb einer ber ben d^e- mifcben SBerfue^en (§. 99, 6.) unterworfenen @lim= merarten. Sie SKagnefiagliftimer, bie ficb im 2l(lgemeinen milber als bie anbern anfüblen laffen unb weniger elaftifd) finb, ftnb beinabe lauter einarige ©limmer, alle übrigen Strien ftnb jweiarige. Sie ©limmer mit einer SitbionbaftS ftnb oft mit bem 5?amcn Sepibolitb bejeitbnet worben, weit bie fleinen Waffen, bie fte barftetlen, gewöbnlieb aus febr ftbimmernben , perlmutterglänjenben, Wii= ßen, rofenrotben, öeiltbenbtauen , grünlitfeen Slätt= dien jufammengefegt ftnb, unb man fte mit ben ©dmppen »erglic^, womit bie glügel ber @tbmetter= linge befäet ftnb. !D?an ftnbet jiemlit^ bäufig tri^ftatltftrten @ltm= mer, feiten aber ganj beutlidie, bübfcbe Ärpftalle ; barunter gibt eS folcbe, bie 'priSmen mit regelmäßig gen fe^Sfeitigen ©runbftäcben barjuftellen fc^ieinen; anbere ftnb rbombifdie, unb jwar faft immer fc^iefe rbombif(be ^riSnien, fei eS nun, baß bie Ärpftalle entfernt worben, ober fei eS, baß fte Wirtlid» ben ftbiefen ©pftemen angeboren. 3uweilen ftnb bie Srpftalle ju runben SÄaft'en »ereinigt, bie anS 324 iHineralogü. ©d^uppen Befielen ober flnb ei ojne Drbnung ju= fammcngcjäufte ober fo »eretntgte SIätt4)en, bap baraug gffer" o*cr ^anbformige ©Übungen cnt= fte^en. Snblt^ finbef ftc^ auä) mancf)mal ber ®Itm= mer in jtemlic^ großen Stottern, meldte bem 8enflcr= gtfl^ gteitfecn. ©ie garbcn »nriiren com @(^tt)arjen jum Dun» fclgrünen, Srnunen unb 3Jot^cn; f om SBctpcn ä"'« ©rauen, ©clbcn, 3Jofenrot{)en , SJioIettcn sc. 93orf ontmcn uitli tliitocnSung. — Der ®Iim= tner ge&ört reefentlic^ t>em Urgebirge an. tefc ©ubftanj finbet fic^ immer trpfiattifirt, ent« tt)eber regelmäpig , ober in bcrunflaltcten SrpflaHen, bie balb für fid) altein be|ie()en, balb ju einer ftra^= ligen 9)?alTc »ereinigt finb; ber Sruc^ ift glafig unb jeigt feine ©pur bon einer ©poltung. i)ie Srpftalte, bie mitunter fc^r grop finb , gef)ören bem rf)omboe= brifc^en ©i;fiem an , unb taffeti ftrf) an bcm 3SangcI einer geometrifd)cn ©pmmetrie erfennen (§.44,2). ■Die fediUfeitigcn ^ri^men, bie fie oft borflellen, finb nur an brei ©eitentanten oeranbert C8tg- 1), unb bie ©pigen, »oenn bie Ärpftatle ie bamit »er« fe^en finb, unterfc|)eiben ft* fletö »ou einonbcr (gig. 1 biä 5), ba bie eine j. S. ein einfacher 3f{-^omboe= ber, bie anbere einen an ber ©pige ober an ben ©ipfeffanten flart »eränberten 3?^omboebcr barftcUt. ©er Surmaltn (fl ein fejr mettwürbigct Ä8rp« in Sejie^ung auf ba« SSermogcn, eine« ber beiben Silber ju »crlöfc^en, bie burc^ baS bur^j i(;n f)in= burcbge()enbe Sic^t erzeugt werben, rooju fc^on eine fet)r geringe Side, felbft bei jiemlic^ burc^fc^eincnben Sarietaten auäreit^t. ©er Surmalin ri^t ren Duarj, wirb aber fclbf} tBicber com ZopaS geriet. Sr ft^mitjt nur f^»cr »or bem Söl^ro^r, »oenigften« gitt bie« »on gcwifen Sarietäten. ©eine 3ufammenfe^ung iß eben fo wenig aU bie ber ©limmcrarten betannt; bie Sorarfäure, bie ft^ bei aUcn 2(nalpfen finbet, »ariirt in i^rcm ©e^att oon 0,01 bi« 0,09, unb »cüig unbefannt ifi bie SJoHc, bie fie fpielt. 3« ben einen fommt Sit|)ion »or, bei ben anbcrn Äali cberSJatron, mant^mat jroei biefet aitalien, unb nit^t feiten aud? Salt, SWagnefta, ®ifen= unb OTanganorpbe unb alle« bicö, ojine bog man eine gemetnfdjaftlic^e 3«fiiinmcnfegung(3formel bitten tonnte. S« gibt SEurmafine »on allen garben — btaue, mc^r ober weniger buntcigrüne, rotfje unb fi^warje. Die bloucn Varietäten nennt man Sntiigolite unb bie rotten Stubctlite; beibe enthalten Mnon unb finb nit^t fetten tn einem unb bemfelbcn Srpftall burt^i wetfifcKweife SBergröpcrungen mit einanber gemengt. Die fi^warjen SBarietäten [feinen 9?atron unb Äati JU enthalten unb finb jugleic^ biei'enigen, worin man bie mcifte OTagnefta finbet. Diefe 35arictätcn finb bie gew6l;nli(|)ercn unb finfcen ftcfe in allen frpftaHinift^ert ©ef^einen eingefprcngt. Den ^egmotitenabtagerungen gcl;(ircn inöbefonbere bie "blauen unb grünen Sßaric= täten an, obgleich ftc| ouc| häufig bie fc|warjen barin ftnben. Die Dolomite be« ©t. ©ottbarb« bieten fc^öne, I;eügrüne bar, bie man uii^t me^r wo onber« finbet. %uä) bie Jrümmer ber frpflaltinifc^en ©efleine f(|)liepen grope SOJengen ein, namentlich finbeu fr^i barin bieienigen Surmatine, bie man in ber 3ijou= terie benügt; fte fommen un« alle au« Srofilien gefc|liffen ju, manchmal auc^ au^ Sc^lon, wo man (le in bcn glüffen neben bem Äornnb uno ©pinetl ouffud)t. Diefe ©teine finb gewb^nlid) nidit fe^r in ber Sijonterie gcfdiä^t, unb bie meifJen beftgcn au(b in ber X^at wenig ©tanj, ba fte faft immer fejir trübe finb j boc^ gibt eä einige blaue, grüne unb rot^e Sarietäfen, bie ^ell unb burd)fc^einenb genug finb, um bi« auf einen gewtffen ®rab bem @ap!)ir, ©ma= ragb unb SRubin gteit^en ju tonnen, unb algbann auä) jiemlid) gefd^äjt finb. Sefonber« »erlauft üi^ ber rotf)e, wenn er eine ft^öne garbe jeigt unb frei »on glecfcii unb gafcrn ift, wai übrigen« fel)r fetten »ortommt, eben fo t(;euer al« ber 3tubin fetbf}. §. 25fi. Der älrinit, mertwürbig burd; feine fdjarfen, fc^neibenben Ärpflatle, wtlä)t bie gorm einer ärtjeigen, wofjer aud) fein 3Jame tommt, unb burd) feine »eifd;enblaue garbe, bie er bcm S^Zangan »er= banft, bilbct ein pbfd)eö 3)?inerat für ©ammlungen, befonber« voa^ bie Varietäten anbclongt, bie »on Difon ^ertommen, wo ftc^ ber Strinit in ben ©palten ber ^rotogpne ftnbet. G. Sdiiocfellialtigc ^oppelt rfefelfaure Xtionerben. §. 257. Sin merfwürbiaipr llmfJanb, l(iu|?^tlii$ ber 3'ifammenfef ung ber©iTitate, ift bie ©egenwart gewiffer ©ulfüren in ben einen, }. S. im§)el»inunb Ultramarin unb ber Sulfate in ben anbern. Diefe ©toffe finben fi^ barin o§ne Si^cifd «W Vcrbinbungcn unb fpielen bie SHoUe ber pofitioen Sleftrtcität: fo in bem mincraltf4)cn Serme« C§- 148), unb in »erfi^ie- bencn ©cbilbcn unfercr (^eraifc^en Jaboratoricn. Die mcrtwürbigftc ©ubftanj-'au« biefcr ©ruppe ift ba« Ultramarin, ba« man {)äufig aud) ?afur= ftein (Lapis -lazzuli) ober Sajutitfe nennt; e« ift pic i»i£i)tifl(ifn iMincralien. 325 fin ©toff öou einem mejr ober rocnigct intcnftocm Sälaü, fcer in baS ®Ia« ^dfnuHt, (iä) mmdfmai, ivenn aud) feiten, atö 3iautenbobecaeber trpflaUifirt finbct; Icipt ftc^ ju einem weifen ®Ia« f^jmcljen unb löit ftc|) mit 58evluf} feiner garbe in ben ©äurcn auf. Diefcv totoff ifi ben ©ranitablagcrungen eigen. SKan fagt, ba§ er in Sibirien amSaitatfee, in ber Keinen "a3u(i)arei, in 5E^ibet unb in mefireren fxo= ßinjen be« i^ineftfdjen SReit^e« »orlomme. Er if} febr gefu(bt unb immer febr b^^ '"' freiiS, Wenn er aU eine etwa« ouägebebnte 5Waffc »orfonunt. S'Jan l»en= bei ibn ju ticinen arcbibcftcnifcben unb anbcrn a3er= jierungen an, unb fucbt bieju b'^lb bic einfarbigen Varietäten, batb bie mit weifen 'Partien gcmifct)ten, unb mancbmal mocben bie mit unBeränberlic^eu fV" rtten angefüllten C5- lt>6), bie eine golbgelbc 3fimeljbar öor bem Sotbrobr; trvßallifirt in oer= ft^iebenartig »eränbcrten rectangulären ^riSmen , fin« bet ftd) aber am bäufigflen aU Heine ^Rieren mit einer Icrnigen ©truttur ober aU fleine unregelmäpige Äor- ncr. Dotb finbet ftcb mancbmal ber "Peribot aucb M fiitmlid) grofe SRieren unb aU Äörner, bic in ben Safalt eingeftrcut Pub , ein ®efiein , baö einigermaßen baburc^ cbarafterifJifcb wirb; jablreicbe SSeifpiele biefer Slrt bieten bie SSafalte »on ber Auöergne, ber Jonb-- Waft Selop unb befonber« ber »on Sibaraiö bar. ' ©eltcn finbet man ibn in ben Saoen. @r erifJirt ' »«ber im Sracb^t nocb im ®rantt; bagcgen begegnet man ibm in ben bobicn Säumen beS OTcteoreifenö »on ©ibirien (§. I3tl), unb felbfJ mebrere Tlettot' Seine fcbliefcn einige Sörner »on biefer ©ubfJan} ein. 5Kan benügt juweilen ben peribot in ber Siiouterie ; et iü aber im SlUgemeinen ein wenifl gefucbter ©tein ; inbeifen macbt ibn bocb feine gelbgrüne unb jiemlicb glänjenbe gatbe bübfc^, wenn er gut gefc^liffen ifi. Salf, ©teatit unb OTagnefit. §. 2iii. 2)er Xal(. — Sine (jrünlicbe, weiflic^ie ober gräulicbe ©ubflanj, bie gewöbnlicb blätterig i^, jtcb in bünne Slätter fpalten läft unb alöbann bem ®limmer jiemlic^) analog i|i. Sbemifcb unterfcbeibct er fid) »on dem legieren burcb baö 9JicbtOorbanben= fein ber Jbonerbe, unb in pbVfif^Iifcbcr ?i,iui'cb' tiotin/ ba^ er,ftc^ milbc unb fettij) anfüblen läpt, unb bie SSIotter weniger elaflifcb fmb. Diefc ©ubflanj läft Rcb Uiä)t mit bem 9Jagel rigcn unb fcbmiljt febr fcbwer Bor bem Sötbrobr. ©en Salt tennt man auc^ alä tleine, auö ©cbuppen jufammcngefcgte iWaffen; mancbmal ifi erberb; bann aber »erwccbfelt man ibn aucb oft mit bem ©teatit, ber fic^ oon ibm baburc^ unterfd>eibct, baf er tein SOSaffer entbält. Der Salt bilbet feine grof e 3»atfen ; jtnbet ftcb aU Sager, fogar ali ®änge in »erfcbiebenen trpfloUi» nifcben ®efleinen unb in ben Saltfleinen, bie barin eingefcbloffen ftnb. Sü ifi bicr ju bemertcn, baf man mit biefcm 3Jamen nicbt feiten bie febr taUerbebal= tigen ®limmer bejeicbnet, bie ficb in ben atrologpnen ber Sllpen ftnben ; auf biefe ©limmer bejiebt ftc^ Sltleä, waä man aU trpflallifirten lalt angegeben bat. §. 262. entttt. — ©owobi ber ©erpentin aU ber ©^iUcrfpatb finb tiefelfaure Saltcrbe, öer= bunben mit ben |)pbraten gleicber Saft« ; oucb löfen ftcb bie meiflen oon ibnen jum Zt)eil in ©äurcn auf. ©ewiffe ©ubflanjcn au« biefer ®ruppc ftnb , wie man auf ber Sabelle feben tann , Sifilitate; bie anbern Wafferbaltigc Saite. Der ©erpentin ifi eine bicbte, jarte, aber ^a^t ©ubflanj mit einem metjr ober weniger fplittertgen 35rucb unb einem gettglanj. ©e in ©taub unb oft aucb bie 5Kaffe felbfl füblt ficb 3 eipöbnlicb milbe an. SOBirb cor bem Sötbrobr beinabe gar nicbt flüffig ; er fcbmiljt febr fi^wer unb jwar nur an bem SRanbe febr 326 iUincrttlugti!. bünner ®(t)uppen. Sr roirb i)axi, inbcm er ba« mit ijm öerbunbcne SBaffet »erltert. Die gen)öf>nlic() trüben gatben bcä ©crpentinä »ariiten »on grün bt^ ftfettjcirj ober buntclbraun; nic^it fetten finben ^ä) alle garben aU gledcn, Slbcrn an einem unb bemfelben (Sremplor bcifammen, roaä bem ©tcff einige 2lel>nli(^feit mit einer ©c^tangen^aut gibt, tvo^er benn au^ bcr 9?amc Serpentin fommt. Sble ©erpcntine nennt man fotc^e SJarietäten, beren garbcn lebhafter ftnb unb me^r ()cr»crtreten, unb bie bi« ju einem gewiffen Orab burcl)fd)cinenb |inb. ß« ift mo()l JU bemcrfen, bap man unter bem giamcn Serpentin ni(t)t feiten febr »erfcbiebcnc Stoffe \\i= fommenfapt; wenn ftc alle febr talterbebaltig finb, fo ftnt' bie retatiben 2» engen an Siefelfaure unb Salferbe, ober Salterbel^pbrat febr »erfcftiebenartig. Sie« bilbet ben SD?armclit§, ben ^itrolitb, ba« ^itroSmin, ben ^yrallotit^, bie man fcfjon baoon getrennt ^at. e« gibt felbfi folcbe, bie mc^r ober weniger 3;l>onerbe finf^ltcfen unb neä) befonbere Slrten bilben muffen. Sie Serpentine finben fid; in allen geologif4)en Stellungen. Oft fommen fte mitten in ben trpflallt= nifc^cn Slblagerungcn »or, fei ti nun allein für ftt^, fei e« mit Saltfteineu, bie barin eingefi^loffcn finb, unb bilben einen jufammengefeften SWarmor (§. 220). So anber« in größerer ober geringerer gnifetnung »on ben genjö(>nlitben frpfiaUiniftbcn Sblagerungen ^ejcn fte in 35erbinbung mit Äalfen »erfc^iebenen Sltterö, bie felbfi mancbmal jiemlii^ neu ju fein fc^einen ; fie bilben me(>r ober weniger i)0\)e §)ügel, JüOBon man bonn oft eine gewiffe Slnjabl auf einer unb bcrfelbcn 3fiid)tung fielet, unb in beren 5Rcil;c fic^ oft ®pp« finbet (§. 178). Siefe Stoffe finb niät feiten auf bet Srbober= flfac^je; (i fommen beren in bcr Sretagne, in Simou= pn, in ben ^prcnäen »or; bie 211pen fd)liepen fte an fe^r »iclen Stellen, namentlich in benjenigen Sl^eilen, ein, bie Stallen angeben ; bie ganjc Äüfte »on @enua f^ glei(^fam barauä gcbilbet. Seträtbtlit^e 2lblagc= rungen bietet Sacf)fcn bar, lauptfci^jlic^ in ber lJm= gegenb »on 3Bl>li&- Snglanb, Sc|ottlanb, 9Jorbamcrita u. f. w. ft'nb ebenfallö rcicblic^ bamit »erfel)cn ; auct» Slfrita, 2lfien u. f. m. follenberfelben nit^t ermangeln. 3ln Drten, wo e« »iele Serpentine gibt, benügt man fie auf mancberlci SBeife. 2Bir erwäl;ntcn be= rcitö ben Scrpentinmarmor unb ben ©iallagmarmor ber genuefifc^en Süftc (§. 220). Sie reinem Scr pentine werben ebcnfo }u Sif^en, platten, Söiilen »erwenbet; bie jiemlicl) pbft^ ftnb, wenn man bin= pc^tlicf) ber garbcn bie lebhafteren SSarietäten ^ieju ttjö^lt; aut^ »iele tleinere arbeiten oerfertigt man barauö, j. S. »crfe^iebene Strien »onSafen, U^rge= ^äufe, u. f. w. bie befonber« für bie ©egenb »on 3öbli^ in Sac^fen einen wichtigen Snbuftriejweig bilben. (Sine graue SSarietat, bie febr jäl) ifj, ftc| nod) lei^ter, alö bie anbern, »erarbeiten läpt, be= fonber«, wenn fte frifd) gebrochen worben, unb bie man Sopfflein nennt, wirb fd)on feit unbentlid)er 3eit jur SBerfertigung einer befonbern Söpferwaare ongewanbt, bie ftc^ febr gut gebrautbcn läßt; man f^neibet unb brefit fie, mac^t ©efäpe barau«, na= mentlie^ Söpfe, 'Pfannen u. f. w. , bie bünne unb ba|)er Icifijt, jeboi^ fel)r fcff finb, baä geuer fe^r gut ouS^alten tonnen unb ben Speifen feinen üblen @e= fc^mad geben. 5Ramentli(^ »erfertigt man fte fn großer 3lnja|>t im Seltlin unb in bem Sd>wci}crfan= ton ©raubünbten; bie Stabt Soma ifJ baö 9Jieber= lagerbaoon, »on wo auö fie nacb mcbrcren J^eilen Stalienö unb bcr Sc^weij gebrocbt werben. §. 265. ®rf)iUcrf(>att». — Ser Scl)ittcrfpat^ ober Sinllag iff ein bem Serpentin fc^r analoger Stoff, läpt fic^ aber fpalten : an ben Spaltfläcben ifi er mcbr ober weniger perlmutterglcinjenb ; in allen anbern 3tic^tungen iii ber Sru$ bi^t, me^r ober weniger fpittterig, matt ober wa^ggtanjenb. Stefe «Mineralien ftnb fe^r jart; i^r Staub fü^tt ft(^ fe^t milbe an; fte ftnb meijl fcfjmeljlie^er »or bem 26tf»= robr aU ber Serpentin, befonbcr« Kai bie a3aric= taten betrifft, in benen baö Sifenorpbul, ba« bie Saltcrbe erfe^t, in größerer SÄenge »ortommt. Sie bei bem Serpentin, fo unterfcbeibet man aud^ ^in mefjrere 2lrtcn, unb biefe Strien unterfc^etbcn ft(^ wieberum entwebet burcb bie Drbnung bcS ?5pbratcä ober bur^ bie beö SilitatcS. ®ö gibt aui^ Stoffe, bie 2febnli(^feit mit bem Scf)illerfpat§ f)ahm, bie ff^ aber barin »on i^m unterfcbeibcn, baß fte fein f>9= bratwaffer einfc^licf en ; btcö finb bie Sronjite, bie ftc^ je nac^ i^rct 3ufammcnfcfung in »erfc^iebenc Strien tl>eilen. Ser ©[f)illcrfpatb bilbet für fid) allein feine 3tb= lagerungen; er gef)ört ben Serpentinabtagerungen an, in benen er ficb in ber 3?egcl eingewacbfen ober alö gJefJer finbet, bie bergeffalt eingebaden ftnb, baf man fie oft unmöglicb unterfcbeiben itann. %ü6) bilben fte mit bem berben 2llbit, ©efieine, bie wir mit bem ■ ,4 9lamen (Jupbotibe C§. 241) bcjei^net f)aben. J Oattung ^proren. §. 266. SWan netmt mit bem SBort f froren, beffen Sejeitlnung man burefiau« »ergeffen muß, wei5= tiefte, grüne ober fcbwarje Subfianjen, wetdje in f(f)tefen ^ri^men frpflallifiren, wo»on bie einen pa= rallel mit ben Sbenen eine« rcetangulären fxiäma'i, bie anbern na^ ben Sbenen eine« rbombif^en »Ott 92'^ 55, fpaltbar finb; bie ©runbfläcien, Wet(ftc bie Spaltung mancbmat aud; barbictet, finb gegen bie SIre um 106" biö 106 'A" geneigt. Siefe ©ubfJanjen fcftneiben leicht in ba« ®laä ein unb werben alle buri^ ben 0uarj wiebet geriet; fte ftbmeljen »ot bem Sötftroftr entweber }u einem farblofen, ober ju einem gefärbten @la«; je nacftbem fie beä Sifenoxpbeä beraubt ftnb, ober eine mc(>t ober weniger große TOenge beffelben enthalten. Siopftb nennt man inöbefonbcre weiße ober etwaö bunfelgrüne SBarietätcn, wcl($(*Äalf ober 3)?agncfia, ober eine fleine SWenge eifenorpbut enthalten. Ser ?)cbenbergit, bunfel= grün unb mantftmal beinal; fdjwarj, enthält bagegen nur gifenorpbulmit ein wenig Solferbc oberaucftteineö. Unter 21ugit »erfieftt man fd)War}e 3}arietatcn, beren Staub petö braun augfieftt, beren Spaltfläcben, parallel bem rftombifcften 'pri^ma, beutlicfter finb, unb bie fiel) |)auptfäd)licb in ben 8aBen unb ben ia^ faltifctjen erjeugniffen finben; bie 3ufammenfcgung ifi meiftenö »eränbert, boc^ ftnb bie frpftallograp^ifcfjcn Sfiarattere notf) biefelben, nur ffnb bie gormen im SlUgemeinen einfacber. Sie ^prorene »eigen fttb beinahe immer frpffatli^ ftrt; bie gewcftnltd)eren Ärpftaltc ftnb fcbiefe acfjt-- feitige fxiimtn, »erfcbiebcne^priämen, bie in fc^jiefen bietrif^en Spieen enbigen (gig. 1 iii 3), oft auct) Srpflallgruppen, jufammengcfe^t aui biefen Sitten (gig. 4), unb bie« ftnb gewi)ftnlicb bie fcbwarjen Srpftalle ber SSulfane. 3uweilcn ftcllen bie ÄrpftaUe aüä) meftr ober weniger oeränberte unregelmäßige Dctaeber bar (j^ig. 5 u. 6) ; biefe SSarietaten finbet Wie JBi4lti|)|ltn ^iuctalien. 327 man in Sprol unb ^cipcn gaffaite. 3ebot^ ftnbct man fcie^prorcne, namentltt^ bte grünen Sßarictäten, aui^ aU Keine fJrafdige, blättetige, förnige unb bidjtc 5KalTen; bann aber bcbatf tä einer großen Uebung, um )te »on »ielen anbern ©ubflanjen ju unterfc^cibcn, unb fogar nur bie Slnalvfe fonn ein beutlic^ed unb genau beftimmfcS Äennjei^en liefern. Die ^pyrorene bilben juroeilen in ben frvftaHini» Wen ©efteinen SJbern unb Sänge, anbern DrtsS ftnb fJe in Äaltfieinen, bie )tc^ in jenen ©efleinen eingc^ fe^Ioffen ftnben, in ben Dolomiten unb in ben grcpen SDJagneteifenablagerungen eingef4)Ioffen. ®er' ^ugit finbet ftd), reie mv bereit« gcfagt ^oben, !>auptfci^= iit^ in ben Üaöen ocrmaliger unb neuer 33u(fane, Im 33afalt, fetten im Sracftyt. Die Sultane l;abcn fte oft in 5D?enge aU einjetne Ärvflatle ausgeworfen, bie man no* an if)ren Slb^cingen finbet. Dicfe fd;war- Jen ^yrorene ftnb bie SefJonbtfjeilc eineiJ mci)r ober »cniger granitartigen ©efteinö, baä mon Dolerit nennt , worin fie mit bcm Sabraborfetbfpatf) gemengt »orfommen (§. 241); fie jtnb eö , bie ben Safalt unb ben SWelap^yr fdjwarj färben. ©attung §> ornblenbe. §. 207. §)ornb(enbe nennt man weige, grüne eber ft^roarje ©ubfionsen, bie ben ^Pprorenen fet)r onatog finb , ficj) auä) parallel mit ben Sbcnen cineö rJombif(^en friömo'ö fpalten toffen; bie 5?eigungen bcr g'ä(^en betragen aber 124° biö 127". 2lu^ jeigt bie Sufammenfegung bie nomtit^en Slemente, wie bie ''Pprorene, nur in anbern ^Proportionen bereinigt. 3; r e m 0 1 i 1 1 werben iniSbefonbere weife ober f4) wacl> grünlich gefärbte Varietäten genonnt, bie nur Aalt unb Salterbe enthalten. Strahl fte in CActinote) nennt man bie buntelgrünen Varietäten, wo bie 3;alt= erbe entweber ganj ober nur t^eilweife bur^ baö eifenorpbul erfegt ift. Die Deutfe^en !>abcn ben 9famen §)ornblenbe, ben man ^öufig aut^ im granjöfifrf^en anwenbet, ben fd)n)arjen Varietäten gegeben, bie, Wie ber 21ugit, ftc^ befonberä in ben Saben, bcm Safalt unb Zxaäfft finben, unb bereu 3ufammcn- ftfung jiemlid) atigemein »eränbert worben iß. Der 2;remoltt^ finbet ftt^ in fürjern ober längern tjombifctien ^ri^men, bereu ©pigen immer abgenügt ober angefreffen finb; ber ©tra^lfiein lommt glei^- fatlä in fol(^en ^riömen bor , nur baf btefe me^r ober weniger »eränbert finb unb bietrifdje ©pigcn ^aben unb längli(i)en ^prorenfrpfiallen gleichen. Die |)ornblenbe bilbet regelmäftge unb proportionirte SröfJatle, entweber wie gtg. 1 unb 2, ober mit brei '^''"•-1 an ieber ©pige (gig. 3 ober 4). Die firpftaü- 0Q1D gruppcn, bie mon fennt, gleichen nit^t benen ber ^prorene, fte ^aben !eine etnfpringenbe fflinfel, unb jeigen (t^ (gig. 4) aW ein SRefultat bon einer Ver- einigung jweier Srpflalle in umgefe^rter 3ii(5tung m&- 5). Die §)ornblenbe finbet man aui^ ol« ftralitige ober fafcrige 5Kaffen, mit geraben, bitergirenben ober unter fic| Berfloci)tencn gafern ; in bicfcm 3u-- ftonb bilbet befonbcrö ber ©tra^lftein manchmal beträt^tlic^e SMaffen, Sager ober ©c^ic^tcn ; au^ fommt er in blättrigen ^Waffen »or. Die -?)ornblenbe gctjört foft allen trpfiallinifc^en Ablagerungen an; befonbcr« bittet ber ©fra^lfiein borin nic|t feiten untergeorbnetc ©t^it^ten ober me^r ober weniger beträchtliche Sager, worin ftc^ jugleic|) ©limmer, gelbfpot^, ©ronatenjc. ftnben. DerDuorj Wafutgcfaiite. ift (>äufig mit eingefprengtem ©tro^tftein erfüllt unb bilbet befonbere mel>r ober weniger fdjieferige ®c^ flcine ; manchmal finb auc^ bie im trpliaainifctien ®ebirge eingefcliloffenen Äaltfleine babon ongefütlt. ffiir baben auc^ gefeben, wie er mit bem Sali- unb bem 9?atron=gelbfpat^ gemengt, ben ©ienit unb Dto- rit bilbet (§. 241). Diefer ©toff fommt weit {»äufiger in ben Sracijptgeflcinen alö im ^prcren Por. ®S ifl ju bemerfen, bap wenn man ben ©tro^lfJein in einem Siegel fc^meljt, man bei einer langfamen Srfaltung biefer ©ubfJanj einen ©toff erbält, wclcfier bie ©palt- barteit beö fprorcneö beftßt, woraus eine groge 2le()nli(t»feit jwifc^en biefcn beiben ©toffen ^eroorju= get)en fc^ieint, bie üielleic^t in ber SSSirtlicfjteit blo§ bur($ bie SrpfJallifotion fid) bon einanber unterfd^ei- ben, ungeacf^tet ber »erfcl)iebenen 'Proportionen, welche bie Slnolpfcn jeigen. 268. fISbcft unb SJntiant. — Sin großer S^eil ber faferigcn ©toffc , bie man 2lSbefl unb Slmiant nennt, bejie^en fict; auf bie genannten Salterbefub- flonjen. 9Jic^t feiten jcigen bie ©erpentinoblogerungen ©palten, bie mit biefen balb jiemlic^ grobfaferigen, bolb fein faferigen, unb wk ©eibewcrg gefc^meibf- gen, biegfamen ©toffen ausgefüllt finb; biefe ©toffe befleißen aus tiefelfaurer !Wagne|ia, ftnb meiften« |)pbrate ober wofferbaltig, einige ftnb wafferfrei. 3uwcilen fiebt man bie Uebergänge bcS ©erpentinS ober beS ©cbitlerfpatbeS in biefe ©ubftanjen. 2lucb bie ^pprorene bilben Uebergänge in biefe biegfamen, foferigen ©toffe, welche Varietäten bobon ju fein fc^einen ; befonberS aber ftnb cS bie Sremo- ifit^e, wellte jiemlicf) oft biefe Slbänberungen barbieten; barauS gef)cn ^Waffen aus wenig }ufammenl)ängenben gafern befietienb berbor, welclje ben wahren äsbefl bilben. Diefer bifferirt aber bebeutenb »on foldjen SlSbeftarten, bie bon ganj talferbigen ©toffen ^er- tommen, infofern feine gafern immer fetjr fteif unb fo urbre^lic^ ftnb, bap ftc^ bie §)änbe bei i^rem 3erbrec^en mit tleinen ©pigen erfüllen, bie ein ge- wiffeS fcljmerj^afteS ©efübl »erurfa(t)en. SS fc^eint iebod), baf biefer fJeife StSbeft nic^t ganj bem Xre-= molit^ ongebört, unb baf er blof bie Elemente bef- felben entbält, wclcbe in onbern ^Proportionen »er- einigt ^nb. 2lucb erinnern Wir unS, SlSbef} gefe^cn ju ^aben, ber »om Spibot ^errü^rt (§• 24,S). 9Scrfd)icbcne 'SiUtatt. §. 269. Der 3irfon. ©loSartig, fafj immer burilf^^einenb, gewö^nlic^ rct^, mond^mal gelblii^, bläulich unb fog^ir farblos ; mit einem eigent^ümltc^en gettglonj, ber an ben ©lonj beS DiomonteS erinnert; immer frpflaüifirt unb ^riSmen mit C|uabratif$en ©runbfläc^en, gcwö^nlicb ppramibole unb auf »er- fct>iebene SBeife »eränberte ^riSmen, fejir feiten Dc- tacber, bie alSbann fe^r gebrücft ftnb, barffellenb. 3fi |)art genug, um in ben Duorj einfc^neiben ju tonnen, wicwol)l er ouc^ wieber »om SopoS gerigt wirb ; un- f4)meljbar »or bem Sötfjro^r, ober feine gorbe burc^ bie @inwirtung beS geuerS »erlierenb. Der 3irfon ftnbet ftc^ blop eingefprengt ; er eriflirt im ©penit unb ®neip, bie ba»on |)errübren, ferner im Safnlt unb SBafotttuff, unb feiten im Srac^ptgefiein. Sr ftnbet ftc{>, unb jwar oft in jiemlic^ groper SWenge, im ©anbe fclctjer glüffe, wel*e biefe legieren gorma- tioncn burcijfibnciben : fo trifft man ibn am "Pup-cn- Velap, am Sfiou-'Jtcäetiou an, unb fommt er in Seplon »or, wo man ibn juerf} bemertt f)at. Diefe ©ub^onj wenbet man in ber Siiouterie an; er f>at aber, wenn man einige ouSgefudjte ©teine ausnimmt, im Stilge- meinen fe(>r wenig ®lanj. 3luS bem 3trfon gewinnt man aucb bie 3irtonerbe für bie Soborotorien. §. 270. Der ©abolinit. ©c^warj, gfaSortig, rigt baS @laS febr leicfjt, fc^miljt »or bem Söt§ro()t ju einem unburcl)ftcl)tigen @loS ; jctgt fiiefe rfiom- 42 328 ^tnirraloeif. I)if(er Sf)otit. Diefcr ift eine f(^tt)arje, gla^gc, baä @fa8 rigenbe ©ubftanj, »et*c in ber |)i|e SEBaffer bon fiä) gibt, unb aWbann eine gelbe garbe annimmt. Sr bilbet 9?ef}er in ben ©veniten ber 3nfel Söicen in 9lortt)egen ; et ifJ biä je^t ber einjigc ©toff, in wclt^em man JJonerbc fanb, bte fiö^ an bte 3irtonerbe unb S^onerbe anfdjlieft. §.273. Saä Binfglaö (Äiefetgalmcv). Sffieif-- li* ober aelWä), rigt blo$ ben glu^fpatd; gibt bei feiner Solcinotion SSBafTcr frei^ täft |trf) aber nlejt »or bem Sot^ro^r ft^meljen ; to«t ^^ in ben ©Suren äu einem ®elee auf ; bte Sluflöfung jetgt ©puren »on 3tnt an C§. 101 , 4). di frpjiaUiftrt im rectangulären prisSmatif^en ©pftem, geroö^nltc^i in Meinen rectan- gulären iafetn. 21u(^ aW fleine fialattitift^c unb roarjenformige 2'?affen, aber auc^ aU Keine faferige, bie häufig ben Beoltt^en gleiten (§• 250), obet at« eine bicfcte blätterige, oft ^6()lige unb enblic^ aU eine erbige 3)?afre finbet ti f?(^. 5lid)t feiten fommt biefc ©ubftanj aU ein jufäl- liger ©toff in ben Srjlagern, befonberö mit ben Stfen- unb Supferetjen bor ; fte bilbet aber aui^ für fid) grope 2lblagerungcn im glöggebirge »on ber Äo^^ lenformaticn biö jum Sias. 2ll(Sbann loirb fte mit Sort^eil jur Serettung beS ßinf^ ""b 2)?effing« abge= baut, unb jctgt fti^ aW ein Uii)t ju be()anbe(nbe« Sr}, baä 86?rocent Sinnorpb enidält. SSon biefem ©toff Rnben fttl» grope 2lblagerungen in Dberfc^lejten, Selgien, namentlich in ber 9fci()e »on Stachen, wo ft(^ bie Sergwerfe beö 35ieitle=!Kontagne ftnbcn, unb in 3ütic^. 2lu(l) in grantreic^ fommt er »or : j. S. ju iKontalet bei Ujc«, ju Sombecaoe bei Sigeac. Wie ^e^h^u. Einleitende Bemerkungen über lien ffirikä'rper. 1. Van in (j^rbhugd im JMlgcm(inen. §. 1. ^orm, Sfbgefonbettfcin im 9{aum. — Die art mt aSeife, wic^ä) tk ©egcnflänt'c olI= ntäjltg auf bem OTeerc oon bcm Slugenblicf on jeU flfit, wo fit am §)orijont ju crfdteincn beginnen, iii bat>in, iro man fie ganj ftc()t, fü^rt unö unab- »eiölt(^ JU bct Semerfung, baß bie SBaffetmaffe beö ©rbforper« naä) allen SRidjtungen con»er t|J. 2>?agel= lan'i Srpebition, fo wie oüe feit brei 3a^r!)unberf JU aSaffer unb ju Sanb gemachten 3Jeifen betätigen bie gctgcrungen aui biefer erflcren Seobac^tuiig unb »eigen unö, baf bte Srbe menigflenS »on Dfitn nat^ SBcHen im SRaumc »oUfJänbig ifolirt ifi. SBetrn auö) bie ^olarei^meere eine 3ieife um bie Srbe in ber Slicfctung »cn 9Jorben nac^ ©üben »erjiinbert baben, fc pnb bocf) bie aUgcmeine Sonbcrität, baö aUmäb= lige Crft^cinen neuer ©lerne, wenn man »on bem einen 'jole jum anbctn gebt, bie ^rojcttion beö erbf(^attcn« ouf bie iWonbf^eibe rcäbrenb ber 3)?onbg-- finflcrntffc, cnblid» nocb bie allgemeine 2(natogie ber ber Srbe mit ben Planeten, mebr aU binrci^cnb, um in aller ©trengc bie Scbauptung aufflellen ju {onnen, baf bie Srbe au^ in ber julegt angegebenen SRi(^tung ganj für fi^ allein im Saume beliebe. Q^ ift alfo eine unbeftreifbare Z^at^ai^e, baf bie (Erbe ein nacb allen SRicbtungen im SKaume ifotirtcr fpbä= roibif^er Sörper i^. Sa bie Serge, t»etcbc ficf) auf i^rcr Dberfläi^e befinben, im Sergteitb ju t^rcm ©urc^meffer, ben man jegt ju beretbnen rocif , fo »iel aU lltväftä au0ma:^en, fo »eränbern fte aucib nur wenig bie ©teicbförmigfeit, unb bie ^oc^flen ^öt)en motten in ber SBirflic^teit einen weit geringem Sf= feft barauf, aU bie !(cinen erbabenen fünfte, bie man auf ber Dberfiäcbe einer Drange bcmertt. S« ifl notbwenbig, bap man baS fo eben Oefagte 0Cbori_g auffaffe, um ben Itnebenbeiten auf ber ®rb= obcrflai^e feine gröfere SBicbtigteit beijumeffcn, aU f.e in ber Sirtlitbfeit baben. SJSir werben gar teicbt immer »erfucbt, biefe ju übertreiben, weil, wenn Wir fie allju nabc unb ju unabbängig »on ber ganjen au^bebnung ber Srbe feben, wir fie mit un« fetbf} unb mit allen ©egenjlänben, bie un^ gewobnli«^ ^^' geben, »ergleitfcen. ©o fcbeint unö ein Serg »on 3000 Ticttx §)6bc. Wie j. S. ber Sletna, ali üwai SRiefcnbafte« ; aber ti »erftbwinbet ein großer X^til unferer übertriebenen 5?orfiellung , wenn ba« Sluge (wie Sig. 28) aut^ nur eine 5lä(^enau«be^nung »on 10 bi« 12 ?D2eiten umfaiTcn tann; unb wai würbe erfj ber goll fein, wenn wir eine ganje Srbbalbfugel über- ft^outn fönnten! Diefe SJeflerionen jeigen ung, baf man, um Mi ^rofil ber SSergc onjugebcn unb i^re 3ufammenf}eüung ju jeic^nen, ftcb wobl in ä(bt ju nebmen Jabe, »erfcbiebeue OTafflobc für bie |)öbc unb Slbflänbe ju nebmen, Inbem mon bie erReren »er- boppclt, »erbreifac^t u. f. w.. Wie ti beinabe immer gcftibiebt biefe Skrfabrungöart ifl aber nur baju geeignet, unfere Sorftellungen ober Segriffe nocb un= ricbtiger ju macben, bie obnebie« oft ^iemlid) irrig finb. di if} au^i in ber Sbat ni(^t mbgtid), in un= fern Sütbern baö SRelief ber Serge ju jeicbnen, obne eä bcbeutenb ju übertreiben, wai nO(b auf eine an= bere SBeife beweist, baf biefeö ganj unmerflitb ifl; inbeffen ifl eö bcffer, ben ®eif} nid^t on etwaö ju gewöbnen, waä ibn immer »er^inbern fonnte, in bic= fer jmifcfjen bcn beiben Durd)-- meffern ein Unterfd)ieb »on ungefähr 42000 Tldcc ftnbet. * Diefe roi4)tige Seobadjtung fü^rt oon neuem auf ben ©ebanfen, bap bie materieUen S^citc^en bcö Srbförperö nicJ)t immer in bem feften Slggrcgationö- juftanb, ben wir (gütigen Sageä bcobaci;tcn, gewc-- fen finb, bag fte in einer gcwiffen ßpocfre fo »iele SeTOeglicItcit !;aben muften, um übereinanber ber gleiten unb auä) ber Sirfung ber tuxä} bie täglicbe Stotation erjeugten (Jcntrifugaitraft nacf)geben ju tbn= ncn, unb bag fie erfl at^bami in ben 3uf}anb »on geftigfeit eintreten mußten. SÜfiaa mug bcmnac^ notb= ttjenbig annebmcn, bag bie grbe utfprünglic^ in einem teigartigen 3iiHanb ftcb befanb; nur bleibt bann nacf)-- juforfc^cn übrig, meiere« baö 2(geng baoon war. §. 4. ajccänbcrung in ber £>i(i6ttgfett »on &cr ©6crfläd)c an bi8 jnm ^iitcipuntt. — Sie Bäjwtvi nimmt aUmdbtig i>on bem ^o(e an bi^ jum Slcquator ab, einerfeitö, weit bie (£rb= batbmcffer in biefen beibcn SJicbtungcn ungleich finb unb bie Scrper in bem a)?ape weniger Wiegen, al(S fie »on bem SÄiftelpuntt entfernt finb ; anbcrfeitiJ, weil bie Scntrifugaltraft, bie M *« SBirtung ber ©cfjwere cntgegenfc^t, unter ben f oten, bie ficb auf ber 3Jo- tationöare befinben, null i|l, wä^renb fie unter bem Slequafor i§r TOarimum exnif^t. 2)iefe aUmo^tige Slbnabmc ber Scbwere wirb bur^ bie Beobachtung beä ^cnbcW bewiefen, welc^eö man nac^ unb nac^ auf bcn öcrfcbicbcnen ^araöelfreifen »om 'jiofe nati) bem 2lequator>in oertiirjcn mup, um ifocbronifc^e @d)Win= gungcn ju er|(alten. 2Benn man nun bie SBtrtungen ber Suno^me ber Sntfernung »om SKittelpunft unb bie ber Scntrifugatfraft berechnet, inbem man ben (ärbförpcr ati homogen annimmt, fo finbet man unter bem äcquator eine ©cbwereabna^me, bie geringer ifi aU bie, weiche auö ber unmittelbaren Seob- aä^iütiQ ber»orgebt, unb nur inbem man annimmt, baf bie ©icbtigtcit ber Srbc »on ber Dberfläcbe nai^ bem 3)!ittelpuntt bin junimmt !ann man bure^ bcn Saltut JU bcn SRefuItafcn ber grfa(;rung gefangen, auf biefe fjppotefe fii[;ren unö mebrere anbere fl)ä' nomenc unb geben bem Oebanten SRaum, bap bie Srbfugel aaä concentrife^en ©cbicbfen »on »erfc^iebe= nen ©ubfianjen beftebc, beren fpecififcf)e ®ewi(6te ober I)i4)tigteiten fortftbreitenb junebmen. Diefeö fann au* nur »on einem urfprünglit^ flüffigcn 3«= fianbe berrübrcn, bei we((bem ficb bie materieUen l^eiU i)tn in ber Drbnung ibrer relatioen 15icf)tigteitcn ablagerten. §. 5. 3»ittlere Tiiitiii^ftit ber (grbc. — 3n 3JeWton ift burc^ bie ©cfammtbeit ber aftronomi= f(6cn Srfdjeinungen ber ©cbanfe erwedt worben , bag b«c Slttractionefrnft eine allgemeine Sigenf(^aft ber 5Kateric fei, unb bau ficb alle Sörper in gerabem SSerböltni? ibrer 37?affe unb im umgefebrtcn ^erbalt= tiig beö Duabratö ber Entfernungen einanber anjie= ben. S)iefe 3bcc ift aui^ in ber Sb"' nacl;ber burcb bie Slbweid&ung CDcoiation) beö ©entbleie in ber 9?äbc groger ®ebirg«ma|Tcn unb nocl) beutlid)crburtb Saben-' bifb'^ 35erfucJ)C niittelH ber 'Drebwage betätigt worben. ?0?an bnt fi^ biefer Seobacbtungen jur Srforfcbung ber mittlem JJii^tigfeit ber Srbe bebient unb ju bie= • Der (5tbbaIbmt(Ter om Scquotor bclräst 637698B TOtter. Der (5rt6oIbmcffct ke« ftUi . . 6356324 „ Dct mittlere JportimfiTer . . . 6366745 „ 33er giä(l)cnmiait Kr DSerflöAe 5094321 ÖMbrolmpriamcter. • SR( ■ ■ ■ ~ '- ■ fem 3wecfe bie 2lttractionäfraft ber förper benimmt, beren Waffe (baS $robu!t be« 33olumenei in bie Dic^- tigfeit) befannt war, unb bat fiie mit ber Sttraction«- traft »erglii^en, beren 25olumen unb baber aucb beren SWaffc, weltbe bie unbefannte Sidjtigtcit entbält, bie man baburd) beßimmen fann , man annäberung^wcife finbet. * Die mittlere S)id)tigfeit (bag SBaffer = 1 genommen) würbe burcf) ?OTa^teline = 4,-56 angcge- bcn, wel^e ^tapfatr auf 4,7 bericbtigte; aber «uä bem »on (Ja»enbifb angebellten 35erfu0 bat fi^ .5,48 ergeben. Tlan fiebt baraiiö, bag bie mittlere J)icb= tigfeit ber Srbe groger ifl, alö bie ber 5Wincratfub= llanjen, welche bie grboberfläcbe bauptfäcfclic^ bilben; benn ber Salf, ber Duarj, ber gclbfpatb, wetdbc bie ?)auptelemente berfelbcn finb, b^ben aW fpeciß= fcbe^ ®cwitbt nur ungcfäbr 2,6; c^ mug alfo iai Srbinncre »on ben fcbwcren aifetallen unb ibren 3u= fammenfefungen eingenommen fein, um bie eben angegebene mittlere 2)icbtigfcit baben ju tonnen. ■Die Beobachtung be^ ^cnbcl»* in grogcn Jiefen f)at biefe J)itbtigfett fogar auf 12 ftcigen laffen unb fomit gezeigt, bag fte fdjncU junimmt, ie weiter man un= tcr bie ßrboberfläcbe binobficigt. §. 6. aaßärme im 3nncrn ber @rbc. — So lebrt bie Seobaibtung, bag bie 25eranbcrungen in ber a:emperatur, bie aüi bem Sinflug ber 3abrc^= jeiten berborgeben, ficb im Snnet" t'cr Srbe nur bei einer febr geringen Siefe bemcrfen laffen, unb bag bei einer geringen, je nat^ ben »crfcfcicbcnen Dertern ücränberlic^en Sicfc bie Temperatur beg Sobenä ftationär unb glei^i ber mittleren Xemperafur beä Drteö ift. 3lber unterbatb biefe« fünfte« jeigt fit^ eine anbere (Srfcbeinung ; benn bie aBärmc nimmt bierauf attmäblig in bem Wage ju, aU man weiter in bie 3;iefe ^nab^iiat, unb baö 3?efuttat ber bi« jc^t angeliellten Seobacbtungen gibt eine 3unabme »on 1 @rab bei je 33 fWeter Siefe. Eö ergibt fit^ barauö, bag man bei 3 Kilometer C% franj. 2)?ei(cn_) untcrbalb bcö fünfte«, wo bie Xemperatur ftationär ift, fcbon eine Temperatur »on 100 ®raben, b. b. bie Temperatur be« jtebenben SBaffcrö, finben mug. SBcnn ficb biefeö ®efeg rcgelmögig fortfegt, wai wir aber notb nicbt wiffen, fo würbe man bei 20 Äilomctern (5 franj. 9??citen) 666 ®raben unb alfo eine Temperatur baben, bei weltber bie meiften ®i= lifate »oUtommen fiüffig finb; am SJJittclpuntt, b. ^. bei 6366 Kilometer -Siefe, würbe man bei ber 53or= auöfeöung, bag bie 3unabme ber SEßarme fo fortgebt, eine Temperatur Bon 200,000 ©rabcn baben, »on ber wir uni feinen Segriff matten fönnen unb bie ade fiörper ju f^cbmeljen unb fogar ju »erPcbtigen »ermöcbte. 2luö biefen Seobacbtungcn folgt nicbt blog, bag bie erbe in einer gewiffen gpocbe flüffig gewefen fein würbe, wie e« aucb f#on ibre gorm erbeifcbt, fonbern bag fie eö auc^ no$ jegt wäre, unb bag nur ibre Dberficicbe bi« }u einer Jiefe »on nicbt ganj 20 Kilometer feft geworben wäre, inbem fie im SRaume ibre urfprünglicbe SOSärme »erlor. ©iefe ebengenannte 'Dirfe ber feflen Srbfc^icbte Will nur febr wenig beige"/ im 3?erglei(^ jum Srb'= balbmeffer, ber mebr aU 6000 Äilomcfer beträgt. Sie würbe auf einer Sugel, beren §)albmeffer 1 SWc^ • Sosenbifd, melcficr ben ttbclarm ber Ere^roase bor jmet »reüuflcrn, bif (ie onjoßen, oäciaitcn lieg, ^ot Die S)i(Sli8teit bti aitiriictioii«fraft biefer 3)((i(rni be(}immt. Sr [)at fie oI«bann mit ber 3nten(itc( ber buvd) bie Däcitlationen b(« tptnbclä beftimmtcn Sdjtuere am ßleicfifn Orte oerfilic^en. HS fei nun g bie gtcnfitäl ber ätfrac« tionetraft ber fflleimaffcn ; G bie 3ntenfi(ät ber aitroclion ber Srbc, m bie ma\ft bet Sngtln mit bem JpaltmefTcr r, M bie ÜRafTe bet Svbc mit bem JpalbmtJTer B, fo Iiot mon g : <» = ^"i = ^2. '^^ ** bie Di^tigteit beä Steiä , D bie gefudjte Eidjtififeit ber (Srbc, fo ^ot man m = i ji rSrf unb M = t 71 HSD. 55arau8 erhält man ler SRonmin^ait 1079235800 Subifm^riomettr. nun D = 5,48. ©betflitd)« bft <&tie. 331 ter betragt, nur ungefähr 3 OTiüimctcr auömot^en, waä niä)t dnmal tie ®icfc tineS SSIatt« 'papicr auf unfern gewofdiltci^en ®(oben träre. SBenn eine fotc^c |)üöe, ongcfiiUt ocn einer fünfmal fcjjwercren S(üf= Meit, al* baö SSaffer, feine größere ^ä^iQUit i)attt, alä bie (Stoffe, aui denen bie Srbtrufle be- gebt, reoran wir übrigenä unjciblige SRiffe ober ©palten bemerfen, fo würbe fie faum bie geringfte D^ciaation in ibrcr Jornt erleiben !önnen. Serbält c^ ficf) aber ni^it ebenfo mit unferem (Jrbförper? fann bie relatise ©(^roätbe ber jcrriiTenen ober gc= föaltenen 9Jinbe immer bie gorm= unb 3?o(umen»cr= önberungen ertragen, beren eine fotc^e »eipglülienbe «Kaffe fa(;ig ift, befonberö iBenn bie Temperatur beS Srbinnernä 2(üe« in Dampf ju öcrwanbcin üermag, bei ber geringflen Deffnung, iveicbe ftc mit einer 2rtmofp^ärc »on üergleiAungörecifc fo fcftivacbem Drui in 35erbinbung fegt? äßenn man über etwa« crftaunf fein tann, fo if}' m\ ben ©uSabttutfen in fransi)(if(6er ®p«cf)e , biefe!Kai tottben nuniebe«mal, wenn eö nöl^ig ijl, in beutWei Ueberft^ung ber gisnr beiße(e6t 35te Sänber finben ftcb bouptfacblid) um ben 9lorbpol berum gruppirt unb bilben jwei unermejti^ gro§e SWaffen, bie man kontinente nennt unb bie ftt^ bi« über ben 2(equator binau« au^bebnen. 3m ©üben finbet ftcb auper 2luf}ra(ien ober JteuboUanb tein gropeä ?onb mebr. Ucbrigen« gibt e« ba unb bort eine SWenge Heiner 3nfe[n, bie entWeber ifotirt liegen ober in mc(;r ober weniger beträcfjtlicber Slnjabl »er= einigt ftnb unb bie fogcnannten 3nfelgruppen, Slr^ipeln, bilben unb mancbmal aucb in einer SRei^e nac^ gewiffen SRitbtungen bintaufen. Die Umriffe ber l'änbcr ftnb auperorbentticl) un^ rcgetmäfjig, auf ode SBeife unb oft febc tief cingc- fcbnitten. @o fiellcn fie bie 3?orfprünge, bie mon §>aIbinfern,lßorgcbirgeC(Iape), ©p igen nennt, unb bie 5Bcrtiefungen (Sinfcbnitte) bar, bic man mit ben9?amcn Äreete (©cbli'Pfbafen), 93ucbte, Saien, Oolfe, Sinnenmeere ober mitteKänbifcben SOTeere bejcicbnet. Sä ifl immerbin oon einigem JJugen, wenn man fttb mertt, bap bie ©renje ber Sänber eine 3icibe »on ©ebirgen barfteUt, bie ficb auf ber Sefitflfle Bon Slmerifa, »on ber ©übfpige biä jum 9?orben auö- bebncn, fobann mitten bur(b,2lften bi« babin fic^ cr= firerfcn, wo §)inbof}an aufbort, unb enblfc^ auf ben Dfltüflen öon 3lfrita bi'rtaufen. S« gebt barau« etn ungebeurer Oebirgöwulfl beroor, ber ben großen kontinent Bon bem §)aupttbci( ber IKcere trennt. §. 8. gicltcf bec fcftcn 3;^cilc. — Die |)6be ber Sänber über bem Weere ifl aupcrorbentlicb Ber= änbcriicb. So gibt Snfefn, bie gtcicbe §öbe mit bem SOTeere baben unb bie man oft mit bem 'Ra= men Slippen, 3Jiffe u. f. w. (gig. 2, a) be= äei^inct. Dogegen erbeben |tc^ anbcre auf mebr ober weniger beträc^fücbe -?)öben über biefe« SJiBeau, tnbem fie cntweber in ibrer ganjcn 3(u«bcbnung ein *piateau Cb) bilben, beren SRänber mebr ober minber fJarfe Jlbbängc barbicten, ober mebr ober weniger geneigte Sbenen, bie fi(^ im ^puntte c ju einem unregelmäßigen Samme Bereinigen ober aucb Segel Cd), gewölbte, wellenförmige Dberftä^en (e) u. f. w. barfieüen. Die gropen 3nfctn bieten am bau- ftgfien alle biefe Silbungen jugleicb bar; eben fo autb bie Sonfinente CSig- 3); mon bemertt bann oUe gormen, fowte alle pö^en Bom Sflioeau beö iUeereö an bi« ju 7800 fWeter, welcbe« ber böcbfJe jegt befonnfe fünft ifJ. Die BerfcbicbenartigberBorfpringenbenSbeile faffen niebere 'ti)eiU tn fiicb, unb baä ©anje bilbet ein oupcrorbentlicb mannig- faltige« 3Jclicf , ba« S b e n e n , 3; b ä l e r, ©ebirge u. f. w. barftetlt. §. 9. STOcercSarunb. — Der ?Kcere«grunb bietet Itncbcnbeiten bor, bie benen ber äußern fcften Jbei'en analog ftnb. iKoncbmal beftnbet er fi(fy nur in febr geringer Siefe unter bem Sffiaffer imb btlbet Sänte, Untiefen; anber«wo ftnbet man mit bem ©enfblet BerfcbiebeneJiefcn um einen 'JSunftberum, ber felbfi wieber mebr ober weniger tief unter ber Sofferfläebe liegt unb ein unterfeeifcbe« ©ebirge onjeigt. Dft be= mertt man eine beinobe gleite 2:tefe ouf einer febr großen 2(u«bebnung unb baber aucb weite Sbenen, unter benen mon 1 $ariä mebrere finbet, bie ftufenweife über ein- leeteren gnber liegen, ©obann gibt e« ouct; Sbeitc, ftefes" "'^ ^'"^ ©entblei bi« ju einer Sicfe sinmetf. k. Utbetf. ' Bon 2000, 4000 unb 8000 5roeter binab ie tDtafTenoebitge (massifs), »on ben 4800 5Keter, roorauö ^eröorgejt, bo§ bie Jotalmoffe ! S^älcrn bur^f^nitten. — Sic |)ügel ober bie ber ©ewäffer, bie einen fo großen Jbeil ter Srb= Serge, bie man »on ferne am ®nbe einer Sbene oberfIä(<)ebebecIen, ni^i 2 OTitlionen fiubitmi>riameter 'gewabrt, finb bäuRg bie 9?änber eine« ^lateau, ba« auämac^t : eä ifl ein unenblitb tteineö SSoIumen im . jt(b mebt ober weniger über ba^jcnige erl>ebt, reorouf Serglei(^ ju bem ber Srbe (§. 2, 2tnm.) unb ge= ' roir uuö felbfl befinben. J>iefe ^piateaur bieten un«, ftottet ni^t tt)obl, ba§ mon einen rcöfferig fiüJTigen bcfonber« reenn fie fejtr bt>(b itnb, noi^ einen weiteren 3uf}anb unfereö Planeten onnebme, rcenigflcn« feine j TOicbtigenUmHonb bor. Sä ifj ein feltener gati, baf buri^) unfere je^igen ©ewöffer, weldje ni^t '/,oooooo I fie in ibrer ganjen Sluöbcbnung ein ®anje« barfJellen; »cn bem bilben, mai erforberlic^ ivöre, um eine i gewöbnlic^ jeigt bie TOoffe, bie fte bilben, tiefe unb folebe 5Kflffe aucb in ben günfJigfJen Umflänben ouf^ julöfen. §. 10. 93crfd»{cicne ©ebtrfjSfotmen 5Won gcbrflu4)t oerfc^tiebene Benennungen, um bomit bflufig »erjroeigte Sinfdjnitte, bie flrablenförmig in »erf(^)iebenen SRicbtungen augloufcn unb bicfclbc auf »erf(f)iebene SBcife tbeilcn, bann ^d) ouf bem unteren ^(oteau, wo |ie ouSmünbcn, fortfe^en. Ttan be= bie Berftbiebenen Sr^aben()eiten beä 9JeIiefö, boä bie ira(i)Mt borum biefe 3}?ofTen ati ®ebirgögntppen, Sönber barbieten, ju bcjetc^inen. llnbebcutenbe, fonft 1 iväbrenb fic in ber JBirtti^teit in i§rer gnnjen 2fuä- abgerunbete Sr^oben^citen, beren 2tbbönge in bcn j bebnung oft nur ein cinjigeä @anjcö bitbcn, bog umgcbenben Soben, ber aU 9?i»eau ber ©egenb an= | ober burd) mcbr ober weniger jablreic^e Sboler jer^ genommen wirb, fonft übergeben, werben |)ügcr Pcfelt ift. Sie ^Jtottformen ber oerft^iebcncn Sbeite genannt. 3)iefe flehen oft abgefonbert mitten ouf , be« 5Waifengebirgeä, bie bolb bon einonber getrennt, einer Sbene ober ragen plögiieb über einen weniger 1 bolb mit einanber bereinigt finb, finben |icb alte in bogenförmigen unb einen breiten §)ügcl ^inau«. ®in ' einer unb berfetben Sbene, unb bie ®(|ic^ten, welche gctfen ifi bäufig ein Heiner §)üget au« feft jufom= ' bie 5OToffe jufommenfcgen, corrcfponbiren an ben 2lb= mengefügten SKineratfubfionäen, ber fit|) unter oUen bangen ber ©(bluc^ten, bie fitb burib fte b'nbur(^= gormen ju jetgen »ermog unb beffen Seiten ober jieben. Tian ftebt aue^ SlJoffengebirge, bte buri^ ©e^önge mebr ober weniger unrcgclmäpig finb unb (irabtenförmig auötaufenbe Später, welche ftcb alle ntontbmot ganj fenfrec|)t bctobfaUcn. Unter einem in einem Sentrotpunft C®etitgäfnoten) bereinigen, Serge »erftebt mon immer eine über ber Sbene, wo fic^ eine weite Vertiefung jcigt, gctbeilt finb. bie aiä 9?i»eou bient, bebeutenb er{>abcne iKoffe. Slufbem SJanbe biefeä Seien« bemerft man oWbonn SWon fie^t wobi, baf oüe biefe Senennungen nici^t« | mebr ober weniger i)o^c Serge, bie nur bie Snb= fe^r Sefiimmte« fiaben unb baf tf)re 2(nwenbung oft puntte ber partiellen ^Waffen finb, in weli^je boä fe^r wiUtürlic^) ifi. j ganje TOaffengebirge getjjcitt ifJ. Sin Serg erbebt fit^ faf} immer in einer fonftcn ; §. 12. ©ebirgdFetten. — Unter bcn Sr^oben- Slbbot^iung »on feinem gupe an bi« ju einer gewiffen Reiten ber Srboberpc^e gibt c« längti(^e Sifbungcn, |iö^e, wo« »on ber 3ln!)öufung feiner Xrümmer i)n rü^rt, bie mc^r ober weniger geneigte Söfe^ungen gebilbet baben. Seiter oben werben bie ülbfotle ftärfer, bolb glatt, bolb ouf olle SBcifcn gejodt, oft obgeriffen ober in Stufen gctbeilt. 2ln ber Spißc Ober bem ©ipfel jeigen iiä) juweilen no0 unb na^ no* neue abhänge, fenfrec^te äbföüe unb enbli(^ ©pi|en alter Uxt. Die SBoriotionen, wcf^ie biefe »erfd^iebenen Jbeile barbieten, geben au^ ben Sergen »erfciicbcne Oefiolten, bfe fe§r häufig in Seäie|)ung ju ben (Defteinen, aM benen fie gebilbet finb, ßebcn, unb woBon einige befonberc 9?amcn crboltcn (loben. SGScnn ber ©ipfel eine« Serge« einen mc^r ober weniger fJctlen Segel btlbet (gig. 4), wie man eä Defonber«Jn »ulfajiifdj)en Sönbern ficbt, fo gibt bie fid; auf gropc Sntfernungen ^inou« erfireifen unb meldte man baufiö nocl» al« ba« SRefultot einer ®rup= pirung »on linienförmig an einanber gereiften Sergen betrautet: man nennt foltJ)C Silbungen ©cbirg«» fetten. Um eine ®ebirg«tette in ifirer gröpten Sin- fad>|)cit un« »or Singen ju fJcUen, bat man fte oft fo gef^ilbert, ol« fei fie ou« jwei in einer Äonte, wie bie beiben Seiten eine« Socbe« mit einanber »crcinigtcn, geneigten Sbenen gebilbet; biefe bö(^= (Jen« auf einige runjclförmigc Srbabenf;eiten ber Srb= oberflöi^e onwenbbore Sinfatbbcit ^errfcbt nur in ber 3bec, benn in ber SBirfli^teit jeigt fitS) eine weit größere 3ufanimcngcfegt^eit. Wflit mcbr (ülücf ^ot mon eine 0ebirg«fette mit ber ®räte eine« gifc^e« »ergticben; benn mon bemerft ouc^ Wirflu^ borin iim ben 9Jomen Spigberg, «pic ober ^up, eineleine Sentrolmoffc, bie in einer gcwiffen £inic Senennung, bie man öfter« ou^ bei einem ganjen Serg gebraucbt. Senn er fugeiförmig obgerunbet tft, wie man bäufig in ben Sogefcn bemerft, fo l>eigt er Äuppe ober Solion. Die Oipfel, bie in eine fi^arfe Spige, in gejo^nelte Somme (gig. 5), weW;e gig. Sifl- Betic^ifbrne 8erflfotmen binläuft, fobonn SeitenöfJe ober ©lieber, bte beinobe fenfrec^t auf ber allgemeinen 3ii4)tung fielen, ft(i> gcgenfeitig entfprecben unb ouf mebr ober weniger grofe Sntfernungen ^inau«laufen. 9Jur ba, rvo bie @ebirg«fette aufbort, werben bie Slefie bioergirenb unb bilben ben fogcnannten ©anfefug, — ein Sborofter, ben mon fid) borum merfen foUte, weil er bie ©renjcn ber Srffbeinungen bejeic^net, wclcbe biefe ©ebirg«bilbungen ^eroorgerufen baben. Die Stelle einer @cbirg«fette finb felbfl uncber in 3weige getbeilt, bie fenfre^jt auf i^rer SRiebtung fieben unb on i^rem gifl- 7- ®b£tfläd)e itt (ßtJif. ®nbe bioergircn. tuä) btefe Steige tfjeilcn iic^ »icbcr, unb jwar oft in öcvf(^iebcnen SRt^jtungen, aleft^fam big inö Uinnblit^e. ®t\vöinUä) tfJ bcr tntratt^etl bcr ®cbitg«fctte bcr ^öc^fle S^cil, unb im allgemeinen nehmen bie ©citencifie atlmäi;Iig biö ju i^rem Snbe in t(;rer $(jf;c ab ; baiTelbe ifi auc^ bei ben 33crjn)cigungen bcr 3(cfle bcr jaü. 3eb0(^ gefc^icl;t eö aii^ häufig, bag fic^ in mcindjen Steilen eine« 31flc« ober 3ivcigcö, manchmal ba, n>o itc auöfaufen, ber SSoben plöf Itd) ju einer großem |)ö!>e aufzeigt, aU irgcnb iBO anber^. Sind) bemerft man, baf bic bcibcn Jlbdänge einer ©cbirg^tctte fetten aUiä)e 9Jcigung ^aben. ®o tft j. S. bcr füblitfic Stb^ang bcr ^prenäen ftciter aU ber nörblid}e. Sine ö^niit^c Semcrfung mai^t man an ben 2(Ipcn, ben S5ogcfen unb ber SJnbeäfettc, ibelc^c Icfterc einen fc^r ftarten gegen ben ftitlen Dcean u. f. w. bilbef. ®cr Äamm C®rnte) einer ©ebirgöfctte, ben mon Jäufig aud) bie @cf)cibe(inie ber ®c»affcr ober bieSaffcrfc^eibe nennt, jeigf, im 2)efair bcfrac^i» let, gcn)ö()nlicf) eincnicfjr ober minber ttJeUenformigc ?inie. ©eine ?)öl;e bariirt augcrorbcntlic^: (jier ficigen bie ©ptgen plöglid) biö ju einer .?)6l;e öon met;rcren taufenb 5Wetcrn empor; bort fleigcn fie ouf einige ^unbert (»crab unb fleUen atte mögliche bajttjifci)en licgenbe Sieben bar. ^m 3I((gemcinen ftnbcn fid; bie groften ^ij^en ba, wo fic^ ji»et entgegengcfegte Sieftc mit einanber bereinigen, unb jeigt fic^ auf ber ©rate jrcif4)cn jirci bcnatfcbartcn Slcfien eine Sinbuc^t, bie man *paf ober ©attet (SoQ nennt. §. 13. iCut^freujung fccr ®cbtrfl«fcttcn. — i)ie ®ebtrgöfettcn finb auf ber Srbobcrp(ci(f)e ja§I= rctc^ unb nac^ allen Siic^tungen l)in »erbreitet, «jo^er e« bcnn auc| fommt, bap fie fi^i gegenfeitig auf alle SSBeife unb unter allen Sßinfetn bur^fc^neibcn, unb me^r ober minber compticirtc 5?e^e bilbcn. 9J?an nennt ben ^untt, tt)o fie fic^ burcljfreujen, ben @e- btrgöfnoten, bcr fii) oft plö^lit^ ju einer folgen 5)65>c ergebt, wie man fie nid^t me^r an einer anbern ©tetlc ftnbet. Tlar\ä)mal laufen mehrere Äetten bei= na^e mit einanber parallel unb laffen einen 3Jaum jroifdten fttb, iBclt^jer eine weite ?)o*ebene bilbet. ®ineö ber fc^önfien Seifpiele »on einer fottfcen Sil= bung wirb unö im Innern Slffen burc^ boS gj?uj=2;ag^= unb Äiien=Süngebirge unb buri^ ba« Sat(l)i= unb ^»imalapagebirge bargebeten : ein mcit weniger ecla= tanteö 93eifpiel (>aben wir in Surepa an ben Sllpcn unb bem Suragcbirge, wcldje bie ebenen ber ©c^wcij }»tf*en fid) laffen. ©ie ®ebirg«fettcn bilben, inbem fie pd) auf alle arten burdjfreujcn, bie ®cbirg«fpfieme, aufweiche fit^ bie Jopograpl^ie ber öerfi^icbenen ®egenben bejie^t; aber biefe ©pfteme, wk man fie in bcr @eo= flrap^ie ^eift, unb woju ^ciuftg auc^ bie Smagination no(^ ba« 31)rige linjugefügt l^at, bieten, wenn man fie einicln betrachtet, nur in geotogifc^cr §)infic^t ein geringe« 3ntereffc bar. 2Bir werben fel)cn, bat man pieran not^ bcfonbere Sctra(t)tungen fnüpfcn mup, bie JU ^(i^cren ^'oeen fjinleiten unb ftc^ auf bic großen «^dnomene bcjicl>cn, »on bcnen unfer Srbtörpcr ber €(^auplaf gewefen fein mu^te. ®iefe S^atfac^en führen ju ber Scmcrtung, baf bie ®cbirg«fetten »on einer unb berfclbcn Drbnung auf bcr Dberfl[acf)c ber (ärbe auf einem größten Ärei« ober mit bemfclben parallel liegen ; baf ferner bie ®ebirg«ftttcn einer onbern Drbnung Rc^ aut^ auf einem anbern gröftcn Ärei« iinben, ber me^r ober weniger gegen ben er= ^tren geneigt ifl; wenn man einen Slitf auf einen ®Iobu« wirft, fo wirb man fe()en, baf bie aillcgtjanpä, tu ^prenöen, bie Slppenninen, bie ®ebirge »onÄroa- Ken, bie Äarpat|en, gewiffe ©ebirge »on ^crRcn, bie ®^af« »on SWalabar u. f. w. lauier ®ebirg«tetten finb, bie in ii>rem Serlaufe eine unb biefelbe SUidii- tung »erfolgen unb nOe mit einem gröften Äreife parallel laufen, ber inixä; eine »on i^nen ^inburt^i- ginge. Setrat^tct man benjenigen J^eil bcr 2llpen, bcr fiä) »om SSallifcrlanbc nat^ Deflerrcic^ ^insie^t, fo wirb man foglcicfc bcmcrtcn, baf eine grofe Slnja^I anbcrer Seiten mit il;iu parallel laufen. Wie j. 58. bic ®cbirge »on Spanien, bcr Sauru«, bcr Saufafu«, ba« 2ltla«gcbirge, ba« SSalfangcbirge, bie ®ebirg8= fetten, wcld)c Werften in fc^jicfer Sichtung burd^jic^en unb ffd) cnblid) mit bem §)imatapa »erbinben u. f. w. (ftc!)e bic am Snbe bcr ®eoIogie beigefügte Äarte, bie pdj auf bie grfjebung bcr ®cbirgc bejie^t). §. 14. »ef*affcn^cit Set ^i^äUr. — Tlan ^eift X^äler bie leeren 5Jäumc, Welche bie öerfci)ic= bcnen 3;(;cile einer ®ebirg«maffc , ferner bic »erfdjie= bcnen 2lefle einer ®cbirg«tctte unb manchmal fogar jwei ®ebirg«fetten »on einanber trennen. 3n einer @ebirg«fette betrachtet, nehmen aut^ bie S^olcr, gleid) ben ® ebirg«ä|len eine 3Jitt)tung, bic «jcgen bie allgemeine fcnfrect)t Mt, unb l;eifen Ouert^Ier, weil fie bie ®ebirg«fettcn quer burct»f(^neiben. 3n biefe S^äler miinben ftt^ in fenfrct^ter FRic^tung flet= nere S;(;ätcrC9?ebentHleOEii'/ wcl(^cbic3weige eine« icben 2l|^e« »on einanber trennen, wie ftc^ wie= berum an biefe S^aler bie Sergfc^Iucliten begeben, welche bic Unterabt^cilungcn »on einanber trennen. Sie grofen jwifi^en jwei ©eürgSfetten ticgenbcn SRäumc werben (jäufig VängenfHlcr genannt; in biefe miinben beinal;e unter einem rccfiten SBinfcI bie Oucrt^älcr ein, bic Rd^ auf bcibcn ©eiten befinben. Die Später grofcr SWaffcngebirgc ober grofer @ebirg«tctten ftnb liäufig enge unb tief, mit ft^roffen SBänbcn. 'Diefer g^aratter fpric^t fitfe namentlich auf ben ^oi;en SJegionen »on 3nncroften unb !Kittetame= rifa au« , wo gewiffe Zi)äUx fd)aucrlicf) fentrec()fe ©pal* ten barflcUcn, bie oft eine Siefe »on 1500 bi« 2600 TOeter iaben, unb ^äufi^ fo enge finb, baf fie un= mäglic^) paffirt werben fönnen. Sinige »on ber §io^e fierabgeroUten geWbtörfe reichen ^in, um quer über biefe ©palten natürliche Srücfen ju bilben. Siefe ©palten mit fcnfrctf)t abgefd)nittcncn SBönben , bilben einen ^auptc^arafter ber Sänber mit ^o^en ^fateaui, wo fämmtlic^e gtüffe jwifc^en Reiten, fcjjroffen Ufern eingeengt ftnb; nictjt nur beobachtet man fie in Jtften unb Stmerita, fonbern e« bietet un« and) bic ftanbf= na»ifci)c |)atbinfet fc^one Scifpicte »on fotct^en Sit^ bungen bar, obfifjon l)ier bie ©eitenwanbungen weni» ger ^ocf> ftnb ; aaä) Ärcatien unb Äärnt^cn wei«t ncc^ beren auf, wenn anä) gleich in geringerem aSafftabe. 35ocf) ftc^t man bic« nicf)t immer fo, unb oft ftnb bie Später breit genug, um alö gcwö^nlidje f affage über ba« @ebirge biencn unb um 3laum für a!Bo^n= flatten abgeben }u fönnen ; ftnb aucli glei* il^rt ®c. l)äng« no($ immer ffeil, fo finb fie boc^ wenigfiena an einigen ©teilen gangbar. e« ifi bereit« gefagt werben, baf bie ©eitenäfte einer @ebirg«fette Ret» auf jeber ©eite be« Samme« entfpret^en ; bie« ifJ amb bei ben J^älern ber galt, unb gewötmlicf) gcfdSjielit c« , baf wenn man ein J^al auf einer ber beiben 2lbfcille eine« ©ebirge« »erfolgt iiat, man ein anbere« »on bcr ©pi^e be« ©ebirged auf bem entgegengefcftcn abrang l)tnabfteigcn fie^t; biefe UebereinRimmung finbet burcO bic fc^on «■= wähnte (Sinbuc^t i^wifcbcn ben ®ipfeln ©tatt, bie man an bem !Bereinigung«puntt ber ©eitenäfte bcoba*tet Cfic^e §• 10- ©'efc ®inbud)te ober ®in- fcftnitte werben an gewiffen Dertern Sei, ?Sforte, J^or, unb an gewiffen anbern f af ober ©attel genannt. _ ^ , ■ ^„ ■ 55ie Duert^ater erwettern ficfe tm aagemetn«« wä^renb i|>re« SScrlaufc« »on bcr §)6()e ber ©ebirgä' fette bi« wo Rc in bie ®benc einmünben; biefe ir« Weiterung iR aber feine«weg« gleicbförmig, »ielracjtr bemerft man oft wä^renb iljrc« Verlaufe« eine golge ' »on gröf eren gtweiterungen unb bann wieber »on 334 &(olo^ie. Sctcnnunqcn. ©et Soten iti Jfiotcä, CS * a I f o ^ l c , Sbarreeg) fJetgt nidft immer gleic^fotmiB abrcatt«, fonbetn bietet immer einen ffiec^fel »on fünften unb karten ©efätlen, manc^mol aüä) »on fenfrec^t obge= rtiTenen Partien bar; unb wai mcrfroürbig iü, — bic fieiten ober fdjroffen 2ib!>änge finben ft^ genau ba wo bie 33ercngungen »ortcmmen unb bagcgen bie fonften 2Ibf)änge an foIct)cn ©teUen, wo ba« St)al ft* erweitert, ©arauö folgt nun, bap ein S^al »on einer gcmilTen 2Iuöbe^nung im atigemeinen aai einer 3?ei&e großer Stmp^it^eater ober Seelen mit einem mefjr ober reentger fanften @efäa, befielen, bie TtJ über einanber liegenb befinben unb mit cinanber burd) enge *pafTagen, beren Soben einen fieiten, japen Slbbang borflettcn, in dommunitation He^en. Dft gef(^iet>t cö, bap baö SSial an feinem oberen Sf>eiie in einem roeiten runben Seien enbigt, beffen fammt= lii^t SSanbe fcntree^t flEt)cn unb beffen mittlerer S^etl manchmal »on einem @ee auögefüüt ig. Die großen 8ang«t()ätcr, burd) njelc^e bte grofen grüiTebaf)infItcpen, jeigen häufig bicfetbe SefdjaffeU' fieit; au(^ bieten fte grope auf einanber folgcnbe SBetfen bar, bie unter fid) burt^) einen meljr ober weniger tiefen einfdjnit bcr umgcbenben Sergen in dommunitation fielen, unb in »uelt^en ber gluf firf) Btößtid) eingeengt ftnbet. @o bur^brii^t j. S. ber g{f)ein na* feinem austritt auä bem Sobcnfee, ber fein crfteö Seien bitbet, baö ©ebirge, ba« ben 3ura mit bem ©c^roarjwatb »erbinbet, reo er »on gelfen eingeengt unb gefperrt wirb. 3" Safel angefommen, »eranbert er feine 3ii4»tung unb wenbet er fii^) na^ bem weiten Seden be« ®tfapeö ; nat|ibem er fid) in bcr ebene ^ingcfc^tängett ^attc, bur(|f(^neibet er bei Singen ba« ßifetgebirge in einer engen ®(l)t\x^t, tvetdje faum feinen '©urc^gang gefJattet, unb tritt au« bemfetben bei Sobtenj. 3n bemfetben '^aü befinben f!c^ au^ ganj genau bie 3?^one, bie Sonau, bie eibe unb fctir biete anbcre gtüffe; worüber wir aber befonber« un« wunbcrn muffen unb wa« aud; lugteid) gegen bie SSorfteUung burt^broc^cner Dämme iux^ ba« @ewid)t bc« SBaffer« ftreitet, ma« man immer anjunefjmen jtc^ »erantaft finbet, ift bie«, baf tie Sommunitation eine« Seden« mit einem anbern am ofteHen in ben tiöt^fien fünften unb ben fefieflen a^eiten ber umgebenben Serge flattfinbet. Die »on fcnfrei^ten unb juweiten fel^r ^o^en au= Rängen ober Sffiänben begränjten faffagen, wel^e bie X^öter an »erfcfjicbenen fünften barfieUen, er-- ^atten gen>ot»nti(^ ben 9lomen engpäffc ober De= fiteen, unb (jcifen häufig auc^ SJationenpforten, t»eit fie 336tterfc^aften »on einanber trennten, wctt^e an fot^en ©telten, wie an ben J^oren einer OTaucr, «ine teii^te 3Scrtf)eibigung fanben. @« gibt barunter fot^e, bie in ber @efc|i(^te berühmt geworben finb, »ie j. S. bie taurifc^en unb tautaftfd)en f fortcn, bie unter bem 9?amen iberif(|e, tafpifi^e, atbanifd)e f forte unb gngpaS »on Sffu«, wetc^cr legiere burcf) 2lte-- xanber« Durdjgang berühmt geworben if}, befannt fjnb ; ferner jene »on S^crmopylä, wo bie 300 Spar- taner bie 2lrmce be« 3Eerrc« anl;icltcn ; ber caubinifdje ©abelpop, wo bie ©amniter bie Siömer jwangen, unter bem 3od) ttinburi^ tu gci)en u. f. w. Die fcnfreditcn Sänbe bicfer Sngpdffe finb jnweiten fe^r t>oc^ ; benn e« gibt in ben änben fot^e, bie bi« ju einer -?)ö^e Bon 1600 fWeter fiel ergeben. Durcl bie Später fliicfen bie burc| 9?ebet, 9Jegcn unb gei^motjenen ©i^nee erjeugten ©ewäffer. Dicfc fommetn ficf) in ben ©d)tünben, ©eitentdätern, ben Ouertfjatern u. f. w. an unb bitben Seiche, tleinere unb grbpere gtüffc, um fid} in ba« «Keer ober in irgenb einen auf einer ^oü)' ober einer Tiefebene licgenben ©ce ju begeben. Die fliepenben ®ewäffer jeigen in it)rem SScrtoufe UmfJänbe , bie fic| ootttom= men auf bie ber Sfjater, biircf» wetcbe fte i^re SRi^i-- tung nehmen, bejie^en; fte fi^iepen mit einer fi^tc- denerregenben ©ttinettigteit in foti^en Steifen ba^in, wo bie X^äler fc^r eingeengt finb, unb jeigen bagcgen einen langfamcn unb ruhigen Sauf an fotdicn ®tet= ten, wo ^lä) i^r Seit erweitert, unb bitben bafetbfl juweiten mef)r ober weniger au«gebe^nte ©een. Die garten Sefätte, fieiten Stb^änge, crjeugen in ben 8tüffenbie©tromfc|netten,2Bafferfätte, So«-- caben, Sataracten, »on benen fömmtlicie ®f= birg«tänber Seifpietc barbieten. §. 15. «uf »ctf^icbcncn Jpö^cnjcleöcnc @bencn. — 5Kan nennt eine Sbene jebcn SKaum, ber merfti^ eben ifi unb nur fott^e wettcnförmige (ärf)aben= Reiten barbietet, bie im SSergteii^ mit i^rer 2(u«be^^ nung nii^t fe^r au«gefprot|en finb. Die Sbenen finben fiel auf alten §)ö|en, com 9^ioeau ber lOTeere an bi« jur Tiitte ber |öe^fJen dSebirge hinauf. SJ^an untere f^eibet fte at« Tiefebenen unb at« |)od)eb enen, wet(|e tegteren aucl ben SJamen f tateaur ermatten, o|ne bap man befJimmt angeben fönnte, wo bie einen aufboren unb bie anbern anfangen, inbem e« fo »ietc bajwifdjen liegenbe §)6|en gibt, d« ergeben ftc| na= mentticl bie Sontinente gteic^fam bur(| terraffcnför- mig aufeinanber fotgenben Sbenen über ba« 9Ji»eau be« S'Jeere« ; bie grofen 0ebirg«fetten, »on benen fie burd)fc|nitten werben, finb fo ju fagen nur Un= eben^eiten mitten auf ()o|en Sbenen, wie man e« j. S. auf bem gentratptateau »on granfreit|, in bem 5Wargeribc= unb Sojeregebirge fte|t, welche bie ganje ©cgenb be|errf(|en. Unter ben Tiefebenen fann man innerhalb ber europäif(f)en ©renjen biejenigen anführen, bie bog tafpifc^e S'Jeer umgeben, wo fte fogar unter »em 9Jt= »eau be« Dcean« liegen, * unb in unmerfti(|en %b^än= gen mitten bur(| bie (Ebenen ber Ufraine unb »on Si= trauen bi« ju benen »on ^otfiein, 3ü'tanb u. f. w. ftd) fortfegen, fo baf fte in (Europa eine unermepli(|e ©trede »on Tiefebenen barbieten. 2tucf) bie anbern aSetttljeite f(|tief en grof e Tiefebenen ein, unb »iettei^t enthält Stmerita bie ou«gebe|nte|len ber ganjen @rbe, wie j. S. bie ebenen, wo fiel bie ja|treii|en 55erjwef= gungen be« Simajonen- unb Sa-ftatafirome« finben. Die |öi|f}en |)oe|ebenen ober f tateaur finben fi^i im innern 2lfien, wo fie in i|rcr 2tu«bc|nung ben lief- ebenen ber anbern (kontinente nie|t« natigeben. Die ^oe|ebenen, welche ba« }Wif(|en bemÄüen- 8ünge- birge unb bem §)imata90 liegenbe §oe|t|at bitben, wo ba« eigentlit|e Jibet liegt, finben fie| 3600 5Weter |oe| über ber 5[«eere«fläe|t. Die« ifl bie |ö(|f}e -5)oe|cbene, bie wir fennen, benn alle biefenigen, bie man unter bem attgemeinen Flamen be« tibetanife|en flateau'« sufammengefaft |atte, lie0en weit weniger |oe| ; bie ungeheure SBüfle ®obi jwifelen bem Süen-- Süngebirge unb ber »uttonif(|en (8ebtrfl«fette »on a:l)ian--®c|an |at in feinen loelfien S|eiten nicf)t me|t at« 1200 IWcter fiele. 3" Slmerita laben bie §)0(|ebc- nen »on Duito unb iKerifo, wo»on bie erflere 3000 «Keter, bie jweite 2000 Weter |oe| liegt, ebenfaüä eine bebeutenbe 2lu«be|nung. Die »on SWerito ifl 50 franj. IWeilen breit unb »ertängert fie| gegen 9lor- ben 150 '¥ttiUn weit |inau«, beinale o|ne »on i|ret §)ö|e lerabjufJcigen. Gtwa« 2te|ntie|e« befigen wir ni(|t in Europa, weber |infic|ttie| ber ?)öt)e, noc| ber 2lu«be|nung; jeboel fann man noc| ba« ftateou, ba« bie (Sebirge ber ftanbina»if(|cn ?)atbinfet frönt, fo wie aue| bie '»ptateaur »on Sroaticn unb Äärn» t|cn, bie ber ©elweij unb ber ©eoennen u. f. W. anfü|ren, bie wenigfien« Seifpiete im Ätcincn finb. §. 16. aSctbrcitung ber aBärmc auf bcr @rb= oI)crflöd)e. — SSenn bie (5rboberfJäe|e überall |o= mögen wäre, fo würbe bie 35ert|eitung ber SBärme auf Xae fatpifie unb kaä tobte TOttr, (c wie eine t bclriditUdje ©tretfc M umßebtntcn Sofcenö Uejen ,t bf* Ocfanä, ©betfläd)« bfr €xie. 335 bcrfelbcn bur^ bie Sreitegrabcn, bie Scrocgung bct ©onne unb bte Srfc^einungcn, bie eine golge ba»on finb, benimmt iter^cn tonnen. ®ö roürben bte ?inien, rocli^e bie fünfte, bte eine gleit^ie Temperatur ^aben, mit einanber ocrbänbc, }u feber 3eit be« 3a^re<3 unter fid) parallel fein, unb mit ben |*aralleltreifen ber Srbc jufammenfallen. Dieö fann aber bei einer au(J ffttnoQttKn J^eilen, nämlid) axii Säubern unb 5Keercn, welche burt^ ibre 2(u«f}römung^= unb 2tb= forptioniSträfte , ober burc^ bie ©tra^Iung k. f» »er= ftbieben »irten, }ufammcngefe6ten Dbeifläcfte nit^t Statt finben. Die äuperc ®ef}alt biefer Xbeile , i^re l'age, i^re relatice auöbejnung, bte §)6()e ber ?änber über bcm 2)?eere, bie Sef(f)affcn^eit beä 93obenii ic. beränbern notbrecnbig bie tbeoretifdjc 5Sertbcitung, unb btcj; imä) bie Seobacpfung allein fann man tierin ju einem ridjtigen SRcfuttate gelangen. 5)e« |)errn »on 5)umbclbt'« gorf(t)ungen jeigen, ba§ bei bem gegenwärtigen Buflanb unferer Srboberflädje, bie eine gleiche Temperatur anjeigenben Jinicn unter M unb mit bcm 21equator blog in ber SJä^e ber beipen 3cne parallel ftnb. SBeinabe Bon bcm aoten 'J'arallcltrcife an ftcigcn biefe durben gegen bie *po» Icn (»inj unb bicö geftfeiebt me^r ober weniger, ic nat^ bera SBdrmcgrab, bcm fite cntfprcc^en ; recber eS benn aut^ fommt , ba| fte unter fttb mebr ober minber gc= neigt finb. 3n ber nörblii^en .5)albfu0el gefd)iebt bteä burcb jwet Siegungen , rooöon bie eine bie ccnßeren ©pifen biefer ßurüen nat^ bcm reefllic^cn (furopa, unb bie anbere bie jwettcn ©pi^en bon bcrfelbcn 3(rt nacb ber SScfJtiifJe oon 21merita trägt; bie concaoen ©pigen bilbcn ftcb eines Z^dU in SlRcn, unb anbern Ibcil^ eure I)iffe= renjen, irtc j. SB. bie »on — 12'' ä -(- 19^' — 17 ä + 13, !C. J)iefe l^ifpofitioncn ber SBärmclinicn Rnb ber Sluöbruc! berftbiebener, febr mertreürbiger Z^atfadien in bem gegenreärtigen ptjpfiftbcn 3uftanbe ber Srbe : fic jcigen unö , baf bie öfllicben ib.eile ber beiben gropcn (kontinente ^eatiQm Jageä fälfer ftnb , aH bie »efllitbcn, fo baS bie ftrengfte Äälte t>on Sabra« bor unb Sanaba »on ber einen ©eite, unb »on ©i= birten »on ber anbern ©eite in bie allgemeinen ®c^ fefe eintreten. Sluf bem alten Sontinentc »erminbert fttb bie mittlere 3abrcötemperatur auf einem unb bem felben a^araUcltrcifc in bcm ?Wa§e immer mebr, aU man rceiter gegen Dficn »orrcärtä [(breitet , roie man in nac^fJcbenber XabcUe finben Wirb : Detlcr SBreltEBrate B(ili*e mittterc iö^rri^e amfleiV-am 52« 22' ^rs^' Xempetotut 110, 9. üBarWou . 5-i« 14' 18« «' so', 2. Sopcn^oeEn 550 41- 100 15' /O, 6. 5Ko«tcu . 550 45- 350 12' 40, 6. Sofdn . 550 48' 460 44- 10, 3. eiriftiuma 390 56' 80 28' 60, 0. npfala . 590 51' 150 18' 50, 6. lar 590 58' 270 59' 30, 8. 580 12' 650 58- — 00, 63. Sa« ©leic^e finbet ftcf) in Mmerifa, tbo baö Älima im SBeften ber JlUegbanpö rceit gelinber if} aU im Dflcn. gbenfo bieten bie beiben geftlänber jroift^en ibren SiiUcn grope Unterfcbicbc bar: fo ftnb j. S. Sabrabor , danaba , bie Bereinigten ©taatcn rocit fälter, aU ©fanbinaoien unb bie ganje eurcpäif(()e tüfie, rcie man auä folgenben Seifpicien erfeben fann. OfiiIi*eä ampritj tvt(i(id)t8 Uurolio. Ort aitttc mititere Dn ©rtitc mitirere Zemperatur ÜemDcratiit 5!ain . . 570 s' :|o, 1. Stotl^olm 59o 20' 50, 7. Oueberf . 460 47/ 50, <;. jjantc« . 47» 13' 120, 6. Keu.gcrt . 400 40' 12", 1. Neapel . 40» 50' 17«, 4. ®a« 3niierc ber gro§cn kontinente ifl geroobnlit^ fälter, als bie Süften, bie 3nfelu ober bie (Segenben, bie »on IRcercn burcbfcfinitten ftnb , unb in, ©pigen in biefclbe bineinragen. So baut man j. ö. in Britannien, ©djottlanb, 3rlanb 'C "uf ebenem l'anbe bie füblitben ^pflfanjen, unb bie SBinter ftnb bafelbft milber M in SWatlanb unb Per ganjen Sombarbei; aber aus bemfelbcn ®runbe ift ber ©ommer t»ent= ger ^cig , bäufig nebelig unb rcgnerifd) , unb ft^neft CS fogar mancbmaf. (ää folgt ^ier ein SBeifpicl: ßlima auf kern kontinent. mittterc Eempetulur Dfcn . 470 29' 100, 6. — 00, 6. 2Bini . 4S0 12' IQo, 3. + flo, 4. «afan . 550 48' 30, 1. _ ißo, 6. Slima auf btm ÜRwte. SreitE fflittlEte Sffiir SemDEtotirt 5?anlE« 470 13' 120, 6. 40, ®t. TOalo 480 ;w. 120, 1. 50, etinbarg 550 57' 80, S. 3o, 180 8' 180 9/ 140 6'. Die Bcrft^icbenen SJtt^tungcn ber Sinter = unb ©ommcriinien geben unS biefe crtremen Älimaten, »0 auf ftrenge Sinter brenncnb |)ei§e ©ommer fol- gen; fo finbet man j. S. }u 3Jeu=?)ort unter 40^ 40' bie Sinter »on 9{orn)cgcn uni bie ©ommer Bon 3talicn ; ^u 2)?oStau unb Äafan finbet man bie Sin= ter »on Sapplanb , unb bie ©ommer »on Jouraine, ju «ßeting bat mari unter 39'' 54' bie Sinter Bon Upfala unb bie ©ommer »on Sairo. Die nai^ftebenbe Jabclle gibt einige biefer ertremcn Älimaten an. Drt Sttite milüfrE i\c mittlere bie miillEre Zemteratur beS ÜBmterä beä SommEtä ^EtiBS 390 54/ 170, 7. _ so ), 280, 1. ülEU-^lort 400 4U' 120, 1. — 10 2' 260, 2. aueb'ed 46o 47' 50, 6. — 90 9' 2()o, 0. 3üri4 . 470 22' 8", 8. — lo 2' 17», 8. Dfcn . 470 29' lOO, 6. — flo 6' 2to, 4. 9)ra8 50" '^' 9"> ?• — fo 3' 200, 5. («öitiiigen 510 32' 8", 3. _ qo 9' 18", 2. SBarfciiaii 520 14' 9o, 2. — lo 8' 20o, 6, aRoätou 050 45' 40, 6. — HO 8' 190, 5. 9.iri8 . 4'^° 50' 100, 6. + 30 7' 18", 1. alle biefe tbcnnalen SSerbältnitJe ftnb baS 3JefuI- tat ber gegenroärtigcn Seftbaffenbctt (Sage, 55orm )c.) ber Sänber unb Speere, unb fit^erlitl würben einige Seränberungen in ibrer auSbebHunj , gorm, rclati= »cn Sage unb fonfiigcr SBefcbaffenbeit aut^ Seränbe- rungen in allen 3fotermenlintcn bcrbcifübren. Die Unterbrütfung tfrifa'S , bie (finfentung bc« 3nnerafienS, bie S?erlängcrung älfienS gegen 9?eu- follanb, bie SluSfüßung ^ti Wlttrti ber Antillen unb beS «KeerbufcnS »on Werifo ic, iBürbcn notj- Wenbig bie tlimatiftbcn S^erbältniffc »on Sibirien unb »on l'abrabcr »cränbern ; eS Würbe »iellcitbt HHeS eine umgctebrte SJitbtung ncbmcn, unb für baS milbe Älima bc« reeftlicben guropa'S würbe »ieUeit^t baS raube unb falte ber öfJlic^en ®cgenben eintreten. ^tola^ie. Van Un flljänomeneit; meld)« "bie ®berfl(id)e Der ffirbc »eröirtern. I. «EtbbrbrR. §. 17. SBcfc^tcibung btefc« s>)ftonomcn«. — @ett)i§ l)at fd)on Sebcr »on ber furcfctbarcii ©eipel fpred)cn gef)ört, frie in einem ^Äomente ausS fcn blü= |>cntflen «ätäcten einen ©d)nttl;aufen ma^t, unö ju- »eilen ben umgebenbcn SBoben umreäljt. SiJrcr ®r= f^einnng gebt oft ein bumpfcö ®eräu|'cb, ein unter- irbift^eö SRoUen »crauö, baö ficb bätifig lange Seit »or bet Äataflropbe, für rectcbcö bofTelbe glcic|)fcim ein Sßorfpiel i)i, börcn läpt. 5Webr ober Weniger bef-- tige ©(liTOarfungen lafTcn ^iä) einige ©cfunren ober einige 3Äinuten lange bierauf reabrnebmi-n, nnb fol-- gen me\)x ober weniger fcbnetl auf einanbcr. 3« 9e= iBiffen gälten fefcn fie ficb fogar in »erfcbiebcncn 3»ifc^enräunien mebrc Sage, ja mcbrc a»onafe unb fclbfi ganje 3abrc lang fort. Sicfe öcmegungen jtnb »erfcbiebencr art ; benn entweber finb fic ^ori- jontofe ftojjartige DöciUationen, bie mebr ober rccni« ger f^nell auf einanber folgen, ober pnb Rc uertitale ©töpe, b. b. plöglicfjc |)ebungen nnb Sentnngen beä Sobenö, ober finb eö oerftbiebenartigc 25rebungen. SWancbmal »creinigen fic^ fafl ju gleitber 3ett alle Slrten »on Srbbeben, unb ifi bieö ber gaU , fo ift i^rcr 33env)ü)?ung Süßeö preiö gegeben. aJianc^mal finbet fiib ein grbbeben btofj auf einen gcroiffen, oft felbf} jiemlicb engen SRauni bcfcbränft; ein Seifpiel »on einem folcbcn ßrbbebcn n^ar boö auf ber Snfel S^tbia, am 2. gebruar 1S2S, roelc^eä mon auf feine SBeife , roeber auf ben bena(|)barten Snfefn, nocb auf bcm kontinente roa^rnabm. ?)äufig erfcbüttert cö audj) ouf einmal eine unermeplic^egläebc; «in Wä)ti roar basS Bon 5?eugranaba am 17. 3"ni 1828, taä jicb auf mehrere Wüionea Quabratmv= riameter auSbcbnte; ober pflanjt eö ftc^) auf enorme entfernungen binaug fort, rcic ba« oUbetannte Srb= beben »on SilTobon im 3a!)re 1755, baö fitb einer- feitg biö nacb Jappfanb, unb anbcrfeit^ biö naä) 5Kartinique fortfegte; in einer Duerricbtung lieg eS fi^ »on ©rontanb bi« naü) Slfrita füblen, wo STOa» roffo , geg unb SÄequinej jcrflört iinirben : gan,; guropa empfanb bamalö bie SBSirfungen in bemfelbcn 9}?omente. 3m Sltlgemeinen fann man aui ben üerfcbicbenen grjäblungen piele Seifpielc »on einer foltben gort- pflfanjung auf mebr ober roeniger beträcbtlicbc ?ängen unb cerfc()iebene breiten b'nauiS entnebmen unb fogar Xbatfacben baraug ableiten, bap ftc^ bie grfcbütterung oft in ber SRic^tung eineö gröpfen, mc^r ober weniger gegen ben Siequotor geneigten Äreifeö auögebe^nt ^at. §. le. SEBicfungen I>cr ®rtbcbcn. — Senn bie Srbbeben beftig finb, fo fJürjen ftc niä)t nur ganje ©fäbtc mit ben fefJcflen (Sebouben um, wooon man fo »iele benfwürbige Scifpietc fiaf, fonbern fie laffen fogar aucb ben S3oben bebeuienbe 5Kobifitotionen «rleiben. Sie »on Salabrien im 3a^r 1783 liefern unö baoon Seifpicle, bie um fo recrtbooHer finb, aW bie Sbatfai^jen »on ben ouögejeicbnetften aWönnern je- ner 3eit, j. SS. »on Sioenjio, bem Seibar.^t be« Äönigö »on 9?eoj5el, »on ©rimalbi, |)amilton, Sotomieu JC, unb enbltd) burcb eine Sommiffion ber fonigli^cn Slfa- bemie )u JJeopel aufgejeic^net worben finb. 3n biefem unglüalit^en Sanbc würbe Sitten über einanber gewor- fen 5 ber ?auf ber glüffe entweber unterbrod)cn ober »erdnbert ; bie feflefen (Debäube würben »on oben an US unten binauä gefpalten unb §)äufer über ba« 5Ji- »eau ber ©egenb ge^ioben, wnfjrcnb onbcre, bie oft nur in gonj geringer Sntfernung »on jenen flanben, me^r ober weniger tief in ben Soben fanten ; gewiffe Sbeile berfelben erboben fie^ über bie anbcrn, unb alle ©runbmauern würben aus bem Soben gcflopen. lie- fet öffnete fie^ on alten Drten, häufig in langen ©palten, wooon einige fogar 150 Steter ©reite ^at= ten; bie einen waren ifi^lirt, ,^uweilen gabelförmig unb ^ouftg notS) »on anbcrn Sfiffen fcnfrccbt burt^- fctmittcn (gig. 8) ; anrcic waren ftrablcnförmig um einen Wittclpunft, abnticb einer serbro^^cnen ®laö- f(l)eibc, »ereinigt Cg'g. fO- 2)ie einen, bie im SKo- giß 8 11 a £)urcj) (irtbibui geliirtr c BioUti, mente be^ ©tofeö offen ftanben fibloffen M plö^li^ unb jermalmten jwifdjen ibren äBonbcn bte »erfcblun= gencn ©eböube ; onbere blieben bagegcn nacb ber Be- wegung weit geöffnet, ober erweiterten firf) not^ mebr burcb bie folgenbcn (ärfd^üttcrungen. 3n bem einen wie in bem onbern goUe fab man entweber bie beiben aiänber ber ©palte in einer gbene liegenb, ober faj mon ein me^r ober weniger bcrporfpringenbcä @e= wölbe Cg'8- 10)' ober ragte ber eine 2;t)eil weit über ben onbern empor (gig- H ""f' 1-)' f" ^^^ "tf" xJ.^^ 318 10. 5iB 11. 8i8 «• Big. 10, 11 u. 12. SSeränbtrungfn im Slibcau, burdfi tiic erbfjcbtn crjtuat. not^wcnbig ber eine SJonb fid) gehoben unb ber on- bere gcfentt (loben mugte. 2)2cbr ober weniger auS- gebef)nte ©trcifen Sanbe^ fanfen plöglicb in bie Siefe, babei ^flonjungen unb SBobnungen mit ft'cb fortjiebenb unb einen Slbgrunb mit fcntrecbten, 80 Ui 100 OTeter tiefen SQSänben binter fic^ laffenb. 3n gewiffen göllen brong unmittelbar au« bem Soben biefer ^ö^len eine ungebcure SBoffermoffe, unb cntüanbcn mebr ober weniger grope ©cen, bie mandjmal feinen ft((itbaren 2lbflup jcigten, unb wo onberä unge|)eure ©tröme lieferten, ©agegen würben in onbern göllen ganje glüffe imd) bie SRiffe unb Slüfte beä Soben« »er- ft^lurft, wo fic fic^ entweber nur für eine äeitlong ober für immer »erloren. Slber auper ben joblreic^cn ©polten unb ben »er- fc|iiebcnen Älüften, wel^e bie ©cwäffcr in fic^ auf= nahmen, bafür neue lieferten, i^nen einen neuen Sauf gaben, gcfcbab c« aud), bog gonjc get^moffen in bie Sbäler binab|)ürätcn unb bie (Dewöffer in ibrem Saufe hemmten, bie bann olSbolb in bcm oberen Z\)eUt x>ei Zffatti Seen btifcctcn. I5tc angcfammcl-- ttn ©ereofTcr matten ft$ »on neuem 3a^n, ent= itjebet batiir^», bap fte an gcreifTen ©feilen Ke 5J:bal= »änbe burdjbrac^en, ober einige ©paKen t>er t^ebirgc tnccitcrfen ; ober aud) reojit t>o« neue $>tntierntf burifrafien unb ei enlweber ganj ober tl;etln)eife über ben ?)aufen vrarfen. 'Datier bic furcl;tbaren (itiSbrücbe unb ungefJümcn ©tröme, roeld;e iingebeure JelömaJTcn mit fid) fortrollten unb beren SJer^ecrungen eben fo un^cilcoU würben ati bie grbbcben felbft, unb inbcm fte ftcb ein neue« SBctt gruben, ober baö alte erroci= tertcn unb tiefer matten, ibrcn üauf burd) bie Irüm» mer, bic fic mit ftcb fortrollten unb ollmaljlig abfegten, beäeidjneten. "Der 6aui)tfd;au))(ag beö (frbbcbcii bcm Orte crfdjliepcn fid) bagegen ungebcure Duellen, bie neue glüffc erzeugen, wcld)e aus einer gelfen= fpalte ber»orfpringen, c\)ne ba? man wüpte, wöbet fte tommcn. SBarmc Quellen ftnb plöglid; crfaltet ober »crtrorfnet, ancere jeigen ft* bagegen ba, wo fonfl feine waren. 31lle biefe ybänoinfne beuten offenbar auf SSiffe unb ©palten bin, bie ficb im S5o- ben erjeugcn unb oft neue Äanäle für bie ©cwäffcr bilben, bie 5u»or barin in Umlauf gefegt werben tonnten. Die (frfcbcinungen , bie auf bic WccreStüfien ftc^ begeben , werben »on ben 3lutoren oft auf eine cigen= tbümlidje SBcife befcbriebcn ; feiten finbet man eine bcutlicbc Srflärung »on bcr (jrbcbung bcS SobcnS, unb cS wirb biefclbe ©acbe blof in anbern 21uSbrü= den wieber gegeben. So fagen bic einen , ba? |tc^ baS Tleex mebr ober weniger Weit jurücfgcjogen, unb fein SBett entwebcr blofi einige ülugenblicfc lang Ober für bcfJänbig trocfcn gelaffcn babe; wäbrenb bagegen anbere bebaupten, bag baS 5Wccr mebr ober weniger b^bc Äüficn »crfÄlungen babc. SSir über= fegen biefe Angaben mit ben ültiSbrücten »on ©^wantung beS iSobenS, wenn baS ''Pbänomcn bloß ocrübetgcbenb ifi, unb »on gebobcnen ober gcfcntten Süften, wenn es permanent ifi, weil wir biefe SBirtungen auf bie feften Jbeile ber Srbe unb nid)t auf baS 5Keer, beffen 9Ji»cau un»erctnber= lieb tf}/ bcjicbcn C§- 20). UebcraU finben wir bie nämticben %^at\aä)en wte= bcr — in beu neuem grjäblungen, wie in ben cilte= fjen ©agen ; unb waS wir in unfern Jagen febcn, macbt baS, waS unS »on ben ältcftcn 3eiten über= liefert worben ift, bötbft Wabrfcbeinlid). SIBcr würbe eS beutigen StageS wagen, t)liniuS einer formlicben Süge ju jeibcn, weil er. Wie eS bie ®cfcbid)tf^rci' bcr fagcn, bcricbtetc, baß burcb ein Srbbcbcn ©ici= lien »on 3talten, bic 3nfel eppern »on ©prien, unb bie 3nfel Suböa (9?cgroponte) »on Scotien sc. getrennt worben fei? 2Bir töüntcn nici)t einmal mit Seftimmtbeit läugncn, bag baS, nacb ben ögpptifcben Jrabitionen in einem Jag unb einer 9{acbt im OTcere untergegangene 2ltlantiS erifiirt babc. 2llle biefe iBcobacbtungcn ,^ufammcn jeigcn unS offenbar, bap lange 3eit b'uburcb ungebcure Srbe» bungcn unb ©cntiingen ficb bilbeten, woburcb crfi bic (Srboberfläcbc ibre jegige ®eflalt gewann. §. 20. llnt)cränfccrlic^fcit im »Äiccau tc* SJÄccrcä. — 2Bir babcn fo eben gcfenttc unb gebobene Äüften jugegebcn , unb bie Un»cronberIid)= teit im 9?i»eau beS ^WecreS als ©runbfag aufgeliellt; ba aber biefe Sebauptung ben allgemein »erbreiteten Sorfiellungen , unb felbji ben in ben meiften gcolo« gifdien Sebrbücbem auSgefprod)encn Meinungen ju= wibcrläuft, fo mup man fte notbwenbig auf eine Demonfiration fiügen. Die ©efcgc bcr ^»pbroftattf lebren unS nämlid) , bap eine glüffigteitSmaffc in einem 1*unttc ibrer Dberfläcbe webet ein permanen- tes Steigen , nod) ein permanentes fallen barftellen tonn, unb bap ficb baS 5!i»eau überall bcrftellen mug. Daraus folgt nun, bap baS 9Ji»cau beS TUcef nitbt in einem ^puntt flationär bleiben tann, obne ficb ju= gicid) an allen anbern Opuntien fo ju erbaltcn, unb bog bic ®cwäiTcr nidjt an einer ©teüe fteigen ober faU len tonnen , obnc bie nämticben Seranberungen in allen fünften bciTcIben SccfenS ju erleiben, es ftnb uns Jaufenbe »on Sotalitäten betannt, wo bie Ober- fiäibe bcr 5Weerc feit ben älteften gcfebitbtlitben Sei- ten aud» niibt bic geringfte 33cränberung erlitten bat ; baS 9Jiöeau bat ftd) alfo nidit »eränbert, unb biefe Un»cränbcrli^teit ifi bic juücrläfTigfte Z^at^aAt, bie wir tenncn, weil alle 3eiten ben SBeweiS bafür lie- ($rol0gu. ffrten. SBenn man auf ter antern ©eite itn Unter- f^ieb fte^t, ber fid) an ber Äüfte »on S^ite auäfprit^t unb ba^er, »ie bie Seroo^ner btefeg 1i!anbe«, ju ber annähme »eranlaff irirb, bap fic$ bo« 5Weer jurücf= gejogen t)abe, b. t). bap eö in feinen Sejirfen ge= fouen fei , fo wirb man auc^ , roie bie Semo^ner »on Salifornien, fern, Srafilien, »om Sap ber guten ?)offnung JC, fagen muffen, bag basS 5D?ecr m berfelbcn 3eit an biefen Dertern feine Seränbe-- mng erlitten ^abc. Sben fo tonnte man auc^ mit bcm Semo^ner »on 3nbien annehmen, tai fic^ baö 5Kccr am ©runbe bc« arabifc|)en üÄeerbufenä geho- ben ^abe, unb man würbe ftnben, bap biefclbe üt- fc^einung in Berfc^iebencn eporfjen an ben ÄüfJen »on "Portugal , in ber 3;?eerenge »on SWeffina k., ©tatt gefunbcn ^abe. %üe biefe Umpänbe fiinb mit tinanber un»ereinbar unt gegen bie ©efege hei ©leic^gemictitö ber glüffigfeiten , unb wir fi^lie^en barauö , baf man anfiatt ber Un»eränberli*teit be« bei»o()nbaren Soeben^, roel^c ein äfjnli^er 3rrt^um, »ic bie 3bee »on ber Unberoeglidjteit ber ÖTbtuget, Jerborgerufcn ^at, bie Unoeränberlic^feit ber Sl^eere jußeben mup, inbem mon reeig, baf bie fefte Ober- Pat^e unfercö 'Planeten ber ^lebungen, ©entungen unb Umtrötjungen jeber 2Irt fdj^ig i^. §. 21. )tni M. f. iv. — Sie Meinung, baf ftd; bie Saffermaffe bcS $Wcereö oerminbere, ober mit anbern SOBorten, bap tai 5?i»eau beä Speere« finfe, fanb ficf; fc|on bei ben ältefien 9Jaturforf4)ern; aber cS war weiter nichts aU eine Setract)tnng^weife , unb eö unternahm bie »abernte »on Upfala im 3a^re 1731, bie ©ac^e ju conftatiren. Tian ma^te an gelfen , genau an ber ©teile, bie gleidjc Öö^e mit bem 9?toeau bcä TOee- xt€ ^attc, dinfct^nitte , unb bemerfte nai^ 35crflup einiger 3a|re, bap M biefe um mehrere Zentimeter über bem SBaffer befanben, worauf man benn fcblop, baj iai 9?i»eau beö baltife^en Tletui gefunten fei. ©iefer ©$tu§ fanb aber fogleii^ SSBiberfprüt^e , ba- llet wicbcrjoltc man bie Seobai^tungen , bie no^ biö ouf unfere 3fit fortgefe^t würben. @3 ergab fid) nun wirfli(^, bap eä in mehreren fünften eine mcrtlid^e unb ununterbrochene Sinfenfung im 9Ji»eau beö 3D?eere3 gibt; allein ti erwieö ftcl> aud) ^uglcic^), baf biefe Sinfenfung ni4)t immer biejelbe ift, benn fie beträgt an einigen fünften mehrere Scntimeter, unb an anbern nur einige 5WiHimeter ; bagegcn fc^eint baä 3ti»eau an ben Äüften »on ©tane (®(|!onen) gediegen ju fein , benn bie c^emalö in gleicber §)öbe mit bcm aSofferfpieget gemachten 3eit^cn iinben ftc^ je^t unter bemfelbcn. %\xi biefen Sbotfac^en fann man ben filtern @(|)luf jte^cn, baf fic^ bafl 9Ji»eau bc« baltifd^en iWecrea ntd)t mebr ol« ba« aöer iKeere »erönbert, fonbern bap ^ä) in ginntanb unb in einem großen Zf)ül ©(bwebenö ber ©oben fiufenweife, o^nc einen mertli(t)tn ©tcf erbebt, wäbrenb er fiä) im füblidSien 2:^cil ber ?)albinfel auf bie namlidje JBeife fenft. §. 22. JJanflfamc unb fortfd)tcttcnfcc @cn: fungcn. — 2Bir baben bereite »on ber tangfamcn unb fortf4ireitenben ©entung ber Äüfien »on ©fronen gefprot^cn. Diefe ©enfung ifJ auf eine unläugbare SBeifc burt^ groben, mit benen man f^on jur 3«t Sinne'S anfing, unb bur(| »erfc^iebene ^ifiorif^e 2;(»at- fachen erwiefen werben. Sä i(J beut ju SEag auper 3weifcl, ba§ ftticn feit »ier Solittiunbcrten ^i) bie SBefJfüfic »on ßironlanb in einer Sluöbc^nung »on 9?orben nacb ©üben, bie metir aW 200 fronj. Weilen beträgt, of)ne Unterbrechung gefenft ^at; »ormalige Sauten finb eben fo Ht)x auf niebern 3nfeln aU auf bem (kontinente atlmäblig unter Sajjet gefeßf Wor= ben, unb bäufig fab man ficb genötbigt, ocrfc^iebene am Ufer gegrünbete Stabliffement« weiter in t>ai iant) hinein ju »erlegen. Stuc^ bot man ©enfungen auf gewiffen Snfeln be« ©übmeereö angegeben ; boi<» Itnb in biefen »on ben ®eologen fo wenig befui^ten Oegenben bie Jbatfacben nocb nicbt liinreicbenb be= grünbet (Rebe SKabreporenriffe). — Sluct» ifl ti febr merfwürbig, baf alle »cn Souf- fingault in ben SlnbeS »orgenommenen 5Keffungen geringere ?)iJben angeben, ol« bie 30 3abre ju»or curcb §)errn »on §>umbolbt gemacbten , woraus! bcroor= juge^en fcbcint, bap fic^ in biefem 3etfraum bie ®e- ibirge biefe« Sontinenteä gefenft baten, waä übrigen« aui$ mit einer anbern willigen Seobadjitung, nämli^ mit ber Srbcbung ber untern ©c^meegrönjen biefer tiJegenben, übereinfJimmen würbe. §. 23. nUgcmetne Soloo^wö' — ®* ""'S nun ali febr begrünbet erf$etnen, bap bie Srbbebeu grope tßeränberungen auf ber Srboberfläcbe berbor^ jubringen »ermögen, weil in unfern Jagen weit auögebebnte ©egenben allmäblig über iia^ Slibeau ber Tluve gehoben werben fonnten. SRicbt weniger e»ibcnt ifJ e«, bap ein langfamer ^'Projep »or fic^i gebt, burcb welctien »erfcbiebene Sbeilc unferer Son= tinente ficb gleicbfallä allmäblig beben fonnten, unb bap bagegen fowot^l allmäblige ©entunjjcn alö plotj- lic^e SBerfenfungen fJattfinben tonnen, bie »tine 3wet- fei correlati»e $ bänomene finb. 2IUe biefe fo merfwürfigen Umfiänbe f^einen ie= boc^ nicbtö fe^r Ueberrafdjenbe« an ftcb ju baben, wenn man über ba« ungebeure S'Jipöerbältnip nac^= bentt, wclcbe« jwifc^cn bcrSicfe ber feften Srcrinbe unb ber »on ij)r bebedten ffüffigen STOaffe betrfd^t. 3f} e« benn fo etwa« SrfJaunlicIie« , wenn eine äiinbe, bie »erbältnipmäpig fo bünn ifi al« ein ge- fcl)lagene« Oolbplättiben auf einer Drange, bei bet geringl^en Bewegung ber bariiiitcr liegenben IWaffe auf icbeüBcife befcbäbigt wirb, bcfonber« wenn man bemerft, bap, weil obne 3weifel öf)nlicbe Sewe= gungen feit bem gefiwerben ber crfJen bünnen §>auf ber Dberfläcbe fJattgefunben bäben, alle nac^fotgenben Sruften in allen SRicbtungen gefpalten ober jerriJTen werben mupten unb ba^er i^re STOaffe nicbt itn 2Bi= berflanb einer ununterbrochenen Sülle Ijaben fann? 3n ben folgenben ^Paragraphen werben wir nocb a"t anbere Sirtungen ä" fprec^en fommen. II. Uulkanifd)« «Etfdjsinungeij. §. 24. KQgcmeinc aScgrtffe. WluSituäf, (Sruption. — Die »ultanif^ien ©rfc^ieinungen fJeben mit ben Srbbeben in engfter Serbinbung ; |tc (tnb gleicl)fam bie Snbrefultate baoon. SBenn ftcli bei ben Srfc^ütterungen unb Srbebungen be« Soben« bie (frbtrurle tief burcl>fpaften finbct, fo fJeUt itc^i eine entweber »orüberge^enbe ober permanente Sommunis fation jwifc^en bem 3nnern ber Srbe unb bem Sleupern (»er, unb cntweicljen al«bann »erfcijieDcne 2lrten »on aSineralfubfJanjen au« bem ©ct)00pe ber Srbe.V25te Deffnungen C3iiffe, ©palten), woran« »erfcbiebene @a«artcn, warme« ober falte«, einfacljc« ober fcbwe- fcligfaure« Saffer, unb man^mal auc^ Schlamm bcr»ortommen, ftnb bie einfac^jfien , »crübergebenben Siefultatc. 2lber bauftg finben aucb burc^ ben gebobencn unb burcbbroc^encn SSoben unter beftigcn Detonationen 2lu«brüc^c ©tatt, welct^e alle Srümmer be« Sobend weit binau«fcbleubern, wie e« auf ©t. Ttiä)atl, einer ber 2ljoren, im 3apre 1522 gefc^e^en ju fein fcbeint, wo bie Jrümmer jweier §>ügel bie ganje ©tabt SBiUa - 9Iooa bebecf ten. ©ewöbnlic^ werben ju glei- cher 3eit weip gtübenbe, »erfc^lacfte, bim«ftcinar= tige unb gefcbmoljene 5Ka|Ten ausgeworfen, * bie balb weit bi»au«gefc^teubert werben ober an ben Slbbön- gen lierabfliepen, balb on ber ©teile, wo fteju Jage * eittic »Kinttalcaif Ü6er fcie SefdiafffnSeit bet TOineralien, (tron^erä a\ii ber gtlbfpat^gnippc, Me »ii im üicilaif in Scologic (mjufüsren [)aim »trbtn. t>uih«ntf4)e (£rfd)«nunflcii. «ffötbert »erben, auf me^t ober minbcr beträi^iaii^ien |>oi»en ^ä) anhäufen ; bieö ftnbet an fe^r oielen Dr= ten ©tatt, oon benen rotr einige aU Seifpiele an-- füjjren werben. §.25. Vuäbrni^ auf bec 3nfcl (Zt. ®eora. — di mar im Tlai 1808, aU ftd? auf ber 3nfe[ ®t. Oeorg, einer ber SJjoren, mitten auf angebauten %(U bern, ber 58oben, nai^ibem er ficj» juoor gehoben ^otte, an mebreren *puntten mit einem fur^tbaren ©etcfe öffnete. SS bilbete ficb juerfl eine weite ?)ö^fe ober Ärater, fl biö 10 5>eftaren grofi, b'erauf eine ileine in einer Sntfernung »on einer OTeile, unb enb-- li(^ nocb 12 hii 15 anbere tleine Ärater auf ber ge= fpaltenen Dberflä^e. Sine ungeheure SKenge ©c^la- •fen unb Simö^eine rourben weit binauögcroorfen, unb bebedten in einer äuäbebnung »on 4 äWeilen Sänge unb 1 SWeile Sreite ben 33oben {'/.. Witte tief. fJierauf faf» man ©tröme gefctjuiohener SPJaffcn mebr aU brei Soeben lang obne Unterbrei^ung aui bem Ärater in baS SWeer ^i) ergiepen. V 26. a)?pntc = *Äuo»o. — Der 5Kontc=9luo»o, ber ficb im 3i>bte 1538 am 5Weerbufen »on Saia, an ber Äiifie »on 9JeapeI, gebilbet batte, liefert unä noib ein Seifpiel »on einem äbnticben Sluöbrucb. fJeftige Srbbeben bauerien bier fcbo» feit jroei 3abten : om 27. unb 28. September rubten biefelben »ebcr bei Jag notb bei 9Ja(bt auä; bie ©bene, btefi(b}t»if(benbem2lBernofee, bem !Wonte= Sarbaro unb bem WUeve befanb, rcurbe alöbann in bie |>öbe geboben unb 8 ef palten, u. f. i». OPietro ©iacomo bi Soleboj. 5)ierauf fab man eine grope 23obenf}recfe fi(b beben unb iie gorm eineiS im l^ntfieben Begriffenen SergesS onnebmen; in ber ba= rauf folgenben '^aä)t öffnete fitb biefcr Ileine Srbbügelmit einem gropen®eräufcb unb ipiegrope Stammen, foreieSimäfteine, anbere ©teine unb Slftbe a\ii CPorjio). Sie Sim^fieine rübrten »on ber Srbebung be« Soben*, »eltber in ganj Sampanien aui ben Krümmern bie= fer ^Kineralfubftanjcn beftebt, bie ©teine unb afcbe bagegen »on ber (Eruption felbfl ber. Tfian fiefit nocb beute auf bem füblicben äbbang be« Serge« einen ©treifen »on ©cbladten, unb an ber ©pige beffelben ben Ueberrefi »on bem Srater, ber fie auö= »arf. ©er Sugbrucb bauerte ficben Jage lang, unb bie auägereorfene !P?affe füllte einen Sbeil beS tuc-- rtnfee an. ©eitbem bat bier fortmäbrenb bie öoU- fommenfte SRube geberrftbt. §. 27. 3oruUo. — etrcaS Slebnliibe«, aber »on befonbern Umflönben begleitet, finben roir in bem, »ai ju fWecboacban bei ber ©tabt 2lrio, am 29. September 1759, na^ jreei ^Konate langen Srbbe-- ben gefc^ob. Sluf einer mit 3ucferrobr unb 3nbigo bebeiten unb »on jmei Saiden buri^f^inittcnen ebene bilbete ftd), wie |)err »on ?)umbolbt bert(btet, in in einer 5lacbt ein am Zentrum 160 ^eter bob« Sudel, ber »on Xaufenben treincr rau(benber Äegelti bcbedt roar, in beren 2>2itte itcb fecb« grope in einet Sinie gelegene ?iügel (gig. 13) in ber 3Jicbtung ber Sulfane iSoIima unb »J)opocatcpetJ erbobcn. ©er bo(bfte biefer fecb« §>ügcl, 3oruUo genonnt, war mebr alö 500 iWeter über ber ebene ; an feinen 2tb= bangen flop eine 5Wenge Sooa berab. §. 28. ®cc 93cfuo. - (ätt»aö 2(ebnli4)e« mußte am Serfu» »orgegangen fein , benn ©trabo beftbreibt biefen Serg, otjne auf irgenb eine Seife »on bem fo mertmürbigen Äegel ;\u fprei^cn, ber ficb gegen= »»artig baran finbet (gig. 14), unb ben ©trabo, wäre er bamaW fcbon »o^anben geroefen, geaip au(^ angegeben bätte. (So i^ alfo eoibent, bap biefer iiegel bamal(5 gar nicbt »orbanben mar; aber bie ©pigen ober ©rate, bie ficb an ber gjorbfeite in einem ?)aIb{rei(S erbeben unb bie fogenannte ©omma bilben, waren »abrfcbeinlicb ein Jbeit »on einem »oUfJänbigen Äreife, bcffen füblicbe, iceit tiefer lie- genbe unb »on ber onbetn burcb eine SiametralfpaÜe getrennte §)älfte an ber Dftfeite nur nocb eine ©pur jeigt unb an ber SBeftfeite burcb bie SimgfJeinturfe beiS ©aloatorä blop nocb angebentet ifl. "Der Serg, roefcber »ieüeicbt, mit gig. 15, aui^ai), „war", toie ©trabo fagt, „an feinen Slbbcingen oupcrorbentlicb frucbtbor unb bot eine abgefiumpfte, gropentbeil« ebene unb ganj öbe ©pige bar, bie ein »erbrannteS äuöfeben baUe, §)öblen jeigte, bie »on ©palten unb »ertaltten toteinen angefüllt roaren, worauf man »ermutben tonnte, bap biefe Derter cbemat« bren= nenbe Ärater gewefen ftnb." 2IUe3 »eranlapt unö JU glauben, bap ber Äegel, ber beutigen Jage« allein nocb ben 9Jamen 33cfu» bat, beifen fämmtlicbe $ro- butte »on ben geldarten ber ©omma oerfcbieben finb, ficb erfl weit fpöter, unb wabrfcbeinlicb erH nocb bem berübmten 2lu(Sbrucb »om 3abr 79, reelcber einem römifcben SJaturforf^er baö Üeben fojiete, ficb bilbete. Dbne Brceifel bat ficb bamal« ein permanenter Sanat mitten burcb bie ©toffe binburcb gebilbet, reelcbe ftc^ unter ber gorm eine« Dome« erboben unb roclcbe bie barauffotgenben ©cblacfen einbüllten. Diefe Äata= ftropbe fcbeint roenig ^o»en, aber einen fürcbterlicben Umflurj bercorgebracbt ju baben, „ber einen gropen Jbeil be« Serge« in ba« iWeer binunterrcarf" C'Plt- niu« ber 3i'ngere), unb ^erfulanum unb ^ompet jroar nicbt unter bie Ströme gefcbmotjencr 5Waffcn »ergrub. Wie mon geiböbnlicb fagt, fonbern unter garoinen »on Sim«f}eintrümmern, bie fcbon juoor auf bem 2lbbange be« Serge« »orbanben waren, benn ber Sefuo felbfl bat niemal« ein 2ltom berfelben erjeugt. SBenn ber ganje, bem 3Äeer jugcfebrte ^^'^^1 .^^,.^- ^^'^S.^^''^'^ "'^^A jij. 13. Titz Suiran 3oru0o, Oi8 15 Der S5e(ui) ju^Sttafco'« 3ei( 340 <ßtolaQit, füblt*e abrang ie^t Bon ?aöen auSgcfüüt ifJ, fo ifl ti Eöitent, baß bcrfetbe Bor bcr Stibung beä per» manentcn Sultane« Bon SimgfJcintufen bebcit war, Bon cenen man an BcrMiebcncn 'punften no^) ®pureu ffc^t, unb iBcIcbe weit hinauf ben ganjen aupcrn ab» ^ang bet ©omrna unb fclbfj no(|) jeft ganj Sampa» nien beberfen C§- 26). §. 20. Jicfinittoii eine« SOuIfan«. — Set btefcn Srct'gntiTen, ju rocirfjen wir feine njeiteren Scifpicle linjufügcnrooaen, gef(6ief)t c« oft, bap jtc^ ber ©dirunb in ber Siefe Bcrftopft unb fi* wie beim 3??onfe--9!uoBo eine BoUliänbigc SRu^e Jerftellt. dage- gen bifbet (it^ in anbcrn Umfiänben an einet unb ber- ferben ©teile ein bfcibenber tanat, entweber unmittelbar ober mä) mefircren ©töpen. 3n biefen gäüen bilbet fit^ man*ma( ein unau«gefegt tbitiger geuergerb, iBDrauiJ eine 5Kenge ®afe eniwcicbcn, wo bie ia'Cia bePanbig tocbt unb au« n'eltftem o^ne Unterbrectiung ©c^iacfen gcirorfen werben; bieä finbct j. 93. bei bcm ©tromboli f(^on feit bem bö*flen 2iltertf)um ©tatt. Sinbcrdwo Berftopft ftcb ber Äanot in feinem obern Steife eine3eitlang; aber ba« §)tnbernii njirb fi^on butc^ bie ■ getingfJe Ätaft befeitigt ober eU erjeugt fid; in ber 5Rabe eine neue Dcffnung burcb irgenb einen sRif (gig. 16), n)elcf)et mit bem^aupttanal anaätomo= iirt. 3n aUcn gäücn gebt barau« ein aJiittelpuntt Bon einer leirfjten, ungc^inberten Sommunitation än)tfcf)en „ ,„ „ , „ ■ bem 3nnern ber Srbe unb g,9. 16. Bultamfcfie itanalc. ^^^ ^lupenTOClt , b. ^., ein SSuIfan ober Scuerbcrg ^croor. Sicfc leichte Sommunifation ifi Bielleicbt ein ©diugmitfel gegen bie ?)eftigtcit ber grbbcben; unb man bemerft aucb in berJbat, ba§ Bon bcm 21ugen= Wirf an, wo ein 3(u«bruc^ ©tatt finbet, bie ©töfe, bie man biö ba^in Berfpürte, itQt nit()t nur weniger fJart, fonbern aut^ weniger jabireicb werben ober felbfj ganj aufboren. @o würbe j. 53. bem Srbbeben Bon Saraca«, ba« im 3a()re 1812 Statt fanb, burc^ ben 21uöbru(t) bc« Sultane« auf ©t. SSincent ein Snbe gemacbt; eben fo licpen aucb ber Sultan Bon SoruUo unb ber 21u«bruc6 be« 3JJonte-9?uoBO bie @rberfd)üt= terungen aufboren, welcbe bie umgebcnben ©egenben »erwüfteten u. f. w. Sagegen fi^eint c« wieberum, baß, wenn ein Sultan tbätig Wirb, bie Srbbeben ft(^ tunbgeben: fo würbe j. S3. im 3abre 1797, al« ber Sultan Bon ^urace in ber 9Jäbe ber' ©tabt ^opapan aufgebort batte, glommen unb SRauc^ ju fpeien, ba« Z\}al Bon Duito »on bf fügen Srbjlöfen beimgefud^t. Die Sultane fe^einen bemnac^ notür" liebe i'uftlötbcr ju fein, bie Bon ber Sorfe^ung geftbaffen würben, um bcm gänjlidjen 3ufammen= ßürjen unferc« 'ptancten unb feinem unBcrmeiblic^cn 3erberften in ©tiicfc, welcbe, in ben 3iaum binauö« geworfen, bafclbfl neue 5)immel«törper bilben tf)nn= ten, juBorjutommen. §. 30. Unterfectf(t)c Eruptionen. — Sie Bulfanif^cn ^'Jönomenc ge^cn ni^t bloß auf bem trodencn Sanbe Bor ficb ; fie finben aucb unter ben SKceren ©tatt, Kai man oucb in ber Xbat Borau«= feben tonnte. 3n unfern Sagen baben wir auf eine foltbe aSeifc bie 3nfel 3ulia im 3aj)re 1831, füb= öiilicb Bon ©icilien, ftcb bilben feben; fo aud^ So= go«(aw im ^at)n 1814 im ard^ipcl ber Slleutcn; Sabrina unb eine anbcre, bie nitbt benannt würbe, im 3abrt 1811 in ben ajoren, wo ^ä) übrigen« naib ganj autbentifcbcn grjäblungcn in Bcrfcbicbenen Sei- ten folcbe bilbcten. Sbcnfo erboben ficb Qnitln ju wieberboltcn OTalcn um 3«lanb berum ; au^ fpret^en bie Bcrfcbicbenen ©rjäblungcn Bon 3nfcln, bie auf gleiche Sfficifc in ben Sunbainfcin, in ben f^itippincn unb IWoluften, im ganjcn großen Dccan, in ben Äurilcn u. f. w. entfianben ftnb. Itulfan »on Unalaiäfta. — Sine« ber f(f>ön« flcn Scifpicie ift jene 3nfef, bie (icb im 3obre 1796, 10 21?eilcn weit Bon ber nörblic^en Spiße Bon Uno« lafcbta, einer ber bleuten, erbob. 3uerf} fob man au« bcm 3)?eere eine Staitcbfäulc auffteigen ; bierauf erfcbten auf ber Dberfiäcbe bc« Sffiaffer« ein fc^jworjet '))untt, au« bcffcn ©ipfel (Sarben Bon geuer unb Steinen mit großer ©ewcslt ausgeworfen würben. ©icfe« '•pbänomen bauerte mcbrere 5Konate lang; wäbrenb biefcr 3cit nabm bie 3nfel an Srcite unb §)öbe allmäblig ju; fpäter trat au« bcrfelbcn nur nocb 3Jaucb, welc|er 4 3abre nacbber ganj aufborte. Sie 3nfet fubr jcbocb obne ftcfctbarcn 31u«wurf in ibrer Sergrößerung fort, unb bilbcte im 3abre 1806 einen Äcgcl, ben man Bon Itnalafcfcfa au« wa^r> nabm, auf wcicbem jtcb noc|) Bier anberc tlcinere an ber 9Jorbwef}fcite befanben. ®antorin. — Sbenfo finben wir im mittcllän- bifc^cn SP?eere ein fcbönc« Seifpiel Bon untcrfccifc^en 2Iu«brücben in ber Witte be« SRaume« jwifcben ben 3nfeln ©antotin,2^crcfia unb 3l«pronifi (gig. 17), welche, ben üllten jufolge, über bcm Saffer mcb- giß. 17. Die Sorte »on Sonfottn unb ben 6cna$6orten 3nfern. rere 3a^r^unbettc Bor S^rifJu« im Oefofgc heftiger (Jrbbcben erfcbienen. 3" biefem Äreifc ober (Üüttet erbob fic^ juerfi $iicra, 186 3abre Bor unfcrer 3tit= rccbnung, welche bierouf burcb fieine Snfeln, bie an ibren 3Janbcrn in ben 3abren 19, 726, 1427 ficb erbe- ben batten, größer würbe; gan,) cbcnfo bitbeten fic^ fpäter aucf) ^icra-Äamcni tm 3abre 1573, unb 9?ca-Äanicni im 3abrcl707, welilje attmäblig in ben 3abren 170'i, 1711, 1712 u. f. w. an @rbße ju= nabmen. 21uf feiner biefer 3nfcfn ^at (tcb ein Äratet gebilcct, unb alle«, wa« wir barauf feben, if} bloß ba« Srfcbeincn Bultanifc^cr Stoffe unter ber gotm eine« Some«, welcbe bie 9Xünbung, burc^ welche ftc berau«gctretcn finb, bebecft .ju baben ftbeincn. ®« gibt alfo bier feine Sultane nacb ber gegebenen Definition, aber Bicllcicl)t ifi e« ein Streben, in ber golgc einen folcl)cn ju bilpcn. Sie 3nfeln TOilo, 2lrgcntiera, poro« u. f. w. finb aiiä ben nämlicbcn ÜÄaffen gebilbet, unb Wabrfc^cinlicb aud) auf biefelbe SBeife entflanbcn ; bie« berieten übrigen« aucb *tc alten ©efc^icbtfc^rciber. §. 31. Sßa« bei »iefen ^^cinomencn »ot fid) flc^t. — Sicfe untcrfeeifcbcn ^^cinomcne wer- ben burcb glü^enbe 5D?afTen, bie über ba« SBaffct binau«geivorfen werben, bur^ ©cblacfen unb Sim«- fteine, bie auf ber Dbcrfläcbe fc^wimmcn, burcb brcn- ncnbe gclfen, bie in SWittc ber Sampfwolten crfcbei- ')Ilull|ant|'(f)e i&(fij)e\nunittt. 341 ntn, unb burc^ iai Stoä)tn 'oei Ttettma^tri, beffcn Sempcratur atäbann fe^r bcbeutenb ftcigt, angctiin- bigt. fflir ^aben bte« in neuerer 3eit bei ber 3nfc( 3ulia, Sabrina u. f. ro. gefefien, unb ifi au* »on ben ©e^riftflcUern in allen SScjie{>ungcn mit bcn gröffen Setoilö bcftfirtebcn »orbcn. So t)at unä j. SB. ber ^ater Oorec bie (Erhebung bcä 9fea--Äanient, bie im ^af)xt 1707 @tott fanb, beritbtet, unb alle Tlmflänbe, bie er in biefcm Seriell ongibt, ftimmen mit bcm überein, nai ©trabo, yiiniuö, flutarä), Suftinu« un^ oon bem Srft^einen ^iera'^ mitten un-- ter geucrjlammen unb einem btftigen Slufn^aüen be« 5Kcercö erjäblen. Die foeben angcfübrtcn Umflänbc ünbcn fitb jebod) nidjt immer oUe »creinigt. IWancbmal jcigt ft^ fein fefJc« (SefJein über bem SBaiTer; fo war ei j. 23. bei Äamtftbotfa im 3abrc 1737, ii'o aixi bem SSaffer emporgefliegene Sompfmolfen, eine bcftigc 21ufroal= lung beö aSaffer«; unb ouf ber Oberfläche beffelben {»erumfctjwimmenbe S3imöf}eine 2lUeS irar, wai man bemerfcn tonnte; al^ man aber näj^er (jinjutam, fo ertannte mon eine unterfeeif4)c Scrgtette an ber ©teile, reo »orber baä !Wcer eine iliefc »on 200 5Kcter {»atte. 3n gemiffen gaüen tommcn nitbt einmal ©cimpfc jum Sßoricbein unb ändert ^ii) bie etf4)einung nur burc^j bie SBcirme beä aSaflcrg. Die« fob man im 3a()re 1820 an ber 3nfel Sanba, in ben a»?oluttcn, wo bie Sai, bie mebr aU lUO l^Je« tcr tief loor, burcb ein rubigeä ®mpor|lcigen fefter SSafaltmaffcn , bie )val;rfcbeinticb fc^on oorbct ba Jiiaren, ein jicmücb bo!)cö, aus großen übereinander gctbürmten SJIiJtfen jufammengefegtciJ 33orgcbirge biU beten unb ftd; blo^ burd) bie SBarmc beS aSaijcrS onfünbigten, aufgefüllt U'urbe. Eö fc^eint felbfi, tsa^ fi(^ oft nacf) ben Sluöbrüiben eine ruhige unb lang= famc Srbebung bcrcerffielligt, rote »vir fte fc|)on bei jener 3nfet angegeben t)abtn, bie ftc^ cor Unalafcbta gebilbet ^at, unb reic ouö ben bon Sßirlct auf @an= tcrin gemalzten 5Seobac|tungen bercorgcbt. Tian fanb aud) in ber Zt)at in bem 3Jaume jmifc^en Tli= cra^Äament unb bem .?)afcn »on 'fffira, tt)0 man «inen jiemticb fc^roffcn unterfeeifcben Serg bemertt, ju Slnfang biefeS 3abrl;unbcrtö 3U 5Ketcr iffiaffer über bem böc^fien %^tilt\ im 3«bre 1830 aber nur not^ 8 SSetcr, unb 4 im ^at)xe 1834. (So iji ju bcrmu- tben, baß balb eine neue Snfel/ b. b- bie ©pige eincö neuen Äegel« unb wabrft^jeinlii^) oon öbnlit^en f bä= nomenen begleitet, rcie bie früber eriräbnten, in biefcm @olfe jum Sorft^ein tommen tvirb. aBir wollen b'er noä) bie Semertung beifügen, ia9 bie 3nfeln, bie ft* auf ber Oberfläc^je ber Skcre erbeben, ft^i nicbt immer in unbegranjter SJauer er-- ballen. Sßiete »erfcbwinben über turj ober lang, entroeber n)eil fte ßon ben SBetlen mebr ober recnt- ger tief abgefpült werben, mie man j. S. bei ber 3nfel 3ulia annimmt, ober weit ibre ÜRaffe in bar= unter befinblici)en Slbgrünben berfintt ; biefer Umftanb fanb o^nt Sweifel bei einer 3nfel Statt, bie im Oabrc 1719 bei St. 5Wicbael, einer ber Sljorcn, au« bem Saffer ficb crbob, unb bie man im 3abrc 1723 bcrfcbwinbcn fab, wobei fie eine Sicfe »on 133 5)^= ter bin!« itcb liep. Unb wai notb mebr beiden wiü: eine gewiffe 3nfel, bie ficb '" benfclben @e-- wäiTern im 3abre 1638 erboben battc, jeigte beute an ibrer ©teile nur nocb einen bobenlofen äb= grunb. §. 32. ©rtctungSfrotcr. — Die crfle 2Bir-- tung eincä cultanifcbcn Sluöbrucb« if} bie , bap er mit Öewalt bie ßrbtrufte in ber SRic^tung burcbbricbt, wclcbe bie inneren ©toffe ju ibrcm Sntwcicben ge- nommen baben. 2)er S3oben wirb, eon welcber Sc f4iaffenbeit er aucb fein mag , juerfl in einer mebr »ber weniger gropcn 2lu36ebnung geboten, ober in ber gorm einer @locfe gewölbt unb oft auf alle 2lrten gcfpalten ; balb nacl)bcr bricht bie Srpfoffon au« unb macbt , glei^ einer furc^itbarcn gjJine , bie gcfprengt wirb, eine tricbterförmige Deffnung, burib welcbe bäufig bie (Safe unb anbere Stoffe, bie biefe Srfcbeinung beroorojerufen baben, cnlwcicben. 2)16= fen erfJen ober anfdnglicben Deffnungen, bie ftcb in ber ganjen 2lu«bebnung be« ©oben« finben tonnen, bat man ben 9Jamcn Srbebungötratcr gegeben, um fte in ber SReibc ber »ultanifibcn ^banomen »Dn nacm bem ju unterfcbcibcn , waä ficb fpäter bilbcn tann. Der .§)ügel fclbft, ber ficb auf ber Dbcrfläcbe be« 33oben« bnrcfe bicfr erflerc Sffiirtung gebilbet t)ai, wirb oft SrbebungiSfegcl genannt, um ibn oon äbnlicben bügeln ju unterfcbciben , bie ficb bäuftg auc^ burcb bie !!lnbäufung ber au« bcm Sultan geworfe-- nen I'?affen bilbcn. JBcfd)affcni)eit tiefer Ceffnuiiflcn. — 335a6 bie Srbebungöfrater befonbcr« bcjeicbnct unb tS mi möglieb ma*t, Re fogar an folcben Orten }u erten= ncn , wo tcine Srinncrung mebr an einen 2lu«bru^ geblieben ift, ba« ift bie Slnorbnung ober Stellung ber ©cbicbten be« gebobenen Soben«, biefofebr oer= fcbiebcn ifi »on bcm, tt>a6 man überall fonft wo bcobacbtet. Diefe Stbicbten finben Rcb »on allen toeiten um bie 2lrc be« Äegcl« geneigt, wie man an bem ©urcbfcbnitt , gig. 18., ftcbt, wobei fie ficb Sig. \H Cofif tcr ©iti^tfn um einen (Srfiefiungätrotfr ^rrum. mebr unb mebr »on ber Saft« gegen bie ©pige erbeben unf ibren gebrocbenen 2;beil bem 3»ncrn ber Deffnung jutcbrcn. Scr Sliontc -- 9tnD»o bietet un« ein Seifpiel im Älcincn bar: biefer SSerg bat ficb burcb Srbebung bc« Soben« gebilbet (§. 26), bat ficb an feiner ©pige gcfpalten unb bat @afe unb glübenbe ©toffe nacb aupen geworfen ; bie Deffnung , bie man nocb beutigen Sage« unterfu^ eben tann, äcigt ring«bcrum, unter einem 9?cigung«= wintel »on 30 ®rabcn, bie ßcrfcbiebcncn Sd)icbtcn be« Sobcn«, welcbe in bcm ganjen übrigen Sam» panien ficb in borijontaler l'age finben. £>te gleicben Sbaratterc jcigt un« ber §)albtrei« ber Somma in fei= ncn geneigten Scujitporpbprlagcn, unb eine Wengc ?o= talitätcn, »on benen wir fpäter ©clcgcnbeit ju fprecben baben werben , bieten un« analoge Serbältniftc bar. Sinen anbern, nicbt minber wicbtigen unb befon= ber« bann nüglicbcn dbaratter, wenn ficb bie gebo- benen OToffen nicbt in ©cbicbten tbcilcn , fcben wir bei ben großen ßrbebungötratcrn an ben Spalten, cie ficb »on bcm SRanbc ber Slbbänge bi« jur öugcrn S5a\ii be« Serge« au«bebncn unb bie S a= ran CO«, i»ie man fie auf bcn canarifc^cn 3nW" nennt, wo fie fo mcrfwürbig finb, bilbcn. Die« fiebt man befonber« gut in ber burcb Seopolb »on SSucb entworfenen bcwunbcrungöwürbigen Äarte »on ber 3nfet ^almo, bie wir bicr rebujirt wieber geben (gig. 19). Sine biefer Soranco«, bie weit tiefer al« bic anbern gebt, fegt M »on bem 3"? be« Serge« bi« jum ®runb be« Äratcr« fort , Wie man auf ber Äartc, ober »ielleicbt bcffcr nocb an ber ^n\itbt gig. 20. fiebt. Dicfcn legtercn (Jbaraffer bemertt man fafJ immer in bcn ocrfcbiebencn l'ofalitäten , wo ficb etwa« Slebnlic^c« begeben bat, fo wie aucb auf bcn mcifJen 3nfeln, welibe in neuerer 3eit au« bcm Time empor- gefiiegen finb; oft finben ficb fogar mebrere Jbälcr oon bcrfclbcn 2lrt. §. 33. «cmerfiinflcn über tie SSilbung kte: fer .«rater. — SGir baben bc« 2lu«brueb«, welcber bie ©Übung ber trotcrförmigcn Deffnung an berSpifc ber gebobenen SKaffe wirflieb bcfiimmt, Srwöbnung getban ; cö il febocb nicbt wabrfcbeinlicb, ba§ btt Umfianb ber bei ben Srfi^einungen auf «Wonte-SZuoBo, ^taloßh 4a;v-^^:;'^:^cä^ bcr 3nW ®t. ®eorg u. f. w., feine 2lnroenbung fin- bet, ficfe befJanbig m oüen gatlen gezeigt ^abe; er föi)etnt felbft »oüig unjulaffig für gemiffc toett au«= getie^nte Ämter, melcte Wir an fe^r »ielen Dertern lennen. I>iefe Srplojton if} ober aitä; ni(^t einmal noi^ieenKg ; tenn man begreift leicbt, baf nacb einer Spaltung beä Scbcn« , roic in gig. 9, wetc^e ein »ec^fetfcitigeS SRefuItat ber Hebung ift, ber gall ein= treten fann, baf fämmtlicjtc fielen gebliebene Äe= gel (quilles) unb fämmtlidic länglit^e ©pi^cn jwi- Wen ben ©palten entweber itn 9)2omente felbfi ober fcur(^ eine neue SBirfung fttfc umgeftürjt finben. @a rnfflebt atdbann eine freie ^'6i)U (Sig. 21), bcren ©runb Rd) burcb bic Slufbäufung fämmtlic^er 2:rüm= mer gebilbet ^at, unb beren Siefe mit ber Summe ber burd) bie Srüdjc gebilbeten , leeren Släume im gjer^ättnig flebt. Stuf einer anbern Seite ifl eä Mar, bop bie Sr^ebung burtfc irgcnb eine flüfftge ober gasförmige ©ubfianj gebilbet wirb, welche auf bic Srbrinbe briirft unb fte aufjuftbwetlen fucfct. Jritt nun ber gati ein , bag biefe ©ubftanjen irgenbreo «inen Sluöreeg finben , ober ftc^ fonfiwo in bie ®in= fleTOcibe ber Srbc jurüdjieben, fo fann ber gehobene Xfjeil, »elcber nun feiner ©tiife beraubt if}, in bie jurütfgclaffenen 2(bgrünbc finten unb bo^er einen unge^enrcn teeren «Raum in ber 5Wittc beö Sergcä «tjeugen, ber alSbann niibti mel)r, alö eine in i^rer ^Witte auögefiö&fte unb an ibren jRänbern ^efpattene 27?affe bitbet. Sieä f(6eint in einer geiDiffcn 2lnjabt gäÜc, unb namentlich beim 2letna, gcfc^eben ju fein (gig. 22J, beffen öfilidjer Slb^ang eine weite SBertiefung, 35at bei Soöe genannt, barflellt, reelcfie con bo^en, an oerfcbiebenen fünften gefpaltenen ©röten begränjt tfJ. Tlan glaube aber ni(|t, baß biefer Sommentar blo§ eine i|eorctifcbe 5Betracb= tung fei; rcir ^aben fe^r siele Seifpielc Bon Sinfenfungen, fogar außcrlialb bcä 5Berci(4eö ber äBirfungen, bie »on ben grbbeben berrübren C§. 18). Sin ber ©ptge »om Sletna finbet fic^ 5. SB. eine 4UÜ 5P?eter tiefe Sinfenfung, bie fiä) »om 3abre 1S32 batirt, unb nocb mehrere anbere, bic am 2lnfange beS je|igen 3a^r= bunbertä ober am ®nbe beö »erfioffenen fid) btlbeten. |>äuftg cntftebcn plÖglic^ ©ce'n, juireilcn mit ftebenbem 2Baffer angcfüHf, burrt) baö SBcrjtnfcn beS Sobenä m Solge »ulfonifcfccr Sruptionen, »ic j. S5. tm 3af><'e 1835 bei bem öormaligen eäfarea in Sappabocien; im 3obre 1820 auf ©t. SÄit^acl, einer ber äjoren, :c. ©elbff bo^e »ultanifCbe Serge ftnb ptS|- lieb m 2lbgrunb gefunfen unb burcb tiefe ©ee'n erfe^t »orben, mie ber 33ulfan bon f apanbapon auf ^Ma im 3abre 1772, »cldjcr 40 auf feinen 2lbbängen ffcjcnbc ©örfer mit fic^ fortriß; cbenfo ouc^ im 3a^re 1638 ber f ic auf ben m 22. tiai 9)?oluffen, ben mon jwölf Weilen weit entfernt im 5Keerc njafirnabm. Sir roiffcn, baß bie ©pi^e be« Sarguaraijo, cineä pulfanif^cn ®om«, ber bmfii^t« lid) feiner §)obc mit bem S^imborajo ricaliftrte, im 3abrc 1698 cinftürjte , unb baß ba« gleicbc ®d)id' falberSapac=Urcubatte, ber ebenfalls ouf bem ^to= teau Bon Duito lag, furje Seit »or ber Slnfunft ber ©panier in amerifo. — ©oWe Z^at^ai^en, »ob IDulhanif^c (t£(f(i)«inungtn. 343 bcnen »fr noc^ jtcmltt^ »iele anbete Scffpfcle an> führen fönnten , reichen gcmtf ^fn , um Ht t^cote= ttf4ie anfici^t, Mc icir auggcfpro^en ^»abcn, ju ret^f- fettigen. §. 34. asitfungcn, bie auf bie ^r^cbung folgen. — Die fratcrförmigcn $>öWen iinb mant^» mal fo geblieben, wie bcr erfJc 3tuöbruc^ fie f)en.>ot- gebracbt i)at ; oft f)a.ben M 'ibcr aiic^ »erfcfcicbcne »ultanifcfcc grfc^einungen er)^ nac^i^et in »erfd^icbe-- nen 3etten unb auf oetfctiebene Strien gcöußert. ®o tat f?(t ber Segel beö SSefuBö (gig. 14) im Satire 79 in bem alten Sr^ebungättatet ber ©omma (§. 28) gebilbet ; fo finbet ii(t bcr ^ic oon Teneriffa in einem Sreife , beffen »crtifale SBanbungcn 300 bis 600 SKeter ^oc^ fi4> ergeben; fo liegt aucfe ber 35ul= fan Jaal ouf bet 3nfel l'ucon , einer Per '■Philippi- nen, in bet 5Wittc einer mit SBaffer angefüllten unb »on ^o^en gclfen , bie blo? einen ein5igcn Singang jwif(t)en M taffen , umgebenen 33e(fenS ;c. Sie Snfeln, wcU^e ftt^ an ferfc^icbcnen Dertern mitten in ben Speeren erhoben ^aben, jeigen unä oft ^ibänomene oon berfclben Slrt. ®o jeigen fld) bie lange 3eit bor ber cbrißlic^en 3eitrecftnung auö bem Speere emporgefiiegencn 3nfeln ©antorin, 'I^creita, 2iäprcni)i (gig. 17) M bie Sänber eineö t»citcn SrbebungötratetS. 3f>rc 3lb^änge CS'g- -3) finb nat^ aufen fanft, bagegen fJart abfc^ießenb gegen ben 5KitteIpun!t beö Äreifc«, »on bem |te bie'Stänber bilben. ©er Soben ift auä »erfcjiiebenen au^mdrta geneigten Scbicbten jnfammengefegt, worunter ft* Äalf unb J^oni(?)iefct finbcn (OTineroIogie, %xt. @limmcrfc(>icfer u. f. n>.), wel*e man befonber« auf ben beiben ®t. Sliaö »on ©antorin beobachtet, unb iDODon ftcfc ©puren auf S^erefta jeigen. 3n ber 5D?itte beö Sreifeö, bcr an ben 3{änbcrn eine bcbeutcnbe Siefe |»at, pnb bie fpatcr erfolgten ^^änomene alle »Dt Rd) gegangen, finb allmä^tig bie ©pigcn bcr Segel erf^ienen, meiere bie brei neuen 3nfeln bilben (§. 30), unb bereiten ftcb no(|) neue Stuptionen »ot C§. 31). Stmag ülefinlicbeö jcigt fic^ im bcngaliftftcn 9Äeet- bufen auf bei im 3a^re 1787 cntbecftcn 3nfcl Satten. E« ift bieä ein ttjeitcr, burt^ Jo|)e Serge gebilbetct Sreiä (gig. 24), in »eichen baS 5Weer burtb eine einzige Deffnung einbringt unb »eldjcr in feinem 5D?tttcIpunft einen Snlfan barbtetet ben man jur 3ett femer Sntberfung m »oUcr Ifiatigtctt fanb § 33 Stnaloge aStlbtinaen auf t)cn vulfa^ mfd)cn Sfnfeln. — ©te »erfc^tebcnen »ultanife^en Snfefn bte fic^ unter unfern Süugcn mitten im 5Weere btlbcten ^ctgen uni* Umftanbe bie gan; bcnen ana log ftnb, hic ixnt f(f)on befc^riebcn ^aben, fo fiellte bie 3nfel ©abrina im OTomenfe t^te« erfc^einen« einen trater bat, bet ftt^ gegen ©üben öffnete (gig. 25 u. 26) unb in einer ©palte enbigfc, reorauä cm ©trom bcfcenben SBaffer« flof ; bie 3nfel 3ulia mufte nad) ben (Srjä^lungcn eti»aö 21c^nli4ie(S barbietcn unb TOirb noc^ bur* eine »on ^»ocppig un« übetliefctte Srjä^Iung bcii Sapitän S^apcr gejeigt. %m 6. ©cp- tember Is35 n>or im 9Jcrbcn »on 5ReufeeIanb jenci ©4)ifTer beinahe 3euge »on einer untcrfccifdjcn Srup= tion, »»eld)c i(mt einen ringförmigen Reifen botbot, bcr bcinalie gleicbe §)ö^e mit bem Saffctfpiegel ^atte unb in beffen TOitte iiä) eine Sagune mit einem cin= jigen 21uögang unb mit fiebenb Reifem fflaffer ange» füllt befanb. ©iefc 3nfcln fc^cincn nun nic^tö an- bereö ju fein, aU ©pigcn »on Domen, bie me jene bcä 5D?eerbufenö ©antorin entroeber plöglid) obet langfam geboben TOorben, unb beten ©pigc ftc^, wie om !Wonte--9Juo»o, gcfpalten ^at C§. 26). ®icä ftnb nun rcal;re Srj>ebung«trater ober 2(uöbruc|«fratct, TOte man fie nennen mag ; unb alä foldie fönnen fie balb fcfie Oefteinc, balb »erfcfeicbene Suffe obet fo= gar ©(^ladcn, bie ftcb an'ibren SRänbcrn aufkauften, batbieten. Det ajorifcfec Slte^ipcl, bcr f(f)On fo off auö bcr Siefe beö 5Keerc« o^nlidje 3nfcln i)at ent= fle!;cn feficn, njcldjc bie 3eit jerfiört i)at, jcigt und eine, bie beßl^alb bem Untergang entgangen ju fein ^(t)cint, um unä ju jeigen, tuie fi* alle »erfc^wunbene gebilbet ()atten. gä iH ber gelfen 'bon forto be SIN"/ bet einen lueiten Äreiä barftcllt, in wcldjcm bie ©(^iffe einen 3uflucbt^ort finbcn, unb beffen 130 5Wetet (>obc SÜBänbe aug »ultanifc^em Juff befte{»en. Siefc f ^änomenc laffen uufS ben Ittfprung einer jicmlid) großen 3(njabt 3nfetn, bie fiä) in unfern Timm ftnben Cgig. 27), foroo^l burt^ bie Analogie ber gotmen, bie fie mit bem fc^on crreci^nten bar= bieten, ali iuxä) i^re Scfc^affenjieit cttennen. ®fe lon in 3nfrt Sunt Jig 2t j Ib Srfiiicmen unb gorm ßcitifftr sultonifc^er 3n(cin 344 ißtole^ie finen ftn* ^ufeifenfötmtg unt> ^abtn eine mc^r ober [ ^eroorgebrat^tte^ Srjaben^eit unb ben einen ober ben ntinbct rccifc Deffnung, butcb weltbe man in ba« anbern fecunbaren ©om. 2luf Seneriffa ift ein an 3nnetc iti tiefen, »on if)nen cingefdjIofFenen Secfenö | bct ©pife burct)broc|ener Dom mitten aus bem @r= einbringen tanii, in beffen «Witte ftcb manttimat einige , (»ebungStcater empotgeUicgen. 2Im SSefuoc tann man, tfolirte ouifanifc^e j?egel finben. Uniext ftnb ooü-- ; ber conflanten gefiigfeit bcr SafiS unb oerfdjicbenen fiänbig gcfd^loffen, an einigen fünften i^reS Umfangd anbern Seobat^itungen naä) ju urtfieilen, einen den mcbt ober rcenigcr buri^broc^ene Sreifc, b. b- ®ruppen Heiner, frei^förmig jufammengeftctlter 3"f''("/ bie mebr ober minbcr über baS SSaffcr ffoorragen. ®ieS finb ebenfo »tele S^atfac^en, trcicbe ebcnfo gut an bie bctfc^icbenen, bon unS angefü&rtcn 2:i>atfac^en, a(S an bie unter unfern 2lugeu gebilbctcn ouf«'"/ rcie j. S. bie3nfc£ Sarren unb ©antorin, erinnern. §. 36. 93crf(^öicfccnc (Spod)cn bei fccr S8il= iung eine« SOulfanc«. — 5'ian muf bäufig in ber «Waffe eine* geuerbcrgcS metjiere oerfcbiebene Sbeile unterft^ieiben, irooon jcber einer bcfonbern 33ilbung«»cife entfpricbt. £>ie erfte Srbabenbeit ifi im Stügemeinen bie golge einer @rbebung ieä fc^on »orbanbenen SobenS, bcr irgenb t»ie befi^affen fein fann. 3ti ber gotge fpattet ftcb bcr gcbobene Sobcn unb erjeugt cntwcbcr einen SrbebungStrater ober »rie bei bcm 3oru(Io einen Som »cn einer jäbcn 5Waffe, ber ftd) bcutliib oon bem erfien .?)üger untcrfcbeibet, unb julejt bilbet ftcb in bcr Witte beS einen ober beS anbern ein permanentes Äamin. §)ierauf bc= ginnt oft bie Siibung eines GnbtegetS »ermittelfl ber »erfc(;tacften ©ubflanjen, bie bur% baS Sabobob geboben werben, bereu primitioer Äanal ftcb anfüllt unb bie ficb an bie SJänber ber Deffnung geftopen ober in bie Stifte binou^ gefcbtcubert finben, i»ooon fic njiebcr um ben SruptionSmittcfpunft bfvum nie^ berfallcn unb alSbann ju Äcgeln mit Slbbängcn »on böcbfienS .30 bis 40 ®rnben ftcb oufbaufen. ®iefe lodferen ©djjlacfcn bacfen im 3nncrn beS SaminS jufammen , tuelcbcS fte bonn mebr unb mcbr burcb aUmäbligc Sorftecbung »erengen unb fomit beffen ei= gentlicben ©urcbmeffer »erbergen. SS iff ein feltener gati, baf man biefe breierlei Silbungen in einem unb bemfclbcn Sulfanc beifammcn finbet; ober immer erfennt man bie burcb ?'cbung ffig as 1ii|T4t itnb ^Jroji i'om afttta unb fcmet Umgciunii tralfern oermutbcn, ber ttacb 2lrt eines ©omeS ^iä) im 3(»bre 79 gebilbet, fpdter »on locferen ©ubftanjen bebecft ivorben reäre, unb an feiner ©pige einen wabrcn ©ct)lacfen!egel trägt. SlmSJetna (gig. 2b') unter» fcbcibct man ganj beutlicb bie urfprünglicbe t^rbabcnbeit mit Dcden eon. alten Saoen, mitten auf bcr leiebt geivölbtcn Dberfla(|e, ivctc^e biefer ganje Sbcif ber 3nfel barfiellt; fie enbigt in einer beinabe ebenen gläcbe, bem fiano bei ?ogo, auf bcren STOitte ffcb ber legte ©cblacfenfegcl erbebt, ber »on allen ©citen regelmäßig umfcbrieben unb »on ber 35aftS, auf ber er ftcb gebilbet bat, beutlicb- abgefonbert ifl. 2luf ben 2lbbängen jeigen ftcb bie fteinen SruptionStegcln, bie jtcb in »erfebicbenen 3eiten ba unb bort gebilbet baben unb bie alSbann jur SBölbungbeS ganjen umgebenben SobenS beigetragen baben. ßs ifi tlor, bog bie ©tbtacf enfcgel , bie, i»ie roir bereits gefagf baben, über »uüaniftben Slbgrünben aufgebaut ftnb, nur eine geringe gef^igteit befigen tonnen ; aucb »eränbern fte oft ibre i?orm bei jebem SluSbrucb-' Salb erbebt ftcb baS ©ebäube mebr unb mebr; balb fiürjen bagegen mebr ober ivenigcr be- träc^tlicbe ©tüefe ein, baber aucb allerlei 2Jrten »on tiefen ©cbarten ober Söcbern an ben jtegetn. SiS= rceilcu tfirb bie ganje 5Waffc »on ben Slbgrünben »crfcbiungen , bie fie juocr bebecftc unb baut ftcb buri^ nad;foIgenbe Srupttonen »ineber auf. DiefcS ©4ncffal traf ben Snbtcget beS Sletna, bcr mebrere 5Kale »oll- ffänbig »erfcbreunben ifJ unb einen ungcbcurcn ©cblunb obne SSrufJmaucr mitten auf bem flcincn ^lateau, welcbeS bie anfänglicbe Srbabenbeit ober ben juerfi gebilbctcn Surfel enbigt, jurüdliep. 2lm SSefti» fc^eint jtcb bct obere Ztieil beS ÄegelS niemals »eränbert ju (»oben. §. 37. £ifl« 3nncte bcr Ärater, — ©egen allgemeines Srmarten aller berje= ■; ntgen, rccl^e bie S?ulfane befucbcn, bietet baS 3nnerc eines .^^raterS für bie Seobacbtung oft nur wenig 3'!" tereffantcS bar. 9tacb ben grofen Sntptionen, iväbrenb berfclben man ftcb bem Ärater nicbt näbern tann, ftebt man an biefcn fegeiförmigen ©dblünbcn, beren oberer i3urtbmeffer mebr ober weniger grof ifl unb beren (Srunb bäufig auS einent 2)ecfcl fef}= geworbener Saoa, bie baS S>aupt= tamin bebeclt, gebilbet ju fein ftbeint, gewöbnlicb blog ©cbwefelbämpfe auf= ftcigen, bie bin unb wiebcr auS ben SRiiTen beS SobenS, ben 3wifcben- räumen jwifebcn ben Slöden einge= ftürjter Saoamaffen ober einer mebr ober minber gropen 2lnjabl tleiner, an »erfcbiebcnen '»piägcn empi5rgeftic= gener Segel entwei(^cn. 9Sancbmal beobacbtet man einen ober mebrere Slbgrünbe, bie entweber mit 'Dänffcn erfüllt ftnb, wdcbe befianbig ent= weicbcn unb bie jugletcb in ber 3;iefe bie gtübenbe Sa»a feben laffen ; ober in loctcbcn bumpfe ©tiUc unb tiefeS Duntct bcrrftbt, fo bap fte jwar fc^retfcnerregenb finb , aber Weber an bie 3magination ju fprecben ober nur baS geringffe 3ntercfire für bie Scob» atfttung in 2lnfpru(b SU nebmen »er- mögen. 3" langen 3i»ifcbenräumcn tüulkanifd)« «Etfdietnuiiflen. 345 jwife^en ben Ättfen »erf(^i»mbcn oft tte ©puren einei »ultanif(^en Urfprungö gänjltc^) ; in gewilTen gällen bcbetfen ^ä) bie SBanbungen bcr Ärater mit *pflanjcn, »tc man j. S. Don bcm 33cfuo cot bcm ätuebrut^) im Oflti« l(J31 beridjtct. Sä recrbtn icbod) einige Seobadjfungcn Qtma^t, bic berichtet ju »erben »erbienen. ©er Ärater »on ©tromboli, rvttäftx ü(^ fdS)on feit ben älteflcn 3eitcn in unauf^örlid^er S:(;ätigteit befinbct, jetgf noä) Ijeute Srf($einungen, bic mit benienigen ibcnlifc() finb-, bie tuxä) ©patlanjani im 3fl^re 17.* befdjrieben ttmrben. Sr ifl beflänbig mit gef(femoIjencr ta'oa angcfüDt, bie fid^ in bem trafer unauögefcgt (lebt unb fenft. %a ben 3ianb ju einer |)öj)e ccn s biö 10 5'?eter gelangt, fcfciveUt biefe l'aoa auf unb bcberft Rct> mit großen SInfen, bie balb nact^fjer mit einem Ärü4en aufplagen, tuobei fic eine ungeljeure aScnge Oofe entii'eiä^en laffen unb »erfclilacfte ©ubfJanjen auf alle (Seiten (»inauö fc^Ieubern. Unmittelbar nncb ber <5r= plofion fenft fte fid) »ieber, fJeigt bann aberniaW in bie ?>ö!ie, um bie nämlichen SBirtungen ^eroorju» bringen, bie (id) auf ebengenannte SBeife nac^ 3n)i= ft^enräumen »on einigen tliinuten »ieber^olen. ^ SBenn bie *va»a Bon ©tromboli weniger flüffig wäre, fo begreift man leidjt, bap fie, ju i^rer grö&= tcn |)6^e gelangt, Hill fle^jen, eine gcivölbtc gorm annehmen, unb al« ein me^r ober weniger bo&er ©om fcfi »erben tonnte, unb bap, wenn alöbann in einem geiciffen ^Momente eine grptofion auöbre- (tien würbe, |tc^ ein neuer Äcgel mit einem Jfratcr in ber JDiilte be« alten befinben fönntc. ©icfcö er- ttärt mä bod, roaö häufig in ben SBulfanen, j. 53. am 35efu»e C5t8-29), »orlommt, wo ftc^ ©ome er= beben, bie meljr ober weniger lange anöbaucrten, ^dj olsbann fpalteten, ben ta'oen einen freien ©urct= gang geftattetcn unb julegt in bic unter i^nen gcblie- benen Sibgriinbe fJürjten. ©ewiffe Ärater, bereu ©runb eine jiemlidj) grope Slu^bebnung scigen, f4)lie= fen öftere mel^r ober weniger (>o^c ^liigel ein, bie wa5rf(tieinli(| einen d^nliicn Urfprung gehabt baben, Wie ber »on unä angeführte; fc ,eä nun, bap eine unter ber gorm cinci^ ©ecfclä ober Tlü^t in einer gcwiffen ?)c!)e angel>altene ilaoamaffe ftcti in oerfc^ie= benen ^puntten aufgcbläbt babe, ober fei ei, bap ti in ben »erfc^iebenen ©ubfianjen, weldje bie §)öf)le aufgefüllt (»atten, Sr^ebungen ©tatt gefunben ^abcn. SD?and)mal finbet man anfJatt ber ^iaia am ®runbe ber Srater toc^enben ©i^wefet, wie mon eö am 33ul» cano unb in einem Jo^ercn ®rabe am Sultan 'iaal ouf ber 3nfel Sufon t§. 34), unb an bem Sultane Don Sljufral im Storben Bon Duito in ben Slnbeä gefet)en bat; man fü^rt auc^ ©c^iwcfelljügel unb fo= aar ©ome an, bie, wie Souffingault e^ an bem SSul- fan $afio beobachtete, ganj aui biefem ©toffe befielen. 5Kan finbet heutigen Jageä in ben 3{eifebef(^rei= bungen Ijöufig ben Ärater »om 93erge Äiraueab auf ber 3nfel Dwai^i, eine ber ©anbwic^äinfetn, ange» fü^rt: biefe weite §>ö&le, »on ber man fagt, bap fic 5 bi« 6 Weilen im Umfang unb (iOO Wlüex Siefe babe, äcigt mebrere Stagen, unb ifJ mit einer SiJenge fleiner Segel bcbecft, worauf ©c^wefelbämpfe ent= »eichen, ©uri^ bie ©palten, bie ftd) auf ben ab- fangen biefe« weiten Sraterö bilben, ergiepen ftd) oon 3eit ju 3eit ^^aoaftröme, bie i^re SJii^tung nac^ feinem SWittelpuntt nefjmen. Stuf feinem ©runbe fanb fii^ im 3a^rc 1832 eine SWaffc tod)enber Saoa, bie eine füblidjc 3!i($tung mit einet ©efc^winbigfeit no^m, welche mebr aU eine 5Weile in ber ©tnnbe betrug, o^ne bap man ettennen tonnte, buri^ toai fie ftc^ ergop, unb bie obne 3n>eifel irgenb eine ©palte ober irgenb eine tiefe ©teile im 3)Jeereögruub erfüUte. §. 38. (golfataren. - Sä gibt fef)r vieU Ära= tcr, bie feit langer 3efi feine iava, bafüt aber in mebr ober weniger reitttlti^cm OTape ©^wefelbämpfe geliefert baben, bie aug einer 5Kenge ©palten ober Siiffe beö Sobenä unb oft mit SBafferbampf entwei- chen, ©aber au* ber Sfame ©olfataren, mit weldiem man bie ocrfcjjiebenen Üotalitöten bejeictmet, wo biefe grfe^einungen mei)x ober weniger entwicfcK finb. m finben ficb baruntcr folc^e, bie immer in biefem 3uftanbe gcwefen ju fein f(t)einen : ein folc^et ift j. S5. im Äonigreid) 9?eapcl, bie ©olfatara »on ''Pojjuoli, bic einen weiten Erbcbunggfrater barfteOt, auf beffen ©runb fic^; jcrbrodjenc »ulfanifc^e ©efteine beünben , bie täglich bure^ bic ©ämpfe jcrlegt werben. ©iefe ©olfatara fJcigt biä jum bödjflen attertbum hinauf unb fctjeint niemals etwa« 2lnbereö gebilbet JU ^aben, aU \va6 man nod) ^cute baran beobachtet. 3n ruhigen SWomcntcn werben bie Ärater me^r ober nünber energifcfje ©olfataren. S« ift tein feltencr gaU, bap man ben Orunb ber tratet unb bct ©ofataten »on einem ober mej« rcren ©ee'n, bie häufig fejir tief finb, aufgefüllt finbet. ©aiS SBaffer, baö fie enthalten, ift mani^mol jiemlicl) rein, oft aber and; mit »crfcl^iebencn ©nljcn unb ©d)wefcl ober fcbwefeligen ©äuren belaben, wie man am Sultan Jefdjem, ober bem «Wont =3bienne auf ber 3nfel 3aoa oor bem 3abre 1817 fab , in welchem bicfer SBerg buri^ bie SBirfung ber ®afe, wie wir ti fpäter feben werben, ganj jufammen= flürjte. §. 39. «nfaitfl ber oerfcbiebcne Songlomerate bilben. ©ic , burc^ bic Sultane ^inau« geworfenen ©ämpfe unb 3lfc6e bilben mancljmal nngebeure unb oft fo bidjte SOBclten , bap bem 3;age«lid)t ber ©urc^= gang »crfagt ifi , unb bie ganje Umgcgenb fti^ mit ginfternip bcbecft. ©iefe burc^ bie SSinbc fortgetrie= benen SSolten werben juwcilcn 20, 50 unb 200 3J?ei= len weit fortgetragen : bie« gcfcbaj) j. S. im ^a^vt 1812, wo bic Slfe^ie be« Sultan« »on ©t. Sincent, 346 (ßtttlaiie. ofiieörtö bii mä) Sarboba« getragen luurte, unb bafelbP eine folc^e ©unfel^etf »erbretfetc, rap man om »oüen Sage 9Ii(btö fa^. 3m ^a\)u 1794 »vurte bie 2tfcbe be« 33efu»« biö jum ^intern Steife »on galabrien getrogen, unb man finbet fogar im ^rc- copuä, bag fte bei bcm 2tu^bru(^ öcn 452 biä nat^ Sonftontinopcl getrieben würbe. 2Baä bei ben fubmarinifcfccn Sruvtionen auf bem lOTeere^grunti »ergebe, tonn man nicbt febenj c^ ifi aber flar , ba§ b'ic auswürfe »on erbigen toubf}an= jen, »cn 3iaptl(t unb SimöfJeinen ni^it reeniger be» trädjjtlid) fein tonnen, ireil man »on biefen ©ubflan- jcn fall immer enorme Quantitäten auf ber Dber= fiää)t be(5 aSafTerg ivdbrcnb ter (Eruptionen fief)t, unb n?ei[ man in ben gehobenen Streifen beö SobeniS Ablagerungen »on »ultanifc^en Suffen , g?im«pcin-- tuffen unb gonglomeraten, bie ganj unb gar ben(c= nigen af)nli* ftnb , bie fi* auf t>er Dberflacbe besS trotfenen Sanbc« bitbcn, ganj beutlid) mabrnimmt. %. 40. £)o« @rfd)itncn flcf^moljcitcc ®ub= ftamcn. — Die (Srfcbeinungen, »on benen reir »or- bin fpracbcn, finC mand;mal tie einjigen SBirfungen einer Sruption ; aber am bäu|igften finb fie nur bie ajortäufcr, ober auä) ein 3tnt)ang »on einem 2Iu«- würfe ber geftbmolsenen ©ubftan^en , bie balb nacb= ^er unter »erfcbiebcncn formen erfcfcetnen. SCJani^mal erbeben Rcb biefe, geivobnli^ ju SRaffen »ereinigten ©toffe alä Äegel ober 2>ome felbfl über tcr Deff- nung, bie ibnen jum SJu^tritt bient, unb bilben melir ober minber bo^e Serge, bie batb »oU, balb in ibrem ßentrum fcnfrec^t burebbobrt fünb, unb Wc mandjmal mebr unb mebr aufwärts geflogen werben tonnen. ®ie6 ifl bcm 3oruüo begegnet, bat ficb im ^OTcerbu- fen »on ©antorin (§.31) jugetragen, unb gebt nocb jeßt bafclbft »or jtä) , unb muf te in febr »lelen ^o f alitoten, bie wir Fennen, Statt gefunben baben. 3n anbern UmfJänben füüt fi* ber »orber ft^on on ber ©pi^e eineö 33u(tanö gebiibete Srater mit ben gefcbmcljencn ©ubflanjen »oUftänbig an , bie bann balb barauf einen Z^tii beä Srater« mebr ober weniger tief abtauten, fobann in ©trömen ablaufen, WeJ^e bie ©eite beö 23ergeö burcbfurtben unb biä jur Sbene berabfltegen, wo fte ficb mebr ober weni ger ouöbrciten. Anberöwo , unb befonber^^ wenn fitb ber Segel f(?)on in einer bebeutenben §)öbe , wie beim 2tetna, ouf Teneriffa, bei ben 35ultanen ber 2lnbeö k., be^ finbet, i|l e« ein fettcner gati , bag fiä} bie gefcbmoi: jenen aWaffen burtb ben Ärater binburd) S3abn machen 2(n ber ©eite beä Serge>J , an beffen gug , ober in ber umgebenben Gbene , mancbmal fogar febr weit ba»on entfernt, biiben ficfe mefir ober weniger Weite ©palten , wcld;e ficb immer in einer bnrcb bie 2lre beö ?)aupttamin(3 binburcbgebenben Sertitalebene be= finben, unb burib weldjc bie gefcbmol jenen ©ubf}an= jen an ber Dberfläcbe beö Soben^ austreten. 2San(^= mol gemattet eine folc^e ©palte in allen fünften t^re 2lu«bebnung ber ü.a'oa einen unmittelbaren 2Iu(5= tritt; gewöbniicb aber bilben ficb auf ibrer SKidjitungS- linie ein ober iflebrere auf einanber folgenbe tegel, burcb welche bie geftbmoljene 2)?affe entweicbt. di gefcbiebt fogar, bag ficb auf biefe 2ßeife über meb rcren ©palten jugleicb, entweber foglei^ ober atlmäb tig, befteigbare Äcgel bilben, unb bag oft tai ganje Serrain ba»on bebecft ifJ. §.41. ^orm *ct ®tröme. — 2Benn fitb t" einem platten Sanbe am guge beä SSuItanesJ ®rup= tion^fpalten bilben, fo breitet fieb bie i^aoa, welche auö bcnfelben tritt, unmittelbar in breiten, borijon- talen ©etfen auf ber Sbcne auä. Sie« fanb j. 3. im 3abre 1783 in 3i31anb ©tatt; ei bilbeten ftcb nömlicb in ber Sbene om guge beiS ©taptar--3otul, eine« boben Seuerbcrgeö, ©polten, worou« ftrf) eine ungeheure Sfiaffe geftbmoljener ©ubftonjen crgog, bie ftd) unmittelbor über bem Soben ou^breiteten , »on bem fie mcbr oW SO Duobratmeilen bebedten, wo= bei |te olle tiefen ©teilen oui^füllten unb einen weit au^gebebntcn gcuerfee »on betröcbtlicber Xiefe bilbeten. 3eDocb gefialten ficb bie ©ac^en nidjt immer auf biefe aBeife ; oft crgiegen ftib bie geftbmoljenen ©ub= flanjen über mebr ober minber geneigte Slbbonge, unb bilben bie Sa»en auf ibrcr Dberfläcbc etgentlii^c ©tröme , bie mebr ober weniger fang fi'nb , »on beneit ein Sbeil in golge ber Srfaltung, unb glei^= fam aU 3eugc »on ibrem Saufe, jurürfbleibt. Salb nacb ibrem austritt ausS bem ©cbooge ber Srbe crtoltet bie gcfcbmolsene SWoffe an ibrem Slugentbeile, wirb fcft, erbälf babei alle 2lrtcn griffe unt< iürnu jeln , unb erbolt auf biefe SBeife eine gewbbnlii^ poröfc, mebr ober weniger biete Ärufle. DicfeÄrufte »erbinbert bie »on ibr eingefcbloffenc glüffigteit, fic^ uocb mebr in bie ©reite auöjubcbnen , unb ertaubt rem ©trome, »on jc^t an eine gewiffc ®icfe beiju= bebolten ; ferner bewabrt fie wegen ibresi geringen SeitungS»ermögenö, ben innern Sbcü ber So»a »or Srfoltung, bie bobur^) ougerorbentlicb »erjögert wer= ben fann. SUan fiebt oucb in ber SCbat Sa»cn lange 3eit flüffig ober breiartig bleiben, unb eine febr be- beutenbe Jemperotur bcibebalten ; mon fübrt unter onbcrn folcbe an , bie auf febr fcbwoiben Sübbängen 10 Sabre nocb ibrem Srgug no^ floffen , unb TOie= berum anbere, bie 203a^re natb ibrem austritt auö bem 3nnern ber Srbe IJampfe »erbreiteten. 2Bcnn nacb bem augern Srtolten bie »ulfonifcbc Duelle immer nocb gefcbmoljene ©ubflanjen liefert, fo fliegen biefe in einer 21rt feflgeworbcncn ©cbloucb^ ober »actcä, ber bann auf jebe möglidie SBeife bin unb ber bewegt , jufommengcfcboben , gebrebt wirb, unb ftcb niib »nb nocb Wieber berflctlt : bober aucb ©rebungen unb »erfcbiebene- Unregelmcigigteiten im Sosoflrome. SBenn bie Quelle »ertrodnete, fo fäbrt bie^Kaffe, bie ou^ ibr flog, beffenungeod)tet in bcnt fte einfd)liegenben ©ad ju fliegen fort; boc^ wirb biefer le^tere allmäbltg platter, fintt in ber 2)?itte ein, unb lägt einen mebr ober weniger erbabenen aSulfi an ben SJänbern jurüd. Sie« jeigt ft^ juerft an bem obern Sbeile be^ ©trome^; Jobann allmöb^ lig bi^ }u bem funtte, wo bie fiüitige 5Waffe, bie immer jober wiYb, nitbt mebr bie Äroft befi^t, bie fefier geworbenen Sbeile mit fic^ fortiujieben, fie ju bre^ (benunb»orwärtejuflo= gen. Die Sa»e bält olS- bann unten am ©acte on, ber in einem mebr ober weniger biden Änopfe CcuIoOenbigtCgig.30). ji«- w. 6ä ift }u bemerten, bag, wenn bie Slbbodiung be« Sobenö, über wclcben bie Sooa fliegt, febr fiort ifl, bie fllüffigc ober breiige 5Kaffe, ftet« einen fd)malen ©trom »on geringer Dide, einen fcbmolen 9iiemen, ouf bem Slbbong be« Serge« bilbet. SBenn bie Quelle »ertrodnet, fo bleibt ouf ber Dberfläcbe be«, Sc= benä, binter bem obgefloffenen ©trome, blog bie feft= geworbene ^out »on ber Dberflädie beffelbcn übrig, bie alöbann eine bünne ©cbicbte ou« einer poröfen, in unjufommenbängenbcn , mebr ober weniger »crbreb^ ten ober »erftbobenen Sruib-ftüden beficbenbe @ub= flonj borRellt ; bie fteinigen Va»cn, bie in günfligen Um= ftänben eine porpbprartige ©truttur onnebmen tonnen Cf. ^Mineralogie, Slrtitel gelbfpatlj), laffen fo-- gor fafl nicbtö auf 2lbbängen mit einer 5?eigung »on 7 bis 8 ©roben jurüd, unb finb beinobe immer auger= orbentliib »erfcbobene poröfe ©toffe. Darauf gebt nun beroor, bog bie ©pigcn ber geuerberge nidjt burd) ^iatm, Wie man juweilen bebouptet , gewai^fen fein tonnen, unb bag fie nomcntlicb oud) nid)t bie fdjfanfe Sorm, wclcbe wir bäufig on biefen ©pigen feben, boburc^ gewonnen baben ; man mug »ielmebr beren Urfprung 11lulkanifd)c (fitfdjeinunflfn. 347 jn Gr^ebungen ober Sluöfirömuiigen jä^et Stoffe, tic nictit rceitcr geflogen finb, fudjen; aut^ fudjen bie unter ber gorm_»on tai>a ober loderen ©cfeladen ausgeworfenen »ubHanjcn bur* Sln^äufung an il;rer Safti} rocit clKr baö §)eroorragen ju vermtnbern aW ju oerine()ren. auf 2tbl)(ingen »on 3 biß ;■) ©vaben, wo bie ®e= f4)tBinbtgteit ftt^) bebeutenb »erjcgert, wirb ber wtrom breiter nnb ft^wiüt untcrwegiJ auf; aber auä) bie SRinbc nimmt an Sitfe nnb i^efttgfeit }u , unb QWaU ttge Serrürfungen ober Serfi^iebungen CDtiSIotationen;) jtnben alöbann in bem bie flütTige Si^affe einfcblie^cn= bcn fleinigcn geiin0t jnnfdjen bem SCBieberftanb ber feflcn ^üUe unb ber bcwegenben Sraft ber, wetcbc bem fiüffigen Jbeit innivobnt ; bie 's^ava balt aläbann »on felbft an, nat^bent fte fiicfe auf einem gewiffen SRaume ouögebebnt bat, unb bilbet einen mcbr ober weniger biden glatcn, beffen Dberfläcbe atlmäbtig eben wirb. Dies gefcfcab J. 33. bei ber gruption auf 3*(anb, im 3a^r 1783, wo bie 8a»a an mcbreren ^)untten anbiett unb fcbroffe abgeriffene ^fatcaut »on einer bebeuten= bcn Dide bilbete. Siefe Umftänbe änbern ftd; im 3t(Igemcinen aüe ab, je nac^ ber 23efc^affcnbeit ber aus bem ©cbooße ber Srbe ausgetretenen ©ubpanj, ibrem glüffigtcits^ juftonbe unb ber Seic^itigteit, mebr ober tueniger fdjnetl JU erhärten. SS gibt fo jäbe ®ebilbe biefer Srt, bap fie nidit einmal flicken fijnnen unb baber an ber Dcffnung bleiben, waS j. S. bei gewiffen 2rac^ijten ber gatl ijl (§§. 46 unb 95), bie alSbann me(>r ober weniger ^o^e Dome bitben. Slnberc, j. S. »erfc^iebenc Dbftbianc, bie fdjnell ju crfotten unb fefi JU werben ftbcinen, bleiben mancbmal als gro&e Sropfen fogar an jiemltd) fiarten 2(bfä(Ien bangen, Wie man j. S. auf ber ©pige beS Seneriffa feben lonn. Sagegen batten folcbe iasen, bie nur lang= fam erfalten unb lange 3eit flüffig bleiben, nur auf einem borijontalen SBcben an; bieS finb biejenigcn, weld)c befonberS bie angegebenen Variationen barfJeUen. §. 42. föerf^tc^cnc ©Ijaroftcrc einet nnb bcrfclbcn 8a»«art. — ^aü) bem, was »oranS- gebt, ift eS nun flar, Ita^ bie SaBen fic^ nur auf einem mertlitb ^orijontalen ©oben bis ju einer ge= wiffen ©irfe unb in gleicbfiJrmigen Deden ober l'agen anifommeln tonnen; an allen anbern Drten bilben fie tntweber abgcfonberte, abgeriffene ©tiide mit auSge böblten Dberfläcben, bie an ibrem oberen Sbeile bünne «nb ba, wo fte in ber gig. 30 gejeigten Slnfcbwellung enbigen, mebr ober weniger bid ftnb, ober bilben fie auc^ oerriidtc 3lblagerungen, beren Srutbftiide anf- alle 2lrten über cinanber geworfen ftnb. SDäofern nur ber Saoafirom eine gewiffe 2luSbebnuim bat, fo tann man in feinem 33ertaufe alle biefe Sigenfdjaften je naä; ber 9Jeigung ber 3(bbänge, auf bcnen er gefloffen ift, feben. 9?un ftebt au* bie ©truttur ber l'aoa ancb in Sejiebung ju ibrer äußern Sefibaffenbeit. Der Streifen, ber binter bem ©trome auf einem fcbr ge= neigten 2lbbang jurüdgeblieben tft, fJellt bünne, oer= fcbladte, glcid)fam geftoc^tene unb immer febr poröfe Jbeile bar. 2luf weniger fiarten Slbbängen ift bie Dberfläcbe ebener unb bie foren werben ficiner; ouf äbbängen »on 3 bis 5 ®raben, bieten bie Ber= fc^obenen f artien mebr ober weniger bide platten bar, beren porofe ©truttur eine gewiffe ®lei(bför= migteit jeigt unb beren mittlerer S^cil juweilen et= was compacter wirb, wenn fie bid genug ftnb. Set ben großen Strömen, wcld)e fiä) in ber Sbcne jU einer bebeutenben Dide aufhäufen tonnten unb SSer« tiefungen ausgefüllt baben, wirb aus bem ganjen untern Steile eine mebr ober weniger frvflaUtnif^e, fefle, oft audi eine porpbprartige ^Waffe, weit et alSbann langfam unb rubig ertaltet; in biefem gaUe tbeilt er fid) bäuftg in feiner ganjen §öbe in edigc, im SlUgemeinen auf ben fiib ertaltenbcn Dberflätben fenfrc^t ftcbenbe Säulen, unb bloS ber obere Ibeit i^ bis JU einer gewiffen liefe porijs : bieS ftebt man überall am SSeju» unb 2letna, wo bie £aoa eine be- beutenbc Jiefe jeigt, unb in 3*(anb, in ber uner= meplid) gropen, burcb bie (äruption »om 3a()re 1783 gebilbeten 3lblagernng. SWandjmat baben fti^ aud) bie Ströme öerfcbie= bener (Spoiben in bie gleidien liefgrünbc begeben unb fftb biet über einanber abgelagert. 3n biefem galle finb bie einen Pon ben anbern burt^ ben poröfen ibcit, in welchem jeb er oon i^nen enbigt, mant^mat aiti^ burd) 2lf(te, Sapiüi, öulfanifd)c Juffe, bie in bem 3wif(^enraume jwifdjen ben SluSflrömungen ouS bem SBultane gefd)leubert worbcn ftnb, gefonbert. Sowobl bie poröfen ^Partien, als auc^ bie jwifd^en eingelagerten erbigen St^iditen werben febr bünne, wenn jwei Ströme in furjer 3eit auf einanber gefolgt finb, wie j. SB. bei ben oerfcbiebenen Srgüffen bcö 3otul, im 3abre 1783; in biefem galle befielt bie iotalmaffe aus borijontalen ©tbicf)ten, jwifc^en bencR man faum eine Slbfonberung bemertt. Cavagänge, ober ®ifcö. — GS gefdjiebt bäufig, wie wir bereits gefagt ^abcn, bajj fi^ bei ben pul== tanifcben ©ruptionen an ben ©eiten beS SergeS me^t ober weniger breite Spalten bilben, burcb weld)e bie ^ava an ber Dberfladjc beS SobenS auSfliept. Dieje lapalten laffen ficb lange 3eit nac^ i^rer Stlbung wabrnebmcn, entweber weil fie jum 3;()eil offen ge= blieben finb ober weil bie Siapitli, Pon benen fte angefüllt worbcn, eine 2lrt »on ®raben, ben man leid)t oerfolgen fann, jurüdgelaffen baben. 2lnber= wärts erfennt man fie an partiellen nnb tratcrförmigcn (Sinfiürjen, bie ibre SRid)tung alle auf einer unb ber= felbcn iinie baben; mancbmal unterfdjeibct man aüä) an ben Siänbern Äränje ober SSülfte Pon ©djladen, wcld»e, wäbrcnb bie iaPa im 3"nern todite, auS= getreten finb ; tnilid) jeigen fie aud) l'aoafireifen, welcbe bie Bcrfcbiebencnen auf i()rer 3iiid)tung gebiU beten Äcgel unter ftd> oerbinben. GS ifi fein 3wcifel, bap biefe Spalten oft jum Übfil burcb bie £aoen angefüllt blieben, für wefd)e fie einen Sur^gang abgaben, unb bap fie folglich @änge, ober wie man aucb fagt, um fid; beS in ber SBtffenfcbaft cingefübrten cnglifd)en 3luSbrudS ju bebiencn, DifeS bilbetcn. Der Sdilup fd)cint in bem gälte ricbtig ju fein, wo ^tü) bie Ströme über bie Spalten binauS in ber gorm »on Deden, wie in ber fdion fo oft erwäbnten gruption auf ßSlanb, »cr= breiteten; aber eö ifi bcinabe nid)t möglieb, ibn burd» bie Scobad)tung an ben fegigen SJultancn, »on benen wir nur bie Dberfläcbe feben, ju bcwabrbeiten. 5Wan müpte ben untern Jbeit bcrfclbcn feben, waS aber nur in bcn alten pulfanifcben, in bie $)öbe gcbobenen unb auf alle SBSeifcn jerftüdelten Ablagerungen, bie bin unb wieber auf bcn Gontincnten »ortommcn, ober in ben ttrbebungSfratern, fein (ann. ®oId)e fiebt man aud» wirtltcb an ben Slbbängen, wcldje ben ®ürtet ber ©omma (§. 28), ben ÄreiS Bou Teneriffa, bie Seiten beS Sal bei S5obc am Sletna (§§. 33, 36) u. f. w. bilben, wo fte balb befonbere Slblagcrungcn Bon l'apilli unb .fcftgeworbenen Juffen, balb mc^t ober weniger frpftatlintfdje Saoen, unb oft bie eine ober bie anbcre biefer Subfianjen buVd)bringen. |)äu= ftg finbct fiib eine ju Jage licgenbe ?aoabede in Sommunifation mit einem ®ange, welcher naä) fei- 348 (ßtolai * J 0 1 , bie für bie einwo^ner ein gefür^itctet ® cgenftanb geworben i#. Der ©oben ift überaO mit 2tgcr=, SReK |)irf(^--, a5ögel= unb felbfi mitaSenfc^iengerippen fcebeit; benn jebe« lebenbe SBefen fällt an biefem un^eilBoBen Drte in 2«pt)i;)rie. Scopolb öon Su^ fagt, baf bei ben ®adauöftrömungen ber Sulfane }ucr|l bie S^lor= wafferftofffäure im 5Komente ber groptcn 3ntenfität ber oulfanifcJjen S^ätigfeit jum a3orf(t)ein tommc; ba9 bie ©ct)Wefelfäure erfi erfc^cine, wenn bie eben genannte J^ättgfeit abjune|)men beginne, unb bop hierauf bie Ä'ol>lenfäure folge, inbem fie 3af>rl;unbcrte lang felbfi bann no* ausjufiromeu fortfahre, wenn fd)on bie Jfjätigteit ganj aufgehört ju ^aben fd)eine. 2lud) gefc6icf)t ti oft, bog, wenn man mitten in ben älteftcn SiopiUi gräbt, man xeiö}Uä)i ©oöentwirf- lungen ^crporruft, wie man eö I;äufig in ben Um^ gebungen oon (jlermont in ber 2lnoergne fie^t. §. 45. Serftörenbe SßJitfung fccc ®afc. (»c^Iainmau«bru(^ auf 3a»a. T)ic immer fe^r (»eigen unb mit SBafferbampf »crmifditcn ©ofe Wirfen mädjfig auf bie umgcbeiicen feßcn ©ubftanjen ein, jerftören biefelben, jerlegen fie auf olle möglid|)e SBcifc, wanbeln fie in ©taub, in SSrei um, unb biU ben 3ufommcnfegungcn jeber 2lrt. DiEö fietit man bei oUen ©olfoloreu, wo mon fi* oft in Jlt^t ne^= men mug, um nitfit in ©c^lammmaffen ju fallen, bie mondjmal feljr ^eig ftnb. 2lber 9?id)tru(^ von £iuito. — 1)iefc ©d)lommau«lirü*c erinnern an biejenigen, bie in *peru, obf(^on mit Berfd)iebenen Stiarotteren, Statt gefunben {»oben. Die Sultane biefer ®egcnb, bie, glei(^ jenen pon 3oBa, beinahe nie SoPcn erjeug- icn, ^oben ouU i^ren ©eiten Strome Pon Sotf), ben mon ?Wc9a nennt, unb ber bolb fdiwcfelig, wie ber Suot» Pon SoPo, bolb toljlcn^ollig ift, ouSgcfpicn. Die« ereignete firf) im 3o^re 1G98, wo ber Sultan (Sorguflroijo einftürjte, wobei er me^r oW 29,000 $)ettare üanbe« mit S^lomm beberfte; ferner im 3a^re 1797, wo baö Dorf ^ellileo, unweit 9lto- Samba, unter einer SWaffe f^worjen ©dilamme« begraben würbe u. f. w. 2BaS bie SluUbrüdje Pon ^eru djorafteriftrt unb borou« eine nod) fcltfamere (frf^einung moc^t, ifibieö, bog biefe ou« bem ©c^ooge Uulhonifdje «Erfdjtinunßrn. ^49 fett erbe fommenbeii fc^tammiGen SEBaiTcr mit »einen Jifilen angefüllt ftnl», beten ©pccte« in ben bena^» borten Ocen lebt, unb bap bie SWcnge^ berfclben mandjmal fo grof »vor, bng bur(b i^rc gäulnip epi- bemif(^e Ärant^eiten ^ercorgerufen würben. Slu« bcn 8at>cu frciflCtt>otbcnc @afc. — Ttan begreift Iei(bt, bap auö ben (5i^ge>rei^en bcr erbe burcf) bie 3?ifTe, »el(|e mit ber Dberfläd)C com- municiren, @afc unb Stoffe »erfcbietener 3lrt ent= n»eid)en tonnen; aber nod> mertroiirbigcr ifJbieö, Daß ftc aüi ben ?a»en and) bann iiocb cntivei(t)en, »renn fie, aüi bcm SButfan getreten, mit biefem 9Ji(btä me^r gemein (laben. @o lange bie Sava flüffig ift, unb eine tjo^e Semveratur bcfigf, entweid;t nitbtö au« if)r ; aber fobalc fie fei ju werben unb jn er- lalten beginnt, fo wirb eine mel;r ober weniger große 5Wenge @ofe frei. Sie ©trijmc unb bie ©ubfianjen, weldje bie Siefgrünbe aufgefüllt ^aben, geben alS^ bann befiänbig SffialTerbämpfe, S^lorwaiferflofffäure, ämoniaffalj, ba« ficb an ber Dberfläebe abfegt, unb eifendjlorüre ab, o|>ne baäSRealgar, bcn (Jifcnglanj u. f. w. , bie ,^uweilcn in ben ©vaüen fublimircn, JU red^nen. Sie l'aoa felbfi muß baf>er notbwcnoig oUt- biefe ©toffe einfdjließen , welche, man weiß nicbt Wie, an biefclbc gebunben bleiben, fo lange bie Waffe nodi) flüiTig ober breiig ifJ, unb wc((^e in bem 2'?aße frei werben, ali bie OTalfe fefJer wirb unb erfaltet, fo baß biefe julegt feine ©pur mebr baoon jeigt. * 3»on na^m an, ta$ alle biefe ©toffe, ben vrofen Saben bie ga^igfeit »erliefen, i()rcn flüffigeu 3nf}anb weit länger jn erhalten, alsS bie analogen ©toffe, bie wir fünfllicb bereiten fönncn. §. 4(i. Jcftc »utfanifdjc «Pcobuftc. — 3llle fefJen ©toffe, weltlie bie 35ulfanc in großer !Kenge trjeugen, bejief;en ft(|) auf bie ©ruppe ber ©ilifate, «m Sfilgemeinen auf bie wafferfreien ©ilifate, unb befonberö auf bie Slbt^eitung berjenigen ©ubflanjen, bie man ejebem unter bem 9?amen gelbfpatb »er= einigte. Sie fmb im allgemeinen }ufammengefegfe ©efteine, unb met;r ober weniger gemif^te ©ubfian» jen, au3 benen man bie -S'^auptbaftö febwer berauö- finbet, unb bie man baber aucb nur fcfewer claffifi= ciren fann ; man ift alfo genötbigt ; feine 3ufluc^t }U tünßlidien 2lbibeitungen su nehmen , öon benen wir bie bauptfädjlicbfien angeben wollen. S'Ian un= terf(j)eibet : O ®en Sracfcpt, eine @ebirg«art, bie au« SWbit ober Sfiiafolitb beflebt,** balb compact, wa*«- ober fettgidnjenb, mantbmal erbig, balb trpfJallinii'd; ift, beren feinporofc 9}?affe Srpfialle son ben närn- liefen ©ubfJanjen , unb oft .^ornblenbe unb ft^iwarje ©limmer einfcbließen. ©0 ftnb bie -gegarten befc^affen, welche bie Serge im 5Weerbufen öon©antorin, einige an ben SRanbern ber 3nfel 3;emate gehobenen Serge, fie ©pigen »on Seneriffa, unb fedr ciele Äegel unb Dome oerfcfjie- bener 58utfane bilben; feiten ^at ber 2:rad)9t an bcn Sopaftrömen ober Saoabetfen ber gegenwärtig tbäti= flen SSulfanc Sjjeil. 2) Sen Dbfibian,cin ^omogene«, gla«äl)nlicic«, »erfc^iebenartig gefärbte« 5Wineral, ba« fitb ber einen ober anbern gelffpatbart näl)ert ; eö btäl;t \iä) gc-- wö^nlit^ bePeutenb auf, wenn man e« ftfimcl.^t; ge^t bolb in einen aufgcblafenen , balr in einen, tleine löngliAc 'Poren einftbließenbcn Simdflein über, wo= * e« iji BUt,_»tnn man (i* ctinnevt, ta(j jiifolse (?ai)--tü|T(ic'ä BtoSodjtung cai s>\lbit, tuenn fä Wmiljt, lucja eine fe6r l)ol)e Sem« fnatm erforterli* ift, einejicmlid) groSe •Kinne ^uuerftuff abfotbirl, unt tag Ui\ti (?aä, taä in terffluffe eingtidiloiieii tltibt, (o lange fi<4 tiefe« im gelcfimoljenen änftano beftntet, ufäbüls fiel roitt, me.in tiefe crfaltet unb feft wir!); bie Dberfläilje fd)ro:IIt aläbann ] ouf unb Sebecft fiift mit benbritif(ften aufroüiSfeii. Dieie gifd^einung nennt man m ber ^ütienfpradtc Bae^fcn, auffpt offen. S^otijttci öerf(^iebenen angc* burd) eine 2lrt fafcrtge ©truftur unb ein ©cibengfan| entf}e()t. Dieie« Mineral würbe in bebeuteuDer OTengc auf ben liparifdicn jnfcln, auf Teneriffa, au« ben Sultanen ber ülnbe«, mit einem SBort, überall au«geworfett, wo bie pultanifdjen ©^lünbe in ben Jrad^pien fi($ öffneten. Die (Eruptionen finb oon Sim«fieinen begleitet , bie in jablrcii^en Srud;ftii(fen au«gcworfen werben ; bie Ströme boren oft auf flart abfcbießcnben Slbbängen, wie j. S. auf Senerijfa, in biifen Sln^ f^weüungen (culots) ouf. 3) Den Safalt, eine ©ubflon^ mit feRer, buntelforbiger Safi« , am l)äuftg|lcn au« ?abrabcr« fetbfpot^ gebitbet, Ärpßallc oon tcrfelben ©ubftonj, ober im SMlIgcmeinen pcn ber 55elbfpatl)gruppe ein= fdjließenb, bie ber Waffe eine mcljr ober weniger beutlii^e ^orpbprflruttur geben. Wan finbet borin jiemti^ (louftg 3lugit=, aber feiten |)ornblcnbc-Ärp- Jolle, mont^mot f^warjen ©limmer, unb, wiewobi fetten, ^eribot. Diefe ©nbflanjcn bilben bie Witte ber bieten ©trijme , unb ben untern Z\)(i{ ber in ben Jiefgrün- bcn angefammeltcn Waffen, bie jiemlidi (häufig in pri«motifd?cn Säulen gcttjcilf ftnb. 4) Die poröfen ober perfc^lorften ?0Pen, ©ubflonjen pon berfclben Scf(f)affen^eit, wie bie Por= berge^enben ; nur finbet man in ibnen feltcner Ärp^ ^oUe; oud) bieten fte eine poröfe ober jeüige ©truf^ tur bor. Diefe ?open bitten ben obern S^eit ber bitfern Slblagerungen, bie §)ülle ber ©tröme unb bie ©trcifcn, bie auf ber DberRäc^e be« Soben« jurüct= geblieben finb. 5) Die pulfanifcben Juffe. Die« finb 2ln= Häufungen Heiner »erft^tatfter grogmente, ober um Sulfone ^erumliegenber SJopiUi, ober auä) erbige ©ubftonjen, weltiie eine me^r ober weniger große Wenge bapon entbotten. Die Sim«fleintuffe ftnb ou« Simöfleinfragmenten gcbilbct, nnb bie J r o c^i 9 1= congtomerate ou« Xracbptffücf en , bie burt^ ein trpftollinifcbe« ober erbige« Sinbemittel unter ftt^ »er« bunben finb. 6) Diefen WineraffubfJonjcn muß man no0 bie Ol« unregelmäßige ©talottitcn auf ber Dberflöi^e ber Sultane jcrfJreuten ©tt)taden unb bie fogenonnten ßulfanifd)en Somben, bie man juweilen in }iemti(^ großen (Entfernungen finbet, beifügen. 2ßir werten fpäter in erlotd^enen Sultanen »er= fd)iebene, me^r ober weniger onologe ©efJcine tennen lernen, weldje bie 3ieif)e, bie man an ben t^ätigen geuerbergen beobot|)tet, ergonjen werben. §. 47. (®d)ä6unrt fccr vulfanifdjen Äroft» — 2Benn man ungeheuer große, entweber plb^li^) in golge ber (Srbbcben ober in einer longen Sleitie »on 3abren tongfam emporgetiobcne ©trcden Soben« fte^t, fo tonn man nic|t jweifetn, baß bie SBirfung be« 3nnern ber (rrbe auf beren 2leußere« fe^r groß ifi. Die Bultaniftben 2lu«brücbe erlauben un« ober, biefe SBirfung auf eine befiimmtere Sffieife ju beurt^eilen, jwor nid)t turtb bie (Energie ber (Srplofioncn, bie trir nit^t ju ineifen »ermögen, fonbern burcl) bie ?)ö^e, weltf)e bie Caoen in »crftljietienen Umflänben in i^ren »ertifolen Äanolen errcicjien. (E« ifi gewiß, baß am Sefu» unb 2letna bie ?a»en mand)mal fogor ou« bem Äroter ffoifcn, boß DbfibianfJröme an Per Spife be« *pic »on jencriffo unb oielleidjt oucfc be« Slntifono'« in ber ^propinj Ouito ausgetreten finb. 9Jun iff ober ber Äroter be« 2letna 3300, ber fk »on Seneriffa 3710, bie ©pige »on bem 2lnfifono 0833 Weter über ber Wcere«flä*e; c« ift alfo Icitbt, ta« @ewi(|)t ber Sooafäule, uvltbc bie innere Äraft bolteu mußte, um ^e JU folc^en öc^cn ju beben, ol« .atmofpI)orif(|en Drutf JU berccbnen. SBenn bie üopofäute eine SBoffer- foule gewcfcn wäre, fo würbe biefe glüffigteit, welt^e bei 10'",5 burd) ben atmofp^ärift^cn Drua im @leic^= 350 ($folo0ir. flcroictt gehalten wirb, mti>x alä 300 SJtmofp^ören niJt^ig (»aben, um biö jiir ©pige com 2(ctna gehoben »erben ju fonneti, me^r a(ö 350 bi« jum fic »on Scneriffa, unb me^v aU 550 bei bcm 2lnttfana. Sa aber baö fpcctfifcbe (Sewic^t ber Soöcn, incntgRcn« im fefJen 3ufianb, jnjtfc^en 2 unb 3 ifi, fo iraren bem-- nac^ für ben Slctna jreifcf>en 600 unb WO, für bcn antifana jrcifc^cn 1000 unb 1500 3(tmoft)l;aren n6t(>ig. Tlan bcbente nun bie ÜBirtungen, luelcbc eine folcbe Äraft burc^ bie Sampfmafc^inen erjeugen muß, mo= »on bie größten gereö^nlic^ nit^t mcbr ali 4 bis 5 Sttmofvbären julaffen unb n)obr nod) nie über 10 2ltmof|i^ärcn binauögegangen finb. §. 4ö. 9(uö^c^nuno bei- vulfaiufc»)cn Sl£>= lagcrungcn. — Die 3SuIfane geben obne 3ibcifel jätjrli^ nur eine fcbr geringe OTenge ©ubftanjen an bie fefJe Srbrinbe ab, unb bie (£rl>ebungen, icelc^ie pc bewirten, »eränbern baö «Relief ber ©egcnben, »0 pd^ i^re SSäirfung äußert, nur febr unbebeutenb. äßcnn man jeboc^ bcrurfficbtigt, baf eä fefjr fiele gibt, bie fd;on feit ben ältefien (»iftorifcben ^eiUn tbätig finb, unb bafi bie Secbat^tung noc^ weit me^r angibt, bie fc^on früher t()ätig TOaren, fo reirb man ju bem ©ebanfcn »eronlapt, ba^ bie »ulfanifc^en ©ubfJanjen eine gcmiiTe Sebeutung erbalten, unb baf foiDobl ibr Srfdieinen, alö ibre äffiirtungen gropc 3Wobififationen auf ber Dberffädje unfereö *pianeten herbeigeführt baten muften. m finbef fid) in oilen X^dlm ber ®rbe eine groge %niaf)l tbcitigcr SBultane. 3ölanb ift im SWittelpuntt einer unaufbörlit^en »uüaniftben 3;bötigteit, lüooon bie ganje 3nfel ein 3Jefurtat unb ber §)etla ber $auptfeuerf5)Iunb iH; ber 2(etna unb ©tromboli flinb feit bem ^öi^fttn Stiterlbume" be!annt unb ber SSciu» batirt fid) binfitbi'icb feine« gegenwärtigen 3uftanbe« »om 3abre 79. 3n ©panien finb bie Su(= lanc iii ber ^JSrooin^ «Kurcia im 3abre 1819 aufs 9leue tbätig geworben, ©ie aijoren finb ber bef}cin= tige ©(bauplag berfetben (jewefen unb f(^einen alle, Qltiä) benjenigen Snff'i/ ^'le Wirbafelbf} ju ocrfcbie= benen Seiten ftd) erbeben fat>en, aus bem Speere fmporgeftiegen ju fein. 3>'' g'«''!'"' Solle fcbeinen aud^ bie canarifä^en 3nfeln unb bie 3iifeln beS grünen SSorgebirgcS ftd^ }u befinben unb beftige (Eruptionen «litten JU ^aben. Seiter baoon entfernt, jeigen fti^ bie Sultane ber 3nfel Sourbon, beS inbif(^en ^eereS, ber ©unbainfeln, ber fbil'PPinen, ber japanifcben 3nfeln, ber Kurilen, Äamtfiibaffa'S, bcS aleutifi^en 2lr^ipelö, wooon mebrerc eine beträd;tti4)e Äraft gehabt baten mögen ; fübren wir nocb bie Sulfane ber ©anbwic^Sinfeln unb ber 3nfelgruppen beS fiiUen ÜKeereS bis }u 9?eufeelanb an. 3nncraiten, baS man tl)ebem obnc tbätige 33ulfane glaubte, woraus ^ä) bann bie fjppotbefc bilbete, bag biefe Sultane nur in ber gjabe ber Time fi(b bcfänben, ift im (Segent^eil ganj »otl »on ben biJt^ften unb bctrö^tlic^fien ^meu bergen. SaS ameritanifibe geHfanb ift »on geuer= lanb an bis jur SSeringSfirage bamit bebecft. Diefe tbätigen Sultane finb ober nitbf bie beben- lenbften: 2Bir tennen unjäblig öiele ertofcbene mit gruptionStratern unb mit Saoaflrömen, bie ebenfo (^arafterifiifd) finb, als biejenigen, bie ficfe Cor unfern äugen bilben ; wir feben ferner SrbebungStrater, bie eben fo beuniä) auSgefprodien finb, als bie »on Xeneriffa unb f alma, unb bie balb gruptionStegeJ in ibrcm 5Wittctpuntt baten, bafb ofjnc irgenb eine nac^bcr eingetretene 5OTobifitation in ber SBilbung finb. Vii bafaltiftbe ^robutte, bie bei unfern neueren Sul= laneu feiten finb, fiellen fiä) ^ier als beutlidie ©tröme ober als mcbr ober weniger jerfiütJelte , jerrif= fene ©ecfen »or unfeni äugen, unb erinnern an ben äuSbrut^ »on 3Slanb im 3a{>re 1783. Sir bemerten Sracbptabtagerungen, bie nic^t me^r Wie Uf »on ©antorfn unb Jernate , fonbern ouf einanber gebäuftc ungebeurc Äegel unb ©ome jinb, weli^e bobe SSerggruppen bilben, bie oft weit auSgebe^nte ©tre« den einnebmen. ätleS bieS weist auf eine »ormalige große, »ultanifcbe %i)dtiQUit bin, welche baS SRelief unferer Sontinente auf eine mertwürbige SBeife um« geönbert b«' unb unS ju einer SWenge im boben (S)rabe intereffanter Scrgleitbungen mit *))robutten unb SSSirtungen fü^rt, wo»on bie beutigen Sultane teine ©pur jeigen. 3n grantreit^ bieten unS bie äuoergne, bie ?anb^ fdjaften Selap unb SioaraiS, ein großer Ibeil ber @e= »ennen, Sangeboc unb bie *])roBencc eine enorme OTaffe »utfanif4>er ''Probutie bar. äugerorbentlit* entwicfett Rnb in biefer pinfid)t auä) bie Ufer beS «KbcinS in bet ®egenb ber Sifel unb »on 9?cuwieb, baS ©iebcngebirge, baS gulbagebirge, ©ucbfen, Söbmen, Ungarn, ©ieben= bürgen, berÄautafuS, @rtec|)enlanb unb feine 3ufeln, bie liparif(^en 3nfeln, u. f. w. DaS, was wir »om iD?ittelpuntt äfienS tennen , bie wenigen in äfrita gefammclten ibalfatben, fo wie bie in ämerita ge= madjten jablreicben Seobacbtungen jeigen uns ®ebilbe berfelben 3lrt ; unb enblicb bieten uns bie meiften 3n- fein beS ©iibmcereS, wo man jegt teine tbotigcn Sultane mebr finbet, ©ubfianjen bar, bie mit ben- jenigen ber befiimmten »ultanifc^en Sergen tbcn^ tifd) Rnb. 3(iil)aii3. §.'49. ®aIfcnobccSuft»«Ifatic, Schlamm: oulfanc. — an oielcn Drtcn ftnben,- unabhängig »on ben fc^on §. 45 erwäbnten ©cblammeruptionen, burcb bie ©palten btnturcb beftänbige äuSftromungen »on ÄoblenwafTcrfioffgaS, entwebcr allein ober »on einer mebr ober weniger betröcbtlicben 2)?enge üBaiTerS ober fcblammtgen ©ubfianjen, weltbe biefeS @aS OorwärtS fiöft, ©tatt. Diefer legiere gall erjeugt bie fogenannten Suftoultane, bie @d)tammout= tane unb baS, was man mit bem 9Jamen ©atfen bejeii^net, weil bie glüffigfeit bäufig faljige ©ubflan» Jen unb unter anbern befonberS Äodjfalj cinft^Iiept. Dicfe ausgeworfenen @d)lamnimaffen erjeugen, gleicb ben oulfanifd)en auswürfen, Äegel, bie gewi)bn= lieb nid)t febr i/od) finb unb bie an ibrer ©pigc eine fratcrförmige »on ©cblamm, ben baS ®aS in bie 5)6bc bebt, angefüllte ?)öble trägt, bur(^ wett^c grogc Slafcn entweichen, wooon jebe einen Sfieil ber 9Äaffe auswirft. «Kancbmal finben fic^ aucb auf einer wenig auSgebebnten gläc^e eine große 5Wenge folc^er Srater in Sbätigteit ; einige biefer Äegel erreichen eine 5)öbe »on 7 bis 8 5Keter; febr »iele anbere, wctAt Htm unb erf} im Sntficben begriffen jinb , erfegen natb unb naä) biejenigen, in weldjcn bie ^Pbänomene nidjt me^r »or ficb geben unb »ergrogern fid) raebr unb mebr. 3uweilen finbet ficb biefe Äegeloercinigung an ber ©pige eines 50 bis 200 5Keter beben, auS einer t|)onigen «Kaffe gebitbeten SergeS, ber in ber Sfjot baS SJefuItat »ormaliger auswürfe ju fein f(^eint. Der mittlere S^eil bcffelben ifi bäufig ein ©(^(amm= fee, beffen Oberfläche bin unb wieber fefi geworben ifi. 3n gewiffen ©egenben finbet man bie Jbon^ügel ganj »ertroctnet, wo bann baS äuSfJrömen »on (iJafen unb »on ffiaffer unb baS auswerfen oon @rbe gänjlic^ aufgebort bat; mancbmal erneuern ücb aber biefe |5^änomene wieber mit ®ewolt ; eS laffen ^ä) Srbbeben füblen, unb in einem äugenbtide werben ganje Slöcfe oertrocfneter Srbe in bte SBeite ^inauS=^^ gef(i)lcubert, ©eblammfiröme bahnen ftd> einen neuen 2Beg: manttimal fiebt man fogar einige SKinuten lang 3taud) unb glommen. Siefe Srfcbeinungen jeigcn ^ä) auf unferer ©rb- oberfiädje an jiemlicb »ielen ©tcüen. 3m 5Wobene= fifc^en gibt eS »ieleSalfen, bie fid) au^ in ©icilien an einem gewiffen, jwifc^en äragona unb ®irgenti gelegenen Drte, TOaccaluba genannt, finben. ^atlaS JVculjrcc tünDithuiiyrn auf die (£r^übn'tlä 3dl iat fte auf bcr Ärimm , auf ter ?)albinfel Äert^jc unb auf bcr 3nfel Saman gefunben ; ?)crt »on §)um= botst b'it bie ocn bet '^robin} dart^agcna in ®üb= amertfa bcfdirieben unt abgcbilbet; man fü()tt fte aui^ auf bcr 3n|cl Srinibab unb in |)inboflan an. §. 50. ^umorolcn. - ©iefe Rnb auä) nod) ÜBirfungcn bcr SStätigfcit , bie fi(^ bom 3nnern bet Srbe iiad) aupen hmb gibt. 2)?an nennt fo bie fieb= &ci9cn Dampffäulcn, reelle ben ©paüen bei? Scben« ^ciuRg mit einem ©eräufdije, baiS bem eine« Dampfe teifels ä^nlid^ ift, entftctgen, unb welcbe man ni(^t nur in ben tbätigen 35ul!ancn unb ©olfataren, fon= bem aud) in jebcr 3(rt »on Jerrain beobadjtet. ISiefc gumarolen finbct man unter anbern in Soöcana auf Sa(fb()bcn, j. S. auf bem ?montc-(£crboIi, bei ^a^tU ^Juofo K. 2in biefen Dertcrn fübrcn bie 1)ämpfe eine jicmticb große SPJcnge 3?orar unt fldj fort , bis ficb burd) ibre Sonbcnfotion im Saifer bcr in ben Umgebungen crjeugtcn Sagunen auflöst unb barin frvftalliftrt. Srfi^ieinungcn berfelbcn 2lrt |tnb iit ®pringquel= len , ober ® e 9 f e r Don 3ö(anb , unb atte »armen Oueden. m. (ßinflu^ ^er iiu^ctn J^gentien auf J>ie <£t'b- obetflüdje. §. jl. Ktntofv^nrifc^e aSSitfiirtgcn. — Diel Scränberungcn in bcr SBarme, bie Juft, bie aginbc, | bie 3:rocfcnl;cit unb geuibtigfcit initten auf eine febr mertlicbc SBcife ouf bie meinen 2'?incralicn ein, unb! eö gibt tcine SelfJart auf bcr SrboberRöe^e, ivclcbc außen ni(i)t ganj anberS befcbaffen wäre , aU baö, , toai man innen ficbt, wenn man fte frifd; angebto= (ben bat. X>ieä beobacbtet man ju jeber 3eit bei Anlegung Don ©traßen in ©ebirgölänbern, reo man oft genötbi^t ift, in bie gelfen ju ftbnciben ; bcr äußere Jbcif ift im 3SergIei(b ju bem ganj frifcb }u ?og gelegten innern entfärbt unb mebr ober roeni= gcr tief binein »erwittert. Dit^ ftnb nun aber nicfet bloß bie SBirfungen Bon fernen 3eiten ber, benn äbnlitbe gefd)ebcn unter unfern 2lugen fogar , unb wenige 3abrc reicben bin , baß ttc ficb nitfet nur an ber Dberfläd)c bcr äiJaffe , fonbcrn au(b in einer Jicfe Don mehreren Sentimeteru febr beutlid) funb tbun ; man fann bie« an ben alten aSarmorbrüd'cu fcgar on gewiffen ©ranitbrütben , unb an allen , ba unb bort angewanbten , bebauenen Steinen ertennen. Sie Sinwirfung ift um fo rafdjer unb unt fo mcrt= litbcr, je empfänglicber bie ©eficine für bie ®infau= gung »on geud)tigteiten ftnb , unb je leicbter fie auf bem ffiege ber SJcrtrodnung berfelben wieber beraubt werben tonnen. Bicfer ^ecbfet »on älnfeucbtung unb SSertrocfnung bat eine febr raftbe 5Serwittcrung JU t^olge, wenn er ftcb bäufig wicberbolt, wie ii gewcbnlidt» auf ben ©ebirgen ber gall ift. X)ie @ub= fianjen, bie ber Verwitterung am teicbtefien unter= liegen, finb bie mit einet törnigen ©ttuttut, fei biefe nun erbig ober trpftaliintfcb ; ferner bie mit einer "§^ blätterigen iStruttut ; obet aucb bie an bet Dbei» fläebe jerbrocbenen ober gefpaltencn feflen 5D?af« fen , wie ti fid) fo bäufig in ben ©ebirgen jeigt. ®ie Äälte , bie ba« in einen Äörper eingebrungcnc Saffer befällt , ifi glcidifalliS eine Urfad)e ber 3et« jtörung, weil bie Slnöbebnung, bie eine Solge baoon ift, eine aSenge aiiffe na« allen SRidjtungen bin er« jeugt. ©0 lange bie Sälte bauert, bleiben bie )5rag= mente burcb ba« Gi«, wie burd) ein Sinbemittel, mit cinanber berbunben; fobalb aber baffetbe auftbaut, jetfällt älUe« in @d)iefer, Sijrner unb ©taub. 5Wan muß in jebem ©ebirgc notbwenbig auf beutlidje ©puren »on biefen Sc- a fibäbigungcn bur* 25erwittetung fto---^ ßen. 21n Äaltflcinfelfcn CSig- 34"); ^ fiebt man bie 3;beile mit einer lo-^ (fern Jertur fitb mebt obet wcniget tief au«böblcn , unb bagcgcn bie fcfteten ©ante überbängenb wctben. _ ^ i)abet aucb bieSinftütje biefet le^te= "^-- ten, bie ftdj allmäblig in mebt obet minbctboluminofcnSlöcfen ablofen. »'8- 34. Sluf boben, oft »on geneigten ®d)icbten, wclcbeibreÄopfe Obet ibtc gläd)en am Slbbangc jcigen, gebilbeten Set- gen CSig- 35) bcmetfen wir no(b einen beutlidjcr au«< gelprocbenen Serfall; in jebem SttugenblW lofcn fi* Sbeile ab, befonber« in foI(ben a,age«jeiten, wo bie atmofpbärifd)en Seränberungen merflicber ftnb ; e« bilben ficb im 5D?omente bc« 3luftbaucn« ungebeute ©teinlawincn, bie mit einet erftaunlidjen ©cbnel- ligfeil bie 3lbbängc binnnter rollen, unb 2llle«, wai f[^ auf ibrcm SBcgc beftnbet, mit fidj fortreißen; oft macben fitb aucb »oluminöfe gclöblörfe lo« , unb ju= weilen flürjen beträcbtlidic Sergpartien ftacbenb ein. ■Dabet aud) bie enotme StümmermafTen, bie ftcb om guße ber älbbänge aufbäufen unb mancbmal unct= meßlidje ©trccJen bebecfen. §. 52. SöetfaH, fccn man biefen aEBitfun» gen beimißt. — 5Wan fcbreibt gewöbniicb beit lang anbaltcnben atmofpbärifd)en ginflüffen ba« I Berfatlen ju , ba« man an »telen J^elfen auf ber Dberfläibe ber gontinente bemerft; benn fafl alle j ©efieine werben mebr ober t»eniger tief »eränbett, unb bcftnben ficb an ibrer Dbcrfläcbe in einem weit weniger feften 3lggregat}uftanb, unb weit weniger bo^ mögen , ali* in ibtcm 3nnern. Setnabe in allen '■ ©teinbrücben muß man erft eine ^iemlicb große ©tein^ maffe wegräumen, be»or man Slöcfe au«brecben fann, bie bi>mogcn, feft unb frei »on 3Jiffcn finb, unb bie lebbaften garben jcigen, bie man gewobniicb fucbt; man fiebt bie« befonbcr« in ben 3)?armorbrücben unb im JlUgemeinen in ben ©teinbrüdjen bitter Äalf= fieine. ©ewiffe ©ranite (ficbe SWineralogie, bie 2lr= titel Ouatj , gelbfpatb , ©limnict) finb fo tief auf« gelocfett, '!>ni bie ganje Dbetrlädie be« Soben« nur eine Slnbäufung »on Sie« in abgetuubeten f)ügcfn batfiellt, wclcbe ba« SJegenwaffet auf alle aSeifcn butcbfutcbt. ?)äufig ttifft man biefe ©tanite auf bem Soben al« große abgetunbete SliJcfe an, bie CSig. 36) auf bie bi^arrfte SEBeife auf einanber gefegt ftnb, ein %i&. 35. 34 u. 3.% äBirtungen btt täfüi^m jnjl5retikCtt einfliijTe tet aimufpSäte auf bie fflerßt. 352 Qßeologtr. wenig üahiiti @Ict*gett)t(^t Reiben unb bei bem Uiä)' te^en @to§ fc^reanfen fonnen. ®feö jcigen befon^ fcctö gemifTe porp^ptartigc ©ranife mit großen Sr?^ flaOen auö biatictigem geltifpat^, tie man an fet»r »ielen ©teöcn antrifft, unb bte auf bcm Sentralpl teou »on granfr£i(^ bcfonberc Sergtettcn biiben, . xctiäft man »om Stmoufin bid naä) ©eoauban »er^ folgen fann. 3n ©ebirgen, njo bcr ©ranit ft'd) tcic^t serfeft bemctft mon oft, bog bie me^r ober njeniget burcl)= f(^)nittene aj?affe, bonjonfole, burd; fcnfrectite DJiffc gettietite @(litd)ten barfteüt, fo baß fit fiä) gtcitbfam aU eine 3(n^ufung unregelmäßiger ^araHeletJtpeben jeigt. 5Wan nimmt alöbann an, baß biefe eiigen Stöcfe in golge atmofpf)ärtfcber SinflüfTe an ben Santen unb Scfen »ertrittern, baß bie aufgeloderten atieile fitb atlmät^rig ablöfen, unb baß enbli* ah^i- runbete ^Waffen entfielen, bie entmeber wie Ääälatbe über einanber getcgt, ober ifolirt ftnb, »ie reir ftc ^eut ju Jage auf bem Soben liegenb fe^cn. äußer allem Sifeifel ift e^, baß man bie Uebergänge »on ben ectigften Slöden ju ben abgernnbetftcn , unb bie Uebergänge »on ben SBIorfen, tro fic^ tai @üiä)Qe' Wläft gevptffermaßen auf einem fünfte b"flellt , ju anbern , wo bie Serbinbungöftelle jiemlid) breite, (»orijontale glätten barfietlt ((5ig. 363, o\Hxä beob- a(l)ttt. Tian muß icbotf) bemerfen, baß bie Seränberun- gen, bie rein atmofp^äriftb unb im ©tanbe finb, eine »oUfiänbigc Sertvitterung }U bewirten, wie j. S. bie- jenige, tueli^c man bier annimmt, unter unfern 2lu= gen außerorbenflicb langfam »or fi(t) geben, fo baß man jur Slbrunbung bicfer Oranitblörfe einen außcr= orbentlic^) langen Zeitraum annefjmen muß. Slut^ jtot^ auf eine anbere SBeife 1^at man ficb bie ©ac^e JU ertlären gefucbt unb bat ©aöau^fJrömungcn an= genommen, bie mebr ober weniger beni'enigcn analog jtnb, reelcbe mir in ben ©olfataren gefe^en babcn (§. 38 unb 44), unb bie fo fcbnell bie fcßeften out^ Ianif(bcn SrjeugnifTc jerfJoren. ®iefe 3bee tann auf bie tiefgebcnbe Seränberung ber gelfen, b. b. auf bie SSeränbcrung geftiift werben, bie febr öerfibieben ifi pon ber cinfa^en 3erlegung, weiche »or unfern Slugen Bor fitb gebt. (£iS ftnb aud) in ber Sbaf bie erbigen ©ubfian.^en, bie au^ ber üormaligen 3er= fefung ber ©ranite beröorgcben, in ben Säuren ouflö^liet», bie Weber bie unoerlegfcn ©efieine, nocb bie ^robutte ibrer gegenwärtigen 33eränberung burc^ bie 4iuft angreifen. aSBirfung ber SEBinbc , £iüncn. — Sie SBtnbe, wetct)e Wir ft^on bie »utfanifcbc Slfibe baben forttragen feben unb wetcbc ein mäcbtigeä .f)ülf«mtttel für bie SBirtung ber SOäogen, woBon wir balb fpre- djen werben, btlbcn, wirfen jebotb für fitb felbfi nur febr fcbwa* auf bie feften OTincralmaffcn ein ; ibre SBJirfungen laffen ficb ctgcntlicb nur an 2lblogerungen »on feinem unb leii^tem ©anbe bemerfen, unb geben »u einigen wicfetigen Seobat^tungen Seranlaffung. aWon weiß nämliä, baß bie SBinbe in ben äßüflen afrita'd unb 2lrabiena ungebeure SBolfen brcnnenb beißen ©anbeö in bte Süfte beben, biefelbcn Bon bem einen Snbe jum onbern tragen, unb plöftit^ breite, juweilen jiemlic^ bobe §>ügel btlbcn, welc^jc ein nacb- folgenber SBinb^oß wieberum jerftört. 2lel)nli(ben SBirtungen ftnb fämmtlitbe Äüftcn unfcrer aSeerc ou«gefe|t; ber geringfte SinbUoß fegt bafelbft ben ©anb in SetBegung, unb beftimmt auf ber ^uBor ebenen Dberfläcbe eine ajJenge unter ftcfi paralleler, burtb einen mebr ober weniger breiten 3wif(benraum Bon einanber gefonbcrfer, runjelartiger Srbö'bungen, bereu jebe auf ber SBiubfeife einen fanften unb auf ber entgegengefegten Seite einen fleilern a^bang äcigt CSt3-37); bei einem natbfolgenben SBinbftoß fommen flUe biefe afunjeln in Bewegung unb balb barauf ftebt man eine jebe Bon ibnen ben Swiftbenraum ou«= füllen, welcber fte Bon ber Borbergebenben trennte. ®in folcbe« ^^änomen im Steinen finb bie £)ünen, bie fttb an ben tiefliegenben fiaiben Äüf}en unferet (kontinente bilben, allmädlig ungebeure ©trecfen in ben nabe liegenben ebenen einnebmen , unb ouf biefe SBeife ba« ganje Departement des Landes in iranU reicb bebccften. Diefe binter einanber liegenben $>ügel, beren- 3iid)tung fen!recbt ju ber SJtcbtung ber berr= fcbenben SBinbe ftebt, ftnb unaufbörlidj in Bewegung unb rücfen beftänbig in ba« 3nnere ber Sänber Bor. Die ©eewinbe fJoßen ben ©anb Bon bem guße a bc« S)ügel(S biö ju beffen ©pige b (gig. 37), Bon »o et 5ig. 37. %ii. 37. a. 3H. »etfauf tcr Hünen. in ber SRit^tung bc herabfällt, wobei er in biefem Sbetle eine 21bbad)ung bilbet, bie immer fteiler aW bie Borbere ift. 'Da(;er nimmt ein einjelner .?)ügel, abc CSig. 37), allmä^lig nacb bin'en ju, wenn ibm Bon Bornen neuer ©anb geliefert wirb, ober wirb er Berfegt, wenn ftd^ bie nämticbe ©anbmalTe be- ftänbig bin unb ^er bewegt ftnbet. SÜBenn nun ber 2Binb auf fammtlicbe Sanb^ügel jugleicb einwirft, fo ftnbet ftcb ibre ganje 5D?affe in furjer 3eit um eine gewiffe ©trecfc gegen bie Sänber Borgerütft, wäbrenb ftt^ Bornen auf Soften beö Bon bem S>?eere aufö g?eue (»ergefpülte ©anb frifd)e .?>ügeld)en bilben. aWan bat berecbnet, baß bie 2)ünen auf biefe üBeifc alljäbrlicb um 20 bi« 25 TUtttt Borrücfen, fo baß man ftcber annebmen fann, eö babe eine 3eit gegc= ben, wo fte febr Weit Bon ber ©teile entfernt waren, welcbe fie jegt eingenommen ^aben, unb baß fte burc^ allmät)ligeä 3?orwärt«f(breiten in ber golge no(^ febr weit in bie ?änbcr »erben bincingerücft werben, ^an fennt jiemlicb Biele Derter, weltbe auf biefe SHSeife burcb foldje ©anbmeere überftbwemmt worben ftnb, unb man fann gum 2?orau(5 bie 3eit berecbncn , wo man biefen ober jenen Sbeif beä ?anbgebieteö wirb Bcriaffen muffen, wenn man ntdjt burcb geeignete ^ftanjungen babin gelangt, baß man bie SBeweglictfeit biefcr Ablagerungen aufbäft. §. 54. atBirFuitfl bc« »liftc«. — Um bie 3lb= banblung über bie (folgen ber atmofpbärifiben (Sin= pffc ab',ufcbließen, wollen wir b'er no^ beifügen, baß felbfi ber Slig jiemlicb merfwürbige SBirfungcn bahrn fann. Sincrfeitö bat man feit ©auffure an jiemlicb Bieten Orten unb auf »crfcbiebenen gelfen ©puren Bon einer Sebmeljung burcb einen auf bie bobcn Serge berabfaljrenben Slig entbedt. 2lnber= feitö baben un« bie Seobacbtungen Bon griebler ge= lebrt, baß ber SMigftradl, inbem er in ben ©anb bringt, in bemfelben enge, unregelmäßige unb oft febr tiefe Äanäle gräbt, beren SBanbungen felbft bur(|) bie ©c^meljung beä Quargeö feft geworben ftnb ; enblicb gibt ei aucb gälle, wo beträcbtlictje gelötbeile burcb ben Slig umgcf(blagen , Bon ibrer ©teile ge= riffen unb tvcit binau^gefcblcubert, mantbmal ben 3lbj)ang aufwärts gewäljt ober auf Berft^iebenc 2lrten jerfiüctelt werben. §. 55. X>te aSitFuttfl bct ®ctt>äfFer. — Sa<3 aßaffer fpielt bei ben SJeränberungen ber ®rb= oberftäcbe eine febr wicbtige Oiollc ; mancbmal burcb feine ouflofenbe Sraft; am bäuftgften aber burcb feine erweicbenbc Sraft, burcb fein ©ewitbt, unb befon= berö burcb feine Bewegungen, enblicb burcb feine bewcgenbe Sraft. Daber am^ bie Berfcbiebenen S3er= änberungen, beren Sebeutung unb SluSbebnung man würbigen muß. ^eu^ttt (ßinmirhunflfn ouf bte <ßcIiob«flä4)ir «nffäf*nbe «raft — S)tc ©eroäffet jeiaen i auf jcbe SSBeife auä i^rer «afle (Sig. 39) gttüdt uno ,lne ÄfÄÄ^auf ciniae San,enl 'feie in turjer 3cit umgcftürjt. 3JJan ff *,cä «uft« an SXfÄg? ni^ i rci*a. ^^a„.ene ^^^^«^ ^cg*c^ ÄSS^SdJ'Ä flanun finden, bie fie mit ^cidjtigtcit cnccitftcn ober bereit gcftigfeit fie fonfliüic ;icrftören tonnen. 3n biefem galle befinben firf) bic oberen X^eile beiS So- benä in furjcr 3eit übcr&ängenb, unb ti gef^e^cn mtf)v ober weniger beträcfetlicbe Sinflürje. Die« ftn= eahe, bic iic «on ber einen unb anbern (Seite roeg nebuten, ober auf einige »Magerungen »on f*u>efel faurem Salt, weichen fie auf »erfd)icbcne SSetfe jer nagen 5Kit me^r ober ireniger Äol^lenfauvc »erbunben, öufcrt t:ai SBalfer feine 2Birfung ouf bic Saltfelfen '"''^l^'„„',T^!!r'nuf'\?r'DbS*e'luVe%"^^^ bei'VS- an bcn 3)?ecrcatüf}cn, an ben Ufern bet jutücttomntt, jub^nuf ber ^b^la^^^e ^«tt^^J'''^^^ ^^^^^ ^^^^ ^^^^ @,^,t^ ,^, ^^ „uf ^i^e ffieife met)r ober reeniger ^ol)C äbtjange bifbcn, bie mc^t unb mefjr bcftfjäbigt »erben. Doö @Iei*e ge^t mantbmal am gupe ber aSafferföUe »or fi*, bte über fentrecfcte, auS rcc^fellagernben faltigen unb tbonigen Ablagerungen beflcl;cnben gclfcn l>erun= tcrfliiricn CSig- «); biejc tcpteren werben ertt)et*t, ober auf [»o^cn ®ebirgen, bcfonbcrö ^ur 3eit ber e*necfd)mcläe. 3n biefem SaUc enthält baa SBajTcr, ba6 fid) ber in ber ^uft eingefc^loiTcncn Äol;lcnfaurc bemächtigt, »on bicfer ©äure in golgc ber niebrigen Sembcratur, in ber ei M bcftnbct, nieit metjr olö lu teber anbern 3eit ; unb über bie Äalfniaffcn f>in= Iftegenb, bilbct eö bafelbfJ fcntrccttc Surrfjen, bie immer unb immer tiefer werben unb ruft juroetlen me^r ober weniger beträ^ttic^e (Sinfiürjc t>eroor. ®tefe langfamcn aSirtungen be^ SBafTerö (äffen fii^ bcfonbcrä auf ben aipcn unb ben ^prenäen bemerten, ba wo ber ®cf)nce einen 2()eil beö 3at)reä bleibt unb in ber frönen 3at)reöäeit aümäjjlig WmiUt. ect»ci*enlic Äraft. - 3nbem baä SiBaiTer in bie t^cnigcn ®(^i*tcn einbringt, crweiit ti bie- fctben mandjmal in bem ®rabe, tai m biefc Sifaffcn nicbt met)r in il;ren feitl^crigen abhängen exJaUtn tonnen unb beg^alb unter if)rcm eigenen @cwt*t ber- abftürien muffen; bieö ^at f*on fe^r »tele (äinftürje CSerqftürie, Sergfrfjlibfcn, Slaifcn) im ftbimenta» ren ©ebirge »erurfadjt. ßinc ber mertwürbigfien fiatofirobben bicfer 3trt ereignete ftcf) im ^a^xt 1806 onbcm Suffibcrg ober Soperg in ber @*weij nat^ einer fe()r regnerifc^cn 3a^rcö5eit. ®a bie pon- fubftanun, welche aU Sinbemtttet für bte ©eroUe bieiien, woran« ber Serg befielt, crwei(|t waren, fo loate fttfe plog'i* eine aSaffe »on me^r al« 50 JKiI- Xlonen Subitmeter ob, flürjtc in baä Zm Jinab, bilbcte bafclbfl 00 5Weter f>o^e .?)ügel unb begrub jnebrcre liörfcr unter ©t^tamm-- unb ©eroümoffen. Unter ä^nlicfeen Umftanben würbe im ^a^xc 1618 bic ©tobt müxi im Scttlin unb im 3«^« 1669 em SbeU ber ©tobt ©oljburg jerftört. 3)?on Ijot f*on öfters mäctitige ©tcinfd)i*tcn langfam m ben Orunb ber Sbölcr über ben ©djit^ten crwei*ter SI)on(ub= flon»en, auf bencn fie mieten, (»crabglciten , unb ganj nibig bie anpflon^ungcn, fogor bic borouf ftcl)cnbcn aSobnaeböubc aus i'prer ©teile rütfcn fel>cn, oljnc baf bte Scwoljncr tcrfclbcn ei im erflcn Slugenbiict oewobr würben. , , . Daä SeSoffcr, bo« burd) bie ®efJeine (»inbur* biö ju ben Sf)onf*id)ten Rcfert, bic ei aufj>alten tonnen unb auf bereu ^läcfec ei feine Sidjtung no* au6cn nimmt erweicht juweilen au* biefe ©ubftanjen , »on btntn ti aamät>Iig gewiffe Itjeilc unb befcnber« ben ©anb ber fie bebcdt, mit fit^ fortführt. Sorau« «geben fici) nun an ben ^unttcn, wo c« ouö ber grbe tritt, me^r ober weniger ou«gcbe()ntc leere Säume welche bic barübcr liegenbcn feften «Waffen o<»ne ©tügpuntt loffcn ; biefe legieren werben oWbonn unb burt^ ba« SlBaffer aUma^lig fortgeführt, welche« läng« bergelÄWonb Vinburdjfictcrt , ober not? (einem SaUe »urüdfprißt; bie anbern ©d)i*ten, bie,boburd) überl>ängcnb würben , muffen früher ober fpotcr un-- ter ibrem eigenen ®c»id)le cinflürjen. 3n bicfetn Sau gräbt fi* ber SafferfaU in bie JÄoffc bcö Sobcnf ein, unb wieberl,olt ffd) bte|clbc Sirtung fo bilbct fid, notl>wenbig ""^ ^«'""«'/^''"'Ä^fJ SluP, bie immer tiefer wirb. 2(iif biefc 5h»eife ift ber äBofferfaU be« 9Jiogora, burc^ ben ft* ber örie- fccilfben DntoriofceWit, feit bcrJJiebcrloffung ber euroBÖci- in 21merita mertlic^ äurüdgetreten unb ^ot wat)rfd)euili(^ ba« tiefe Sett gegroben, burd) wel- *e« fein Soffcr al«bann obflieSt. abirfuna be« ®e»i*i«. - ®o ta« Saffer, wie oUe übrigen fiörpcr, bur* fein ®ewid>t »irH, fo trägt e« .>ffenbar oft ju ben »on un« betet « bc-- äci*neten tiinflüräcn bei unb eben fo jcwi6 übt e« an* eine mädjtige SBirtung ouf bte Domme ou«, bie c« iurürfljoltcn. SBir fel)cn feine iinI;etlooaen, »er« bccrcnbcn SSirtungen bei ben Ueber fd,wcmmungen, weltten ocrfdjicDcne ©egenben m Solge 'Drer läge unterbolb ber bure^ natürlidje ober tunft^id>e Damme lurüdgc^altencn Bluffen, ©ce'n ober ^««n, au«-- nefe&t%nb. Sie Silbung ber 3upbctfee im 3flb 1225, unb bc« Sic« - «00« im 3"f« '421; bte jat>lrcid)cn Uebcrf^wcmmungcn ber "Polber« hnb traurig/ Seiipielc, on, weldjcn m *" J^ot b e p. =_ fung ber Strömung einen ebenfo gEf5en_^"'^ea ge- l,obt l>at, Ol« bo« ©teigen ^et ®ewoffer. Senn U in Solgc »on Sinflürjcn ge'^'iTe S(>alcr »« Perrt finben, fo gelingt c« öfter« ben }u ®« « «"ß^f^f/ mel tn ©cwäffern blo« burd) i^r ®cwid)t *'« Jmtet^- Hiffe bie fid> i^rcm äBege entgcgcnfcWcn , »on fj* W g ;u fiopcn; bie« geft^ol, }. »• ""JBagnet^al »on ^alli« im^abre 1818, unb würbe oft nodi ben Srb- Sengefebn. wo bic' eine 3eitlang in i^rem Saufe aufgcbaltcnen Öcwäffcr in ber Umgegcnb me^r @*a- bcn getl^on l;abcn, ol« bo« Srbbeben W. - «Kit ber erwcidienben Sraft unb bem @ewt*t 354 <3ti)l^xt. beä SBoffert »ctbtnbet ftcti oft no4) eine trtttc Äroft burc^ tie Sereegung, frte iljm tnnroo^nen tanii unb bie »on ber mä^tenb be« ©erabfitömen« über mtt)r ober rceniget fJatf geneigte Stbbängc exDaU tenen Oefc^roiiibigfeit ob()angt. Diefc Äraft ifi ju^ miitn dupcrf} ttitenfi»? unb ber gröpfcn SSSirtungen fä^ig, bte man überatt in ben ©ebirgen beobachten fann. ®« findet ftd) rocM SJtemaiit, ber fte nitbt f*on nac^ bef'ipe» Itngeroittetn auf ben auf ber tSrb-- obetfläcbe fo häufigen 2lbfagetungen leicbtcr öubfian- jen }u bemerten unb tk tiefen Scblucbtcn, bie M aWbann barin eingegraben finbcn, ju beobachten @e= legenbeit gcbabt ^ätte. Diefe Sßirfungen ftnb nun überaU, iro tä flcilere 2Jbbänge unb eine auf benu- felben . barfJellt, befcbäbigt unb fe^r tief burcl)-- furcbt wirb. Die jabireic^en 3iilTe, »eld^e bie Dber-- fJäcfte ber Seifen erbält, begünftigen bie ginroirtung ber ®en>äffer, unb atöbalb lööt ftc^ eine beträcbtlic^je Via^e »on Fragmenten ab, tcelc^e bie jerftbrenbc D?acbt be^ ©tromec? notf» »ergrofern. 23alb bierauf finben ftöj) gelöblöcfe öon jeber ®röfc com Serge * loggeriffen, unb auf grope gntfernungen biuauö ge= tragen, wobei fie bie SBirtungen tcegcn ibrer äSaiJe unb Scbneüigteit »erje^nfac^en , Bcrf>unbertfac^en. Daber furdjtbare ©c^Iucbten, auf oormalö ebenen 2lbl)ängen unb eine unermeßliche jrümmeranbäufung am gupc bc9 33ergc(J unb auf ber ganjen Streife be« SobeniS, wo Die ®efc^i»inbigteit aUmäbltg abnimmt. Die burcl fo(cf)c UmfJänbe ober burc^ bie plögticljc ©c^neefcbmetje angefcbwoUencn ©tröme erzeugen gIetcf)faM fcbrecflici)c Sermüftungen ; fiie nc(>men auf t§tcm SBcge atteö biö auf ben Ouarj = ober ben ©ranitfelfen mit (tcb fort, rcefcben fte felbß aucb balb mittelü ber Srucbflücfe unb Störfe, bie fie ft^ineU »orroärt? ftopen, mit ®ett»a(t angreifen. 9?icbt« ift aWbann fc^rccfenerregenber ali folcbe SBafferfiröme, bie man in ben ©c^Iutbten babin ftbiegenb unb mancb^ mat 10 biö 15 Subifmeter große gelsblccfe mit fiel) fort wäljcnb gefcben baben mup, um ficb einen beut- Itd^en Segriff baoon machen ju fcunen. SBenn man nacb bem 3}ücftritt besS ©tromeS in feine gewöbnitcbe ©ränjen bicjenigen Sjieiie bed Zi)aU6 burcfclauft, ivelcbe er eingenommen bat, fo finbet man ^inficbtlicb ber 51n,(abl unb i.'age ber %tU' blöcfc bcbeutenbc Seränberungen, bie man juoor nic^t caran bemcrtte. iKan macfet forcobi in ber Stialfcblc aU an ben feittic^en Jbcilen bid jur Ööbc ber ®e= rcöffer btnauf bie öeobacbtung, baf bie geffen friftf) abgenügt unb geriefelt unb fogar febr tief geriefelt finb , trenn fte aud Äaltfieinen befJcben ; eö ift bie« offenbar eine Si-'^öc »on ber SBirfung ber f^weren, burcJ; ben ©trom mit fortgefübrten Slöcfe. 2ln an= bcrn *])unften j^cigen frifcbe SSriicfee ba« gereattfame ?ogrei6cn mebr ober weniger groper SeWtbeile. @ie6ini(^ bei ben ®ee'n. — Die ©ee'n, bie fi(^ äutüeilen in ben Jbäfcrn burcb bie Sawinen ober burc^ bie Sinftürje bitben, bieten in ijirem Siöbrucf) noc^ etttjaö ©clirerflicbereö in golge ber enormen SBaffermaffe bar, »elc|e alöbann in iDenigen Slugen- bitten abfließen !ann. fiaum (»at ha€ Slbflfiepcn bure^ einige 9?iffe begonnen, alä jtdb bie anfängticte Dcff- nung mit einer fur^itbaren ©cbnelligfeit oergrößert unb in einem Slugcnbltrf ber ganje Damm gleic|)fam abgetragen ffi. (Sin ungeheure« SBafferoolumen fJrömt * ®ämmt!i(f)C gctfen , ouä reelien Mc Stboterflöc^t bcfteji, fmb ouf aUc arten jfrbrodjen : Kegln ber MilTe förnicn an jeiBiffeii etetten encrmc iBIöde bucc* bie (?tma[t bfä SBafTct« objctö«! tter- im, Bo^renb mm m onbetn ©teaen ben »olcn fi'tl^fani fWia bie- fet ®(»alt Biberfieben (leöl. nun mit einet außerotbentlic^en ®malt ab, unb nic^t« »ermag ber au« ber SWaffe unb ber @cf*njtn= bigteit, bie jutreilen in einer ©efunbe 15 bi« 20 aSeter beträgt, jufammengefcgten SBirtung SBibcrftanb äu leijicn. alle« wirb über ben Raufen geworfen, unb bie feftefien gelfcn, wenn fte auf ber SRic^tung cc« ©trome« ein SSiberlager bilben, werben in einem 9Ju au« i^rer ©teile geriffen, jerbro^en unb auf weite gntfernungen binau«gefü^rt. Die Seft^äbigung be« Soben« iß am Urffrung be« ©trome« unb in bea engen '•paiiagen mit ftcilen Slbbängen fo »oüftän^ big , baß ber bloßgelegte gelfen wie burc^ 5Kenf*en= böuDc burc^fc^nitten worben ju fein fcbeint. Die« geft^a^ }. S. bei bem ®i«gang be« ©ee'«, weltbct ficb im Oaljre 1818 im Sagnetbale gcbilbet b*»'*«- 2leönlicf)e ©puren ftebt man noc| an ben Seiten ber Sbäler, bie auf tiefe SBeife in Salabrien wä^rcnb ber Srbbebcn »om 3abre 1783 oerfperrt würben. SBenn man folc^e Slefultate ftebt, tann man nicJ)t äweifeln, baß, wenn ftc^ burcb einige nnterirbifcbe Bewegungen in bem Damme eine« großen ©ee'«, wie j. S. be« Sriefee'«, ein 3{iß bilbet, in furjer 3eit eine tiefe Sütfe gegraben wirb, bie man genau ben Sngpäffen »ergleicljen tann, welche man fo bäufig in ben ibälern fte^t (§. 14), unb welche man fo febr ben l£iöbrücben oormal« übereinanber gelegener ©ee'n, wie e« iegt nocb bie ©ee'n öon 5I?orbamerita finb, jujufcbrciben »erfucbt wirb. (»(^laminfttöme. — Durcb bie eine ober anbere Urfacbc bilben Rc^ aucb ©trome »on fcblammigen toubfianjen, bereu SUerwüfinngen nicbt weniger fur^t- bar ftnb. 5Wancbmal gcfcfeicbt e«, 3. SS. in 3rlanb, ta^ auf fel)r fanften 3lbbötigen gelegene Sorfgrubcn, nac|bcm fte aufgefcbwcllt uno biircb jurücfgebaltene« aiegenwaifer mebr ober weniger auögebauc^t worben, nicbtmebrccm erften 3iegenguß, ber fömmt, SBiber- fianb ju leifJcn oermogen unb ftc^ tn Bewegung fegen, ©ie ergießen fttb al«bann trog iijrcr breiigen Son= ftflenj unb trog _ber fanften 2lbbängen mit einer außerorbentlicben öcbnelligfcit, unb werfen 2ltle« um, wa« itc^ ouf ibrem 2Begc beRnbet. 3" anbern Um= flönben erwcitbt ba« Stegenwaffev lorfcrc Xbonfub= ftanjen, bäuft ficb barin an, unb in einem gcwtffen 5Komente breci)cn bie Dämme be« Sebälter« burtb, unb ein »on gel«Rücfen unb fogar mit Slijcfen, bie oonber jäben SKaffc getragen werben, erfüllter ©trom bilDet fiel) unb fließt mit einer furchtbaren ®efc6win= bigteit ab, wobei et Sllle« über ben §>aufen wirft unD babei tiefe Spinnen gräbt. @o ifi e« 5. S3. bei ben wilben Balbfirömcn in bem aroetbal am nörblic^en 2lbbange ber Sllpen. Die ©c^lammerup- tionen »on 30»'« unb '•peru (§. 45) ^abcn auf ibrem SBege übet ben älbbang be« Soben« mebr Unbeil an= gericbtet, al« felbft bie 2lufbäufung be« ©cblamme«, womit fte bie ®egenb bebecften. §. 57. ©cfdU »er aBoIbfhrömc unb yiüffc. — SGBir 1)abcn gefagt , baß ftc^ bie fließcnben ®e- wäffer in ibren SBirfungen um fo nacbtbeiliger ati- ßern , je fiärfer bie 3lbbänge ftnb , über welcbe fte binabßießen ; allein man barf barum nicbt glauben, baß au^ ba« ®efäll be« Seite« febr beträcbtlic^i fein muffe. Die fcbnellflen Sßalbftröme ober ©ießbäc^ie, bie ein ununterbrocbene« Seit bilben unb Slöcfe »on einem balben SÄeter Durcbmeffcr mit ftcb fortführen, bieten iod) nur äbbänge »on 1—2 ©taben bat, unb »tele glüffe gießen mit einet gtoßen ©ctmeOigfeit übet unenblicb fcbwäri)ere 2lbbänge : ein Slbbang »on 3 bi« 4 3Winuten gibt un« beinabe bie ©ränje für bte fcbiffbarcn glüffe, unb unfere fcbnellften glüffc, bte wirtlieb fi'if gei»ifTe Siefc baten, mt j. S. ber SR^ein, bie 3Jbone !c., jeigen nur ©efälle »on 1 bi« 2 aSinuten; an mehreren fünften ibte« l'aufe« fließen fie nocb mit einem ©efäHe »on 4 bi« 8 ©etunben. Diefe Ibatfat?)cn ftnb füt bie Sergteic^ung febr wit^- ^tu^ttt «Eintoiihonden auf iit tUtiiobetfiäi^e. 355 tfg, benn man et^e^t tiarau«, mtt(t)t gro^c 3Birfun= gen auf fJärtercn 2lbf>angcn unb bei größeren Jtcfen erjcugt rcetben fönnen. Tian braud^t ntdjt mtitcc ju geScn ; benn ii'enn unfere SBalbftröme mit einem ©efoUc »on 1 biö 2 ©toben OTafTcn »on '/, 5D?c-- fet Dutt^mcffer fortjuroOcn im ©tanbe finb, maö würbe ni^t bei einem boppeUen ober bteifacfcen ®t= föüe gefc^eden fonnen! Unb wai niürbc nicfct gef(tic= ^cn fonnen , ivenn bei biefem ©eföUc bic tiefe be« aOSaiTcr^ biefclbe würbe, wie bic unfercr gtüffe! ®« if} tiar , ba6 t)itr bet ^äjjcfte ©c^lamm eine enorme unb bcr größten SOBirfungeu fähige ®eftf)n.nnbigtett erlangen tonnte. 2Benn bie S'üfTe bei einem Öiefadc oon 3 bi« 4 «Kinuten nidjt mejr fdiiffbar finb, wai würbe trog beö fc^wacften ©efäUe« bic Oef^winbig- feit unb bie i^nen eingepflanzte Sraft fein, bie fte bei größeren Jiefen erlangen tijnnten y Säasj mufte nic^t ba gcfc^eden fein, wo in »erfc^iebencn "Phäno- menen flie^enbc @ewä(Ter SE^ciier oon me(;rcrcn i)im= bert aWeter Sicfc auöfüdcn fonntcn ! $n?an begreift cenn nun leidet bie furchtbaren Sntblöpnngcn ober 2lu«wafc^ungen ber Z^äUx , man begreift benn nun bie gortfü^ning bcr größten gclöblecfc , oljne bog mon faum auö ben ©ränjcn ber beutigcn CJrfc^ei- nungen tritt. §. 58. ®eröBc, ®cfd)iebe. - »ei bcn 5?cr- wüfJungcn , wcfc&c bic fliefenben ©ewöffcr Dcronlaf-- fcn , Werben bie ben ©ebirgcn entriffenen Srümmer mef>r ober weniger weit fcrtgefiibrt , ie notfebem bic gjcigung beö Sobenö bcr Äraft bc« Soffcrfirome« erloubt, fid) ouf nicl;v ercr nitnbcr betrö(f)tli(^e tSntfernungcn ^inon« \Vl crljoltcn ; allein in bcm OTope, ols boö ®efätl obnimmt, nimmt out^ bie %u fe^winbigfcit ab , unb bleiben ouefc allmäblig bie grö» jercn 93löcfe ouf bem ®runbe be« iE^aleii jurütf, no(^ bicfen er(} bic flcineren, unb julegt ou* ber >5onb unb ©cblamm, bic oft weit binou^getrogen werben. Sa bie Slöcte unb Fragmente wäbrcnb biefeä Xranäpor- iii fiel) an einonber, unb an ben fefien SBonbungen tii Sobenö reiben , fo öerlicren fic allmäblig ibre Äonten unbScfen, unb werben enblicfe bollftönbig ab= gcrunbct , unb bilben boö , waö mon ® c r 6 1 1 e nennt, ©er gonjc untere Jbeil bcr Öebirg^firöme ftnbct fic bo , wo bcr SSobcn binlönglid) eben wirb unb wo boö fic^ crwciternbc Sbal bcm aSoiTer ge= ßattet, breiter ju werben, wobei biefcö on Jicfc unb an ©c^netligfcit abnimmt, gcwölmlic^ mit bicfen ®e= rollen bebccft, welche ficb juwcilcn in ungebeurer IKenge onbäufen, unb ^wifdjcn wcldjcm fid) bcr gluf bei feiner gcwöbnlic^cn Sreitc auf perfd)iebenc 2Bcife in einem Sette, ba« er fid) gemacht bat, unb boö er oft bei ben üerfdjicbcnen 3u(ilüfTen beränbert, bin= f^Iongelt. 2luc^ bie glüffe unb ©ee'n, in welc^ie ftd) cte SBolbfirbme ergießen, unb wo biefe le|tercn ba= l>er itjre @ci)nelligfcit »erlieren , »erfd^ütten fid) täg= liit) mit biefem ©cröUc , wcpwegcn oud) j. S. boS Sett be^^o'« immerwäljrenb fteigt. Der Äieä unb btr ©onb, bic nur feine ®cröllc finb, bcr ®d)lamm, ber burcb bic allgemeine 2lbnügung unb bie erbigen J^eile cntftebt, werben flet« fcbr weit, entwebcr un= mittelbor in bie ©ce'n unb 5Wccre, ofcr in bie gro- ßcn glüfTc fortgeführt , ou^ wcldjcn fic fid) ollmä()= llg an beren Ufer unb bcfonbcrsS an beren 5Künbun= gen abfegen, bie bann immer mc^r baoon berfperrt »erben. ®ö bilbcn fid) auc^ ©eröKe ober ®cf(^tebe gleit^fam auf bem "^.Uofe felbfi turc^ bie ginwirfung ber SEBcllcn ouf bie cingeftür^ten gelfcn. 2luf biefe äßcife baben ficfc an ben Äüficn oon grontreid) unb gnglanb bie ^fuecftcine ber JSreibe obgernnbet unb fid) gegenfeitig abgenügt, unb bilbcn bcträd)tlid)e SBönfe »on ®cfd)iebc. Stwoö 2lc()nlid)eö mußte on iol(^en *punttcn gefdje^en fein, bie bcutjutoge im 3nnern ber ?önber finb, wo man abgerunbete unb m aUcn iljrcn Ibeilen febr glotte SliJde ganj nobe an ben gelfcn finbct , wooon fic offenbar abgelöst worben finb : man bcmerft bieö bcfonbcrö häufig um bie Sofoltbügcl berum am füblic^cn Jbeil ber Se- »enncn, entweber in ben Jrümmerboufcn, welche bte abfange bcrfelbcn bilben, ober in ben 3lnf(6wemmun= gen, ouö benen bic bcnad)borten ebenen befielen. 3n bcn ©cftlommfirömcn , bic man in bcr %^(xi nicmol« große 3iäume bure^loufen fob, fdicinen bie Slbcfe unb gragmentc fit^ weit weniger objurunbcn, olö in bcn aBoficrfirömcn. gin mertwürbigcr Um= ftonb bei ben »c^lammfiromcn ifi bieö , faß '^t bie barin entboltenen Srümmer gewöbnlitb on bcn Ufern bcr »on ibnen gegrobenen SHinncn , unb jwor (clbfi in bcm SJiceou abfegen, wclc^cö bie ©(blommmoffe erreicht botte, gerobc wie wenn fic ouf ber Dber= flocke geftfewommen wären : bieä äcigen j. 5ß. bie längiS rer wilbcn ©ebirg^ftröme beö ®alanc^et()ol« liegenben Jrümmer. §. 59. gottfüfjruttfl burc^ «i» uti& mtU fd)er. — 2Bcnn ®crijllc unb me^r ober weniger große Slöcfe burc^ boö SBoffer oft ouf febr große ^Entfernungen oon ibrem gewöhnlichen '■piog ()inau«- gerollt werben tonnen , fo gibt ti ouc^ nod) anbete Jranäportmittcl , bic ff* unö häufig jeigen. 2llle Sicifcnbcn, wcld)e bie Cfiöregionen bcr SJorbmeere befud)ten , foben ouc^ an ben Ufern boö (Siö me^r ober weniger bctröd)tlid)c gelSblöcfc cinfd)ließen, unb foben auc^ , wie bic giöftjoücn jur 3eit bc« (iiögan- geö biefe Srümmer mit fiel) fortreißen, fic nod)- ollen jHic^tungcn (»introgen, fic ouf bcr einen ober anbern ©eile on bcnjcnigcn ©teilen obfefccn , wo fic f(*ci= lern, ober fie an ben @runb beö «OTccre« binobfinfen lofTen. ©0 fob man bei Sanobo, ®rönlonb unb an ben Äüficn »on 9Jowaia=©cmla jc, fe^r ooluminöfe Ölötfe, bie »on einem Orte jum anbern unb oft fe()r weit Mnouö getragen würben, gä ifi nic^t jweifel= ^aft, baß »iele tlcinc, gleid)faag in boö Si« einge= bodene Srünmtcr auf glcicl)e äßeife fortgcfübrt wor= bcn finb , unb bo unb bort mc^r ober weniger auögebeljntc , äugänglid)c 3lblagcrungen bilbeten. Die ®lctfd)er, b. l>. jene «Waffen fefigeworbener ©raupen , welcf)e bie bobcn S^äler ber großen @e= birg^tcitcn einnehmen , finb gleid'foü« öußerft mert-- würbige Sronöportmittcl. a?crfd)icbene Umftonbe gefiattcn bicfen ablogerungen , ^änge ber ÖSIetf^jer immer ftärfer ftnb aU tai ©cfäll ber B'üfTc unb niemalö weniger aU 3 ®rabe betrogen, 'biei mug ba^cr au* bad ^Minimum ber Steigung ber auf ben Seiten be^ Stjateö in gotge eine« ftarfen ©infenS beä ii)£etfcl)eri? ^urürfgebliebcncn Srümmer()aufen fein. IKan luirb ba^er auf bicfe äßeilc ein «Kittel bcfi^en, biefe Ufberrefle ber fcitlitlicn 5Ko= ränc »on ben 2lblagerunqen ju untcrfdjeiben, meiere burc^ ©tröme, beren ©efdlle weit fc^wädjer finb, gc= bilbet rcorben fein tonnten (§. 57). §. 60. Streifen, Surdjen (9{innen), ©latte (flbgef*nffenl»eit) fccr Reifen. — Sin UmfJanb, ben an.^ugeben nur nirfjt uiiterloffen bürfcn, welche (ärtläriing man aud; baoon geben tonnte, if} bicö, bo§ man oft auf ben 2l(pen um bie ©letfc^cr berum, entroeber in benfenigen Steifen, weltbe »em Siö auf= gegeben worben ftnb , ober in einigen , fogar unter- ^alb biefer 3iblagerungen liegenben fünfte, ^u benen man gelangen tanu, febr beutlitfce unter ftc^ parallele gurtt)en unb Streifen bemertt, bic auf bcm gelfen bei' na^e in ber3Ji(|tung »erlaufen, roelcfee bie Sercegung bei bcm SranöpTt ber Tiaffe nabm. 2lud) finb groge Strectcn »on gelfen abgenügt unb abgeftbliffen, glci4i= fam p->Iirt, i»enn bie Subfianä bauerbaft genug jur erj»oitung ber ©puren biefer SGBirtungcn ifl. 5Kan glaubte nun, baß biefe mertroiirbigen ffiirfungen auä ber SReibung ber SiömafTe an ben gelten, bie fie lieute no(^ tragen ober fte c^emaW auf mcbr ober irenigcr bcbeutenbcn ^öt)en getragen ^aben, bcröorgegangen feien. 2lber obne unrtlic^ bcweifcn ju tonnen, bop ^d) bic ©ad)e nic^t n(fo »erbaltc unb o^ne eine beflimmte, ftj^ere Srttörung »on tiefen Srfcbetnungen geben ju tonnen, iji e^ immerhin gut, trenn man ^ier bie 3>»fifcl angibt, bie man bagegcn erbeben tann. 3uerf} läßt ft(|> auä bcm Umftanbc, baß bic SRicbtung ber Streifen aucft bic ber Serecgung bc<3 ®Ietfcfccrö fei, nitbtä fdjlicßcn ; benn biefe SUicfctung i)ahen au* bie Jfiäler, in njcicfcen ffießenbe SÜBaffcr nd; gieicbfatl^ b'itten be^ tsegen tijnnen. 2luf ber anbern Seite bcnjcifen bie untcrbalb ber ©fetfcberpartien , ,^u bencn man geiangcn tann, beobacbteten ©treifen unb gurcben tcine^weg«, baß fte »on jenen SIbfagerungen erjcugt roorben ftnb; benn fte tonnten eben fo gut ft^on juoor gcbilbet reorben fein, t»ie biejenigcn, bic ©urot^>er untcrbalb ber ©anbablagerungen, weltbe bie um bad baltifc^e SÄeer (»erum Itegenben Sbenen bilben, bemertt i)at Surj, bicfe gurc^en, bicfe ©treifen unb alle aBir^ tungen, »on bencn i»ir fpraiben, tonnen fd^on cor benSJbtogcrungcn, »on bencn Re bebcift finb, gci»efcn fein, unb Kai biefe annähme ju untcrfJügen f(<)eint, tfi felbfl bie Jtuäbcbnung beä ^banomcnö, bie übet bie gegennjärtigen ®ränjcn ber ©letfcfeer ^inauögebf. !Kan bat au^ biefer legteren SSeobacbtung gefolgert, baß fi^ bie Otetfcber cbcmaW »iel weitet auäbe^nten aU fegt; boc() bie 2;()eorie ber Srbmärme tonnte ef>er bai Oegent^eil glauben laffen, weil bie aBärmeauö= fjrömungcn auö bcm 3nnetn ber Srbe e^emaW not^= wenbig fJärter gewefen fein mußten, aU gegenwärtig, ba^et tonnten auc^ bic ®letfc^et ni(^t fo weit rcii^cn. SBenn fte in bem Sbamounpt^at cbemalä ein wenig Weiter (nämlid) um eine 2Kei(e) »orwättögetütft waren, aU in unfern Jagen, fo tann bieö »on einigen Um- fJänben tälterer SBinter, aU wir fie ießt ^aben, ferner »on einigen Difpofttionen ber ffiarmclinie, weltfee Sfefultote »on irgenb einem Unterfcjjiebe in ber Se= f#offcn{»eit ber üönber Snb, bic »ieUeirfit biefeni Jbeitc äÜBelt ein Älima gob, baS wir ^cutjutage ju Ouebcc unter bcm nämlii^cn Srcitegrab Rnben (§• 16), fietrübren. §. 61. 3Strfung ter SSooen tmi> t»er pttiO' btfdben SBemegunnen ^e« SÄeere«. — SBcnn ®ewäffcr, bie ben guß ber SSerge unaufborlicj) be- feu^ten, bic untern Sö^idjten bcrfetbcn crweit^en unb ben Sinfturj berjenigen %!)eite bcroorrufen tonnen, bic fte ber Stü^c berauben, fo ifj eö tlar, baß baö un= auf^örlic^ bewegte, manchmal mit außetorbcnttic^et ©ewalt an bie gcftlänber anfdjlagenbe 2Ba(Ter auä) eine au6crorbcntlic()e SBirfung auf bic Süflcn ^abcn muß. Sic SO?ecregwe(Ien jeigen in ber J^at eine enorme ©cwalt, befonberö ba, wo fi* abgcriffene, ficitegclfen unmittelbar ben Sogen cincö offenen a)?eerc« au«ge= fegt ftiibcn. ©er Stoß if} manchmal »on fol4>er Slrt, baß bic Stbe unter ben güßen jittert, bic fcficftcn Dämme feinen Siccrßanb ju Iciffen »ermögen, unge= beure ©tcinblöcte abgeriffcn, weit lanbeinwärts ge- tragen, baö Ufer aufwärts gefioßcn unb mand)mat in fenfredjter SfJitfetung über bie |5afenbämme binauö^c- f($Ieubert »»erben, wo fte bann wie Icidjtcä ©erbUe tierabroüen ; mätfctige ©anb- unb Sieöbänfe werben oft jcrflött unb ganjc ©egenben finben ftd) in einem 2lugenbli(f »etbeert. X>ie Sbroniten unb Ucbertieferungen »on ben an Wceren gelegenen ©cgcnbcn bieten un« jabtrci(^c Söeifpiele »on ben allmä^ligcn Seränbcrungen, »on »orübergeijcnben Unfällen, bic in fe|>t oielen i!of alt- täten Statt gefunben ^aben. Unenblitfi »ieleö ifl in biefer &inftci)t gcftbebcn unb jeber Sag förbcrt 9teueö JU Sage an ben platten, fanbigcn Süftcn, welite bic «Weere in ben »crf^iiebencn 2ßeltt()etlcn begränjen; wir Ijaben ba»on berüchtigte Scifpielc genug »on ber Sinmünbung ber ©t^jdbe bis jum Sanal »on 3üft- lanb an, wo man ben SieS-Soft^, baö |)arlemct- meer, bic 3upberfee, ben DoUort bei ben außetorbcnt- lit^en gruptionen beä Tlttxeä fid) bilben fad, wo unjäblige Seränberungcn an ben gitänbern »on bet 3nfel Screl an biö jur SIbemünbung, in ben SBin- bungcn beö Spmftortd, ober an ben ÄüfJcn beS tatte- gatö unb bcsS baltift^en 5Wecre0 cor ftcb gingen. Un- enblicb »icle Sinfcbnitte, flache Suchten unb tiefe 5Keerbufen babcn ftc^ ba mit »crfd)icbenen Sßicbcr- ((olungen wäjjrenb ber heftigen ©türme gcbilbet unb bilben fiä) nocb alle Sage burt^i bie gcwobnlic^e Sir- tung ber SBogen, bie balb ©anbmaften betbeifü^ten, balb bie cbemal« »on ifjnen gcbilbcten Dämme wicbet jerfJörcn. ■Do* ni*t bloß auf ben locfern Setrain« äußert ft* bie SEirfung ber SBogcn ; au* on ben fcfJeften gclfen offenbott fte fi* ; bajjet ou* bic täglicbcn SJcränberungcn in ben ungebeurcn fentrc*ten gelfen, bie man an ben ftüften »on gtantteicb unb Snglanb, unb in ollen Steilen ber aSelt antrifft. 3e obgeriffener, ficilet bie ÄüfJe unb je me^r fte bem unmittelbaren ©piel bet SBogen ouögefegt ift, befto mcbr crfäjitt fte au* bic ©cwolt bciS ©toßcä. Dagegen f*teitet bie Soge auf ben platten Süffcn, bie ibt fein |)inbetniß cnt- gegenfegen, fo weit ei ibre Äraft juläßt unb hU ft* allmäblig i^re ®cf*winbigtcit gonj »etloten t)at, »or; fie fübrt alöbann on ©onb unb ©erölle Weit mejr herbei, aU fte fclbfl an ben lotferflcn ScrroinS jet- ftört. Die notürli*e Soge ber fefien @*i*ten if} bet aSirtitug ber SffieUcn balb ungünffig, balb günf}ig; fie if} tf)r ungünfiig, wenn biefe S*i*fen, bereinigt unb fe()r homogen, gegen baS Tletr geneigt Snb Cgig. 41), weil bie SRücftebr einet SSetle läng« be« ' geneigten 2lbdongeö bie SCBitfung bet no*folgenben SBelle »erminbert, wobon ber SJef} ber Sroft nur no* auörci*t, unt boä SBaffcr bie Sbcne binanfJeigen ju laffen; boS SBoffer »crmog olSbann bloß mit ?)ülfe ber ©polten unb SRiffe, bie ft* im gelfen befinben, bcnfelben onjugteifen. änbetö if} ti ober, wenn ^eußcre tfinmirhungtn auf btt «Ertioberfläd)«. 357 bet Soben feine abgeWnttteneit J^etic (Scfciditen fopfe) CSig. 42 unfc 43) ber Sffitrfung tc^ SaiTcr« barbtetet: btc untern, bur* bic nneberl>oIten SBellen- f*Iäge, bie bur* ntt^tiS gef(6irä(^t werben, unaufbör^ itc^ angegriffenen X^ciU reafdjcn iinb l)'6t)Un fitfe naä) unb narf) au(S, unb jroar um fo fd)nencr, (e ftbnetler bie ©ubftanj ertbeit^t, ober je leidjter über^auvt if)r 3ufamnien^ang, i^re %ejiiQtdi, jerflört tvcrben fann; bie obern t aUeS febr ra\ä; an folcfcen Drten, wo ein tiefeö 3)?eer bic abgcIöiSten SIcefe »erf(6(ingt, ober in benicntgen, wo bie SBogcn mäcfctig genug finb, um bie Sriimmer Jin unb ber ju werfen, fte burcft 3i'f»»n»'f'ifto§en ober gegenfcitige Sfeibung abjunügen unb fie naä) unb nacfe wegjuröumen, fo bog ber gup beö 3tb|)angc(5 immer blof gefegt ifJ. ©ieö ifi befonberö bann ber god, wenn ein enger 3iaum jwifcben '^,voei gegcnübcrfiegenben Süfien flarfc Strömungen »erurfucfjt, wU \. SB. in bem Äanat »on Sa SKanifie, }Wif(^en granfreicf) unb Snglanb, im Äanaf ©t. @eorg u. f. w., wo baö in feinem Sauf oufge^attene SBaffer bei atfantifdjcn 5Keereä mit ungebeurer ©ewatt an bie Süften fcblcigt. an biefen ©teilen erreicht fai !Wcer beffänbig baä ®cbtrge, unb jwar mebr ober weniger fcbncd, ic nacb bem ®rab beö SBibcrflanbeS, bcn ibm ber SSoben entgegenfeft. ©ebr biete Srjä^lungen geben aui^ bie 3eit ber .?)aupteinf}ür5e ober taä Sorbanbenfein Bon Seucbttbürmen, Sobnungen unb felb^ Dörfern an, bic altmäbtig Bcrtaffen worbcn unb iegt BijUig »crfcbwunben ftnb. SBenn bie Bon fteilen 5D?ecre^ufcrn berabgcfaOencn Srümmermaifen nidjt aBbalb weggeräumt werben, fo gebt barau« (gig. 44) ein natürlicbeö SeUwcrf gifl. 4 t. auf^Quf. gegen bie iWeere«wogen , bie fxd) baran brechen, c^e jte bcn %u$ beö Ufcrabbangeö erreitbcn,! ^er»or; unb erfl natft langer 3eit fönnen biefe Srümmer abgcnüft, abgcrunbet unb natb unb nac^ wegge- nommen werben, naä Bon bem @rabe ber gcftigfeit ber geßmaffe, worauä fte befleben, abfangt. 3)2an j bttbct biefe natürticfecn SoQwerfc fo fcbr aU mSßlid> nad), inbem man gct^blörfe Bor foltbe Uferabbänge fegt, bie man entweber an bcn Äüften be« SWeereä ober an bcn Ufern ber Stufe fcbü^en will. ißenn mau bic laglidji limanrtuiig ttr 5Wecre«- wogen auf bie Sontinente beobachtet l)at, fo niu§ man natürlicb beuten, ba? bie jablreicben Unfätle (Sinflürjc, 3luöwaf(^ungen, Sntblöpungen u. f. w.) be« SobcnS, bic man an ben Süften bcmerft, unb beren Datum man nic^t weif, benfclben llrfprung gcbabt baben. öo mug man j. S. offenbar ber aBir=. fung ber SBogen gcwiffe §)o^(cn, bie man häufig in gteit^er ?)6^e mit bem 5Weere an bcn fteiten Salt= ^cinfelfen ber Äüftcn bcmerft, unb Biellcit^jt aud) bie mebr ober weniger bobcn Sögen (Sogengänge), welche burcb gcwiffe Sorgcbirge binburcbgcben, jufcbrciben. Qi ifi icbocb \u bcmcrtcn, bajj biefe tJinwirfung blog bei Icid)t crwcicbbarcu i»ubßanjen, j. S5. bei ber Äreibe, Sbonerbe, bei fanbigcn ©cbitben, fogleic^ grofe Siefultatc bat, bagegcn unenbticb langfam bei ben feftcrcn unb bärteren ift ; e« gibt fünfte, wo fte feit ben älteßcn biflorifc^cn 3eitcn gar nic^tö jur gofge batfe. Sd'Sbann rei^t eS aber nidit bin, wenn man jur Srftärung attcr 3:b>>tf'id)en btop bie iicr= freffenbe, jernagcnbc Sraft be« SSafferö jutäft, noc^ ret(j)t baju bie groge ungeftüme OTac^t ber SSogen ^in, fonbern c« mup and) ber Soben, an bcnen |t(^ bie genannte Sßirtung auöfprid^t, auf alle ätrten, entWeber burcb BorauSgegangene SBirfungen ober im Momente felbft burcb Srbbcbcn, begleitet Bon ^cfti= gen Bewegungen bc^ 5i?ccrc« (§. 19), jerriffcn ober gefpalten fein, ©o nur Bcrmögcn wir unö bie tfo= (ßeaia^ie. Itrten gelfen, tic ft* in tcr 9lo^e ber Sontincnte finben, bie o'^"?«" Dur(l)brüd)e, burc^ W(tä)e ba« fPJeer einen Durd^gang finbct, bte ®ruppen jcvfcfenif- tener, jetriffenet i^elfen, tt)clct)e mitten im ajJeere gelfenriffe bilben, cnblic|) alte jene fo geroo^nlic^e unb fo öcrfc^icbenatttge 3erg(ieberungen, bie man an bcn Süften »on ^rantrei^i iinb Snglanb , an bcn jablteiifccn Snfeln, «el*e fi* gegen bie JJorbmecre (Sig. 45 u. 46) ^in auöbe^nen, unb in unenblid) bieten anbern Drten beot>acf)tet, cvflären. §. 62. SrümmcrabtaAcruitfleit kurc^ iie ©ewäffcr. — S3iö jc|t faben ivir bie öcwaffer aU ein jerfforenbeö 2tgenö betracbtct ; aber eben bep-- n>egen, roeil fie geibiiTe Steile bes ß-rbförper« unauf= ^orli* befc^äbigen, bilben fie an einem anbern Drte neue Ablagerungen, unb jirar im 33erl?ättni§, als fie anber»ortg ©foffe tt)egfiil)ren. 9Jad)bem bie Strome Stöcte unb SrudifJiitte jebcr 2trt abgeriffen, biefel= bcn in ©crölte ».■■eribanbelt unb biefe auf me(;r ober reeniger beträd^tlicbe gntfernungeu l)inau« fortgetra- gen daben, fe|en fie biefclbcn in bcm 2>?apc ab, aU i\)rt ©i-fcbivinbigteit abnimmt, unb ba()er auä> im untern S^eit ber »on i^nen burdjflrijmten Xbäler, bei if>reni 3ufammenfluf mit ben %lü]Jcn ocer bcn ®ee'n, in bie fie fid) crgiepen. t>a^n ungeheure Slnbäufungen »on Krümmern, bcren größere Steile ^d) turd) ©d'I'i"""^ ^« M jugleid? abfegt, ycrbun= ben finben. Die großen SlüiJe taffcn, wenn ftc in wenig ge= neigten 2;l;ei(cn ffiepen, gereö^nlid) bie gröbflen Steile, bie fte aufgenommen ^abcn, Ijinter fiift unb fiil;reu nur bieicnigen mit fi(^ fort, beren @c«»i*t mit ber i^nen innsoljnenben bensegcnben Sraft im Scrbäitniö fte^t. ®a aber oft ibr @efä(I fid) mebr unb niel;r »crminbcrt unb auf biefe äBcife am Cnbc il)rcS 2au\6 beinabe unmerftid; wirb, fo fegen fte au* bie ®ub= ftan^en, bie fie mit ft(^ fitbren, allmäblig ab unb erhöben baburd) immer mebr ibr Sett; ftc berfpcrren ^ä) cnblid) felbfl ben Sauf unb treuen fi(^ in mebrere fleinerc Strme, iboöon fteb jeber einen SBeg burd) ben ®aub babnt. Diefcä unaufbörlitbe steigen beS Sctteö ber Slüffe ifJ an fcbr »ielcn Orten im beben ©rabe ficbtbar; aber nirgenbä mcrftidjer als? cim^po, bcffcn ®ämme man allmäblig immer bober maien mupte unb nod) jegt erboben mup, um feiner (Srgicfiiing in bie ebenen ber Sombarbei oorjubeugen ; aud) ift baä Sctt biefeö gluffeS jegt ivfit böber geworben, als' bie ©äufer, bie man ßormalö an feinen Ufern auf gebaut batte. 2luf biefe SBeife baben bie gliilTc bie platten Sänber, burd) weld)e fie fliepen, mand^mal febr tief unb in fcbr beträcbtiicber SlusSbebnung mit ©anb be= becft. Sei bebcutenbem ©tcigcn beö SBaffcr^ wirb ber ©anb oft aufs 9Jeue angegriffen unb »on einer ©teile f,nx anbern gefcfjwemmt unb bilbet bin unb wieber mebr ober weniger grope fWaffcn, bie entWeber mitten im Sluffc ju 3nfeln werben, ober an bem einen Ufer 5lnfcbwemmungen bilben, wäbrcnb baS anbere Ufer ftc^ allmäblig tiefer gräbt. Diefe 31b-- lageruugcn finb bcfonberS an ben Sinmünbungen ber giüffc in bie ©ee'n ober S0?eere febr mertwürbig. $)ier bilben ficb nämlitb, wenn bie ©trömung nicbt ftbncll genug ift, um bie 2:rümmer ungeacbtet beä SBiber- ftanbeä, weldjen bie rubigen ®ewdffer entgegenfegen, weiter ju fiibren, ober wenn bie Sogen nid»t ^art genug finb, um ben fit^ abfegenben ©eblamm unb ©anb binwcgjuft^affen, me^ir ober weniger auägc- bebnte 31nfd)wemmungen, bie man bei ben Gtn= miinbungcn gewiffer ^lütje in t>ai 50?eer Delta nennt: folcfce Delta'« ^at ber 3Jbein, bie SRbone, ber 9Jil, ber ÜWiffilfippi unb befonber« ber ®angeä am 5Wcerbufen »on Bengalen, wo bie SInfcbwemmungen ouperorbentlid» Rarf finb. Diefe Delta'« werben tag. I((^ gröper unb crleibcn mandimal merfwürbtgc Um. bilbungen fowobl in ibrer gorm, aU in ibrcm Um= fang. Die «Keere felbfi, bie an fo »ielen 'fünften in unferc Sontinente cinbred^en, bäufen an anbern eine enorme 3J?affc oon @ c f d) i e b e n an , weltbe ton bem Jlncinanbcrflopen ber »on ben fteilcn Süften berab= gefallenen i^elfen berrübrcn, ober aud) ©anb= unb ©t^lammmaffen, erjeugt burc^ bie 2Bogen, ober ber= beigefübri burd) bie glüffe. Daburtb cntflclten on ben ftüilen mebr ober weniger auögebc^nte SSänfe unb flaä)t Ufer. Die feineren Jbeile werben bur(^ bie Sinbe oorwärt« geftopen, rüden allmäblig gegen ba« 3nnere be« Sanbe« »or unb bilben ik ft^on §. 53 erwäbnten Dünen. ®« gibt fe^r »tele Dertcr, wo oütäglit^ Slnbäufungen jeber 2lrt Statt finben, unb ßicle an ber Süfic gelegene fünfte finb bureb bie 2lblagerungen be« 3??ecre« erft feit befanntcn 3ei= ten bcbcdt worben : mancbmat finb bei einem einjigen Sinbrudj be« 9Äeere« cntweber bei einer auperorbent^ li(^ gropen glutb, ober bei ©türmen, ober jenen plöglidjen Serfegungen ber ©ewäffer, bie wäbrcnb ber Srcbeben ©tatt fanben, ^anje ©egenben mit ©anb bebetft unb frud)tbare Sauber in unfruchtbare Sbenen umgewanbelt worben. Die tief gelegenen Äüftcn, bie ben 2lnfcbwemmungen aufgefegt finb, nebmen unauSgefegt auf Äi>ficn ber @ewäffer ju unb e« ift in gewiffen fünften biefe 3unabme, »icUeit^t mit ein wenig Uebcrtreibung, auf mebrere TOeter per 3a&r gefc|)ägt worben. Daran« entficben nun flache a3ud)ten, unb finb ?)äfen baburc^ aufgefüllt worben; Sauten, ötäDte u. f. w., bie ebebem an ben Ufern bc« 5Dieere« lagen, liegen jegt weit babon entfernt; ?agunc;i finb in ©ümpfe umgewanbelt worben, ©ümpfe bagegeu in trodciien, fefien Soben, unb 3nfeln werben mit ben Sontincnten burt^ Serfanbungen, bie ficb um fie berum gebilbet (jaben, bereinigt. Da« Weer tragt burd) ba«, naä e« berbeifü^rt, bäufig aud) jur 3}er= gröperung ber Delta'« bei, inbem c« an biefe fünfte 2llle« trägt, i»a« bie Slüffc in ibrem ©teigung«mo-- mente weit binau«gefübrt baten. Die ©tröme unb glüffe tragen nid>t allein bie bem Soben entriffenen ©teintrümmer fort unb bäufen fie an, fonbern auc^ uod) organiftbe 2:rümmerfiücfe unb befonber« eine ungebeure SSaffe bon Segetabilien, weldje bie SSalbfiröme unb Sinftürje mit fid) fortge= riffen baten, ©o bilccn fid) aud) tia unb bort bebeu= tenbe älnbäufungen biefer ©tofe, befonber« in ben gropen Sluffcn, weldjc ©egenben burdjftromen, wo bie OTenfdjenbanD uod> ni(bt bie unermeplitften SBälber gelicbtet bat, wobon bie ©ebirge bcbeeft finb. SOTan fü^rt befonber« grope 2lbtagerungen biefer 2:rümmer im gtuffe aSiffiffippi, »ietteitbt bem längfien gluffe ber Srbe, an, beffen 3ufniffe bie bebeutcnbfien finb; fie bilben bafelbfi unermeplid)c glope »on Saumfiämmen, bie ba unb bort in ben Seifanbungen fieden geblieben finb, unb tüeld)e enblicb in ben enormen täglicbcn 2tn= fd)wcmmungen gan,^ »ergraben werben. Die 25ege= tabilienmaffe, weltbe biefer glup bcrbeifübrt unb tögli* in« fWeer treibt, ifi fo grop, bap man bieSSaffe, bie ^iä) bier in einer ©tunbc aufhäuft, auf mebrere tau- fenb Subifmeter gefd)ägt bat. Die aÄeere«ftröme, bie fitb mitten im OTeere ge- bilbet baben, fübren bäufig auib ungeheure Wa^tn oerftbiebener Segetabilien, ©eepfianjen unb organi- fcber krümmer jeber 2trt unb »on jebem $)immel«f}rid) berbei, bie fid) ba unb bort in ben 55ud)ten abgefegt finben, wel6en biefe 5roecre«ftr6me auf; ibrem Sege begegnen ; bie« fiebt man befonber« bei bem gropen atlantifd)en 9['?eere«ftrom, bem fiärtfien unb bebeu= tenbften »on allen, ber fid) ben ameritanifd)en Äüf}en entlang bi« ju ben ®i«regionen be« 9?orben« biniie^t, wo bie f olarfirome bie Xrümmer biefer ©egcnben mit beucn ber übrigen SGBeltt^eile »ereinigen. SBenn man (o »tele burd) ba« SQSaffer berbeige-. ^fuf^ftc «Einmirkungen ouf iic «it6ob«fläd)t. 359 führte Srümmer ftc&t, fo fönnU man ni(^t Daran jiteifcln, ba§ bie Seen, »dd)c SlüiTe aufnehmen, fic^ atlmä^liG mit allen Srümmern, Sic tägli* tat)in ge- führt werten, anfüllen; man fic^t bietf ganj beutltc^ bei einigen »on i^nen, t»o fit^ auf biefc SBctfe ©ümpfe unb bebeutentc Sünftfcwemmungen bilt-en. Unb eben fo niug e« aucb auf bcm ©runbe id 5Keere« fein, wo^in fiü) cnblid) alle Oeroäffcr ergießen; man be- greift aud) in ber S^at Iei*t, baf i)m tägli* beträc^t-- li(bc älblagerungcn fämmtlicbcr Stoffe Statt finben, bie babin geführt werben; ferner Slblagcrungen »on fo((!^en ©toffcn, »eldje bie SBogen fclbft ben gcpiän= bern cntreipcn unb enblieb 2tblagerungen »on aücn Ücberrejicn ber jaf^Ireicben Sbierc, welche in biefcn ibeiten 2lbgrünben »erbreitet finb. §. 63. tlbfc|6uno ter aufgelösten Stoffe. — äBenn eiiterfeitS bie ©cwäiTer »crfcbicbenc ®ub- flanjen befcbäbigcn unb mit fteb fortfübren, fo löfen fte anccrfeitS aucft einige babon auf (.§. 55) unb fegen itc fpäter burc^ SSerbampfung unter ber gorm fcficr, mancbmal fogar mebr ober weniger trpfiaUiniftber, Sobenfägc ab. ®o berbanft man j. iß. ber £)urcb= ftrfcrung folefier ©ereäffer bie ©talatliten jeber 2lrt, bie fid) in bcn »erfcbiebenen unterirbiftben ^cblcn bilben unb bereu 5)?affe bcfonber« in bcn §)öblen ber ÄalMänbcr beträcbtiitb ifl (ficbc a)?incraIogte). 2lu(b ftnb gcrciffc SBaffcr an aufgelösten Stoffen reicb genug, um fcbr auögebebntc 2iblagerungen auf ber Oberflö^ie ber Srbe bilben ju fönnen. Sic« finb befonbcr« bie« ienigcn, >»clcbc mit -?)ülfe ber Sobicnfäurc eine grofe a^Jengc foblenfauren Äalf aufgcfcin cntbalten, unb roeicbc, »on reteben unb jablrei^cn Ouellen fonimcnb, glüffen unb fogar aud) Seen bie SniRebung geben, auf bereu Soben fitb täglicb bie fogcnannten Äalf= tuffc bilben, wobon fcbr bcbeutenbe 2(b!agerungen »orbanben finb. Soldtje SBaffer finbet man faft überall, unb reofern man bei Durdnranbcrung einer Äaltge= genb nur im minbcfien Sßiücnö ift, baö aufjufucben, mai bie ®egenb ber Seobad)tung entgegenbietet, fo ifi'a unmöglicb, ba§ man nidit bie Söirfungen ba»on bcmcrtei 3ln bcm einen Drtc betruften biefe SSaffer, inbem fte ftcb über ein platte« Serrain ober über ben älbbang eine« Sbale« ausbreiten, bie »pflanjen, bie na(b unb naä) barauf roa(bfen, unb an« biefcn aggto» merirten unb übcreinanbcr liegenbcn Sntruftationen tebcn mebr ober weniger gro^e gelfen bctbor, bereu ilaffc burt^ neue« SBaffer, ibelefee« in ben leeren SfJäumen berfelben cirfulirt unb alle %f)eiii berfelben Bereinigt, feft wirb. 2ln einem anbern Drte fegen biefe Oewaffer, inbcm fie über ben 2lbbang eine« ber fSflauäcn beraubten Sofcen« fliepen, bünne unb über« cinanbcr liegenbe Stbitbten ab, bie ben wellenför= migen Unebenbeiten be« Soben« folgen, unb bereu ©efammtbeit mebr ober weniger birfe, compacte SKalTen bilbet, bie »on Sag ju Sag wacbfen. SÖSiebcrum, an einem anbern Drte, fiebt man nicbt feiten Srümmer, bie am Su§e ber Serge ober ber Slbbänge liegen, burtb bie Subftanj, bie ba« SBaffer äwif^cn ibrcn Sbeilen abfegt, mebr ober weniger fefi ccmentirt. SBenn bie ©ewäffer in Sümpfe fttb begeben , fo in= frufJiren fie audi ba fämmtlitbc ^flanjen, unb bäupig bebecfen fie alsbann bie ganje Dberfiätbe mit einer Ärufte, auf welcber fid) man^mal fcböne 3lucn ent« wideln ; finb aber biefe oberflädtitcbcn Sd)id)ten nicbt fefi unb burcb bie unteren 3ntruftationcn fcbled)t unter« fiügt, fo bieten ^c 3ebem, ber über fie binwcgfcbrciten wollte, bnrd) bie Sumpflöiber, bie ^tb plögli* unter bem guBc auftbun, eine febr grogc @ef«br bar; bc« fonber« werben barin bäufig bie bnrd) ta^ @rünc berbeigeloeften Sbiere gefangen, ßrfi allmäblig ge« Jbtnnt bie Säafiä ber 2lbtagerung bur* (Sewäffer »on berfelben Sefdjaffenbeit, bie ficb nad) unb nacb unter biefen boblen 3iäuntcn »erlicren, eine größere i5e^ig= feit , unb crfi aWbann fann man riefelbc mit einiger 'Jfolurjflcfcicflf Si(berbeit paffiren, aber nid)t obne auf Spuren »on Unfällen ju fio^cn, bie ^i fc^tt/äcber »erben, unb welä)e in bcn burci) bag SBaffct gegrabenen ©cblucbten na^eju bie 2(norbnung a, b, c, d, e CSig- 47) jeigen, »0 teber 3">bacJ)^ am gupe bider iß, ali am obern Sbfilf- 2)aö 'HlämliOft fönnte offenbar aud) in ben flagnirenbcnaBaiTern, bie jeber öeiregung cntbcbrcn, ©tattfinben; woxauö bann folgt, bai beim herabfallen eine« gfuffeg in einen ©ec mit (Icilen Ufcriuänben ft(* beträdbtltcfje Söfcbungen mit einer fcbr (iarten Steigung bilben {önnten, unb bap burcb »crfcfciebene 3utt)a(^fc, bie atlma^lig ©ubftan;en bon »erfdjicbcnct ®röfe unb gorm berbeifii()ren würben, ftc^ aud) 2ib= lagerungen bilben fönnten, bie ben borfiin erreäbnten analog wären. SBirfiin^en fcc8 S)!Äitfottrci#cn«. — Senn ft^) an einigen ©teilen, felbfl unter bcm SBaffer, ©c^ic^ten mit einer 5Jeigung jirifcben 20" unb 45" abfegen fönnen, fo barf man barauä nod) !cine 3Jb= lagcrungen auf grofcn gläc^enrdumen fofgern, wo bie unget)inbert frei fid) »crbreitenben fliepcnben ®c- wciffer bie »on alten ©eiten abgerufenen Jrümmer »orwärt« ffo^en tonnen. ?)ier ifi bie Steigung ber Slbbänge ober 2lbba(^ungen tceit reeiniger fiart; nie= mal« erreicbcn fte ba^ aWinimum »on einem bureb etnPurj bti'borgerufenen Slbbang unb crreidjen 10 ober 12 ®rabe nur tn aufcrorbcntticben %aütn, bei febr ftbncU babin fcbiepenben ©ebirggftriJmen ober »ielmcbr bei eigenttidjcn äßafferfälten, unb jwar an ber ©teile, wo fie ficb in ein Duertbal binobflürjen. ©elbfi \>ai Söett ber fdjncUfien glüffe ifi unenblicb roentger geneigt (§. 57) , unb bie auf cinanbcr folgcnben Slblagerungen gefcbeben bei ben meifien beinabe boritontal. Ser Äicä unb ©anb , ben bie SBeüen an bie Süflen binfpülen, fegen fid) gteidjfatlö bei fcbr tleinen 9Jcigungöroinfeln ab , unb Sübbänge »cn 10 ©raben finb fogar in foldien Sofalitäten äluö- nabmen , bie ben ßärfftcn SBeüenfd^lägen aufgefegt ftnb ; gemöbnlid) ftnb fte toeit barunter , unb fo ju fogen borijontal. SSBäbrenb burd) SBafferflröme unb burd) ba« ©tei= gen ber Slüffe, wobei ber Soben ftarfe Singriffe er-- leibet, berfcbiebene ©ubflanjen mit fortgeriffen wer» ben , bilbct ficb oft etwa« 2iebnlid)e« , wie bie burd) bie ©eewinbe auf bcn Sünen erjcugten SBirtungen (§. 53). @ö bilben ficb nämlid» quer über ben ©trom SJunjeln; berfcbiebene totoffe, bie über biefe anfänglitbcn Srbabcnbeiten binauögeftopen werben, bäufcn fid) babinter an, wobei fie auf einanber fol= genbe 2tbbänge bilben, weldje ber Ablagerung bie in gig. 48 bargefJeüte ©truftur geben. Senn im glujj eine 2lenberung eintritt, fo finbet ftcb balb bie wellenförmige Dberpd^e ber erften Slblagcrung glei*- gematbt, unb bilben jtc^ barüber rubige 2lblagcrun-- gen (gig. 4li), tjon ber ficb ^it »orbergebenbe burd) bie eigentbümlicbe ©truftur, bie fie ben bei ber SiU bung obwaltcnben Umfiänben »erbantt, unterfd)eibet. Diefe aui bem SBedjfel rubiger uub fcbncUer abla= gerungen bcroorgebenben SSirfun^cn fiebt man febt beutli^ 'an ben untere glüffe begränjenben 2lnfd)Wem- mungen unb befonberS an benDclta'ä, wclcbe ibren Sauf bcfiimmen, wenn baö SBaffet irgenb eine SHinne barein gegraben bat. 9)?an finbet aldbann, bap bie abgefegte SKaffc au« bcutlid» bT'Jbito'c" ©d>i(fcten mit einer mefir ober weniger wellenförmigen Dber= flcid>c (Sig. 50) beftebt, bie Rd» i>on cinanber unter- Jig. 51). eine bti ben ^liifar.fc^iBfmnranBfii btoba*tetc Sirotluv. fcbciben burd; bie 'Sicfe ber jufammcnfrgenben Z^üU, burd) bie Sa>-bc, burcfe bie »erfcbiebenartige ©truftur, welche »on ben fdjncllen Jlufbäufungen , entweberba= burcb erzeugt worben ift , bap biefe bie ©ubflanjen in ber Diiöjtung Der gewöbnlicbcn ©trömung , Wie j. S. bei ben Ablagerungen a unb b , ober in um= gefcbrter 3{icbtung, wie in ber Ablagerung c, welche bie in bcm einen ober anbcrn Slugenblidt gebilbctcn ®egen(}röme onjeigt, oorwärtä fcbobcn. Dft bilben ftd) ba unb bort befonbere Anbäufungen, d, bie gc- wöbnlicb au« gröberem Äie« ober au« »crfcbicbenen organifd)en Ucbcrrcften beHeben. Semerten wir jcgt nocb, ia^ binter bcn »erf0ie= bencn §>inberniffen, bie itcb einem SBafferflrome ent- gegenfegen fönnen, oft länglicbc 3;rümmerbaufcrt jwi= fdjen ben beiben, in ber glü)Jtgfeit«maffe gebilbctcn ©eitcnäfJen , cic jtcb bi« ju ibrer 3}ercinigung fort-- fegen, cntfJeben ; bie« fiebt man j. S. bäuftg bin'tt ben Srücfenpfeiiern. SBirfuitf^en bec fdtwinaenfceu aäetttec^uns gen. — 1>it, großen SBaffermaffen, \. S. bie iWeere, welche äöcllenbewegungen unterworfen ftnb, jeigen un« nocb eine anbere Art »on Jbatfadjen. ®« fegen lieb nitbt nur bie barin cntbaltenen ©toffc in f)oxU jontalen ©d)id)tcn ab, wie c« eine ftbwcrerc Blüffig- feit tbun Würbe, fonbern c« ifi auä) bie« ber gaU, bap fclbft bie fd)wäcbftcn Bewegungen jebc« molerielle ibcild)cn »erbinbcrn, ftcb auf mertlid) geneigten Sbe» nen feftjufegen , bagegen aber alle Itncbenbfiten be« Sobcnö au«jufüllen fud)cn. g« ift jwar unmöglitb, biefe SBirfungen am SP?eere«grunb unmittelbar nad)= juweifcn; aber uncnblicb »tele, burcb bie 5Warine in allen '•punften be« Dcean« »orgenommene Unterfu- cbungen (©onbagen) geigen un« beutlid) , bog alle beweglicben loderen Xf}dle be« 5Wccre«grunbe« eine auperft geringe S'Jeigung baben , baß fd)on Abbänge »on balben ®raben feiten , unb flärferc Abbänge burd)au« nur Au«nabmen iinb : barau« folgt nun, ta^ bie ©ebicbten, wcicbe |td) in biefen großen Sßaffer« anfammlungen burd) bie oUmäbligen Ablagerungen gebilbet baben , ganj botijontat fein muffen. Sir febcn übrigen« biefe S:batfad)e auf« ®eutlid)fte in gewiffen, entweber ganj ober nur tbeifwcife au«ge= trodneten ©ee'n au«gefprocben, wo man wcebfella- gcrnbe unb ganj borijontal liegenbe ©d)id)ten jeber Art ontrifft ; bie« jeigcn j. SS. ber Safiefee in ©^ott-- lanb , ber Dbererfee unb ber ?)uronfce in Amcrifa. 2^cu|^rtr tfinmiihtingcn auf bic i&iit>bttjlät^e 361 SBir erfennen biejelbe J^atfacSc in ben gehobenen iKcereSgrünten , bencn man an fo »iden »cr''{t)ietc= nen Dertern begegnet, unb »oii benen irtr einige an= gegeben baben , aU wir »on ben Äiiflen ®(bt»eben(i unb ebiIe'(S (§. 18, 1<0, fpradjen. Diefe Slnorbnung ber »crfttjiebencn in ben ®c- »äffern entbalfenen unb ft^ic^iteniDeifc auf bem Soe- ben ber Slüffe , ®ce'n, ©ünipfe aufgebäuftcn @ub= Äanjen nennt man @tbi*tung; btc Jlblagenm^ gen fc(bft U'erben g e f * i * t e t genannt. Bicfcr Umfianb untcrftheibet ganj befonberS bic auf wäffe= rigcm SBege entfianbcnen Ablagerungen von benen, bie bnrt^ Odjmeljung im gcuer gcbilbet iintrbcn unb bie man gen30bn'iö> m affig ober unrcgclmdBig gc= t^citt nennt. §. 65. ©cf^affen^cit fccr tl6t.i(icr il)re 5Bot)nung j« bauen an- fangen unb ba§ fte beren 5WofTe allmal^Iig bis! ju grof en Sergen cemic^ten, beren ©pigen foibctil bie gegen- »»artigen Siiffc btfbetcn, aU \k ben meifJen großen Snfetn biefer ncimli(|en 2);eere«gebiete bie Sntftetiung gegeben Ratten. £>iefe mitroftopifc^ fleine 255efen, fagte man, fu^en auf biefe SBeife ben unermeplic^en SRaum ber ^Keere auöjufüüen unb bereiten ungeheure 3Scr= änbcrungen auf ber grboberfläc^e »or. 2Ibcr biefe Uebertreibung ift »or ben Seobacfitunpen ber Ferren Quoi unb Oaimarb »erfrf)»unbcn, bie bcrciefen tiabcn, t>af bie am mciften jur Sitbung ber Korallenriffe bcitragenben 2(rten, j. S. bie Caryophyllia Lam. Qpß. 54), bie Meandrina (gig. 55) unb bcfonberö iie Astrea Lum. (gig. 56), bie juroeiten unermep» Ii(^e 3?äume beberft, fobann bie »erftfeicbenen IWabre- poren (gig. 57), nur in geringen Siefen leben fönnen, unb bog unter 8 ober 10 9)?eter Jiefe fii^ feine ©puren mt^r boBon finben. Diefe Jfierc^en laffcn fttfe olfo juerP auf fcbon »or^anbcnen, fef>r bo^en gflfc" nieber, beren abhänge, wie bie Unterfud^ungen jeigen, oft febr fieil abflcigen; ooit ba ou« tonnen fie ijjre feflen ^robutte bi« jum 9?i»eau be« 5D?eereä übcreinonber Raufen, reo aWbann ibre fegten ®enerationen erföftben. 3n biefer p'6t)e angefancjt, fönnen fie ben Dcean nirt)t t»citer erfüllen; ober bte Sruften, bie fte bifben, finb itioä) nid)t weniger reidjtig, weif fte manc^maf eine Siefe »on 8 biä 10 5Weter ^aben, ft(^ auf unermc?= liä)t SRäume auSbc^nen unb ^ä) an uncnbfi(^ »iefen ©teilen fommtfi^jcr 'Jropenmeere roieber^olen. ©ie 5ifl-56. frönen Sie meiften untcrfeeift^cn 53crge unb bcbecfcn taufenbe »on Duabratmeilen, bie auf eben fo »ielc 3nfefn unb Snfelt^cn »ertbeitt ftnb. Diefe Äorallenriffe baucnben, auf jeber SeBart fcft- pgenben ^olppen umgeben mit i^ren 'probuften bie meinen gro§cn 3ufeln, bie wir fennen, inbem fte baoor 2Bällc bilben, bie banon oft burtb tiefe 2B affer getrennt finb. SSo anberö bilben fie abgcfonberte ober auf »erfcbiebene SBeife gruppirte Smelcben unb in allen Sollen um fo gefäbrlicfeere Älippen, alö mon fte erff bann bemertt, wenn man fi(b ft^on barouf geftranbet ftebt, unb aU bie Siefc beö SBafferö feinen 2lnterplag barbietet, um fttfc ba»or ju fttüßen. 3^re Ablagerungen finb e«, wet(be in gewiffen Sejirfen beö ©übmccreS bie ©tbifffabrt fo erfcbweren unb bet 3)?arine fo »iefe beffagenöwertbe Serfufle »erurfai^jen. Unter ben »erfcbiebenen Sbrmen, wefdjje biefe 2lb= fagerungen auf ber Dbcrflä^e ber $0?ecre angenommen babcn, gibt eö einige, bie befonber* merfwürbig finb unb bie man »iellei^t nocb nicbt ganj ertlärt ^at: balb ffeHen fte »öllig ringförmige SfJiffe bar (gig. 58), in beren Senfrum fi(^ ein »on allen ©eiten gefd^foffencr @ee bcfinbet; bafb bieten fie SRinge bar, bie burc^ eine ober mehrere Deffnungen burc^broiiben finb, bur(^ ntlä}t man in baä 3nnere einbringen fann; ober finb eä ©ruppen »on 3nfcfn, bie tn einem Greife berum fiegen unb wo»on man oft mehrere unmitteU bar hinter cinanber fiegenb finbet. 3" biefen innern Speeren ifi baö SBaffer öfter« fe^r tief i aber juweifen aüä) febr feicfet, unb bann entwirfett fic^ bafefbf} eine unerme^fi4)e änjabf »on ^ofppenßctfe, weftbe frü()er ober fpäter ben ganjen SRaum auöfüffen muffen. Dffen= bar fi^einen bie meifieu biefer freiärunben Sfiffe nii^it« Slnbcrcö aU bie Siänber »erf(^iebener Srbebungd- froter ju fein (§• 35), auf wefd^en bie ^ofppen fic^i niebcrgetaffen baben; ju biefer 3bce wirb man bt= fonberö tmd) bie »uffanift^e Sefc^affenbeit ber meiftcn 3nfefn beö großen Dceanö unb bur^ bie 2lrt unb Seife, wie manc^imof bie unterfeeife^en Sruptionen »or fi* gegangen finb, »eranfait. 2)otf) bat man 3weifef gegen biefe Srffärung in Sejiebung auf »iefe 3nfefn biefer 2lrt, namentfie^ aber in Sejie^ung ouf bicienigen erhoben, wefc^e bie 3nfefgruppcn ber 5wafa= S)i»en unb *v!acca=©i»en im inbifdjen STOccre bilben. Tian bat fi(b babei befonberö ouf bie große Sfnjo^l ber frciörunbcn (Sruppen, bie man an gewiffen ©teffen finbet, unb ouf bie unermepfit^e 2luöbebnung gefJüfct, bie man bei ben SrSiebungöfratern in anbern anneb- men müßte; eö ifl bieö ein ®cgenftanb neuer, fe^r ^tu^tte (ffinmitkunflcn auf Die (firftubetfliii^^ üitcreiTanfet gotfi^ungen geworten, unt> cie jutünf= tigen Seobai^jtungen werten uiiö teilten, mai man Bon ben O^een bcjügli* bet aümäi)ÜQen Sßerfentungcn, bie angenommen Worten finb, um bie Silbung biefcr Arten »on 3iiffen ju ertlätcn, ju galten Jiabe. Tlan t)at um bie 5Kabreporcnriffe ^erum, fowie in ben »on t^en etngefd>lo(Tenen ©ee'n, einen weichen unb »eijjcn ©cfclamm oon talfiger Sef*affen[)eit unr tonj ber Äreibc ä^nlitl) gefe^en, ben man balb ber Je^integration bet SJIabreporen, balb ben Jluijwiirfen ber SBütmer, wetrfie bie Äoratlcnfiöcfe burcfcboj^ren, ober ben auswürfen »on Siftbc"/ bie üä) baoon nähren, jugefc^riebcn t»at. Diefer ©cblamm ft^eint in fe^r üielen "fünften ber ©iicmcere jiemlid) be= tfää)tl\i^t Ablagerungen }u bilben. äßenn bie ÄoraUcnriffe bie DbetHädje beö aSaffer« erteid)t ^aben, fo bereift fie tai Tleet oft mit Irüm= metn jebet 2trt, ouf wcftbcn |t(|) nad; unb natb eine Vegetation cntreidelt. 2)aburd) finb bie meinen nie- bern 3nfeln beö großen Dceonö entftanben, bie bei- nahe alle auf SInbaufu.igcn »on ^yolypcnftöcfen tuf)en. Huf bicfelbe Seife baben fii^ fe^r »tele anbere 3nfeln an iS>ten SRänbern »ergröpcrt ; unb »tele werben früher ober fpöter ebenfo an @röf c june^men , benn beutigen Sageö fann man bei niebrigem SBafferftanb oft auf ben ÄornUenriffen, wel(<)e biefe Snff'u bii^ Ju einer falben äTIeile (äntfcmung »on ber Süfie begränjeu, »orrücten. 2lber ein febr wichtiger Untftanb ifi bieö, bafi man an Bielcn Dertern fogar im 3nncrn ber Sauber unb jwar in einer p'ö^t »on 200 bis 300 3Seter fur4)auö abmiete Slblagerungen finbet, bie aui ben namlicben SKabreporenarten äufammengcfcgt (inb ; bie« fiebt man j. S. auf Simor, wo bie 2tblagerungen eine Jiefe »on 8 biö 10 Thtex baten ; ferner auf 9?eubctlanb, auf SBanbiemenSIanb , auf ben 5Wariancn, ben ©anbwic^infeln u. f. w. , wo fie auf I^onf4)iefer, ©anbfJein, Salf, »ulfanifcben '?Jrobutten u. f. w., aufrufen ; auf 3(e be grance finbet ficb eine öbnJic|>e, 4 SOJeter biife Sant jwifc^en jwei Saoafirömen ein- gelagert. Sie (Segenwart biefer 2lb(agerungen an feieren ©teilen jeigt offenbar an, bap alle biefe 3n= fein au« bem ©cboope ber SKeere unb jwar oft mit »erfcbiebcnen SBieberboIungen , emporgeftiegen finb, benn man finbet barin mantbmal aut^ auf »erjcbie benen l'ö^en 5Kabreporenbänte. §. 67. 3;orflaoer. — 2luf ber Dberflätbe ber Sontinente bilben fit^ in »erft^icbenen Xiefungen be« Soben«, in Sbölern mit fanften Slbböngen, in einem aSorte — in tiefgelegenen unb funippgen Dertern ablagerungen »on Scgetabilien, bercn-3erlegung ein eigent^ümlicbeö Brennmaterial — ben Jorf liefert, beffen ganje 2)?affe Torflager genannt wirb. ®iefe Sager bitben ficb febod; nitbt überall o^ne Untcrf(|)ieb, unb nur unter befonbern Umflänben. Sie bilben fid; Weber in fliepcnben ®ewä|Tern, noc^ in tiefen Seen, nod> in ben jeitweifen Saffcrpfü^en, bie ju gewiffen 3eitcn wieber »ertrccfnen ; »ielmebr nur an foltben ©teilen, wo ftagnirenbeä ober fid) langfam erneuern^ be« SSaffet ft(b beftänbig unb bei einer geringen Siefc erbalten fann : biefer legte Umf?anb böngt o^ne ßweifel ba»on ab, bap ber 3utritt be« Sichte« nöt^ig ift, um bie 33egetation bcroorjubringen, welcbet ber Sorf feine ^lauptentfle^ung »erbanft. Sie Srseugung be« Sorfe«, ju welcher fcimmt= Hält aBafferpflanjen beitragen, wirb feboed baupt= fäe^licb burt^ bie 2lnfammlung berjcnigen bewirft, bie immer unter SBaffer gefegt Rnb unb ftd) fcbnell »er= mebren, j. 33. bie ©umpfmoofe, SBaffermoofe u. f. w.; ibre Uebcrrefte bilben bie §)auptmafte, bie alle übri- gen einbüUt unb »ielleicbt ju i^rer 3erlegung mitwirtt. 6« »erbinben fitb bamit aucb eine grofe 2lnjabl Sanb= pflanjen, bie burtb bie Sätbe ober fleine Slüpdjen, entweber bei ibrem gewöbnlicben SBafferftanb ober bei ibrem 2lu«treten berbcigefütirt weroen. |)äuftg finbet man barunter aud) grofe Säume, nie mebr ober weniger tief in bie iWaffe »ergraben unb befonbcr« in bem untern Z\)eUe ber Sager, wo fie auf ©anb unb Sbon ruljen, bie ben ®runb ba»on bilben, be= mertt werben. Oft fcbeinen fie auf ber ©teile, wo fie ftanben, jerbrocben unb an ibrer SfBurjel, bie man no($ im SSobcn bet Jorflagct befefligt finbet, abgebtotben wotben ju fein. 3n gewiffen gallen ftnb biefe Uebcrrefie aupcrorbentlicb jablreicb unb f(^cinen ganje Sölbet anjujeigen, bie uot ber Söilbung be« Jorfe« an ber ©teile felbft, wo fie wucbfen, begraben wotben finb. Sie pflanjen, bie man fo finbet, bejie-- ben fid) aüe auf bie gegenwättige Segetation; e« ftnb batäige Säume, Sid)en, Sitten, (Sftben, Ulmen jc. : bie etfteten baben fid) im allgemeinen am befJcn er- halten; fie boten namentli^ i^re ganje gefiigteit beibebalten unb ^ahtn ftd) blop gefcbwärjt ; bagegen finb bie anbern gleicbfam in Srbe umgewanbclt worben, bie burt^ SJertrocfnung in ©taub }crfäat. 3n ben Jorflagctn finben ftd) oft auä) Itcbcttcfle »on ©äugelbieten, bie im allgemeinen nod) set gegen- wattigen Spocbe angeböten ; e« finb Dd)fenfno^en, §)itfcb= unb Skbgewei^e, §)aujäf)ne »on wilben ©diweinen u. f. w. Sic 3;otfIaget tubcn auf jebet Sobcnatt, man^= mal fogar auf trpftallinifcben ©efJeinen; aber immer- bin ift e« ein feltener Sali, bap fie ni^t auf ©anb- unb Xbonlagen , unb mand;mal auf täerölle in i^rer Silbung ben Slnfang madjen. S« gibt folcbe, wo bie aufgebäuften ^ftanjenüberreflc nut eine einjige, mebt obet weniget bide OTaffc bilben, bie an ibrem untern Jbeile fcfter unb fdjwärjer ift, al« in ibrem barauf folgenben 3uwad)« ; bagegen gibt c« aut^ anbere, wo ber »crbrcnnlidie ©toff »erfcbiebenc ©ibit^ten barftcUt, welche burdi mebr ober weniger tiefe, ebne 3weifel burc^ allmäblige 2lnfd)Wemmungen, welche biefelbe bebetft baben, gebilbeten ablagerungen »on einanber getrennt ftnb. Siefe Ablagerungen be=^ fielen au« ©anb, Jbon, Aalt- unb Slbonmergel, bie oft eine gtofe SWenge ©üpwaffetmufdjeln, fo wie Sanbmuftteln einfcbliepen, bie obne 3weifel turd) bie Säc^e bcrbeigefübtt worben ftnb ; mandjmal glaubt man swifdjeneingelagerte ®d)id)ten »on »egetabili- fcbcr @rbe ju ertennen. Oft ift bie Dberflädie eine« Sager« nocb »om SÜBaffer bepeeft, aber e« ift aud) ber gall, t)ai c« mit Erbe bebedt ift, bie eine bid)tc Vegetation »on foliften *j3flan)ien trägt, welcbe bie geud)tigteit lieben unb beren SSurjeln gerne im Saf- fer ftnb. 2Bir baben nun gefeben, bap ter Sorf ftd) nur in wenig tiefen Sffiafferanfanimlungcn bilbet; unb bcnnoc^ gibt e« Ablagerungen biefe« auperorbentlicb bid)ten Srennmaterial«, wel^e befonbere Umftänbe erfotbert }u baben ftbeinen. Siefe, ben allgemeinften Seob- ad)tungen entgegengefegte JbatfadJe »etanlapt un« ju bet Annabme, baf bie Sotalitäten, wo man fol(|e IWaffen finbet, aümäblig in bem aJJape ©enfungen etlitten (»aben, al« ftd) bie ©ubftanjen abfegten; ba- bin fübrt un« auä) bie Seobacbtung ber ^wifc^en ein- gelagerten ©(bid»ten »on »egetabilifdjer Erbe, voää)t einen SBecbfel »on SJertroänung unb Sefeudjtung Borau«fegt; enblitb fübren bie beutigen läge« auf bem ©oben ter Xorflager befinblid^en Anhäufungen »on Säumen, bie in un« ben ©ebanfen an Bor- malige, auf bem f läge umgeftürjte SBälber crweden, notbwenbig bie Sriften$ eine« urfprünglicb trorfenen Soben« nad) fttb, weldjer fpöter einfinten mupte, um bai SBaffer aufjunebmen unb aufjubewabren. Siefe Torflager finb auf ber Srboberfiäc^e rci(|- lid» »erbreitet unb finben ficb, inbem fte bie Berfc^ic- benen 2iefungen (Sinbtüde) be« Soben« einnebmen, auf allen §)6ben in mebr ober weniger au«gebebnten Seden. Sie reichen bi« }u ben ©pigen ber Serge binauf, j. S. in ben Alpen, unb finben fiä) ebenfo- 364 CJeoloflU. »0^1 auf |)0(^ebeneii , j. S. im Zentrum »on ^xanh x(iod)= luib Jicfebe» nen , auffüllen. 3(uf biefe SBeife finbcn tt)ir fte in grantrcic^ in fe(>r eielen fieinen ^iinftcn, unb Iie= gen unfere au^gebe^nteren Sager in fem ©omme- S^alc jicifc^en amienä unb 2lbbe»il(e, wo beträcbt» lid)e Sluäbeutungcn gemacht »erben tonnen, bie für baä l'anb Bon ber größten SBicfjtigfeit finb. SBenn fiefe aucb bie meiden Torflager bur^ S'uP' pflfanjen gebilbet ^aben, fo gibt eö jebod), roenn autb fe{)r wenige, SJieberlager, bie a\i6 Sangen unb @ec= pflanjen befteben. ©oltfee Sager ftebt man unter an- bcrn in einigen Suchten ber platten unb fanbigen Äüften be« Dceanä, namentlich auf bcnen con grieö- lanb unb 3iitlanb ; aber biefe tleincn Sager finb e^er tiai Sefultat beg |)erfd)tremmenö burd; bie SEBellen, ali baS Srgebnig einer Silbung , oie mit bcr be- reit« ermäbnten »erglicbcn werben fonnte. Wancbmal bilben fic^ auf ©ebirgen .^ugänglicJje Säger »on TTOocS, Slättern , »erfrf)iebenen Ucberreftcn , bie im ®runbe feudjter j^iäler angehäuft, gleicljfallö eine 2lrt Xorf geben , ber aber fo fcbleetit ifi , bafi man i^n faft nt(^)t benii|en fann. erbringe. §. 68. ©cbrängter ftuSjno ou« ben »ot: ^erge^enben «coba^tunflcn. — ^aä) ber ?luf= jä^lung unb (ärörterung ber jfiatfaeijjen , wetcbe ftcb m ben »or^ergei^enbcn Sapiteln finben, betracbten wir bie »erfctitebeneu nai^ftebenben SRefultate al6 altge- meine Orunbfäge ber 3Biffcnfc|iaft : Ü^atfadjen, bie fid^ ouf ben Srbförper im allgemeinen bejietien. 1) Sic SD?aiTe beä erbförperö ifi urfbrünglie^ füffig gewcfen; benn fonft bätte nniäft am Slequator auffcbwellen , nidjt bie gotm dnd llmbre^ung«= fpjiäroibeö annehmen, unb oon ber Dberflät^e gegen ben 5Wittelpuntt an Sit^tigteit junejjmen fönnen. 2) ®iefer urfprünglic^ 9WQt Buflanb ifi baö SfJefultat einer ©d^meljung burc^ Seuer, weil bie Temperatur »on ber Dberflläc^e nac^ bem 3nnern ber Srbe no(^ junimmt, unb jwar fo, bap fte bei 3 Si= lomcter bereitö lOO ®rabe ^ätte, unb bag jwift^en 20 unb 40 Silometer fämmtlic^e Silitate in »olligem gluffe wären. 3) 15ic feftgeworbene Srbrinbe, bie noc^ heutigen Sageö im Sßergleie^ jum ^»albmelTer bcr gefd^molje- nen 5Kaffe immer noc^ fcl)r bünne ift, nmpte in ber crßen 3fit ber Srfaltung noc^ unenblid» bünner fein ; folgli(^ |tnb bie Scrriicfungcn , bie »erfd)iebcnen 2?er= önbcrungen beS Sobcn« nod) leitftter »or ftc^ gcgan= gen, alö jegt. ffiirfungen bcr (Srbbebcn. 4) S5et ben Srbbeben bilben fidi me^r ober min» ber auögebe|nte unb tiefe ©palten obcrSRiffc; Serge ge^en unter, unb anbere entfielen; ©cc'n fliefen bur(6 t^re bur^brot^enen 'Dämme ab, ober »erlicrcn fi* in unterirbifc^)en Sanälcn, bcn offenbaren Srgeb- niffen ber im ßnnern ber Srbe entftanbenen ©palten. 5) Sei biefrn augenblidlic^en , »orübergcbcnben f ^änomenen finben bcbcutenbe Sr^cbungcn bca So= fcnö, ober auc6 bebeutenbe ©enfungcn ©tatt; oI« lein fte bitt>en ft* an »err*iebenen Dertern aucb lang- fam unb fortfc()reitcnb auf fejir auSgebcbnten D?äumen. ©ie Seobacfctung Icbrt, bag jte fi* gleic^fatlö in frü- l)ercn gpoAcn gebilbet ^aben mußten. Sefultat bcr »ultanifcben Srft^ctnu ngen. 6) Vit »uffanif(()en grfi^einungcn bieten un« (Sr« tiebungen bc« Sobend , tiefe ©palten , me^r ober weniger weite 5lu«t)öblungen mit auöwärtiJ geneigten ©tbiäten, welche bie fogenannten (ärbcbung^fra«^ ter bitten, bar. 5« erOeben |i(b auä bem 3nnern ber grbe ober unter bem SBaifer tegelformige Serge, bie in ibrem Sentrum balb einen Snnal unb einen Äratcr an ber@pige, balb feinen Äanal jcigen, unb cntweber ani trpftalliniftben, ober ouö porbfen unb »erftblacften ©ubftanjen bcfJejien ; biefe Serge flehen mantbmal ifolirt , mant^^mal gruppirt , unb meiften« in bcr SRicbtung einer unb terfdbcn ©polte. 7) Sie 21ui*brüd)C fangen oft mit 2luöwerfcn »on ftaubartigcn ©toffen an, bcrcn Ülnfammlung bie »ul= tanifdjen Jiiffe um bie Seuerbergc berum bilcen; bie Sa»en brechen cntweber burd) bcn firater an bft ©pige ober buri^ feitlic^e ©palten, juwcilcn felbft fc^r weit »om .?)auptfeuer^erbe au3. s) Die "i^oxm ber Saoaftröme änbert fi4 je nai^ fcr Steigung bcr 2lb!)änge, über bie fte ftrcmcn, be- ceutenb ab. 2tuf einem geneigten Soben ivcrbcn nur fd)i»acl)e@trömc aufgel;attcn, bie einen fdjmalenStrei« fen »on bcr gönn einer 5Rinne ober ®offe bilben, ber ju jcber ©eite einen erj^abcnen 3ianb ober Sffiulfl barbietet, an feinem obcrn Jbeite fedr bünn ift, unb fitt) in einer teilförmigcn Jtnfcfewellung enbigt. Die großen ©tröme galten nur bann an , wenn fte auf einem Jorijontalen Soben angclanijt finb: fic taffen al^bann auf ftcil abßcigcttbcn Slbbangcn nur bünne Streifen auä ftt^i an^ängenben unb »crfc^tacftcn grag- ittentcn hinter ftc^; auf fc^wai^en Jlb^iängen laffcn nc »errüdte, »crf^obcnc, auS großen, über einanber geworfenen ©tücfen gebilbetcn Ablagerungen jurüdf. 5Jur auf einem ^orijontalen Soben ^äuft fie^ bie So»o JU me^r ober weniger bicfen (Slafcn ober Deifen an, bcrcn Dberflä(()e alöbann mcrtlie^ eben ifi. 0) Die Sefctiaffenbcit ber Sa»en nad; ber QüaU lung fJc^t mit ber 9?cigung ber 2tbbängc, über mdä/e fte fi(^ ergoffen babcn, in Se.^iejjung : auf fiartcn 2lb^ängen äcigt fid; bie ©ubftanj »erfdilarft unb in gragmentcn ; auf fanftcn älbbängcn ift fic porofc unb in breiten Slöden abgcriffen, »errüdt u. f. w. @ic ifi bloß in ber Sbene ober in Sicfgrünben ju einer bebeutenben Dicfe angcbäuft. Wirb compact, trpflatlinifc^ , me^r ober weniger porp()prartig im untern Sljeite unb oft in fcnfrcditcn pri«matifct)en ©äulen gctbcilt. Der obere S^eil bcr Slblagcrung jcigt bann eine mc^r ober weniger birfe poröfe 5Waffe. 10) Die burd) bie »ulfanifdjc SBirfung erjeugten ©palten bleiben mand>mat in bcr ^'6i)t offen ober füllen fid) bafelbfl mit SRapilti an ; aber in bcr Siefe ftnb fle mit Sa»cn angcfüUt, weli^e Sänge ober ©ifcS bilben, bie manchmal mit me^r ober weniger auögebe^ntcn Detfen, bcrcn ©ubfianj fte geliefert ^abcn, in 35crbinbung flcljen. 11) Die Dämpfe, bie bei bcn »utfanift^en Srup-- tionen auä ben Sa»en, firatcrn, ©olfataren entwci« cfeen, Wirten auf alle umgebenben ©ubftanjen mäcbtig ein, jcrfc^en fic, »erwanbeln fic in ©taub ober Srci, unb bilben, inbem fte i^rc Slemente trennen, ^äuftg neue 3ur«ninifnfegungen. aSirtung ber äußern Slgcntien. 12) Die atmofpjärifdie Suft, bie abwediälungen »on Srorfenbcit, gcuctitigteit unb Sälte Wirten auf bie mciflcn SUineralicn , bie ft(^ auf bcr Dbcrfläd)c ber Srbe bcftnben, mertlid> ein. So« i^xet Sefi^Ö« /dlgcii Iict (tenUaliDäcnii 365 bigung burd) biefe 3Igcnttcn get>cn »f* bie Wroffen äbdöngc bcr ^o^cn (Sebirge, btc ®c6uttl>aufen, bte man an il)rcm gu^c unter fefjr »eränberlicfeen SBtH' Itln finbct, unb )xörungen , »ve(cf)e gewtlje gelfen an tbrer Oberfläche unb befonber« bie ®ranitc einiger ®e= gcnben barbieten, ju^ufclireiben. 13) Die ®et»ä|Ter jernagen unter SegünfJigung ber Äoj)lcnfäiirc, bie fie aus bcr i'uft nc|)men, all' mäjjlig bie ^alU, befonberö auf ^oi)en iScbirgcn; aber noc^ mäd)tiger Wirten üe baburdj, ^av fie ge= tbiffc gelöarten erweicfcen, lotfere Z\)eHe mit fort= net)men unb auf biefc äBeiic bie cbern ©djic^ten oljne ©tü^e laffcn; babur* bcranlaffcn fte mcbr ober reeniger beträchtliche 33errücfungen unb Sinflürj^c. 14) "Die SJewegungen, trelc^e bie (SewäiTcr babcn fönnen, bcrbinben mit iener erfien SBirtung eine ©to^traft, bie mancijnial ungeheuer ifJ; ba^cr aucfc bie bur4) bie aJBogen an ben ^WeereStüfien erjeugten flcilen gclfrn ober iä()en 21bbänge, babcr bie 35er- rücfungen, SRiffc unb Sinfc^nitte aller bcr äButfi ber SSogen aufgefegten S'iffln. 15) 2Benn ben flie^cnbcn SBafTern eine große ®efcl)»inbigteit inn)ol;nt, fo reißen fie Sllleö loS, wai Üc^ auf ibrem SBege in ben Jbälern finbet, bercn ©eilen jic ju gicicbcr 3eit, aliS fie ciefelben allmäblig tiefer graben, befcbäbigen unb burtbfurcben , »erfcn cÄ um unb reiBcn ci mit fiel) fort. Siefe Säirfungcn t)ängen »on ber SJeigung bcö Sobend unb üon bcr Siefe be« SSaffer^ ab; eö beträgt j. S. bei unfern wtlbeflcn aBalbflrömen, n)elcf)e gelöblöife oon '/i 3)?e-- ter DurcbmciTer bei einer geringen Xiefe fortjuroüen im ©tanbe-finb, ber 21bbang ni^t me^r aU 2 ®robe; bei unfern fctineUfien glüffen ifJ taä Sett fcgar nur um 3 bi« 4 5Winutcn geneigt. 16) SScnn bie ben gelfen entriffcnen feflen @ub-- fJonjen »om SBaffer bin- unb (»crgcnjorfen unb fort- gerollt njcrbcn, fo runben fte ficb burc^ i^re gegen- feitigen SReibungen unb ©töpe nacb unb nac^ ab unt bilben ba«, roaö man (iSefcbiebe , ÖJerölle, ^ie€, ©anb unb ©cblamm nennt. Surc^ bie äöcilen an bie Ufer geworfen, burcb bie SBäcfce unb SlülTe b'^ ju ben unteren Sbeilen ibreiS Saufeä gefüfjrt, bäufcn ftcb biefe Jrümmcr in ben ©ee'n unb SJJeeren an, unb bilben ungebeure !WafTen, bie oft fe^r weit ßon bem fünfte, mo bie Srümmer f)ixgtt)oU rcorben, entfernt finb. a)urcf) bie ©ewöffer gebilbete Abla- gerungen. 17) Die Ablagerungen an ben Sluömünbungcn bet großen ©trme Hellen eine SRei^e t>ori}ontaler, tteltenfcrmiger löc^ici^ten bar; aber biefe ©cbicbten »eigen oft in i^rcr ©truttur mebr ober weniger fcljiefe Unebenbeiten, bie auö ber fcbnellen Sluff^icbtung ber burc^ bie ©eroäffer »orroärtS gefc^obencn ©ubfianjen ^errübren. Die Ablagerungen, bie ft* ru^ig in ben ©ee'n unb 2>?ceren bilben, finb, felbfi teai bie fancigcn ©toffe betrifft, immer beutlic^ ^orijontale ©cfcicljten mit parallelen Dberflot^en ; biefer Umftanb fc^eint üon ben wellenförmigen Bewegungen, welcfce bie Oberfläche ber in ben Untiefen abgefegten ©ub^anjen immer ju ebnen fuc()en, beräutübren. 18) Die SBaffer, welche ©ubfianjen aufgelöst enthalten, fegen biefelben auf allen Abbängen, bie fie burcblaufen, gleicbförmtg unter allen ^Jeigungen ob; fie mad)tn öfter« bie fanbigen ©ubfianjcn, in bie fit einbringen, fefl unb bilben in ben ©ee'n, wo Üe einmünben, fefle, botijontale ©cbicbtcn burc^ eine mel)r ober weniger perworrcnc Ärvftallifation. Do« ®leic^e finbct wabrfcbeinlic^ aucb in ben iD?ecren ©tott. 1>0 Die Ablagerungen unter ben ©ewöffern fi<)lte« Jen immer eine metjr ober weniger bctröc^tlicbe 5Wenge orgonifcber Ueberrefie ein, wo»on bie einen in fan= bigen ©ubflanjen jerfireut liegen, wäbrenb bie anbcrn beinahe für fid) allein fcbr auögebel)nte ©cbicbten ober Aufhäufungen bitten. Diejenigen ©cfticbten, bie fict> in ©üßwoffer bilDctcn, entbälten glug- unb 8anb= überrede ; biejenigen , bie fic^ im 5Wcere bilbeten, fcblicßcn «KeereSüberrefie ein. Sebotb finbet ficb au($ bäufig ein ®emifc^ ober ein Sfficcbfel, befonber« on den Auömünbungen bcr j^lüffe; unb d ifl Mar, baß bie« fogar mitten im 5Keere eben fo fein muß, in golge beß aBeitertranSporteä aller ©ubfJan^en, bie bcjianbig burcf) bie glüffe bal;in gcfübrt, fobann burc^ bie ©trömungen im Dcean weiter »orwärt« geftoßen werben. Auf biefc SBcife fönnen fid; bie ^flanjcn ber Iropenlänbcr mit bcncn ber *J)olen, bie Sonb= pflanzen mit ben Algen unb ben guau^irtcn, bie in unfern 3Äceren wadjfcn, ))crmifd)t finben. SWobreporenriffc unb Sorflager. 20) Die 3)2abrepotenriffe, bie (»eutigen Joge« nic^t über bie Xropenmeere binauögebcn, werben anfallen untcrfceifdjcn Seifen gcbilbet, bercn Jiefe nid?t me^r ali 8 biö 10 tflcHv beträgt; »on 'oa an erbeben fte fid) bis jur Obcrflödje bc« SBaffer«, unb bilben nie- bere3nfeln, bie ftd) oft mit 5[)foo« unb anbcrn ifn tar, bieburd) 3;bon, ©anb unb Salt, welche mandjmal Ucbcrrefic Bon ben SBaffer- unb £anb= 2Sollußfen ber ©egcnb einfdjließen, üon einanber gc= trennt finb. §. 69. 9nu>en^unfl. — 9?ad)bem bie Jbatfacbe Bon einer fnncrn Srbwärme (Sentralwärme), bie im ©tanbe ifi, in geringer Siefe unter ber Dberfiläcfec, bie wir bewobnen , Alle« im gefcbmoljenen 3"fionb JU erbalten , fcftgeftcUt ; nacfebcm ferner bie Sirfun= gen ber (Srobebcn unb bcr Bulfanifcben Sbätigfeit gezeigt, unb nadjbcm aucb biefcnigen SBirfungen befiimmt njorbcn finb , welcbe bie ©cwäficr fowo^I in Sefd^äcigung ber kontinente, al« in Silbung neuer Ablagerungen berBorbringen, fo ifi e« natür- lid) , baß man barau« fämmtlidje geologifdjc ft)ä= nomenc bfrleitct, bie auf ber Dber(läd)c ber ®rbe feit ibrem Dafein Bor fid) gegangen finb. 5Wan muß in ber Zi)ai glauben, baß bie Urfad)en, bie gegcn= wärtig Bor unfern Augen Wirten, aud) biefenigen finb, bie JU jeber 3eit gewirtt baben, bie aber obne 3wci» fei in gewiffen gpodjcn, wclcbe wir burd) bie Seob= aditung tonnen lernen , eine größere Sncrgie ent- wicfelt baben. /olßen ^er tätDmiirmc ober BCrntrulmörme. §. 70. Süorntfllioc ©Icit^förniigfcit in tet Xcmpcratur. — 2Bcnn ber Boöfcmmen fiüfTigc 3u= ftonb ber Srbe ju bcr Sllipfoibform, bie wir fcnnen, SJeronlaffung gob, fo mußte bie 2Bärme, bie fiij lange 3eit erbalten bat, unb ficb nocb unter ber er= 366 ^tole^ie. falteten |)aut er()ätt, eine groge 2lnsal;( anbetet du f^ietnungen ^erootrufen, unC tuft fte fogat not^ ^eute ^eroor. Die ®rt>oberfIäcf)e ifi o^nc 3n>eifel fdjon fett langet 3ett ju einem beinalje flationäten 3uf}ant) »on SGBärme gelangt, bie ftd; fett ben ^ificrifcticn 3etten nic^t teronberte, unb tcetc^c in einem unermepli(t)en 3eittaum bIo§ um '/,„ @rab abnejimcn fann — bet einjige Sinffug, ben bie Senttalmärme (mie Souticr beted^net !)at) heutigen Sage« jur aSirtung bet ©onne ^injufügcn fann. äbet ejje bie (ätboberflä^e in bie= fen 3ufJanb einttat, wo\\i tt)abtf*ein(icft 3a|;ttaufcnbe nötjiig waten, mu^ii fte but* aüc Jemperatutgtabe ((inbuttf) ge^en, um »on bem gefcfjmoljenen 3uftanb, in welchem bie StbmafTe im denttum fic^ no* be-- finbet, ju bem gegenroättigen &raie oon Stbtättung ju gelangen; e« Qab baf^et eine 3cit, reo fte eine eigene Sempetatut, bie im ©tanbe »at, ben Untet-- fdilieb bet Slimaten »oUftänbig ju öetreifc^en , obet eine SunHalmofpf)äte fiattc (§. 72), «ettbe bie Muö- fJta^Iung oet^inbette unb bie Ääfte be« SBintetö »et= minbette. ®ama(ä tonnte bie 2?egetation unb ba« ?eben im 2iagemeinen , o^ne Untetfc^ieb auf allen Steitegtaben, »ic in einem 3:teib[)auä obet n>ie untct einem ^TOeeteötlima (§. 16), untetf>a[ten reetben. Datau« folgt nun, baf bie ^jlanjen unb Sfiiete, bie man in unfetet 3eit nut in ben Stopentänbetn fin= bet, tamalö übctatl, unb fetbfi an ben foUn, bie no(^ nii^it butd) baö ®ii3 oetfpettt fein tonnten , ju leben »«mochten. SBit bütften alfo teineömegä bat- übet etfiaunt fein, wenn wit bie Uebettefle biefet petfc^iebenen SJBefen in ©egenben oetgtaben finben, bie jegt bie falteften bet Sßelt ftnb , unb tro fte in bet je^igcn ®pocf?e unmöglich me^t leben tonnten. So folgen baoon ^iet Seifpiele : 3n gnglanb, auf bet 3nfet ^ottlanb unb auf me^teten fünften be« gefttanbeä ünbet man jwifi^en anbctn 2lb(agetungen liegenb eine ©d)ic^te, bie au« einet fcfematjen «Kaffe befielt unb bie ©i^lamm-- f*i(^tc genannt »itb, unb f leine S^onlagen, in tpeld^en man in 2«itte einet gtofen 2lnjat)l einge« fiteutet »egetabitifcbet llebettefte »etfcfeicbene TSPianjcn no(^ an ibtcm utfptüglitben fiai^c (Sig. 59) fammt if)ten ffiut^eln jie^t, bie ftc^ iii in bie ©palten beö batuntet liegenben Salfbobenä etftrecfen. S« fanb ftd^ alfo »otmalö (>iet ein '•pflanjenboben, auf »eltbem aUe biefe, ^eutjutagc im ©rfjoofe bet Stbe oetgtabenc ■püanjen gcaac^fen ^aben. 3lbet fämmtlicfee 2ltten, bie man in biefet 2lblagetung finbet, geböten fol(|en ®attungen an (}. SB. Cycas unb Zamia), bie nur untet ben Stopen leben ; aui^ näbetn fic^ bie in bet 9?äbe befinblic^en J^ierübettcfte ben Z^U= ten bet namliö^en 3one; folglich roat bie mitt= lete 3;empetatut im 5Womente biefet gotmation in Snglanb fe^t »ctfcbicben »on bet beutigen Jempetatut biefeö 8anbeä. Die meiflen ©teinto^lentaget (gutopa'ä laffen iai ®tei(be folgetn. 2luf bet einen Seite f($einen bie ganjen Soume, bie man batin finbet unb rooöon me^tete nod) ganj auftcdjt fammt SButjeln fielen, n)ie man eä im Setg» »ett »on Steutl bei @t. Stienne C8'9- 60), in ben Setgtretfen »on Slnjin, in Snglanb, ®4)0ttlanb jc. ffe^t, wie in ben Sotflagetn (§• 67), ^flanjen anjujeigen , bie fiä) beinahe in ben gleicben Oettetn finben, wo fie einfl gelebt babcn. @iei)t man auf bet anbetn ©eite, tt>ic f^ön bie jät' tcften f flanjentfjeilc ctbalten ftnb, unb ficbt man bie 2ttt unb SBeife, rcie bie Slättet ftcb auf ben @(J)iefetn auögebtcitct baben, fo fcbcint c« un« aU ettviefen, baf aüi biefe Stiimmet nicbt »on ii'cit bet gefübtt reetben tonnten. 2lüe ^fianjcn nun , »cn benen reit bie Ucbet- tefte in biefen Slblagetiingen finben , geböten ben Squi- fetaceen, ben Spcopobiacecn, ben boit)roü(bft9en gam= ftäutetn JC. an, bie nut mit benjenigen »etglicben reetben tonnen, bie reit in unfeter 3eit jreifcben ben SBenbetteifen feben ; babet mufte ba« Slima »on Sutopa bamal« febt »ctft^ieben »on bem (cgigen fein. SBenn reit aucb gteicb untet unfetn Steitegtaben in gereiffen ©ehielten bie llcbcttefJe einet ttopifeten ä^egetation etfcnnen, fo finben reit gleidjfaUö über benfelbcn bcttäc^tlidje 3lb(agetungen, reo man beut= Itcb bie llebettefte »on ^flanjen fiebt, bie ju btn Dicotplebonen unfetet jegigcn Vegetation geböten. Sie Sitbung biefet Icf tcren Slblagetungcn mußte reobt lange 3eit nacb bet 93ilbung bet efftetcn »ot ft(^ geben, unb e« ift reabtfcf)cinlicb jreiftben ben Spodjen bie ganje 3cit »etfloffen, bie jut Stfaltung bet Dbct= fläd)c unfetet *ptancten nötbig reat. Die 5!>?abteporen bet gtei^namigen Diiffe, bie man beute niibt mebt aufetbalb bet Jtopen finbet, baben ficb offenbar ebemalä hU über ben »polartrei« binauä »erbreitet; benn bie Salffteine ber »erfcbtebenen ©tufen jcigen unä biefelben in groger Slnjabl unb jeigen boufig Stiffe an, bie reir mit benjenigen »erglei^en fönnen, reetcfte ftcb in unfern Jagen bilben. 2llle biefe Xbat^adxn jufammen berecifen umJ, baf bie (Sränjen biefer 3oopbptcnbänte )t^ nacb unb nai^ feit ben ätteften Äalfablagcningen bt« jur 3lbtagerung ber fireibc jurücfgeiogcn iiabcn, nacb reclcbct fte febt fcbnetl jreifcben bie gegenroättigen *paratleltreife ju- rücf traten; b. b. mit anbern SBorten, bog baö euro-^ paifc))e Slima allmäblig fälter gereorben ift. §. 71. ®cfie aBirfun« Der ®vfaltunQ, — Die 3bten über bie »oUflänbigc ©c^mcfjung unb Sr= taltung, ju beren 3ulaftung reir burcb bie Seobac^^ tung ber 'Pbänomenen ftart »cranlapt reetben, laifen unö auc^ ba« begreifen, rea« in ben erften 3citcn fcö gcftreerben« bet Srbe »or ftcb geben mufte. di ift tiar, bafi ba« auf ibrer Dberflöcbe gebitbete erfie feftc ^autc^cn, baä ftc^ burcb Srtattung mebr ober weniger fiart jutüctjog , burd) bie Sinreirtung bet geftjjmoljenen SKaffe, bie fte bebetfte, in allen 3?i(b' tungen jerreifen, al« ©türfe auf i^rer Dberjläc^e ^S= ^==~~^i=^ ^^==3 -^~- ^^ .^^^ .<^-:\ ^iS^ -s^^i w 59. Sifil(immf(^i(5lf ber SnffI ^Sortla ^bUgetungrn Dt» /lö^grbirgee. 367 f4)»(mmcn, flä) mit mejr ober »entgct Unregelmäfia-- fett roiebcr jufammenfefen miipte, um »on 9leucm ju jerreigcn. 211« aber tic |)aut eine größere Scft'O' feit gewann unf mef)r uns me^r auf ten flüfTigen Xt)eil trücfte, fo mu^te biefe Icgtcre burc^ bie je^t feltener gcwortenen ©polten austreten unb übet ber grbtrufte meljr ober ipenigcr auögebet>nteber»orragenbe SBüIfte bilben, bie atlmdblig in bcm THaH an pi>i)e }unat)mcn, ali ber SSiDerfianb ber Ifrorinbe größer »urbe unb aU immer ftärtere SJeactionen eintraten, ba^er bie erflen Unebenheiten, bie erften 3iunjeln, bie fid^ auf ber Srboberfläc^e bilbeten unb reeldje ber SinTOirfung ber ®e»cä(fer itc^ Eingeben tonnten, beren ^präcipitatton obne 3weifel lange 3eit »or^er, ede bie Temperatur ber (Srbrinbe auf loo ®rabe l)erab= ^ePiegen »ar, in gofgebeö 'DrudfeS, beu bie bamats tnberSuft »erbreiteten Dämpfe ausübten, Statt fan^. Seit biefer 3eit fonnten bie SBogcn Sriimmer, fan- bige ©ubflanjen bilben, fonnten bie glögbiltungen i^ren Slnfang nebmen. 2Babrf(^einIi($ i)at ba« äBofTer bei einer ^oben Xempcratur unb bie ^principien ein= fc^liepenb, bie anä ben feflgeivorbenen ^Waffen, ivie no(^ iegt aui ten Saoen (§. 45), entwidjen, bie peinigen ©ubflan^en angegriffen, fie jcrfeßt, aufge-- lö«t unb fpäter cbcmifcbe 9?ieberfd)Iäge bilben, ober ben Srümmern eine fefJe Scnfiflenj geben fönnen. 2Bir finben aucfe in ber Zpat Slblagerungeu »on (5rag= mentcn, ® ereile unb (»anb ft^on in ben älteflen ©(^i^ten, bie mir reabrnebmen tonnen, unb cbc reir orgonif(^en Ueberreflen begegnen. es ifi ftar, baf aUc feften ©(bitbtcn, bie fi* r\aä) unb naeb unter ber erflen fjaut bilbeten, unb gleich biefer, bem ®efe& ber 3ufammenjiebung burd; (Srtaltung unterworfen waren, fid) wie biefe erfle ^aut mit DitiTen unb ©palten in ollen Stitbtungen bebecfen muffen; baber tonnte biefe ganje, fo gebil-- bete ffirbrinbe nit^t bie geftigteit baben, bie man fid; »ietleic^t anfangä »orftellte: fte tonnte alfo nicbt fo fräftig, wie man glauben fönnte, ben innern 3Bir= fungen »iberftebcn, bie, ba fte nur in ben fpäter ge- bilbeten ©ebiment-- ober gtöpformationen ^Jinberniffe fanben, ibrerfcits auf alle Sitten tonnten unb mupten »errüdt unb »erfcboben werben. SEir bemerten aucb wixtlid) feine 2lblagetung auf ber grboberfläibe, bie febimentär ober ttpftatlinifcb wate unb ficb ni*t »on einer aSenge ©palten ober Kiffen in allen 3?itbtungen burc^jogen fänbe ; auf biefer legieren Dberfläcbe finb fogar bie meifien getfen bis ju einer jiemlicb gropen Siefe in fleine ©tiicfe jerbrocben. Semerten wir feft, baf, fo lange bie Srbrinbc ft(^ im 3uf}anbe einer allmäbligen Srfaltung befanb, bie Dinge beinabe auf bie angegebene äBeife »or fid) ge^en muften ; fobalb Re aber in ben fiafionären 3uf}anb, in ber wir fte jcgt ftnben, eingetreten war, muf te ftt^ auib bie ©acbe änbern : ei fanb fein ^lu rütftreten ober 3ufammcn3ieben in ber oberflädjlitben 5>aut mebr ©tatt, weil ei feine mertlitbe (Irfaltung mebr gab. Deffen ungeachtet aber wirb bie innere OTafTc immer wä) fälter, wenn aucf) auperorbcntlttb longfam;* fotglicb »erminbert fitt) auc^ ibr SBolumen; ba nun ber flüiTige Jb«'! benjenigen, ber ibn bcbecft, unb ber aümäblig ju grop wirb, nacbiujiebcn ftrebt, fo mup biefe legiere etne 3ufammenäiebung erleiben unb auf feiner Dberfläi^c ^unjeln betommen, inbem fie in ibrer ganjen Xiefe »errücft ober »erftboben wirb. Sie« tann eine 3eitlang ganj langfam ge- ftbeben ; aber in gewiffcn SDJomenten fann fitb bie Sirtung aucb plöglicb äugern, wober benn aucb bie plöplicben Äatafiropben rühren, welcfje bie Srbober- fläche erleibet. alle Seobat^tungen äf'Scn ""*, in SSerbinbung * gourlfr fagt, boj 30,000 5a|rt erforttrll* ffin tterttn, ta- mit tic 3unalime ttt innern SEBöcmt m<^t milfc Ol« V2 ®tab für 30 SÄftet betröge. , mit ben geometrifc^ien Setra(<)tungcn, ba§ biefe SRun-- jeln unb tiefe SSerrütfungen ober Serfc<)iebungen fie^ in ber SRicbtung eine« größten Sreife« bilben unb ft(^ auf per |)alfte feine« Umfang« au«bebnen. §. 72. Spermen pfcer toorme öucUcn, — ©owobl bie ucrfcbiebenen warmen DueUen, bie man an to eielen ^punften ber grboberflä^ie antrifft, ali aucb bieDunftau«ftromungen ober gumarolen löffelt ficb febr leicljt outc$ bie eigene unb fteigenbe Jeinperotur berfirbfugel unb burcb bieSRiffe erflären, bie mebr ober weniger tief in bie (Srbe geben. Sie ©ewäffer fom= men al«bann auf bie Dbcrfldcte mit ber Jcmperotur, Die bem fünfte entfpricbt, »on bem fie bcrfommen; aucb >»eie man, bap eine Siefe »on S Äilometer nobig ift, bamit e« focbenb wirb (§• i'O- ©o begreift man nun aucb Icicbt, wie bei ben Srbbeben in einet ®egenb neue warme Quellen jum SSorftbein fommen, unb wie ftbon »orbancene ftc^ »erlieren tonnen (§. 19); für ben erflen gaU genügt e« , baß einige 3iiffe eint aSerbinbung »on ber Oberfläi^ie bi« ju gebörigcr Sieft berffcllen, unb bog für ben jweiten gaü bie bereit« beflebenbe (lommunifation ffc^ unterbrocben finbet. 2lucb begreift man leicbt, baf ebe bie (irbe ben ®rab »on Cirfaltung, ben fie in unfercr 3cit jeigt, erlangt battc , bie warmen Ouellen unenblicb jabf= rei(J>er »orbanben fein mußten. SBcnn bie Semperotut flott /3„ ©rat für ben 5Weter (§. 6), J. S. um ',<, ®rab, b. b. jebnmal fcbnetler junobm al« in ber jegigen ^eriote, unb wenn ficb bann bei einer Sicfc »on MO «Weter ber ©iebpunft be« SHSaffer« befanb, fo ifl c« tlor, bog febr öiele Ouellen eine Temperatur »on 100 ©roben batten unb baf bie jegt jiemlic^i feltenen gumorolen bamal« febr gemein fein fonnten. Dorou« mußten nun atmofpbärifcbe Serbältniffe bcr»orgeben, bie febr oerfcbieben »on ben tegigcn finb; e« mußten ficb notbwenbig bicbte 9?ebel über bie l'änber in ber äbwefenbeit ber ©onnc »erbreiten, unb e« mußte bann bie 3lu«ffrablung ber aBärme in ben |)tmmel«= roum — jene bcutjutage fo wicbtige Utfac|)e ber Stfaftung — »eilig null fein. Die SBinter waren bober nur wenig ftrenge, unb bie« ertlärt un« auc^, wie fo »iele fflanjen unb Sbiere (§. 70), bie jegt unfere winterlicben Slimate nicbt ju ertragen »er^ mögen, bainal« bier, wie jwifcben ben Xrepen, unb genau Wie bie ^fianjen be« ©üben«, an ben Äüffen unn auf ben 3nfeln be« ^Jorben« beffänbig »en rit^tem Siebet umgeben leben fonnten. Die ganje, turcb biefe »ieten Dünfie gemäßigte grbe tonnte überalt tie gteicben organifittcn Sefcn l;aben , unb bie« ifl'« auc^, warum bie 3Äineralfc|)icbten »on einem beftimmten 2llter einen weit geringeren Untcrfc^ieb in ben »en ibnen eingefcbloffcnen Ueberreften, in welchem Drte fic^ auc^ biefe bejinben mögen, barbieten, al« ^eu= tigen Sage« unter ben SBcfen ber »erfcl;iebenen 3»nen. Äblofletungen, Jiie bem Seöiment- o>et /loV gebirge ongel)ötcn. §. 73. StllflentcineSöeroTcidiung. — aSir^abcn bie ®erölle, ben ©anb, ben ?e()men burcb bie 2Bit» fung betfließenben ©ewäffet unb bet a)?cete«wegen lieb bilben feben ; wit baben fetnet gefeben, »iefic^ biefe tutc^ jene ©ewäffet fortgefübrten unb »orwärtS geffoßcnen ©ubffan^en in ben ©cen unb SWeeren, on ber ginmünbung ber glüffe unb an ben Äüften auf= I bäufen. ©0 oft wir alfo im 3nnern ber kontinente j biefe gormen bet ©ubßanjen, ibte Slnfiäufung )u j mebt otet weniget gtopen ^agetn wicbet ftnben, fo bürfcn wit mit 3tecbt barau« fcbließen, boß irgenb- wo, nobe ober ferne, \)o^t ©ebirge, »on bcnen bie ©ubffanjcn abgelöst werben pnb, pießenbe SBaffer, welcbe ttefelben fortgefübrt |>aben, jobann SBaffer mit einer wellenförmigen Bewegung, welcbe biefelben !an ibren jHfetn ongcböuft ^aien, unb oft aud) Seen - '*^--'"' ■■'■• ■ •■■■-"■■''' '-ir' ■ ■ ■ &tolifiu. unb 5K«m bcftanben, welche bte bereit« genonn'"' ©toffe aufgenommen (»aben. 9Ja(f) ber grö|ern ober acringern fjenge unb ®rö?e bet ©etollc fciinen wir bie aSaffe unb ®maU bet ©erbäffer, »on bcncn fie Sietbetgcfü^rt werben finb, beutt()eilen ; aut^ muffen !)re Sefcf)aiTenf)eit unb bte »crfc^iebenen hinter fid) (lelaffenen ©treifen ju einem Slu^gangspunft führen, fm gati ff'" llmftanb bie »on ben ©trÖmcn auf ifirer Safjn jurütfgclaffenen ©puren »eritiftiit i)at. SBeil wir auf ber anbern Seite in ben «Meeren unb ©een in unfern Sogen «Kuftfcelablagcrungcn |T4) bitben fe^en, fo tonnen wir barau« ben ©c^Iug jie!)en, ba§ bte jal;(rci(t)en ©t^id)ten »on berfelben 2lrt, wie Wir fie auf aUen fiöben unferer (kontinente unb biö jut©pige ber böcfepen Serge finben, fit^ not|>wenbig unter bem SBaffer gcbilbet \)aben ; an ber Scfcbojfen« Jeit ber organiftfjeu Ueberreße werben wir erFennen, ob fie unter bem ©üSwoffer ober bem 3}ieercöwafTer abgefföt würben, ob an ben Süßen ober in ben Sicfen be« 2)?cerci5; i^r ®emifc^, if>r SBecbfcI, werben un« ginmünbungen »on gliiffcn, 2lbwe(^«(iingen »on ©ii^ waffer unb 3}?eerwaffer jc. anjeigen. §. 74. (»MßtoafTerabloacruofltn. — 2>ie burd) bie ©iigwaffer gebiibetcn Ablagerungen (äffen ft* Iei*t baran ertennen, bap bie organifcbeu UeberrefJe, bteftceinf(l)(ie^en, mitbenienigen »erfcfciebener Sljier^ gattungen, manchmal fetbfl »erfdjiebener Arten, bie no(^ iegt in unfern glüffcn unb Seen (eben, »er- glirf)en werben tonnen. Sie« finb befonberö Ueber- refle, einbrütfe ober Abbrücfe »on SPiuftbeln, bie bcnen bet ©attungen Limnaa unb Planorbis (§. 65) (Sig. 61 unb 62) ä^ntic^ ünb. Diefc 5Wuf*eIn ftnb bünn, etnfdjalig, einfäc^ertg ; bie erflen mit einer »orfptingenbeu ©pirale, beren le&te SBinbung mebt Cbet weniget bauci)ig if*, mit einet me^t langen ali btettcn aKünbung, beren retfcter Sianb, ber ft^neibenb ifl, bi« jut ©äute (Are) aufzeigt, wobei er eine febr gifl.Gl. l.,mD,.long, fc^iefe Satte bitbet ; bei ber jweiten finb bie bungen bet ©pirale in einer unb berfelben Sbenc aufgewiifeft. ©ie genannten ©t^it^tcn jeigen aui^ folctje «Kuft^eln, bie man mit ber Paludma Cgig. 63), bet Melania (gig. 64) unb öfter« aud; mit Sanb= muft^etn auö bet ©attung Helix »ergleit^en tann. Die jut ©attung Paludina gefjörigen «TOuft^eln ftnb freifelformig , mit jiemlitJ) turjer ©pirate, beren SOSin- bungen conber unb baburc^ beutlit^ »on einanber unterf(t)teben finb ; tie 5Wünbung ift an ber ©pife »tnfltg. ©te Melann ^at etn langgeftretfte«, ober wenn man fttt» beö allgemefn ongettommtnen Su«« brurf« bebtenen Witt, t^rm förmige« ©ewinbe, ba« tntweber 3?ippen ober me^t ober minbet ^etoor- ragenbe SSarjcn !c. jeijjt ; bie SKünbung ifl an bet Safi« au«gef^weift. X)te SÄuft^eln biefet beiben ®at- tungen baben im lebenben 3uflanb einen Dedet, womit bo« X^ier bie Deffnung feine« ©e^äufe« »erft^Iitptn tann. Sie jweifd)atigen2)?uf(^ern, feltenet ot« bie üor- bergelienben, finb mit ber aiialermufc^iet (Unio), bet Icicbmufdjeli Anodonfa), ber Xei(^bornmuf^eI(Cyclas) unb ber Cyrena ju »ergieicben. Sie erfje (gig. 65), i|} gewo^nlit^ bid, burtb ein ©ttarnier ober ©c^to^ d)arafteriftrt, ba« auf jcber Qäjalt einen langen, auf ber ©djalc ber reiften Seite einen turjen unb auf ber lintcn ©c^ate einen boppelfen, gebrüdten unb ge= flreiften 3aj)n ^at. Sie jweite (gig. 66) ift eine bünne unb ja^nlofe a»uf(bel; cnbltt^ fietten bie runbere Cyclas unb Cyrena (Sig. 67 unb 68) auf jeber ©t^alc jwci Iängti(t)e ©eitcnja^ne bar, jrotfc^en welken ein ober mebrere tteine 3ät>ne ftebcn. ®ie gönjtic^e ab- wefen^eit jeber Art »on ^olppen CSig- 69 bi« 72) unb »on (5(()intben (gig. 73 bi« 75) muf not^ aU ein wit^figet ßfjatattet bet ©üpwafferablagetunacit angegeben wctbcn. Sie Ablagerungen, wetcbe biefe Sftataltete jefgen, foinmea auf bet Srbobetflädje l;äuftg »ot. SQ3ir ^aben bereit« §. 63, G5 gefagt, bap Rt^ fotcbe mit jebem Sage am ©runb ber gegenwärtigen SQ8aiferfamm= tungen bitben ; auc^ finben wir jie an fe^r Bieten ©teilen , bie offenbar »on »ormatigen @een bie ©oben ftnb. Siierber gef)Bren j. S. bie Salttuffe ober Xra^ ocrtino'ö »on Siooti, in ber ©egenb »on 3Jom, unb unjweifetbaft aucb ber Aalt »on ber Simagne (Auöergne). ®« tünben fid) ba»on abgerufene Sbeile, »on benen man oft mcfirere in allen Steilen grant- rei*«, in (£ngtanb, in Seutfct>tanb jc. mit einanber in ??crbinbung bringen tann. 3" *cr Umgegenb »on f art« treten fte fe^t bäuüg auf, wo fie entweber im Siefelcrbejuftanb at« SWübffJeinquarje ober al« Mit bie meiften ^loteaur bilben (j. S. ba« ganje f loteau »on Drlean«); man ftnbet fie fogar in »erf(i)iebenen Stufen, wo fie entweber eine abwecb«lung«weife 2Bie- bertebr »on ©üpwaffern unb S'Jeerwaffetn, ober Sin- münbungen »on glüffen in »ormalige 5Weere, wet(t»c bte 9)?affe unferer ©robtalte gebilbet ^aben, anzeigen. •Dte Ufer be« S^bein«, bie ©cbweij, ber untere Z^tii be« Sibonetbal«, ber grope SWeerbufen, ber fi* »on a)?arfetUe bi« «Kontpellier jc. erftredt, ftnb jablreitl^e Sctfpielc bo»on. «). 75. aWccrcSablogernngen. — Siefe jeit^nen fid) burd) bie Ae&nli*feit ber organifc^en Ueberrefte, bie fie einfd)Iiepen (gig. 60 bi« S4) mit ben Ueber- refien ber »erfcbiebenen , noc^ ie^t int SWeere lebenben Sbifren au«, ©anj befonber« t^aratterifiiftt) finb bie ?pclppenfti>cfe, bie eine größere ober geringere Aebniitbtelt mit ben bereit« bei ben Sorallenrtffen (gtg. 54 bi« 57) angegebenen ^olppenftömmen |)aben; J^bld0frunoen it» /lö^grbirgr». ferner bie Sncrinften (giß. 69 bt« 71) ober bie Ueberrefte »on ibren ©elenffJücfen (gfg. 72); cnbli* bieecbtntbcn CSig. 73biä 75). ^on bicfen organt-- Mcn Äörpcrn finbet ^^ feiner im ©üpiraffer. Unter ben einfcbdigen 5Kufc^eIn finben fii^ beren, bie mebr ober weniger benjenigcn äi)nü(^ ftnb, bie wir bei ben ©üßnjaiTcrn angegeben t)ahen, obfcbon fie im SlUgemeinen bitfer unb bäufigcr mit ?)öcfercben beberft jinb (gig. 76). SBenn mix aud) btefe Ucbcr-- refte, binfttbtlic^ beren man beim crften 2tnb[i(f oiel= leitbt in einiger Ungewifbeit ftbtbebcn tonnte, bei ©eite lafTcn, fo finben roir »ie(e anbere, bie I)iniäng= litb be^eicbnenb ftnb j bieö finb nämlicb SiJufcbeln, beren 5Künbung in einem mebr ober weniger läng= liAen Sanal ober in einem Sluöfcbnitt entigt, unb bie entnjcbcr jur ©attung Cerithium (gig. 77), »on ber eine febr tteine anjabi Slrten in ben ©üpttjoffern feben, ober ju ben ©attungen Murex fgig. 78), Voluta Cgig. 7:)) sc. geboren, bie atte im «Weere leben unb bie mon febr bauftg im Äatf finbet. Die 5n)eif(baltgen ?Kuf(beIn untcrfi^eibcn ii(b im aitgemetnen bcbcutenb »on benjenigen, bie man im ©upioaffer finbet , e« gibt batunter i»el(be, bie mebr ober »»eniger on 2lu|lern erinnern ober roeltbe ibnen aueb gan^ gleiten ; febr »iele finb mit SRippen, Streik fen, Sfiun^eln u f t». befe^t (Stg- 80 unb 81) unb fJetfen mit einem Sßorte eine 2)tenge Cbaraftere bar, bie »on bcnen ber bereit« ongefübrten (Rettungen ganjticb abn>ei(|en SBir fügen nocb bie Semcrtung bei, baö man b(og im 9)?eere bie Soncbplicn mit Sommern, reie j. S5. bieicnigen aui ber Öattung Nautilus (fsig. 82), bie ben jabireicben 3(mmoniten arten (gig. S:^) mebr ober weniger äbnlicb ftnb, »on bencn bic ©ibit^ten ber Srbnnbe fi^ angefüllt finben, aber feine 2Inolo= gien mefjr baoon leben. gfiicbt umriiJitig ift bie S^eobatbtung , ta^ fte^ biefe Slblagcningcn im äügenicinen langfam burcb 5lnbäufung ber UrberreRe ber SiJotlit^ten bitbeten, unb jivar in bcnt ''Wafic, aU biefe Ibicrc unte»^ m (ütoloQie eAvatn, maä aber niä)t burc^ pt6|Iid)c Safaflro- Sfien, bur* irelc^e fie leienb in me^r ober rocniger orofer anja(;l aufge(>äuft reortfn trären, gcWa^. ein Scivcts baöon ifJ bfcö, bap man fe(ir f>aufig felbfi im 3nncrn bcr 59?iif*e(n jene ^arafitcn fintct, bte fid> an alle lörper Rängen (gig. 84) unb bie fä) nictt, rcte t)icr/ im 3nnfrn bcv STOufi^et Ratten fefifcfcn tonnen, menn bcr Tlcüuitc, bcm ftc ange- hört, nicfct ju»or untergegangen träve. Dft ifi fogar ber Ueberrefi beS €cl)matogcrt^ierc« »on anbern be= becft, inorauiS alfo folgt, ba§ ber erflere lange 3cit im aröeere mußte »errceilt fcaben. Suc^j bemerft man, baß bei ben jiBeiftfjaligen ^ilufdjcfn bie Schalen ()äufig »cn einanber getrennt finb, iraö ein neuer Seiteiß äufig auf franjofifdStem Scben finbet, erfcnnen. IMe ganje Umgebung »on ^ariö, njo ftc bie getvöfinlidjen Sau= fteine liefern, bcr grbptc 2:l)eil bcr 9?ormanbie, »on 2Irtoiö, ber ficarbte, bcr Srancfee^Ccmte, »on S gunb , Sourbonnai^ , fämmtlicfcen ©e»ennen , ber ©auf^tne, ber "^iroscnce u. f. i». bieten ba»on unö alle Slltergpufen unb 3)iObifitatiünen bar. §. 7t). Äo^lctiloflcr. — So ift eine auöge- mact)tc ©adle, bap bie Äo()lcn(ager, bie man in »er^ fcbicbenen ©ciiditen ber Srbe finbet, burc() aufge^äufti f flanjenüberreflc gebitbet ivotben fi'nb ; ber SBemciS ba»on finb bie üa^Ireidjcn unb bcutlid) ^'("'oficrifirten SRcfie »on Stämmen unbSIättern, bie man entreeber in ber »crbrcnnlidjen 2'?affe ober in ben erbigen ©ub^ fianjen, »on bencn jene eingef4)loffen ip, finbet. 3Jamit ifJ 3cbcrmann ein»erPanben ; «nberö aber »cr= *ält e^ ftd) mit ber 2[rt unb SScifc ber Slnfammtung aller bietcr Iteberrefle. ginige (Seologen glauben, bap fämmtli(t)e ablagerungen biefer 2(rt baö (ärgeb-- nip »on einem Sergraben grcper Slope »on »er|(^iebe= ren fflanjen feien, bie bur* gropc glüffe ober burcf; SKeereößrbme ^erbeigefüijrt werben unb in »erf(^ie= bencn Drten gefdieftcrt wären, anbere finb bagegcn bct 2J?einung, bap ftc^> bie mciflen biefer ?agcr an i^rer urfprünglit^en ©teile nac^ Slrt bcr Sorflager (§. 67) in ben Stnbrücfen eine« unbcbciften SSobenö, tt)0^(n flcinc glüpd)en ober Säc^e täglitt) bie Srümmer bcr nmgebenben 5Segetation brachten, gebitbet Ratten. ■Die annähme »on f(f)rt>immenbcn gicpen |at bie ngel)cure ©icfe gegen fi^, bie man bei itncn noi^= i»cnbig anneljmen mup, um ji»if(^cn ätt)ct ©(tieften »on fanbigcn gubfJanjcn, folcfje Srennf}offfc^i(6ten, wie wir fie tennen, ju cr()alten; benn wenn man baä fyccififdjc ©cnnc^t ber »erfdiicbcncn ^loljarten, i^rcn Äo^lenge^alt, oerglicjjcn mit bem ber @teinfo()lcnlagcr, in (Srwdgung jiejit, fo finbet man, bap biefc leftcrcn nur 0,22 ober fogar nur 0,07, je r\al nur eine Dicfe »on 0,035 ber Vidt beß bctrcffcnben glope« (»aben !ann. (Jö folgt barauS, bap @teinfo!)Icnfd)i(^ten »on 1,2, 30 9Ketcr 5mäc|)tigteit, wie wir ficfennen, 28, 57, 857 SDJeter »ictc glöpe erforbert ^aben würben, waä aber geu'ip bie ®ränjcn ber S3a^rfd)cinlid)teit übcrfdjrcitet unb in ben meinen unfercr ÜWccre unmogtid; wäre. Die SorOetlung »on einer ä^ntic^en 5)ilbung, Wie bie ber 3;orflager, bietet biefc ©diwierigfeit nt^t bar, unb erforbert blop ^tit jur 3luf()äufung ber baju nö= tf?igen organifdjen ©toffe. Diefe 3cit fönnte bei bem gegenwärtigen ©lano ber ®ingc in ber Sjjat tc!>r be= träc^tlid) fein; benn nal^» ber Serec^nung be« |>errn »on 93eaumont über bie Äo()lenmenge, welche unfere 2Bälber iä^rlid^ crjcugen, tonnten )i^ auf ber ganjen 2luöbe^nung ber bcfanntcn ©teinto^Icnlagcr nur etwa 1 6 SWiUimeter bicfeö SrcnnRoffg in einem ganjen 3a^r= ^unbert bilben. Voä) laftt und Sltteö glauben, bap bie Scgetaticn bei einer mittleren Temperatur »on 22", wo bie Slimofp^äre mit ©ünflcn erfüllt war C§. 72), unb bei *pflanjenarten, bicbamalö in unfern Oegcnbcn wuc^fen, bie Segetation unenblid) träftiger alö jc|t war; man wirb fogar }u bcr Slnna^me »eranfapt, bap iur 3cit biefer Silbungen, wo tit Stbe noc6 nicfct biä jU bcm @rabe ber Srfalfung, ben fie gegenwärtig }eigt, Ijerabgefommcn if}, anö i^rem 3nncrn »'ff Äo^lenfäure aufflieg unb bie SBilbung ber f ojjfe bur^ bie ^flanjen bamald fi^neHer »or fid) ging. Ucbri= genä war nidit blop für bie Silbung ber @teintof>len ein langer Beitraum nöt^ig ; ei war bie« felbfi bei allen glöggebilbcn bcrgall, unb gewip war für bie Salfablagerungen, bie ft'c^ einjig unb allein aud 9)?ufc^eln gebitbet (»aben unb nod) eine weit gropere $Käd)tigfeit gewannen, aU bie Äo^Ienfllöfe, »tele 3a()v!)unbcrte nötfiig, um big ju einem folt|en fünfte }u gelangen. £)ie §)9polt)efe, weldic bie 58ilbung«weifc Der ©tcinto^lenflloge unb Sorflager aii mit einanber ä^nlic^ annimmt, finbet eine ©tü^e an ben oerfdjtC' bcnen gemeinfamen S^aratleren ber bcibcrlei 2lbla^= gerungen: bicfc gfiarafterc iinb nic^t blop bie Saume, bie man barin mit i^ren SGSurjcln aufred)t Hc^cnb finbet, unb bie merfwürbig gute Sr^altung ber Slätter in 5Kitte ber©dnd)tcn, fonbern aud; no$ bie ®ifpo= fition JU mc^r oter weniger auögebe^nten, »on ein= anber abgefonbcfcn unb für M befte^enben Seden, wcldje 2BaJTerIad)cn ober ©ümpfe anjubeuten fdjeincn, bie fic^ in ben Sinbrürfen eineö unbebccften ©oben« gebilbet Ratten. 'Diefe Sager finb oft »on aüen ©etten »on weit älteren ®efleinen umgeben, welcfje bie ©eiten» wänbe ber|)6l)le, wo fieStatt gefunbcn Jaben, bilben; mOirkungcn iiucd) j^rbungrn uab Senkungen. 371 aber Jäufig ma4)t man auä) bte äSemcrfung, ba§ eine flewiffe Slnjaftt Bon einander unabhängiger, Heiner Seien einen Xbnl wn einem auögcbel>nteren Secfen, »on einer 21rt ®ee, angefüllt Bon glei(f)jeitigcn fan- btgen ©ubfJanjcn, auema($en, an tcren Dberflatf)c p* eben fo Biele SBrennfloffmaffen gebiltict bätten. e« gibt aucb Sager, bic gtcidifam in Bormaiigen Z^äUrn eingeftbtoffen ftnb, längö beren fie jcrflreut liegen. Me biefe Umfiänbe jeigen fi* im innern unb fiibricben granfrciib, Bon SBurgnnb biö l'angue-- boc, unb in ben Sagern bcr Sogefen; aber im ^Jorben Bon granfrei^, in Sefgien, Snglont, ©cutfctjlanb, in @Cf)oftlanti Berbätt Üä) bie ©acfie ganj anber^. ■jiicr ftbeinen nämlicb bie Srcnnflofffcbicbtcn ftcb auf grcjjen 3?äumen auäjube^nen ; alle biefe Sbatf"!^"' jufammen, fo wie bie unmittelbare lltbcrragerung ber aj?eercäfalfe, bie man in alten tiefen (Jiegenben finbct, etrcccft in unö ben ©ebanfen, baj biefe ieft »crrüdtcn, bur* l>ie 3Wecre abgefonbcrtcn Ablage- rungen ebcmalö Bon einem unb bemfclben ©anjen ttnen Jbeit bilteten. Sie bfibcn ftcb nicbt nteftr in au^gctrorfncten ©ümijfen ober Seen gebilbet, fon-- bern in einem roeitcn SKcere , bem ©ammelplag otler Ucberrcfle einer ungebeurcn, feinen ÄiifJen uno SnfcJn angebörigcn Scgelation, — ic^ fage in einem 3'?ccrc, tBO bie SÜSenenbenjcgungcn biefe ©toffe, tBie atle anbcrc i^föggebiibe, fcbidjteten C§. ö4'). ®eiBifTe Sraunto^ten (vignite) finb ftt^erftc^ auf bfefelbe Sfficife gebilbet »orben, iBic bie ©teinfoble C@*tt)arjtobtc), Bon ber fie bie ©a'ngc barfletlen ; jebO(6 gibt e^ nocb anberc , reeldje unregelmäßige Waffen ober 2lnbäufungcn unfcrcinanbcrgciBOrter.er, ntc^r ober tBcniger bituminofer -?'(>ljer finb, bie ibre Ze.rtur beibebaltcn baben, unb bie man sufäUig mitten in ben glofgcbilben eingegraben finbet, unb bie wabr-- [(tieinlic^ einen äbniicben UrfBrnng bnbcn, iBie bieje-- nigen , TOcftbe burcfc grof e gtüffc berbcigefiibrt , ficb (n ben Sec'n unb a)?eeren abfegen (§. ü2). UeberrefJe Bon 3)?ufcbefn finb in ben eigcntlitben ©teintobfen feiten. Sinige Seifpicle baBon fcnnt man blog in ber gropen S^ormaticn, bie ba« nörblicbe SranTreid), Seigien, gnglanb in ft* begreift: >,. 35. in ben Umgebungen Bon Siege unb SJamur, in ®er= ipfbirc K. , tBO ftdb 3)?cere^mufcbeln finben. &Kai 5Ker!iriirbtge« ift'«, baf man bi« juglcid) @ü6iBaf= fcrmuftfieln anfübrt, bie eine 21ebnüd)tcit mit ben 5Katermufcbe(n unb XciAmufcbcin b^ben. 3n ben mcifJen IBraunfobfenragern, wo bie |)or5flrnttur im JlOgcmcinen Berfibttjunben ifJ, finbet man bagegen febr Bielc iKufi^eln, mld)e ibrem Urfprungc nadj bem ©üpwafTcr angeboren, wa« beweist, ba§ bie Sit« bung biefcr ©ubflanjen in alten ©ügivafTcrfcc'n ©tatt fonb. ferff^irliene ttDhhungen , bie ben jlTlebuHgen 'tnb Senkungen betjumejfen fxni. §. 77. Wiü(\cmtint aBctrodttunacn. — 2luf melier $6be bcr grboberfläcbe reir au* burtfe glüffe gcbilbete 2tbtagerungen finben mögen, fo bürfcn wir bocf) feincöreegS barüber erftaunen; bcnn wir begrei= fen ja BCÜfommen gut, ba§ auf alten ©tufcn unfe- rer Sontinente ©ee'n eriftiren fonnten, wie wir fotcfte nod) beute fir.ben , unb bap naeb ibrem 31btaufe bie 2lbtagerungen auf bem 33obcn trocfen liegen geblie- ben linb. 2tber au(b 5Wcereöabtagerungen finben wir auf allen §)6ben in febr auögebebnten ©cfticbten; übri= gen« ifi eö nicbt ebenfo leicbt, ficb baßon im etflen Jlugenblicf 9?ccbenfc6aft ju geben, ©oldie Ablagerungen tonnten in ber l^at fi^ nur unter bem SlJeereäwaf- fer bitben ; unb weit fte ficb gegenwärtig in einer §iöbe Bon Jaufenbcn Bon 5D?etern über bem (ewigen 'JJiBeau be« 5Weereä bcftnben, fo muß man Bon jwei ©ingen ba« eine jugeben : entwebcr ftnb bie ?Keere in einer ge-- wifTcn gpocbe über biefen befunben baben fonnten , weit ficb ibr 5{iBeau feit ben älteften bi|lorifd;en 3eiten nirtit Bcränbert bat (§. 20). * 2Bir feben ancb ni*t ein, Wai aui bem lieber» fcbuß bcr ©ewäfter (nämticb ein griJßcreiS 5Botumen, aU ba(? , wo« wä) jegt übrig ifi, §. fi) über bem gegenwärtigen 9iiBeau geworben fein follte, wofern wir nicbt bie «Kitit>irtung be« göttticften SBiUen« }u-- laffen, wcicbem e« fobann in ben alten Seiten gefal= len bätte, biefe ©ewäffcr jiemticb oft erldjcinen unb wicber Bcrfcf)Winben ju laffen unb fclbfl bie ©efege ibre« ©tei^gewicbt« }u unterbrecben. Wuf(belabtage= rungen , bie man ba unb bort auf großen ^ot)t\\ liebt, finben fi^ febr bäufig nicbt an anbcrn ^untten, bie bocb biefen ?)öbcn entfprecben , unb jeigen ficb ba- gegen mit alten ibren cbarafteriftifcbcn 5iJ?erfmaten mebrcre Saufenb Tittex tiefer unten : man müßte alfo annebmen , baß bie ©cwäffer in bem einen *punfte ficb tonnten beträcitticb gehoben bibcn , unb im an= bem tief unten geblieben fein, wa6 aber abfurb if} ; ober müßte man annebmen, baß bie nämliiben Xbfere an bem einen Drte an ber Dbcrffäcbe beä SaffcrS unb an einem anbern in unermeßticbcn liefen leben fonnten, wai aber alten S3eobad;tungen juwibertäuft. S« bleibt unä atfo feine Bernünftige SInnabme mebr übrig, alä bie 3bce Bon ben ?)cbungen be« SSobenä — eine 3bee, gefiügt auf bie pofttiBcn Sbat^acben, bie in unfern Sagen ©tatt fanben, unb bie obne 3weifel nicbt bie cinjigen finb , welche fic^ auf ber grboberfläcbe auögcfproi^en b^bcn. SBenn bie bungen i^re 2Birfung ptöglicb 200 «Keilen weit on ben Äüficn Bon imala9a, ber botbüe 35erg ber Srbe, jeigt, unb ma^ finb bie 8000 5P?eter Jiefe , bie man bi« fegt burcb bie ge= lungenfien Sonbagcn ber 5r;ecrc«tiefen C§- lO gefun- ben \)ai, im Sergleicb ju ben mebr al« G 5D?iaionen TicUx, welcbe ber mittlere (Srbbalbmeifer barbietet? Unb bcnnocb ftnb fot^e ?)bben unb Siefen , beren • aBir otftrotjiren Don bft nascnifinfn 3Ba|Ttrflut, bie In ben fitillgen SSüiiern alä eine ÄJlüflrolifte Don ftl)r turjet Bauet anfle- oeben witb, unb bie baber unmöslid) bie betonnten ungebeuren »b» looerunoni Qfbilbet bobrn (onnien , roft^e 3eteimann ol« longfam gebilbet betraitai mu6. Ucberbifä i(l bie fbtnerroabnie Saloft'oDbe neu unb tonn (i* nur auf bie leetfn SStranbeiungen unfetcr Sonti» nente b.'sieben j fämtiTtliae OTufdielnbtage-ungen , »on benen kic JOebc (ein roiib , finb weit öfter, wie mir fpater feben »erben, unb (ins unabbärgia »on ben Xbaifatten , bie (t* 0" bie ©efAiiite ber iD!enf*beit [nupfen. (Siede bie Sinselbeiten ber d«upt(a4Ii((lfltn : (frdebmigen.) 372 <Üioloiit, Summe nur 2 OTiüimeter SSorfprung für ben «Wetet mcuflt, felbfl nur @ertent>etfen auf unfctcm Plane- ten, bereu größten Unebenheiten nicf>t einmal mit ben oon'j unmerfiicf^en SRunjeln, bie fi(i) in unfern piU- tenwerfen on bcn ®taB - ober 2«etallpffen bilben, »erglic^en »erben fcnnen. SBenn wir mit biefen 9?e= flertonen wä) bie Äenntnif »erbinben , bie ivir über bie ungebeiire Sraft beitfen, n;el*e oft »om 3nnern ber Srbe nad) aufen wirft (§• 47), fo luirb unö 9Ji*tö in bcn f^onomcnen, bie fit?) unferen Mugen barbieten , in grflaunen fegen. — 2Sir »oUen in= beffen fc^en, t»ie bie S^atfact>en biefe golgcruiig recht- fertigen. §. 78. ©c^obcnc a»uf*elaBIaftctuti0en »nli öc^obcne Ufer. - SSai bie Steile etneö über ba« S^Jeer gef)obenen 33oben« bejeidinet, ba« i(t baö Sor^anbenfein »erfcfciebener iWufc^eln, bie ge- recbnli* im 9?i»eau beö aSafferS auf ber Dbcrflac|ie nacft gelegter Seifen fcflfigenb leben, ivie ,v S- btc ©eetulpen, bie egboreu OTufdjetn (Myiilus edulis Z..) ic. C§. 19) ; ober ba^ Sßor(>onbenfcin einiger ticinen Ißiu^ f*etablagcrungen, bie mit benen gleic^bebeutcnb finb, bie fttti tagli* auf bem ©runbeber benachbarten ajJecre bitben. W 'man bie §)ügel untcrfuc^ite, »clc^e bie ÄüfJen öcn ß^ile bcgranjen, fo fanb man auf beu ^la- ieaur, bie terraffenförmtg über einanber liegen unb beren SRönber mit beu gegenwärtigen Ufern parallel finb, Tin\ä)eln, ä^nlic^ benienigen, bie in unfern Ja- gen trorfen gelegt worben, unb noc^ an bie gelfen fefjjigen, fomic out^ aJIufc^etablagerungen, melcbe bie glcictjen organi)ci)en Uebcrrefle ein|(^liepen, wie biejienigen, mclct)c RcJ) nocb im füllen Dcean bilben. 3ft eö ni(|)t ganj iuat)rfct)einlic^, icl) iciU fagcn, eot- bent, bap biefe Slblngerungen bie ©puren ober 2ln= »eichen aümälpligcr CSrbcbungen , äbnlicf) benjenigen, weiche Statt gefunben I;abcn, ftnb? Siefc gclgcrung Wirb burc^ bie Seobac^tung untcrflügt, bie man an ben SüfJen »cn ^)eru, in ber 3nfel ©an SorenjO bei l'ima, jna^t, wo man 30 Tltttr über bem 3Kecrc df)nUä)i %h-- lagcrungcn fanb, welclje Sinfengeflec|te, Sruc^fJücf e »on Saumwotlenfäbcn k., einfcf)loffen. Diefe ©egenflcinbe fcejeugen, bap bie fraglichen 2lblagerungen erji feit ber ©egenwart beö $0?enfc^en in biefen ©egenbcn gebilbct worben finb ; weil fid) nun ba« 9?i»eou ber Speere feit ben älfeften ^iftorifctjen 3eiten nic^t »cränbert ^at, fo muffen Re woljl not^roenbig bur* eine .?)ebung beS Sobenö ju Xage gelegt worben fein. Vit Äüfien ©c^webenö ergeben ftd) oümäMig: Wie burcf) bie genoueßen Scobac|)tungen forget^an worben ift (§. 21). 2(1« man bei ©todjiolm einen Äanal grub, fo fanb man ©anb-, 3;|)on-unb OTcrgel- f(^i(i^ten, bie »on ä&nlid)en 3JJufct)eln angefüllt waren, Kit bie im baltifcljen SWeere lebenben, unb fanb Srümmerftüde »on fejir alten ©e^iffen; atfo i»at |i(t> tiefe ganje, e^cmalö untcrfeeifcfce ®egenb, wo einige ©c^iffe untergingen, feit ber (Segenwart beä aJien- fcfcen, b. b- feit ber Dcean unocränbcrlic^ ifJ, ge- hoben, g« ift benn nun jur ©ewipfjeit geworben, bap bie SWufc^elablagerung »on Ubbewalla, 70 3Seter über bem Speere, wo man noc^ bie organifc^en Ueberrefte t>ei boltifd^en ^Keere« ertennt, unb wo SBrongniort an gelfen befefJigte ©eetulpen fonb, in golge einer §)cbung be« Sobenö ju Jage geförbert worben finb. SBir fönnten ned) »on fo »ielen ä^n= lictjen Slbtagerungen, bie man an ben norwegifc^ien Süf^en biö nacf) Sapplanb finbet, unb »on »ielen onbern reben, benen man an ben Süflen »on Snglanb, auf ben 3nfeln beö gropen Dcean« u. f. w. begegnet ; aber wir wollen lieber anbere Stbatfac^jen anfübren. SBenn man an ber Süfte »on "jjojjuoli 7 STOeter über bem 3}?cere Ablagerungen »on SSufc^eln, ädnlic^ ben noä) im mittelänbifd^en 5Wcere lebenben, fietit, in welchen ftc^ SfteRe »on Sopferwaaren, Sructjßücfe »on SiIbl>ouerarbeiten finben, unb wir übcrbie« noii) Wiffcn, »ap f5cl> ba« 9li»eou be« g»eereö feit ben f ^öniciern nic^t »erünbert ^at, fo liegt e« flar am Sage, bap eine feit bem Sricljeinen tei 5Kenic^en auf ber Srbt Statt gcfunbene Srl)ebung be« 33oben« biefe $iügel baö SageSIic^t gebracht ^at. 3n ©arbinien beob- achtet man etwa« bucct>au« 2let»nlic^)e« ; unb bie 2lb- lagerungen, wo §)err »on ?a-2)?armora ©puren »on einer beginnenben 3nbuflrie fanb, fcfjliepen auperb:m noct> glup- unb Sanbmufcfeeln ein. f^erner ftebt mon in benfelben Oegenben feiir ^o^e §)üge(, wo»on ei- nige fogar eine ^'it/e »on 7U0 IKetet ^aben, welche bie glcidien, bem mittellänbifc^cn SWeere angebören- ben aSufc^eln, manchmal fogar nocf; mit ibren garben, einfctiliepcn, unter benen man aber feine Ueberrefle ber 3nbuf}rie finbet. S« fc^cint unmöglich, M be« ebanfen« ju erwehren, bap biefe (cgteren SlblagC' rungen, gleich ben anbern , in alten 3eiten geboben würben, unb bap f;c| alle ablagcrungcn »on berfel- ben 2lrt, bie man an ben fiüfien »on ©icilien, ©ar- binien, ben r6mifc!)en ©taaten, »onSoöcana, 5Jijja, Sranfreict) unb ©panien antrifft, im gleichen gallc befinbcn. 2)ie nämlicfce gotgerung ftügt H mä) in ber X()at auf bie an ben Äüfien be« Dcean«, in Sranfceid), gnglanb, auf ben Antillen, ju Simor, auf 9?eu^ollanb unb an mehreren 3nfcln bc« @üb- meere« gemachten Seobacitungen. 9)}on bemerft ba ©anbtüllcn mit »erfdjiebenen §)o^cn, falffübrenbe Ablagerungen, felbfi Aalte, angefüüt »on ä^nlic^ien ÜJ?eerc«muf(beln, bie in ben benachbarten iWeeren leben, ferner Sluflern unb an gelfcn angewac^)fene ©eetulpen, enblicfe ^polppenbänfe, ibentifc^ mit ben- jenigen, wclct)e fic^) no^ täglic* bilben, unb bie« 2llle« me^r ober weniger ^oc^ über bem 5Ji»cau ber «Keere. SBenn mon im 3nnern ber Sänber an bcn ©eiten ber 25erge unb auf ben SJofc^ungen lönglic^e ?urcl)en, au«böj)lunaen, finbet, welche ^orijontalc Linien bil- ben, fo ifl man itc|>er, bap e« »ormaligc Ufer finb, an welche bie !Weereewogen anfc^lugen unb (le, wit noc^ ^eute, cntblijpten, unb bie bi« ju bcn §)ö()en, wo wir fic fe^cn, gehoben würben. Sic« bcjeugcn aucfe bie (»crabgeroUten Xrümmerftücfe feber 2lrt, bie a>?ineralien, bie ©ebeine, SWufc^eln, $D?abreporen, bie man manchmal am gupe be« 3lbl;angc« finbet, fo wie auc^ bie uie^r ober weniger ja^lreicljen ilöc^er, bie nocl) bie ©teinbo^rer einfil^liepen, weld;c biefe Söc^er gebilDct jjaben. ©iefe »erfcbiebencn ©puren finbet man auc^ jicmlic^ häufig auf ben Äalfgebirgen be« füilicbcn Surgunb«, ber grani^e- Somte, ber Sa« - 'Daup!)ine, ber ?pro»ence u. f. w. »er <2cro*>i6tcmpct. - Auf Gegebenheiten gig 85. SnapWfcintJfl. ttlirkangen durd) ^«bungrn un& Seiihunacn. sn fcerfelben 2lrt bejte^t (Ic^ bai 'JJ^änomen Se« @erapt«= tcmpeW an t>er Äüfte »on "JScjjuori, Ktlä)eä fo Bick S!Btberfprilct»c unter bea Oeorofltn (»croorgerufcn (»at. SBon tiefem antiten 5Wcnumente ftub nc* trci ?Kar-- morfäulen übrig, bie aufrecht auf bcm Soben flehen, rctläftv bfinabc bcm aSafferniocau QUid) if} C8tg. 85). 9?un if} eö auf ber einen ©eile nidjt fefir H)o^rf{t)ein= lieb, bap tiefer übrigcnd mit einem großen arcbitcf= tonif^ien 2iuficanb gebaute Senipcl auf einem 3oben erbaut leurre, ber befJänbig oonSBaffer bebecft «erben tonnte; ebenfo wenig ifJ e« wabrfcbeinlicb, ta9 ber aniife SBeg »on SBaja, bic burc^ Slgrippa erricbteten Sauten, mehrere jeßt entmeber jum S^eil ober ganj unter SBaffer be|inblict)en Mlterifjümer on btefer ©teüe aufgebaut iforben ftnb. 2luf ber anbern Seite jeigeu bie brci Heben gebliebenen ©äulen auf einer ^öfie »on 2 SKetern eine burtb SWeerbatteln (Stetnbobrer) jerfreffcne 3onc — ein 3erfreffen, baö nur unter bem 393affcr Statt finben fonntc. £)icfer Sempel alfo, ber geivip auf einer trocfenen ©teile in irgenb wetct)er ^o\)e aufgebaut würbe, ^at ftc^ fpater fünf ^Ketcr tief unter SBaffcr befunben unb tft »on 5Jcuem bi(S jum 3Weercöni»eau aufgcfliegen. SBeil nnn fai 9^i»eau be« mitfellänbifctjen 2»?cere« ftc^i nidjt oer- änberte, fo fann man biefe« 'pSiänomen einjig unb aOein nur auf bie ©cbwanfungen ceS Sobenö bejieben. e« ifl tradrfdjeinlicfj, baf ftd) juerfl ber ©oben btö }u einer gc.bifTen |)öbc gehoben fanb unb bap f)itT= auf alle fene Slttertbiimer, »on benen >»ir bic Sefie feben, aufgebaut »urben ;_ ferner bap fpäler eine @en= tung erfolgte, beren ®rö^e rcir nicbt fennen, unb enblit^, baf eine Sr^cbung »on 5 Tletex, unb an einigen fünften »on 7 SWeler, bcn Scmpel wleber trocten legte, i»ä'(;rciib fic bie anbern ©cbdubc noc^ tjeiteeife in SafTer gcfcf t ließ : bieö betveiiSt benn nun, bog bic Sinfentung fiärfer war, aii bie legte ?)ebung. ^olflcruna. — SOßenn man nun auf biefc SBeife einftclit, baf fejr auögebe^nte, au« iKufc^jern, bic heutigen lagcS in unfern TOecren leben, gcbifbete jlblagerungen wirflic^ auf mebr ober weniger bebeu= tenbc $)o!)cn gehoben werben ftnb, wirb ei nid)t im Jo^en 6cr Stfi'enge ; aud} ftnb ftc in einigen ©teilen bcrgefialt gut erlialten , bap fte gan,; frift^i eingegraben ju fein fc^iei^ nen. Unb laßt man bie örbcbung biefer SUblagerungen ju, wirb man fie nitbt auct> binWttb ^fr Äreibe, »on ber fie »on allen ©eilen umgeben ftnb, ferner ^inli^tlttb ber 3urata(te, welcbe bicfauf foIgcn_ unb nic^t bloß ba? 3uragebirge, fonbern aud) bcn gröpten I^cil ber franjöfifcben Äaltgebirge bilben ; unb enbli^ binfitf)ilirf) fämiutlicbcr aSuftbclabtadcrungcn , bereu organifc^c SRcfte bcn untcrfccifcf)cn Urfprung bejcugen, jugeben tonnen V 5llö Scleg für bie'e 5iuscel;nung beö ^l)änomenS werben wir balb alle SScrrüctungen aufübren, bie eine not^wenbige golge ba»on finb. §. 79. @infen(anftcn »crf*ij&cncr fHbla: ^crusfflci?. — 2Benn eö Ifar unb beutlici^ bcwtefen tf}, bap auf ber Srboberflätbe grbebungen ©lall ge= funben babcn , fo i\i e6 nid)! weniger gewip , bap ti auä) m »erfdjiebenen Orten ©entungcn gab (§. 1^», 22). 9?un bewetfeit aucb Wirtlid) bie Sbatfadjen, bap (olcfie ©entungcn in »erfcbicbcncn gpocfccn in ber SReibe ber unfere gontinente bilbenben ©cbicblen Statt fattben ; man bemertt an niebreren ^luntten ber fran- ^oftldjcn unb cnglifdjen Äiiftcn bei niebrigcm SBaffer^ ^anb febr auögebebnie 2tblagcruiigen »on äbnlicbcn SBJgetaßrticn , wie bie in unfern Slimatcii tebenben, unb bemertt, bap llütS n0($ ben flaf anjeigt, wo fte einfl gelebt baben ; unb bic« um fo mebr, aii man bafelbfl im Soben nct^j SEBiirjeln fJecfcn ftc^t. Dtefc Slblagcrungen liegen auf erbigen ©ubftaujcn, weldje »on aufcinanber gcftbitbletcn ober in ben torf= baltigen ©ubftaujen äufammengebactenen Slattern be= becft jtnb. Sfan ertanntc barin Sirfen, 9?upbäumc, (Sitten, Sannen, bie mancbmal taum »ercinbert (inb, SRcfJe »on »erfcbiebencn l^irfrfiarten, äl)nU<^ benienigen, bic man in ben Torflagern finbet ; baö ÖJanje ifi bur4> Jljonlagen, welche ©üpwaffermufibcln einftblie- Pen, bebest. Diefe unterfcetft^en ißälber, wie man fte genannt l;at, tonnten nur auf einem unbe= becftcn, mcbr ober weniger über ben 'Keeren crbabc- nen Scbcn forttommcn ; unb ba ftc ftcb gegenwärtig ttntcr bem 5DJeereiini»cau ftnben , unb nur bei febr niebrigcm SBaffcrflanb unbebetft (tnb , fo mupte Rd» wobl ber Soben feit ber gpodje ber fcßigen Segeta- tion gefentt baben. ©ic © d) l a m m f d) i cb t e »on *})ortlanb (§. 70), welche Säume einfdjliept, bie fttb not^i an i!)rent allen flaßc befinben, bcurtunbet ba6 5L?orbanbeniein eineö »pfianjenbobcns , eincö beinafie trodcneii öobcnä , weither auf aÄcereöablagerungen ru^t. Dicfe ©d^idjte ift fpater burd) febr mäcblige 21blagerungen älteren ©üpwaffertaltcä bebecft worbcn, unb baä (Üanjc läuft unter bem grünen ©anbftefn fort, wclc^ier ber Srctbe »orauögc^t unb eine iWee= reögebilbc ifl. (So if} alfo flar, bap in gewifTen Dcitern eine Srbebung ber untern 5Keercätaltc ©tatt fanb, über weltben ftd) eine l'anb»egelation bilbete; bap bierauf ein See ober ein tiefer Süftenfumpf ent= flanb, in weld;cm ftcb Äalt=, ©anb- unb Xi)on\(fyif:fyUn bilbetcn, bie »on glupmufdjcln angefüat jTnb unb bie ju-- fammen bitJWeilen eineSWadjtigteii »on 'inobiS.'ioOTOc^ tcr crreidien. (änblidf) mupte ein legte* ® mporfteigen baö @anje big jubem gegenwärtigen JJiBcau geboben baben. ebenfo mupte fid) and) ber ©robtalt »on ''Parig, ben matt aU Sauficin ausbeutet, juerf} in »erf^cbie= benen fünften über baä 5Kcer erboben ^abcn, um ftcb »on einem ©üpwafferfec bebecfcn ju laffen, wo ft^ bic ©üpwafferablagcrungen bilbetcn ; fpater i)at er unier ba« 3J;eer finten, um fit^ mit einer fOTce= reöformation ju bebeden, unb »on 9h'uem emporftci= gen müiJen, um eine jweite ©üpi»a(ferformation ^u erhalten. 3m fnblicbcn grantretd) , am gupe beö gro= Pen SHbonelbalcö , mupte ber 5'?ccrbufen , ber ftcb »on TOarfeillcna*2'?onipellier au«bebnt,äbnlitbe@cbi»an= tungen auöbalten , um jwifdjen bcn 5D?eere«fd)icbten ©üpwafrcvfd)id)tcn barbicten ju tiJnnen. SBir tonnten nod> b"nbertcfoI(berSbatfad)en anfüb= ren; allein wir wollen fegt auf bie dinbrürfe ober ©puren ber güpe unb ©d)f'tte gewiffer » i c r f ü p i g e r 2 b i c r e ( Big. 86 ) , bic man in §)cpberg, unt»eit f>ilbburgbaufen in Sadjfen, auf ben irennungöflädjen (©cbitbtflac^en) gewiffer ©anbfJcin- ftl)i(l)ten gcfunben bat, unb auf bte gupcinbrücfe »erfd)icbcner 33ögel, bic man im S^ale be« Son= necticut in ben norbameritanifcben greifiaaten in ben nämlid)cn ©cfjicbten fanb, übergeben (gig. 87). Diefe Sinbrürfc bcweifcn, bap ber Soben eine gewtffe SBeid)' bei! beibcbiclt, obgleid) er Ibeitireife getrodnet war, wa^ burd) bie SRun.^eln, bie er jcigt, auper 3wcifel gefegt wirb, unb bap er ftcb folglid) auper bem aBaf= fer bcfanb; bie glögfcbidite nun, worauf bicfc Xbiere liefen, finbet fid) (egt »on einer anbern ©cbicbte, wcltlje fid) auf ibren gupfpnren abgebrücft bat, fo= bann burtb beträcbtiidje Ablagerungen berfcli-en ©üb« fianjen, bic fid) nur unter bcm SBaffer bilben tonnten, bebecft : c« mupte alfo notbirenbig ber Soben , ber juerfl gcbobeii i»ar, bamil bic Sanbtbiere baraufgeben tonnten, allmäbltg fid) fenten, um aüc jene abgefegte ©itbfjnincu anfjunebmen, unb mupte »on 9?eucm ge« bobcn sterben fein, um bi« ju ber ?)6be ju gelangen, wo wir if)n fegt feben. 874 Q^toUgic. gifl. 86. fSuSfDuren »on S8itrfii6l"it. §. 80. GSittfenfting be« fafpifÄcn STOeerc«, einfcnfuiin«frotct. - andern rcit an neueren atiatfa^en (§. 18 hii 22) unb an ben erWejnun= gen , tt)el(^e bic bereite exwä^nltn cormaligen 2tbla= flerungcn batbicten, bcutücti fef>cn, bof oufbetSrb- oberfla^e foTOofii ©ciitungen alä Stl)cbungen Statt fanbcn , fo finben mir unä natürlich) oeranla^t , auf gleiche SGBetfe »erfcljtebene 1\)a^aä)(n ju erflärcn, bte mä)t mentger mcrtivürbig finb. SBenn ba« 9Jiccau be« fafptf(^en SKeere« unb bcffen ganje Umgebung ^(t) gegenwärtig unter bcm 9Ji»eau bcö Dceanö te-- finbet (§• 15), fo muffen roirgtauben, bag bieö eine gcige Bon einer ffiinfenfung beS Sobenö ift, bic mit ber @r()cbnng ber f)o()en »ulfanifttjen ©pißen »on Onneraficn jufammen^ängt. Sajjrfttieinlidj »erhält eö Rd^ f)ier ebcnfo , rcie bei ber Sitbung be« gropen gjJitfou^Dumifee auf ber 3nfel 9Jifon, rcelc^e in ei- ncr 3?a*t, im 3a()re 286 »or unfcrer 3eitred)nung, in bcm augenMief e cor |ic|) ging , m ber gouft - no ^ama, ber ^»öe^fie 55crg oon 3apan, ani bem ®(^oope ber Srbe emporftieg. ütwai 2le^nIicJ)eä trug ftd; ofjne ämeifcl beim ®ec »on 3ubaa ju, ber gteic^faW tie- fer al^ ba« mittedänbifc^e 3Keer liegt unb oon Xra- (^)9tbergen umgeben ip, beren Srfd^einung »iedcicfit He mittelbare Urfacfte ber iencn fünbt>afteu ©tobten, »eliie biefe ®egcnb ein|c<>Io6, auferlegten ©träfe i»or. 3n einem geringeren @rabc finben wir »iele on-- bere SBirtungen, bic |i4) auc^ nur burd) ®infen!un= ßcn erflärcn laffen : ein Seifpiel biefer Srt ifj ba^ a?ol bei Sooc, am öfJlit^jcn 2(b(>ang beö 2lctna. ®iefe« bietet alle S^arattere cineä SrSiebungäfroterg bat (gig. 22 unb 28), unb jisar eben fo fe()r n)cgen ber 9Jeigung bec alten üabcnbeifcn, aU au^ reegeu ber ©palten, bte feine SRänber, befonberö am untern Steile, burt^fd^neiben ; feine 2luöbcj)nung aber fü^rt natürlitt) ju ber grage , waä au« ben ©ubfJanjen gemotbcn ifi, bic ben 5Ö?ittelpun(t auffüllten. -JJier fann man nun, wie an oielcn anbcrn Drlen, fic^bie ©adje niat. 2)ic Icßteren ^aben ba« gigcnt^iimli^ie, bap fic,bem Soben gleich) , in fc^ieferigen ©cfleinen »orfommen, beren ©t^it^ten ni4)t au« i^rer ©teile gen)i4)en, ob« etet manä)mal gegen bo« 3nnete ber ^öt/it 7, SugfilUTtn Don 935Q(In. eingefcntt ftub. Dicfe Set^ältniffe fann man aui^ nur bur^i ginfenfungen erflärcn, bic mani^mal auf eine jicmtid) grope Siefe hinein mit bcm 3nnern ber Srbe communijircn, um ben ©rf)la(Ien, bie man am SRanbc ^erum unb bi« auf mel)r ober weniger gropr Sntfcmungcn ^inau« jerfireut fiiibct, einen 2lu«gang ju »erfc^affen: man fie^t bie« um bie Äraier ber @ifel Ijctum, bic mitten in ©djiefern eingegraben fteti fin- ben ; ferner um ben in Oranit bcfinblitben ®ourJ be laiona, an ben @ränjcn »on ber 2lu»ergne unb »on SJourbonnai« ic. Sie f}auncn«n)crt^ aucf) bicfc ßinfentungen fdjef- neu fönnten, fo finb pe boct» niijt auperorbentlic^er, al« bicienigen, bie ficf) bei ben Srbbebcn »on (iala" brien bilbetcn (§• 18); ferner al« bicienigen, welche auf ben Jljoren auf @t. SKic^ael, im alten Säfarca »on Sappabocicn ©tatt fanbcn, unb enblie^ al« alle bicienigen , bic man in »erfc^icbcncn S^ronifen auf= gcjeic^jnct finbet. Die ginfentungcn bcJ '•pic ber 3Äo- iuftcn, bc« darguaraijo, be« ^apanbapan )c. C§. 33), äcigen un« ^inldnglict) ba«, wa« im natiirfitben ?auf ber Dinge Qt\d}t\)(n tann, um un« bic SBirfungcn begreifli^ }u machen, bie in ben »crfdiiebenen 'p^afen unfere« ^Planeten (»croor Qthxai)t worben fein tonnen. aSir bemerten noc^i, bap, wenn in ben ©übmccren eine grope Sinja^l 3nfeln ij^rcn Urfprung ^abrepo- renriffcn unb ben Schiebungen be« Sobcn«, woburt^ Itc bi« JU einer me^r ober weniger befräc^tlic|cn -fiöSic über bic SKeere gehoben worbcn ffnb , ju »erbanfen fcfccinen, fo g">t e« wieberum anbete, bic man alä gicfle Bormaligcr Sontinente, beren gröptcr I^eif unter ta« SBaffer ^inobgcftiegcn wäre, jU befrac|)ten »erfuctit iß. Die« finb folctic 3nfcln, wo eine gewiffe 2lnjai)l befonbcrcr Spiere leben, bie man nic^t fonft wo finbet, unb »on benen man ol«bann nic^t weip, wo tte ^ergcfommcn fein foUten, wenn man bie (Sr- ^ebungcn juläpt , noä) wie fie »on einer 3nfct jur anbem tommen tonnten, wenn itc mcfiteren gemein finb. Die |)ppotf)cfc »on ber ©enfung ^at BicUeit^t weniger ©cranerigteilcn , weil al«bann bicfc befon- beren Sßefcn bie llebetblcibfcl einer gauna fein wür- ben, bic ftc^ auf ben t()eilweife untergegangenen kon- tinenten Borfanb. Dicfe »on mehreren 9?oturforf($ern äugelaffenc Setrac^tung«weife i|} ben geotogif(|»en S3e= obai^tungcn nic^t cntgegengefe^t unb fönute fid) fo- gar auf »iele berfetben flügen; ober e« bleibt nod) JU wiffcn übrig, in welcher Uebeteinflimmung fie mit ben örtlichen J{iatfac^en fjcjt, bie Wir fpäter fennen lernen werben. i^ufrie^tungen unli lÜcrrüdiunflen , Ue man itu ^cbungrn }ufd)t«ibt. , flg^ $.81. aSacum man Kufci^tnuflen |^ ■Wirkuniifii Durd) ^i;bun0rn unb S'fnhuiiflfn. 375 Iflffcii muß. - ®ö tf} bereit« baoon bte Sieht geroefen, ba§ tte unter ten äBafTern gebilceten fan-- btgen unt> «Kufcbelablageruiigen Rd) in merfltt^i (»ori-- jontaren ©(bitfeten geigen («>. 62 bii 04). 3n biefcr SBeife fintcn wir Re au* in bcr iHt bäuRg auf bcr (ärboberfläcbc, fogar auf fcbr grp§en gjäumen, unb bcmerten alöbann, tag bte abgeplatteten ©ef^icbe, bie »errürften, »erftbobenen ©(baten »on duftem ober onbern «DJufdieln Ra* niebergclegt Rnb unb bte tburm= förttiigen STOufcbefn ibrer ilänge itacb liegen; lauter Umßänbe, bte mit bcn Segriffen »on einer lang» famen Stlbung burcb ©ubßanjen, ble blof ber iffitr-- fung ber ©cbmerfraft überlaffeii Rnb, »oüfonimen übereinRimmen. Sotb (eben mir btefe Ablagerungen in geroiffen Sbeilen iljrer SJu^bebnung mcbr ober teeniger geneigt, fogar fenfreibt aufgeritbtet unb mantb-- mal ganj umgeRür,^t ; fie bebalten alöbann nicbtp beRo (»eniger fdmmtlicbe Sb^rafiere bei, bie ibre urfpriingliitje borijonlale Vage beiveifen, benn bic WuftfcelüberrcRe unb bic (Seftbiebe, bicRc einfcblieeen, finben ficb barin notb varatici mit ben ©AicbtRäcben. i^erner beReben Stblagerungen, weltte Slcbatgeobcn einftbliefen, in benen man ©talattiten Rebt, beren Mre mebr ober treniger geneigt ift CRig- >"'^), >vaö ber 2lrt unb SBeife, reie Rcb biefe arten »on i5orinen bilben, bireft entgegengefegt iR (f. Mineralogie), abarauö gebt bercor, baf bie geneigten 2lb= lagerungen Rcb nicbt in ber ©teUung ober Sage, in ber wir Re gifl. 88. giß. 89. feben, gebtibct boben, weil ttnerfeit« bie SWufcbel- öberreRe unb bie ©eftbtebe umgeRürjt reären, um fi(b in ein Rabileö ©leicbgereicbt ju fefen ober an bcn gup beiä 2lbbangeä binabgeroüt fein ti'ürben, unb U>et( anberfcitö Rtb bie ©talaftiten nntb ber Sertitale «ebilbet bätlen. Diefe leftere SSeobatbtung befonber« beirei^t unö aucb trirllid!, bai bic ©cbitbten juerR eine b^rijontale Sage inne batteii C8io-8!0, unb bag fie erR nacb ibrer Silbung ani biefer Sage geriictt iborbcn Rnb ; bieö iR nun eine ber großen gcclogi» fcben örfcbeinungcn, beren Urfacben t»ir auöjuforfcbcn baben. Set biefem ©fubium baben luir an ben SBirtungen, anjeigt. bie tbfil^ burcb bie Srbbeben erjeugt TOorben, ibeiW 3? tiefen ficb mebrere bioergirenbe ©palten bilben (gig. 9), fo muffen bie getrennten, abgerifTcnen ©tütfc be« Sobenö fipmmetrtfcb um bie grbebung^are berumtiegen. Stuf ber anbern ©eite fennen wir aucb bie ultanifcl;e Jbätigteit Rcb nocb in unfern jEagen äupert. SBenn mir nun finben , bap alle geneigten ©cbidjten, feie von auf ber SrboberRäcbe bemerten, auf bie eine ober aitbere Difpofition bejogen werben tonnen, fo werben wir mit Diecbt barauö ben ©cblup Rieben biirfcn, bag Re burcb bie gleidbcn Urfacben geboben worben Rnb ; bieä iR nun gerabe iai, rvai wir überall wabmebmen. §. s>. «Hilden. aSiAfct. — SBir baben gc« feben, bap, wenn Rcb eine ©patte btlbet, e« oft bet gaU iR CS. 18), bag ein X^dl beä Sobenö ficb t)o^tx alä ber anbere befinbet, foibobl wenn bie ©patte offen bleibt (gig. 11), alö wenn fie ficb plöetict» wieber Jcblteßt (gig. 12). 'DafTelbe jeigt ficb nun febr bäuRg auf ber Srbobcrfiäcbe, unb eö ift }u »ermutben, baß fie burcb einen öbnlicben UmRanb, b. b. burcb eine ^lebung beroorgebracbt würben. Die ©cbicbten fiiib bann nacb ber einen unb anbern ©eite geneigt (gig. '10) unb cS Rnbet ficb ber eine Sbf'l v mebr ober weniger über ben anbern geboben; an ber ©tclte, wo ^k ■ -- , ! ~ r«^^^ ficb »ereinigen, entbectt ß ' . ',^<^'r~^^^^ man juweilen bei unter» '^^^"^^-^-^fe=j^'^=-- , irbifCben arbeilen ent-- gig. gu. gin Snfoiel i>on SSÜie« o^er Weber eine offene ober aBe*fei. Äicä (Irümmer-- Rücfen) crfüate ©palte, ober finbet man einen teicbtcn 3?i6, ober jum wenigRcn eine Srennung^fläcbe, beren ebenen glatt unb mancbmal polirt ober fentrecbt ge- Rreift, gefurcbt finb, waä eine gefcbloffenc ©patte, ein |)erabgteiten be« einen Ibeiteö über ben anbern Siicfe Serbältniffe finb mit bem 5?amen , . SBecbfef 3c. bejeicbnet worben; fit Rnbcn OU0 ben »ultanifcbcnSrfcbeinungen beroorgeben, einen ficb überall unb fiellen alöbann Sämme bar, bie fic^ ajergleitbungöpuntt. Stuf ber einen ©eite tonnen bie auf febr gropen SRäumen, bcinabe gerabtinig, juweilen im Soben biiS 5u einer gewiffen Jiefe erjeugten ©palten ba unb bort unterbrocben, auöbebnen ; aber immer ober ffliffe nur bie SBirfung einer grbebung be« So-- finben Rcb bie »erfcbiebenen Jbeife in ber nämlicben ben« fein, benn ba« 2tu«einanbertreten ber Z^tüt Sticbtung. G« geben barau« mebr ober weniger bobt gebt t)in weber au« ber Sertrocfnunj nocb «"^ ber Serggruppen berbor, bie auf ber Srboberflä($e jiem» Srfaltung berbor, bie ein 3ufammenjtcben, ein MUU lieb bäufig finb, unb wobon bie SSogefen, ba« 3ura= nerwcrben ber 5Safie erzeugt baben tonnten. 2lucb Gebirge, bieSllpen, bie Seoennen jc., febr oiele Sei- bemertt man in ber 9Jabe ber StiiTe ober ©palten, fpiele barbieten. bap ber Soben ficb bier nicbt mebr mit bem übrigen SBenn ficb bie Müden, SBecbfel cinerfeit« auf ber Soben ber ©egcnb in berfetbcn Sbcne befinbet, fon» Dberfiäcbe be« Soben« burcb nicbr ober weniger er- bern mebr ober weniger gewölbt ift, unb bap oft bobene ©röte au«fprecben, fo entbccft man fie anber= ein Jbeil bober iR al« ber anbere (^. 18). SBenn feit« aue| im ßunern ber Srbe, burcb bie SSeränbe» nun ber Soben geboben worben ifi, fo müfien notb» rungen, bie fie in ben ©cbicbten ober ben ©ängen, »enbig aucb bie unfern ©cbicbten au« ibrer Sage ge» welcbe man für Ue Sebürfnifi'e ber Äünftc au«beutet, rürft worben fein; wenn ficb baber eine gerablinige »erurfacbt baben. ©o finben ficb j. S. in ber ©tetn= ©palte in einem Soben mit boriiontalen ©cbicbten foble eine unb biefetbe ©rfjicbte (a, b, c) be« Srenn= btlbet (gig. 8), fo finben ficb oft bie ©cbicbten in Roffe« (gig. 91) mancbmal bergeRalt au« ibrer Sagt tbrer ganjen Sänge auf ber einen unb anbern ©eite, »te bie beiben ©eiten eine« Sacbeö geneigt. S33enn S-^ 876 (Urologie. »crrfl(ft, baf ber Sergmann, na^bem er fte in einem S^eif i^rer 3{i(^tung, j. 33. »on d bi« c abgebaut $at, pe plöflicf) gecnbigt finbet; unb er mürbe auc^ alöbalb nüe arbeiten einPetlen, rcenn i^n bie Srfa^-- rung nic^t gelehrt f)dtit, bof man bie 3(blagening entweber oberhalb ober unterhalb ber ©fcUc, »o fie Dlöglit^ aufgehört ^at, roicbcrfinben föniic. 'Diav.ibmal finb aui biefen Serrücfungcn unf^cituolle 3rrll;iimer für bie ©pefulafionen (jerBorgcgangen, wenn man auf ber Dberfläc^ie beö Soben« »crfcjjiebcne 3utage(lrei= jungen (a, b, c, d) (gig. 923 fa^, uiib barauö auf "oae Sor^anbcnfein oon eben fo oielen »erfdjiebencn ©erlebten mit einem großen Slnfi^ein Bon 3?cid)tf)um fdilop, für bie man jum 23orauä oüc mögtieften ®elb= Opfer bringen tonnte , »ä^renb biefc »erfcfttebencn ©cfctcfttcn nur eine unb biefelbc ©cfticftte mar, bie bur(^ aufeinanberfotgenbe SBecftfet ober SRücfen auö iftrer natürlic^jen Sage gebracht waren unb ju »er= fcftiebenen ^lö^en aufwiegen. §. 83. Äratcrförmifle aSttbtinfl. — Snbtm uns bie befannte Sifbung beö 5OTonte=9?uo»o ein bcufticfte« Silb Bon ber Sr^ebung ber ©df)icfttcn gibt, roelcfte feine fraterförmige ©ö^Iung barbietet, finbcn wir unö »cranfaft, aucft ben Sr^ebungen, beren Spocften unö unbctannt finb, bie ©truftur mehreren anbern 6üge[n biefer ®egenb i^ujuftfcreiben, j. S. bie ber ©clfatara Bon 'JSojjuoIi, Bon Samolboft, ätfJronic ic. , wo bie ®cfti4)fen gegen bie 2txe ber Vertiefung, bie man im iWiftelpuntt ft'nbet, gehoben finb. Sei biefen fiügetn jeigt ber Orunb ber §)ö^Iung, befonber« bei bem »on äßronf CS'g- 9.3). bie ©Bige eineä Sradtpt^ S!ra(^9l[cgcl bomed, wetcftcr, inbem er reie auf ©antortn aufftieg, iaS 2lufri(ftten ber ©cfticftten ber umgebenben Simä« fJeintuffe erjcugt ftot. Diefe -^üget mit Äratern ertlären unmittelbar alle bieienigen ber pfttegroifcften gelber, bie an idrer ©pige aufgefüllt finb , aber beren fämmt= Ii0e@tfticftten fidji gteitftfadÄ um eine 2lre (»crum ergeben Cgig.lW); roa!)rfcf)ein= lieft finbet ftjft an iftrer Saitä aufft irgenb eine Äegelfpige, bie fitft aber 91. ein 4>ü((ci mit Sdjiiltn, bK nitftt mit fo Biet ©eTOatt ben ®ipfel beä Sergej buriftbrctften tonnte. Semer= lenöreertft ift c«, baf biefe einjeln ftc&enben §)ügel auf gleitfte SBeife in einer 3?i(ftiung, gicicftfam nacft ber ©iftnur, auf cinanbcr folgen, waö Spalten anju= jetgen f(fteint, auf beren SRitfttung fte, wie bei ben tftätigen Sultanen C§. 40), geftftmoljcne 5Kaffen ou«. jubretften fucftten. 3n einem größeren SD?aßftabe finben wir äftnficfte Mmftänbe an Bieten Drtcn. 2lm Santal unb 5Kont» ©ore finben ficft Safalt- unb Sratftptabia ge- rungen (tiefte Mineralogie), bie nur auf einem ftort= jontalen Soben gebilbet worben fein tonnen (§. 41), um einen ober mcftrere 5Kittelpunttc geftoben, wobei fie an ber ©teile, wo fie conBergircn, ein meftr ober weniger auögebeftnte« fraterförmigeö Serfen übrig laifen ober um einen meftr ober minbcr fteroorragenben Xrotftptbom aufftcigen (gig. 95), wie j. S. ber ^ic gifi. 93. 6int tratcrfSimiai: Birbung ^etum aufao:i(*ietc Dtdoi. I »on Teneriffa über bie fftn umgebenben SIbftänge. gbcnfo fteüen ©ranitmaffen, j. SB. bei bem SBeiler I ^al in ber 9?ät)c Bon 5Wontpejat im 33iBarai«, Äreife Ibar, in beren TOitte ftcft 3?a(alt- ober ©cftlacfenftügel, bie oftne 3weifel naift bem cr|}en Slu^brueft erftfticnea itnb Qwk am aWontc 9JuoBo unb auf ber 3niel @t. @corge8) (§. 25), crfteben. Saö »etfen Bon ©cftemnig in Ungorn i^ aucft nur ein weiter, beinofte freier Srftebungötrater, ber in feinem Sentrum nur einen Safaltftügel ftat, unb beffen Umfang gr6ften= tftetlä auä ©(fticftten Bon grünem '•porplipr bcfJcftt, bie ftcft auf allen ©eilen erftoben ftaben. älnbcre ^ür= pftvre bilben gleidjfalls einen Ärei«, betfen ©pigen ring« um ben Slburä, ben ftödjften Jracftptberg beö Äaufafuö, mit ©cftnee bebccft finb. 3n allen biefen gdUen finbet ficft bie SWaffc bcä treiörunben ©ürtelö Bon liefen Sftälern burcftfcftnilten — ein wecftfelfei- ligcö atefultat ber grftebiing. Diefe Jftäler erinnern an bie SBaranco« Bon *palma (§. 32) ; biefe ©urcft« brücfte jeigcn mit einem SGBorte alle Sftarattere ber Srftebungöfraler. aber biefe Serftältniffe fprecften ftcft ni(ftt bIo§ in ®egenben auä, we:cfte Safalle, Jraiftpte, ©cftlacfen unb Simöflcine aufweifen ; nicftt weniger ftäuftg fom= mcn fie an Berfdjiebenen Derlern Bor, wo bie Se- fcftaffenfteit, bie 9?atur ber geWarten in feiner §)iniicftt an bie gewöftnlicften 3?ulfane erinnert. 35orerfi fteftt man mitten in ben 2llpcn Saltfteine, ©tiefer unb Ber= fcftiebene anbere ®ebirgöarten burcft iftre aufgerid)tcten ©cfticftten einen weiten Ärciö bilbcn, in beffen 5Witte ftcft ber 50?ontblanc, bcinafte wie ber *pic Bon Teneriffa in feinem Safaltgüricl, erftebt. SBetler gegen Sefien im Difan Hellt ber Äreiä, welcfter ben äßeiler Bon ber Serarb umgibt, unb welcfter Bon Slie be Seau- mont fo trefflieft befcftrieben würbe, burcft bie ©tetlung feiner geftobcnen ©neipfdjicftten (f. SBineralogie), burcft feine ©palten im Umfange unb burcft baö ein= jige Sftat, burcft baS man eintreten tann, bie bc= PimmtefJen Sftaraftere bar, bie man an ben ®rfte= bunggfratern beobaifttet. Die Äreife, bie ftcft in bem oberen Sfteil ber meinen großen Üftälcr ber Sltpen finben, bieten nocft äftnlicftc UmfJänbe, b. ft. ©cfticft= tenbar, bie auf allen ©eilen gegen iftre SÄittelpunfte auffieigen, mancftmal aber, wie j. S. am guße beS SDiont-SJofa, burcft majfigc ®efleine, wo bie ©cfticft= lung Berfcftwinbet, unterbrocften finb. Ueberatl be^ gcgnet man in ben Berfcftiebenen ©raniten unb ^or= pftpren äftnlicfte Äreife, beren fcftroffe SBänbe burcft meftr ober weniger tiefe Jftäfer burcftfcftnilten finb, beren 5Wilte burd) einen @ee auggefüllt if}, unb wo bie großen glüffe iftre Quellen ftaben; bie« fteftt man in ben Sogefen, am guße ber Suppen (Sallon«), in ber SRorBantette, im Jararc-Sebirge k. 5KancftmaI finben ff^ auf biefe SBeife §'ügel Bon fcftwarjem ^orpftpr ober ^^Jalapftpr in ber 5Kitle eineö Secfenö, um welcfteö ringö fterum bie ©cftiefer= unb Äoftlen- fanbfteinfcfticftlen geftoben finb, wie j. S. }U Sifift- Weiler in ben Sogefen u. f. w. Die ©egenben, wo ber Salt Borfterrfcftt, (tnb nicftt meftr alö bie aitbern Bon biefen SJerftältniffen au«ge= nommen : nur ftnb bie traterförmigen Sertiefungen, anftatt beinafte freiörunb, wie bie bereite angeführten, gewöftnlicft cUiplifcft unb felbfi mancftmal feftr lang geflrecft, Kai man befonberö im 3uragebirge fteftt. Diefe länglidjen Silbungen beftnen ficft, wie bie ©pal- ten , in mancften gälten auf feftr große Entfernungen aui unb ftaben in iftrer SRicfttung länglicfte |5ügel ge- bilbet, bie unter pcft in. einer Sinie ftinlaufen, unb ba unb bort ftoftere ©pifien jeigen. Diefe ©pigcn finb in ber SRegel jerriffen unb fJellen bie fogenonnten gefcfttoffenen Sftöler ober bie Srfteftung«- tftdler bar (gig. 96), bie ober in ber Z^at nur SrftcbungSfroter pnb. ^«nkungüit. 377 Serfdjirttne Bilbiingen bfr (frljefiuiiaätraitt in in floKgeliirgro. baS bie SRiffc btr Äattgebirgc ni^t immtt tie Stn= formtgteit bcr Sratcr, bte i»ir btö je^t angegeben faben, batflcaen, fonbern ba^« in biefcr Sejicbung cicle äbänberungen gibt. 2ln bem einen Drte gefjtiie^t es, ba6 auf bcr einen Seife bie jerriffenen ©c^i^tcn jurüigcblieben finb, iräbrenb fic auf bcr anbern gc« ^oben würben : baö 3errifTcnfcin jeigf fi(^ alöbann im SJertifaIfcbnitt, wie j. S. gig. 97. 2in einem onbern Drte erftbeinen bie obern Schiebten, wie in ^orijonfaler Slitbtung juriirfgeftboben, unb bo ficb bie untern wölbten, obne ju jerreipen, fo finb barauä ©Übungen bf^orgfOai'Öf"' "»ic bie in gigur 98. Unter ben gcbobcnen ©tbicbtcn finben ßcb oft foldjc, Die ficb febr leitet jerfegen unb beren 53orfprung ficb fit lurjer Seit umgeHürjt finbet, woburc^ ber ©turj ber feflen ®(^ii^ttn bcrbeigcfüjirt wirb ; c8 geben barauö geifcngräte ber»i>r, bie mit einanbcr parallel loufen unb burcb flcinc Jbäler getrennt finb, in benen fi(b bie SHegcnwafer anfnmmeln, unb bie ftcb mit ^fanjcn bebecfcn: bie atlgemeinc ©röte beö Oebirgeä jcigt ffcb in biefem ^aUe wie gig. 99. 3KancbmaJ ricat aud) bie ©pige bicp eine 5Waffe »on Äaltf}ein= Möcfen bar, bie auf einanbet gebäuft, aber fo in Sinien jufammengefleÜt finb, wie wenn man fie nntb ber 9Jatur beS ®ef}einö Bereinigt baue. Snblitb ntoeben wir outb bie Scmerfung, bag, wenn ftcb jwei parallele Srbebungcn gebiibet baben. Wie in gig. 100, mantbmaf ein 2;i;eil a beö SSobenö ftcb mit gebobcn fJnbet , ber bann ben bötbflcn ^unft bcs5 ganzen ©ebirgeä bitbet, wobei er tai äluSfeben einer aSie= bcrbolung gewiiTer infi(btli(b beö erflen gallo fennen wir Seifpiefe in ben Srbebungcn, bie wir in ben ÄartfJeingebilben angefübrt baben ; waä ben jweitcn %aü betrifft, fo baben wir bereit« ber Xratbptbügel erwabnung getban, bie ftcb in bc pblegraifcben gel- bem im ©runbe bcr ßrbebung^frater finben Cgig. 93), »eltbe in 5Kitte ber glö^fcbicbfcn aui Simöfieincon= fliomeratcn belieben, ©old^e Seifpiele weifen auc^ bie ?lfpen, fo wie »iclc anberc ÖJcgcnben, auf, wo wir ©ranitmnffcn unb »ic(e anbere frpftatlinifcbcii (Sebirgöartcn int dentrum Berfcbtebencr febimentären ablagerungen febcn, bcren ©cbicbtcn bei ibrem Sr= fcbeinen auf tierftbiebenc 21rt aufgeriibtct worben finb. SBir werben fpäter ben Scrtb biefcr %f)at\a(^en auä einanbcr fc^en. §. 84. i*rt)cBnnn iittb aSicriuttf) o^nc Slrctt: nunci. — SBenn gleicb baö äufritbten bcr ©i^icbten 9ft mit 3errcigen ober ^nbxt(t)tn berfelben »etbunben (fSys^V^'" JMüii cinfiS lSrl)cbimgSfraltr« in bin all jur Soibenj erboben, wcleber, nacb= bcm er angefeucbtete« Xbongefcbiebe aufeinanber gelegt unb ti burcb ein gewiffeS @e»icbt befcbwert ^attt, iai 378 tÜtalB^it. gifl. iOi. fflifgung bcr S.i)m" Oanje Bon ber ©etfe ^er sufammenbriidte. ©ämmi- (icfjc Silicaten bogen fiä), irie er ficfj'ä bac^ite, ju= a(et(^ unb nahmen eine gonj ä^nlicfje Sage an, Kit bi'e ber ©c^teferabragctungcn, bie er beobai^itet (latte. ©0(5 nämricfee SRefuIfat erbärt man bei bin'änglicf) erireicbten Slättern »on bünner 5)appe, unb bie nocb flberbicä ben Sortbeit geieäbren, baö fie, nacbbem Re troifcn geworben, bie ipöbrenb be^ Srperimenfe« angenommene gorm beibebaifcn. |)äiifig bemerft man in ber ©teintobic öolltomnien analoge SSerbärtniiTe ; fämmftitbe, fowobi Sbon- aU ÄobIenfc^t(bten, buu-: ?U'Mu'riing finbcn ftcb juglcicb unb oft unter febi imbui Ji,;, iMn C3ig. 103 ) gebogen: btefe Beobachtung ma' mit feinem ganjcn ©eroic^t auf ben un- tern 2i)üi brücft, unb ba§ bie ©tbicfctcn jcneg oberen jtoiftben jwci entgegengefegfen Äräflen liegenben Jtici- M fid) untereinanber biegen tonnen, im S^ad fte bin-- Iänglic(> biegfam ftnb. Da gefcbmotjcnc «Waffen oft mit groper @ema(t in bie Sübrogerungen ber ©ebi-- mentgebilbe eingcbrungen ftnb, fo begreift man auf ber anbern ©eite, bag barau^ feitlicbe aufammen» brütfuiigen entfjanben ftnb, rcelcbe bie nämlicbcn SOäirtungen bfr»orgerufen baben. §. B6. ®ntftel)ung 6er Jtftälcr. — SBenn bie ®ebirge nait) ben fo eben oon un« gemadbten 33c-- mertungen in ber tf)at nur bie 3?efuliate oon Jren-- nungen ftnb, bie bur* bie traft innerer Slgentien auf ber (SrbobcrUäcbe ftattgefunbcn baben, fo !önnen mi bie Ibäler feine ©cbreierigteit mei^r barbieten. Die 3been, bie man ficb jucrft über ibren Urfprung bilbcte, bat'eii ba« ausgraben bureb bie jerfreffenbe Kraft beö SBafTerö jur ©runblage ; ta atäbann bie S3erge ftbon oorbcr gebitbet geroefen fein mußten , fo tf} ii tlar, ba^ bie ©ewäffer immer ben natürlichen 2Ib= ^ang beä Soben« in ibrem Sauf batten »erfotgen unb fbn einjig unb aüetn in biefer mmuna batten bur*» furcben muffen; wenn f!e bure^ ein pinbernif ober tn einem Seifen aufgebatten tcaren, fo bitten fie »orjugöreeife bie ©anb- unb Äteöablagerungen burcb-- f*ne(ben unb ft* an ber nieberften ©teUt traiefien müiTen. Siß. 104. amiing ber Später iaxi) Srennung tet S*lcl)(en. 9lun fe^cn toir aber gerabe ba<5 ®egentbei(; bie Sbäler »erfolgen in ibrem 'Verläufe im StUgemeinen nicbt ben wirflieben Slbbang beöSobenö; gemöbnlic^ baben fiicb bie ®ewäffer nicbt am tieffien Sb"! beö Sccfen« crgoffen, nod) baben fie ftdb buri^ einen locferen ©oben Sabn gebroiben. Tlan fiebt in ber X\)at nicbt ein, warum bie 5WofeI ^\d) ni^it in bie ©eine ergiept unb babei ben natürlidben 2lbbang beö SBobenä »erfolgt, unb warum Re bagegen bie 2lrDennen burcbfdjneibet; warum ber 3fbein fid) gegen 5Wainj wentef unb lieber einen feftcn SSoben burtbbriebt, aU bap er feine 3ii(f>tung burcb einen tiefer gelegenen unb locferen Soben »erfolgt, um ftcb in bie sißefer ju ergiepcn ; warum bie atboae, wenn fte }u ©aint= ®eni6 angetommen ifi, nicbt ben ©anbboben burcb- fcbueibet, ber ibr ben äßeg naeb S:our--bu='Pin »er- fpctrt nnb fic^ plöglicb norbwärtä ricbtet, um burc^ weit feftere Äalfformationen t^ren SBeg ju nebmen. Scobacbtungen biefer 21rt laffen ftcb überall maiben, anb (ä fcbeint, bap bie gropen glüffe fietö »or folc^jen Slblagerungen jurücfgewicbcn finb, bie gerabe ibnen ben gcringften SBiberftanb entgegenfegten. %ui biefen Jbatfacben läpt fi^ ber ©c^fup jieticn, baf bie glüffe, anftatt ibr Seit, wie man ftcb'ö ba^te, ftcb felbf} gegraben ,^u baben, i()re SiicJjtung ganj ein« facb in Kanälen nabmen, bie fie fc^cn ganj gebilbet »ovfanben. «Kan fann nun leicbt auf ben Urfprung biefer Äanäle jurücfge^en ; |ie ftnb offenbar baö Sie- fultat ber Cfrbebungen, welibc bie bi« babin ^orijon-- tale grboberfläc|)e uneben machten. <&€ ifJ aucj in ber Sbat ganj flar, bap bie unbiegfamen ©cbidjten atöbann brecben mupten, unb bap ftcb ^«^'r eine mebt ober weniger betrcicbtlicbe 2lnjabl ©palten bilben muf- ten, wie bie im Ouerfc|»nilt (jig. 104) abgebilbcten. Diefe ©palten ftnb 'Ibdler geworben, bie nac^ ben Umftänben ber grbebung auf »crfd^iebene SJeife unter einanber in 58erbinbung gefe&t worben ftnb ; fte ftnb parallel, wenn bie in einer gewiffen SJicbtung ©tatt gcfunbene äßirfung ftcb binlänglid^ in bie Söreite ausbcf;nt; bi»ergirenb, wenn bie Sirfung ftc^ tu einem ^fünfte au«fprtct>t, wie j. 33. bei gewiffen 3Äaf- fengebirgen; enblicb öfter« aucb fenfrec^t auf ber SRii^tung ber gebobenen OebirgöFetten, wie j. '35. bie wäbrenb ber Srbbebcn entfJebenben fefunbäreu ©palten CSig- S3 , wai befonberö in bem gaU ©tatt finbet, wenn bie innere Äraft einige frp^al- linifcbe ©ubftanjen burc^ bie ^»auptfpalte au«jutrc- ten jwingt. di iß kicbt einjufeben, bap bie ©palten cbcr in ben feftcn öubftanjen aii bei ben lanbigen ablagerungcn offen geblieben ftnb, weil bei biefen leptercn bie SinPürjc bie leeren 3?dume allmäblig auö^ufüüen fucben, unb bieS ifJ aucb ber ®runb, warum bie gropen glüijc bie locferen Söben, welcbe fte »ocb fo leicbt anjugreifen »ermocbt batten, im gall fie nicbt in einer onbern 3iicbtung ein fc^on ge- bilbetcö S3ctt gefunben baben würben, gemieben ju baben fcbeinen. gbenfo erfennt man audb »bne ©c^wie- rigfeit in ben auf einanber folgenben SBecfen, bie man in ben meiften Jbälern finbet, unb bie Rcb uni aii eben fo »icle ©ecn jfigen, bie Urfacbe ber ©cbirgä-- päffe ober Scrgfcblucbtcn, burcb »elcbe bie SOBaffer abfliepcn; aucb bieä finb nocb ©palten, bie ficb bc- fonbcr« in ben feften SWaffcn mupten geöffnet baben. Daraus bürfte man /ebocb nicbt ben ©cblup jieben, bap bie ©ewöffer niemals einen ®influp auf bie ®e- ftaltung ber Xbäler gebabt baben. da iH im Segen- tbcil anjuncbmcn, bap bei ben Sreigniffen, bie in einem 2lugenblicf ben SBoben aufgeriffen baben unb plöglicib bie borin angefammelten ®e»äfer obflicpen iihunyrn Iiucf^ Hebungen unb SfeiikunQt 379 liegen, fid; SSaffcrftröme oon fürt^iterli^fr ®maü crjcugt Jaben, itel*e, intern fte aüe burd; bie Sr= (lebung jerbrocfcene j^cile mit fii^ fortriffcn unb jer= trümmerten, bie ^pafTngcn, bie i^nen bargebotcn waren, »eränberten. Dj)ne .3»»eife( ^aben alle biefc, mit itn= geheurer ©efdircinbigfeit fortgefütjrten Sriimmer in fcimmtlirfje gclfen, bie auf i^rem fla^c jiirücf geblieben finb, fjarfe gurtbcn gegraben, unb jur Srreciterung unb 5ßcrtiefunij ber Sergf(^)(ud!ten, K(ld}( ber Srut?) bilbcn begonnen l>atte, bebeulenb beigetragen; deugnifTe ba»on finb bie 2lbniigung bet Seifen unb bie gurcfeen, bie »ir an ben ©ettcn ber 2t)äler in ber SRid)tung ber SSIöcfe gewahren , iveldfje jur 3eit biefer großen Sonbulftonen ber 9catur weit (lingefü^rt mürben. Dem grcpten Zi)til unfcrcr Sbäler ift offen- bar erfl fpater ibre gorm gegeben rcorben , unb nur bie jule^t erf(i)ienenen , t»ie j. 35. in ben aSatlifer^ atpen, in ben SInbeä jc. , bewahrten beutlic^ere ©pu- ren öon i(;rer erften Sntflebung auf. %uä) ifi ti »alirfcljeinlitb , ba§ gewiffe 2f;ärer, bie bur0 lotfere unb jum 3erbrecf)en wenig geeignete Söben, ganj unb gar tuxä) bie ©emäffer (»eroorge- bratet würben. 25ie I()ätcr, benen man einen fol- (ticn Urfprung ^ufdjreibcn tann, bieten e^araftere bar, cie oon benen ber »origen fcbr Berfcf)ieben finb: einer- feitö »erfolgen fte in iljrer Siid^tung nie natürlie^ien 2(bbänge; anberfeitö weicfcen fie in ber 9?äj>e folc^er OTaiJen, bie einen gröperen iffiiberftanb barbieten unb um wcirtic |ie |t^ winben , »on tljrer 3iic|tung ab, unb bleiben beftänbig auf loderen 2lb(agcrungen. t)iei |tnb j. S. bie Später, welcbe bie großen Ab- lagerungen öon ®er6Ue burc^furdjcn , bie fid) am gu^e ber Df}aH)eti, in *preffe, in ber 9?icberbaup(iine, in ber ganzen l'ängc bciS 3?bonet!)aleö unb in bem tfiaU ber X^üranre finben. ©ie meiften unferer gro- ßen gtüffe baben if)r S5ett in alten 2ltIuBialbilbungen (gig. lOö) , bie »on ben fi0 gegenwärtig bilbenben i5i8. II«. m^ Sfiar im locfiTfii VoHr. , ijinttt t.iviii üliiafpiidmg. fe()r »erft^ieben finb , felbft gegraben : bteö ift j. 2). bei ber ©eine ju faxii ber gall , bie i\)x Sett in eine ?lblagctung Bon (SeroUe gegraben bat, welche« Bon bem Xki, ber flt^ gegenwärtig ablegt, frljr »er- fc^iebcn iff. Wian fie()t nun, bag e« Sfjäler »on Berft^iebenem Urfprunge ju unlerfcbeiben gibt, unb baB man fte auf brei ^lauptarten ^uriirffiibren fann. 1) Spaltung«- ober Älufttbäter. -Sie« finb folt^e Sbäler, weldje au« ben ©palten Bon al- len Dimenfionen, unb manchmal Bon toloffaler (Sröf e, gebilbet wö^renb ber (ärjjebungcn , weldje unferen kontinenten ibr gegenwärtige« Sielief gaben, entfJan- ben finb. @ie jeigen meiftenß ffeile älbbänge, an weld)en man bie Srucbfläefjen ber gebrotbencn ©i^it^- ten wahrnimmt, unb wo bie BorfJebenben Sinfel rer einen Seite oft ben einfpringenben SSinfeln ber onbern Seite entfpredjen. Vit Äreife, in Welchen fte häufig in ber §)6be jn (Snbe ge^en , ober bie Äreife, burd) welt^e fie in ibrem Väng^oerlaufe getbeilt wer- ten, Rnb eben fo »tele Srbebung^frater, woBon bie meifJen entweber butd) bie gehobenen Scbiefeten, ober turi bie Saranro«, bie fie barbicten, febr djaratte- rifirt finb. Die 2^äler ber Slrbenncn, ber Sogefen, ber 2llpen, ber ^prenäen JC, liefern un« (t^öne Sei- fptele biefer Silbung ; bie meifien aber finb weit meljr Berönbert burd) bie jerfreffenbe SäSirtung ber ®ewäf- fer, bie ju »crfd)iebenen 3eiten Statt fanb : bie« ifi j. S. bei ben I^ölern ber gall, bie auf bem Sentral- plateau »on grantreic^, in Cimoufin, ber ?lu»crgne JC, gurtfcen bilten. Tlan bat aue^ Sturjtbäler unterfd>ieben, bot^ fc^einen feine ju befieben, bereu C£ntfiebung blog ben (Jinfiürjcn jugefdjrieben werben tann. Die ginfiürje wcdjfeln (»äufig mit ben grbebungen ab ; unb fowojl bie Xl;äler al« bie (Srbebung«trater tonnen äuglcicf» bie eine unb anbete SBirfung jeigcn , bie bcfonber« in ben 3Jingfi)dlcrn , weldje ficb in ibrer ^äng«ric^- tung oter an ibrein oberen C£nbe finbcn , Statt gc= funben babcn muffen. 2)@ebogene ober faltenförmigejt>äler. — Diefe finb ourc^ ^wei benachbarte Srbebungen ent- fianben, woburt^ bie ©diitfjten auf bciben Seiten gtboben worbcn finb , unc bie einen freien , leeren aiaum }wifd;en fid) liegen, wo»on i^re glädjcn al«c>ann bie ®ebönge bilben : foldje Jdälcr fe^en wir in ten l)of)en •■pariiecn be« 3ura C8ig. 101). So nehmen j. S. inc[)rerc gliiffe ifiren Sauf in Sbälern, bie au« jwci entgegengefegten Sr^ebungen be« Soben« ent- fieljen : bie« ifJ ä- 33. bei ber Soire, tjinter Sriare, ber gall, wo fie plcglic^ unter einem retbten iffiintel »on ibrer 3ii(^tung oblentt, inbem ^it fic^ in eine SJertiefung ber eben befd)riebenen 2trt ergiegt. 3) iä n t b l ö g u n g « t !) ä 1 e r. — Sie finb auf lotf e- rem unb erweic^barem Soeben, wie bie St^luc^ten, gebilbet worben , welt^e bie burc^ ®cwitter entfian= Denen Ströme »or unfern Singen erjeugen, inbem fie Die ©ubfianjen , au« benen ber SSoDen befianb , mit ^i) forlreigcn. 2luf biefe SHSeife finb bie legten ein- geengten Jbäler ber grogen glüfi'e gebilDct werben, unb ebcnfo rubren aud^ bie SSeränberungen be« 8et- tc«, bie iBir an einigen gliifTeii bemetfen, »on ben 2lu«fpülungen ber. Die bei beDeiuenbcm Steigen be« SSaffcr« immer Statt finben. §. 87. Urfpcung ber ßöftlcn. — Die SßiU bung ber pi\)Un ifi not^ eine« jener 95^änomenc, bie man ber SBirtung be« 3Baffer« beigemeffen (»at; aber obgleich mon in gleicher §)ö!)e mit ber SWcere«= fläche einige gurc^en unb einige nic^t fe^r tiefe ?)ö^« len gefunben ^lat , bie man ber wicberijolten @int»tr= fung ber 5Keere«iBetlen juft^reiben tann, fo tann man W^ bod) f(bwer beuten, bag groge (iiänge, man^- mal Bon mebreren ^Keilen 2tu«Del;nung , einzig unb allein burd) ba« aSaffer, ba« burt^ \ie pinburdjftrömt, erjeugt werben feien. Won bat Wt»» f" gut Die geringe (äiuwirtung be« aSaffer« auf bitbte Äalffteine, wo fid) bie -?)öblen Bornebmlitb finben, bcmerft, bag man glaubte. Die Ijeutjutage leeren 3Jäume, Denen wir begegnen , feien frül^er Ben Saljmaffen au«ge- füllt gewefen, bie bann fpäter »em Jffiaffet aufgel(j«t unb fortgefübrt werben wären. Slnfiatt feine 3i>fiud>t J" folt^en 2lnnabmen ju neljmen, biirfen wir bagegen »ermut^en, bag ber erfte Urfprung ber £iijblen ben Spalten »erbantt wirb, bie im jnrern be« Beben« entfianben unb bierauf bur^ oerfc^iebene Urfat^en »eränberl werben finb. Söir wiffen aud) in berJ^at, bag wä^renb ber Srbbeben manchmal glüffe ober See'ri plcglit^ einen entweber momentanen ober immerwodrenDen 2lbflug nebmen (§. 18, l!0; bie« abfliegen ertlärt fitb turcb innere Spalten, weldie benen auf ber grboberflätbe analog finb , unb Äanäle gebilbet baben , in welc&cn ber älbfiug Statt gefunben l)at. Diefe« ^Pbänomen äu= gert fid> mandimal ju gleid»er 3ett mit Dem plögli- djen ßrfdjeinen irgenb einer reicpen , mebr ober we= niger entfernten Duelle ; aber oft tommen bie fo abgcflotTenen Sßaffer nirgenb« wieber jum Serft^ein, baber man glauben mug, bag fie fid) unmittelbar in bie 5Keere ergicgen. 2lUe biefe Umfiänbe ertldrcn un« ba« 5ßerfd)Winben gewiffer glüffe , weld)e nac^ einem nicbr ober weniger langen Sauf auf ber Ober- fiddjc »on ber Srbe »erfc^ilungen werben, fowie aut^ bie Duellen, bie wir plöglid) au« ben Seiten eine« 380 «Jeuloflü. gelfen au^lrefen fe^en. Sie »erMären unö bie Siltiung, fco« Sor^anfcenfein untertrfcifc^er Ka- näle, unb machen mi begreifliit», rote biefe buvü) eine mef>r ober weniger beträ(^tlic()e Sr- Hebung trotfen gelegten Äanäle bie beutjutage freien, leeren §)i)^len, benen roir in jeber ^ö^e ^7 begegnen, foroie btejenigen bilben fonnten, »on benen ber @runb noct; buri^ einen SBafferfoben burdjjogen ifi, ber »on bcn (»öderen glüfTen ober ©ee'n ^(rrü^tt, mooon unä Kroatien unb Äärn- Iben Seifpiele liefern. DbglcicJ) nun ber crfle Urfprung ber meiflen biefer unterirbifcben |)öblen nii^jt mebr jroeifel^aft fein fann, fo mup mon bo^ aucb jugeben, baß nacbber beben» tenbe Seränberungen in ber allgemeinen gorm unb im Suflinb ibrer SBänbe eingetreten finb ; bie abgc- runbeten gormen, bie 2tbnü]gung unb bie ©lätte ber Dberfläc|en, bie Rurc^en, bie eerfdjiebenen Sluffcbär« fungen, unb bie« in allen Stellungen unb Sagen, fclbfi am obern Jbeil fc« ©ercölbe, jeigen eine jer- frcffenbe, jcrnagcnbe ftraft an, beren baä Saffer allein niebt fäi)ig mar. 9»an bot angenommen, baf biefe glüffigteit Äoblenfäuregaä entj^alte, 'cai aud) in ber %i)at bänfig au« bem 3nncrn ber Srbe burc^ aüt ©palten ober SfJifTe, bie ft* barin, bcfonber« bei grbbeben bilben, tntmii^t, unb bap ber auflöfen« bcn traft biefe« @afc« bie fpöteren Sffiirfungen ju-- gef(^rieben »erben muffen. ;?lblagetun8cn , lie man ^rr nulhanift^fit Itljtttiflheit }ufd)reibt. §. 88. «BuIfanifAc .ftcrtct «nb CaDaffvömc. — äSenn rcir auf ber Dberfläcbe ber Srbe tcgelför= mtgen|)ügeln begegnen, bie balb ifolirt ftebcn, balb ju met>rcren in einer nämlicben 3ii(btung an einanber gereibt unb mit ©cblarfcn bebetft ftnb, mantbmal an ber ©pi|e fraterförmige Vertiefungen, umgeben oon aiapitlt, entbfllten, fo ifi e« eoibcnt, bap bie« iwegcn ber Slnalogie mit pcm, iva« »or unfern Singen »or= gebt, »ullanif(be Segel ftnb, unb baf rcir fie al« folcbe annebmen bürfen, rcie fcbr rcir autb über bie epot^e ibrer Sbatigteit im llngerciffen fein mögen, gtnbcn rcir ouf bem Slbbange ber Serge, beren Scfebaffenbeit übrigen« fein fann, rcelcbe fie rcoUe, fit^male, lange, unten am gufe in einer Slnfcbmeüung aufborenbe «Waffen, bie in ber SWitte au«gebt>^lt ftnb, oben in ber §)öbe bünncr rcerben unb in einer auf alle ffieife oerftbobenen , »errüiften ©djlacfcnbaut enbigen CSig- 3U), fo fcnnen rcir niebt mcbr mit tbrer Sntf}ebung«rceife im 3rceifcl fein, felbft bann nicbt, rcenn (ebe anbere©pur eine« »ultaniftbcn Ur= fprung« »erfcbrcunben fein rcürbe. en= ben 3uf}anb ber Soeen abfiebt. 9Ji4)t rceniger bejeicbncnb finb in biefer ^inftc^f me|>rere Z^dk »on bem ebemaligcn Sioaroi« unb ber Sonbfcboft Selap. 3rcci beinabe »on ©übofl nai^ gjorbrcefi gerit^ifete Sinien, rcooon fitb bie eine burti ben rceflli^en J^ieil »on Selop, bie anberc burt^ 9Iieber--5ßi»arop l>injie()t, jeigen un« nocb Äegct mit Srotern, an benen man rcobre Sobafiröme bemcrft, fei e« nun in ben Sbälcrn, fei e« auf bem Slbbange ber Serge. T>oä) gleicben bie ^probufte biefer »ulfo- nif(ben Strome rceniger ben Sooen be« Sefu»« ober ber neuen Sultone, ol« benen, bie man in ber 2lu= »ergne ftnbet; fie ftnb fcltener porö« unb bejieben fic^ meifJen« ouf bie Sofolte, b. b- «"f mii)x ober rce= niger ftbroorje geWorten mit einer bii^tcn Soft« »on Sobroborfelbfpotb, bie fibrcarjcn 'psroren unb fafi immer 5Kogneteifen einftbliepen. ©ebr bäufig finbet mon barin ^peribot ol« fleinere ober gröpcre ??ieren, unb moni^mal gelbfpotbtrpfiolle, rcelcbe ibm eine ■^orpburf^ruttur geben (f. SWineralogie^ rco« olle biefe ©ubfJanjen betrifft). Diefe Saßofiröme bilben gercöbnliib jiemtiib biefe, bäufig in pri«motifd)cn ©äulen, mancbmol oucb in grope unregelmäßige ©tücfe getbeiltc 2lblogerungen — SSer^öltniffe, bie olle eine langfome t^rtaltung onjeigen. 5Son einem ber ftbönfien ©tröme biefer 2lrt ifi ba« Zi)al »on auliere bei SWontpejot ouf ber ©trape, bie »on ?)aut-3Si»orai« mä) Slubeno« fübrt, angefüllt. 3n ber Sreitericbtung ifi ein X^eil ba»on obgeriffen loorben ; obne 3rceifel gefcbab bie« burt^ bie ©crcolt ber ©ercöffer, rcelcbe er in ibrem Saufe ongebolten batfe; ber 3iefl aber rubt ouf ©erolle ouf, bo« ebe- mal« ben @runb be« glüpcben« bilbete: man tonn bier unter ber Sooo eine SWenge feilförmigcr 2ln= bongfel feben, bie »on bem (Eintreten ber gefcbmol» jenen SWoffe in bie ©polten be« nun »om Sffioffet ^blagcrungdt iiurd) t)ulkanifit)e 'Sijätigkeit. auggrfpüften Sobfnö ^crrü^ren. ©fefcn Saoaflrom fann man biö jii tem Scrg »erfolgen, »on bem er ausgegangen ift, reo man einen bcr fAonflen Ärafer= fegel ber ©cgenb finbet unb oon bem auö man einen 5^nli(6en ©trom auf ber Seite gegen Jjjueptö »er> folgen fann. 2lUe anbere Saoaftrömc beö l'anbeö ftnb me&r ober weniger ben corMn eni'ä()nten, fo= wot)l ^infidjtlid) ber Scf*affen§eit ber ©ubftanj, alä ^infititlitj) ber Sage ä^nli*. 21n ben Ufern be« 3Jf;ein«, in ben ®cgenben ber eifel unb oon SJeuwieb, fommen bie Sulfanc mit poröfen l'aoen unb SSafalfen, gleicf)fam unter einanber gemengt »or, »ie irenn baburc^ gezeigt iverbcn fotlte, bag fie einer unb berfelben Operation ber 9?atur an- gehören ; einige Sßulfanc Jaben fogar mä »erfc^ie- bcncn ©cftlünbcn balb baö eine, balb baö anbere Jrobuft }U Xage geforbert, Wai man befonberä am ^euerberge »on 5Wofcnberg fte^t. §. 8;t. fDcrfdjicbcnartigc 58afa(toI>Iaflc= tttngcn. — Sßcnn d einerfeitd Safafte ali bcutlic^ auögefproctiene SaoaflriJme gibt, bie mit Äratern in SBerbinbung fiefien, fo gibt eS auc^ anberfeitä in fe&r »crfcfciebenen Sagen burc^jauS analoge Stoffe. Siele berfelben fegen fe()r aug^ebe()nte unb oft fe^r birfe ©ecfen sufammen, bie reeite ^pfatcaur bilben ; anbere bifben abgeriffene ©tücfc, bie in gleidjer |)öbe auf »erf*icbenen Sergen berum jerftreut liegen , fi(() gegcnfeitig enttprecben, unb mit einander alS J^eile eine« nämlidjen ©anjcn unb aU bie 3eugcn einer weit au(?gcbebnten , jerriffenen Sa»abccfe in Scrbin-- bung }u fein ftfceinen. au* foltfje finben ftt^, reetctje ifolirte ^Waffen, mitten auf einer gbene f}ef>enbe f)iigel bilben, bie mantfcmal fetjr entfernt oon jeber anbern Silbung biefer 3frt finb. (änbJii^ ftnbct man fte aut^ al« metjr ober weniger mätfetige ßiängc, bie balb im Sobcn eingefcbloffen finb, ba(b fic^ ba unb bort wie eine 5Wauer ergeben (§. 43), ober »crfcftiebcne in einer SRei^e binter einanber liegenbe -Siügel barfteUen. Sülle bicfe Slnorbnungen ber Safaltablagerungen fommen manchmal in einer unb berfelben ©egenb ju gleit^ier 3eit mit ber f^orm eine« Strome« bcifammcn Bor, wie man eö in Selap, in 5ßi»araiiJ unb an ben Ufern beö Sideinö fie^t. Dagegen ftnbet fitfe fonfl wo, mt j. S. im füblit^en grantreid), in oerfcfcicbenen Steilen »on Deutfcblanb unb an oielen Orten nicftt bie geringfte Spur »on »ulfaniftten Segeln ober Strömen. Do* jeigt in aüen gällen baä »or^err= fcfeenbe ®eHein beutlitp bie allgemeinen ^Werfmale ber Safaltfiröme unb fdjcint obne Unterftfeicb auf jeber Sobcnart felbfl auf fru*tbarer ßrbe, ivie j. S. in einigen Steilen be« ^lateau »on 3??irabcUe in ben SopronS aufjuru^en. §. 90. SBafaltbcrfcn. — Die Safaltbecfen cr-- innern notbmenbig an bie großen Saoabecfen »on 3Slanb, befonberö an tic oon ber im 3abre 1783 Statt gefuncenen Sruption ; übrigen« jeigen fie alle St^araftere ber Saoen, reeldde cntwcber auf borijon- talem Soben aufgehalten reorben finb ober liefen auggefüllt baben (§. 41, 42). Der untere Sbeil ift bict)t, trpftatlinif* unb am (»äufigften in fenfre*te priSmatifdje Säulen get(>eilt (gig. 107); bagegen ift ber obere S^eil porö«, jetlig, unregelmöfig gc= tbeilt, enbigt in einer ebenen, na^eju tiorijontalen glätbc. Sffienn bie SWaffe auö mebrcren Sagen befte^t, fo finb bieSrennungsjfläcIjen au« fleinen SapiUifd)i*ten gebilbct ; in ber Siegel laffen ^d) bei i()nen Slbroe*«- lunfjen ber birfitern ©ubftanj mit bcr poröfen unter= fcbetben, treibe aUbann ieben einjelnen Srgu? be= jeicbnen. S(6on biefe Sfiarattere fönnen feinen 3t»eifel me()r über ben »ulfanifdjen Urfprung biefer Ablage- rungcu übrig lafi'en ; aber eä beftebcn no* mehrere anbere. SJBenn man unter bie Safalibecf en , »ie j. 33. in bem %aüt gelangen fann, njo fie auf locferetr Silbungen aufrufjcn, fo fie^t man faft immer, bag bcr untere SE^cil ber "Kaffc eine 5??enge Sln^ängfel ober gortfäge bar^cKfCgig. lOs), i»et*e in biefe 9lg. 107. |)ti(miitif4e Safaltc unb baiübn gcloentc (loröfe iSoloIle. gig 10« sBaHlitirdiit 11 iin'crsEKigerten @f(icinen. ©efteine einbringen unb eine ftüfftge OTafi'e anbeuten, bie fi* m ben Spalten ausgeformt ^at. Der Soben, worauf bie Tla^t liegt, finbet fi* oft meljr ober weniger tief calcinirt, unb bie »on i^v eingefcbfoffencn ^Jfianjcnrefte finb »erfo^It. 21u* finbet man oft auf ber Dbcrflä^c biefer Safattberfen Stellen mit 55erf*la(fungen , ferner eigent^ümlic^c 21ufblcit)ungcn ober Olafen unb fetbft traterförmige Sinbrücfe, gegen welcfje fi* bie ge= fc^mol^ene ^aWe in einem gewiffen 5Koment »or ibrem geftwerben jurücfjog. Die« bemertt man in »iclcn abgeriffenen Safaltftütfen ber «piateaur ber 21u»ergne unb befonber« in bem weit auSgebe^nten ^lateau ber Sopron« in Si»arai«. 21Ue biefe (Sbaratterc fönnen feinen 3t»etfel me^r über ben Urfprung ber Safaltbecfen ober ber abgc= riffenen Stürfe berfelben laffen. ®« ift ju »ermut^en, bap einft biefe ©ubftanjen auS gewiffen ©palten ge= tommeii finb unb ficf» auf horizontalen gläcfien aus- gebreitet ^aben. Die traterförmigen S^ertiefungen, bie man juweilen barin finbet, ftnb »iellcicfit bie §)auptpuntte bea 2luSwurfe«, gegen welche bie ftüffigc Waffe im ?D?oniente fi* eingefenft l;at, wo bie Saulc aufgehört ^at, bur* bie innere Äraft gehoben ju werben. 2111c«, wo« wir gefagt ^aben, »ereinigt fitf» ju bem Seweife, baf fid) bie SSafaltbctfen auf einem mertlitb l^orijontalcn ©oben au«breiteten. SBcnn man fie gegenwärtig juwcilen auf mc^r ober weniger ge= neigten abbängen, bie fogar 8", 10" bi« 15" erretten, finbet, fo muß man annehmen, ba$ fie erft na*^cr gehoben worben finb , weil Ströme gefcbmol^cner 5Kaffen auf folgen abhängen feine ebene Dberflä*e unb feine glei^förmige Dicfe (»aben fönnen. SBir ^aben au* in ber ZW C§. 41) gefebcn, bag fi* bie Saben auf folcfien 21b^ängcn, bereu JZeigung me^r al« Vi @rab beträgt, nicbt aufljäufen tonnen, unb ba§ bicfe Slb^änge fogar no* ftbwä*er fein muffen, wenn bie gcfcbmoljcnen 5Waffen fe^r flüffig finb, t»tf bie« }. S. beim Safalt in Sctracfjt ber frpftatlintf*cn Scf*affen^eit feiner f)auptmaffcn bcr gall gewefen JU f*eint. aSenn wir an »ielen Orten, j. S. am Santal, 5OTont=Dore, im nörbli*en Zfttil ber Sluoergne, geneigte Safaltbcifcn finben, fo gewahren »ir au* 382 (i^toltQtt, eine OTcngc Umftänte, »ettJie Sr^cbungen be« "öeben« nac^ tfrcr Siltuiifl anjeiBen. ^ „ , ^ ^ §. (II. SDcr «afalt al« ^ugel ober S8a-- foltiügcl. — ®iefe ?)ü0et finb »erft^iebcner 2lrt : e« gibt foldjc, bie ft(^ al« Ueberrefte einet auöge-- tc^nten unb t{)ctlroeife jetftörten Safatibcrfe unt nlö einige roenigc 3e"9fn biefcr ®etfe jeigen ; bic ?>aupt-- maffc beS JiiigcIiS gebort atöbann bec einen ober an= bern ©ebirgßart an, unb blog bie ©pigc ifi bofaltifi*. SSai bagcgen antere betrifft, fo befielt ber ganje ^ügel aai SBafalt unb ber gug beffelbcn »erliett ft* in @anb- unb SrümmermafTen, loelcbe ju fe()en »er- ^inbern, voai baruntcr flattftnbet ; enblicb Heben einige onbere, rcie rcit balb feben werben, mit Sängen in tßerbinbung. 3n febt bieten Safalttiügeln ber einen ober an= bern 2lrt finbet man eine äbnticbe 3ufammenfegung, tt)ie bei ben bereitiS erwäbnten Sofottbcifcn : b. b. man finbet eine ober mebrcre bicbte, fefle 'ai)id)ttn, bie mebr ober tbeniger ItipfJallinifcb finb, jiemlii^ bäu= fig in öertifale ^ri^men getbeilt finb , unb bann eine obere, porofe, jeQige, oerfcblacfte ©cbicbte. Tiattä)= mal feblt bie bicbte iWaffe unb ber ganje -?)üge( be-- fiebt bann au« ©t^lacfen; wo anberö finbet ficb baö ©egcntbcil, unb ber eigentli^e Safalt ifi bie einjigc ficbtbare ©ubfianj. Selten fielltbic Dberfläcbe, »belebe bie ©pi^e bilcet, jene »erfdjtacften Stellen bar, bie man in einigen ^piateaut finbet. §. i)2. ®ct iBafalt al« ©äwflc, ober S8a= faliflänö«- — häufig jeigt fitb ber SBafalt mit aöcn feinen Sbaratteren ali ®änge ; baö Sentrum »on grantreitb, i»o ficb bic »uUanifcbc SBirfung fJ bäufig au^fpricbt, fo une aucb bie Ufer beö 3ibEtnd, bieten »tele Seifpieie biUHMi bar. 3n ber Segel ifi bic ©ongmaffe bitfet ober unregelmäßig gefpalten, aber i^äufig finbet fie fi* aud) tn fcntrecbten, gegen bie SBänbe ber ©palte ftebcnbcn ^pri^men getbeilt, wclcbi aWbann bie Srfaltungäflotben merben (gig. 10!i); bieS ifl etwa« bem aiebnticbcä, voai «nr ft^on (§. 4?) in ben großen ^abafirömen bemerften , beren Waffe, jocnn fte auf einem borijontotcn ©oben, miä^tx ibr bann bic pi^e cntjtebt, angelangt ifi, fid) in fcnf= rc(|te ^ri«men abfcnbert. Die ©ubftonjcn biefet ©änge finb feiten Bcrfcbtatft ; unb bennocb finbet man einige Seifpiele baoon : fo in StoaraiiJ, Sßctap unb ber auoergne ; namcntlicb bei fWürat am gußc beö Santalö. 5)?etflcn« fegen M bie Safaltgänge Äig. tlO. SjfaliflSnae Don SSiafnemie bii jur Dbcrjläi^c beS ©oben« fort, »o fie oWbann }u Sage firei4>en. §>äufig cnbigen fie, wie in gig. 10, nacb oben aucb aiä bünnc, fpigig au^Iaufenbe Waffen ; mancbmal finb biefe krümmet gabiig unb Dcrlieren fid^ in bem ©cfieine, baö fie burcbäie^en. ©iefer Umfianb ifi febr roicbtig, ibeil et jubcrläfi'ig anjcigt, baß bie Safaltmaffe nicbt »on oben einge= brungen ifi unb baß fie nur ba« Srgebniß einer Sttt= fprigung bon innen nacb außen ifi. ^OTancbmal glei= tet ber ®ang jroifcben jwci ©cbicbten bin, benen er bann auf eine mebr ober reeniger große 21uöbeb= nung binau« folgt ; ober wirft er, inbem er fic^ »et= jTOCtgt, einen Jbeil feiner 2)?affe in ben 3wifd;cntaum unb läuft cnblicb feilförmig auö, ober »erbreitet er ficb bafelbfi in allen fteinen 9{iffen be« ©efiein«. Siner ber intcrefi'antefien 'punttc, ben man fin= ben tonnte, um eine bcutlicbe Sorfietlung fowobl »on bem Urfprung ber Sofaltgängc, al« »on ben SBirtun» gen, bie fie \)aben erjeugen tonnen, ju crbalten, tommt tn ber Sanbft^aft Sioarai« oberbalb ber tleinen ©tabt OTontpejat »or, )»o wir bereit« C§- Ä*^) einen ber größten Sruptton«frater angegeben baben. §>ier fin= ctt man am 2lu«gange eine« Sngpaffe« jroifdicn jt»ei fieilen Sergen einen Ärei« , umgeben »on @ramt= bergen, bie gegen ba« 3nnerc biefe« ilrcife« fteil abfallen; in ber 2)Jittc erbeben ficb brei ©(bladen- tegel, ©er (Kranit ifi biet in allen 3Jicbtungcn jet= flüftet unb »on Safaltgängen burcbfcbnitten , «»»on bic einen jicmlicb bebeutenb, bic anbern febr biinne finb, unb bcren «Waffe bi« in bic tlcinften aiiffc ein= gcbrungen ifi, tt>a« juglcii^ bie große glüffigfeit unb bie Sraft, mit ber fie fortgeftoßcn rourbe, anjeigt. einer ber großen @änge lauft genau in ber SJicbtung eine« außerbalb be« Äreife« gelegenen Safaltfiromeö, ben man au« bem ®ranit berau«treten fiebt unb bet feine SRiditung nacb SBontpejat nimmt. 9Jicbt feiten gewabrt man auf ber Stii^tung ber 35afaltgänge, bic man auf ber Dberfiäcbc be« So- ben« JU läge ftreieben fiebt, »erfcbiebene tfolirt fte« benbe fsügel (gig. Hl), »obon mebrcre in geroiffcn gig. III. »afaKbfrge auf tn Mi^lung eine« ö^oiiBti?. aibfianben auf einanber folgen unb nidjf« 31nbcre« ju fein fdieincn, al« partielle 21u«n)iirfe, t»ie j. ö. bie Äcgel, Me ficb bei ben neuern äu«brüci)en auf einer unb bcrfelben ©palte bilbcn (§. HO- ©cioöbnlitb beßebcn fie bcinabe ganj au« ©cblacfen, bocb finbet man auch foltbe, bie au« reinen Safalten gebilbet finb. SOTancbmal liegen bie Safaltc, anfiatt Serge ober Sauget ju bilben, in gorm mebr ober treniger bitter Äudten ju Xage Cgifl' 112), bie man aucb bie . gm ($ang , ^er in ein flu unb t>a auf »er SRicbiung ber ®änge finbel. 2llle biefe 33erbältnifi'c, »»o»on man jicmli^ »iclc Seifpiele in Unter = ä5i»arai«, befonbet« gegen Siocbcmaure, SJillenouoc = be = Serg u. f. re. ju, unb in ben @e-- birgcn, welche biefe ^rooinj »on Selap fcbeibcn, fiebt , fucben un« bic öilbung »er cinjeln ftebcnbcn 5lblag»ungfn burd) vnlkanifd)g fM)ättghnt. Ijügel, fo wie bie Siügelrei^cn, ju evUäxen, b(e f!c^ in fe^t »ielen l'ofatitäten finbcit, wo bie tnnerit ®ängc ^ie unt ba einigen Sfuägängen begegnet finb. Sffiir fnben f)ier nod; ben Urfprung einiger Safaltplateaur, unb fi>gat »oii folc^en, bie ^entjutage feine ©pur mel)r »on einem Sjiitfane jeigcn (§§. 8il, 90), tt»ei( man fte auf bcn abfjängen ber Serge mit ®angen »on glei= f^er 9fatur, bie ba« ganje innere ®ef}ein burc^jic^en, in 2?erbinbung fte^t. §. 93. etnlotrfu^{^ *ct »afaltc auf tftrc Wcbcniicftcinc. — 3« allen SBeti'eifen, bie wir Bon beni »ulfanifd;cn llrfprnng hU je^t gaben, fem» men nocf; mehrere anbere I;inju, ivcli^e axti ber Jffiirfung ber Safalte auf bie ©ubfJan^cn, mit benen fie in SerüS)riing finb, ()er»orgcl;en. SBir ^aben be^ reit« »on ber Saicination ber Jljonartcn, auf benen fie aufruj)en, unb oon ber 3>erfti|;lnng ber "Pflanjen» überrefle gefprocfcen ; aber roir miiiTen not^ ()inäufügen, baß bie oon Safattgängen burcfcjogenen ©ranite be» beutcnb veränbert finb, bag bie X\)eUe folcfcer ©efleine, welche im Safatt eingefc^toffen finb, ftc^i manc|)ma( an iljrer Dbcrflätie geftfcmoljen finben, unb baß barin ber Duarj unb gelbfpat^ geriet, mandjmal »on einer oerglaöten ©ubflanj umfcfjloffen unb burc^brungen finb, iraä man am Sultan »on fat foiüo^f in ben ©cfeiacfen()iigeln, aU in ben ©äugen unb bem Sa= faltUrcm fiel;!. X>ie in Serü^rung mit beut 23afalte fle^enben, ober »on feinen ©ängen burdifd^nittenen SWerget, erbigen Salfe, unb befonber^ bie Srucbflücfe biefer in bie Safaltmaffe eingcfü^irten ©ubflanjen «»erben in einen bi(^fen ^lalt umgei»anbelt, gerabc t»ie i»cnn fie unter einem ftarfen Srutf unb bei einer ^o^en Temperatur in bem »on 3ame« §)alt angcf}et(= ten Srperimentc erbigt »»orben wären. Dicö fielet man }u>»eikn bei 5BiUeneu»e = be - S3erg, auf bem ^lateau »on SPJirabeüe, in ben Sopron« u. f. t». 2ßo anberö finb biefc Äalffleine augerbem noi^ ju etgent= litten Dolomiten geworben Cf. SJJineralogie) , bie fit^) übrigen^ »on ber umgcbenben SKaffe buri^ i^r iangfameä 2(ufbraufen unterfc^ciben. SSian ftnbet fie JU SJot^emaure unb SI;enaoari in ber 9;ä(;e ber 3)i!eö, unb in (»öderem 2)?ape um bie Safaltablage' rungen »on Sobc»e unb auf »erf^iebenen <)Suntten beö ^latcau'ö »on ?arjac, wo bie 'Dolomitbilbung »on ber ©egenmart biefer »ultanifc^en "JJrobutte ^er= jurii()ren fc^cint. SBenn bie 33afa(tgänge Äo^(enab= logerungen bur[t)f($nitten I)aben, fo werben bie S^one tafcinirt, bie Äoblen ibreö Situmenö beraubt unb net>men eine fJra^ige ©truttur an. Wie j. 55. am aWeiöner in $>effcn. §. 94. ?[iiöbc^nunö *«'^ »nfattc. — Die 55afattbe(fen, Safattberge unb Safaltgonge ftnb auf ber DberfIo*e ber Srbe weit »erbreitefer aii fämmt= U^t beflimmte l'aoaUröme, waä ofine 3weife( »on ber art unb Seife i()reä grgufTcS (»ertommt. g« (;at fitt» bann fein »ulfanifcftcr 5WitteIpunft gebitbel unb bic innere J^ätigfeit ^at fi* in fofc^icn ?»untten, wo ber StStbcrffanb am f*wöcl)f}en war, burc^ 3JiiTe geäußert, bie ba unb bort ben auswürfen einen 2)urcf)gang gematteten. 3n S^ranfreit^) ftnbet mon Safalte »on bem nörblicben Jbeite ber 21u»ergne bii ^u ben Ufern be« mittellänbiftljen «DJeereö über «Wont» peüier, unb al« ifolirle ©tücfc fogar über Soulon j>inauö ; an ben Ufern beö SJ^einiS erflrecft fi^ bie @e- fammtljeit ber S3afaltab(agerungcn »on ben 2lrben= nen bis über Caffel (jinauö unb fc^t fid) ofjwärtö in ©adjfen, Söljmen u. f. w. fort. 3sianb befi^t beren eine große 5Kcnge; aa(b finb biefc gelöarten auf ben SlntiUen, auf ©t. $>elena, ouf ber 3nfet 2(fcenfton u. f. w. unb auf ben meifJen 3nfeln hei ©übmeercä »or^errfcbcnb. ©ie Safaltbilcungen finb überall unb j" oDen Seiten in Rotge beS ©trcbenö ber §)auptfelfen, fid^ in langen ^ri^men ju t^eiten, beren mani^faltigen 5Berl)ältniffe in iljrer ©teUung ober ülnorbnung oft bie SSeroimberung ber Sefc^aucr erregt (»aben. ^iec taufen fämmtlidje ^riömen an ber ©piße beö Safalt= berged, ber wie ein ©ar benftaufen auffiel;!, ju= fommen; bort fiellcn fie prätfetige (Jolo nnaben bar, bie ein äußerft pittoreöteö auöfe^en ^aben : Wieberum an einem anbern Drte fteUen fämmtlid^e, in einer nämli(<)en §)ö()e abgebrochenen ©öulen ''Pflafier bar, bie auö regelmäßig jufammcngcfugten ©tüien befie|)en, fiel) auf einem me^r ober weniger beträtet« li*en gjaume auöbefinen unb mambmal amp^itbeater= artig übcreinanber liegen. Die ©rbße unb tai im= pofante 21uöfe^en biefer pflafier ^at il>nen ben S^amen gjiefenpflafier ober 9iiefenbämme gegeben. ©(^on feit langer 3eit f)at man Orlanb wegen feiner ungeheuren, pittoreöfen SJiefenbämme ange= fül)rt; aber aucf; grantreic^ weisSt in ber £onbf(?)af{ 5ßi»arai<3 cbenfo mertwürbigc ©a^jen auf, befonberä jwift^en 5Ba!ö unb Sntraigueö an ben Ufern be3 fleinen gluffciS Solant, wo»on bie gigur 113 einen J^eil barfietlt. Die Solonnaben »on Sbenaoari bei SRoi^emaure (gig. 107), bie Diteä, bie fi* bei biefer ©tabt finben (Sig. 111) unb eine 5Wenge Serf)ält= niffe ieber 2lrt finb unfercr Slufmertfamfeit ni^t wc= niger würbig. (Sin Umfianb, ben wir nit^t »ergcffen bürfen, wirb un« burd) t'ie Sluö^ö^tungen ober SBertiefungcn ge= liefert, bie manchmal mitten in ben SBafaltmaffen ober ben Srappgebilben (f. SKineralogie, bie ©ruppc ber gelbfpatM), wdt^e i^nen am meifJen 1 14 Die ®ip|te ju 53ettci(^ SBobcn 49 384 ©MlogW. gleiten unb wovon einige fe^t mctfroiirbigc ©rotten borbicten, »crtommen. 2lm berühmteren ift bte gin-- gaWgrotte, ßuf ber Snfel ©taffa mitten in 5£ropp= gefJetnen gebitbet, bte (>ter in öuperfl regelmäßigen pri^matif[t)cn Oäulen get^eiit finb. tud) im eigent- lt(iien Safalt finben fic() beren, fo j. SS. einige in !; unb eine jiemli^ berüjjmte ftc^t man an ben Ufern beS SR^einä, jroif^jen Srier unb Soblenj, bei Scrtri(t)=Saben (gig. 114), beren ©äulen aui runben ©tücfcn gebilbet ftnb, bie Ääöleiben gleit^en, tt)o()er benn auä) bie im Sanbe übli^ie a?encnnuiig Ääfegrotfe tommt. §. 95. 5Ero^Otformatioii. — 2(iif ber Dber-- flä(^e ber Srbe eriflirt no^ eine anbcrc, unb jwar «ine fe^r Ktit ouägebe^ntc gormation, bie in ber Sluoergne ben ']3u9=be=Dom, ben 2Kont = ©ore, ben Santa!, forcie ben SOIejenc unb ben SDJegal au ber ©renjc Bon 3?elav unb ^ioaraiS biibef ; unb i»icber= um finbef man fxc auf ber rec^ien ©eite bei dif)üni im ©iebengebirge ; fie bilbet ungelieure Ornppen in Ungarn, SEranfpIoanien, im Äautafuö, in ®riec^en= lanb, wo fie ftc^ bur^i bie Onfeln Wlo unb Slrgen-- ticra bi« jum t^ötigen Sultan ©anforin (§• 303 fortfe^f; aud) finbct man fte ouf ben liparifc^en 3nfeln, in Sampanien, in ben euganeifc^en Sergen. Die 2(joren, bie canarifc^en 3nfeln, ber unter beut JJequator gelegene Zf)cU »on 2(meritfl, 3nneraiten, mehrere angrcnjenbe 3nfcln biö Äamtfcf;atfa Hnauf bieten gleit^faüö unge()cure SJblagerungen biefer ®e-- l^eine bar. Siefe gormation jeigf nict)t me|)r b(op einjctn fle^enbe Äegelberge, ©tröme, in fc^mafen ©treifen bclie^enb, unb Decfen, bie auf ber ©rboberfläc^je ()er= um jerflrcut liegen; bie ©cReine, auä bcnen fie be- fielt, fegen möc^tige unb in ber Siegel ju feijr au«= aebe^nten ©ruppen bereinigter Serge jufammen, bie fe^r liofje Tla^tn, gewofmlirf; Ht (;öcf)ften ber ®egenb, iilben unb mit er()abenen fünften ober Unebenheiten icbeift ftnb; i^re 2(b^ängc ftnb burc^ tiefe X!)ci(er unb ®äjluä)ten mit fdjroffen SBänben unb mit allen @igen= ffiaften ^o^er ©ebirgöfetten jerriffen. ®urt^ alle bicfe Umftänbe bilbet bie irac^ptformation einen unge()curen Sontrafl mit ben btö je^t erioo^nten »ulfaniftt)en ©ebtlbcn, unb »erben beßmegen aut^ im 2lugenblict unterfdjieben , obgleich ein tiefere^ ©tubium barin »erf(i)icbene Sejie^ungen mit ben Safalt» unb ia'oa' ablagerungen ertennen läpt. t>k ©efJeine, reorauö bie Srat^ptformation be« fJe^t, ftnb augerorbentlic^ berfttjtebenartig, ba jeber Serg gleidjfam eine befonbere 2trt barbictet. £)ie raeiften biefer ®e|letne laffen M, Kit fcfion i^r 9?ame «njeigt, rau^, fc^arf anfügen, rceit jte gen'ö()nlic|) fein poröfe, manchmal fcf)roammig, »erf^Iacft unb ttmSfieinartig ftnb; inbeffen gibt e« auc^) folt^e, bie »oUtcmmen bid()t ftnb unb eine porp^prarttge ©truN lur jeigen, ^auftg mit grauen, rotten, braunen unb f*tt)arjen garben, ju benen no* roeife 21Ibit- unb SUpacolit^trpftatle fommen. Slutt) finben fit^ luefir ober reeniger erbige, gemöttnlid; lit^tfarbige, bie man notft fpecieller mit bem 9Jamen Domite bejeicfcnet, »»eil Ur f up=be-1Dome borauö bef}eS>t. ®ie Saftö aller biefer, burt^ bie ©äuren nit^t angreifbaren ©efJeine ifi berSlIbit unb SRpaloIit^ (f. «Ktneralogie), unb icfle^t auä einer SlJenge unter einanber gemengter, mffroltopiftl) fleiner ÄrpfJatle, beren ©efammt^eit «ine me^r ober weniger fefJe SWaffe bilbet. 25ie ein= gtfprengten ©ubftanjen ftnb ber ällbit iii me^r ober weniger gropen SrpfJallen , ber Spatolit^ , ber ftjjTOarje ©limmer, bie §)ornbIenbe, feiten ber Stugit Oieö über alle biefe SBineralien in ber Mineralogie natt)). 3bxä) finben ftt^ manchmal OuoräfrpfJaHe unb tleine 6alctbonnieren barin, befonberS in einer geitjiffen fe^it ^öMigen, ft^wammigen 2lrt, bie man biö fegt nur (n Ungarn gefunben i)at, beren SWoiTe a\t(t) »ielt fleine geflretfte unb concentrift^ runbe ^JerlHetnfömet einfc^liefit. ©ereiffe ©efleine, bie eine größere ober geringere Sle^nlic^teit mit gemiffen 2lbänberungen beö Jratlipt« f)abcn, aber barin »on biefen berj^^ieben finb, baß fie t^eifweife »on ©äuren angegriffen toerben unb einen SJiiefflanb »on 3Jpa!oIit& jurücflaffen , nennt man Älingjleine ober 'Pl^onolitfie. Siefe ©e- fictne jeigen fit^ in ber Siegel alö bicjjte, gräulit^e ober grünlit^e, mant^jmal porpfjprartige iWineralien, in weldjen aber bie eingefprengfcn ©ubftanjen feiten ftnb. Vk j?lingflcine fonbern ftcf) (»aufig in mcl;r ober iseniger bitten platten ober Slättern ab, unb in geiüiffen gällen ifl bie ganje SWaffc in pri^mott« fc|en ©öulen get^eilt, bie öfter bioergirenb unb ge= »»unben aU »ertifal finb. «DJan ^at juweiten bie Älingfleine mit geroiffen porpt;prartigcn Varietäten be« Sra(l)pti3 »erwedjfelt, roelt^e, abgerechnet ber be» fonbern S(;arattere ber Söälic^fcit, beinat;e biefelben Sigenft^aften jeigen. %üd) finben fid) im Zrati)\)i me^r ober weniger beträtfctlie^e Ablagerungen »on Obfibian unb f erljiein. 3^r 3ieid;tl)um, fo i»ie ijire g^araftere, »ariiren be« beutenb, je nad) ben »erfc^iebenen Totalitäten ; in getoiffen ©egenbcn ftnb fte überwiegenb, wä^renb man in anbern fclbfi nit^t einmal eine ©pur »on i^nen finbet. Oft ergeben ftt^ mitten auf Sergen, bie auö l;o- mogenen unb rein frpf}allinifc{)cn ©ubfianjen gcbil= bet finb, -Jiügel, bie cinjig unb allein aui Slörfen ober auö ©ctdacfenfragmentcn befreien, bie burc^ poröfe, biegte ober »erglaötc Sinbemittel fel;r innig mit einan= ber »erbunben jinb. Siefe au5 gragmenten gebitbeten ©ubfJanjcn, bie ic^ frül;er Srattjptcongtomerate nannte, finben ftc() manchmal außerorbentlic^ reit^lit^, j. S. in Ungarn unb bem Sanfal, unb häufig ftnb bie SraclptmaiTcn »on il^nen cingefc^loffen. Dft be- gegnet^ man auti) Sracjjptbecfen »on »erfcl)iebenen Sarietaten, welche »on einanber, j. S. beim Santat unb bem SÖiont = 25ore, burc^» ä^nli^e, au^ ©t^laifen unb Simöfieinen jufammengcfcgten toubftanjcn ge= trennt ftnb, bie man auf allen §>öl;en unb oft big JU ben l)öc^f}en ©pifen (»inauf antrifft. 21bcr auper biefen Ablagerungen »on gragmenten, bie man felbfi im Zentrum ber @ebirg«gruppen beobat^tet, finbet man auf ber Slupenfeite berfelbcn noc|) anbere, bie mand)mal au§erorbcntltc|> grcp ftnb, balb auö bimö= (leinartigen ©ubflanjen, entwcber all? beutlit^e grag-- mentc ober aW feiner unb »eränberter ©taub bere- den , balb f nbbingiSfleine barbieten , wo fämmtlit^e 31bänberungen ber Jrac^jpte entweber alö gragmente ober ©eröUe, balD frei, balb buri^ erbige ©ubflan- jen jufammengebacfen »orfommen. Siefe neuen Ab- lagerungen ft^)einen ein Berbrei^en ber gelfen burc^ bie ©ewäffer anjujeigen, unb bieö um fo me^r, alä man juweilen in ben feinern Partien »erf^iebene organifcJ^e Ueberrefte finbet. Wie j. S. in Sampanien unb Ungarn. ©ömmtlic^e »on unä angegebenen Sftarafterc tonnen feinen Stfeifel mebr über bie gntflebung ber »ultanift^en ©efteine übrig laiTen ; gewiffe Sarieta- fen ber »on i{>nen eingefcbloffenen ©ebirgöarten gteicfjen »oUtommen ben Sraeijpten »on ©antorin, Sernate, ber »ulfanift^en ©tröme auf S^ba; bie »erglaäten Sfaffen erinnern an bie Ströme ber näm« li(^)en Art, bie man an ben ©eiten bcö *pic »on Teneriffa, an ben JratJiptbultanen ber Anbeö, u. f. w. finbet. 3)er 3?eic^tf)um an bimöfJeinartigen Mi- neralien, bie man um bie ©ebirg^gruppen ^erum, mam^mal auf jiemli* große gntfernungen liinaug, finbet unb Meere^muft^etn unb anbere organifi^c SteSc einfcbließen , wie man in Ungarn unb in »er- f(^iebenen fünften »on Sampanien btobaä^ttt, erinnert unabweiälit^ an bie 35im«ßeinau«brü(^e , bie fo oft in Jlblagcningrn iatd) oulhantf(t)r ®l)iittghnt. 385 nntcrfceif({)en Sulfanen bcmer!t mtrtcn, fo wie ant>ie= jenigen auf ter 3iifel ®t- ®corg, @umban>a, ii. f. w. ^ätifig begegnet man outb in ben Sf)älcrn unb abbängcn, »el^e bie 3;ro(^ftbü(|ef borbieten, Zra= rt(Vtgängen, bic jiit Oenüge erfidrcn, tvic atle biefe ©toffc tonnten an ba« Sageölic^t treten, einige jlellen gropc Siitogf^rci^nngen , tie man auf ber Dberflääe bc« Scbenö verfolgen taiin; anbere taufen, natbrem fic ftc<) fenfred)t cvbobeu Ijattcn, in einer bünncn ®i.nfe in bem ©efteine aui, baö fic bnrcfc- ff^en, ebe ftc ei ^ur[bbrungen b^ibcn. Sine jiemlic^ groge Sln^abt enbtgt in inc(;r oter weniger an*ge= ccbnten Secfen, in ifolirt f}ct)cnl>en Sergen, in be= fenbern 3lnl;äMfungen, bie muten in irgenb einer anbern Slblagerung fi* befinbcn. ©o iicrbreitern ftt<) im Sontat gcreiffe ©änge, \velä)e ^ie burd) 3ln()nu= fung entfJanbencn Stblagerungcn burt^fe^en, ju IJetfcn über biefen ober in tbrem 3"nfrn jn Sagern, unb münben bie ÄtingHeingänge in jllingfteinberge aus, bie oft gtei(t) beu S3afaltbergen auiei SlUeä äf'fl* ""* ^ct 2'?ont=2iorc, ber Santal unb 5Kcjenc, wo man bie ©puren attgemeiner unc par= tietler Srbebungen fiiebt, bie_bei einigen Oruppcn ©tatt fanfen. §. 96. ©injcl^cifcn an cini{jcn !Strflcf)«t: rtrui>^>cn. — ©ic Sracbtformation ifJ in ber norb= li(|en Sluscrgne, bei SIermont, burcb ten ©oniit ' «jaralteriRrt, ireldjer ben ^yuv=be-X)omc, fo wie bie ' l>ena(bbarten §)ügef ^Utit-Siit^ct, Gtieräo", ' ©arcouv unb einen Sbeil be^ ^u9 = Sbobinc ' biJbct. Tfie ütnbaufnng, wetcbc bloß aug 9h;afoIitb .gebilbct ju fein ftbeint, ift >rei§Ii(b , gelblicb, mancb-- ■ mal grau ober rötblit^, geiröf^nJid) jiemlic^ feft, ob= 'glei* Vi'i'i'f«/ 'f'*t u"b man^mal erbig. ©ie ift ' jjenilic^) oft oon S^tor burcbbrungcn, ivcfcber ent= ' ttctc!)t, wenn man Se jerbricbt — ein llmflanb, tcr 'on bie @afe erinnert, bie in rei4>Ii(ber 9]?enge auö ' ben tbätigen Sultanen auöftrömcn (§. 44). Stidjtii jetgt \)itT an, wie biefe Dome entßantcn ftnb; ba fi(^) ■ aber baffelbe ©eftcin atö ®änge im IKont-Dore unb gantat ocrftnbet, loo ei juweilen in tleincn §)ilgeln • ttuäläuft, fo ifl ju »ermutben, bap ei in oer|d)ie= benen fünften auf ber 3?icbtung einer ©palte ju jag ■^getreten ifi, unb ficb fogar über berDeffnung, burc^ 'wtldjc üe auetrat, aufgehäuft bot. ®ott)o^t im ^Kont-Sore alä im Santaf ifi ber JBoben ttjeit complicirter ; e^ !ommen bafelbft fe^r »feie Strien bcö Sracbpt* »or : ei finben ficb namtic^i ' Jicr granitartiger, bornblenbearfiger, porpbbrartiger, •jnit allen möglitben Wobififationcn foivobl in ber 'Quantität al« Stnorbnung ber %i)eiU, unb burtb gtöpere ober geringere ^orofität: fie büben balb onjetn ftebenbc Serge, batli befonbere Srac^ptbecfen unb fetbß bcfonbere Slrten »on ©tromen. ©e^r bäufig lommen barin bie S3imöf}ein=@cb[a(Ien unb ©taub= ou^reürfc »or. Die »erglaöten ©ubftanjen bringen mancbmat au(^ barin ein, bo(b ober nur in geringer SWenge, entrocber afö eine 2trt »on Sager, bie mit ben i&im^fteinen in Serbinbung fieben, »oie j. S. im 5Kont-Dore ober ali ©äuge, wie im Santat. ©ie ÄlingfJetnc fc^eincn bie neueflen ©ebilbe beä Sobcnö jufein; ftc ftnb fctbfl auf bie fiaubartigen SimäHein^ ablagerungcn aufgelagert, auf weltbe t>ai SBaffer jcrftörenb cingewirtt bat, unb burcbfcbneitcn biefelben felbft unter ber gorm »on ©ängen. 2Im OTont=Dore finben fie fitb an ber 2lupcnfeite ber SBerggruppc, tt>0 fie fttb an eine bcfonbere Srbebung tn'üpfen ; am Santat jcigcn üe fitb aÜ fiiemüit) jablreiibe ©änge in allen J^citen bicfer Serge ober aucb ali Heine §)üge( in beut Srficbungötrater, ber ficb im Scntrum finbet. Der SWqcnc unb ^Wcgat ftnb merfwürbig — einer- feitö bureb baö 9?ic6toorbanbcnfein ber biniö'ftein' ober ftblatffnartigrn ©ubfianjen unb ber i^liJt*abtagerun= gen ; anberfcitä burcb bie innige SJcrbinbung ber 2ratbptc, gewöbniitb ber biegten ober porpbprartigen Sratbpte mit ben Stingfteinen. 35otb finb bie It^t= genannten im 2lttgemeinen bie »orberrftbenben ©e« fteine unb geben ber ©egcnb ibre eigentbümlitbc f bpfiognomie — eine 3ufommenf}e(Iung »on ^ic'« unb flateaur. 5D?an ficbt, bog bie 3:rad)vtgruppen binfitbttiib ber geföartcn, bie fie barbieten, auperorbent(itf) »er= anberlitb finb. 3n grantreitb finb bie »erglaSten ©efteine nur locnig entantfett ; bagegen ftnbet man, bap fie fe^r bäufig in geroifTen Sbci'ff ber ©ruppen »on Ungarn, auf ben lipariftben unb canarifcben 3«^ fein unb in gewüTcn Sbfi'fn »on SKexito »orfommcn. 3br allgemcinfter (If;arafter ift bie gegenfeitige Un= abf)ängigfeit ber »erftbiebencn SJarictaten, »on benen gereöbniicb jebc für fiib einen Serg ober pÜQel ober aud; bcfonbere Derfen, bie tt)abrfcbeinIi(^) »on irgenb einem ©ange bfrrü^ren, bilbet. Sie eigentltiben Älingfteine werben burcb ©äuren angegriffen, finb jiemlitb feiten unb ftbcinen ben Safattcn »orouäju^ geben, welche, wie fie, »on ben eigcntlidien Sratbbten unabbängig finb unb ficb aupen berum jerfireut finben, wenn fie mit ben Sracbptgruppen in 55erbinbung fieben. 3n ©eutfcblanb unb ©d^ottlanb gibt ei Ätingfieine, wet^c mit bem Safalte »erbunben finb, obne irgenb eine 2tnbeutung ober ©pur »on einer eigentlic^icrt 3;raei9tformation. ©cwiffe tbätige SSuttanc finben ficb aufgebecft im Jracbpt : bieä ifi j. S. bei ben metitanifcben geuer- bcrgen ber Salt, weltbe an ber ©pige aufgeriffene, geborfiete Jratbvtbome barbicten unb Dbfibian a\xi= geworfen baben; aucb auf Seneriffa, Saoa^ ©um= bawa u. f. w. fommen folcbe »or. 3lber in Suropa finbet ficb »on fo ctwaö feine ©pur; nur am gupe ber Dome »on (Jlcrmont finben wir Slnbeutungen »on einigen fcbtacfenförmigcn Jtu^würfen burtb ben Sracbpt ()tnburc|, unb i^ugteitb bemerfen wir, bap Rc^ bie »uüaniftbcn Seget auf ber gropeu Sinie ber 3Scr= rücfungen finben, bereu Sicbtung fowobt bie Xrac^)ptc al^ bie Safalte »erfolgen, unb weltbe burd) anbere grope SreigniiTe »orbereitet worben finb. §. 97. SJiotit, 3;rat>t)gaufungen, iceldjc »ir bei ben Safalten unb Sracftijten gefe^en Ijoben; anbet= feit« , weit fte in inniger 58erbinpung mit »ielen anberu ©ebirg^arten fielen, bie nicf)t me^r bic gcn)ö|nlicfecn (Sbarattere ber auf feurigem SBege cntflanbencn ^pro-- bufte barbieten ; enbtiit) »eil man fic fpäter in beut= Uä) auägefproc^encn ©tbicftten, oft niedrere 5Wa[e «jieber!>olt unb fogar in ben febimentärcn Slbtagerungen finbet, reorauö man atöbann ben @4)(up jog, bap fie einen unb benfclben Uifprung finbcn mußten. Diefe ©(^lüffe müfcn jebot^ bf"t(utage burcfiauö Bcrmor-- fen werben, unb bie burc|> ©ottor OTaccutlo^» , bur* ©ebgreic! unb (ionybeare in Snglanb, ©c^ottfanb unb auf ben benacfebarten Snfeln, wo bie fteilen ^tl\tn an ber SKecreStüfte biefe 2lrt »on Seobae^tungen befon= berö begiinfltgcn , angeftellten Unterfucbungen ^aben 'X^atfai^en öercinigt, bie jc|t feinen ßweifet mc^r über bie entgegengefe^te Sfeinung übrig (äffen. Ungead)tct bc« 5Uicbt»orbanbenfeinö »on oerfc^tntf- fen ©ubfJanjcn flellcn biefe gel^artcn unb befonberö bie fogenannten Jrabpgcfieine alte Sigenfdjaften be« Safalte« bar ; fte finben fic^ aiä ifolirt fietjenbe §>ügel unb aU mefir ober weniger auiSgebe^nte *pia= teaur; i^re 2)?affe ift oft in pridniatifcbe ©öulen getjjeilt, bie genau, wie bic Safaltcolonnaben , bic aiiefenbömme unb bie fonftiaen ©ebilPe bcä Safalte^ fludfe^en. Serner finbcn |ic{) biefe ®e|lcine häufig au^ al6 ©finge; unb man bemertt, baf fic^ biefe ©änge oben bünn auöteiten (a, gig. 115), ober in ifirem 58ertaufe {(eine 3?erjweigungen (b) an bie ©eftcine, bie fic burc^fe^en, ffeine Xtjeile (c) abgeben, bie balb ifotirt ft'nb, ba(b mit ber §)auptmaffe bnrt^ «ine bünne ©t^nur in SSerbinbung fielen. Tlar\ti)mai ift taä SJebengcftcin ganj ooll »on biefen SBerjwei« gungen. 'Diefc Umftanbe beweifen f(ar, baß biefe ©öngc feine »on oben angefüllte ©palten ftnb, fon= bern bap man fte nur aU ijon innen nac^ aupen «ingetriebene ober eingefprif tc SKaffen betrachten fann, bie mit fo öie( ©ewalt oufwärtö geftopen würben, bap fte felbft in bie fleinften 3iiffc einbringen tonnten, um Selfenftücf e , bie man aud) juweiten in i^rem 3nnern finbet, abjulöfen unb mit fortjureipen (gig. 115, d). Sltle biefe SBcrSiattniffe ftnb genau biefefben, wie Wir fte im SBafatte beoba^itet ^aben. S« finben fic^ fbenfallÄ bapon bem 2tnfd)ein nac^ geregelte ©(^i(^= ten jwifc^en ben febimentärcn ; auc^ le$rt not^ bie Secbac^tung , bap fte nur SJerjweigungen Bon ©angen flnb. SOTan fie^t bieä ganj beutlit^i bei Srotterniö C3nfel ©fp) (gig. 116), wo ein bicfer Xrappgang mit einer Jrappf5)it^te , bie ffi^ nadjfier in trei SUcfte ttftilt, woBon jwei tcilförmig auslaufen, in Sommu= nifotion ftc^t. üi if} benn nun aupcr 3wcifel, bap bie 3tt)tf(^eneinlagerung ber Srappgefteine in @cf>i*= im »on fonbtgen ©ubfJonjen ba« SJefuItot einer met»r Ober tpeniger weit ^inaua fit^ erftreefenben Sinfpri ung, einer Sintreibung äwift^en bie Trennung bet 5^i(f)ten ber glö^fotmafion ift — ein gatl, ber ^. S. bei ben Safalten Bon 25i((eneuoe = be = Serg Cgig. 110) Bortommt. ©cbwierigtciten gibt ei ^iet btop für baä (Sinbringcn in eine fttjiefe ©patte, welche fämmtlit|e ©c^iic^ten burct)fd)neiben würbe, wie man an fe^r Bieten Drtcn fte^t, weil in allen gälten ber obere X^eil buri^) bie Sraft, welche bic gefc^motjene SSoffe Borwärtö flöpt, gefialtcn werben mup. lim bie 3te^n(ict)!eit, bie jwiftben bem 23afalt unb Xrappgefteine befielt, ju BcrBollftänbigen, muffen wir enblid) nod) bcmerten, bap bie Srappplateaut mit ben Safaltplatcaur in Somnntnifotion fieben CS'fl- 112), ober felbfi bie gcwöfjnlidjcn SaBen (gig. 31, 32) mit ©ängen, bie ba« ganje untere ©efiein burtfcft^neiben unb gewip bie ©ubftanj ju Jag gc= forbert ^oben. 2ßenn nun biefe erfteren Jlnalogien mit ben auf feurigem SBcge cniftanbenen ©efteinen noe^ nit^t au«^ reitjen, fo gibt cö ju bcren ScrBoUftänbigung notb anbere. Die Srappgänge ^abcn bie geli?arten, in i;ie fic eingebrungen ftnb, angegriffen; fie ^aben ^ier Äof)lenablagerungcn burcbfc^nitten, woburd; biefe @ub= ftanjen ba, wo fic mit bem ©ange in Serüljrung ftanben, t^ren §iarjgebalt eingebüßt baben unb in üöfcfje unb Sote Bcrwanbelt werben ftnb, teai man in me|)reren ^^uiittcn bon ©taftorbfbire fic^t. SBo anberö ftnb bie Bon i^nen burc^jft^nittencn Salfe bi« auf eine gewiiTe Sntfernung Bom Serüljrungöpuntt trpftatlinifct), tiJrnig geworben, unb entbalten ®ra- naten, Slugitc, -5>ornb(enbe, 2lnafjim, ben fiie fonfl wo nitbt cinftbtiepen — fo in 'piaäncwitb, auf bet 3nfel Slnglefcp, auf ber 3ntel Ifjirep u. f. w. Die ©c^iefertbone finb in Berftliebencn 3afpiö umgewan= belt; bie ©anbfteiiie ge^en in ä^nlicfee ©ebilce über — wie j. SS. in mehreren fünften Bon ©cbottlanb, unb mancfjmat werben fte in berbcn Ouarj umge= bilbet, j. S. ouf bcr 3"fe( ©tp. 2tucl) fetbff bic ©angart ft^cint, iiibem Üe Berft^iebene ©cbirgöartcn burt^fegt, ben (Sinffup berfelben erlitten ju l;a6en ; unb eine bcr intercffanfeftcn S^atfat^en ift bic Um« änberung eine« Srappgangeä in ©erpentin in ben= jenigen J^eilen feiner aSoffc, bic ftd) in Salfe ein« gefc^loffen finbcn; bieö ftc^t man j. S. ju Slunie in ''Pettf)ft)ire. ©affelbe beobachtet man aut^ in ben fprenäett bei ben mit bem 9Jamen Dp^it bcjcitl)neten ©tun- fteinporpljpren. 2)üfrenop ^at bicf)te Äaltjteine in bet 9iä^e jener ©ebirgdarten, burt^ welt^je fie gehoben werben finb, frpffatlinifcb, bolotnififc^ werben fe^en. ®ä fc^eint fegar, bap biefe ©efteine burtti bie Sin« wirFung ber Dp^itc ober ber ©ubftanjcn, bie jugleit^ frei werben , in ©ppö umgewanbeift worben ftnb, benn überall begleitet fie biefe ©ubftanj, unb finbet fid) auf ber ganjen Sänge ber ©ebirgdfette an feinem anbetn Dttc mejir. §. 118. Serpentin un^ idiaßa^c, «erf^ie: benc «Porpft^rc. — ®ie ©erpenttne (fte^c bie Sbaraftere berfelben in ber SWineralogie), in irelt^c wir einen ©ang, ber in eine Äaltablagetung einbrang , ftt^ utnbilten faben, begleiten jtemli($ bäufig bie Irappgefteine unblJierite; auc^ bilben fte fe^r pufig für fu^ allein ©änge, um wetttie ^erum man alle bereit« angegebenen Setönbetungen einet gelSott bemertt. aber nirgcnb« jeigen M biefe Sptfat^en in gröperem «Wapftabe, alä in Sigutien, gig. 115. ein Sruppaana in Sriaiib. Jij IIb Srotipafllfin r k«« in Me gloff#i(f)tfn tft 3"f«I Sti) emßflriuißtn ifi. Äblrtjerunofit burd) nulhmttfdji* Stiötighiit. 387 reo tie ©erpeniine unb tie Sup^otibe (ein ®emtfc() »on 2llbit unb ©cfjiKtrfpat^ : fie^c bte bcibcn arten in ber 5Kinttatogte) auf j'ebe SBeife in bic Aalt- ablagerungcn, bte ber Suraperiobe angefroren, ein= flefprtgt finb. Salb bilben fic Oängc, bofb fictlen fie mdt^jtigc ©c^ic^ten bar; oft jetgen (te fid) a(ö XrümmergefJctne ieber 'äxt, irclcfc bic ^Warniorarten biiben, bie unter bem SJamen, aniiteiS ®riin, egpb- tif*es @rün, S'Jeergriin u. f. n?. betannt finb. 2)ie Salftleinc nun, bie mit biefen Selsarfcn gemengt ^nb, finb alle förnig, unb bieten un« ben fdjönfJcn ©tatuenmarmor, bie prcic^tigflcn, glänjenbflcn Tiav morbreccicn bar; boc^ bemerfcn wir, wenn n>ir jte mit Sorgfalt »erfolgen, baf fie ftd) ganj an bte btdjten unb me^r ober weniger erbigen Äalfc, ber uingebenben ®eßeine, »on benen fie offenbar bie (5ortfc_gung bifben, anf(^(ie^en. ©ie Äoljlenft^iefer unb ©anbfieine . UH'tcbe mit biefen legieren »cec^feU lagern, finben firi; in ben anbern in »crfc^icbene SSarietaten beä 3n<5bi>3 umgewanbelt. Daö auftreten ber Slugitfelfen , ber Tiday^re unb ber anbern '}*orpf)9re, bie fi(|) ^ier onfc^fießcn, ^at llmftänbe berfetben 5(rt erjcugt ; S. i>. 23ud) W fie fdjon fett fange M in Svrol oorfommenb bc,^eit^= net unb fte fpatcr in ber obern Sombarbie »erfolgt. auc6 ftnbct man fte in ber ganjen Sönge ber 3ilpcn, unb jeigcn fit^ in ber nämiidjcn 3?i(ttung in ber firobence, in ben gfJerelgebirgen. 3n ber 5Jäbe tiefer ©efleine, irefcbc id i^rein ju Sagebrec^en um fä) bcrum bie fialffieine »erfc^iebener Formationen getioben, »erriidt, »erfcboben unb in bte anormalfien Ziagen geworfen ^aben, finbet ftefe 2(Ueö ganj umge= prjt. Die ÄalffJeine werben überall, i»o fie mit biefen 'JJorp^pren in Serü^rung finb, auf beträtet» lit^e Sntfernungcn ^inaug in Dolomite umgewanbclt, unb jwar fo, bap biefclben älblagerungen auä ein- fot^em Aalt in einem i^rcr J^eile, unb aus riffigem •Dolomit in folAen Steilen befte|)en, Welt^e Rc^ ben frpfJatlinif^icn ©efieinen (gig. 117) annäfjern. Unb SoIcmilfiHbung mtä ien flolfm. wai noc6 merfwürbigcr if}, in ben wenigen organift^en lleberrcfJen, benen man in biefen mobiftcirtcn Aalt« (leinen begegnet, ftnben ficfc felbft bie l>arte ©cbale ber SWufcteln ober bie SWabreporen »on gijagnefia burc^brungen : bieg beweist o^ne aSibcrfprud», bop ttne crfi naä) ber Stibung ber Silblagerung ©tatt gehabte SBirfung bie Dolomite erjeugt l;at, benn ei «rifliren teine Tlu^dftln, feine 5Wabrepore, welche natürlich Weber im lebenben, notfe im foffilcn 3uflanb, ba, wo bie Ablagerung teine Umänberung erlitten ^at, 5Kagnefia entf)iclten. Die felbfpatf>l)alfigen ^orp^pre jcigcn oft auc^ d^orattere, wel^je feinen 3weifcl über itjre ®ntftebung auf feurigem Sßege übrig laffcn. 9lid;t nur finbet man fie in allen geWarten als ®änge, fonbern fie »erhalten fid» au(^ ganj genau wie bie Jra^pte C§. 953, inbem fie burc^ jerfprungene ©efieine ge^en, bereu jragmcnte fic }u Songtomerate jufammcnba- den; fo fielen fie oft mit ben Slblagcrungcn fanbigcr ©cbitben, bic fie in i^rcr 5Ja()e erbärteten, in innigficr 3?erbinbung. 3Wan fic(>t bieS aut^ fe^r bcutlid» in ben Oebirgen »on Sfieref, in ben 3?oge= fen, in fe^r Bieten fünften Deutfe^fanbS , auf ber 3nfcl ©tp in ©djottlanb u. f. w. ; unb bamit nit^tö ju ber aSergleic^ung fe()lc, fo bemertt mon noc^ in ber 9?ä^c biefer ^orp^pre »crglaSte ©ubfianjen, bie wir unter bem 9?amen SRctinit (f. 5Wtneralogic) befi^rfeben ^aben, wett^e, wie bic Dbfibianc, in »tr= fd)icbcnc fteinartige ©ubfianjen übergeben, o^ne ie= toä), wie biefe, Uebergonge jum SimSficin 511 jeigcn. 3m ©feintoblcnbcden »cn 2lrrouv, fübltd) »on Slutun, finb foldjc ''Porp^prc in fioblenfanbftciue unb felbfi in bie ©tciiifoble ein>]ctriiiu]cii cTsiii- 11^); unb bie Jig. 11s. (Sin imä) 5)crpOi)te tut(^((f)iiilteneä Slelntc^tenlasfr. * Bcrbrcnnltc^e ©ubfianj ifi in ber SJafie trorfen, gtän- }enb unb feljr fcbwammigt ober poröfe geworben; ber ©anbfiein i)at fic^ »erbärtct, unb bic ctngcfc|loiTenen gelbfpatptj>eile finb gefrittet werben. §. !)'J. ÖJtaiiit. — es tann fein Bwcifel me^r obwalten über bte f;curige 3Jatur ber »ortjerge^enben gelSarten, äufolgc ibrer Slrt unb SBcifc, wie \ie in fämmtlit^c älrten »on Ablagerungen eingcbrungen finb, unb über bie 5Wobififationen, bie fic in ben »on ijincn burrfrfc^nittencn ober gcbobenen ©eßeinen bcwirtten. 9Iicbt onberS »erliält cd fid) mit fämmt= lidien granitartigen ®efteinen, b. I;. mit ben eigent- lid;en (Graniten, ben ©pcniten, bie i(>ncn bem 2luS= fc^cn na* me^r ober weniger gleid)en unb in biefclben auf jcbe Slrt übergeben, ferner mit gcwiffcn @neif- arten, bie ^i<^ unmittelbar an bie einen unb anbern anfcfeliefcn, u. f. W. SS ge^t aucb in ber l^at auS einer SUfenge Seobacfetungen , bie juerfi in Snglanb burcb ben Dottor aWaccuUodi bcwabr^citct unb fpätcr »on »ielcn (Üeologcn »cr»olIfianbigt würben , berbor, ba§ bie ©ranite, bie als mafiige ©cficinc auftreten unb fogar fd)on baburtb »on ben burd» baS SBafi'cr gebilDctcn unb gewö^ntid) gefc^id)ieten Ablagerungen fic^ unterfdjeiben (§. 64), in i^rer Srfdieinung fi(^ genau wie bic Srappfelfen , bic Dicrite unb bie *por- pj)pre »crbaften. 3m Xbale ®len • Jtlt tu ©cbottlanb finbet fi(^ ber ®ianit tu Äaltfittnablagcrungen eingcbrungen, welche mit bem UrtfjonfdJicfcr (gig. ll'O we^fellagcrt. wo er mant^mal bte abgefonbertcn Sbetle (a1 »or» wärtö fioiJt ; au* tm Wranit felbfi finben ^ä) SBru*« fiürfe (bi biefer Äaltftcine tingcfd)tofi'cn. SWanibmal fjnb eS fcntred)tc ®änge, weldic baS ®cfiein entwe= ber ganj burd)fd)neiben ober fi* barin wie bie Dio= rite unb SBafalte austeilen, waS autb jugtcfd» ein SeweiS ifi, bap bie Via^t »on unten berauf gefom^ men ifi, unb bap fie mit einer großen ®ewaft mupte »orwärts gefdjoben roorben fein. ®ol*c S^atfacjen ' A nftberunßäftoac; — G Sofdenfanbiltia : — H StJinfo^le ! &f0ltrgtf. Sifl. IM. 3ig. 119 u. IM. (Sintringtn tcä (Branitä in i'errtlebtiie gdäattcn. jetgcn fit^ nun iiic^t bicp in einem bcfonbern Drt, fonbern mon t)ai fie aucfj in allen Jbettcn bet SBett ieobadjttt : fo in teii 2ll»en, »cii Rranfreicb, @a= »oycn, bei- toc^weij, in ^Jormcgen, in allen *})un!ten »on Sngtanb, in SRorbamerita, am Sap bcc guten |)offnung, u. f. w. Der 3u|ianb einer bicfflüfTtgcn ©(femel.^ung, in ttjcldiem bte ©ranite fi* befanben, nnrb nocb burc|) bie 3lrt unb Söeife angejeigt, roic biefe ©eRcine ge» ttiffe g'ögablagerungen eingefcbtoffen ober lief) über »crfc^iebenen gcrmationen, burcb tvetcie iie bin= turc^gebrungen fiub, ausgebreitet baben. 3n ben ©teinfoblentagem »on Sa fUm fSorrqe), im ©üboßen »cn Itffcl, ifJ ein it)eU bcr Formation »on ben porp^vrartigen ©raniten, bte fitb ^er bar= über unb barunter finben , eingefcbtoffen worben, Cgig. 121). Sie ©teinto^le ifl bicr. ific auf bem gig. 121 ©teintoljtenlaäei , ganjen 'piafeau barf, unb fcaä Sager überbaupt febr in Unorbnung. 2ln jiemlicb »ielen Drten finbet man ben ©ranit über fämmtlicben gtö^ablagerungen »on ben ©(liefern unb ben ältcflen ©efteinen an biä i^u benen ber 3uraformation liegcnb. 5)inftcbtli(b biefeö leßteren ?alleä liefern bte Sllpen »erfcfeiebene 33ei- fpiele, i»o man bie übcrgclagerten frpfialliftrten @e= fjcine unb bie barunter liegenbe glo^ablagerung }u= 8tci^ fe^cn fonn CSig. 122). ©nblit^» bat fii^ in giß. 122. UtteriüBcrutia teä Oronitä auf SeKinrntartitben. ®(bottlanb, bei Sanbfibe, wo ber ©ranit eine SWaffe »on ber ÄaltHeinformation , wooon er Slödfe ein» Wim, burcbbrungen ju babcn fcbeint, eine Sreccie ouö Salf= unb ©ranitfragmenten , bie unter ^d) bure| ein granitifd)eö Sinbemittet »erbunben finb , gebilbet — ein Umftanb, ber mit bem bei ben ^porpbprcn unb Sratbpten angegebenen eine 2lebnlicbteit bat. Die ©ranitc »on ber Bretagne, »eltbe in 'faxiä ju Jrot-- toirö, ©renjfieinen, }um 5*'t^ef*ol beö Obeliätcn Suror ongereenbet würben, finb b^ufig »on ecfigcn Fragmenten angefüllt, bie jumciten fo jabtrcict) jlnb, bop ibrc SiJaffe einer äSteccie gleitbt. Sic SinTOtrtung ber ©ranitfelfen auf foltbc ®e-- fJeinc, in »el^ie jie eingebrungen finb, ifj no$ bie nämlicbc, wie bei allen »or^crgebcnben gcläarten; bcr bicbtc Äatfftcin, bcr 3uratalf unb bie Srcibe »erben in törnige Salfe umgewanbelt, ivo bie orga= nifcben Ueberrefic am bäuflgfien »erftbivunben finb ; Rc babcn lebbafte garbcii jcber Slrt — bie grüne, rotpc, fi^marjc u. f. t». angenommen, babcn ficb an bcr SSerübruHgöjlcltc mit ©limmer, ©ranaten, ^Jorn» blenbc unb »crftbiebenen anbern frvPaUinifdjcn @ub^ ßanjcn erfüllt. Dft finb (tc in Solonüte umgewanbelt ivorben, »cltbe nirgenbä reicbliibcr »ortommcn, als in ben (yranitbilbungcn, unb juroeilen in ©ppö, ivie eö bie üJJaffen bicfer ®ub|}anj bcioeifen, »on benen man baä üluögcbenbc in gcwtffcn Sreifen bcr Sllpen ftebt , i»ät;rcnb man auf ijjrcr gortfelung in ben bcnacbbarten S-bälcrn nur reine unb einfacbc Salfe bcmcrti. ©er ib"« unb »erfcbic^enc fanbige ®ub= ftanjen tserben in QafpiS umgcbilbet, ober erfüllen fie ^ii) mit ben »erfc^iebcnen, bereite erwäbnten @ub= Ranjen unb ncbmcn enblicb bie (Sbaraftere bcr ©lim» nier« ober Jaltfcbiefer, waä man bcfonbcrö in ber Jarentaifc bemcrft, unb beö ©neipeö an. Sie ein- färben ©anbfleine ber glö^formationen finb jii ©tbicb- ten auä förntgem iZluar',c in bcr 9?ä^c granitifc^er ©ubfJanjcn gcmorbcn. Wanä^mai bcbalten bie um= gcänberten fttiiefcrigen ©anbRcine notfe bie fanbige ©truftur bei, obgleich) bie 5Kineratien eine bcbeutenbe gefligfcit angenommen babcn; fetbfi bie @limmer= fdjicfcr, in welcbe fie übergeben, fcblie^en notb bie unb ba bünne ©ibitbtcn »on Onarjfanb jtvifcben ben ©ümmcrblättcrn ein, welcbe bie Ueberrefic alter »eränberfer ©anbfJeinc anjujeigen fcbeincn: bie« l|i ftbon längfl »on *piapfair im ©rampiangebirge in ©ibottlanb bcobaibtct rcorben unb erinnert aucb an ben geringen ©rab »on gcRigteit, i»ef^e ftellenmeife bie ©limmerfcbiefer bcr SKaurcö-öcrge jwifc^cn 2:ou^ Ion unb 2lntibeö, fomic blejenigen barbieten, bie man in Sraftlien beobatbtet unb mit bem 9Jamen SiefO" lumite bcjeicbncte, »elebe Uebcrgänge in alle mög= lieben 9?üancen be« ©anbfieine^ bilben. Sic ©ranitfelfen, bie, t»ie mir fpafer beuflit^ febcn werben, »crfcbiebcncn Sllterä finb, fommen auf ber Srboberflfdibc aupcrorbentlitb retcblicb »or, finben fid; cntroeber in febr boben ©ebirgötetten ober bilben abgerunbete, auf i^rer Dberflacbc »ermitterte $>ügcf, unb beberfen bcbeutenbe SänberRrctfen. 3n granfreii^ febcn mir fie in einem grofen Jbcil ber Bretagne, in ber aHitte beö Äönigreicb«, 5. S. in Simoufin, iit ber SluBcrgne u. f. 1»., fobann in ben 'pprcnäcn, in ber Saupbine, wo (le ficb mit ben ©raniten ber aipen »on ©a»open »erbinben, im 5Wittelpuntt »on SSurgunb, in ben Sogefcn, wo fie fitb «uf bet an= bem ©eite beä Sibcinä bis in ben ©ibwarjwalb fortfegen. §.100. ©rilaflcr, ^rjoängc, «Storflücrfc. — Sie Solomitbilbung unb bie ©cbwefelung berSalfc, bie ©egenwart »erfcbicbener OTincralfiibRanjen in ben SfJcbengeReincn finb niebt baä SinAtge, n>ai fit^ an ben austritt ber auf feurigem aBege entftanbenen ©ebirgSarten auS bem Onnern bcr erbe Fnüpft. es erfüllen jtcb aucb ba, wo fttb baS neue unb alte ©eRein berübren (gig. 123), bie Ablagerungen mit »crfcbiebcncn Srjcn, bie entweber cingefprengt, ein= gewacbfen ober in bie SifTe unb jwifcben bie ©d^it^itcn Äbliigfrungt-n burd) »ulkantfd)f «tl)ättflkitt. Sig. cu'iljrungfi'itllt ta- ®ranitc eiiigcfpri^t, otcr fiiblt* aucb in Heine, tniindimaf unter fic^ imä) biinne Schnüre »crbtmt'cncn l'agcr Bereinigt flnb. Sicä jeigte uniS Sufrcnoi? (jinficbtüd; tcr Sifencrje, mld^c in ben fprenäen norfommen unb weicht man entnjcter in ben Äalffleinen ober jmift^en biefen gtögablagerungcn unb bem (Sranit finbct, ber ba»on bic fePgercorbenc ^Waffc geboten ^nt. Sic« Itejt man aucb noc^ an fejr »telcu Orten bejiigli(^ ber Srje jebcr 2(rt, bie man ba finbet, wo fiä) iic trvflallinifcijen äliinerolien unb bic bcrfc^ie= benen glöggebilbe, .v 5B. bie SIrfofen »erfc()iebenen SlltcrS, mlfiji baö ®ranitulateau be^ OTitferpunttcä wn Sranfreiib umgeben ober aucb tie Äalffteine, ipetcbc fie bebcden; man finbet fte aucb an ber 2?cr= binbungöfleüe ber ®ranite ober ^orp()i)rc mit bem @nei§ nnb ben Sbonfcbiefcrn, bie fie aix fcbr iMcfen Drten gf()oben I;abcn ober in t>ie fte eingcbrungen f?nb. Dieö ftnb nun Srjlagcr, bic offenbar mit ben feurigen aStrtungcu in Scrbinbung lieben. SSai biejenigen betrifft, bic ali (Sänge erfcbcincn, fo ift jucrft ju bemerfen, bag man niemalö ©efegenbeit battc, fie fo tief ju Bcrfolgen, baf man entbecfen fonnte, ob fte in ber Jiefe feilförmig auslaufen, unb ftc{) baber in ©patten finben, bic auf ber Qberp[cicbc aufgefcbroffcn fiinb ; mä^renb man fie nacb oben alä biinne SWaffcn, 3. 3. ^u 3oa$im«t^aI in 336^men unb an fe^r oielen anbcrn Orten, wai bie ff einen 2tbcrn betrifft, bic man nad) unb na^ abgebaut bat, ju Snbe laufen fab. ©cbon biefer Umflanb »cran- laßt und äu ber %nna^me, bap bic Srjgängc burcb einen Srgug Bon innen naäf außen, it)ie fämmtlicbe fc(ion eriüä^nte fiein^iaftigc ®ängc cntflanben finb. 3iü(^ fieben biefe Mrten Ben Sännen mit ben anbern in innigem 3ufammenbang fo finb 5. S. ju ^'ont= gibaub bie nämlichen ®änge baii> granitifcb, baib mctatlfübrenb; in Bieten anbcrn Orten begleiten mc= laflfü^rcnbc ®ängc bic <).iorpbvr= unb felbft bie Safalt- gängc, iwie in Sobnicn, unb tt>cnn bie beiben Wne- xaiien ficb gcgcnfeitig burdjbringen, fo i|i balb ba^ eine, batb baö anbcrc Borberrfcbenb. Stnberfeitä finbet man febr bäufig in ben nämtidjen Sotalitätcn Scinfübrenbe unb jugreid; erjfii^renbe ®äiige, bie balb mit einanbcr fiaraUelfaufen, balb fic^ auf Ber- fc^iebene SBcifcn burcbfrcujen, inbcm fte einanbcr auf btc ©eitc brängcn unb baburcb gcgcnfeitig mebr ober weniger auggefprodicnc SRiiden ober aScdjfet bifbcn. Salb florcn bie fieinfiibrcnben @ängc bie metatIfüSi« renben, balb ifi baiS llmgctcbrte ber gatt: fie Ber- baltcn ftd> in Mtm genau auf biefelbc aSeif^c, unb unmöglid) lägt fid) annebmen, baf |ic nicbt ben näni» Iid)cn Urfprung baben. 3iu(^ woaen tt)ir bic SBcmcrfung beifügen, bo6 bic ®änge im Sittgemeinen bie großen ©törungölinicn ber gtbtrufic Berfolgcn: fo fiebt man j. S. in ber StuBergne bie §)auptgänge Bcrfdjicbener 3}?ineratfubftan}en in ber großen ©törunjjölinic bin-- fJreidjen, burd) bcren ©palten fic^ bie ©ebirgSfette bcä ^uB=bc=©ome crbobcn t}at ; in ben SSogcfen finb fie mit bem großen 3?üden, in »cldiem ficb biefe ©ebirgätcttc enbigt, paratlel ; enbltt^ macbt man überall bie Semerfung, baß bie ©cgcnTOart biefer Iblagerungen mit ben Berfcbiebcncn Sinien ber Sr= bebungen übereinfJimmt, toai ibr äluffud^cn bebeutenb erictditert. 3n ben metaUfübrenben fangen ober Srjgangen entbectt man ben Stnfiuß bcrjenigen @änge, »on welchen fte burcbfdJnitten finb ober ml<^t längö i^nen ()infircid)en unb bi« ju einer gewiffen gntfernung binauö fotdjc ©ubfianjen in biefelben einführen, iBc(d)e man biö babin nit^f barin bemerfic. ®er ginffiiß ber burcbfd)nitfcncn i5cl«art läßt ficb eben= foiüobl an ben (frjgängcn, aii an ben 3;rappgän= gen wabrne!>men C§. 'J7) ; unb fc^on lange if} c« ben Bergleuten bcfannt, baß ein armer ®ang In einer bcfiimmten ©cbidJte plößlicb reid)cr tüirb, wenn er in einen anbern tritt ober umgefcbrt; ba(;cr oft bic plö&tic^en, gön|iigcn erfolge unb bic unBOrber-- gcfebcnen ungünfiigen in ben Sergwerten. Da bie (Srjtagerflöltcn meifienö nur eine 2lnj)äufung fleinerin allen 3iic|fungcn ^in . Berlnufenber®änge(gig-124) . obcreincreicblic^el£in|}rcuiing in einem ©cficine finb, ba(3 ibir aiö auf feurigem 2Scg entftanbcn, anncfjmcn müijen, fo iji tS Hat, baß biefe Jlblagerungen *}5robiitte »ic bie fo eben cr= iräfinten finb. Siefc (ärjlagerllättcn, bcren ^aupt= fäcljlicbficn 3innerje, ihipfertieS , «Kagneteifen fübren, baben ®ranit, ^orpbpr, Bcrfd^icbene magnefiabaltige ®ef!etne, iBorin fid; bic Crjc befinben, jur fianpt» maffc. ©aS ©torfmcrt Bon 3inniBalb in SBö^men bietet einen befonbern, in einen "pcrpbpr eingefdjloj^ fenen ©ranit bar; baö Bon Slltembcrg in ©ac^fen ifl eine porpbprartige, in ©neiß eingeft^loffenc SJaffe. t)aö berübmte Sfagneleifcnlager Bon Saberg in ©t^iBCbrn ifieine in ©neiß eingefcfjloffencDioritmaffe; t>ai Bon Sogne in ^iemont ifi eine ©crpentinmaffe, bie in faltbaltigen ©limmerfcbiefer eingcfdiloffcn ifi. Siefc Grälagcrfiätfcn jeigen oft eine unbebcutenbe Sicfe. Vit ®rjtagcr aU geregelte ©^ic^tcn finb bloß ©änge, iBclcbe ber ©cbicbtung ber gormation, wie wir tä bei ren 2;rappgc|ieinen gefeben baben, folgen C§. 973, ober aucb, wie bier oben, 3lblagerungcn, bic fiel bei ber Sßcrübrungö^elle ber gtogfcbicbicn unb ber gcfdjmoljenen ©ubfianjen, wclc|e biefelben ge* boben baben, ficb bilbeten. 2Btr muffen uni3 bier nur allgemein faffen unb ^inpcbtlicb ber einjelbeiten auf baö 55Sert Bon gour- net, betitelt „Etudes des depots mctalliferes" Ber= weifen. On^effen ifl eö bo^ notbwenbig, baß man bier noi| ein SBort (»injufügt, um einer Scrwccbälung ber Sager unb ©änge, Bon benen wir Borbin fpra= d?en, mit gewiffen Sifcncrjablagcrungcn Borjubeugen, bie fiel in ben glögformationen finben. Unter biefen le^tcrn bilben bie einen mebr ober weniger au«gc= bebnte ©cbicbten mitten in ben Salfformationen, wdbrenb bie anbern ©palten auägefütit baben, welche oben erweitert finb, nidit tief ge^cn unb mancbmal mit .?)öblen in SJerbinbung ficben (gig. 125) ; bied finb alöbann Sbatfacben, eine gauj anbcrc Slaffe geboren, aU bic r.^5 'efcbricbenen, unb Bon benen ju fprec^cn wir fpäter ©elcgenfieit {»aben Sifl- i25. üiusfüuung »er SpaU werben. §. 101 Stdecmeine ^olderung ; Wtta= i«. — 2luö allen biefen Sbatfacben, bie wir nocb mit unenblicb Bielen anbern burcb t'ie ®in= jcttieiten, welcbc bie jablrei*cn Totalitäten barbieten, man bereu äl^nlieibc beobadjten tann, bätten Bcr^ mcbren liinncn, muß man offenbar folgern, baß bie frvfiallinifdien ©efieine, bie alle auö außcrorbentlic^ manc^faltigen unb unter fid) gemifdjten ©ilitaten ge- bilbet finb, auf feurigem Sfflege erjcugt würben ; baf fte ju Bcrfcbiebencn 3citen fämmtlicbe glö^gebilbe ge« fJört, Berrüctt, geboben, unb überhaupt bcren Waffe auf jebe %xt Beränbert laben, unb boß bfefen gro« 390 <Ö*rol0gif. ßcn ^^änomenen foroo^l jrte fic^tbare Unortnung ober Störung ouf tcr ®rt)oberfIäc|c unb fcimmtli(^e aufeinantct folgenbc Setäiiberungen, bercn ©puren man bri iebem ©cjiritt geivaljrt, jugefc^ricben werben müfjen. 3Benn man btc erbigen unb biegten Saite in ber gjä^e jener »erf^tebenen gel^arten ti-vfJatlinifc^ it)er= ben, mit »erfi^iebenen ©ubflonjen, bie ite in einer gei»i|Ten Entfernung nici)t mel)r enthalten, üä) erfü!-- len, SJiagnefia aufne()mcn, ibobei fie in allen Zin= len rijTig würben, unb fie mit einer gröpern ober geringem l'cicbtigtcit »ermittcrn fafi ; wenn bie 2l)on= fcbiefer, bie fanbigen ©ubfJanjen in nerf^iebenc 3aä-- ■pi^arten umgewanbelt werben, (iSIimmcr unb .?ornbIenbe aufnehmen unb bie e!>araftere ber Öneipe, tcr ®Iitn- mer= unb 2atffct)icfer anncl;men ; enblid) wenn bie ©anbfieinc feftc Duarjbänfe geworben finb, fann man fi^ alSbann barüber wunbern, bap bei ben mei= ftcn ber gegenwartigen (Geologen bie 3bee Pon »oU- fJanbigcn Ikranberungen, bie in febr »ielcn glö^ab-- lagerungen gefcbaben, Gingong gefunben bat, unb beiß man fi* bei ber Srflärung einer 5D2cnße Zf)aU fachen, weltbe uns befonberä bie aücn, mit bem SRamen llr = unb llebergangöformationen bejcitbneten ©ebirgSarten barbieten, auf biefen fdpon «or langer 3eit burcb §)utfon, 'piopfair unb ben Sottor !Kaccul= lod) wahrgenommenen aJJctamorpbi^muö flii^t? Ttan tann ju ber SSorauöfegung öeranlapt werben, baf mancbmal ein wenig Ucbertreibung bobei f}att= ftnbet, fo aupcrorbentlicb erfcbcincn bie Jbatfacbcn ; ober man müpte offenbar ta6 läugnen, waä gewip, was augenfcbein(itt) ifi, wenn man nie^t jugcben wollte, bap eä fornige Saite, Dolomite, @limmer= ftbtefer, Oineipe, törnige Duarjc, u. f. w. gibt, welcbe ba« Siefuftat einer an erbigen unb bieten Saltfleinen, an 2ion, @anb, u. f. w. bie bureb 9iieberf(blag ficb gebilbet baben, «or fic^i gegangenen ajeränberungen finb. Diefe 3b""' t'' beuiJ"tagc bcjcicbncnber gcwcr= ben finb, weil fi'e burcb ein eigencsJ Sort auSgebrürft werben, finb jebocb nicbt burcbauö neu; eä finb in ber Zt)at alle geologifcbe 2trbeiten bamit erfüllt, unb bie Xbatfacben finb barin nicbt weniger mcrtwürbig, wenn fie aucb gleich in anbern 2lu8brücfen gegeben finb. ®ö gibt feine SBeft^reibung »on einer ©egenb, felbfl wenn auf bie Seit üon ©auffure, bellen aSerfe burC^ bie Sreue ber C£injelbeiten nocb fo mertwürbtg finb, jurütfgcbt, WO man ni4)t bie ja^lreicben lieber» gänge »erfcbicbener fanbiijen ©ebilbe in bie frpfJal' Iinif(i)en@efieine, ber fcbteferigen ©rauwacfen in bie Saltfcbiefer, bie ®limmerf(biefer, unb biefcr legieren in ben ®neip, ober autb ben Uebergang ber »erfdjie^ bcnen ©anbUeinarten in bie ©ranite unb ^porpbpre auf benen fte aufruben k,, wabrnebmen läpt. |)eipt baö nitbt bie Jbatfacbe ber Umänberungen , bie Wir bcutjutage SRctamorpb'^i'u* nennen, unb an bie bie 3fit blop noi^ mebr Sinjelbeiten unb eine größere ©enauigteit getnüpft ^at, beutlit^ unb tlar ongeben ? S« ifl gewip, bap, wenn man j. S. bon ben ft^ieferigen ©rauwacfen auögebt unb feine DJitbtung natb irgenb einem burcb Srpflallifotion cntflanbencn ©ebirgc ober tlelncn öilanb nimmt , biefe i flanjen felbfi einen mebr trpHallinifcben Sbaratter annehmen, unb manchmal, ohne bie »on ihnen cin-- gefcbloffenen organifit^en UeberrefJe ju »ertieren, neue mineralifche ©ubflanjen aufnehmen : fo erfüllen ft^ j. S. in ber Bretagne biefe ©cbiefcr mit Srcujflei nen, manchmal mit ©taurolithen bei allen ®ranit^ oblagcrungen. SBo anberä , j. 53. in ben 9?ogcfen, in ben Sergen beö SBar »Departement« , fieht man f?e in @limmerfchiefer, unb biefen in Öneip, welt^ felbfl allmählig granitifch Wirb, übergej)en. Diefc ©limmerfciiefer nun, unb bann btc ®neipe felbll , fchltepen , ata ob bie innige Serbinbung , bie man wahrnimmt, nicbt hinreicbte, Slcern »on fohlen' haltigem ©cbiefer, ober felbfl oon ®raphit, unb 2lbern »on anthrajit ein, welche an m Slblagcrungen er- innern , bie man weitet ba»on entfernt im @rau-- wacfenfcbieferfinbet, unb welche fo auögefprochen ftnb, bap fie jum Stuffuc^en »on »erbrennlicben ©toffen »eranlapt baben. C£ä ifl alfo flar, bap biefe gegarten aUe, welche Untcrftbiebe füe aucb barbieten mögen, nur 5Wobiftta- tionen ober 5Kctamorphofen eineä unb beffclben ©anjen finb; unb ba biefe SWetamorphofen ober Umwanblun- gen in ber 3{ähe ber offenbar auf feurigem Sege cntfianbenen ®ranitfelfen , fich mehr unb mehr auS= fprecben, fo ifi e« auch flar, bap fiie bem Sinflup biefer leitern jugeftferiebcn werben muffen. Der näm- liebe ßinflup erweist fi^ an ben ©anbffcincn »er» fchiebener fcriobcn in folchen fünften, wo fic in unmittelbarer Serübrung mit bem ©ranit flehen : biefe aXobifitationen finb fogar »on ber 2lrt , baß man biefen ©ubflanien einen befonbern 9Jamen — ncimli^ bie Benennung Slrtofe — gegeben hat. ©ie gehen bann in allen SJüancen in ben ©ranit über, unb füllen ficb mit »erfthiebencn OTinerolfub» ffanjen au, bie fic anberwart« nicht einfe^liepen; wa& man j. S. in ben SBogefen hin|t*tli(b beS Sohlen» fonbfieincS unb beU rothen ©anbffeineS , in ben ©e» oennen hinftthttitb beiJ bunten ©anbfJein« , in Sut» gunb in §)inficbt beä ^iadfanbfteinä, im Selap in Setreff ber tertiären ©anbifeine ftebt, bie gewiffer» mapen bie jüngffen ©anbffeine finb. 3n ber Slcihe ber 'porpbpre jcigcn bie ©cbiefcr häuffg SWobifitatiönen einer anbern 31rt. 5Kan ficht hier biejenigen X^üU , bie am meiffen erbig unb am beutlicbfien alä ©ebimentgebilbc auögefprocbert finb, flufenweife in mehr ober weniger felbfpathar» lige, bicbte Sfineralien übergehen, welche ihre fiie» ferige ©truttur mehr ober weniger beibehalten unb am Snbe gelbfpathfrpfiatle einfcbliepen ; ijbrigenä bilben biefe namli^ien ©ubffanjcn Uebergänge in feffe Shone, welche Saltffeinabern , fobann Seme »on ber nämlichen ©ubffanü einfcbliepen unb alte Charattcte ber bafaltifchen 5Wanbelffeine annehmen, wobei fte nur gan^ allmählig ihre fchiefrigc ©truttur »erlieren : folc^e Seifpielc liefern bie Bretagne, bie Slrbennen, baö (?orejgebirgc , baä Jararegebirge !c. Diefelben Srfchcinungen laffcn ficb jwtftben beit »erf^iebenen ©anbffeincn unb ben ^porpbprcn, welche bie ©anbffeine burthfegt baben , wahrnebmen. Die fanbige ©ubffanü wiro allmählig härter, erbält eine gropere J^effigteit , unb (chliept fi^ enblicb auf eine folche 2Beife an ben ^orphpr an , bap man nicbt weip, wo baS eine anfängt unb ba« anbere aufbort: man ficht bie« in grantreich in ben SSogefen , in ber 5Kor»antette , in ben Sergen bcä 25ar»Departc= ment«. 2iae biefe Sbatfa^en geboren in ber Sbat, wenn man »on einigen Detoil« abfieht, fcbon ber altett ©eologie an, unb nur bie Setrachtung«weife h«* fii^ geänbert. Da ftch 2ltle« ju bem Seweife bereinigt, bap bie trpifallinifchen ©ubffanjcn auf feurigem SBege gebilbet unb mitten burc^ bie glöggcbilbe geffopen worben ftnb, fo iff unö je|t aueb tlar, bap biefe legteren burcb ihren Sinflup auf »erfchiebene SBcifett mobificirt, metamorpbofirt worben finb — unb bie« um fo mehr, je näher fie jenen anffeben; unb nur in gewiffen Sfitfcrnungen baben bie SBirtungen »olt= ffänbig aufgehört. Tlan begreift einen Jbcil biefer Wetamorphofett ber glögformationen burcb eine cinfacbe SBirtung bct ^ige, bie nicht ganj ben ©cbmelipunft erreicht, aber grop genug iff, um bie Jcrturbcr iWaffen ju »eränbern, unb felbff bie Cficmcnte in anbern SSerhältniffen ju ocrcinigcn, wie e« j. S. gefcbiebt, wenn man bur*= tUirkungcii bcr Äusfpiilutnj buid) <ßcv)a^ct. fit^tigeö ©las einer Temperatur unterwirft, bie nid)t fiart genug id, um eö ju fd;met5en, bei roclc^cr aber neue Ärv|iaaifnttoniS©crl;aItni|Te eintreten. Soc^ tiefe erflc 3bee reit^^t für fid) aUcin noc^ ntcbt auä, man muß nocS> eine onbcre Sirfung annehmen, Sic man ft^ not^ nic^t erflären tann unb iDClmrc^ befontcre ©ubflanjen in ten (Scfleinen, bie itcft in ber 9Jäbe bcr »erfdjicbenen Umftürje, reobon ber (*rbt6r|)er ber ©ctiauplag geivefen ift, fiä) fanbcn, an einen anbern Drt gebrarijt ober neu cntroicfelt »erben tonnten. 5Kan begreift leicbt bie (Sinfübrung bcr totbreefclfäure, bie ft(|) bäuftg in ben »ultanifcben ffirlcbeinungcn bil= bet ; aber man begreift nii^t eben fo bie einfiil;rung Bon SWagnefia unb »erfc^icbcner ©ilifatc, unb StUeö ifj in biefer 33ejiebung notb rein b9pot!)etifc^. ©effen ungeachtet fann man biefc 5J;l;atfocl)en not^ bem <&ä- mcnttren »ergleiiben, reobnrcb man Sifen in Stabl umbilbct — eine (Srfibeinung, bie ficb niiftt allein ba äupert, luo baS tiifen mit ben iioblcntbciltftcn in Serüdrnng tommt, fonbcrn fiel; fcrnbm im 3nnern ber eifenmaffe fortfc^t, unb fogar »on einiger Snt-- fernung aufl Statt finbet, i»ie auö ben SSeobacbtungen »on Laurent ^erecrgebt, welker bcroiefen i)at, bap ber Äobtenfioff felbfl burc^ ^orjellanröljrcn binbur* »um eifen gelangen fann. 2Iu^ weip man auö fei« nen SBerfutben, fo ivie aui »ielcn, in ben |)ütten- werfen beobacfjteten SBirtungcn, bap baö Sifenoryb, bie dbromorvbe u. f. w. ficb »cr^ücbfigen unb in bie ÜÄaffc ber Körper, bie fte embiillcn, einbringen. gnblit^ erfcben wir anö ben mit bem ^ötbrobr »on ©anbin gemalten Serfucben, baß bie Äiefelerbc, bie 5»agnefia unb ber Aalt gteicbfaUö flücbtige Drpbe ftnb; bie erflere na*, bie anbern Bor ber ©cbmet-- tung. 2)ieö finb nun iBirtlic^ Sf)atfac^en, bie jur (ärtlcirung aller Srfcbeinungen beö «Wetamorpbi^muö unb beö Sinbrängcn« bcr frembarfigcn ©ubflanjen in bie ©ebimentgebilbe, entireber alö ©ängc ober alö cingefprengtc ^Waffen, beitragen. tUitkuitötn, iic man bet ^nafpülunfl liuti^ ite ©emölfec jufiljteiben mufj. §. 102. Scrftürfdimg itt ^orntattoticn. — SBir batfn bereit« gefebcn, ivie ba« aSaffer burc^ cie in ibm enthaltene Soblenfäure, bnrd) fein ®miä)t, feine crn?eid[)enbe Sraft unb feinen ©top , luie j. S. bei ben 3)?eere«ivogcn, njirten unb auf biefc Seife unfere Sontinente befd^öbigcn C§- 55 bis 61). SBir ^aben felbfi bie Semertung gemacht, bap ftcb auf fanbigem Sobcn a^ötec finben, bie augenfcbeinlitf) 'probufte ber Stuöfpülung finb (§. 86), gcrabe fo, rcic bie ©t^lu^ten, bie ficb täglicf) in fanbigen SSöben burc^ bie SBirtung ber SHegcnmaffer bilbcn. ®arau« tann man nun f^licpen, bap bei jebem ber Umfiürje, weldjc au« ben »erfcbiebenen Serecgungen beö Soben« not^TOenbig ^eroorgegangen finb, bie plögli^) balb auf bie eine, balb auf bie anbcre ©eite geworfenen @ett)äffer gerabe wie nocf) jc^t bei Srbbeben bie »or= ber f4)on beffanbencn 5lblagerungen »erwüßen, jer= flürfeln unb fte auf aUe Sfficife »eranbern mupten (§. 19). Qi tonnen alfo »tele llmfJänbe burt^ bie Sluöfpütung ber (Sercöffet unb bie Entblöpungen, »elt^e fte beroorbringen tonnten, ertlärt werben. SBenn wir nun in einer Ocgenb mebr ober weniger .^ablreieb »or^anbene §>ügel aui ©cbimcntgebilben feben (gig. 126), beren ©Siebten ficb gegenfeitig cntfpre^en, fo feben wir unö natürlich »eranlapt, fte atö 3eugniffc großer 2(u«fpülungen anjufeben, welche burc^ bie ©ewäfler in öerft^iebenen 3eiten, woöon bann bie relatiocn Daten aufjufudjcn bleiben, gcmac()t wur= 2luf biefc aSeife fi^nnen wir unö aller 3Si5obr= fcbeinlidjtcit nae licgenben ©cbicbten befJeben; enblicb bie 3erftü(felung ber Safaltplateaur, weltbc in gewiffen ©cgcnbcn bie fJügel frönen, fo wie aud> ber Sru(0 geWilTer Saoaflröme, welt^c bie Ibälcr gefperrt batten, wie j. S. bie Sbäler ber ©ioiile unb bcr 3Äonc in bcr Sluocrgne, ober fie fogar auiSgcfüat batten, wo- »on wir in gewiffen Steilen ber i!anbftbaft ajioarai« C§. 88), wo bie auöfpülung in bie Sreite mupte gefd;eben fein, ba fte auf jcber ©eite 3cugcn jurüif- gelaffen ()ot, Scifpicle finben (gig. 113). Die Sbäler, welche unfere loderen Sobcn iuzä)' ftbueiben, würben offenbar auf bie gleicbe SBeife gcbilbet, unb c« tii nic^t ju zweifeln, bap bie nieiflcn bericnigen Sbäler, welebe bie fefJcn gormationcn burc^- furcben, bureb bie 2lu«fpülung ber ©ewäffer nac^ ben aiiffen ober ©palten, burc^ weld)e fie entjlanben, mo- bificirt worben finb. 2luf biefe äBcife tonnen wir bie 2lbrunbuug ibrer fämmtlid)en iScbänge an febr bieten Drten unb bie 2lu«wcitung ibrer oberen Zt)nU n= tloren. 2)ic großen ©ee'n, bie ftcb mancbmal an ibrent Snbe, Wie j. S. auf ben bciben Slbbangen bet ®d>weijer= unb 'piemontefer^Sllpcn, ftnben tonnen, bet auöfpüiung burd) bie ©ewäffcr ;iugefcbrieben werben, weld;e biefelben bei irgenb einer gropen Äotaflrop^e burdjjlrömten unb mit (Sewalt in ber ebene, welche fie enbigt, auömünbefcn. eine SiJcnge anberer Sbatfac^en ftnben gteidifatlä ifire ffirflärung in bcr 2lu«fpülung unb gewaltfamen gortfü|)rung burcb bie ®ewäffer. SBenn wir burt^ baä ©tubium ber fogenannten SBcdjfel ober Sauden im 3nnern ber Sergwcrtc beutlicb feben, bap bie Schiebten ntcf)t mebr einanber entfpre(^)en unb bap ein S^cil ber ©d;id)tcn cmporgeboben worben fein mupte (gtg. 127), wäbrenb bod» ber Sobcn a b c gleid;e §)öbc jeigt, fo fragen Wir un« natürlich, wai au« ben ©^ic^ten d unb f geworben ij}, welt^e iWifcben b unb c eine Srbö^ung be« Soben« bilben mupten. S« ifi tlar, baß biefc ©(feilten mußten weggefpütt worben fein, wai man nur bann begreifen tann, wenn man eine naibfolgenbe SSBirtung ber @e- wäffer annimmt, wclcbc bie Sriimmer mit fortgcriffen unb ßicUeic^t auf bcr Dberflad)C berUmgegcnb wicber abgefegt ^aben werben, ßbenfo begreifen wir au*, wenn wir einen @ang einen Sorfprung, emen Site auf ber Oberfläche bcö Soben« (gig. 33) bilben feben, baß er ftcb nid!)t auf biefc SBcifc bilben tonnte, unb baß bcr bloßgclegte Z^tH e^ebem ebenfall« cingc-- ^ e 0 ,^SL^ Q ^ >C^^% ^ :2b Hill ^ i II ' (&eolaQxe. fc^iloffen gewcfen fein muf te ; bcr umgebenbe ffioben i? alfo erfl nat^i^er, »enigßenä auf bet ganjen Sänge Sc« Scrfprung« , weggenommen rootben. &rvai %t^nUä)(i iat fiii) in benjenigen fünften jugetta-- gen, reo @änge auf ber Dberflcidje bcä Sobenä mi- laufen, ober auä) »on loderen ©ubfJanjen bebccft finb Cgig. 128). (äö tfJ ni(f)t »oa^rfi^einltcl , bag bie in bie @pa(te eingebtungenen gefdjmoljenen Woffcn bcm Soben gleich ange{)altcn ^aben, »ielmc^r ifl ju v>ct= mutzen, baf ber iBoben abgetragen unb bann nat^)= ^er bur* »erfi^iebcne Srümmer^aufen wicbcr bebecft »Borben ifl. Da^er tfl eö aut^ tetc^t begretfiic^, wk fo »iclc SafattmafTen jegt !etne ©pur mcf)r öon oer= fc^lacften ©ubfJanjen loeber in it>nen feibft, noc^ in il;rer 9Jä^e barbieten. ®tefe tofe jufammcn^ängenben krümmet ftnb o^ne 3wcifel erfi nacbl^cr burc^ bie ÖewäfTer fortgefii()rt roorben, unb »iclleiclt waren aucf) bie Srabbgefleine bei i^rer grfdjeinung bon folctien i>erf*tacftcn ©ubflanjen begleitet, bie bann auf gleii^e äBeife fortgcfüjirt worben finb. Sic ungeheure Sffiirtung ber OTeeredreogen unb bie SRefuttate, i»elcf)e in unfern Jagen barauö ^er= »ergeben, taffen unö ebenfalls glauben, bap fämmt= Ii0e abgeionbertc gclfenüiicfe, n)clcl)e überall in ge= ringer gntfernung »on ben Süllen 3nfeln ober Älippcn, ober au* ©ruppen »on oft feltfamem Sluöfc^en mit= ten im Speere bilben, gleic^faU« bie Siefte einiger groicn, buri^ bie ®eroäffer operirten 3er|iücfelungen, foroo^l in ben cri»cicl)baren , Icidjt jerfc^licfjcn ©toffen, alö in ben butc^ bie (Jrbbebcn unb bie »erf^icbencn Seroegungcn beä Sobcnä jerriffencn 5D?afTcn finb, reo- »on geroiiTe Steile cntreebcr burc^ ben ©tog ber 5fflellen ober bur4) plo^lif!^ eingetretene (jiöbrücl)e naifyi)ci fort= geführt renrbcn. 2luf bicfe SBcife fann man fid; bicfc jal;lteic6en 3ufaae ber Seifen erflären, reelle entreeber bie Süßen begränjen, ober ifolirt im Speere ßejen, reie ti bei ben Srcibcfelfcn »on (Stretat (gig. 129) ober ber ginfcfjnitten ber ^orp^pr unb (Sranitfelfcn ber ©cbetl-inb^mfeln (gig no) ber gall iß »on bcnen retr m f^tg 4a unb 4b fcbon fruljcr Scifpiete gaben. Cnbltc^ begreift man aud bi6 ba nuljc ober ireni= gcr auggcbe^nten «Weetengen fiä) nur burc^ bie bei« ben jufammengefe&ten Sirtungen ber aBafTerßromun- gen unb ber Skiffe (laben bilben tijniien, meldte bet Soben burd) ein Smporßeigen ober eine ©entung ju befttmmten Seiten erhalten tonnte. 2luö allen biefcn Seobaditungen lernt man, bog man ben OereäfTcrn eine SWenge Sirtungen juft|rci« ben mup, bie reir nidjt anberö erflären tonnten. Sir tonnen i^re 3erftörimgen fowotjl auf ben Ser= gen, alä in ben Sftälcrn untevfd)ciben , tonnen bie »ormaligen 5Weere<3tüßen , recldje bie 5Kcere in ben »erfd;iebenen 3eiten begränjten , ertennen, unb tön= nen baburc^ fo gut, a\i burcb alle anbern Umßänbe, ibre ©rängen beurt^eilen. 'Boä) mup man bie un- mittelbare ßinreirtung bcr ®ci»affcr forgfältig auf Ut loderen ober recnig jufammcn^ängenbcn ©ubßanjcn, bie fic^ auf ber örbobcrßäc^e befinben, bef^ränfen; benn reenn cö fid> »on ben feßcn banbelt, recldiebie ©«»äffer allju langfam angreifen (§. 61), fo iß e« leidjt bcgveiflid» , bap bie ©tröme unb Sogen nur bann träftig reirten tonnten, reenn ber 33obcn burt^ bie 3fiifTe unb anbere S3cfd)äbigungen , locldte bie S3ereegungen bcö Sobenö in ben gelfen »erurfo- dien mupten, »or^er baju geeignet gemad^t rearen. aScmetfunf^cn. — 5Wit ben burc^ bie ©creoffer crjeugten 3erßüdelungen barf man nic^t gereiffe 3?er= (»ältniffe »erroed^feln, rceldje auö ber, burt^ ben 2)2c- tamorpdiömuS »erantafte 3ufammenjie^ung entße^cn tonnen. Sie« ßnbet wa^rfdieinlid» bei ben Dolomi- ten ©tatt, bie an fe^r »ielen Drttn, j. S5. in Sprol unb in ben ©eoennen , auf ben biditen Salfßein fol- gen. Die 5Waffen biefcr ©ubßanjcn ßnb ^äußg burd^- furc|t, auf jebe 2lrt an ber Dbcrflädie auögefe^nit- ten , bcfonberö an ber ©pige ber Serge ober ber '^lateaur, beinahe reie bie burd> bie©ett)äffer bur(^- fc^nittenen Salfßeinablagerungen. Sie Umänberung beö einfad) to^lenfauren ©aljcä in boppelt to^lciv» faureä, baö fpecißfd) fdireercr iß, mad>t nun bie 3u- fammenjiebung ber berllmbilbung in Solomit unterreot- fenen iWaffen notbreenbig; biefe lc|tercn mußten ßd) ba^er in alten Slic^tungcn fpattcn unb jerrcigen, unb bie S3efd)äbigungen , welche ße unö barbieten , finb nur bie Solgen biefcr Sirtnngen. §. 103. ^bnuQung, %uvditnhütunQ , ^otU fäl)tunfl. — Senn reir bie Dberßädie gcreiffer Serge, reie ße ßd; j. S. im ©($reci5cr-3ura unb in ben 2llpen ßnben, in me^r ober recniger großen 5luö- bc^nungcn abgefd^tiffen, geßrcift unb cannelirt fc^cn, fo tonnen reir annebmen, bay cntreeber an biefen Orten ©letfc^er erißirten unb bafelbß analoge Sir- tungen beroorbradjten, reie bicjcnigcn, bie man ibrcm |)erabgleiten k. (§. GO) jufdjreibt, ober bap ©tröme, reeldJe »erfc^iebcne Srümmer mit ßd) führten, in irgenb einem SfJomcnte übet biefe Silbungen (jinreeg- ßoß'en. Senn reir in bet ©c^reeij , in ^innlanb, Sapplanb, Snglanb, 9?orbamerita auf betrödptlidicn SluSbe^nungen Serge ßnbcn, bie auf ijircr Dberßad)e abgcniifet, nad» einer länglichen gorm unb einer g«- reißen sJit^tung faronnirt, unb »on parallelen gut* d)en , bie oft tief ge!)cn , burd),iogcn ftnb , fo müß'en reit not^roenbig große ©tröme annef)men, reeldie feße ©ubßanjen, gclö- oberSi^ßüdc, bie aWbann fold^e Sirfungen ^eroorbracfctcn, mit ßd) führten, ©o aud), reenn reir me^r ober reeniger »oluminöfe geWblörfe fe^en, bie äufällig auf jeber 2lrt »on gormation, fern »on ben ^]>untten, »on benen ßc bergetommcn fein tonnen, jerßreut f)erumliegen , müßen reit natürlid) eine gortfü()rung burc^ glut^cn anne()mcn, im gaU ße abgetunbet ftnb, burcl SiSbtödc ober ©d)lamm- ßröme, im galt ibre SfJänber fd)arf ßnb, ober cnbtid) burd) ©letfc^er , im galt i^re Slufbäufung , i^t 3er- ßtcutliegen, an bie fPJotänen C§- 57 biö 60) erinnern. Jotmaiiouiii iee Jlö^^tbxtQes. ^nfammenfe|utifl Ut <£rtrini>e. §. 104. ttagcmcine einttciluna. — 2Iuä 2Jttcm , \oai wir gefagt 1)abtn , läpt ptfe abnehmen, bog mon jirci fei)r ocrfdjtebcnc 2(vfcn »on ^probuttcn in bcm fcftcii Z^eiU bet Srtc, forccit er oon und beobocfctet recrtcn fann, ju untetfcbeibcn t)at: bie einen finb burd) SHbfegen gcbilbct njorben, unb be= (leben bouptfäcblttt) in ©eröUc , ©aiib , Jtion unb Salt, in febr »ielcn Sßarietäten auftretenb; bie nnbern, burd^ eine ©d)metjung im Snnern ber (Irbe entflaii= ben, finb nacb aupen geHojjen »erben, unb fieücn ©ranitc mit allen ibren OTobififationcn, augerorbcnt= lic^ mannigfaltige ^orpbprc, »erfcbiebcne bicbte ®t' birgdarten, unb im allgemeinen ©ilitate aller art, feiten allein, fonbern gcisöbi'Ittb auf cUe SBeife ge= mif(^t, bar. Siefe beiben jlrten »on *probutten lie= gen in ber 9?atur bäufig unter einanber , unb bie erfteren erleiben aBbann fafi immer SSobififationen, fo bag man fte anfang«* nicbt »on ben Icgtern unter^ fi^ieb, unb baf man fpäter barauä eine Älaffe »on befonbern gormationen bilbete, in roelc^er alle f erio ben unter einanber »orfommcn : bicä ifi bie Älaife ber Uebergangöformationen ober baä lieber- gangögcbirge — ein 21uöbru(f, beffen »ormalige Sebeutung man in unfcrer 3ett »ergeffen muf , fo= n>ie au(^ ben ber primiti»en gormationen, ber ebenfo ungenau iß. Um bie 35efcbaffen^eit unb bie relatioen 2Inorb= nungen ober ©tellungen ber »erfcbiebenen ©ubftan= jcn, au« benen bie Srbrinbe beliebt, ertennen ju laffcn, werben wir blog bie beiben »orbin erroöbnten 21rten »on Ablagerungen unterftbeiben ; rcir »erben mit bem ©ebiment« ober glöggcbirge ben 21nfang macben, baö eine febr regelmäfige 3leibe »on gormationen bar= fJcüt, »enn man »on ben tryftalliniftben ©ubfJanjen, bie in »erft^iebenen Spo(|en in bicfelben eingeführt tborben finb, objie^t. /ormationen lies Sediment- eiet /lö^gebirges. §. 105. f(U()cineiner llcbcrbltif. — ©ewig reifben bie alteften glöggebilbe ^u einer (Spoc()e bi»= auf, bie febr »eit blnter unä liegt; tä muptcn jtcb beren fcbon »on bem SWomcnte an gebilbet baben, reo ber (Srbiörper hii ju einem folcfcen ®rabe ertaltet rear, bag baä SBaffer auf ber Dbcriläcbe tropfbar- flüJTig bleiben fonnte, unb bie erßen mujjten (icb auf ben Xrümmern ber über ben gefe^moljenen ^Waffen ertalteten unb »erfcbobcncn |>aut bilben (§. 71). 21ber obgleich »ir Slblagerungen gereabren, reeltbe im Sergleicb ju bencn, bie unferc Sontinente julegt bebedten, augerorbentlic^ alt finb, fo ifi eä bocb ni^t tpa^rf(^einli(|, bag reir ju benjenigen ber erflen '■pe- rioben gelangten, bie ficb obne 3>»eifel »or jeber organiffben ©cböpfung btlbcten. Tiie älte|lcn @d)tcb= ten, bie reir tennen, febliepen reirflicb bie Ueberrefte »erftbicbener SWolIuUfen- unb 3oopb9tenorten ein, reeltbe reeber bei ber urfprünglicben Temperatur be« 5Kcereö, noii) in ber ©aljanflöfuug Ratten leben tön- ncn, bie baä 3)?cer bamalö in golge ber »on ber feft- geworbenen Kinbe, reelcbe bie ganje ®rbe cinbüUtc unb gerabe fo reirten mugte, reie bie Saoen, recnn fic erJalten, freigereorbenen ©toffen baben mugte. 2Bie bem au* fei — burcb bie Seobae^tung baben reir ganj bcutlicb eine gereiffe Slnja^l »on glö^- formationen jreifcbcn ben jüngften, bie nocb beute in ibrer S3ilbung fortfabren, unb ben ölteften tennen gelernt. ®iefe 'Slblagcrungen liegen in einer con- (ianten Drbnung über einanber, unb reenn eö mög- lieb wäre, einen biulnnglid) grogen Sinfcbnitt in einen J^eil beö Srbtörperö , reo fte fti^ alle beifammcn fänben, ju matben, fo reürbe man bie Formationen in ber aufeinanberfolge finben, reie fie in ber gigur 131 bargefteOt ifi, reo man 27 |)aupt(}ufen fie^t, bie fid) bur(b »erfdjiebene (£barattcre unterftbeiben. 2lber man mug nitbt auger 3ltbt laRen, bag fi^j jebe bie- fer grogcn SBilbungen bäufig in »erfcbiebene , mcbr ober rceniger beutlid;e, gereöbnlit^ auö fanbigen @ub- fianjen, aus Jb»« unb Aalt, bie »erfcbiebene ©rabc »on Sonfifienj barbieten unb mebr ober weniger biie ©t^ic^ten bilben, befiebenben ©cbicbten abgetbeilt unb untcrabgetbeilt finb. Sie ^Bereinigung, bie@efammt= beit ij)rer abreetbfelnben üagen ober @tbid)ten gibt oft ben aufeinanbcr folgenben ©tnfen eine 9J?ätbtig- teit »on mebreren bunbert 5Weter. Sä ifi tlar, bag, reenn cö auf ber Dbcrfiäc^e ber Srbe foltbe ©cbnitte gäbe, man alle ©djicbten ber« fclben ^eraugfinben unb ibre relatioen Silier mit ben Drbnungöjablen ganj leitbt bejeit^nen tonnte, ba bie nnterfie bie öltefie unb biejcnige, reeltbe bie Dber- fiäcbe tilbet, bie jüngfie wäre. (Sä würbe aliSbann genügen, in ben »erfd;ieben tiefen Sinfcbnitten, bcnen man trgenb an einem anbern Drte begegnete, »on oben nad> unten ju jäblen, um immer ju wiffen, reo man ^lä) befinbet, unb cä reürben bie gleicben Seränberungen, reeldje eine bcfimmte ©tbidJte crlei- ben tonnte , ber Seobacbtung feine ©ibreierigteit barbieten. Silber bie ©atbe »erbält fttl anbcriS : benn bie febr jablreit^en Slbbänge, benen reir begegnen, jeigen immer nur einen febr tleinen S^eil ber ange- gebenen 3{eil;e, balb unten, balb oben ober in irgenb Sig. 131. ^ariff rgl)^^ , ^tobtalf, Zt)m. 3Bt4e Srcitc. TOcraflige grcite. EiibalJCiininifi^c 5i)rmat;c ÜRoIafTEnfornidHon. Oticre Srcibcfotmotic Untere Krcibeformo ' 3utaffif(i)c gormatlon. 4>au»tr(>gen(lci SM. Suiite Dicrgcl ^fie ,i"^J^T: 3faf) man fid> ^äuüg »or einem abrang beim erften %nhUd in bie llnmögticbfeit »er- fegt fie^t, ^d) über benjenigen fünft ber tüd^e, auf welchen er besogen werten foU, au^jufprecben; benn einerfeitsi ^aben oft bie »crfdnebenen ©djictjtcn »on berfelben Sefc^offenbeit , welche in biefer SRcibe auf einonber folgen, unter ficb bie gropte Sefinti^teit, ba bie Sattfleine einer gcwiffen ®tufe me^r ober weni-- ger benen einer anbcrn ©tufe gteicfcen unb bie »er= Ic^icbenen ©onbfJcin = unb S:()ongebiIbe fitf) im glet= i^en gatle befinben. 2tnberfeitä »ariirt oft bie g[eicf)e Stblagevung »on einem fünft jum anbern : ^ier fin- bct fid; 3. S. Uä)tn Äalf, bort ein erbiger; wo anberö ber gtetcbc Äalt mit ©anb »ermifc^t , unc weiter entfernt beina|)e aii reiner ©anb :c. Singe= fprengte frpfiattinifc^e ©ubflanjen »crme^rcn noc^ bie ©(^wierigfeit burd) bie SWobififationen in ber Sertur unb felbfl in ber Statur (§. 93 bi« 101). Uebrigenä begreift mon teic^t , bap , je weniger über einanber flclagcrtc ©cj)ict)ten man in einem unb bemfelben Orte finbet, beflo mef)r fict» bie ©cbwierigteiten »ermefiren muffen, unb ba^ bicfc il)r SWarimum erreii^en, wenn mon btop eine ifolirie Ablagerung finbet, o^ne ;\u Wiffen, worauf fte ruf;t, unb ojjnc f,» fe^en, »on wai fit bcbecft ift , unb gerabe bieö ifj'ö , wai M in fe^r btcicn ©egenben finbet; fügen wir no^ biii«- bog jicmficfe oft eine ober mef;rere ©(^ict)ten in einer ©teüe gänjtit^ fefiten, unb bag bann bie 2(blagerun= gen, bie fte natürtid; getrennt ^aben Würben, wenn fte it($ unmittelbar barüber gelagert fänbe, ben Sc= oboc|ter ber ®efajr auöfegen, ben folgcnben ©c^i0- tcn ein after jujufc^reiben, bag fc^r »crfc^ieben »on bemfenigen ift, ba« fie wirfticfi ^aben. Um bicfen §)inbcrniffen ju begegnen, beftgen wir bie Beobachtungen über eine ununterbrochene gotge »on ©c^ic^ten, woburd; cä un« manchmal mögtid) wirb, einige babon »on folcfjen fünften an, wo fie gewiffc Slja-- raftcre barbieten, bis ju anbcrn, wo fie »erfcfjiebene S^a-- rattere jeigen, ferner »on ben fünften an, wo fte »öUig ifolirt erfcijeinen, bis ju anbern, wo man fteM, auf waö fte ru^en unb »on tcai fte bebedt ünb (b. J. wo man t>ai Siegenbe unb ?)angenbe fte|)t3 jc., ju »erfolgen. @o ge-- longcn wir j. S., wenn wir »on bemSuratalf ausgeben, welcher bie Sttpcn begränjt, bur* attma!;(igeS gort- f^reiten in biefen ©cbirgen bis ju gewiffen 5Warmor-- unb Saftfc^icferabtagerungen, unb fo finben wir unö »eranlagt, bie a:i)onfcf)icfer, au« welchen bie erfJern befJeben, mit ben bicijten Aalten ju ibentiftcircn. ebenfo gelingt eS uns, wenn wir bie Srcibc ber e^ampagne, ber ficarbie, welche »on jeber anbern Slblagcrung »oQig abgefonbert erfd)eint, »erfolgen, baf wir fte eines J()eirs auf grünen ©anbfteinen, bie felbfi wieber auf bem 3urafalt ru^en, Rügen, unb anbern J^citS unter bie f arifertalte geben fe|cn. %üä) fiinncn wir auS ben Seobacbtungen über bie ®d)id)tungunb5)Jeigung ber »erfitiiebenen ©cfiit^-- ten gegen ben einen ober anbern fünft oft ben @c|i(ug jic^en, bag biefe ober jene Slblagerung über ober unter biefer ober jener anbern, bie man entfernt ba»on ifofirt finbet, weggebe. Die gragmente unb baS ©cröüe tinmcn offenbar anjeigen, bag bie 2(b-- lagerungen, We[d;e biefelben ein)cJ)Iiegen, jünger finb, ats bicienigen, wooon ft'e ^crrü^ren, unb «uf biefe SBcife , wenn fie ^inreicfjenb c^aratterifirt finb , ein fejt gutes erfennungSmittef abgeben, Snblic?) ifJ auc^ bie S5efc^>affen^cit ber »on ben »crfdjicbcnen Üb- tagerungen eingefc^foffenen organift^en llcberrefie ge- genwärtig ein bebeutenbeS §)ülfSmittc[ geworben, um fid) mitten im fabprinti) ber »erfc^iebenen gormationen jurecJjt finben ju fönnen. §. 106. öcrfc^icbcnc SIrtcn »on @(i)i*j tuitg. — ©d)id)tung ^etgt man bie 5tnorbnung ber »erfc^iebenen gliJt^ablagernngen, bie ftd) nad) einanber gcbitbet baben, in auf einanber fotgenben ®cf)ic^ten. 3m StIIgemcinen gibt eS unter ben älbtagerungen, benen mau auf ber grboberflädje begegnet, jwei arten »on ©dncbtungen : 1) eine ^ori;;ontate, reelä)t bie natürliche ©cbicbtung ift, naä) welicr alle tranS= portable ©ubflanjen ftcft unter ben ©cwäffern ab= fegen; 2) eine mebr ober weniger geneigte, bie ein (Srgebnig ber Srt)ebungen if}, bie ju »erfcbiebenen Seiten ©tatt gefunben baben. Sei biefer legtern mug man ben @rab ber Steigung, welche bis jur »er= tifalen »ariiren fonn, unb ben fünft beS §)cri= jonteS, gegen welchen bie ©cbicbten fallen, unterfc^eibcn. Sicfer legiere Z\)nl ber Seobad^tung, welker baS ©treicben ber ©d)i^ten genannt wirb, beftimmt bie SR i c| t un g b er ®ci) testen, welche immer jur 3Jid)tung ber SteigungSfläc^e fenfrc^t tle^t unb oucb bie SJitbtung ber Bewegung angibt, turc^j weldje bie SBirfung erzeugt woiben ifi. S)ocb reid)en biefe evfJeren altgemeinen Seobacljtungen über ^ori= joiitatc unb geneigte ©c^ic^ten nid)t immer aus ; man bat bäufig auc^ bie relatioen ©cbii^tungen ber »er= fcl)iebcncn ablagcrungen ju unterfc^eifen, waö fiel) bann auf bie Hebereinftimmung unb 9tic$tüberein= (fimmung,wcld)ejwift^enibnenbcf}cbenfann,rebucirt. a. Uebereinflimmenbe ©cbicbfutig (Stratifi- calion concordante). SS finbet eine Hebereinftimmung ber ®cl)icbtung jwifcben »erfctjicbenen ablagerungen ©tatt, wenn fämmtlitbe ©c^i^ten parallel finb, weites übrigens auth bie allgemeine ©tetlung fein mag — ob borijontal ober geneigt, conber ober conca» (gig. 132 bis 135). Son biefen beiben tegtcren Scr^ältniffcn wirb oft baS eine alS mantelförmige ©cfeidjtung, baS anbere als fc^iffS- ober muU benförmige ®cbic]^tung bejeidjnct ; bie Icgterc fcmmt befonberS bei ben ©teinfoblenablagerungett »or, wo ^it fiel? jiemlic^ bäufig jeigt. gm. 13J iMtfcSittenc anm einer ubtieiiiriimmeiiieii isttiicfiluiie. b. gttc^tüberetnftimmcnbe ©*ict)tung (Slratificalion discordantel. Diefe seigt fic^ allemal, fo oft bie ®ä)ion tcr nidiiiibereinfiimmeiibcn ©cfiljjlung. SBcnn eä ft(b barum bantiflt/ t'ic 93cjiet)ungcn, bie in ber ©icbtung jwcisr Siblagerungen bcfJcljcn, »u begrünbcn, fo ifi d notbnjenbig, iaf man feine Slufmerffamtcit in bo^em @rabe auf bic befcnbcrc ©truttur bcr ©cbid^tcn Icntc, >veI0e in gereiffcn gätlen Jeicbt jn einem 3rrlbutn SScranlaffung geben Wnnte. ©o biirfte man 5. S. auö bem Umftanb, tag bie ©cfticbtc a (gig. 140) Slbtbeitungen barftcUt, tuetic firf) auf bic linfe ©cite berabfentcn, nicbt fcbtießcn, ba^ bei rcr ®(bi*te b eine SJitbtüberein-- fiimmung in ber ©tbicfttung ©tatt finbc ; biefcä 2luö= fcben ergibt ftcb gän^ti* au« ber ©truttur, roelcbe bie ©cbitbte a ibrer fd)nellcn, in befonbern UmfJänbcn »orgegnngcnen Silbung »erbanft, wie tt)ir cö j. S. bei tcn (Sinfcnfungcn , bic in unfern glüffen (§• 64) ©tatt ftnben, gefc^en bnben. wmm Ria. 140 u. 141. Säcifpiele ton jtueiffr^afier Siidiwng. 3n bicfer fiinfitbt bieten oft bic fcbiefrigen ©ub^ Pannen biete ©cbTOierigfeifcn bar, »eil ftc in allen 9it(btungcn J()citungcn jeigen, unb ttJeil mancbmalbie unfcbeinbarfte gerabe bie bcr ©tbicbtung ifl. ©0 fönntc man j. S. glauben, ba6 bic Ablagerung a (gig. 141) mit übereinfiimmenber ©diicbtung auf ber 2JbIage= rung b rube, unb baf bie 2i?affe c in nicbtübcp cinftimmcnbcr ©cbicbtung fei, rocnn man bic feinden Sbfiluiigen beä ©liiefcr« fo bctracbtet, alä Acigei fte eine ©cbitbtung an. 2tUcin man fönntc oucb btc 2(b lagerung a a(ä eine übcrcinftimmcnbe, imb bie 2lbla gerung c al6 nicbtübcreinflimmcnb anfcben, ircnn man bie mit ik parallelen gugcn fjoints) aU bie ©cbiibt flocben betratbtet; enblicb fönntc man autb a unb c als nidttübereinfiimmcnb in Schiebung auf b anfeben inbem man bie anbern gugen als bie ©(^icbtflatben betraibtet. OTan begreift Icitbt, bag man fiicb oft f^wcr barüber auäfprerficn fönntc ; im Sltlgcmcincn iebO(b ifl bie fcbiefrige Sbctlnng bäufig eine ©truttur bie Bictlcitbt »on einer gcuniTen Ärpfiallifation ber @limmcrfubHan\en berrübrt. Die gugen bcr ©tö rungcn ober 35crrii(fungen (benn t« mu6 notb' trcnbig bie eine ober anbere S^eilung fo entfJonbcn fein) ffnb glatte unb febr bcftimmtc, off ein njcnig geöJTnctc ©palten, bie fi(b geroöbnlicb in mcbrere auf einanber folgcnbc Slblagcrungen fortfegen, wä^- renb bie ©cbicbtfläcbcn mcbr »reifenförmig ffnb unb fclbft einen flärtern 3ufammenbang barbictcn. Sc= mcrtcnämcrtb iff, bajj bie unregclmäpigflen t»ctlen= förmigen Siegungen ber eigcntli^en ©djicbten oft alle, rcie man 5. S. in bcn 2lrbcnncn, im gorejgc- birgc u. f. ro. febcn tann, burcb bic fcbiefrige ©trut- tur (gig. 142), rcclcbc tcineöwcgS babur^ Bcronbcrt wirb, burcbfcbnittcn |tnb. Sic fcr UmHanb jcigt offenbar an, bnp bicfe ©truttur eine nacb ber 3Jcrbrebung ber ©cbicbtcn eingetretenen 25irtung ift unb bü6 man fte einem Wetamor pbiömuiS jufcbreibcn tann, bcr neuer aU bie ©cbicbtcnfJörung tS. 'Die aupcrgcwöbnlicbcn ibeitungen, bic roir eben an= Jt,,M, gegeben babcn, tocrben mancb^ WM malfalfcbe ©cbicbtung gc= Uiinnt. §. 107. (S^araftcrc bur* Mc or{^anif*crt Ucbccrcftc (tclicfcrt. — Sie in bcn meiflen gtö|- ablagerungen fcbt i\ablrci(b öorbanbcnen organif^ien Ucbcrrcffe geben unß gleicbfalls bie SPIittel in bie §)anD, um unä mitten im Sabprintb bcr ©cbit^tcn, bie ouf einanber gefolgt ffnb, jurccbt ju ftnben. 3"= erfi bemertcn i»ir, bajj eS folcbc Ucbcrrcffe gibt, bie gciviffcn Ablagerungen eigen finb, ftc^i niemals »0 anfcrS finben unb baber biefc Ablagerungen als geo- gnoHifcbe §)orijonte beutlicb crfennen laffen. ©0 ertennt man 5. S. Boüfommen gut bie ftlurifcficn unb beoonif^cn gormationen burcf) baS 35orbanben- fein ber Iteberreftc einer geroiffen Gruflaceenfamilie, Srilobiten genannt, bie ftcb niibt mcbr »0 anberä ftnben, ober »on bencn man böcfeftenS einige febr feltcne ©puren in ber Soblenformation antrifft. Sä ffnb bicS bic »erfcbiebcnen Arten ouä ber ©attung Asaiihus Cgig. 143 u. 144), on« ber ®attung Caly- mene Cgifl- 145), lt. f. SO. gfg I4i gig rirj. Calymeoe BltiDienbachh. Jig 147. Exogyro virgul« 396 ißtoieiit. Stnbcre »ortrcfffi^c Untetf(^cibungämerlmale ftnb fcic Gryphsa arcuata (gtg. 146, md(fye bcm Sio« angehört unb fic^» nur ^iet ftnbet ; ferner bte Exogyra virgula (gig. 147), tt)el*e bagcgen bem obern J^etl fccr Surnformation angehört ; bie Baculites unb Tur- rilites (gig. 148 u. 149), bur^ ©c^cibeicänbe in Sam» mern getljeilfe, gerabe, t^urmförmige SKiifctieln mit au«gef(^mttenen Känbern. Siefe Tlu\ä)ün fangen in ber Sreibeperiobe an unb ^ören mä> barin auf. Siele anbere Ueberefie, aber rceniger auöfc^tieplidi üU bie »origcn, finb für unö aut!^ not^ gute Unter» ft^etbungömittel CSeifmufcfjeln), entreeber weit Re ^ä; in jiemlicd engen ©ränjen finben, ober weil fie tn ben »erf(t)iebenen ©tufen ber gcologifc^en 3?ci()e eerf(tiie= bene arten barjJellen. ©o oerf^roinbcn j. 33. bie D r= t^occrottten Cgig. 150), mm in ben unterflen Satffteinen anfangen, nad) bem Scrglatt ganj. S)ie ©attung ber 21 m m o n i t c n, wää)c in öerfc^iebenen 2lb= lagerungen fo gemein ift, fängt bennoc^ jicmlic^ weit oben in ber 3Jei^e ber glöggebiibe an unb dort mit ber Sreibe auf; biefe ©attung bietet unä für jebe ©tufe (t)aratteriftif4)e 2Jrten bar, j. S3. Ammomtes Buclilandü (gig. 151) im Siaö; Ammonites nodosus (gig. 152), bie fit^ bIo§ im SWuft^etfalf ftnbet ic. ■Die SBelemniten (gig. 153) fangen erfi im Sias an unb »erft^TOinben auf immer na^i ber Sreibe. So gibt felbfl ©cap^iten (gig. 154). no0 im Snnern einiger 5Wufi^etn (ijig. 156) fejen iann, jlemlid) entfdjeibenbe llnterfdjetbungämertmale bar: 1) ®ie Orihis (gig. 155), buri^ eine breieifige Deffnung unterl;a(b ber ©pi^e bejei(I)net; bie 3iü= denfdjole ifi gewölbt ; aviä) bie anbere ift eö melir ober weniger; 2) bie ©piriferen (gig. 156) mit einet äijnlic^en Deffnung, aber mit einer in ber mtu ttwai »ertieften SRüifenfcijale, mäjirenb bie gegcnüberiiegenbc aufgefcferocUt ift; 3) bie ^robuc- ten (gig. 157), c^ne Deffnung, bie Sauct)fd?ate platt ;\ia lo3 Gir ,ttbtiduntr 5i umu mil einem E^til ber torin eing (*U|iiniu »Ititole 'äüä) bieten bie Sracbiopoben (fteje 3ooIogie, §. 603), beren fpiratförmig aufgerollte 2lrme man . Terebratula Sfß 13"" Produft 8 anti(]UBluß. octoplicala. ober felbft Bcrticft. §>öf)er hinauf tterfcl)tt)inben biefe Slrten, unb bie Serebratetn (gig. 158, 159) mit einem runben So*, felbft an ber ©pi^c ber Stüden- fcl)ale, finb bie einjigen Uebetrefte, bie ftd) biö jur Sreibe fortfe^en. SBir fprei^en ^tet nur »on ben organif^en Ueber= reftcn, auf bie man ^»äufig ftöpt ; würben mv aber in baö Setail ber Ucberrefte »on SBirbelt^ieren ein« ge^en, fo ivürben tvir no^ »ielc »i^tige iJennjeit^en betommen. SBir mürben in ber ©teinfo^le bie lieber« refte »on jenen ungeheuer großen gifc^en fe()en, auö benen man eine ©ruppe gebilbct unb biefe wegen i()rer ftarten Drganifafion unb ifjrcr fcften , mit ftarfen Sonnen bewaffneten Äinnlaben , bie auf bie ©efräfig- teit biefer J^iere ^inweifen, faurierartige gifdje genannt ^af ; man finbet »erfe^iebene Slrfcn betfelben m jur fireibeformation, fammt llebetrcften »on Spai- fifc^en, beren Dimenfionen glet(f)fallö fe^r bebeutcnb fein mußten. Unter ben 3?eptilicn ftnbet man fe^r »icle ©attungen unb 2lrtcn, bie befonberS wegen i^rct außerorbeiitliclien ©röße merfwürbig finb unb mit bem 3ed)ftein beginnen. 3Jiefcn^afte ©aurier,_bie einen fc^wimmenb, bie anbern bem Canbe angcfiörenb ober ftiegenb, bejeii^nen bie Ablagerungen »om Siaö an bis }ur Sreibe einft^ließlii^ ; barüber ^inauö ftnben fiä) Ätotobile, ebenfo auä) eigentliche |)aiftfcde, bie »on ber Sreibe aufwärt« bi« ;;u ben oberen gorma» tionen fteigen. Sie ©äugetbiere fangen an, ft(^ in ber iuraffifcljen gormation ju jeigen, werben aber erft über ber Äreibe häufiger unb ftcUen ja^lreit^e 2lrten bar; in ben fubapenninifcl)en Slblagetungen nähern fte M enblic^ ganj ben gegenwärtigen gormen. Sie glora ber »crft^iebenen glö^formationen jeigt unö im oberen Xi)tiU beö ftlurifc^en ©pftemS unb namcntlid) in ber ©ruppe ber ©feinfo^lengebilbe ja^lrcidje 2lrten aui ber gamilie ber garnträuter. Sie Spcabeen, Soniferen treten nur in ben oberen (!;intljtUun0 b«r /lo^ablaflfrunjjfit. Slblaöcningen beutlid; auf; iiatf) bct Ärctbc ftntcn ^ä) licberrcftc Bon bcn 'Ditotylebonen. 2Juf aüt bicfc S^ier-- imt> ^Iflanjcnrcflc »erben roir batb mit grijgcrcr OUnautgfett trteber juriict- !ommcn unb jugfcit^ mit ben relati»cn Spccticn ifjrct eiitfie()ung unö bcf^nftigcn. §. 108. aScfAaffcn^cit bcr ^^löCablaflc-- rnngcn. — ®ie gtö^formafioncn brfie^fit groptcn» t^citö auö Saltflcinablagerungen , bic in jiemlic^ ja^lreictfcn SBarictäfcn, bolb feigen, balb mebt ober recniger etbigcn mib oft mit einer gciBiffen TOcnge @anb= ober Sf^onfubflansen gemengt, auftreten. (£ä ftnbcn fit^t barunter coIit()tfcbe, t»elcbe mächtige, man$= mal jicm(i(^ oft «jtebcr^olte unb turä) anbcrc 2lbfo= gerungen »on einanber getrennte ©tfeidjten bilben. 3iiir 111 ber 9?ä^e auf feurigem 2Begc entftanbener ©ubftanjen nehmen bie Aalte eine froflatlinifcbc Se= f4»afren!)eit an unb erfüllen ftc^ alöbann oft mit »erfd;iebcnen ©ubftansen; barauS gej)cn bic Ber= fdjiebencn jufammengefe^tcn 2)?armorarten beroor, ircltbe alö gcl^arten berfcfetebcnc 9Jamcn er|)a(ten (f. bic trvfJaUiniftbcn ®efJeine). ©ie SalffJeinfcbicbten ber gtögformationen »cd)» feltagerii auf alle 2(rten mit bcn fanbigen 3lblagc-- rungeii, bie ie nacb bcr ^orm ber Sbeilc unb t'^rer ©tcllung in ber gcologifrfien S?eif)c »erfcbiebcne S_h'= nennungen crbatten. Tlan nennt Sreccien biejenigcn ©ubflanjen, bie auä ecfigcn gragmenten gcbilbet finb, unb ^iubbingfJcine ober Urfclöcongtomeratc, tveldje au« abgerunbcfcn ©tiicfen »on einer gemifTeu (Ürögc jufammcngefcgf ftnb. SWan bc,(eid)net fte mit bem 5famen ©anbflcinc, lucnn bte Z\)dU au^ fleinen beutli*en Söriiern befleben , unb nennt Ire Sbone unb SRergel, bic alöbann mcbr ober Wt= niger falffiattig iinb, luenn bic S3ef}aiibt(;ci(c auf cr= orbentlid) fein werben. 9Jat^ ber geologifd)eii ©tedung gibt man bie Benennung (Srauwacf c bcn Sreccien, bcn ^^ubbing- fJeincn, bcn ©aiibfleincn,. mandimal fogar bcn 2;bo= nen ber ältcRen unb ber bcn tr^flnllinifcbcn ©cfleincn, roeltbe auf oerf^iiebenc Sffieife auf fie eingeirirft baben, am näcbften liegenbcn glögformationen. 2l?an unter= f^eibet bei tbncn grobe ©rauwacte unb fcbicf» rige ©rauwade ober ßirauroadenidiicfer; bic Icßteren fcbließcn oft eine 9T?cnge iJlattliegenber @limmcrblätt(ben ein, bic man an ibrem ©djillern ertennt. ©ie fdjcincn urfpriinglicb blo? Xbonc gciuefcn ju fein, tpclcbc befonbere Umflanbe ber 33ertrodnung unb bcg aiJctamorpbii^muä fdjicfrig gemacbt baben; fie geben in allen gjüancen in ®limmcr= unb SalN fd)iefer über, ©ewölniticb iinb bic Oraurearfen buntel gefärbt, unb tie fdjicfrigcn S3arictciten »erben fogar gans fc^rearj ; icbocb finbcn fte ftcb aus^ mit »crfcbie» tenen anbern garben, jumal mit rotbcn gefärbt, j. S. ber alte rotbe ©anbfJein (ber old red sandstone ber (Snglänbcr). Sic eigentlicbcn ©anbficine ncbmcn audi bie »er- f^iebcnen 9?amcn bcn Ouarjfclfcn ober Ouarjit, Sobtenfanbficin, bunter ©anbflcin, grüner ©anbftein unb 2.i?olaffe jc. an. Sie Duarj= felfen finb bartc, feftc ©anbficinc, bic mau in ber 9Jäbe bcr frpfiaKinift^cn ©cjleinc finbet, i»o fte auf bem 2Bcge beä aJJetamorpbi^muö bcn Sbarafter bc« förnigen Süuarjeö angenommen baben. Scr ÄoblcnfanbRcin — fo genannt, »citficb in feinen Ablagerungen bie ©ieintoblc finbet, ift ge-- tBobnlicfe aui einer Slnbäufung »on Duaräförnern gebitret, wcldic burcb ein ntcbr ober meniger glimmer» faltige«, gcirbbnlid) graucö Ibonbinbemittcl jufam-- mcngebadcn finb; er gebt in ©ibicfertbon CÄoblen-- ft^icfcr)unbinÄuVferfc§icferCbitumini)fcr?Wergel= f^iefer) über, »cldie nur febr feine ©anbftcine fmb. 3)er rotbe ©anbflcin, i.üngcr alä bcr Äob(cn= fanbficin, jeigt oft ein tbonigeä unb fancigeä Sinbc- mittet »on rotier garbc, weli^ti ©efc^tcbe »on Ouarj, Ouarjfelä, Sbonf(f)iefer, ^orpbvr, @rantt u. f. 1». ju= fammenbält, bie oft ju feinen Äörncrn rebuctrt finb, worunter man bcn gclbfpatb bureb feine SScrwitterung ju (£aolin unterfcbeibet. ®icfc ©anbftcine bilben oft Uebcrgänge in bic '•porpbiire burij bicbtcre Sbi^ilbeile, meltbe gclcfpatblr^ftallc einfcblicpen, unb »cl^c man Xbon-*porpb»r unb Slrgilolit nennt. ®er bunte ©anbftein, gereöbnlid) feinförnig, ift im SlUgemcinen not^ rotb gefärbt; allein im ©rogen jeigt er alle garbcnfcbattirungcn unb finbet ficb mit Sbon ober rotbein, »iolettem, grünem 50?ergcl eingelagert, t»elcbe ber SÄaffc ein mcbr ober »eniger mertreürbigeä bunfeä garbengemifd) gibt. Der ©rünfanbftein ober grüne ©anbftein nimmt feine Benennung auä bcr grofjen 5Wcnge grüner Äörncr, bie er einfd)licpt ; er ift faft immer fal'fbaltig unb gebt in allen 9?üanccn in grüne Srcibe über, in beren Begleitung er M finbet. Der 2'lolaffcfanbftein ift ein feiner ©anb= ftcin, ber gleid)fallö grüne Sorncr einfd)licgt, mebr ober reenigcr tbonig unb folfig ift, unb bcn man in ben gcwiiTcrmaßcn iüngftcn glij^formationcn finbet. @ö ift nicbt obneSJugcn, »enn man bier bemcrft, baf in »erfcbiebcncn SBerfen bie »erfibiebenen ®anb= ftcine, fobalb fie ©limmcr einfdjliegen, »aö übrigen« ein jicmltcb bäufiger galt ift, bcn 9Jamen ^f am mit (®rau»adc) erbalten. 3u»eilen nennt mau bie ISarictäten mit einem tbonigen Sinbemittel ^ f c p b i * e. Die 2lrtofcn finb, »ie »ir bereit« §. 101 gefagt baben, blof SWobifitationen »on jcber ©anbfteinart in ber 9Jäbe »on trpftallinifd)en ©efteinen. 5Kan ertennt barin al«bann Quarj», Siefel-, ©cb»crfpatb= abern, »crfcbiebcnc Srjanbäufungen — lauter ©ub-^ ftanjcn, bie obnc 3»eifel erft nacbber cnt»eber buri^ ginbringen gcfcbmoljener ©ubßanjcn ober burt^ Sinficfern »armer OucHen fid) biibefcn, »eld>c au« bem 3nncrn ber Srbe bur* bie 3?iffe be« frpftallint= fd!>en ©efteinß getommcn finb. (lftnti)eilung i)er /lül^ablagerungen in QE^ruppen. §. 109. Jpülf^mittcl. - Die 9;i*tübcrcin- ftimmungcn in bcr ©tbitbtung bei ben glöf formatio- nen finb febr »fcbtigc unb bca^teniS»ertbe Z^at^ait)m\ benn »enn ge»itTc Slblagerungcn fid> irgenb»o al« geneigte ©d)id)tcn finbcn, »äbrcnb fii^ anbere j. S. al« borijontale ©d)icbten barübcr gcbilbet baben, fo muß man barau« ftbliegen, bag bic erftercn »or einer ge»iffcn Äataftropbe, »elc^c fie aufgericbtct bat (§. 80 gcbilbet »orben finb, unb bafi bagegen bie anbere nadb biefer Äataftropbe au« ben ®c»äf' fern ficb abgefegt baben. Daber aud) Ji»» me^r ober »eniger lange *perioben rubigcr Silbungen, bic burcb cinc" Unifturj getrennt »orben, unb au« bie- fem ©nmbe gcologif^en ®pocl>en entfprei^cn, bic febr »crftbieben »on einanber finb. Sefonber« natb ber= artigen Seobai^jtungen, bie nod> burcb bie Itiiferfcbiebe, »eläc bie organif^cn llcberrcftc in bcn ucrfdjiebcncn ©tufcn ber abgefegten ©ubftan^en jeigen, fo »ie burcb bie Sefdjaffcnbeit ber ©crölle = unb Sie«ab- lagcrungcn, bie auf einanber gefolgt finb, unter- ftüßt »erben, fiebt man ficb »cranlaßt, bie ganjc SReibe in »erfd)icbenc ©ruppen ober gormationen ju tbciten, »cldjc eben fo »iete gcologifcbe Spocben bar« ftcüen, alä »ir burd) klammern in bcr gigur 131 angegeben baben. 3ebe ©ruppc ift mit ber »orber- gebenben in nid)tübereinRimmeTibcr ©diicbtung, »a« man aud) mancbmal in einigen ber ©d)itbten bcobac$= tet, au« benen eine ©ruppc jufammengefe^t ift. Die »erfcbicbcnen Slbtbcilungcn, bic man ertennen fann, jeigen bäufig eine jicmlicb grofic Sln^abl llnterfcbci- bung«merfmalc lerer 3lrt. ©foloflic. §. HO. ®fltn6rif*e«, fWuttf*c«unbbe»o= ttif4)e^ ®t)fiem. — £)ic combnfe^jen gormattoncn CcambdWciS ©pficm) btlcett bie unterfien glögabJoge-- rungcn, bie man »a^rnc^men fann. ©ie befteljen roc-- fentltct) ouö fi^icftigen ©rauicaiftn, meiere butct) aüe 9Jüanccn »on gcfttgtett ©lanj unb gorbe ^tnbur(bgc-- ^en ; auf bct einen Seite »etbinben fie ft(i) mit bem @Iimmerf(^iefct unb bem ©neip, auf bet anbtrn mit bet groben ©rauwaefe, mit roel(^er fie fiic^ cingela-- gert finbcn. Siefe Slblagetungcn f^jliefen mcbr ober weniger bicfe S3änte öon Quarjfelfen in »crfcbiebencn SBarietaten, meld)einatIen9Jüancen in@anbflcinüber= ge^cn, unb »erfc^iebene Sa«f*i(^)ten ein. ©ie orgo- nifi^en Itcbcrreße ftnb barin im ütUgemeinen wenig ja^lreic^ unb bef^ränten fic^ auf einige UeberrefJe »cn Sratdiopcben, einige Sntroc^iten in ben SalffJeinen, unö einige f olippenftammc. 2)ie filurif^e gormation Cfifurifc^eö ©oflem) ^nt oft bie größte anologie (»inficbtlicft ber minera= lif^cn 3ufammenfegung mit ber cambrife^cn unb tonnte aW ber obere S^eil biefer le^tcrn bttxaä}M werben, wenn man nicbt in einigen i!otaIitdten unt» nament= liä) in ben ©eportementä 2)?onc^e unb Drne bie beibcn 2(btagerungen in ni^tübercinflimmcnber ä)iä)' tung finben würbe, ^ubbingftcine, quarjige ©anb-- fieine unb Ouarjfelfen, biegte fiotfc, bie mit biefcn leftern ober mit mefir ober weniger fefien ©c^icfcrn, weld)e in ©rauwatfenfdjiefcr übergeben, wec^fella= gern, bilben i!)rc aUgemeine 3ufammenfegung, in wet(|)cr balb bie eine, batb bie anbere biefer ©efteine ftd) mebr entwidelt finbet. Die organifc^en UebcrrcfJe treten (jäufiger ouf, unb werben baburc^, fo wie inxä) i^rt S8cfc|)afFen^eit burd)auö c^arafterifiife?) : biefe Ucberrefie finb bie £riIobiten (gig. 143 bi« 145), »on benen uns bie 2)ac|fcbiefer »on 2tngerö, fo wie bie fcfcwarjcn Salfe, Bon benen fte bebectt finb, f^öne eremplore barbieten ; fernerDrt^ocerotiten CStg. 160): fe^r grcpe Situiten (gig. 161); ^robuc- ten Cgig- lö2); eine befonberc Ibt^eilung ber Se-- rabratcln — genannt ^entamcruö Cgig- 163 bi<3 165), »on bcncn man Acwöbnlic^ nur bie inncrn ätbbrüifc ^ finbet; cnbli* Sercbrateln Cgig. 166); £)xti)ii, Cgig. 167); »erfc^iebene ^ol^penftämme CStfl- 168, 169). ^It^^^ em JibtTllcf KU PenU- 3fl i-ti Productus deprcsflus "^^^ gig IGJ Pentanierus Knig . Cyatliopliyllum turbtoatum, ■Die b c » 0 n « f (^ e g 0 r m a t i 0 n Cbcöonifi^e« ©pfJem) bilbet ben obcrn S^eil ber »orbergejienben gormation. 3uerf} f(|eint fte ou« ^ub^ingfteinen ^u be^ef)cn , mit wcldjcn fte i^ren älnfang nimmt, unb welche in ©onb- )>eine übergej>cn, mit benen fte in »crfcbicbenen SBieber- ^olungen wecfefeltagern. §)ierauf folgenmcjr oberweni^ gerfeine f(5)ieferige©anbf}eine, uerfcbiebenartige ©Aicfer, Satte, welche mit einaiibcr weclferiagcrn unt in Weti^en fid^ 2lntbrajitf($ict)ten ftnben, weswegen man in grantreic^ biefe gormation auc^ terrain ; anthraxifere nennt. 3)iefe cerl^tebenen ©ubpanjen finb je nat^ ber ©egcnb mefjr ober weniger cntwirfelt: in ®ng= tanb ftnb eä bie ©anbfJeine, weld)e 2lblagerungen »on un= gef)eurer 2>;äcbtigteit unb Uu6= Segnung im füblic^)en Sbeit »on SaUiö unb in ben be= sic.iBS. oicuipo nad)bartcn ©egenben bi« jum , guge ber ©rampianberge, borfleaen. ®te bifben ben alten rotten ©andfJein (old red sandstone), welker J^on= unb TOcrgetfi^idjten »on »erfc^iebenen garben einfd)Iiept. 3ln einem anbcrn Orte ^crrfc^ien bie Äalte mit »erft^iebenen 2()onfc|)ieferarten, ober aüä) bie g^toritfcfciefer cor, bie batb mit f^iiefrigen Ouarjen eingelagert, j. 33. in Seoonf&irc, balb unb beinahe allein »ortommen — wie in dornwatliä. ^uä) jeigt biefe gormation bie oltefJen So^Icnab= lagerungcn, bie unö bctannt finb, wo man bereit« garne, Satamitcn, »erfcbiebenc Strien »on ^flanjen ^nbet, bie wenig »erfc^ieben »on benen ber ©teintoJ= lenformation finb, bie unmittelbar barauf folgt. 5Kan finbet barin eine iiemlit^ grofe «Kcnge »on ^olpben- f}6(fen, bie me^r ober weniger ben SaryopppUen Cgig. 54) äi)nüä) finb ; ferner Amplexus CgtS- 170), welche bie Gincn aU ^olppenftöde, bie 2lnbern al3 fammerige5D?uf0elnbetract)fen, unb welche man not^ ni^t wo anbcrö gefunbcn 1)at ®ie GWifTf" ^robuc-- ten fo na^e »erwanbte Calceola CSifl- 171) f^emt (üintlicilung irr /lo'^obliigftimgcit. ^ig. (TU. Amplcxus curaüoidoü. Sifl. 174. TeicLratula potrccU. ^aroftcrifiifc^ ju fein; unb mUtii^t auä) bic Cly- meiiia linearis (gig. 172), eine tommerigc SWufcljcr mit einem Soud^ = ®ip()0. 2lu(^ bemertt man Ijtec einige befcnbere äweifcf^alige 5Wufc^crn (gig. 173); einige Srac^iopoben unb unter anbetn auä) bie Te- rebralula porrecia (gig. 174), Ober Strygonocephalus. ©iefe brei gormationen, bie nic^t immer leidet oon einanber unterf^ieben »erben tonnen, ftnb jieni= lief) oerbreitet in Suropa, wo iie jufammcn ben größten S^eil bcr Itebergangöformattoncn biU ben. ®ie tommen fff)r 5äuftg in ber S^retagne unb in Sotcntin »or, wo bie ©renjcn Bon einer jeben iura) ©ufrcnop unb die be Seaumont bcutlic^ bejeiAnct ivurben ; bie ont^rautfüf;rcnbc 3Äaffe bilbet Ijter einen ®treii;en längö ber Öoire, inbem iüe fiel) oon 5P?ainc et Soire in baö Departement iKorbi^an i)inein auSbe^ncn, foivie aüä) anbcre Ablagerungen im Departement ber Sartre unb in bem ber SJfapenne. !Wan finbet fic m ber ganjen äluäbe^nung ber ^vrenäentette, im fub Iitt)en Z\)(U ber ©eoennen, im gorej- unb SSeamoIaiiS» ©ebirge unb in einigen fünften ber Sßogefen. ßtc bilben ben ganjen §)unböritd, bie Sifel, bic 2(rben nen unb ben füblic^cn S^eil »on Selgien. gerner finbet man fte im ^ax^, in ©at^fen unb in »er f(^iebcnen fünften Dcutft^Ianbö, in ©(^reebcn, in 9Jorroegen, unb treten fe^r Jäuftg in Snglanb anf Sie bilben überall Soger oon Slnt^rajit, bie mit tSr folg abgebaut loerbcn unb finb ber ®egcnb immer fc^r nitglii^, obgleich biefeö Srennmatcriat in Otelen Söejie^ungcn ber ©c9njarjIol)le bebeutenb mä)^t^t §. 111. ®ictnfol)lcnforniatton. — Diefe gormation beflel)t, TOcnn fte oollfJänbig ift, aui einer Salfablagerung, bie ben SfJamcn SSergfalt fu^rt unb ouäÄo^lenfanbfJein, weiä)ex ben obern St^cil ber gormation bilbet — nämlii^ benjenigen, auf bem pie toteinto^lenfc^i(|ten ru^en. 1) Der 33 er gf all, auc^ unter ben Senennungcn oon So^lenfalt unb er^füt;renber Satf be tannt, iR in gngliinb, Belgien unb bem norbliifien a^eil oon grantreii^ fel)r entwicfett. Diefer Aalt liefert unö ben fc^roarjen 50?armor oon Dinan, ben 5Karmor ber (Scauffineä ober tleinen ©ranit, ber ganj ooll oon (äncrinitenbrucbftücfen ifl, oerft^iebene rcei^geabcrte unb mufttcligeSWarmorarten, bie unter bem otlgcmeinen 9Jamcn oon fianbrift^iem SKarmor im §)anbel mit bcnen in Soncurren; treten, welche Walurgrfdjic^ie. man ouö ben benat^barten beoonifi^en ©ebilbcn be= jie^t, obgleich biefe legteren weit fefier finb, u. f. to. iSv fe^lt im übrigen grantreic^, wo ber Äo()lenfanb= flein unmittelbar auf ben frühem Ablagerungen unb oft auf ben trpfJallinifcfeen @efJeinen aufrujjt; biefe geioöttnlit^ buntel gefärbten unb ungeheure ®ä)id)ien bilbenben Saite rce^ifeln oben mit fanbigen ©ub- fianjcn ab, bie It^i bem So^lenfanbUein anf^lie- Pen. ®ie enthalten eine große änja^l organifc^er Keftc, j. S. oerfc^iebene ''Polppen, Spat^op^pllen, ^Wabreporen u. f. i». ; (Sncriniten, bie ju ber Ab« t^citung ber Srinoiben (gig. 175) gehören. Aui^ finbet ^äf barin eine große Anjabl oon SWotluöfen= übcrreflen, fo unter anbern bte Ortlioceras lateralis Cgig 176); bie Oonialites (gtg. 177), i»el(^c bem 400 ©folofltf. Nautilus gtet(^en; bcr S5eiietop^on Q%iq. 178), welker bei ä^nltc^cr gorm ni^t fammctfg i^; E\oni- phales C5ig. 179) ; ©pmfercn un* fe|)r »etfc^iebene Strien »on ^robuctcn, nomeiitU^ gig. 180, 181 gig. IML s,„,,r..r glal.rr ;, „ 1 II, Mnr ,D, 2) 35cr Äo^renfanbflein ru^t in Sngrnnb, in JSeIgfen, fo wk in ben fcena^batten SEDettcn beä fronjoftfc^cn Ocbiefö auf bem Sergtalt (Äo(;IcnfaIO- unb f^ilieft fogar me^r ober rcentget bicfe Äaiffcbic^ten ein. 3>" übrigen granhcic^ finbet er fic^ für fic^ allein, unmittelbar bie attcn Slogablagcrungcn unb oft fclbft bie tryftaUinifc^en gelsartcn uberlagcrnb 2)le Ablagerungen fangen aWbann gcivo^nlti^ mit ^ubbingflctnen an, bie im Sltlgemeinen aui ben Srümmer^iiien bcr »crfcfitebenen benachbarten &e= fleine gebilbet ftnb, unb oft faum abgeruubete, ric= fenmäpige Sjlöcfe einfd|(icpen. Tland)mal we^fcl^ lagern '•pubbingHeine in mcfirercn Sicberdolungcn mit ©anbfleinen, bie ieboc^ immer ben C-iauptt^cil ber Ablagerungen bitben. Diefe ©aubfleine jcigcn 5tnfid)tlii$ ber ®r5pe ber Quarjförner unb ber tbo-- nigcn ©ubßanjen, bie fte enthalten, mcfjrere Abän-- berungen; |)äu|ig ftnb fie glimmer^aftig unb fc^icfrig; fte f4)ltepen ©t^i^jten »on @t|)iefert^on unb bituiui» n6fcn5KcrgeIfd^iefern, bie manchmal eine bebeutenbe SWä($tigfeit jeigen, fcltener Äalffdjii^tcn, ein. 'Die (Steintobte ifl bier fomobt in ben gröberen Steifen, alä in ben fcjiefrigcn ocrbreitet, unb ift bcnnoc^ fJet« »on ben ©anbfteinen burcfi S^ontagen gefonberf; biefe legieren finb juerft htina^i rein, fpäter ftnben fte fic^ mit »erbrennlit^er ©ubflans üermifitit unb jetgcn ftd!) enbtid; attein oben ouf ber Ablagerung. Auper ber burc& eine Anbaufung jcrfcftter ^'ffanjen gebilbeten ©tcinto^le fdjliepen bie etctntoMcnabla-- gerungen fc^r »iele ^Sflanjcnrcfle ein, bie i^rc orga= nifi^en S^arattere beibef;alten baben : ©tengel unb SaumfJämme liegen jcrfJreut in ben ©anbfletnen; Slätter Jaben öoUfommcn gut erhaltene Sinbrücte im ©tiefer unb S^on jurücfgetaffen, mi(l)t bie ©tein= !o^le begleiten, ©tefe Iteberrefie bejie^en ftc^ auf bie garnfräuter, bie gquifetnceen, bie Sycopobiaceen, bie Koniferen unb auf mehrere ganj untergegangene ^ftanjengattungen, bie mit bcr gamilie ber Spcabeen »erroanbt finb. Sie auf erorbentlti^ ja^rei^e garnfräuterabbrütfe jeigen um: Pecofileris (gig. 182), beren wenig Bom SSIattfliel abfie^enbe giebcrblätt(|ien ficb moncfcmat ju ju einem einjigen tiefeingefctintttenen matt »ereinigen, rco man eine Hauptrippe crfennt, »on welcher in fenfrec^ter SRit^tung gjebcnrippen auslaufen ; ferner Sphsenopteris (gig. 183), ber Bor^ergcI;enben a^nlic^, t»o aber bie gieberblättcben beutlic^er unb tieflappig er-- f^einen unb reo bie 3iippen beina|)e »on ber Sajiö aud-- laufcn; Nevropteris (gig. 184), bie einige Aebniicbfcit mit unfern Osmondes ^at, bei benenbie gieberblättcben gleit^falfiS abgeben, aber ganj unb abgerunbet finb, iDO bie SJippen fe^r fc?)ief aus bcr «Wittelrippe treten unb fte$ hierauf mehrere 5WaI tfjeilen ; enblic^ eine grope Anja^l anberer auf bie gönnen ber gieberblättt|)cn unb Anorbnung i^rer «Rippen gegrünbete ®atiungcn. Auferbem finben fict» »ielc ^flan^cn, beren gamilien ungemig finb, fo j. S. Sphenophyllites (gig. isö), Annularia (gig. 186) u. f. tt)., Welche an gcH)iiTen Orten fe^r häufig finb. esfcfteinenroabreSquifetcninbereteinto^Ien-- formation ju erifJiren ; aber aupcrbcm noc^i wirb man gfq 180. .\nniilBria brcvifolia. öcranlapf, bct nnmftitien gamilic gcretffc, i^rer Sänge nac6 cannelirtc ©tängel anjurei^cn, bie in gewiffen Abflänbcn Snoten äcigen, auä roelcbcn äuroeilcn AcfJc treten (gig. 187 u. 188). ®icfe unter bem 9?amen Ealamiten betanntcn ©tängel, finben ftc^i oft, rcic a(Ie bie fc^on crroä^ntcn, in tbonigc ©ubfJanjen, bie fefi geworben, ober in fo^tenfaureö Sifen, fetten in 18R.< Cdtmites oiiiiiiB(«iniw . Ctntljctluttfl tiet /lü^abliigerungcit. 401 eine ftefelfaure ©ubftiiiij umgcnjanbclt. Sa« öupcrc »eoctobtlifcf)e ®cwcbe, Uaä feinen Sinbrucf i^urücfgc-- lafTen ^at, tft (läufig in einen fo^Icnt^altigen ©toff übergegangen. Die Svcopobiacccn f^iliepen öerft^iicbcne Se= pibobenbron-2lrten ein (Sig. 1^9 u 190), »on Dte Koniferen, wetdfie in gofge ber gonfiflcnj ii)Xtä §)ülje(5 einen großen antbetl an ber Silbung ber fo;)[en()artigen ©toffe ber »erfcbiebenen gorma^ tionen gef)abt ^u babcn fc^emen, bieten mi \n ben '. Lepidoileodron elegan;?. benen man biäireilen ganje Säume »on 20 SWcter Spöl)i gefunben bat- 3bre ©tämme jeigen fpirar= formig georbnete, r^ombif^e SBarjen, mlä)t oben beutlic^ bie Sfattnarben jeigen. 2In bie gamilie ber S^abeen fc^eint fi^ bie Si- eillaria (gig. 191) anfc^dießen ju fönnen, wtlAt lÄ pdclijderma bur* ben Drucf plattgebtuifte , t^rer Cäitge na$ cannelirte, aber ni(|t geglieberte, mit Starben, bie in Sängöreiben liegen, befegten ©tämme barbieten. Die ©tamme, roelcbe Slismaria (gig. 192) genannt werben, finb natb 21b. SSrongniart »ietlei*t nur bie SBurjeln biefer ^PfJanjen, biircb beren Äörper eine »on weisen unb ffeiic^igcn Steilen umgebene g(üffig= feit^are gejf. Obern ©djicfitcn fofclje 2lrten bar, bie wegen t^ren, in einer ©pirale geffetlten ftgenben Slättern ben Araucaria fi(^ onnäbern. »b. 33rongniart bejic^t fte alle auf bie ©attung Walehia »on ©tcrnberg, iDOöon er bier jwei, noc^ nicfjt befcbricbene arten mit ibren Slättern unb grücbten abgebilbet bat. Die SbierrefJe treten im Slügcmeinen in ben 3lb= lagerungcn bcö Äoblcnfanbflcinä nitSft (>äufig auf; inbeffcn finben fitb bcren, unb fogar jiemlicb »tele an geroiiTen Drten. 3n ben Salffc^itfeten, rcelc^ie biefen ©anbfieinen untergeorbnet ftnb, bat Doftor §>ibbert in ber Itmgegenb »on (Sbinburg bie SRcfie »on un« gebeuren faurierartigen gifcf^en gefammelt, beren fJarfe unb ber ?änge nac^ geflreifte 3äbnc, fo roie baö ganje Änot^enfpfiem, an bie größten SReptitien erinnern. Die gigur 194 fJetlt ein in fe^r Meinem 'SJlamait gcjeicbneteö ÄinnlabenfJütf »on einer 2lrt biefer ge- fräfigen Sbicre bar, unb bie gigur 195 einen 3abn in natürlicher ©rege »on einer anbern 2lrt. %u(tf jeigt ber Äalf, ber fte einftbliept, eigentbümlie^e goncretionen (gig. 196), bie man für bie Srcremente biefer J^iere bätt, unb bie man bepmcgen Sopro= liten nennt. Die gomilie ber ^aie »ar bamalfl bur(|) bie Slbtbeilung berSefJracionten welche bur(^ bie }um 3ermalmen geeignete Sä'bne (gig. 197) (^aratteriftrt war unb burcb bie 2lbtbeifung ber t>9' pobonten mit nii^t fcbnetbenben §unbs5jäbnen, beren ©(bmefj auf beiben Seiten faltig ifi (gig. 198), cbaratferifirt. Die wahren ?)aifif4)e mit platten unb an ben SRänbern fcfineibenbcn 3ä^nen waren, bamaW nocb nicbt »or^anben, fonbern erfc^icnen erfJ »iel fpätcr in ber Äreibe. «ßwlogie. Stnbere gtfi^e jcigcn jic^ in fcen ©teinfoj^Ienbcrfcn ber Sontinenfe, ent= roctcr in bcn bituminßfen ©c^iicfern, reie ju ©aarbrürf uiib 2fittun ober in bcn Stieren bcö ©patbcifenftein«, }. S. in ©aint-etiennc. @ic ge!)6rcn ®aU iungen an, tie tcn ©tßren benachbart ftnb unb bie 2(gafTij Paleoniscus unb Ambliptenis nennt, TOel($e, ibie eS fc^eint, in @iif= roalTer gelebt ^abcn. 2>ie 5D?cere«mufcbcIn finb im Äo^Ienfanbflein feiten unb werben nur in ben untergeorbncten halten »on Selgicn unb (Snginnb gefunben; aber jugleid) fü!>rt man auä) Unio unb üeine Sntomofirnten (Entouio- slracKj an, reeltje ivenigftenS auf ©üpwafferjuflüfTe tnö iKeer, »o fid; tiefe befonbcrcn Slblagerungen bilbeten, ^inweifen. §. 112. Siuötc^ming fccr i»tcinfo^Icnfot= matton. — Sie ©teinfoblenformation fann in ber l^at nur auf ber Dberfiätbe beö cambriftben, ft(u= riftbcn unb beoonifcben ©pfJemä, baö ft0 fd^on juüot gcbilbct batte, ober aucb an ben DJänbern biefer %b= Lagerungen ju 'Sage treten. Äommt fie nod) barüber binauö »or, fo ifi fte notbroenbig öcn alten natbber gebilbetcn ®cf5einen, unter rcelc^cn man juweilen mit großen Sollen bie ©teinfoble auffucbt, übcrbeift. Qä gebt barauö beroor, baf bie ©teinfoblcnformation einen fteincn 3?aum auf ber unbebecften (Jrboberflädje einnimmt. 3n granfreicb bilbcn j. S. fämmtli*e betannte Ablagerungen nur '/oo« be^ 5lä(benraume« »om ganjcn Sanbe. Snglanb unb Selgien finb »er- gleicbungömeifc »iel reifer, benu im cr^eren l'anbc beträgt bie giäi^enau^bebnung ber ©teinfoblenforma^ tion '/oo ßon ber beö Äonigreii^ä unb im jmeitcn '/jj. 2lUe anbere ©taatcn »on ®uroj)a finb weit ärmer, unb e(5 gibt fogar foI(()e, wie ©cbroeben , ffiorwegen, SRuglanb, Stalten, ©riec^enlanb, i»cI0e biefer reertb- »oHen SIblagerungen beinabe ganj ermangeln. Sßon ©eutfcblanb i|l Söbmen ber reicbflc Sbeil, obglcicb ber Srtrag nicbt mebr bebeutenb ifl. S5cr nörblicbe 2:beil ber fvanife^en ^xit^infel fcbeint beträibtlitbc ©teinfoblenlager einjufcbliepcn unb in biefer 8ejie= bung bie 3iei0tbümer be« wt^Ui^en ©uroöa'ä m t^eilfn. -- ,,. ■ •" ■ 3n grantreii^ finb bie ©teinfoblenablagcrun^ gen gtcicbfam um ein Sentralplateau berum, rceliteS iümoufin unb bie 2lu»ergne cinfcblieft, concentrtrt, ober ouf feiner Dberfläcbe jetfireut, roic bie beilic» gcnbe Sarte (gig. 200) jeigt. Sängt man j. S. bei ai^allon an, fo nnbet man öfilicb »on biefer &ait einen ©treifen ber Scblenformation, ber feine 3iitb= tung ©amur ju nimmt, unb auf bem einige 9lacb= forfcbungen angefJellt reorben finb. SCBeiter bacon entfernt jeigen fitb bie ©ruben »on Sccije am Sanal ber ''Pro»inj 5Jiöernaiö, bie ?ager ber Umgegenb »on äutmi unb Spinae; fobann biejenigen, bie ftcb längö bc« itanaleä »om gentrum ym^itpen, reo fii^ bie Soblengrubcn »on Sreufot, aSonceniö, ®aint=Serain, Slanjv u. f. re., unb bie »on Sert unb 2'?ontcam= bron auf ber nämlicben Kicbtung gegen iiapaüije finben. 9?orböfJIi(b »on SJoane begegnet man ben Slblagerungen »on ia (5bapeae = foui5--Dun; bicrauf reeßlitb »on Spon bcncn »on @ainte=gop, 2(rbreSIe, @ointe--'}'auIe ; enblicb gelangt mau ju ben großen Ablagerungen »on ©aint=Stienne unb 3fiöc=be-®ier, bie fi* felbf} auf ber lin!en Seite ber 3?b»ne fortfegen. SBeitcr gegen ©üben jeigen ficb bie Ablagerungen »on Slubena«, bie »on 2tlaiä, bie febr bebeutenb finb ; bie fleinen Ablagerungen »on 25igan unb bcn 5Banö, bie »on ©aint=®cr»aiä unb Slonjan, gegen ^obcoe unb ^Ujcnaö bin- SBeiter entfernt gibt cö nur fcbreacbe Anbeutungen gegen 'perpignan, ju ©urban unb ©e= * AllcmiiBne = Dtulidiroilb. Anglelerro = ©nglanb Bile = SSafet Belgi,,.ic = 'ifflgifn Bruxelle» = !8rir|Tt!. E-pngni! = ©Pallien G. duihd de Bade = @,c6^l jogtljam SBabra. Iialie = a'älicn Lüge = üätti*. M«yeiice = SDioinj. Mfdiierranfe = mittellöntifdic« Wim Mil.n = OTüirnnb. Nie. = !R»s.i. (Üintljcilunij iet SlS^abiaQctanQcn. 403 gure ; »erfolgt man aber »on ?obct?c an€ bcn wtp U(btn Sf)cil beä flateau'ö, fo finbct man tie ©tcin-- fo^Ienlagcr ter ßarmeaur, hti Sllbi>, bcr llmgegenb »on SHobej, ber @eijen6 von ?lubin unb ber Itmge^ bung öon Srioc«. SScitcr entfernt, an ber ®ren;ie beö ßentralrlateau'ö, tennt man nccb 9Ii(Jtö; allein fclbj} in ber SMitte jeigcn fic$ jiemlitb »tele Sager, rooüon ft(t» tie meiflen anf einer geraten Vinic, in ber SRicbtung »on iKaurtac nac^ S^oulinS Bereinigt finben, am nörblicben Snbc berfelbcn man bie großen Stein- foblengruben bct llmgegenb ßon Si?ontaigu, (Som- mcntry, gjoyant, ginä u. f. m. fie^. 2lud) finben fid) in biefem Sbeile bie ©teinfoblenlager beö Stier» t^aleä, jroif^en ajfonttucon unb @aint-2lmanb. %üir fie im S5ar=Depar= tcment, einerfeits norblii^ »on grejniS im Sficretge-- birge; anbcrfeitä jirifi^cn greiuä unb Soulon, in bcn Montagnes des Manres. Sä bcfleben beren aüä) in ber SBogefentette — aber in unbcbeutenber Duantität, nörblic^ unb fübli(|) »on Solmar. 'Jtur nörbtic^ »on biefer Oebirgötette, am Su^e bcä §)unbrü(fä, aber au^cr^atb beä fran;6ftf(ten ©cbteteö finben Rtb be- beutenbe Sager, bie ft(^ »a^rfcpeintic^ im Tlo\tU Departement unter ben fpötern gormationcn fortfegen. SSSeiter entfernt fommen bie gropcn Slblagerungen »on Selgien »or, bie fit^ in grantreicif) unter allen fpa- tcrn gormationen biö Salencienneä unb »ieUeidjt burd) 2lrraö {linburrf) biä jum i»efili(|icn Snbc bcä ^)a3= be^Salaiä fortfegen, n^o man burt^) ©onbagen bie ©teinfo^le an »erfdnebenen ©teilen entbecfte, unb »»0 lieb niJrblit^ öon Soulogne bie ©teinto^lenlager »on ^larbringen finben. 2lucb treffen wir ©teinfoblcnablagerungcn im wefi: üä)m Sbeil »on ^]öoitou, ju 5Sou»ant unb Sbanton« nap an; fobann in ber Sretagne, um ÜHuimper berum unb biö jur ©pige ber fialbinfet, im 5Kapenne- Departement bei Saoal; enblicb im Departement be la SOTanibe, i»o man bie ©teinfcblenlager »on Sitry unb *piefTiö norbofllicb unb norbweftlic^ »on ©aint=So finbet. Diefe »erfcbiebenen 2lblagcrungen barf man nid)t mit ben Slnt^rojiten bcö bebonif^cn ©pRemd »crtsecbfeln (§. 11 o), »on bencn fie fit^ »oUtommen gut befonberg im «nfapennc^Departcmcnt barin unter» ((Reiben, baf fie in niibt übereinfiimmenber ©tbi^i» tung auf ben antbrajttfübrenben ©cl;iefern ru^en. §. 113. 3ed)ftcinformaticin. — 2ln mehreren Drten ifi bie 3ecbf}einformation mit ber »orbergel;en- ben gormafion in ntcbtübcreinflimmenber ©cbii^tung. Die crfte iljrer Ablagerungen scigt ©anbfJeine, bie geroöbnlii^ rotb oui3fe&en, unb febr rei(blicb in 2bü= ringen, wo üe ben Stamen rotbe^ Sobtliegen» beä erbalien boben, unb in Snglanb auftreten, i»o fie new red sandstone (neuer rotber ©anbficin), alö ©egcnfag ju old red sandstone (alter rotber ©anbfiein), bcn i»ir im beconifcpen ©plicm angcge-- bcn bflben, genannt werben. 3n granfreicb finbet man biefe ©anbfteine um bie a^ogcfcn berum , wo fie oft felbfi unter bem 35ogefenfanbfiein »erfictft lie-- gen. Diefe fanbige ©ebirgäart ftbliept ccfige ober abgcrunbcte gragmente »on (Sranit, ^orpbpr, Duarj ein , bie gcwöbnlicb burcb ein eifenbaltigeä Sbon- binbemittel »crbunben finb; biefe groben Sbcile ge- ^en ober in mebr ober weniger feine ©anbfieine über, bie mon oft allein notb wabmimmt. 3n biefer gor= matfon finbet man nur febr wenige organiftbe 3?efie; man fübrt btof einige Iteberrcfie »on 3ifd;en unb gjepfitien in (Snglanb, wo fie Wenig auögcfprO(|)cn ifi, unb »ertiefclte ©tcimmc »on (Koniferen in ben SSogcfcn unb in ©adifcn an. lieber bem rotben ©anbfiein i(cigcn ^ä) in einigen Jbeilen bie bituminöfen ©anbfieine, bie bcfon- berö in Sbäringcn wegen ber Supfercrje, bie fie ein-- fd)liepen unb ibnen bcn 5Jamen Äupferfdjiefer gibt, febr merfwürbig finb. ©ic ftblieeen SSegetabi» lien ein, weldie jur gamilie ber Sltgen ju geboren fcbeincn, unb eine febr geringe Slnjabl Sanbpfl^anjen, j. 35. bie (loniferen. SBeiter oben fommen bicbte Äaltfieinc, berSetbftein ber Deutfcben, »or, weltbe burd) SWergel in mcbrcre ©d)i(bten getbeilt finb ; fo= bann poröfe Saltficine , mebr ober weniger jcrrcib- üdie bittererbepaltige Äatle unb »on 9Jeuem bi(!()te Äalffteine, 9J?ergel unb tbonige ©ubfianjen. Dic8 ifi bie gefammtc SJcibe ber ©tbicbtcn in Sbüringen unb in oerf^icbenen Sbcilen Deutfc^lanbö ; bagc= gen tritt in gnglanb an bie ©teHc biefer ganjen SHeibe ber fflagneficnfalf (Magnesian- Limestone). 3n grantrcicb feblen biefe Ablagerungen gonj, bcnn bie bituminöfen ©diiefer »on Antun , gtnö 7c. gcbö» ren bem obern Jbeil bfr ©teinfoblenformation an. 2Ba« biefe Rormation SEBicbtigc« barbietet, baä finb bie fd)on längfi bcfannten Stefte »on ©auriern, bie man bier jum erfJen Tiat in bituminöfen ©d^ic» fern unb im 3e(bficin, unb fpäter im 5Kagne|icnfaI! »on Snglanb finbet. Diefe 3ieptilicn finb mit ben ©ottungen Seguan (Iguana) unb SBarneibcibfe (Mo- nitor) (Rebe Boologic, gig. 287) »erwanbt. Au0 finbet man barin giftbe auä ben Oattungen Palaeo- niscus unb Amblyfiterus , bie eine Aebnlicbfeit mit bencn ber ©teinfoblenformation ^aien , benen wir aber über ber gormation, bie unS in biefem Augen= blid bcfcbäftigt, nitbt mebr begegnen, ©nblicb gibt tu aucb ©pirifcren unb f robuctcn (gig. 201 bU 203), befonbcrö Productus aciileatus, ber unter bem 9?amcn Gryphites aculealus aU ibaraftcrifiifd) für Deutfd)» lanb betracbtct worbcn ifi unb juweilen bem 3cc^= gig. 'JOi. l'roJuclus aculcalu,. gig. 203. Produclus caivus. Hein bie Sencnnung ©rppbifentalf gab, bcn man bepwegen fogar mit bem Siaö »crwc^fcltc §. 116. Autb finben ficb barin »iele anbcre ST^oUuöfen, fowic Sncrinitenrefie, Wettbe ^itx bicfclben ju fein fcbcinen. Wie im Sergfalt. §. 114. ajogcfcnfonbf^cin. — Diefe Ablage-- rung, bie am 6ftlid>cn Abbang ber SSogcfen unb im ©tbwarjwalb febr entwidelt ifi, bcn man aber and) nur nod) an biefen Drten tennt, ifi lange 3eit balb mit bem bunten, balb mit bem rotben ©anbficin, jwi(d>en benen er fid» finbet, »erwed)felt worbcn. Aber cincrfeitiJ ifi bie @cbid>tung bcö bunten ©anb» fieinö mit ber ©cbicbfung beä SJogcfenfanbficin« nidit übercinfiimmenb, anberfeitä finbet er fid», i»enn bie-- fer legiere beinabc mit bem rotben ©anbficin über- cinjufiimmen ftbeint , immer barubcr, wo er bctrödit» lidje Ablagerungen bilbet, bie febr (^arafterifiifcb finb. 5r befiebt gan^ auä Quarstörnern, beren Dberfiä^jc febr glänjcnb unb mit einem Ueberjug auä rotbcm gifenorpb ober (2ifenorpbf>pbrat bcbeät ifi ; man bc- 404 ©fologi metft boraii fein beutlic^eö S5tnt>cmittel, »Die im ro= t^m ©antftein, fo baf amö^üä) feine SWaffe jer- ttiUitb ifi- i^"* tiltcn gcrotffe Sjieile »temlid) fefle ®ct)t(t)ten, bie fogat alS Saufteine abgebaut iDcrben. J)te @efd)tebe, bie man barin pnbet, be(}e()en fafl immer ouS Duarj. SiS je|t (lot man nur fefir n)e= «ige organtWe 3ief}c in biefen ©anbfieinarten , unb tloß einige fcitene Sinbrüife »on befonbern Salami^ tenarfen gcfunben ; btog 2)?uf(^e(n 1)at man in ben @cf4iieben, welche biefe Ablagerungen cinfdjtiepcn unb wetd)e i^nen batier ni(^t angeboren, entbecfi. 3n ben 33oge|en, wo biefe Ablagerungen baupt= fac^Iic^ »orfommen, ftnbet fic^ feine Spur »om äe*- fJein Bor ; man bcmcrft barin btog einige 5Jieren »on SWagnefienfarf. 13iefer Umpanb fann anjeigen, ba§ enfmeber ber 3cd)flein an biefen Orten ganj febtt, ober baf ber SogefenfanbfJein ber Sieprafentant babon tft. IJtan bemcrft, baj in Snglanb in ^unf« ten, i»o ber SDJagncftcntalt febü, bie SajTö bcö bun= tcn ©anbfleiniS dbnlit^c ef>arattere annimmt, wie bie beS 35ogefen|anb|Jeinö. §. 115. Äcupct: obet 3;ria«fotttifltiott. — Siefe grofc Ablagerung, welche man Sria« genannt ^at, weit ftc bret §)aupttbci(e entbält, — ctroaä, iai fie mit mcbreren anbern gemein bat, befJebt auä fejr »erfc^iebenartig gefärbten ©anbfJein = unb aWergel» fc^i(^ten, wai ben einen ben SJamen bunter @anb ficin, unb ben anbern benStamen bunte OTergel gegeben bat- Die Äatffteinablagerung , bie |tcb an gewiffen Orten jroifc|en i^nen eingelagert ftnbet, en=^ ftirt nic^t überall: fte febtt j. 5B. in Snglanb unb beinafie in ganj granfreitb ; Wir ünben fie nur um bie Sogefen berum, »on wo fte fii^ nadb Seutfdjlanb binüberjie^t, wo fte ebenfattö febr beutttc^ auögefpro= d)tn tfi, unb im 25ar=De»artement. @ie wirb reegen ber gropen 3Wenge »on SWufd^eln , bie üc etnfi^tiept, «Kufcbclfalf genannt. 3Der bunte ©anbftein ifJ quarjtg , feintörnig, fe(l, gemcbnltcb rotb, mauibmal au^ bläult(|), grün^ lid) unb »cip. Tlan finbet tarin ftbi(^tenförmißc Ablagerungen »on einer fe^r tbonreicbcn ©ubflanj, bie »erfcbicbenartig an garbe tfi, unb bünne i)o(o= mitf($t(^)ten, befonberS in ben obcrn Steilen. Die bun= ten SW e r g e l ftnb ein febr mannigfaltiger SBettifel »on Äalfßeinen unb tceinbefcnfatbigem , griinlictiem ober bläulttbem Jbon, manchmal »on ©anbficinen, iBcltbe baöon ben obcrn X^ül fcbliepen, rete j. S. ^u Sbeff!) bei Spon unb in SGBürftemberg. SJieä ftnb nun bie beiben Arten »on Ablagerungen, bie fttb in (änglanb bemerfen laffen, reo man fte bur^i ben Au(5= btucf up|ier new red sandslone and red marle be= 5ei(f)net j unb biejenigen , bie man am oftefien in grantreie^ , in Aocprcn , in dorreje , befonberä um Sriseä berum, im füblidfien Sbeil »on S^er unb bem norblic^en Sbeil »on Aüier ftnbet Der OTufc^elfatt beginnt bei — j feinem Auftreten bamit, bag er unten "!; \\*U mit bem bunten ©anbfJetn reee^fella ^ \\ «a m gert , er tft bicbt, grau, grunltdb ober \ jy^ v fV (^ gclblti^ , unb mtt btefen beiben garben f ^ - gcfleift; oft i|l er tn feinem obcrn Sbeil magneftabaltig, wo er übrigenö bäufig erbig iß, unb in bie !OTergel übergebt, welche auf ibn folgen, unter roelcften fitb noi^ einige Sagen »on reinem Salt ober 3J?agneitentalt finben. (Sr fi^liept eine grope 2Kenge 5Kufcbeln ein, unter «eilten man aW befonberö bejeiebnenb Ammonides nodosus (gig. 204), Avicula socialis (gig. 205), Possidonia mi- nuta Cgig. 206) anfübrt. Au^ ftnben ü^i barin »tele Sncriniten, befonberä aüi ber ©pecieö En- crimles moiulifornns (gtg 207). ?>ter jeigen ft(^ jum erffen Wal bte Tu^onne Cgig 20«), bcren jabl-- reiitie Arten ficb bis? tn bie Sreibe fottfeßcn Diefw 3 ig 20S Trigonia Salf tritt fe^r retc^jlKÖ in Sot^ringen auf, wo er mit ben beiben anbern ®ltebern ber 3?ei^c ben ganjen ttieftlicben Z^til ber 35ogefen bilbet; auc^ ifl er febr »erbreitet auf bem rechten Sibeinufer, »on wo er ftct> im übrigen Seutfcblanb fortfegt; man trifft ibn im mittlem S^eil beä S8ar= Departement« »on SrignoUeö ober Soulon biö ju ben Antilen an. Der Srioö bietet unä auper einigen befonbern o^.n -4 \ oltzia h€t«ropIiy1Ia €tntl)«lunfl bar /lö^obloflcrunflcn. 405 garnfrautarten , auc§ foIc|e ^flanjciirefJe tar, bieflt^ 6(8 je|t no(^ nic^t gcäcigt (»aben. Stcä ftnb in ten ©anbfteinen befonbere Slrtcn »on Koniferen, weiä)t b(e ®attung Volizia C8tg. 109) bilbcn, unb im Sa(f UebcrrcfJc »on dvcabeen, nuö ber ©atttunp Manlel- lia; bicfe letztere gamilie wirb fcfjt reic^ im bunten OTergel, wo fte bie Oattungen Nilsonia, l'hteri>phyl- lum (5?ig. 210), welche tcrfc^tebene ülrtcn enthalten, borfJeUen. '>V^ /; gig. 210. ri.U-tophyllui,, l'l.-.iungerM. 3n biefcr gormation gibt ci autb me()rcre Slrten großer ©auvicr, bie man tljeilö ),u SüincBiUc, t^eilij in SBürttembetg unb im Satrcutl)'frt)en gefunbcn t)at. 3m bunten ©anbftein ^at man gupeinbrücfe ocer 2f)ierfa^rten cntbecft (§. 79), ivoeon bie einen offenbar Sßögel anjcigcn, unb bie anbcrn, bie »on einigen 9?aturfcrfd)ern auf bcufclt^terarticje ©äuge- t^itu bejogen rcerben, nadi Diven«? 5Weinung aber Ungeheuern Satrat^iern angefroren TOütben. Diefe gormationcn jinb not^ in einer anbcrn 53c jic^ung Jbid)tig; benn tä ftnbcn fiä) in i^rcm obcrn S^eil bie fteinfatsfüjjrenbcn Slblagerungen, bie in Sot^ringen abgebaut werben ; auc^ treten barauö fämmtli[f)e ©atjqucKen bc8 3"ragcbirgeä ;\u Sage, Sie ftnb tä auä), wo bie ©atjtager unb ©aljquel-- len in (änglanb unb im größten SE(;eiI »on Seutf^lanb liegen, ©tefe Siblagerungen jinb immer »on mebr ober weniger betri5d)t(t(^en ©vpdmaffen begleitet, bie man ebenfalls altein an fefjr »ieten Drtcn, nament- lich im mittagli^en granlreic^ ;iumat ba antrifft, t»o bie 3:ria(?formatiort entwicfelt ift. 1)it obern fanbi= gen Sfreile (laben fi^ ju G(;eff9, bei Syon burc^ 2lb= lagerungcn »on Supferlafur bemerfbar gemacbt, wclcije unfern 9)iineralienfammlungen iJvac^tboUe Sremplare geliefert l;aben. §. 116. guraffifd^c Sosntation, .'ot^ringen unb im füblic^en granfreic^ nennt man SiaöfJcinc folel)e ©anbfJeine, W(iä)i in »erfcftiebencn fünften, wo fte auf ®ranit aufrufen, »on bcm fie gewiffermagen nacf) unb na^ bie S^araltere annebmen, in Slrtofe übergeben; fie fd^liepen »erfcfjiebene , erj^altige Ablagerungen ein, j. 5Ö. @rau=8raunf}einer} in Surgunb unb ^crigorb, ba« grüne S^romorpb bei Slutun u. f. w. 2ln anbern Drten finb tä »erfc^iebene Salfarten, j. 35. in ber ^Jormanbie, im fübli^jen 3:^eil »on Surgunb unb in i'ponnaiö, man(|)mal mit jerbroc^cnen ^Wuft^eln er- füllt unb meS)r ober weniger feflen 5Wufct)elmarmor bilbenb, ber fonfl auc^ ittit bläulichem SWergel, ber ba unb bort berrfcbt, »ortommt. Heber biefcr erflen SÄbtagerung ftnben fic^ in ni(S)i fe^r bitfen, burc^ Sagen »on blättrigen 3)?ergeln ge= trennten ©c^ic^ten bicbte Salffletne »on gräulidjer ober bläulieljer garbe. Diefen Salffleinen, bereu Sfiarat- tere überall jiemlict) confiant ftnb, gibt man fpeciellcr ben gramen Hai Qikä l'eiaä) ober ©rppMic" fall, weil ftt§ in großer 2ln}a!)l bie Gryi)liea arcuata barin ftnbet. gnblict» ftnben ftcd im obern Steile Salffieine mit Sctcmniten, bie wenig ober gar feine Örpp^iten einfc^liepen, wk j. 33. in ber ^lanbfc^aft Sioaraiß unb bem größten S^eil ber ©e»ennen ober OTergcl, welche bereits cifenfctiüffige Dolit^e einfc^ließen unb fiel) baburct» mit bem Dolitf)f9f5em »crbinben. Diefcä ©pflem ifi burc^ bie ©egenwart ber Gry- phea arcuata unb baS SrfÄeincn ber Selemniten be= jeic^nenb , welcl)e fiel) biä baf>er notfe nic^t gezeigt Ratten, fo wie eine große Slnja^l 2lmmoniten »erfc^iebcncr 2lrt, unb eine !Wenge anberer 5Kufc^eln, bie ftti) t>icr ^u jei- gen anfangen , um balb nacti^er wieber ju »erfcfjwinben. Sie untern Sagen ftnb nad) Sepmerie burc^ bie ©egenwort ber Pecten liiiifliineiisis (gig. 211) unb »on »erfc^iiebenen Sc^inibenarten auä ber 2lbtl)etlung ber Siabemen (gig. 212) *aratterifirt. ik ißeolo%ii Sil) ^5 bliir.fc. W^lcol,. ®te mitllercn ©^tc^len ober tcr ct(?cntlic^c *viac unterff^ciben ft:& befcnbcr« bur* bteGr\iiliea arciMia CStg. 213), bie Ammonites Bucklandi (gtg. 214), Die Spirifer Walcoli (gtg. 215), mit rcelc^ct bie 3iacc erlöf^t; bie Plagiostoma giganleum C5'8-216), Sie Plicatnla spiiiosa (gtg. 217). enblii^ }eigt befonbet« ber obere Sfjeit eine grof c Slnja^r öon Sclemniten (gig, 218 u. 219) Ammn- nites Walcoti ($iQ. 220), Avicula inaeqiiivalvis Cgig. 221) u. f. >r aurf) finben ft(^ im Siaö jum erften SWale jene etgent^ümlic^en Saurier, bercn ©felete an bie Si= 2luc() fincet man in bicfer ®rup»c »erfdSiiebfnc Slricn »on Trigonia, }• S- Si3- 222, bie in allen Steilen ber Stblagerung 6orju!ommen fcbeinen ; aber bie ©pecieä bicfer ©athing, weläje »icUcic^jt fcbr H)td)ttge Sbarafterc tiefem werben, jlnb in Sejic^ung auf ii>r 3?orfommen nod; nicbt genug ftubirt worbcn. ®ie fegen ficfc in ber Dotit^enrei^e unb biö in bie Äreibe fort. gig. 22?. Avicula c!>vellnl.i bcdifen unb firolobile unb jugleit^ an bie gift^c uiit' ©ougctbiere erinnern ; unb beren ruberformige gügc einen 2iufcnt^aft im SBaffer anjeigen : bicä finb bie ^(t)ti))^o^auxin (Sig. 223), »on benen einige me^r als 7 5Keter lang gerocfen fein mupten ; bie *pie- fiofauren (gig. 224), Bon bencn einige 3nbioibuen ni^jt weniger alö 4 SD?etcr Sänge batten, unb wegen ber Sänge iljrc« -?)alfe3, weicber bem Seib einer ©eblangc ^infit^tlicb ber gorm unb beö 33aucö gleitet, fo mert= reürbig finb. Spin fomraen aucf? jum erfJen 50?al bie i'lorodac- tiles, fliegcnbe ©auricr Cgig- 225), cor, bie (>in= ft(^)t(icb ber gorm beö jtopfeö unb beö i>alfeä ittb bcn a3ögeln annabern, aber binitcbtlicb beS 3JumpfciJ unb ©(^rcanscö ben gcwöbnlicben ©äugetbicren naljc Pebcn, wäbrenb bie ©liebmafen gan; befonberö an bie gfebcrmäufc erinnern; fie waren gleitb fäbig jum ©eben unb gliegen, »icUeitbt aucb jum 2(nbängen unb Älettern auf fentrecbte gel^wänbe, um ibrc 9fabrung ju fut^cn. (Ctntl)ctlunfl in /lö^oblafljrtungcn. 407 Dicfe 3?f|}e bct foiitcrbarßen SBefcn tcr ©(Jopfung ftntcit üä) im iiaS »on 5iimE=3icgiö, an bcrSüflc oon 2)orfcf, oon einer uiigcI;eiitcii3['?engeDoti Soptoliten begleitet, rceI4)e »oaljrfc^einlitl» tiefen Sficrcn ange; hörten; autb finbet nion jureeilen in i^rcm ©feiet bte Singcivcitc uno bann aut^i SJefte »on gifcben unb fo^ar oon anbern Sleptilien, irclc^e unflrcitbar an» jetgen, ivie fic() tie im SBaffet lebenbcn Slrtcn etnäbrt babcn. SBnä bie Pterodaclyles betrifft, fo jeigen bie 3nfeftcnrcPe, bte man mit ijjrcn UebcrreUcn ju ©olenSiofcn in grantcn gefunden bat, oljnc äreeifel auä) Mc Sbicrc, wä(i)t biefcn mertreürOigen SBcfcn }ur Slabrung cicnten. £>ie mit bcm Ärctobil oerroonbten ©aurier waren in bietcr feriobe xeüt weniger bäiiüg ; unB bennoc^ «igt bcr üiaö 3icHc, bie fcbon ibr SSorbantenfein unb oefonberä eine große Simenfionäentioicflung beiocifen. Der Megalosaurus , reelcber in ber 5Wilte jreifdien t>cm ^rcfübil unb bcr 2Barncibe(l)fe fJebt, niupte eine Sänge »on 15 biö 20 SDfeter gehabt (jaben. Sin Umftanb »on nic^t geringerer Se« beutung ift bie Öiegcnwort »on 2:inten= beuteln, bie mit bencn bcr Jintenfififie Sle^ntic^feit baben (gig. 22ü) unb mancfi» mal ein beträcbtlicbeö Solumen erreichen. 5Wan trifft fie aui^ im Siaö »on ^ime=3Jcgig mit 3iüclentnöct)eld)en »om Calmar (ficbe 3oologic, §.599), Welche juioeitcn bie ©puren berfelben jcigen , unb mit Se= lemniten on, in tcrcn lobten man fte glei4)fallS fie^i : bicfer Icgtere Umflanb beutet auf bie 33crn'anbtfd;aft biefer orga« nifcben 3ief}e mit irgcnb einem (£epbalo= gig. zih. pciai bin, »on bem fie loabrfcbcinlicb innere Snöi^elcben loaren. Sic Sintc ober Sepia, bie man aui biefcn foffilen 9feften genjinncn tann, ifi no^i eben fo gut aU biejenige, »eltbe man auS bcm gemeinen Jintcnnjurme bereitet unb i|} mit Srfolg JU Sufcb benüft «orbcn. Sic Soniferen, wtlä)i im bunten ©anbflcin »or» fommen unb in ben fofgenbcn Stblagcrungcn »er= f(^i»unben finb, jeigen nur feiten ibre SRcfie im Sia^ ; bcfonbcrä bemerft man barin bie ßicabeen, mit »cr= f(^icbcncn garnfrautarten ; bieö loar aucb ber ®runb, rearum man glaubte, bap »on ibrer Sinbäufung bie 3renn|loffablagerungcn, bie man an »crfci)iebenen Drten in ben obern totifiitbtcn bcä ®i)pfcriebcn werben muffen. Siefe gormationen fcbliepen anö) ®ppä , bie man in »erf(bicbenen Sbeiten ber ©ecennen abbaut, unb Solomtte in ber Sfäbe ber auf feurigem SBege ent= ftanbene ®e)leine ein (§. 93). 3n fünften, wo bcr auf frpflallinifcbcn Scheinen rubenbe SiaäfanbfJcin ben befonbern Sbaraftcr ber 2lrtofc angenommen bat, ftblicfien bie ibn überlagernben Äalfc oft aud; crjfübrenbc 2lblagcrungcn ein; unb entweber ftnb bieä eifenorpberje, j. 93. inberSoult in 2lrbecbe; ober ftnb eä Slcicrje, j. S. im Sojercgebirgc , im 2l»epron= Departement, im Sct^Scportement jc. §. 117. 3nraffifd)c Formation. Cotit^f^: ficm. — Sa« jwcite ©pflem ber jurafTifcbcn Slblage- rungen ficUt eine Sieibe oft febr mäcbtiger SalffJetn- febidbten bar, wcltbc bäufig ben eb«attei bcö Dolitb« barbictcn, unb mit mebr ober weniger bctraibtlidjen ©anb=, 2:bon= unb 2}?ergclfcbi(bten abwccbfeln. ©ic fann ft(b in mcbrcrc ©ruppen tbciten, welcbc ficf) »on cinanber burcb ibre retatice ©tellung in ber 3?cibe unb nocb weit mebr burtb bie »erfc^icbenen goffilicn, bie man barin finbct, unterfcbeiben ; eö finb fömmtlic^e djaratteriftiftbc UcbcrrefJc ber »orbergcbenben @rup= pen ganj »er=fcbwunben. 1) ©ruppe beä §)auptrogenfleinS. Sicfe ®ruppc, womit bie DJcibc bcr Dolitbgcbilbc beginnt, fJellt juerfl 9Äcrgclfcbi*ten jwifcben ©anb bar, bicr« auf ©d)i[bten »on eifcnfcbüfTigem Dotitb unb oft febr mä(|tige Sänte »on iiitjtm Salt , in wclt^iem fcbr feine Dolitbe , mebr ober weniger reine Sbone, unb mebr ober weniger alä SQSaltcrcrbe bienli($e Jbone jufammengcbadcn finb. Sie erflc biefer Tltx= gelablagcrungcn fcbliept fitb an bie iiiaömcrgel an, entbält aber eine neue 3lrt »on ©rppbitcn (gig. 227), bie febr (baraltcriflifcb iß unb fic^ ni^t in ben »orbcr= gcbenben ©cbicbten finbet. lieber biefcn Slblagerungen finbcn ^ä) 5Wergel= fcbiefcr unb »on cifenfdjüiTigem Dolitb burtbbrungene fialfjteine, ouf welcbc bie erbigen ®ebilbc »om 5>auptrogenflein (groat oolit ber Snglänber) ober mebr ober weniger bitbte unb fclbp erbige Saffflcine unb ®rob!alE folgen, bie ju weilen »öllig aug (Sncrc» nitcnübcrrcficit gcbilbet Rnb. SSSciter oben fommen nocb OTcrgel, ©anb, Sbon, mebr ober weniger grobe Äaife, bie mancbmal mit 2)!u|tbcln angefüllt ftnb unb a^iufitielmarmor bilben : bieä jinb tie Bradfort clay, Forest marble et Cornbrascli bcr Snglänber. Ungeacbtet ber oft jcrbrori)enen unb in 2lbbrü(fen »ortommcnben , jablreitben goffilicn , wclcbe biefe ©ruppe einfcbliept, tann man bocb nicbt obnc ©cbwie- rigtcit folc^e anfübren, bie febr cbarafteriftift^ finb, unb wir bätfen autb in biefer 53c^ebung nicbt obne bie woblwoUenbc 5Bermittlung beö §)errn Cepmcrie, *Drofeffor an bcr gatultöt ber SSiiTcnfcbaften ju Jou- loufe, weltbcr biefe gormalion fo febr erforfcbt t)at, ju begrünbcn gewagt baben. 3u ber Gryphea cymbiiim (gig 227), Wel*e bie erfle 2lblagerung ber ©ruppe , bie unS in biefem 21ugenblicf befcboftigt , unb wcl*c barauä gewiffer- mapen noib einen neuen geognoftifcben ?)ori}ont btl= bet, tann man bie Ustrea aciiminata (gig^ 228) bln= jufügen , bie Rcb in ben obern SPJergctn , ober ben kalten, bie fte erfegen, finbcn; ebenfo aui^ Bcrfcbic-« bcne Screbrateln (gig. 229 bi« 231), wetc^ie bem untern Dolitb fpcciellcr anjugebören fcbeinen , fowie au(b bie tleine tugelige Slmmonitcnart (gig. 232). 3n ben eigentlichen Äaltfibitbten finbcn ficb »er» 52 (Öfolofite Slfi ii3 Tcrebr«! It iifoan fi^tcbcne Slmmonttenarkn CS'a-233); »crWiebcne Strien »on Pleurotomaria, wtl^i jiemlic^ djarafteri- Siftt» crf^eincn (gtg. 234), unb eine qxo^t SJnja^I 5Kuf(^cIn, bte oerf*iebenen arten angehören. 5)ic oft fe^r ja^Ireii^en gncrmiten f^enien fi;C() befonberä auf bie ibirnförmtgen Sitten (Apiocriniies) ju bejie« 2tu* bie OTergel unb Äcilff^iiefer , mit Wtlä)tn bie Dolitt)f(^lc()ten beginnen, bieten etwoS SÜäicfttigeö bor — mmlii^ bog Stuftreten ber erfien foffiten @äugt= t^iere, bie man in bem @toneöfieIt'=@ct)tefer cnein= törniger DolitW cntbectt tiat. Diefc !leinen Spiere (gig. 235) gehören ju ben Seiiteltbiercn C3»otO' gie, §. 2!)2, 389), b. &. ju einer ber imooUtcmmen- fien Dtbnung ber ©äuget^iere. ßbcnfo \)at man aui^ in biefen X^eiten ber Dolit^formafion Snodjen »on fe^r gropcn Silieren, roetdje man für Sctoccen ^ielt, gefunbcn. Sie Soniferen, bie man »um «Kufi^etfalf an fei- ten mc^r finbet, erfcbcincn äiemlit^ !)öuftg in ber Dolit^rci^e in befonbern ©attungen CSig- 236) mit ben e^cobeen C5ig- 237) unb in »erftfiiebenen gam= troutarten, bie gan^ »erfcf)ieben »on bcnen ftnb, wüoIjflruttur beibehalten ^aben (Jie^e §. 123); au4) finben firf) (Sycabeenrefte in ben leg- ten Äaltfc^ic^fen biefer ®nii?pe ober »ieüeic^t im un- tern St()eile ber fireibcformation. §. 118. tJudbc^nung ^er guraforraation. — ®ie Ourataltablagerungcn treten überall auf ber Dbe»- fläc^e ber ®rbe fefjr däufig auf. 3n grantreit^ bi(= ben üe eine 2irt gic? , baä in ber Sarte gig. 256, burc^ bie fenfrei*te ©tferaffirung angcjeigt ifi. Son ben SüfJen beä DccanS bc^nt ftc^ ein breiter ©trei- fen gegen Sa Siodjeac M« l-uift) ^oitier« , e()ateau- rour, 93ourgc^, Slurerre, e()aumont, 9Janc9 biö Luxemburg unb SÄcjicrcö auö , »o er in ben oftcn ©c^iefern ber Sifel unb be« Slrbennenroatbe« (§• HO) enbigt. 3m roeßlic^en Steife »erbinbet ft* bamit ein fcfimalcr Streifen, weither feine giic^tung nörblii^ oon Süngerö buri^ 2(Iencon, Slrgentan, Säen, bis ju ben grifcn bcö Saloaboö nimmt. 58crfcf)iebene , burd) biefe 9Ji*tung mit einanber öerbunbcne %f)üle pl- tcn boä Sentralplateau »on grantreicf) burc^. Slngou- teme , ^tcrigueur , Sßitle frane^e , Sioeyron , SWon= tauban, 3Jobej, OTenfce, SKil^au, 5Wontpeüicr, Sltai«, 2Jubena« , ^rioaö ein , »on t»o aui fte ftc^ ge- rciffcrmaßfn mit ben Steilen »ercintgen, bie fidf »on Seaune bis Spon au(5be|)nen. aus biefen Äalfen befielt baö Suragebirge , baö |i^ »on ber f)öl;e »on ffiienne in ber Üaupf^ine biä jum Si^cin erflrecft unb fic^ burct» Scfonvon, SSefouI, SangrcS mit bcm gropcn Ouerflreifcn »erbinbet. 3Äan l. giS. 253 IMja r goM gig 2o4 Tcreliratula I 3ia 256. Raul ' Alleimjne = Dculfdjiranb. Angleler . = giiglonb. Berne = Stril Ounkergue = S)iinlir(f)cii, Espagne = Bvanitn. Lit'ge ^= ^üfttcft. Mcr Mädilorrnnie = TOitfeirönbif(6eä!K«cr. Suiäso et Savoie = Si^lufls Ulli gancijcn. (l;tnt|)rtlunfl in /lo^oblttgminflfit. crfcnnt fic in bct Qan^en SJuäbc^niing tcr 3((ven »on ©aoopcn Uli» ^itmont, tcr Daiivlnnc, reo jie befon= berc SS»nraftere tarbieten unb oon wo aui jie ftcb in l>ic ^'ro»cnce ferlfefcn._^ ^luä) findet man fic m einigen ^puntten ber ^prcnäen — ciiicrfcild in @po= nien »on Silbao biiJ jnr §)6be »cn '•panipcluna, an- bcrfcit« in grantrcic^i junfcbcn bem Qijaur unt> Siriege- tbai }u Jage liegen. Da unb bort ftnb alle bicfe ©(reifen met)x ober weniger jerftücfelt, nnb mancb- mal burcb neuere Silbungen unterbrcd)en , bie ftd) über fic l;inauä in ben unterRcn Sbcüc"/ bie fiebar= bieten, auiJbc^ncn. 2)er l'iaä berrf^bi o'* fiimafcr ©(reifen am n>efl= lieben 3tanbe berSogefcn, ebcnfc aucb ganj um ben 0rantttl;ctl bc^ ^WoroanS ober bciS (fcntralplatcau »on grantrci^ bcrum. 3« ?otf;ringcn unb 33urgunb ftblieit er »icte ©rvpb'tc" (ürypliiea arciiala) ein ; bagegcn matbcn ibn in SSioarai(5 bie Sclcmniten (barafterifiifct. Die Drforbibongruvi)e ifl febr au^gebebnt in ber f5rancbc=ßcmtc unb in Sotbringen, in f oitcu, in ber ?anbf4)aft Duercp, in ben ©euenncn unb aud; in ber 5Jormanbie. -Die Soratlentalfgruype bilbet einen ©(reifen, ber »on ßbampagnc nadbSurgunb, Sour= bonnaiö, Serry läuft, unb ftd; lieber in ©aintonge unb in ber Sanbfcbaft Quercp finbet. ©ie ©rupve beä Obern 3urafatteö enblicb läp( fi(b am äufern ©oblbanb bicfer legieren ©ebilbe ertennen. 3n ben Sllpen ift bie juraffifcbe gormation auffaOenb mobificirt burd) baä Sluftrcten frpfiallinifdjcr ©cfieine, wclcbe ibreWafTe überall gcboben bi>ben. ©tatt ber matt au^febenben, gröulidjen ober gclblidien, com- pacten ober erbigen Saltficinc begegnet man gefärb= tem aSavmor jeber 2lrt, juweilen aud> t»ei§ geaber= tem ^Karmor; bie tbonige ober fanbige (Sebilbe Rnb in »erf(biebene ©4)iefer, @raui»acfen, bie mitbenen ber alten gormafionen ju »ergleicbcnftnb, in Ouarj» fclfen , in ®limmerf(^iefer :c. umgcwanbelt. §. 119. Untere Ärcibeformattoit. — lieber ber )uraffif(^en gormatton !ommen in nt^t übcrein= flimmenber ©cbiebtung, bie man an febr »ielen Orten beobacbtet, bie ungebeuren Sreibcablagerungcn, bie felbfi joieber in mehrere anbere naib ben ni*tüber= cinftimmenben ©djicbtungen gctbeilt finb, bie man jiuifcben einigen ibrer J^citc bemertt b'it , bie man aber nur nod) in swci 2tbtbeilungen bringt : näm= lieb in ben untern unb ben obern Sbt''- S^t erflcrc bietet »erfcbicbene ©tufcn bar, bie roir jegt fenncn lernen reotlcn. 0 9Jeo conti en C»on SJeuenburg, Neocomium). Sie erßcn Slbtagcrungcn, bie fid) auf ben »on ber iuraffifcbcn gormation gebobenen ©d)id)ifnföpfen gc= bilbet baben, befleißen anä 9T?ergeln, bie man bcfon« berS in ber ©cbrecij beobacbtct, fobann aui gelbttd)cn fialtfteinen, bie mcbr ober rccniger grob unb burcb eine SPJenge © p a t a n g e n (Spalangi) (gig. 257), bur^i Biete Sicfle »on iWufcbeln unb f oippcn Ber= ftbiebener "Irten AarafteriRrt finb. Diefer Salfflein crfibeint batb in 5iemlicb mäd)tigen ©dbitSten , balb blog in grogen üinfcn, bie in jfjonmergetn unb in ©anb liegcnb jufammengebatfen ftnb ; jumeilcn fcblt er ganj. lieber ii;nt ftnbcn fitb Jb»»«/ ^'t "ft eine große 2)?enge txo.^rt; (gig. 25s) unb SlufJcrn cm-- ftblicfcn, unter »iicien man eine grope 2lrt unter bcm 9Jamen Ostrea Leymerii unb oft aucj bie Lima elegans (gig. 250) unterftbcibet. 3n biefcm Sbi'nc usus. gtg 2ob. Exofyra 5ulj 3ia 259. Lima «legi Big. 260. Ch«m» ftnben ficb autb jjrope Salffteinlinfen , bie febr platt unb »on ben namlttben foffttcn 5Wufd)cIn angefüllt finb unb 5Wufd)cImarmor barbieten, loclcbe man mit ben burd) 2luf^äufung ber Exogyra virgula gebitbctcn ber '^ortlanbgruppe nicbt »ertoecbfcln barf. Snblitb folgen, reenigflenä in ber Sbampognc, ber 'JSicarbic, in Soulonnaiö ©anb unb Sbone, bie mand;mal bunt gefärbt ftnb unb in welcben Sifenerje, geroöbnlidb oolitbifcbe, »orfommen, bie in bet §)cut=5Warne unb in Slube abgebaut TOcrben. Sie SWufe^etrefie ftnb alöbann bcinabe ganj »erfd)njunben unb äcigen ftcb nur nocb bei ben eifenbaltigen ©cbilben. Diefe legteren 2lblagcrungcn ftbeinen an mancben Orten gefebU }u babcn, unb eä i^eigen fttb alöbann, lüie j. S. in ben füblicben Xbcüen bo" Surgunb, ber grand)e--(5omte, in ber Daupbine unb ber *yro= oencc, mäcbtige ©cbid>ten »on mebr ober weniger fcften, balb lecifen, balb gefärbten Äalffieinen, welibe öippuriten, ©pberuliten unb felbfi 9?umntuliten ein» fcbließcn, bie man lange 3eit M blof ju ben ter= tiären Slblogcrungcn gebörenb betrad;tet bat. 2luper= pcm ftnbet man barin ein febr e^jaraftertfliftbeö goffil, baä man anfangt mit ben Dicerates (gig. 248) »er« glicbcn bat unb bcutiutage Chama aminonia Cgtg. 2()U) nennt. Diefe 'Wnftbelart, bie oft in großer 2)?enge »ortommt, ifl immer bergeflalt in bie IWaffe beö ©efJciniS, i»o man fie burCb bie Krümmungen crfcnnt, tBeld;e fie barein jcidjnct, eingebadcn, bag c(S etrcaS febr ©d)i»tcrige« ifl, fie baoon abjulöfen. (&i finben fttb tat'" «"(b »erfcbicbene Simmoniten-- arten, riefenmäßige §amiten, mcbrere Slrtcn »on erioceratitcn (gig. 2Gl) unb »on Sclemniten. Die Trysoniae, bie noib barin »ortommen, unb fitb im grünen ©anbfJein fortfegen, fictlen neue Slrtcn bar Cgtg. 262), bie bcjci^ncnb f^u fein fd;eincn. 3m fübiBcfllicbengranfretcb, fo mic in ben ^pre= uäcn, jeigt bie Äreibeformaiion befonbere Sbiirafterc in Scjicbung auf bie »on ibr etngefcbloffenen orga- nifd)en aJefie, fo tric oft aucb in mincralogif*cn Sc- hiebungen. 5Kan bemcrft barin eine grcpe Mn;abl 5Kufd)eln, bie burd) 'bre gormen unb i^re befonbere ©truftur febr mertreürbig ftnb unb mit ben 9Jamen Hippuiiles, Radiolites unb Splieruiites (Sig. 2ü3 biä '65) bcjcicbnet merben. Sefonberö in Sorbicreö ftnbet ficb cm foiBobl bnrtb bie Slnjabl aU ^Wannigfaltigteit ber arten febr bcrübmt goBorbeneä Sager (bei ben Säbern »on 3?enneö). 2lud) 5?ummulitcn Cgig.26ti) ftnben fiib barin; eabrf(b einrieb ben Koniferen (eä gab bamal« nc(^ feine Sitotprebonen), roett^e o^ne 3»eifet burcb bic glüffc berbcigefübrt rcurben, ibre SJilbnng »er-- banfcn : biefe Srauntobicnablagerungen ünb j. S. bie tn bcr Umgegenb »on Drlbcj, im 'Departement des Landes ; bie »on Setlefta unb Saint -- @iron« in bcr Kriege, »on 3run u. f. t». 3(bcr alte bieie S.'crbäliniffe ftnb 9?id)t^ im Scrglcitb ju bcnjenigen, bie ftbon feit lange in Sngfanb in bcnjenigen Sbeilen ber @raf= fcbaften Äent, ©urrep unb ©uffcr bejeiebnet lourben, bie mit bem S^amcn Wealds benannt finb, roober benn aud; ber 2(uöbrucf Wcald clay CSBcifbcrtbon) ße= tommen i|}. ©ieie gormation begebt aüä ttjctbfelfagernben ©(^icbtcn »on Äalf, mebr ober rccniger eifenbattigem ©anb unb Jbon, bic mancbmol »on außcrorbentIteibeT SWätbligfcit ftnb. gö finbcn ftc^ fialtfJeinfebicbten, bic gauj auö ^palubincn (§• 65, 74) «nfammcngc^ fegt finb unb ben *purbcrf = Salt bilben. Vit Sldtter bcr tbonigen ©ubflanjen finb »on Cyciades unb Anodontes (§. 74, gig. 66, 67) bebecft unb man finbet barin eine SWenge tlcincr 3» u f(t) dt repfe (auö Ter ©attung Cypris). cn Leguanen (Zoologie, §. 4äis) nähert. Set tiefer gormation ^abtn voir bie Schlamm« f(^ict)te tet 3nfel *port(anb (§. 70) ongeqebcn, lüo ^ä) in Äiefelerbe umgemnnbelte S»)cabeenf}dmnte mit^ tcn in bct Dämmerte, mctauö bie Siblagerung befielt, in oufrec^tet ©tetlung finben (gig. 2()7) ; man be= gcgnet barin auä) nod) »erfc^tebencn Soniferen = Squi- fetacecn = unb garnfrautarten. Snblic^ finben ft(^ barin auc^ a>ogeiref}c auö ber Drbnung bcr @tetj= c5ge(; ober no^ feine ©äugetfjicrc, bie man iebocfe bereite in ben 5KergeIn be« §)au!ptrogenfteinö (§. 117, gig. 235) ira()rgenommen i)at. 9Wan glaubt per inductio , bap man jum 2BäIber= t^on bie S^one in ber llmgegcnb »on SSouIogne be= gießen tonne, meiere auf bie »on Snglanb an ber fübli(|)en SüfJe ber S'Ieerenge, fo wie bie »on gorgeS unb ©abigni) in ber Sanbftljaft Sra?, wo man Üalfe mit ä^nli^en ^alubinen, mie bie beö ^*urbetf = Sal- Icö angeführt f>at, ^u folgen f(|einen. @ett)ip ifJ'ö, bap, jufolge ber Beobachtungen beö §)errn l'epmctie, biefe ©ebilbc mit benen im 2lube - 'Departement in SScrbinbung fiel^en unb einen S^eit »on ben obern 9Jeoccmient()onen auömat^cn ; wenn ficft ©puren »on ©üpiDaffernieberfcfjlägen jeifjcn, fo finb fte ein Seweiö »on ber Scrbinbung be<3 SSalbcrt^oncd mit benen anö jener Spotte. 2) ©rüner (»anbfJein. Sreibefuff. — (Sin trciper, gelbüc^er, oft fcjjr eifen^altiger @anb, ber Saltmaffen einfd^Iicpt ; ferner ®dnb, mit grünen, in einer SWenge Heiner Äörner borfommenben ©ub|lan= jcn, Äalt|rf)i*ten, blaue SWergel (ober- Gault ber (Snglänber), j^onc, mc^r ober rcenigcr fefJe @anb= fJeine, ebenfalls oon grünen ©ubflanjen erfüllt, bieiS finb bie Slblagerungen, reetdje auf ben 9?eocomicn (bie Sälbert^onformation mit eingerechnet) fol= ncn unb fogar an einigen Drten, wie ei Sepmerie tm Slube = Seportement beobacljtet ^at, in nit^itüber-- flimmenber ©t^it^)tung^ auftreten. Dicfe 2Iblagerun= flen nennt man gewo^nlitft grünen ©anb ober ©rünfanb, ürcen sand ber Snglänber, welcher gerciffe Duaberfanbfteine, fo ibie ben f läner-- falf in fic^ begreift. 9?ei(i)li(^er tritt ber barüber ru^cnbe Solfftein auf; biefer mifc^it fä) juerfl mit ©anbfteinen, ifolirt |tc^ hierauf na^ uub nac^ unb frfjlicpt bann nur nod) grüne Sörner ein, bie anfangs in groper SJIcnge oorl;anbcn pnb, unb hierauf aümä^lig Berf(f)iBinben : bie« ifl aKbannbic grüne ober 4)loritifd)e Ärcibc, bie balb erbig, bolb feft iU. SBenn enblid) bie grünen Sorncr ganj oerfc^njunben ftnb, fo finbet fiel» tcr fialf allein für ftc^ uub fleHt balb bie reine Sreibe bar, bieme^r ober weniger fefl ifl unb juweilen fefjr bi^t wirb ; balb bietet er tbonige unb fanbige Aalte unb cnblie^ beinalje ganj reinen ©anb ober ©anb= fJeinc bar. Daran« ge(;en nun ber Äreibetuff, ober bie if)n oertretenben Ablagerungen l;erBor. 3n bicfen ©ebitbcn finb bie organifdien Ueberrefte nt(^t nur fcbr häufig, fonbern aud) fjinftc^ttic^ ber arten unb felbfl ^inRt^tti* ber ©ottungen oon allen organifc^en SReflen ber »orbergeljenben gormationcn fe^r »erfcliieben. ©tbon an bcr Sap tann man in grantreid) unb felbß in Sngtanb, unmittelbar über bem SBolbert^on eine ai?ergclfd)ic^te anführen, roetdje bie buri^ bie (Segenreart einer 5 bi« 6 3oll im Durd)' meffer battenben ®rogpra=2lrt (gig. 268) c^iaratterifirt unb ni(bt im SJeocomien erft^ienen ift. 3n ben blauen SBergeln ifl nad; Sepmerie bie Nucula pectinata (gig. 269, eine (^arafterifJifctie SWufi^el. Uebrigenö tann man im allgemeinen für ben grünen ©anbfJein Ino- ceramus concentricus (gig. 270), Plicalula placunea (gig. 271), mehrere Slmmonitenarten, j. 35. Arnnw nit€s monile (gig. 272), bie jiemlid) (^aralterifJifi^ ift, binjufügen. 414 (ßtoie^ie. 3m Srctbctuff Jobcn Wir bereit« bie Turiilitrs unt> Baciililes (Rig. 273, 274) angeführt, tt)o»on bte legtern ftefi in »erf^jieicnen 2Jrtcn biö in bie ^ödt>|5cn Steife bcr Äreibeformotion fortfe^en. Tim fonn auä) bie Scaphiles (gig.2753, einige befonbere ätrten »on ammontten (gig. 276 it. 277), bie Exogyra columba Cgig. 278), üstrea carinafa CSig. 279),'Terebratula octoplicata CS'S- 280) ^tnäufügcn, bie iii in bie weife treibe ^ineinrcii^cn. aiinata. RiS 'J'O Terel)ralula ocl.,pl„,i ,.^ 3n bicfen Slblagerungcn fangen erfl bie eigenf ii(5en patnfc^e, bte juglcic^ bie fnuricrortigen gifcbe crfejt babcn (§. ili), u„b bie fcbwimmenbcn ©rni rier an, bic befbalb gefräßig gcwefen ju fein fcbet nen , um ber aajufctjneücn 3nnat)me bcr anbern Sbterc ©ranjen ju fegen. 33en ?)atfifc1)en ^ä)eint btefe SRoüc ftbon »on ber Äreibepertobe nn bU auf unfcre Zart iibcvtragen gewefen in fein; fte mugtcn aber ur fprüngltc^ ein rccit grbfcreö SSoIumen gehabt baben aU beute, bcnn bei ben icgt Icbcnbcn, 10 OTefer langen Slrtcn ftnb bie 3af;ne nur 5 biä 6 dentimeter bott) unj an bcr SSafiö 4 bt« 5 Zentimeter breit: ba gegen finben reir unter ben fofftlen Sicften 12 (Sentimc ter lange 3abne. Ttan fcbägt bic @r6pe beö Jbtereg baö bie|e3abne getragen i)at, auf 20 bis 25 5Wcter ö"'oi, ," "Ä"' ^"'^f" '""^'« «'"«" ®ur(t>mefrer con ö a'tcter baben. ,.J'ri'';-®^"^-^"'*«f''»^""»*'<'"- - ?"er Diten bic »or^crgebcnbe gormation obne Untcrbie E "'5ßrf '^^''^f''5 •"* '" ""'9''" "^'unf'en, reie j. S? fimm!il*'V^^^ ^"^ l^ciupbine, in nic|tiibcrein finwT r^- f *i,*fung mit bcu grünen ©anbfJcincn «nb crwe (bbar, reie roir am fpanifi^cn SBeiS fcben wo üe eme ungcbeure SKenge nii toftopif« t n r Srauftbeln jcigen, bic jur ©ruppe bcr Foraminiferes geboren. 3n anbern gätten finbet man fte fanbia unb manchmal febr fefl. Dbglettt) fte febr bäufig mctf ifi, fo rcirb fie bo4> au* an gcwiffen Orten grau, gerb, rotb u. f. w. gefärbt; jumcilcn nimmt fie aucb einen oclübife^en ßbaratter an, unb irirb bcinabc hpfJalltniftb, fogar taltcrbtg, unb jtcar fclbft an Orten, btc ßon ben frpUaüiniftben ©ubftan.^n, reoburc^» fte batten »erönbcrt werben tonnen, fe^r i»eit entfernt ftnb. Ser untere S^eil ifj ^aufig bur* bie Z^ont ftfemu^ |ig geroorben: man nennt btefen Sficit mergelige Äreibc. lieber biefer wirb fie bann reiner unb fcblicßt eine groge SJnja^I geucrflcinfnodcn ein, tteldjje mit einanbcr »creinigt, eine 2lrt »on Sagen ober Scbicbtcn bilben, bic ft($ bei geringer «Räejitigteif mehrere nah »iebcrbolcn. 3eboc^ fcblt biefer 5^a= (EFtntljeilung ict HS^ablaQctun^c«. 415 Biß '^88. Ek Som tC(J iHo-a»äclpbine bejicbcn. §. 121. Slu«bebnung See Ärcibcforntatio; wen. — S>ie ©ruppen ber gormafioncn, bon benen »orbin bie Siebe t»ar, (jaben eine ungebcurc 3iuö= bebnung. 3}on 3rlanb unb (Snglanb aui fe^en fie ficb, nacbbem fie ben Sanal i!a 3)?ancbc übcrfcbrittcn baben, einerfeitfl in ber 9Jormanbie, in Jouraine, ©otogne, ©aintongc unb *pertgorb bis in bie ''Pprcnäen unb ben nörblii^en %t)eU »on Spanien, in bie Salearen u. f. tt). fort. Stnberfcit« bebnen fte ftcb üon ber 9lormanbie an in ber '-picarbic, SIrioiS, S3elgten, fobann in ber Sbampagne, in 3(urerroiS, 23Iaifot^, unb auf biefe Seife baö S3ccfen Bon ^ari« pon allen Seiten umgebenb, auä. %uä) ftnben fte ftcb •" mebreren ©egenben ®eutfcbfanbS , in Dcinemart, ®*»eben, Sfuglanb ('^'obolien), '»polen, ©atltjien, Ungarn, reo ber grüne Sanbftcin, ficUeicbt audj ber gjeocomien, ben gröüten Sbc'I ber ifarpatben bilbet. ferner in ber Srimm, in ®ric*enlanb unb Äfeinafien, in Albanien, ©almatien, 3talien, Sicilten, bann in ber ganjcn ^iroBence unb in ben aipen, bie fie ßon allen Seiten umgeben. @ie finb bie it>citautc Umgc&nng von «|>anS. — 'Wan oerbanü befonberä Süoier unb 33rongniart bie SScfcbreibung biefer früber fo »ernacbläffigten Ablagerungen, beren Senntniß fo febr jum gortfi^ritt ber allgemeinen Sen- ologie beigetragen bat. Ueber ber Ärette finbet ft^ juerft ein Jllön' ben man plaflifi^en Sbon nennt, reeil feine »erfcfiiebenen 31bänberungen jur gabrifatiort »crftbiebener Söpferreaaren benügt werben fönnen. Siefer Jb«"! ifl einerfeitä in ber Umgebung »on SiJontcreau, unb anberfcitä jreifcben ©ouban unb ®reuv, reegen feiner Sieinbeit uns reeißen garbe febr mer!reürbig unb bient jur gabrifation ber feinen Sopferreaarcn. Um ^pariä bcrum if! er fjcfärbt unb unrein, unb eignet ficb babcr nur ju gröberem Zö^ pfergefc^irr. (Sr fcbließt Signilc ein, reo ficb rießeic^t jum crfien Tiai neben jablrctcben Contferen einfamcn- lappige 5)bancrogamen (fWonofotplebonen), reabre ^almcnbaume unis einige ©ifotplcbonen finben. Slucf» jeigen ftcb barin ©üßroaffcrmufcbeln, unb im obern It)eUe «Keereämufcbeln. Ueber bem Jt^enc ftnben ficb bcbeutentc Slblage« rungcn »on mebr ober reeniger fanbigem ®robfalt, beren »erfibiebene SBänfe ftt^) burcb »erfcfciebene dba- rafterc teilet unterf4)eiDen laffen. Sicfer Äaltficitt 53 Öeologtc inibdü dm ungeheure Sllcngc auf erorbcntltc^ flcütet 9J?ufct)c(n — bie Milliontes, woBoii fcie meiflen nii^t einmal bic ®röpe »on einem 3KttIimctet erreichen, unb bit fe^r »iele ©attungcn bilben : j. S. gig. 289, reo fte auferorbetitlit^ Dergröfett fänb. ©ie bienen gleifl^iam aiä Stnberatttcl für eine ungeheure SlnjaJI »etfc^icbenet 5D?uf(^)e[gat(ungen , bie eine größere 2le^nlic^teit mit bcn ie|t Icbenben ^aben, aU febe anbere, bie wir hii (cgt fajten ; 3 §)unbettt^eiic ftnb fogar beinahe mit bem, waä in unfern ^Meeren lebt, naä) ber Seobac^iung »on ©c^^apcö ibentifi^. Sie Serit^icn lommcn barin in fofefter 5Kcnge »er, baf ioö ©cfiein befreegcn oft Serit^ienf alt genannt Wirb, obgleid; bie mmUie c^aratteriftift^ ftnb, b. ^. bie man in allen Sota= litäten, roo biefe Stblagernngcn auftreten, gefunben :^at : eine folt^e ifJ 3. SB. Orithium giganteum (gig. 290), bie jureeilen fteben ©ccimetcr lang unb an i()rer ®)5ige o^ne 3njeifel in golge ber t»o(irenb be« gortfü^ren« bei %l)ineä erlittenen ©töpe unb 3?ei= Jungen beinahe immer abgenii^t ober }erbro(^en ifJ. Unter ben übrigen an 3lrtcn febr ja^lreicfjen SWuft^cln tur^iau« Äaraftcriilifi^c an5ufü(;ren, iH fc^roer; aber man fann boe^ nicnigjlenö als fel;r |iöu|üg »orlom= itienbc anführen: bic Turritella imbricataria C5i0-291); 3i8 297. Bitftirolf mit Smü^incinfiuarjmolTEii. Ampullaria acuta (gig. 292); Terebellum fusiforme (gig. 293); Mifra scabra (gig. 294); Crassatella sulcata Cgig. 295) ; Cardium porulosuin (gig. 296). 5?eben biefen ?lrten finben fic^ no* fedr »iele anbere, bie in mehreren 5ffier!en beftSrieben unb abgebilbet roorben finb ; barunter gibt eö foldje, bic weit ^ä\t* figcr »ortommen, aW bie »on unä angcfüfirtcn, recüon aber bie einen ftc^ nicfet in gleicliem Orabe überall finben unb bic anbern fiä) »on Steuern in bcit Obern gormaiionen jeigen. Uebcr bem ©robfalf, ober »ietmc^r parallel mit i^m, finbet jtrf; ein Äalf, ben man Äiefetfal! nennt, roeil er eine jicmlid; grope 5D?engc Äiefcl= erbe enthalt, ©icfer ifi balb gleichförmig »erbreitet-, balb bilbet er ba unb bort me^r ober weniger große Slnbäufungen (gig. 297), weldjeben mufcijellofen aiJüHfJfinquarj bilben, bcn man an me^rereit Drten jur Serferfigung »on ITOüblfieinen bricht. Die« ®cflcin finbet ^(^ ^auptfäc^lid^ in Srie, erftrerft fid) aber aucf) biö ju ben Jboren »on iparii. %ud) trifft man wieber bcren untere Sbeile, wtlä)i in biefcm gaQe »iclc glupmuftbeln cinf(^(iejjen, j. S3. Lymnaca unb Planorbis, ju @aiut=Guen unb an mebreren anbern Drten an; aber bann erf^eincn bie ®vpfe, welche ben auägejeic^netcn ©ppä »on '^arii liefern, neben ben Spergeln unb bem J^on, welche fte begleiten, unb beren ©efammt^eit aucf) im Äiefelfatf eine große Sinfc bilbet, bie am rechten Ufer berSTOarnc, längs ber ©eine, wie ber 3Wü&lficinc|uarj am linfen, ju Sage liegt. 3r. bicfem legieren S^eil muß man ben itiefelfalt bnrt^ ®ä)aä)it burd)ft|)nciben, um ben @ppä JU gewinnen ; im anbern fann biefcö gefdjäjjfc @e= fiein burt^ ^orijontole, unmfttclbot in bie SDiaffe <Ütntl)rtlung iex /lö^blaserungc gcgtabcnc ®äiigc abgebaut roerben, wie man in mcl)reren fünften ber llmgcgcnb üpn farii ftc^t, wo ei bcn -?)üge[ 3)?en(martre, beii Scrg Saletien unb anbete $iügef, bie fämmtlicfi oon ciiinnber ab- fielen C§. 102), bilbef. 3n btefem Öypfe \)at man bte ja^(rcid)cn lieber« refJe »on ©äugetj^ieren gcfunben, welche ber geniale SuBier ju orbnen unb fie in bem Xfjierreidie ju ben Berftfciebencn 2lbt^eilungen, wo fic ^ingcljörten, ju f}eUcn»ermod)tc, >ropur[|) ben 9Jatur»i(Tcnfctaftcn ein neuer 333eg eröffnet war. Dicfe DiefJe finb unter anbern baS Anoplolherium unb Puleolherium — 2)irfl>äuter, bie meftr ober weniger mit bem 9t!)ino= jercö unb Sapir (3oologie, §. 292 u. 394) Bcr-- wanbtfinb, unb woBon jebeä mej>rere SIrten barfJellt. Saö Ano[ilotheriinn commune CSig- 29Ö) (latte bie ©röpe eineö C^fetä, eine plumpe Sorm, biete unb lurjc Seine unb einen langen ®c^»anj ; ei gab bünnbeinige 2trten, bie ft^jlanf unb be^enbe gerocfcn fein mußten; au($ foltfee ^atte man gefunben, bie, ungead)tet fie au^gemac^fen waren, nur bie @rc6e eine^ Sparen ober fogar nur bie eineä inbifcfjen ®^wci= nei Ratten. Tiai I'aleotherium magnum (gig. 2911) t>atte bie ©röpe eine« ^pferbeä unb bie gorm eine« Sapirä ; aber unter ben 2lrten ^abcn )Itf) fowobi größere aU flcinerc, fogar tleincrc aU hai ©c^af, gefunben. Sieben ben ®!eleten biefer Spiere ^at man auri; Ueberrefle Bon ©auriern unb ©tfcilbfroten (3ooIogic, §. 452) entbctft ; bie SRiitfenftbilbfJücfe biefer (enteren Spiere fiinb aU Änocljen Bon OTenfc^enfc^äbetn ange= flirrt werben, e^e man Rc^ ernfilit^ mit ber Bcrglei-- c^tnben Dftcologic befd;äftigt f)atte. ©nglonb, 'Belgien, ba« fübHd^c JvtanF-- rciiä). — Sffiic wir bereit« gefagt baben, fo bat fitb in Snglanb ni4)t ber Äol!, fonbern ein Sb^n, ber Sonboner Jbon, entwicfelt, in welchem Rcf) awtb bie meiflen üTJoüuäfenrefJe, bie ben ^arifcr ©robfalf btlben, finben; ber plaßifcbc Jb^n wirb burtf) ©anb unb ®eröüe erfe^t, weltbc Jbonfaget einfrf)liepen. X>affelbc jeigt ficb beinahe aucb in Selgien, wo fid) ber toanb in ber ganjen Jicfc ber gormation fort fe^t unb bIo§ mebr ober weniger auögebebnte Salf fJeinnefler einfcbliept. ßbenfo feblt auc^ ber ftufcr lalt, ter aSütilfleinquari unb ber ®pp«. Dagegen ifi im ©üben Bon grantreicb btog ber ©robtalt entwi delt, unb ber Öppä finbet ficb ^ier nur noc^ in Ärp flaOen. 3wot gibt ei in ben ©c^i^iten ber '^^arifer gor» mation, bie ftd» erft nad; bem plaflifdien Jb^ne bilbeten, feine Ablagerungen Berbrennlicbcr Stoffe, ei finbet ficb fcbocb barin eine ;^iem[id) grope SInjabI »on f flanjcnrefien, bie ba unb bort Berbreitet liegen. ®ie einen geboren ÜKecre^pflan^en, bie anbern l'anb= pflanjen an, bie ung |)oljf}üde unb Sfätter Bon ^almbäumen unb Sinbrücfe Bon Ditotptcbonen jeigcn. Sluebcbnung ber *Parifcr Syoriiiatiou. — S)tc äiblagerungen biefer geologifcfecn 5pod>e finb un> enbli(^ weniger Berbreitet, ali? biejcnigcn, mit benen Wir und feitber beftböftigt batten. ©le bebeden nur einen f leinen fit^tbarcn SRaum in (Jnglanb, im 33e-- Slg. 299. Steift »on P»lcoll.erium mngnum, den Bon Sonbon unb in ©outbampton, einen anbern im Secfen Bon ^arid, wo fie auf einer bur^ ^ari«, 2lrpa(on, ^^to^in«, Gpernap, Soon, Bon wo fie fit^ natb Selgien ouöbcbncn, begrönjten 2Iu(3bebnung ju läge liegen ; enbli* im Söerten Bon ber ©ironbe um Sotbcaut berum. Scbccft finb fie fonftwo in ben= felben ©egenben auf einem auägcbebnteren SJaum, wo fie fic^ am Örunbe ber Ibäler unter ben fpotern Ablagerungen jeigen. Qi ifi jiemlitb jweifelbaft, bap fie fiä no^ an anbern Drten ffiuropa'd finben ; benn Berftbiebene 'J.iuntte, wo man fie angejcigt bat, f»a= ben fiel) bei näberer Unterfudi)ung ali ber äditen Äreibe ober ber S^Zolaffenformation ober felbfi ber fubapenninif(ben gormation angebörcnb berauögefieUi. §. 123. 9Jl0laffenfovmation. Umgcbiutg »on 5^art«. — Heber bem 'Parifer ®i;pö unb bert t^onigen ©ubfianjcn, bie ibn begleiten, finben fii^ üanbabtagerungen, bie oft eine bebeutenbe 9}2ä(btig= feit jeigen unb juerfi burcb (Sifenotpbbpbratb gefärbt finb, bann weip unb rein erfcbcinen. @ie bilben aW= bann oft ©aubfieinmaffen; bie balb frei Bon orga= nifcben Sieften finb, ober blop abgerunbete 2'?ufcbeln beö @robfalt« barbieten ; balb bagegcn a'Jufibetit entbolten, bie olle ibren Äopf Bcriorcn unb nur ibre Ciinbrütfe j^urücfgefaffcn baben. T)er 2Balb Bon gon^ tainebleau jeigt uni bie reinen, gewiffermapen frp^al« Iinif(^en ©anbfieine, bie in 'Pariä ju ^ffafifr Ber= wenbct werben. fWufcbelfanbßcine finben wir auf bem OTontmartcr bei 'farii unb in mefirercn ^^untten beö 3BaIbeö Bon OTontmorencp. lieber bicfen ©onbfieinen ruben neue ©üpwafTer^ Ablagerungen , welcbe balc bie mufcbelfübrenben TmU fifinquarje, welche bie Lymnua (gig. 300), Planorbis (gig. 301), Sbara^Sörner ober Gyrogoniles Cgig. :iu2) einfd)tiepen , balb me^r ober weniger reine Äalfe bilben. Der SWübffieinquorj finbet ficb in Magern auf alten §)obcn ber Umgebung Bon ^ari«, über gelbem ©anb unb in Serbinbung mit Sbonfafl"'" > ber Aalt \eigt fic^ um gontainebleau ^etmn unb an fc^r Bieten anbern Drten. ...1>. Lymnca longiscala. rianoibi! cvomplialus. grojcrt. flblaflcrungcn im ©üben. — Qi ifl ein fet- teuer gntt, bap ber ©onbftcin Bon gontainebleau unb atleö, wai unter bcffen Abbängigtcit fiebt, fic^ au4 im ©üben Bon grantreiib jeigen, aufgenommen in ber *]5roBence, jwifdjen Air unb Apt, wo ber Bom ©üpwaffetfalt bebecfte ©anb aut^ bie bem tobten^ fauren Äalf entlcbnten govmcn barfietlt, bie man an ben Ablagerungen Bon gontainebleau fie^t iTli= neralogie, §. 34). 3n ber Siegel fängt bie gor= 418 one=lIfcr unb ber ^>rofience. Dft fommen auA) biefe Stbtagerungen unter einanbcr »dv, ober »iel= me^r, ei finbet fic^ ber Äaltftein bem ©anbftein un-- tergeotbnct. 2)tcfe erfieren 2lbtagerungen fi'nb »on IKceteiJmoIafren ober burcfe 3tblagerungen »on 5Wu= fi^ctfragmenten bebctft, bie man in Sourainc unter bem 3?amen ga^luncn (faluns) fennt, unb bie man mit ben nSmlii^en ß^aratteren «ut^i im Departement des Landes finbet. Diefe SJJeereäaMagerungen ber ga^tunen ^abcn, obglei* fie fe^r reic^ an 3}Jufc^e(n ftnb , ioä) nietet bie gleich grofe Jlnsa^t »on 2trten, alö ber ^yarifcr ©robtal!; ober beffen ungcat^tet finb nac^ SJeö^apeS 18 |)unbcrtt^eile bicfcr 3trten mit ben noc^ ^eute in unfern Tleercn Icbenben ibentifc^ — in ber Z^ai ein icbeutenbcr UnterWieb , irenn TOir biefe änja^I mit ber Bergtetct)en, bie wir in ber farifer gormotion angoben (§. 122). Uebrigenö ftntet fic^ bie grofte 2lnalogie jwiWen biefen neuen Ablagerungen unb ben untern Salfen, mit bcnen fie oft »cnDecfjfeft ttior= ben ftnb ; aber obgleid? unö jjier (»aiifig ein gcreiSfen^ lidjer ßbaratter entgegentritt, unb obgleicb mon oft bie nämliefcen 5P;ufcf)cIn auf allen Seifen finbet, fo jet- gen fid) io(S) wcfentlitfec Unterfcbiebe. Sinerfeitö fie^t mon nic^t me^r bie in ben untern 2lblagerungen an= gegebenen d^oratterifiifc^en 2trten ; j. S. nic^t mc^r Cerithium giganllieum, Cardiuni ponilosum, u. f. ». anberfettö begegnet man barin neuen ateften, bie »or^cr nicf)t ba waren, j. S3. Baianus crassus CSig. 303) ; Rostellaria pespe- lecani (gig. 304) ; Pecten pleuronectes (gtg. 305) u. f. w., bie man nie- mals in ber ^'arifer gormation gefun^ ben dat, ober in ber fubapenninifc^en, ,,j. Bon ber roir balb rcben »erben, wt= fitren. Sic Slblagerungen, bie fi^ auf biefe Silbung«= »eriobe beäiel;en, fd^ttefen noc^i »erf(f)iebene arten bon Paleolheriuni ein, bie aber »erfdjieben »on benen bcä ^])arifer @9pfeö finb. 5OTan begegnet barin aucf) meb^' reren anbern J^ieren, i»eld;e folcbe (Gattungen bil- ben, »on bcncn man noc^ feine ©pur »on allem, wad »orauä gef)t, finbet, unb bie in ber borauffol= genben Spodje ganj »erfcbwinben ; beun b'tt ftnben fid) bie SHefte »on Wafiobontcn, bie bem Slcpbanten äbnlic^ fi'nb, aber beren Bäbne CSig- 306) Äronen ^aben, bie mit conifcben ^Junften befdet finb, anftatt platt ju fein, auc^ erfennt man barin baö Dinothe- rium giganieiim ~ ein mit bem Sapir »erwanbteä jEt>ier, baä eine l'onge »on Ö älJeter babcn mupte unb bag fc6on beim erfien anbticf burcb feine an ber Safiö gefrümmtcn |)aujäf>nc (gig. 307) befonber« mcrtivürbig ifi. da würbe juerft in -Reffen, bann bei aud) burcb Sartet gefnnben, ber fpäter barin au(^ affentnoc?)en entbettte. gnblic^ geboren nocb bie SJefie »cm SR^noieroö, ?>ippopobomu(J, Siber Cf. 3 » " l <> 9 i '/ §. 392) biefen ablagerungen an. 3ia, 304. noleUoria pespelecjni. gig 305. Peclen pIcuroHec ©iefe gormation ifi fc^r reii^ an SrcnnftofT; i^t geboren bie Signiten »on Sangueboc, ber froBence, ber ©t^recij, ber gröpte S^eil biefesS ©toffcä in Deutf^= lanb, fo TOie bie ^ager ber fogenannten fölnifttieit Srbe in ber Umgegenb »on Äöin an. alle biefe ÜQ' nite fdjeinen bauptfätblii^ bur($ bie Soniferen gebitbet reorbcn ju fein, beren ©cwebe man fogar not^ in ber Srennflofi'maffe unb in ben mitten in Berfd)iebene« ablagerungen jerfireut ^erum liegenben §)oljfiiiden erfennt (gig. 3U8). Tiod) jcigt auä) bie 2i?olaffenformation eine eben fo große OTenge »on Sttotplcbonen, n?o»on mon ba unb bort ?)oIjfiiide jerftrcut liegen fiebt, bie fic^ manchmal in einem Äiefelerbejufionb befinben unb gonj beutlict) ein ©erecbc jeigen, ba« biefcr befon« berö burd) boS 33orbanbenfein grofer Sängggeföfe t^orofterifirten 5'fii>"jen{laffe eigen ifl. ^ ^^%/Ai'^' '■^^^i/^W aig ''0'^ ®lnittut in eonlfmn^oljer n mit ben älbtogerungen ber ^ro»ence unb »on gangueboc »erbinbet ; enblicb itebt man fte aucb in allen tiefge> legencn Xbeiten »on ©panien unb in ber ganjen Sänge ber wcftlit^en 21bbänge ber '^»renäenfeftc, »on wo aus fie ftcb im weftlicben grantreicb forffegt. §. 124. (»ubapcnninif^c J^rntation. — Ueber ber STJolaffe jcigen ftcb "i"b anbcre — batb ©üpwaffcr=, balD 2)?ecrei3ablagcrungen, bie ftcb mit i^r in nicbtübereinflimmenber ©cbicbtung ftnben unb baburcb fogar eine neue SilbungSperiobe anjeigen. Die ©ü^waffergcbilbe, bie man befonberö in ber Sanbfcbaft Sreffe beobacbtcf, wo ein weite« Secfen feinen 2lnfang nimmt unb ficb bis SJatence auäbe^nt, begeben auö wecbfelnben Ablagerungen »on mebr ober weniger »oluminöfcn ®efcbicbcn, ©anb, grobem Sbon, »on benen baä eine ober baS anbere je na^ ben SoEalitäten »orberrfcbt, unb worin ftcb »f bie unb ba Slnbäufungen finben, bie glufmufc^cln ein= fcbliepcn. 420 ©foloflü. S5te SWeeteöabloaerungeit, »el^ie ^aup(fa4)It(^ tie »on Surin Inö jum Snbe oon Stauen augßete^nten fubapenninifi^en §)ügel Mlten, beßefjen tjauptiäc^Iid» auä fanbtgen ©(offen, bic aber ©djiij^ten »on nni)x ober reeniget folffjaftigen «{»Jergcln etnfd>ücpen. So finbcn ftc^ barin eine jiemlicb grcpe 5Kenge a«ecrc^-- niuf*eln, recoon nai^ "Deöljaycö reici>tigct Semtrhing bie -fiälfte mit ben noc^ Ijeute im mittellänbifc^en SKeete lebenben 5KoUuöfen ibentifc^ finb. Sicfc fWeeteömufd^cIn treten fomit in einer auffJcigenben qjrogrciTion auf, weil bie ^ariferfalfc nur 3 §iun-- bertt^cite, bie 5Wuf(t)eImoIaffe 18 ?)unbertt&eirc unb bic fubapenninifdje gormation 50 §)unbcrttl;cilc ww folcben 3}?ufebeln einfcblteSen , bic bencn bet jegigcn epocbe analog finb. So bleibt alfo bei ben smufdjctn ber fubaijenninifc^cn -5>ügcln beinahe Siitfttö mcbr übrig, wai bem ^arircrtafl äl)nliä) wäre. Stuper bem Baia- nus crassus unb bcr Rostellaria pespelecani (§. 123) fann man ()ier iio* Pleurotoma rotata CSio- 314), Bucciniim prismaticum C^ig. 315), Voliila Lamperti (gig. 31ti) u. f. tt)., unb faf} alte SWuftbcIn beü mittetlanbifcben «Kcerc^ anfül^ren. aet)nlid)c abla= gerungen fc^licpcn aucb ©irilien unb ©avfinien ein, fo tvte man fie oucb in bcr Umgegenb »on Jiijja, ÜÄarfeiUe, SWontpeUier, ^crpignan finbct. Der Craj; »on englanb, in ber ©raffcfeaft ©uffolt, bcjiet>t ficb filei^faU« bai)in, unb bie 3«uf(betn, bie man biet pnbct, gefioren aud; bet jc&igen Spoc^c an C3i3-317 hü 319) u. f. W. Siefe ablagerungen, bie man o^ne Unterftbieb fubapcnninifcbe gormatton ober Formation »on S reffe nennen fann, je naä) bem Drt, tt>o ftc fi(b cnfweber aiä Titexti- ober ali ©iiewaffer- formation jctgen, finb no* ;\icmli(^ »erbreitet. 3n granfreicb bc^nen ptb bie SJblagerungen »on Sreffc, »on Dijon unb Scfanfon an biö Salence läng« ber ©acne unb ber Sftbonc aug ; ein äbnlicbe« iBcrfen finbet ft(|) in bet ^)to»ence jtvifd^en Digne, ©ifteron, gorcalquiec unb a)!anoäquc; cnblic^ jeigt fiügel jmifcbcn ttn glüffcn, rcelcbe »on ben ^prenäen unb ben ftbrearjcn -5>ö^en (Montagne noire) berabtommcn, bcbctfen. Dabin mug man aaä) bie Silbungen »on Soulabc unb ^erricrö bei Sffoite in bet auöcrgne ^äblcn, wo 3obert unb (£rojet fo »iele »ergrabene Änot^cn fanben. 5Kit biefer gormation »erbinben ftd) autb eine jicmlitb gtope Slnjabl pattieUer abla« gerungen, bie auf ber bünnen SDloIotTenbeifc »erbreitet (tnb, welche bieÄrcibc ber 9?otmanbie, bet ^icarbie, »on 21rtoiä bebcdt unb »on reo auö ftc ft^j mit benen ber ©raffcbaften ©uffclf unb 9?orfolt »erbinben. Dicfc Ablagerungen fc^Iicfen ebenfati« noib Signt» ten ein, bie on »crfcbiebencn Orten mit Sort^cil ab- gebaut werben. Die einen ficQcn geregelte ©c^ttbten, auS compacten Srcnnftoffcn bcftebenb unb »on @ü5n)affer= mufcbcln begleitet, wie j. S. j» ^paumierö CSfetc), bar, was auf ruhige 9liebetfcbläge in ben ©cen bin= beutet; aber bie gtöftc Stnjabl, j. S. in bet Um« gebung »on ia Xour=bu=^in unb in mcbrercn fünften bet §)aute-©aone bieten nur untegelmäpige §)ol}an= bäufungen bat, i»o»on bie einen ein gonifctengerocbe, bie anbern ba« ®ci»ebc bcr Difotpicboncn jcigen. 51u(J) finbet fti^ eine febr gropc 2(njab( Stattet, bie ben Slättern unferer jrgigcn Difotpicboncn äbniitb ftnb. 33on ber Gpoc^e bet fiibapenninift^cn gormation batirt it(b bie Ausfüllung bet ©palten in ber jutaf- fifd>en gotmation entwcbct intd) föinige Sifcnerje C§. 100, gig. 125), bie man in ber ganjen gorma- tiort »on Steffc »ctbreitet finbet, obct burcb Snocben» brcccicn, rcie ju Sette, Slntibeä, 9Jijja unb ©ibrattar. Si$ lebten bamalö bie SIcpbanten, fo roie bie flcifc^« frcffcnbcn ©äugetbicre, »on benen wir in unfern lagen bic SJefte in ben §)öblen finben, bic tbncn jut 2Bsb"ung bicnlen, unb »on bencn wit notbwcnbig eine tutje Sefi^rcibung geben muffen. §. 125. Ättoi)cn0öl)lcn. — Die alteftcn, but^ bie ©äugct^ictetcfje befannten §)obten, ftnb bie beä ^axid unb »on gtanfcn; fcitbem abet Sutflanb batauf aufmerffam machte, bap man ben3;^on, ben ©anb, bic Ocröllc unb ©talaftiten, welche bie ®e= bcinc oft beberft bnbcn, butcbfuc^cn muffe, bat man biefe SReUe übetall, wo man fie biä jcgt nic^t »et= mutbct batte, gefunben. Die meinen biefet -5)öf;Ien fc^einen eine ober wei- tete fcitlit^e Deffnungen gcbabt ju ^aben, wobur(^ bic Spiere, wcliljc ftd) bomalö babin fJüibtcten, ibte S3cule fcf)lcppten, unb cnblicb fclbf} barin fJatben, Icirfjt ein- unb ausgeben fonntcu. 3bre QJebeine baben fitb alöbann in einet 3tii »on »ielen @encta- tionen binbutcb barin aufgebäuft, unb nun finbcn wir fic iegt in fd)war,ier, öbelriecbcnbct Dammctbe, bie obne 3wciffl »cn bet SJctwefung i^reä glcifcbeS ber- rübtt, unb in ober auf bet fiiii ibte 2luäwutf|}offc etfennen laffcn. Dft finbcn wit untet ben (Sebeinen einet gewiffcn Sbtetgatlung auä) foltbe Änod&en, bie ßinbtütfc »on Sabnen jcigen unb babet bie S3eute bet ctReten Sbicte gcwcfcn finb. Die mcifien Äno- djen geböten ben Säten, wooon jwei Sitten gtöpet waten, al^ unfete je^igcn Siacen, obct aucb §)pänen an, bie gfeicbfall« gröpet a((5 bie je^t lebenben waten. Satb betrfcbt bie eine, balb bie anbete biefet Arten »or ; bO(b finbet man aucb febr jabircicbc Ueberrcfte »on einer Solföatt in ben ©ailcnteutbct S3ärenböb(en in gtanfcn: bie übtigen gicifdjfreffer au« bem §)unbe- unb fiaßcngcfibiccbt mit Saguaratten tommen überall nur in febr geringet Anjafil »ot. Uebtigenö finbet man UebetrefJc»on?Jag er n,2Bteb er fäuern. (!:tntl)ciluiig brr /lo^ablngfrungcn. fefbfl oon gropcn 'Dict^äuUrn, üon SBögeln, bte o^ne Swfifel al<^ Scute in tiefe 9?aubt)ö^(en gefdjicppt »otbeit finb. ®<3 ifl ein felfcner gaö/ boß t»»! bielc Ucbetrefte fo cinfacb, iric icir jüe oor^in angegeben babcn, fin» ten ; meiften^ ettennt man mit Scflimmt^eit, bof in ben nnterirbtfc^en SJäumcn, bte fic einneljmen, bcf»n= bete Srcigniffe »orgefadcn finb. Salb ifi bic Äno= c^cnfcijicbic ganj einfad^) Bon einer te^mfrt)ic6te bebecft — ein Sciceiö, ba§ in einer gemtffcn tepocbe fc^lam» mige SffintTcr in bie §)öble eingetriingen finb ; batt muijteti, maS gewö^nlic^ ber gaU war, bie ©ebeine biirc^ cingcCrungene ©ereäffcr bi" nnb ^er geworfen werben fein, weil fic mcbr ober weniger unregclmä- ftig im Sebmen jerfircut ^erum liegen una niemals gan^e ©felefc burfieUen. OTancbmal finben \iäf barin Sljeile »on jerbroc^cnen ©talattiten un6 öerötte ein= geführt, bie fclbfi nictit einmal ben umgebenden fJeinen angeboren, 'ma'3 eine gewiJTe Ütef(t)wintjigfeit, eine bewegente Äroft in ben tiSewäffern anjcigt. 3n ber Siegel fint>et man nur an gewiffen toteUen ber .?)öblc tiefe (SeröUe in einiger Sfcnge, aaä) iß ma mal ber gall, bog bie tnot^cn in einem ^nnffe be« Slaiimc^, ber fie einfebtiept, jerbrotJicn finb, wenn ftc a»0 fonfi überall unoerfebrt geblieben unb wie gcwöbn= lieft mit erbigen ©ubftanjen gemengt finb. ISö fticint, bap in biefem galle eine SBaffermaffe mit Öicwnlt »on bem obern Z^nlt iura) irgenb eine oorilberge= ftcnbc ©palte berabgefJiirjt i^, unb baß an ber ©teile bcö SBafterf}ur,^eä ber grope Itmfiurj ©tatt gefunben, bau Ücp bo« ©crölle angefammeü bat unb bie Äno= tften jerbrotben worben finb. Siefe »orübergcbenben Scgebcnbciten baben jebot^ nicftt überall bie Oäfte btefer §^öblen barauä »erjagt : tä finb bie namliiftcn ober »erfd^iebene X^ievQattunQtn mantbmal unb felbfl ju öfteren 3)?alen in biefclben jurürfgetebrt, unb man frfennt an ber Sebmfcbitbie bie ©puren ibrer 'Paffage, mancbmal fogar ibrc Ueberefle; oft finb bie alten ©ebeine unter ben dritten ber natftmalö gefommenen Spieren abgenüff worben. Sluf biefc 3wfätle folgten oft bie langfamen SSil-- bungen »on ©talaftiten ; bie tobenfaurcn Kalf b«ltigeti ®ewäffer b«ben moncftmat bie tnoiftenfnbrenbe ^ebm= ablagcrung bure^brungen, ibr einen gewilTen ®rab »on öonfiflenj gegeben unb fte mit ©talattiten bebedt, Bie (elbfi juweilen oerftbietcnc Änocbenfeftie^ten »on cinanber trennen. Scbocft ifi biefe neue Silbung an ge= wifTen Drten, j. 53. in Beutfcftlanb, unbebeutenb ge= wefen unb i)at bie 3ie(5e nid't ganj maöfirt, an anbcm war fie fogar beinahe null, unb ber Sobcn ift no(b ber= felbe, Wie i^n bie Sären unb 5)pdnen ber alten Seit betreten baben. Slucb fcbeinen in ber neuern ®po(bc ei» nige ^ö^Un jum BufJudlt^ort für bie SMenfcften gebient JU ^aben; mantbmat finbet man ibrc Ueberrefte, fo-- wic bie einer beginnenben 3nbufJrie barin, fogar in Serübrung mit ben Uebcrreftcn »on aUem bem, Kai auf ber Srbe »orber »or ficb ging. Jlbcr foUte man barüber erflauncn, bag irgenb einer jener furcbtboren 3?egengüffe, Bon benen wir juweilen nocb beute 3eu= gen ftnb, in unfern Sagen neue ©ewäiTer babe in biefc -fiöblcn einbringen laffcn unb bie lorfern beweg-- lidjen Ablagerungen in benfelbcn bin unb ber gewor= fen, in einem unb bemfelben §)aufen baö 3llte mit bem 9?euen gemengt unb fomit SBefen, bie ©unbcrt= taiifenbe »on Jabren Bon cinanber getrennt finb, ben falftften ©ciicin Bon ®Ieicf)jeitigteit gegeben babc '^ 2Saö wir fo eben fogfen, tommt einer gcwifTcn Slnjabl Bon Änotbenböblen ju, wdtbe offenbar bie Noblen folcber Zyiixt gewefen finb, »on benen fi'c bie Uebcrrcf}e jcigen. 5lber tä gibt aucb anbere, wo fiel) bie ©adje aiibcrö ju »crbalten fcbcint, wo man feinen S'tngang Bon ber Seite ber bemcrft, wo bte ®ebetne obnc Drbnung auf cinanber geb.ntft liegen, mebr ober weniger jerbrocften unb mit gelfentrümmern unb ©erölle, bie oft bie ganje $)öblc auöfüUen, gemengt ftnb. Tlan nimmt alebann an, baß bie lentrecftten ©palten, burtb bie man gegenwartig einbringen fann, unb bie man jufällig eniberft f^at, jum ©urtbgang für bie ®ewäfTcrbicnten, bie neben ben mincralififten Srümmern cntweber bie gabaoer ber Sbiere, ober felbfi bie fdjon cntfleifcbtcn ®erippe bcrbeifübrfen. 3" biefer Slnnabme wirb man um fo mebr »cranfaft, als bie Ueberrcfle olsJbann niibt immer ®ebeine »on folcben SEbtcrcn finb, bie, wie bie Sciren unb ?)pänen, bie §)öblen auffutben, fonbern eö finb oft bie lieber» rcßc »on SBiebcrfciuern unb Dirfbaulern »crfcbiebencr arten, »on rcipenben Jbiercn unb ajagcrn, bie immer im greicn leben. 5Kan ertcnnt bicfelbe Srfdieinung »on Slnfnltung in ben ©palten unb cntfpretftenben f^öbtcn be« 3ura= talteö burift tJifcnerjc, bie mantfimal mit Snocben gemengt finb ; fowic man aucb bie Jlnoibcnbrcccien begreift, bie ebenfalls ©palten aii(?füUen unb an allen Mfien beö mittcllänbifcben «Oiecrci« bnrcb ein cifenbaltige« Sinbemittel, ba« manchmal iWeere«» mufibcln einfd;liept, »erbunbcn finb. Sbenfo fann man aucft buri^ eine .?ierbeifübrung bte Gegenwart cer Setaceentnocben in ben ^öblen »on ©icilien tu flären, bie fid) notbwenbig anfüUen mupten, al<3 jte unter bem SOJccrc waren. Sie Änocbcnböblen beftnbcn ficb befonbcrä im 3«= ratalf ; fie werben feiten in ber Äreibe, bocb finb fi'e aber immerbin nod» »orbanben unb finben ficb f»gar notb in ber STOolaiTc ; in ben obern Slblagerutigen feblcn ftc. Sie Sbicre, beren 3ief}e fte cinfcbliepcn, baben gcwip biefe Derter in einer fernen 3cit be= wobnt, bercn rclati»eiJ Silier wir fpäter angeben werben; ber SemeiiS baoon ifl ibr gut crboltcncr 3ufianb unb ber 5Kangel icbcr ©pur »on einer 2lb= runbung, mai mit ©ic^)ert)eit anjctgt, ba§ fie nicftf fern bertommen tonnten ; cnblicb iß ei bie Sntbedung »on Ablagerungen »on berfelben Sefcftaffenbcit auf 9Ieubollanb, wo man nur bte ®attnngen »on Xbieren finbet, welebe biefer ®egenb fo eigcntbümlicft angc- bSrcn, b. b- Äangurub'^, 3taubf^wänje u. f. »., mit einigen Slepbantenübcrreften gemengt. §. 12t). Weiteres i»c^tt)cmmlanb. — SBir nennen ältere« ©cb wemmlanb bie Ablagerungen, bie nad) ber fubapenninifcben gormaiion unb »or bem, wai ftcb ge'gcnwärtig bilbct unb ftcft feit ben bifio= nfcben 3eitcn in ben glüffcn, Tletren, ©ee'n unb »ümpfcn gebilbct fiat, entftanbcn ftnb. Siefc 3lb= lagerungen jeigen böuftg uugebeure Sranöportc unb grogc Auäfpütungen, woju unfere gegenwärtigen glüffe unfähig finb; fte finben ftcft auf ?)öben, welcftc bie beutigen ®ewäffcr nicftt erreicben tonnen, unb in einer Au^bebnung, wetdic fte ntcbt ju bebcifen »er» mögen, unb ii ifl eoibent, bap fie burcft bie neueren ütrömc, bie ibr SBett barauf jurürfgelaffen baben unb täglicb neue Srümmer abfegen, bäufig burcftfurcftt worben ftnb. Dtefe AlluBialobfagcritngcn baben alle unfere (5on= tinente beberft unb änbern ficb im Allgemeinen ie nacb ben Arten ab, welche bie 5Katerialicn ba^u geliefert baben; man nennt fie Siluoium, wenn man fte ati tai SJcfuItat ber allgemeinen Ueberfc^wemmung betraifttet, »on ber bie Sibel erjäblt unb beren lieber» lieferung ftcft bei ollen Sölfern finbet. Qä ifi jebocb anjunebmen, bap fie mit biefer impofanten 3:batfad)c in feiner a?erbtnbung fieben ; benn nir^enb«, wenig» fienä nid)t in Snropa, wo wir fic binlänglicft fennen, finben ficb bartn Ucberrefie Bon SWenfdicn, bie ficb bocb firtierlid! barin ebenfo crbalten bitten, ali bie ber Cllepbanten unb aller Sbtcrc, bte in ber Sata» ftropbe untergegangen ftnb. ©er Soben »on ^ariö unb bie Sbcncn, bie läng« ber ©eine liegen, jcigcn ©anb» unb Siefelablage» 422 ©foloflü. rangen, irctdie tiefen 3ltlu»ialbit0ungen angehören. a)?an geiüci^tt barin OeröUe oon Äiefcitatf, »parifer^ fontfJetn, 3urafa(t, un* cnb(i(6 ©ranite unb Syenite »om 5Wor»angcbirge, bie »on einer ©teile jnr anbern tiefe Srümmcr biö ju ben Sjiälem auffteigen Jaffen, n)el4»e bie Ablagerungen ber Sonbft^aft Sreffe burcti= fd>nciben, unb burc() TOeli^e fie offenbar angefommen ftnb. 35a« ga'VK 'Kaupijine unb bo^ ganje Dit^one« i^al öon i'von iii jum SKecrc jctgen unö inimmer^ ftücfe, tt)elcbe nic^t iiarä) ben gegenwärtigen glup lonnten betbeigefü(;rt njorben fein unb votiert in alle ©eitent^äler eintreten, ftd) mit allen Jcrraffen Ber= binben, bie man auf ben iior!)erget)enbcn 2lb(agerungen beobachtet, unb unS enblicb auf bec pb^t bie Seugen einer ipeit auögebe^nten ©etfe, wt\(^t bie legieren Slbbcinge ber SUpen bebetft ^at, jeigen. Diefe 2(b= lagerungen fegen ftc^» c^ne Unterbre^ung biö ju ben ebenen oon Samargue unb Grau — einer unermcf- It*en Ablagerung »on OeröQc jeber 2lrt fort, beren birette ©trapc man im S^ale ber Surancc biä jum «Kittelpuntt ber Sflpen, roeldjer fie geliefert f>at, »er= folgt. aWan finoet fie fogar in '■piemont, ber ?om- barbie, ben (Sbenen »on SSaiern, an ben Ufern beiS 3Jt>finä, unb enblid) aud; in ber ©tfcweij, alfo ganj um bie 2llpengruppe jierum. Uebrigenä ifi ganj Europa »on ä^nlicben Jlblagerungen bebest, bie fiel) an »er= fc^iebene ©cbirgöfpfteme fniipfen. i)te« ftnb nämlic^ bie Ablagerungen, bie ben ©oben ber iveiten Sbenen bilben, xot\ä)e mitten burcb aBeflpbalen, '■preupen, ipDien, 3\u6lanb H M jum gupe beö Itralö u. f. m. crfirerfen. S)er mit biefen Ablagerungen »ortommenbe @^famm bilbet ben größten Sl^eil ber auper^alb ber Sfeäler, bie mit neuern ©c^lammbilbungen erfüllt |inb, aelegenen urbaren Sänber. 3n biefen Alluoialgebilben finbet man bie jal)l= reit^jen unb legten Diefte ber SIepbanten unb 3lbino= jeroö ; fobann oon allen Sf^ieren bie mit ifjnen auf ber Dberfici^ie »on Suropa gelebt laben, unb reoöon bie ben fegt lebcnben am nacljflen »erwanbten reenig» Pen« burt^ größere Dimenftonen baoon M unter« f4)ieben. SWan muf bajjin roa^rfc^einlit^» noc| baö })lumpe Megatlierium ober ^aragoptMer CSig. 320) ääjilen, »velc^e« ni4>t rocniger al« 4 SWeter long Big. 320. Sfelet »om Mogathorium cbtr ^.iMgiiiilljict. unb 2 2Beter |o* war, unb beffen ©feiet nur mit bem ©telet ber Jbiere au« ber ©attung ber gaul= t^u Cau« ber Drbnung ber Edentata) eine Analogie jeigt; e« mupte notl)n)enbig ein in feinen Seroegungen langfame« Jbicr fein, ba« ojjne 3ireifel oon 2Bur= »ein lebte, ju beren Sermalmen feine 3ä(ine auf eine be»unberung«n)ürbige Seife gebaut finb unb beffen Seit) burd) einen fnöi^ernen Äürap betooffnet trat,! wie ba« Armabill, um Hd) gegen bie Angriffe ber gleiftifrefTcr fertigen ju tonnen, bie ei nit^t anber« »on ftd) abju^alten »crmot^te. 3u biefen Ablage^ rungen ja^tt man jene« ungeheure Snocien(iau« be« nörblit^cn St«meere«, an ben iJüfien »on ©ibirien unb in ben jugedörigen 3nfeln; ()ier finben fid) un= jä^lige X^icre, bie nod) ibr S'eif't' f«'* 3eld)cö fti^ trog bcr örilit^en UnrcgctmäBigteifcn biä j" '"f" brittifdjen Snfein ge- äußert ^at, ben ßiranitbügeln »on ginnlanb etne länglitfie gorm in ber »orbtn angegebenen allgemeinen SRicbtung gab , unb überall bic Serge na* bcn l'otal- ritfefungcn geflaltcte, wefcbe bie Itmflanbc ifjm geben fcnnten. äßclcieö if} nun aber bie Urfac^c bicfeö ungeheuren 'Jibanomcn* ? Unmöglich ift'ä, bie« beule ju beantworten. Sine anbere 3ragc ift bic : weld)eä bic fortgcfnbrten ©ubftanjen pnb , bie fo mä4»tig auf bic Ocbirgc i^on ©tanbinaticn unb Sopplanb einge- irirtt, fie gefileift, abgetragen unb gcfur(f)t, unb bic ungebcurcn Jrümmer, »on benen »ir fogleicb fprctfien U'cvbcn, cr5engf ba6en, unb enblirfi ivelcbed baS 3>cbifcl n^ar. Die« finb nun itieber eben fo »icle ■fünfte, über bie »ir btog 3Wutbma^ungcn aufftcUen fonncn. ®ic Jüi^bebnung beö 5)f)änomenö läpt unö on uncrme6Ii(^e ©trome beuten, bie »on ben ^polar- regionen ausgingen unb enorme SiSblctfe mit einer furitbaren ©cftbroinbigteit, ivelc^e ibnen bic bärteftcn gcifcn anjugrcifen gematteten, mit ficb führten; aber bieö ift au4 nur eine .?)9pot^efc, ircicbe incllcicbt bic 3cit oufgcben wirb, um fie burii^ eine anbere ju cr-- fe^cn. §. 128. (grrattfdic ^ovmatton. — Sin be= fonberer UmfJanb beö altern ©cbwcmmlanbc« wirb mi burct) gereiffe Ablagerungen gejeigf, bie man iegt crratifcbc Formation (Terrain errafiqiip') ju nennen übereinfam. Dbgfeid; in einer allgemeinen Seife innig oerbunbcn mit bcn nacfc ber apenninift^en Formation getommcncn Mnfiimcmmungcn, um bie Sllpen bcrum burd; bie 2Iufbaufungen Bon gelöblörfen, bie ficb in Scrraften oben auf bcn Sbälcrn finben, wo bic Slnftbiremmungen ber Durancc unb bcr 3»^ flüffc ber SJbonc beginnen, bieten bie »orbin erwähnten ?lblngcrungcn bcnnccb an geiciffen Drtcn etmoö anomale? bar, wetcbeö eine befonberc Srflärung für ftit) in 21nfprutb su ncbmcn fc^eint. ©0 fragt mon ft0 j. SB. wobcr jene jablrcitbc, balb jcrftreut bcrum iiegenbc, balb 5ufammengcbSufte Srümmcr tommen, wellte in »crfc^icbenen 'JJuntten bie SSorpoften bcr Sllpen unb felbft ben ^ma bebecfen, bcr burcb baö breite Jbal bcr ©t^jiccij »on ber Sltpcngruppe gc-- trennt ift. ©0 fud)t man j. 35. aucf> beraniJjufinben, Wie auf eine §>(>be oon 600 bisS 800 2'?cter über biefem 2^a\ fo »iclc jerfircut Iiegenbc gcWblörfe gelangen fcnnten, »on bcnen einige fogar eine @röpe »on mebrercn bunbert Subitmetern errei(ben, unb nic^t feiten in ©lüde jerbrai^en, bic aufbemflafe, oft in ben bijarreficn unb in ganj unglaublicbcn ©tel= lungen t>tS ®Icit^gei»i(6tä an ibrem *piagc geblieben ftnb. 9?ic^t »cntger ifl man barüber »crwunbert, wenn man auf bcn Ebenen »on SBeflpbalcn, 'preugen, ^Jolen, ?iitbaucn u. f. w. bis jum baltifcbcn 5Wcerc bin unjäblig »iete SBIiJie jebcr 2(rt ünbct, weldje entweber jerftreut auf bem Soben Sicrum liegen ober in SReibcn jufammengefietlt iinb, unb wenn man fie in ©^webcn, Sinnlanb , Sapplanb nocb auf bem 3?ücfcn biefer @cbirgc ftnbet. Saä jerftreutc .?>erum= liegen bat allen bicfcn Slödcn ben Scinamcn erra= 7?a(ur(;c|cfi:(tle. tifc^ gegeben, ben man fpäter auf aUe Slblagerungcn angcwenbet bat , weldje bie nämlicben SInomalien barbieten, unb welcbe wir auä) in bcn ^pprenäcn, auf bem Suragebirgc, felbf} im Setfen »on faxii, in (Snglanb, ben »ereinigten ©taaten, in 3nbicn u. f. w. finben. 3n Sejiebung auf bie erratifd^en Ablagerungen ber ©cbwciä, bic fttb fogar auf ben bem 3uragebirge entgegengefegten Sebrfcitcn auiJbebncn, bat man bic Semerfung gemacbt, baß man fie cri face bcr gro= fcn l^ältx, bic »on ben Stlpcn berabfleigen , in gr6= perer SOTcngc finbet. 5i?an bat fie unnnterbrot^icn auf bcn Qlipfcln unb ©citcn bcr SPcrgc, welcbcbiefe Sbäter bcgränicn, »erfolgt, unb bat bur* a?erglci= cbung ber ßkbirgiJarten mit ©icberbcit bic 'puntte, wober bicfc Srümmer fommen, fo ivic autfe bcn SBcg, ben fie gemadjt bobcn tonnten, crtannt. Um aber auf bic 2lbbängc be« 3ura'S ju gelangen, muptcn fTc ibren 2ßeg burd) ba« ©(bwcijertbol machen ; bcnn eö ifi jegt gcwi§, bo§ biefcö Sb"! fcbon »orber ba war. Sie« tfl nun bcr beftrittcne, ber ratbfelbafte ^*untf, über bcn 3ebcr feine 3bcen in a?orfcbIag braute. 2Iuf bie Slnnabmc einer geneigten unb ununterbrocbencn gbene »on fpäter »erlegten Ablagerungen, bic burtt) matc= ricllc Xbatfac^cn »on 9?eucm untcrftü^t wirb , folgten bie Annabmen »on Siöfc|)olIcn, bie auf einer S!ßaffcr= becte fiftwammcn unb Srümmer mit ftcb fübrten ; fcr= ncr bic Annabmen »on Siö, baö burtb ©trome, burcb glutben mit fortgcrijfcn würbe, »on ©tbfamm= firömen, benen eine ungebcurc ©efcbwinbigtcit ein= gepflanjt war, »on Siöbcctcn u. f. w. ; bann würbe Die Sbeorie »on enormen ®tetfcbcrn aufgcfJellt, wcltbe bic ganjc ©cbwei} bebccftcn unb biefc Jrümmcr ab= festen, wie fic in unfern lagen noc^» bic TOoräncn abfegen. l'. 0. Sucb'ö Annahme »on ©(btammflromcn C§. 56, 57), wellte fäbig gcwefcn wären, bic Jrümmer auf bic §)6ben mit fortjutragen, wo fie ft(b gcgen^ wärtig finben, tann auf bic 9iic»cauunterfd)iebe ge- fügt werben , we(($e jwiftben ben oerf(biebencn ^unf= ten bcflcbcn, wo ftcf) bic crratifcbcn gelöblöcfe Bon ben Obern Steilen bcr Später an, benen fie gefolgt ftnb, bi(* JU ben;cnigen ^untten, wo fic fic^ nic^t mebr aufbäuften, jcigen. Daran« leitet man eincr= feit« bie Siefe bc6 ©trome« ab, bic man mant^mot, 800 bi« 1000 aVcter bctragcnb, finbet, wenn man 00m S^algrunbe an rc(|)net; anberfcit« bcn mittlem Abgang, über bcn fic floffen. Dicfe Abgänge finben ficb nun weit fcbwäcfecr, al« bie ber ©fctfcber, welche niemal« weniger al« 3 ©rabe betragen, (§. 59), wai bann bic Annabme »on ?!}?oränen au«fcblicßt: unb bagcgcn weit härter, al« ba« ®efäll unfcrcr ftbncapcn gtüffe C§. öT), bcnn fie betragen 12 bi« 40 Minuten. S« ifi tlar, baf bei folcbcn Abbängeit unb ben eben angcfübrten Jiefen, au(b bcr jöbefte ©cblanim, wenn er einmal in Sewegung gefegt war, eine enorme @cf(bwinbigtcit erlangen unb bic furcht« barfien SBirtungcn, bic man ficb nur einbilben tann, bcroorbringen tonnte ; bie größten 3el«bl6ctc tonnten fo gut wie bie tlcinfJen auf bcr Oberfläche be« ©tro= mc« bleiben, tonnten ouf jebe Sntfernung binau«ge= wäljt unb in gorm »on SeifJcn an bcn Siänbem ber ©tröme in bem Wapc abgefegt werben, al« fitb bie Sdinetligteit be« ©tromcö burcf) bic ^Reibungen be« Soben« »erminberte. ®ie 3bcc »on ungcbeuren ®lcffcbern, welcfie bie Slotfc unter bcr gönn »on aUoräucn aufgcbäuft bätfen, würbe auf eine bewunbcrung«würbige SBeife burcb ?'errn »on Sbarpcnticr * cntwicfclt, welcher, al« er anfang« biefer Sberoric entgcgenfcgfe %Ht' fairen fammcln wollte, nicljt umjjin tonnte, im ®e- gentbeil bie Sabrfcbeinlicbtcit jener Sbeoric ju unter« trügen. S« ift unmöglich, beffer georbnetc unb flarer c Essai sm l.s gUcieri. — Lausanne, 1841. 54 424 t&eclo^ie. a\xi einnnter gefegte %i)al^aä)tn ju fc^en, aU bic »on »iefem @tU^xUn gctammelten ; man ftej)t ütft »tranla^t, bic gctgerungen au€ bciifelben für bic aipen, ungeachtet ber ungef)eutcn @r6pe- eine« Olct' f4)erä fion 60 franjöfifcfecn «Keifen Sänge unb meljr aW 200 Diiabrotmeilen glö^cnraum pjulaffen. Doc^ le^rt ber 3weifet balb »ciebet, wenn man ben SJcr- lauf bcr.iytctficr unb ben ber erratifd^en J^cISblöcfc :^tnft(^tlici^ ber JJeigung ber 3(b|)angc »crgteicfct, unb alle bieft Srümmer herbeigeführt ^aben — ba^et au(|) ein neue« Slat^fel, t>ai noc^ feine befiimmte auflöfung jula^t. S)uro(^er nimmt an, bap ein jer= f}örenbe«,iCntbIfcpenpe« ^banomen, bcffen Urfatbc man nidjt fenne, jucrp bie Serge beö 3?orbcnö abgcfra= gen unb bie getfen inSföcfe umgcwanbelt babe, tuclcbe Rd) an ibrem gupe angcbäuft baben Werben, unbbaf bierauf bie ®ei»äffer fämmtlicbe {(etnerc 2;rümmcr ^ ,^_ __ ^ ^ . „ „ . '"* 5Weer rutiig gefübrt baben. aber bann babe ba« nJeiin' man bic SlJcorTe auf bic crratifcb"en (Jrfc^ci» &i wabrenb ber bcftigen äßinter bie am Ufer auf« nungen beö Sterben«, H)cId)E ninbrncnbig einige ?lebn= gcbauften ©(öde jufamniengebaden, unb bei jebcm Ii(^feit mit bencn ber ©cbwcij baben muffen, an^u- 1 iSißbrud) baben bcrumftbivimmenbe eiiMdJOÜen biefe reenben fu^t. 1 331öde naä) allen Kicbtungen binau^getragen, unb 2tn ben fübli(|cn, öjllicbenunb norbijfilti^en 0rän= fic ba unb bort in ben TOcercn abgefegt, rcic mir jen ber gropen Gbcnen be« nörblidjen Suropa'ä ] t« ji'gt nocb im Steinen feben fönnen (§• ö'Q. Sie geboren bie erflen crratifdjen Slöae, benen nnr be= gegnen, ben benacbbartcn ©ebirgögegenben an, j. S. bem fiar^e, Oai^fen, ©djlefien, *).*oIen nnb cnbticb btm Uralgcbirge; aber »on »eltber ©eitc man aud) in biefe öbcnen eingetreten fei, fo finbet man balb onberc SliJrfe, »on benen bie entfprecbenben @ebirg«= arten :c nirfit mebr in ben benachbarten ©ebtrgcn eri= ^iren ; man fann fie obne Untecbre(<)ung fcmob' biö in ba« ftbivebtfd)c@cbtct bincin »erfolgen, wenn man burd) 2Be|}pbaIen, ®änemart ober bie i»efllid)en Xtjcite ßon *J)reupen gebt, al« aucb bi« ginnlanb, wenn man eine ganj anbere SRidjtung einfi^lagt. ©icfer legte Jbcil »on Siiroba bat bie gröptc älnjabl geliefert, fei e« nun in ben Ebenen »on SRujjfanb unb folca, fei c« ben Sbcilc »on 'Preupcn, reo fie mit ben §>ebnng biefe« «TOeere«, reo»on ba« baltifcbe aiJcer nocb ein SJcfl ift, unb tvcöon ber (Srunb fitf) no$ mit Slödcn bcfät finbet, babe fie bierauf ju Xage gelegt. S-lfan erbält au« bicfcn S5coba(i)tungen eine SJeibe äuper[} merfreürbigcr übalfatbcn, bie nod; nid;t cr= tlärt ftnb, weil man Re Weber unter ficb fetbft, nod) mit einer anbern, bie man al« ba« 'Jrincip baöon betrad^ten tonnte, ju »ergleicbcn weip. S« fcblen un« offenbar Jbatfacben, weldjc unä bic 3cit wirb »erfdiaffen tonnen, wenn wir burd) bic Umflänbc werben cntbcdt baben, weld;e« bie Slementc finb, mit weld)cn wir ibr ©tubium beginnen muffen. §. 129. giinflcre« <»^tt>cnimlanb. — ^pitx finbet fid) fowobl ba« , wa« in unfern Sagen gefd)iebt, Srümmern »on @d)weben gemengt »orfommcn. Cf« al« ba«, wa« in bie biftorifd>cn Seiten binaufreicbi, gibt S51öde, bie einen 2Beg »on 250 ^Weilen mad)en raupten, um 5U ben »puntten ju gelangen, wo man fie pnbct. tjielangt man an bic ©teilen, welche bic au«- gang«punfte gcwcfcn finb, fo finbet fid) bie 2lufmert= famteit nicbt mebr burcb bie eigentlicbcn erratifcfeen Slcdc befonber« angejogen, benn fie finb bicr nicbt nur weniger jablreid», fonbern aucb weniger grop; bagcgcn beobachtet man lange ©trcifen »on 2riim= 1 ganj gcorbnet. Unferc Slüffc fegen fowobl bei ibrem gcwi>bnlid)cn Sauf, al« bei ben Uebcrfdjwemmungen unaufbörlid) ©anb unb ©cblamm ab ; fie »ergropern fid), »eränbern bie Delta'«, fübrcn Jbierc unb ^flan= jcn jcglicbcr art in« 5Keer, unb befdiäbigen balb Jbater, bie fte burcbftromen, balb füUen fie bicfclbcn au«. Die iWcere bäufcn ©anb unb Sie« an ben Ufern an, nebfi bem, bap fie aud) jugleid) auf ibrcm '" unb Ablagerungen bilben, wcicbe burcb neue §>c= mern, bie man in ©cbweben Defar nennt, unb bungen einfj unfere (kontinente »ergri)pern muffen. bie in ibrer SJicbtung mit ben früber crwäbnten gur-- Unferc ©ee'n füllen fid) mit allen möglicbcn jrüm- c^en parallel loufen (§. 103, 127). S« finb bic« 1 mern an, welcbe bie tScwäfTcr bcrbeifübrcn ; @üp= Slufbäufungcn »on Sieden, gragmentcn unb ©anb, ' wafferformationen »ergropern fid» barin unb werben bie gewöbi'ilicb bintcr |)ügeln liegen, wie bie §)aufen, i fbäfcr bie neueren 2(natogien ber »artiellen 2lblage» bic ftcb in unfern glüffcn |)intcr biefcn ober jenen I rungcn liefern , bie wir im SBätbertbon unb befonber« f)inberniffen bilben, bic ficb bem ©tromc entgegen fegen. 21u« biefcn allgemeinen anorbnungen erfebcn wir, bap bie gurtbcn unb Uses ibre Sntftebung ber nämlicbcn Urfac^e b. b. gropen, »om SJorbcn bcr= getommenen gtutben »erbauten, weldic mittelfl ber Stoffe, bie fie mit fid» fübrten, bie Serge, über weld)c fie binweggegangen finb, abgetragen baben, unb bin- ter ben |)inbernt)ten, benen fie begegneten, obne fie umjufiürjen, Streifen »on 3;rümmern, bic wir nun gegenwärtig feben, abgefegt baben. ®iefe ©treifen baben feine Schiebungen jn ben erratifd»en SliJden ber ebenen. ©d»on feit lange fcattc man bcmerft, bap man fie nicfet blop auf ber Dbcrflädje be« Soben« fänbe, fonbern oud» in ben Sonbbitbungcn, bic fie jufammenfegen, wo man fie fogar auffudjt, um fie al« Saufieine au«5ubred»cn, Sntcm I)nrocber biefe Sbatfacben befiätigt, fügt er nocf) eine anbere, febr wid»ttgc, bei; näinlicb bie, bap bie ©anb- unb gel«bIodmaffe auf Seifen rubc, welcbe felbf} aud) gcftreift unb gefurd)t finb ; woran« benn fol^t, bap ibre ablagerung erfi nacb bem gro- Pen 'pbänomen ©tatt fanb, weldic bie giird»cn unb Oses erjeugt bat. ferner finb biefe ©onbmaffen in eincmrubigcnOTeerc abgefegt worbcn, benn ibre ©cbid»- tung jeigt fid» ali regelmapig borijontal, aud» fcbliepen fie febr gut erbaltene TOufdicln ein, weld)e mit ben in unfern 5OTceren Icbenben ibentifd) finb. e« gebt barau« bcroor, bap c3 nic^t bcftige ©tröme finb, welche im *Parifer ©robtalt gefeben baben. Unfere ©ünipfe »erfperren fid» burcb ben Sorf, ber ^ä) tnglid» bilbet unb befien ablagerung obne 3weifel glei^jcitig mit ber neuen Drbnung ber Dinge begonnen i)at. Sic erfüllen fid) mit ©umpfer^, 5. S. in ben ©ümpfcn »on ©d)lefien, wo bie Snfuforienpanfer in ®ifen= orpbbpbrat umgewanbcft finb. S« bilben fid) überall ablagcrungen »on fialttuff — al« gortfegung »on benjenigcn, bic wabrfcbcinticb feit ben älteren ailu- »iaibilbungen begonnen baben. (ärfi jur neuern gpod)c mup man jene ablagc- rungen »on Sl}?cere«mufdieln jäblen, welcbe, wie wir fie aud) bereit« an ben Süßen »on Stallen unb ©icf- lien, ©d)weben unb Snglanb, auf ben antillen, »0 fid» mcnfcblicbc 3Jefie finben, unb auf ben unfein »on *peru (§. ü5, 783 angegeben baben, Ueberrefic ber mcnfcblidjen Sn^ufirie cinfcbliepen; wir muffen bamif felbfl icne, auf bem SBegc ibrer Silbung begriffene Sorallenfelfcn , bie wir bei ben ©übmecren angegeben baben (§. 66), unb bie flad)en Süfien, bie fid» in unfern tagen in 5bile geboben unb bie off'enbar baran Sbcil baben, »erbinben. SQSa« bie onalogen abla= gerungen betrifft, bie man »orber nocb auf bem tro- denen Sanbe finbet, unb biejenigen, bic au« ber Siefe bc« Tlctrei ju Simor, in ^Jeubollanb , ©c^weten u. f. w. emporgefiiegen finb, fo m6i<)tc c« eine fd»wcre aufgäbe fein, ibre Sitbung«epod»e ju befiimmen; unb obgleicb bic Diefie, bie fie cinfcbliepen, ganj ber jegigen ;^n)|laUinifd)e ®c|leinf. 425 ®))0(tic on(je^5ren , fo muffen wir fte »ieHei^J wegcii bet änalcgie mit bcm, n>a« un^ bie ©antablagcrungen »cnDäncmarf batbieten, auf feie öfteren Slduöialbil- bungen bejie^cn. Itebrigen« i|l cö nic^tunwajjrfc^einlic^», bflf man m bcn oetfc^iebcncn atlusiatgebilben, ivelebe auf bicjenigen folgen, bie man anf Sie fubapenniniftbe Formation bcjic^t, in ber Jolge me(;r Slbtfjeiliuigen bitben «Jtrb, aU wir gegeniuävitg annebmcn. fUiilirtlliiiifd}!- ©e|!nnc, mit öcn iicrfdiirtcHcn /lÄ^acliiltrcii i-ingehnjcrt. §. 130. 9^ntutlU1^ Untcrfd)cibuii(i lex ft\)- ftaüiniictisn ©cbirgöortcn. — SBcnn auf t>cr einen eeite bie bit^ife ober erbige , me^r ober weniger mit »er- fdjiebenen ©ubflanjen gemifditc, mit binftcbflic^ bcr Tfatur unb IlJäc^tigfeit fe&r terfcfeiebenartigen fanbigen 2(bfagerungeu eingelagerte tojjtcnfanre Äal! im 2111= gemeinen bie glögformationen bilbet, fo bitben ba= gegen auf ber anbern Seite bie berfctiebenen ©ilitatc eben fo aßgemein baS, mai mx frvfJaOiniftbe ©efteinc genannt i)a\>en, i»o»on bie einen burd; ©c^jmeljung, bie anbern rein nur burc^ SDIctamorviiiämui? entflanben jtnb C§. 89 bis 101). Die ©toffe finb cornc(;m[i(^ bie »erfc^iebenen ©ubjlan.^en, bie man unter ber Se= nenniing gclbfpat^, ^ SS. ber i'abraborfetbfpat!), rcr Saltfclefpatb ober Dr(()otta^' uiib ber 5llbit, 5»= fammenfiefleltt liaf, ferner bie ©fimmer, luelttje fo sietc f eVfc^iebcne 2trten barjubicten fd^ctnen; bie öer= fc^iibcnen Slrien »on .$)ornbIenbe, befonberö ber »tratjlfjetn; bie '^Sprovcne mit einer Saffö oon Siftnoiijbul unb tt;re Stbönbcrung, bie man SÄugit genannt (»at; enbli^ bie Silitofe ber S3iiiercrbe, bie unter bem Flamen Serpentin unb Dialtage oor= fommen Cf- 5f ineralogie). 2(tle biefc Sfineralitn finben fic^) auf öerf^iebene 33cife foroo^t unter fic^, nU mit bem Dunrj gemii'c|t. S)tc ©ebirgi^arten, bie auö Äiefclerbe unb bcn oerfc^it'benen »ititatcn be|?e^cn, finb balb einfach, balb jufammengefe^t, b. ^. fic finb balb au« einer unb berfelben aiiincralfnbßanj gebitbet, balb ftnb fie ein SRefuItat einer confJanten Bereinigung mehrerer berft^iebcnen Stoffe. Die ein fachen ®e= birg« arten finb jucrf} bcr Duarj M ©cfletn, ber bii^t ober förnig, auc^ ^aufig mebr ober weniger fi^icfrig if^, unb bie iHuarn'dfcn COuarjite) unb ben lijbifi^en Duarj bilbet. ©obann tommen bie ^nfictjitit^ beS ®rabe« it)xn Di(t)tigtcit ocrfd?icbcncn Selbfpat^e, welche bie Sergficfel ober Suritc bitben; hierauf bie Ob fibi an c unb 9Jetinitc, ibcfe^e ft(ti fi'ff minerafogift^ anfc^ticpen, fo wie bie Sim«« fJetne, bie baoon Jerrü^ren. Die fiombtenbc bilbet bie geWarten, bieman -^ornblcnbegefieincncnnt, wie ber 2(ugit otä Tla\Jc ben Stugitfelfen bitbet. Die i>erfc^iebencn ©erpent in arten ftnb cbcnfati« einfache gefdimotjene getdarfcn, welche ba unb bort me^r ober weniger betröc^tlic^e SBarjenfleine bitben. 5Wan nennt ©abbro C©*illerfcli3) fotd^cgeldartcn, bie in i^rem Sruc^e Sdjttterfpat^btättc^cn jeigen. Die jufommengefegtcn gclSarten, aui benen man je nat^ ber 5Wcnge, Sef^taffen^eit unb SSerfc^iebenarfigtcit ber gcmifcftten SKineralfubflanjen minerafogtfcb unenblid> biete Mrten bilben fann, re= buctren fitt; fcbocb nur auf eine jiemli* teine 2tnja^t, wenn man fic im ®ro§en, atsi bie OTaffcn, weti^e fle auf ber (Jrboberfläi^e bitben, betradjten wiU. 3m 3ltlgemeincn begreifen fie na(t)foIgenbe ©ebirgöarten in fi(|. ©raiiit. — Sine maffige, au« brci trpflatlinifc^en SIementen, bcm Salifelbfpatb, Quarj unb Stimmer, bie gewö&ntit^ äu einer törnigen 5KafTe mebr ober weniger fefl »erbunben ftnb, gebitbete get«art. Der ®limmer, weldjcr fo »tele »erfetiiebene S^aroftere barbtetet, fann jur Sitbung einer großen SlnjadJ »on aJarietSten bienen — fo unter anbern bie tat! ortigen ®ranite, welt^e befonber« ben Sllpen angeboren, unb wetdje burt^ eine 3bee, bie man fatfcb auffaßte, "Protogpne genannt worben finb. Die 2trt unb Sffieife, wiebicfe SIemenfe jufammengefietit finb, !ann aud) ju einigen Unterfc^cibungen 35erantafTung geben, bntier bie *))egmatite, wo genannte brci Seftanb« tbeite ftct) im ®rogcn finben, unb feber Sefianbt^eif grofe, beuftictje Slnbäufungen biI^et, bie jufammen= gebacfcn finb. 3m Ätcinen fietit ba« ®eftcin oft einen blätterigen, mit Ouaritrpfiaaen angefüUten getbfpati; bar; ber ©cbriftgranit t(i eine ?lbön= berung ba»on, wo bie im gctbfpat^ cingefi^Ioffenen Ouarjtrvftatlc in gewiffen Diit^tungcn wie ^ebräift^e 23ucbfiaben au«feben. ®ucnit. — Sine bem ®ranit .^iemtic^ analoge, maffige gct«art, in wetc^cn er in atle 9Jüancen über= ge^t, -^0 ber ®timmer cnlwebcr ganj ober jum J^eil bur(^ 2(ugif erfe^t ift. 3iemtic^ fiäuftg »erfd[)winbet barin ber Duarj auf einer mel;r ober weniger bc= traittic^en 3tu«be^nung unb manc^mat au(^ ber Äafi= fetbfpatb. 3n bicfem legtern galt ge^t ba« @e|iein in ^ornbtenbegeftein über. 3iiweitcn ocrftbmeljett bicStememe tu einanber, bie get«art wirb bi(t)t unb gteic^t bem bicbten Diorit. 2tebnt(cf)c ©ebirgöartcn finben üt^ noc^, wo on bie ©lette be« Äatifetbfratf;c« ber Sabraborfetbfpat^ getreten ünt< bie §)ornbtenbe biircf) .pppcrficn erfegt ifi; bie« ftnb bie fogenannten ^ipperite. Die @raiiife unb ©penite fcbßcpcn in ber 5D?affe, au« ber fie bauptfätbtic^ befielen, oft me^r ober weniger große gelrfpatl;frpf}atte ein, bie jiemlit^ Ijäiifig bem aibit angel;örcn. Da« ®eHein wirb al«= bann porpt^prartig. ®net#. — Der ©ranit unb ©pcntt öerlaffeit bäufig bie il;iien eigentbümticte maffige, trpfiattittift^e unb tijrnige ötruftur unb gcljcn in f(t)iefrige ©eftetnc über, o^ne febocb eine« i()rcr Stemente ju oerlieren. Diefe ®ef}cine nennt man ®neip ober @neu§, bie an attcn ülbcinberungen ber ju i^rer 2trt getjörigen gel«arten 3:f;ei( nel;mcn; iiibeffen mug man bemerten, ba§, wenn auc§ biefc ©efieine juweiten 5Barictäten »on ben@raniten ober ©peniten finb, benen fie bei= gefetft finb, fo »crbinbcn fte fi($ bO(^ meifien« mit bcn fanbigen ®ef}cinen, mit ben Äofjtenfc^iefern ber gtögformationcn, wobon fie OTctamorp^ofen finb: at«bann bitben fie bie »eränberten, bie metamorp^o= ftrtcn ®neipe, bie ftc^ immer jwift^en ben ©raniten unb bcn gtöggeftcinen cingefc^affet finben. 2Bci#ftcin. — S« ifi oft ber gatt,, bag ber ®rauit unb ©penit in einigen ^'untten jufäUig i^ren Ouar^, ®ftmmer ober t^rc -pornbtenbe »erlieren; at«bann wirb ba« ©cficin^ beinahe gonj felbfpat^= artig, feintorntg, unb crbält ben 9?amen, 33Jeti= fic in. Diefer ifi batb bic^t, halt f^iefrig, man(i)mal granifartig unb fcf^tiept at«bann cingcfprengte ®rim= merbtöttc^en, fetten Duarj, ein. ©fcifcn CHyalnmicfe aranitoide). — Sine ®ra= nifart, wo ber gelbfpatb febr fetten »orfommt, bie aber wit^tig ifl , weit fie b^ufig 3inner5e mit ft($ fübrt. Der fcbtefrige ©reifen CHyalomicte schis- toide), ber bloß Sergtrpfiaae unb ®limmcr einft^Iicpt, fcbeint jtd^ mant^mat bem ®neif utib ®timmcr= fi^iefcr, wctdjc ,^u ben granitifcben Waffen geboren, ansuft^tiepen ; ober in ber Sieget »crbinbcn fie ftt^t auc& mit bcn umgewanbefteu gel«artcn biefer beibcn ©attungen. ®abbco. — Sin au« bic^tcm Sltbit unb einer ber ©ubfianjen, welcbe mon Sdfitterfpat^ nennt, ju- ' fammcngcfegte« ©cfiein. S« bot balb ein granitar= tigc« 2tu«feben , batb eine ft^icferigc unb me^t ober weniger blötterige ©truttur. »iocit ober ©riinftciti. — Diefe« ©effein ifl ' in trpüoainift^em Sufionb öuferlit^ btm Spenit jtem= 420 «JwlUflK. It* äf;nri4), aber aui %lbit unti §)ornbIentie jufom- mtnaefel*/ ""ib WüeP* ""t feiten Qiiarj ein. 2)er Siorit ge!)t, inbem er ben gelbfpatb »erliert, bäufig tu |)ornb!enbcgei7eine über; ntt^t feUen mif^teii ftc^ aber auä) bie beibcn Sfemente innig mit einniiber, unb bic ganje Wia\fe rcirb compact, fo bap man nid)t me!)r barin mit bcm blopen 2Juge bie conflituirenben Steife unterfc^eibcn fanii ; man bejei^net ibn ali' bann ätemlid; l;äufig mit bcm -üamen ©rünfiein ober la p 1; a n 1 1. Dure^ Beimengung »on Keinen gelbfpat^tryflaüen »uirb er bann oft porpj^prartig. SPolcnt. — Diefer tfi ein ®emtfc^ »on Sabra-- borfelbfpat^ mit 2(ugit. (fr gieid^t man^mal gewif-- fen ©penit= unb 'SoIcritabfinC'eningcn , um fo me()c, aU er äiem(ic|) häufig nuri; .?>ornblente cnttiält. SSafatt. — (iin compacter Soferit, wo ber Sa= braborfclbfpat^ unb ber >Jiproren fo innig gemengt Unb, ba^ mein fie mit bem blofen 2luge nicfit ju unter- f(|cibcn üernuig. Dft finten fiel; aut^i 'Pprorcntrpjlallc, mancbmal fdjioarjer (Ülimmcr, unb ^äufig_ ^periDol teigemengt. Der 33afa[t jcigt oft eine 2lbfoncermig in priömaiifcfce ©äulcn ; Inlbct baufig Itcbcrgange in »erfcbtacfte iWincralfubPanjen, in Safalttuffe uno au(^ in eine jicmiidS» biegte tijonige ©ubRanj , bie man SSade nennt, ivcli^e mandjmal für lic^ felbfi be- iratbtJidie, balb ifolirte, ba(t mit ben Safalten unb bflfaltif^en 3)?anbelficinen in Serbinbung fie^cnbe 21b- lagerungcn bilben. 3;rapt>. — Sin zweifelhafte« ©cfJein, t»o bie coniiituirenben Stemente nitl^t }u unterf(^eiben ftnb : roan fiebt eä bolb tu bidjten Siorit, balo in Safalte übergef)cn. 2)iefe Sabfianjen t(;ei(en ficb fcbr baufig in ^ri^men, unt> flcllen in cen ©efJeinen Oiefelben ©ängebar, wie bieSafalte, wenn fie nic^t in bic »er- f($(acften ^DJineroIfubfianjen übergeben. 5Wan finbet tarin feinen 'Jieribot mcbr cingewac^fen. Uebrigenö gewährt man bei ibnen Uebergänge ju ben ■Porphy- ren unD porpbprartigeu IKanbelfleinen. Sie bilben oft flnfenförmige gcl^maffen, roofier auc^ i^r Siame Srapp rnbrt. Xxaä}t)t. --®icfer ifl ein maffigciS ©efiein, batb olbiliftb, balb rpafolitifc^ , oft mit aupcrfJ feinen '•po- Tcn, welc^je ibm eine eigentbümli^c ©cbärfe »erlei- den. Sie Jracbpte bilben einerfeitä Uebergänge ju ben »erft^jlatften ober bimöfleinartigcn ©ubDanjen, anberfcit« ju bit^ten unb ju porpbprartigen ©cfJeinen, fowie in febr fdjwammige , quarjfübrcnbe 'Porpl^pcc. ®tc finb balb einfad;, balb jinb ibnen ©(immer ocer |)ornbIcnbe beigemengt. SWan nennt Somite (»on Puy-de-düme5 bie erbigen SSarietaten, bie manch- mal eine Saftä uon Sipafolit ^aben, unb Jat ben 310= men Sinbefit ben Sracbpten gegeben, woraus bie Slnbeä belieben, unb beren Sefdjaffen^eit ganj albitifc^ , wie bic ber ungarifc^en Xracbpte, ju fein fi^cint. sphonolttl) ober Ältnflftein. — Sin in Jafeln ober ^platten fpattbareö ober fd^iefrige«, gewöbnlicb tlingenceä, juni Xiitil »onSäuren angreifbare^, balb cinfacbeS, balb faum porpbprariige« ©eftein, baS ficb fowobi an bie Jrai^pte, aU an bie Safaftgebilbe anftt)(iept. a3crf<^icbcnc «Porp^^rgcftcinc. — ^orp^pr nennt man iebeä ©cRein, ba« in einem bitbten, ge- wobnliil) felb|patbartigen_S3inbcmitteI beutfitbc Ärp- fJatle »on einer anbcrn toubftanj einfc^Iiept, bie aber im 2tUgemeinen eine »on benjenigen ift , bie man gefbfpatb genannt bat. Sntweber iß baö 33inbc- mittel ein beinahe reiner, bicbter gelbfpat^, unb cö geben barau« bi^ Suritporpbpre beroor; ober Wtiept ii eine jiemlii^ gropc OTenge einer rolbcn, eifcnbattigen ©ubflanj ein; oft ifJ esS ein 3)iorit, «)er*cm bcUere, mancbmat gan,; weiße 2tlbitfrp[}aae beigemengt finb: biep finb aläbann bie grünen ^orp^pre — ©tünfJfinporpbpte, bie man aut^ DpIfUi nennt. 3n anbern gäUen ifl bie »ait« ein Sabrabor= fetbfpatb, unb bure^ eine ®ubi5anj, bie man für -pp» roren bält , fi^warj gefärbt, barauä gc^cn f4)warje •porp!)pre beroor, bie man aucb 5Wetapbpre nennt, linclicb enti>ält oft ba« Sinbemittel Äiefeierbe, bie man ba unb bort fii^ auüfcbciDcn unb mebc ober we= nigergrope ^partieen »on unbur*ficbtigem Äiefet fiebt; mancbmal errüllt ti ficb mit OuarjtrpfiaUen , unb fdjiicpt jugleicb aucb Äaiifelbfpatl)- ober 21Ibitfrpftaüe ein. Siefe ©elieine, bie gewobntic^ rötblidj auäfeben unb beren Sinbemittel oft mebr ober weniger erbig wirb, ftns bie Duarj- unb bie S^onporpbprc. aSariplit ober «lattccftcin. — SBenn ber getbipati), anjJatt jxc^ in einem felbfpatS^artigcn, bit{i- ten Sinbemittel aU Ärpftatlc ju jeigen , barin nur noc|) frpdoUinifc^e Sorner bilbct, wel^je öfter« »om SKittelpuntte au« gegen bie Dberflä^e bin gefircift Co. ^. firablig) itnb, fo er!>ält ba« ©eUein ben IIa' men Sariolit ober Slatterftein. Sie Sariolite ber Surance baben eine ©runbmaffe »on Siorit. SOtaiibcIftciitc. — Ser Siorit, ber Safalt, bie SSade , ber Jrapp unb ber S'Jelapbpr fcblie- Pen oft mebr ober weniger unregelmapigc Scrnc CfDJanbeüO »on Saft, Slrrcgonit, 3eoIti^ ein, bic man manchmal mit in einem Scig eingefcbloifenen aJJauDeln oerg(id)en bat: ba« ©eftein erbött al«bann ben SJamen iWanbelftcine. Tia» weip nicbt im- mer, wetcber 3el«art ba« Sinbemittet ber SÄanbel- fieine angebort ; wobt ober ftebt man fämmtlicbs cor- bin erwobnte Urgcbirg«ortcn in biefe 2)!oDififation übergeben, unb man bcmcrtt al«bann, bap bie Sio= rite Uebergänge in OTanselfleine macben, beren Seme ober iKaneeln Äalffteine finb, wäbrenb bie aWelap^pre, bic Safalte jc. 5Wanbe((ieine mit 2(rragonit- unb 3co- litbfcrnen geben. asiättccigc ober fd)icfcti«c ^clöattcn, — Siefe ©cReine beftebcn au« Slättern »on batb ela- fitft^cm, balb blop biegfamem ©(immer, unb loffen pcp a(«bann gfott anfübten; meinen« finb fie mit ^agen con Quarj untermengt, unb iai ®cin\e bii= bct SWaffcn, bie in mebr ober weniger bünnc S3(ätter gefpatten werben fönnen. Siep finb bie ©limmer-- icbiefer unb 2alf fc^iefer : ben SJamen Urt^on= fcbiefer gibt man oft ben fc^iefrigen ©efleinen, bic (einen Duarj ober benfelben wenigfJcn« nur in fejt geringer Slfenge einfcbliepen. ©ewitic ©(inimerfcbiefer, bcfonber« foicbe, wöbet Duarj »otberrfcbt, finb b(op 5Kobifitationen »on ©nei- Pen, bie ben granitartigen ©eficinen bcigefetlt ftnb; bie meiflen aber oerbinben fit^ mit ben »erfcbiebenen Siblogerungen ber glögformation burd) bie über ben ©raniten liegenben ©neipe, unb ftnb nur ba« 3ie= futtat ber Umwanbtung ber fanbigen unb t^onigen 2iblagcrungen burcl) bie unterirbifc^en Sigentien. Äc9lfiaainif*c .«alfftcinc. — Sie Saite ber glö^formation finb fafi immer in ber 9Jäbe »on ben gcftbmoljenen gcl«arten fiart »cränbcrt. Sie ge^cn al«bann in »erfc^iicbcne Varietäten »on törnigem Äalfe über unb mifcben fid) mit »erfcbiebenen 5Kine- ralfubfianjen unb bitoen jufamniengefegtc ©efieine, benen man juwei(en »crfcbicbene 3Jamen gibt : fo j. 3. (£ a I c i p b p r , wenn fie Srpflatle »on »erfcbiebenen ®ub- lianjcn einfcbliepen; (Ei polin ober 3wiebelmar- mor, wenn fie ©(immer ober XaU in gteidjförmig »ecbreitctenSIättcben einfcbliepen; Dpbit (Oijliicalce), wenn biefe 5WineraIfubf}anjen al« Stoern ober S(ätt- eben »ortommen; Cak-Iusle, wenn fie eine fc^iefrige, au« abwecl)fe(nben 93(ättc^en »on ©(immer - ober Xa(tfct)iefer unb Salt, k. gebilbcte SWaffe barbieten. Ca»a. — Srinnern wir un«, bap bie Sa»en teine befonbern ©ebirgSarten finb, fonbern nur »erfcbiebene 23ortömmniiTe »on SKineraifubflan^en, unb »erfc^ie= benen ©cbin-j^arten, Jractipten, Dbfibianen, 3afal= tcn, u. f. w. , angejiürcn. Man gebraucht biefen 3la- Ürijdiillintfdje iß'tfidne. 427 men befonterä bei geroiiTen Slbtagerungen, welche «nfi flicgenb gcwefen ftnt', uiib lange unt f4imalc ©treifeii auf ter Oberfläche bec Serge oter aud; weit auägebef>nte Decfen bilcen. §. 131. Stuftcetcn tut* ®^mctjunfl cnt= ftonfcciicc 5?cieattet!. - 9Jac^ bcn in §. «S biä 101 angegebenen 2t»atfa4ien ifi ci e»ibent, bap bic burri) iSc^meljung entßanbcnen ®elnrg(Satten in »er= fttiebenen Spoc^jen au« bem 3"iicr" ber CSrbe biiri^ bie Ablagerung bec glößformation (»inturil) auiJge-- treten fint, bie fie ge()Oben Ijaben, j»ifcf;en teren Schiebten fie oft eingetrungen finb unt tiie fie auä) ataiidjmat mit ijiren tfrgüiten bebecftcn. ©ranitactigc ©eftcinc. — Diefc ®efleine Ma- fien bereit« bei bcn erflen glöggebilPen ju ccftbeinen begonnen, unb »ielleicbt batte d ceren cor ben Srgüf« fen auf bec (£rDoberfIäc{)e gcijabt ; fie (»abcn fid; aber ju allen 3eiten über bic tertiären Sormationcn Jinauö, wie j. 33. in Soßtana unb auf bcr 3n|el eiba, äufolge .§)errn »on (XoUegno, fortgcfeßt. Se-- fonberö reidjlic^ ^aben fie fi* in ben Slpen über ber iuraffifcben gormation crgoiTcn, tpcldje audj bie ©v^-' nite auf ber 3nfel ®tv turcbfcbnittcn baben. S)en ©ranit finbet man oft »oUlJäntig abgefonoert »on ien ©efteinen fei glijggebirge« unb für fic^ allein beträcbllicbe Ablagerungen biltenP, ivc(cl;c iveiic (Se- genben beberfen, roie j. S5. im liiitulpimtt »on grantrcicf), in ber 2lu»ergnc unb in Vinioufin, ivo er in ber Siegel eine 3ufammen|}cllung flciner abgcrnn-- bcter, l;äufig mit ibren ßerwitfErten unb in ©anb öcrreanbelten Srümmcrn bebedter -^ügcl barbietet SlUein felbfi at^oann nocl; crtennt man ocrfcbiebenc alter; bie einen treten al« ®änge in anbern auf, ocer bilben Jletfen, weldjc, ba Re in oerfc^itbcnen Siid)-- tungen laufen, fomit bie rclati»en S)iocbcn ibre« Sr fdjeinen« anjeigen. ®o ifJ auf ber ScntralmaiTe »o:i grantreid) bie ba« ©runbgeflcin biluenbe 9}!aiTe^ ein grauer feinförnigcr, au« grauem Guarj unb bäufig au« fd^marjcm ®limmer gebilceter ®ranit ; unb fo bemerft man aud> ba uns bort mel;r obEr_«)entger mächtige ®änge »on cerfc^ietenen ®ranitabänberun-- gen, o»er aucb Selten »on »orpbvrartigem ©ranit mit beigemengten gropen Ärvßallen au« blättrigem gelb- fpatb, n>ie }. S. im Departement ber Sreufe unb im Sojeregebirge, unb enblitb aucb *pegmatitc. ©er ®ra= nit be« 5Woroan«, mit röt&licbcm SelbfpotMnb grü-- nem ®limmer, ifl ebenfall« nod) ein anbere«, uiib feine (jrft^einung fnüpft fi^ an neuere Spotten an. 2lud) finbet man ben ©ranit ober bcn ©penit, ter al«bann belbe in ®neip, unb »on ba in £eptvnit CäBeiPflf'") unb ®limmerfc^iefet übcrge|)en, jroifiben glögablage-- tungen eingefcboben ; fo pnbct man jte cincrfeit« mit bcn cambrifd)cn unb filuriftben ®c^id)ten, 5. S. im Sotentin unb ber Bretagne, in bcn Sogcfen unb ^p-- rcnäen; in mebreren Steilen »on Snglanb, 1)eüt[d)= lonb, in Ungarn, ^Jorrcegen u. f. tv. ; unb anber- feit« tommen tiefe ©cfieinc jwifdjen bcn »erfdiietencn ablogcrungcn »or, bie (id) auf bie juraffiftbc gorma» tion bejieben, wie 5. SB. in ben 2llpen. «|>ocplj9rc, S^ioritc, (£cr^)cntinc, Xtavp. — 3n ber filurif(|en ^Jeriobe liabcn »iele anbere frp- fiaUinifi^e ©efieinc ju crfd)einen angefangen ; fo fin= ben ficb tbonige unb quarjbalttgc *porpbprc mit ©pe-- niten unb ©raniten »crbunbcn, nie man'« in bcn SSogefen, im STOoroan, Seaujolap, gorej u. f. t». fiebt. 3lber biefe ©efieine babeu ftdi nod) weiter fort« gefegt, benn fie burc^fegen t>ie Soblenformatipn, ge= langen in ben totben ©anbftcin, wo fie ©tode unb fcgar Scden unter ber gorm »on äiemlid; au«gebcbn-- ten '■piaicaur bitten, unb fii oft mit 9ietinitablage= rungen »erbinben; man fiebt bie« befonber« in Deutfc^lanb, aut^ jeigt e« ft* in grantreit^ im nörb-- litten Xf)eil ber SBogcfen. 25iefe ^orpl;prc erflteden iic!)gfogar bi« in ben bunten ©ancflein bineiii, wie man e« in ber Uragepenb »on greju« fiebt ; boc^ 1}at man fie bi« fegt noi^ nti^t in bie neuern Siltungcn ein- bringen feben. Siel TOciter binauf fcßen jicp bie »eridjiebencn X)iorit»arietäten fort, wel^e in ben erden SSilbung«- cpotbcn i^ren Anfang nebnicn ; man tann bie« bei ben Dpbiten ooer bioriiifcben ^^orp^pren fcben, »on benen fid) gewiffe Varietäten fdjon reic|itic^ in ber filiirif^cn gormation finben, unb »on benen mebrere anbere über Cer Äreite, j. SB. in ben 'Pprenäen, entiigcn, inbem fie bi« JU ben_ ©anbgcbilDcn ber Sanbe« auffteigen. 2Ba« ben ■»erpentin unb ©abbro betrifft, fo fom- men fie »on ben filurif(ben Ablagerungen bi« jur So^lenformotion »or, i»o fid) ber ©erpentiu mit bem Xrapp, i»ie j. S. }u 3Jopant im Departement bc« ÄUier, »erbintet, unb mancbmal befontere Öugel bilbet, t»ic }. S. JU girmp im Aocpron- Departement ; fte cei= eben in ben Aalt be« ßuta bincin, finb in feinen »er- fd)ieoenen ©d)iibten eingef(|)Oben, i»ie auf ber onfel ©pejia; wo anber« gelangen jte in bie Sreibe unb ergiepen fid^ bi« über bic tertiären gorntationen binau«. 3m cbcrn Z^eil ber SReibc bcr glöfformationen finb tiefe ©eftcine bäufiger; man pebt bie« j. SB. an tem fütlid)en Anbang ber «piemontefer Alpen unb in ben Apenninen. Der irapp finbet ficb in ®d;iBebcn in bcn jülu- riid)cn ©ebilbeu; an einem antern Orte tommt er in SWitte ber So£)lenformation, l»o er Rd) in mebr ober weniger mäcbtigen ©djicbtcn eingeftboben fintet, in gropcr aÄenge »or, wie man j. 33. in grantreid) im ibüle ber Dueune, um bic ©teinfoblenlaget »on gin«, unt weiter taoon entfernt in ben ©teinfoblen- ablagerungen »on SBratJac, an ben Ufern be« Adier feben lann ; in Snglant jeigt man un« cbenfati« jabl= rei(be Seifpiele babon. An anbern Orten gebt er autb burcb bie juraffif(^en Ablagerungen binturcb — fo in gorlff)ire , an mebreren ^jiunlten ©d)Ottlanb«, auf ber 3nfel Tluii jc. entlicb brechen |ie in 3rlanb burcb bic Äreibeformation ju Jag , liegen barin iit mäcbtigcn SSänten eingefclobcn , unb bilben auf bcr Obcrfläcbc weite 'piatcaur. Aucb bie 2)?clapbprc begannen »ielleic^t »on bcr jiluriftben gormation an, wo fie ftc^ oft mit ben fbo- nigen *)3orpbprcn »erbinben, »on benen fie aber in gewiffen ajarietäten ni(l)t immer leitt»t ju unterfc|)ei= ten finb, ju Sage ju brecben ; aber man finbet f!e fiiberlid) au^ im rotben ©antfJcin, j. S. in ten 5So= gefen;'auf tiefer ^öbe erfcl)einen fie ganj tcuftii^. Sie fegen ficb mitten burtb bic iuraffifcl)en Ablage^ rungen fort, bie fie in Sprol, fowie AWifc^en bem Orta- unb Suganofee geboben baben ; fie fegen flc^ fogar bi« jur Spodie ber fubapcnninifcfecn gormatiott fort, bcren ®d)id)ten fte fe^r wa()rfe^einlicJ) in bfC -proocnce aufgeric()tet ^aben. »afaltc, Xradj^tc 2c. - Der Safalt fc^einf feinen Anfang nur in ber Ärcibeepod)e genommen ju baben : auf bcr einen Seite baben wir bie jweifet^ baften Xrappgeflcinc »on 3tlanb, weld)e biefe Arten »on Ablagerungen burd)fegen, unb wel^e »on eini- gen ©eologen für Sofalte ge!)alten würben; auf btt anbern ®eite äcigcn ft^ febr d)flra!tcrif}ifcbe Safalte mit ^eritot in Sßicenja, in ißerbinbung mit ter 3?um= mulitcntreibe, unb bie bamit »erbunbenen SSafatttuffe wecbfellagcrn nid)t nur mit biefer SaltHeinart , fon= bem fc^liepen felbfi auc^ alle 5Kufctieln ein, bure^ bie fie cbaraftcriflifct) ftnb. tßcn biefer Spocbc an fabelt ftct) bic Safalte burcb alle Ablagerungen binburc^ biö jur gegenwärtigen Spocbe fortgefegt; fie baben nit^f blop am Abbang ter Serge unb in ben %f}aUTn ©trome gcbiltet, tte ftcti an »ultanifc^e Segel mit Sratern tnüpfen , j. S. in ter Sifel unt in 35i»arat«, fonbern fie fliepeu not^ in unfern Jagen in 3^l«nb. Die Srac^pte baben oicüeit^t etwa« fpätcr al« bic Safattc angefangen ; wir tenncn fte nfdit in ber &tolaixt. Ärcibe, unb bie äUeften bejie^en ftc^ ^ö(6fleiia auf Stlbungen, bie bem ''Parifer ®tobtalt o^nltt^ finb. Wie iä) in Ungarn ju fcf)en glaubte. 3m Santal finb Re jiingfr unb fojgcn auf bic STOoIaffenfotmation; bcnn fte überlagern in ber 2&al tic ©üJroaJTerablagerungen biefer ©(jocbe, rcctcfce fte burc^fegt unb »erfc^oben ^aben, unb wollen fic bic Srümmer einfcfctiepen. Sic erjeugen pcf) no* in unjcrn Sagen , inbem fi'e Serge , welctc fic^ ftufen-- »eife ergeben, ober »trflit^e etrome (§. 46), fc= Wie ben Qbftbian, ber einen J^eil wn i()nen aai- maibt, bilben. Die SiingfJcinc gct)örcn auc^ beinahe berfetben gpOi^e an; boc^ fcfteinen fic fi'i^ im 2ll(gcmcinen eben fo , irie ber Safalt, für fid; befonbcrö entitncfeit j" joben ; b. ^. , ba§ ;e nai^ bcn Totalitäten balb bie eine, bolb bie anberc bicfer ©cbtrg^arten uprl)crrf(^t. SWan ite^t ftt^ berantapt, bcm ®rfc6einen ber SIing= feine bie -f'cbnng ber Sractptmaffen, »orauö ber !Wonte=®or unb ber (Tantal bei}c(;en, jujufcbrcibcn. S)ie SWanbelfJetne Rnb, irie man |c^cn fann, »on jebcm 3(Iter. ß« gibt folAe, bie iic^ an bie Sioritc unb bie Srappgcflcinc, roieberum anoere, bie fic^ an bie quarjfü^renben ?por)?f)9re, an bic 5)2elap^i)re ober ouc^ an bic Äiingflcine unb sSafafte anfcftliepen; fo(g= Uä) folgen Re ben 2luSmürfcn biefer terfct)iebcnen ©toffe. 2llle bicfc Sinjcl^eiten weifen auf eine unuiiter= btot^ene Solge in bcn Slu^toürfcn feuriger ®c|ieinc ' feit ben ätteilcn Spo^^en bis ju unfern Xagen !)in ; nur ftnb fic in ben altern Spocfccn altgcmeiner unb bebeutenbcr gcmefen unb fdjeincn bie ©ciieine auf ber Srcoberflädje in einem jäheren 3uHanbe angctommcn ju fein, als wir eS feit ber Äreibcepodje fetten; mir fcl)!iefen barauS, baß bie ®ranife, öpenife unb »er= f(|iebcne ^orp^prc ftc^ nidjf als ©crfcn, wie mir eS beim Srapp , Xva bie Selcmniten unb einige anbere (|a= rafferiRifc^^e a)?ufd^eln an; aber fte ftnb fc^on in i^rcm 3uRanb »eränbcrt: bie einen ftnb bi(J)ter, bie anbern ein wenig IrpflaHinifc^ geworben unb ^abcn ftc^ »er- ft^icbcnartig geförbt. Die ©cticfcrtfjone, weldje i&re ?agen trennten, ftnb in glimmerartige ober auc^ talN artige ©t^fcfer übergegangen, welchen oft anbete ©ubSanjen borauSgcl)cn, bie no(^ i^re fanbigcn Sigen-- fdiaften bcibe()alten I;abcn, wo man bcn JalF in f5cl- Icnweife jerfireuten Slätte^en eintreten ftci)t; bie quar« jigcn ©anbficine ftnb compacte unb törnige, batb einfarfje, balb ®Iimmer cinf^c^iliepenbe Quarte gewor= i>cn. anbete fanbige ®eflcine {laben einen lebhaftem ®lanj, eine bebeutenbere gefligfcit unb eine bcfonberc Sarbe gewonnen , unb fdjlicßcn mc^r ober weniger breite ©limrnet-- ober laltblättt^ien ein, bie man ntd)t überall in ber juraffii^en gormation antrifft: barauS 8et)en ©cfleine ^eroor, wcltbe alle S^arottere ber ©rauwatfen annebmcn, bie wir in bcn fllurif($en 2lb. laflerungcn (§. 110) ongegeben baben; %üei bicfeä wecbfellagett balb mit bcm ©timmerfcbiefer unb ®netf, welche in untergeorbnetcn unb me^r ober weniger bcn ®raniten alS SKaffe, um weltfee ^crum alle oorbergc» ^eiibcn Ablagerungen geljobcn ftnb, ä^nlicben ©cfcicbten iu wa[>re ®ranite übergeben. 3n anbern fünften ber Seite finbet man weige ober gefärbte, einfatbe ober mit Statteten »on ®limmer ober jeber anbern ©ubflanj erfüllte, törnige Äaltfleine, wo jebe ©put Bon 5Wuf(^eln »etfcbwunbcn ifj, wie bicS aucb in bet 9Jäl;e »om ©abbro unb ©erpentin bet Slpenninen ber gall ift C§- yö); enblit^ ftnb in einigen Z^eiUn bie Äalfflcine in me!>r obet weniger trvftallinifttie Dolo- mite umgewanbett, wie wir bereits fclebe in ber 9?ä^e ber 9J?elapI;vre »on Sprol angegeben ^abeu. Jügen wir nocb ^inju, bap wir in gewiffen S^älern bet Üllpen an ben ©e^ängen oetfcbicbene abgetiffcnc fartieen »on ©ppS ober Äarfleuit finben , bie fti^ in ganj anormalen ©fcllungen jeigen , fic^ nic^t in baS 3nnerc beS Si.^:)euS fortfegen unb immer burc^ Äalfflcin enbigcn ; man ftel>t bieS bcfonbcr« in folcben d)iä}Un ober 2lrten »on ®ängcn in bcn aufs 3nnigf}e mit bem ®rauit »erbunbenert ©ncipen, wie in l'imouftn, ober in bcn "porpbvren, wie in gorej , »ortommcn : enblicb begreifen wir fämmtlic^c 3?eränbcrungen beS SalfcS in ben rambrt= fd;cn, ftluriftbcn unb beoonifd;cn ®cbilben, bic an biefen Drtcn burd) baS Sinbringcn frpflatlinifcbcr ®efieinc eine fo große Störung erlitten jaben. Sind) ertlärcn wir uns jene befJänbige llcbergänge bet ®ranifc unb ^porpbpre in bic ©limmerfcbicfer, bie »crfcbicbencn ©anbfieine, in wclcbc fte eingebrungcn finb, wie j. S. in bie giaSfanbflcine »on SBurgunb , bie rotbcn @anb= fJcine ber 3?ogefcn, bie bunten ©anbftcine im 3?ar= Departement, bic Sbbnfdncfer in bet Sretognc, Sifet, ben Sogefen unb bcm gorejgcbirge. ©cijobcuc unb vicrbrcljtc <®d)id)tcn. — Sine anbere 2lrt »on Sinflnp ber trpfJallinifdjen ®c= fleine fpriebt ftd) in ben ©törungcn auS, bie man an bcn ©d)i(bten bemertt, welcbc fte burd)f(bnitten, auf alle SBcifcn unter einanber geworfen unb fte in eine mebr ober Weniger flart geneigte Stellung gebracht babcn, wie man überall in bcn ©cbirgcn febcn fann. Wit^t weniger mertwürbig jcigt fid^ ibr Sinjluß in ben mantbmal fo compticirtcn, felbf^ fo bijarren 33erbre= bungen, welche glciibfolts baS SRcfultat ibrer (Srfcici- nung ftnb unb bcm Drucfe jugeftbricben werben muffen, bie ibt Ucbergong in bic Slblagcrungen, welcbc fte mo- bificirt unb erwcicbt baben, ober auf foltbe, bie fii^ fclbf} in einem jäbflüffigen3uflanbbefanben, ausgeübt bat. Diefe SBerbtebungen loffcn fi^ befonbetS in ben '■'•/ ff ine ©pur baiuMi jeigen. 3Wan tiat an fielen Orten tie erfteren auf ben anbern aufrubcn fejfen unb geglaubt, baS bieö bie allgemeine SRegel fei. ©aber bat man bie ber organifclien 9?efte unb ber (Scrötle beraubten ©djicbten alö bie erfien ©lieber ber ©cftopfung, al» auf bemSBege ber n;äf= fcvigen Ärvftatlifaticn Dor tcr Grfd;cinung aller or= ganifirter SBefcn, weldjt bann bie ^DJeere bevöltert $aben, entflanben, betracfetet. Tlan bat alSbann tiefen Ablagerungen ben 9Jamen primitiuegormationcn gegeben, unb ^at als Oegenfaß bie ancern fccun= bare gormationen genannt, ©päter maclUe man bie Scmerfung, bag an geanfTcn Drten bie ©cfieine, bie man in ben brimititien ©ebilben geivabrte, ntc^it Vlöglicb aufboren, unb bap fie ^a, wo fit ficb mit ben fecunbären (iiebilben »erbinben, mit fanbigen ©cbii^ten unb mit 2'?ufcf)elab[ageriingen n^ecbfef- lagern. Darauf ^at man ben ©rfjluß gejogen, bap ^ter baö Snbe einet gcnnffen Drbnung ber Oingc unb ber 2(nfang einer anbern wäre, unb ))at jtd) bie Sjieorie »cn emer bcfonbern iöilbungijperiobe gebil= bet, trä^renb roefcber ein vcrmittlenbe^ ®lieb — ober Uebergangägcbtrge entfionbcn iß. 3iI(S man fpäter bemerfte, bap ftc^ am Snbe ber fecun- bären 3ieibe Slblagerungcn befänben, wo bie orga-- nifi^cn SJefle weit mel;r an bie gegenwärtigen Sffiefen erinnern, aii bie Sefte ber »orbergebenbcn 2lblagc- rungen, unb bn§ fic^ barin bcfonbcrö »iele fi(?)tli(^ ben glüfTen angetjürenbe aJIufrfietn beftnben, fo bat man Titfe eine oierte 2ibt()cilung gebadjt, bie man tertiäre gormation genannt t)at. 3>i neuerer 3eit Jat man fic^ fogar eine Mbt^eitung »on qua- ternären SilDungen erfunben, um ben 2lblagc= tungen, in welchen man ©puren ber menfc^litfeen Snbuflrie gefunben ^at (§. 78), eine ©teile ju geben. SJiefe Sint()ei(ungen baben nie etwai fetjr geßeö ge= Jiabt; man iruptc wcber ganj genau, wo baö Ueber= gang«« ober 2;ran)ttion(3gebirge anfängt, noc^ »0 ei fein Snbc erreit^it, um ber fecunbären Formation ^Io& jit machen. Sin tvenig mebr war man ^in- ficbtlicb ber tertiären ©ebilbe im Meinen, bei benen man allgemein übereintam, bog Re nad; ber fireibe beginnen. 2(ber eine neue Ungeroip^eit blieb für bie fluaternärcn Silbungen, benen man roabrfrf)einlt(l> mit ben alten 21llu»iafgebtfben (bent altern ©C^wcmm- lanb) ibren SSlnfang nebmen liep. !Wan fiebt alfo, bap tnir ^eute fef)r weit entfernt »on ben 3fcen finb, wel^e ber Vluffletlung bicfer ©intbeilungen »orauögingcn. Denn auf ber einen ©eite ftnb bie frpftallinifitien Ablagerungen, bie wir auf ber erboberflätbe feben fönncn unb bie weit ent-- fernt ftnb, primitio ju fein ober »or ber organife^en ©cbbpfung eriftirt ju (»aben, im ®egentt»etl na(^ »ielen fecunbären unb felbft ten (»öt^ften tertiären ablagerungcn jum Ißorfdjcin gc!ommcn. 3tuf ber an- bern ©eite finben fic^ baö 'Primitioe unb bo« @e= cunbäre nicf)t bloß in einem ^punft ber geologifc^en SRei^e unter einanber, (onbern eä finbet bieä aud) in alten ©tufen, balb in einem bebeutenbcn ®rabe unb mit ja^lreidjen SWobififationen ber gehobenen ©efteine, tatb in einer geringeren 2lu«be^nung Statt, wet^e nur eine unbebeutenbe eingeft^obene Waffe erfenncn lägt. SBoUten wir jeßt no:^ eine folc^c Sint^eilung beibehalten, fo würbe alfo aUe« in Unorbnung, in Verwirrung geratben; aut| baten wir bis jegt »er- mieben, baoon .^u fprec^en unb wir würben cö aut^ fegt unterlaffen babcn, wenn nii^t fc^on feit »ielen Sauren gelebrte Slrbeiten »on berühmten ^rofefforen nicbt überall eine foltfee ®ewol;nl)eit in jenen 2luä- brücfen, bcfonbcr« ben SUiSbrüden primitio nnb fe- cunbär beroorgenifen bätten, bap eö rein unmögli^ ift, jle plöjlid; »ergcffcn ju madjen; aui^ mu§ man nun ben wahren SBertb biefer 3Ui«!brücfe fennen lernen. Die eigentlichen primitioen ©efleine, b. b- folclie, weldie au<5 tem erRen geRwerPcn ber Dberflädje ber glübenbcn Srbtiigel ^eroorgingen — fold)e, auf wel- d)em baS ^eben im ©cboope ber SWeere begonnen bat, ftnb uns in ber Jbat unbefannt. @lei(bwol)l aber ijl tlar, bap ti ©eftcine mit feuriger Srpüalli- fation ftnb : ba unter ibnen ber ©ranit in grbpter SKenge »ortommt unb ba fitb biefeS ©eflein auf gropen aiäumen »on ben erflen glögablagerungen an jeigt, fo mupte man anncbmen, bap er auä) bie §)aupt- grunblagc unferer gefllänber bilbc; bod) ifl esS unö unmögltd), gegenwärtig biefenigen ber ©ranite, bte einfati gebobcn werben fein fönntcn, »on benen ju mitcrftbeiben, bie bur(|) bie weiten ©palten in alle gormattoncn eiiijcbrungen finb. Dbgleitt) wir weit auSgebe^nte, gan; »on Öraniten eingenommene 9{äume finben, bie felb|l in ibrem Umfange mit cambrifdjen 2lblagecungen bebedt ftnb, fo iß eä unS boc^ »öUig unbetannt, ob biefe ®ranitfetfen wirflic^ »or biefen gormationen ba waren ober ob fie |td> bafelbft ein- gefd)oben finben unb ob eS nid)t fogar unterijalb bicfer ©ranitfelfen irgeno eine anberc glögablagerung gebe. 35er Sluöcrucf primitioeS ©cbirge mup alfo oerworfen werben, weil er ein relatioeä Sllter anjeigt; boc^ ftnb wir bure^auS nicfct gcbinbert, ib« M fpno= npm mit fr9fianinif4)cm ©ebirge »on einer gewiffen Slrt ober um beutlic^er ju fprcc^cn, aU fpnonpm mit granitift^en ©ebilben ju gcbrou- dien, inbem wir unter biefem SluSbrude fämmtlic^e ©efleine mit einem granitartigen üluSfe^en unb alle, bie fid) !)iet anfd)liepen, »erfteben. ©cjjr (läufig wenbct man aut| ben äluSbrud UebcrgangSgcbirge an; aber man »ergipt noc^ babei bte 3bee, bie i^n ^cr- »orgerufen ^at, unb begreift unter biefem 3Jamcn bie ©efammtbeit ber cambrifc^en, ftlurifd^en unb bePO'^ nifdjen ©ebilbe mit fämmtliÄen trpRallinif^en ®e- fteincn. Welche ft(^ in biefe crflcn ©ebimentbilbungen 5Wifd)en eingelagert ^aben. Unter fecunbären gormationen begreift man bie ganjc dititjt »on Ablagerungen, wel^e feßt folgen, bie obere i?reibe= formation mit eingcrettinet. (Snblid) »erftebt man unter bem AuSbrud tertiäre gormation bie bret Abtbeilungen, weldie je|t bie regelmäpige SRei^e fdjliepen, in bie man einft biefenigen b'neinRetlen icirb, weld)e wir atö alte« ©c^weminlanb unb aW neues ©c^wcmmlanb bereits unierfd)ieben daben. (f>eologt|'i^c ^Sufiimmmfe^ung von /rankrrid). §. 134. aflöemcinct aScociff. — «tn bie ©eologie »on grantreic^ grünblid» tennen ju lernen, fann man ntd)ts SeffereS tbun, als bie SRefuItote ber ungelieuren Arbeit »on Dufrenop unb ®lie be Seaumont mit ben Sefdireibungen unb Äarten, welche biefe ©elejirten barüber »er6ffentli(|iten, ju Rubiren. D^ne aber in fo »tele ginjelbeiten einjuge^en, fann man, inbem man baS AttgemeinRe, ben Entwurf berfclben (gtg. 321), copirt, febr beutlic^e unb fe^r wid)ttge Segriffe »on ber ^^pftognomic unb bie mi= neralif^ie Silbung biefer weiten @egenb er^ialten. 430 Ocalogir. AN G r. E T E n R E E S P AG K 5ifl. 351. etijje Don ter Bfi'WRif*™ Saric ' cn ^ninl •Diejenige gormation, bie ficft unbebccft am tt)c= ntgftcn unterbrochen auf tem Soben von granfreicfc, man üjnnte felbfl fagen, üon (Suropa jctgt, ift tie Formation, bie trir unter betn 9Jamen furaffifdie Formation befdiriebcn unb beren 5?erjnieigungen irir f^on (§. 118) angegeben ^aben. Der unbebedtc 3:jeit biefcr Sortnation finbct fi(^ auf ber Äorte, bie wir auf« 9?euc tpiebcr geben, burc^ bie fenfredjte ©traffirung abgebifbet. ®er befrätfttlitfifJe (Streifen biefer Scrmationen i^eilt 3ranfrei4) in jtt>ei Sbfile — in einen norb- It^en unb einen fiiblit^en ; inbeffcn t^ei;en bie 21n= ^«ngfel ieben berfefben nod) in jwei anberc, morauö unmittelbar biet fe()r beuttit^e ©ebictc ober 3:|ieile ^cröorgcfjen. ^ariä nimmt ben S'Jittelpunft ein ; bie Sretagne, '^Joifou unb bie 9Jormanbic einen anbern S^eif; Simouftn unb bie Sluoergne bilben benbritfen; unb enblid) bie Sanbftfcaft ©aäcognc biö ju ben ^yrc« näen bilbct ben »ierten. 'Diefe »ier iljeite bieten Berf^iiebene (Sigent^ümlit^feiten bar, bie t»ir nun angeben rcoUcn. §. 135. aScfchaffcn^cit fcer »crfdjictciicii ©cbictc. — ■Daö Sentratgebiet biefer großen geo^ logifdicn 3:()citung »on granfreic^ begreift einen 2:l)eil »cn Surguiib unb Sourbonnaiö, bie ^roinnj IKarc^e, Simouftn, bie Stuoergne, Sponnaiä (Seaujolaiö unb gorej), bie Sanbfc^aft SSelap, einen Sjjeit ber Sanbf(^aft Siöarai« unb @e»jauban, unb ben SRefi ber ©ecennen. ©ie reitet alfo »om 5Won^ongebirgc, tt)C(^)cÄ im 9?or= ben eine -5>albtnfel bilbet, biö ju ben Sergen, bie fi* bur(i) bie fcfcwarjen |)6^cn (Moutagne noire) im ©üben enbigen unb oMii bon ber übrigen SWaffe buri^ bie «folirten ^articen ber juraffifc^en gormation getrennt ftnb. ©iefer %'s)n{ bon granfreidti bietet einen im 2J((- gemeinen get^obcnen , gröptent^eitö auä (Siranit, ber in ben fecunbärcn (äiebtiben, bon bcnen er auf alten ©eiten uittgebcn ift, ft(^ ergebt, bef}ef)enbcn Soben. 2tuf bem Slürfen btefe« t»ett au^gebe^nten ^lateau'ö, beffen §)ö!ic fl(^ auf einem großen 3;()eit feiner Slu^bc^nung im= ft^en 500 unb 800 5Ketet erhält, ergeben jit^ berfc^ie-- bene, mciftenö auö einem ®ranit, ber ßon bem ber ©runbmaffe »erfttiieben tu, tote j. S. in ber Sanbfc^aft ©ebauban, unb felbfj au3 forp^pr, roie im görest Seaujotai«-, SWorbangebirge befte^enben Selten. 2In einem anbern Orte erljeben ftt^ Srat^iptgruppen , j. 58. im $Wont=Sore, (Jantol, fWcjenc; ferner Safalt- maffen ober fclbfl oultanifcfie Äegel, bk nc* jum 2(u«tTJcrfen Bon ?aoen bereö ju fein fcf)eincn : man jte^t bieS in ber Sluöergne, in Setaij) unb in Sibarai«. 3n ber Sretagne jeigt ftc^) eine ätin- licf)e gormation , roo ber oft mit bem ©penit cerbunbcne ©ranit mitten in ben cambrifc^en, fiturifc^en unb bcbonift^en 2lb(agerungen, bie mon afö bie Saftö ber ^iSegenb anfef)cn fann, ®ruppen bilbct. (£"ö finben fttS barin fe^r biete ©ioritinfelc^en ; unb ^\xi ®anje if} gegen DRen bon einem ©trcifen 3uratalfe« bebccft,ber fic^ bon ©üben nnd) 9?orbeB au^behnt, wo er ftt^ bon Dj}en na^ Seilen biö Sberbourg erweitert. an ber 9Jorb=Oßgrenjc, aufer^aft ; il ber bier angegebenen SRegionen finben -j; fid) no(^ jreei (Druppen nic()r ober ife= ^"' ; niger analoger Formationen, n-clrfic bie Sogefen unb 2(rbennen bilben. Die erftere bietet nod) ©ranite, ©penite, alte ©^te= fer unb befonbcrS eine ungejjeure SP?afft j;, ' Äupferf[f;iefer bar. Sie jweite beßctrt __ I beinahe ganj auä ftfciefrigen ©cfteinen, li bie iral>rf(6einlicf) jiemlicb alt ftnb. Snb= c *" lief) ,5eigt ftcft not* im ©üben »on granN reid), jwifAcn Joulon unb greiu«, eine fleine (Sranitgruppe, nicIcfjebicMonlagnes desMaures jufammenfeft unb |t(^ mit ben auü *porp^pr unb buntem ©anbftctn gebitbeten Sergen ber (SfleretTe oerbinbet. SaS ©egent&eil bon bem Sentralplateau bois grantreit^) ifi bie Siegicn, wo fi* "Pariö bcfinbet, bie eine tiefe ©egcnb ifJ, wo »on aQcn ©eiten ficb ber 3ura!alt unter einer SentralauiSfüUung berliert, welcher oXi Sräger, aW 3?ecipicnt bient, unb bcrea §)öbe er meiftend überragt. Sa« 3nnere biefe« Se- ifen« ifl mit concentrifd) über einanber licgenben @tt)ic|tcn erfüllt, bie man mit einer 9Jei(>e a()nli*er ®efä^en berglcit^en fcnnte, melcfte man in cinan= ber Petfen icürbe, um weniger «Raum auäjufütlen. Sie untere unb obere Äreiteformation bilben bie »crfdjiebenen ©(^ic()tcn, trcldje auf bie iiiraffifi^e gormation folgen unb ft'(^ an ben SRänbern beä Sc- cfen« unbebecft jeigen, wo Re Rtfe me^r ober weniger f>oci) ert»eben ; gegen ba« (Sentrum t)in finb biefc 2tb.: lagerungen entwcber burd) bie ^arifer (Srobfalfe, bie fttt bis nac^ Scigien erflreifen ober burd; ben Äicfef- talf ober burd) bie ©anbftcine bon gontainebleau, bie f!d) biö über bie Soire (»tnauS audbe^nen, bcrftecft. 3m ©üben jcigen uniS ®aöcogne unb ba« ganje ®ebiet, ba« fic^ bi« ju ben 'Pprenaen audbeljnt, eint anberc ticfliegenbe ®egenb, unter weltfie ftdj) gleich« fall« ber 3uratalt fentt. Sie Äreibeformation jeigt jtd; b'cr im JJorben jwifdien ber Sbarente unb ber Sorbogne unb im ©üben in ber ganjen Sangt ber ^pprenäen , in beren 9}?itte fte ftd) ju fe^r bebeutenben $)ö^en erbebt. Sm Sentrum finbct maa um Sorbcaur bcrum am ganjen ret^iten ®aronne' ufer ben *parifer ®robtalf ; weiter gegen ORcn bia jum gu§e ber ©ranitberge im ©cparfement beä larn !)crrf(t)t bie 5D?olafTenformation ; cnblt^i ftnbei fiiti im SBcftcn auf bem ganjen linfen Ufer bc« gluf= feö bie britte tertiäre ©tufc, welche in biefer ®egeitb bie 3lei^e ber legieren glogoblagerungen compitt ma4)t. ©a« grope jH>aI ber ©aone unb ber SR^one bit bet ein anberc« enge« — bon 5Jorben nat^ ©üben längliche« unb an feinem unteren S^eif erweitertet Seden. 2luf ber ?>öf)e bon Sefoncon jeigt ftdj bie gormation ber l'anbft^aft Sreffe, ober britte tertiäre Ablagerung; aber weiter {lin bi« SKarfeille, wo jii^ bie in betfi^jiebenen 5*unften buri^ bie 3a^t unb gut« Die ^nuptktttii|lro})l)fn Ics «rrtharpcr». 431 gr^allutto b« 3J?iifc^cIii fe()r mertivnirbtge OToIafTc- formation ftnbct, ifl bicfe Siltiung noct) »on bcn grü= nen ©aiibflcincn , bie fic^ auf bie juraffifcfce gormatton ber ©ciHniicti, bcr ©aupfjinc imb bet '•probencc f}ü= gen , btiS \ü bcn ©vänjcii bcä Sonigveit^ä begränst. Vki finb bie aUgememUcii 3üge bev gcotogifdjen 3ufaiiimfnfe^iing »on grantreic^ ; fie rettfien (liti, um baraitä mit ©ic^er^eit bie Sage fämmt(tct)ct glööcib-- lagerungen abreiten ju tonnen. ®o finbcn jt^ ;. S. alle ber juraffift^en gormatiou »orauiSgeJcnbe 2lbla= gerungen jwifc^en ben ©ranitgebitbcn unb bem Salf= giirtel, ber fie einfc^Itept, (iegenb; im 3n>ifc^enranm mu5 man bie So^Ieiifotmation, bie 3ecl)ftcinfotmation unb bie 3;ria«fi.'rmation fut^en. ^^ier liegen aut^ wirf= ÜH) bie ©teinfo^Ieiiiager öon Surgunb unb Sßour- bunnaid, bon Saint = Gfienne, 5lfai» unb oom fiib-- lic^en Sf;ei( ber ©eüennen , wn ben l'anbfctaftcn Duerc9 unb *))engorb. Sfuf biefe SüBeife ertennt man fogteif^ bie .^auptfleinfot>Ienfagcr »cn grantrcii^, unb man hrauü)t ft0 at«bann bfog beö großen, gewiner» ntapen unaM;ängigcn Streifend \u erinnern, ber burt^ boä SentralV'tateau unb bie berfd;iebenen Anhäufun- gen, bie ficf) barauf ^crftrcut finoen f§. ir>) , bin-- burc^ge^t, um fie ade ju finccii. 3(u(^ finben ficf) entroeber in biefcn Oranitgcbtiecn fetbfi ober auf il)= rem Dfanbe bie erjfübvenbeu Slblagcrungen, unb }>»ar fün)o(;t biejenigen, iveldje ®änge bilben, aW biejeni» gen, benen man atö ©todwerfc in ber 33ereirtigungö= Üetle ber gt5gab(agerungcn begegnet, fei tä nun in ben 3Ir!ofen ber »erfcfiiebenen ev'i-'*fn, fei c« in ben Äaüen felbfi, »on benen fie bebecft finb. ®ic aMageningen, weiche bie iuraffifc^e Forma- tion überlagern , finben M bagegcn an bem äupern J^eif biefeü ®ürie(ö. auf biefe 3frt ifi-man ficf)cr, ba?, Bon welcher ©eite man aud» oon ^'ariß ober Sorbeaur auecum pd) alle analogen J^atfad)cn grubvnren werben. 2öir wollen »on biefer 2lrbeit eine allgemeine 3bee ju er» (»alten fudjen ; boc^ e&e wir biefe große SSegcbcntiei' tcn erjäljleu, ift eö gut, juoor bie Mittel ansugeben, wie man fie »on einanbcr nnterfcfedcen fann. ©obalb wir irgenbwo geneigte «d)td)ten fe^en, fo Tonnen wir behaupten, bafi |ie anä iljrer urf»rüng= lidjen tjage gcrürft worben Rnb, unb bau eine Hebung ftattfanb C§- '^ fci'^ ^^')- ®ie3eit, wo bieö gefcba^, bleibt »orerf} für uns? niibcHimmt ; wenn wir am guße ber me()r ober weniger feo^en .?>er»orragungen, weldie biefe aufgerictjteten ©diic^ten l)et»orbringcn , anbere gtc^ablagerungcn finben, weldje l)ori',ontalc ©djicfcten finb, unb fid> gegen bie frü(;ern anlel;ncn (gig. 3-'-0, fo wirb eö eoibent, bajj bie 2Uifric^tnng »or rer 53il- bung ber anbern ftattgcfunbcn 6at , bie fic^ nod) fo finben, wie fie H "i'ter ^^m SBaffer gcbilbet l)aben. aSir^aben bann eiiua iMui;i'wi"ig>'punft, unb wenn (6 und gelingt, baö relatioe Stltcr ber Ijorijontalcn 2lblagerung ju erfennen, fo l;abcn wir aud) eine rcla= ti» befiimmte (Epoche ber Satafirop()e, weldje bie 2(uf-- rid)tung ber anbern erjeu.gt t/at. SUun ertennt man biefe Untcrfdjiebe in ber iad)id)tung überall an bcn abhängen bcr Serge, unb beobadjiet aUbann, baß bie »erftfeieocnen glögablagerungen , a, b, c, d jc, bie man erfeimt, nidjt alle oljne Unteifd^icb in biefer Stellung finb. Wan fiefit j. S. an gewifien Orten bcn Soben a CSiß- 323) gehoben, unb ben Soben b -..-.«ÄSSfti'-S-*» a ^orijonlal; an einem anbern Drte finb a unb b ju= gleich gehoben Cgtg- 324), unb c ifi ^orijontal; an einem britten finb a, b unb c mit einanbcr gehoben, unb eine anbcre gormation d ru^t ^orisontal barauf (gig. 325) K. 5P?an fc^lieft notöwenbig auS biefen Seobacbtun= gen, baß eine erfle -?)ebung nat^ ber Silbung »on a unb »or ber Silbung »on b fiattgefunben jjai, unb baf eine jwcite jwifdien b unb c, eine britte f,n>i' fdjen c unb d, unb fo fort im Scrlauf ber 3rit, fo »tele man auc^ beobact)tet, gefc^a^ §. 137. @rftcbiinfl#fijftcme. - Scmertcn wir je^t, baß, wenn einerfeitd bie geneigte i!agc bcr gl(j^= fcbic^ten und cad Sot^anrcnfcin bcr ©cbungen »er- rätl;, fo jcigt und anbcrfeitd bie Stic^tung biefer @cbi(^ten , weldje nie^fd Jlnbcred ald bie Sinie ber burcb i^re SBölbung erjeugten girfle, ober aui^ bie girfie ifi. Welche aud ibrem Srud) beroorgcfjt, bie 3!id!fung, wclt^e bad f Ijänomen »erfolgt bat. Dar- aud folgt nun, baß man beliebig eine bcr Jbatfadicn 55 432 ©«nlogti-. für 6ie anftere ali Safiä für bie Seobot^fimg ncf)« men tonn, unb bap bie »erfcfctebenen Siit^tunqcn bcr ©ebirgötctten aiicb bie 2Jn}e!!^en ßon »crf^icbcncn ffirbebung^attcn finb. S« ifJ aut^ fcI)on |eit langer 3eit »oütommcn bargctl;an , bap bie ^Jcigung bcr ©(fliehten in einiger Scjte{)ung ju ber 3Jttt)tung ber ©cbirgöfeflen mit 2lui?na|)mc ber abineicfeiingcn , bie ein SJefultot berSurc|)freuäungen ftnb,. fie^ien ; anbcr-- feitö ii'eip man jcgt, bnp ba^ ''Ptianomen ber 2(ufric^= tnng einer bepimmten Slnjabl öon ©siebten fi* eben fo rocit anäbe^nt, aU bie ®ebirg«fctte felbft. ®Ieic^- fciU« tfi ti ermiefen, »cnigfJenö für guropa, bap bie paraUeien Selten im SlÜgemeinen ber nämlicben Srbe-- bungöfpot^e cntf^recben ; b. t). ^a^ man in biefcn Äetten bie Formationen »on g(eicf)em Silier überaü aufgeri(btet ftnbet, unb bap bie natl)foIgenbcn l>ort= ,:\onial liegen. 2tiiS biefem Umflanb folgt, bap eine l|r()ebung nid)t genau auf einer matjieniatifc^en Sinie, fonbern auf einem mebr ober weniger breiten ©trci-- fen ^attfanb, auf »elcbcm fie ficft burd) mehrere pci-- raücte Äämme auäfpracb. S3emcrfcn ivir aui^ , bap fiicf) bie nomlicf)e Sinic nii^t immer Bon einem Snbe jum anbern ununterbrochen forffcgt, bap fi* barauf ^ie unb ba ^obe unb tiefe Z\)tili finben , unb bap biefe legieren oft »on fpätcrn 2(blagerungcn »erbcdt tt)urben; man mup bemnad) aU allgemeine 3?icblung bie Sinic fämmtlid)cr crbabcncr ©pigen nebmen. ■Die ®efammfbeit ber Stiebtungen auf einer unb terfelben Vinie unb ber parallelen 9?ttt)tungen, bilbet baö ®rbebungefpf}em — ein Slu^brui, bermit@V)= pem »on Srücben (©palien), ©pftem Bon aufgcricbteten @cbi(bten unb felbft mit (äebirgäfpfiem fpnonpm ifi, obgleitb in einem beflimmtern ©inn, alö man il>n gercöbniicb in ber ©eograpbie nimmt. Um bie »er» ft^iebencn ©pfJeme ju bejeitbnen, ^af man 93enennun= gen Bon foldjen Orten cntlebnt, t»o fid) jebe« ©pfJem befonberä entwicfelt finbet: fo fagf man j. S. ©9= fJem ber en 2tb= lagerungen in übcreinj^immenbcr ©cbiibtung , unb fogar miteinanber burcf) fiufenroeife Uebergänge »cr= bunben; woraus folgt, bap baö abfegen nicbt fufpen-- birt gewefen, bie Sewegung beö Sobenä auf einer ittebr ober weniger gropen Sluöbcbnung ber örbober-- flä(ie lotal it>ar, unb ber 3>Bifcbenraum , wa^renb beffen fie flaitfanb, auperorbentliib turj geroefen fein mupte. Die« Itebt man unter 2lnbetn ganj bcutlitt» in ber Spodje beä ©pflemeä »om SJbetn, i»o fid) ber SSogefenfanbftein auf einer gewtlfen MuSbebnung ge- fioben finbet, obnc bap ber bunte ©anbRein an bie- fer Grbcbung 'Ibeü genommen ^citte ; unb bennod) finb bie bciben ©anbficinablagerungcn in geringer ßntfernung baBon, ba, njo ibre ©djicbtung übcrein-- fJimmenb tf}, bergcfialt unter ficb Berbunbcn, bap man nid)t iBeip, >bo bie eine anfängt unb bie anoere auf= ^ort. Sbenfo Bcrbält cä fitb mit ben Äretbcfornia-- tionen; recnn auä) auf ber einen ©eite ibre oerfd)ic- bencn Ablagerungen in einer gereiffen 9ii(btung geftört ftnb , fo finb fie »ieber auf ber anbern ©eite auf gropen Sluöbebnungen übereinftimmenb unb bieten al^= bann folc^e Uebergänge Bon ber einen jur anbern bar, bap man fie lange 3eit in eine einjige gornia-- lion äufammengefletlt bat. §. 138. Unter sajaffet acfcfetcr 58obcn unb unbctccftct aSobcn. — Die glögf4)id)ten, roeldic man ^orijontat gegen bie ©citen ber Serge geflüjt finbet, jeigen an, bap bie SRcere ben gup ber 2(b= ^ängc, ioeltbe burcb bie in einer früljern Spod)e ge= ^obenen Ablagerungen gebilbet tBurben, befpütt ba-- ben; ba^ctbie Slu^brüde Ärcibcmeer, Suramcer ?c., welche bie Semäffer anzeigen, unter roeldjen (ebe biefer glögablagerungen (Äreibe, Suratalt 5C.) ftcl gebilbet l)at. 2Benn wir auf einer geroiffen ©trecfe beä Sobenö eine Slblogerung fehlen feben, fo müJTen wir baraug fc^fiepcn, bap biefe ©egenb bamaW über ben Speeren ber Spodie war, unb barin eine 3nfel ober ein me^r ober weniger gebobeneä kontinent biU, bete; fo mupte- j. S. }u ber 3ett, wo fid) ber *|)ari- ferfalf bilbete, ber gropte S^eil Bon granfreii^, unb fo ;u fagen »on Suropa, bereits troifen gewefen fein, weil wir wo anberS, aU in ber Umgegenb bou fa- xii unb Sorbeaur, taum ^ie uns ba einige ©puren »on biefen Ablagerungen finben. Aber e^ tfi auäj bcr ?all, bap bie Ablagerungen, bie man aU troden in einem gcwiffen5Womcnte betxa(t)itn mup, fid) bierauf burtb neuere STOeercSablagerungen wieber bebedt ba^ ben; ba^er man anä) annehmen tann, bap fie, unbe-- bcdt feit ber »or^ergebenben Scrmation , fic^i bann notbwcnbig fenten nuipten, um bie neuen Ablagerun» gen aufjuncbmcn : burd) berartige ©cnfungen ^aben ftc^ gewitTe Äataftropf)en befonberö bemcrfli^ gemacht. 5. 13'J. 9ti^tang bcr »crfrfticbcncn ••■•• Bijftfra beä Eenatt fcie in bcr 3?i(^fung üon 5J. = S!B. «ac^ @. = D. g(^t,unb tie unter oerfcitrtcnen formen in bcr TJormanbte unb Bretagne, in 'poitoit, iimDujtn, in ben ^Pprcncien unb bcn 31pcnninen bcmerti ittrb ; eine anbtre 3Jcif)c bcfccft bcn ö|lti*cn Jijcir ber Äartc, läuft in bcr SRirfjtnng »on S. = iS. nnd? 9;. = D. ; blop im Scn= trnm bemcrtcn wir smei üinkn, in bcr Siic^tiing von 5Jorbcn nach (»üben lau- fenb. äScnn man aber mit btefer all- gemeinen Ucbevfid)t einige genaue 3)?cf= fungcnöerbinbcf, »fcldjc bie iRidiiungen anzeigen, focrtcnnt mnn in jiPerQSrnbbi; mehrere Mbtljeilungcn, ivcutc uvr in itüriC tcniicn fernen wollen. A. 3ufvfl feben wir in tcii Jlipen ja'ti bcutlitl) amefllicl)en Üllpcn bilbet, gel;t »on 'ö. 2fi"SB. iiatt) 9f. 2(1" D., inbem ii weftwärli unb pflrcärtiS ntel;rere pa^ rallflc Seiten bavfJelli ; bie andere, = = =^ , >vcI(|)C baä ©pflcm ber öauptalpen bilbet, niib ficfc »cm Säatlifcrlanb biv nari> Ocficvreici) awi^ bc^nt, gebt bon iß. U," ». narf; D. lli" 9f. Sieicö @vf!cm bietet glei*= fallö einige mc^r ober weniger tcr Scntrallinic genäherte barallele Seiten unb mcl;rere anoere oon bcm ®üoi-n weit entferntere, bie man in bcr ©raffdjaft 2(Oignon unb in bcr 'Prunence bcnicrtf. X>iefe jwci großen opllemc jeidjnen fel)r bciitlic^ baS aJelicf PiefciS JfjcileiS — bcö gebirgigflen »on Surepa ; fie burci)= treujcn fid;, inbem fie ben 2)?oiit--S[anc unc 2font"3iofa, bie bciben Soleffe un- Itrer Suntinente bilbcn, bie ftcti unge- fa^r biö ju 4S00 2)Zeter erlKben. B. ^Jatfe bicfen swei ©pfiemen ge=' wahren wir an bcn Ufern beö 9i^ein6, j^aratlel mit beffen allgemeinem Sauf, Bon Safel bis 3)?ain,',, eine beinahe mit ben wefllid>cn SJIpcn parallele Sinie öpn fieifen gclfcii, — -^, ipcldjc fie jebocli ju burdifreujcn fuc^t, beim ftc cK nur »on @. 21" 23. bi($ 9J. 21" D. ieä iH ba« ©pftem bc« 3{bein" © bu^ D jj' 9J. geben, iinr 1td> beul 'f>arallelii*inuiS bcr ifote» r Or annabuii TaiTclbe iei!3tj«<^ «"* m (fnglanb, tm rtßrift ber i»een Bon äßefimorelanb, m ben bauptfac^Iit^fien Qirauwatfefetten pou 2Botlii5 unb in gornwalliö , wie Wir cö auf ber Sarte bem Sap Stjarb ju angezeigt ^aben. 3)?an finbet bapon auc& ©puren in bcr ^Bretagne, am guf ber fdjwaräcn ?>ö^cn [Montagne noire), am Äanal ber bciben (Öfölogif. gjjctre uiib in tcii f prcncieii turdi tie -^iauptridituiig ^inturtt» ; oucfe Kctni Me Sopefcn in if;rem >veftli*cn a^eil, Scutfcf)(aIl^ an Bcrfdncrcncn *punftcn, ©ibirc-- fcen unb ginnlanb fcf)r bcutlidje ©puren bar. Sicö ifl nun baö, wai man ©»flent tcö aßcf}inore= lanbeö unb t eö 5>unbgrü(f S nennt. D. 3n bicfnn SI;tile jcigt ficfc not() ein fcl,!r ent- reiJelte^ ©9llcin — nanitid; baö ©»flcni ber (iotc-- b'Dr, — — — , norbivefHi* (gZ.^aBO inm Sijon, mit bem eincrfcitd fämmtlici;e©pigcn bcö 3i'r(iö'''''r- Qti, anberfcitä alle Serge ber ©euennen Inö äum Monlagne noire am Äanal ßon Sangucboc parallel laufen. Die mittlere SRic^tung ifl |)icr bie »on SOS. 40" @. na* D. 40' 9?. E. SBcnn roir bie ©pflcme 9J.--3a3. na* @.=D. unterfu*en, fo finben i»ir »orcrfi in ber Bretagne unb in ber 9?ormanbic Cim Socage) $>ügeJ, unb befonberö 3ii*tungen »en aufgcrt*teten @*i*ten, -«-««-:., bie »on SB. 15" 9J. bU D. lö" ©. ge^en. Senn wir in bie|en ©egenben feine fefir bciUIi*c tetten fef^en, fo niüffen unr bcmcrfcn, baS im ©üben »on 3rlanb »erf*iebeiic JI;eiIe ber Monis GaKy auf tiefer nämli*en 3Ji*tung jinb, unb bnü ft* felbfl SBallcn^ ber Sogefen finben, beren 3Ji*tung in ber Sarte auf ber SSafeler ^?öi)e, fo irie bie Öiranitfetfe bcö So^cregebirgeä, Jber^alb 5Wenbe, bemertt ifl. 2)iefe SRi*tung bilbef bad, mai man baö ©pf^em ber SalloniS unb beö Socage nennt. F. C£in anbereö gropeS, mit bcm tiort)ergef)enben beino^e paraUcIeö ©pftem, =«=.==, tfJ ba« ©pflem ber ^prenäen. Sä nimmt feine 3'.i*tung Bon S. IS" 9J. no* D. 18" ©. Sie Slpenninen baten eine parallele 3Ji*tung, bie man au* in einigen "iJunftcn beö Sentrumö »on Slalic«/ "n* befonberö in ben julif*cn 2llpen, in droatien, SBo^nien unb bis na* ®rie*enlanb finbet, wo eö überall fc()r auögebe^nte ®ebirge finb. G. ®a« ©pflcm beä a)?ont = 5Stfo jeigt mi eine onbere 9{id;tung, , bie »on ©.=@.=D. na* 9?.=9J.=3B. gebt, unb bie man in einer Steige »on Srü*en beoba*tet, roel*e |i* »on ber Itnu gegenb »on 9?t,ija bur* bie rceiilidjen 3llpen binburil bi« in bie Sanbf*aft Sreffe binfin au^bc^nt. 3}?an finbet girflcn, S3rü*e, 2Iufri*tungen »on ber nanu Ii*en 3ii*tung im ganjen Äönigrei* 33alEncia, in ©panien, am n6rbli*en gnp ber ^tprenäen, fobann in ber Sanbf*aft ^perigorb, in ©aintongc, ^).ioitou unb bis äur SKitnbung ber V'oire. H. 2lu* untcrf*cibet man febr beutli* ein ©p= flem, njcl*eg »on 9?. na* ©. gebt, ++++++, in ben ©ebirgen, i»cl*e bie boben tt)äUx ber l'oirc, bcä 3lUier unb ber ©aone einengen. 5Kan finbet biefeä ©pfiem auf ben Snfefn Sorfifa unb ©arbinien, i»ep= wegen man eä au* ba^ ©p^em »on Corfüa nennt. I. 3n bct 9}i*tung »on Sütti* na* ?illc ober »on Q. 5" 9J. na* 2B. 5" @. bemerft man, .•=™.«™-., eine SJei^e »on SSerrücfungen, bie nur flcine -?)ügei bilbet, fi* aber »on iKanöfelb, an ben Ufern ber 2Ibe, bi« jum Snbe »on •'Bembrotcf^irc, ber i»ef}= Ii*en ©pi^e »on SBalti« Cm gnglanb) erRrecft unb fefir bcutli*e ©puren in ber Bretagne jeigt. Wan bat fie na* ben Drten, reo fie unö am nä*f}en ifl, baö ©pfiem »on §)cnncgau genannt. K. gnbli* febcn mv no* brci anbcre ©»flcme; t>oö eine, v^^^vsww, ff} faö ©pflem beö 3;b''rtn= gensalbe«, i»el*eö Duercp, Simoufin unb foiiou bur*f*neibet; ein anbcreö, baä ©pfiem »om norb^ Ii*en Snglanb, , gewabrt man in Sranf-- rei* btof an ber ©pige ber SSretagne unb in ben Sergen iti Harare; ba« le^te, o.o.o.-oo, , o^cr ©pfiem bcö Scnare fennt man in grantrei* nur in ber ^rocence. §. 141. 3?cloti»c ©jjoc^ca itt »crf^ietc; Mcit ®»ficrttc. — 9??an fie^t i»o!)l ein, bap 3Ji*- tungcn, bie fo wenig »on einanbcr biffcriren, ald mehrere ber bereitiS erwabnlen, ni*t binrei*enb tvären, um in alter Strenge melnerc beutli*e ©pfieme auf« jufleUen ; unb bicö um fo weniger, al6 eine OTenge 55ariaticnen befieljen, bie unä nötbigen, bajwifAen» (iegenbe 3tuöbriiiJe ju wälzten. So würben au* »iele ©pfieme jufammenfallen, wenn man an ben S^o= ratter einer mittleren 3{i*tung ni*t bie S3ctra*tung ber relati»en Srl)ebung(3epo*en tnüpfcn würbe. ®« folgt bier eine *ronoIogif*c itabelle »on ben (rpo*en, Wel*c genau erforf*t werben tonnten, nebfl ber 3ln= gäbe ber untern gebotenen gormationen unb ber Obern 2lblagernngen, bie ft* fpäter bilbeten. 1. (Sr^fbung, — jivildifii ber cambvifc^en uiu^ Ut fi^uriWtn gor» 2 (Jtfii&iiitg, ■ — jmifcfieii ter ntiirif*fn itnb bfr Äo^rfr.fonnation. 3. (iihtbung, — jiDifdjen bfc flo^lcnformciion uu6 trr ijer^fteüi» formatiort. 4. erftttung, — jwifdirn bft Si'dilifinformiition unb brmBoBffüi' iaviftii«. 5. ör^ctung, — jiDififtfii Km ffiogcfenfanbfltin unb btr Itiaöfot» 6. örjetunj, — jtoifien btr Zriaöformdtion unb bec (urufTifiljen gormation. 7. Cr^tbuitg, — swifdien btr iurofTi((l)fn Sormotion unb temgvunfn ©onbftein. s, (Jitietung, — jroiMitn ben teibtn Rrtibcfotmotibnm 9. erbcbung, — jroiidiEU bfr obern fireitf unb bem ^>ari(frtatr. 10. Silirtung, — sroifdirn bem ^ariftrtalt unb bet »KoloiTt. H. Stijtbung, — jnjildien ber üHololTe ' ' ' fubapenninif(^en 12. gr^ebUTig, — ätifdien ber fubopennintfc^m gor.natiiin unb bem ©Anjemmlaub. 13. Erhebung, — nn* bem StSroemratanb unb bieHeiii^t einigen lün« gern aUubialbilbungen. aSir wollen nun einige ©etail« übet jebc ber Äatafirop^en geben, wel*e jum erf*einen ber »ct= f*icbenen SE^eile be^ europäif*en geftlanbeö Seran-- laffung gegeben unb fie allmäl;lig umgefialfet (»abcn. §. 142. 1. förbcbiing, otec @t)ftcm bc* Öuiib«rürfS. — Siefeö ©pflem näbert fi* jwar bur* feine SRiitung »on SB. ?,b" ©. na* D. 35" 91., bebeutenb bem ©p'ftem ber Sote^b'SDr, wcl*eä bur* SB. 40" ©. gebt ; ifl aber binfid>tli* beö rclatioen altera unenbli* »erf*ieben »on i^r,' bcnn csS finb blop bie älteflcn glö^abtagerungen — bie cambrif*en (iSebilbe, a (gig. 328), gepoben werben, unb bie filurif*en Slblagerungen paben fi* alöbann barauf ali borijontale ©*i*ten gebilbet. ©anj anbcrS aber »erbält CS; fi* mit bem ©pfiem ber Sote-b'Or, benn biefeö bat bie jurafi'ifAen Jlblagerungcn geboten unb finbet fi* bai)cr ülö iai 7. in ber *ronologif*en Drbnung. giß. 32B. 1. (Srfiebung. eiiflcm bc« Jpunbärü«. » Siefcä 3lufri*tungSfpfiem fpri*t M an fepr »ie= (cn Dertern aus ; ei iß bie »or()errf*enbe unb fo JU fagen gunbamentatri*tung ber mel;r ober weniger geneigten ®neip=, ®limmerf*iefer=, Sat!btätt*en )c. bei ben meiften ©ebirgen, benen man ben 9?amen primitioe unb Uebergang(5=@ebirge gab. 9?a* biefer 3ti*tung bin (gig. 327), ».:»»»«=, liegen bie fiarf ge-- ncigten ©*i*ten ber bur* bie Bretagne unb 9?or' manbie jwif*en ^).*ontiop unb ©t. So gcbenben gor» mation ; biefe ©*i*ten würben in jener S»o*e bur* bie 3lnfunft ber ©ranitc, bie feitbem »on 9Jt*t« mejir bebedl würben , geboten unb bur*brc*en. Die glei*- fall« unbebecften S5a*f(^tefcr (^Terrains ardoisiers) ber 2lrbenncn, ber Sifel unb beä |)unbörü(f(?, paben no* ©*i*ten in ber nämli*en 3ii*tung, fo wie au* bie ©rauwacfen imb bie Aalte beö Scntrattbeileä beS 33ogefengebtrge«, bie o^ne3weifel bur* bie be^ * Mer Siluneni.e ^ ©ilurifcfieä TOett. Dep. Sihir. = ©ilurif(6e ablogerungen iDif 3^mipthiita|lio})l)fn it» «rrbhcrjicrs. 435 no(^bartcn cyranitc, beten relatioeö mttx man fomit cttennt, enipergc^oben »»urteil. ?lel;nlict)c 9Ji*tungen f^iiefrtget ct ©flUon«. — T>ie ftturifcben 21btagerungen b'iben an einigen Drien, 5.35. in @d)i»eten unb Ssinniant i()re urfprüngli^ie bcrijontale üage biö auf unfere 3eit erhalten ; l»o anberS aber fint iie gcßört unt mit ten borijontalen oter fcbon aufgeridjteten cainbrifdien ®ebilten, worauf fie rubten, gebüben Worten (gig. 32!)) ; pierauf bat fi(^ tic Soblcnformation in bori= jontaten @dii(t)ten in ten Speeren, tie ten Jiifi ibrcr 23ergc beftülten ober in ten ©iimtfen, tie ta iint bort itfve Dberflotbc beteiften, gebiltet. Sieö ift'ö eben, woö taö ©yfJem ter Satlon« »on tem ttr ^Vrcnaen, tic ibncn binftcbtlicb tcrSJicbtung fo nabc fieben (;gig.326J, tafi jwifc^en ibnen nur ein SBintel »on 3" bcftebt, unentlicb »erf^ietcn macbt. Denn ti baben in ber Z\)at bie ^p^renäcn ibr gegenwärtige« 3!elief erfl natb bem 2lbffgen »on fecbö antern auf einanter folgentcn Formationen erbaltcn, t. f). txft na* tet Äreitc, teren ©ibicbten oft ju fe^r beten» tenben ^^öben emi^orgefliegen fint ; ber \)ox^ontaU Soben, ter ficfi an it>rcm gu^e biltcte, ifJ eine ter tertiären Slbfagcrungen. Sicie« ©pftem, ta« auf taö »orige fofgt, unb Bor ber Soblenformation tommt, ifl in ben filuriicben Slbtagerungen ber Srctagne (gig. 327), ; o- : >, bereu ©(bieten bie ?ängäri(btung ber J:)albinfet Ber- folgen, wäbrent bie ter cambrifdjen 5<-'''n«''i''n ibre SRicbtung quer über ncbmen, teutlidi auSgefptoibcn. ®aö Sluftreten »on®taniten, welcbetie fütwcfllitbe Süftc bitten, geftbab wabrf^einlic^ gleicbjeitig mit tiefer, übrigeng turt^ bie 3Jic?)tung ber (Sneififcbicbten, bie ftii) bicr anfcbüe^en, angejeigten Srbebung. ®ic nomlitije 3li(btung finbet man in ben Rlurifcben 2tb- tagcrungen ter 9tormantic, in foltben, tie man in bem fütlieben 2beit ter paroUef mit ter ?inie ter Saöonä aufgericbteten Sjogefcn benicrft, teren Sr= Hebungen turtb taö auftreten tet ©penite, wel^ebic ^orpbprmaffen ber Oegcnb geboten baben, erzeugt worben ju fein fc^einen. Die porpbi>rartigen @ra= nite beä So^^cregebirgeö fteüen eine (iftlicbe Hette auf gleii^c äBcife bar, fo wie auc^ einige aus ten näm= Ii(erbp an bi« ju ten ©ränjen ©djottlanb«, mitten burtb 2)or!fbire 5Wifd)cn (Sumber- lanb unb 9?ortbinnberI>uit au« ; ©puren finten ^ä) nocb ba»on in bct Umgebung »on Srißot unb im füblid)en Sbeit »on 3rtanb ; ebenfo finbet man e« in ©fanttnaBien — fowobi in ©d)Webcn al« in 9Jor- wegen — in ben girfleu ter fublid)cn Äetten. ©iefe Kid^tung jeigt fid; in ten SStud)Iinien, tic man im nörtlid^eu Sbeit ber Bretagne (Big. 327), , er- tcnnt, wclibe ftd) «n tie (fruption ter bombtente» artigen @eßeinc tnüpfcn, tic man tafelbfl in Bcr^ fc^ietenen '■ijuntten fintet. Tian erfennt e« no* in ten ffierrüdungen ter Serge be« Sarare, fobann in benen ber Sobicnablagerungen be« gorc^gebirge« unb in einigen %i)tiUn ber ©ranitbergc, weld)c fie eng einfd)Iic6en unb enblicb inben®teintobtenabIagerungen PC« Sat-Dcpartement« u. f. w. ©ebgwicb fd)reibt biefe (Srbcbung in Sngtanb bem auftreten ber Xrappgefieine — Toadstone unb Win- stone — JU, wetcbe bie ©teinlobicn »on I)erbvfbire unt dumbertant turd)fd)neiten. 3n granfreic^ fibeinf tie ©törung in ter ©teinfoblcnformation juweilen turcb ta« auftreten gewiffer fd)War}er forpbpre, j. 35. in ter Santfcbaft 2tubin, bewirft Worten ju fein. Diefe «JJorpbbre reitfcen aber bi« jum bunten ©ant= ftein unt geboren taber einer neuem gpocbe — ter 5. Srbebung an. §. 145. 4. ©rbcbuitfl, ober Softem be» Öenncgan'es. — ^icr tebnt ficb weniger eine er= bebung at« »iermcbr'bic Äataftropbc einer Sßcrrücfung i'int eine« Drude« »on 5!)?an«fclt an bi« *}5embrotefbire tnrdi tie gjiebcrtantc binturd) (gtg. 327), ™— , au«. Diefe Sataßropbe bat nur geringe .$iöben auf ter grtoberiläcbc gebitcet, aber tagegen eine große 2ln5abl Bon Siücfen oter 5l!Bed)feln , Scrwetfnngen otet Serrüdungen, |)erBorgebracbt, auf tie bf^arrfte SGBcife alle Borbantene ®cf)ic^ten gebogen unt gcbrcbt CSifl- gifl. 331. 4 (är^fbung. ©vft™ ^f« ^inm^at^'i. •• 33 1), wie wir e« bereit« bei ben ©teinfoblen Bon 9)?on« C§- 85) fa^en, wctibe tie Äoblcnformotion unt bie ' •♦ Met peneenne = ^n&i^Ünmiex. pfiifen ^ Bednieinoblaoermia. vosgiftnnc ri: SBoQcfcnmecr. 436 &eolagtt- Supferfcfciefcrformatton jugreic^ etreii^cn. ®ic Srüc^e unb tie Saiten (Siegungen) baben ftc|) jur einen ?>a(fte in ber IRiciiung D. 5" 9?. unb SB. 5" ©., unb jur anbcrn §)älfte na* ben Sinien »ormaliget C? t^ebungen, entnjeber in bcr 3ii*tung bcr Sallonö ber Sogefen, tt)c((^e bic näcbSe ifi C3tg- 326), ober in bcr Siict)-- tungbcö^unbörütfiJ, gebitcct. 2)ie 5Sogcfcnfanb|}cinc bcbccfen in ^oriäcnfalen ®e6ic|fen biefe SSerrücfungen, biefe Störungen, c^ne felbft baooii berührt reorben ju fein, J»ic man in ber Umgcgenb »on ©aarbrücf i|c^t. Diefe« ©yfJem finbet man aiirfi im aSittelpuntt ber .?5albinfel SSrctagne, in ber 9{i*tnng gemiffer ®ranifinfcl^en, trclcfte bic »erfe^iebcncn ©teinfo^fen» oblagcrungen burc^Wnitien ^aben unb »elcbc man eine 3?itl)iung Bon ber ®cgenb pon gei^al biö Ouimper neljmen fie^t. §. 146. 5. ei-^ebiittfi, obct i®»ftcm iei ^ktin^. — iebcne -$)i>^en ebne ©torung it)rer bori^ontalen Sage gefegt baben. Dar« auö gingen in ben SJJeeren biefer gpottieSnfcIn berüor, um welche bic 3fict^e bcä Iriaö in einem rocnigcr ^o^en 3Jioeau jt^i abgefegt l>at (gig. 332). 3n biefer Sig. 33?. 0. iSvljebimjj. iai)ntni liö Sificmä. • aUic^fung finbcn fict) alle tlcine Äoblenablagerungen, bie man auf bem gcntralptatcau uon grantreitft CSig. 200) äwif^en ©ccije unb SWauriac (Stg. 122), longa einer auä porpl^prartigen ©raniten, »elcbc bie loblenfanbfteine felbfi burd^fcbnitten unb bereu »erein= jcitcn abgeriffcncn *).iartteen ftc eingel^üüt ^aben (§. 99), bef}e{)enbcn §>ügelreibe bemerft. SJaö auftreten einiger getbfpatbporpbpre beS 3)2or£>anii unb oielleicf)! geiviffcr quarjfü^renber f orpbprc ber SJanbfcbaft 5Beau= jolaiö, rccicbc bic ©tcinfo^Ienformaiion geftört baben, o^ne in bie oberen ©t^icbtcn einjubringcn , bnben gleidj» falls JU Berfd)iebcncn iSrüc^en ober ©palten ber näm- iidjen SRidjtung in ben ^reifcf^en ber ©aone unb ber 2oirebefinblid;cn Serge Seranlaffung gegeben. SicfcS ©pftcm nö^ert fici) bur* feine SRicbtung bebeutenb bem ©pftem ber rcefilicbcn 311pen an, boö eä unter einem 2G8in!et öon 5" burcbf*neiben würbe (Big. 326) ; bagegen beftebt in ber 3eit ber Sntftebung ein fe^r groger Untcritbieb, benn baiS »efilicbc Sllpenfpftem entfianb nur natb äwci tertiären 2(btagerungen. §. 147. G. @c^e{>una, ober ®t)ftem bc« 3;^ütinocttt)albc«. — Die Serge, Bon benen bie- fcö ©pftem ben 9?amcn bat unb bcr Scbmerwalb eine gortfe^ung ifl, bilben bic natürlicbe ®rän^c MBiftben Saiern unb ben ÄiJnigreidjcn ©atbfen unb Söbmen. Sie jeigen unö Bon fiaffcl bi« Sinj ben bocbftcn Sbcil bcr ^bänomene, »elcbe mitten bur(b bie 2:riai?abla= gerungen ©tatt gefunben baben ; au* baben ft* über ben gcbobcnen ibcilen (urafftfc^c 2(blagerungen in borijontalen ©djtcbten (gtg. 3 i i) gebilbet. 3n 1^rant= rctd) Cgtg. 327), -^^v.v^v., bietet biefe« ©pfiem nur Sig. 3n G et^piiing. 6«fJini btä 5Cf)ti ' Mer du Tri«i = EnaSrnffr Tri»» = SnaSabloßfruna. '• Mer jutuBBiquo = 3urflitif(i)t« TOeti Jur« =r 3ur(nTi|((ie atloBfiunß. f*nja*e Sorfprünge bar; tnbeffeu üebt man f*on ©puren baBon im fübn)cftlt*en Z^tit bcr Sogefcn, reo fi* ber bunte ©onbftein na* biefer 9li*tun8 >Babrf*einIi* bur* baö 2(uftreten ber ©erpentinbügel, bic )i* in bicfem Z^äk jeigen, beträ*tli* über fein aUgemeincö SJioeau bii'auögcboben finbet. SBctter baBon entfernt, jtt>if*cn 2lBallon unb äutun, jTnb einige 3nfel*cn Bon @ranit unb »on Berf*obcnen , oer= rürften Xtiaögebilben in biefer D?i*tung Berldngcrt unb oon Suratalt, ber an biefer Sewegung feinen Slntbeil genommen bat, umgeben. 5P?an finbet bie nämli*c iärf*einung in ben '^orpbprcn ber Umgebung Bon äubin, in SlBepron, iBclrte ben Äo^Icnfanbfietn unc ben Jriaö ftörtcn, obnc ben 3ui"a ju berübren, unb ff* auf ber Sinie bcr ©crpcntinbügef finbcn, n)el*e Simouftn bur*f*neiben unp ft* biä in bie Senbec l;inein crflrcrfen. S" biefer 3fii*tung jetgcn fi* bei SriBeä uub Serraffon gcgengencigte Sinicn unb (^irfien in ben bunten Saiibfieinabfagerungcn ; aud) if} t€ bie 3ii*tun3 bcr ganjcn ©übipcfitüfte bcr Sretagne. §. 14Ö. 7. ©rftcbuiifl, ober «Softem bet (fotcsb'ör. — ©icfcö ©pficm ifl, wai bic 3Ji*- tung betrifft, baö Umgefcbrte bcS Borigen ; eä jie^f fi* Bon Seilen na* ©üben (Sig. 326), tt>ie bag anbere Bon SBeften na* 9Jorben, unb ma*t babet mit bem erficren einen Sffitntel Bon 80". 3Senn ba= ber bie g3eiBanbtf*aft im 5(lter ben geringfJen 3iBcifeI über bie 25crf*iebcnbeit ber ©pfteme übrig Jaffen tonnte, i'o würben ibn bie 3ii*tungcn fogtci* ^eben. Sic ;uraffii*cn2Ibtagerungen, bie iBtr borijontal ff* bilccn fatjen, ["inbon f;* if(;t aitfgeri*tet C3ig. 334), 3ig. 3)4. 7. eitiiiung. ®i)(iem t« goic.b'ir. » unb bie untere Äreibeformatton ^at ft* atöbann in borijontalen @*i*tcn unter bem SBajTer gebilcet, tt)ef*c ibrc 21bbänge befpülten. SJiefcö ©pfJem ifi in graiitrei* BoUfommen bcutli* (Sig. 327), '-~— , wo e« fi* beinabc obnc Unterbrc*ung Bon bem "piatcau Bcn langer« an bi« jum äu|erficn ^punft ber @c- Bcniien unb in allen Öipfetn bcr S^raberge jeigt. @ä if} bic 3{i*tnng bcr Äette bcr 5ote--b'Dr unb bcä 9)?oroanö ; unb njcnn einerfeit« bie SSerrücfungen in Seauiotaiö bie alten bur* ba« ©pficm be« ^f)mi gebildeten Srücbc Bcrfolgt baben, fo finbet man fic anbcrfeit« in Sorej, itt ber Scrgtcttc beä ^ifaö, beren erftcn Störungen ^id) Bon ber @po*c be« §)unb«rücfö batiren unb an beren guf fämmtn*c ©tcinfoblenablngcrungen bur* 3?iicfen ober 2Be*fel getpcilt finb, bic aüe bie näinli*en Dii*tungcn baben. ■©icfeö ©pftem bat ben ganjen cfili*en 'SRanb bc« eentralplateau'ö Bon granfrei* na* ben iuraffif*cn Ablagerungen, bie bnfelbfi febr botb liegen, geboben unb Bcrrüctf, reäbrenb man auf ben ahbcrn ©eitcn bc« SJanbeö feine ©torung me^r bemerft; ma« bicieS •■piateau befonber« be;ei*nct, ifi ber Umfianb, bag eö im grijgten l^eil feiner 3(u«bcbnung feine ©torung feit ber iuraffif*en epc*e erlitten bat. 2Ju* bat e« ^lä) in mebreren Sbeilcn Bon Beutf*tanb auägefpro- *cn, fo namentli* im Srjgcbirge, ba« feinen 3"' rafalf cnlbält, an beffen guf aber fi* bic untere Äreibe in borijontalen ©*i*ten abgefegt bat. SWan finbet eö au* no* in einigen täben Jtbbängen »on Sicenja, an ceren gup fiä) bic treibe bilbete. §. 149. 8. (Erbebuna, ober Softem be« ü»ont=93ifo. — Sie 2(lpen ber Danpbine ftellen febr beutlic^ au«gefpro*ene Oliebcr eine« ©pflem« Bon 2lufri*tungen unb Srü*en bar, in iBeI*em fclbf} i§aufithatii|ho))l)cH 6fs (Crbhörpi-rs 437 ber grüne ©anbfteüi fo gut inbegriffen iß, aU bie iuralTiWcn Ablagerungen CSifl- 335). Sic alöbann ■j^ig. 33j. 8. erjtbuiis, ©ijfti öon 9?ummnliten erfüllte obere Sreibe ftnbet fic^ allein in ^orijontalcn ®tl)ic^ten, n?ie man ei befonberö am Sol tc Sai^art fielet. 3a!)Ircict)e 3!eit>en oon girfien unb Scrrücfungcn ünben ftd) auf biefer 3?ic<)tung in ben wcflltctjen aipen C3ig. 327) ; aber fie ftnb oft burt^ nadifolgenbc 3ufälle unb bcfonber(i burc^ ba« große ffireigniß maiJtirt, welches biefer unge^eu= ren ©ebirgStette basi SJelief, baö rcir j)eute fcl>en, gegeben pai. SWan fiel;t fie no^i in ben Sergen, reelc^e bie 3[f)jen mit bcm 3uragebirge »erbinben, hü ju ben Umgebungen uon ^pont = b'3lin unb^onö- le = @au(nier. Ülutt) ertennt man fie in ben jablrei= tfjen Sinien: ttetcbe bie Srütl>e unb bie aufre(t)ten ©(^it^tcntöpfe ber untern Sreibeformation anjeigcn, bie fttb »on ber 3nfet SJoirnunitier, in ber S^enbee an bi* in bo<5 Äönigreid) Satcncia in Spanien quer über bie ^prenäcn l;injie^en. Diefelbe 33eicegung i/at anH) bie -^lauptri^tung ber süftcn »on Stalten, fo wie aud) ein ©vflem »on febr boi>cn girften in ©rieijenlanb gebilbet, tt)0»on baö *]5inbu^ ober§>c(laö ein Jbeil ift- §. 150. ». ©r^cbnna ober <®«ficm ber «Pö^ renäen. — ©iefcä ©vftem näfiert fitf) in feiner 3?tc^ tung bergefialt bem berSaUon«, bap ti mit biefem nur einen SBinfel »on 3" bilbet. 2lber Jier finbet pd) bie obere Äreibc felbfl oft biä ju bebeutenben §)ö^en ge()oben, unb bilbet in ber §)ö^e ber Xbäler große äbbänge; bie l)ori;ontale Siblagerung, bie fi:^ ^cma* in ben OTeercn gebilbef bat, gebort bem ^arifertalf on , morauö ber erfte Zi)eil ber tertiären Silbungen beftebt. ©iefe lüblagerungen nun bieten nur eine febr geringe 2luöbej)nung auf bem franjöftfc^en Oebiete, unb mir tonnen fogar fagen , auf bcm ganjen g(ä= ä^emanm »on ßuropa bar: worauf berborgebt, baß jur 3eit ber (Srbcbung ber ^prenäen ber größte Jbc'l unfereä Sontinenfeä flcb plö^ti* über bie Oewäffer gehoben, unb ba^er in einem 3uHanb »on feilem l'anb fanb. gjic^f nur gebort bie ganje f prenäenfette, foroobi auf franjöfifcbcm, alä fpanii'cbem ©ebiete (gig. 327), =«=-=-, biefer SrbebungsSepotbe an, fonbern aud? noc^ bie Slpenninen, bie iulifcfcen älpen, bie Äarpa= tben unb eine 3)?enge anberer Setten, bie man burd; Sroatien, Soönien, burtb boö Saltangebirge binburcb unb bis nai^ ®rie^cnlanb »erfolgen (ann; bie näm-- lidje 3?id)tung finbet man in jablreicfeen ©tcrungen unb gntbtößungen, bie man in Dcutfdjlanb im nörb li(|en granfreid;, 5. S. in Soulonnaiö, in ber l'anb fd)aft Srat) unb »on bo in ben SBealbä »on Snglanb bemcrft : morau« berBorgebt, baß biete Äatafiropbe eine ber auögebc^ntcflen auf ber Dberflödie Suropa'ä gewefcn ifl. §. 151. •«. ©r^cbiitifl ober (Softem »du f&otSita. — S'ier fpricbt |id) niibt mcbr, mie in ben »or^erge^enben ©pftrmcn, eine örbebung ber unmit- telbar juoor gebilbetcn ©diit^iten aui, i»ei( ber 'Pa= rifcr ©robtalf , ben man alöbann finben foUtc , an foldjen Drtcn gcfeblt bat, >»o bie neue fiataflropbe fid) äußerte. 't)ai 9?i*toorbanbcnfein biefer 2lblage= rung fagt an , baß ber Sobcn fid) bamalö über ben 2)Jee- ren, in benen fie fic^ bilbete, gehoben fanb; ba üni aber bie Scobacbtung Icbrt, baß fidp felbfi an biefen Orten feitbcm anbere S(cereöablagerungen bitbeten, bie ft(t) auf bie 3Äo(affenformation bejicben , fo muß man barauä fd)ließen, baß paS, mad ft^ juerft über ben SÄeercSablagernngen fanb , fi(b notbioenbig in einem gciviffen «Pfomente gefcnft babe. Diefeö ift nun baS pauptrefultat ber fraglidien Ä'alaftropbe. SS mußten aud) in ber Sbat ein Z\)tU beä ^parifer Seifenö, bie ^anbfc^aft 3;ouraine, ber größte Sbcil oon &ai= cogne, bie ganje ©dbmeij , baö Slbonetbal »on Spon bis jum 5D?eer, foroie au^ mehrere Steile »on 3la= lien , Sorfifa unb ©arbinien , i»eld)e , ba fie feinen *Parifertalt einfd)Iicßen , über bie ©eroäffcr burcb bie *]>Vrenäenerbebung geboben worben fein mußten , fitb alSbann fentcn, um bie barin befinblicbe SKoIaffe aufjunebmen. 9iicbtö beßo weniger aber fpricfit fid; aui^ biefe Äatafiropbc t">rc^ t£rbcbungen unb 3erilücfclungen aus, melcbe bie legte gorm ben Sergen gab, bie ftd) in ber 3}id)tung »on 9Jorben nad) wüDen, jwifc^cn ben ibälern ber ©aonc, ber üoire unb beS alliier (gig. 327), +++++, erbeben, mo (ämmtlicbe fecunbäre 2lb= lagcrungen geflört finb, unb um bie berum fid) blof iKolaffcnfd>i^ten abfegten , »rcltbe bie ©üßmafferge- bilbe ber äluoergne unb ber l'oire in fieb begreifen. 3luf ber Siicbtung biefer grbebung baben fid) fpäter bie »ultanifcben SWaffcn ber t5)ebirgSfette ber fw^S abgelagert. ©puren beS ©pftemS »on ßorfifa finbet man in ben Sergen, melcbc bie Üllpen mit bem Suragebirge »erbinben , ungeatbtet ber 3erflütfelung, welche bie nacbfolgenbe Sataftropbe btrbcifübren tonnte, äluc^ eriftirt eine große Slnjabl Äctten mit ber nämlit^en 3{id)tung im oftlicben unb füblidjcn Sbeil »on guropa : j. 3. in XoStana, im Äirdienftaat , inSftrien, 2llba= nicn, ©riecbenlanb jc. Sie 3nfcln Sorfita unb ©ar= Pinien bilben eine gortfegung »on biefer Sinie, unb jeigen aud) an ibren Außen tertiäre 2lblagerungen in borijontalen ©cbicbten, »on gleicbem Sitter, mie bte= jcnigen, bie wir im TOttelpunft »on granfrei* fa^en. II. ®c^cbung, obcc Softem ber wtftlidten aipcn. — SBenn man einerfeits mitten in ben 211^ pen ber ©cbweij, »on ©a»open unb ber 2)aupbine bie ©puren »on »erfcbiebenen Äataftropbcn gemabrt, melcbe feit ber @rbebungSepod)e ber Sot = b'Dr Statt gefunben baben, fo iß es anberfeiiS nid)t weniger tlar, ^a^ fid) baS gegenwärtige Sftclief »on einer neuern iipod)e batirt. 2)ie 5Wo(affenfd)id)ten, bie R(b unter ^en iSewäffern crß nad)bcm »orbergebenben Spßem bilbeten, ftnben fid)iegtfclbß ebcnfo geboben, wie bie furaffiftben 5lblagerungen uud bie bciben Hreibeformationen unb ju- weilen auf febr bebcutcnbe$'öben Cgtg- 337). 35ie ein= gig. ;!37. II. yrii'-iliii, c 1un tu IDCfllicteil atpcil. * jigen borijontalen ©d)td)icn, bie man bier ßnbet, ge|)6= ren ber fubapenninifcben gormation an unb beßeben um bie ®ebirgstette felbß b^rum auS ben ©üßwaß'erab- lagerungen »on Srcffe, »on ber SaS - Saupbine unb ber f ro»ence. gs ßnb fomit biefe ®ebirge, co.=o,=»oooc., welebe bie böd)ßen ©pigen »on Suropa entbalten, auf ber Dberßäd)e ber grbe erß nad) ber jweiten tertiären Ablagerung erfc|ienen. 2>ie Stoffe, bie aW« 438 a^ettla^ie. ionti bte ®rbfrufte burt^brac^en, ftnb bte ©ranttar- arten, rcorauö bet SJIont-Slanc, bet 5Wont = 3iofa unb eine 3Äengc me^r ober irentger groper Snfelt^f be)lei)cn, benen man auf allen Seiten begegnet, unb um icelciie ^crum fid) bie tertiären ©ebilbe, bie Sreioe unb bie jurafTifcben Slblngerungen erbeben. ®iefc ©rantte, bie man ju einer 3ctt, wo bie SBilTcnfcbaft no* wenig »orgefebritten war, *protogvi'c nannte, finbcn ft($ gegenisänig neuer, aW felbft bcr 2)iitbl- fleinquarj »on ''Pariij. ■Die Srbcbung, womit wir mä bcfcl;äftigen, ^ai nicbt bloß bie beben ©ebirgöfctten üon ©aoopen unb ber Saup[;ine bfrüorgerufcn, fonbern fie finbet ficb auc^ auperbem nocb fcbr weit in Europa, nijrblicb Wie füDlitb , auögcbe'pnt : auf ber einen ©eile ,^eigt fte fic() auf SJowaja = @em(a unb ber ftanbinaoifc^en |)albinfel ; auf per anbcrn ©eite in einer SJeibe Störungen, bie fitb »on 9Zarbonne biö Katalonien fortfe|st, wo fie bie Sage ber ganjen @iitfüf5e oon Spanien beftiminte ; nccb weiter babon entfernt finben ftcb in berfelben 3ficbtung unb in benfelben Umflän» ben bie Serge bcs Äaifertbumö ÜWarocco, fo wie bie öon SunisS, bie eine ijaroUelc Äettc mit bcm anbcrn (Snbe bei? 3ltia(S bitben, wooon übrigen^ alle Ouer- feiten ber nämlichen Spotte angeboren. §. 153. 12. @r^cbun0 vttt (Softem ^cl- ^anptalpen. — Die große Safaftropbc, womit wir iin^ ;e^t beftbäfiigcn wollen, ftbeint ben gröpten Z1)tU beö gegenwärtigen 3felicfc<5 bciJ curopäifcl)en Sonti- nenteö bccoorgerufen ju baben. Sie am guße ber »efllicben 211pen naeb beren Grfcbeinen gebilbcten ©üpwafTcrabtagerungen finbet ficb gegenwärtig fclbf} autb ocrriictt ober »erfcbobcn unb fein Dtlubium jeigt ftt|) bier mebr, basS überall um biefe boppelte iSruppe in bbrijontalen ©cbiibten auagebebnt wäre. Diefe Srbebung flebt mit bem auftreten ber »erft^iebtnen SWelapbprarten , ber ©penile, ber Supbotibe unb ©cr= pentine in Serbinbung, weldje bie tertiären Söi(bun= gen öon ^iemont unb ber *proöence in berfelben 3eit aufritbteten, alö bie granitartigen ©effeine, welcbe bie [;öcbSen ©pijjen ber §)auptalpenfetfe bilbcn, an bereu gug man fie an febr oielen ©teilen ftnbet. ®ö finb nic^t allein fömmtlicbe Serge, bie ftcb »om SBolliferranb unb ©t. ®ottbarb bis? nacb Defi- xuä) auöbebncn (gig. 327), 0 = o.oo, tnbieferÄa= fafJrop^e emporgefJiegcn, fonbern c« ^at aaä) noc^ ber gropte Zf)eil beö europäifi^en Sobenä an biefer Be- wegung Zl)tü genommen, da erbebt fit^ ancb Wirf= lieb bie Oberfläche biefeö Sontinenteö oft in einer fanften 2lbbacbung gegen bie girfJe |in, welcbe ber 3ii(6tung biefer gropen Äette folgen : fo erbeben ftcti j. S. bie S'bencn Saiernö allmäblig nacb ©üben, bagegen cie ber Sombarbie in umgete^rter Diicbtung. 3m 3nnern »on grantrcic^ Rebt man im ©üben bie tertiären gormationen öon ©üben nacb 9Jorben, öon ben Ufern besä mittdlänbifcben IKeercö biä jur §)öbe »on ©aint = Sallicr unb über ben oftlicbcn 21bbang ^inauö in umgcfebvter 9?icl)tung fic| erbeben. Son ben Ufern ber l'oirc Ueigt ber Soben fanft »on ber einen ©eite gegen 5?orb = 5Jorb = Dft, unb »on ber anbern gegen ©üb - ©üb = SBefl biö ju ben Ibälern ber 21uöcrgnc auf. 3lm gupe ber f prenäen bilbcn fowobt bie Dpbite, alä ber ©pp« unb bie bamit bor= fommenbcn faljfübrenben Wla^en (§. 97 unb 132) einen ©treifen, beffen SJtc^tung mit ber .?)aupt= fette ber älpcn parallel läuft unb an bie Gegenwart unb SBirtungen ber ©erpentinc be« 2lof}o = Sbale* er= inncrn. ^m Mnntagne noire, ber legten gorm, finb bie legten Srböbungcn, Welcbe einen ungebeuren, toben abbang berborgcrufen beben , ju biefer 3cit gebilbet worbcn, weil bie legten tertiären Ablagerungen baran Sbeil genommen b(»ben. ®nblicb fegt (tcb bie gtcid^e Sfilcbtung hii nat^ ©panien binein in ben 2BafTer= ((Reiben unb gropen SüBafferftromcn biefer ©egenb fort. §. 154. 13. (fr^ebung, ober (Softem bc« Xenare. — 2Bir feben unö jegt bei ber neuften ber ÄatafJropben, bie man in Suropa biö jegt tlaffifijiren tonnte, angetommcn. ©ie fanb m einer 3cit ©tatt, wo unfcrc 3Äeere einjig unb allein »on ben SBefen beoolfert waren, bie nocb beule, unb BieHeicbt jeit ber 5Kenfcb auf ber (^rbe erfc^icnen ifl, barin leben. 9Jacb ben Diluoiafabtagcrungen, welcbe in f)orijon- taten ©cbicbten bie §)auptalpen umgeben, biloeten ficb 23errücfungen auf bem foöfanifc^en ©ebietc pa= rallel mit einem bcinabc bon 51?. 20" SB. na^ ®. 20" O. auf bem SPfcririan ßon faxii gerichteten gröpten Äreite. Die ju biefer 3cit gebobenen 2lb= lagcrungcn fcJ)Iiepen nur nocb folcbe Tlü\d)dn, bie genau benen in unfern Stfccren Icbcnbcn äbnlicb ftnb, fobann bie Simgfieintuffc ber ^Pblcgräifcben gelber, ber ©ontma unb ber ß'ifet 3^cbia ein ; bie glögab= lagerungen bon ©arbinien, wo ?)err üon Sa TOar- moro Ueberrefie »on einer neuem 3nbufiriebejeicbnete, unb welche wir unter bie Jüngern 5tClu»ialgebilben vcd)neten (§• 78, 129), fcbeinen an ber Bewegung, bie aliSbann im 53er(jlcic^ ju ben anbern einer ganj neuen SpocJje angeboren würbe, Sfjeil genommen ju baben. 2luf biefe Spoc^e fcbeint ftcb baö (Srfc^einen ber ©omma, bcsS ©trombolis, be^ ületna'ö, fcwie fämmt^ liebe Unebenbeiten ber ^Pbtfgräift|)cn gelber ju bcjieben, bie fämmtlicb abgetragen ober gefclileift wotben wären, wenn fte »or ber Äataflropbe ber .?)aupta(pen etiflirt bätten, burc^ welcbe fo »tele 35erbeerungen in allen 3?ic|tungen angericbtet würben. Die geuerberge bet 2lu»crgne unb oon 23i»araiö, bie nocb f» frifcb ftnb, battren ftcb oieücic^t auc^ »on ber nämlicbcn 3eit ber, unb ibre Auswürfe würben blop bie ?inien oormaliger Srücbe ober ©palten ber »orbergcbcnben S rbebungen »erfolgt bciben. 2lnberö oerbält e^ ficb mil ben alten Safaltablagerungen, bie fiel) »on biefen ®egenben au« in baö füblicbe granfreicb auöbcbnen; Sllleä läpt unö glauben, bap fte ftcb ftbbn »orber bitbeten unb burcb bie jwölfte SatafiropI;c gefcblcift unb auf aUe SBeife jerflüifelt würben. Diefeä (Sri)ebung«f9flem, wo»on man noe^ in bet ^robence (gig. 327), -. 0.0.00,0., fobann bei Sli.^a, in ©arbinten, ©icitien, auf ben ^!)lcgräiftf)en gelbern ©puren finbet, ifl mit bem neuen ©pftem parallel, welcbeö Soblape unb 5Birlet an ber öübfpige »on 2)?orea beseicbneten, unb baä ©pflem beä Jenare nannten, weil eä in baä glci^namige Sap ausläuft. §. 155. fdtöbe^nunn See ^^fitcme auf ber (janjen ®rbc. — Da in Suropa bie »crfcbiebenen ®ebirg«tetten »on glcicber Siicbtung, bie ftcb entwebet auf einer unb berfelben Sinic, oper auf mebreren parallelen Linien befinben, ber nämlicben (Jrbebung«= periobe angeboren, fo fann man glauben, ^a^ ixc|) bie nämlicben SEBirfungen weit überbieicnigcn®cgenben binau^ er^recfen, bcren geologifc^e totruftur unö be- tannt i|i, weil ftc^ nic^td jcigt, wa^ bie ®ränjen ber Srf^ieinungfn angibt, welcbe ibnen bie Sntftebung gaben, woran« benn folgt, bap wir überall, wo wir einen ^arallctiämuö in ben ®ebirgöfctten finben, ju ber Slnnabme »eranlapt ftnb, bap b'er aucb ®leid^' jeitigteit in ber Silcung ©tatt ftnbet. SBenigflend jfl eö etwa« 3n'ereffantcö, »on biefem @eft(^tdpunft auö bie uns betannten SiauptgebirgStetten ju unterfucben; in biefer Sejiebung wollte un« auc!^ @lic be Seau= mont baö 9?efuftat feiner gorfcbungen aufjeicbnen, bie wir bier in ber beigefügten, auf ber .?)orijontalpro- i jeftion »on fariä burcb Srube aufgenommenen Sarte (gig. 338) wiebergeben ; man fiebt barauf bie burc^ I »erfcbicben geformte l'inien unterfc^iebenen ©pftcme auf ber ganjen üluSbe^nung, wo fte richtig »ermutbet ! Werben tonnen. \ Tian ftebt auf biefer Sarte, bap ficb bie SRicbtung ' bet f prenöen »on bem SlUeg^anvgebitge im nijtb-- 2)ti- i^au}jthiita|lrapl)('ii iice (^rtikörpers. '''ii>:^l j?H3,B=?a littien ämcrifa biö jur ^albiiifel »on ^nUta biir* bic Äarpat^en, einen Z^til com Äaufafiiö, rie ®c- birgt »un f crfien »on @ri»an an bi« jum verfifcbcn 5Kcerbufcn, unb enbltd) bur^) baiS ©batcägebirge er= firedt, rcelcbeö bie Sage bet Äüfte eon 5KaIabar bc- fiinimt. ©üblt(^ »on biefer Siitungölinte geigen ^d) cbenfatl« mehrere paraücle Üiunjcln; btcä ftnb nämlic^ ^teienigen, bie fii) »om 2ap Drtegat im aRurifcben tJSebirge bi« juin Sap erem in Satalonicn binycben; tie ticine Sctte »on Oranaba, bie im Gap ßiata ausläuft; bie Serge, bie gegen 9Jorben bie SBüfJe Oaftora begrcinjen, inbem fte bie SRidjtung beö Sltlag- gebirgeä burcbfd^neiben ; enblic^ bte Slpenninen, bie lulifcben 2Ilpen, bie Serge oon ßcoatien, Siumelien unb bi« nac^ 5P?orea ^linein. ©aä bem ©ofient ber ^prenäen fo benadibarie Spftcm ber SaOonö fdjeint fic^ gteicbfaUö im aUe-- gbanpgebirge ju präfentiren; man bemerft ei auf ber aüfte cier Bretagne, unb o^nc 3n?eifel reirb e« fti^ in mehreren ber angeführten ©ruppcn finben, wenn man fie forgfättig jenug (Jubirt baben irirb, um ei oom benae^barten uspftem \u unterftt^eiben. Sie SRidjtung ber rceUIitben Sllpen läßt fic^ »om Saifert^um aSarocco an bi« 9f oreaia=©emla bemerten, intem ei bur* bie Dflfüfle »on Spanien ge^t, bat? mittägige granfreie^, bie ''Profinj "Daupbine ::. un^ burt^ einen großen 2bei( ber ftanbinainfcben S)alb-- infet gebt. 2lud) ertennt man eö no* im SorbiUeraö-- gebirge Sraftlicnö »om dap SRoque bis 5Wonte--3?ibeo. ••paraUel mit biefer Siicbtung finbet man nod> baffetbe ©pflem in Suniö, inSicilien, an ber ©fibfpige »on Stalten unb in SIeinafien. Daöicnige ®cbiet bcö atten gontinenteä »om 9torbcap in Vappfanb bis jum meinen Sap in 21frifa tfi mit ber Siic^tung biefeö ©pflemS paratlel. Die |)anptarpen bitben einen X^eit »on einem auöerorbentlicb auSgebednten Diictitungäfpflem. 5?on Pen ÖiebirgStetten ©panicn« unb bem tttai im nörb= 56 440 ©lologis'. It(^cn afrifa finbet man varaüeU Äctten, bie ftcf) biö jum SKeete oon (S^ino forffcgcn. 3n biefet 3Ji(^tung fintet man, recnn mon Bon ©iciticn unb Stauen a\ii= ge^t, tte Äctten beä Dlpmpeä in ®tie(^enlant), ben Satfan, boö Sautuögcbirge, bie bur4) ben SIbruä ge= fronte Scntraltette beüÄautafu« jwtfc^en bemfc^marjen unb fafpifdjen 2)?cer, bie lange Sergrei^e, bie fiä) burd> Werften unb Äabul ^injie^t unb ben f aropa« mtfu«, ben §)inbu{o(» jc. enthält; tnUiä) ber §)ima» la^a, wo fic^ bie |)ö0flen SBerge ber SBelt finbcn. 2lnbere@vfJemeöon folctien 2tugbc()nungen oermag man ^eutjutage nic6t anjufüfjren, (cboc^ erfennt man bie 3Ji(^tung beä ©ijfiemä con Sorftfa in ben Serg= fetten »on Serien unb 'Jialäftina; baö ©pfJem bed «Kont'Sifo in ber Äette »on '■JJinbuS in ©riedjcnlanb, unb baä ©pftem beä 2;pringern)alfce^ in ben Sergen »on äJttita unb ber 3nfel SJegreponte. •Europa'« 3u(länlie in tun »crfdiieienfn Bi\.- iunaspmuien. §. 156. KUgemeine $8cmet(ungen> — Die Ginjeljciten, in tceli^e wir biä legt eingingen, führen uni notjwenbig auf bie Semerfung, bap bie fo oft umgeftürjte Dberflät^e ber Srbe fe^r grope 3?erän= berungen in ber rclati»en Sluöbe^nung ber ^änbcr unb 5!J?cerc barbieten, unb oümäjlig burc^; gar »iete »erfd^iebene Silbungen binburcfegeben mupte, um enb» litJ) in ben (ewigen 3uftanb einzutreten. 2lber ei ifi felbf}, wai (Suropa betrifft, beS einjigen SBcltt^eileö, über ben man pofitioe Siuffc^Iüffe beiigt, fdj)»er ju fagcn, n)el(t)cS fein 3uflanb in ben ätteßcn Spotten geroefen fei. 25er ®runb ba»on ift ber, baf man lange 3eit ^inburei^ unter bem 9^ämen Ucbergangägebtrge abtagerungen »on fe^r »erfcbiebenen gpo^jen jufam^ mennjarf unb^ man (»eufe noit) nid;t überall beutli(| genug bie ®ran}en ber »erfc^iebenen Formationen, bie man ba^in gcääl;lt ^at, unterfcfceibcn fonnte. äucb loeip man nic^t, unb bicö ifi ein grofe« ^itnbernip im Slufrif ber Eontinenfe ber atten Sffielt, rcelc^jeö bie Steile finb, bie fic^ nac^ unb nacfc bei jeber yi;ata= firopiie fenfcn fonnten, unb beren Slu^be^nung i»ir nur bur$ eine 3ici^e »on Folgerungen }u ermitteln »erniögen. Sri! nai^ bem ®rf5)eincn ber juraffifc^en Ablagerungen, beren ©ränjen fo beuttic^i marfirt Rnb, fönnen »»ir mit ©cnauigfeit bie Hmriffc unb auäbeb= nung ber Sänber mitten in ben Speeren ertennen, worin fit^ biefe 3lb(agerungen bilbefen. ©Icicfjroobt erißirten cor biefer (Spo^ie »ick %\)ai^aä)en, roelcbc auf allgemeine St^cf" führen fönnen, bie wir nat^ unb nat^ mitt(;eilen lootlen. Sßor aiUem aber »ollen wir bemerfen, bag wir unter bem Muöbrutf Gpoc^e biefer ober icner gormatton ben 3eitroum »erflehen, wä^renb beffen biefe gormation unter ben beeren um bie ge()obenen Slblagerungen ber »ort;ergebenben (äpodje fid) bilbete. too jeigt ä- S. ber Sluöbrud juraffifc^c Spocbe btc3eit an, w%enb berfelben ftc^ bie Slbtagerungen beä 3ura'ö in ben 9:>!eeren bilbctcn, wo ftcb bie ge= bobenen Ablagerungen ber Sriagformation unb mn beffcn, waä oorau^ging, ab}eit|)neten. 3n oemfelben Sinne werben wir oft SWeer »on biefer ober jenerSpoc§e,ä. 53. iuraffifc^eö3['^eer,Äreibe-- meer 2C. fagen. §. 157. <«iiurifd)c unb bcuonifdjc (Spcä^e. — SIW bie filurifefeen unb beooniftjen Ablagerungen \iä) in ben SWeeren bilbeten, gab eä offenbar in ISuropa »erfcbiebene unbebedte Sanbt!>eile, bie ebenfowo];! aui bergrbebung beä $)unb«rücfö (§. 141), aW aus? frü= beren tataflropf^en beroorgingen; wir febcn beren «em-- lid) aiiögebe^nte, bie biefen Ablagerungen ooUftdnbig entgangen finb unb baljer über bie @ewä|Ter, wo fie fttb bilbeten, emporfliegen. 3n granfreie^ wenigfJenö eriflirte eine 3nfel, bei combrifcben Formation angt^ börenb, am SWeerbufen »on St. 3Malo, auf einem Sbeit »on ber Bretagne unb ber SJormanbie; boö grope ®ranitplateau, wel^eö Cimouftn, bie Au»ergncjc. in iiä) begreift, wo fiö) bie Sr^ebung bc« ^unbö= T&ii hurä) bie 3?i(§tung gewiffer oufgencljteter @neif - f(l)ic^ten unb burcti bie Srböijungcn, wo ficb fpater bie ©teinfo^le abgefegt ^at (gig. 339) ouSfprit^t, muftc ficfi bereite über bem SBaffer finbcn, unb »crbanb fic^i »ietleicbt im ©üben mit ber alten ®iuppe, bie ben »Pprcnäen oorauSging. Sie Montagnes des Maures mupten gleidjfall« fi^on ba fein, unb »iellei($t auä) ein S^eil ber jwifdjen Souton unb 3nfprucf in ber 9?id)tung »on ©übwefl nac^ 9?orboft liegenben gor-- mationen. So waren einige a:beile beö 3ÄittelpuntteS ber 2?ogefen unb beö ©c^iwarjwalbeS, bie Gifel, ber §)unbörüi, wo bie erfie grbebung fo fe^r beutlid; au^gefproc^en iji, unb bie Arbenncn not!>wenbig fc^on über bem Saffer, fowie auc^ 9Jaffau, ber-?)arj, ber ganje aWittelpunft »on Seutftblanb, ber ©ai^fcn, Söl^mcn unb Tläf)tm in fic^ fapt. (äbcnfo »erhielt cei fic^ mit ©tanbinabien unb einem S^eil ber britanni-- fc^en 3nfetn, wie man ti auf ber Sorte ber ©tein- fobtenepocfee burc^ bie SRi^tung fie§t, nat^ weti^jer ft(^ alle Cänber, bie bamalä in biefer legtern ©egenb erifiirten, georbnet finben. a?on biefer 3eit an mufsten bie l'änber eine an baumartigen garnfrautern, Squifetacccn jc. jicmlicb reicje Segetation barbiefen, um bamit bie Ant^rajit-- anbäufungcn ju bilben, bie man in ber bebonift^ei; gormation finbet. Die Speere (§• HO) waren »on Irilobiten, Drtjoceratiten , Drtbi«, "probucten, »on »erfdjiebenen Serabratelarten, »on mehreren ^olppen- orten ouä berfelben ®attung, wie man fte in ben 5Wabreporenriffen finbet, belebt, _bie ba()er eben fo gut wie bie baumförmigcn gornträuter ein Stima an= jcigen, boä bem tropifd^en anolog ift (§. 66, 70). Alle biefe UmfJonbe bewcifen un«, ba8 in biefer (SpO(|)c bie SBärme nid)t, wie jegt, auf ber Srbe »erbreitet war. D^ne 3weifel War bie 3una^me ber Temperatur »on ber Dberfiöcbe na(| bem 3nncrn berCrbc rofcber, unb waren fammtlicbe Duellen warm; unb nac^ dlic be Seaumontä Beobachtung mopigten bie 5Jebel, bie borou« ^eryorgingen, burd) Serbinberung ber Auö= f}ra()lung in Abwefcnljeit ber ©onne überall bie Strenge ber SBintcr. §. 158. ®tetnf0^1cncpod)c. — 3nbem bo« ©r- ^ebung^fpflem ber SoÖoniS bie fllurifdicn unb be»oni= fc^en Ablagerungen ju Jage legte, (>ot e^ o(;ne3weifel bie Auöbebnung ber Scinber »ermebrt unb mt^t ober weniger if^re ®ef}alt »eränbert. 'Die SBegctotion muptc fic^ alöbonn ungebetener unb ouf weiten gläd^en ent- widetn ; bieä beweifen fowo()l bie enorme Waffe »on Srennfioff, ali oncb bie Art unb SQSeife, wie bie Ab-- logerungen »erbreitet liegen (§. 112). Auf ber einen Seite fd^einen ber Sergfolt unb bie »erfc^tebenen (i2d)id)ten ber 3Äeercßoblflgcrungen, bie man felbH im So^lenfonbfJein finbet, juerfi ein tiefcö 5Keer unb »ietleit^t nad)l)er einen ungcbeurcn aKecreen, biemanfcnnt, famniclte, ^ar bie relatioen Sagen beö SWeeresS unb ber borouö ^er= »orragenbcn Sonber mit ibren ja^lreic^en ©teinfo^len-- fümpfen auf ber Ä'ovte (gig. 33'J) grseidmet. Stli>un|)8pcii0licii. • C. losne = Süril. L'opeiiLague =^ RolJfnf)ag£ll Dreade = 35r[«tcn. Gönes =: @enua. Gttlingue = (Söttinßflt. Lieg« = Üülti*. Milan = sffiailont. Muni.h = TOÜniieil. Nico = 9!ij(a. l-ttjue = $tao. RMisbonne = KegcnSbllVg. Sin. a39. Meer u..b ® 3uerft fte^t man ouf bicfer Sarte Snftl" unt» 5Keere«ufcr, U( alle nadf) bcm @9f}em beö §)unb«= tüctiJ gcrit^tct fiiib, un6 roieberum andere, fcte aUt Bct afic^tung beö ©oflemä tcr Saaonö folgen. Tlan erfennt Sie Sage beö SKeereä, ao |Td) juetfi bct Sctgfalf, hierauf bie eigentliche ©tcintotilc bilbcte. 3n bct 2Witte ergebt (itt) eine groge 3nfel, beren ©rSnjcn nic^t genau gejeic^net werben fonnen, beten 3fJi4)tung abet ein SJefuItot bet 3iit^tung beö ©vfiemö bet SBallon« ifl, fo reie bie Ufet, welche fitb bei Sotfe unb Stißol unb an bet @pi|e bct Sltbcnncn jeigcn. ©übli^ Bon biefct 3nfet eitennt man SWee= reö-wtcin!o^lenabIagerungcn oon Süttt(t) an bis IBou« fogne, unb »on Sriftol bi« jum 5KitteIpuntt »on 3tlanb. Slötblic^ jcigen fit^ bie ©teintoljlcnlaget, bie ftc^ »on Setb9 biö £i»crpoot auStc^ncn unb mit ben Sagein bci3 nötblitben ßnglanb«, ©cjiottlanbö unb 3rlanbö in Sctbinbung (leben, auä beten SÄitle fiib »etftbiebenc ©ruppen nitet gotmationen bitbcn, weldjc in biefem SÄeerc eben fo Biete 3nfcln bitbctcn, bie fid) in bet SJi^itung beä ©vfiemö beö ^unbStücfö seigtcn — einer SRit^tung , bie man au^ nocb in bet ^affe bet jrcifcben Söln nnb grantfurt gelegenen i^ebilben bemerft. D^ne 3n'cifel fanben fit^ au(b einige Sümpfe gegen SeiccfJer, SoBentrp, Sirming» l;am, rcoBon bie Bon ben anbetn ilolitt tiegenben ablagctungen etgentbümli(tie Sbatattcte barbieten. 2San rceif nidjt, bis »o^in fid) im SJorben baö (Stcinfübtenmeer etfltedte, abet einige ©teintobIen= taget in ?)annoBcr recifen barauf ^in, ta^ eS t»cnig= (lenä bis ju bicfer ^obe binaufreit^te. ©übtid) Bon Stiflol jeigen bie alten gotmationen »on 'Deoonfljite unb Sotnwaüiä eine anbete 3nfel ober ben Sinfang einei? gtopen Sanbeä, roetc^eö BieUeicbt ba« ©teinfobtenmcct in einet bem ©pflem ber S8ot= lonä patalletcn SRicbtung begtänjt, »»obei ti ^ä) mit ben Jirbennen unb bem Sontinent Bcrbinbet, tcoBon ivir jegt }u fptecben baben. Die ottcn unb unbebcdtcn Siblagetungen, roel^e bie Stetagne unb baä genttalplafeau Bon gtantteid» bitbcn, jeigen offenbat ein gtofe« Sanb an, auf weld^em fid) bie Seen BonSapeut, Ouimpet, SaBal, SüouBant, BicUeicbt in ben butcb iai ©pftem bet SöaUonö bcrcittten Uncbenbeiten ticgenb finbct; fobann bie Bon 33utgunb, »on Simouftn, Bon bet 2tuBetgne, »om gotejgebitge u. f. ib., bie in 31id)tungen liegen, iBcld)e mit bem ©pflem beö ?)unbätücfö parallel t«nb. Siefeä Sanb, bcffen ©tönjen mon befJimmen fann, bebnt fid) iBenigftcnä in einet §)albinfct bis ©traf- burg aus. Deftlid) Bon biefem Canbe unb Biettetcbt mit tpm Beteinigt, finbct fi* ein anbcteS, baS gereig unbcbecft trat, benn eS bat fi* biet 9?icbtS Bon bet 3ed)ftein= fotmation abgefegt. SS bebnte ficb altet SBabtfcbein-- [i(^!eit nad) auf bem Dkume, worauf fid) 3nfPtu(I, «Kailanb, Sriancon, ®cnua, ^Jijja, Jouton finben, bis dorfifa auS. @egen Soulon bin finben fteb bie ©ümpfc, TOofid) bie ©teinfoblen bilbeten, benen wir in unfern Sagen in biefem ZptiU beS fron3ofif(|)en ©ebieteS begegnen. ©eiBig etiftitten aucb Sanbet auf ben gladjen« räumen Bon Söbmen unb ©acbfen mit mebreren ©teinfoblenfeen auf ibret Dbetfläd)e; bie ©teintcbten-- laget Bon a}?äbtcn unb ©aaijien fd)einen fogat tpte j SituSbcbnung gegen biefe Ocgenben bin anju}cigen. ' SBcnigflenS jeigte ftcb eine 3nfct jwifcben Sotn unb gtanffutt, bie in ibtem füblid)cn Jbeilc baS gtoge ©teinfoblenbeden Bon Stier barbietet unb im 9lorbeu 443 (ßt'olügif fi4 mit ben alten gormattoncn beä §)arjcg »erbinbet. 2lu* äcigte ücf) ein grope« Sanb auf ber ffanbina-- »if^en $)albinfet, reo (ic^ oon ber ftlurif(^en gormaticn ni4)ts me^r abgefegt bat; aber ti ft^eint übe gctcefen ,^u fein unb ber ©ümpfe ermangelt ju baben, voetl eä aucb feine ©pur uon ©teintoblen jeigt. Sir triffen gar nicbt, xoai ba eriiHrcn fonnte, wo |i(^ beutjutage unferc großen ©tobte finben ; bcd) lann iai 9Jicbt»brbanbenfein beä Sergtalfeö auper= batb Selgten unb (änglanb auf ben (Sebanten fübren, bog ein großer Sbeü be« toefJlic^en guropa'« bamalö unbebeift war, unb »ieUeii^jt aucb ©teinfoblenfeen barfteüte, rcelcbe aber na4)foIgenbe Äataflropben unter bie 9}2eere »ergraben boben werben. ein Sbeil ber Sänbcr, »on benen rcir »orbin fpradjen, ifl bi« auf unfere Sage befJänbig unbebecft geblieben ober fogar nad) unb nacb bur$ bie »er- ftbiebenen barauffolgenben Äataftropbcn gcboben wer- ben, wie j. S3. bie Bretagne unb baö Scntralplateau oon granfreid». S« ftnb mi) wirtlit^ in gewiffen fünften ©tcintoblenablagerungcn auf eine fcbr be-- beutenbe -?i6be binaufgeboben worben, j. 33. auf bcm ^lateau son ©anta=gc--be--33ogofa unb in ben gor- biUeraä »on ©uarotberi On ^eru), wo man fie 27U0, ja fogar 460(i 5Weter über bem 5Keere finbet. Da- gegen ^aUn Rcb ber Soben an anbern Orten gefentt, um ft(b mit neuern Ablagerungen ju bcbe(fen, bur(b weti^e binburd) man ben brennbaren ©toff unten auf= futbt, wie j. S. JU Slnjin unter ber Sreibe, in ben SBogefen unter bem rotben ©anbfiein, in ben @e-- »enncn unter bem Suratalt jc, unb im allgemeinen auf ben Stänbcrn biefer neuen, bur^» natbfolgenbe Sataflrovbcn blopgetegten gormaticnen. ^i gibt obnc 3weifcl tief »ergrabene unb für un« auf immer »er» lorene Srennftoffablagerungen, entwebcr unter ben »erttbiebencn §Iögf(bid>ten ober unter ben ©ewäffern, wie j. S. JU 2Bbitba»en in gngfanb, wo pcb bie Äob- Jengrube mcbr ali eine S3ierte(ömeite »om ®eflabe an unb in einer Siefe »on 100 SWeter unter bcm 5Ö?eeredgrunb au^bcbnt. Die ebne 3weifel burtb bie SnfeJform ber Sönber, wie nccb bcutjutage auf oOen 3nfeln, begünftigte SSegctation jener gpccbe befianb au* Jpfopobiaceen, gquifetaceen, Sarnfrautern u. f. w., in baumförmigen arten, beren analogien man nur no(b in ben 2:ro= pcntänbern neben ben mit ben Araucaria benatbbartcn Soniferen finbet. ®S waren ibre jufammengcbäuften SRefte, welcbe nebfi ben jetligen Äryptogamen, bie bamat« unter ben ©ewäffern, wie beute in unfern Sorffümpfen unb unter einer für ibre gntwidtung no(b günfiigeren SBarme wucbfen, bie »erbrenniidie 5D?afre gebiibet babcn. ®ie 5Kcere biefer gpodje ^niitn bie Sritobiten »crloren ; aber fie fcbfoffcn eine groge ÜWenge ®pi= riferen mib ^rofucten, befon^ere Drtbocerenarlen, »erf(^icbcnc , bcm Nautilus unb ber Argonauia äbn^ Iid)e gcpbatopoben unb »erftbiebene anbere S)?ufd)e(n ein (§. 111). Sie gncriniten »ermebrten fi* barin fo febr, baS fie jene jabtreicben SJefie bilben tonnten, aug bcnen beinabe gou', allein gewiffe SSariefäten beö bclgiftben unb fianbrifcben 5Warmor^ befteben. DamaW jetgten fid) aud» bie faurierartigen giftbe »on einer großen ©imcnfion unb befonberö mit einer träftigen Drganifation , unb bie bamal« no(b tleine gamilie ber §>ate jeigte baö Scfiracion unb ^»ppobon Cgig. 197, 198). ®ie ©üpwaiTer, welcbc ben ©tcinfoblcnfümpfcn 9Jabrun0 gaben, entbleiten, wie ti ftbcint, wenige gond)plien, benn man finbet barin feiten ibre SJcfte, welebe fid) ben SEeidimufdieln unb 5Kalermufd!etn anjunäbern ftbeinen. 25ie gifcbe waren an einigen Drtcn jtcmttc^) jablreitb unb geborten ben (Sattungen Paleoniscus unb Amblvplerus an, bie obne B^ftfel in ben Sädjen lebten, wel(be fitb ouf bem Orunbe ber f(broffen ©palten ober Srüi^c ber alten gorma-- tton binftblöngelten. §. 159. 3e(^fietne4>o^e. — Der burc^i bie grbebung be* nörbli(ben gnglanbä »crurfai^te Um^^ fturj fcbeint weit mebr auf bie Dbcrficidie ber bamalö unbetiedten ilänber, aii auf ibre auötebnung unb llmriffe influirt ju babcn. 53(op ber Sorben beä aScere«, wo fi(b bie ©teintoblen (Jnglanb* unb S3el= gicnö bilbcten, muptc gcboben worben fein, um, xcit ganj grantreid), ber 3c(bftcinformation ju cnfgeben. Sagegen muptc ficb auf ber anbern Seite ein fleiner äBintel beö füDWefilid^en l^nUi ber Sogefen unter ^ii ®ewäffer fenten, um bie rotben ©anbfieine, weldje bie Äoblenformation bcbcdten, aufjunebmeu. SBeiter ba»on entfernt, im SÄanöfelb'fcbcn, jeigt un« bie 3etbfieinformation , wcldie fid) in einem bebeutenben @rabe mit ibren 3}?uf^elta(tcn cntwidelte, bie Un= tertaucbung biefer ®egenb unter bie 2)?ecrc^gewäffer ai. au^ legte fid) bamal« unter ben 5Weeren in ber ©raffdjaft gort ber 2)?agnefientatt ab, ber bafelbfi bie ganje gormation jener gpocbe repräfcntirt. #fan weif jegt nocb nicbt redjt, wetc^iea ba= malsS bie Sanbflora fein tonnte, weil man in ben bituminöfcn ©d)iefern »om 5Wan<;fel^'fcbcn nur ai= gen unb im ©anbfiein einige »crficöte Soniferen- flamme finbet. g« baben bie ©teinfoblen plöglic^) aufgebort, fid) ju bilben, unb xi fcbeint baber, ba^ ficb bamalä wcber ©ümpfe, nocb Säcbe auf bem trodenen l'anbe fanben. 3eb0(^ gob eä nocb »er= Icbiebene gifcbe au« ber Gattung Paleoniscus, bie »icUcicbt eben fowobl im iWeereSwaffer, aW im ©üf= waffer lebten. Daö S!anb war jum erfien 5Wal burc^ faurierartige 3teptilien bcwobnt, bie mit bem Seguan unb ber SBarncibccbfe »erwanbt waren, unb beren Siefie ficb in ben Supfetfcbiefern finben. ©te aSeere, unter welcben alle biefe ablagerungcn ficb bilbcten, fdjloiTen bie glcidjen ©attungen unb oft bie gteicben arten »on Wolluöfen unb ©trabltbieren ein, wie bie- jenigen iDJeere, wo ficb bie ©teintoblen gebilbct battcn. §. 160. ajogcfcncpotöc. — DasS ©pfiem beö 5)ennegau'ö bat, aii eö bie ©teintoblcnformation fiörte unb bie Dberfiöcbe ber ?änber runjlidj) macbte, ebenfalls nur einen geringen ginfluf auf bie llmriffe bcrfelben ausgeübt, gö batten ficb blog in ben 3?o= gefcn einige ber *).Hinfte, wo ber rotbe ©anbfiein ficb abgefegt batte, um ©aint-Dic, ©cblettfiabt, WlanU belliarb (3>?ömpe(garb) berum , gcboben unb finb taburcb ben folgenben gormationen entgangen, wab= renb bie ganje übrige ©cbirgöfette, weli^e ben ab- lagerungcn beS rotben ©anbfieineö entgangen war, unb ficb baber in biefer gpocbe gcboben fanb, fic^ nun fenten mufte, um ben Sogefenfanbficin aufju- nebmeu : ebenfo »erbält eä ficb mit bem ©iibwarj= watb Bon bem einen gnbe hii jum anbern. Die Dinge waren bei ^iefcr 2'?obiRfatioit oon ber art, ba§ auf bicfcm Sbeite ber grbe feine l^itK leben tonnten, unb bie ^fianjcn, wenn cö beren je auf bem umgebenben Soben gab, unter bem SBaffer nur in fcbr geringer anjabl bfrbeigcfübrt werben tonnten. §. 161. ®po^c bc3 S^ria«. — 9Jac^ bcm ©pfiem be* 3?bci"*/ <»'f toetcbe* bie grbebung beö gSogefcnfanbficincö erfolgte, babcn bie Q^ogefen, fo- wie ber ©cbwarjwalb, ibre gontour ein wenig oer- änbert ; bagcgen babcn bie anbern euröpäifd)en fönber fafi feine SPJobifitation erlitten. 2Bir bemerfen bloj eine gmporbebung bc« gcntratplateau'« oon granf-- reiA burc^ bie porpbprartigen ©rantte bcä ^ojere- ©eoirgc«, bur* bie ?>ügel, wctcbe abgeriffene ^m^ ttecn oon ben ©teinfoblenablagerungen oon ginö biö 5D?auriac in eine Sinie geficllt babcn. anbcrfettä bil- bcten ficb einige ginfenfungen in Sourbonnaiö unb 3?oucrgue, fowie aud) in ben l'anbern , bie fid) jroifiiben Joulon unb 9?ij?a fanben, »ietleidit felbfi in einem gro- ÖHbungspmDbftt. 443 SUB 341. CycM rtvolul«. gcnS^ette bcrjenigen ?5nber, bte ^d} ^tcr anfe^tcfTcn. Die Segetation ^at aWoarm grope Umänberungen erlitten ; bic ^o^en gornfräutcr unb (Squifetoceen t)aU ten ^d} bebcutenb »erminbcrt, bagegen tuaten bie Soniferen ja^Iretcder gereorben : $filanjen — ber Zamia unb »iellei^lt ben Cycas ä^nüä) CStg. 340 u. 341), bilbeten bantaW einen beträdjtlidjcn S(>eil ber europöifc^en gfora, trelc^e bie ungeheure @ntancf(ung vorbereitete, tcelifte bie ^flanjen in ber nöc^fjfolgcn» ben Spoc^e na|>men. 3n biefer Spoc^e treten neue ©auricr ouf, auä) erlennt man ©puren »on 3SögeIn, bie in ben »or{ier= ge^enben Spodjen nod) nic^t erf(^ienen. Siefe SBefen eriflirten bamal«, rcaö ite nun auä) fein mochten; aui^ finben wir i^re Sinbrücfe auf ben 5lblagerungen »on frifc^ aug bem SBaffcr emporgefiiegencm buntem ©anbftein (§. 79 , 115). Droen , ber fie für ungeheure SSatratfeicr ^alt, bat ft(^ nad; feinen Seobo^jtungen bie nac^fle^enbe 31eftauration CSig- 342) auSgebac^it. §. 162. '^uva^üäfe ®ped)e. — 3ur 3eit ber (är^ebung beö Sfiüringermalbeä ^atte ^ä) bie Zna6= formotion, bie R^j unter ben "Sflecnn bilbete, in »erfd)tcbenen '^untten gehoben ; fte f)at aWbann einige abgefonbertc fartieen bunten ©onbflcineö um iaä dentralpfafeau oon %xanl:tierum, jmifdjen Tloiu lin« unb i'a=ef)atre, jrcift^en 93rioeö unb 2;uUe, in ben Umgebungen »on Dfobej, ©aint = Slffrique unb Sobepe oerbunben. Sie 3>ifct be« SSar-Separtementä ^at ftd) burtb biefe ©anbfteine unb ben iWuft^eltalt »ergrö§ert ; ebenfo Ijabcn aucf) bie Sogefen unb ber Jiß. 34'2. LabjrrintlioduD pachygnatus Owen. ©c^roarjtpalb beträchtlich jugenommen — bie einen voi^liä) in Sot^ringen, ber anbere bfllic^, tPO et ^ä) nsä) ©eutfc^lanb »erlängerte unb »erf^iebene, iii ba^in ifolirt gewefene Snfeln mit einonber »erbanb. llnb nic^t anber« »ert)ielt ti ^d) mit ben »erfcfiiebenen 3nfelct)en, bie bereit« ben flog ber brittifc^en 3nfeln anjetgten unb bierauf ^u einem ununterbrochenen üanb burc^ bie jwif^en iiinen unb o!)nc Bweifel mit t^nen emporge^iobcnen Srioäablagerungen »ereinigt tpurben. aber in berfelben 3eit, alö neue Sänber trocfen ge= legt würben, bilbeten fic^ in ben bereit« »or^anbenen gtofe ginfenfungen. ®a« Vanb, ba« ftc^ »on (5^er= bourg bi« ferpignan erftredte, niurbe bei 'poitierä bur(l)fcf)nitten, inbem Rcb eine Meerenge ba bilbete, wo ^ä) ^eute bie juraffifctjen Slblagerungen au«be^nen; e« routbe on feinem 3ianbe auf »erfc^iebene Seife jerfiütfelt, unb beinahe »on 3Jeuem bei SRobej com SWeere burcbfct>nitten. Da« ?anb, ba« ftd) »on ^üjja gegen 3nfprurf W au«be^nte, ifi »öttig eingefunfen, um bie neue Formation, bie fte bebecft, aufjune^men. SGBenn aucl» »ietleic^t in ber @tein!o^tenepocf)e bo, tPO fid) fori«, Sonbon u. f. w. finben, einige iianbt^etle »orbanben t»aren, fo lägt unö ioä) 2lUe« glauben, bag fte fpäter toieber »erfdSirounben ftnb, roeil fttd bie (uraffifctie gormation überall unter bcmSoben, reel« c^er i^nen jegt jur ©runblage bient, fortjufegen fc^einf. aUe biefe 3;batfacl)en, bie iwtr »on bem Suftanb be« reeflli^en Suropa'« in ber Spocje fenuen, reomit wir un« im 2lugenbltiJ bcfc^äftigen, »crbanft man bem Sor^anbenfein unb ber Slnorbnung ber iutaffifi^en Ablagerungen. Sntnjicfclt ouf einem weiten 3?oume unb fpäter ou« bem ©cijoof e ber Öewäffer emporge» fliegen, jeigen fte unä beutlic^, welche« bomol« bie ©efJolt ber l'önber icor, um welcfie lietum fte fie^ unter ben 3»ceren bilbeten. 3nbera ®lie »on S3eau= mont bie untern ©ränjcn biefer gormationen flubirte, getong e« i^m, bie Sorte (gig. 343), bie weit ftclieter Ol« bie ber ©teinfo^lenformotion ifl, }u äeic^ncn. 3luf biefer Äorte bemerft mon fogletc^ ben ©urc^» brucl), ben wir auf bem alten Sontinente »on gront^ niä) angegeben §aben, ben tiefen 5Weetbufen, ber ftcl) bei 3iobej gebilbet liot, bie 3erUit(felungen, wet^ie ba« Sentrotploteou begränjen, unb bo« »oU« üänbige 5?erfcf)winben bc« früher jwtft^en 9Jijio unb 3nfprucf gelegenen Sonbe«. 2luc^ bemertt man, wie bie 3nfel/ welche ©ai^fen unb Sö^men entbleit, Rc^ mit benjenigen »erbunben finbet, bie Rc^ ;\wifc^en gronffurt unb Äoln, }Wifc|en Sütticfe unb Soulognc au«bebnten ; enblic| Rebt mon bie Bereinigung oller 3nfelci)en, welche genau ben flog »on 0ro6britan= nien bejeic^nefen. (*in beutlict) begränjte« Ufer bebnte Rcb bomal« »on Slrra« bi« Srier au«, unb reifte, inbem e« um jwei grope ?)albinfeln lierumlief , welclic bie ffiogefen unb ben ©cfjwarjwolb enthielten, bis not^ D?egen«burg, SBien unb Srotau, wo eine SKeer- enge in ben 9torben führte. Sin anbere« Ufer lief »on ber§)obe»on '•poitier«, burcb Singer«, C^erbourg j unb l'i»erpol bi« über Sbinburgb (»inau«. 2lutun befanb Rcb am 5Weere, unb bie bomol« no^ unter aSoRer befinblicbe ©teUe, wo fegt Cpon Re^t, fo i wie bie »on *perpignan, war an ber ÄüRe. "Bai 5Kaure«- unb SRerelgebirge, bie »on bem gropen ! l'anb übrig blieben, boten nur noc^i eine tleine 3nfel I jwifcljen $oulon unb ^Jijja bar, unb SorRfa bilbete ©fologif. ;^i9 .J13 SurolTiMeä OKrtr II nrifj nb refatii e 51 ötfl) Copenha^ue ^ ÄopenOagen, Dresde = £>reäbtn. Dunkerq'ie — 2)ünftrrfien. Florence = gtOKnj. Goeiingue = ©BttinBen. llanovre = 4>aimiJDtt, I.ondre» = Sonbon. Milan = SKüifmib. Naples = Neapel. Nice = 9(1550 Pr.gue = ^Jrag. Rapuse =: jHaQUia. Rnlisbonoe = MfOenäSuti;. Tarragone = Sarroguna. Varsovie = ÜBarfrfimi. Venise = Senebig. Vieime = SSiCn. fTif*™ e>.otii ü^ne Bweifel eine anberc. 5?ut bie ifonbinaDtfc^cn I iänHx Ratten feine Scränberung erlitten. I %üä) bet Dccan biefct ffipodic ^atte leine (fiaen= J tf)ümlid)tcitcn. Gr roar öon fi^reimmenben ©aunetn, 3cl)t&9ofauriern unb 'fUfio^amitm belebt, bercn tu= betförmige %ü^e an bie unfcrcr jegigen 5Wcere«f0itb= froten erinnern ; biefc gefrö^igcn SBaiTcrt^iere Ratten bie faurierariigen i5'We ber fio^tengruppe, bie nun »et^ fc^ttjunben »»arcn, erfegt. 3n biefer nämlictien Specke leb- ten autt) jene fticgenben ©au= rier, — bie l'terodactyli, reelle bie iüftc beoölEetten unb bie 3Jei^e ber fo ouf-- faOenben Sfficfen einer alten, nunmel>r ganj untergcgongc- nen ©c^öpfung »erootlftän- bigen, beren äupere gorm Cgig. 344) Sutfknb, inbem er com ©tetet ausging, jii jei(tnen »crfuc^t ^at. Siefe iPJeere i)atttn teinc ifet= tenarten ftnben, bie bcm l'terodactylus jur 9?af)rung bienten, unb bcren Ueberreftc ^artflügler unb Sieg» flügter anjeigen, njelcbe mit ben '•Drat|ttäfern unb *vibcUen »erwanbt irarcn. 2lu(^ fanbcn fi^ tleine beutelt^ierartige ©äugetbiere, bie unfern SSeutelra^en onalog waren, unb roooon unö bie ©cbicbten bon ©toneöfielb bie ©tetete geliefert baben (§. 117, 1.) T)o(i) fettinen biefe deinen SBefen nur in geringer Sinjabl Borbanbcn gemefen ju fein, ircnn man fi* babei auf bie wenigen Ueberrcfte bejiebt, bie man big legt gefunbcn bat; autb fanb ficb neben ibnen feine« jener großen Spiere, rcel4ic bie i*arifer tSpo^e fo gut bejeid^nen. Die glora rear ni^it mebr bie, Kelä)e berStein- foblenformation fo »tele foffite SRefle lieferte: bie l'pfopobiaceen, bie riefenbaften garnen iraren »er= fc^TOunben, unb eö fcbcint, bafi feit ber 3e(bf}ein= unb ber SriaScpocbe »ielc neue ülrten gef^affen würben. Samalö bntten bie Gpcabecn unb Soniferen bei wci- 5iB. 3iP. Srfftpmtfr. tent bie Dbcrbanb über alle onbern (Familien: unb wabrfcbeinlitb fanben fttb fcbon einige '■patmen, bcren grüibten man im Ziai begegnet. ?(ud) finb bie brenne baren ©ubfianjen, bie ftc^ in ber Cfpo*e bilbeten, mit welcber wir un« in biefem Sllugcnbliif befcfeciftigen, febr »erftbicbcn non benen, bie wir in ber grojen ©teinfoblenformation finbcn. ©ie finb juglcicb in weit geringerer SWenge »orbanben, Kai eine groOe Säerft^ieben^eit in ber 2lu(3bcl;nnng ber l'änbcr an= jcigt. §. 163. Ärcibcct)0^e. — ^ad) bem gr^ebung«-- fsftcm ber (5ote=b'Dr, welche« einen Sbcü ber 3ura= ablagerungen über bie 5Weere bi^b, bat ficb bie gorm unb l'age ber Sänber bebeutenb »cränbert. T)ie untern ®ränjen ber treibe bejcicl)nen bie Umriffc ber l'än- ber, bie bamalä befianben, unb beOimmen bie 3luö- bebnung ber 9)?ecre jener (fpocf)e; inbem Slie von SSeaumont btefe auffudite, ^at er aucb bie bier bei= gefügte Äarte (gig. 346) entworfen. ■Die brei 3nfeln ber bor^crgefjenben Spodje waren nun bereinigt, aber nid)t obne einige Seränberung in ibren Umriffen. Sriiffel, baö in ber 3J?itte ber l'önber lag, finbct ftcf; je^f auf ber ©cite; 3lrra«, Sünfircben, TOaeHrict>t, äßefcl, SBreölau unb SBien finb unter Sßaffer gefunten. 3wifcben 1)re«ben , Srünn unb frag bat ficb ein ©ec gebilbct; eine Meerenge finbet fid; on ber ©teile, wo jejjt '•))erpignan unb Sar- caffonne liegen ; unb nai »orber yon ben Jipenacn ba war, finbet ffdi tbeitweife unter SBaffer. ■Dagegen befanben ficb t'ie in ben borbergegongenen oabrbunberten bom 5j?ecre befpülten Sogefen bamal« mitten auf bem gcfflanbe, iai fiif) mit ber SentraN infet »on grantreicb »cr= banb. Tiai Tietx, baö getrennte, würbe auögc= füllt. l'angreS , 9?eber3, Vyon, Soutoufe, Drforb fanben ficb ««f trocfenem S3obcn, unb ein Sfibmuö bilbete ftcf) bei f oitier«, um aucb bie große im SBefJen gelegene 3nfelba= mit ju öerbinben. di be^nte ficb ein Ufer »on ber ©egenb »on Ärnf.m an bis 'Perpignan über 9!egcnöburg, befTen Sagt nicbt »eränbert würbe, 3ürid) unb Spon au6. @in ungebcurcrS'Jeerbufen bil= bete ftrf) jwifcben Srüffel unb Drforb unb reiebte bis "poiticrS. Swifc^cn ©aljburg unb 21»ignon bat fie^ eine neue Snfelgebilbet, welcbeben lünftigen Drt ber SWpen bejcii^net; fc^on fonnten bafelbfllSriancon, Surin, Orient unb 3nfprurf flap ftnben ; aber bie ©c^wcij warnoc^ einSanaf, wel- cber biete 3nfel »om fcfJcn Canbc trennte. Die 3nfel Sonlon bat feft ©rangen, unb einige Heine 3nfetn bejeicbnen bie ©egenb »on SWarfeifle. (SS bet ftcb jebocb bin« ficfjttid) ber lebenbenSBefen wenig »eränbert. ®Uiä)' jettig mit ben berfc^ic^' benen Slrten »On garn-' fräutern »egetirten auf 446 ©folOßtt' bem Sobcn bte Spcabecn unb befonbet« bie Somferen, bie immer unb immer ja^Ireic^er rourben unb bte Sit- bung ber Cigntten »cranlaptcn, bie man an berSSaft^ bcr Sreibefcrmationen ftnbet; bagegen gab eS lüentg Sanbfäugetjiere, benn in ber firetbe ftnbet man feinen Ueberref} »on bicfen Spieren, obgleich wir foli^e ftfion in ben iuraffif(^en2iblagetnngen gefunben ^aben. Snbeffen enftirten bot^ »ecfc^iebene Sttaceen, j. S. bie l'amnn» tine unb ©elp^ine, tcobon bereif« einige in ben iuroffi= fdjen 5Weeren erfdjienen finb. ®ie 3iepti(icn finb unter ben agieren, bie bamaW ouf bem trocfencn üonbe }u leben fö^ig waren, bie i>ö4)fien SBefen ber ©c^öbfung geicefen. Die fomo^I auf bem Sanbe aU im SBafTer lebenben 2lrten iraren fc^r ja|)lreict) ; unter i^ncn jei*^ neten fi* ber Iguanodon, ein riefendafter ©aurier »on 20 5Keter Cönge, ber Megalosaurus unb »erfd)ie= bene Äro!obile aus. Die glupfi^iilbfröten, bie @üf= roofferüfc^c unb @ü6roaffermoau«!en lebten an ben Ufern ber ©een unb im Saffcr. Sie «Weere ernä(>rten bie Saculifcn unb Surriliten (gig. 273, 274), bei benen nit^tö auf ein frü^ereä S^or^anbenfein ^inroeiöt unb bie ju ®nbe ber ßpodie jugleic^ mit fämmtlictjen «Wotluöfen mit griinHecfigen, tammerigen ^Kufc^jeln oerfdjibinben. So jetgten Uä) (egt bie rcatjren -5>aiftfct»e, bie ftc^ biiS auf unfcre Sage fort erf)alten ^aben, ob= glei0 fte ieft bebeutenb üeiner finb. §. 104. ej>o*e ber 5|>arifcrformas tion. — 35ie Sr^ebung beö ^Wont-S^tfo unb IT fpäter bie ß-r(;ebung, welä;e ben Pyrenäen, ben älpenninen unb fämmtticiien »on unä an- geführten paroUelen ©ebirgötetten bie ®nt= ßejjung gab, |>aben bie »or^er gebilbete geo= grap&ift^c 3ufammenfegung auperorbentlic^ »eränbert. SJamentlitt) jjat bie Jcgtere eine ber gröptcn Sonoulftonen, bie Suropa je er- litten ()ot, bcroorgebra(^t. Mei reurbe ba» burt^ erfd)üttert unb ber gröpte Sfjeit beffcn, raaä bamalö unter SBaffer war, fanb fic^ borüber fcinauögcflopen, um ein unermep- Iid)C« geftlanb ju bilben. ®ieß beroeiät bte geringe Sluöbc^nung ber ^'ariferflögablagc- rungen, bie fiä) bamaiä gebiibet t)ahen unb j 'Üä) einerfeitä (gig.347) in iBefgien, Sirtoiä, in ber ^icarbie, in Sle^be-grance, in ber 3?ormanbic unb in ben Snglanb gegenüber liegenben itüfien, unb anberfeit« in ben Um- gebungen Pon Sorbeaur concenfrit finben ; faum finbet man baoon wo onberä ©puren. 33arauö ge^t berPor, bop bie Speere btefer gormation fe^r roenig in biefen Sontincnt einbrangen, obgleich fte bie beiben ?)aupt= fJäbte ber 2Bc(t bcbecften ; pon bem rocit auSgebe^ntenDcean ber porbergcbenben 3abr= ^unberte blieb nur ein Sbeil beö e^emaW burc^ Sambribge, Drforb, Sreter, S^erbourg, angerä,'^oitteröbegränjten1Kcerbufen(j übrig, ber ftd) nun in mcbreren fünften in engere ©ranjen gebogen unb an anbern auf Sofien ber Pcrmaiigen §)albinfel Pon Srüffel per= gropert fanb ; er fJanb wabrfebeinlit^ mit irgenb einem Ueberbicibfel ber 9Jorbmeere in Serbinbung. 3n ber a)?itte befanben ftcb jreei Äreibeinfeln, bie SESealbä Pon Sngtanb (§. 119) unb bie Sanbfcbaft Srap in 3rantrei(^. Sin anberer Sbeil beä SKeerbufenS blieb jroi- ft^en Sorbeaur unb Dar. 2ltle biefc Detail^ ftebt man auf ber »or einigen 3abren burc^i Slie pon Seaumont berauSgegebenen Äartc CSig.347), ouf roelt^ier wir feinem Sunftbe gemäf ben Sobcn Pon SSicenj, roelttier ber Äreibe angebört unb roelt^en bie Segen- wart ber 9iumuliten unb Seriten mit ber ^ariferformation jufammenfaüen licp, tpeg- gelaffen baben. ■Die Sanbfauna mar }ur 3eit ber Silbung beä ^orifertalfeä febr perf^jieben Pon oem, wai fte in ben porauägegangenen Spotben gebabt batte. Sie riefen- baften ©aurier tt)oren Perftbrounben, aber eä blieben nocb grope ©üpnjafferfrotobile, 5Weereä= unb ©umpf= fcbilbfröten übrig; bePölfert »ar boä ?anb pon ©äuge= tbieren. Siefe legieren tparen bamalö bie ben Japirö analogen Sitfbäuter, j. 55. baö Anaplollierium unb l'aleotherium, bie beinobe bie (formen (gig. 348) baben mupten unb gleitbjeitig mit einigen gleiftb- frelTern aui bem §)unbcgefcblecbt jc. lebten. 3n ben iWeeren waren bie Selemniten unb aUe grüngefletften, tammerigen OTufcbetn entfcbrounben; bie Nauiiles allein ttjoren nocb übrig unb lebten mit bem Ceritlüum gigan- leum unb einer SWenge mebr ober weniger (mit ben in unlern 5Weeren lebenben) perwanbter TioUü€hn= arten. 3n biefem Slltcr unfcre« '■pianeten ^aitt fi(t) bie glora pon Suropa ebenfatl« nodt »eränbert; ei waren bie Spcabccn berftbwunben , unb bie Soniferen, bie noc^ neue Slrten barfJellten, mit benen fiift Difotple- bonen Perbunben batten, fanben fttb mit ^almen biö jur 5Wttte Pon Suropa binein. Diefe legieren, bie ficb in ben näibUgelegenen fünften beutjutage nur notb in Slfrifa finben, jeigen offenbor eine mittlere Semperatur an, bie böber aW unferc jegige war unb ^OTiferformation Anoplolherium coi(irnun Srofotit. Biltiungsprnotit- ungtfä^r 22", tric jc^t in UntereguiJtcn, betragen mitgte. 25icö tft ein Umf^an^, Irn man nod) bem ju» fdjreibcn tann, ^ai tic 3unabnif bcr inneren SBärme größer a(^ legt war, un5 tic9JebeI, tnbem fte bie Suä^ ^raftlung »erminberten, unfern SSBinter »neniger flreng maditen'(§. 72). S« eriftirtcii notbroenliig fließenbeSe- »offer ouf bein kontinente ; barau« fann man (icfe nun aud) bie Ablagerungen ber Signite unb bte Siefte »on ©ügifaffcrmolluöfen erflären, bie man mitten in ben fWeeresJablagerungcn finbet. ißamentltti ficbt man fid) »eranlafit, einen folcben ©iigwafferftrom öoraiii3;iU= fe^en , ber bei S^aon auömünbcte unb bie @üymaffer= abiagerungen beö ©oiffonnaiiS ^erbeifütjrie, unb n)ie= berum einen anbern, jn^ifdien Sreter unb Dvforb, »eldjer fübweftlicf) »on ben SBealbS bie Jlblageningen bnSnfel aSigbt bilbete. Um *paris fcerum mußten M au{^ einige Sbeile beö a>?eere« ju einer geroiffen 3«tt tcm übrigen Wecre abgefonbert unb in einen ©üöreaf- ferfee, reo fid) bie öiwfc bilbetcn, umgetvanbeft ftnben. §. 165. efpoAc ^cr 9)?olaffe. — 9!arf) bcm ©9f)em »on Sorfita bat fid) bie 2J?cIaiTc gebilbet, unb 5war auf fcld)e SBeife, bag fie fid) meifienö ba abgefegt feat, reo ber ^ariiertalt gön^id) gefehlt tatte C§- 123, 150). Saranö ergibt lieb, baß bie ilänber, bie bamalö fid) über ben 0e»äffern bcfanbcn, notbnjenbig unb oft febr tief einftnfen mußten, um bie neue gormation auf;unel)men, bie mandimat febr mäd)tig ifl; baber mußten »on 9Jeuem febr große Umänberungen auf bem Gontinentc ber oorauSge- gangenen Gpod)e »or fid) geben. (Si mußten fid) tbcil= ireife Cinfentungen in mcl)rerrn 'l^unffcn ber l'anb= fd)aft Scuratne, »on ©uienne, »on ber @a(3cogne, »on Vangucbcc, »on ber ^Jrooence, ber Daupbine unb in ber ganzen @d)t»eij bilben ; cö entflanben bafelbfi oft fe^r tiefe Seen, bie balb »ereinjctt lagen, balb mit bem TOeere in 33erbinbung Hauben ; auf bie^ weifen bie gleicb^eitigcn 2tblagerungen bin, i»o= »on bie einen bem ©üßwaffer, bie anbern bem tittexe jugefd)rieben »erben muffen. Dagegen bilbete fi4 ju berfelben 3eit in mehreren 5lbeilen tei nörblitben iWeerbufenö, in Selgien, in ber 'picarbie, in ber 3Ie=be--Srance unb auf ber ganjen englifd)en Süfte mebr ober weniger beträcfetlicbe grbebungen. Ser b(oß= gelegte ©robfalt entging in feiner ganjen StuiSbebnung ben nacbfolgenben 2lbtagerungcn, unb ti würben bie ©teilen, wo je^t Sonbon unb ^ariö fieben, ju Jage gelegt, obgleid) fie »on SBJaffer, worin fid) bie a)?olafTe abfegte, umgeben waren; ebenfo »erbielt eS fid) im Oolf »on SSorbeaur, wo ber ganje nörblid)e Sbcit ber ^ariferformation geboben würbe unb ber 9}üolaffen= ablogerung entging, bte manimganjen übrigen Sbeil beö jegigen Serfenö finfet, weldjcd bamalö unter SBaf» fer war. Diefe ffbotbe war »on einer neuen 35erän= bcrung binitd)tli(b ber äBefcn, bie auf ber Dberfläd)e ber Srbe lebten, begleitet; »on biefcm OTomentc an erfcbienen außer einigen neuen ^aleotberiumarten in Europa baä g^aftobon unb baä Dinothcriuin gigan- teutn (§. 123), welcbeä beinahe bie ^orm (i^ig. 349) baben mußte, fowie bai^ g^btnojerosi, tai 9?ttvferb, bie 3lffen unb mehrere 5tagethiere, 5. 33. ber S5iber, baä t£td)hörnc^en jc. Sie glora beftanb bauptfädilid) au« Soniferen, nebfl Dtfotylebonen, bie iebod» ohne 3weifel nod) iiid)t fo entwirfett waren, aU in ber barauf folgenben öbotbe. %niS) ^Tßalmen eriftirten notb, beren Iteberreffe man in Vignitenablagcrungen unb befonberö in bcnen »on üiblar bei Äöln, fowie in ben ®9P«gruben »on Sltr fanb. §. 166. ©ubapennuiifdjc Spoc^c. — Die (Er- hebung ber Seftalijcn bewirfte einen neuen Umfturj. ^fitbt nur erhielt ber burd) bie »orauögegangenen Segebenheiten bergig gemad)te Soben iWifd)en Son- flanj unb 5WarfeiÜc pliiyiid) eine bebeutenbe ^öhe unb einen großen Sheil feine« iegigen 9iclief«, fon= bem eö hat fid) aud) biefe SBewcgung'über ganj (furopo »erbreitet. Der größte 3;hcil beä cnglifd)=fran,;öftf[6en «Weerbufenö würbe burd) eine §)cbung, weld)e Uüei JU Jage legte, waä fid) auf bie SPIolaffe bejog, aus- gefüllt. 9?id)t anbcrö war e« in ber ^anbf(boft ®uienne, in Sangueboc, in ber "Procence, in ^iemont, in ber @d)wcij, unb nod) einmal würben bie Umriffe ber SWeere »eränbert. Silber ju gleieber 3eit bilbeten ffcb aucb im 3nnern ber ilänber große ©ecn ; ber eine »on Dijon an iii jur ^Hn; ein anberer im füb= lid)en Ihcil »om Slfaß; enblid) ein britter in ber *proöence, »on ©ificron biö ^u ben Ufern berDurance. Damat« erf(bienen alle darniboren au« ben @at= tungcnberSären, .^ipänen, Sagen, .5)unbc;e., welche bie'|>öhlen bewohnten, wo»on |id) no^ 3iefte in ber ^ariferformation finben, unb wocon bie 2lrten in ber nacbfolgenben ^criobe nicht aUetn »on unfercm Son= tinente, fonbern and) »on ber ganzen Srboberficicbe »erfibwunben finb. @« geigten fid) noch mehrere neue 9?agethicre, ^^ferbe, JSiebertäuer unb wabrfd)einlic^) aüä} jene« riefenbafte, ju ben Edentata gehörige Ztfitr, mit einein langfamenunb fcbwerfälligen ®ange, näm= lieb ba« Megaflieriuin (gig. 320), beffen Sopf unb beffen ganzer SBud)« etwa« barbieten mußte, wai ein wenig ben 5^aulthieren (S^ig. 350) gleicht, obgleid) bie ®röße bie ber größten Sihinocero« ifl, unb beffen Seib »on einem fnöcbernen 'panier, wie bte Slrma- biüe, au« ber gletd)en gomilie (Sig. 351). beberft gewefen fein mußte. gig .i49 SBieter^eifttaimg US Dinotlun m 1 ?!Läiu ber, bie ficb fiibibärtö bon 3Warfeillc jur ßüt be« ^arifer fKeereö au^bcbnten. 33ietleici)t ifl in biefcr ^poäje auä) ber botbniftije aSeerbufen cnlftanben, »eil bie aKuf^elablagerungen, bie |t(^ an einigen fünften ber Äüflcn befinbcn, ftt^ j)od;f}enö auf bie fubapenninife^c |?ormation bejie^en. ■Doc^ ifl bie 3?eränberung in ber ©eflatt besS 5Sü= benö nttbt bie einjige golge »on bem 3luftretcn ber ftauptalpen geipefcn; biefe auf einem gropen Sbcile ber Seit auögebebnte fiataflropbe bat ftcb »on ber |)iJbe ©panien'iS, biß jum STOittelpunft »on afien, bur^ bie »losließe Slbfü^lung unferer Öegenben bisS ju bem (ewigen ßSrab ber Temperatur marfirt. 35on bicfer 3eii an t)aben aui^ bie ^almen in Suropa ju »egetircn oufgebcrt, unb bte Sitotpleboncn ungejtcucr jugenommen. Sie Slep^anten, baä SJ^inoserod, bie fant^er, icelcbe in biefem SBelttj^eil erfi^ienen ftnb, ftnb bafeibfl »öUig »erfcf)tt>unben, unb i»enn audi ber ^öblenbär fein 2lnatogium in unfern ie|igen Särcn fnbet, fo ba' boc^ t»enigf5cnä feine ®röpe bebeutcnb abgenommen. ®ä 1)at üä) bie gauna biefeiJ 2ßclt= tticitc« »on 9Jeuem »öllig »eronbcrt unb i(l burd; bie beutige erfegt rcorben. 3n biciem 3ciipuntte iß ii'abr- ftbeinlic^ aucb ber !D?cnfc^ auf ber Srbe erfdjtenen : benn etnerfeitö gibt eS feine ntcnfcfclicbe Siefie felbfi in bem, Kai man attjitlcit^t bin Silu»iuni genannft ^at, roeil man bie ©felete »on ©uabeloupc, bie »on ber neuen ©podie ftnb, niebt lieber reetinen tann ; unb anbcrfcftä ftub bie 2()iere, njelcbe bamalä ibren Slnfang genommen Ijaben, gerabe biejenigen, neben toelrijen ber SWenfd? feit bcn nltcflen biHorifdjcn 3ei= ten iiitmer gelebt ^at. §. 168. Sicuc ®poä)e. — ©eit ber Gpoct-e ber §iauptatpen geftbab feine allgemeine Umtwäljung ine(;r in Suropa, unb bie einzigen 3Sirtungen ftnb einige »ulfanifc^e Slu^brütbe unb einige aus5 ben Srb» ■beben bet»orgegangeucn (ärbebungcn gei»efen. 35on biefer ?lrt fdieint auäj bie 13. Srbebung gewefen ju fein, bie fid? in SWorca, ber ©egcnb »on -Ueapel, in ©icilien, auf einigen *punften ber ^ro»encc bil= bete, unb »ietlcicbt auc^ burd> bte alten ©palten ^in= burc^ bie Sruption ber neuen SSulfanc ber 2lu»ergne unb ber ?anbfd)aft Sß(»arai« bewirften, beren fdiön erhaltener 3uflanb bie gjacb^eitigfeit nac^ ben gropen Sntblöpungen bcmeisst, reelcbe auf bie 2lnfunft ber fjauptalpen gefolgt finb. aSenn nun aucb glci^ nai^ biefer gropen Scge- benbcit beinabe nichts mebr in Suropa erfolgte, fo t»ar oieö »ieUetd;t nidjt autb in ben anbern äßelt» tbciten fo. Tlan mup »ermutben, bap ein groper 1f)iil beS imgebeuren SergroulfJeö, welcher ber l'änge »on Slmerita nacb ftdi binjiebt unb 2liten »on Äamf= ftbatfa an biä jum birinaniftben 3ieict> burtbfdttnift, baö Siefultat einer neuern Spod)e ift ; rcenigflenS bie- tet biefe 3iicbtung ben auögebebnteficn, entfdjiebenflen unb fo ju fagen am tventgfien Berwifd)ten 3ug ber öupern (^cfJalt ber Srbe bar. $)ier jeigt ftd) bentju= tage bie gröpte Slnjabl »on tböiigen 55ultanen unb babei auc^ bie auögebebntefie unb bcfJerbaltenc Sotn- munitation beä Innern ber Sibe mit ber Dberfläcbc unb Btelleitbt aucb bie grijptc betannte aSaffc »on »ultaniftben frobuften. §. 16'». ®ro#c ltet)ctf({)n>ci»mutta. 3"f«nft iet ®il)c. — Die aufcinanberfolgcnbenSrfcbeinungen ber gropen ®cbirgötetten ba^en, i»ie roir gcfebcn ba= bcn,gropea3eränberungen auf ben»erfcbiebenen ibfiten ber Srre, itclt^e nad) unb naä) ber ©t^auplag ba- »on gewefcu finb , bercorgebraebf. 2lber eä ifi aut^ in bie Slugcn fpringenb, bap biefe Satai^ropben, we- nigficn« bicfenigen, bie febr encrgifd) maren unb fii^ auf einem gropen Siaumc entmirfeiten, wie 5. S. bie Srbebungcn ber ^prcnäen, 2llpen u. f. 1». (§. 150, 152) ibre SSirtung auf ber ganjen übrigen Srbc burcb mebr ober iveniger »iebtige fccunbärc "P()ano= mcne äupcrn mupten. Sßenn fdjon eine einfa^c Srberffbütterung jiinreicfete, um eine beftige Seiregung be« aJiecre«, eine plöglid;e Si'upüon feiner ©emäffer in bie Sontinente (§. lü) ju erzeugen, fo tonnten au^ jene fd)rerflitben 3{c»olutionen im Dccan mebr ober weniger bcfiflc Sewegungen unb mebr ober iventgcr bcbeutenbe tncmentane Störungen im 9?iöcau bewirfen. Saber ebne 3>»eifel auperorbenttitbc Ueber= |(^n)emtniingcn, meldte bei jeber Äataflropbe bie Ober- ficicbe ber »orbantenen Sauber »erisiiflen unb barauf, wie nod) in unfern Jagen C§. H', 61), »erfc^iebenc Sntblipungcn ober mebr cber iBcnigcr au^gebcbnte 2lnfcbi»cmmungen erjcugen mupten. äßeil wir nun, abgefebcn »on älllem, toai ben gorfc^ungen ber aBiffcnfdjaft entgangen ift, in Su- ropa eine 3ieibe auf einanber folgenber Bewegungen beö ©oben« feben, weld)e biefen ganjen Sontinenf, unb mebrere bason eine gonjc Semifpbäre umgeon- bert bflben (§• "I, läO), fo ifi e« niibtä 2tbfurbe«, wenn man ,^ugibt, bap oa«, Kai in fo »ielen »er- ffbiebenen SBieberbolungen feit ben ältefien Silbungö- epocben (§■ HOu. 142) bis auf bie neueflen («». 127 u. 1d4) ©tatt fanb, irgenbwo einmal feit bc:n Sr- fd'einen be^ ÜÄenfcben auf ber Srbe (§. 167) gefdjeben fei. ©aber liegt aud) nitbt« Sernunftwibrigeä im ©tauben an einen gropen Sinbrud) ber ®ewaffer in bie Sänber, an eine allgetneine Ueberft^wemmung, enbtid; an eine ©iinbffutb, bte man nitbt nur in ber Sibel aefd;riebcn, fonbern aucb in bie Irabitionen aller Ssölter unb mit beinabe übercinfiimmenbem Saturn tief eingegraben fiiibct. ©o febr wir au^ auf biefe ffieife in ber Srjäblung Ttofiä aupcrorbent- lic^e Umflanbe ertenncn, bie baiS iibcrnatiirlicbe Sin- greifen iei göttlichen aBillciKJ bejeugen, fo feden Wir boc^ auf ber einen Seite bie materielle 2)(ögticbFeit ber Jbatfacbe, bie unö überliefert ivurbe, unb ßnben auf ber anbern Seite jogar baö ®c(>cimnip ber batet angei»anbten Mittel, — b. b- bie Srbebungen, bie ©enfungen, bie barauS ficroorgegangenen ©cbwan- fungen ber (Sewaffer, wcldie aWbann bie wirtenben Urfa4ien ber ebemalö bem aKenfedengefcJlecbte aufer- legten großen ©träfe werben. Senn man auä) wegen ber befannfen fc&wadjcn DJcfultate, welche fic ber»or- brai^te, ni^t atl:sufc§r bie Urfac^e biefe« gropen f()ä- Siliiunsspettoiii-ti. 449 nomcnä in ter legtcni tcr bis icgt üafftfijirten &= f)cbuiiflen filI^en fami, welche äblngerungcn flirten, rco man fcf)on Spuren ter menfifeltcj^en S'ntuflrtc er- feiint (.§• l3-i3' fo Würbe man fic DteUcic^t in ter (Sr()ebung ter Slnbcö üon 2linerifa unb bcr i>nltani= fc(ien Seite »om ßentralaRen finben, welche neben einer toloffalen Sntmidlung jiemlid) frappante e()a= rottcre »cn relalioer Slcutjjteit (§• 16S) barbictet. SJBaiS bic 3ntnnft unfcreä Planeten anbelangt, fc lä^t unö 21Ue« glauben, ia^ bcr 3nilnnb Bon 3{uf)c, bereu irir mi gegcntoärtig jit erfreuen Ijaben, nur temporär ift, ivie olle jroifcfeen bcn itrifen liegcnben 3ntereaUe, isä^rcnc bereu fiel) bte serfcbiebencn re »on ber (fntfte^ung ber t£rbe Bcrbicnt unfcre iMufmert- famfeit: fte finbet |tt6 auc^ im SBud) Tiofii unb jcigt ftd) nad) mcbr aW brci 3a&rtaufcnbcn, einerfcit^ alä bie bcutlit^fJe 2lnn5enbung ber befibcgrünbcten J^co- rien, nnl« anberfeitö oli5 bie gcbrängtefie lteber|t*t ber geolOflifd)en Sbatfacfcen. 3" ber 2:^at,_wa(S gibt tä auä) 3>ernunftmäjjt3ereö nn» fogar bcm totanb unferer ScniitniiTc 2lngcme|ienere«, roenn eä ficb barum ban- bclt, in bic allgemeine SSerwirrung bcr Singe Drb- nung ^n bringen, alö iai 35c|ttel ju fefcoffen, mittclfi bciTclben bie lärfd^einungcn be« Sidjfeä, ber aßärmc u. f. rc. nd) äutu-ru unb überall geben bintragen fonn- ten; aiä bic jcrftrcuten Slemcnte ju geroiffen, Bon einanber abfie^cnbcn Sruppcn ju Bereinigen ; alsJ ba unb bort 2(ttraclton^mittelpuntte5u bilbcn, um welcfjc I (»erum UUti nad) einem unöerönberlicjen ®efege j ^inftreben tönutc, u. f. m.'i Sieä ift eä nun, waö man oljne 3weifel mit »veniger SctailiS finbct, ali roir miltclft unferer eriBorbcnen ÄenntniiJe geben tonn- ten, aber in turnen unc geuiö^nlit^en, allen Berßänb- I Iid)cn 2tu(>Drüden , in ben erften 3>crfen ber ®encfig 1 fincet, iücld)c auf bicfe Sßcife brci aufcinanberfol- genbe uno Bctfcfeicbene 2:l;aifac^en geben. Senn man finbct barin turj jufammengefaSt : Deus l'ecit lu- I cort (ba(S Üidjt-, SärmefUiibum u. f. n>.) /intiamen- I tum (tcn SJoum unb alle 5Woffcn, bie jtt^ barin Bcrbreitci finben) soieni it suilaa (tie 2tttractionS= miitclpuntte) u. f. m. aSaä bie organifcJ)e vStfeöpfung betrifft, fo t()cilt fte fid) in »ier aufeiuanccrfolgcnfe unt ebenfo Bcrnunft- mäpigc (Spotten. Sic crfte bilbet baö Bcgetabi- lifcl^e üeben, baä ftdj nii^t allein in ten ^pflanjcn, fonbcrn ancfe nod) in lenen untern iljicreu au^fpvidjt, IBO man taum ctspas anfcreö aU bie ^pi;änomcncn Der ernäl;ruug, bci5 ä3a(l)^t^umi5 u. f. ir. finbet. Sann tonimt baä böigere tbierift^e ücben, »uo bie ®m?f.nb«ng, ber 3n|lintt, bie ontelligenj, t>er iöillc, fid; nad> unb nad; ii\ Bcifdjicbcneu *J)ropor- tionen mit ben Srfdjciuungen bcr blpfien (iriiieai Bcr- binbrn. Sicfeä neue ^ebcn erhält juorlt eine geiBifTc linticidlung in ben Sifcteu (.unter ifcli^jcii ol>ne i\r>ti= fei and) bie SIcptilien begriften finb) , bann in ben 3>ögetn, bie jufammen bie jroeite ©c^opfung^epci^e bilfen. 3n ben ©äuget^ieren, wüijt in einer brüten Spodie crfd)cincn, cvbält fic eine neue 2luöbc()nung; unb cnblid) crrcid)t fic Dcn f;öfi)ftcn (iirac im -Ken- fd)cn, ivcld)cr ba? liJcit beö 2Ulmäcbtigcn BoUenbet unb eine wccte nad) bem SilCc t^iolteö erhält, IBC- bnrd) er fid^ Bon allen iScfen untcrfcöciDct. Sie» ift o!)ne 3weifel ein bcrennbcrnngßiBürbigcö Scifpicl allmä^lig erfolgter organif^cr (iombinatio- uen ; allein bieö i(l genau auc^ bic Drbnung, in roelc^er fid) nad» unb nac^ alle in bcn @cbimcntf4)i(^- ten. Welche Berfd;tebenen 3eiten angeboren, Bergra- bcnen Ueberreftc äcigcn. Sieienigen UebcrrelJe, bie »wir in folc^en älblagcrungcn antreffen, bic wir für bie ältcftcn galten, finb bic »crtalften SJefie Bon ^e- wifTen 'Polppen, bie Slbbrütfe, man(l)mal baö ©c^äug einiger 2lcep^alcn, bic Jritobiten unb bie Bcgctabili^ f^cn 3?cfie, beren 3lni)äufung bcn Slnt^rajit ber be- Bonifefcen Slblagcrungen gebilbct ^at (§. 110). Ser 3ieicl)t^nm, bie 2luöce^nnng unb SWäitigfeit biefer Äol)lcnfc^id)tcn äcigen bereit« einen großen 3teid)t&um a\\ S5egctabilien an, bcr m\i glauben läjit, Hx^ bie 'Pfl'inien feit lauge ertftirten, unb bofj Bielieid)t i^re erfJen Ucberrcftc in ben ticfgeljcnuen S'Jetam'Jrp^ofcn Berfd)irantcn, wtXi^i bic 2lblagerungen, ivorin fie fein tonnten, umbiloetcn. S5or bcn bcBonifdien ©d)icl)ten toiumen feine %i\i)t Bor : erft in bcr ©triuto^lc jcigen fid) fold'c mit einet fräftigcn Drganifation, bie fid» in ben folgenbcn 2lb- lagccungcn Bcrliercn unb bie man teutc nic^t ein- mal me!)r auf ber Srbe tcicnt. Sie Twdit pabeu i^re 3iefte in ben 2lblagerungen ber 3ed)ftcinformation ge- iQlien, wtldjt hierauf folgen; unb bie 3>bgcl, beren (ärfdjaffung bie ©enefiö and) in biefelbc Spotte nur in bie jireilc ©teile fegt, ^oben bie einbrücfe^bter güpc (2;f)icrfQl)rtcn) auf bcn ^platten beö bunten »anb|leinö jurürfgelaffen. ®rfi lange 3eit nat^ber fommen bie I üäugct^iere;wenn man JaBon einige ©puren fd)on im *' •fr'auptrogenfanbliein finbet (§. 117), fo gehören fiie ] ivcniger BoUtommenen Dvbnungen on : crfj in ben tertiären Slblogeruiigen jeigcn fid) Bon i^nen lieber- refie jeber 2lrt in fflJcngc (§. 122 bis 121)). Sie meni(|)li*cn 3!efte jeigen fi* in feiner ber ®d)i(l)tcn, bic mi bcm ©dioog ber gebe emporge- hoben würben unb jcgt einen %t}tii unferer Sonti- I nentc au^macfien, worausJ folgt, bog bicfe« bcBcr- jugtc aSefen bcr allgemeinen @*öpfung auf ber ®rbc ' er^ no* ben Spieren, bereu foffilen UebcrrcRe wir 450 (ßfologii Bereit« finbcn, crf*ien ; er taiiü |t(^ nur üon einer bcjie^ung^weife fe^r neuen Epoche, tie geologifd) nad} ber (£rj)ebung ber ©auptalpen (§. Iü7) folgt, teren Silbung bajier gcmäp ber angenommenen l£S)ro= nologien ungeföfir um 6810 3af>rcn ^uriitfgc^en würbe. 3n ben feit jener Äntaflropt)c gebitbcten 3lbfagerun-- gen tonnen fi(t> erfi bie ®ebeiuc iei aSenfc^en ftnben, unb fte werben bann in ber Sfeibe ber geologifi^jen @(^i(^ten nur bann erf4)cinen, menn neue 3{e»oIu= tionen bie Ocbimente, bie fi* biä jel^t nod> unter ben iKeeren bcfinben, in (kontinente umgebiluet baben werben. 2(uS biefem 3?cfumc erficht man f(ar unb beuttitö, bajj bie turjc Srjablung ber bciligf S^rift ganj übercinflimmenb mit ben geologifciien VlUgemein- Reiten ift. 9?ur ^aben nix burc^ bie Seobacbtung fe^r »tele (äinjelt»eiten fennen lernen , bie cl)ne 3»ei= fei für bie meifJcn SKenfcben »on feinem Stufen ftnb, aber bos^ reenigflen bie tleine Mnjabl folt^er tntcr-- effiren, bie fid; bcm (Stubium Eingeben. aUe Sbotfacben jufammen, bie wir jc^t fennen, laffen unö febcn, bap jcbe Ber in ber (Sencjtö furj angebeufeten befonbcrn Schöpfungen, mit 21u^nabme ber beö 5Wenfcben, nicbt auf einen einjigen 2Burf ®tott fanb , fonbern allmablig in einem betrac^ttii^en 3eitraum unb in bem Wage, aW fic^ bie Urbfugel felbH me^r gemattete. "Denn wenn au* bie gefäp- reitben Ärpptogamtn beinabc am anfange ber Singe erf(^ienen finb, fo Rnb bocb bie nacftfaamigen *Pba= nerogamen erfJ in ber Spoc^e ber ©tciiifoblc gefom-- ttien, unb jeigten fid) fogar erfJ (ange 3cit nacbber in i^rem eigentücfjen 3Jfid)tbiime ; eben fo gibt ei SWoncfotpIebonen, beren 3iefie anfangs wenig ':,a\)U reid) unb unbeutlicfe ftnb, unb bie man er(l nad) ber treibe ganj bcutlid) Rcbt; bie Xiitotplebonen erfcbeinen blo? fpäter nc(^ in S'Jittc ber tertiären toc^idjten. 3n biefem ganjen 3eitraum liaben fi* bie 21rten atlmäblig »eränbcrt, unb bieienigen, bie na(i) einanber erftbaffen würben, ftnb aucb nadb einanber ganj »er= fi^wuncen, um neuen fla^ ju matben. 5?on ben^ifdien, 3?eptilien, 33?oUuöfen jeigt un« «in jebe* bie gleicben '•pbänomcne unb notb bcut(id)er iai aümabtige 2tui3ficrben »erfc^iebener 3inccn unb boä Srfibcinen mebrerer anbern. ®c »erfdiwinben §. S. bie faurierartigen gifd)e, bie ju ber ßcit lebten, wo Tiä) in SSeigien unb Snglanb bie ®tcinfo|)Ie bil-- bete, für immer in ber neuen Drbnung ber Dinge, bie aWbann bei ber 3ecbHeinformatton eintrat. Sie ico^ren |)aie erifJirten bamatö nt(bt unb erfd)ienen trf} lange ßcit nadi^er im .Sreibemcer. 3?icfenbaftc ©aurier mit ruberförmigen Saugen unb flicgenbe ©au^ Tier finben ficfe in ber juraiTifd)en t£pod)c in großer 9J?enge unb »erfdjwinben in ber barauf fofgcnben ©potbf, wo fie burd) ungebeure Sanbfaurier erfegt f«nb, »on benen fid) feine ©pur jupor finbet, unb bie, iiaAbem fie lange 3eit für fii^ allein bie ßrbe be= pölfcrt Ratten, ftcb gtcidjfam aümäblig bcriieren unb nur Ärofobile jurüdlaffcn, bie aber »on ben jcgt Icbenben fe^r perfc^ieben waren, ©o Berfd)Winben oud) bie Sritobiten, bie 'probucten, bie ©piriferen, nadjbem fie fid) eine 3fitlang in Menge »orgefunben Ratten , nadi einanber. 3buen folgen bie 2lmmo-- niten unb Sclcmniten, unb befinben ficb befonber« teicbli* im Suramcer; bicrauf erlöfd)en fte »oUftan= big, nadibem fte allmäblig ibre 3Irten peränberten, in bem 9)2omente, wo aud) bie Äreibebitbung aufbort, ©ämmtlitbe nacbfolgenbe 2'?olluSten nähern fid) mebr unb me^r ben in ber gegenwärtigen tSpodje lebenben an, wooon d bamal« feine ©pur gab. 2lebntid)e llmftänbe bieten unä bie ©äugetbicre bar, unb bie »erfcbiebenen Drbnungen unb Jlrten er= fdieinen nur allmäblig. Sie erften ftnb nur ftbwaie Seuteltbicre. l'ange 3cit na(^()cr fommcn bem Sapir analoge Sitfbautcr »or, beren erfle Slrten balb Ber= fcbwinben. Siefen folgen anbere 2lrten ani ber näm= lidien (Gattung, bie fid» in Oefcllfc^aft mit anbern Xbicren — bem iK afi ob on unb Dinollieriurn, finben, bie beinat»e fogleicb für immer »erfc^winoen. Später fommen noi^ bie ®le,p^anten, unb jeigen ftd) mit ben reigenben Jfiieren, ben 9lagern u. f. w., fcren Ülrten blop nod) baä SJorfpiet »on benen |tnb, bie gteic^jeitig mit bem SSenfdien crfcbeinen. alle biefe auf einanber folgenbcn SSeränbcrungen in ber 3leibe ber Sefen flehen mit gropcn Umwal- jungen, bie auf ber Srboberflädje Statt fanben, in Sßerbinbung. 3»t SWomente ber burt^ bie Bewegungen beS Sobenä erjeugten Äataftrop^en ocrfcbwinben bie gamilien, (Gattungen unb 2lrten organifirter Äörper, i»elc^e bi^bcr eriftirt Ratten. 3'i ben barauf folgenbcn rubigcn Momenten entwicfeü üt^ bagegen bie neue Drganifation, bie ftd) mit ben neuen atmofpljärift^en Umfiänben unb ben neuen ?agen ber 3fotbermenIienen (§. 156) u. f. w. in Uebereinfiimmung finben mup. Siefc Sctailä, welche bie Seobac^tung ju ber gr^äblung ber bciligcn ©dirift bin^ufügt, fjcben in all= gemeiner Ucbereinfiimmung mit ben J^atfadjen , bie ft'tb barin furj angegeben finben, unb »on cenen fie blop bie Gntwiilung ftno ; bie ein;ige @d)wierigfeit, bie ftc^ barbieten tonnte, ifi biejenige, bie ftcb «u ^aä SBort Sag fnüpft, wcld)e« glüdli^erweife iii^t ein= mal in ben Slugen ber gefegücben SJiditfr feit bem beiligen SJlugufJin bi^ auf unC- in ber SBirtlicbteit ben SBertb JU baben fcbeint, ben ibm bie Sßölter natär= lii^crwcifc bcimeffen. Siefer SluStrucf fdicint auc| Wirtlid) nur ali Sln^eige rclatioer iJpocben — aU 3)?ittel, ftc^ »erfJänbltd) ju macben unb bie Drbnung unb 3lufeinonberfolgc ber Singe, bie plögti* er|}an= ben waren, beizubehalten, angenommen worden ju fein. (ii ift in ber ibat ttar, bap bie aUju umftänbliiSjen, tategorifd; burcb 3a^len angegebenen Sctailö, welche jwar bie SBigbegierbe einer fleinen Slnjabl Seute bc= fricbigen würben, »on bem gemeinen SlÄann, ber boi^ aucb ein Siecht an biefe wtd)tigc Unterwcifung ^at, Weber crfapt notb »erfJanben würben. 2Bir felbfi ge= braucl)en oft nod) »ertebrtere SSittcl unb SBege, um 2lUen »erflänblidier su werben : fo fpred)en wir j. S. »on einem 2luf= unb Untergang ber ©onne, »on bem (Eintreten biefeö ober jeneä ©terneö in ben äijeribian u. f. w., obglei* wir ganj gut wilfen, bap man ber Srbe umgete^rtc Sewegungcn pfc^reibcn muffe. ©eologifcben Seobad)tungen jufolgc ft^eint jener ülusbrutf »on Jagen (Spotten bc5eid)nen ju foUcn, weld)c lange 3citperioben barflellen, wo»ort jcbe üc^ auf ein gewiffeS ©c^öpfungäfofiem bejiebt, in welchem eä »crfdiiebene Formationen »on SSefen, fo wie auc^ ein allmäbligeö Srlöfd)cn ober Stuöftcrben berjenigen gab, welche suerß oor^anben waren. 3fbe fcriobe beginnt mit einem beutlid) beflimmten unb burc^ eine Sataftropbe, welche bie fcbon ju»or auf ber Srbe beßcbenbe Drbnung ber Singe umftürjt, marfirten befonbern Saturn; fie fegt ficb mebr ober weniger lange, mandjmal burcb bie nadjfolgcnben Cfpocben binburd) unb oft biö jum 5rfd)einen beö 2)?enfci)en felbf} fort. S(< liegt uatb ben Sorauäfegungen ber aSiiTenfc^aft, ein unermeBlicber 3eitraum jwifcben ber SilBung ber erfien glögablagerungen unb ber Stl= bung ber legten, obne bie3eit babei in SJec^nung ju bringen , bie jum gefiwerbcn unb erfJen Slbtüblen ber ^])lanefmafren nötbig war. 3n biefer fangen 3?cibc »on 3abrbunberten, bie nur ein augenblicf in ^er^Swigteit ftnb , t)at bie (Srbe bur* bie Sewegungcn jeber Slrt be« Sobenä unb burd) bie »erfcbiebenartigen Sebimentab= lagerungen bie ©eflalt angenommen, wie wir fie jegt febcn, unb fid) cnblid) jum 2Bol;nort für ben a}?enfd)en, für wcld'cn ©Ott %ü(i eingeri(t)tet i)at, jubcreitet. '^nl}ait9t}etiHd>m^ bet !9lmeraIogte. atStrmf (Sctmcit ^n^(S) 246. aderetDe 318. aclionit 25». acftrflein 282. Jlflat .11 j 316. JlKgluiinütcon otet Siifomntfti' ■ " ' igocmen 6iit(^j 245. 295. aiaunftcm 29j. aibit 319. %\aba\in ®l)p6ulaba(ier 295. Sol alabafttc :112. aitahen, roie man ijre ©tgcn. mart fifennt 2b3. auuminuic, ».tfdjiebene 273. aimant.n 321. ainajontnilcin 321. ambta, Btlbe 307. ametifl 3i5. amiant, ton v>ai feine SBica« famtfil Ijerrüjtt 249, SRuii 327. am.anil)oil5 3«. ^tmniuiiitiF, ^r^ittef; feine ©egen^ »an jii eifennen if. ammo» niafioli) 263. ammcniuraldun 295. iümmcn.or|a:j 29^. anaiiifc ^tt Mmi-raricn 264. — iDre Sitialudiujig 266. — il)re Ci«cuii;cn 268. anaia« 273 2b5. anoljjn 276 322. ar.Bltf;. 293. 3ln9l);rit 294. anlltben BtmiiTct ÜKnicralicii an in junne '^9. amimoii 2.?b. — wie nun feine (^eßenmart er» — ftmr lierbintungcn 273 2b6 292. 5lnt^r,iji: 3U3, aquümarm 322. artogomt, ftine ©tuppirungcn — liefen ein Stifpiel »om Di. morptitöinuö 239. — fcijic (ä^urutitre 309 312. atfeniate,t)erfd)iel!rne 273 287. arfenif , Miiiel, ferne Sitgenwan jn ettennen 262. — reie et (t(^ in KriKolut finSet 273 286. arftnittieö '287. arfer.ittobalt 286. anenilmeffl Oiüdjnidettieäi 2-7. aneniticute unb iijre SSctbintun» flen 273 274 25?. arirniiire 273 Äü. ait,_tie 'JJiineialien 8U (lukiren an, mincraroflifiiie 271. a«t.e(l 327. — feine Stiullur '256. afdje, Qtiim: 314. - atomenformcln 267. atomg.njK^t ^66 270. augii 326. ^tunpigmem 293. aim.t 276 3-24. ajotate , Wie tijie @egenw«rt tnf« txift roitc 262 263. ajotatp, ttie fie in bei 9?a(ur Bot» toDiinen 301. aSarpt, TOiitil, feine ©egenmiirt ju erteil nen 26.4. — feine Brtbintungen 275 293. San) 314. Safall 281) 320. iBaf),.«in, mineralogif^e 272, »erg«lou 314. Berggiün 323. «erglri)|taU 315. »erhbl 307. S.Tgfeife 307. »etgiDeer 306. itenjTOad)« 307. Bemfte.n 307. »anfteiniäurc 307. Benhitriiio 276 323. »en)U 322. !err.)ilrrbf, »ie man i^reOfeoen« H)..u enmiit 264. Beflänbigreit Cer Joim bet be» kpiin üöipiT 226. Silbungin, toruUen|6rmige 244. — DaaTfötmigc 245. SSimsftetn 321. »raminftiin 320. »lau, SCIjenarb'idje« 286. »lei, liiitbirfung feinet ©egen-- wun 263. Siei, atfiniffniireä »[eioipb (Mi- melesoj 273 267. — d)ronifüureö 284. — moii)bLanidureö 273. — pljoöpljorfoure« »leicritb 288. — leljUniaure« 314. — 2liiüii)|i bfffelbm 265. — caiiacuifautfö Öleiotiib 284. »leierj 290. »kiglunj 29U. ölcnec ,90. »l piöljten 315. SH.utftein 281. aopnttj 282. »omteii, »urtoniftf)e 245. iBctate (.boifaure ®arje;, roie man il)re ©cgenraan eittnnt 315. Sorot 314 offer^altige 314. Soiarfni iöorajit — feine Sleetiiciiäl 258. Soro.-Stlitate beS Rolte« 315. SBou SBraii inftnn 282. 322. Sraunfoljle aiewftmi SrlUunt 302. Srom, erfennen feinet ©egen» man 263. Btomcaltium 298. »rominagnifium 298. »lomfiibec 298. — nuiürlidi »ottommenbe 298. SBromsiat 298. Siüj), feine »etfcijiebenen gor» (JaljfCon 315. ({aiociiale, toie man i^r !Bot» Ijanbenfiin cnibt* 262. — terit^iebeiie «i ten berftlben 309, fforbonafe, ptiämolifi^e 309. — i^oo-.boebtiidpe 309. ßorbüie 275. Bainaiir 320 276. (iarpgoiiil) 323 276. Saijiteiit '285 273, lieieni 3'2« 277. Senn 322 eenum, feine et)arnrtetc 264. — Kine Sietomtungen 322 3'28. dctufin 298. 6i)altol,tl) 274. (Svoltcfm 274. eOamDifii 323 276. e9aialieieberlrblofenß5rpcr225. — ber Pirfi^ieoenen JtrijfiuUgrup» pcn 233. eijirafoi 318 e^lor, %i.iei(S)ea feiner ®eoen» man 263. — (eine (ärifiens 296. Ulliorblei 29b. Ulnorcalcium 298. (ä!);otiie 323 2iB. ÜDortteibt 298. Sidoilupftt '298. UOiormjgnifium 298. ISlJlotnatnum '293. läploiopül »& 6iMot(iuetf|ileet 298. «»lotilibet 297. Sülotüre 297 275. H9iürroaiTn|4ofTi,iure 297. ÖDrom, niie man feine ®egen» man eifennt 263. Chromate u. eijromile 284 273. ffi9romtifen 284. l£i)roiiigeib 284. liOtomoifer 284. l£i)n)iobtr.U 280. lipHloiiiO btr SBulfane 325. üpnjujlii^, orientaliinet ;i81, lSl)n)fopraö 317. ßöleftm 293. * «oiotabaa 279 297, 6rnl)loiiit 285 273. eiofoifit 284 273. »au 318. Denbnien 244. XiaUage 325 277. I).al,„6.ie 274. riaaiani|1uub 302.' DimovpDiSmuä 239, Diopfib 277 326. Diorit 320. Disoniose 273 287. DiftOen 276 318. 2)obecatber, boppelt p^tamiba- le« 232. Iioietii 3/0 327. Dolomit 309 313. Spl)orfaure« '274 288. — f^rocielfaiite« (iii(enöt9b59« biatj 296. — «tfenitiaute« 274 287, eifen, Bonobinfaure« 284. eifinrtje, »endjicrfne 273, fcfenglanj 273 281. üifenooiitiie 282. «ifeiioiub 281. eifenort)M)?Ctat 282. eifrnotijbm, toljlenfaute« 313. eifeno)i)buloivb 283. eiftnl*tel,.j 284. Sifenfpai^ 313. (SieifeUer, natürliche 300. (Siafticität 256. eiufticiiitSaten 2.56. eiaitnt 307. (Jlei 258. eiectroflop 258. ei.menie, il)ie Softr 225. emfteOung b. belebten Äötper 226. iSpitot 322. (fpfometfülj CSpfomitJ 296. erbe, englififje 318. — tömifHc 308. — grüne 323, — italieni|d)e 283, — »ercnelet 32:1, — Don ©ienna 283. etbped) 3U6. ng unb ®pgenfionb bet nitcotio 27u ' berebtcit SRalargefdiii litiiunj, bfgro Äöiptr, Job — unbegtänjte, ber leHofen flöt« per, ätrfiiirung 226. Samilien, min.ralogifiSe 272. Sorben, obeifläiJ)liil)e 255. — wefintlicf)( 25b, — iufällige 25.1, iWlT^ii 301. grterulaun 295. gebei^arj 306 307. Sebeifalj 295, gelbfpat^ 319. — ebier 320. — glüfig« 320. — prismoiifdjer 319. gettigceit gemifTec SKinetalien ■258. geuer, nalürlii^e 307. äcuetopal 318. gcuerfieine 317. glerfenfieine 321. aimtenfieine 291. gluot, wie feine ©egenttort er« fannt wirb 263. — feine »erbinbungtn 298 275. S^lupicülciiiin 298. glnorcerium 298. nluotvHMUm 298. glu^lpuH 298. Hontamen, jeurige 308. gorm, unweiemiKDe, ber leMofen 4lörpct ^25. gotm.n, befummle, betbefeblen «örpet 226 gotinen bet «inerolien 227. — primuioe 238. — regeimäiige, ober ftt^fialle (f. «.pifjUtJ ■2'27. — juiaUige 243. — U..0 Urfaiben bet SBetänbt« tungen ber gotmen 240, Jotmen, perfc^ubeneunregelmö» *ige 243. goriiiperanterung btt lebtofeii Sijrpet225. , guigutiie 315. Sumatoien 3Ö1. @abbio 320. 57- '-■^^•'-- ■ ' Süinexaltt^u. iBeft 3116. Oo^nit 273 280. @alme9 calxnio») 277 313. ®ong, Btfinition 277. ©ort.ntrK 318. ®ii« . foStenfaure« 309. — fdjtBfftiigfaure« 2H3. fflaituiiBen, n intralouifi^e 271. ©elbbicie.j 284. »roten 245 ffierudi Hilf (Sefi^nKiiI ber SP!i» nmlicn 259. ®tffO tcr ©vnimflrif 238. fffung 26B. ®en!i*t, fptcifif^e«, 257. ®cv(t' 3UI ®.cberlit 309 314. ©Iiinj in 'Knftalien 254. ©Imueifrafiem 281. ®lonstot)It 303 ®lonjtobalt 287. (BiaMori, roijtr 282 @ItTf*er 300. ©limmcr, ftinf SBitfuno «uf iii iiäli 2-b2. — ffinf !(?o!iir 280 323. ©limmfrfdjirffr 316. ffineif, 3)efinilion 320. ®(il6 278. — ffint ännjfnbung 278. — flroutä Cf- StUurictJ 296. — tDfifttö 296. ffiiMiiomcier , »»rf^iebenc Ti8. ©öt^ii^^trat 279. ©ronot 321. — fi)Mf*er 321. — orientorifdier 321. ©ronit, Dtpnilion a20. ©rov^il 303. ©tau-Brounftfinfrj 283. ®rau«®lJit«8lonserj i9i ©loffalot 276 321. ©nibfnga« :i07. ®tunbforiii 247. ©rün, SKimmann'Weä 287. — ®*ttl'i(i)eä 287. ©rünfrte 276 323. — eon Sfrona 323, ©riinfdiib 323. ffi?p« 294. J^darfotm 245. *ä«t 267. 4iat*ftln 307. ^ouJmannit 279. *tuIontit 277 3'«. J^ilingerit 323 .^olj, biluminöfe« 305. — »ctönberte« 308, ^oUjinii 285. ÄornWfntif 327. «ernfilfwi 297. «««int» 321. ^volomict 316. ^Ijwate, Ble man i^re ©fgen» Bart crtrnnt 261. tvtwlit» 276 32-2, *9btop6an 316 ^9Pot^fff übrr blt Bfrnelitcning btr ÄrpOatI« 247. Safpi« 316. 3a«ral« 273 286. ailflren , ini^re« ibb. 3f»mer;>^iliinil 239 268. Sali, Sntbedung feinet @(gen> tüort 263. — feint natürfitden Satje 301. — faltielerlaurr« 301. Äaltftlbfuatb 276 319. SoK, ÜBiitfl, i^n ju entbeiten -pfeifet 311. — flujfaurer 298. — I)?trauri(*et 311, — foblenfaurer 309. — Ifbenbiflpr 'Ml. — magfrer 311. — ppöpöorfaurer 288, — fdinKfcrfourer 294. — ungflöfctter 311. flaltmfrael MO. RalKpafI) 310. fl.ilffifiii 310. Jtalltuff 3 0. Saolm MH 321. flarat, al« (?i»i*t beim Dia« manttcrlauf 302. Sarfimtel 321. Sjmrol 316. Äarflenit 294. flaffnauge 317. — frine Änroenbung 317. — SBittung r.uf baö iiilt 254. flerme« 274 286. Re:ntorm 247. Rieffl 315. Riefderte 315. Siffftgalmei 325, SlJlJen, mineralogifi^e T.i, Rnollmfltin 317. Äobalt, etrunnen feinet ©egcn» wart 263. — arfenitiauret CÄo'al'Mut^e) 271 287. — fdiroefelfouret 296. Sobaliblütöe 287. Äobaltglam 287. Robaltin 273 287, ScbalHir« 287. Robalilflfut 286. Robartoii)*, atfenifiauteä, 287. flodjfalj 297. Äcble, magere, 305. Roblenfäure 309. Ro^renfdJifftt 304. Rdljlenfioff, (JntbecJung feiner ®egeitn)ort 262. — feine »erfdjicbenen 3"|länke 275. — S6aroItere ket »etfi^iefcenen ancn :«2. RoSIenreafferfioff 307. SoblentrafferficITfäute 307. Rote 3Ü4. Rötpfr, beteble unb unbele''le 225. — naiürhite unb tünflln^e leb» lofe 2iä — unbelebte, otganlfi^en Ut» fprung« 226. — eleciro-politioe 260. — ereciro-negntioe 260. — fefle, melaaii(Se 2^5. — fcfie, ni*l mrtaniftOe 225. — gasförmige 225. — tiopfbnrfluJTige 225. Rorunb 273 28Ü. Äräutetjei*nungen 214. Ärribe, i^re SleOung Im glöj» gebirge 282 310 Äteibe, SJriontoner 325. — »fife 310. Rreujftein »on b«t Bretagne 243. Rtonen iö». R'politb 299. XrtifiMi, SegrIfT 2i9. — ibre öinlbeitung in fei^« ©ruepen 233. RrbflaOe , i^re ©ruppirungen 24 1. — ®5(temt)eran»(rung 2)0. — tlifaAen Urtr Variation in je» bem Evilem 240. — ajetänberungen an kenfeften 2-i9. £n)f)aae, nie' man biefelitn flu» biten foH 228. Rr^flane, We au« i^tet Botm gefbrnmen unb unbeutll^ ge» tpotken (Inb 242 RcvflaHt mit einer oket |l»ei Xf fTattlon««ien 252. Rti^ftaae, abgeleitete ikci feon« >4tt 247. Sttdlarte , anjie^enbe mi atflo» S^■n^e 253 — ibre ®(ft6e 247. RrpflaUff™ 317. Rrniiangruppen 233. Rt\)ftaaifatii)n«'Sfiem 233. Rr^ftjUwinfel, ba« äSeffen ket» feiben 2i». Rugelgrant son fforfifa 321. Rugelporpbii oon Sotfifa 321. fiupfer 279 ©fgcntoatt et- 263. 274 — pbo«r6orfaure« 287 274. Rupferglo« 292. Riipfttglnns 292. Suffertit« 292. Supffrlafur 314. Äupferorij^e 273. — (cljitnfauie (TOalai^it unb Surferlafur) 314. — fdjrctffKaure 296. Sabrabor 319, — feine Sorben 255. üabraborfetbfp.itj 319. l'oger, lefiniiicn 277, Lspis-I.azzuli 324. Onfurftein 324 Paugenfalj, mineratifiteä, 314. Saumontit 276 322. faoen 282. totuinen 300. Sajulitl) 324. Pckertieä 291. fexeropal 316. tepibolitb 323 324. Cignil 305. S.monit 282 273. Citbitin, toie man feine ©egen« »art enibeift 264. — eubftanjen, auä benen man kafftibc ^auptfäd)[i($ «utiie^t 319. Cöt^toSt 260. Ludus Helmontii 216. SDlognefia, •Kittel, i^te ®egen> matt ju ertennen 263, — botfaure 314. — foV'nfoure, oket ®ibbertit 309 314. — fdirotfelfaure 296. TOagncflt 277 32-5. TOagneieiftn 273 279. TOagneleiienfifin 283. 9K«gneli«mu« 2.b8. TOagneitie« 291. •ffialitftein .116 317. TOaiUeAcrt 287. OTatadjit 314. üJiantflficine 317. TOangan , Stfenncn feiner ®egtn» iparl -^63 — feine Dri)ke 273 283 — p^oSp^orfau.e« 274 '288 aSanganate, »erfiiiebeiie, 273. DJanganblenbe 274. OTanganbtjperorijb 273 283. TOanganit 273 283. TOanganit^pbrat 279. Snanganfpat^ ( Rieltlmangan ) ÜHareranit 321. SWarfafit 291. TOarmolit» 326. Warmor 311. — feine oericftiekfnen Brien 312. SKatmor »on Satbifllio 295. — tM>n Sergomo z95. a)!eerf<6aum 325. OBclanil 27« 321. !Kelap»ir 320. ÜRenilit 317. Wenntge 284 273. SRergel 310. — «nal»fe befTrtben 264. TOefctpp 276 3'a WefTing 290. OTeieiteifeii 2H1 SSeteorflelne 281. ■Kiargsrit 293 Mimiti., 273 287. SRinerallm, Definition 22E. — (»re «nalDfe 264. — ijre (temifije nnterfu(Jong 260. — I^tc eintfeirnnj 270. 5Kinet«tlen, i^re ■p^pfKatifi^en eigenfdiaften m. — ibrf Sufommenfijung 259. — Bef^TCibung ber ttitttigneit ancn kerftiben 277. gjjin.raltraffer 289 296 300 309 314. smiOPitel 273 287. TOodiafteinc 316. «Wofrlien ;109. 3J!olvbkän , wie man ftine ®e» ttjrt entbrrft 263. — ülerbinkungen feinet Säure 273 284. ÜRoiDbkänit f ©(^ttefelmoIvbbSn) 2111. TOoH''känA(anj 291. •IRorBbbnnrie« 291. »Kolpbrnnfäure 284. OTon'flen 320. TOcioSagat 316. >lR5'ttI 311. TOfum .307. OTülllfltinquarj 316 317. Wumierbalfam 307. TOuriaMt 294 S»amenäoerjti(fini6 floffitta' tur) -.72. 91op»t6« 307. Kniron, njie feint ©tgenluart ettannt tuirb 264. — feine Salje 2H6 297 301 314. — ro^lenfau'e« 314 — fn prterfaure« -'Oi. — fatifaute«, oker Ultlornattlum 297. — »ifferftfit« f*»efetf. 296. 5?atronferkfpati 314. üüafoniDkiat , f*ttefelf. 296. 91ebenrreife 254. "Rem 314 ÜJidel, wie man feine ©egcntunti erlennt 263. Sliittripb, orfenitfaure« , ober Wirftloder 274. — fiefelf. oker pimelil« 323. Jüderfie« 287. WKfilocfer ili. Mieren , rrijfiaainif^e 244. — ki*te ober einfalle 245. Obnbian 321. Dtfer, rotftet 282. — gelber 282. Dciaeker, »erf($iebene Stten kef^ feiben 229. Diengalmei m. OUvin 325. Omt 316. Dpa! 31.5. — feine Karben 255. Dpaltuffe 317. Dpetment 293. Drtnungen, mineralogifeje 272. Ottfioriaa 319. Ödmium 277. — mie man feine ©egenmatt er« lennt 263. — feine 3}erbinkung mit kern 3rikium 286. Dri)kation?flnmme 260. Drpke, ijre 58. _ kr« Uian« 288 5Ili)8|)^crt«ccnj 255. fS5o«fl)or(öutf , i^rf ÜSetMnbun» g«n 273 2dX. ^ihtlTlt 32B. ^)i(ir«min 2?7 S26. ?SimtIitS 276 323. ^iitiiit 2!*. piotin 277 fSItrnofl 273 2R0. ^oloriiaIioii«lJJintft 253. PL.l?fiii(II 2S3. ^JolpÄrriSmu« 253. ^o(qniDT)>^i«mu« '293. »oimr 320. $or}eUuntr.-t 321. yorjfaanit» 305. ficutifit'Slau, notürlii^c« 288. ^rfujifdj.SRoiS 282. yriämen, Dtrfiiet'fnn Mrt 231. — i^rc ©TuppiTungfn 241. 5totcgi)ii 316 320, yrouOit 2a3. 94tml 299. ^Svramiben, peiWiettnft Ott '231 23'2. ^)?ranolitl| 277 326. y^rit 291. — wiiiix 291. «PDroIufit 273 '283. ^Utomorptit 273 288. fnnitn a26. ßaoTj oter BergfrijUnII, fin Beifpitl pom i^ombotbrifc^en ©Dflem 2.13. — ampenbung 3(7. — StfdiuiiBäinb« 230. — S^atotteu 315. .- bidJte ©truflur 248. — boppelK ©ira^ltnbtf c^ung 252 — mufcSeriger »ru(S 249. — ajorlomiHfn 31ö, Ducctri'l'"» Injtii^m fdnec ®t« gtnmart 263. — feine nalürliiSenffiiiroritte 279. — feine IBerbtnbungen 273 274 27.S 298 üueifHlberioriiftj 298. OmOen, geicö^nli4e 301. — tporaie 301. Moubigteit gemiffet TOiterotlfn 258 Slouf*geI6 , gelbiä 293. — tclbe» 293 Slonfenbobetaeber 230. Sleafgor 293. 3ietuciion«fl»art ertunnt tpirb 263. — feine natürlit^en Setbinbungen 314. ©trontianit 314. ©trufiiiT, regeluiä^ifif 247. — unregelmäpige 218- Strufiur, Perfi^iebene Arten 248. ©uccinit 307. Sulfate, wie man i^re ®egen. mart erfennt 262. — ibre arten 275 MS 296. Su'füre, Srtennen i^rec (8egen= tpart 262. iijem't 320. ©Dloanit 296. (rijitiin 298. Spii»iu«fa(i 298. ©«mmetriegeffe 238. Xabelle ber atomgereii^te 270. lalf 277 3-2.5. 2:antal iinb Sanlafate, S^araf' tere 262. — arten 273 285. lantalfäurc 262. ZeUur, «öarattcrc 26i — oebiegen 271 296. — feine SBerbinbungen 274. Sellurblei 274 296. leUuifilber 274 296. Idattit 276 32'2. Stjatfoiften , tsef^e bie ®runbroge ber«ri)(lalIograpii« bilbeo2'». Ibenarcil 296. I^eorit ber atome 266. Spermen 300. Jliomfonit 322. Jb<"ie 276 31.S. Sbcnerbr, »ie man ibre ®egen. ipatt erfennt 262 264. — ibre Herbinbungen 273-276 281) 319 Ibonerbefalje, »etfijiebtnt 295. Zbonmergel 310. Ibonft^ietet 280 Iitan, Iitanote, Sitantb« 262 273 285. 2opa« 299. — gebrannter 299 — orientafidtct 280. Sopfftein 326. Söpferers '290. Surf 308 SCratbl 3-20. a:rope$oeber 235. Iremolitb 277 3'25 327. Irimter 243. Zripban '276 319. Zripllt 273 -im. _ Xrippel, ber entjunbetta Stein» loblenlager 305. Zunaflein '284. Zürii« 288. — _;; 276 3'21. feine ölettricität 258, Zvtia 290. UltraoMTtn 286 324. ng, - (laUe IC 240. 93anabinb(eier3 284. Sianabinlt 284. Sunabium 284. art 272 »artolite 320. SBauquelinit '273 284. Seiänkerungen, bie an ben fiaUeii cor fi<* gt^en 22) Berbrebung 24'i ffiergtöSftung ber Körper logifi^en . '2'25. ber JJiijiiaac »on »erf^iebenen !8er»it bct SMinetalien '2.'9. 3'2'2. SBjdifcn, begränjtiä unb »on innen be'au« , brt belebttB ifötper '226. JBalttrerbe 318. SBörmeunb Saite, erjeugt bitriS bie 'Kmeralien '258. ÜBoJT't '299. — »ie man feine ®egenttart in brn Sö.pern entbfdt '262, 5BajTerfioff 299. SBebilerit 296. aßfifiniifeldea 273. aßeififtfin 3'20. 'lüftter, fdilagenbe 307. äüiMutb 286. — wie man feine ®egenlBfltt cnt» bedt '263 — feine Serbinbungen 273 320. SBit^erit 314. äßolfram 273 '284. üßürfel, i?r^fiaafi)|lem, btm et angebört 234. gttria (3ltKrerbe), 5barafiere2fiJ. 5)rtria, ©ubjlani, tpeli^e biefelbc emf^lif^t 3'25. 3ei(t)en für bie Sufammenfefung 267, — tiefelfaute« Co'«' 4lit|el80l^ mei) 3'28. — (oblenfaure« 313. — fitmefelfaureä '296. 3intblenbt '290. 3mtbliitbe 314. 3intgla« 3'2H. 3intoti)b 313. — barii* fobfenfaure« 313. — rotbe« 284. Sinffpatb 313. 3inn, niie man feine ®egen»att erfennt '263. ^ . — feine Srs«(©tannibe) 2732»). Sinners 285. Sinnober 290. 3lnnMbb 273 283. 3irfon 327. Boidi 276 3'22. 3ünfte, minrrnlogif4e 271. 3ufommenbaifen, gomien bnr*, 245. 3ufammen}ifbun«r 8?™" Struttur biirii,'2t6'248, «Srtc^tc^iflcr bev ©colo^tc. lifrfifr Ihätiflfeit 380. — tur* ffinc 2ßaiTftfIutb ftjciiöf 371. — »on «ort IC. in ttn gttn 3Bf. — im giipmaiTcr unb TOffr, ilirc »cWofftn^eil 368, atg-unb, burd) erbbeten «ibilret 336 342. abriotluns ber grbe on iürcn gieren 330. Slcina, ron ber Sfme geff^en 3^9 341. ämmoniten, ifire arten 3»6. — im •Wiii*et(ar( 404. — im fiaä 4116 — im Oo(itl) 408. — in ber «reibe 4)4. Amplexos in ber bebonifcfeit Sormatlon 398. Slmitflbalpibe, f. -Wonbelfieine. anbefit, f. Xxaiifit Anoplotlienum im ParifergijtJä 416. Slnf^roemmunaen bct gliiffe (Delta) 358. — ältere 407. ngere 4' ofe Bei •II. • barin 358. orßonii(i)e Ueberrcfte barin 361. Hntfirasit 398. at)l)anit ober Piriinfiein 4'26. SIrgiotit unb IljcnDorpljnr 397. äirtcfe, TOebififationen ber ®anb(leinc 390. — entl)ülten frembe ©ubfianjen 397. — auä fia« 405 407. Asaphus bejeicfinet bic alleren glB^atlagerungen 395. SlfAe, »iilfjnifdie 34.^. aiJarte beieidinet geroifTe jurafifc^e ©ttjic^ten 409. 91tlanti3 untergegangen 337 aimoft;(i:ire, ijre Sinmirfung auf bie 0ie(lcine 351, aufr (jtung unb aScnütfung ^er Srbf(f)i(^teK 375. augifueftetne, finfletrunwene 387. Suäbrüdie, Bulfanifie 339 34.b. — unterieeifijie 340 343. — beö Sefu»« im 3al)r 79 339 auSbe^nung ber S.inber unb TOecrc 331. aiufleni im 4>aubtrogenflein 4(17. im DrfoibHon 40». 3J,infe, Radie, ..n ben Sl(ien geSilbet 338. Snren unb ^i)änen in ^Sblen 338. iPafalie, ibr bultanifier Urforung 381. — ibre (Sinn;irfnng auf 9iebenge|ieinc 383. — iftre 9?atur 386. — i^rc berfcfiicbcne aitec 4?7. Safaltbamm 383. Sofartfecfen 381. aSafaftg.inge 382. 93ofaItl)ügel 382. SafoltaBIagerungen 381. »afaltnrotte 3H4. SBelemniten im Bag 396 407. — in ber Sreibe 415. Serge finb unbcbiutenb in Sejie^ung auf bie Srbtugel 32a — bur* (Jrbbeben eingefiürjt 3:)7 342 — »eranbert burrft atmpfpl)ärifd)e 2Btt[ungen 351. — — buri^ @eroä)Ter 3i2. — o6genü?t auf i^ter Oberfläche 392. Sergformen 332. IBerglall 399. Siegungen bcrftfiicbener tager 378. SSimSfteme in ber Jra(fi>)tformation 384. »im«fieintuffe 34i. aiij, feine SBirfung auf bie ®e(ieinc 352. äSomben, bulfünifdie 34.5. SBofdiungen, »erfdiiebene aeO. . BraJford ilay 407. Sranbung ber 'Keereöirogen , ijre Sinniirtung auf bie Bü(leii 357. Söraunfoble f. t'^g^ite. . Sreccien, (?f(fiiine 497. — itnodirn 421. Sua^ »on 3at!a 348. Uolomiten, »pflansen in ber Steinfobtcnformatlon 40O. Calcooi» in ber bebonififien SSormation 398. Sulcit^ir, Sal4ift 426. Clrmep« in btr filurifien gormation 395. ffantal, feine 91«tut 385. Caral rag 409. Sarmogiie unb drau, iire ailul-ialbilbungen 422. Uementaiion erflärt bie llmreanbtung 391. Ueriiljienfalf 416. SibPlin ober .Ribiebelmarmor 426. eblormafferftofffjurc erfd-eint in Curranifiet Sbätigleit 34a Sol, gS'orie, Jbor 333. Songlomeralf 3S4 387 388. Soniferen im Softfenfonbftcin 401. — — SCriaä 405. — — fia? 407. — — Doritf) 408. — — Obern 3uratarf 410. — — aßölbertbon 413. — in ber «oIoJTe 418. Soniferenböljfr, beren Sivnftur 418. gonlinente unb 3n(ern 331. — cbemafige 374. Cornbra.cli 407. Siiproliten im So5(enfanb|1ein 401. Craj 420. (Jiicabeen im Jriaä 405. — — 8io« 407. — — Doliil) 408. — — oSern Surafatf 410. — — Sffiärbertbon 413. ot ung 1 Sidljauier, fo(Tile 417 418 421 422. Dite« ober farag.inge 317. DttotDlcoonen, Slnfang ifirer UeBerrcflc 415. I!i(oi!)Icbonenfiörjer, beten Strutiut 419. Diluoium 421. — bfiTtu ilpodie 447. rimen(ionen bc« (Jrblörberä 330. lliiioilierium in ber TOoIafTe 418. Eiorit, feine »eidioffen^eit 38.5. — feine verfdiiebenen ernttinungen 427. Dolomitbilbung butt^ Bafalt 383. — — S:raBtige|}einc 386. — — SRelar^^re 387. — — Oranit 387. Tome, buKanif^e 344 346. Domite im Srad)t)t 384 426. Bomitg.inge 383. Eünen, i^r Scriauf 352. einfentung buffanifdier Serge 342. eintdcilung, geologifdje, »on .^rantrei^ 430. eiöbrud) ber ©een, iitxe Slßirfungen 354. ererdanten , ifire epod)e 418 422 448. (ängpoj ober Defilee 334. «ntblöfungen, burd) ba« SBaiTet erjeugt 353 391. Squifetaceen im Soljfenfonbfietn 400. — — Oolitö 408. erbanjieftung 329. erbbeben 336 364. erbe, ibr abgefonberlfein im SHaum 329. — Meiief i^rer fffjen Steile 331. — i^rt innere 'Bärme 330. — i^re milfferc I)id)tigfeit 330. — ibre Jurunft 448. (Jrtföroer, bellen «orm unb Waffe 3'J9 364. eibrinbe, ibre Sufammenfefung 393. (Sr^ebungcn, beien älter 433. — — Miditungen 43:). — ber Süllen bon (äaile 337. — boit edituebcn 338. — unb ©rnfungen , ältere 371. — Ijaben Ibäl" «ebilbet 378. — mie mon (ie erfennt 432.- — i^re Siiftemc 432. — — beren «arte 433. — — beren relatise Qpoiin 434. eröebungäteger unb Srdebungätrater 341. ötfallung ber (frbe, beren erfle ilBirtung 366. — ber Caba 346, CSrf*rinungen , curran.fd)e 364. erilager, <5rjg,inge bs.s. ifuntporpbijr 4'^6. Qfuropa , beffcn Suflflnb in l — fein Sufianb in b g.'^lunen 418. Sarnitaut im flo^ttnfanbflfin 400. Sod)«jt(lr SetSatten, kur* ©dimfljunq fntfianben 4?r. — juiommenaffejte 425. grtäblötfe, ermtifdie 392 423. atlfen, gefurititf, fleglättrtt 356. — tuv* älßoflrn Sfränbene 356 392. gftftntiffe mite™ im Mi« 358. gif*t, faurieraitiof 404. gleifdlfitiTer in *o^(en 420. glöfie, ungflifUT«, Mä TOhTifIip)!i 358. giöfaMflgerungcn, tmn alter 393 397 — beten ©tnifrui: 359. giöefc^iitlen bur* gefctimoljfne ©ubftonscn g äluianfd)n)einmun9en 338 — idre Siiurtur 360. — beten 39ff*a(T(nl)eit 361 397. Sle6nli4(eit i ecc*» 367, (ifltiucaen , gotntal — beten Charoftere in lüil^maiTetoblc giiiffc, ifix (?ef,ill 354. — i^re Setfpenung bKt* «n8efi^n.'cnimtc Itütninct 35b. Forest marlile 407 gütmation bet iSofude 3sl — bet Srodjote 3S4 — catnbti(d)f, (ilutiftfce, beypnifdie 39^ — bet terr.il. antr«^ifere 39S — bet UfbetganflSformation 399 — bet ©teinro^en 399 — be« 3eaii»ttfgfn(iein 407 — in Dtfotbgruppen 409 — im 3uto(alt 410 — in bet untetn Äteibcformation 411 414 — in bet obctn — 415 grofi, feine (Sinmitfung ouf bie ffleftcine 376 gumatole, iftrc erdövung 351 367 — So^enfäure 348 ;jut(6cn, Sinnen bet gerfcn 356 422 guSeinltütfe bon «üerififigtn Sljieten uiib Sögetn im bunten g ©obbto 425 ®ofe, tuHanifdie 34b 349 ©««fötmige »ultanifdie ^tobufle 34b ®outt ober blüuet Wcrgel 413 Oebirgäfctlen 332 — »on 9!u9 3S0 ©cbirgätnoten 333 ®fbitg«ftncme 333 ©efüa (et »ergiltöme unb ;Hüffc 354 @ene(t«, i^re Uebeteinftitnmuno mit ben stologifcten Sbatfaäen ®eogonie 449 ®eologie oon gtontteidi 429 ®eii)ae, ©efdjiebp, iljre govmotion 355 ©efieine, on bet Obetflidie verönbett 351 — graäaiiigf , im Stocbnt 385 — bur* edimcljung entfianbcn 386 — tr»(ii.ainiftl)e 425 ©eroäfiir, tlifSenbe, il)re ffiirfungen 353 365 — iljre ilblQHeningen 358 365 ®e«fer bon 3älanb 351 ®latte, Slbgefctliffenbeit bet geifen 3.56 422 fflletftiiet unb CSiP(*oUtn enifii^ren gclSblöde 355 423 @neif , SuOnimenffiiunB, Uebetgong 425 ®tanit, fem llrfrruna unb feine «oiut 387 — fein aettüU 351 — fein einbringen in BttfiSiebene geläotten 387 — feine retfctjiebenen (Sifi^einungen 389 ®tanitgönge 3b7 ©rouioade 397 Gre«t oolit 407 ©reifen 425 ©rotten, f. 4)öSlen. 5Ioturgetdii(i)le. Wrünfanb 413 ®n'in(iein obet Siorit, apdonlt 425. ®iÜnfiein»otbfHJt 426 ®riipl)iten,»etfi<^ 410 — geologifdie »on gtonttei4 430 — bet etbebungen 433 — bet 3!id)iung ber ^lauptgebirg^feltfn 439 — »on Uutopa, toäljtenb bet ©leinloMenoetiobe 441 — — — — — iutafTiftten ^etiobe 444 — — — — — Äteibepetiobe 445 — — — — — ?artfetperiobe 446 Satjflropjen beä (Jrbtörpet« 431 Hegel, uultanifdje 380 404 fliefeletbe, luffe ber ©epfci Sicfilfo'f 416 KiinmeridiEe rlay 409 Sälonb 359 ättete, ibte SSet. Utfoi Bet.. ng 366 "18 367 Slingftcin , bie neutflcn ®ebi(be beä Soben« 385 — feine Sefdiaffinbe.t 426 Änodsen f. ©augeit)ifre unb Utbettefte. floblentogft, il>t Utfptung 370 flofitenfanbftein 400 floraaen» unb "ffiatrepotcnriffe 362 — mehrere geljoben rootben 362 — gilben fid) tn bie Ztopen äutüdgeäogcn 36C fiotoaentorr 409 Äraft, »ulfanifdic 349 Rraiet, ba6 3nnere ber »ultonifdien 344 — in »erfdiiebenen gormotionen 37G ffiroietfeen :342 374 Sreibe, grüne obet J)toritifdie 413 Steibeformation , untere 411 — obete 414 — beten auSbeljnung 415 flupferfdiicfet 403 Rappe ober SüUon 332 Jtüflen, gebotene ober gefentte 337 — lijte Setönteningen butd) bie äBogen 356 fogcr, metatifülitcnbe 388 Ca»a, beren unoufbötlidie« aufwoDen im ©tromboti 344 — in ouägcbreitetfn Seifen in 3«Ianb 346 — mit fie ouf abhängen onl)ält 346 — iftt Stiotoftet in iPtjieliung auf bie att t»ie fie angelialtf n (; — in ®üngen obet Vihi 347 — iöt entroeidienbe« ®a« 349 — i^te »efdioiTcnlieit 349 — alte, ii)re Sennjeii^cn 380 l'apabecfen 34b tabagänge 347 I'coaitröme, i^e gormen 346 t'oren , feine befonbeten ©cbitgöotten 426 ", feine »cfiaffenfteit i ' '"' tignite, i »ie bie Sicintojre 371 lon 407 410 in bet Äreii 413 — in bet OToraifenfotmotion 418 — in bet fubopennmifdjen gotmation 420 Cinien, gegen einonbet geneigte in ben 3»tabetgeit 37; — geneigte 375 _ ifotbetme 335 Söe am SRbtin 422 Suft unb 'lOatTer, beten SEirtungen 364 fuftbulfane 350 Dvcopobiaceen in ber ©tcintotilenfoniiation 401 ■Kabrepoteninfel 362 (Öi'ologtc. sKotrtporfnrifit, aic fit fid) 6iftcn 362 ÜBaBncnrnfalf 403 aR.mniuii) f. (5lfpl)ant(n unb 9)?afiofconten. TOontclflfiiie, b(ifaiti|*e 383 390 426 SDJarmor, flanbrifd)« 399 SBarmorart , turii einfptieang entlianben 387 siR(i(ioboiitcn 418 TOecr, feine r.loticc 3lu8bc!)nun9 auf tfv Site 331 — feine liefe 331 — feine öeivcäung in (JAbcben 337 — teffen llnu«äiinr[id)fett im yimtm 337 — feine einwirfung ouf bie Säften 3fi6 _ taä taJiMfdic unb jutöifdic, turife (finfenfung be« Sofceniä — unb Sern bet ®teinto6renpeiiote 441 — let jura|fif(t)cn gpodje 443 — bet j!reibefpo(t)£ 445 — ber 'PariferttJodje 446 McEtcäablagetungcn, beren ©Itiiftut 360 i8e|(l)a|Tentieit 369 422 SKelaphnte, il)r (Jrfieincn 3S7 - iDte Woiur 426 — il)re (erfdjiebenen Sliter 427 TOcnfd), fein gridjeinen ouf bei Srte 448 _ leine llcrerrefle, f. Ueberreftc. ÜKergcI, bun:i — beft cuJii[>l)fu Vtbiafjerungen vuenij a^nli^ö 36 iMosasBiirus , f. Zt)m bon aJioefiridjt ÜKoijo Don $cru 348 TOü^lficinquatj , mufdjelfüdrenbet 417 — mufttjellofer 416 3Ruf(fteIabIogetungeii auf ^ö^en 371 JSufiiertalt 404 »Kufetielftebfe 413 , ÜRufc^eln, foffife, iSorafterifirtn bie Slbrafletungen 395 — ber iSü^roaiTetaWaBCtungcn 368 — beä Bngtair« 399 — be« Äol)linfanbfiein« 371 401 — ber 3eit)fteiofoimatiDn 403 — bc« «i'uiJieiralfö 404 — beä l'iaö 405 — beö tiau)5trogenfleln« 407 — beS DtforbiDonä 409 — • beS SoraUenlalW 409 — be« Obern 3ura(alt6 410 — ,ber untern Ärctbeforntötion 411 413 — ber Obern Kreibefoimfliion 415 — ber ^aiiietformcitton 416 — ber (ffiolaiTenformation 417 — ber lubuoenninifttien goimation 420 SRagelfluc 419 sRaget URb SUJiebeiläuet in iiö^len 421 SÄoiioncntjfoite 334 üieocomien 411 3!enneen in juvafftf^en Stftiitten 409 9it»eau bei) TOecve« , (eine UntierSnberli^fcit 337 9!umulilen in ber Jireibeformcition 411 Dbfifi:iil)£ ber Srbe 331 Dbftbtan, ber neuern Sultane 349 — im £rad)))t 3M4 Defar, erratifdie Stütnmer in gc^raebcn 424 Doltlti , feine goffilien 407 Opdlt , Ophicalce 426 Drienlirung ber Ijaupifäctliiiiften gr^cbungen 433 DxforbII)On, Oxford cUy 408 P.leolheriuni 417 41« ^Salmenliöljer 415 — tn ber TOoIafTcnformatton, i^re Strutmr 41J ^ortferformation 415 f oj Ober ©altel 333 ^pegmatite, ^tt ©ranit 425 $trl(icin tn ber Sradmifortnolion 384 ^flanseurffic in ber ©icinloSlenablogerung 400 442 _ — — Zriaäformaticn 405 433 — jurüf[if*en gortnation 408 445 — — — Äreibeformotion 413 445_ — — — ^ariferfoimfltion 415 446 — üKoIaffcnjoimation 418 447 — fubopenninifdjen gortnation 420 üfdjen epodje 448 Pforte, S^or 333 ^Ijonoliltje ober Älingfiei ?ic ober ?)ui) 332 Slalenu f. ^odiebene. Safalt« unb Sracii^ttagerit 384 — elnget^rungene 387 ^orpfwrgänge 387 'jjojiuolana ober ^lOMofona 345 ^rocuftc, buironticöe 349 Slipcngranit 425 ■i::Tu Purbedfalf 413 >JJui).bc.Somc , feine 5!atur 385 Ouaisffifen ober Ouarjit 307 Duarjpt>rpl)t)r 42B Oujrjfanbi'tcin, f. üicS unb Sreibe. Ouellen burtfi Srbbeben enifianben ober pertroifncl 33 — fpringenbe 3!>1 erdärung 367 Mapiti fupiUt ; Saud) unb 2 f* , milfanifie 345 SRept len im bi un.nii^lcn ©diiefer 403 ä 406 444 _ in ber fiveibc 413 üirtin tbCRl itel ben 95orpl)i)r 387 :>(uif r.kifi. er Miefenbämme 3S3 :1;itT.' (. .«0 ,ill n. unb inobreporenriffe. äli.dliel 373 -KuTn In auf erooberflaäc 367 ©ano bur* lalt^ültigeä ffiaffer fefigemoc^t 359 ©anbablagerungcn, ijir älter 422 Sanbftein, feine perfAiebenen Srten 397 — bunter 404 — Pon gontoineblau 417 onlorin 340 343 jugciljicre in ber iuroiTifAen Spotiic 408 — im älteren Sd)n)cmmlanb 422 — in Sibirien 422 ©auricr, in bitutninofcn <5d)iefern 403 — im t'iaö 406 444 ©ditditen, geneigte 341 375 lSd)id)tung, iljre i8efdiaffcnl)eil 361 i^re pcifd)iebcncn arten 394 — falidje 395 ©djiefer, bituminöfe 402 — bcr;n iöiegung 377 395 ©diiefergcilcine, etngebrungenc 387 ©diladentegel 344 isd)lammoueii*c Uinfenfungen entfianben 337 342 ©entungcn, butd) Sitbeben emftanben 337 — pon ©riinlonb 338 — pulfanifdjer „lerge 342 — an perfdiiEbenen Drten 373 — beS fadpif^en ÜReereä 374 ®eropi«tempeI 372 Serpentine, i^r Urfprung 387 — iOre Ptrfdjiebrnen aller 364 ©erpentingänge 387 ©olfatare, iljre Srfdiaffcnlieit 345 — erlofdienen , entroeidit Sof)Ienfaure 348 Somma, Pbr bem Sifuo gebilbet 339 ©ommer unb äßcnttr berfdiiebencr Ca'nbet 335 ©palten, butdi grbbeben gebilbet 336 ©piriftrf im Seigfait ober Sof)len(alt 400 — - 3ediftein 403 — — tiae 4U6 ©taffa, feine ®iotie 384 ©teinfo!)len, ifire 5lu«bel)nung 402 — im Xrapp 386 — »on -JJorptjijr burSbrangen 387 ©leinfolitenablagerungen in grantrei^ 402 441 ©tfinloftlenfovmation 399 _ ©teinloillinloger bilccn fi* t«ie bie Sorfloger 370 — iljre SBerrürfungen 375 — i^re Siegungeti 378 ©Icinratbincn 351 Streifen ber Seifen 356 422 ., ,^,. . . . ,., ©trombofi, feii; Rroter in immerttafirenbcr SCfiatigtnt 344 — — öodeä Slltcr 350 ©truftut ber glö^ablagerungen 359 $nd)rf9t(ifr. ©iinbflutf), beten lleSercinflimminig mit kcn X^alfa^cn bi 44(S Snenit, jufammcnflcftSle gefSart 425 ®»(iem bfr etftcbimatn 431 — t-crcii vtlalitc (fpo(f)Cll 434 Nabelte bcr tSrM'dJiiiiicn 393 Icmvtratuv, miltifrc , tctWiiebcnet tontet 33o umr cliftem böljer in unfetn filtmöten 36* Terebratula in btt biscnifdicn Jotmolion 399 — im Doütl) 407 ■ — im Dtfotbtfion 409 im obetii Öutofalf 410 _ in bei- Steibe 414 413 J^iilet, gefdilclTtnc , et^ebungSt^äiet 377 il)tc fSotmen 333 _ it)te «ilbimg buttl) Stennnng bet S(i)i(i)ten ;t7S SrSalfoMe »btt Sljoiw.q 334 Söermen obct ivatme Dueuen ßfx Shiet son Wacftvidjt 4l3 _ — ^Jiiragua!), f. ■megalicrmm. a^iete im liluiifctirn Süiltm 398 Z !1 1 SrioiiiHMuit.oi; tili Hl — — — gJatiferfcrniJtioii )lt> 146^ — sÖIoiaffcnfotmation 117 447 _ fuboDcnninifdien Sotmalion 420 447 _ bituDifiijcn epoite 421 44s S^on in 3a«t;iö umgebilbcj 388 — Conbonet 417 — son Difotb 408 — Dloftiidiet 415 — »on Siramcribfle 409 — unb TOetger 497 2l)i)ntJ0tp5i)t 426 lieftbenen 334 ^intcnbeutel, fofTne 407 Toadslone unb Windstone, (. Xxapp. a:obrtieaenbe8, totte« 403 lorfloaet, beten Silbung 363 424 — otä »eilDiel ta »ilbung bct ®tcinf(>Wenfli)?e 370 Sta*!)t bet neue™ SuIIane 349 - feine iBe(3>fl>i aVIo'i, feine rulfoinfiten ^ asettülfungen ba '\iiia- tin ©anbjiein 373 untctfceifiiie 340 343 befTen iBiibungöeporficn 344 ihic (io9fi>tmigfn ^tobuttc 348 i JBÖlbet m 'JorfMäetn 363 — in Äolf» unb Stetnto^Ienlogetn 366 — uutcifeeiftbe 373 aBülbetl^cn (Weald ciay) 413 I SBötmc, ilpte SSerbtfilung ouf bct lätbobetflofte 335 - in unfern Slimoten eSebem fiärtet 367 - it)re 3unol)mc fou bct Dbetfl.i(i)c nacf) bcm 3 dae 330 - im 3nnetn bet Stbc 330 beten golgcn 365 SBötmetinien 335 aBaibftröme, roilbc, if)te Sctreüjiungcn 354 "■ Tet, feine tSinroirfung ouf bie gtbobetflSci)C 352 379 Jüaftctföae (SiiScobcn, iäototjeten) 334 - iljTe ginroittung ouf bit OeOeinc 353 SffioiTetftficibe, Samm, Orot 333 ' litftcin, (Stiicin oiiä gclbfpoi^ unb Olimmct 425 nbrpfc bct ^rbebungen -t33 , f. St, Sönbctn 335 III. 9 t ü n i i^ beö Suftitiil«, ^rofciTot am iiiimrf)i|lorif bte 'Pflanjen »on ben Jtjicren ■ untetf(^eiben, angegeben, .unb aiiö i^rer SBergleidjiing eine aUgemeinc Definition für beibc abgeleitet. SBir rootlen fie |ier ganj tiirj »ieberipolen : I>ie S^ctcl finb Scrper, n.»el^e 9Ja!»rung ju fii^ ne^=} mtn, fi^l fortpfianjen, cmpfinben unb fid) bewegen. Die fflanjen finb Sörper, bie fttt) ernäbrcn unb ficJ) fortpftanjen tonnen, aber wcbcr empfinben, nodp ficf) wiinüriic^ bewegen. Sine flrengere Definition ber ^Hanje miJt^te wobi JU Slnfang bicfeä Sut^eä nicbt red^t »er- fianben werben; fie foll aui oUen Scgriffen, roeldje in bemfelben entwidelt werben, berborge^en unb if)ntn gcwiffermapen jum ©ifcluffe bienen. ajfit bem SBorte 'Pflanse »erbinbet man im üiü-- gcmcinen bie Scrfieüung eineä Saumeä ober eine« ÄrauteiJ, unb wir ff>nnen mS im 2tnfange mit biefem aUtäglitben SSegriffe begnügen. Diefe ^Pflanje f)at gewöbntic^ SBurjeln, einen Stamm unb 2Ief}e, Stätter, Slüten unb fpäter grüt^tc unb ©amen. Dieö weig nun 3rtcrmann, unb bieienigcn, weirfje fic^ ctwaö weniger oberflätilit^ mit berfelben abgegeben baben, wiffen überbieS nod), ba§ biefe Übfi'«/ bie S?(üten ium Seifpiele, felbfl wieber auö me|»rcren ttcineren X^eilen befJeben. SSenn man nun auc^ biefe jeriegt unb fobann fcurt^ eine 3?eibe immer genauerer Bclfgimgen aucf) bieienige in noc^ tieinere J^eile ju tfieilen fucbt, ju welchen man bereit« gflangt ift, fo tommt mon enb= li(^ auf foltbc X^tiU, welcbe ftd[) burcbauS nicfct mebr jertegen laffen. TOan mug fie aU bie Stemente be« Äörperö betracbien, ben man unterfucbt, unb man gibt ibnen ben 5?amen SIementarorgane ober einfaiJje Organe. Die JbeilC/ weldje auä ber Bereinigung biefer einfaitien Organe entfpringcn, felbf} wieber ein bcutlic^ begränjte« ©anjeö bilben unb ju 33erri(btung irgenb einer Sebenötbätigteit, irgenb eine« DienfteS beitragen, werben jufammengefe^te Organe genonnt. ß!lcmentororgane o^cr finfad)e ©rjane. §.2. Die cinfacben Organe, aW baö legte ®Iicb unferer SJnalpfe, bürfen aber nic^t alä folttie fc^Ietti^ terbingS angenommen werben, ba ft(b ja unfer @eifl feinen Sörper obne Sbeite benten fann. SSir muffen aber bei ber ©ränje fielen bleiben, ienfeitä welcter unä unfere Sinne, wenn fie autb mit ben fräffigfJcn |)ülf«mittetn ber 2Bifrenf(baft unb ber Äunf} unter« ftüft werben, witijta Dcutlictieä unb Suoerläffige« me^r jeigen, unb wo baä ©ebiet ber |)ppotbefen an= fangt. Diefe Oränje ifi o^nebieä fd^on burc^ bie 33er»otltommnung ber i?et(»oben uno ber Seobat^- tungSwertseuge, befonberä beä 5Kifroffop«, febr weit binau^gerücft worben. * SBenn man »ermitteifl berfelben irgenb einen Sjieil einer fflonje unterfucbt, fo fiefft man, bap er, wenn man auf ben ^bcbfteu (Srab ber S^eilung getommcn ifi, aus einer 2fcnge »on lobten »on »erfüebener titefJatt unb @rcpe beficb*. Die einen umgibt eine SSanb, bie ibnen, wie j- S. ein Satf, eigentbümlii^ if? ; bie anbern finb nur bie 3wifc^enräume ber erficrn, bie leeren DJäume, ml<^t biefe neben einanber lic= genben Sätfe überall ba jwifcbcn ftti) bilben, wo ^ä) ibre Sänbe nicbt unmittelbar berübren. 3»an fann bie ©efJalt, welche biefe Säcte ober §)(jb(en mit eigenen asönben annebmen, auf bret .^'auptmopififaticnen jurüifü(>ren. Salb finb fie naä) allen 3iict>tungen §in fafi gan\ gleich auggebebnt, ober fie baben wenigflens feine 9iicbtung, naä) welcher bin fie fid) mebr »erlängern, al<5 nacb , einer anbern. DieSätf(bcn, welcbe biefe ; ' | (Licflolt annebmen, werben SeHen gc= '' ""-^ nannt CSig. O- S'"- *• Salb »erlängern fie ficfi in einer Slic^tung, na^ welker ibr Durcfimeffer ben Ouerburc^imeffer einige ^TOale entbält. Sie laufen aläbann in ben meifien gällen an ibren beibcn (Snben fpigig }u ; finb fie furj, fo gleichen ^e ber ^5ief!att nacb einer Spinbel, waS au^ Dutrocbet »eranlafte, fie Closlres (»cn bem griednf^en SHJorte xh.mTi]^, §)0bl5tegeO }" nennen Cgig. 2). Sinb fie länger, fo finb eä 3löbren, bie an ibren beiben Snbpunften in eine Spife auslaufen. Da biefe ben größten 2:l;eil beß -^Jeljcä bilben unb man ibnen in biefem galle gewöbnlie^ ben 9Jamen §)Olj= fafern gibt, fo wollen wir fie audb mit bem ®aftung(3namcn gafern be.^eic^ncn 4 CStß- 3). „ „ il (Snblic^ tonnen biefe Satf eben auc^ in | @cfialt »on äiemlicl) langen SJöbren »or= | fcmmen , fo ba§ ibre beiben (Snbpuntte febr ,| weit »on einanber abfJebcn unb bap baä \J 2luge in bem ©cficbtöfclbe eine« 5Kifroftopö ? ^ccbfJenö nur einen auf einmal wabrne^- men tann. Tlan nennt fie aWbann @e» fäpe (gig. 4). Unter biefen brei Slbftufungen, 3e0cn/ i gafern, Oefäpen, finben feine ftbarfgejo« 2. 3. 4. • Ofmc Sfifiülff ttä TOirroffocä lönneit bie Ttfti't, mit btnen wir Uli« gleiifi anfangs ju tefdiofiificn ^aben, nicijt rci$t btutticj ((elften netten, unb reit bcbauern e« ba^er rtii)l lebhaft, ba6 bie trfien Segnffe, bie »ir ju fleben »oben, niiit uon ben unbeiBoffnetm Sluflen ber Zöglinge unlerfucfit Berten löunin. öä i(l «Ifo unbebingt nol^nienbiq , bafi berSeirer, ber mit bem ©cbraudie bet 3n|h-umente unb ber »ffiaffenfieit berS'cWfbe »ettraict ift, ibnen bie »otjügli*« fttn TOobififationen berfelben unter bem SWifroftoce jelge, unb (le ja gteicfier 3eit ton bem , »aä (ie feben , DJftfienfdjaft ablegen laffe. Borum baben loir autft immer fo »iel olä möglicd unfere Seifpielc au4 ben atliägllclien $tlanien, bie man fä) Uii^t »etf^cfTeu tani, genommen. 454 i^atanih. gcneii ©ränjcn Statt. Sie Rafern tonnen fi* ^in= länglich »erfürjen, um tcn "Jlamen 3eUen ju erhalten, ober pdji {)tnläng[i(i »erlöngern, um ®cfcipe ju (jetfien; eine Verwirrung, Ue iibrigenö feine gropen 9?at4)tl)eile mit fief) fü^rt, t>a Wir ja im ®runbe immer nur mit einer unb berfelben nur »erft^iieben mobificirten SlaiTe »on Organen ju t^un fjaben. 2Btr wollen ießt naä) ber SRei^e jcbe »on bicfengormen unb bie9?eDenmo= bipfationcn,beren iebe fclbft ivtcber fajjig tfl, genau untcrfui^en. bellen. §. 3. aSenn bie 3et(en nid)t aneinanbcr gevrefit ftnb unb fid) in t^rem ganjen Umfange auf eine gicicfce SScifc entwicfcin, o^ne nacfc irgenb einer 3ii(J)fung ^tn auf ein |5inbernif ju fiofen, ba« Re in tdret entwidfung ^inbert (gig. 8), fc tft i^rt Dberflädie gefrümmt, unb fie erhält bie ©cftalt einet Sugel (gig. 5) ober eine« GQipfoib« (gig. 0). ©to^en fie hingegen bei i^rer gnfwicflung aufeinanber unb brücfen ftc ft* gegenfcitig, fo platten ft(^ bie auf biefe SBeile in SPerü^rung gebratbten gläc^jen ab unb ncömen bie @ef\aU eines bieferfigen Äörper?, einCiJ 'polyeberö, an Cgig. 7). 3n biefem gaflc ^at ijjnen itjr äupere« auÄfc^en, tai an bie 3eßen in einem Stenentotbe erinnert CSifl- 14 "• 15), bcn 9?amen 3eUen »er- fdjafft. 1)ai ßSewebe, iai auä i&rcr Sereinigung entfielt, wirb 3ellgcwebe ober ^Jiorentfcipm gc= nannt. Sinige ©c^riftflcüer waren ber SWeinung, bag man biefcn legtern ^Ramen bcm biegten Oewebc, bei weldiem bie 3eUen bie winflige ober polpebrtfd&e ®e- flalt CSig- ") ^aben, geben, unb baS (otferc iämeit, taä t'üxä) bie Bereinigung ber fp^ärifcfeen ober eUip- foibfcrmigen 3eUen entflanben ifj, TleTen<^^miü= fen foUc (gig. 8). Die gewöDnIitbfien gormen ber polpcbriftben 3etlcn ftnb folgenbe : 1) 2)cr Äubu« ober ber ffiürfel (gig. O) ; 2) bie priömatift^e, »icrflatbige ©äulc, bei wclö^ier bie ?)6(>e bie anbern Dimenfionen übcrdeigt Cgig. 10); 3) bie tafelförmige @eftalt, b. ^. bie (Seftalt eine« ^riSma, beffen §)o^e bcn onbcrn Dintenftonen ni^t gleic^Fommt Cgig. H); 4) ba« 'Dobccaeber tSig- 12 u. 13). D^ne bie 3eUen einjeln ober ifolirt bar- gcfJetlt ä" fc|)en, fann man bU auf einen geroiffen |iunft ^in it)Xi ©cfJalt burc^ eine »erglciefccnbe S?e- tracbtung if)rer f>ori,?ontar= unb l'crtifalburcbfcfmittc trratben. SPcbarf eö einer (Jrfläiung, warum bie fubif(i)en 3etlen, bie entweber ^orijontal ober ttrtital gefc^nittcn werben, immer gtei(^e Quabrate geben, warum baä Sobecaeber (gig. 12 u. 13) nn4) einer 9?t(^tung t)in ein Ouabrat unb naäi ber cntgegenge- fegten ein ©ccbScrf gibt (gig. 14 u. 15) 2c. k. * SWan barf übrigens nic|t glauben, bap biefe gi= guren bie firengc SRegclmäpigfcit ber geometrifdicn giguren befigcn, mit bcncn man fte »crgleid)t. Sa fcblt im aagemcinen »icl baju. Sie SBinfet fjumpfcn |ti^ ab ; bie Seiten eines unb beffelben Duabrat« ftnb niitt »oßtommcn gteit^, bie Linien ftnb nic^t ganj gerabe, babcr riibrt cS autti jum S^eit, bap, weil man eine 3fcgclmä6igteit, bie fti^ nicbt in ber JJatur »orfinbet, barfleUte, bie meiften giguren ber 'Jlflanjenanatomte, bie ebemalS herausgegeben wür- ben, buri^auS feine 2lef)nlicf)tcit ^aben. Die 3ellen fiJnncn au^ an einem Steile i^rer Oberfläche gefrümmt unb on bem anbern eben fein. Diefe 'Serbinbung fann ftcf) mit 9tcgclmä§tgfcit »er-- einen; ;. SB. in ber ©eftalt eines cplinbrifclen Sau- lenpdS Cgig. 16, a), einer Sonne (b). ©ie fönnen enblid) auc^ äflig fein, b. ^. ftc fönnen fitt) JU gleit^er 3eit an mehreren »fünften i^rer Ober- flaute unb in »erftfeiebenen «Richtungen »erlangern. 2lm ßnbe biefer Verlängerungen ftopen atSbann bie 3eUcn gewöbnlicb ancinanber unb meiflenS ftnb fte auc^ fe|>r unregelmäßig Cgig. 17). Gin gewilfet @rab »on aiegelmäeigfeit fann ft(^ jcbo* mit biefer iWo-- biftfation »ereinigen ; fo bilben fie biStvcilen ©lerne, ©türfe auSgetebltcr ©äulen u. f. w. §. 4. GS if} begreifliefe, bap, wenn bei bcn bieten Ocwebcn bie 3eIIen baburcfe penau aneinanbcr fcfelie- §en, baS fte ftil in ebenen glädjcn berühren, jwif(*en i^ncn feine Secre Pattnnben fann Cgig. 7 u. 1!)). Sei a 4 I jben lodern ©cweben bingegen muffen ba, wo R* I ifere gefrümmten Dberfläcbcn nur in einer fleinen 21n= I ja^l »on *punftcn berühren, mc^x ober minber bc-- 1 beutenbe 3wifc6enräumc jwifcbcn il;nen »orfommen legig- 8 u. IS); man nennt biefe 3wifrf)entäumr i3wtfd)eniellengänge Cgig- 18, ni), @ic finbcn ifid) übrigens in ben meiften ©eweben, weit bie 3«= j fammenfügung ber Ibcilc wegen jenes geringen @rabeS »on Unregelmäfigfett, ben wir als eine allgemeine erf(|)cinung fennen gelernt feaben, nitfet »cUfommcn 17. Slfftiflc 3cKen an tcr ©arlentojne C^''"» '■»'•O; — '' j SSerticfunßen. ! 18. todfrcä 3fU|5fnicbe rter aSttciK^Din on einem ümneii 4>oii8» Wurjblatte (Sempervivum leciorura); — m StuifdicnjellcnaÄngE. ; . t9- ScKgfreebe te« 4ittiiiitermat(ä fSambucus nigr«J. Sit ' Bellen fln« (junltivt trie in ber uoriittBe^enbcn JiBut. (!;infii(i)e ©rflan 455 genau fft; ciffe 3tt>if(t)cntaume fint aber um fo jjc^ ttnger, ie btc^ler ta« ©ereebe tjl. 3n?ifd)en t>en äftigcn 3tUe». ^ic Rtt) an ben Sntcn i^rer, von einem gcmcinftbaftücben Iiiittelpunttc aiifgc-- i^enten l?crlängcningcn bcrü()rcn, nehmen tiefe ©änge not^iuenbig einen weit gvöfjcren 3?aum ein unb et= (»alten in tiefem Salle ben 9Jamcn Vertiefungen CBig. 17, I I). Siefen 'JJamen gibt man im 2iUge- meinen jebcm etiraö beträdjtlicben 3>vi= fcbenraunic, ber fid) jwifiijen niebvcren 3ellcn befinbet, unb bie itin umgebenben 3fllen ^uäßanbenbat. SicIBeriicfungcn jeigen oft eine große SRegelmägigfeit, wenn man fie cntwebcr an unb für ficb, ober in ijtrer relatiocn ^age ju -'" einanber betracbtet (^ig. 2113. §. 5. ®ic 3cUfn tininen obne »rabrnebmbarc Drb= nung in Sejiebung auf einanber »ortommcn, unb bieö ifi befonberä ber '^gaU, jpcnn fic i^rer ©eflalt nad) unregelmäßig unb ii)r{n ©imenfioncn nacb unglcifb ftnb. ©inb fie aber vegclmäöig unb glcict), fo läßt Hd) au* eine gcwiiTc 3!cgclmä6igteit in ibrcr 3u= fammeuftcllung iimbrnc^men, unb man ftebt jte oft bintcr einanber in gerablinigten, entireber bori.^on- taten ober »ertitalen Sieiben liegen. Die 3eUen jaeier benachbarten, einanber berübrenben Sieibcn fönnen alsSbann entgegengefept, b. b- »on gleicber §)öbc (Sig. 20 Ober auc^ irobl »edbfel'iweifc flcbcnb, b. b- »on »erfcbicbener ?)öbe fein, fo ba§ bic S'Jitte ber 3eüeu einer Stcibe fafl immer auf bie gnbfläcbcn ber 3ellcn ber benatfcbarten 3ieiben faUt (gig. 22). Siefc (entere 3«-- fammenfügung ftnbet faß notb»en= 2j 22 bigerweife fJatt, wenn fie in ber 5Witte treitcr aii an ibrcn Snben ftnb ; bei ber bobecaebrifcfeen gorm j. S. (gig. 14 unb 15). §. ti. Die SBänbc ber ^tUm babcn nicbt immer iaä nämiicbe äuj/erlicbc 2lnfcben. iBaib fcteincn fie aui einer glatten unb »oUtommcn gleicbartigcn ^aut gebitbet ju fein (gig- 5, 6), bolb ifi biefe $>aut mit einer mcbr ober weniger großen 2tnjabl Heiner *pun!te (gig. 23) ober mit turnen quer ober ftbief laufenben Sinien ge^eicfinct Cg'9- 24), bo(b ftbeint fie in geirif» fen 3»ifcbcnräumen mit tleinen gac(^en ober SBän= beltben gefüttert ju fein ; biefe gäben befdjretben im SaUgemeinen »on einen Snbpunft ber 3eöc hii jum anbern eine ©cbncdenlinie mit grijßeren ober f(einc= ren SBinbungen (gig. 2ö) ; biefe SSanbelcben baben gleicbfatlö eine fcbnetfcnlinienartige äiicbtung, ober fie trennen jücb in mcbrere faft bori^ontale SRinge (giS- 26), ober fie bilben auf ber Dberfläcbc eine 2lrt 9teg mit mebr ober minber großen 2fafcben Cgifl- -")■ SS ift alfo uotbwenbig, ibrcr Sntan'cfiung aufmerffam ju folgen, bamit man M oon biefem mannigfaltigen auSfeben unb »on ber Urfatbe, ibclcbe baffelbf beivirft, gebörig 3?etbenfd)aft geben fann. Dicfe Unterfucbung jeigt uni nun, baß bie 3etle in bcm Stugenblicfe, mo wir fie aii ein bcutlie^^c? Organ umbriunebmen anfangen, ein ©ätfcben ift, tai au6 einer cinfac^jen, »oUfommen an einanber bangen» ben unb gleitbartigen .J^aut befJcbt, beren anfangt »citbc unb feudbte ©ubfianj nacb unb nacb trocfen unb bart wirb. 3n btcfem 3uftanbe fann fie bleiben, in= bem fie bloß ibre gcrm unb Solunien »cränbert. Sin anbermal aber ju einer gciriiTen fpätern 3eit bilbet ficb auf ber ganzen innern gläcbe beö ©äcfcbenö eine jroeiie §)aut. Siefe neue -?)aut fcbcint in ibrer Snt- i»icflung(Smctbobe mit ber erden nicl)t ibcntifcb ^n fein; benn anftalt lieb in ein »oUfommen an einanber bän= genbc«, bem erflern entfprecbenbeU (ikwcbe auö^ubrei» ten, jerreißt ei an »erfc()iebcnen 'puntten, nieil vitU leicbt baä innere ©äcfcben, baö jünger unb roeicber, aU baS äußere ift, ibm nicbt immer fcftnetl genug in feiner Sntwicflung folgen tann. Sin bicfen 'Puntten wirb ba« erffe »on bem jnjeiten nicbt gefuttert unb baber entfpringt biefe Itngleicbbeit in ber Dicfe an »erfc^iebenen ©teilen ber Oberfläcfje. Man !(>nnte aucb annebmen, baß bie fo auSgefpannte innere ?)aut in eine große JJJenge »on 'fünften jerritTen werbe, unb auf biefe Sßeife \u ben ^punttirungcn SSeranlaf» fung gebe, bie man auf »ielen 3cllen bemerft; in ben meifien gällen fcbeint aber eine bewunbernöwertbe 3ie^ gelmäßigfeit bei bem 3crreißcn beä 3ufammenbang8 ber innern §)üUe, bie ficb »on ben untern naib bem Obern S^eit ber 3cUe aU ein fpiralförmiger gaben ober ©treifen abrollt, obiuwalten. SiSenn bie 3Binbun= bungen biefer totbnccfenlinie burcb einen wnbrne^m- baren 3>»if(bcnroum »on einanber getrennt finb, fo betommt man jroei parallele «piraldretfen, ben einen, wo bic äußere Saut »on ber innern gefüttert if} , ben anberen, wo fie ganj frei »on berfelbcn ift. Segen ficb bie SBinbungen ganj fcbavf an einanber, fo ^eigf ibren 3wifc|enraum ein außerorbcntlie^) feiner, oft gar nicbt mebr wabrnebmbarer ©treifen «n. Dft aber entfernen fie Rcb »on SBeitc ju SScite ein wenig »on einanber, unb laffen bie äußere ©aut in Siäumen frei, bie für unfer 3luge nur bie ®rößc eineö 'Puntte« ober einer febr furzen Sinie baben. Daber rübrt »ietleic^t bie 9JegeImäßigfeit unb bie 9?icbtung, bie man fo oft an biefen fünften unb Sinien wabrnimmt, womit bie 3elle gan; befäet ift. Die ringförmigen ober ne|föt= migen streifen fcbcinen eine äbnlicbe Srtlärung ju= julaffcn, welcbe wir aber auf bic Srtlärung ber ®e= ifäße »erfcbieben, wo biefe Srfci;einung, wegen beö größeren 2'?aßf}abeä, mit wcltbem wir lie beobachten tonnen, weniger bunfcl bleiben wirb. Die Dicfe ber 3ellwänbe tann ficb nac^ unb nacb burcb bie Silbung eincä britten ©äcfcbenä, baö ficb im 3nnern bcS ^weiten, eineö »ierten, baS ficb int 3nncrn be« britten abfegt u. f. w., »ergrößern. r/^:".5v ii'j:-^ '--=--- aScnn eö ficb ereignete, baß ftcb baS britte nicbt ge= ■ - j nau nacb bem jweitcn abformte, fonbern '^it 3wi=^ I fcbenräuntebebecfte, wo bieieö bie erfte Saut entblößt y - : gclaffcn batte, fo ift ti begreif lieb, baß ccS in biefen "-r. :,, -' ' ,,, ".,. 1 3wifcbenräumen wabrgcnommen werben formte, wäb= • ~''" ''■ ! renb e« an allen anberen ©teilen, wo jene Saut fc^on ?[i?an bat ücb überjeugt, baß biefe^ mannigfaltige 1 gefüttert wäre, »erborgen bleiben niüpte. Sinige 21uöfebcn nicbt in allen gälten »erfcbiebcne 3cllcn j ©cbriftfiellcr babcn auf biefe SBcife ba^ gtwißermaßen f cnnbar macfte, fonbern baß eine unb bicfelbe 3fUi' iufammengefe^te Sluöfeben gewiffev 3cUtn, j. SS. ber= nacb ber SJeibc biefe »erfcbiebenartige ©cftalt nacb jenigen crtlärt, auf welcben ficb ein 9?eg bilbet, ber 3cii/ »" wclcber man fie untcrfucbt, jeigen tonne, beffcn gläcben punftirt finb. Daö 9?e^ würbe in btc= ■20. »enun,„«m in te... @en,cbe beö aBa,T«5«^ncnfu6t« fR- \ ^'''" S-^ÖC .»''l ^«^ 3'l>f''f" §"'"*' ""^ ^^Unttirungcn nunruius aq..aiiiis) l »ou bcr brtttcn bcrrubrctt. 23 unb 24. I-Hinftirte unb gtCreiftc Soff™ »on bem ©ftnete bf« ©ewöbulicb gibt aber bic JWCite -?)aut bie gorm ^'"att ^„r 2rea„t,nicnfö™i9e, nn„,-ö™i„e „nb „e,. ' ^^^ ^mtnxm «t , "^cf^c RA ber Sicibe nacb im 3n- förmige 3tKen 0116 bem ©treebc ber »Kinei (viscum nihum). \\ern entwictclu ; üe Hebten ficb in allen tbren Umrif- 456 Botanik. fni naify berfefben unb unterbrcc^eii fttfe an tenfelbtit ©iellcn. ■DciBon fann man ^ä) burcft ten Ducr> (gtg. 1 28) obetV'ängenfdjnt'tt (^ig. 29) Bon gelten übcrjtugen, bie au« e iiicr gwifTen aSenge über einanber licgenbet ! ®c^tcf)ieii bef?e()en. 2(uf btefe SBetfe Re^ man gaiij beut- 1 lief) niejjrcre Äreife, bie um eine ^6|)fung in ber Tliite ] concentrifd) ge()en, unb biefe ^ö^Iung "iH um fo tlei=l ner, (e großer bie ^aU ber gefngerten ©rtiittiten tfi;j ouä biefer $>ö^Iung faufen naä) ber Duere fleine S.i= näle, bie blo§ an ber äußeren .$)aut anhalten, unb bem 3crrci§fn beS 3ufantmenl;üngä ber fecunbnren ?)öute entfprec^eu. äßürben fic ftc6 nic^t genau na* einanber formen, fo tonnten t^rc ©änge ntifjt fo mit einancer pfammentreffcn, ba§ fte btefe forttaufenben Äanäle bilben tonnen. lafmu §. 7. Sie 2(uöfii!»rlid)tctt , in bie retv un(ä in Scjiefiung auf bie 3eUen eingelaiTen Jaben, isirb mi erlauben, ei in Sejte^ung auf bie S^afcrn tre= niger fein ju bürfen, ba fte jo 'bloß ber ©cftalt nacft »Ott jenen üerfctjicben finb unb bei ganj gteidicr l£nt= (oitflung ba« 2lu8fe^en i^rcr Dberflcicbe cilinliclic 9Äo- bifitotionen geigen muß. SBir laben bereit« gcfe^en, bap bie Sänge ber gafern oerftbieben ifJ; ftbroacfe au«gcbrücft bei ben einen, bie fid) baburtfe ben Bellen nähern unb ba^er auc^ »on öielen ©djriftfieUcrn oerlängerte Bellen ge= nannt würben ; fe^r grog bei ben anbetn, bie ftcft ben (Sefägen näfiern, unb oft mit benfclben unter bem 9Ja= men faferiger ©efcipc in eine Älaffe gebracht lomben. Sa« bunt) bie Bereinigung biefer Käfern gebilbetc ©croebe I;at ben 5?amen »profcnd^pnt ermatten. Sieienigen, Ketä)( fttfe bei biefer a3er= einigung in fafi gleicher ^ö^e befinben, beriif)ren |i($ an ibren weiten; an t^ren bünn julaufenben (Snben aber laffen fte not^mcnbig unau«gefüUte 3n)ifc(ienräume , _ ;\n,Hfc6en ficb, in mclcbe fid; bie ä^nlicben |. ■ lirtremitäfen ber oben ober unten liegenben Safern einfügen (gig. 30). Sei bem 'Parent^ym hingegen legen fit^ bie obern unb untern 3eUen in ebenen Snbflacfien auf einanber (gig 19, 21) (cellul;e pa- rencliymalis sibi extremitatibus imposila; sunt, prosenchymatis appositae). O^re SBanb if} im Slügemeinen bitjjt unb jienilitö fjaxt, fte beftebt anfänglitt) an« einer einjigen unö fletigen fiaut, ivelcbe o^nc ?)injuf|un einer anbern einen gemiffen (iSrab oon Sitte erlangen tann. (Sewö^nlltfjbilcenft* aberme^rereStJjii^» ten nac^ ber 3iei^e »on aupen nad) innen, fo bap bie Safer, bereu l)0ble ?ld)fe fid) I immer mefer »erengt, unb fttl) enblicb beinalje auf ni^t« rebujtrt, für »oll ober ganj fefl gehalten icerben tann. ■'"■ Sarau« gebt berbor, baf ber ©cftnitt be« *profend)bm im 211lgcmeincn eine compacte SWaffc jcigt, bei weltber ba« SSerJältnig ber »ollen Steile bei weitem gröper iP, al« ba« ber leeren Steile; bie 28. D.ii(rf(i)niit bfr StStn in Um gtfif^t »inet »in«. 39 Hängen' djnill tetfflbtn. 38. giiftrn son ter gemdiien ![Bii(M((c (ClematU vii>lk>). innere §)öblung ber gafern ifl Jöt^flenä ein länglit^er unb ftl)tt)ai^er Jianal, reö^renb tbre äußeren %läd)tn ftd) untereinanber fo genau berühren, t>a^ bie 3ivi= ftbengänge beinal;e ju 9hill werben. Sine anbere golgc biefer 9?cbeneinanbcrlcgung ifl bie 5ßer- I flecblung, ber ^ti) berübrenben Seiten, fo bap bie ^'''ftroanb nat^ außen pri«ma= . 1 tifi^ wirb, wäbrenb fte nad) innen C9= 1 liubrifc^ bleibt. Sic« jeigt auä) ber Ouer- fcbnitt eine« gebörig cntroicfelten $ rofen= I e^ym« gan» beuttt^ (gig. 31). j SBir baben bereit« gefagt, baß bie läntioictlung bct gafern gerabe fo, wie bie ber BfUcn oot fitb^ ge^e. Sa« SEBatbötbum ber erflen Belle ober ber äußeren ^aut befJimmt i()re Siinenfionen in Sänge unb Sreite ; bie fpätere Silbung ber inneren @d)itbten befiimmt ibrc Sicfe unb ba« bcftimmtc äußere 21u«fcben it)rer Dberfläd)e, ba« bemnatb bie nätnlicl)en 5Wobifitatio= nen, wie bei ben ^tütn l^abcn tann. Socft tommt e« jiemlit^ baujüg »or, baß bie innere ©t^itbte bie äußere genau uitb obne Berreißung il;re« 3u» fammen^ang« überjiebt, fo baß bie gafer eben fo glatt bleibt, al« fte e« anfänglich war. Sie jweite @d)id)te tann aud) in (Seftolt eine« fpiralförmigen gaben« ober aud) ©trciftben«, bie ne^förmig nnter ein= anber »crbunben ftnb, erfcbeinen; biefer Bufianb fin= bet fiel aber nic|t oft. ©ebr l;äuftg tommen l)inge= gen gerigte unb (;auptfäcbli(l) puntiirte gafern oot (gig. 32). Siefe ^punttirungen enifprec^cn, wie hii ben Bfücn, ben "JUtiiftcn, wo bie äußere §)ant oon ben in= ncren nic|t gefüttert tji, unb wobin bie tleineuÄanäle obne 2(u«gang aiiälaufen , welche au« jenen Bcrreißnngen be« 3ufammenl;ang« entfJeben. ©ie finb befonbet« an bem §)oljc ber lanne unb anberer öbnlitfeer Säume, bie man ge= aotfiiliä} initnergrünc Säume nennt, unb weltbe bie ga= milie ber .^apfcntragenben Säume bilsen , bie wir fpäter fennen lernen werben, bemertbar. Sie *piinftirungen auf benfclben ftnb fo groß, baß man fte beim erfien Slnbliif für eigcntftc|e Sötber botte balten tijnnen ; fie erfd)eincn in ^wci ge= rablinigten SJeiben, ftebenaufben beiben entgegenge= fegten ©eiten ber gafet unb jebet ber 'piintte if} oft mit einem inebr ober minbet breiten Stinge umgeben (gig. 33). 'Slan bat c« bal;in gebrad)t, fttl biefe anorbnung trtlären ju tonnen ; wenn man mit einem guten ÜÄifroitope eine febr bünne ©(^nittc ber gafer, bie naä) einer ®bencgefd)iiitten worbcn, weld)e burcl) bie jtoet pataaelcn Sinien bet *punttirungen gelegt würbe, genau untcrfud)t, fo jtebt man, tai ftift an ber ©teile ber ^unttirung bie Sanb ber gafer cin^ wärt« biegt nnb auf biefe SBcife eine tleine Settie= fung biloei, beren Umfang trei«förmig ober elltptift^ ifl (gig. 34). Siefe Vertiefung, wellte geller ober buntler iß, al« bie übrige gläc|e, »on ber fte einen ileil au«mae|t, bilbct ben SRing, in beffen 2»ittel= puntt ein turjcr ©ettentanat au«läuft, ber benen bei allen Bellen ober punttirten gafern äbnlitb if}, unb bie Sentralpunftirung bilfcl, unb ia ftd) gewö^nltd) bie "JUinttirungen ,^weier gafern cntfprec|en, fo gibt e« an bicfcn eorrefponbirenben ']5untten einen fleinen leeren 3Jauin »on linfenförmigct @ef}alt, wie wenn jioci Ubrcngläfer mit i|ren Känbern auf einanber gelegt wären. 31. atiftfctnitt in Kämlirfjfn. 31. fmtunt Sofern ton kern 8rfIÜ8crten3ianl.f fineäSlBnonienfamen«. 3;l. j^afern »on tem öotje atx oemeinen gtijie (Pinui «ylTMin« >. 34. Cängenfdjntit kicc !)2ämliiten. <£tnfnd)e (Qt^ant. 457 §. 8. SBit ^abcn hü jc^f t>ic ®efa§e obtt 3f{5l>= rtn nur tmäj tt)re rceit größere 2Iuöticl;nung in tit ?ängc oon ben gaftrn unterftfteiben gelernt. ■Diefe l'onge tft biömeilen betrdc^dict), unb lommt fafi bcr ^ängt ber ganjen ^fl^anjc gleicfc. Tian ;\cigt bicfelbe on Snicbfiücfen »on tiner gennffen Oröpt burd) baS S)ur(^)Wieben fcbr feinet gäben, 3?of-- ober 3)2cnfcbentiaare ; biefe werben in bic flaffenbe DcfF= nung eine« von biefen Kanälen bincingebratbt unb fommen enblicb an bcm anbern Snbe lieber ifcraai unb auf biefe SBeife wirb baS ununterbrod>ene Sort-- loufen beö Sanali bcroiefcn. 3I1 bicfcv fel)r grog unb gerabe, »nie j. S5. an bem äwcigc einer Siebe, fc tann man baö Sluge an baS eine (Snbe halten unb bie Sagc^belle am anbern »tja(;rnebmen. SSenn man eine^ biefer langen ©efäge allein be= traä)ttt, unb tö bei gehöriger Vergrößerung unterfucfct, fo finbet man beftänbig nn bernftlben jwei TOerfmale : O ftine Dbcrfiäcbe i|} niemals glatt, ivie eö oft bie DberfJa*« ber Seien ober Rafern i|}, |te jeigt »iel-- niebr immer jene Ungleittbtiten, bit wir an jenen in einem gewiffen Sllter alö fünfte, ©trtifen, SRinge u. f. m. beobatbtet baben ; 2) ber V'On bem ®efäje gebilbetc Sylinber ift nie in feiner ganjen üänge »oU= fommen regelmäßig, eö jeigt ficb »ielmebr »on JBeite ju SBeite eine 21rt »on Verengung eber Sufammen- fcbnürung an bemfelben. Siefe Bnfantmenfebniirun-- gen finb biöweilen in regelmäßigen Sntfernungen »on tinanber unb einanber febr nabe; in anbern gälten jeigen fic ft(^ nur biet unb ba, ober bur* ungleitbe 3wifd)cnräume »on einanber getrennt. SBenn man bie Ibcile ber ©efäße, weltbe jivifcben }i»ei auf cin-- anber folgenben 3ufammenfd)nürungcn liegen, auf- mertfam bcobacbtet, fo ifl man übet bie Stebnlii^teit erftannt, bie fte entweber mit einer 3elle ober mit einer gafer baben; biefe 2(ebnlicbfeit wirb butd) bic einwirfung ber mit äBaffet »erbünnten, focbenben ©alvetetfäure, weldje häufig biefe Z\)tiU »on einan= ber lo« mad)t, nod) auffaltenber. §>at man fie auf biefe SBcife »or 2Iugen, fo untcrftieibet man |ie »on ben 3ellcn ober aucb »on bcn gafern nur notb babnrct), baß fie an ben beiben Snben, burd; welche fie mit bem übrigen Sbeite be^ ©efäßeö in 2?crbin= bung Panbcn, mebt ober weniger weit burcbbobrt finb. 2(uö biefen Seoba(f)tungen wirb man nun ju bcm ©cbluffe »cranlaßt, baß cm ®efäß au« einer Seibe »on 3el(cn ober gafetn bcfJebe, bie an ibrcn gnbcn jufammenfloßen unb burcb Oeffnungen, bie Txä) an benfelbcn befinben obne Untcrbretbung mit einanber in 33erbinbung flcbcn. 3ft c* eine 3ieibc »on 3ellcn, fo liegen bie 3nfanimenfd)nürungen einanber nabe, unb bie Sinie, burcb welche fie fenntlicJj werben, ifl entwebet bT'äi>ntit »ber etwa« fcbicf, wie e« bie glätbcn finb, in weltben fid) bie 3eUcn gewöbnlitb auf einanber legen (gig. ö2). S8ef:nben fitb aber gafern in einer 9?eibc, fo finb bie 3ufammenf(bnü= rungen mehr ober weniger »on einanber entfernt, unb bie Vinie, welcbc ^le }u ertennen gibt, lii außcror- bentlicb fcbief, weil ^^t bie Seite be« au^gefafetten SonuS ifi, in welchen fi(b bie gafern enbigcn (gig. :i'>~). Sei 21nnabme be« Sorhergehenbcn finb bie @e= fäße Organe, weldjc fdion niiht mehr fc einfach wie bie 3eUen unb gafern finb, ba fie aai ber 3>ereini= gung »on mehreren bcrfelbcn befiehen. 2Bir bürfen un« gar nicht wunbern, auf ihrer Dberflädjc bie näm= lieben tfrfcbeinungen »on ''Punften, ©tridjen, San» bem, welche eine fortlaufenbe ©cbneifenlinie bilbcn, ober in 9?tngc abgefonbert, ober negförmig »ercint finb, wtebcr anjutreffen, welche wir bei ben 3tUen ober gafern angegeben haben: barau« aber, baß wir fie hier beftänbtg antreffen, wöhrenb fit beiben ßef-- Icn, wie wir gefchcn haben, in bem urfprünglidjen 3ufionbe nicht »orfommen unb crfi mit bem alter aui bcm §iinjufommen neuer, fich im 3nnern bilben» ber ©Siebten cntftebcn, bürfen wit bcn ©cbluß ma= dien, baß bie ©cfäße, fo wie wit fie befchtieben haben, f*on ein gewiffee 2tltcr erreicht haben, baß fie nic^t gleid) ouö einem ©tücfc fo geworben fino, fcnbern ia^ fie Borhcr anberc ®e|}alten burc^Iaufen haben. Sffienn man wirtlich eine '•pflanje ober einen Jh'" »on einer f flanjc bei ihrem erfien Srfcheinen nimmt, fo finbet man auch feine ©pur »on Öefäßcn in bcr- felbcn, fonbern bloß 3cücn, bic burcb eine glatte unb gleichartige $aut »crfdjloffcn finb. (Jrfi fpäter ficht man, wie ficb einige »on biefen 3ellen ju ga- fern »erlängcrn, unb nod> fpäter, baß bie Sänbc ihre ®leichartigfeit »erlieren unb baß bie ©efäße crfcb inen. Sie haben bemnach bie nämlichen 5Bit-- bungSpetioben burchlaufcn, wie bie 3cüen unb bie gafern: ein häutiger, anfangt einfacher unb fietiger ©acf ifi burch bie 3ncinonbcrfügung anberer »erfcbie-- ben burdjbrorhcner ©äcfe biefer geworben ; ju gleicher 3eit »etbanb et ficb auf ba« 3nnigflc '"'t ähnlichen übet unb untet ihm ftebenben wäcfcn ; ber auf biefe SSeifc »erwachfene 'Iheil bcr SBänbe aber, trutbe, anfiatt fidj, wie alle« Uebtige ju »erbieten, bünner^unb »er-- fdjwanb }um Sheile. äBenn bie ©dicibcwänbc, bie man an biefen 3Serbinbung«fiäd)en ju erwarten hatte, nid>t »cUfiänbig »erfchwunben finb, fo werben fie cnt= weber burd) einen tlcinen Umfchtag, bcr ihren Um-- fang bcjeicbnct, ober butch ein butc^brocheneä 9!cg bargcfiellt. 2luf biefe 21rt erhält man einen ununtcr« brochenen Äanal, bcr äußerlicb »on einer ßctigen paut, bie bei einet großen 2tn^aht mannigfaltig licgcnber 'Piinfte einfach, in bcm übrigen Sheilc ihtct inneten Dberflädic geboppelt, breifach k. ifi, »erfchloffen wirb. 3}?an hat nach ber allgemeinen ©efialt ihrer Siöhrt unb nach ben »crfcbicbcncn 3Sobifitationcn ihrer Dbet- ftädjc »etjcbiebene 2lrtcn »on ©efäßen untctfchicpen. iBit woüen fie nac^ bcr 3?cihc unb fut^ angeben. 3n biefer 3ieihe »on 3ellen obet gafern haben i»it e« nothwcnbigctwcife mit einet gorm»erbinbung, mit einer SBicberholung eine« fcbon befannten 2Iu«fchcn« ju thun. 3nbcffcn muffen wit bod) ju bem, waä bc= teit« fdjon au«|ühtlich mitgetheilt wotben ifl, noch etwa« 9Jeuc« hinjuthun ; ta} fich nämlid) an ben @c= fäßen wegen ihte« bei weitem größeren Umfang« biefe 5Kobififaiionen auf ba« 35eutlicbf}e jeigen, unb baß fie früher unb beffcr unterfucht »»orben finb. SBir haben fo cbengefagt, baß bie Qberiiäcbc bet ©efäße immet ungleicb mit 'punficn obet Linien be^ jcicbnet fei, bie fiib auf eine natürlidje äßeife, wie bei bcn Seilen, »erthcilcn, b. h- im 211lgcmeincn eine fchnecfenfbrmige 3Jichtung annehmen. Daher tinbct man fie oucb in ben mciften neueren äBerfen unter bcm Ijoücfrionamen ©piralgcfäße, ©piralröhren C^asa spiralia, tubi spirales) abgehanbelt, um fit »on ben ®cfäßen mit glatten ifflänben, entweber »on ben fo= genannten fafertgen ®cfäßen, »on benen wir bereit« bei bcn gafern gefprochcn haben, ober »on ben eigent= lieben ober ©aftgcfäßen, »on benen wir fpäter fpreeben werben, ju untcrfcbeibcn. Untet bcn fpiralförmigen ©efäßcn fclbft hat man bie äd)Kn ober iuftgefäße au«geiei(bnet; bic unäd)ten enthalten bie ringförmigen, ncgförmigcn, gefireiften, puntiirten @cfäße u. f. w. §. 9. Uuftucfci^c. — Sic Üuftgefäße beftehen au« einem häutigen gylinber, in bcffcn Jnnercm ein gaben aufgerollt ift. Diefcr Ciolinber fommt ohne irgenb eine ajerönbcrung feiner @eftalt ober feiner glä*e in einet jicmlii^ beträditlitben l'änge »ot unb läuft (obann an feinen beibcn (Snben fegelförmig f^u-, an biefe Snbe legen fich oft bic Snbe anbcrcr Üuftgcfäße an unb »erlängcrn auf bicfc Seife aai erfie nad> oben unb unten. Die ^uftgcfäßc befichen alfo eigentlich au« fe^t »etlängctten gofctn Cgiß- 33). 458 iSotonik. ©er fpttalförmige Jäten id Suftgeföf eä ge^i o^nc Untcrbrecljung »on einem (ante jum ant>ctn bei einer jefeen son tiefen ?afern. 3?fan oergleidjt i^n geroöljnlicft mit bem Supferbra(ite, bcr ben ?>ofenträgern bie ®(afiicität gibt, unb baburct) betommt man aut^ »irtlicb ein ri(blige<5 Silb Bon feiner Sefcbaffenbeit. ©eine garbc ift ge- »öbnli* perlmutterartig roeip. Sa« feine ©eftalt felbfi anbetrifft, fo iflfie »on ben ©cbriftfieUern auf ucrf(()iebene SBeife beft^rieben unb »ermutiget rcorten. ^aib ben einen >»ar biefer gaben felbfJ eine bo^fc dioi)rt, nach ben antern rear er in- irenbigbacbrinnenförmig auijgetjö^It, »ieber 2tn= bere baben iijm ancere, Bericljiebenc ökfJaltcn gegeben. ®ie genaueften 5?cobac6tungen, »elcbe mit §)ülfe ber »olltommenften 3nfirumente, die »irje^t bcfigen, angefJeüt rcurbcn, jeigen biefen gaben immer »otl, aber noc^ ben Stellen unb ben Sbeilcn, auä welcbcn man ibn genommen W, »on oerfcbifbener Ökftalt ; er ifi bisweilen banbförmig abgeplattet, bäufiger bi(f , unb fein ©(bnitt jeigt einen Sreiö, eine SUipfc ober ein Sierecf. 3ic()t man ba« abgebrocbene Suftgefäp ein n;enig, fo entfernen ficb l>ie ©piralwinbungen »on einanber unb ber gaten reictelt ficb au^cin= 3-''- anber, rcie ber eiaftifctje Drabt an einem 5)ofen= l-^ träger, roenn man ibn einem abmieten Sieben M unterwirft (gig. 36). Sricbt man junge 3>veige, |1 j. S. |)otunberjn)eigc, »orficbtig entjiBei, fo fiebt PI man, tt>ie biöweifen baS untere ©tücf an »em S 1 Obern bermittel|i fo jarter gäben ^ängt, bag fie Üba^ 3(uge taum roabrnebmen tann; bieä finb bie gäDen Bon ben auöeinanbcr gcrcicfelten l'uftge- ^ fäfen, unb biefe Sigenfibaft macbte, ta^ man fe oft biefen ©efäicn ben 9Jamen bcr cnfrcUbaren ■ Suftgefäf e im ®egenfa$e »on ben anbern ©piral-- '"' gefäfen gab, reeldje biefe Sigenftbaft nic|)t befi^en. Uebrigenö finbet tiei nicbt in allen Slltern obnc Unter- fcbieb Statt; bei bem äuperf} jungen ^uftgefäpe, beffen ©emebc nod; etwa« n>eicb ifi, bat ber gaben nod) mä)t bie SlafJicitnt, bie er erfi fpäter erlangt, unb britbt mit ber Diöbre, obne p(b auöcinanber ju rotten, er fann fie aucb im Hlter »Bieber Bcrlicren, niabr- fcbeintid) bnrtb ein feUeö 35eriBacf)fen mit ben bena(^= barten Jbeilen. Die (intfernung ber ©piratwinbungen unter fi(|) ifi ocrftbieben, unb im 2lUgemeinen berübrt jebe Sin- bung bie beiben benatbbarten über unb unter il;r be= finbtidien SBinbungen unmittetbor (gig. 36). 3n biefem gatte fann in ibrem 3tBif^enraume, ber fo ju fagen fiult if}, bie augere ?)aut nidjt rcabrgenommen »erben ; o^ne 3>BeifeI ifl fie mit bem gaben oerbunben; fie fotgt ibm unb jerreigt, wenn man ibn jiebt unb auS tinanbcr toirfelt. 3n anbern gälten taffen bie SBin- bungen einen 3?aum i^mifcbenfi^^, ber bisroeilen reabr- nebmbar unb fogar n>eit größer atö bie Dicte beö gabenö if}; btop in biefem gatle fann man bie äufere |>aut etttJa« beutli* febcn (gig. 37, 40). 3Ba^ bie 3Ji0tung anbetrifft, roclibe bie ©pirate tti Suftgefäfie« nimmt, fo bat man bemerft, bap bie eine bäufiger Borfommt alö bie anbere, unb jrear bie Bon ber Siecbten jur Üinfen, wenn nämlicb bcr 5Beoba(bter annimmt, t-ap |t(b baö @efäp Bor ibm in feiner natürticben l'age befinbe, ba^ ifti^t fo, baf iai com Srbrcic^ entferntcfie Snbe aufwärts geridjtct »ff. Dft bentt man ftcb ben Seobacbter in ber 2l^fe beä Sptinber«, um rcetdien fid) bie ©cfenetfentinie ^inaufwinbet ; barau« folgt, ba§ ibre SRiifttung in biefem gatle umgefebrt, b. b- Bon ber Ünfen jur IRediten Borfommen mu§ (gig. 38). Unter bem iKitroffope befinbet ff* bie bem Seobacbter jugetebrte gtäibe, in SBejiebung auf ibn in ber erffen Sage; bie auf bie anbere Seite gefebrte glacbe in ber jmeiten unb bie beiben 3ii(btungen freujen ft0. 3fl ba« ®e- fäjj fo fein, bag feine beiben gläcben beinabe in bem ®cfi(btefelcc bcä ^Kitroffopö liegen, fo ftbeint eö, ald ob baffelbe jwci gäben burcblaufen, tBel^e jiBCi einanber enigegengefcgte Siicbtungcn cinfdblagen unb auf biefe SBeife in ibrem Äreujen ein ^t^ Bon fleinen aiauten bilden (gig. 38). ginige Sotanifer tiefen ficb burt^ biefe Grftbeinung täufcben, bie fie ficb burcbaug nicbt ertlären tonnten. Tlag nun bie 3iicbtung bet ©pirallinie fein, roeltbe fie will, fo gebt fie boc^) Bon einem ®nbc jum anbern ber ^vuftröbrenfafer. 3n ben meiften gällen ifi ber fpirafförmig ge- munbene gaben einfacb; boc^ gibt e« nucb gälte, roo er boppelt ju febcn ifi (gig. 38). Siöweiten tommt er aucb in nocb größerer ^Wenge Bor (gig. 3ft), unb in bem ^pifang bat man fogar mebr alä jiranjig gc= jäbtt. ®iefe an einanber liegenben unb parattelen gäben bitben alebann gteicbfam ein fpiralförmigeä Sanb, baö man felbfi rcieber abrcic!etn fnnn. 9Jotb= rocnbigerweife muf in biefem gatle bie 9fiil)tung ber ©piralwinbungen um fo fcbiefer fein, je groger bie TitnQt ber neben einanber tiegenben göBcn ifi, weit (»Bifcben swei SBintungcn eineö unb beffetben gabenä immer bie ganje Sreite beS Sanbe^ liegt. 3fi bin= gegen ber gaben cinfact) unb berübren ficb feine ,wei 2Binbungen, Wie auf bem elafiifcben "Drabte cineä -?>ofenträgerä , fo finb fie nur burcb bie 'Dicfe bti gaben« felbfi Bon einanber getrennt; ^e bewegen ficb baber in einer faft borijontalen Siic^tung, fo fanft ifi ibr Stuffteigen. X)er cinfacbe gaben bleibt auf feinem Sffiege ni^f immer einfacb; er tbcilt ficb biöweilen in %eHe, inbem er ficb Bcrbopjjclt; man fiebt atöbann jwei feinere gäben ftatt eine* einjigen parallel laufen (gig. 40). X)ie(3 ifi ein Uebergang ju ben ne^förmigen ©efägen. §. 10. 3tinfl= unb ncfe= ^ förmiflc ®cfä#c. ~ SBenn Er; man auf ben Urfprung beS K^ ^^-— >, gjamenö Suftgefäg jurürf- 1:3 ^^^ gebt, fo möcbte biefer 9?ame ^ g^i=^ beffer auf bie ©efäge paffen, ^3 ^^cl bie wir iegt unterfucben wot- fr^ ßECl len, alö auf bie Borbergeben- \^ ben. 1)8 fie auö einer bau- irzrr tigen SiiJbte befiebcn, bie Bon '^^ inwenbig über einanber tic- '^j gcnbcn, bicteren 3Jingen ober -,-3. 3ieifengefiügtwirb(gig.4l), i^a fo fönnten '^t mit mebr SJecbt f3| mit ber l'uftröbre ber VtfXtxt s£3 Bcrglicben werben. 3in 2ltt- tS^ gemeinen finb fie gröger a\i Jra bie äcbten Suftgefäge unb Bon 2=1 einem Snbe jum anbern weit i^rl weniger gleichförmig. Die ;3 DJinge einer unb berfelben f.^ 3iöbre finb auc|i wirtlicb nicbt \^ einanber Botttommen ä^nlict» 4i. ^ 40. i^uftgeföe mit unten einfat^ei \ mi tcr SRunltliübe iBet« vuUnri»). 42 u. 43. SRingfömigt fficfoft D» »allaminf. oben botJDcrter äßinbung lem ©(enget bet gemeinen «rtnfiidje (©rgaii 459 Cgig. 42); ohsUiä) fte flcttjo^nlic^ f onjöntal fmb, fo fönnen fie ioä) auf eine imrcgelmaöige SBcifc naä) ter einen ober naä) einer anbern 3ficf)tung geneigt fein ; fie flehen nid)t in regerinä|Jig glcid^cn 3iBifc^cn-- räumen »on einander ab ; unt> tonnen entlid; auä) ringförmige 33nt(i)f5üc!c abgeben ober auc^ irgcnb eine anbere trumnie l'inie, old bie Sreiälinie »orfteüen. €>o ifl ei aaä) gar nidjt felien, jiriftben Siingen mcfir ober tceniger lange SBturijflütfe einer ©pirale ansutreffcn, bie fie balb unter fii^) i^erbinbet C3'3- -i^), balo unabhängig ton benfclben if}. Diefe Steile einer ©piralc finb natiirlirf)cr SBeife mit benen ber Suftgcfäf-e »erglicfien »vcrbcn unb ba man baS einjige, unterfcfceibcnbe SWerfmal beobacf)- tetc, baO fie ni(J|>t au« einanbcr ju rollen finb, unb ia^ bie Spirallinie, »elc^e an ber fie umgcbenben ■öaut wcjr ober n^enigcr ^ing, bei bein 3errei§cn Segen von berfelben mitnahm, fo ifl man auf ben 'Bäjlü^ gcfommcn, bap e(3 Suffgefagc ton einem coran= gcriictten 5Uter, ober ivern man lieber irill, bon einem ijo^en Sitlbungs^griibe feien. Tic 9iingc itihteu bemnacb Mii einer ober met)reren, einanber nä^er gebrachten unb innig unter fid) vcnt'adjfencn ©piralwinbungen entfte(;cn ; ber 3ul'inimen^ang ber ©ptrallinie ^ätit natij) ber Meinung ber Ginen barunt aufgef;ört, weil tte 5tt;ifd)en ben terivatlfenen Steilen, welche bie Verlängerung ber SJo^re nat^^n »on einanber cnt= fernt ^cihe, jerriffen rccrben fei; nac^ ber 2lnfid)t ber 3Jnbcrn aber, weil ber jirifdjen äwei auf einanber folgenben Siingen in ber ?Pfittc liegenbe Sljeil oft ivicber cingefogen unirbe. 2>icfe S)9pot^efe fJiigt fid; barouf, bap fic^ bie Singe oft mit ben (gvirallinicn fortfefen unb barauf, bap Streifen, gurdjen ober fogar aucb boUPänbige, mit i^rcn 3Jänbern parallel laufenbe ©palten, äuperfi ^äuftg porfommen, Kai fine Ißcnradjfung ber Sinie mit jiüei ober mehreren gäben ju berratljen fdjeinc. SMnbere Sotanifer finb ber SJJeinung, bap bie in- neren S3erbicfungen ber $iauf bei ben ringförmigen ®efäpen nid)t mit ber Silbung einer fortlaufenben »Spirallinie angefangen, fonbern fic^ fo gebiloct (la- ben, «ie man fie mirtlii^ finbet, — gcn^iffe Sbeife I freigförmig, gewiffe anbere fpiralförmig unb reicberl anbere »ermifi^tförmig. Dicfe SBeoba^tcr fonnten ju [ feiner 3fit bie ©tetigtcit ber Spirallinie unb fpäter ibre S3erfegnng unb i^r Serfdjwinben mabrnebmen. Ueberbicö foüte in ber pon i^nen angegriffenen -?jp= ! Dotbefe ber jTCifcben ^ttjei SRingen liegcnbe geirunbene Ibeil immer bie nämlicbc SJic^tung baben, feine Srette fotlte immer einen aliquoten Jbfü t^i-^n ber Sreite beä 3iinge«, im SlUgcmcinen feine ^lälfte, be= tragen, weil biefer au^ ber Bereinigung »on meh- reren (gettjö^nlit^ pon jtrei) Sffiinbungen entftiinbe; bie Streifen ober Spalten, bie oft auf bem Siingc »abme^mbar finb, fotlten bie 3?i4)tung ber Spiral- linie angeben. 9?un finbet aber alles bicsS ntcbt Statt, j Ber bajreifiben tiegenbe 'it)(U annbet ficb bisweilen in entgegengefegten 3?id)tungen unb bieö in einem ' unb bemfelben 3wifd)enraume; er ifl fafi immer eben fo breit, al« ber 3fing ; bie Streifen »on biefem ' laufen parallel mit ben 3iänbern unb {laben feine ftbiefe 3?i(^tung »on bem untern jum obcrn (gi- j gur 44). Siämeifen ftnb au(^ jwci 3tingc, ! KSi^ bie auf einanber folgen ober bie fo- ' L '1 ,'- ^ ^ gar in einem 'punftc ibrer Siänber ' " , ■ uifamraenlaufen in jwei »ertebrten ■f Kicbtungcn gegen einanber geneigt r I Aig- 453. Siefe grfcbeinung, bie j ^- !- fid; an bie »orbergebenben anreibt, ' 4J. 45. fönnte baburcb erflärt »erben, bap' in einer früberen 3eit bie 3?ingc 44 u. 4.1. atu(iflüife oon (Sefä^tn ton einer %xt »on Sf innen« ! ftiut (Commeltna t'iberosa). 1 3iatuTöfr*ii^te. nt4»t fe^r flarf an ber bäutigcn 3Wbre anhängen, bap fie fid) tbeilweife ober fogar ganj »on berfelben ab- lofen, fo bap jie in bie .5iö{)lung ber Siö^re fallen, in- bem fie ibre frühere i'age oerlaffen unb eine neue an- nebmen, bie ftcfc mebr ober weniger ber öertifalennäl;ert. S!lu« bem Sorbrrgebcnben läpt fid; ber Uebergang ber ringförmigen ©cfäpe ju ben netzförmigen Icicbt »orauöieben. Siefe Siintje, weldje eine mannigfal- tige fcf)tefe Sage babcn, uab unter fid) unmittelbar iura) einige "Puntte an ibrem Umfange ober mittel- bar burd) Sänbeldjen »erbunben finb, bie auf eine mannigfaltige SBeifc gebrebt, ober au^ burc^ ©pal- ten burd)fi(t)tig finb, jcigen öfter« fdion ein lodere« 9!ee. eg bürfen |td) fegt nur biefc (Slemente einanber nobern unb ficb »erpielfältigen, fo l^ wirb man fogfeid) ein engcreiS unb jufammen- gefegtereiS Sieg erbaltcn. 3l»4) tommt ei bäu- fig »or, bap baö nämlicbe ®efäp, baä in einem 3:(;eile fcincä aSegeö ringförmig war, in einem anbern negförmig wirb (gig. 46). Siefe ©efäpe laufen in einen Sonn* au«; 's bie V'änge bei SJanmö swifdjen i^ren beiben Snbpunticn beweist, bap |ie, wie bie Suftgefäpe, gewöbnlic^ auS gafern bcfJeben. §. 11. öicftrciftc ©cfnßc. — Sie geßreiftcn ®efäpe jeigen, anffatt ber Spirallinien, Steife ober unregelmäpigen 3;inge, dierflreifen, bie nur einen Xbeil oon bem llmfanic bir Jtobre einnehmen unb im Slllgemeinen ngelmaoij übereinanbcrlicgentgij 4Ti ®a9 ©cfäp bot oft biL 1,'U f}alt einciS '^htSma, biiti i Seitenfi[äc()en aut btefe L)ii|i burcb streifen, bit biS an bie erfen gel;en gcfurcbt fmb ^ - ^ Cgig. 48). a.T?an bat bie - ^l tfintbeilung bieftr Streifen — j unb ibrer 3wifd)enraume mit = ber ©intbcilung eine« TOap- ~^\ fiabeä in Orabe »erglidieu ~^ unb barum bie ©etai^e - welibe ein foldje^ SluSftbcii ' baben, ftalenrormig je , nannt. Sie Strtiren bann ieboib feine ftetigc Verlan gerung in bie Quere, fte 47 48 nc!)men »ictmebr bie ©efialt flauer Änopftoi^er an, weldje bie gleicbe läge baben, gcwobnlic^ aber jabl- retcber finb, gleidjfam als ob mebrere auf Äoßen eines einitgcn oon SBeite ju Seite unterbrochenen Streifens cntßanbcn wären. I>?an if} fegt allgemein ber TOeinung, bap biefe ©efäpe, wie bie bereits unterfucbien Organe, auä einer bäutigen Siöbre befJcben, bie inwenbig mit ei- nem burcbbrocbenen Gewebe gefüttert ifl; bie Strei- fen finb bie Säume, welche biefcn Surdbbrecbungcn entfprecben unb in weldjen baS (Sefäp nur burcb bie äupere 5'aut gefc^loffen if}. ginige Scfiriftfleaer glaub- ten JU bemcrfen, bap bie i!age unb bie ©effalt ber ©treifen eine gewiffc Uebcreinffimmung mit ben 'H)eiUn jeigen, »on benen baS ®efäp umgeben unb gebrüdt ifl, bap bie Streifen ba fortbeftcbcn, wo gläc^en mit einanber in Seriibrung finb, bap bie flaut ficb ba »erbicfe, wo fie mit einer Scfc jufammen tomnit; bap alfo in ben ''Puntten, wo baS @efäp an onbcre äbnlicbe ®efäpc anflöpt, eine 3Jegelmäpigteit Statt finbe, weltie an benen »erfcbwinbet, wo ei mit türjeren, jablrcicberen 3cllen in SSerübrung fommt. SOiebrere ©cbriftficller baben bie gefJreiften ®efape mit ben ring- unb negförmigen »etweibfelt, unb eS ifl auc^ Wirflic^ fibwer, wenn bei ben legieren bie 9Jeg= 47. Rragment eineä gtfireiftfn ©efäjeä Von tn üßeinrcbe. 48, grcBmene eineä jtilrciftfn friöm«if(i)fn (Jeföftä »on einem gfivntraute (Oümonda regnlia). r--J 460 jBolnnih. btlbung eine gewifTe SRegelmäfiafett annimmt, wenn ibre 5Waf(^cn eng unb in bie Duere »erlängert jinb, «inen llnterf^iieb ju begrünten. iWan I;at fte auO) für eine a^eriuanMung bcö ^uftgcfa&eä gel;altcn, bcffen fceuflic^e unb in bcn, bcn Streifen entfprctfcenbcn SRäumen ttwai auö cinanber laufcnbe ©piralreinbungcn in ben Ä 3n)tf(f)enraumEn ganj jufammenfaden wur-- f^ ben. Siefe2tn|ic^tf*cint in golgc einer ge= r < ., it)tffen2tnja!)I»on5äaen,roobicf*iefe3iict)- [ ' j tung ber Streifen na* einer ©pirallinie r ' gc|)t unb ba« gcbe!)nte ©efdji ftc^> fc^rauben- t j i formig aui cinanber widtU, einen gewiffen r Olrab »on aSabrfdHnnlit^fcit Ju erlangen. 2tbcr fclbft aWbnnn er()ält man feinen i Uliigen ©piralfabcn jiuifc^en jn^ci über I emaiiber liegcnbcn Streifen, »o^I aber € ' \u . ' einen me|)r ober rccniger breiten (Sürtcl, "^ I J ber mehrere parallele Sieifien »on Streifen 1^ 11 \\ entt)a[t (3ig. 4i0. Ucberbieö finb in ben 497 5(1 allermei^en gälten bic Streifen ooUtcmmen ^orixontot, unb fie jcigen ft* auct) in bcn jüngPen dScfd^en fcton f o ; bie erflc Seränberung, bie man «n ber einfacben unb gleidjartigcn §)aut fie^t, icorauö fte gicicb anfangiS begeben, mup man bcm grfcticinen graulitber unb paraücler Sinien äufcbrciben CS'O- 50), unb bie frübefic unb forgfäliigfle gSeobo^^tunj) jcigt gar nic|tö, Kai einem ©piralfabcn gteid;en fonnte. ®ie gcftrciften ®efäpe cntflcbcn nnä einer 3Jei^e »erlängcrtcr Selten, bie an ibren Subpuntten bnrd; tine f^iefc Sffianb ober bnrcf) S^Jf^rn, bie fegclförmig ou^Iaufcn, auf cinanber gepapt mcrbcn. §. 12. spunPtirtc ®cfäßc. — l)ie punttirten ®efape, irelc^e bei bcn ^tfianjen bcn bctratbtlidjften Umfang erlangen, unb bereu innerer Äanal oft fogar mit bem blopen 3tuge TOaijrgcncmmen icerben tann, crfcbeincn gletcbfam mit tieincn fünften bcfäct, bie pcb in fjorijontalen, unb fcitcner in etwa« fd^iefcn Vinien jcigen (gig. 51). 5D?an ^at in SejiC' ^ung auf baS Sntftcbcn biefer SJei^en »on '•punttcn bie nämlidje §)9pot!)efe aufgcftetlt, ivie für bie Silbung ber Streifen, unb man fann berfelben andj bie nämlichen Einwürfe tntgc= gcnbalten. ■Diefe ®efäpe ^abcn bie ®eflaft eines Culinbcrö, auf bcflTen Oberfläche fi(b Äreife jcigcn , reclcbe feine ''JSunfte ^abcn unb ctwaä fdjief, genjöbnlic^cr aber bori^ontal finb, unb in niebr ober minber großen unb gcwo^nlic^ g(ei(|)en3wif(benräumen»on cinanber "'• abfielen. 2)iefe ifreife (»oben bcn glci- 6)tn Durdjmcffcr mit ber übrigen 3?6brc; bi^recilen ober ift ibr ^urcfemcffcr etira« geringer, icorauö alöbann eine Steibc »on Snfammenfdjnürungcn ober 3?erengungcn »on Seite ju SÜSeite entfielt CSig- 52). 5)era5crtitalfd;nittbcä ©cfäfeö jcigt, bap biefen 3ufammcnfc6nürungen biärecilcn eine treiörunbe gälte im 3nnern entfpric^t, biömeilen jcrt^citt ftd) au0 ba« in Si^eiberoaffer erbigte ®efäp nait) ben nämlichen Sinicn in eben fo Biete Sru(^= ftücfe, rcoöon iebcö eine 3cUe »on ®cßalt einer Sonne, bercn bcibc SBöbcn eingeflopcn finb, ganj bcuditb jeigt. auß einer Siei^e »on »crwaCb= fencn 3eUen cntftefit alfo baä punttirte ®efäg. 49. Snte eine« gtflrfiften ®cfo'6e8 »cn einem Slßaffrronborn; €§ t(l an feinem uiitCTn S^beife banbformiß quo einander fleiuicfclt. 50. ©(arenförmigpö @efä§, bo^ fi* ^" enttvirfeln aHjcnßt, öon ket üüurjei trä »oliilbaicrä im Seimen. 51. Hranment eine« funriiiten ®ff5|iee son e neb(l einigen punriirten Sofern. 51. Sragirent eine« punflitten «efäfic« Don aaSoIbrebe. ©ie ^unttirungen finb biejcnigcn StcUcn, »o bie oufere ?)aut blop bleibt. Sinbbiefc3ufammcnfct)nürungen, t»clcf)e awi bcm 58crroad)fen einer 3ici!)e »on 3eQcn cntflebcn, bie in ibrcr 9)(itte baut^iger aU an ibren gnbpunften finb, reibt bcutlitb, fo gleitet baä ®efäp einem SRofenfranje, beffcn Äügeldjcn rcc^t nabe an cin= anber liegen (gig. S.'O- ®ic ®efäpe, bie man patcrnofterförmig, ober wobt irourmförmifj nannte, ireit man fie mit bcm Äötper etncd SBäurmö, ber (xui einer Diei^e »on Süngen befielt, »crgleidjen tann (gig. 54), finb alfo nur eine 3}?obifitation einer aUge= meineren gorm, unb bicfe ^Wofifi^ tation jeigt ftcb wxi^i blcp an bcn m punftirten ®cfäpen, fonbcrn and; bei i-i ben anbern. ®emö!)nlitb fiebt man Jv bei bem entfleben neuer Organe, wie ".' j. 33. eincö Swciged aai einem 2lUe, eines Slatteä aus einem3it'eigc, turjba, i»obic®efäpc, um »onbcm einen in buö anbere überjuge!>cn, »on ibrer gcrablinigten SRidjtung abroeietien muffen, bap fid; ibrc li'Icmente ju bicfcr 2lbi»eid)nng ^ergeben, bap fie aber babci türjer, unregclmäpigcr ivcrbcn, unb ficb unter cinanber in fdjmälcrn gläi^cn »crbinbcn. 1)ie gcrabc tinie mup in eine 3{eibc »on fürjercn Sinien gebroi^cn lücrbcn, tbcnn fie einen gebogenen 3Beg 5U buri^toufen bat. Stuf bicfe Seife »erfürjcn fid) bie gafern, reet(|c bie Suftgcfäpe, ober bie ringförmigen ober gcflreiften ®efäpe bilben, welche in bcm Stamme genjö^ulid; febr lang finb, an ben Snoten, unb gc^cn fogar in bie ©efialt »on 3cüen über (gig. 54). §. 13. SöcrtranMungcit Scr ©ptvalflcfaßc. — Sir (>aben gefc^cn, bap bie ringförmigen ©efäpc ;\iemti(^ fange 25ruebfiüdc einer eontommenen Spiral^ linic_entbaltcn unb auf ber anbern Seite burc^ bie negförmigcn ©efäpc in bie gcfireiftcn übergeben; i»ir baben ferner gcfcben, bap bie (Ictige l'inie fo unter- brodjen merbe, bap fie eine punftirte üinie bilbc unb auf bicfe Seife einen Uebergang ber gefireiftcn ®efäpe in punftirte begrünbc; t»ir ^aben ferner gcfcben, bap Ite ii(^ bisweilen burct» baS Bcf»ncn in fpiralförmige g3änbc^en aus einanber jicf)cn laffen. SS ifi atfo burtbauS iucf)t bcfrcmbenb, bop eine Serwanblung ber ®cfäpe in cinanber »on »icten Sotanifern ange- noinmcn lunrbe, wclcjc in aü ben mannigfaltigen, »on uns nngegebenen Wobififationcn nur »erfd)icbene Entwidlungcftufcn cincSDrganS crblirfen unb glauben, bap ein unb baffelbc ®efäp alle bicfe gormen nai^ ber SRcibe buriblaufcn, unb fogar mehrere sug'fif^ auf ben »crftbicbenen -Jiö^en feines SegeS jeigen fonne. Diefe Scfirc tonnte fogar nocb weiter getrieben Werben, weil eS unmöglich ift, genaue ©ränjen jwifdicn ben ®efäpcn unb bcn gaicrn, jwifdien bcn gafern unb bcn 3ellen ab,^ufic(fen, weil im Slllgemeincn bie ®e= fäpc aus ;\wci anbern bcflcben, unb weil alle brei bei i^rem gntftcbcn bie nämlidjc ®eftalt jcigcn, näm= li(erroanMiingä= tieoxic ja lüt^t übertreiben itnb feinen Schein für Sirflti^teit galten, ©inb bie üerWiebcnen 3}?obift= tationen bcr ®efäpc nur »erfc^iebenc, auf cinanber foIgenbeSniancflungäflufen eines unb beffciben Organa, unb crijalten wir, je nadjbcm bicfc Gntrcicflunn auf ber ober bcr ©tufe fle(;cn bleibt, bicfc ober ieuc 5wobt= fifation'^ ©ieSeoboc^tung, biefeiS cnlfct)eibenbe ®efe& für bie Jöabrljcit unfcrcr S(?eorien, jeigt un* bad ®egent()eil. äBenn man bie Ci-nt»icflung eineiS Wefcijicö »erfolgt, fo ftnbct man auä) nicijt eine», bau in feinen »erldiicbencn ^Pbafcn alle anberc Drbnungen ürn ®e= föpen bargcftcllt ^abc, unb baö 9{ämlictc läßt ftc^ au* »on ben 3etlen fagen. äöir wollen noc^ bemerfen, bap eri^enö fid) an jebcm 2\)cUe ber ^Jtüanje unccr= linberlicb bie unp bie iWobifitationen »on 3cUen , gafern unb ©efäsen »crfinbeu; fo werben wir j. S3. beftänbig an gewiffen ©teUen be!)nbare Sluftgefägc antreffen , an onbcrn aber fdjlecfjterbingS nie. 'an tiefer ober ienet ganjcn 'jL'flanje, ober in oicfer ober jener SJegion einer •pflauäc wirb man nie geflreifte ©efäjjc finbcn ; bei irgenb einer anbern ftnb fie i» 5Kcnge »orbanben; ba^ jWciteniS trog berSin^cit ber tt)emijt|en Seflanb» tfieile ber iffiänbc bie Sinf^eit ber in ben .?)ö()Iungen cnt^attcnen toubfJanjen »erfdjiebcn ift, unb baji bie«, wie bei ber ©efJalt, auf eine conßantc SBeifc unb nacd ber ©teile gefdjie^t, welche bie -J>ö!;Uing in ber -pflanjc einnimmt. aSenn alfo alle einfadjen Organe ber ^.iflan,(eii mit fen 3eUei' anfangen, an wcldjcn wir feine wahr- nehmbaren l'crfdjieben^eitcn crblicfeii, fo ift eS barum boc6 eben fo wa()r, bag icbc Stüe gleich bei i^rem tJntUe^cn baju bcffimmt ju fein fc^eint, in t^ircr wei= leren ©nfwicflung eine beflimmte gorm unb feine onbcre anjunc^mcn, ben unb ben ©torf in fid; auf» ,:(une()men unb ju »erarbeiten. @ö ifi alfo nie^it immer baä namlidje Drgan. ißei bem Ucbergange auä feiner anfänglichen gorm in feine befJimmte tann e(S mehrere gormen annehmen, unb ^ier iff bie öiränje feiner eigentlicben 3>erwanbfungen, eine ©ränjc, wclcfic man genau ju bef^immen fuctien nuig, wenn man bie ein= fairen Organe bcr ^?flanjcn ridjtig erflarcn will. S3et btefer Unterfud)ung mug man fid> forgfältig »or ben Jäufd)ungcn ^üten, ju wcldien bie aupcrorbcntltc^e Sinfacf>!>cit beö ^iflanjengewebee ßcriciten fann, eine Ginfati^eit, weicije bei 'a>crl)üUung bcr a3i'rfc^ieben- Reiten unb Sers-Mctfältigung bcr äcfintidjfciten eine felb|?gcmad)te etn()cit »cvmutl;cn läpt, auf welche man um fo (»äufigcr unb nott)Wciibigcr tommcn mußte, je tleinere Jficile man mit unboUtommncrcn3iiftrumenten JU untcrfudjen l)atte. §. 14. Saftflcfäfie. — 5?a($ bicfer Srorterung tommen Wir ^i ber Sefdireibung einer Drbnung Bon ©efäpen, bie fitfc »on allen anbern Ijinldnglicfe unter» ftjieibcn, al(3 bap man fie jcmaW ^ätie »erwedjfeln fonnen; i(^ meine bicjentgcn, benen man ben SJamen ber eigcntlidicn ©efäfe ober bcr ©aftgefäpe gegeben ^at, weil ftebcn cigcntlit^en ©aft ober Latex enthalten. @(5 Riib |)a'utige Sichren, bie unter fitfe frei bnrd) qucrlaufcnbc Slcfie, unb ,^war fo mit cinanber in 53er» lintung fiefjen, bap i^r ®anje« ein gropcä 9Jeg bilbet Cgig- öU, 57). ©ie ^aben bemnad) me|)r alö alle anbere »or^in bcfcfcriebene @efäpe einige 2lebnlicbfeit mit bcnen bcr Spiere, wocon ein Sennjeidjcn ba« ber 5?cr^weigung iü. Dad SSort Scriweigung bürfte aber boc^ nur uneigentlic^ ouf bie ©aftgefäpe angc» wanbt werben, bei bencn man burt^auä nidjt fte()t, bap fte fid) burc^ befJänbig auf cinanber folgenbe X^ei» lungcn erfcfjöpfcn, wie ftd> 5. 58. ein Stamm in Slefie, biefe Slefle in 3^(106 u. f. w. jertljeilen. .^licr finb bie Slcffe ungefähr Kanälen gleit^ , woburci^ fte mit cinanber in SBerbinbung gebracljt werben, unb auiJ welchen fte in einem redjtcn ober fpigigcn ^infel entfielen. Sic häutige SBanb if} burcfjftc^tig unb gleict)artig, bcnu wenn fie aud; an gewiifcn ©teUcn birfer a(ö an anbern iH, fo fi^jcincn biefc unregelmäpigen SJer» bicfungen bod) feine aiiberc 9Jatur alä baö Uebrigc JU ^aben. 1)ie 3Jöi)rcn finb anfangt regclmäpige, fel)t bünne unb fd;lanfe (ivlinber (gig. jä a) ; fpäter beSiattcn üe bisweilen bei iS>rem löadjötfiume bie c»Iinbrift§c gorm, ober jxc fdiwcllen ßellenweife an (gig. 55 b, 5ö). Diefe Slnfcfiweüungeu fönnen bei gcbjeiten ber f flanje temporär fein unb, wie in ben 2lbern ber Spiere, oon ber augcnblicflic^eu ©totfung ber in i^nen cnt= ^altencn glüifigfcit ^errütjren, biiJweilcn bilben fie fi* aber aut^ auf eine permanente aScife. Sie innere §)ö!)lung fann aud) nidjt überall glcit^ fein, felbfi wenn ber Splinbcr äuperlitti regdmäpig ijl, unb »on SBcite ju aSeite aJcrengungen entsaften. S. $1. tod;ulg, bcm wir bie öoUHänbigficn 2luf» fdilüifc über biefe ®efäpc oerbanten, nimmt an, ba§ mit bem 31Iter an ben 'fünften, weti^c biefen a3er» engungen entfprc(<)en, unter jenen 31nfcf)wetlungen unb an^ ben aSeräftelungen eine 3ufammcnfc^niiruug unb fpäter eine öoUfJänbtgc I^eilung ©tatt finbc; alSbann iieigcu bie ©aftgefäpe anfiatt einer fieiigen ^^ö^Iung eine SJei^e »on pöfylunnm, bie burc^ eben fo »tele Snotcn »ou cinanber obgefonbert ftnb ; er nennt fie aläbann gegliebcrt (Vasa lalicis ailiculala) (gig. 57); audgebe^nt (expansa) (gig. 56, 55 ti) in bem »or» l;ergeS)cnbcn äuflanbe, welker ben böd)ften ®rab i^rer ^ebenöt^ätigfeit anjujeigen fdjeint; sufammcngejogcn (contracla) Cgig. 55 a) in bem crffen ®rabe if)X(X (äntwirflung. man biefen 3uflanb mit bem ber anbern ®efäpe »ergleic^t, fo befäme man eine ganj umgefe^rte Serfa^rungöweife in Sejietjung auf bie anbern, weit man anffatt anfänglich bcutlid)er 3eüen, bie ftc|) mit ein» anber »erbinben unb »erwatt)fen, um eine fletige SfJö^re JU bilben , gleich anfangiS »oUfJänbige Sjögren anträfe, bie ^ä) cnbliit) unterbrechen unp in eine 3lrt »on 3eöen jert^eilen. SiefeiS Äennjeicfjen, wenn man anberä bie Sa^r^cit beffelben nid)t in 3iBeifeI hW, "»t; auf jeben gall bie l)äufigcn Serbinbungen bcr Diö^ren, bie ein eigentlicfic« 9Je^ bilben, jeidjncn alfo (»aupt» fäc^lic^ bie ©aftgefäpe au« , fowie auc^i bie unburc^» löctjcrte aSanb, in beren Biete man feine »erbünnte 3wifc^icnräumc bemerft, unb welc^je bie anfängliche 5)aut unter ber ©cffalt »on SSänbern, ©treifen unb *punttcn , wie man fie bei ben anbern ®efäpen , gafern unb 3ellen angegeben ^af, ganj frei läpt. Siefe an» fang« bünne Sanb oerbidt ftct), fo wie wir ti bereit« angegeben ^aben , im Slltcr; einige ©ctiriftfietler ^aben fcgar an bcrfclben eine 3iei^cnfolge »on cv tinfaä)en Organe. — SfJat^bcm nix t>ie ?)auptmobinfattonen, welche Sie etnfacf)eii ^flanjcnorgane aufTOEtfen, abqf panitlt ^abcn, türfen nnr ein ^Problem nicbt unDe= atztet lafTen, baS in bcr ncueften 3fif bte Soianitcr fe^r bef(^cifttgtc; c^ beßcbt nämli* bariii, iai mttel ober bie Äraft ju crforft^cn, welche bicfe (älcmcnfc, feie n>tt biö^cr einzeln betracbtef ^abrn, unter «in- anber »crbinbet. 1)a fiA aüe auf bie 3«"«' "i" »el^cr fie anfangen , jurücf führen laffen , ba pie Bellen oft ben gri>§eren J^eil ber ^PfiiJnje unb bisweilen fogar bie ganjc SWaffe ber <).iflanje auömat^icn, fo rcbu^irt ftcfe taS ^robtem auf bie angäbe bct a?erbinbungä= weife bet 3etlen unter fttt). 9Jacb ber ^Meinung ber Seinen ge^t iljrc Sercini^ gung auf eine unmittelbare 2ßeife cor fii^ ; bie an= fänglii^ fjalb fiiiiTigen Jöänbe ber ßellen behalten einige 3ett lang einen ®rab ücn SBeiiftdeit, ber ^in- reidjenb ift, bie 2Bänbe mehrerer benacbbartcn 3EUen, Wenn )ie fiä) begegnen unb ftrf> bei ibrer (Sntmicflung berühren, unter fic^ jufanimen ju leimen, fo ba§ fie au0 beim Xrocfnen in ben, nac* ber @eßalt unb ber Sef(^affenf)eit beö (Seivcbcö, tai ftebiltcn, »erft^ic- benen ©raben fo jufammengeleimt bleiben. Sie febre »on ber mittelbaren Bereinigung, redete nur wenig Slnbänger gcjäfirt fjatte, ^at ftc^ feit einigen Sauren auf eine bebeutenbc Autorität, nämli* auf bie bc« §)ugo ^Kobl gefiü|f, reieber ^eroorgetban. Sr meint, ba^ jroifc^en ben 3cllen eine Slrt Seim, bcr feiner 9Jatur nacf) »on i()nen oerfc^tcbcn fei, au^-- tretc, burd) ben |ie ycrbuubcn werben unb ben er BwifcbenjeUciificff nennt. Sei gcwiiTen ^Ulanjen Bon fcbr einfacbem SSaue, wie 5. 33. bei ben *pflanjcn, welche im SBaffer, oorjüglii^ im S^eerwaffer leben, bei benen, welche man gewobnlit^ Song nennt unb bie wir fpäter unter bem 9Jamen Fucus unterfucben werben, liegen bie 3eUen (gig. 58 aa), woran« bie ganje^flonje bcftebt, febrweitau«- einonbcr unb lalfen einen 3?aum äwi= fc?)en ftcb, ber oft größer als i^r S)ur(bmefTer ifl, unb biefer ganjc 9?aum ifl Bon biefem 3wifc^enjeUen= ftoffe aufgefüllt (ti), ter bemnai<) ben grijpten Jbcil ber SWaffc biltet. Jet ben jufammengefegtercn fflanjcn hingegen, bei ben Säumen unb Kräutern, wclctje auf bem Sanbc wac^fen, berüfiren ft($ bie 3eUcn (gig. 7, 2s), unb jWiftfeen tbren fi(b berüj)renben gtäcben ifl ber ©toff, ber fie Bereint, auf eine fo bünne ©djic^tc rebujirt, ba^ er unfern Stugen entfcf)Winbct; in ben 3wif(^en= jellengängen wirb er aber mandjmal fltbtbarer, unb er tann fte fogar öoltflänbig ausfüllen. SHan erfennt i^n an feiner garbe unb an feinem »etfcbiebenen Saue, unb nur Paburd), baß feine SÄifcbung mit ber 5Kifd)ung ber3eUbaut nitfet einerlei ifl, tonnen bie Bellen bur^ 9Jeagentien, welcbe ben ©toff auf löfen oljne bie -^aut onjugreifcn, au« i(irem 21ggregatjuflanbc gebradjt Werben. §. 16. 5Wirbe( tritt feiner »on ben Bor^erge^enben SWcinungen bei. 3lad) feiner anittbt fängt ba« Bell- gewebe mit einer Slrt Bon ©cbleim an, ben man mit einer Sluftöfung be« arabifdjeu ®ummi Bergteicben lann ; biefer Berbirft firf) immer mebr unb böl;(t ficb, anfänglid) fletig unb boU, eine grope OTenge deiner gätfter, weltbe bie ?)cblungen ber Bellen jinb. Sie benac^ibarten BfUcn waren alfo urfprünglid) burcl) eine gemeinfcbaftlicbe SBanti getrennt, wel^e fo blei- ben tonnte, welche aber bäufiger biö weilen in i()rem ganjen Umfange, bisweilen blop tbeilweifc unb juerft gegen bie SBintel bin cnblitb jcrreipt. 9?a(b biefer Sbeorie wäre bie Sntwicftung ber Bellen gerabe ba« Umgcte^rte Bon ber, bie man ibr in ben anbern Xbcorien äufi^reibt; bie Bellen würben alfo bornacti ßrebcn, ftc^ Bon bem iieime ju befreien, unb nicbt, ftd) aneinanber ^u leimen, unb fbre Bereinigung wdre ber normale unb urfprüngliiite Buftanb, ber tabin flrebt, fid) auf eine brogrcffiBe SBeife mit bem 3Itter ju Berwif(ben. SBcnn biefe« ®ewebe (gig. 5!) bb) in biefem Buflanbe bleibt unb auf biefe SBeife ein fletige« 9feg bilbet, wooon jebe glä(t)e mit einer beut-- lidjcn Belle (aa) ausgefüllt s „ ifl, fo nennt e« 5Kirbel ba= » - " ^ jwifc^enliegenbe« Bellgewebe " 'st Cgig. 59). (S«i|ltlar, tap e« bier rie SIclle be« TOo^lfcben Bwif4)en^cllen|loffc« fpielt, ob- gleich fein Urfprung ganj Ber= fdjieben ifl. ^^^ §. 17. ffiommuitifationSmUtel bcr cinfa^crt Orflanc. — Söenn bie 5Bereinigung«wcifc ber ein= fatbcn Organe gewiffe lIuiUBerläffigteitcn Bcranlaffen tann, fo iH ibre Communifation«weife ganj beutlid). ffiir baben fc^on gefeben, bap fie Bon einer bünnen unb einfallen .f)aut umfcbloffcn finb, unb ba§, wenn biefe etira bider wir» ,^^ bie« nidit gleicbförmig auf ibrer ganjen inneren gläAe ber gall fei, fonbern baj fte auf einer grogen Slniabl Bon *punften frei bleibe. SJun ift bie T>urtbgängli(^feit einer folcbcn paut iura) ^ablreidie unb entfdjeiPenbe SBcrfucbe erwiefen. Sie ®afe ober bie glüffigtcitcn, bie in ben -^löblen ber ®efäpe unb ber Bellen enttiatten (tnb, finben alfo immer, um Bon bem einen ^um anbern ju gelangen, eine 9)?engc Bon ©eitentanälen, bie blop burd) eine bautige ©cbeioewanb gcfcbloffen flnb. SKebrere ©cbrift^ fteller biiben fogar ba« Safein biefer @(bei^ewänbe gelöugnet unb ^orcn unb ©palten ba« genannt, wai mix ^puntte unb ©treifen biegen. ®^ ifl fcbr wabr= filietnlicb, baf bie Saut oft an benen ©teilen wirtlich Berfebwinbet, wo fte frei liegt; wir baben e« an ben Snben gefeben, bie mit ben gafern ober mit ben Bellen in Serübrung fielen, welcbe burcb ibre Siei^c bie ©cfäpe biloen. ^Wancbmal Berfebwinbet bie bäutige 3töbrc eine« ®efäpc« cnblicb ganj unb tbre Mingc werben nur nodi Bon ben benacbbartcn Sbeilen ge= tragen, weltbe in ben Bwifdjenräumen bie 2Sanb bc« (iplinbers bilben. Sa« Safein äd>tcr Södicr an ben Bellen gewiffer '»Prlanjen ifl auper Bweiftl gcfeßl worben. Sei jwei aneinanber flopenben Bellen entfprecben bie ©eitenfanäle »er einen gewöbnlitt» benen ber an= bem, fo bap im SlQgemeinen jwei Äanäle, welcbe Berfcbicbencn Bellen „_ geboren, nur einen einzigen ju bilBen ftbetnen (gig. 60 a), intem fte bie beiben §)öblungen in dommunifation bringen, obne bap ibre ©tetigteit Bon bcr einen jur anbern unter- bro^en werbe. •>«. §. 18. 2Benn fi(^ au« einer ®ruppc büfc^elfijrmig Bereinigter ®efäpe einige lo«macben, um fttb nad^ einem ©eitenpunftc bin, 3. S. Bon einem Bweige in ein Slatt ju begeben unb auf biefe SBeife burcb 33il= bung eine« Snie« ibre crflc gerablinige 3iid)tung auf- geben, fo fcbeint bie ©tetigteit ber Slöbren an bem Änie unterbrocben ju fein j bie ®efäpe, welche biefer neuen 3?icbtung folgen, bangen ftcb mit ibren Snben (gig. 61 aaa) an bie ©efäpenbe, welche jur SBilbung ce« erflen Süfdjet« beitrugen. S« gebt alfo ^iex beinabe ba« 3Jämlid)C Bor, r\>ae bei jebem Bercini- gungöpuntte Bon gafern ober Belle«/ beren gerab- linigte SJcibe ein ®efäp bilbet, ber '^aU ifl, ndmlic^ 59. Senlralfirici Den Eintr junscn S)«t(eln)ur}el, 60 'ÜETlüngfile Sfllfn tn t aa (Iemiruiiitutici;«tanöte, SeUen. t fo unbebingt, recfür man e<5 aü- gemein ouSgegeben ^at, obgleich fte jtd) übrigen» »on ben anrern ju febr unterft^eiben, aU bap ei f(l)wer fein foUte, fie gehörig ju beflimmen. §. 19. 3nt)Q[t tcc »roanc. — aSir liaben gc= feben, bap taä "pflanjengewebe mit -^öbfungf *""' »erfd)ietencn ©eftalten, ivcltic ba^ Z»^me ber 3ellen, gofern ober (Sefäpe einncbmcn, oter ficb in ifjren 3TOif4)enrdumenbeRnt5en, ganj befdet ifl. Söir luoUen jegt unterfudjen, waä in tiefen ^öblungen ifl, ob fie leer ober mit antern Sbrpevn angefüllt ftnt. ®ie fc^cinen oft »oUfommen teer ju fein ; man fiebt aber gercödnltc^, wenn man fte unter SSaiTcr öffnet, fleine SBlä^tben aui i^nen auffteigen, reelcbe ta« Safein einc3 ®afe« anjeigen. 21tlc 3n>ifd)en= flufen »on tiefem luftförmigen Sefiante an biä jum feficfJen, jcigen unö bie ©toffe, btc in ben $öl;(iingen beiS ^pfian;cngen)cbeö entbalten finb, unb ivclcbe iiä) in tem 3iiilanbe eineä Dampfe«, einer Haren oter »crbidten glüifigteit, einer CSallerte, eine« ScigeiS, jer^ ftrcuter oter in eine 9J?affe »creinigter Äörncben, eincö ©teine« ober SrpftaKiJ beftnben. 3^re Seobacbtung mup natiitlicbermeife um fo leii^ter fein, je näl;er fie einem fefien Sörper fommen ; aliS @ai mup man ju ibrer SefJtmmung bie Sbeniic ju .Jjülfe nebmen; im tropfbar flümgen 3uHanbe ftreben fie oft barnatb, auö tem entblöpten ®ett)ebc ju »erbunften, unt tie Belle, tuelt^e im lebenben 3uftanbe »on einer S'üfTig= feit ftrojte, fann ficb unter bem iKitroffope einge- fallen unb leer, oter blop mit einigen ©puren »on einem fefien Äörper jeigen, roenn bie Sßerbunflung irgent einen Körper, ter torber aufgelöst njar, ane iai ®ummi oter ter 3utfer in Saffer, taö .5)arj in einem mefenttittien Dele, trodcn ^urütfgelaffen bat. eg fonnen and; einige tbemifcbe Seränberungen in ker SRatur be« Sn^jaltä »äbrenb ter 33eobacbtung »crfallen, ipclcbe ibn, ba fie ibn feinen l'eben«oer'= JältnitTen entreipt, notbwenbig mit neuen SIgentien, mit berJuft oter bem Saffer in Serübrung bringt ic. Sie Unterfu4>ung, bereu Siefultatc »on fo bobec Sffiitb- rtgfeit ftnb, um 2luffcblup über baö Jeben ber '■pftanje 6i. 8ut'täefä§ on cinec $fe6e (Cucutbito pepo). JU ertbeilen, mup alfo mebr Sorfidjt unb ein in= bireltereä unb mannigfattigereä 33erfa^ren crbeifcben, unb notbroenbig rccniger »orangcrütft fein, aU bie, mit benen itir unä biäber abgegeben baben. §. 20. aScnn Kit mit tcn fcflcn ©toffen ben 21nfang malten, beren unnütielbare 2?cobacbtung am leicb= tefien ifl, fo fcben irir, tap fie in ter i^öblung, in iBCli^er fie entbalten fint, »crfd)ietene Sagen baben tonnen, ©ie tonnen ficb tcmnacb auf ibre ganjeDbcr= fläcbe legen unb auf tiefe 2Bcifc gleicbfam eine innere ©cbicble bitten, bie man btsmeilen »on ben antern nur burib bie Sßirtung ber 3ieagentien untcrfcbeiben tann, iteltte eine »erftbietene tbemifdje SKildumg an= jeigen. Tiki ifl ter Sali bei tet fiatt flidiloff^altigen SÄaterie, tie man fo »orbereitet fafl in allen duperfl jungen 3ellen fintet, unb teren ®d)id)te »on tem falpetrtgfauren jQuedjilber^roil; gefärbt wirt, ta« tie übrigen SBcinte nirfji färbt. Die lUaierie, »»cldic man ben §)oljftoff nennt, unt ben man in tcn boljicb'c" Safern antrifft, legt fic& nidit blop an tie äBänte an, fontcrn turd)tringt fie ganj, tvie eine 5Waterie, bie im flüiTigen 3uflante in einen ©d)»ar.;;;t eintringt, fotann fefl U'erten unt einen Sörper mit ibni bilten n^ürte. 3" tiefen S^Uf »crmcngt ftct) ter 3nbalt, ter unmittelbar auf tie Scintc tommt, oter fogar in ibre Didc eintringt hii auf einen gc= wiffen *J)atitt mit ter $iülte felbfl. Der nämlidje T^M tritt bei tem fiiefet ein, ter febr bäiifig tie ^].'rlanjcngcirebc mit einer 3iinte über^ iiebt. 3)2an tann fidj taciird; baoon überzeugen, bap man ouf einer Öla^plalte einen ficinen Xbeil »on einem tiefer ®ci»ebe fatbte »erbrennt. Da« geuer jerflijrt tie »egetabiltj^d;e ©ubflanj, aber nicbt bie nüneraliffbe, i»o»on bie erfle biirtbtnmgen i»ar unb melcbe bei ibrem 2lbfage auf ber »platte taä fiefelige ©felett tesS organifcben 0ei»ebc«, taä »erfcbmunteit ifl, abjeidinet. Die« jeigen j. 35. in einem merfn)ür= tigen ®rate tie ©tengcl ter ®ra«arten, tie man geivöbnliib »nter tem 9Jamen ©trob tennt, unb bieg ifl aui^ ter Urfprungber »ergla«ten giJaffen, tie man bi«»reilen in ten Jrümmern eine« in Srant gerat^enen ®etreitcf(^ober« finbct. §. 21. Die in bem Snnern ter 3ftlfit enibaltene ^Katerie erfcbeint oft in ®eflalt »on Sörnern, tie einen ftut jerflrcut, tie antern in einen Ätumpen ju= famniengebäuft. 3)i'an fintet and; ^äufiQ foldje, bie ficb an ten SBanten jeigen, an teneu fie fogar fefl- jubängen fdjeinen ; fte jeigen ftd) auf tenfelben aU glerfen ober "punfte, reelcbe man »on aupcn mit benen »eri»ed)fetn tonnte, tveldje au« tcn Durd)bobrungen entfleben, bie irir in ber Dicfe ber §)äute, itorau« biefe 2Banb beftcbt, ld)on angegeben baben. 3n ben meiden febr jungen 3flleii unb felbfl in aUen, nacb ter 5iceinung ge>»iffer Sotaniter, bemertt man eine törnigc tugel-, oter bäuftger no^ linfen= förmige 2lnbäufung, tie auf ter inneren glätbe liegt, ober fogar in bie §)aut gteidjfam eingebrüdt ifl CSig. 63). 311 SlUgemeincn oerliert fie immer mebr ibr 2lu«feben, fcmic fid; tie3eae entroicf clt, unt »erfi^TOintct entlid) ganj. 3" geroiffen 1i)eiUn unt in gereiffen ^rtanjen bleibt fte aber '© "' bO(b. 5Kan bat )Te nucleus oberßellen» ' tem genannt, ein 9?ame, für ben ©(^leiten ben gjamen Sptobtafl ^^ (•^VTüQ, §)öblung, Belle unb ßXasot;, Äno«pe, Seim) rcegen ber 33errid)iungcn, tselcbc er ibm juftbreibt, ndmiidi bie, burcb feine fpätcte entiDidlung tie 3cüen ju erjeugen, »on tenen er gewtffermapen ter »pflanjencinbryo wäre, angenommen roilTen >»ill. Die Äörntben ftnb bi«tt)eilen febr ja^treii^ unb 63. 3unBe 3tftii mit i^rem flitn nr,n, otn ein« Munfeltübc. 464 Botanik. gedrängt, um fiä) bcfonter« nac^ ber 33crbunSinig ber glüffigfeiicn in eine compacte TlaWi ju oereineii, wtt^e faft tie ganje 3etleiit)ö^(ung auffüllt. 3'?ancl)mal fic!)t man fic frei unb getrennt. StreSIatur ift mannig= faltig. Wie man bic^ auö ber ifjannigfaftigfeit i^rcr ©efialt unb »orjüglic^ auö bcr oerft^iebenen SBir- lung beurtfjeilen fann, »elcfje getinffe ©ubfJanjen, namentliti) eine jobauftöfung, bcrcn \id) bie 93eob- achter getröl;nlic| ju biefcm 3mecfc bcbienen, auf fte oufern. Senn man einen Sropfen baoon auf bie Selten gießt, bcren 3n^att man auf biefe Ißcife unter- fucpen »in, fo |tet>t man, itic li'cb bie Äörnt^en balb braun ober mef>r ober weniger blapgelb, balb blau ober me^r ober »eniger bunfeloiolctt färben. 3" bcm «rfJcn galle fann man fi0 in ber Siegel bafiin au«- fpretben, ta^ ber Stoff bcr Äörndjen mfl;r ober weniger fJitffioff^altig, (fiivcip ober vegetabilif4)ertäfepoff fei; in bem jircitcn erfa{)rt man, bap bie Sörn^en, auö einem ©toffe befielen, ber ganj frei »ont ©tidfloffe, unb in ben 'Pflfanjen augerortentli* iierbrcitet iff unb finc Itiditige SRollc in i^rcr Srnä^rung fpiclt, ba^ ©agmejjl. SESenn man biefe unterfuc^t, ol;ne |te ju färben, fo fann man fi'e übrigen« aucb an gereiffen ®e- flaltauöjci(^nungen evfennen. 3m 2lil3emcincn ^aben fxe bie Öteffalt eine« unregelmäpigen ®pI;äroitä ober ^olpeberS, an reelcfiem man jteljt, tvie nict>rerc con- centrifc^e Ärcife um einen 9??ittelp«nft berumlaufcn, bcr gewiJbnlic^ gegen bie *).ieripi)erie (;in liegt. ®tefe Äreife fi'nb bie 3etc^en »on eben fo ßielcn ©c^tt^ten, bie um einen f leinen Sern berum, bcn ber SD^ittel-- puntt anzeigt, über ctnanbcr liegen, unb bemnad^ ijaben ftt^) bie Sörncr in umgetel^rtcr 3Jitf)tung mit ber 3elle, b. (>. »on innen nad) aujien entmicfclt. 333itl man noc^ auöfufjrlic^cr ju SBerte ge()en, fo ficbt man, bag bie Oitüalt be« ©agmejilc«, ba« »on ber-- fc^iebcnen ^flanjen genommen ifi, »eränberlicb, aber fe^r beflänbtg bei einer unb berfelben *JifIanjcnart ift, fo bag ein geübte« Sluge erfenncn fann, ju irctcber ti gebore. «Kan unterfucfie auf biefe SBcife, um bie tefannteften Scifpiele juncbmen, »crglcicbungfiircifc äufcrU bünne ©c^nittcn r>on einem Srbapfel (gig. 64) »on einem ®ctrcibeforn CSig. 65) unb »on einem .-<^- ^,alten, bcutlicfjer bcrsor^eben. £>urcf> ba« Safcin jafdrcicfier Äörnc^cn jeigt R^ ouc^ ber ?ater ober ber eigentlitle circulirenbe ©aft in ben (Scfäpen, bcnen er au^ feinen 3famen gege- ben bat CSig. 55, 56, 57). 3m Siagemcinen finb Pe fcbr Hein, wie eine 3lrt ©taub, aber ungteit^ unter fic^, unb mitten unter i;)ncn bcnierft man einige weit gröfere unb bisweilen »on wunbcrlicber Ocffalt, weltbe ba« 3ob alö ©agmebltörner ju erfenncn gibt. §. 22. ©efir bäufig trifft man anä) Ärpftaüi-- fationen in bcm 3nnern bcr 3cllen an , wo i()re ©cgenwart nit^it« Scfrcmbenbc« baben fann. Qi bilbet fi(b nämlicb burtb ben SJcgctationöprojef in ben Organen ber f flanje eine gewifTe Slnjajl bcfon-- 61 3i«e irit ©oemeSrförntrn ocn einem ettoi'ff!. bä. @oemt()Ifötiiec com 9inreit( 66. eacmt^IIÖrnct »om TOai«. bercr ©äuren, wie ,5. S. bie Draffäure, Sfcpfelfäure u. 1. w., unb fie felbft jicbt bie in bem SBaffer ber atmofptiärc unb ber grt>e aufgelöste Äoblenfäure ein; auf ber anbern ©cite entbält ber Soben unorganifeSic aifalien, wie Solf, Äali, Äiefelcrbe in Sluflöfung in ficb , weltbe eingefogcn werben unb mit bem "Pflanjen- fnfte circuüren. Siele oerfc^icbcnenSliiflöfungen mülfen in bcn .J^öblungcn bcr *Pflanje bäufig jufammentom- mcn, unb wenn bie Sörper, wclcbe in benfeU'en cnt- bauen finb, ben geeigneten ®rab ber Serwanbtftiaft JU einaiiber unb tie vfigenfcbaft baben, eine unlö«- lt(^e a^erbinbung unter |icb einjuge^en, fo fönnen fie ficb JU ©oljen »on mannigfaltiger 3Jatur unb Öeflott fti)fiaUifiren. S3ci bem erfien älnblid möitite e« fcbeinen, bag e« eine rein tbemifrfjc Operation fei, bie in bcm 3nncrcn bcr 3el[cn »or ficb gebt, wie fte in icoem 3iecipienten »or fitb gegangen wäre, in wel' 4)cm fi(^ biefe nämlidjcn l'öiuiigcn unter einanbet gcmifcf)t unb in Siuljc beftnben unb wenn man bie srpftatle um fo »ielfaif^er antrifft, je aller ba« $a= reiicbptn unb je geft^wäcbtcr feine i!ebcn«t^ätigteit ifi, fo wtrb man in biefer SÄeinung beffärtt, bog ibre ©ilbung in ba« ®ebict unorgani|c()er Gräfte unb nit^it ber üebcn«träfte gebore. 5Wet>rere öetracbtungcn un= tetPügcn jcbotb bic cntgegcngefcftc 3[)icinung, unb namcntlitb bie erff für^Urt) »on ^pavcn gcmacbic S3e= obatbtung, bag fii§ namlitb bic srpffaUe in ber 3elle nicbt frei bilnen unb in berfelben berumfd^wimmcn, foncern bap ein befonbercr, gut organiftrter älpparat ?a fei, ber fte erjeugt unb bält. a'!. ben ®ewätbfen unter mebreren ganj »crf(()iebenert ©cflalten trpf^alJifircn fann, wclc^ie man bcn 33er- fcbiebenl;eiten bc« Slpparate«, bureb welcben iit Srp- ftallifation bewirft wirb, jujufdjreibcn bat. Tian batte bie 3etlcnmaffe »or tctn Siieberft^lagc be« ©alje« gefel;cn, man fann fie natf)^er entwicfefter unb bcPimmtcr in il>rcn gormcn fe()en, wenn man ba« ©alj burtf) ein 3?eagen« auflö«t, weltt;e« ba« @e- webe nict)t angreift. O^ne 2Jnwenfung biefe« bittet« entgeht ba« organiftbe ©cwebe, ba« ben SrpflaU umgibt, wegen ber geinl;eit feiner 5)äute, bic fi(^ innig auf bie trplfallinifcfjen gtärfjcn legen, bcm Slide. 5Bt«wcilcn entbält eine unb bicfclbe 3ctle nur einen einjigcn Ärpflalt ober eine tlcinc 2lnjabl »on Srpffatlcn , unb aisbann geffattct c« ibr jiemlic^ bebeutenbc« Solumcn, i^re ©eflalt bcutlic^ ju be- ffinimcn. häufiger ftnb fie ober in berfelben in gro» percr DJenge bcifanimcn unb i^re Älciitbcit matfjt ibre SePimmung fcbr fcbwicrig unb unju»crläffig. 9iun gruppircn ffe fitb im JUlgemeinen natb jwet »erfcfjiebeucn 2Inlagen; fte laufen entweber »on einem gcmeinfcbaftli4)cn S'cittelpunftc aui ober mit einanber parallel. 3n bcm erffcn gatle finb fte gewö^nlii^ biefer unb türjcr unb ibre 2ln!)äufung bilbet eine 2lrt »on fugel- ober eiförmigem Äerne »oller ©pigen 67. >Ka|Te eine« SeUBCWif'C« imih ttm Slalte eine« geigcubaura* (Kicus chsiir»), in mliin fi* Snjpalle enittiieln, tcren Sln^äii. fung einfn (ia(t)Iid)ten Sern Wbet, ». ©ie fäiwebl on einer ^n WiJljre, », in bcm 3nnern einer citteiierten 3cDf, c, bie unter bft (Jpiteimiä liegt unb von Heineren 3ellcn, u, umgeben ift, bie »oll Sfrner finb, »eld)e ton bem S^lorcpbvK arün Beförtf ttttben. ..;j.MJj (itinfa(i)e (©rflaiir. 465 CSig. 68, G'i). 3m jweitcn godc feigen fte ivic ein SSüft^cI feiner SlnMn auö C3ia- TO, 71). ®a>S finb i'tc 9?atcln, »vclc^ie anfänglich für ein ^ffl'iiijcn crgan, für eine 21rt §)aar gel;altcti wnrtcn unbCcnen man bcn Spanien Slatelfrpflalte gegeben I;att T)ie S3enierfHn3 ifl ^ier geivi§ nicfct überilüifig, ta^ tai a^oitomnu-n con Sr^ßadcn in einer 3ellc ge Jtib(>nlic^ bie ÄÖrndien üon ürganifc|)cr 9?atur, ton tencn ivir ßorljin gefprotfien (»aben, andrct)[ie6c. aiJan ijat biiJwcilen angegeben, tn6 ftc^ bic Srp fjalle unb (jaupifcicblicl bie SJabelfrvfJatlc in bcn @än gen ober ben Sßeriiefungcn auperjjalb bev 3e(ten be finben. ©iefer 3rr'^"'n f""" '^'"' mehreren Urfa^en 5(rrü()vcn, bie gemö^nli4)flc unb natürlicbflc iß bie 3erßrcuung biefer Äörper in gcigc ber 3erglicbcrung felbfl, »eltbe äuperfi »iele Slnfmertfanifeit unb "' Jüanbtt)eit erforbert, um bie Sßänbc ber 3e[len nic()t ju jerreipen ; oft bringt ba^ Snfirument in biefc ein. trennt bie 9iabeltr»ftat(c unb bringt fie jufäUiger Seife in bie benadjbarte $io!)lungcn. aSenn man aber anc^ fogar baiJ (Seirebe gefrf;onf ^at, fo gtaubtc man bo* biömeüen ju fel;en, bap ber Süfcfict ber giabelfrySaüe in eine Vertiefung l;ineinrage ober |ie fafi ganj auffülle. Sieö rübrtbaljer, bajj bie 3i'l(en, in >vetcl;en fidi auf biefe SBeifc Ärpftalle bilben, ftc^ oft ganj unterl;ä(tnipmäüig eniiindefn, fo bap ijire $öl)lun3 ivie eine asertiefung aiui)lc^t CS'g- VI) ober bap fie, >»enn fie an ber Sanb einer wirflidjcn a5er= fiefung liegen, rcirtlic^) in t>ai 3nnere »on biefer hineinragen (gig. 72), »veldie ott^Dann felbf} bicfe Srpfiatle ju enthalten fdjeint. Siä ie^f ^at man biefe nur im 3nnern ber 3eücn angetroffen. 5Wan finbet äwar biiSiocilen in ben ©ängcn ober SBerticfungen eine mineralifc^e 5D?aterie, lueltfee bie Siefclerbc eniroeber allein ober im 3uf}anbe einer ©äure bilbet ; fie erfc^eint aber in unregelmäpigen 5Waffen. §. 23. Die 3c"cn. ireldje ben gröpleu Sfjcil ber SSSeijentörner unb beranbern, an ©agme^l fo reiften Serealien bitben, unb auö benen man baö Sife^l gc-- tpinnt, ^aben überbieö notfe in i^rer §»ijl)(ung eine rceit^e unb fc&r elaftifc^e SWaffe, melttie jie auiJfnUf unb bie Äörncfeen fiebrig mac^t. ©tefer Stoff ^at ben 9?amen Sie ber erbauen. §. 24. änbere ©toffe jeigen eine immer Weniger 68. SiKäciüfiif ter 9)imff(rübf; in einet son ten 3el'n> eine aii^äumnjj von (i>f« Sen ber *Pflanje fpielt unb bie man grüne 9.1?ateric ober (Ibloropbvn nennt, ©ie fcbwimmt in ber 3cnenflüffigteit unb flrebt baf)in, fid) auf bie feften 2l)eile, bie mit i^r in S3e= jicbung flcben, auf bie inneren SSänbe ber 3eUe unb auf bie Äörncben, »veld^e biefelbc enthalten tann, ab- jufe^icn. ®arum ifi fie »on ben Sinen alö eine grüne SlüJTigteü, »on bcn 31ntern al« eine Sln^oufung »on Äörntfeen »on berfelbcn %arbt bcfcfjrieben ivorben. ■Bie i^lüiTigteitcn unb bie Äörntfjcn finb an unb für jtc^ farblos, fie befommen fie aber »on ber tocfcic^te, bie fie überjicbi. Die Cijjlorop&vüfürner tonnen alfo wie bie, iveldK leir bereit« tennen gelernt l;aben, »erf(<)iebcnc Vagen l;abfn; fie fi)nnen an bev Dbcr- fläefce ber ?öl)tnng fefl fein, ober in ber in i^r ent= fjaltenen glüiTigtcit jc^ioimmen ; fie tonnen »crfd)ie= bene ®efialt unb ®rö(je, unb unfe!)!bar and) »er- ft^iebene Sigcnfc^aften ^aben. 5Wan ficbt, i»ie fid) »ielc unter ijnen burd; bie 3obauflöfiing blau färben. wai bci»cii5b(5 auf ii>ren Äern »erijinbcvt, ober weil bie ©nbfian^ belJelbeit »erfdjieben ifi, braun gefärbt. Dft finij mehrere Äerne in eine unb bicielbe -t^üUe »on grüner (SJatlerle jn- fammengetlebt, unb bil^en alfo ein jufammengcfegteö Sorn. (Sin grüner fflan^cnt^eil, ber einige 3ett in 2lIto^ol getban worben i(i, entfärbt ficft ; man t\)\it auf biei'e Söcife bie i.'i.H^Iid)teit besS S^Iorop^pdö in biefer Slüffigtcit bar unb fc^Iiept baranö auf tfjre 21ei>nlid)teit mit ben J^arjen. Die OTaterie, weldie biiJweilen bie 3fUfn gcl& färbt, fcbeint »ermöge ibrer 9Jatur unb il>rer Sigen= fdjaften berfelben nal)e ju tommen, wä()renb biejenige, weldie fie blau, rot^ ober »iolett färbt, bie Son- Rften\ einer wäiferigen Slüffigfeit jeigt, in weither fie \iä) »oUtommcn anflödt. -t^äiifiger nod) ifl bie 3ellenflüffigteit farba^iS ober fafi farblo«, fowie bie, weldje unter bem 9Jaincn ©aft burd) bie ©piralge- fäpe läuft. Diefer cntbält ft^on in Saffer aufgelöst einige »on ben ©nbflanjen, bie fie^ in ben 3eUen ju 23oben fegen, ober bie Glemente, auS welcfjen bie 33erbinbung fie bilben foU. Wan finbet aut^ nocti in ben 3el(en ober in ben be^älterförmigen Vertiefungen Jlüffigfeiten »on einer anbern 9Jatur, in SBafier aufgelöiSteS ®ummi, fette unb wefcntlic^e Delc, unb biefc legteren entbaften oft aufgelöste S>arje. Die @afe finbet man »or^üglit^ in ben Vertiefungen, ent- Weber gegen bie Dberfläd)e ber f fl'in.ie M" i^bcr aa(^ woI;l bisweilen in jiemlid)cr Jiefe berfelben. §. 25. 31uS bem Vor^erge^enbcn fjaben wir gc- fe^en, bap ©ubfljanjen »on oerft^iet>ener 9Jatur unb SonfifJens bie §)öHungen ber »erfc^iebencn Drgane, woraus bie ^Pfianje befielt, aber ni^t ojinc Unter- fc^ieb, fonbern in baS ober jenes Drgan »erwiefen, auSfüHen. Tim barf fcbocfe nic^t erwarten, ein unb baffelbe Drgan mit bem nämlictien ©tofi'c angefüllt ju finben; bie SebenStt)ä(ig!eit bringt in benfelben faß immerwaljrenbe Veränberungen fierbor, unb erfl bann, wenn baS l'eben unterbrodjen ober erlofdjen if}, tritt in benfelben ein fefJer unb permanenter 3u- fianb ein. Die 3eUe, welche burc^ ben ginfiup bcS i;it()teS grün wirb, war »orber farblos unb nimmt, wenn fie alt wirb, gan-, »erfdiicbenc garben an; be»or ^te fid) mit fefien Sörndjen füUte, war fie blop »on einer giüffigteit aufgetrieben; erfJ fpäter enthält txe firpfJalle; bie Öcfäpe, weldie in einer gewiffen Sa^reSjeit ben ©aft fortf^affen, cntbalten in ben anbern 3a^reSjeiten nur 2uft. Sine Unterfud)ung alfo, bie nur in einer einzigen 3cit angefiellt Würbe, gäbe fatf^c äuffcldüffe über bie Vcrri(t>tungen aüer biefer 466 Sotanih. Organe, bte man in allen 'p^afen i^rei Scbenä ftiibtren mu6 , unb gerabe bariim, »eil bie Seobat^tungen fo fe^r jerftiicfett »urben, jeigen iit^i fc »tele ?lM»ctc^ungen in bcn 2lnfic^ten. ^ufominciiDefc^te ©rjjanc. §. 26. Die einfachen Organe, bercn fiauvtmobi» fifationen nnr angegeben ^aben, bttben burcj) 58cr= binbung unter fiel bie jufammengefelten Or- gane. Siefe, me^r ober weniger jufammengcrc^t, mc^r ober weniger ja^Ireicf), »erbtnbcn fi* nun »ieber, um biirtt) ibr (Sanje« bie 'f\i;m',i ju biiben. SQSenn man biefc ^tflanje g(eic|) bei ibrem gntfieben, b. t). in bem 3uftanbc ibrer größten ginfacbbett, beobadjtct, unb jte fcbann in ibrer gntwicfding ccrfofgt, iubem man otle Scränberungen, bie fie erleibet, beur!unbet, alle 5Ebct(e, um bie jie ficb »ergröfjcrt, aiialpfirt, to ift bieä baö ficberfle Tiiitd, fo üijüiläiibig unb bcut(irf) aU mijgliffi aüc biefe Drgane fennen ju lernen, beren ©anje« bie 2lrt unb Seife ber erißeii; ber ^flanje itnb beren SBirfung ibr ?cben begriinbet. §. 27. Der erRe 3uf}anb, in rcefcbem fic6 eine •pflanje barflellt, ifi ber einer 3elle C^ig. 74 unb 75 E '), tie mit einer törntgeniWaterie angefüllt iR(Sig.75 K-). a& ibm fein (Sntfleben geben wirb. Sen 3?amen gmbryo, unb biefe ^eriobe feineä ilebend Wirb bie embr^oimrc genannt. Sin ^pflanjenembryo tf} alfo anfängticb eine bfofje Seite mit Serndjen in ibrcr -^löblung CS'S- T3). Sinige SSerönberungen in feinen Dcden unb in ber ent= ^^battenen TOaterie finb bie cinjigen, njelcftc nuö ^^ ber ©ntiüictlung gcieiffer Smbryoncn entfpringen ; ^ bisweilen grup^iren fiä} aucb anbere Bellen um ' ■ bie er|?c, oI;ne bag eä jebocb möglicb ifi, mebrere Steife, mebrere »erftbiebene 9?egioncn an bicfer fletncn, 3lei(t)artigen 3Waife ja unterfcbeiben. §. 28. Dagegen \)at aber aucb oft bie ^flanje in ibrem gmbrponenftanbe nic^^t blop eine weit grö= fere SKaffe burcb ba(5 21nbciufcn einer jtemfid) gropen SWenge »on Bellen erhalten, fonbern fie b«t auc^ fe^r 7/ JliUflftimcnbtt Sm6ri)o i>m bfm dcmeinfn Pcdcr» rraut (Marchanlia polymorplia). DIcfc SIrtm Don Smbrijo« -7 neu flirren oucfi ben Itamcn Änoten ff^onfl^te) 74. ©fiuftimraber (JmfirDo i'um Poiamoceimi perfoliaium jit »crfdjltbentn Seiten ffincr entteictiimg. — Ei bei fcinfm etficn Sr- Wfinfn, wenn trno*3f (reift. - E< Kenn feine Dcricfiicbcnen Stbetle, ber ÜBurjerteim r, ba« Änööpc^tn j, bct SamenlJlJtJen c onfanaen, beutlid) }u werben. 75. Dcp^-elift)i5feimenber embroo vm einet 3(rf m&lUnt (Oenoiliera cra.sipM), ju cerf^irtenen Seilen feiner Cntiticfiunfl El bei feinem erftrn ijrfijieinen al« 3fBe. — E2 ES wenn er onä irei ongeljauften 3i(Ien ober frätet nu« einer gri^geren Mnw^l befiehl — Et wenn feine tevf(t)iebene Söeildien, ber 2Bur(eHeim r, ba« ifnoep(i)en <,, bie ©amentapfen c c onfangen, beuttli^ ju »erben. beflimmte gormen angenommen, unb man fann an bcrfclben friibe f(|on jmei (ärtremitäten untcrfi^eiben, bie einonber gar nic^it läbnlicb finb. Die eine gebt in ber SRicbtung ber 3(re bicfeä mcbr ober weniger regel= mäfjig eiförmigen Äörperö fort, bie anbere weicbt in ctwaä »on bevfelben ab unb bilbet eine feitwärt« ficbcnbc SBarie (gig. 74 E*), ober autb wobt jwci fvnimetrifc^e äßarien (Sig. 75 E' cc), jwifc^en welchen bie Jlcbfe buribgebt. Diefe Sarjen finb ti nun, bie man fiotplcboncn (©amenlappen) nennt, unb wir bcfcmmen gleitb in biefer 'Periobe brci 5Kobtfifationen beö Gmbrpo : gleitbnrtiger (Sinbryo, ebne Unterfc^ei= bung ber Sbeile, ebne ©amenlappen (gig. 73); (Smbrpo mit einem ©amcnlappen (gig 74 E^); Sm- bryo mit jwei ©amenlappen (gig. 75 E'3. 5Kan nennt bcn erften afotplcbon, nacftteimenb, ben jweiten mono- lot^lebon, fpigfeimenb, cinfamenlappig, ben brüten bifotvlcbon, jroeifamenlavpig. §. 29. 3nt Slllgemeinen finb bie mit @amen= läppen »erfcbenen ßnibrponen nicbt auf biefe erfie 2lnlagc ber Organe, bie fie bcgrünben, beftbräntt; fie boben »ietmcbr, nocb In bem an ber Siiutterpfianje bängenben ©amcntome eingcfttitoffen, fortg.iabren, in allen ibren 3:bcilen unb nanientlicf; in ibrcm ein= facben Cg'ö- ^ti, c) ober boppclten ©amenlappen (gig. 77, cc), wcfcber einen bcbeutcnben Sbeil, bi«= weilen fogar ben gröpten S^eil ber 2)Ja(fe be« »o(l= tommcnen Smorpo nu^macbt, ju wac^fcn. Da« bem ©amenlappen gcjenübcrflebenbe CSnbe f)at ben 9Ja= me« aBiirjcltern (gleidjc giguren, r) Ober Siir}clcl;en erbauen, weil bie Sii'rjcl fpäter ouö feiner öntwirf« hing berfiorfommen foll. lieber bem SOSurjelteime unb in ber gortfefung ber Sld^fe bemertt man jwife^en bcn ©amenlappen, wenn e& bercn jwei finb Cg'S- 75, s) in einer Vertiefung an ber (Srunbfiäc^e beS ©amenlappenö, wenn nur einer ba ifi C8'3.~tJ/g)' einen weit tIcincrenÄorper, aW bie bereits genannten. Sei bem erfien 2lugenblicfe ficbt er auc^j wie eine eiiu fat^e SBarjc auä ; aber eine genauere Unterfuilung, mit §)i'lfE »on 3?crgriJöerungöglafern, jeigt, bap er felbfi wieber aus mebreren fleinen Sappen Cgig.TO, g) befiebe, bie in Scjicbung ouf bie 2lc^fe, wie bct ©amenlappen, an beften erfie Silbung \it erinnern, liCiUn. Diefe tieinen Sappen follen ficb fpäter j« Slcittern entwideln, unb man ^at bem ©onjen ben 9?amen Snö^pc^en (üeiiiiiiula) gegeben, weit man Änoijpc bie ^Bereinigung ber Sldtter genannt ^ai, bie nocb nicbt entiricfelt finb unb ^ß au'j einer febr flirren Slcbfc, bie ficb ju einem 3wcig en.wiäeln foll, angebiSuft ^a\>en. Die Äotylebonen fclbfl finb nur 7ß. (Sinfömenfatitirter (5mbrt)0 bom Potamngeton perfoliatnm, telnofie reif. — r SBiirjelteim. — ( Stengelcften. — <■ Sotiilebon. — g ,(?nö«b((ien. 77. Mcifer sweifornenfapfiger Smino ton bem gemeinen ÜRan* belbaume. — r üßurjetteim. — cc flol^tebonen. 78. Ser yiämUdit, an meliiem rann bie «wifcfien beit Rottjte« bonen oerbovgenfn 3:^ei(e bur* SEBefino^ime einefl Äoii^febonö entbecft l).it. — r SBurielfeim. — / ©tengelcten. — c einer von ben Stott)' refonen, ben man gefaifen 6ot. — ic cn, ttc auf fte folgen foIJen. Der embrpo jcigt unö alfo eine SHeiiie üon 5?ebenorgancn ober Slattern auf einer Steife, bcrcn btatttcfeö Snbe bic SBurjct unb ber ganje übrige l^til bcn (Stengel biiben n?trb. Sicfcr im Smbryo crt)ält ben 1)irai= nuti»namen ©tcngctctjen. §. 30. 0>ruiibörnaiic. — ©runborgane lann man biefe brei Z\)eiU nennen, bie in bcm mit ÄiMv= Icbonen »erfe^enen Gmbrvo f(^on U^x bcutli* ^nb. atle bie, irelt^je bie fpätere Gntreidlung ber '^tflanje unferer Scobaitung barbieten ftnrb, reerben trog tl)ren, bem Slnfdjeine nai$ fo auffallenben 33erft|iC' benbciten, trog ber 9??annigfaltigtcii ber 9Iamen, burcb welche man biefe bcmnatti bejcidjncn mugte, im aü= gemeinen ©inne ifgt nur für 5Wobifitationen bicfer trften Organe gebaltcn. §.31. 2ln i()rcn gormen unb an ibrer rcfi-itiorn Sage erfennt man (ic unter einanber ; bcnn i^re ur» anfänglii^c 3ufai"n'cnffgun9 ift biefelbe; fte bcflebt auö einem -J^aufen mebr ober mtnber lotf er »ereinten 3eUen. SBann ber Smbryo ooUflönbig auägebilbct ifi, fo firb bic 3ctlcn feiner Sotpleboncn oft mebr ober meniger rcid) an ©afmcbl, befontcrö trenn fie eine grofc I5icfc babcn ; ein galt, n?o fie genjötjnli* baö ganje Äorn ausfüllen unb ou^ftbliefenb mit ber (i"r- niibrung ber jungen f flanje in ber erjlcn 3cit bcauf» tragt finb, bic auf i^r ömbryolcben folgt, unb mo fie »on ber SWutterpflanjc getrennt, bur* fiti felbft SU leben anfängt. Dur* 2lnbäufung be« ©agmebicö m ben Srnbryonen entfvringt bic ilnmenbung einer großen SKengc bon Sörncrn jut 5Ja^rung be« 5??cn= f(^cn unb ber Sbiccf- aScnn fit^ bie Sotylcboncn in bem Umbr^o fi^on fiarf cntttntfelt bnben unb befonber^ tvenn fie ftfcon bie Slattform jcigcn, fo fann man in gciviffcn Sita)- tungen »erlängertc 3ftleubüf£^el, bie erfle 2lnlagc ber ©cföpc, beoba(t)ten. §. 32. gjadjbem baö ©amenforn bon ber Sllutter- jjftanje getrennt ifi, ober um un« burd; einen nit^t fo tpiffenftbaftlicijen unb alltäglichen Slu^brucf »er= fJänblit^er ju matfcen, na^ibcm i^ai ^pflonjenei gelegt ifi, fo wirb ei, njcnn ti in feiner 9?ä^c gciriffc Scbingungcn finbet, bie feiner rceiteren unb unab= längigen ßntwicflung günjiig finb, ju rcelt^en tor^ jügli* ein gcwiJTer ®rab »on geut^tigtcit unb SBärtnc gehört, Sebingungcn, njcld;c gemobnlitb bie lirbe, tn bic ei in einer fleinen Xiefe gcftecft »irb , erfüllt, in bcrfelben, fo ju fagcn ausgebrütet, unb bie ^ppianjc tritt in bie äiveite ''Periobc ti>re<3 SebenS, bic man iai Äcimcn nennt. §. 33. 3" ber erflcn 3eit jicjit fie t'brc SJabrung ani Ret) felbfl, aud ben cntwcber in iljrcn Dctfcn ober in ibren Äotplebonen angeljäuften ©toffen; ©toffe, redete mannigfaltige cbemift^c 'öeränberungen, burc| bic neuen Itmftänbc erlcibcn, in bic ^ t9lcboncn, weldft ti umgaben unb »erfüllten, jurüd= flöft. e« entfaltet bie Slätter, auö benen ei bcf}c5>t Cgig. 79 unb 81, r) unb beren aufcinanberfclgenbe Sntmtdlung immer »on unten miS) oben auf ber Slctfe, b. b- um fo früber, je meiter fie unten finb, fiattfinbet. 3e gröpcr biefe Slätter merben unb in je größerer ^TJcnge fie »orfommen, bcfio mebr recr= ben bic Äotvleboncn crfcböpft, abgemagert, gefcbmäcfet unb fallen gciröbnlicb am Snbc ab. Die neuen Slät= ter unterf(^)eibcn ficb im allgemeinen burc^ ijjrc ®e- ftalt »on ibnen (gig. 81) unb fJrebcn immer mc^r unb mebr barnact), bic an^unebmen, reeltbc |tc an bem ganzen übrigen Sbeile ber »oUtommen cntmi- (feiten *]3flanje geigen. 3nbeffen untcrfcbciben fi(JS) bocf» oft noej) bie crften, bauptfäcblicb bic, rocli^e unmit= telbar über ben Sotpleboncn ßc^en, »on ben anbcrn. §. 34. Senn bic ficine ^flanje üe^i i^rer unnüg geworbenen Decfcn entlcbigt |at, wenn fie feine 'ülap Burjel r er dnb* 79. 35aä Seimen eine« monototijrfbonen embrijo »on Zanichel- lia pallusiris, ivEi(^er bemühe bem com Puiamogetoo a^nlid) ift- m ber SaSurjer^al«, ber jvrifcten bem ©ttnget i unb b "" ' [iegenbe ^unft. ^Vlan fie^f, bafj biefe quo ber (5nttDtrfiu warje ent|lef)t, bie oion (gig. 76, r) ganj unten om SmDr50_ unter einer (Srtoeiterunfl beobiKfciete , bie fid) bier turc^ eine büHenformige (5tfe in m 5u erfennen gibt. — c Äctyleeonc — y Änijöüctien, beffen elfte« ou« ber ©(feeibe beä Sctviebon ^crcorragenbeä Blatt bie on= bern verbirgt. SO. 33o« fieimen eine« Sitctolebonen.gmbr?!! bon einer anbetn H^oinort (Acer iiegundoj. — m 4)al« ; — r ÜButjel ; — ( ©tens gel; — cc Rot^febonen i — j Rnöäptten. bl. Oberer, mebr enfmtfeitct ZtftU', — cc Solplebonen ; — s Rnöäpc^en, beffen erfie Slätter Mca enlfottet |inb. 468 jäotanth. rung mc^r aitiS >fm abgejc^rten ober abgcfaUenen Sotylcbcn nimmt, unb btefelbc ganjcon au^en einjie^t, fo fann man fagen, bap ba« Äeimcn »oücnbet fei. Qä f}at feine neue X^eile jum 35orfc^ein gebradjt, ei $at aber bie, »etc^e in bem (Embryo cordanbcn wa= rcn, bie (Urunborganc, bie ©fengel, bie Söurjel, bie Slätler, bur* bie Sntirictlung berfelbcn, beut- li^iet gcmactit. Sicfe Drgane fahren fort 511 roac^ifen, unb je mel;r iicti bie 2(c^fe ßcclängcrt, bcfto mc^r neue Stattcr brinat fte fcitmartä |)croor. §. 35. Sic SJegctalioii einiger ')iflan-,en ifl nur bie mc^r ober tvenigcr Innge 3eit forigcfcgte Snt- roidlung unb |te befte()en aus einer einjigen %ä)\e, bie »crfc^ieben mobifi^iric Slätter ^at. 2tber fel)r :^ciufiig unb »crjüglit^ beiben bitotylebonifcfccn fflan-- jen jctgen fic^j an gewiiTeit fünften beö ©tengcIS Itetne Stuäirüttife, bie man Äno^pen nennt unb bie nun auc| in i^rer (Jniwitflung aße« basJ iDiebcr ber- »otbringcn, ivaö n>ir bei ben Änbii^tbcu beobacbtet :^abcn, nämli* bie Stattcrjeugung um eine firf; »er= löngernbe 2(cbfe. Sic iEnoöpe, unb fpäter ber 3<»»g< ber nur bie SntroicEIung berfelben ifl, unicrfdjeiben ^ä) nur babutc^ Bon bem Änoöpc^en unb »on bem mit Slättern »erfcbenen ©tcngcl, baß fie auf bem Stamme iefbfl, anflatt in bem öoben reat^fen. Sic= fer erßc 3ibcig fann ficb felbfl ivieber mit neuen Snoä= pen bcbccfcn, bie in Sc5ieljuna auf ib" ganj bie näm= licfje 3?cUc fpiclcn, «jclcbe er' felbf} in a3c;ie5nn3 auf ben Stengel fpicite. Siefe ?lrt ju iracbfen, bie ftcb mel;r ober weniger oft iDieber^ofcn fann unb tvorauö bie SBeraflcIung ber ^flanje cntfpringt, bringt alfo «ben fo oft baiS ajämticbc ibieber beroor, wai unä bie SntroicEiung ber erffen Steife, iveldje fcf)on im embrpo oorbanben war, gcjcigt bat; unb bie ®c-- fcbitt>te »onbiefem fcbreiben beift, bie oon aUcn 3irci= ßen JU gleicher 3eit »erfaffen. 2tn allen finben wir 3iur Slattcr an 2ld)fcn, jroar »on oerfdjicbcner Drb= itung unb Jlfter, aber immer bon berfelbcn 5Jatur. SBir wollen jegt bie 33crmibcrungcn unterfucben, welche bie erf5e Sltbfe in tbrem Saue unb in bem Saue i^rer Slättcr auf progrciTioe SBcife erlitten bat. §. 36. Sicfc Untcrfutiung Wirb natürlicher 22eifc inbrct Äapitct jerfallcn: Stengel, Surjcl, SJlätter; biefe Berfdjicbenen Sbeile baben aber einen Sbcil, Welcher ibncn gemeinfcboftlic^ if}; bie« i(i eine bünnc ?)üllc, bie ftcb über bie ganje gläcbe ber ^flan;c ausbreitet, bie man Dberbaiit ober Spibcrmiä nennt «üb bie wir juerfi fennen lernen muffen. eJptJifrmis. §. 37. ?angc 3eit glaubte man, bap bie Spiber^ Ulis einen Zfftil bc(S 3cIlgewebeS auSmacfee, tai fte bebeift, na^ fie nur ber äupere 2:beil bclfelben (ei, ber in ber Sicfc »on einer ober me!>reren Schiebten terbartct unb burcb ben 3utritt ber Suft in etroaS mobifijirt werben fei. Sicä ifl für eine gewiff^e 2lns jabl »on ^füanjen oon fc^r einfaiter Drganifotion wa^r; bei ben anbcrn aber finb bie 3ellen, welche bie gpibermiä bilben, ibrer Scftalt, ibrcr ®röpe, i|rer 33ereinigungSart unb t^rcm Sf^filte nai^ ber= geflalt bon ben 3cllcn bcä untcnficgcnben 3effgewc= beä »erfcbieben, baf man in unfern Jagen überein= gctommen ifi, fie aH ein ganj gctrcnnteiS SpfJcm ju betratbtcn. ^. 3!s. 23ir wollen ^e juerfi an ben Sbeilen un-- terfu(ben, bie mit ber l'uft in Serbinbung flebcn, an bem Stengel unb an ben Slättern. 9Äan löst fie gcwöbnlicb Bon ber Dberflät^e bicfcr iungcn Steile 1 in ®efialt einet, in ben erfien Säuen farblofen unb burcbRrt)tigcn flaut, mit gröperetober geringerer 2eicJ= tigfeit ab; balb gcftbiebt bicö, obne bap eine befon« berc Vorbereitung baju crforberlid) ifl, balb fann man eö erf} nacb einem langem ober fürjcrn Sin« wei(6en bewerffJelligen , woburtb baä 3el(gewebe, baä unter ber SpibcrmiS liegt unb einen geringem SBSi- bcrflanb leifJet, jerfJört wirb. Säuert baö (finwci-^ c^cn lang, fo wirb bie gpibermiä cnbticb felbft an» gegriffen unb man überjcugt fi($ auf biefe 2Beife,bap fie aus? jwei Sbeilen befiebt; ber eine, bauer^aftere unb äupere ifi ein bünncs? unb fietigeö .t)äutcben, baS fic^ über bie ganjc glatte bctbrcitet (gig. S2, rp) ber anbere, innere ifi bie eigentliche (Spibermiä unb befielt aui neben einanber liegcnbcn 3cllcn (gtg. 82, ee) §. 39. ®emi)nUd) liegen biefe 3etlcn Bon bei* na^e gleiiben Simerfionen unb tafelförmiger ®efialt in einer einjigen ^cbicbte Bon gleichförmiger Sicfe CSig- 83, ee). i^ie finb fafl immer weit gröpcr aiS bie 3cöen beiS barunter ticgenben ®cwebeä; boc§ gibt tä auä} einige äluönabmen Bon biefer Siegel, j. 58. an bem elaftifcbcn gcigenbaume, an bem Or- nilhogaluui syivaiieuni, wo fie Heiner finb. SBenn man \ai burcbficbüge Spibermicäblättc^cn flacb unter ba« 5Kifroffop bringt, fo fann man feine 3ellen aupet- orbcntlicb beutlicb wabrnef)mcii, unb ber llmrip i^rct oberen gläc^e crfc^cint regulär (gig. 82) ober trre= gulär CSia- 84), oft Bon gcraben Sinicn, oft aber A3. Sfüd einer gpitermiä Son btm fflfoltc ttt ©avimiriä (Iris lermanica). — Man fieljt fin <5pibermt«f|mit(ttn/>,) mit (c neu fncpf« lodjarliacn ©paltcii / unb auf ciiiniSljitl 6fr dflcnttic^fn li^piccrmiä tc ailtgt, mit Inngiciefcliqen 3rafn — ss iSpallöffnunucn. " K3. SSertitalftfiiiitt ber (Jpibcrmiä »on btmfctben »lotie; er scigt bie innige ajertinbung ber (Jpibermiöjetten ee unb bie lottere SSer» binbung mit bem unten liegenben grünen $aren(f)i)m p, baS bBti^ (Jtiiben / unb Oi'nge »' nntertire*tn ifl. — « ©poltöffnung. W4. ©tüif einer ffpibermiä Pon ber oSern ftläefte be« Stotteä einer aßafTerranunfef , boä oiiä bem SSaiTct Jcrouätommt. — «f Spl« betmiSjeaen, — "ss Spaltöffnungen, ißpiJKrmis. 469 flu* »cn feljt gebogenen Sinien umfirtcbcn. 3in trßen gaÜe finb baö Sierecf unb baä (»ediäetf bieicntgcn giguren, irel(be am I^äufigUcn »orfommcn. i Tlan fann bei bcn 3eUf'i ber CSpibermiä Seifen- tt)änbe, eine untere unb eine obere 2Banb in Snvägung jteben. 2>ie ©eitcnreänbc b^nflf« M ft«rt an bie analogen SBänbe ber benai^barten 3fUcn an, unb ans biefcm innigen 2lneinanbcr^ängen entflebt bet 5Kangef an BwiWenjeKengängcn, fomie bie gefJigteit ' ber ganjen §)aut. Dbgteit^ bie 3eUen an bcn Seiten ■ bünncr finb als oben unb unten, fo büben fit bocb i gett)öbnfi(i einen febr merfwürbigen ®rab oon Dicfe an benfelben. 3bre .^»öblungen finb auf btefe SäSeife | imä) eUvai breite @ürte( getrennt, welche stvei ettraö ' buntlere Sinicn unter bem ^Kifroffope umfcbreibcn ; ' tieä bat ju ber läufrfiung 3.'cranIaiTung gegeben, »ermöge trerc^er einige Scbriftficllcr ebemalö ein @c= flecbt »on feinen ®efapen in ben 3n)ifd)enräunicn ber (Spibermi^jcllen »or}iiglic{) für ben gaU angenommen baben, iro ibr Umfang gebogen if} C8ig- ^5)• ®iefc angeblicben ©ffäjJe luarcn nii^tS aU bie SBänbc ber 3 eilen feltjfi. 3n bcn gciv5f)nltiben Saiten, ico bie Sbibcrmi^ mi einer cinjigen Stbicbtc bcftcbt, rubt bie untere Sanb auf bcn 3eltfn bcS unten liegcnben ©eircbc«, unb bangt ivcit fcbreäcber an bemfelben. ®aber unb »cn ber 2lbbäfion ber Gpibcrmiajetten unter fiib rübrt bie Scicbtigtcit, fic pon biciem ©ercebe in me^r ober niinbcr gropen Slättc^en lo^jumatben. Die äußere SBanb, namlicb bie, «jel^e mit ber Suft in Seriibrung fi{(>t, ifi t)äufig weit bicfer aW bie anbern, fo baß biefe ®icfe in gewiffen gäUen fogar bie ?)a!fte ber 3clle auömat^t C8'3- 9 isualtöffnimn. 8(j. ^lotijontare ©Anitit cim ter Sptbermi« fineä Slotie« t-ct Rocke« falcai«. — 3t)re ßt-itcrraiä t bifteljt aiiö jiDd Ediictttn »on SrUenj tie ttr .iu§tten &&iä)tt t' fint Wr bid unl) mf,i' f(f)n>ijUtn ; bie btr iniicrtu, Wfidje in s vm einet gpaliBffnujin burdibrcÄtn finb , finb fe^r !letn unb foflot noi} fffintr alä iai gtünr, unttn litfltnbe ^Jarmii^m p,— II ©tuben, wocon eine einer Spaltöffnung emfpridit. (Jine Stufe uu'iter in bem äuperen .Jierborragen bet 3elten fangen Caare ober anberc ä^nlicbe Organe an tSig- S7 , lO. 3bre au^fübrücbe Un= tcrfucbung, ireldje bie aUgemeincre Sarflellnng, mit ber ivir unö l)ia bcft^äftigcn, ju fcbr unterbreiben roiirbe, foit roeiter unten oortommcn. §. 40. i»p.i(töffrtnti(}cii. — Die äupercDberfläcbc ber Gi>ibermii5 bat an allen ber Suft aufgefegten S.l;eilen öon SBcite ju Seite tleine giccfen. Durc^ eine, »ermittelfl bin^'' reicbenber Scrgrbjjerungen ange= ficUtc llnierfucbung erfä()rt man, bop ei Unlerbreibungcn ber Stetigfeit finb, wctcbe ein befonbcrcr SBufflf umgibt. SBenn man auf biefe SBcife ein tleincö totütf »on bem Statte ber gemeinen 3ri^ CSig. 82) unter« futtit, fo rcirb man finten, bap eö aug 3e(ten beflebt, irelcbc auf ber Dbcrflätbe ber Gpi^crmiä nad) ber s". aiitbtung beä SlcittcsS bin tänglicbc Secf)i3ci{e bilocu unb nacb ber anberen 3?ic^tung in gcrabtinigtcn fcl;r fcbmaten Skiben tiegeu. 3reifd>en bie ftdnen Seiten ber SecfjiSecfc, rceti^e in einer unb berfetben 31ci^e aufeinanber folgen, (egcn iti^ in jiemlicb ua()en 3n)ifd)enräumen fleine eiförmige Äörper (ss), bie in ibrem ICTittelpuntte eine läng-- licbe Spalte baben, »»elcbe il)r ben^orficbenbcr Umfang umgibt. Siefer Umfang bcficbt aber nicbt mi einem cinjigen Stücte, fonbern aui jroei, etiea« bogen« förmig gef^iiveiftcn 2:[;citen, bie it>rc \)0^lt Seite na(^ ber Spalte, ijjre erl;abenc aber nai^) aupen ritzten unb ficb an i^ren Snbpunftcn mit einanbcr pcrbinbcn. S6 finb Organe, beren ®efialt an ben meifien ^pflanjcn ber pon mi fo eben an ber 3ri(5 bcfcfjricbcncn ®e« ^aii mc^r ober »»cniger nabe tommt. SBir batten un^ bamit ni(i)t auf, bier aUc fleine Ocfiatt^Dcränbcrungcn ju befcbreiben, bie man in ben pcrfcbiebencn Stbfiufungen janfcbcn einer potttommencn 9?unbung unb einer febr engen unb Perlängerten Silinie antreffen fann. Sogar bie ©eflalti^ccranberung einer unb berfelben Spaltöffnung fann man feben, roenn man nur bie Sebingungen, in benen fie ficb in Sejiebung auf geucbtigteit unb jrocten^cit bcfinbet, »eranbert, unb man iiberjengt fiib bapon, ipenn man jreei ?)ätften cincd unb beffetben StüdcbenS, i»oPon bie eine ange« feuchtet, bie anberc trocfen ifi, unter bem 2J?ifroffope mit einanbcr »ergteic^t. Sei ber crficn fcbivetlen bie Sippen ber Spaltöffnungen an, unb burcb bie 3Scrgrö6e= rung ibrcr bogenförmigen firümmung Wirb ber jnjifcben ibnen befinclicbe 3iaum tpcit flaffenb; bei ber jrecitcn finb bie Jippen öcrcngt, genäbcrt unb flößen anein= anber an. SegreiflictienBcifc mu§ atfo im Seben ber ^flanje baö 3uf}römcn ber gtiifTigteiten bie erfJc »cn biefen jwci äiäirfungcn ()er»orbnngen, uämlicb bie Spaltöffnungen offen unb auf biefe Seife bie 5?er= biuDung nacb außen unb mit ben Bon ber Spibcrmiä eingebülttcn Ibfilen ungefiört ju ermatten. §. 41. Sie Spattöffnungcn bemerft man niibf o^ne Unterfc^ieb an allen ber Suft aufgefegten Jbeilen ber ^Pflanje ; an ben Slättern unb befonberä an ber unteren gtacbe berfetben finb fie febr bäufig ; ibre 3af)l ifi nad) ben '■pflanjen febr eerfcbieben, unb natiirticbenDeiie um fo größer, je fleiner bie Spalt« Öffnungen finb. Um biefe Serfcbiebenbeiten burc^ einige Seifpiefc JU crftären, ivoKen mir bie annäbernbcn3abten nehmen, mit trelt^en un« bie Seobacbter in Sejiebung auf bie Stcitter geiviffer ^'flai'jfn betannf gemactit |abcn. 87. I^eit einer (Spibermiä uon einet junnen SropfMourser. OKebtete Sollen p bilben bei ilirct SBerlönßerunfl S^amt. Slnbcte pnb (J.'fltI geblieben. 470 Botanik. Die ©poftoffnungen , roelc^e in bcr %lä(^i ctneä unb bte ©efJalf ber ^tüen BcUenbö bcflimmen, »on DuabratjoQe« auf ber gpibcrmiö beä 33tatte8 gejö^lt beiien man fonft nur ben Umrif bcr Supern SSanb würben, ^aben folgenbe 3a1)Un gegeben: ^fic^ abbilcen fa^. Dbctc 31,;<5t. Untere gli4c. | 1. OTidet (VIscum album) . . 200 200 I 2. 3riä (Iris fcrnianic.) . . . 11,572 11,572 3. ©artfniielfefniinihuscBtyophillus) 38,500 38,500 t SffiolTetnjfgfTilJ) (Aliam» pUntato) 12,0U0 6,0Ü0 5 Soböa (Cohoe« ccandenüj . . 0 20,OUO 6. iHat (Sytinga vulgaris) . . 0 160,000 Diefe fleine SJnja^f Bon SeifyieJen, bte a\xi einer! fc^r gropcn SWcnge fjcraudgenonimen rcurben, wirb | binreic^enb fein , ben aupcrorbentlitb gropen Unter- fc^ieb ju jcigcn, ben man in ber abfolutcn 3a^I ber ©paitöffnungen auf »erfcbiebcncn ^Blättern unb in j i^rer reJatiben 3«^( «uf ^f" »erfc^iebcnen Jbcilcn i tineä unb beJTelbcn SIaf(c<3 finben fann. ©iefcä te^tcrc SBer(>ä(tnip bejcic^nct ben @rab bcr a?erfc&ie= \ benbeit, bte jTOtfd^fn ben jirci gtacbcn ctneö Slatteä ftattfJnbet, febr genau, rote wir aut^ roeitcr unten feben tverbcn. §. 42. t)ie Sage bcr Spaltöffnungen ifl »erfcbieben, rote ibre S'Jenge. Salb fcbetncn fte obne irgcnb eine Drbnung torjufommcn (Stg. 84, ssss), balb jeigen jte ficb in gcrablinicbtcn 3!etben, unb bie« gercöbnli^, roenn bie S'lkn bcr Gpibermiö felb|i btefe Sage an= ncbmen (Jig. 825. Siörocilcn ftnb biefe 3?eiben unter ftcb burtb glci(bc3rotf(benrciume getrennt; roieber ein anbermai fomtncn fte ju jrocien, ]u breien »or, fo= bann foinmt ein ^icmlicb breiter ®ürtc[, ber bur(b= au^ feine ©paftoffnitngen bat ; barauf ein neuer ®ürtel, roo ftcb bie Sieiben begegnen. 3« btcfcn »erftbiebenen Säuen unb gcroöbnticb bleiben \!it@faU'6ffmnQtn ciwa^ Ben etnanber entfernt ; in anbern gälten aber, cb= aletcbfcbr fetten, näbern ficficb, unb mcbrerc brängen fl^ gleiibfam neben einanbcr unb bie Dberflätbc ent- bält, mit 2tuönabmc biefer ftcincn Sruppen, anberöroo feine mebr (gig. 88). IMe gamilie ber "jlroteaccen, bie ber Segoniaceen unb bie ©teinbrecbartcn liefern mehrere Scifpiete btefer eigentf)itm(icf)en ©teKung. §. 43. Die ?oge ber ©paltöffnungcn in Sejiefung auf bie Dberfiätbe bcr gptbermid ifl autb nttbt immer biefeibe. DaBon tann man fitb aber nicbt mebr burcb bie Unterfutbung und ptattgetegten Sappen« Bon einer Spibermiö überjcugcn ; ju btefer Seobacbtung muffen febr bünne ©tbnitte, bie mit ber Dberfiätbe fenfre^t laufen, gematbt unb eine ©paltoffnungt n bicfcn ©ibnitt gebratbt rcerben, roa« für ben ^aü, roo bie ©paltöff- nungen jicmli* grop ftnb, nitbt fcbr fcbrocr ift, unb roaS ber 3ufaU, roenn man Biete ©cbnttte macbt, fafl unfcbibar bftbeifübrt. Durtb biefe 2lrt Bon ©tbnittcn fann mon autb allein in geroiifcn gäden baö Dafein mebrerer ju Sßtibung ber Spibetmtö über etnanber liegenber ©tbic^tcn nat^roeifen C5ig- 86 unb 92, e) S8. QtfiitrmMatpcn ton bem Stoffe bt«_Sa\irrafa «otmen- tosa. — IS ©polföffnungcn , bie auf ber D&erfläd)c ber (fpibcruiie, teten 3etlen um fit titnim weit tieinet »erben ol« in ben Wäumen er, np fi) leint finben, gruppeniseift «ireiniet finb. 2luf fültben ©cfiniften, bie an Bcrfc^iebcnen ^ffonjcn gemacbt roerben, beincrft man alfo, bap bie 3cüen, burtb rocicbe bie Spaltöffnungen gcbilbct roerben, ftcb in Sejicbung auf bie ber übrigen C£pifermiö nicbt immer auf bie nämlitie SScife jeigen. Oft unterbrctben fte bie .?iorijonta(fIä(bc berfelben nicbt, oft aber ftnb fie mebr ober weniger tief unter bie Dberfläcbc getrieben, cntrocber rocit füc niebcrcr liegen aU bie 3cUcn ber Spibcrmiö CSifl- 89 unb 91, s), ober rocii trog ibrcm 9Icbcncinanber[iegen ibr25oIumcn, baä in ber SRcgel loctt ficincr, aU baä biefer iegtern ifi, biefe 35er= fcbiebenbeit in bcr .?)ori5ontatfIäcbc bebtngt (gig. 83, s). S(5 fann ficb fogar ereignen, bap biefe Vertiefung burcl) ben 35orfprung nocb gröper roirb, roctcfjer bie obere SBanb ber umgebenbcn 3eUen bitbet, inbem er ficb uf biefctbe bctuin ju einem freien 3Janbe (gig. 89 unb 91 , mm), ju einer 3irt SJanbftcin für ben tieincn Srunncn erbebt, auf bcifcn Scben bie ©paft- Öffnung liegt. Diefer SRonbflein fann fogar obne 3?er= iiefitng Borbanben fein, ober bcr ©paltöffnung felbf} geboren (gig. 90, mm). 9?atürttcbcrroetfe fönncn barauS 2äufcbungcn entflcbcn, roenn man bie ©paltöffnung nicbt mebr nait) einem 3?crttfalfcbnittc, fonbcrn nae^» einem bon'ji'iifal gelegten Sappen 'betratbtct, unb ba eö in einem foltben gälte nitbt mebr unmittelbar, fon= bern burtb ben SJanbflein ober burcb bie benacbbarten 3cHen, bie ti überragen, roabrgenommcn roirb, fo befcmmt d unBcrmeiblttb ein Bcrf^iebeneS unb fatft^t« 89. ©pibctiniö beä Cycas revoluta. — s ©palfoffnung ouf bent ©ruiitc einer ^iitiliin^, bic i>on ben ÜBanbfn ber anlipgenben *5pi* bermi^^cflfn Qebilbef iif — mm DtäHbttien, baö bie ^oriiontalflä^c brr CSpibermiä « überrugt unbburc^ ben Sorfprung eben biefer Seilen gebilbef ifl. 9U Ifpibermia einer ^rofrocec (Leucadenilroa derorum). — ee gpibprmiöietlen. — » Spatlöffnung, beren obere aßanb fii^ ju einem Mäntdifn mm erfiebf 91. (Jpibeimiö oon einer onbern ^roteccee (Hakea pachypliylla). — ef ^pibermi^^ellen mit fe^r biden oberen Sffi.inben. X>ii in ber iRätie ber ®pal1öffnun() s bilben in iljrer gunjen Eirfe einen Sorfprung um bieftibe, unb ouf biefe SDeife einen ©«adjt, auf beffen ffirunbe rie fi* befinbet. ©ie ergeben ft) abgefonberf |u einem freien Manbe, ber ba« D!ünbii)en mm berfetben blibet. — p Unfenliegenbt« $ortn(5?m mit 3eUfn »oO Äörner unb «Jlorop^?!!. — / «lubc. (!Epiliermt9. 471 ausfegen. "Diefe SBcrwcc^örung ber benachbarten 3«0«n mit icr Spaltöffnung fonnte tiefer eine 3ufammen= fcfung unb Sonnen »crlei()en, bie mannigfaltiger finb, ali bic, iveli^c fie roitflicft befigt. §. 44. aSenn ftd; bie Spaltöffnungen gruppenrocife »orfinben, fo nehmen tiefe ©nippen gereöljnlid) ben Sobcn einer ?)öblung ein, bie man natürticb anfangt für bie Spaltöffnung felbfl gehalten Ijatte. Bieö \itiit man ä. SS. an bem Statte beä DlcanbenS Ci^erium oleander). Die obere Slät^e beffclben jeigt burt^au« feine Spalte Öffnungen, _bie untere t>at con Seite ju 3Beite deine Södier, bie an i^rer Deffnung enger aW in i^rer rccitcrn 5lu(Jcebnung unb ganj mit §)aarcn befe&t ftnb (gig.y2). 3luf bem 33obcn bieler Söcber unb gan^ in -$)aarc cin^= geljiillt, bat man febr tleine Spaltöffnungen entbedt, ivelcb' ^^^'^ *'f" sen'öbnlitben SSau baben. S. 45. SSorin beflebt benn nun bie cigenitidie 9Jatur ber Spaltöffnungen ? ®« bat in biefer SSejicbung einige ^'Jeinungööcrfcbiebenbeiten gegeben unb gibt H no*. Sogar bie 9Jamen, bie man ibnen gegeben bat, berecifen e^. '¥tan bat fie Berlängcrte, nuSfiinfirnbe, rinben- artige 'Porcn, birfetörnicbtc, rinbenartige, jurCfpibermiiJ gebörige l>rüfen genannt. Sollten eS unrtlicb Drü= fen fein'!! 2'ian gibt aber biefen 9Jamen einem Jbeile, lüclcbcr ber üi§ ber Erzeugung einer eigcntbümlicben OTaterie iü, unb bie forgfdltigfte Seobacbtung bat no(b feine fotcbe 3}iaterie in ben Spaltöffnungen entbecten fönnen. Sisärccilen bat man jwar ein auöfcbirigen in ber Spalte gefunben ; bei Unterfutbung feine« Ur^ fprungö aber bat man benfelben in einem mebr ober minber entfernten fünfte unb nicbt in ben beiben Äörpern entbecft, »clcbe bie üippen ber Spaltöffnung bitten. Diefe Äörper ftnb inroenbig b^bl unt ent» balten Äügelcben ober Sörntbcn CSig- b3 u. 84, s) oon »erfcbiebenen Staturen, bisweilen farbfoö, oft aucb r>om SbloropbpU grün gefärbt. 3lugenf(beinlicb finb e« ,^wei Bellen, beren frobufte mit bcnen ter unmittelbar unter ber Sptbermi« liegenben 3ellcn faff ganj gleicb fint , unb tt)cnn man fie nicbt immer mit biefer njegnäbme, fo fonnte man glauben, bafi fie weniger \u ibr, aU ju ber unten liegenben 3eUen=: maffe geboren. 2Bir baben gefagt, bap fie ibr roirf^ liö ibrem 3nbalte nacb gleicben; fie fonimcn benfelben autb biörceilen rütffidjtli* ibrer ©effalt fcbr nabe, »äbrenb fie fid) in biefer Se^icbung oon ben Cpiber- miäjetlen auffatlenb unterfcbeiben, reettbe überbieä geitjöbnlid) mit einer farblofen glüffigfcit angcfüUt unb baber nacb ber mebr ober minber gropcn Dicfe ibrer Sanb n)ci§ ober burcbficbtig ftnb. §. 46. 2Bir baben bi« legt bie (Jpibermiä an ben ber ?uft aufgefegten it)ime, auf fceren Boten mehrere Siitififtffer t>aiifen »on €paltöffnungen enltedt ^a((n. laffcn flc§ (n Sejfebung auf i^re (Spibcrmi«, «jefe^e eine äbnlicbe Struftur unb Spaltöffnungen bat, mit ben einlappigen f flanjen cergleicben. 53ie SBafferpflanjcn baben burcbauä feine Spaltöffnungen unt fogar feine Spitenni«, unb babin geboren ni^t blop bie, rceldiie gamilien auömacben, bie, mie bie TOeergräfer, bur0 ibre einfadje Drgonifation ouf ber niebrigftcn Stufe ber f flanjenleiter ftebcn, fontern aucb 'Pflanjen, roelt^e obne SBiberfprud) ju ben böibften gamilien auf biefer Seiter geboren. Da« 5Wittcl, in tvelcbem eine ^pflfanje lebt, bcfiimmt basS Dafcin ober 9!icbttafein ter Spi= bermi«. Vki ift fo ii»abr, ta6 an ten Slättern, »elcbe flacb auf tcm Sßaffer fcbwimmen, bie obere glScbe, wclcbe mit ber l'uft in S3crübrung ftebt, mit einer Spibermi« unb Spaltöffnungen »erfeben ift, bie untere aber reeber bie eine nocb bie anbeten bat. §. 47. Sic SBurjeln, welcbe, obgleicb nicbt fo unbebingt, ber Scrübrung ber Suft entjogen finb, baben gleiibfall« feine Spaltöffnungen (gig.87) unb obgleicb man an benfelben eineSpitermi«fcbid)teroabr= nimmt, fo unterfcbeitct fie ficb bocb geroöbnlitb weit weniger »on bem unten liegenben ©eroebe alö bie Spibermi« be« Stengel« unb bisweilen »erfcbwinbet biefer IJnterfcbicb ganj. §. 4s. (fpibcrmi^Sjnutfltcit. — ffiir baben gefagt, bag ein längere« Sinweicben bie gpibctmi« tn jnjci Jbeile fpalte, wooon ber eine, bie eigentlicbe epibcrmi«, bie Wir fo eben fenrien gelernt baben, mebr nacb 3n"en liegt, unb in ibrer ganjen 21u«= bebnung oon bem anbern bünnen $)ciutcben überjogen ifl, ba« ibre Dberfläcbe in ibrem ganjen Umfange, in allen ibrcn Srbabenbciten bebecft: bie« fann man an beut Soblbtatte feben (gig. 93), unb ba« Spiber= mi«bäut(ben, ba« man febr leitet ablö«t, jeigt ftc^ aläbann ganj genau naib ber Spibermi«, bie e« überwog, fogar in ben .S">aaren, benen e« 5ur ©cbeibe biente (p p p p) , abgeformt unb mit fleinen Änopflötbcrn an allen Stellen ;• r oerfcben, bie ben Spaltöff= nungen entfprecben (ff). Siefe« §)äutcben ift eine fietige 5>aut, unb fann nur bunb 3errei6en ^\^ in fleinere Sbcile getbeilt wer= ( V}!, ben. SBenn feine untere gläcbe '" oft bie Spur eine« 9te|e« jcigt (8ig. 82, p), fo iff bie« nur ber Jlbbrucf, ten tie Dber--( flacbc ber Spibermi«.^ctlen (p), mit welcben fie in Serübritng ftanb, auf bemfelben jurücf- gelaffen bat. Siefc« S?düt(S)ett fommt fogar bäufiger cor, al« bie f gpibermi« felber. Sein Da-- ■' fein ift an ten nietetern *}.*ffanjen, welcbe feine ci= gentlid)e Cpitermi« b^ben, unt an ben SBafferpflanjeit nacbgewiefen worben; aucb baben mebrerc ScbriftfteUer ten Sorfcblag gemacbt, temfelben allein ten 9?amen Spitermi« ju laffen. Sein befläntige« Sorfommen unt feine Stetigfeit bat Tlotil auf eine ftnnreic^e Sbeorie über tie 9Jatur teffelbcn gebracbt, tie ftcj an eine anbere Sbcorie biete« gefcbicften Stnatomen, bie wir bereit« §. 15 ongegeben baben, anreibt. 5D?an erinnert ficb , ba§ er bo« Dafein einer ^atnie annimmt, bie ficb jwifdien bie einfacben Drgone lege, ibnen jum 5Bereinigung«mittel tiene unb auf tiefe SBeife ein fietige« @anje« in ber 'pflanje bilbe, reöb' renb aüc biefe Organe, ®efä§e, gafern unb 3etlcn befiimmt unb Bon einanber unterfcbieten Rnb. ^ Da« @pibermi«bäut(ben wäre taber nur tiefer nömlit^e Idje i,a ijpppp fpr«(^en, tie ©palten (ff), toeld^e 1 ntfptediei 472 Botanik. 3tt)if(t)enjeUenf}off, bcc bei feinem Slbformcii auf bet Dberfläd^e, reie er ft* auf ben SBänben aüer Organe abformte, auf betfelbcn eine fietige ®*i*t biiben muf. 'Wf^tn bingegcn ift bet 2)?einung, ia^ ti nur ein fünfJlicl) abgelöetcö Slatt »on bei äußern aSanb bet epibetnuöjcUtn fei, einer 2Banb, bic, t»ie bie »on oUen Beilen, but^» baä 2lufeinanberlegen nacb-- folgenber Bellen jic^ ijergrÖBcrt ^ot, unb luooon bie au6eren fü* gar mofil buri^ baö einweichen in ein |)äutien ablbfcn tonnten; er läugnet alfo bie genaue ©tetigfctt ber §iaut, bie aui einer großen 5D!enge Heiner ganj innig »crwac^fenet gädjer gebilbet fein müpte ; et ertläri fitfc aber übrigen^ gar ni(*t über ben gaü, rco ein ©äuttben c|ne (£pibcrmiö »ortommt, ein galt, wo bie Slupenwanb cet äuperficn Bellen bocb niibt bicfcr fein tann, al« iljrc oubeten Sänbe, j. S. in ben Putamogeion. 2lb. Srcngniart, bem man bie ßodfjänbtge Sennt- ntp biefeö §)äutd)en(3 iiertanft, bat Ha) über fein entfieben nidjt auÄgefprocbcn. St gibt blop, aber auf eine jweifelbafie «Bcife, bie 3TJ6glicbfcit an, ba^ cS au« Äcrn^en brflebe, weil eö auf feiner inneren glä^e bei einigen 'Pflanjcn ein febr törnicbteS @e-- webe fabe; bei »ielen onbern ober finbet bicä ni^jt ©tatt. •jflaä) Unteriuibung ber gcmeinfct)aftlic^en §!üllc ber ©runborgane, reellen wir wieber auf biefelbe jurücftonunen. §. 41). aSir t>aben gefcben, baji ftc^ bie 2lt6fc bet jungen ^flanje nad) jwci entgegengefeften 9iicb- tungen enlwitile, unb wir baben ibren obcrn Sbc't. welker Stattet trägt, gcwöbnlicb aufftcigenb ifi unb mitbetSnft in Serübrung flebt, ©tamm, unb ibren untern Zi/ül, welcber feine Slätter bat unb ficb in ben meifJen galten in bie Srbe »erfenft, 2Bur;\el genannt, ©er gemeinfcbaftlidje Slaögangöpunft biefcr bciben Xf)tile, ber, wo fie ficb berütiren unb ficb mit finanber fortfe^en, ift ?)alö ober Sebenö!noten genannt werben, weil man tbn als ben SWittelpuntt beö ''Pflanjenlebenö anfob unb ibm alfo eine SBicbtig-- leit beilegte, bie er wirtlicb nicfct i)at; man bat ibn antb 2?erengung genannt, wegen ber Serengung ber'Jlcbfe, wcicbe feine ©teile oft in ber febr jungen ^flonje bcscicbnetc. Später werben gcwöbnlicb alle biefe Slngaben fcbwäi^et unb »erwtfcben ftcb, unb e« Wirb, nad; SBerlauf oon einigen jabren, ber a!ege- lation äicmliib fct)wer, ben wirtlichen fla^ bcsS §>alfei5 ju beftimmen. aSir wollen jejjt juer«, unb jwar na* berSJeibe, biefe jwct Sbcile ber 2lcbfe, ben ©tamm unb bie SBurjel, fobann bie ©eitcnorgane, bieSlätter, welche mi bem ©tamme entfpringen, genou unterfuc^cn. S-ta §. 50. Sie entwirfettcn ©tamme jeigcn, je nad)= bem ber Gmbrpo nacftfcimenb ober monofotplebonilcb Ceinlappig) ober bifotplebonifcb (sweilappig) ift, ju groje 95erfibiebenbeiten, alä baf ibre gcmetnfcbaft^ liebe Unterfucbung einige Verwirrung mit ficb fübren könnte unb bap eä torjüglicber fcbeinen feilte, biefe brei Ätaffen jebe für ftcb ab^ubanbeln. 2Bir wollen mit ber Älaffe ber Sitetpleboncn anfangen, ba Re um ben beften 2lnfang(Spuntt, baö befte 35ergteitbungö- cbjeft mit ben anbetn barbieten. ®iefe illaiTe ent- bält aucb wirflieb alle Säume unferer Älimate, fo bag man fte in allen Bfücn ibrcr Sntwieflung, an mannigfaltigen Slrtcn, unter einer großen OTenge »on »erfcbiebenen Umftänben beebatbten, unb bap ber Bögling ebne Tlüix bie ©egenßänbe feine« ©tubinmö in feinet Jiöbe finben fann. S'tomm lier HikotplcJionen. §.51. 3n bem ©mbryo war ber f leine Stamm, wie alle anbete 3:l;eile, fcbon gan-, au« Bellgewebe gebilbet. Unter bem Äetmen fangen, etwa« ftübct ober etwa« fpäter, einige Bellen an, ficb JU Sofern JU »erlängern, ficb Ju ®efäpen t,ü organiftren, unb man fiebt, wie fie ficb tei ibret Scroielfättignng in mehrere Süft^/el gruppiren CS'e- 94, ff3, bic, ju- f r r r r fammen betrariitet, regclmäöig in einem Steife l;ct= umliegcn. Tiiefet umgibt eine ganj au« BcHfu be- ftcbcnpe, im S'Jittclpunfte befinblidic Ärci«fläc^e, weld^e ba« Wart Im) ift, unb ift felbft wicbcr »on einem äußeren , glcicbfall« au« Bellen beftebenbcn ©ürtel (p e) umgeben, welcber jur 3?inbe gebort; bie Süfebel finb burcb Streifen au« Bellgewebe [r) »»" etnanber ge= trennt, weld)e eine SJerbinbung jwifdjen bem BeKge^ webe be« STOarfe« unb bem ber 3?inbe berftellen; biefe Streifen ftnb bie erften 5Warfftrablen. §. 52. Siü Slnfange waren biefe ©trabten, ber Bat>( nac^, ben Süfcbeln netbwenbigcrwcife gleich unb febr breit. &mai fpäiet finb fie fcbmälet unb jablteicber, weil ficb in ibrer Tiicfe (gig. 95) neue Süfc^el ir fj entwictelt baben, bic ficb jwifcben bie erften bineinfcboben (U). 3?ac|) einiger Beil (laben ftcb bie Sufcbel fo tctoieffältigt unb einanbcr gcnäbert, baf fte einen ununterbrocbenen Ärci« bit- ten, burcb ben bie ^'Jartftrablcn nur al« febt feine l'inien b'nbutcbgeben. ©er ©tamnt beftebt al«bann »on innen naeb aupen : 1) au« bem til febr groß. §. 54. Ser Stamm ber boliicbten ^iflanjcn, ber ^ftanjcn, welcbe mcbrere Babte au«bauetn, etfeibef nocJ) weitete ajctänberungcn. Si« babin fonnte er aber mit bem ber einjobrigen ''Pflanjcn »erglitben werben ; er war in bem frautartigen Buftänbe unb bot ba« nämliche SBerbältnip in feinen 'Zt)eiUn bnr, auper bap bie au« fafcrigen ©efägcn beftebenbe Jirei«fläcbe in bemfelben oollftänbigcr unb feftcr ift. ein cinjäbriger Bn>cig »on einem unferer Säume ift alfo ganj ba^u tauglicb, alle biefe fo eben angege- benen, auf einanbet folgenben 5ßetänberungen ju »er- folgen. Siefer Bweig wäcb«t oben, fo bap feine @runbf(äcbe berjenige Sbf'l tft, ber am frnbefjen ge- bilbet würbe, wäbrenb feine ©pife e« faum nocb ift. Seine »erfdjiebenen ^öben jeigcn alfo bie nämlichen Serfcbicbcnbeiten, wel*c mcbrere ©täntmc »on ber- felben fftanje ju »erfcbiebenen Bfüfn ber entwicflung, »on ber an, wo (te nocb im Bußanbe be« gmbrpo finb, welcbe ber ©ipfet be« Bweige« anjeigt, bi« ju i ber, »»eI4)e fein aBacb«t^um »on einem 3abre beenbigt S'tiiinm "bex SlthDtqlrdanrn. 473 1)ai, unb aieWje tie (äruntflat^e angibt, barbieten ivütbeii. SBenn man febr biinne .?>orijontalfc^nittfn tion »etft^ietencn 5'öben bicfcsS 3'«eigcö mit einan-- ber Bergleicbt, fo fann man febr leicht unb febr fcbneU alle 35eräiiberungen baribun, welc^jc in einem Seben(5= jabre eines Stammes »ortcmmcn, unb bic Sefcbaf= fenbeit bet (ätunbjJädje bicnt ibrerfcits burcb bie ■•Bergtcitbnng mit bcn 3??obififatiencn, «.'clrfic baS fol= gcnbe 3abr mit ücb bringen nntb, ober mit anbern SBorlen, ivelcbc man an einem 3»eige com jweiten 3abre beobatbtcn irirb, jum Stuijgang^puntte. §. 55. Sir »uKen jcgt auiJfübrlicb bie etcmenfe auffucben, rcorauS bicfer einjäbrige 3weig beftebt, unb ba ein iBcifviel biefc Unierfuctiung tiarer unb bcutlit^er macben wirb, fo mollen mx einen Bweig aon "bem gemeinen 5(born nebmen, unb alle feine Xbcite öon innen natb aupen bcfcbreiben , incem wir fte geböng »ergro^ern, um bie SJatur aller Slemcn- tarcrgane, iveraniS jtc beficben, genau ju befiimmen. aSir wollen einen fleinen, febr bünnen ?)orijon= talfcbnitt gegen bie $>(jbc beö BweigeS bi» ma^en, ba reo er nngcfäbr anbertbalb a,i(illimcter im Surcb- meffer bat (gig. !i6). ©ein Umfang ifi treißförmig, ober näbert ftd> einem ©ccftSecfe. Tai TUxl (gig. ',)(), nO, baS in feinem SiJittclvuntte liegt, nimmt bic •J'älftc beS ganjcn j?urctmtiTerä ober fogar noi^ mebr ein. 3n ber aKittc beßebt eS amS gropcn, lo= der mit einanbcr »erbunbcnen, burcbftcbtigcn, bobe= caebriftben ober tugclförmigen 3etlen ; gegen bic '■pe= ripberie bin werten bie 3el(en auf eine progreffioe aScife fleiner (gig. 07, m) unb färben ftd) grün, fo ba§ ber Umfang beS TOarfeS einen jiemlicb bunfel= grünen ©iirtel »on einem feinen unb bidjten Öewcbc bilbet, einen ®ürtc(, »on bem bic glcicbfarbigen OTarffirablen (rni) ausgeben, weltbc in eine febrgrope -Menge »on SBiii'(^eln ben au« fafrigcn ©efäpen l>e= .7?-: ]^ ii'fl f<> 97. ittc vm ei y« ''^'> % ,. 9(5 Öoriii-ntafe Scfi nein in gen Köo ■a\Ki\ ne (A „ «■nn.pi-s re) imlrr einer ett^unt-^troiivftfot riSflru :fl — - .m -Karfrff)re - ft, ftof tüfdut liiflin ®,t« — im' KatfilM()l™ ; - Samtium ;-/■ 'rinbtnor fern; _' vi Sat fttSfc; - ,c 2 Ilc^üUe; tottattiBC *üii ep ;>". *ertif.i(id)nitie teä namlicSen Sweiflt«, He Darollet nocf) bem lurJimiiiir mit tcr Mitte eine« ccn ben tiolstüfc^eln pemodit unb ncd) melir n ä b e t«f)tr8f6eiibc i'ergrljjiert ift. — ( Suftflcfäfe. an? antein sPiiifiahn Iiafcen bie ndmli*c Scbeiitiinfl, wie in bet vorfjergebenten t^igur. flebcnben ®ürfel eintbeiten, ben Wir auperbalb beS SWartcS finben, unb ber mit bemfelben concentrift^ ift. riefe SHüfdjcl tlh) unterfcbeibcn ftd) burd) ein weit bid;tere« ®ewebe xiaw bemfelben. ®ic babcn alle tic ®efta(t eines abgefliimpften ÄeilS. Sfficnn man bie bi^rijontatc ©djnitte betrau- tet, fo lommt man fogleid) auf bcn ©cbanfcn, baf fte awi »crfcbiebencn (ilemcnlen begeben muffe, weit man mitten in einem bid;ten, mit tleinen ^6= cbern befäcten ®ewebc , anbere weit grijperc unb flaffcube Dtffuungen ficbt. SBcnn man bie Sbeile baburd; (u beftimmen fucbt, baji man fte unter einer fJarfen 'Vergrößerung an einem äugcrfl bünnen Ser= titalfd;nitte in y3ejicbung auf ibrc i:)urcblid)tigfeit bc= tvadjtet über fie mit einer äugcrfi feinen 9Jabclfpigc »on einanbcr loSmacbj, fo ertennt man, bap bie gro« Pen Dcffnungen ®efäpen geboren CS'g- ■'", vp), bap ber übrige 2:bcil bcS ®eii)cbeS, ber faft coU ju fein ftbien, auS gafern uon mittlerer Sänge beflebe, bercn 2Bänbc iiemlid) b'cf |Tnb, unb bemnadi ber in= nerc Sanal febr fein t|l, fo bap ibrc Oeffnungen pCb nur nod) als tleine fünfte jeigen tonnen, ©ic ^ei= gen fidj meifJentbcilS in SIeibcn, welcbe »on Fem (Jen» tralmaite als SJabicn auslaufen. 9?id;t ade ©cfäpe geboren ju berfelbcn Drbnnng ; bic gropcren unb aupcrcn finb puntiirtc Dlöbrcn ivp), wabrcnb in un= miitcibarer Scrübrung mit bem 2}?arte entrollbare Suftgcfäpe liegen (1). Sic bebaupten immer biefe ©teile in bem ©tammc unb nie eine anbere. Sie ftnb es, wcldje ftd) unter ben ®cfäpen juerfl gcbii= bet babcii. Ttefed @an;c Bon üuftgefäpen unb Safern, bic crfjcn gebilbeten Sbcilc bcS (X^tjcS, unb bie baS S'Jart unmittelbar umgeben, babcn ben 3tamen 9??art= röbre CS'3- 90, ein) erbalten. §. 56. Sluperbalb cincS jebcn auS fafcrigen ®c> fäfien bcflebenben Snf(^elS bemcrtt man auf bem |)0- rijontalfdinitte einen anbern |>aufcn Bon I^afern CStg. 9ö unb 97, fc) Bon einem matteren SBcip, bie In Sorm eines -J'atbmonbcS, ber feine conBcre ©eitc nad) aupen tebrt, unter ficb Bcrbunbcn finb. Siefer ?)albmonb ifi Bon bem übrigen Ibcile beS Süfi^clS burtb einen ®ürfcf Bon grünlid;em 3ellgewebe ge= fcbiebcn (c). Diefer ®ürlel Bcrbient unfere 3lufmert= famtcit ; benn er f(^)eibet bie 3iinbe Bon bem ^o\\t unb wirb fpäter ber ©ig ber Silbung neuer ©cbicb» ten, Bon bcnen baS SBacbStbum beS ©tammeS m bie i^trfc berrübrt. 'Biefc gai'crn, weld;e er Bon bem .5>olje abfonbert, finb bie längeren 9?inbenfafern, bie jäbec als bic §>oljfafern finb. 3n bem Slugcnbltcfc, wo man ben ÜlborniWeig bnrcbfdmcibet, fiebt man eine wcipittbc unb mild)igc glüffigttit bcrausfdiwigen. ©ic tommt auS ber SKinbc berauS , unmittelbar auperbalb beS SüfdjclS ber 9?inbenfafern unb bie mitroitopift^e Untcrfud)ung ^eigt bier ein ©Bfiem Bon cigcntlicbcn ®efäpcn ober Saft- gefäpcn (gig. 96 unb 97, vi). 5?od) weiter nad) aupen finben wir nidjts mebr als 3ellen, bercn ®anjcS JcaS 9!inbenparencb9m bit= bet. ®S ifi mit einer rötblicben ^'aut überjogen : bieS ifi bie Spibermis (ep), bie aus einer einzigen aicibc Bon 3etlcn gcbilbet unb auf ibrer ganzen Dber= fiäcbe mit einem tleinen, feinen unb wcipitdjcn gtaume bcbecft ifi. Sir babcn bereits bic Silbung bicfer §)aare angegeben, wcld)e felbfi wicber nicbts anbc= I res finb alS (fpibermiSjellcn, bic in i^rer ®efialt I mobifi;irt würben. Unter tbr finben Wir mebrcrc SHeiben Bon 3cllcn, bic tubif(^ ober wie bic ber ©trabten in borijontaler SRicbtimg Bcrlängert finb Cgig- 97, p), bie fii^ aber I in ibrer ®efialt unb garbe in etwas Bon bcn Spt= ; bermiSjetlcn unterfcbeiben. Die mebr nacb aupen lic= genbcn babcn nod) etwaS Bon ibrer rötblidjen garbc, bie inneren finb bagegen braun. Sic Sieiben finb ! nat^ regelmäpigcn, in einanbcr befinblic|cn ©diiebten 474 jDiitanih. flcorbnet. 3n bcm bräunlii^en ®üvM bc- nnbet P* ein anbcrer grüner CS'g- 96 unb 99, ec) bcr auö BeDen getilbet ift, bic mit S^IoropfjpU anßffüUt finb. Diefe unteric^ei« ben |i* nid)t blop buri^ i^re gatbe, fonbern auti) burd) itjrc runbcre ober polpebrifctc ©eftolt. Sie finb auä) nic^t fo regelmäßig unb in SSciijen gcorbnct, bie in concentrif(t)cn ®(^i(t)ten in einanber liegen. 2Bir fe^cn alfo, ; bo§ mün in bem SRintenparenc^pme jirei ..' ©pPeme finbet : baß äußere, mit rc^Hwinf^ j ; Italien unb bröunlKbcn ßellen, mel^e 3J?o^I btc forfattige ©tbic^te ober |)ülle "'"• genannt |iat (p), unb bie innere, »on grü- j nergarbc,tt)clcbebcn9tamcn jcKigeSecfe | Cec), mit inelciicm man cI)cmaW baä ©anje ,' tiefet ©cbit^tcn Bon fo »erf(t)iebcner 3Jatur 1 bejeitl^nete, beibehalten bat- j 3n ber grünen jeüigen Dcde fiebt man -7 — ^ bic ü)?arffiro^Ien (mQ, n>el(^e felbfl biefc jzziz garbe ^aben, auslaufen. 3eber oon ibnen -4=^; bcßebt ani- einer ober mebreren3eüenrciben, -j^rrJ »velcbe, jirifcbcn bic boljigen SSüfcbel geprcpt, ^ balb jufamnicngcbrürft »erben, fttfe in bcr iiämli(bcn 3?icbtung beä ®trai)!ö oerlängern «nb burcb ibre S.^ereinigung bünne Streifen bitbcn. 5Kan b^i, biöreeilcn baä Öemcbe bicfct ©treifen mauerförmig genannt, inbem man baffelbe mit «inet ?Wauer »crglicb, bei »»elcbet bic obgcplattetcn unb fc^it^tcnrccife übereinanbcr liegcnben Bellen bie ©leine scrfleden mürben. §. 57. (Sin einfäbrigcr Bwetg, ben irir an bem gemeinen 3t^orne unterfutbt baten, ber aber an ben meißen unferer bifotvicbonifcbcn Säume bie nämlitben 3;bei(e, btop in mcl)r ober weniger »crfcbiebenen Oröpcn «nb gormen, gejcigt baten mürbe, fletlt alfo gleid) anfangt jiDci febt »on einanber »erfcbiebene ©pfteme auf: ein innere^, baß boljitbte; ein äupered, baä ttnbenartige ; beibe ©yflcme finb burc^ einen Bellen^ gürtel »on einanber getrennt. Da« boljit^ie ©pflcm beflebt felbfl tvieber aus fcem OTarfe im 3)?i(telpuntte unb aui einem öupcren ©ürtel »on gaferbüfcbcln ; biefen macben crflcnä im Snncrn bie juerft entmictelten unb unmittelbar auf bem 5Warfe liegenben Suftgefäpe, bie um bafTclbe ^erum mit einigen untermengten Jafern bie TlarU tobte bilbcn, jmcitenä teciter nacb aupen §)aufcn »on gafern auö, unter bcnen fit^ ©piralgefäpc »on einer onbern Drbnung befinben. Tiai tinbenartigc ©pfiem beflebt unter ber ®pi= itrmii aui brei beutlicben ©cbi(bten : ben beiben äupetn 3ellenfcbicbten, bet Spibermiä rnib bereigent-- licbcn BeÜenbecfe, an beren @rän;\e ficb ©aftgefäpc iefinben, unb ber inneren fafcrigen ©(^icbte, in meieret «ben biefc ®efäpe aut^ »ermengt »orfommen. §. 58. 2Bir reollen alle bicfe fo beftimmte Xbeite in einem jreci(äbrigen3recigc mit einanber oergIei(ben C8i8- 9&)- 3m grüblinge jcigt fü^ ber tieine Seilen- güttel, »on bem mir gefeben bobcn, bap er jreifdjen ien boljit^ten unb rinbenarligen ©pflemcn liege, weit f^möler unb gleitbfam mit einer flüffigen ©allerfe ongefüat. Diefc Ooacrtc »erbicbtet fi* ftufcnreeife, unb gcfcbidte Scobaditcr fommen barin überein, bap ptb in bemfelben bie Drganifation eine« entfiebenbcn 3eUengcreebeä erblirfen laffe, obgleieb fie bei tbrem immer reeitcrcn 3urücf geben, um feine Sitbungöreeife ju beftimmen, ju einigen OTcinungöoetfctiicbenbcitcn »etonlapt reutben, reaö begreifli(b ifi, reenn eS fi^ iaoon banbclt, Jbeile »on einer auperorbentIi(ben Seinbeit, bie jugleiib faft nocb pffig finb, ju be= ■ftimmen. Sem fei nun reie ibm reoUe; (ä jcigen fte^ in biefcm ©emebc Ipäter alle Sntreicflungen »on Ute» tnentatorjanen, bie benen öbnlic^ finb, bie mir in tm finjäbrigen 3reeige gefunben Jaben, unb bajet \ ; \ I I fommt ber 9?ame Eambium, ', ; \ 1 1 ben man ibni bcpmegen gab, '; I ' : ' meil man ibm bie (Sigenfcbaft \ ; juftbrieb, ficb in alle bicfe »er« Tj/j^ fdiiebcncn Organe ju oerreon^ iw> , beln. ■ •. 5Kan ftebt reitflicb na* 33er= ,,;.: ■;. ,,,, ',.!ij lauf einiger 3cit, bap fi* in '<■■ J>- Ji 'T- bicfem3nHf(bcnraumc5i»cineuc .„ ®iiriel Cgig. 98, 2) gcbilbet baten; ber eine ein rinbcnar- tigct (fc), ber anbcre ein boIjitbterCfl), recltbe in bcr Siegel ben ®üttelrt »om erflen 3abre öbnlid» finb, auf redeten fie fi* onlegcn unb fi* fo ju fagcn abformen ; ber tinbenartigc beliebt aus gafern, reic bie innere ©d)ic^te bcr Siinbc, mit reeller er in SJcrbinbung fiebt; bcr boljiebtc, a\xi gafern unb ©piralgeföpcn, reie ber äupere Sbeil beä gaferbüftbeW, neben recl= djem et ficb anlegt; bcnn er nimmt an ber 9?atut fcincä inneren Sbcile« ober ber S'Jarfröbre feinen Sbei' ; nian finbet nie Suftgefäpc in bemfelben. ®cr %\jd\ beS Sambiumgürtelö, reelcbcr ben 3eUenfirablen entfpracb, reirb reie ba« frübere ©erccbe, mit bem er in Scjicbung ftebt, organifirt unb bleibt jcllen- förmig, fo bap bcr ©trabt obne Unterbretbung unb obne 3)Jobifijirung burcb bie neuen ©cbiibtcn fortgebt. aSaS in biefcm jreciten 3abre »orgegangen ifi, reicbcrbolt ficb im brittcn unb in allen nacbfolgenben 3abren. 3ebeö erjcugt jreifcbcn bem im »orbergebenben 3abre gebilbctcn ?>ol}C unb 3?tnbe reieber feine ?)olj= unb 3Jinbenfct)icbte, unb auf biefc Söeifc erbält man nacb Serflup einiger 3abre eine gcreiffc Slnjabl con- centrifcbet ?)olj= unb DJinbenfcbicijten. Die -Jjoljfcbicbten fiebt man beutlicb, unb fie macben burcb ibt ®anjc« beinobe bie ganje Sicfe beö Snjcigcö ausS, reäbrenb bie äuperft bünnen SJinbenfcbicbten felbfi nur eine fcbr bünne ©cbicbte bilben, reo |ie ftc^ alfo aucb nii^t reot>l »on einanber unterfcbeiben. §. 59. Siefe SJeränbcrungcn, bie reir an einem Jlbornireeige »or ficb geben faben, bitten reir, einige OTobififationen abgcrecbnet. an ben meiflen anbeten Säumen unferer Ätimate beobacbten tonnen,, unb biefe Unterfuiung eines einjelnen Scifpiel« fann^ bis auf einen gcreifTcn ''Puntt bin, für bic Untcrfutbung ber ©tämme ber 2)itotplebonen im allgemeinen gelten. SBir reoUcn bem ungeacbtet bie Segriffe, auf bie tpir unS anfangs bcfcbräntcn muptcn, ergänjcn unb babur*, bap reir nac^i bcr 3ieibe bie Jbeile, reelle reit in bem ©tamme eines cinjigen unferer Säume untet= fcbeibcn gelernt babcn, reieber »ornebmen, ju erfor= fcbcn fucbcn, auf reclcbe SBcifc fie bei ben anbern »erfcbiebcn fein fönnen. Säume, reelc^^e in unfern ge^ mäpigten Älimatcn reac()fen, ben tcgelmäpigen 2lb= SS. Strtitate ©(Jjnitte eincä jlDtiiäSrigm Sweiaeä »om JE' ntfintn 2l6orn, W\ njelcjem 1 tie im etften Qadrf unb 'l bif im jtDiitfn 3.)6re Rtbilbeffn Zbeife onjei.it. — ülüe Suc^fiaben ^sAm bie iiämlcctf Sfbfutung, wie in btn gig. 96 unb 97. 99. emiarj^file ber torigfn rtiguc, bie me^r oerflrBgert (Inb, fo bolsfofern, beut. licSer feilen hnii — lic iSii(^(laben ^oten immer bie nämlii^e Se« btutung. i^oljidjt« ^rt^em. 475 rec^SIungen unfcrer 3a^rc«5ci{en unterworfen ilnb, unti natürltcfcermcife ben baitptiäcfcltcbften unb lange 3eit auöfdjliejjlicfcen S^cK bcr ©eobacbtungcn unferer SoJantfer aiiiJmacbtcn, TOerbcn jiicrft allein unfere Slufmcrtfamtctt in 2(nfl)ruc6 nehmen; naditicm TOir unö fobann einige 3fit fang bei tiefen Stämmen Ocrweilt ijaben, bie »eir gcreiffermagen normal nennen tonnen, werben wir oergleiAung^reeife einen SSlicf auf bie «Stämme glcicfefalliS bitoiplebonifdjer f flanken werfen, beren ©truftur me^r ober minber auffallenbe 3Jer= fdjiebcnheiten barbietet, unb welct)e, ba ftc meiflenä in tropifcben Sänbcrn »orfommen, beren 3?egetation im SlUgemeinen nur im Vorbeigehen »on ben 3Jei= fenben unterfudjt würbe, n>aä fogar crft in bcr neueren 3eit gcfc^ieljen tft, nur gasr, um.H-'IWänbig betannt ftnb. \ % SBir werben nac^ ber 9?ei^e baä ^cljigc unb baö rinbenartige ©pflem, in bcm crflen boä SWart, baö ?)otj «nb bie 2f artflra^len ; in bcm jweitcn bie fafc= rigen unb bie jwci 3fllcnft^icl'tei' bctraci)tcn. ^oljtdjtrs S'i)|lfm. SSÄfltf. — 2Bir liabcn gefcl;cn, ba^ baä "^Jaren» (6vm, worauiS ber Stamm im anfange auöfcjliefSenb gebilbet war, fpäter burcb bie gntwtdlung bes5 ^ot= jic^tcn Sreifcä in jwei SRegioncn getlieilt werbe, woöon bie eine, in ber !D?itte liegenbe, ben 9Jamen Tiatt trbält. 1)a^ öon vni gewählte 93eifbiet jeigte nnö, baf tä auiS 3ellen befJebe, welche »om ä'fittelpunttc bis ä"r ^eripberie ^in immer on Solumen abnebmcn, wä(;rcnb fie ju gleii^ier 3eif eine immer biintlerc grüne garbc erholten. ®icfe flrogen »on reicblic^cn Säften, wel^c bencn im fDiittelpunfte fehlen, unb an biefen »crfcfciebenen Sennjcitben ifi eö leicht ju «rfeben, bag fie ein um fo fräftigereö ?eben ^aben, fe jünger fie finb. "Ulaä) unb nad) nimmt biefe Snergie ab, unb nact) einem 3af)rc (;at baä 'üJtad gcwo^nlit^ faß ganj eine gleicbfifjrmigc, oft weife garbe ange= nommen, bisweilen ifi eä aut^ anber^ gefärbt. Seine 3etlen, beren SSolumen »on innen naiS) aufen ab= nimmt, entgolten nit^tsS mel;r al^ Suft, unb baö Seben in benfelben ft^ctnt auf eine befJimmte SSeife aufge- ftoben JU fein; oft jcrrcigen ^t fogar, unb mej>r ober minber beträchtliche ©ruben jeigen ficfc in bcm ^Rittelpuntte, waä bisweilen fogar cor bicfer 3e't, raraentticf) bei ben einjäbrigen ^flanjen mit fe^r breitem 5Warte unb öon fe()r fcfinctlem SBactiötbum bemertt wirb. Snbcffen mußten biefe 3el(cn in bcm erftcn 3abre unb namentlicb ju Anfang beffclbcn eine äuperfl tbätige l'eben^fraft bcR^en, unb biefe Sbätig» feit tonnte jogar jiemlic^ lange fortbauern. Sie« 100. fymwMn Edmilt eint« Btwigfä von tintr odjtiäfirigcn eidit. — h ^ofj, on ttfl*™ man ocfit concenttifcte 3tmcn fifft'f We iaxi) punftirtc Ccnien , Beldie im Deffnungm ber großen ®e» fä§e cntfcrctiicn , ton cinanbcr getrennt (inb. — e Siinbe, ttiettfie oud) odK tonccnlrif*f, o6er weit biinnere unb niitt fo beutlirfie 3onen jelgt. Durdi 4iot5 unb Sinbc fielen TOiirI(irü^ren, njccon bio einen »on ber f criulierie bi« jum ÜRilteipuntte, ber baä TOart bilbet, We anbern blof bi« ju einem Rrtiä flehen, bet fn einem bit ftötetn 3a!)te Btbilbet »ucbf. ' ■-.- ■ i 5falur9ef(^i(^te. beweifen bie bäufigcn 3?erbic^tungen t(;rer SBänbe unb ibrcr ''Piinfttriingen, toai nur burc^ bie Silbung neuer Sc^ic^tcn in bcm 3nncren üou jeber flattfinben tonnte unb eine jicmitcb lange Daitcr »on S^ätigfeit »orauöfe^t. Da<5 OTarf bilbet im l'Jittelpuntte be^ Stamme« eine toäule, beren ©eflalt burcb feinen §>ori,^ontof= fc^nitt angegeben wirb ; biefer Scljnitt fieUte im an- fange wegen bcr Trennung ber i)oljict)ten gafern, bie unter fic^ SBintcl bilbeten, bie mit bcm noc^ grünen SWarte angefüUt waren, einen Stern Bor. Diefe Sterngeftolt bleibt bieweilen ; oft bat baö 5Wart bie ®efiolt einer Sreiöfläc^e, oft auc^ eine« 'polygonö mit mebr ober weniger jnblrcicljen Seiten. SBci gc- wiffen 'Pflanjcn rcbujirt ti fic^ auf »icr, wo e« ein Duabrat ober ein SHec^tect »orfteUt, j. S. in ber üinbe, in mehreren tlcttcrnben SBignonien; bisweilen tiat e« bie ® cftalt cineöDreiecfö, j. S. in bcm Dleanber; eü fann nocl) wunberlic^ere ©efialten, mit j. 25. bie eine« Äreuje« in einigen Sau(>inien annehmen. Wan war ber IDJcinung, bog bie (Sefiatt be« aSarfe« mit ber be« Stamme« ober auc^ mit ber 2lrt unb SBcife in Serbinbung fielie, wie bie Slätter unb bem= nac^ bie 3weige auf bcmfelben gcorbnet finb. 'Diefe 2lnnabme, welche jiemlic^ wabrfcfieinlic^ y: fein fe^eint, grünbete fic^ auf oerfcbicbcneSeifpiele; anbere wiber= fprcd;en ibr. So tann man, um nicbt »on ber 3ln= orbnung ber Slätter ju fpredjen, mit benen wir un« noct) nicbt befdiäftigt baben, ein cplinbrifcfce« aWarf in einem »iclecfigen Stamme antreffen. J)a« 5D?ar! bat übrigen« auf »erfcljicbencn 5)öben eine« unb bef= felben Stamme« ni^t immer bureljgängig bie näm= lic^e iDcftalt. Der Dun^meffer be« 3J?arfe« fann gleic|)fatt« tit jwet 3weigen »on gleicJjem ©urc^meffer »erfc^iiebeii fein. 3fi er in »crfc^iebenen 3eiten auf gleicticn fünften ber ^ö\}c »erfc^icben? 5?immt er mit bem 2llter ju ober ab'? Sßeränberungen tonnen in bcr frübenSugcnb be« Stamme« fiattfinben. ©urci) SBcroielfältigung ber 3cllcn unb burcf; bie Sergröperung einer jebcn bcrfclben, mup ficb ba« Vlaxt erweitern; fpäter, tpcntt fic^ bie ^oljigen Süfc^cl entwicfeln, fo tonnen fie fic§ gleictifaU« nacji allen 3iic^tungen bin au«be()nen, unb burei) ibre 2lu«bebnung nan Hitc^ft^neibet, ken mit^iacn ©aft ^cr= ouöfdtirci^cn ftc^t ; iiti ifi aber nur in ben jungen 3ivcigen ber gatl unb gcnjö^nlit^ äcigcn fiel) bie ©aftgefäpc in bcnfelben nur jcrfireut unb nic^t fc^r ja^lreit^. §. ei. ^olh — 5Btr ^aben gefe^en (§. 50), bap bte eife |)o(jf*i^tc auö gafcr- unb 0ffÄjJbu= f^ietn be|lcl)e, bic in einem Steife um bai 3}Jarf herumliegen, bap biefc bur^i siemüt^ breite ©treifen ton 3eUcngen)ebe, bie nne 3iabien oom 5Warfe »ur 3linbe ^ingcficn, »on cinanbet getrennt ftnb, bap fic^ fpäter neue Süft^et in ber Sicfe biefer ©traiikn ent-- »icfeln unb i^re 2»enge auf Soften if)ret Sreite na-. meieren C8i3- 95, P' r), bap fi(|) biefe »üfc^el fowo^i wegen ijiter ajerbtelfditigung a!« auc| tregcn ber Sßergroperung ijjre« ®cfamnttoo(umenö, tai au« bet Sergtcperung beä Solumcnä eineä jeben i&rec ein= fairen Drgane in<5beionbere entfpringt, cnblit^ ein= onber nähern unb fi.1) fo berühren, bap fie bie ütraSilen, bie burt^ fie getrennt werben, auf ouperft biinne *plätt= c^cn bringen. @ie bilbcn auf biefe SEBetfe einen §)oI}= ring CSig- 'Jö, fb). §. 62. SBir 5>abrn ferner gefe^en, bap biefer Sling, ber in feinem inneren Steile mit beni IKarfe in Setii^rung ftc^t, einen befonberen Sau tat, bap er ba unb fonfi nirgenbiS eine 3.'i'enge entri^Ubarer Suftgefäpe jeigt (gig. 97, l) unb bap biefer innere Sdcil ben 9!amen SWartröjjre ermatten babe. 'Biefe fprmt ficb nac^ bem OTarte ober »ielmcdr ba« !P?or! formt ftc^ nac^ i^r, unb bie etngfl)cnben Sffiintct, bie es immer in ben erften 3citen madjt, unb uiclc^e an gen)iffen©tämmen bleiben, entfprcitjen eben fo bieten Dorfptingcnben fflintein, ibelc^c ben inneren 3Janb eines (eben ©cfäpeS bilben. Sie 5Wartvö^re ifl berjenige S^eil be« ^Jot^eö, welcher bie geringftcn SJeränberungen erleibet. 3^re Suftgeföpe bcbaltcn baS Solumcn, baS (le frübjcitig erlangt babcn unb tonnen fti^ fogar in }(emltcf) alten ©lammen enlroUen. §. 63. 2)er gan.^c übrige Zi)dl beS §)Ol,iringcS, unb biciS ift fein gröpercr 2:l;ei(, beftc(>t aui Safern unb (Sefüpen boit einem anberen 3iange, bie ring= förmig, gcRreift ober punftirt ftnb (Sig. 97, vp,v[i) unb gen)öl;nlic^ einen weit gröperen Duri^meffer baben. 2Bir willen, bap ^ier bie Sntreicffung ber fraut» ortigen *Prlnn\cn flejjcn bleibt. G<5 gibt einige bar= unter, beren öntwitflung eine jiemtii^ feftc Sonftftenj in biefem erften 3abre burtb bie äluSbilbung in bie S3reitc biefer erften @cl)i(tite unb bie Dic^t^eit, tüetdjc i^re gicmcnte erlangen, annehmen fann. Sir rciifen enblic^, bap fi4) in ben *Pflanjen, beren ©tamm met>r ober minber öielc 3abrc lebt, jebcS 3abr jwifc^cn bem |)oIjc unb ber SJinbe, beren 3»ifc6enraum mit Cambium CSig. 97, c), einer anfangs faft ftilffigen, fobann ju einem 3e[Igeit)ebe organifirten Materie miögefüüt ift, eine neue 5">oIjfc^i(^te bilbet, bie fict» nac^ ber »jorberge^enben abformt. Qi ift olfo tiar, bap bie 3aU ber ©(biegten bie 2in}af)l ber Sa^te angibt, ipelrfjc ber Saum gelebt bat, unb bap fein aiter ouf biefe SBeife auf feinem ©cbnitte angegeben Wirb, ift eine feit (anger 3eit anerfannte SBabrbeit, * »elcbe aüd) mebr ober weniger auffallenbe Xbatfotben teftätigt ^aben. 9Jej>men wirnun on, bap bie Sam= * ÜRan fditeibt TOaIt)tftl)i bie (56re 8U, 5ucrff biefe iBeobat^lunn gtmo4t SU Dtibtnj (ie muBte aber ju feiner Heil frhon unter bem SBoHt befannt flflvefen fein, ba ja biefer bcrüömte anatom im Sj^re 1628 fieberen würbe unb man in TOonialgne'ä Seife na* 3falien im Qalire 1581 folgenbe ©tetle lefen tonn: „X)er ^rofeffionifi, ein flefititttfr uiib berühmter Siann in ÜScrfertiflung fdiöner, matdema« tlf(t)er Onflrumente, fagtemir, ba| alle Säume fo bicif Winge tjaten, als Tie 3i>bre gebauert ^aben ujib er 5eigte cä mir on olltn benen, bie er in feinem 'BJagasine ^otte, nj» er in 4)oti arbeitete. iJer Ibeil, tser^er nad) Würben fieljt, i(l fc^maler unb dat engere unb bidjiere SRing^ aie ber anbere. Daburi* rüBmt er (i*, man möge ifim au* tm ©turf bringen, ti^eldieä mon t»cae, ba« ältter beä iöoumeJ unb feint frühere Sage onjogtben." biumfi^iiite on gewiffen ©teilen jetftört worben fei, was in gotgc einer fept ftrengen Sölte gcftbeben fann, fo wirb fii^ an biefen ©teilen fein §)ols er» jcugen, eS werben fi* bietmc^r bafelbft in ber Ditfe tieS bolii^^ttn ÖcwebeS eben fo fiele Oruben bil:= ben müifen. 3" «Uf« barouf folgenben 3abren, in welchen bie Sötte ni^jt bie ndmlicbe aSirtung auS= geübt bat, bilben ftcb eben fo »tele §)oljfil)ic()ten unb übetjieben bie ®rube. 2Bcnn man biefe ®rubc auffinbet, fo mup man »on berfelben nai^ aupcn eben fo cielc 3Jingc jäblen, als feit bem ftren= gen SBintcr, ber fie »crurfadjte, 3al)re »erfloffen ftnb. Dies bot ouc^ bie (ärfa^rung wirflief» beftötigt. 211S man febv alte unb febr biefe Ulmen fällte, fo fanb man in i^rem 3"»eren fctctie Unterbrcc()ungen ber ©tctigfeit. Ttcin iä\)lU bie 3abt ber Concentrin ft^en ©cbtt^tcn, womit fie über.^ogcn waren, unb tonnte auf biefe SBeifc bartbun, bap bie ?)ot5fiij)i$tf, in weldjcr fic^ @ruben befanben, in bem unb bem 3abre entftanben fein mupte ; unb man fanb nud; wirtlicb, bap bicfeS 3a5r genau auf einen auper= orbentlic^ ficengen SBinlet fiel, ©türfe bon biefen Säumen tann man in ben bctanifd^n ®allcricn beS 'Pacifer OTufeumö fe^en. Tlcm finbet bafelbft ouc^ ein ©tüd oon einer Sut^e, mit einer 3a!)reS5a^I Cn50), bie in i(;re SRinbe eingefdinitten war unb bie nämli^e 3abreSaabl aut^ in bem 3nnern iljrer t">h= fdjitbten ; beibc waren burd) eine gewilfe SlnjaSil oon ©tbi^ten C35) con einanber getrennt. Diefc 3a^l gab genau bie 3abl ber 3a^re on, wellte jwifc^en obiger 3abrei?5abl unb ber, in welcher ber Saum gefallt würbe C180Ö) »erfl[oiTen waren. Ser in ben nod) jiemlid) jungen Saunt gemad)te Stnfdjnift fonnte gor wot)l butd) bie ganje Sidc ber Sfiinbe unb iioi^ etwas in bie Sitfe bcS |)oljeS hineingegangen fein. 3n biefem Se&tern entftcbt barauS eine @rube, weld)e, wie bie bon bem gröft crjcngte, burt^ bie ficb bitbenben ©cbid>ten in ben notbfommenben 3a^= Iren überwogen würbe. Jiter ift ober bie (Srfa^rung looUftanbiger, weil fie bie Sftinbe nebft bem |5olje um= fapt unb il;r untterfälfdjtcS Saturn mit ftd) fübtt. Sic meiftcn botanifdjen ©ammlungen ent^iolten ber= artige Sentmalcr, woson man bie einen bem 3iifane oerbantt, bie anbcrn Scrfucben, bie in bet abfielt ongeftellt würben , bie SSac^StbumSweife unferer Saume auper ollen 3weifel ju ftcUen. SS ift ganj leicht, 5Wifcben .?)olj unb 3ttnbe einen frembattigen Sötper, }. S. ein SWctallplättdien ju bringen, unb man finbet bei bem Slbnebmen beS 2lfteS not^ Ver- lauf einer gemiifen 2ln(abl bon 3abren, bap biefeS ^piöttc^en mit einer gleiten älnjoljl bon ©djit^ten übcrjogen ift. Bit t)aben gcfagt, bap jebet 2lft auf biefclbc 3Beife, Wie ber ©tamm wad)fe. Sie 2lefte, weld)e in bem erften 3abre auS bemfelben entftonben finb, baben alfo bie nämlit^e 2lnja()l bon ©djicblc" j 6ic= (enigen, weldje ein, jwei, brei 3abre fpöter crfc^ie= nen, baben, ber erfjere brei, ber jweite jwci unb ber britte nur eine ©djidjte. göllt man einen Saum on feinet @runbfläd)e, fo tann man auf biefe SBeifc on- geben, ju welebet 3ci' kimi SebenS ficb jebct feiner aefte gebilbet ()abe, inbem man bon ber 3af;l bet @tbi*ten biefer ®runbftäd)e bie 3abt ber ©tbic^ten bcS 2lfteS abjie^t. 3äblt man j. S. fünfjig concen= ttift^e @d>i*ten on einem Stamme, btcipig on bem obet bem 2lfte, jebn on einem anbetn, fo wot ber Saum jwanjig 3abte alt, als et ben erften 2lft, »ier= jig, als erben jweitcn betoorbrodite. §. 64. 3Bie tonn man ober biefe S^it^ten, bie bodi aus ben nömlidien dementen beftcben, oon ein= onber unterfdieiben '^ ©ebr tei^t, weil in jebet bie mannigfaltigen Slemente auf feine gteicbfötmige SBeife in ber gongen Sitte jetftreut liegen, fonbetn fic^ ouf eine gewiffe conftontc Seife »ettpeilen. SWon ne{>me i^o[itd)Us S'ijflc 477 ä. S. ein ©djctt üon einer (Si(^t ((ttg. 100 unb 101) olier einer Ulme, unb unterfut^e, no*bem man einen gereiffcn J&eilBon ber Dbetfläc^e feineö ©t^nitteö fau- ber abgefctnttten ^at , feine (spürtet, unb man wirb fe= ^en, bap ber innere SJanb eines fcben mit einer ober meljreren Linien »on Keinen Sö(t)ern bejeiiJjnet if}, wcitfce in bcm ganjcn übrigen 3;t>eil bcä (Siirfcld ni^t met)r oortommen : Diefe ^öc^er ftnb bic Deffnungcn fo Btc= Icr grofjcn ©eföfe, bie fi4) bloß on biefem inneren JRanbe befinben, mä^rcnb bie mefer nacfe außen ge= benbe ©ttiicfcte auS eng an einanbcr anfcf)lie6enben Safcrn mit jiemlicfe bicfen üBänben befleißt, fo baß fte ni^t ^0^1 erfdjeinen unb baß ber Äanal, rce^er ber Sänge nad) burc^ fic ^inburc^ ge(it, »on bem un= bewaffneten 21uge nicbt ica()rgencmnien wirb. %n einem §iagebu(ten=, Sinben- ober äl^ornfdKtte bemerft man biefe großen ®efdßc nit^t, beren weite Dcffnung ben inneren SRanb be« Sa^reSringeS fo beutlid) an= jeigt ; bafür tu er aber faft gan,j mit ben Deffnungen fleinerer, unter Rcb glcicben ©efäßciibcrfäet. Siefc^ö- ren ieboe^ immer gegen ben äußern 3ianb bin auf, ber au^f(l)Iicßenb au» niefircren Steigen con J^afern befte^t, bie bei i^rcr Slnnäjjerung an 'Picfen 3?anb immer ft^Ianfer, an einanbcr gebrängter unb farbiger irer= ben unb c^ entfielt barau^ jtinfe^en bicfer unb ber fot» gcnben »djicbtc eine mandjmal fJart gefärbte, bie- weiten blaffe unb jicmtit^ unbeutlitfte (Srän^Iinie. 21n mehreren §^otjartcn bejeicbnet biefe ©ränjlinie eine freiSförmige Dieifie »on 3etlen, bie benen ber SWarffJrajden ä^nlicb finb; fcitencr erlangt bicfeä 3e(l= gemebe, baS jivif^en ben ^^'Oli^dfiäiten liegt, me{>r t)icfe, 5. 5?. in bem ©untad), roo feine ^t^kn, bie in melireren concentnfc|)en 3?ei&en liegen, groß unb wie baS Wart gefärbt finb. 3(uf biefe SSeobacfctung füllte ftc^ eine ftunrcidje S^corie, nai^ wcfcbcr jcber, nad; bem erften ^a^te erjeugte 3iing fclbfl wieber ein 5'?arf ^af, baö jener ßellengürtel »orUeQt, ber im Snnern feineö §)0l3cS liegt, unb ber in Sejie^ung auf jenen 3!ing bie nämlicbc 3?oUe fpieltc, welche baö Sentralmarf in Sejicbung auf ben baffelbe um= gebenben |)oIjring fpielf. 2lußer bem Einwurfe aber, ben man barauS ncbmcn fann, baß in ben meiften gälten biefe 3J?artgÜTtel nic^t »or&anben ftnb, würbe ber 5Kangcl einer ^WarfröSire in jcber, auf baö erfie 3a^r folgenben ©c^iic^te not^ einen wefcntlit^en Un= terfc^ieb bcgrünbcn. §. 65. 2Bir ^aben §. 52 gcfc^cn, baß fid) bie 3a^I ber ^oljic^tcn Süfcbcl »crme^rc. Weil ftt^ in bem anfängttd) weiten Bwifc^enranm, ber fte trennte, unb ber jur 23i(bung ber SWartRrablen bientc, neue entwideln (gig. 94 u. 95). Diefe Süffel »ermc^ren ^i) fpäter auf eine anberc, fo ju fagcn umgetel;rtc SBeife, weil man fte^t, baß ftc^ neue SWartjirablcn jroift^en bie !)0l}ic^ten Elemente legen CS'9- 101). 101. ftotljonlarcr Stfiiitt jincict Jpofjtüfcficr tet Rotteidjc Hon einem mf^rjälinBfn Slftf. Iffian T"¥, toi (iA irter Mcftr i8i'if*ei, ttci^c buT* tm TOutfiitafll im' getitnni (InS, in im taruuf fol« jcnbfn 3af)rtn tn mt^rere 5itbenbiii"*ei strtnll Jot, bic um |o jajl« ifidjfriinc unb »on meöitren um fo lürjeten Slrofiltn (rm"rnr'rm"" ) jelrcnnt werten, oiä biefe ®tral)!en von einem mcljr mi) ou^en liegenben unb terrna* (päteren Winfle entflanben finb. — m TOart. — ec 3tUenne5. — p lotf.ntige Jpüdt, KeK^e bei tiefet »tt »on iii(i)e fid) ou^eiorbenliii^ enmidelt. SBir wiffen, baß bei bem erjeugniffc eine« jeben 3abrei3 auf jebeä f*on »ordanbene ©ewcbc ft(^ ein äljnlidieö bei feiner Silüung lege: 3eUen auf3eaen, um bie IVarff^ra^Ien fortjufegen; gafern unb ©efäße auf gafern unb ©efäße, um bie |)oljfafern fortju= fcfcn. ®er auf biefe Surf fieti auf ben alten anle= genbe neue S3üfd)el ift aber nic^f einfach wie jener; er ift boppelt ober brcifatl» unb auf biefe SBeife burc$ 3ellenreil;en, Wcldjc neue ©trabten (rm"rm"'rm"") erzeugen, bie fic^ ober »on ben crfJercn (rni'j bobur^» untcrtdjciben, baß fte nic^t »oni OTittelpuntte au8= ge^en, in mehrere jerfc^nitten. 3n bem neuen ©ürtcl, weither gri'ßer ali 't^it H)m »orangegongencn if}, weil er ber äußere i(} unb unb mit bcnfclben concentrifdS» läuft, ^ot ü4) notürlid^er Seife eine größere 2lnja^t »on Süfc^cln unb bajwife^en liegenbcn @tra()ten ge= bilbet. §. 66. ®aS 2Sat5aff;iim eines jeben @ürtel« ifl in bcm Verlaufe beS jabre« »cUenbct ; i)at esS eine gewiffe ®rän;,e errcicbt, fo bäft e« on bcrfelbcn innc unb bilbet fo eine feftc ®runblage, auf welche fit^ ber ®ürtel_ beS fommenben 3a!?rea anlegt. Sic wei= tercn 3?eränbcrungcn, bie er erleibct, bangen nit^t mcbr »on benen ob, welche im 3nneren fetner ein- foc^en Organe »orfaüen. 2Il(S fte not^ jung waren, Itaren i^rc mit bünnercn Sänbcn »crfe^etien -?'öb= lungen gonj mit flüffigen ©äften ongcfüitt. SKif junebmenbem Sitter »erminbert fic^i bie SWengc ber glüffigfeiten in SBejtebung ouf bie fef?cn Äörper, fo= wobt weil fict» bie SBänbc eineö jeben Organs burc^ baS -fjinjufommen in einonber tiegenber ©c^idjten »erbit|)ten (§^6), otS auc^ weit bie in benfelbcn enthaltenen toioffe in gotge ber 33erbunflung ijjreS flüjtigen JpeifeS ober neuer c^emifc^er Serbin^ bungen jtcb gtcidjfotls »erbic^ten unb immer t;ärter werben. Stuf biefe SBeife bittet ftet) ber §)oIjfioff, eine 5Koterie, wetdie bie Dic^tbcit ber gaferwonb »ergrößert, inbem fte biefetbe foft in i^rer gonjen Sicfe buri^bringt. SSäbrcnb bie gofer in ollen ©olj= orten »on gteicber Sfotur i(l, gibt i^r ber §)oljftoff, ber bei jcber 21rt »erfc^iebcn ifJ, iljre befonbercrt Sigenfd;often. (5S muß enblic^ ber 21ugenblid ein= treten, wo bie fo feft geworbenen gafern ben glüifig- feiten (einen 'Durtbgong me^r crlouben. §. 67. Seit baS 2ltfer biefe 5Wobififationcn ^er» beifü()rt, fo müijen |ie in ben me^r noct» innen ltc= genben 3?ingen, bereu ®ewebe »otler, härter, trodener ifl, olS in ben äußeren, auSgcbitbeter fein. 3n ben forbigcn §)5tjern if} eS ber sn^ittelpuntt jucrfi unb bie görbung gebt mit ber -fiärte gegen bie 'peripberie l?in. Sober rübrt in »ielen §>öt}ern bie Serfc^ie^ ben^cit jweier 3:^eile; 1) eines äußeren, welcher nofb bie (Sigenfc^often beS jungen .J'ol^eS ^at, boS beißt, welcher »on ben flüffigen ©öftcn burc^jbrungcn ifl, benen eS einen Durt^gang geflattet unb ber bcm= nacb jarter unb bloß ober weiß if}, wo^er er oue^ ben 9Jamen ©ptint (alburniiin) crbotten bat; 2) eines äweiten, inneren, ber »ertrodnet, »erbärtet unb ge- färbt if} unb ben man gewö^ntit^ boS 5>erj oberboS »ollfommene§)olj,SernMIj (duramen) nennt. 3n ben .Jictjcrn »on einer bunfeln gorbe, unb bie man gcwöbnlic^ in ber Äunfifcbreincrci onwenbet, finb biefe jwei ^Regionen oußcrorbentticb »on einonber »crft^icben; man tonn eS pc^ benfcn, wenn man eS auii) nie fo^, wie fe^r bei bcm gbenSiotje, bem ^a- li.ranberbotje ober bem 9?terenboume boS 5>et}/ boS JU Verfertigung unferer SWöbcl gebrauct)t Wirb, »on bem nod> weißen ©plintc obftcetic. SS i$ unnot()tg, biefe notürtid)en, in ben »erfdjicbenen ?>6ljcrn fo »erfc^icbene ©diottirungen, bic 3tbem on ben bereits betonnten einfalten unb woüon er weniger befonnte unb monnigfottigere Sremptore in ben ©ammlungen auffud)en tonn, f)itx oufjujäblen. Dbglcid) ftc^ biefe 3ntenfität ber gorbe »orjügtit^ an ben Säumen (lef- 478 ^ataiiih. ferer Slimate »a^rne^men lägt, fo fommt fie toä) bei einiaen ter unfrigen in einem fefjr ouffaUenteii ©rate »ot. 3n ben meificn get>t jeCo:^ biefe 33cr= änbetung langfam oon fiatten und ber Uebetgang »om ©plinte äum ^oiic iß me!>c oter weniger un= ntertli^ abgeftuft. Sei mebreren, t»ie j. S. bei bet »Poppet unb ber SBcibe, reo flt|) baS ?iolä nidjt färbt unb baä man bemiiact) »eigeö ober rceic^eö S'ot,; nennt, bemerft ba« 2tuge feinen Untetf(^ie». Sie g)ärte fte!)t gewöijnlic^) in gerabem Ser^ältniffe ju ber gärbung. 3}?an fü^rt bie bunfetfien spöl.^er, 5. S. Tiai SbenSioIj, iai Sifenbolj alsä bie compacteflen unb bauer^afteften an. Sie roeipen §)ol3arten finb auä) bie meictiUen unb wetben au^d ft^ntücr unb Iei*ter abgeniigt, benn fie babcn t!)eilroeii'c bie 9?atur tti ©plinteä bcibeljalten. Sie fdjtec^te 33efcbaffen!;eit bctfelben ift unter bem 35oIfe allgemein befannt; fie lönntc übrigens auc^ ebne Sfitreirtung ber Cirfabrung, aus bem, was i»ir bereits in biefer Sejiebung ge= fagt ()aben, nämlic^ auS ber größeren 5D?enge »on gluffigfeiten unb ber geringeren »on feiten J^eilen in tjirem Oeipcbc gefolgert werben. Sluger ber Sßcr- lingerung, weli^c für bicfen Jb^it l'arauS entfpringf, ber allein aufbewabrt unb bearbeitet werben foll, ifJ tS ferner begreiflich, bag ber Ueberfliip an glüffig^ feiten burc| ibre 33erbunßung ober buri^ neue 55er= binbungcn, welcfje ibr 3«fianb begünftigt, eine SUenge nac^t^eiliger Sßeräncerungcn in bem Bolumcn unb fogar in ber Bufammenfegung bicfeS unboUtommencn |)oljeS mit ftcb fübrt unb »orjüglid; immer bereite getnbe, bie Snfetten, berbeitocft, welche »on ber 2ln- Häufung ber ©toffe, bie }u Srnci^rung beS ^^flanjen- fltwebeS felbfl bcflimmt finb, angcjogen werben. §. 68. Sie ja^reSfcbidjten ^aben eine febr unglei^e Siie; fie |iub »iel breiter in bem weict)cn ^olje, baS, tt>ie man wei6, ein febr fd^neUeS SGBadjSibum bat, unb »iel weniger breit in bem barten §)otje. ®ie finb über= bieS in biefer §)inn*t in einer unb berfelben Slrt »on Säumen nacb ben Umftänbcn, in welche fie ficb »er-- fegt feben, fcf;r »erfcbieben. Huf biefe SBeife wirb ein Saum nii^t fo bicf werben, wenn er »on anbern, ju fnge neben ibm ftebcuben Säumen umgeben ift, wenn er in einem minber günfligen SSoben fiebt, wenn er in einem rauheren Slima wacbSt, wo ber SBintcr länger anhält. Sei ben legten Säumen, bie man nocb gegen ben ^ol bin antrifft, fann man bie 3abreSft|tct)ten jiO(| unterfcbeiben; fie finb aber aupcrorbentlicb tu"»- äuS bem nämlicben ©runbe finbei man unter ben auf- einanbcr folgenben ©t^icbten eines unb beffelben Sau= meS eine bäufigc Unglcidbbeit, weldje »on ben ücrf(tiiebe= nen SabreSjeiten in ben entfpret^cnben 3at)ren berrübrt. eine anbere Urfadje ber Ungleicbbeit ber Sd)icbten, reelt^e fc^jwer ju beftimmen ift, liegt in bem Slttcr bcS Saumes. (*in älterer Saum wirb regelmäßiger, aber langfamer bii, als in feiner SugEnt»/ ""^ '" biefer gibt cS eine ^eriobe, in weiä)ix er mebr als in einer anoern an Sicfe junimmt, j. S. bie Sidje »on jwan^ig ju breipig jabren. 2luf ber anbern Seite »erbinbet fitb bie geringere Side, Re mag auS einer Urfa(t>c entfprungen fein, auS welcber |ic wiü, gc= »Bcbnlicb ä" ti'icr größeren Sii^tbeit beS §5oIjeS. SaS SBiiTen beS goiftmannS beftebt alfo in ber Äenntnig ber 3Jatur einer (eben Saumart; er tann »ortbeilbaft auf biefelbe einwirten ober gegen fie antämpfen ; er »eip für bie regelmäpigen ©cbläge, bei wetzen man »orjügti* auf bie 5Wenge beS §>oUeS Slüctfti^t nimmt, baS 3abr ju wäblen, wo baS S35at^Stbum beffelben langfamer »or ficb ju ge^en anfängt; Rebt man bin= gegen »orjugSweife auf bie Dualität beffelben, fo j»irb eine anbere 3eif paffenber fein. ein unb berfelbe (Sürtel bat in feinem ganjen Umfange nicfjt immer eine gleicbe Sitfc, unb bei einer »orfommenben Ungleicfibeit 'äpt fii^ biefelbe gewobn- Iti$ an einer gropen SWenge »on ©i^i^iten wa^rne^men. bie auf einanbcr folgen unb auf berfelben ©eite liegen, fo bap man beutlicb cinftebt, baß fte »on einer per« mancnt na* biefer DJitbtung binwirfenbcn Urjac^e bcrrübre. !Kan batte anfänglicfc geglaubt, bap biefe ltrfad)e in ber »erfcbiebcnen ©ieliung binfitbtlicj) ber »erfcbiebenen ©eiten beS Saumes, welche mebr gegen ©üoen bin, als gegen SJorbeu watfefen, liege. «Wart bat ficb ai'er »on ber 9Iicbtigteit bicfeS ginfluffeS über- jeugt, welcher übetbieS nocb gewobnlicb unb reget= mäpig wirfen müpte, unb man bat bargetban, bog biefe Srft^einung rein lofalen Sinflüffen, 5. S. bem llmftanbe, bap ber Saum auf ber einen ©eite ein- geengt unb »erfperrt, auf ber anbern ©eite frei unb bem Üi^te ausgefegt i(t, »orjügIi(|) aber bem, baß feine Surjeln auf ber einen ©eiie einen befferen Soben als auf ber anberen finben, ;;ujufc6reiben ift. §. en. 2Bir baben bie SlbwecbSIung ber 3abreö= jeiten als ben SeftimmungSgrunb ber Silbung bet jäbrlic^en @c|ic6ten wegen ibrcr regelmäpigen Unter= brec^ung uns SBieberaufnabme bet baju erforberlicben Slrbeit angegeben. 2BaS gebt bemnacb unter ben 2Benbe= jirfeln »or, wo bie SBinter ju warm finb, um ben SegetationSprojcp ju untcrbre^cn '? SS mocbte fcbeinen, bap er unaufbörlic^ »or fiicb gebe", «nb bap baS ju jeber 3eit gebilbete -?)ol5 ficb ni^t '» beutlic^e Öiürtet abfonbcrn muffe. Sirtlicb ifi bieS aud> an Oieleti Säumen biefer ©egenben weniger ber galt, obglei(<» man fie im Sltlgemeinen noci) finbet. Unb bieS rübrt baber, bap bei ben meiften bie Segetation aucb einer periobifcben 3iubc unterworfen ift; bie trocfene3abreS= jeit, welche für »tele Säume baS abfallen beS ^aubeS jur golge bat, erfegt bort bis auf einen gewiffert ^Juntt unferen SBinter. Slnbaltenbe Seobacbtungen in filimaten, bie bem unfrigen fo wenig ä^nlitb finb, würben unS übrigens ganj gewip »iclc Jbatfae^en angeben unb ertlären, bie »on beneu, an welcf)c wir uns gewbbnt baben, fo öerfcbiecen finb. §. 70. £S ift begreiflict), baP, wenn in einem unb bemfelben 3abr« eine '•pflanje folcbcn Sebingungen unterworfen wäre, woburcb ibre Segetation abwed^^ felnb eingeftetlt unb wieber in Sfjätigteit gefegt würbe, Hä) mebrere tbeitweife ©ürtel in ber gewöbnlif^en @(l)i*tc, welche baS '■Jlrobutt biefeS 3abreS ift, ab- bilben fönnten. SicS fiebt man aucb wirtlicb bis- weilen an unfern ^SRanjcn, befonberS an ben traut- artigen, bereu rafd;ereS äBacbStbnm unter bem Cfinfluß biefer 2lbwecbslungen ftebt unb benfelben beurfunben tann, für welcfee ein bärtereS, langfamer unb beffer auSgebilbetcS §>olj unempfinblicb bleibt. 2Bir werben in ber 2lb|anblung »on Slättern unb Snofpen eine Srtlärung finben, purcb welci)e biefe Sielfacbbcit con- centrifcber 5Ringe, bie ju ber Silbung beS gewöbnfic^ einfacijen §)oljringeS beitragen, beutlicj) gemacbi wirb. §.71. Ser iKangel an beuttic^en ©ürtetn in einem fiolje »on mcbreren 3abren ift eine umgefebrte, weit bäuftgere unb fogar bei einer siemlic^ gropen anjabl »on bolsigen ^ftanjcn conftantc Srftbeinung. Tlan wäre bcinabe geneigt, fteburci) bie ginwirfung eineö Älima, wo ft^ bie 2lbwecbStung ber 3abreSäeiten nicbt wabrnebmen läpt, um fo eber ju ertlären, als fidb biefe (frfcbeinung febr oft an ben in unfern Sreib- bäufern gejogenen Säumen wabrnebmen läpt, wo bie Serfdjiebenbeiten ber 3abreSi|citen fo »iel, aH es »on uns abbängt, auf eine tünftliclje Seife auf- geboben worbcn finb ; bei einigen finb bie (^otjigeit ©ürtel nicbt ju ertennen unb boren bei »ielen anbern, obgleich fie beutlid) finb, bocb auf, ber 3abl ber 3abre genau ju entfprecben. Sa (cbocft bie Einheit einer 3abrcSjett ben ganjen Serlauf eineS unb bef- felben 3nbreS bin^urcb eine Sebingung ift, bie fogar unter ben SBenbejirteln, wie wir fo eben gefeben baben, feiten »ortommt; ba neben biefen ^Ranjeit anbere wacfcfen, welcbe, obgleich fte notbwenbiger- weifc benfelben SinftüjTen unterworfen jinb, eine tliiibf. 479 SJei^enfoIqe conccntritctcr @ütte( jeiflcn; ba übctficö immer bei gcroiiTen üirten, bei gereiffen ©attungen imb fogot bei gciDiffen gaiijen gamilicn jene eigen« tpmlii^e Drgaiufation »ortommt, fo tfl an,iunebmcn, bag pc oon ber 9?atur biefet *|SfIanjen fetbfi ab()ängt. SSSir njoUen aU SSeifpiele (»iefür bie 5actU(J- unb bie ^fefferarlcii anführen. iii gibt eiiblicb ^pflanjcn, an Weldien man me()rere SJingebcmtrtt, iDouon aber ieber bau *probutt mcbrercr 3abte ifi. Sic« ifi ber gatl mit ber Sagopalme, unb er gebort ju bem, bcn »vir bei bcn im SErcib« ^oufe gejogcncn Säumen unb ©träucbern anführten. §. 72. SOiarfftrabIcn. — Sir baben in allen Borjjcrge^enben artiteln ©elegcnbeit gcbabt, bäufig »on ben ^Karfflra^Icn ju fpredjen ; ivir baben ibrc 3ufammcnfe^ung, wit Re jxc^ bilbcn imb »croiel- föitigen, angegeben. Dtejcnigcn, iceicbe gleicb bei Sem (Sntflcben bcö ©tammeö »orbanben finb unb ebne Ünterbredjnng »om SWarfe biiJ jur SRinbe forttaufen, i)at man grope ©tra^Icn (Rig. 101, rni') ge= nannt; bicjenigen aber, »velcbe jt^ erft in bcn fol- gcnben 3abren jcigen unb ibren S(uögangi?puntt in ben, biefen 3abien cntfprccbcnben ©itiibtcn b^bcn, erbieltcn ben 9Jamen fteine ©trabicn (gig. 101, rm", rm'", rni""). T'iefeäeigcn fitb fogar inben f)oIj= arten, in ivcicbc» ficb feine ©diidjtcn beutlitb irabr= nebmen laffcn unb »erratbcn alfo, obgleid) auf (eine flare Seife, aufeinanbcr folgenbc Silcungen, »ctcbe bie ©Icicbartigteit ber ganzen |)oIjmaffe fonfj nidjt jvabr^unebmen gemattet. Senn man bie ©trabten nii^t mc^r allein nac|) bem borijontalcn ©cbnitfe, fonbern an bem ber Sänge naä) gefpaltenen ©tamme unterfuc^t, fo itebt man, tiaS bie 3el'en, iworauä fte befielen, unb welche in einer ober mebreren SJetben übercinanber liegen , bünne Streifen bilben CSig- 102, rm). 3ft ber ®ang ber Siif(|el »ollfornmcn gerablinic^t, wie 5. S. in ber 9.- Satbrebe, fo erflrerfen fic^ bie Bon ben ©trauten gc-- bilbetcn ©treifen obnc Unterbrccbung »on bem einen enbe beä ©tamme« bisS jum anbern, unb nacb bicfer Siic^tung trirb ba« 5ioIj, unb äwar augerorrcnilicb Uitbt, gefpalten. 3" ben meiflen gälten finb aber bie tefonbern SBüfcbel auf ibrem fen^reebten Scgc mcbr ober rceniger gebogen , unb bie streifen unterbrecbcn ft^ atöbann ba, reo fte »on ibrem Sege abweitben. Die« trirb gani beuflitb baburc^ beanefen, baf man entttteber bie Dberfläcbe be« cntrtnbeten Ijotje« genau unterfuc^t, ober was nocb bcffer ifi, man bereei«t e« an febr bünnen, üertifalen ©cbnitten, bie auf bcn ©trobten fentreibt flcben (gig. 103). Tlan Rebt, wie fcte anfang« »ereinten SBüfcbet ein irenig au«einanber laufen, um Rcb weiter unten ivieber ju »creinen unb 102. SBeititoIer ©iSiult eine« tinjä^riften 3n)ci(|t« uom gemeinen a^otn, ber tur<6 ba« unter einer jlarfen ffiergiögcrung gefefiene aRait BEfl'- — 3Kjn (ifflt ben ©treifen, ber bon bem "roaifaralile .m gebilbrt ift, (i* wn bcm>Karfe m jum 3iinbcn(!arend)i)m « eulreift unb aui feinem äBegc erjlen« einen So'5'8f" ®üfcj)fl, ber »on an^tn na* innen mi ficftgefapen / unb Ipoljfüfern fl beflf^f, in berrn 3Ritfe mon ein groSi« uunttirteä ®efä6 ty» etbliifti smeiten« einen 95f(^tl Don Sinbenfafern /c bcßiäujt. auf Piefe Seife bei ibrer Gnt= fernung »on cinanber einen 3?auni jTOiftbcn ficb laffen, ber mit ben ßcUcn ber ©trab» len ausgefüllt wirb, bcren ©treifen Rcb natb biefen 3>oi= fcbenröumen abformen, unb \l auf btcfc Seife oft gegen bie glitte bin eine grÖBcrc 1)itfc alß oben unb unten jcigen. ^i ||i ( ii|NH3/' ©egenbie *))eripbcriebe« .$)0ljc« bin unb bcmna* an "■"' j bemJbtite, wo fic mit bem , \ aiinbenfpfleme in Sejitbung \ \ tommen, jcigen bie ©trobten oft bie meiRc Sreitc; ba TW ' 1^ ilM' fcbcint aucb ibve Sebcn«tbä- . __,_ tigtcit am fiäitden ju fein. .^^ ®ie fcbeint nacb unb nacb gegen ba« 5'erj be« ?icljc« bin ju crlBfc^en, an beffcn garbc ibrc 2>(ü(n 2beil nc(;men unb fogat mcrtlii^ bajit beitragen ; wäbrenb Re in bem ©ptinte uab \?or\iiglicb nn feinem Umfange mit ©agmebl ober flüiftgcn ©äftcn nacb ber 3abrc«}eit angefüllt unb oft »on bem Sbloropbplt grün gefärbt Rnb. 5Kan barf alfo annebmcn, bau Re inniger mit bem 3?inben= fvflemc al« mit bem !Wartc »erbunben Rnb, unb e« iR ganj natürlitb, baö wir von ibnen ju ber Untet^ fut^ung ber 3{inpe übergeben. Tüinln. §. 73. Sir Wiffen, bap R(^ im 2lnfang fca« 9?in= bcnfoRcm von bem |)0ljfpReme nicbt unterfcbeibc, baf in (ebem ber frei«förmig um ba« 5Karf berum enf= widettcn SSünbet eine bünne Sinic von ^otbflüRigem ©ewebe, ba« Sambium CSig- 96 unb 97, c) etwaä fpäter einen Sogen bilbc, ber biefen Sünbel in jwet ungleiche Steile, ben äuperen (,fc), ber jur SRinbc gebort unb ber fc^mater al« ber innere iR (fb1, weU ^er jum §>ofjc gebort, tbeile, baß ber ganjc 3etlen= gürtet, wetcber augcrbatb ber Sünbel liegt, ba« düiu benparencbvm bilce, in weldSicm man auper ber Spibermi« le|i) jwei febr beutlidie 3KobiRfationen unterftbeicen tann, bie tortartige §)ütle (p) unb bie 9?efbaut (eo; bap enblicb in biefer $üUe unb mit Sünbetn Bon SJinbenfafern »ermengt, gewöbnütb J^bt' reitbe ©aftgefäfe circuliren. 'Die SJinbe, fo wie baä §)otjfpRem ^at alfo einen jeUic{)ten unb einen au« gafern unb ®efäpcn beRe!>enben Sbeit; bier Rnbet aber ber umgctcbrtc galt, fowobt in ber Sage at« auü) in bem rclatioen SerbättniRc ber Sbeile ©tatt ; bcnn ba« "Parcn^pm, bicfe 2trt 3!inbenmart, nimmt feinen Umfang ein, unb jeigt eine gröpere Sntwicf» tung unb mannigfaltigere gormen al« bie Sünbet au« gafern unb ©efapen, wäbrenb wir bagegen an bem $otje gcfeben bfiben, bap biefc Sünbet weit entwirfetter unb bei weitem nii^jt fo einfai^ at« ba« Tlaxt Rnb. 3n gotgc biefer umgefebrtcn Sage ber Sbeite Wof= ten wir bei ibrer Unterfuibung gteitbfalt« einen um= gefebrten Scg cinfdjtagen ; wir werben juerR ben jctlic^ten unb äuperen ibtit, ber autb juerR gebitbet wirb, betrachten unb fobann bie ®cfäpe unb bie ga= fern, weti^e ben inneren Sbeit einer ieben ©(Ji^te au«macben. X)enn wir wiRen (§. bS), bap Rdji an unferen Säumen jebe« 3abr eine Oiinbenfcbtitite mit einer |)otäf(bicbte bilbet. 21u« ber umgetebrten Sage ber erRen aber cntfpringt eine Sirfung, bie teicbt Bor* au«iufeben war. Säbrenb bie §)otjgürtet unbeweglich bleiben unb Rtb ber neue auf einen älteren legt, bcn 10.'!. SScrtiroIfiSnitl beä nämiiäen -Snieiflcä, fenire*! ouf bie TOarlllra^Ien. — p ft 4)oIjfafern, lueldje deine «ebogene »üfiel biiben, ttciAe ouf riefe SUieife Släume jmifi^cn (i(Ii laffen, bui(^ ixt\i)i bie SHartllra^Ien rm rm ^inburifige^cn. iÖotantk. tx überjte^t, werben bie SRtnbengürtcI unaufhörlich x\a(^ flupen gef^ioben, um anbern, jiingctn unb be= fonbcrä bcn neuen i)0l;f(i)icbten, bie fic^ in i^rcm 3nnetn bitten, fta^ ju macben. Sßenn (te einmal bie ganje ffntwtrflung, beren fic fällig finb, errcitt)t baben, unb feine unbeftimmte Sluöbebnung mebr an= nehmen tonnen, fo ericiben ftc notbwenbig mebr ober leeniger bebeutenbe nacbtteiltge Seränberungen , n^elcbe iiberbieö noä) burcb ibre ?age nacb äugen tiergröpert werben ; üe frniten ftcb na* Berfcfcicbencn 3ii(btiin= gen, fonbern Rcb in platten ober ©trcifrn ab u. f. i». unb bieä geftbiebt nacb ber 3ci'''fbnung ibrcr Si(= bung, inbem jTcb bie äitcflcn unb ßu9erftcn auc^ ju- crft ju ibrem 5?ocbtbei[c »eränbern. §.74. "Die gpibenni«, wdcbe unö fcbon bin(äng= Ii(b befcbäftigte (§. 37^, alä bap nix mi ^kx lange mit berfclbcn aufbalten foHtcn, if} beijcntge Sb"' ber SJinbe, welcber burcb bie 2(u«fpannung, bie bon bem progrcITitien SffiacbiSfbum beS ©tammeä bcrrübrt unb burcb bie SBirfung miperer 2(genticn audb juerfl Berfcbminbcn nnip. 3bre (Jriflenj ifl irirflicb gan^ temporär, ite jerreipt, jerbrijcfelt, öcrtrocfnct unb gebt enblicb frübcr ober fpäter ju ®runbe. §. 75. Unter i^r bcfanbcn ftcf) anberc 3t"ciiWi*= ien, reefcbe nun ibren iefc 3c((cnfcbic^fc, ivelcbe bie Dbcrfläebc ber SJinbe überjiebt^ firb oon »ielen ©cbriftftcUern (Jpibcrnüö genannt, ©ie geben affo biefcm Sorte eine anbcre ©cbcutung, alä wir ijm gegeben babcn: ÜJJobI fcblägt cor, fie ^cri-- tiermiö ju nennen, ein 9Jame, ber ibre innere ^age in Sejiebung auf bie cigentlicbc SpibermiS, unb ibre ^jeripberifcbc l'age in SBcjiebung auf baö ®anje ber SRinbe (ötp/irt) recbt gut bejcicbnet. Siefe ftxi= bermiä b«t nicbt immer ben namlicben llrfprung unb fann ficb in »erfcbicbenen Jiefcn bilcen. 'Dieä wer= Den wir befffr einfebcn, wenn wir bie »crfebiebcnen conftituirenben Zt)tiU ber SRinbe »on aupcn nat^ in= mn auöfübriictiet unterfuc^cn. §. 76. 1. .ftorfartiflc orjbüfcl!eln gegenüber liegen unb »on benfelbcn oft burcb finen bünncn ©treifen ber 9?cgbaut, immer aber fpäter burcb eine ,5um S'am= bium gcbörigc 3c{tenf(J)icJ)te getrennt werben. Siefc glänjcnb weipen gafern finb länger unb fc^lanfer ali bie §ioljfafern. 3bre SBänbe werben im 3(lter burc^ bie Silcung »on ©cbicfiten in ibrem 3nnercn febr bid unb punftirt. ©ie jcigen unter allen gafern ber ^fianje bie mcific 3äbio''"i^ unb leifien baburc^ an »ielen anf unb bcn gladjö anfübrcn. Die 3ubcreitung^weifc be« erfieren ifi fcbon binreicbenb, barjutbun, bap bie 9iinbenfafer einen weit gröperen SBiberfianb alsS alle aubcren Slemente ber ^fianje äiiperc; man läpt fic äuerfi röfien, b. b- in SBaffet einweicben, unb tlopft fie fobann ; in golge biefe« gcboppelten 35erfabren3, wobnrcb bintet einanber alle anbeten Z^üU weggcfcbafft werben, erbält man bie gafcrn un»crfc()rt. fWarfftrablen, wetcfte gewöbnlic^ bie ©trabten beö ?>olifvftemesS fortfc^cn, aber breiter bleiben unb natiir- licbcrwcifc auä nid;t fo gebrängten unb nicbt fo cin- fad^en 3ellcn befiebcn, trennen bie Siinbcnbüfcbel, bcren ©anscä einen mit bem §)oIjgürteI concentriicb laufcnben ©ürtel bilbet. SBie in bem -polje bewegen ficb bie Süfcbel balb in einer gerablinigtcn 3Jicbtung, V S. in ber Siebe, in ber SJopfafianie, unb oUbann legen ficb ibre 'Btxa^ien, Kää)t ebenfalls gcrabe Streifen bil- ben, befiänbig jwifcbcn jwei, »on einem Snbe bcö ©tammeö bi(J jum anbern on einanber grän^enbeSüfcbel; balb ifi ibv ®ang gebogen, wie bei ber Ulme, Sinbe, (Sic^ej fieberübrcii in biefcm gallc, tnbcm fic fid) ibren 9?ac^barn rccbtd unb linf^ abwecb^lungi3wcifenäbern,bic- fclben unb »ermifdjen fiel) mit ibnen, um ficb weiter unten aufö 9tcue »on einanber ju trennen ; fie untcrbrcibcn auf bicfe 3Beifc bie SWarf Arabien, welche nur furje '■platten bilben, unb er- jengen burcb 'bre bäuftgen 2lna- fiomofen ein 9ie6, bejfen «Wa- fcben biefe ©trablen auöfüCcn '"'• 104. 5!f5 »on bcm Pofte bcä Sciljtlbofic« (Daphne Uorcola). — / 2af«cüf($el. — r liiutffiro^tfn. tltniif. 481 Cgig. 104). 3etc ©^icfcte bicfer SRtnbcnfafetit ßeßt eine 2lrt fe^t lotteren ©etücbe« »er. SBenn tiefe gofetn ft(fe in regclmaptgen Stci&en gebiltct baben, fo bat man ba<3 ©«nje »et mebrübrigen @(bi*ten, tcown ftcb iebe ivieber in mebrcre anbcre bünncre cintbeitc» läpt, mit einem Sucbc uerglicien, beijen mannigfaltige ©dMtbtcn bic Slöttcr bilücn, baber aurf) bcr tateintfcfee 3Jamc über C93ucb, öaft), womit man gciBcbnlid) bie SRinbenfafern besncbnet. Sinige ©(briftfleücr f)ahtn ibnen oncb bcn 9Jamen Snbo-- pbiöuni OrÖuv, inwenbtg; floio,;, SJtnbe) ge-- geben, i»eil ite ber innetfle Sbcil bcr 3?inbc ftnb. Sie im SScrlaufe Bon mcbrcten 3abrfn beroor-- gebracbten Slätter werben, ivie ancb bi^ireitcn t>ie Öabreöftbicbten be<5 ?ioI}e^, unier ficb »on 3e(len. gürtein getrennt, bie ton bcr 9Jegbnnt abbängen, in Seren Stife ficb b'C faferigen Süfcbci gcbtl^et baben. '3tatüxliä)(xrr>eiH benimmt bnS progreffiije 2Bacb«= ijum be^ totammcS bie »erbciltnifjnuijiigc Sliu^lrbnung fcer Safiblatter, bcrcn Süfcbcl ficb auf bicfc 3lrt pon finonber entfernen unb Rd) au^pebncn. Sic Strablen erweitern ficb burd) bic 'Bcroiclfälügiing ibrcr 3clli'n, fo lange baä ©ewebe Icbenbig bleibt, in beni näm= liefen SSerboitniffe, unb fabren auf btefc aßcife fort, fte ansufüKen. §. 7!i. 'Bai parcni^ijmatifQ'ie SpRcm ber 9?iiibc ifWt eine fcbr tbättge Scbcnötraft, unb bic Grjcu- gung neuer 3cüen finbct in bemfclbcn bcflänbig ©tatt, unb jwar nicbt bloß an einem fünfte oOcin, fonbcrn an mebreren 'JHinften jugleicb, wcii, abgcfcbcn Wn ber jabriicben Sötlbung einer S?af}f^icbte unb ber 3? ütn, welcbe fic unmittelbar umgeben, aucb, wie wir fo eben gefcbcn baben, ein SBacb-^tbum in bcr torf artigen §iüUe fowobi burtb bic Seroielfättigung ibrer weiten, aW aucb burcb bic bcr tafelförmigen 3e0en fiatt= finben Faun, unb alle biefc Gntwicfümgcn fc^eincn unabbängig »on cinanber »or fici) ju geben. 21uä ber 3lrt unb SBcife, welcbe biefe »crfcbiebene (Sntwidlungcn in S3c}tebnng auf einanter befolgen, gebt bic gewöbnlicbc Sntwidlung ber Stinbe unb bie 5?atur ber ^peribermiö ^txdle gebiltct, weld;c anfänglicb iai 3iinben= fpftcm bcgrünben. §. 80. 2Btr baben bie ©aftgefäße, welcbe in bem innerflen XieiU bcr SJinbe in 9)?engc »orfommcn, mit ©tillftbweigcn übergangen. Wlan tann fid) Icicbt »on ibrem 25afein überjeugen, wenn man ben Duer= fd)nitt eine« frifdten 3t»cigeö untcrfud)t ; man fiebt aus ibren 5'?ünbungcn ten gewöbnlicb gefärbten ©oft, tcn fte mit ficb fübren, bcrauöfidcrn. Sa fie in ten jungen unb Icbenöoollen Sbcilen ibrc SBerricbtungen auäübcn, fo fierben (ie frühe ab, unb werten mit tcn @d)iri)ten, turcb wcld;c fie circutircn, nacb außen getrieben. §. 81. Gine golge aui tcm Sorbergebenten ifi tic große Sbätigfeit, welcfie taö gan^c 3fUenfvflem ber Siintc in S3crglcid)ung mit tcm ^oljfpficme be= bält, ta^ nacb ben erfien 3citen ter ©tammbiltung ^u wacbfcn unt fogar ju leben aufbort. 21lfo mebr an tasS erftere, al« an taö jweite, reiben fid) tie TOartffrablen an , welcbe überticö gegen tie Sitnte bin taö fKarimum ibrer 3i'bl unb ibrer Srcite errei= d)cn. 3br crßer Urfprung fd;eint übrigen^ in ter Gambiumöfcbicbte ju liegen. §.82. ScnHccUen, Sinfenfötöcr, 5Hnbcns Ijöcf er*cn , ^Uaditn. - 31uf ter Dberfläcbe oicler jungen Siintcn bcmertt man tleine glectcn »on mannigfaltiger Ocflalt, tie gewöbnlicb nacb ter ad)fe teä ©tammcä bin »crlängcrt fint ; man fintet bei einer mit einem feinen Satte »erbuntcnen, aufmcrt= famen Untcrfuriiung, taß fie auf tenfctbcn tleine §)ö- cter4)en bitten. TOan bat fic j^wetfi linfenförmige ■Brufen, unb crft fpäter, nacbbem mon cingcfeben batte, taß ibre Statur burcbauä nid»tä ©rüfenartige« an fid» batte, Sen tic eilen genannt, ©ie wcidjfen ju gteicber 3eit mit bem ©tammc, aber mebr böcfer= förmig, aU in bic Sänge, fo baß fte ftdj wölben unb ficb immer mebr erweitern. Sei ber Unterfucbung mit einem Witroftope finbct man eine jcttigc 2lnbäu= fiing , unb bei bem gorfcbcn nadj ibrem Urfprunge fiebt man, baß ei ein ftcincr aucrrid)tungen eingeteilt baten. ■Dccanbollc wied ibnen eine antere ScfJimmung an. ?Wan weiß, taß, wenn man einen 3tt'eig in ba« SBaffer ober in tic feudjte Srte legt, er gewöbnlicb ju leben fortfabrt, unt taß ftdi aui feiner Dberfiäcbc eine SP?cnge »on SBurjeln entwitfelt, tieman 21t»cntiO' 482 i&otanih. »urjefn nennt, unb roel^e enblttfe bteienige crfe^en, bte biefem 3njeige, ber ©tedretf Ijctüt, abgeben. ®a DecanboUe bcmertt |)atte, baf biefe 21b»cntii^= njurjeln oft auö bcm SWtttelpunfte ber 3eUen Oeroor» fommen, fo meinte er, baf fte ;(u biefer Srjeugung »orouöbeftimmt wären, unb bap fie gtetcioam in Sejief)ung ouf biefe Surjeln bie nätnlicbe gioUc ipie= len, »ic bie Änot^pen in SSeiic&ung auf bie Biveigf- «Kan l>at aber bemerft , bag bie Siirjeln au* ouö Sielen anbern 'Punften ^er»or!omnien, reo feine l'cn= ticeUen Rnb, unb fjat natürli*er SBeifc itjr gemö^nli- (ftereä 5Sortommen aiiä bem Slfittelpunfie »on biefcn \!cnticeUen burtfi bie 2tnf>äufung »on 3eüen ertlärt, woraus fte befiel, unb welche bie gräeugung neuer 'X^eite begünfJigen mufi. tlf flelmtirtge Stömmc bikotijleliiinifrljer Pflrtnjcn. §. 83. äBir ^aben biä^er bie bifofaicbonifcftcn ©törnme unterfu*t , fo wie fic gewöbniicf) an ben Säumen unfcrerÄlimnte öorfommen. ÜBtr (»abcn aber bereits auf einige SluSna^men oon ber 3?egcl auf-- merffam gemarfjt: näm(icl) auf bie Silbung mel>rerer Soljftfcicftten in einem unb bemfelben 3a^re (§. 70), ober einer einzigen, in bie Singen faKcnbcn, bie aber aus ber 5?erfcf)meljung »on mehreren entfianb, »eltfce in einer Steiljc »on 3abren erjeugt würben (§. 71). ©icier legiere '^aü ifl nid)t ieljr feiten ; bie ^Kartfira!;-- Icn finb aiSbann in ben meiften gaUcn »ordanben, unb lönnen bur* iftren mebr ober weniger entfernten Urfprung »om SWarfe im üWittelpunfte noi^ ba^n bei= tragen, mehrere concentrifcfce Sübungcn ju erfenncn. ©ie ©trabten felbft aber fönncn »erfdiwinbcn , unb bte ganje SWaffe bcS -J'oIjeS fann ein gleicfcartigei* SiuSfe^en annei;mcn , baS über fein 31[ter unb feine SitbungSweile burcJauS feinen 2Iufi'c|lug ju geben »crmag. 2)ieS ffebt man junr Seifpielc an ber Pisnnia aculeata, an wcld&er ein ©(enget »on 12®ecimetern im Surd^mcffer burcfcauS feinen wa^meömbaren Un tcrfi^ieb swifcttcn 5Wart unb SHinbe erfenncn lägt, man mag i!)n aui^ unterfucfccn, wo man nur will; er befte^t gan,^ auS fefir großen unb beinahe gfeic^ien ©efäpen, bie jiem(icf) regefmöpig in einem fc!>r feinen jeüigen ober faferigen Oefäpe »ertfeeilt ftnb. §. 84. Sin anbereSmal finb eS 3?inbenfc()it^ten, bercn entwidlung ffd) nicfct nacfi ben gew6!)nrid)en 3iegefn richtet, bie überbicS, wie wir gefe^en t;aben, weit mannigfaltiger als bei ber bcS ^JOIjeS |inb. ©0 bort >,. iß. bei mehreren ©tämnien, namentlid) bei ber Dfterluiei, ber Saft nacl; bem erfien 3a!)re auf JU wadifen unb rebu^irt jtc^, anftatt conrentrifcbe ©iirtcl JU bilben, auf Keine Süfdjcl, bie in einem «injigen SRingc um baS ^oi], berum liegen. §. 85. Unter ben SBenbefreifen finbet man eine größere SWenge »on ^flanjen, bie rürfficbtlid) i^reS ©tammeS »on ben unfrigen »erf^ieben finb, befon= berS unter bencn, welche man Siancn nennt, unb bie, anftatt ft* felbft ju tragen, fi(^ auf anbere ftügen, biefclbc umftftlingen unb fo biS ju il>reut ®ipfel ()in= anflettern, um wicber berabjufatlen, fo wie i!>nen eint ©tüge fefjlt ; unfere 2Bein= unb SSBalbreben fön nen einen Segriff raoon abgeben. Sinige ftnb cp linbriftl», wie bie Jlefte unfercr Säume; aber »tele »on ibncn platten M naä) ber einen ober ber anbern Stiftung ai unb nehmen auf biefe SBcifc mc^r ober weniger fonberbare ©eftalten an. 3Äan möchte ge- neigt fein, JU glauben, bap biefe 2(bplattung »on bem me^anifcben $>inberniffe berrü^re, baS iljre a^egetation buri ibre Serüljrung mit bem Saume erleibet, ben fte umfi^lingen; uiib bicS mag wo^l wafjr fein, wenn fte blop auf ber Scrü()rungSftatl)e abgeplattet unb auf ber anbern gewölbt ftnb, unb in ben Räumen, wo fte frei herabhängen, eine (SntwiiJlung jcigen, bie in i^rem ganjen Umfange faft gleii^ bleibt. Sei »ietcn Sionen ''i;#^ aber bleibt bie ©eftalt biefelbe, fte mögen an einen anbern Äörper angebriirft ober frei fein, unb man mac^t notl>wenbigerwcife barauS ben ©cfelup, bap biefe Unregelmäpigteit in ber ©eftalt in ifjrer 9Jatur felbft liege. Sei biefen jufammengebrüiften ©tämmen entwicfclt ftcf) ber boljicfcte Sörper blop jf^_ in jwei einanbcr gerabeju entgegenge- feiten DJiditungen, wo bie Ditfe be-- trac^tli* bleibt, wä()renb fte fefjr fdjwa* ober beinahe 9Jull in allen anbercn SRicfitungcn ift. S^Ion ftnbet baooii mcrfwürbige Seifpiele unter ben Sianen aus einer ®attung ber Saiu'l'f tier $)ülfetragenben , ber Sau^inie, unb bei gcwiffen Slrten , j. S. bei ber Bauliinia scandens, ftnb bie Stämme nic^t blop platt, fonbern fte jcigen fogar burt^ i!>re abwec^jclnbe Siegung nad) ber einen, fobann natf» ber anbern Diitbtung eine ungcwöbnitttie unb merf= würbige 3irfjacfbilbung (gig. 105). '"5. §. 86. Die unrcgelmäpige ®cftalt »ieler Sianen bat in ben mciftcn Sollen eine äbnlicfce Itrfacfte, näm= lieb: bie ungleicbe gntwicffung beS boljtcbten törperS, ber, anftatt in feinem ganjen Umfange beinabe gleicb- förmig ju wocbfen unb auf biefe SBeife einen Splinber ober SonuS ju bilben, fortfäbrt, fti^) nacb gewift'en 9?icbtungcn bin bcbeutenb, nacb gewiijen anoern bin faft gar nicbt ju »erbicfen, fo bap er ganj bie ep« linbriftbe gorm »erliert ober bap er bie ©eftalt einer mcbr ober weniger tief, mebr ober weniger rcgclmopig auSgefeblten Säule annimmt. Salb folgt bie SJinbe, ourdb Ueberjiebung berfelben , öUen Umriffen beS bot-= jitbten ÄörperS, beren ©eftalt ftcb äuperlicb bure^ bie bcS Stammes ju erfenncn gibt (gig. iOb), balb ^' J Rnb bie SluStcblungen ju fcbmal unb bie SRinbe ju bief, als bap jene »on biefer ausgefüllt werben fönn-= ten, unb ber ©tamm jeigt äuperlicb eine beinabe einförmige obcrlcicbt auSgcfeblte Dberftäcbe, wäbrenb ber boljicbte Äörper febr tief auSgefeblt ift Cgig. 107, 2), unb um fo mebr, je böbcr man ibn beob= adj)tet. Diefe »on bcm Siinbengewebe fo ausgefüllten 3wiftbenräume nebmen nacb 2lrt ber ©trabten ibre gjicbtung nacb bem 3Äittelpunttc, unb fonnen auf biefe SBcifc bei ibrem enblicben Sufammentreff'en in bem= felben ben Stamm in eben fo »tele Srucbftücfe tbei- Icn, beren ©eftalt tcilförmig ift unb wooon jebcS einen Sbeil ber 5Kartröbrc mit ftcb nimmt. 3n an= bem gälten trefl'cn in golge eines ftärfern ßon»er= girenS biefe StetigfettSuntcrbrecbungen jufammen, bcbor fte nocb ben S'Jittclpuntt erreicbcn, unb man er= bält ein Sentralftücf beS boljicbten ÄörpcrS, in wtU cbcm baS Warf mit ber 3Äartröbrc un»erfebrt bleibt unb mit einem SRingc anbercr Süfcjiel umgeben ift, bie bcffelben beraubt Rnb. ©ewöbnlicfc folgt bie 3?inbe allen biefen 3ertbeilungen bcS .?)oljcS unb überjiebt fte, unb es Rcbt baber auS, als ob mebrere ttfti ins. 8riicf)fiüif »on btm Stamme tct BauMni« »candeos, ttifit »einer, a!« in tet «alur (06. ^oriionlaler ©(finitt beS Stamme« pig^iaeeenatt (Heteropteryi noom ' " •üben gtguren jciflen bie fünfte, OJiünbunBen bet großen pantlirten i Jljhotijliiiiiinfdji' Stomnif. finanbct öcnäbert mit' jufammcn gcfloditcn ircircn, '• (;icbci muj obgici* man c« nur mit einem cinjiQCn 21f}c ju tSmn Äörper, tie W am. 107, 3). 5o. bcnurfcn, bag ieber biefer &oIjid)tett einen im SWittcIpuntte befintliiicit fioljicfctcn Äürvet trci^förmig (leiumfieflen, fclbfl tt)tc= bet einen ailittclpunft ^at, ben einige enttoHbatc Suftgcfäge burcblaufen unt> bet bcmnai^ eine 3cr= fjilcfelung ber S'iarfvö^re fein muß. §. SU. Sie 5}üi'ct)el, reelie auf tiefe SBeife um einen im SiJitlelpunfte befinblic^cn Splinber geteilt finb, ivoöon fie burc^ eine Re auf allen ©citen um= gebenbc 3?inbcnf(f)ic6te getrennt werben, tonnen »oit cinanbet abgcfcmbcrt fein ober fitfe gcgenfeittg nähern unb jniat in einem feigen (Srabe, bog jie fii^; enb= li* berübrcn unb auf biefc Säcife einen mit bent etfJen conceniiiftJ) Inufcntcn SRing bilcen; d löfen fitb fobann mite Siifcbet um bcn ;(it)eitcn »erum ab, näbcrn firf) un\> bitben oon i()rcr ©eiic einen britten Sling unb fo fort. SBir bctommen fo meistere con- rcntrifdjc ©ürtel, welche aber bur(t)auö nii^t mit , 7 ,? 7 '/?■, "■m: §. 87. ®tefe 3ert^etlungen fcnncn auf eine un-- rcgefmäptge ober rcgelmäpige SBcifc »or fid^ ge^cnunb — -.^^ in bcm (egteren galle jeigen fte \ bi(?>i'rilcn fc^r jicrlidje giguren, " \ U'ic 5. 3?. anbieten Signoniacecn, ; lvobt■rt)eI3t(^teSör^^et bei feinem ©trebcn, pt^ nai^ jnjci T)ur(^= / meffcrn, bie fic^ unter rcdjten iSStnfeln treu5cn, in »ier einan= "^r ' _ ^ ber entgegengefe^ten SRic^tungen ^-^^^.^ — ^ ju cntreicfeln , eine 2lrt TOaltefer-- io^ freuj abbilbet CStß- 108). §. 88. SS fann ft(^ ereignen, bap ftt^ bie ?)ofj-- büf^el, anftatt ftt^ naäf unb nai^ oon ber im WU telpuntfe beftnbiicben fictjmafTe loSjumac^en, fchneQ »on berfelben abfonbern unb a(ä eben fo piefe 21efte ftguriren, bie fi(^ paraDef mit bem Stamme ergeben, aber in ber Dirfe ber SRinbe »erborgen liegen. Xiiti beobachtet man an »ielen ©apinbaceen (gig. 109), 109. 107. .SJotijontatfcimtte einer anbem tralilianifdipit TOoI|)T(i61a< teenort (Banisteria nigrenlic^> finb fic nicbt iai Grjcugnip beö ^al)xei unb bur^ eine ©d)ici)te oon Siintengemebc oon einander gc= trennt. Diefe abicetbiJlungcn oon ^ofy unb 9Jinben= ftbic^ien erfibcinen unregelmäßig in »iclen tlctternben, minbenartigen spflan^en, in benOTonbfamengetracbfen, in einigen Siffuö CSBafferliane, 3ägerliane) unb oor= jüglic^ in bem (Snefum. 3n allen biefen legieren wirb icber .^■^ol^.gürtcl buri^ 2)JarfRra^len in eben fo oielc Süfcbel jerftbnitten, unb iebem biefer Süf(^et entfprit^t ein Saflfaferbüfcfeel in bem ibn umgeben^ ben 3iinbenaürtcl. 3u bcmerten ifl, bag man biefen «Safl in allen concentrif^en ©ürteln beö ©netum C3ig. HO) antrifft, (jingegen blop in bem innerfJen ber Sifoubfiimcngcwcii^fe, wo alle übrigen gonj }et= lidjt finb. §. 90. Sä wäre ju lang, wenn man alle iWo= bifit'ationen biefer unregelmäßigen unb überbieö no(§ unpotlftänbig befannten ©tämme befcSreiben wollte, weil fte, alä Sewo&ner entfernter ilänber, nitbf Wie bie Säume unfereä ?anbeä in ibrer Sntwicflung Ber= folgt werben fonnten. Sir ()aben unä bamit begnügt, bie l^auptfäcblictiflen ju fi^ilbern unb bie Slufmertfam» feit »orjüglicb auf biefe Serwidlung ber $iol}f($i(^i= ten unb ber 3?inbenfcbic|ten ju lenten, bie man an bcnfetben Ijäufig bemertt. Sä unterliegt feinem Stcei- fei, baß Sljatfaiicn, bie einmal richtiger unb in gro= ßerer SWenge ertannt werben, bie grage aufbellen werben unb baß man anflatt metjrere neue ®efege }u fut^en, ein einjigeö entbecfcn wirb, naä) welchem fid) bie Sntwicflung aller ©tämme ber bitotpleboni^ fc^en ^flan',en riifttet, woi^on bie unferer Säume felbfl nur no* ein febr gewöbniittier gaü fein wirb. SBabr^ fibeinlid^ übt bie Stellung ber SJlätter unb ber SlefJe, wetciie immer unmittelbar übet ibnen ent^ejen unb 110. abfctjnilt eines Jorijontalen Sdinilteä com ©iietum. — m Wart — em >KaTtröbre. — hhhhhhh Jpoljbüfdjel , iceidje (ieben ccncenirifcie isiiiriel bilben, »ocoii ieber baä $robutt mehrerer Qabre t(i. — Uli III Steine 'Ba(ifaferbüf(f)e( , mtKte no* ouSen jettra ber »or^ergefienben Süfiel entfuredicn unb auf biefe Sieifc Singe bilben, bie in gleii^er 3a^[ jiijifol}9ÜtteIn lieaen. 484 Sdtantk. irelc^c Bon tferer ©cttc bie grjeugung einer grbpcren TltnQi Bon -?iof}gctrcbc mit fic^ füfjrt, einen gropcn (JinPlup auf tiefe Oelappt^cit unc tiefe 3ert^eilung i(i S>oIäf6rperö, befcnterö bei ten Sianen auö, be= ren ijadj^tbuni auperortent(ict) fctinetl i>ox fi* gcf)t unb bcren SSIätter oft in fe^t gtof cn Broiftfienräiimen Bon einanter abfielen, ©ei unfern Säumen mup taö 2Bat|«t(;um beö ©tammeä fcutt^ feine Sangfamtcit felbet, Borsüglicf) aber baburcb, bajj ft(f) tie SJIättcr unb folglich nuc^ bie 2(ef}e näder fielen, roeit aUid)' förmiger auf feinen gan;en Umfang Berttciit fein. Set ben frautartigen Wanjen, ti-clctc fcbncU treiben unb bei benen bie Slatter oft fe'^r entfernt Bon ein= anber f}ef)en , finben wir auä) bäufjge Unregelmäßig^ feiten in ber äußeren ffiefialt unb in bem inneren S3aue, bie bi^reeilcn mit mehreren Bon benen oergIi= ($en »rerben fönntcn, »cn benen itir Bor[;cr ge(prü= Stamm bei icn mouohntylelKiuifcljeii pflunjeii. §. 91. 2Bir ^aben ben monofotpfebcnift^cn rcic ben bifotplebonif^en Gmbrijo in ben erfJen ^(»afen feine« Sebenä Bon feinem erften Srfc|einen an Berfotgt (gig. 74, 76, 7!0. Sr beftef)t, reie biefer, gan^ auö 3eKgeiBcbe, (wobei eine äußere ©cbitite Bon einer übrigen« in etrea« »erfdjicbenen ®efla(t bie (Spibermi« bilbct) biö jur 3eit ber Seife ober im 2tagemeincn bi« ä"in Äeimen. SrH aWbann iicbt man an bemfelben gafern unb ®efäße erfc^cinen, bie M Jii Siinbeln gruppiren. Diefc finb anfäng(ict) freiäformig georbnet , unb biä bafjin unterfc<)eitet burd)= au« ni^t« auf eine beutlitbe Seife biefen {(einen Stamm Bon bemienigcn, ber cmä einem bifotylebo» ntfc^jen Gmbrpo enlf}cf;t. @o wie er fii) aber baburc() Bergrößert, baß er ft(^ mit jabfreit^eren SStättern bebecft unb ftcb bem- nac t^efintlit^eö Statt, ^i^^- fpäter buri^ bie 3crfJorung be« Sriarfe« röfjrig wirb CSig- 112). Sie Ucberrefte be« 5Warfe« er-- blictt man an ben inneren S5Sän= ben ber SfJö^re, bcren ©efJalt ber Stengel angenommen jat; bie« ereignet ^äi übrigen« gleich- fall« bei ben bifotplebonifc^en pflanjen mit fe^r Boluminöfcm "'■'• WaxU unb Bon febr raf($er Sntwiilung, 5. S. bei ben ©olbengewäd)fen. §. 92, Senn wir in Se;ic^ung auf ben anatomifcl)en Sau einen au« gafern unb ©cfäßenbefie^enben Sünbel Bo» bem ©tamme einer mo= ^•-^--. nofotplebonifcben 'Pflanje mit ,<^;V?^';':'>.,-.^^ bem Bergleit^en, wie wir ilin Cr-'-..'-''-'.':':- ^, an einem, noc^ nit^t gan'5 ein >" 3a^r alten bifotpicbonifcben J"" , ") Stamme ober äßebefe^rieben i _ liaben, fo werben wir beibc fcbr äbnlicf) finben. ©er erflere ,.,, > jcigt KirUiii) (gig. 113) Bon innen natf) außen crimen« Suft= gefäße (t), fobann größere u gcßrcifte ober punftirte ®e= fäßc O'lO; ''fibe |Tnb Bon t.-.'.:'.l punftirten (u), bi«weilen fa= ferförmig Bcrlängcrten 3cUen begleitet unb umgeben; jwei= "^■ ten« einen |)aufen Bon ©aftgefäßen CO unb gofcrn mit einfot^en, fc^r bünncn Sänben, bie Bon einem ?ia(bmonbe anbcrer, gonj nac^ außen liegenber, bitf= wänbiger gafern umgeben finb, wellte leßterc au« mehreren in einanber liegenbcn ©c^idjjten entfpringen. ginben wir nun nit^t in biefer SSerbinbung alte (Sle= mcntc eine« ou« gafern unb ®efäßen befJe^enbeit Siinbel« einer bifotplebonifi^en ^Pflanje ; in bem tn= neren J^eile ben, welcher bem ?)olje, in bem äußeren ben, weither ber S^inbe eiUfprecben würbe? ©a()er finb auc^ in bem erfien 3a^re bie frautartigen Stämme ber monofotvlebonifclien f flanjen, fowie bie Bon Bieten bifotylebonifilien, unb unter biefen legieren Bor^üglit^ Bon foläjen, bei benen wir bie 3erf}veuung ber 3Äarf* rö^rebünbel in bie 3Jinbe angegeben (»aben, (ebr fc^wer ju unterfc^eiben. SoUen wir aber bie SBergteictjung weiter treiben, fo ^ort bie Sle^nlit^feit auf. ©er Sünbcl einer bitofplebcnifc|en ^flanje jeigt in feiner gaujcn ?änge bie namlit^e ©truftur; unter« fuc^i manbcnSünbel einer monofotvlcbonifcften^flanic in Berfc^iebenen -?)ö^en, fo änbert er fitb in feiner ©icfc unb in feiner 3ufammcnfegung. ©er erfJere trennt fiic^ naä) einer gewiffen.3eit, gewiSbnli^ nac^ einem 3o^re, in jwci 3;[)cile, woBon ber eine iei bem ■S-'oläfpfleme bleibt, ber anbere jum gjinbenfpfJeme übergebt, unb jwif^en benfelben bilbet fiä) ein neuer Sünbel, ber baju benimmt ift, ein 3a^r fpäter bie nämlitbe 3ert^eitung ju erleiben, ©ie (Elemente eine« Sünbcl« an einer monototplebonifi^en ^Sflanje trennen ficb ;u feiner 3eit, unb wenn bie inneren mit bem 5)olje, bie äußeren mit bem SafJe Bergtic^en werben tonnen, fo wäre bie« ein Saff, ber in ber ganjen ©icfc be« Stamme« mit ben §)oljgefäßen, benen er auf eine unbcpimmte Seife angeheftet bleibt, 5er- ttreut wäre. 5Kau fie^t gleicli anfang« au« biefer crflen Uebcr= fidit, wie Berfdjieben bie Sa(^«tl;um«weife an ben [12. gtanmei ©cjilfrolirrtcnser« (ArunJo phi-.smii«.), 1 Rnotcn obgifcftnilten i(l. (5r ift Dur* tai SRartporendipmä, baä man mi) wage« S5er((t)ivinben t ti4t mit fem Siioten n btmertt, rööng gemorbfn. 113. ^orijontalcr ©(tnitt eineä au« gafern unb ©efajen fe» ftefienben »ünbel« tfn einem ^Jalmboume (CotypU. f.igid«). — ( t'ufrgefä6e. — rp gvoje, (JuntiirteSefa^e — « 3ci9C »ert^eitt, unb erfl an feinem Oipfcl feine grofen in einen SBüfificl Bereinigten Slättcr trogt, mit bcn unfrigen %okm (gig. 114, 1). Die Y'ucci aloefolia, meiere in bcn ©arten, befonberö in ben füblicficn, gar nidjt fetten ifJ, fann im Steinen «inen Segriff bon bem 2Bud>fe bcr ^almcn obgeben. §. 94. 2Bcnn »ir »on bcr äugcriittien Unterfudjung etncä ^palmbaumeä \w bcr llntcrfucfiung feine« 3nnercn übergeben CSig- 115), fo finbcn wir bieten §)aufen faferiger Süfc^ct unorbcntlid) in bem Btööfi^f^f Jfr= flrcut, tt)ie mir e« für ba« crfle 3a^r angegeben jaben. Diefc Süftficl t>abcn ftcfi aber aupcrorbcntlicfi »etoielfältigt ; feltener unb oon einanber entfernter in ber 5Wtfte beS ©tamme« C"), ttjcrben fte jat)(= reifer, gebrängtet unb ju gleicher 3eit farbiger, je nä^er fte bcr ^peribf^crie fommen, gegen meleJje bin fte auf biefe SScife einen bicfctcn unb f(fin?är}Ii(|cn ©ürtel bilben (b). Salb übcrjiedt fttb bicfer unmittcl= tat mit ber 3eaenf*i(fitc, melcbe man SJinbe nannte (c) batb liegt jnnfcficn i^r unb bicfer ©tfiicfite ein ®ürtel (1) »cnSünbcIn, rceli^c lotfcrcr oereint, fc^Ianfer, niefit il4. 3""i mmofol^tEbonifcfjc Bäume, bic ju jteti »etftfiirttncn Sunillitn geböten; l>tt t ne (1) ju bfr Kadiilif ber ^olmbäume, ber SofoSbQum (Coco» nucifera); ber anbete (2) gu ber gomilie ber 5anbaneen, bcr Simuoiä ober SSjcouj (Poodanus odoratissimm). 3)K erffe liefert em Setfpicr bon einem einfoe^rn, bcr smeile »on rinem ailißcn latamme. OTan tiat jreei menf4Ii*e giguren on bem guge berfelben angebroc^t» um i^re Jiö^e onjujcigcn. '■■■■'hs §. 95. Eiefer Sau bcr mciflcn 'palmbäumc mar fcfion ben Stitcn bcfannt. SciSfontainc« gebührt bie Gfirc, feine StIIgemcinfieit in alten monotofviebonifcfien ^pfl[anjcn cntcccJt unb folgcnbc«, fcbr cinfacfie« ©cfc^ juerfl auögefprocficn jufiabcn: SJatfi bem inneren Sau ber ©tämme tfieilen ficfi bic ^Pflanjci; in5meigre§cÄlaffen: juber erflcn gel;ören bic, mel(fic leine bcutlitfic conccntrif(fie ocfii(fitcn l)abcn, beren gefligteit »on ber 'Peripficrie gegen ben «Wittelpuntt fiin ab= nimmt, bei bencn ba« Warf smifcfien ben fafertgen Sünbclu ofine 5Kartoertängc= rungen in biocrgircnbcn ©trafen liegt: bic monototplcbonifcficn 'Pflanzen; ju ber jmeitcn bie, »veltfic bcutlitfic conccntriftfie latfiitfiten baben, bereu gcfligteit »on bem 5Kittcl?unfte gegen bie f eripHrie fiin ab= nimmt, bei benen baö ^Wart in einem bet Sänge nacfi taufe nbcnÄanalc mitSKarf»er= längerungen in bioergirenben ©trafilcn entfiatten ifl: bic bif otptcboniftficn '■pfian^ äcn. 'Diefcä »on Scäfontaincö fo auögcfprotficnc (Scfcg ift bis jegt nctfi niefit angefotfiten morbcn. ©0 »etfiält cä fitfi aber nitfit mit bcn ©tfitüffen, mcltfie bic 2lrt unb Seife bciJ Satfiätfium« an ben ©täntmen bcr monototplcboniftficn '•pflanjcn betreffen, unb melific er auf eine fefir jmeifel^afte SBcifc natfi X)aubenton barauä abgeleitet fiatte, bie aber fpäter allgemein angenommen unb anerfannt mürben. Da alle Slättcr gemö^nlitfi an bem ®ipfet be« Saumed »eteinigt ftnb, unb ba bei bicfer Sercinigung bie jüngften, bic julegt gebilbeten, bem aSittclpunfte ju= nätfifJ fie|)cn, ba auf ber anbern ©citc in bic Statter alle au(5 gafcrn unb Ocfajjcn bef}e()enbc Süftfiel au«= laufen, bcrcn ^Bereinigung bcn fcfJen Jficil be« Stamme« begrünbet, fo liegen bie Süftfiel, mcltfic anbie jüngflen Stattet anftopcn unb roeltfic bcmnatfi fclbfl jutegt gc= bilbet merben, im ailittclpuntte bcr anbern. 3luf biefe SBcifc mirb alfo ber Stamm bcflänbig burtfi ba« ^linjutommcn neuer Süftfiel, bie fitfi in feiner ^TOitte bilben, unb roeltfic bic älteren nacfi aupen treiben, fiart; biefe legieren näfiern fttfi einanber, brängcn pifi immer mcfir unb bilben auf biefe SBcifc enblitfi jenen äupcren ®ürtel, ber fiärtcr al« alle« Ucbrige ifl. Diefe 2lrt }u matfifcn märe alfo gctabe bo« Um- gefefitte »on bem 23a(fi«tfiume bei ben bitotplcboni» ftfien ^flanjen, bei meltfien bie neucflc ©ifiitfitc immer bie äufctPe, unb bei bencn jcbe um fo ältet ifJ, je näfiet |ie fttfi an bem 5Wittelpunttc bcünbct. 5Watt fifitugben 9?amcn: »on äugen ctjcugt (exogene) für jene ©tämme bifotplcboniftficr et ganjen ii'änge i^reS 2i?egeö be()otten, i^r ©onjeS müfte eine 2Jrt ®arbe biibcn. ®ieö finbet aber nicbt ©tatt, unb an einem *po[rtt= flamme, bcrnadi feiner Sänge geft^nittcn mürbe, fie^t man, luie bcr Süfcbel jid; friimmt unb fid) na* allen SJiditungcn bin trcujt; man würbe baö 9?amlic6e, jeboc^ etioaö fc^roierigcr, an bem furjcn (Stamme «ineö SaucbS ober irgenb einer anbern unferer tra«t= artigen jnonofotplebonifcben *yflanjen fcben, bei bencn bie Siättcr auf einem fc^r furjen Stamme gebrängt fingefügt iinb. ffienn man einen biefer 5Süf(|eI auf feinem ganjen Scge Bon eben nad) unten, b. ^. »on bcm "fünfte an oerfoigt, ber auf ber DbcrftäAc be^ ©tammeiJ liegt, wo er M ton bemfelben trennt, um in ein ©latt überjuge^en, fo fic^t man, baß er juerf} eine anefir ober minber ft^icfe 3?icbtung im 3n"frn unb fobann unten i)at, wenn er me(;r ober foeniger bem SWittelpuntte näljer getommen ift. 21uf biefc SBeife ft^etnt er auä bem Sljcile, ber im Wittcl^junft liegt, i)er»orjufommen, unb bloß barum, weit mon t^n nic^t weiter »erfolgte, baben ficb bie S3cobacbfcr über feinen Urfprung getäuf^t unb baten bie enbogenen Stämme angenommen. •?)ätten Re ibn aber tiefer »er= folgt, fo bätien fte gefebcn, »ie er eine febr fd;icfe, »on feiner erfJen SJit^tung umgeFebrte, b. b- finf SJicbfung na* außen onna^m, unb ft* immer mcbr bet Dberfläd)enäberte, bi« er unter bie Siinbe tommt, jDO fJin (Sang beinabc gerabiinigt wirb, ßr ^at alfo einen langen Sogen befdjrieben, ber feine conocrc ©eitc, wel^c ft* oben weit beutfic^er jeigt, ein-- WäxtS ricbtet. 2iuf bicfem 2Bege mußte er na* ber SRei^e alte unter ibm liegenbe unb »or i|)m gebifbete ffliif*el bur4)freujcn, weit bicfe jtc^ ju ntebercrn unb fccmna^i ättercnSIättern begaben, unb entließ außer= $alb berfclbeu feinen flat^ nebmcn. Sic neucfJcn Süf(^et finb bemna* entf*ieben bie äußerten, wie fte ti bei bcn bifotpfcbonifilen ^^ftanjen waren; nur tite gtci^scitigen a?üfc|et taufen, anllatt auf ibrem aSege fafl parallel ju bleiben unb auf biefe Sffieifc bur* ibre ®cfamnitj)ctt einen Splinbcr in bcm Stamme JU bitbcn, an ibrcm oberen Sbcilc jufammen, an bem unteren anöctnanber. UebrigenS muffen wir no^i bet= fügen, baß bcr »on it)nen bef*rtcbcnc Sogen ni*t in einer unb berfelben Sbene liegt, unb baß atfo ein fenfre*tcr @*nitt bc« Stamme« unä einen unb ienfclben Süfttjel nittii ganj »on einem Snbe bis jum onbern jcigen fann. ©ein unregelmäßiger 2Beg unb bie e*wieriglcit, i^n mitten unter biefem ®e-- jpebe }u »erfolgen, ma*en bicfe 2trt berUntcrfu*ung äußert »erwicfctt. UebrigcnS werben jwei tbeoretif*e Slbbitbungen, nüäie bcn ®ang »on »ier Süf*ct= paaren (a, b, c, d) na* ben bciben ©pPcmen, bem ber enbogenen ©tämme unb bem fo eben oorgetra» genen, anjeigen, unb ibre »erfdjicbcne Se.^tcbung ju bem einen unb bem anbern anf*auli* ma*en (gig. llö). §. 97. SBtr baben gefagt, baß, wenn bie 3ufa"'= mcnfcgung eine« unb beffelbcn Süfdiel« in Derfd;ie= benen §)öben beobachtet wirb, fie ni*t biefclbc ifi. Dben ^errf*en bie Slemente »or, wct*e wir mit bem §)ol}e, unten bingegen bie, wet*c wir mit ber Siinbc »crgli*en ba^cn : baö 35erbältniß bcr einen ju ben anbern we*fclt auf bicfe 2irt fiufenwetfe ab. 3" b"" oberen Sbeile bei* SBcgeö eincö Süf*elä, in bem nämti^, in wel^icm fein Sogen fi* gegen bcn TliU • Won fcrfirtt üterboitot unter crogenen ^Pflanjen foI($c, ttetcfec conccntnfd]« ©tfüjc okfi Mmge f)jb(n, unk untor enbogtnen fo((Jf, tcttn ©tfäft in bem Siamme ober ®tenael »etifietlt fiit. anm, t. Ueb(if(fetä. tetpunft richtet, ober gegen bcnfetbcn ^erabßcigf , jcigt er »on innen nac^ außen mehrere Suftgefäße, fobann größere ®efäßc »on einer anbern SJeibc, bie »on ii}= ren Selten umgeben |tnb; enblic^ in geringerer, glet= *er, ober etwa« größerer 3abt, bie eigentlichen ®e= fäße unb bie biien, ben Saftfafern äbnli*cn gafcrn. J)iefc »erbielfälttgen ftt^ aber immer mebr unb mad;en fogar bcn 23üf*cl bicter, je mebr er ITi^i bei feinem ?>erabHcigcn ber '^eripbcrie näbcrt, fo baß man jtc , etwa« Wetter unten , in großer SWenge antrifft, wie jic inwenbig noc^ »on einem fleinen -?)aufen b^t^ ji*fer 3ftlcn begränjt finb , bie ein ober imti große ®efäße umgeben; noi^ weiter unten werben nur fie noci) gefunben. ®anj unten, wo bcr Süfcficl längä ber Siinbe binge^t, ifl er »oltfommen faferig, gewöbn^ li* jebr bünn geworben, unb bat fi* oft in mehrere befonbere gäfcrcijcn jertbeilt; gäfcr*cn, bie bei ibrcr StnaRomoftrung mit benen ber benad;barten Süfii^el, bie 5Serf*mel}ung »ermebren. Sei einem $>orijontalf*uitie be« ©tammeä bitbcn alfo bicfe bünnen unb burd) ein '53aren*^m mit fejr feinen 2J?afd)cn nur loicr »crbunbcncn (5äfcrd)en bcn äußeren Ibeit/ ""b bringen jene @*id)tc ierbor, bie mon bisweilen für bie Sa|}fc^t*te get^atten bat, bie aber bier , wie man fiebt , einen ganj anbercn Uu fprung, atö bei ben bttolptebonif*en '^Jflanücn ^at, unb bie au* biäweiten feblt. ®cr I^cil bcr Süf*el, wcl*er wefentli* auä einer großen 5D?enge gafern mit bieten SBänben begebt, bilbet bcn barten unb farbigen ©ürtet; ibr oberer Sbcil/ ">" W biefe 3a= fern mit ®efäßen unb bi>tji*tcn Betten »erbunben baben, bilbct bie fcttcnern, auf bcr S'Jitte be« Sen- i\kiiti)lfli0nird)r Stii 487 tratparenct^pmä jcrflrciiteii *yuiifte; fo itic au$ tif, wclie man gegen tit Sinfügmtg ber S^tätfer ^in ünbet. 2lQc bicfc 9?efultatc »crranft man tcn gclc^t= Jen Scmü^ungcn 5>ugo Tloi)l'ä. §. OS. 'Der Stamm ifl anfanglt(| öorjügtid; burc^i taä int-iinCucdc SBacfjöt^um eines jeten tet »erfctite= tencn Slemcnte, njcraii« er befielt, tiefer geworlien. 2Baruni f)öxt aber tiefes Dicfcrwcrten geu'ij^nlit^ balt auf, nnb warum jeigt ter Stamm »imi oben an bi(S unten einen fafJ gleicben Turcbmeffcr, ta cS bot^ ft^eint, baf taö beftäntige .'öinjiiKMnmen neuer Siif*e(, njel(|e neuen Slättern entfpretfcen, i()n un= auflierlttfc bitter madien fotlten ? Die ßa^l tiefer Sii- fc^el läjit ftcb nic^it mit ter 3al)l tcr(enigcn »crglcidjen, bte man bei ben bitotvlctoiiiftten 'IHTan^en finbet, weit ber ERaum in ben meiften §äHen , anftatt ganj mit 2(cf}en unb SPiättern bebccft ju fein, biefe nur auf feinem @i?fet trägt, unt nur turd; eine einjigc gipfel= fJänbtgeSno«peiiibic§'ö^cträ(l)^t. Stnvinenübertiei?, bap ftc^ tiefe S8iif(^el, anfiatt auf il;rcm ganjen SSege »on gfeit^jer Dicfe ju fein , fiufenireifc na* unten »etbünncn, nnb |i(^ tt)al)rf*cinlid; enblid) crft|)öpfen. !Die ®runbflä(fie bcS Stamme« jeigt atfo ni*t bie Summe aller Süfc^et unb bicS"^! berfenigen, roefi^e burd) fte burd;ge(;cn fönncn, reirt in terfelben bur* bie Serbünnung unb bte Sßerbidjtung ber oberen Sü» ,'(^e{ erfef t : eben fo »crl)ärt cö fid) auf fetcr Stufe ber -?>ö()e. Siöweifen ifi jetoc^ tiefe 3IuSgleid)ung nidit auf allen $^ö^cn ganj gennn tiefelbe, uno man fie()t Stamme, tic nad; unten, in ter 5Witte oter nad) oben fic^ bniid'en, unt ticS rid>tft fid? oljne 3n3cifcl nadi ter 3cit feinriS Scben«, ju rccfdjer ber Saum am fröftigftcn segelirte. §. 99. SBir l;abcn bieder tic monofolv'fetouif^en ©tamme fo targefJeHt, ali ob fie oller Seräfiung ermangeln unb blop auä einer gipfclfJäntigcn ÄnoSpe »ac^fen. Dbglcid^ tiefer "SaU am bäwfigßen üorfommt, fo t^ er tO(^ bei ireitem ntdit allgemein. SBir fe^en, bap fi* »iele unferer moncfotpletonifri'en '].*flan}en, »ie jum Scifpiele tie ©rargel, tie 2lin''t)<-''tillc unt eine grofe Sfenge »on ©raöarten »eräflen ; ba i^r Stengel aber nur ein einjigfö S'i^r If^'/ f" '<""' man mit feiner grojien 3ut>crläiTigteit ten Sinflug beredinen , ten tic Snfwicflung feiner 2lcf5e auf iljr 2Bad)sJtI)iim auer-- groperung te« Umfangt, weldjc mit ber an ben bito-- Iplcbonif^en fflanjen »iclc 2le^nlid;teit ^at; immer jeboi^ mit bem Untcr|*tebe, ber au(5 ber relatitjcn Sage unb ber 3ufammenfegung tiefer Süfd;el ent- fpringt , »eldje rcie tie am centraten Steile unjer- i^eilt bleiben. §. 100. 9?inte nannten »ir tic 3cllcnf(^i(^te, H)cl^e anfängli* »on ter 5pttermiä überjogen unt aäfluei« geö"! t»* ©pilein, nad) Bticficm tie fficfnj serUfiit (iiib. Bit ^Sflunjc, bereit ®cfä6e in bem EMmme tetl^eilt flnb, fönntc mit ibrer jetilörten Witte eben fo Benin fortleben, olä bie 'Pflonje mit concen'rifdien Oeföjcn , bie auf eine gcwiffe Ziefe itireä ptiif^erifcficn Ütieileä beraubt wirb. gcmobntid) burc^ tic QirunbrTä^c ber Slätter »erbirff, ben äupcrftcn Sbcil beiS Stamme« bittet. 3!>rc 3u= fammcnfegung unlcrfd)eibet fi* bcutli* »on bem fafe= rigen Steile, ben fte iiberjicbt unb »on n'el^cm flc fid) biöirciten abf*ält. Da fie aber biömeilen aut^ äuperfi tünn uup anl;ängenb ifi, fo »crfctimiljt fie mit temfelbcn ; in einigen jiemlitb fcltcncnen gällcn erhält ?it eine bcträd)tlid;e i^rtroictlung. So ^at ter Stamm teö Tamniis clciilinnii|ies, ber jcßt in ben Srcibljäufcrn jieiiilid) gemein ift, ta« 3luSfe^en einer 2lrt »on Dacfi, teffcn ONiflädjc in jablrcidjc gät^cr eingeibeilt ift, tie burd) liefe giirdjcn »on einanbcr gcfdjicbcn finb ; unt tiefe gädjer finb eben fo »iete 'platten »on einer tem Äorfc äi>nli*en rintenartigcn ©ubfian^ ; aber trog tiefem Sluöfefjen (jat fein glet(i= förmige^ 3cllgewebe nie tiefe »erfdjietenen Skullen, tic torfartige unt tie jetlige gejcigt, bie wir bei ben bitotplctonifdicn 'Pflfanjen befdjrieben ^aben. SBir miiTen übrigen«, tap ter Sa|i nie in ter SJinte ber monoto:vletonifd)cn 'PfKuijen »ortommt, weit ber, ben man in tcr'clbcii bcmcrtt ju fjaben glaubte, ei= neu ganj antern Urfpruiig (lat, unb nic^t« antere« ift, al« ta« untere Gute ber ?>oljfafcrn. SBeiter oben fpiclt er wirfli* bie 3?otle te« §)oläe« unb itjtrb Oietlei^taue^tcnSiamcnbeffelben erhalten. Dic3?inbe unterfc^eibet fid? atfo eben fo, n?ie ba« ?)olj an ben Stämmen biefer beiten großen <}tflanjcntlaffen, unb trenn man fogar i^ren Itnteridjieb in 'Pflanjen, bereit ®efäßc in bem Stamme »ertl;rilt finb (enbogene 'Pflanjcn), unb in 'Pflanjcn mit concenfrif4)en Stingen (erogenc "pflanjcn^ ganj bei Seite laßt, fo bleiben fit tarum nidjt leenigec turc§ anatomifdje IWerfmale »on i)o^cx aöi^tigteit unb leitetet SaS^rne^mbarfeit »on cinanter abgcfonbct. S-tÄ itkottjli-iontfdjft (^nadvthiimeniier) §. 101. SBir liabcn (§. 27) gefe^en, baf ber Smbrpo ober bie Spore einer atotplctonif^en ^flanje feinen Itnterfc^icb tcrjenigen Sbeile jeige, tic baju befJimmt finb, fii^ in aSuräcI, Stamm unb Slättcrn }U entn'iiteln, tafj er gcreöijnlitb eine cinfadje, mit einer törnigen Ü^Iatcric angefüllte 3elle ift. ginbet er Rcb unter Setingungen, tic feinem Äeimen gün= fiig fint, fo »erlängert fid) ter auf tie Srte otct auf iete antcre bi"'ängltd) feu(bte glätte gelegte Sljeit in eine 3?i>^rc, n?el*e tic 3tolle einer SBurjet fpiclt, ba« anbere Snbe ermeitert fi* bur* bie Sr= jeugung neuer, neben ber erften befinblicbcr 3ellen ju einem Slnfaf c ober einer gett)ö()nli* ^orijontalcn platte unb mebrere biefer 3cllen treiben rabicellcnartige, ber erfien äbnlic^e 3{ö(?ren. Die Vegetation einer großen 2lnjabl »on *pflanjen ^^e^t ni*t barübcr ^inau«; e« reertcn ni*t einmal Stämme erjeugt. Sei me^= rcren »on tiefen, n?el*e mitten im Saffer leben; bei ben 3lrmlcu*tcrn j. 93., ertjebt r^ä) ju gleidier 3eit, KD fi* bie äSurjeln in ben Schlamm »erfenten, nacb entgegengefegter aticjitung ein gptinter, ten man Stengel ober afi nennen fann , er ifi aber nur eine «Rei^c »on 3?6bren oter »erlängcrten 3cllen, tie an i!?ren Sntpuntten }ufammenge»a*fen fint. Sintere (»aben eine 2lrt Stamm, ter fttion »iel »erreitfeltet ifi, roeil er au« einer Bereinigung »on 3ellen befielt; tie äuperficn, wel^e bie urfprünglidje, abgerunbeft ober polpebrifdje ®eftalt beibc{)alten, bitten tic ?)ülle einer Sltbfe, tic au« »erlängcrten 3ellen »on »er= f^ietener ®efialt oter fogar au« ä*ten gafern be- fielt ; bte« beobad)tet man j. S. an ten iWoofcn unb ten ^eberfräutern. %üe tiefe "pflanjen aber finb ganj jeDig; man fiejit an bcnfelbcn nod) feine ©cfaße erf* einen. ^ ^ §. 102. Dicfe ®cfaßc jeigen fi4> <»" *«" 2Saf- 488 Botanik. feriinfenorten unt an bem SBafferanborn, teten ©tcn= ael unter einer 3eIIen()üae eine au« 3ctlen unt ®e= fä^en beflc^cnte 3(4»fe |>at. Diefe bef}ef)t auiS einem finjigcn ober auä mehreren Süfc^eln, bie burtfe ein jarteä ^arcnd;vm mit einanbcr »erbunben ftnb. Xiiefe ffiiifc^jel finb gewij^nlicb flatt ber me^r ober reenigcr cplinbrifdtcn gorm, bie rcir an ben Siifd)cln ber fotpIeboniWcn fflanjcn beoba^tet (jaben, abgeptat= tet; fie bilbcn QUii^^am 53änbcr, bie auf mannig-- foltige 51rt jufammengelegt ober nod) i^rer Sänge aefrümmt ftnb. SOäcnn man mit 5)ülfe be« SKifro-- ffops bie 9latut ber ©efäge unterfuclt, bie auf bie|e SBeifc in abgeplattete Sünbel jufammengebracbt roor-- bcn finb, fo ftnbet man nur ringförmige ®cfci§e ober noc^ {»äufiger fol(^e, bie reir mit bem 5Jamcn trep-- pcnförmige Cffalenformige) bejcic^net baben ; eö |inb fogar lange gafern, bie e{)er unabhängig, aU mit jjren (Snben ju einer fJetigcn 3iö^re »erroactifen ftnb. aae biefe ^flanjen, mt mt fie fegt auf ber Srbe fnben, ftnb frautartig, ei f(^eint aber naä} ben fof= ftlen Uebcrreften anberer fftttnäcn ju fctiiepcn, n)eld)e man nicfit me^r im ?cben antrifft, bap }u einer mit früheren 3cit ©tämine, bie man ju ben nämlit^en »egetobilifi^en gamilien rcdinen fann, weit beträd)t= liefere ©imenftonen unb eine !)otjid)te Sonftflcnj ge= Jabt 5)aben. §. 103. Gä gibt not^ eine groge, auf ber Srbe fe^r »erbreitete gamilie afotplebonifcber ^flanjen, bie ber garnträuter, bie bei einem ä^nlic^en Saue mi einen ffeinen Segriff »on bem geben fönncn, Kai biefe großen ßorfünbflullieben Segetabilicn »va- 3n unfern gemäßigten Älimaten jeigen fttb jwar bie garnfräuter nur in einem frautartigen 3uf5anbf ober fie friec^en, rcenn i()re ©tenget länger aU ein 3a^r bauern, fort unb »erbergen fic^ unter ber (Srbe. ie bie änborne, jeigen fie in {(»rem SKittelpuntte einen einjigen ober eine Meine Sfnja^f »on Süft^eln, bie gtcic^falt« aaä meifl treppenförmigen Cffatenför- mtgcn) ©efäpen befle|)en. C^Kan lonn §.11, gig. te bie Stbbilbung einiger gragmente biefer Ocfäfc fc-- ben, bie »on einem ber größten garnträuter unfcrcö Sanbe^ , Bon ber f önigtitben Dömunbe genommen ftnb.) §. 104. Unter ben Senbe^irteln unb in ben bei= 6en Älimaten, reeic^e in ber Jlä^c »on biefen ftnt, baben bie garnträuter oft eine ganj anbere Sntmid» lung. ©ie werben gropc SSaume , bie oft eine Sc^c »on 15 biä 20 SWeter erretten: nur unter biefe« tonnen wir ©lieber ber Scrgicicbung mit ben bito= iplebonifdjcn ober monofotpleboniftben Säumen finben, welche »or^cr ben ©egcnfianb unferer Unterfuc^ung auömaiten. 2ieuper(id) fcbeinen fte ben monofotplebonif^cn am nieiflen ä^nlicti ju fein: d finb bC'be "nt» bünnfiiäf« tige, einfacbe ©tämme, bie »on ibrer 0runbfIä(i)e bis jum ®ipfct eine fafi gJcit^e ©irfe ^aben, unb bie ebcnfallö an iljrem oberften Snbe mit einem Süfi^ct gropcr Slättcr gefrönt finb , wä^renb fie bur*au« feine an bem ganjen übrigen Si^eite t^rcr Dberftät^ie (»aben. §. 105. 5Wan glaubte lange 3"', bap i^r innerer Sau ber nämlii^je , wie bei ben monototptebonift^en ^ffanjen fei : burc()f($ncibet man aber einen biefer ©tämme (gig. HS) unb unierfucbt man bie Stementc beffelben, fo fieüt fit^ eine anffaUcnbc 3Serf*iebenr;eit ^erau«; benn anflatt tleiner boljiger Süfdjel, bie in ber aUitte beiä ^iarendji^mö in ber ganjcn Dic!e be* ©tammeä liegen , bemertt man fogteit^ fefir gropc C^O/ tie in einem einjigen Siingc gegen feine ^cri-- p^erie ()in liegen, ©iefe Süfi^el ftnb balb buri^ ^arencbpme »on einanber getrennt, balb an it»ren 3Jänbern fo mit einanber »ereinigt, bop fie einen fjetigen SRing bitbcn. ©ie umftbreibcn alfo einen fe^r gropen, äeUigen, im SKittelpunfte befinblicben (Splin« ber, ber folgtici) feiner Sage unb feiner 9Jatur na* ben 9?amen Wart erS>aIten fonn (m). Sluper^alb beS SJinge« befinbet fiä) ein anberer jetliger ®iirtc( 00/ ber mit ber Spibermi« in bem erfien ätiter ber ^flanje unb fpätfr mit einer garten |)üüe CO übcrjogen ift, Welche bie lange anbouernben Orunbfläi^en ber Slät» ;V^-t. 117. SBdumartigtS ^ornfraut (Alsophila perroieiima) aud Dflinbien. — Der c^iinbrifcSe Stamm jeint on feiner !Ba(i« in ra eine fontf*e 3^erM(fung , bie üiiö einer Anhäufung t>on Siböenfit- tDurjein 6crrü6rt, nje.i^e «u6 berfeliitn entfptinflen unb bitfelbe on biefem Steile bebeifen. 118. 4>orijonialf(Iinitt eine« baumortififn gariiftamme« (Cyiihen'). — m TOort, bo« bie ganje Kitte einnimmt- — »( <3ofjBÜrtel, btt ou8 großen ©efijen be|iejt, bie, mie ^ier, in einem unietbrottcntn Sreife liesen (ober bei anbern in einem (ictigrn Minne). — f *ou. fen »on idjwarjcn 5)aren*'.)mtafent, reelifce bie ginfaffung eineö (eben ber »iifitel bitten. — r ^ijufen Don treppenfönnigen ®ef.ifen in ber Wille jebrS Süi^eiö , ber auf biefe JBeife eine Perfdiieben gefollete t»ei6Ii*e »inbe PorfieKt , ncliie bie fdjipurje Sinfjffung einrotimt. — p aeufcrer porendipmotifiier (Sürtel, ber unmitfeibor ober mit« teibar mit bem OTarte in SDetbinbung ilejt. - e ^orte, bie Stelle ber Winbe »trttetenbc ^lüUe. ÄkittDUtiontfd)c S'tämmc 489 ter bilbcn, bfe in bcm SBcrJäftnilfc abfaUcn, aläier Saum in bte -^'ölie ftcigt, unb |tc fclbfj aufhören, CU Sronc bcfTelben 511 bilbcn. Die Süfc^cl rccrben bei einem .Jiori^oiitalfc^nitte fogleitf) an bcr ?)ärtc il;rcä ÖSemcbeiS unb an iljrcr gci»51)nli4) fc^marjcn garbc et!annt. Diefe garbe tii^rt wn bet bc^ 'prolcnc^Vmö ^er (/'), rcoüon ein (Düricl in iebcm Süi4ict bcn ?iaufen ber ®efäj}c CO einl;üat, ivclc^e alle ju bcncn gehören, bie ivir mit bem gtamcn ber ringförmigen , ber gefireiften nnb »orjüglie^ ber treppenförmigen bc.icicljnctcn. Xiic gan-^ \en Süf($cl, unb bemnad; ber 3ving , ber aui i^rcr ännä^erung ober ^Bereinigung entfpringt, tjaben gc-- i»ö!)nlict) bie ®t^aU einer 33tnbe, meld/c, auf eine mannigfaltige SOäeife gefaltet ober um ftd) felbfi ge= !iümmt, auf bicfe Söeife mc^r ober ireniger iimnbcr= liäjt, mef;r ober lecnigcr jierlittje UmrifTe jeigt. 2lupcr bicfcn Elementen, ben roeiCIirfjcn ©cfä^en, welche bcn SKittcIpunft ber Süf(^el bitten , bcn profend)V= matifttien unb f^roärjlie^jen 3i'llcn/ weldjc bcn gan= jcn Umfang berfdben audmai^jen, be^jauptet ©t^ulg, in benfclbcn , jtinfd^en ben erfien unb bcn \reeitcn, Saftgcfäjjc unb yerlänijcrte gafern gcfunbcn ju ^aben, bie bencn beö SaßciJ djjnlict) ftnb; SKcIiI nimmt !ein 3>orfommen beS Sßapeä unb ber eigentlichen ®cfäpe in benfclben an. TOancbmal fonimcn in beut ffcniratmarfc anbcre ffeine, runbtic^e S^üftfeet bor, bie auä bcn nämliJ^en ®efä6en, roie ber Siing, bc^eljcn. SBenn man bicfcn nad) feiner Cänge unb nii^t me^r na* feinem bortjortalen ödjnitlc untcrfuit)t, fo fielit man, bafj feine großen ©cfägc feinen gerab= lini(f)ten , fonbcrn ircücnförmigen äBeg einitfclagen, fo bafi fte ijcn SBeiie ^u SBeite bei i^rcr abwccfejeln^ ben Bereinigung unb Trennung »on einanbcr SJaume lafTcn, bte »on bcm 3f1gEiBefce auiSgcfüUt »erben, boö auf biefe SBeife tai 3eügei»ebe besS TiaxU^ mit bem ber ^eripjjerte in 2>crbinbung bringt. 5Wan tann bfefe Sinric^)tung leicht fe&cn, icenn man baö gan^e 3ettgen)ebe bur^ eine StuTOcidjung jerflört, wcldje bo0 aus gafern unb ©cfäpcn befleljenbe Ciicwebe nic^t angreift. SJiefcö bleibt in ©ejJalt eine« ^o()tcn Sp- linberä, einer mit einer großen OTenge jiemlitt) reget- mäfiiger Deffnungcn burct)bo^rten 9i6l>re jurücf, bie man mit bem l)0ljic|)ten Splinbcr bcrjenigcn bitotpfe-- bonifd)en ötämmc, bei benen bie Siifc^el g(eict)faU(5 einen irellenförmigen 2Beg matten, ober nocO beffer mit ber Siöftre ifjreS Saj^cö »ergleic^cn fönntc. §. lOö. 2)icfc S?efctreibung iß (jinreit^enb, um ben llnterft()(eb ber ©tämmc jwifc^en ben baumartigen garnträutern unb benen ber monototplcbonifcl^en unb rifotpIebonif(^en 'pflanjen begreiflich ju macticn, näm- iit^ : Die 3>crf()eilung ber freiiSförmig georbneten unb nidS)t unorbentlicf) jcrUreufen SPüfc^el, »ie bei bcn Srfieren, bie nur einen einjigen Sting unb nic^t meh- rere concentrifc^c mit eben fo Bicien Siinbcnringen, tvie bei bcn jroeiten, bitben, unb in allen galten bie gonj »erfciiiebene ©truftur unb ©efialt bicfcr Siifc^cf. Tlan ^at bei i^nen nie entroObare Üufigcfäpe ange- troffen , unb wir ^aben gefc^ien , bap bie (Elemente bei benfclben ganj anberö als5 bei bcn fotplebonifcf^en "•püanjcn georbnet finb. SBenn ber ier nur i»icber^olung«rceife ausführlich angeben tonnten. §. 107. 55cr Stamm ber baumartigen garnfräufcr erlangt burt^ bie Snlreictlung feiner »crfctiicbenen Slcmcnte einen gcreilfcn Sur(i)mcffer ; fobann i)'6xt er auf in bie ©itfc ju icacf^fen unb bcl>ilt befiänbig biefelbe, »ä^rcnb er fxc^ auf progrcffioc 2ßeifc in bie |)ö^e ergebt. Äaum über bem Soben ifi er bereits fo bicf, aU er eö fpäter tf}, wenn er fiel) ju einem Soumc »on 15 SWeter gebilbet t)at. 3S5eit er nur burt^ ben ®tpfcl wachst, fo »erlangcru ftc^ feine Süfc^cl, olme ftcb äu öeroiclfätligen ; fte bleiben bicfelben in icbcm SJltcr, bei jcber 5)ijl)e. Wan flcUt bicfcn Ijolsictitcn ©tamm gci»ö^nli(^ fo oor, ali ob er ftc^ nie i.>cräfic; inbcffen ijl feine 3er- tlietlung nic^t o^ne Seifptcle, unb man fann in ben ®atlericn beS 3arbin bcä '^Jlantci? in ^ariä eine folc^e 3ert^eiluna cincä iubtfc^cn garntrauteö (also- lihila reiToletiaiia), baS oberhalb gabelförmig ge» fpaltcn if}, crbliien. ©cfjncifet man biefe ®abel ber l'ängc naäi, nad) ber31ci)fe (gig. liii), fo fte^t man, ^ci^ fic nic^t Wie bei ber Seraßnng ber totplcboni-- fctien '•^tflanjcn ein 2lfi i|^, ber fiel) auf einem ©tamme cinpflanit, bap aber ber Stamm gleiclifam »erboppett t(] unb ba» bie t)0l;icl)te3iö!)re gleich unb oljne Unterbrechung in benbeiben Seiten fortlauft. Spiele »on ben frautarttgen, afotplebonifcl)en ^Pflanjcn, bic mv >»eiter oben angeful;rt ^aben, »on bcn garnfräutern, Slnborncn, 2ßaf- ferlinfcnattenfc()etncn auct) »eraflct \ü fein, man fann fic^ aber über icugcn, bap bicS immer «)it tn bem »or^crgc^cnbcn gaUe burc^ Sctboppclung ceS äupcrfJenSnbeö unb nid)t burc^ Einfügung etneä nebcnflänbigcn5(f5eögefcl)ie^t 3ebe »on bicfcn Seräjlungen btlbet eine ®abel, unb wenn man i^re Silbung »erfolgt, fo fte^t man, bap fte »on bem Dafcin äwcicr gipfelflanbiger Snoöpcn, fiatt einer einjigen Iterrü^tt. Sie »crlängern fic^ fobann, balb gleichförmig, batb ungleichförmig, unb oerbop^ peln flc^ i^rcrfeilö wicber, balb aUe beibe, balb nur eine »on beiben. Die ^Pflanjc erfc^eint nad; bet 3al)l, wie oftftc^ biefe 3crtS)cilung wicbcr^olt, me^r ober weniger öfJig. §. 108. Scibcn©tämmcn afotplcbonifc^cr ^^Panjen ifl ii alfo ein allgemcinciS ®cic|, bap fie nur an il)rem obern Snbe unb burc^ a?erlängerung ber be^ reitö gebilbeten Süfc^cl wacfjfcn ; bap |ie fic^ alfo »on bencn ber totplebonifdicu "Pflanzen untcrfdieibcn, wo fic^ unaufhörlich neue 33üfc|cl auf ber Dberfläc^e ber früheren bilben. 5Kan i)attt bemnac^ für biefe ©tamme bcn 5?amen : burc^ SJertängcrung ber Süfct)el entHanben (afrogcn) »orgcfd)lagen, im i^n ben früher angenommenen 9?amen: mit in bem ©tamme »ertlieiltcn ®efäpen (cnbogen) unb mit CO ncentrifcfjen 3Jingeii Cerogcn) entgegen^ juRcllen. 2Bir wiffen aber, bap biete legieren Se= nennungen auSgemcrjt werben muffen, unb bemnac^ wirb eö überpffig, bie erfJere einjufü^ren, Siefe 9?amen tonnen inbcffen bisweilen auf eine nüglictie SBeife ber Äürje wegen gebraust werben, wenn man nur barauf achtet, bie Stpmologicn \ü »ergeffen unb (eben naä) ben gegenwärtigen Segriffen ber 3S5iffcn« fd;aft ;u beftniren. §. 109. SEBir wollen inbcffen Bor bcm ©c^Iuffe eine SluSna&me »on bem »or^ergct>cnbcn ®efege anführen: man finbet ffe in einer befonberen gamilie afofple^ bontftijer ^Pflanjen, ben Äannenträutern ober @(^oft= ^cuarten, beren ©tömme nichts mit benen gemein ^aben, bie wir fo eben fcnnen lernten. 3n ifjrcm SSittclpunttc befinbet ficb eine grope cplinbrifct>e @rube, bie »on SBeite ju SJeite bure^ ©cjcibcwänbe burc^»- fc^nitten ifi, bie eben fo »iclcn abgtiebcrungen cnt= fpret^cn, unb fte jeigen an ijfrem feHen, fafJ ganj jcUigen Steile anbere weit fleinere ©ruben, bie in einem ober 5Wei 3Jingen liegen, einige ringförmige ®efäpc bcfinben fii^ läng« bicfcn ®ruben. 2lupen am Stamme, in ber ?)ö^e ber 31bglicbcrungen, laufen 490 ^iitaiith. frefäförmige SweiQt aui. S« ifl feine ©pur »on Stäftcrn cor()anlien, mit man bo^ nicfet »ojt tte ^öutioen ©cbciten für fotcfce galten fann, bte pcfe flucfe an bcn 2tbgltcbcrungcn inreenbig an ben Bweigcn pnben, wo^rcnb biefe jirifdjen ber ©djcibc unb bem ©tanime entfielen fcüten, isenn bie erRere »cn einem SRinge »cnracfefcner Slättcr gcbilbet wäre; bagcgen ifi aber bie SpibcrmiiJ mit einer großen 2'?enge »cn ©pallöffnungcn berfeljen, bie tn regelmäßigen l'inicn liegen. SBir finben alfo in bem Sau biefer Äannen- Iräuter nisbti, wai mit allen ©tämmcn, »on bencn n>tr gefproc^cn (»aben, »erglicfien ivcrben fann. Ililurjel. §. HO. S)te aSurjet iß berjenige S^eilbcr '■pflanje, welker eine entgegengefegte 3?id)tung mitbeni©tamnie, b. i gegen bau Snncre ber Srbe ^in ()at. 3J;an nennt Soü^ i(;re obere gläc^e, burd) rccldjc fie mit eben biefem ©lamme in bem aben, »cn t&rem erfJen Crfc^einen im (Smbrpo an, »erfolgen. Sffiir Jabcn bercitd ange^ fiijirt, ivie berjenige 2:t>eil beffelben, ben man t;ai SBürjclcfien nennt, nic^t gan^ jur 2Bur',et Qef)ore, Jto^l aber ju bem ©tamme in feinem obcrn S!>ei(e unb fogar in ben meifien l^äUen fafl in feiner ganjen Sänge, mit Stuöna^me feines unteren (fnbcö. 3lIfo nur bur* baö Seimen jeigt ficf) baö SBürjctcten rcirtlirf) unb ^ter unterfcfjeiben fiti) fc^on g(eid) ju 3(nfang bie brei großen ^flnnjcnflaffen. 2Benn man bie afotyle^ boniftticn bei ©cite läßt, tt>o feine 55erf4ieben(>eit unter ben 3:f;citen unb beninac^ fein Sßiirjelclien »or fommt unb n)0 bie SBurjefn nur bie rötjrige 55crlän^ nerung ber Seilen ftnb, »cldie ben ©oben berühren, fo cntreideln fid) bie SSiirjelcfccn ber bifot»lcbonif*i unb monofotvlebonift^cn Smbrpone burdjauS nic^t auf ganj gleiclje äßeife. Sei bcn erfteren ocriängert ft* baS äBürjelcfienenbe ber 3ld>fe, bei bcn jtneiten CSig- 120) madjf eS ft(^ eine Deffnung, um baö Sürjelcfjen r bnrcf)5ulaffen, tret^eö eine i^m an^än= genbe oberfläctiliifce @*ict)fe bcn ber ©ubflanj beS Cfmbrpo bebest, bie al^banu gleicbfam eine ©eieibe CO an ber ®runbflät^e jener erflen Sßurjel bitbet. Darum ^aben aurf» bie bitoiplebonifdjen Smbrvone biöreeilen ben 9?amen natft' trurjlige unb bie monototvle^ bonif^ien ben ber fc^ciben^ »urjligen erl>alten, »eil bie SBurjel Cpi^«) fic* jum Sfjeile außen CtSco, außen) bei ben ■^^ crfien, innen (ivSoi', inroenbig) i^bei ben jmeiten befinbct. i)at)er li fommt auet) no(^ ber 9Iame ©(feei= ' berourjel Qy.oleoi^ , Scheibe), n)el($er bem SBürjele^en biefer legieren gegeben würbe. §. 1 12. Das SBürjelcfcen ober bie untere gortfegung ber 2I*fe ber jungen ^flanje jeigt bei i!>rer »eiteren Sntn>i(f= 120. Äeimenbcä ®ctreibe(orn. — j bie ?D!aiTE trä Borna. — / ber iuiige Siaim , ber (i* ju erheben anfängt. — r Jnaiii^trcnriel. — r' r'r' r' DIebfnflänbige aUurjeln , bie wie bie borljergeltenben mil fltincn Rafern bebfrfi finb. — ccc ®(i)eibtiDuijel ofer ©djeib«, in bie n* iebe SBurjcl on i^rct ©runbfläibe büüt, inbtm pe bi£ cb(t. ^äi^lic^e iä(^i(^te td Umbr^o burcbbcii^t. 4> rr^' lung jivei »id^tige IKobifitationen. Salb (i^ig. 121) fä()rt ti in feiner 3Sertängcrung unb in feinem Did^ »erben fort, fonn melir ober »eniger ja^lreit^e S5cr- oflungen biloen unb enblit^ in Seye^ung auf baS ganje unterirbift^e ©vficm ber 9Jcben»ur5eln bie 3tollc fpielcn, »eltte ber ©tamm in Sejieljung auf baS ganje in ber ?uft bcfinblit^e ©pflem ber 9teben' fiämme ober Sleüe fpicit; frc bilbet atSbann baS, »aS man ben Körper ber SBurjet ober i^rc ^faW' »urjcl nennt; bicS beobaditet man fe^r ^äuftg bei ben bitotplebonifdjen f flanjcn. Dagegen entreicfeln fJd) ein anbernml neben biefer erfJen SSurjet anbcre faß gleidje, ober fogar beträ^tlidjere SBurjeln ; fie entfJe^fH ganj nafje an ber Orunbfläc^c unb fd)einen fogor fdjon ganj gcbilbet im Silieren incler fcftcibe-- »ur;iligcn CJmbrpone ju iein, »cilbiefc unten me|)rerc Deffnungcn um biejenige ^erum tiaben, »eld?e ber 5ive entfpridjt, um eben fo »ielen SJcbenmürjcIcIeii Cgig. 120, r' r' r'r') einen 2Beg ju madjcn. Dicfe ber^ fdiiebenen SBurjeln, »elc|e beina&c in glcii^cr -?>ö&c entfielen, gc^cn unb cnt»ideln fid) gemeinfdjaftlidi unb bilbcn einen Sünbel ober einen 35iif*el. Dbgleid) fi!^ jebe »citcr unten beräfiet, fo finbct man fic bod) &äufig unjcrt&cilt. Siele ©(^riftfiellcr nennen biefc aSurjeln jufammengefegt, büfÄelig ober fa= ferig (gig. 122) unb im ©egenfagc bie crflcren ganj, cinfad), ober »enn bie Slt^fe eine flarfe fenfrec^te (fntwidfung erhalten ^at, ^fanwr= jeln C55i(j. 121). Segretflic^ fönnen jirifcben biefen j»ci 2>?obift= fationen nac^ ber 5Kannigfaittgteit ber relatioen 5>er- l;ältniffe, »eldje bie 9Jeben»urjetn in Scjic^ung auf bie adifenfiänbige Söurjel annehmen, alle 3»ifc^en= flufen beobadjtet »erben. Die, »elt^e oft allein unb immer bie »ie^tigfie bei bem Äeimen tfJ, fann i^r Ueberge»id)t behalten ober baffelbe »erlieren, au(^> fogar in ijjrcr Snt»ic{lung fielen bleiben unb ganj »erborren, »ä^renb fie in ifjren 33errid)tungen bur0 bie anbern erfegt »irb. §. 113. UeberbieS treibt ber Stamm unter gc^ »iffen Itmfiänben aus feiner Dberfläcte Söurjeln, bie man 9?eben= ober 2lbbenti»»ur}cln uennt. Die« bc= meitt man fc^r leitet an gereiften Slefien, 5. S. ber SBeibe ober ber ^)oppeI, beren unteres Gnbe mau in SBaffer ober fendjte Srbe ftedt, bie man afSbann ©tedreifer nennt. 2(n Berf(^iebenen viffe ''Pflanjen ^aben nit^ti einmal nbt&tg, um auf tiefe Säcife au« bcr Dber= fläche iljreö ©tanimeS ober i^rcr 2(cfJc SBurjcln ju irciben, i>a§ fie R<^ mit bem Soben ober mit bem SBafTcr in 93crii^rung beftnbcn, unb man nennt Suft= rcurjeln biffenigcn, n?el*c fo entfielen, bag fie (ic^ »cn bem *punfte i^re« Urfprungö nad) bem Söoben ^tnri^tcn unb ouf bicfem oft fe(>r langen äßcge in ber l'uft f4)weben. 9?ic^t gan; gleicf) entwicfeln ftd^ an atten ^punften btc Slboentionntrjeln, fonbern Borjiiglid) an fol*en, WO eine üln^äufung uen Säften unb 9Ja()run3 , unb ein Srudj ber Spibermid ftattfinbet, on ben Änoten ber ©tömme, an jufaUigcn Seulen unb Senoun- bungcn, oft aut^i an ben SenficeHen. §. 114. «Wag nun auä) ber Urfprung ber SBurjeln fein, »elcficr er rciU, mögen fie aai ber Serlängerung beö S55ürjeld)cn« ober feiner Seräflungcn cntipringen, ober fid) M giebenrourjefn an bem ©lamme ober an ben 2leflen bilben, fo fangen fte fa|l auf bie nämlit^eSBeife an unb finb fafl ganjgteitfc organiftrt. @te crfcfteinen juerfl in ©eftatt eine« tkinen ^laufcn« »on 3etlen, wocon bie, weltfie gegen ben TiittcU puntt biefcr 2Irt »on Sern (»inliegen, fid) balb mit biefcm tleinen Äörper »erlängern ; fpäter werben einige baoon ju ®cfa'pen organifirt, bie ftc^ in einem me^T ober minber langen ^aume mit ben ©efö^en ber Süf(t)e( beö ©tammeö oerfe^metjen. Der bcftimmte Sau biefer SBurjeln ifl auc^ ber nämliche an einer unb berfelbcn *pf[anje, unb'biefen rooUen tt)ir gan^ furj unterfud)en, inbem wir juerfl bie gemetnf(taft= Ii*cn 3üge, reett^e er an ben aUermejffen ^ftanjen jeigt, unb fobann bie SKoiitfitationcn erörtern, tretc^e fr bei ben brei gropcn Slaffen berfelbcn barbictet. I)ie SBurjcIn ^aben wcbcr Slätter ober ä^nlidjc Drgane, noch Snofpen, bie in einem conflantcn S5er= ^ättniffe mit bicfen entflefien. 3^re Seräflung ifl alfo, reenn eine flatlfinbct, ganj »on ber ber Stämme oer= f(^ieben unb anbern , no(^ unbetannten Oefeßen unter= werfen, fo unregelmäßig erfdictnt (te. Die immer Meineren SeräRungen börrn enb(icf) mit einer 2{rt »on 3äbc^cn ober mit SBurj elf ofern auf, bie man auc^ ^aarwurjeln genannt b'it. Segen baö Snbc ber un^ertbeitfen SBurjctn ^in ift bie Dberfläcje oft ganj mit biefen SSurjelfafern bcbecft; bisweilen fieincn fie oüein bie SBur^ef au^^umae^en ; in anbern gäüen t)ingegen jeigt biefe gar feine SBurjelfafern. ®aS S)afetn berfelbcn ifl temporär, ffe oerwelfen an ben alten Jijeilcn ber SBurjeln unb ti erjeugen ft^i neue an ben (ungern Srtremtiätcn berfelbcn. §. 115. ®enau an biefen Srtremitäien wirb eine ber |)auBt»erricf)tungen ber SSurjetn, ber Uebergang ber ^lülTigteiten in bie ^pflanje, auä ber fie umge= benben Srbe auf tai S^ätigfle beroerfftcUigt. 2'?an platte geglaubt, bap er Borjüglidti »ermittelfi jeöicbter ülnfc^recUungen »or ficf) gebe, bie fic^ an ben Spigen ber SBurjcIfafcrn ober ber legten SBurjeln , mag aud) ijirc 3erff)cilung«art fein, wctt^e fie will, bejinben, bie nac^ 21rt eine« ©djwammeS auff(iweUen, inbem fie fid> mit ben in Schiebung ju ibnen flebenbcn Slüffigteitcn tränten unb bemnae^ SB u r 5 e I f * n> ä m m= (^en genannt »erben. Die mittoffopifcbellnterfudjung jeigt, bap man ficb eine falfcfie SSorflclIung »on ibnen gemad)t b^^e, inbem man fie unter un^urcidjcnben Sergröpcrungen bcobadjtcte, burc^ welcbe man ber SBurjelfpige bie anbäufung fttleimigcr ^lodcn ober anberer Heiner frembartiger 9)?oIetüIen jufc^rieb, bie aber bfop an tbr bingen, bap ^t wie bie Surjclfafern »erweifcn, fonbern ju wacbfen fortfaf>ren, fo muf biefe im allgemeinen ein @ewebe im werbenben 3u= flanbc barftcUen, weil fie bcr einjige ©itp ber Snt= wicfinng ifl ; unb barauö entfpringt nofbinenbig eine gewiffe SScrfc^iebenbeit jwtfdjcn biefcm fünfte unb allen onbern benadjbarten '•punften bcr ©riinbfläc^c, beren ®cwebe fcbon ben ganjen ®rab 1 erlangt bat, beren ei fä()ig ifl. §. 116. Die epibernuö bcr 535uräeln (gig. 87) unterft^eibet fid) burd) ben conflantcn ^Wangef ber @palt= Öffnungen »on ber (Spibermiö bcr Stämme. 55abur((> unb nud) burd) if^re ®cfialt ifl ^e bei weitem nti^t fo bciKIid), wie bie bc« unten liegenben 3eagewcbeen Säu- men, fintet man bie ^pfa^fipurjeln, un& Ijäufig flcüen t^re SScräfJungen t^rer 3a&l, iiiret 2)icfe unt ijjrer 2lugbff)nung na*, t>te SBeriiflungcn bc« ©lammeä fe()r genau cor. SUantfcmol gel;t Sie ^pfaiiiwurjcl nicj)l tief unt crfdjöpft ftd) in ter giäl;e ber (Sruntflocfce, reä^renb tie 5lcf}e ii4> ftarf J,"r Seite fein entiriifeln, gerabe fo n-ic bei »iclen Stämmen. 2;ro§ tiefen oft »orfommenbcn 3UI;nIid)feiten ifi aber bo* baö 25er= ^öltni^ ber Stämme nnb ber SBur^^In fowc^t ber @epalt alÄ bem Umfange natS) bei »eitern fein con^ fianteö. di gibt feljr voluminöfe SBurjetn on jiem lidt) tieinen f flanjen; aber au* fefir menig entwicfelte bei grofen Säumen unb biefe werben natürlicher 2Beife leidit entwurjelt. 33erg(ci*t man ben inneren Sau bcä ©tammeö unb ber SBurjel eine^ bitotylebonifcben Saunicä, fo fie^t man, bap |id) bie äwette »on bem crfJen bur* ben 5)?angel an J'IaTf unb aSarfrc&re unterfdjeibet. ©a^.jiolj, ba« bemnad) feine Suftgefäfe bat, bilbet alfo bie S!l*fe ber SBurjef. Tlan !>at »iellei^t biefeg Senn}ei*en bobur* übertrieben, bnp man eö ali abfolut annabm, inbem man »orauöfe^te, ba6 baö 5Karf immer »oüffänbig bei feiner 3J6bre om .?'alfe anf^f^re. T^iti i(i «jabr bei ben meiflen frautarligen ^SfJanjcn, aber nicbt bei allen Säumen, ©er 9?u6= bäum unb ber SRopfaftanienbaum j. S. fegen baä febr entn?icfe(te Wart in eine jiemli* bebeutenbe Siefe ber SBurjel fort. "Sic SBurjeln »ergro^ern fi* übrigen« in bie T)i(fc, wie ber Stamm, inbem fie jebed 3abr einen ^olj= unb einen SRinbengürtel bilben ; ibre Sergrö= ferungSart in bie ^änge iH nitbt ganj biefelbe. Sei ben Stämmen unb ibren Sleften watbfen bie Sriebe bi« ju bem Siugenblicfe , ko fie fi* ju »ertängern aufboren, in ijjrer ganjen Sänge. Sei ben SBurjeln gef*iebt ei nur an ibren Srtremitäten, Kit mir »or= bin angegeben baben. Diefe Jbalfa*e läpt fi* leiebt bur* gewiffc 3ei*en beiceifen, bie man »on 5Beite ju Seite an einem Stamm- unb SBurjeltriebe ma*t; bie 3eicben »erben ft* auf bem erfteren »on cinan= ber entfernen ; fie bebalten ober bie glei*e Snlfer= nung auf bem jmeiten, ber über bad te^te 3ei*en btnauä bie ganje l'änge angibt, bie er »»äbrenb beä SSerfucbe« erlangt bat. SBenn wir ben ^Wangel an Änp«pen aii ein Äennjeitben ongeben, loel^eä ouf Vis. Dr4i8irurjcr, n>o nut jiDfiSBüidiel la StneBn mfÄmUn, atte untere aber t?re cvIinbtiWe eiefialt bejolten, eine beutli*c SCBeife bie SSSurjeln »on ben Stämmen unterf(beibet, fo meinen »ir nur bie normalen Äno«= pen, foltbe, »efcbe in einer regelmäßigen unb »or- berbeftimmtcn , genj()bnlicb unmittelbar über ben Slät« tern befinblitben Sage »orfommen. 2Bir »erben aber fcben, ba6 ji* b'er unb ba auf bem Stamme, an fünften, »o fi* gewobnlitb feine ent»icteln, unb bie fitj) in befonbern, bicfcr Snt»icflung günfJigen Um= fiänben befinben, foltbe erjeugt »erben lönnen. Soltbe Änoöpen, bie man 2lb»enti»fnoäpen nennt, jeigen fi* nun autb bisweilen an ben SBurjejn, befonberä »cnn fie iicb in bie geioöbnlicben Umfiänbe bed Slammed »erfegt feben. IDie aiJöglicbteit einer gegenfettigen Srjeugung »on Stboentiofnogpen an ben SBurjeln unb »on ^IboeiitiotDurjeln an ben Stämmen i^ eine »it^tige Sejiebung jmiftben beiben. 3um Stbluffe »er 3?ergleiebung fübren »ir no* an, baß Stnomolien in ben Stämmen gan^ genou in ben SBurjefn »ieber »ortommen. Ttan fann fi* ba»on übcrjeugen, »enn man nur einen Slitf auf bie 2Bur= jel ber 9)?onbfatnenge»äcbfe, bie in ben Slpotbefen unter bem 3Jamen ÖirieSrourjcl (pareira brava) bc= tannt iff, auf bie ber Äletter»inbc »irft, bie man unter bem SJamen Jurbit^ fennt, u. f. ». §. 119. 2Burjcl bet monofotttlcbonifftett •"Pflanscn. — Sie ift in ben meiflen gällen jufam» mengefegt (gig. 120, 122, 125) unb ibre, obglei* biöreetlen jertOeilte Selie, finb aut^ oft unjertbeilt. 2ltle biefe befonbern JBurjeln, bie bur* ibre ®e= fammtbeit bie jufammengefegte SBurjet bilben, erbal= tcn ficb nicbt lange, »cnn ber Stamm fortbauernb ift, fonbcrn fie flerben natb ber Qrbnung ab, »ie fie entßanben |tnb, fo baf fie immer mebr natb au- ßen gebenbe Srcife bilben, »eil bie »om erf}en Sabre ficb ganj um baä Sßiirjeltbcn bevum gebilbet bitten, taä bie Sortfegung ber Slcbfe felbft »ar. Die Suft= »urjeln, »eltbe bei ben bitotpleboniftben ^pflanjcn äußerfl feiten finb , tommen b'er bäuiig »or. Tlan fiebt, »ie |te in grtiperer ober geringerer $>öbe »oit bem Stamme aui^geben; bei »ielen '•palmbäumen »erben fie in großer 5Kenge an ber ©runbjlätbe be? Stammeö erjeugt, ben fie gan^ über^ieben unb ouf biefe SSeife ba^u beitragen, it)n bitfer ju macben. t>er innere Sau ifi ganj ber ber Stämme. 3rt ben biden äßurjcln finbet man mebr ober weniger jabt- reitbe Süfcbel auiä gafern unb ®efäßcn, bie im ^o= ren*vme jerfireut, im ^TOittelpuntte feltener, »er»iel- fältigter unb gebrängter ober gegen bie ^eripberic ^n finb unb eine äcllttbte rinbenartige fiüHe, »eltbe oft eine fafrige Scbitbte bcbetft. 3n ben fleinen SBurjeln concentriren fid; biefe Süfcbel ober rebuji- rcn jitb oft nur auf einen einjigen, »cltber bie »on einem 3e(Iengürtel umgebene 2lcbfe bilbft. Sin Un- terfcbicb läßt ficb jebotb bei S biefer Süfcbel im 35erglei*e mit benen ber Stämme »abr- nebmen; i(;re®efäße,»elcbe ^ in einfocbe oft oucb in ein \ ' getbeilteSRei^en gruppirtfinb (Big. 12K) unb bie in Se= jiebung auf bie 2lcb(e ber J- äßurjel eine firablenförmige SRicbtung baben, nebmen »on innen nacb außen ju ab unb finb um fo Keiner (vs), aber auäj um fo früber, je »eitet fie in ber Sleitje nac|i außen liegen ; unb um fo größer (vp; obftf>on »on einer be- t'26. iBüfdiet eon beut Duerf(i)nttle bfr ffiurjrt cineä ^Salm» boumeä (niploiliemium inariiimum), um bie relative tcge btr ßie« f,i6e unter fi* unb mit ben anbem Ulementen jujnijeii. — t/. grcje, Cunflinc, im Qnnern liegenbe ®ef.ije. — rs irefptnförmige, inf^t aat) attiin lienenbe unb um fo ticinere (»efö^e, ie entfernter flf oon kern OTitttltJUnfte finb. — f faferifleö ober ou« cerlingerleit ertjieilung ber Slemente jÖüu bi-t jbi'attex. 493 jie^ung^njcife nid)t fo tiorangcft^rtiteticii Slu^bilbung, je me^t itc nad) innen liegen, wuS taä ®cgcntl)eil »on bcr Slnortnung unb ber Gntmidlung bcc ©efäße in ben Süfc^jeln bcr ©tämme 511 fein f4)einf. §. 12(». a93uräcI^ct afot^icionifdjcn^Pftan: jcn. — §>icr ift oon feinem, burct> baä Äcimen ent- reirfeKen SBürjerttien bie Siebe. Sic »vir ft^cn me()rmat(J gefagt (»aben (§. 110, HO, fo »errichten rührige 3etlenoerIangerungcn, \vtld}c nur beiien ber Spibermi^ bei ben anbem aSurjeln ä1)nUti! ftnb, bie Dienfie beffclben, unb fangen bie 9lal>tung für ben jungen Stamm ein. 3H biefer einmal eniivicfett, fo treibt er JltöentiBwuräeln, bie einjigen, bie mau on biefen *pflanjen bemertt. Dft erjeugcn fie fiit> an Cen Änotcn entweber ringö ^crum, ipenu bie Sitzte ber f flanje fid) fenfre^t ergebt, ocer blo» auf ber ®eite gegen bie Erbe ()in, wenn (cuc Mdjfe fjOiijoutal läuft, an ben ©lammen ber baumarligcu Jarntrauter Raufen ücf) biefe aBursetu an be.u unicrn Xl^cilc in folc^er 3)Iengc an, bap de bie Sicfe teffclbcu »er- boppclu, ja fogar öerbreifat^cu C5ig. 117, ra), ba- ^cc rü^rt bie tcnif^ie Ocftalt, welche biefe ©tämuic oft biii auf eine goviffe ^3^e ^in jeigen, wo ber »üu Dem ©lamme gebiltete Splinber natft unb frei oon biefer %vl bit^ieu §)aareS erfcljeint, ivelc^ieiS unten uon ben ültDcntiomurjcIu gebilcct würbe : ^iefc Söur' jcln erinnern an Die Drganifatiou bcr '}H'f^njc, i»c[= i^er fie angehören, fie ttnb rein jeüic^t bei bencn, »0 es cer ©tamm auc^ tP, fte jeigcii eine 55evbinbung ber ©cfäße mit ben 3''Uen bei ten atotvIebünifd;cn "PfTanjen, wo wir |Te gleiitfallä für ben Stamm an-- flcgeben (»aben. ©ie erf^jcinen aWbann in ©efJalt jneOr ober weniger jerflreutcr, einfa*er ober äfitgcr gäbe^en, bei »eitlen ein gafer- unb ®efäpbüf(^el bie Ic^fe biltct, bie mit einer 3eUenf4)i(^tc umgeben i|i, »cltfjc »on einer bräunlichen nnb fdjivärjlic^en -5>üUe im ädcr überjogen roirt. "Der 33üfcl>el nimmt oft bie ®e|ialt einer tief gefeilten ©äule mit fpigigen SBinteln an, unb jeigt ba^er in feinem Jiorijontat^ ft^nitte einen {(einen, fe^r regelmäpigen ©tcrn. ©eine gafern unb ®efä^c ftns »on gleicher SJatur mit benen beä ©tammeä (§. lOö). 2In mehreren garnträutern unb anbornarten ge^en biefe 5BüfcJ;el, beoor iie oIiS Sboentiowurjeln auä bem ©lamme tommen, in einer gcmiffen Sauge burt^ baS "pareni^pm unb fogar bei geiriifen »cralteten ©lammen bcr Slnborne, jiüift^en biefem 'Parcndjpme unb bcm aui gafern unb ®e= fafen bePetjenben Sentralbüfc^el ^inab, bie fi(^ ge- trennt (laben unb einen leeren 9?aum jwifc^en fid^ laffen. !3latter. §. 121. Sir ^oben bie Steife ber ^ppanje, 1) in ijrem aufficigenten Slieüe ober ©lamme ; 2) in i^rem feinabflcigenben J^eite ober Sur^cl unterfuc^t. SBätr ^abcn gefeticn, baf biefe ©eitcnoerlängcrungen treibt, ba? biefe SSerlongerungen ein größere« ooer Heinere« Sofumcn in Sejie^ung auf bie 2l(^fc erlan- gen, »eli^e in tt»rer gntandlung me^r ober O'cniger fi^nelt fielen bleiben !ann. ®ie fann ft0 fogar buriiau« nic^t entroirfeln unb atöbann biloen bie ©eitencrjeugiuffe bie ®efammt§cit ber Surjcin. So fonn ii(^ fogar atöbann ereignen, baß gar teinc ^in- abpeigcntc 2lcfefe ba ifi, unb ba? alle Surjcln auä bem unteren 2|eile be« ©lamme« ^erau«tommen. XJiefc fJufenweife 2lbna^me ber SBurjeln fc^eint mit ber ^flanjenrci^e im Serfialtniffc ju Pe^en, ircil roir bie größte Sntrcicflung ber ädji'e bei ben bifotple- bonift^en ^flanjen gefe^en ^aben, »eil fie fitb in Scjie^ung auf bie ©eilcnreurjcln bei ben motiototp-- lebonifdjen ^'flanjen faum enttoidelt, unb bei ben in i()rer ©eRalt, fo^ann in i^ren gegcnfciiigen Sejie^ungcn ju bcm ©lamme betrauten. Ällöcmetncr Bau ber ^liitUr. Die SBIättcr jinb bie/enigen, gcivö^nlic^ flachen unb grünen 21u«be!)nungen , bie au« bem Umfonge be« ©lamme« i^eroortommcii unb loelt^e 3ebermann unter biefer ganj gemöl;nli4en ©cfialt fennt. 3!>re ®runbflä(^e i|i ba« in ber Siegel tünne au«laufcnbe (Jnbe, buri^ welche« fie mit bcm ©lamme in Sßer^ binbung f}e!>en; il>re ©pigc ober @ipfel ift ba« ent- gegengcfcfte Snbe. Die ®runbrTä(^e jie^t |ic^ häufig in eine 2lrt »on ©t^ioanj äufammen, bei locltlicm bie 2lu«bef)nung in bie Sänge bie 3lu«^c()nung in bie Sreite bei roettem übertrifft un^ ba« 2lu«fe^cn »on einer 2lrt eine« me^t ober minber ft^lanfen 3>»etgc« annimmt, bie« nennt man c'en SlattfJiel U'^üolus). @e!>r !)äufig jie^t man, roie fic^ biefer SBlatffiiet fclbp an feinem untern St>eile, burt^ leelcljen er mit t-em ©lamme äufanimen()ängt unb i^n bisweilen in einem me^r ober minber großen Jijeile feiner *peri= Piieric umfaßt, enveitert. Die« nennt man bie SSlott^ fdjeibc (v;igiiia), oft aber fc^cint biefe (Srmeilerung fiel; l(;citwcife ober gan^ »on bcm SlaltPiele lo«ju= machen uiib bilbet al(?^anll geroöbnlicl) auf (cber ©eile ein deine« ülnböngfel »on mannigfaltiger ©efialt, ta« ouc^ oft bie eine« fleinen Statte« annimmt; biefe Sln^ängfcl nennt man Siebenblätter ober Slfterblälter (Stipnis). Da« »oUftänbige Slatt befielt bcmnac^ au« brei X^tiien : 1) <"'^ t'C"' äui" ©aume gcbiJrigen Sbeilc, nämlicb bemientgen, toelcfcer bie geiröljnlic^ abgc= plattete Snbernjeiterung bilbet, ODcr bem ©aume ilLmtiii<1; 2) au« bem Slattfiiell^eile ; 3) au« bem Slailfcbeibct^eile , ber »on ber ©treibe ober ben aflerblätit^en gebilbet ifl. Sin Slatt »om Snoteri^ (polygomim) CgiS- 127;) fleat biefe brei Steile ganj bcutli^ bar. Sei onbern 'Pftanjcn ^at ba« Slatt nur jinei oon biefen J^cilen ober aucfe nur einen ein= jigcn berfelben. Da ber ©aum im SlUgcmeinen ben au«gebebntefien, ben ftt^tbar^en unb ben juerft ge= bilbetcn S^eil au«ma(*t, ba er e« ift, ben man gc= wöbnli* unter bcm 9iamen Slatt fennt unb ba in ijim bie 9?erri4itungen »orgeben , redete biefe« ®runb« Organ in bem Seben ber ^Pflanje ju erfüOen berufen ifl, fo wirb un« feine Unlerfucbung bauptfäcblit^ be= ft^oftigen. SS5ir werben benfelben 1) an ben Slättcrn, welche in ber freien Suft, 2) an ben Slättcrn, reelle unter bem SBaffer leben, unterfu4)en. §. 123. »lattcr in bec fccicn fiuft. — 127. 3?ran SSetlaufc be« crften Safitc«, in »eifern fic^ ber ©tamm ober ber 2tf} gebitbet ^at, jeioen fi(6 bie Slättet unb entfolten fi(6 um i^n ^crum. man fiefjt fie jiierfl in ©eftalt tleinet SWaflcn ober platten, bie einanbfc fc^r naift gebracfct unb an einanber gcbriicft finb. ®o ttjie M bct Stamm »etfängert, entfernen ftc fid) »on einanber unb »erben größer, inbem fie flufcnifeife bie ®cpalt unb bie Dimenfionen annehmen, bie ftc beflimmter SBeife be= galten follcn. SBenn fie bol)in gefommen finb unb in if»rcm 3nnern unterfuc^jt werben, fo fie^t mon, bog fie, irie ber ©tamm, auö ben näm(i(^en glementen, redete ^ä) »on bem einen in bie anbern fortjufe^en feteinen, aud ben nämlichen Oefafen, auö ben nam= liefen gafern unb "Parcndjpm befielen. Xiiefe ®e- fäpe unb gafern finb in bem ©tamme felbf} in einen »üfc^)el »ereinigt unb bef»atten tsiömeilen eine iängere ober tiirjere 3eif biefe 2Inorbnung bei i^rer SiblD- jung unb gnifernung »on biefrm ©tamme: bieä ift oWbann ein ©(attfüci. ©iefer Siifitel iß gett)6l>nli* nic^t einfach, fonbern bur* ba« JJebeneinanberfein »on nuljreren ,;ufomniengefegt unb U'enn flt^ bie ©eitenbiifcfcel bei bem Sntllc^en ober an ber Orunb-- fjäi^e bcö SiatteS ein menig »on ben anbern entfer= nen, fo t)at man eine Slattfcfccibe ober Slfterblättcr. Salb nat)e an biefer ©runbflacfce, ba(b me()r ober »cniget entfernt, fangen biefe Söüidjel an, fid) »on einanber ju entfernen ; bieä ifl bet ÜInfang bcä ©aumö, ber auf biefe SBcife •aui il;rct gntfaltung entfle()t. ®ie aus gafern unb ®efäien befte^ienben Süidjel bilben ben fefleflen Sfteil bcö@aumä, fein 3immer= wert ober fein ©feiet; i^re SwifAenräume finb mit bem ^parenc^vm angefüllt, ©aä ®anje ifi »on ber iäpibermi« , einer gortfe^ung ber (S^JibermisJ be« ©tammeS, umgeben. §. 124. Ser ©aum, ben eine abgeplattete 2(u«= be^nung bilbet, ^ot notf»»enbig jmci glätten ipaamae) unb jt»ei SJänber iniargiues), bie ftc^ bei i^rem 2luä= gange »on ber @runbflä(t»e an feiner ©pjge »crei= «igen. S?ci bet gröfjeren Slnjo^ »on f flanjen faß bei ollen benen , bie in unfetcn Sönbcrn iroäjfen , * fje^t i|>re ®benc fenfree^it, ober Ijäufiger nod) etrea^ fc^icf in Sejie^ung auf ben ©tamm, to bap fie eine obere, ober nad» oben fefjenbc, unb eine untere ober noe^ unten fcfjenbe gladje barfiellt, unb bog itjre bei-- ben Siönber ber eintredjtö, ber anbere lintsS liegen. §. 125. Dbgleit^ ber ©aum abgeplattet ifi , fo ^ot er büt^ jtvife^en ben jmei Spibernüsfläiten, bie ifrn be= beden, eine gewiffe Sirfe, bie »on bem aus gofern unb ®efä6en beflc^enbcn ©telette unb bem ^aren= d)!pm eingenommen iß. Semertt man an benfelben ©efäpe unb 3ellen »on »erfd)iebener SJatur, unb wie finb fie in Sejie^ung auf einanber »ertfieilt ? 2Bir ^oben gefagt, bog fid; bie Süfdiel mit benen beS ©tamme* fortfegen; t»ir »iffen auf ber anbern ©eite, bog biefe, fei eö nun in ben monotolvlebonifcfcen ober bifotplebonifdjen ©tämmen inwenbig ouö eniroUbaren Suflgefagcn (gig. 12S b); me^r naä) ougen au« ring= förmigen , geßreiften ober punfiirten ©efääen »on einer anbern Drbnung (v) mit Siclifofern CO; Bfl^J äugen auä ©aftgefägen unb SJinbenfafern CO bf' fte()cn. die Ser^ältniffe biefer conßituirenben Sjjeite bleiben in bem Statte Cgig- 128). Eiaburd) , bog bet fenftet^te Süfcbel be« ©tommeö in bem Slotte * Etv antlicf tft Säume unb in ÜBüTtcr in Jteufti-nan* tjaitt tuTt& btn fouterboren ^intrucf , ten bie 2>erHjei[unfl bei- ©*a(ien unb teS üidjieä nuf boö üluge mjd)te, bie ev)len jTicifcnben , ivelcfie ne (a^en, befrcmbet, unb man öei-TOunberte fid) über biefe unflcmofmte <£rf(firtnuns lange, beoor man bie Urfadie bCTfeiben einla^. 2Uä SR. Sromn biete« tanb befuAlc, (onnle er f. 9Jun jeigt ein _au* ga= ■ : f^ fern unb ©efägen be= fledenber Siifdjel beg Statte* in fetner nad) ber obern glöd^e ge-- . tcbrten ?)olfte juerß '^i|if"r^' £uftgefäge Cl), fobonn /:!«; »on gafern begleitete ; j; i ®efäge CO i^en «inet i]li anbern Drbnung (v) ; vS in feiner nod) ber un= tern glätte gefe()rten i-'älfte ©aftgcfägc unb gafern, bie benen beS Saßeö CO ä^nlii^ finb, fo bog man bi* auf einen gewiffen ^unft ^in bie obere mit bem .^'Olje unb bie untere mit rer SRinbc »crgleidien fönnte. §. 126. 2lud) bie Spibermi* ^eigt im 5111geiueinen auf beiben g(äd)en merfmürbige 33crfd)iet'enbeiten. 2Btr tiaben bereit* C§- 40 angegeben , bog bie @patt= Öffnungen weit bäufiger auf ber untern, al* auf ber obern gläcbe »orfommrn. £)ie Srßere jeigt überbieö oft §iaare unb ©diuppen, t»elibe auf ber oberen feb= ten ober fc|?r feiten finb, unb baburtb oudj eine gr6= gere Sleönlitbfeit mit bem dugercn 2(nfej)en ber^@pi= bermi* bc* jungen ©tamme*. Sei ben Slöttcm hingegen , meldie auf bem SEBciffcr f(b»»immen , tt>ic jum Seifpiele bei benen ber Nyiiiphaea , bat bie obere gpibermi* »tele Spaltöffnungen, wäl;rcnb ficb leine an ber unteren finben. 2ln allen Slättern trerben bie ©paltöffnungen nur an PemSI;cile bemerft, t»el= (bet bem 3ellgeiüebc entfpridjt, unb fehlen an bem Jbcitc, i»eld)cr ben au* gafern unb ©cfögen befic= ^enben Siifcbeln entfpricbt. §. 127. SIBa* bo* farcnibpm anbetrifft, fo »cr= bient e* ol* ©ig ber fpeciellen a>errid)tungen beö Slottc* eine befonbere Unterfufbung. (Seiuöjnlid) tonn man bei ben Slöttern , tpcltbc fef>t bünn unb abgeplattet finb Cgig- 129 unb 130), 5t»ei SJegionen ober ®(bid>ifn biefe* ^arcntbpm*, eine obere unb eine untere, unterfibeiben. 3n beiben finb bie 3cllen im normalen 3uftanbe mit Sörndjen an= gefüUt, bie »on bem Sbtoropbplle grün gefärbt finb; fie baben ober im Slügemeinen teeber bie nämlitbc ©cßalt nod) bie nämlidje 3lnorbnung in beiben. Denn in ber obern ©tbidjte Cl«) unter ber (Spibermi* Ces) finbct man eine, jwei bi* brei aieijien Idnglitber 3el" 1 -'S. aßeg eine« ou« S^ofcrn unb Cüefägen beflcbenben iBüf^et« eineä Slfteä b in einen Staitfiiel p. TOan fieljt , bat bie in bem erl'teren i^evfifal 9erid)ictcn tSIemente eine Ijorijonfale iR(d)tun0 in bem Änjeiten üTipe[)iuen , unb tro^ biefer Stercnberuug bie nämlitfeen Scr^^.illnifTe unter (id) bedalien. SKan fieljt mii, »ie fie fid) fo wie ba« 3ell|ieroebe mobiticiren, baö fie bei iftrem liebergange bon einem Organe m baö anbere umKibt, tuorou« bie abgtteberung a jwiidicn tiefen beiben Organen entforingt. — / Cuftgefäfc — v ©tjiralgefäje bon einer onbern Drbnung ; pt finb ^ier ringförmig. — f ^oljffl' fern. - / Minbenfafern ober iflafl. 129. Eünner Heitifaif^niit eine« Citienbralle« unter einer fior» fen SBtrgiöSerung betraditet — « (SHbeimi« ber oberen gta'die. — ei (f pibcrmiä ber untern glödie. — ps parcndnjm ber obern ®d)idite. — pi ^ateni)i)m bet uiitetn Si^idjte. — m (»änge. — K ®rubea. «5r(lalt itt BlätUr. 495 ci-C iL len, bic weit enger ali bte ber (Spibermtö feltcr, unb an ii)rcn beiben Snben ftumpf finb : fie fielen fent- rcc^t auf bcr Dberfläctic bci^ iMaltcö iinb fiiib fo an einander gebraiigt, ta^ ftc jirififtcn fid> nur enge üiänge (m) 'äffen, bie ft^i biiJn.ieiIen, jebott fo »on «inanber entfernen , baf jnjifcfccn me()reren unter t^= nen eine @rube entftefjt, rcelc^e in ben atlcrniciften goUen einer ©pattijffnung enifprictt (. Sig- <^3 s). ®te untere ©cfeicfcte (pi) befteljt auö unregelinäfiigcn 3eUen , bie bo(b ä^tg unb unter fi(^ blop an ten @nben ifcrer 2lef}e t>ereintgt, balb einfach unb an bem größten Steile i^rer gtä^cn Bcrbunbcn finb , trcit^e aber iod) in allen biefen gäden ja^lreit^e ®rubcn CO jirifcfecn ftcfc laffcn, bie mit einanber in Serbin« bung f}cl)en unb ein negförmige^^tarentfcpm bilben, baä man fc^irammig nennen fönntc. SSon biefen ®ruben liegen »ielc unnüttctbar unter ber untern ©pibermig, bie, trie man »eig, mit einer weit grö= f eren Slnja^t »on ©paltpffnungen »erfef)cn iR , alö bte anbetn , unb biefen topaltcffnungcn entfprecfcen ganj genau bie ®ruben. Saö yarcndjvm bicfer lMät= ter ift alfo im aUgemetnen gebrängter oben (p«), locterer unten (pi), mit einer mef)r ober minber gro= f en SlnjaM »on ©ruben »erfe^en , bie unter fid) ent-- Wcber unmittelbar ober burc^ (Sänge unb audnjärti? buri^ bie Deffnungcn ber Spaltöffnungen in 23erbin= bung fielen. __®eine 21ntage tft nitfet ganj biefelbe in ben birfen SBIättem ber ^pflan^cn, bie man gewö^nlic^ mit bem 9lamen ber geitpflanjen bejeicbnet, beren fel)r gro^e Seilen wenige 3>f ifcbenräume jipifcfcen jic^ laffen unb nur »enige grüne Sügclctien, »orjüglicfe gegen ben SSittelpunft t)in, enthalten, wo i^re wei^lit^e 31n§äu= fung eine 2lrt a)?arf bilbet. (äö if} nidjt nöttjig, ftcfc ^ier über bie mannig.- faltigen SJIobifitationen auöjulaffen, welche biefe^ ^arencbpm ber Slätter nac^ ber *pflan5e, an welcher man baffelbe beobachtet, natfc ber ©teile, reetcfte ba^ bcobadfitete Statt an berfclben einnimmt, unb fogar etneö unb beffelben Slafteä in oerfcf)iebencn altern jttgen fann. 21ber baö ©afein einer gemiffen 21n,;a&l t>on ®ängen unb ®ruben in feiner Diife, ivocon bie öu^erfJen fttt» unter ben Spaltöffnungen öffnen unb t>ai conßante 58cr^ältnif , baä jroifcften bem häufigen Sortcmmen biefer leeren SfJäume unb ber ©tarfe ber ©rünfärbung befteM, finb jwei allgemeine Sf^atfac^en, Vit man ni(t)t a\i6 bem äuge Perlieren barf. 130^ Heönti^ft ©ctnitt lintS SBatfamincnHalfeä. — Sie nSm» Kiktn 8ud)(iabcn dobfn bie nömlKiie Sebeulung, »ie in ber »ot^tt« gel)enben j^iflur. — sb ©paltöffnunaen. 131. glüd Don btr untern epibermiä t »on bem SStottt ber SbüUamine, cuf lüflci)er baö con ber untern ©tfcidjte teä ^pjren* i)^mi p Sfbiltete Mtü liest Sie ^flbc^en biefeä Wtfeä (Ine ecen fo »UlE ®TUbcn (, bic oft Spaltöffnungen < enlfprec^tn. 5Wan fann biefe 2lnorbnung »ermiftelft fe^r bünner Slattfcbnitten, rcHäte fenfreclit auf feine Dberflä^e gema*t reurfen, bart^un C3ig. 130); fte finb bele*= renb, befonberö wenn fie einige ©paltöffnungen ent= f>aUtn. ©las Bufanunentreffen »on biefen mit ben ©rubcn fann aud) annstiicfcn ber GpiberniiöCSig. 131) flubirt werben, mit welker man eine fleine @(l)ic^te ber grünen Seilen (pp) weggenommen 6at, weltfct i^r antjangen unp wcl^c unter Pem 2;?tfroffope eilt grüne« 3?e$ »orflellcn, feffen 3??af(l)cn farblofc 3elb= eben umfdjreibcn, in welchen ftc^i gewöjmli^ eine ©paltöffnung bcRnbet. §. 127 bis. llntcrqctautfetciBIäftcr. — Slätter, wel*e unter bem SÜSaffer leben, jcigen einen ganj »erfcpiebenen Sau. i»ie ^aben feine gpitcrmiö unb bemnad) feine Spaltöffnungen. T)ai auö gafern unb ®efa§en beftefienbe ©erippe fe^t gicicfefallä, unb wenn man eä bisweilen äupertitj ju bemerfen glaubte, fo jeigt eine aufmertfamc Itnterfut^ung mit Ijinläng- lieber Vergrößerung geftrecftc 3eUen, wo man juBot naä) ber 3lnalogie ®efäpe finbcn ju muffen glaubte. 2lu« bem ^arenc^pme aüein befielt alfo baS Slatt; fcine"3etlen aber, bie im allgemeinen nur eine Di(fe oon jwei U$ cret SJei^en 6aben, wooon bemnac^ bie meifJen in unmittelbarer Serübrung mit ber fte um= gebenben glüffigfeit ftetien, ftnb gewö^nlict) reget- mäf ig, innig mit einanber »erwadjfcn, o^ne ju ®ängen oerlängertc ober in ®ruben erweiterte 3>»ifcl)en= räume, enthalten jebo* alle in i^rer S^ö^Iung grüne Sörncften (Sig- 132, p). 3war finbet man in ben= jenigen »on biefen Slattern, welcbc bicfer finb, Ui= weilen ®ruben (Sig. 132, I); fie ^aben aber aU= Pann, ba fie itjrer ©eftalt unp i&rer Slnorbnung na^ fel)r regelmäßig finb, feine Sejie^ung ;u bciben unb au(t) nic^t na^ auOen , unb finb burci ibre SBJanb »on umgebenbcn Bellen gcfcbloffen. Sie fcfceinen bajU bcfiimmt ju fein, bie fpecififcfce ©jtiwerc beö Statte« ju »crminbern unb balfelbc auf biefe Beifc auf beut SBafferju galten, tnbem ficbaburc^i eine ber ©$wimm= blafe ber %ifii)e ajjnltcfjc Solle fptefen. JSJlan fann bte Seoba^itung anfiellen , bap biefe Slätter, wenn ^t au« bem SHSaffer genommen wcr= ben, »ertrocfrtcn, runzlig unB fe&r fdpnell entfiellt werben, waä ficji burcfe bie Slbwefenijeit einer Spi= bermiiS , welche bie SJerbunfiung ber in bem *paren= (i)i)mt enthaltenen glülfigteiten aufhält, unb eine« feften ® erippe«, rooburcip ienc« erjialten wirb, erflä= ten läßt. ^Hlgemetne &ifia[t ier Blätter. §. 12S. 2Bir Jaben fo eben gelegen, bag bte Slätter au« pareniftpm unb Süftfeeln befie(>en , bie entweber au« ®efäfen unt> gafern, ober in SafFer- ober nteberern 'pflanzen au« geftrecften unb fttilanfen 3eUen gebilbet finb. Biefe Süffel, cie man gcn'öfinlitj öußerlitl) befonber« an bcr untetn gläclie Be« SaumS wal;rnimmt, wo fit oft l>er»orragen, ^aben ben 9?amen 9Jer»en (nervi), unb t(>re Slnorbnung ben ber SBe« neroung Cnervatio) erhalten. Son i^r unb »on bct 13 F. Eenfreiter ©cfiniif auf bic 06rrflä*e eines tfeincn Steile« 'oon einem unfcrrietouiirt'ii 2^Iatit beö l'oUioogeion perfotiatum, — P ^areni^^m, — I ®ru6en. 496 i^dtanih. SJu^be^nung , in weltficr bie 9iäumc jmifitien bcn gicr»en mit bcmjJarent^pme auöaefüUt finb , Jängt bie aUgemcinc ©cflatt beö SlatteS ab. £)tc ä" fflilbung bcr 5?cr»cn bcflimmten Süncct tönntii längere ober fürjerc 3cit »ercinigt bleiben imb fiic^ fobann burd) eine 3Irt ocn t^ntfaltung oon cinanbcr entfernen, unb reit nnlTcn, bap ft^ al^= bann ber Untcrfctiicb jwift^en S?latti5ici unb ©aum begtiinbet. §. 12i). ©pätcr tpctben wir unö mit bem Sr= ftcren befc^aftigen, unb berübren für je^t nur bcn galt, tbo berSBüfcbel ficb cbne3eri^ci'"n8 «"^'9'/ unb ba? ganjc 3?Iatt bemnat^ bie ©efiatt eincä "'*• S(attf}iete^ bcbäit. (Snbigt e« |tcb in eine ©pi&e, fo erinnert man ft(<) an eine Scabelfvige, unb bal;er Wirb ti aud) 9labclblatt (foliuin acerosum^ ge« jiannt; bie« liebt man an Bieten immergtiinen Säu= men, giften, Jamien u. f. tu. C5'8- 133). §.130. ©ereobnlicb trennt fidj aber biefer Siif^el in mejtrcrc unb bicfe fecunbaren Süfcf)et !bnnen jid) tntipcber fo von einanber entfernen, bap |ie in bcr nömlicben Gtcne bleiben, in tcetcbcm gaüe iai ebene Statt nur 2>tmcniioncH in Sänge unb Sreitc bat Ober baf fic i&re Tiicbtung natb bcrftbicbcncu Sbcncn jiebmen, in iBcItbcm gälte baS bitfc Statt brci St- menftonen befoninit. §. 131. 3n bem crflcn gatte fönnen alle 5icrBcn bei ibrct äbfonberung eine Stiibtung nacb einer anbern Sbcne , at^ bie beö SlattftieU ifl, nehmen, unb fomit einen aSBinfel mit il;r bübcn, ober oud;, Kai ber gcwöbniicbftc gaü ifl, in bcr Sfaene beä SiatttlicItS feibfl bleiben. 211«bann tbellt jitt» bcr Süfcbel in mebrcre, fa(l gleiche, iceltie bei ibver (Entfernung l»cn einanber fafi irie bie ginget bcr , ouiSgefpreijten §)anb fortlaufen; babcr Jmat man biefe Seneroung banbfötmig ^7/(palma(a) genannt, unb tai 93tatt iÜ olöbann banbneröig; balb fegt er in ber 3ii(btung bcS S31attflielö bii^ gegen bie ®pt^e be« ©aumcS fort unb treibt rc^bt* «nb UnU 9Jebenbüfd)cI, bie in Scsiebung auf ibn Wie bie gabne einer gebcr jum Äielc fieben; babct bat man biefe 93enctoung geficbctt tliiniiala) genannt, unb ba« Statt ifl aWbann fiebetneröig. Der bicfe 9?erBe (""0/ tt>cl= ^cr bcn Slattfliel fortfe^t, trirb SiJittcInerBe ober ouC^ Slattrippc genannt. 35ic ©citcnrippen («« «0- toeltbe unter einem mebr ober niinbcr fpi^igen SBin- Icl aai bemfelben bctoorfommcn, bciJcn 9?cbcnrippen. 3Sai bcn gaO anbetrifft , reo bie 52ebcnbünbcl aüc auf einer unb berfclben Sbene biocrgircn, inbem jie bie Gbcnc beö Slatifliel« an feiner ©pige tiertaiTen, unb bcinabe rcie bie ©peicben cincö SRabe« in Sejiei)ung auf feine 2ld)fe geotbnct jinb, wirb bie Senerbung fd)ilbförmig (bcffer fd)ilbf}tcttg) [licltata) unb batS Statt fci)ilbner»tg genannt CSig- 135). Sei ben fiebernerbigcn Slättevn "*• fönnen bie 9iebenner»en oon bem 5KittcIneröen unter allen 2BinteIn bon bem recbten W }um fpi&igfJcn aui^gc^en ; fie tonnen ganj gleid), unb für} ober lang fein ; fte tonnen aud) auf »erfcbtc- bcne Slrten unglcid) fein , inbem fie cntweber »on unten om Statte natb oben bin abnebmen ober im ®cgentbeile junebmen, ober btö ju einet getciffen 13.3. arnnnfiibtalt , otertolb gefc^fn. 134. Sta» tcr Staaconna. — /> Stiidflifr. — n» SWitteltifpe^ — n» nf !Rebtnrip|)fn. 135, eilllt M VcMhmItl (Bydrocolyla t-nlgarii). 5)öf)e bin »acbfcn unb fobann obncbmen, unb i^t t)?arimum in ber 5Wttte beS SlattcS ober aui^» ober« ober untetbalb berfclben jcigcn. §. 132. SSJenn bie 9?croen bei ibrer Sntfernung JU Silbung be« ©aumö ibre 3fiid)tung nad) mebrcrcn bcrfrf)iebenen gbcnen nebmen, fo entftebt barau« cnt^ »cbcr eine um ftcb felb|^ gebrcbte giätbc ober ein bider unb »oller Sörper. 3u bem erfiercn gälte tann man unter anbern bie röbrigc ®eftalt, baö IiciSt bie einer cvlinbrifcben SRöbre, »ie jum Scifpiete in mcb= rercn Änoblaucbartcn, fomie aucb einige anbete fonbetbarc unb jiemlitb feltcnc gormen, jum Scifpiele einer Sute ober Sapuge, cineä @d>laucb(5, einer Urne u. f. w., reebnen. @o entflcllt be'S' man bie Stattet bisweilen bla ttfcblanibig. 3" bem jweiten gatle, melcbcr flaltfinbct, roenn baä 'Parencbym ben 3>i>i= fd)cnraum bcr nacb mebteren l£bcnen biocrgirenbeit 5Jcr»cn auöfiiat, äcigt bat' Statt einen Äcrpcr, bet Bon einer frummcn ober mebrcrcn ebenen gläc^en, btc bei ibrer Scrcintgung Sden ober Äantcn bilben, ober batcb eine Secbtnpung bcioer bcgränjt ifl. Ste= fer Sörper ifJ biSrocilcn fo regelmäßig, na^ et Bcrmittelf} bcr 5Iamen, ttjclcbe bie ©cometrie ben Sörpern gibt , ertannt njctbcn tann , »eie }um Set= fpicie 'PyranÜDC, '^pri^ma, Splinber, Äonuä ; mancb= mal tann man tt>egcn 5Wangel an DJegelmäpigteit ibnen feine ftrenge Senennung gegeben, unb man bcjctcbnct fie babcr ouf eine paffenbcrc SBeife mit JJamcn, bie Bon allgemein betannten Dingen ent= lcl)nt ftnb, iBie junt Scifpiele einem ©cbwerte, einem ©äbcl, einer 3ungc, einem ?)örfcr n. f. ib., woBon man al^bann bie Seituöttet fcbwertförmig, fäbelf6r= mig, äungenförmig, ^ödtxiQ u. f. ib. ableitet. '§. 133. 2Bit wollen fegt jum abgeplatteten ©aunte juriicffe^rcn unb bie 55ettbeilung bc<5 fartnti)'9mi ia Sejicjjung auf bie 9JcrBen untcrfucben. 6(5 tann ibtc 3rt>if(benräume BoUftänbig fo ausfüllen, bap bie Si- nie, n>eld)e burd) bie Snbpunfte ber längflen JJetBcn gebt unb bie Slattränbet bilbct , ftetig ift : man fagt aldbann baiS Statt fei ganj Clulium integrum). Oft bleibt ba« 'parencbpm Bor bcr Snbigung ber SRippen (leben, alöbann ifJ ba« Statt auägcfd)nitlen unb fein 3tanb aui einer SJcibc gcbtocbcnet leinten gebtlbet. Dicfe 2lu(3f(^nitte baben, je nod)bem baä ^areni^pm mebr obet iBcniger nabe bei bem aKittelncroen an= ^ält unb ber 3Janb auf biefe SBcife eine 21biuccb«lung Bon mebr ober iBcniger tiefen au^= unb cinfpringenben aBinteln bilbct, Bcrfcbiebenc 3?amcn crbatten. ©inb bicfe Sorfprünge febt turj , fo bcipcn fie 3äbnc unb fägenartig gejäijnt, in bem galle, iBO fie febt fpigig finb (gig. 142); Serben bcipcn fie in bem galle, roenn fie ftumpf finb. ©eben bie 2lu«- fcbnitie tiefer, in iBcld)em galle lie gewölmlid) breitet finb, fo beipen fie Soppcn. 1)iefe Jicfe i|i febt Bcrfd)teben unb mit bcn Bcrfcbiebenen ©raben oucb bie kamen, burcb roetcbe man bie Sappen untet- fcbeibct. aSenn fie nid)t biö in bie 2i?itte beö bolf'en ©aumc« teicben, fo beipen fie ©palten; ge^cn fie recitcr unb tommen fie ben iKittclncrBcn feljr nabe, fo finb (i Sbeilungcn, tommen fte hU auf bie gjerBcn fclbfi, fo beipcn fie 2lbfd)nitte. Wian be= jciibnct natürlid)cr äBeife bie ©efialt ber Stattet Durcb Sciwörtet, bie Bon biefen Ber(d)iebenen Senen- nungen abgeleitet »oerben. SWan fagt alöbann fie feien gejabnt, fägcjäbntg, geferbt, gcipaltcn, getbeilt, gefcbnittcn (folia dentata, serrato-dentata (gig. 138), crcnata, lida (gig. 136), partila (gig. 138), secta (gig. 13!)), nacb bcr Siefe, ber ©eftalt unb ber ©rope ber Slu^fcbnittc. ®em'6f)nUd) merbcn aber biefe SBör- ter nicbt allein angcmanbt ; fie maebcn einen Jbeit Bon einem anbern jufammcngefcften Sorte au« unb jeigen baburcb mebtere 5Kobi|itattoncn auf einmal an ; iBcnn man j. S. fagt, bap ein Statt btei» fpaltig, obet fünffpaltig obet »ielfpaltig obet Jonb- (ÖfrtnU ^fr lHüttfr. 497 fpotttg otn fjcbctfpaltig fei (gtg. 136), fo begreift man fogleidj , tag fein 3}anb bis auf eine gerotfTc liefe, bte ntctft bi« auf bic §)ätfte beffelben-ge^t, in brei, fünf, »tele Sappen auögefdjnitten fei, bie wie btc ^ant= förmigen ober gefieberten 9?er»en georbnet Rnb. @e^t mon anfiott ber Snbung fpaltig bie Snbung t^ ei- lig (fnlia miiltiparlila, palmalipartita C3'3- 138) |iin- naliparlita), fo begreift man logleie^ , ba9 bic äluä-- fi^nitte übet bie §)cilfte beä §iaIbfaume(S ^inauS ge= Jen, unb fegt man ßatt ber ®nbung t heilig, bie gnbung fc^ntttig (palmalisecia (gig. 13Ü) pinna- tisecta u. f. ».)< baß bie 21u«f*ntttc bii^ jum SWif-- telneroen ge^cn unb baf feber Sappen nur burt^ bic= fen mit ben benachbarten Sappen jeboc^ immer mit ber 3Kobtfüfation , roelc^e ber 2lnfang bcsS SBorted angibt, jufammen^ängt. §. 134. Sei allen Slätfern, »on benen irir biS= Jtr gefprocien t>aben, fucJjt immer baö jwifcfeen ben Kebennercen licgenbe ^Jorendjpm , bei fetner ®ntfer= nung »on bem 2)?ittclner»en ober ber Sürtife beiS Statte«?, 2U »erfc^minben, fo bap bo^ »on bem Saume gebilbete unb gegen ben SRanb t>in untcrbrctbene Sfatt reeitet Ttaif innen ein fletigeä ©anje« au^madjt. 2)0(6 gibt td einen legten ®rob »on 21u«fil)nitt, reo biefe @te= Hgtett nur noc^ »ermittelft beS STOittetnerDcn f}att= finbet; inbcffen fjängt jeber SlbfAnitt nod) an bicfem 3l«t»en in einer jiemltdj gropen 2(uöbebnung unb jeigt oft an feiner ©runbpiöc^e lein OTatimum an Sreite. e« fann aber not^ eine anbete änotbnung jlaiU finben, bap er nämlic^ an bem SWittetnercen nur buri^ ben SJcbenbüft^et bangt, ber ficb »on icncm Io«mo(^t, um biefen ju bilben unb bap bie (äntfaf^ 136. ei*fn6Iott. 137. IBolbriiinbtart (ValerUnt dWc»). 1:18. SHltinuäblatt (Rinnus communis). i;i9. Slaie ton tet gemeinen SctbesrlJiiiite. tung bicfeiS Süft^ier« unb bie Dojteifienfunft be« . gefagt werben, unb jeber fann in Scjiebung auf ben, reorauä er entflebt, bie SHoüe fpielcn, ttjelcbc wir bie 9Jcbenner»en in Sejiebung «uf ben 2'?ittctnerBen fpielen feben. 5Pci ben ein» facben Stcittcrn fönnen atfo bie ?appen ibrerfcitä felbfJ ganj ober auf Berf(biebene_ Seife jcrtbeiit fein unb biefe 3ertbeilungen felbft fönnen retcber in Unterab= t^eilungen jerfaüen. Um bie« ju bejeicbncn , bebient man ^xiS) ber ndmlitten Scin^örter unb fegt ibnen fcie ©plben boppelt ober brei Bor, rcefcbe bie 3abl ongeben , »ie Biele llnterabtbeilungen ein folcbe« Slatt ^aht. @o ifl jum Seifpiele ein jTOeigcfägteä ^lalt ein fögegesa^nfeö Sfatt, beffen 3ä^nc fefbü Bon äbnlicben Säbnf begrenzt finb (gig. 142), ein boppelt- fieberfpaltige« Statt, ein fol- (be«, beffen Wappen felbfl in Heinere Sappen ober Säpp(ben immer na<^ ber gefieberten Slnorbnung ber Sferoen auä- gefcbnitten finb (gig. 143). lieber eine gcboppeltc Sin- :tbei(ung binau«, trerbcn bie 'Sbeile gewöbniicb f,n tlein, Jl« bap man fi* bie Tlü^i nimmt, ba« regelmäßige @9- fJem berfclben .^u unierfucbcn, unb man »erfcbmiljt unter ben 9Jamen geftblißt ober gejacft ^Cgig- 144) alle Slätter mit 'febr jablrcic^cn unb auf eine unbefiimmte Seife jertbeilten Sappen. Sei ben jufammengefef ten 1«. Utmentfatt (t'lmus effus.). 143. TOolinMolt (Pipaver «rjemone). 144. S^fil »on Um Slottt M L«Berpitium hirsuliini. Slättern tonnen bie Sbeilbtätter felbfl »ieber geja^nt ober gelappt fein. Senn fte ft* aber jertbeiten, fo gefciicbt eä auf bie nämlidje Seife, roie fte ei »um crflcn ITOale getban baben, inbcm ftcb jebe« felbff in Ibeilbtätter (fol. decnm|iosituni , boppelt jufammen^ gefegt) jertbeilt, bei »elcben bann eine ttieitere 3er= tbeilung ftottftnben fann (fol. supra-decompositum, mebrfacb ober Bielfa* jufammengefrgt). OTan faat alöbann, ba« Statt fei peifaib (gig. 145 I), bret= fad) gefiebert ober banbförmiq (fol. hi-lri-pinnatum, hi-lri-palnialum). ©ie fecunbdren ober tertiären 5Jer== oen Rnb felbfl eben fo Biete ©pinbcln ober cinjelne Slattfliele geiporben. §. 136. Sit tBotlen un« nic^t langer bei ber ®c« flalt ber Slätter aufbatten, bereu 55erf(i)iebenbeit fo grop ift. I>ie Erflärung ber Borjüglicbflen 2luäbrücfe, beren fic^ bie Sotanit bebient , um alle biefe betannten «Wobifitationen ^u bejeicbncn, bie »ir bier nicbt an- geben fonnten unb »elcbe übcrbieö nicbt blog auf bie Slätter, fonbern auf febeö jufammengcfegte »PRanjen- Organ Bon einer beßimmten gorm angemanbt reerbcn, wirb ben (Segenßanb eine« befonbern Sapitel« au«= macben. 3bre Äenntnis ifl juni Sjerfleben ber Sücber, beren 3tt)ecf e« ifl, bie »erfcbiebenen ^pflanjenarten \ü bcfcbreiben unb ^u unterfcbeiben, unentbebrlit^, ober ganj überfliiffig , wenn man bie ^flanje im 2lllge= meinen flubirt. @« genügt un«, beutlicb ju matten, niie bie S3ertbeitung biefer conflituirenben Jbeile be« Statte«, ber SJeroen, roelcbe ba« ©fefett beffclben Rnb, be« 'parentfcpm«, tt)eld)e« ber iseicbe unb n)efent= licf)c 2;be(l bcffelben ifl, biefe« mannigfaltige 2lu«= feben bebingt, wie e« im ©runbc feine anbere 3?er- ftbiebenbeiten al« in beut ®rabe ber Sntreicflung rücfficbtlicb ber einen in Scjiebung auf bie anbern gebe, uirt» mt ba« jufammengefegfefle Statt feine größere Slnjabl Bon Sbeilen, fonbern bloß ben näm- lieben mcbrmal« reicberbolten Jbeil in ficb entbalte. §. 137. »lattftie!. — Sir baben bereit« bie gewöbnlitbfle gorm be« Slattfliele« angegeben, reetcbe au« ber 5ßereinigung ber au« gafern unb GJefäßen beflebenben Siinbcl cntfpringt, bie bei ibrem 2lbl5fen Bon bem Stamme ju Silbung ber @eitenau«bebnung be« Stalte« me^r ober minber lang in einen Süfi^tel rophyUa ©i-llciU irtr glätter. »ereintgt bretben unb auf tiefe SBetfe eine Sürt Bon i Meinen Bweig bilfcn, ber jnjifdjen biefcm ©tamnic iinc bem ©aumc liegt. Siefen Süntel begleitet taä faren*9m, bcffcn größerer It)eil eine §)üUc für ibn biltet, bie ffibfi rcicber mit »er Cpitermi« , \vtlinc bieä ier gaü auf tcr Dbcifläcbc ber Sferoen, ber Sorifejjung be« matM ifl (§. Uü). §. 138. äBir feabcn anteröwo (§. i2) gcfagt, ba6 bie ®efu6e bei bem C£ntf}r!>en etne^ Organs , taö fid} auä einem antern unter einem Sintei berau«= bilCct, ivotur* i(;re Hrfprüngliitje 3iicbtinig »eränbert reirb , einige 2?cränberungen in »er @efla(l ijjrcr Sicmente, »er 3eUen ober Safern ^tgen, bie ficb »crfürjen unb beren Snbpunfte R(t) in weniger brei= ten glätten Bereinigen. 2£m5 biefer nitbt fo innigen ^Bereinigung geljt ba« Streben bcrBor, fic^ leitbter ju trennen, ein Streben, ju ivetc^em aucf) baö *)Ja> rencbpm beiträgt , beffcn ^eiltn an ben nämlidjen ©teilen äljnlicbe 3)iobitifationcn jeigen, Slu* gefcbiebt ti bäufig, baj ju einer gewiffen ^tit ber Snimicflung bau 3ineinanberbüngcn biefer Sbeile fo f4i»at^ fein !ann, bap fie fid; enblid; eniiueber »on felbft, ober bei ber geringf!cn Äraftanirenbung Bon einanber ab- löfen. Dieö nennt man eine abgliebcrung unb man beobachtet bic^ oft an bem 'Puiifrc, wo fitb jwci jufammcngefegte Organe neben einanber legen, an ben Änotcn bcö Stammet, an bern llrfprunge ber 3iretgc, an bem SnlflebungiSortc ber Slätter. ■Eie Slötier fiiib aifo auf bem igtamme bur* ©lieberung Berbunben unb bieS gcfcbiebt gcwöbnlicb, Wenn bie gläc^e, burc^ »flcbc |tc fid) mit bemfelben fortfe^cn, eine gerinaere SSrcite ^at. Sie fonbcrn ^it) aisbann Bon bcmfelbcn früher ober fpäter ab, »enn (te bie SBerricbtungen, ju iBelt^en Re in bem 'j.'flanjenleben beftimmt ftnb , erfüllt baben unb ju Benrelten anfangen. 'Diefc Qpotßc ift nacb ben ^gflan' ,Ven Bcrfcbteben; bei einer großen ülnja^l tritt fie im In-rlaufc ieä 3abre^ ein, in welchem fie entftanbcn finb , bti anbcrn ift fie nocb mebr »crfcbteben. ÜBcnn jtc aber nicfit burcb ©lieberung Berbunben finb, fo bleiben fte mit ber fflanje Bercint, obicbon abftcr» benb ober abgefiorben. So feben wir, wie im SBinter bie Sieben mit ibrcn oerborrten Sölättern ganj bebecft bleiben, wäbrenb bie Slätter be« S^ugbaum«, ber 3?oßtaftanie im leerlaufe beä §)erbHe« abgefallen ftnb. Unter ben einfatfjen Slättern nnbet man überbaupt bie, welche bleiben, wäbrenb bie jufammengefegtcn SBlätter in ben meiften %äü(n bureb Olieberung »er- bunben Rnb, unb bei biefen legtcrn ift e« nidjt bloß ber ajlattfticl an bem gtamnie, fonbern bie Xbeil= blätter ftnb eiJ aitcb auf ben bcfonbern Slatljtielen, unb biefe löfrn fid) ab, inbem fte bie (Sliebcrung auf= beben. Durcb biefe»* Äennicidien erfiärcn aud) Biele ©iriftfleller bie sufammengefegten SBlätter, unb bc-- trai^ten bicfenigen ntd)t ali foldje, wcldje in Sinem fort bleiben, obgleid) fte in ibrer 3«gfnb ganj bao Sluöfcben ber 3ufammenfegiing an ftct) trugen. §. I3n. aScnn ein ©lattfiicl nacb feinem 3a«c feine ®Iicberung aufgibt, fo bemerft man oft an bem ©tammc, an bem ^)unfte, aui welchem er cnt= ftanb, eine Slnfdjwellung, weldje früber einen Abetil Bon bemfelben auäiumacben fcbten unb ibm jur Safig j biente. 3Jlan nannte Slattwulß (piilviiius) biefen fleinen 9Jebenaudwud)ö am Stamme, beffen aüi= Wenbige unb nad) oben gefcbrte Rlöcbe , bie fid) autb öorber mit einer äbnlicben gldcbe beS Stattfiicl« fortfegte, bie 5Jarbe ift, Weldje auiS ibrer Trennung | entftebt (gig. Ifi2, 153, c). !Kan ftebf gcwöbnlid) - auf biefer gläcbe mitten in bem -parend)vm mcbrcrc [ fünfte, Weldje bie 33üfcbet anjeigen, bie jur Silbung bcä SlattfticIeS beitragen. Sie ftno in ben Bcrfd)ic-- benen 2lrten Bon fflanjen auf Berfcbtebene SBetfc! gruppirt, unb auiä bietet ®tuppirung, fo wie ani i 5Raturgefrf)icfcte. ber gew6f;nlid;cn Öeftalt ber 5Jarbc unb bc3 Slatt= Wullteö tann man tauglit()e !Oferfmale ableiten, um bie Säume in bcmjuftanbe ibrer 9!acftbcit, in welche fie ber Serluft iljrcö Siaubcö im SBtnter Berfeft, ju ertennen. §. 140. Der 5?tattfiiel ift gcwtibnlicb furjer aU ber ©aum, biewcilen gleitbt er ibm in ber Üänge, bisSweilea übertrifft er i^n fogar. 5ben fo Bt-rfdjiebcn ift er aucf) in ber Sicfe ; ift biefc in Sejiebung auf bie Simenfionen bcS ©aumeö unb bcmna^auf beften ®ewicf)t febr bebeutenb, fo trägt er ibn, obne M iu biegen, befonbcrS wenn er turj ift, wie man bieä frt)on nacb ben ©cfegcn ber Tteäanii beiveifen fann. 3ft er icblanf, ober lang, ober bat er ein weitbcä (Sewebe, in weWem iai fannäiifm in Söeiiebung auf bie Jsafern ober bie (Sefäßc Borberrfcbt, fo neigt er ftcb ober früinmt ficb bogenförmig Bon bem @e= wicbte bed ©aumeö nieberge.^ogcn, ber ftcb on bem linbe biefeä bicgfamen $>cbel^ beftnbet. Der Slaltftiel ift oft cplinbrifcb; gewöbnliebcr nocb nad) ber ganzen Sänge feiner untern glädje bin ab= gcrunbet, auf ber obern btngcgcn abgeplcittet ober nod) gewöbniitber baebtinnenförmig auögebölt. Si<3= weilen ift er au^ in feiner ganjen Sänge abgeplattet unb liegt in ber namlidien §)ortjontalebene iine ber öaum. 3" einigen feltenern gälten plattet er ftcb an feinem Snbe in mngcfebrter 3?id)tung ab unb jeigt auf biefe SEBtifc eine pertcfalc gtäcbe, weldje bem SBinbe SlöiJcn gibt ; baber rübrt in ben blättern ber ~).tappeln bie faft beftäiibige SfWcgticbfeit, wober fte uen 9?ainen Bitterpappeln erbauen baben. §. 141. «lottftielblatt. — aiätr bnben biö fegt angenommen, ba§ bie in bem Slaitftielc Bereinigten SBüfcbel bis 5uin Saume paraücl mit einanber fort= laufen, unb bieS ift aucb it'irtlid) ber gewöbnlicfee galt, gr ift iebodi ni4)t conftant, unb bietrcilen laufen bie öüfd)el fcfcon in bem iMaitfticle auSetn- anber. SBurbe biefed DiBcrgircn forifabren, fo wäre ei ber ülnfang beS SaumS ; etwa« weiter oben aber laufen fte aufö 3ieue .^ufammcn unb Bereinigen ftcb ganj Wie an ibrem Urfprungc, beBor fte in ben wabren Saum eintreten unb ftcb in bemfelben ent= falten. 3luf bicfem Sege boren fte auf, parallel ju bleiben, bleiben aber in ber näm(id)en Sbene unb Beräften ftcb niibt. %ai biefer SlnorDuung gebt berBor, bap ber fo Berbreitete Slattftiel baö 2lu9febcn eines ©aumed geiBinnt (gig. 145. \0, tpaS man ge- toöbnlicb für baS 53lott felbft bält unb barum bat man ibm atSbann ben befonbern SJamen S3latt= fti^lblatt gegeben. Das S5Iattftielblatt untcrjcbeibet ftcb Bon bem issaume baburcb, bap cS anftalt gefieberter 9febenner= Ben, bie auö einem 2l?ittclnerBen berBorfommen, ber ftcb ftufcnweifc Berliert, je mebr fie ftc^ Bon bemfel= ben loSmacben, Bon einer gewif[cn 2lnjabl Bon £än= genneroen turebjogen ift, bie auf feiner ganjen Ober* fläcbe Bertbeilt , unb Bon ber ©runbftäcbe bis jum ®ipfel faft einanber gleicfe ftnb. SS unterfcbeibet ftdi oucb nocb baburcb, bap es gcwöbnficb auf bem Stamme in umgefvbrter SJicbtung mit ben eigentlicben Slät= tern flcbt , baS bcipt , bap feine Sbene beinabe Ber= tilal ift, anftatt borijontal ju fein. §. 14:'. igcfeci&e. — '^^ebenbIättcr. — Der 23Iatiftiel, b«ben wir (§• 122) gefagf, erweitert ftcb bisweilen an feiner (iUunbflädie, unb umfapi fo ben gaujen Stamm ober einen Jbeil beffelben, unb fe^t ftcb mit bemfelben fort. Dies nennt man feinen ©cbeibcntbeil ober Slattfd; eibe. 2llSbann ba- ben ftd) bie für fte bcftimmtcn Süfcbel , anftatt fte^» JU concentriren , unb in einen einzigen Süftbel Ber= einigt, in b^en SSlattftiel überzugeben, Bon bem Um= fange beß »sammcS befonberS loSgemad)t , unb btl^ beten mit bem 5)arend)pme, baS fie Bereinigt, eine ci;linbrifd)e Dberftäcbe ober, anftatt eines 'fleinen. i^otanih. -r. »cUen (iplinlierä, tineit //' rceilcn laufen naä) uns | nad) rie anfangt en(fcrn= j teil S3üfc!)el ireiter oben ^u= fammen, imt tie wi^eice ' »crcngt ft0 ftufenircifc in einen sBIattftiel: e« iftetne ?trt ooit SBrattfiicIblatt, baS unmittelbar ouf bem Stamme feinen Jtnfaiiij nimmt; ein anbcrmalCug- 146) bleiben tie Seiten^ biif^el nad) einem mebr ober minber furjien SBegc f}ef)en, orer»erIängcrnfi(b auf einer anbctn Sbene, ali bic beg SiattftieW ifl, unb alöbann l)at man ben gan,; beutüdicn UnterfdiieD jiüifcben S3(altfiiel unb ©c^icife. Dft £>erbtnbc( enbli* bau f arenc^ivm ciefc Scitcnbüftiel nicbt mit bcnen in bet SÄitte, bie ft(^) in bem Slattfitele foVtfef cn , unb bitö i|l bcr i»abrfc()einli(^e Urfprung »on »ielcn gtebenblättcrn. §. 143. 3m Snigenteinen cvtlärt man fte aU fleinc Mattartige Drgane, btc auf beiben Seiten ber ©nmbfiäebe bcr Slätter liegen , unb ei^ ifi bei bem gcgcnmärtigen ©tanbe ber äBiffenfctiaft ft^wcr , eine ftrengcre (Srflärung bon bcnfelben ju geben. Sßa^r- fcbeinlitö gleicht tbte CSrjeugung , reelcbe burcb bie ^IHTanKuanatomie norfi nidjt binlänglidj aufgebellt n>or= ben ift, ber «Srjeugung ber Sfcbenlappen an ben ein= facbcn S31ättcrn ober ber ber Sljeilblüitcr an ben äufamnu-ngefe|^ten Slättcrn ; ivaftrfrtjcinlic^ ftnb eä gleicbfatl« ©eitencntfaltungen »oii S9ii|'d)eln , bie , me^t Ober rccniger »on tcr @runtfi«*c bei S31atteiS ent= fernt , nte^r ober rceniger burd)ba5H)iictenliegenbe«fa= rend)'.;m mit bemfelbcn ber- bunfcn, nifljr ober weniger abgebrüden auöge^enb ftnb, ob iTeglcicboon bem Stamme JU gleit^er 3cit mit ben ct= gentlitöen Süfc^eln beö SIat= tei auSgef)cn, fo tonnen fie bod) oon benfelben unabl>än= ''" gtg bleiben , unb ba fte alö« bann nur ju biefem ©tanime ju geboren fi^einen, fo nennt man fie f^engelftmibige SJebenbläfter. ®ie föni;en ^id) (jtg. 14iO in einer größeren ober flei= ncrcn ^luöbe^nung mit bem SSloltiliele »creinigen, unb ba fte alöbann oon beiniclben abjubängen f*ci= nen, fo nennt man )ic blatiflielftäntige 5febenbla'tter. 2)te 9tebenblätter feblcn in äuperft »ielen gäUen gänjlid), bod) nid)( fo oft, al^ man glaubt, benn fte ent3ic|)cn ficft oft cntreebcr megen i\)xex auferorbent- lieben itlein^cit ober rcegen i^rer turnen Dauer, bem Singe beö Seobac^tcvö. SJenn man fie fcbr forgfdl- tig mit bem Sergröpfrungslglafe unb an ben jungen Slättern untcr|ud)t, fo ftnbet man fte on einer 9J?enge Bon ^pflanjcn, ücn n,'cld!cn man glaubte, tap fte feine t)ättcn. §. 144. Sie ^aben ein ganj »erft^iebencS 21u«= fejcn. Sie crfc^einen oft als ein Heiner »puuft, alä eine fleinc gafer, al6 eine fleinc ®d;u»be. Sin an= betmal entaiitfeln fie fid) ftärter, unb aläbann Ijaben fie oft eine blattartigc Sonfiftcnj , ein Slugfe^en oon Wappen, oon Jfjcilblattern, loeld^e felbfl loieber 5tcr= oen, 3ä^nc, Säppt^en (laben tömicn, fogar eine un= 14(1. ®tii(f von einem r'.wcifie r iev ottve I^eit Sie8-Soum8 tere Verengung in gorm eint« SlottfKeW. So tfl ebenfalls nit^t feiten, bop ibr ©ereebe, anflatt ü* JU oerbicfen, ober grün ju werben, in bem 3u|}aiibe einer bünnen, fatblofen ober burd)flc^tigen §)aut bleibt. SBenn oui^ i()r 2lu«fcj)en oon einer ^ftanje sur an= bem fo fe^r oerfcbieben ift, fo oerbält eä jtd) bo* m(l)t fo an einer unb berfelben 'Jiflanje, unb oft fo= gar an mehreren unter fic^ oerreanbten S^^flanjen, lote jum Seifpiele an folc^en, bie ftt^» in einer gro- ßen Slnja^I oon 2)?ertmnlen gleidjen, unb, loie man ftd) in bcr SRaturgeftbidile au«brü(it, ©attungen, Samilicn bitben. (^an\e gamilien werben burd) bie 31bioefenbeit ober baä 33ortommcn ber 9Jebenblätter cöaraftetifirt , unb alsoann nocft burd) irgenb einen befonberen UmfJanb in ber 3lrt unb SBeife ii)reö Dafeinä. §. 14,5. SBtr ^aben |ie cnttoeber ganj frei ober mit bem Sßlattftiele oen»ad)fen angetroffen. .?)aben lte_eine fc()r große Sreite, unb umfoffen jte olfo bic -Hälfte bcä ©tammeö , fo fann ein 9lebcnblatt baö anbere auf ber Seite antreffen, wtlAe berjeiiigen, 100 baä Statt entfte()t , entgegengefcßt ifl , unb ibre äußeren Siänbcr tonnen |t^ betm 3ufammcntreffen entweber oben ober in i()rer ganjen !i!änge fogar oet- einigen. 2Ran ^at af^bann eine gefpalttne (gig. 148) ober eine ganje Sd)eibe C5ig. 127) , ein ft^cibcnar-- tigeS SJcbenblatt. treffen bingegen oie Siebenblatter bei i^rer Sßerbreiterung jufammen, unb oereinigen fte fttft an t()rcn inneren Siänbern , fo biloen fte ein ein- äigeä Slätldien, beffen Tinte jioiid)cn bem Stamme unb ber gntfte^ung be« Slaltcä iu jenem SBintel liegt, ben man bie 2ld)fel »on biefem Sölatte nennt : biciJ ifl alöbann ein lointelffänbigeä 5«ebenblatt CStg. 149). SBenn 5tDei SBldttcr in gleid)er ?>öbe einanber gegen- über entfielen, wooon jebcS mit feinen jwet 9feDen= blättern oerfe&cn ift, unb wenn auf jeber Seite baö SJcbenblatt oon bem Statte jur 3ied)ten baö Sieben« blatt oon bem Statte jur hinten antrifft unb ftei mit bemfelbcn oerbinbet, fo fdjetnen bie beiben ein einji= 148. S5ratltl)eil ton kern As«r«Riilu» onuLrjrcliii. — / llnleter El)eil tei iufammengefesien Slotleö mit brei ^Jaaren Söeilblältern. - j 5!ebenHätlir, (ic auf tei cnli)t|jen(jefetnen Eeilc »cä Jmeige« l.'iO. Xiit iMii , .. i: ,1 iijii :;:tai Släiler /f einer Diubiocem» «rt (t>plial»niliu^ (,.ri.ieTiir.lii), lefe« 1)01 OH feinem Urfprunge ba« ton feinen jnui 5iebenbl.iitein , baä bem SBefdiouer juRele^tt tft. Biefc beiben 5?ebenbl.ifler |uib auf bcr !Kitteliinie in ein einjige« jiDifdien ben »lottfiieien OttienbeiS uermadjfen. (Jin aljnlidieä ij) auf bet entgegengefeiiten Seite. — ' r 3H)eig. ißt}laU irr JJlätlfr. Qti aWitielblait jiBifctien tcii jweiSIatifttcfen jii fatlDen, ] iai matt jivifctien ben Slattdieicn fict)ciib (gig. 150) nennt. 3n aOen btcfen »evfc^iebenen So'-- 1 Icn »rtrt man auf ben Urfprung bcr bciben »crfctimol- jciun 9ccbcnblättcr aufmerffam Qtmad^t, roeil fte c^ cntn'cbct nur tl;citocifc finb , ober >vcil in ben »er- roanbtcn 'Pflanzen btcfe Setfc^mcljunfl iitcbt flattf5n= bct unb man Ucbcrgänge »on einem Buftunbc in ben oubcrn antrifft. 3ii aU ben »orbergeS^enbcn ßrftärungen, roo ibir fagten, bap bic 9Jebenbiäfter lief) cnneitcrn, jici) be« gegncn, ycriBacijfen, bebicnten mir unö einer bi(bli= ä)tn @\>Tai)ne irgcnb eine Unterfcbeibutig von Z^tiUn , Kein im 3nnern , ii'O ci rein jellid)t ifi , notj» im Slcuijern. Später flrecfcn fttb bic3cli"i/ bie auf berTOifteUinie (legen , unb uiadien auf bicfe SGBcifc ben etUcn l^nt= tüurf bcä 9?erccn, ber ft(^ naA^fr burd) ibre Drga= niftrung ju ©efapcn oon »erfd/iebcnem SRangc, unter metdbfn Rd) bie ^uftgefäpe juerfi jcigen, »cn)oUfomm= nef. Qi ifi bieä alfo , ipie man eä ju ertrorfen ^aüc, ein ganj analoger (Sang mit bem, v»ie wir ibn in bem Stamme »erfolgt baben. SSaö bie Gntandlung ber »erfdjicbenen Steile eine« ooUftänbigen Stattet in SJejicbung auf einan^ bcr betrifft, fo fann man bieiS an einer 'Pflanje , iro bic llnterfd)eibung biefer Jbfi't g^nj beutlicb ifl, beob= adjtcn: an einem f otpgonum jum Seifpiele, wo bcr f^eibenförmige Zi)eil eine oollfiänbigc Sdjeibe bilbet ; an bem Melianiluis major unb minor , ivo fit fic^ in ein groficd blattminfetfiänbtgc^ Jfebcnblatt cerlängcrt, ba(3 cinfart) in bem einen, gebopbelt in bem anbcrn ift. Dicfc 5ßcrflreid;ung be« Slatte« .in ben Berfc^ie-- bencn ^bafen feinciJ Sad)6tbum« läpt fJcb lcid)t an einem S'iH'ige bcwcrffieütgcn, beffen tintifidlung nocb niiJbt beenbigt ifl , fo bap er unten SBIätter, bic ibrc grbplcn Simenfionen errctdit baben, oben Sldttcr, bic im SBerben bcgrittcn Rnb , unb bajicifdjcn bie ganje SJctbe ber 2)2ittcljufldnbc borfteüt. SKan ficbf auf bicfe 2Beife, bap ber Saumlbcit juerfJ crfd^eint, ba6 bcr SBtaltfdieibctbei! ficb balb scigt, bap bie ®nt-- »cirftung bcinabe gemeinfcbofttid) für bie bcibcn cor ficb gebt itnb bereits? einen.geroiffcn ®rab errcidjt bat, bcBor man ben SBtattfJieltbcil ttjabrjunebmcn beginnt. Die Sdicibe erreidjt am frübeftcn ibrc bcfJimmtcn Dimenfionen, bic fafi immer bei nicitem nicbt fo grop al« bic bc« Saumeä finb , unb ibr ffiatbäibi"" ift fd)on feit einiger 3eit beenbigt, möbrenb baö beö Saums? unb beä SSIattflielö forlbaucrt. Um biefe 3?crbaltniffe burcb 3al;Ien ju erläntcrn, »rotlen rcir einen 3iBetg bcr Hoiilluynia cordala nebmen unb fctbsS 931ältcr mcffcn, bie bon einem oberen jüngeren Statte, baö nur 3 fKiltimcter bat, bis? ju einem un« tern, baS bcinabe 9 Sentimcter bat, auf einanbcr folgen. 2Bir geben bier bie retatibe Sänge ber brei Jbetic an biefen fe(^« blättern : Sq.™ Slaltftirl iBfatlreintcrftänbiac« 0,2 0, 0,1. 0,6 0,08 0,25. 3,0 0,5 1,0. 4,0 1,0. 5,0 2,0 1,4. 0,0 2,3 1,5. Scr Saum ifl »»irititb brcimal länger, ali ber Sßlattfiicl, unb »iermol länger, als? bas Sicbcnblatt. (iä raat juerft in bem Statte 1 nur baö Doppelte »on biefem, etwa« mebr in bem Statte 3, baS ©rei= fatbc in bem Slotte 4, tai SBierfatbc in allen 9Jaeb- folgcnben. Der Slattflict, recldicr in bem Statte 1 5lull ibav, fing an, in bem Statte 2 su erfcbei' nen; er rcar bic f>älfte »on bem 9icbcnblattc in bem Slatte 3, übertraf fie ftbon im Statte 4, unb um baä Doppelte in ben 5i»ei le|tcrn. SOBenn man »er- id)iebenc Seifpiete ranbit- »ic jum Scifpicle ba« »on oem weiter oben angegebenen ^polpgonum unb ^i= (iantbus?, fo finbct man ctnjaS »crfcbiebenc , aber analoge SerbäitniiTc. 3Kan fonnte barauS fd)IicBen, bap baä Statt an bcm X^tile feiner ®runbfläd)e, ivetcber über ber Sdjeibc liegt, fiib .Ju »crtangern fortfabrc unb nic^t wie bie ißurjeUi an feinem freien Snbe. Scrtängert i'ö fi(^ aber , wie bic Stämme ju gleicfeer 3tit in feiner ganjcn Slusbebniing'^ Wan fann fid) Uiäft Bom läcgentijeite übcr.^eugen , iBcnn man bie (Sntfernun^cu j»oifd;en ^wei »on bcr ?Jatur ober »itlfürlicb bejet(^= uetfu 'Püiitie auf bcm Saume eine« ftd) entroicfctn- ben Siatit'iS mi(jl ; auf biefe 2lrt »»eis?t man nncb, bap fid) bie obcrn 'puntie nid)t »on einanbcr entfer» nen, iräbrcnb T^^ i'cr untere immrr mcbr »on ber Oruiibflädje entfernt, unb man fdjfiefit b.iraus? notb« »enbig , bap baö Statt an biefer uiuerii /ilädjc unb an rem Slattfiicfc, wcldjer eine Sortfc^mug bcffelbcn i3, bcfiänbig forti»atbfe, nadjbcm c« in fcniem gan-- 5cn oberen Zieik ju reacbfen aufgebort \)at. tiinc Scobarijtung äbnliiber 2trt, roeldjc nitbt mcbr nae^ bcr D?tcbtung in bic Sänge, fonbcrn in bic Quere angcj?eUt rcirb, ibürbe jCigen, bap bas? Statt bi«= mcilen in bie Srcitc längere 3_cit in feiner Tlitte, al« an feinem Umfange ju «jacbfen fortfäbrt, bap bic Scriängerung ber 9?ebenncr»en in Sejiebung auf ben SDJittelneroen , foroie bie biefe« a'?ittelnerücn« in Sejic» l)ung auf ben 3tbei8 fiattfinbet, iBcldjcrba« Slatt trägt. Sa« wir fo eben »on ccm aSacbötbume in bie Sänge gcfagt baben, finbct feine ?lnwciibung auf bie einfadjen Slätter. Die ,^nfammt".uicfiHUcn tonnen in biefer Sejiebung ebcr mit einem ji'-'ctgc »ergtid)cn werben, weit bic Sntwidfung »on unten naä) oben Bor ficb 5" geben fcbeini , weil bic Jbeilbläftcr um fo fpäter erfdieincn unb frcb entwicfcln, je weiter Re ft^ naä) oben bin beftnbcn. Ußiv wollen bcfonberö eine ^Kcltaccciigattnng (Gnarca) anfnbrcn , wo bcr ganjc obere Jbeil bc« SUitfc« nd) nod) glric^fam in ccm 3uf}anbe einer Äno«pe bcfinbet, wenn bcr ganjc untere Sbeil fdjon feine »ollfcmmcnc Sntwtiilnng erlangt \)at, fo bap biefe Slätter ^wei Berfd)iebene 3cugunflcn Bon Sbcilblättcrn ju baben fcbeinen. §. 148. .?)abcn bie Slätter einmal ibrc beffimmte Dimenftonen crreicJjt , fo leben (ie längere pbcr für- jere 3cit. 3T?an weip , tap bei ben mciflen unferer Saume biefe« Seben nicbt länger al« einige OTonate bauert. Sei einigen, befonber« in ben bcipen Sli-- maten, baucrn fie sroei ober nod) mebrcrc3abre, unb biefe Säume werben immergrün genannt, weil man jic bcfiänbig mit einem Saubwert bebecft ftebt, ba« feine gatbe beljält ; bie« finb aber nicbt immer bie nämlidjen Stätter. Die erfleren finb nad; einer ge= wiffen 3eit abgefallen, aber bcr Saum, bcr ftcb fcbcn mit neuen Slättcrn bebeif t bat , ftebt "i^t nacft ba unb bnt ba« nämliche 3lu«fcben bebalten. Die« fann 64- Botanik. man leicht an unfern gierten , ©icc^palmen , ©tet'n» ei*cn"u. f. w. nacbweifen. Sir (jaben flcfcjjcn, iaf unter tcn Sa^rcöbläftern tk einen »erforrt an Sem Saume bleiben , bie anbern ftt^ baburtb »on bem= fclben ablofen, ta^ fie iljre ®Iieberungen aufgeben: gö ift überflüffig, baran ju erinnern, roic bic grüne gorbe (?ufenn)etfc »on berjenigen erfcf t nnrb , Jie man unter bem 5?amen braungetb fenut. Dft aber geben bic Statter, »orjügltc^ bie, »elttie gcglietn-rt ftnb, beüor ftc abfallen, burd> ßcrfcfiiebene ©djattirungen, beren 5)?annigfaltigteit unb bercn 9?Eicbf!)um un^ ^ra(|t bei einigen ibncn biefe berbRtitben , fo ^err-- lidicn Färbungen iion einem fo großen Sffctfe, befon- ber^ in 5D?affen, »ericiben. §. 149. a3erflleid)ung bcr «fättcr in fccn fcrci 9i-o#cn Äloffcn fcer flatijcn. — Siä jegt ^at un« bie Sergfeicbung bcr ®runborgane in ben brei gropen Ätaffen ber ^pflanjen auffaßenbe unb conSante SScrfc^jieben^eiten unter bcnfelticn gejctgt. Serbätt tä ficfe eben fo mit tbren Slättern ? SBir ttJoUen uns jusorberfi baran erinnern, bag fie aui 9^er»en unb f arendipm bcftebcn, unb baß bie erfteren JanbfiJrmig oter gefiebert ftnb , je naAbem ba§ ftc^ ber srattßie(büfc|)cl bei feinem (Eintritte in ben @aum in mehrere anberc faü gleiche unb bivergircnbc Sit- fdjcl jertbeitf ober ^en fie aCe » aral- lel, t»ic in ben Slattern ber Sri«, beö SRo^r« u. f. w. ; ein onbermat ftnb eö 5?ebenneröen, treidle ^ih »on einem ober mebreren .?)aui)tner»en Io«ma= (ien unb nacfe. einer anbern 3?i[|fung laufen ; fie trennen ficb aber »on benfelben in einer mclir ober meniger bogenför- mtg getrümmten Sinie, beren couBerc ©eite nat^ ber .^aupt» linie (»infiebt (gig. ISIO- 21ue. biefer ©leit^bfi* unb biefem ^aralleliömug ber5iebenncr»cn getit t)cr»or, bap ba« Slatt in ben meiflen gälten gan; tfi. ■Die *^'almbäume ^aben jwar fieberfcbnittigeunbbanbfd>ntttige Stätter, man !ann aber, trenn man i^rt Sntreiiflung »erfolgt, 151. SSeit eine« ©raSartenbrotlee (Phalnrl« .nrunJininea); f !tm eiattfoumtfieil i — j SBlattfciieibej — jo iSlatttAnbtl^eir tcifrifctn; — ft oberer, freier, fauliger Sfieil ober bo« SIatt(|minf)en. beutlt(^ fc^en, bap fie in ibrer früberen 3eit ganj waren, unb fap fie fi^ crfl fpöter in mebrere Sappen 5ertbcitt baben, bie mit ibren banbfijrmigen ober gc= fieberten 9Jer»en parallel laufen. ®er blattftbetPtge Sbcil iH in ben Stättern ber monofotptctonifcben ^pflanjen, welche an bem Stamme eine febr lange ©cbeice bitten, oft febr eutwtcfett. S« liegen fogar mebrere »on biefen Stattfibciten in einonbcr, »elcbc ben Stamm »erflärten unb benfelben gropen Sbcil« in »ielen biefer ^rlanjen, jum Sei= fpiele an ben Sananenbäumen auci^^umacficn fdjeinen. Die Slatt'cbcibe f(f)eint ftcb an t^rem Snne biömeilen in eine 2lrt Heiner, oft bäntiger unb recipticber .f)aut ju »erlängernCgig. Iß2g0, bttbalbganj, balb gefranjt ober gejacft, unb gewöbnlii^ fpmmctrifd) in jn)ei9{eben= tbeitegetbeiltifi. ©ieänenntmanbaä S 1 att bäutt^en oberSla ttjüngel 4 en,baä man fafl bei atten ©rag- arten antrifft uns iai man mit ben 9Jeben= ..-j. blättern »ergli(ben bat ; benn wenn »tefe '\;:X aU »otitommen berfcbtebcn »on ber ©itiettie -.-^^ angefeben werben, fo finbet man feine an=j^^r~^, bere bei ben monofoivlebonifcben '•pftanjen. ; Sa fi(^ bie Streite mit bem (atamme ''' in einem gropen Zueilt feine« Umfang« unb natb feiner SRid^tung ^in fortfegt , fo ift fie nicbt abgei^liejeri , unb ba« Statt fällt »or feinem SIbfJerben nitbt ab. I; SBenn bie 9Jeroen »on unten bi« on ben oberen Sbetl be« Statte« ganj parallel bleiben, fo bat e« gcwobntid) eine banb« förmige Oefialt CJ'cictifolbe, ®c})iIfrobr), unb e« ifl ftljwer, an bemfetben einen Slattfliet unb einen Saum }u untcrftbei» ben. @in nnbermat laufen bic ^fersen bei ibrem 2lu«gange »on Jcr Oruubflädje an natf) unb natb auäcinanSer unb auf« 9Jeuc gegen ben ©ipfcl bin ;iUMmmen, unb man bat al«tann ba« 2tu«fcl)cn eine« Saume« (einige Dri^i«arten, Eiiipnclis ovata, lati- folia el".). äScnn ficb 9Jcbenncv»en »on ben 5auptncr»en in einer anbern SRict;tung abfonbern, fo bitbcn fte bei bcr Trennung eine Sn»eitcrung, einen ©aum, ber Bon bem Slattfiiele, t>cn fie in tbrer SBcreini- gung weiter unten bilDeten, febr ücrf(fcie= ben ifi. T'nvcn geben bieSananenbäumcCgig. 152) ein Seifptcl nü!f) einem gropen 9)?apfiabe. 3nbenmeificn gälten wäre ba« ganje Statt ebcr mit einem Statt- ftielblatte \\i »ergleicben, unb eine an bem Ufer un= ferer glüffe febr gemeine ^flanje, ba« ^5feilFraut CSagiifaria sanitiifolia) rechtfertigt biefe Serglcicfcung, benii man fann an berfetben auf betn nämlicben ©tamme Slättcr feben , bie oben, an einem langen unb aufrc^jfen Slaitfitelc einen gropen pfeilförmigcn Saum tragen, wäbre^^ anbere, bic auf tcr2Baffcr= fläcl)c liegen, ba« fie bcfpütt, ficb in lange uns bünne Sänber obne Unterfebeibung »on Slattfliel unb ©aum au«firccfen, unb man fann ben Uebergang ber einen biefer gorme« in bic fo »erfcbietcnc anbere »erfoljjen. (Sine fleinc Sln^abl monofotplebonifcbtr gamilien macbcn burcb bic »eräfletrn unb ncgförmig onafiomo- firten 9Jer»cn tbrer Slättcr , an benen man einen äcbten, oft in feinem Umfange gelappten ©aum er- tennen mup, eine 31u«nobme »on ben »orjergebenben SRcgdn." Dabin geboren bie ülronarten, bic Dto«- corcen, unb Stct^jwinbenartcn. §. 151. ?3Iottcr ^ct• bifot^Icbonifc^cti ^flan- ;eii. — Unter bicfen finbet man bie abgegtieberten Slättcr, biejenigen, wetcbe eigentlich jufammcngcfegt finb Cgig. 140, 141), bercn Umfang gcjabnt Cg'ß. 1/2), gefcrbt, burtb aSinfcl ober Suc^iten (gig. 136, 15.'. Sejr settteinertee Sliitt »on einem Sononenboudic , um bic varoritUn uiiB on i^rcm Urfpruiige frumniliriitten Slebcnneroc« ju jeigen. ©rbituiig hev BiäUtt auf licm S hammc. 503 137, i:W, 130) unti niäft t'mä) gerate Cinten, icelc^ie Bon Sliffen f;errütiren, in Sappen get&ciU ifl. 23a tie JJercen au(5 cinanber entfpringen, fo bifben fte einen figentlicfeen , gewöljtilidi fpifigen SBintcf (gtg. 134, 13t))- ftf tbcilen ft* unb pcrfdjmdjcn fi* in i^ren legten 5Beräftungen. ®a mir un« mit bem 33(attc im allgemeinen befcftäftige», fo baben wir baffelbe unb feine confiituirenbcn Sbeilc faf} befiänbig im 3Iugc gehabt; unb eS »circ baber überflüffig, fid; bier oufju^aKen. Sir reotlen inbefTen anfübren, ba§ bei einigen bifotplcbonifd^en ^flanjen bie Slätter wegen bct po» raüelcn ober of;ne 35etäflung conscrgtrenben 5JcrPen fef>r gut bie SfoUe bet mcnofotplebonifcbcn f flanjcn überncbmen. Da^in geboren 3. 8. einige oon unfern 3?anunfeln (llan. graniinens, lingna cid. m gibt einige, bie man o()ne Scbenfen für "iMattflielbfätter galten barf, wie an ben Slfacicn mit ganjen Slat- tern, wo man fie^t, baß fid) an tiefe »ermeintlicfecn IBIätter bcr ©aum fogleic^ an bie erften, bie auf bai^ Seimen folgen, anbeftet. SBiele Sotaniter finb bcr älnalogie rcegen geneigt, nUe Slätter bifotylcbonifdier *}tflanjen, reelt^e biefe feltenere ®ef}a(t unb Sener« tung !>aben, auf bie namlid;e SBeife ju erflären. §. 152. ;©lättcr flfotttlcbPiiifdjcr %*flan= Jen. — 3n tiefer Äfaffe eri^atten bie Stätter ber garnträuter bie fJärfl^f (? nOvicflung , itc finb fi^enb ober geftielt gan^ ober au^gefcbnitten. 3')re 3er= f^eilung fann auf einen febr mcrhvürbigcn ®rab ge-- triebcn rcerbcn. »0 ifj in ter I'leris aqiiilina, biefcm großen in ben SBäibern unferer Umgegenb fo iierbrei= tetcn girnfraufe, iai, waä man für einen mit S(ö(-- tern perfebenen ©tamnt baltcn mijditc, ntdilö anbcrä ali ein einjigeö Slatt, ta* aus einem untcrirbifcbfu 5!Bur,\eIf}od b^rPorfonimt unb mebreremnl? fietcr-- fd)niiiig i^. 2>ie 3ferPen jeigen SSeräfiungcn unb 9?ege, bie fogar mannigfaltiger aU in ben Släticrn ber fotpfebcnifdien ^Jflanjen finb unb gute Äcnn^ct^ -(S)en in bet Slaffifijirung abgeben fijnnen : unr wer- ben unö fpater bamit" beft^äftigenl Surtb bie S(att= jiiefc geben Süntel öon gafern unb ©efäßen, bie in ibrer Bufanimenfegung benen bei ütamme* ctbn-- Ii(b ft'nb, b; f). bie einen Raufen »cn gcwi>l)nlid) frcp-- penföimigen, in ein mannigfalti;? 5ufiimmfn.-,eIcHtC'? Sanb »ereinigten unb »on einer ©d)id)te »on ftbwärj-- Iid)em ^arcndivmc umgebenen (üefäpen, barftcüen. "Darauf entfpringen auf bem §)orijoniatfinitte tiefer Slattfliete mannigfaltige unb reunbetliibe Siguren, bie aucfc ba',u ticncn tonnen, bie Strien Bon einanber ju unterfcbeiben. 2Bir begnügen un^, bier bie un= »oüfommenc Slebnlitbteit mit tem sweiföpfigen SiPler be^ oßcrreicbfdjen SiSappenS anjufübren, bie man in bem S3üfd)el be« Slattftielä ber Pleris aquilina, ber gegen feine ®runbflcid)e bin fdjief gefcbnitten würbe, angegeben bat. Sä fann jum ©tubium biefer 3(rt »on ©efäfien unb gafcrn bienen, bie in ben garn- fräutern fo gemein finb. ®ie Slotter Werben in alten anbern afotpleto^ nifd)en ^J^flanjen, beren Stämme unö ein au<5 gafern unb ©cföBcn beflebenbeö ©iiffcm parftetlen, febr ein- fad); neä) iertbeitt, atö Pierblättrig unb mit jabt- reidien 5Jer»en in ben SSaff ertinfc n Perfcben, bc- fd)ränfen fie fttb in ben ülnbornarten auf ein jelliditcti Statt, baS ein einziger fteiner Süntel in feiner Sreitc burcbiiebt. 3n ben gefäplofen gamitien, wie 5. S. in ben SKoofen unb ben Sungermannien febtt biefer Sünbetunb wirb burcf) einige geflrcdtc 3eltcn erfegt; unb enblid) »erfd)»inbet biefe ©tij^e ju einem Statte mit tem Stamme felbfi in ben legten gamitien. Wie in ben gleisten, '^piljen unb 2tftermoofcn. ©rbnung ber IHälter auf bem Stomme, aber Slüttfli-llung (pljijlliitttrie). §. 153. Die Stätter fonncn auf bcr gemcinfcbaft- liiSen älc^ff, auf ber |ie fielen, auf mannigfaltige 2lrt geoibnet fein. Tian nennt fle f}eng_elflänbig unb afiftänbig, je nad)bem fie auf bem wtamme ober auf bem 3n'eigc (leben. Si^weilen fint fte, anftatt auf uerfd)iebenen .f)öben beä Stammes ju eri'cbeincn unten gegen ben S;on äöeiie JU SBeite bie 3!orben fiebi, roobou ie^e bie eiufiiguiii) ehuä i>Iaites bejciitincl. 154. ©tücf Don einem Sinbenjlneiöe mit 1 iSlättetn, tos Iki^I jnici SBinbungen, bei weldjen fie I)iiH''8fnS '/■■ ift 'Kan f)at e;» »erurbüevies ©tücf Don tiefem Sivcige baneben"ab()ebiltet mit bei Soirale unt ben Waiben, roelcbe bie einfäßnng«kninfte bft SBrülier erjoben. Snoten S^uifiiienfnci 'iJ(an üat §. 157. Sin weit feltnercr galt ift tcr, ben man on mebrercn Spucraccen beobadjtet Ci^ig. 155), bei iv>e(*cn brci Slätter auf einer ©piralicintung einge= fügt ftnb unb baiS' üicrtc über bem erften ftejjt. ©er Stöergcnjirtnfel bicfcr brci j eil igen Slätter ift '/i- §. 15^. Slde fo eben- angegebenen Spcten finb bei meiiem nit^t bie genjöbnlicftiten. OTan trifft »iel ^öu- figer eine gröpeve 2)?cnge »on Slöttern an, bie auf eine gröpere Jlnjabl »on ©piralnunbungen »crt^eilt 9/ 7 finb ; aibt Siätti-r ,;um 3?ctfpictc auf 3 ©piratroin- bungen, 13 aufö, '■i\ auf 8, ober mit anbern 338or= ten bie ©ioergcnjiinnfel y^, %^, %i-'''/u u.f.m. für jmci auf einanber folgcnte SSldttcr. Senn wir tiefe Bcrfi^ietencn Srüifie, auf nietete un« bie Se= obacbtung einer bcteutenten 3a()i Bon'*))franjen «n- mittelbar geleitet ijat, neben einanber fegen: unb fte unter einanber »erglciitien, fo mu^ un« ein ronftantei^ 33erf)ältni§ auffallen , ba§ uänilic^ ber 3äbtcr eine« feben au« ber Summe ber Böller; ber '.iJcnncc (hingegen auÄ ber ©umme ber 9fenner ber beibcn »orbcrgebentcn Srüdjc bfftebe ; anä bem näm- lichen ©runbe würbe mon aurf; biefen 3af)ler unb tiefen 9{enncr burcl) bie Sifferenj ber ^wci folgenben Srüt^e ermatten; nc(>men wir jum Scifpiele tcn 3ru(^ er ifi gleich ober fficnn man biefcö ®efeg auf bie Sefiimmung anbercr möglichen SBcrbinbungen anwenbct ,unb auf tiefe Seife bie beiten ©lieber ber letzten fcbon be- tannten öiütJje abbirt, fo betommen wir ''%i i>ai ixni burd) ein neue^, a^nlid&eö Sßcrfabren ''%:,, fo= bann '%^, ^■y,44 gibt. 9Jun wccb:n biefc 3n^Ien, tie unä eine fo einfalle 3ietbnung »evftbafft ^at, gleic^fatlä burtfc bie ^Beobachtung beftciltgf ; biefe wirb aber um fo figlitbcr unb ungcwiiTer, je meljr bie 3a^len lieigen ; es3 i|i bcgrciflicf), tafi, wenn bie 3wifd)entnoten etwa« lang finb unt bie Slätter auf tiefe SBeifc in einer gcwiffen Entfernung »on ein- anber fteben, ■s>ai Sofie ober ööfie jnm Seifpielc über bem crfien tebr fcbiuer nacijjuweifen wäre. Senn hingegen burth bie a^crfürjung tcö @tamme(S_ bie Einfügungen einanber nahe fiehcn unt fict) bie SSlättcr, wie jum Seifpieie bic »on einer Slrtiftbocfc berühren, fo fann man fehr leicht wahrnehmen, tafi ein ^iaü unmittelbar über einem anbcrn ficht ; nur mit einer außerortentlithen S'Jühe wirb -mau eei tahin bringen, ber 3?eihenfoIge ber 3wifdienb!ätter ju folgen. §. 159. 'Deinungeachtct fann man fogar in biefen gcjüen ohne »ielc OTühc eS bahin bringen, jebed SBlatt jü numerircn. Sa« fehr einfache Verfahren, 155. aungeiS'ocf »on einer d'ipergrdSart (("vponu Mcul»ni:«l mit bTeijeiiioen iSläitrrn. — Daneben iil em flröijere« (sind Dom ®t»(fe mit ber Spirallinie unb b(»?i!arben, weirf); bie Sinfüjuujjen ber Blätter «naeben. (Ehrbnuue bei' i^Utter auf tiem Stammt. tai man Riebet anwendet, fnüpft füd) an Qtm^e ^igenf^jaften tiefer regetmä^iüen ©piraUinric^tung, tie mir no* »or.^utMiicii b.iben. a»an fann btefc ■Darftellung vcveinfiifDcn, »nemnitan brteiift, ba6 ber (Stamm, ten mir bio^cr aU einen fe'vrinber betrautet ^aben, fiel) mirtlirt; gvQtmcifr von nnten na* oben »crtiiunt unb baß er ein au^erorbentli* »ertängerter i?onu« ifi ; baß bemnacb bie ®pira(mintjungen, bic um benfclben (jerumgeijen, einen bcfiänbig abnebmen^ cen Surt^imeiTcr b«bcn ; tafi ftc alfo nicbt genau über einanbcr liegen, mie bic an einem claftifdjen |)ofen' träger, aber mobl mie bie einer U^rfebcr, bic man an iljrem unteren Snbc in bie ^bt)i jiel)t, t>a^ menn man bic 2l(bfe auperorbenilic^ fur,^ unc beinahe in einer ütene liegenb annimmt, bie igpirallinic jueril bie normale Sage ber Ubrfeber annimmt, mclibc bei ieber SBinbung i()rcn ©ure^meffer öerringert unb ftcb fo bur* tiefe SReibc concentrifftcr Sinbnngcn bcf}än= big einem OTittelpunffe näbert, ber baö Snbe ber 2l*fc oorfleUt CSig- 157). Sei biefer Slnlagc Hellt ber an bcm «Wittelpunftgenbe tiegenbe Xbtü benjenigen «or, mclcijer ber i)bMe märe, menn fttb bie Scbfe oerinngertc. Ser 3:l)rir, melcber ficb am anbcren Snbe ber Spirallinie befinbet , flcüt ben niebrigfien »or ; bie 2(;eitc liegen alfo am mciteflen nat^ äugen, je niebriger fxe auf ber cerlängerten 2lcbfe fielen. Die« tft nun burtbau« feine leere SBorouöfe^nng ; in ber 5?atur öcrmirtlicjit ftcb bieie Slnorbnung febr oft, mir fcben nlk^bnnn auf einem aufcrorbentlitb hirjen Stamme eine große Wenge »on Sldttcrn, bic in einen Siifibel »ereinigt finb, ben man 3? o fette nennt (gig. 156), roic \. 53. an ber blättrigen ©auöTOurj. aBir moUcn nun auf baö ^Papier eine foitbe Spiral= linic (gig. 157) jeicbncn unb um biefe Sarfiellung jugleid) bcutlid) unb »ollfJänbig ju machen, einen tipcin« nebmen, ber auö einer anjaid son SBlättern unb Spiralminbungcn bcRebt, bic mcber f,u fioi^ notb ju niebrig ftnb; j. S. bic ■Vi;i Scrbinbung, bicaibcr- bieö eine ber öcrbreitctden in ber 9Jatur i|l. aSir moUen auä bcm SWiitelpuntte ber Spirallinie burd) feinen gegenüberlic^cnben »punft, in mcftbcn mir baö Slatt 1. »crfe|en, einen Sreid befdjrciben, ben mir bur* eben fo Ptclc OJabien in 13 gleicbe Sbcitc eintbeilen. günf Pon biefen Jbeilen btlb'cn ben Stpcrgenjminfcl. Sffiir jäbtcn alfo fünf, inbem mir bcm Umlaufe ber Sfjiralc folgen, unb fcbveiben tjai ^iait 2 ein; 5 anbcrc 2beile unb mir fijrcibcn ba« S3latt 3 ein u. f. m. SBenn mir baä 13te eingcidjric^ ben baben, fo mirb auf jebem 3{abiuö ein einjigeä Statt fein, unb baß I4tc mirb über ba« crftc jn fJtbcn tomnicn, burib 5 Spiralminbungcn Pon bcm= fclben getrennt fein unb einen neuen (ipcluö anfangen. fiu, aßi Jlofiiif cetnniat fTtit. S(Kf bet fur bat niöii öfcDiroItuiiitungen qpj^id 8lait(S onstirigt. Et \>on iibtn gfu^fntii -1. roelSf fieirüjt, llifprima eines je>epi 9Jebmcn mir an, baß bie Spirallinie notb 10 2Bin- bungcn biö jum 3)?ittclpuntte bcf*reibe unb fahren mir fort, bic Slättcr einjufcbreibcn, inbcm mir Pon bcm Uten auöge^cn, fo rccrben mir nacb 5 neuen aSinbungen feben, mie ffd) ba« 27fic glcicbfaüö mit bem erfJcn auf ben nämlitbcn 3?abiu« flellt unb einen 3tcn epclusS beginnt, ber ft* bei bcm 40f}en enbigt. ■Drei Sölättcr metbcn fteb alfo glci*fallä auf iebcm 9(abiuö bcfinbcn, unb tcbei^ oon bem folgcnbcn burcj) 5 Sßinbungcn getrennt fein, unb bie Differcnj oon bcm einen jum anbern mirb immer 13 au«macbcn. 2lbcr jebeö Mi )(" gtcicbcr 3cit in gcmifrcn,5ßcr- bältniffen mit ben Slättcrn, bie fo na^c aW moglit|) recbtö ober lintd Pon ibm liegen ; fo jum Seifpiele ba« erfie Slatt mit bcm 6ten }ur Siccbtcn, unb ba unter aßen SBlättcrn iebeö obne Unterftbicb jum 2lu«. gangßpunft genommen rccrben fann, fo flcbt bie|eä tite, baö genau mit bcm Uten auf bcm SRabiuS ju feiner 3?e*tcn liegt, in bem nämlicben Scrbältniffc, mie ba« erfie in Schiebung auf ü* felbfi; iai Ute in bem nämli^en 33erbältntffe mit bem löten, baS 16te mit bcm 21f}cn, baö 21f}e mit bem 26flcn u. f. ro., fo ba«, menn man eine Sinic burtb biefe SReibc »on »punftcn 1, 0, 11, 16, 21, 2«, 31, 36 jiebt, fie Oleicl)fallä einen ibeit einer Spirallinie bcfibreibcn mürbe, l'lber baS Statt 2 flcbt mit bem 7ten, baS biittc mit bem Stcn, baö 4tc mit bcm Otcn, baä 5tc mit bem lOten in bem nämlicben Serbaltniffc, mie baä l^e tnit bcm 6ten; burd) bie fünfte 2, 7, P, 17, 22 u. f. m., 3, 8, 13, 18, 23 u. f. W., 4, 4, 14, 19, 24 u. f. m., 5, 10, 15, 20, 25 «. f. n. tarn man alfo 4 anbcrc äbnti^e unb mit ber erficn parallele Spirallinien sieben; Cnefe 5 Spiralltnten merbcn aüc (Einfügungen ber Slätter cjitbalten. 3n ieber oon ibnen bilbct bie 3abl 5, nämlid) bie ber Spiralen, notbmcnbig bic Siffcrcn; ber 9Jummer eine« Slattcä »on ber be« nadjfolgenbcn. SaSenn mir auf gleicbe 2Bcifc bic Scrbaliniffe be« Slatte« 1. mit feinem nättjlen jur ^infeu, bcm 9ten, unterfutfecn , fo jcicbnen mir au« benfclben (Srünbcn unb nacb bcm nämlicben Serfabren eine pcrfcbtcbcne Spirale, mclcfee bie 3abfcn 1, 9, 17, 25, 33 u. f. m. enthält; fobann 7 anbcrc, bic nacb einanber mit ben 3ablcn 4, 7, 2, 5, 8, 3, 6 anfangen unb tn ber |-i7 Hcidiiiiiiivi auf rmcr Ubrnt ^^on tiiitv gpiraliiniE, kit^l).* ron ttr gicditcu jiit l'inren rointet, unb ö ei)Cftn, icbtn J" l^* 9!fbni pi-ol! ansffltbin. I gebiifcet finb, fnib ' tjimftivte Sinien 506 jDatitnik. gjet^e i&ter 5Junimcrn tie conftanfe Siffcreiij 8 einer 3Jummer für tie folgende anheben. 3e größer tiefe Stfpercn^ ifi, je mebr fiel; tiefe ©pirale ter gerat- Iinid)len SRi^ilung teä SfabtuS nähert, tefto tiirjer tfl btr 2Beg, um jum SÄittelpuntte ju tommen. SBBir t)abtn al\o eine erfte Spirallinie, tie man primitive ober erjeugcnbe nennt unb reeldje burd) bie Siätter 1, 2, ?„ A, b, G u. f. vo. gcM, baö ^cift in i^rcr auf einanber fcigenbcn ?)5{)enrei^c auf bem gtammc ; wir t>aben überbieö mehrere Sieben- fpirafe, »oddu bie einen parallel unter fic^i pon bcr SRec^tcn jur l'infen, baS j^ei^t in gleicfrct 3!ic^tung mit bfr primitioen, bie anbern paraüel »on ber Sinfcn jur Siedeten, '^ai &eiit, in umgefe^rter 3iic|)= liing gelten. 9iun finb biefe legtern ber 3a()I nac^ 5, unb bieS ifi gerabe bie 3a^i, iticld/e bie ©iffcrcnj ber Slumtncr 'irgenb cincö auf einer »on biefen @pi= ralen genommenen Stattet jTOif(<)en ber 9?um:ner bcs folgenbcn Slattes? anjcigt, genau bie 3a^l teö 3äO-- lerä bc(S SöructieiJ, ber ben 2)i»ergcnji»infet C'''i:i) in bem erjeugenben Srucfcc angibt. 2(uf ber anbern Seite finb in umgefc!>rler 3iic^tung bie laufcnben pa= raUelen SJebenfpirale ber ^a^l na* 8, »el*e, juber erften 3a&f 5 abbirt, 13 ober ben 3?enner eben bef- felbcn ©rucbcö gibt. Ttan begreift fegt, bap, »enn man cä batin bringt, bie ßaf)i bcr parallelen 3JebenfpiraIlinien naä) einer DJiiiung bin, fobann naä) bcr anbern ^in ju jäblen, man ben t)iDergcnvbintcl fennt. Sic Hei- nere pon biefen beiben 3ablen if} bcr 3äbler, bie Summe bcr bcibcn 3iMen ifi bcr Jlenncr. Tlan ftebt au(^ ein, bap man alle Slätter Icicbt numcrircn fonn; benn ttenn man Qmttt bcftänbiger Slnna^mc t(i ' gegenibärtigen gatleö, nämlit^ ben, reo ber Si»er= gcnyrinW ■'/,:, ifi3 irgenb ein beliebiges Statt alo 2lu«gangöpuntt annimmt unb mit 1 bejcic|net, fo tann man bintereinanber mit 6, 11, 16 u. f. m. bie folgcnben auf bcr 9?ebentpirafc jur SJei^ten, unb mit 0, 17, 2ü u. f. 1». bie folgenbcn auf bcr Spirale jur iünfen bejcicftncn, unb ift einmal ein Slatt auf einer Spirale numerirt, fo erhält man alle anbcrc mit ber nämli(t)en?eitbtigteit, »eil man nur bic3a!)l 5 ober 8 ju abbiren brautijt, trenn man fie nacb ber Sei^e Pon unten nat^ oben bejcic|)net unb ftc ab;ujteben t)at, wenn man fie ßon oben na* unten einfc^rcibt. §. 160. 3ft eö benn aber i»irtli(^ leii^tcr, bie 3abl ber 9!ebcnfpiralcn ju beftimmen, alä ber ur- fprünglitben Spirale';^ SMefc bemcrft man bcuilict)er, trenn bie Slätter auf bcr mebr ober recniger langen ätlife etroaS entfernt fJebcn ; fie »erfc^winbet, reenn bie Slättcr auf einer febr furjcn 2ld)fe fel>r enge bei- fammcn fteben, fo bag eä äuperfi fctirccr wirb, ibre relatioe $)6ben ju beftimmen. 3n allen biefen flauen aber jeitt^ncD fiCb tie SJebcnfpiralc febr bcutlitb ab; um fitt) baoon ju überjeugen, barf man feinen Solid nur auf eine fflofette reerfen, bie auiS einer großen Slnjabl »on Slättem bcftcbt, wie }. 5S. bie ^aug-- tpurjen »or ber Sntancflung ibre« Stamme« unb befonber« bie, rceltJ)c man in ben Jrcibbäufern un- ter bem 5?amcn Sempervivnm tabulare jiebt. Unfere 3ci4nung in bcr gigur 156 finbet fi* in foldb'en i^oletten bi« auf ben ©isergenjwinfcl beinabc Pcr- t»itfli(bt, ber nacb ben »crfiicbencn Mrten »erftbiebcn fein fann. 3Bir finbcn ferner, obftbon auf einer »er- längerten Slcbfc, tauglidjc Scifpicic an ben 3apfen ber immergrünen Säume , bie auö einer 2)?enge anfiebenter Scfeuppen bcfteben , weltbc eben fo »iele Slöttcr torftcUen unb fitb an t^ren ©runbflätfien fo betfen , bog eö unmögli* ift, äuperlitb ibre Sinfü- gung^puntie anjugcbcn. 21uf ben crften Slicf bcmertt man aber SJeibcn »on Schuppen, bie na* febr f*ie= fen unb parallelen Spiralen (gig. 158) bie einen retbt«, bie anbern lintö fortlaufen, Spiralen, bie man leidet na^ ber einen unb ber anbern 3ii(t)tung jaulen fann, unb erbält auf biefe SSeife unmittelbar ben Sioergcnsminfel ber erjeugenben Spirale, bie man nicbt fiebt. So jcigt bcr 3apfen einer gitbtenart (pi- nus albai genau bie SSerbinbung -'/ij, bie uni ju unferer ■Darftcüung gcbient bat (Sig. ISB). ?)atlcn mir ben »on pirais picea genommen, fo bättcn mit 8 9?ebenfpiralc naib bcr einen unb 13 nat^ ber an= bcrn SRicbtung gefunbcn unb bitten barau« geft^lofTcn bap bcr jDiocrgcnjwinfcl "■ = ** fei Die 3lufgabe fönnte übrigen« i~ä' auf ocrfcbieocnc anbere 2liten £u , <■ geliiöt mcrbcn ; fo bcf.'mmt man, (^ Ji-''**^ mcnn man unmittelbar bic ge tablinit^ten SRci^en mabrnebmen unb fie jäblcn fann, ben 9?cn ner be« Sioergenjwintcl« i n^ tft biefer einmal betannt, fo u man auc^ ben 3Äblcr, bcr ii i in bcr Selbe bcr 23rü*eentfpri mcltbc bie gemöbnlii^fJcu Siu genjen angeben. §. 161. SBir baben nur uii jwei SJebcnfpiralen gefproiui »on ben jweien, »»clibe am fis^t barften unb ber 5SertifalIinie am näcbften finb; ti ift aber tiar bap c« eine grope aSenge an bcrcrgcbcnniüiTc, mciliebelmte, wcldjeburc^ cinc3{cibeoon9Jum« mern ge^t, bie »on ber einen ""^ jur anbern eine conftantc Diffcrenj baten, eine Spt= ralc ift, fo jum Scifpictc bie, mcti^c bunb 1, 4, 7 u. f. m. ober burd) 1, 11, 21 u. f. m. geben mürbe. §. 162. Sie erfJe Spirale fann »on ber 3ie*ten jur Sintcn , ober umgetebrt geben. 2l?an bat unter= fuibt, ob biefer (Sang eine conftantc SRitbtung ent= mcber an einer gegebenen «Cflanje ober an gemiffen 3roc;gcn in Scjiebung auf gemiffe anbere einer unb berfelbcn '^Sfianjc babe. Wan bat fie in gemifi'cn geilten nad)gemiefcn, in bei; meiften aber feine ge- funbcn. Sem fei nun mie i^m motte, menn jreet 3meigc a unb b gegeben finb, mocon bcr jmeite auf bem erftcren ftebt, fo ftebt baS eiftc Slatt »on b in Sejiebung auf ba« »on a, mi beffcn Stcbfel ber 3mci8 entftejit, fo, bop biefe« bie Spirallinie »on b beginnt. Stber balb minbet '^is^ biefe Spirallinie »on b natl» ber ncimlicbcn Siitbtung mit bcr »on a, in reclcbcm gälte man fagt, bap '\\t g Ieicf)laufcnb Cbomo= brom) fei (öf'oe, äbntic^ ; Öpodoi,-, Sauf). Salb minbet fie fitb in cntgcgcngcfegtcr SRitbtung unb mirb at«bann ungIcicblaufenbCbeterobrom) genannt (frEjJoe, »crfcbiebcn). 3m 3tllgemeincn bemcrft man nur bann tix-^ixi Sonftantc« fomobl in bcr SJitbtung bcr Spirale ober in bem Sibergenjrcintel, wenn bie ©lieber be« Sru= cbe«, ber jenen bejeit^net, febr fcbmatbe 3ablen , '/,/ 'A, böd)ften« 'A finb. Sarübcr bmau«, gebt oft ein gpctu« in bic benarfjbarten Speien über, unb bie 3fJi(btung ber Spirale »on bcr Sinfen jur SJccbten, ober umgetebrt, mirb faft obne Unterfcbicb auf 3mct= gen angetroffen, bie au« einem unb bemfctben äfte entßcben, unb bie biömcitcn auf einem unb bemfelbcn 3mcige mcebielt. Sie Urfatben biefer 3iicbtung«»er- änbcrungcn finb nocb nitbt »otifcmmcn angegeben morben. äSas bic bäufige Untcrfcbiebung eine« Spclu« I für einen anbern anbetriffst, fo finbet fie eine jiem- lieb einfaebe ®rtlärung in ber SScrgleicbung ber »er= 1 fcbiebcncn SiDergenjrcintel, melcbe fitb julcgt äuperft I 158. Snpftn bfr Pinus nlha, fliif »cldifm man bic Siirapptn I m* iljrcr rflatii'fn .&c()ciiortiiung numfrirt ^at, 'Kan l)ot bur* eint sRfifie Pon ?Suntien tinc jerablin.*« SRei^e unb jWfi ülfficnfrirale btjcidincl, ffiobon bif eine »on ber Smten jut Meetjtcn, bie anbere I in umgele^rtet SRi^tunfi gfll'. ©riiniiiig in IHatfer ouf tum flamme. 507 »entg »on einander unterMeibcn. ©61111 wenn wir ite in ®raben unb IRinuten auäbtüdcn, fo fe()en unr, top, »cnn man »on ''/.a = 138" '>i' au^getjt, aüe onbere 137" iiebfl einer anjafil 9}?tnutfn (laben, cte, inbem iie ein wenig »ariirt, iicfj immer mcf)r ter 3a^I 3(1 nähert unb enblid) taum »on bcrfclben bif- fmrt. 9Jun reet^ man, mai einige IKinuten auf einer fo {(einen ^eripberie, roie bie eincä Steige* 'ft^ feigen in-IIcn; bic geringfte Slbmeietung, mag fte nun »on tincr gan^ unbebeutcnben Srebung be« Stam- met bcrrübren, bic IfäufiQ .in ber 9?atiir fJattjtnbet | ober auiJ einem unwabmebmbarcn oft unbernieiblit^en Srrrbum in ber Seobatftlung entfpringcn, »eränbert um bicfe wenige ^Winuten bic ISiüergen,; unb fc()icbt alfo einen Spclug bcm anbcrn untern. 2(ucb betra*' tet Sraoaiö bicfe eerfcbicbcncn ©tcUungcn ber Slät- ter auf einer fletigen ©pirale al<5 blope 9?eränbe= rungen einer cinjigen Stnorbnung, bei »elcbcr ber ©ifierenjipinfel conflant ifJ. 2)iefer SBintel wäre 137" 30' 28" unb irrational mit ber ^^crip^cric, b. b. ' er fonnte fie nie, fo oft man ibn auib ju fid) felbfl abbirtc, ganj genau biinbiren, unb temnacb nie ein Slatt ganj genau in geraber iünic über ein anbcrciS bringen, ©ie Slättcr (j, 9, 14, 21, 35, 5« u. f. w., »on bcncn wir in ber Sieibe ber bcobadjtctcn ßipclen gefe^en baben, tag fie fitf) über baä Slatt I. ftcllcn würbe, ft* wirfli^ nicbt ganj genau auf ber ocr= tifalen Sinie befinbcn, bic burri) bic (Einfügung bcö Slattc* 1. gebt, fonbern abwecbfelnb auf ben beibcn (Seiten biefer Sinie unb fxcb immer mcbr bcrfelbcn uäbern, ebne fie jemalö erreitben ju fönnen. 35ra»aiiJ unterfcbeibet aifo bic Slätter, bie er in Schiebung auf ibre (gtetlung auf bem «Stamme be= tracbtet in jwei grope Äiaffcn : erßenä bie frumm= linicbtgereibtcn Slätter, b. ^. bieicnigcn, welibe, ba fie nie in einer Sieibe auf eine unb biefclbe gerabe Sinic über cinanber gebraut werben fönnen, eine unbeUimmte triimmc Üinie beftferciben; äwcitenö bie fltrabliniibt gereibten, b. b. bieicnigcn, bcren ©ioergenj ein ein- ober mcbrmal genommener Z^til ber ^peripberie ifl unb welcbe bemnad; notbwenbig übereinanber gefjetlt finb unb auf bicfe SBcifc längs bem ©tammc bin gcrablinitblc Siciben bilbcn ; baoon Jaben wir mebrere SSeifpicIe an ben jweijciiigcn ober breijeiligcn Slättern gefeben, bcren ©ioergens bie Hälfte ober baö Drittel ber *pcripberie iß. §. 163. 2Sir babcn bie X)t»crgcn5rointet angefübrt, »die gcroöbnlicb in ben fpiralförmigen Siciben oor= fommen unb bon bcnen fi*, wie wir fo eben gefeben ^aben, alle 137" näbern. aÄanimal finbct man ganj »erftbiebene , wit '/«, '/,, -',,, ^/^u. f. w., bic, wie «tan leidbt bemcrten wirb, eine SReibc bilbcn, wcldjc btrjenigcn, beren (Sigcnfcbaftcn wir unterfucbt baben, borin abniicb ift, ba& man fie burtb Slcbitionen ber 3äbler unb SJenuer erbatten fann. 2Bir woüen unö bei biefer neuen Scibe unb bei nocb jwei anbcrn, Wtle^e iüxä} Scobacbtung gleicbfatliS entbftft werben ftnb, nicbt aufbalten, benn bicö finb gade, bie }u feiten borfcmmcn, aW bag man fie nicbt ju ben 2(u(ä- nabmen jäbicn bürftc. Scr ©i^üler mup inbeffen bodi) babon in Sienntnip gefegt werben, um 3>erwir= rung unb 3wcifcl ju »ermeibcn, wenn er etwa bei feinen gorfcbungcn auf eine »on biefen ungewö|nli= e^en S(att»erbinbungen ßoßen fotlte. SraöaiS macbt barauf aufmertfam, baS bicfe 25tBergcnj»eränberungcn ©tatt baben müßten, wenn alle Slättcr »erjcbwänben, bie auf einer »on ben 9JebenipiraIcn cntßcben, unb bag man bie unb bie ober irgenb eine anbere Scränberung nacb berjcnigcn »on biefen ©piralen betommen würbe, wcicbe wog= gefcbafft wäre. Dieö iß feine 2lnnabme in ben Sag hinein unb biefer Sali finbet bisweilen wirtlicb ©tatt. @o ^aben bie ©tämme »on gewiffcn febr jungen (JactuS eine (Seßalt, bie ganj »on berjenigen »erfc^ie« 5!atur9ff$i(i)lr, ben iß, bie ße fpätcr jeigcn. ©e^r abgerunbet iei ibrcin crßcn Cfntßcben ß'nb bic Slätter ober »iehtiebr bie fleinen J'vuifcn »onStacbeln, bic an ibrcr ötetle ßcbcn, na* einer gewiffcn Sln^abl »on ©piralcn ge= orbnet, wooon man mebrere ßiüc ßcbcn unb etwaö weiter oben ganj aufboren ßebt, wäbrenb ber ©taniin ju glcicfeer 3eit bie ®cßa!t eincö pri^ma ober einer geterbtcn ©äulc annimmt, bereu außfpringenbc SCSin-- fel bie 3abl ber Siciben ber blcibcnben Sölättcr an- geben, unb Wenn ßc5) bicfe SJeiben fogar auf jwet rebustren, fo plattet fit^ ber ©tamm ganjlici) ab [Caclus iiliylliiiilluis). §. 1Ü4. («jcrtcnftonbigc ©lütter. — aSir wol- len je^U bie J^älfc unterfucben, in wclcben jcter Sno= fcn mebrere Slätter trägt. SiSenn eä nur jwci ßnb, bie auf bicfe äBcifc in gleicher .Siöbc cinanber gegen- über entßeben , fo lagt man, fie feien gcgcnßänbig, iß beren eine gvoperc anjabl »orbanben, fo beißen fte quirlig ober wirtelig unb ba« ®an:-,i biefer ©(älter, bie auf bicfe aSeife trci^örmtg um ben ©lamm ^erum gruppirtßub, beißt Ouirl ober 2Bir= tel. (Sewöbtilicb ßnb bic Släiter eines unb be(T'- ben DuirlS unter ßcf) burtb glcicfjf 3wifcbcnräume geti-eunt, unb bemnacb ber Sogen, ber jwifcfien jwet bcnacijbarten Slättern liegt, ber feripberie glcic^, welche burcb bie SSIatljabl ber Duirle bibibirt wirb, einer i)üiben ^peripbcrie, wenn jwci gcgenffänbijjc Slättcr, einem Driitel, wenn breigegcnßänbigeSlät- ter ba ftnb, u. f. 1». (Sin anbercS faß allgemeines @efeg iß folgcnbeS, ba& ß* bicS3Iätter eineS Quirls nicbt über bic beS unfern DuirlS ßcGcn, fonbern in ben 3wifcbenraum bcrfelbcn, ber balb ber einen ©citt näber iß als ber anbcrn, balb genau in ber 5Witte ßedt. §. 165. 3n bicfcm legtercn gade muffen natura lieber aScife bic Quirle paarweife über cinanber ßeben unb wenn bie Slättcr btog gegenflänbig ßnb, fo wirb baS obere *])aar baS unlere in einem recbten Sßinfel freujen. Siefc ©tcKung wirb Äreujßänbißfeit genannt, unb bie 23(ättcr, wclcljc bicfe Äreu5ßanbig= feit seigen, bciüen freujßänbig (folia decussata gig. 159). Das &anit ber Slättcr beS ©tammeS jeigt ßcb alSbann auf »ier gerablinitbtcn Siciben. 3Benn eS Quirle mit brei SBlättcrn gäbe (gig. 160), fo ßünbtn fie in fccbS Siciben ; mit »ier in at^t Siciben. 2lüe bicfe a?crbtnbungen geboren äugen- fdjcinlit^ in SraoaiS' Slaffe ber gerablinicbt gereiften , Slätter. I öier Jaben wir ßaft einer cinjigen, ßctigcn ©pi* rallinie eine golge »on obenßebcnbcn Sreifen (gig. 161). £)a ein gegebenes Slatt f in einem gewiffen Scrbältniffc ju ben beibcn Slättcrn ff ße^t, bie ßi^ unmittelbar über bemfelben beßnben, ba eines »on 159. Ärtusfl.inbiije Slältfr von bft Pimclaea de™!.(i>ln. I lüO. SBIüiier in Lysimachia vulgaris mit brci Quitliiuitltni. Xi£ Ouirlt flehen genau paattoeife über emiinbtt 508 i&etonik. bfcfcn, iad te*tc jiim Scifpicle, ebenfatlä in bem jiäm(i*en Ser^ältntffe ju feinem rc(6t« über i^m flc^enben f" u. f. w. ftc^t, fo mag man not&irenbig, it)cnn man eine l'inie turrfj biefe Slättct jtebt, eine um ben (Stamm a gerollte ©pirallinic be!ommcn. 5Wan tonnte eine ätjnlicbc anö jcbem bcr anbern SIät= ter beö DuirW anögefjen laffen unb cö nserben eben fo »iele parallele ©piratc barauä cntfleben , bie benjenigen äbnlid) finb , bie n>ir in bem gaUe mit ben »et^felftcinbigen Slattern 9?ebenfpiraie nannten. SBenn ei am «pia^e i(}, bi« bie 'Siocrgens ßon jwei auf einanbcr folgcnben Slattcrn burci) 3ini»en= bung ber Siegel ju bcflimmen, burcb »eli^e man fic für ben '^aü ber njecbfclpänbigen Siätter (§. Kil), boä bcift, rarf) einem Srui^e, erbält, ber }um 3ciblcr bie 3abl ber parallelen «Spirallinien unb jum JJenncr bie ber gerablinicbten SRci^en ^at, fo iff tlar, baf ^ier bie 3abt ber Slätter eine« einjigen Duirlä im-- mcr bie Hälfte beä jroeiten, ba« bei^t, bie 3abl ber Slätter oon jicei auf cinanber folgcnben Duirlen ifi unb bemnacJ; rcäre in atlcn gällcn, rco bie Slntter tn irgenb einer beliebigen 3abt quirlartig finb, bie ©ioergenj »on jtt)ei auf einanber folgenben '/:., ober bie §>älfte ber 'Pcripberie. Stefe« numerifc(;c 3iefultat fdieint anäujeigen, ta^ jcber Duirl aui bcr ®egen-- fjdnbigfeit ber paarieeifen Slätter fliegt unb bog bei bemjenigen, ber mcbr alö jwci Slättcr ^at , rvem man eines »on ibnen jum Slui^gangsSpuntfe annimmt, baö jttjcite, nicbt bae äunäeti? bcftnblid)e, fonbern »ietmebr baö gerabe:iU entgegengefc^tc ifl. a)?an ftcbt auä) mirüitb gar nicbt feiten, bag ficb bie Slätter eine« Duirlö trennen unb alöbann offenbart fic^ ibrc binäre 35erbinbung. (So jeigt j. S. in einem »on biefen brei SBlättern baä eine baburt^», baf cä ficb über ober unter bie beiben anbern fleOt, an, ba| cd !t>ir!Iic^ JU einem böberen ober nicberern Äreife gebore. §. 166. SBir baben Weiter oben ben gatl ange- geben, »0 ein Duirl nic^t genau benjenigen frcujt, »elcber über ober unter ibm ifJ; man muf alöbonn bur^ mehrere auf cinanber folgcnbe Duirle geben, um einen ju finbcn, ber unmittelbar über bem erfJcn ftebt. (So flebcn j. 93. in »ielcn SJelfenblumenarten bie gegcnübcrftcbcnben Sldtterpaare nur »on fünf ju fünf übertinanber, fo bau man, wenn man ein Slatt Jum Stuögangöpunft nimmt, »orber atbt »äbfen mug, beoor man eineö finbet, baS mit bemfclbcn auf bcr nämlitbcn 33ertitallinie ftcbt. Sei forgfältiger Untcr= futbung ibrcr 35erbältnifte finbet man, bap ficb biefc Serbinbung mebr ben Kombinationen ber me(bfelf?än> bigcn Slättet näbett, bie auf einer ftetigen ©piralc 161. ^roieciicn rpn vier DuirTcn, bie ton jn'ci ui JttJCi cin^ unter fntBrgtmitftet (rnb iinb mwn iebcr au« bifr Slöltcrn tf(lrl)t. Die 8rrabIini(J)teii Meilien (inb burd) Jtotifn bcjei(I)nft, bie paroUtltn friroliörmlgtn buv* funfiiite finien. 5!atütli*er SBeife mürben (ie bie nämiidien tn ber Meiliien jurSinten fein, ali man (!e hierum' geteert obßebllbtt ^«t. eingefügt finb , unb bag man , wenn man bie Si^ft fo »crfürjt, bog bie Slättcr in einer SRofeftc liegen, ungefäbr bie nämliche crbattcn würbe, wie bie mit aä)t ©lottern, welibe bie ■' s Dicergenj bat. Wan wirb au4) wirtlieb bäuftg feben, bag jwei Slättcr »on biefen 3JeltenbIumenarten , anßatt einanber ge= rabeju entgcgengcfe^t ju fein, auf ber nämlicbcn (Seite bcä ©tammeö in etwaä abweichen , wie wenn ibrc Dtpergenj geringer als l, ober % beS Umfang« betrüge. §. 167. Scr Uebergang ber ®egenßänbigteif jur SBc^felflänbigfeit ber Slättcr ifi nicbt febr feiten. Ttnn finbet ibn j. SB. bisweilen an ber 5D2prtc , an bem Dcbfenmaulc u. f. w. Slnbere blattgegcnfianbige yflanjen jcigen oft biefe Jrcnnung an bem ®nbe ibrcr 3wcigc, wenn fid; biefe febr fdjncll »erlängcrn. (äs iflf alfo gar wobt möglitb , bag jwtfcbcn biefen jwei klaffen »on blättern teine fo wcfcnflidje 33cr- fcbicbcnbcit ftattfinbct , als man ju glauben geneigt fein möcbte. Demungeacbtct ifi bie relati»c Soge bcr SläSter im 2lllgemeincn bei ben meiden *J5Panjcnarten JU conflont, olS bog |te als ein SrtcnnungSmertmoI angenommen werben tonnte. 9!atürli(b borf man bie 3J?otifttationen nur auf biefe SBeifc onwenben, bie nicbt leicbt einem SBccbfel unterworfen finb; man bc- fcbreibt j. SS. Slöitcr alS treujftänbtg, we(bfelf}an= big, jweijcilig, breijeilig u. f. w. 5Wan tonnte bis= weilen weiter geben unb bie ";, ©ttcrgenj ber Slätter würbe gewiffc 53äumc nocb jiemlid) bcutli^) (borotle- riüren; wir baben aber gefagt, bog fle in b<>beten 3iffern oft in bem nömlidjcn Saume »on bem einen jum anbern übergebt. SKon fiebt bie Sicnfte lei^t ein, wdtbe bie tenntnig biefer (Sefe^n leiftcn tonn, wenn man fic an ben mciflen 'JSflonjen beftimmt unb ftubirt baben wirb. SlBenn man nur Slefte mit S31at= tern , ober fogar obne Slöttcr , bie blog burcb Starben bie ©teile bcjeicbnen, worou jene ftonben, jur a5er= fügung bat, wenn mon einen foffilcn Slbbrurf bc- fiimmen will, fo tonn man b'cr ju Söfung cincS fonft unjugönglitben ^)vobIemS einige Elemente finben. §. Uiy. ®te monotot^lcboniftben ^flanjen, bcrcn erfle Släiter notbwcnbig wecl;fel|länbig finb, bebolfen fpöter biefe ©tellung. 5Kan fübrt eine febr geringe 2lnjabl mit gegenftänbigen unb quirlförmigen SIät= lern an, aber oucb in biefem gotle ifi es leiibt nai)' juweifen, bog fte nie^t genau in ber gleitben §)öbe cntfieben. Sei ben bifotpfebonifcbcn ^flonjen bebaltcn bie Slätter oft bie ©cgenfiänbigfcit, bie man f(bon in ibrcn Sotplcbonen bemcrtte ; oft »crliercn fie biefclbe aucb unb biefe 5Seränberung wirb entwcber unmitteU bor in ben erflcn, ouS ben Änöfpcbcn entwidelten Slättern ober notb unb nocb bewirft. Sllle ^flonjen ouS gewiffen gamilien boben obne üluSnabme gc= genfiönbige ober wccbfclftonbige Slätter unb biSwei= len fogar anberc fecunbarc 2)iobifitationen. ®o ba- ben alle lippcnfiänbigen ^flonjen freujfiönbige ; bie meifien ouS bem Sinbengefcble^te jweijeiligc Slöftcr u. f. w. SD?an finbet aucb bei ben afotplebonijcben ^Pflanjen wecbfelfiänbige unb gegenfiönbige Slätter. (äcwiffe baumartige garnfränfer tonnten alS ^f^Ian- jen angcfübrt werben, welcbe »ietleicbt bie regeimo= gigfien Quirle im gonjcn ^flanjcnrcitbe baben. UebrigenS^ jcigen bie brei grogen ^flanjentlaffen in ber fpiralförmigen ©tcUung ibrcr Slätter bie näm= lieben a^erbinbungcn. SS gibt jcboeb einige, welche in bcr einen fcitener oIS in bcr anbern finb ; fo wirb bie ®i»crgcnj '/^ nicbt leicbt bei ben bitofpIeboni= fcben ^pflanjen angetroffen, wäbrenb eine jiemlict) groge 5D?engc monotoiptebonifcber ci( rcbu^itt itnb. ffier= bcn fic auf biefe 2trt burc^ bic ©cteibe allein ober bure^ bcn Slattfiiel, ober »iclme^r burd) eine ein= faitfc unb furjc Serlongcrung be« Siifc^el^, ber bic 5WittelncrBc gebilbct ^at, bargeflcUt, fo ift bic gorm Heiner 21nbcingfel, bic ju einer ©(fcuppe »crbicft ober ju einer §>aut ocrbünnt ober ju einem gäccfccn »cr= engt würben, biejcnige, bie fte in bcn meificn gäl= len annehmen, ffiir roerben fpäicr fc^cn, baf fic bicfclbc oft in ber 9JäS)c bcr Sliitcn jcigcn. §. 170. ©cr<)!unlt, au« »reichem ein Slatt ent= flc^t, ^at in bem Scben bcr 5-Hlanje eine gcbopptltc 2Birf)tigreit ; njcit gctpö^nlic^ unmittelbar über il;m in bem Sinfcl, ber jroiftticn bem ©tanimc unb bem Statte liegt, unb ben man bcn Slattrointe l Caxilla) »on biefcm nennt, bic Suofpe (gemnia, gig. 162, ba, ba, La) entflet)t ; barauä l;at man mi) baö Seiirort blattiuinfclftän-- big gemaclit. Sie finofpe ip nichts anbcrä, ali baö crflc Sc= benSalter cinesS Slfteö, »on bem alle feitenfJänbigen Steile, bie Slätier in bem evften 3uftanbe tbrer (äntrcidlung , auf einer äuperft turjen 2lcl)fe angctjanft jxnb. SWan ^at bic Snofrc ba» i)tx auf eine gan^ natürlitbc Stife mit bem ßmbrvo ocrgli» ^en, bon njclt^cm fic M nur baburt^ untcrf4)eibct, baß fte, anflatt unabhängig ju fein, unb für i^re eigene Srbaltung bur(^ ein ober jiuci erjle flcifi^jig Stätter, bie Soiylcbonen , 51 forgcn, einen Zptii einer f^on gebitbcten <)5flanjc auäma^t, TOcli^eriJir ii)re 3^a()rung liefert unb bap ibre crften Slätter, redete ju ganj an bem ©icnfilciftungen bcftimmt pnb, bur(t)auä feine lotylebonifc^e ©efJatt babcn. 'Baticr (jaben |Tc aut^ einige ©d^riftfieücr unberoegtietjen ober feften gmbrvo genannt. §. 171. ®r ifl anfängli^ ein Heiner ^eiliger §iaufen ober Sern, ber mit bem äuverften Snbe ber t'Iartftrabtcn in 33erbinbung Hebt unb bcr ^uerft im 3nnern »erborgen ifl, fobann bie SJinbc »or ficb ber= treibt unb ficb äupcrtitb ^cigt. ©päter bilbcn ficb bic inneren 3teibcn ber Bellen biefcr tleinen 2life äu ©cfä^en auö, unb ibrc Dberpäcbe überjiebt ft* mit lleinen jelligen 2inbängfeln, ben erfJen gntwürfeu ber Stötter, bcrcn Sntreicflung ftcb natb (Scfe^en ridjtet, bic rcir bereit« tennen gelernt ^aben. aßtr Wiffcn au(| fdjon, bap ber 3>»cig ben ©tamm in feiner 3ufammenfi'^ung unb Gntwitftung revrobujirf. Die ®efä§e unc gafern bc« einen fefen fi* in bem ancern fort, cö finbet aber feine ©tctigfeit bc« apar- te« mcbr ©tatt ; bic 3ÄartriJ^rc be« 3n)cigeä fcbJicpt unb cnbigt ficf> an feinem fintfiebung^puntte mic fj^i bie beS ©tamme« bei bem Sntflebcu bcr Sßurjcl fcblofi, §. 172. Die Äuofpe, bcrcn ScRimmung ifl, Släf= ter jn crjeugcn, bie auf bic tSrjeugung in bem 3Bin= fct bc« Sfatteö, an« weltbcm fie entfielt, folgen fol= len, überlebt nalürlitbcr Seife biefe« Statt unb roenn e« abfällt ober gegen ba« (£nbe be« 3a^re« oeri»eltt, fo bleibt üe auf bem ©tamme in einem fJiHcfieJenbcn 3ufJanbc bi« ju bcr 3abrc«jeit, welche bie Vegetation loicber belebt, bcr Snofpc einen neuen 3mpul« gibt unb i^rc Sntwicflung jum 3>»etgc bc= ftimmt. 3n ^en beipen Sliutatcn, rco biefcr 2^=^ fdjenraum »on 3iu!)e beinabe 3^iiü unb überbic« >»egen ber Xempcratur obnc ©cfabr für bie junge Änofpc ifl, finb bic erden Slätler berfc(ben eben to Boüflän= big unb beinahe bie nämlicben, nne c« bie folgcnben fein rcerben. 3n ben Sänbern aber, bic einen me^r ober mtnber flrengcn Sinter auSjudattcn ^abcn, brrt fo jarten Organe nicbt reibcrfltbcn tonnten, jetgcn bie crflen, bie äupercn Stätfer, ivelc^e in bem 3"' Sanbc ibrer Sereinigung, in njcltbem fte glcicbfam .^ufammengebaltt finb, bcn anbern ;\ur .?)ülle bienen, mcrfivürbigc aTiobififattonen in gorm unb ©ubflanj, bie fte geeignet machen, felbfl Stcerflanb jn Iciflcn unb bic weiter innen liegenbcn Sbeüe 5« fi^nfcn. 3brc Sonftficnj i(l al«bann gcwöbnlic^) bie, roeltt)er man in bcr Sotauit bcn 9!amen fcbubpig gegeben bat, b. f).^art unb trotfen, i»ic j. S. bic §>ülle eine« 3Kclüncn = ober Sirnfernc«. Oft finb fte überbic« mit einigen im aBaifer unlö«litbcn ©ubflanjcn gcträntt unb \ä)U(i)U SBarmcteiter wie j. S. bo« ^axt, in ge= roifTen *pappelarten, ein anbermat mit einem bieten glaumc gefüttert, 5. S. in Bieten aSciben. Si«»eitcn itnb biefe Stätter ober jSebuppcn ^in= tängtid) entmicfelt, um einanbcr »otlflänbig cin()ülten JU tonnen, ©cmobnticb finb fte türjer, al« bie ®e= fammtbeit bcr Snofpe unb erfcbeinen al«bann jiegel« bac^förmig in mcbrcren SRcibcn, b. b- bie äupercn beäcn ben Untertbeil bcr inneren beinahe wie bic Bieget eine« Dac^e« CgiS- 162, 163, 1). ^emM Bufto: lfi2. ffliffcr eint« 3WEiflc« con tcr Loniro tr« 2Bintcrf(J)Iafci! b. t). naA tm af>i'alle feiiifr S ^uofpfn ; fine SiiMncfpe bi ; mtljrcrf wiiifflfläitbige Wd'tntncfrf in biefcm gälte nitt eine geroilTe Snjabf »orftnbct unb bic Snofpc gcflrccft ifl, fo iß gleich auf bcn er= flen Slii bie fpiralförmige Slnorbnung an bcrfelben ',u erfennen, bie berjenigen, bic wir bei ben Jann» japfen angegeben baben, öbnlicb ifl. SWan nennt bie Jtnofpen fcb üppig, wenn fte auf biefe SBeife gc- fdjügt ftnb, nacft, reenn bie äupercn Stätter feine anffallenbe 5)?obifitationen jeigen, i»ic an ben mti= flen tropifcf)en ®emäc^fen. einige »on bcn unfrigen 103. 1. Sctjnppigc Snofsf ton tftn SBcrsaSorn (Acer pjeu- dopLnianu.) ; — r Sroe.fl ; - p SlaitH)uia(pulv,nu«J mitter Warbt c an ter ©pife , bie mii Um %Mt tei t'aiibe« Heibt unb in ntU t!)er man brci *üi'c6et bemcttt, bie fiä} babin bfgabfn : — « bo*« jiegclförmige ©iiippen bcr ÄnoiOf. — 2 autrfcftnitt ber nömtic^en Bnofpci — e ©i*uppcn; — fSlatttx. 65* 510 i^otttnth. JebO($ f)aittt, wie j. S. bte ©(^njat^etle (Rliamnus frangula) nacfte Snofvcn ; bte« ifi aber ein fe^t fet- icncr gaü. 2»an Jat »erfc^iebcnt auöbrüife, Äiiofpcnbecfen (tegmeiila periilae) i^orgcfttlagen, um tiefe äuperen unli mobifijirlen Stätter, »elcf)e auf tiefe Sffieife alS fd)iif entie Drganc bienen, ju bejeic^nen. Cinnc nannte fie auf eine ftnnrett^e SBeife iBintertroI;nungen (hi- bernacula). S^ffw Oanjcn fpatt SecantoUe ben ÜJamen Snofpc auf unb gibt bcm übrigen ben JJa- men: junger Xrieb. Um eine a?cr»ie(fä[tigung ber Sörter ju »crmeiben, rootien »ir fie l;icr @ä)up= pen nennen, roir matten aber babci barauf aufmerf« fam, bap bieö nic^jt i^re confJante, obgtcii^ gewöl;n= iit^fie gorm fei. §. 173. SBenn nai Statt ouf biefc Seife feine fRoUt fpielt, fo wirb ei auf ben einen ober ben an= tcrn feiner Steile rebujirt, unb ba|)cr tommen bic mannigfaltigen Seiuoinen, ivontit man biefe »erfitiic^ bencn (äntfie^ungsSarien bcjcic^net. Die Änofpen (»ei» fen blatt artig, rocnn bic @($uppe oon bem auf biefe aStifc öcrroanbelten ©aume aUcin gebilbet wirb: btattfiielartig, wenn ftc bur* bie untere SriDei-- terung ieä Slattßieiö, ben lüir Slattfctjeibc genannt ^aben, gebiloet ift ; ncbenblattarti^, wenn bicä burc^ i()re 9f ebcnerjeugnifye ober 9?ebenblatter gefc^ic^t ; geflügt, wenn ei »on bem Slattfliele unb ben 9Jc= benblöttern juglete^ gefc^ic^t. Die Seßimmung biefer 1l\)eiie ifi bisweilen t(ar angegeben unb oft beflatigt iie 3Jotut unfere J^eoricn, inbem fie fiufenweife Uebergänge ber innerßen ©djuppen ju ben erfien ät§= len Slättern jeigt; wie j. S3. in bem -paüia. §. 174. ©ie eigentfit^icn Slättcr finb, wenn i^r ©aum in ber Änofpe eine gewiffe Oröpe erlangt f>at, gewö^nlit^ auf mannigfaltige SBcifc jufaminengelegt ober jufammcngerotit, fo baß fie |t(^ i&rer runbtic^cn gorm anpaffen unb ben mögli(|f} tteinfien SRaum ein= nehmen. 5Kan ^at bicfen 3uf}an6 Änofpenlage ober früher Slätter!nofpenIage (vernatioi ge= nannt, Tflan bejeic|net fece biefer OTobififationen mit einem befonbcrn SJamen, ben wir nai^ Srftärung tiner jeben in Älamnicrn angeben wollen. 2Bcnn tt)ir juerf} febeö Slatt abgefonbcrt »on ben anbcrn bctratfetcn, fo finbcn wir, bajj fie erjlen^ gefallet fein tonnen, entmeber in jwei ?>cilften, fo bap ber obere Jbeil auf bem untern liegt, inoem ftc^ bic ©runbflädjeberSpifc nähert (alöcann Ijcißen fie nie= bergebeugt ober ritrfwärtö geneigt, folia recii= naia, Wie j. 3?. beim Sulpenbaumc, gta. 164, 1) ober fo, ba^ fid^ bie reife Jtäffte auf bie finfe legt, wä()= renb baö äußerfle 5nbe unb ber OTittetneroc unbe^ Wegli^) bleiben (boppertliegenbe Slätter, folia conduplicala , j. 33. bie Sic^e, gig. 164, 2), ober baß fte eine gewiffe 3a&( mal nacl; 3trt eincsS gättjcrij jufammengelcgt finb (faltig, plicata, j. S. ber a(>orn, gig. 163. f unb 164, 3), ivai gewötinlit^ längs? i^rcm f)aupfnerDen (»in gefd)ie(;t; jmcitcnö gerollt; a) bei gerabc btcibcnber 2lrf?fe, entweder tutenförmig um |?c$ felbft C jufanimci'gcrijnt, convoiula, j. S. ber 2lpritofcnbaum , gig. 164. 4), ober an i^rcn beiben DJänbern na4) entgcgcngefe^ter 3?i(^tung , bie ftc^ batb nac^ aupen nieberbiegen Cjurüifgeront, revoliila , j. S. ber SRoömarin, Sig. 164. 6), batb einwärts (eingerollt, invo- luta, ». 35. baä SSeilc^jen , gig. 164. 5), ober b) um i{ire 2l(^fe oon oben nac^i unten, wie ein 55ifet)of^(}ab (treifetnb, f4)nectenlini(tit gerollt, circin- nala, j. 3. ber ^iOenfarn, gig. 164. 7). 2)icfc SWobififationcn tonnen bisweilen noc^ burc^ einanber felber »erwidelter werben, wie j. 53. wenn ein gefalteter ©aum auf feinen Slattftief niebergcbeuqt ifi, ober jufammengefegt werben , wenn |tc^ bie 9iebenneroen in SBejiefjung auf ben «roittelnerv>en biegen , wie fitti biefer in SBeäie^ung auf bie ba« 35latf tragenbe Sltfifc biegt. Diei beobachtet man häufig an ben tief auä= gefojnittcncn Slättern j. 35. bei ben garnträutern, beren Stuäfijinitte trummflabä^nlic^ , wie bai ganje Statt, gerollt finb, unb oorjüglitt) an benen, wetejie wittlitf; äufammengefegt ftnb. Senn wir jegt bie Slätter einer unb berfefben Änofpe inScjie(;uug aufeinanber beirac^tcn, fo fr^en wir, bap |ie errten«, wenn fte plan ober nur etmaä conver ftnb , fic^ an i^ren 3?dnbcrn berühren , o^ne fi4) 5U bcbeden (tlappige Änofpenlage, folia valvata, gig. 164. 8J, oter ft(t> bloß an einem Jfieitc i!>rer |)ö!)C bebeien ( jiegelbat^f örmige Äno- fpentage, foüa imbricata), unb alöbann beden fte fict) and) geroo^nticf) an ibren SJänbern nat^ ber fpi= ralföi-migcn 5(nlage, bie fte fpäter be()alten fotlen (fpiralförmige Snofpenlagc, vernalio spiralis, gig. 164. 9); jweiteniS wenn fte in M felbft ge= faltet finb , fo bcrüSiren fte fit^ bloß an it»ren gegen= überjle^enbcn 3?äncern (gig. 10), ober an i^ren be= nae^barten gläc^en (eingefaltete Änofpenlage, vernatii) iiiduplicala , gig. 164. 11), ober ein bop= pclt liegenbe« Statt umfaßt ooUflänbig ein anbere« unb reitet auf iljm (reitenbc Slätter, f. equi- lantia, gig. 12), ober cä nimmt auc^ woj)l in feine gälte bie §)älfte eine« anbern auf gleiche Seife ge* falteten Statte« auf (jwifcfien gerollt, f. invi- cem eqiiitantia seu obvohiti , gig. 13). Stile biefe SluSbrücfe werben übrigenö nicjt auöfi^tießenb bei ben Stättern in ber Änofpc angewanbt, fie Plenen aüä) JU Sejeie^nung ber analogen Strt unb Seife, unb ber 5Scr^ältniffe ber galtung ober beä 3ufani= menrottenö, in allen ebenen ^flanjcnt^eilen, an wel= c^em Sljeile unb ju welcher 3eit man fte au^i finben mag. 2lber »orjiiglii^ beobat^tct man fie an ben jungen Steilen, aut^i j. S. an benen ber Stute im 3ujifanbe Per Änofpe. Sir werben fie alfo fpäter wieber finben, unb ei ifi ba^er gut, fte im ®ebä$t= niiJe JU behalten. §. 175. 5?aiürtic^cr Seife tonnen Wir naii^ ab- (»anbtung ber Snofpen mi mit ber SJeräßung ber 'Pflonje abgeben, weil fte aui ber Sntwicftun^ i^rer Änofpen entfpttngt, bie fic§ ju 3weigen oertangern, 161. 1—7. TTöttfr im 3ii(ianbe ber Jtnofpciitoat , ein}etn 6t« IraiStcl. ^ 1 unb 7 nni) tincm ÜJtriifoIfcijniiif bcttJÜel; —2,3, 4, b, ü na* ciiieni ^orijpntalMjniirc ; — 8— 1'2 Scrtiniaang mtl)' rcicr pevi'Milcn Blatter einer unB berfclten Änef^ic nad) einem ^ori» v.ntalidinitic, ber i^re relntite Cage mit iSirer inbioi netten flnufpcn« ioge anjeiijl. Bei adcn biefcn unb ben vorljfrgeljenben Siflurrn ifi 'Kitlel L-!(tf Bei attci e bur* 'eine gröpcre Biete be« ©tljnitteä unb bie a*fe, :tter trÖBt, bur* ein netenfte^enbeä Suub anaebtutet. f rro(lun0. 511 TOOöön fic^ ietet feincrfeitö mit neuen Änofpen bebecft, bic fic6 }u neuen Bweigen entiritfern unb felbfi toit- ber eine tritte Ocncraiion Dotbcretten , auf wtltS)t eine »ierte , fünfte u. f. m. folgen leerben. SSenn man t-en ©tamm primäre 2l(^fe nennt, fo fann man fecunbäre 2Id)fen t>ie 3ireige nennen, Kelä)^ unmit= telbar ausS bemfelbcn entf}e;)en ; tertiäre bieicnigen, »elc^e au(5 ben fecuntärcn l;eruorfommen u. f. ro. ®en>obnIieb bcbient man ftc^ bec SBörter Jleftc (rnmi) unb Mefllein CramulO, um bicfe aufeinanbtr fDlgen- bcn Untcrabl^eilungen ju bejcirtinen , unb ba fie oft weit ,\nt)(reict)er itnb. fo mobtnjirt man bicfe 9tamen, beren SSebeutung nidjtö ©trcngeä mit ficb fiiljrt, burt^ JSciworter ober auf irgtnb eine anbcre äScifc, fo bap man anna^erungöineife angibt, welcher Jt^dlungöftufe bcr 2lft entfpric^t, ben man meint. S^ ereignet ft0 übrigenö Ijäuftg , ba? man bicfcn ücrfcfciebcnen Sluö- brüden eine ganj relatioe SBebeutung gibt, inbcm man jum SluSgang^punttc gerabe nic^t bcn ©tamni, foncern eine 2l(t)fe nimmt, bie mebr ober meniger oon bemfclben entfernt ifj. Saö man olfo 2tfl in ben Herbarien nennt, ivürbc in ben mciften SäUcn ein äu9er|} ft6wo(^er3njeig an bem Saume genannt »verben. §. ITti. filar ifl es, bafj, wenn ittl? an bcr %ä)^(l eine« jcben iSIatteö eine Änofpe }u einem Slftc eut-- micfelte, bie retatiöe Sage ber Stcfie feine anbcre, aU bie ber Slätter fein rcürbe; fie njürbe nac^ einem größeren SKapflabc unb auf eine fortbauernbe Sßcife jene frumm» unb gcrablini^iten SReiS>cn jcigen, bie »ir bereits^ unterfui^t ^abtr\. 2In bcn frautartigen ■■Prlnnjcn, bei benen bie 3a{i( ber S?Iättcr unb ber ac^feu not!)n?enbig inel bcfcbrantter iß, eiiiiridcln fiel) atrvH)nUä) bie meifien iJnofpcn. Die '^Inorbnung bcr älätter unb bie Scraftung reprobucircn fit^ unb jcigen ft($ fc^r genau an ; ti ifi aber eben fo ivc= nig fetten , baß ftt^ eine geiriffe 5Uenge roinfelftän- biger Snofpen gar nic^t entroirfett. Die« ifl auc^ bei bcn Ijoljic^tcn ^i^anjcn, bercn längere^ Scben eine »crTOictcttcre 5>cräf}ung mit fict) fiiSirf , nocf) me^r ber %aü. •hierin liegt alfo bie erfle Urfai^e, wddx bie Hnorbnung bcr Slcfie in Schiebung auf bie bcr Slcit= ler mobificirt, nämli* bie lliitertriicfung einer gemtf= fen '2tnjab( öcn Änofpeu. Sine jiveite nac^tbeilige Urfadjc liegt in bem ?)injufommcn einer gcwiffcn SPicnjjc anbcrerÄnofpen, bie ft($ an anbern fünften enliotcfcin fonnen. 3Bir rcoQcn nat^ ber Diei^e bicfe bciben Urfaibcn unb i^re SBirfungen unterfucben. §. 177. SBir baben im SBor{iergcbenbcn ncc^ nicfit i>on einer Änofpe gefproiben, bercn Safein >veit con= fiantcr, aU ba« ber fcitcnflänbigen änofpeu in bem Slattrointcl bcr Slätfcr ift: bice iß bie gipfclflänbige Änofpe, bie baju beftimmt ifl, bie 2l(J)fc, an bercn ©pige fie entflanben ifi, fortjnfe^en CS'g- itJ'i bt). X)aä Änöfpjben beö Smbryo rcar bie erße finofpe. SBcnn e« bie gan5c Sntreicflung erbatten bot, bercn tä fäbig ift, trenn bcr ©tamm an biefer crßen @ränje angcfommen ift, fo bilbet ft(^ an feinem Ofpfel eine tnofpe, melcbe gleidjfam bie Jtrone beffelben ift. Skcb einer gemiffen ©tillftanb«}eit, bie in unfercm Älima bem Sinter entfpritbt, fängt blefc Änofpe an, fiel) J" entwiifeln, ftebt nun ibrerfeitö ebenfaUö ftilte unb bereitet eine neue Änofpc für ba« folgenbe 3i^r o»r. Scr ©tamm bcftebt bemnad) »irtlitb au« einer ge= roilfen änjabi »on Steffen, bie mit ibreu gnbjlädjen aucinanber ftopcn ; e« muffen fi* bcuuiacf) an unfern bifotplcbonifdjen Säumen nacb bcr Steibe bie 3abl ber §)0ljftbi4)ten, eine nacb ber onbern, in bem Serbält- niffc »erminbern , al« fie »on unten nacb "ben bc- tracbict rcetben, unb fonnte man »on außen ben Srieb cineö jebcn 3abre« »on bem bc« »orbergcbenben imterfcbciben, fo bätte man, fo lange bicfe 3?erlän= gerung nicbt ftiöe ftebt, ein äupereä SKittel, ba« 211- tet be« Saume« ju befttmmcn. e« gibt eine jicmlicb grofe SlnjaJI »on fflanitn, bei »elcben ficb biefe gipfelftänbige Änofpe allein ent- »icf elt, unb al«bann finpct feine 9Jeben»eräftung Statt : ber ©tamm ift einfacl). ©iefer gaU ift bei ben bito= tpicbonifcben f ftanjen febr feiten, obgleicb er bei ben= felben biöireiten »ortommt, j. SB. bei ben ©agopal- menartcn ober ^elonenbäumen, beren Stamm fic^ nacb 2trt einer öäule erbebt, bie mit einem Süfd[)el »on Slättern gefrönt ift ; bei ben monototplebonifc^cn *J)f(anjen (gig. 114 1) ift er aber b^ufig , unb »fr babcn gefcbcn, bap biejcnigen unter bcnfelben, reclclje Säume »»erben , faft in allen gälten biefe ®eftalt annebmcn; aucb bat man, um ibr Sllter ju erfennen, ba« aKittel »orgefcblagcn, beffen wir foeben en»äbn= ten. äßcnn man aucb gegen bie ?>6be be« Stamme« (»in ringförmige ©puren ftnbet, burc^ rcclcbe bie auf einanbcr folgenben Sriebc angegeben »erben, fo ba= ben fie ficb geioö^nlic^ ftl?on lange gegen ben untern Zi)tii be« Stamme« bin an bcn alten Säumen »er= t»ifcl)t. Unb überbie« i»iffen roir nocb nicbt mit bin= länglicbcr (Senauigfcit, ob in bcn »on bcn unfrigen fo »erfcbtebenen unb »interfreien Älimalcn bie SiU bung eine« jcben biefer Stinte einem S^b« "bcr ir- genb einem anbern rcgetmäptgen 2Bittcrung^ji»ift^en- räume ciitfpriebt. §. 178. SBir rcoticn je&t bcn galt annehmen, t»o ftct) bie anntelftänbigen Änofpen in grögerer ober geringerer SPJcnge , aber nicbt alle entwicfeln. Vn IWangel ber gnttcirflung bcr anbern fann unregel= mäftg fein, unb »on totalen ober inbicibuellen Vir- fatben abbängcn. Son bcr ©eile olfo, roobiefftanje eingeengt, be« ?ic^tc« beraubt, in einen fd^lecbten Soben »erfe^t ober irgenb einem anbern ungünftigen Uinftanbe unterworfen ift , t»erben ib>e Änofpen febt- fcblagcn, ober fc^lccbt treiben, ober balb abftcrben. e« ift iiberftüffig, biefe rein jufätligcn Sinflüffe biet in Sctracbt ju jicben , ivctcbe, ba fie nacj allen 9?icbtungcn bin in allen |>öben wirf en fönnen, fl!an= jcn bcrfclben 3(rt fo »icle in bie ©inne fallcnbe Ser» fcbicbcnbeiten aufbrücfen fonnen. Si«weilen fiebt man aber, wie mit einer auffaUcnbcn 3?cgelmäpigfeit bie Änofpcn feblfcblagen. So ftnb in ben lannen bfe fe|)t jablrcicben unb gcbrängtcu Slätter nac^ einet ©pirolliiiie georbnct, unb bo^ fcbeincn bie 3lefte quirt- arttg in .^^iemlic^ entfernten 3wlfc^enräumen ju ftc- ben. Sie« rübrt ba{>er, baS in ber ©pirallinie ber Slätter abwecbfcinb lange Steiben o^ne Änofpcn, [0-= bann mcbrcre 2lc^feIfnofpcn aufeinanberfolgenber Slät- ter »ortommen, unb baf bie ©piralwinbungen, auf welcbcn biefe fielen , cinanber ju na^e liegen , al« bag man bie 35erf^iebcnbeit ber-J'öben, aufweichen fti^ fo jene 3»'ei8f ' welcbc ba« 2lugc für trei«förinig iiält, entwicfeln werben, genau angeben fann. Set ben entgegcnfte^enbcn Slättern entwicfelt oft nur eine« bcrfclben eine Änofpe in feinem Slattwinfel; in bem barauf folgenben 'paare entwicfelt ba« Statt ber anbern ©eile eine : man ber= ben, Ben bcnen foeben bie 3?ebe war. |)ter müfTen geroifTe SD?obififationcn i^ren ^lag finben, roobon man mel>rere gewöSmltc^ auf bcn ©tamm besieg, bie aber alle rcirfiii^ nur non einer gc-- rcifTen SeräfJungöiBcife ab(;ängen. 3n htn betreffen» ben gäUcn Ijört ber burd^ baä Seimen beä Embryo crjcugte ©tamm nac^ einer geiniiTcn 3eit auf, ju «jadjfen , unb ba er fi* bur* bie Srjeitgung einer gipfelfiänbigen Snofpe nid;t ücriangert, fo übernimmt «in feitenflänbigcr 2ifi, ber gemö'pnltd) an feiner @runb= fläcbe entfielt, feine DJoUc, unb bie nat^fdgenbe Sr- jeugung. 9Jun fängt ber Stamm niifit immer ju ebener (Srbe an, er oerfentt fid) oft mc^r ober meniger tief in biefelbe, unb auf biefe Sffieife fann ber 3lft, »elcfeer i()n erfc^t, eben fo gut in ber Srbc, ali über ber|cl= ben entpe^en. §. ISO. Die «Pffanjen, bie gewo^nfid) unter bem 3Jamen ber auöbaucrnbcn ober perennirenben C\nn- eniies) befannt finb , bcfinben fit^ genau in biefcm gaUe. 3m crflen 3a^re fielet man einen ©tamm f>er»ortommen , H)el(^cr ganj bie nämlicben *p^afen bur^imtft, roie bie einer einjährigen '5)flan,^e, unb ber, roie biefe, enblid) «ber blo^ in feinem über ben Soben ^erborragenben Steile abftirbt ; unter bem ©oben aber fahren feine aBurjcIn unb fein mit einem ober mehreren Änofben »erfe^ener ©tamm ju leben fort. ©0 in bie Srbe »ergraben, trogen fte bem aSinter unb entandeln fid; bei i^ter Sitberbclebung im lommenben grü^Iinge in eben fo biete ©tämme, bie i^rerfcitä in baö nämtic^e Seben gerufen werben. •Diefe finofpen ^aben gcroot>nti* eine befonbere ®e-- fJo»; if)re birfe unb fleif*ige äc^fe »ertängert |it^ \(i)x, bebor fie Slätter erjeugt; man ^at it)r bcn gjamen ©todlnofpe QimUO gegeben. SWan fann Seifpiele baoon an ben "pfingfirofen fe^en , ober um eine« anjufüj)ren, ba« bcn meifien Sefern befannter fein ibirb, an ben ©pargelfpigcn in bem 3uf}onbc, »0 man fie i^t. §. 181. Die untertrbifd)en 2(eSc tonnen fid), on= flatt bi« jum folgenbcn 3af)re fliafte^enb jn bleiben, unb bei i!>rcr gntroidlung an bie Suft ju treten, unter ber (Srbe »ertängern. S!Bir ^aben anbcröroo gefe^en C§. 113), baf bie ©tämme in biefer Sage gcroö^nlic^ Slbbentiorourjetn treiben. Dieö tritt aud) bei unfern Sleflcn ein, unb ba fic auf biefe 2lrt mit SSerlängerungen unb SBurjeljafern f4)icf ober ^ori= i(ontat unter bem Soben fortfriee^jen, fo ^oben ffe ganj baä 2luöfe()en einer SSur.^el. OTan nennt fie atäbann aSurjcIj^oti ober SRHjom (rliizoma). Salb fegt ber unterirbifi^e 2ifl feinen 2ßcg fort unb treibt auij feiner natö oben gelehrten glöi^e ober ani feinen ©eiten Änofpen, bie fic^ »ertital ergeben, fid) entiDideln unb fitb über bem Soben entfalten ; botb ritztet er fi^ fclbft ouf unb fommt an feinem in eine Änofpe auätaufenben Snbe an ba<5 Stage^ticftt, aber genjö^nlicfc erfl alebann, mann ein i^m af)n= Iid)er unb auä ibm entfianbener 2lfl feine ©teile unb feinen unterirbift^cn ®ang eingenommen ^at. Sic nämlidie ^flan^e tann atfo einen großen Siaum burttlaufen unb fid) nxit bon bem flai^c entfernen, reo fie JU feimen unb ju leben anfing. Sine auf ber oberen g!ä(^c be« 3?^iäomä bteibcnbc SRei^e bon 3Jor= u ■ "... .- bcn jeigt oft bie auf einanber folgenbcn Sriebc an; 8. SS. CSig- 166 cO an bem ©alomon^licgct CCon- vallaria polygonatnni). §. 182. Dte3n)iebcl, irefc^e manc^emar«, aber mit Unre^t, unter bie SBurjetn jährte, iß eine an- bere SWobiftfation bciS ©tammciS ber perennirenben ^flanjen, bie bcn monofotplebonifdjen f flanjen eigen ifj. Diefcr ©tomm erjcugt in feinem untcrirbifdjen Steile feitroort« eine bide unb im OTittetpuntte fici» f(6ige Snofpe, bie mit me^r ober roeniger ja()[rei(^en Stottern bebedt ift. 25on biefcn SStättern werben bie äuperen, bie uotl)wenbig weiter unten eingefügt Rnb, an i\jxn ©dicite in ©c^uppen Berwanbclt unb jeigen baä, wai wir mit bem nämlubcn 5?amen an ben in ber V'uft beftnbltdjen 'pflanzen belegt I;aben. Salb put jebc bon biefen bünncn Stattftftciben bie ©runb-- flää)e be« ©tammeä CS'g- lß~ p) bollßänbig ein, wie monbieö an ben ^jpacint^cn, bcn ©afronpflanjen 165. Slifir bf« WSijom« r Con Scirpu« p>lu>trii (tBtit flfiiier «I« in ber 5!otur): — ft, je, Slöller, bie auf bemSJ^ijorn im 3u. (taube tjon ©(Suppen liegen ; — pa ^n bet fuft befinbfid^cr ZDecI ket.pflanje, i^re bebtStterttn unb SSIülfce trogenbcn aefie, bie fid) ; ©djlamm ertieben ; — / gtbflöt^e übet bem M^ijom, übet 1 unb an ber 3»tebel fte^f , no^ weither man im gc^ meinen Seben 3micbeIpfon5en atlc bicjenigen nannte, wertf)e biefeö 2)?ertmal an fid) tragen, ©te Sotoniter nennen eben biefe 3tbicbcl ^ u t i g ober 16fi. Ibcir bt« SRSijomä r »on Conv.ll«rla polydonatum ; — h ©djpn jum 51(le enimidelle ffnoipe an bem (Snbc bfiS Sliijornä i — t' Snnfpe, bit fl* fpäter entroiieltj — cc g^arben, mtld); bie Sin- füjunf; frübercr äefie, wei(i)C perttelft unb obgefoUen (Inb, onieinen. 1^)7. ^täutige 3wi^be[ ton bem t.'audie (Allium porrutn) gaitj gefeiien 1, im Sertifalf(f)nitte 2: — rSBurjelnj - p %}äiie jBifcben ben SBurjefn unb ber jwifbeligen aueibau(t)unai — «ladiuppen ober niebere, mobifisirte St.itter; — /"obere, eniroidelte, an ifircr (Srunb» fl5(f)e obgefdiniltcne Blätler;— iSnüfpe in ber SliSfft einer ©t^uppe, treitiie bei ijrer gnimitflung eine neue 3»iebel bi(be(. l!lerä|lun0. 513 fittaltg. ein anbermat finbft man fiaft bicfer Jmt- 1 Sfie« gc&arten »erben, »eil er ni*tä Slnbcreö tft, ftgcn ©dualen, icelcbc bie gan^c Snofpc einfjüüen, f*ma(ere , jtegelba*förmige anbängfcl in großer SKenge (gig. Itis e) auf bcm ganjen Umfange tcr 3n)iebcl, bie man alebann fc6 üppig nennt, recil btcfc Sln^angfel ben ©djuppen fe(ir glcicben, »on benen fte ft* nur biir* i&rc ficiicfcige (EonRfienj unter» fcfteibcn ; bie »reigc ^«!i(ic ifJ fjiefiir ein fct>r paffcnbeö SSeifpicI (gig. iiiS). SEBiebcr ein anbereemal finbct mon nur eine feör fleinc 2injat)I iion flauten unb bo aläbann bie 3»aiTe ber 3njiebcr fafi ganj burd; t^re |ei)r au«gebau*tc Slctfe gebilbet wirb, fo be= jei^inet man fie bur* baö Seimort fefi (gijj. 160). an bem Stattwinfel ber fo iierwanbetten Slätter be= mcrtt man »eit Heinere 9Jeben!noipen , bie man I8rut}roicbel nennt unb bercn größere ober Heinere 3a()f mit ber 3a&f ber ©lätter im 3Scr!)äftnif }u ^e(;cn fi^eint. a?on bicfcn Snofpen fönnen fid) bie «inen auf ber 3n3iebel felbfl entroicfcin, wai bei einigen f flanjen innerbatb mebverer Safere geft^iebt ; bie anbcrn fönnen iljrerfeitä ju 3n)iebetn werben unb ba üe nur fd)»ad) an ber 2)?uttcrättnebc( b«ngen, »eldje überbie« einmal »erfault, fo madjcu fiie ftd; geirijfenlic^ ju einer geiviffen 3«'it »t»" berfelben lo«, unb obgleid) alle fo gebilbete f fanjen urfprünglie^ ju bem namtidjen ©tocfe gehören, fo ft'nb fte boe^ fpater eben fo inclc »crfdtiebene ©töcfe. 3n ben fcftcu Bmicbeln entreicfett firf; oft auf einer iferer (Seiten eine ._ . ,1 . iBcIibe bie ©eftalt berjenigen annimmt, »on ber fie . aber ()' berfiammt unb gfeidjfallä feiner 3cit eine Seit aU baä Untere einer ©eitentnofpe; nur bat fid) biefe Änofpe (o^gemadjt, fie ift gleicbfam ju einem notiir= lieben ©tedreiö ber SlJutterpflanje geworben. §. iHii. Die feitenfiänbigen Slefte treten an bie ©teile beä ©tammc« , bcffcn fenfrecbte Sntwitflung inne bält, unb bo fie auf biefe SBeife bie 2Ju«bet>= nung ber aSutterpflanje in boripntoler 9Jid)fnng ber= oorbringen, fo fönnen ^it über ber Dberflädie beä SobcniJ entftebcn. 5Kan gibt i^ncu gcwö^nlicb ben 9Jamcn friecbenber ©tamm. ©ebr oft biinn unb biegfam, burcbläuff biefer angebliche ©tamm einen genjiffen 9!aum, ofene Slatfer ju erjcugen, ober et erjeugt nur »on Seite ju SOSeite eine fefer fteine cbeln entreicfftt fid; oft auf I Slnja^I ober fogar geroöbntid) böd>fienS nur eincS ;in.itge Änoepe (gig. KiO a'O, ' (gig. 170 a" 0, teifen Änofpe 'fitb entwicfcin fann, "■■-— -■■-' ' "" ^"" '^■' -*■-■- ' "'fig feblfiblägt, fobann enbet er fiib in eine bereu Siicbtung öon 5Jatuc aai naä) oben fnofpe (a"0 treibt, bie aber mciflcnö uatb bem gebt (gig. 170 r), unter biefer SRofelte erjeugen ^(^ ®cfe&e ber 2lbwe*ölung ber SJIättcr unb ber Snofpen ~ " auf ber entgegengefef ten ©eite ilebt. Huf biefe SBeife mirb febeä 2af}x ein ©totf erjeugt unb wenn ber Sßurjetn, welche in bie grbe geben unb auö ber 2ld)fe( i^rer untern Stöftcr fommen neue äefie (a") beröor, bie m) in einiger (Entfernung ouf gleit^e 2lrt enbtgen. 3fbermann fennt bie Drganifotion ber gemeinen Srbbeere (gig. 170), ber trietbenben 3ianunfel unb fo »ieter 'Ptianjen, bcnen mon bicjcti fpecinftben 5Jamen gegeben bat- 3n ben meifien gäficn »erwclfen enblicb biefe ©cboffe, bie man "peitfibcufproffen (flagellum) nennt unb treten aui ibrer Slbglieberung , unb bie eingereurjelten Siifcbel, burcb wetcbe fie mit jenen »erbunbcn würben, tnerben enblicb eben fo »tele ab» gefonbcrte ©töcfe. 35ie ®ärtner obmen biefe« 3}er= ' fafjren ber 9catur na*, wenn fie eine *pflanje ob- fenfen, ba« bfipt, einen M jur (Erbe nieberbiegen, ber, wenn er an einem gewifl'en ^Junftc nur leidit mit ®rbe bcbecft ifi, nacb oben Slatter, nad) unten SBurjeln treibt unb auf biefe Sffieife einen ©totf bilbet, ber balb auf eigene 3?ec|nung »cgetirt unb enblie^ abgelöst wirb. Sei gettpflanjen, beren Slatter einige 3ei' S« iferer Slabrung feinreiibcn fönnen, bat nion ni^it nötbig JU warten, bi« bie auf bem ©(boffe erjeugte SRofette SBurjeln gebilbet bat, um ^t abjulöfen unb befonberö ju pfianjcn. Tlan nennt gortfap (pro- paguhinO biefe SKobififation be« Sluäläufer«. §. 184. aaen corbergebenben gäaen, an wetcben wir ein fo groSe« ©treben ber Änofpen unb ibrer ^robutte erblicften, auf eine befummle SBeife »on bem 3Wuticrflamme unb »on cinanber unabbangig ju werben, nuig man nocb bie TOobifitation ber in ber furjer plattenförmigcr 3?aum (gig. 167 p), auf ^uft bcfinblic^en Änofpe beifügen, bie mon unter ■n unterer gläcbe fid) bie büfdieligen SQäurjeln bem 9iamen tnofpenjwiebet ober Sutbilt (bulbilliis , ba« Diminutio »on biilbus, 3wiebeO, fennt, mit welcber fie aud; wirflitt» bie gröfte Slebnliii^teit bot. Sie befommt juerfl jene fleifebigc Sonfifienj, bie jwcite red)!« »om erfien berborfommt, fo fommt ber britte linf« »om jweiten, ber oicrte reibt« »om britten beroor, fo baf man bie fflanje immer an bem näm= lid)en 'piage antrifft unb bap fie blof jebe« 3abr abwetbfelnb »on ber SRecbten jur Stufen unb umge= febrt fd)wantt. Die« fiebt mon febr beutlic^ an ber 3citlefe. 2ln jeber 3>»i«bel befinbet ficb unter ben ©(baten beffen unterer gläcbe ficb bie büf^eligen Sffiurjeln entwicfeln. 1>a er jwifd)en ben Stättern unb ben Sur^eln liegt, fo wirb er ot« ber Stamm betracb= tet; er mup ober mebr für ben untern "S-^til eine« 168. eiiippige SwifBft tn tucigtn Silic ; — r SBiits«Iii j — r e gdiuptifn ; — ( atsefinittfnet Stamm. 169. 'äffte Swifl'fl t« 3cilfo(e (Colchimm auluminle) ; — r JBurjrln; — / Blall; — f ^SrimStf, ft^cn serfauite, kern »er. Sergebtntrn 3ai|tf angt^iJriBc !ld)|> ; — «" ftcuntäie SI(i)fc oter jWitbciförailBer 3al)re8fiamin ; — o'" ^Suntt, wo ji(t) bit tf« fem» mtnten 3Q()r(« fniwitfrlt. no. I^eir tfä Ctbtectflotfc« ; — "< UiiK rrflt Scfift, IcriiSe tinf Siättctrofme r trjeußit; bic obeien r finb gnln , bit »Btfrn f unau^BCtiilbct. Sluä btr a*fd uor tinem bcrftlbcn i(l eine imeile adjfe o" ober era gd)o6 tjeroorfltfommen , ba8 feibH jeaen feine ?KcHe ein nnauSaebilbeleä »(alt in { tvnßt unb ai feinem iSnbe eine »ofette r, bie ber erpen ö^nllc^ fjj, »otou« eine britte Sctfe «" einfielt. ^otttnth. Htm Organe ober jebet (Scfammt^cit »on Organen ^^ eigen ift, t>te einige 3eit ^^^^ auf Sofien iftrer eigenen ©ubffanj leben tonnen. 3{ire ©iuppcn finb in Heiner 2injat)I unb biiJ, unb ba ftc bisweilen tbeii= weife ober in ibrcn @e= fammtbeit mit einanber »errca^fen pnb, fo bilben fte eine einsige fleine Waffe. Sie bangt nur febr fAWacb an bcr 2J(bfeI tti Sfatfe« unb löät fii* '"• enMicb »on bcmfclben ab ; fte fann fo einige 3cit lang aufbcwabrt werben, unb bringt, wenn fie wieber geftccft wirb, bie ']5flanie Wieber beroor, oon welker fie bcrfJammte. ©ie iH «in wabrer Uebergang äWifcben ber Änofpe unb bem Smbrpo. Sie jwicbeltragenbe Sifie unb ba^ 3abn= frauf liefern Scifpiele baju. §. 185. 3n aPrn »orbergebenben Söffen bebäft ber 5!tf}, bcffen Scfummung eö ift, ben ©famm fort« jufcgen unb BorjuPeaen, in Se.^iebung auf biefen feine feitenfiänbi^e ^age. 2« fann fttb aber ereignen, bag er, felbfJ fJärfcr ati ber ©tamm, biefen auf bie ©eite wirft, inbem er ftt^) felbfi aufricbtet, uiib bcffen ^lla^ einnimmt, ©uri^ bie rctatioe ©tctiung ber Sbeiie bringt man eö alöbann babin, ibre wabre Sffatur 5U bcflimmcn. Senn man ,v S. an bcr SBein» rebe (Jig. 17J) fiebt, bap Der ©tamm oon SBeite ju SBeite auf ber einen Seite ein Slatt obiic winte(= ftänbigc Snofpe, * auf ber anbern, obne Statt, einen tieinen trautartigen unb äfligen 3wEig , bet im gemeinen Sebcn unter bem 9?amcn 3tante be= fannt ifi, bercorbringt, fo barf man beuten, ba§ bie gortfe^ung bc« ©tammeä, ber jwifi^ien bem Statte unb ber 3Janfe, mitbin in ber 2l(bfel beä erfJeren liegt, ni^tö 2(nbereä fei, aU baö ^Jrobutt ber winfelftan« bigen Änofpe, bie in ibrer trdftigen (Sntwicflung baö ßnbe beä erfc^öpften »itanimeö auf bie onbere ©eitc bulbiTerum mit 3 Mtfife, bif 17i 171. Sin Stüd wm Stamme US l SSlätterii f iriib 3 tcinfflfiänbifien »ulbitten tTi. XitU fintä Sßeinrebcnjmetgt« : — o« ^rim P<6 in ttne SRanfe r' enMflt, bie (i* feiltoärlä geraiMfen nat um nn 35Iatt f' tv.iflr. 21uö bcr 2l*fc[ btrfelben foinnit ein Sipcifi a", n'flcijcr rie ädife <.' fortiuftjcn f*eint unO ber (i* Rieidifallä in eine tRantt ." tnbiflt unb ein Slatl f>' tt.Hgt. — <•'" SmeiR. ter auä ber adifel /"_enl|1cl)t, ber fli) in bie SR.rn(e r'" unb boö 93ratl f"" bet a^fcl tragt, fluö rceticr a'"' cntfteöt. • e« finbet (td) oft im 3nnern bieff« Srattcä eine elsfoic ober fcopfelte Rnoftjf, bie ober etwa« feitenüänbia unb nittit genau in txt TOitle ber Ji^fei ifi. f($ob, baä nun in 3f{an!engefialt feblfi^Iug. Dicfc anorbnung wirb in bem aJicinu« ober in ber amcri« tanifeben ©cbarlatbbeere baburet) no* anfctaulitber, ba§ bie 2l(bfe einer neuen Dränung , weltbe ben ©tamm fortfe^cn foll, bie« ntcbt in geraber ^inie tbut, fon= bem ein trenig auf bie ©eite geworfen wirb, fo bag eö feinem 3weifcl untcrtiegt, ba§ fte bcr winfel-- flänbige Sn'eig ift- ©t' t'ici'f bciben ''Pflanzen, fo wie bei »ielen anbern, finbet man einen Slumenc Uraup an ber ©tcäe, welche bie 3?ante an ber ÜSein- rebe einnimmt unb überbieä if} biefe 3?anfc nur ein feblgcfd;lagener SSIumenrtraup, ben man an feiner ©teile bo wicbcr erfcbeinen ftebt, wo bie SRebe blübt. §. 180. SBir baben fo eben unferfuc^jt, wie bie SSeräftung burcb bag unregelmäpige ocer regelntäpige gebiftblagen einer gewiffen 2ln;abl gipfelfidnbiger unb wintelftänbiger Änofpen mobiiijirt werbe, ©ie tann eä auch noi^ burcb bie a>erfe|ung berfelben werben, wenn bicfe Änofpen, anffati lieb in bem SlattwinfeC JU entiricfeln, in einer gewiffen (Entfernung »on bem= felben oorfonimcn. Die Snofpc ober ber 3wcig wer« ben al^bann augerwintelflänbig genannt. X)icfe ©teUung fann »on mebreren Urfadjen, »on bem »oU^änrigcn gcblf^tagen gewiffer Slötler, oft oucb »on bem SBcrwatfcfen bco ©tammeS entwcber mit tbrem uniern Sbeüc, 5. 3. mit ibrem Slattfliele oDer mit bem untern Z^eiU be« wintelftänbigen 3weige«, berrübrcn, fo baß in btm erften gälte bie Snofpc tiefer alt? baö Statt, unb in bem jweiten böber al« baffclbc geReUt ju fein fcfceint. furii) bcrartige Setrac^tungen tonnte man fit^ gewiffe SJegelwibrigteiten in ber Stattorbnung einiger «Pflanzen, 5. S. an oielen SJacbtftbattenarten, crflärcn. 2Bir tonnen unö b'cr über biefe feltenen gälte nicbt auöfübrlicber anblaffen, auf bie wir cbnebie« anberä= wo, bei ber SJbbanblung über bie Slnorbnung ber Slüten, Wieber tommen »erben. §. 187. SSSenn bie 3>cräflung in golgc eine« gebt- fcbtagenö »erfd;icbcn ift, fo tonnen in anbern gällen au« einer gerabcju entgegengei'e^ten Urfacbe, burt^ bie 5Scr»iclfältigung ber Änofpcn, 2lbwe(^«lungen eintreten. ©0 finbet man biöweifen, jebocb febt fetten , äuget ber Snofpc, weliSe gcwöbniicb allein in ber 2t(t)fel eine« Statte« »orbanben ift, SZebenfnofpen, au« welken man aWbann mehrere Stelle ^ercorfommen ftebt. Salb fielen fte unmittelbar übercinanber, ge« wobnlicft jwei unb nocb mebr an einigen ^flanäcn, j. S. an bem jweiblumigen ©ciöbtatte (Lonicera tatarica) unb an ben Siupbäumcn, an benen matt eine Scibc »on brei, »icr, bi« fünf Snofpen ftebt, weltbe fo über einanber fiebenb bei ben erflercr. »on unten natb oben (gig. 174), bei ben jWeiten bingegen »on üben nat^ unten immer obnebmen (gig. 173); 173 Sfieit eine« Sweige« r »om ÜJuSbaume mit bem Slottniefe P eine« Blatte«, beiTen übriger Eücll abHeldmitten würbe. 3n feiner Sldifei mebrere über einonbct bcfinbiiie Snofpen 6, bie uti fo ent« teicfclter (inb, je weiter (ie oben (iiben. 174. Xljeil eini« Sroeige« r ton ber Lonicer« lainrir« mitjwei ent(if(ienflef.eicn Slättrrn, moDon ba« eine obgefeSnilttn , ba« untere fteben gi blieben Iji. 3n ibrer Sitbfet eine Meibe t>on fibeteinanber» fieljenben flnofpen t>, bic um fo cnitcirfettet finb, je weiter fie unte» fielen . Vetä^ütis. 515 bolb flehen fte auf ber nämltd^cn fjortjontallinie, unb aiöbann fcfceint eä, ha^ tä auger ber Änofpe, »eJc^e ber ©runbflätje beö Slattfticicä entfpncbt, no* eine anbere auf jeber ©cife gebe, reelcte bcm 9?e()enblatte cntfpridit. a)?an tann fie an bcn Seiben unb ben '^appelbäumen becibodjten unb biciS ifJ ber Urfprung jener tleinen 2lcf}c, Die einige 3eil (ang poartDcife auf ben erfi gemadjten Scheitern btcfer Söume ju treiben fortfa&ren. 188. Die Scrtitelfältigung ber Änofpen rüftrf aber mett (läufiger »on benen |)er, wowon iinr bereits* einige SBorte gefagt ^oben unb bie mon aboenttö ober latent nennt. 2lUe iiüiQcn Sl;ei(e, bie Rcb auf bem Stamme natie an feiner Dberfläctie befinben, fcbcinen baju geeignet, wenn irgenb eine Urfaefte bie tcbendtbätig- feit in i&nen aufregt unb bur* einen grij^eren 3uflu6 con Säften bie Materialien anfiäuft, jitö ^u Snoöpcn äu organiftren. ®iefe STjeugnifTc fijnnen ft* aber, obfcfjon fie gemöbnlit^er aufbeut Stamme cortommen, aud) bt^t»et(en auf iirbcrn Steifen, an ben ber guft aufgefegten SBurjein, an mepr oter weniger fl"ftti= gen Sldttern, jeigen, unb bieS entnjeber auf bcm 3Janbe, wie j. ©. in btm bryophyilnm calyciiiiim, ber malaxi« paludosa u. f. W. (gig. 175), ober auf ber Oberfläite fogar, wie in bem orniihnsaluin thyi- soideum C5i8- l"ti). 2San tann bie Silcung oon 3lboenti»tnofpen bur* einen Serbanb ober burc^ SBunben auf eine lünfilicbe SBeife bewerffteUigcn, wobur^ ein 3uflu6 ber Säfte unb baö Jluffdjwellcn beejcnigen Speileö, worauf man gewirtt i)at, be- WerffteUigt wirb. 3l>re @eftalt unterfcfceibet fi(^ natürtiier Seife »on ber ©eftalt ber normalen Änofpen. Sie (laben Weber bie ©imenfionen berfelben noc^ jeneiS Spfiem »on äußerlichen Slättern, bie ju fi^ügenbcn Scfeuppen mobiftjirt finb, weil fie nic^t ein 3al>r »or^er üorbereitet unb »erwabrt waten, um einen Sinter burcfcjumatfeen. 3n baä Seben mitten in einer 3?egetation »oUer St)ätigfcit berfefet, entwtcfeln fie fieb unmittelbar unb unaufpörlicti ; fie erfcbeinen gcwöfinlict) juerft in ®e= flalt fleiner 21uöwütf)fe, bie na* einer größeren ober Heineren SSctlängerufig fii^ mit SSIättern bebecfen. Die ®efialt berer, biefic^ biöwetlen auf ben SSlättern felbfl jeigen, fann e^er mit ber ©eftalt berSulbiUen »erglidien werben (gig. 176). §. l&l). ®ä gibtauife einige, bie, anftatt ficti nati» außen ju entwicfeln, wiebieä ber gewöpnlicbfie gall ift, in bie X)icfe beS SRinbenparendipmö eingefctloffcn fiub unb bafelbfi wat^fen. Sutroc^et ^at biefe fcnberbaren Äörper , we(d)e man befonberö in bet SRinbe gewiffer bitotplebontfiter Säume, ber Sucie, ber §)agebu*e, ber Sebcr com Sifaanon, in ©eftalt unregelmäßiger ©p^äroibe öou ^otjüter «ubftanj finbcn tann, unb bie man in biefem anfänglichen 3ufiant)e Snötc^en nennen tonnte, recit beutlicb befcfcricbcn. 3n ibrem SKittelpunftc befinfet ftc^ baäS'Jatt, baö anfallen Sei- fT.'i Snii imn (intm Siattc ( tcv Moloxi. p»li„lü«a, bete» gnnjcr Stont mit Sulbillfii_6 t bttictt irt. Wdt.i (.6 4 enili 5Kalurgef(f)i( fen »on einer Jorjtc^ten ©cift^tc umgeben ifl , burct) welche Wart-- "iifl ftraplcn gefien unb auf_welcberfic^i jebeiS 3a&r eine neue lödjicbie ba= burd) abformt , baß fie bie frül)cre gan} überjietif Cgig. 177). 2» bat fogar fünfunCnwanjigfoldjer i i»cf)ict)tcn gejault, ©iefe boljiditc . aSaffe, bie fttti nad) aUcn mO)- tungen ^in audbepnt, fommt oft J mit btm 5>olse beS Saumeä in ' Serüljrung, mit bem fie »orjier nur t77. burcfe eine faferige Verlängerung in 5ßerbinbung ftanb, »erwädjöt mit bemfclben unb bilbct ba« , naä man im gemeinen Seben einen Änorreu nennt unb ber aldbnnn an ber Doppelten 3?egetation beS Stammet unb bciS Änotcbenö tt;eiinetmen tann. Senn man anflatt eine^ einjigen Änötc^cn^, bereu mehrere ^at, bie an i^rer wpige nod) »on cinanDer getrennt, einan- ber aber außerorbentlid) nat»e gebradjt unb in eine bem au^fe^en nati) Qanf, burfeiige TOaffe Bereinigt finb, fo nennt man bteä einen !Kafer. T)aä Snijt- eben tann mit einem 21fte »erglicben werben, ber ot)ne ölätier unb finofpen ju leben fortgefahren f)at, unb ber bemnacfc nidit in bie Sänge, wobi aber unb wa^r- fc^einlid) auf Soften ber gut aufgearbeiteten 9?a^rung, weldje ifim t>it Siinbe, m ber er fiecft unb »ielleic^t aucb feine fdjwadie Serbinbung mit bem (»oljidjten Äörper liefert, in bie Biete wadjfeu tann, ber in bem einzigen 3wifcf)enfnoten, auf wcicbcn er befdjräntt ifi, baö ®onje ber 3al;re?fd;icbtcn jeigt, bie man an bem untern 3wifdjentnoten eincä jeben gleid>jeitigen %ji(ä antrifft, ber ftcti enrlid? nac^ allen SRi^tungen ^in entwicfelt unb in ber 21norbnung biefer Sd)icl)ten unb in ber 3?ic^tung ber Stralilen bie fp^äroibiftbe (Seftalt ftatt ber cplinbrifdjen annimmt, n?eil er weber beftimmte ®runbflä(te nod) ®ipfel bat. 3JJancfeniaI tcmmt fe- T>oä) auf feineräußeren Seite einßweig beroor, i»clc^et fi* gewi)l)nlicf) nitbt fefjr entwicfelt unb balp fielen bleibt, ber aber pinreicbenb tft, bie Jle^nlic^teit ber Änötc^en mit ben Stbpentictnofpen ju beweiien. §. 190. Dbgleicb bie »on bcm Stamme abljängt^^ gen Jfieile, bie Sefte, mdtbe oft unter berSrbe lic= gen, unb aläbann mit SlDPenfiowürjeldien bebecft finb, leicht für Surjeln gebalten weroen tonnen, ein 3rr- t(min, welcher lange 3ci' gcf^crrfd)! fat, obgleich um= getebrt bie Surjeln, welche bisweilen »on ber Srbe entbiijßt finb unb fic^ ülöcann burd} bie (äntwicflung ber aiDOentiofnofpen mit i'aub bebetfen tonnen, einen Sfieil »on bem in ber Suft befinblic^en Spfteme beä Stammet auöjumacben fciieinen, fo föiinen wir iegt in biefen beiben gäUen, öermittelf} aller äußeren Äenn= jeicften, bie wir bisher »orgetragcn ^aben , mit 3u= perläffigteit befiimmen, waä ütamm ncbfi feinem 3«- gehöre unb tvai Surfet fei. X>en erftcren machen imm'er Änofpcn Unntiid) , bie in ber 21d)fel regelmäßig gewellter Slötter »ortommen. Siefe Slätter werben jmar an ben unter ber gibe »egetirenben Sefien , in ibrem Sucfefe, iSirer ©efialt, i^rer SonfifJenj unt il)rer garbe, mit einem Sorte in i^rem ganzen 2luö- feben, außerorbentlicl) mobiftjirt; eö finb nämlich ge= wöbnlid) Sciiuppen ober tur,je unb bräunlid;e |)äute; felbft bann aber, wenn fiebeina()e auf 9hctiö rcbujitt finb, jeigt bie regelmäßige 2lnorbniing ber Ä'nofpen unb t()rc"3?alur, ta^ man teine wai>re Surjel »or M ()abe, ibre 2lbwcfenbeit bingegen, ia^ man ei mit einer Surjcl ju tl;un i)ahe. Senn eine Surjcl »on Seite ju Seite «uä bcm sSoben neue i»ti>cfc treibt, fo tann man auf biefe Seife erfahren, ob fte au« i(;ren fecunbärcu Surjcln, bie iiorijontal fort« laufen uno Slböcr.tiofnofpcn aui bem Soben treiben 1T7. Scn(rc(i)lcr Sitnilt cincä ÜnötcfioiS n Hon erteviiS»!*. toä in bie :)iuite e «iiiflcialiuit i|1, auj.iljnlb ttreu t$ finen 55ov« uäBcbilott (inb. 516 jSlotanik. ober aber »on SlcHen ^ertommcn, bie unter ber ®rbc be^nbli4) finc, bie einen aj^nltien @ang cinft^Iagcn unb bie regelmäßig auf i&rem SBegc Snofpcn treiben. Daä Problem wirb biömeilen burcfc bie Seränbe-- rungcn berOefJalt unb ber SJatur, iDCIcte ber unter= irbffe^e 2{ft unter bcm ginSiiffc beä TOtfeW, in reellem er »egetirt, erlangt, »erwicf elter; er wirbtür,icr, bicfer anb burtfe bie außerorbentlicte Seröielfältigung ber ftärfemefil^altigen 3eUen, bie beinahe feine ganjcSKaiTc auömac^en, Pleifcfjig. SJber au* aläbann ift bie Sßfung »ermittelfJ beä bereit« ©cgebenen mSglit^. 2Bir reoUen ein Seifpiel ne^en, baä geiriS aUen unfern Sefern brtonnt fein wirb, ben (Srbapfel C5ig- HB T). ©eine T Dberfld(t)e iß mit Ileinen Vfe^' h Ä- ^lödere^en überfäet, bie ■■"■^^■' "••S*^' man 21ugenCb) nennt, bie anfönglic^ in ber ^i)\t\ wn deinen, fpäter abfal= lenben (Schuppen fJerfen unb mit einer gemiffen SRegcIniäfiigfeit, ge»ö^n= lii) fpiralfö'rmig gereiljet finb. ©icfe Singen ent= reidetn fii^) ju Stefien, trenn boö §)6tfcr(t)en in pa günffige feud^te Itmftcinbe fommt, unb beim liSrünen bem?i(i^teauögcfe|tn5irb. l . -/fT^^^y^frX^y^ 'S " SBir füllen un« juber Sr- fjarung BeronloRt, baf biefe2iugen normaIeÄno= fpen |tnb, unb ber Srbapfcl ifi bcmnac^ ein aft. 'Diefe äe^auptung, Ji>elcbe bei bcm erften Sinblicfe fcnberbor »otfommt, trirb jebo^) burd) baä täglttl)e 5ßerfa^ren ber ©ärtner beseitigt, roelic burcb bau Slnljäufcln ber ^Jflanjc, b. ^. burcfc baö Sergraben i^reö untern Steile«, bie 3al)l ber $)oc{crc6cn burd) SSerroanblung ber »ergrabenen Änofpen in Cfrbäpfei »erbielfälti-- gen. 3n regncrifcfeen unb trüben S'i^rgöngen fteM man, t»ie bicfc SRerroanblung »on felbft unb grab-- weife in freier 8uft »or fic^ gejit; Wie ^i) bie n)in= felflänbigcn 3roeige »erbieten unb ficb buri^ a?fr- fürjung abrunben unb man tann alle Uebergänge jtt>ifct)en bem 2tfte nnb bem ÄnoUen erftalton. Sei bem erfJen Slnblicfe f*cinen bie Dal^leenfnoücn benen ber Srbäpfet ganj glei(<) ju fein, fie ^aben aber tt)e= bet ©djuppen noi^ Sugen; ti finb 2lui?bautt)ungen öi^tct SEBurjeln. §. 191. SSBir ^aben bie »erf*iebcnen SSeräftungö- arten unter|uc|t; reir tjaben gefefjen , baf bie relatiee Stellung ber 3«>eige bie ber Slätter reprobucire, rcenn eine gntroicflung »on eben |o öielen KinUU fiänbigen Änofpen ftattfinbct, ^a% fie aber ge»öl)n. li(^ entweber burd) baä J^e^lfcfclagen einer geroiffen anja^I berfelben ober ber gipfelftänbigen Änofoe ober im ©egent^eile bur* i^re Serrncfung ober S^erPiel-- fältigung, i»oju »orjüglit^ bie Slboentiofnofpcn bei-- tragen, mobifijirt t»erbe. OTan Ijat alfo eine große 3D!enge möglidier 3?erbinbungen, bie bem 2Ju«fel)en bet f danjen eine augerorbcntlit^e TOannigfaltigfeit »erleiden müfTen. gö ifl flar, baß ber unterirbif($e S^eil ber Seräftung nur mittelbar auf biefc« äußere 2luöfe&en einen ginfluß ausübe, baß man bur(^ fie eine me^r ober minber große Jlnjafd ä^nlicfeer unb mit bem erften oerbunbener f flanjenfJöcfc erljalte, bie ober »on bemfelben obgefonbert ju fein fcbeinen unb ti oft »oüftänbig toerben; baß bie gntmicflung biefer unterirbifc^en Änofpen äußerlid) genau bie nänt= n*en Kefultate mit ü* fü^rt, rcel*e baä Seimen 178. UiHtrer Sfieit mti (5rbo))ffrno(I(8 : — pa ftin in ter !uft be(in6;t*tr Sbfif o^f^ Stammt mit iBIöttcrn ; fein umerirbifcttr sentit ocer ^lötfer^en. — üHan Jat fine« oon ipnen '/' nröjer gf» itiifnit, on »ctiSfm man bie augfn ober ftnofDen b fl«>t, Ke nod) »on »iQitfrn etrSüDtflnb, bieim fttuijprnarlijen Suftonbt mojlge anortnunß ^a6enj — « (Sttobftfläc^t. trtfitl- einer gensiffen anja^l auägeilreuter Äörner »on ber nämlii^en *pf[anje (»oben reürbe. §. l')2. Caffenreit alfo biefeSlaffe beiseite unb bef(^äftigcn roit xmi bloß mit ben gätten, reo bie 3n)eige einer uno berfelben *pfianjc_ äußerlid) unb auf eine Rt^tlic^e SBeife aneinanber Rängen. 'Der Stamm fann fitfe in feiner auffieigenbcn Sichtung burd) fid» felbfl ftü^en. S33enn er et»aö beträ(^tlid)e Simenfionen erlangt, fo untcrfd)eibct man an bemlelbcn beit Stamm ober ben untern, blätterlofen SE^eil; unb ben @ipfel ober baö ©anpt, ben obern, mit Slät= lern bebciten S^eil. 35iefe 9?acfti)eit beö ©tammeä ift entmeber total unb entfpringt auö bem get)lfcfela» gen aller roinfelfJänbigen Änofpen, »ie mir jum Sei- iViele an ben "JJalmbäumen gcfe^en ^aben , für bcren ötamm einige Sotaniferben bei'onbern 9Jamen S i^ a f t (slipes) oorfd)lagen; ober fie iH burc^) bie unoollliän« bige Sntmidlung ber nieberern Snofpen unb häufiger burt^ ben me^r ober weniger fpäten 21bfall ber 2(efte, bie fie ^eroorgebrai^t ^»aben, nur t^eiirecife. SBtr wollen \)\tx bcmerten, baß bie meificn unferer Säumt biefcä 3iuöfcl)cn ber SBemüf)ung beö 37Jenf(^en oer= banten, ber frü^e bie untern 2lcftc »on benfelben ab= fc^neibet; ein anbcrmal finb ti bagegen_bie oberen 2lefte, bie beä ©ipfelä , welifce regelmäßig gefällt )vurben, fo baß ber natürliche SBui^d ber Säume ganj oeränccrt ifi. 1)ie Ulmen an unfern §)ecrflraßcn, bie SSSeiben auf unfern Sffiiefen tonnen alä Seifpiete ber Seränberungcn angeführt i»erbcn, bie bur$ biefe bcibcn Serfiümmelungen nac^ entgegengefegten 3?id)tungen i)erbeigefül)rt trerben: erwirb fc^reer, an benfelben bie Ulme unb bie SBeibe ju ertennen, wie fie bie 9Jatur ^eroorbrac^te. ®ö »erfiel)t fic^ »on felbfi, baß, wenn wirMcr»on bemäußerlidien 2luä= fel»en ber '•pflanjen fpred)cn, wir Re nur in il;rem na- türlichen 3ufianbe unb ot)ne bie Dajwifc^enfunft bet ®artenfd)ecre unb bcö Seil« betrod)ten. §. 1113. Sine f pianje ftfieint bisweilen mefjrere Stämme ju ^aben, weil i^re untern Sleße, bie ju ebener grbe ober faii unter bem Scben l)etüorge= fommen finb, eine gntwicflung angenommen ^aben, welcfcc bet primären Jltftfe, ou(5 ber Re entfielen, gleich ifi, unb weit Re beinahe in ber nämlid)en Diicfetung aufgewatfefen Rnb; man fagt al^bann, bie fflanjf fei oi elfienge lig (mullicaulis). Die Äunft benügt oft biefe feitenRänbige Slefie, bie ju ebener ®rbc anfangen, unb bemno(^ mit ätboentiowurjetn »erleben finb, um Re, fo wie Re crfc^einen, beroug JU nehmen, unb eben fo »tele befonbere ^.Hianjen burd) baö Serfegcn berfelben ju bilben : man nennt fie alöbann Stamm reifer ober ® d)ößlinge (surcuh). Da jcber »on biefen Stämmen feinet- feit«, obne fid) »on bem gemeinf(ftaftlid)en Stocfe, JU weltijem Re gel)ören, loäjumac^en, anbere ^eroot- bringen fann, fo begreift man leicht. Wie weit [x.^ ein foldiet Ärei^ auöbc^ncn tonne. Sä ifi glaublich, baß bieS ber Urfprung einiget berüt)mter Stämme, wie ber beö ÄafianienbaumS auf bem 2letna iß, ber auc^ ber bu'ibrrtpferbtge genannt wirb, weil wirflic^ feine $>ÖMung im 5P?ittelpuntte fo »tele 'Pferbe faffen tonn. &enn man burd) bie benachbarten SSälber ge^t, fo Re^t man, baß eö bafelbji gebröucfeli* ifi, bie alten Äofianienbäume, wcld)e man fällt, ju ebener ®tbe ju föUen, unb baß bie 81äd)e be« mit ollen feinen äöurjeln im Soben gebliebenen Soumeä balb ring8= betum träftige Sprößlinge treibt, ioetd)e fid) »er= fled)ten, Rd) gcgenfcitig pfropfen tonnen, unb wobon mehrere jufammengenommen , bie nun i()retfeitä große Saume geworfen Rnb , »ielleicbt in it)ret ®efammtl)eit unb im Verläufe bet 3af)r&unberte einen Saum au^mad)en, bet bem bunbertpferbigen Saftonienbaume ä^nlid) ifi. Die ©eßalt beffelben, mit ben großen ilücten in feinem Stamme, buri^ BDclt^e man in ben großen leeren 3iaum, ber R(^ in Vtxtt^ntiQ. 617 feiner Tlitte beünbet, tiiietnge^en tann, frfieint tiefe Siltung^reeife anjujcigen. ae^nlictie formen bei mehreren unter tcn großen Säumen, bte man an- fütirt, tonnten auf bie namlicbfn ©cblüffe leiten; bei biefer Sorau(?fegung bätte man ober alöDann eber eine in bcr Srte anfangenbe afterbolbe, alö einen eigentlicben ©tamm! §. 1'J4. 3m ülDgcmcinen muffen bie ©iife unb bie §)öbe beö ©tammcä nacb ber Ibeorie in gerabem SJerbällniffe mit bem Sllter ftcben, unb fönnten baju . bienen, tS für aüc Säume }u berechnen, »on bcnen I mon ungefähr Ktiv, um rcie »iel firf) in einer gege= benen 3eit bie oerftfeiebenen Xiimenlionen oergröpern. Ttan tennt eine gemiffe Sin^abl Säume öon ou6cror= bentlitbcm 3Bu4fe, beren llrfprung auf mebrere ^at)X' bunberte juriirfgebt, ober wenigften« ganj in Xrabi- tion gebullt ifi. Sie meifJen ftno bifotplebonift^e J5flanjen, unb unter biefen Sinben-, 2(bamöffigen= bäume, Saf}anien=, gibenbäume; im Oriente *piato= iien, geigenbäume unb Sebern; unter ben SBenbe^ freifen Jlffenbrobbäume unb mebrere anbere 2lrten, bie gleicbfatld jur Jamilic bcr Sombaceen geboren; unter ibncn fpielen aucb monototvteboniftbe "Pflanzen eine 3?otle, jum Seifpiele bcr ©ragonier con Orotaoa ouf ben canaiifcben 3nfcln. 3br Umfang if} notbroenbig na* ben 3nbi»icuen unb nacb ben 2irten eerfcbiebcn; man fiibrt einige an, bei njelcbcn ber Umfang etmaii mcbr ober ircniger at« :w 5Wctcr beträgt; eine »öbnlicbcm SBuibfe bat man nacb ben (»Jränsen, bie er gctt)öbnli(f) erreicbt, scrfcbicbene Älaijen angenommen, benen man befonbcrc 9Jamcn unb bcfonbcre 3eicben gibt: fo nennt man Saum (arbor) bicienige ^flanje, »elcbe ben äBucbsJ beä 5Kcnf(6cn mcbreremale iiber= trifft; gibt aber biäreeilen iai Dtminutio Säum= eben (arbusiula') benjenigcn, itclcbe bcnfelbcn nicbt fünfmal übertreffen; ©f raucb Ifrutex) bicjenige, bie ibn nicbt brcimal crreicbt, unb fic<) gleicb unten »cr= äfJet; für bie nicbt einmal fo grogen bat man ben 2luöbrucf tleincr ©traucb (fruticulus). §ialb-- ftraucb iStaiibc) uudrutex) ift bicjenige ''Pflanje, aelebe eine 3lrmölänge nicbt übertrifft. 3f} ber ©traucb niebrig unb gleiib unten febr äfiig, fo ifj eS ein ©efiräucb idumus, dumelum). Sie Sei« aörter baumäbnlicb farbore'icens); flr aucb ar- tig unb fle in fJraucb ortig (fruticosus unb fruti- culosus), bülbfjr aucbig ober fiaubig (siiirrulico- siis) gefiräucbortig (dumetosus) rcerbcn »on bte= fen »erfd)iebcnen$)auptn)örtern abgeleitet unb bebür- fen feiner Srflärung. §. 196. iSin anbermal trägt jtcb ber wtamm ni*t felber, unb muß ftcb auf onbere Sörper Rügen: gefcbicbt eö auf ber Srbe , fo nennt man ibn lie= genb, nieberliegenb (procumbens); gefcbtebt e^ auf einem fclbft gerabe ffebenben Äörper, fo beißt er Itetternb ober flimmenb (scandens). Sei bem Sletlern bebält er bolb feine geroblinicbte SRicbtung, faH ganj bei, mie a. S. ber Spbeu, bcr in feiner ganjen Serübrungöfläcbe fleinc reurjelförmige 5>cr= längerungen treibt, mit benen er jfcb an ber gläcbe anbängt, bie ibn trägt; bolb reinbet er ftcb um feine @tüge, erbält ben SJomen reinbenb ober gctDun= b e n ( volubilis 1 unb befcbrcibt oft Spirallinien, bie »on ber l'infen jur SRecbten (dextrorsum), »ie bei bem |)opfcn, balb »on ber ated^tcn jur Cinten (sinislror- sum), wie bei bcr ©ccfenminbe ober balb in ber einen, bolb in ber anbern SRicbtung geben unb oft unregetmäpig unb »on 3n)ifcbenräumen unterbrccbcn jinb. 3n un- feren falten ober gcmägigtcn Älimatcn ftnb bte mei= ften fletternben Stämme frautartig, obglcicb einige bofjic^t unb foflor int ©tanbc finb, iiemtiil) bebeu» tenbe DimenRonen ju erlangen , wie jum Seifpicie bad ©eiflblatt, bie 2£olbrebe unb bcfonbcre ber SBcinfJocf; iljrcn SUeffen gibt man alsSbonn ben 9?a= mcn Sßurjelranfc (sarnientmnj. Sic baben aebnlicbtcit mit ben Dianen, wctcbe unter ben aßenbctrcifen in OTcnge »ortommen, unb wooon reit fcbon ju fprecben ©elcgcnbeit gebobt babcn (^. 85). ©iefe Dianen, welcbc (fcb balb tpirolförmig um bie böcbfien ötämme roinben, bolb in gerabcr iinie »on biefer ganjen §)öbe jur iSrbe ober »on eincnt 2lfte jum anbern berobbängen, geben »on Saum ju Saum, »erbinbcn biefe unter ftcb, crfticfen fte bigtoeilen. 3luf biefem ungeregelten (Sauge, t»clcbcr fi* jeber fJrcngen Sefcbrcibung entjicbt, burcfelaufen )ie oft febr lange Säume, obne Slättcr ju erjcugcn, »bnc fi^ ju oeräffe» , unb bie DieifenDcn tonnten baS Saubiücrt unb bie Slüten, welcbc »on biefen fonber- boren Stämmen, bie fie »on allen ©eilen umgaben, berabbängen, nie genug betrocbten. §. 1Ü7. Sic 35eräfiung äupert auf bie allgemeine Haltung ber '»Pfllanjen no^ einen onbern liinfluß, olS ben, mit bem wir üni bii\)n bcfcbäftigt babcn, nam^ lieb ben ber Snlmicflung einer gcioilTcn 2lnjabt »on Änofpcn, bie auf eine befonbcrc Söcifc liegen. Se= borf eö loobl einer Srtlärung, wie bie Diicbtung, bie (Eonfffienj, bie relati»e Sänge bcr Jlcfic unb 3rocigc burcb ibre «Wannigfaltigteiten ba<5 äußerlicbe 2lu«^ feben ber -gflanjen mobiftjiren? Sie 3lc|^e entfieben ouö bem «stamme unb bie 3tt'eige anö ben 2le|ien unter einem, bismcilcn febr fpißigen, bi^recilen rec^= ten, geipöbnlicbcr ober et»aä roenigcr offenen äSin= Ul: fte Rnb gerobe (rectii in bem erfJen galle; obftebcnb (jiatentes) in bem peiten goüe, unb muffen bemnacb in ben beibcn gallen gonj oerfcbte« bene ®ipfel bilben, fo j. S. bie iSipfel einer SvpreiTe ober einer italicniftbeu '■pappel int SScrglcicbe mit benen einer Seber ober einer (Eiibe. "-Un einigen Säumen, bie man Jbränenbäume nennt, babcn bie 2le(5e eine Diicbtung, ipclcbc bie umgetebcte »on ber gctböbnlicben tft, inbem fte ficb gegen bie (Srbe beu= gen , entniebcr roeil fie long unb fcbmacb burcb 'bte eigene ©cbreere berabfalJen, t»ie an ber ibränen^ reeibe Cbängenbe 2lef}e, ranii pendulil, ober iccil fte bei einer jiemlicb groyen ©teifbeit fid) gleict) bei ibrem (äntftcben rücfroärta tebren Crücfroärtö ge- tebrte 2lef}e, r. retroversil wie bei ber iSfcbe unb bcr ©opbora. Sie obfjebenben 2lefJe, »elcbe bis= ntiUn bem Soben gleicb beroortommen, obne bap bcr ötamm eine fentrccbte DJidjtung annimmt, trie» eben auf biefe SBeife auf ber (*rbe fort, bie fte bei ibter SBcräfJung glcicbfam mit einer 2lrt SHoien über= jieben. 5Wan fann biefe Sigcntbümlicbteit benügen, inbem mon eine »on biefen Strien, roclcbe biefe @igcn= fcboft bcffgen, auf eine »erroonbte bocbffämmigc 2lrt propft, jum Seifpiele ben nies[ulus linearis auf bie oxyacantha ober ben SSeipborn. So ber erffere ouÄ bem ©ipfel be« jweiten bcrbortommt, fo frieebt er in ber 8uft, roie er c« auf bem Soben getban bätte, unb bilbct ouf biefe äBcife bicbtc unb jierliebe ©onnenfcbirmc; Seifpiele ba»on tonn man in einer SlUee bciS 3arbin beä "pionteä ju ^))ari« feben. 2ßir tbollcn noeb ben coiuneaster buwfolii anfübren, weleber boö Sefonbere on ftcb bat, bog er an einem äbbange biefem immer »on oben nacb unten folgt, onfiott ftcb nacb allen 3licbtungcn bin audjubreiten. Sie relotioe Sänge ber Jlcfie muß bem oügemei- nen 2luäfeben bebeutcnbe l^Jonnigfaltigteit öcrfebaf- fen. gobren bie niebrigffen, bie oueb juerft gebilbct rcurben, fort, |i^ in bem namlicben Serböltniffe ju Bcrlöngem, fo werben bie oberen immer türjer, je weiter man in bie ^öbe fommt, unb ba^ Öonje bc= tommt bie 0eftalt eineäl Äonu^ ober einer f pro- mibe, j. S. bie Sannen: übertreffen bie in ber 3)Jitte bejinblic^en bie unteren, fo bilbet ber Oipfel eine ftugel 318 j^otanih. ober einen ciföimigen Äotpct, j. S. ber SRo^tofianien= bäum; erhalten bie oberen bie größte (äntTOtcflung, fo tfl if)te (Defialt fonnenft^irmförmtg, }. S. bie ita-- litniWe gi^te (pinus pinea.) SBir füllten nur tjier bie öuf erRen gormcn an, jTOifc^en reelt^en man atlc 3tt)i|(^enformen beobachten fann. §. 198. Um in einige Seilen oüe« Sor^crgetienbe jufammen ju fafTen, fo ^aben mir ali eigentli(ten ©tamm ben Z^cü betro^tet, ber bei ben fofylcbonijcben f Panjen au« bcm 5!ltte beä Seimcnö burt^ bie gnt- ttirflung beö Snöfv*enö, alä bemjenigenJ()etlbcr pri= mären äc|i|e entfpringt, ber fi(t> immer fcnfretbt gegen ben §)immel ^intebrt, in gerabeju umgcte^rter SRid'tung mit bem anbern j^eile, bem aBürjelcben, baö in bie Crbe t)inab get>t. Sicfe fentre*te Ki(|)tung tann nur in fsolge meetanifd^er §)inbernifTe eine 2lbwei(*ung rrleiben, ober, Kai ben ©tamm anbetrifft, burt^ feine ©(^»äifce, wel^ie ibn, rocij)rcnb er bem GScfege ber ©^»ere geborit, gegen ben Soben t)injie()t. Salt »erlöngert fid) bicfer ©tamm auf unbcf5immte SBcife in ber nomlictjen Oiicbtung, »ermittcIH gipfclftanbiger Änofpen, bie fie^ l>inter cinanber bilben unb ent= tbicfeln, balb bleibt er früber ober fpäter burc^ ba« gef)If*Iagen einer biefer Snofpen fieben; unb trenn bie *Pfianje fortfährt, fid) auSjubebnen, fo gefriuel>t tä burcb feitenftänbige ©proffen, unb bemnadj buri$ eine fecunbäre 2tct)fe, bie fid; an bie ©tcUe ber pri= mären fe&t. T)ic auf biefe Seife fubfJituirtc adjfe fann bie nämlidjc fenfrei^tc, ober biömeilen eine fc^iefere unb fogar ^ori\ontaIc 3iid)tung entrceber auf ber DberRäc^e bei? Soben«, ober unter bemfel= ben erhalten; in biefen legtern gälten rübrt bieä ba- ber, bag ber eigentlicbe ©tamm balb ftiUe gefJanben ifl, inbcm er bur(b eine, neben feiner ©runbfläcbe tie= oenbc Snofpe erfegt reurbe. 3Bir batten alfc bie friecbenben ober unierirbifd)en ©tömme nur als ^bönomene ber aSeräftung ju betracbten. Unter ben bitotpteboniftben ^flanjen trifft man bie gröpte Slnjabl ätbter Stämme on, bie in ben Säumen bie größte Sntwirflung erreicben, beren fte fäbig ftnb, bie über bem ©oben reicblicb tjcräftet ftnb, unb bie nad; ibrer erflen träftigen gntreitflung in ben Sabrc^prlanjen mit bem ^cben beä 3nbioi= buumö aufboren. Sic perennirenben '•pfianjen lie« fern uni iai Seifpiel feitenftänbiger unb paralleler ©ubftitutionen. ©iefe ©ubflitutionen beobad)tet man bei ber 5Webrbeit ber monofotpleboniftben ^flonäcn, bie meiffenö perennirenb finb; bei biefen finbet man fafi lauter Seifpiele »on 3t»iebeln unb Sibijomen. SBenn ber eigentlicbe ©tamm bei benfelben eine grofe ®nttt)icflung erreidjt, fo gefcbiel^t bie« gereöbn« lieb "(»."f SSeräftung. Sei biefer ganjcn 5Kuf}erung ^aben tt)ir bie afo= fplebonifcben JJflanjen bei ©citc gelaffcn, beren Sm= brpo fein Änbfpcben jeigt; benn ber Stamm, wenn reirflicb einer ba ift, entnndctt ftcb nitbt burcb baä Seimen , fonbern nacbber. Unter ibncn allein fann man äcble unterirbifcbe ©fämmc annebmen, wie bei ben nicbt baumäbnlidjen garnfräutern unb ben SBaf= ferlinfenarten. SeräfJet ficb ber Stamm, fo gefcbiebt e«, feine SRicbtung mag fein, melcbe fie anll, »ertital ober botijontal, bur^ eine boppelte gipfelftänbige Änofpe, burc|) eine 2Jrt »on 3ivetgabli(bfeit. Ulütenfloni. §. 109. Der ©tamm ober feine me^r ober min- ber ütelfacben Seräpungen tragen an ibrem Snbe bie SBlüten. 3ebe Slüte tann mit einer Sofette »on Slältern unb bemnacb mit einer Snofpe »ergli- (ben werben. 25iefe neuen S31ätter unterfdjeiben |t(^ mcbr ober weniger »on ben bieder untcrfuAten, burcb «bte ©ePalt, ibre garbe unb burcb einige fünfte ibreä Innern Saue«; fte unterfclieiben fic^ überbieä aucb nocb boburtb, baf fte in ibrer 2id;fel niemal« neue Änofpen tragen; ba«, wo« bie S3lüte au«mad)t, ifl alfo wefentlieb gipfelfJönbig; fte iH ba« legte ®lieb ber Seräftung.aJJannennt Slütenfianb bie ainorbnungberSlüten auf bem 3weige; feine Unterfud)ungmu§atfo unmittelbar auf bie berSBeräfiung folgen, weil er ba« wabre gnbe berfclben ifi. Die Segetation ber mit Slattern »erfe'pe= neuen Slefle, wirb auf ^( eineunbeflimmte2Beife burcb bie erjeugung neuer Änofpen fortge= fegt , wenn fie ber Xob, baSgeblftblagen ober irgenb eine ftembe Urfadjc nitbt aufbält. Sie Segetation eine« ülfie«, ber eine SSlüte an feiner ©pige trögt, bort an biefer gipfel= ftänbigen Snofpe »on einer neuen 2lrt, unb bie feine anberc Snofpc der- »orbringt, natürlicber SBeife auf. §. 200. Salb entwitfelt ftd) eine einjige Slume f unmittelbar an bem ®nbe be« ©tamme« ober ber primären Stcbfe Cgig. HD a') balb gefcbiebt e« an bem Snbe einer fecunrären a", tertiären Slcbfe a'" ober »on einer anbern Drbnung a"". Sie Slätter, wetcbe unter ibr liegen, baben i^re 9Jat«r bcibebaltcn; bis- weilen mobifijiren fie ftc^ aud), in ibrer gorm unb in ibrer garbe, o^ne in ibrer Slcbfe irgenb eine Snofpe , fei fte nun blattartig ober blütenftänbig ()er= »orjubringen. 3n allen biefen gätlen fagt man, bie Slüte fei einjeln, ober einjeln fJebenb. §. 201. 3n ben meiilengäUen fommen aber au« ber acbfcl biefer fo mobiftiirten Slätter3weige beruor, bie tbeilö nacft ftnb, tbeil« Slätter tragen, bie felbf} wieber auf eine äbniicbc SBeife unb in einem böbeten @rabe mobifiiirt finb unb ftcb in eine Slüte enbigen. ®iefc Seräflung ober Serjweigung fann ftcd mebr ober weni- ger oft wieberbolen, «nb man bctommt auf biefe SBeife eine ©ruppe »on Slüten, bie mit ibren mobifijirten Slättern untermengt ftnb, eine ©ruppe, bie jtcb beut- li* »on bem ganjen Z\)tilt ber 'Pflanze, welcbe äcbte Slätter trägt, unterfcbeibct , unb bie man aucb ben SlutenfJanb nennt. Siefer legtere 2lu«bruct bat alfo äwct Sebeutungen , in wetcben wir ibn in 3u-- funft anwenben tonnen; einmal bebeutet er bie Stellung unb Stnorbnung ber Slüten, ba« anberemal eine ©efammtbeit »on Slüten, bie nicbt burc^ eigent- licbe Slätter »on einanber getrennt ftnb. §. 202. Sei biefer ©ruppe »on Slüten nehmen bie »erfcbiebenen Sbcite mit ibrem neuen au«feden aucb neue 9?amen an; bie mooifijirten Stätter, bie man oft blütenftänbig nennt, erbaltcn ben ^a= men Secfblätter (gig. 183, b b b). Sie 3weige, welcbe nur Secfblättcr unb Slüten tragen, werben Slütenftiele (a'a") genannt. Sei ben »erjweigten 179. Sin 5toct Bom (nolliqtn ^a^nenfuS (Ranuncului hul- bosuj). Man (ittil feint Jldift o an iljier ©runbtläcix m mc 3>t>'t= blSticr ijtrocirtomtnen , un^ öie (14 an ibtim Snbe in eine entfal« nie Slu.iK f enbut «eqen iftte TO.Ite .t.iat fie ein SBIatt, au« beffen Sldjfel eine fecunbäre flcfcfe o" ^ertiortommt , bie fidj m eint !8iume f, bie nnnber ijolllominen qI* /' i(l, eni-ijl; — <•■• irn^t, ein Slalt unb eine lertiSte adM'e , bie (i<6 in eine Snofpe /"' enbiqt unb man fonn auä) Slüten- f}tel(^en antreffen, bic unter der Sliitc mit mehreren Weinen ®ecf blättern »erfc^en ftnb, tie man in ten SJaturbefcbreibungen burcj) baä Siminutio Decf blätt- eren bejcidjnet. Da iftre 9Jatur augenfcljeinlitl) bic namlicbe, tric bie ber anbern ift, unb ba man in eini= gen gäUen pe^t, wie ^0) Slüten au* in t()rcr Slc^fel entmirfeln, fo bap baö auf biefe 51rt mit 33lüten überlabene S31iltenfliel(5en ouf^ört, Sincö ju fein, fo if} ei beiTcr, biefen 3?amen für ben legten Bn^ifc^en- fnoten beä Mütentragenben SlütenfticK^ aufjufporen, unb ba« Slütenftiel^en nnrb nic^t blojj burd) bie SBlüte, bie baffelbe beenbigt, fcnbern ant^ Hnä} bic abipefenbeit iebcä Derfblattcö c^arafterifirt. §. 202. aSenn wir einen Slütenflanb \u hcfdfrd- ben ^aben, fo muffen wir juerft feine l!ert)ältntiTe JU ben übrigen ^bellen bcrf Pan^e, ju ben eigentlichen Slätfern, angeben; er tbirb auö ber Slctifel bon einem »on biefen ^erbortommen ober einen ßwf'g beenbi^ gen; er njirb reintelßänbig ober gipfclftänbig fein, mc(>r ober rceniger t)oä/ auf ber ^Prlanjc liegen, inbem er Ret »on feinem beblätterten Sbeile in ttner größeren ober geringeren Sluöbebnung loömadjt u. f. re. 2Bir irerben i)fn fobann unabbängig »on bem übrigen Jbcile ter "Pflanze unb in bcm SBer= Jöltniffe feiner »erfAiebcnen Sljeilc an unb für fid) unterfudjen. 3nbem i»ir i^n ferner aW ein obgc= fonberte« ®anK<3 bet)anbeln, rocrben »ir an bem= felben ^rimära*fe ben gcmeinfc^aftlicljen SlütenfJiel nennen, ben bic ©cbriftfteüer oft ©^linbel genannt Jobcn, nämlicb benjenigcn, n»orauS alle anbern ent= fpringen, unb biefe S!egtere fobann fecunbäre, ter- tiäre Slcdfcn u. f. tb. na* ber Drbnung, in weiter jic erf^cincn. 9Jun finbet man bie mciflcn OTobiji- iattcnen, njelrfie unä bie SBerjTOcigung ber 5J*fen, mti)e glätter tragen, gejeigt bat, in ber ajerjrcci-- gung ber blütentragenben Sldjfe raieber, jebotb mit bem Untcrf(btcbe, ben man nicbt aui bcm @c|tcf)tc »erlieren barf, ^a^ ftd? nämli* bei ben erfieren jebe 21d)fc bnrdj bie Sr^eugung »on gibfelftänbigcn Snofpen unbeftimmt fortfegt, unb nur bei ibrer Unter- brüdung fiiUe flel;t, ba& bei ben jwciten bingegen bie Srjfugung einer 33lüte biefe gortfcgung untcr-- britfct, unb ta^, wenn ff* feine Slüte jcigt, um fte JU beenbigen, fic eigentli* in bie Slaffc ber erfieren qe^öxt. §. 204. Sie primäre 2l4fe be« Slütenflanbeä fanti ft* alfo crflen« in eine Sfume cnbigen ; in bie- fem gälte bleibt fie ba flel>en unb ber Slütenftanb fö^rt fort, ficb nun »crmitlelfi ber fecunbärcn 3l*fen, »el*e, ba fte ibrcrfeitö bur* bie Srjeugung einer öipfeipönbigen Slume bcgränjt ftnb, ftebcn bleiben, fobann oermittelfJ tertiärer Slcbfen u. f. w. au^ju- bebnen ; fte fann jreeiten« bur* bie Srjeugung ber Slüte, njeldje cntrocbcr bloß bie fecunbärcn ober tertiären Slcbfen u. f. ro. bcgränjt, in i^rer Serlänge^ rung nidit aufgel>altcn toerben. Daran« entfpringen jwei grope Klaffen »on Slü- lenflänbcn, bie beflimmten ober begränsten unb bie unbeftimmten ober unbegränjten; bie er- fleren ftnb biejenigc, t»o bie primäre 2l*fe unmittel- bar eine SSlüte trägt; bie jweiten, ico fte nur mit- telbar an bcm Snbe ber 21*fcn »on einem nicberern Slange Slüten trägt. äöir baben alfo bier bie jibci großen ^»obiftfn tionen, bie wir bereit« bei bet Scräftung beö ©tarn me« angegeben baben, unb n>ir rooUen bie nämliAe Snalogie bei ben fecunbärcn Scrjmcigungcn bcoba*^ ten, roeltbe gleitbfaU« »on ber ^a^l, a>ie oft ft* bie 21ci)fe »erjreeigt, bevor fte ftd) enbigt, »on ber relatt»cn Jängc biefer 2l*fen »erfebiebener Drbnuu' ]en, »on bem regelmäßigen geS)Ifc(;lagen einer geroif- en STfengc berfelben u. f. w. abbängen. Dicfe sBctracbtungcn, bic man »orjügli* Sloper »erbanft, baben e« mögti* gemadjt, etwa« firengcr in ber Definition ber SBlütenftänbe ju fein, roeltbc früber ju oft unbeflimmt unb oernjcrrcn i»ar. SWit Setbe^altung ber früber angenommenen SBörter unb mit _ bem Streben, i^ncn fo »icl al« möglitb ibre anfängliibe Scbeutung ju laffen, bot man ft* geno" t^igt gefeben, fte in etwa« ju änbcrn, um fte beftimm= ter unb genauer ju madjen. aSir »ollen alfo biefe " ter ertlärcn, inDcm wir nad) ber DJcitje bie bei- ben Slaffcn »on Slütcnflänbcn, tbeldje wir fenncn gelernt Ijabcn, unterfucben. IKnbffitmmti- |lliiten|llinbe. ^. 205. SBir nefimen eine »erlängerte, primäre 2l[bfc otine Slüte. ■ßon ben fecunbärcn Sltbfcn fann ft* icbe in eine Slflie enbigcn unb in bicfem galle bleibt bei ibncn ber SSlütenftanb fJebcn. SBcnn fte al«bann bcino^e »on glci^cr Sänge ftnb, fo bai man ba«, wo« man eine Ölütentraube (racemus) nennt CS'9. 180). Gin anbcrmal enbigcn ftd) alle fecunbäre 21(bfen, ober blop einige unter ibnen, gereöbnlicb bie untern, in feine SSlüte, fonbcrn treiben bloß feitenftänbigc tertiäre 2ld)fen : biefe tönnncn ft* il;rcrfcit« »erjwei- gen. 3n allen gälten crbält bie fo jufammcngefegte Traube ben 9Jamcn D?ifpe CP''nic»la) (gig- ISl)- 3bre gewöbnlidjfle ®cftallt iß wegen ber unglci^ien iSntwidlung ibrer Slütenfliele, wcicbe bei ben untern größer ifl, unb um fo geringer wirb, je weiter man fte nacb oben bctraditct, ppramibcnförmig. Si«wei- Icn ftnb aber bie Slütenftiele in ber OTitte länger, al« bie an ben bciben Snben unb bic Sflifpc erbält 180. gaueti-^orntrauSt (Berber« vul|aris). OTan fi(^t, roU fit au« ^tm Blatrroinltl f in tintit Tom ütrnianbert . tnt(lel)l, ltle{= (tir (eint SitbenblStttr . btbalten t)M. — a 'Pnm.ut «*(<, oufS wtU iStr IKine roedjfelfiSiibige Ttctol.ilttr 6 beriHirlominen , unb an ihren 'Jldj'cn iecunC'.ire Sliifen a" , njeldje ^le ©tü'e been&iiit OTan (anil ^ie ilufenroe.fe (Si.troicIIu.Kj ^Hjtx 'Blüten von i-ir (Srun^p:i(i)e b.j jum ©lofel terfoKien; bie untern fonjen an, Jtuiit nnäu|eben, bie 181. Siijue ^er Yuc'ra glono«». — a' »prim.ire adj(e ober Suim bei; — a" ©ecunb.irc -Jliiife; - a'" aerluire ildjfe, bie unm.ltelbat eineSlüie trS.U umn'-en Otamen «(ülendiclcten erbält. — Mbb Vtd-- bis. ter -on ceri* ebenen »lÜKtoibnungen , au« roeldjen biefe »ifen betDortommen: — TOan (iel)t, bop biejer »lültnllanb au« einer Meibe Don Irauben an einer .leme.nfdjaftliien Sliie a enlfurinnt, bop fie umfo entroitftder unb frütjreiffr (inb, n roeiter unlen man fie beobadjtet, unb ba^ in iebcr Sr.iufce bie iSlüten audj um fo ooran; geiüdter fmb, ie roeitet unten fie flehen. 520 j^dtantk. aräbann bcn 3?anten ©traup ober SBIütenftrauf Cthyrsiis). §. 206. SBcnn man onflatt ber Sliiienfiiefc »on faft gleicher Sänge, ober bte Bon unten naä) oben auf eine fafi unmcrtlit^e Seife abnetinien, finbet, bap bie unteren weit länger aU bie obcrn unb fo aufgc= richtet Rnb, bo|) ftc alte nur bann eine Slüte tra» gen, nrenn fie auf faf! gleictje -£>öt)C gctommen ftnb unb bag bie ®efammt^eit ber Slüten auf biefe 2lrt eine SÄrt ©onncnfi^irm mit ungleichen SJabicn bilbet, fo nennt man bieö eine JJolbentraube, ©c^irm- traub e ober 3if terflraup (corymbus), bie entrceber einfai^ CSig- 182, l) ober jufommcngefe^t (gig. 182, 2) ifi, je nacjibem bie Slüten auf fccunbären Helfen ober auf Slütenfiielen fielen, njele^c eine gr5= fere 3at)I mal »erjweigt ftnb. §. 207. ©enfen »ir unä jejt bie fecunbären %i}- fen äuperf? Berfürjt, fo bag fiä> auf ben ©eilen ber primären Sli^fen alle Slüten befinben, welche bei ber jraube um bie ganje Sänge ifirer fecunbären 2JcJ)fen »cn berfelben entfernt rearen, unb trelc^e ^ier un= mittelbar auf i!>r ju ru^en fctjeinen ober bie mit ei= nem SBorte ftgenb ober ungefiielt finb : fo ifi bieä alöbann eine 2let)re ispica) (Jig. 183). Sie ^eipt jufammcngefegt, wenn bie primäre 21*fe fecunbäre trägt, bie felbft berlängert unb ni(t)t enbigenb, aber mit feitenfiänbigen unb ungefltelten Slüten »erfe- $cn ftnb. ^Wan Ht 2te^ren, bie gewifTe befonberc Sennjei= ^en an ftcl> tragen unb gereiffen Älaffen ober (Fami- lien »on ^jjffanjen eijen ftnb, »erfcfeiebene 9?amen gegeben; fo j. S. Äägc^ien (amentum) eine einfache ae()re, »elc^e abföUt, inbem fie natfe ber Slüteäeit bie abglieberung cerläpt, unb tie auö lauter Slüten »on einem unb bemfclben Oefctlecbte CSig- 184), gc= reötinlicJ) männlicjjen, beflebt ; Äolben (spadix gig. 185), Sle^re einer monofotptebonifc^en fffonje, bie «n if>rer ©runbfläcbe in ein gropeä Secfblatt ge(>üat i^, baö man Slütenft^eibc (spatlia) nennt, unb bercn äu^etfl na^i aneinanberfte&enbe Slüten QUiä)= fam in eine bicfe, gewö&nlicti einfaclje, biörocilen äftige 2l(t)fe, wie bei ben *palmbäumen , wo fte oWbann Slütenäwcig ^eipt, intruRirt ftnb. 182. 1. Sinfaie ^ol^elllr^lu^e >tä Jürfdjbnumä fon St. tuii« (Cer.sus m.l.aleb); — a' 'primärt adjft, au« n>e(4(r bit roectl(el= |^än^ulln ttcttidiiltr 4 tn((l(^tn , ^ie ouS ibren ilAjtin tie ii[uni)ä= «n act(tn o- a- Ireibtn, irotiün itft unmiltdbar tint SBlüte träjl unk ben Mamin SBlültnftltldjen ttbält. OTan tonn bic (luftnnjiife Sntividlun^ berfelben von äu^tn naäi innen DerfoUien; bie innerfle i|» nod) im Surtanfe ber Änofae. — Tiefe Dolfentraube tniflanb in ber adjfel eine« bereits ob>jefaUenen Blmtee unb beenbut einen febläefdjMiienfn Sroeij, iro man tut untern Siäller im 3u(lonbe rd)u 2. 3ufammen lefe^le lolbeniroube be« 5(febeerbaiim« fCri • o- primäre 2l*ie ; — a- fetunbäre Hibfe ; — unmitlelljar bie Sliiten ober 3lüten|lieHen §. 208. SEßir wollen je^t eine 53orau«fe^ung auf- fletlen, bie ber »or^erge^enben ganj entgegen läuft, nämlicti bap ^ä) ber St»eit ber primären 2lc^fe, au3 tt)el(t)em bie fecunbären ^eroortommen, »ertürjt, ober ftcf) »ielme^r nid)t oerlängert^abe, fo bap er beina{ie ju 5JuU t»irb (t^ig. 187 a'), wäS^renb bie fecunbären a", wetctje ben DJamen ©troljUn erhalten, fi(t> gut entwiefelten. aiöbann »erlängern fte jlct» geroöfmlic^ 183 5nbe ber Sie le M ei — Man (lebt, roie Me unteren » Uten f4on in ben Suflanb .on ffrud)! ü faltet, b.e obere nod) Jlnofuen finb. 184 JtSSien com Jtu^baume rie fdjuuvenort aen Xectblät= ter Seijen einanber fo na e, b«B il) e fp.ral.o.m.qe a la„e roabr.,t= nommen roerben lann 3roifa.n ,l,nen n jur einfad^cn Dotbe, »te bie !Rifpe jur Jraube. §. 2US Cbis). SBenn »on einer auf erfi turjcn pri- mären 2I(bfe. bie faf} 'iiiull ifi, mebrere biinne, fecun= bare Slütenfiiele ausgeben, bie, anfiatt fttb ju erbc^ ben, ftcb auöjucretten unb auf btcfe SSetfe bie Slüteu JU entfalten, »oburtb fte in eine 2Irt bon ®onnen= f(birm auslaufen, fic^ näbern unb fttb garbenartig brängen unb oft fogar auf eine unb biefelbe Seite in bem gatte bii'bängen, trenn fte eine gemiiTc Sänge baben, fo ifi cö xätt)Uä), biefe Slnlage ber Dolbe ju unterf^ciben unb man Jann ibr ben 9?amenS litten' b ü f cb c t (fasciculus gig. 203 O 9«*«"- S^'cfe Stuten- büfibel ftnb meiften^ ungefJielt an ber Steifet ber S3Iät- ter ober ber Deifblätter. §. 201). Snblicb tonnen fttb bie fccunboren Jttbfen eben fo wenig »erlängerf baben a(ö ber Sbcil ber primären Stcbfe tborau« fte !ommen, unb al-Jbann Rnb notbtbenbig alle SSlütcn in eine 5lrt bon @(beibc ober Sugel »ereinigt, wo bie äufcrn bicjenigen borftcUen, tcelt^e auf ber »ertängerten 2((bfe unten, unb bie tnnern, bie, weltbe oben irarcn. SKan nennt biefe2tnorbnung Slütenfopf (capitiilum gig. 188). Der Slütenfopf fann reie bie ®otbe fi^enb ober geftielt fein. Tian bat ben befcnberen 9?amen Sorbeben (ca- latliis) einer TOobifitation beö Stütentopfe« gegeben, welcbe »on ber OTobifitation be« btülentragenben ®i= pfelS bcr primären 2l(bfe abfängt. 'Diefer @ipfe( ^at 187. 3u(ttmmtn,)t(e^!e Dolbe btt OTBbrt: — a' ftimint %äiU in bem SlüKilUnnb ouf tinet conrt):«n JlSd»; — o" ffcuiib.ue Sld>ien ober 3läbien ber aUqemetnen üotbe, rooBon jebe ein :Cölt)d)en o" träj^t; — tertiäre 2l(bfen, ober Ütabien ^er rbtccbeii ; — i' qutrt: fSritiii! febert^eilue ■Eetlblätttr, roeldje bie (lIl^emeine ^üUc bilben; — I" einfache, bie ^üiii^en biibenbe IJedblöltcr. ,^ fttb bergeftatt »erbitft unb ausgebreitet, baf er bcr Sinfügung ber Stuten, eine grofe, ebene, concere ober conrabe gläcbe barbietet. SSeifpiclc babon fiebt man immer an ben geibobnlitb fogenannten jufam= mcngcfc^ten Slumen, bie nii^tg sanbcresS Rnb, alö ei« |)aufen »einer, in eine 5WafTc bereinigter Stuten, bet bei bem erften Stnblitfe baö Stuöfeben einer einzigen unb grof en Slüte bat , tt)ie 5. S. bie Stuten bcr Sidbo« ric, ober bcr ©torjoncre (gig. 18!), OberDiftel ober ber Sonnenblume ftnb. 3fber wirb fteb bei ber lcg= tcrcn leicbt ben Stamm oorfleUen tonnen, ber fii^ an feinem ßnbc in eine runbe unb fleiftbigc, gan^ mit gelben Slütcben bcrfcdenc glätbc »erbreitert. Dicfe blütentragcnbc gfät^c Cgifl. 189, 2r) bat »crfttiiebene ^Ä^f?,T4 3?amen; ebemaW btef man fte Stütenbobcn (recep- taculum), in ben neueren Bcitcn bat fic ben 5Jamen SlütcnlagcrCPtioranthiiim ober Clinanfhium) crbalten. SSäir baben fo eben gcfagt, ba§ ibre Dbcrfläctjc 198^ Smi Blüte nf»Df V on ber SMhi saatr opurpiirsa . TUn Hellt ie b,i« Slül)en U.T ran.i rücll ft, je ".' ^et man rat ,1 »lüt n qe^en b Jm, elpunfl DinI mmt. l-iS t. (Sanier 'Jiliuen ouf fe rjone e fScor.onüra hi.pa- c). 2 Ter näm .ie"(d) iiUtn, ba> e_^r b en »ii.fe bei ein 8 ütenlafltr (lüten(lanb ber Poratenia contrayei-ra, IDO bie SSlülen / Ijatb in einem »lütenlo.ier r (lecten, ba« nur etroaS »erlieft 1(1 unt «uf beffen Cberftatfee man iljre (Sytreinitäten ^eroorragen fieljt. j^otanth. fci^iDctlen cDttcac ifl. ®tefe Isb^Iung tfl gewöftnltcfc Dberflädjltd) unt fc^r ausgeweitet; btßiuetlcn ift fie ober naiS) 5irt einer @d>ale ober fogar einer Unit »erticfter ; enMic^ fönnen \iat, unb baä nad) anpen nur feine äußere grüne unb bim- förmige Oberfläche fe^rt. 2tn anberen ^flanjen auS berfclben gamilic finbet man alle llebergänge Don ber gefcbloiTencn §>ö6Iung an, in loelt^er bte Slüteii ber geige eingefügt finb, bii5 ju bem crireitertcn ©lüten= lager ber Sorßente (gig. i'Jl), welche fie offen trägt. §. 210. SJacJbem ivir alle fo eben angegebene Slüienfianbc untcreinanber »erglidjen (»aben, fo (ie(>t man, bap fie ptt; nur, rcie reir uorber gefagt (»alten, burtfc bie Sninjicflung ober ba6 gct>lfcblagen geroifTer Jlctifen unb burcfe i^re relaiitien i:ängen »on einanber unterft^eiben. Sic« ifj fo rcabr, bap man »on jebem biefcr SSlütenftanbe leitet eineSJeftnttion geben fann, bie nur ein Siusbrutf ber Sergleic^ung mit febem an= bern Slütcnfianbe ifi. ©o lönntc man fagen: bie Sraube fei eine 2Iei)re mit furjgefliclten Slüten; bie Slelpre eine Sraube mit figenbcn Slütcn; bie unge= ftielte ©olbe eine Sraube o^nt ®piubel ober primäre Sl4)fe; ber Slütenfopf eine Iraubc, an rcelc^er bie 2l(ifen weggefcbafft Rnb, ober eine 2(e|re, reo bie ©pinbel 9JuU ifi, ober autti eine 2>o(be o^ne ©trab- Jen; bie Dolbe ein Slütcnfopf mit furjgeftieltenSlü-- Jen u. f. rc. Sei allen biefen SlütenfJänben fönnen bie fecun= baren Silc^fen, auc^ bie »on einer niebcrern Drbnung, gegenfJänbig ober abicecfcfelnb fein. 3^re relative Sage fcUte immer bie nämlid^e wie bie ber Slötter fein, ba fie ia aui ber 51c^fel »on blättern entflcbcn, bie blop i^rer gorm nat^ mobiftjirt finb; bieä finbet au* oft Statt. aSir babcn aber (§. 167) gefagt, bap man gar nic^t feiten bei ben blattgegenftänbigen ^Vlanjen ftebl, wie äe^te Slätter am iStpfel ber 3weige abroe4)fclnb icerben. Tlan barf fic^ alfo gar ni^t »unbern , wenn bie iDecfbfätter, bie immer am ®ipfel bet Sweigc liegen, tnblitti oft abwe^felnb werben, felbft wenn bie Slätter gegenfiänbig jtnb. ;Dt(ltmmtc iSlütenJlänlie. §. 211. 2ln ben 'JSftanjen mit gcgenfiänbigen Slät- fern jcigt fttb ber befiimmte SlütenfJanb am bäufig= fJen unb am regelmäpigflen. 2ßir wollen alfo fein ©tubium mit einer »on biefen ^flanjen beginnen, j. 93. mit einer auS bem Snjiangefctjleejjtc, bem flet= nen Saufenbgülbentraut (gig. 1!(2). ©ie primäre Slttife a enbigt ftc^ in groferer obcrge« ringerer §)öl)e in eine Slütc f. * Unmittelbar ober et= was nieberer unter idr trägt fte ein f aar Slofter, unb aus ber Sldjfel eine« jeben berfelbcn fommt eine fe= cunbäre 3l*fe a" a" beroor, bercn ®ipfel gleictifatlä eine centrale SSlüte f" f" unb jwei Slätter, auf (e- ber Seite eine«, trägt; jebeS »on biefen Slättern treibt feinerfeits aus feiner Slc^ifel eine tertiäre Slt^fc ■iflftdlern \m^er tiU (botomie) nennt, wieberbolt fic^ auf biefe Seife me(ir ober minbcr oft, unb jcbeSmal ift bie 3abl ber %^= fcn unb bemnadb bie ber Slüten gcboppelt. SBenn wir anf5att jweicr S3Iätter brei quirlie^e unter einer Scntralblüte Ratten, unb aus ber äl^fel >■„ / eines feben eine fecunbäre Sltfjfc ^eroorfämc, bit ibrerfeits gleidjfaüS in brei Steile get^eilt wäre, fo wäre bieS eine wieberbolt b rcitji eilige (Sä- belt Teilung (Sricfcotomie). SBir fönnten noi^ eine gröpere 2lnjat)l »on SSlättern unb quirligen 2l(^fen ^aben. SBir babrn biefe 2lrten »on Sjerjweigungen nicdi früS)er befcbrieben, weil fte fid) mit ben Slütcn jet« gen, unb ftcb bemnac^ an ben Slütenftanb anf(tilte= Pen. SBiSweilcn fönnen iebocb bie Sctifen, o^ne bur((» eine Slüte (welt^e alabann »orläufig fe^l ftl)lägt), begränjt ju fein, bei jebcr Srjeugung neuer ält^fen f}ille JU fic!)en fi^einen, unb man b«t eine 3ieil>e »on auf einanber folgenben 3i»eigablungen, ober nai übrigens weit feltcner ift, »on 2)reigablungen, »eti^e Slätter otme Slüten begleiten. i92. SiDfet »on bem ©torft tei lleinen IdufsnbciülMnlroulS fErylhraea cenlauriiinij : a' «Primäre Sdüf ; — a" a" fecunbärt «Idiieii l)er3'il)lnfc »ortommen, Hi man eine SRci^e »on einjefnfte^en= j iOt iSntfte^eii, tic »iertc einer fünften unP fo fort: tcn unt> «ipfelfiantigen Sliiten. SSenn fi* aber ouf ttcic SBcife erl>ält mon eine 3teil)c oon 2(*fen, tie Slcitfcr motifijiren unt Pic auacinanbct cntflet^en, nnti luoodn jcbc unmiticl= in fcen 3uftan5 ter Detf« | bar in eine SSlütc auiSi)el)t. 3(ii>J Cicfcr Serbinüung ^o^ Matter iibergel;cn, fo bil= entfpringt, n>ic in bem oorI;ergelpenöcn gallc, eine ...^p^ öet t?iefeä gan.^e ©vftem falfttie Jraubc ober eine falfc^c 21ei)re. Sieö ifj ij^SS "A ■/ einen citijigen S^lülenfjanp, eine 2lnorbnung, tic »oatouimcn terjcnigcn äl>nliii) J W/ xv>*i i^ ben man »iebcrtjolt gabel» ifl, feie wir bei bcn triedjcnben (§. IM) ober bei ■^^ äftig Ober reiebt-rbolt brei« genjiiTen »tämnien (,§. isj) bt-fdjricben ^aben, wo te- " gabflig nennt. Die neue- ber Bicif^enFnoten bcnt anfeuern e nad) biirt^ einen ftcnSc^rifti^etler^abenbcm» 3i»if'^enfnoten, bcr fidj in ber %(i)Wl feine« gipfele fclbcn bem 'ifjamcn Jrug- ftänbigcn ©lotteö entnjicfelte, fortgefegt icirb. Der bolbe Cyns) gegeben, cinjige Unterfttjicb bcflcOt barin, bap fid) ^icr jebe ber e^cmaltS , iinb je^t i 3lcl;ie in eine Ölüfc, anfiatt in einen Duirl ober in nocf) öon Sinigen, in ei= j eine Ölattrofettc cnbigt, 3n aUcn gäUen ifl eö leii^f, ncm engeren ®inne genont' bieieu SSliitenfJanb »on ber ächten Jraubc unb »on mcn rctrb. bct ächten %t\)xt ju unterft^eiben, tueil bie 'Decfbliit^ 3n biefer Srugbofbc tcr bafelbfj mit bcn Slüten gegcnflänbig finb, anfiatt tonnen bie Sfiiten me^r unmittelbar unter benfclben ju liegen. Ober weniger »on einanber Die Slütcn tonnen in biciem gatle in Scjie^ung entfernt fem, je natbbcm alle auf einanber folgcnbc "*• unb »erlängcttc 2l4fen, n'>e(c6e jugtei^ ben blüteniragenbcn ©ipfel, bcr i^ncn öorangebenben, um SielcU übcrlrcffcn, bem fft)en einer umgcfc^ucn 9?ifpc geben, ober je natfcbem fic immer tiirjer werben, ficf) faunt über= ragen, fo bnfj bie Saluten beinahe auf gleicher §)ö(>e nacj) Strt bcr Dolbentraubc flctjen. ©e^r oft ifitb bie 3crtbeilung bureS Didiotomic »on unten na* bem ö)ipfcl bed Slülenlionbö bin nidjt fo regelmä'pif! fortgefegt ; in einer gcmiffen ^i\)i aber tragt, tra^rcnb eine bon ben 2Ic^fen unter i^rer gipfelftanbigcn SBIüte, jwei Dedblättern unb ^n?ei neuen Sl^'fen baS Dafein gibt, bie i^r gegen auf bie %(!)\c jiBci Eliten iierft^icbcner ©tellangen einuel;men, ipeldie uon bet Drbuung obijängen, in welcher fi^) bie Sccfblättcr entmicfeln. SJBir rooden unö baran erinnern, ba^ bie abmed^fcfnbcn SBIätter fpiralfötmig gcfieUt finb, ia^ fic^ biefe Spirallinien auö jmet 21t^fcu a unb b, bie auiS einanber entfielen, entnjeber in bct nämlisiftn, ober in cntgcgengefeßter SRit^tung loinben; ta^ baä erfie Statt »on b ftdj im= mer na^ bem »on a, reelci)c b in i^rer ilc^fd trägt C§. lii-'J , rttfjlet. SSSir ivoUen jejt nac^ a unb b eine 3?iil?e »on Jlcfcfen c, d, e u. f. i». annehmen, ik nad) ber Sicifjc auäeinanbcr entflcljen: obgleit^) (Cbe auf ein 33latt ober Decfblait rcbujitt iji, f^o icirb bod) bie Stellung beä Stattet »on b bur* bie oon a, bie bcö Slattcö »on c burc^ bie »on b u. f. m. ^änbfge trägt it>re SBIiite oljne Dedblätter ober wenig- ! geregelt, unb man brauet nur biefe jreei fo jufam fien^ o^ncirgenb eine ISntiridlung in i()rer Jldife, unb bie l'er;rt>eigung fJeljt auf bet einen Seite flille, Kä^= rcnb fie ft* auf bet anbetn fortfegt. §. 212. Diefet feitenfiänbigc ©titlßanb, bet ge= gen ben Ö^ipfel beS Sliitenflaubeä ^in bäufig »ct= tommt, fängt bisweilen fdjon an feinet ®tunbflä*e an, unb esS fe^t an febem Änoten eine »on ben 21(^fen , bie ficf) baran ^dtte cntirirffln fcUen. Tlan i)at olöbann iai 21uöfe^en einet Staube ober einer 3le&re; anfiatt einet cinjigen ad)fe obet o()ne gipfele fjänbige Slütc, welche eine SRci^e anbetet blütetta= genbet fecunbätet Steffen, wie bei bem unbefiimmten Sliitcnftanbe trägt, ifl ^iet eine Sc'ae bon ?ld)fcn »on »etfdiiebenen Drbnungen, weldje nadj bct SRci^e auäeinanbct entfletjcn, unb wo»on ftd) jebe in i^re Slüte cnbigt, unb biefeö Sntfie^en ber unädjtcn Staube offenbart ftt^ baburt^, bag i^re ©pinbcl, an= fiatt gcrablini(()t ju fein, gewöijnlid) eine 3JeiI;e »on Krümmungen ober Snteen ?eigt, unb im SlUgemeinen äuii) babur* , bap alle Slütcn auf einer unb berfet^ ben Seite, in bcn meificn gäUen ber inneren, liegen, wai bacon Ijcrtnbrt, t!a^ baö ge^lfdjlagen im 21Uge- meinen alle Steffen einer unb berfelben Seite, bet äufeten, ttifft. §. 213. aJJan fann bie nämlittie Slnotbnung bet Slüten unb bet 21d)fen, auf benen fie figen, o^ne geblitfelagcn finben, wenn bie Slätiet, onfiatt gegen= pänbig, abwccbfelnb finb. Die primäte 21c^fe jeigt ein einjiflc^ Dedblatt nat^ außen unb läuft fobann in i!)rc Slütc au^. 2lu^ bet adjfcl biefed DcdMat- tti tommt eine fecunbätc Sldife t)eroor, bie fid) eben fo cnbigt unb mit einem Dedblatte »erfelicn ifl, »orauö eine tertiäre Slt^fe entfielt. Diefe gibt nun 194. SlCltnftantl M C.n.li burd) Do« 3ti)I(iiraätn Mt — ®l(idie Jttftu. georbncte SBlätter, um bie 3iid)tung bct Spitale »on bet Sicc^iten jut Sintcn ju beflinimcn. 9fun ifi fie bei biefer 3Jei^e »on Sldjfen cntwebct ^omobtom obet ^ctctobtom. SScnn fic^ in bem erfien SaUe bie Spirale »on a »on bct hinten jut Siedeten wiubct, fo fitllt ftc^ baö Statt »on b j" bet Dicttitcn »on bem »on a, baö »on e ju bet 9icd)tcn »on bem »on b, baö »on d ju bet Siedeten »oii bem »on c u. f. m,, unb man ctl)ält eine 3Jcil)e »on Dedblättetn, welttie eine Spitallinie »on bet Sinten jut 3ied)ten bcft^tei- ben. 3n bem äweiten galle tjingcgcn fiellt fid) baS Statt »on b lintd »on bem »on a, baö Statt »on c rechts »on bem »onb, bad Statt »on d linf* »on bem »on c, ba^ Statt »on e tec^tsS »on bem »on d u. f. ro., unb man bctommt eine 3Jfi&e »on Dedblättetn, bie abroedjfelnb »on bet SRec^tcn jut l'intcn fo liegen, ba6 bie Sinie, weldje man burc^ iljte Sleijicnfolge jicbcn wütbc, eine Sltt S'^jact beftfeteibt. Da|)et tü^ten benn nun jwei fe()t »etfdtiebene Stellungen in bcn fatic^en Stauben ober 31e;>ten, mit bcnen wir unö beft^äftigcn. Die, welt^e man in bcr ctflen Scrbinbung beobad)tet, fcl)cincn me^r ben äd;ten ju gleichen, mit benen man |ie bisher im aUgemeinen »crwc^jfelt 1}at, weil t&tc Stuten ganj um eine bem Slnfdjeine nad) fielige 51c^fe t)erum »et= lljeilt Rnb: bicS ifl bet Slütenfianb, ben bie §)etrn Sta»aiä fe^»taubenfötmige Stugbolbe genannt baben (gig. 195). Die, wcldjc man bei bet jweiten gjctbinbung ftnbet, unb bie man wegen bet einfeitt= gen Stellung ibrct Slüten leiri;t j« unterfetietben wugtc, baben ben Flamen Iraubcn ober 2lel)ren, ober noc^ bcffcr, fcorpionortigc Xrugbolbcn (gig. I9tj1 et|)olten. DiefcS legtcfc Seiwott rü&tt ba^ct, bog i^r Snbc fid) unten trummfiabä^nlic^ sufammcnroUt , wie ber Schwan} eineö Scorpionö ; unb cö ifl leitet, ft(^bie= feS 3ufammenrollen jn crtlären CS'fl- 197). Die Ö24 BoUxttik. a(^fe b maifct naH) auf eii mit a tintn geirtfFen SGSin- fei; c bctnat>c ten ncimlicfjcn mit b; d itiit c, e mit ^ u u. f. w. , unb tä entftejt borauö ^*-V eine gebrodjene ?inie , n>elc6e babin fJrebt, eine frummc ju befcfcreiben, bie no* einem Sralbfreife trieber um= fe^rt. 35ie 3(4)fcn enttpicfcin fid) um fo fpäter unb ftnb bemnadj um fo für- jer, je rceiter ftc fid; »on bem 2Iu«= 197. oo"a^P"nf'f entfernen ; biefe frumme ^inic mu§ alfo eine ©piralltnte mit fiufenmeife abnet)menben SBinbungen , ein Ärumm= flab fein. Vaä langfamcre ober fc^nellere 3ufam= menroUcn (>cingt »i>n bem mtf)x ober weniger fpi= f igen SBinfel ab , unter njelc^em bie Stt^jfcn au^ einanber entfielen ; bie mel>r ober minber beutliiie 5Bertl)ci[ung bet Slüten in jwci SfJei^en t>on ber me^r über minber beutli*cn gntfernung »on jwci auf etn= anber folgenben Derfbtättern. Stüe biefe fWerfmale lönnen on einer febt großen SJnja^I »on fflanjen ftubirt werben : an ben9?auten, an »fielen |< a u 8= n)ur,}en, beren Sliitenfianb für i'inne ber 'ippuö ber ä(t)ten Srugbolbe ivar, unb es3 für »iele ©4)nft= fleller geblieben if}, unb befonbersS an ber (Familie per borretfc^jartigen ^Pflanjen, nso bie 1)emonf}ra= tion jablreidje SKobififationen ju i^rer grfrorung ftnben tcirb. §. 214. 3n alten bcflimmten SSIüfenftanben, bie reir fo eben unterfudjt l>aben, befonber« in ben erfte» rcn, fann e« fid) ereignen, bag in golge ber aujjer= j orbentIi(ben Serfürjung ber 31(^fen alle Slüten ein= onber genä(»ert unb gleit^fam jufommengef)äuft ftnb, ■ Wie man bie« j. S. on ben 9ielfcn bemerft. Diöper j nennt biefe ©teUung Stü tenbüfct)el, wenn bie I Steffen eine gemiffe Vänge unb eine regefmäStge 5Ser= I tt»eilung behalten; Slütenfnciuei , tuenn fie bei= I nalje 9JuU finb unb ja^Ireic^c 3etjIf(^logungen bie ' SJegefmäfigfeit berfelben gänjlit^ ftören. äBir l)aben | (n Sejiet^ung auf boö erfie »on biefen SBcrtern eine ' «nbere Sejeic^nung C§. 20S bis) angegeben, unb; meinen mit ©tcanbeüe, baf ba« SBort jufammen^j gejogcne Srugbolbe }u Sejeie^nung für beibe ' goUe ^inreidje. | §. 215. Deconbolle i)at unter bem 9?amen »er=' mifctte Slütenflcinbe mebrere ^erouögeljoben, I bie fii^ JU glei*er 3eit an bie bcfttmmten unp unbe= j fJimmten boburi^ onrei^en, bog f5c^> i^re »erfc^iebe- jien Sl4)fen nictif ouf gleidje Sßeife oer()aIten. Sei ben litpenförmigen SStumen }. S. fcirben bie Sfüten JrugbolPcn, bie in ber 2Jct)fe[ gegenftänbigcr Slättcr auf einer gemeinfd)aftli(^en , unbcfiimmten 2td;fc fteljcn. 3Benn bie SSIättcr ibrcn dtjarotier begatten, fo gibt eö feine 5,'frmirrung , unb man ^at fcfaftnjinfelfiän- bige Srugbolecn: mcnn ober bte SBIötter tn ben 3u= fJonb »on ©ecfblot- tern übergegangen, reenn olle biefe Jrug- bolben fo in einen einzigen Slütenfianb »erf(|imoIjen ftnb, mit i»iUmaufieert(ären' 35ie @ct)n)iert9tcit fdieint unö leicht ju t>eben ju fein : rcenn man Jrugbolben olti Siebren, Srouben Ober SÄifpen bcfdjreibt, fo {»atmon oufeinebem= Iic^eaBeifebengebov pelten S^arafter bie feö SlüienfJanbeö an gegeben. §. 2l(i. 3« anbcrn Säuen trägt nii^tblop bie primäre Steife , fonbern oucfc mehrere auö ij>r entftebenbe 3t4ifen tragen feine unmittelbare SBIüten ; ber SBlütenfianb jeigt unten »cbcr 3)id)Oto= mie, Mä) eine 3ici{>cnfclge öerfc^icbener 2l(^fcn ; furj, er fd)etnt nidjt befiimmtju fein, unb bcd[) luirb er cä an fei= nen grtremitöten, intem ft(^ blop feine legten 23crjn)et= gungen burc^ regclmäfige 3'veigabelungen ober etn= fettige SEtugboIben jertdeilen. ©iefer gatt fann, tt>te man lei<*t einfielt, nur bei benen oorfommen, bie recbt oielmal »erjweigt finb, bei beu Siifpcn CSig- 1983 unb ben ©olbentrouben. 5Kan fann bemungeac^tet üKai 2(ebnlic6eS an 195. ©Araubenfärmiäe •Iruion,ntK)e ltu,l^ol^e e? MyosDlb palmlris — tie «tOttn fteljen nb nuf einer i-oputllen Me.&e, unk ouf einet uniJ ^etfelben Seite bei 3ememf*nftlL4enSiüt(n|l>el?. 198. «leftimmle gipfeiBSnMac Slifue Ott SiolnR)fi^e. »ie pri= m.ire adife o' tteibi qeoenftänriac feiunb.ire Jlcbfen a" a" , iDorau« tenuiic a- a"' clfDringen, bie fid) Cutd) Xitliotomie unb bemna* burdj tleme breib(ülu\e Iiu^bolbcn c c enbisjen. — 3" lebet »on tbnen fieöt man ifere Gentrolbtüte früberreif, flt* ibtfc feitenft^'inbiqen. IM. •>id)otcmif ju jert^citin , ein gaü, ber bei bcm crflen 2lnblicfe bellflänbig jii bcm unbe-- ^immtcn SIntcnflanb ju geboren fdicint trirb man oft burt^ baö 2>orfommen mebrerer fletncr Sec!b(ät=< tcr ober Decf blätteben auf biefcm legten 5?Iüten= ftiele »on bcm (Segcntbeile übcrjcugt. !Wan finbet bäufig jTOei gegcnüänbige, efroaö unter ber Silüte, unb an btcfcr ©tedung erfeunt man Icicbt eine tieine breiblütige Jrugbetbe, bereu beibe ©ettenadjfen fid) ntd)t cntn?icfe(t hoben. Sin anbermal finb biefe Dccf-- blättdjen recdifelftänbig ; unb jcgt, ba mir beftimmfe 2(e^rcn unb Jraubcu fenncn gelernt beben , tonnen wir fein Sebcnfen tragen, fie an biefcm Slütenfiielc »ieber ju erfennen, ber in eine »oUtommcn cntreicfelte Slüte nuögebt, unb treiter unten mit ©etfblättcrn »erfeben ift , an bereu 2td)fc( ficb anbcre Slüten »on fecunbärcm 3?angc in ©e.ye^ung auf bie borbergebenbc bätten entwideln fönnen , obfdjon fie feblgefdifagen baben. 2luö biefcm @runbc mußten »rir ben 9Jamen Slütcnflieliten für ben tegtcn 3wifdjcnfnoten beö SSJütenfHeB allein unb nid;t für feine Totalität auf= fparen , ba jcbeö Slütenfticld^en rccfentlicfe einblütig fein muf. Der Uebergang ber beftimmjen S51ütenf?änbc ju ben unbefitmmten fommt alfo bäufig »or unb if) btö= »eilen fafi unmabrnebrnbar. 'Darum ifi eä »on SBitb« tigfcit, mit neuen SBörtern für fo abrcedifelnbe gätlc, bie überbic« nocb burc^ unbefiimmte ®ränjcn »on einanber getrennt finb , etwas fbarfam um;ugebcn. Sä ifl weit beffer , bie alten SBiJrtcr bei^ubcbalten unb fie geborig ju befinircn, obne ibnen iebod) ibre urfprünglidje SBcbeutung ganj ju nehmen unb fie im ^iotbfalle burdj Seiwörter ober fogar burd) turje Sefdjrcibungen ^u ertlärcn : bie« beben wir bier bei ben gewötjnlldjficn gälten getban ; bie anbern finb nurSKobifitationen berfelben, welc^ie bie '■prariä allein tcbren mug. Jlos Sluljcn. §. 218. 3" weltfccr Drbnung entwitfeln ftc^ bie Slütcn eine« SlütenftanbciV^ ©icö ift eine grage, auf wclcbe bie »orber erllärtcn Segriffe bie 3lnt= wort letd)t mad)cn. SBir babcn in ibren mannigfal-- tigen Sinjclnbciten bie S5crglcid)ung ber mit Slättcrn unb ber mit Slüten »erfebencn 2lefte »erfolgt ; wir baben gcfeben, ba§ ibre Serjweigung fitb na* ben nämlidjen ® efef en rieftet, unb baf jeber fttb in eine Slüte enbigenbe SSlüfenfiicI mit einem SWf'ge »ergliitien werben fönne. 9?un entwicfclt fi(b ieHt 3wetg notbwenbig »or benen, bie auö i()m entheben ; feine Sntwidtung ift fcbon mcbr ober weniger »orangerücft, wenn bie SntwidlHttg feiner fcitenftdnbtgcn Snotpen beginnt. Sbcn fo wirb eö ficb wobl mit ben blütentragenben 2ld)fen »erbaltcn ; jebe »on ibnen wirb fid) »or aOen 3ld)fen, bie in SBejiebung auf fie jecunbäre Jlibfen finb, entwicfeln : bie 93lüten, wcld)e »erfd)ie= bene 3ld)fcn enbigen, werben fid) alfo in ber Drbnung ber SReibenfoIgc, ber 3ld)fen, auf benen fiefle()en, entfalten. Stnftatt eine« mebrmalsS »erjweigten 5(fteä, wollen wir einen bctrad)ten, ber fid) bloß auf feine feiten= fiänbigen Knofpen beftbräntt, ober mit anbern SBor- tcn eine primäre 3ld)fe btog mit einer gewitjen 3lnjabl »on fecundären 2td)fen. Sir wiifen, ta^ biefer 2lfi oben wädjSt, fo bap feine Sbcile um fo frül;er gc= bilbct finb, je weiter man Se narf) unten bin beob= ad)tet. (»eine Snofpcn folgen biefcm Sntwirflungö» gange »on unten notp oben nnb entwicfeln fiel) alfo um to früher, (e weiter unten fie flehen, tiie näm= lid)e Drbnung nuif bei einer 3}ci()e »on blütentragcn= ben Slcbfen, bie unmittelbar auf einem unb bcmfelben Slütcnfliele cntfitben, ftattftnben ; bie Siitwidlung ber Slüien, welcbe fie enbigen, mup mit berjcni« gen an ber 3lcbfe anfangen, bie am niebrigftcn fiebf unb ficb fo »on ^Ut)t ju 9täbe unb »on unten nad) oben fortjufegen. — äBir bnbcn alfo baä zweite @cfeg, bap Ölüten, welcbe Sicbfen »on glct« cbemStange enbigen, bie auf einer unbber= felben gemeinfd) af tlid)en SIcbfe liegen, fi^ »on unten nacb oben entfalten. liic Slufficltung biefer beiben @efege cntfpringt ouaf n iiitd)am . ni*t auf aüe gäüc genau pagt rceil ftdi bei Der an- ; na!)me «inet Slet&c blütenttagenBer Dit^otomien jwi-- , f^en bie Sentralblütc unb äwifc^en bie, in recldje Pic j fecunbären 2lc^)fen auägeljcn, tertiäre tegeiiv>, »»cld)e j fpatet btü()en «erben ali bie jweiten, obgteid; |ic j weiter innen fle()cn. 2Benn man alfo jeneä SBort beibehält, fo i(i cä gut, fic^ baran ju erinnern, bap t« nidjt in feiner fitengen Scbeumng genommen werben bürfe. §. 22U. 2lüeä bieä »orauögefe^t, tann man iei*t »orOer fc(;cn, mie fc^r reir gleicb bei bem etßcn Uju blitfe eines «ölütcganjen in SefJimmung bet 3lrt unb SBeife feine« Slütenflanbeä buri^; bie 3Scrf)ä(tniiTe bet ©teUung bcr in »crft^iebenen Oraben entn)icfe(= ten gjlüten untetflügt werben. SSenn wir in bem SWittelpuntie otex obtn eine ?älüU bemerfen, bie enl= ■ wicfelter ifl , al« bie, welche um biefclbe lierum ober unter berfelben fJebcn, fo wiffen wie fcgtcid), t>ajj Wir e« mit einem beßimmten Slütenßanbe ju t^un baben; jeigt un« bagegen ber obere S&eil ober tcr SKittelpunfi Slüten, bie weniger entwicfelt jtnP, ali bet untere Sbeil nnb bie 'Perivt»crie, fo wiffen wir, baß ber ©lütenfJanb unbcfiimmt ift. Die ÖraBc bes Slü^en«, auf weltfce bie »erfcbiecencn 31üten in Sejie^ung auf einanber gclongt fino, jeigen un« im SSorauä bie @rabe ber 21*fin an, auf weli^en ftc fielen, ober ibre relatioe OteUung auf einem gemein- f(l)aftli*en Slüienftielc. §. 22(. äBir baben ju größerer Deutlicbtcit bie tinfat^fJen gälte angenommen, nämlicb bie, wo ber 33lütenf}onb nit^t febr »etjweigt ifJ. 3f} et es »ielfa*, fo witb bie Untctfui^ung burt^ bie 3et)lrcuung ber ädjfen »on gleii^cm @rabe unter eine große SWengc ton fünften beö Slüten|}antcö »etwicfeüet. 2Bit Ratten i^n fibon bei ben 2;rugboIben angegeben, man fann abet iai 9JamIitbe bei einem unbeflimmt Slütenftanbe j. ö. bei einet Sfifpe fagen, wo man an fecunbäten 2i(^fcn, bie in oerftbieccnen §>öben lie gen unb wooon jete mittelbar Slüten »on mepreren »erftbiebenen (Kraben trägt, gegen ben unteren Stbeil Jin, Sliiten antteffen tann, bie weniger cntwitfelt ftnb aU ancere bie über ipnen fielen, was ber centralen ßntwicflung juwiber ju laufen ftbeint. 9»an muß aber bemerfen, baß in biefen gällen baä ®anje beS ®lütcnftanbcS nur bie 2Biet>erbolung einer gewiffen Stnjabl »on beinahe äbnlicben SBlü gtuppen i|}, bie auf einer gemeinfe^aftlic^cn Sltbfe ^eben; baß j. S. eine SRifpc im JUlgemeinen nur eine SScreinigung »on Jrauben auf einem unb bemfclben Slütenfiiele ift. !Wan fiebt fttb auf bicfe Seife »cd onlaßl, jufammengefegte ©liitenftänbe anju= nebmen, wo man in bem allgemeinen Slüten= fianb, ben wir bisbcr allein betradjtet baben, meb' rerc beionbere unterftf)eiticn fann, wooon jeber in feinem ®lübcn bie ©efe^e beutfunbet, welt^c wir »ot getragen baben. SScnn wir alSbonn baS Slüijen ber einen mit bem bet anbetn »ergleicben, fo feben wir, baß lebe biefer ©ruppen auS bem jufammengcfegtcn Sliitcnftanbe mit einet Slütc »on einem emfacpen Slütenfionbe »erglie^en werben fann, baß fie, wenn olle in Sejiebung auf bie 2lcbfefeitenftänbig fino, um fo weniger cntwicfelt fein werben, je weiter oben man fie unteriucbt, tatte, baß bie außerorbentticbe SSerfürjung beS blättrigen Sbeilc^ biefeS ©tammcS \ü biefer Xäu= fd)ung ajeronlaffung gab. 3n biefem galle liegen in Dem unteren li)eiit biefcS ©tammeS bie3wif(^entnoten fo nat>e beieinanber, baß alle SBlättet, (fie W^ft ÜBurjclblättet genannt wutben) ju ebener (Jrbe eine 3Jofette bilben, auS beten 3Äitte bie Slüten, welcbc an bem fo jufammengejogcnen ©tamme gipfclftänbig jxnb, obetauSben 2l(^fcln ber auf biefe 2Beife5ufammen= gebrängten Slätter ber»ortommen. Dft ober cntftefien fie ntriji fo nabe anbemSoben, unb bet nodtc Stamm fä^tt fott, fid) auf eine gewitfe §)öbe ju erbeben, wo et anfängt, Decf blattet unb ©litten ju tragen; er et= bält alSbann ben 9tamen ocbaft (scapus). UebtigenS gebort bjcfcr Slütenftanb ju ben ft^on befannten gät- len. |)auftge Seifpiele b'c»''» ftnbet man an »ielcn 3wiebelgewäc^fen j. S. an ben §)pacintben, ferner an ben frimeln, Haßlieben u. f. w. §. 224. Tlan nabm aut^ blatifliefftänbige ober auf ber obcrn Sfattfeite befinblid;e Sliiienftänbe an, natb weltben auf biefe SSScife bie Slütcn auf bem Statte entfteben. 3» biefem galle ^icü man bäuftg 201). »lÜttllÜJnb kfö llispacus sylve-lris. — ffion (leljt, mit (14 tie Slüieri, MC tu d) lange fpisiijc Eecfolälltr, tk tra ganjen Slütenfopf |lj*Ii(i)t maiitn, ahdffonberi (inC, na* m Brtreii Storf. roertcn «. «n, fi «ntwiiJern Bnb t«5 in j(tfra unfelbcn bie uniew fdjon cntfaltfi, cie obern im 3uflinb t£t Äiicfpeii (Inb, l9f(hblätUr. 527 benSw'fig» tift f'* in feinst @e(}aü auf bie fflcife »eräntetn tann , »ic icir weiter unten fej»cn werPen (§. 236, gtg. 202) für ein Slatt. 3» anberen gäUen !ommen bic 33Iüteu ivirtlic^ aui einem ächten Slatte ^erDor: al^bann i(l abecber Sliitenfliel, bcr jie trögt, jum i^eilc mit bem Statte , an bcffen 2lc^fel er cnt= |ie(>t, entroebcr mit bem StütenfJiclcfcen, luie in ber Hehviügia, Chaillettia unb meljren lliliisLus--2trtcn, ober in einer größeren l'ange mit bem ©aiinic lelbß, wie in ber Zostera, ecriBactfen. Saö btütentragenbe Statt (ann ^tä) al^cann im 3i'floi'be eined Decfblatteö bc= finben, wie bei ber Sinbc, ober cö ifl leidet, bicieö t^ciliceife ajerwaiifen bc(5 Slütcnfticlcö nacj^juiveifcn. §. 225. 3(uf eine gleite SBcife fann man burc(> Serwaifungen in ber 3Jegc( getrennter Ijjcile fiele ouöerrointelfiänbigc Slütenftänbe b. ^. foldje erflärcn, Jtcletie ouä einem anbern *pun(te bc(ä 2lfieö, alä ben Slattwinfeln ^erborfommen; bie Sotanumarten tön= nen taugliche Seifpielc ^ter^u liefern: bic tSinfügung beß SlütenßieliS, ber in einer geiviiTcii Sänge mit bem 3tfte »cnradjfen i(l, fitieint nlöbann mc()r ober weniger ^od) über bem Statte ju liegen, unb wenn ber Xbeil biefesS fo berfc^nwlienen Slütenflietö länger ifl, ali berBisififtenfnoten, fo fann eö ein ober mel)rerc SIäi= ter äwif(^)en bem beö StattwinfetiS, auö we(ct>em er Jercottcmmen foUte unb bem 'punfte geben, wo er fiel; witflic^) lüömac^t: eine auij biefem "Punfte gcjogene gerabe Sinie muf beim -?)crabtommen biefcö Statt treffen, wä^rcnb fie bic anbern bei Seite täpt unb man gelangt enblid) ju ber Scf5immung beö wabren 55erbältni||e* ber Jficite, welc^ie bicfe Serwicfetung f(^wieriger gemacht t/atu. aiBaö ben gati anbetrifft, wo ber Slütcnffaiib b(ait= gegenftänbig ifl , b. t). wo er gerabeju bem Statte gegcnftänbig iji, anflatt auä feiner Stcbfel (»erüorju- fommen, fo ifl er fdjon ()inlängli(t) crflärt worben. Deckblätter. §. 226. SBir ^aben gefagt, bap bic Detfbtättcr mobifijirtc Slätter feien , aui beren Slattwintel bie mit Stuten »erfebenen jtdjfen ^erDorfommen. Siö= weilen ift rie 5Diotift;irung nic^t yoUftäntig unb bie Sedblätter befallen oorjüglid) gegen ben unteren S-b'"'' beö SlutenfiaubeiS bi» bie grüne garbe unb baö ganje 2tu6febcn ber Slätter, obgteit^ fie fo »crringert unb oertür;(t finb, baß man wegen beä SJamen^ »erlegen ifl, ben mon i^nen geben foü; ei füne ni(^t met)r bie Stätter öon bem unteren Xfjcite ber 'Pflanje, cö finb nocb feine Dedblätter. S'Jan jeigt bieten Uebergangö-- juftanb babur(^ an, ba6 man bem Slütenflanbe ba^ Seiwort beblättert 0'ol'"su<) beilegt. 2luf biefe SBeife bcfcbreibt mon bebJätterte SJifpen, 2;rauben u. f. ro. 3n anbern gälten ifJ bagegcn baä geblfcblagen ber Slätter, welche bie Slülen begleiten, »oltfiänbig; man finbet weber an beut Urfprunge ber allgemeinen ober ber befonbern SlütenfJänbe, no($ an bem »on jeber Slume inöbefcnbere, bie geringfie €:pux bacon. Tlan jeigtbiefen SMangel an Dectblättern an, unb nennt bie Slütenflanbe ober Slüten, weicte feine ^aben, bei. blattlOiS (llores eljracloali). 'liitä fiebt man j. S. an bem SIiitenfiar.be auä ber gamilie ber Sruciferen. §. 227. 3wifcbcnbiefen beiPen Srtremen, ber blalt= artigen Sniwitflung ober ber gänjlidjcn äibwcfenbeit »on Dedblättern , finbet man alle Bwifcfcenjufiänpe unb alöcann tann bie Siebuctton be« Statte* bie mannigfaltigen SÄcbififationcn geigen, welche wir bei ©etegenbeit ber Änofrenijüllfn angegeben t)abcn (§. 173). Stm gewtibn^itbfien feblt ber Slattfiiel, unb man fintet nur ben waum mebr ober weniger »er» lleinert, ungeflielt. Dft hti)ant auä ber Slattfdjeibc-- tlieil. Äurj, eö fann blo9 ein Slatifiielcnbe in (Sc» ßai.t einer me^r ober weniger turjen ©pige fein; ein Entwurf be« centralen @efäpbüf(^eI3, bcffen SJerlän» gcrung ben SJJittelneroen beS Statte* gebilbct baben lüürbe. Siäweilcn tonnen enblicd au* bie 9Jeben= blätter ouf ben näinlicben ®rab ber Sntwicflung ge= langen, wie in ben eigentlidjen Slattern. SBenn ba* Itebrige be* Statte* gan,^ feblgeicblagen (»at, fo bat man t>ai üluöfcSien eine* boppelten Secfblattc* ; ifl nebfi i^nen ber ®aum, ober Per Slattfiiel, ober bic Stljcibe felbfl bi* auf einen gciviffcn ^Hintt (>in ent» wicfclt, fo ifi e* ein brcilapvigc* ober fogac brcifat^e* Bedblatt, je nat^ibem feine Jifbfnbläitcrbtattfiielfiän= Dig ober fiengelfiäntig ftnp. 2}?an mup biefen gaU forgfältig »on bemjenigen unterfc()eiben, wo ba* Seif» blatt bur^ bic unmittelbare ^äi)i jweier gegenfiän» bigen Dectblättt^cn breifac^) erfebcint. §. 22S. 3n ben ollermeifien gälten ifl bic 2>er- wanblung be* bctfblottetigen Statte* um fo »ollfiäii^ Diger, wenn man e* on einer *Jld?fe »on einem bö= Seren SRangc in einem Stütenfianbe becbat^itet; unb an bemfelben tann man bi*weilen »on feiner 0runb= flätfec bi* JU feinem ©ipfet oUe bie »on un* fo eben aufgejä^lten Uebergänge bemerten. Diefc OTannig» faltigfeit fann bie Sefdjreibung , bic bei ibrer än= gäbe bef'onber* barauf ju atzten ^at, etwa* »erwideü matten. Da* Sedbfatt fann, wenn bet ©aum bteibenb ijl, mit einer erweiterteren ®efialt, welcbe mebr ober weniger an bie be* Statte* erinnert, feinen Sau unb feine grüne garbe bebatten, unb man nennt e* al*= nann btattariig. Sin anbermal »crtürjt e* fic^ unb »crbirfi fid) ju einer ®d>uppe, ober e* »erbünnt fi(^ in eine farbige ober burc^fid)tigc -Jaut, unb wirb al*= bann gewöbnlicl) »on bem SlattfctciDet^eile gebilbet. 3fi e* auf einen fdiwatt^en Sünbel rebucirt, fo nimmt e* bic Öcfialt einer gafer, ober wenn c* febr turj ift, bie einer (Sraiinc ober blop dner fleinen, gewöbn- licl fiarren un» fe^wärjlic^en Spipe an. Dft ge^t e* aut^ in bie garbe ber Slütc über, unb bie mef)r ober minber Iebl>aften (»djattirungcn, bie man an biefer ftebt, finbet man entweber fd)wä= djer Ober eben |o bunfel in ben Sedbtättern Wieber, bie al*bann gewöbnlic^ oerbreitert finb ; bic fc^ar= laiJ)rot;)cn X)etfblätier ber glänjenbcn ©albei, bie »on einigen Äubwei^enarten, liefern Seifpicie ^icju, bie man fid) leidet »crfdjaffcn fann. 3n golge ber 3?ePuttion be* ©aume* auf ba* Secf blatt ifi fein Umfang gewöbnlid) gan^; bi*wei= Icrt ifi er jebot^ in Bä^ne, ober in mebr oocr minber tiefe Hbfc^nitte au*gef(^nitten , }. S. an eben biefen Ausweisen. §. 229. T)U Decfblätter fi>nnen lange 3eit ober fogar unbefiimmt an ber ©runbflätbc be* Stütenfiicl* bleiben ; bänftger aber finb fie gegliebert unb fallen früljjeitig ab; barauf mup man befonbcr* 5ld)t baben, um Stütenfianbe, welcbe bamit »erleben finb, niä^t ali folibc ju befdjreiben, benen fie abgeben, unb bemnac^ ifi e* rätblic^, fit!), wenn fie fid) not^ nictit fe^r cntwicfelt ^abcn, baoon ju übcrjeugcn. §. 230. Die Sedblätter muffen, auper ben feltenen gälten ber blattwinfctfiänbißcn Stütenfianbe (§. 225), unter fid) bie Serbältniffe ber Stellung ber bluten» tragenben Slütenftänbe behalten : wenn biefe burt^ bie aiePuftion i^rer gemeinfcfcaftlittien 21(bfc »on ber nämlichen ^bf)t ober »on febr uaben ^JJunften, i»ie bei ben Dolben unb Stütenföpfen au*gtben, fo finb bie 2)eifblätter fetbfi auf berfelben ?)obc unb bilbeit um bie Sle^fc l)erum eine 3lrt Duirl ober 3?ofettc, bie man gewöbnlic^ -S>üllc Uiivuliicrum) nennt, unb wobon jebe* »on ibnen tta 9tamcn Statteten, ober bi*weilen nad) feiner tionfiflenj ®d)uppe er= bält. 2Benn ber Stütenfianb jufammcngefegt ifi , fo ^nbet man , auper einer .^Jülle an ber 0ruiibrlätt)C be* allgemeinen Stütenfianbe* folt^e auc^ an ber ®runbnäc^c eine* /eben btfonbctn ; tiefe lef tcrn un= 528 Botanik. terfdjcitet man tmä) ba« ©imtnuttö : ^üUd)en<ä)tn begränjt iftunb auf feiner ganjen obern gtä^e Cinvolucelluin). t)a^n pnb bei ben bclbentragenben |*fl;an5en bic 2iölb*en oft mit |)üll(bcn ccrfe^ den (gtg. 187, i")/ l^ie aUgcmetne Dolbe aber geiiiiHt. Sie Slcittc^en ber ^^iitle fonnen in einem einjigen Steife fielen unb Ijetgen ulsbann einreihig (uniserialis), tt)ic bieä ber gereö^nlitftfle %aü bei allen bicfen bol= benfragenben f fianjen ifl, ober fte fcnnen in me^rc« ren Diei^en übereinanber fielen , unb man nennt fie alöbann mcf>rrei^ig Cfilnriserialis), irie man bieö häufig an ben fogenannten juiammengefctsten Slüten »atirnimmt. 3n biefem refteren gaOe bebecfen bie anbere turje, ^autige unb wei^U(bt ©ectbiätter mit feinen Slüten »ermengt trägt: biee iflberjenige S^eil, ben man unter bcm 3?anien gafern rocgwirft. ®<3 gibt mehrere ^flanjen, on benen man unter einer einzigen Sölumemeljrerebcn biefen unfruchtbaren T)e(JbI(ittern finbet, bie in einer einblöttrigen ober »iel- blättrigen |)ü(te liegen, bie man aläbann 9Jebentel[^ ober Hu^entelcl) genannt ^jat ; bie -^'ibigcu«, bic OTolovcn, bfe 5)?al»cn unb »iele anbere 2»albenatten tragen biefeä Äcnnjeicben an fi(|). §. 233. Siöweilen ^üUt ein einjigeä Dedblatt ben Slütcnfianb }um Steile ober ganj ein. SBir (»aben äufern, an einanber gebrängt, ben Untertjjcil ber ^ bereit« (§. 207) bie Slütenfcfceibe (spatha) genannt, Snnern nact) 3(rt ber Bieget eine« £>ai<)eö ; man nennt . bie man an einer jiemlict» groOen ^In^a^l monofotvle^ fie 5iegclba*formig CS'g- 189, 1. b> ®inb fie bontftter ^flanjen um eine 3lel;re non befonberer 9Ja^ alöbann jajjlrcicl» , fo crfennt man i^rc allgemeine i tur berimi, iveldie einfa* in bem Äolben, jufammen^ fpiralförmige Stnorbnung Iei*t, wenn man fteljt, »ie gefegt an bem '^almjttietgc ift, antrifft. bie fccunborcn Spirallinien mm OPer »entger beutlic^ absei^nen; bie Serfblätter ber Slrtifcboif e, iai, »aö man gemöl^nlitt) ibre ®lätter nennt, liefern ein gcnjifi 3cbermann befanntcä Seifpiel ba»on. ®iefe 3lnorbnung gibt pc^ biötreiicn gar nic^t funb: bicfer gall tritt ein, ii'cnn bie Dcdblatter nicbt febr jabl= mit) finb unb fte^i numentlid) in jKei Sicijjen befin- ben, in irelc^ien bie Heineren äußeren ben inneren nicbt a^nlicb finb. Sinige bejei(^nen biefe legiere 3lnorbnung mit bem 5Jamen aufenfelcfjigc 5 ü 1 l e. §. 231. Salb finb alle Slättcben ber ^iitle un= »erbunben, balb »crniacfjfcn fie unter fic^ entreeber blo§ an iijrcr Öirunbflotie ober Botlftänbiß; man nennt bie§)iille Bielblätterig ober einblätterig nac^ bem einen ober bem anbern biefer bciben gälte. SSäenn bic Släticten in bem legten gaUe in einer einjigen 3?eibe jicben , fo bilben fie eine ganjc ober in if)rem Umfange auögefcbnittene .?iittle, rcic j. S. an ben Supleorum; (leben fie in mcbrcren Sieiben, fo bil-- bcn fie eine 2lrt ©tbalc, bie äuferiii^ mit ©djuppen ober ©pigen »erfcben tfl, tt)el(|e bie freien Srtremi- taten btcfer »erwa^fcnen unb in bem gonjen übrigen Zi)til tbreö Sörperö unter fttf; berfcbmoljenen Slätteben Rnb. Dteö ifibcrUrfprungbeö 35ed)cr<3 (cnpiila)beibergicbel (gig.201, c). 2)ie bornige ?)ülte ber ^a^ (Janie t)at einen ä^nlicften; eä if} eine 5)iillc unb ibre leberartige, bräunlicbe fJaut ifi ein ^»iillcben, ba« mctjrere Slüten cntbält, mie btcö bie OTe^rbeit ber grücbtc anjeigt , bie man oft in feinem 201. ' 3nnern antrifft. 3Wan ftcbt, »ic ft(^ ^ier jebe 2le()nlid)feit mit bem Slattc in golge bicfer Ißerroanblungen unb 3Serniacbfun= gen, bie ftt^ oft jwifc^en unfere Sinne unb bie flare unb leidjlc einft^t in bic Dinge Hellen, gänjHt^) »er= »ifctt bat. §. 232. 3n bem gatle, wo bie Sedblätter auf mcb= rerenSReibenoerrea^fen, !önnen ffcb nur in ber2ld)fet bcrjenigen Sliiten entwicfeln, weld^e ganj oben finb; ober ba« 9Jämli*c ereignet ücb bäufig fogar in bem galle, tt)0 fie unoerbunben finb, unb in ben meifien Sollen bal bie jiegelba*ige gorm bic Unfru(btbar= feit in ben Siebteln aller äupercnSIättd^en eine« S3lü= tenfopfeö jur golge. Dft entroicfeln fte fid) um fo Härfcr, unt bie, roelcfce an i^rcrac^fel SBliiten tragen, finb febr Berfcf)ieben unb geringer. SBir »ollen bier no* einmal bic Mrtifiocfc aU Seifpicl annebmcn, bercn \ Uä)t 3)?annigfaltigteit ibrer Drgane auä ber 3D?annig= gru^tboben, ber fieifcbigc Sbcil, ben man ipt, mit faltigfeit ber gormen cntfpringt, reelcbe eine fe^r fteine jenen unfrutiitbaren, langen, birfcn unb grünen Slätt= Jlnjabl »on ©runborganen anncbmen fann, unb wir baben biejenigen unterfut^tt, unter »clcbcn fie in ben meiften gällcn erfcfccinen. 35a« ©tubium bicfer 35er- wonblungen, bie SefJimmung ber Organe unter aUen ®ä ifi eine 3lrt umftbeibenben SBlatteö an ber (Srunbflcidjc, ba« oft tutenförmig, bisweilen an bem (Sipfel bonbförmig gerollt, balb grün an bem Anim viilsiare (gig. 185 b) balb farbig, reie an ber Calla aetliinpica ifi. ©eine Stänber, wel^e ff* unten babur* »ertürjcn, bag fte firf) bisweilen »erwacbfen , fpaltcn jicf) cnblid) oft ober trennen fi* , U'cnn ber ©lütenfianb ober bie gru(^f bei iljrer 3?ergr6§erung, bie SBänbe einer ju eng ge= niorbenen 5->6blung jurütfbrängt. @in anbermal fie^t man , wie ficb bie ©lütenftbeibc in jwci Sbcilc ober Slappen tbeilf, weil fte auä jwei abgefonberten ober »erwacbfenen ®ecfblättern befteljt, wo»on aber im= mer na* bem conftanten ©efcge ber Slbwetbälung ber Slätter bei ben moncfofblebonift^en '^flanjen, eine« ba« äußere »on bem anbern ifi. 2ln anbern böseren fünften be« Äolben« ünbct man bisweilen on ber ©ritnbflät^c abgefonberter Slüten ober fleiner Slütcngruppcn , fleinere ©ecfblotter , bic man alö= bann ©cbeibiben nennt. X)ie Slütenftbcibe fcbeint boju beftimmt ju fein, bcnSlütenftonb in feiner früben 3ugenb ju befcf)ügen, benn umbicfc3cit ()üllt fie i^n immer ein, obgleii^ fie fi* in »ielen ^flonjen, wie in ben Jpp^a'« in ben '])otboiS , notb^er nicbt me^r in bem nömlidjen S5erbältntfTe entwicfelt, an ber ©runbflocbc ber Slebrc auf bie Seite geworfen wirb ober fid) fogor fcbr frü^c ablöst. Üebrigenö Wirb eine ganj äbnlicbe Slnorbnung bei mebreren bitotple^ nifcben ^flonjen wo^rgenommcn, wo biefe .?)ülle, bie man olSbann bisweilen ber Me^nlicbfcit wegen Slüte» fcfcetbc nennt unb bie man mit melir SRetfjt blüten= fcbeibenortig c -?iüllc nennen feilte, gcwöiinlic^) ou« ber ^Bereinigung ober ouS ber 21nnäberung »on jwei groften gegcnfJänbigcn 'Dedblättern entfielet. §. 234. Sei ben OraSarten bcmerft man an ber ©runbfläcbe ber fleinen 3lebren, wef*c mon lange 3eit für ibre Slütc gebolten bat, »"b welcbe fclbf} entweber in fo jufommcngefegten Siebren ober in 3?ifpen georbnet finb, eine ober gewöbnli*er jwei grüne ©tfeuppcn, bic mon 53 ä Ige nannte, unb welche »oütommen bo« 2lnaIoge »on biefen SiütefAcibcn finb. aSir werben aber ©etcgen^eit finben, fie fpäterbeffer tenncn ju lernen, wenn wir unter ben ^flonjcnfami» lien »on bicfer ba fprec^en werben. fcrmanliflte ©rgane. §. 235. 3Bir ^oben bie ^flanje »on bem erfJcn (Srfc^ei- nen beS (Smbrpo on bis ju Srjcuguiig ber Slüte, welcbe fie enbigt, in ollen ibren Sntwicflungen »erfolgt, wir i)oben gefe^en. Wie bie bem ®en ©runblagen ber i»ie eine Sinbc: Der breite Sotanit, reelcfce o()ue biefelbe bic sre- ' 5KipgeflaIt^eit. rin in biefem ©tubium ift, mirb au« ber Senntnip 1 ber eonflanten @tenungöcerf)ciltnifre ber J^cile unter ftcfe abgenommen. 2Bir |iaben alfo gefucbt, worin' biefe SBerbältniffc bcftefien unb tonnten jte au* ba- bureb betätigen, bag wir iebeä Organ in allen feinen auf einanfcr folgenben Slbftufungen »erfolgten, beffen 9Jatur bcmna* für un<5 nitjit me^r jweifeljjaft fem tonnte, unb bag wir fabcn, ba9 e« bei allen feinen @ef}alt(5»erwanblungen biefen @efe|cn ber ©tellung | unoeränberli* treu geblieben war. "Die fd)Wierigfien ^ -v"' •«j A gcille, bie, wcicbc faß notbwenbig ju einem 3rrtbume '^^^\'£ »erteiten muffen, bei benen man M nidjt biefe« teitfa= "^ifr ben« bebienen fann, um fi* au« biefem l'abprintlje itu | ^^^ au«,\ufinbcn, ftnb bicjenigen, wo ein Organ gan^ genau bie ®ef5alt eine« anbern annimmt, fo bafj man ganj natürli(ber SBcife ba« eine fütta« nnfcre balten mup, ©0 babcn wir gefeiten, baß bic i'uftwurjeln, befon= ber« an ben Ätettcrprlanjen, oft ba« 2lu«fe^en »on SJeften annebmen, unb umgetebrt t)aben Wir gefunben, bap Slefie bi«weiten ba« ber SBurjeln ertiatten, 3. S, an bem Srbavfet C§- 190). Bü(ii)dbani. §. 230. e« ifl qax ni*t feiten, an biefen Dr= ganen in golge einer 3?eränberung, bic berjenigen analog ifi, weltbc wir an bem ju einem Slatift'tel« blatte erweiterten Sattftiele (§. 141) bcfcbricben liaben, ba« 2lu«fe^cn eine« Statte« }u finben. @o geben in ben Xolop^vtlaarten bie cvlinbrif^en 2lcf}e in i^rcn testen Scräweigungen, grünen, blätterför» migen auofebnungen C5ig- 302, r) ba« ®ntße!)cn, an beren Umfang man mit Srfiaunen »on aBette ju SBeite fleine Slütenbüfcbel jum Sorfcbeine fomnien (f) fie^t. Die Slüten be« Ruscus androgynus pnb auf biefe SÜBeife geort-net, unb in bem Ruscus acu- |p:ilus unb Iiy[io2lossuiii entfielen fie au* bem 3tn-- fcbeine na* au« einem cit)nlt*en Statte, aber au« feinen 9)iittelner»cn; in biefen gällen batte man elje» mal« einen auf bem Statte befinbli*en Slütcn= fJanb bef*riebcn. Da wir aber gelernt Ijaben, bap man nur an Bweigen Slüten finben tonne, fo flelien wir feinen ülugenblicf an, foI*e bur* biefen Umflanb allein an biefen »ermeintti*en Slättern ju ertcnnen unb iei genauer Unterfu*ung jeigt fi*. un« au* ba« etgentli*e Statt in ©eftalt eine« tlcinen, bäu= tigen Slätt*cn« , au« beffen 2t*fet ba« una*te Statt entfpringt. Die,9Jatur trägt bi«weiten bafür ©orge, tiefe« SJefultat ber 3:{)eorie babur* ju be= fiätigen, baß fie au« biefen blattförmigen 3wcigen «nberc abuli*e 3weigc cntficften läßt, wie fie fetbfl au« ben Sleften enlfiebcn, wie bie abgeplatteten, bliitetra= genben 3wciflC ber inbianif*en geigenbäume unc anbcre Gactu«, bie man mit itjnen »erglci*en fann, unter fi* entftcben, wie nie eigentliie Släiter au« cjnanbcr entfielen. Iteberbie« ift il>r ftarrer unb ^ol= jiger Sau au* ni*t ber Sviu bicfer leftern. ©Jan ^at Süf*elbanti bic gcwöbnti*e 3tn= orbnung ber bol5i*ten Süf*et eine« 3weige« ge= nannt, bie, anftatt trct«f5rmig ju bleiben, ft* fo Tüttnken (Cirrhi). §.230. SBir babcn f*on früher (Scfegcn^eit ge- habt, »on ben SUanten ber Seinrebe ju fprc*en (§. 1S5, gig. 172 Y'v") unb Ijaben gcfcfjcn, baß t6 eine Serwanbtung bc« Slütenßanbc« fei, bei »el= *cr bic Slättcr fef>lgef*lagcn, unb bic SlütenfJiele, bic ber 3af)l na*, unb fogar bi«weilen auf ben primären rebusirt würben , ß* in trautartige unb biegfame gäo*eri »erlängert Ijabcn, bie im ©tanbe finb, ft* um bie Körper, bic |te antreffen, ju win= ben. Die« finb al«bann bie leötcn 33crjweigungen eine« flimmenben Stamme«, bie ganj mit feinen jungen Iricben »ergli*en werben tonnen, ft* aber babur* »on ben a*ten 3weigen untetfdjeiben, baf fi* i^rc Slatter ni*t entwicfcln. SBir wiffen, baß biefe SRontcn bei ber ffieinrcbe, gipfelfJänbige Stü- tenftänbe oorflctlen, bie auf bic Seite gef*oben Wur= ben unb ben Stäftern gegenfiänbig finb; bei ben meifien anbern ^flanjcn aber, tie bamit »erfe^en finb, nebmen fie ibren normalen '•piag entweber an bem ßnbe ber Sweigp ober in ber 21*fel ber Slät= ter, fo 5. S. an ben 'Paffion«blumcn, ein. S« gibt gälte, wo bie Serwanblung ni*t »ollftänbig if}, unb wo ber Slütenftanb mit blütentragenben Slüten^ielcn anbcre jeigt, bie in SJanfen »erwanbett Rnb. Sic cntfpringen bi«weiten au« bet SBerwanbtung eine« anbern Organ«, at« 3weige unb SlütenfJiete finb, au« ber Serwanbtung ber »eri'*iebenen 'S.t)eile be« Statte« felber. 3n biefem gälte »ertängcrn fi* bie 9?cr»en ju bicfer (»cflalt, balt ber 5D?itteIncroe altein an bem @nbe bc« ©aumc« entweber ganj einfach, wie j. S. in ber Fiagollaria intlica, Medionica glo- riosa, ober häufiger' jufammengefegt, wie an bett Srbfen, 2Birfen, ^latterbfen. 2tn biefen gefieberten, in eine Siante au«gcbent'en Stättern erjeugt biefe« bäufig feitcnfiänbige gäb*en, bie »on einer nbnti*en Vi. (Sm blaltlfrmuicr 3irn.) r ^(r Xyloiilij-Ila longifohn: — /■/ »lüieiibütitel , Cif (lu? ,\iii|cli!m Ijfr'-ovt.iiimm "530 ;^atanih. ajewanblung bet oberen Slättc^en ^errü^ren. Tlan jte^t fef)r oft iaä ^arendjym an biefen fo »erroan= bellen unb entwcber on i(iren Jiauptneroen, reo al^ = bann bie 3ianfe äfJig ifl ober an t^ren 5Witterncroen, wo btcSJanfe loie j. S. in ber Lalhyrus aphaca ein= }a(t) tft, rebujirtcn flattern gan^ »erfcbwinbcn. ®a ber fKittetneroe unb ber Sfnttftiet bie gortfe^ung ei' nei unb befTelben Siifc^cIiS finb, fo nennt man btcfe SRanfen blattflieipanbig. ®el;r feiten »erlöngern fii^ bie feifenflanbigcn Siiftfeel beö Slattfc^etbetdeifciS ju SRanfen unb boö Slait jetgt al^bann äwei, bie »on feiner @runbflad)e na* Uli ber JJebcnHättcr a»«ge^en , eine auf (eber Seite; btcä f^cint t!>r Urfprung in ben ©tei^ivinben JU fein. 3n allen 5fi((en erlaubt eä bor 2Jui?gang^v>unft ber Spanten, ju bepinimen, roelc^eö Organ auf bicfe SBeifc »errcanbelt »orben fei. (Jntfpringt fie aui ber 58ertt>anblung mebrcrer 3Id)fen Bon »erfc^icbenem 3{ange, reie j.S. an ber SQSeinrebe, fo bemerft man off bei bem (Sntflc^cn einer jeben feitenjlänbigen i^a= fer ein fleine«, »ertümmerte« Slatt, unb fie iji alö-- bann in Seiieljung auf baffclbc »intelflänbig. Bornen (Spinae). §. 238. Sine anbere ganj oerfcbiebcne unb faf} umgefe^rte gorm, in irei^e fic^ oft alle biefe Or- gane oerijüUcn, ifl bie be<5 Dorn^. 2(nf}att einer biegfamcn unb »eicfjen gafer, »wie man fie an ber !Ran!e fanb, t)at man einen »einen, »erfürjtcn, f}ct= fen, in cineSpige ausJIaufcnbcn, glei(|faü(5 einfachen Ober äfJigen 3»eig. 2ln ben Broeigen finbet man biefe 33cr»anblung om ()äufigf?cn. Salb finb eä alle 3n"'ige einer ^fJanje, wie an ben ©tedjginfJern , ben Colletia, balb nur bie legten unb bi^weifen fogar nur hai aupcrfie ffnbe, bafl fitf), onflatt fic^ ju einer gipfel-- fJänbigcn Änofpc ju »erbictiten , jufpigt, unb »er= glättet. 25icfe bornigen 3n'eige tonnen nodj jum Steile i^ren S^araftcr beljaltcn, wenn pe Siätter, unb fogar SBIüten befommcn, wie j. S3. an bem bor= nigen ^pftaumcnbaume CS'g- 2043 ober benfeiben, wenn Re auct) in i^rcr ganjen 2tu*be^nung nocft finb, »oUflänbig nac^ äugen »erliercn, me in ber Gleditsciüa. Die anatomifdje Unterfutbung i^re« 3nneren jefgt aber immer eine ©truftur, bie mit ber beä 3n>eige« ibentiftb ifi. Seltener geben bie Slütenülelc in Sornen aui, j. S5. in bem Alyssum spinosum. 204. Biutia b« Prunui »qiDOü», ^et in lintn Dorn «udiiult. 205. äroeij bt6 (SauttDome ( Bfrberi» vulgiris), tifftn 3lät(er fff t:t (Stflalt illmr torntn «natnommen Ijabrn , ouf btr 314= ftl tint« le>eti eni|l(l|t ti»t SSofeltt rrr mit «ätlmägiä ätbillJcitn Slältnn, 3n bem fßlatte fönnen e« bie SBüfc^el fein, bie jii feinen »erfc{)iebenen Sbeilen get>oren: erften^ bieS'Jittef» ober .5)aupt= ncroen, entircber, baS ein Jbeil beö "Parenipmö nod) i()re (Srunbfläc^e »er= ctniijf, unb bag man auf biefe SBeife einen Saum erba'It, ber in me^r ober min= // ber lange Spigen aitiJgc^t, ober bamit ' begränjt if}, wie on ben ©iftefn, ober bnf ba^ 'parentftpm ganj »erfi^winbct, wie bieg bäuftg bei bem Sauerborne »orfommt C^ig. 205 f). Den Dorn bir= bet bisweilen ber ©lattflie! allein. Oft nimmt er erfi im Üifter biefe ®efiaft an, wie j. S. bie Spinbei beö gcfteDerten 5*latfcö beö Jragantö, unb anbere naife bem Sibfallen ber mättOftn, bie |ie in "'°- ber 3ugenb ber '■pHan5C getragen ^aben (S^ig. 206). 3wciienä bie in ^wei türjcre Dornen an ber ©runcflä^je beö 3?Iafteö »crbcirtete 9tebenblatter, Wie in unfcrer akiic (Rnbinii pseudn - acacia) (gt0. 207). Der SBiattwulft, ber felbfi bisweilen bornförmig ift (Sig. 20H) untcrfcbeibet ficb leidjt, wenn er eine einzige Spife unmittelbar unter bem Statte bilbet; ridjtet er ftc^ aber in einer boppelten Spige auf, fo Wirb bie Unter= ftbeibung weniger leicht. So ift nicbt nötbig ju er= flären. Wie ber Urfprung ber Dornen burt^ it»re Stcüungäper^ättniffe (u ben anbern S&cilen ber ■•pflanje, wie bei ben Sfanten, beftimmt werben. §.239. S« bleibt unö jcgt notb übrig, einige Organe \n unterfuc^en, weltbe »iettciit in bem Sa- pitci bon bem 3etlcngcwebe ober Bon berSSinbe ibre Stelle bn**e finben foUen, weil fie nicbtd anberS, atä eine gorm biefe« ®ewcbeä , unb befonberö beö Siinbengewebeö finb ; wir Ijaben fte aber lieber bieber »erfegt, um burcb Sertöngcrung bie aögemeiner Unterfucijung biefcr ©ewebe ni(!^t ju unterbrechen. wo i^r Sortommen bur^iauä nit^t confiant, wenn fte in benfelbcn erf^ieinen, ganj lofot ifr ^•tttdjeln (Aculei}- §. 240. SBir fangen mit ben ®ta*e(n, einem notürlit^en Uebergongc nat^ ben Dornen an, mit 208. 3ufammtnv)e(tilH« Stall bt* Astrugalus massiliensis, btf: (en ©innbtl r in tmtm'Born ou^dr^t; — « blall(lUl|i.inf i.jt Slicbeiw bläller; _ /!B(,il'4tr »on niun >})(i«ren. 207 (Srun^t^ä(iJe bef juf .mmtnotfeBttn q3l«m« »on ^« Bobinim pseudo-icAci», bertn Siinenblället .» fie fet(ialt »on lotnen anä(iiora= men l)nben ; — 6 Sft; — r ®uinbel. 208. 3roeii| ber Ribü. uv.-crisp. mit ^m Srotiroulfttit ccce Mr Slnlttr, reomn jcdtt m (inen tinfoitn oKv Crdlodien Com enriKidtll ift; — fl f ISrunbfiiide b« Slütttt; — 6* ünofiitn, »le tut iti 9d)[cl bieftt Slätitr enlfprinatn. ^nori\ 531 bcneit «jtt und fo eben bef(J:äftigt {»abcn, unb mit mel4)en man fte lange Seit »erwet^fflt \)attt. 'Die be3 SRofenfiocfed , »ie man fie gcn>iJbnIict) nennt, fönnenun^jiim Scifpiclebiencn. SBcnnwirRe augerlicb betradjtcn, fo fcljen tcir foglcicb, bafi fie feine be= ftimmte ©teile an bem Slfte einnctmen, inbem |te balb c^ne Drbnung »on einanbcr entfernt, balb ein= anber gcnäbcrt finb; wir fcben auä), bog fie nur f({)ii'a(t) an bemfelben (»ängen , nnb ficb o^ne tävuä) iüTä) eine geringe änftrengiing »on bemfelben ablö= fen laffen. 3^re mifroffopifcje llnterfiitbiing jeigt, bafj alle a\tä einem 3cUgcn)ebe bcfteben, baä bem ber f orfartigen ^iitte öbnlicti, unb wie bicfcö balb trocfcn ift, bnö nur üeben an ber ®runbflac^c pat, iBoburcb fö fi(6 »ergröfjern fann, unb tai on feiner ganzen Dbcrfläcfte biet unb (»art iff. Ditfc ©ta^jeln beö SJofenftorfeö bürfen alfo nid)t mit benen oerglii^en tccrbcn, mcltfte aui ber l^erroanblung eined Örunb= organö ober eincö feiner Streite entfiiringen, unb »elt^e gerabe baburd) eine regelmäßige ©tellung unb ein aud ^a\txn nnb ©efäpcn befte^enbeö @e- l»ebe annehmen. Tim fönnte fte mit me^r SRet^t mit ben paaren öergleirfjcn, »on welchen fte ftcf) blof burcf) grojjcre ■Dicfc, unb bur* bic 2ln^oufung jablreictierer ßd'en, aud benen fte befielen, unter- fc^ciben. Die ©tacbeln jetgen fiel» nitbt bto§ auf bem ©tamme unb feinen Seräftungen, fonbern an ^en Slnttern unb felbft auf ben Steilen ber Sliite, bie nm meifJen ben (J^araffer »on biefen behalten, aber faft auöfcbliegenb an ben 33lattf5ielen unb ben 9?eroen. 3^re ©eftalt ifi gewöfinlid) bie eine« bis- weilen geraten, fe^r häufig aber ^afenförmigen unb gcn)ö^nli(^ naöji einer Siit^tung ^in abgeplatteten Äonuö. ^aaxe (Pili). §. 241. 3S8ir ^aben fdjon me^rercmale ®ele- gen^eit gehabt bon ben .?)aaren }u fpretften, aber blop in ibrem einfac^fJen 3uftanbe, menn jebeö aüi ber 3?ertängerung einer einj^igen cptbermifc^en 3eDe entfpringt (;gig. 87). T)iefe 3eUe , »elcbe mit i^rcr ©runbflädje mitten unter ben onbern ftecff, macbt mit bem übrigen Sbei' ibrcS Äbrpcrd einen 33or- fprung nae^ aufen unb flc^t balb fentrec^t auf ber DbcrfladSie btr Sbibcrmiö (,%iq. 209, 1), balb f*tef tntn)cber Qmo^nliä) »on unten na* oben ober in entgegengefegter SRidtitung (rücfreärtö gericbtcte ©aare, pili retrorsi, Jig. 87), enblie^ balb fafi ganj paral- lel (angebrüdte ?)aare, pili adpressi, gig. 214). 3bre Dbcrflödie ift glatt ober fe!>r oft ganj mit flei- nen 3Jaul)igfeitcn oerfe(>en (gig. 2(18, 4). 3()re ge= roobnlicbfte ®cftalt ift bie eine<5 langen unb bünncn Äonu«, einer 9Jabel (gig. 209, 1); fte fann aber aucb bisweilen faft cplinbriftfe fein, unb fogar an i()rem ©ipfel ju einer Seule anftbwellen. Ünblic^ fann fie ju gteii^jer 3eit in jwei ober mebrerc SRittj- tungen auslaufen (gig. 209, 2) äftig tcerbcn (gig. 209, 3), obgleich fte beftänbig im 3nnern eine tin- 209. iiaari, Hc ouä einer elnjigen c »orfommenben ^tüt gfbiltet finb: — 1. jttieiBabliaeä $iaar oon Um Sysimbrium ixiu vm ttm Stotle itt Ar«bi« alpina. 51e »er- äftet fie fi* auf tiefe ffieife. Siele ^aart werben aucb nicbt burc^ eine ein- jige 5(üe. fonbern burcb eine 3icif)e Bon 3cUen, bie an ibren Snben mit einanber Bereinigt ftnb, gebilbet; unb tia bie in Serüfjmng befinbli^en gläetjen, an welchen ftc^ biefe Seöen auf einanber legen ober ft* Bereinigen, bie ©tetigfctt beS -SiaareS burcb eben fo Biele ©tbeitewcinbe ju imterbrecbcn f(beinen , fo nennt man es alSbann burdj totbeiBewänbc gctbeilt. Ucbri- genS ftnb biefe Berfrtjictenen gormen faft bie näm- lieben, wie wenn eS auS einer einzigen Belle gebiltet wäre; bie eincS ÄonuS, wo bie über einanter lie- gcnben 3e(len oon unten narf; oben abnehmen (gig. 210, 1) ober eincS C£»linbcrS, WO fte »on gleitbem ©urcftmeftcr ftnb, ober einer Äeule, wo ftc^ bie obern erweitern, ober eines me^r ober weniger Beräftetcn fleincn SSaumeS (gig. 210, 2). SBSenn mcjjrere §)aare aus einem gcmeinftfH-iftliepcn Sliittelpunftc ^eroor- tommen, fo bilben fte einen 'pinfel (pinfelförmige .?)aare, \n\i peiiiüfilla(i), ober einen ©tcrn (Rem- förmige |)aare, p. stclluli ober radiaü, gig. 210, 3), ie na^bem fte fcfeief ober parallel mit ber Dberftäe^ie ber (SpioermiS fortlaufen. SDiefe legieren Slnorb- nungen ftnb in ganjcn f flanjcnfamilien, j. S. in ben SfJaloenarten, d^araftcriftifcb. 55on ben an ibren Snben »ereinigten 3et(en muß nittt jebe in il^rer Sänge einen gleit^en ober ftufenweife abnc^menben 'Durcbmcffer baben, fte fönnen ficb aber entweber in ibrer OTitte ober, WaS gewöbnlicb ift, gegen baS Sntc b'u »erjüngcn, unb baburc^ betommt baS &aar ein rofenfran.^förmigeS ober perlfc^nurförmigeS 2luS- feben Cp- nioniliformcs, gig. 210, 4). 2)aS jufammengefegte §)aar beftebt ni(^t immer aus einer cinjigcn Steibe »on Bellen, man ftnbet 210. Sufamntcngeitetf, ouä ber äiffciiitgimg me^met 3ette« tttfianbene iiaatt: — e coibermiS, ouä «fldjer ta« ^aar cntfli-Jt; - 1. einfa(i)c6, burcf) odjeiberoänte gurennttä i)aar »on bem Summe ler Bryonm alba; — 2. (iftifleä Jpaar Don ber Srüte ber Necondra inoraala; — 3. (iernförmtßeä ^lax »on bem SBtattc ber Alihaea toBca; — 4. rofenfranjfotmigeö ^üar »on ber Lychnis chalcedonica. 1 Seine flonjc Dberilöe^e seißt Heine SRau^iBteilen. 532 i^0tanth. MmiUn meutere, tte fit gle'^er |)oJe neben etn-- onbet liegen. 'Dteä tft ber erfie Uebergong tn ben f}acl)clatttgen 3uf}anb, welket ftd) iebo^ barin »on bemfelben unterfd^cibet, ba^ et au« einer tieferen ®(j)ic^te fommt. Die mifroffopifttic Unterfudiung seigt bie 3eöen ber ?)aare, alä ob fte auä einet geboypelten -?>aut bePänben. ©o f)abcn »ir (§. 48, gig. 93) gefc^en, ba^ fi(f) bie ©ecf^aut ber Spibermiä übet bie ^aaxe Wie übet bie ganje übrige Spibctnuö erfirccft unt füt (ie eben fc Biete ©(Reiben macbt, biucb irelc^c bie eigentlii^e |)aut eine« (eben §)aate(S mit einer onbetn äußeten §)aut übetjogec roirb. §. 242. Sie Öaare, roeltbe aui einem gemein= fcfeaftliitien «OTittelpunfte audlaufen, »eteinigcn ftt* biömeilen rea^itf^einlic^ »etmittelft jener Vedt/aut, bie i^r @anicö einfüllt, mit cinanbet^ unb bilten al^bann ftatt eiiteä Sterne« eine 2irt blutiger platte (gig. 211), bie blop butcb it>ren SWittelpunft mit ber glätte sufammenböngt, bie fte trägt, unb »el(be ftd) leit^it »on berfelben ablöfcn löpt, reie fitb bie Keinen ©(puppen burcb Stbjtbuppung »on ber ^laut loSmacben. 5Kan bat baber biefe ?)aare fcbuppig ober fd)ilfförmig (p. squaminosi seu scutati) ober natb einem auö bem @rie4(if4)en entlehnten SBortc ©c^ülfern (lepides) genannt. Sie f)abtn gemö^nticb einen glanjenben unb oft_^gIeid)fam metallifcben Sieflet, roic j. S). auf ben S5lätfern ber Släagnccn. 9)2an fann neben ibncn anbete fteine ftbupben= förmige ober bäutigc 2luöbebnungen anfübren, roelcbe anffajt an ber Dbcrflocbe but(| einen centtalen ^^unft ju bangen, mit ibr an ibrem brcitcfien 3?anbe }u-- fammenbängcn. gä ifi alöbann gleicbfam eine gälte ber Spitermiä, ober, i»enn man lüill, ein jufam= mengefefete« |)aar, x>a6 au« ber a3eretnigung einer gtoöen OTenge »on 3cUen gebiltet unb anfiatt in bie Sänge, in bie Steile gejogcn ifi. 'Ulan nennt biefe §)aote auöfdjlagfcbuppig obet fpteufibuppig Cpili ramentacei obet mit einem einjigen SBorte, ramenla seu vaginell«). SBorjüglid) entt»icfelt trifft man fie an ben 33(attf5iefen un» ben Säumen ber Slätter ber meiden garnfräuter an. Sb« Serbe »irb gemobnlicb bräunlid). §. 243. 5Segrcifli(b fann man, icenn bie fiaate nut eine geftrerfte, übet bie anbern bctoorragenbe 3ene if}, foldje überall antreffen, n)o ein foltbe« ^etDottagen möglieb ift, unb man finbet (le aucb Wiiflicb in ben inneten $)öblen einiget ^tflanjen, j. 58. in ben (Stuben be« totamme« obet be« Slatt-- fticleö ber Nymphsa unb anbercr SSafferpflanjen. Diefe innere Stjeugung if} abet äuSerf} feiten, unb auf bet gpicermi« bet oerfdjicbenen Xbeile ber *Pfianje ftnbet man fie gercötinlicb, oorjüglid) auf ben ^bet-- len, »elcbe bet tuft ausgefegt finb, obgleich man fie autb an anbetn ftebt, bie bagegen »etrcabtt ftnt, ttie }. S3. an bem ©amen ocet an bet Dbetffädje Ui ©amenfa^e«, ba« tbn enthält, unb febt häufig S*uDDe ober fdiilbförmige« ^aor oon b£m Sälattt cincv mit (Uippophte rhamnoidM;. an ben jungen SButjeln, wie »it fc^on anbetöioo gefagt ^abtn (§. 115). 3n gtoget a)?enge tommen fte oft an ben 3mci= gen unb an ben S3lättetn »ot ; bei biefen leiteten jeigen fte ftc^ weit b^ufiger unb in Weit grögeter äKenge an bet untetn glätte unb an ben 9Jet»en unt SBlattffielen. 3bt Safein unb ibte SBerricbtungen fcbeinen mit ber 3ugenb biefer Sbeile, mit bem 3u= firömcn Cet glüffigfeiten, »on »eichen fie at«bann fitofen unb mit ber übätigteit ber ätusbünftung, »elcbe eine natürliite golge baoon tfi unb bie ffe roabrft^ieinlitb }U mäßigen beflimmt Rnb, in 33erbin= bung JU ffeben. 3n bem 35erbältni(Te, al« ft* bie gläibcn burtb bie 2lu«bel)nung ber alterncen Sbeile »ergrööern, finbet nitbt immer eine »etbäUnipmägige Srjeugung »on neuen ^laaten Statt. Diejenigen, i»elcbe fie mit einem biefen Ueberjuge betleiDeten, beden, ba fie burtb einen immer rca^fenbcn Siaum »on einanbet gettennt metben, bcnfclben enPlitb böi^ff unooUfJänbig. Dieie Utfaibc matbt, bag bie ^aate, tt)etcbe auf ben jungen trieben oft in fo gtoget aXenge »otbanbcn waren, nadjbem biefe eine gewtffe Sntreirflung erlangt baben, »erfcbwunben ju fein fsbeinen. ISisreeilen löfen ffe ficb wixtiii^ ab ober oertrccfnen unb feiten finbet man fie auf ber SRinbe »ermaebfener 2lef}e ber boliicbien »pflanien. §. 244. 2Bir baben bic gewöbnlicbfJen gormen ber einzeln betracbtcten §)aare angegeben. ®ereöbn- lieb bält man ftd) in ben Sefcbreibungen bei benen auf, bie mit bem btopen 21uge ober mit »em 23er= gtöpetungöglafe »abrgcnommen werben lönnen unb fagt, fie feien einfacb ober auf bie eine ober auf bie antere SBeife äfiig, obne jn unterfuiben, ob fie ein= jetlig oter »ieljetlig feien, wa« übrigen« »on feiner großen 2Bi*tigfcit ifi, wcii man bcice Strien neben einanber antrifft. Die Seftbrcibung raadjt fitb aber »orjüglid) batan, ba« 2(u«feben anjugcben, ba« au« bet a>eteinigung »on mebt obet weuiget Saaten auf einem Z^eiU bn ^pflanje entßebt, unb e« bleibt un« nut noi$ übrig bie bauptfät^liebfien SKobififationen anjugeben, bie man in biefer Sejiebung wabtnimmt, unD but^i t»eld)e SDBörter man fie bejeicbnct. Diefe SBörttr finb folgenbe: t a b l (glaber), 3ufianb einer glä(^e, bie buri^au« lein paar jeigt. Slbgcbaart (glabratus) , reelle ijir Saar »erloren bat. glaumbaarig Cpiibescens), mit recii^en, fe^r fur= jen unb etwa« bünn gejäeten §)aarcn »erfe^en; »on einem glaume (pubes), ber mit bem an bem Äinnc eine« 3üngling« ju »ergfeicben ifi. 3ottig (villosus), mit langen, wcitben, eiroa« frfiie-- fcn §)aaren »ctfeben. SeiDsiibaatig fsericcus), mit fefi anliegenben, fei- bciiatiigen §)aaren »on mebt ober minoer glänjen» bem Sfeflere. ©teifbaarig, für jfieifbaattig (lii^pidus hir- tiis), mit fieifen, nitbt nieberliegcnben ^laaten be= fegt; raubbaarig (liirsuius) ba't ^a« iWittel 5v»ifd;en biefcm 3uf}anbe unb bem, ben man burt^ jottig bejetc^net. Sammetbaatig Cveluliuus), mit einem »»eitlen, fammetartigen glaume überjogen. giljig Qtomentosus), mit traufen, baummoUattigen Maaten bebecft, bie ju einer 2lrt gil; »ermorren finb. Diefet 3utianb entfpringt gcmöbntid) au« bet Hnbäufung pinfelförmiger ober in SRabien au«= laufenbcr §)aare. SBollig (laiiaius, lanugiiinsus), mit langen, weidjcn, woUaitiggetreujten paaren. @d)ü!ferig ober fdjilberig C'eiiidotus), mit ftbuppigen ©cbilbern bebecft. 2tu«f(blaßfcbuppig, tnof p enfc^upp ig (ra- men(aceus), mit ttorfen^äutigen |)aaten befeft. Slrüfen. SBenn man ttc paatt ntdit tnc^t auf einer Dber= flö^c, fcntern an i^rcm 3?arbe, über bcn fte ^tn= aufragen, belratfttct unb fic etmaä fJetf unb »cn efnanber enlfernt finb, fo erlialten fie ben 9famen 333impci^aare (ciliae); fielen fte büfebclreeife bci|am= men, fo fiiib cö Sorte (barbae), »o»on man baS Seittjort gebartet (barbatusj ableitet. SBir glauben nic^t notbig ju babcn, iit Z(batti= rungen ju ertlärcn, bte man mit ben 2)imtnutiöen : jiemliet> fabl CBlalniusculus), fdjiratb bebaart (pilo- siuscHlus), f^rcacfc ober turjjottig (villosiu^culus), f(breartifiljig(lciiiietitosiilus), fdja'acbflcifbaarig (,hispi- dulus), mit ftbiracten SBimpern (cilidiulalus), auä= brürft, um ben 3uftanb einer Jläcbe anjugebcn, rco bte ^aarc »ergleit^ungöiteife füt^er, bünn gefäet ftnb. prüfen. §. 245. 5Wan nennt D rü f c bei ben '^flanjen i»it bei ben J^icrcn einen appnrat, ber irgenb eine glüffig» fett öon einer befonbern 9?atur unb ganj oerftbieben bon beren, rccltbe in bem übrigen SEbeile beö Äörper« entbadcn ftnb, enibält, eine glüffigfeit, »elt^e bie Jbaligfcit bft Organe, »orauä biejer Apparat be= flebt, abfonbert, baö beifit, auä ben Slfaicrialicn 5icbt, bie mit ibnen in !3erbinbung fjcbcn. 33ci ber 'pfianjc bat immer ein ScUgemebe biefeö tiief^ift, unb eä unterfdjeibet ft* burtbauö nicbt »cn bemje- nigen, baä irir bi^bcr fennen lernten. 5Kan erfcnnt es nur an feinem Onboltc; f* ifi aber unmijgli* auö feiner ©efJait einen ©tblug auf feine Sßirfung }u malten, ©aber finb autb Organe, bie mau beut= jutagc für brüfcnotiig bält, lange 3cit tnit anbern »erttjecbfelt iforben, tveltfce feine befonbcre glüffigteit abfonbern, wie j. SP. bie ^aaxt. ®ie .?)aare finb efl, benen man ben Flamen brüffg gab. 24ö. ©rüfige -^aarc. — Diefe abfonbcruben $aare bebaltcn fogar bieweilcn obne bie geringfie SRobififation eine »on ben gormcn bei, bie »ir fo eben buri^gegangcn b'^bcn. SPIan fiebt nicbtä 33er^ ftbiebeneä an bcnfelben, auf er bie glüffigteit, bie fii^ in ibren legten 3c(fen anbäuft unb auä benfeU ben burctficfert. (Semöbniicber aber »erbinbet fitb bte abfonbernbe Stgenfdjaft mit einer unbebeutenben ®ef}aItDeränberung, mit einem gipfelfiänbtgen 2ln= ft^tcetlen. 3fi bag $aar ausS einer einjigcn 3eUe flebilbet, fo erweitert fie fiicb entmeber ganj * ober Dlof an ibrem @ipfel, in eine Äugel, in ein Si, in eine Äeule (gig. 212, 1); beftebt ei aai mcbrcien 3eUen, fo fonbern immer bie böcbfJen ab: balb eine einjtge CS'g- 212, 2.) bie le^te, bie in einer oon ben fo eben angegebenen gormen eraeitert »orben ifi; balb mebrere gipfclßänbige, bie entaeber Snbe an Snbe (i^ig. 212, 4) ober in gfeitber ^öbc neben ein= anber (gig. 212, 31 ober »ier freu^förmig fteben u. f. IB., balb enblijb mebrere, bie in eine cinjige baä 21nf(bn>eUcn bebingenbe 9}?afTe »ereinigt finb. Sie anbern, unten liegenben 3eUen geigen ibre gembbniicbe Oeftalt unb erbeben bie einfa^e ober »ielfaebc 1)rüfen}ellc, bie alübann fur^gcftielt gc- nannt mirb, in bem fie biefelbe an ber Sbibermiö befefiigen. §. 24". %H gan^ anberä gebilbet bat man bie Srcnnbaare (sdap ureniesi gefebilbert, bie, be- ren Stieb ein lebbafte« '^uicn erregt, j. S. ber Srennneifel. 5Wan batte rcirflit^ angenommen, bafi • Urtfr birit auf tirf o^elfl«*'i*l' ""'' M (i^cntc 3rl(c riiw jfrfe Trüfrn mu^ man jfnc gtlblicfic Äßrrer brinpen, Me man im^ TOengf auf ttn «lätitrn, Uidbl.itiern unt iBliitfn US öopffn fin. tet. (58 finb rtrn fo »iilf finfadif. mit einer giüffigfeit unb bit« tfin, tarjtgen etcfftn angffüate Siäädiin, bie fi* enbli* tei^ötlen' «nb üUein bleibin, unb in »fldien (id) bce eigcnfitaiten ttünten, um beten midcn bie ^flanje fo oUgemein angeioonbt niitb. A fid) pic abgefonberte glüffigfeit in einem .?)aufen brüftgcr 3eaen, ber unter ber gpibermiä liege, bc= finbe, unb baf auä ber 9Äitic btefeä ^aufenS baö -?>aar beroortomme, bcffen SJöbre sunt 'äußeren 3tb- ftuffc beö Oifte« biene, unb eö in bie SBunbc laufen laffe, gerabe wie ber ©iftjobn ber «Biper, ber mit einem Sanale burcbbobrt ift, reclebcr mit einer ftei- ncn, an ber ©runbfläcbe be« 3abnfi3 liegenben ©rufe in a^crbinbung fjcbt ; bem ijl aber ntcbt fo. Sie .•ciaare ber gjeffeln (gig. 213) , ber Loasa, einiger Jalropha befleben alle aui einer einiigcn, fonifcben, langen unb fleifen 3eae, bie ft* an ibrer ®runb= fläcbe b jttiiebelförmig errceiterf, unb ficft an ibrem an= bem (?nbe entroebcr gerabe, ober eUvai /p s feitmärti? in ein Snöpfiijen enbigt. 3n bicfer 3eUc bitbet ftd? bte brennenbc .; glüffigfeit, unb menn fte in bie -?)aut r'l einbringt, fo jcrbric^t fic unb läff iljre % ©pigc, bie burcb ben flciiicn gipfclf!än= J? bigen Änopf jurürfgcbaltcn wirb, in bcr-- felben Werfen. Daöcr rübrt eine boij= p peltc Itrfacbc ;um aicijc, baö 1)afein k}\ einciS frembarttgen ÄörpcrsS unb bie be= W,« fonbere (Jigenfcbaft feine« 3n^attö. ll'Jjl §. 24S. Tlan >?erfegfc au« unter bie ßi Srennbaare bie »on einigen 5Walpt= lll-f gbien [Malpighia urcns, l'ucala etc.) H I ?ig. 214), bie burtb ibre ©efialt , nam= m lieb bie eine« inoifcben Sabne«, ber auf , f;-;;A bem Statte liegt, an ivelcbem er in fei-- ^"Sm, ner ^Kifte bangt, mertreürbig fiinb. 2)ie--;,„rn^7rM fer SKiile entfpricbt eine freiärunbe' &-3ip!*| Deffnung, bie in einen Äanal fubrt R|i#l"^ unb burcb eine ffeine, gegen bie Dber= liMl]'*P fläcbe beö Slatteä licgcnbe ©rufe (g) \if »erftopft if}. Tlan »ermuibete, bap, roenn bag .5)aar in bie |)aut einbringe, ei eine, oon biefer ©rufe abgefonberte glnffigteit in biefelbe laufen laffe. '2i'2. I)rü(ige ^aavc: — e (Jüfbermiä, ouö tttetrfier ba8 -^aor entHebt; i. uuS einer cinjigea SiUi bt|lf6cnbc« ^aar oon bem SIüKe beS Sisymbriuiu rhtlense; — 2. nnS nic[)reren 3eUen befie^ binbeö ^aar, baä fidi in eine einjiy3C öbfonbernbe enbigf ron bem ©lütCenftlfle be8 Antirrhiniim maji.s; — ll. Inaar, ►aS üuä mf[|< reren Seilen beftebt, unb jid) m s» i neben tinanbct ficljenbr Stäen '■8' I liBlü tjnben vetcinigten ab^^ ou« mehreren Seilen unb meijrerei (»nbernben 3.ara beflefit bon bem 213. Sonif!i)eä ipaar pon ber V.ucn ilioica, boä (1* an feinet ^Dilje s in eine -^nfchiDelTung ober Änopf, an ferner @ruHbflä<6c in eine Hrcfie ^roiebelartipe lUnoeiferung 6 enbigt. ©iffe @tuntflä(öe ift tjon 3efl.n ber (Spibermtö uf umneben, bie (Tct) um (te berum er* bebt, um i6r gteidjfom jur Siüoe ju bicnen. 3n ber 4)öl)lun8 be« •tiaoreä (letit man Strömungen oon einer lötnigen TOatcrie ff. '214 ^aflr;»beriV1alpighia furaiaüuf einem ijbibermi^ftüdcöen * : — jttüfe, bie (1e bereinigt, inbem fie auf bereinen Seite in MeSpibermi«, ouf ber onbetn in bie, mitten im iiaate befinbliifie, Deffnung ^ineinge^t. 68- 534 jDotanih. Jlber btefe« fe^r ftcifc §)aar mit feinen äufetf} biien SBonben, befontcr« an feinen beiben ©pigen, ifi an feinen Snbpunften ni(bt offen unfc jerbricJjt auc^ nit^f in ber SBunbe , roie man ficb leicht ba»on überjcugen fonn, wenn man ti b"au«gejogen pat; eS tann bemna(!^ autb feine glüfftgteit^ in biefelbc laufen unb reijt pe nur mt ein gembbniicber Dorn ; bet 3?eis bort augenbtidlicb auf, fo reie ei i)erauiQeiOQen ifi. aWan bat biefen licgenben, fefJcn unb eincrDrüfe ir tbter SKittc entfpre(^enben §)aaren bcn Spanien ber m a I^ pigbifcben gegeben unb oernjetbfett ftc oft mit allen liegenben fobnfbrmigcn ^Joaren. 'Der 5Kangel an Srtifen bei aOen biefen lägt ftebonbenfelbengcnouunferftbeiben. §. 249. eigcntiidjc SJnifen. - Ser Heber gang ber hjrüftgen ^aa:e ju ben Drüfen ift beinabc unmcrtlicb. SHSenn man einen §)flufen »on abfonbern- ben 3etten obne Slütenflieltben bat, ber aber buttb eine Verengung mit ber SpibermiS »erbunben ift, i^ tS ein jufammengefegeö figcnbeö f)aar? ift eS eine """'"" furjgeflielte Drüfe? Uebrigeng liegt wenig an bcm 9Jamen. Tian bewerft alßbann ,%mei SOTo^ bifitationen oon einigem SSe= lange; erfJcn«? DieDrüfcbat inreenbig eine Soblung, be- ren |>itlle il;re 3enen in einer einjigcn 3Jcibe bilben cgig. 215); jreeitenö, bie ©rufe ift »oll , ebne eine ®rube im IKittelpunfte. auf bicfe Slrt ■*'^- ■''"'• gebt man fiufenmeife bon biefer turjgefliclfen Srüfe (gig. 216) ju ber über, bie fteb burcb ibrc breite Dberflä^je ganj unbereeg= lic^, wie eine 2lrt SBarje entfaltet. So finbet man an bcn SRofen, an ben Srombeerflauben Srüfcn, beren ®tpfel faum bider alö bie (Srunbfläibc ifi. §. 250. Sin anbermal liegen bie Srüfen innen, in bie ®ide beä Slinbenparenibpmö oertieft ba, ge- »öbnlieb aber febr oberfläcbticb unb unmittelbar unter ber epibermi« unb felbfl alöbann fie!>t man febr oft, bog fte über biefelbe bfborragen, unb »on biefer bisweilen in ctroaö mcbifi;iiricn Spibermiö, bie ibncn folgt unb ffcb natb ibncn abformt, übcrjiogcn werben, ober auä) bap bie unterbroebenc Spibcrmiö einen Obern 5tbeil ber blogliegenben Srüfe cinrabmt. 251. Unter biefen inneren Drüfen muß man bie^ jenigen unterfcbeiben, bie man blafig genannt bat unb bie, mit burcbftcbiigen SBänben »crfeben, ein farbtofeö ober unmertliib gefärbte« flücbtigeö Del abfonbern unb ft* in Oeftalt burfbficbtiger "puntte auf beut grünen ©runbe beSölatteß, baä fie trägt, JU crtennen geben, wenn man bur$ baffelbe bur^= fiebt. Die Slätter beä Oobanniöfraut« , beg Drange- bäum«, ber SWprte, ber 9Jaute (gig. 217) ftnb S3ei- fpielc, bie Sebermann fcnnt unb tonnen ju biefer ^— ... V „,— -ji- Unterfutbung bienen. SWan fiebt ! . , "'yfl on benfelben bicfe burcbftbcincnben ip ' ^ ' '„, fünfte, wie fie »on einer fleinenSn-- ;, ,,. ,■,;/' jabl »on 3cllcn g, bie gröper aU bie beö umgebcnben 3ellgewebe^ iic fiinb, gebilPct unb locfer unter M U »erbunben finb. @ic entfernen fttb * fogar bisweilen »on einanber unb 217. loffen eine Scntralgrube I jwiftben 215. »rufe son bcm »lulfnfticre bf« Din.ninus M,m , ber fcntre*t fo ßefdmitien i(l , tag er feine centrale ^öfjlunj ( jeigt, bie ein 9rünli(i)C« Del ouSfütIt unb bcffen glitte eine 3»acnf(l)i*te c Silbct, bie mit einem rotlien ©afte onflefüUt ifi : — <■ (fpibermiS. 216. Htüfe ton bcm 6iinbcrt6InitTiflen Dicfenftode, — Eä g'tt fcfren »on berfdjiebenen ®eftalten ; — e etiibeimi«. 217. «loflge Sriife von bem ISiotte ber Buia i^.aveolens: - 9 bie rrüfe, KeWe »on bTci grogtn burftnditiuen 3illen gebtlbet ifi, bie ron einanbct fo obfleljen, bog fie eine <5entrargiu6eJ bilben j — e epibetmiä Don ber obern Btntifläcfie ; — oc, uc, Setten, bie flelhetfi unb ton onbern gormcn finb, in benen fi(6 ba« gblotop^tll »efinbrt m<> bie bo8 grüne ©cwebc be« äBIaitee bilben. I fiib , in weltbcr fi* bie glüffigfeit fammelt. Die« finb bie Dirüfcn, wettbe fafi ganj bie ©tbale ber ^5omc- ranjen au«füUen. 2luf ibrer weißen 55lüte bcmcrft man fie alö eben fo »ielc fleine grüne gleden, mai . bicfe garbe in ber glüffigfeit, trog ibrer Durcbfiiij- tigfeit beweist. Die Sebälter ber cigcntlieben Säfte, ber ®ummi unb ber ^arje, bie mon al« ganj »erfcbiebcn »on bcn ©rufen anficbt , finb (Sruben mit einer Sanb »on ganj befonberen 3etlen, in welcben fiib ti;rc glüffia= fett bttbet unb »orou« fie ft[|) ergießt ; fte nabern "rss^ vi ficb bemnacb febr ben SSlofcn, wobon fie fi4) butf^ ibre tiefere üagc unterfcbeiben. §. 252. Der meifie Jbeil ber inneren 3ellcn ifi im ©egcnfage ju bcnen, welche wir fo eben unter= fucbt babcn, unbnrebficbtiger, au« fleineren 3ellcn al« ba« umgcbcnbc @ewebe gebilbet unb febr innig mit einanber »erbunben ; fie btlDcn alfo auf bicfe Seife burcb ibrc Sntfernung feinen centralen Sc» bälter unb gefiatten bötbfien«, baß ficb in iljrer Dicfe einige jufällige ©ruben bilben. St«weilcn jeigt, unb bie« bemerft man wenigflen« on ben fKalpigbiacccn (gig. 218), bie ganjc Dberfläcbe ber Drüfe eine ©cbicbtc »on 3eüen nl, bie »on benen, weltbe bie innere OTaffc bilben, ganj »erfi^teben i^. Die« finb gletcbfom eben fo »icle fiumpfe unb febr feine §)aare, weldje bie DbcrfHätbe boburfb, boß fie biefelbe »cr= »iclfältigen fammetartig maeben. §. 253. Sie »on ben Drüfen gebilbete OTateric ift balb bünnflüffig, balb bitf , unb noib bcn ^jianjcn, in weltben fie ficb erjeugt, »on febr »erfcl)iebener 9?atur. 2Bir babcn gefebcn, baß fit fi'cb in bem 3n= nern ber 3eüen, welcbc lie bilben ober in benacb» bartcn Scbältcrn onbäuft. ©ie ergießt ficb oft naä) außen, entwcber weil ibrc äußere Dberfläcbe fclbfi nbfonbemb ift, ober »iclmcbr, weit ein Durcbfibwigcn biircb bie 3cllcnwanb fiatifinbct. 3n Serübrung mit ber ^uft änbert fie nun baufig i^re 9?atur; fit »er- tieft ober concentrirt ficb unb in biefem legieren 3it' ßanbe finbet man fie äußcrlifb_ fcbt oft. §. 254. 5Wan bat ein gewiite« 35er^ältniß jwifcben ben "Drüfen unb bcn Suftgcfößen angegeben, »on welcben man fogor gloubte, ia^ fie ju ber 3ufom= mcnfegung aucb ber »oUfommcnficn geboren. 2Bir babcn gefügt, baß ba« Driifengewebe ganj au« 3cücn befiebc. Darum ifi c« ober bocb eben fo wabr, baß ficb bie Suftgefäße oft in ibrer 9Jäbe jcigcn unb wenn oucb nicbt ibr eigene«, bocb wcnigften« ba« umgebenbe 218. SSertitoIet ©djnill einer Srüfc on ber (Stunlflädie bc« attfiielö ber Helcropterys ciirynophilla — p ^t)til beS Sfatt* I^j — 3 ^TÜfe, bie mit ibm tcrbunben unb mit ber etibermiö ibtrjogcn i(i; — /^ ®efäSl)üi(l)rr, njiCSer fängö ber iDriife Ijinge^t > itir einige SBeroflungcn jujufcnbcn fdjcint. — Tian tat Heine ©türfe ber nÖmiidienSEftiile um ciele« tergröeert boneben gegeidintt! 8, einen Sficit beö biiifinen ©cwebe« mit feiner eoibermi« «, inneren, obgerunbeten SeUen iir, ttoton einige Sit)(iaUifationen tcn, unb (einen äußeren (ongen un^ fübenfonninen Seien ul; jwcitcn«, einen S^eil bc« ouö gafern unb ®efä6en beflil)cnben Sü.- fdiel«, bec an feinem TOitttipuntie aai ?uftgefäjen /, mefir no4 u^en ouä bünnen, geflieclten -jeden c befielt. <£inrauiji.'ii Jicr U'iitji'lii 535 ©ercebe bur^btingcn CStg. 218 IQ. 5Won fie&t Re fcgar biöiveitcii M an ten gu9 bet furjgcftieltcn 35tüfen, j. S. in ber Drosera, fommen. 5«ben fic botum ctwaö in il>ren 3}erri(|)tunflcn mit einanter gemein, otcr ifi d nicbt eine natürliche ?oIge, ba6 jid) bicie beicen Organe, bie ftd; in Hn iungcn S!>ei-- ien, bIo6 in fcenen, fie »on einem Oo^re gebiltct finö, ganj gleicfe enticicfclt baben, oft in bct SRäbe mit einanter befinbcn miiijen '^ H1frrid)t«nflfU "btr llflniycnorganf. §. 255. SBtr baben tie Organe bcr "Pflanje »on ibrem erpen ®rfcbeinen im gmbrponenjuftante bia ju ibrer Slüte untetfucbt. S)a tiefe Organe , mit benen i»ir un« btöbet befcbäftigt babcn, ade ju bem eigentliAcn Seben bcr ^Pflanje , tpoBon fte einen Sbcil au«macben, beitragen, fo werben fie unter bem (£ot{ecti»namen $flanjenorganc »on ben 3?eprobuttioniSorganen untcr= fcbieben, »eltbc in ber S?(üte jur Srjeugung neuer Embryonen beitragen, mot)on ieber baju beftimmt ift, feinerfeitä fein eigene« Seben ju fübren unb ben näm= Itcben Srei« in feiner progreffioen Sntroidlung ^u burtbfaufen. Sb« wir ju ber llnterfucbung biefer neuen Drbnung »on Organen übergeben, baben trir no4) }u örgänjung ber ©efcbitbte ber erfteren, rcelcbe »Dir aaä bem organograpbtftben ®efic[;ti3»unfte, b. b- in ibrem ^aut, in ibrer Oefialt unb in ibrer 2In-- crbnung bctrocbtet baben, fie aaä ibrem pbvRotogt= fcben (Scftcbtöpunftc, in ibren 5öerricbtungen, in ibrer Seben^tbätigteit ju betratbten. §. 25Ö. 2Sir baben ('§. 32-35) bie erden Ser-- änberungen »erfolgt, reelcbe bte junge J'jlanje jeigt, tt>enn fie burtb ftd? felbft ju leben anfangt ober mit einem SBorte, ivenn fie feimt. 3ft ibr Äcimcn »oticnbet, fo flebt ftc mit ibrem unteren X\)eilt, ibren 2Bur,^eIn, mit ber ßrbe , mit ibrem oberen Sbeife , ibrem Stamme unb ibren blättern mit bcr £uft in 35erbinbung. 3bre SBurjeln fangen bie glüffigfeiten ber 2rbe ober jcbes anbern feutbten 9Sitte(ä ein, in reelcbem (ie ftd; be= finb.en: biefe 33erricbtung »irb Sinfaugung genannt. ScSnbet fi* bie glüiTtgteit einmal in ber JJflanje, fo burcblauft fie naib allen SJiitbtungen ibr ®en>ebe, in iccicbem, mit mix (§. 17) gcfeben baben, bie 3}erbinbung«mittel auf eine »unberoolle aSeife »or-- bereitet finb ; mi nennt man dircnlation, ein au^brui, ben man ber Soologie entlebnte, obgleicb bei ben Jbicren bie äbniicbe Serridjtung burib »er« f^iebene Äräfte unb auf eine »erftbicbene SBcife be- wirft tvirb. Die glüffigteit, »clebc ben SJamen ©aft annimmt, »irb auf ibrem SBege, namcntlicb auf ber ganjcn Dberficicbe beäicnigen XbeiW ber ^flanje, ber mit ber Suft in SBerübrung fommt, mo= bifiäirt; biefe 5Btrfung ber Suft auf ben ©aft ift bie aiefpiration. Set auf biefe SBeife »creoUtommnete Saft iS nun taugtidi gercorben, bie (Semebe ju er» nabren, b. b- »ermittelfi ber ibnen äbnlicben tbeilc, bie fdjon »orbanbcnen X^titc ju Härten unb antere »cn gleicber SJatur beroorjubringen; barau« entfpringt bie grnäbrung ober Slffimilirung. 2(n einigen »punften liefert fie inbeffen mebr ober t»eniger »er> fAiebene Stoffe, bie entroeber ju einem fpecietlen ®ebrau(be beftimmt finb, ober bei Seite gelegt >»er= ben, um fpater einer neuen 3Iu«arbeitung unterworfen JU werben, ober bie ber f flanke unnüß, ja fogar fibäblitb finb, unb ivcicbe fte a\iä bem lebenben ®e= »ebe auswirft. Die« finb bie 2lbfonb erungen, welcbe in bem festeren gotle jum 3luö würfe be= fiimmte genannt werben. T>ied iß baS (Sanje ber Serri(btungen, bie ber f flau je unb bem ibierc ge= meinftbaftlicb finb. fficnn wir fie auafübrti* unter« fucbt baben werben, fo föimen wir einen Slicf auf bie 35erf(biebenbeiten werfen, weldje in ben beiben SReitben ber organifirten Sßcfcn obwalten. Crinlougen ier Wuricln. §. 257. aSir babcn (§. 115) gefeben, bag bie SBurjefn mit einer fietigen Betlenfcbicbte obne Oeff« nungen überjogeu finb. aSie fann bie fie berübrenbc Slüffigtcit in fie einbringen , wie gebt fie »on ibnen in alle anbere |)öblungen über, worauä baä Bellgc» webe bcfiebt, u.ib bie unter ficb burtb bünne §>äutc geftbieben finb '? 3tt>ar fönncn bie glüffigteiten burt(> bie §)äute fommen, bamit ober biefe burcb fie bur(b- geben, müijen fie »on einer binreitbcnben Sraft baju benimmt werben. Durd) bie, welcbe Dutrocbet 2n= boömofe nannte, unb fo flar tcnnen lebrte, wirb c« moglicb, fitb nicbt blog baä Einfaugen burcb bie SBurjeln, unb tai, nai binter einanber »on ^eüe ju 3tUc flattfinbet, fonberu aucb einen Sbcil ber ßirculation bei ben "Jtfianjen »oUfommen ju erflären, wai »or biefer Sntbecfung uncrflärlicb geblieben war. SBenn eine f leine Slafe, beren SBanb eine .5>aut ifi, fie mag ie|t nun animalifcb ober »egetabilif(!() fein, wie $.33. bie §iülfe com ©cbaflinfenbaume, in baö 2Baffer »erfenft wirb unb felbfi eine bicbtete glüffigtcit entbält, wie j. S. 3urfcr» ober (iSummi- waiTer, fo werben bie beiben ^lüffigfeiten fireben, ficb in ein ©Icicbgewicbt ber Dicbtbeit ju »erfe^en, unb e^ wirb bur^ bie äBanbe eine boppeltc ©trö- mung fiattfinbcn , eine »on äugen nacb innen »on ©eite bciS reinen Säafferö ju bem Bucferwaffer, bie anbere »on innen nocb äugen »on ©eite beö 3"*«= wafTerß ju bem reinen SBaffer. 2)ic beiben glüfTig« feiten aber bringen nicbt mit gleicber Scicbtigfeit, mit gleicbcr ©efebwinbigfeit burcb bie .?)aut, bie weniger bicbte gebt fcbnetlcr bin*urcb alö bie anbere; bte innere SSaffermaffc gewinnt bemnacb mebr, als? fie »crliert, wäbrenb bie auperc mebr »erliert, alö fie gewinnt, barauö mug alfo eine a^erfcbicbenbeit im SBafferftanbe bcr beiben glüffig= feiten unb ein ©feigen ber in ber 331afc cntbaltenen glüffigfeit erfolgen, einsteigen, baö nur bann inne bätt, wenn bie beiben glüffigfeiten burc^ biefen fortbauernben SluStaufcb eine gleicbe i)icbtbeit erlangt baben werben. Sringt mon an ber Slafc eine fenf« recbtc, in @rabe eingetbeilte 3Jöbre an (gig. 219), fo fann man bie ücbnelligfeit bcä ©teigcn« unb feine" ©tärfe berecbnen. Sringt man fiatt ber geraben eine boppelt gefrümmte 3Jöbre an, beren unterer Sbcil mit Ouecffilber angefüüt ifi, fo jcigt biefe« bei feinem Steigen in ben äugeren ■''»• unb grabuirten Xbeil ber SJöbrc, burcb bie |)obe feiner Säule ben Stbcrfianb an, ben bie Säule 3u(ferwa(Tcr ju überwinben battc. Durcb folcbc tStu \üd)t beibciöt man, bag bie ©cbnelligfcit unb bie ©tärfe bcr ®nboämofc mit einanber geben, bag fie beträcbtliib finb, unb bag bie ©anblung lange oaure. Sine Sluflöfung »on einem Jbeile S^dn in jwet Sbcilen SBaffet bracbte in ;wci lagen bie Ouecf (tlber= faule um mebr al« einen TOeter jum ©teigcn unb nacb Verlauf biefer 3eit entbleit fic botb nur brei Xbeitc aSaffer auf einen Z^äl 3ucfer. §.258. ®a« ginfaugen, ba« oonben SBurjetn be= wertftclligt wirb, ifi nun leicbt erflorli^. ®ie3ellen, welcbe hai ©ewebe berfelben bilben, Rnb mit ©äf= ten angefüllt, bie bitbler finb, aU ba« äBaffcr, wo^ mit bie (frbe getränft ifi; unb biefe« aBoffer mug in le ber ®nbo«mofc ibrc 5)äute burcbbringen, bie Ö36 $atanih. §)6jrungen ber auf erfJen 3eUen onWrectlcn , tnbem e« bie 'Di(t)t^tit ber in bcnfelben befinbltc^en gliif« figfeit »erringert, unb »on ba in bie ibciter innen ge= (cgenen 3eücn gelangen. 2Bcnn man glauben möcfcte, tof man bie (Jrnäbrung ber ^iflanje baburd) begün= (iigen lönne, bag man ibr eine fibon ganj jubercitcte ^JJabrung gebe , menn man j. ©. ibre SBurjeln mit einer ämJerauflofung in Seriibrung brötbte, fo »iirbe man, weit entfernt, fcbneder jium 3iele ju gelangen, ftct) »on bemfelben entfernen, man »ürbe bie Qnioi-- mofe unb fcmit baS (Sinfaugen »erbinbcrn. §. 25n. 21n beleben »fSunften ber Surjel gebt bie« am tdätißfJen bor fierciftungen, au«= fc^Iiefenb an ibrem Snbe flattfinbe, bap fie ftcb bem- nacb in bem ßufJanbc eine« roerbenben ©eroebe« bie ganje 3eit binburtb befinbet, al« bie Jbätigfeit ber Segetation unterbauen njirb. gö fangen alfo, nitbt in golge einer bcfonbern 2)Jobififation be« angelau- fenen ©etrebe«, t'aä tiwa natb SIrt eine« ®(btt)am= me« trirft, wie man früber angenommen batte, bie ertremitoten ber 3Bür;;eI(ten bie fte umgebenbe 3eu*. ttgfeit ein, e« gefcbiebt oielmebr baburt^ , bap ibre »etbenben 3fllen, unb al« foltbe ftbon »on biefen ©aften Proßenb, ficb in ben günfiigften llmfiänben für bie ®nbc«mofe befinben: 3bre Sbibermi« ift nocb nicbt gebilbel; treiter oben »irbRee«, unb feftbem ginfaugen eine trotfnere unb weniger burt^bringlicbe ©cbitbte entgegen. §. 21)0. Die umgebenbe 55(üfTigfeit wirb um fo bcfTer unb in gröpcrer aiienge eingefogcn, je Pffiger fte ifl. On ber grbc ftnb in bem SBaffcr bie mannig- faltigen lö«Ii(ben Stoffe aufgel5«t, bie fitb in bcrfeU ben befinben, unb bie natb bcm Sobcn »erftbieben finb. Die Sluflöfung biefer Stoffe mup »oUfiänbtg fein, unb wenn fte blop in bcm SBaffer ftbnjcben, fo tonnen fie nicbt bur^ifommen, trenn fie autb nod) fo fein finb. äßenn man mit SBaffer ben feinfien, ben unfübibarften ©taub, ben man nur befommen fann, ber fitb aber in bemfelben nitbt unmittelbar aufl6«t, i. S. ben Äoblenfiaub »ermengt, unb e« in biefem 3uf}anbe bem ginfaugen ber aßurjeln binfiellt, fo finbet man, bap ba« SBafTer aUein in tiefe SBurjeln einbringt, unb bap alle Äoble aupen bleibt, fo bap mon auä) fein ätom im inneren berfelben finbet. SWit fafi atten farbigen Slufgöffen etbält man ba« nömltite SRefuItat ; ba« SBafTer enticbigt fi* bei fci= nem gintritt in bie grtremitäten be« Sffiürjeltben« ber färbenben OTaterie, bie fitb an bct DberfläÄt abfegt. §. 2tj1. aSan batuntcrfutbt, ob riefe cinfougcnbt Dberflatbe eine Sebenstbätigfeit, eine 21rt »on SQSobl tnälufnabme bergtoffe, bie ficb ibr barbieten, offen- baren fönne. Die Slntreort fcbeint »erneinenb au«= 5uiallen, rceil fie febr leicbt eine grope SOTenge »on ©toffen aufnimmt, bie für bie fflanje ®ift ftnb, itnb bie fie balb tobten, nacbbem fie in ibr 3nnerc« cingebrungen ftnb. a»an fübrt inbeffen einen gaO pom ®egentbeile an, ben »on einer *pflanje, bie »er= mittelft einer 2lufl5fung »on falpetcrfaurcm ©trontian in Sßaffer etnäbrt würbe ; ein galt , in welcfiem ba« äßaffer cingefogen mürbe unb alle« ©atj aupen blieb, wie wenn e« blop in bem SBoffer gefcbwebt bätte. äBa« ©auffure'« Serfu*e anbetrifft, nacb welcben man. wenn man ber *).(flan(e gewifTc aufgelö«te ©toffe anbietet, finbet, bap ba« SBaffer in gröperer 5Wengc burtbgebt, al« bie aufgelö«te Watcrie, ober bap »on jwci in bemfelben aS'affer aufgelö«ten ©toffen ber eine in gri^pcrer ÜÄengc al« ber anbere einbringt, fo bat er felbft barau« eine äuperß fcbarfftnnige golge gebogen, inbem er meinte, bap biefe grftfccinung ni^t tn golge einer 2Irt »on Serwanbtfcbaft, fonbern wegen be« @rabe« ber glüffigteit ober ber Älcbrigfeit tet »erfcbiebenen ©ubfianjen fiattfinbe. gr fcferieb ber geinbett be« giltrum«, ba« bie »egetabilifcfje $>aut bilbet, biefe 3Birfung ju, wo»on bie gnbo«mofe eine anbere nocb träftigere Urfat^je fein muffe. Ctrcnlotiun. §. 262. «Mfftctnenbcr cbe cortommen unb bcr Siic^tung ber %ä)Un fotgen. ÜWan (K^t gewiß Icitbt ein, irie ba* gortfctjreiten bed ©aftcö, ber »on unten unaufi)6rlicb fortgetrieben Jbirb, in biefen (angen Äauölen befcjileunigt »erben müfTc, wo er fein §)inberni6 antrifft, unb iine er auf biffe SDBcife fcbneU grc^e Seiten burtblaufcn tann, bie er »cn 3eUe ju 3eüe langfatn burcfelaufen bätte. Sir »ollen b'er bcmerfen, baß bon TOittelpuntt ber Sur^eln in ibrcr Sänge ©efäpbüfcbel einnebmeii, bie man biö ju ben Srtremitäten »erfolgen fann, »0 baö ginfaugen anfängt. Sie eingefogcne S'üf= figfcit finbet alfo fafl fogleicf) oiefen fcbneUeren Seg unb bieö iß unfcblbar ein ®runb »euer, »arum bie Sirtung bed ffiinfaugend an ben Srtremitäten »eit tafcber ift unb fti^ »eit febncller an bcr ganjcn übri= gen ''PJianje »abrnebmcn last. §. 255 (bis). Die '^\)'9fit lebrt un«, bop in ben ouperorbentli* feinen SRÖ^ren, bie man ^aarriJbrdjen nennt, »eil man fic mit ber Siöbre einc^ §)aareä »ergtitb, bie innere Sanb beö Äanatä auf beti fJiif- ftgen 3nbalt, bcr fic befeuchtet, eine 2irt 3lri_aarröbr= eben ber f flanjen bieten einen febr geräumigen Seg ber glüffigftit bar, fo baß fic leicbter in btcfelbc ein. bringen !ann, old bur^ bie 3et'ra>»änbe. @ie tonnen alfo (^lüfl'igteiteu oufncbmcn , bie eine febr bünne. j. S. färbenbe 5Katerie ftb»cbenb in fic^ enthalten, unb man bcbicntc ficb biefer gigcnfcbaft, um in ibrem Snncren ben ®ang beö ©aftc« ju ftubiren, bem man, »enn er auf biefe Seife gefärbt ift, obnc ju große ©eb»icrigfeit folgen tann. 3»an muß aber in S3e= jicbuug ouf bie ©cbliiffc , »clcjjc man baraud ablei= tet , febr bebutfam fein , »eil aWbann bie ©acbcH burcbaud nicbt fo »or ficb geben, »ie in bem gewobn^ lieben l'eben, »enn baö ßinfaugen burc^ bie Sur.^eln unb »on 3ellc ju 3clle ju glcicbet 3tit mit ben ®e= fäßen »ot fi(b gebt. ^ §. 25(3 (liis). Die SubosJmofc aber unb bie (Sapillatt- tat finb nicbt Hc einjigen Äräfte, »elcbe baä unun= tcrbrodjcnc äluffieigcn bei ©aftcd beftitnmen. JDUn fie^t im SSorauö, ba^ ein 2lugenblicf fommen müfTc, »0 fie ij>re ganje Sirtung bftOTgcbracbt baben, unb baß alöbann eine 2lrt »on ®Ieicbge»icbt unb ©titlftanb in allen ftüfF'9«n Xf)eUen ber 'Pftanje ein= treten muffe. Dbgleicb iiti biö auf einen gemiffen "Puntt bin ftattfinbet unb naeb einer gereiften äußer» ftcn Xbätigteitdperiobe biefe ©e»egung betrötbtlie^ abnimmt unb in ge»iffcn Zt)tiUn gän,(licb aufbort, fo fegt fie bicfelbe bocb in anbcrn fort, unb bie ein- faugenbe jtraft ber Surjclu bleibt immer in bemfct= ben SerbältniiTe. SSlan »eiß, baß, »enn man eint in ben »olltommencn 3uftanb gelangte 'pflanjc auä ber ®rbe reißt, fie eine mcbr ober minber turje 3eit am Seben bleibt, unb baß man, »enn man ibrc ganje Surjcin, »enn fit nocb frifcb finb, ober bcfcbnitten, »enn fic »crtrocfnet finb, ins Sciffcr iaucbt, fic fcbnctt unb »on einen: @nbe juiu anbcrn »ieber aufleben fiebt ; ti bat bcmnacb ein Slnjieben unb eine Scrt» Pflanzung einer jicmli^) beträcbtlicben üKcnge Saiferö »on bcm unteren bis jum oberen ®nbe ftattgefunbcn, unb bie in ber *yflanjc entbaltencn glüffigtcitcn be= fanben ficb nicbt im 3uftanbc bed ®leicbgc»icbtö, »oraud ibrc bcftimmte Unbcmcglicbfeit beroorgingc. §.257 (bis). Sir »ollen eine iutcreffanteStübac^^ tung anfübren, bie ficb an biefen ©Cycnftanb anreiben tann. Unter ben Scnbcurfelu gibt es eine gc»iffe2lnjabl Sianen, namenüicb aud ber ©attung Cissus, bie aue^ »tele 2leyiiitcbfeit mit ben SReben bat, bie »on einem xeiä)Ud)tn , frifcben unb bcm ®cfcbmatfc nacb auge= n-;b!"en ©afte ftrogcn. Dae Saffer, »clcbcS rcicb» lieb aud ibccn abgefcl^nittcncn @nccn fiicßt, tann ali ®etränf bicncn, unb bie aKenfcbcn gcbraucljcn cd auf ibrcn ©treifereien tumitien bcr Sälbcr , um ibren Dürft ju ftitlcn ; babcr nennt man aucb ge»öbnlit6 biefe f flanjcn Safferlianen ober Sägcrlianen. ®an« bicbaub , »clever in Srafilten eine »on biefer 2lrt auffanb , ber er ben 9?amcn Cissus hydrophora gab, bat bcmcrft, baß, »enn man bie Sianc in einer einjigen §öbe quer burcbfdjncibct , aud ben beiben gläd>cn bed ©cbnittcd febr »enig glüffigtcit bcraud= fomme. ©ic ftiigt fcbncil in ben oberen Jbeil, »oburc^ man fit^ übcrjcugen tann , baß fi* bie ®efäße »on unten nac^ oben leeren. Diefed 5lufftcigen tonn bur(^= aud niibt bcr Jbatigfcit bcr SurjcIn jugefaricben »erben, mit »cldjen ber obere 3;beil tein ftctigeä @an5cd mebr bilbct, unb bie ©efäße baben einen »iel JU großen Durcbmcffer, ald baß biet bi« Sapil= larität einen Sinfluß äußern tonnte, ©djncibet man aber in j»ei »crfdjiebenen .?)i>ben fo , tav man ein ©tuet »on einer gc»iffcn länge »om ©tamme erhält, fo fiebt man fogleidi, »ie ein rcicblicber ©aft au« bemfenigen »on ben beiben Stibcn audfließt, bad man am niebrigften bält , inbcm er auf biefe Seife ben ©ffegen ber ©d)»crc geborcbt. 35orber aber ftieg ber ©aft febr troftig. Died tonnte alfo »cbcr burc^ eine Sraft gcfiieüen, »cld)e »on unten ober jeit»ärtd »irfte; cd tonnte bloß »on einer Urfadjc bcrtübren. Die ibrcn ©ig über bem ^»eiten ©diniitc batte unb »on oben bie glüffigtcit anjog. §. 258 (bis). Sd ift uid)t fib»er , jut Äenntniß biefer JÖotanih. neuen Äraft ju gelangen. ®fe ^flonje tfJ in einer gewiffen ^6t)t mit einer ine^r ober minber gropen Uniatfl oon Srofpen »erfe^en. ©o mte biefc ft^) ju cntrciifcln anfangen, fo jie^en fte auä bem Stamme ober Slfte, mit TOclcfcem üe jufammen^ängen , bie SD?a= tetiaiien , bie jit if)rer Srnajirung benimmt finb unb beren WitriQt mit bem 3>»eigc im SSer^dltniffe fJefjen muf , ber au« biefer dntrcitftung entfpringt. 'Die Slätter jcigen M Ju gleicher 3cif / bcbncn ftc^ in ber Vuft aai, unb »erben burcfe i()re mit 'Porcn biircft^ lockerte Dberftäc^c ber ©ig einer beträ4)tli(^en 2iuö= pünflnng. %ütä, wai auf biefeSBeife bur* bie t5läu ter unb ju gleicher 3ctt burcfe bie (unge SJinbe beS 3tt)eigeö audbiinfjct, alle«, wa« ju Sttbung unb (5r= nä^rung biefer neuen Sbcife oerwanbt tvirb , wirb getabeju ßon ber S'üffigffi'^niaffe be« ®tammc« ge= nommen , unb ei cntfJel^en barauä gegen bie Ober» fläcije unb ben Urfprung eine« jeben 3iveige« W (eere SRäume, »eli^ejoglcitt» t?on einer i^er$ältnip= mäßigen 3)?enge be« üofte« aufgefüllt werben, ber bem Stamme entzogen unb ju gleidjer 3fii feibft mieber burcfe ben ber benacbbarlen Zt)eiie erfegt »irb unb_^ouf biefc SBeife nacb unb nat^ eine aufftcigcnbe Strömung »on ber 2Bur;(eI auö betoirff, beren Sin= faugen biefen 3?errufl bccfen muf . * (ii ift buritauö nit^t nötbig, ju ertlären, reefct)cn (äinflu^ bie S}ef(^af= fen^eit ber trottenen ober feutftien, falten ober nax' men l'uft, ba« ©afein ober 9?i(btbafein be« gonnen= lii^te«, fein unmittelbare« oberburcb SSotfen mittelbar geworbene« SBirten auf bie 2(u«biinPung ber 'Pflan= Jen ^aben muffe. §. 259 (bis). 2Bir »ollen le^t mit bem Seflreben, fte ju ertlären, bie »erfd^iebenen *pS)afen betrachten, tt)el!^e bie 3?cibenfofge ber 3abre«seiten mit fid^ fiibrt, bie unfer Älima in biefer oufftcigcnben Se-- »egung be« Safte« au«macbf. ©obalb al« im S^rüblinpe ber @rab ber SBarme, ber jur Seben«-- tbatigfc;.* für bie meiflen ^flan^en, etma« früher für bie einen, etmad fpöter für bie anbern erforberlicb JU fein ft^eint, cinjutreten anfängt, fo ftc()t man, »ie bie Änofpen, bie ben SBinter binbure^i ftiU fiebenb geblieben »aren, ein »enig anf(b»ctlen unb ju glei= *er 3eii fangen bie SBurjeln ifjre Jftätigfeit an. Die 2lufregung, rt>el(bc ben Organen burcb bie Voie» ber entßebenbe Särme mitgctbeilt »urbe, fcbeint biefe« Srmac^en be« fflanAenItben« ^erbeijufübren. SBenn man oon einem SBeinftorfe, ber an einem Xreib- ^aufe n)ä*«t, einen 3TOeig in ba« 3nnere be« ®e- bäube« leitet, fo entmitfeln fieb feine Änofpen mit ibren Slättern balb, »äbrenb bie aufen gebliebenen 3» eige in ibrcm reinterlicben 3uf}anbe »erbarren. — ®ie JBärme bat alfo auf bie SRinbe unb bie Äno= fpen gemirtt, unb tbre Sbätigfeit ^at bemnaeb bie ber SBurjeln lange t)orber jur golge gebabt, e^e pe auf * Tiefe einfnuflenke Äwft ber Sno\tfin unb ber Sfötter funn lEid)! babiird) nodifiHDieffn werben, boj man bo8 untere önbe eine« 3Betfle« in eine Slüffijfeit touit, benn eingefosene Menge in einer Begebenen 3cit man berrdinet ($ »2). «»euere »erfudie, bie nacf) einem {el)r großen aXaJftobe ongtOeBt würben , daben beroiefen , bcfi feine flroft fefir grop ifi, unb ba^ fle fugor bie ©rönjen überleg, bie mon i^r »O'auäfcoii* gob. Scudie'ie, »tldicr fi* boinabm, bem tiorje gewiffc , }u feiner Strroenbung ireribfofle ^igenferf6i ebenen Sorben ju färben, fudjie in fein ®ewebe 5liifl5'ungen $u bringen, bie f»gewöl)It »oren, baf buK^ if)re Berbinbung enttreber mit ber (Subfianj ber JSflanje felber objr mit einer nodiber l)ineingebra(f)ten »ufiöfung bie 5!atur biefer @e»ebe bem nornenommenen ^wecfe gemäj mobifisirt »urbe. er belle ben giücfliijien ©ebanfen , fiit ju biefem (fnbe ber Sraft JU bebienen, mit ter wir unä befitäfligen, unb er betbieS, bog (ie dinreitlienb fei, um bie S?Iü(Tig(ei( , bie mon mit bem abgeboue. nen ©tomme in Serbmbung bringen moHte, bon ber ®runbfIo*e bi« jum ®ipfet eineä ganjen iBaumeS ju biingen. e« ifl niiftt einmal nottittenbiB, baj berfeibe mit ollen feinen a^fien unb Slötiern ber» Wen fei; ein am ®ipfel übrig geloffener SBüi*eI reidjt Ijln , um boä einfongen ju betoerrfieüigen , unb biefe Sigenftiiaft bleibt jebo* mit flufcnireifer Jbnobme no* »ierjrlin Jage long na* göllung be« — - '•" "iluJTigteit bur*btungen mit bie, nocb ber Äälte auögefegten Jlefte eine 3lücfmir= !urtg äußert. Die ber Änofpen ffbeinf alfo ber ber JBurjeln »oranjugeben, unb tann baju beilragen, iene ju erregen; bie« »irb reenig befremben, ba (O naib bem Sinter bie Suft ftbncUer erreärmt wirb, aii bie ®rbe. aSenn ba« ®infaugen ber SBurjeln einmal begon= nen bat, fei e« nun, bap bie Scwegung unmittelbar an ibren (Snbfpigen angefangen babc, ober baf fte ftd) »on ben Änofpcn baljin fortgepflanjt babe, fo tritt fie mit einer gropen 1t)ätiQhit auf, beren SBir= fung »iel fpäter an biefen Änofpen mabrgcnommcn »irb. Um biefe 3fit muf an bem, feiner Slätter beraubten Saume unb bcffen junge Jriebe noc^t mit faf} unburtbbringlicbcn Deden eingebüßt finb, bie Snbo«mofe bie faf} au«fcblicpcnb reirfcnbe Äraft felbfl bei ber 2ln;iabme fein, bog fte im anfange juerf} burib bie Änofpen erregt »urbe, unb fie mug, beoor fie nocb bi« ju ibnen bie Säfte getrieben bat, bie ju ibrer 5tabrung unb ©ntmictlung befiimmt finb, ficb in bem ganzen 3roifcbenraume mit bem ©ebmclicn unb ber 3ubereitung biefer Säfte beftbäftigt baben, bie fie in Screegung fegt. Sie 5D?enge ber mebr ober minber bitfen unb feH geniorbenen Stoffe, bie burcb bie 2lrbcit be« ganjen »orbergebenben ^a^ui gebilbet, unb al« 9tieberlage in bem 3nneren ber *Pfianjc ben SBinter btnburcb angebäuft reurben, bie nun in bem SJerböltniffe »eicb »erben unb fiel) auf= lölen, al« bie ©trcmung ju ibnen gelangt, iff ein flarfer 2iufruf für bie Slüffigteiten, »elcbe bie ®nbo«= mofe unaufbijrlicb »on ber Srbe in bie f flanke treibt, wie mülfen alfo in berfelben in gropcr 5Wenge unb mit einer auperorbentliiben Äroft emporfteigen; unb man überjeugt ficb baoon, »enn man fiebt, »ie ba« SBaffer, »ie au« einem Srunnen, au« jcber l'öfung ber Stetigfeit berauSiiiept, bie man in einem Stamme gcmaebt bat, ber ficb in bem 3uffanbc bcfinbet, ben man ben grübling«faft nennt. 'Biefer bilbet auib ba« »äfferigc 2lu«fliepen, ba« in ber SBeinrebe burcb ben ®d)nitt be»ertf}eUigt »irb, unb ba« unter bem 9?amen ber Sbränen ber Sebe betannt ifi. Da biefe Xbräncn an einem ©tammence in 5D?engc fiiepen, ber febe« Statte« beraubt, unb fogar fafi bem Soben gleiib gefcbnitten »orben iff, fo fanit man bei biefer Srfcbeinung burciau« feinen Sinfluf bem Dieije »on ijlüffigtciten jufcftreiben, ber burc^ ba« Sinfaugen ber Änofpen unb bie 2lu«bünf}nng ber Slätter »evurfacbt »irb. SBenn man eine SRöbre an bem abgefcbnittenen ®nbe anbringt, fo fiebt man ben ©aft in berfelben auf eine ge»iiTe §)öbe fieigen, bie man auf biefe Seite befJimmen fann, unb »elcbe beträcbtlic^ ifi. Der gnglänber -Jjale«, bem mon eine SReibe eben fo genauer, al« finnreidber Serfucbc »erbanft, bie baju befiimmt finb, bie Se»egung ber ©äfte in ben ^fianjen ju befiimmen, unb bie in fet= nem Serfe: ^flanjenftatif, entbaltcn finb, battc ju Sefiimmung ber Äraft unb ber auffteigenben @c- fcb»inbigfeit be« Safte« ben nämlicben Slpparat an= ge»anbt, ben Sutrocbet gebraucbte, um bie Stärfe ber(änbo«mofe ju beflimmen, tai bcipi/ iene boppett getrümmte 3?öbrc, »ooon ein auffteigenber ©cbentel an bem ©nbe be« jum Serfuebe befJimmten, abge- fcbnittenen ©tamme« ongebracbt ifi, unb befi'en un- tere Ärümmung mit Duerffilber gefüllt »irb, ba« »on bem angebänften Safte bei feinem Steigen in ben inneren ©dfienfeln jurücfgetrieben, felbfi nun in bem äuperen fieigt, unb buid) bie ^öbe feiner Säule bie Sertbe angibt, bie man fucbt igig. 220). 9?un fab §)ale«, bap bie Dueiffilberfäule bi« auf einen aSeter fiieg, »a« 14 5Weter Saffer gleicb fcmmt, unb er bat berecbnet, bap bie Sraft, »elcbe ben Saft in ber Siebe auf biefe Seife in ber Siebe fort- treibt, fünfmal groper ifi, al« bie, »elcbe ba« Stut in einer $ia«p{fcblagaber be« 5)ferbc« fortfiöpt. 539 §. 26U (bis). Tic Snofpen enitricf ern, tie Slcitlct ent-- falfcn fid), unb i^rc S^ätigfett tommt no4) ju ber ber «ile^ berfclben beraubt, ober fogar bloö auf feine Snofpen befc^räntt fein fann, man »eränbert ben 3uf}anb ber 2l;mofb()äre , bie fid) in »erfd)icbe= ncn ©raben ber SrocJen()eit ober Sfutbügfeit bcfin= ben tann; man beobad)tet ju »erfiiiebenen Seiten unb in »erfdjiebenen ©tunbcn bo($ Sageö ober ber 5Ra(^t unb mon fte^t, baf aUe Urfae^cn, welche auf abgef*!! ■J?0. c meimtit, bie 5 titcimtiEr iitir Um »fuifce: — I gl.ifeinc boppclt gtttümmtc SRöfire, iit in einim Äinoc T fttcft, bti on ttm abBcfdininentn önbe ber Mete angerast unb »Htiilrt imb butd) Ein etüd »on fincr Biofe m «mwitlelt »nb iefefHa' if>; — " " ß'"'!*'' ^»flf btr Ouectfilberfäute in ben beibcn €(6enMn ber unteren SRäfirent'üinntung tor bem Settudjei — »' n' !Q'it)e mii beenbljtcm Serfu<^e. SRoturgeidiiiiile. bie Oerf*iebenen @rabe ber 2lu«bünf}ung eincö Stfie« einen Sinfluf Jiaben, einen anologen auf bie 3Äcnge Saifer ausüben, bie er einfaugt. §. 201 (.bis). 3nbe(Tcn baben ft^i bie Bwcige, fo mit i^re Slätter, nad) ber 3?eibe entrcidelt; ffc (»aben nad) unb uad) it)re »oütommene Simenftonen unb bie SonftfJenj erlangt, bie ibre ®ereebe inbiefem3u= flanbe djaralterifirt , ben wir ibr Sünglingöalter nennen fönnten, mäbrenb (Tc^ ju gleid)ct 3eit neue @cn>ebe in gereitfcn inneren Z\)üUn ber 'Pflanje organifirten. (Sr ifl ouf biefe SBeife äu ber 2lrt oon ®Ieidigemi*t gefonnncn, roooon mir gefprodien baben, ein ®Ieit5= gen)id)t, baö nic^t bie Unbeieeglicbtcit be« ©afteä, fonbern bIo§ feine gemäpigte Sereegung nad) ben Sebürfniffcn eine« Suftanbeö mit ficb fiibrt, loo nur noc^ baoon bie 3?ebc fein fann, baburd) }u er= galten, bap bie bcftänbigcn 2?cr(uf}e, bie mit ber Sebcnstbätigfeit fclbfj »erbunben finb, erfeft, bap baS, maö no* an gemiffen "fünften feblen tann, crgänjt unb für ba« tommenbe 3'Ji'r bie Organe, meiere er feinerfeitä entmiefeln fott unb bie 5Kateria- lien Dorbereitet tverben, bie ju biefem ®ebrou(^£ beflimmt finb. §. 2(j2(,bis). SOSenn biefe« ganje ?eben«gef4»äft frii^e angefangen ^at unb ooüjogen roorben ifi, rcenn baö 3a^r ftilbc rear, fo tann eö |id) ereignen, bap biefe Materialien geroilfermapen }u frübe bereitet finb, in einer Sabreäicit, rcelc^e no^ nid)t (»inlöngli^ »oran= gerücfi ifi unb tbnen auf biefe SBeife bie Söebingungen barbictet, bie geeignet finb, üe ju einer ju früben gntmidlung ju »eranlaffcn. Die« ereignet ficf) febr oft gegen baö Snbe be^®ommer«, reo man fiebt, bap einige ber neu gebflbcten Änofpen treiben, bap fic^ einige befonbere Srfdjeinungen beä grüblingä erneuern , unb bap ftc^ notbrcenbig mit ibnen bie auf« fieigenbe Sereegung be« ©afteä auf einige 3«'' roieber belebt. 2)ieö nennt man SlugufJfaft. §. 263 (.bis 1. Sr nimmt auf« 9?euc ab. üBSbrenb beS §)erbfte« ^at fi^i bie Slußbünflung non ©tufe ju ©tuft »erminbert ; bie ©ewebc finb beim 3«li'i"tben »er= trodnet ; bie Slätter ßerbcn nad^ unb nadb ah ober fallen ab unb ber Saum tritt in ben 3ufianb einer faß Bollftanbigen SfJube, in weither ba« ^eben aufgc= boben JU fein ftbeint. T)ie Semegung bc« ©afte« bat al«bann mit i^ren Itrfadjen aufgebort unb bält me^r ober weniger oollfiänbig ben ganjcn Sffiinter ^in> burd) an. §. 2ü4. Um ben üerfcbiebenen ff)ai(n ber Sett)e= gung bc« aufficigenben ©oftc« ju folgen, baben mir bie Seifpicle gemäblt, »o fie Pdi om beutlidifien unb »ctipänbigfJen jcigen, bieienigcn rcenigften«, reo fie unö om bcfien bcfannt finb, namlic^ bie an ben SSoumcn unferer gemäpigtcn Älimate. 2Ba« in einem ibrer2Jeüc borgebt, mup beinafie in jcber trautarligen 'JSflanje Dor= geben, jcbod» mit größerer Xbätigtcit, roeil ne fid) gereöbnlid) »cräffet unb auf biefe SBeifc im SJerlaufe eine« unb beffelben S^bre« mebrere ©enerationen Bon Änofpen entreidelt. SBa« bie |flanjen in füblit^ern Sreiten anbetrifft, fo änbern fidb bie Spoi^en, unb unter ben SBenbejirtctn fd)einen bie Swift^enräume bcr 3?ubc 9?ull unb bie Serecgung fafl ununterbrodien ju fein. SP?an tonn bie« aber mebr natb ben 3abre«= jeiten unb ben äupcrn (ärfcbeinungen ber Vegetation bcurtbeilcn, at« nacb unmittelbaren unb grünblii^en Secbad)tungcn, reefc^e fo »iel Snfereffe barbieten reürben. §. 2üö. 2Btr babcn no* einen reidtligen "JSuntt aufjubelten. Beleben Seg ftblägt ber ©aft mitten unter ben »erf^iebenen, in bem ©tamme »erbunbenen eiemcntarorganen ganj genau bei biefer aufffeigenben Sereegung ein? ©er 5rübling«faft nimmt alle ®&= reebe in Sefilag, er füllt bie Seilen, bie gafern, bie ®efäpe, bie ®änge au«, gr fieigt faß gonj burd) ben 5)ol5id)ten Äörpcr, ton man ^ä) auc^ burd) ben 540 Botanik. mUid eine« frifi^ abgef^jnittenen 3tt>etge« taten über= jtugen fann. aWan fie5>t tte glüfftgfeit au« ber ®*nttt= flaä}t fliegen, au« tcm ganjen ^oljicttcn Äcrper, reenn ber 2lfl jung ifJ; tfi er alt, Mof au« tcm äußeren ©ürtel, ber Rrf) no* in tcm Suftant-c te« ©plinie« befintei. 9iort) tem i?rii!;Iing«fatte finb »iere @efä^e leer, unb wenn man fie unierSBafTcr unter« furfit, fo überzeugt mon ftd), t'a§ fie mit @afcn an« gefüllt Unb, bic man in flcinen Slafen au« bemfetben aufftcigcn t^tpt. ©ur* ba« SeUgeirelle, trenigflen« bur* bcn gröferen S^eit beffclben, niug aWbann ber ©oft feinen SSeg net>men, aber in einer langfamen unb faum njaljrnebmbaren iöcmcgung son unten nad) oben, inbem bic ^flan,\e glcitbfam mit gUiffigfciten gefättigt ift unb fii^ in bcm äuflanbe eine« mit ffiaffcr angefüllten ©cfcifie« bcfinbet, ba« an feinen beiben Guben fleine ?6d)cr jjat, unb an bcm einen eine Heine Wenge SBaffer aujflic^cn Iö§t, roä^rcnb e« an bcm antern eine gleid) grofe ^Wenge cr(?äü, ofjttt baß tarau« eine isa^rnebmbare ©tromung ent= flet)t. SBcnn au« irgenb einer Uifactc tiefe« ®Ieid)= .jcrcitbt gif:i>rt wirb, reie 5. 55. naeb einer mc^r ober rceniger anl;altcnbcn Srccfcn^cit, auf rcdcbc ein Segen folgt, ober turcb tie Sntrcicflung neuer Snoften, fo mup ji* ba« Slufftcigcn te« Safte« auf« 5Jcuc bc« leben unb jum Sbeile bic SBcgc reiebcr einfc^Iagen, bie er augenblicflie^ »erlaffen ^atte. §. 260. '?l^ftct5C^te■.r D?cr r!ii<«.Teavbcitctcr ©oft. — Vn ©aft, mit allen ©toffcn bcreii^ert, bie er auf feinem SBege aufgelöst uud in fitj) auf. genommen bat, ifl ju bcn jungen Sioeigen gelangt, fobann, iiibcm er fie burtbfttömt, bi« ju ber Ober- fläc^)e ibrer 3iinte tur* ba« 3cUgeiocbe ber ©trab-- Icn unb bc« rinbenartigen <).iarcncb9m« ; ferner bi« äur Dberfläcbe ber 551attcr, auf bcm fcbneüeren 2Bcg burc^ bic ®cfäpe, fo trie bc« farcnibym«. 2)iefe grünen glötbcn befinben ficb, burcb bic mel;r ober »entger jablreic()cn ©pallcffnungcn, mit tencn fie bcberft jinb, in unmittelbarer Serübrung mit ber atmofp!)ärifd;en Suft, »clcbe bnrcf) bicfe fleine Dcff- nungen einbringen unb in tem ©rubcnneßc be« bar= unter liegcnten ©enjcbc« rirruliren fann. Scr ©aft ift alfo ton ter l'uft nur nocb burd) bic bünncn Jiäute bicfe« ®ewcbe« gefitieten, burcb njclcbe bie ®runt-- fJoffe ton beiben auf cinanber »oirfcn, fid> au«tau« fcben unb bcm jufolgc abänbeni fönnen. 2Bir mer« bcn m tem Slrtüct fon tcm 3ltbnicn unt oon ter Srnabrung au«fübrlic^ angeben, worin tiefe 5Ser= änberungen beileben. @« genügt un« für jcft, nur anjufübren, baf fte f!attftn^cn, bag ter ©oft tcni= nad) feine 9Jatur ju gleidjcr 3eit ocränbcrt, n^äbrenb er bcn grcpcrcn Sbfil feine« SBaffer« »crlicrt, ta« im 3uf}ant eine« ©ampfe« nad; äugen entweiht. Ttan fann ftd) leidet burd) ben Slnblicf ber %\)dU itbcrjeugen.bap bieSldtter nnb bie junge SRinbeocr« fibicbcne ©äftc ton tcm üebcn«faftc cnibalten, ten mir 'bi«bcr untcrfud)t bobcn. jn tcm 3nnern ter 3ellen madit ftc ta« Gbloropbpü (§. 24) mcbr oter weniger flart grün, unt au« ten ©efägen oter ten ®ruben ter Siintc, ftebt man eine tiefere, oft gefärbte Slüffig« feit fliegen. 3bre gigenfdiaftcn fint eben fo »ie ibr 2lu«febcn ton tencn tc« i'eben«fafteo »erfcbieben. Die fanarifdJC tSupborbie liefert ein trirffamc« ®ift, bie« ift ber mil^iigc ©aft au« ibrer Siinbc; bat man aber tiefe binweggcfcbafft, fo bolcn bic Sinroobncr ein belle« unb unfcbulbige« ®ctriint au« bcm boljigen Äbrper bcrfclbcn ^flanje, inbem fie ten auffleigenben ©aft, ber fie turd^jicbt, au«faugcn. S?at tiefer Siinbenfaft, tvie ber antere, eine all« gemeine SScwegung '^ 2Benn man einen ©tamm, wo er gefärbt iff, quer turebfdjncitet, fo fie^tman, tag tie untere glädje te« ©djnitte« febr reenig ©aft in Sergleitbung mit ter oberen gibt. 9!immt mau einen frtisförmigen Siinbenring ^iniveg, fo ftebt man ten ©oft an bem oberen SRanbe ter Sunte unt nicbt an tcm untern turd)ftcfern unt ficb anböufcn. Sringt mau ein feff jufnmmcngciogenc« ©anb um bcn ©tamm bcrum an, fo ficbt man nad) SSerlauf einer gewiffcn 3cit, bag bie Siinbe anfcbwillt unt einen üBulft um ^ai S3anb berum bittet __unb bag ber ©tamm unter bcm SBanbe feinen uranfonglidjen Surdjmeffer bebält. S« finbet alfo eine ©tromung bc« 3?iubcnfaftc« »on oben nacb unten ©tatt, ba« beigt, in umgefebrtet 3?ic^tung mit bcm auffJcigenbcn ©afte. 2)orum ^at man ibm ben 9Jauicn abflcigenber ©aft ge^ geben; man nennt ibn aud) bi«wcilen auögcar= betteten ©aft, wegen ber organifi^en Verarbeitung, recldjer er fid) unter jiebcn mugtc, um feine neuen Gigcnftbaften ju erlangen. §. 267. 2Bir beben (§. 73) gefeben, bag bie SRinbc au« fartn(^i)m, au« »crlängcrten Safern, au« tenen bc« SBaftc« (§. 78) unt au« faftbaltigcn Äanälen bcflebc; ter in tiefen Icgtcren cnibaltenc ©aft, ber ücben«faft, Latex, if} oft gefärbt unb in biefem i^atte allgemein unter bem Slamcn cigentlidjcr ©aft bcfannt. ©(«weilen fübrcnbie nämlidjen ©efäge einen farblofen ©oft berbei, ber aber oon gleitber SfJatur JU fein fdicint, unb einige Seobadttungen beweifen, bog bie nämlidje ^Pflanje, treldje in bcn falten unb gemägtgten Slimaten, einen farblofen Safer jcigt, unter tcm trcpifd)cn .tlima einen miltbigcn erjcugen fann. 3n allen gätlcn bcftcbt er gleidJfaO« ou« augcrorbentlid) feinen unt ungleidjcn Äörnd;cn, tie in einer glüffigtcit fd)Wimmen. Do« Dafeiu tiefer fiörndjen, unt bie DurdjfidJtigfcit ter SBänbe ber ©aftgcfäge gcfialten e« , mit ^Jülfe be« 9)?ifroftop«, tie SSctvegung bc« i'ater nac^juwcifen. Vtan bringe j. S. auf ten ®cgcnf}ant«träger unb unter eine tünne ®la«platte ein junge« Statt ©d>ellfraut, eine ^fianje, tie läng« unfercr 3J?aucrn fo gemein unb an ibrem fcbarfcn , orangefarbenen ©aft fenntliri> if} ; biete« Statt werbe nun fo bünn unt fo turcb« fid)tig al« möglid). Wie e« notb an feiner lebenbigen ^üanjc bringt unb bcmnai^ an ibrem ithtn Sbeil nimmt, auöcrlefen unt befeud)tet, um ba« ißer= trocfnen f,ü tcrbüten, unb fobann »crmittclff einer Harten 35ergrögcrung in feiner Dur(bfid)tigteit genau unterfudJt; man Wirt (gig. 221) in feiner Dide fleine ©trcifcn »on einer bewegten förnigen «Ka= tcric erbliclcn; Streifen, wopon bic einen in einer 541 5Rt(f)tung (linlaufcn, bie antcrn in einer anbcrii unb fogar in einer ocn ben elfteren entgegengefeften 3?td;tung ; iropon bic einen für ft* bicibm, bie an« bern |tc^ einonber nähern, fiii t'creinigrn unb (tcft oer=. fdjmeljen. 2Bcnn man ein t)inrcic^cui?ci3 (öefittitiSfetb ^at, \o bemcitt man, ba9 jt* bicfe Streifen an ein= anber (längen unb auf »iefe 3Beifc em 9UU bilben, nämlt* baö ber fafifü^renben iätfä^i CiJig- ■>*}, 57). Der Sater ge^it in eine Sinmiinbung (linab, um in einer anbern »icber in bie pH)t ju fteigcn, unb man bcnierft auf biefe SBeifc eine ncljtc ^irculation, bie man mit ber »erglcitften fann, welche man an ben Gapitlargefäfjcn ber Sfierc tennt. ©$ulf, bem man biefe Sribecfung »etbantt, ^at ben 3}orf(t;tag gemat^t, fic Syclofe ju nennen. aßenn M bie SRic^tung bicfer befonbcrn 8tröme »cränbert, fo iH eS ipabrfc^einlii^, bap fie gci»6!)n- li(I;er abfleigenb ifl, njcil cö unbeflreitbar ifi, ta^ bie atlgememe Senicgung Ben oben nadi unten gc()t, wie wir eS aiic^ bewiefen (»aben. Z^ninn aber bie Svclefc bic Sciie^ungen bco ?atcr ju ben ©croebcn, bie er burtfcläiift, berlängcrt unb seroielfältigt, mup fie bie ÜSirfung unterflügcn, bie auö bem Safein besS 5?a^tung^fofteö entfpringt. §. 2(iS. Slßelt^e Sraft gibt bem Sater feinen SrnpulsV 5Wan ^at me()rctc scrfd)iebene iSitlärungen angegeben, unb bie^ gerate barum, njcil man not^ feine einjige ganj befriebigenbc aufgcfunbcn t)at. 55ie Sinen mactjen eine rem p^pfifcbe ttrft^einung barau«, wie 2lmici, ber fie ber SBärme jufcfcreibt, bie ouf biefe Sjögren gerobe fo tt)ie auf einen S^er» momeler ifirtt, unb jeigf, baf man bie Diic^tung ber ©trömungcn rürfgangig mat^c, tuenn man i^nen in einiger Sntfernung einen fiörper nähere, ber etmaS flarf etiüärmt fei. Bie fönnte aber ber Sinflup ber aSörme aQein bie Seroegung in einer conftanten SRii^tung fterborbringen , h^enu fie Rd? fo unregelmä= fig auf g[äd)en cert(;eilen mufj, bie mit fo loenig Siegelmäpigfeit, icie bie 2lefte unb SBtätter eineä gro= fen Säumet, jerfireut finb ? D^ne tiefen ginfJug ge- rate JU läugnen, i|l eä toc^ fc^rccr, i^n aH einjige Urfac^e anjuetfcnnen. 3(ntere f\)i)^ioiwcnbig in entgegengefegter 3iic^tung nai^ ten untern Eintreibe? SBic tem nun auc^ fei, fo ^errft^t noe^ ein gro» ped ©untet über tic ?Jatur ter 3™putfibtraft teS Sate.r, unt wir mupicn unie Bewegung bleibt noc?) jicmfit^ lang in ben »on ter ^Pflanje abgelösten ZljeiUn. auf biefe SBeife beobachtet man jic aue^i am bequemficn unb leidjfefJen : j. S3. an einem bünncn Statte einet jungen 3?inbe, beren iSpibermiö man weggenommen \)at, wie an ter bcä äbamsSfeigenbaumä ober ber mei- nen geigenbäume; an bem 9JebenbIatte, baiJ bie gipfelfiantige Snofpe bcrfeiben cin^üOt, befonbcrS an bem ber Ficus plastica, an ter Slumentrone ber gropen, weipen §)f(fenweibe u. f. w. Tiai Statteten, ^a^ jur ©eobaditung befiimmt ifl, mup immer auf einen Kröpfen Saffer getegt werben, um baä a5et= trocfnen ju ocrljmbern, baS bic Sewcgung not!)wen= big cinflelten würbe. Sie Saftgefäpc werben meiflenö in ber 3?inbe neben tem Safte naä) aupen, oter noc& öfter na(fy innen, angetroffen unt man »erfolgt fie ta bii ju ten Sffiurjelfpigen. Tlan ftntet fte aber and) jerftreut an »iclen antern ^'unfien, unt fogar in tem aSarte, wie wir f(^on anjugcben (SelegenDeit gehabt baben C§. 60). §. 270. SBir müiTen legt nott) in ter 3?inte bie SRoUc ter Saftfafern unterfu(<)en. 5KirbeI betrachtet fte als einen J^eil beö ©aftgefäpcfpftemeS, Bon bem fte ftc^ äuperli^, burcft i^re einfache, nittt äftige SJö^re, fo wie burc| bic 9?atur i^rer SSänbc, bie bcnen ber gioljfolcrn in bem .Jiolje fejir äljnlict) ftnb, unterfc^eiben. «Kirbelö 2(nftc|t Wirt burc^ bie @e- ftaltübcrgänge beftä^igt, bie man bidweifen unter ben Safffafern unb »afigcfäpcn, j. 53. an einer äiem= lic^ gtopen ütnjaljt Bon 2lpocinccn unb SIScIepiabeen beobachten fann ; tic jweiten tonnen fogar tic cr= ftern in mehreren Bon tiefen ^ftanjen unt in antern, j. SS. in ten Suptjorbien, wo ter mitc^iigc Saft in 10 gropcr 3Äenge Bortommt, gänstic^ Bcrtreten. 3wat ift bei ber Sfe^rfjcit ber ^ftanjen, wo ber 53aft in feinen gcwöftnlictiften gormen oortommt, bie ent^ol= tene glüffigfeit farblos unb untcrfc^eitet ftc^ auf tiefe SBcife Bon ber, wclitie bic bena^barten Saftgefäpc fortführen. 1>er abfteigcntc ©aft bcfänbe fiel» alfo in jwci etwas Bcrfe^iebcncn 3itftänben in jwei Drb=: nungcn Bon @efäpcn, tie gcwö^nlic^ mit einanbcr ge^en, fic^ bisweilen im 3Jot|folle crgänjen, ä^nli^ aber nictit itentifc^ ftnb. gr würbe in einem nit^t fo Rollen ®rabc ter Drganiiation in ben gafern cr= fc^einen, beren lange SRö^ren ofmc 58eräftungcn, o^ne aBintuiigcn i^in unmittelbarer nacSi unten führen würben. §. 271. Sei @rforfe|)ung ter SteUen, wo ftt^ baS Cambium C§- 5S), tiefeS Slement ober bicfer (Sntnnitf icber Pcgetabilifctjen Drganifation, lagert, bcmertt man, bap eS gewö^ntic^ auf bem 3Bcge ber ©aftgefäpe geft^e^e. 2ln ben Stämmen ber bifotp^ lebonifcticn *})ftanjen, tic wir allein bei ber ganjcn Borjierge&enben Darfteilung benüjjt laben, gcfc|ie|t bie grope 9Jicberlage jwiiclen ber SRinbc unb bem §*olje ganj genau längs bem Sptinber f)in, ber nac^ aupen bur^i bic 2lntiäufung ter Saftgefäpc unb ber Saftfafern entftc|f. Sic tleinc jellige 5Waffe, bie in ber Steffel beS SlattcS }u Siltung ter Stnofpen Bor= bereitet wirb, beftnbet ftc^i auf bem 2Bege ber ®e- fäpc, welche allen Sater, ber ftc| in biefem Statte bilbele, mit ftct; nehmen, ^ä) in bem Slattftiete ju= fammen brängen oter ftcti in ber Sdieite entfalten. Sei ten monototpletonifcben '•pftanjcn beftnben fti^» bie gafern unb tie 3{öl)ren, tie man atS ten Safi unb tic Saftgefäpc anftcbt, in ten auS gafern unb ©efäpen befte|enben Süfttjeln, tie turct; ten gan= jen Stamm jctftreut ftnb, unb in gleicfefatlS jerftreuten Raufen lagert ftc| baS Cambium. 3lte gipfelftän= tige, oft einjige Änofpe mup atStann juerft ben ganjen ©aft benügen, ber Bon ben Slattern ber 542 Botanik. tjr eorangcgangeneit bereifet toutbe ; unb iiti tfj auö einem fiätfcren ©runbe auä) für bie gefäfigen ütotylebonifctien '})flanjen rcafjr. fiurj, bei alten lau- fen rie ©aftgetäge an ten ®pi|en ber Surjeln, ben ©igen einer beinahe nie ouff)i>rcnf cn Silbung, auiS. Die Schalter meljrerer anberer, fe^r ausigearbei-- Icter ©toffe Heben auib mit ben Saftgefeipen, bie in IKenge um bie 2lpparatc berumfJeben, bie fie abfon= bern, in Serbinbung. JJatürlicbcnreife fommen in ber 3iinbe am gen?öbnli(i)f}en biefe 2irtcn »on Se= ^otter, j. S?. bie S^aräbebältcr, bor. 5Kan finbct fie aber au(^ bi^n?eilen in anbern Sbtilen, j. S. im SKarte, unb man barf batüber irenig befrenibet fein, itjenn man fid) erinnert, bajj |i(^ auf biefe SBcife bie ©aftgefäpe beinahe überall jerflrcut antreffen laffen. §. 272. Ihn iai , waö wie bon ber allgemeinen Semegung ber gliiffigteiten in ben »oUtommenften ■J^flanjen iriffcn, in wenige 3eilen äufammenjufaffen, fo bringt bai SSaffer in ber Srbe, baö »erfc^iebcne ©ubßanjen aufgelöst cnifjält, in bie SEBurjeln buri^ bie SBurjctfpigeu ein, fleigt fobann unter bcm Fla- men ©aft burcb biefe SSurjeln unb fobann burtti ben Stamm foirobl burib bie unmittelbaren Kanäle, tcelcbc i^m bie (SefäjSc eröffnen, ald autb burd) bie gafern unb Seilen, bie baffelbe nad^ unb nacb burdjjiett, mitten bur4 ben bi^Iiitbten Sörper, li?öt »erfdjie« benc neue ©ubjlan^en auf unb eignet ficb biefclben an. Sicfer Ö5ang »on unten v.aä} oben unb Bon in- nen naä) äugen fübrt benfelbcn in bie SBIätter unb an bie Oberfläche ber 3?inbe, ivo er mit ber ?uft in SJerbinbung tiift. Da er nun burcfe bicfcn ßinfau- gungöatt »oUtommcn organifirt ifl, fo ft^lägt er ei= nen riicfgöngigen 2Beg ein unb fleigt gropentbeilö burt^ bie SRinte fowobi auf gerabem SBege, alä in golgc »on SBinbungen lieber berab unb fegt auf fei= Htm 2Begc auä feinen ganj jubcreiteten, ununterbro- chenen auflöfungen §)aufen bon ©toffen ab, bie Orögtcnfbeil« jur ßmäjirung ober jur Siltung ber (Dewcbe bcfiimmt finb unb gelangt enblic^ an bie Spifje ber SBurseln, »o baö ginfaugen bcgon-- nen 1)at. §. 273. Srct«6rc^un9 ober «irculatton in: «ctf)alb 6cr 3cllcn. — Sie f ffanjen, an reelcfjen tPtr bi^bfr bie altgemeine Sewegung ber ©äfte un- terfudjt babcn, finb mit mannigfaltigen .?)öl)lungen unb Kanälen verleben, in welcben biefe Screegung fiattfinbet. äBir miffen aber, baf eä oiele anbere ^flanjen »on einem tceit einförmigeren Saue gibt, bie bloß auä Seilen, obne ©piral= unb Saftgcfäeen begeben, ©cbon burcb bie 3?ernunft ifl eö begreiflitb, bag bie gliiffigteitcn »on ibrem unteren ßnbe jum Obern blop burd? bie Sraft ber (Jnbcömofe gelangen fönntcn ; bie Scobacbtung jeigt aber an mebreren unter ibnen , bap etvaai ganj 3lnbered aU bietet pbVÜWc fbäiicmen »er fiel) gebe. 2Bir wollen alö ba« bctanntcffe Seifpiel , an »elcbem ftc^ aucb biefe Seobacbtung am teicbtefJen anflellen läpt, ben 2lrm-- leucbtcr nebmen. SS finb flcine, in unfern fteben= ben SIBaffern bäufig »orfornmenbe-pflanjen, bie (§. 101) aui einer SReibe cplinbrifiber unt an ibren Snben jufammen{(ängenDer Beücn befleben ; in Oielen Slrten bilbet eine einjigc 3flle gereifferniagen einen 3rei-- fdjentnoten; bei bieten anbern ifl fte bon anbern pa= raüelen unb engeren Seilen umgeben , bie eine 2trt S(bei^e für fie btlt>en, unb um biefe Centraljelle gut ju feben , mup man burcb gelinbe« abtragen bie fie umgebenben wegfcbaffen. SSenn man cntireber bie fo entblößte Seile, ober bie cinjige Seile im SBoffer unter ba« OTitrcffop bringt, fo nimmt man in ibrem Snnern eine febr metflicbe Sereegung wabr. di ifj bie Sewcgung »on einer febr gropen SKenge Sörniben »on »crfcbiebener ®röfc, bie in ibrcr §)(?blung mitten in ber in ijr bcfinMicbcn, burc|)fi£f;tigen glüiTigtcit fc^n)im= men, unb fic^ mit einanber tängä ben Sänben 1)in in jipei allgemeinen Siicbtungen in einer auf' unb abfieigenbcn bewegen. STOan finbet balb , bog biefe Bewegung baö Diefultat einer einjigen Strömung ift, weltbe beim 21uf)leigen an einer Seite ber SRöbrc bin« aufgebt, ficb an ibrem oberen Snbe biegt, an ber gegenüberftebenben ©eite ber3iö()re »iebcr binabgcbt, ficb an ibrem untern Gnbe wieber biegt , wieber an ibren 2luögangöpunft fomntt, um ben namlicben Sauf wieber ju beginnen , unb auf biefe SBeife nacb ber mebr ober mincer grojjen Sänge ber 3iöbre, eine me^r ober weniger »crlöngerte Sßipfe befcbreibt. Darum bat man ben SJamen Sreiöbrcbung (SJofation) tiefer inncrbalb rer Seileu »or ficb gebenben SSewc gung be« Safteö gegeben. SJaib ber crflen 3ugenb wirb bie Seite nur fcbwacb, wie um ficb felbfJ gebrebt, unb bie Strömung nimmt eine etwaö fdjicfe 3iicbtung in Scjiebung auf ibre Jlcbfe an, anfiatt »olltommen parallel mit i^r ju fein ; man bemertt , bap fie R^ fo^ann läng« einem breiten Streifen »on grünen Sörncbcn bin bewege, weld)e bie 2Banb färben unb einen Sbeil bcrfclben auüimacbcn. SBenn man bie ©tctigfeit ber 3iöbre baburd) untcrbriibt, bap man fic mit einem Raben jufammenfcbnürt, fo fäbrt in jieber cer jwei §)öblungen, bie auf Soften einer einsigert entffanben, bie Girculation jwifcben bem Sanbe unb ber entfprecbenben Scbeibcwanb bocb fort. 9Kan be= weist auf biefe 3lrt, bap fic nid)t in bem 3i»ift^En== räume »on ,^wei -5'äuten fJattfanb, wie mebrere S^rift= fleüer glaubten, benn fonfi würbe fte burcb ^ic l'n= terbinbung noibwenbig aufgebort baben. §. 274. Später wieö man bie nämlicbc SSewcgung in ben Scßfn mebrerer SBafferpflanjen »on einer ein= fachen, bocb weit nicbercrnDrgaiüfalion, als bie ber armtcudjtcr nacb, j. S. an ben 9?aja, §)9broc^a= ris, l'allisncria. ©iefe Srfibeinung fiebt man aucb fc^r beutlicb an benfelben , befonber« in ben SeU len, welche bie 3iabicellenbaare bilben; man bcmerft fic aber eben fo an ben anbern Sbeiten berfelbcn ^Pflanjen, in ben Seilen, bie in bem 3nneren ber Stämme ober ber SBlätter liegen, unb ficb barum nici^t in unmittelbarer Scrübrungmit bcm JlSaffcr befinben. Die burd) ben ®ang ber Äörnc^en angegebene Strö- mung befcbreibt bafclbft aucb eine Glltpfe nact» ber Siicbtuug ber Scbfe ber ^Pflanje , unb gcwöbnlicj parallel ober etwa« fcbief in Scjiebung auf bie 2lcbfe ber Seile. Da iin bie 2tiitn nltbt ifolirt fint>, fo fann man bie Seroegung in mebreren bc= nac|)barten anliegenben Seilen ju gleidier Seit flubi= ren, unb ertennen , bap bie Bewegung ber einen »on ber Sewegung ber anbern »olltommen unabjän= gtg fei- §. 275. 3fl biefe Bewegung innerbalb ber Selten ben 2Bafferpfl[anjcn unb benen »on einer cinfad>en ©truttur eigentbümlicb'^ Unterfud>ungen, bie auf eine 5D?engc »on »pflanjcn auögcbebnt würben, welche ju allen ©raben berDrganifation geboren, baben, wenn fie mit binreicbenber ©ewanbtbeit angefleßt würben, fafl immer eine analoge Bewegung in bem 3nneren ter Seilen, befonberS in ben ©eroeben, bie reic^ an ©aft, unb ber wirtlicbe ©ig eine« fdinellen 2Bad)S- tbum« finb, nacbgewiefen. Die ^Pflanjen auö ber ga= milie ber Sommclinecn unb unter anbern baS Spinnen- traut CTradescanlia virginica) , werben bauptfäc^lic^ aU folcbe angefübrt , bie biefe Srfdjeinung auf eine auffallenbe SSJeifc in ibren geglteberten Sofern unb aucb in »erf*icbenen anbern Jbeilen ibrcr Stute unb ibreS Stamme« jeigen (Sig. 222). §. 276. Die Strömung ifi nidit immer einfa^, wie in ben crftcn, »on un« angefübrten SScifpielen. ©ie tbcilt ficb bisweilen; unb obgleiib felbft alSbann ibre Jbeilnngcn nur 33eräfiungen ju fein fc^einen, bie »on einer |)auptfirömung abgewichen finb, fo Rebt man boc^, bap bie innere SBanb ber Seile »on flct= J^tljmcn. 543 ntit ©treffen buriiji^flen ttiit), trelt^e fi4) intierft^te» bencn SJie^itungcn bewegen mn auf t-iefc SSeife eine art eines fe&r uiircgelmäpigen 9?cfie(5 bilben (5iß. 222, a). Sie lann aud) im Äleinen mit tcr ®tro= mung bct ©aftgefäjic »crgliien »ertcn, uno ©cfeuig glaubt fogar, baS e« fe^r tünne SJeräßungcn biefet ©efäpe feien, mtläft i» taö 3nnere bct ^eüm ein= bringen. 33ei bicfcn wäre c« a(fo eine 2Irt »on Sy- clofe, obgleid) er bei bem 2(nnleucl)ter unb anberen jellicSfen *])flanjen bie 3iolatii:n annimmt. ®aä ^^cinomen jetgt ficfc aber in allen biefen »erf(tiebe nen ^flanjen fo äf)nlid), unter ben mannigfaltigen fJJcbififationen , bie ti jcigen fann , get»t man burc^ fo unmeiflit^e Uebergänge bon ber einen jur anbern über unb baö Einbringen ber ®efäpe bur* bie ^iU lentoanb fcfccint ein fo fonberbarer UmfJanb ju fein, baf man allgemein übcrcin gefcmmen ift, ber in bem 3nnern ber 3e0en »orfommenten Sereegung ber Seifte bie nämliche 5{atur in ben ^Pflanjen »on »crft^iebenen Drganifationöfiufen beijulegen. 2öenn man überbieö bicfe Seilen mit bieltacfeen ©trömun^ gen lange oufmetffam beobachtet, fo fie^t man in biefen batb rncljr ober trenigcr auffallenbe unb ja(»^ reiche 33eränberungtn. ®ie folgen feinen confJanten FJic^tungen unb 33a^nen, wie d ber 3aQ ffin miipte, »enn fie in befonbcrn SRoljren eingezwängt wären. ©(^leiten gibt in ben jungen 3ellen ber ©amen- Ifiiüt bcö SeratopHllum eine ©trömung an, welche bie Slt^fe ber Sfl'e »on einem 2nbe jum an= bem burt^jlief, unb fidj fobann burc^ eine 2lrt »on entfalten auf iijre SSSänbc jerftreute. £)ie« ifi bie einjige Beobachtung bicfer 2lrt, unb alle anbern in. p t'oar »on bm 5frl*e ber TraJf.rantia virsini«-« mit ein™ tlfinen ©lüde ber (f f jtftmi« rr, auf treldiem mon eine ©palt« Öffnung I i"iil)t. 3n irter uon ttn 3tUcn , reorouä foreoftl Me üpi- bermi« ol« to« taor brfirtt . buiinn m.n einen Kern n unO bve- bfnte SlrSmiinnen, te-en Mid'tiinn bie ^Jfeile anjfigen. 3n icbfr 3eIIe r»ib i7t(l)rere ©tiöinunncn, bic fid) o'nfuli* an ber ©tiUf beä üeinö freujen. >Kon fiflit (ie unbeut itf) m benen bct Spiber. miS unb fcpor m benen, iveAe bie ©raliöffinmg Silben; fel)r beul, lieb in ber 3'ffc " t bie bem ^oore jur^runbf1,i*e bient: bie i^ifiur jeigt nur eine emsige (obgieid) nucti mrdrere ta (Inb; in ben atfitftf" ten tbern Stirn. ^abcn bisher gejeigt, ba§ bie ©trömungen aui3f(^Iie=^ penb an ber 5ffianb »orfic^ ge&en. Siefe iß auf bem SBege berfelbcn mit einer fd^leimigen giüffigteit über= jogen, beren mr^r ober minber gro§e §locfen oft miiten in bie Bewegung ber Äörndjen ^incingeriffen werben. 5D?an finoet in ^, eben biefen 3cllcn \tf)t bäufig ben ftern, ber eintn Sinfluß auf bie ©trö- mungen auöjuüben fcjeint, bie, wenigßcnö bie 25or-- jüglicbern, bei ibm auiSjulaufen fdjeinen CKig. 2'2'>). (ii ereignet fic^ fogar biiäwcilcn, baS ßc ibn ablöfen unb mit fid) fortnehmen, unb feine 9?atur fcijeint ber 5!atur ber Silaterie, worauö ße beßel^en, fe^r ä^n= lic^ }u fein. §. 277. Die SRotalion, bie man juerß für eine Strcutationöweife gebaften ba'tc, bic ben nieberen Segetabilien unb Saß'crpßanicn eigen iß, wo feine ffiirculation, bie ber ber ©efäptßanjen äbnlic^ iß, ßattßnben fann, iß naH) allem S^orbergebenbcn, eine faß atigemeine Ilbatficbc im 'Pß^njenrcic^ie, beren aiUgemeinbeit fogar auf ibre a«idjtigfeit fcbliepen läpt. Daber fcbeint auc^ ibre Jbäiigteit geroöbnlii^j mit ber SebenStbätigteit felbß in Sejiebung jußebcn: bie eine , wie bie anbere wirb buxd) bie ncimlicben llmßänbe mobinjirt. Sie pbbßicben ober (bemifcften Slgentien, welcbe nacb ben 35erfucben bic crfle »er= größern ober oerjögern ober ganj aufbauen, ßnb gerabc biejcnigen, »on benen man Kcii, ta^ ße auf bie jweitc einen gleicbcn Sinßuji ausüben. §. 278. 5Kebrere "Pßanjen, »orjüglicb biejcnigen, benen man wegen ibreö tlcifdngen uno biefen ©ewe« bei? ben 9Jamen gc'tbflf'Mf" gegeben bat, baben in ibren Bellen ßatt einer ganj beßimmten SJotation unbeßimmte Bewegungen bcö ©aftcsS »on einem ■•puntte ber SBanb jum anbern gejeigf; belonberc ©trömungen, bic anfangen, obne ju enben, ober bie bödjßen« in einer Stfe ber §)öblung enben. Gnbliet) gibt cö and) »tele pßanjen, bei benen man »erge= ben« eine ©pur »on Bewegung innerbalb ber ^tU fen gefudjt bat. Tlan barf aber aui biefen negati= ocn erfc^einungen jablreic^en, poßtioen Jbotfacben gegenüber leinen ©dilufi macben. Unter ber fcbein- baren Unbeweglüfeit ber |ßan}e alfo »erbirgt ß4> eine wirtlidje, allgemeine, in icbem ibrer geringßen Xbfile fbcn fo gut aU in ibrer Totalität beßimmtc Bewegung. Jltl)men (llefptrotiun). §. 279. Be»or wir unä in eine Darfletlung ber Srftbeinungen be« atbmen« bei ben ^ßßonjen ein- laften, woUen wir bie Organe, bie ju bicfer S?crTi(^= tung beflimmt ßnb, unb ben Säertb eine« ©pßemä unterfud)en, baö lange 3fit geberrfcbt bat, unb baä man nod> bfu'j"tage in »ielen Bücbern wicber auf- taueben ßebt, nämlicb baö, welcbeö bei bem Sltbmen eine -Hauptrolle ben entrollbaren Suftgeföfen beilegt. Die äußere 21ebnlicbfeit biefer ©efäfie mit ben Suft= gefäfen ber 3nfetten mufte natürlid>er SOSeife auf biefen ®ebanten fübren. 5Wan weip, bag ßc6 an ben ©eiten it$ Sörperä be« 3nfefteö einer SReibc »on ^oren öffnet, burcb welcbe man in eben fo »tele 3töbren gelangt, bie äugerlitb mit einer ©piralfafer »erfeb«n Rn*; ^^t biefe 9iöbren ßcb in einer SKeiben- folge »on immer bünnerern Beräflungen in bem gan^ jen 3nneren be« fiörper« »ertbeilen, baß ße in bem- felben auf bicfe SBeife »on bem üebcuößuipum, ba« ibn ungebinbert erfüllt, gcbabet werben, baß bicfeä giuibum auf ber einen ©eite, unb auf ber anbern bie Suft, welcbe »on außen in bie 'poren fommt unb in ben SRöbren bejiebungöwcife burd) bie bünnen SBönbe berfelbcn circulirt, auf einanber eine fRüd- wirtung äußern, baß baö Sltbmen alfo unmitelbar in aDen Sbcilcn »or ßcb gebt. SBenn man bei ben 'pßanjen Gefäße ßnbet, bie mit einer ©piralfafer 544 i^otanth. »erfefien ftnt, unb bie fte^ gerabe fo in bem ganjcn ®9ftfmc btr SSeräflung unb ber SJattet in bem er= flen 3a^rc i^rer Silbung, baä ^eift in aüt grünen Jdeile ßert!)etlen, reo ba« Slt^men beretrtt »irb, fo fa^ man fi* »eranlopt, ju glauben, baf fic }U bie-- fet S8erti(i)tung beitragen. 5Wan na^m e^ematö fo= gar an, ba6 btc \!uftgefä§e unmittelbar in bie ©palt' Öffnungen außmünben, 'rftib nun wäre bie Analogie mit ben l'uftgefäien ber Snfetten coafiänbtg geroe- fen, unb ^äife fogar Ueberjeuflung jur golge gehabt. J)em ift aber nidjt fo, unb itir reifTcn jcft, bafi bie Suftgefä9e oon ben ©pattöffnungen, in ben 2lefien burd) bie ganje Sicfe ber Jl^eilc, bie jmifc^en ber STOarfrö^re unb ber epibcimiä liegen C§- 62), unb in ben Slättern burc^ bie ganjc Sicfe beö sparen' ^pmö getrennt fxnb, unb ba^ fte in bicfen überbie^ ber gaujen oberen glätte entfprect)cn, wo bie @palt= Öffnungen feltener finb (§. i:'5). Die Suft tonnte alfo, reeit entfernt, unmittelbar in bie ^vuftgefäjje burc^ bie ©paltöffnungcn einjubtingcn, burcf>au« nur bann ju benfeiben gelangen, nacfibem fte me^r ober minber biegte ©ttii^ten anberer J^eife bur(t)f}ri- *en f>ötte, unb fidp in i^re .^öfjrung nur bur^ if^re SBSanb einen 2ßeg matten. aöeö, mai unö bie Sinatomic über bie Luftwege in bem ^rTanjengeitcbe Ut)xt (§. 127), befledt barin, baf bie l'uft unter ber Dberflä^e, bie i^r offen fle^t, eine große 5Wenge »on ©ruben antrifft, bie unterein^ anber in Serbinbung fleben, unb bag fre aut^ un 3eüen tjerum circulircn iBnne, beren gntfernung jc^ mi 9Ie^ bon inneren §)()t)lungen bilbet, bie burc^ bie Spaltöffnungen mit aupen in Serbinbung flehen g« ift moglidj, bag fie nct^ etrca« tiefer einbringt wo ffe Oange finbet. -5*ier finb bie ©c^ranfen ber unmitftbarcn IBege, bie i^rer Sirculation eröffnet finb. SBeIrtieä ifi benn nun bie p^pfiologifc^c 3?oUe ber Suftgefäßc'^ ©inb fte ju ben nämlit^en Sreccfcn be ffimmt, ivie bie anbcrn ©efÖBe, unb wenn bieö ber gatl ifl, iv'Oju i^re bcfonbere ?agc unb ©efialtung ' T>a fte immer bie erften ftnb, trelc^e fid) bilben, ba bie« in no* jarten Stieilen gefcbicSjt, bie fe^r fräf tig wat^fen, ba in bem 5?erf)a[tniffc, atö bicfe« SEBat^Bt^um langfamer »or fit^ gef)t, unb fliUe ju fielen fircbt, bie neuen ftc^ entwicfctnben ©cfäßc baburcf) »crf(t)icbene Sormen anncl>mcn, bie ftd) im= mer mct)r »on ber ©pirale entfernen , fo barf man »ermut^en, bap it>r befonbcrcr SSau unb it)xt (i:nt= teicflungöifcife me^r mit ben Sebürfniticn jener Ver- längerung, njclc^e auf ber ganzen 3(*fc beä 3tt'eige« jn gleicher 3cit, unb nicfjt blog an i^rer ©pife, mie bei ber SBurjet ftattfinbet, in ^Berbinbung ftefje. 93ei bem ©tcigcn befl ©afteö finb bie ^^uftgeföfe, »ic aUe anbern Steile mit biefer glüffigtcit angefüllt; fie fdjaffen biefelbe fogar fc^ncüer fort, aU bie an- bern Oefäöe. ©päter fönnen fte, ibie biefe, ®afe flott ber i^lüffigteit enthalten; ba fie aber nit^t bie einjigen finb, fo bemeifen fie baburtfe feine i^nen eigent^«mli(|e Sefliminung. Senn fie jum Jlt^men bienen, fo geftfjicM bieö »ebcr auf eine auöftfjließenbe not^ ccnfiante SBeife. Diefe Folgerung roirb burtt» Seoba^tung an "J'flanjen bcflötigt, mo baS 2it!)men »otlfommen oor fic^ get)t, unb bie bo* feine ät^te guffgefäße bcfigen, mic j. S3. bie garn trauter. §. 280. 3Wan treip, bap bie atmofp^Srifctje ?uft ein ©emenge »on jwei ®afen ifi, bem ©auerfJoffe unb bem ©tirfftoffe. Gin 3?olumen l'uft 1)at in ()un= btrt J!>cilen ungefähr 79 S()et(e ©ticffloff unb 21 'I^eile ©auerffoff; ^ieju fommt nO(^ eine fe^r geringe 5)?enge bon einem anbcrn ®afe, ber So^fenfäure. "Üiefeä ifi eine SSerbinbung »on 8 ®e»ici)tötbeilen ©autrfloff mit 3 Steilen So^Ienffcff, einem Äorper, ben wir im feften 3uRanbe in ber Äo^Ie antreffen, ber aber burt^ feine Serbinbung mit bem ©aucr- ftcffe in ben gasartigen 3uftanb übergegangen ifi. ■Dicfe tleine 5)?enge fo()Ienfouren ®afeä ifi ti nun, auf beren Äofien baä ät^men ber ^flanjen beroerN fielligt mirb ; unb bei bem erficn änblitfe tonnte man fid) barüber »ermunbern, bag fie baju aueireitic, mcnn man bebentt, bag bie Äo^tenföure laum ben ifcnbfJen S^eit »on bem ©ereic^te ber ?uft ou«- ü)t. Diefcä Srftaunen »erfe^ircinbet aber bei bem ©ebonten an bie 2luäbe^nung unb §ö^e ber auf un^ fere iSrbe brücfcnbcn !i!uft, weither un« oudf; jeigt, taO bieic« auf feinen taufenbfien S^eit rebujirte @e= »ic^t no(^ eine ungeheure, unb caS ®ert>id)t aöcr *pflanjen auf ber Srbe jufammcn genommen bei i»ei« tem übcrfteigenbe ®röpe fei; benn bie Seret^nung jcigt, bo6 bie 21tmofp^örc 1500 SSiUionen Äilo= gramme Äo^ienftoff enthalte. §. 281. Der S^emie ifi eö gelungen, bie SSer^ änbcrungen, bie mit biefer fo jufammengefejten l'uft cor fi(t> getien, burdt> jTOei »erWiebcnt IWetl^oben an= jugebcn. 1) 2)?an lägt eine ^fian^t unter einer mit \;uft angefüllten unb abgefperrten ©lotfe oegetiren unb nimmt nac^ einer beftimmten 3tit tie Slnalpfe biefer t\iU »or. S'Jan tann mit bem SSerfut^e abmet^ffeln, inbcm man für bie ^flanje unter ber ®locfe eine fünfllic^e 2ltmofp!)are mad;t, in ivelcfeer bie Slementc ber i!uft fiel) nidst in i(>rem natürlid^en 25ert)ältniffe bcfinben, ober fogar burc^ anberc crfegt werben , unb fobann fefjen, roaö fic^ foreo^f für btc 3ufammenfegung tiefer 2(tmofpl)äre alä anä) für bie ^flanje felbft bar» aut- ergibt. 2) SKon lägt ein ©amenforn in reinem ©anbe, ber mit gieit^fotlö reinem Sßaffcr angefeudjtet mirb, teimen, unb lapt bie einmal aufgegaitgenc 'Pflanje fortteiinen, inbem man itir feine anbere ^ai)= rung gibt, alS betannte SDJengen »on bicfem SfBaffer, unb wetät fobann burt| bie Slnalpfe it;re djemift^c 3ufainmenfegung nac^. SKan tannte genau bie 3«= fammcnfegung beä ©amentornö »on anbern burd)auä ä^nlidjen unb gleich» ftftreeren ©amentörncrn; man njeig alle«, reaä bie Wanj« "«^ *"" SBaffer, i^rer einjigen 9?a^rung, fc^öpfen tonnte. 2llleS, iwaö einen lleberfd)up über ba« bilbet, rcaö fie uranfänglic^ \)aHc unb über ba«, wo« fie nat^^er bem SGBaffer entjog, ifi not^wenbig au« ber ?uft genommen tporben. Sa fi^i l;ier ber Scrfui^ in einer erneuerten Suft fe^r in bie Sicingc sie^t, fo tann er fe^r fc^mat^ic OTcngen angeben, welcfje in einem befiimmten SSotumen Suft unb in einer fe^r befdjranttcn 3fi' 5Iu[l geibcfen roären, unb bie bemnac^ ber erjicn SJcrfu^öroeffc glätten entgegen muffen. §. 282. Surt^ ben erfien 3?erfu4i ^at man bor- geltjon, bafi bie atmofptjarifcje tuft, in ivetdjcr eine »ppianje attinete, eine gcwiffe SWcnge Äo(»tenfioff ge- wonnen unb eine gcwiffe 5Wenge ©oucrfioff »erloren ^abe. 5?un fielen biefe jmei S'Jengen beinahe in bem erforberlittjen SBerfiältniffe, burd) i^rc Serbinbung So^tenföure ju erjeugen. Qi ifi bfog etwa« ©ouer- floff äu wenig. ®ie *PfIonje jerfegt alfo beim 2lt^ men bie Scfdenfaure, be(»ält i^ren Äoblcnfloff unb ein wenig ©auerfioff unb fd)cibct ba« Uebrige »on bicfem Icgtern, ber nun frei geworben ifi, ou«. ftommt nun aber biefe jcrfe^te Soijlenföure blof »on bem Zt)eUt ^er, ber fii^ fo eben unmittelbar ou« ber otmofp^arifc^en Suft in ba« 3nnere ber ffiant be= geben ^at, ober tann er au^i jum Steile ou« bicfem 3nnern tommcn, wo er fit^ ftjon ganj gebilbct »or= finbcn fönnteV Diefe festere JiJeinung ifi wa^rf^ein-- lid), weil man, wenn man bie ^Pflanse in eine 2(tmofpl)ärc bringt, in weither ftd) burdjau« feine Äofilenfäurc befinbct, j. S. in reinen ©tirffioff, nait Sßcrlauf einiger 3eit eine gcwiffe 3)Jcnge »auerfioff unter biefelbe gemengt antrifft, ber »on ber 3crfegung ber Äof)lenfäure ijerrüprt, welche bie 'pilanje in i^rem eigenen ®ewebc enthielt. §. 283. ©0 gc^en bie ©a^en »or M, wenn ^tljmfit. 545 bie ^5flanje bcm ©onnenltt^tc au^gcfcft ifl. 3rt »cU= ftänttget Dunfeltjcit tfl eö ganj anber« ; benii man ftnbet in t>cm Satlone mcfer Softtenfaure unt> iDcniger ©auerftoff. Tiie S^ätigfeit if} nun umgefc^rt, unb tte gtflnen Jijeilc tcr *Pfianje ^abcn ten jwcitcn atige= nommcn unb bf{)iiUen unb bit erflc au(5gei'c|)icbcn. ®o fii^rt atfo bie 2lbired>i?Iiing bcö Sagcä unb ber 9?a(^t ben SScifefel ber atbmungäerfc^einungen mit ß(^ : SBinbung beö Äol^Ienßoff^ unb greimcrbung bcä ©auerfloff« bei Sage; Sntiricflung ber Soblenfäure unb Sinbung bc« ©aueißoff^ bei SJatfjt. ©ogar bei Sage ftcljen bie 'pflanjen, wenn Re bci^ l'idjteö bc= raubt finb, unter einem ä^nlicben SinflufTc; »enn fie in ©hatten gefteUt werben, fo »ergcilcn fie enbli*, b. b- fie entfärben unb »erlängem jit^i, inbem fie »iel »on ibrer gefiigfeit »crlieren, unb auf bicfe SBciie bie gntjiebung beö ÄofjIenfJoffiJ bcurfunbcn, Der i^rc gläcien grün färbt nnb ibren ©cireben ge= ftigfcit öcrfcibt. S^ ift inbeffen t(ar, ba§ nicbt alle für biefen (Sinflu^ gteiib entpRnbli* finb unb ni*t beä nämticbtn ©rabeö »on Siefet bebürfen, ba mrb- rere troftig im ©cbatten »egetircn. 3ibiftben bcn beiben äu^erflen gvtremen, bem unmittelbaren ©Dn= nenlitbte unb »cUfiänbiger SDunfelbeit liegt eine pro« porttonirte ©tufenfolge in ber ©tarte ber jum Sltbmen gebörigen (Srfe^einungen. (Jin febr lebbafte« tünfi- lic^e« ^icbt tann fogar »ergeilte ^sflanjen icicber in etttaö grün färben. §. 284. Sonnen wir bei biefer gcgenfeitigen SBirfung bcö üiibteö unb ber grünen Jbeile ber ■pfianjc no* ttnai über baö in bie ©inne fallciibc SJefuItat binau« entbecfcn'!! SDJan ireip, baf fiä) ein 2iä)thü\ä)ci in mebrere, »erfcbieben gefärbte totrablen jerlegt, irobon jcber Scrper bie einen auf feiner Dbetflä(^e einfaugt unb bie anbern refteftirt, unb bag bie auö biefen lefitern Sfefultirenbe bie garbe bct Sörper gibt, beren öinbrucf in unfer 3luge gelangt. 5Kan ireif 'überbie«, bag ber l'itbtbüfcbet ben Äörper ju gleicher 3eit erwärmt, iräbrenb er ibn erleu4)tet; wai aber bei einem icbenanber« gefärbten ©trabfe auf eine ungteietie SBeife geftbiebt ; baß bei jebem bie SBärme nicbt unberänberlic?) mit bem Sitbte »erbunben fortgebt, fonbern baf fie fi(^ in geroifTen giJittcln trennen, um einen oerfcbiebenen 3Beg einjuftblagen, roobur(b ber ©trabi jum jmeiten Wale unb in 5n>ci, in einen Üicbtßrabl unb in einen SBärmefirabt jerlcgt wirb. a»it biefer boppciten (figenfdbaft »erbinbet pcb notb eine britte; baerö bePimmte i^tüfftg. feit bur(b bie Scrübrung mit ber almofpbörifcben ?uft bie Gigenfiboften annimmt, bie fie gonj geeignet nta(^en, bicfc SScftimmung ju erfüllen, fo bleiben tcir ber ölten Ibeoric getreu, welcbe bie grünen Dber» fläcben beä Äörperä in Sejicbung auf bte Sltmcfpbore bie JRinbc unb »orjüglitb bie Slötfer aU bie 3fJe- fpirationömcttjcugc anftebt. Ttan böngf biefer 2ln|icbt aucb noib burcb eine ^orollele mit bem ält^men ber Sbierc an. Sei bem Sinotbmcn cntjieben fie ber Suft ©auerfioff, bcn boä Slut in olle Jbeite bcö Äörper« mit ficb fübrt, um ouf bem 3?üc(n)ege Äoblenftoff mitjunebmcn, ben fie burtb baö 2tu(Satbmen in 6k-- polt ber Soblenfourc in bie tuft ou^fJo^en. Sie ^.Sflon- Jen entjicben ber ?uft Sobtenfäure, njeltbe, in bo« Snncre ibreö ©crccbeö gebradjt, bofelbfl SobtenfJoff jurüdläpt unb ber l'uft ©auerfioff jurücf gibt. 3luf tiefe Seife Pellt boö Slfbmen ber 'Pflonjen ba« ber Sbierc in umgcfcbrtem Sinne »er, eä erfcft bie SBir- lungen beffelbenin berSltmofpbare, unb bie üuft finbet pcb, nadjbem fie ben Äretölouf in ben Sltbmung^- rcertjeugen ber ju ben beiben »erfcbiebenen Keicben gcbörigcn orgonifirten SSefcn gcmottjt ^at, in ibrer onföngliiben 3ufammenfe^ung »ieber. 3n>or mup »on ©eitc ber fflanjen bie Sirfung, weldje in ber ?uft bie Stacht binburcft betborgebrad»! aurbe, jum Z^dk bie SBirfung oufbeben, bie bcn lag über er- icugt »urbe; wenn man ober bie ungebeure SÄenge ÄoblenPoff bebcnft, ber in bcn »pflonjen ongeböuft IP, roenn nun bebcnft, bop er in benfelbcn in Solge bcö 2ltbmtni5 gcbunben würbe, fo pebt man , ba9 lein Grfat^ Rattpnbet, baß ber täglicbe ©ereinn on SoblenPoff bcn nöcbtlicfeen SJerlufl bei weitem über- fleige unb bog olle Bon bcn Z^iextn ouögeotbmete Äoblenfäure bo ibre Serwenbung pnbe. ©ie ©trö- tnungen ber ofmofpböriftbcn Suft Pellen unoufbörlid; boS ®let(bgemi(bf wieber ber , boö on gcwiffen ^unU ten burib Slnböufungcn Pon Sbicren ober »on ^ipan- jen oufgcboben werben tonnte. §. 21)0. ©iefe Scrgleicbung jwiftben ben beiben flitiä)tn fübrt un« notütliiber Seife ouf bie Unter- futbung beö atbmenä ber *pPan',en, wclciic unter bem SBaffer leben, baö 21d. Srongntort burcb eine pnn- rcicbc Jbforie mit bem ber gifcte in eine gewiffe Scjiebung gebrocbt bot. Ttan weiß, bop bei biefen legtern unb bei einer großen 2)2cnge »on anbcr« Soffertbicren toö 2ltbmung6orgon mit ber Suft nur burcb boö SBoffer, welcbcö baffelbe umgibt, in Sc- rübrung gebracht iP, boß ei bicfem Soffer bie ot- mofpbörifcbe l'uft, bie jfcb in bemfclben oufgclööt be= pnbet, entjicbt unb pe auf bie gcwiJbnlicbc 21rt jerfeft, inbcm eä bcn ©oucrpojf für pcb bcböU unb bem Söffet bie Äobtcnföurc jurücigibt. Sir fennen bcn SouberuntcrgetautbtenSlötter C^. 127bis, gig. 132), welcbe obne Gpibernüö unb bemnocb obne ©poltöf« nungen bem Soffer unmittclbor ibr ^porcncbym mü bönnen on _cinanbet gcbrongtcn Sonben obne B»»" fcbenjetlengönge unb gewöbnlicb bei einer febt fleincn 3lnjabl »on Sficiben in bie ©icfe borbicien. Tiai SolTet tonn olfo tcicbt auf biefc>< ^Sorcncbpm »er- mittelp ber l'uft Wirten, bie cö oufgcliJiSt cntbält, bie in baffdbe bineinbringt unb pcb bo jerfe^t. fioblen> Pjjff wirb in ben 3cllen gcbunben , bie pcb grün fätben_, unb ber ©oucrPoff wirb ouägcboucbt. 'hai Jicbt öupert feinen gcwöbniicben SinPup ouf biefe Stfcbeinung unb in einer gcwilffn Jtefe pnb bie ^Pan- jen blcicb unb »crgeilt. Sic bie Giemen ber gtfcbe werben biefe Slötter, wenn fie einmol ouO bem Saffer pnb, fcbncll Irocfcn unb auf bicfc Seife unföbig, baö Stbmen fortiufe|en. £)icfcö fcbnctlc 2>ertrocfncn rübrt »on bem 5ö?ongel ber gpibcrmiö t)cr , wcicbe bei bcn in ber Suft befinblicben ©lottern boö 3luöbünPen ber= felbcn mäßigt, bie jum Slibmen bePimmten §)cblen gegen eine obnlicbe (Sefobr fcbüßt unb überbaupt ben in bem 3nncrcn ber ^pponje cntboltenen Slüffigteiten 3eit laßt, bicjcnige ju crft^cn, bie bei bem 2lug= bünPcn »erloren gebt. §. 291. ■Sufcbiinflung. — Sie wöfferige Slug- bünPung burcf) bie X^titt ber ^Ponjc, welcbe ber Suft onagefeßt pnb, wooon wir bereite oW einet bct fröftigPen Urfoiben teU gcwötjnlicbcn Slufpcigcnä beö ©oftcö JU fprccbcn ©clcgenbeit gebobtboben , gebt bcinabe gonj ouf bem Scge ber ©poltöffnungcn oor ficb, obglcicb pe ouf ber ganjcn übrigen DbcrPöcbe unb befonberä ouf ben grünen DberPocbcn, aber fo fcbwocb Poltpnbet, boß mon pe unmcrtlidb nennen tonn. SJJou fonn fii) Icicbt bo»on übcrjeugcn, baß pe burcb bie Spaltöffnungen »or pcb gebe, wenn man bcmertt, baß fte bcinobe 9?ull ip, wenn bicfc fcblcn, nicbt bcfonberö Part, wenn nur wenige bo pnb, weit tbciliger überbaupt auf ber unteren glcicbe beiJ Slottcö Ol* auf ber obern, mit einem Sorte, immer im 3Scr= böttniffe mit bct I'Icnge berfclbcn. "Diefe Sluöbünpung, bie man mit bet SRcfpitotion ber Sbiffc »erglicben bot, »erbient olfo mgen ibjeä ©igeä, ber genau bie }um ült^men gcbörigc glöcbc iP , mit ber %ai= bün|!ung burcb bie l'ungcn, biefer febr bctröcbtlicbcn 31u(Jpoßung oon SoiTcrbompf/ bct mit bem Jltbcm entwcicbt, »erglicben anwerben, unb borum bcfcböf- tigcn wir unii ^kx mit berfclbcn. 3u UntctPügung biejec Scrgleicbung wollen wir nocb onfübren, boß ibre Jbätigfcit burcb bie nömlicbe Itrfacbe gewecft wirb, wie bie be* 2ltbmcn*, nömlicb burcb baö ®a= fein beä l'icbtiS. 3m ©cbotten bot eine gleiibc, unb fogat noib pörtcrc Sörme, »ergleicbungäwcife nut eine fcbwocbe Sirfung , wcibrcnb pe eine au^gcjeic^* ncte auf bie nicbtwobrncbmbarc Sluöbünftung äußert. Sei 3?acbt Ptbt bie äluöbünpung p.lle. §. 292. Die SWengc Sopct , bie in bct ^panje entbolten ip, bepinuut nct^wenbig biä auf einen gc= wiffcn ^3untt bin bicjcnige, welcbe pe ouöbünPet. Gö war intereffont, toS SSerboltniß jwifcben ber Quan» titöt Soffer, welcbe pe ou^bünPet unb swifiJjen ber, bie pe jiu gleicber 3eit cinfougt, ju bepimmen, mai mon Iciibt bcwertpcUigen tonn, wenn mon bo« untere enbe einciS 3iPeiS in bcn?)al« einer Jlafcbe Pectt, bie eine bctonnfe aSenge SaP'crö entbölt, bo* ©onjc fobonn unter eine 6)locfe pellt, unb nacb bem 23crfucbe fowobi baö in ber glofcbe bcpnblicbc, ol* oucb bo* in bie ßUocfe ou^gcbünpctc Saffcr abwägt. SWan fann aucb, bomit burcb bcn Scrfucb bie notürlicbcR Sebingungcn weniger gcfiört werben, ben 2lü in ber freien Suf;t loffen , unb ibn in eine betonnte 5Kenge Safer eintaucben , baä man mit einer Delfcbicbte bebecft , bomit nicbt* burcb bie MuöbünPung feiner Dberflöc^e »erloren gebe. '3P ber i'erfuct» bccnbigt. «rnöbrung unb ilbfonbfniinjrn. 547 fe n>o0t man tai ncx^ übrige SSBoffer, fo wie ik ?)ftanje, bie man QUiai 2>ert)ältnip i|l not^irenbig bei bcn eerfrfjicbene« ^flanjen »erfetiieben; tä fann aud} in einer unb bcr= felben ^ppanje »erMieben fein, ©o »erlor ein ©tocf 5Wilnje burct» bif SluöbiinfJung in einer gemiffen 2a^' reöjeit •/, be« eingefogenen SSafferS, in einer anbern '^,5. Diefer Sinfluji bet 3atire^jciten wirb au« me{ireren llrfa*en, unier welcben iai 3(Iterber ^fian= jcn in erfter 3}ci(ie ju flef^cn f*eint, no* »etreirfet- ter, ba fie bei gleicher Temperatur unb ^etle im ©cmmer weniger ati im Srüjjlinge , unb me^r ali im §)erb|le au^biinflen. T>ai au^gcbünflete ffiaffer ift nt(t)t immer rein , fonbern eö ent^iäa eine tieine I>?enge aufgelöster Stoffe, mit wcltben eä fic^ auf feinem SBege biircf) bie '•pflanje »ermif(6t ^at. $. 293. Die Sefi^affenOeit bcr trodenen ober nie^r ober weniger feii4ten 2llmofp(»äre, »ermettrt ober oer minbert bie audbiinfjung, weiche in einem mit Dampf aefättigten 5D?itlet fafl ftille flebt. SKan war ber 5Wei. nung , bag bisweilen fogat bie S3(ätter ben SBafTeD bampf einfanden fönnen, anflattil;n auSjubiinfJen, unb wollte auf btefe SBcife erflären , wie gewiffe f flan-- jen lange o(ine SBurjeln leben fönnen. Die« finb «ber ^flanjen, wel*e fc^r arm an (Spaltöffnungen Hnb fe()r rei:^ an Säften |inb , bie auf biefc Sßei|c nur äu^erf} langfam oerloren ge^en, uiib fie ju er= «äbren fortfaijren fönnen. 3wor erl^ält fid> ein Slft, beffen Släfter mit jablreicben Spaltöffnungen »frfe= Jen ftnb, unb ber in iai Saffer getau*i wirb, au(^ fejr lange am Scben ; man l)ai H)n aber in bie nänt» li^c Sage, wie bie ooriiergejenbe war, Perfekt, in- bem man bie 2luäDiinf5ung burd; feine »on bcm 2Baf= fer oerfJopften Spaltöffnungen unmögticb matite. ?Jur in fejr engen ©ränjen mup baö Sinfaugen burii) bie Slätter oor ftd) geben , unb man fann eö fiä) nicbt »odl benfen, wit eö baä Der SBurjeln auf bem um= gefedrten @ange, ben ber Saft alöbann einjufctilagcn bätte, crffgcn folltc. «rrniil)vung nni ^Ibfoubeiungeii. * §. 2')4. Die ema^rung iß bieienige Setricbtung, iVTä) wellte ber organiftrte Äörper an« ben mit ibm in SSerii^rung gebracljten SWoterien bie Stoffe nimmt, bie litt fowobl baju eignen , feine bereit« gebilbetcn unb neu ju bilbenbcn Z^ciit ju erhalten unb ju ßar= fen, Ol« au* ifjn felbfl ju crbalten unb fein 3JBa4i«< »bunt ,yi bcförbern. Diefe« organifc^e @ef(*äft tbeilt fi4) im »cgetabiliftbcn i'eben in brei atte : erfien« bie Stoffe, weli^e im unbcratbeiteten 3uRanbc »on au6en fommen, werben in ben törper gebraut; »wci- icn« fic erlcibcn in feinem 3nneren geiciffe 3uberei= lungen, welche gröptcnfbeil« neuen unb »erwfctelteren Serbinbungen ber bincingebra(*iten Slemcnte juiu= ftbreiben finb ; fie werben organifc^ ; brilten« jeber * E-e GmäSrung «nb bie atfonttratmen «jtrtrn ^ifr wata bn SAmifr.gftit, (it bt. btn Ww bemlidi ju unmlibi bra, ,n lem= ftlttn fljfiltl obucljaiibfli, SBrnn ein oblonbcnibrä Diüan ein l.>tj. Icr arparat ift, üi roiidirm eine btfoiibtre 'BJjirne, Me i'm bfiiin, • (i(6 gcroöljniii^ in bem eieroebe i-oitinben, ftridncbin iil, aafm'- )Jin_n-t mm feilen fiil*e , liu'ldif (bit ,nw .'|. um ciMi u uii^w.ii'tn vifUH'oe; bu' übfonbcmben Sß.tnbc itr ®nmmt= ober Ijarj^jlugen Wrnbcn unterfitjeiben fiii nidjt ton lemfelben, unb nut an bem yrobutle eifinnr man ba« Organ, baS iibeibieS oft aaf eine e.nfadie .-jidc bifdiränlt ifl. Slu* finb für bie meiflen Sdinitfleller fjfi alle fülle (let)enbe ober fog ir in ber Siinlie drcutirfnbe ©toJTe abfonbeiu' gen. aBir txj.llrtn He lieber auS einem — ^n ®e|i4i«runftt natt) teiii 1 '-^ -- -' otbeitei "unb niebe-gcieKt . Mefe Eifinilion recbtiertigen. jen fiit oft mit brai un^ebra «.luiiii v:,v[iwiDvu"ut uiiuj lejii gemeinfiliafttid)in 3roe(fe, ju tem alle Scijuteagen fd)eincn, jufammfnjliUen, ba mir m.icr un« burcb bie 3n('ammenfcßung bcr l'uft offenbart, bie bei ijrcm (Singange unb 2lu«tritte oerfcfcicben iß. S« iß alfo in bem inneren eine Umwaujlung bcr oon äugen getommencn Stoffe, eine fcner Operatio- nen uorgcfatlcn, burcb Wclcl;c wir bie (Srnäbrung cbarattcrißrt baben. auf bicfe iffieife fnüpft ß* ba« atSimen auf ba« 3nntgße an Rc an, unb man fönnfe ße in eine einjige aagemcincre Scrritt>tung »er- fcbmeljcn. §. 29Ö. Die cbemif^c analpjc ßnbet bei allen »egetabilifc^en Steilen immer nur »ier elementa- riftbe Körper: ben Äo^lcnßoff, Sauerßoff, aBaffer. ßoff unb totidßoß; bie« finb gcrabe bicjcnigen, üon benen wir gefebcn baben, baji ßc bcr ^Prlanjc oon bcr Suft geliefert werben, unb bemnatb fonntc ijr bie Srbe nur bie nämlic()en liefern. 3war fommen, mt wir febon anjufüjrcn ©clegenbeit batten, »er= fdjiebene mineralifcbe toubßanjcn , wclcbc ba« Saf- fcr in ber Srbc auflö«i, mit bemfelben in bie 2Bur= jeln, burcbäicbcn auf bicfe Seife bie Oerocbc, unb einige binben ^ä) in ben'clbcn. 3br aSortomnten iß aber ocränbcrlitb , oft äufäUig; ibre nocb fct)r bunflc aJoUe f^eint oft 9?ull ju fein, obglcicb ße in anbern gällen einen mittelbaren, aber nüglicben Sinßup au«= juüben fcbeinen; ße be(>altcn ifire *)Jatur, unb oft fo= gar ibre frpßaUifcbe gorm C§. 22i. a»an fann enb-- liib aui^ nod) fagen, bag ß; mcbr in ber 'J^ßanje, al« oon ber-pflan;e feien. 2Bir woücn ßc fegt auf einige 3eit bei Seite laffcn, um un« mit ben wefent= lid) organifdtcn Stoffen, bie au« ben oon un« gc= nannten Slcmenten gcbilcet werben, ju befdiäftigcn. §. 297. Ob ßc gleich ber 3abt nadi nur oier ßnb, fo fönnen ße bo* ja^reid^e 5)?ifd;ungen lie- fern. a??an wcip nämlic^, bag ßd) bie elementari- |d)en Körper in »erftbiepenen SJerbältniffen oerbin- ben. aßir wollen bie 23erbinoung eine« Äörper« A mit einem anbern Körper B annebmen : ber einjige ÄÖrper C, weltber barau« entfpringt, fann gleid>c Ibfilc »on A unb oon 15 ober autb 2,3,4 X^tilt u. f. w. »on A auf einen »on B, ober oucb 2, 3, 4 Zf}Me u. f. w. »on B auf einen oon A, furj, eine gewiffe Slnjabl ber einen auf eine geroiffe anjabl ber anbern enthalten, unb au« allen biefen aSerbitt» niffen entfpringen eben fo »tele Äörper, bie ibren SWerfmalen unb Sigenfdiaften not^ »erf^iebcn ßnb. 70 548 j^atanik. man nimmt an, baf biefe Serbinbung jrotfe^cn un= tnbli* fleinen Stjeilitcn tti einen unb be« onbcrn Äörperä ftattfinbe, über bic ^inauö feine X^eilung me^r moglitfc ifi, iinb reetc^e man 2ltome nennt, j. S. jwiicfjen 2 21tomen »on A unb 3 »on B, um ein ültom C ju bilben. Segreifli* tonnen fit^ aber tiefe ätome in Sejieljung auf einanber auf jroei, brei ober mcijrere »erfc^iebene Strien gru)?piren. X)ie ättome oon C reerben ft(^ bemnad^ auc^ auf jrcei ober brei 2lrten unter ftd> jufammenfleUen unb grup» piren, unb ei fönncn barauä btei Äötpcr (',, €', C" entfielen, bte in il>ren Sennjeicfcen unb (figenfc^aften »erftbieben finb, obglei* bie djemifctjc Slnalpfe feine 25erf(^iebent>ett unter iljnen enibectt unb ftnbet, baf alle brei aui 2 lt)nie\\ A auf 3 Sf)ei(e pcn B be-- fJefjen. Viei fiiib jene »erfdjiebenen ilÖrper, bie man, obglei* fie au(J ben nämitdjen Elementen in gleiten S5et{)ältniffen gebilbet finb, ifomerifcf) ge-- nannt l>at. 9?acf) biefen ®runbbcgriffen , an bie wir erinnern, »eil d räi^lic^ ifi, fie für bic naä)\oU gcnben (Jrorieruugen »or äugen ju ^aben, fic^t man nun Ieid>t ein, wie »ier Slemente, bie fit^ iu jrocicn, ju breien unb ju »ieren unb icbcämal in »erf(tiiebe= nen ^erf)attniffen }u perbinben im ©tanbe finb, Per= fetiebene Äörper geben tonnen, befonberö reeim et= nige Pen biefen Serbinbungen, imb ä>par (ebc il?rer« feitfl mehrere ifomeriic^e ©ubftanjen bilben. §. 298. Die unPerarbciteten Ober minefalif(^en Sörper tonnen auä einem einjigen, ober auä jipei Ober me^reten mit einanber perbunbenen (Elementen befteljen. 3n biefem galle finb aber gen;öl;nlt(^ bie SerDältniffe beifelbcn le^r einfad), unb »erben bur(^ ft^r niebrige 3al)Ien bcseiAnet. %U SBeifpiele wol-- len tpir bie anführen, weldjc un« am meiflen inter- cffiren, bo fie ber ^pftanjc bie Orunbftoffe liefern, iporau« ft'e, burt^ bie 3Serbinbung mit bcnfelben, i^rc organifc^e Stoffe bilbet. Da« SBaffer befte^ bem 5!Solumen naä) aui I Steife ©auerftoff unb 2 Sjieilen aBafferftoff, unb ba ber erftere Ibmal (fiterer aii ber ;ipeite ifi, fo befielt eä bem ©eWK^te nac^ au6 ai^t Steilen ©auerfiofT unb einem J^eüe SBaffcrfloff ; bie Soblenfaure befle()t bem S3olumcn naä) aui ei= nem Steile So^ienPoff unb jreei Sljeilen ©auerfioff; bem ©croicfite naii) auä brei l^nUn be« erfiein unb ac^t Steilen beS jweiten; baä Stmmoinat bem S5oIumen nadj auö einem Sijeile ©ticfftoff unb brei Sljeilen Sffiafferfioff, bem ©emic^tc nat^ aüi 14 beä erftercn unb 3 beö jtpeiten. ©ie pegetabilif*en ©ubflanjen jeigen im 33er= gleiche mit ben unperarbeiteten ©toffen einen ^öl>e- ren ®rab ber I'?ifcbung. Sie entfieljen meifienä aui ber 35erbinbung pon reenigfienö brei (Slementen, bem Äo^Ienfloffe , SEafferficfFe unb ©auerfioffe, ober au« Pier tüxä} baö ^injufommcn be« ©tief fioffc« , unb il;re 35er^ältni(fe ftno immer Perwicfelter unb iper= ben burc^ weit ^öljere ßaljlcn bejetdjnef. Die 3»= fammenfe^nng roirb mit ben animalifi^en ©toffen nod) permitfelter. 2Bir »erben nicfet alle Pegei'abilifcfje ©toffe un= terfutt)en, fonbcrn unS blog auf bie befdjränfen, roeltfce bei allen *pHanjen am ^äufigfien Portommen, unb pon ben einfadjeren ju ben juiammengefegteren übergeljen. 2Bir fangen alfo mit ben porjüglidiften ternären Serbinbungen, b. \). mit benen an, bie aui ber Serbinbung beä Äo^IenPoffe« mit bem ©auer (loffe entfpringen. §. 299. Die erße, ipeie^e unter bcnfelben unfcrc Stufmerffamteit feffeln mug, ifi biejenigc, reeldje bag Serippe ber fflanjc, bic SSänbe ber 3eHen, gafern unb ®cfä6e bilPet. Denn ^papen ^at nad^gereiefen, ba§ fte überall bic nämlidic 3ufammenfegung ^abc, bap bic fdjeinbaren 3?erfd>itben(»eitcn , bie man ttma an bcnfelben finben tonnte, auf 9?ed)nung an= bcrer, Pcrönbcrlit^cr ^robuttc gefdirieben toerbtn muffen, bie ^ä) auf i^rer Dbcrflät^e niebergefc^tagen ^abcn ober fogar in i(ire Dicfe eingcbrungen feien (§. 20) unb baf biefc ©ubfianj, bie man 3eafub^anj nennen tann, nat^bem fte pon bcnfelben befreit unb in i^ren urfprünglic^en 3n|ianb perfegt »orben ifi, folgenbermaficn äufammcngefcgt fei : 24 Sltome So^= Icnjioff, 2U aSafferfioff, 10 ©auerfioff, waö bem ©ercidjtc nac^ 72 J^cilc Äo^lenfioff, 10 SBaffcrfioff unb KG ©auerfioff ausmacht. 5?un finbet man, baf ■!>ai ©agme^I ober @tärtemef)l (§. 19), eine ©ubfianj pon ber »pir f4)on oft als Pon einem ©toffe }u fpredjcn ©elegen^eit Ratten, ber in bem 3nnern ber 3etlen in bem ßuftanbe fcfier unb im falten SSaffcr unlöslicher Sorner fo reiiftlid) unb fo gen)6t)n= Uä) porfommt, genau bic nomlidje e^iemiftfec 3ufam= mcnfegung ^abc, unb man finbet eben biefclbc aüä) nocfe in einer anbern 2)?aterie, bie gicidjfallö t>äufig porfommt, bie aber im falten Sßaffcr löölicfe ift unb fie^ ouri^ baS 3ob nic^t blau ODcr Piolett färbt, in einer SWateric, bie man Dertrin nannte. * SBir ^abcn alfo ^icr brei ©ubfianjcn, bic auf gleiche SSSeife mit pcrfcpicbenen SWertmalcn jufammengefegt unb folglich ifomerifcf |tnb. gö ifi begreif lict» , wie fie fic^ buTCb eine cinfacljc ®cftalt«oeranbcrung (ebc^mal in einanber pcnoanbeln tonnen, ipcnn etwa bie 2lnorb« nung i^rer 2liomc gcflört tpirb, unb iptc fic^ ein Stoff in ben ®cn>cbcn ber ^flanjen balb ju einem ©aje Pon Äörnern gefialten, bie burd; i^rc gefiigfeit unb UnauflöÄlictteit ali folcf)e befielen , balb mit bem Serlufie biefer leetern (£igenfc^aft }u einem ©prupe** reetben, ben ber ©aft pcrbünnt unb in alle Steile ber ^prlanjc mit ficfe nimmt, balD fic^ entwicfctn unb in |)äute umwanbeln tann, »ctcfte bie Sänbe neuer 3cUen bilben ober bie einer fcfjon porliaubenen 3eUe füttern. §. 300. SBir (>aben auc^ fc^on pon bem 3u(fer, alö pon einer in bem 3nnern ber 'Pflanze häufig Por= tommenben ©ubfians gefproc^eii. man unterf^eibet mehrere Slrtcn Pon ßu^er; biejcnigen, »clclje unä ^ier als bie gcwbbnlidjfien ongeben, finb bic, tpcli^e man nac^ ben f flanjen, voü Re in fe&r großer !Wcngc portommen , unp idjon fc^r frü()e betannt waren , 2fto&r= judcr unb Sraubcnjucfcr genannt ^at. Der SRoljrjucfcr ifi folgenbermafcn jufammengcfeft: 24 Sltomc Sohlen' fioff, 22 aßafferfioff unb II ©auer^off. DerSrauben- juder: 24 31tome Äo^lenfioff, 2S SBafferfioff unb 14 ©auerfioff. SBenn man biefe 5Wifd)ung mit ber 3ufammen)cgung be« 3eUenfioff(J, bc^ ©tärteme^H unb bci? Derirjnö, bie weiter oben angegeben würbe, ccrgleitfct, fo fte^t man, baf ffe fe^r wenig Pon einanber bifferircn, weil man ju biefer nur 2 SKtome SBaffcrfiüff unb 1 ?ltom ©auerfioff ober, mai ba« 9?dmlicbc ifi, 1 SJtom Baffer ^injut^un barf, um genau bie be« 3{o(,r(ucfer«, unb ju biefem teftercn 4 neue 3ltome SBafferfloff unb 2 atome ©auerfioff Ober, nai auf ba« 9Jämlic^c ^cran«fommt, 2 Sltomc • Jßcmi iimn turd) eine IBälTerißdcittinlöfung einfit polorinrten fidMIlroljl tfiioditct, fo (iftlt man. »" " "*t« Don ber 9)oravi(a« tionötbint rint ailMoricfiiing erifibcl, kie um fo flört« ifi, je con. ctnitirier Me l'5(iinfl reor, Tatjn ber Warne fcrtrin. Uiefc (äi» Ij.ni'diatt iHfifl fit iibnacn« nidit aUiin, ta« ©tärttmt^I (lüt fie in icin iiömiiiijrn ©rate, tcr MoDuudi'r aud), aber In einem »eil f(f>ivö*frcn (»rabr. Itr Sroubfnen, rcic jid; btr flufciiTOctfe SJerlufl an aßnffer, welcher baS ©UiGfii bEä Sebcnöfaftcö anjeigt, fitt» in ben 35fr- btnbungen fclbfi, bie tr mit fit^i fiiOrt, }u crtcnncn gibt, ba man fic^t, mit ber Xraubtnjucfcr in bcm Ser|?ciItnifTe von bcm SJo^rjucfet etfcgt iintb, je »ci» tet eben in ber »Pflanje man i()n fucbt, ober mit anbcrn SBorten, je meljr et einen flcincn X\)til be(S SBaffet«, ba« ju feiner 3ufammcnfe^ung gt^iört, »etliert. §. 3Ül. 2Bir tDOÜen jegt ju jafammengcfegtctn ©ub^anjen übetgef^cn, bie aber, mic bie oorbcr» ße^enben, gemo^nli^i in ben Sellgeroebcn nortommcn; bieö ftnb bie quaternären 3»if(bungcn, bei »el*cn iiä> ber ©tidftcff mit ben brei anbeten Elementen »erbinbet. Sic bilben ba« gibrin Ct'C" gaferfloff), tiai aibumin (ben ©iroeipfioff) unb baö Safein (ben SäfefJpft), ifoinerif(()eÄörpet,* bcren eigentliche Tli= fi^ung reegen ber ©tbwierigteit ii0 »cn ibrem soll- lommen reinen Bujlanbe ju überjeugcn, ben Sbemi-- fern nod; einige 3n>eifel »erurfadjt. «Wan mup auf ben eigentbümlti^en *)5araOeli«mu«, ben biefe qua= ternären ©nbfJanjen mit ben ternären, bem 3eUen= fioffe, ©tärtemeble unb Dextrin jeigen, aufmertfam matten. Der gaferfloff ift unlo^lid), iinc ber 3eaen= ftoff, ber Simei^fioff gerinnt in bcrSBärme, wie ba« ©tärtemebl, ber ÄäfefJoff ift Iö«lt(^, t»ie baö Dertrin. Diefe flicffloffbaltigen ©ubflanjen beftnben fid) alfu in ben nämlicben Sebingungcn wie bie anbere, um nat^ ben SBebürfniffen ber ^Pflanje beweglicb ober fefi ju aerben, §. 302. S55el*e Staft üerroanbelt ober in ber ^flanje biefe ©ubfianjen burtb SWobifijirung i&rei^ entipeber atomifiiftben 3ufianbe« ober i^rer anfängt litten 5Wifcbung burcb taä .^^injutbun einiger Zittile SOSaffer« in cinanberV 5Wan fann smar tt)o()I in ben (|)emif(ben Saboratorien auf eine tünfllicbe SBeife einige »on biefen Sieattionen bctiiorbringen ; am gewöbnlit^ficn 9te^t b'f* "l'ft ""' ^püiii »bn Slgentien, bie icir in bent organifcben Körper nicbt antreffen, teel^er übrigen« ibre ju rafcfee unb ju Iräftigc äßittung nicbt ertragen ivürbe. Die meificn unter biefen Srftbcinungen ftbeinen bureb jene lang« famen unb über eine gtope glacbe »erbreiteten Sräfte berborgebraibt ju werben, reelcie an einem ifolirten ■•puntte äupetfi ftfeivcr nacbgeroiefen »erben fönnen, bie aber, roenn ffe auf eine große OTenge berfelbcn ju g[ei*er 3cit mirfen, al« SRefuItat aller biefer ((einen Jotalmirtnngen, eine allgemeine SBirtung ber- borbringen, burd) njelt^e man tbt Dafein ertennt, obne ibre SJatur genau angeben }u fönnen. 3nl><-'ffen gelingt e« ber Sbemie boib, £i(bt übet einige biefer ^Sroblenic ju Verbreiten. 2ßir irotlen in Schiebung auf eine« ber intercITantefien, nämlicb auf bie 35et- wanblung be« ©tärfcniebl« in Derfrin , burcb iselcbe c« im Aalten aufiößlicb unb auf biefe äßeife feine gortfübrung burtb bie Oewebe mögltcb gematbl wirb, ein Seifpiel baoon geben. *papcn unb »Jierfoä ffaUn gefunben, baf in bem StartemeHe, tai in gewiffen iSetreibefamen, ferner gegen ben @infügung«punft be« grbapfel« bi"/ »>'!' fi'Ö'»^ unter ben Änofpen gewiffer öäume angeböuft ifi, in bem 3(ugenblicfe, • 9Ja4 ten neutften jorfi^ungen, »el*e gfaenmörlia lunw« nnt Saljourö IjerjuSgebfn, miirten (i* t-it fn eben ongcgebincn Mt- futtoic (jn>ar nur fel)r wenig I ton ter ÜBudrljcit enifemen, idceI bft gofetft'ff ton ben be ben onbern flörpern tut* eine tieine "Keniie Dtetir ©iirfiiol? unb weniger rtolilenftoff bifftnren »ürbe. 3dte 3a» fammeniipu-g ifi tem ©eiDidite nad) foiijenbe; gofenloff. SoMcnftoff 5'J,7 - aüoderfitiff 0,9 - ©tirfitrff 16,B — ©oufifioff 23,8 öinieie u. Rnfeftoff. fioftli-nfioiT 53,5 - SBafferfioff 7,11 - Slidfioff 15,7 — Suuetfloff 23,8. eine "ierie ©ubdans, tie man au« bem S.imen ^er derfallrn gctrinnt, ber i?febetftoff, ®Iutin, i(} mit ben beiben corjergt^enben i!oinetifdi. WO Hai Äorn ju feinten, ba« Snötcben ober bie ftnofpe JU treiben anfängt, ein I^eil be« ©tärfemebl« oer- fibwinbe, um einer neuen ©ubflanj, bie |te DiafJafc nannten unb weltbe bie befonbere (ligenfcbaft bat, bie ©amen »on bem ©tärfemebfc ju trennen, unb fie in Dertrin ju »erwanbeln, fialf }u macben, unb wenn fttb bie aBtrtfamteit in bie l'änge jiebt, fo »er- wanbelt fid) bie Diaftafe felbfl in 3urfer. * Diefe Jbätigfeit finbet fogar im Saiten ©tatt, ba felbft bei ber Temperatur be« fd^mcljenben ®ife« 12 ZtjciU Diafiafe in 24 ©tunben mit 100 Sbcüen ©tärfemebl 11 lf)e\U 3udfr erzeugen; bei 20 ©raben bringen Re 77 b"»or. SWan fte^t , bnf bie SBärmc biefe Jbätigteit begünfiigt, unb bie SBirtung nimmt bi« ju einer Jemperatut »on 70 bi« SO ®raben ju, wo bie Diaftafe ba« öOOOfatbe ibre« ©ewicbt« an ©tärfe» mebl auflö«t. ©ic ifi ein mäd)tige« 2lgen«, ba« bie Siffenfcbaft »on ber9{atur ju SBerfertigung be« gummi- baltigen Dcrtrinfprup« unb be« ©tärfcmebl«jutfer«, weldje jegt fo allgemein gebroutbt werben, enttebnt bat. §. 303. 2Bir baten un« einige 3eit bei ber tbe- mifcben 3ufammenfetung ber ©ubftanjen »erweilt, bie in ber *pflanje am meiffen »erbreitet finb unb ben anbern jur ©runbrlädje }u bleuen fcbeinen. S« war nüglidj , fie ju fennen , um un« einen Segriff »on bem 5>erfabren ju mad)en, ba« bie 9Jatur an» wenbet , um biefe SKeibe »on Scrwanblungcn ju be- Wertfielligen, au« welcben bie Drganifation ber»or- ge^t , unb in weldjen wir einfadje cbemifd)e Serbin- bungen »on Slementen gefeben baben, bcren Urfprung wir fennen unb bie unter bem Sinfluffe »on bnlD bc- flimmbaren, balb nod; unbefanntcn Urfadjen bewirft würben. 3eßt wollen Wir un« barauf befdiranfen, mit einem flücbtigen Stirfc bie anbcrn fo jabircicben unb fo manntgfaltiiUn ©ubfianjen , bie burd) einen böberen @rab ber 3>erarbeitung fiti; auf Äoflen ber bereit« Untcrfuibten bilben , ju burtbgeljen , unb alle in eine tieine 3abl allgemeiner Äaiegorien jufammen- jufaffeu. Die neuen ©ubfianjen baben bie SBerbältniffe bet erfieren burd) 35erringerung berfelbcn um eine« ober jwei ibrer Slemente ober Sermcbrung berfelbcn mo- cifijirt: woran« in beiben gällen ber»orgcbt, baß fte »ergleid)ung«weife reid)er an Äol;tenfiotf ,_ober an Saffcrfioff, ober an ©licffioff, ober an löauerfioff finb. Der §)ol5floff fann un« bier ju einem Sei- fpiele bleuen; wir wifTen, ba§ e« berjenige ©toff ifi, ber in bem fJöljc bie .§)aut ber 3eüen incrufiirt unb au« biefem ®runbe lange für ben 3cllcnftoff gebaU ten tt)orben war. Sei 5Bergleicbung ibrer 3ufammcn- fegung ftebt man, baß bet |)oIjftoff mebr toblenfioff unb etwa« mebr SffiafTerfioff entbält , wäbrenb bie aSenge ©aucrfioff bie nämlicbe bleibt; au« biefem coppelien ®rimbe mujj er auib ein beffere« Srenn- material abgeben. Die« wirb aud) burtb bie (Srfab- rung beHatigt, inbcm bie jum Scrbtennen »orjüg- licbfien §)oljarten gerabe btejenigen ftnb , bei benen bie iWenge be« §)olj|ioiTc« in Sejiebung auf ben 3el- lenfioff fiarter ift. Diefe« 58etbältnif ifi übrigen« febr »erf(bieben unb trägt auf biefe SSBeife ju ber au^erorbcntlicben TOannigfalttgfeit ber §)ol}artcn ftnb — »ermebrfe S'Jenge be« SatferPofTeä nnb befonberö bc« Äoblenflcffcö ; bieä jetgen nnö auä) wixUict) baö £f)lprcpl;pU unb ber Vater, fo mie bie |)arje, bic ipcfentlic^en Dete, ba« BacbiS.* gö fann feinem Sroeifef unterliegen, bag aOebiefe •probufte bnr(^ bie Sinirirfung be^ ©onnenlit^teö entfielen, benn o^ne baffelbe ftebt man fie nact» nnb iiat^ abnehmen unb tierfcbminben. Sir baben fc^on »on bem t?ergei(cn gefproe^en, baä bic '^'flinjt "«* einem längeren 2(ufentbalte in ber Duiifelbeit jeigt unb ba^ eine na(^tl;eilige 5?cränbcrung txä Sbloro- p!)ipUä unb ^Sebingungen Boraud eft, bie im ©tanbe finb, feine gntrcicflung ju oer^nbcrn. (5ö jeigt ftct) nun eine dbnlicbe SBirfung mi berfclbcn Urfa^e an ben eigentlicbcn Säften, ben 5>arjen nnb ben »efent^ lidjen Delcn, unb unter ben Seireifen für biefe 33e= fjaupiung barf man nur ba^ bcfannte SSerfabren ber (Partner bei bem Snbau gewiffer Äü(i)en))f[anjen an= fü^iren, «elrfje bei il;rer (Sntreicflung in freier Snft, ©äfic v>on einem ju flarten ©eruibe, »on einem ju fc^arfen ®ef*macfe bitten , unb bcren ©ebraucb fo= gar febr gefäbrli* fein föiinte, wie j. S3. bei mebre- ren ©otbengeoiäcijfen. @ie bebeefen ben unteren Sbeil ber ^flanjc , bie gebrouc^t werben fotl , mit Srbe; bieä nennen fte bleicfcen, weil er feine grüne garbe »erliert. ®r »erliert aber aud) }u glci(bcr 3fit t>tf }U itarfen Sigenfibaften feiner ©äfte, benen man auf biefe SBeife ben ®rab gibt, bei welchem fie an= gcncbm unb unfdjäbliii werben tonnen. §. 304. nebt bie 9Jeft«iration eine SEBirtung auf bie jufammengefeßten Äörper in Sejiebung auf ben ©ticfffoffgebalt aui ? 2Bir wiffen, bag bie Suft bi«-- »eilen Sticffioff liefern fann, aber in fleiner 5Kenge unb auf feine conflante SBeife. 2luf ber anbern Seite bebauvtct ©auPre, bap ftcb bei Sage ein we- nig ba»on mit bem ©aucifJoffe entwidle. eit (i<^ oon ren «ooiljerBeöenben nur crturd), bo§ (ie 6ei ber gewölinlK^en lerase- „roiur ffft (inb. Die ftüd) (igen fber mefentiidien Dele, „»eKte ben feftm Oeten gfeidjen , unlerf(f)eiben fi* btin benfelben ,burd) einen miljr ober minber (iorten ®iru(f), leiditf ili!«(iiiifert im „aßaiTer unt> bur* bie (äigenfcboft , (i* ofine Sfrfefung ja tetflü*- „lii,en Xie torje enil)alten trodene Körper, bie me(ir cber »eni» „ger lerbreiilid) , im «Itojol feljr l6«li4 unb bur* bo« Ummirten ,l»r Slßärme mel)r ober weniger »eräiiberii* finb." Diefe erdä« rungen , bie wir ffbeurpul entlegnen , (inb eä «nein , bur^ rie mir t)itT bieie Sörper unierfe^dben fönnm. Sffiie (ie bie DJjiur unä leigt, (Inb (ie immer nie^r ober roenigrr jufammengefefte Stoffe, eint ,Su' (ommenfifung , bie fid) not^roenbig ber TOBnIidjfrit roiberfejt, ibre «emifdien Srunjeidien «uf eine 'Beife ju beflimmrn , bie (ugleii* »Ugemein nnb genau iß. 9(ire umftöubli*e Unterfu^ung »ürbe uai »Hl über bie im« gefiedten «rönjen t)in«u«füliren. §. 305. 3n ben BeDen ber Slinbe bilben ft(* noiij jene quaternären Serbinbungen, bic man icßt mit bem 9tamcn 2ltfatoibe bcicicbnet, weil fic bie gigen- fcbaft beftgen, ftd) nac^ 2trt ber Slltalien mit ben ©äurcn ju »crbinbcn. ©o unb blof mit einet f(ei- ncn Snjabl oon '^^flünjenfäuren »erbunben, trifft man fie im lebcnbigen 3uf}anbe an. Die neueren Unterfuc()ungcn baben bic 3abl biefer ©ubflanjen, bie man gewöbnlicb burcb bie gnbfplbe in bejeicbnet, wie j. 55. gbinin, 3J?ori5bin, Strycbnin u. f w., au= 6crorbentli(b »erßielfältigt. SJatürlicber SBeife rit^^ teten fttb biefe Unterfuibungen auf bie -pflanjen, bie burt^ ibre gigenftbaften fe^r merfwürbig waren; jebe lieferte ibre Sllfaloibe, unb me^r alä eine i*flanje lieferte für fi* allein mebrere unb »erftbie- benartige 2(lfaloibe. 3)icfe auö einer unb berfclbcn >Pfl[anje gewonnene Jllfaloibe fc^eincn eine 2Jrt oon Serwanbtfdjaft unter ft* ä" ^aben, welcbe bur* ein befanntcä Seifpicl lci*t bcgreifli* gema*t werben fann. Sie Sbinorinbc liefert für ibren Xb^'l btei, baö gincbonin, baö gbinin unb ba« gugconin; aQe brei baben in ibrer 3ufammenfe^ung 20 Sltomc Äo^^ lenftojT, 24 SEaffcrfioff unb 2 Stirffioff ; baa Sin*o- nin bat übcrbieö ein 3ltom ©auerfloff, baä gbinin jwei unb baö guäconin brei, fo ba& bie brei crfien glcmente fi* b'fr ä" »ereinigen f*cinen, um bie SRoUe eineö einfa*en Sörpero ju fpielen, ber in brei ocrfctiebenen ©raben oxybirt, bie brei befanntcn älU faloibe liefert. 3« tiefen SubfJanjen f*einen bic träftigfJen gigcnf*aften ber ^flanjen ju liegen, unb bie tleine Slnjabl »on Seifpielen, auf wel*e nit un6 bef*ränfcn mupten, §at unsJ juglei* an fe^t wirtfame unb fe^r berübmte 2(räneien ober ®ifte er^ innert. §. 30Ö. 2Bir baben fo eben bie bauptf|ä*li*Scn ©ubfJanjen aufgejäblt, bie ft* bur* gntjicbung ei- neö %\)nM (»auerfjoff bilben. ginbet baä @egen= tbeil Statt, unb nimmt bic OTengc ©auerfioff ju, f^o befommt man Säuren. Die 'jJflanjenfäuren, beten 3abl bie neuere gbemte ou* fe^r »crmcbrt bat, finben ft* febr feiten frei in ben le^enben ©eweben, fonbcrn gewöbnli* entwebcr mit ben aifoloiben ober mit un- organif*en, bur* ben Sebenöfaft bcrbcigcf*afftcn af- falinif*en ©toffen »erbunben. gine ber »erbreitet' flen ift bic Dralfäure C^auerfleefäurc), bie bur* ibre binäre 3ufamnienfegung merfirürbig ifl, unb ba- bur* febr »iclc aebnli*feit mit ber Äoblenfäure ^at, inbem fte ft* nur bur* eine geringere SÄcnge oon »auerfioff unfcrf*eibet, »on bem fte 3 Jbtilc auf 2 ibeile Soblenftojf cntbält. Siele finb ternäre Serbin- bungen, wie bie gffig^, Sttron-, ^^cctin-, Slepfel", SBeinfteinfäuren u. f. w. Scbr wenige ftnb quater= näre 3ufammenfef ungen mit einer febr flarfen 5Wenge ©tief ftoff, wie }. S. bic ©pargelfäurc u. f w. 2Ba« bic Slaufäure anbetrifft, bie man ebemalö unter bem 9?amcn ber preu§if*en ©äure fannte, fo entbölt Re, weit entfernt unter bie überorpbirtcn ©ubpanjcn gf jäblt werben ^u bürfen, bur*auö feinen ©auerfloff, wobl aber eine auperorbentfi*e 5Wengc ©tirffJoff, unb »war ttmai mebr al(J bic §)älftc ibreö ®ewi*fö. Dic- fcr mit SobtenfJoff ocrbunbenc ©titffJof, bilbet eine Safe, ba« gpanogen, bie ft* felbft mit 3 Jbeifen SBafferfJoff oerbinbct, um auf biefe SBcife bie SäJaffcr- fiüffiäurc JU bilben, bie man in bem 2)?anbelbaume unb in mebreren Säumen aui berfclbcn gamilie an- trifft. §. 307. Die Srjeugung ä*tcr ©äuren , foI*er, bie anä einer 5Wcngcoermebrung bcö ©auerftoff« cntfJebcn, mug bur* bie nä*tli*e SJefpiration begün- fJigt werben, bur* wcl*e biefe« glcmenf in OTenge in bie '■pflanje einbringt, »u* finbet man in ben Ibciien, wel*e ber ginwirfung beö ©onnenli*tcä entjogen, ober anber« alö grün gefärbt finb, in Xbeilen, wo bicä befJänbig fjattfinbet, wie jum S3ei= OlBrnaljrung unb ^IbfutiiiiTiiHgcn. 551 fpfele bei ben Surjefn unb bem DbRc, bte gröptt 3a^t unb bie gtögtt SWenge »on ©öurcn. Sffiir moU len Riebet bemcrten, bag bted bie namtit^en Stjeile fJnb, auö benen man mc^r ober weniger bebcutente Jlnbäufiingen »on ©tartemebl unb 3urfet irerbcn fictit, bafl tci§t, folcbe Stoffe, bie eine 35crbintiung »on fafl gleti^en Steilen SBafTer unb Äodlenftoff enl» galten, unb ftcb unter bem SirflufTc beö ÜätM burcb Slufna^me einer größeren 2)?engc ißafferfioff unb Borjüglici) Äoljlenfloff mobifijirten. (Iö rour not^iuen» big, bag fie ba , rvo ffe fi* anhäufen foUten, wenn ftc einmal gebilbet ünb, \iä) nic^t mobifijirten, ober bag fie, einmal mobifijirt, bur* (inläiebung teö über- fc<)üfrigen Äo^lenftoff«, bcr burct» bie Siefpiraiion bei Jnge in ben grünen Sbeüen gebunben würbe, auf Ijire urfprünglicbe Bufammenfegung juriirfgefübrt wür- ben. Diefe S^irtung mag nun bie nnperc -)>criobe, ober bie anberc Stefpirattoöwcifc beroorbringen, um bacurtb erfldrt ftcb oietleittt baö Sebiirfnig nac^ önuerfjoff, ba« bie unterirbifcben Jbeile ju ertennen geben, unc ber günfJige Sinfiuf, roeleben bie "ülad^t auf ^ie 35e= getation bur(^ SBieberbetfieDung betf ®Iciigen>i(btö nac|» ber energifcljen SBirfung bed Jage« ^aben mag. §. 308. Ucbrigen« ifi biefe« Sinfaugen btä ®auer= floffgafeö buri^ bie oegetobilifc^en Xpeilc feine St= ft^einung, bie blop bem l'eben cigentbümlicb ifl. SBenn na* bem Sobe bicie Sbeile mit läauerfJoff unb SBafTer in Serbinbung gebradjt werben, fo »er|(^winbct ber ttfJere burcf) feine 5Serbinbung mit bem Äo^lenfloffr ber »egetabilif^ien 3Baterie unb t€ bil^et fi(b Äo^Ieu- fäure. SBäbrene biefeö febr langfanien 5?erbrcnnenö änbert biefe 'üJlatmt i^re ©cfialt unb garbe unb gebt nad) unb nad) in ben 3uftanb cined fdjwärjliiben ©taubeä über, bei unter bem 9?amen Düngererbe ober 25ammerbe befannt ifl unb in welcbem man bie ßlemente wieber finbet, welche in bem Ceben barin bortamen, aber ibre SBerbältnifTe finb gcanbert. 3n= beffen ifl nocb ein Sbcil ÄoblenfiofF mit ben Sie-- menten beß SSafferö »erbunben unb bilbet eine 3??i= fdjung, welche bcr beß ©tärtemebW febr äbnlicb ifi, ft(b aber »on berfelben burcb bie geringere 3)?enge aSafTer unterftbeibct (t» anfiatt lU J^cile auf 24 I!)eile ÄotilenfJoff J. ©iefe ©ubfJanj , bie man Uimin nennt, ifi in bem SBaffer nicfct lößlicb, fie wirb ti ober, wenn fte ficb mit ben älfalien »erbinbet, bie gewöbniicb unter bie Dammerbe gemengt finb, beren Silbung burd) ibre ti)egenwart beftbleunigt wirb. Die meifJen ^Pbbfiologen fct»reiben bem Ulmin eine fe^r Widitige OJoUe in Sejieliung auf bie i^egetation ju; benn itl tä einmal, j. 8. mit bem Äalfe, »erbunben, fo löst eö ficb in bem SBaffer auf; bie in ber Damm= erbe angewurjelte ^Pflanje i^augf ed ein ; einmot ein- gefogen, bat tä nur einige Jbeile SBaffer mebr ju binben, um bie ßufammenfegung bcö ©tärfeme^lß JU bitten, unb wiro auf biefe SBeife ju einer xeidftn DueQe eineß organifdien ©toffeö. Subeffcn bat üiebig »or turjer 3eit einige 3weifet über biefen ^untt außgefprodien : er madit ben Sinwutf , bag ba(S Ulmin ju (einer SJuftöfung baß 250üfad)e feine« ©ewicbtö an SBaffet »erlange, baf bemnad) aUeS ÜBaffcr, iaä »on einer ^flanje eingefogen wirb, im äupeiffen ^aüe nur eine feör geringe Wenfle ba»on entbalten fbnne, bag biefeß SSaffer bie altalinifdje ©ubfianj, mit wel= ^er eiS »eibuncen ifi, mit fid) fübren unb fobann na* feiner 3erfegung in ben ©eweben jurüdlaffen mügte unb bag bo* bie Summe biefer ©ubflanjen, bie man in ber 2lf(be ber ^Pflan^en nad)weifen fann, an* nur eine ganj unbebeutenbe Duantität Ulmin »orauöfefe. ®r fdjiiegt barauö, bag bcr grogere Sbeil be« in bem Jeben«fafte entbattenen SoblenfJoffä ni*t »on biefer Dueüe berrübre, wobi aber »on ber Sob= lenfdure, bie fid) wäbrenb ber Berfeßung ber »ege= tabiliftben Ueberrefte bilbcte, bie in bem SBaffer in bft 6rbe aufgelöst unb mit btmfelben »on ben Sur- jefn eingefogen würbe. 23Jer*e (grflärung man nun annebmcn mag, fo ifi bie i*rfe für bie f flanje eine reiche OucUe »on ÄoblenfiofF unb um fo frudjtbarer, je mebr fte benfelben in einem 3uflanpe enit)ält, ber feine Stuflöfung cur* iaä Saffer begünfligt. §. 'M'.K 'i&n babcn incetfen gefeben^tag tic "Pfianje, welcbe eine groge liJenge ÄoOienfiotr ouö bcr Üuft nimmt, ftrenge genommen, ben aus Dem Soben ent- bebren tonnte, unb cag ein ©amentorn, pa« auf reine« SBaiJer aii einjige 5{abrung bef*ranft ifl, ft* JU einer jiemli* ooUtommencn "Pflanje entwirfein tonne. Deinungcacbtet bleibt Co* riefe (Sntwitflung balb fleben unD ce bilben R* feine neuen (äewebt. Unter ben notbwenbigen Urfa*en bie e« übrigen« ganj begreif[i*en ©tiUfianb« bringt fi* glci* juerfl eine 8etra*tung auf, bie wir f*on mei^rere ^JÄale anjufübrcnbic I4)clcgenbeit batten. 2lUe öewebe ici*- neu fi* namli* im weroenDcn 3uflani5e bur* »en Ueberflug ber in ibnen entbaltcnen fitcfftoff^altigen ©toffe au« unb man fann bemna* benfelben al« eine »on ben Sebingungen ibrer crfJen (*utwicflung anfeben. 9Jun mug Der ganjc ©tidftoff be« ©amen«, in wel*em ferne @egenroart übrigen« confiant tf}, bur* ba« 2Ba*«tbum ber *P(lanje, trog tem ergön- jenben 35orratb, ben fie bisweilen aui per \!uft jiebt, balD erf*ö|)ft werben. 5Bon ber Cfrbe mug fie alio ben Seitrag an StitffJoff »erlangen, ber ju ibrem ferneren ißa*«tbume ertorberlt* if}. §. 310. 3ßa« ba« aSaffer in Per Crbe baoon ent- balten fa^n, fei e« nun Pur* bie Sluilöfung^einiger crPigcn toalje, ju beren 3ufammenfegung latidfioff tommt, fei cö bur* bie W?if*ung ammoniatalif*er Dämpfe, wel*e bemfclbcu ba« Siegenwaifer jufübrt, wäre bei weitem ni*t biurei*cnb, würDcn nt*t auf ber Dberflä*c bcr Srbe bie Ueberrefte ber f flanjen unb ber ibierc unb bcfonpcr« biefer legtern, bie an flidftoffbalttgen üWatericn jo rei* finb, einen 5ßorratb Da»en anbäufen. Dabcr per Stugcn pc« Dünger« ba, wo Per OTcni'* gewtife -pflanjen in 5Wcnge auf einem begrenjtcn SRaumc beroorbringcn will , fflanjen, wel*e in ben mctfitn gällcn ju ber SJabruug ber ibiere befJimmt finb unb felbfi in ibrcn (i)eoeben »tele »on biefen ©runbfloffen binben müifen ; baber feine 9?oibwenbigteit in Dem gaQe, wo biefe 'Pflanjcn, j. 8. bie Serealien , ben ©tidfioff ni*t unmittelbar »on ber Sltmofpbäre entlebnen. *ill« 2lmmoniaf »er« mif*t er fi* juerfl mit bem l'eben«fafte. i.3ll. UnterbenStoffen, wel*e bie ®rbe liefert, babcn wir no* bie jum 3}iineralrci*e gcbörigen Stoffe unb ibren (»inHug auf bie 33egctatton ju unterfu*en. Diefer Sinflug fann fi* auf jweierici Srt jeigen ; einmal wirb er »on benen ausgeübt, bie, ba fte ft* ni*t im SBaffer auflöfen tonnen, fi* mit »egetabi- lif*en unb animalif*en Ueberreflen oermcngen, wor- au« bie fogenannte ^Pflanjenerbe beftebt, unD fi* um bie äSurjcln bcrum lagern, ein anbermal »on benen, wel*e ft* auflöfen , in bie 'Pflanje bringen unb fi* mit bem Seben«fafte »ermii*en. §. 312. Tlan wirp, obne fi* in groge Srörterun« gen cinlaffen ju muffen, lei*t einfeben, wie mä*tig ber erflere ift, unb wie »erf*iepcn er na* ber ur- fprüngli*en S8ef*affcnbeit be« Soben« fein muffe. Der Sbi^U/ wel*cr pa« aSaffer aufbält. Per »anb, wel*er e« ganj Pur*lägt , finb bie jwei einnnber entgegengefegten Srtrcme, in wel*en ganj »crf*ie- bcnc ^Pflanjen wa*fen tonnen, unp wenn wir un« an Pa« unentbcbrli*e ScPürfnig erinnern , ba« bie meifien ^Pflanjen ju glei*cr3eit füllen, fowobl 2Baf= fer im 3nncrn, al« au* 3utritt bcr Suft für ibre SBurjcln ju babcn, fo fxebt man, bag eine paffenbe 5Wif*ung ber Sbeitc »on »erf*iebener 5Uatur , bie eine binrci*enbc 3Senge SBaffer juiüdbält unb bfc Suft frei circuliren lägt, bie »ortbeilbaftefien SSebin» gungen für bie aJegctation gcwäbre. Die mineral^ 552 Botanik. ficn ©toffc , vocläft g^iflne' (•"*> ' *'c todlenfoure unb ba« SUmmontat ju bintcn, tonnen auf fcitfe aßeife um bie ^flanje (•crum einen S^eit t>a»on aufljal» ten, bcr fH) fonfl »crflücttigen njürtc unb if)n tt)ie in einem liJagajine aufben)at)rcn, bcr fobann 5U bet «Kenge, »elcfee unmittelbar »on bet Suft geliefert roirb, aud) neä) ju ber (»injutommt, rctlätt iai SBaffer f(^on aufgelöst entljalten !onnte. Siner äljnlittjen Ütfat^)« fdjreibt Siebtg ben glütflic^en ®iiiflu6 beä @9pfe« unb bcr eifentjalttgen ©alje ju, weil ber Öv>p«, foitie bie Gifen^ unb Sllauncr^bc ba« ammonia! an- jte^en, unb mit bemfelben eine fefJe «Phfdjung bilben, auö »clever baffclbe na(| unb nad; bei jebem fatten= ben Siegen gefcbiebcn wirb, um mit bfm Saffcr fort« jugejfen, tcelcbeö bie nabefte()cnbcn '■pRanjen einfaugen. §. 313. 2Ba« unö aber bi'T me^r angebt, ifl bie Scnntni^ ber mincralifdtcn ©toffe, treibe, felbß röe= liä) , in bie '^Uanje bringen unb fid) mit berfetben »erförpern. (Sinmat in biejelbe gebraftt, fönnen fie fntweber i^ren flüffigen Buftanb bebalten ober fefl »erben , vcai cntmeber burd) bie 25crbunßung beä äjafferö, in n)eld)em fie aufgelöst waren, ober au* babur* gefclncbt , bag fte itd) , trenn fie auf i^rtm SBegc ©äurcn antreffen, mit benfelben ju einem un= löölidjen ©alje »erbinben, wcldxi alöbann aber feft an bcm flafi bleibt, toc eö fitb gebilbct bat. SBir ^abcn fc^on (§. 20—22) bie gcrmen angegeben, wüäit biefe mineraliftben Äorper , bie in ben ^f[anjengett>e= ben »erbreitet finb , gewöbniid) annebmen , unb bie ©teDen angejeigi , «0 man fte am meifJen ftnbet. Die SWcnge bcr mincralifcben ©ubflanjen ftebt ge= j»6()nlid> mit bcr ll^atiQUit ber 33egetation im 58er= iiältniffe , mcil biefc ben Bugang »on einer grögeren üWcnge SBaffcrS , unb bemnac^ »on mincralifdjen ©tof= fen, bie in bemfelben aufgelöst ftnb , bewirft. Die aSenge beret, reeld^e auflöSlicb bleiben, tann ju »er= fc^iebenen 3cifcn »cr'cbicben fein, bie ber unaufloöli- d)en bingegen fann Rt^ nur mit bem Sllter »ergrögern. ®iefe 3)Jcnge läpt fi* Icidjt »etmittelf} beä SSer= brennenö berce^uen. t>a6 J^euer jerfiort o|nc äug- na^me alle »egetabiltfdten ©toffe , unb bieS ifJ anä) nod) eine« ibrcr ä'Jerfmale. ©* jerfJört aber niebt bie mineralifdien ©toffe, melcbc bie ^flanjc enthielt, unb beren SRiidftanb bie 2lfd)c bilbct. äßenn inan einen *pflanjenförper unb fobann bie 2If(^e abtoägt, bie »on feiner Verbrennung fierrii^rt, fo erhalt man iai gefud>te SBerbältnif. §. 314. Die mineralifdjen ©ubfJanjen, bie man gcwobniid) in ber 'pflanje ftnbet , ftnb 'pottofcbe unb ©oba, Äalf , ?Wagnefta, Äiejef unb fetten Sbonerbe, bt«t»ei(en ein wenig (Sifen unb Sraunficin. Diele Sörper fönnen fid) febon im 3uftaubc bet ©afjc be- finbcn, inbem jtc mit gewiffen mineraliftben ©auren, bcr ©4)Wcfelfoure , ^boöpborfaure u. f. w., »erbun-- ben ftnb , woburc^ ba« Sorfommen bcä ©öwefels unb beö ^bo^Pborö in einigen ^äUen crtlärt Wirb. STOtt bcr Äoblcnfäure tann bie Setbinbung aupetbalb ober inncrl>alb brr "pflanje flattfinbcn. Die ©al^c, bie jtd) innerbatb burcb bie SSfrbinbung mit ben "Pflan- jenfäurcn bitben, unb baber ben Flamen bcr »egeta= bilifd>=mincralifcben ©ubffanjen erbalten, cntfpringen gewobnlit^ ouö bcr SSetbinbung bc6 Aalt« ober ber ■pottafdie mit ben Dral-, SlpfcN, Sitronföurcn u. f. w §. 315. e« ift tlor, bag bie 9Jatur biefcr Wl ft^ungcn immer in wet^felfeitigcr Schiebung ju bcr be« Sobcnö fiebt , in wcldjem bie "pRanie wädjöt Die eine tann nut baä aufnebmen, wai ber anbere f^r geben tann. 9?immt fic eä aber o^nc Unterfcbieb an? STOit anbern 2B orten : cntbält bie '^fiani,e, weil ber unb ber SBoben bie unb bie mincraliid)en ©üb fJanjen enthalt, biefelbc , weil fte in einem foliben Soben wäib^t, ober wää^it fte auö biefcm ®runbc ouf biefem ©oben? %üx gcwiffe ^flanjen tann bie Slntwort ntd)t jwcifelbaft fein. So cntbalten bie meiflen ^flanjen , »elt^e an bem Ufer be« Tlnxti wadbfen, gb'ornatrium obetScefatj, unb fte wa(^)fen nirgcnbS anber«, auger in bet ^Jäbc »on ©aljtagern, bie fogar weit im 3nncrn be« Sanbc« liegen, wo fte aber eben biefeö ©al^ antreffen. S« ifl ibnen alfo uncntbel>rlidp ; fte ncbmen eä ni(l)t auf, weil fie ti finbcn, fonbern fte befinbcn (id) ba, weil fie c6 ba in ^ä) aufnebmen tonnen, ©ewiffe , fe^r natürlii^e, b. ^. in allen ?)auptpunttcn i^rcr Drganifation äbn= li(6e ^flanjenfamilien jeigen in ibrcn Ocwcben bie nämlicben mineralifd)en ©ubffanjen , unb man barf barauö fd)liegcn, baf ba« Dafein berielbcn mit bie^- fer Drganifation in SBctbinbung fte()e. Die (Familie bet ©taöarten liefert ein boppelte« Seifpiet bie»»«; ibte oollfommenen grüc^tc cntbalten (in ben Secea- lien) in grogct aScngc pboäpbotfaute SKagncfta unb 21mmoniaf, ibte fiatme faft obnc 2lu«nabme Äicfelctbe, wcld)C ibre Spibermisi unb ibre Änoten betruftet (§. 20). Dicfe Äicfelerbe ift e« nun, wcldic bcm ©tro^ bie gäl»igfeit, fic^ lange iu etbaltcn obnc }u »crfaulen, bie ©teifbeit, bie §)artc oerleibt , fo bag eö oft bie öid^el fd>artig matbt, unb bap bie Dberftäcfec groger ©tcngel, wie ber beä DJotang«, am @ta()lc geuer gibt. 3nbeffen ereignet e« ftcb oft, bag eine unb bie- fetbc 'pfilanje, bie in »etfdiicbencn Sobcn wät^öt, niitit bie nämlidjen ©atje enfbiitt. Die« tii^rt nat^ iüebig babct, bag gcwiffe Safcn einanbet »ettteten tonnen, unb bie« ftnb bie, wclt^e im ©tanbe finb, mit ben nämlirt)en ^pfianjenfäuten in Scrbinbung su treten. Sr meint fogar, bag bie 33erbältni|Te biefcr Säuren in bet ^ftanje, in weltfce fic al« otganif(|)e ©ubftanjcn tommen, einer gewiffen Un»etänberli4)fcit unterworfen feien, unb bag bemna(ti bie Safen, bie ftcfc mit ibnen »crbanbcn, ob fte gteid» uad) ben »erfdiiebenen S3obcn »erfc^iebcn ftnb, bot^) beinahe äquioalent finb. §. 316. S« ift bemnadi aniune^men, bag alle biefc, obgleid) unorganift^e ©ubftanjen, eine wichtige 3ioQc in ber Drganifation fpielcn, bag ibre Duantt- tat unb Dualität in einem gewift'cn SScrbältniffc ju ben Scbiirfniffen bet ^flanjc ftcben, ba« bei einer gegebenen *pflan,5e ober bei einet gewifTen Slaffe »on 'Pftanjcn conftant ift. Die mincralifcben .Sörper bat- ten bemnat^ einen geboppeltcn Sinflug auf ba« 8ebcn bcr ^flanjen : einen allgemeinen, inbem fte um bie- fclben derum einen grögcren 5Sorratb tbret wcfentlitj ernäbtenben ®tunbftoffe binben; einen befonbetn, in- bem fte in biefelben cinbtingen unb ibnen 5Katerialien mittbcilen, bie ftd) mit ben organifd)cn ©tcffcn t>n= mengen, o^nc fid) mit benfclbcn affimiliten ju ton- nen, fte burd) ibt Dafein aufreijen ober feftmac^en, ober tbcilwcife neutraliftten, bie ttog bet Untunbe, in ber wir un« gcwöbnli* über ibre 2Birtung«»eifc befinbcn, für bie Cebcnötbätigfeit, beren fie felbft be- raubt finb, unentbcbriid) ju fein fd)cinen, unb wcldie cnblid) für bie »crfcbicbcncn ^ftanjen nid;t immer biefelben ftnb. Die Sanbwirt^f*aft mifd)t unter bie @rbe al« SScrbcft'erungen oerfdiiebcnc unorganifd)« ©ubftanjcn (®9P«, ?KergeI, 2lfibe u. f. w.), mit weld)en fte nac^ ber Sefiaffen^eii bc« ©oben« unb nad) ber 9?atur be« '•probutt«, ba« fte bcgünftigen will, abwet^fclt. _ §. 317. llu«fonbcrunncn. — Der organifd)e Äörpcr i)at in feinem 3i"i"fn ©toffe aufgenommen, bie »on äugen tamen ; er i}at alle«, wai ju feiner 9tabrung »crwanbt werben tonnte, barau« gcjogen, bei ©cite gelegt unb abgefonbcrt. 5« tann nun ein gewiffer, ju biefer Sefiimmung untauglid)et S^eil jurüdbleiben unb bcr Äörpcr fud)t ftt^ beffelbcn ju entl bigen, ibn nad) äugen ju fdiaffen, ibn natfe bem gcwöbnlitben wiiTenfd)afili*en äu«brude a u ö j u- fdjciben. Diefe jum 2lu«wurfc beftimmten Stoffe tonnen bie Bufammcnfcßung bcbaltcn boten, bie fie beim öintritte in ben Äörper batten, ober fie tonnen Crnäi)rung unl> J3lb|'l)n^(rung<.'n. 553 er im 3nnern beffelbcn üorgcfal« iftitn Setbintungcn rcräncm ^aben. Sei tcn J^ieren, inoi) mit Mu^na^me bcrjcni= gen, welche ibre l)litl^et »oUfommene Drgamfaiion auf bie nietrigfie ©lufe fieUt, fincet laä jum auä= toutft SBtj^immic befoncere Sfge, tic Ciaju ta ftnC, um eo nad; aii^cn fcbuffen ju tonnen, gcipo^nlit^ jtnD eö ÄanäU, Die auöfttniepcno baju bcfttmmt fino und ausführend genannt »erben; fic fönnen alfo m tcn meifJcn gäüen letcbter unterfutbt nietben. noo cer()äU ti pd) aber nie^t bei ben »pfianjen. 3>Dor ivurcen Meine, ausfüj)renbe Äanäle »on 3lb. äörongniarJ in ben brüten bemertt, bic ftcb auf bem 5öoten cer Sliilen »on geniiffen üilienavten bcftnDtn. Tina Um aber fagen, la^ biefe Äandle in ber Meget fehlen, unb ba^ bie Stoffe, welche aiiogen^orfen merbcn muffen, feine anbcrc offene Sßegc fincen, ala bie näm= lii^cn, tveldje jum Durchgänge ]üi tu 3la))xm\Qi jloffe bienen. äöcnn fie ntc^t burtb obetflädjltc^e unb unmittelbar nac^ aupen offene Drüicn enireti^en, fo muffen fte emroedcr buiei) bie iüSdnbe ber i*pioer= mi« ober burd) bie (Spaltöffnungen oder andere na- türlidie Unterbrctbungen der iSteiigfeit, bie fit^ an der Dbetflä(^e ber 'Pflanjc beftnben tonnen, enimeK^en. §. 3!b. Tim muf drei Älaffen »on Stoffen unterft^eidcn, bie auf biefe Dberflai^c gercoifen unb mit Unrci^t unter bem 9{amcn ausfoncerungen mit biefen deniice^felt roerden. tirften«: Diejenigen, t»cl(^e über bic giä4)en »er= breitet, erbauen iverden, um diefeju befcbügcn, und demnach fonfabren, bem *veben Dicnffc ju U-iffcn. 3m saugemeinen find eS barjidc Stoffe »der äWaa)«, bie »on dem Saffer pid;t durt^drungcn tpeiden tonnen und demnad) »ermuielft dtefer 2lrt »on girnip auf ber einen Seite ben (äinflu^ ber äußeren geud;tigteit ouf bie (Seroebe »erbinbcrn, unb auf ber andern Seite bie 2tuädünftung mäßigen fönnen. "Bie eifie Seftimmung fiebt man j. SB. an den issdjuppen ber Änofpen »icler unferer Siäume, bie burcb bicie mebr ober ntinber bitbte Sttjid^te gegen bie falte unb feuchte atmofpböre beö SBinterö gefcbügt finb : Die ber ''Pappelbäume unb ber 3{of tafJanien jeigen bicfeü (»arjigc Sluafdireigcn in einem auifallenben l*)rade. Die ätpeile Sefiimmung muf bei den mciftcn '■pflan= Jen für den Sommer angenommen itetden, befondero «penn fte in dürrem und fandtgem Sodcn (»atbfen, reo fte oft an äBaffer SL'^angel leiden und ibnen bar- um JU tbun fein muf, auö ibrem ©eicebe fo »cnig aia möglitb burt^ bie auSdünflung daoon entiveit^en JU laffen. 3n mebreren Jbeilen iSbüe'« foane der peruanifcben binden, wo der Soden und bie l|ufi lange 3ett troden ffnd, liefert eine grofe SWenge ötröui^er biefeä gemeinfdjaftlicbe Sfertmal barä'9ft 2luöfcb«)i= feungcn an ibrer Dberflädjc. (*ine 5W(enge brüfiger Vaare ober tleiner Drüfen auf im Dberiiäcben, bie gleidtfam bamit überjogen find, tommt bauftg »er. Die Silene viscaria unb nnians, bie Lyclinis viscaria, »orjüglii^ ber iceife Diptam, find Söeiipicle daoon, tPfldje man febr leic^jt unb bäuftg antrifft. Die ttiacbsartigen Stoffe baben einen äbnlit^en SJaratier unb gleitben 9(ugen. Sie bilden jenen tpeiflidjen Staub, der »tele Slätter, j. 33. die dcö Soblö unb einige Siücbte, wie bie ^pfaume, bic iraubc , überjiebt , auf bcrcn Dberflät^c fie baö b"-- ootbringen, nja« man ibren 3icif nennt. SBenn man eine« »on biefen SSlättcrn in« SBaffcr taucbt, fo bentcrft man, baf c« nicbt naf roirb, und auf ber andern Seite jtigt ffd) bei einer gropen SKenge, an der untern glödjc, bem gewöbnlic^ tbdtigen ©ige ber auedünflung, entwebcr ausfcblieplicb oder in grö= ferer SJJengc der »ädjfcrnc Ueberjug, und man fann barauö ftbliefen, t>a^ er daju beftimmt iff, jene ju mäßigen unb die i^'üff'gffi'cn im 3"neren jurürfju- galten, rcaä bei bem 2lße augcnfdjetnlid) ift, »o ffe^ auf diefe aSeife ein ffüffigerer unb reic^ilicberet Saft anbäuft. HÄan ffnbet fein eigene«, abfundcrndeö Organ de« Satbfe« , da« ffd) in den öuferßen Seilen bildet und »on da nad) aufen auoft^wigt. Die Stämme einiger 'Palmbäumc, brfonder« de« Ceroxylnn andi- cola , find mit einer didcn Scbit^te »on dicfer Su&= ffanj bcdcrft, bie reabrfd) einlief au« ber Örunbflät^e ber Sßlatter gefloffcn ift. Die ftbleimige S*icble, njctt^c bie meiften *PfIan- jen, bie unter bem TOeertpaffer fo mc unter füfem äßaffcr leben, über^iebt, bat faft unbejireifelt bie Seftimmung, bic »on ibr über,^ogencn ©emebe gegen bie Cfinroirlung ber fie umgcbenben glüffigteit, in rcelcber fie cnDücb cingcmei*! würden, ju fd)ügen. SBird aber bie Subfian^, TOorau« ffe bcficbt, in biefen ®en?ebcn erjeugt unb fobann au«gcfcbun^l, wie bie« bei dem ?)arje oder dem 3JBad)fe ber ^aU ifl '? Die« ift äweifelbaffcr, unb TOobl meint, bag fie nid)t« an^ ber« al« der Bipif^cnjcüenftoff ift, der fic^ nad) aufen crgieft. §. ,'il9. 3>»eiten« : Die na* aupen geworfenen Stoffe tonnen mit benen ibentifi^ fein, bie im 3n- nern aufbcwabrt werden. 3n biefcm gattc finb fte blof ein ausgetretener SbctI »on jenen, unb man tann fie aUdann nii^t für wabrc 2lu«fc^eidungcn d. b. für (inai balten, da« al« untaugli* für bie SJabrung au«gefto6cn würbe. Sic ffnb e« nur augen= blidlid;, weil jtber Äörper nur eine gegebene OTcnge 9Jabrung »crjebren und auffparen tann, unb jeber UcDcriduip ft0 notbwenbig einen 2lbfluö au« den na= türlicben 2Begcn fudjcn mup. 3n folcben JäUen ge= fcbiebt c« oft, i>a9 fid) die SHinbe, die durd) biefe UebcrfüUe »on Sioffen »on innen nai^ äugen ge= brängt wird, fpaltct unb ibr auf tiefe SSSeife einen aSeg mad)t. 2lu« biefen Spalten fliegen ©umrnt, cigentlicbe Säfte, -Jarjc, wie wir bic« an einigen unjerer Säume wabrncbmcn fönnen, fo j. ö. bie ®ummianden Äirfcbbäumen, 'Pffaumcnbaumcn, bie ■^larjc an bei; Jannen unb anbcrn immergrünen Säumen. Der Itebcrflug, ber bicfc 2lu«flief iingcn oer= anlapt, ftebt oft mit einer gefunben unb fraftigen 33egetaiion ber "Prlanje im Sinllange unb ift fogar i>ae Sicfultat bcrfelben ; in »ielen Rallen iß c« ^)in- gegen eber eine 2lrt Sranfbeit, eine Störung ber ^erriditnngen in ber ^pflanjc. 3" biefcr Selbe d)e= mifi^er Umwanblungen, benen ft($ bie 9tabrung«ftoffe unterwerfen muffen, febtt aber irgend eine Sedingung und baber irgend ein 3lnbalt«puntt. Die ftc^ bildende Subftan,; wird »on den Organen ju den nadjfolgen-= den ^ßcibindungcn , ju benen fie bcnügt werden follte, niebt wieder aufgenommen ; fte bauft fftb an unb tann fogar in einigen gallen in neue unb ungewöbnlii^e l'crbindungen übergeben. Die Stoffe, »on denen wir gefprocben baben, (ommen im tii'ITiaen 3uftanbc berau« unb fliegen an ber 3Jinbe bfrab ; fie ocrbiden ficb aber balb an ber ^uft und bilden oft fogar fefte ^Waffen. S« gibt einige, welt^e in andern ©eftalten entweidien, wie j. S. bie wefentlidje Oele, weldie bei ibrer 5?er= flücbtigung ftd) burd) bie unoerfebrtcn («ewcbc einen 4ßeg mad)en. §. 320. Driften« ; Die ^ur 9?abrung untauglidien unb na.i) aufen geworfenen Sfaterien »erbienen allein den 9fanien der 21uflfcbeidungcn ; e« ift ober fe(»r fd)Wierig, bei den ^Prianjen diejenigen ju beftimmen, welcbe e« in der 2bat ffnd. «ogar die ^produfte der Drüfen, die man auJffiegen oder fid) äugerlid) »er= ffücbtigen ffebt, fönnen un« in diefcr §)infid)t ni>(<| in einigem 3weifcl laffen , ba c« ja mögltib wäre, dag fie jum Jbeilc wieder cingcfogen Würden, um in bie ^Waffc der 'j;abtung«fiüffigteit jurücfgcfübrt ju werden und dag al«dann der Xbeil, der fie^ nat^ äugen »erliert, nur, wie in dein oorbcrgebcnden gaUe, ein Ueberfc^ug wöre , beffen ii(^ die ©ewebe entlebig= 554 BoUnik. tm ®tbt c« aber einen aUöemeinen aOBeg, auf weU it)tm fcer Begctabiltf^e Äörpcr , nae^oem er aui ben etnäiirenben ©ubflanjcn aüe S^tifcfeen gefogen {tat, bte er fttt) aJTtmtliren foü, biejenigcn na* äugen tpirft, bie baju untauglit* pnb '? 33icre ®*riftftcner »aten ber IWetnung, bo6 barin eine »on bcn gunf= Itonen ber Sffiurjeln bcfielje, unb biefe Sljcorie Weint auä SBemunftgrünben bie rictittge ju fein. Der ®aft, ber but* bie 2BurjeIn einbringt, i^at jucrf} bcn oan= »en ^oIji*tcn Äörper burc^jogen, ^d) fobnnn in ber giince »oüfianbig organiftrt, bur* tt)et*e er »vicber ^erabfleigt unb auf biefem Sege aUen Sbeilcn bie eicmente ber 9ta()rung liefert ; auf biefc SBeife tctirt er in bie SHSurjeln ;\urütf, an beren Snfe er, }um X^eile aller jener dlemcnfe beraubt, bie er auf fei-- nem SBege auöget()ci(t 1}at, antommt. Die grage iß nun bie, ju »iffen, ob t)icr ber 3Jiicffianb alä (är= crement ausgefiofien, ober reieber in taö Onnere auf= genommen unb mit bcm no4) unöoUfommcnen ©afte »ermifc^t »erbe, >vie ta(5 in beu SBcnen bcjincliefee Slut bei ben 2i)icren'; S« ift Sfiatfadje, r>a^ man an »iflen SBurjeln um bie Snbfpigen {»erum fleine Äliimpt^en ober glocfen »on einer 5Waterie fe^en fann, bie baö 2(u«fet>en einer ©atlcrte ober eine« @4)leime« ^at unb iai SBaffer unter Slnfd^weüen einfaugt. @ie iH eö, Wtiä)t fo oft jene fleine ®rb^ ober ©ant- förnttien an jtc^ jieSit, bie an bem Snbe ber SBurjeln wie angeleimt finb, fo forgfältig man üe aud) con benfelben loSmadit. 5>öctfl ivaiiri4ieinli(t) ift bieä eine Jluöfdieibung biefer SBurjeln. Sarf man aber barauö fc^liepen, ba9 ei ein Sücfflanb fei, ben bie jur ßmäl^rung untauglüen Jdeil^en be« ?Jal)rungöfafte« gebitbet l>abenV 5Wa= cotre'ö 35erfucl)e ftljcinen eiS foiPoH burtt) bie 2(nal9fc einiger »on bicfen ©toffen im 23ergleict)e mit ben na^renben ©ubflanjcn öleicl;er ^ftan.^en , alö aucb iüxä) bie SBcobae^tung, bap »erfd^icbenc Sluflöfungcn giftiger ©alje, wie 5. S. beiS effigfauren SßIcteS, beö fatpeterfauren ©ilberS u. f. »., bie »on einer 'Jiflanje cingefogen »urbcn , beren SBurjeln man naä)- l>er in reineö aSaffcr ftellte, unb bie ficf) balb »ieber in biefem SBaffer »orfanben, auger Sweifd Ju fegen; »orauö mau fobann ben ©t^lug matftte , bap jtc^ bie ^flanje auf biefem 5ffiege ber ju (Srbaltung beö 8e-- bend untauglichen ober fogar fi^äblicjien ©ubfianj entlebigt l>abe. Sic^nlicjje 33erfucJ)e baben aber Unger, ÜÄepen unb 2Balfer nur »erneinenbe Stcfuttate ge= liefert. 5ö ifi taljer nct^ fcjjreer, über bief^en ®egen= fjanb etwa« *pofttioe« ju behaupten. §. 321, 2)iefe l'ebtc tonnte, wenn fie einmal an= genommen würbe, ju reitfetigen Folgerungen führen. fficnn fie wa1)x ift, fo würbe bie ^'flanje in ber @rbe um fiel) bfrum S['?aterialien anhäufen, bie ju iljrer fünftigen SRa^rung untaugli* wären, woran« fid» trtlären liepe, warum i()re SBurjetn immer gen6tj)igt finb, fid) weiter auSjube^nen, um ifjre 9Jal)rung aut= jufucben, unb warum ein Saum an tem '■jUaf e nicbt gebei()t, wo ein anderer berfelben 2lrt geHanben bat. (ii gibt f flanjcn, bie fic^ augenfcbeinli* burcb iijrc g?ä^e fc^aoen unb wieber onbere, bie nur na()c bei cinanber gebci()en. ©ie« rüfjrt ba^er, bag, ba bie 3BurjclauSfcbeibungen na* ben ^flanjcn »crfiiicbcn pnb, bie bon ber einen '5)flan;ie auiSgefiofenen ©toffe einer anbern augerorbcntüc?) fcböblii^, ober im (Öegeu-- tbeile nüglic^ fein tonnen, wie man bie« aud) an bcn ercrementen einiger Jljiere fiebt, bie jur 9!abrung für anbcre bicnen tonnen; bie fflanjen, bie fid) flic= ^cn, befönbrn ftd) in bem erfien, die, welche HA) auffudjen, in bem ^weiten gälte. Der Canbroirtb tann bei bcm Anbau ber cinjä^tigen ^flanjen im Elllge-- meinen auö bem nomlidicn SBoben burt^nusS feine auf= einanberfolgenbe ergiebige Srnten oon einer unb bcr= felben ^flanje er()alten ; er we*felt alfo forgfältig mit berfelben ob , unb bie gtfaj^rung le;>tt i^n, weltte Kulturen auf einanber folgen muffen, um bem Sobtn eine SRu^e }u gewäljren, anflatt ibn auSjufaugen. Sic« nennt man floppelwirtbfcbaft, bie bemnat^ nur eine 3lnwenbung ber »orderge^enben Jbeorie wäre, unb ibr ^id)t »on allen ben gorfd)ungen betäme, bie über bie 9?atur biefer SBurjelauöfd^eicungen angefleUt würben. 2Bir wollen inbeffen beifügen, bap fte jur Srflä= ruug aller angeführten Jbatfatben burt^auö nidjt no- t^ig ift. So ifJ augenfdjeinli*, bag eine ^Pflanje bcm Soben, in weld^em fie wädfiät, eine mc(>r ober weniger groge iKenge bcrienigen ©toffe entjicf;t, bit }u ibrcr 9lat)rung tauglich Rnb ; bag eine ^Pflanje ber= felben 2lrt, bie mit ben nämlitben Sebürfniffcn an itire ©teile fommt, für ^xä) nid)t mc^r fo »iel ba»on in geeigneter iWenge antreffen wirb, wäbrenb eine ^pflanje anberer 21rt, mit anbern Sebürfniffen fowobl bie 3?atur, alö aud) bie SSengc ber für fie erforber= lieben ©toffe in bemfelben finren fann. 9Jeucre, »on uns angefüljrte Berfui^e »erbreiten ein belle« l!id)t über biefe gragc. S« gibt ^J^flanjen, welclie, wie bie Screalien, all i^ren ©ticfftoff ani ber iSrbe net= men; e« gibt wieber anbcre, weltbe, wie bie §)ül= fcnfrücttc, ibn au« ber ^uft jic^en tonnen. Die jweitcn fönnen alfo, o^ne ausgcbungert ju werben, auf bie erßen folgen. Die ^Reihenfolge ber Screalien unb ber .?)ülfenfrücbte ifi alfo einer »on ben grud)t' wec^feln, ber in ber ^prari« am l)äufig|}en oortommt. 3n bcm 3wifcbcnranme mebrercc Gulturarten, mit tienen auf biefe SBeife »erfiänbig abgewcc^fclt wirb, fuc^t bie Srbe unter bcm unauf()örli(^en Sinfluffe atmofpl)ärift^er Slgcnticn il)xt urfprünglictie iWift^ung wieber ju erlangen. §. 322. S« wäre »ieücii^t faer am flage, »on ben Sorben unb bem @erud)C ber *Pflonjcn, fo wie »on ibrer eigcntpmliitcn SBorme ju fpretben; benn fiefc »erfebicoenen *p()änonicne bangen, wie bie mei-- fJen »on benen , »on weld)en wir bereit« ge^an= telt ^aben, »on ebemifc^en 5Kifd)ungen unb 3etfC' jungen ob. Do man jebotb an bcn Slüten bie gor= ben unb reu ©erutb in grögcrcr OTannigfaltigteit unb ©tärte wabrnimmt,_ ba burcf) bie (Sntwicflung ber 23lüten, »ie ber SBörme fid» beutlitbcr ju ertennen gibt, fo »erftbieben ivir biefe gragen bi« ju bem ßeitpunfte Ki> wir bie ^lüte, bie Wir bt'^ber blog in ij)ren Sejiebungen \a um übrigen Xl)tiit ber "Pftonjt betraitet ()oben, au«fü^rlid) fennen lernen werben. tUnd)stl)um ber ©ciufbe. §. 323. Die Srnöbrung ber ^pflanje bat ibr Sa*«tbum jum SJefultat. Da ibre 2lemcntaror= gone ficb in ibren DimenRoneu unb in ibrer 3a^I Dcrmcbrcn, fo bebingen fte eine »erbaltnigmägige SBcrgrßgerung in ibrcn jufammengercßffn Organen. ÜSir baben jegt nod) bie 2lrt be« SBa($«tt)um« »on beiden nac^ ber 3Jeibe ju untcrfucben. 2ßir werben un« bei ber 21rt unb Seife, nod) weldier bie Seilen, bie gafern, bie ®cfägc gröger unt) tiefer werben, nid)t »erweilcn. Die«, fo wie bie Orbnung, in weloer üd) biefe »erfd)icbenen Organe gewöl;nli4) in Sejicbung auf einonber entwideln, if} tn ben erfJcn, fte betrcffcnten Äopitcln abgebanbclt worben. ü}?it i^rer 35crmcbrung«wcife baben wir un« aber notb nisbt abgegeben, unb e« ift bier ber retfele fla^, biefe gragc abjubanbdn. Do nun »iele fflanjcn blog au« 3ellen beftcfien, ba überbie« olle onDcre gormen mit der einer 3elle beginnen, fo »er- einfadjt fti^ bo« ^Problem unb beftbräntt ficb barauf, ^ bie 33erme^rung«weife der ^eüen ju erforfcben. j Die« ^aben die geftbieficrtcn ^^(»pfiologen eingcfeben, unb barum ii)rc ©cobaibtungen auf diefen |)aupt- puntt, ba« Sntftcben ber @ci»ebe, gerid)tet. Sßcnn ! f « M bo»on {»onbelt, bie tleinftcn SOeile, in welt^c tPad)6tl)um ict erniebrunf;.#-- njcife au* an ten 3eUen »on '•pflanzen, tie ju einer böbcren ©tufe geboren , unt bauttfäcfelitb an folcbcn tvicter üntet, iteltbe tu geratlinie^len SJeiben (leben. §. 3:;'5. Ciine anterc 3?ermet)rung^iteife , recicbe »ielc ©cbriftflcller lange 3cit für aUgemein gebatten baben, unt toelttc mehrere nocfe tafür ballen, cnt-- fpringt aui ter 23iltung mehrerer 3cüen in ter -^löble einer fdjon »orbtr »orbantenen 3eüc. SSalt bitten tie Säntc tiefer SKutterjellc einwärts 2?orfprünge, tie ftcb cntlitb begegnen unt auf tie(e SBeife tie einzige §)cblung in mebrere JiCrtbeilcn , trooon jcte eine ge« reiffc 2)?enge tiefer fömigcn ©ubflanj entbält. SBiä bieber fcbcint tiefe gntiricflung }u ter »orbergeben- ten ju geboren ; aber fpäter über^iebt ficb iete (()r= nige aSaffe mit einer eigenen |)ü[le, unt d btltcn ft(^ auf tiefe SBei'C eben fo »iele befonterc 3eüen, bie in einer aligcmeinen ^lütlc liegen, oter tie, wenn biefe, mie e« bäufig gefcbiebt, tatur* »erfiSwintet, tag fie eingefogen irirt, eben fo tiefe unabbängtgen 3eUen auömacben. diewö^ntitber ftnb tiefe gellen gleid) bei ibrem auftreten frei in ter Sllutterjettc, toeltbe felbft in tiefem gaUe no(b bfeibt, ober, Kai geiDÖbnliiber ift, eingefogen Wirt. §. 32i>. Sntlicb fönnen ficb bie 3eUen in einer inneren -fjöblung ter fflanjc, in tem 3»ifcbenraume fibon »orbantener 3ctlcn bitten, Wie tieö j. 33. jwi- f^en tem £iol(e unt ter Siinte ter tifotytetonifcficn f fianjcn , wo fttb tad ßambium abfegt], wabrgenom= men wirb. §. 327. Unter »clt^tr ©cflalt erftfceinen aber bic auf tiefe aSeife cntweter in ber f)öblung fcbon »or-- bantener 3cUen oter in ten ©ruben teö BefSfiPC^ beö grtilteten Bellen bei ibrem Siuftrcten, auf wet= eben (iptufcn gelangen fte }U ter ©efialt ter i(>nert I »orangegangenen Bellen? 5?atb ©dileiten ifl ter erße Bufianb eineä 3fl'AC= I webe^ ter liner gummiartigen 2(uflöfung, tie iiä) I fpäter JU einer Wallerte »ertiilt. ^Wan bemerft aH' bann in terfelbcn eine grope SWenge tuntlcr, öuperft Heiner ^)unfle. Einige »on tiefen rnige Slnböufung, welcje ben Sern oter dp» toblaft C§- 21), ben Äeim ter Belle au(?macbt. IMefe g»loblafte fint in ter Sfcgel linfcnförnügc , bei ten titotuletoniftben 'Ptlanjen mebr abgeruntete, bei ben monofotvletonifcben ^Jiflanjen mebr eirunte unt gc^ wiJbnlici) griJSerc Sörpcr. aSenn ficibre beftimmtc Orope erreid)t baben , fo fiebt man , wie an einer ibrer gläcben ein 331ä6eben auffteigt, taö fte beinabe wie ein Ubrcnglaä betectt, fotann immer mebr auf- fciwillt, biä eö eine ajlafc bilpct, auf wcldier i'cr SVii^blaft nur nocb einen fleinen 3iaum einnimmt, ber in einer Scic ter 2Bant , wclcbe an tiefer ©teile tovpelt unt »crticit ift, eingetieft unt fogar einge= rabmt ift. &e\vof)nüd) wirb er balt barauf eingefogen unb Bcrfcbwintet, wenn tie S^üe ibre »olltommene ®cftalt erlangt bat; inbeffcn bleibt er bisweilen, wie man g3cifpiele taton an gewiffen Drgoncn, j. SS. in ten .?)aaren, wo man tie Siotation bemerft (Sig. 222 n n) unb in gewiffen gamilicn, wie in ten ßactuö= unb Drcbt^arlcn wabmebmen fann. ^Pian matbt ©diteiten ten ginwurf, tap taö erftc auftreten tcö Sptoblaftö bisweilen nacp bem ter Belle ^um Sorfc^eine fommt. Dbgletc^ er übrigenö fein "bafein in ten jungen ©eweben mcfirercr Organe targetban bat, fo fintet er ei tocb felbft au jwet febr tbätigen ©igen tiefer Bellcnbiltung an ten dia= ticetlcnfpi^en, reo er nitbt ganj gewip ift, c« ange= troffen ju baben , unt in tem Sambium nicbt mebr wieter. Ueberall, wo er eä fant, erjeugten ftc^i tie jungen BfUf" <" tiift ^Sutterjcllc. §. 328. 9Jacb Siirbel fintet ftcb überall toS (Jom-- bium, wo ficb ein ©ewcbe ju bitten anfängt. eratur eine größere SE^ätigtctt »erteilet. 3« unfern 2;reib!>äufern logar tann man 2(gaoen jur 3eit ifjrcr Siüte, Sambu« u. f. m. ftc* ;iu geroiffen 3ctten um mef)r aU 2 Decimeter innerhalb 24 ©tunben oerlon- gern feden. CSemiffc 'pflanjen, bie gan,^ aui 3eUge- TOebe beftefien, entrcicfein fitt) fe^r fdjneU in unferem Stima; fo j. S. bie »pitje, beren Wnetle« SBactj«- t^um JU einem ©pricftmortc SSeranlaffung gegeben ^at. S« gibt einen unter i^nen, ber Lycopeidon giganteum, ber in brei bi« oier Sagen bie ©efJalt einer Äuget bon 3 ©ecimetern im £)ur(|)mc(Tet er- langen tann. §. 332. aiBadfeSt^utn btr ®totnmc unb ber aBurjcln. — Sa« ba« Sac^«tf>um ber jufam^ mengefegten Organe anbetrifft, fo (jaben roir fcljon in ben Slb^anblungen: ©tamm, SBurjel unb Statt ba« »orgetragen, n)a« babci oorgc^t; e« ^an- bett ftd) jegt blop baoon, ju erforfc^en, roic aUc biefe Seränbcrungcn fjattfinben. 2Bir tooüen e« an ben bitotylebonifc^en '■pflanjen, aufjufinben fucfcen, oon benen man meip, bap ite in unfern Ätimaten eine grope Gntwicflung erreichen, unb »eict'e burt|) bie Sitbung feitenftänbiger Änofpen ja6treict>ere unb in bie 2(ugen fatlenJcre Slngaben ju Söfung be« ^Pro^ unten nac^ oben, bieSurjetn hingegen in umgefe^r« tcr 9?ic^tung »erlöngern; tap bie erfteren ein 5Wort unb eine 3)?arttöf>re ^aben, bie jum i^eite au« entroD« baren l'uftgefäpen beftcjien, toelc^e ben jreeiten ab« ge^cn, bap fic^ fpäter jmifctjen bie DJö^re unb bie 3iinDe, neue Safern unb ©efäpe oon einer anbern DrDnung legen, unb bap au« biefer Bajroiftfcentegun^, bie fi(^ iebe« Sa^r »pieberpolt, taä 2Ba(ti«tt)um in bie Biete entfpringt. Dies ift ber Urfprung biefer %a^ttn unb ®efäpe, ^infic^tl.ic^ beffen bie Sotaniter noc6 mti)t poUfommen einig ft'nb. Sei Darlegung unb grörterung ber bi- pergirenben Stnfic^ten unb ber J^atfadjen, auf reelc^c fie fid) ftügen, werben loir ®e(egen!)eit finben, mit geniigcnt'er Stusfü^rlic^teit alle« abju&anbcln , n>a« jtt^ auf ba« SBacJ)«t!)um ber jufammengefegten Or- gane besiegt. §. 333. Sine pnnreidie 3;&corie, ju »elcfjer ft* eine grope %n\aU oon ©djriftftcllern betcnnt, würbe oon einem fran^öfifdjen 3lftronomen, ^a?ire, ju 2tn- fang be« acfetje^nten 3al;rdunbert«, aber nur mit ei- nigen anbeutungen unb o!)ne unterfjitgcnbe Seroeifc oorgetragen, fo bap fie auper %»etfel burcft feine eigenen Seob- ac^tungen wieber gefunben Dafie, auf« iJeuc »or, unb ba er fie burc^) SBerte, bie rcid) an Sjjatfadien unb Sewci«grünben finb, unterflügte, fo würbe i^m bie S^re ber Sntbedung ju Xixil, unb man fenrt fie nur unter bem 3tamen ber Dupetit=I(>ouar«'f(t)en Stjeorie. Die Snofpcn tonnen, wie wir fcfeon me^rmat« gefagt ^aben, mit Smbrponen Perglid)en werben; ic:e entwicfelt fid) Ju "ncm 3weige, ber bem Stamme ä^nlic^ ift, welcher au« ber Sniwicf (ung be« Smbrpo entftanb. Da biefer aber in ber Srbe befeftigt ift, fo ^at er beim Äeimen an feinem unteren Steile äBurjeln getrieben, bie baju beftimmt finb, feine gja^rung cinjufaugen. Die Änofpen, weld;e ju i^rcr 3tcife gelangt, ftc() oon bem ©tamme loämacften, wie wir bei ben 3wicbeln C§- 182), Srutjwiebeln, Sul- billcn (§. 1841, ajofctten ber friecfccnben totämmc (§. 183) gefe^en t>abcn, o^men bie wahren Sm- brponen nad} unb unb treiben an i^rem untern Jljeile SBurjcln. Sollten bie Änofpen, weld)e feft auf bem ©tamme bleiben, allein mit feinen oerfe^cn fein '^ Dupetit-S^ouar« glaubt e« nidjt, unb ba er fa^, bap ftcf> jener Raufen oon Süftieln au« gafern unb @cfäpen, bie ft'cf) jwifc^en ber 3finbe unb ber 5Kart- rö^re bilbcn, erft bann jeigen, nacjjbem bie Änofpen il;re Sntmicflung begonnen ^aben, ba er fof», mit fie fid) auf ber einen ©eite an ber ©runbfläc^e pon biefcn befeftigen unb man fie auf ber anbern ©eite bi« an bie Srtremitäten ber SBurjeln perfolgen tann, fo ift er ber 5Weinung, bap ^ii nic|t« anber« finb, al« bie SBurjeln ber Änofpen, weldi£ in bem 3iaume jwifd^en ber 3iinbe unb ber aKarttö^rc fortlaufen, bi« fie fit^ nacl) aupen in_®eftalf oon normalen ober 2lPoentiowurjeln geigen. Da« Sambium ift felbft nur eine 9iat)rung«flüffigteit, weldje bicfe SEBurjeln auf biefem aSege burcf) bie Dide ber ^Pflanjc fdiöpfen. 3ebe« 3at)r bringt alfo eine neue Srjeugung »on Knofpen ober angewadifenen Smbrponen, unb auf biefe SBeife einen neuen Srieb »on cntfpredienben SBurjelbiifc^eln ^erpor, beren ®efammtl)eit bem §)olsc eine vsäiiiijic unb ber SBurjel neue Seräftungen gibt. §. 344. Dicfc 3;l)corie ^at in ber neueften 3e't burc^ @aubic6aub eine neue Sntwicflung crljalten, bie fie nic^t blop auf bie Änofpe befdjronfte, fonbern lie auf iljre conftituirenben Xf)eile, auf i^re Slc^fe unb ijire Slättcr auobe&nte, inbcm bie einen in Sejie!)ung btem« 'liefern. Sir wollen un« nur mit wenigen auf bie anbern burdigängig bie nämlidjc SRolle fpielen, Sorten baran erinnern, bap fiel) bie ©tämme oon I welche Dupetit-3'!)ouar« ben Äncfpen in Scjiebung Bliid)9ti)nm brr (Önnrln 557 auf ben Stamm aniviesS. (Stn monofüipfeboniMer ] gmbtpo beftcfjt, abßcfe^en »on feinem ilnofprf;en, auä einem ©tämmdicn, ani einem Slattc ober ©amen» | läppen unb fpäter Hird> ba« Seimen aui einet aSurjel. ■Die« ift für Oiaubitiaub ber Sppii« bc« fegetabili' frt)cn 3nbiPibi'uni(ä ober ber '■p f) 9 1 c n , ber bemnat^ aui einem oiifßcigenben ©pfteme C®tämmcl)en unb Slatt) unb einem abfleiiieuben ©«fteme (SBur^^el) beftel)t. aSenn fid) baö ÄnofrAcn cntreicfcft, fo ver» länger! fi* über bcm Sotuli'bciio ein erfler B^ifcten^ fnoten , ber fid) in ein iMatf cnbigt , unb ivelcbcr für baffelbc baä ifJ, »va^^ ba« ©tämmiten für ben Sotplebon war. ®ie bilben alfo ben auffteigenben Ü^eil eine« jmeifen 'Pepton , beffen abfleigenber 2^til nur burc^ ba« ©tämmd^en, burd) ivcdtcä er in ©e= fJalt »on fafer» unb gefä^artigcn gäfercbcn inncr()Q(b ber SHinbenljüUe gebt, in bic 2rbe gcdingcn fann. eben fo beröält cö fitb mit öllen barauf'fotgenbiu Slättern, iebcf (}el>t auf feinem Bwiftfeenfnoten , jo» bcä fenbet feine Jöurjelfäferriien burcfc alle bie, ifelcbc unter tt)m fie()en. Stuf biefeSSeife ift ber ©tamm, rcr aui ber (Sntivicflung be« InbfpcfjensS entßcf;t, einc9?cilK »pn ©tämmcben, bic an i^ren Snben mit einanber »crbunben finb, unb itoBon jebe« bon ben aSurjcI- büffeln aller berer eingefüllt ift , bic über iftm fte^cn, unb er ftcUt gan^ genau irgcnb einen Swfig bor, außer wenn in bem 3i^'tige ^a^ ©anjc ber 3Burjel= l)üf(^et, baö an fein untere« Cnbe gelangt ift, in ben 2lf} eintvadjöt, auä iiielttem eä entfte^t unb tro ti feinen inneren unb abfieigenben SBcg fortfc^t. "Der bttotplebonifc^e Smbrpo ober lebcr 3n'if(^<'ntnctfn, ber jttjci gegcnftänbigc Slätter trägt, ift ntc^t« an= ber«, al« bie Sereinigung bon j^wei ^l)»tonen. §. 335. Sic gafern unb (Sefäfe ber 3tinbe f)aitr\, irie bie aai' Safem unt ®cfäfcn befteficnbcn Süfcbel be« $'b'iE*/ *fn namlid)cn Urfprung, mit benen fie önfänglid) »ereint fortlaufen, ©ie entftel^en glei^fatl« aus ben Änofpen unb gehören ju bem fjfvabfteigenben ©pfteme. §. 336. aSa« baä 3cUcngerecbe anbetrifft, fc ift feine firseugung übcroU lofal unb entfpringt ani bor SJerötelfältigung fc^on »or^anbenet Sftlcn unb bcm= na* in bem §otje au« ber 2(uebetmung ber ^axU ftra(>len. 2luf biefe SBeife ^at bei bem S[Sad)(Stl>um in bie ®ide bie gortpflanjung biefe« ©croebe« in bie Duere ©tatt, »ä^renb bie ber gafern unb ®e= foge fenfredit bor jid» ge^t; e« ifi eine 2lrt 3ci'g, iBObon ba« eine ben Sintrag, bie anbern bie Setlc liefern. SBcnn ftdi bie SSüfd)eI natfe aupen toöniac^cn, um bic aSurjcln .^u bitten , fo entlegnen fie bei bem benac^l-arten 3f0gE>bcbe bie ©c^idjte, n'cld?e fie be- gleitet unb Kolj ber SBurjeln, ba« unbeftritten ju einem abfleigenben ©pfJemc gehört, ^at nie entrollbarc Suftgefäge; nun ^at ba« .^lolj be« ©tamme« gleid)= fall« feine, unb jeigt in feinen SIementen eine »ott= lommene 21e^nti*feit. g« fte^t mit bem ber SBurjcl in einem f}ctigcn 3ufamnient)ange, unb ba biefe fiic^ naä) bem Stamm gebilbet ^at, fo barf man mit 9?ec^t anncbmen, bap e« jnerfi gebilbet üjurbe, baf e« fi* in bie an-- bcre fortfefte, unb ba§ bic Süfcbel be« ©tamme« bereit« einen abfteigcnben 2ßeg einfdjhigen. 2lbor biefe SBüfdicl ftehen an ifjrtm obtrn ßntc in bem ©tamme mit ber Orunbflädje ber Snofpen, unb in ber finofpc, mit bem Urfprung ber Sldtter in 5Ser« binbung: fie (ommen alfo au« ben Änofpen unb ä"= »ötberft au« ben blättern. Sei ber gr^ciigung ber in bet Suft befinbltd-en 3Bur,5eln fann man eine regcfmoSige ItcberefnfHm^ mung jwifc^^cn t^rem Urfprunge unb ber ^uge ber Ä'nofpen ober ber ©lätter ttia^rnetjmcn ; benn f?e fommen geivö^nlid) unmittelbar über ben Änoten unb bemnat^ an ber CSrunbflädje bon bem Ijcrtior, »a« ®aubi(^aub ba« auffteigcnbc Spfiem be« ^^pton nennt. 9?amentlid) an biclen monototplcbonif^cn pflanjen fic^t man, irie eine biefer SBuricIn an ber ti)runbflä(tc eine« jcben 3"?'Wf"f!"'*fn<^ unmittelbar unter bem Sölatte, ba« i^n enbigt, entfielt. Sei einer fejjr tleinen Sinjafil von ^Pfian^cn, ber 'pur- retia, Äingia, mehreren ?pcopoben, f riechen biefe SBurjcln anfJatt unmittelbar nac^ aupen ju tom= mcn, einige 3cit unter ber SRinbcn^üUe fort. Sic "Pl^ptonc erzeugen alfo »irflidje, eniircber freie ober in ber Dicfc' be« ©tamme« oerborgenc SSurjeln. 33on biefcr 2Inorbnung alfo, bi« ju ber, iro fie »er= iüa(^)fen unb fitfc unter einanber berfd)meljcn, um ba« .Jioljgerccbe ju bilben, ()at man alfo alle lieber» gange. §. 338. Ser abfleigenbe ®ang ber .?)oljbüfctct gibt itd» Borjügli* burd) bie ??inberniffc ju erfer- nen, auf bic er flopen fann. Senn man einen 3?in» benring wegnimmt ober um ben Stamm ein S3anb anlegt, fo fie^t man, iric an bem obern Sianbc be« cRinge«, über bem 93anbc bie ®eircbe biefer ipctben unb einen SBulfl bilren, irä^reub untetl;alb feine 33erbicfung ftattfinbet. 3"f*nc'bft man biefen, fo ftnbct man, baS er au« einem ?!e(jc bon gefreujtcn unb nad) allen 3f{id)tungen gebrefeteu 5?üfd)eln befielt bie ftd) aber immer mit benen fiirtfepen, bie ober- balb in bie .^tnofpcn auslaufen. Senn man nur einen if)dl bon beut 9?inbenringe weggenommen l>at, fo umgeljcn biefe S?üfc^cl bie 3Jänbcr ber SBunbc balb, um unterf)alb berfelbcn i^ren fenfrcd)tcn ®ang tt)ie= ber fort\ufegen. Drücft man ben Stamm burtj ein fpiralförmiae« Sanb jufammcn, reie bie« (jaufig in unfern Sciltern gemiffe flettcrnbe ©träudjcr, ba« Wciöblatt }. IB., auf eine natürlicte SBeife t^un, fo bilbet fid), »sie in bem bor^ergebenben Satte, über unb läng« bem Sanbc t)in, ein glcic^fall« fpiratfor» migcr Sßulft unb ba« S)urct)f*neiben beffelben jeigt, bap ft* bie Süfi^el nad) eben biefer 9?id)tung l)in ange(>äuft ^aben. SBenn ber ©tamm, um wetzen Ijerum man bie ringförmige gntrinbung borgenom- men ^at, unterhalb feinen 21f} t»ättc, ober Wenn matt aUe, wcldjc ctroa ba fcinfönnten, ivcgfifeafft, fo bap fid) nur nod) Änofpen über ber SBunbe bcfinben, unb ivenn biefe breit genug ift, bamit ficf) i^rc 3?än- ber nid)t trifbcr »ereinigen fönnen, fo fä^rt ber ganje oben befinblitte I^cit ber '•pftan^e fort, bur(^ bic regetmäpigc Grjcugung ber -Sioljfdjid^ten in bie ©ide ju tra*fen, unb ba« a8ad)«t()um unb bie SSiI= bung be« §iol^cö ftc^en in bem unten beftnblic^en J^e'ile fiille. 21u« atten biefen Serfuefjen fd)liept man, ba§ bie ?)ol(büft^eI »on oben nai^ unten ge^en, unb burd) bie Ä'nofpen erjeugt werben, beren äSurjeln fit üotftetlen. §. 33^ ®ibt e« aber neben biefen, ju ®unften ber 'r)upetit=2;t)ouar«'fd)en Sl)eorie angeführten man» nigfaltigen S()atfo(6en feine, bie benfelben »iberfpre-- d)en, unb fann fte überbie« allein bicfelbc erflärcn? Die einwürfe bagegen !)aben wir jeft not^ abju» ^anbetn. SBcnn bic ?)otjbüfdicl wirflidic SBurjefn ftnb, fo muffen fte ftd) felbft blop an it>rem unfern ®nbe »et- längern , it)re Drganifaticn mup um fo »crangcft^rit» teuer fein, (c weiter oben, je naljcr ber Änofpe man fte unterfud)t, au« welcher fie cnti^rringen ; fie müft'en mc&r ober weniger unten ftillc ftc^en, je nad)bcm bic 3eit ber erften Sntwidlung ber Snofpc näf)cr ober ent= fernter liegt. 9Jun ift e« wa^r, bap man in einigen gäUcn unter ber finofpe einen ^laufen, glcit^fam einen Strang, f)oläigcr Safern ftnbct, wel4»e in fur= 558 j^otanth. jcr ©ntfernung flehen bleiteit ; in bcn metfJen gätten i^ eä aber unmöglich), btc Snttuictfung ber ^otätgcn gafcrn ju öcrfofgcn, bic beinahe in bemfelben 2lu-- genblicfe »on einem Snbe iei ©tammcS biä jum anbern gebilbct oorfommen unb bic mifroffopifc^c Unterfud)ung jeigt, baö fic gereöbnlic^ oben mcitber, i^re foferigcn nnb gcfäporttgen Sfcmcnie unootlfiän-- biget unb bcmnac^ neuer gebilbet |inb. 2ä mochte iaxaui (jcroorgeljen, bog nd; bte Süfdjcl fa|l gtei(b= jeitig na* ibrer ganjcn Sänge bilben, unb bap biei^, tinige gällc aufgenommen, me|)r »on unten nat^ oben alö in entgegengcfe^ter SJttbfung gefcfjte^t. ^ §. 340. aSenn man baS ^ol^ oon jivci @fcim= nten ober 3(cfien »on öcrft^icbcncn SJrtcn, bie im ©yattc gepfropft, A auf B, gciraiifen finb, unter- fudjjt, fo bemcrtt man, bap jeber bte 9?atur feineö iJoJjeä beibebalten biol5c feine garbe mitt^cilc unb i^m feine 9Zabrung jufübre, unb baf bemnac^ baä §)oIä Bon A mitten in bcm ^eÜQtKeie »on B, baS, an Ort unb®teQc gebi.'bet, alle feine SlJerfmalc begatten ^at, »on bicfcm feine (^arbe entlegnen muffe, bap cä feinen ©amen bur* 3?crcinberung bcr 9Jabrung »er- änbcrn tönnc. Sluf bic jmeite Srfabrung antworten fte, bap baS 3cUgcmcbe »on B, baä bie (»oljiejtcn Süfc^el »on A in bte SBurjeln begleitet, bcn auä tiefen 2Bur,;c(n gemachten «tccfreifecn i&rcn befontcrn G^arattcr gegeben babc, ba biefcsS ©teireiä jtc^ ntcb' burt^ SibPcniioipurjcfn, bic in bicfcm Gkrcebe cnt- ftanbcn iinb, cntmitfctn tonnte. Dicfe fragen be- rühren bcmnac^ baä ©eiicimnip bcr 21fftmilirung ju febr, alä bop man ftt^ it^t ftbon auf eine cntft^et- benbc 3Bcifc barüber auäiprcc^cn tonnte.^ §. 341. Senn btc fcitcnflänbigcn Scraflungcn ber SBurjef, mic bic meifJcn anbern Organe, mit einem Keinen jeOigcn Seme anfangen, in wcltbcm fit^ fpäter ©efäpc organifiren (§. 114), fo finb fte ntibt blopc Serlängerungen ^crabfleigcnbcr , »orI>er gebilbeter Süfi^cl. Tited ifi nun ein '•puntt ber Drganentflcbungä- Ui)re (Drganogenie) , befTcn JJacbnjciluug bei bcr Srörterung ber ®upeiit-3;^ouarä'fc^en X^toxii »on Siel)tigfett ifJ. 342. X)ic S^atfa^cn, auf Ketä)t fte fttj »or- jugötpcife fiiigt, ftnbbic, meftbc uns baö ©tiUefle((en ber Süfcbel, bic über icbeö natiirlicbc ober fünf51tci)e |)inbcrnip, über Itnterbinbungen unb gntriiibungcn ^crabßeigcn , unb babcr btc 31n^äufung beö ^otjtgen @cn)ebcä jeigt, baS fid) im ®egcnt|)eilc unten lutcber }U crjeugcn aufbort (§. 338). £aiTcn fic ftc^ aber nit^t eben fo bcuKicb unb eben fo natürlicb burtt) bcn @ang ber 9'JabrungSfäftc erflärcn, reeli^e bte 5P?a= Jerialien beS SambtumS Tiefem? Diefe ©afte, weli^e in bcr 3?inbc einen abfieigenben SBeg einf^Iagcn, muffen fitb über jebem, i^rem SBcge cntgegcngefietlten -^JtnbernilTc anhäufen; fic geben barüber binroeg, roenn ti nidifunüberficiglie^ if}; fte umgeben eS, wenn ein offener ©ettenmcg ba ifi; fic bleiben (IcSicn, wenn leincr ba ifi; unb in aücn biefen gäüen mug bcr 3uflup an IBaterialien eine reicfctic^erc (Erzeugung »on ©crocbcn, t^r SWangd eine 3Jbäe;)rung nad) bcn Of- fenen b«r»orbrtngen, bic aUcn organift^cn Äöipcrn gcmetnfd;oftIi(f) finb. ©crBuflup bcr ©äfte gebt btcr bem Grfdjcinen ber auö gafcrn unb (Sefäpen bcfteben- bcn Süfd»el »oran ; fie bilbcn fidi ba, anflatt ft^on gebiibct bafclbfi an,^utommen. 5)ie Sntwitflung bcr in bcr Suft befinblicben SBurjetn neben bcn Änoten, wo oft ein fcbwadjcr ©tiUfJanb in bcr Sirrulation fiattftnbct, ifl eben fo lei(t)t begreiflicb, weil fic fit^ natb allen fünften bin, wo ft!^ eine 2ln()äufung »on ©äften unb bcmnac^ »on ^iÜQemeie ,?eigt, ju cnt- wictcin jircben (§. 113). Sa bic (Sntwicflung ber Änofpcn eine »on ben Urfacben if}, weldje bass' Slitf« fJeigen bes ©afteS bcfiimmcn (§• ^5S), ba bcr ©oft, wenn er einmal gefiiegen ifl, in ben jungen 3?inben unb »orjüglitf) in ben Slättein »erarbeitet wirb C§. 2ii6), fo ifJ eä tiar, bap baä Itnterbrürfen ber Änofpcn unb bcr SBlätter bicfcm 2Juffieigen bcr 33er» arbeitung, unb notbwcnbig auä 5D?angel an SD?ate= rialien ber barauf fcigcnbcn Stibung ber fioljfafern Sinbalt tjiun werbe; cö ifi tIar, bap )tc^ aitf bem ganzen übrigen Sb«ile ber -Pftanje, bem man bie 35er> binbung mit bcmjcnigen abgefebnitten &at, ber Slättct unb Äiiüfpen trägt, feine mc^r werben bilbcn fönnen. 'ülati) ber Zf)torit bcS Supetit-Sbouar^ begreifen wirnicbt, wie einSaiim, ber eine folcbc rtngtörmtge Sntrintung erlitten ^at, bap fid» untcrbalb feine -?)oIjfc^iditcn mcjjr bilbcn, ju leben unb ju wadjfen fortfabrcn fönnc. Denn bteicS SBaebfcn fegt »orauS, bap bic SBurjetn ftc^ in bem näinitcben SBer^äitniffc ^^u biibcn fortfahren, unb wie fönnen bic boläit&tcn iSurjcIbüfc^cI, bte unterwegä aufgehalten werben, btcfe bilbcn 'i §. 343. Die negförmißc 2(norbnung ber ©äff- gcfapc mup cö bcn Äanafen, fit^ gegcnfctttg ju ergänjcn, unb bcn ©äften mög(id> macben, bte ?)tn= bcrntjic, bie jic^ il;rcm abfieigenben ®angc entgegen- fieUcn, (cit^tcr ju umgeben, unb ba fit^ biefe ©aft» gcfapc, obgleii^ jic in bcm 3nneren ber Siinbe an» gefäuft finb, oft auc^ in alle anberc Sbctle ber ^Pflanje »erbrcitcn, fo ifi eö begreiflich, bap baä iScgfcbaffen ber 3iinbe in einer gci»tffcn JluSbcbnung um ben ©tamm l;erum, bad 2lnfommcn beS Satcr ju bcn untern Jtjeilcn nicbf notbwcnbig unb »oQftänbig aufbält. Äönnte alöbann nittit etwaä Sic^nlicfeeS mit bcm »orf allen , Kai man bei bcn J^iercn bemcrtt, wenn ein Olicb ober ber Sauf beS SlutcS , bcr in bcr gropcn *puli3aber gebemmt würbe, fict) nur burc^ einen fcbwa- dien ©citenafi fortfegt, ju leben fortfabrt, wabrenb tä bis auf einen gewilTen iSrab abmagert V Surcft biefe .?)Vpot!)cfe, wel^c übrigen« burt^ bic Seobac^tung beftätigt werben müptc, würbe man beweifen, wie fic^ unter einer ringförmigen gntrinbung bcr ©tamm am Seben erjjäft, SBurjefn, unb fogar in einigen gädcii bünne ^Joijfc^itbten erjcugt. Ttan 1)at biefe legiere (frjeugung baburc^ ju ertlären »erfuttjt, bap ficb unter ber ffintrinbung 2lb»enti»fnofpen bcfinben, aus welchen eine gcwiffe OTengc »on ^oläf^iff" (Pfr= »ortämc. 9Jurbaburt^, bap fie fic^ in etner gewiffen 3abl unb in einem gewiffen @rabc cntwicfeln, tonnten fie btefeS 3icfultat bcrbctfü^rcn, unb in bicfcm gatle tonnten fie gefcficn werben. Die SBeobatbtung mup abermals über ben 2Bertb biefer (Srtlörung cntft^eiben. §. 344. SBaS bic fo mertwürbige »on Sutroc^ct nat^gewicfenc X^at\aä)t »on ©tämmcn auS einer SEannenart (Abies periirjatu) anbetrifft, bie, einige gnpe über ber Srbe gefällt, ju leben unb ^d) eine lange Sieibe »on Sauren b'"bur(^ burtb auf cinanber folgcnbe ©c^ic^ten ju »erbicfcn fortfabren , fo inülTcn wir gefielen, bap ^c unter feine bcr »orjicrgebenben Stflärungcn papt. 3« biefem gatle fann »on feinen ^ccabftetgenben ©efäpen bie Siebe fein. Sic Sirtung finbct unbeflreiibar »on unten nac^ oben ©tatt, unb biefe Siitbtung wirb burcj» baS 33orfommen eine« jiemlit^ bitfen SBuIficS bcwtefen, bcr über biefe ©t^it^- ^iifummcnf^cUung, 559 tcn ^cttfortaflf, btc fic^ etfl na(5 bcm ©(^niffc bc« ©tammeä bilccicn. jit biefem Saume muf olfo bcr auffJeigenbe ©aft o^ne bic 55ftl)ülfe ber SJIättcr, einen Drjjanifationägrab erlangen tonnen, ber }u öiicung bkfer 3i»!ireöringe ^inreit^enb if}, bie übrigend immer auöcrcrbcnili* bünn fiiib, inbem fie mir einen 1WiUi= meter, oft fogar nur einen jjalben SWiUimcter Sicfe erlangen. §. 345. Um unä in Setreff beö 5ffia*«t(imnö in bie Dirfe ber «Stämme unb ber 33urjeln fur,\ ju faf= fen, fo iH man in bem, «a« bic Si(6iing beS rein jeUigen S^cilcä bcrfelben betrifft, im Steinen; man iff ei5 aber no,$ nit^t in bem , nai ben Jljeil ber and Safern unb ©eföpen beffc^cnben Siifctjel beö §)cIjciS unD ber Sftinbe angc()t. 3ipei Jbfcrifn finb »orgefi^lagen : bie eine bctradjtet biefc öüfdjel ald bie aJBuvjcIn ber Änofpen unb bemiiact> als* oon un= ten na(t) oben entioicfelt ; bie anbere betrachtet i^re Siementc, ald ob fie in dkflalt einer palbpijigen ©allerte CciJ (Jambium«) über bie ganje innere Dberfläcbe ber 3Jinbe jugleiti) berbreitet luäre unb pt^ ba an Ort unb ©ttite entivicffe. 2Bir meinen inbef= fen, ba§ biefe beiben J^eorien einancer nidjt fo fe(ir entgegengefcgt finb, ali fie eä ju fein fcbeinen. ©ie ivären eü allcrbing^, wenn man auffieigenbe S)üf4iel annäbme, bie an ijirem (Tnbe bie Änofpcn l)erBorbrin= gen. ?)ulbigt man aber biefer l'e^re ießt noi^'^ 2Bir ^aben angenommen, bajj bie S}(ättcr im Slnfange mit bem Bweige (§• 147), unb bie ^nofpe C§- l'?!} mit bem fie tragcnben ©taunne in feiner Oefäpe ent(!al= tenben ©tettgfcit ßctjcn , bag bt; in biefen Slattcrn unb 3>»eigcn rerarbciieten ©äftc öon ba bii$ an ba« äujjerlie Snbe ber 2Bnrje(n burt^ bic 3Jinbe f>erab= fieigen, auf beren DberfJäcbc fitti eine ^albflüfTige a>Jaierie abfegt , in rcelcber ü(§ Die (Ücrcebe organi- firen. ©aubicbaub nimmt bagegen an, „ba^ fici) aui „ben »erarbeiteten unb t()eil»eife organifirten ©äften ;, Cbem Sambium) auö ben nod; flüffigcn Cikipcben „bei bem -J^trabfieigen Änofpen auf ben Sweig«"/ „3roetge auf ben ©tämmcn, unb ©tämmc auf ben „äBurjcln iura) eine SSerlängerung bilben unb fefi „werben, bie ber ber SBurjeln ät)nüä) , rocnn nic^t „ganj biefelbe if}. " Sann man nun jn)ifd)en fei= nen im {»albfliiffigen 3uftanbe berabfieigenben Ükn)C= ben unb unfern ©cmeben, bie ficfe in einer balbfliiffi= gen TOatcric bilben , weltbe oon berabfieigenben ©äfien geliefert reitb, einen fo bcutiicbcn, fo ttiefentlicben Un- terft^icb begtiinbcn, bafi er jnu'i einanber entgegen^ gefegte Soctrinen ind Üeben rufen foUte? §. 34ü. SBir muf ten unö bei ber Unterfucfjung ber bifotyletonifcbcn ^Pflanjen t^ciiS icegen ber groperen ?eicbtigfeit, fie }u fiubiren, tbeiliJ lueil bei ben mono- totyletonifdjen SBäumcn iaä 2ßac(>dtl)um ber ©tiimme in bie ■Dicfe au« aSangel an feitenftänbigen Snofpen gereobnlit^ früb auil;öct, »erroeiien. Ueberbicd batte Die 2ibreefen^eit einer eigentlic()en Siinbe, fo wie bie permanente Serbinbung ber toaftgeföpe unb bcr bem Safie äbniicffen gafern mit ben yiefapen unb '^a\eTn beä fiotje« in einen unb benfelben Süfcbel unb ber gemunbene ®ang biefer SüftJjfl in bem inneren bc^ ©tammciS, bie Srörterung bcr Xl)at\a<^en pcrmictelter unb bunfel gemat^t. 2Bir cermeifen affo ganj ein- fai^ auf baö, roa« wir früher über biefen (Segcnßanb C§. 96), forcie über ba« SBat^sSt^um ber atotviebo- nif(^en Säume C§. 107) gefagt (»aben. Mux^c J^ufomineullclluntj. §. 347. Sei bem 3ufanimenfaffcn alieö beffcn , wa& mir biöl;er übet bie SSerricbtungen ber Vegetation ge» fagt ^aben, tonnen mir in wenigen SBorten baS, waö in ben ^iflanjen, unb ba«, wai in ben 2;l;ieren öor= ge^t, bergleie^cn. Sei biefer SSergleidjung muffen Wir biefenfgen bei ©eiie lalTcn, Welche in beiben 5Jci*en bie unooUtommenile Dcganifation \)aben , bei benen awi) biefe Serricbtungen unbollficinbig unb in ben metllen gallcn fef;r unbeutlit^» finb. §. 34s. 1) Die ^(jianie faugt burcb bie gnbfpige i()rer äBurjcln Ä'örper ein, bie im flüiTigen 3uftanDe oon aupen tommen, Sorpcr, wclcbe rein unorganifc^ Ünb, namlic^ ©auetftoff, SBafferfloff, Äobicnfloff unb ©licffioff, in bec ©effalt oon SSaffer, oon Ä'ofilcn- fäure, oon 2lmmoniaf, foioic autb einige anbere oon metaUifc^er 9catur; 2) biefe ^eeteren bebaltcn ibre 9!atur tu bem 3nneren ber ^4Sei»et>e ; bie erftern geben aber in remfelben mannigfaltige SJerbinbungen ein, woran« anbere jufammcngefegtcre Äörper cntfie^ien, uie man organifd; nennen tann, unb bie baju geeig= net finb, baa conftituitenbe 2Äatetial ber '•pflanjc, wie ä. S. ba« ©tartcmebl, ju werben. 3) 2>tcfe ^SHaii= rialien werben nun ibcerfeit« unter bem ^i■int^uiTe beä Jlt^men« unb ber Slbfonberungen fo mobifijtrt, bag |ie allen grjcugniijen be« Drgant«inu« ba« iSntfieben geben. 9J!an muß alle biefe SJerbincungen fo auf= fallen, al« ob fie nic^t unter ben oiec genannten ele= meniarifctjen Äörpern, fonbern unter ben organif^ien 3ufammenfegungen fiattünbcn, welche jene, wenn fie ctumat in bte 'piüanjc gefcbafft finb, unter bem t£in= flulTc be« Seben« gebildet bal>cn. Siefc 3ufammen= legungen finb e«, weltbe man bie unmittelbaren (Srunbftoffe bcr ^Pflanjen nennt. §. 34;i. Sei bcr Srnäbrung Her Ibicre ünben biefe crften, oorbercitenDcn Operationen für bie 'i)tabrung«= mittel niebt'öiatt, weil e« immer oegctabilifcbc ocer anitnalifcbe , unD bemnacf) ftbon mcbc ober weniger organif(J;e ©ubfianjen jinb. Der neuc(iSrab oon a$cr= arbeitung, ben |ie in bem t^ierifcben Äörper erlangen, fegt ben oon ben ^ffanjen angefangenen oegetabili= l'ct)cn 2lft fort, bcr glciäjfam einen Srei« burtbläuft; Denn ba« Sbier jerfiört biefe ©ubfianjen, burc^ ben ^ebrauit) berfelben, unb bie, wcldje e« butt^ fein Ültbmen (§. 239) unb feine 2lu«fcbeiDungen_ (§. 310) au«wirft, finb gcrabe bie unoerarbeiteten (sstoffe, bie erfic Sto^rung bcr ^Pflanje. §. 350. Die ^Prlanje faugt i^re 9?a^rung«mittet au« bcr Srbe burcb bie ciuperfie ©ptge ber legten SBurjcloeräfimigen ein; ba« S^ier fangt bie feinigen Duril) bic legten 5Berdflungen bcr Slutabcr= unb lpm= pbatifibcn Öefö^e in bem Darmtanale ein. 3uoot boben fie aber in biefem Äanale eine erfie Sorberei= tung burcf) ben 35crbauung«aft erholten , einen 2ltt, ber fo wie feine Dcgane in bem ^'eben ber ^31Ianje gänjlitl) fehlen muf ,* ba ja alle Operationen, burt^» weltbc bie ©tcffc in bem ©4)0pe ber Stbe aufgelii«! unb baburc^ tauglich finb, oon ben SBurjeln einge- fogen ju werben, ganj oon bem ökbietc be« Seben« auögcfc^Ioffcn ünb. §.351. Senn Wir aber ju ben barauffotgenben Sitten bcr (Srnäbrung übergc(>cn, fo finben wir einen gewiffen *paraUeli«mu« in ben beiben Sieicben. Set bem 'X^icrc werben biefe ©toffe, bie im flüffigcn 3ufianDe oon ben mit bem Darmfanale in Serü^= rung fie^enben ©efäfen eingefogcn, in bie 5Ka|Te be« Slute«, unb mit biefem in bie 3?efpiration«organe • ginisc Sätififietter ftalKn ten flröieren J6cil bcr grf*ei< mindert, tie mir untft (tn nc6frfcf)riftfn; (IriiäOrmig iint äiljmcii, it' (dinebcn fiotcn, für SSettauungSatle. auS iljrcm 0?cner ^Pffanje werten bie Bon ten SBurscIn cingefogenen glüffigteiten bur* bic centralen Steile }u ber '■peripf)erie, bem @i^e be« Sit^menä gcfü(irt, * unb erletben in ber Scrü(>rung mit ber afmofp^Ärifc^en Suft neuelKobififationen, in golge beren tie fid; mit neuen, roefentlii^ crnci^renben Si= genftfeaftcn au^geftaitet, aiic^ in einer ritcfi|ängtgcn SSenjegung naä) allen Steilen oerbreticn. ii(J finbet alfo m bem einen, »ic in bem andern 5saUe ein gortWaffen ber »on aupen fomnunben ©ioiTC nacfe bem aitpmungöorgane, unb fobann oon bicfiin nad) allen fünften beö ju erna^renben Äörperö ©tatt. Sie 55lü)Tigtciten, tcelAe con ber SJtnbe geliefert tf erben, unb bie ^ouptfädjlit^ in ben ©cftgefägen circHlircn, tonnen bemnatp, bis auf einen gerciffen *JSuntt \)\a, mit bem arteriellen Stute, bieienigen tin= gegen, ro(iä)t Boii ben äSurjeln burc^ ben Ijoljigen SPJittelpuntt Ijergcigcfcbaffi »Serben, mit ber Bon bem i/icl(^faftc tiil^Iiie) gelteferten glünigfcit »erglidjen iBcrben. Sermifc^t fi^i ber ä^eil ber nojirenbenglüiTig-- teit, bie nun berfcnigcn @tofc beraubt ift, reel(5e jur Srnä^ruug gebient ^aben, in ben ''Pflanjcn t»ic= ber mit ber circulirenbtn 5Kaffe, rcie bieö bei ben äfiicrcn ber gall ifi, wo er basS Senenblut unb rca^rfdjcinlic^ bic ^pmpl^e bilbctV ®teö tft fe^r tva^rfcl)einli4», unb fdjeint aui bem IjÄufigeu (£in= fangen ber 'Prlanjcngewebe, baö man beobachten fonnte, geftliloffen recrren ju tonnen. Dcmungeatl)- tet tann man aber boe^ ni*t« f ofiiiöcä beWiuptcn, Joeil bie SBerfcbmeliung ber SBege, »elcSe ber Sircu= lation ber ©äfte in ber f flankt offen fteljen, gar }u fltcg ifl. SBenn Kit aüd} itntftii^ Bon ber Unterfudiung ber 35erri($tungen im älUgemeinen unb ij)rer ^ro- bufte JU ber ber Drgane überget)en, burcb wtläjt fie beivertfielligt rcirb, fo l;ört jebe 2le^nliit)feit auf. 2)ie f flanjcn jeigcn unö nic^t jene ©pfteme Bon re-- gelmäpig Beräfteten @cfcipen, roie bei ben Spieren, seeldie ben \!auf beS SJa'prung^fafteö fiar angeben, noil) einen ?P?ittelpunJt, rco er ben 3mpu!ö btfommt, ber feine Semegung erjeugt. J)ie 2tbn)efen!)eit ir» genb eine« jufammenjic^cnben Drganä (tat eine tt)e- fernliege SSerfcl)iebcnj>eit in ber Utfac^e unb ber Sta- tur biefer circulirenben Sereegung jur golge. §. 352. SBir (»aben bereite (§. 28!)) baä 2lt^men in ben beiben 3iei(t)en Berglidjen unb gejeigt, »Bie ei in beiben gerobe umgefeljrt Bor fiö) gcljc. SBir (ia= ben angegeben, «ie fi* feine Drgane, je nacbbem eö unter bem äßafler (,§. 2'}(0 , ober in f^reier Viift ocr fi(^ ge^t, mobifijtren, unb ^aben auä biefem &e{iä)ti' puntte eine geroifTe Analogie ber '•pflanjen mit ben Spieren, je na(()bem fte in bem einen ober bem an= bem aiüttel leben, (jerau^getioben, inbem reir bie untergetauchten Slätter mit Ben Giemen, bie in ber Suft befinblic^en mit ber ^unge ober no^ beffer mit bem Äötper ber Gnfefien oerglidien (§. 27'0, ben feine Suftgefäge burct>;(ieticn , tie mit äugen burc^) bie f oren in SJerbinbung fte(>en. ffiir f)aben in ben Spaltöffnungen etnjaä Se^nlic^eä mit btefen 'porcn gcfunben. 3tber in bem übrigen Steile iei 2lt^-- mungSapparateS finbet eine mcfentlic^e Ser|c^ieben= tcit Statt , weil bei ben Spieren bic ^uft eine 3iei^e Bcräflcter ©efäpe CSuf'rö^rfnäfle , Suftge= fofe) burd)jiet)t, unb iutä/ i^re SBänbe auf baö in ben (SapiUargefäpen, bie an ijjrer Dberfläc^e S>in= friectien, ent5»altene Slut mirtt, iBäf)renb fie bei ben • Sie trIei^^n auf biffem Süffle einen erflcn tung, ler He i» prganifiren önfänot, unb rc.^bo geö bei ten Sliieien tucSen ju 1 tc^on im i!>cvoud otganifd) finb. fflanjen burc^ eine 3?et^e Bon |)6^tungen gc^t, bie Bon bem 3tBif(l;enraume ber met)r ober weniger treit Bon einanber entfernten 3fQcn gebilbet tBirb C§. 127), unb auf bie in biefen Seilen enthaltene giüffigfeit tBirtt. 5)?an tonnte einen S^eil beä 2lt^mungöappa= rateS bet Söget, ber ftc^ Bon ben Zungen nac^ allen Sbeilen beä Äörperö ^in erflrectt, unb fte burcfc eine 9ieii>e groper in bem SflgciBcbc beftnblidjer ©ruben mit ber circuliienbcn iuft in Serbinbung bringt, mit biefer ülnlage Berglcicljen. 3Bir ^aben auc^ bie SUifmertfamteit auf eine anbere ©runboerfc^icbenSieif gelentt, tBelcfje bei bem Slt^men ber *JtfIan\en im l^ergleicfce mit bem ber Spiere fJatifinbet, bap näm= lid) biefeä ohne Unterbrectiung ba^ ganje ?eben ^tn- bnrct) in ber ©untel^eit reie bei ber Sagea^etle Bor fic^i ge^t, wätjrenb /ene^ nur bei' bem üid^te fJatt l;at t§. 263), bcffen e^emifcje Strahlen fogar an ben neuen 35erbinbungen, bie unter feinem Sinfluffe ge^ bilbet werben (§. 284), Stjeil }U neS)men feteinen. §. 353. 3Ba« bie 2luebiinflung an ber Oberfläche beä Äörpcrä anbetrifft, fo (laben wir gcfunben, baf eö eine aagemeine gebe, bic fit|i über bie ganje gläcfie ber fflanjc Bcrbreitet, bie aber nit*)t fe^r bebeutenb ift unb grcJStenttieilö Bon äußeren Umftänben abljängt, jene unnierflicbe 2iuebünf}ung , bie man ganj natür» Uä) mit ber Sluöbünflung an ber Dberfläctje ber be^ tHfrifcfjen Sorperö Bergleictjcn tann, fobann eine an= bere t^ätigere, meltbe tai 31t&men begleitet unb blop auf ben nämlichen SBcgen fJattfinbet unb bie Wir mit ber SlusSbünfJung burc^ bie Jungen Bcrglicjjen ^aben C§. 2!11). §. 354. 3" SScjie&ung auf bie 2lbfonbcrungcn finben wir eben biefen fo feäuftg Borfommenbcn Unter' frfjieb jwifc^en ben Ocweben ber Drgane bei ben Jtiteren unb bei ben '^pflanjen wicber, welctie bei ben erflen burc^ ein 9?e^ Bon Öicföpen, bei ben jweiten burtt» einen §)aufen Bon 3eQcn gebilbet wirb. Diefen Icgtern Sau jcigen un« bie Drüfen ber f ffanjen, bie blop mit ben einfaclifJen Bon benen ber liiere oerglicten werben tonnen, woBon bic meiflen über= bied mit auiifc^eibenben Sanälen oerfe^en finb, welche man hei ben erfteren nicftt bemertt. 2Btr j>aben bei ben 'pflanjcn feine gewtiTe, conflant Borfommcnbe Sluöfc^eitiungen wahrgenommen, fo wie bicS beiben J^icren fiattfinbct; biejenigen aber, beren 33ortommen bei ber aÄe&r^ctt biefer Jf^iere eben fo allgemein ifi, fdjeinen {lauptfäc^iltc^ mit ber 53erbauung, einer SSer^ rid)tung, wei^e bei ben fflanjen nicbt Borfommt, in 33crbinbung ju fie&en. Uebrigenä if} eS, wegen ber grofen ©leidjförmigfeit be^ ''PfJanjengewebeiS fo fctiwierig, aüe bic ju unterfctjeibcn, welche eine bc« fonbere Slüffigteit abfonbcrn tonnen unb ben weiteren ®ang biefer glüffigteiten mitten unter ben anbern ju Bcrfolgen, bap noct) eine grope Ungcwip^ett in Se- jie^ung auf bic Mbfonberungen unb 2luöfc^ctbungen ber ■^Ranjcn obwaltet. §. 355. SBir wollen alfo barauä ben ©t^Iup machen, bap, wenn eine gewiffe analogie in ber 3Jfi^e ber wicttigen 2lfte, ntlä)e bie gunttionen ber grnä^rung bei ben fflanjen unb ben Spieren be= grünben, fie beinahe gänjltcl) in ben organifc^en ülpparalcn Berfc^winbet, benen biefe Verrichtung cb-- liegt, 21pparate, wclciie ftü! bei ben erfieren beutlic^ unb bei ben jweiten fe^r Berworren erflären laffen, bap bieSräfte, welche biefelbe bcRimmen, gropentjicit« Bcrfcljicben ftnb, bap man enslicti bei ben barauö ent= fpringenben f robutten fo combinirte 25erfct)ieben()eiten bemertt, bap bie beiben 5Reicl)e einen befJänbigen Sluötaufcl) unter fiti) fiattfincen laffen fönnen, ein immer bereite* (Segengewictit, um ein beirunbernS^ wert^e« ©leit^gewictit mitten in ber Unorbnung ju erhalten, bie fonf} bie SebenSbewcßung biefer gropen 5Wenge organiidicr SBefen unaufborliü^ in ber 9?atur Berbreiten würbe. Öliitc. 561 «f lutf. §. 35.J. ®ur(6 bic ItntcrfuAung teS Slütenflanbc« unb be^ ölüfecniS fdjcn »orläufig barauf geleitet, »ort ber Sliite ju fpreiticn, ^aben reir fiic bisher nur im allgemeinen, unb ali ein ®anjeä betrai^tct, baö mir nittit in feine Sf^ile stiegt ^aben, wir ^abcn ftc mit einet Snoi'pe ober Slattrofeitc (§. liii») cer= glichen, icbot^ babei bemertt, baS ftc^ biefe neuen Slätter geitio^nlid) mel>r ober roeniget , burcd i!|re ®eftalt, iftve gatben, i!)re @röpe, turj burc^ i^r ganjcö SJuöfe^en »on bencn beiS ©lammcä unter» fc^eiben. ®ie untcrfcfceiben lieb auä) nictt weniger burc^ i^rc Scrticfcningen »on benfelben, unb biefe ©umme sjon SJerfrtjieben^eiten (jatte natürlicfcer SBeifc bte alten Sotanifcr »eranlaüt, ftc alö gan; bcfonberc Organe ju betract)ten. SBarum l^at man in einer neuem 3fit ©lätter in ben oerfdjicbincn Jdeilen ber SBliite gefunben'^ SBcil man alle llebcrgärge »on ben einen ju ben anbern beobacfctct unb fitb not^- »enbig auf biefe ®lei(i)t)cit gefüljrt faij, inbcm man avtä} t)icr bie (§. 235) aufgcfJcUten Siegeln ju a3e-- flimmung ber oft unter fo gan^ unäjjnlic^e ©cftalten »erljüntcn Organe ann;anbtc. Sie« werben übrigeniS einige Sremcel bcutlidier matten. §. 35rt. SBir neljmen alfo bie fc^önfle Sliite, bie üon 9Jatur unb bei unsS icilb wätiiit , bie Sliite beö treiben 9Icnup^ar (Ayinphaea alba, Rig. 223), bie wir häufig auf ber Oberflläctie ^c^cnber SBaffer iljrc breite 3lofetten »on SBIättern, bie am Umfange ber Slüte grün, in ber aWitfe gelb unb in bem 3wif*cnraume »ctp finb, entfalten fe(>cn. Sic grüiien fjabcn biefe gotbe nur an i^ter äiieern Oberfläcbc, wäbrcnb bie innere wciö iß; ber 3abl nad) finD e(5 blo^ ßier (cccc), i^re @efta(t ifi bie eineä »crlängcrten Sieö. I)ie äa^lreie^cn Slättc^en, welt^ic auf fie folgen Cpppp) finb auf i^ren beiben glädjen weif , 'bie I äupern (»aben bie na'm= me ©eflolt, unb finb eben fo lang ober etwaö länget aU bie grünen, bie innern werben immer fürjer. 9iä^er gegen ben 5OTiitctpunft (e) l)in, wer- ben fie gelb, unb immer f(hmälcr,unb ge&cnfiufen= weife oon ber eiförmigen ©efialt, bie Wir an ben weifen beobat^tct ^aben, in bie eine« ft^malen San- beä über. 3uglei4)et 3eit d)cn i^i Slutc beä 5l?cira|j!)ar fNympkae« alba) ton oben gefe^en ticlmal Hiintr M in tei Wulur — eccc tie oier SelcDbtall« , — pppp Slamenblottcr , — e ©taubgetajc , — » Btcmptl Iffiaii rann bie @ aUc grünen Slatt- d)en äufammcn genommen ; S l u m e n 1 1 o n e , baä ®an\t ber weifen Slättd)en , wooon jebeö ein.^elne ben SJamen Blumenblatt erhält; ©taubgcfäfe alle gelbe, oberhalb »erbicften Shcifc, unb welche in einem mehr ober minbcr grofcn Siaume eine boppelte gälte scigcn. Sei ben mcißen anbern Slüten retht=' fertigen bie fcharf abßechcnbcn Sserfchiebenheiten bie- fer nerfchiebenen Sheilc ba(5 Unterfchciben berfelben burdi oerfdjiebcne 9?amen. Sei ber Slütc beö wei- fen gjenuphar finb ße nidit fo beutlii^ unb in ber 3?eibe ber 3wif(henformcn oon bem Seld>blätt*en an bi(J ju bcni innerßen ©taubgefäfe wäre eS fehr fchwer, einen ^punft anzugeben , wo eine Orbnung oon Dr= ganen aufhört, unb wo eine anbete anfängt, fo baf biefeö Setfpicl \mä berechtigt , in ben Äeldiblättchen, in ben Slumenblättern unb in ben ©taubgefäfcn ein unb baijclbe nur mehr ober weniger ßatf mobißjitte Dtgan ,^u erfenncn. §. 357. 3ß aber biefe« Organ ein Slatt? SBir bürfen gar nicht jweifeln, baf bie ®ecf blötter (§• 226) abgeänberteSlätter feien, fo haußg tommt ihr Ucbcr- gang in einanbcr oor unb fo offen jeigt et fith in unmetflidjen Slbßufungen. 9}un iß e« aber ber Ueber- gang ber "Decfblätter in Äel(hblättd)en nicht weniger, unb in oielen gällen wirb e« fogar unmöglich, R« oon einanber ju unterfd)eiben. 211« Seifpiel wollen wir bie ^ßngßrofe, ben grbfenwürger u. f. w. an- führen. 3n anbctn gällen, j. S. in ber SRofe (gig. 216 unb 369, cf) haben bie Äeld)theile fogar bie gorm eigentlid)er Slätter, unb ber 9?ame ©lättchcn, ben ße fchon feit langer 3eit erhalten haben, beweist hinlänglid), baf biefe 2lehnlichtet unfern Sorgangern nicht entgangen war. §. 35S. 2llfo blof in ben Shcilen be« «Stempel« hoben wir nod) feine Slätter ertenncn fönnen. äßenn ftch aber aud) bei bem 9?enuphar ber @rab ihrer Serwanblung noch fo ooaßänbig oerhüOt hätte, fo werben un« anbere Scifpiele bagegen jeigen, baf ße {« nicht immer in bemfelbcn ®rabc ßnb , unb baf ße e« fogar oft weniger al« bie ©taubgcfäfe ßnb. SBir wotten etne iWagnoliablüte, j. S. bie ber 2)ulan, nehmen, bie jeft jicmlich haußg in ben ®ärten gejogen wirb. @ie entwidelt ßd; au« einet blütenfdicibigen ^üüi, bie au« jwei grünen, wolligen Dedblättern beßeht, unb jeigt alSbann eine 3?ofette oon neun grofen, ganj weifen Slättchen, fobann in- wcnbig auf einer oerlängerten 2lchfe einen |)aufen Ö63 Botanik. \ä)matev, in eine ®pi|e auäloufenbcr Äörpcr; bie antctn finb gelb unb »erengen ft4) an i(>rcm untern S^eiie in einen gaben, bie Obern finC grün unb ba= gegen an ijircr ©runbfläcftc aufgefttiwoUen, bie in« reenbig 6ot>( ifl, unb bercn Sluffi^ivcUen alfo einer »erf4>lofFfnen ^öblung entfpriit)! ; »cnn »ir biefe Slüte mit ber Slüte beä 9}cnupf)ar Berglei4)en, fo finben wir an bcn roei§en Slättdjcn bie be« Stlier für aüt biefetbc ifJ unb bcuili* »on ber (Seßalt ber SBlumcnblätter abftic^it. Die grünen Äörper, njelctje ben Obern Jb"' ter 2icbfe bcbecf en unb bcn SÄittelpunft ber Slütc emnebmcn, cutfprc*en ocr» möge ibrer i!age bcm, voai »vir ben gtempel ober ^.Hfltü (^ genannt baben. ^m beftebt er aber aus einer gropen 5Renge obgefonberterÄörper, au« eben fo bieten lleincnSlättern, bie gleiibfam um üic^ fflbft gerollt ^nb. 3nberS}lüteeincrmiiben 5Kagnolien »eritanbttn ®at» tung, be« »irginif(^)en 2ulpcn= baumeß (L^iiodendion tuli- pifeia), babcn »Dir aupen brei grüne Seljbblättcben, fobann tn jmei SfJet&en fectiö gleichfalls grüne, aber rot^ geflecftc SBlumenbläiter, irciter innen eine große 37?enge Staubgefäße gefunben, bie unten fabenförmig »erengt finb (gig. 224, e) unb ben untern a^eil einer centralen älcbfea cinnebmcn, bercn übriger Sbeil mit ficincn, grünen cc, flatijen, an ibrer ©pigc »erbictten, an ibrer untern gläctje, an reelcber fie ficj mit einanber »erfcbmeljcn, fciä ficb jur 3eit ber SReifc alle bicfe >).Uatten »olljtänbig »on einanber ablöfen, aufgefcbirollenen unb boljlen U?lättern bcberft ift. Steö fInb bie Sf)cile, iceldje taä 'JUftiU au^madjen, unb tooBon jeber ben 9Jamen Äarpell ober grütfjtct^en erbalten dat. 2Bir fi)nnen fie in ber golge bicfcr Sar= fJetlung gleidjfaUß grucbtblätter nennen. §. 359. 2ln biefen »erftbicbencn, biöber gcroä^lten Seifpielen ifl bie fpiralförmige Einlage biefer 3teibc »on Zi)eiUn, »eltje bie 3.Mütc ouemac^cn (Äel(l)= blätteren, Blumenblätter, ©taubgcfäpe, Sarpellc), gauj erfic^tlicd, unb cä gebt barauö für bie bci3 Slcnupbar, mo bie Slcbfe, auf welcber aüe biefe Jbeile »ortommcn, äuperU »crfürjt ifi. eine 3lofctte becbor, reelc^e gan< betjenigcn äbnlicb ifi, bie mir ?ig. 15tj abgebilbet baben ; bei ben SBlüten ber 5Kannolia unb beö Julpenbaumß, Ko biefe 2l(^fe febr oeilängert ifi, ftellt ficb tine 2lnorbnung bcrau«, bie mit ber, welcbe t»(r gig. 158 angegeben baben, »crglidjen werDen lann. ®iefe äufammenftellung ber SSlütetbcile tann t)inreicben, um eine geibiffe Slnalogie ä>«ifcben ibnfn unb ben blättern erfcnnen ju lafffn, nrenn bie an= bcr^ttio »on unö aufgeftcUtcn Siegeln ricbtig finb. §. 360. Sei ben meiften Slüten jcigt ficb bie fpirat= förmige Slnorbnung ber Zt)ält bei »eiiem nicbt fo beutlicb, unb bie« au« mebreren, leidet ertlärlidJtn Urfacben. "Die fie tragenbe Dbetfläclic bilbct feine Ber= längerle 2lcl)fe, rcie bei ber ajJagnolia unb bcm ZuU penbaume, ober fte bebnt fiel) nicbt in bie 3?reite aud, tt)ie bei bcm SIenupbar; in bieiem galle fügen ficb bie in einen Ileinen 3fJaum eingeengten Sbfilt i" 224. etntrartt S()tit tcr »tüte bfä Tiitpenfaumä, ter au« SarptUtn cc itfitlit, bcrrn ®cmje« iai ^iftlll bilttt ®ie bcttcftn ten Obern ^Ijeil einer Vldjfe a unb nritcn tüqen fidi jaljlreidje (ttaub* firföfe ein, bcn tencn man einige er gclaiTeii unb ante e m^,,i' nommen tat, ttren einfügunaen tieine iRn^l-en auf btr 21cf)fe in a jurüdgelaJTen t)abtn liefe ®taub9efäpe fnb unterwcibig unb auä' »on« onat^eftet. ^Junften ein, bie ju nabe an einanber ficben, aU baj ibre relatioen ©teöungen beutlicb angegeben jfnb, ober baß fie biefelbe ftreng in ibrer oft unglcicfcen Sntroiif^ lung behalten. »cnn fie nicbt »on bcrfelben Slrt finb, bie einen bie anbern übermactfcn ober jurücfgebrängt ober fogav erfiictt baben rcerben. Ucbeibie« bat bie Oberfläche, bie fic^ ber ®in= fügung ber Slüteblattcben barbielct, nic^t immer eine ooUtommene Sicgelmäßigteit, icie bie eine« Splinber«, eineö Äonu« ober einer trcidrunben Släcbe unb bicfcr gebier fann bann einen äbnlicben in bcn @tctlung«= »erbältniffen ber Sbeile jur golge baben. 3n ben »on und gereäblten Seiipiclen mactite bit große Slnjabl biefer Sbetle, bie auf einer au«äCbef)nten unb regelmäßig cntreicteltcn gläc^e ßebcn, cd möglich), Die oielfaibcn unb fecuncären ©piralcn auf eine leidjtc 2lrt nacbjumeifen, aud »elcben man fobann auf bad Dafcin emer cinjigen, urfprüngliibcn Spirale fcbiießen tonnte (§. 15!i). 9Jebmen itir aber auf einen 2lugen= blirfan, baß mir in einem »on biefen Seifpielen, in ber Slüte bed Julpenbaumd, und bamit begnügt bältcn, bloß bie fünf Staubgefäße, Ober bie fünf weiter unten liegenben ÄarpeUen mit einanber ju »crglcit^en, fo »äre cd und fcbr fcf;i»er gereefen, bie tleincn Untcrfcticbe in ber -?>öbe aufjufaffen, bie iroifcben i^ren öinfügungen ftattfinben unb mx bättcn geglaubt, ha$ alle fünf auf einem einzigen Äreife ftcbcn. X)ied ereignet fic^ nun bei bcn meiften Slüten, bei bcnen bie 3abl ber Sbf'le >»cit bcfcbräntler ift, ald bei benen, bie und ju Seifpielen bienten. Die ber 3abl nac^ rebujirtcn Sarpellen fc^icinen in gleicbcr §)öbe ju entfJeben ; bie Staubgefäße, bie gleicbfalld auf eine geringere 3abl gebracht finb, fcbeincn freidiörmig um biefe berum ju ftel^en unb ebenfo bie Slumenblärter uno Äeld^blättc^cn in jitci ancern concentriicben Äreifen. SalD tann man au^ an einigen 3Eirf)en, bie irir fpäter fennen lernen »erben, unbebeutenbe Unglctd)beiten in bcn relaiioen ?)öben bicfcr glcicbartigen Slättc^en in Scjiebung auf einanber erfennen; balb finb »irflicb feine oor= banben unb biefe Zfftile ber Slüte geboren fobann in bie Älaffc ber ganj quirlicfrcn Stätter. Da fie in beiben gäUen beinabe gleicbed Sludfeben ^aben, fo glaubte man, baß fte quirlartig georbnet feien, unb ift bemnocb barin übereingefommen, mit biefcm ??amen bie Öruppen ber »erfclfierencn Organe ju bejeicbnen, ben ittr bercitd in ber Slüte angegeben babcn. ßfi bie Slüte »cüftänbig, fo beftebt fie aud oier Duirlen, bem bed Äclebcd, bem ber SIumen= biälter, bem ber Staubgefäße unb bem ber Äarpelle, beren Sereinigung bad '■pittill bilDct. §.361. äBcnn bie Slüte ganj rcgelmößig unb ju gleicbcr 3eit ganj »oUftönbig iß, fo »erben in jebcm biefer »erfctiicbenen Duirle bie 2;l;eile ber ^at)l natf» gleich fein, unb aldbann finben »ir t!ai Oefeg »ieber, bad »ir in ben Srr^ältniiTen ber Slättcr »on j»ei obenftebenben Ouirlen ald aUgemein angegeben babcn, nämlicfe bie SBcdpfelflänbigfeit ber Slättcr bed einen mitbenenbed anbern f§.! 64). SBir »ollen bied an einem Seifpicle jcigen. Die Slüte ber Crassula lucida, rubens (gig. 225, 235) u. f. ». jeigt 1) einen Äclcb, ber wi fünf grünen, gleicben, freidförniig fjcbenbcn Statt- jüngclcbcn beftebt (gig. 225, cc); 2) eine Sfumen= frone »on fünf rofarötf>lic|icn unb längeren Slumcn= Blüte. Ö63 blätlern p p, bie in einer elwaä weiter einvoärtö fte- <>eulien SReijjc unc genau in ten fünf 3trifc^enräumen entfielen, welche tie fünf Slattjüngeicticn oon cin-- antet trennen; 3) fünf ©taubgefflfe e e e in ten 3roifd)cnraumen ^cr S3lu= mcnblättcr, welche bemnacfe »er ten 3ertl)eilungen t>ti Sel*c« fid;en; 4) fünf '"'■ SarptUcn o o , rocidje |lern= förmi(5 gccrbnet, mit ben ©taubgcfäpen med^felftän- big finb unb fi* bcmnad) »or ben Blumenblättern bcftnben. 2Bir TOCÜcn no0 beifügen, ba$ bicfc itar= peUcn, bcffer ali alle bie in ben Borger angeführten Seifpielen, einen ritfctigcn Segriff »on bcr blaitartigen 5lotur bicfe« Drganö geben fönncn. 3ebeö ^at ciie ©cftalt eineö fleinen gefalteten Slattea, iai feinen ÜRittcInevcen nacfe aufien unb feine beibcn SJänber, tte üd} berühren unb ftd) ren^renb ber SÖIütejeit »er= einigen, um ficb fpater oon ctnanrer ju cmfcrncn, einwärts feiert. Saber tf} alfo beiOuirlen, bie auß einer gfeicfem 2ln-,abl »on 'Ibeilcn bcftib''n, 53etfcfcl= f}än^igteit biefer Steile Bon einem Ouirle ju beni junäcbftftebcnbon , Ökgenftdntigfcit binflfßfn biefer Steile »on jirci \\i jwei Diarien ein iSefcß, baa ben ad)tc\\ ailättern, fo trie auc6 benen gemein» ftfeaftlitb ifi, ivelcbe in ibrer «WoDiüjiritng bie 3u. fammenfcfung bcr SBlüte auemacbcn. ^. 3ti'.'. 2'htten in riefcr erfiaunlidien SBannig-- faltigfcit, bie d niögii* macbt, an ber Ölütc fo oicl ta^fl■n^ 2lrten »on Slütcn ju unteritbciben, muBte man lüob' erwarten, eine grof e Sßerfcbiebenbeit in ber 3abl ber Jb"'«, worauö tic Slütenquitle brfieben, anjutreffen, unb bem ifl au* (tirflit^ fo. Dem un= geachtet gibt eö unter biefen 3ab'fn jweir welcfce am ^äufigfien »ortommen unt bie« finb bie 3ablcn fünf unb brei. Sä ift febr bemertenswertb, ia^ bie erftc bei ben mcifien bifotpiebonifcfeen '■pflanjen, bie jwcite weit (»aufiger no4)bcib.nmonctoi»;IiPontf(tienöortommt. . ^ 2)ie Slüte ber Crassiila, bte wir fceben befcbriebcn (laben, f ann ali ein Sppuä ber erficren, bie ber Vilie CSig. 248), ber Sulpc, ber ©quitla unb ter mei= fien Sitiaceen aliS iLppuä ber jweiten angciübrt werben. Siefe Slüte be= flebt auiS einem Quirl oon brei Slätttben (gig. i26,p'p'p'), ferner »on brei anoem (p"p"P") ouf einem mebr natb innen UegenbenÄreifc, bie mit ben etilem wecbfelftanbtg unb benen fie me^r ober roenigtr abnlicb ftnb, au« brei igtaubgefäfeen (ej, bte mit ben erf5en gegenftanMg finb ; fobann auö brei anbern (,e"), bie mit ben jweiten gegcnfiänbig find, unb bemna* etwa« weiter nacb innen flrben, enMicb au« brei im 3J?itteIpuntte ber SJlüte »erwatbfenen ilarpcUen i_n), bie mit ben Slättcben unb ben inneren > .vJaiTcUt i ic•^fm tcrintcn iörmifife arijängfft ad>fcit &cc "lUtitcthcüc. — 3wei 35Iüten, bei »oeltben bie 3abt ber Duirle, fo wie bie ber l^tiit , wcldje jeben bcrfelbcn au«mo= eben, gleitb ifi, tonnen ficb bur(b biete Äennjeicben, burd) SerfcbieDcnbeit in tsjtöpe, ©eftalt unb garbe unterfcbeieen. ginc« »on benen, bie am meifien JU SeUimmung ber mannigfaltigen Serbinbungen beitragen, ifi^ bie Screinijüng ober \>aä SBerwat^^ fcn ber jundebfl ftcbenren Sbeile, fo ba^ fie nur nocb ein cinjige« ®tücf anflatt mebrerer, abge= fonbcrter Sbeile audjumacben fc^cinen. 93ei ben Stuten, bie wir oorber anfüt>rten, baben wir tro^ ber ©orgfalt, nur foldje ju wdblcn, bei weld)cn alle Zi)dlt, wie bie 33Iäiter eine« 3wcige«, unabbangig wären, bot^ ftbon einige biefer 3?frwacbfungcn ange« troffen; nämlid) bte ber jlarpcüen be« SJenupbar unb ber ®qutlle, fo bajj ba« •'j.Uftill einen, bem 2ln- fcbeine nacb einfa*en Acrpcr bilcet; ferner bie b.-r Äcl(bbtätt((>en ber Crassuiaj bie M in eine 2lrt »on Äcbale au ibrcr vilinnffläcSe »erfd>meljen. Dicfe 2lrtcn oon if;'rwadvungcu toinmen balb an einem -puntte, batb an einem nnbern, balb an mebrercn ju= gleid) b^ufig »or. SBir wollen auf eine allgemeine ißeife nU §)anptmobiftfaiionen, welche bariiu« ent= fpringen fbnnen , unterfudjen, §. 364. 3n)if(ben ben Xbeilcn eine« unb beffelben Ciuirl« tann ba« 5?erwad)fen, unö jwor, wie man Pie« gleicb »on »ornni bere in einfu'bt , in »erf(biebe= nen (Kraben fiatifinccn, woburd) fie mebr ober we= niger innig mit eiiiaiiper »erfdjmoljcn werben, ober ibve wefentlitbc llnabbängigfcit mebr ober minbec ficbtbar loirb. So tonnen alfo auf biefc Seife Bie tjstüde be« Äelc^e« an ibren SJänbern biö ouf eine mebr coer minber gro§e.S)öbe mit einanber »er= watbfen fein, ober bie« tann bei ben Slumcnblät= tern eintreten. 3« bicfem galle nennt man ben Äelt^ einblättrig (moimphylUis), eine Seneiinung, bie wir ftbon in einem äbnlicben "Saüe für bie, eine .?)ütle bit' PentenDectblätter angewanbt gefcben baben C§. 231); bie Slumentrone einblumcn blättrig (^numope- t.ilus), im ©egcnfape mit ben Benennungen oiel= blättrig (,puly|jliyllus), oielblumenblät trig ipolypetalusj, burcb bie man ben entgegengefegten 3uftanb bejeidjnet, in welcbem alle S3lättd?en ober Ölumenbläiier, bie in mcbrfatber 3abl ben Äclt^ oter bie Sölumentronc au«mad;en, unabbangig unb ganj oon einanber getrennt fiiip. Tian bat bie cr= ftcren 2lu«brüdc mit 3Jed)t gctabelt, bie ber Stv= mologie ju gotgc Qiovoq. einjig") blop onjujcigen fcbeinen, bag nur ein einjige« äJläitcbcn, etn einji« ge« Blumenblatt ba fei. Sie finb aber fd)On fo lange 3cit unb fo allgemein angenommen, ta^ eä gut ift, fie beijubebalien, wenn man nur baran benft, baB ber fogenannte Äelcb occr bie fogcnanntc BIu= mcntrone jufammengeiegt ftnb, unt nid» au« einem etnjigen 3:betle, fonbcrn au« mebreren, mit einanber ju einem einjigen Itpeile oermacbfenen Sbeilen be= fteben. 3Äan patte bie SJainen gainoi'liyllus C»er= wod;fenblättrig} gauioi)e(alus, (oerwatbfen^ blumenblättrig) (»on yajiot,-, $)od)jeit, 33erei- nigung) für bie »orbergebenpcn »orgefcblagen ; auper bem 9Jad;tbcile aber, neue 9Jamen alten, längft ge= braucbten jn untcrftbicben,_ tonnte man ibncn felbfl in Sejiebuiig auf ba« >Da||enPe einen Vorwurf ma> eben, wii wir bei ber Unterfudjung ber Sntioicflung tiefer ibei'c feb«« werben C§-42iJ. SBir wollen fo »iel al« möglid) bie alten Benennungen, nad)bem wir biefelbc gcbörig beftnirt baben, beibebalten, roo^ burt^ alle Siacbtbetle ibrer Uncigent^ümlicbteit cnt= fernt tofibcn. 72 Ml i$otanth. §. 365. t)aS 58ertt)acf)fen fanit jn)iftf)en ten ©taiib-- gefÖBcn ftottfinPfn. ©inb fte nad^ 2(rt ber 33Iumen= blättcc eriüettert, fo fönncn fte ftt^ auf tte gleiche Seife an il)xtn Siäncern Beteintgen CS'a- 272) ^äu- ffger »erengen fie fi(6 aber in gafern, bie ft* nur, »enn fte rec^t jaf^Irettt) ftn6, berüljren iinC Deri»a(t)= fen, unb olötann if} eö geroö^nlic^, bap fic fiä) nidit in einen einzigen Sylinber , fonbern in mehrere Süf($e( ober Srüberigfciten (5lbclp^ten Don aöslcfsioe, brüberliiJ)) oereinigen ßia- 238, 322). §.360. Snblit^) fann nod) unter ben Jj)ei(en bcO am tneiflen nad) innen licgenben DuirlS, jroifc^en ben Äarpeüen, eine 35ern)ac^fuiig flattfinben, unb ba beibe al« gläctien unb nicfjt mci;r alö Stänber er= ft^einen, ba fie überbie« ben iKittcIpunft ber Slüte einnehmen, fo ifl ber Äörper, ber aai biefer 3?erei= nigung cntfptingt, ein feftcr Äörper, ber bem 2(n= Weine nac^ mett einfacbcr if}, olä alle übrigen, bte Wir au^ bem Serwac^fen ber anbern Duirle ^abeii ^eroorgeben fetjen. §. 3b7. Sä ifJ ffar, bog aUe biefe Serbinbungen, unb äwar um fo mefir, je ooUfJänbiger fte finb, ta- Jin abjweefen, bic blatiartige 9Jatur ber Steile ju Berbergen. 3{n benjenigen biefer 2f)ci(e, weldje ganj unabbängig bleiben, ifi eä leicht, Slätter }u feben, befonberö reenn fie, auf oerfcbicbenen §)öben fte(>enb, burct» bie 2lrt unb Seife, iric fie fit^» gegen= feitig bedcn, ibre fpiralförmige ©tetlung beurtunben, iBie j. SS. bie ftc!d)blältc^en eine« .^leUeboru«, einer (Samedia (gig. 248, c). Senn fte an i^rer ®runb- fiöi^c Berttiatbfen, unb an ibrem oberen Steile ge= trennt finb, fo fann man nodj, rciereo^I fc^on etiraii f(t)n>erer, eben fo Biele Slciiter erfennen, ivte j. S. in bem Äclt^e beö Sorretfcb. ®tr^ öff^''^!'' «'"^f nur tiocb aus Analogie, ttenn fte mit ber 3Äebrjabl fbrcr SfJänber ober fogar mit ber öcfammtbeit ber- felben fo Bermatf)fen ftnb, baf fie eine SJöbre (Seid) ber 9?el!e, gig. 2(j2, 3. c, be^ Sfit>inant^iiö ober eine 2Jrt @($ale bitben QMd) ber *pomeranjcnbIüte). §. 368. ®iefe Serrcad^fungen muffen um fo bäu= figer Bortommen, fe gebrängt« bic Jl>ei(e eine« unb befTelben Duirlä, entweber >reil fie breiter ftnb, ober weil ber ibnen befJimmte 3Jaum ju enge ifi, auf ein= anber fJeben. (Sä if} alfo begreiflich, bap bie ©taub» gefape mit Berbreiterten gaben leichter Berreatbfen aliS bie, iBcIcfje fäblit^ finb ; bap bie ©taubgefäpe tcenigcr oft unter einanber »ertoacbfen, alä bic S3lu. menblötter, bie immer t»eit breiter ftnb; bap bingegen bie ÄarpeUc, bie gmö^nliti) biefer a(ä bie anbern Jbfitc, überbieö auf einem rcctt ficinern 2bcif in ber 5P?itic ber SStüte concentrirt finb, gemöbnlit^er Bcr- »Batbfen, tsenn ftc^ bie 2(cbfc nit^t in bie ?änge ober ©reite geborig auöbebnt, um ibnen binreidjenben 3>Bi= fCfjenraum ju [äffen ; bap fe fürjer unb f^jmätbtiger biefe 2ltbfe ifl, bic Ouirle, bie aui ibr entfieben, bei übrigens gleitben 2)imenftoncn ein ©treben b^ben, unter einanber ju BcrtBacbfen. §. 369. 2lber nitbt blop unter ben Z^eiUn eine« unb beffelbcn Dutriä, fonbern aucb unter ben Xbeilcn Bon jnjei Bcrfcbiebenen Quirlen fann unter bem (ätn- PufTc Bon Urfacben, bte ben bereilö angegebenen äbn- Ii(^ finb, ein SJerreadjfen fJattfinben. ©ciröbnlicb »er- TOoebfen fte gleitbfaüä an ibrcm untern Sbcüc, i»o biefelbe an ibrer Sntmicflung roeniger Spielraum babcn. ®ie Slütenquirlc lönnen auf biefe Seife ju jmeien (bie IHumenfrone mit bem fielcbe ober mit ben ©taubgefäpen) ober ju breien (ber Sele^i, bie Slumentrone unb bie ©taubgefäpe), ober ju Bicren Berwacbfen. 2>iefer legte gati mup (ebeämal eintreten, »enn ber Äeltb mit bem '^iftiüc oerroäibät, roetl ber untere Sbf'l ber ©taubgefäpe unb ber, in ibrem ßwi- fcbenraume liegenben Siumenblätter notbtoenbig in tiefem Sermatbfen mitbegriffen fein muffen. (S« ifi aber äuferf} feiten, bap iiaS ^ifiill an einem SBer- iBat^fen, bei reelcbem ber Äel(b unabbängig bleibt, mit ben ©taubfäbcn CKymphsa alba), ober ju gleii^et 3cit mit ben »pifitUen (Raspalia) Sbcil nimmt, obg[ei(^ man gerabe auä biefen S3eifpieten ftebt, bap biefe Serbinbung fiattfinben fann. §. 37U. Senn mebrere Berfi^tebene Ouirle auf biefe 2lrt mit einanber Bermacbfcn, fo muffen bie ibcile eineä unb beljelbcn Duirlii fitb unter einanber oereinigen ; bieö ifi eine faft notbwenbige golge au« bem «iJefege ber Se^fclftänbtgfeit eineö Huirlä mit bem anbern. Senn bie St>eile Bon jwei Quirlen A unb l{ iBccbfelftänbig ftnb, fo roirb irgenb ein Z^tit oon li, ber auf biefe Seife jirifcben jwei Sbfi'fn oon A liegt , nicbt mit biefen Jbeilen Bcrwatbfen fönncn, obne fie unter fid? Ju berbtnbcn, »cnn fte fitS) nicbt bereits unmittelbar oerbunben batten. Sä finb inbeffen Sluönaljmen in bem galle benfbar, reo biefer Zl)ed Bon B an einer Bon feinen Seiten mit einem Bon ben ibc'lfn Bon A Bcrwacbfen »ürbe unb babei oon ben anbern ganj unabbängig bliebe ; bieä tommt Sroar febr feiten oor, aber bo^ bigweilen, j. S. in ben Olacinecn. 5>.tufiger fiebt man, itic gcmiffc ©lüde ber äßlüte benen beS benacbbarten Quirls entroeber Bcrmöge einer fcbeinbaren 53erfebrung ber StcttungS= gefege, bie »tr fpätcr erflärcn »erben, ober Bermogt ber ^erboppelung ber Stürfe eines ber beibcn Quirle, gcgenüberftet^en, unb in biefem galle fönnen jroei fo oor einanber gcfiellte ©tiicfe leicbt Senvatbfungen unter fitb Borncbmen, tBäbrenb fie Bon benen reiJ^tS unb lintS fiebenbcn gan( unabbängig finb. DieS bc= mcrtt man jicmttcb häufig unter ben Slumenblöttcrn unb ben Staubgcfäpen, bie Bor fte gefieUt finb (Sta- tice yrmeria, Agrustemma githago unb Biele anbere SatpopbpUcen)." §. 371. Sebr oft bleiben bte ©puren beS 5Ber= njacbfenS fe^r beutlicb- Siefc X^tUc finb, obftbon oeriBadjfen, botb abgefonbert, unb eS bebarf fogar in einigen gällen nur einer geringen Slnfircngung, um biefeS Sßernjacbfen aiifjutjcbcn. So bemerft man an »ielen cinblumenblättrigen Slumcntronen ouf bet Köbre, tBcltbe bie untern Jbcitc ber BeriBoc^fenen Blumenblätter bilbet, bie gäben ber »errcaibfcnen ©taubgefäpe, bie^/'y- burcb ibren Sorfprung unb burd) li\ ibreoftBcrfdjiebencgarbcabfiedJcn, ^^■ unb bie man fogar bis jum Ur- fprungc ber SRöbre oerfolgen fann. (gig. 227, f, gig. 326, i). 3« anbern gälten Bcrfcbminbcn bie Spuren beS SerwacbfenS; Bonben beibcn Xf^dUn fcbcint ber innere auS beut anbern in bem ^5unfte ju cntfleben, reo er frei reirb, unb unter reelcbem bie beibcn ©ereebc fi(^ in ein einjigeS Bcrfdimclscn. §. 372. Sepr oft bcmcrtt man aber in bem ganjen 3?aume, in reeltbcm jreei Quirle auf biefe Seife »er= eint finb, ein befonbcreS ©ereebe, baS oon bem ber Xbeile, reorauS bic Quirle beffeben, ganj Berfd>ieben if}, ein gcreöbnüdi briifigeS ©ereebe, b. b. ein foldjeS, baS in feinem Söaue ienen §iaufen f leiner, gebrängter unb bitbter 3etlen jcigt, reelcbe bie Struttur Bieter Brufen ibaratterifiren ; biefeS ©ereebe Bcrlängert ftd) fogar febr oft in (Scf}att eines Sulf}eS ober eineS Borfpringenben SfiingeS barüber binau^- Senn man bic Dberffädje, reeldjc jreifdjen bem Äelc^ie unb bem ^if}ille liegt, eine gläcbe, ber man ebemalS ben 9?amen Slütenboben, unb in ben neueren 3tiien SIu= menboben, Slumcnreulf} ober SoruS gab, unb 2U. to^gmutitfr ZitH »oit btr cinMumcnMätlrigfn äSdimtn« ttcnf p fintr eodpmia, ttr tiiifn ©titifcn in 3!5Drt i, bie in smei eapccn tit« SauTite / auäst^t , jtigt, unb on mtli>im fin Staaii» ßrf.ij • fingrfüje ift , bt(ftn frtifr Sabtn , Btnn man tjon bfm Sin« fügungSfuntIt / ou«8tl)l, no* unter / tiä ju t« @runbfla(te bet mit i^rrm Ißmibc SKtsai^fcnen Mö^rt ttafraenommtn wirb. Blüte. 565 toelc^c tic Zf)tiU tiefer Slüte trägt, genau unter fu(^t, fo iinJet man oft, baö fie an il;reni Itrfpninjc »on biefcm öeiwebe überjogen ift, ba« fi* balb ii eine öbtrfläiblicfee 'fiattt auötcbnt, balf ficb in con centrifcben Sjorfprüngen ipit bic Ouirle erbebt. 'Dtefer Sorfprung, bcn man tutc6 mebrere Slii^Criicfe, gc= UJÖDnlid) aber burcfc Scbeibe bejeit^net, gibt tn ten meiften gälten beu Jbeüfn beä entfpretbentcn Guirlä iaä entfte()en ; er tonnte in tiefer Sejiebung mit ten Slattipulf)en nergliitien werpen. Sie Jbeile fönnen auä bem freien 3tanbe ber «cbeibe oPer iljrer Innern, orcr ibrer äußern Slä(J)c enifteben. (Sic fann fid) mcbr oter weniger »erlängern unt ouf biefc SBcifc »iefe Sbcile in eine mebr oter niinPer gro^c Cfntfernung auf ber Dberfläcbe bci^ Jörn« bringen. a,''icbr otcr treniger birf, fann fie ben oft engen Sinift^enranm auiifiillen, ber ^»ei Dnirle trennt, unö fie roirC auf biefe SBeifc jmifd;cn ibneu baä geivöljnlietjfte ^lutel beö Serwacbfcnö. 2luf riefe 2Jrt trifft man ibr 'St= roebe fo bäufig in bem SJensacbfen mcbreree Dnirle an, bed Sfelcfee^ mit bcnfenigen, roeldje weiter innen, alä er felbft, ftcben, 6e^ fijiiüi mit benen, müdit taffelbe oon aupen umgeben. Stisbann fintetbaö a3er= rcatbfen nidjt mebr an^cem untern 2.beile teö ©lu= menblaticä ober beö öiaubgefäeeö, fontern auf ter @4eibe flatt, biebenfelben er^i)l)tun6 ibm jur ÖruuB- fiäcbe bient. §. 373. (f infügun« ttv Slütctöcifc. — 2Juö ben »orbergebenbcn Sbatfacben, »etdje ben fcbein- baren Siudgangepunti fcr S5lütequirle in Sejiebung auf einanoer mannigfaltig matten, entfpringen Ser-- ff^iebcnbeitcn, bie leitbt cufjufaffen unt» für tie Untere ((Leitung ter »erfAictencn Jölüten it>i*tig finb. Sa jeber Ouirl an bem *J)unfte anzufangen ftt>eint, »o er abgefonbert baflebt, ober fic|) »on ben benacfcbarten Quirlen loömadbt; ba er, ton aufen betrat^tet, fitb «n ber entiprccbenbcn |)6^c auf ber allgemeinen Jltbfe, tvelcbe bie Sliite trägt, einjufügen fieint, fo bat mon Sinfügungömerfmale biejenigen genannt, bie au« bicfen mannigfaltigen 35erbällni)Ten ber Slütcn= quirle entfpringen, bie entrceber nid)t oerrcadjfen ober an ibrem Urfprunge unb in einer mebr ober minber großen Suäbebnung auf mannigfaltige 2lrt unter fi* »ermad^fen finb. Sor^üglid) baö Serbältnip ber Staub- gefäße unb beö ''PiftiU«, bie ?)aupttbeile ber Slüte, ö)te mir balb feben werben, fu(bte man burtb 9?amcn gu bejeit^nen, bie erfunben würben, um biefe uer= ftbiebenen ginfiigung^arten anzugeben. SBenn bie ©taubföben mit ber Slumentrone »erwacbfen finb, fo nennt man fie oberblumenblättrig, unb inbiefem 228-'230. Drei tertitat gffdjnitlene »(üten, fo bog fie He brei »orjünridillcn einfünungeortfn ttr ®t(iiif>8f|ä6e »eigen; — c StlcJ; — P SSiatnenHätlfr; — « Siaufcfäten ; — ^ifliff, baä au8 emtm eierfiotfe «, einem ©riffcf unb Mürben s bejleljl ; — ( Soru«. ?'Ä. Slftnitt ber \8fütc con bcm Gcranium leberlianum. Vit SfumtnUättcr unb ©lauhgef.iSe (inb ^i)pog?nif(5 unb biefe jujjleiti einb^Li^criß ocer monace[pl)it(ö- «9 ®*ntM ber »lüte rom TOonbelbaume. Tie Sfumenblötiei galle betracbtet man bie ginfügung ber einen wie ber anbern ald bicfelbe. Wie fie eö aud^ in Sejiebung auf ben übrigen Zt)dl ber Blüte wirtli* ifi. Senn bie ötaubgefäpe, fie mögen nun auf biefe Seife mit bct SJlumenfrone Perwadjfen, Ober »on berfelben unab- bängig fein, gleitbfallÄ oon bcm Äelc^e unb bem "PifiiÜe unabbängig finb, fo ift e« tlar, baß fie mt) in bem Soruö unter bicfem *))tf}iUe einfügen werben (gig. 228), unb man nennt fie aUbann unier» weibtg, bPbogpnif* (»"n vn6, unter), gügen fie M «uf bem Seltbe ein (gig. 22(1), fo Reben ^t auf ibm in einer gewiiTen giöbe über ber ©runbfläddr bciJ *))iftiüö ; ibre ©tellung erfd)eint al^bann in Se= jiebung auf bafftlbe nicbt mebr unten, fonbern feiten- ftänbig, unb man nennt ^u umweibig, nebcn= weibig, perigpnif* C*'"" :ifpi, bfrum) ; fügen \it ficb enblict) auf bem Sierfiotfe fclbll ein Cgig. 230), fo beißen fie oberweibig ober epigpnift^ (»on tni, auf, über). Sir^aben (§. 368) gefeben, baß in m ^fp ^ , bicfem legten gälte geibiJb«' '^T . i*iK « li* bic iner Ouirle }um ^\^-^ l Xbeil mit einanber oerwat^- ''i L fen fino, unb ^a^ bemnat^ ,'" ' bie Staubgefäße ju gleit^et 3eit auf bcm Selcte unb bem *pifiille eingefügt fein wer- ben, nai biß weilen bie 33er= anlaffung ifi, baß man jwi- fcben biefcn beibcn SinfügungSarten fd|)Wanl'i unb baß fie oon mebrerenScbriftfiellcm, namentlid) »onSecanboHc »erwecbfclt würben, welcher t einblütig biejenigen 'Pflanjen nannte, beren Slüten M in biefem le^» leren galle bcfinbcn, ober ©iaubgefäßc jcigcn, bic gerabeju auf bem Äeldje eingefügt finb; blumen» blutig Ober forallcnblütig biejenigen, voo bie Slumenfronc bie Staubgefäße trägt, bobenblütig Ober frucbtbobenblütig biejenigen, wo bie »on ein- anber unabbängtgen Quirle unmiitelbar auf bem Xoru« eingefügt finb. §. 373Cbi5). Sir baben joeben gefeben, baß bie öerf($icbenen Slütenquirlc in golge ber 33erwot^- fungen, bie ^le unter ^iii) eingefien unb weichte fie über -I§P- 230. ©dinitt ber SSIütc ber At.li. «pinona. SStnmenBIötter unb ©taubgeföfe finb epig^nifdi, unb finb ouf bem Umfange einer grofeit ©cfteibr d eingefügt, bie ben gonjen ©ipfel beä Qierftfdg bebedt. Diefer, ber mit bem Äetd)c Derwadyfen ifi, ifi fo geöffnet, bo^ et feine ^äiitr unb bie in ibnen ent^aftenen böngenben Sidien jeigt. 231. Slüte einer SaD»aricce CCynnDdrops» p>lmi|iM i-, — c flef*; — p Siumcnblötter ; — * iStau[igefä§ej_— «j' 'Cefrucfc«: tungStröger ober 3dj,|(l)en(notfn ber adjfe, ber bie aioubgetcje trögt; - " —empfüröger ober Sroifientnoten, ber bo4 %\(tM trögt; — lüerfl»cfe «riffel unb i&otanth. Sic eteüt auf ter Steife fc&en, Hi jte öon 5?atur ouä auf berff Ibcn einne()men foüf en , metjt oter njenigct »on cinanber entfernt fein fönncn ; fie tonnen ftc^ aber anä) mit Seibe^altung i^xex Se,ycl)ungen- ju tiefet 'Hä)k »on einander entfernen, un6 ciefl gefdjie^t, wenn biefe M ä« fertännern fortfä^^rt, obgleid) fte nur eine fe()r bef*ränfte Slnjatil »on Jf>filen tragt. 2)ic Duirle roerbcn baburt^ »oii emaiiDcr entfernt iinb tommi-n um fo Ijööer ju fte()en, jf weitet |te bei einer geroöl>n(icf)en Slüte mit ebenem ober nic^t febr beroorragcnbem Soruä na* innen ftünoen. 2)ic Sapparibeen liefern febr mertivürbige Sctfpiele »on biefer Verlängerung (gig. 230. Si« ötumenblätter p bleiben beinahe in ber namltctien §)6be roic ber ^^ „Äcl* c, obetcaä 'pifJiao (f^ btrtnpctjtc^ an bem öliger- ife, auf »eichet ber Ouirl ber Staubge= fape e felbft auf eine fcjir grcpe§)öbe gebracht n;er= ben tann. Sei ben (£orpo= p^ipüeen (gig. 23iJ fteljt manfcbroit, roiebie'Ä(^fe, nacb §)eroorbringung ceS ~^'^ Selcbquitl« c i^re iSnt= wicffung einige 3f't fa"3 fottfegt, beoor fte bie nact>= folgenben Duide erjcugt, bie auf biefe SGBeifc ouf einer mebr ober minber langen ©äulc g fielen. Siefe abfagförmige 2lnorbnung ber Duirle änbert offenbar nitbts an ben eigentliiljen ginfugung^üerbältniffen ber ä^eile, jie übertreibt im ©egentbeile nur bie Unter- )»eibigteit in ben angcfübrten Seifpielen. (*ö ftnb mebrere 9?amen »orgef(^)lagen iBorben, um biefe Bmiftbentnoten ber SBlüte , je na^bcm fte bie SSlumenblätter , ober bie ©taubgefäßc, ober bie Sarpelle, ober mehrere »on bicfen Quirlen jugleic^ tragen, ju bejeic^ncn. Der allgemeine 9fame ®tiel (Stipes), ben man ebcmalä allein ouf alle biefe gälle anwanbte, ft^eint notb eben fo gut, reit ber ber 2l(^fe, auäjureit^cn, ben man nat^ ber liängc, ©tcfe, ©eftalt, 3?icl;tung beö 3>»ifc^enfnoten bure^ ein paljenbeö Sei= «ort abänbert ober mobifiäirt. 35er 3mifd)entnoten, »»eldjer baö ^piftill auf eine getviffe äßeite über bie anbern0uirlc et^öljt, fommt am (»äufigften »or, unb »erbient »ieUeic^t einen befonbern SJomen (§. 483). §. 374. 3atfl bcc s8lütct()cilc. — SBirftoben bereite in allen biefcn 33etbinbungen , unb in ben »erfd^iebenen ©raben , TOeldje febe »on i^nen jeigen fann , eine gereiffe Slnjabl »on SMerfmalen , burc^ l»elt^e (»ir eine fc^r groge 5Kenge »on SJlüten »on einanber unterftJjeicen tonnen. 3nbeffen babcn rcir biö jegt bie 3abl ber Quirle , ber SBlüte unb ber IbeüC/ n>orauä feber berfelben befielt, alß conflant angenom= men ; ipir baben feinen anbern auffallcnben Untet= fc^ieb in biefet Sejictmng angenommen, aliS ben jroi- fc^en ben monofotplebonifdjen f flanjen, beten SBlüte aui fünf Duiilen, jcbet ju brci ZfftHen (8ig. 226 unb 233), unb jteifctcn ben bifotplebonifcben *pflan= Jen, bie auS »ier Quirlen, jeber }u fünf Ibeilen be« fiedt CSig- 225 unb 234). Silber um biefe jmei Sp- Pen (lerum, bie unö ju Sluögangdpuntten bienen tonnen, bemertt man unjäblige 5Kannigfaltigteiten , bie mit 232. Sliilc tincr Sim)oDf)i)tIrtitjr( (Lychnn visriri»), noi^ i^rer Sänge gcfiJiniiicn, fo ta(j fit taä Sn^ättniC tfr Zt)tiU jtigt; — c flpld); — p BliimfnUällcr mit i^rnn tcilänatrlt« 5!antl u, il)um Saume l unb ttm 51nl)Lin^feI a, taä H* on f" 'iereiniijung fceiber bfftnbetj — fe ©faubgcfü^e; — e @ierflod, übet beiii fünf (Sriffel « fi(f)en unb ber mit lOnrn baä ^iflill bilbet; — 3 Seriän» gerung ber?ld)fe, bie bie ©(uinenblätter, tStaubgefci^e unb baö g^iftiU «ögt. »ManliatbenSBcrf^taggemaäit, pe alStann S)Ik menträget nod) JU unterfut^jen (laben : Sie tonnen in jirci grofe Älaffen eingetbeilt »erben. 2)ie 3ablen, bei benen mir fieljen geblieben finb, tonnen fiel) entmeber burd^ tai .?)in}Utonimcn neuer Jbetle »ergtögcrn obet ft(^ auib burd) bie tfntfernung einiger Jb«"« »errtngetn. 2Bit wollen nat^ bet Steil^e biefe jroei mii^tige ab= änbctungen tennen lernen. §. 37,3. 3t)ic iöermcbrunfl. — ®ie 3abf bet Quirle tann bie nämlit^e bleiben , mabrenb fi^ bie 3abl ber X\)üie um eine gleiche Orüpe in jebem Quirle »ermc^rt. äBir tcollcn auf biefe SBcife mit oem Seifpiele, iai mir alö Xppu« ber ölüie bet bitotplebonif^cn ^flanjen gcmäblt baben, mit ber Slüte ber Crassula C3ig. 234) bie S31üte einer ganj na^en , ®attung , beS Seinperviviim , obet rnic man im ge= meinen Seben fagt, ber ?)auSn)Utj »on ber 2lrt, i»el0e geroöbnlif^ an unfern 2Sauetn mädjSt, »crglei^ien; mir tonnen bei jeoem Quirle feben, mie ju ben fünf Steilen, rcoraug (cbcr »on ber Crassula befJejjt, einer biö oiere binjutommen, maä bie 3abl biä auf neun fieigern tann. SSei anbern 2lrten ouiS berfelben ®at= tung nimmt biefe 3abl not^ mebr }U, unb man lennt einige, mo fie biä auf jmanjig fJeigt, unb bemnat^» befonbetö in fcbem Quirle unD fomit im ©anjen ber aiüte »et»icrta(bt ifl. §. 376. |)äufigcr entfpringt baS numcrifcde 2Ba(^S= t()um ber XffäU auö bem ber Quirle felber. Die Selcbblätttfjen, fomie bie Ölumenblätter, tonnen auf biefe SBeife in geboppelter 3a^l unb in jmei concen= triftben 3?ciben »ortommcn. Sorjüglif^ bei ben @taub= gefägen tommt biefe Serbopplung ^äufig »or, unb fic finbet in ben mciften gälten ©tatt, o^ne ba§biebei= ben äupern Quirle baran Sbcü nehmen , fo ba& jte in geboppelter Slnjabl bet Äelt^bläitcbcn obet ber Slumentrone etfcbeint; man fagt atäbann, bie Slüte fjabe nod> einmal fo »ielc ©taubgefäpe, obet fte fei biploflemon C»on dmloag, boppelt unb si'j^iav, ©taubgefäp); manmütbe fte ifoflemon C»on loög, 233— 23B. Eiogramme (4)orijon(arf4nitte) ucrfdöiebener Bfüteti, b. 6. refotioe ©lellung i^rer «eridjiebenen Söeile, fotuie fieberS^nitt jfigen toürbe , ber auö bem Jporijpntolftftnitlc ber noJj gar nit^t, ober (aum entfa ttten Blüte entftcl)t. Sei tiefen unb ollen fot» genben Jiiagtammen (inb immer bie itämltd)en girturen gebroud^t Würben, um bie n,imlid)en Sljeile »u bejeiilnen : 1| eine Docpcl« Imie c für bie Blättiften ober bie 3ertl)eilungtn beä flci^,« bei ben bitotDlebonifi^en (gig. 234J, ober ber 8l-itenbeefe bei monofotijfebo^ nifcften ^Jflanjen (gig. 233) , 2) eine einfa*e tinie p für bie «tu« menbliiiter ober bic Serttieilungen ber Slumenfione ; 3) ein (leineä !Runb für bo« ©taii'-gefäg mit einföcfierincra Staubtieutel 1 jroei »er« einte Kunbe für bo« ©toubgefäS « mit jmeifatSerigem ©taubbeulet ober gemöfmlit^er ijr SBermai^fen in eine fteine nterenförraigegigur : 4) ein Oba(, beffen (leinereä gnbe no4 bem >Kitieipuntte für boö j Sarfea geteert i|1 ober ein g'ojer Rre.ä für ben Sietrrtocf , ber ou8 I metirerin flaipelltn bffleljt (gig. 2511). — Äieinc 5!fben!örprr a ton- nen oorfommen unb finb alöbonn burt^ einen ticinen $unft ober einen Meinen Strid) angegeben. 233. :Siagromm bec Stute bon Ornilliogalum pyrenaicum. 234. — _ _ _ Crassul» rubem. 235. 236. — — Conaria myrlifolia. jÜltitf. 567 Qltii^} nennen , wenn Ht ©taiibgefäf c tcn SIumcn= blättern tcr 3a^I nad) (jlcit^ wären. Semungcacfttet fann tie t)tp(ü(leinonie flattRnben, O^ne bay fie ^al)l ber Dutric eigentlich sermeljrt ifl. SaJir reoUcn tiefe Jirt 3iät!)fel bur* Scifpiele erflä= ren. Die Sliite bcsS @crberf}raucf>d (Coriaria myr- ülolia, »ig. 236) (lat fünf Selc^blättttien, fünf «eine, tur^e unB btcfe, mit iljnen njecbfclfJänbigc sötumcn= blätter, fobann je^n ©taubgcfdßc in jipci Sieijen, TOOBon bie äupere mit bcm Ä'eld)e, bie innere mit ben Slumenblditern gcgcnficinbig i|l, enblici) fünf mit bie= fen tt)ecJ)ielf}änbigen ÄarjjcUc; i»ir bcfommen alfo aüerbingä einen 3uf'>,0 »t"' ei"eni ©taubgefäfiequirl, ber ft(^ jwift^en bie fünf erfltn unb bie Äarpetlc fd;ob nnb ber bie normale (Stellung i^on biefen, ben Slu^ menblditern gegenüber, einnimmt: bie allgemeine 3ie= gel bleibt fefi, bie ciufeinanberfolgcnben Oiiirle finb unter (t(6 metbfelftänbig. 2Btr moUen >)crgleirt)ungö= ttcife eine Slüte oom Scdum (gig. 235), ric bcinal;e ber Slütc ber Cras^uia abnlicb ifl C3ig. 234), unter« fut^en ; fie unterfdjeibct fit^ nur burcl; Dad $>in5utom= men eine« Äreife^ oon fünf ötaubgefägen, unc jeigt bemnaö; ft^einbar genau cie nämlicbe 3c^l »on Ouir= len unb Steilen, »ie bie Slüie fer Curiaria. SBenn mir jebotö mit einer gröpcrcn 3lufmertfamfeit bie re= latioe Vage il;rer Sfeilc unlerfudjen , \o finBen rcir, bap con ren jeljn ©taubgefä^cn fünf, icelcbc in Se= jie^ung auf bie anbern eireaö nact) aupcn fiet)cn, ge= nau V)or beu Blumenblättern , unb fogar an iljrer ©runBrlödjegänilicfjmitcenfelbenocrwac^fenltnb. SBir befcmmen auf btcfe SBeife jwci auf einanterfolgenbe, gcgenßänbtge Duiric, Kai gegen bie Siegel iü. Söir ftnben und alfo ju ber grage »eranlaft, ob ^ier reirt- lit^ ein boppelter Duirl fiattfintc, ocer ob wir tjier nii^t etier einen einzigen ancrtennen müijen, ber aud berboppeltcn Z\)eUa\ bcfiejit, fo tay bicfc ölütc auf ben urfprünglii^en Svpuö jurücfgefübrt roürbe, näm-- lict) auf ben, ber aud einem Duirle »on fünf Sclt^^ blätteben, aud einem »on fünf ©lumenblättern, aud einem »on fünf ©taubgefäpen , aud einem »on fünf Sarpetlen beftebt; nur »on ben SSlumenblätfcrn märe jebed burt^) ein Staubgefäß »erboppelt. Dicfer ©t^Iup rcirb nidjt bloß burcb eine Sctracbtung, bie wir be-- reitd mehrere Tialt an^ufübren (Selegenbeit batten, gerc(l)tfertigt, baß nämli^i ber ficljerfte güljrer in S3e= ftimmung ber eigentlicben SJatur ber »cgetabiliitljen, i()rer gorm naä) fo mannigfaltigen 3:l;eile gerabe in ber Sef}immung ibrer confJantcn totellungdser^ältniffe liege; er wirb ed aui^ nod; burt^ ein bäufig »orfom- menped 'Pbänomen, bad wir fogleit^ fennen lernen werben, nämli^i burd) bie Spaltung ber oegetabili= fctien Organe. §. 370 Cbis). ©te Serbtclfältigung ber ©llitettieile burtt SJermebrung ber 3<'bl ber üluirle beftbräntt fit^ nidjt immer barauf, boß bie »on einem ober me^re-' ren unter i^nen ^d) »erbopple; jte fann fidSi »erbrci» fachen, »eroierfa^en u. f. w. Died bemerft man oft on ben Staubgefäßen, feltener an bem Seldje unb berSlumenfrone, not^ feltener an bem *pißitle. Sßenn aber biefe 3abl fe^r Heigt, fo gruppiren fit^ bie Jbeile in ber 3?egel nidit mebr in Duirle, bie regelmäßig unter ftil) abwedjicln ; bie gewöbnlicbfJe Slnorbnung burtb Sinfügung ber quirligen 831ätter, bie fpiraU förmige Einfügung, jeigt ft* auf einem Jorud wie= ber, ber entwecet in bie Sreite audgebel;nt ober in eine Slcbfe »erlangen ifJ. Died paben wir an ben SBlumenblättern unc ben Staubgefäßen ber .\yiiii>liaea, an ben Sarpetlen ber Magnolia beobachtet, bied fann man an Ben Stuten einer febr großen SJJengc »on Sanunculaceen, an benen ber Sactud, ber ßamellia u. f. w. wabrnebmen. §. 377. SDute^ ©paltuRg. — Die S()eile ber Slüte fönnen fie^ aut^ nocb auf eine anbere 2Beife »eröielfältigen. SWan betrattite an einer §)a^nenfuß» blütc bie inwenbige ®runbfläc^e eined iebcn SBtumen= blatted ; man wirb einen tleinen Äörper »on gleictier garbc unb äbnlitjjem ®cwcbe fe^en, ber gleicbfam eine gälte »on jenem bilcet (gig. 237 a). 3n Ben Blumenblättern ber Crassula, bed Seduin , beö Seniper- vivuni, bie wir bereitd angeführt jjaben, l\ fann man an ber audwcnbigen Öirunbfläc^e eined ieben ÄarpeUd eine ticinc grünlicbe ©*uppe wa!)rnel?men (gig. 225 n), wclcbc mit bemfclben in bem nämliiben ^punttc eingefügt ifl unb »on ibm abjiil;ängen fcbcint. ®d fctjetnt, baß ficb in biefen beioen gäUen mehrere »on ben ©efäßbüfc^jeln, bie ftcb ju biefen abgeänberten Slättern binbegebe'n, '■'''■ bie ba(u beflimmt finb, bie SBlumenblätter ober bie Äarpelle ju biloen, »on einonber abgelödt baben, um auf einer »orbern ober bintern Sbene biefe fleinen gjebentötper ju bilten. OTan barf annebmen, baß biefe Äörper nic^t bei biefen fleinflen ajerbältniffen f}ej)en bleiben, fonbern fttb binlängltcb entwicfeln, um bem S^ieile ber Blüte gleicb ju fommen, mit bem jte »erwacljfen finb, unb aldbann muß er bop» pelt erfcbeinen, wie bied bei ben Blumenblättern ber l^rvtbrorplonarten ber gatl if}. Die Blumenblätter »on »ielen Sapinbaceen, »on mehreren Cfaryopbpllecn tSilene, Lychnis gig. 298 unb 2iiä a, Cuciibalus) jcigen ctwad 2lcbnli(bed in ber gälte, womit ein Sbeil tbrer Innern gläcbc gefüttert ifl. Diefe 2lrt »on (ärjeugung nennt man Spaltung ober Sborije C»on ;^[.jpigai', trennen), unb fie ifi wa^rfctieinlit^ bie Urfacbe, ber maifbci einer fe^r großen Tlenqe »on gäUen eine 33ctLnHfältigung ber Blüte juju^ feJjreiben ^ot, welche »on'ber ber Öuirle »erfcbieben ifi. Diefe Spaltung, burc^ icelt^te, rote wir foeben gefcfjcn ^aben, an bie Stelle eined etnjigcn 2f)eiUi jwci folc(>er Sbeile gefegt werben, fann nocl; eine größere Slnjabl fubfiituiren. So werben in ben Blü= ten ber J.uliea (gig. 238) bie fünf mit ben Blumen- blättern abwecbfelnben Staubgefäße bur* fünf Büffel erfegt, wooon jeber aud jablreicben Staubgefäßen befiehlt ; in ben Blüten gewiffer SWprtaceen jinb ti bloß fünf Staubgefäße; tn benen gcroifTer anbcrer, j. S. ber Melaleuca, ftnbct man an tbrer Stelle fünf ©ruppen »on Staubfäben, bie an einanber gebrängt unb unten mit einanber »erroatbfen finb. SBenn biefe S?er»ielfältigung aud ber ber Quirle ober einer DJetbe fpiralförmiggeorbneter Jbeilc ent- fpränge, fo müßten fic^ biefe X^eiii in beiben galten ?37. »Iiimcnblotl i-on bem fleinen Bi)iatautt {F'^rij '•>»"■- culoi.lM) iiiroinbiu atfe^en : — / Saum; — a lleineä Slnfjangfcr an (einer 0fr,int:|lä*e. ■>3S I ääliite ber Luhe« paniculaU: — cccc Kelfflci —pp Slumcnbl.ilter • ef bur* iBüidjet, bie mit ben Slumentfiiitcrn ob« n-ectfiln, orupplrte ©taubgefäee i — » ''"t^c au8 fiinf Sftcircn. — 2. einer °t'n ten i'orljergeöenben SSiifdicIn »ergroeert. Wim mt, baß olle gären in eine einjigc 'lHa(Te an ber ®tunbfla!f)e »erniactfen finb unb ("K* oben abioncfrn ; ba« f"* U^" b" inneren, längeren /a in eintn Staubbeutel enbigt i bie äußeren, furjeven unb unftu(f)t= baten fs tragen nicljtä. ;^iititnth. ouf ben ganjen ®ürtel »eri^ctten, ©HiH> btr j»if*en bem ^ifliUe unb ben MHiiS SBIumenblättern liegt unb fi4» ni*t Wiid/a , ouf fünf ^piinfte concentriren, bic in einem confJanten SJer^äüniffe ju bieien Söliimenblättetn fielen, '^ian fc^liept alfo barau«, ba6 jcbe biefer ©ruppcn einem son ben ©taubge- fägen enifpredje, »on bcnen wir fle= fe^en fiaben, bap fie in bem etften ^aüe »ereinjelt fleben unb tap man •oaxä) ©paltung mehrere becfelben bcfommt. ©ciriffc SotJanni^träuler unC flcunffe SKal-- »aceen (gig. 239) jcigen äl^nlicbe Seifpiele, bie man ft* au4 Iei*ter »eifcbaffen tann. e« ift nun begreiflid) , ti'ic iric ein Srumenbtatt unb ein ©toubgefäg, baö unmittelbar for itm ent= flet)t unb oft an feiner 0nmt|lad)e ßenoartfen i(5, aU ba« ajefultat einer berartigrn ©valning betra*- ttn lenntcn. 3njar miiiTen bie 2l;eile, tueldje auf tiefe 2irt einem eiiijigen fubfiiiuirt luerben, mt fi* »on felbfi oerfte^t, Bon berfelben 9?atur fein. 2tber baö innige S5et|)ältiug, bnö jtvifdjen ben JJaluren ber S?(umenblättcr unb ber ©laubflciatie fiattfinbet, Ji'irb ^ä) balt burd) ibre umftäutlidbere Unterfiidjung ergeben, unb »ir I;aben baffclbe fd)on abncn tonnen, Ol« >rir ben faf} unmerflicbcn Uebergang ber einen in bie anbere bei ber Nymiiliaea faben (§. 356). 3n allen »orbcrgel;en^c^ SPeifrielen liegen bic gefbalteten Ibeile in mebrercn gbenen, unb ber eine »or bem andern, fle tijnnen ficfc aber aucb auf ber nömlitben Ebene, neben cinat^er.beft'nben. Die Slüte bcrS3(umcnbinfe CBulomus uj^jyialus, gig.24q) jeigt, »on aupcn wai) innen, einen. Duirt »on brei Sel(6-- blätteben, einen nod) treiter' innen l^on brei antern forbigen, einen Srei« »on kä)ä ®taubfät>cn, UH-Id)e ^»aorreeife mit ben ouperen Setcibläitcben gegenfian= big finb ; einen }i»eiten concentrifcben Ärciö mit brei Staubgefäßen, ber int @egent()eile mit eben biefen 3?lätte{)en »edjfel- f}änbig ifi , unb enbü* fe^ä Sar- delle. Slugenfcjeinlicb nimmt in bem Sreife »on fe*^ ©taubgefäpcn jebeö *paar bie ©teile ein, iüo man gc- njö^nli* nur ein einjigeä ©taub» gefäg fiebt. Tlan ^at alfo bier flatt eines einjigen jroei «taubgefäge, bie burcb ©»altung neben einanber liegen, »»eltbe man neben(länt>ig nennen tann, unb bie man jegt lennt, wenn man auf einen »oUflänbigen Duirl flöpt, bei welcbem bic 3a&l ber Sfjeile iai 35iclfa4e »on bem anbern ifi. ®ei bem Bulomus if} bie 3abl ber Äarpelle fetb«, anfJatt brei, t»eltbe bie gereöbnlidjfte bei ben monofotpletonifeben ^Ranjen ift; »on biefen fetbfen flefjen aber brei abnjcdjfcinb auf einer etwaö innereren SReibe. Jiicr finbet alfo 35er»ielfä(tigung burtb baö -Siinjutommen eincS DuirW, unt nic^t bur^ Spaltung ©tatt. SSir muffen gefte^en, baß biefe ©paltung^fä^ig^ feit ber Slütet^eilc bei ben eigentliien SlSttern, benen reir fie gleid) geftetlt baben, njenig »otfommt. aOerbingä jeigt bie 3ufammenfegung ber Slätter, t»obur(b mehrere einem einjigen fubftituirt junjcrben ((feinen, etwa« Slcbnlitbeä : nun erfieinen bie ©lättcben eine« unb beffelben Statte« auf einer unb berfelben (Sbcne unb fönnen temnacb bötbftenö mit nebenftän- bigen ©paltungen »erglidjen werten. 2lber »ergeben« tDürbe man mebrere SSlätter fudjen, bie an ber ©teile eine« einjigen Statte« büfdjelipeife, Kit bie ber gc- fpaltenen SMumenbläiter ober ©laubgefäße beroor- fommcn. 2'?an {»dtte tiefe Süffel an ben Slättern, bie man efjcmalö büi(^elig nannte, oUerbing« ge- 239 einer »on bfn fünf ©t(iub3.falt6iif*rtn Bon in »lütf einet funben, wenn neuere SBeoba^tungen ni(bt naci}gei»iefen bätten, ^a9 fte »on einem ganjen 3n>eige bcrrü&ren, unb burtb bie außerottentliie äJertürjung ber Slc^fe einanter na^e gebra(t)t würben, ginige SJebenbldt- ter, biejenige, toeid)t roir (§. 145) blattroinfelflänbig genannt (»aben, un» bie fttb auf einer ®bene jeigen, weltbe »or bem Statte fommt, n>o»on fte einen Zf^til ou«ma(ben, tonnten für eine ©paltung gelten, unb man möd^tc in tiefer 21nttcbt biircb bie llnterfufbung ter Eryiliruxylum beftärtt werben, wo an ber @runb= Räcbe eine« jeten Stalte« eine« »on jenen Sieben^ blättern »erwä(b«t, gerabe fo wie fid; an jetem Slumenblatte eine blumcnblaftarlige Sn»citerung an= bangt. 3iibefFen finb biefe gäUe nicfet fel;r jablreic^, unb wenn man bie Sntisidlung te« blattwintelftän= tigen gjebenblatte« »erfolgt, fo tann man ftc^ übet- jeugen, baf e« au« ber 35en»acbfung »on jwei fei- tenftänbigen Sianbt^eilen, uno tcmna* au« ter näm= lieben Gbene be« Slatifliel« entfpringt. Da« bäufige Sortommen ber »paltungen ift alfo ein tcnnjeic^cn i»eiter, woburd) fid) bie Sbeile ber Slüte »on ben ätbten Slöttcrn untetfcbeibcn. 3e meljr fie ficb alfo tiefen ibrer 9Jatur nad) näbcrn, wie tie Sel^blättdjen unb bic ÄarpeUe, befto feite- ner fiebt man, bn§ fi'e fidi fpattcn, je niebr fte ft* »on benfelben entfernen, wie tie Slumcnblätter, unb befonber« bie ©taubgefäfe, befto ßfiet wirb bagegcn tiefe a?ermet>rung«roeifc angetroffen. §. 37Ö. aSitniintcruna in ^cr ü^hi ber ^Blütctbcilc. — 9tac^ Unterfutbung ber 33crfd>ie- tenbeiten, welcbe bei einem gewiffcn Sppu« ber Slüte, ter al« ^untt einer allgemeinen SBerglei({)ung angenommen wurte, bie SBeroielfältigung ber J^eilc, worauö bie Slüte beftebt, bcröorbringen tann, moU len wir aut^ biejenige auffudjen, weltbe au« ber ent- gegengefcßlen Urfadje, nämlid) au« ber Serminbe- rung in ter 3abl eben biefer 2j)eile entfteben. äBenn bie 3a6l ter Duirlc tie nämlidje bleibt, fo tann bie ber 3:l;eitc, woran« jebcr berfelben bc- fiebt, aud) »erringert werben, ©o bat bie gemeine SJautc iKuta oraveolensi unten an i^ren einfcitigen Srugbolten Stuten mit fünf Steilen, wäbrcnb alle anbern auf »ier befcfcräntt finb , nämlic^ einen Duirt mit »ier Äeldjblättdien, einen mit »ier Slumenblat- tern, jebc« mit einem »erwatbfcnen ©taubgefäfe, einen mit »ier ©taubgefägen, einen mit »ier ÄarpeU len (gig. 242). Siefe 3abl »ier bemertt man in allen Slüten einer antern Oatlimg aui ter näm- lii^ien gamilie; in ber Zieria C8ig-241), wo übti- 211—244. t^iogtamme reflflmäg'ger Brüten, tei btnfn iftet Duirl um einen ober me^rne Stöeile fermintert \}1. 241. riogramm Don tet ffllüie Zirrii. 242. — _ _ _ Ruti fraveolens. 243. — — — — Cneoruiti tncocfum. 241. — _ _ — Circa« lulcli»n». iJlÜtf. gen« nur Ht uifr ©tauigcföpe ootfommcn, ^te mif ten Slumenbrättcrn abme4)fe(n; |ie ifJ auf tref tebu= jtrt in ben Slüten »on Cneonim Iriccocum C^tg. 243), reo t>rct ÄeI4)bIäit(tien mit brei Slumenblättcrn, brct KarpeUc mit brct (Staubgefäßen reeifcIRdnbig finb ; ouf jreci in bcn Sliiien bcr Circaca kiteliana CStg. 244), m man jivei Äelc^blättcbcn , jroei Slumcnbiatter, jiüci etflubgcfäge, jivci ifarBcHc bc- merft. §. 3T;\ SBenn bte 3a^i ber nuirle immer btefelbe bleibt, fo fann Itc^ bic ber J^circ, njorauä einer ober me^jrere berfclben bcficbcn, verringern. ®o ba ben bie Sliiten bcr Stapliyica (gig. 245), ttjclcf;e fünf Sel($blätt(|en, fünf 2?lumcnblättcr, fünf ®faub= gcfäpe bitbcn, nur jitei ober brei Ä'arpcUe; in ben Slütcn niedrerer CaryovbpUcen (Polycarpon, Hoio- steuni, gig. 246 u. f. re.) , finb iii fünf Äe[cbblatt= i^en linb fünf Blumenblättern bic ©taubgefopc auf brei ober »ier rebujirt; bei bcn Salfaminen (_Irnpa- tiens, gig. 247), finb bei fünf Äarpellen, fünfgtaub-- gefäpcn unb fünf Slunienblättcrn bic fielt^blattitien auf brei rcbujirt. Sagegen finbet man bei fünf Slattc^en nic^t mcbr ale jn>ei SStumcnblättcr bei ge= miffcn Äapujinerblütcn (Tropaeolum pentaphyllum, gig. 248), unb nur ein cinjigeä in ber Amorpha. Titf}xnt Duirle tonnen in ber nämlii^en S3(üte oer= ringert fein. @o finb in ber nämlichen Sapujincrgat- tung (gig. 248) nur brei ÄarpeUc; tä finb jroci Ärcife »on ©taubgcfapen, bcr dugerc ifi ben Slumcnblättern gegenfjänbig; in jeber Bon biefen 3?eiben i^ ober ein ©taubgeföp reenigcr, unb i^rc ©cfammtfumme beträgt alfo acbt fiatt jebn. §. 380. 3fi bicfc numcrif(|)e Itngtei^^eit ber Z^dit, aüi TOcfclen bie »erfc^iebenen Slütcnquirle be|ieS>en, getpiffen Ocfctien untcrreorfen? So gibt eine«, baö man aui ber Stellung biefer Steile felbH auffinben fann. 3« reeiter ber Quirl natl) innen ju fte^t, befto enger ift ber Äreiä, in ben er ^d) ein= fügt, unb ein um fo geringeresJ gelb finben bcm= nac^ feine Z^tile ju ibrcr Sntrcidlung. So ift alfo ganj natürlich, baß ein um fo gröfere« ©trcbcn nad) Unterbrüdung einiger biefer %t)eile fJattfinben müffc, aU fie einem Duirlc angeboren, bcr bem «Kittelpunffe näber flcbt; biefer gatl tritt aud) reirt= li(t) ein. Sei einer »oUpänbigcn Slütc, bei reeller bic J^eile gleich quirlig finb, finbet man äufcrfi 245 248. Blutrnt'Ugramni ifn ober mebrfrc Jttjcilf i rrgelmöfig (inb- 15. rtagramm Icr Blliic r, tci ttflchm gettifTe Quirlt «nttn ?'s"'<^'t^'^i"*'''''".'*'"' »«3abt no* geringer finb alö bic Blumenblätter; basS ©egentbcil finbet niitt fo leiten Statt; nod) bäufiger finbet man, baf reenigcr ©taubgefäpe aU Blumenblätter ba ünb unb eö tft enblit^ ganj geioöbnlim, bajj bie 3abl ber SarpcUc bcr 3a;il fer i(;eile ber äußeren Ouirle burcfjauö nitbt glcict) i(}. §. 3Nl.^Dif lluicrDrücfung fann ficft nit^t blo6 ouf einige i^eilc ctiiciS unb beiTclben Quitlö, fon= bcrn fogar auf einen ganjcn Outrl erfJrccfen. SJon ben bcircn aupern ifl eö, ivenn ein einjiger bleibt, immer ber Selcb; ober Xiai »oaflänbige SSerfctjrein- ben bcr Slumcntcone fommt bäufig oor, unb aU= bann fagt man, bie Blüte fei b lu mcnblattloö. ©0 beftci)t bie tleinc Släu ber Olaux marilima Cgig. 24!i) ouö einem Seldjc __^ 9on fünf loeilen, auiS fünf yZ^\ '^"^ mit idncn rect^jfclftänbigeu /[ 7— f \) ©taubgefäpcn mib einem "oO's" ^iftitte, ba»ttterb lü ten, ber benjcnigen Slüten gegeben reurbe, rcctctc jene beibcn Organe »ercint enthalten; cm 5?amen männlicbe Slütcn erhalten biejcntgcn, weldjebtog ©taubgcfäpe enthalten, ber 9Jomc männlicher 3lpparat (andrufciim »on «i'ijp, tWann unb oizia, äßo^nung) bejeidmct bie SJcreinigimg ber ©tauhgcfcige ; ittciblicte 93Iüten feigen birtenigen, nellt, unb it'iertr anbere, roo bie ©taubsjcfäpe untcrbriicft fnb. SBenn eine 'pflanje btefe TOifc^ung Bon 3»tttcr' (mannlicben unp ircibiitben) Slütcn an fid) trägt, fo nenntmaiibie Suiten üiele(>ig ober polug am'i fdj %(\)Utt bie 3n)ittrrbliiten gänjli* an einer ^PfTanjc, fo erjialten bie ©liitcn, bie man auf rerfelben antrifft, unb bie entivcber blop mit ©laubgcfäpen ober mit ^ifiillen »crfcben finb, ben 9^amcn OPcibef tig ober bitliniftb; aicipann fönnen fi* bie männlirfien mit ben tt)ciblici)en S^lülen aufberfclbcn 'Pflanjc bcfinben, jpte bei eem SiicinuiS, bcm ^H'ti'fraute u. f. w. , fte fcewol^ncn gewifTcrmagen eine gemcinfcbaftücic 2Bcl)= nung, unb man fagt, biefe ^pflinije Ijabc einljäufigf, monöcif4ie S3Iüten Qiiovoi;. allein, unb oi/in, SBo^nung). 3n antcrn i^äUcn tragen, inie j. S. ber |)anf, baö Singeltraut auf einigen ©löcfen ber ^flan;ie nur männliie unb auf onberen lauter roeib-- lic^e 531üten; bie Slütcn ^abcn benmac^ jmci abgc-- fcnbcrte JSo^nungcn unb ^»eipcn bal;cr ät»cif)äufig ober bicciftj) (ötoiy.in\ abgefonbcrt ivo^ncn). §. 3b3. T)ie Sliiten' ftnb ija,iu beftimmt, bie ^flanje »ermittetfl bcö ©amenö, bcö legten Bietet ber ©ntwidlung, fortjupflanjm. ®ie 'piftiüe, worin tiefe ©amen cntfcalten ftnu, ftn» alfo inefentlicfce Organe; aber frit langer 3cit tat bie Srfaftruug nadjgewiefcn, bap, wenn nur -piftiUe »or^anben finti, bie ©amen fe()lfcblagen unb bie *pflan^e nictt rcpro-- bujirt wirb,- bap bie 9?äbc uns tie Sinwirtung ber ©taubgefäpe auf baä fiftia crforberlid; ifi, bamit Re frui^tbor werben unb einen (Smbrpo ^eroorbringcn, ber mi jum SJuägangdpunft in ber ©cfcbicfete ber ^flanje gebient !>at (V 27) ; bie ©taubgefäpe finb alfo glcict)fallä wcfentlidje Orgone. SBaö ben Äel^j unb bie SSlumentrone onbetrifft, fo fpielen fie in ber Slütc eine gan; fecunbäre SRoUc, tntem ße baju be- fiimmt ftnc, ben ©taubgeföpen unb »piftiüen ju §)ül- len JU bicncn, in berea ©*u|e fttt jene entwicfeln «nb jur 35olltommen()ett gelangen, äöegreiflit^cr Seife lönnten biefe §iüllen, ftrcng genommen, out^ ganj fedlen, ol»ne bap bie 58lüre ju it>ren Sßerricfjtungen untauglid) würCe, wäljrenc biefe, wenn <»taubgefäpe unb ^Piftitl jugleid) fc(;len würbe , eine unfruchtbare unb für fie 3}epvopu!tion ber <}'ftanjc ganj untaugliche 3ierbe wäre. Vaict nennt man auch ecnigc S'lüien eefc^tecfctöloö, bie blop auf bie Duirle beö Äelct)ö unb ber Slumcntrone befiräntt finö , unb welche in biefem i^aUe oft eine mertwüccige (i'ntwictiung cr^aU ien. Sic Slüten Ijingegen, bie auf *pi|}ia unt ©taub= gefäpe , occr blop auf tai eine ober bie ancere be» ft^ränft, abercurdjauSmii feinen ?)üUcn »erfcl;en finb, Werben acilamutifci; (a, jirivalivuin unb x^a^ios, Äleio), ober geroij^nlicber, nacft genannt O'ores nudi). §. 384. Bir Jabcn gefe^en, bap bie Sbeifc bet Stute 1) burc$ bie llnterbrüdung einiger Steile in jebem Duirle, 2) burc^ bie Unterbrücfung eincä ober mcbrercr ganjer Quirle »erringen irerben fönnen. 2Bir wollen tiefe beibcn 25erriugcrunggwci''en mit etnanber »erbinben, unb wir werben burc^ aufeinan- berfolgenbe Unferbrücfungen, wo\u un« bie SJatur alte Seifpiete liefert, ju einem böseren ®rabe £>on Sin= fadjbeit gelangen, bereu legtet ®(ieb ein cinjetne? ©taubgefäp ober ein einjelne(3 Äarpett fein wirb. Darauf finb jum Scifpiele bie Slüten au« ber (Sat= tung Najas rebuäirt , wooon jwei Strien (niajor unb minor) in unteren g^üffen wad)fen. Sie cinjige ga^ milie ber Supljorbiaceen würbe unö in einer '3ltii)c betefjrcnber Scifpielc (Sig- 252, 256) bie progrcffioe 2lbna6mc ber ßabl ber ©taubgefäpc, worau« t|re männlichen Slütcn beftcl;en, »oc Stugen flcllen, bie .^--- ^=^ P 2. & cv .»^ •-^' oocoy \S°y wir in biefcn ^ff jnjcn enbli* auf brei, auf jwci unb auf eincd rebujirt feben (Eupluirbia). §. .'iSn. Senn bie auf cm cinjige« Organ rcbu= ;irtfn SMütcn einjelnf?e^enb finb , fo touunt man in feine In-rlegen^eit, fte ju erfrnnen ; co tann aber cini.icr 3wcifcl obwalten, wenn fie in einem gemein- cbaftlidien SlütenRanb gruppivt finb. ©o bat man lange 3''i' "l^ c'ue einzige ölütc ben SlütcnfJanb ter Gurborbia betracbtet, bei wclcbem meurerc männ- liche Slüicn, wooon jcbe aus einem ©taubgefäpc be- gebt, um eine weibliche ^crurnftet^en, bie nur ein ein= 5igc« >pif}ia ^at, unb wo Mä ®anic uon einer §)ülte, bie man ben Selcb nannte, umgeben war. So fcbeint auf ben etßcn Solid bie grucbt beä iWaulbcerbaum« oic nämlid)e Wie bie ber Srombeerftaube ju fein, obgleich bei ber erfleren bie '■piflille mehrerer SSlülen, ^ie in eine tur;c, Sichre ijercinigt ßnb , unb bei ber iweiten bie "Piftitlc einer einzigen S3lüte, bie auf einem (UvaS gcftrcrffcn 3:oru3 fielen , cortommen. Die«? rübrt , wie Siöper bcutficJ) jeigte, baoon ber, bog eine grope 2tnalogie jwifcbeu ben Slütenftänben unb ben 531ütcn , welcbe bie Scfiiinbtbcile berfelben finb, torberr'Cbt, unb bap ibre a>cr'd)iebenbeit faß ganj oerfdjwinbct, wenn bie I()eile tcS Slütcnßanbeä eben fo einfad) werben , wie bie ber Slüie felber ; wai notbwcnbig ber "i^aü iß, wenn biete ben 3ieburtiong- grab errei^t f)at, pon bem wir focbcn fpredien. Sie fann man benn nun pon einer einzigen SSlüte einen Slütenßanb unterfc^eicen, ber auä fi'br einfaiSen 5Stü» ten beßebt? Senn biefe (©taubgefäpc otn *pißtll) mit tleinen ©ecfblättcrn »ermongt »ortommen, wenn ße nicbt in ber gewöbnlid)cn Drb'nung t)on aupen nac^i innen auf einanber folgen , fo wirb man burc* ba« 5Borfommen biefer neuen Sbeile ober burcl) biefe un= gewobnte SJerbinbung ber gewö^nlidjcn Jbetle barauf aufmertfam gemacbt, bap man einen ;nfammengefe^= ten Slütenßonb por ßcb ^abe. ®ie 'Sergleic^ung ber 252 25r riaa-oraiue von immer f niiist fni *l ren , an ttnta mcn f..l , i', m,ur S..on bei- m.inn:i*cn ÜJKiJc tEcT,:, gi.,.„n.bia., tttifeiic^rii Bliiif tn N, major, 2. jÜiüU. 671 »erwanbten ^flanjen bient uorjügliA baju, in tiefen jweifel^aftcn gcKlen ^i''fiffl bir in bem »orbcrgebenben gatle bie Slüte felbfi nannten, fielcbblätt(tcn, wai wir ©ecfbtatt nannten. Sffiaä folgt barauä '^ 2)cr fJufenweife Itcbcrgang ber »egrtabilifcben, forcebt ju= jammengefcgtcn , alä einfachen Sbti'e in cinanber. SBir folgen t)in bem unmertlidicn Itebergang beä Slütenfianbeö ^u ber SBlüte, wie unr juöor rem ber 3n)eige jum Slütenflanbc folgten, roic mir baö Statt nat^ unb nacb jum Eiecf blatte, jum Äettbblättdben unb ju ben anbern Slütcorgnncn übergeben feben. 23cnn aber biefe llebergänge ftcb begegnen, um unS JU warnen, bie Unterfibeifung ber Sbcile nicbt ju übertreiben, icie bieö früber gefcfcab, fo finb auf ber anbern Seite ibre S3erfcbiebeiibciten ju beutli* , um unö 5U gcflatten, fte alle in eine Öinbett jn »erfcbmel^ jen, weldje bic 2Bi||enf(baft burcb ju weit getriebene 23ereinfaci)ung ganj cernicbtcn würbe. §. 386. 2JB"ir babcn bereite gefeben , baß biefe 3:beile ber Slütc einer beträtbtliiben JWcngc »er= fi^iebcnerSScrbinbungen burcb bie 25ert>ielfältigung ober Verringerung , weltbe fis^ fowobl auf ganje Duirle, als aucb auf bic (Elemente eine« jeben berfelben er- ftrecfcn tonnen, fäbig finb. Siefe bciben f>aupturfa= ibcn ber Slbänberung tonnen »ereint Wirten. ®o if} in ber SWagnolia unb bem Xutpenbaume, bie »tr angcfnbrt baben , ber Äel(bquirt, ber bloß auf brei Slattcben befcbräntt ifi, unter ber, bei ben bifo- tplebonifcbcn ^tflanjen gcwbbnlitben 3abl; bie S3lu= menblätter frnb gleicbfallä auf Ouiric gefiellt, bie au« breien befleben, inbem fie bemnacb eben biefe 3iebut= Hon erlitten baben ; ci gibt aber mcbrere »on bicfen Duirlen, unb auiS biefer 95ermebrung folgt noibwen» big bie ber Blumenblätter. Sei ben (Sattungen ani ber oerwanbten Samilie ber 31nonaccen (Heniistetnma, Pleiiraiidrii) feblen bie ©taubgcfäße gänjlicb auf einer Seite ber Stute, bagegen finb fte auf ber anbern Seife »er»ielfältigt. 3n bem gemeinen 3obanniötraute Snb bic Staubgefäße »cr»ielfältigt, fie fteben aber in brei auä ber Spaltung entfpringenben Süfcbeln, unb ibt Duirl ifi bemnacb auf brei rcbujirt, wöbrenb er in einigen anbern auf fünf tommt. SBenn ba« ®cfcg ber 3Se4>felffänbigfeit Der auf= 91fliibluiigcit bcc SBliitct^ctlc. — Sfacbbcm wir untcrfutbt baben, wie bie Slüte nad) ben SBerbtnbungen ber 3abl unb ber Sage ber fie bilbenben Sbcile »erfcbieben fein tonnen, fo woUcn wir bie iserftiiebenbeiten aufjutben, bie »on einer ganj anbern Slaffe »on Urfaien , »on ben Slbänberungen ber ®eflalt biefer 2bcile abbangen. Diefe abanberungen werten fpöter »ollffänbiger t.r^ getragen werten, unb wir befcbräntcn unö bicr bar» auf, ganj allgemein an^ufübren, baß fte ficb auf eine gicitbc SBcife auf alle Sbcile eine« Duirl« ober auf eine unglci(be Seife auf einige unter ibnen erfiredcn tonnen, taß tiefe 2f)iiU ni^t bloß in ibren Stmcn» fionen unb Umriffen, fonbern oft fogar in ibrem Saue unb bemna(b in ibren SBcrricbtungen abgeänbet werben tonnen, ©ie Staubgefäße ber großen ®attung Diofma, bercn 2lrten in ben ©ewädpäbäufcrn fcbr büufig üortommen, tonnen für tiefe arten »on 2lb= änterungen ein rccbt gute« Seifpiel abgeben unb tiefe ©aftung ifi fogar in Solge biefer Slnficbt in mcbrere eingetbeilt worben. ©er Sppu« ber Slülcn au« tiefer gamilie ifi ter gcwöbnlicbfie bei bcn bi= tülplctonifcben ^fJanjen: fünf Äelt^blöftfien, fünf Blumenblätter, wooon fcbc« burtb ein Staubgefäß »crboppclt ifi, fünf Staubgefäße, fünf Sarpetle. Sei bicfen oerfibiebenen ®atlungen nun, bic auf Sofien be« Diosnia gebilbet würben, boben tic mi{ ben Sfumcn'olältcrn gegenfiänbigcn Staubgefäße, ibre ®cfJalt unb ibre Struttur ganj »crönbert ; balt baben fie tic te« Slumenbtattc« felber, aber »crringert (Agailiosma), balb bie eine« turjcn blumenblattarti» gen 3üngletn« (liarosma), balb bie einer Safer, bie entweber außcrortcntlitb turj (Acmadenia) oter Bet= längcrt ift lAdeuandra) unb bie eine ©rufe an ibret Sptge trägt ; balb bie einer einfatbcn brüftgen gälte. Sic Stelle, wclcbe bie auf biefe SGSeife »erwan- betten Drganc in ber Slütc einnebmen, jeigt ibren Urfprung unb ben Jbcit an, bcn fie »orftcücn. SBcnn man bemnad) in ber Clabija, einer IWvrfinengattung, fünf fleinc Spreucr, »on ter Sonfiflenj ter Slumcn» blättcr, Die jwiftben ibnen unb ten Staubgefäßen fieben unt mit bciben wetbfelfJäntig fint, fintet, fo ertcnnt man, taß fie ten normalen ^lag eine« Duirl« »on Staubgefäßen einnebmen , unb man nennt fit al«tann »crwantelte Staubgefäße, ^an ertlärt e« ficb nun, wie bie Staubgefäße, weltbe ibre aii)tt ®cf}alt bebalten baben, bicr mit ben Slumenblättern gcgenfiänbig oortommen ; unt obglcicb man tiefe abgeänberten Staubgefäße in allen anbern ©attungen ber gamilie ber aMp'rfinccn, bie burcb biefe confJante ©egenfianbigfeit ber Slumenblätter mit ben Staub» gefäßen mertwürbig ifi, nicbt wieber antrifft, fo ifl e« totb begreiflieb, baß biefe nicbt ben unmittelbar barauf folgenben Duirl bilteten, fonbern baß ficb jwifibcn ben bciben einer fanb, ber balt feine ®e- ftalt ocränbcrte, balb gänjlicb »crfcbroanb, unb c« ift im allgemeinen jebe«mal rotblicb, wenn jmet Duirle, anftatt nacb ber 3Jegel weibfelfinnbig }u fein, gcgenfiänbig fint, ba« Dafcin tiefer Spuren te« feblenben Duirl« aufjufucben; e« gelingt aut^ oft, 73 572 Sotnnth. fle ju finben. ©tefe öertBantcften J^eilf, bie man gereö^nlid) accefFortfct) in tcr Slüte nennt, unb bie man in ben meinen (fallen nac^ i^rer ©efJalt unt i^ter f*cinbarcn 3Jiitur bejcit^net, reiirben grcpten= l^cil« ßon *^inne unb »ielcn feiner 9?ac6foIgcr mit ben Sor^ern »ernsecbfclt, benen man ben 9Jamen 9Jettarien, §)i>niggffä§e, gab. §. 3S8. SBenn fi* bie Sl>cife eine« unb beffctben Duirt« ungleicfe eninncfeln, fo bafi fic in Sejicfjung ouf gorm unb ©rijpc einanber ni*t ganj ä^nlit^ finb, fo fagt man, ber DuitI fei unregelmäfig. Cr ifi alfo um fo reqetma'fjiger, je »olltonimencr biefc 3te^n= liifcfeit unb Öteittfteit ifi, unb wenn eä beibe ftnb, fo ifl flar, ba§, wenn man ten Duirl in jreet Hälf- ten tljeitt, biefc einanber a^niid) ftnb, mag au* bie 5Ri0tung fein, ttieti^e itennO, natft n)er{f)er bie S^ei- lung Bor fi* ge(>t. Sine nnrcgeimägige Sliitc iU bieienige, werc^c einen ober mef>rere unregctmägtge Duirle i)at ; im aügemeinen gibt man ibr blog tiefen gjamen, wenn bie Itnregermäfigfeit bie äuöern Duirle angeljt, welche bie ?^iiUen ttiben unb weit met>r inö äuge faOen aU bie tnnern. §. 380. Äann man einige Bon ben Vtn'adjcn an= geben, xiniAe auf biefc ungleicfce gntitniflung ber homologen S()ei(e ber 53Iiite unb fomit ifjrcr Unregel= mäfigtetf einen Sinflug baben '? 3efeSmaI, trenn )i(^ bie Z^tile eine«? unb bcffelben Duirtö niijt in voll" fommen iibniicfcen l'agen bef^nben, fo ift eö begreif- li*, bag ibrc Ilngteiiti'peit Bon 5Jafur aus? entfte&en muf, unb bieä ift fo tro^r, bag , wenn fogar bei ben gemö^ntic^ regelmcipigen Sliitcu eine Bon ben Seiten sufädiger 5Scife burcb irgenb ein .fiinbernifj beengt oter bei? l'icbteS beraubt ifl, baä bie anbere ertcucbtet, fie gcbinbert, abgcänbcrt, in t^ret ent= tritflung anfgebalten wirb. 9?un ift bie ©tcUung, ttjeltie bie Sliiten cntreebcr in S?ejieijung ju einanber Ober mit ben Berftbicbencn Slt^fen in bem S31iUen= ftanbe einneljmen, nadi ben'Jiflan^en Berftbiebcn, unb conftant in einer unb terfelben, fo bag fite in einer grofen Slnja^l Bon galten entnieber für alte Slütcn geiBiffer "Pffanjen ober bloß für meftrerc unter i^nen tinige Bon fcnen -f^inbcruiffen in« l'eben rufen mup, bie, ba fie fjicr nicbt mebr Boriibcrge'^cnb ober zu- fällig ftnb, fonbcrn aus? ber l'age ber Dinge fclbfl berBorge()en , eine JSirtung beroorbringcn muffen, bie felbfl reieber conftant ift. @o feljen rcir an einer ©cabiofc CSig- 18S) , »ic bie in einen Slütentopf jufammengcbrangteu Slüten, in welchem alle, melcbe ben äuperfien Äreiö bilben unb ein freie« gelb fiir i^re gntwicflung baben, rcirtliit) weit großer al« bie in ber Witit geworben ftnb, unb ba ba« gelb Bon ber äußern Seite freier ift al« Boii ber innern, fo i)at fid; aui^ ibre Slumenfrone einwarf« weniger ent= reirfelt al« au«ipärt« ; alle anbere Sliiten be« SIü= tenfopfe« inncrljalb biefc« ilreife«, bie gtcicijfati« Bon allen Seiten eingeengt ftnb, ftnb ftcincr aberreget' mäßig geblieben. 2Bir baben alfo bier ein bop»clteä SSeifpicl, nämtict) ba« Bon Slüten eine« unb beffclben Sliitenfianbc«, bie unter fii^ unäbnlid) ftnb, unb ba« »on ben Ibetlen einer unb bcrfelben Slüte, bie ungleitb enttBfcfctt ftnb, unb beibc« Bennoge ibrer relaliocn l'agc. 35ci ben Solben (gig. 187) ftebt man bäufig au« bet nämlitben Utfadje bicfelbcn Sirtungen cntipringen. SBenn bei ben Slebren bie Sliite nitf)t Bollfommcn fentrei^t, fonbern mebr ober loeniger fcbicf auf ber 2lcbfe ftebt, fo finbet bie Seite, auf welcbcr ftc ibi gcgcnüberftcbt ein .Siinberniß für ibre freie Sntwirf^ lung, wcltbe e^er auf jener al« auf ber anbern flftle ju fteben futfct, unb au« biefcin ©runbe ftnb bie fo gefiellten ©lütcn fe^r oft unregelmäßig (gig. 183). (S« ifl überflüffig, 5U crflären, wie äbnlitbe Srftbci- nungen an BcrfÄiebenen anbern Slütenftäriben burc^) gleiÄartige Serbinbungen berBorfommen tonnen, §. 3>'6. SBenn wir fefit eine Slüte allein betrac^iten unb bie Urfat^cn ber Unregelmäfigteit, bie fte in ftt^ felber entbalten fann, auffuc^en, fo finben wir, baf biefc nicbt feblc». Unter ben Stättern ber 3rocige cnt= wicteln ficb biejenigen, weldje quirlweife fieben, ge« wö(»nlicb an jcbem »on biefen gemcinftbaftlitb, unb jcigcn bie nömlittien (Scftalten unb bie nämlid^en Dimenfioncn; biejenigen, Welt^e auf oerfcbiebcnen S^ö^en liegen unb um fo fpäter erfcbeinen, je ^if)tx pe auf bem Swcißc flel;en, jcigen Bon unten nat^ oben abnebmenbe Simenftonen unb oft auä) Bcrfttiie- bene ©eftalten. (Sbcn fo Bcrbält e« fic^ mit ben abge= anberfen 3?lättern, weltbc bie Slütentbeile au«ntatben. 2Bir baben bereit« gcfeben C§. 380), baß biefe äbeile, weltbe auf einem utu fo engeren firei« jufamntengc= brnngt fteben, je mcbr fie ju einem inneren Outrt geboren, um fo Icii^tcr jum gcblf(l>lagen geneigt ftnb. aSir wiffcn au*, baß, wenn biefe ibeile oft ganj genau cjuirtförmig, b. b- auf einer unb bcrfelben Cfbene ftnb, fie botb oft nicbt auf einem fireife, wc^I aber auf einer Spirallinie fteben, fo baß ft* bie einen etwa« tiefer ober etwa« mc^r notb außen bc ftnbcn al« bie anbern; in biefcm galle finb ni^it alle in ibentifc^en ?agen, unb biejentgen, weltbe ettsa« böber ober mcbc einwarf« fteben, baben fein fo freie« gelb für ibre etwa« fpätcre (fnfwictlung ; fte tonnen leitbter feblfcblagcn ober bei geringeren 25tmcnfIonen fteben bleiben. ?!icf>t bloß an fepr unregelmäßigen Slumcnfronen, reit bie ber Salfaminen ober ber Scbmetterlingeblufen finb, fonbcrn au* an fafi regele mäßigen Slütcn, Wie bie ber 9ßalptgbiaceen, fiebt mitn gani bentlitf), wie bie Slumenblätter um fo größer ftnb, je weiter fte na* außen ßebcn. §. 391. Ca gtbt no* eine Stellitng, mcti^i bie Ztfnle eine« unb bcffelben Diiicl« in Vagen ju bringen fu*f, bie in ibrer SBcjicIinng auf einanber oerfcbicbcn l'inb ; bie« ifi bie S*iefteit be« Jörn« l;infi*tli(^ be« Slüfenfiicl*en«, eine S*iefbcit, Wel*e bie einen 5u erbeben futbf, wäbrenb fte bie anbern tiefer flcltt. aSenn man nun eine große anjabl unregelmäßiger Stuten unterfu*t, fo wirb mon ft* übcrjeugen, bag bie 2l*fe ber Slütc bie be« g3lütenftiel*en« ni*t in geraber Sinie forffetjt, fonbern fi* in SJcjicbung auf biefclbc mebr ober weniger biegt, unb baß bie Slütc mcbr ober weniger ftbicf auf ber Spi^e be« 8Iütcn= ftiel*en« figt. 3n ben ganj regelmäßigen Slüten bingcgcn ift bie Cbene ber glä*e, welci;c ben Zoxui bilbct, fenfrc*t auf eben bicfcr Spi|c. §. 3ii2. e« gibt alfo in ben SBcr^äffntffcn ber Jbctlc ber a31üfe ju einanber, in ibren SJerbältniffen JU bem Slütenfiicl*cn, in i^ren Sßerbaltniffen ent= webcr ju ben 3l*fen ober ju anbern Slüfen be« 8Iü= fenfianbe«, ober enbli* ju jchem anbern Sbeite ber- '•pflanze, ju wcl*cr ftc geboren, anflebenbe Ucfa*cn ber Unrcgelmäßigteit. 'Biefc 25erbältniffc, na* weli^cn ftc JU unglei*en Cnfwicflungen oorau«beftiinmt ftnb, rönnen au* no* auf eine anbere SJBcife wirfen, inbem ftc biefclbc ju 35erwa*fnngcn Beraulaffcn, wobur* ftc^ mebvere auf eine mctjr ober minber BoUftänbigc SBeife Bcreincn unb Berf*mcljcn. 2llle biefc Siegeln bürfen jcbo* nur auf eine atlgc= meine aSeife angenommen werben ; fie fönnen au« Bcrf*icbcnen 92ebcnumftänbcn, beren Stufjäblung bier JU lange wäre, unb beren Äcnnfntß übcrbie« noi^ feinen fol*en @rab Bon Scftimmt^eit errei*f 1)at, t^a^ mon bcut(i*c unb conftante ®cfegc barauf baftren tonnte, abgeänbert ober umgcfcbrt werben. Segreif- li* muffen in biefcm engen 5Raume, in wel*em ft* bie Jbeile ber Slutc anbäufen unb ff* brängen, bie 3?crbältniffc ft^wer ju meffcn fein unb bäufig Bcr- änbert werben. S« war un« bii'rei*cnb, anjujeigen, rvit biefer *puntt ber Begctabilif*en Drganifafion ni*t gan; ber S3eoba*tung unb ber 33ere*nung ber Sotaniter cutgcbt, unb i!>nen ein neue« gelb ju gor= f*ungen eröffnet. A51ÜU-. 573 §. 393. 5Wan barf bie regelmäßigen unb bie fvm= metriWen Sliiten niejit mit eiiianber »ertt>e(^fdn. 25te ttflcren laffi-n ftji nait) allen 3ii4»tungen in jmei »oüfommcn ädntid^c §)älften (feilen ; bei ben jwcitcii lann eö nur naä) einer (fbcnc gcfi^eljcn, unb biefc Gbene ifJ gcnjötmlicS parallel unb fcnfretbt auf bet Slctfe, mli)e bie Slüte trägt. OTan fann bicsS an bcn S?Uitenbe« Uifentrautö unb bcrgcabiufc (J^ig. I Ki, IbS), bie ivtr !urj nordcr angeführt iaben, unterfutfjcn, unb man wirb ftnben, bap man fic burd) eine fo gelegte Gbene in jirei oollfemmen glcidpc S>älftcn, bie eine recfcts, bie anbcre lintö getbeilt bat. 9Ja(i jcbcr anbern Gbene »iirben fli^ bie beiben 5)älften burcJ)aud «ic^t glcic^ien. aSBären bie Sagen auöipenbig unb iniecnbig, unten unb eben in SSejiefiung auf bie Sljeile bcr Sliimenfrone berftfcieben, fi) würben jic ret^itö unb linfiS üontommen ä^nlid) fein. CSS fann bemnatft fvmmetrifc^e unb bot^ unregel-- mäpige Sliiteu geben, unb biesS itl fogar bei biefcn ber geibö^nliifcere gall ; berjenige, too eö bei ber 3iegelmäpigteit jugleie^ an ©pmmcirie ff^jlt, i|l ber bei roeitem feltencrc. §. 394. S8l^tCll^ccfIa(^c CPräfloreöcenj). — Gö gibt eine 3eit/ wo alle biefc @tcllungöber!)älfntffe ber Siütet^eile, mit benen ivir unS fo eben befct)äf= ligt ^aben, am offenficn baliegcn unb am leiftitcfien ju beftimmcn finb ; bicS ifl in bcr SBlütenfno'pc, biefcm crfJen 3"f5ii"be ber Slüie, ber für fiebaö, wai bie Snofpe für ben 3n>eig i^. T>a reirb bie loirtlit^e Sage ber Steile nic^t bloß nacfe i&reni me^r ober minber nieberern, nai^ iljrcm me^r ober weniger na(|) außen licgenben Siuägang^punft auf bem Üoruä tral>r= genommen, fonbern aui$ naä) berDrbnung, in »ücittcr ^e über einanber liegen, ober fic^ gegenfcitig ein= ptlen, ba jeber eintiiillenbe J^cil faf} nct^recnbig ber äußere J^eil bon bem eingefüllten ifi. Sinne nannte Slütcnbecf enlage (asiivaiio) ober <£om-- merfianb biefc 21norbnung ber 'X()eile in ber 551ütcn= inofpe, fo»ic er Slotterfnofpcnlage Cvcrnaiio) bie ber Släiter in ber Sölatttnofpe genannt ^atte C§. 174). Diefer 9tame ifl beibehalten reorben, ob man i^m aUiä) oft unb fafl o^ne Unterfttieb bcn bcr 5)räfIoreScenj fnbflituirt. 2Bir fc^cn, wie ftcfi in ben »erf^icbcncn Slr.orb^ nungöweifen bcr Slüten^üQcn in biefcm Buftanbc bie bcibcn ?)auptabänbcrungen, »»elcfce wir bei ber an- orbnung ber 331ätter, fowic bei bcr bcr Slüietlfcitc, nämlid) i&rc fpiralförmige, b. i). auf ungleichen 'öolicn, ob_er i^re trciöförmige Stellung, b. ^. auf gleichen §)ö^en, fenncn gelernt Ijabcn, barficllen. §. 395. Sie fpiralförmige 'prarlorcöccnj ^ei§t auc^ bie jiegelba (6 förmige; biefeä tcftere Sciirort, »eitles fe^r bejcic^ncnb ift, reenn fiä) bie Jbcilc blog an einem Zueile i^rer §)ö6e.nac^ Slrt ber Da*jicgcl bcbecfcn (gig. 2'M, c) ()ört auf, e« j^u fein, wtim fie P tiefe üotlfJänbig einbüllen, unb / aisbann gebrauchen einige bafür baö Seiwort e in ^ ü 1= 1 Icnb ober juf ammenge- \ rollt (convoluliva) (gig. ,/ '- 200). Dft ftnb bie Sfjeile ju lang, fo baf fti^ ein erftcr über ben folgenben mit feiner ©pigc legen fann, aber nicl;t breit genug, um ij)n mit feinen SRanbcrn ju crreiijjen. SBenn 23t " man bie il^cilenacfe ber Orb- nung, in »elcfeer fie ftcfe bcden, ftcfe über einanber legen ober fä) auf biei'e 2Bctfe bon aupen naä) innen umfaffen, numerirt, fo Sns Srütfntnofpr bfr Canielli» japonira ; — c jirgelboififör. inifle Stici)Wätt(l)en ; — /> iSJuaienHatitr mit äuiammenaetpUter ?Svä. Vocelcciii. finbet man gewö^nlicfc eine SlattfJellung auf einer flettgcn Spirale, nämlicfe bie, wo bcr ©ioergcnj- winfel oon jwei auf einanber folgenben Slättcrn 137 ®raben nal^c fommt (§. 162), unb bei welcher bemnacJ) bie Stjrilc oon jwei 5U jwei, oon brei ju brei, »on fünf ju fünf abwecfefcln. «Kan fann an einer OTagnoliablüte (gig. 260) biefe fpiralför- mige (finbiillung bcr lieiie fel;en. SBir willen, baß in ben mctftcn gällcn bie 3a6l ber äbeilc oon einem unb bem nämlicfeen Ouirle bei fünf f}el;en bleibt. SBcnn man fie nun nacfe unferer Spirale (gig. 259) Iteat, fo fielet man, tai, wenn fie fic6 ni(6t ^inlänglicfe erweitern, fo baf ficfe jwci auf einanber folgenbe an itircn Siänbern oercinigen, ei jwei gibt, bie in Scjieljung auf bie anbern bie äußerften (Tnb unb i^rc ^latfebarn mit bcn beiben Diän- bcrn becfcn; yrci a'.^ innerße, bie auf beiben Seiten bctccft ftnb unb baö fiiiific immer äWifcfecn bem einen oon ben beiben erßen liegt, bcr et. 260. igtillung ron broi äufcrn '■Blättim (WElcfie bi enlfpiedtfn) in ^e^ ^liifenfnofpe ber Magnolia grandiflora b»i(t)i(linuten ml^ ffl)r tfrflnnert ift. 2t)1, ©ttUurg vm brei «cIctjMätt*™ in bcr »lülc bei SÖBtn. moul« (Aniiriiiiiiuin majus), Wm ijni (it cntfcrfc^eiit mit bor gigur 1 num.Tirt. ShitenfnpfDC einer bnrcfe eine punftirtc e burd) bie ouf ein» I nebt. Jtcliiie ^ii ^Dtanih. Janbcn ftnb (auäicärtö gefalfete fvä= ^ floregccnj, gig. 262, 1, 264, c). 3n -,^^icfcn gaUen, bic man für einfache \^unb fettete abänberungenber {lappigen ,-'' ^JJrajTorc^ccnj Ratten muß, ifi bec auf biefe SBetfe etntcartd ober au£ii»ärtä gefaltete Jfteil bet Statteten ju gleicfjet 3eü gcivöfjnttcfe »etbünnt unb oft bei- iia&e ^äuttg. 3Dte Slatic^en eincö unb beffetben D-üiili tonnen, anfiatt Steiä-- bögeit ober ©eifen eincö '■polpgonä ju bilben, bo« jum iKittelpuntte ben ber Slütc iat, eine lueljr ober minber fcfciefe 3^itt)(ung in 5Sei(te^ung auf ben-- feiben annehmen, glci^fam ali ob jebciä eine 2lct »on BreSjung um feine Stfife erlitte ;barum fte&t eine »cnben Seiten; bie nämliche für alle Slalt^en, mejt ciniüätt^, bie onbctc mcfir ausivärtö, unb in biefem gaUe legen ftcfc bie gewo&nlit^ eriveitetten GSipfcl jiegctbacfeförmig in einem fireifeberum, inbcm jebcr mit ber einen Seite einen feiner JJattbarn bectt unb auf ber anbern gebetft rcirb; birs? ifJ bie gc= breite ^iräflorcöcenj (frx\]. cüntorfa gig. 262, 2, p, 264, lO. SiiSwcilen fteüt alätann eine flcinc Slbweic^ung eine« feiner fünf Slcittc^cn, baburrf), ba^ ea bicfclbc ganj äuperlicfi mactt, bie fpiralfotmige Stellung wieber &er, aber fo, ba6 fxtf) alle auf einer einjigen ©piralwinbung befinbcn (gig. 265), bie einem Sreife auperorbentlicft na^e fommt. §. 397. 3n ber Slütentnofpe fann biiSroeiten jebeä Slött(|)en, ba« unab()ängig bon ben anbern betrac|)= tet Wirb, fo rcie ba« Slatt in ber Slattfnofpc (gig. 174) auger ber Slbönbcrung, bie auö ber ge-- genfeitigcn älnorbnung ber ^fjeite eutfpringt, eine t^m eigent^ümficbc äC'Öf"' nämlic^ bie um feine Slc()fe in jreei ^lalften entiueber einmarlö ober ani- »artä gefaltet ju fein (in iKelc^em gälte bie Äncfpe eben fo biclc audfpringcnbe SHSintel ^abcn, burc| eben fo »iele Suchten getrennt fein, unb bem Mittel- jieroen ober bem 3rcif(^enraume ber Slätti^cn ent= Men trirb), ober tniiffattig (corrugala), unb aWbann oft roie jufammcn geballt ju fein, tvie bie« bei ben Blumenblättern beä 2)?ol;nö u. f. tt). ber gaU ifl. §. 39S. 3nbem wir in ber Slütcntnofpc bie n litten SScr^öltniffe ber Xfieile unterfui^ten, ^aben wir ftc nur unter bencn unterfucbt, bie }u einem einjigen unb bemfelben Duirlc gehörten; mir wollen fte ie^t in ber SJeitjenfolge ».'•on mehreren unterfuc^en. X>ie fpiralfcrmige 2lnorbnung fann iitft bon bem einen gum anbern o^ne Unterbrechung fortfcgcn; bieä muf man bei ben ©liiten erwarten, wo ber Uebcrgang »on bem einen Ouirle ^um fotgcnbcn ftufenweife ge= fetjic^t, wie bei ben. ©tüten beä weifen 9Jenupbar, in bem Äelc^e unb ber Slumenfronc ber 2i?ognolia, 262. Änofpe pon Altlmea rosen ; — 1 Jloi) ttenig tnmidiU, tütnn Ux Sstii nod) toUftäiibifl Sie ontfrn ZijeiU lintiuttt mit bie Sänber feiner @iiitl)eilunflen fic^ linä\jm ; — 2 ttenn bie Sfiönbcr bet fleltjeintSeilunocn c flcS entfernt iaim, mti bie Siumen frone bur(f)5iilQ(Ten , bereit »lumenblättet p gebre^t (inb. Daä :Bia9ramm i(i giß. 264 otaebitbel. 2b3. Diogramm beä SelAeä e unk ber Slumcnfrone p in ber SSnofpc bet Guazum» ulmifoli«. lie ^SröfloreScenj ber Slättctien be« trffern ifi flapptg, bie ber SBIumenSlätter eininärt« gefaltet. 264. Diagtomm be« SeliSeä c unb ber Slumentronc p in ter Jtnofpe ber Altliwa ro»p«. Die ^JtäftoteScenj beä Ät(*e« c ifi iBjöttä gcftenb, bie bet aSlumenblattcr p gebre^t. 266. S(bttiei(I)ang bet gebail^Kii $täf)oretreni. fo baf man bisweilen 2BüJe ^at, bie ©ränjcn jwi- fi^cn beiben ju beftimmen. 2lber felbfl aWbann, wenn »erfcbtebcne Quirle ftc^ burc^ ganj neue Oe- ftalten unb garben auf eine fcfearfe SBeife unterfc(>ei= ben, fann ^d) trog tiefem rafcfjen Uebergange, bie fpiratförmige Siei^e regelmäßig fortfegen, inbem baö erfte Statteten beä jweiten Duirlc beina^ie feinen regelmäßigen "piag nacf) bem legten besS erften ein- nimmt, unb bie barauffolgenbcn Rc^ i^rerfeitä nac^ i^m orbnen. 3nbeiTen erleibet fie hoäj oft auäj eine llnterbrecftung, gteic^fam ali ob mehrere Slättc^en feblten, bie äwifc^en bem äußerflen beä neuen Ouirlä unb bem innerftcn beä i^or^erge&enben liegen. SSii= weilen ifl fogar bie SJic^tung ber Spirallinie umge- letjrt; bie beä Äelc^e« ge^t »on ber SRecljten jur £in= fen, wäf>renb bie ber Slumenfronc »on ber Sinfcn jiir 3icci;ten geljt. §. 3'jn. Sebr häufig beobachtet man an jwet ouf einanter folgenben Diiirlcn eine bcrfcl)iebene ^3räfIo= reiJcenjweife; biefe 5Beränberung ift in mehreren gamilien conftant unb c^jarafferiftifcl). So iH j. 53. bei ben SKolbaceen (gig. 262, 264) ben Sonbolou- laccen, ben meiRen Sarpop^plleen, wie ä- ??• in bem Agroslemiiia githago bie ^räfloreScenj ber 331umcn= frone gcbrc^t: bie beä Selche« bemungeacfitet tlappig bei ben erfien (gig. 264, c), jiegelbac^fijrmig bei ben anbern. ©iefeä legtere Seifpiel reitljt ^in, um uns JU bewcifen, iai in berfelben S3lüte bie 3:^eile cineä Duitlcsä fpiralförmig, bie bcd benachbarten trei«fot= mig geUellt fein tonnen. §. 400. 5Kan barf aiic^ wirtlich bei biefen, auf einen fo befcbränften diaum angehäuften Steilen, wo gewötjulit^ bie auf einanber folgenben Sinfügun- gen nur in fe^r tleincn unb fcf;r oft ganj unbebeu= tenbcn Stfifc^entäumen bon einanber entfernt fxnb, teine 3?egclmäßigteit in ben 35erl;ältniffen fuc^ien, bie eine in ^öngc ober in Sreite au^gebe^nte 2l(^fc gf= fiattet, auf wcldjer alte Jtjeile an i!;rem ^lage unb JU itirer ^tit wac^fen. ®arum ift bie Slnorbnung ber Slütct^eile in einem unb bemfelben Clitirle ober eine« Quirls jum barauf folgenben, bur^au« nic^t unoeränberlic^, unb bie Srfa^rung Ic^rt, innerhalb welc{)cr Se^ranfen fi;e »eränberlic^ ifi. i>ie fpirat- förmige Orbnung, bie oft unterbrocben, umgete^rt ift, bie fogar jwifcfien ben Steilen »on jwei auf einanber folgenben Quirlen Boltftänbig fliUe ffc^t, evleibet häufige unb unbebeutcnbc 2lbänberungen jwi= fc^cu benen einciJ unb beljelbcn QuirW. Die tlap= pijje ober gcbre^tc Slnorbnung jeigt weit me^r 35e= ftänbigeä, unb ba fie J^cile angibt, bie trcisförmig geftellt unb aOe in ber nämlichen Sage ftnb, fo ift eä beinahe not^wenbig, baß fie ficb in ben allermci= ften gällen mit ber Stegelmäßigfeit ber Slute »er= einigt. SsS finb auc^ mit einigen wenigen 3lu^nali= mcn bie SJlumentronen unb bie Äelc^e mit tlappen= fijrmfger ober gcbre()ter 'Präflore^cflij regelmäßig, wä()renb man fafi eben fo biete unregelmäßige als regelmäßige unter benen antrifft, wo bie ^räflorcS-- cenj con einer fpiratformigen ülnorbnung abfängt. §. 401. Die fräjIoreScenj jeigt Steüungsjeerfält- niffe unter ben Sjieilen ber Slüte beutlic^er an, unb mai^t eS moglicfi, fie leic^iter ju bcfiimmen: non i^= rcr Sic^tigteit entlebnt fie bie eigene. 3n bieten 531Ü-- ten werben burc^ baS Sntfalten biefe J^eilc oon ein- anber entfernt, bie fii^ nun nic^t me^r bebecten, ftc^ nicf)t me^r berühren, unb biefe in ber Slütentnofpc fo offentunbige 3>cr^ältnif[e »erwifcben fict) alSbann me^r ober weniger sollftänbig. SS gibt aber aucf) eine große ?Wcnge »on Slüten, wo fie bis auf einen gewiffen @rab bleiben. So fann bie fünffc^iic^tigc Slnorbnung nod} an Bieten SSlumenfronen ber 3tofa- ceen bcobacf)tet werben; bie ber Slpocpneen bleiben immer flarf gebrefit, unb e« ift gar nic^t feiten, baß bie ber iWaluaceen aue^ Spuren biefer früheren an- Xlliitdibüllcn. 575 crbnung begatten. Sä tft ffar, bap bic tfapptgcl 2Innät>frung nur baburcö bcflebc^n tcnn, bap ftc bic' Slütenfnofpe binbcrt, fiel; jii Birnen; man ficbt Ui= »eilen, tric bie Äcldje, bie fid; in bicfem 3u|lanbc erhalten iaiien , cntmeber fcitreättö burc^ bnö blope Sluäcinanbergcben >^on jwei Diänbcrn, bie M blüten-- fc^cibcartig auf bic Seite legen, j. S. in bent epba= ren CSibifä CHi'',i5t'"s esculentuO ober treic-förmig an i^rcr ®ruiibfläc(ie fpaften, inbem fxc jiii^ »on bem übrigen Jbeilcn ber Sliite abfonbern, bie fie ju- Tücfirirft, ober fie bei itirer Scrtängcrung in bie §(J!)C bebt, 5. SP. in gemiitcn SWpvtareen, (".alyplran- thcs, Eiicalyplus. 3n__ben meifien Själlcn l)aben_^ bie aneinanberfiofenben 3?änbcr in ber tlappigen ^räflo= rctccnj eine ©icfe, bie baju bebülflic^ fein fann, fie fogar nac^ i^rem Jluöcinanbcrgcljen fenntli* ju ma- lten, »äsirenb bie Seiten, bie ft'd; becffen, gewöbnlit^ mebr ober meniger i^erbünnt ifi. 5Wan fcinn ficf) bo- »on ilberjcugen, tt;enn man ben Äclcb cineö ®ee= Ircujbomö , unb ben eineä SiJÄufeöiirttcnö »ergteit^t. §. 402. SBir baben son ben 53efrii*iurg( bicfe @letd)förmig!eit bisweiten auf alle Blüten einer unb berfelben gamttie erfirccfe. @o finbcn fic^ in ben Braunwurjarfen unb in anbern oerwanbten Oruppen jwei Äarpelle, woBon baS eine nacb ber Sfi'te ber 2ltbfe, baS anbere nacb ber ent= gegengefegten ©eite gcrtcbtet ifj; wenn man eine Blüte finbet, bic bem 2leupern na^ wie bie ber Braunwurjen gefialtet ifi, bei welcher aber bon ben jwei Äarpetlcn baS eine recbtS, baS anbere lints gc= brebt i|l, fo barf man bebaupten, bap bie *}tfianjc ju feiner »on biefcn ©ruppen Qt^öxe. ©0 rcicbt baS cinjigc ©taubgefäp fct)on bin, baS man in ben gan= neen unb STarantaccen fic^ entwicfeln fiebt, unb baS in ben einen aufwärts, in ben anbern fetlwärtS ficjt, um gleicb auf ben crßcn Bliif biefe jwci Bcrwanbte ©ruppen ju unterfebetben. 3m SlUgcmcinen orbnen Rcb bie ficlc^blätt^cn auf bem ©ccfblattc, baS bic Blüte begleitet, ober in befTcn Srmanglung auf bem fünfte ber 2lc^fe, wo es ficb bättc entwicfeln fotlen, sufammen, gcrabe fo, wie ficb bie «Reibe ber Blätter eines 3weigeS auf bem Blatte orbnet, aus befTcn Slcbfcl biefer 3wei3 entfiebt (§. 1()2). SBenn ficb baS Blütcnftielcben um ficti felbcr brebt, ober wenn cS berlängert, ftblant ober biegfam ift, fo tann bic urfprünglitbe ©teHung ber Blüte in Besie^ung auf bie 2lcbfe, auS welcher biefeS Slütenfiicld^cn beroortommt, mebr ober weni= ger »erborgen fein. Dies ifi abermals ein gall, wo boS ©iubium ber Blütcnfnofpe unS belehren lann, weil baS Blütcnfiielcben um fo weniger gebrebt, »cr= längcrt unb bcrbünnt ift, je jünger bie 'Pflanje ifi. §. 404. DiefeS ®anjc ber ÄennjcidSien, baS aus ber ©tetlung ber J^eilc ber Blüte in Sejiejung auf ben 3wcig, ber Rc trägt, unb in Bejicbung auf cin= anber berborgcbt, wirb ibre ©pmmetric genannt, ein SEort, baS biet in einem ganj anbern ©innc ge^ nommen wirb , als in bem , in welchem wir cS gc= nommcn baben (§. 393), als wir »on fpmmctrif^icn Blüten fprae^icn. ;^lüti-ni)üUrn. §. 405. SSir wiffen, bap jwei Ouirle »on 2::^ct= Icn, bie gewöbnlitb in beiben burc^ ibre ©efialt unt> gärbung »etfcfiteben ftnb, ber Sclt^i unb bie Blumen» 266. Tiogtamm ier Slütenttiofiie ton Trioptery» oviia. Wien (I»I)t tic Stenung tcr »{vf(tietenen Slülent^cile in Bfjie^unß ouf ka« Xi(f61ait i, auä teffen ad)fel (ie tntftc^t, unb bo8 btnina<6 i^rti äu^ Stren Stile in bem oBgemeinen Slüttn|lanbt entfprii^t, bU «nbett gelte (le^t ber Si^fe aegfnütft. <676 ^0tanth. Irone, bte §>ütlcn bet Stuten auämo^en, trenn ftc »oUf3anfctg ftnb. SBit »ifTen au4, bap ti ntd>t fet= ten i^, nur einen einzigen berfelben anjufreffen, unb bo^ in bicfem galle faß immer bie Sturaentrone fcfilt. 3n einer SJutaceengattung, ber Diploloena, rco bie in «inen Sliitenfopf bereinigten SSlüten , jt* gegcnfeitig brängen wnb beengen, enimidern R(^ bie äupern Steile iii*t, ber Äel* f*Icigt ganj fct)J, unb bie Stumen-- blätter jTnb auf bie Oefialt turjer unb bihiner ©cf>up- ^icn rtbujitt ; einige fet)Ien fogar gans. Dieö ifJ alfo «in SeiipicJ »on einer Slumcntronc o^neSel*; man fijnnte oicUeit^t einige anbere anführen, fie ftnb aber fo feiten, bap eä übcrflüfTtg rcäre, burct) eine befon= bere ^Benennung eine fo fettene SdiDrbnung ju be- jcit^nen. ©o ocrbält eö fic^ ober ntc^t mit ber cnt» gegengefegten, febr ^äupgen Slnorbnung, unb tt)ir ^abcn C§- 381) gefe^en , bap bie SSliiten, au benen pe »ortommt, blumenblattloö genannt werben. §. 406. ©tefer 2(uobrutf (>at in 33ejtcl;ung auf bie bifotvtebonift^en ^Sflanjen , bei tvelcbcn , rccnn bie Slüten^üUcn fic^ auf einen einjigen Slütenquirl be- frfirönten, biefe get»cbnlic6 ganj beutücb baei 2lU6fe= ^en unb aile anbere 3Sertma(e ctneä Setcbeö jeigen, ju feinem ginitjurfe SßeranlaiTung gegeben. 3" ben Sliiten monotot^Ieboniicber f flanjen öerbält ti fttft aber ni(^t immer auf biefe SBeife. äßir ^abcn (§. 362) «efagt, bap ifire .Jjüüen meifienä ani fetfc^ X^eilen befielen, bie ju breien auf jtsei coucentrifdicn Steifen ße^en. §)auftg ftnb alte fei*« cinanber ötintic*, unb alöbann tonnen ftc grün fein, j. SB. in ber @pargcl= Mute; öfter aber finb fte mit »erfcfciebenen unb iii= »»eilen fe^r teb^aften (färben gefärbt, t»ie j. S. in ,t>cr Silie (gig. 207), §)pacintbe, Sutpe u. f. re. Siö-- tceitcn untcrfi^eiben ftc^ bie btei aupern »on ben brei tnnern ; bie ctflen finb grün unb einem Selc^__e äbn^ iit^l, bie jmeiten gefärbt unc Sölumenbtättern äjntid), Kit 5- 33- in ben ©pinnenfrautarten, in bem SBaffer» »»egerit^ ober Alisma u. f. t». ßn biefent gatle »ärc man »erfutl>f, ben äupern Duirt »irtlitti Äeli^ unb ben tnnern Slumcnfronc ju nennen ; man müptc aber aWbann »ermoge einer nottiroenbigcn golgerung bie jtämitcbcn Benennungen bei allen anbern ©tüten mo= itofotvtebonifcfjer ^flanjcn anwcnben, bei »ctcben bie Sbeite tioi) feine 33erfc^iebenl>eit unter ft* jeigcn. Die« t^un mc^irere @(l>riftfteller. Stnbere, ältere, bie nur bie fiennjeittien ber garbe ^u güfjrern batten, tiabmen in biefen Stuten batb einen S.e\ä) unb eine Stumentrone, batb einen fietrf? allein, bat^ eine Slu= menfrone allein an, obgleidi augenfieintict) bie fci^a Xbeite, in ibren conßanien SctbältnifTen, immer bie itämlit^e ©atfce »orfletten muffen. SBieccr anbere itennen jTe euMid» in allen gölten einen Settb , ben ftc aii iai äupcrfie ?)ailf9ßem ber Stute erttören, 267. »lütt bEt miisn Cilie ( Lili.im mndi.lum ):—p SBrüfcn- Ml, iroron brci , rtunö öu§trere ZbnU p<: mit tvct , iiie^r na* tnntn lieijcntfti pi obtofdiftlii j — e Siaubiiffü^e , njoson mon bie ©pi^e btr gaben mit ititen (Amineenbcn ©taubfceuteln (iebt; — » Karte, bie ben okren S^eit beä ®tifft[ä entiat. ba fte nic^jt j»ei »crfc^icbene ©pfiemc in bencn ber meiflen monototplcbontfdjen »"Pflanjen erfennen fonncn. es ifl notbreentig , auf biefen ÜSangel an Ueberein-- fjimmung in ber Terminologie ber »erftbicbcnen So= tanifer aufmertfam gemacht ju merben, um bie 25er= i»irrung juscrmeiben, bie fie jur golge t)aben tonnte. §. 407. Decanbclle ^atte gefuc^t, fte ganj tBeg= jufc^affen. Setreffen »on biefem mannigfatiigen 2lu«= fcben, baä unö in ber Slüte mancbet monofolplcbo= nifc^cr ^flanjen ein Seid) , in bem »on mantjen anbern eine Stumentrone jeigt, unb ba er fogar fa^, bap einige biefe gebcppclte Statur in ibrcn auämen« big grünen unb inreenbig farbigen Slättern »crein= ten, i»ar er auf bie Scrmulbung gefommen, bap je« bcö »011 il;nen au« bem inneren tßerwatbfen eine^ Äeli|blätf(*cnS mit einem gegcufiänbigen Stumcnbtatte entfpringc, unb alfo aai jioei 'Platten gebitbet n>erbc, bie feine geboppette Statur barRclten. So ifl über« flüffig , eine .^vpotbefe ju erörtern , »et^c »on ben Setra^itnngcn, bie aui cer Stnatomie unb ber ©tet-- lung ber Sbeilc genommen ftnb , gleitt) fJart jurüd« gemiefen mirb. ©ie läpt Rc^ burd;aug nic^t behaupten, befonberö reenn ftc auf bie Stuten ber bifotpletoni« fAcn "^pflanjen angemanbt luirb, auf treibe ftc i^r (Srfinber auäbebnte, unb eine GiegenfJänbigfeit »on fünf Stuinenblättcrn mit fünf Äcttbblättt^en roäre ber Statur junjiter. 2Bie bem nun au* fei, fo »en»irft Decanbolle t\ad) bicfcr 2lnftcbt baä Scii»ort blumen- blattlos für Stuten, bie mit einer einjigen $iüUc »er- febcn finb, unb nennt fie cinblütbcrfig Onono- clilamydei, »on fiovoQ, einjig; x^«i"»^e, Steib). 3Äit (Srbart nannte er Stütcnbülte ppertgoni baö ©anjeber Stütent;üllen, unb manbte bieleö SBort aucf) anfiatt Seltb unb Stumentrone jebeömat an, wenn er lab, ia^ fie in ein einsigeö öpfiem »erft^mol« jcn i»aren unb bemnat^ bei der Slütenbef4jreibung alter monototvieboniftften ^flanjen. §. 408. Siete ©cfjriftfteUer folgen biefem Seifpietc, o^ne bie ?>9potbefe anjunebmen, bie tbm jum %ai= gangöpunfte gebleut 1)aUt , unb um über bie Statur biefer einjigen -Siülle nicjjtö Sortäufigeä ju entfcbei= ben, fo befttrcibcn fie biefelbe entroeber unter bem Stamen ^perigon, ober gemö^nti(l)cr unter bem Sta-- mcn Slütenberfe (l'erianthiuin , »on Tieoi, um, ^cr-- um, unb «räog, bie Slüte), »eichen Sinne für ben Selcfe in allen gälten »orgcf4)tagcn bat, "senn er in unmittelbarer Serü^rung mit ben Sefrn*tungün;crt= jettgen flcbt. Dicfer Stame fönnte mit 3}ortbcit für bie Sefcbrcibung ber monofot9lebonifct)en 'J'flanjen angereanbt t»erbcn, er bätte aber roirttittje Statbtjjeite bei ber ber bitotptebonifcfeen ®enjä(^fe, rco man oft ^Ranjen neben einanber finbct, n^ocon bie einen mit Slumcnblättern »erfcben Rnb, bie anbern aber nic^t, j. S. in ben datpop^ptleen unb ben ^aronptbieen. Stun fonn man aber nic^t bei jwet Stuten an ber einen Slütenbetfe nennen, i»aä_man an ber anbern jÄettb ^eipt. Sä ftfeeint alfo paitenber ju fein, biefen [ lef lern Stamen beRänbig für ben enfmeber äuperen ober einjigen ©ültenquirt einer jeben bifotptebonift^cn I 'pRanje aufjufparen unb für bie monofot_ptebonifc^en benfelben Stamen , ben man nacb UmRänben burcb mannigfaltige Seiwörter mobiRjirt ober au* baö SBort ! ju gebraucijen. 2Str werben bei ber folgen« j ben Unterlui^ung beibc abwet^felnb anwenben. §. 409. .Seid) (.Calyx). — 2Sir baben gefagt, bap ber Äefcb ber äuperfte Duirt ber Siüten^ülten fei, bap er aui mebrcren ©tütfen beRebe, bie "eben ' fo oiete Slätter »orRelten, t»etcbe man bemnacfc au* : Äete^btätttbcn genannt ^abe. Sinf ftblug»or, fie mit bem einjigen Stamen 'Pbptta ifvllov ^ ba« Statt) j ju bejei(<>nen, ber bereit« fdjon in ber 3ufamm.en- Mfegung monopbptl« unb poippbplla angeroanbt I t»ürbe. SJa0 Dccanbolle tpurbc aber attgemetn ber Öliiti-nhiilUn. 9?ame Sepaliim (Äcl^blatt) anqenommcn unb ba^ ^er tonimcn tic Sciirörttt ciiiblättrii], inelblättrtg (monnsepalus, polysepalus), Sic tem Äeldje gegeben würben, je na(bbem feine SSIaiter in einer mcbr ober minber grojjen 2IuÄbcbnung »ereint bcifüinmen bleiben, ober gan^ iinabbängtg bon einanber fünb (.§. 364). §. 410. äBir babcii bicfc Jbeile für ä*te ölätter gebalten unb ibr Sau recfctfertigt bicfe Stiifiitit; fie beffcbcn »irtlicb im 3nnern aiiä einem *parenci>vm, »eicteä in bcr allgemeinen SJiitung öon unten nac^ oben au<5 Rafern unb &efä^en bcfJcbenbc Süfiel, bie auö entroUbaren üuftgefäfjcn unb bünnen gafcrn jufammcngefcgt finb, burc^),;iebcn unb öugcrlid? mit einer (fpibcrmiö überjogcn finb, bic mit weit reit^= lieberen ©baltöffnungcn auf ber aujjcven Dbcrfläc^e beiS Äclc^blattcö üerfeben ifi, ireltte wegen feiner aufredjten (Stellung ber untern SPlatifl.icte entfpricbt C§. 411). Sic Spibermi« ifi oft mit -paaren beberft, bie benienigcn öbnlid) finb, reclcbe bie eigentlichen Slätter unb bie jungen triebe überjieben unb bem- nacf) bäufiger unb rcttblitfcer auf ber äuficrn ali auf ber inneren S'ä*e oorfommen. Um bic i'lbmcfenbcit ber .?iaarc, ibr Snfcin unb tie berfdjictcnen 3(rten, »oburtt» fie bic Cberflatbc bcä Äelitcö mobifijiren tonnen, «njugeben, bebientman fidjber 2lugbrii(fe, bie wir bereit« 'fennen gelernt baben (§. L'44). Wlan finbct autb bii^rocilen auf biefcr äußern glä(tc Driifen, bie bcnjcnigen (ibnlicb finb, tueltlje tie Slättcr ber nämlittcn 'pffanje auf bcr untern tragen, j. S. in ben J'Jalpigbiaceen. ©ieö finb louter genieinfdjaft^ lit^e Äennictcbcn, wcld)c basS Serljältnip ber Slätter jU bcn Seid) blatteten beurfunben. §. 411. 2)ic auä ga'ern unb ©cfä^cn beflcben- ben Siii'tlief jcitbncn äu§crli4 9Jerocn ab, wooon ber SKittclneroe allein febr oft berborragcnb tft unb folgen, obglett^ auf eine weit weniger ficbtlic^c Slrt, wegen ber Äleinbeit bcr Jbcile bcn nämlicben <äi= fegen, wie in ben Slättern bitciplcbcnifcbcr yflanjen, fte bereinigen fii^ unter einanber buri^ 3.?eräfiiing in bcn Äclcben ber erftcn, fie geben parallel unb obne fitf) ,^u jertbcilcn in ben Äeltbcn ber jweiten. SScnn bic Scl*blättcbcn in einen cinjtgcn Äörper an bem unfern Sbfite »erwacbfen finb, fo fonnen bie ?lfittet= ncrocn, bie ftc^ auf ber Dbcrfläcbe bicfcd Wörpetä »crlängern, bie 5Kittc oon icbem berfclben angeben Cgig. 271). Tian finbet oft eben fo bicfe anberc 3?erben, bie genau in bcn 3en 5. 35. an ber fcbr jungen Slütcntnofpe bcr geigbobne gc- jctgt. Sieö gef^iebf aber nur in ber frübcjlcn 3eit; baä 5?crwat^fcn unb bie Itngleidjbeit geigen fit^ balb, wenn bie« eine« »on ben Äennjctcben bcr *PrJanje ift; ®cfcige unb gafcrn äeigen fti^ progreffio wie in bem Slatte C§. 147). §. 413. Sic ©eflalt ber Seltbblätfer fann im attgemeincn eber mit ber bcr Dccfblättcr al« mit bcr ber Slätter ocrglii^en werben; gcwöbnlicb ifl fie eine Dn iiatta ouSge« fdiniiitn, ouf tei aufetn gl5(St unten neuartig (Int, in fctren 3)litte man eine trüfifle fornförmige SlnfttwtHiing j bemertt. 2fi9. güniWäitriger Scl(^ ber Stelarw, ' ■ • 270. Seilt bet PrimuU elatior. 271. — — Silene indata. 578" ^0tantk. änalogie unb nf^t Sbentftät {n bem ©ebrauc^e, bcn man |)tet »on i^nen mae^l, fJattfinbet. 2luper bieffn aügemcinen (5i>r>nen/ >'e »on bcn »erf4)iebcnen ®rabcn beö SSerwac^jfen« unter bcn Bcrf^tcbenen 3:f)ctlen beä ^clt?)« iierrüi)ren, fann er no4l mehrere feciinbäre 2(banberiingen barbteten, bie »on ber mc^r ober mtnber bcträe^tlid^en Verlängerung bcr fRö^xt unb tjjrcn 5lnf($tt)enungcn auf oer|ti)iebenen |)6&en, oon ben mannigfaltigen Süfttungen teö @au= meä in öcjie^ung auf i^n $crrü()ren u. f. ro. 2Bir roerbcn bie SBörter, buri^ welAe man (tc bejeidjnet, in ber 2lb!)anblun0 lu^n ber SSIumenfrone angeben, roo eben biefe -Sbänbcruiigen tvegcn ber gembljnlic^ größeren Sliiabe^nung, weiäft fic ^at, bcutlictjer »or= fomnien. Sir baben in aßen »or^erge^enbcn gaöcn ben ficI0 aU rcgelmäfig angenommen, er fann eö aber auä) ni*t fem, unb bie Unregelmäfigteit trifft ent- roeber bie Sii^re, bie aTöbann an gewiffcn ©teilen ein Ante ober einen ?)6rferbilbcn fann, j. S. in ben Scutellaria ober bcn ®aum, »ocon ft* gewiffe Steile mcbr aU bie andern cnt= »isfcln. 9?i*t feiten ftebt man , trie fic^ bie entweber cerwatifcnen ober freien Äelitibicitter unter ijirem Sinfügung^punftc entroeber , in eine ebene ^5tatfe, wit bei bcn 3>cil(^en, ober in einen @act oerlängern, ber otSbann feine Deffnungcn gegen bie innere Seite ber Slüte fe^rt. Verlängert er it* febr, fo erbält er •"^ ben Scamcn Sporn (cal- cni). Dicfe Slbänberunq fann cntreeber ein einjige« ^cld)b(att, wie in bcr Rapuäincrblume (gig. 272), ober leocö berfelben angeben, une in ber Stglei. 3n bem Pelarsonium »ermöctst biefer Sporn innig unter ber Slüte mit bem Slüterftieldjcn , ba^ fte trägt, unb »on bem ei einen S^eil au«äumac^en f*eint. §. 415. ®ie Slütc einiger «pftanjen ftbcint »on einem boppeltcn Äcicbe umgeben ju fein. 5Pian mocbte mi) ben »on un« über bie 58crmef)rung bcr Sbcile ertbcilten allgemeinen Gegriffen anne!>men, tap taö ®afein biefeö acccfforifclen Selcbcö, ber anä) bi^= reeilen Slupentcltb ober 5Z cbcnf cid) genannt t»irb, »on einer Spaltung ber ScIdiMättdien ober »on bem 3ufa^e eincä auf ern Duirlä I^errü^re ; bie Slätttjicn ber beiben Selche müptcn in bem erfteii galle unter ^ä) ßcgcnflänbig , in bem jwciten galle tBet^fcIfJänbig fein. Sine genaue Scobaitung fui^t inbeffcn biefe boppelte ^»vpot^efe über ben ?iaufen ju nierfen. So foramt baö I)afein eine« 5üu6enfelct)e(? in einer äußerf} un»ermifit»ten gamilie, in ber ber 5KaI»accen febr Jaufiä »or; wenn aber biefe Steile ber 2a\)t nai^ mit bcnen be« Sele^cö glci(b ftnb, fo wcifcln fte mit ben= fclben ; bicö ifl alfo feine ®pal= tung. 2Iuf ber anbcrn tocitc ftnb Üe oft ber 3abl nat^ geringer, Wie bei ber a'Jal^e , ofer {»öljer; bie »ielfadjen berfelben ober nid)t, tcie bei bem Ilibiscus (Jig. 273), unb rcetbfcln auper= orbentli^ fogar in 2lrten berfelben (Sattung ; eä ifl alfo fein rcgel« mäf iger Duirl , wie alle anbere 2~3. eben biefer Slüten, e« ifi Biel= 272, Stti^ c ia Äot)uiinct6[ume ; — « ©potn ; — p Stuten* fHeI*en. * 273. «trortcnfte Scifpiele baoon ; unter bcn monofotplcbonift^cn fommen fte in 2)?cnge »or, bei bcnen ti fogar bie gewöbnlitbfle donfiftenj bcö Selc^cö ober ber ganjen Slütcnbeife C>»eipc Silic, Sliit«'nl)üUcii Ö79 TlaxtaQOnUUt, 3onquiU«, ©laveul, $n>actnt^e u. f. n>0, biameiUn blof ftinet innerPen Siei^e tfl. Die ©onii^ fieai tf} tagegen in anfcern monofotplet'0ntf(^en*]3f[anjcn flonj »erfdjietcn, b. t). iie ift trocfen, (jart, mit fe^r rebmirten DimenRontn, bic me()r an bie Dimcnftonen bcr ■Dccfblätter erinnern, Ben grüner ober bräunli4)cr garbe, n?ie j. S. bei ben Sinfen. Der fo abgeänbertc Seid) TOirb f^ üppig genannt, weil feine Seld^bläiter ben Schuppen ber SÖIatttnoi'pc a!>nli(ti finb; er bcipt au4 oft fpeljcnartig »egcn be« 9Jamcnö ©peljc, ben man ben sSIütcn^üßen ber ©raöarten gegeben bat, bie gerabe wegen biefer Sonfiftenj mertwiirbig finb. §. 417. Der @aum beö ÄeldjeiS iß bii^weilen unter \ix ©efJoIt con einem Äreife ober Süfc^el ton Sorßen ober ^laaren ganj untenntiicd unb nimmt ben 9?amen gtuc^ttroneC-pappuä) an.roofter er frudjttronig genannt »irb. SWe^rcrc f flan^cnfamilien, »ie bie Salerianecn, Dipfaccen, Gompofitcn, jcigen unö bie Uebergdnge »on ber geroöbniitbcn Sorm \a bicfcr, »Docon namentlich bic Icftcrn alle mögliebe 3J^o^iiita= tionen an fttt» tragen. So ftcbt man ftfcon in ben Slierfalatartcn (Valcrianella coroiiala), wk Uä) bie 3ätne bc(J Äcictiö an if)rer @pif e in eine ileife ßSranne »erlängern; bei ben Salcriancn ifi bicfe S3crlängerung länger, tceid) unb ganj mit einem feinen glaume überjogen; fte ifl eine grudittrone geworben. Sben fo enbigen fidj» in ben ä^ten ©fobiofcn lin bcr @arten= flabiofe, gig. 276, pc) bie fünf fel;r furjen aber fet)r beutlictien Kelcblappcn in fünf lange ©rannen ; bei benen, worauf man bie ©attung Plerocephalus macfcte, ftnbet man eine 5rud>tfrone an ber ©teüe, unb it)rt aefic ober 3?abien überfteigen, fo wie bei ben S?ale= rianen, mc&r ober weniger bie 3ci^l fünf, gleicbfam aU ob ni*t blop bie fünf a)?itteJnert)en, fonbern 5U= gteict) anc^ racljrcre »on ben anbern, bicfe fonber- bare Sntwicfinng annebmen (gig. 277, I). 3" cinfr ©attung bcr Sonipofitcn (Catananche, gig. 275, 1) befielt ber Saum auö fünf an ibrer ©runbflät^e er- t»eiterten 3crif>ciiungen, bie (lufenwcife »on unten nai^ oben »crcngt unb enbli* in einen paarigen gaben, einen äcbten grut^ttronentlra^I »erbünnt finb. Siefe grucbtfronc crtjält ibre ganje (Snfwirflung in einer großen aWengc anbcrcr ©attungcn, unb ibre oft fe^r »ielfadjic SJabien bilben nun nic^t mcbr bloße Duirle, fonbern Süft^el, wie wenn fie auä mehreren concentrifcben Sreifcn cntfJünben, rcai wabrf(beinlic^ in ben Dipfaccen bcr gall ifl unb ber gatl fein würbe, wenn bie $>üt[e ober ber äupere Äcicb, in wcldjcn jebe ifircr Slüten gebüUt ifJ, wie bcr innere, feinen ®aum in eine grucbtfronc auögefafcrt t>ütte. SKan fagt, bic gruejjttrone fei feberig, wenn leber ibrer atabien mit tieincn , bcm blogen 21uge fit^tbaren ^aartn bcbetft iß, wie bei ben ©forjoneren, äbcrfropffrciu= Um u. f. ». (gtg. 275, 277]); er fei einfa^ ober 275-277. Seifuitle »on flcI4en, bereu Saum ( (iufennieife in ken 3u(}onb einer gnidiKrone übergf^t : — c Sei*, beffen Möfire / mit bem Uierilpcf einen Äorper aii^madit urb fidi über bemfclben in eine bünne BitiU uerengKSig 276 unb 277), bertn ©oum I meb- tete 3erl^eilungcn bm, bie on ifirem Oipfel ober gleici on ibrer ©runbflö^e fobenförmig Perengt (int ; — .-öüaeober «ebentelA, bcr ' " tänge bur*f*nitten i(} — 275. Selcb ber Caianonch« be^art, wenn icber 3iabiu«, biefes glaume« be» raubt, fclbf} baö SluSfe^en eine« langen, an feinet Dberfiäibe glatten 5)aareö Jat, wie bei bem Sowen« «abne cgig- ^7(i, 1). Stber fclbfj aWbann, wenn man Re burc^ ein S5crgröperung«g[aä bctracfctet, bemerft man gewobnlicb, tag bicfe Dberflätbc ganj mit fleincn 3iaub!>igteiten überfäct iß ; wenn fic bcutlicb beroor- treten, um eben fo »iele deine, leictit ßtbtbarc 3äbne ju bilfen, fo (»cißt bic grutbifronc ge^äbnelt. Senn man bie @tral;len bcr grucbtfronc aW 9Jcr= Ocn»crlcingerungcn »orßetlt, fo wollen wir bamit nie^t fagen, l>a^ ße aui ben auä gofcrn unb ©cfagcn bc= ßebcnbenS3üfc$cIn, bie tc« f arcncbpmö beraubt ßnb, gebilbet werben; fie fegen bic SRicbtung, aber nicbt ta« ©ewebe berfclbcn fort, inbem ßc fclbß auf t>ai 3cUgewebe rebujirt unb burcd ibren Sau, fowieburi^ ibr 2lu«fel)en ben §)aaren ät)n\i Snfglieberung ab, wie ba« Statt »on bem 3'»eige, welcberbaffelbe trägt (§. 138), fei eö nun in einem ©tücfe ober in mcbreren; er :!} abfällig Cdeciduus) unb fällt in ben mcißcn gälten mit bcr Slumcnfronc nacb ber Scfrucbtung ab, bi3= weilen weit früher, fo wie bic Slütc ßcb ju entfalten anfängt (» crgänglic^, fc^ncll abfallcnb, c. fugax , cadllclI^), Wie j. S. in ben 5D?obnartcn. 3n anbern Slütcn bleibt ber Sclc^ an feiner «teile bangen, nacbbem bie Slütejeit corübcr iß; er iß bleibcnb ((■ersisleiis), j. S. in ben üabiaten, ^perfonaten, Sorragineen u. f. w. Salb hört er aber ju leben auf, »crweltt unb »crtrocfnet, balb fäl;rt er bingegen fort s« öcgetiren unb wäcbSt jogar bisweilen, wie in ber Ph)salis alUckengi. STOan nennt it)n algbann in bem erßcn gallc weltcnb, »erwelfcnb, in bem legieren fortwacbfcnb. §. 419. astumcnfconc. fioroUc CCorolla). — Die Äoroüe iß bie farbige .5>üUc ber Slütc, bie ^d) im 3nneren bcö S'ctibcS befintet unb ani Sbeilen bc= ficbt, welcbe balb bie »on ben Äclcbblättcben ange- fangene fpiratförmige Sieibe fortfegen (§. 35!0, balb, unb jwar gcwöbnlicbcr, ßcb in einem Ouirl jufammen' ßi'Ucn unb regelmäßig mit eben biefcn Slättcbcn wcct»= felßänbig finb. SBir wiffen bereits, t>a^ bie Stattet ber ÄoroUe Slumcnblätter Cpelala, »on niTaXov, Slatt) genannt werben. Diefe Stpmologie unb bet 9?amc bcr Slätter, ben man in bcr gewöbnlicben ©pracbc benen ber 3Jofe unb »ielcr anbcrcr Slüten gibt, beweist, bag ter ©ebanfe, fie mit ben äcbten Slättern ju »ergleicbcn, burcJauS nic^it neu iß. 2Bit baben ju geigen gcfucbt, bap in »lelcn gälten ber Uebergang ber fielcbblätter, bercn 9Jatur unbeßrcitbat blattartig iß, ju ten Slumcnblättcrn betnabe unmcr^ Uä) iß, unb ia^ bic SRegeln, welcbc man aus cen ©tellungSoerbältniffcn ableiten tann, bei ben jweiten eben fo gut wie bei ben erßen angcwanbt werben fönnen. ffiir wollen jegt feben, ob ibr anatomifctier Sau bie Scrgleicijung ebenfalls untcrßüge. §. 420. SBcnn man ein Slumenblatt einjetn be= trachtet, fo iß eö eine platte »on mannigfaltiger, oben meißenS erweiterter unb an ber ©runbßacbe »erengter ©cßalt. Scbr oft bat bicfe Verengung eine gewiffe Sänge, wie in bem Slumenblatte bcr 9?elfe, unb erbält atSbann ben 9{anicn g^agcl (unguis), wä()rcnb bie obere Srnjciterung ben 9Jamcn ''Ptatte ober ©aurn (lanilna, iimbus) befoinmt. Der 9Jagel fc^eint in Scjiebung auf bie platte baS ju fein, voai in bem Slaite bcr Slattßicl jum ©aume iß; bie aus gafern unb ©eföpen beße^enben Süfc^cl laufen in bem einen gebrängt unb mit einanber fort, unb cnt= fernen unb entfalten ficft mit bem anbern. Diefe Süfcbct werben auS entrotlbaren Suftgefägen unb gc- ßrecften 3ellcn gebilbet; ibr 3wifc^enraum, ben baS 3ettgcwebe einnimmt, baS i^n balb »oüßänbig ausfüllt 74 580 i^Dtanth. ein »rt*cm goUc ber SRanb tti ßanitn 8Iumen-- itattti »on einer fJctigen ttummen ?inie umf^irieben ifj), wirb in anbcrn gäUen gegen ben SRanb *in fo untetbtO(t»en, ba? er bie Snbfbtgen ber Süfdjel in ©eftalt Bon Bäfeiien, granfen (fimbriae), me^r ober minbtt tiefen Sappen Ijerocrragen legt, ©iefe »er= fiiebenen abänberungen werben gercöf^nticö mit ben nämlidien SEBörtcrn bejcit^net, »iebie ä^nlicfcen SKcbi» Stationen ber Slätter. SBeit bünner aliS biefc, jeigt baä Blumenblatt in feinem inneren ©cmebe, baä mS einer Meinen Slnja^I Beüenreit^en beftej^t, feine »on ben öerfi^icbenen ©d^icfeten, bin rcir in bem Slaite befeftrieben (>aben. Die gpibcrmi«, »cictie baffelbe überjiel^t, ift au* rceit rceniger »on bem übrigen S&cile unterfc^icben ; ffe iß e^ mel;r auf ber ougcren glädje, wo fie bisweilen Spaltöffnungen ^at, bie aber weit feltener unb nict>t fo confiant finb. @ie feMen fafi immer auf ber inneren, unb bie an ber Oberfläche beRnblic^cn 3ellen ftnb (»äiifig nact> aupen gewölbt, fo bag fte unter bem TOtroftopc ein jart ge- narbteä ober glcit^fam fammetartige« SuSfc^en fiaben. §.421. aSenn bie Blumenblätter anfangen ju er= f*einen, fo gefdjiebt eö in ber gorm tieiner, äeßiger SSBarjen, bie jucrft bem erflen Entwurf ber Siüi)' blätt(t)en ä^nli* ftnb; fobann erweitern fte ft* in eine fleine etwaä ^oble, ober an ber Innern ©eite ber l'änge nai^ mit einer SRunäcl bejeidjnete ©dieibe; blcä ftnb aläbenn wa^re fleine Slätter, unb fabrcn nun, wie jene, namcn tann, in eine 2trt »on freisfcrmigen SBulf} »ereinigt, auf welcbem fie eben fo »iele fleine Sor= fprünge bilcen. 3??an fann alfo ni4)t fagen, baf fte ft(^ »erwa^fen; |Te tommen fc^on »erwact)fen jum Sorfcfteine. 3weitenä: obgleitt) bie Blumenblätter auf ber Jtcfefe untere ober äußere Blätter in Bejie= ^ung ouf bie ©taubgcfäße »orfieüen unb i^nen bem= nad) in ibrer (Sntwicffung juoortommen follten, fo ftnb fie im ©egentbeilc gewo^nlicb im SRücfftanbe mit benfelben, unb man fiet)t, wie in ben fc^r jungen Snofpen bie frü^ieitigerern ©taubgefäflc, bie noc^ auf fe^r turje ©cbuppen rebusirten Blumenblötter überragen (gig. 279). Dritten« : fte \)aben in bie= fem 2lnfang«alter eine oft blaß», oft bunfelgrüne garbe, mag auc^ t^re fpätere gatbc fein, welche fte wiU. §. 422. ««un fommt bie grüne garbe fe^r feiten 278-279. Scftr iungc iSrülcnfnofueii, m mdAt« man bicÄfli- cmtdFilungen c uingffdilagfn l)at, um tie ücrolcicljcnbe entrwdlung tft ftorouc p unb in SlaiiSflcfäSe e ju jriflin 278. Slütentnofpe einet embrumenblätlrigcn ffliütc ter Disilalis 279. — — tiflWumtnblältriJtn Siütc kfö Geranium in ber SoroUe »or, obgleich man fte bo* in einige« ÄoroUen, Wie j. B. in benen »on gewiffen Sobaen, »on einigen asflepiabeen finbet (Hoya viridillora, Gonulobus viridillorus, Penfatrn|iis spiralis). SCBenn Re öortommt, fo ifJ fie gewö()nli(b blaß unb mit an« bem garben »erwaft^en, ober bure^ ganj anber« ge- färbte glecfen gefprentclt. Selten fommt olfo baä SbloroP^pU in biefen Betten »or, weld)e gewöbnli* mit Sörnt^en ober mit einer anber« gefärbten glüf« figteit (§. 24) angefüüt ober leer ünb. 2Bir wer« ben unö fpäter über biefen OegenfJanb weitläuftget auölaffen. §. 423. 2Benn man fagt, baß baä gfilorop^pll in ben Blumenblättern fcble, fo will mon bamit fogen, baf sie (bemifc^en Srf^ieinungen ber Siefpiraticn in ben= felbcn nit^t fo »or fttfe gejjen , wie in ben Blättern (§. 285). Die Äorollen unb alle anbere nit^t grün gefärbte Steile ber Blüte faugen unter bem Sin- fluffe beö Sichte« ©auerfJoff ein, unb baut^en Äoblen- fäure auö. DaS Dafein einer großen TOaffe »on Blüten, bie mebr ober weniger lebhaft gefärbt finb, ^at alfo ben Sag über einen ginfluß auf bie 2ltmo= fp^äre, ber bem bcilfamfi öinflufTe einer SWaffe grüner Blätter gerabe^u entgegengefegt ifJ. Diefe ißirfung ifl aber nicftt bie einzige, unb fte wirb no(^ oft imä) fie 2lu^cünf}ung wcfentlitfeer Dclc unb an= berer rietfjenber ©toffe, bie ftc^ in eben biefcm S&eile ber fflanje fo oft conccntrirt baben, complijirter. §. 424. Sie Sonfiftenj ber Blumenblätter ifi man= nigfaltig , gewöbnli(^ ndd) unb jart , biäweilen biif unti jJeifciig (.Siapelia), bisweilen trocten. Wie ^Papier, ober eine ?>aut (.©eibepflanjen) , bisweilen ^art unb Seif (Xylopia). §. 425. Da bie dgenfticficnBlumenbläffcr benSlü» ten ber bifotplebonif^en ^Pflanjen angehören, fo müf= fen ftcf) i^re SJeroen natürli(|er Bcife »eräf}en, unb {iä) in ein 9Je^ enbigen, ba« i^re legten Beratungen bei i^rer Bereinigung bilben. Die fecunbären 'JJeroen ober Slcern matben Rcf; »om 3}?ittelner»en lo«, unb bieS ge((J)iebt entweber in »crfc^iebenen flögen, }. 8. in einem fiebernepigen Blatte, ober öfters in ber ®runbflä(te beS toaumS, }. B. in einem ^anbneröi- gen Blatte, unb bicfe Icgtere 31norbnung, wel*e mit ben außt'inanbcrlnufenben ©täbcn eines gäc^erS 3le^n^ lic^teit l;at, wirb burtb baS Beiirort fädjelaberig Olabellalo-venosum) angegeben, womit man alSbann ein foldjeS Blumenblatt bcjeic^net. Der OTittetneroc »erlängert ft4) bisweilen bis jum ®ipfel bcS Blu= menblatteS, unb fogar barüber (»inauS in eine fleine ©pige (ciispis, bo^er petalum cnspida'um, lang ober feingefpigtcS Blumenblatt) ; gewöbnlitber aber ^ü(i)t er fid) in jwei $)älften ju fpalten, woson ftc^i bie eine redits , bie anbere linfs wenbet. Daraus ent= ftc^t oft an bem ©ipfel eine 2luSranbung ober Buc^it, wcßwcgen baS Blumenblatt auSgeranbet, ouS= gc} wirft genannt wirb (p. emarginatum); unb wenn es fid) flufenwetfe »on feiner fpigigen ©runbflot^e bis JU feinem auf biefe SBeife jweilappigen ®ipfet er= weiten, fo wirb cS wegen feiner ©eflalt, bie einem »erfebrten ■'öerjcn gleitet, »erf e^rt- ^eräförmig genannt (p. obcordatiim). Die Xbeilung ber Büfi^el beS 2Bittelner»en fann nngleid) »or ftc^ ge^en, fo bog eine ?)älfte beS Blumenblatts mebr als bie anbere baoon erbält, unb M\ mefpr cntwirfelt, waS bie eine »on ben beibcn ©eiten auf Soften ber anbern mefjr auSbebnt , inbem eS bie 2ld)fe mebr feitwärtS frtiebt: baS Blumenblatt ifl alScann ungleitfjfeitig (iiiaequi- lalerum), ober fcbief , ocer ungleit^= bolftig Cobliqiium), ober man ge= 2ho. braucht irgenb ein anbereS Beiwort , baS feine aUgemetne 280 Srumcnbralt »om ©oudj^eil (Alsiue media) ; — ( ®oum j ;^lütfnl)üUt ober rccntgcr tiff, biSrottlen Qan\ bei ber@ruiibflciclje anfangen, unb ba« Slunienblatt ifl aWbann jweifpal'in ober jrocit^et- lig, eä fann fogar, roenn fein 5iagel ba tfi, faft ou« jwei gleidjen, nebenßänbigen , j. S. in bcr Alsiiie media CSig. 2W0, ober unglei^ien Blumenblättern jufam- ntengefeet fcbeinen. Qi ifl icbod) ^ubemerfen, bap bie Unregclmci§ig= feit bc^ fcbicfen SlumenblattesS nitbt juglei^ aü(^ bic ber Äorolle , iDOöon eö einen Jljeil anömae^t , jur golge fabe; ba ja bie »erfcbtercnen Slumcnblätter in bicfcm galle unter fiä) colltommcn ätjnlid) fein lönncn, unb auö iferer Bereinigung ein regelmägigcä Oanje« entipringt: bieä bemertt man on cielen Ä0-- roücn mit gcbrel;ter *).*räflorcäcenj, j. S?. an ber ber ITOaleareen. Die Slumcnblätfcr fügen fi* gereöbnlit?» mit einer fttimalen ®runbflä(be ein, oft »erlöngcrt (i* aber biefe Verengung nicht, unb fic ^eificn nlßbann figenb. Si^roeilcn ijl bic ©runbflacbe breit ; fic fonn fogar fo breit, wie ber übrige ©anm, fein, j. S. in ter Drangeblüte. SBcnn cö \iie bei ben Slat-- tern, finbcn. 3icm(itti häufig fic^t man, wie fic^ bie beiben Oeitcn beä ©aumä unten in jmci Rumpfe Sappen , ober in jroet parallele ober f^iefe SBintcl ^inficttlirf) beS JJlsQeU verlängern : man nennt e^ aWtann bcrjförmig Ccordatinu) (Sig. 281)/ "bcr pfeilförmig (sasiiialum), ober fpicf-- ober fpon-- lonfijrmig C'iasiaium). 2)er Saum tann eben fein, fc^r oft jeigt er aber oud) eine trumme glä^e, bie gemö^nlid) iS>re |)öblung nacb bcm 2l?ittclpuntte ber SSIütc b'nfc^rt. Siaacilen bilbet aläbann ber 3T?itteIncrüc nacb aupen einen gro= fen unb fcbarfcn ffiorfprung, tric bcr Äicl cineä ®(tif-- feä, unb baä Slumenblatt ctf)alt mit feiner (Scflalt ou^ feine Scncnnung , loMförmig ober na= (tenförmig Cnavicula- ris , cymbiformis). ^ii- »eilcn ift er aucb fo gc= faltet, ba& fi* feine wpigc feiner ©runbfliäc^c nähert, t»ic in »icicn boIbcnfiJr= migen^flanjen(8ig.282). 'Sei ben mcifJcn Slüten fft er UU ; inbeffcn ifl er bod^ bei mehreren mit einem gewö^nlit^ febr turjen, feinen unb fcltenen, btgtt)ci= Icn bidcrcnglaumc bcbecft, ben mon Qirco^nUä) i)än- figer unb reit^licbcr, fogar auöfrfjlifplid» auf ber in« ncrflcngläd>e cbcnfo, wie bei ben 931attcrn unb Sel(^= blättern antrifft. Db er glcii^ auf fen Slumenblättcrn ttcnigcr bäufig unb weit bünner gcfäet, al^ auf ben onbern Sbcilcn ber ^flanje »ortommt, fo ifl er bo(l) »on bcrfelben 9!atur: bei ben ^'flan^cn alfo, reclibe fi* burcb fJernförmige §)aare auä^cicbnen, roic ,5. S. bie SBombacccn, finb md bie bcr SoroUcn fjcrnförmig. 3n ben botanift^cn Scfi^reibungcn wirb hai Sei- »ort, iromit man bic ©cfialt bcö Slumenblattcä bcäeitfcnct, au* auf ben Saum angcicanbt. SSenn man baber t>on benagelten, freiöformigcn, gejäfincl« ten , »ertieften Slumcnblättern fpri*t , fo ift cö ge= tabe fo Piel, alä ob man fagte : 331umcnblätter mit einem SJagcl unb mit einem treidförmigen, gejä^nel' ten unb Dcrtieftcn ©aumc. 2SI. !5tumenMatl - l Saum ; Eryngium campfstn §. 420. Tian nennt bic ÄorcUe t,wtu, brci-, »icc=, fünfblättrig u. f. n>., je naetbem fte auö jmci, brct, Dicr, fünf abgcfonbcrten Slumenblättcrn befielt. aSir ^abcn gcfeben, taf i^re 3abl geroötmlid) bcr 3abl ber ilelcbcintticilungcn , mit bencn fic n)Ct^)fcl« flänrig finb , gleidi) i|l , top aber bo(t burtb bie Itntcrbrüifung eine^ ober mc&rcrer Blumenblätter in bcm Duirtc ber Soroüc in Scrglcicbung mit bcm bc(J Sclcbcä unb umgctebrt, einige Slu^na^mcn »on bicfcr Siegel (§. 3711) »ortommen tonnen. ®o bat in bcr SJoptafJanic ber Sclcb fünf 3ät)ne, man finbet aber nur »ict Blumenblätter, bic mit »icrcn unter fiiti TOctbfclflänbifl fi^^, unt ber ^lag be« fnnf= ten ift leer: in bcr fünfblättrigen Sapujincrpflanje (i5ia. 248) finb nur jnjci Blumenblätter unb brci *)>lo(5e leer. 5Wan füj^rt bicfen Itmflanb an unb be= fi^rcibt alöbann bic Äoroüc aU Bierblättrig ober olö jivciblättrig burc^ Scblfcblagcn, eine Bejeic^nung, bic »olltommcn ritbtig ifi, bcnn man ficbt in anbern .^aftanienartcn unb fogar an einigen Blüten bcrfelben 2lrt, baä fünfte Blumenblatt wicbcr jum Sorfdjein fommcn; man jäblt befJänbig fünf :n »ielen onbern Sapujincrarten. Sic 3^61 ber Blumen- blätter, rcelcbc fafi bei allen Seguminofen fünf ift, ift in bcr Aniorpha auf cinö rebujirt, baä jwif^jen äwei »on ben fünf Selcbeintbeilungen ftc^t, unb man nennt in bicfcm gaüc bie Äorolle cinblumcn= blättrig, unipetalus, ein Sßort, baä man nii^t mit monopetaliis (§. 36-i) Bcn»e(bfcln barf. §. 427. Bei ber Befc^rcibung muß man ouper bcr 3af)l bcr Blumenblätter aud) i^re 3ii4)tung in Be= jic^ung auf t>ic 2lcbfc bcr Blüte Caufreit, biocrgircnb, entfaltet, jurücf gebogen), bie bc« ©aumä in Se> ^icliung auf ben 9?agel, mit »rclcbcm er biäiBcilen einen SBintel bilcct, ibre Sänge in Bcjie^ung auf bcu Äcl*; i!)re ©eftalt, über bercn Slbänbcrungen »Bit fcbon einige 21uötunft cttlieilt Ijaben , unb iBcld^e, »Bie il)re ©roßc in allen bencn einer unb bcrfelben Blüte glcid) ober febr »erfcbieben fein fann, angeben. 3>i bicfcm Icgtcrn Satte, ibo bie Biclblättrigc ÄcroUe unregelmäßig ift, befc^rcibt man bie unäStnlücn Blu= mcnblättcr bcfonbcrS unb bc^ci^net ibrc ©teile in Sejiebung auf bic Sltbfc bci^ BlütenftanbciS. SBcnn bie Unregelmäpigfeit bei ben Blüten einer großen !Kenge »on *pflanjen biefelbe ift, fo bcbarf ti nur cineä aBorteö, um bie §)auptjüge ba»on fennen ju lernen. Sa^in gehört baö 2Bort ©(t)metterlingäblüte, bod auf bie Äorotten aller l'eguminofcn unfcreö San» bcö angciBanbt irirb. 3}on ben fünf Blumenblättern Cgig. 283) umfaßt cineiJ (e) baS obere, b. i). na(^ per ©eitc ber 2t(t)(c \)inatU^xU, baö größer unb ge- rco^nlit^» um ^ä) felbft gefaltet ift, bic oicr onbern; man nennt eiJ tat/ne ober ^ SBimpeUvt'xilUim); jiBcifci« tenftänbigc (a) Pie man Slügel (alae) nenni, bebccfcn felbft bie beiben untern [b) uiclcbc, cin- onber no^e gebrocbt unb oft fogar an ibrcm SJanbc Pcr= wacbfcn, burd) iljrc Bereini- gung ein fcpifffötmigcö ©tuet, t>aä @4)iff ci)cn (cariua) bil= ben. '•^-'• ©cmiffe Slbönberungcn regelmäßiger »ielblättrigcr Sorollen , bie man an einer großen 2??engc »on Blüten, gcnjöbnlit^ an bencn auö einer unb eben bcrfelben gamilie finbct, boben out^ bcfonbcrc 9?amcn erholten. ©0 nennt man trenjförmig (gig. 284) bicjenigcn, rcelcte Bier Blumenblätter boben, bic paarweife unb frcujförmig gegcnftänbig finb; rofen artig (gig. 285) bieienigen, welcfee fünf offene Blumenblätter o^nc 9lägel ^abcn, bic, Wie in bcr cinfoc<»cn Sfofe ^83. Slüte einer SttmetlexUnf^eimnt beä Lailiym» oJorntus : — c Rtl* i - e i^ajtie : — o giüarr ; — 6 ©(tIfTAen. $otanth. gefJetlt finb ; iieüenarftg (gig. 286) bicjemgen, ntlä)i fünf mit SRögetn oerfeftene Slumeiiblöttcr (»aben. §. 428. Die nuiften Srtlärungen, bte ttitr über bfe Slumcnblätier im aUgemeincn gegeben (laben, fonnen glei(6fa!(« auf biejentge angetranbt »erben, bie bur(^ tf)r ajema(t)fen bie einblättrige Äorolle bitben. Segrctfli* tann ^ier nic^f »on ber Unter- fc^eibung in 9?agc( unb @aum bie 3tebe fein, ba bie @runbflo*en »crwai^fen finb. Do* fc^einen oftbicfe @runbflä*en bie 9?agel, bie @pif en bie ©äume »or= juftetlen. T)at)ev belegt man au* oft mit eben biefem 9Jamen ©aum (gig. 287 0 *ief« obern, in i^rem Umfange freien Xtjeile unb bef^reibt il)re ©cftalt mit ben nämfidjen 2Iu«brü(fen, tvie bie ber abgcfonberten Stumcnblätter ; ber untere S^eil, in rceltfcem bie Blumenblätter auf baä Snnigfte an i^ren 3?änbern »eraaifen ftnb, (»eipt bie 3i6t>re (gtg. ibT— !)4l) unb ^ot au* gercöfjnli* bie ©efialt berfelben; ber ®in= gang ju ber SfJödre, ber innere Ärciö, auf beffen ^öf)t ft* bie Blumenblätter »on einanber trennen, tf} ber ©*lunb d'aux). ®tefe Benennungen Kerben übrigen« auf ganj gleite SBeife bei bem Set*e ODer bei jeber on= bern einblättrigen Slütenbecfe angewanbt, fo toie auf ber anbern ©eite bie asörter, mit roel*en wir C§. 414) bie Berf*iebenen ®rabe ber ?)ö()e, auf ael*en bie ©tücfe beö fieldje« ober ber Slütenbetfe unter |i* oermac^fen ftnb, ober rcenn man lieber TOill, bie 6erf*iebenen @rabe ber Siefe in i^ren 21uö- ft^nitten bejei*net ^aben, glei*faUi3 für bie etnblätt= rfgc Äorolle gebraust «jerben. §. 429. SWan ^at aber mehrere befonbere Stuä= brütfe erfunben, um geroiffe gormen einblättriger SoroHen ju bejeidinen, bie einer grofen IWenge oon Blüten gemein f5nb. Unter ben regelmäfigen füj^ren n)ir folgenbe an: 284. Siüle btS Clieiranihu« cheiri ; c Pappen bet Stlc^Hi'ltcicit, »cotin jmei, tie inrt)r n(i(i aii^fit lirgfn» f* """''' '" ''"'" ^"M »etlängernj — pp Blumenblätter; — « bie gtijten ©toiibgefäSe, H'0»on man nut bie ©pije ber Staubbeutel (iel|t. 2«5. Blüte ber Ro,a r..l.ii!ii.o.a : — 6 Pedbratl; — ci Jiö^re beä SeI(68j — cf c/'SeliJjblätK^en; — ppppp Srumenbintterj — « ©loubgefSSe. 28ä. 6lüte beS Dianiliui monoposulanui 1 : h XletfbUttrr j — e flel* i — pp 59Iuinenbliittec mit iljren in eine Mö^re Pereinteit Wögetn o ; — « Siaubßefn^e. — i. Sin obgefunberteä Statt »on bem »otljfrgeljcnben : — o Wogel ; — / Saum. SHö^rig (lubulosus), beren longe, cplinbrif*e SRö^re oon bem ©aume fortgefe^t ju fein f*etnt, n)el*er bie nämlittie 3{i*tung Ijat (j. B. in ber Spigelia , gig. 287, in ber ©ttmaljwurj, gig. 292). Sriti) terf örmig (infundibulifonnis), eineSRö^re, bei roelt^er ber ©aum bie Oeftalt eine« Sri*ter« annimmt, ber ftt^ an bem oberen Ifjeile ber SRö^te in einen umgete^rfen §.omi ertoeitert (j. B. (n bet Xabatäpfianje, gig. 289). Sellcrförmtg, untertaffenförmig (hypo- crateriformis), biejenigc, beren ©aum, tt)ic eine fejt ausgeweitete Saffe auf einer geraten 3iö!)rc fje^t Ca. 8. in ben ^Primeln, gig. 290.) SRabförmig (rotaceu";!, biejenigc, beren ©aum offene 3ert^eilungen, »ie bie ©pei*en an einem Sabe jeigt, beffen äufcrft furje Sfödre bie 2l*fe ootfietlen würbe (5. B. bie beä 5Wäu(e6()r*en«^ gig. 291). ©ternformig (stcilatus), bie nämli*e mit fe^r fpigfgen 3frtt>eilungen (j. B. in bem Galiuin). Ärugförmig (urceolaius), biefenige , beren ©aum faf} 9?uU, unb beren SRö^re in i^rer OTilte geroölbt, an ben beiten Snben »erengt if} Ca- B. in bem af*farbigcn §ieibefraute, gig. 2b&). @locfenförmig( campanulaius), bietenige, n)c(*e bie ©cfJalt einer ©lode bur* i^re biö jum ©aumc bin fJufenmeife auögef*n)eifte Oeftalt na*at)mt (j. S. in ben ©locfenblumen, gig. 293). gingerbutförmig (dlgitahformis), in ®ef}alt eine« gingerjiuteö ober einer »erlängerten ®lorfe (gig. 294). Äorbformig ober napfformig (calalhiformisl, biejenige, rcel*e ^albtugelförmig unb f)o!)l ifi, xoit eine *punf(t)f*üffel. Diefe gorm tommt häufiger bei ben Äel*en »or. Becb'crförmig (cyatliiformis), biejenige, tt)el*c bie ©eftalt eines ®lafeS mit einem guge tat, baä ^eif t ^0^1 unb in ©efialt eine« umgefc^rten ÄonuS ift. Unter ben unregclmäfigen ifl bie Sfumenfronc: Sanbförmig, ;(ungenförmig Gisi'laris gig. 295), roenn ft* it>re SRö^re in einer gemiffen 5)ö!)e auf einer ©eite fpoltet, unb fi* auf ber anbern in ®e= flalt einer Bungenblüle ober Banbblüte (ügula), bie in einige Heine 3ä!)ne auögefjt, jurücfroirft. Wlan tann bie 3ungenblütcn au* fo betra*ten, als reä» ren fie bur* bie linealen 3crtbeilungen bcS ©au- meS cntfJanben, TOel*c »ern)a*fen ober ganj bleiben ■2S7-294. Megetmäjige, einblättrige Sorotten: — c Selti); — P Boroae; — ( il^re SSöfite; — / iljr Saum; — > Spije bc« ®rifftl« unb 5!arbeii. 2«7. ®llite ber Spipeli« marylandica. ■im. 331üte be« Symphytum oBicimle ; in r öugfre Deffnung ber galten, bie in bem 3nnern brr SRi>l)re einen SSorfprung bilben. 2ti9. SJlüte ber Nicoli.nna lubacum. 290. Slüie ber Frimul« elailot : — a Staubbeutel on btm Sttlunbe ber Soroae unb gegenftönbig mit i^ren l'appen. Ätrjubjfftt^c. 683 (TOtc in bet ©fovjoncre, bcm Jörectua^n unb otlen anbcrn SBegwartattenp , ober wo bloß mcjjrcrc beu fammcn bleiben C^ie in bem ®et(5blalte). 'Dici'c leg= tere üBobififation nähert ftc^ bet folgenben. yippig (labialus, gtg. 290.)- wenn i^re Ein= ((leilungen fo gcileüt ftnb, bag (ic jmei 2(rtcn auä tinanber Refeenber üippen btibcn; bie eine, obere, befielt gcivötinlti^ auö jttjei ; bie anbere, untere, aus brei (j. S. in bcn ©albcien unb allen anbern •JJflanien aui berfelben gamilie). ©er Äelct» i(l aWcann gercö^nlic^ felbfi jroeilippig, aber in umge= Ie|)rter 3Ji(t)tung, b. 1f. er wenbet brci bon feinen @intbeitungen na<^ unten unb ;;n)ei naä) oben. SJerlarbf, entfJeUt, maötirt diersonalus, Sig. 297), biejenige, reelcbe wie bie tfor()crgef)enbe jroei Sippen l>at, bie aber cinanbcr genähert, unb i>axit) eine Sölburg ber obern (p), bie man i^ren @au = men (palatum) nennt, »erfc^loJTen i|i, j. 58. in bem DdS)fenmaute. ©ie 3Jö^re tann felbfi Unregelmäötgfettcn , unab= gängig »on benen beö Saumeö, entfallen, ,v 55. in ber Lycopsis, wo biefet regelmäßige Saum »on einer gefnieten SJö^re getragen wirb. §. 430. SBlr muffen nod) bei ben Sfimtenbratfern einige wunberlicfee unb ungeroö^nlitbc gotmen er= »äbncn. Sei geroiffen Sliiten bretit fitb ber ©aum, anftatt eben ober nur unbebeutenb gcijöblt ju fein, fo, baß er einen §)elm »orfle(It(ge beim teö, belm= artige« Slumcnblatt, p. galeatum), j. 58. in bem en auc^ »erfcjiicbenc 3Jamen. SSBir ^aben fc^on C§. 377) gcfe^en, baß fejr oft eine mc^t ober weniger auägcbebnte 'JJtatte entweber nacb außen, wie j. S. in einigen aiefebaarten, ober naä) innen, j. in »erfc^iebenen Sarpopbplleen, ben »'J'\T\\1\; SpcbniiJ (gig. 299) ben ducubuluö \\\K ) [i u. f. w. ben ©aum gleic^fam füttert, /W\y>'''' unb baß man onnebmen biirfe, baß \- fie oon einer Spaltung \)eTxüt)xt. ©aS 581umenblatt wirb aHbann on= Hngfeiig, beanbängfeü ge= nannt (appendiculatus). §.431. ©ie ©auer ber Sorotlc ift Wie bie be« Äelcbeä »erfcbicben (§.418), ioä) iH fie immer weit oer= gängticbcr. ©ic fällt biöweifen in bem Slugeubticte beS entfalten«, fofi immer nacb ber Seftucbtung ab, unb wenn fie fpäter not^ bleibt, fo ifi fte »ertroctnet , ober mit anbern SBorten öcrwettenb (marcescens), j. 58. an ben 5)cibcn, ©tocfenblumcn u. f. w. ©ie einblättrige Äorollc loöt einem einjigen ©tütfe ab. Ii5cfrttd)tunfl0«)erk3cuge. S-taubflcfä|jc (Stamina). §. 432. Si« je^t baben wir bie ©taubgeföße nur in ibren ©tcllungäoerbältniffcn mit ben übrigen 2:^ei= len ber ^pr^anje unterfutbt. 5ffiaä iS)rc ©eftalt unb 296. SSfüte ber Salvia pratensis. 297. aiiite be« Antirrhinuin raajus : Sic Kö^re bet RoroHe ertöngert pdi an ber ffinmbflä^e in einen SSurfel a, iinbi(lan i^rem 5(I)Iuncc burcS eine äßölbungfi ceric^IolTen. 298. Slumenbiatt bet Lychnis fuljens, oon ber irntncn ©cite geftficn; — 0 SRagel; — ( ©aum; — " änljängfel. 584 Botanik. ii)rtn ciaentpmli^icn Sau anbetrifft, fo I;aben t»tt un8 nur wenig bamtt abgegeben, unb un« bamit bc= gnügt, ftc aU bünne Statteten ju bejeie^nen, bie ft^i oberbatb in jwei Äötper verbieten, tt)o»on jeber eine »on ben Seiten in einer gewiffen Sänge begränjt C§. 356), ober bie noi^ fpäter auf einen ftblanfen ßplinber rebu^irt finb, ber auf feiner ©pige eben biefe jreei Äbrper trägt C§. 356). 5Wan nennt ©taubbcutel bie obere aSerbicfung beä ©taubge-- fägeä, gaben feinen untern 3:f>eil, ber and) häufig biefe ©eftalt annimmt. ®er ©taubbeutcl iii ber rcefentli^c S^eit bcS ©taubgefägeö , unb wenn er febtt, ober ftd; uniiollHänfig cntwicfclt, fo legt man bem JU feinen Serricbtungen nun untaupjlit^en Staub= geföfe baä Seiwort fe(>Igcf^ lagen ober ent= leert bei (abortivns, ciroctus'), e8 ift aber baju buri^auä nidit untaugli^, wenn nur ber ©taubfaben fep, in welt^em gatle ber ©tanbbeutet fi^eiib genannt wirb. SiBir »erfc^iebcn auf baö Gnbe biefe« SapitelS tie Unterfu^ung beö anatomifdjen S^nueö, ber Sntwidtung unb ber SSerric^tungen beö @taub= bcuteli^ bie ft^ fo innig an bie beS fifJillö anfnü- Vfen, ba& eö wirttit^ nat^tfjeilig wäre, wenn man bie Srorterung bcS einen nic^t unmittelbar auf bie bcä anbern folgen liepe, unb wir wjCen bamit an- fangen, bie Süßeren unb allgemeinen Äeiinjeid)en ber ©taubgefäfe ju unterfu(!^cn, inbcm wir ft'e jucrft etnjeln, unb fobann in iljrem ®anjen, fo weit eä jur Stute gehört, betrat^ten. §. 433. «Ztaubfabcn Clilamcnlum). — 35er ©taubfaben, beffen 9Jamc fcfton feine gewö^nlit^e ©efJalt anjeigt, crfc^eint WirflicJ in ben meiften goOen aliS ein in einen bünnen (Jpfinber ouögeflrerf- 1er ober fid) »cn feiner ®runbPjä(6e biö ^u feiner ©pige unmerttidp jufpigenber Äörper (fablitber ©taubfaben, f. filiforme); weit feltener tierbicft er fiit) feulfcrmig »on unten nacO oben (feulenför- miger, tolbiger ©tbf., f. clavalum). (Srbefigtoft einen ^ojen ®rab »on gefligfeit, unb ftüjjt ftt^ auf frc6 felbft; in anbern gälten aber, j. S. in ben ®ra«ar= ten, SBegeric^en, bem Uferfraut u. f. w., ^at er nur bie 3)i(fe unb bie Conüfienj eine« §)aareg ((»aar- für miger ©tbf., I'. capillare). Tlan fiet)t i^n oft abgeplattet ober Iinealif(ti an feiner Örunbfidcbe, an feinem obern (Snbe in eine feine ©pige auslaufen Cpfriemlietter ©tbf., f. subulatum). g6en in fei= ner ganjen 2tuäbe^nung,_ fann er ein Pertaugerteä, an feinen Siänbern gew6i)nli(t ganje«, feltener ge= f erbte« Sanb, }. S. in bem 2ttiicb, öorflcüen; er fann fiti enblic^ in eine platte erweitern , bie bei gewifTcn Slunien, 5. S. Canna unb anbern iWa- rantaceen , N\mfili«a alba, bie Sntwiiitung unb iai 2luöfe^en eine« eigentlidjen Slumenblatic« ^at. ©eine SRicbtung ifi gewö^nlit^i fletig pon einem (Snbe jum anbern; bemungeai^tet trifft man einige Seifpiete, wo er fte rafc^ in einen mebr ober minber fiumpfen ffiintel, ben man mit einem Snie vaQieiift, umwanbelt; ba()er wirb ein folcf)er ©taubfaben gc- Inieet genannt (f. Kenic'ilalum). §.434. SBir ^aben fo eben gefeben, bag er jitem» lic^ oft an feiner ©runbfläebe einen erweiterten S^eil ^abe; aWbann fann er, anftatt fi4) flufenweife »on unten nac^ oben ju »erengen, in einer gewiffen §)o^e plJ^lic^ au« biefer Plattform in bie fäbige ©eftalf übergeben, j. S. bei Peganum harmala, Tnmarix gallica Cgig. 324). ©iefe untere SBerbreiterung, bie pc() oft auf ben bciben ©citen in einen Sappen ober in eine freie ©»ige mefjr ober weniger »erlängert, erinnert an bie Verlängerung, wet(te bie ©cbeibe ber Slätter an ber ©runbftäc^e be« Slattfiiel« bilbet, ber felbfi mit bem »erengten SE^eilc be« ©taubfaben« »ergliien werben tann. §. 435. S« ereignet fi4> aber bi«weiten, bap biefer unten »erbreiterte S^eif e^er ein mit bem goben oerwac^fener accefforif^jer X^eil ju fein f(^eint, in Se= jiebung, auf welchen er eine ebene einnimmt, bie entweber innerlich, wie in bem Zygnpliyllum fibago Cgig. .3UiO unb »ielen an= fern SpgopdvUcen, tn ben ©imaroubecn u. f. w., ober äu^erli* iH, g- S. m bem Sorretfc^ Cgifl. 299), ber Trichilia unb anbern 5Ke- liacecn. Diefe beiben galle, in Weltben ber ©taubfaben beanp äng feit genannt wirb , entfpretijen augen- fibeinlitb benjenigen, wo ^ai Slumenblatt ben gleichen 9Jamen erbält C§. 4>'n unb in bem jweiten gaUe be finbet ftcb ba« ©taubgefap, ^'''- *'"• ba« auf biefe iSeife mit einer aupen befinblii^eit platte »ermai^fen ifJ, in Sejicbung auf biefe, genau fo, wit e« ftcb in Sejiet>ung auf baS Slumenblatt befinbet, wenn c« mit feiner ®runbf!acf)e ocrwä(J>«t unb einen Xl^eil eine« unmittelbar gegenflanbigen Ouirl« au«mad^t (§. 376, 402). 'Da« grunbfiänbige Slnbängfcl be« ©taubfaben« erhält na(b feinem mannigfaltigen 2lu«= feben mannigfaltige 3?amcn, wie ©rufen, ©i^iuppen, benen man ba« Seiwort f?aubgefäptragenb ooranfegt. §. 436. ©tnubbeutel, Slntbcrc (Antliera). — SBenn man bie 2ln(bcre quer burebfcbneibet, b. ^. bie Serbirfung, in welcbe fttft ba« Staubgefäß an feinem oberen S:t)eile enbigt, fo ftebt man, bap c« fein »oller Sörpec, fonbern bag er inwenbig ^ot)! Cgig. 315, 318, 2) unb mit einem febr feinen ©taube angefüllt ifi. 3" allen »on un« angeführten Seifpielen war bie Serbitfung boppelt unb barum ifi e« autli bie §)öl)lung. Tlan nennt gacb (loculus ober theca) jeiie S)ö^lung ber 2lnibere, unb )cfe«mal, wenn ft^» (wei mit einanber »erbunben an ber ©pigc eine« unb beffelben gaccn« befinben, wa« ber gewöbnlidje gatl ifi, fo fogt man, bie 2lntbere fei jweifäd^crig (anthera bilornlaris ober di(heca). S« ereignet fti^ bi«weilcn, bag ftc tinfä^erig ifi (unilocularis ofer iiionotheca, gig. 310, 311), bie« ifi aber weit fel- tener. Sleugerfi feiten ifi e« aber, fie »tcrfäcberig (qiiadrilöcularis ober (clrallieca) ju finbcn, nac^ibem fie JU it)rcm »oUfommenen 3uflanb gelangt ifJ (gig. 314, 315). ß« ifi aber ni(^)t unumgänglich nöibig, bie Slntbcre ju burcbfcbneicen, um bie 3abl ibrer gä^jer ju beflimmen. tfian erfennt fie leic^it augerlicb, weil jebe einen beutlitbcn Sorfprung bilbet, unb weil ftcb jeDe übcrbie« jur 3eit ber SReife »on Sfatur au« in ein Socb ober gcwöbnlic^er in eine »palte enbigt, burcb \vää)t auf tiefe SBeife ber ©taub, ber in ibncn ifi, unb ben man Slüten= flaub ober 'P ollen nennt, nacb äugen entweicht. Die gäc^er ber Slntberen fleUcn alfo eine 2lrt »on Baien cor, bie anfänglicb »otlfommen »erfcbloffcn finb, ©äcfe, beren ®eflalt nacb ben »erfcbiebenen ^Jflanjcn äuperfl »erfcbieben ifi. 3»»ift^en ber ®eflalt eine« Sügelc^en« (gig. 301) unb ber eine« langen unb bünnen, entweber gerablinicbten (gig. 302) ober wurmförmigen (gig. 302,312) Splinber« finbet man alle bajwif^en licgenbe ©ellalten ; bie gewöbnlicbflc ifi ein mebr ober weniger »erlängerte« 0»al (gig. 303, 304, I); bi« weilen »erengt fid; ba« gacb an feinem Snbe in eine ©pige ; bie 2lntbere ift aWbonn fpig, j. S. in bem Sorretftb (gig. 299), wenn bie beioen gätber »crwacftfen bleiben ; jwcibörnig (bicornis), wenn fie fic^ trennen (gig. 319,307, 1), '299. ©taubgcf.iS ttä ZynoiiliyHiim fobas»: — f gtaudfoten, brn bif öujcrf giöAc tinf« Slng^nnjf.Iä a trögt. 3U0. ©ImibgfföS iii Borrafo officiLalis ; — f ©loubfabfit, bm bie innere ai.ii^e emeä äuiixtidi ^ornfötmig »eriöngertfn Bn« ^öngfeiä o (rögtj — ( S(nll;etenfä(^et. Staubgefä^f. jebeä wn btc)cn -?iörnern fann felbf} rcictcr gabiig unb bte 2lnt^erc baburc^ »itr^örnig (quadricornis) werbfn Cgig. 32 Q. §. 437. t)ii betten Satter einer jrocifat^ctigen 2(nt^ere berühren fi* biämeilen unmittelbar unb »er= wa(^fen an i^ren ^lädjen. @ie fönnen mit ber ©pigc be« ©taubfabenä »etreadjfcn fein unb legen ftc^ fo- bann auf feiner inneren ober auf feiner äugeren Seite an, ober fte fönnen bur(6 feine gan^eI^ictc von einanber getrennt fein: in allen biefen gäüen fagt man, bie änt^erc fei an bcn ©taubfaben angemadifen (adnalus, Big. 304), in ben meifjen gäUen legt ft(^ aber ni(<>t ber ©taubfaben felbf} auf ober }TOif4)en bie bciben gät^er, fonberncin anberer Äörper fegt i^n fort, ber 301— 3^^. SctfcfiicbcncMniScKnmir berSpiftbee gtauf'fiibenä/'; — / Sägers — c 6oiinfCli» ober TOtterbanti. 301. Snl^cre bet Mercutialis annua. 302. — ber Acalypha alopflcuroidea, 303. — bes !D!ütibel6aumeä — ' in bec Änofpc — " in bet entfoltelen »lüle. 304. antrete ber B««oiiia manicala. 305. — ber Poa conipr«*Aa, 306. Slnt^jre be« Nerium Oleander. 307. — blT Bymoninia l.icornicnlala. Sie feeteil Sä(Ser malten (I* «n ber Spiet in ®c)iolt ton äwci (leinen J&örnern Pom Sonncctibe lo«. 308. am^erc ber Humiria balsamifera. SBelfpicI »cn einem mil bräfiofn 3,i6nen geroimpeitcn Staubfaben. 309. 2Intl)crc ber Salvia omcinalis : — //•friKStbare« , mit ^loOen «nßefüDteö ^ciij; — '» unfruAibareä, Ittteö So($. aber feinen Sau önbcrf, unb bcn monbaä Sonnecff» (coniiectivuini ober 5Wittelbanb nennt, ircil er fo ba« 5Bcrcinigung«mittcI ber beibcn gä*er ifJ. ©eine Scrtaltniffe in Sejie^ung auf bie gä*er ftnb fe^r mannigfaltig ; balb if} eä i^nen an Sänge gleic|, unb alöbann bereinigt eä fte oolISaiibig »on einem Snbe Mö jum anbern, balb ifl eä fiirjcr al^ fte, unb fann fiel) fobann auf einen *punft (gig. 301, 302) ober eine furje Sinie rebujiren ; balb erlangt cä bo= gegen eine grofe Snlreicflung, unb in biefem gaOe folgt ei gcn)öl)nli* ber Siicljtung beö gaben« unb »erlängert ftd) über bie gäcljcr (»inauiS in eine ®ranne (gtg. 3U6) ober in eine mti)r ober minber biete Waffe, inbem ed bie ©cfialt einer Scule ober einer 3ungc (gig. 307), eineö Sonuö cgig. 308) u. f. m. an= nimmt, ober eS »erlängert 1i(f) in eine (läutige 2lu«= be&nung (gig. 317, c), feltener befjnt eä fi* fent= redjt anftemgoben auiS, inbcm ei^ einen Sagbolfen »orßcQt, ber an feinen beibcn ßubpunftcn ein ga* trägt (gig. 309, c). fflir werben fpdter fe^cn, ba§ fid) baö donncctiö »on ben gackern burc^ feinen 53au unterf^cibet. d« untcrfcfccibet ftt^i aber ft^ion bei bem erfJen UnUide bur* feine garbe, bie mit bem me^r ober minbet bunflen @elb, ber gc»öi»nli(l)f}cn garbe biefcr %ä(i)tx, ob|}i(^t. §. 438. SBenn bie gä*er mit bem Sonnectio in bem grijferen J^eile t^rer ?änge äufammcn^ängen, fo fagt man, fte feien mit bemfelben angeipai^fen; tttenn er fte nur in einem fedr turjen SRaume i>crbinbet, fo nennt man Re frei ober uncerbunbcn. £)er 3Serbin= bungäpuntt fann alöbann enttecber gegen bie 2)?itfe ber gdc^er t)in ober unten liegen, unb alöbann nennt man fte aufrecht ; ober er fann ftt^ oben befinben, unb alöbann (icipcn )ic (längcnb. SBenn fte in i()rem ganjen mittleren Steile »erbunben, an ijjren beibcn Snbcn aber uncerbunben ftnb, fo fJellcn fte ein »crlängerteö x cor (gig. 305), wenn fte an il?rcm ganjcn oberen Jjjeile »erbunben finb, ei aber nit^it an i^ren unfern (Snbpunttcn finb, welche fi$ mcljr ober menigcr ent= fernen, fo (»eigen jie, ic nadjbem biefe Snbpunfte fpijtg ober fiumpf finb, pfeilförmig (gig. 306) ober ^er»- förmig (gig. 303, 300, 325). ©iefer le^fcre gatt fommt fe^r feäuftg »or. §. 4311. Tiai Sonnectio unb ber ©taubfaben fönnen Rc^ mit Scibe^oltung ber nämlichen 3Jic^fung unb beinahe ber nämlidjen ©icfe mit einanber forifeßen; alöbann fann bie Jlnt^cre in bem gaUc, reo bie gä^cr angereac^fen ftnb, iljrc ©fcUung in Sejiel)ung auf bcn ©taubfaben nicljf ocränbcrn ; fte ifl unbereeglit^ (gig. 304, 307, 315). ©creölinlitt) ocrbiinnt ftc^ aber bie ©pigc beö gabenö unb cnbigt ftcf) unter einem fe^r fpigigen SlBintcl in einem fünfte beö Sonnectioä, cntreeber gegen feine SWitle (gig. 267, e) ober bem einen feiner beibcn Snbpunftc nd^cr gcrüdl. Sä tritt 0. g.i(Jerigc Slnt^ere ber Styphelia laeia, Bon torn gefejcn, offen' — ton f)inten". 311. antrete ber .*uh»a officinalis per bem 9uffptingcn. 312, — ber Bryonia diciVa, 58Q ;D0tanik. oWbamt ber gatt ein, bog bie antrete enblid; einen @4)tticngel auf bem ©taubfaben bilbet unb naä) ben »crWiebenen Semegungen, bie man ber Slüte gibt, »erfc|iebene Sagen annimmt; Re roirb olöbann be= reegli*, breObar ober fc^reebenb genannt (ver- satilis, gig. 310, 267). §. 440. Senn bie 2lntf)ere einfäi^erig ifl, fo »et= binbet ft^ ber gaben unmittelbar mit einem 'puntu be« cinäigenga*eä C5i8-310). Segreifli* barf man aWbann fein ßonnecti» fui^en; eä fann bem unge= at^jtet burc^ einen Äcrper »orgefJellt werben, ber eon bem übrigen SS>eite beö gabcnä iHrfc^ieben i|l, unb ber 5\pif(5cn itim unb bem gadje liegt; d ijl in biefem gälte anjunejjmcn, tap, recnn bicfer Äörpcr fein jTOcite« , f^mmetriltb gefteUteä gat^ trägt, biefeä ftet) nicbt entttJicfflt l^abc. SWan finbet antfe wiüliit) bieweilcn eine ©pur baeon ; fo trägt ,5. S. bei ben ©atbeiarten ber todjreengel, »rcliber bo« Sonncctio bilbet, an einem feiner C£nbbunfte ein gut au(Sgebil= beteä unb mit bem ^Pollen angefüllte^ ga0 ; an bem onbern bcfinbet p* ein miggejialtete« obne f oüen Cgig. 309J ; in einem foliben gallc ift bie 2lnti)ere nur burtb get^lfi^ilagen einfädjcrig. aJIan mu§ ft4 auä) rcol)l in 2lct)t nel)men, üe für eine folcbe in jwei einanbcr ganj entgegengefegten gälten ju galten, reo ein iKi^griff fo leirtjt ift, erftcn^ in bem, mo iebeä ber beiDen con cinanber entfernten gäcfcer für eine abgefonberte 2lnll;ere gel>alten »erben tonnte, unb jweitenS in bem, wo fte fid) burcf) taö 5Sermac^fen an it>ren ©runbfläi^en fortfegen unb auf biefe SEBeife nur ein einjige« ju bilben ftbeinen. §.441. SWan nennt Stuffpringen Cdeliiscenlia) ben 2lft, burc^ reellen fi0 bie gä*er ber 2lntf>ere offnen, um ficb ju entleeren. Sir baben gefagt, bog bieä am gemö^nlie^flen burd) eine ©palte gefd^ie^t, bie i^rer Üänge naä) (»intäuft. Diefe ©palte, beren ©teile unb 3ii4)tnng f^on im SBorauS buT0 eine £inie ober einen ©treifen bejeidjnet ift Cgig. 303, 304), fJe^t natürti(^ern>eife ber ©elte gegenüber, burcfc rcelcbe baö gact) entroeber mit bem gaben ober mit bem 6onnecti»e oerbunben ifl. 3" ben meiflen gällen finb bie gä(^er in Sejie^ung auf ben gaben ober nnf baö gonnectio entmeber parallel ober (twaä ((bief geneigt; iDürben fte M aber noch mebr neigen unb eine Sage onnebmen, bie ftt^ ber fentrei^ten näj^ert (gtg. 326, ag), fo nimmt bie Stnte beö ätuffpringen« bie nämlid^e SRit^tung an, unb man fagt, bog fti^ bie 2lntbere ber Sänge nacbtlongilrorsuin)tn bem erften galle Cgig. 308) unb ber Ouere natJ) (Iransverse) in bem jmeiten galle öffne CSia- 311), unb in biefem legieren golle !ann baö folfcpe 21u8fet)en eine« einjigen gatbeä baraua entfpringen, ba6 bie beiben Ouerfpalten bisweilen ju= fammen ju laufen fcljeinen, 2)oä gac^ fpaltet ftc^ nid)t immer in feiner gonjen Sänge auf einmal; fonbern bie Sippen ber, ©palte, bie p(i) unten ober oben oon einanber entfernen, bleiben in bem übrigen SE^eile i^rer 2luöbefmung länger »cr= einigt, unb baö Sluffpringen ftbeint aWbann burt^» sine obere Deffnung »or fitb ju getreu CBi8-31", 319). 3n anbern gäUen ift Weber eine ©palte no* eine Sinie ba, wtlä)t fte anjeigt. 3ebeö gad) mac^t fid) an feiner ©pige burcb baä Sluäeinanbergeben ber SCßänbe, weldie balfelbe bilben, einSodi Cporus), purc^ weldjeö eö fid) entleert, wie j. 33. in ben Solanum, in ber Poranlliera (gig. 314). SDSieber ein anbermal, j. S. in ber Tetraiheca juncea Cgig. 315), »erfliegen biefe Södjier in ein einjigeä, ben gemeinfd)aftlid)cn %ui= gang ber Sint^erenfäcber. Snblid) ifi bei einer fe^r fleincnSlnja^l öon^pflanjen ein gewiffer 2t)eil ber SBänbe umgrdnjt; er &ebt fid» fobann nad» 2irt eines 3{at)menS, ber fid) »olllommen oon bem übrigen 2;i>eile loömac^t unb nur an einem feiner SJänber befcftigf ifl, in bie §)öbe. Die Slnt^ere mehrerer Sorbeerarten CS'a- 316) jeigt jwei oon biefen 2trten »on genfietn auf jebcr Seite übet einanber; bie Slntbere ber Hamamelis eine emjigc. §. 442. aSenn fttfc baä gacb nic^t burei^ ein Soi^ an ber ©pige, fonbern burd) eine ©palte, wie bteS aucb ber gen'ö&nlidffte gall ifi, ober burd) anbete Deff- nungen auffd)lic6t, bie auf einer feiner glätten liegen, fo tann biefe glätte einwärts ber Slüte (introrsum) ober auswärts berfelben Ce^^lrorsum) geteert fein, was man buri$ bie Seiwörter einwättSauf= f pr i n g e n b ober oorberftönbig Cinlrorsa ober aiiiica) ober auSwärtSauffpringenb ober tinterftänbig Ce'^'i'orsa ober pnsiica) be^eidinet, tie ju ber Slnt^fre gefegt werben, ©inb bie ©palten nai^ ben ©etten getejirt, waS oft »orfommen muf. 313. %ntim tcr Pyrola roiundiWia, bie m im (Snbt iei Stoubfaben« SSngt unb (i* <"" ©ipftl in snJti Cbditr enbfst. 314. Sierfiidjerigf Slnt^ere ber Poraniher«, bie fi4 om ©iHfri in biet tödier (p) enbigt. 315. IBiftfäcterigf anf^ere bet Teirathec« juncea, bie (iij am ®it)fet In ein einjige« 8o4 (nbigc— 1 flanj | — 2 im 0.uetf(initte. 3lfi. antl)cte be« Laurus persea mit fier !>ä(^ern, bie ifaax^ tteifc Ü6cr einonbet (lfV> wooon \iäi jefe« burd) emt Älaope (a) öiTnel. — 2tn bem jaben f (ini> unten jmti Trüfen 3 serlBotJfeii, bit ftlbft ftl)tgff(J)fagrne ant^frra ju fein fdjelnen. 317-321. Stunböngfelte aniberen: — <■ »n^ängfef j — /,p,e,/ ä^nlidje Spbeutung, toie m ben bor^crge&cnben S'fiuren; — rtapalte. 317 Sijenbe änlf)ere ber Viola odorata, bon uom 1, unb oon hinten 2 gefeSien. 31H. Jlntbere ber Plerandra pyroidea: 1. gonj VM bet Seite gefe^en ; 2 untere Raffte na(^ bem ^uerftfcnitte. 319. antrete ber Erira cioerea. der ORultei-ia procunibeDS. S'taul)flefä(?f. 587 »cnn bic Seither mit ben Seifen bcö ©toubfabcn« ober bcö SonnectioS »errcadjfen ftnb, fo muß man biefe 5Rid)tung beä auffpringen«, bie jwifitien ben »or^erge^enben liegt, bejeicfjnen. C2ln bcr Seite ober feitenfiänbigen Siißc auffpringenb , lateie ober rima laterali deliiscens). 3ßic fann man ober biefe »er. fj^iebene SRi^itungcn beftimmen, menn bie 2tnt()ere Wtoebenb ifl, ober n»enn fie ficS> an ber ©pige öffnet? gür ben erften Sali fann man Re in t>cr Änofbe unterfu(J)en , wo fie no^» gerabc ifl unb fidj ni*t auf ben ©taubfabeii geneigt ^at, unb rcenn |Td) in ben anccrn gäClen ber ©taubfaben in ber 5Witte ober oben an ber SStntbere anfängt, fo gef(|iic^t ti auf ifjrcr inneren ober äußeren Blädje unb man fann auf bieje SBeife i^re auä= tcäüi' über eimvärtSauffpringenbe totcUung bartt)un. §. 443. Sbenfo wie bie onbern Slütenorgane, bie roir im 3?or&erge{>enben unterfudjt ^abcn, fann bie 2tnt()ere Slnfeängfel (»aben. 3n ben meijfen galten finb es bloße Verlängerungen ber Steile, iforauö Re be- fielt. @o fönnen bie gäctier an bem einen Snbe in eine ©pige auslaufen (gig. 321), Rt^ in eine platte »erfiatfcen C^ifl- 319 a) u. f. id., unb an bem |o abgeönberten Snbe ifi bie innere §)öt)lung unter-- broe^en. Siöweilen jeigen Rcfi ungen)ö^nlict»e 2Iuö= »ü*fe in 6»efJaIt »on ©pifen (gig. 320 a) ober ffiarjen ober Sämme (gig. 318 a) auf ii)r(\i gläcfecn. SBtr baten bereit« gefe^en, baß baö Sonnecti» oft über bie gäiter (»inauü eine me^r ober minber große Sntttiiiilung unb mannigfaltige ©cfialten annebmen lönne. 3n anbern cbgleid) ctn>a« fellenern gäüen »erläVgert eä Red unten ober außen, j. S. an jirei ber fünf Staubgefäße beö a>eild)enS in einen ©porn, ber in ben ber iforoUe bincingefit (gig. 317 a). §. 444. ©iefeö legtere Serbältniß bCiS Slumen« bfatteö unb beö Staubgefäße« barf tto^l gemertt werben, cö futbt ibre gemeinfcbaftlidje 9?atur ju bc= rceifen, bie wir bereit« angegeben unb burt^ ber feijiebene Sereeife unb mannigfaltige 93eifpielc bar jut()un gefu(tt baben. 5Kan muß jebocb gefteben, baß unter ben Z^tiUn ber Slüte ba« Staubgefäß bcr= jenige iR, an trcldjem Ret bie Slebnlidjfeit mit bem Statte am meiften »crwifi^t ()at, befonberö in ber antbere, »cenn Re mit bem Saume, ben fie öorflellt, »erglitten reirb, tt)ie reir (§. 433) gefeben baben, baß ber Staubfaben mit feiner oft bcrbreiterten ®runb= flädje ben SlattRiet mit feiner ©tbeibe >?orReüe. 3" ben entwicfelten Organen bat Rcb ber Unterftbieb immer mebr auögefprccben, obgleieb mir felbfi ba Seifpiele »on bem Uebergange bcr einen in bie an^ bem gefunben l^aben, Seifpiele, bie t»ir leitbt »er »ietfältigen tonnten , wenn bie Sibranfen biefe« SBer- fe« e« unö oerRatten mürben. SBenn man jene aber in einer nitbt fo »orangerüdten Spocbe unterfutbt, fo rcirb biefer Unterfcftieb weniger )»a(»rnebmbar ; reie reit bie« fpäter Rnben mtrben, n>enn mir bie Silbung be« Staubgefäße« unterfucben, unb wie man Rcb auf ber anbern Seite baoon überjeugcn fönnte, irenn man bie Silfung einer großen Stnjabl »on SSlättern »erfolgt. §. 445. SSSenn an bem Staubgefäße ber ©taub= bcutel ber mefentlicbe Sbeil für bie SJcfrucbtung iR, fo ifi e« ber 331umcnRaub ober *]3ollen in ber 2lnt()ere fetbR, »ie Wir feljen werben. 5Wan nennt unfruebt= bar bieienigen Staubgefäße, tso biefer *polIen feblt. £)ie gädjer tonnen mobl ba fein, aber ftblaff unb melf. 3" mantben gätlen »erfcbminben Re gänjlicb unb ba« Sonnecti» bleibt oft aOcin unb entmicfelt R(b. ®ar nitbt feiten Re()t man, reie in biefen gälten bie Slntbere in einen blumenblattartigen, balb ju- fammengeballten, balb jertnittertcn, balb gleitbfam JU einem ätzten SBlumenblatte entfalteten Saum »er= manbelt t»irb, unb biefe legiere Ummanblung fann oollRänbig rcerben ; if)r »erbantt man »tele gefüllte Stumen. Snblid) fann aui^ notb ba« unfrue^tbare 5!aiurBei*l*tf. ©taubgefäß ,\u einem gaben unb biefer mc^r ober weniger »erringen werben; man fagt alöbonn, e« fei »ertümmcrt. §. 446. 9?acbbcm mir ba« Staubgefäß abgefon= bcrt betracbtct baben , fo rooUen reir e« jegt in fei= ner SBereinigung in einer unb berfelben Slüte unb in feinen Sejiebungen entmeber mit ben anbern Quir- len biefer Slüte, ober mit einanber felbR unterfucben. 2Bir baben ftbon einige biefer Sejiebungen ange= geben : 1) bie jenigen, melcbe »on bcr 3abl abbängen; bie 3al>l ber Staubfaben iR entmcbcr ber 3abl ber Äelcb- unb ber Blumenblätter gleicb (ifoRemone 351üte, §. 376), ober ungleitb (anifoRemcne Slüte, »on aviaog, ungleiti, unb s;;/(foi', Staubgefäß); in biefem gatle iR biefe 3atl entreeber »erboppelt Cbiploflemone SBlüte, §. 376) , ober fie iR geringer (meioRemone Slütc, »on fifiov , weniger), ober fie iR größer al« bop- pelt CpolpRcmone Slüte , »on ticAi'q, »iel , ja^l= rei*). 2Bir baben gefe^ien, baß biefer legiere Um= Ranb balb »on bem .^»injutommen neuer Ouirle »on Staubgefäßen (§. 376 bis) , balb »on ber Spaltung einiger ober aüer unter ibnen (§. 377) berrübren tonne; 2) bieicnige, welcbe »on i^rer Sage rü(f= Rcbtiicb ber Sbeile ber benocbbarten , gegenRänbigen ober wettfelRänbigen, ober in einer 3wif(bcnlage bc» finblidjen Duirle abbangcn ; 3) bicfenigen , welcbe »on ben »crfcbiebenen ©raben be« S^erwatbfen« ab» Rängen , bie jwiftben iftnen unb eben biefen Quir- len RattRnbcn fönnen , unb natb weltben i^re ®in= fügung, b. b- 'bt ftteinbarer 2lu«gang«puntt in S3e= jiebung .'auf Re , unb namentlidj auf ba« '^ifiitl, nacb weltbem man Re in brci große Ätaffen : unter= reeibige (tVPogpnifcbe), nebenweibige (perigp- nifc^e) unb o bermeib ig e CepiflVniftbe) Staubgefäße C§. 373) eintbeilt, »erfebieben fein fann. §. 447. 2Ba« i^re gegenfciti^en Sejiefiungen an- betrifft, fo fönnen bie ©taubgefaße einer unb berfel= ben Slüte »oütommen unabhängig »on einanber fein, freie ober abgefonberte ©taubgefaße (siamina libera Ober dislincia), ober fie tonnen unter fieb »er= warfen fein, » erwaibfene ©taubgefaße Cst- coalita ober connata). 2)icfe« Serwacbfen Rnbet unter ben 2lntberen ©tatt, wie man bie« bei allen Sompofiten, ben Lobelia, benJasioue, Rnbet, unb in biefem galle Reißen bie Staubgefäße »erwatbfenbeutelig Csyn- genesa ober synanthera) (»on avv, mit, ba« in ben jufammengefegten SEBörtern eine ^Bereinigung anjeigt, ysvEalQ, Urfprung, (Srjeugung, unb av^ijria, 21n- t^ere). iiäufiger nocb tommt ba« SSerwa^fen jrei- feben ben Staubfaben »or, entweber fo , baß alle in einen einzigen fiörper »erwocbfen , ober baß fie fitb in mebrere @ruppen bereinigen, benen man, wie wir bereit« wiffen , ben 9?amen Srüberigfeiten (§. 363) gegeben ^at, fo baß bie Staubgefäße ein= 3ti. 353. I xgyptiarum. 322. XreiSrüterige ©Muboeföee ee Dom Hypericun tie taö ^itliU o unigt&fit; bie iöliitfn^iillen ftnb n^eggenommfn roorecn. 323. 'KännlicSe Sliitc be» Bicious communis , bie auä einen- itelAe c ton fünf äurücfgebogenenSSläititen unb bielbrüberigeniglaub' gefAeen t befielt, (Sinet 6ec öfHgen Sül'^cl /.ift »etätöSert boneben (tbgeMrtet. 75 j^otanth. brücterig, jrecibrübcrig, breibrübertg (Jig. 322), öielbrübctig (f^ig. 323) finb, (e noi^tem fte burc^ iai ^twa muffen notb= menbig bic »ernjactfenen ©taubfäben temfelben einen freien SRaum im a}?tltelpunfte ber Slüte loffen unb eine SJöbre ober einen SJing um taffelbe bilben (gig. 324). 3fi tc'" W^^ »«' jmenn bie Sliite männli* ifJ, fo tonnen 'bie ©taubfciben felbß in einen centra= (en S3üf*el »erwacbfen C5ig. 323. 1). 3n ben gätlen, rco mehrere ®rubpen ©taubgefägen oorfommen , bilben fie entiDcber eben fo »icle SrciSabfdjnitte ((5ig. 239), ober eben fo fiele ©üfcbcl (gig. 322). Si^iveilen »erroacbfen bie ■m. gäben in i^rer ganjen ^ängc ; bäu= ftger finb pe blof unten oereint unb trennen fteS an ibrem oberen 2f)ctle (gig- 239, 322). 3ni erfJen gaUe nimmt ber Siificl eine faulenartige ©cflalf an, in bem jweiten ift er äßig , unb feine aebniicbfcit mit einem tieinen Stamme, ber ficb in SJefle jertbeilt, »oöon ft4) jeber in eine Slnttjere enbigt, ift ricbtig ; befonberö wenn fitb ni(bt ade Otaubfoben in gleicfeer -f'öbe abfonbern , fonbern einige böfjer mit einanber »erroaifen bleiben , olö anbcre (gig. 323 f). SJBir baben (^. 432) gefeben, ba9 bie freiftebfn*«" ©'«••''= fäben beanbangfelt fein tonnen ; eä »erbält fi* bi«-- »cilen ebenfo mit ben ©nippen Bon gäben berjeni= gen, bie ou« einer Spaltung entfpringen. '-©o finb j. S. in ben I.oasa blumenblattartige 2lnbängfel, bie eine geringe anjabi »on ©taubgefäpen tragen, mit ben äMumenblnttern »ecfefelftänbig ; fo ftebt man in einer ©attung ber Siliaceen, ber Luliea Cgig- 238), tt)ie jicb äuperft jablreicbe ©taubgefä&e in fünf @rup= pen »ereinigen, bie in ben 3wifcbenräumen ber fünf SBIumenbläiter flehen, unb wie febe bicfer Oruppen mit einer Slrt »on jpiotte »erroacbfen ift, bie »erlän= gert unb felbft an ibrer ©pife in eine 5Kenge fabcn= formiger Siiemtben au^geuirft ift- reelcfce ibr ©treben beifeifen, fid) in unfruchtbare ©taubfäben ju fpalten, reic p* ber corbere Xbeil ber Oruppe felbfi in frucbt» bare ©taubgcfäpe gefpaltet bat. §. 44«. SJSenn mon bie ©taubgefäge einer unb ber= leiben Slüte mit einanber »ergleicbt, fo finb fie ber ©rijfe nacb entreeber gleid) ober ungleicfc, unb in bem festem gälte mit mebr ober weniger 3Jcgelmapigfeit. ©inb fie jablrcitb, fo tonnen fie um fo longer fein, ie weiter fie einwärts fteben (gig. 238. 2), ober im Oegentbeiic, ie weiter üe auswärt« Heben, wie j. S. in »ielen 3iofocecn (gig. 229). Sei ben biploßemo. nen SBIüten finb fofi immer bie ben Blumenblättern gegeuftänbigen ©taubgefäfc türjer, olä bie wetbfel flänbigen ©taubgefäpt. SWan nennt Biermö(btig (tetradynamus) (»onrtr(j«, »ier, unb ^ui'ajni;, SDfatbt, §)errf(boft), bieienigen »on ben Sruciferen, bei welcben Oier große, paarweife geftellte, mit jwei f leinern, freien wetbfelfJänbig finb (gig. 325), jwei- mä(^tig, boppeltmätbtig (didyiiamus) (»on Sit;, jweimol) , biejenige »on ben Labiaten , 'perfonaten unb anbern ''Pflanjen, wo bie fünf ©taubgefäie, wel*c mit ben fünf Sappen ber ÄoroUe wed)felf}änbig finb, biircb ba« mebr ober weniger »ollftänbige geblfcbla-- gen beö fünften, auf »ier rebujirt finb, wo»on jwei größere ber oberen Seite ber ©lüte, jwei «einere ibren Seiten entfpret^en (gig. 326). 3n bem 5Wan gobaume, bem |)ip tage, befommt ein cinjtge« »on ben jebn Staubgefäßen eine große (Snfwidlung. S« 324. t>'ti wn bfn j>()it ©toii'gffägfn brr T.marix paUica. ÜRjii (i(f)t, iai bif ©loubfÄtfii MrS iinicc (1* on i6tft temeiteiten ©Tont fiiijt fo »eiiDüiWen (int, boj fle eine att Sing MIcen, tBoiJon moi i)i(v ein €täct MI. wäre aber ju lang unb übcrPffig, alle mögli^e Öcrbinbungen in ber relatioen @röße ber ungleit^en Staubgefäße ju muftern. §. 441). Saä ibr 33erbältniß ju ber ÄoroUe anbe= trifft, fo muß ei in ber Seftbreibung angegeben wer= Pen. SBenn bie Staubgefäße länger finb unb über bie SoroUc binaui^geben, fo werben He ber»ortre= tenb (exscTla) genannt; finb fie bingegen türjer unb werben fie bemnacb »on ibr »erborgen, fo beißen fie ngef(bloffen, nicbt b«r»Ttagenb (inclusa, gig. 287 unb bie folgenben, 32(0. §. 450. Sie baben mannigfaltige SJitbtungen; ent= Weber unmittelbar in bie -^öbe, aufregt (erecfa); ober gegen ben OTittelpuntt ber Slüte bin, einge= bogen, einwärts gebogen (inllfxa), ober aua= wärtö, fo ta^ pe bloß au(S einanber taufen,^ ober üi borijontal entfalten, etwa« abfiebenb*(pa- iiila); ober t>ai fie M ganj trümmen, }urüc!ge= bogen (relleva), ober foqar bangen, ober ^d} ber fentreebten Sinie näbern, bängcub (pendula). Sia« weilen neigen fitb alle, inbem fie ficb natb einer unb berfelben Seite ber Slüte bintrümmen, nai^ oben ober aeb unten, abwärt« geneigt, niebergebogen (declinata), wie on ber SRoßtafianie, bem weißen ©iptom. §. 451. aSau be* «taubgcfo^c«. — 9Jatb= bem wir bie äußeren gormcn ber Stoubgefäße on cen »erfcbiebenen 2lrten »on f fianjen unb bie Se}ie= bungeu unterfud)t baben, weldie bie Staubgefäße ei= ncr unb berfelben Slüte unter fi* unb in Sejiebung auf bie anbern Ibeile berfelben boben tonnen, fo wol= len wir jegt ben anotomifc^en 53ou tei Staubgefä- ßciJ erforfdjen. ajon bem igtuubfabcn. — Der Stoubfaben befiebt 1) ouä einem centralen Süfcbel »on ?uftge= fäßen, ein Süfebel, ber ibn »on ber ©runbfläcbe biö ju feiner Spigc burcbjiebt, »bnc fiib auf bie fem gan- jen SBege ju »cräften ; 2^ ouä einer Scbifbtc 3elt-- gewebe, baö biefen ©efäßbüfcbel umgibt; 3) ou« einer bünnen gpibermi«, auf wclibcr man bisweilen Spaltöffnungen, ober febr feiten, finbet. ®er Suftgefäßebüfitiel fe|t ficb fort unb enbigt fie* in bem Sonnecti», bisweilen aucb früber. DiefeS Son= nccti» befiebt übrigeng ou« einer 2lnbäufung »on 3etlen, Die fowobl ibrer gorbe olS ibrer Oefialt notb »on ben Seilen bcS StaubfabenS in etwoö »erftbieben finb. Sie baben oft bie Sonffftenj eine« btüfigen ®ewebe6. §. 452. 93on kern (»tajibbcutel ofecr ber ?inti*ci-e. — Die gödjer ber 2lntberc im »oOtom- menen Sufianbe jeigen innerlicb eine mit bem Slu= menftoube ober ^poöf" angefüQte §»6bte; äußerli* eine epibermiS artige §)aut (gig. 327, ce), bie oft 3?3 Scfiftoffm^tlt ber »icrmöcfitigen ©toutgeföfe bf« Clioimn- ihii3 Clieirii — p ©tJiSe beä SBlütenftifidienä; — <■ Wnriifn Don Pen aboefoHenen Scl(l)l!läit*en ; — tg Anjfi l>aar gtoSf SiaubiiefäSe; - fp fleinc ©imibgifäje ; — ( btülig« 2»r"«, «"f »«■" H «He eiefe (ötaub8tf<'6e rinfflgen. 3« SoroOc ter tiijiinlis purimre», bit bur*f*nittfn unb o_n|= Qcbrcitet ifi, um bie SBef(t)üfTcnSat ber in i^r emf)auenen jrotima*« ii«en Stdut-aefä^e jr. jfigen ; - ( SHötrf ; - /_ Sioubfa— ~ Örer (JInfügunfl i tonn man ijre 3i bi« juv ®runbflä*c ren^meljnieii ; - gefjje; ap ber Ileinen. $taubgefäfir. 589 mit ©paftöffnungen übetfäft ffl; in tem 3»if*en= _ räume liegt eine @(^i*(e flf^F-Q^Pf^W» »on einem befon^c^n ©e- IffinTf™ mcbc (eO, bcffen 9Jatur unt WMißMällMkf ©ffto" •"''" '"t^' begreifen 'IwmI^^^'X!^ "''''' ' "'^"'' '^''^ flogen , ba§ =iä^ö^ä^»^(Lr e« mit einer Bereinigung »on fpiralförmigcn ((^ig. 25 ■"'• cter ringförmigen [gig.2ti), ober noi^ öfter ncftförmigen (gig. 27) Seöen ange= fangen iat, tie in einer oter mehreren Reiben ter Dicfe liegen. Oewöbnlitb ift aber t>ie ^aut biefer 3ellcn bei ber beocrftebenben Sieife ber JIntbere gän^iitb »erftbrounben, unb e^ bleibt nid)tö übrig, aU bic ^äben ober@trcifcben, bie bemnatb fpiralförmig, nocb öfter aber ringförmig ober ncgförmig (J^ig. 327, cf) georbnet finb. 2l?an f)at faierige 3ellen bicfe burebfttbtige Bellen genannt, loel^ie auf bieie 2Bcife auf bie ^platten rcbujirt nnirben, bie ftc anfcinglicb fütterten, auf ibre i^afern, inbem man mit biefem SSBorte nitbt bcn SSegtiff einer geflrecften ^eüt »er-- binbct, rcie irir d in bem ganjen SScrIaufc biefeö SBerteS getbanbabcn, fcnbern ben eineö gabenö ober eine« »ollen Sanbeö. 'Diefe faferige @d)id)te nimmt in bem Serbiiltniffe an Dide ab, aii fie fitb bcr Sinie näbert, natb welcher ba^ Siluffl^ringen bcr 5tn-- tbtte oor fii ge^en foU, unb unterbritbt iitb BoU= ftänbig auf biefer ?inie. 'Diefe üeine, febr elafiif*e unb bpgrometrifcbe '•platten muffen ft(b fpanncn unb obfpannen, fi* auf terftbicbene Seife ftrecfen unb Irümmen , je naebbem bie Stntbere trotfener ober feuctter if}, unb biefe Slbwetb^Iungen muffen auf ber einen ©eile ter gnfmirflung bcr 2lntbere, beren anfänglicb rcidflitbe ©äfte rcieber eingcfogcn werben ober nai^i unb nacb oer^ bunften, unb auf ber anbcrn ®eite bem oeränbcrlicben 3uf}anbe ber 2ltmofpäre folgen. J)aä ©eroebe, toelcbeö bie Sanb ber Sintbere bilbet, unb baö auf biefe SBeife einer 3ieibe oon 3ügen nacb »erfc^iebenen SRitbtungen unterworfen ift, jerreigt natürtiiberweife ba, reo eS nur geringen Sßiberftanb jeigt, b. b- in ber Sinie, ober an bem *punfte, wo bie faferige ®(bi(^te unterbrodien würbe, unb auf biefe SBeife fpaltet ftcb enbli* ba^ %aä) unb tritt mit äugen in SSerbinbung, fo bag eS bem in ber -J'öbtuna eingefcbloffenen 'Poden einen freien Sluöweg geftattet, einen 3lu(3weg, ben bie un-- unterbrotbenen 3ufammenjiebungen be^ elafJifcben ®c= reebeö natbber begünfligen unb oeroollfiänbigen. SBir wollen ieft unterfutben, welcbe 3?eibenfoIge Bon sßeränberungen baö ©taubgefäg oon feinem er|?en Sluflreten in ber Stute biä ju biefem oolltommenen 3uf}anbc erlitten bat, ber unmittelborbem 2luffpringen ber 3tntbere »orangebt , ober balTetbe begleitet. Sä jeigt (icb jiierft in ber SSIiite in ber nämn(ben ©eftalt, in wcl(ber alle blatfartigc Organe bei ibrem erften auftreten erfdjienen finb, in bem 3uf}anbe einer fleincn, »ollen, jelligen 2Bor;e. Diefe äBarje bebnt fi^ nun auä, unb eä ifj ju bcmerfen, baf fie ali- bann grünlicb ifi, obgteicb fie fpätcr eine ganj anbete Sarbe, gewöbnlic^ bie gelbe, annebmen mufi; \ie »er= längert Rcb nun, obne ftcb jebocb no* burcb ibre ®e= ftalt »on ben anbern Organen bcr Slüte ju unter» fcbeiben (§. 421). 2luf ibrera}?itte jeigt ft* gewcbniieb eine oberfTacblidje ^ängenfurebe, baä 3eicben ber fiinf= tigen Trennung in jwei gäcber, eine Rurdpe, bie bem Oipfel beä ©taubfabcnö ober bem Sonnectioe cnt= fpreiben wirb, unb welcbe bie grünlicbe garbe länger aU oQeö llebrige beibebält. Senn ber ©taubfaben anfängt ficb fväter ,^u jeigen, fo bat bic Süntberc be-- reitä ibre cbarafteriftifcbe gorm angenommen , unb ei jeigen fic^ früber ober fpäter an ben ©eiten jwei 32r. gtui »on bem Jgtorijontalfiiiiitc ber aiitSerenttanb fon Cobac» sondens jur 3fii be« SlufftJringcn« : — ce äuftre ©itiAtt, bie oiiä ben Seilen bet Scibetmia befielt; — c/ fofetige äelleii, reeltfie bie innere Sctiicbte bilten. neue gurc^en, bie gewöbnticb mit bcr 2}?ittelfurcbe parallel taufen unb bie erflen 3eicben bcr Sinien be« 2luffpringen« finb. §.452 Cbis). enttüirflung fec« «Stoubgcfn^c« im tlUoeincinen. — ©o wie ficb ber ©taubfaben einmal gejeigt bat, fo fäbrt er fort, ficb mcbr ober weniger fdbncH ju »crtängern. Siöweilen finbct man ibn„ entWeber weil er furj bleiben foü, ober weit er in ber Änofpe feine ganje üängc nicbt erreicbt, gcrabe in berfelbcn; wenn er in anbern gäücn feine ganje l'änge erlangt unb bie ber Änofpe übertrifft, fo brcbt er fi* jufammcn ober baut ficb, ober wicf dt fi* um ficb felber; lauter 2lbänberungen, bie man bei ge= willen ffiauien unb fogar bei gcwiffen gamilien ali conflant annebmen barf. X)er ©taubfaben ifi tm anfange ganj jeüicbt; erfi nacb Serfiug einer gcwiffen 3eit fangen bic WJittcIpunftöjclIen an, ficb ä" organi= fircn unb ficb in Suftgefäge ju »crlängern. Sir wollen bei biefer ganjen Sntwicftung auf eine unbeftrcitbare 2lcbnlicbfcit mit bcr Sntwicflung beö Slatteö aufmertfam macben : bie ber Slntbcre, welche ben ©aum »orficHt, gebt bcr bcsS ©taubfaben^ »oran, welcber ben Slattfiiel »orfieUt, fo ta^ baö ütaubgefäp, tai juerfi an feiner ©pige gebilbet würbe, ficb mcbr ober niinbcr lange an feiner (Srunbfiäc^e ^u »crlängern fortfäbrt. Sinige SSeobacbtungen möcbten babin abjwecf cn , biefe 3lebnlicbteit baburcb ju ergänjen, bat fie uni jeigen, bag in gcwiffen gälten, wo ber ©taubfaben bei feiner ginfügung eine SSerbreitcrung jeigt, bie bem fcbeibcartigcn Xbeile beä S31atteä äbnlic^ iß, biefe Verbreiterung ficb felbfi eber ju cntwicfcin fcbeint, aU ber »crbünnte ober blatffiielftänbige Xb«'l beö ©taubfabenä, wie bieö an ber blattftänbigen ©cbeibe fiattfinbct C§. 147). Sir baben (§. 421) gefagt, bag man oft in ber Änofpe bic ©taubgefägc »ergleicbungöwcife »iet enf= wicfeltcr antrefi'e, alö bic Sölumenbl'ätter. Ticmunge^ acbict baben fic^ biefe »orber ober ju glciebcr 3«* gcjeigt ; cö tann ficb aber ereignen, bag ibre long^ famcre Sntwicflung »on bcr bcr ©taubgefägc balb übertroffen werbe, namcntlicb »on benen, weltbemit ibnen wec^felfiänbig finb, unb baber nicbt nur gröger, fonbcrn aucb früber jeitig finb , aia bie blumcnblatt= gcgenfiänbigen ©taubgefägc. ®ies ifi ein neuer 53e= wctö für bie innige SSerbinbung biefer Untern mit Den SSlumcnblättcrn. §. 453. entJoictItiMfl bet Untrere, inei>e= fonbcrc unb »orjüfllir^ bcS ^oUen. — Saö in bet Sntwicflungögefiicbtc beö ©taubgefägc« am meifien wicbtig ifi, baä ift bie (fntwicflung beö cigent= lieben ®ewebeö bet 21ntbete unb ber Silbung beö ^poUen, bet ibren wefentlicbcn Jbf'l' l^o* 2lgenö bcr 58erricbtung auämacbt, bie fie ju erfüllen beftimmt ifi. Sir baben gicicb anfangt gefcben, bag baö 2tn« tberengewebebomogenfei(§.451); alle ßeHen, worauf baffelbe bcficbt, $aben beinabe bie nämli^e ©efialt unb Xiimcnfionen (gig. 328). Stwaö fpäter fcbeint ficb baö ®ewcbc an mcbrercn ©teilen ju jetftören, bie in einer gcwiffen Sntfernung »on ber ^ctipbctic liegen, unb auö feinet 3etfiötung entfpringen eben fo »iele, anfangö enge unb linealifebe, fcbann immer etwcitcttcte Stuben. IDicfe ®tubcn finb gewöbnti^ bei3ablna(l)»iet, jwei für iebe§>älftc bcr®cfammt= maffe bet Slntbcrc, eine §)älfle, welcbe auf eine ent= fcbiebene Seife baö gacb bilbet. Sine fcblcimige glüfi'ig» feit, bie ficb unfireitig auf Äofien beö jcrfiöttcn ®cwebeö bilbete, füUt bic Stuben aui, unc man fiebt ball, wie fie ficb felbfi juBcUen otganifirtCgig.32Wunb330); bie äugeren tlcineren Ccp), teren ©cbicbte ficfi olö Sanb über bie ganjc Dbetfiäebe bet ©rube auöbebnt unb bie wit gädjlcin nennen tonnen; bic inneren (up), bic weit gröger nicbt blog alö bicjcnigen finb, bie ficb JU gleitbet 3eit mit ibnen gebilbet baben, fonbem aucb alö alle bicfenigcn, bie fcbon »orber ba 75- Ilotantk. /^ittiä^ ii il WUm"' waren. Wem &at i^neit bcn 9Jamen ^poncnjellcn ober ^Kuttcrjeüen bcö foUen gegeben, »eil ^ä) in i^rer §>öl>Iung ber Rollen bilbet. SBalb »erben aud) »irtli^ btefe 3eQen burt^ bie ©egcnroart ja^treittjer Äörn*en trübe; bicfe »erbinben ftcfe naä) unb nac^i ju einer aWaffe (5ig. 331, 1), bie fi* fobann in »ier, burd) eine HüfTige 5Waterie, rcelcfte loö Snnere ber Seüt auöfüat unb naä) unb na* feft wirb (Jig. 331, 2), getrennte Seme t{>eilt. Diefeä gefJroerben gc^t ge= »o^nli* öon ber ferip^erie ber foüenjeüe gegen i^ren 3)?ittelpunft ^in, unb man fte((t bemna*, rcie ft* S^eiberoänbe »on äugen na* innen (»injtetien, Ui fte ft* im 5OTitteIpuntte begegnen unb auf biefe SBetfe bie urfprüngli* einfa*e §)ö()Iung ber 3eUe in »ier Steile t^eilen CSig. 331 , 3). 3eber ber förnigen, abgefonbcrten Äerne ^üQt fi* in eine eigene ^aut 328. ^loriSon'o'Wnirt ™" 21ntStre »Dn Cucurbita ftfo, tun einer ftnofpe jenoDimen , tie nur jBei TOinimetfr in ter Songc t)otisonta!fii)nitt ber nämlicfien ton einer eirna« entroidsr« teren Snofpe: — ce öujerc St^iiSte ter SiUm, wcldje bie epitermiä bilben ; — ci si»ifii)enliegenbe ©4id)te ton 3tUfp >n meljrettB Sieilien, ttcDon bie meifien eingefogcn reerben;— göijlcin, bie Don einem ©ewcbe Don weit aröferen 3e0en up aufgefüllt »erben unb ber erfte 3u(lanb ber ^ollenjctten (Inb, bie mit einer ®(^i(f)te ton Heineren 3eUen cp überwogen finb. 230. 4)orijontQrabfd)ni» berfelben , nur noi) mtf)x cnfwielelt. ©leidjc Sebeulung für bie nämllAen Sucilftabcn. 331. Cnlroirflung iei ^Sollen« in bem Vi« um «Ibum: — 1 jttiei ^JonenjeKen, bie mit einer (iJrnigcn TOofTe erfüUt finb;— 2 grfiiei- nung »on tier Jlemcn in biefer SKaffe; — 3 SIbfonberung in »ier SKaffcn, tooton lebe einem Äerne ober einer neuen 3eIIe cntf|)ri(tt; — 4 JSoUenjeHe , wo biefe inneren SeDen ficn getrennt fnb; — 5 anjei »on bicfen leetern ober jungen ^odenförnern «uä ber SKutler» jcUtj — « PoUenlörner im »oUtommcntn Sufiontf- unb fä^rt fort ju t»a*fen (_%ig. 331, 4); in bem Ser()öltniffe oW fte rca*fen, »erbünnen ^d) bagegen bie aSänbe unb @*eiben>önbe ber 3eUe, »el*e corl>er bicf unb faftöoU maren, ftufenweife unb fo, ba§ ^t enbli* Berf*U)inben unb ba§ bie Äerne ber »er(*ie= bcnen 3eUen eines unb beffelben ^o*leinä in i^rer §)ö()Iung frei werben ; nun finb biefe Seme ni*tä anbereö al« foüentörner C^ig. 33 1 , 6). 2Bir bemerfen !>ier biefe Seroielfältigungömcife beö 3eUgerocbeä, bie reir f*on früt>er (§• 325) angegeben Jaben, bur* bie SJilbung mehrerer neuen 3eUen in ber ?)ö^(ung ber 9}?utter,, beren äußerer SRanb bie Sluffpringungölinic berübrt. 3n bem äugenblicfe, wo bieä ftattfinbet, treten bie beiben gä*lein in Serübrung mit einanber unb bilben auf bicfe SSeife ein 2lntberenfa*, auf beffen ©runbe bie urfprüngli*e @*eibemanb fi* nur no* aW eine turje, mebr ober weniger fi*tbare gälte jeigt (gig. 310). SSegreifti* fann, wenn bie antbere fi* ni*t ibrer ganjen Sänge na* in eine ©palte öffnet, fonbern bIo§ bur* ein ilo* an ber ©pi^c, biefe ©*eibewanb ni*t jerreifen unb bie §ä*lein au* ferner no* trennen ; in biefem ^aüt wirb bie 2lntbere »ierfä*erig genonnt (gig. 315). Die meifien finb tä anföngli*, unb jcbcd ga* entfpringt wtrfli* au« ber 3ufammentunft »on jweien, bie juerfi unb lange 3cit getrennt waren. Die bleibenbe »ierfa*e 3abl ber gä*er ift alfo nur eine Heine S'Jobifitation beö gewbbnli*eren galle^. §. 454. 9|>oUcn. — 2Bir baben gefagt, ta^ ber ©toff ber ^onenjellcn bur* Sinfaugung »oüftänbig »erf*winbe unb bag fi* bemna* bie ''PoUentornet frei in ben -?)öblungen ber älntberc befinbcn ; bie« ifl ber gew6bnli*ere gall; man finbet inbeffen big= weilen mebr ober weniger ebibente ©puren »on bem »orbergegangenen 3nftanbe. @o finbet man in ben Jlntbercn ber Dnagrotien bie reifen Sörner no* un^ »oUfiänbig mit einer IWenge fiebriger gafern »er= bunben, bie bo* ni*tö anbereä fein fönnen, alö bie Ueberrefje »on ber ©ubflonj ber 'JJollenjetlen , bie unbollfiänbig eingebogen würbe. Sine äbnli*e 2lnorb^ nung finbet man in bem "poUen »ielcr £)r*ibecn, beffen Sörner, bur* eine SWatcrie, »el*e ben näm= lt*en Urfprung unb bie Sonftfienj beä 35ogeIleimö jeigt, wel*en ein Iei*te« 3ieben ju elaf}if*en gäben auSbebnt, in mebrere S'Iaffen »ereint finb. SiBenn man biefe 5Kaffen jerlegt, fofommtman auf Slümperunnen »on Sörnern, bie ju »iercn »erwa*fen finb: td pnb bie, wel*c in einer unb berfelben 3ellc gebilbet würben unb ibren urfi5rüngli*en 3ufammenbang be=> bolten bflben. SEBir fönnfen eine grofe 3Wenge »on Staubflcfiifif. 591 i'PoUen anführen, wäti)t auf hiefe3Bcifc ju Biet (gig. 332), otjcr ju a(t)t (Sig. :!33), ober foflar JU fe(f)jct)n ^ufammengc» tlümpcrt waren, fet e^ nun, bog Pte »on jwei ober »on üicr3eUen liicl) auf eine befiimmte SBeifc Igruppirten, ober ba§ Rd) in 33.,_ 333 einer unb berfelben 3füc eine »ielfacbc 3a^I entmicfelt (»abc. 3n bcn 2(i3f(cpiabeen ftnb alle Äörner eiiieö unb beffelbcn %aä)ei an i()ren Sänben in eine einzige 5D?afTe cerwai^» fen unb bilben auf biefe Seife ein fjetigeö 3eUgeroebe. §. 405. üaffen mir aber biefe oerftbiebenen feltcncn Strufturartcn bei ©cite unb tcbren »ir ju ber jurücf, bic man gcreöjnli^) antrifft, nämli^ ju ber, rco bie Sörner, bie ff* ganj frei in einer gemeinfcfeaftlit^en |)6^lung befinben, bicfelbe in ®efta(t eine« feinen ©taube« ausfüllen unb pd) jerffreuen, ti'enn fic ^cr= auäfonimen. ®icfe Söruer , ^iibcn »»ir bereit« gefagt, ftnb fclbf} 3cllen ; njir ^aben alfo ^ier jroei Sbetle JU unterfuc^cn ; einen enl^allcnben ober bie $>üUe, unb einen anbern, ben enthaltenen. §. 456. SBenn baö ^poUcntorn reif ift, fo ifi feine ^üQe ge(üo(»nIi(j) boppelt unb bcftedt auö einer aupe= ren unb einer inneren •J'aut. Die erfte i)ai ficö gleit^ anfangs gebilbct unb fitb fpäter mit ber jmciten ge= füttert, itie man eö auä) erwarten mußte. 3" einigen feltenern gälten finbet man eine britte §)aut bajwifi^en unb in einigen noc^ weit feltenern nur eine einjigc, unb alSbonn ifi fie if)xtm ®eioebe nac^j ber inneren o^nli* C8ig. 337. Die äuperc |)aut gibt beut ''])ollcn(orn feine ®e= fialt unb feine 3arbe, bie in einer unb berfelben 2lrt oon ^.iflonje conftant ftnb. ®ie ift geroö^nlic^ jiemlid» Jart unb fefl, balb glutt, balb ganj mit fleinen ^punttirungen (gig. 334) ober au^ oft fogar mit Körnungen befäet (gig. 335), bie if»r unter bem Tli= froffope baö 2luäfeben einer genarbten §)aut geben; balb ift fie mit Sarjcn ober fogar mit fleinen Sr= Sabenbeiten befegt, TOclc^e unter ber SSergroßerung eben fo »tele ?)aore ober ©tat^eln »orfieHen (gig 346). So ereignet ficb biärceilen , bap biefe Sr^abcn^ Jetten, meiere mit einer grofen 3!egelmä9igfeit »er= tbeilt unb burcti eine ä^nliäie, beinahe gallertartige 5P?aterie öerbunben ftnb, auf biefe Sffieife ein9Jeg bilben, t• anbern gälten ert)ätt man feine Durct>fid)tigteit erfi bann, wenn man ben öligen Ueberjug mit öülfe geeigneter SRcagentien j. S. eine« fetten ober wcfcntlicpen Deleö aufgelöst ^at. §. 457. HÄoJl (jat über bic Statut biefer ouiern .?)ülle eine Meinung aufgefiellt, welche oon ber 5We()r= ^eit ber SBotaniter nitjt gctljeilt wirb. 5r meint, ta^ fie bei einer fc&r großen Jtnjajl »on gällcn burdi» eine 2lrt Spibcrmiö, eine ©t^icbte neben einanber liegenber ^tütn, bic in tjrcm 3nneren ben öligen Ueberjug abfonbern, gebilbct fuetbe, ta^ fte augen= ftfceinlit^ in gewiffen "Pollcn mit 9?egwänben CgtO- 345) feien, bag fte aber autö in ben meifien anbern »orfoinmen , unb bag bie Sörnungen nie^t« anbercä feien, alö fe^r fleine, gewifferma§en ffijiirte 3cllen, welche burcb ben 3wtfc6enjelIenfioff, ber ftt^ (lautartig über bie ganje DberfTöt^ie bc« Rollen ausbreitet, unter einanber »erbunben feien. Dieö wäre alfo biefe 5Katerie allein, welche bte äupere |)ülle bilbet, wenn fie einfad) ifi. §. 458. SlBaS bie innere f>aut anbetrifft, fo ifi fic bei allen »erfd)iebenen polIen, ibentifcj , glatt, fcjr bünn unb burd^ftdjtig unb äuferfi bejnbar. Set einigen pflanjen, j. 33. bei ben ©ramineen, Jängt fie tn ibrer ganjen 2luöbetnung an ber äußeren 5)aut; bei anbern bloß an gewiffen ©teilen ; bei ben meifien ntacjt fte fidi ganj loS. §. 459. »cfni*tutifj«ftoff. — 3n bem 3nne-- ren biefer inwenbigen $iütlc befinbet fitj eine 5Katerie, weldjer man ben Sfamcn Sefrud)tungdfioff tfovilla) gegeben i)at, ber aus einer bicfen glüffigfeit unb auS einer SWenge tleiner, törniger Äörpertben befietit, mit benen fiift bäufig ölige Jröpfdjcn »erbinben, unb benen fitft weit feltener ©tärfemejlförnc^en fubfiituiren. Die Äörpert^en finb gewöfjnlii^ oon jweterlet 2(rt Cgig. 348 f). Die meifien finb außerorbentlid) «ein unb fpbärif* ; einige ftnb (gig. 349) weit größer, autft fugeiförmig, ober ellipfotbifd» , ober in furje Splinbcr gefiredt, bie ftcft an tbrcm (Snbe oerbünnen. Diefe Sörpetdicn, bcfonberS bie legten, laben bte Slufmerffamfcit ber pbPi^ologen befonbetS auf ftc^ gejogen, welcbe in ijnen bie unmittelbaren älgentien ber Sefruditung ju erfennen ocrmeinten unb in ben= felben aucb fet)r mcrfwürbige 33ewegungen na(^ge= wiefen baben. 3ft aber^biefeS Vermögen, fid) ju bewegen, wirfli$ eine SebenStraft '? 3(. Srown Ifat ettannt, 'aa^ ein fefir wirffameS Srfdiüttern, welche« alle biefe Sörperd)en, bie fic^ we&felSweife einanber näbern unb ficfc wieber oon einanber entfernen unb bic bentnad) einer ganj augenfd)cinlicjen DrtSoer- änbcrung fäjig ftnb, feine Cfigenfcftaft fei, bie i^x eigcntjümlid) ifi, fontern baß fie gleitbfallS in ben Sltomcn aller, nicjt bloß organifd)cr, fonbern auä) unorganifcber Sörper angetroffen werbe. SS barf (lier nii^t bie 3?ebe oon jener Bewegung fein, bie man bie Srownfdjc genannt Jat, unb weldjc eine pbv= fifi^e unb allgemeine Sigenfiaft ber außerorbcntlit^ jertbeilten SSateric ju fein fdicint ; man glaubte aber in ben Äörpert^en bcö S5cfrud)tungSfioffeS einige *arotterifiif*ere Pbänomene ber QrtSoeränberung wajrjunebmen, bic in glüffigfeiten, bie wie j. 8. ber aifo^ol, beS ?ebcnS beraubt ftnb, ober einige 3eit nad) ibrem ?ierauSfommcn auS bem poUenforne balb fiille fieben, unb bis auf einen gewiffen ^unft bin an bie ber 3nfuftonSfbtercf)en erinnern, befonberS bei ben SörperAen, weld>e größer ober gefiredter pnb unb an benen man Bewegungen bcr3ufammen= jiebung ober ber Siegung wahrgenommen bat (gig- 349). Diefe jarten Seobaditungen, ber (Segenfianb fo »ieler©trcitf(5riften, muffen alfo geprüft werben. 592 llotantk. tnbcm nmn untetfucftt, ob bieie gaiij mitfliege Srft^eu nung fic^ lüc^t bur* eine Säufctung ober eine rein pl>9fif(^e llrfatte erflären Joffe. SBic bem nun auü) fei, ob ber wirtfanie äjieit in biefcn Äörperdicn, ober in ber glüffigfeit, in >»cl(tcr fie fcftmimmcn, otcr in beiben jugleict) liege, fo unterliegt ei ioä) feinem äroeifel, ba? ber Sefru((itung^ftoff ba« wcfentlict^e glement be« Rollen fei. §. 460. .SSüflen unt ciu^cvc fformctt bc« $)>oUen. — 2Bir ()aben je^t nocft »orjutragen, roie feine Sirfung burdp bie |>aiife, welAc il)n emtjüUen, jjattftnbet: b'ieö njirb unä bie Unterfuc^ung bet »er= fdjiebenen gormcn beö Rollen unb feiner »erf4)tebenen Slrten be« 2tiiff»ringenö tcnncn lehren. Sic *))otIen- Icrner jeigen fic^ gercof^nlid) in ®efJaIt eineä gilip. foib« CSig. 33'), 340), t>ai an feinen beibcn Sncen, bie man feine *pote nennen tann, mcl;r ober weniger »erbünnt ift (p p) ; ebenfo fann man 2ieqimfor bie Ärciälinie ie) nennen, raelttjc oon biefcn beicen ®nben gleii^weit abfielt, unb ti in ä»ci glcit^e ?)älf!en t^eilt. Siefe genjö^nlie^ ibeale Sinic reitb biämeilcn burd) baet Sarfommen gewiffer befonbcrcr ^untte be= jeic^net, bie wir fcgfeicb fennen lernen werben. 3" t'Ci" %aüe, tt)o boö Sorn ein SUipfoib ifJ, wie in bcm fetteneren, t»o eö ein ®p(>droiD ifl, jeigt bie Dber= fläche eine üetige Krümmung. a3ci einer fefjr fleinen 2lnja^( «on ^pflanjcn, j. S. bei ber Zusleia maritima unb mcbreren anberen 3ofteraccen bctlängert ftcb baä Äorn in eine eigentücbe SJö^re ober Splinber, einer 2lrt ^obfen gabenä (gig. 337). 3n anbern gäUen jeigt bie Dberfläcbc biefe SRegetmöfigteit ni(l)t, fonbcrn ftbeint bur^j baä3ufamnienfreffen mehrerer getrümmter Slbfc^nitte entflanben ju fein. Sine ,\iemli(<) gero6t>n= Ii(^e i^orm ifl bie, reeltbe au« bem äufanimentreffcn »on breien biefer 3tbf[tnitte entfielt, unb aWbann fagt man, ber Rollen fei breifeitig (irigonus, gig. 34 350). Snbtid) iic|)men aud) nii^f feiten bie *pol(entörner bie ©eftalt eincä 'Polscberij an. SlK^bann ftnb ebene ober fcbwacb gctrümmte glättjen burcfe Äcrpcrwinfel getrennt, bie bii^wcilcn tanimartige 5?orfpriinge bilben 2iüc biefe glätten tonnen unter Jid} gan , ä^nlic!) fein ; in ben meiften gäUen fünb fie e« aber nid)t, unb man finbet j. Ibagbic, reelcbe ben ^olcn (pj entf)3rec^en benen cerfcSieben ftnb, iceltbe ■""• 21equator iei cntfpre*en (gig. 33S). §. 461. 2Bit muffen \)iex bemerfen, M^ bie ®e-- ßalt be« ^Sollen natft bem grögeren ober geringeren @rabe ber geu^itigfeit, »on reeltber er burcibrungen ifi, mobifjjirt Wirb, gäpt man i^n einige 3ett ber Suft auögefc^t, fo »ertroefnet er unb jie^t jte^S) ju fommen ; feine foit ober feine SBinfel werben immer fpigiger (gig. :;4T, 1). Sbut man i()n bagegen tniS SBaffer, fo fcbwitlt er an Cgig. 347, 2), feine SBinter »erf^winbett unb er nimmt bafb baö mehr ober minber ßoailänbige JitiSfeben eineö Äügeldienö an ©eine eigentliche ©eftalt inup alfo jwifrben bicfen beiben Srtremcn gefuc^t werben, nämiitb bie, welche er in bem Stieren ber notb » er f^cbl offenen äntfjerc, in einem feut^^ten, aber nidjt flüffigen ^Kittel (»at. §. 462. ?liiffprinjgcn Scö «PoUeit. — 'Bai 2Iur fpringcn beS *yollen tiiftrt oon ber ungleiij)en gä^igteit ^cr, welche feine jwei §)äute befigen, fic<) autSjube^nen, wenn fie mit einer giüffigteit in Serü^irung gebracht 3:ir. Rotten in Zostera mariiima ; — I. ^jauftn Don Sörnern, bie in einer Slnttjere entbalien ftnö unb gfeid&fam einen ©trang ©orn soideilcn; — 2. jiiei ©nbt Don biefen gäben, tioc6 teeit me|r flröfert. 338. fiorn bfä gjollen »on Chicorium iniibu«, werben. Die äupere, welche fis in einem weit 0e= ringeren ®rabc, ali bie innere beftßt , rauj enb(t(^, biefer gebrängt, i^r einen 2Beg matten. 2)iefer SBeg ftnbet burcb Detrnungen Statt, bie entwebet jufätlig, ober fdjon im Sorau« auf ber Dberffä(te be« Sorn« angebracht finb. ®ie erfte ärt finbet ©tatt, Wenn feine DberfJä(5e in i^rer ganjen 2lu«be!)nung »otlfommen homogen ift, wie fie (i bei einer gewiffen SUnja^I »on '55flan- jen wirtlicb ift. 2Benn nun an irgenb eine ©teile be« Sornö gcudjtigteit bintommt, fo fudjt ber cnt^^ fpret^enbe ibeil ber inneren §)aut ficb mebr aW bie anbern auoren, balb 'Poren o^ne galten, balb beibe. §. 464. Ser »erbünntc J^eil ber .?iaut, wel= cber ben galten entfpricbt, unterfcbeibet fi* gewöb"- licl) burt^ fein 2Iu^feben »on* bem übrigen Sbeil ber Dberfla^e, obgleich er in gewiffen gällen an bie febwäcberen Äennjeidjen erinnert, bap fie j. S5. tbeilweife mit 'punftirungen ober Scrnungen bebecft ift. ®ewo!>nIi(b ifi er aber glatt unb bure^ficljtig. i>it galten nebmen biäroeilcn bie ganje Sänge be« Äornä ein, unb erfirccf en ficb »on einem *poIe jum an- bern, wai ibrc gcwöbniicbe SJiiitung tfj. 3« anbern gäOen finb fie Fürjer, unb auf eine gleitbe SBtife »on ben beiben "Polen entfernt. 3^re 3abl ifi >^ft= fibiebcn: gcwöbnliib ii? eö bie Sinbeit, bie man bei ben meiften monofotolebonifcben ^flanjen wabrnimmt Cgig. 33(1)^ "ber bie 3abt brei, bie man im @egen= tbeile bei »iflen bifotplebonifcben ^flanjen ftnbet Cgig. 3-50). Tiai Dafein blop »on jwei galten ifi für eine Keine Slnja^I »on Seifpielen na*gewiefcn wor^ m Alliiinifisti.losuir: — p^Jot; — c aeqlUtOti — 1. Sorn vm b.r einen ; — i. »on ber tnigeBcngefe^ten Seite gf fe^en ; — 'i. fein £iuerfil)nitt nad) bem Siequctor. 340. 5)oBen beä Convolvulus iricolor. iSu(ii(}o6en unb 5!um< mecn ^Jben Blci*e (Bebcutung, aie in bet »oilietge^eiiben gigut. 341. Sorn beä PoUen »on IWimuius moschams. Stoubflefüfi ben; ba« »on »ier if} au* fcfir feiten, iai »on fec6« weit »üenigcr. ^an tann noc^j metir, fogor jreÖIf unb barüber ^inaai ftnben. ©tefe Balten ftnb faß bcflänbig gerabe unb nur in einigen feljr fcltcnen gällcn net^men fic eine trummc ober fogar fpiralfötmige Diitfelung an, unb trennen auf bielc SBeife jwei felbft fpiralförmig gcmunbenc ®ürtel 5. S. in bem Minmius mn-;rhaliis (gig. 341). 2Scnn baö Äorn burcfc ba« SBatTer aufgeW»ol= len ifi, fo oerfiminbet bie gälte, unb i^rc paut nimmt burcl) baö Sntfalten na^j unb nai^ bie ®e= fJalt einet fp(>ärifct)cn ©pinbel an, baö ^eifit eineö Sübfcbnitteö ber DbcrfJcicte, ber imiftijen jtrei Sögen liegt, tbelcbe gegen bie *pclc l;in ccnbergircn. Sei einer fleinen Sünja&I »on »Rollen fieint biefe 3lu«= be^nung ber gälte ber normale 3uftanb ju fein, unb mon bcmertt an benfelben bie Derringerten, aber nicfet gefcblagenen ©iirtel. 3" tiefem gallc unterbre= c^en fie fit6 oft iütn Polier torn Don in Cucurbita pepo, im augenHidt keä imö; 00 Sed.ltfien, He tsmitä »on heiii ilbriaen Steile ter laut bur* eben (c »irie äJorfprSngc ; btr inneren jetrennt Äreiö lööt ^ä) enblic^ ab, unb mirc tbie eine -Slrt Dcrfel na4) aupen geftoöen (gig. 34(i, n); man >a( bie *poUen, tvelt^e biefe art bei? auffpringenä je(= gen, bebeielt genannt. 3n anbern gällen fle{>t ber pore an bem äugerfJen tSnbc eines 35orfprung?, ber \i(i) um fo beutlictier jeigt, je feuchter ber "PoÜcn ifl: Hei fie^t man befonberö an ben breifcitigen Äörnern ber Dnagrarieen (gig. 350, 3:>l), wo fi* bie brei äBinfel im Saffcr in einem bebcutenben Örabe ocr= längern. §. 4ti(;. (Snblicfe tonnen bie mümlitben Sörner bii einer großen 21nja!)l »on pflanzen, bie aUc ju ben bifotvlebonif(tien gel;ören, ^u gliirticr 3cit galicti unb •poren jeigen; balb enifpretben bie cmenbfn anbern, ober ein einjiger pore ber erlitte einer leben gälte ober ji»ei ^oren ben beiben Snb= punflen einer unb bcrfelben gälte; balb jeigen bie gal- ten nur *poren »on jreei f,\i jroeien, fo bat) mau j. S. blof brei »cn ben er-- ften auf fec^« ober neun »on ben ätreiten (gig. 347) 347. finbet; enbli* tommen balb galten unb poren »or, bie iw eiranbet getrennt unb tt)C(^feIfianbig finb. Sei ben polpebriftJien Äornern, ,;. S. bei bencn »on »ielen gompoftten, liegen bie '^poren entroeber auf ben SBinfetn ober auf ber SDIittc ber glädjen. §. 4G7. Sirb baä ^oßenforn einige 3eit in bem SBaffcr gelaffen, fo fä&rf ti unfelilbar in gofge ber (Snboömofe fort, anjufdbirellen , weil biefeS Jßaffer, baä nicht fo bicftt ala ber Sefru4)tungsftoff ifl, in grofier 2}?engc in bie |)öl?fe einfifcnt niu^, bie ben= felben enthält. Die $)aute merben auf biefe 255eifc au^gebeljnt, unb tsenn bie äuperc Saut burcftgangig homogen if}, fo jerreipt jte an irgenC einem puntte ; bat fie galten, fo gibt biefer bünncre unb be^nbarere I^eil einige 3ett noä) biefer Srroeiterung bcä.SJoIumenö 350. 351. (oben, fe*« ^aU 347. 5!jaenreni von I.yil.n;: ?n bemerff, woton brei einen Po_ . _ nb mit ben erften n'edifclfiönbig unb of)iir 5>orfn : - pp 5)iMe; — .■ äequator. — 1. Irorfent^Sforn. — Z 33a« !K5mri*e im aBoiTer fo anfgeloufen, iai eä bie Siiaerform onnaftra, unb iiine gaflen p* enifalieten. Xic innere «>aut fängt an , einen Soripreng burt^ bie IJcren* jU bilben. 34K. ?|Joaenforn ton Amy-Jalm nana, beffen innere 4)aut arfing, SBor'prnnge burdi bie bvci^orcn m ©iftait uon eben fo t) e(en S(a» gnbe »on einer berfefbfn gcborficn ift, Sefru(f)inngäjlofTf« /", mo man .Sörner fjnn, einen Jln^lopg DerfdiatTte. 349. nSÜto 350. ^Villenforn b 351. 'Sai 5!ämIid)C, Ja« o^ n\ eine 95erlnngciiing feiner innere': ^^au fid) Jibt. U.li.-.üs pal. 594 iSotanth. naä), unb btlbet einen Sßorfprung e^e er felbfl jerretf t. J)ie innere ?)aut, rcelcte tiefe SigenWaft in einem »eit toteren @rabe befi^t, bringt burd) tiefe SRiffe bcr äuferen, ober »ielmejjr bute^ ibre ^oren, njenn ^e f^on ba rcarcn, butcb. 3" biefem leeteren %aüe jtebt man, tt>ie fie auä allen biefen f oren in Oeftalt eben fo bielet «einet 3?(afen (gig. 344, 347, 348) berau^tritt, unb fie gibt bafl befJe 3Äittel an bie ^anb , ibre Bertbeilung auf ber Dberflatbc bed Sornä re(bt gut nacbjuroeifen; man bi'f t^ief" SBir-- fung baburcb nacb, bap man ein wenig con einer !räftigen Säure, j. 3. ßon ber ©alpetcrfäure, an bad SBaffer t^ut. 2(uf biefe SBeife in einer großen anjabl l'on ^*unften angegriffen, gibt bie innere |)aut felbft halb nod) , |te berftet an einem biefer Ranfte unb lopt ben Sefrut^jtungdfJoff in ©eflatt eine« mebr ober weniger langen ©trable« entrcciiben (gig. 349). Die älteren Sotaniter, TOcI*e immer i>ad Sluffpringen Hi Rollen im aSaffet beobachteten, batfcn biefe le|= tere (*rfcbeinung, ben 2luöbru(b bc« ©trabied, gefannt, bie, aH bie auffaUenbfte ibre aufmerttamteit feffeln ntufte, unb Ratten natürlicbet SBeife baraud gcfcbIof= fen, baS fid) auf biefe SSBeife ber ^^oüen feine« Se-- frudjtungöftoffe entleere, wenn er auf bie feuc()te Dberfläcbe ber 9?arbe gelange. §. 4BS. GS ifi oKr tlar, baf ftcb in biefem le^- tern galle bao Korn, bad fiä) nur mit einem fieinen äbcile feiner Dberfläcbe mit ber f^Iüffigfeit in Se- rübrung befinbet, nicbt mebr bie ndmiicben Serbä[t= niffe babcn fann, rcie bo, wo ci »on aOen ©eiten mit SBaffer umgeben t»ar, bap fein Sinfcbmellen lang, fomcr »on (Jatlen gebe, bog bie auf biefe art f}ufen= »eife unb nur auf einer ©eite angefcbreetltcn §)äute ffcb weit mebr »erlängetn tonnen, obne ju jerteipen iiiei bemerft man leicbt an bem '•joUen, wenn er entweber mit ber 5Jorbe felbf}, ober mit einet ctwaö feuchten gtöcbe in SBerübrung tommt. 2llöbann fucbt bie innere §)aut niibt mebr burc^ alle ibre inneren galten, burc^) alle ibre ^toten einen Stud^ nacb au- ^en ju machen, fonbern blof burcb einen »on ibncn, feiten butcb jwei; aber bie Stafe, Welcbc ftcb on= fangö ;ieigte, »etlängett ftcb nacbbct unb nacb «nb nacb in eine 2ltt 'Darm, ber enblicb eine mebr ober minber lange SJöbrc bilbet, eine SRobrc, burcb bercn SBänbe man bie Äörncben bed Sefruc^tuiigdßoffcd wabtnebmen fann, bie jum Sbeite bie 5>aut nacb aupen begleiteten, in welcber fie unmittelbar entbal= ten waren. 3" einigen gällen fogar fab man, bap fie ficb in biefer -Röbre flromweüe bewegten, unb jene SBcwegung annabmen, bie wir bie SRotationdbewegung nonnten C§- 273). Diefe 'JSoIlenröbre ober biefer ^oJIenbatm befiebt, t»ie t»it gefagt baben, audber inneren ?)aut; an ibrer ®runb|Iäcbe fann fie aber »on ber öuferen gefüttert fein, bie fie einige 3cit mitgenommen t)at , be»or fie scrrcift. 3fl nocb eine brüte 3n)ifcbenbaut ba, bie ber inneren äbnlic^jer ifi, fo folgt biefe ibr aucb weiter. §. 46't. 3n ben ''Pollen, bie nur eine einzige §)auf baben, ifi erficbtlicb, bap fie ficb auf biefe SBeife an ttgenb einem *punfte ibtet Dbetfläcbc , bct bet Sin= Witfung ber gcucbtigfeit audgefejt ifi, werbe »erlän= gern muffen, wie ber merfreütbige Rollen bet 2ldclc= piabeen ein Seiffiel baoon liefet! , wenn man nicbt mit »ielcn ©cbtiftfielletn bad Bellgewebe, welcted fie einf^licft, füt eine äupete |)aut anfebcn will (§. 454); bei ben anbetn abet , wo bad Dafein einet einjigen §)aut unbefiteitbot ifi, ifi ju bemetten, baf bie ur= fptünglicbe gctm bed f ollen ganj genau bie einet Siöbte ifi (?ig. 337). §. 470. SBcfru*tunö«foIben («nttjcribic) «fotylci)ontfd)cr ?>flanjcn. — 3eigcn bie afo- Iplebonifcben '^'flanjcn Organe, bie benjenigcn, welcbe Wir foeben befcbrieben baben, ber 3lntbete ober bem f cUen ä^nlicb finb'^ Die Sincn baben biefen 'pfianäcn bie Septobuttiondwetfjeuge abgefprocben, unb fiebern^ nacb unebig, agamifcb genannt; bie Slnbetn gaben ibnen ben 9!amen trpptogamifcb, unb baben bIo§ bemerft, ba? biefe »erborgenen Organe ber Seobacb- tung bidber entgangen feien, oljne barum bie unbe- bingte 5C?öglicbteit ibred Dafetnd ju läugnen. ©pätet ba(»§>ebTOig bei einer großen 2lnjabt biefer Srppto- gamen jwei 2lrten »on Drgane »nterfcf^eiben gelehrt, wo»on bad eine, bad »or ibm unbetannt wot, mit bem männlicben Organe bei '•pbanerogamen »etgti= eben wutbe. ffid ifi gewöbnlicb ein tleinet ©acf, bef= fen ©efialt unb i'age nacb ben ^fianjen »etfcbiebcn ifi : et ifi anfönglicb ganj gefcblofien , öffnet ficb fo= bann ^u einet gewiffen 3eit an einem 'i.iunfte feiner Dbctfidcbe, unb läpt fobann aud biefet Deffnung ben Stoff betaudtommen , ben et entbleit ; einen 5)aufen »on Sorpetcben, bie gewöbnlicb butcb eine fdjleimige glüffigfeit mit einanbet »erbunben finb. ©inb biefe Äötpercben unmittelbat in bem ©acfe entbalten , unb befiebt er felbfi aud einet einfacben .S"aut »etfcbttegt, butcb beten Stutb bad 3etteif en ^tä ©acfcd fiattfinbet (_%iQ. 352), ben übri- gen Sbeil ber §)ülle bilbet eine einjige 3etlenfcbicbte mit cinfaiber unb fietiger SBanb Ca)- 2Bir bemerfen alfo biet burcbaud nicbt jene ©cbicbte »on faferigen, weiter naib innen liegenben 3cllfn, welcbe wir bct ben äcbten Slntberen angegeben baben. Die ?)öblung ifi mit einer balbfiüffigen STOaterie angefüllt, in wel- cher bie mifroffopifcbe Untcrfucbung ein jellcnförmiged ®ewebe erbliden logt cgig. 352 i, f), unb wenn ^t frifcb ifi, fo bemerft man im 3nnern biefer 3ellcn eine lebbafte Bewegung, ©ie cntfpringt aud ber SJotation eined tlcinen reifförmigen Sörpetd , ber ficb in jeber biefer 3ellen befinbet (gig. 352, 2). SBenn biefe TtatetU »on ibrer §)üllc befreit unb in bad Sffiaffer getban wirb, fo erlangt biefe Bewegung eine neue Sbäiigfeit ; bie3ellen trennen ficb »on einanber, ibre febr bünne unb weicbe $)ülle lödt ficb balb auf unb man fann aldbann bie freidförmigen Sörper- eben bcutlicber feben , Tte baben bie ©eftatt »on gä- ben, bie um fid^ felbfi entweber in einer einjigen Sinbung , woraud ein Äreid entftebt ober in mebre- ren ancinanberliegenbcn ©piralwinbungen, bie in einem 'punfte gewölbt finb unb ficb fiufcnweife »on biefem ''Puntte bid jum anbern Gnbpunfte, welcber ben Sreid f^lief t, audfafern, geroUt finb (gig. 352, 3). I»tlltll, 595 352. 353. 25tcft gafern rcöcn Ret) , t»enn fte frei ftnb , off in eine frunimc ober TOeUenförmige Sinie ab , unb glaubt einige Bon tiefen fleinen Stjiercfecn , ivelite man 3nfuforien nennt, cor ft(t ju Ijaben, »eil man fte !)äufig in bem SBaffer antrifft, mit reelcbem mar eine organifc^ie TOaterie oufgegoiTen ^at. Die 2le()n lic^teit ifl fo ooUftänbig, ba| »iele 5Jaturforf(6er fei nen Stnftanb nehmen , ädjte Siliere an ben clben ju erfennen. ®ie jcigcn alfo eine 2irt Bon Äopf, rcel 4)er ber Sölbung cntfpridjt, oon ber irir fo eben gefprcdjen foben, unb einen me^r ober tt'eniger Ion. gen unb fiufenreeife fpigig julaufenben ©cJtBanj. Sic Sint^eribien ber Chara jeigen äljnlii^e ; fte ftnt aber, anfJatt in ben $)ij(>Iungen einer 3eUenmaffe enthalten ju fein, ^aufenweife in Seilen eingefctiloffen, »eldje mit i()ren gnben an einanber liegen, fo ba§ fie 3iöt)ren mit ©t^eibercänbcn bilben C<, Sifl- 353). Äann jebe biefer 3fUen mit einem ^oUentorne unb iebeö biefer Jjjierttien mit feinem Sefrud^tungS- floffe oerglic^en toerben ? Sä (>errf*t nocb ein gro^eö a^unfel über bie eigentliche 9Jatur biefer S()ei(e, beren Seobacfetung ber neuern ^tit onge^örf, unb iccittie mit ber tStierifi^en Drganifation eine ju ouffallenbe Sinologie jeigen, ald baf Wir ite tro^ ber Ungeroig-- ^cit, worin man fi* noä) über bie D?oUe befinbet, tDiiü)t fie in ber Segetaticn fpielen , mit @ti[If(6n)ei= gen übergeijen burften. SBenn fte 3lnt^eren biefer Srpptcgamen Rnb, fo ifj eiS ougenfcteinlicj, bap ber 3n^a(t eben fo oerft^ieben ift, aU ber 3n^alt t)on bem, maä wir bei ben Slnt^eren ber ^^onerogamen beft^riebcn ^aben. ^tfltU. §. 471. aSir ^aben fdjon mehrere OTalc oon bem «PiHiUe gefprodien, baö ben 5Kitte(punft ber Slüte einnimmt, baö Don ben ^»üllen unb oon ben ©taub- geföfen in ber Bifitter- unb uollftänbigen Slüte umgeben iR (§• 356), con ben ^lüüen allein in ber tt)eibli(()en Slüte C§-3s2), unb melcteö fte aOein auä- mae^t, befonberö reenn fie nacft ifi (§. 3S3)- SSir Joben gefefjcn, baf biefeö ^iftill auö abgeänberten Slöttern ober fiarvetlen bef}e!)t, beren 3at)l noc^ ben f flanjen »erft^ieben ifl unb auf bie Sin^cit rebu}irt 352. 1. äntbcribic o btä Bypnumtriquetrura in bem augfnblide, »0 ouä i^rfr offenen ©pijf He entjaftene ÜKotttie f ^erauetoitimt — 2. wer 3e(Ien ton tiefer TOaterie, ffiooon iebe ein freiäförmige« beroeglidje« ober tt)ieriWeä Rörperiften cntl)äiei 3. eine« tion tiefen Il)ictit)en ifotirl. 353. 1 SE^cil t)on bem 3nbatt einet amScribie »on bet Chir« TulgarLs. sffieljtere nerfcMoffene Möhren ( , bie an einer 3flle 6 tiin-- gen. Sin [leiner Raufen von öfinliAen Setten , aMt ju ®run^fIä. dien einer meit nröjeren Slnjo^f biefer Möhren bient , füat jtüSttn» l^ciie bie 4)öl)lun8 ber anifteribic auö. - 2. (änbc eintä ber 3}ö|,ren, »ie ouä mel)teren Selen befleöen ; in jeber berfelben ift ein Zfiicrdien. eine« con i»nen l)at (i* l*i"i meör ot« jur *öl|te von feiner Sctte loägemadit — 3. önbc einer iS5l)re, aai welitcr bie Sljieri^en fiion ierouSgegangen finb , mit Bu^nofime ber leiteten 3tÜ!. — 4. (äjn ifollrte« 2fiier(f)tn. 9!atur9e|(fiiin finb, '^ unb bie ^ä) oon einem äcbten Slatte, wenn man eö inbererßen *}»eriobefciner®ntn)i(fIungbeob= '■'" adjtet, nitfct unterfcfceiben. 3ebeä ^^"• biefer fleinen SSIatter rcitb bur* bie flufenipeife 2ln= naderung feiner 3iänber, bie M enbli* berühren («ig. 356) unb enblit^ oermacbfcn, immer ()of)ler. Daö Statt bilbet alöbann bie SBönbe einer »oUtommen »erfctloffenen §)öf)Iung, unb menn man bie innere Dberfiöcbe biefer .?)ö^lung aufmertfam beobachtet, eine Dberflacfee, meldje ber oberen giäctc bed Slatteö ernfprictt, fo fiejit man Tit ganj mit tieinen eiför- migen 2lu«n)ücbfen bebecft, reelc^e an berfelben be= fefitgt finb (!5ig. 357 unb 358). 5Wan nennt (Sier- fiocf (ovarinm ober germen) biefen Äörper, ber auf biefe SBeife im 3nneren tiot)l ifi; gac!) (loculus), feine ?)o^lungen (gig. 357 unb 358, 1) ; Sictien (ovula), biefe fleinen Äörper, (»elc^e an feiner SBanb (»cingen 55. ©e^r iimfle Änoi'pe bcS Butomus umliell&tus, nje(d)e fo Qcöffnet iü, bog fie bie »erfdiiebenen Jljeilc ber ÜJIüie seigl : I. feine »lütenbede mit feie SlöiKjjen, brei äufierca pe, brei inneren pi; feine neun Staubgeföfc, brei ei gejjenfl.mbln mit ber inneren Slütenbede, fecfcäregegcnft.inbig mit ber datieren Slütenbeife; 3. feine fe4« SarpeUe, rooDon brei atten ift. lieber bicfct |)öf)lun(j »etengt |i* bet @ierfJo(f in eine cplinbrift^e SBerfangerung (l), bie ftc^ bur* Serweiterung an ifjrem oberen Jbeile enbtgt (s)- 2»an nennt biefe oetengte Serlängetung ©riffel (Stylus), unb bie gipfelftänbige Stweiterung Sflorbe Cstygma). 3Bit finben atfo ^tet bafl Slatt, taS wir in bem ^TOittelpuntte bet gefüllten Stume gefe^en Jaben mit biefem llntetft^iebe wiebet, bap (te^ fein @aum Oetbictt unb butc^ bie 2lnnälpetung unb baä Serwocjfen feiner 3iänbet eine üetfitloffene i)ö^Iung ober gac^ gebilbet ^at, in wetdjem fid) ein Sieben entwicfclte. §. 474. Sin »oüfJanbigeS ÄarpetI beflebt au« fol- genbcn brei Sbeilen : bem (Sierfiocfc ober ber oer^ fcbloffenen §)öt)Iung, weirtje ein oscr mefjrere Sieben enthält ; bem ©riffel ber über tbm ftebenbcn ocrengten unb »ollen Sßetlängerung ; bet 9?arbe, Welche ben ©riffel beenbigt unb fi0 »on bemfelben febt oft burcb eine SBöIbung, immer aber burtb ein »erfiicben» artige« ®ewebe unterftfceibet. SBiöweilen btfinbet ficb biefeä ®ewebe, anfiatt auf einem ©riffel ju fjcben, treicber baffclbc mebr ober weniger oon bem Sier^ jjocfe entfernt, unmittelbar ober fafi unmittelbar auf ber äu^rn Dberflaibe biefe« Sierftodä ; in biefem gallc fe()lt bet ©riffel, obet et ifi bergeflalt »ertürjt, ba§ man ibn für Sllaü anfiebt, unb man fagt aUcann, bie 3?arbe fei ftgenb (gig. 358, 397). §. 475. SOBelite« iü nun ber anatomifie Sau tiefet »etfi^iebenen X^tiWi Det Sietftocf befte!)t, wie 359. BarpfOf im Slottsuilanbe , wie man (ie in tft gcfüdtfn »läic bfä SirWbdumä (if^i; — ( Saum; — i Srrlängcrunq ttä 3Riittlnnmni n, iüt!(l)er oben frei töirb, ben @iiffei poriletit unb 94 in eine Berbicfunn erbet. itietAe bie Süarbe totfltat 360. Ro-reU t eä ÄirMibaumä , uiif man eä in bet einfadjen Slüte ffnbft: . eier(lcrf| - / Oriffeli - s «jibe 361. 2)j« nämlidie, beriitat gifi^nitten, (o bog mnn in feinem Slerpocteo eine centrale ijösiung fitt)t, in »eiitem ficti baä eidiinj iefintei, bo« an feiner 'ilianb an einem Siinfie (»öngl, an meldiem «in BüfAel/r. eon !Hö()rung«gefä6en auslauft unb in feinem ®r ITei ( tien Hemen «an«t c, bet ilin »on bet Korbe » biä on bie S}iti[ma M Ciecflod« bur($[äufi. bet Saum eine« Slotte«, ba« er »orfleOt, au3 einem ^arencbi>me, ba« Süfcfeel burt^jieben, welche auä gafern unD ©efägen befielen, unD ifl mit einet Spi" betmi« übetiogen. Da« bisweilen fe^t bünne sparen- t^pm if} oft jiemlic^ btcf, fleifttiiget unb faftreitbet, a_l« ba« be« Statte«, ©ie au« ciitroaboren 8uftge= fäpen gebilcetcn Süftbel geben üon unten natb oben unb laufen an bem Ucfprunge be« ©riffel« sufom= men; fie finb balo feiten, bolo in STOenge ootbanben, balb einfat^, balb »etaftet unb oeteinigen fi* but^ ibte SercifJungen in ein mcbr ober weniger compli^ jirte« 5Jeg. Da« 3eagewebe, in beffen «Witte fie geben, moDifi^irt ild) obne jene ©(Siebten oon einet Dcrfcbiebenen ©trutiur ju jeigen, wclcbe wir in bet "Bitfe cieler Slätter angegeben baben (§. 127) ein wenig oon aupen nat^ innen unb biefe SKobifita-' tion jeigt fii^ »oräügli* in bem Serbältniffe, al« ber Sierftorf in feiner Sntwiiilung »orroärt« fcbrei- tet. Sie äupere S'piceimi«, welche ber bet un= teren glätbe be« Statte« entfpticbt, ifl wie biefe mit mejit ober minbet jablreicben Spaltöffnungen »erfe= ben. 2Ba« rie innere Spibermi« anbetrifft, welcbc bie §)6blung be« gadje« überjiebt unb ber Sinwir- tung be« Siibte« entjogen ift, fo ift fie gewöbnlit^ i^ieit blaffet ocet weiBliä) unn bat nie Spaltöffnungen. §. 476. Der Sierflocf ffctlt niibt immer ben Saum be« Slotte« felbfl cor, fonbern bi«weilen au(t), unb fogat nai^ einigen Stbiiftffeüetn in ben meiffen gäQen, feinen Sebcit>etbeil. 2ll«bann wütbe ber ©riffel tem Slattfiiele entfprec^en, unb bec Saum wate untetorücft. §. 477. Ser ©riffel ftbeint feinem Saue na^ «ber ben obern Jbeil be« »erengten unb jufammen» geroüten Slatfe« oorjuffctien, al« bie gortfegung be« iKiitelneroen« allein. @r bcficbt aucb wirflief) au« einem parentbpmatifcben Cplinber mit tleinen ®efäp= büi'(beln, bie ntd)t in feinem 2;?ittelpuntte oeteinigt, fonbern »ielmebr in feinetn ganjen Umfange in einet 2lrt 3Jöbre jcrflreut finb, fie geben unmittelbar »on unten nac^ oben unb cnbigen fidb mebt obet wenigei nabe bei bem ©ipftl. Sine Spibcrmi«, bie mit ber be« SierfJocf« jufammen^iängt, umfüllt biefe« ganje Spftem. Den TOitfelpunft be« »on bem ©riffel gebilbeten Splintcr«, ber bei bem erfftn Slnblitfe geroöbnlii^ »oll \ü fein ftbeint, finbet man, wenn man ibn auf= mertfamer unb unter binreitbenber Sergröperung be= tratbtet, »on einem febr engen Äanale burcb^ogen Cgig. 361, c1, ber ficb auf ber einen Seite ber in= 3fi2. Dutrfdiniti beä ®TiiTer« ber KrlliU.ri» imptri.lis, bet ou8. brei miteinanrer berroaiitnen beilffiT: - rr brei (»ffäe'ui*el, moeon ifbcr einem ber brei ®n|Te( entfari^t: — pp Papillen, njel(t)t in bit ^öOIung red jtanalä bineinr.igen. 363. iBau be« Sanale«, ref ben TOitieltuntt be« CSriffefä einet ®(oiIeiiblu "e einnimmt : — ec .leOgiWebe, ba« feine äBänbe bilbef unb bu« !8üf(l)e( bon Juftgefäjen «u tu cfijieben ; - pp ^räm wa einer ontem Sorm, weldie gieHfam au« iSrer ©teüe gerurft fiib, nj lAe bie-e ÜBanb ilberj c6en unb mit onbern gefirerften unb fabigen ff titilmeiie ben Äanal »erilopfen. ifltU. 597 ncrn 2Bonb bei? Sterßoi« auf »er anberii Stiit in ber 9larbe eiibigt. ©icfer Äana( fft in geivifTcn gäüen leer (S^ig. 262), in anbern aber wirb er Don einem Oft loderen, gletc&fam auö feiner ©teile getiicften 3ell- gereebe »erftopft CSig. 263, pp), baS auf tic e Seile jwifcben bcn 3''Ucn, auä benen cö beftcbf, jablreic^e leere Säume lävt unb baä ft* in allen gdtlen, fogar locnn e(J gebrängfer ift, auffallen^ »on bem eigentlicfcen ©emebe beä ßiriffelö untcrftfceibet. 3'« älUgemeincn finb feine SBanbc mit tlcinen bcroorra« genben 3eUen (Sig. 363, p) ober Papillen befcgt. 3u einer gewiffen ßfü ftnbet man überbie* noc^) an= bere, reelcte fi* in ber Siifetung beö ÄanaB ccr« löngcrn unb n?eic6 unb feudjt Rnb, eine 31rt f(tlci= miger Jafern, (gig. 364, ffj, »elcbc itin iiberiic!)en unb jum Sbeile auffüllen. 3Ran bat leitenbeö @eit)ebe ba^jenige genonnt, t»el*e« ben Sanal besS (Sriffilö auf biefe SGBeife übersicbt ober benfelben oer= fJcpft, unb ivir »»erben balb ben Urfprung biefer Se= nennung einfeben. §. 478. ^^ fdjeint bie 9?arbc i,n bilben, itelcbe glci*fam bie gortfefung unb bie Sntfaltung beifeU reu ift ; fie ift balb gipfetftänbig , menn R* ter Äa= nal be« @riffeB blof an feiner ©pige mit Srroei^ 368. 364. einffitige SRarbe s ber Asimina iriloba: — / Oriffet. 365. .Smeiftiiige iRorte « bc« Plamaeo ...axaiilis : — o Hin. fictf; — ( ©liffei. 36fi._ 1. !R„6e » bfr Daphne laureola, Ht «uf iSrcm eiriffel ( Biüfflftantiö ift : — o (Gipfel tfä Sieifiodeä; — 2. fin titinet Zbe-.l Pen ber Dtciflä(i)c bet JtMbi, mcit me^t »eroröjett , um femc (jopiUEtiartige IRatur ju jfigen. 367. 1. Spiff bf« (»riffffS ( uon ■bie in fünf äffte gcrteili ift, — 2. einer »on tiefen Heften, nie^t »ergröjertj — 3. Ztiul ... Oferflöcfic tcr Würbe, bie no* weit mc^r eerßrBfeTt ift, um ijre ju paaren yerlön^crfe Papillen iu ;nßcn. 368. (am SDe.l ber »forte t-om Aniirrhinum majus im auoen. briife ber SefrudHiing ; — ps e-'cifl.;*(i*f , bie ^JapiUtn bilbenbe 3eUenj — ic tiefe, geftterfie cDlmtnfifje 3eUen, tteidie boö leitenbe («etrfbe bilteii ; — y/i »foUeiifi^rnfr, meldt an ber Dbfrfl.irfie befe. ftigt ftnb; — ip mit)»n von leben ber 'PoUentörner , t»el*c ftd) in bie Sa-ifdienröuiiie beä WorbetißenereS tcgtben. tcrung öffnet C8ig„. 360 s, 366 0/ balb feitcnftonbig, itenn ftcb biefer namlii^e Äanaf , ber fid) in eine mebt ober minbcr grope ^önge fpoltet, auf biefe SBeife ent« loeber an einer ©eitc (gig. 364), ober an beiben ©eiten ju gleidjer 3eit öffnet CSig. 36ö, s). (Ja gibt feine ©ränjlinie ^reif^en bem leitenben ©emebe unb bem ber 9?arbe ; ba^ eine gebt unmerflicf) in bo6 anberc über. Bie 5iarbe befte^t alfo aui einem mejr Ober mtnuer loderen 3eagci»fbe, beffen äuperfte 3el= len fi(5 geivöbnlitb in ^inpiücn (gig. 366 2), ober fogar in äcbte ^aate »crlängern (gig. 307 3, 3((2 s). 3n anbern gällen ift eö bidjter unb äugen glat- ter, m aOen gällen aber füQen ftct; jur 3eit ber Se= frud)tung aUe tbre 3eUcn, fo n^ie bte bcji leitenben (Sctoebeij mit einem Haren unb gercötinlirt? mebr ober weniger fiebrigen ©afte an, reelcfter an bie Ober- flädje ber 9Jarbe au^fc^ioigt, bie auf biefe aSeife ganj feucht unD fiebrig wirb. §. 47!). äßenn bie Slnt^ere bei iftrem elaftiftben aiuffpringen ben in ibr entfialtenen spotten auäßreut, fo loerbcn bie Äörner biefe^ *pol!en naiiirlic^er SBeife auf bie 9?arbe gercorfen unb biet? gefd)ief)t entmeber rcegen ber unmittelbaren 9?ä^e biefer beiben Organe in Pen meiften '•piianjen, ober reeil ber -Rollen auf bie entferntere 9iarbe burc^ ben SBinb ober burt^ Onfeften, wtltSfe ibn oon einem Ibeile ber Slüte ober oon ber Slüte }u einer anberen mit ficb tragen, ge» bracfct irirb. ©croie ber "poUen einmal bie 9farbc berübrt bat, fo bangt er ft(b an berfelben rcegen i^reg fiebrigen Ueberjugä an, unb bier beginnt nun eine Sbättgfeit, tteicbe wir Icidjt oorauisfeben tonnen, tveil mir bereit« rciffen, iro« in ber Serübrung be« Sornä mit einer feucbten Dberfläcfie oorgebt (§. 468). di f(^»»iUt langfam an, inbem es biefe geuc^tigfett einfaugt; feine innere §)aut bebnt ficfe auö, bur^= bricht bie äufere an einem ^punfte ber Serübrungö- fläcbe, oerlängert ficb in eine miirt Cgig. 368, Ip), tocldje fiti) jwift^en bie Itngleitbbeiten ber Starben- fläibe C'c), unb in bie 3wifcbciiräume, bie ftc^ i&r barbieten, bineinjwöngt ; Re gebt auf biefe SBeife nae^ unb nacb bure^ bie ganje Dicfe ber 9Jarbe unb befinbet ficb in bem Äanale beö Oriffelö mitten in bem lei- tenben ©emebe, ba« ibr au<^ ferner einen SBeg burc^ Ibeile geftattet, »elctje ganj mit glüffigfeiten ge- fd)n?ängcrt ftnc; fo fegt fie ibren 2Beg fort unb »er- langen fid) beftänbig bis an baö untere ®nbe beä ÄanaB, »0 ^t }u ber ^öblung beö gierftodeö ge- langt, an ben äödnben biefer §>öblung fegt fid) baS leitenbe ©ereebe biö ju ben gidjcn fort, reelle um tiefe 3cit gleitbfam eben fo oiele ©öde finb, bie an einem ibrer, biefem ©ereebe entfpredienben (änbpunfte offen fteben. Die foütmbi)re ge^t nun enblid) burd) biefe Dtffnung, jmängt fi6 in biefelbe binein unb ein unmittelbare^ IBerbäitniß reirb auf biefe Sffieife ^reiftben Dem foUen unb bem Sieben, jwifd^en bem t)aupteräeugniffe ccö ©taubgcfägeä unb bem beö ^i- fiiUeä bergefteUt. SBir rt'OÜen für biefen Slugenblid i!a fteben bleiben unb auf baö Äapitel »on bem Sidjen bie Unterfu4)ung be^fenigen Otrftf)ieben, waS weiter »orgel)t. §. 480. 3egt tonnen rotr ben SBau unb bie Verrich- tungen beö ÄarpeW teutlit^ begreifen. 1) Sin I^eil, ber, loeli^er einem'Slatte entfprici)t, roirb burdi ben Sierftod unb ben ©riffet gebilbet unb begrünbet baä ernäbrenbe ©pftem : er »erbinbet fi* loirflid) mit ber spflanje unb ift mit bem übrigen S^eil ber älüte unb ber fflianje burtb feine ©efä&e ftetig, weide anfalle fünfte bin bis }u ibrem änfierften Snbe unb oon innen na* aupen bie ju i^rer Srbaltung unb ju i^rem 3Bad)ötbiim evforberlic^cn ©äfie fübrcn. 2) Sin an- berer Zt}til Win »on ber gjarbe unb bem leitenben ©ewebe gebilcet unb begrünbet baS befrui^tenbe ©pftem. Sr fü^rt biö in bie iiefe beg Sierftorfeö einen ÄiJrper, Per pon au§en fommt. 333ir ^aben 76- 598 j^ntanik. je^t nii^t me^t nof^fg ju ctfläten, warum man ben «Kamen leitenbeä ©eroebe wxQt^dflaQtn iinb onge= nommen ^at. §. 481. 3" bct (ßrarii tf} bie fltcnge UntctWet= bung meljrctcr biefer Sjjctle äuferfi f(^)TOierig. @ie niütbe eö rccnigct fein, reenn man immer baS 5D?i' Iroftop JU 5)iilfe ne{)mcn !önnte. Set ben meiden botanifcten Seftfereibungcn ober, reo man ftd) mit bem Sergrogerungöglafe begnügt unb bei reelc^en baö ©tubium ber innerßen ©ercebe ju oiel 3eit er= Jeif4icn unb überbicö gro§e ©djreiertgteiten mit fii^ füt)ren n>ürbe, weil man oft nur abgeworbene unb »ertrcrfnete Steile ju feiner Verfügung (>at, fann mon oft fet>r leitet anfJetien, auf bem (Sriffel ben eigentlitden 9?arbent^eil ju beftimmen unb man nennt flen)ö^nli4) 9^arbe benjenigen, ber fte^ bur* feine ?age, huxä) fein Suefef^en, feine dSeflaJt Ici^t »on bem übrigen Steile beö ©riffeW unterf(t)eiben lögt. Set etwaii feineren Seobodjtungen ^ilft man f!4> mit bem 5ßortommen beä ^JSoUen, rrooon man oft natfc ber Sefru^tung bie Sörner finbet , bie an ^puntten Rängen geblieben finb, reelle jur 92arbe gehören muffen , obgleich biefe ©iagnofe nicfct untrüglid^ ifl. SBenn man einmal in ben S3efd)reibungcn ju einer fjrengen Slbgränjung biefer Organe gelangen wiü, fo rcirb man in ber Verlängerung, Jceldje ju biefer a?erlegent)eit Seranlaffung gibt, nat^forfcien muffen, ob fte »on einem fianale burc^boljrt ifi, in welchem gaü fte ein ©riffel fein t»irb ; ifj fte »oO unb be= Pet)t |ie ganj auö 3eUen, fo ift fic eine SJarbe. §. 482. 9?a(tibem rcir bie Drganifation unb bie SSerrid)tungen beöSorpell«, im allgemeinen bttra(t)= ttt, gejeigt ^aben, fo reollen reir baS fifJill untere futfcen, baö au^ mehreren in einer unb berfelben Slüte »erreadjfenen Sarpellen befielet. 9Ji(tt alle biefe Äarpelle tonnen einanber öoIl= lommen ä^nli(^ fein. ®o ftnb j. S. bei benen, reelt^e JU breien baä 'piflill gereiffer IWatpigtiiaceen bilben (Acridocarpus, Hiptage) blog jreei ober nur ein einjigeö mit einem langen ©riffel »erfe^en, reeli^er bei ben anbern fe^lt, ober fie unterft^eiben ii(l> fogar tixxii) it>re ®eftalt (Gaudichaudia congeslillnra). Diefe Unätinlitbteiten unter ber Äarpellen eineö einjigen ^iftillö fInb öuferfi feiten. £>ie am ^äufigften cor- fommt, ift bie, reelle auö bem me&r ober reeniger »ollfJänbigen gcMf*lagen einiger biefer Äarpelle ent= Pc^t ; ber gereöljniii^fle gall ifl aber ber, reo alle Sarpellc, rcenigfienö in ber 3ugenb, einanber »oH- fommen ä^nli* ftnb, unb fo reollen reir fte in ber folgenben Darfteüung anneljmen. §. 483. @ie entftetien balb in berfelben ^ii^e, ouf einer unb berfelben Sbene unb finb quirlformig georbnet (gig. 374, 38l(), balb auf unglei(t)en §)6t)en, unb ()abcn aWbann eine fpiralfßrmigc Stellung. 3" j. biefem legieren galle t>at ft(^ ber Sonu« ober ber grue^tboben , reelcfcer ganj mit benfclben belaben ift, in eine cylinbriicbe Sldjfe, j. 8. in ber aJ?agnolia ober bem Sulpenbaunte cj C§. 359, gig. 224) ober in eine tonifcbe, reic in ber Srbbeerftaube »frlängert, ober ti l)ai ff* auch reo^l feine »erbreiterte Dber= ftäc^e, anflatt eben ju blei= ben, JU einer ©c^ale auS= 369, gefd^reeift ober fitl) jur 369. Sertitalflcf*! (Sttnunq tfr Saiptne fladje be6 S:oTue r jrigr jett^ellt« ©0 . - „ . . . ftfllt ftm Stnfffl, btr über tie Bfl(^röOrc (letDottajt unb pi) in eine (cnieiterte Warbr s trMqU tf bcä SioffTiflotfä, fo bo§ (ie Jotfn fe« ScIdiS ber do^Ien O' Äd(i)tö6rf ; cf fein in Blötri ©laubgefä^ei — o eierflörfe, über jenem Urne gctrümmt , refe an bem SRofenßoie (gig. 369). Dbgleid) ber X^til ber a*fe , welcher tie Sar= pelle trägt, eine jiemlic^ grope (äntreicflung in bie Sänge erlangt, fo nehmen fte bocf) biöreeilen nur feine ©pige ein, unb finb auf biefe SBeife auf einer f(<)malcn Dbtrflddft einanber na^e gebrat^t unb quirlig. 'Sieö ifi einer con jenen gälten , bie reir C§. 373 bis) angeführt feabcn, reo man jreifc^en Ber= fi^iebenen Quirlen ber Slüle me^r ober reeniger »er= löngerte 3>fifi5«ntnoten bemertt. iJerienige, reelt^er auf biefe Seife unter bem fiflille erfttjcint (gig. 374, 375 g), iatnaä) feinem cerfcbiebenartigen 2luö= fe^en, nad) feinen »erfdjiebenen (5)raben ber l'änge ober ber Sitfe, reelc^e nad) ben '•pfianjen febr »er» f(((icbcn ftnb, »erfcftiebene 9?amen erholten. 5Wan ifi jeft jiemlicb allgemein barin übereingefommen, i^m ben ?tamen ©tempelträger (gynophorum) ju geben. *vinnc gab e^emal« bem ^ifittle baä Seireort gefiielt, inbem er ©tiel ober ©tüge jebe äbnlittie Verlängerung nannte, auf reclt^cr fic^i ein Drgan auf eine folc^e SBeife erhoben befanb, unb reenn biefer allgemein genommene auäbrucf gerabe burt^i feine SlUgemein^eit einige Ungereipi)eif »eranlaffen fann, fo t)at er bot^ bei ben SSefc^reibungen feinen 9?ac^tS)cil, reo man immer reeip, auf reelc^eß Drgan er angeroeribet reirb. §. 484. Sir bürfen eine mertreürbige OTobiftto- fion burc^auä nic^t mit ©tiUfftreeigen übergeljen, reo ber Sotus nic^t bloß benSierfiotf, fonbern aud) ben ® riffel trägt, ber »on bemfelbcn unabhängig ju fein fcfeeint. Um biefelbe ge^ijrig ju begreifen, muffen reir einen Slugcnblicf ju- bem ©riffel unb bem Sicrftotfe jutü(ftet»ren unb bie »erft^iebencn ©tellungen auf= fuc^en, bie fte in ©e.iiefjung auf einanber ^aben tön= neu. asir ^aben biö^er, reaö aucl» ber gereöl)nlicJ)fie gatl ifi, ben ©riffel aU fp igenfiänbig angenom= men b. t). aU eine gortfegung be« Sierfiocfeä an ber ©pige beffelben (gig. 3ti0). t)ai Statt, reeldjeä baö Äarpell begrünbet, ^ot aläbann in feiner ganjen Sänge eine unb biefelbe auffteigenbe 3?icf)tungjbebalten; man tann aber mä) annebmcn, bap fein (»aum auf eine ä^nlic^e Sßcife jurütfgebogen fei, reelle un« bie niebergcbeugte Slättertnofpenlage gereiffer Slät- ter jeigt (§. 174, gig. 164 1); in biefem gaOe reirb bie bem Urfprunge beä ©riffelö entiprecfcenbe Srtremität me^r ober reeniger tief auf bie ©eite gebracht reerben unb ber ©riffel reirb feitcn= fi ä n b i g fein (gig. 375). Biefe Srtremität reirb beinatie unten (gig. 370) ober ganj unten (gig. 371) unb ber ©riffel g r u n b fi ö n b i g fein, reenn bie Siegung fo ifi, bap bie obere f>alfte beä ©aumä auf bie untere -?)älfte jurütfgcfctlagen ift. ©er ®ier= fiocf jeigt üni Seifpiele »on allen ©raben biefer Singebogcn^eit, alle3reifc^enfiufen jreift^en berfpjigen» ftänbigen unb grunbfiäncigen ©tetlung beö ©riffeW. Siefe' legiere bemertt man an bem 'pifiiUe bcö ®rb= bterfiocfeö (gig. 370) unb mehrerer anberer 9iofa= reen (gig. 371) einer gamilie, reeldje unö autj) tauglidje Seifpiele für feine feitenfiänbige ©teUung liefern reürbe. §. 485. Sä ifi Mar, bop ^ä) ber grunbfiänbige 370. Satpett »om (ärbbfcrfloiff ! — c s 5?atbc 371. ÄarpeD bom Chrysobalflnus ic bie Sui^fJabfn. eietflocf; ©lei^e ©Ebeutunß für |lt(liU. ®rtfFeI bem loxai an feinem SluägongiSpunttc nähert; tr berührt tt>n, wenn tet Sierftccf Rgent tft unt wenn fi* Kefer ein roentfi mit feinet (SrunPflät^e in ben Joruö oerfentt, fo jie^t et frcn Urfprung beö ©liffeW mit fid; ba (»inein, »elc^iet alöpann e^et flufl tem XoxM ali aui bet gierftodfldijjc t)et»ot}u- fommen (((»eint. 55ie(i ifi tie mer!it>ürbige 3)?obifita= tion, treldje wit tennen lernen icoUten, unb »elebct man t>en 5?amcn ©tempelboten (gynobasis) gegeben bot; bet gictftocf roirb aläbann ftempeU bötig (gpnobafif*) genannt. (iieroiJbnlitb oet-- tt)a(t)fen bic Oriffel mebteter gpnobaftfcbet , quirliget Sierflöcfe mit einancer, unb f^ieinen einen cinjigen, eine art centraler ©äulc ju bilbcn, um »ercbe btc Sterflöife obne treueren, t»abrnebmbaren Oriffel Äreifc berumfJeben. Dieä bemcrft man an bcn Odjnaceen, an allen Sabiafen (gig. 372), an ben meiften 5Bor= ragineen. Sei biefen legtern tft ber ©riffel oft e^et feitenfJänbig a\i grunbftänbig ; aber ber gicrftocf liegt mit feiner corbern gfodje auf einer ftbiefen Sbene, welttie ibr ber Soruö anbietet, fo bap ber Urfprung titi @riffelä auf bemfelben barum nie^t weniger »et= 3T?. ^Siftitt einer Cafiote, beä Lsmium alhum, ttotion man einen ffbeil ber iölüie burtft einen ä^ertifalfdintft toeggenommen bat. 3)?an I)üt oud) jTOei ppn ben vier (Siirftöden njegHenommen, um bie @in= fügunfl beä (RriffelS s auf bem Soui« r ju jeiflen : — o bie beiben uirighle'benben Sierftöcfe j — d bn'ifige Scheibe unter bem Wiftitt : — c Ifieir be« S.lcteä ; _ p bie Äorotte. 373. ^iflid einer Corraflinee beS Eriihricium jarquemonttanuin, " I 'öeicöüuer (legenben (Sierftorf loegßenommen tat, r iSDife !Rarbe 374. gjifttt be« Zantl.oxyloD fraxmeii.n , baä au« fünf abfle- fonberten SarpeDfn biftelit, bie auf einem Siemperträner g erijolii (ielien. 3fber ber eierfiijde o tragt einen gipfelftönbinen ®rifT,t, ber on feinem äu6erflen Snbe in eine SRarbe » aewölbt ift, uno bie fünf »Karben bleiben longe unter fic6 bur« Me Seiten »etmadifen. 37fi Sin Iljeif I>on bem -piftitt beä Didamiiijs fraxineU., bo man bon ben fünf flarpilfen jnjii weggenommen f)at, um ju jeigen, ttie bie ®riffel » , meldjc auf ber inneren Seite biefer ffarceae eni- fianbe;i unb anfangt getrennt mai-en, fid} balb einanber näbem unb cüe fünf m einen einjtuen oerroacfeien : — o (Sierflorfe, tooDon bie S»ei botbern ifire »iürfenflitfic d unb eine i^ret ©eitenflädjcn ( jeigen Sn ber ßirunbflädie be« (stemijeiirägerä g fieftt mon bie Warben c, meiAe bic (Sinfügung beä Setc^eä, ber iBlumenblötter ma Ux ©toujgefö^e anjeigen. fenft ifl, obgleich et übtigcnö ^o^(x liegt, ati ein J^eil beö eierOocfeii CSig- 373). §. 4?.6. 4Bir baben biiJ je^t bie ÄarpeOe ali frei, iai beißt unabbängig »on einanber betracbtet. 2Bir wiffen inbeffen, bag e« nic^it immer fo ifl, unb bag fte böufigcr alö irgenb ein anberer oon ben aiüten= tbeilen unter einander entwebcr tbeilmetfe ober in6= gefammt »erwaebfen (§. 2(;.s). Dicfcä Sermai^fen fann »on oben nacb unten ftottfinben. @o ftebt man biSipeilen mebtete Äarpelle, bic wie j. S. in ben apocpneen unb 2t«clepiabecn, in bem Bantborplum blog an ibren Starben C8ig. 374), obet oben an ib' ten (iJriffeln (gig. 375) obet gan^ oermacbfcn ftnb. SBir baben, ali «ir oon ber ©pnobafe fpratjjcn, mcbrcre innig oetrcattjfene @rtfel ongefiibtf, cbgleid) Üe obgcfonbcrien Sietjiörfen entfpratben. §. 487. (Setpöbnli(ber aber gebt iaä SBerwac^fen »on unten naeb oben, inbcm fttb bie Sierfiötfe eber oereinigen aW bie ©riffel, unb bie ®riffel ebcr ali bie 9?arben. I)ie fo »etmacbfenen Sierfiöcfc fönnen bloß an ibrem unteren Snbe »etmacbfen, unb an ib= rem ©ipfel, wie j. 53. an ber 3iaute getrennt fein, roa^ bie Seftbreibung anjcigt (ovaiia pliira basi lantum coalita), bic fitb ou* bcä Slu^bructiJ mebr= lappiger Sicrftotf bebicnt. @inb mebrere (äierftöcle in einen cinjigen Äörpet ßctwatbfen, |o nimmt bie= fct Äötpct bcn yiamtn eictfJoef an. (äbcmalä bettatbtetc man ibn cili ein einzige«, in feinem Snnetcn mannigfaltig eingetbeilteä Organ, unb alöbann fleltte mau ben einfacben ober cinjigen Sicrftoif, b. b- ben, »elcber cntroeber auä bfin Da^ fein eineö cinjigen ÄarpeUfi ober auö bem Scrreac^^ fen mcbrcrcr cntftanb, bem »telfacbeu eierfJocfc, b. b. bem gallc gegenüber, wo man mebrere freie Mt= pcUe in einet unb bctfelbcn SBlüte fanb. .?)cutjutage fäbtt man gcmobniid) fort, ftib betfclbcn 2luöbtücfe JU bebienen, obgleicb man ibnen eine »ctftbiebene sßebcutung gibt, unb bet cinfacbc (äietftorf mirtlie^ nur berjenige fein mug, ber ju einem freien ÄarpeQe gebort; ber jufammengefegte bingegen berjenige, weltber tiurä) baä SJcrroacbfen mebrere Sarpellc in einen cinjigen Äörper cntfJanbcn if}. Bic« barf man bei bem ©ebrauttc botanifeber SÜBertc, bie ju »crfcbicbenen 3eitcn geft^riebcn würben, nitfet au« bem 2luge ocriiercn. (S« wäre ein Scitbtcä, burcb joblreit^c SSeifpicIe JU bcweifen, ba§ biefcä Scrwacbfen mebrcrer Äarpclle ober mobiftjittcn Släitct, um einen bem Slnfdjeinc na* cinjigen gierflocf ju bilbcn, bcn wir biäbcr in ber Jbeorie tennen gelernt baben, butcb bie praltifcbe Scobatbtung unb im iSinflange mit bet 9?otut be= fJätigt werbe. SBit begnügen nnä biet bomit, eine Heine Slnjabl bctfelbcn anjufübren, wclebc unö bie in unfein ©arten bäuftg »orfommenben ^pflanjcn liefern werben. Der 3{itterfporn Cüelphinium Aja- cis) jcigt unä ein einjigcö Äarpcü, beffen Sierfiocf mit bünnen unb grünen SDSänben ganj beutlitb ein um ft(b fclbfl gefaltete« Statt barfleUt. änberc 21rtcn berfelbcn ©attung, j. S. ba« Delphinium jiinccum jcigcn brci äbnlicbe, bie in icber Slütc ganj getrennt tinb; einige jeigen fogar fünf. 55ünf äbnlitbc Äar= pcUe bilbcn ba« '))if}iU in ber Slütc einer »erwanb= ten Gattung, ber Slncolia. 3n einer britten ®attung berfelbcn gomilie, ber Nigella, finbet man audi» einen Quirl »on fünf ÄarpeUen; aber biet fangen fte an, in gewiffen Slrten, j. S. ber Nigella Orient tlis, bloß unten, bei anbern biö auf eine gröferc ?)öbe, unb noib bei anbern bis an bic ©pige unter tid) ju »ct= wacbfcn. 3n ber Slüte ber Nigella damascena fin- bet man bie Sicrfiöcfc auf bicfe SBcifc in einen et= förmigen Sörper »cUfiänC'ig »erwacbfen, auf bem bie f Öriffel getrennt fieben. aWan fonntc ni*t wobl annebmen, ba§ ta« @anje ber fünf (Sicrftöife ber 2lncoiia obet bet N. onentalis ein einjigc« Dtgan 600 j^0tantli. fti; nun tfi ber Uebergang titefct fünf getrtnntcn (iicrfJöefc in ben tin,^tgen Stcrftod ber IN. damascena ju augenfd>etnli(5, alä bap man no($ SSebenfen txa= gen foUic, an biefem bte nämlit^e 3ufammenfc$ung, bU ©cgenirart ber fünf Organe ju ettennen, bei be- ncn man auf biefe SäSeife alle ®rabc be« ^(xma(t)= fcnS cerfoigen tonnte. Scbed »on biefen einjelnen Sotpetlen jeigt eine auiere ober eine Siücfenflaetie unb str>ci fcitenftönbige glcidjen, bie gegen einanber jufammcnlaufcn, unb auf ber ©cite ftd) ju einem SBinfel oercinigen, reelcfcer na(|) bcm 5Wittelpuntte ber Slüte l)iniiel?t. an bie= fen astnfeln unb an biefen feifenflänbigen glätten finb bie ÄatpeUe mit einanber cern>a*len, um einen bem Slnfcljen nad) melt ober tpeniger einfachen @ier= fioct JU btlben. Satauö get)t Oertior, bap man, rcenn man biefen quer burcftfc^neibct, i^n in fünf ^ö^Iungen abget^eilt ftnbct, bie »cn ben feitenftän- btgen glasen gebilbct finb, unb reeltbe, paarrceife »ern>a*fen, auf biefe 2lrt eben fo »iele ®(^)eibc= »änbe bilben, bercn Sbene not^menbig mit ber Scfefe ber S3Iüte parallel ifJ, unb Ktl(bt niit ben ©riffeln ivecbfelfiänbig iß, tceil fie ben ©eilen beö ÄarpcU» blatte« entfprecben, rcäbrenb ber ©riffel feiner TtitU entfprii^it. Scbe ton biefen f>öblungen iü baö iaä) beö entfpredjenben ÄarpcU«, unb fü|>rt benfelben 9Jamen ga0 (lociiliis); ba(icr aucb ba« Seinjort oielfä^crig (iiiuliilocularis), baS man einem Icl^ ä)tn eierfJocfe beilegt, unb jtt)ei, brei, öier, fünf fahrig, je nacfcbem bie 3a6l ber gäcbet 2, 3, 4, 5 u. % tt). ift. J)ie3at)l ber ©(beibewänbe (dis- sepimenta) iß ber 3atil ber gäc^er gleicb, unb fie befielen auö jmei, me^r ober mcniger innig »er= Wat^fenen ^Hatten. SBenn bie Oriffel getrennt blei- ben, fo if} fie au(b biefelbc, unb fann äu^crlitb bie ber gäcjer angeben, bie man inrcenbig finben »irb. §. 488. Ss if} alfc feine ®tbn)ierigfcit corbanben, bie 3abl ber Sarpelle ju beftimmen, welche ju ber Silbung eineö SierfJodeö beitragen , enttteber »er» mittel^ ber ©riffel, fo lange al« fte cinfad) unb ge- trennt bleiben, ober »ermittelfl ber @^cibc»änbe, TOenn biefe ibre Un»erle|tbeit behalten. 2lber eine^ »on biefen 3D?itteln tann fehlen. ®o tcirb man in ben meifJen Sarpopbplleen , reo bie ©tbcibemanbe bei 3eit cerfetminben, bocb bur(b bo« S!orfommfn nieb= rerer ©riffet barauf aufmertfam gemacht, ba9 ber Sierfioct ibirflicb aui mehreren Sorpcllblättern beftebt, j. 33. auä jwei in ber 9Jelfe, aus brei in ber 211= pne, auä fünf in bcm ©c^icarjfümmel ober bem Ce- rasliiim (gig. 383, s); bapegen boren in »lelen gällcn bie ®riffel auf, bie 3abl ber gäcber an}u= geben , »eil fie in einen einzigen »ermacbfen , ober bei ibrer Seräfiung eine größere ^(^^1 »orjufJellen fcbeinen ; man ifl aHbann genötbigt , }u jerfcbneiben, unb bie 3abl ber ©(beibewänbe ober ber gäcber gibt alSbann bie ber Sarpelle an. Sffiic fanrt man fie aber nacbtoeifen, reenn biefe bei- ben §)ülfSnüttel ju gleicber 3eit fcblen ? ©ieg tann man bei einer febr großen S^Ienge »on gätlen burcb bie ©tel- lung ber (Sieben. Qä ifl alfo bier ber ^laf , ibre 58er- t^eilung in SBejiebung auf bie Sarpeüe ju unterfutbcn. §. 489. Die Sieben erbalten , na^bem ibr 33er- bältnip mit ber ^ollenrobre begrünbct ifi, ober mit anbern SBorten , nacb i^rer Sefrucfetung , eine flarte Sntreirflung, tpelcbe fie in ©amen »ernjanbelt. 2luf ber einen Seite mup alfo baS leitenbe ©erecbe biä JU ibncn ben befrucblenben ©toff binfübren; auf ber anbern ©eite muffen fte bie 9Jabrungöfioffe erbalten, bie JU ibrem weiteren SÜSacb^tbum erforberli* finb. ©ie muffen biefe S'Jabrung aui ben ©äften fcböpfen, ibclcbe, »on ben übrigen Sbeilen ber Jjflanje »erar* bettet, JU ibnen gelangen, unb bauptfäctlicb au(S ben Sbeilen, bie unter ibnen liegen. 2luä gafern unb ©efäien beftebcnbe S3üfct)el, tvelc^ie bure|i biefe Steile gejogen finb, »ertbeilen fteb alfo in bie Sarpefle unb fcnben einen befonbern 3>»fig jebcm ber Sieben ju, baö auf biefe 3Beife mit bem allgemeinen ©pfjeme »erbunben mitb. Tlit biefen Süffeln, welche »on unten naä) oben tommen, fcblicpt fid) ein ©treifen »on leitenbem ©enjebc an, baä »on oben nacb unten gebt. Diefe SSereinigung ber beiben ®emebc »erur- faejt auf irgenb einem '•))unfte ber SBänbe beS ga- (bc* einen mebr ober minber auffallenben Sorfprung, an »Beleben fieb bie in bemfelben entbaltenen Sid)en an= beftcn , unb bie man JKuttertucbcn (placen(a) genannt bat. Sinige ©epriftfieUer, rcelcbe biefen Fla- men fnr ben Sorfprung aufbemabrt miffcn reotlen, wclcper bem Slnbängen eine« einjigen Si*en« ent- fpricpt, geben ben 9{amen flacentarium bcmSörper, weldjer auä ber Bereinigung mehrerer SWutterfueben, bie mehrere Sieben tragen, entftanben ift. 33on bie- fem SBort tommt auch baö 2Bort placenfaiio (aÄutter- tuch cnfiellung) her, burcb mel*eS man bie Serthei- lung ber Sieben, unb bemnacb ber SRutterfueben in einem einfadjen ober jufammengefeften Sierfloctc bejeiebnet. 2Bir haben in bem ÄarpeOe be« Bulomus (§. 472, gig. 358) bie jahlreicben Sieben, unb bemnacb bie ^uttertuäen gefehen , melebe bie ganje SBanb hei gaepe« bebeefen. Siefer 3uftanb ber 3erftrwiung aber if} feiten , unb gewöbnli* gruppiren fieb bie Sieben auf biefen SBdnben in 3?eiben, tcelcpe ber üänge nacb gehen unb gerablinicpt finb, unb bie ernohrenben Sü- febel gehen in einer Sinie, reeldie gen;6hnlieb für jcbeS Sarpcll nur eine einjige if}. Sä if} lci*t barauö ben ©ebluf JU madjen, bap in Slbmefenheit »on ©ebeibereän- ben ober »on gäcbcrn bie3oblbiefcr3ieiben, biefcrSi- nicn, ttclepe ber Ouerfebnitt beö Sierf}orfeg bcm 2lugc jeigt, bem Scoba^ter bie »»ittlicbe 3ahl ber SarpeUe angeben wirb, welche baju beitragen, biefen bem änfepeine nach einjigen Sierf}oefe ju bilben. §. 490. 3n ben mei|}en gätlen folgt bie Sinie ber 5Wuttertuehen ben SRänbern be« Äarpellblatteö unb bemnacb »»erben, wenn biefeö Statt »oüftänbig ge- faltet if}, fo bap feine 3iänber fieb berühren unb »er- wacbfen, inbem fie ba« fiarpell ober baä gach fcpliepen unb burcb biefe« 33erwacbfen einen 3Binfel bilben, ircldjer ber Slütenadjfe entfpriebt, bie SWuttertucben biefen SEBinfel einnehmen : man nennt alSbann bie a)iuttertud)cnf)ellung ad)fenf}änbig. 3f} ber Sier- ftocf »iclfäeberig, fo befinbct fieh biefer SBintel für jebe« gaeb an bct inneren 33ereinigung »on jwei benachbarten ©cbeibewänben (gig. 37ö, 379), welche fieb fogar, wenn fie einmal jur 2lebfe getcmmen finb, mehr ober weniger »on innen nac^ aupen in bem 3nneren be« gaebe« winben tonnen. §. 491. Sir wollen aber annehmen, ba§ bie SRänber ber getrümmten SarpeUblätter nicht bi« ju ber 2lcbfc gelangen unb auf biefe SBeite in bem 3nnern beö Sierf}oefö nur unboUfiänbige ©cbeibewänbe bilben (gig. 378, 3K0), ober fogar, bap fit fieb gar nicht trümmen, nicht mehr an einer ©eitenflöcbe, fonbem blop an ihren SJänbern »erwadjfen (gig. 381 , 2), unb bap alfo feine ©epeibcwanb fiattfinbet, fo werben bie iKuttertu*enlinien, welche biefen SRonbern folgen, baburd) auf eine mehr ober minber grope Sntfcmung »on ber 2lehfe gebracht unb läng« ber unooUfiänbigen 376. 377. 378. .fiorijontaKciiiiitle »on (äierfltiffn, rofCdic au« i»eiÄQr|3cIlbIättern*f(li(ien, bercn umflef*(Oflene Slättcr on btr ?Ienben gaUe ben beiccn Siänbetn eine« unb beffelben ÄarpcUä entfprac^. Die oe^fenßänbtgen 5Wuttettu($en fint alfo reeifelftänfig in S3ejiet)ung auf bie roanbflänbtgen 5Kuttertuc^en, unb biefe tt>eoretii'(^e SBa^r^cit vom oft fafttfct) be- fJätigt. 3n (Sietflöcfen mit ac^fenfJänbiget 'VlMeT' iuc^enftellung, »obin j. S. bie »on mebreren 2'?elia= ceen geboren, jteben fteti biämeilen bie i»(tetbewänbe auf eine geroifTe (Sntfetnung con ber Sl^ife jutücf, unb iece 3ietbe »on I4i4ieii, njeldie in ben gut gc= orbneten Sierftörfen ben innern SBinfel Hä gattjc^ einnabm unt mit ben üc^etbewänpcn rcecbfelfiäntig «rar, trennt fi* in jmet Sieibcn ber ^ängc nacb, ttooon jete mit einer öbnlit^en SRei^e beä benachbarten gotljeä cerroäcböt, um mit Demfelben an bem freien 5tanbe ber uuootlftänbig geworbenen ©(beiceinanc eine aWutterfui^enlinie ju bilcen. 3n allen gäUen ifj eä flar, ba§ jefc 5Wuttetfucpenlinie not^roencig eine binäre Serbinbung ift. §. 41)2. 9?ebmen mir Dritten« an, bof bei ben a^fenfJäntigcn ajfutterfucben, wie in bem erften galle ber Sbeil ber ©c^eicemänbe, roelcber jniifdjen tijnen unb ben Sdnben bc« Sierßotfä liegt, frübjeitig in feiner entrcttflung fülle fiebe, ber emreicflung tiefer anfern Z\)tile nic^t folge uno balb jcrrcipe unb Berft^rcinoe. Sie *piacentarien mit ibren Sieben werten aläbann eine SWaffe obne »abrneS^mbaren feitenfiäntigcn 53erbanb mit ben SBänben bilben Cgig. 382, 383) ]_ bie »erfcbiebenen gätber, rcetcbe nit^t me^rburtl) «atbeitewanbe getrennt ftn», werben 379 i>ori5'nfii(fc6niii( beS (5ier(io(ffä bct Kufhe>iacorcinea: — ffianc tc6 SierODcfS o6er SSemnigunj Don »ler SarpeUblüttern, "'" öen >öcl)eibe* Silben. a »icretfige Mctife, wndie t^)a^^e^ bcrwacftfcn ift unb fif "ftfr cinonbtröerbinbet; bie an tem innrren iRanre btr ©djeioeroanpf befeftiat finb 380. ^or'sonlaiftftnitt be9 (SierUodä ber Briihtia cemanrium • — c äBanb bee iSi.riicKtä obcrÄjriJea; _ p i^r «Rjno, mtliin ben Sudjfn bilbfl unb bie giitn « tmni; — / ^oölunp, rtcr gu*. 3«1. 1 $MliU ter Viola tnrolor, boä bertifal gcidjniiten ift, um bd« anhängen ber eidjen o an ben üßünten ju jeigen. - OTan bemerlt juiei fl.iljfn, bie eme Don »orne, bie anbere im iJuKftftfcnm, mb man (irftt, baj biefet eine Cime bet berbiciien SBanb ocet ter 3)?ulifr(u4en p fntfpridit : — c ÄelA; — J giertloi; — j SRarbe, gipfelftänMgf , an einem rur(en S.iffei. 2. ^otiiontatf^nitt btifelben : — p SKuHertui^en ; — • SlAcn j in eine einzige ?)o()tung »erfc^meljen , au« teren «Witte ber 5Kutterfu*entörber p mit feinen gitben o fteb erbeben rcirb ; bieS nennt man centrale SKutter= fuc^enfjellung. SBir baben alfo brei ?)auptarten ber OTutterfu= (^jenfteHung : bie atbfenfJönbige, bie centrale unb bie »anbfJänbige : »on biefen beioen legieren unterftbei= ! bet Rc^ bie erflere burc^ bie Sernicbtung ber ®cbeibe= jreänbe, bie anbere bur* iljre unDoUftänbige Siltung. §. 493. 3nbe)Ten baten bie bciben Icfteren Strien nid)t unberänberlid) ben Urfprung , ben roir ibnen angeaiefen traben, unb nai) reeltbem bie 3}?utter= tuc^en immer ben beiben SRäncern bc4 Äarpetl« folgen iDürben. 3n einigen, ^mar feltenen Seifpielen ftbeinen fte feinem 5Kittelneroen unb nicbt feinen SRanbern ju entfprcc^en, unb fc()on in bem Butomns (gig. 358) baben »vir gefeben, reie fie fi($ über bie ganje Dber- fläcbe bc« ga(^c« jcrftreuen. Die« finb nun jreei SSobifitationen ber njanbfJanbigen JSutterfudjenfJeU lung, auf welche ^tä) bie oorbin angegebenen Sfegeln nicbt anwenten laffen. Tlan tann aucb für bie cen= trale 5Kutterfu(^enftetlung einen anbern Itrfprung an= nebmen, alö ben erfien, »on bem roir gefprot^en baben. 9?ebmen loir an, baß ficb ba« ^lacentarium ganj unabbängig »on bem Äarpelle entroicfle, mit »elcpera wir e« bioder immer »erbunben angetroffen baben, bap mehrere tiefer Slättcr, bie um ben SKutterfucpen» törper, rcelcber bie Slütenatbfe fortfegt unt beenbigt, quirlartig berumfJeben, fid) um ibn berurabicgen, intem fi'e unter fii^ oermatbfen unt ibn einbülien, obne ibn JU berübren. 2Str bcfommen eine centrale, ooUtomm= nere 5Kuttertu(benfieUung al« bie ift, melcbe »orber ertlart würbe, benn erfienö wirb fie gleich im 2ln= fange fo gewcfen fein, wöljrenb bie anbere e« erf} burcb bie ungleirfje Cntwicflung ber Sbetle geworben ift, worau« taö 3?erfcbwincen ter ©cbeitewcinte ent= fprang, wooon mon oft fogar noc^ fpäter ©puren an tem unteren 1f)eiU teS (Sierfiocf«, j. S. an »ielen SarpopbpUeen antrifft; jweiten« : lann fie fogar in einem einfacpcn Sarpelle »orfommen, wa^rent bie antere ju ibrer Silcung ba« 3Serwa(^fen mebrerer Ä'arpelle »erlangt. §. 494. ©tbleicen nimmt an, bap in allen gällen ba« *piacentartum nur ba« äugerfte Snte ber Slüten« acbfe fei, beren Sieben bcmnacb bie legten motiRiinen Änofpen wären, eine 2lcbfe, weltbe ibrer (iieftalt unb i^ren Sintbeilungen natb, wie bie be« Slutenfiante« balD einfadb, balb mannigfaltig »eräfiet, »erfcpieben fei; baB fit^ bie Äarpelle, welche um biefe 2l(t)fc ^erumfieben , balt um biefelbe entfalten, entweber ofine ibr anjubängen (centrale SKutterfucbenftellung) , otec intem fie mit ibren tioergirenten SJeräfiungen »er-= wae^fen (wanbfiäntige TOutierfucbenficUung), balt HU) auf ^t jurüdbiegen, intem fie einen gewiffen Umfang 382. SScrtitarfdinitt beä $i|lillä Cerasnum hii »uium ; — o Sier« floi; — p yiacentarium ; — j e.ien; — « ©tiffel. 383._ "Co« 'J!ämli*e ^oiiiuntal pefi^nüien , bon bem man bie beiben 4>alften ertfernt ^at, bte fo getrennt ibarten, ha^ fie baö 3"^ ntre be« ga(f)e8 mit feinem centralen ^Jlaceniarium p, baä ganj mit «ic^en 5 befejt i|i, feigen laJTen. 602 iÜotontk. ber einfachen %ä)H ober eine i&rcr Seroftungen mit' ben @ic|eii, >t)eld>e fii^ barauf befiiiben, umfaffen, unb »eldje aWbann oft auf tiefe SBeife awi bcm in» nern SSSinfet ^etDorjutotnmen fc^einen (ad^fenftänbige aWutterfuc^enfteaung). Diefe S^eorie tann für eine geroiffe 2tnja^l üon göUen rict)tig fein unb crtlärt auf eine fetjr befrieDigcnne SBcife mehrere berfelbcn, bie fonfl fc^reet ju begreifen reären. 3nbeffen gibt c^ Oiele anbcreÄälte, tt)0 man bei Verfolgung ber ®nt= wicflung ber Äaipelle unb ber Sitten gleit^ bei i^rem erflen CSrfAcinen fo offenbar fiebt, tt)ie |T(t bie ^weiten auf ben Siänbern ber erften bilben, ta^ man ficfc nur mit Wüt)e ben gotgcrungcn au(5 ber unmittelbaren Scobacbtung entjieben tann. §. 4!i5. 2Bie d |tcb nun au* mit ber crficn 2lrt ibrer Silbung »erbalten mag, fo liefert bie 2Sutter= tucbenftellung, wenn man fie in bem ju feinem »oIl= fommenen 3ußanbe gelangten Sierftocfc annimmt, febr gute Äennjetcben jur Unterfcbeibung ber »pflanjcn, unb tBcnn man ficbt, ^a^ ftc in einigen gamilien »erfc^ieben ifl, fo gibt eä bagegen eine treit größere 2lnjabl, wo fie auf eine conftante SGBeife bicfelbe bleibt; fo ifi fie j. S. ac^jfenflänbig in ben a)?al»aceen, gupbor- biaceen, ßampanulaceen ; njanbftänbig in ben 3}io= tarieen, Spapaoaraceen, gaparibeen, ®roffularicen, Droband)een u. f. n. ; central in ben Sarpopbpüeen, *portulaceen u. f. m. @ie fc^eint eä tt)efentli(^ in ben *primulaccen , ®;xntataceen, Dlacineen u. f. i». ju fein, §. 496. 2Bir baben gcfagt, baf t^aä SSerroocbfen mebrerer Äarpelle in einen einjigen SierfJod nur bei btnen gefunben rcerbe , reeldje gequirlt auf einer unb berfelben Sbene fJeben, unb ba6 bemnacb bie 2lcbfe beä (SierfJoifö unb ibrc ©(beibereänbe parallel laufen. Snbeffen fann man fii^ auCb baä SSertcattifen mehrerer Sarpetle beuten, bie auf »erfcbiebenen, aber febr naben §)öben liegen; in biefem galle finb bie fi($ berübrenben glailien, burd) »elibe baö 33er»ad)fen pattftnben mu^, ni(bt mcbr feitenflänbig, fonbern ein Sorpetl roirb f^cb on feiner oberen glä(^c mit ber untern »on bemfenigen »ereinigen, iai ftdSi über ibm beftnbet, unb bie ©i^cibemänbe tperben borijontal ober f(bicf fein. iJiefer äuperft feltene ^aü fcbeint in bem gierftocfc beä ©ranatbaum« »orjufommen, ber febr unregelmäßig in mebrere ©tocfwerfe »on gätbern cingetbeilt ifi. SBenn biefc arten »on Serreac^jfungen ä»»if*en ben Äarpetlen flattftnben, bie auf einer »er= längerten Sli^ife fpiralformig fteben, fo »erroaebfen fte gereöbnlicb nur an ibren ®runbflä(ben unb bleiben an bem größeren SEbeil« ibrer 21uätcbnung getrennt, fo bof man feinen 3i»eifel über ibre 5Webrbeit baben fann, tt)tc man bie« j. S. an mebreren 2lnonaceen erblicft. §. 497. SBir pabtn bereit« t§. 369) gefeben, baß bie Sarpelle nicfet blo6 unter fi*, fonbern ouct» mit ben anbern Quirlen ber Slüte »errcatbfen tonnen unb baf bie« gereöbnlit^ mit bem Äeltbe ber gaO fei, fo ba6 bie bajttjifiben liegenben Duirle in biefe« S?ern)a(bfen mit eingefibloffcn werben unb bap olle Steile ber Slüte auf biefe SBetfe unten in einen ein« jigen fiörper »erftbmoljen finb. I)ie 2iu«brü(fe »er» »actjfener Äetcb unb oerroaebfener gierflocf jeigen beibc biefe« SerbältniS an ; man bejeietnete ?« et>emal« mit bem 9Jamen oberfJänbiger Äeld) unb unterftönbfger SierfJoct, »eil in biefem gatle ber Saum C^ig. 384, I), «eitler ben abgefon> berten Z\)til be« Äel((ie« bilbet, über bem gierfiorfe 0 JU entfJeben f(beint, mit rceldjem fein unterer Sbeit, »6er feine Söbre »erfcbmiljt. ®a« Oeroebe be« Sierftocfe«, fowte ba« be« Sel^e«, ftnb in bie= fem gaüe ftetig, obgleich öfter« einige i»a^rne^m= bare 25erf(biebenbeitcn bie ©rän^linie »on ber ei- nen jum anbern feftftellen ; inbeffen befebreibt man fie bocb, wie ben Sierftotf, obgleid) bie ®pibermi« unb bie untentiegenbe ©c^ie^te eigentlich jum Äeli^e ßcdöten. Si«»eilen finbet ibr Serreaebfen nur an ibrem unfern Xbeile ©tatt, unb fte maiben fitb ohen »on cinanber lo«, l»a« man burc^ ben au«Dru(f balb= oermacbfener Seltb, ober SierfJocf anjelgt (^gig. 380, 387). 555enn fte im ©cgenibeile »oüflänbig »on einanber unabbängig fJnb, fo nennt man fte frei;' ebemal« fogte man unterfiänbigcr Äelcb unb oberfiänbiger gierfJocf. 3m allgemeinen i^ biefe« 55erbälini§ be« Seldje« jum Sierftocf ein will)' tige« Sennjeiiben uno bie« um fo mebr, al« ba« Sermaibfen bie Umroeibigteit ober bie Oberroeibigteit ber Staubgefäße jur notbnjenbigen golge ^at; man 3»6. 387. 3S3. Srüle beä Cticumi» melo: — ounlEre 2Bo(6uiio, bie bem mit bem Selcje BerwadjfEneii (Sierfiode enlfpriAt i — l oberer Zl)til ^e« SelAeä, ber über ben eierpotf ober ben Saum ^erucrraat; — P ÄoroIIe. 3K5 Slüle tjon ber Fucliii» corcine«, bie imi) einen $ori« jonlüIfÄni», btr iuxif bie Witte ilire« eierftoieö «. je^t, in jmef ti.ilften fletHeift ifr — TOon lieS bie untere iiaUti Z unanaetaflct, um bie Hier Jöiter mit ben on i^rcm innern SBinlel befefl nten gl« c^en JU jfiflfn. ijig. 380 jeigt biefen ©(t)nitt no* me^r cergröferl! - man l)at bie obere Hälfte i bertifal getdinitten , um bie m iebem ÄaiJie reigenweife liegenben Sidjen g Ju seigen; ber unten mit_ bem Sieilioiff »erroodiffne Setd) verlängert fid) über ilim in eine SHo^re < unb tgcilt fi« in feiner »pi^e in medrere aijfcinitte /, bie SBlumen» fclötter p finb auf biefer iSöDre in ber ^bbe cingeiugf, too (ic fi^ tbfilt, bie ®taubqeiä5e r cbenfjM, abttedifetnb gröger unb Heiner) ber ®ntfer ergebt (i* ou« bet ©pi^e beS (Sierfiotfeä unb enbigt fi(^ in eine eiformifle 9^arbe ». 386. aSertilaifdiniit ber Blüte »on Saxifng« geum um iftren 6i8 JU ber t>äl|te i^rer Ööbe mit bem Ser*e c pern>a(*fenen (Sieifiotf ju jeigen ; — p Blumenblätter ; — e Staubgefäße ; — s ®riffe( un> »orbe. 3K7. ©entre(f)t gefdinittene« ^Sifiin einer «nberen ^Jflanje au« berfeiben Somilie, Hoicia j.ponira, um ba« 3nnere i^rer betten gä*cr ju jeigen : - o jwei eierftöde, bie in einen emjigen neraac*« fen Onb, ber bi« auf bie 4>älfte (einer *öf)e mit bem Se(*e c »er- maijkn ift i — < ®riiftl ; — » Warben ; — p a(i)fenfi.Snbigc unb tiercorranenbe a»ut[ertur ober weniger tiefe gurien an, bie ü* »on ber ®runbfla(^e be^ Sier- ^ocfi^ Hi }um 21nfange beö ©riffelt^ crftreifen unb bie Sinien angeben, nad) welchen ftet) bie oerwac^^ fenen ÄarpcUc Bereinigen , unb bie bemnacb mit ben gäffeern »eibtelftänbig finb. Die aKitte ber 9iücfen= ffö(^c eincö ieben oon biefen Sarpellen ober Sätbern bejeie^net biiSroeifen eine anbere me^r oberfläcblicbc gurc^e ober an i^rer ©teUe eine 3Jippc ober ein oor- fpringenber S35infel. 3n anberen fallen jeigt bie gonje Doütommen gfeitbförmige Dberfläcbe bcsJ (JierPodi^ feine inneren Cintbeilnngen niibt an. SSSenn bie )ebr gercölbtcn 3?ücfenflä(ben burcb fe^r tiefe gurtfcen oon einarber getrennt finb, fo fagt man, ber Gierftocf fei gelappt. Sben btefe Oberflo^e ifl tabf, ober auf »erftbie» bene SBeifc bebaarf. Die SluSbriiife, mit treft^en man bie oerfcbiebenen @rabe unb Slrten ber Sebaartbeit bejeidjnet , finb fcbon (§. 205) ertlart teorten. 5Wan bemetft bäufig an einer unb berfelben ^iflanje in S5e= jiebung auf bie 9Jatur unb bie 2(norbnung ber ^aan eine febr grope 3(naIogie jn)if4ien benen, »eldje ben Sierflocf überjieben , unb benen , roeldje bie Slätter unb bie jungen Sriebe bebeden. §. 4lv. alwa: — o (Jienlöcfc btr 3ait nacf) 9, bie in einen einjigen t-rtmactifen (inb , «uf reeliem (icfi eben fo biefe gurSen obbiiben; — / ©äule, mliit burdi bie 9 Oriffet, bie biä }u ibrer ®t!i?e unter (14 tetmaSfen |lnb , gebilbet i(} ; (ic trennen fi* 5icr, inbem (ic auSeinonber laufen unb fiij jurücfbifgcn ; jeber 5!orbe , Kotur8ef(i)i(5tc. 390. Siipfel beä (SriffcM ( Don einem .\sier, ber fi* in swei aefie entigt, njcton icber in einen mit eommelbaaren pc bcbceftcu Äonuö cuölüuft ; — bie 5?arbe ^ bemcrft man unten auf ber inneren gläite ber aefte In ®eftalt einer ffcinen 'Pinbc. 391. ®i|jfcl bcr Leschensulti« formosn : — 1 S^cif M ®rif» fefä j — J Warbe ; — i S(treier(f)fn. 77 604 iDutAitik. ft(i fpater, ali tie Staubgefäße cntrotcfclt, ficti in ter iftitic ber Sliit^etcn ergebt , rcclf^e i^n unmittelbar umgeben, fo wirfen biefe -?)aare im ißorbeigc!>en auf bie Sädber von tiefen, wie eine 2lrt oon SürfJe, unb belaben fiiS> auf biefe SBeife mit bem ^poüenRaube. Sei ben ^obcliaccen unb ©oobenieen fleben ftc unrnit« tclbat unter ber gjarbe in einer 3lrt üon Srciö, ben man ® et) l c i e r 4» c n Ondusium) genannt l^at CSifl- 391 i). §. 500. 5Äotbc. — 3Bir baben gcfe^en, ba^ bei einem einfacben Sarpetlc bie 9iarbc figenb fein tonne, b. f). fiä) unmittelbar auf bem Sicrpodc beftnbe C§. 474) , Ober T>ai fie auf bem ©riffc: (§. 478), entireber blo^ auf feinem oberen (änoe (gig. 360, 366 , 367) , ober an feinen ©eiten (gig. 363) , ober blof an einer feiner Seiten C5'8-364) figc, em gaU, in »e(*em fte entreeber einiudrtö ober ausipavtS »on ber Slüte flebcn fann. SBir ^aben übetbie« gcfe^en, ba6 bie 3eUen, worauf ftc befJej>t, batb eine gleich- förmige glätbe bilben, balb ficb in mcprobcr minber fiarte 5$orfprünge, in einfadje f apiUcn ober in öcbte §)aare »erlängem. 'Diefc finb bisweilen in eine 2trt fsinfel ober sißcbel jufammengebracbt , ober fo jer= freut , bap fic bem glaume einer geber ö^nlic^ finb (feberige 9Iarbe), wie j. S. bei einer gropcn «Kenge »on ©ramineen (gis- 392, s). SBenn ft* ber ÖSriffel jert^eilt, fo mup fi* bie5»?atbec|Iet*faaöjer= tbeilen , um bie @if.n'elf}änbigtctt einer ^. (eben biefer Sertljeilungen ju bifben, P unb e^ ifi fogar roa&rfc^einli^) , ba9 fie oft allein bicfelbe bilbet. oic fut^>t aud) wirtlitbburcbBtBeigabciu.ig lap- pig ju werben, trie man bicö anben Oramineen unb Sompoftten feigen fann, tvo fie boppett i|i, obgleich nur ein einjigeö %aä} ba ift. ^ 3n ben meifien gäUcn jeigen aber ibre 3ertbeilungen,. fo reic bie bcä ©riffeW an, bop man eä mit einem ^ifiiUe JU t^un ^abe, baö auä mehreren Äar-- »etlen befielt, bie luie i^re ©riffcl in ein einji-- gc« »entacbfen finb. 3n biefem gaUc (ann esJ ^tl) ereignen, bap bie 9?arbcn allein an biefem 33ern)ae^fen feinen 21;eil nebmen, unb on bemenbcbeä cinfadjen ©riffclö einen Sörper bilben, ber aus eben fo »iclcn Sappen bef}c(;t, olö ftcb gac^er im Sierßocte befinben. @o cntfpri^jt bie breilappige 9?arbe, ober bie fünffpal= tigc ber ©loctenblumen (gig. 393) brci ober fünf gä-- 4ern; bie jtpeilappige 9Jarbc ber ©crofularinccu, ber acantbaceen, ber Signoniaceen, jroei gä4crn u. f. t». Diefc Sappen nehmen »erft^iebene ©efJal- tcn an; fie bebauen biefen 3lamen, »enn fie bicf unb ßumpf finb; fie erhalten ben 3lamcn 3?iemcn, 392. $ifltll von bem Cynodon d.iciyliiiii : — • gicrfiotf j - « Jidtben. 393 — 396. Warten s Bon tetftflicbencn Sliiter, , mit tcr Spiii' be« Orifftfi* !, btv (if tvänt. Qweifp altige SJarbe j. S. in ben Sabiaten, Sompofiicn (gig. 295, s) breifpattige SJarbc, }. S. in bem Polemonium; »ielfpaltig u. f. n).), wenn fie »erlängerter unb fpißig finb; ben ber ^lättc^en ober Sametten Cä^'Eil-'latttge S^arbc, 5. S. in bem Miinulus, in ben Bignonia lactillora, paiidurea u. f. tt>. CgiS- 396), tüenn fie ju einer Dünnen, flatben gorm ausgebreitet finb. Sin anber- mal »ermoe^fen bie 9?arben felbfl in einen einjigen Äörper, ber an feiner Oberflacbe entnjcber ooUfom- men gleifftförmig ober oft mit eben fo »ielcn ober= fläd)licbcn unb ftrablenbcn gurd)en bejeicbnet ifi, al« abgefonbertc 5Jarbcn feine 3ufen; ben in- bem eine 2trt t)on einem, an feinem Umfange geterbten unb an feiner obern , Dberfläcbe glatten ©c^ilbe, auf welchem biefe ©trabten liegen, njctt^e bcmnac() eine Serroactifung »on erweiterten, nar- benbaltigcn ©riffeln längs einer i^rcr '''"■ gläiljen bi» »oräufiellcn fc^einen. Sie^Rarben, welche bie wa^paft cinfad;en ©rif- fei, bie, welche einem einjigen jJatpelle ober einem einjigen gac^c entfprec^en, cnbigea, muffen, wenn fie felbfi einfat^ finb, mit ben goi^evn unb ben ©(^eibewänben gegenfianbig fein; finb fic jweilap- pig, fo finb i^rc Sappen im ©cgent^cite mit biefen gegenfianbig. Jnidjt. §. 501. 3fi ^Jic S3efru($tung einmal bewerfficlligt, fo fierben bie Organe, welche baju beigetragen ba= ben, ab, «r.b üerfcbwinben mcbt ober weniger fc^nell. 9Jun gefrören biefe Organe in jwei klaffen: erfienS bie einen finb wefentliit); auf ber einen ©eite bie 3lntl>erc, auf ber anbern bie 5iarbc unb baS leitenbe ©ewebc; jweitenS bie anbern finb acccfforif(ti : bie ©taubfö= bcn, welche bie Slnt^ercn trugen, bie ©riffel, welt^c bie 5Jarben trugen, unb iura) wettbe fi($ baS leitenbe ©ewebe binburcbjog; enblid» bie -?)üaen, weltbe biefe ganje SBortcbrung befcbügten ; bie Slumenblätter, be- reu augcnfc^einlicbe 2lnalogie mit ben ©taubgefäfien wir mepr als einmal angejcigt baben, unb ber ^tlä), ber fiä) in fo weit mejr »on benfelben unterfc^eibef, als er weit weniger mobifijirte Slätter bat. 3e unmittelbarer bet 2lnt^eil ifi, ben bie Organe an ber Sefru(^lurtg nehmen, bcfio »orübergcbenber ifi i^rc Sauer. Semnad; üetwelten unb »erfi^winben balb na^ ber Scfrudjiuufl bie 9Jarbe, baS leitenbe ©ewebe, bie Slnt^eren. Die ©riffel, bie ©taubfä- ben, bie Slumenblätfcr fßnnen etwas lönget bleiben, gewö^nlid) fietbcjt fie aber balb, fallen ab, ober bleiben ani^ an i^rem fia^i ßt^en. ©clbfi ber fielet bleibt, obgleii^ etwas fpäter, unb einige gälle ab-- gerecbnet, wo er ju »egetiren, unb fogar bisweilen JU woelfen fortfährt (§. 418) in feiner gntwiilung Pe^cn, unb ^ön auf ju leben, fei eS nun, bap er fi* £tud)t. 605 ablöst. Ober tag man ii)n naä} Urt »ettrelftcr Srät-- ter bleiben fte^. 5Won 1)at ben 5famen gru*t- berfe (indiiviae) biefen Ueberrcfteti bc« Äelcbe«, bcr Äoroüe, ber ©taubfäben ßegebcn, bic fic^ nle()r ober weniger lang mit ber gru^jt jeigen, unb einige ^Werfmate entreeber burc^ it;r Sleiben fclbfl ober für bic Äcnntnip ber XJeilc bcr Slüte unb ibrer 3?erbält= niffe abgeben tonnen, wenn man fie ni^t in ibrem »onfommencn unb »orbergebenben 3iitlanbe beoba(^= ten fonntc. Der GSriffcl bleibt biöivcilcn, unb ge> »obnIi(f) in ©cftalt einer ©pige, bic gegen ben ®i- pfel bcr grudjt bt»Iiegt, con welcSjcr man «(«bann fagt, Re fei fpigenbig. §. 502. Um biefc 3fit b, inwcnbig). Die Dfüglitbtcit biefcr oerfdjiebe- nen 9Jamen entfpringt auS bcr »crfcbicbcnen Sntwirf- lung welcbc biefc X^dit oft bei bcr öntwicftuna bcr grucbt baben. " §. äU4. Die grucblbüdc Cpericarpium) bcba'Ii bei ibrer Sntwicftung ibre 2tcbn(icfcfeit mit bem Statte wie j. S3. m bcr fo bctannlen grudjt beS S(baflinfen= baumeS; man nennt füc atsbann btattartig ober frautartig. Salb »ecwifcbt ftcb bicfe 3lcbnlicbteif mebt Ober weniger »oOfiänbig burc^j bie garbc unb bie bcrfcbicbenc Sonftßenj, welche eine ober ntebrere ber brci ©diicbten crbaltcn. Die äußere, bie grucbtbüae Welcbc baS auSmaibt, was man gcwöbnli^ nie §aut bcr gtucbt nennt, bebäft gewöbnficb baS cpibcrmifcbe auSfeben, obgleicb |ie oft burcb baS §)injufommen cmer gewiffen anjabt '^tÜiQtT 3Jeibcn »erbicft wirb. Die 5KitteIbaut erbält bäufig eine Cfntwicflung, bic Bon bem f arcncbpme beS ^taiteä ganj Bcrfcbieben if}, unb Berwanbelt ftcb in ein mcbr ober minber faftigeS, mcbr ober minber bictcS gieifcb ; bicS ifatte SRicbarb Bcronfapt, für biefc mittfere ©cbi^tc ben gramen gr u cb t f leif cb (sarcocarpium Bon accQ^, actQy.vg, g(cifcb) Borjufcbtagen, ein 9Jamc, bcr feiner (Stpmologic nacb für bie trautartigen grücbtc nicbt paft unb wornacb cS befTer if}, ibn gon.^ aufjugebcn. Ober ibn nur bei ben fictfcbtgen grücbten anjuirenbcn. Die 3nncnbaut bleibt bisweiten in bem 3uf}anbe einer feinen §)aut, welcbe bie Dbcrflcidjc bes gncbcS überjiebt ; bisweilen intrufJiren ficb aber ibre 3eUcn mit einer bol^iflen OTateric , unb es erftiben alebann oft bie beS anftofcnben ZfyeiUi bcr .SWittefbaut eine abnlicbe «Kobifitafion , fo l>a^ man um bie -?)öblun3 ber grucbibüUc beram, eine mcbr ober minber bicbte, eme mcbr ober minber barte M(U betommt; bicfe bitbet bei Bieten grücbten baS, was manbic@tein= febale Cr'i'anien) nennt. §. 505. aSir WoKcn bicBotbcrgcbcnbcDarfteUung burcb einige febr betannte 23eifpielc erläutern. 2in einer Äirfcbc, Mpritofc, ^Ifirficbe if} bie ©aut baS gpifarp ober bie aupcrc grucfitbaut, ber Speü, ben man igt, baS OTcfotarp, bie mitttcre grncbtbaut ober baS grucbtfleiftb ; ber Äcrn baS gubotaip ober bie Snnenbaut ober gäcberbaut; Wenn man biefc öffnet, fo finbct man in bem 3nncrn einen Äern, welcber baS ©amentorn if}. 3n bcr grucbt bfS SKanbcIbaumS fintet man aufcrbalb ber 9)?anbcf baS (Snbofarp in (SefJatt einer bünnen unb jcrbrecblicbcn ©djale, wctibc ein STOefotarp mit einem leberartigen, grünen unb bünnen gleifcbe überjiebt. 3n ber grucbt beS JJuf^ baumeS if} bic 9?ufj baS ©amentorn, baS mit feinem gnbotarp umgeben i(}, bic grünli-?c unb faferige ^äüe, bie man beim ©^äien wegfcbafft nnb bie man unter bem JJamen bcr grünen 9?u§fcbatc fennt, if} baS 50?cfolavp mit feiner (SpibermiS. Das @amcn= torn biefer beiben legteien grücbtc if t man atfo unb wirft bic 'perifarps weg , wäbrenb man hei ben erfiern einen Tl>eil beS f erifarps ißt unb baS gnbocarp unb ben ©amen wegwirft. 3iae entfpringcn auS einer etnfacbcn ÄarpcOe. Die Sirn, ber 31pfef bingcgcn entf}ebcn auS einem jufammcngcfe$fcn unb oerwat^- fencn iSicrftocfe; ibre ©cbate ober (Spifarp if} alfo bie Cfpibermis bcS mit bem (Sierftocfe oenvacbfenen Äel^cs, ibr gteifcb if} baS SWefofarp unb in ibrem 5D?itteIpuntte befinren ftcb fünf Keine .5>öblungen, wettbe bie Äerne ober »amentörner entbaltcn unb Bon einet fcbuppijen Scbicbte umgeben ftnb, welcbc baS ®nbo= farp ift. Die grucbt in ber 2)?ifpet erlangt eine weit größere gntwicflung, bie eines Äerns ; man finbet in berfetben fünf Äeme, welcbc ben fünf gafern entfprccben. 3n anberen grücbten if} bie ©ränjtinie bur^anS nic^t fo beutticb: in ber ^Kefone j. S. Ber= i^otanth. anbett ft(^ taS 5Wcfofarp con au§en, ino cö eine grüne Satbe unt einen fjerben ®efd)inad ^al, nac^ innen, reo eä eine anbete Swbe tnü bem jutfetarti- gen ©efc^macf bcRgt, n)äf;renb bic ©puren bcsi ßpi-- fotpö unb baö gnbotarp faum fic^jibar ftnb. "Die @(J)aIe bet Drange ifi bie Bereinigung i!>reö Spifarpä unb Snbotarpö; bie bünne -?)aut, rcelcfee bic Sßieriel über}ie()t, ift ba<3 gnbotarp, unb biefc Siertel bilben fclbft eben to »icle gäi^er, rceltbe mit einem 9?eben= gcwebe angefüllt finb, isele^e ben Xl)til ausmachen, ben man ift, rcä^renb man t>a6 eigenflitt'c "Pcrifarp wegwirft. Die oerfctiiebencn Seifpiele, roel^je mit in ber golge anjufü^ren ©clegen^eit ^aben werben, iDerben fic^ an bie bor^ergebenben anreiben, iimbie «Kannigfaltigteit ber X^eUt anju5cigen, reeli^e ben grüc^ten ibren ©cftbmacf, ibre eigenfc^aften, ibre monnigfaltigen Slnwenbunacn verleiben. §. 506. Die Scretnigung ber bcibcn »errea4)fenen aJänber beä ÄarpeKö wirb oft burcb eine äufjere l'inie, burd) eine gurcbc angezeigt, wenn ficb biefe DJänber ein wenig nacb bet §)6blung bc^ gadjeö i)mQtboQtn ^aben. 3fan tann fie an vielen Srütb'c" beobac^= ten , bie burc| ein einfa^je« Satpell cntftanbcn finb, j. S3. an ber beö Scpaflinfenbaumö, an ber 2lpri= fofe, *])flaiime u. f. w., unb nitbt blo§ an ibrer äußeren Dberfldibe, fonbern biö auf ben Äern b'u, befTcn ganjer entfpteibenber SRanb eine mebr ober weniger tiefe Serbe bat. ®er 9?ame 9Jabt, mit welchem man biefe ©pur bejeitbnete, beweiiit, baf man fett langer 3fit ibrcn wabren Urfprung erfannt bat/ ifci' bicfeij SBort anjeigt, baf jwei getrennte gtäcben »er= einigt worben finb, Wie wenn fte jufanimcngenäbt wären. 2lber baö farpellartig gefaltete §5latt tann auper bicfer Sinie, wellte ber Bereinigung feiner Siänber entfpricbt unb bemnatb, wie fie, immer ber St^fc ber Slüte gegenüber jJcbt, nod) eine anbere :^aben, bie feinem SJittelnernen cntfpricbt unb ba= gegen nacb außen fiiebt. 5Wan bat biefer jweiten Sinie gleitbfaK« ben 9?amen 9{abt gegeben, unb ta man in bem Äarpellc unb bem ©amcntorne 3?ü(fen ober Sfücfenfläcbe bicjcnige nennt, welche auiäwärtö ge= tcbrt ift, f&aüä) ober Sauc^fläctie bicjenige, wcld)e einivärtö getebrt iP , fo bat man in bem erfjcn galle eine 3Jüctennabt unb eine Saudjnabt unterft^ieben. §. 507. Sä ift tlar, bap bie 3Jücfennäbte aüein an ber Dberflä4)c ber »ielfät^erigen Jtücbte mit a(J)fcn= fiänbigct SWuttcrhtebcnf5eUung oortommen fönnen, weil bic Sautbnabten auf benfelben »erborgen unb in ber Dide ber gcut^t mobifijirt finb. Sßcnn aber bic SÄutter- fucbcnfieüung wanbfJänbig (§• 4!il) ober mittelpuntt= jiänbig (§• 4!)2— 493) ifl, fo finb bie SJönber ber Sarpellc nat^j ber ^Jeripberie ^iniierfegt, ibre Sau(^= nagten finb eö gleicbfall^ unb fönnen al^bann äupcr= lit^ gcfeben werben. §. SOS. 2Benn man bie 9?abt mit Slufmerffamfeit bctracbtet, fo fcbeint fie auä ber S3ercinigung oon äWci Dcrroacbfcnen »üftbeln ju belieben, bie man fcbr leicht baburtb Bon cinanber trennt, bap man eine feine flutte jwifcben fie bringt unb burcbjicbt. Siefe Trennung gebt »on felbfi iu vielen ^rücbten ju einer gcwiffen 3eit entwcber auf ber Saucbnabt ober auf ber Siüticnnabt, ober auf allen bciben juglcii^ oor; barauö erbeut alöbann, baf baö *))erifarp in mebrere ©tüctc getbeilt wirb, beren 3af)/ in ben regelmäßigen göUen ber 3abl ber gä^icr gleic() ober geboppelt fein muß ; biefe ©tücfe werben Slappen CValvs) genannt, unb man fogt nai^ ber 3abl bctfclb^n, bie Sru(bt fei einflappig, jweiflappig, breitlappig, »ieltloppig (uni-bi-lri-multi-valvis). §. 509. 2Bir bibcn fo eben mebrere von ben SSerönberungen gefeben, wclcbe bie ipeiU beö fiib ocrwifcbt, unb baß man cnblitb nur eine einzige ?)ö()lung finbet, welibc ein einjelneö ©amenforn ent= bält, baö an ibrer ©eitc unb nidpt mebr an ber 2l(^fc befefiigt ift. Ser Sioßtaflanienbaum b«t einen ®iet= fioct mit brei gäcbern, wooon jebe<5 \»}ei an ber 2l(^fc befeftigtc Sieben bat, unb burc^ äbnlid^eä geblfcblagcn bat feine grucljt bem Slnfcbeine nacb nur ein cinjicieS gat^ mit einem großen einjigen ©amenforne. SSir wollen unö mit biefen jwei öeifpielen begnügen, m wir übrigend Uiä)t oeroielfältigen tonnten. 3" antern gälten gebt baö gcblf*Iagcn nid;t fo regelmäßig cor Rcb, unb unter ben grücbtcn einer unb berfclben »Pflfanje cntbalten nicbt alle ganj genau bie nämliibe jlnjabl »ongä(bern unb »onSamentörnetn, je nad)= bem biefcä ober (eneS Sieben ber Sefcnibtung cnt= gangen, ober nicbt entgangen ifi. 3n bem SierfJocfc muß man alfo bie 3abl unb bic Drbnung ber Aar- pelle unb ber Sitten fiubircn, weltbe fpätcr burd) biefe ungleifbe ober unregelmäßige Sntwidlungen ent-- flctlt werben, unb auf biefe aßrife bie ä^i= ftjirt. 9'Jad; ibrem organifiben Urfprungc follten fte aaä jwei »erwac^fenen platten befielen, unb jebe ßon biefen platten aus brei @*i(^tcn, welche bie bc« ■•perifarpS uorftcUcn, wie man )Ie an ben ©eilen cineä freien Sarpellö bcobad)tet; ba aber biefe ^platten in ber oielfäcbcrigcn gtucbt, ouf ber einen Seite anein= anbcr, auf ber anbern von ben ©amentörnern ge= brängt finb, welche bie götber ausfüllen, fo fönnen fie ibre ©cbid)ten nic|t frei entwideln, »on bcnen eine ober jwei tbeilwcife abje^ren. Sic inncrfJe, ba« Snbofarp, cntwiddt ftcb in ben meipen gäücn allein unb vcrwäibSt innig in bie beiben oerroatbfenen "Platten, weltbe auf biefe aSeife in eine einjige jufammen-- fc^imeljen. Siöweilen bleiben fte abgcfonbcrt, unb eS legt fit?) fogar eine fleine ©c^itbte oon iWefctatp jwif4)en fie; aber baS Spifarp »erfd)Winbet an ben-- felben, inbem cö nur auf ber freien SJüdenflätbc bcS Sarpetld bleibt unb auf biefe 2Beifc bloß ben äußeren Ibc'l ber gruc?)t überjiebt, wai man leicbt an ber grucbt beä SJicinuö, ber Sitpbprbe ober ber Tiaiu nacbweifen fann. Die ©tbeibcwänbc, weltbe biämeilen in ben 3uf}anb einer bünnen §)aut »erfegt werben, fönnen in einigen grüt^ten »or ber »ollfJänbigen SReifc ganj ober jum Ibeile jcrftört werben , unb wir baben (§. 492) gefc()cn, baß biefe 35ernitbtung, weltbe in einer früberen 3eit in bem notb fcbr jungen Sier- ftodc fJattfinbet, bic centrale «Kuttcrfudjcnftellung in mebrcren, j. S. in benen ber Sarpopbpllccn, bcbingt. §. 511. Sei einer tlcinen Slnjabl »on grüt^ten bcmcrft man in golge ber Sntwidlung, welc^ie bic Jtudit. 607 ©(^eibewänbc erlangen, ganj entgegengefe^te f8ex= änbcrungen. Der Sierfloif beä tribiilus $at fünf gci(t)cr, unb in bem 3nnern eincö jebcn fic()t man fc^on, roie bic 2ßanb fleine galten ma(t)t (gig. 31)9, c), 'jp^^J brei ober »ter üidjcn, rotläjc Jy^^+-^ in bcnfclben enthalten finb, jjincinragcn. Sie faljren fort, immer me^r öon (lintcn na* Bornen oorjufcfjreiten, unb jwar in bem SJcr^ältniffe, alä bie Sruc^t reift, fo tai fie enblic^ bie entgegengcfe^ic^Seitc beä gac^eä evrei*en unb ftd) jirift^cn bie (»amentörner ald eben fo Diele Öuerfieiberoänbe legen, fo bag icbeiJ god) »cirflieft in eben fo »iclc 9Iebenfäd)er gettjeilt nsirb, welche über einanber liegen. 3n t^cn grüdjtcn mejtrerer Scguminofen, 5. S. in ber baumartigen Saffia, be= mertt man eine 3Jeif;e ä^nlic^er Sintceilungen ; bie« nennt man falfdbe gäc^er unb falfctje ®ct)eibe= rcänbe, unb man ertennt fie in tiefem gallc leitfit an ber Ijorijontalen Sage bicfcr ©djeiteivänbe unb an ibrer auf bie Befruchtung folgenben Söilbuni^. (5S ifj aber tlar, baf biefc Serlängerungen ober galten beä Snbotarpö auc6 mit ben deuten ©t^ciberoonben parallel laufen tijnnen, rcaö j. 35. in ben Slftragalen ftattfinbet, wo jcbcS ÄarpcU auf biefc SBcifc in .^luei abgctl;eilt wirb. Stefe unättlen fcnfrcdjten (Scbcibc^ wänbc, tt)clcbe rceit fcbwercr erfannt werben föiuu-n, !önnen e<5 boc^i bnrc^ ijjre @iellungö«erbält»i|Tc mit ben ©riffeln »erben, unb babuvd), 'na^ fie nie bie Äörncr tragen, unb »oräüglid) burd; baö Stubium beö jungen ''PifiiUg^ §.512. Sie gädjer füUcn ficfc bi(Jtt)eilen mit einer breiartigen !Waterie, mclctie alöbann bie @aracnfl)rner gleic^fam in i^rer i)icfe eingebettet einfüllt (einge- tettete öamen (semiiia nidiilaiilia); ftc erfcbeinen al(S= bann »oU, unb ibre |)ö^lung fo rcie i^re ®(^eibe-- »änbc »enuifi^en fiift fo, bafi ei nicfct mel;r fo leidit ift, bie Sage ber Sbeilc nac^Auroeifcn. SlbcrmaliS in bem Sierfiotfe mup man fte fudjen, unb man fann überbieö bie 33ilbung bes grud)tbreieö auf biefe SEBeife »erfolgen. ®o fieljt man in ben älroibeen, baf iai leittnbe ©emebe felbj^ über feinen Äanal binauö in baö 3nnere beä gae^ed auöfpropt. 3n bem Sicrftocfe beö Drangenbaumö bcmerü man in jebem gadje, bag bie Sidjen an bem inneren SBintel befe» ftigt ^nb, rcabrenb auf ber gegenfJünbigen gläd)e bic aSanb ganj mit fleinen SSlädcten, ober geftrecften unb griinlidjen 3eüen bebedt ifi, melcfee bei il>rer 25ermc(>rung naä) unb nat^ bie ganje .?)öf)lung öer= fperrcu, ibre garbe oeraubern, fii^ mit ivoblfc^me» tfenben ©öfien anfüllen unb auf biefe SBeife baä ©emebe bilben, taä man in ber Drange ift. 3n aUen marfig genannten grüc^tcn finb ei immer fo firo^enbe 3eöen, welche baö ga(^ auffüllen, aber balb bangen fie »on bem ^eritarp, wie in bem »or= ^ergebenben galle, balb »on bem ©amcntornc ab, wie in ben 3obanni0beeren unb ©ranatäpfeln. 5. 513. (Snbli* jeigen auc^ bic Wutterfut^en »erftbiebene 33eränberungen in ber (Sntividlung ber grudjt; natürli^ermeife gefd>ie!)t bie« burc<) bic ent= »icflung ber ©efape unb beS 3ellgenjebc« , roclcbe iai näbrenbe ©pfJem ber ©amentörner bilben. ©in S^eil bleibt an ben Sänben bcä ga*e« feft, auf toelttien er biöroeilen einen bebeutenbcn SPorfprung bilbet, ein anberer Sbeil macdt ftcd »on biefer SBanb loc, um eben fo »tele S?crlängerungen ju begrünben, 399. ein fcntrcctt ftefcfiiiittfneä %ai) Bon bem Sierflocfe ^fä Tri- buius leiresiris, um bic Sorfprünge c ber äßonb jti jeigtn, tmldu' oiifünBcn (itt) bon augfn jtbifien bie (Siiien o ja Ifgen. 4tlO. ein ga* »on einem reifen Sarpett Don bemfelbfn, ebtnfn gefcfjnitten , um eö bur* Jluerfdifibenjänbe c in güciiffin getljeilt ju jeigen, in beren einem mon ein ©amentorn 3 ge'^lTm ^^t- aii ei ©amentörner finb unb um biefclbe ju tragen, ©ie ^aben oft bie ©eftatt einer tteinen ©djnur, toai ijinen au* ben 9Jamen 9Jabelf5rang ober 9JabeU fdinur (Cuiiiculus) öcrft^afft l;at. 50?an bat ben 9Ja= men ^pobofpermium (fn Jioi't;, no^oi^ , gug, auififiLC, ©amentorn C9?abelfc|nur ober Äeimgang), oorgefctjlagcn, melier »on mebrcrcn ©tljriftfletlem angenommen wirb; aber biefe ©tttriftflcüer »erönbern au^ ben 9Jamen 5Wutterfui^en in Trnpliospernüuni (©amenträger »on Ti^ocpo^^ ernäbrenb:). §. 514. S?ir baben einen Slid auf bie ^aupt= fäcbüc^ßen 35eränberungen geworfen, welcbe in bem Sierfiode »on ber Sefrudltung an bii jur 3?eifc ber grurf)t »orfaüen. SBenn man über bie OTannigfaltigfcit ber a!?obififationen nae^bentt, t»etd>e bereit« ber CSier= flocf jcigte, ben man in ber unermeplic()cn ?Wannig= faltigtcit ber ^pflanjen beobaejtete unb wenn man fiebt, wie fie ii* mit nod> weit jaölreicbereren WO' bifitationen »erbinben, weldfc ibm feine Sntwidlung geben fann; wenn man fte^t, wie er bei ben einen fafi ba« nmniidje S^olnmen unb bie nämlic^ie Son= ftfJenj bef)ält, bei ben anbern eine ©eftatt, ein l?o= lumen, eine Sonflßen^ betömmt, bie in gar feinem Scr^ältniffe ?u feinem urfprünglidjen 3uflanbc ftejjt; wenn man fid; erinnert, baß j. 33. bic 3obanni«beere unb bie ^febe i[;ren Urfprung in Sierftcden ^aben, bie faft gleid) unb ät)r\liii) finb, fo begreift man bie »ielfa4>cn unb abflctbcnben 35erf(iiebenbeiten, weldie bie Berfd)iebenen grücfetc in ij)rcm üluöfeben unb in ibrem 33au baben muffen; man ^at bemnad) »iele 5lrten unterft^ieben unb »iele 9Jamen ju ibrer Sc= ^eic^nung erfunben. SBenn man aber anä) alle an= nimmt, fo entgegen bennO(^ jablreicbe SKobififationcn biefen Benennungen unb i^ren Srtlärungen, unb man ifl unaufjijrlii^) genöt^igt, Crtlärungcn, Umfcbreibun= gen beiäufügen, um bic in gragc iledenbe grutfct beutlit^ äu machen. ®a nun biefe 9?amen nur barum angenommen |tnb, um biefe Sefcbreibungen mit ?)ülfe eine« oorläujig genau beftimmten 2Borte«^u »ermeiben, unb bafie bicr in ben meiflen gälten biefclbe unerlaflit^ machen, fo fc^eint e« ba« Sernünftigße, fie nicbt ju feljr ju »erme^ren unb fid) auf bie ju befdjrönfen, Kät^e bie aügemeinften unb conftantefien 9J!obififfl= tionen bejeicbncn. Sic« wollen wir wenigflenä in ber nun »orjutragenben Slaffififation tbun. §. 515. aSir wiffen bereit« , baf bie grüßte wie bie Sierftöde au« Sarpcllen cntflcben, welcje cnt= Weber »on einanber unabbängig, ober in einen ein^ jigen Sörper »erwa^fen finb. Sa^:r bie erfJe @in= tbeilung in grüc^itcmit freien Äarpcllen (fruclus apocarpi »on arro,, i»elc^e« eine Xrcnnung anjeigt]) unb grüc^tte mit »erwat^fenen Äar= pellen (frucius syncarpl »on avv , welche« eine a3ereinigung anjeigt). 2Bir wiffen überbic«, baf ba« '•pcrifarp feine bünne unb plattartigc Sonfiftenj be= balten, ober ju einer mc^r ober minber biden unb fleifc^igen SWalfe anfc^jwellcn fann. 3" tiefem Icßteren gaüe tS>cilt fi(6 bie fo »erbidtc ?)üae niiit bei ber aieifc; nur bei i^rer 3erfiörung, nur bei ibrer un-- rcgelmagigen ©patlung, bei ibrem Serfaulen ober 33erroeltcn ma^it fie enbtid) ben barin entfjalteuen ©amcnförncrn einen SOBcg ; in bem gallc fogar, wo fte blattartig ifi, tann fie fortfabren , »erftbloffen ju bleiben, al«bann aber öffnet fit^ ba« ''Perifarp ent- Weber buri^ ba« 21u«einanbcrge^en ber9?at;ten, »on benen wir ft^on gcfproc^en baben (§. 508) ober burt^ einen etwa« fcltenercn unb nicfet fo regelmäßigen S3ruc^ an irgerib einem anbercn Sl;eile ibrer Ober« flädjc, wenn e« einmal reif geworben iH, »on SJatur au« unb bic ©amenförncr f}c(>en auf biefe aSeife mit äugen in 3?erbinbung. 3)fon untcrfdjeibct alfo bie grütfete, bie ftc^nii^t öffnen ober nid) t auffpringen, fie mögen nun fleift^ig ober trorfen fein, unb bic jDotaiith. grü(l)te, »ric^e fiel; »on fclbfi jur 3eit betSRetfe öffnen ober auffprtngen, oon einanber. Sffienn biefe« 2Juf= fprtngen long« ber 9?a^ten (>tn fiattfinbet, fo lann eö an ben beiben 92a()fen ju gleicher ^tit, ober nur an einer »on ben bciben gefdjejen unb auf biefe SBetfe jcbeö SarpcU in jwei ober blop in eine einjige Älnppc jert^eilen. Snbli^ tann jebe« SarpeU ober ga(() cin-- famig Cmonos|iermus) fein, b. ^. ein einjtgeä ©amenfom enlljalten ober armfamtg (filigüsper- mus), b. I). eine fleine 2(nja^I oon ©amentövnern enthalten, ober »ielfamig Cpolyspe™"s)» b. f). «ine größere Slnja^I entgolten, bieö finb bie »erfttie-- benen Äennjetcben, bercn Setbinbung baju gcbient ^of, bte »frft^iebencn »on ben ©tiriftßeüern oorge= fi^Iagcncn Älaffen »on 5^rüiiten ju bejeirfjnen, »elt^ie bie einen in ber einen Örbnung, bte cinbern in einer anbern Drbnung angenommen Jaben. SBir Werben $ter biejenige annefjmen, in roclcljer mix fte oufge= iä^U ^aben. A. Itixd)U mit unurrbunirenen Matfcllun. a) 9?i(^r gjerifarp ein wenig Berf*ieben, baä mitbemSe((6e öerwa*fen unb ni*t frei if}. einige tonnen jum Uebergangc ju ben Sa- riopfen bicnen, weil t^r ©amen fteUenweife mit ber SGBanb beö gacbesS »erwä*öt. IKan nennt bisweilen @(blaucbfru*t Cutriciihis) eine Sltböne mit febr bünnet unb gleicpfam bäutiger SBanb. 9?ebmen wir an, bap fi* baä ^Jeritarp über boö ga* binauä 5U einer bau- tigen ^platte »erbünne, wo eö beinabe auf eine gälte feine« gpitarpö rebujirt wirb, fo bat man eine glü= gelfrutbt (samara). Siefe gälte fcbeint balb ben 9};ittelner»en beö Äaipell«, balb feine feitenftanbigen 5kr»en ju »erlängern unb auf biefe SBeife einen balb rücfenftänbigen (gig. 403), balb ranbflänbigen giügcl Cgig- 404) ju bilben. b. 2luffpringenbe. §. 517. SfBenn baä Sarpetl fi* blop an feiner SSaudbnabt öffnet, fo recbtferfigt eä am beffen bur* fein Sluöfeben ba« Sntfieben, baä wir ibm jugefcbrieben babcn, nämlicb ba6 eine« um R* felbfl gerollten SBlatteä; fein SJame S8algfru*t (Idiliculiis) erin= nert baran, unb to* war er lange 3ett angenommen, be»or man an biefe JbcT'c bacbte. Wan finbet jabf^^ reicfee Seifpiele baoon an ben grüßten ber SJanun» tiilaceen (wie 5. S. ber SJieöwurj, gig. 405, ber 21ncolie, ben Selpbtnium u. f. W.) , ber a«cleptabeen, ber 2lpocinecn (wie j. S. baS Ommergrün u. f. w.). Sa« Sarpell, wet*c« ft* bur* feine Sau*= unb DJücfennabt öffnet unb fi* in jwei Slappen abfonbert, ift, wenn eS eine febr fleine älnjabl »on @amen= törnern (gewöbnlid) eine« ober jwei) entbält, ein gru*ttnopf (cocciim), mit gewöbnli* b»Ijigem ober trufJenartigem Snbofarp (wie j. SB. ber weipc Sipfam). Sffienn eS eine gröpere 2lnjabl »on ©amen- fernem entbält, bie längä feiner inneren 9Jabt befe- ßigt jtnb, fo if} eä eine -fiülfe (legumen), wel*e il)ren 9Jamcn ber gropen gamitie ber Seguminofen 403. %nii!bt fccö Acer pseuitoplauiniis üui Jtuei ^lügfffruAtfll be(ic6fnb ; a obeiet Siitif, btr einen rücfflönbigcn glügel bilbel; — / »niercr Zt)cii, »eldiir bem %aiie tnlfpricfit. 404 Urne giügelfiiit^t »on ber Studjt einer Birraei - i IU> benber Oriffel ; — I bem Boii) entfpree^enber SJeit j — 00 ranbjlonbi» ßer giügcl. /riidjt. gegeben i)at (j.S. ber Jrut^t bet So^ne, ber ©iimpf» bo^ne, bcr Srocfeletbfe u. f. \r>., gig. 400), eine Sainilie, bie boi^ einige Sluöna^men julä^t, bei rccrt^en bad *]Seritorp Berf(l)Iü|Ten bleibt, anfiatt ftcb in jmci Älappen ju jertt)eilcn. SGBiebet anbete jeigen bcn fon= terbaren Sau, naä) welchem bie ■?)ülfc, onfiatt fte^ in i^rcv ganjen Sänge ju offnen, ft$ »on SBcite ju SBcite üerengt unc flÄ enblicft in eben fo siclc ©lieber abfoncerf , itotion jebeö ein ©amentorn entbält. Diefeö Äarpell , baiJ nun fo »on quetfnufenben ©cbeiberoänbcn burdjfdmitten ifJ, bie M bei ibrcr entglieberung fpatten, gebort ju bcnjenigen, bie roir Äarpelle mit unacbten pt^ern genannt babcn (§. 511), unb wirb gliebbülfig (lomcniarpus), ober ali -Jiauptroott (Süebpife cLonieiitum) genannt; ali 23eifpiele füfiren mit baö ÄarpeO Per ^Sfparfcttcn C5'3- 407) bet Sronivicfen u. f. w. an. §. 518. 333ir wollen unö erinnern, baS eö in einer gru^it mit unoerwacbfenen ÄarpcHen, fomie in ber Slütc, wo fte im Bnftanbe bcd Sicrflorfeä reat, ein einjigcä SarpcU geben fönne, j. S. in bcn Segumi= nofen, bem »Pflaumenbaume , Äirfc^baume u. f. i»., ober mehrere, unb bag biefc cntreeber treiö- ober quirlförmig auf einer unb berfeiben Sbene, wie 5. S. in ber ©ft^wurj, bcr ©pierflaubc, ber SJieörour,^ u. f. n;., ober in »erfc^iebencn §)öbcn auf einem crrocitcrtcn ober gefägförmig auSge^ij&Iten Soruä, wie in bem 3icfenfto(fe, tem (5alvcantl;uä u. f. 1»., ober ber ficb ju einer 2l(fcfe oerlängerte, wie bei bem aBpofurusS, ter SRanunlel, bem Srbbeerftode, ber 5Kagnolie u. f. 1». fleben tonnen. 3« «ßen btcfcn le^tcren i^äUen tniib Pie fpiralformigc 2lnorbnung bicferÄarpctIe febr beuttit^ H'abrgcnommen unb erinnert an bie ber Sliiten in einer Scbre ober einem Slütenfopfc. Tlan tann fic alfo nac^ biefem 3(uöfe^en gan^ furj befdpreiben unb j. 33. fagen: äbrenförmige, bliitenfopffcrmige Stein fruchte ober 2((^äncn, ober Rrutfettnijpfe, ober gemein lieber äbrenförmigc, fopfformige Sarpetle (caiielh capitulata, spicata). 35iefe Scjeitinnngen , bie bur* eine Meine Stnjajl »on SBörtern jebem befonbern gatle angepaßt »reiPen, finp bcn eigenen Senennungcn, bic man für einige »on bieftn gäUen »orgcftldagcn ^at, t»eit porjujie^cn. 4OÖ, @in ifofirteg SaxftU Don HeUoliorus foetiilus nai) iem auffptinjcn : — sd Süicfcnnofii; — so Sauifinoöt. 406. Dnciic Vüht rai r,.un, s»li.,m,; — rr SIcvith. Kclcfir B. /rüd)tc mit »erumdjfeniMi Äiii|)flien. §. 519. Sei bicfen grü(^tcn, bie aui ber 3Jer= einigung mebicrer mit einanber »erroacbfencr ÄarpeUe entf}et>en, mup man oorjüglic^i bic älJuttcttutbcnfJel- lung bemerfen, ivelcbe »crftiiebencr, fc^^on bei bem gierfiode befdjriebcner 2J;obifitationen C§- 41)4), näm= M ber actifcnßänbigcn, centralen ober rcanbflänbigcn fällig tfl. ■Die fcitenfJanbigen gläcfccn ber Rocker ober Aar« pelle, l»c(cbe bie ©(^ciPctoänbc babur* bitten, bap fic »on außen na^ innen geben, tonnen ibre SRi^tung anPcrn unb |it^ feitroättö ober »on innen natb außen jufammenlcgen. ©ic bilbcn alöbann einen 35orfprung m bem 3nnern Peö 3acbe6, unb ber SÄutterf neben, ber |ic begränjt, rcirb oorfpringcnb (proiiiinens) ge= nannt, unb bieö um fo mti)V, aU er ficfe in Piefen galten gcroobnliri) in ©cflalt einer bicfen 5Waffe jeigt, bie an bie SBänue bc^ isadicö burtb eine mebr ober locniger breite *J.*!atte bcfeftigt ifi. ®ic @(J)eiPcroanb bat fid) bei ibrem 3urücf biegen gctpaltet; »on Pen beiben Äarpcüfläctjen ober »platten, bur* beren 33cr= tvacbfcn fic gebilcet i»urbe, bat ficb jete in baö ga* •,urü(f gebogen , '^u i»cl(6cm fic urfprünglicb geborte, fo baß icber älJuttcrfucben oft boppett ober 5TOCi= plättig (bilaniellaia) ju fein fdjeint. SBenn bic @(l)cibc»»änbe auf biefc SBcife »on ibrem SBcgc ab* lentcn, be»or fic biiS jur Slcfcfc bcr gruiSt gcfommcn finb CSig. 378), fo muß bie OTuttcttudjenfJcUung notb= reenbig rcanbftänbig fein ; bäufig aber geben fic biö }ur 2l4ifc, biegen |it^ »on ba m entgcgengcfegtet Siic^lung jurücf unb »erfc^cn auf biefc SBeife bcn fie begränjenben SWuttertuc^en in eine mcbr ot>cr minber große (Jntfcrnung »on ber Stctifc C§- 420); ta er aber, bei feiner (gntfernung pon PcrfeJbcn paburcb immer an bem übrigen Z^dli beä perifarpä bangt, fo muß man ibn alSbann für ac^fcnfiänbig bauen- SBenn fid) bic beiben ©eitcn eine« unb beiiclben Äar= pcQö auf biefc Seife jutüctfc^tagcn, fo conpcrgircn Rc notjiocnbig gegen einanber, fiOßcn auf einanber unb »crroacfcfen gcroöbniid. SBenn bie äurücfgcbogcncn Sbcile üoUftänbig »errcacbfen bleiben, fo erftbeint ber 5Wutterfu(tien einfach ; »ermacbfen fie nur in einer {(einen Jlugbebnung unb geben fie aufä 9?euc ouäcin* anber, fo crfcbcint er boppclt ober jwcipfäftig. §. 520. Sie 2tcbfe ifi oft eine rein ifcalc Sinic, natS) welcher bie inneren 2Bin!ct bcr SarpcUc ficb 6c= gcgncn unb fic§ bcrü(;rcn. 3n andern gälten ifi fic aber roirtlic^ por^anbcn, inbem fic bic Slcbfc ber SBlüte über bic Einfügung ber SarpeUc b'nauä fortfe|t unb an bcn SBinfeln enbigt, »on rcelcben aui fie fic^ ba= jroifeben legen unb fie unter einanber »erbinben. ®ic befielt aldbann au« 3etlgc»cbe, baö gcfäßigc Süfi^cl ftflijjt (int , fpticfien;' -- ^UMCl br^* Ririnus rommiinis, fo bflO ilien tcn Satpcdfa Mtl.iiiBert unb '«.pfcl l)m 6ur4 einf tic-ne Sdinuv/ bilset; — sü eamenförntr 111 ibrem jißc 3Ja&etavflräe c; — pp ^critarp. 610 Uotanih. §.521. kur^jte^en, bie flc^ balb in bo« fentarp, balb in btc 5Kutter!utf)en jErt^eiten. Siif biefe SBetfc etfc^öpff fit ficf» bei i!)rem 2(ufflcigcn unb ^ort gercöjjnlic^ unter ber Sinfügung ber ©riffcl auf; tn einigen fcitenen Sätlen aber fie!)t man, reie fie fi }n)iftt)en bie ©riffel legt, rcie Re ^tS) jroifdjcn bie SarpeUe gelegt i>at; bie« finbet j. IS. in ben Ge- ranium ©tatt, beren gruAt Cgig. 410) jur 3eit ber 9ieife ifire fünf Äarpeüe unb i^re ©riffel jeigt, bie fid) »on unten nae^ oben ecn einer langen p9ra= mibolförniigen 2lt6fe logmat^en, mit »elcber fte auf biefe Sßeife »erroac^ifen rcaren. Tiic a}2al»aceen CS'g. 408), bie Supborbtaceen (gig. 40iO u. f. i». liefern Setfpicie »on fe^r entroitfeften äcbfen, bie ftcb aber gegen ba« @nt= fJetjen ber Otiffel bin enbigen. Sir ttjollen jc^t jur 2luf;äblung ber öer= f^tcbenen Slrten ber gemö^nltcbften grücbten mit oer= TOai^fenen Äarpetien übergeben, unb fie voit biegrücbte mit freien ÄarpeUen in jroei Äategoricn eintbeilen, je nadjbem fie fi* jur 3cit ber Sieife nicbt öffnen ober M) »on feibf} in nteljrcre ©fücfe trennen. Sie erfteren fonnen gJeicbfatlä fleifc^fg ober trocfcn fein. a. 9lic^t auffpringenbe. 9}?an bejeitbnet fie gembbniicb mit bem 9Jamen Scere (bacca); man nimmt blop bicfcö äBort, rcenn baö ^eritarp fleifc^iig i|l, unb fegt iaä SSeiworf tr Offen binj«/ roenn eö eine blattartige ober boljige SonftfJenj i)at. Sie Seere tann »on einem freien Stcrßocfe, j. S. in bem Solanum, ot>er »on einem »erreacbfenen, j. 53. on ben Sobanniöbeerftöifen, bertommen; er tanneine atbfenfiänbige OTutterfucbenfJcüung baben, njie in ben crften, ober eine rcanbflänbige, wie in ten jroeiten, ober eine centrale, wie in ben Ardisia. S'Jcbrere 3>Jobififattonen baben befonbere 9?omen erbalten. SBir baben ftbon (§. 5üö) »on bem 2ipfel ober ber ilpfelfrucbt (pomuiii), ber grutbt beii Slpfelbaumö, SirnbaumiJ unb anberer 3?ofaceen mit bicfem SIeifcbe, bie mit bem »erroacbfenen Seltbe bcflctbet unb mit ibrem Saume gefrönt ift, ber an bem Drte oertrocfnet, ben man baä 2(uge nennt, gefprocben, »on ber 5)efpe= ribenfrucbt (lifspendiiiiii), ber grucbt beS Drangen^ baumeä, Sitronenbaumeö unb anberer S3äume aui berfelben gamilie, bie frei ifl, göcbcr bat, bie mit faftigen SBläöcben angefüllt pnb, unb bie mit einem bäutigen gnbotorp überjogen ifl, »äbrenb baö @anje eine mebr ober minber bide Stbale ober §)aut um= gibt. 2i?an bat Äürbiäfru^t (pepnj bie gruc^t ber 5D?elonen, *pfeben, Sürbiffe unb anberer Sucur= bitaceen mit bicfem gleiftbe genannt, melcbe in bem SKittelpuntte eine §)5blung baben, in beren SOBonben bie Oamenforner eingebettet finb ; man bat 91u|j= pflaume ober ©teinbeere bie grudit genannt, bie Mi ber Bereinigung mebrerer ©teinfrücbte gebildet ifi, unb bie bemnacb gegen bie TOitte ibrerDicfe bin eben fo iitU ©teintorner (pyrena-) jeigt, unb »eldbe aui einem freien SicrfJoi, wie in bem Srei= apfelbaume (gig. 411), ober oerroacbfen, »ie in ber ^ifpel, berbortommentann; einige ©ebriftfJcUer nennen biefe legtere SWobififation 21pfel mit Steinen, unb 21pfel mit Äernen bie, »on weltber roir weiter oben ge- fprocben baben. Tlan fann fJatt 5Ju6pfJaume gerabeju Steinfrucht mit mebreren Äernen fagen, unb bie 3abl berfelben angeben. Segreiflic^ tonnen bieÄerne einer SJu^pflaume 410. Sru*! te« Ger.nium Kanemntum ; — c Meibtnber Sefl*; — o Sliff; — ( @ri(fe[, bie mit tf)r anfänßli* »ftmo(tfen Waren, unb bie fi(t) Dtm berfelben ioemai)Un , inbcm fie Sicrliötfe o mit ^i) normen; — « SKarben. Ober ©teinbeere unter fic^ fo »erroacbfen, bag man nur einen einzigen im SJIiffelpuntte antrifft, unb ba§ ficb bie grucbt bem 21nfcbcine nacb burcbauä nicbt »on ber ©teinfrucbt unterfcbeibet, wie mir jie befibrieben baben. Sie muß jebocb forgfältig in fo weit »on ber= fclben unterfcbieben werben, a\i fie au« einem ju= fammengefcgtcn SierPocfe beroottommt, unb nicpt auä einem einfallen Sarpelle ; bie« jetgt man aucb boburc^ an, menn man fte aU Steinfrucbt mit oielfäcberigem Äerne befcbreibt , j. SB. in ber dorneltirfcbe (gig. 412). b) Sluffpringenbe. §. 522. 9)?an muf jioei ®rabe in bem 21uffprin= gen ber grüiite mit »erwacbfenen Äarpellen unter= fcbeiben: 1) Sie Trennung ber Sarpelle unter ftcb; 2) bie 3ertbeilung eine« jeben Sarpell«, ba« fte^ be= fonber« öjfnet. §. 523. Ser erfte ®rob , burcb l»el4en bie Sar= pelle, na^ibem fie mebr ober minber »oUftänbig oer= wacbfen »waren, enblidb burcb ibre Trennung »on ein= anber jur ^üi ber 3ieife unabbcingig »erben Ccar- pclla ab iiivicem solubilia), begrünbet augenfcbeinlic^ ben Uebergang jwifcben ben grücbten mit freiem unb mit »ermacbfenem Sarpell, fo baf ti oft fcbt»er wirb, ju beftimmen, ju welcber »on biefen beiben Slaffen fie geboren : ein neuer SSeroei«, bap man in ber *pra= xii feine grope SBicbtigteit auf otle biefe SJamen legen muf. 2?on ben fo getrennten SatpcUen tann febeä nicbtouffpringenb bleiben , wie bieä bei ben !Kal»en, ber Sapujinerblüte , ben Dolbenpflaujen u. f. w. ber gaO iß. Set biefen legieren (gig. 41.3) bleiben bie SarpeUe, anfiatt ficb »oUfiünbig ab}u= löfen, an ber 3lcbfe bangen, bie ficb in ebenfo »iele gäben jerlegt, ali gacber ba finb, eine befonbere 2lnorbnung, welche l macbte, baf man ben 9?amen ?>ängefrucbt Ccre- mocarpium, »on xps/iaEH', Rängen) für biefc^?lrfen 411. St"*' einet .4chr.iB sapota . beren gleiftti man burd) eine« Diierfd)nitl in iljtcr ganjen oberen ti.ilfte fo obgclö«! 6at, ba§ man bie Serne n (ieftt, Belize treiSförmig gegen ben 3Rittet))unft ^iit (Jeden; — e Soilart); — s gleifd)fru(i)t. 412 1. amiit bei Comus mas, tbooon man iuiii einen Oner» f^nitl bnä gleifcf s in feiner ganjen obtren Hälfte abgelöst f|at» fo bag man ben centralen Rem n (ieSt ; — 'i. ®*nitt , ber ben den» tralfern n feib(l betrifft, um jujeigen, ba6 er smet g.i(f)er^atj man ^at baS eine / leer gcieidjnet, ^a^ anbere mit bem flernc 3. 413. gructjt einer SJolbentJflanje ber Prango» ulcpiera nac6 bem Siuffpringen, baö bie beiben Äarpelle cc entfernte unb bie 2td)fe a in jniei gö^fn il)eitt(, an melttien biefe Snrpede dangen bleiben: — »» bleibenbe (Uriffel. 414. 3rud)t berFraxinus oxyphyUa : — 1. ganj mit idrem5tS= gel ■>! — 2. unterer (iuergefil)nittener 1\)ti\ berfelben, um ju jcigen, ba6 er jtoei gjifeer enthalt , teocon ba8 eine ( fedrf(tla'gt unb auf eine fedr enge 4)ödlung gebracbt ifl ; baä anbete i(} fedr entttictelt unb entdält einen Samen s- £xud)t. con 5srü(^)ten »orgcfetiragcn \)at. 3n aütn tiefen gäl= (cn Um man, reenn ta« 8a(t» einfamig iß, fagen, taf eä eine 3(cl)dnc »orftelle, wie eä eine (51ügc(fru(t)t »orßedt, wenn eä ficj) in einen (Sliigel ocriängert ; feine betten fo geflügelten Sac^er trennen f«6 jur 3cit ber 3(eife bei bem Slborn CS'O- 403) , bleiben aber »crwaifen in ber Sf*e CStg- 414) unb Ulme, unb aüe tiefe griic^te fint unter tem 9famen Sliigel-- fru(i)t miteinanter permengt werten ; ei wärt beffer, tiefen gramen für toä einfacfce Äarvttl aufjubeben, taö tiefe 2lrt »on Sennjeicben an ficb trägt, unb in tiefen mannigfaltigen gäQen tic gru*t fo ,;u befdirei- ben , als befiiinbe fie aui mehreren glügelfrüctden, bie fx4 auf eine bcflimmtc aSeife trennen oter nidjt trennen. §. 524. Die grücbte, bie man al'^ wa^rbaft auf= fpringcnbe betradjtet, unb »elcbe man unter tem allgemeinen 9!amcn Sapfelfrüd>tc (rajisnla) be- jei^net, fint biejcnige, bcren ÄarvcHc ftcfe felbft öff- nete. Si^weilen geben aber bie 9?äbte nicbt naü), unt taö ^'erifarp jerret^t na^ außen an einem ein= jigen conßanten fünfte, entroetcr eben, j. 53. in bem Dc^fenmoule CSig- 415, t), ober noc^ unten, oter in einem ta\n.nf*enliegenten fünfte, j. 33. in ten ©lodenblumen C5i3- 416, t). Sicfe in ibrem llm= fange mebr ober minber unregelmäßige Deffnung bat bie ©efialt eine(J ioä)tS ober *j3oren , burcb welcben baS ^).*crifarp flaffenb (lüansl ipirb. 3n einigen grüßten, 5. S. beö rotten ©aucbbeilä, ter 3ufquiame u. f. w., tenen man ten 9Jamcn SüAfcnfrudjt Cfiyxidium oter Capsula circumscissa), oter im gemet- nen ^eben ©eifentugclbücbfe, gegeben bat, iü taä "Pe- ritarp quer fo bur(bfc^nitten , taf eö ficb in sreet -5>älften tbeilt: bie untere, njetcfee mit tem aJJutiertu- d)tn an ten Soruö befefJigt bleibt, bie obere, rceltbe f«(5 nad) 2(rt eine^ beweglicbenDectcIiS ^operculuml 10«= ma4it. 3ft biefeä fonberbare 2luffpringen (paä SJingö-- umauffpringcn, circumscissio) nacb einer 2lrt »on quer= liegcnter Slbglieberung geortnet, tie terjenigcn ber glietbülftgen i^rütbte abnlic^i ift? (äntfpridjt tiefe tran^oerfalc einer größeren 3lnf}rcngung oter einem geringeren SBitcrfiante, ter auf tiefer ^obe gefeifiet würbe'!' @o fpalfet fie ftc^ in ber grutbt ber fiecptbiteen genau auf ber §)öbe, »0 taS ^pcrifatp nic^t mebr oon tem PcrK)a4)fenen Sel(^e gefüttert ifl, trei^förmig. flänbig gewöbnti* an i^rem oberen Zf)iiU i naäj , unt e6 entflebt auf biefc 2Beife an , . - bem (Sipfel ber grutftt eine Deffnung, meltbe ot »on biefcn Slapycnfpi^en begrönjt ifi, bie V eben fo »tele 3iibne bilben, j. S. in bem (^eraslium CSig- 418) Alsine unb antern „l SaryopbvUeen. _ ij' m §. 5'i(i. SBir fommen nun ju tem ge= ^\i\ l|l roc^nlicbfien gatlc, näntlicb ju tem, reo ftcb j,,*/! l/f^ -',//' tie SUäbtc ooUfiänbig fpalten, fo tag ftcb taö ^perifarp in feiner ganjen , oter fafi »^^ , . ganjen SiusStebnung »on tem ®ipfel \u ter j,'/ "^ (iJruntfläcbe oter feltener »on ter @runt= ^jg^ fläche SU tem ©ipfel in mef>rcren ©tütfen oter Ätappen abfontert. giS fann fid) ereignen, baß tiefem aui^einanter^ geben ter 9Jöbte, toi^ ter SarpeKe felber, t, b. ter gäcber, rcelcbe ftc »orfJetlen, oorangebt, unt baß tiefe gäjer anfangen, ficb turc^ tic Spaltung ter culentiis im Mugenbtide beS 2lufo fpringen^ : — rrp Älappen ; — ( ©dteibeiponb; — g ©amenförner. it2. Sapfel ber Cedrcia angusiifolia , bercn Stoppen wv ^tS) »on ben ©iieibeip.inben cc »on oben na* unten getrennt (laben, f» baj bie 5l*fe a im IRittetpuntte bleibt mit fünf torfpringtnben SBiii» 78 ;^0tantlt. fen ©füden ober Älappcn Qeirad^t »erben (valvsi TOa^rnimmt, rcelt^^ee^er neben berSla^tbcr Sänge nai^ sepiis opposii*). 33ti?>üei[en geben bie ©c^ieicemänbe | äerretpcn , al(5_ baf fte tn^ ber 9J4t ajafge^en. Sben-- lang^ itjrem äußeren 9tanbe nacf) unb trennen M ouf biefe 2Beifc wn ben Ä(ai)pen CSig- 4'^;i), ^iefl if} bie roanbabrei^cnbc 2luffprtngung. 4«. §. 527. 3n biefem festeren gaße finb bie ©(^ci= bewänbe unter fi(^ unb mit bec Slc^fe, \vtiii)e in bem giiittelpuntte ber grurf^t me\)x ober weniger cntaicfelt bleibt unb eben fo »iele [entrechte ^platten ^at, ali ©tbeibtwänbe ba finb, unb in bem »on i^rcn 3»ifc^er.räumcn gebilbeten cingc^enbcn SBinfel öerrooi^fen , ber mit ben f tacentatien überjogcn ifi, an roelcbe bie iSamenförner befeßigt finb. 3« ben Äapfeln mit centraler SÄutterfui^enftcUung wirb ber Si)rper, welctjer bie ©amentörner trägt unb bie 5Witte be^ ga^eiS einnimmt, »on ber 2t*fe gebilbet, wellte mit ber fo eben bef^riebenen »olltommen berglic^en tberben !ann ; bie S^eibewänbe abgerechnet, ent^ »beber, i»cit fte in golge eineö früijjeitigen SrucjjeS »erf(^tt)unben finb ober teeU fte nie »orl^anben waren. 3Benn ftcti bie Oi^ieibewänbe bei bem fa(t)fpalti= gen unb borjiiglic^ bei bem wonbfpaltigen 2luffprin= gen nic^t oon ben Slappen trennen, fo muffen fie fttt) »on ber %ä)\i abfonbern, unb ifl biefe geljörig ent= ttief ett, fo fie()t man fie in fenfrct^ter 3{i(^tung in ©ejialt einer ^ppramibe ober cineä ÄonusS , eine^ 'JJriöma ober eine« Splinbcrö bleiben ; fie tann auf biefe SBeife mit einer 2irt fon {(einer ©äulc »ergti= i^en werben unb auö biefem ®runbe wirb fie oft ©äuli^en genannt; balfc bleiben bie TOuttettuc^cn ouf biefem ©äulcben, baö auf biefe Seife mit ben ©amentörnern belaben ifi, j. 33. in btn ®upborbien unb anbern Crup^orbiaceen CSig- 424, a) ; balo fol= gen fie ben 31änbern ber Äarpetle mit ben ®amen= förnern, unb boS ©äult^jen trägt fie ni(t)t, j. S. in Sielen SKaloaccen. Slugenfdjeinlicf) tann fit^ bie Slc^ife nii)t jeigcn, wenn bie 3J?utlertut*enfieUung wanbfiänbig ifi, weil fic^ in biefem galle bie gefäf- unb jetlenartigen Sfemente, wor- auf fie bef}et)t, gleich unten an bem gac^e getS)eiIt jtaben, um bie ber SBanb folgenben SKutterfucben }u bilPen. §. 528. 2Bir ^aben (§• öÜ8) gefagt, baf tai regelmäßige Siuffptingen gewöbnlic^) in ber Witte ber 9?a(>te fiattfinbe, welche bon jwei »erwactifenen S5ü^ f4)eln gebilbet finb, bie fiel) jur 3eit ber 3?eif« tr«"' ncn, bisweilen ifi aber bcrö Serwac^fen biefer Süf4)el unter fic^ ftärter, aU mit bem übrigen Ibeile ber IRinbe, an welchen man baS »orgeben fieijt, waä man oft an ben ©tofi'en ju unferen Jjleibungöfiüden lein, ttJeldie ben ©cfccibetoanben entfpret^en unb eben fo öielc ge^mbe Sßinitt abfonbttn, rodete ben göctern enlfprec^cn unb üamenförner g tragen. 4'23. Aal)fel ber Swieteaia maliogoni, tDetdie fi(t )>on unten naöi okn öffnet. — Oleidje «ebeutung in SejHdung ouf bie ¥ud)(iatien 424. flacfel be« Rinnus conirauni.» im augenblitff btä äufiprin gen«. Sie brei flaipcUe ccc Joben fid) »on ber a4fe <■ eutfetnl bie fie anf.Hngli* iieumiate {,>ig. 409J unb roeldje in ©ejialt eine Ileinen aufgetitliteten Säule Blei6t. Diefe Sarpefle fangen on, fiä) on t^rer SRütfenno^t sä ju öffnen. fo tann Jiaä ^pertfaip auf ben beiben Seiten ber rnut« tertudjenttagenben 'ilafjt jcrreißen, welciie atäcann einen mebr ober minber bieten ©treifen mit ©amen- törnern bilbct : ber 9Jame Replum wirb bon eini= gen ju ibrer Scseic^nung angewanbt. Db man gleich einige Seifpielc »on biefem 2luffpringen in Äapfeln mit acbfenftänbiger TOuttertudjenfieüung ^at, fo bemertt man fie bocb gcwSbnlic^er bei bcnen mit wanbftänbi» ger 5Wuttcrfucf)enfiellung. So fief)tman, wie fit^ bei ben gtütbten ber Drc^tbeen (gig. 425), wo bie ©a= mcntörncr an ben SBänbcn in brei ber Sänge nae^ fortlaufenben Siei^en geotbnet finb , jur 3eit bec SÄeifc baä *pcritatp in fedjö Xjfeiletbeilt: breibrei= tere unb bünnerc ©eg= mente v, bie M tn i^rem ganjen Umfange loömatpen unb tlap- penformig abfallen ; brcitlcine, biderc unb gerabere Sogen p , bie mit biefen klap- pen abwec^fcln unb beftänbig unten unb oben berwattfen bleu ben unb auf biefe SBeife ein bur(tific^ti= geiS *perifarp bilben. 2)?an fie^t biefe brei Sogeti tnwenbig ganj mit tleincn hörnern bebetft unb fie entfpre4)en ben muttertutfjentragcnben 9Jä()ten. Sie fo gewö^nlit^ unter bem 9Jamen ©c|ote betannte grui^t (siliqua) ifi eine ber Porl;crgebenben ä^nlictieÄapfel, aupcr Pap fie blop jwei 5IÄuttertu[^en= linien anfiott brei jeigt, fo bafj fic^ jur 3eit ber SReife bie beiben Slappen v loggcmatljt {»aben, baö Replum r in Sefialt eineä mebr ober minber »er= längerten Diajjmcni^ bleibt, ber auf feinem inneren Um= fange ganj mit ©amentörnern befcjjt ifi. ©ewojinlit^ fäHt eine bünne platte beä 3nnern beä Sia^menö au« unb bilbet auf biefe SlBeife eine häutige @*eibe= wanb, weld;e in },mü %ää)n bie -?)öblung ber gruc^t gegen ben CSebraud) eint&eilt, nact» welchem bie @*eibewänbe an ben aKuttertutben fief>en bleiben, unb bap bemnait) bie roanbfiänbige OTuttertut^cnftellung bie Sinbeit beä gat^eö jitr golge ^at. Die @d)otcn finb oft fdjmal unb fe^r »e'rlängert ; wenn ibrc Sänge i^re Sreite nid)t um 5SieleS übertrifft, fo be;(et(^net man fie burcfe "baö Diminuti» ©t^öti^jen (silicula). Tlan tann alle S)?obififationen berfelben an ben »er- fcfeiebenen ^pflanjen auä ber gröperen gamilie ber Srucifcren beobachten. §. 529. 3n bem gewo^nlit^fien gatle, wo ba« 2luffpringen buri^ baä 2lufge(>en ber ©(^eibcwänPe ober ber 9?al)te »or fii^ gebt, tann e« »on beiben jugleicfe gefcbeben; c« ifi ju glcidjer 3eit wanbfpaltig unb fatbipaltig- ^(^" ne^me bie Sapfcin »on ber fleinen 2lrt glat|«, bie auf unferen (Sraöplä^en fo ()äufig »ortommt (Liniim caiharficuin), unb man wirb fe^en, wie fic^ bie Sittdennäbte juerfi trennen unb tebeä %aä) fiä) in ber aKitte öfi'net, fo bap baS 3luf- fpringen aW fac^fp^ltig befcbrieben werben würbe, aber etwa« fpäter fpalten fic^ auc^ bie ©c^cibcwänbe, bebingen baburcf; bie Trennung ber gäcljer in eben fo oiele abgefonberte Äarpelle, unb ba« Suffpringcn wirb al«»ann wanbfpaltig. 42.5. SopftI einer Orcbis maculaia jur 3eit be« Kuffpringcn« : — cn tiefe eben fo »iele Salgtapfeln, wenn flc fi* blofj an iljrcn SBaudjnü^ten öffnen; öffnen fic fid) aber an i^rcn beifen 9Jcit)tcn iUQUiä> , unb t^eilen fie fi* auf tiefe aSeife in jwei Älappen, fo bilben fte puffen, "bie eine fentredjte 9tti()e oon ©amcnförncrn enthalten, ober i^ru^tfnöpfe, bic nur eine fcbr fleine 3lnjaf)I bcrfelben cntftaUen. Siefcö legiere 2Bort wirb oljne llnterfetieb für bic gtüftfe mit freien t§- 517) unb mit Bern?a(bfenen SarpcDen gebrandet: man fptit^t von einer jreei=, brei=, »icltnöpfigen Äapfef. §. 5;'.0. %xH(S)te mit ©lütctifarpcHcn fi'. aniliOcariii). — ®ie SruAt fann aujer i^rcr ^-üüe, n>el(t)e iai ^crifatp bilcet, überbic« nod) acceJTorifdJC jeigen, »cl^e »on einem anbercn Sbeiie ber Slüte al« bem eierftorfc geliefert »erben. 2Bir f»abcn jirar bcrciiö in Sielen BäOen gefe^en, ba^ bcr Selä) mit ber gtuifit »crroacbfen icar; aber er rcar gfeidl Bon 2lnfang mit bem Sierflorfe oertsai^fen unb jum Steile mit i^m »erftbmoljen. Oanj anberö oer'oält eS ftd; mit bcn grüditen, bon benen tcir fpret^cn. So tfi ein uriprünglitfe »on bem Sierftccfe unabhängiger Duirl, getröfjnlic^) ein freier Äel* ober eine 5>üüe, tcetc^e, mbem fie um benfelben berum bleibt, fitb oerbidt ober ftt^ na(t) 2lrt eines f erifatps »erbärtet unb für tiefen enblicf) eine jtDeite äußere §>üüe bilbef. 9Äan fann Üe troefen feben, tt)ie fte eine roabre Sli^äne in ber Jruc^t ber Mirabilis jalafa bilbet (gig. 427), fleifcbig in ber Hippophae, bem Stbenbaume (gig. 428) jc. §. 331. ©cbäiiftc ^^rjit^tc. — Die grut^it mar in allen 3J?obififationen, bie trir hii^n unier= fudjt baben, basS ^probutt beä JJJifJiUä einer unb ber= felben SSlüfe. (So gibt jebccb einige, welcbe, obgteicb fie einen einjigen Äörper bilbcn, auö mebrercn oer= f^iebenen Slüten f;er»crfommen ; |o fiebt man in ben üerftbiebenen OeiSblattarten, roie ^wei Slütcn ani bemfelben imbeere : unb boib ift biefe baö befrui^tcte 'piflill einer einzigen 427. %xüe(fen finb mii benen beä glettfefoUä gefcfcniftenen ©omenlornö oerftfcmoljen, man eifennt (ic aber teittt on bem übrigen 2f)eile bee ffiiiffclä s, weldier an i^rem mpfct ffi6 enbigt. 4'Jb. gtuti)! bf« Tbxus baccata : — 6 bacfxiegelförmigc Detf« brätter an feiner ©runbfl.icDe; — .<■ fleif(jiflc ijüae, n)el*e on bie Stelle beä ^Scritarü« tri» un>> bie Spife beä nacften ©amentorn« s jcigt, boä (le t^tittteife einfüllt. Slüte ; bie Waulbeerc ba« 33ertt)ad)fen ber ^iflille einer ganzen 5lebrc oon SSlüten. 3lucb ffnbct man an ber ©runbflätbe ber erftcren einen Äefd), ben man oergeblid) bei ber jreeiten fudicn mürbe, reo bie ;abt= reicben Äelcbc ficb beibidt baben unb mit bem unteren Übeile ber *perifarpe oerrca^jfen finb. Die Snana« (Rig. 429), Hellt bie 5Waulbeerc im ®rof en ' oor, unb bie Srucbt bf^ 35tob= baumeö nod) toeit mebr. 3n allen biefen finb e« Slcbrcn mit gebrängten sSlüten, bereu "}.'if}ille unter fid) ocnoadifen ft:r>. Unb \ bie Seldie, bie ©ectblätter, fo- yc gar bie 2ld)fe, welöje rrn ben-- ( felben Säften ftrogen, tragen ; baju bei, biefeSJJaffe, in toclcbc fie oerfcbmoljcn ftnb, ju ocr= gröpern ; bie ^etQC i\cigt etiraS 2(ebnlid)eä , feboip mit biefem '~" Unterfcbiebe, ba§ ficb bicr bie oerbrciterte ad)fe um ben §)aufen ber fleinen grüc^te frümmt unb auf biefe SBeife bie ?>ülle ber allgemeinen 5srud)t bilbet (§. 203, gig. 190). Sei allen biefen grüibtcn feben loir, tote ficb baS '»perifarp burcb ba« g5cr»ad)fen einiger ac= cefTorifd)en Z^idlt bereitbert unb in biefen Schiebungen geboren fte ju ben grüd)ten mit Slütenfarpellen. §.5:^2. Sie 3apf enfrucbt (Slrohilus), tiegrui^t ber giö:ten, Sannen, Sebern u. f. lo., wcldje ben 5Jamen ner japfcntr a genben ber gamilte ber immergrünen Säume gegeben bat, ivooon biefe einen Sbeit auämacben, entipringt auä einer äbnliiben anbäufung. ®ie ifi eine roabre, mcbr ober minber oertängerfe 3lebre, unb mit mei)r ober rceniger bieten ©d)Uppcn oerfeben, «ooon lebe jtoei (Sieben trägt, unb bie mit einem nicbt ^urücfgefcblagenen Äar= pelle öcrglid)cn werben fann. @anj beutlid) unabbängig ftebt man fie in bem3apfen berJanue, in an= bcren aber finb fte jtemlic^ oer= 'J^ , _ wacbfcn, um burcb ibre 3?eretnt= *"4„ili..~''^'' gnng einen bem Slnftbetne nad) eirt= 230. jiflen Sörper ju bilben. Diefer Körper, welcher trog feinem 9Ja= men tocit entfernt tft, bic tonif^e ©cfialt in ben oerfd)ierenen '•pflanjen bicfer Samilie s« jeigen, nimmt oielmebr bie eines ®pbJroib« an, wenn feine @(J)up= oen in febr geringer 2lnjabl, wi* in ber (SppreiTc (gig. 431) oorfommcn, unb fogar' in ben SBa^bol' bem (gig. 232) fteüen fte in fleifcbigerc , unb bem» natb mit einan^er oerioacbfcnc, fugeiförmige örup- pen jufammengeftcUt, eine Seere cor, beren 9!amen biefe grucbt jwar geioöbnlitb, aber mit Unretbt fübrte. §. 333. 3citiöunfl beö «Pcdfarp«. - (ä« bleibt un« je^t ju untcrfud)cn, roclcbe SBeränberun= gen in bem ötoffc oorgeben, loelcbcr ba« perttarp oon bem augenblid an bilbet, n>o e& auö bem 3o- flanbe bcä (iierfiocfsJ in ben 3uftanb ber grutbt bf8 429. Sünona« : — a Jldiff mit eng auf einanber (iefienben unb in eine einjigc Maffe ' »on iSlältern /"iieroor 430. 3»|>fen ber i idjfenen grüi^ten c, über bie ein Siif^fl iprespus eempervirens, iiiperus macrocarpa. 614 Botanik. gu i{»ret »otltommtnen Sütife übergebt. Sei biefer Unterfu^jung muffen t»ir bie ^pcrifarpe einjcin fennen lernen , reelle US an'ä @n6c i^re blaftarttge Sonfi^ fJenj bebalten, unb btejenige, »»elibe fte »erliercn, tnbem pe fleifcbtg werben. Die Stnalogte ber erflen mit ben Stottern jeigt ficb in ibrer (Srnäbrung eben fo gut, TOie in ibren äupcren Äennjeitben, fte nebmen, rcie bie SIcitter (§. 262, 283), übgteicb in einem fcbreä(^ercn örabe unter ber Sinn)ir= fung beö üicbtä auö ber umgebcnben l'uft Äoblenfoure in ficb unb madjen ©aitcrltotf frei; bei yiaüit nebmen fte ©ouerfloff auf, unb ma^en Sobtenfäurc frei. 3br ^eben burcbläuft bie nämlitben f bafcn; ibre anfangt ttjeicben unb faftreicbcn ©cibcbe »erben fiufenibeife fef}, unb wenn fte eine gcmiffe ^Jeriobc errcicbt H' bcn, fo fangen fie an ju oertrocfnen, bie grüne garbe ju »erlieren, um eine onbere anjunebmen, fei eö nun eine braungelbe ober iierfiiiebene anbcre Färbungen, rcel(be benjenigen äbnii* finb, roeltbe gcrciffe SBIotter im ?>erbf}e annebmcn, unb baö öermeifte *}Seritarp bleibt an bem 23aume befefiigt ober fällt burtb Gnt» glicberung Bon bemfelben ab. Qi ift wirfütb eine l^rfcbeinung ber (Sntjjliebcrung, welcbc an ben 9?äb= ten ber in ©cbeibemänbe »criBacbfenen Äarpctlfiäcben, ber in Slabeln »ern)ad)fenen ©efäpe ftattfinbet, unb TOelibc baS Süuffpringen bebingt. 3" einigen bicb= teren unb ni(bt aufipringenben *perifarpen fü^rt bie Sieifc Srftbeinungen berbei, ttjeld^e mebr mit benen »erglii^en merbcn fönnen, bie reir an ber SRinbc be= obacbten; ibrc äuperen ©cbicbten macbcn ftcb M, inbem fte fitb auf eine unregelmöfige SBeife burtb eine 21rt Sntrinbung fpalfen. §. 534. 3n bem Seben ber fleifcbigen '^eritarpcn imterftbeibet man ä»ei fbofcn: bie erfie, >»o fte ftcb Wie bie meifJen »orbergebenben »erbalten, grün ge- färbt ftnb, ©auerftoff bei Sag unb Äoblenfäure bei 3laä)i entreideln. Sie jreeite, reo fte aufboren, ®auer= flcff JU entmidcln, bieä ifi bie 3cit bet 3ieife, unb bie, ttjelcbe berfelben nabe ift. ®urcb eine grofe 3etlenenttt)icf(ung möcbät bicSrucfet, bie (Sefäßbüf^et »erbielfältigen fitb wenig ober gar ni(bt, ober wenn fte eö tbun, fo erlangt baä faferige gleifcb bie Dua= lität nicbt , bie man an bemfelben fuibt. DaS SBoffcr, rteltbeö mit bem Safte tommt , flebt in Scjiebung auf ben Umfang ber i^rue^t in einem um fo gröpercn Serbältniffe fe unBoUtommcner bie SJeife ifl, obglci^ bie SerbunfJung flufenmeifc abnimmt; bieiS riibrt ba= ber, bap ein Sb"! biefeö äßafferä burtb feine SSer- binbung mit anberen (Srunbftoffen gebunben mirb. Sleibt eö in bem mäfferigen 3uf*anbe unb fäbrt eö fort in grojjcr Stenge anjufommen, fo initb bie grucbt jroor tbeit gröper, fie erlangt aber mit weniger @ef(bmacf, mit man bieä in febr feucbten Sommern ober an jungen Säumen, ober an benen bemerft, bie in einem ju (larf beroofferten Soben wacbfen. 5)ie SDJenge be« 5)ol,(ftoffeö »crminbert ft(^ aucb in Sejie' bung auf baö 5Bolumcn gegen bie 3Jeife b'" / bie beö 3u(ferö bingegen »erme(>rt it(b fiufenmcife. Sluper bem SSBaffer, bem $>öIjf}off unb bem ^udex, ftnbet man in bem gleifcbc Oummi, 2(pfel = , Zitronen = , S5Bein= fleinfäutc (biefe leftcre immer unb bie anberen biä= weilen mit unorganifiben Stoffen, j. S. Äalf, unb fogar Soli »erbunben), »egetobilife^cg Siweig, unb enblitb eine aromottftbe Subflanj, weltbe iebcr grudjt eigentbümlid» ift. ®ie^ it'nb bie Slemente, bie man in ben meiften ber unferigcn antrifft, bie, auf welcbe fict) notürli^erweife baö ©tubium gerichtet bot, wcicbc aber nacb ben »erfcbiebenen grütbten auf mannigfal= tige SeSeife gemiftbt unb in maniiigfoltigen Dofcn »er- tbeift f5nb. §. 535. Der ^JoIjfJoff, ber fit^ biöweiten in einem fo merfwürbigen G3robe in ben 3cllen beö Snbo= larp« anbäuft, jeigt fttb aaä) febr entwicfelt in benf 8ru(|itfleif(be gewiftcr grüßte, j. S. berSirnen, unb I namcntlitb gewiffer SJorietöten, wo Scbermonn ft^on bemertt boben wirb, bof boä gleifcb mit Meinen borten unb gicicbfam fJeinigen Sörnungen ganj angefüUt ifJ. ®« finb eben fo biete mit ?)otjfloff intruf^irtcSeOen, bie in fteinen |)oufen_ mitten unter bcn onbern, mit mebr ober weniger flüitigen Säften angefüllten 3elten jer- flreut ftnb. 2Bir baben aber gefeben, wie ber §>oIjf}off, welcher gewöbnliib in jungen grücbten im Ueberfluffe oorbonben ifi, an SSenge nacb unb noc^ abnimmt; bied rübrt bober , weit er aufbort neuen ju bilben , ob= gteitb boä gleifeb ju warfen fortfäbrt, unb ebne 3wcifel oucb boiier, ba§ ein Sbeit baoon feine 5Ja- tur »cränbert. 2Benn man ftcb erinnert , bap b«S Stärfemebt, mit einem ober brei Slfomen SSofTcr »er= bunben, 3u(Jcrwirb (§.300), bop, mit einem tieinen 3ufaßc »on ÄoblenfJoff unb SBofferflofF, e« g'orjfJoff wirb (§. 303), fo Wirb mon teicbt begreifen, wie biefer tegtere in ben 3ufJanb be^ 3ucterä übergeben tonn. X)a« ®ummi , weldjeö bie 3ufammenfe^ung beS Stärtemcblö bat, tann ftdb nod) Ieid)ter biefer Ser= wonblung unterwerfen. SQBir muffen bebenfen , bop burcb äbnti(be Seränberungen eine« IfftileS biefct ®runbfloffe, bie grucbt fo reicb an 3u(fer wirb; benn bcrjenigc, ben fie entbält, tann ibr nitbf mit bem Safte jutommen , weit eine gruibt, cic »om Saume abge= nommen ift, unb bemnodb feinen Soft mebr erbott, JU reifen unb jmferig ju werben fortfäbrt, unb fcgor bur(b biefe Trennung nod; mebr gewinnt. 9Jun jetgt bie Sbemtc, bog biefe 33crwanbtungen unicr bem ginftulfe ber Säuren bor fi* geben , unb wir boben mebr ober weniger rcitbtitbe Säuren in ber grud)t angetroffen , bo? biefe SBirtung tqircb ben (finflup ber SEBärme untetffügt wirb, unb mon weip, bog bie SBörme bie 3eit!gung oupcrorbentticb bcftbtcu- nigt, wie ed boä ganje SSerfobren ber®ärtner, unb befonberä bie 2tnwenbung ber Spaliere beweist. Diefe SBirtung wirb fogar naä) bem Seben fortgefegt, weit bie grücbtc beim So^en jucferbottiger werben. Die Säuren fcbeinen atfo ju bem ©efcbmoäe ber grucbt, auf jwci oerfcbiebene SSeifen beijutrogcn : mittelbar, inbem fte in berfelSen bie Silbung jucferbattigcr Stoffe begünftigen , unmittetbor , inbem fte fitb mit biefen in einem gewiffen SJcrbättniffe »ermif^en, ei- nem Serbältnilfe, welä)ti übrigen« ftufenweife burcb bcn 3ufluf alfolinifcber ©toffe gefcbwäcbt wirb, wettet jur 3eit berSJcife fie jumJbeite ncutrolifiren. SBon tonn ali Seifpict bie Sraubc onfübren : je mebr fte reift, reipt bie SSSeinfteinföure, welcbe in berfelben entbatfcn ifJ , bo« Soli ouä ben SScrbinbungen , mit welcben eä in bie grucbt gelangt, unb bie .juncbmenbc SitDung beö weinftcinfonren Äoti fäUt mit ber a?er- minberung ber Säure jufommen, welche enbtiij fafi ganj »erfcbwinbet. Die purgirenben gigenfcbaften gewiffer grüc^te muffen ber ®egenwort biefer »egcta- bilifcb = mincralifcbcn Sotje jugefcbrieben werben, bie ftcb in tbrem ®ewebe anböuften. Die Seränberungen, wctcbe wir wäbrenb ber SReife, in ben Serbottniffcn ber grucbt ju ber Sltmofpbäre boben eintreten febcn , unb welcbe in einem flufenwef- fen Serlufie »on Äobicnfioff unb einem ®ewinn bon Souerftoff, mit bem SPIongct ber 2lu«bünffung beä Sofferö, welcbe« in bem '^eritorp fteben bleibt, unb on ben neuen Serbinbungen , »on benen jene« ber Sig ifi , Jbeil nebmen tonn , befieben , fcbeinen mit benjenigen übereinjnflimmen, welcbe wir in bem 3"= neren ber ®ewcbe angegeben baben. §. 536. S« gibt einen ®runbffof , »on bem Wir wä) nicbt gcfprocben boben, welcher jebocb eine wicb= tige 3JolIe in mebreren Sitten ber 3eitigung ju fpic- ten fcbeint ; e« ifi ber, wetcbcr bie ^flonjengattcrte bilbet, nömlicb: bie 'Pectinfäure. gremp, welker fbn befonbcrö fJubirte, mocbt bie Semerfung, bop e« in ber noc^ grünen gru^t, in wcltber bie i'eben«crfcbei- nnngen bie ganjc S^äfigteit, unb bemnacb bie gonje /tu4)t. 615 SBeroeglictifeit tcr 3ugE»ti ^aben, eä fe&r Mmer tjl, btc genaue Bufaitimenfe^img tct breiartigen aWatejte onjugeben , bie ü* , ot^nc fitb ju binben , unauf{(cr= Itd) mobifijirt. SDBenn man biefe ^Waterie abfonbcrt, unb fie mit ©äurcn bemäntelt, fo erbalt man eine im SBaffer löölicbe (»ubflan'i (icelcbciJ fie »orber nicbt oufleöte), bic au« 24 Atomen Äoblenfloff, .U aBaf= ferfloff, 22 ©auerftoff, nebfi einem Sltome Sa|» ftr beliebt. £»ie« ifl baä ^pcctin, tiefe gummi(f)t= gallertartige SOIaterie , »elctte gemiffe griic^ite , rcie Strnen , Slepfet , 3obanntäbeeren , -S>imbceren u. f. m. in großer 3Äenge entbalten. Dtefeö ^Jlcctin änbert in SBerbintung mit bem Sireeige feine lT?ertmaIe, obne feine 3u(ammenfegung ju änbcrn, unb wirb jiir f cc-- ttnfäure, bie unIön einem 2Kome SBaffer untcrficibet C2 anflatt 1); '"f" be= greift leiert, baö biefe llmroanblungen »on felbH in ber 5sru(^t »ergeben; ia^ bie breiartige 5D?aterie un= ter ber Sinwirfung ber ©äuren , trelcftc ficb in bcr= felben entroirfeln, f cctin rccrben; baiS '•^ectin fcctin. föure, unter bem Ginffuffc beä SiweipciS, trelcbc« ftd; gleit^tfaUä bafelbft befinbet. Saä Sierfabren, ^flan-- jengaUertc ju »erfertigen , Pimmt ganj mit bicfcn »erfdiiebenen Segriffen überein. §. 537. Do« reid)Ii(bc Sorfommen be« ©tarfe= mei)H in ben grüdjten rübrt »orjüglicb »on feiner Harten Sntroidlung in ben ©amenförnern ber. SBenn man aber »on biefen baö 'Pcrifarp abfonbert, fo »er- fd>rt>inbet baö ©tärfemebl, ober e« ücigt |icb i»enig= fJen« ttieit feftencr in benfelben. 5Kan finbet cö in= beffen in febr groger IWenge in ber Sanane, unb »orjügtt^ in ber grut^t beä SSrobbaum«, befonbcr« aber in benjcnigen Sarictaten, i»o fid) i^ai 3feiW auf ÄofJen ber ©amenförncr entn>itfclt , reeltbe febl= fdjlagen. §. 538. 3n einer tieinen Snjabl »on grücbfen entbält baö ^erifarp eine grojie a}?cnge fetten Deleö. da if} übctflüffig, bie Dlioe a(ö Seifpicl anjufübren. 3n bem 3nnern ber 3eaen bitbet ftd) biefe« Det. Slut^ in 3e[Icn bilben ficb bie fiiidjtigen Dele , bie weit b^ufigtr in ben *peritarpcn »orfommen , in ben ^erifarpen folcber ^pflanjen , wo aud) bie Slätter Re entbalten. 3« beibcn ober (§. 251) fonbert fid) bie= fe« Del in ^iüm »on einer befonbern ©eflalt , bie auf mannigfaltige SBeife gruppirt finb, in blafenarti= gen Drüfen ob, unb bouft üi bofelbfl an; man fann in biefer Sejicbung bie *]3erifarpe be« 'Pomeronjen^ bäum«, ber SJoute u. f. t». mit ibren SÖlöttern »er- gleicben. Vlan bemertt, bog an biefen grüi^tcn bo« ^eriforp febr menig fleifcbig unb fogar bfattartig iff. §. 539. aSelcbe« tft bic beftimmte <2pod)e ber Dieife beö ^erifarp«? SBoö ba«jentgc anbetrifft, »elcbe« blattartig ober ouffpringenb ifi, fo ifi biefe Spodie gonä beutltc^) burt^ biejcnige befiimmt, melde bem Suffpringen unmittelbar oorangebt. Sa« aber bo« fl^eifcbigc Spiforp betrifft, fo ifl biefe SBcflimmung weit ungemiffcr, bo feber jog neue Seränbcrungen in ber 3itfaitii"enfegung ber grudit mit fid) fübrt, unb e« ficb nidjt an einen gemiffen 3uf}anb be« ®let*gei»i(bte« binbet, tso bie bewirften Serbinbun^ flen fi^ obne trgenb eine SJeränberung einige 3ci' long erbalfen. 3" bem Qewö^nliäjen Seben , unb in Sej,iebung auf bie grüßte , wetdje man ipt , ifl man übereingetommen , SRcife bie 3eit Ju nennen, »0 bie 3;crbinbung ber »erfd)tebenen juderbattigen, fouren unb anbetet ©runbfloffe fo bcfdiaffen iß, bo§ barau« ber ongenebmfle @rab »on ©djmatfbaf- tigtcit entflebt , unb baf »on bicfem "punfte an fie ft$ nur »crfdjlimiticrt. 5Jun entfpri^t in ben »er= ic^iebenen griidjten biefe« SKarimum augenfcbein= lit^ ni^t bem nömlit^en @robe, t»eit man, wenn man ben teigigen Buflonb onnimmt , j. S. ben einer weicbcn Sirne, beutlicb liebt, bog biefe Sirne nod) egbor ifl , obgleid) fie ben größten Zl)eii tbrer Dualitäten »crloren bot; ^a6 fi» 21pfel, bet ficb in bem nomlid^en @rabe befinbet, im 3uflanbc ber gäulnip iß; bap eine 5P?ifpel bogegcn al« ep= bore grucbt ficb in ibrcm »oUfommenen (.^*rabe be- finbet. §. 540. Sie bem nun auä) fei, fo gebt in ben Srüd)ten bo« »or, wo« mv in ben anbern ©emeben, bie einmol »on bem iehtn oufgegcben finb (§. 508), gejeigf baben, eine mebr ober weniger langfome '5Scrbrennung , i»eld)e au« ber 3?erbinbung be« Sauer- ßoffe« ber üuft, mit bem Äoblenßoffc ber ^'flonje entfpringt, in benfelben eine 2nti»irflung »»n Sob- lenfäure, unb bi«roeilen »on anbern getoblten &a= fen unb »on SofTer, ben «pbänomenen ber ©öbrung, ober ber gäulnif , berbeifübrt. Do« ferifarp wirb auf biefe Seife erreeicbt unb tö«t ficb auf- unb bo« ©amentorn, ba«, tneit entfernt, an biefer 3etfegung«= Bewegung 3;beil 5" nebmen, iß mitten in biefer 3lt- mofpböre »on Soblenfäure unb SafTer gemadifen, ßnbet ^d) enbliib frei unb lo«gemad)t »on ben -?)üllen, roelcbe boffelbe in ber gruibt gefangen bielten. ^xä)cn null S'umenktfrn. §. 541. 211« wir un« mit bem Sierßodc befc^jöftig- ien, botten mit ft^on »ielfocbe i^'elcgcnbeit, »on ben Äörpern ju fprecben, bie in feiner |)öblung entbol- ten ßnb, unb weld)e ben9Iomen (5id)en (,oviila), wegen ibret Slebnlicbfeit mit ben @iern ber Sbiere fübren, weil ße ß(t), wie biefe, bt« auf einen gewiffen 'Panft mit ber SSutterpßonje »erbunben, entwirfein, ß^ fo= bann »on berfelben lo«macben, unb ßd) ju einer *Pßanje oufibilben, welche benjcnigen öbnlic^ iß, au« weldicr ße entßanbcn ßnb. Sir baben gefeften, bog ßc ßdb on gewißen 'Puntten ber Sönbe ber |)öblung. Ober be« %aä)ti be« Sierßocfe« bcßnben, unb bog man an biefen beinahe fcnfrcAt aufttfi^ten (gtg. 433), man nennt cö aläbann aufteilt (ereclum), t€ fann im ökaent^cile an ber ©pige bcö gacticä lie- gen, »on weichet in bem Qnneren ber 9Jabc(= ftrang mit feinen Sieben (»erabböngt, unb man nennt ibn atöDann nmgefcbrt (inversum, gig. 434), am gereöbniicbften beRnbet ficb ber «Wutterfucbcn, wie iüir fcbon gefaßt fiaben, an ber ©ctte beä gacbeä unb entfpricbt feiner SRücfennabt, böufiflcf <^^(^ "°^ ber Sautbnabt; ift ti gegen oben, fo beiß* t""^ ®'= *en bängenb (appensum, gtg. 436, pendulum), ifi ti m(^ unten, fo ^eigt baS Sidjen auffJcigcnb |bc^ Silben, mit Jangenbem 5labetflrange (ovulum fuiiiculo ereclo appensum, e pendulo ascendens). §. 544. ®ä fann einige 9?crtt)irrung ftattfinben, wenn baö Sitben, anfiatt gerabe ju fein, R* um fi(^ felbfi frümmt; ifi biefe Ärümmung nicbt fiart, fo nimmt man feine 9?ücfficbt auf biefelbe, unb man be^cicbnet bic SRtdifung be« Sieben«, »Die roenn ti gerabe inäre. 3fi R« fcbt ßo^f/ f» ^o^ fi* t'ie beiben ; iSnbpuntte beä Sieben« einanber feljr näbcrn, unb I natb bem nämliiben fmhe beä Saeljeö binfeben (gig. [ 43S), fo 5eigt man biefe Silbung baburtb an, ba§ man baö Seimort frummwenbig ober frummläufig beifeft Ccampylitropus »on xa/iTniJ^og, gefrümmt, rpoTTog, Ocftoit). §. 542 (bis"). 3Jebmen Wir je^t einen etwa« complicir- fern gati, nämliebbcn, reo jn»ei Sieben in einem unb bemfelben gae^c ftnb (äroeiciigeä gai^); fte tonnen. (ascendens, (gtg. 435), ifi e« gegen bte iKifte, fo fann ba« Sieben feine Spige enttceber naeb unten, ober nae^ oben in bem gaebe ricbten, unb man gibt i^m nae^ bieten gäücn bie bcibcn »orbergeben-- bcn SSeiwörtcr. 3» einigen gälten nimmt eö eine, faf} borijontale SRiebfung an, unb man bcjeie^net fie burcb biefeä Seiroort. §. 543. Siärocilcn, obgfciet) fe^r feiten, nimmt bie febr »erlängerte 5fJabeIf*nur eine ganj umgefcbrte aiiebtung »on ber beS Sieben« an; fie erbebt fieb fentrccbt »on unten naeb o^en, unb ba« an feinem Snbpunfte befeßigtc Si^en föOt »on oben naeb «n- ten, j. S. in ber iStatice, gig. 437), ober fie ^ängt im ©cgcntbeil naeb ""'en, wäbrenb ba« Sieben feine ©pige naeb oben richtet, wie in bcn meifien Zy^io- phyllum Cgig- 438). Wan jeigt biefcn boppelten Umftanb bureb eine furje tmig mit bem Sierfiocfe I)at. ®lei4c SBebeutung bet Sutfijloben mit in ben eotöergehenben giguten. 437. Äatpelt bon Statice armeria, mit ^anflenbem (Stilen fln bem eiibe eineä äufserilcn Wabclflrang«. 45H. Rattjett beS Zyjophyllum album mit ouffleiflenbem (Si> (f)en an bem ISnbe eint« liängenbfn 5!,)f>eifitangä ; ber Kabel ifi mit bem 5labclflc(fc »erfdimuljen <■ ; ba« flcimloc^ m bcfinbet fit^ an brm cntgejengeftjten (Snbe. 439. Äatpen bon Menispermuiii canailnis« mit grttümmtent obrt fiummlöufigem @i(^en. 440. ÄarpeR ron Nuiiallia ceraeoidM ihit jtbei feitenflanbigen, llängenben (fiAen. — (Sleiiie »ebeutung ber Sudifiaben. 441. Sierflrdfad) be« Acsc»lin hyhrida, geöffnet, um bie felbea SiAen «uf gleiifier ^it)e, obet Don umgete^ittt SHiditunj ju jeigen; — m ffeimlcc^i b«« iljte Spije anjtigt; — gleiche Sebtutung b« Q5uk 3?t(^tung bcr St*cn wixi um fo TOcntget conflant, aU man eine größere älnja^I in »ein nämlid>en ga(<)e antrifft (oieleiig), unt> iemet>r auf einen fleincrn 3iaum eingefügt ftnci ; benn ci ifJ Hat, top iic ft(^ wie in in fem »orfrergcl>enten galle, unb auä ilät!ern Otünben nac^ bem SRaume ent= »idfeln miiiten , ber ifincn angeboten ift, b. 1;. bic untern »on eben nac^ unten, bic obern pon unten naä) oben, bie mittlem in ben bajmift^ienlieaenben Sücttungen (gig. 442). Sa fte an einanber gcbrängf finb unb p^ gegenfeitig in il;rer (äntmicftung beengen, fo teer- ben fie oft edig, unb bie polvebrif^ie (^clialt tritt an bic ©teile ber eiförmigen, loenn aber boö %aä) »erlängert ifJ unb bie Sicfien über einanber liegen, »fe }. 33. in ben Seguminofen ober druciferen (gig. 443), fo »erben fte ftc6 ni^t gegenfeitig beengen unb otte eine gonj gJeic^ie 3?i($tung annebmen. §. 544 (bis). 3n allen bicfen (füllen bebient man fl^ ber weiter oben angegebenen Süu^brücfe, um biefe SJidjtungen ju bcjeittincn, iveltbe, wie man fte^t, gropentbeilä »on ber ®cftaU beö gat^cö unb ber ^age ber 5Diuttertuc^cn abbängen. Die ©teile be« 9!abeliJ, entweber naä) oben ober nacb unten beS (Siebend, beftimmt feinen auffleigenben ober bängenben ßufianb. 21uf biefe Seife baben wir aber nur bie Üage iei (£tt^enä, in Sesiebung auf baö ga*, roelcbeö baffelbe entbält, tenncn gelernt, unb eö tonnen fid) einige ©cbmierigteiten jcigen, wenn ftcb j. S. ber 9?abel gegen bie SÄitte beiS (Sitbenö bin bc^nbet unb ni(bt mebr auf einem con feinen bciben (Snbpunttcn. SBir würben weit ftdjcrer ge^en, wenn wir in allen gälten an conftanten SWerfmalen in bem If icben eine ®runb= flätbe unb eine ©piße erfennen unb burcb bic Se= fiimmung biefcr beiben ^^untte ju ber Seflimmung feiner unbcbingten SJtcbtung gelangen tonnten. 9Jun fann un6 bie Seobatbtung biefe *punttc »erfcbaffen, Wir werben fte taburcb tenncn lernen, baf wir ben Sau tei Sicienä grünblic^er flubiren, ba« wir biä- ber ganj im allgemeinen , in Sejic^ung auf anbere Sbeile unb nicbt in bencn felbfl, woraus bafTelbc beflebt, betracbtet tiaben. Die beflc Seife, um in biefem ©tubium ^u »erfahren, befieljt barin, balTelbe in feiner CJntwirflunij »on bem 3lugcnblitfc an, wo fd JU erfcbcincn anfängt, biä ju bcm, wo t$ feine »oUtommene (Sntwirflung erlangt t)at, jn »erfolgen. §. 545. Die Wliütl wirb un« ein Seifptel liefern, in wclcber i^aä gid)en in bem b&*ßen (Srabe »on CSinfacbbeit »ortommt. SS fängt bamit an, fi* auf bem Soben beS gat^e« in (Seflalt einer tleinen Sar^e ju äcigen,^ bie auS gicitbformigen Bellen beflebt, fo= bann »erlängert eä Rcb in eine eiförmige SWafte, bie S(b' ttacb unb nad) »erbirft, befielt aber immer auö einem gleichartigen (5)ewebe. ^r3u einer gewiffen 3eit |)oblt ft$ biefe a'?affe gegen ibren SKittelpuntt bin auS, unb man ficbt fobann, na(|!bem bic Scfiut^tung bcwcrffielligt ip, gegen bie §)()b« t''efet §)öblung bin einen neuen Äörper ber^ »orjlccbcn, ber an einem gaben fcbwebt, ber aus ber SBerbinbung mebrerer 3»'llen entftanben ifl. Diefer Äörper, beffcn gormen fit|i, immer nie^r beftimmen, 444. eidien iet SKiftel, gan}. 445. Xiü^ n.imli(fie biivd3f(^nlttcii , um bic (5m&r^on6^^D&[uitö c unb teil qcnstn übrigen Zl)ül bn- aRoffe n jn itigen, bet mi tinfm gffKi)förmigen ®et»ebc befielt unb ouf biefe Sffieife einen Sern if} bic ©pi^c ber tleinen neuen *))flanje, ber (Sm<^ brpo. Tlan bat ben 9iamen Äern bem ©onjen ber 3eUcnntaffc gegeben, meltbe in bicfen gällen allein baS litcben bilbct; 21uf bänger \)at man ben tleinen gaDcn genannt, mit wcli^cm ber (Jmbrpo an feiner ©pige bcfcRigt ifj. 3J?an tann (£mbr9o--?)6blung biejenige nennen, welche ber Äcrn in i^rcm TlitttU puntte gcmaibt bat. §. 546. Sei anbern 'pflanzen überjicbt fti^ »ot bem Srfc^einen beS (Smbrpo bie innere 5>öblung mit einer gewobntid) einfaßten -Jiaut, einer 5lrt ©ad, ber fic^ »on feinem (Sipfel naib unb nacb bis nacb unten etftredt, on feinfn beiben ßnbcn mit bcm umgeben= ben 3ellgewcbe aber nur tocfer ober faum mit bem übrigen Xbeile feiner Dberfläcbe »ewatbfen ifl. Dies ifl tiai fieim fäcf tb en, bisweilen jerrcißt feine ©tctigteit mit ber @runbflä*e beS ÄcrnS ober ftnbet auä) nur »crmittelfi einer 9?eibe »on einigen an ijiren (fnben ocrwaibfenen 9Jebenjellen ©tatt. §. 547. Der gewöbnlicbRc gaü ifl ber: wo ber Äern, anftatt nacft in bem gadbe beS eicrjiocfs ju liegen, ftcb mi' f'icr äugern -?5üllc bctleibet. Diefe jeigt ^ä) fpoter als baffelbe, unter bem JluSfe^en eine'S tleinen freiSformigen SulfleS , welcher bie (5)runbflä(^e umgibt (gig. 446, 1 I): Diefer Sulfl »erlängert ftdp fiufenwcifc in cine©(beibe, über mU ä)iT man nocb einige 3«ii lang bie ©pigc bcS ÄernS beroorragcn ficbt Cgifl- 446, 2 t), wclt^c ibn aber cnblicb »ollfJänbig, wiegeln ©ad, überjiebf. Die obere Deffnung biefeS laarfeS »erengt fitb in bem nämlid)cn Serbältniffe unb rebucirt ftcb enblid) auf ein febr tleineS Socb, baS immer ber ©pige beS ScrnS tnt\pxiä}t unb baS man Scimlod; (inicro- [>yium »on fiixpog, ticin, unb th'Xj;, SbcO genannt bat, alle biefe SSeränbernngen tonnen febr leidif an bcm (Sieben beS JlupbaumS beobacbtet werben. §. 548. 9Jo(b gei»6bnli(^)cr aber bilbet ficb eine jweite §)ülle, unb alSbann ftebt man über bem erften SöulfJc einen jweiten, weld)er glciibfallS unb ju gleicher 3eit mit bem erfJen wäcbSt, fo bag ber Ä'crn, umgeben »on jwei in eiiraiioer ftedenben ©djcibcn, jum 33orf(l)cin fommt, wooon bie innere einige 3eit lang über bie äugere ^cr»orragt (gig. 447, 3), 4ifi. ei(Sen ber JutUos regia —ii emtodjc ttrfe; — nStrn; — 1 etlleö aiter, \m btc Sedc nur bic ®runbflii*e beä Rem« tittdi ; — 2 sroem« Älter , wo ber ftctn fafi f oafinnbig 6c« btdl ift. 447. (JiiScn bc8 Poly^onum cymosiim Von raefjrercn attern: — n Sern; — le äujere »ecfe; — li inpcre Serfe; — ex (5io|iom; — rd Unboflora — 1. Sriie« äftet, nocf) natfter Äevnj — 2. jttieitc« 2111er, Äern, ber an feiner ®runbfläiie fon ber inneren no* ein« jigcn Seite bebetft ifi; — 3. brttteö artet. Die beiben Eeden bitben eme bcppette ©treibe, an bcren Oipftl man nc(^ ben ücrn Verbot« tagen fledt. j^dtantk. rotiibe bem ungcattifet i&t haih gletcjfommt, unb fie idretfeitS überroäi^iSt. 2Bcnn atle bribe bcn Äern »on= ftänbig etn^iiüen, fo bcmertt man no* über feiner ®ptge ein teimloc^, rcelctieö in biefem gatle auä jroei Deffnungen befielt ; bic eine (ex) ent\)fti(i)i bcr auf eren Seife, »elcbc 2)?irbel ben äußern (Jim unb Cexostoma,»on££tj, aupen, unb softa, 5Wunb, Deff-- nung) nannlc, bie anbere (ed), rcelcfie ber innern ©cif e entfpti4)t , unb bie er innern gimunb nennt (eiidostnma, oon tvöov, innjenbig). ©iefc beiben DefF= nungen fönnen ficfe genau entfprei^en unb auf biefe SQSeifc einen fieinen Äanal bilbcn , ober fie entfpredjen fti^ nic^t, luenn bie eine bcr beiben Dcdcn me^r ober weniger über bie onbcre (»eroorragt. §. 549. Dag ooURänbige Sic^icn befic^f bcmna* aui einem jetligen Seme, ber in bem 3nnern einer .?)öMung liegt, welche baö Äeimfäcfiten iiberjiet>t; er if} noc^ aufen »on jrcci anbern ©äcfen ober Secfen umgeben, bie eine, roelt^e bie äufere, bie anbere, wclt^e bie innere ifi, wtlii)t mit ifjm blo§ an ber ®runbflci(^e oerroae^lcn unb an bem entgegengefe^ten Snbe l;alb pffen finb. 3{ir ©ewebe ifi jeUig ; man ^at barauf aufmertfam gemai^t, bag ij)re 3eüen oft in jiüet DJeiljcn ber 2)tcfc no* über einanber liegen, unb bag bie bcr inneren Decfe gercöfjniid) »oUtommen ba« nämlittc Siuöfeben (»abcn, mic bie, weldje naä) Slrt einer gpibermi« bie äufjere ©djiic^te beö S'ernS bilden, woraud einige ©cfcriftfieUer ben ©t^jlug matten, ba§ biefe Sccfe bur^» einen Umfclilag bon biefer gebilbet fei. §. 550. ©iefe öerft^tebenen 2f)ei(e ^aben »er= fii^iebene 9?amcn erfjalten. 3?. SBromn, »elier unter ben Steuern äucrH btefcn Sau ooUflänbig aufgef(ärt 1)at, nennt bie Decfcn ©amenfcfeale (lesla) unb innere 5) a u t ; bcn Äcimfacf a m n i o ö. 3Sai 2(b. Srongniart onbctrifft, fo if} biefer Äern bie 3)?anbel, bie »on einer ©amcnfc^ale (testaj unb Bon einer ©erfc ((egmeii) umgeben ift. Unter bcn ©(^rtftflcUern, wcldjc ijincn üorangegangcn finb, Ratten einige baä Sidien xed)i gut untcrfudjt, roeil man fdjon über feine Drganifation fe^r richtige 23e= griffe in ben alten ©c^riftcn beö 5Walpig()t unb beö ©rem antrifft; fte fjatten aber immer bie beiben äufcrn §)üUen in eine einsige »erfc^moljen. 2)?irbel, bem man bie »oUftänbigfJen arbeiten über bie ©efitic^tc ber gnfmicflung oerbanft, rcelc^c »or iljm ni*t betrieben TOorben roar, fctjlägt Bor, aüe biefe in einanber ge^ fiecften ©acte nac^ tfirer Drbnung beö Uebereinanbcr^ legen« oon äugen nac^ innen primin, fecunbin, ter^in, ober Äern quortin, quintin ju nennen. Dicfe Untere ift baä Äeimfäifc^en. Sie quartin ift eine ©*tc^te, bie biöiBeilcn }u einer fpäteren 3eit um ba« ©ärftijen (icrum gebilbet teurbe, unb bereu Sa= fein feiten unb Borübergel^nb ju fein fdjeint, fo bap bie mciften ©djriftfJeaer fie auger 214)1 getaffen ifabiu. @ä finb not^ anbere 9?amen Borgeft^Iagen roorbcn. SBir rcerben ferner ^ier biejenigen anmcnben, beren »ir un« in ber Borljergcfienben Sarfiellung bebient ^aben, ndmli* bie einfa^e obcrbopptlte Secfc, öugerc ober innere ©ecfe, Äcrn unb Seimfäcfcjien. §. 551. 3n bem giijjen, rcic tt)ir eö bef(^rieben {laben, ifl bic ©runbfläc^e, rooburc| fi* ber Äern in bie 5mittc mit bem 5Kuttertu*en, nas^ äugen mit einer eigenen Seife fortfeft, inrecnbtg Bon einem bcfonbcrn Oeroebc befegt, baö bidjter ifi unb gewöhn- lief) eine bunflere gärbung^at al« baä übrige, roelc^cä oft am Berlöngertcn 3cUcn befielt, bie parallel an einanber gebrängt finb, unb in mläjei bei feinem Sntfalten ber au« gafern unb ©cfägcn befic^enbe Süftfecf ausläuft, ber Bon bem 2)?utterfu(tien Jcrfommt unb JU ber (Jrnä^rung be« @tc$en beflimmt ifi. Siefe« ©eicebe bilbet eine beutlict» begranjlc glücke, reeller man ben 9?amen 9?al>clflerf gegeben ^at. S« ifi flar, bag ^t |icr bem 9?abel entfpriii^t, b. ^. bem 'sjiuntte, reo ber ©üfcfcel, ber Bon ben Söänben be« (*ierRo(fiS jjerfommt, ft* an bcnen be« @i(ienä an= t)ängt. SQSenn fi(^ biefe« legiere in feinem ganjen Umfange gleicfeförmig entwicfelt, fo befjalten alle biefe fünfte, bie ttjtr angegeben t)aben, ber ?{abel mit bem 9Jabelfie(f unb bem Äcimlocfce, bie an ben beiben ent= gegengefegten (Jnben be« Sieben« liegen, i^re urfprüng= lieben 2?erf)clltnifTe; biefe« Sitfjen ifi gcrabc, ober nat^ 3)?irbel« Benennung gerabwänbig (ortliotrop Bon uoifoi^, gerabe). g« ereignet fid) aber fe|)r oft, bag bie Sntnjttf-- lung nicbt auf aCen ©eilen einen gleichen ©i^rilt ()cilt, bag fie auf ber einen ©eile ftart oor fiel; ge= gangen ifi, mäljrenb fie beinatie auf ber entgegenge= fegten ©eile fiille fianb. Segwegen brefit fi* bie ©ptge be« gictien« mit feinem ffieimlodie, ba« urfprüng= li(<) nat^ oben geteert mar, auf bie »eile (gig. 448, 3, n), fobann ettca« fpäter natf) äugen, enblici) fobann ganj narf) unten (4, n), na(|bem e« auf bieie SBeife eine balbe Senbung gemacfit Ijat. Ser 9?abelfiecf , ber eben |o mit ben Seifen fortgehommen mirb, bie fi^ au«- belnen unb ifjre Sejietiungen ju bem Äeimloctie be- galten, macf)t eine äOnliie SBcnbung, aber in umge- fe^rter «R.itfctung, unb gej)! Bon unten na0 oben, fo bag er fi* immer mefer Bon bem 'Ulabel entfernt, befien Äeimlocf) ^ä) im ®egentl)eile immer me^r ge= nädert t)at. 50?an tann al«bann fagen, ba« gidjen fei jurütfgebogen, ober na* $Wirbel gegen= läufig Canatrop, con di'arQtmi) , Umfcl;rung). Ser ®efägbüf*el, bcr in ben 9Jabclfiecf au«licf, folgt i^m in feiner 2Ben= bung, inbem er m Berlängcrt, unb biefe Verlängerung bilbet in ber Sitfe ber Secfcn (beräugeren, menn c« jroei finb) eine fleine ©*nur ober Stnbe, bie Bon bem 9Jabel fomml unb fiel) in bem 9Jabelficde enbigt; man 1)at biefe @*nur bie '^a^t, ©amenna^t genannt. §. 552. 3n anbern fällen frümmt fi* bei feiner gnttBicflung ober f^lägl M um fiib fclber, unb jiBar fo, bag feine obere $)dlfle eine fafi umge- fe^rte 95icf)tung mit feiner untern annimmt, unb bag fi* feine organij^e ©ptge ober fein Äeimlo*, mit in bem Borljerge^icnben gallc, bem 9?abcl nähert. 3« biefem jurücfgefrümmten gidien ^aben fi* balb bie beiben ©eilen beinahe ganj gleicf) enlreicf eil (g e- frümmtreenbige« tamptotropifdjeä gictien, na* ©bleiben (oon xajiTirJt;, roa« ^i^ frümmt); balb tat ^i$e obttärtö. 449. Daffefbe feiner fiinge nai) ge((^nitten, um ba6 SBtr^SItniJ ■ eerfiJ)lebene« Spelte ju ieigcn. /ru4)t. 619 «u§fn »on bcm 9Jabe{ »erfef t , t>cr fic6 jwificn tem- felben unfr tem Seimlotfce befindet, intern tiefe brei •jjunttc cinanter fe^r nabc gebradjt finP unb nacb ber nämlidien SRicbtung ()infef>en. Gö ereignet fid) oft, ba§ bie beiben 5Iä*en, bie ber §)6blu"g bet Sriim= mung entfrre4)en, ftd) berühren unb fogar mit ein- anber BertDait^fcn. §. 553. Sie 5>b()Iung beö Sti^cnö ifi gefriimmt, wenn biefcä gefriimmt ift; fie ifi gerabe, >t>enn biefeä gerabe ober rüdiDartd gebogen ift. 'Die ©big' befi Sern« fäbrt getrö^nli* fort, bem Seimlocbe ju cnt= fprc4)en, ircti feine (Snttcitflung unb tie feiner §)iiUen gleicben ©c^ritt geben. aSerben aber biefc beiben ent= »icflungen unglei*, fo fönnte natürlic^crireife bicfe« (Sntfprecben nictjt mcjir genou ,5utreffen, unt bieS fintet bisreeilen, obftbon fetten, aber erfi na^ bemettfJel-- ligter Sefrucbtung ©tatt. §. 554. 2Bir feben, rag man, um auf eine unbe-- bingte Seife bie SRic^tung cineä (Jitbcn }u befJimmen, brei fünfte annehmen muffe: ben 9IabeI, ben 5Rabelf(ed, ben man alä bie organif*e ©runblage beffelben anfeben fann, unb taä Scimto(^, baö mon für feine ©pige galten barf. Sie beiben erfien brütfen ^ä) gett>ö()nli(b um fo beutlicbcr au^ , je me^r fitti baS Si($en entroitfelt, ^at; baä Ici<.tere biüQegen fut^t ft* immer mcbr ju »erwiftben. ©eine Sage, aui irelt^er roir bie beö embrvo M obleiten febcn tt)erben, ifl barum eben fo notbreenbig nacbjumcifen, unb feine pbvR''Ii'9'f*e IRotle if} äußern iricbtig, meil burtb tiefe Deffnung bie ^poUenröbre, bie burtb taö (eitenbe Oemebe beä (Sriffelö bi« in bie §>öblung beö Sierftocfö gelangt ifi, bis in baä Sieben gelangen unb fid) in unmittel= bare Serbinbung mit bem Äcrn fegen fann. §. 555. S5i(*i»eilen jeigt Tiä) an ben SESänben bc« ga(be« über bem ßicben eine tleine fleiftbige SBöIbung, roclAe p einer gewiffen 3eit feine ©piße geroiffer= mafen baubenartig übcrjiebt, u'nb ^ä) fogar mit einer lleinen ©pife in ben Sanal beä Äeimlot^jeä binein- brängt, ba* o^ne Sweifel mit ber 5Sefrud>tung^ad)fe »erbunben if}. Dies? ifl ber Urfprung geiciffer @a- menbängfel, bie man fpatcr an einigen ®amen= förnern bemerft. §. 556. 3n anbern Jätlen tft biefer Urfprung »erftbicben, unb ber SJabelftrang felbfi fcbroiUt auf biefe SBeife unmittelbar bei bem ©amentornc an unt betcirtt baburcb eine tleine ^Jerviorragung auf feiner Dberflätbe. Diefe 3luätebnung !ann eine ganj on= bere Gntroicflung annebmen, unb intern fie fttb über bie Dberflä(be teö Gitben^ ausbreitet, baiielbe mebr ober weniger »cUfiäntig einbüllen, unb auf tiefe fflcifc eine © a m c nb e cf e ober einen © a m e n m a n t e t Carillus) btlben. Siefe bat, rote in ben sorbergeben= ben gälten, mit einem Slufftbieellen beä 9Jabelfiran= Qti angefangen, baö ftit) na* unb na* in eine 2lrt Söppcben (gig. 451, a), fotarn in einen ©ad er= »reiterte, ber mebr ober reeniger locfer, einen ;2:beil ober baS ganje Gi*en umgab (2, 3, 4, a), ber an feinem anbern Snbc mebr ober »eniger t»ctt offen 450. Srummriniftaeä Qiiitn bct Scttoie;— 1. ganji — 2. nodi tct fiinße tutctfdmititn. (la*fen mit einanber, bie einen 451. Gnltticflung ter (samcnbeife <• um baS (5i4eit o iei $faffen(,i|)p(t)tn (Evonymus europmusj in »itr oufeinonttrforgfnten aitctn 4, 2, 3, 4. ^m »inten ift bie Samenterfe ter t'ängc nn* jetfAnitien ttotben, um biefe Sejiejungen ju bem diiim ju jeigen, böä fie t^cUfLinbig ein^ünt. , 620 Botanik, mit)r, feie anbern weniger, fo bag man fte in bcm reifen ©amen »tcber antrifft (gig. 452). häufiger »ctreifcfcen fic6 tie einen nad; unb na^ unb oet- ft^toinben enblitt) gaij' teätirenb bic anbern bagegen in meisteren i^rer Dimenftoncn ftdi auffallenb ent= roideln. Süuf biefe SSBeife »etfc^meljen in ben meiflen gäüen bte beiben ©ecten in eine cinjtge, enttpebet weit |ie innig mit einanber »erreac^fen , ober meil bie eine oon ben beiben, gcrcö^nlic^ bie innere, ftc^ »erbünnt unb abjc(;rt. 6ö tommt aaä) jicmlict» häufig por, baß ber Ä'ern »erfitroinbct, ber burt^ baä keini= fäcfdjcn unb ben neuen Äörper, »eliber baffclbc burc^ feine beftänbige SJergröperung auäfütit, nad; aupen gebrängt roicb. 2luf biefe SBeifc jurücf getrieben, tann ftd) ber Sern bei feiner SSerbünnung in ©efJalt einer .|)aut auöbebnen; er fann fogar enti»eber iixxä) fein Serroai^fen mit ben Secfen, ober baburcb, baf er »oüfommen eingefogen wirb, ^u einer getoiffen ^üt nur f(^t»a*e ©puren orer fogar gar feine oon feinem früheren ©afein jurücflaffen. 2Baä baö Äeimfdcfcben anbetrifft, fo bleibt e^ gemö&nitcb, »eranbert aber babei feine SJatur; benn ein Setlenne^ organifirt ftc^ auf feiner innern 5'atfeC/ "'ie nad) einem !D?obe(, unb man befommt atöbann ein ©äcfcben, baö nic^t me^r auö einer einzigen 3eöe, fonbern au« einer mit einanber oerrca(t)fenen ©ctjitbte oon 3cUen be= fiejt. 2luf biefe SScife ^nbet man in bem reifen @a= mcntome ^üüen bcö Smbrpo, bie in ben meißen Satten auf jrcci, ffatt oier, rebujirt jtnb. Sie eine äufere, reelle bie beiben _»erread)fenen X>ecfen beä Sit^enä eatbaft, bic anberc innere, bcren Urfprung »erf^ieben if} , weil fie entwebcr aui bcm ocrbünnten Sern ober auä bem Scimfäit^cn ober auä beiben mit einanber ober enblirf) aut^ in einigen SäUcn aus$ ber inneren Dccfe ertfJeben fann, bte Rtf) mit ber äußeren nit^t »erfcbmoljen bat. 3n ben ©amentörncrn, wo man biefe ganje Sntiotcftung nicbt mit ber ffrengflen 2lufmerffomfeit »erfolgte, if} eä beinahe mmoQliä), 5U enff4)eiben, welchem Jbeiic bcö Gti^enä bie mo= bifijirten .S)ütten, bic man oor 2(ugen bat, entfpretben ; welcbe »on ibncn eingefogen ober oerje^rt, welcbe »on ibnen »erwatbfcn unb oerfi^moljen ftnb. Tlan muß fid) afiSbann bamit begnügen, ben gegenwärtigen 3u= fJanb ber Singe ju befdjreiben uno bie« iü, wie wir focben gefagt (jaben, gewöbnlid) baä ©afein jweier -?>ütten ; man gibt gemöbntic^ ber äupercn ben 9?amcn, ©amcnfdjale, ©treffe, ber inneren ben 9Jamen innere $aut. §. 558. 2lber anberc 5Scränberungcn ftnb ju glei- cher 3cit in bem Snncren beö wacbtcnben Sitten« oorgegangen. ^aä) bem Sluftrcten bcö Smbrpo ^ai fid) baä Seimfäifdicn mit einer fc^Ieimtgcn gliifftgfeit angefüllt, welcfec fi(^ gewö^nlie^ balb in ein, anfangt weiche« unb locfereö ßeögewcbc organifirt. 33on außen nacö innen gel>t biefe Drganifation, bie anfangt weilten unb fdiwimmenbcn 3eQen fegen ftcij) balb auf ber SBanb besJ ©äcfc^cnö nicbcr, fopann fegen Rd) anberc auf biefe ©t^i*te unb »erbicfen ftd) auf biefe SSBeife immer mcbr. gö fann naiefer gatt ift gcrabe^u ber entgegengefegte »on bem, ben wir im »orbergebenben '•Paragraphen angegeben babcn, nämlid) »on bem, wo ber Sern, weli^er jurüd- gebrängt unb ff ufenwctfc eingefogen würbe, ganj »er= fd)wanb. §. 559. Siefe anfangt balbftüfftgcn ©äfte, bic fobann ju einem ffetigcn ©ewebe organifirt werben, finb JU Srnäbrung bcä jungen gmbrpo beflimmt, wctdicr fclbff fortfdbrt, ftd) auäjubebncn (gfg. 474); balb fangt er fte ein , bc»or ba« ©ewebe feff gc»or= ben ifl unb ba er immer weiter fetircitet, fo nimmt tv na(fy unb naä) baä ganje 3nnere beä ©amenfotnt« ein unb füttt tS enblit^ ganj au«, inbem er un« mittelbar mit ben §)ütlcn bebectt ifl, bie wir weitet oben beft^rieben babcn. §. 560. SBiäweilen nimmt er einen weit geringe- ren *ptag ein, baä übrige füllt iai entweber in bem Äerne ober gewöbnli(^cr in bem Äeimfädtben ober in atten beiben jugleic() julegt gcbilbcte ®ewcbc auä CSig.4ä2), ein ©ewebe, melcbcS alöbann eine fcffc 2Sa|Te bilbet, ber man ben 5tamen © a m c n b ü U c f[ieris[iermiiiin) gegeben bat. 9tid)arb nannte baffelbe Sernmaffe [enrlospermimn) , unb ©ärtner »or i!)m Oiwciß lalbumen) biefer legtcrc 5{anie würbe »on ber Scrgletd^ung unferctf »egetabilifi^en Sic« mit bem ber 3?ögel bergenommen; einer 3Serglei= djung, bic, ob gleid) in gewiffen fünften unriibtig, bocb jicmli* geeignet if}, biefcn Sau redjt beutlicti ju matben. 5Wan weiß aui^ loirftitb, baß in bem Sie baö junge Sbier, baö an einem *punfte an ber Ober- fläche beö Selben ober beö Dotter« cntwicfelt wirb, 5u feiner 9ia^rung biefe« Gklbc, fobann ba« SBciße etnfaugt, wcltbeä eö umgibt, unb ba« fid) unter ber mit einer -^'aut gefütterten ©cpale beftnbet. S« war ganj natürlicb mit bicfem ben Smbrpo ober bic junge pflanjc }U »ergteicben, weld>e gleic^faü« innerbalb biefer beiben concentrifc^icn SKaifen »on »erfcbiebenen ©toffen liegt, we((f)C, uno jwar bie äußere in bem Seme bie innere in bem Seimföefcben angebouft finb, unb auf biefe SBcifc in ibrem Serbaltniffe mit bem Siweiß unb bcm Sotter »crglicben werben fönncn, unb ©ärtner bat bie 3?ergleid)ung baburcb auf« %(»= ßerflc getrieben, baß er biefcn legten 9Jamen ber inneren ©amenfjütte in ben übrigen« fc^r feltenen gäüen gab, wo man bcren jwei in bcm reifen @a» mcntome antrifft. Sic« tie^t man j. S3. an bem ©amcnfiirnc ber Nymph»a (gig. 452), WO bie Sntwidlung aUet 3;l;eile, bic fcbon in bem Silben oorber Borbanbcn finb, mit einer außerorbcntlittien Seutlidifeit roabtge= nommen wirb. Unter ei= ncr bünnen ©amenbcde a, welche biefe« ©amen- forn bebetft, unter einer jicmlic^ biefcn @amcn= fd)ale unb einer feinen §)aut mi, wellte bie bef= ben Seden be« Stdien« oorf}eUt,finbctman einen großen mebligcn Sorper, ber bcinabc ba« gan;ic ©amenfdrn au«füllt, bef= fen 21d)fe aber eine 2lrt langenSarmc« biloct, ber unten an bem 9JabeIfle= cfe bcfeftigt, unb oben in einen tleinen ©ad se mit biden SBänbcn Ber= breitet if) , in bcifen 3«= nerem fid) ber Smbrpo e befinbet. ß« if} fcbr (cid>t, bier ba« Seimfäd» eben JU ertenncn, ba« ''^'•'• burcb eine jeKige Sntwirftung an feinem Snbpunftc, wo bie be« Smprpo ffebcn geblieben i|}, »erbidt unb an bem mebligcn Sörper ben Sern ju erten- ncn, ber in einem noc^ weit auffaUenbern ©rabc ent- widett würbe. §. 561. 2)?an ^at ben 5ßorfd)lag gcmai^t,, biefe beiden 5Waffen »on »crfdiiebencm Urfprunge mit »er- fcbiebenen SJamen ju bcjeic^ncn : Scrnmaffc biejenige 45'2. Ounfleß fcnfret^Igcftfinitfencä ©omcnforn ber Nymplijea niba: — /■ 5fabfI(irong j — a SamcnbeJei — r Ttafit; — c ^latfCflccf; — /« 9?a6el; — m Ät'imlod) ; ~ ( (Samcn''cftalE ; - mi inncrr J&aiif : — n mefjlige Pon bem Äern gebifbete ©amen&uUe; — sc flcift^igeö isöcfdien, ober innere Samenhülle ton bem Seimfädi^en getilbet; — r Smbr^o. i-rud)t. ^u nennen, »el^e ftc^i in bem Äcimfärft^en bittet, > ©amcn^üUc ober GirceiS biqenigc, welche iiä) in fem Sern biitet; bteä iväre rcittü* eine rccrt^tioüe llntctf^eiMmg, tvenn niiin fte beßänbig anroenben fönnte. 5)?a.i bat aber bie ffintroicftunfl beö @amcn= [ tornö in bcr gröperen 5DJcbri»eit ber bcfannten f^an= jen nic^t »erfulgcn fcnnen, unb fogar bei benjenigcn, recicbe »or unfcren Slugcn »acj^fen, ift biefeö @tu= biiim, baö eine grojie prattifd)e Uebiing, unb eine lange, in'd Äteinlietic gcbenbe Scobacbtung erbeif(t)t, nur an einer fleinen Stnjalit angefteUt worfccn. 5K«n nuig fid) clfo bei btm gegenwärtigen ©tanbe berl SöiffcnfÄaft, njie man auct) biöber getban bat, mit einem cinjigen 2luÄbrucfe, nänili* ©nmenbiiüe, be= gnügen, ben man in bcn metflcn, auf biefc 2Beife üireifclbaften gäüen allein anwenbet, unb ben man bei benen, »o fein (intftebcn oft nad)gcn.nefcn irorbcn ift, burtb ^ai §)in;ufügcn eincS SeiTOorts!, ,;. S. inner» lid) ober tcrnmaffig, äupcrlitt» ober eiweipbaltig ge= nauer beftimmcn tonnte. §. 5G'i. 9tad) ®c()Ieiben rcürben gcmiiTe ©amen- füllen einen »on allen oor()ergebenben ganj Berf*ie- benen Urfprung baben. @o jetgt in ben Slumcaröb- ren ber eiförmige fiorper bei5 (Jicbenö nur in feiner oberen ■J'ätftc bie Siidjtung beä mit feiner 2)ecfe uni= gebcnen fiernä. Sic ganje untere §)alfte ivirb »on einer ftetigen 3)iaffe eingenommen, loelcbe ganj bcm 9?abelflecfe ju geboren ftbeint. Daö Äcimfäcfcben an bcr ©pige beö Äcrnö bcbnt fitb flufenireife »on unten naä) oben auä unb »ertieft ftcb in biefe SWaffe, »elcbe p wacbfen fortfäbrt, unb auf biefe SBcife «nblitb ben gröperen Jbeif besS ©addjensS unb beä ßmbrpo, ber p(b in feinem Snneren entwirfelt bat, umgibt, ©ie bilbet auf biefe SBeifc bie ©amenbütle, bie man in biefem gade nabelfledartig nennen tonnte. Sie be= ftcbt au^ 3eÜen, bie gröptentbcilö in tleine Splinber gefirecft finb, unb »on ben Decfen na^i bcr Dbcr= fiä<^e beö (Jmbrvo binlaufen. §. 562 tbis). 2Bic bem nun auä) fei, fo anbcrt fid) bie ©amenbütle ibrer SJatur unb ibrer Sonliftenj nat^ unb liefert auf biefc SBcife brauifebare 5Kcrt= male jur Seftimmung ber ©amenförner. Srftenö, i^rc unb man fagt al^bonn, fie fei fleifcbig. 3" bie= fem gaUe bilbct fiitb biiSweilen im3micrn ber Bellen, j. S3. in bcni SHictnu?, Qtl, unb man nennt fte al^= bann ölig (i^tg. 454). ®rittenö, biefe 3enen fönncn bei groper Dicf e eine fcbr grepc ^^artc beinabc bie eineS §>orneö erlangen , unb bie ©amcnbüUe ift aläbann bornartig, s. S3. in ber ©attel (Sig. 453"), bem Äaffee unb bcr 3riiJ. ?lti*bann fiebt man gcwöbnlicb, ibcnn man eine febr biinnc ©tbnitte macbt , unter bem 3)?ifro|tope biefe 3ellcn icbr bcntli*, bereu -5)öb' lungen ticin, bie auS mebrcrcn ineinanbergcfc^acbtcl- tcn ©tbicbten gebilbete SBanb fcbt biet unb oft mit tlcinen SSerbinbung^tanolen, bie »on bcr einen }ur an» bem geben, übcriäct ift. Die Sobaufiöfung ift febr antvcnbbar, um bie 9Ja» tur ber ©amcnbülle barjutbun. Sic gibt in berfel= ben bie gerinpftcn ©puren »on ©tärtemebl baburtb an, baf fte biefclbcn blau färbt. Unter bem 2luöfc- ben einer tlcinen balbfeften 5Kaffc, wclcbc fic gelb ma(bt,lä6t fte bie ftictftoffbaltigen ©toffc erftbcinen, bereu "Dafcin in ben ©amentörnern cbenfo allgemein, al»J für bie ctfte Qntmicflung bcr ©emebc notbn?enbt-: ift. 35iefe ©toffc, iucld)c faft allein bcn 3nbalt bcr bornartigen ©amcnbüncn bilbcn, fcblcn in bcn an= bcm nicbt , u;ib »erbinben ficb in ben mebligen mit bem ©tärtemebl. 1>ieä ift bcr Älcber in ben Screalicn. 9Jatürlicb muffen biefc Äennjcitbcn in bem ooll= tommen reifen wamcntomc aufgefucbt «erben. Sie bilbcn fid) nur ftufeniveife, unb ^u bcr3eit/ >»" *" öamenbiille angefangen bat, fi(b in bcm bef muteten gidjcn juorganiftren, tonnte baö ßellgcmcbe, »vclcbeö bafl'elbe au(5mKd)t, einige SJerfAiebenbeiten in feinen formen, aber notb nicbt in bcr Cionfiftenj feiner SBänbe unb in bcn ©loffen jcigen, bie in it»rem 3nncrn gc- bilbet reurben. §. 51)3. ®mbn)o. — aSäbrcnb biefe^»erfd)icbe= nen 35eränberungen in ben 5>üllcn bcö wamcnfornö »orfielcn, ift eine in bcm Smbrpo, feinem t»efentlid)ftcn Ibeile , unb rceldfcm alle anbere notbwenbig unter- georbnet finb, bcnjcrtftclligt irorben. Söir wollen jegt biefe Suticidlung bcä ®mbr»o unterfudben, unb ju feinem erften Sluftrcten, ju bem Slugenblicte bcr Sc- frucbtung, ju bcm jurucffebren, tt?cl^cr ber unmittel- baren Serbinbung cntfpritjt , bie ^»ift^en ber *Potlen- röbre unb bem Qiipfel bef Äcrnä beftebt. 3n bcm ent- fprci^enben '•punttc bcr .S^öblung bcffelben, meli^e in bcn meiftcn gäüen »on bem Äeimfäddjen gefüttert ift , bemerft man ein cinfad^c^ Slä^d?en (gig. 456, 1, v) , ta^ anfänglitb mit einer balbflüffigen 5P;aterie nebft Äörn= e^en angefüllt ift , in TOcl(bcm man aber balb Rebt, nne fic^ eine 3cUe , fobann mcbrerc anbere bilbcn 3encn ftnb fe^r oft mit ©tär !emeblförnern angefüllt, unb man fagt alebann i^c fei mebl^ artig (f^ig. 453), biefer Se^ fd)affenbcit bcr ©amenbütle »er^ bauten »icle ©amenförner, j 8. bie ber Gercalicn, ibrenäb^ renbe Sigenfdiaft. Tlan bat JU bemerfen geglaubt, bap biefe 5Kobififatton gemö^nlid) be SntmidlungberÄcrng, bcr fern maJTigcn ©amenbüUe cntfprc Üben würbe. 3n)eitcnö, in anberen gälten erlangen biefc 3et!en eine jiemlidi bebcutenbe Dicte unb be- balten babci einen gereiiTcn @rab »on SCBettbJieit, n^iiltc bfS TOa-.i CSig. 456, 2, e), rocl(6e alle mit einem, Qmb^nliä) fcbr bcutlid)cn Seme »erfeben finb (§.21, 327). 3n bcn meiftcn gälten toadifen fic mit ibrcn Snben in eine SRcibe 5ufammcn, bereu oberer Jbeif bcn 21 uf- bänger, unb bereu' unterer Sbeif bcn Smbrpo bil- bet, bcr anfänglich auf eine einjige BeUe befdjrantt 43i;. (Siilc CSiitiDicfdmg tcä giiifinio I'r.ilm vema : — s auf» ftärfiei-; — r (5ii:6r.HiK,u^*on; — l.irftc Gpodic, itnj mon nur baä embninträeciifn bcmcrit ; i. sU'Ctc (äiJodic , ti'O (T* mcfirfrc 3er(eit in tiefem SShiScte i getilJet Iiobcn ; 3 ttitte, tro ffr eiii6ri)i) turd) bie »iltung unt Slnlhiufung ciiiev srSpcren Slnjofil um Seilen teilt» lictjer geni(irtc!i iit. 79- 622 Sdtanih. if}, bie balB auä mc()rcren, in eine tlcineOTaffe i>tt= roatSfcnen beftcjit (gig. 456, 3, e). Sei bicfcr ®nt- »irflung »crf4i»intet iai 5Kutfn= ober SmbrpobläS- (ften balb. Dft bleibt ber äufbcinger bei btefem Orabe »on Simnbeit fleben ; biöroeilen »erlängcrt unb ftärft et ft* burcf) baä $)tnjutommen neuer Bcüen ; bcm^ i)ngea(|tct »jerfetroinbet er bo* faft immer enblid) felbft , wenn ber Smbrpo , »elitier einige 3eit lang an ibm an ber iSpige beä ®ädä)mi ^ängt, einen gewiften Umfang erlangt ^at. §. 564. 3Bir {»aben bereit« (§. 2S, 29) bie pro-- greifioen SJeranbcrungen , bie confJituirenccn J^eilc unb bie -J'auptmobifitationen be6 Smbrpo angeführt. 2Bir ^aben gefebcn , ba6 biefc anfang« itn}ert&ei(te 3ellenmafre fpäter eine 2Jrt »on 3crt5eilung jeigt, TOel(^e geeignet ifi, eine Unterfcbeibung mehrerer Steile Sil begrünben, bag man in berfclben eine 3I(^)fe unb Meine , feitenftänbigc auSwü^jfe , ©tijjen ber evflcn Slatter, bcmertt, ia^ unter bicfen erften Slättern eineä ober jmei, bie man ilotpfebonen nennt, eine befonbere ®eftalt unb Sau jeigcn, unb baß jtc?) nat^ ber ®tn!)eit unb ber TOe^r^cit ber Äotylebonen »on ie^t an unter ben 'Pffanjen eine ©runtoerfc^icben&eit bilbe , bie in bcni SerbäftnifTe immer bcutti^er wirb, aW fic fi^ ju entmicfeinfortfabren; reir baben aber ben Smbrpo nur unabbängig »on bem ©amentornc unterfuÄt unb ibn überbicö auf eine bei toeiteni ju allgemeine 2Beifc bebanbelt , aW ta^ eä niit notb= irenbig fein foüte, bicr mcit auSfii^rlicfier auf bcnfel= ben jurütf^ufommen. Die 2lcbfe bilbet ft* ^uerfl unb ri*tet einen ibrer (Snbpunttc na* bem Slufbänger, unb ben anbcrn nacb ber cntgegengefeften Seite. 9?un iß ber ertle immer ber, awS irelcbem fpater bie SBur^el enifpringt, unr nimmt in bem CSmbrpo ben 9iamen 2® ü r 5 e 1 (^ c n an; ber }»eite iß ber, roelcjer Tii) 5um Stamme perlöngert, ßd) mitSIättern bebetft unb im anfonge bie Sotplcbonen treibt. !P?an unterfdjeibet alfo eine SBürjelcbencrtremität unb eine Sotplebonenertremität: bie erßere fegt ß(^ unmittelbar mit bem 2!ufbänger fort, unb ßebt bemna* ber ©pige beä Äernö unb bem Seimlorf), baö ibm entrpri(^t, gegenüber. Sic ^»citc, gerabe^u entgegengefc^^te, wirb alfo ber ©runbßäcbe iei ÄerniS , b. b. bem 9?abelßecfen , gegenüberficben müßen, unb biefe erßen Sejiebungen Mciben faß im= mer, fo baf ei bei bem bloßen Mnblicfc beö Äornö nur barauf antommt, ben 9?abelße({ unb baö Seim« lod) beßimmen ju tonnen , um mit einem febr boben ®rabc t?on ©emigbeif bif beiben entfpretbenbcn Snb- punfte beö nocb unter feinen ^liiUen »erborgenen Smbrpo ju beßimmen. 393ir trotten bemer!en, baß biefe 3Ji(6tung bcsJ Smbrpo ober ber neuen ''Pßanje genau bie umge-- !ebrtc »on ber ber SRutterpßanje iß, »eil man ben Äern alä ben Sulminirpunft con biefer betracbten lann, unb ber gmbrpo in Se^iebung auf ben Äern Berfebrt ßcbt, inbem er bie ©pigc, roelcbe Mi einmal jur SBurjel entmicfetn foO, nad) oben, bieienige bin- gegen, njel(tie ßd) einmal jum Stamme entwitfeln foO, nacb unten febrt. ©iefe Setrai^itung begrünbet einen »efentliien Unterfciiieb jttJifcfcen ibm unb ben g_en>cbn[i(6en Änofpen, tit man mit ibm i^ergleiien fönnte, toeJcbe aber beßänbig bie Sitbtung ber "l'ßanje fortfegen, auf itelier ße entflanben ßnb. §. 565. o" bem »amen einer flcinen Änjabt Pon ^'ßanjen, namentti* mebrerer Sctmarogcrprlanjen, iß ber Smbrpo auf bie nocb unsertbciltc 2I*fe be= ftbränft, roie man bieS ;. S. an ber glatbäfeibe (gig. 457) febcn tann, ober trenn bie Äotplebonen ba ßnb, auf bem »ertiimmerten 3ußanb berfetben, unb redete oft fo Hein ßnb, baß man ße faum erfennen 457. fann, j. S. in ber 'Pcfea (gig. 458), unb 457 Suibtaü ber grac^Sffttf. baß man biäroeifen fogar baä !D?itro= itop anwenben muß, um eö babin ju bringen, nie in ben Drcbibeen. ®iefe SäQe ßnb febr feiten, unb gemö^nlitt» bemerft man an bem reifen (Smbryo außer ben mebr ober weniger »olu- minöfen Sofptebonen autb bie nac^= fofgenben Slätter, bie aliSbann in eine erße, außerorbentlidi tfeine Änofpe, bie man Änofpcfien genannt bat, per= 45s einigt ßnb. Sicfe »crfibiebencn Zweite 5eigen jiemli* mcrN »ürbigc Serftbiebenbeiten, je naebbem ber fofplebon einfa* ober boppelt iß. 2Sir troOen ße in beiben gäUen nacb einanber unterfudjcn. §. 566. ÜÄpnof iit^Ietoni: f*cr ^mbr^p. — Die gewöbn^ liie gorm ber monofotvleboni= fdjen Smbriponc iß bie eineä Sp^ linberä, ber an feinen beiben (änbpunften abgerunbct iß, ober bi: eincä mebr ober tcenigcr »erlängertcn eiförmigen Sörpcrä Cgig. 460). aeußerlicb iß ei febr fcbrocr, an bemfclben »crfcbiebene tt^eile ju ettennen ; wenn man ibn aber fenfrecbt in ber fJittc buri- fc^neibef , fo bemerft man in einer abroecbfeinben ööbe eine Meine 2Barje, bie in eine §)öblung unmittelbar unter ber Dber= ßacbe eingebettet iß. Dies iß baä Änöfp*en: obere« Snre ber äcbfc, m reeliicrber ganje barunter liegenbe Ibeil gebort, ein Sbeit, tvelcber faß ganj aui bem fleinen Stämmeben biefer bertür^tenl'ßan^ebcßebt, ben man aber geroöbniicb mit bem 9Jattten SSürjeleben bcjeitbnet (gig. 460, r), njcit ei ßc6 unten in eine Surjet i>erlängern trirb. Der ganje über bem Snöfpcben lie- genbe i\)eil iß ber Sotpicton Cgig. 460, c). S33enn man mit großer aufmerffamteit unb bei einer bin= reic^cnbcn SSergrößerung ben frifc^en ober angcfeucb= teten gmbrpo unterfucjjt, fo iß ei möglich), fogar o^nc 3erfcbneibcn biefe »erfcbiebenen DJegionen ju beßimmen, bcnn man fann faß immer eine fteine Spalte (gig. 460, f) Ober äußcrcä Änopflocb entbcdcn, melc^eg bem Snöfp= j eben cntfpricbt, ba« überbicsS in fe^r t)ielen gätlen burcb einen leicfeten IBorfprung an ber Dberßäcbe bc« ! ifmbrpo angegeben iß, unb nun fennt manbie ®ränic |j»ifcben bem aSur^eltbcil , ber mä) bem Äeimlocbc gericbtct iß, unb bem Äotplebonentbeile, ber ßcb nacJ) I bcin 9iabelffe(fe ricbtet. -Bern entfpricbt biefe |)öblung, , in »clcier ba« Snölpcbcn liegt, biefe bünne unb ber Sänge nacb gefpaltcne Schiebte, rcelcbe baßelbe be= 't'edf^ aSir baben gefagt, baß ber Sotplebon niäiti anbere« iß, al« ba« erße Slatt ber tleinen ^ßanje, unb ba« Änöfpdjen bie Bereinigung ber nactfolgenben Slättcr. SBenn man nun tjcrglei^ungSroeife ein ©anjeä i5cn gerocbnlicben , öußerß lungen Slättcrn untcrfucftt unb man ^um 2Iu«gang«puntte eine« con ibnen nimmt, ! ba« fcbon fo enttrief clt iß, ta^ man an bemfelben eine fleine Scbeibe mit einem Saume barüber er= fennen fann, fo trirb man bie nacbfolaenbcn, »en biefer Scheibe eingebüHten, über melcbe ße faum ^er- porragen, aufßnben. Diefe fpielen in Sejiebung auf ba« erße ganj bie nömlüe 9?olIe, »elcbe ba« Änöfpc|en in Sesiebung auf ben Äotplebon fpieft. ©er boble Jbeit, ben man an ber ©runbßäc^e bc« Äotplebon bemerft, 45S. Smunic ber Peken hiiijrosa:— ( iiiti gtSmmiien, ba« bcinote bie gainc fflaiTe birbft, ba« an feinem Unbpunftc in eine Verengung (urüdgebcgen ift, bie fi(S auf bie gnrdie » [egt unb bie man wcggeiaffen dat, um (ie teffer ju jetgen, foreie bie beiben »fr- [ümmerien Sotalebpnen, tteliie (ie cnbigen. 459. Sertifalfinilt eine« RamU ton Triglot1iinD.rr.ti.ri: — p ^rrifarp m t ber borauf fifenben Korbe «; — s Samentorn; — f 5Jabcli1rang; — r Ra^t; — c Siabelflecf. 4h0. (&nbrvi!, befonberä gefe^en: — r äBüräeldien ; — ^ ©palte Snöfpi^En enifpricfi; Solnlebon. /tudjt. 623 ifl alfo ntctitö antercä ali fein ft^citcartiger S^etf; bic®paltc, tie man antrifft, ftnb bic SRänter tiefe« %t)tili , bie einander naf)c gcbrarf)t ir orten Rnb, ober bte fid) fogar betetfen. 3Wan wirb in btcfer 21nftcf)t bcfiärft, wenn man bic gan^c gntrcicflung bcä Äoti?= Icbonen »erfolgt, rcclt^er anfänglich in ©cflalt einer fleinen aSorjc etfc^)eint, ^ä) etmaö cerlängert, fit^ fobann an ber ©runbflöcfce ausweitet, ido eine anbcre aBarjc ba« Än6fp*en (jereorjubringen anfängt, baö juetfi frei ifl unb fobann fiufcnreeife t>on jirei fleincn ^platten bebccft wirb, roele^ie oon ben beibcn 3iänbern bct 2(uä(teilHng bettommen. SEBir finben bift rcicber bte Sntwitflung eineä Slatlcö (§. 147), bcffcn Saum ^ä) juerft jcigt, fobann ber füeibeartige t^eif, ben «nfänglirti eine cinfatbc äBoIbung angibt, unb bcr nur na(<) unb nac^ für bie anberen Slätter, bie roeiter nad) innen liegen, jur @4eibe isirb. aUe« bieö liegt fe(tr offen in geanffcn gmbr|?oncn ba, 5. S. in benen bcr Oioscorea unb anbcrer ^pflanjen au^ bcr nämlit^en gamilte (gig. 461), bercn Äoty- lebon c einen üerbreitertcn ®aum ^at, — ;,^^^^ ber, wie ber cincd ätzten fleinen Slatteö "[a »crbünnt ifJ, mit einer S^cibe 2:, J',';? irelt^e boS Änöfpt^jen iimgibt, obnc eö ganj ju bcbecfen, geroöljnlidier aber -j7 entfernt fi(S) bic Ocftalt bei? Äotpte» bona weit mebr ton ber ber anbcrcn 4iii. gewöhnlichen Slätter; fie ift ju einem tylinber, ju einem Sonut' ober ju einer Seule »ctbicft; bisweilen jeigt fte^ buö Änöfpcben me^r ober weniger frei nac§ außen, entwcber weit ftc<) bie SRänber ber ©c^eibc nicJjt t>ere:nigen ober ficft baburct) nit^t ecriängern, bajj fie ftcb in eine |)out oetbünncn. !Kan fann oft an bemfelben nur ein ein= »ige« Slatt erfennen, ba« nad) ber entgegengefegten 3Jic|tung beö Sot^fcbonä gcbrcl;t ifl, fo ficin finb bic nac^folgenben ; in anbern gälten entbecft man übcr= bieö cineö ober ^itci unb feiten mc^r, bic nac^> bcr 3iei^c abnebmcn. Daö 355ürjeltt)cn iß bei einigen (Smbr\)oncn eben fo lang unb fogar noc^ langer olä bcr Äot^lebon CSig. 76, I), unb man nennt fie alöbann mafro-- poben(»on /lazpoe, lang, unb noüf, ttoSoq, guß); itöwcilcn »erbreitern fie fic5 feitwärt«, fo ta^ ffe eine 3lrt »on 21uöwuc^« bilbcn, ber fic| fo weit er= iireicn fann, bap er ben grijscren Sbcil bcrSmbryoncn^ maffe auämacbt. ®ewöbnlidber ober if5 fein Sffiürjelc^en weit türjer ati ber Äotplebon , eä i|l auc^ geirc)!)nli(t» bicfer unb {lat ein etwa« feftercö ®ewebe. Oft jeigt (tt^ an feinem Snbpuntte eine fleine ©pige, ba wo ber 2luff)ängcr auslief, unb wo fitb fpäter bie erftc Surjcl jeigt. 2lber biefer Snbpunft ocriängert ftt^ nic^it, um fie ju bilben, unb wir {laben (§.411) ge= fc^cn, baf eä eine 31rt innerer SBarje tfi. wcicte bie äupere ®ct)ic^)te burctjbric^t unb fiel) auf bicfe SDScifc cntwirfelt. §. 567. fDifattitctionifc^er ®mbvi)o. — DU ©eftalt bcr bifotplcbonifcben (Smbrponc tft }u mannig= foltig, ali bag e« mögfict) ifi, fie auf eine allgemeine SBcife anjugeben; ba fie bisweilen c^linbcrförmig ober fe^r gcfirccft eiförmig gebildet finb, fo erinnern fie an bic ©eßalt ber monototplcbonifc^cn "Prlanjcn; fie untcrfc^eiben fic^i aber immer oon bcnfctbcn burc^ bie 3ert^eilung in jwei Soppen an bem fotpleboni« fc^en ®nbc; biefe «Sintbeilung ifi mebr ober weniger tief, je na^bcm bie Sotplebonen in Scjie^ung auf bie ac^fe ober baö ®tämmd)en, baS fie trägt, mebr ober weniger cntwicfelt finb. Sine febr gcwöbnlit^c ©efialt ifi bie, welche wir an ben Äetplcbonen beä TOanbeN baumiS anjugeben unb abjubilben ©etegcn^cit batten CSig- 77), wo jwci eiförmige Äot9leboncn (cc) , bie 461. (Jm6ri)0 einer ^JflanjE au8 btt ^lomifif ttr Dioäcortm (Rajania cordaisj:— r aBürjcIcfien j — c ffoHjfebcii ; — 5 gdhcibf, B>(i*e ine Snöipcfcfn retbirgt. übir einanber liegen, ben gröpcren Sftcil bc« Sm- brpo au^macben, wä^renb bie 2lcbfe auf einen weit f*mälcren unb fiirjeren Äörpcr bcf(t»ränft iß , ben man aupcrlicb nur in ber ©cßalt eineiS fleincn Äonuö (0, bcr unter ben Äotplebonrn ber»orragt, erblicft; biefer unter ben Sotplebonen fie^enbe Z^tit ifi baä 3!Bür= jclcben, bcffen finbpuntt, wie wir bereits (§. 111) gefagt babcn, ficf) unmittelbar in eine SBurjcl »ertän« gert. ©er anberc Sbeil ber Slcbfc, bcr mebr ober weniger über idrer einfiigung fiebt, baä Rnöfpc^cn, t>aö bidwcilen faum cntwicfelt unb jwifcficn i^nen ücrfiecft iji, wirb erfi bann gefebcn, nacbbem man jene auf eine fünftlic^ie SBeifc entfernt fiat. @ö cnbigt fiO) oft fclbfi in jwci tlcinc l'appen, jcigt bisweilen eine größere anja^l »on jenen fcitenfiänbigen Sappen, ben erfien SSIattentwiirfcn; bisweilen fcbcint eä gant unjcrtbcilt. §. öds. Sei bcr größeren STOc^r^eit ber ffimbrponen finb bic Sotplcbonen gleich ; cö tommt iebod^ jiemtit^ bäufig por, unter i^nen eine unbebcutenbe Unglci^i^ ficit JU beobachten, bie aber ju fct^wac^i ifi, alö baß man fie in Slnftbkg bringen fofltc ; Tk wirb inbeffen in einigen gällcn fc^r ßarf, unb fann et^ fogar bergeftalt werben, baß einer Pon ben beibcn Äotplcboncn fafi ganj JU fehlen fc^eint. Tlan finbct it)n jwar fafi immer wicber, wenn man ibn mit Slufmerti'amteit fuc^t, aber auf einen bloßen Slnfa^ rcbujtrt, j. 58. inberTrapa, in einigen Hirsa (gig. 462) u. f. W. §. 569. 3n anberen gätlen rü^rt baä ausfegen, aU ob nur ein einjiger Äotplebon ba fei, Pon einer anbern llrfac^c, nämli($ capon bcr, baß beibe me^r Ober weniger innig in einen cinjigcn Äörpcr »er- wac<)fen finb (gig. 463). aiäbann liegt aber bad tnöfpc^cn g nic6t wie bciben ättiten monofotplebontfc^cn Smbrponen in ber 5Jäl)e ber Dberfläd^e unb in 33erbinbung mit außen burt^ eine fleine Spalte. Sä nimmt eine?)ö!)= lung ganj im 3nnern unb in bcr Sßcrlängcrung berSltfifc ein. llcbcr-- bieä fann man fafi in allen gälten bie ®eboppclt()eit bcä totplcboni^ "'"■'• f(t)cn Äörpcrä an ben Spuren erfennen, welche bte 9?(jtb c in ber ganjcn auöbctjnung bcr pcrwajfcncn glatten juriicfloßt, unb wenn biefe Spuren fehlen, an ber forgfältigen Unterfuitiung be« (ungern Smbrpo, Por ber 3eit, wo bic Äotplebonen ficb auf biefe SBeife gcnäbcrt ^aben, »erwac^fen unb mit einanber Per= fcJjmoljen finb, j. S. in ber Äopu^inerpflanje. §. 570. üaffen wir aber biefe ungewöhnlichen anorbnungen bei Seite unb ncbmcn bic gewö^nlitfifie, nämlicJ) bic, bei welcher bie beiben Äotpleboncn gtei^ mtb bloß anfic^enb finb. Salb erlangen fie eine große Dicfc, wie bei bem «OJanbclbaume, bcr So^nc, &ä)i u. f. w., unb man fagt aläbann, fit feien ficif(J)ig. 3n biefem gaUc finb bic beibcn fic^ be= riitircnben ober inneren gfäcfien gcwö^nlic^ eben; bie freien ober äußeren me^r ober weniger conPcr. Salb finb ^c in bünne 'platten , bie auf i^ren beibcn gläc^en fiad) finb, jufammengebriicft unb man nennt fie blattartig, wie bei ben SJicinuä, bem ffoffcnfäppdjcn u. f. w. Sie cigcntlicbe 9?atur bcr Äotpicboncn, bcr erficn Slätter bcr werbcnbett ^Pflanje, welcfje in bem erfien gaUe Xter^üüt if}, jeigt fit^ me^r ober minber offen in bem jweitcn. 46'3. Senfvecfit gcf^nilKn« Smirnjo bte Hirsa Salzmanoiana, um bic llnflleii^cit feiner beibcn Äotsleboncn ju jclflen , moton ber eine (c) fofl bic janjc embr^oncnmaffc bitbcl;— c' bev (leine Äo» t!)Ieb»n; — ? Sni)to(6en; — r äßürjcr(i)cn. 463. @entrc4t gcidjnKtener gmbvtjo bcr Carapa gmanenais', um bic 5Jal)t bcr Soti)tcboncn ju jeigen , bercn Trennung nur no(S buriS eine f(f)n)fl(t)e Cinle c ma^rgencmmen wirb i — r SBürjcIcfien ; — s Snöfpi^en. 624 ;Dotanth. @erc5(>nli(^ iH i^t Umfang ganj, fogat bei bcn ^fjanjen, bei »cldjen bic folgenten Slätter fidj me()t otet minbcr tief au^f(t>neiben ; ioä) gibt c« einige, reo et ft^on fctbfi gelappt ifi, trie in tcm 9Jul5baum, bet diHie, Sinbe (gig. 464). 2)ie blattattige 5fJatur wirb auc^ noc^i biirÄ 9Jer»en ongejeigt, ^ic fiton me^r ober rcenigct fitStbar ftnb, genjöOnlit^ in fe^r geringer %n]a^ auf ben fleifcbigen Äot»(efoncn »or= tommen, in einer um fo gröpern, je bünnet fic finb. 50?an bemerft fogar fc^ion oft ©paliöffnungen an bcr Dberfläcbe biefer tctiteren. (SnMii^ tonnen Sotple« bone gefticlt (gig. 465), b. (>. »on ber 21c6fc, tie fic trägt, tinä) eine me^r ober minter furjc Sevnegung getrennt fein. Oetsöiinlitbcr finb fic pgenb, unb blop »on einer 2Jui;bct)nung ober ®aum gcbilbet, ber fic^ unmittelbar auf ber Sldjfe einfügt. ®ei)r oft fie^t man, tuie fid) biefe auggefcbtticifte ®runbfio(t)e auf beiben Seiten, unter bem fünft ber Einfügung in einen Jappen »erlängert : finb biefe beiben Sappen äiemli^ grop unb breit, fo ^eipt ber Sotplebon ^erj» 464. 4«-. 4G6. förmig ; finb fie furj unb fc^rnaf, fo it'irb bcr Sotp- lebon jreeifai^ gcofjrlappt genannt CS'g- 466). §. 571. Siörceilen fiiibet man mebr ali jmei itotpicbone. Die« fann bei geroiffcn f fianjenfamcn ber Satt fein, tuo bemungeac|tct bie normale 3at>I jwci ifi; eä finb Stugnabmen, bie benjenigen äbnlicb finb, tro bie SSIättcr, bie genjöbnlict) paarweife in eennffen '•^fianjen gegcnfiänbig finb, in Duirlen ju breien »orfommen, ü>aä eine ungctt)ö!>nli(^e @tcl= lung ift. So gibt aber anbcre f flanken, wo baä 'Dafcin quirlartigcrSotplebonen, unb überbieö ber 3a()I natb ., me^r aU ^mei confiant unb normal ift , j. 3. »ieic japfenfragenbe f flanjen , unb namentlich bie gitjjtcn CSig. 467) unb Sannen , bei benen in mehreren arten bie Zaijl ber Äo-- tplebonen auf 6, 9 unb fogat auf 15 fteigt. 3n bicfem gaüe ift i^re ©tftalt linealifc^ , rcic eS audi fpäter bie ber Slätter fein wirb, unb icir n>oüen bemerfen, bag biefe Stötter, ircli^e büfi^elförmig ouf tieinen, jufammengejogenen 3»cigen »er= waä)\(n finb, if^rerfcitö oft eine ä()n=. liebe Mnorbnung äcigen, bie man an ■""• ben gicbtcn u. f. ip. fJutircn tann. §. 572. I5tei'e SBielfacbbeif betÄctpIebonen machte, , ba§ man »orfcfelug, bem allgemeinen 9Jamen ber bt^ fotplebonifc^en 5iflan;en ben 9?amen bet polBfotBlebo-- ' ntfitien f flanjen ^u unterfc^jieben. 3(ber bcr erüe paft auf bie größere S»?el)rbeit, ober öicrmelir fafi auf bie (Sefammibcit biefer ffJanäen, er ift feit langer 3eit unb aügemcin angenommen, unb mup bemnatfi bci= Ui)aUtn »erben. !Kan barf ftcji nur baran erinnern, 4fi4. Embnjo tctfintc; — r S!Büv!ct4tit • — <• einte ton im SotnlfbonEit. ' 41)5. emSrDo btä Gerani tijitboncn, bie fii^ t/itt burd^ ■IM). (Jmbnio bcturmc: — r SBürjcWcn; — c StoMiim; ■ ^ im aiiffliige bt« Seimen« ; — r aBürjrt^fi baf bet recfentlii^e Unferfc^ieb bet (Smbrponcn in biefen jwei grogen fflanjenffaffen barin beftebt, bap biefe erften Slättcr immer wet^felftänbig in ten einen (ben mono!ot9(cbonif4)cn), in ben onbern (in ben bifotp^ lebonifdjen) immer quirtartig, entrcebcr gcmöbnlic^ paarrceife ober fe^t feiten in einer grijfern änjafd ^croorlommen. §. 573. 2Bir fiaben gefagt, bap ftrf) bie jwei Sotpleboncn fcfir häufig fo jeigen., baf jiä) i|)re ebenen giäctien über einanber legen. @ie äcigen aber au^ oft anbere 3inorbnungen, welt^e benen ä^nli^i finb, Ui i»ir in ben eigentlitbcn blättern i^or ber ®nt»ic!Iung angegeben babcn, lucnn fie nömlidi in ber Snofpe in bem 3ufianbe bcr Slcitferfnofpcnlage äufammengc- brängt finb (§• 174). ®ie tonnen auf biefe aSeife in jwei ?)älftcn umgcfitlagen , nicb er gebeugt (Sig. 164, 1) ofcr boppeltlicgenb Cgig. 164,2; 469), jufommengcrollt (gig. 164,4; 468) ober f^necfentinig gerollt fein C5ig. 164, 7; 470), gerco^nli* legen ficf» bie bcifcn Äolpfebone um unb irenben ^ä) auf biefe SBcife in bcr tiamlit^cn sRidS»= tung, unb parallel, loic trenn fic nur einen einzigen Sorper biI^eten ; felfener gef^ic^t eä na(^ entgegen- gefeftet Stii^tung, wie m, rocnn fie reitenb (gig. m, 9) ober balbreitenb ftnb (gig. 164, 8). Si^roeilcn finb fie überbieö jerfnittert: begteifli* tonnen fiel) nur bie blattartigen Sotptebonen ju biefen t)cr|(^tcbcnen 2lrten »on galtungen unb 3ufammen= roUungen bergeben, bie biömciten fejr oerreicfelt finb, unb_i»clTl)e atßbann nit^t burt^ ein (injigcä SQSort ertlort werben tonnen, fonbern eine f leine auSfübr- tiefere Sefcfjreibung »erlangen. §. 574. 9?ac^bem reir bie »erfc^iebcncn ©teüungcn untctfu*t ^aben, t»cl*e bie jwei Sotptebonen cincä unb beffctben Smbrpo in Sejic^ung auf einanber onnejmen tonnen , fo wollen wir auc^ bie unterfuctien, wiiäje fic in SScjic^ung auf ben anbern ®runb- tbeil biefcEi ®mbrpo, nömli* baä SBürjel^cn, ^aben tonnen. @c^r {läufig fcblägt bieä bie nämlicbe Sii*- tung ein, wie bie Sotplebonen ; bie gerabltnige 3?icl)= tung, wenn ber Smbrpo gcrabe ift, bie frummlinige, wenn er getriimmt ift; biefe trumme Sinie fteOt gc= wö^nlicf) einen me(»r o^er minber gropcn firciäbogcn »or, biöwcilen wirb fie aber wirtlicl) eine eigenlli(^e ©pirallinie mit mcbreren Sinbungen, bie entweber ouf einer einjigen Sbene (gig. 470) ober auf me^- teten gbcncn neben einanber liegen (gig. 457), in anbern gälten ^at ba« SBürjelcben ni^t bie nämli(^c 3Ji(l)tung, wie bie bcr Sotplebonen, fonbern bilbet mit berfclben einen ftumpfen ober rccbtcn ober fpif igen SBintel, ober ftblägt fi(k fogar »otlftänblg um, unb gc()t parallel mit ben Äotptcbonen aber in umgete^rtcr 3ii*tung. Da« fo gefaltete a8ür,\elc^en fann ficb entweber auf bie glätte ber Äotplebonen ober auf ibren 9?anb legen. 3n bem erften gaOe nennt man fie auflicgenb (gig. 472), in bem anbern gatlc anltegcnb (gig. 471, 473). Diefe galtungcn hei 46s. (^inbriMj bcö Pcinica (?rnnatum , ben man in äwei ^.ilffen 5trf*mtlni iinb tic obere nirfleenommen (jat, fo bai mon ba« 3"' fanimnivoUfii bcr JIot»rtbonen c (itllt : — >■ äßärjeltScn. 4fi!i. (ämbrljo ber Brassica oleracea: — r aßürjcMen; — Sotijlebonc ; - 1. gonj; — 2, ^orijoiitüIfdjniK. jTrudjt. 625 SBütjelf^cnä auf bcn Äolplebonen !6nnen mit bcnen bct Äotpletoncn auf fii^ felbfj jufommcnfaUen (Sig. 469). „ §. 575. ÜBir it'onen icgt btc »crfejicbenen 5Ber= ^artniffe *e« embryo ju feii mamiiGfaliigeii 3;bei= len beg ©amenfornö, ba^ idn einfcbliegt uiiö glet^ ,iu Slnfang ju ber @amcnj)ülle, wenn fiO) btcfe cnt-- •.vidtU ^it, untcrfuctien. 2Bir Jabcn gefcljen, bap ber CSmbrpo anfänglid^ nur ein feljt tfeincr Äörpct ift, ber an ber ©pi^e ber Smbrpoböbluiig aufgehängt i)i. 2Bir ^ahm gefe^en baf er fi(^ ^ufentceife auäbc^nt (gig. 474), unb pe enblid) oft ganj auäfüat, inbcm er alte ©affc, »elAe fte^ m berfclben angeböuft Stäben, unb fogar einen 470. eni6n)0 tcä Bumas orientalis liEBtnten Sotnletonc ju jeigtn. 472-473. embt!)oncn Don Stiiciffrcn c Sotiilebonfn. 473. et tleiWigcn unb an. - '■ SBürjftc^ciii - 1. ganjj — 2. ^ori. - 1. ganji — Z ^o» (SmBr^onen btäCliei tiäontolfAnitt. • SA'- ^®''"'*„';!°"' *'^ Pfaffen ta>p*cnä fcnfrei^t oeWnitttn i »eggcnommcni — A mM; — c ytniüfiti; — 1. Erftp« aller elebme? in'bcf s"JL"^'* "i* ""Ä^""^" ««Serlten« Ift,', fingebetttt m btr ©pipe ber ©omenbuKe; — 2. smeileS, roo n onf.ingl, Äotslebonc ju bemcrten; - 3. britte« Bo ber embrno ' mnen abgefonberfen SEbeiren terrängerter ifl; - 4. »ierieä n,, ^Me SIÄ ragt!""" *"'""8"""8 *^" ^*' «'«f» tet Samen! 47ä w,». .-.<.v m ®.*"''?.*' gefifin.ttene, re.fe ©amenfönier um Wc OeT|*iebencn SSerbaltnitTe ber (Sröfe be« ömbraon f in Sf.jr- n^ütte SU seigi SRabelflerf. 475. SReifer ©omcn ton bem Helleborus nijtei *erbinbung fiebt C!?ig 478), ocet er oerticft ficb in bie Dirfe ber ©amen- büUe, wetcbe ibn alöbann oon aüen ©eiten umgibt mit 2lu«nabme feboi^ feine« SBürjeiebenenbeö (gig. 477) ; feiten finbet man ein 33erwo(bfen jwiftben bie- fem enbe unb ber ©amenbüUe, «. 53. an »tclen japfentragenben f flanken, wabrff()einli* ocrmittelfJ beii ocrftcften 2iufbänger3. §. 577. 3n anbern götten folgt ber (Smbrpo itt feiner emwicflung niibt ber 2lcbfe be« ©amenfornU unb wirft ficb auf bie ©eite, gewöbnlic^ auf bie, welibe bem ?!abelfleife gegenüberflebt. ©elbfj in bicfem gaUc fann er noc^ ooUfJänbfg »on ber @a- menbüUe umgeben fein, bereu ©i^iicbte aWbann bei weitem nicbt fo bicbf, alä auf ber anbern ©eite i^ ffiieber in anbern gäUcn liegt er gan.j aufcrbalb ber <2amenbüUe unb unmittelbar unter ben Decfcn. S?or- jüglicj) an ben gefrümmten ©amentörncm, bie auä trummwdnbigen gidjcn cntfpringen, bemerft man biefe SJnorbnung unb al^bann nimmt ^er ?;abelflecf ben boblen Sbeil ber Krümmung ein unb ber Smbrpo, ben man alöbann peripbertf* nennt, folgt ber erbabenen ©eite unb fcbeint bie ©amenbüUe ju um- geben, anflatt con ibr umgeben ju werben (gig.479): ifl baö Äorn nicbt getrümmt unb ifl ber (Smbrpo in Sejiebung auf bie ©amenbüUe «ein , fo wirb er ouf einen funU ibrer £)berfläc|)e geworfen, wie j. SB. in ben ©ramtnecn. §. 578. @nbli(b fann in einer ftcinen 2lnjobl »on gaUen bie Sntwicflung ber »erfcbiebcnen Derfen unregelmäßig »or ficb gegangen fein, fo baf bai Äetmlocb nidbt mebr mit ber ©pige beä Äernä ju- 479. gentre*t gefdmitteneä SmpeU ber Mirabilis jalapa, mit ©omenforn, ba« (ie enthält. — a SamenWae, über bie ber SKeft beä ®rtffel« s itm Seiten beä ©amenrornä ; — embnio mit feinem aBürseti^en r unb feinen itolniebontn'' ©amen^uUE. ^elanih. fammcnfäüt unb temna* tie %d)U bc^ ©omentorn<5 (b. i). bie trumme ober gerate Sinte, bie jnjtfc^en bem Scimlod^ unb bem giabelfled gelegen tcirb) rettflf^ ni(t)t mefir bet 2l*fe ber £mbr90(>öt»Iung folgt, in biefem gaüe läuft baä SlBürjeli^enenbe beö Smbrpo, baä ercentrif^) genannt retrb, in einet gewiffcn Gntfetnung ocn bem ffinbpuntte beä ©amenforn^ auö. 2)?an fie&t Seifvicle ba»on in ben ^primutaccen, 2Be= geritten, »ielen ^almbaumen (gig. 480) u. f. tt). 1 2 §• 579. Sir ^aben foebcn gc= fe^en , bap ber Smbryo, roenn er »on einer ©amcnbüüe be= gleitet ift, gett)6()nli(|) fon berfclben umgeben »irb, ba§ er in anbcrn göDen M) ent= ircber an einem ber Snbpuntte berfelben ober auf ber Seite augerbalb befinbet. 3?icbarb nannte i^n im3nnerenlie- genb (intrarius) in bem cr= '^° fiengalle; augerbalb bc- (exlranu^) in bem ärceiten '^aüe. §. 580. SBir »oaen je^t bie SSerbältnfffe be« ßmbrpo mit ben ®eien beS ©amenforn^, b. b. mit feinen brei §)aut)l|iunt(cn bem Äeimledbc, bem 9Jabet= füeife unb bem 'jRabel unterfueben. 2Bir miffcn bereit!?, bag ftc, einige tcenige 2lu«nabmcn abgerechnet, mit ben beiben crfJern conftatrf Rnb, inbem ba« äupcrfte (inbe be« fiotplebonö bem 9tabelflfcle, ba^ Gnbe besS aSürjelcbeni^ bem Scimlocbegegenüberftebt. ©ie fön» nen alfo nur mit bem «iJabel mecbfeln. 9Jun iß bie= fer mit bem 9JabelfIecfe in bem geraben ober gerab= läufigen Sidjen »erfd)moljen; jurücf geworfen, on ba^ entgegengefegte Snbe in ben jurürfgcbogenen ober finbtic genläuftgen Sieben ; crfJcn gälte bat otfo iaä SBürseticn eine umgcfe^rtc SRidjtung mit bem 5Jabel (Radicula liilo contraria, gig. 481), in bem j»eilen nimmt ei eine SRttbtung naä) feiner Seite (radicula liilum speclans, gig. 483). 3lit^»arb nannte gegcnwänbig (antitropus üon rpon?), baö aScnben unb ctrri, gegen) ben gmbrpo, ber |id^ in bem crfJen galle befinbet, gteit^läufig (liomotropus oon ö^iog gleicb), ben Cmbripo, ber fttb in bem jtt)ci= ten gatle befinbet. (fr nannte boppeiläufig (amphi- tropus Don dfiql, \)txüm') benjenigen, ber um ft(| fetbfl getrümmt auf biefe SEBeifc feine beiben Snbpunfte »eteinigt (gig- 482) unb »on bem mir gefeben tiaben, baf er gewöbnlitb auf einer ©eite einen Sbeil "btr bie Oefammtbeit ber ©amenbülle umgebe CS.ig/ 479). 480. ffcvn hex tsattel. — p Bamminiie ; — e Cmbrl)i) j — 1 — gonj ; — 2 Ducrftftnitt in ber 4>6ftc bcö (5mbn)o. 4SI. Samcntorn bet Stecculia baUoghBs, bet tängc nai) gc» f(f)nitten, mit bem üljeif bet ©amen^üUe/ic, mit rocle^emcä iefefiigl ifi: — f ülabeltiianj ; - ch 9iaf)elflttf unb SKabel mit eiiianbet »ettoa^fen ; — t 2)eaen beö ©amenfotnö ; — ps ©amenliütte, tt)0= DDit man nut bie ©pnje pejl; — c einer »on ben Sotplebonen, bec anbete ift rorBgenommen ibctben, um baä Änöfpiiien g ju jeigen; — r aßiirjeloen. iifi Xiet Sänge Mit O'f*"'"""* ©amentutn bon Erjrsimum cheiomihoides : — m Äeimlcd) ; — ch 9!abelfle(f , bet beinahe mit bem SRabel k setfdjmoljen ifi j — ' Samenfdiale ; — mi innete ^mt; — r Slßürseli^en ; — c Sot^Iebon ; — j Rnöfpi^en. SS ifj flar, bag ber gegcniuänbige Smbrpo fii^ in einem geraben ober gerabläufigen Sitten, bet glcicbläufigc Smbrpo in einem jurüdgcbogenen ober gegenläufigen, ber boppelläufige Smbrpo in einem gefrümmten ober frummläuftgen öiiben bilben muffe. * §. 581. SBir baben (§. 53!t) gefeben, rcelibc« bie oerftbiebenen Serbältniffe beö giebenä ju bem gaebc beiS (SierfJocfeä , ber baffelbe einfd^liept, feien, ©ie fonnten burtb bie Seranbetungen mobifijitt n)et= ben , melibe baS Silben in feiner Sntmitflung etleibet; menn ti abet in ben 3uflanb eine« »oütommcnen ©amentornS gelangt ifl, fo tann biefeä in feinet Stiibtung feine anbete Serbinbungen äcigf"/ af^ bie, ttielcbe bie Silben felbf} jeigen : e« mu^ entmebct aufreibt (Stg- 459), ober oertebrt, ober bängenb fein Cgig. 484), fei ei nun na$ ber nämlicfecn 3?iibtung mit bem SJabcIflrange, Oberin umgetebrtcr 3ii(btung ; ei tann an feiner 3OTttte befefligt unb aucb getrümmt ober um fttb fclbfl umgefcblagen fein. "Die gtguren 1433—443), burtb melifce mir biefe »erftfcie- bene ©tcllungen beä Stct)enä beuttid) ju matten gefutbt baben, laffen fic^ ouf baiS reife ©amenforn anmenben, fo mie bie äBörtet, burdj treibe man icne bejeiibnet. §. 582. älber bie 3bentität ber Siitbtung in Se= jiebung auf bad gacb, bie in f,mei ©amentörnern beobaijtet mürbe, rcelcbe j\u ccrfibiebenen fflanjen geboren , fübrt ntibt bie nämliiljc ooentitat für bie Smbrponen mit fttb. ©" tan" J- 53. ein aufrcibteä Sieben gerabe ober juriief gebogen fein, fein Seimlo^» ftcb nad) oben ober nacb unten in bem gaibe trenben. "Das SSürjeldjen, melcbeö fafi befiänbig bem Äcim= lodje cntfpritbt, mug in bem erflen gatle gleitbfatt« na^ oben, in bem jmeiten naii unten geritbtet fein. Sieö jeigt man burcb gctriffe 93eim6rter an, bie auf biefeä SBürjelcben angeipanbt mcrben, baö man obet= flänbig nennt, menn ei fiib naib oben wenbet Cgig. 483 er), untetflänbig, menn ei ftd) nai^ unten tpenbet (gig. 4ö0), am Sauibe beftnbliib, obct ccnttipetal, menn ei ftcb einmätta riibtet, auf bem SRücfen befinblit^ ober centrifugal * 3)08 ®Iei(SIautenbc aUct biefet SBüitct fü6tl leitfil eine oc« itiffe äieiiDitruug mit ftd), trenn uion nidit gonj betttaut mit benfelben i(}, unb nit^t fotgfaitig bieientgen, tteld)e \ii) auf baS etilen bejie« ben , oon benienigcn untetfdieibet , bie (i* auf ben (Sm6tt)o besiegen. Sic Betmitrang loitb beinahe unentrcinbat, locnn man no* jwei anbete 5?amen annimmt, mcliije gleidjfnll« »on Midiiitb »otgefdira. gen n;otbcn (inb i nnmii* ben beterott op füt ben (5m6tl)o , atti)K nübei SÄicitungbcä ©amenfotnfl folgt, unb otl^ottop fütbenieni« gen, »eichet ju gleichet 3eit domotiop unb gcrablinig ifl; benn biefet leitete ifi bet beö anattopen (Jicienä, unb bemnad) mu6 ßmi genau, wenn baö &i)tn mi)t cttftotrop ifi, bet gmbt^o c« fein. 3)it3|)ot unSbetanlaft, mit Stongniatt bie ScilPÖttet getabe, jutiitf- gebogen unb Itumm, anftatt betet ottfjottop, anattop unb tampbli» c^et (änbung angebtadit batte. 483. ©enttecttct ®(i)nttt cineä ÄatpettS unb be« ßotnä , ba« et enthält : _— a ^etifatp ; — I gac^ ; — f Wabelflrang j — ( Seien beä eamentotnä; übet bet öufetenfleSt bie 3IabeI»atje c, butif) fie ge^t bet fleine fianat be8 äugeren gi» iflunbeä , wetzet nun ni*t me^i^enau bem innern (Simunbe cntfptidSt, bet iii) unmittelbot übet bem aSütjelt^cn befinbet ; — r !Ratit j — ch Wabelfletf j — p Samen^üUe, »on loelcSet man nut ben obeteit Sfeit bemetfti — « Smbt^o mit feinem äBütjel^en er unb feinen Äotijrebonen ec 484. Det abgefonbettc Smit^o, bet quet butttfc^nitten i(l unb beffen beibc 4)älftcn ein wenig entfetnl ttotben finb , um bie beibeit Äot^Icbonen c ju jeigen, bie oneinonbet liegen; — r iJBütjeliiien. Jrudjt. 627 (g. 484 r), wenn ti Hä) aniKärii ritztet. Sä ifi flar, bai man aai biefct 9Ji*iung bcä Srnbryo in Ißerbfnbung mit t>cr beä Samenfornä auf He abfo= lute 3fJi(t)tung beä ^fictcnö einen ©dilug machen tann; fo »ic man umgefc^rt auö tiefer »orjjerfetjen tonnte, tDtld)ei fpäter bic beä Smbrpo'd fein rcitb. gin auf- regte« unb gerabeö (ober orti)Otropeö) Gicfecn jeigt f(ton im 3?orauö an, bap ber Gmbryo mit einem oberfiänbigen Sürjcli^cn antitropjein würbe; fo roie wenn man biefc« in bem reifen toamentorn antrifft, man mit ©i^ev^cit barauä ben ©i^Iuß madjt, rcaä tai Sidien »orber geroefen ifi. T)a eä nicbt immer mijgli* ifi, biefe Sbeile in allen itiren SebenSaltern ju bcobaiten, ba ber grijgte Ibeil ber 'Jtjianjen, bie wir tcnncn, bie oon ben SJeifenben mitgebracht unb in §)erbarien aufbewafert werben, fid) auf biefe SQSeife in einem gewiffen beRimmten ''Punfte ibrer (Sntwitf- lung, unb nidjt in mehreren aufeinonbcrfolgenben äufJänben jeigen , fo begreift man bie gan^e 2Si(fctig= feit biefcr 5KcrfmaIc, reobon immer ctneö an bie ©teile beö anbcrn gefegt werben fann, unb welcbe tä erlauben , au« einem berfelbcn einjeln genommenen biejenigen ju crratben, welcbe ibm vorangegangen finb, ober bie, welcbe auf ibn gefolgt fein würben. §. 583. 'Daö Äcimlod) ifi an einer gcwifTen SÄenge con ©amentörnern j. S. ber '^xiä, ber Sobne unb «nberer l'eguminofen, wo eä bie ©cfJalt einei^ tleinen Socbeä bebält, febr ficbtbar. Gö öerfcbwinbct aber bei einer größeren Slnjabl, unb um alöbann bie ©teile ju beßimmen, wo eä bat oortommen muffen, barf man nur baö Sorn jerfcbnciben unb nac^weifen, wo ftc^ bie ©pigc be« SBürjcIcbcnä entigt. 2Baö ben 9Jabel unb ben Tcabelflerf anbetrifft, fo jtnb |ic gcwöljnliefe bcutltcber altJ auf bem Gitben «ngegebcn. ©er erße (ä^t ficb leicfct burcfe ben *puntt nacbweifen, wo ber 9Jabe!|lrang bcfeftig^iß, ober Wenn biefe« Sanb jerriffen iß, unb ba« »amentorn ficb loSgemacib' bat, burc<) bie gjarbe, welche au ber Öberßäct)e ber Decf en barau« entfpringt. ®en äweiten ertennt man oft an einer garbe, bie bon ber biefer ©ecfen »erfcbieben, blaffer ober im ©egentbeile unb gew6bnli(| bunffer iß; iß er in anbern gällen »on flleicber garbe mit i^nen, fo fann manibn fcbon f(bwie= riacr »on benfelben unterfcbeiben, unb jwar nur mit $ülfe be« 3er|cbneibenö, ba« in biefen Betfen einen biestern Jljeil unb ein Oewebe jeigt, ba« etwa« »erfcbieben iß unb biefem 9tabelßecfcn entfpricbt. Ueberbie« ße^t er immer bem ÄotpIebonen^Snbpuntt be« (Jmbrpo gegenüber; er iß auc^ in feiner ©eßalt »erfcbieben, welcl>e balb linealifct) iß, balb unb j)äußger ^ y bie, einer mejjr ober minber regelmäiif abgerunbeten glöc^e befigt, ober enb^ lieb eine ®eßalt, bie jwifcben biefen beiben Grtremen liegt. Senn ber 9Ja bei unmittelbar au«wärt« »on bem '-''• 9Jabelßecfe liegt (in ben geraben ©a= men ober mit antitropifctjem Smbrpo) , fo »erf(bmel= jen biefe beiben fünfte äuperliib. Entfernt ficft ber ^Rabcl »on bem 9?abelßecfc, fo jeigt ßcb ber @efai-- büfc^el, weliber ju bem erfien mit bem ^Jabelßrange fommt, unb ßc^ bei bem jweiten, burcb bie Scden binburcb enbigt, unter biefen, al« eine gewö^mlicb bunflere ^inie ober ©treifcben, ben wir unter bem gjamen 5Rabt (raphe) tennen gelernt ^abcn. Diefe gortfegung be« 5iabelßrang« fann al« ein Sbeit »on ibm felbß angefejien werben, ber ßcb »on bem eigent= liefen SJabelßrange baburcb unterfc^eibet, bag er, an^att frei ju fein, mit ben Sccfen »erwacbfen iß. SDSenn ba« (äictien ober ba« ©amenforn eine umge= fc{)rte SRic^tung mit bem ^Uabelßrange ^aben, wenn uti* ji(^ ttim anffttigcn Walurßcfi^ii^lt, man j. 8. ein aufregte« Sieben auf einem ^ängcn= ben gjabetßrange (gig. 438) ober ein ^ängenbe« on einem aufrecbtcn 9?abelßrange bat (gig. 437, 486), iß bie« etwa« anbere« al« eine freie 'Jla^f, ^an beute ßct) biefelbe , wie ße mit bem ©amen »erwacb«t, unb er wirb eine »on feinen gewöbnlicbßcn 3ii(btun= gen annehmen, er wirb bangenb unb jurüdgcbogen fein. Die gjatur seigt un« in ben »erfebiebenen 21rten ber ®attung Zyao(iliyllum alle Uebergange »on bem einen in ben anbern Snßanb (gig. 487). 3« ber grucbt ber (Juazuma mae^jt ßcb jur 3eit ber Sfteife bie febr bide 9?a^t »on bem ©amenforne (i;) lo«, welche« abfällt, unb ba ße in ©eßalt eine« tleinen ßeifen gaben« , ber an ben a^Juttertucben befcßigt iß, bleibt, fo&atße ganjba« 2lu«feben eine« SJabelßrang«. 2lugenfebeinlicf) wirb bie Sönge ber g^abt immer txaä) ber Gntfernung be« 9Iabel« »om 9?abelßecfe gemeffen, fo baS ße beinabe nic^t« in ben nteißcn getrümmten ober tampvlitropifcben Samen iß, unb t>a^ ße bei ben ^urücfgebogcnen ober anatropifcben ©amen i^ren böcbflcn 6)rab ber Verlängerung erreicbt. ©ie ent= fpricbt faß immer ber 33aucbßäcte be« ©amentorn«, nämlicb ber, welcbe nac^ bem «Wuttertucljen bingewanbt iß. Sei einer febr tleinen angabt »on ©amen folgt ße ber entgegengefegten ober SJüdcnßäcbc (gig. 486). 21u« ben »orbergebenben Segrtffen tann man »on bem äußeren 21u«feben unb »onbcr Scßimmung fet^^ ner »erfcbiebcnen ^untte, ober Zt)eiU be« 9Jabet«, be« 9?abelßccte« , be« Äeimlocb« , ber 9!a()t auf bie SRicbtung be« Smbrpo , ben man nic^t ßebt, einen ©clilug ma^en, aber ba« Umgctebrtc ßnbet nicbt ©tatt, unb wenn aucb ber (Smbrpo bilft , biefe 'J.^untte auf ber ©ecte }u ertennen, fo iß er bocb nicbt btnreii^enb, weit er in feinen notbwcnbigen Serbinbungen mit bem gjabel ßc^t, beffen ©tellung »erfcbieben fein tann. SBir l>aben jegt nur noc^ einige Srörterungen bc= neu beijufügen, welche wir bereit« (§.557) über bie füllen be« reifen ©amen« gegeben baben, unb bei benen Wir faben, bag bie3«>bl, welcbe ßcb bi«weilen auf 3—4, wie bei benen be« Giemen«, belief , gewö^n= lici) auf 2 rebujirt werbe, eine äupere ober ©amen- fcfeate, eine innere ober innere "öaut (ba« Endopleura ober bie innere ©amenbaut ©ecanboüe'«). ©er Sm= brpo, mag er nun ber©amenbütte beraubt fein ober »on biefer fpötern Silbung umgeben ober begleitet fein, bilbet mit ober o^ne biefelbe einen Sörper, bem man ben 9?amen 5Wanbel gibt; ein Äörper, welcber äü^trüä) mit ber inneren S>aut überjogcn iß, bie ibn in aOen i^ren Umriffen begleitet, ©ie ©amenfc^ale folgt ibm auä) bisweilen , unb formt ßcb über ber OTanbel unb biefer bajwifd^enliegenben $)aut ab, wa« gewöbnlicb ßattfinbet, wenn ba« ©amentorn gerabc ober faum gctrümmt iß. wcbliegt ßcb aber bie firum= mung, ober fc^lägt ße ßcb um ßc^i felbß um, fo legt tarf, tir fid) V'oit fem ©amen Ipömac^te; — j Samtn; — c iKotcIflfcf ; — "1 Slfimio*. 4S7. Ducrfdinitt ctneö yon ben Äarpeüen eon ber ^^niäjt bft Oiiazuma uliiüfojia : - ;< ^^erifflrp ; — gg Samen. 3b bem einen ifi bie 5?iti)t r nod) mit bem ©amen vcrroat^fen , in bem anbern iiat fie fid) in (üefiott eines deinen, freien unb in baä 3nncre bcä gat^eä bineinraäenben ipäti^enä r' tcn bemfelben M^eviaiit, 628 iDötantk. jit^ gcrcöt)nlt(^ tie innere -J'aut allein in biefc %ali(, unb tie ©amenWale ge^t nur wenig ober gar nitJjt in biefetbe feinein; biönjcilen bilbet ftc fogar, anpatt ftct) regelmäßig unb auf eine flctige SBeife auf ber inneren Dberfläc^e beö ©ewebe« auSjube(>ncn, SRun- jeln ober jo^lrei^e Ratten, bic ^ä) cintDÖrtS juriitf= biegen unb auf bicfe Seife bie ganjc '■peript»erie ber .?5Ö^lung bc£i ©amenfornS mc^r ober weniger tief in eine grope 2injaI>I oon gacber tfieilcn. Die ©amen-- jülle, weldjc eine foli^e f)ol)Iung auöfüüt, wirb a(fo auf i^rer Dberfläi^c unb in einer geiriffen 'Dide bur^i SJunjeln oser Dtiemen, wetitie allen bicfcn galten ent= fpre^en , gefurcfat, unb man fagt alSbann , fie fei jernag t (ruminatiim), Wie in bcn Sinonaceen ber ©ago=, 2lrcrf= unb »ielen anbern 'polmenarten. 3n onbern gällen aber fann bie ©amenf(tiale nat^ auticn Serlängerungen bilben , wotiin iljr bie innere Saut nie^it folgt, ©ieö finb fleinc fleiftfeige 2lu«wü*fe ober ©amenbängfcl , welche gewcbnlie^ baö Seimloc^ umgeben (gig. 483, c); cä finb galten, ?)äute ober gliigel, bic ftc6, wie bie ber glügelfrüc^te, balb »on bem einen ober pon bem anbern Snbe auäbe^ncn, balb Ben bem Umfange bcö ©amcnfcrnö cntwcber blof »en einer ©eite ^er ober »cn feinem ganjen Umfange au«, unb jwar eine« ober mehrere, auaä ©amenforn geflügelt. 25ic innere .?iaut »erbient in ben ineiften gällcn i^ren 9tantcn burd> i^r bünneö unb bicgfameö @e= webe ; bisweilen »erbicft fie fic^ iebot§ , unb fogar berge^alt, bafj fie eine ©cjjictite ©anicnptlc ju bil= ben fc^eint, welcher i^r nun fleifdjiged ®ewebe, einen me^r ober weniger unwa^rne^mbaren Uebergang »cr= fc^afft. ©ic fc^Willt mä)t immer auf eine glcictie SBeife fo an, fonbern fie fann fid» nur ftetlenweife »erbicfen unb behält in ben anbern i^re häutige 9?atur. ®e= wöjnlii^ ifi fit weißlich ober ^albbur^ficjtig. 2Ba« bie ©amenfctialc anbetrifft, fo fann fie ba« nänilicljc ausfegen unb bie nämliche garbe l;aben; gewö^nlic^ unterfc^cibct fie fiel) aber burcf) i^rc bunf= lere garbe, fowie buvt^ i^r compattercä dSewebc unb it»re gröjjere Dicfe. Q^re Sonfiftenj ifi bisäwcilen weit^, ffeiftfcig, bisweilen {eberartig, unb oft fo ^ort, bag fie fi(6 in einem {lö^ercrn ober nieberern @rabe berSonfffien^ beä §>oläc(5 nähert; ifi fie in ei= ncm folcbengaüe bünn, fo wirb fit f,txbxt(fyü(^. ©ie bilbct aber häufig eine jicmlic^ biegte ©(^it^ite, bie ganj geeignet ifi , bcn in i&r enthaltenen Äern ju fc^ii^en unb ju erDalten ; fit befict)t alöbann gewö^n= lii^ aug flcincn gafern, bic quer con aupen nad) in nen laufen , unb an einanber gebrängt , oft in jwei ©efei(t)ten gcorbnet finb : bic innere , bie auä bicfcn auögefaferten 3cUcn bon fafcrigem ©cwebc befiel« ; bie dugerc, eine 2lrt oon (Spibermi?, beren Seilen breit unb mit weiteren ?)ö^lungen »erfe^en finb , welche bisweilen befonbere ©tofi'c abfonbern. Die Dberflä^c ifi glatt. Ober fie ifi unglcid), unb ifi mit mannigfaU tigen, ftumpfen ober fpigigen, regelmäßigen ober un= regelmäßigen 35orfprüngen bebcdt , ober l)ö(>lt fiä) bagegen ''Puntic, tleinc ®ruben, SRunjeln, fogar 3cl= len auö , bic eine 21rt 9Jeß oorfiellen. ©ie ifi falil , ober mit f^aarcn »on man= iiigfaltigcr 9^atur bebecft, bic ^enen d^nlictr finb , bie wir m anbern Steilen gcfe^cn jabcn ; eö gibt aber einige, ne eine eigent^ümli(tic unb iuffallenbe@cfialt^aben, unb 'ieS finb medr ober weniger jcfirecttc, im 3nnern mit einem ' ©piralfabcn gefiittcrteSetlcn, *^«- j. S. in ber Hydrocharis , in ber Collomia Cgig. 488). . §. 585. SBir ^abcn gefagt, baß fi^ in ber äußeren Seife bie ©amenna^t ^in-,ie^e. 2)a nun biefe heät entwcbcr allein ober mit anbern, weiter nadj) innen liegcnbcn »erf($moljen, bic ©amcnfc^ale beö ©amen« bilbct, fo finben -wir au^ gcwöSinli^ in ber @amen= fetale bie ©amcnna^t wieber, weld)e bisweilen einet in i^rer Dberfiädje aui5ge|ö^lten SJinnc, gcw6^nlic|ier aber einem Sanale folgt, ber in i^rer Sirfe ange= bra(f)t ifi. Scr ^äfä}el ber ©amcnnaj^t entfaltet fi^ gegen bcn 9Jabelfie(f &in, inbem er fi* einwärt« biegt, un» fenbet bei feinem Ucbergnngc »on ber ©amenfttiale in bie innere §)aut bisweilen aiefie au«, bie fidj) bei it)rem Surüdfejren ju bcrfclben jcrftrcuenCgig. 185, n). 3n ber ganjcn 3iui^be^nung , welcibe biefem Sntfalten cntfprit^t, ^aben fic^ bic jwei .?)iillcn »crbiift, unb i^r ®ewebe ^at fiiji auf emc me^r ober minber auf- faUenbc aSeife mobifijirt. §. 586. Sluöfast. — Sic «Reife be« ©amen« fällt gcwö^nlic^ mit ber SJcifc ber grut^t jufammen. 9Jun beginnt bie SluSfaat, b. ^. ber aft , bur* welchen fi(t) bie toamcnforner, bie fitft bon ber ^fianje, roelcfce iljncn ba« Qnttiefytn gab, losgematftt ^aben, mc^r ober weniger weit bon bcrfclben jerfircucn, um i!;r eigene« Scbcn ju beginnen. Dft moc^t ficfe bic grucjt mit i|)nen burd) bie CSnfglieberung i^rc« Slütenfiiele« lo«; fit fallen, inbem bie eine nodi ben anbern ent= l)ält. Ser 9Jabelfirang cntglicbcrt ftc^ auc^ in bem ■iltabelpunfte, unb ba« ©amcntorn Wirb in bem gat^e frei. 315 ta« ^eritarp auffpringenb, fo lommt e« au« remfclben natürlitSicrweife bur^ bie Bewegungen ^er- au«, bic ber certroctnefcn gruc^t ert^eilt fein tonnen, oft fogar bur^ ben Srutf ber Slappen, bic fic^ bei iljrer Trennung elaßiftf) jurammenäic^en ; ifi c« nicfit auffpringenb, fo gebt ba« .§)crau«bringen fpätcr burc^ ba« 5'critatp cor fiä), ba« nun bc« ^eben« beroubt, fi(^ na* unb nacft jerlegt unb in ©tücfe jerfäUt. ^at)lTtiä)t Urfa^ien begünfiigcn bic 3lu«faat : bie ©diwcre , welche in bem ScrjältnifTc wä4«t, als firf) bie 3ib^äfion«traft »erminbert ; bie Srfc^ütterung »on SBinb unb 9?egen, bic Sajwifdjentunft ber Stiert, wel(fee entWeber unwitlfürlid; ober wititürlid;, unb um fi* bamit ju näi)rcn, bie ©amen forttragen unb fogar »erf(^arren, unb bann, wenn fie fic^ mit ber gruc^t ernährt I;aben, ereignet e« fi* oft, baß ber Sern, ber burd» «ine toljige unb bide ®c^)ole ober ©amen^üllc gef^ügt ifi, ber Serbauung wiberfie^t unb ber @rbe mit bcn Srirementcn »iebcr gegeben wirb, ©ewifi'e ©amcntörner geben fid) ganj biefcn äußeren 2lgentien bin, wie j. 35. oUc ©amen, bic mit ©amen!toncn, einer 21rt gaUfdiirm, »erfcften finb, ber fie in ber Suft trägt unb bem SBinbe ge- fiattet, fie weit fortjufü^ren. §. 587. Sinige ©amcntörner fahren fort ju treiben, o&nc fi* »on ber ^fianje abjulöfen. 3ln jiemlid) do^en ©äumen, j. S. bem SBurjelbaume, »erldngcrt fiä) ^ai SBürjcldien, ba« bie ©amcnfdjale unb ba« ^eri= tatp bur^bojrt, ^inlänglid), um ben Soben ju er- reiben. Sei bcn ^flanjen, bic auf bem Sobcn Jin warfen, fentt fid) ba« ©araentorn fclbfi an bem Snbe bc« 3weige«, ben eä nic^t »erlaffen l)at unb wcld)er e« oft fogar barin unferftügt, inbem er fid) um bicfe 3cit gegen ben ©oben &in triimmt, in bic tfrbc, j. S. an bem Trifolium subterraneum. §. 588. 3Stele Äörner entgegen bicfcn SBirtungcn, oertrodnen in ber ?uft, »erfaulcn im SBafTer, werben oon bcn Silieren bcric^rt; e« gibt aber immer eine gcwiffc TOengc, bic fid) au« ber einen ober ber anbern Urfad)c auf ber Dberfiäd)e bc« SBobcn« erhält, ober fi* in eine gewiffe Siefe »erfcnff. Sie 3?atur ^at bic ®r()altung ber *pfianjcnarten bur* bie 5CTenge ber ©amen, wel*c fie Jerborbringen, gefid^ert, eine SÄcngc, welche mit ber berSnbioibuen, bie baoon leben fotlen, in gar teinem a?ert)ältnifi'e fie^t. Tian fü^rt in bicfer ?)infi(^t ben «Wojjn at« Seifpiet an, wo jcte gru*t Itud)t. 629 eine folc^e TOengc »on ©amen entdäa, tag fie Jtn= reit^eiib märe, um tic nanje Dbcrfläcbe tct Stte in wenigen Sa^fcn mit Tlot)n }u bcbecfcn, wenn fit^i alle ©amenfötncr mehrere auf einantct folgende ®e= nerationen ^inMiri^ cniiuicfcln n>ürcen. §. 589. £>o» Äcimcn. — Sin geroifTet (Dtab »on SBärme unb geui^digfeit ifl für baö reeitere Sebcn beö Smbryo in bcm mit ober et)ne fein f erifarp frei gciKorbenen ©amenfornc ctforScrli*. SBir ^abcn C§. 2öö) gefeiten, bag er eine geiriffc S'Jtnge @auer= fJoff imb tcmnatfe ten freien 3"l|iit bcr tait nöt^ig l>at; bei oielen ©amen ober, rcelcbcn tiefe S3cbin= gungen abge^icn, flcdt bo« ücben ftiU, obne ju er= löfcben, uns man fann fie auf biefe SBeife eine lange Sici^c »on Sabren aufbcrcabren, reenn man |ie gegen i'uft unb SBaffer fcbüßt; ba^er rii^rt bie ti)civol)nt)cit, tie in eine grope Sicfe in gel;örig zubereiteten ®rubcn JU »ergraben. 3l)rt frciwiüige Srbaltung rcirb bouftg in ber 9Jatur beobachtet, ^ie neu urbar gemattten Sänber, tie Siänber mcbr ober tveniger tiefen ©räbcn auf einem lange unberübrten ©oben, überjicbcn fid) fafi immer mit einer neuen Vegetation, bie ganj »er= fc^ieben »on berjcnigen ifi, bie man »orbin fort an^ traf, unb fe()r oft fie^t man bafelbfi ''Pflanjen jum SorWein fommen, bie feit langer 3cit auö cem Sanbe »erfebmunben rearen, »on tenen man aber bod> «veifi, baf Re ebemaW bafelbft gelebt baben. 3br Sr= fttieinen bcrociöt, bap ibr ©amen, ber in jener ent= fernteu 3eit »erf(^arrt würbe, ftd) lebenb erbalten babe; lange 3eit bem 3ulritte ber üuft entjogen, fangen Re an ju treiben, fobalb er i^nen gemattet iß. §. 590. 2Bir beuten unö ein ©omenforn in allen für feine Sntwiiflung günfJigcn Söebingungen, un^ beobaitten 'bie neuen Seränberungen, wclcbe baffelbc erleibet. Solt geben fie mit einer unglaublitben @ef(bt»inbigtfit »or fitb, balb mit einer aupcrorbeut-- lic^ien l'angfamteit; tie ©artenfreffc feimt in einem Sage, wäbrenb eä »pflonjcn gibt, welcbe 3abre brau= iten. 3»ar finb biefe legieren gcwöbnlitb mit De= den umgeben, weli|e fte gegen äugere Sinflüffe f(bügen, unb wibeifleben felbft lange 3fit i'brer Sin» roirfung, fo baf ta<5 eigentlicbe JJeimen erfi nad) ci= nem langen 3ci*raume beginnt. §. 591. 5P?an tann jn'ei 'Perioben in bem Äeime unterfc^eiDen, eine erfle, roäbrcnb mtä)eT ber Smbrpo fortfäbrt im 3nneren bcö frcigeroorbeuen ©amen= forneö ju loacbfen; eine jrocite, wo er ^ä) bur4» bie §>ünen tiefe« Sorncö einen 2Beg gemad^t bat, aber no(b an bemfclben bangt, unb fiib auper bemfelben entwicfelt. Senn man eine bereits (§. 560) angcge» bene 2?erglei(^ung »erfolgt, namlicb bie be6©ameu= fornä mit bem ber Z^itxe, fo wirb man obne 5Kübe erfennen, iav bie erfie *periobe ben Seränberungen entfpritbt, welcfce ficb in bem Onnem biefeä (licsS, wabrenb beä Srütenö ergeben, unb baß bie jweite bem SluSttiecben entfpret^e. §. 592. 2Bir woUen juerfl unterfucbcn, waä in ber erfJen ^eriobe »orgelt, ^wä galle tonnen bier fiattftnbcn; ber Smbrpo bat tine ©amen^jülle ober tcine. SBSenn eine Samenhülle ba if}, fo erweist fti^ biefe butd? bie gcmeinf(^aftli4>e Sinwirtung ber SBärme unb bcr geucbtigteit; tbre t^cmifttie 9Jatur änbert iid) auf Soften ber Slemente, wclcbe ibr bcr ©auer= ftoff bcrVuft unb bcö ffiafferö liefert (§. 286, 287); ber Smbryo, welcber cntweber ganj ober mit bem größten Sbeile fcineä Umfange« mit ibr in Scrub- rung flebt, faugt biefe ©toffe ein, wclcbe gefitidt geworben finb, i^n in ibrem aufgclöetcn 3uflaub ju burcbbringen, unb ibn burt^ tie fo eben erlittenen IKobijifaiionen ju ernähren. ®o gcnäbrt, »ergrö= pert er ficb in tcm namlicben 35erbältniffe , ali tie toammbülle abnimmt, unb füllt entlicb baö ganjc 3nnere beö ©amentornö au«, in wclc|)em er aii= fänglic^ nur einen mebr ober minber befcirantten Diaum einnabni. 3cgt iR bie ©amenbüüc oerftdwun« ben , unb ber Snibrijo tann Rcb nicbt mebr anter« auötebnen, al« turtb i^ai 3erreißcn ter Sccfen, wclcbe, erweidjt, überbie« einen immer geringeren aBiberftanb Iciften. §. 593. SSJenn teinc ©amcnbüUe ta iR, unt ber Smbrpo fdjon im Slugcnblicfc ter 2lu«faat tie ganje .?)öblung erfüllt, fo ift tiar, bap ba« Äcimen be= beutenb abgefür,5t werten müfTc, weil feine Sbeilc al«tann fcfton eine weit grbfjcic Gntwicflung erbal= ten baben i»crben;, al« in tcm »orbergebcnben "^aü; al«bann biltcn gewöbnlicb tie Äotpletone ben grö- ßeren Sbcil ber SmbrvomaRe, unt man mufi bemer= ten, tag in tiefem gaUc ibre 9?atur ter ter @amen= büllc äbnlie^ iR; e« iR eine jcUige SKaffe, teren 3etlcn mit ©tärtemedl angefüllt oter fleift^ig Rnb (Sobne, Grbfe u. f. re.') , unb oft Ocltröpfdjes ent= boltcn (9Zuf , SRcp« u. f. w.); tie|e SWaiTe fpielt in Schiebung auf ten übrigen tt^äi bc« Smbrpo tie 3iollc einer ©amenbülle, erleibet SJeränbcrungen, bie bcnfcnigen äbnlicb finb, wclcbe wir fo eben in bif- fem »orfallcn faben, unb liefert auf tiefe SEeife tic 9{a^rung tem SBürjelcljcn unt bem Änöfpcben, Dr= ganen, woj)in R^i bie ganje ©tärte ter Sntwidlung rie^ttet. ^. 594. ©0 geRärtt, fei e« nun auf fioRcn ter ©amenbülle otcr auf Sofien feiner eigenen Sctvleto- neu, fabrt ber Smbrpo fort ju wacbfen, trüdt auf feine Xierfen, wel^e jerreipen unb ibm einen 3Beg babnen. "Safi immer jeigt Rcb ta« SSürjelcben juerR naä) aupen Cgig. 589, 1), wie man bie« aucb crroartcn mupte, weil glci* »on Slnfang fein äuperflc« Snte ten De= cten am nädl)Ren, unter ibnen bcinabc nactt war, unt einer natürlicJjen @tetigfcit«unterbrecbung, bem Äeim= lodje cntfpri^t. £)a« äBüricl^cn bittet alfo einen 33orfprung nai^ aupen. SBa« wir aber SBürjelt^jen genannt ^aben, iR faR gan^ »on bem ©tämmcfeen gebiltet, auf beiTen ®pi|c Rib ba« Snöfpcbcn beRn= tet, ta« Rcb nun feinerfeit« auf biefe SBcifc aupen bcRnbcf, feine biö jcgt jufammengcjogene Slcbfe, bie bcinabc ^luU iR, »crlängert Rcb; feine tlcinen fciten= Räntigen Sappen, bie2lnfäge bcr Slättcr, cntwicfcln ficb, unt tiefe« ganje ©pRcm Rrebt fentrccbt »on unten nacb oben gegen ben ©immel. 53ei tiefem Seimen aber b«' ter eigentlicbe SBürjelc^entbeil, ber bi« babcr blop auf ba« öupcrRc Snbc be« 2Bür= jcicbcn bcfdjränft war, felbR angefangen, Rcl) ju »erlängcrn (gig. 489, 2), unb immer in ber umge= tebrtcH «Richtung, »on oben nael> unten, gegen ten a»ittelpuntt ber orte. S)er einfatbc ober coppelte Sotpleton bleibt julcljt mit bcm ©amcntorne »er- bunten, balb mailjt er Rcb »on tcmfclben nic^t lo« unt »erwcltt mit temfelbcn, balb ma*t er Rt^ »onterafelbcn lo« unb entfaltet Rcb, nun frei geworben CSig. 489,3), in tem ^puntte te« jungen ©tammc« 48a. Sa« Staincii niic« Sorr.tä van einer titoii)ltboiiifülle jclgt. — 2. ^mciie eviitld;e inbeiTcn mä) bie ©pilje ber Sof.)lebonen enll)äu. — 3. Dritte (Spcdic, Ko ber Em. bnio gonj Man ber ^iille befreit ift, unb bie fiotijicbijiifn cufrett unb ßetrennl boö Knöfpclien felien laffen. Botanik. ju einem Statte, »eichet ben t^ül, bct utfprüng=[ iid) JU bem Sürjetcften gehört, »on bem (rennt, loeli^ier ju bem Änöfpc^ien gehört. 9lun fangen alle btefe Sdetle an, unter bem (Sinfluffe ber 8uft unb beä Sid)teS grün ju »erben. §. 595. Sir rcoücn jcboi^ bemerten , baS »icte embrpone ft^on grün im 3nnern beö Sorneö »er« lommen , mit einer biäiceilen blaffen ober gelblitben, btäroeiten aber aucb fe^r buntein garbung. 2llö Sei= fpiele führen wir unter ben ©amen mit @amen^ü(= j len bie ber ffaffentäppcben, ber Äreujborne u. f. k.\ an; unter ben ©amen o^ne ©omendüUe bie beö ^'i^ flajienbaum« , beä Sl^orn«^ unb ber meiften Eruciferen. 3n ben meiften gälten ift aber ber in bem ©amen^ torne entbaltene (Snibryo weiSIic^, fo»ic bie ©amen= i ptle. aSir tonnen nur bie Tli\pä anfübren , wo er ' grün ift. Sie Sfentitöt ber garbe jwifdjen bem Smbrüo unb ber ©amenbütte, wtid)c im crften 3tugen= bticte bicfc beiben Äörpcr in eine einjige a^affe »er= fetimitjt, madjt ibre Seobat^tung weniger leic^it. 5Wan fann iljrer llnferfdjeibung baburi^ nad>betfen, baß man ben burcbft^nittenen ©amen in foc^enbeä S03af= Ter taucbt , basS ganj t>erf4)ieben ouf bie jroet cer= ft^iebenen ©ercebe ivirft, unb baä SBeiße beö einen »on bem nic^t fo matten SBeipe beö anberen abfte» c^en tagt. §. 596. SSBir trotten noc& einige *))untte über bie 35erfc^iebenbeitcn erörtern, wetc^te rcir nocb nic^t jiin- f(^en bem Äeimen ber SWonofotptebonen unb bem ber Sifotptcbonen angegeben baben. ^ ®ie erfteren 1)aben meiftentbeilä eine fe^r bc- träcbttictje ©amenptle , unb in alten biefcn trennt ft0 ber Sotptebon ni($t »on bem ©amentorn ; er bit- tet btoß biätveilen auäroärtö eine mebr ober min= ber lange, mebr ober minber bünne Sertängenmg (j. 53. bie ©pinnträuter , ber Änoblauc^ , baS S3tu= menrobr, gig. 490, 3), burtb roelcbe fie ft* mit ber Steife »erbinbet: biefe Sertöngerung , welcbe bur(t) ben 2Jft bcö Seimen« bcroorgebrat^t ivirb, fann mit bem Slattftiete »erglicben roerben, trabrenb ber ein= wärt« gejtpängte S^eil c ber ft^on »or^er ganj ge= bilbete loiptebonif^e ©aum ift. Siättjcttcn tft et auf ber 2l(t)fc fi^enb , bie atäbann unmittetbar bie Zan= gente »om ©amentome iß. 3n atten gätten bat bie ©cbeibe, reelle baö Snöfpi^en umgibt, unb weldje auf bem gmbrpo eine tleine, feitenftonbige Satte be= jeicbnet (Sig. 490, 2, f), biefe« Änofpcben na* äugen begleitet, unb fäfirt fort, baffelbe in feiner 490. Reimen einer monofotijfebonifcfien Jlflimje , ber Cnnnaimlira. gRon f)at ba« Sern gefcfjninen, um bie ScrljältniJTe bet ©amen Julie JU Jf'flf" ' tteldje ftufenlBeife abnimmt , ujöjrenb fid) ber (Smbrflo »crgröScrt : — e JpüUe beä Samcnfornä ; — o oberer S:!)eil , ber (iit wie ein Eettel loömac^t, um bem SSürjeiften einen SfBeg ju ma^en; — f-SamenSüac; — cÄotDtebon; — r SßurjeKfien; — r' r' sRebenttürjeliJien i — coSDäurjei Weibe; — /'©Dalte, bie bemflnöfl!« äjtn entfpricftt, unb fpäter bie Oeffnung einer »erlänaerten SAeibe r liltet; — pc rerengter %t)eU beä Äotijlebon, ber feinem blotiftiet- (iönbigen Sbeile ent(pri*t unb jlbiWen feinem ermeiterlcn Iljeile <: (ber bem Saumtjeile entforiiit) unb feinem ©lieibctljeile v ütat ; — t gtämmden; — j Snöfreficn. — i. ISifle it'U, »o baä SIBiir- jcUcn anfangt , fi(J aufien burd) bie Dcden ju jeigcn ; — 2. jtceite 3cit, tto bie Spalte /■ n* oud) aujen jeijt. 3)aö ä([)tc 3Biirje(cf)en r Jat bie gDibermi« bur(l)brod)en, womit eä umgeben ifl, unbbiefitj an feiner ®runbflä(i)e in ®eftalt eine« (leinen gejodten ßragenä ober aBurieIfd)elbe jeigt. ÜRan fiejt f(f)on eine« ber SRebenmürjeleScn r', iaä fetbft f*on eine SBurjelfdltibe M; — 3. brittc 3eit, tto alle tiefe Sdeile entmirfelttr finb , unb too ba6 Rnöfpdien g einen S5or« fprung aujerjalb ber Spalte bilbet, »even Umriffe fl(5 ju einer ©((leibc » eerlöngert ^oben. auffteigenben «Richtung ju begleiten, inbemeö ft^i mit bemfclben oerlängert. ©eine ©palte btücft fii) im« mer beutlidjer au«, unb iS>re beiben Sippen, X6t\ä)t [li) »on cinanber entfernen, taffen bie erften Slatter bur^igeben (Sig. 490, 3, s), fobann bie Si^fe, »eel^je fite tragt, ©er Äotptebon jeigt unä atfo in feinet (SntTOiiflung ganj bie namticben 'Pbafen, wie ba« Statt, juerft bilbet fitt» ber ©oum, fooann bie ©treibe, fo^» bann biörociten ein Slattftiel , rcelcber beibe trennt. 23er einjige Unterfcbieb bcfte()t barin , baf bei bem Äot^tebon ber waum in feiner Sntmtcfluug fteben bleibt, eingeengt oon ben Körpern be« ©amentorn«, ba« ibn ju »erf4)licpen fortfcit^rf, unb gerabe baburd» eine 3?i(^tung erbätt, bie »on bet feinet ©cbeibe »erf(t)ieben ift , roeti^c einige 3eit lang ftelgt unb t»äcb«t. Sei bet getingen Jlnjabt »on monofotplebonifi^en ©amenförnern, TOelclje feine ©amcnbüUe baben, ben 2lli«maceen , ^otameen u. f. t». , geben bie ©adjen nit^t ganj fo »or , berÄolijtebon macbt flib gewöhn- lic^ »on leinen 2)ecfen to« unb erbebt fitb fenfied^t mitbemÄnöfpcbenCSig.T9). SBit baben fe^on (§. 111) »on ^tx befonbeten t£nti»icflung«n)eife bet fi)genonn= Jen fcbeibsnnjurjtigcn SBurjetn gefprodjen , unb e« ift überpffig, bier roieber barauf jurücfjufommen. §. 597. aSa« bie bitotylebonifcbcn Smbrponen an^ betrifft, fo bleiben ibre Äotplebone au(b biöroeilen in ba« ©amentorn eingejwangt, ober ftnb fogar au(t) mebr obet roeniger unter ftcf) »etmai^len , unb at«bann niug SKxi |)er»otbte(ben be« Änofpdjien« einige Jlebntiebfeit mit bem bet SWonototpleboncn jeigen, eine übrigen« nut ftbeinbare Steljnlic^teit , t»eil biet ba« Snöfpc^en au« bem 3n)ifcbenraume ber Sotptebonen unb ibret ©lunbfläc^e, unb nid)t au« bem3nnetn einet ©c^eibe betBortommt. 3n ben meiften gälten entfernen fte^ bie beiben Sotptebonen »on einanber, unb ba« Änöfp» ijiw »erlängert fteb frei in feiner 3iitbtung, njä&renb iai nacftwurjlige SBürjetc^cn C§-110 in ber feini= gen fortfäbrt. §. 598. Sie Sotptcbonen bleiben bi«i»eiten unter ber (ärbe »erborgen (Ararhi';) , unb beifen unter= trbif^i. @e»iJbnti(b erbeben fte ficb mebr ober t»e= niger i)Oi) über bie Dberftädje berfelben, je nai^bem ba« ©tämmt^en ftt^ mebr ober treniger »erlängert über bie Stbe, unb beipen at«bann obetitbifd). §. 599. S)ie Äotplebonen baben fortgefahren, roa^rcnb fte ftc^ fetbft nacb unb nacb erfd^öpften, bet jungen *Pflanje ibre gjabrung ju liefern, roclcbe fte nun unmittelbar au« bem Soben ju nebmen anfängt, ©ie »errcelten unb falten ab, bo« Seimen ift »oll= enbet, unb bie fflanje, >»elcbe »on je|t an bur* Rd) fetbft lebt, beginnt nun lieber biefe 9?eibe »on Elften, reelcbe reir fo »ottftanbig at« moglid) tennen JU lernen gefucbt boben. 2Sir baben auf biefe 2Beife ben ganjen Srei« bet Segetation butc^taufen unb ftnb bei unfetem 2tu«gang«punfte rciebet angelongt. §. 600. iSpotcn ber Slfotwlcbonecn. _ — SBit baten abet »on bem Sierftotfc, rcet(?)et fpoter jut gtut^t tt)itb , »on bem Si(^en, rcelc^ee fpäter 2>a= menfotn mirb, nur beiben *pbanarogamen gefproAen, bei benen, t»o eine offenbare Sefrud^tung burd; a5er= mittlung einer SRöbre, rcetc^e »on bem fotlen, ober »on bem wefentli(ben t^iiU be« ©taubgefäfe« au«= gebt, auf ben Sern ober bem roefentlicben Sbeife bc^ '']5iftill« ftattftnbet , jwei Slrten »on Organen »on gonj »erfdjiebener 9Jotur, welcbe roir tennen gelernt baben. ®a Xiai SRefultat biefer Sefrue^tung [bie ®rjeugung eine« Smbrpo ift, roettber, wenn man einige auper= orbenttid) fettene 2tu«na|)tnen unbetüdfttbttgt lägt, mit einem obet mit mebteren Slättern oon einem befonberen Sau, ober mit Sotplebonen »etfe^en i^, fo gibt man biefen fftanjen gteit^fall« ben 9Jflmen totptebonifebet ^ftonjen. Sit »iffen, baf e« no# anbete gibt, bei benen /rud)t. 631 man tiefe jroet 2lr(eii »oii Organe, tcrcn gegcn= fettige SSirfung baö Snfflcfjen reiebcterjeugenber S5r> ^)cr ^eroorbtigt, nid)t »a^rnimmt, welche bei bicfen ^fJonjen nur eine tieine homogene Tia^e , o^ne Unter- ft^eibung ber Steile, bemna^i o!)ne fiotvtcbone jeigen, ba^er rü^rt bcr9Jame frpptogamifclje ober afotpleboni- f(<)c^flanjen, ben man it)nen ofene Unterf(^icb gibt. S3BiT iaben fdjon an benfelbcn einige 2te^nli4)teit mit ben ©taubgefciOen gefugt (§. 470) unb (jaben gefct)en,bofi bie Sorpcr, iveli^c man bafür gebaften unb 2intbe-- ribien genannt I)at, »on ben äcbten äntbercn »ol(- flönbig unb mefentlic^ »erfc^icben finb, unb bap man an benfelben feinen 'J)o((en, nictit einmal 33efrucf)= tungöjioft bemerft. SBir reotlen jc^U fucben, ob man auf bcr anbern «Seite bei ben ürpptogamen einen Äörper finbet, ber baö 2lnalogc t>on bcm Sierflocfe ober wenigflenö »cn bem (Sicten ifj. §. 601. Ssiele ©^riftfieUer baben c« an bcmfelben ju ftnbcn geglaubt. Da bie 5Woofe unb bic Scbcrmoofc unter biefen fflanjcn biejenigen ftnb, bei bencn bic Stetinlic^feit am »enigftcn ju beftreitcn tfi , fo wollen n)ir mit biefen ben 2lnfang machen. Sei ben ilebermoofen, bei ber Sicfe beö ®ett)ebeä fogar, beffen Srroeiterung bie ^flanje bilbet (Riccia), ober an ibrer Dbcrflätf)e, ober auf anberen ®r»ei= tcrungen, bie ficb burcft i^re (SefJalt unb i^re Sage »on cinanber unterfc^ciben (Marchaniia) , bei ben 5Woofen , an bem Snbe ber 3>beige ober an ber 3l(|)fc ber Slätter bemerft man fleine bo^lc Sörper, bereu ©eflalt (gig. 491) am befien mit bcr einer 8laf*e »ergli(^en »erben fönnen. Die SBanbe biefer Sörper befielen awi einer 3etlenf(bi4)te, unb ibrc -fjobtung füllt ein Raufen »on Sörnern an , wel^c man ©poren nennt Cöfn aTToo«, ©ametj) unb moöon ftii^ iebeö in eine fleine fflanjc entwicfett, roeltbc berienigen äbnlitf) ifi, auii rcelcber fte entffanben finb. Diefc ©poren ftnb alfo ba^ analoge ber ©amen= förner unb eö war natürlitb, ben Sörper, weldjer fie entbält unb welchen man ©porenbebätfer ober ©porangic Csporangiiim, »on v.yyüo\\ ©efäp) Jiennt, mit einem ßicrfloifc, ben f>aB, ber auf bie« fem Äörper ftebt, mit einem ©riffcl ju öergleic^ien. Diefer »erbält ff* Wie ein ä^ter ©riffel, benn er »eltt in bem SBerbaltniffe , alett baben, bap ju gleicbcr 3'" liic 3ftle/ in ter fie fic^ I gebilbet babeti, na* unb natf) eingefogen wirb unb auf biefe 2Bcife roie alle äbnliiben 3ftlfn »crfcbmin= bet, fo bap- alle ©poren frei in einer gcmeinfcliaft- lieben -?>6blung ft^ioimmen, beren SBanb bie äupcrcn unb »erftbiebenen 3elftn bilben. Diefer 3cnenfacf, weltber eine 5Wenge freier 3cnen einbüUt , jeigt unS alfo nicfit bic Äennjeit^en, weltbe wir bei bem @ier= ftode ber ^banärogamcn befcbrieben ^aben , unb eben fomenig, olö biejc 3«"^»' welcbc ju »icren in anberen SWutterjellen gebilbet jinb, unä bic Äenn= jciiben ber (Jiiben liefern; eine anbere ülebnlitbtcit mirb aber auffallen, nämlic() bic, tpcltbc biefe ganje Silbung ber ©poren unb beä fporenbaltigcn ©atfeä mit ber be« ^Jollen unb bcr Slntbcren ^at, njcnn man |t4) ibrer notb erinnert (§. 4j3). §. 603. Sei einer anberen Santilic ber Ssppto- gamen, bei bcr bcr 3?biioEarpecn (bei ben ''Pillen= farren unb bcr aSaffcrlinfc) ftnbct man ben 2lnftbein ätbtcr Srüebte, meli^c Äörper tragen, bic an ibrer Sanb befeftigt finb. Diefe Äärpcr ßnb aber felbf} TOieber 3cücnfäc!e »oll ©poren, beren Silbung in ibren aufeinanbcr folgcnben 'Pbafcn "le bie fo eben bef^riebencn SSeränberungen ^eigt. Sei ben garrcn« trautem finbet man unter ben Slättern, bei ben l'pto« pobiaccen an ibrer ©runbfläebe, fleine ©acte, bic bei ben erften auf mannigfaltige SSeife gruppirt, bei ben jmeiten cinjcln, bei beiben aber mit freien ©poren angcfüat ftnb, bic fttt» abermalä ouf bic nämliche SBcife gebilbet baben. Diefc '^Mi. baben eine nodb weit roeniger äbnlitbc ©cfJalt mit einem CSierfioäe unb bcftgen aucb burebau« nicbt jene Verlängerungen, bie man bei ben 5Woofen unb Sebermoofen mit bem 493. I. Eentrec^ter Sinitt bc« Saubeö / von ber Kiccia glauc» unb bcr ©porangic o, roeldjc in (einer Eicfc eingetieft i(l ; — s SSercngung ober @riffcl , biircf) welcben bie ©porangie mit augea in SBerbinbung ftc^t ; — ; i^rc Jpöfilung ober ga* j — « junge ©poren , bie notf) 8« »icren in ben -Mutterjeacn oereinigi finb ; — ( iburjelartig oerlöngertc Sette. — 2. eine »on ben gellen no(i) me^r »ergrbfert, mit ben »ier ©poren. iffian bemerft brci, unter n)e((f)en bie »iertc »erborgen ifi. 632 jDotanth. ©tiffd »crgtic^en ifai. Sei gewiffen gatrcnfraufern unt) bei ben Syfoi^otien hingegen fe^en fic »iclme^t ten 3lntt»eten ä!)nlt^. §. 604. 3nbem »tt ju ben ^flanjen ^erabHetgcn, welche n>eber Stengel noä) Slättet mejr bßben, fo fe()en »tir, wie R* bie »or^ergebenbe gintitdtung nod) metir öereinfa(|)t ; man finbet immer freie Sporen in einer -pö&Iung ; aber biefe ?)öl)(ung ftbeint ni(l)ti anbere« me&r jufcin, aii bie ber 5KutterjelIe fclber, reel*e geblieben ifl, anfloft burt^> Sinfaugen ju neu [(tireinben, unb bercn äßanb, welche olöbonn bcn 3?amen öücfefe annimmt (gig. 494), bie beä fpo-- rcnf)oItigen Sacfe« bilbct. Sine ^albflüffigc unb fornige 5KafTe, füllt ion anfonglid^ aa^ unb trennt hü) enbltd) in einegeroiffeaÄenge Sporen; biefc allein liegen über- cinanber, anftattncbeneinanberju liegen, unb bisweilen finbet man fte mit t^ren Snben (gig. 495) JU äipeien ober ju »iercn, ober t>urd) ein no^ bcljercS 33ielfacl)eö von äwei öernjacbfen, fo ba^ jebe fflüetfe entmcber mehrere einjelne 4^4. 4».5. Sporen ober mehrere Siciben »on Sporen cntbält, bie felbft rcieber in einer anberen §iülle ober gemeinfe^aftlicben SSüc^ifc fJerfen. Siefe Süi^fen finb einanbcr gruppenrceife, cntmrber an bcr Dberflä(*« bcr 31uiibcl>nuiig, wclcbc bie *PfIanje bilbet. Ober an i^rer ®ide genäl>crt. T>kä bcmcrft man an ben 51e(Jbten unt aaä) an einigen »Diljen. Unter biefen lejjtcn ober finben tcir »iele anbere, reo bie Sporen erblich in einer oter mcbreren inneren 5>c&lungen bur* baö öinfaugcn bcr 3ellen frei rccrben, in reellen ^c fi(^ anfänglid) entweber oft ju »iercn. Ober in einer gröjern ülnja^l »eriDoc^fcn, ober nur eine auf jebe 3elle gebilbct ^aben. §. 605. Sie Sporen jeigen ^ä) auf gaiij gleii^ie ffieife, entmebcr ju eieren ober einjcln in ben 2lfter= moofen, mo bie S'Jutterjellcn, reelle fortfa(»rcn, fie ju cntbalten, in bcr '£>idt beä ©emebeö jerfireut, ober an gen)iffen abgcfonberten ober beroorfpringenbcn Stellen, cntrocber auf bcr Dberftäijc ober in §)ö(>= lungen, reelle fitb auf biefer Dberflä*e offnen, grupptrt finb. 3e einfacher aber ber 8au biefer *pp[anjen tpirb, bcfJo recniger tradjtcn bie fporenbaltigen Bellen bar= no^, ficb »on ben anbern, welcbe ben übrigen Jbeil beä ©creebc« bitbcn, ju unterfcbeiben, fo ba^ man enblid) ju ^pflanjen gelangt, bei welcfcen jebe 3elle Äörn^en enthält, bie geeignet ffnb, fte iticber Ijer« üorj^bringen, unb baj ficb bie Organe ber 9iepro= buhion auf biefe SBeife mit benen ber Segetation »erfc^meläen. §. 606. Sine febr merfwürbige Srfdjeinung bei ben Sporen biefer einfatbflen ^Pflanjen ift bie 53en)e= gung, bie fte ju einer gereiffen 3eit ibreä ©afeinö ^abcn, nömlicb berjenigen, bie unmittelbar auf i(>ren SluStritt auiS ber Wuterjetle folgt, ©icfe ©emcgungen laffcn ftc^ »oUtommen mit benen ber fogenanntcn 3n= fufiom^tbiercien »ergleicben, unb in ber ncucfJen 3eit ^at mon entbedt, bap fte »ermittelft äbnlidjcr Organe, f*tt>ingenbcr SÜSimpern, b. b- Heiner gäben, bie auö einem Sbeile bed Sörpcrä bercortommen unb ficb in bem SBaffer na^i 2lrt ber gloffen bewegen, berßor= gebracbt reerben. äBir baben ft^on jwei »on biefen äSimpcrn an bem Gnbc ber gafer abgebilnet, roclcbc baS ibiertben »cn ber 2lntberibie ber Ohara (gig. 353) bilbet. Sburet, bem man biefe 33eobad)tung »erbanti, bat foldjc auäj in bcn Sporen geroiffer Süproaffer« 2lftermoofeentbctft; jtt)ci, reelcbc an einem bet @nb= punttc in bet Spore ber SBaffcrfäben (gig. 496); 491. 33ü(ftfe bet Solorina ttodjftiie Sporen cntjäit, — $oaren noc^ mc^r »erarögcrt. »icr in ber ber Clifflopliora Cgtg. 497); einen »oUfJän- ^i3en Srei« in ber ber ^ro- liferen (gig. 498), unb cnbli^ eine gonje SWcnge, bie auf ber ganjen Dberfläebe ber Vauclieria (gig. 499) jer= ffreutfinb. SDiefegäbigfeitbet OrtSoercinberungifi»orüber= ^jtbenb unb bat, nai eine weitere glcicbfallö merfnjür= bige Seobacbtung ift, nur *""' ■"'■ gegen bie crfJen Stunbcn beö Sageä Statt. Sobann l;5rt bie Semegung auf, bie Spore gebt aui bem tbicriftbcn üeben in bafl f flanjen» leben über unb fann alJbann ju fcimcn anfangen. §. 607. Sie ganje Jlujfübrlicbfcit, in wcldje rclr unö fo eben eingelaffcn baben, jcigt immer bcut= lieber, lüic »»eit t^i^ bie wicbererjeugenben Organe ber Ärpptogamen »on benen ber ^JOonärogamen ent= fernen, unb bap man bei ben erffen nur bann einen Sierftocf finben fann, i»enn man fo jebe §)öblung nennt, i»clc|ie Körper entbalt, bie im Stanbe finb, ft4> }u einer ''Pflanze ju entwicEeln, weldje berjenigen, bie ionen baö Dafdn gab, äbnliib iß; bieiJ iff einefo atlgf meine Grtlärung, r>a9 man genctbigt wäre, eine geipiffe Sinjabl »erftbiebcner Jbeile, bie autb !eine Se= jiebung jn einanber bätten, unter berfelben ju begreifen. §. 608. ®d)Icibcn* 3;^coric. — Der fo eben »on unij angegebenen ©cfibi^te ber Sporen, auö meldjcr eine offenbare 2(ebnli(bfeit mit ber SSilbung bes? *poUcn in ben Slntbercn ber ^ba"ärogamen ber= oorgebt, follte bie äuffJetlung einer Jbeorie üoran= geben, roelebe einen Sbeil ibrer Semeife »on ibr ent: lebnt unb wefitje »or Änrjem in Seutfdjlanb crftbienen ifl, unb auf ber einen Seite »on Siblcibcn, auf ber anbern »on Sublicber »orgetragcn würbe. SÄan fennt fü gew6bnli(b unter bem SJamen beä SrfJern, beffen oibriften früber unb weit »oUflänbiger, unb mit S3eob= atbtungcn unb jnblreitben giguren unterflüßt finb. 3ebocb finben t»ir in einem franjöfifi^en Sc^iriftftetler ben lange »crgeffenen Äeim bacon. ©eoffrop fc^lof gleicb JU Jlnfang beiJ IS. SiJbrbunbertS in einer ©enf- f(*rift über bcn 93au unb bcn ©cbrauib ber »orjüg= licbficn Xf)eUe ber Ölüte, in weliber man fijjon febr rit^tigc SlnRibten über ben Rollen unb baö Samenforn, nebfi ber 2lngabe bc(5 Scinilocb« unb feiner Scftim» mung finbet, J:a^ bcr Siütenßaub ber crfte Seim ber *))flan,;en fei, tpcltber ju feiner entmiilung bci3 Safte« bebürfe, ben er in ben Samcntörnern antreffe, wie bie 2;bicrc baö Si nötbig baben, um auf bie 2öelt ju fommcu. Sr jeigte, inbem er fein Seifpiet au3 ben Seguminofen nabm, bag man »or ber üluötireuung Dcö Rollen an bem Sauicntorne nicbtö anbcrcfS luabr- nebme, al« feine §)ülle ober Scbale; ba^ man aber nad) bcr 3luöfircuung in feinem 3>ineren einen fleinen *punft ober Äügclcben reabrjunebmen anfange, tai M unmertlicb »ergröpere, inbem ti bie glüifigfeit »erbrauebe, womit ficb biefe« 3nnere angefüllt bai- (är gab ba« Äeimlo* aU biejcnigc Deffnung an, burct» wellte bie Sinfübrung jencö tlcincn neuen Äörper« be« Smbrpo fiattftnbcn muptc, unb jeigte ftbon bie confiante Diicbtung bc(3 S!Bürjeld)en6 gegen biefe Oeff= nung bin an, burcb welcbe eä fpäter bei bem Äeimen beraußfommcn werbe. Sr nabm an, bap c« ein ganjeö ^poUcnforn fei , welcbcä auf biefe 2Bcife in basS Sameu^ torn einbringe, um ftt^ barin aU tf mbrpo ju entroitfeln. aSir babeu gefeben, ba§ biefe Icgtcre SJorau«- fcfung falfcb ifi, bag ba« *))otlcnforn auf ber 9larbc figcn bleibe, unb bap bie 3iöbrc, K(liS)t fic<) burtd bie Verlängerungen einer ifirer -^läute bilbet, |icb iiütä) bcn (Sriffcl bii ju bem Äern be« (Sitbenö binob- jiebt unb bcn ®e^rnci}tut\Qifio^ , ober bie in bem 3"= nern be« Äorncä cnlbaltrnc Subilan^ bapiit fragt. ^onxsief'ä^e. Ö33' §.609. ®4)retben gc!)t noi!& weiter; erfaßt, baf taö Silbe bcr 3?öt)rc, in bic Smbrvo()ö&[unö f)iitctn= bringe unb bic $^aut, welt^e bcn ©ipfcl beS Sernö bilbct, por ftc^ I)ctf}o6c, ^a^ bicfcr S!)ci(, ber ouf biefe iSeifc in eine tieinc Safere jurücfgebogciicn f)aut baö Smbrvoblci^c^en bilbc ; bog bie, in bem ®nbe ber Sö^re enthaltene 5Watetie ben ginbryo bilbc, unb bag ber übrige Stjeil, njc(c<)cr mit eingebrungen iH, bcn 2luf^änger auöinotSe. Sei biefem ©yflcme reürbe al\o basS Sieben bem Smbtvo nur baö OTiitel, »oorin er ftd) entipicfelt, unb bie .^u biefer Sniancflung n6= t^ige 9?a^rung reiften ; eine 9Ja^rung , bie leincr 9fatur angepapt ifJ unb bie er fcnft nirgenbä finbet. 21uf bicfc aSeife crtlärt ©djlciben Iei(J)t J>aS äicmlic^ ^äuRge Sortommen mef)rcrer (ämbryonen in einem einjigen ©amenforne, rcie man bieS 5. S. fafi be= fiänbig in bem beä 'Pomeranäenbaumci} gcfunben ^at; »eil fit^ me!>rerc 3Jö!)ren }u gleicher ^dt in baö näm= lidje Sid)cn begeben ^aben. 1)ic frpptogamtf^en ■^iflanjcn würben fic^ alfo oon ben p&anärogamifc^en 'pflanjen baburj^ unterf*cibcn, bog i^re ©poren, ä^te 'Jlcüenförncr, im ©tanbe finb, ju bem boUfommenen 3uflanbe an bem ^lo^e felbfi ju gelangen, too fie fic^ gebilbct ^aben, unb ni(^t nötljig (»aben, um bic feimenbc Äraft ju erlangen, burd; einen »orbcreitcn= ben 3tufentl)alt in einem Sieben mobifijirt ju werben. Die Seobact)tung biefer Jdatfat^en ifi ft^wierig, bcnn fie finben an unenblic^ flcinen ©tatt, unb ber gewö^nlie^e SKangel an DurdjRi^tigtcit um boä Seimloct) unb bie ©pige beß Äernä Ijerum, ertaubt tä nur fel>r fc^irer, nac^juiueifcn, ob ber fteinc Äorper, -ben man an ber ©pige ber Smbrpo^ö^Iung Rängen ftc^t, wirtlicti bic STtiegung ber Stöl^re ifi, bie man in bie Dcffnung ber Sccf en bca Siclicnö ^meinQt\)tn fte^t. 2)er gjerfaffer gibt inbcffen gemiffe (Sidjen, j. SB. bic ber Dr(tiibecn an, redete oon biefem 9tact>t^eile frei fiinb unb fic^ jubieferSeobac^tung fe^rbeutlic^ tjergeben. §. (310. 2luf ber anbern ©cite meinen 3)iirbet mib Srongniart, bag fie fte^ mehrere 5Kale »on bem Dafeiu be« (imbr9obloi3rt;enö mit bem nod) iinge= bilbcten Smbrvo, bcn eä »or ber 2tnfunft ber ^oüen= rö^re enthält, überjeugt (laben. Vai ougerfie ®nbc »on biefer würbe i^n alfo nic^t liefern, fcnbcrn itjn fetion ganj »orbereitet antreffen unb nur baju bienen, itim bie ^lebenöerrcgung ju geben, burc^ bcren 2Bir» fung er fiel) entwirfelt. Scr läinwurf wäre nc(^ fJärter, wenn man ©a= mentörncr antiäfc, welche fid? o^ne bie SWawivlung ber 2lnt^crcn entwicfclten. ^Tian i)at mei^r alS cinmol geglaubt, foldjc Ju finben, bie fic^ in biefem gatle betäuben, aber faii immer erfannte man cnblic^ neben bem befruchteten SicrfJocf, jwar unauägcbilbete 3ln- toteren, bic auf einige ^pollentörner rebujirt waren, beren Gegenwart aber bod) (»inrei^te, um boö yt)ä' nomcn auf feine gcwö^nlit^en Sebingungen jurücfju^ führen. Sine ©attung bon ben Supl^orbiacecn, bie Gielebogyne, bic erft neucrbingö bcfct)rieben, aber feit metircrcn Saferen in bcn ireibfeäufcrn Gnglanbö gejogen wirb, Ijat bafclbft mehrere a^Jalc Jrütfete getragen unb iferc ©amentörner waren augenfd)ein« lid) »oütommcn, weil man an bcnfclben nictjt blop einen ganj auögebitbetcn Smbryo benicrtt, fonbern weil fit^ biefer Smbrvo bei bem Sluäfäcn ju einer äfenlicSen ^flanje eniwidelt feat. ??un jinb bic SJlüten äweifeäufüg ; man fennt unb bcfigt feine mcinnlictjcn •JSflanjcn, unb bie forgfältigflcn Unterfucftungen, welche con bcn bcfJcn Scobat^tern angcficüt würben , feabcn bis fegt noc5 nitl)t bie gcrirgfle ©pur »on Slntfeeren, ober nur »on Rollen enibccfcn laffen. Der Smbrpo lom alfo ni^t »on biefem 'yotlcn, welcher ganjlic^ fe^lt: er mußte fitli alfo ganj in bem ®i(^cn entwicfeln. §. 611. SBic bem nun au(S) fei, fo bleibt biefer legte Umflanb unb bie »on bemfclben Siange, bie man etwa noä) anführen tonnte, biä jcgt untrflärl«^, j weil ia ber 'JJoUen, wenn man aui^i annimmt, bog er ben Smbri>o nid)t unmittelbar liefere, immer we- nigftensi mittelbar notfewenbig ifl, um ifin in bcn ^Danärogamen inä Sebcn ju rufen. Dicfe 92ott)Wcn= bigfeit wirb bur* eine SfÄcngc 3Serfuc()e, wooon einige fc^on in bem 2lltcrtfeume befannt waren, bc-- Wiefen; man wugte fdion bamal«, bag man, wenn ber Dattelbaum Datteln tragen folle, bie Stämme biefer Söäume, wcl^c nur (äicrflöcfc tragen, in bie 9?äl;e ber Stämme bringen muffe, wcltfee nur Staub= gefägc tragen, unb man wugte fogar bcn !WangcI ber Slnnä^crung babur* ju crfegcn, bag man über bie erfiern ben Slumenftaub ber männlidjcn SSlüten auäftfeüttclte, welcher »on ben entfernten Säumen ge= fammelt unb ju biefem Snbc ^erbcigefc^afft worben war. aSenn man bei allen jweifeäuftgen «pflanjcn bic Stöcfe wcgfd)aift, wcltfce ©taubgefäge tragen, fo entwiifeln fiel) bic SierfJbrfe ber anbern ni*t; bei ben cinljäufigcn bemerft man baä nämli^e fRe^ultat, wenn man »or bem gntfalten alle Slütcn mit ©taub= gefägcn forgfältig abfc^neibet. 3n ber Sfatur begünftigcn bie 3Btnbe bic 3nfeften unb »tele anbere 2lgentien baä gortfAaffcn beö 'Pollen; in unfercn ®ewä(^«feäufcrn aber, weli^e gegen ilBinbe unb 3nfeften gefd)ügt finb, finbet biefe gortfitiaffung nic^t »on fclbf} Statt, unb in biefem gaOe tragen bic ©ärtner ©orge, fie ju ergänjen, inbem fie fclbfl bcn Rollen auf bie 9?arbe bringen : unb feitbcm man biefe 5Borft(^tämagregcl anwenbet, ficfet man »icle 'JSflanäcn, namcntli* auö bcn Dre^i» bcen, grüc^te anfegcn, welche jwar wofel früher blühten, aber feine grudjt trugen. §. 612. Sin neuer, cbenfo entfiicibenbcr SeweiS »on ber <)5flan5enbcfruc6tung if} baä Dafein ber buri^ Äreu',ung erjcugten *pfi(anjcn. 'Tfian ^at nämlich be= incrtt, bag ber *)3ollcn einer ^flan\t gewöfenli^ nur baju gcfttiicft ift, bie Sicrfiöctc aller 'Pflanzen ber= felbcn2lrt ju befrui^ten, bag ftd) jeboi^ biefe gä^igfcit auc|i auf bic ber fcfer »erwanbtcn 21rten bcjicfee. Sßenn jwei nicfet ibcntifc^c 2lrtcn auf biefe SBeife burdietnanber befruchtet werben, fo gibt x>ai ©amcnforn, weldicd auö bicfcr Sefructifung cntfpringt, eine ^^flanje, welche Weber ber einen noc^ ber anberen »oUfommcn gleicht, fonbern einige 3ügc »on beiben juglci(^ iat, bieg nennt man eine Safiarbpflansc. Diefe 9J?if(|ung »on Äennjcidjcn, wo»on bie einen ber ^füanjc gehören, welche baä ©taubgefäg geliefert feot, bie anberen ber fflan^e, wcldiclaö Sieben lieferte, beweist, bag eine SBirtung »on beiben jugleid) fJattfinbet, unb unfer^ gräbt bie Sc!)ren,weld?ebtcScfruc|)funggeläugnct^aben, inbem fie bie Srregung unb bic Sntwicflung bcö Sm= brpo burCf) Jfecorien ju crtlärcn fucjcn, wcldfee ()ier anjufüferen }u lang wären, unb in welken man \i(t) bie Scflimmung bicfcr fo complicirtcn unb fo jarten 3lpparatc, wclcbe wir fcnncn ju lernen gefudjt Ijaben, unb bie 3?eifecnfolge ber 2lttc, bcren Srfülliing ftc bcfctjügcn unb »crfic^ern, nietet mcfer crtlärcn tonnten. ^iiniflgefäfH- (ttchtoriin). §. 613. 2)?an finbet in Bielen Slütcn Sfeeilc, Wet^c nii^t bcn 33au unb bic OcfJalt »on benen feaben, mit bereu llntcrfu(()ung wir unß bcfc6äftig= ten,^ mit ben Äelcl)blättd)en, Blumenblättern, @taub= gefägcn, Sarpctlcn ; man nennt ftc a ccef fortfc^ e Slieile. 2Bir feaben un« fcfcon C§- 387) bamit ai-- gcgeben , unb babcn gcfunben , bag cö oft einige »on (cucn anbern wcfentlirf)en J^cilcn ffnb , Welche, buri^ 2luöartungcn unb l^crwanblungcn entflcllt finb, bag ei aber boc^ noc6 unter biefer SntfJcUung mbglict) war, fie naä) ber Sage, welche ftc in ber SBIütc einnehmen, unb nac^ ijrcm ©tellung^oer^ält= niffe mit ben benachbarten Ouirlen }u befJimmcn: wenn fie mit ben Stjetlen biefer Duirle werfet- 634 ;^otanik. pänbtg ftnb, fo ftnb eö »etironbclte Organe; pnb pe it)nr 3iefu(tat mit bem biefer Verrichtung »crfnüpft fei. ©cfetie^t bieä befonbcr«? mit ben SerriAtungen beS ©taubgcfäpcö ober mit benen beä '•piftitlö? ®anj gewiß nit^t mit ben einen unter Sluöfdpluß ber onbern, »eil bei gerciffcn jroeibcttigen f flanjen bie mcinn= , (t(t)en Sliiten eben fo gut 9?ettarien jeigen (xM bie weiblichen Slüten. 2luf ber anbern Seite fdjeinen bie ; SSäirfungen ber S'Jcftaricn unb bie ber Slüfenorganc, \ wenn fie aud) einen augenfc^cinlic^en SinRup auf rinanber ^abcn, boc6 nic^t notbwenbig mit einanber j »er!nüpft ju fein. Won fann bie Slumcnbtätter, bie, ©taubgefope, bie ^Uftille wegnebmcn, unb bie 9Jet» tarien werben bennocf) fortfat>ren, abjufonbern, fo lange man nur fic ntcbt fclbfi ocrlc^t ; man fann bie SJeftaricn ober wenigftcnä ibr ^robuft wcgnebmen, obne ber Sefrui^tung ju fc^aben ,unb bie 3eittgung ber Jrui^t }u ocrjogcrn. SBenn man bcbcntt, in welcher ^Kenge ber §)onig= faft aui^tritt, nad) äugen fliept unb »on ben Snfetten »äbrenb ber Slüte^eit fortgetragen wirb, unb bap fobann bicfeö 2luöfliepcn auftjört, wenn bie angcfe^tc grucbt eine grope-5D?enge 3"(fer »erlangt, fo wirb man »erfuc()t, bie 9?eftaricn eben fo gut a\i a.wi= fc^eibcnbe wie alä abfonbernbc Drgane anjufejicn, welcbe ben 3"f!uP ber Säfte burcfe ben 2lufwanb, ben fiebamitmacben, aufreijen unb nac^ aupen einen für bie Slüte unnü^cn llcbcrfiliup abgeben, unb wenn bie Srucbt bei ibrer ßntwidiung einen weit bcträcf)t= lieferen S^cit »erlangt, fo fabren biefe Säfte fort, burcJ) bie offenen 333ege babin ;(u gelangen, unb wenn Rc feine mebr finbcn, burcb welibe fte ficb öcrlieren fijnnen, fo tragen alle jum 5Bortbeite ber 3eitiflung bei. SSir baben inbeffcn gcfebcn , bap ber 3uifer , wenigften^ gropentbeil^ nicbt ft^on gcbilbet in bie gruc^t gelange, fonbern jtcb erf} in berfelbcn unb befonberö m einer fpäteren 3eit bilbe (§• 535). §. GIS. So mag nun mit ber Slcrric^tung ber 9icf= tarien fein wie ü will, fo liefern ft'e boi^ febr gute Senn^eicbcn-jur Unterfcbeibung ber f flanjen, inbem fie ber 3ab[< ber ©eflalt nacb u. f. w. bei einer gegebenen 2lrt fcbr conflant finb. ßs5 ift ju bemerfen, bap ibre @nt= wicflung an einem befonberen fünfte ber Slüte häufig mit ibrer llnregelmäpigfeit »erbunbcn ifi, unb bap fte bie Sntwicflung auf ber Seite , wo baö 9Jettarium feinen Sig bat, jur golgc ju ^aben fc^eint. Einige oUgcmcinf |ll;nniimfne ber IPcjjc- tntioit. §. 619. Sla^bcm wir im allgemeinen baä Seben ber ^üanje unb bie Drgane betrachtet ^aben , »er- mittelft beren e^ bewirft wirb unb ficb fortpflanjt, bleibt unS nocb ju unterfuc^cn übrig, wie man Ber= mittelfJ ber 5Kobtftfationcn, welche biefe Drgane jef- gen, bie fo jablreic^en ^pflanjen ju unterfcbeiben, unb in Slaffen ju bringen im Stanbc ifi. Seoor wir aber biefe lange unb wichtige abbanblung beginnen, wollen wir fc^netl einige '•puntte abbanbeln, welche Wir abftebtiitb auägclaifen (§. 322) unb auf biefen ^lag »erwicfen baben, um bie bor^ergebenbe 2lbbanb= lung nicbt ju unterbrec^jen. §. 620. Scirbung »er ^flonjcn. — SGBenn man bie lebcnben ffianjcn in ibren duperen Steilen betraei)tet, fo jeigen fte mannigfaltige garben, unter welchen bie grüne »orfierrfcbt ; ^i ifj gewöbnlieb bie ber jungen SRinben, ber Slätter unb ber anbern Dr= 9?aturaef(ii*tc. gane, welcbe ibrer 9?atur nacb Wie bie Äelc^e, bie Sarpclle unb nocb junge grücbte, bie meifte 2lebnlict= feit mit bcnfclben baben. 2Bir baben fcbon oft @e= legen^eit gcbabt, »on nem 6)runbfioffc, »on welchem biefe grüne gärbung berrübrt C§- 24), bem Cbloro- Vibvtle, JU fprecben, unb inbem wir unä mit bem 2lt^» men ber fflanjen befcbaftigten , boben wir gefeben, bap e« ficb gewöbnlicb burcb bie gleicftjeitige Sinwir= tung ber atmofpbärifcben Vuft unb beö Siebte« bilbe, auö welcber eine 21nbäufung »on Äoblenßoff unb ein Scrluf} an Saucrfloff in ber f Ranjc entftebt. ®ä ifi aber nicbt unmöglicb, bap bie nämlicbe SBirtung »on einer anbern Urfacbc berrübrt, bap Jbeile, welche ber ßinwirfung beö Siebte« entjogen , alöbann aber in ein anbereä 3Kittel , alö bie l'uft ifi, gebractt wer» ben, grün werben. $iumbolbt bat auf biefe Seife nacbgewiefen , bap *pffanjen , welcbe in »oUfommen buntle ®rubcn , mitten in eine nicbt atbembare unb flarf mit SBaffcrfJoff gefcbwängerteültmofpbäre »erfeft würben, nicbt bloß bie grüne garbe an ibren »orber entwictelten Sbeilen bebalten, fonbern fie ebenfo an ben jungen Srieben jeigen, welcbe ficb 5" entwirfein fortfabren. Dbne 3weifcl wirb alöbann bie 5Berän= bcrung, welche »on ber Slbwefenbeit be« Siebte« ber= rübrt , burcb bie neuen Sebingungen ber 3]eränbe= rung ber umgebenben Suft, welcbe feinen Sauerfioff bat, ben bie ^pflanjc einmal abgegeben bätte unb welc|)e mit ben Stoffen »crfeben ift, bie ju ber Sil= tung be« Sbtoropbvll« tauglicb finb , wieber erfeßt. SieÖeicbt fönnte man bur^j äbnlic^e Söetracbtungen bie Orünfärbung ertlären , bie wir bei Sbcil«" («i= ßcfübrt baben, welcbe tief im jitieren ber ^Ranje liegen, wie ba« SJiart (§. 55), gewiffc Samcntörnet unb gewiffc embtponen (§. 5115). 3" allen gäüen ftnb e« nur junge Ibfile "nb bte fiel) eine« fc^r tbä"= tigcn Scben« erfreuen, welche ficb fo färben. §. 621. Slbcr bie Slätter , fo Wie bie Drgane, wel^c ibnen am mctflen glcicben , finb nicbt beftän^ big grün. @« gibt einige, welcbe gewöbnlicb anbcrc garben, cntweber auf ibrer ganjen Dberfläcbc ober blop auf einigen fünften, in welcbem galle man fte bunt nennt (variegata) , ober auf einer einjigen »on ibren gläcben , gewöbnlicb auf ber untern, jeigen, in bem crfJen gallc nimmt bie junge Stinbe gewbbn» li* an biefer gärbung Sbcit , wie man bie« an ben rotben Varietäten ber Sucbe, ber 3?unfetrübe, ber ©artenmclbe, fcbcn fann; bie Aucuba jeigt un« mit ®£lb, ba« Caladium bicolor , mit SRotb gefprenfelte Slättcr , gewiffc Steinbrecbarten , gewiffc Slrten »on Saubrob , Spinnenfraut u. f. to. , baben oben grüne , unten rotbe ober braune Slätter. S« ift leicbt , aber überffüffig , biefe Seifptele ju »erüiel-- fältigen. §. 622. Viele grüne Slätter ncbmen ju einer gc- wifen 3cit ibre« Dafein« neue garben an; bie mebr ober weniger glänjenbe rotbe, bie bi«wcilen bure^ SBraun »crbunfelt wirb, bie me^r ober minber blaffe gelbe, unb biefe Veranberungen fommen immer unb auf gleiche SBcife in einer unb berfelben 2lrt wieber »or. 3n btn meiflen gaüen fe^en wir, wie in bem 5)erbHe, in ber f eriobe i^re« Seben«, welcbe unmittel= bar tbrem 2lbf«acn »orangcbt, bieSIätter ibre grüne garbe »erlieren , um eine anberc anjunebmen : wie j. S. bie ber Rappeln, Ulmen, SSirten, gelb werben, bie be« Sumaeb in ein glänjenbe« 3iotb übergebt; wie bie be« gorncltirfcbenbaum« blutrofb , bie be« S^lingbaume« etwa« matter rotb werben, unb btc be« SBcinfJod« fttb mit ®elb ober f urpurrot^ fpren= fein, uno e« ift'wobi ju bemerfen, bap in ben mei= ften gäOcn bicfc neuen gorbcn be« Slatte« ber garbe cntfpreeben, welcbe bie grucbt berfelben *PfIanjc bureä[> bie 3eitigung annimmt. So iff an ^iv. Sieben mit weipen Jrauben bie Sprenfclung gelb, bei benen mit rofi>er Sraube purpurrot^. 81 Sötttitth. § 6''3. SnbefTen finb btcfe 33ctänberungen !ein , §. 627. 3n bcr Slumentrone, mit »etdjer mit notbroenbiaeä 3ei(|)en bc« nafjen Xope«. SBenn fit^ ' |tcr bte farbige Slütcnijütle meuteret «Konototylc-- ßielc unferet trautattiocn f flanjcn fpät im 3af>te , bon«" »ermec^feln bürfcn , bilbet bie grüne garbe cntrcWclt Ijabcn, fo bclfatten fre it>re Slättcr ben ' eine äuänabme (§. 422), tra^renb icir bter 33ei= aatijcn Sinter binburcb lebenbig, unb bei einer gro» Ifpicle oon ben mannigfaltigfleft unb reic^ftcn an* len älnjabl berfelbcn fiefit man, rcie im Spätfomnier 'bern garben finbcn, fo i>a^ fie ber befonberc ®egen= bie Sarbe biefcr Slätter me^r ober weniger mobifi= ' fJano ber gorf(^ungen oieler @(t(riftfteller geworben lirt niirb, obftbon jie erfl im fommentcn grüijlinge finb, welche ben in gragc ficbenben ©egenßanb be= abfaüen foUen. 5Wan bcoba*te ben SSinler ()inburc^ banbelt baben. ®a« SBet^e, ®elbe, DJotbe, Sßiolette, biejenige »on unfcren »egetabiiien, reelefee mon im= ®laue ftno bie garben , wcldie man bauRg in au= mergrüne nennt, roeil fie alöbann ibre Slätter nicbt Perorccntlicb mannigfoltigen (graben »on Starte eerlieren 5Wan ftebt an ben Slßttern »on mef^reren ober auf eine «erf^iebcne Seife mit einanber oer= gi(^)ten, Jannen, epbe" , ?)auän)uri5 u. f. >»., eine : bunbcn bafelbfi antrifft, fo baf fic gIei(bfaM jabl-- fimufeig gelbe, ober gett)6bnli*er leicbt braune ober ircicbe, bajisifcljen liegenbe Scbattirungen liefern, rotbe garbe, bie ganj »on berjcnigen "orfAifhon in iTOnn bat hpmprft_ hnfi in ber «Renrf bie oelbcr reeld^e fie n)äbrenb ber »orbcrgebenben fcbönen 3ab' re^jeit tiattcn, unb welcbe fie in ber nätbfHommen^ ben rcieber bcfommen »erben. Durd^ biefc SBcobacbtung fübtt man fiä) ju bem ganj natürlitben Sefcluffe ßeranlafjt: i>a^ bie 3Jer= anberung in ber garbc nidjt »on ben SBcränberungen ^crriijire, »cltbe in ben Oerccben unb in ibrer (ix= näbrung burcb einen BufJanb be« • mm unb ber ^infciUigfeit, bem Vorläufer beö Jobeö, bewirft wer- ben, fonbcrn bap ficoielmebr mit benen in 5>erbin= btnbung tritt, n)cl*e in ben guntiionen eine 3atire«= seit ^erbctfiibren muf , weltbc bie Süuöübung berfel= ben in ben Organen mobijijirt, wo fie ba(3 S!eben ni(^t gan5 aufbebt. §. 624. Ueberbie« warten biete ^pftanjen nicf)t auf baä ©»ätjabr, um äbnücbe Seränberungen ,^u jeigen; )ie fangen fcbon an, fie jur 3eit ber grbpten Sraft i^rer Segetation unter Umfiänbcn ju jeigen, bie man für bie geeignetfie ^äU, Re in Sbaiigf"' JU fegen, j. 58. unter bem cerlcingerten (Sinfluffc eine« Icbbaften l'itbteö. 5Wan »ergleicbe bie ®ra= mineen, bie auf ^Kauern ober auf 3iafenplä§en jcr» fireut Reben, unb welche einen Sbeil beä Jagcö ber ©onne aufgefegt Rnb, mit benen, \vel(^e ibrer we- niger unmittelbaren unb ni^t fo conRanten ffiirtung unterworfen Rnb, wie bie unferer gluren, bie, ba fie gebrängt auf einanber Reben, Rcb febügcn, unb man wirb finben, ba§ bie eiRern ^äuRg röibtid) ober rot^ gefärbt Rnb, »äbrenb bie jweitcn ibre grüne Sarbe beboitcn t)aber\. 2(uf ^ol)tn Sergen tommt biefe frübjettige Sctbfärbung ber Siäfter bei einer grofen Sinjabl »on Sölättcrn bäuRg »or; mon tann Rd) auf ben 2l(pen baoon überzeugen, wenn man bie nämlitben 3irten auf ber f)6be unb in bem 2t)aU mit einanber bergicicbt. Sä iR ju bemerfen , bog unter biefen oerfcbiebenen UmRonben biefe '•pRanjen lu gleicber 3eit, atö Re ben Jag über langer bem Vitfcte unb ber ©onnenwärme auögefeft Rnb, einer merflicben 2lbtüb(ung in golge ber nöcbtiicbcn 5!lu« Rrablung unterworfen Rnb , unb biefe Urfacbe tann aaä) einigen SinRug auf iaä in grage Rezente ^b^' nomen ^abtn. §. 625. Siele ^Ranjen jeigen in ibren Slättern, I bung bie R$ auö bem ©amen ober auä ben Änofpen ju ! ganj rfcbicben iR, 5Wan jiat bemcrtt, bap in ber SRegct bie gelben Stuten inSiotb unb in SSeip, aber nie in Stau; bie blauen Slüten gleicbfaUö in SRotb imb inSeip, aber nie in Selb übergeben tonnen, bap bei Dielen ®aU tungen ober fogar febr natürlicben gamitien aüe Stuten bie blaue garbe unb bie babon abgeleiteten ober bie gelbe unb bie baoon abgleiteten annebmen tonnen , aber tfie beibe jugleieb. Tlan iR baburrti Deranlapt werben, jwei bcfonbere SReiben in ben gatben ber Slütcn anjunebmen: Die Spanfarbc {taä kornblumenblau »on y.vavoQ, 6tau)_ unb bie rant^ifebe ober gelbe garbe (,üon€«vty-üg, gelb). Daä ®rüne, bo« au(S blau unb gelb beRebt, ift eine 3wifd)enfarbe unb glei^fam neutral jwifcben ben beiben, unb ba beibe auf bai^ SRotb hinauslaufen, fo fcbeinen Re Rib an ibren betben enbpunftcn ju »er- ftbmeljcn. Sie Rnb biet auf bie möglitbR gcringRe 2lnjal)l »on Scjeicbnungen gebradjt: 3?otb = orange--gclb — @rünn--blau--»iolett--roib. ©aS SBeife iR, wie wir balb feben werben, nur bie Slbwefenbcit ober bie äufierRe 3Eribeilung biefer färbenben ©toffe; baä Sraune ober baä ©(bwarje, welcbeö in ben äupcrtn Steilen ber 'PRanjen immer unboUtommen iR, nur bie Slnbäufung unb' £onccn= trirung eben biefer ®runbRoffe. §. 628. 3tnRatt unä jcgt barauf ju bef(branfen, baä *Pbänomen ciupcrlicb tennen ju lernen, wollen wir in bem 3nneren crforfcben, wo ber ©i^ ber gärbung liege, unb wie bie Serbinbung »or Rcb gebe, aui mtU d)cr bie SmpRnbung für unfer äuge entfpringt. 3« ben 3ellen fegt R* ber färbenbe ©toff in Rüffigem ober balbRüjfigcm 3uRi"'be ab, unb burib ibre burcb- Rcl;tigen SBänbe crblicft man ibn. SDBenn man nun ju biefen tleinen Sebältcrn ber garbe gelangt iR, fo RnDct man biefe bei weitem nicfet fo mannigfaltig, alä Re nat^ aupen erfcbeint. SS iR immer gelb, »iolett, rotb, reines ®rün ober ein ©Ireben entweber nai^ ®elb oberSSBeif. 35iefer©loff febwcbt in einer farblofen glüffigteit, unb je natbbem er in größerer oper ge- ringerer SWenge in berfclben entbalten iR, jeigt Rd» bie gäbe buntler ober blaR'er. geblt er ganj, fo gibt bie allein »orbanbene farblofe glüR'igteit bie ®mpRn= beS SBeifen: feiten iR eö aber, ba§ Re unb faft immer mifcbt Rib irgenb eine entwicteln anfangen , rötblid)« ober bräunlid)e gar= I geringe 5Wenge »on einer ber angejeigten garben ben, welebe bicr ber grünen gärbung »orangeben, , darunter, fo baf , wenn man eine weipe Slüte auf was obermalS beweist, bap man bie Urfacbe iijrer ' ein »otltommcn weipcS ^Papier legt, man jene faR Sntwicflung nicbt in einer 5WobiRtation ju fuc^ten immer burcb eine leidste gelblit^e ober bläulii^e garbe babe, mel^e eine ülbnabme in ben ibrem Srlöfcben »on bemfelben abRedjen Rebt. na^en SebenSfräften berbeigefübrt bat- 3n ben tiefer liegenben ^tütn Rnbet man bie §. 626. 3n ben, bem SlütenRanbe junädiR be= gelben ober grünen Stoffe; in mebr oberRäcbli(bcn Rnblit^en Slättern wirb bie grüne garbe febr oft ©(bieten, fogar in ber ber gpibermiö, trifft man bie bur(b anbere gtänjtnbere garben er[egt, bie gewfJbn= blauen, rotben unb »ioletten Stoffe an. SBenn man lieb Rufenweife ober ftbnell fogar in bie ber Slüten burtb biefe ccrfibieben gerotbcten Scbit^ten baS Selbe übergeben. Dicfe Slätter tonnten Rcb }u Dedblät^ wabrnimmt, fo bat man bie SmpRnbung ber Drange- ter »ertürjen, ober ibre gewöbnlic^e ®efta(t bebalten, färbe; man bat bie ber mannigfaltig fcbatfirten braunen j. S. in ber l'oinseuia. §5aben Re bie garbe ber garbe, wenn man baS @rüne wabrnimmt; iR ber jirüne, Slumcnfronc, fo nimmt gewo!)nli(^ ber Äelcti gleic^= blaue ober »iolcttc Stoff angebäuft unb nur äuperR faOS X^cil baran. fd^wa^ in 3ellen oerbünnt, bie in mebreren gebrängten JJIlänomiin- biT TUfflftatiuii. 637 JRei^cnübet cinanbcr liegen, fo ^at manbieSmpftnbung einer gatbe, bie fitfc me^r ober »enigct ber firoavjcn nodert, bei rcelc<)er aber eine aufmerffame Seobac^» tung immer eine »on biefen ©cfeattirungen ertennen lägt. 1)16 3tt)ifcf;en(age meiirercr3eUcnreii)en mit einer farblofen glüJTigfeit äwiftten bem 2tuge unt ten mefrr vai) innen liegenben, farbigen 3tÜen Wrcäcljt ben Jon »on biefen unb fi^eint eine reei^e ®4iittite über biefelbe auäjubreiten, roo^er bie blaiigriine garbe xüt)rt, rcenn biefe inneren 3föt" grün oter blau ge- förbt finb. §. 62.1. 5Wan bemerfi geroö^n(i(|) nur eine unb biefelbe garbe in einer unb terfelben 3cQe; inbeffen ifi eö ober ni(<)t immer fo uns not^menbig fo ; man finb et j. S. in jenen ffilättern, beren Sarbe im aßinter mbbiftjirt rcirb, bi^rceiien grüne SfloroptjpUtötner ncbfi einem rotben ©afte in ben nämlidjen ^eütn. §. 630. 2Bir biben fc<)on gebort, bop bie garbe ber Slätter ju ben »erfd^iebenen 3eitcn i^refl Safeind »erfdjieben fein fönne. Sben fo iier^ält eö ji4 mit ben ÄoroUen : oon einem me^r ober minber blaffen @rün bei i^rem crften Srfcbeinen in ber Slütenfnofpe, nel;mcn fie in tcr Solge bei ibrem (äntfalien immer gldnjenbere ober abfledjenbere ^Tbentöne an, »clibc gerobbnlic?) i^r iPJarimum jur 3eti ber Sefruibtung erreichen, nacbber aber »erCerben unb matt werben. 3n einigen bemertt man aber SJcränberungen i^on einer anbernSJatut: bieSilbnng regelmäßiger gledcn, welcbe »or ibrer Slütenjeit nicbl ba ivaren, ober eine OoQficinbige SJeränberung in ber allgemeinen |)aupt-- farbe; benllcbergang bereinen in eine anberegteitbfuUö djarafterißifcbc, >,. S. »on ber rotten ju einer f*önen blauen, »ie in »ielen Sorragineen, ßon SBeiB in SRot!), nie in mebreren SJaibtferjcnarten ; »on (Selb in Drange, ober 3iotb ober 33tolett, roie in einigen Lantana, in bem Clieiranthus scopari\is, ober, roaä roeit feltener ifi unb fonberbar fcbeinen mag, »on (Selb in bie ge= rabeju entgegengefejte garbe, in Slau, mit in Myo- sotis versicolor. 2Baö gebt atSbann »or? Silben fic^ neue 3eUcn, in »etcben ficb bie neue garbe abfon^ bert, ober mobifijirt fi(b ivo^l ber färbenbe ©toff in ben f(^on »orbanbenen unb errreiterten ^eütn ? 3" rceltben ©rönjen ifi biefe 5Kobifitation, reenn fie ftatt-- finbet, mögliä? @ibt eö mebrere färbenbe ©toffc, ober gibt eö nur einen einjigcn, ber aller 2)Jobtfifa-- tionen fä^ig iH, bie wir bi^b^t aU ocrft^iebene latoffe betrautet baben ? SBelc^eö finb enblid; bie llrfatbcn, unter beren (Sinflup biefe 5D?obifitationen nac^ ber legieren |)ppotbeie bercirft »erben ? §. 631. Siele ©vbriftfieller Rnb geneigt, fte an» junebmen, unb inbem fte M barauf ftü^cn, baf bie grüne garbe bie gewöbnliibfte bei ben f flanjen if), bap üe faß immer bie Slätter baben, baf bie anbern Drgane nur mobifiiirte Slätter finb unb fafl immer bei ibrem erficn auftreten eben biefe mebr ober minber beutlitbe (Srünfärbung jcigen, fo meinen fte, baf ber grüne ©toff felber burcb feine 9}?obiftjirung bie anbern garben, welche wir in »ielen SBlättern ju einer ge= »iffen 3eil ibteö SebeniJ, bei allen Slüten faß ibre gon,^e 'Dauer pinburd) erbliicn, beftimme. 3)?an rceif, mit rceltbcr üc^neUigfeit unb Seicb- tigfeit jttb bie ^pßanjenfarben in Scrübrung mit Säuren unb Slltalien mobiiijiten, fo ia^ ße bem Sbemtter burc^ bie 25eränberungen, bie fie alöbann erleiben, baö jartefJe SBerfjeug an bie §)anb geben, um bie faure ober alfalinifdje Slatur ber Sorper ju beur- tbeilen. 5Kan fiebt, rcie bie rotten Slüten buri^ bie (Jinroirfung ber älltalien in i31au, in @run unb fogar in (Selb; burcb bie (Einicirtung ber ©äuren in biefe nämli(tien garben aber in umgefcbrter Drbnung über» geben, di war alfo natürlid), burcb ben (SinfJuf ber Säuren unb ber ".ülfalien, bie in ba^ 3nnere ber ^ßonjc gebracht ober bafclbß gebilbet würben, bie »erfi^iebenen garben ju ertlären, reelle in bem 2ltte bc« Seben« bie mannigfaltigen, urfprünglic^ grünen Steile ouperlicb annebmen. Später würbe bie grage weiter getrieben, unb man nabm ;\icmli(b allgemein an, baö biefe Serän- berungen »on bem ©auerßoffe berrübren, ber ju ben Jbttle"/ bie firt; auf bie eine ober anbereSBeife färben, binjugetommen war, ober bcnfelben entjogen würbe, unb ©(bübler ging fogar fo weit, ba6 er ben beiben garbenreiben, »on benen wir gcfeben baben, baß fie »on iJecanbolle rantbiftb unb cpanifd) genannt würben, ben 3?amen orpbirt unb beöorpbirt gab. ©er grüne ©toff ging alfo in feiner 33erbinbung mit neuen SKengen ©auerftoff inä (Selbe, fobann in tai Drange» farbne, enblid) inö 3Jotbe über; »erlöre er bingegen einen Z\)til ©auerßoff, ber ju feiner urfprünglicben 3ufammenfegung tommt, fo ginge er inöSSlauc, fo» bann in* Siolette, fobann inä 3?otbe über, ©urcfe Abtretung bei ©auerßoffö würben bie Säuren, burtb (Sntäiebung bcffelben bie Sllfalien wirfen ; wenn auf biefe SBeife bie legtern ben Sßeilcbenfaft auf bie grüne garbe jurütJbräcbten, fo würben fie ibn beöorpbiren, ^ä) felber aber überorpbiren. §. 632. Eiiefe Jbeorie fcbemi burcfe eine 53eoba(<)» tung IDutrotbetö beftärtt ju »»erben, welcher bie ©äftc auö einer oben grünen unb unten rotben ^iattt mit ben beiben Dräbten einer Solta'fi^en Säule in 25er» binbung fe|te, unb fab, bap fid) bie grüne 5!Waterie an bem negaiioen, bie rotbe an bem poStioen 'Pole anbäufte. ®ie crfte iß bemnacb altalinifcb, bie jweite fauer. Der SSerfaffer leitet auö biefem Serfucbe unb anberen, bie mit einfarbigen Släitern ober Slunten» blättern angeßcllt würben, etwaö »erfcfcicbene Scfelüffe ab, inbem er bie ganjc färbenbe a'iaferie fo anfiebt, aliJ beßebe ße auö jwei Stoffen, wooon ber eine negatio elettrifcb, ber anbere poRti» eleftriftb iß; jebeä Statt ober jebeä anbere blattartige Drgan, j. S. ein Slumenblatt alä analog einem toaulenpaare, bai eine obere beöorpbirenbe unb eine untere orpbi» renbe glätf>e bat. §. 633. Sie ßoüßänbigße unb neuefle Slrbeit 3War» quartä über bie garben ber Slüten bat bie ftbwacfjen ©teilen ber Scbübler'fcben Xbe»tie nacfegcwiefen unb eine anbere bafür aufgeßellt. Sein 2lu(5gangöpuntt iß gleid^fallö baä (Sbloropbptl, baö er mit .?)ülfe bcö 2llfobol(5, ber bie (ätgcnfcbaft bat, ti aufsulöien, unb in weltbem bie einige läge lang eingeweichten Slätter eine grüne garbe geben, wäbrcnb fie ficJ) felbß ent» färben, abgefonbert barjußctlen gefutbt bat. Der burcl) 3Serbampten erbattene 3iüifßanb t»irb mit Scbwefel» ätber bebanbelt unb auf bieje 3Betfe »on einem (Srtraf» fi»ßoff befreit, ber mit bemfflben »ermifcbt war, unb wclcber aufgelöst iß. 5Warquartbetracbtetben ouf biefe Seife erbaltenen neuen SRüctßanb atö (^bloropbpH. aSirb nun biefeä mit SBaffer bel)anbelt, fo gebt eö ini5 (Selbe über, wabrfcfieinlicJ) in golge feiner (l)emi» fiben Serbinbung mit biefem SBaffer; bebanbelt man ei mit concentrirter Scbwefelfäure, fo gebt ei ba» gegen inö Slaue über, unb ber aSerfaffer meint, bag bie Säure biefe SBirfung baburc^ bet»orbringe, baf ße ßcb beä ffiaferä bemächtigt, ju welc^jem jene eine fo große Serwanbtfttiaft bat. (Jr fci^ließt barauS, baß man bem iffioffer jene 5Wobifitationen bei (Ebloropbpltä jufcbreiben muffe, welche man bem Sauerßoffc bei» legte, baß eine 5Wenge SBaffer mebr balTelbe in jene gelbe 5Waterie »erwanble, welcfce er Slntboran» tbin CBlumengelb3 nennt, baß eine SÄcnge SBaffer weniger baffelbe in jene blaue 5Katerie »erwanble, weldje er Slntbocpan (Slumenblau) nennt. Die grüne 5Katerie bjßnbct ßcb in bem neutraten 3i'ßanbe jwifcben beiben ; ße finbet ibrc eigenen (Elemente in sem Saifer unb in ber Äobtenfäure, welche ßib ju ibrcr Sitbung »ereinigen, inbem ße ben »on bem einen ober »on bem anbern gelieferten Saucrßoß oerlieren. SJIan finbet in bemfctben feine Spur »on StiiJßoff. 81* iÖotantk. ®aö ant^ocijan tfi im SBafTct ober in bem mit Saffet i^etbiinntcn Seingeifl l6äli(|) ; biefe l^öfung wirb öon bcn Säuren gerottet, bur(| bie 3((falien roieber grün gefärbt. So färbt in bem reinen 3«= ftante bie Slüten btou, burd) bie Sinroirtung einer ^roaä)en Saure mobiftjirt »iolett, bureti eine fiär» fere Säure roi^. Saä Stnt^orant^tn färbt bie Slüten gelb, Säuren unb Slltalien Wirfcn nur wenig auf boffelbe, unb eiJ loSt ^ä) geroo^nli* nur in conccn» trirtem älfo^ol unb fogar in bem Sd>tt)efelätf>cr auf, obgleich in einigen ^rlanjcn ber mit SBaffcr oerbiinnte 2Ilfo!)o(, ober fc^on iai Sfiaffcr adein ^inreic^enb ftnb, biefe 2luflö|ung ju bercirfen. Die concentrirte Si|iüc-- felfflurc färbt eS inbigoblau, fobann purpurfarbig, n)al;rfc^einlt^ inbem fte fi* fcineei SBafferö bemädj^ tigt; benn in bem Ser^ältnip, ali^ fie anberömojjer aufnimmt unb i^m bcmnact) eine gewiffe SWenge baoon abtritt, fie^t man, wie biefe garben fe^wa^ werben unb »erfd^reinben. Siefe »erft^iebenen (5igenfcl;aften machen, ba^ man ba« äntjocpan für einen »on jenen Stoffen t)äU, bie man ©rtractioftoffe nennt, unb baö 2lnt!)orant^in für eine ^arjige fWaterie. 2lber in ben 3eUen beftnben fid^ neben i^nen anbere Stoffe, ipelc^c biefe 9Jatur ein wenig ju »erbergen ftreben. Sei bem Sint^ocpan ein meipeö , ober f(^mad^gelbtic^ci?, ober grünlie^eö ^«H, »relt^eö 2)?arquart für einen 3mif(t)enjufJanb be« S^Iorop^vß^' ^ält; bei bem 2tn= f!)orantf)in eine farblofe glüffigfcit, ma^rfcfceinlic^ ber 3ellenfaft. ©iefe giüfTigfeit ober biefe« n?et6lic^e§)arj tommt Wog in ben meinen ©tüten »or. SBir (laben bereit« gefe^cn, wie anbere Sarben au^ ber retatiben 8age ber ^tütn entf}ef>en fönncn, wetcbe biefe man= nigfaltig gefärbten (Srunbftoffe entljatten. SBie bie urfprüngliä) grüne Slüte in onbere garben übergebt unb wie fi0 biefe in einer gewiffen Drbnung mobi= fijiren tonnen, ifl teic^t ju begreifen, weit ber 2lft beä Sebenei eine Serme^rung ober eine 55ermtnberung beiS mit ben färbenben Stoffen »erbunbenen SBaffer«, bie Silbung öon Säuren, weldje mit um fo weniger 3n= tenfttät, je fi^wöc^er j?e ftnb, auf eine oorübergetjcnbe ober confiante SBeife, je nac^bcm fte Pffig ober fcft ftnb , Wirten , bie Silbung »on 2JitaIien , welche in umgefc^rter Siic^tung entwebcr an unb fürftt^, ober burcf) 9?eutralifiirung ber Säuren wirfcn , ^erbeifü^= rcn fann. §. G34. ©iefen S^eoricn aber, naä) wel^ien bie »erfc^iebenen garben auö einem einjigen mannigfal= tig mobifiäirtcn Stoffe entftünben, fJcUt man fel>r wic^= tige Einwürfe entgegen. Tia« C^Ioropt)!;!! beftnbet R^ nic^t in ben obcrfläcfclicfcften 3eKenf(itct)tcn , na= mentlid) in benen ber (Spibermiä , unb »orjüglitfe in biefen, ftnbet man ben blau--, ciolett- ober rotfifär- benben Stoff; wie üinnte-er fid) nun in benfelben auf Sofien eine« Stoffe« biiben, weldjer gar ni(J)t ba ift? 3tt)ar fte^t man in ben tiefer getegenen unb mit S^Ioropd^ü angefütIten3cUen, in benen ber mittleren 5Btattfct)td)te, wie fü) ju einer gewiffen 3ett bie roi^c SWaterie bilbet; bie mitroffcpifctje Seobat^tung seigt aber, bap fie gewö()nlitJ) in benfelben mit ber grünen »or^anben ifJ, baß fte ni(t)t biefe, wo!>I aber ben »or= ^er farblofen Saft bertritt, baf fte nur biöweiten baö St>Jorop^i)U oerbirgt, inbem fte bie grünen Äern= t^en überjie^t, wetc^ie in anberen gätlen »oUfommen itutUä) ftnb. 'Der farbtofe Saft ber 3eaen rötDet fti^ burc^ ba« fortgefe^te (iinwtrfcn einer fcijwacfecn Säure nac^ unb nai^, ojmc in ba« Staue überjuge^ ^en , Kai ber gaü fein müpte , wenn er öon bem Slnt^ocpan (jetfame. Da« Slnt^oranlHn unb ba« (£^Io= rop^ptl nef)men in ber concentrirtvn Sct>wefelfäure eine bunfelblaue garbe an , wetcjie 5Warquart bem Uebergange in bcn 3uf}anb be« Slnti/ocpan« jufitircibt; in bicfem gälte aber müpte biefe«, ba« immerfort unter ber Sinwirtung ber übcrfc^üffigen Säure fJe^t, fpäter in 3lot^ übergeben, wai ober nictit ber gaU ifl. Sffife ge^en aber übrigen« bie »on bem antj^orant^in gelb gefärbten Slätter unb Slüten in 3Jot^ über? 5CTarquart nimmt felbfi an, bap bie« burd) ba« Sar= überlegen Bon 3eUen gefdie^e, bie tj)r Sntfte^en einer neueren Silbung »erbauten, unb wetdie mit einem »on einer Säure gerötl^cten Slnt^ocpan angefüüt finb; man bemerft ober feine grünen unb blauen garben, tcclc^e nat^ biefer -Sippotfiefe ber rotten ooranget)en müpten. £>urd) biefe mannigfaltige Setrot^tungen fte^t man fic^ oeranlapt , ju jweifeln , bap ba« etitoro= pl)Vl(_ iiaä 2tntl)ocDan , bie rot&e IKateric »erft^iebene 3uRänbe eine« unb oeffelben Stoffe« fein tonnen, unb biefer3weifel wirb bur(^ eine gewichtige Autorität, bure^ bie bc« Serjcliu« unterftügt, welcher ff* gegen biefe -?>9pot^efe au«fpri4)t unb iaä 3iotI;e al« eine abgefon= berteSubffanj annimmt, bie er Srpt^rop^nU nennt («)on Sfjvd-Qcx;, rot^, unb gmAXor, Statt). 2luf ber anbern Seite ^at er au« bcn Stottern einen gel« ben Stoff gejogen , ben er XantMPt»9ll nennt, unb weld)er »on bem änt^oront^in »erfd)ieben ju fein f(|icint; benn e« ifl ein fetter Äorpcr »on gonj cigen= tlpijmlit^er 9?atur unb toum losließ im SBaffer. ®ie« wäre ber Stoff, welcher in SSerbinbung mit einem anberen, e^cr blauen ol« grünen Stoffe tn bem S^lo= ropltpUe, wenn er »on bcmfelben befreit ift, ben Slät' tern bie gelbe garbe gibt, bie Wir fte fo oft onne^' men fehlen. ®« ifl olfo wo^rfe^einlit^, bap c« in ben gefärbt ten Steilen ber '■pflanjen mef^rere oerfcfeiebenc Stoffe gibt, unb »ietlcit^t- borf man nod) ben befonberen lSigenfcl)aften , welche mehrere »on btefen Stoffen jeigen , wä^rcnb fte un« bie Smpffnbung einer unb bcrfclben garbe »erfdjoffcn, »ermut^en, bop e« fogot me^r gibt , al« wir erwähnt liabcn. Sie Sjicmie |af biefe grogcn ju entfd^eiben, unb e« ift ju wünfc^ien, bop fte biefem Stubium eine gewtffe ©runblogc ge= bcn m6d;te, inbem fte bie elementarifc^e 3ufommcn^ fcgung biefer forbenben Stoffe bcffimmtc, unb gleich mit bem g^lorop^pU onfinge. Wie jie c« mit »iclen anberen unmittelbaren ©runbftoffen gcmod)t f>ot, »on benen wir in bem Slbfc^nitte »on ber grnä^rung gc= fprodicn ^oben. §. 035. SBir ^oben brounc Sc^ottirungen gefeficn, wel^c »on Der SOBirtung ^errü^ren , bie ou« ber Ueber= emonberfc^ic^tung »on 3tüen entfielt, welAe mit Säften »on »crrdjiebencr garbe angefüllt ftnb (§. 628). Siowcilcn ifJ jcbo* t>aä Snncre ber 3cücn »on einer wal>r(;aft brounen SWateric angefüllt, bie in ber @e= ftalt »on fiügelc^en erftfjcint, welche benen bc« e^lo= rop^pU« jicmli(() äl>nli(^ ftnb. Serjeliu« meint niä)t, Dop ffe mit bicfem in Sejic^ung fleljen , weil man ffe^t, wie fit^ in einem anfong« farblofen grtroftc biefelbe burtii bie Sinwirtung be« Sauerftoffe« bilbe. §. 636. Siefe braune garbe ^ot ober oft idren Sig au(| nit^t in bemSnnem/ fonbern in ber SBonb ber 3cUcn fclber , welche eine färbenbe SWotcrie, bie nad} ben ^ftanjen ober ifjren Sfjeilcn »om (Selben bi« jum buntelften Sraun »erfcfeieben ifJ, naä) 2lrt be« §oljf}offc« bure^bringt unb fdjwängcrt. Do« ©afein ber Äugelten »on berfclbcn gorbe tommt bi«weilen ju glcitter 3Eit »or, unb »iellei^t ^ot mon ol«bann einen unb benfelben Stoff, ber jum Jfteil in ber §)()l>lung ber ^eüe frei, jum Steile mitbem@e= webe i^rer SBänbe »crfötpert ifl. Der feltenfte galt ifl ber, wo 3ellen, bie in ber 9?ä^e ber Dbcrflädie liegen, biefe gorbung jeigen j. S. in gewiffen 3un= germonnien ober in einigen Aznlla. &ewöf)r\tid) ffnb e« tief liegenbe 2iüen,3(üm »on foldjen Steilen, womit wir un« not^i mä)t ou« biefeiri ®eR(t)t«punftc beft^äf« tigt Ijaben, j. S. bie §)ol}}eUcn. Dicfc3ellen, welche eine weit längere 'Dauer ^aben, ol« bie ber Slätter, ober (»auptfädili* berSlüten, ^aben SBänbe, weli^c burt^ bie Silbung mehrerer, nac^ ber SJei^e ineiU' onbcr gef^ot^tclter St^it^ten »erbicft würben; c« ifl tHarmc Jtr Pfliinjcn. natürlich, top btefe ®(^i(l)itn in fem Ser^dltniffc, aW |te ü(6 überetnontcr legen, in i^rcm Oanjcn eine immer frunflcre gärbung annehmen muffen, fclbfltann, rcenn jete, einzeln betrautet, eine foI(^e nur in einem fe^r fc^macfeen Wrabe befä^e. §. 637. ®aä §)o[5 bcr gatnfrmitcr unb bet ^almbciumc »erbanft geivö^nlid) feine Sorbe ber= icntgen, KdAe auf tiefe SBeifc bic SSänbc bcr 3eUen annebmen unb baö 9fämli(i)c finbet bei rem S)oljC einiger ©ifotvlebonen (Statt , j. S. in ber Sr(e und bcm S'Jautbecrbaume, bei biefen legieren ifJ eä aber gercc^nlitbcr bie jitiifcticn brn 3enen befinblitbe ^Ka- terie, welche im Snncrn cntmcber »on ten ?)oläfafern ober oon ben3eUtn, itelcbe bie ^OJarfßrablen bilben, Wie 5. S. in bem (Sbenbolje, gefärbt luirb. §. 638. 2Bir ^abcn anberörco C^. 67) ben Unter« |($teb be« .Jioljcö in Splint unb in Äern gefunben, teit toijTcn, bap in bem erfteren, lungeren bic Slüffig- fetten in 3)cenge »orbanben f?nb, unc ba9 bie !;Icbeni3= erfdjcinungcn, »cldjc in bem Äerne in cem »erbär= teten unb au^gctrodneten, ocrnlleten unb gleid)fam tobten, ju gleicber 3eit aber and) gefärbten ü^cilc »erjögert ober fogar aufgehalten ftnb, tbätiger Bor fi(^ ge^en; bier fiieint alfo bie Sarbung nirtjt mc^r mit ^em Scben »erbunbcn ju fein unb gebijrt fafi au^fdjliefenb in ba« ©ebiet ber Sljcmie, roclt^e nad^ ben fo mannigfaltigen Jarben ber »erfcfciebencn ^?öU jer o^ne 3n>cifel (>ier, »nie in ben Slütcn, mcbrcre farbenbe Stoffe unb jablrcit^e a)?obiftfationcn , beren fte fä^ig ftnb, aufjufutfcen ()at. ®iefe Seränberungen geben langfam unb gegen bie Suft gefcbügt tor R*, unb ber Äem ifl burtb bic ganje Stde beS Splinteö unb ber Sftnbe gegen biefelbe.oerroabrt. Diefe legtcre, »eld^e bcmfelbcn gcrabeju entgegengefegt ift, beftnbet ft(^ in anberen Umflänben unb erleibet SBcränberung ber gärbung, bie fcbneller unb mannigfaltiger finb. ®iefe ®inn)irfung bcr Suft macbt Rcb übrigens an ben §>öljcrn »abrncbmbar, »elcbe mit ibr in Serübrung gcbroit »erben unb macbt fie gemobnlicl) bunfe'l; »ir bürfcn ^ier nur basS OTabagoni^olj alö Seifpiel anfübren. §. 639. Qi ereignet ficb oft, bag bie a?erbinbun-- gen ber Stoffe, bie in ber Sltmofpbärc entfialtcn ünb, unb bcrjcnigen , »elibe bic »egetabilifftcn lijtiU ■ färben, fi^netler unb gleicbfam augenblieflitb cor fit^ ge^en ; fo ftnb bei ibrem Seben bic 3eHen ber i?rapp= wurjel mit einem gelben Soft angefüUt; reifit man fte ouä, fo nebmen fte obcrfläc^lit^) in SScrübrung mit ber Suft jene rotbc gorbe an, »elcbe 3eber= mann fennt ; »erlegt man fte ober ftfjneibet mon fte, fo erjeigt fi^ biefe neue gärbung fogleicb auf ben auf biefe SBetfe entblößten ibeilcn. 3n reinem Soucr= ftoffe nehmen fte fte nitbt an, fonbern blo§ in bcm, in tBel(t»en mon eine fleine ?D?engc SDSafferbompf gc- bracbt bat. 3n unfcrcn SBältern finbet man eine grofe äi?engc fon ^iljartcn ouiS ber ©attung bcr Söt^erftbtnämmc, bcren gleifc* »otitommcn njcig ift. 5D?an fdbncibc eö an, unb man ftcbt tä in anbere garben übergeben , in eine SBcinfarbe bei ben einen, in ein grünltieä ^taü bei anberen, in bte froftigfte 3nbtgofarbc bei bem Boletus cyan^scens. SJJcbrere Slütcn ton ben Dribibecn mit einer äu§crfi reinen weifen garbe, trie bie bcr CKlanllie veralrilblia, ber Bletia Tankrrvillae u. f. »., »erben gleicbfoUä bun= fclblou on aUen fünften, bie man »erlegt ober reibt, unb beim Xrocfncn nebmen fte eben biefe garbe an, »el^e bi^ ins* Stbmorje gebt. 2)aä Srodncn bewirft eine Seränberung in Scbmarj auf ber ganjen Ober- fläche biefer gamiltc ber Drcfcibecn, unb man bemerft etwaö 2lcbnli(tieö an renen »on mehreren anberen, namentli* an bcr ber SRtjinontbacccn , too alle, welcbe |)erbaricn anlegen , biefe ßigenffboft be= merten tonnten, meI4e faft ju einem gomilienjuge rcirb. £)iefe SWobififation rülirt in einigen gäticn »on bem 'Dafein beä färbenben Stoffe« beö 3nbfgo ber, welcher grau oter meifli* im Seben, in feiner Ser= binbung mit bem Souerftoffe, bie garbe annimmt, mit meiner mir tbn gei»iJbnli(b bejeitbncn. Dbne 3roeiftl fpielf baö Sannin, rocicbe« in geioiffcn Sbei- len ber '•pflonjen fo boufig »orfommt, bie ®atluä= föure, meiere ftt^ in berfelben bcfinbet, bie (fifcnfolje, mlcbi man oft in jiemlicb bcbeutenben aSengen in berfelben gefunben bat unb icelcbe mit biefer Säure »ermifcbt Dinte bilben, eine «Rolle in »ielen antcren gäUen, i»o i»tr biefe gärbung naä) bem ?eben bc= merfcn. Sllöbonn aber gcbiJrcn bie Seftimmung biefer Stoffe, bie «Wobififotionen unb bie neuen l^erbinbungcn, beren fte fäjjig ftnb, einer onbern SBiffenfcbaft an. (Üigcnlljiimltdje tPiirmc ber Pflnitjrn. §. (hO. §)aben bie 9?egetabilien i»ie bie Jbiere eine SBörme, «Belebe i^nen eigen ift, bie bcmna(^ ni4t bie ber Jltmofpbäre ift, »on ber fte umgeben ftnb '? 3ft biefe 3Bärme conftant ober »»obl intermtt= tirenb, unb in iBclcben gatlen erlangt fte bie meifte Starte? 33a« 9?acbbenfen reicbt bis auf einen ge= reiffen ^unft b'n, auf biefe gragen ju antroorten, weil bic Urfatbe bcr SBärme in ben 'Jbicren befannt ift ; iBcil biefe llrfadjc in gewiffen ^^emiftben Ser= btnrungen liegt, bic immer mit SßärmeentiBirflung oerfnüpft ftnb, namentlicb in ber SSerbinbung beä Äoblenftoffö mit bcm Saucrftoffe, »eil biefe abn« lieben 5yerbinbuiigcn oueb in ber ^'ftonjc ftatiftnben, bafi aber biefe reeit fcbi»ä(bcren unb longfameren SSirfungen übrigen« nittt auf eine ununterbrotbene SBcife Bor ft(6 ge^cn, nicbt einmol unter bcm £in- fluft'e unb in Slbwefenbett bc« Jogedlicbte«, notb in ben Bcrfc^iebcncn 3o^re«jeiten, nocb in ben Berf(t)te= benen Jbcilen einer unb berfelben 'jJftanje. TOan fibliegt barau«, bap bie 'JJflonjcn »irtlt* eine SBärme beftgen müft'en, »etcbc bur* ben l'eben«aft erjeugf reirb, baf fte aber gemöbnlic^ faum mobrnebmbat fei, ba§ fte c« nur in ge»»iffcn fbofen bcr Scgeta» tion etwa« mebr werbe, bof fte in gcwift'en SRcgionen concentrirt unb in ben anberen Sinti fei; bie« Icbrt un« au(b wirtlic^ bie Srfobrung. §. 641. 3n ben Slüten unb im Slugenblicfe be« Slüben« bot man eine befonbere SBörmcentwicflung notbgewiefcn. Set benen aui ber gamilie ber Slrotfen ift fte fo ftart, bap fte bur* ba« ®efübl allein wa^r= genommen werben fann; bie Slnorbnung biefer Slüteit gibt ftcb oucb übrigen« auf eine »ortrciflic^e Seife ju berortigcn Seobacbtungen ber. Sie ftnb auf einer biefen unb »crlängerten 21cbfe ongebäuft, Wcltbe eine groge, tutenfürmige Slütcnfcbeibe umgibt (gig. 185), »on wclcber bte »on allen S?lüien auf einmal erjeugtc SBörme concentrirt wirb, unb in welcbe man leitet einen Sbermometer ftellcn fann. Die ^piftille, wo»ott itt!tä eine weiblicbe Slüte bilbet, ftnb überbie« »on ben Sfaubgcfägen getrennt, beren iebe« eine männ= lii^c Sliite bilbet, unb man tonn auf biefe SBcife, inbem man wecbfelwcife beibe obfonbert, beftimmen. Wie »icl febc »on biefen beiben Drbnungen »on Dr= ganen ju ber ®efammtwärme beiträgt. SBenn fttb ber Solben entfaltet, fo ift er einige Sage lang ber Sig »on einer 3lrt »on gicbcr, mtU tbc« 5»ifd)en ibm unb ber umgebcnbcn Suft eine Differenj »on einer mebr ober weniger gropen 21n= jabl »on ©roben begrünbet; biefe« gieber ift inter= mtttirenb unb tägtict), bcnn bic Särme fängt an, ftufenweife ju waebfen, wenn fte fobann ein 5Karimum errctcbt bot, wicbcr abjunebmen, bt« fte beinahe ju ! ibrem au«gang«puntte wicber jurüdfommt, einem i fünfte, ber etwa« über ber SEemperotur bcr umge= bcnben Suft ftcbt. ©er 21nfatl, ber im ülnfong ber 5?lüienjeit fcfewat^ ift, wirb bie folgenbcn Jage ftärfet, nimmt fobann ab unb bort natf) Verlauf »on 640 ;©fltttnth. furxet Seit ganj auf. Sr fe^tt nt(^t jfben Sag genau ju bctfelbcn ©tiintc lieber, fonbcrn ge^t bem »or^etge^enben Sage vor ober natti. 3n unfercm gemeinen Arum beträgt ba« 3Äarimum ber fo ent-- TOtcfelten SBärme, b. 1). über ber atmofpljartfefeen SHSärme, 8- 10 ®rabe : man f)at eine ^ö^crc in bem Arum ilalicum unb Arum dracunculus, iveld^c ivär= mercn Sänbern angel>ören, in ber Colncasia odora, in bem Caladium [«nnatifidum, bic man in @tmää)^= Käufern jie^t, bemertt. ®ö« f^anomen f^cint aber eine ganj anbcrc Sntenftlät in bcn Älimaten ju er= langen, n>o biefe ''Pflanjen ein(>eimifd> finb, rocil nac^ einer »on ben früheren Seobaditungen, rcclt^c auf Scurbon angefteüt würben, fünf Solben »on bem Arum cordifülium, wüä)^ um ba« Jdermomcler gc-- bunben würben, baffelbe um 25 @rat>e jum ©teigen brachten; 12 bra(^ten eä auf mefir ali 30 (lirabe jum Steigen. §. 642. ©er Solben bet oerfcbiebcnen äroibcn, mit reellen biefe Serfut^e angefteüt »uroen, befte(it au« einer älcbfe, bic unten »on einer gereiffen Slnjatjl ^iftiOe, weiter oben »on frucbtbaren Slntbcren, ganj oben »on 3lnt^eren umgeben ift, bie mti)t ober we- niger »oUftäntig fcblgcfdilagen babcn : baö ©anjc ift »on ber tutenförmigen Slütenfieibe eiugetiüUt; bic wä^renb ber Slütcnjeit entwiäelte SÜBarme ift baä allgemeine 3iefultat ber Semberatur, ouf welche aWbann biefe »erfcbicbenen SRegionen gehoben wür- ben, wenn man aber untcrfui^t, mai icber »on ijnen inSbefonbere angehöre, fo finbct man, ba§ bie SBärmc bafclbft febr unglcitb »ertbeilt ift, bag bie größere !Wengc geroöljnltcb »on ben frucbtbaren Slntbercn ber- fommt; bap bic unfrutbtbarcn cö ibnen biöwcilcn glci^ JU tt>un ober fic fogar ju übertreffen fdieinen, aber weit barunter bleiben, wenn i^r Jebtftblagen unb ibre Serroanblung »oltftänbig ift, baß nie Sembcratur ber 'JJiftitle »crgleitbungöweife immer f^wä*cr, unb bie ber Slütcnfc^eibe eä nocb weit mebr ifl. §. 643. aßäbrcnb biefer Slütcnjeit, fo wie waf)= rcnb ber ber SBlüten überhaupt, wirb eine gcwiffe fWcnge ©auerftoff »on i^nen auä ber umgebenben otmofpbärifdjcn Suft genommen, eine gcwiffe 9J?engc Sobtenfäure auägcatl;met unb bcmnacb eine gcwiffe »erbältnifmäßigc 5Wenge »on bem Äoblcnftoffc ber Slüte »erbrannt. 9Jun bat ©auffüre nacbr.cwicfen, ba§ biefe 2'?engc bei bcn ülroiben wäbrcub ber SBärmeentwicflung betröibtlitfi unb au«nc()mcnb »iel bober aU bie ift, wclcbe man bemerft, fo lange bie ^ftanse tatt ift, unb ba§ fte in Sejiebung auf bie mannigfaltigen »on bem Solben getrennten %i)tiU fcbr ungtei* ift, fo ba9 J. S. in bem Arum macu- latum unb dracunculus, wäbrenb bie 2lntbcren medr aW ba« 130fa(be ibresS 33oIumen3 an ©auerftoff ein^ fangen, bie gipfclftänbige Sculc, wcl(be »on ben un^ fru^tbaren antbercn gebilbct wirb, ungefähr nurbaö 30fa*e ibrciS Volumen« einfaugt, bie »erwaibfcnen ^iftiHc nur ba« jej>nfacbe , bie Stufe bo« fünf biö fünf ein balbfacbe. T)a bie SBärmc, welibc »on ben »er= ftbicbenen 2(»cilcn cntwicfclt wirb, überbicö ungcfdbr im 58erbältniß ju tiefen 3ablen ftebt , fo fcblicpt man notbwcnbig baraug, ba§ fic »on bicfcr in gewiffen ^bafen ber Slütenäcit fo tbätigen Serbrenniing bcr= rubren. §. 644. Die TOcinung war baber ganj naiürliif), baf biefe grfd^einung, wefcbe bei ben 2lroiben mit fo »ieler Sntenfttät »otfommt, fitb- aud) in einem gewiffen ®rabe bei bcn onberen Slüten antreffen laff'en muffe, wclcbe ftib, wie wir fo eben gcfagt babcn, auf eine analoge SBcifc in Scjicbung auf bic atbmofpbarifcbc Suft »crbalten, inbcm fic mit i^rem ©auerftoff eine gewiffe 5Wengc in i^ncn cntbaltencn Soblcnftoff »erbinben. geine Serfucbe baiien in ge- wiffen Slütcn mrUiä) wo^tenb ber Slutcnjcit eine gcwiffe, aber immer febr fcbwa^e aSarmeentwidrung ertennen taffcn. @ie crrcicbtc in bem einen böcbftenS einen ®rab über ber atmofpbärifcbcn Temperatur, nocb weniger in einer gröpcren TltnQt anberer unb blieb »oUftänbig unwabmcljmbar bei bcn mciftcn. 3war ift bic Slütc oft in eben biefer 3eit, wie wir fibon gefeben babcn, ber ©ig eineä SluöatbmeniJ unb bcm- nacb einer SSerbunftung, weldje burcb bie Sälte, bie ftc erjeugt, bie cntwicfelte SBärme um fo »iel latent macbcn muß. Senn man bie OTengc ©auerftoff, wcl(be »on einer cinfacben Slütc, b. b- »on einer Slüte, bic mit i^ren ©taubgefäpen »crfeben ift unb ber nämlicben gefüllten 331üte, b. b. einer Slüte, beren ©taubgcfäSe ficb in SSlumenblöttcr »crwaupclt babcn, »on bcn männlicbcn aSIütcn einer biflinifcben Srt unb »on ben wciblicbcn Slütcn ber nomlicbcn 2lrt cinge- fogen wirb, »crgleicbt, fo fonn man fid) überjeugen, baß bicr, wie bei ben aroiben, bic antberen mc^r alö bie Blumenblätter unp bic f iftitle »crbraucbcn. Qi ift alfo erlaubt, bie nämlicbe SBirtung burcb bie nämlidie Urfadjc ju ertlörcn. 3nbcffen muffen wir bemcrfen, bag man biefcä Serbrennen nicbt ali bic einjige Urfad)e ber fcbwacbcn, »on bicfcn Slütcn entwidclten SBärme anfcben muffe, weil fiefi biefe nicbt in einem conftanten Serböltniffc mit ber SKcnge be« ocrbraudjtcn ©aucrftoffö befinbet unb weil ge- wiffe 331üten mebr »erjebren, obglcicb Re feine C£r- bojmng ber Temperatur seigen, ali anbcrc Slütcn, welche eine febr beutlicbe wabrnebmen laffen. §. 645. aSir wiffen, baß ffct) bei bem Seimen baS ©amentorn bcd ©auerftoffcä ber Suft bcmäcbtigt unb eine jiemlid) große Tlenqi Soblcnfäure bilcet, man ftebt ftcb oeranlaßt, barauä ben ©cbluß ju machen, baß in biefem 21ft beä »cgctabilifcben i!ebcn«, wie in bem beä SSlüIjenä eine SBärmecntwidlung ftattftnben muffe. Wlan tann eine jicmlitb beträdit- Itdjc beobacbtcn , wenn man ein 2()ermometcr mitten in einen -^laufen fcimenber ©amentörner bringt, }. 33. in einen Raufen ©erftenförner, bic man in ein anfänglicbcä Seimen ju Bereitung bed SiercS, »crfc$t. 3nbcffen meint Duf rottet, taß biefe ßr- wärmung feine Sebcnöerfcbeinung fei, ia^ fic »on ben nämlidscn Urfacben berrü^rc, welcbc eine große SempcraturcrbiJbung in einem Raufen fcucbten §)eueö ober anberer »cgctabilifcben ©toffc, welcbc auf bic nämli^cSlrt entwetcr lebcnb ober tobt in einen |)ou- fen gebratbt ft'nb, bewirte, unb wclcbe feiner 5Wcinung naib nicbtä anberä, ali cbemifcbe Serbinbungen finb, äwifcbcn bcn organifcben Dämpfen, bie auS tiefen ©toffen auffteigen, bewirft, bie in ben leeren SRäumen, wclcbe fie jwifcben ficb laffen »erbicbtet werben, unb eine me()r ober minbcr tafibe Serfegung erleiben. §. 646. Der nämlicbe ©cbriftfteHer ^at ftib bamit befd>äftcgt, bie SBärme ju beftimmen, wcldie in bcn anbcrn Steilen ber 'JSftanje beroorgebrad^t werben fann, asib bat ju biefer Untcrfucbung einen t^ermo- cleftrifcbcn Apparat angewanbt, b. b- einen Apparat, welcbcr bie aBärme »ermiftclft ber Slcttricitötöcnt- widlung, bie fie begleitet, mißt, unb weldie ben bop- pclten Sortbeil l;at, baß bie geringften SKcngcn weit tcutlicber angcjcigt werben, alä mit bcn feinften Sljermoftopcn, unb baß jcper f flanjcnt^eil Icicbt er- : forfcbt werben fann, weil man an benfelbcn nur jjwci fünfte anjubringcn braud)t, welcbc einen Xt)eil I biefcä cinfacben um Icicbt ju bcl;anbelnbcn Apparat« I au(5mad)en. Sereitö batte man eine Sericbicben- I beit ber Temperatur jwifcben ben ^ftanjcn unb ber umgebenben l'uft wabrgcnommcn; biefe SSerfucbc wür- ben »orjüglicb an ben ©tämmcn ber Säume »orgenom- men, in welcbc man Icicbt curd» Slnbobrcn einen Xt)a- 1 mometer in bie Xiefe bringen fann, beren Jemperatur man natbwcifen wiO, unb biefe wiirbc gewöimlicb balb I etwas bober, balb etwa« niebercr, ali5 bic ber atrno» ' fp^ärif^en £uft »orgcfunbcn; man fann aber biefe Ser- tltrf)tunöcn intli Bctncgungcit bcr Ptlanjcn. f(<)tcben{»eit leitet ertläten, o!»ie ju einet ber ^rT'^nje eigentpmlie^c i!ebcnöit)ärmc feine 3i'fl"'^' J" "f^' men. Sa(S?)oI,5, welä^ei ein »eit fdjlet^dcrer Wär- meleiter alö He Siiift ifl, taö ftc^ tcmnad) tpett langfamer abfüllt nnb erwärmt, mui; immer bajiin fjreben, fi* mit bcrfelben in'ö ©leiitgeicit^t ju |}el= len, unb fiä) i'citen in temfelben beftnbcn, rceil in unferen Älinmten bie Temperatur nie lange confiant tH, fonbern beftänbig nat^ ber 3al)rcöjeit, rtaä) Ben Sagen unb ©lunben rcct^felt. Sie 'Pflanjc folgt biefen 2tbnjc(6(5Iungen , aber blo^ ocn lücitcm, unb f*eint eber ben »otbetgebenben , nlö ben lüirtli^ien 3uf}anb ber Sltmofp^äre anjujcigcn. Ueberbieö wirb bei biefen SBerfatften beribcil, in welchen bic Äiigel beö Sbermometer« geftcctt ifl, »on bem auffleigenten ©afte buritflrömt, ber, nacO oupcn gefc^ügt, bic Temperatur beö Scbcnö in ber liefe Ijaben mup, »0 er »on ben SBurjclfpieen eingefogen wirb, unb ber fü^Ier als bie l'uit fein mu|j, wenn biefe warm ift, unb rcätmer, »enn fie talt ifJ. Äurj, »renn eö eine Sntrcicflnng »on Sebenöroärmc gibt, fo mup biefe ba fiattfinben, »o unter bem tSinflutJc beS ii= benä jene cbemifdje a>erbinbungen, »on benen wir fc^on anberorco gcfprocpen bo^'f"/ flfSC" t''f *Peri= pberie unb nid)t gegen ben 9.\'ittelpunft bi"/ in ten ■ jungen unb nicfet in ben fcfeon »eralteten fflanjen auf eine tbätige SBeife »or ftcfc geben. Diefe 2lnfi(btcn leiteten Duirocbet; unb ba bie jungen Stämme, welche bem Sbermometer nicftt }u- gänglii^ waren, e^ für bie funUe feine« tbetmo=elef= triften apparote« waren, fo tonnte er natbweifen, bap fie ber ©ip einer jwar fi^wacbcn 2Bärmeerjeu= gnng feien, weil fie in ben ^fianjen, wo fie ij)r üWarimum jeigte, {iccbUenä 3 bis 4 3ebntelögrabe errettete, unb in anbetn niäre icuctt ift. 9Jat^ bem 33eri(^ie eine« 3iei= fenben gibt c« in Sfrita eine 2trt *))anbanu«, wo ber SRifi ber 5BIütenfd)etbe, buri^ bie Blüten, welefie fie einbüUte , mit (Seräufi^ unb mit einem l'i^tftrable Berbunben ift. 3Ran fül)rt pt)o«p^ore«citenbe ^Jtil^e an. 3" *cn Rhizomiir[ilia, weiije ba« Stußteben ft^wär}Iid>cr SBurjeln baben, bie fit^ buri^ ba« l»)e webe abgeftanbtner §>öi5er, unb an tüblen unb bun fefnDcrtern bin^ie^cn, wirb an ben Snbfpigen, »eltbe eine weiglii^e gatbe unb ein flodige« ÖJewebe ^aben, befonber« an ben jungen unb fräiiJnen3i»fi9cn, ber o;t ftarfe ©ttimmer ijersorgcbrattjt. " Eelile bcmertte an bem Delbaumfc^wamme crften« , bap bic untere gläc^e bc« &ute«, bie, wo bic Sporen angehäuft ftnb, oft lentbtcnb werbe; jweitcn«, baf bie« im anfange, uno in ber größten Sbätigfett ibre« SBaä)' fenö ge|ct)ebe; brüten«, bap fie bei Jage, felbft wenn man fit an ben bunfelften Drt ftelle, biefe tSrft^cinung nicbt jeigen. Sei allen »orbcrgcbenben Seobacbtungen begict- tet t>ai V'id;taii«ftrablen bie 31u«übung ber Sebcn«- »erricbtungen ju ber 3eit, wo fie am tbätigften ift, unb in ben Sbfi'cn, welcbe ben ©auerftoff einfou- gen unö pic Äoblenfäure freimachen. (Sa ift alfo gerobe fo, wie bei ber SBärme, unb man möi^te bemnati; bebaupten, bap biefe beibcn Srfcbeinungen au« einer analogen Urfacbc, einer lebbaften SBerbren« nung fliepcn. 'Diefc annabme ftügt fii^ überbie« auf Sjerfud^e, weldjc mit ben llhizornori^lia angefteUt würben, bcrcn ^idjt in nii^t atbcmbaren @afcn cr^' loftb, unb ficb in reinem ©auerftoffs wieber belebte. 3nbeffen ift e« bocb notbweiibig, oielfa^c, fotgfäU tige SiSccfud;e an;ufteUen unD mit benfelbcn abju= wec^fcln, beoor man fit^ für beretbtigt ballen barf, etwa« Seftimmtc« über einen fo jarten ®egenftanb au«jufpre(i)en. §. 648. Tlan fü^rt oicie anbere Seifpiek »on p^osp^orifcbem l'cudjten an, ba« »on »egetabili» ftben ©ubftanjcn in oollcr ober beginnenber 3crfe= fung aueftrömt, »on ^J'il^en, »on §)öl;ern, gewöbnli^» wenn fie ber geutlutgfeit au«gefegt würben, naebbem fte im »oUen ©afte gefällt worben waren, u. f. w. .?)ier aber gefjört bie Erf*einung ganj in ba« ©ebiet ber"Sbemie, weil biefe ©ewebe, inbem fie ibre or= ganifdje Sßerbinbung aufgeben unb cbemifdjen 35er- wanbtft^aften folgen, biefe neuen Sigenfcfeaftcn an= nehmen, welt^e^ benen abnlic^ finb, bie man ^äufig an tbietifdben latcffen unter ben nämlichen llmftänben antrifft.. Sa« Seutbten fc^^eint feinen ^auplfig in einer gallertartigen ©ubftanj jU baben, bie fi0 fifttt^tcn» weife über bic leucbtenbcn glasen au«breitet, unb weldje itaä 3?eiben natb 21rt be« f bo^P^or^ ft^ Wiifctt, »erlängert unb belebt. Btdjtuiijjeu unti i^enieflUHgcn hex pflunscn. §.649. S5ir baben gefc^en, bap bic »crft^iebenen S^etteber ^pflanjcn Rc^ beftänbig nacf) einer unb berfclben 3Ji(^iung t)in entwicf ein : * bic SSurjel na& bem 3nnern ber Srbe, ber ©tamm in umgefcbrtcr 3iicbtung nat^ bem glimmet, bic Slätter nac^ bem üitbtc. 5Kan tann biefe conftante unb notbwenbige Siicbiung nicbt blof buri^ ibr ©treben ertlären, ftcb mit bem Ttiitel in 33crbinbung ju fegen, i>aä ibncn bie jur Ausübung ij)rcr Sertic^tungen geeigneten Sebingungen barbietet; wie bic« einige ganj einfache Serfutbe bart()un. IJlan laffe ein ©amenforn in einem Apparate feimen, ber fo etngeri^tet ift, baf fit^ ba« feutbte unb buntle aRittcl, bic erbe ober ber mit Saffer getranfte ©e^wamm, über bcmfclben unb nict)t wie gewö(>nli0 unten befinbc. Da« SSürjelcbcn wirb ftcfe nii^t buri^ auffteigen in biefelben »ericnten, fonbern in ber l'uft (icrabbängen ; ba« ©tämmt^en Wirb nidjt bie unter i^m befinblit^c l'uft unb ittbt futbcn, fonbern auf= wärt« ftcigen unb ficb in bie Srbe b'nein macben. SWan fege in einet fleinen (Entfernung »on bem auf • Giniqe ©dnnaroffn'flinSEn >■ c a f ten aiumf.. »a<6fen, ua t r -\an ilie t> i ora iDaceen | n ^ naminili* bic Kifiet, i t u ä r pt n d f '1 änoDme «on bicfer "* '"adit n") Ifl e ( fd) t * fen fim ttr 10 angcftanal unb nditct b « »Ute« f 1 ßnofp n i j f Hd B "1 bei n ©tiUiing dtalläli J( -t nl ü* b 1 f oe (irebt "n t" in * ttr ^ '"imoict a vüljxmi tai 642 iDotantk. tiefe SBeife ^ttab1)änQtnttn 3BürjcIc(ieit einen ange- feu^iteten S^wamm, ber eine ebene j^Iöc^jc barbietet ; boö SBürjelc^en Wirb ni(^t öon feinem SBege ab- »ei(6en, fonbern fortfahren, in ber Iceren l'uff pa= raUel forfjuge^cn. ©iefeö umgefe^rte ©trebcn ber beiben Steile ber fen nur in einem \i)wä(^txen ®rabe beobactitet, bie fogar »otlflänbtg öerfcJ)tt)inben tann, wie bieä bie immer 1(^iefcrc SJic^tung btefer 2ic^fen unb oft fogar i^r {lorijontafer ®ang, 5. S. in ben 3}^ijomen be= weifen. §. 650. SBenn man biefe natürtti^ic 3?ti6tung ber XJcire ju änbcrn fuc^t, fo nebmen ^e bicfelbe balb »on felbft TOtcber an. Gin %a, ber mit ©crealt in eine ^crijontale 3Jic<)tung gebracht rcorben war, rie^= tef fi^ an feiner Snbfpige, bie ftcfe oerlängert, »ieber in bie §)6be, unb fängt rcieber ju flcigen an: unter ben nomlid^en Umftänben wirb eine Sgurjel gefrümmt, unb fängt t»iebcr an, ^inabjufJeigen. Änigbt gab eine febr einfat^e Srtlärung biefer Grftbetnung on, inbem er borauf aufmerffam ma(bte, baf fic^ bie ©äfte in ijolge ber ©(birere auf ber ganjen unteren gtäi^je be« bwijontal gcftredtcn Slftcö anhäufen ; bap bie Slnfföufung ber Säfte in biefer ganjcn §)ä(fte eine t|>ätigcre (Sntrctcflung {lereorbringe, beren gafern ft^ >cr'ängern, aU bie ber oberen §>ä(ftc, unb baf barauä notbwcnbig ber- »ergebe- ba§ fic ficb bogenförmig trümmen muffe, inbem fie ibrc concere ©eite nacb unten tcbtt unb bcmnacb ibre Gnbfpige nacb oben ritbtet. SBaä bie 3it(^tung ber StBurjcI anbetrifft, bie fi'^ nur an ibrem @nbe »erlängert, fo crflärte er bieö gletcbfattö burd) bie ©^roere , ineltbe immer bie ©äfte an biefem unteren ®nbe anboufen unb baffelbe berab treiben muß. 25te %^eom lägt fieb aber nicbt auf ben gatl anttenben, rco bie Siitbtung ber SBur^ef umgetebrt if}, no(^ auf ben, too bie fecunbären Slcbfen »on "Ifta' tur ouS einen fejjr fcbiefen ober (»oiijontalcn ober fogar abfJeigenben (Dang anncbmen, re(e j. S5. in geroiffen Xrauerbäumcn. §. 651. ©utrocbet jucbte in bcm Sau ber Sbeile felbft bie Urfacbe, »elcbe ibre 3?i*tung bcßimmf. Sßenn in einer 5D?affe »on Sellgewcben bie 3eöen in einer gerotffcn Dittbtung b'" 'n ibrer ©imenfton ab« nebmen, fo baß ftib auf einer ober mebreren gbenen »on größeren 3eUen eine ober mebrerc Sbenen »on Heineren 3eUen legen unb irenn nun biefe 3enen in golge ber (Jnboöntofe auffebroellen, fo »erben ft^ bie gröperen mebr unb fcbneüer fütten als5 bie dei- nem, ibre gbene rcirb fttb mebr alö bie Sbene biefer legteren auöbebnen, unb ba biefe Sbencn innig »er« reacbfen finb , fo muffen fie fttb früntmcn, inbem bie gröpere bie Sonberitöt beä Sogenö unb bie äupere feine (Soncooität einnimmt. SBenn atfo in einer 2l{bfe bie 3eUen »on aupen naä) innen fiä) »erringern, i^o Wirb ein ©treben jur Ätümmung einrcärtö jlattfinben; »erringern fte fi* aber »on innen natb aupen, fo ftnbet ein ©treben nacb Srümmung auö»ärtö@tatt. ®tefe SefJrebungen äupern ftcb fo fange nicbt , aliJ ber ©tamm ganj unb in feinem ganjen Umfange gleii^ fiarf ifi, reeil bie Seiten, luelcbe gleicbweit »om $Wittcf»untte entfernt finb unb ftcfe in Schiebung auf biefen 5D?itteIpuntt auf glettbe SSeife ju frümmcn ftreben , ftcb gegenfcitig ju ncutralifiren fucbcn. SWon f^neibe aber ben Stamm in jwet l'ängenbäiften, ober fo, bap eine »on ben Seiten fcbmöcber aH bie gegcn= iiberflebenbe fei, fo ifl baö ®Iet(bgerct(tt aufgebobcn unb bie Srümmung beginnt. Die botijontalc Sage ftrcbtbabtn, bie ©tär!c ber Gnboömofe in ber ©eite JU f(bt»ä(^en, tcelcbe nac^i unten gcfc^rt iP, unb bem= no(j bie Srümmung entiüeber in ber einen ober in ber anbcren SRii^tung }u beflimmen. 9lun »erminbern ft* natb ©utroibet in ben Stämmen, bie mit einem rei(J)It(ben 9)?arte »erfeben ftnb, »on bem SSittefpuntte gegen bie f eripbecie bin bie Dimenftonen ber in ibrer Sotaiität genommenen 3ellen ; in ben SBurjeln , niedre fein Tlarl baben unb in roeicben baS SJinbenfvfJem eine weit gropere gntwicflung erbatten bat, geftbic^t bicS »on ber '•ßeripberie gegen ben 3»tttelpuntt bin. aScnn man fte in goIgc ber Stellung , bie jt^ mef)r ober weniger ber borijontalen näbert, bie fie angenommen baben werben, »on ibrem natürtic^jen totrcben entfernt, fo wirb bie Sraft ber Snboömofe auf ber Seite gefcbwäc^t, wetcbc abwärts fiebt; fte wirb alfo baS ©treben ber Seite, wetcbe aufwärtä jtebt, nicbt mebr neutraliftren, unb biefe wirb ft($ in einer 3iic|tung frommen, welcbe bie 2Jnlage ibrer 3enenebenen »orfi^reibt, in>em fie einen Sogen bil« bet, beffen Soncacttäf bei einem Stamme aufwärts, bei einer SBurjiel abwärts ftcbt, unb ibre freie ©pi$e in bem crflen gatle nacb oben, im jweiten nacb ""ten ricitet. 37?ag nun ber Sertb biefer gtffärung in S3e= jiebung auf biefeS fo figlicbe f roblem über bie diiit)= iung ber ^flanjenac^fen fein, welcber er will, fo tonn ioä) ber @run», auf welchem fte berubt, boju beitragen, ftc^» eine grope änjobl weniger »erwicfetter gälte, wo eine Seroegung in golge »on Srümmung ftattfinbet unb bieS »ermittelfJ einer fibon betonntcn Sroft, ber (änboSmofe }u ertlären, »on welcber wir gefeben ^abexi, bap fte eine fo wichtige 3foüc in ber Sewegung ber glüffigfetten fpielen, unb welcbe gleic^^ falls eine SRoUe in ber ber fefJen Sbeile in golge ber ungteicben Suffcbwetlung ju fpielen fcbeint, beren nebeneinonberltegenbc Jbeile fäbig Rnb. SSir baben uns in olle bie »orbergebenben 2luSfübrlicbfeiten efn= lolfen muffen, obgleicb biSber »on feiner eigentlichen Bewegung bie SRebe gewefcn ift unb bie Dit(btungS»er= änbcrungen, mit bencn wir unS obgegeben baben, nur in golge bcS SBocbStbumS burcb ben 3ufa& neuer Sbetfc JU ben fcbon gebilbeten Sbeilen ftattfinben, unb burcbouS feine DrtS»eränberung in benfelben ,jur golge baben. §. 652. 93crf(f)icbcnc aBcircoungcn. — DoS Sluffpringen ber Slntfjeren unb ber f eritorpe ifl mit einer (SeftoltSoeränberung »erbunben; eS ift oft fejr longfam, unb wirb nur ftufenweife bewirft, fo bap eS bcm Scobacbter feinen ©cbonfen an Bewegung gibt ; eS gibt ibn aber in onbern gollcn , inbem cS rofcf) unb foft plo^licb bewirft wirb. SBir baben onberSwo C§- 45, 1, 508) ben 3)?ecbaniSmuS biefer Sewegung angegeben, welc^ier ouS bem S3ou ber Jbetle entfpringt: gewtffe fünfte ober gewiffe Sinien äcigen weniger SBiberffanb, olS bie übrigen 2;beile ber SBänbe; biefe erweitern ficb ober sieben fic^ jufammen, ent= Weber burtfj ben 2Itt ber Vegetation fcIbft, aus wet= (ber bie progreffioe 2luSbe(inung ber Oewebe, ber 3"= flup ber flüfftgcn Säfte ^u einer gewiffen 3eit, unb ibre Scrminberung ju einer onbcren entfpringen, ober burcb bie Ginwirtung pbpITfcber Utfocben, bie wie bie 2tbwc(bSlungcn in ber Temperatur in bem gcu4;tig= tcitSjußanbe ber Sltmofpbare u. f. W. »on oupen fom- mcn. Das rofcbe 2luffpringen fc&t immer einen^ ge= wtffcn 3uf}anb »on Sponnung »orouS, ber gewbbn« lieb »on einer 2lnorbnung obbängt, bie berienigeit äbnlicb if}, welcbe wir Q. 651) bei ben 2l4fen an« gegeben baben, nämlicb »on ber ungleicbcn 2luSbebn= borteit ber nebencinanbergefegten gbencn »on gofern Ober 3cüen , bie ftcb bur* t'e« Sinflup ber (5nboS= mofe füllen ober ficb burcb ben ftufenweifen SSertuß ber flütTigen Sbeile näbrcn. Die filappen finb bi« jur 3?eifc burcb tbren gegenfeitigen SlntogoniSmu« in ibren SSerbältniffen geblieben, tft ober boS &Ui(^= gcibicbt einmal aufgehoben, fo folgen biefe getrennten Äloppen ibrem eigenen ©treben : fie richten ficb auf, fie trümmen ficb ober rollen fic^ auf »erfcbiebene Seife auf. DieS tann man on ben grut^ffnopfen ber tdidjtungcn uiib ^ÖctDcgimgcn bcr Hflotiicn. 643 Sup^orbiaccen, nanunüid) ber elafJtfcfjen, tnblantfctien 9?u§ (Hura crepitans) unb an Cent Jruc^ttnopfe ber Dto^meen fe^en , wo ^t bleibt, baä jwcitc ftc^ träftig umbiegt. 3ebennann tonn fe^en, wie fic^ bie reife Äapfet bcr Salfamine in 5 Älappen tS)eilt, ivoDon fidS) jebe fpirolfDtmig einwärts roüt. ©utroc^et &at gejeigt, bog fii* biefc Sea^egung »ergrcpcrt , «cnn man bie filapBc in reineä il^aijer tautpt, bap fie in umgefe^r= tcr 3iicbtung cor ficft gebt, mcnn c(? in 3ucfetfprup gefdjiebt; baf ftc, anoiomife^ unterfuc^t, 3eUen jeigt, bteöon aupen naib innen abnebmen , Hai ti alfo «ine »obre Ärümmung buri^ Snbosmofc ift, inbem btcfe Seilen mit einem ©afte ongefüUt fünb, »eldjer bt*tcr aii aBaffcr unb ni^lt fo bic^t aW ber Sucfer^ fprup ift. Sie Srue^t ber Sfelögurte (Momordica elaleriuni) löst fid) jur 3eit ctr 3!eiff »"u ibrem Slütenflielc ab unb eö jeigt ü* an ibrer (Drunbfläcfee ein to^, burtb welebeö eine biete glüiTigfeit, bie in ibrcm gadje entbalten ift, mit ben ©amentörnern bcfitg nacb au^en gcfpri^t wirb, unb mon tann bemcifen, ta6 aisbann ba« ^peritarp ftc^ buröb 35crminberung beo Dur(b= mefferiS ein rcenig »erlängett, bieS rübrt baber, Ha^ bai 3ellgcnjEbe be« "PerifarpS , wie baä bcr i^alfa- mine, cen aufen nacb innen abnimmt, cap tie in i^rem 3ii"ern entbaltenc glüffigfrit, welcfce ftcb um fo mebr »eibicft, ic näbcr fie ber Seit ber Üieife fDmmt, no(b 2lrt beiS Sutferfprupö wirft, unb bie Klappen auf^urittiten flrebt, unb baß biefe , welcbe auf bicfe Seife auf bie glüffigfeit brücten, unb ben öipfel bCiS Slütenfiielö , ber gtei^fam jum pfropfe bient, iurüdfJopen , biefeS fonbere Sluffpringen »eranloffen. IJiefe Scwegungen tonnen au(J pbyfiftbcn unb met^aniftben Urfacben ertlärt werben. aSir wollen }u anberen übergeben , wo bie Dajwifcbenfunft biefer Urfacben weit weniger beuflit^ ift, unb um bercnwil= len unfere ItnwiiTenbeit fi(b oft gcnötbigt ftebt , ju bem gebeimnipooUen Slgenö beö Sebena iljre 3uflu^t ju nebmen. §. «53. SBir wiffen (§. 123) , bap bei ber grö-- feren SSebrbeit ber *pflanjen bie Slätter jwei gläcben jeigen, eine obere, bie ber ©onne, unb eine untere, bie rer Srbe jugetebrt ift. 2Bcnn man biefe 3ticbtung umtebrt, fo fucbt taä Statt feine natürlitbe ilagc wie= ber anjunebmen , inbem ei bie §)inberniffe überwin= bet, welcbe man ibm cntgegengeßellt ^at , unb wenn ti nitbt bamit ju ©tanbe tommen tann, fo leicet eä eine nattjtbeilige 2?eränberung, unb ftirbt enbli*. 2in bem Slattfiiele, ober wenn biefer feblt, an ber gin= fügungSfläcbe , wirb biefeS Umfebren bewcrtfJeUigt, unb man barf ti ni(bt ber glafiiciiät rer gafern }u= fc^jreiben , Hk man gebrebt ^at unb bie ftcb wieber oufüubreben fudjen , weil , wenn bie Umtebrung ber' Slätter »onSJaiur auftfli:jen. — S5emunge= acljtet augert aber bocb baä Vicbt auf eine unbeftreit- bare SSeife feinen ginfluf auf bie ©tetlung ber |*flan= Jen, wie bie« bie einfacbfte Seobacbtung beweiöt unb wie ti aucb baä ©tubium i^rer ajerrit^tungen beflä= 9'faiurfle({J)l(fctf. tigt. 2Bir fpreeben bier nic^t oon bem SefJreben , weU cbeö bie ganje 'Pflanje bei ibrem gntfleben baburc^ äußert, bau ftc ficb gegen bie bcllfle ©eite binneigt unb binwenbet, unb bafclbf} in größerer TOenge ibre 3weige unb ibre Slätter entwicfelt, wie man bieö an bem 3ianbe ber SSBälber, an liebten ©teüen u. f. w. fiebt; benn fie mup ficb wirtlicb beffer auf ber ©eite eniwideln , wo fte bie günftigfien Secingungen ju 2lusül^ung ber Serritbtungcn biefer Ibetle, unb folg» lieb }U itjrcm Jßacbötbum unb ibrer »erbielfältt-- gung ftnptt. S« ift bier bie 3lebe oon ben Sewe-- gungen, welcbe bieSlätter, an unb für ficb betrac^= tet, Dornebmcn, um ficb mit bem fiepte in 33erbin= bung JU bringen, fo baß fie oft mcbr ober weniger jene anbere Stellung iti Statte«, Hai eine Seite gegen ben §)immet, bie anbere gegen bie (Srbe bin= febrt uno au[ »erfcbicbene fiäeife nacb ber Seftbaffen« bcit beö mebr ober weniger bellen, mebr ober weni= ger »orangerütften Jage« mobiftjiren. Diefe Srfcbet= nung tann nicbt beljer ftubirt weroen, al4 wenn man fte in ibren entgegengefegieftcn Sebinaungcn in @e= genwart beö i^icbta um in feiner 2lbwefenbeit, bei lag unb bei 9Jait)t unterfucpt. Söer nun in einem ®un= fei, welcbe« bie Ükgenftänbe ju untetfibciben geftat= tet, ober mir wäbrcnb Der ©ämmerung eine gcwiffe 2lnjabl oon 'Pftanjen aufmertfam bctrocbtet , wirb oon ber 5Kannigfaltigteii be« 2lu«febcn« betroffen fein, Hai »ide unter ibnen mit bemjenigen jeigen , baä unö gcwöbnlicb ift , unb einfeben , Ha^ biefe SSerän' cerung »on ccr neuen Stellung bcrrübrt, welctie bie Slätter angenommen babcn. Diefer neue Suftanb ift ibr Schlaf genannt wor= ben ; biefer Scblaf ift aber^ bei ben oerfcbiebenen »Pftanjcn ganj oerfcbieben. üie tonnen, nacbbem fte an tbrem Sefeftigungdpuntte eine 58iertel«wenbung gemacbt b^ben, ii^re ©pigen nacb unten, wie in bec unleiblieben Salfamine, ocer nacb oben tebren, wie in ber Airiplex linrteiisis, inccm \ie ibre obere gläcbc in bem erften gatle, in bem jwetten Hie untere nacb aufen febren. Dft aber riepten fte ftcp nicbt auf. Ober tebren ft^) auib nur unoolltommener um. Sorjüglicb bie jufammcngefegten Slätter finb bem ©cblafc unterworfen unb ergeben ftcp ibm mit ben mannigfaltigften Stellungen, weil ficb bei i^nen nii^t blop bie Slattftiele auf cem 3weige, ber fie tragt, fontern aucb bte befonberen sölattftiele auf oem ge- mcinfcbaftlKben, bie Slättcpen auf ber Spinpel be= wegen tonnen. Daber rubren nun brei Drbnungen oon Bewegungen, bie miteinanber oerbunben werben tonnen. Sei Den jufammengefcglen Slöttern, bie nur eine einjige, nämli^) bie ber Släticben jeigen, tann ficb biefea aufricbtcn, j. S. bei ber öumpfbobne, bem Solu«, ben Äteearten u. f. w. ober unmittelbar berabbangen, j. 35. in bem Uxalis, bem ©üpbotje u. f. w., orcr ficb auf bie Spinbet berabfcbtagen, inbem fie ibre «pige oorwärt«, wie j. S. in bcr Sinnpfianje unb ben nieiftcn anberen 5ö2imofen unb äebten Stadien , ober rüctwart«, wie in ber Tephrosia caribKa ricbtet. 3n biefcn beiben legieren galten legen ficb bie Slättcben oon binien nacb Dornen ober oon Bornen nacb binien jiegelbacbförmig über ein- anber. -?)at überbie« nocb bcr gemeinfcbaftlicbe Statt» ftiel eine eigene Sewegung , fo riibtet er ftcb entweber aufwart«, j. S. in ben Saifien, oper abwärt«, mk in ber 2lmorpba, unb maebt alfo mit bem oberen Xbeil ber Stcbfe, wetcbe ibn trägt, einen Heineren ober grijperen aSinfet alö ben Jag über. Senn enbtieb an einem mcbrfacb jufammcngcfcgtcn Statte bie Slatiftiele oerfcbietener Drbnungen fiep ju gleicber Seit über einanber bewegen, wie man bic« an ber Senfitioc febcn fann, fo legen fiep bie befonberen Slatiftiele oon bintcn nacp oornen auf ben gemein» ftbafitieben jufammen unb fucben paraticl mit ibm ju »erben unb biefer oon oben uaeb unten auf bem 644 jDfltontk. qmeiae Scarciflicfi tarn man swifitien btefen g!i*-|ber ©untct^cit bei 9la*t ju fc^Iafen, unb bei Xag fungen ■bajmWcnItegent.c beoba*ten, tt>ie j. S. biejju wadjcn fortfaSiten. X)u ©enfitioe felbft, lueWe ber Slätt^en, weldje ftc^ ,\u glci*« ßeit »ormärtiS bie §>ö!)e rieten, bct sSIattfJtcle, roeic^e mit beta*fe, bie fie tragt, aßintel »on einer gan,^ »er-- änberri(l>en 2lnsaf)l oon @xaien bilbct. S^ gibt retfentlie^e SSerfc^icDcn^eiten, roelcfce ben Oc^jlaf »er= fe^iebener «pfJanjen unter ^ä) e^arattcrifiren, e« gibt fecunbärc, »cittjc eine unb bicfelbe '•pflanje na* ber metjr ober minbcr großen 3ntenf5täi tl)ve<3 ®d)lafeä »eigen tonn, ©o fangen bei ber ©enritioe bie ge= metnf(^aftlicf)en Slattfticie ni(t)t immer njä^renb ber jlaäft herunter unb bie bcfonbercn biegen fi* nur nai^ ber Surüdfaltung ber Sldttc^jen einroärtö, fo ba? man au« biegen brei Oraben beurtdeilcn fann, Db biefe fonberbare f flanje leitet ober tief f*Iafe. §. ö55. 'Der 3ufianb beS @*[afeä jcigt rnerN roürbtge Sejic^ungen ju benen, »el^e bie jungen, monnigfaltig gefalteten Slötter fc(>on in ber Änofpen-- lage geigen, unb man fann ben crfJcn gleicj^fam hii auf einen geroiffen '})untt alä eine dlädtei)t in ben jweften betrauten. Dai^er fann man au* ju ben jebeä natürlichen ober fünft(i*en l'i*teä beraubt jeigt 3ibme*«lungen im @*(afen unb SBatfcen; fie H)er?en aber fc^r unregelmäßig. Sie ^Sflan^en au« ben2tequatoriaI--@egenben begatten in unferen Jrcib= Käufern tro^ ber unglei*en Sint^eilung ber Sage unb 9Jä*te, bie nämli*en (i5emo()n^eiten jum @*lafe, bie man an iDnen in ii»rem Oeburtölanbe fennt, reo bie 9?ä*te ben lagen gtci* ftnb. Ueberbieä finb au* bie ©tunben bei ben »crf*iebenen ^Prlanjen oerf*iebcn, bie R* ni*t aQe na* bem Xage ri*ten, unb reobon einige niejir ober tbeniger früt) aufroa= *en ober fi* f*Iafen legen. §. tij8. Das ^i*t wirft au* auf bie Slüten auf eine ä^nli*e SBeife, jebo* mit einigen 3Jerf*icben- Reiten, n>cl*c »on ber 35crf*iebenf)eit it>reö Saue«, unb bemna* i^rer 3)erri*tungen abf>ängt. (Semiffe Slüten netimen auf i^ren SltttenHielen in ben oer= f*iebenen Stunben bcö XageiS »err*iebene »tellun» gen an, fo bap |te immer ber Sonne juge!el)rt ftnb, unb ba^er rüljrt benn au* iljr 9Jame ?)eliotrop (»on »on unö bereit« angegebenen ä'Jobilitaiioncn biömeilen sXiog Sonne, TQoni) bo« SSenben). 3" ^i^rer Se= einen @rab ibeiter ^insufügen, nämli* ben, bag fi* jie^ung fiiljrt man unfere Sonnenblume an(IIelian- ber Saum ber Slätier fclbft falte. 2ll(S Seifpiel Uhus annuu-;), roo bie Seoba*tung njegen ber ®rope biene unä ber bon ben na* auien boppelt jufam- t,e« Slütentorbeö, ber feine ^ufammcngefegte ' mengetcgtcn SIatt*cn in ben Draliflarten. 3c nätict bie aiätter ber 3eit ber Änofpenlage fielen, beflo lei*tet feieren fie in bie SteUung juriirf, »{1*6 fie in biefer 'Peviobe i^re« ^eben« jeigten, bcflo meljr finb fie jum S*lafe geneigt unb »erben e« mit ifjrem aiter immer weniger. Die aBei*^ett ber ®cmcbe, eine gen)öl;nli*c eigcnf*aft ber 3ugenb , bie §>ärie , niel*e fte immermc^r mit bem 21(ter erlangen, finb anzeigen itjre« metir ober minber grof en §5ange« jum S*lafen. Sie btefen, leberartigen ober fleifen SBlätter finb bcmfelben ni*t unterworfen, unb bie, iv)el*e e« finb, finb immer me^r ober weniger wei* ober bünn. 3«an bemerft in benfelben au* in ben meifien gäüen baS Daf*in ber ©elenfc, wel*e fo geeignet iinb, baä Spiel ber Steile ju begiinftigen, unb fie nejjmen in bem ®infügung«puntfe ber Slätter unb ber SBlätt- *cn eine ganj befonbere Sntwicflung in ben '}iflanjen an, bie »tr mit biefer gci^igfeit bejei*net &aben, wie j. S. in ben SUimofen unb »ielen anbern geguminofen. §.656. 2ln biifieren lagen fie^t man, wie bie Srätter gar ni*t aufwa*en, ober weit früher ein= f*lafen, unb ber Uebergang ßom öeUen jum Dun^ fein, wenn fi* ba« SDSetter bei 21nnäi)erung eine« ©ewitterä überjie^t, löpt fi* an ben ^Pfianjen wa()r= nehmen, wel*e om meiScn eines Sinbrurfä_ fö^ig finb. Senn man bie ^Pflanjen bem Sinfliutie besS {'i*teä babur* cntjief>t, ba6 man fie bebecft ober fie in ein ganj buntleß 3immerfte(lt, fo ne&men fie, bie einen früher, bie anberen fpäter, bie «tetlung be« S*lafeö an. Sr^cUt man ba<5 3immer flart, fo teuren fie in ben 3»llanb bc« 33Ja*en« jurücf. büßet, lei*t anjufieaen ifl: ba man aber btöwetlen auf bem nämli*en Stamme mehrere Slüten fiefrt, wel*e \ü berfelben 3eit na* »eri*icbenc(i ^p.untten beä .^orijonfcS jjingetebrt finb, fo if} biefe Sigcnf*aft wcnigfienß problematif*. §. üj't. Sine tonftantcre ®rf*einung ifi bie be« aufgeben« gewiffer Suiten ju gewiffen Stunben, i;>rc« ®*liefen« ju gcwitjen anbern. Man l;at au* »on tbnen gefagt, bap ber erjle 5»9anl} t^r SBa*en ber jweitc i^r S*Iaf fei, unb ba biefe öerf*iebenen ©tüten fi* JU »erf*iebenen Stunben offnen ober f*Iie6en, fo geftatten e« ibre ®ewobnbeiten, wenn fie einmal betannt finb, bie Slunbe beo Jage« bur* ibren Uebergang »on bem einen biefer 3«ftanbe in ben anbern ju bcfiimmen. Sic« nannte ginne bie SSIumenubr uub bie Jafeln, wel*e er ju i&rcr Silbung »erfertigte , finb bur* anbere 35eoba*tungen erweitert werben. Jrog aUer (Senauigteit aber, bie man i^nen ju geben fu*te, ift bie Ubr bur*au« ni*t ri*tig, maä febr lci*t »orau«jufeben war, wenn man überlegte, bap ft* befonber« in unferem Älima ni*t aUc 2age einanber glei*en, bap bie Slüten« jeit gewiffcr 'Pdanjen fi* lange 3eit »erlängert unb ff* fogar in »crf*iebenen 3abre«jciten erneuert unb bap ba« fo unglei* »ertbeilte gi*t ba« 3nf}rument gerabe wegen (einer auierorbentli*en geinbeit oft au« ber Drbnung bringen muffe. §. ()Ü0. Die ^Blumenblätter ober bie gint^eilun- gen, wel*c fie öorfteüen, bal>en in Sejicbung auf einanber eine gewiffe SteUung, bie wir »orjügli* in ber *präfIore«jenj (§. 344) beutli* gefeben baben. unb ri*ten ft* na* unb na* wieber auf. Decan= ' u^i p* ju entfalten, entfernen ff* biefe Steile »on bolle, bem man eine 3ieibe finnrei*cr SSerfu*e in [ einanber, inbem ßc tbr öuperfie« @nbe »on innen biefer Sejie(;ung »erbanft, tiatte e« baf)in 8Cbra*t, na* aupen unb oon oben na* unten ri*ten. SBenn ©tnßtioen unb einige anbere fffanjen gewiftennafien fie fi* »icber f*licfen, fo laufen Re auf« 9teue ju= ju täuf*en, unb ibre 3eit ju »errücfcn, inbem erlfammen, inbem fte eine 3urü(frol(ung in entgegen-- Re in einer tünftli*en Duntclbeit f*lafen, unb bei gefegter 9ii*tung bewirten, unb ftreben barna*, 9la*t beim gampenf*eine wa*en liege. C« fann jj^re frühere Serbältniffe me^r ober weniger genau alfo in Sejiebung auf ben SinRup, ben ba« Vi*t »pteber anjunebmen, wie wir gefeben fiaben, ba§ R* ouf biefe @rf*einung au«übt, fein 3weifel obwalten. ' tje Slätter wcibrenb be« S*lafe« gruppirten unb §. 657. 3nbeffen finben wir ^icr eben fo, i»ie ' ^-(^ auf bie nomli*e 2lrt berften, wie in berÄnofpen= bei ber natürli*en 3ii*tung ber Slattcr (§. 653) lage. einige SbatfaÄen, wel*e ju bewcifen f*einen, bap §. em. jiber in bem geben ber SSlüten, wel*e« ba« Si*t ni*t ba« einjige 2lgen« fei. Sffienn e« »»eit ßcrgangti*er al« ba« ber Slätter iR , jei- ^Ranjen gibt, wcl*e auf biefe SBeife ibre @ewoOn=. gen R* bie 2lbwe*«lungen be« 2Ba*en« unb be« (»eltrn anbern, je na*bem man feine Sffiirtung ab= s*lafe« nur einige wenige 3»alc, in ben meiften tDe*feln lö^t, fo gibt e« wieber anbere, wet*c, we- gällen nur einmal. 5Wan &at eintägige S31üten tilget gefällig, Re nt*t »etlteren, tpelie fogar in ' tiejenige genannt, t»el*e R* nur einen Sag lang tltd)tungcn iiub jöfn)f(junaen ftcr pflanjcn. 645 öffnen, unb ftc^ »icber Wlifgen, um fi^j ni^it me^r iu offnen. 2(equinottiaJbIütcn biejeniflc, »eldje }iä) ine()rere Sage hinter ctnanber »icber öffnen unb »teber fcbliefien. 2^an untcrfdieibet fte au* nocfj in Jagbliiten unb giai^tblüten; benn wenn fi(§ bie mciflen bei Sage entfalten, fo gibt ei mein anbete, njcldje bei Sag geft^Ioffen finb, unb fic^ bei 9la*t öffnen. §. 662. IJiefe ÖTfdjeinung ber nacttlicben ®nt= faltung fdjeint bei bem erfJen 2tnblic{ bcn @ewobn= Reiten ber Slättet gerabcju entgegengefegt ju fein, bei reeltier immer bie abwefenbcit beö ilicbteiS ben @d)laf bef?immt ; n?enn mir inbeffcn bebenten, ba§ ft(^ getriffe ©lätter in bie .?)öbe ticfjten, um ju f*Ia-- fen, rcäljrenb anbete fi* nieberfenten, fo werben mir einfe^en, ba9 man an ben Slüten nur bicfe gebop= pelte Sereegung finbet, unb bag ber llnten'ebieö t)or= jügli* battn liegt, bag in bie en jtvei Dränungen »on Drgonen ber Buflanb beö ®01afeä nii^t auf bie namlicbe SBeife fttcng befJimmt tfi. Uebetbicg äupern bie Slbmeiälungen in bem 3u= fJanbe bcä Sa.ie«Ii*teö il;ten (Sinflu^ auf bie SlUten n>ie auf bie Blatter, unb butd) 25ctfuc^c, bie mit ^iitfe einet tünftlicben ©untelbeit ober eine« fünf}-- lidjen ?i(bteö angeftcUt mürben, t>at man e« ebcnfaUö ba^in gebraebt, ibre Oemobnbeiten ju änbern, ibre 3eit ju bcrriitfen. ®« tft alfo an^unebmen, bag fo äbniiie Sr tbeinungen auö einer gemeinftbaftlidjen Urfaebe fließen, unb bag au* bur* einen äijnlicben gKcAani^muö ade biefe SBemegungen bemittt »erben muffen. Da fie immer auä Ärümmungen, Siegungen ober a!Biebe;aufri(btungen cnifleben, fo loenbet Du- tto*et naiütlicbetttjcife bie 3;bcotie auf fte an, melcbe tt)ir meiter oben (§. (151) angegeben baben, nämli* bie »on ber ungleidjen 2(uöbebnbarfcit ber in einem unb bemfelben Oemebe nebeneinanbctliegenben (S(ti*= ten ; reit baben gcfeben , mic fte bet 3ufluß ber glüffig= feiten bur* ®nbo«mofe tnä Spiel bringt, ©utrotbet nimmt überbie^ ba« 3uftrcmen cineö ®aieä , beä ©auerficffcij an, bem ein anberer 2Beg, nämli* ber ber ?uftgefäfie unb ber gafern geöffnet märe, beffen SBirtung , bie entgegengejegtc »on ber mit 8lüffig= feiten nngefiillien 3ellen, bei 9?a(it ausgeübt mürbe, mäbrenb bie anbete bei Jag flatifintet unb auf biefe 53äeife bie 2lbi»ecb«lungcn beö ©tblafeä unb beö aBa= *enö b«tbeifübrte. §. 663. Sei biefer Unterfu^ung ber täglicben Sc- »egungen ber Sliitcn barf man bem Sicfjte aQein nt*t bcn ganjen (äinflug ,\uf*reiben ; bie SBärme übt unflteitig einigen Sinftug aui, wie man ft* bur* bie ©tetlung überjeugen fann, mel*c man fte an febr beißen lagen annehmen fiebt. ©eftbiebt bieö bur* fie allein, gefcbiebt eä bapur* , bag fte ben bvgrometrifdien ©tanb ber SÄtmofpbäre änbett, beren 3lotle für gereiffe *ptlanjen febr »icbiig ifi, bie man ■autb au« biefem @runbe mit bem 9Jamen ber m e= teorologif*en bejeicbnet unb melcbc befiimmt ftnb , bur* bie SJidjtungen unb Ätümmungen ibrer ^ Slumcnbtätter bie Xrotfenbeit ober Se^iditigtcit ber [ 2uft, bie ft* an ibren Oemeben mabrnebmen läpt, anjujeigen 1 "Die 3iegenringelblume (Calendula plu- Tialis) bat bicfen 9}amen Bon ber (Jigenfcbaft erbalten, ft* JU f*Iie?cn , wenn fi* baö SBetter ^u 3?egen btn= neigt. SKan fagt, baf fi* in bem abmieten galle mebrere dbicotaceen bcä ^Worgenä nicbt öffnen unb baf ber Soncluis Sibiriens baffelbe bcn 3lbenb juoor anseigt, inbcm er ficb gegen feine CSemobnbeit beö Slbenb« nicbt fifclieit. 3J?än bat c« bemna* oetfucbf, einen Slumenbpgtomctet ju macten, abet et iß no* unjuoetläffiget alö bie Slumenuijt. 2Baö inbeffcn aui aÜ ben cotbergebenbcn Seobacfetungcn erbellt, ifl bie 35otfitbt, mclcbe man bei bcn Scblüffcn anmenben mu§, melcbe man batau^ ableitet, rceil eine foldje 5ßettpttflung pon Urfa*en flattfinbet , unb meil ber . Siegen j. S. auf brci »crftbiebene Strien jugletc^» Wirten fann, inbem er bie Sltmofpbäte »etbuntclt, fte abtüblt unb mit geucbtigfeit fättigt. §. 664. 'Die Scwcgungen, bie man anben@taub= geföpen unb '•piftiUen beobpcbtetc, mußten um fo mebr bie Slufmettfamtcit feffcln , ali fie , an bcn 2ltt ber Seftutbtung gefnüpft , tiefe but* 2lnndbctung biefer Jbeile unb Süuöftreuung beö ^Pollen begünftigen. 2ßirf= li* jeigcn fi* au* in bem 2tugenblicfc , wo biefer 2lft Dor fi* gebt, in bem 5lugenblicfc ber Entfaltung, biefe Scwegnngcn in gewiffcn Slüten beutli* ; fte finben in ber Änofpe ni*t Statt , fte boren mit bet Slütejcit auf, unb tonnen eben fo wenig porber aii na*ber wieber beroorgerufen werben. Dut* bie Srümmung ibter ©taubfaccn bringen bie @taubge= fäfc ibrc Slntbeten bet 9Jarbe näbet. 5Wan tann bieg an üiclcn Slüten, j. S. an bet 3Jaute, feben, unb man wiib bemcrfen, Pap pon ten a*t Staubgefäßen, wel*e in jwet Seiben liegen , bie äußeten , wel*e mit ben Slumenblöttetn gegenflänbig ftnb, ft* juerft neigen, bie inneren etwaö ipatet. Diefe Stf*einung if} befonbcrö auffallcnb in ber Parnassia , unb bie fünf Staubgefäße ttümmen ft* einwärts, unb legen fi* nn*einanber auf bie 5?arbc, wie wenn bieö na* tbrer Sinfügungdorbnung gef*iebt ; bie 3ebn Pon ber .Saxifrawa (ridaciyiites bewegen fi* paarweifc auf bie nämli*e 2lrt. 3n anbern gällen begibt fi* ber (griffet auswärt« na* ben bcwcgli*en Staubgefäßen bin, wie j. S. in ben ^affion«blumen , einigen 9Ja*ttetjen, unb Sac- tu« , bet Nigella sativa u. f w. Wan bat fogar biä= weiten eine jiemti* ftarte 2tbweidiung bemertt, ba= mit ft* bet (äriffcl einer Slüte mit ben Staubgefäßen einer anbern in SJerbinbung fe^c; j. S. in einer 3trt Collinsonia. Snbli* tonnen biefe beiten SeWegungen ju gtei= *er 3eit fiattfinten, bie 9?arbe unb bie 21ntbere tön= neu fi* gegen cinanber binneigen, entwebcr mit ein= anber, ober f o , baß ©taubfäben unb (äriffet mit einanbcr abwe*feln, j. S. in ben 3)?ot»en unb an= bcrn Slüten auä ber gamilie tev 5WatBnceen , ber 9Ja*tter5en u. f w. 3n ben meiflen gätltn fättt biefe Sewegung nur einmal in bem l'eben Per f fianje oor, ei ifl feltener, fie mebrere TOale fi* wieterbolen ju feben. Äönnen fte mit benen bet Slätter unb bet Slumcntronen oet= gli*en wetben ? 3Äebitu« fab, wie fte in bet Boer- liaavia diandra in ben Derf*iebenen ''Pbafen beö Za= geö »erf*iebcn waren, unb ft* bei 9Ja*t fo mobi- Riittcn, baß ba« ^Jiftitl, wel*e(3 be« 2l?orgen« auf ber Seite ber Slüte lag, ft* gegen 10—11 Ubr na* unb na* gegen ben «Kittelpuntt »in aufri*tete, bi« bie 3?atbe itgenb einer Pon ben Slntbeten begegnete; ia^ bingegen be« Stbenb« bie Staubgefäße feitwartö lagen unp fi* ibrerfeit« aufri*tetcn, um Paö ^pifiitt aufjufu*en. Sä fanb alfo eine gewiffe Sejicbung ;wii*en bem ®ange biefer Organe unb bem beö ii*te« Statt, wel*ci3 auf fie feinen Einfluß ausübte, reel*er bei ben meiften f f(anjenctf*einungen fo mä*= tig if}. §. 665. Dcmungea*tet töimen ipn anbete 2tgen= tien in Bewegung fejjen , unb wit gelangen biet ^u einet bet fonbetbarfien (Stf*einungen, wet*c bifl fejt no* am wenigften cttlätt wotbcn fInb , nämli* bie bet mcbt obet minbcr raf*cn Scwegungen, wcl*e bur* bie Setübtung eine« ftemben Äörpetä bctPor= gebra*t werben. @*on oor mebreren Sabrbunber^« ten batte man bie Sewegung ber Staubfäbcn be« SSaucrtrautc« , wenn man fte berübrt , bemertt, in golge beren baö 2luffpringcn ber ?lntberen f}attfin= bet. SGSenn man an einem Sauerborne, wenn au* nur febr Icitbt, uno faft unmertlt*, bie 0runbfl[ä*e eine« ber Staubfäbcn berübrt, fo ftümmt er ft* fo- glei* , wie wenn man eine gebet losließe , legt fti= 82- 646 i^otantk. nen ©taubbeutel auf bie 9larbc, unb nimmt fobann etwai longfamet feine »crige ©teUung wieber an, unb tiefet 55etfu(^ tann mehrere IJlaU iciebet^olt »erben. 3n ben SifJinäen, in ber Sparmannia übt bcr SReij bet glcitbfaUö an ber (Dtunbflac^e ber ©taub- fäben »erurfat^jt würbe , eine ganj entgegengefegte SSirtung auö , weil fie üd; Bon innen nacb au6en werfen, unb ficb auf biefe SBeife »on bcm '•piftiUe entfernen, fie teuren aber fogletct) mit grö&ercr Sraft jurüct , wie eine gebet, bie man in einer entgegen» gefegten SRicbtung con i^rct urfsrünglicben 3ii(^tung biegt. 3n ben Sobelia, bem Onabenfraute, ben ®n- jianen bewegen ficb bie JJarben burcb bie Slnwenbung eine« fremben SJeijmittcB, unb man fiet>t aiöbann. Wie bie beiben ^platten »on ber 5Jarbe mehrerer S3ig= nonien (gig. 3;h6), bie jur 3cit ber Slüte »on ein= anber entfernt ftetien , fitb einanbcr nähern unb ftd; jufammenjieben. Die 9?arbe ber Kuellia anisophylla, welche nacb einet SJidjtung bin getrümmt ift, ri(btet fitb ouf , luenn man fie reijt , frümmt fiä) fobann nocb tntgegengefegtet 3ii(J)tung, unb fegt fttb auf biefe SBeife mit *en ©ammelbaarcn bcr SoroOe, bie ganj mit 'poUentörnern bebccft ftnb , in Serbinbung. 3" ben Siylidiiim bilben bie mit bem ©riffel oerwati)fe= nen ©taubfäben eine ©äule, welche gewöbniict) aiii' Wort« »on ber S31ütc gebogen ift, bie fiib aber pl6g> Iid> erl)ebt; fo wie man fie an idret trümmung be= rüijrt, bie SBIumentrönc^en bet Difteln unb anberer ^flanjen auö berfelben gamilie jeigcn , wenn man jie bcrüfirt, eine 2lrt oon ©d)auteln, baö »on ber 3«= fommenjietmng ibrer ©taubfäben berrübrt, wcl(be auf ber Äoroüe eingefügt finb, bie fie auf biefe Seife in tjte Bewegung mit fottreigen. Siefe üluftegung, weltbe wir fünftlii^ bewerfftel- ligen, wirb bäufig in bet 5Jatut buttft benStog bet Suft, obetbet tIeinenSötpet, weli^e fie mitfitbfübtt, unb öorjügtitd bur* bie Jbätigteit ber 3nfeftcn erzeugt, bie fi(^ auf bie Slüten fegen unb fttb innerbalb bcr= felben bewegen, inbem fie bie ©äfte ber 2lntberen unb ber 9?arben einfaugen. Uebtigcn« finbet bie SSewegung bidweifen obne fcbeinbarc Sttegung, j. S. an bem Slylidium gegen bie OTitte fe^t i)tii(T Sage ^in ©tott, unb man t)at bemettt, ia^ \ii alöbann weit longfamet unb tegetniä^iget ifl. §. t)ü6. SBotjügli* an ben Slättern bat man bie Bewegung unterfucbt, welche »on einer »on aupen fommenben 2lufregung erzeugt würben, unb 3eber= mann fcnnt bie @enfiti»e, wel^e man roabrbaft tlaf= ßftb in biefcr Scjiebung nennen fann. 3^te boppelt ge= fieberten SSlätter befieben aui einem gemeinfibaftliiben, etwa« ouftecbten SSiattfiiele, aui »icr befonberen Slottftielen, wo»on jwei an bem gnbe beä »orbet= gebenben liegen, unb jufammenlaufen, jwei ein wenig weitet unten finb unb in einen fafl tedjten aSintcl ausgeben; jeber »on ibnen trägt mebr aU \wan^ig $aare Heiner borijontater SBlättiben; bie sSlatlftielc unb bie SSlättcben finb an ibrer ©runbfläibe gcglie- bert, bie in eine »eine jetlige Waffe gewölbt ifi, in welliger bie ©efäpbüftbcl freiöförmig in bcr 9?äl)e bcr ^ertpberie ficbcn. Sie« ifi bie ©teUung bcr bem ?i(^te aufgefegten 'Ibeile. aiübrt man nun bie *ptlanje etwa« fiarf an, fo fiebtman, wie fid) auf ber ©teUe bie Slöfttben fcbief aufri(btcn, fo bai ficb bie »on einem unb bemfelben ^paarc mit bcr oberen 'i^läibe auf einanter legen unb ba§ alle bie, bie ju einer SKeibe geboren, ficb »on unten nacb oben jiegelbacbförmig legen; fobann ftblägt fi* ber gcmeinftbaftlicbc Slatt« fJicl nieber unb wirb bängcnb, enblicb biegen fidj bie »ier befonberen SSlattftiele, inbem fie gegen einan= bet jufammcnlaufen, unb auf biefe SBeife mit bem gemcinf(baftli(ben SfattfJicIe, an bcffen gnbe ^t bän= gen, »aratlel ju werben fucben. Sic« ift genau bie nämlitbe ©teUung, welcbe alle biefe Ibetle im ©ililafe annehmen. aSSenn man, anfJatt bie »Pflanje ju rütteln, ein einige« S8Icitt(^en, ober noc^ bepfer, feine grunbßänbige SBölbung antübrt, fo titbtet fie fi(b, Wie 5um ©tblafen bet, fobann matten bie junäcbfifieden» ben biefe ©teUung natb einanbct nacb : ifi e« ein Slättcben »on ben unfern paaren, fo gebt bie auf- ricbtung »on unten natb oben, ifi e« eine« ton ben Obern ^paaren, fo gebt fie »on oben nai^ unten. Die ISmbfinbltifeit ift um fo lebbafter, je jünger unb gcfünber bieffian^e, je ^eüet unb reinet ba« ißetter mit einer gewiffen äÄifcbung »on Jeucbtigfeit ifi. ©inb biefe Sebingungen beifammen, fo reicbt ber geringfte ©to§, ein paüä), bie (Segenwart eine« unbebeutenben 3nfetle« bin.., um biefe Srfcbeinungen ju erregen, beren 3ntcnfität unb 2lu«bebnung immer benen ber Sr« regung proportionirt finb, unb wenn biefe nur etwa« ftart ift, fo tbeilt ficb bie Bewegung nicbt blo§ ben Slättcben mit, welcbe bie 9Jacbbarn »on ben berübr- ten finb, fonbern »on bem befonbern Slattftiele, ber fie trägt, ben brei anbcrn, fo wie bem gemetnf^aft= lieben Slattftiele, unb oft fogar nacb ""b natb »o« unten nacb oben ben anbern Slättern be« 3weige« mit. Die SJatur be« ftogcnbcn Äörpet« fcl)eint ganj gleicbgültig ju fein. 21bet nicbt blo^ bie mccbanifcbc iltregung bringt biefe Sewegungen berbor, eine ^e- mifcbe Stregung erjcugt eine äbniicbe SBittung, wie man ficb ba»on überjeugen tann, wenn man ein tlei» ne« Jröpftben einet conccnttitten ©äute auf ein 581ätt= iben, aber fo fatbte bringt, J>a^ e« nitbt ba»on bewegt witb, obet wenn man auf einen *puntt bie »crmittelft eine« Stennglafe« conjenttittcn ©onncnfttablen faUen läßt. 2'?an tann al«bann bie 9\cibe bei SJeränberungen, weltbe mit »ieler Sangfamteit, aber auc^ mit mebr 21ügemeinbeit »or fitb geben, reebt gut »erfolgen. Die »erfibiebencn ^Juntte pflanjen nicbt gleicb gut bie Srregung fort, wie wit weiter oben gefagt baben, inbem wir in biefcr Schiebung bie abgeglieberten aSölbungen empfablen, aber aucb bei biefen fogar bemettt man eine ungleiebe 5ßertbeitung ber Smpfinb= liebfeit. aSenn man nämlitb bie Orunbflät^e be« SBlattfticl« an feinem oberen Jbeile berübrt, fo er= jeugt man nit^t«, berübrt man il;n an feinem untern J^eile, fo ficbt man, wie er fitb augenblirflit^ neigt. §. <)()7. aSir baben bie ©enRti»e al« ba« auf= faUenbfie Seifpiel »on bcr merfwürbigen Sigenfibaft, mit ber wir un« beftbäftigen, angefübrt. Slnberc ^fianAcn oui bcr nämliiben ©attung (Mimosa) , ober au« ber nämlicben Ramilie (Seguminofen) jeigen ^t aucb in einem merfwürbigen , obgleicj) geringeren ®rabe, fowie anbere, bie ju gan\ »erf^iebenen ga-- milien gehören, wit mebrere Dralibeen unb bie merfwürbige 'pflanje, wüäit unter bem 5?amen Fliegenfänger (Dionaea muscipula) betannt ift, beren Statt ficfe bei ber Serübtung um ibten 5D?itfclner»en faltet unb auf biefe äßeife bie ßnfeften fängt, welcbe ficb auf baffelbe fegen. Uebrigen« ift anjuncbmcn, ba§ biefe SRei^barteit weit aUgemeincr-ttcrbreitet ift, al« man anfänglitb glaubte, unb bap fie an »ielen anbern »pflanzen, fogar an benen, welcbe wir tägtif^ fe(>en, nur barum ber Seobacbtung entgebt, weil fit weit fcbwäeber unb weit langfomer ift unb weil bie (Srregung fcbr ftart fein mup, um weit weniger in bie ©inne faüenbc 3Jefuttate ber»orjubrtngen. Die Stattet »on ben ©aucrtlecarten, welcbe auf unferen gelbem fo gewöbniicb finb (»xalis stricta, o. corni- culata, unb in einem weit fcbwäi^eren (5irabe bie 0. acelosella"), wenn man fie leiebt, aber wieberbolt, fcblägt, nebmen naä) 5Bctlauf einet ober jwei 2Ui= nuten bie ©tcUung be« ©eblafe« an, legen auf ben !P?ittelncr»en ibre leiebt gefrümmten Slätttben ju= fammcn, unb laffcn ibren Slattftiel bangen. SBercen bie Slättcr ber gemeinen Sltajie (Rübinia p«eudo- acacia) lebhaft bewegt, fo jeigen fie nacb Verlauf einiger 3eit bie nämliche ©teUusg wie bei 'iltaiS)i. SJieUcicbf rüf)rt bo« bcfonbere 2lu«feben, wclctie« »tele 1ltd)tungrn uiiii iDi'Ui«gun))cn bcr ^flanjcn. unfercr ^flanjcn bei fJarten SBinbcn annehmen, »on fl^nlii^en Seränlierungcn ^er, roelcfje a\i€ ben (»efttgen unb iriebcttioltcn (£rf(t)üttetungcn entfielen, Sic |ic olöbann erleiten. §. ti6s. 5iac Scroegungen, welche tcit btö^et bcfdjrtebcn baben, roaren tntermittirenb, unb jeigten ^re SreinnUigfcit, unb ibre llnuntcrbrocbenbett eine bcfonbcre Srreä^nung unb ein befonbereiS ©tubium oerlangcn. Tlan bcobatbtet fte an einigen tropifcben arten, au« ber ®attung Uesniodiutn (baö ebemalö mit bem lledysarum oer= rcecbfclt rourbe), unb befonber« an bem D. tiyrans. ©eine Slättcr befJeben auö brci Slätt^en : ba(5 eine ifl gipfelftänbig , grop unb allein ben 3lbme(b«Iungen iti SBacbeniJ unb bcä @(blafeö' unterworfen. ®ie beiben antcrn ftnb ivedjfetftänbig unb febr Hein. ■Dieie finb bei einer warmen SBitterung in einer beflanbigen Semegung , inbcm fte Rd) bem gemein^ febaftlicben Slattftiele näbern unb ftcb »on bcmfelben entfernen, fid) abwetbfelnb erbeben unb berablaffen, unb biefe SJewegung wirb bei 9ta(bt nicht unterbrotben. SBenn man fie aufmertfam unterfncbt, fo finbct man, baf biefe tieinen Slättcben auf gewölbten SBlattfJicl^ (ben fielen ; baß biefe ft(b abwedjfelnb nacb einer 9ii(b= tung unb nacb einer anbern triimmen, inbem fic ficb leicbt breben, ba§ fte ftcb bogenförmig nacb innen frümmen, ftcb fobann wieber aufricbtcn, um ficb nacb au^en ju frümmen, eine Stellung, in welcher fte »orjugöweife ju bebarren fucben ; tia& übrigens? ber @aum für ftcb fel^^ft feine Bewegung bat, fonbcrn baf er bei feinem Streben, burcb fein eigene« ®e= »tcbt jurüctiufatten , ba« be« Slattfiiefe«, an bcfTen (Snbe er ficb ftbaufelt, augenfcbeinlicber macht unb fieigert. SBir baben alfo hier abermals ein SRefultat berÄrümmung, unb eä ifl anjunebmen, bap fie mit ber Sinwir!ung beö Sichte«, mit bem 2ltbmen unb mit ber 3lu«bünf}ung ber Slattchen in 35erbinbung fteben, G« ifl auch wirtlich unbeftrcitbar, baß bie 3?cwegungeii berfelben im Dunteln oiel langfamcr »or ficb geben, unb fogar oft fülle fteben, bae fie ficb wiecer bele= ben unb ficb bei einem entweber natürlichen ober fünfilichen Sichte »er»iclfältigen. Tlan fiellt fie ein, inbem man auf bie Oberfläche be« ©aumc« eine fchwache ©ummiicbichte aufträgt, bie ficb ber 2lu«= Übung feiner Serrichtungen baburcb wiberfegt, baß fie biefelbc unburcbbringlicb macht, fobann fJcUt : fie oft baburch wieber t)tx, baß man burcb SUSafier biefe ©chiebte wieberum auflöst, wenn man Tie nicht JU lange barauf gelaffen bat. Senn man ben ©aiim fo abfcbneifcet, ta§ man nur einen fleinen 'ZtjcU unten läßt, fo bewegt er ficb jiemlich lange fort, bleibt aber enblicb flehen, wahrenb ba« unberfehrte entgegengefefte Slättchen feine Bewegung fortfegt, 3erfchneiDet man ihn ber Jange nacb in swei ?)älften, fo fiebt man, wie fich beibe fo lange fortbewegen, al« fie nicht »ertrocfnet finb. Die Srfcheinung ifl alfo nicht fo »erfchieben, al« fie e« im erflcn 2liigcnblicfe »on berfenigen ju fein fcheinf, welche bie täglichen Sewegungen jcigen , unb »ielleicbt bcgünftigt bie SIeinbeit ber ©äume in Se,yebung auf bie Slattflicle ihr Sunbtbun, welche« in einigen anbern *pflanicn nicht flattfinben tann, wo bie Jbeile bei einem äbn= lieben Sau »erfthiebene (Srößen jeigen. §. Ü6II. 5Kan hat eine fletige Bewegung in ei= nigen Slüten, namentlich in benen gewtffer Drchi- been , j. S. bie Pterostylis , bem Megaclinium iaicniiim bemertt. (Jinc »on ben fecb« ®tntbeilungcn ber Slütenbccfe, welche burcb eine befonbere Sorm mcrtwürbig unb unter bem 9?amen l'ippcb en befannt if}, bewegt fich auf biefe SBeife. S« fegt ficb t feine Slbglieberung mit bem übrigen Sbfüt btr Slüte burcb eine fabenförmigc Verengung fort, welche ge^ wiffermaßen ben Slattfliel »on bem Slätt*en beö Desmodium gyrans oorfiellt unb welche auf bie näm= liehe SBeife bie Bewegung be« ©aume« bewirft, ben fie trägt, inbem fie fi$ abwechfelnb in unregelmäßigen 3wifcbenräumcn erbebt unb nicberläßt. §. 670. 2Btr haben bie oor^üglichflen Jhatfacben in Sejicbung auf bie Sewcglichfeit ber ^pflan^en cor« getragen. Sir haben gefeben, baß bie mcifien ihrer Sewegungen au« ber firümmung entfteben, beren 2)?ecbani«mu« bi« auf einen gewiffen törab bin ein= gefeben werben fann. aber welche Urfacbe fegt biefen 5Wecbani«mu« in« Spiel '^ SOJan begreift gar wobl, ia^ bie 2lbwecb«lungen be« Sichte«, welche entfpre- chenbe SBeränberungen in ber 2lrt unb Seife hcroor= bringen, wie bie jungen, gefchmeibigen unb »oUfaftigen Xhetle ihre Verrichtungen »erwalten, in ben »erfchie» benen 'Pbafen be« läge« bie SJ^enge ber J^lüffigfeiten in ben Bellen mobifi^tren tonnen, unb wenn ber 3u- ftanb be« aufrollen« berfelben, in Serbinbung mit ihren ungleichen 2)imenfionen, bie ®ewebe nöthigt, fich in ber einen ober in ber anbern SRicbtung }u frümmen, fo erflärt man fich bie lirfchcinungen be« Sachen« unb be« Schlafe« recht gut. 50?an begreift ferner, wie eine flarte unb einige 3eitlang anhal-- tenbe Srregung ben 3ufluß »on glüffigteiten, ba« aufwallen berfelben unb bie barauf folgenCe Srüm= mung herbeiführen tonne. ^ §. 671. @« bleiben aber noch »tele anbere, uner= flärliche Umflonbe übrig. Sie embfinblicben *))fian= Jen, welche in eine permamente ©unfelbeit »erfegt finb, feilten in einem gewiffen 3iiftanbe »on @leich= gewicht unb Unbcweglicbteit, »on Schlaf ober we= nigflen« §)albf4)laf bleiben, weil ihre Verrichtungen, wenn fie nicht »ollfiänbig unterbrochen werben, al«- bann auf eine fletige unb gleichförmige Seife »or fich gehen muffen. Obgleich ficb inbeffen bie 'PfJanjen in unoeränberlichen Sebingungen, i»etche einen gleich^ fall« feflen 3uflanb herbei führen follten, befinben, fo nehmen fie bocb ihre ©ewobnbeiten balb wieber an, welche fich bloß burcb eine größere Unregelmä^ ßigteit unterfcbeisen (§. Hö7). 2luf ber anbern Seite haben Wir biefe plöglichcn Sewegungen burcb bie gtnwirfung eine« SReije«, ber »on außen fommt, unb ceffen Sirten ju augenblidltch ifl, um fich burcb einen 3uflu6 »»n glüffigteiten erflären ,ju laffen, welcher notbwenbigerweife einige 3eit erforbern würbe, um Stellung«»eränberungen herbeijuführen, welche fo au«gejeichnet finb, wie bie, welche man j. S. an ber Senfitioe bemertt, fennen gelehrt. Siele 35er- änberungen tonnten jwar in bem @leithgewitbt ber Öiafe, benen Sutrocbet einen Jbeil ber Ärümmitng«» crfcheinungen jufchreibt, weit fchncller bewirft wer« »en. 5Wan hätte aber immer noch fowobl ba« con= iiante Sortommen biefer @afe in ben Segen, bie man ihnen anweist, al« auch, >»ie bie äußere Srrc« gung bie plöglicbe Sntwirflung berfelben ber»or= bringe, ju beweifen. §. 672. Viele 9Zaturforfchcr, betrofi'en »on ber Unjugänglichteit biefer mechanifchen ober phpfifchen Sirtungen, um bie Sewegungen in ben fflanjen ju erflären, finb alfo geneigt, in benfelben, ein -princip an,5unehmen, ba« bem ber tbierifchen^Stcijbarfeit ähnlich ifl. Sie ftügen ficb auf bie tochneUigfeif, mit welcher bie Erregung »on einem *puntte ber ''Pflanje ju einem anbern mehr ober weniger entfern- ten *puntt. Wie burcb eine 3trt »on Sympathie fort- gepflanjt werben fönnc. Sie flügen fiep barauf, baß bie grregbarfeit, welche in ben iungen unb leben«- »ollen Sbeilen weit lebhafter ifl, ficb mit bem 2llter abfiumpfe, unb in ben »eralteten Sheilen »erfiwin- bc ; barauf, baß fie, wenn fie lebhaft unb in äußetft nahe liegenben 3eittbeilen wteberholt in'« Spiel ge= 648 jDotantk. fegt werbe, f!($ Wwa^e unb aufbore, um ftc^ gereift fermaSen mteber jn erholen, unb ftt^ na(| einem ^inret^enbcn 3ettraume »on 3!u^e »ieber >,u beleben; auf jene ^Rotpwenbtgfeit cincä ©ctitafeö , ber mit bem ffiacben abmecbtelt, imb ter beim Srfe^cn ber SSerlufte in ber Sugenb roeit not^wenbiger unb tie» fer ift unb mit bem 2llter feine J)auer uns feine 3ntenfttät terliere, unb ft* in bem (ctirn 2llter in eine 21rt »on permanenten ^lalbfibfaf cerwanble; auf bie 2frt Snfiinft,, na* reellem bie ^flanjent^cile bie ©teDimgen ober bie SRieiitungen annehmen, n)clct>e ber freien Ausübung iferer natürlic&en 5Berrid)tungcn unb bev Scfricbigung i^rer SBebürfniffe günßig finb, u.nb um wieber babin ju gelangen, bie §)inberniffe iiber^ fleigen, welä)e ft* 't()nen entgegen ftetten. ®iefe Sitte fcbeinen ibnen ganj ju ber nämlicben Drb= nung ju gefrören, tt>te bie, joefcbc in äbniitben ÄäQen bie niebercn Stiicre Borneljmen, unb fte erfennen bem= na* unter bcn mccbanifcjjen unb p^tjfifcben Sräften, n)eI*enurba^5ßoajie()ung«mitte[ ftnb, eine Seben^traft an, mcIAe biefelbc in'ö (Spiel fegt. 3u UnterfJügung i^rer «Keinung madjen fie aud) tio* bie SBirfung ber narfotif(^en ©atben geltenb, reeltbe in J^olge ber Sin= faugung in bie *pffanien gebractt, in benfelben bafb bie Sewcgung »erjögern unb gan^ aufbeben , wie fi'c eö bei ben Sljieren t(iun. Dicfer U^tt Semei« oerliert aber feine Äraft bur* anbere SBerfucfee, »elcbe berceifcn, bap anbere »oUfommen unfi^äblictie ®rtrafiiof}offe; rcenn fte oon ber^pflanje eingefogen »erben, gleicbfatls in berfelben bie Srregbarfeit unterbrüifen , unb ba§ fie bemnacfc nitbt aU giftige Stoffe, fonbcrn blop alö frembartige ®toffe, bie Sebenöerfcbcinungen unter- breAen. Sin anbercr ginrcurf if} ber, bag ber @*laf bei ben *pf(anjen nitbt, »ie bei ben S^ie» ren, einen allgemeinen Si'fianb ber Srbolung ber»or= bringe. Sr ifJ »ielmebr ein 3u|Janb ber Spannung, jtt)ar bem beä Siäaebena entgegengefegt, aber oft glei* (barafteri^tf*, biäroeilen fogar notb tnebr, tvie }. S. an ben Sldttern, bon benen icir gefeben baben, ba? fie ft* bei 9tacbt aufritzten. Die Ibeilc rvi- bcrfJeben in biefem BufJanbe ber Äraft, trelibe ibre neue Stellung ju änbern fudjt, unb bredjcn biömeiten c^er, aU bag fie eine anbere annebmen. §. 673. Sie foUte überbieö bie gortpfIan5ung ber Erregung bercittt werben ? 'Jlaä) ben tiinen foll ti bur* bie gafer, na* ben Jlnbern burtf) baö 3ellge= »Bebe, icieber na* anbcrn bur* bie Sbcile gef*e!)en, Pic in ben §)ö|lungen ber 3enen , gafern ober @e= fapen entbalten ftnb. 2lber bie angefiellten Serfudje, um JU beroeifen, ba§ eö auf bem einen ober auf bem anbern 5Bege gef*ebe, rciberfpre*cn fi*, unb in ben empfinbli*ßen f ftanjen ftnbet man bie nämli*en Slementc mieber, wie in benienigen, toelcbe eä bur*= aus ni*t finb unb au* auf bie nämlt*e 3lrt ju- fammengeficüt ; in tbren $)öblungen ftnbet man bie nämli*en Stoffe, unb wenn man unter gewtffen llm= fiänben baä Stärfemebl, baä Sbloropbpti ober anbere eben fo ollgemein »erbreitetc Subflan^en atö jeiter ber Erregung gelten lägt, fo bliebe immer no* ju unterfu*en, wie ibpen biefe ganj neuen gigenf*aften mitgetbeilt werben feien, bie ibnen geaobnli* ab- geben unb Äörper »on einer ganj anberen JJatur auö ibncn ma*en würben. 5Kan fcnnt bei ben 2;b'e= ren ba« ©ewebe , wel*eö bie Srregung empfängt unb fortpflanjt, ba^ fi* bei ber 2lufnabme berfelben jufammenjiebt, unb auf biefe SBeife bie Bewegung berborbringt. Sei ben 'Jlfionjen fennt man aber nur bie SBtrtung unb einige bon ben fccunbaren Urfa*en. §. 674. 2)^ax if} bie a3iffenf*aft in Sejiebung auf einige Bon ben SBefen, wel*e auf ber legten ©iufe ber tbietif*en Stufenteiter fieben, gleittfall« no* im 3weifel. Silber wa« tann man aui einem ©ebeimniffe f*6pfen, um ein anbere« bamit ju er= flären? Ueberbieä muffen wir Jter gefielen, tag bie Unterf*eibung }Wif*en ben beiben 3lei*en unä ent= f*lüpft. S55tr j>aben feneÄörper fennen gelernt, weldfie bie 3etlen ber Slntberibien beböltern (§. 470), bie Sporangien gewiffer Sllgen (§. 506), wel*e mit ©efJalten unb Sewegungun auögeftattet finb, bie benen ber 3nfufionötbier*en glei*en. 2Bir baben gefeben, wie fic^ Sporen mit |)itlte ccr f*wingenbcn aSimpern, ber gewöbnlit^en Sewegungöorganc bei biefen Sbier*en bewegen. Snbefi'en f*eint felbft al«= bann baö ^i*t feinen Sinflug auf ibr Seben ausju- üben, weil man nur ju gewtffen Stunben bcö Sag« biefe ganj tbierif*e Drtäberanberung beoba*tcn tann unb weil fie fobann in bie Unbeweglitteit ber ppflanje übergeben, mit bcren Senn5ei*en fie fi* enf- ■ipicfeln. 2ßir woUen notfe jene Mlgen anfübren, bie unter bem 9Jamen ber Däjillarien befannt finb, weil bie bünnen gafetn, auä benen ^e befteben unb ik auö einer Sei^e Bon turjen unb gewölbten, an ibren gnben Berwa*fenen 3caen gebilbet finb, fi* oon ber einen unb Bon ber anbem Seite wie ein ginger ober wie bau äujjerfie Snbe etneö SHüffcl« biegen. Sin einem tbrer freien unb off an ber Spigc mit einem Öüf*el tleiner, f*leimigten, unregelmäßi- gen gäfer*en Berfejjenen Snbe f*wingen fie langfam Ober bisimeilen raf* unb fiogweife ; am anbern (£nbe Berwä*ijt eine große Slnja^l berfelben unb bilbct eine gemeinf*ofili*e ÜKaffe, auö wel*er bie beweglichen ^inbfpigen (lerauefirablen. ' V 674 (.bisj. Sei biefer ©ränje angelangt, »o bie beiben 3{ei*e in einanber ju fiießen f*etnen, muffen wir bte Unjulängli*teit ber (Srflärungen er- fennen, wel*eung bei ber Unterf*eibung ber Jbitre unD ber «Pfiaujen jum SluSgangöpuntt gebleut baffen, lunb auf Der llnfäbigfeit , ju empfinben unb ^tfy i\i [bewegen, beruben, wel*e ben ^weiten beigelegt wur- |ben c§. I). Sann man auä ben auägebebnteren Se- ; griffen, nei(^e wir in bem Verläufe btefeö Sffierte« I Borgetragen b<»ben, eine fircngere Srtlärung ab- I leittn '{ §. 675. 3Kan fanb fie cbemaW in ber (^emif*en 3ufammenfegung berSewebe, wel*e bei ben fflan- Uen ternar, bei ben Sbieren, ivo fi* no* ber Sticf- Iftoff mit bem Sauerfioffe, SBafferfioffe unb Äoblen- jfioffe Berbinbef, quaternär ifi. 3nbeffen baben wir gefeben C^. 2i)6— 305), baf ber Slictffoff gemo^nlit^ j au* in ben »pflanjenfioffen »ortommt. SBenn man fi* aber auf ben Sini*lag ber ®ewcbc bef*ränft, fo ! erf*einf ber urfprüngli* aufgeficUte llntcrf*ieb wieber. 'DteSub.anj, wel*e in ber ©efialt Bon3ellen, ga= fern ober (Sefäßen wefentli* bie ^pfianjenfubfianj bc= grünbet unb allen anbern Srjeugnifien jnr §)üae unb gewiffermaßen ju einem Saboratorium bieni, ifi im- I mer ibentif*, immer fernär; icir baben fie unter 'bem 9!amen ber 3eUenfubfianj (§. 2:i!0 fennen ge- lernt, im ®egentbeilc finoet man, tia^ bie tbierif*e gafer, wenn fie auf ben böt^ißen @rab ber Sicinjicit gebrad)t ifi, befiänbig eine gewiffe OTenge Stictfioff entbalte. 2>?ebrereSennjei*en, bie meiftenä aui biefer Berf*iebenen 3uf iilulTilbJriing iinb lamiüen. 649 »erbintiEt Rd) auf bas? onnififtc mit terfelben. T>iei jtnb Sie untetfi^etPenDen TleximaU, reelttje bur* iie jatilrcit^en Slrbeitcn "PaVen'a tii^tig bcgrünpct rcurten. SBcnn man aber, anßott bte '^jTanjen- unb if)it= rtfet»e 5)äutc ju unterfuttien, toelcbe »on bcn anbetn Stoffen, bie tljrc -Jtö^Iungen unb ttirc 3i»if*cnräume augfüUen, unb ftc in ben mcifJen SoQcn burttjbringcn unb felbf} ft^n)äiigern , abgefonbcrt finb, ftc in SSer- btnbung mit biefen Stoffen, wie ftc baö &an\e beö organif^en Äötper^, befonberö in bcm 3uf}anbe bciS Sfbenij bilbcn, bctracbtet, fo boren bie ^aiammm' fegungen unb bie i^emtfcfpcn Sigenfdjaften auf, un4 oUgemeine Unterf^eiPungömcrfmale ^u liefern, benn roit finbcn in ben ^flanjenjeflen auf ber einen weite quatcrnäre *probufte, bie ben tbierifc^en Stoffen äbn= lid), biiJioeilen fogar mit benfelben ibeniifd) finb; auf ber anbcrn weite einige rein mincralifc^je f ro= buttc (§. 314). §. (i7ü. 5D?an bat einen anbcrn llnterftbicb in ber ernäljrung ber beiben ©attungcn angcfübrt: baö Sbier nöbrt ftcb nur Don organifc^ien Zt)eUtl}tn, bie *Pfl[an^e nur Don unorganifdjen. Tlan muß aber gcjlcben, bap bicfe Scnnjeicbcn, rcelifte oicUci(<)t roeniger Süuönabmcn untcrtüorfen fiuD, als bie, bie inir im 2(nfange angegeben ()«ben, bocb reie jene fe&r unftt^er werben, wenn man ftc auf SBcfcn anroenben njill, -bie ftcii auf ber ©ränjlinie ber beiben Sieicbe befinben. 'paven bat eine quatcr= näre tbemifdK Sufammenfegung nacfegeiriefcn, rcelcbe aanj berienigen ber Sbierc in ben ticinen *pflanjen-- forpern äinlid) ifl, unb rocI4e Semegungen fabig finb, bie freiwillig ftfeeinen, wie bie Äerncben in bcm Sefrui^tungSfioffe, bie Sörpercben, wclcfee in ben SRö^ren ber Sbara cntfjalten finb. SKan mu§ ftc fction ber 21ebnlic^!eit wegen in ben Sporen ber 2llgen »crmutbcn, unb .^ur 3eit, wo ftc fid) bewegen, bilpen iie bie gan^e "Püanje, welche ftt^ fpäter nur ju ent wicfeln brauAt. 2Ba« bie (frna'bvung biefcr ficinen SBcfen anbc trifft, ifi fie wirüitj befannt? SBeiji man, ob bief Sporen, welcbc '!>ai Qan\e Stuäfeben ber pufuRon^ tbier(bcn baben, eine anbere Jlaijrung aiä bicfe babcn, unb ob basS iSaffer, worin ft($ bicfe mannigfaltigen f leinen Körper bewegen, rein in bie einen, mit organi^ fc^en Jfjciti^en »erfeben, in bie anbcrn gelange'^ §. liTT. 2Bir wollen barau« fcfcliegen, ba9, wenn man bie »oUfommenen ^^jlanjen mit ben »oUfom menen J^ieren oergteic^t, bie ©umrne ber Slcrftbic- benbeiten grop ifi, unb eine gcna'ue unb auf mcfircre Äcnnjeitben ju glcidjcr 3eit gegrünbete (Jrflärung ^w Iä§t; wenn man aber ju bcn unooltlommenficn, ober blo9 JU i^ren Jbeilen berabfieigt, biefe nämlitjjcn @ Ilärungen, welic man aut^ auf bicfe anwenbcn wiH, unooUflänbig, bebingt ober falftb werben, unb Unoermögen, in bcm wir unä befinben, eine bcutlicfje ©rän^linie ju jiebcn, eine 3tegcl o^ne SuSnabmi aufjufiellen, fdjeintbic Sinbeit beö organifcben Sicicbcö JU beweifen unb, wenigfien« in Schiebung auf fai felbc, ieneä 3lriom beö Sinne }u betätigen: i\'aturi non facit saltus. ÄlaH'iftjirunfl un> i^ainilicn. §. 678. SBcnn Wir einen Slicf auf bie um unä Bcrbrciteten Segctabilien werfen, fo erblirfen wi iebem bcrfelbcn ein 3nbiDibuum. ©ief^er 9Jame jcigt fdjon ein unjertbciltcö ©anjeö, Sbcite an, bie mit einanber obnc Unterbredfung »erbunben finb. Sa« 3luäfebcn fann unö oft täufdien unb unä äupe=i li* aliä getrennt '•pfianjen jeigen, bie ju einem ge^ meinfcfcaftlic^en, unter ber Srbe berborgenen Stocfe geböten. So burc^ilaufen j. SS. bie SBurjelfiotfe ober 3J()ijomc ber Carex arenaria eine ber Sänge nai^i fel>r beträ4)tli4ie Strccfc unb treiben öon SBeite ju SBeite Stämme, bie auö ber ®rbe ^eroorfommen unb bai5 2luöfeben ^aben, ali feien fie eben fo »icle abgefon= berte 3nbioibuen, obgleich fie in ber Jbat nur eben fo ofele Jb»le eine« unb beffclben 3nbi»ibuumiS finb. 3war baben aUc bicfe Sprößlinge eine auffallenbe ae^ntict)teit unter einanber, fo tai man fie mit Un= re*t al« eben fo »tele oerft^iebene Stöcte anftebf; wir nebmen jcbocfp feinen Slnfianb, anjuerfcnnen, t>ai wir ei immer mit einer ibcntifdjen f üanje ju t§un Ipabcn, um ibnen allen ben nämlitbcn gjamen ju geben. §. 679. -arten. — 9?un fann biefe notbwenbige 2lebnli(t)feit ber cerfcfjiebcnen Sprößlinge etneö unb beffelben 3nbioibuum(5 an mehreren wirflit^ oon cin= ancer getrennten 3ubiBibuen gefunben werben, gin 9ioggen= ober spaferfelb jcigt unä taufenbe, bie wir leitet oon einanber trennen, aber unter ffc^ nii^t oon einanber unterfttjeibcn tonnen. 2(uf ben (^clDern, in ben ©arten fejien wir oon aScite ju SBcite "pflanjen, benen wir obnc 2Infianb benfelben 9Jamen geben. Siefe Sammlung, biefcö 3ufammenfaffen aller 3n= bioibucn, wcldjc fid; unter einanber gleichen, ^at in ber 3?aturgef(^i(J)te ben ?Jamcn 21 rt (species) er= ballen; ibre gemcinfttjaftli^en Äennjetdjen, bie, bereu ajercinigung \u oon ben anoern unterftt^eibet, werben fpectfii* genannt. SBir wiffen überbieö, bap, wenn man bie Spröflinge cineö 3nbioibuum5 abfonbcrt ober feine Samentörner feinten läßt, man eben fo »tele neue, bcm erftcn äbnlicbc 3nbiDibuen crbalt. Diefer Segrift matbt bie Srtlärung ber 2lrt »oUftänbig: Sammlung aQer 3nbioibucn, bie fid; unter einanber mcjir alö anbere gleit^en unb weldjje burtb grjeugung äbnlidje beroorbringen, fo bap man wegen tbrer 2le^nli£bfeit anncbmen barf, bap alle urfprüngli(^ Bon einem unb bemfelben 3nbipibuum entfianben feien. §. 680. 2Jjrtctätcn. — 3nbeff«n fann biefe brii= berlittie Jle^nlictifcit berfc^iebene Orabe ^aben. Senn jwei oon berfelben gruc^jt genommene Samentörner m »erf4)iebenen Soben, in »crfdjiebencn Slimaten, in Bcrftbiebenen 3a^reiSjciten au^gefäcf finb, fo werben bie beiben 'Pflanzen, weldje unter Sebingungen ent-- wicfelt würben, iU Viä) nic^t gleichen, bicfe ungleichen Sebingungen ibrer grnäbrung burd) gewiffe Itnä^n- lid)tciten oerratben, bie um fo auffallenbcr finb, je jablrcic^er unb träftigcr bie Urfad^cn baoon gewefen fein werben. äBir tonnen ^icr nic^t alle 2J?obifitationeii mufiern, beren eine 2lrt unter bcm Sinfluffe biefer »erfi^iebenen Sebingungcn fäbig ifi, unb weläit über« biciS X>ai Stubium ber »erftt^iecenen Organe, t^re» Saueö, t^rer ©ntwitflung, i^rer grnäbrung unä bi^ auf einen gewiffen 'Puntt ^in »orauäfeben läpt. SÜBir wollen blop bemerten, bap fie um fo bäufiger finb, aU fie ein minbcr wicbtigc«5 Organ betreffen unb barum felbft weniger^ wii^iig finb. 2luf bicfe ffleife bemertt man bie Beranberung ber garbe, unb befon= ber« einer garbe in eine anbere, bie (Sntwicflung üDcr bie 2lbwefen^eit ber |)aarc, baä fefiere ober locfererc ©ewebe, fe^r bäuftg in einer unb berfelben 2lrt, unb waiS noc^ mcjir ift, an einem unb bem= felben 3nbt»ibuum, wenn man bie Umfiänpc, in welcben eö ^i) befinbct, mannigfaltig macftt ; bict^ finb aii= bann blopc 2lbänberungen (vnriaiioj. 3fi bie ^'Jobifttation tiefer unb anbaltenber, fo betommt fie ben9Jamen 2ibart, Saric ta t (Varietas). 2llSbann jeigt fie Hä) mit einer gewiffen Scfiänbigfcit bei einer gewiffen 2lnjabl bon 3nbioibucn unb fann i()re Samin« lung unter ben Sttbioibuen ber nämlidjcn 2lrt feboc^ nii^t fo bcutlit^ unterfdbeiben laffen, aU biefe felbft »on benen einer »erfcbiebcncn 2lrt »erfcbieben finb. aSir baben fo eben gefeben, bap bie zufälligen unb tnbioibuellcn2lbänberungenmitberllrfact)e»erf(tiwiuben tonnen, weli^ie fie in bem 3nbt»ibuum felbfi, ba« 650 jDotanih. biefelbe erleibct, $er»orbringcn. 3n anbern Säuen lUibt bte SBtrtung na<^ bet Urfac^e, unb tai 3nbi= Btbuum beijält fein ganjcä Seben ^inbutd; bte Wert» male einer SBattetät. Diefe tonn nod; permanenter fein unb R(^ burt^i 2(uöbefinung in allen 3nbi»tbucn TOteber erjeugen, bie mon »on bem erßen burc^) "Pfropfen, Snofpen ober ©entreifer erhält, äßenn man ober bte »on il)nen tommenben ©amenförncr aud= fäet, fo jeigeti bte neuen, auf biefe äBeife erljaltenen 3nbi»ibuen nit^t meljr biefe nämli^en Äennjeitljen unb te()ren ju benen cer urfprünglif^en %xt jutücf. (iä gibt enbli(b eine Älaffe, wo bie in ben ©amen-- fötncrn entfialienen Äetme bie Senn^eiöjen ber a5arie= tat, na* icflcber fie ft^) gebiltet (»abcn, beijalten unb fortpflanzen, ©ie'e erblichen SJarieiäten reerpen oft aucb Siafcn genannt. Ifine fiart reirtenbe Urfat^e ber SSarietät ifl sie Äreujung, b. b- bie Sefru(btung eine« 3nbiBibuum« einer act burt^ baä einer oer= f^iebenen SIrt, rcenn ber "Potlen beS einen auf bie 5?arbe beS anberen gebracht reiro. Sie tann ni^it gelingen, wenn bie ^tflanjen fef)r oerft^ieben finb, fte finbet aber unbefiteiibar unter ^pftanjen oon febr »er= rcanbten, obgleitb obgefonbertcn 2trten ©tatt, unb aisrann finb rie @amenf(>rner, obgleii^ fie geroöbnliit) febljuftblagen ftreben, biömeilen fruct;tbar. Die ^pflanje, i»eld)e au(5 tenfelben bfroorfcmnit, muf natiiilicber= rceifc 5UierfmaIe an ficO tragen, luelibe jTOifttjen ben beiben liegen, bie iljr bao Safein gaben unb im a?crgleit^e mit ber einen ober mit ber anberen unter« ic^eibenbe 5Kerfmole jeigen, reeldje ibr baä 3lu6= feben einer Sarietät geben ; ober an melcbe »on biefen beiben rcirb man fie alö SJarietät fnüpfen'^ ?ln bie, mit reelcber fte bie metften 3üge genietn ^at, wenn fte febr wenige folcber SKertmale mit ber anbern jcigt; if} ticS nicbt ber goU, fo beäeie^net mon fte blog alä eine burcb Äreujung crjeugtc Cliybrida) ^Pflanje. 9Ja(i) einigen ©enerattoncn aber roetcen bie 3üge bon einem ber Srjeuger immer beutlitbcr, be= fonberS wenn eine neue Äreujung jwifcben ber S8afiorb= pflanje unb einer ber urfprünglid;en älrtenftatlfinbet, unb ti ift begreiflieb, bofi man auf biefe äßeife ju einer febr befittnmten 23arietät gelangen fonn. Die SBofJarbarten finb aber in ber 9Jatur febr feiten, wo bie Strien, welche burcb ibt« i^erfinale am meifJen mit einanber oerwanbt finb, eä nur feiten burt^ ibrcn ©tanbpunft finb. 3n unfern ®ärten, befonbetä in ben botaniicbcn ©orten, wo mon im iSegentbeil bie älrten, welche ft(b am meifien gleicbcn, bei einanrer jn zeigen fut^t, f?nb bie Äreujungen weit bäufiger unb mannig= foliiger. äie Sultur benii^t olle biefe Slngaben , um bie ^flanjen ju Varietäten ju bringen, inbem fie bie Sebingungen ibrer Srnäbrung abänbert; bie "Probufte, welche barouiJ entfpringen, erbält unb oeroielfältigt, fie burt^ taä ©amenforn fortpflonät unb fie t>uxä) neue Äreujungen oerbeffert. ©ober rübrt jene au9er= omentlicbe änjobt oon 5?arietäten bei gewiffen Slu- men= unb grücbtenorten , ntlä)i »on ben 3Wenf(^en gefucf)t finb. Die 2lrt , welche auf biefe Sffieife eine lange Sieibe »on ©cnerationen binburcb bearbeitet würbe. Wirb »on einer SReibe »on SP?obifttationen repräfen= titt, bei welcben ibte urfprünglicben 3üge, weltbe ftufenweifc unb unter »erfcbiebenen ©cbatttrungen »er- önbert würben, fc^wer wieber ertonnt werben, unb bieö um fo mebr , aH mebtere unter ibnen oft »on anberen älrten entlebnt finb ; ein berrlicbeä SRefultat für ben-pflanjer, ein febr fotoleä für ben SBotonitcr. SBenn übrigen^ einige §)au(!pflanjen ein fo »erwitfel- teö ©tubium »erlongen , fo finb fie nitbt joblreiib, unb bie meifien älrten, wie fie »on 9?otur auä wot^j- fen, behalten un»erfebrt unb conftont ibre urfprüng= lieben 2)?ertmale, weltbe fitb bloß in jtemli^) engen ©ebronfen oeränbern, fo »oj eö un« möglii^t ifi, fie flufjufafTen , um auf biefe Seife »on feber berfelben ein jiemlic^ äfinlit^e« Silb ju entwerfen, um fit mit- ten unter oen anbern wieber ju ertennen. Da fi>n= nen wir bie urfprünglitben SvP«n einiger ^flonjen, welche rurcb bie unjäbligen Varietäten unferer @är= ten maSfirt unb entfiellt finb, unb unter weliben man nur tie Dablien , bie (Jolceolarien , bie ®eranium, nebmen borf, wieber finben. 3br ©tubium, ein wabreä ^ii/aoä , bat in botoniftber Sejiebung wenig 3nieretTe; ti ijötte ein weit gröpere« in pb9fiologt= |(ber Öeätebung , wenn ber ^Pflonjer ongeben lönnte, auf weltbem äiJegc ibn ber BufaU ju einem 3iele getübrt babe, bos er im SSorouö nitbt fonnte. ^. 681. (Gattungen. — Senn ei nur eine fe^t befcbrontte 21njabl »on 2lrfcn gäbe , fo tonnte bog i^ecäcbtnif obne grope ©cbwierigteit bie Sejeicbnung »on jeber unb ibre befonbere 9Jamen merfen , mit weleben mon fie bejetcbnet. Dieö fcben wir ju ben 3eitert unb bet ben Woltern, wo baä ©tuPium ber söotanif fi(5 oorauf beftbronft, bie »orjüglicbfien 33ege= lobilien ju unterftbeiten, weltbe um fie unb in einem nitbt febr ou^gebebnten ^onbe \)txum wotbfen, obnc fit^ mit benen objugeben, weltbe ourtb ibre ®röpe, ibre gor- mcn, ibreniiJlaitä, ibren töebraucb, ober burcb irgenb eine mettwürbige iSigenftbaft bie Slufmertfomteit auf ficb sieben, eben fo wenig, oliS mit benen, weltbe »ericbic- bene ^4)egenben beicobnen. 3)!on lernt fie alätonn eben fo tennen, wie mon sie anberen gewöbnlitben SBörter bet topracbe tennen lernt, ebne befiimmteDrbnung, wie 3ufaü oDer Secürfnif fit borbieten ; man ertldrt fie natb ben wirllttben ocer eingebilbeten Äennjeitben, bte \ie ber älufmcrtfomteit empfeblen. auf biefe Söeife Üben wir tu i)en äiicften SBcrfcn ber 9Jaturgejtbicbte etnc gewiiTe Slnäobl »on 21rten figiiriren, berenÄlaffi- ftjirung unc Söefibreibung feiner bcfiimmten SRegel folgt, unb bei Denen oe^ Sßerfofferö augenmert »or= jügiitb barouf gebt, weit mebr bie Sigenfcbaften unb cie anwenbungen ole bieSennjeitben onjugcben, mit bercn ^ülte man fie ertennen tonn, wo« oüerbing« ole überflüiTig angefeben würbe , weil ber gebräu$= liibe VoitSnome binlänglicb bofür auäreitbte. Sei bem äßieberaufleben ber aBiffenftboften nobm baä ©tubium ber grietbtfcben uno loteiniitben ©tbriflfteller, bei wel- iben man aUeö wieber finten j" muffen glaubte, lange 3cit bte Semübung rer ©eiebrten in anfprutb, Uno »ie Öotonif befcbränfte ficb äuerfi auf lange unb mübeoolle tsontmentorien über Jbeopbroft, »pliniuS unt) Diostoribeö. SMon fab enOlttb bocb ein , bog jum Verfiänbnip ibrer Sßerte über oic Jioturgeicbicbte 009 ©tuttum »er yatürlicben Dingefelbfi eine mäc^= tige §)ülfe Icifien würbe ; man unterfucbte fie bie- fen aSäerfen gegenüber; man »erfucbtc fie nicbt blop burc| ©cbriften, fonbern fpöter autb burcb abbilbun- gen beutlitb ju mocben. Die ^sortnöcfigteit, mit wel- ker man an biefe Jrobitionen ber Väter ber 2Bif= fenftbaft bie "PfJonjen ju fnüpfen fncbte, weli^e man in Säubern beobachtete , bie meifien« »on bem »er- ftbieben woren , weltbe« ibnen ibre 5)?aterialien lie- ferte, bat unfcblbor »tele 3rrtbümer jur golge gebobt; fie gewöbnte ober wenigfien« bocb baron, bie "Pflon- jen burtb ficb felbfl tennen ju lernen, wöbrenb mon fie oft unricbtig benannte ; man lernte weit mebr »on »enfelbtu unterfebeioen, oi« ba« aitertbum erwäbnte, unb Ol« biefe Sobrbeit einmal erfannt würbe, fo oeroielfältigte man fie gorfcbungen, unb fomit bie 3obl ber bcfonnten »egetabilifcben arten, fo bop ein augenblirf eintrot, wo ficb bie anbäufung biefer neuen Siettbtbümer füblbor mocbte. Die ^Konnigfottigteit ber Dinge unb ber SIBbrier fing on, bie Äräfte be« menfcblicben Ö)ebäcbtntffe« ju überfieigen. §. ti>i'>. 3Jfon mupte ibm nun ju |)ülfe fommen unb eine gewiffe Drbnung in biefen »erworrenen ?)aufen bringen , unb eben fo , wie man »on Jfa« tur ou« äuerft in eine art aüe 3nbi»icuen gebrotbt ^atte , welttic unter einanber ä^nüä) finb , fo fuc^te ;Rlii|TJ|l3'ri"'9 unl' /«milifn. 651 man alle Slrtcn , »et*« unter ^ä) eine Qtwi^e Sic^nlic^tfit i)atter\ , bie bcn anbeten abging , unter einen gcmcinfctaftltAen 9!amen unb unter einen ge» meinftt)aftlt*en Segtiff !,a bringen. SWari fegte nun auä mc(>rereu biefet iSinfjcitcn, rceldje man Slrten nannte , tfinl;eiten Bon einem l)ö(»eren Sfange äu= fammen , bcnen man ben 9Jamen ber Gattung Ctieiuis) gegeben dat. ®iefe 33ereinigimg me&rercr Strien in eine (Uruppe ifl eine natürlitfce 3.serrid)= tung beö (Seifte« , obgleit^ in einem geringeren ©rabe , a(ö bie ber 3nbtoibuen. 'Die atten ©(ferift- fteüer liefern ^ie unb ba 33eifpiele babon, unb bie Planten, loeltte a>ölfcr, bie ben SBiffenfd^aften fremb unb fogar (lalb milb finb , ben ^pftanjen geben , für Sbelii^e ibre ©pracije 9Jamen ^at, bcweifen oft buret) bie gemeinfct)aft(i(^e gnbfilbe »on einigen unter i^nen, baö @efiil;l eineö S3erl)a(tniffe« jwifdjcn ben Dbjet- ten, ju beren Seiei*nung fte gebraucbt werben, ©oldje ©atiungcn füubigen allerbingä t)äufig gegen unfere ttjtrtlidjen SRegeln, fotrie bie, mlti)e au« ben erftcu 3Jerfu*en ber Sotanitcr entftanben. iii mar aber tod) fcfeou biet , einige DtegeJn feftjuftellen , Sejic« (jungen anjuertenneu, unb unter ben fpecifift^en Äcnn-- jeii^en mehrere auf einen ^ö^eren @rab ju er&eben, bie einet geiriiTen Slnja^t »on Strien gemeinfdjaftlicfe, bie generife^ Rnb. §. 683. «^ftcme un6 ü»et^o^c»t. — ©ie ©attungen mn§ten ficf) ju gleidjer 3eit, ibtc bie Strien , ocrbielfältigen unb it)rt Seroielfältigung bie 3tott>menbigteit neuer CSint^eilungen fiiijlbar machen, «jOBon icbe eine begränjte Stnjal;! biefer ®attungen, iBcIdje b»r(t) einige altflemeinetc Sennjeittien unter ftci) äinliify Rnb, jufammenfapt. Diefe« neue Scr-- fa^ren Berminberte auf eine auffaüenbe SBeifc burc(> idre Scgrclnjung bie 9)?ü^e unb bie ©thttjierigteit ber gotfi^ungen : (»atte man cntreebet eine beteit« befannte ©attung aufjufinben obet einet neuen ©attung eine ©teile anjuroeifen, fo >atte man nun nieftt mefrt nolt)TOenbig, fie mit allen ^iflanjen juocrgleicfjen, fon^ bern ibrc gröpete 3Äe6tl)eit reat »on bet SBerg(eitf)ung au«gefcbloffen, fon)ie man bie altgemeine Senn^eicjen ertonnt batte, bur* meltte bie unterfucbte ^iflanjc fid) an bie eine ober an bie anbere ©ruppe anfi^ilog unb ba« fo get^eilte Serfa^ren, ba« fid^ nun auf ba« ©tubium einer roeit fleineren Sln^a^l »on ®at= tungen bcfcbranfte, ttjurbe weit einfatber unb ju glei= c6er 3eit ftctierer. ®er augenfdjeinlidje 9cu|en biefer (fint&eilung Berme^rte bie 21nja|l berfelben. Die all= gcmeinftcn mürben if>rerfeit« mieber eingcifteilt, fobann biefe unlerabget^cilt, unb man erhielt auf bicfc Seife eine SJci^e »on ©ruppen, tBcldtjc ©attungen unb Strien bem legten 3iele bet Slaffifijirung unterge-- otbnet maren. Tlan t)at oft btefe Drgantitrung mit ber ber §)eere ocrgli(ten; ein nidbt fe^r ja^Ireicter §*aufen tann o()ne Slnfütjrer unb o6ne Drbnung marfcl)iren, ma« aber not()roenbig mirb, wenn ftcf) il)re3af)l »ergrögert; man ocreinigt at«bann bie ©olbaten in Siotten, Som= pagnicn , in SBataiUonc; bie großen Slrmcen (laben if)re (£orp«, i^ire Sibifionen , ibre Siegimenter; bie Gabre« errocitern fid) in bem nämlict)en Ser^ältniffe al« fie fclbft fitfi »ergri3i_crn unb auf biefe SBeife fönnen M ungetieure 3)?a(ien mit Drbnung bercegen, leittit bc^anbett merben, unb bie genau beftimmte ©tellung be« gemeinften ©olbaten erlaubt e«, bi« jn i^m ju gelangen , rcäjsrenb et o|)ne bieje Sinttieilung nit^t aufiufinben wäre. ©0 jinb bie ©»fleme unb bie OTet^oben in ber 9?aturgef*i(^tc entftanben. S« ift ^äfwex, ben Unter-- f^ieb biefer Älaffiftjirungen, meltfje mit biefen beiben cerfcfciebenen 9tamen beseic^nct werben , beutliife ju beftimmen. !Wan ertlärt jmar gewö&nlic^ bie erften fo, al« gebrau(|>en fie nur foli^e Äennjeie^cn, bie ou«fc^lie6enb »on einem einjigen Drgane genommen Maturgcft^titjte. Rnb, bie jmeiten fo, al« bcbienen fte ^i) mehrerer Drgane jugleitfe. Slber ba« ©tubium ber meiften ©»fteme ;cigt un«, ba9 fte immer auf bie Slnmenbung niet)rerer Drgane, wie bie 3}?et^oben gegrünbet ftnb, unb auf ber anbcren ©eite machen biete gcwö&nlic^ eine« cor bem anbcrn geltenb; wir werben un« alfo oljne llnterftbieb biefer beiben Sörter bebiencn. §. ü84. Die älteften Serfaffer »on Stbtjanbtungen über bie -pftanjen tt>eilten fcbon bie tleine Sln^a^l berer, beren fte Srwä&nung traten, aber bloß nac^ i^rem gewb^nlictjen 3tu«fe^en unb Borjügtid) narer Sintijeilung, unb in biefer Sejie^ung muf) man Säfalpin anfütjrcn, welcber gegen ba« Snbe be« fe^je^nten 3a^r&unbert« in feinet Älaffififation SRüdfttJjteu auf bie gtutfet unb ba« ©amentotn no^m. SEBit wetben un« bei biefen jicmlit^ jat»ltet(6en S^etfuc^en nt(t)t oetweilen, weil feinem untet allen biefen @(^tift= ftellern, woBon jeber feine eigene 9J?et!)0be erfanb unb fie nur auf einen geringen l^eil ber ^ftanjcn anwanbte, bie anberen folgten, unb bie ©efdjiiite aller biefer einjclnen ©pfteme ju fcf)reiben, nic|t« anbete« xeäxi, al« alle äßetfe, bie eine lange SReijie »on Sagten ^tnburtb erf^ienen Rnb, bie IKuftcrung paffiten ju laffen; übtigen« wetben bicjenigen, weitet \iä) einen Segtiff ba»on madjen toollcn , fte in ncue= ten aBerten futj angejeigt finben, namentlich in ber (Einleitung ju ben f flanjenfnmilien Bon Slbanfon unb in ben Cla^ses plantarum »on Sinne, unb e« wirb gat feine ©ciwietigfeit Ijaben, fie ju Bcrftetjcn, wenn man bie SBegriffe, weictie wir über bie »etfcfciebenen Drgane unb it)n 6auptfäcl)licl)ften 2)?obifitationcn gegeben ^aben, gefjörig oerftaiiben unb Bor Slugen $at. 3nbeffen glauben Wir Bon allen biefen STOet^obcn etwa« auflfü^rlicfeer jtBei anführen ju muffen, welche einen größeren Sinflug au«übtcn, weil fie alle f flanjen umfaßten, bie 5ur3eit i^rer Sefanntmaefiung bcfannt waren, unb weil fie auti) Bon Stnberen, unb nic^tblog »on i^ren Srfinbern SJai unb Sournefort, angc- wanbt würben. §. 685. 9t.n'« SiÄcttjobc. — 5Rai, ein englifc^er SBotaniter, ma4)tc gegen ba« Snbe be« fiebje()nten 3a^r^unbert« bie feinige betannt, in welcfter erntest al« 18,000 ^Sftanjen unterfucfct, eine ungeljeurc 3a^l für bie bamaligc 3eit, aber fe^r übertrieben wegen ber 3ahl ber Sariefäten, welclje er in berfelben auf= nimmt. Sr fängt bamtt an, bag er bie ^Pflanjen in Söume unb Kräuter eint^eilt, unb er weif fc^on unter biefen bie atotplebonift^en ^pftanjen (bie er un= BollEommen nennt) »on ben totplebonifcfcen (bie er Bolltommen nennt), unb bie monototplebonifcfjen »on ben bitotyleboniftjien ju unterfcljeiben, welche er nac^ 3lnficf)ten, bie »on ber jufammengefegten ober ein= fachen, »on ber blumenblattlofen ober mit S3lumen= blättern oetfei)encn Slüte genommen finb, unb nac& ben grüdjten mit freien Äarpetlen (nacfte ©amen= törner) ober nach ben mit »erwadifenen Sarpellen (in gruc^tmarf eingebettete ©amentörner) eint^eilt. 2r weif au(^ an ben Säumen bi? »erwacJjfencn Srüetite, bie er genabelt nennt, »on benen ju unter« fcbeiben, welche e« nicfjt finb. Die ©attungen finb barnact) oft auf eine fefer richtige SBeife grupptrt, obfchon man in gleicher 3eit Biete anbere, falfc^e 3u- fammenftettungen, fowobt wegen ber nöt^wenbigen Unuotttommen^ett ber ^Ket&obe an unb für fich, üU aud» wegen ber uuBotlftänbigen ober fogar irrigen Senntnif ber 2;^eile in mehreren biefer Sitten . finbet. §. 686. 3;outncfort'ö 9iÄctl)otic. — Joutnc« fott, ein franjöfifchet Sotonifet, machte um bie näm= liehe 3cit feine berühmte 5Wethobe betannt, unb wenn 83 652 Botanik. er fte ouf eine weit geringere 3a^l »on ^Jflanjen, ouf ungefähr 10,000, anwantte, fo rü^rt bie« bajier, bap er, trcgbem, bog er bie Varietäten baju naijm, ^e baburc^ ni^jt \o »eröielfältigte, ba§ er bte Strten weit ftrenger bcgränjte. ^aß er tdeilt, roieSRai, bie ^flanjen in Säume unb Sräuter ein iinb mat^t fobann naä) ber Setra^jtung ber Stutenfüllen, nad) bem 5Wangel ober bem Sortommen ber ÄoroUe, mit welcher er bie farbige Stiitencedc »erroec^felt , feine llnterob» t()eilungen. Sr fieUt mit 3?ect)t in ben etilen 3?ang ba0 SÄettmat, basS er au« ber Unterfdjeibung ber einblumcnblättrigen unb oielbtumenblättrigen Äorollcn nimmt ; in bem streiten 3!ange erfc^eint iai Thxfmal i()rer aiegelmä^tgteit ober ifjrer llnrcgelmä^igteit, fo= bann ijjrer befonberen gormen, rectdje mir onberSwo fennen gelernt !>abcn (§. 427—429). Die jufammenge= fegten ©tüten macijen einen S^eil ber mit Slumenblät-- tern »erfedcnen aui , unterfi^ciben M aber fc^r beutli* »on ben einfaßten Stuten. Die ttyptogamifctjen bilben eine abtfieilung ber blumcnblattlofen. ©iefe finnrei*e !Wetl>obe biente biö an baö Snbe beä adji^e^nten Sa^r^unbertö bem botaniftfccn Unterri*te in granf= niä) unb ber Anlegung bc« ®artcnä in f ariä, rcclc^cr nai^ i^rer gunbamentalabtficilung eine befonbere ©ci^ute für bie Sräutcr unb eine für bie Säume ^attc, jur Onmbtage. IHoä) bor einigen 3a^ren fat> man ©puren »on biefer lejtern; eä ioaren mehrere \)m= bertjätjrige Säume, bie in einem tleinen ®e^ölje, auf bem ^piage, reo legt bie botanifc^en unb mineralo- gifdjen ©alerien finb, jerflreut fielen. Sä ifl noc^ einefleine 2lnjal;I berfetben oott)anben, unb nament= Uä) bie erftc ata^ie, bie in unferem tariH gepflanjt TOutbe. 3n biefer Sejiel;ung »oUen roir aber bemcrfen, baf , »enn bie Trennung ber Säume unb ber traut-- artgen f flanjen bei Anlegung cincö (Sartenä einige Sort^eile gewähren tann, fte bot^) in jeber 5Ket&obe, njetc^e fie jur ©ruttblage annimtnt, einen §)auptfet)[et begrünbet, lüeil bie nömlidie ©attung, j. S. bie Äronwicfe, ^oljige 2lrten neben frautartigen ^at ; weil a\xä) befonberä bie nämliche Slrt, }. S. ber SRicinuU, ber in gemiffen ©cgcnben f rautartig ift, unter einem günftigeren Älima Ijoljig mcrbcn fann. §. 667. yinne. — Sinne'« ©pftcm, ba« er im Sa^re 1734 betannt mochte, roar bie Seranlaffung, baf man alle, roelcbe bemfelben oorangegangcn roa-- ren, gänjli^) aufgab. ®ö bot einen grofen 3?eij ber iReuttcit bar, inbem eä |it() auf bie Seftuc^tungä= Organe grünbete, bie btöl)er ganj au« cer Slcfct ge= laffen würben unb bereu pbpfiologifdje älnmcnbungen, bie einen weit Ijöfieren SBertt» ^aben alö bie ber anberen Steile bct Slüten, al« eine ganj neue Sntbedung angcfel>en werben !onnten. Sinne wu^te überbie«! biefe neueren mit mehreren anberern »on Jo^er SBit^tigfeit }u »crbinben : er »erbanntc bie SSerwirrung, reelt^e au« ber 5PJenge ber Sarietäten entftanb, welche er auf biefe SBcife, fo wie bie }Weifel= haften Slrtcn, auf bie rebujirte, Wttä)t er beutlit^) ju begränjen wupte , unb auf biefe SBeife brattite er trog bem §)in}utommen einer grofen änjald neuer fflianjen , wel(t»e jur ^tü feiner 5ßorgänger unbe= lanni waren, bie Oefammtja^l ber ■'Pftanjenarten auf ungefä{>r 7000. Sr oerringerte auä} bie 3a^l t'fr Oattungen, bie boc^ »on Sournefort fo gut begrünbet waren unb »erBoUßänbigte ibre Sejeitbnung burc^ bie ainwcnbung ber ©taubgefäfe unb gewiffcr Z^üU bc« '})iftia«. 25orjügIict> aber füt>rte er in golge ber ©efege, wetdie no^ in traft ftnb unb eö wa()rfc^ein= Uit) bleiben werben, eine bewunberung«wärbige 3?e= form in ber ©ptadije unb in ber botanifc|en3tomen= clotur ein, inbem er jebe« ber SEBörter ftreng befinirte, bie jur Sejei(^nung aller aSobifitationen ber Organe, »el(^e er al« Äennjeid^en anwenben woHte, befiimmt woren, inbem er bie Senennung einer jcben ^ffanje auf jwei SBorte rcbujirte, baö erfie ba« f)aupt» t, wefdje« i^re Oattung, ba« jweite, ba« Sei- lt, welti^e« iljre 2lrt bejeii^net. Sor ibm führte }war too^l itbt (Sattung einen einjigen 9Jamen, aber in Sejie^ung auf bie Srt mufte biefen 9?amen eine ganje fbrafe begleiten, wel^e aüe itire unterf^ei« tenbe 5Werfmale wieber^olte; ie me^r e« 2lrten in einer (Sattung gob, je meijr braui^te man 3ei(^en, um Re »on einanbcr ju untetfc^eiben ; bie ^(»rafen, bie fit^ auf biefe SBeifc mit ben gortfc^ritten ber Sötanif felbft »erlangerten, überluben ba« ©ebät^t- ni6 über feine Äräfte unb »erwicfelten bie 3?ebe, in beren 5Witte bie drwäioiung irgenb einer ^flanje (eben augenblirf eine ganj beiläufige ^^rafc »eran= lapte. ©lefe SJetwirrung würbe fid) in bie ®efellfcbaft unb in bie ©pratfte einfüljren, trenn man, anflatt ein 3nbiDibuum burc^ feinen @efc^lec^t«= unb Sauf- namen ju unterfdjeiben , ben jweiten wegliefe unb bafür me()rerc au«jeict)nenbe Sigenft^aften Der f erfon. aufjälilte. Die \!inne'fcl)e SZomenclatur entlajtete alfo Da« (Scbäcbtnif jum Sort^eile onberer Sräfte unb macf>te ben (Sang ber botanift^en Sprache frei. Die SBerfc, in welchen bie DJet^e ber ^pflanjen nac^ feinem neuen ©^fteme entijalten waren, muftcn alfo, ba fte JU glettljer 3eit alle biefe a?ort(»ei!e gewährten, gleici^ bei t^rem Srfc^eincn eine faß allgemeine 2lufna5me ftnben. Die« i»ar aui^ ber galt. Die Sicform würbe »on allen Seiten unb in allen i^ren ^puntten ange= nommen. Sinne'« ©pfiem ftief alle anbete »om J^rone unb bctrfc^te bt« gegen ba« (5nbe be« ad)tje{)nten 3a^ri)unbert« fafi o^ne SBibetfprud) auf er »on Seite einiger ©elfter, bie l>inter J5er allgemeinen Slnftt^t jutüdgeblieben ober i^r »orangerütft waren. 5Wan flaififijirte in bemfelben alle neue ^pflanjen, bie man cntbedte, unb bie Tabellen be« f flanjenreid)e= tigte i^te Serbältniffe ju bem 'JSifiill, ba« »on ben ©tattbgcfäfen in einer »erft^iebenen Slüte getrennt ober in ber ndntlid)en Slüte mit benfelben »ereint ift; er berücfRi^tigte ifjre Scr^ältniffe unter Rd), ent= Weber be« Serwat^ifcn« mit ben ©taubföben ober mit ben antikeren ober bie Serbältniffe ber ®r6fe. Die unbebingte 3a^l tommt erft fpäter b. ^. im fünf- ten ober fed)«tcn ©rabe. Die« jeigt übrigen« mit einem Slide bie nebenfte^enbe Tabelle. aSir baben fdjon in ber Slbbanblung »on ber Slüte unb ben ©taubgefafen ©elegenbeif gehabt, alle biefe 9Jamen fennen ju lernen, bie übrigen« ^ier burc^ bie Tabelle fclbfl erflärt ffnb. 3ebc ber auf biefe SBeife erdattenen 24 klaffen ftnb na* anbetn 3?ücffid)ten, bie entweber »on ben ©taubgefafen ober »on ben *]3iftillcn genommen finb, in Unterabt()eilungen gebracht, fo fe^en wir in ber i^loffiftatrung utib /nmiltcn. 3mmct in einet 9Ii4( unter JteieStaut mi betfeltcn (!*»«• gef.i^e. Brüte »et« iBoiifeii. Sinne'ö ®^f)em. in jeter ffllüie 1 TOonanbtia (Sinmannlg« I ü6Et cinanber (le^rnb |SKi*t in einet unk tetfelben »tüte »erein i li<4e unb toeiblii^e Slüten . . . 5!idjt (i*t6oi teit). 2 Xionbrlfl fBn^Eimonnig* teil) g. 244. 3 Stianbtia (DteimänniO'' reit) ff. 243. 4 2^etranbtiö{aiietmannifl- teiti g. 241. 5 5)entantiia (Sünfmännls« teit) g. 225. 6 S;ieranbria (®c(l)äm5nni(i« teit) S 226. 7 ^eptJtibtiQ (©iebenmnn^ niqteit) J. 24H. 8 Dctjnbtia i,Slct)tmflnm8« teit). 9 Gnneanbtia (9?eunman= niBteiti 3 240. 10 J)ecanbna(3el)nntännlfi« teil) g. 235. Son 11 biö 19 11 Bobecnnbtia (3w5lfmän» nigtiit). Ibi - - - - nifilei |bcm Soruä 13 ^Sotijanbtia (.Sielmannlg« teiti. 4 ©taubgeföje, teobon 2 länget (inb 6 Stoubgefäle, tvocon 4 länget (inb . 15 £et°tabi)'namio ' Sietmä(^< an il)ten lSlau^fä^e^, bie in einen ein« tigteit) g. 325 jigen Äi)t4)er tjetroadjfen finb ... 16 ^Konabclpftia (Sinbtüb^ iSren ©taubfätcn, bie in jwei Sötpet rigttit) g 238. Detmo^ien Tmb iri>iatcl|.'l)ia(3n'Eil>tübti8» ;5rcn Staabfäbcn, bie in mc^tete flötpct feil). eetttadifen (inb IS 53oli)aber»f)ia (Kielbtübä i^ren in einen dijtinbet t^mtiodjfcnen vlBlrit) g. 322, 238. SIntfieten 19 ©DnficiiefiaOnwacife«» bfuleligtcit). 20 0i'.)nai-,oiiataßeiberm.>n= niRteit). . auf kern niimli^en Snbiuibuum ... 21 SKonöcia (Sin^äuligteit) I g. 231. lauf iivfi tcrf(^iebencn 3nbibibucn . . .22 Diöcia (3roeil)ätifi8fell). l3nji»etHütcn auf einem ober mc(iteten 3n' I bicibucn 23 5)oIi)gamia(S!?ieIffiiflteit). * 24 5ir9ptcganiie. 16., 17., 18., 20., 21., 22. Slaffe bie abfolute 3a^I ber Staubgefäße rcicbet ctfebcinen, um fccunbäre abtbetlungen ju liefern, bie becanbrif(t)e 5Kono= beIpM.e umfagt bie ^Pflan^en, ivelcfee Hl an i()rcn ©faubfäben unter fid) »ertrac^fene ©taubgcfäpe §aben; bie f)eranbrifd)e ©pnanbrie, bie, tocItSe 6 ©taubgefagc auf bem fifitü 6aben, bie pentan= brif*e ©iöcie, bie, beren Slüten mit 5 @taub= gefägen Feine *ytHtIIe ifahcn, bie man nur in anberen Slüten finbet, bie bagegcn feine ©taubgefäpe babcn unb auf einem »crfcftietcnen 3nbi»ibuum fiebcn. 25ie 23te Slaffe mirb nadi ber Scrt^eilung ber Slütcn auf brei Strien auf einem unb bemfelben Onbioibuum ober auf jreei ober brei »erfdjiebencn 3nbioibucn felbf} trieber in monöciftfee, bibcifc})e, tri6= cifcbe ^Polygamie einget^cilt; bie I9te Slaffe, bc» ren Stuten, mcldje in eine unb biefelbe Äapfel »er« t»a(l)fen finb, fünf mbglitie 25erbinbungcn »onSwü^ ter=, männliil)en, »eiblii^en unb neutralen Slüten, t^eilt ficb in mehrere 'Polpgomien. 3Sai bie 15 crften Ätaffen anbetrifft, reo bie abfotute 3abl ber freien ©taubgefäge f(bon angemanbt roorben ifi, nimmt ber ajerfaffer, um fte unterab5ul()eilen ju 53etrad)= tungen feine 3uf[u(tt, rcett^e »on ber Srucbt, bie entice» ber turj ober »erlängert in ber löten Ätaffe, einfa= mig (gymnospermusi, ober »iclfamig (angiospermus) in ber I4ten Stoffe, unb in aüen anberen oon berBabI ber öriffct genommen reurben , »ettije einfa*, bop= pelt, brcifad) , oielfatJ) bie 3tbtl)eilungen geben , bie man monogvnift^), big9nifcb, trigynifi*, polpgi-- nif* nennt, j. S. ber Serbel, mcicber 5 freie ©taubgefdge unb ^roei abgefonberte Wriffel bat, ge= bort ber bigpnifdjen ^entanbrie an. §. öSii. Mugenftbeinitcb babcn atle biefe Stoffen bnrdi)auö feinen gleicben 2Bert{i, trcil bie einen auf ein Sennjcitben gegrünbet ftnb , baö bei ben anberen nur fecunbör.if}, j. S. bie abfolute 3«!»' b" ©toub- gcföf e. 15icfe abfolute 3a^I bürfte übrigen« ni*t fo miebtig fein, aU bie 3abt, bie Ju ben anberen Zt/eiUn ber Slüte relatib iff, unb auiS roelcber ibre aUgc= meine ©pmmetrie entfpringt. 'Die 3at)I ber (Sriffel ifl ein nocb weit fcbmätbereö Tttxhnal, benn fte ifl nur f(bcinbor, inbem bie tt)irtlid)e oft entmeber burd^ 5?ertt)acf)fungen ober burt^ ©pattungen »erbüUt toirb, fo bog bie 3äblung ber Oriffel, bie ber Sarpelle nicbt gibt, beren Senntnif rceit wiä)tiQex märe, unb mel^c oucb meit mebr mit ber Stpmologie be« 'ülameni im (Sintlange ffiinbe, ber boju beflimmt ifl, bie 3abl ber rceiblicben Organe anzugeben, ©o entbält bie monogpnifcbe ^pentanbrte baö 3«iniergrün, boö sroei Sarpetle bot; bod ©ioöma, bad 3 bii 5 bot unb bie pen tag pniftbe b'nfieflcn bie © e c= nelte, bercn_®ierffocf einfötberig iß. 3roor mü)|en biefe gebier bergeffen werben, wenn man ftcb barouf beftbränft, baö ^tnnc'fcbe ©pftem oW ein bequemet unb ein fiebere« 5D?ittel onjufebcn JU ber Sefttmmung ber fflan^en ju gelangen. 5Ron fann ftib ober burtb bie (Srfat)rung überjcugen, boß e« bei weitem nidjt fo febr ifl, oW ei feine auijfd^tief = liebe 2lnbänger bofür ausgeben, unb menn ei, aii eä aüä ben §)önben feineö ©d)bpferö bcroorging, ftcb gor ipobl auf bie nitbt febr joblrcitben @attun= gen, für wclcbe e« »erfaßt mor, fitb anroenben liepe, fo jeigt eä boib nicbt mebr biefe S^orjüge, nodjbem ei bie joblreicben 3ufäfe feiner 9JatbfoIger erbalten bat. Sie Slbönberungen in ber 3abl ber Organe an ben Stuten einer unb berfelben 'PRanje, bie 2tbän= berungen, »cltbe au« i^rem Sermotbfen in oerf(bic= benen ©roben, au« ibrem get)lftbIogen entfpringen, oerbreiten bei jcbem ©cbritte 3ifeifcl über bie fpftc^ matiftbe ©feile, tt>el*e fte einnebmen follen. 2)ie 2(u«nabmen boben (tcb oermebrt; bie 2lrten ber na= türlicbfien ©attungen mußten fitb in Perftbiebene Sioffen trennen, unb bi«n)eiten würbe man fogar 83- 654 j^0tanth. fic^ gcnot^tgt fehlen, eben fo »tele für bfe öerfc^ie= beneii Slüten einer unb berfetben 2trt ju mo*cn. §. eiiO. Xi|d)otomifd»c ÜRctljobc. — 'iamavd behauptete einmal, ba§ man juCöfungbeö 'frobltmi, bai pd) bte entbcifung bcö unbefanntcn 9Jamcnd einer ^'flanje jur Aufgabe mattet, ein weit bequeme^ reä nnb juiierläiTigcreä 58erfabten, aU ba« bcö ^in- ne'fiften ©vftemij, ftnben fönnte. ®r nafjm btc ^tV' auäforberung an, »elcbe itmt bei biefcr Seranfaffung gemadjt njurbe, unb balb bracftte er alö Slntiuoit ben ''Plan unb ben SSerfud) einer 5Wet^obe, bie man aü= gemein unter bcm 9?amen ber analijtifcben ober bcffer bic6otomtf(t)en fennt. ®ic befie&t wirtlich barin, bcm 3i)glinge eine erfte 'SxaQi eorjulegen, roelcte bie fflanjen in jroei ÄtafTen eintbcilt, ätt)i= fdjen reefcben er nocb einem TOettmate ber *)>fl!anje, rcelcbeö fie notbroenbig in eine »on ben beibcn mit auöfcbJug ber anberen »crfc^t, wäbicn mug; fobann eine jwcite grage, inelcbe biefe gercäjjite Älaffe in jwet anbere tt>ctlt, mit njcl*er »on biefen beiben bie fflonje bie größere Slcbnli^jfeif baben »irb, fo= bann eine brifte, »ierte u. f»., fo ba§ bei jebcr (?ragc bie ©pbäre enger airb, bi^ baf eine legte tbn burtb biefe 31ctbe »on fJufentBeifen 2luöf(tlie§uii-- gcn ju ber gefudjten (Sinbcit fü&rt. 2)iefeä Serfat- rcn untcrftbctbet ficb »on ben anberen ©pficmen ba= burd), bap C(J, obgleich; »iel fünftlitber, ft* fafi o^ne itntcrfcbieb aller Sennjctd>en bcbient, obne iid; auf eine notbwenbige Drbnung ju befcbränfen. ®o^ balb ali ein au^nabmöfabiger, jreeifelbaftcr blog f(^»er »abrncbmbarer ©egenflanb »orfommt, fo fpringt eö auf einen onberen über, unb fletit burd;» auö niibt an, auf jrcei öerf(^)iebenen SBegen ju bcm nmnliiben 3icle ju fübrcn. Darauf gebt bcroor, baf bie bicbotomiftbe OTetbobe ni(f)t tpobl tabellarifib bargcftcllt merbcn fönne, Kit bie, bie mir »orter genannt ober erörtert baben, benn fie entlebnt »on allen jnglcicb etwa«, unb tbre Sintbeilungen, t»elcbe nicbt« Söefiimmte« baben, finb nacb bem 3n)ede, ben man ftd; »ornimmt, »erfcbieben. Slllcö, rca« rcir biet tbun fönnen, ift alfo fie burt^) ein Scifpiel beutli* JU mocben. Wan babe 5. S. eine 3Janun!el , obne gu »iffcn, mit reclcber tSattung man eö ju tbun bobe: bier fommt nun bie Siei^e ber fragen, bie man JU löfen bat, in bem man burtb bie 2lntTOort, i»clcte jebe liefert, auf bie folgenbe geleitet niirb, welcbe eine 3urücfmeifungöjtffer anjcigt. 1. -Jjat biefe ''Pflanje Slüten ober bat |te feine Slüten? 2. <5inb bie SSlü» ten in einer gcmcinfcbaftlitben ^üüt »erbunben ober getrennt'? 3. $>at bie getrennte Sölüte ju gleieber Seit Staubgefäße unb ^ifiillc, ober bloß ba« eine ober bo« anbere. 4. SBenn fie mit beiben ju glei= (^er 3ett oerfcben tfJ, ifi fie aucb mit Seltb unb Slu= mentrone oerfcben, ober feblt bloß ba« eine ober taS anbere, ober alle beibe? 5. 3ft bie Slumentrone einblätterig ober oielblältrig? ti. 5)at bie »ielblätt- rfge Slütc einen freien ober »erroacbienen gierflocf '? 7. 33 ber freie Sierfiotf einfacb ober »ielfadjV 8. SBenn mebrere Sierfibcfe ba finb, baben bie Slätter 9Jebenblätter ober feine'? '.>. 3ft in bem jrcciten gaQc außcrbalb jebe« (Sierflocf« eine 2)rüfe ober nitbt'? 10. Senn feine ba ifl, ifi bie grucbt fJei-- ftbig ober ni^f? 11) Söcnn fie eä nitbt ift, finb bie Slätter gegenftänbig ober roobl roecbfelfiänbig'? 1'2. 3fi in biefcm legieren galle bie Slüte regelmäßig ober unregelmäßig unb gefpornf? 13. §)at ber Äeli ber regelmäßigen Slüte brci Slättcben ober fünf? 14. aSenn er fünf bat, ifi fcbeä Sölumenblatt an feiner ©runbflätbe mit einer tltinen ©tbuppe innere balb gefüttert ober nicbt'? Sffienn bieä ber gall t|i, fo gebort bie Unbcfannte ju be: SRanunfelgattung. Wan fann nun burc^ eine 3Jeibc neuer gragen ju ber 2lrt gelangen. Sir feben, ireltbe ÜJZannigfaltigfeft »on S^araf-- teren njtr baben bie SKuflerung paffiren laffen miiiTen, tt)ie t»ir ein Organ aufgenommen, bann roteber auf- gegeben baben, um ju einem neuen überjugeben unb bisweilen jum erfien tsieber jurücfäutebren. ©iefe ^TOctbobe ift für Anfänger febr bequem, in= bem fie biefelben gteicbfam an ber .?)anb bi« anba« gc- »öbnlicbe 3.iel ibre« gorf(benö fübrt, unb fie baben, um fi(b berfelben ju bebienen, nur eine febr geringe Slnjabl »on Äenntniffcn, bie aber febr beutlicb unb be= ftimmt fein muffen, nötbig, weil (eber 3rrtbum auf ei- nen falfcbenSlBeg leitet, unb weil man oläbann ftcb im» mer weiter »on bem 3iele entfernt, anftattficbbemfclben JU näbern. Sie b«' ben SJaibtbeil, baß fie nicbt, wie bei ben Älaffcn unb anberen auf einanbcr fol= genben Sintbeilungen ber ©pfteme bie Äennjeicben, bercn fie ft(b bebient bat, »on Sntfernung ju Ent- fernung turj juiammenfapt, fo baß, wenn man ein= mal axi'ä 3iel gelangt ift, man fitb febr fcbwer »on allen baswifcben liegenben '■punfien, burtl) welibc man getommen ift, Svcttienfcbaft geben fann, unb baß ba6 lSeba*tntß nicbt »iel metjr bebält, alö ben 9iamcn ber *)3ftanje, woö febr wenig beißen wiU. Snblicb ift fie oud> bis jegt nur bei ben ^ftanjen einigec mebr ober minber großen Sänber, namentlicb granf= rei*« unb ber Umgebungen »on *portö angewanbt worben , unb fann bemnaib nur innerbalb bicfer wcbranten gebrauibt werben, unb nicbt jur S3efttm= mung irgenb einer unbefannten ^Pflanje bienen. 3war fucbt in einem großen SBerfe, ba« feiner a5oÜenbung nabe ift, a)?ei«ncr bei ber Darlegung aller befannten diattungen ber f banärogamen baö iStforfcben berfelben burcb eine Steibe »on ülnorb- nungen, bie ben @cift ber bitbotomifiben 5D!etbobe »crratben, ju erletcbtcrn, tnbcm er Sennjcicbcn ouf- ftcllt, bie, wenn fte and) niebt immer leicbt, wenig- ften« fo-»ertbcilt finb, baß fie bem Sejer nur jwei ißege für jebe Serjwcigung jeigen. Ser ©ebraucb biefe« 53utbe« fegt aber »orläufig eine ft^on febr »orangefibrittene Senntniß in ber Soianif, nämlic^ bie Äenntniß ber gomilicn, »orau«, welcbe bemfelben jum 21u«gangöpunfte bienen, unb »on benen wir jegt notb ju banbcln baben. §. 691. atatiitfi*»; methetc. — SBir baben gefeben, wie alle f ftanjeninbi»ibuen, welche in ber Siatur jerftreut ftnb, ficb in 2lrtcn ober a3ereinigung aller berjenigen gruppirten, welcbe einanber äbnlidb ftnb C§. b7i)5. Wie bie 2lrten ficb j" ®attungen ober Seretntgung aller unter einanber äbnlicbcn älrten gruppirten (§. 681). Siefe legtere ift fibon mebr ©adje ber Uebercintunft alö bie erftere, weil bie 2lrt unmittelbar »on ber SJafjir geliefert wirb, unb mon, trog ben 3i»eifeln, bie au« ibren Mbänberungen ent- fte^en fönnen, wenn man eine 3)Jenge binreii^enbcr angaben bat unb mebrere (Generationen unter mebre- ren »erfcbiebenen Sebingungen becbacbtcn fonnte, fii^ gcnötbigt ftcbt, ibre Sinbeit ju jugcftcben ober ju oerwerfen. 5Run näbern fttb mebrere bicfer Sinbeiten einanber, um eine »on einem böberen Diange, eine ©attung ju bilben. Spin beftimmt aber unfer @eift bie ©cbranfen ibre« Umfong«; er wägt bie mebr ober minber große, ju ibrer Srflärung crforberlicbe Summe ber 2lebnlicbfeiten ob. Die ©attung felbfJ ift barum niibt weniger in ber Sfatur, fclbft wenn man bie ©renjen berfelben »eränbcrt. 333ir wollen Pier arten, a, b, c, d, annebmcn, bie in eine Haf- tung m »ereinigt ftnb, weil fie mehr aebnlicbfeit unter ficb al« mit aOen anbcrn baben ; fie baben aber bocb 35erfcbiebenbeiten, woburcb fie »on einanber unterfibieben werben fönnen ; wir wollen aucb noi^ annebnien, baß biefe 33erfcbiebenbeiten fo befcbaffcn feien, baß a bem b mebr gleicbe, al« bem c unb bent d, ^a^ c mebr bem d alä bem a unb bem b gleicbe; naii) biefer Slnftcbt fann man jwei &aitan' gen machen, bie eine n, welc^ic a unb b, bie an= Älalftfuttuitfl uitJi /amiltcn. 655 bere, p, »ddje c unb d enthalt; aber t>fe auf tiefe SBeifc gfmadjtc S?eränberuiig »trb die utfprüngltd)cn ScrfiälttufTe tet 2(rtcn in gar nidjtS ocräntert \)abtn, wenn ftc glci* ju ülnfange rid)tig bcfiimmt werten ftnb unb t>a alle biet immer cinanbcr gici* naijc flehen, an »elcfeem fünfte man aud) eine ©rän^c jwifdicn ibnen aufflellen miü, fu merben fie immer ein eben fo natürliche« (Sanjcö bilbcn. 5Wan ma*c ra glei* a + b + c + d, ober gleich n = a + b unb gleich [i = c +d, fo rcirb man augenft^ieinlid) immer bie gleidjen äBertbc baben. Die Sermebrung ber ©attungen, ein notbwenbiged Skfultat bon bcr SSermebrnng ber 2(rten, mcltjje bie Sntbedungen ber Keifenben linaufijörliib »ergrceern, bcmciöt alfo nid)t, ba§ ftc ni*t bet SJatur gemöf feien, fonbern bloß, ba^ fte (i um fo mebr feien, aH man fie auf biefc SSBcife einibeitt. tpeil fte ftc^ burtfe bicfe Sintbeilung immer mcbr ber 2lrt näbern. Ucbrigenö borf man nur ben SJamen gcmiffer, rec^t gut bcfanntet (Sat= iungen auäfprccben , um ein^ufebcn, biö ju rceld;em 'Punhc bin fie natürlitbe 35etbinbungen bilben. Sraucbt man ein Sotanitcr ju fein, um bie bcrfcbiebcnen Siofen=, ober aßeibeu=, ober Äleearten u. f. w. 5u= fammenjulleaen ? "Bit 2lebnfic<>feit gebt oft fo trett, bof bie Trennung ber Ülrten (cbroieriger wirb, ali ijre »ercinigung in eine gcmeinfcbaflltd)e (Sattung ; es gebort ein gemiffcä ©tubium baju, bie unb bie 9Jofe »on einer anbern ju uiitcrfdieitien, aber gar fcincö, um ju fagcn, baö ifi eine Siofc. §. Öii2. Sournefort »erfianb eö bcffer, ali feine Vorgänger, bie ©attungen fo ju befiimmen, baf bie meiften rcivtliiib nur äbnitcbe Strien Bereinigten, unb auf biefe äBeife natürlitbe Sinbciten bilbeten. Sinne bcfc(iränftc bie Sinjabl berfelben ; feine 3iebufiicnen aber, irelcbe fi* auf ©attungen erfireiftcn, bie ge= roöbniitb unter fttb Slebnlicbfcit batten, tporen nur eine umgefebrte Operation »on ber, weltjc wir weiter oben angegeben baben, rceil bei ber 3>ereinigung »on n unb p in m , a unb b , c unb d immer bie näm= Ift^e ©teile in Sejiebung auf einanber einnabmen V SBenn man aber bie Unterfucbung ber ©pßcme bie- fcr jwei großen SBotaniter weiter treibt, fo ftnbet man, ba§ fie, nacbbem fie ber Statur biö ouf bie ©ottungcn cinfd)lieB(:tb folgten, ibren ©ang mebr ober weniger »olifJänbig in ber Verfolgung ibrer aiaffifijirung bertoffen, wenn e« ü* baoon banbelt, bie ©attungen naii) einer gewiffen Drbnung aufju= ßellen. 3Bir wollen Söeijpiele aui bcm Sinnc'fcben ©Vfteme , eine i'flanje mit fccb(S gleitbcn @taubge= fäfen unb einem cinjigen ©riffel, nebmen ; fie wirb alfo i^re ©teile in ber |)eranbris SKcnogpnia ein- nebmen, weltbe auf biefe SBeife bie 33infe unb bcn ©auerborn entbält. 5Jun befiebt jwiftben biefen bei= ben fflanüen burdjauä feine Slebnliibteit, eben fotve= nig als jwifcben bem 9teiä unb ber Atraphaxis, tvelcbe in bcr Digpnie ^ufammengefJellt finb ; jwifcben bem Sauerampfer, ber S>(^tlo\e unb bem aWonbfamen, Wel0e iii bcr Srigpnie borfommen ; eben fo wenig jwif^cn ber SBeinrebc unb bem 3mtnergrün in bcr *Pcntanbria2Bonogpnia; Jwifdjen ber aSöbrc unb bcm 3obanni«beerf}rau(l)c in ber^pcntanbriaDigpnia u. f. w. So^er tommt bie«? SScü ^innc, um alle 3obanni«= bcctUräuifter unter (id) ju Bereinigen, auf ein ©an- jc< Bon Sennjeicben SRücffitbt genommen batte , iai er »on allen 'Jbeilen bcr ^pftanje abnabm , wäbvenb er, um fie in eine unn biefelbc Stoffe ou« ber ©ot= tung 5Möbre ju bringen, nur auf bo« 3?orfommen bcr fünf ©taubgejößc unb ber jwei ©riffel Siücfjidjt nabm, SSerböltnitie, bie fid) mit feinem anbern Ber= fnüpfen, unb unter einer 33?enge wcfentlid; »crftbie- bener f flonjcn Borfommen fönnen. §. 693. gamilicn. — Wian muptc alfo, um bie ©ottungcn unier fid) Ju gruppiren , ein SJerfobren anwenben , bo« bcmjcnigcn aifnliä) ifi , bo« man ju ©ruppirung ber Strien unter Rd) angewonbt ^ottc; man mu'üte barouf feben, ibre i'erbältniffc ju erfor» ftticn unb bie ©ottungcn, weldje bie größte ©umme berfelben barboten , ju Bereinigen ; man mußte Ber- mittelfi biefer ginbeitcn, wel(be man ©attungen nannte, burd) bie 3?ereinignng bericnigen, weltbe eine größere 3lebnlid)feit unter ficb, ali mit allen anbern batten, neue ßinbeitcn einer böbcrcn Drbnung sufammenfegcn. Die« ftnb notürtidie 3ufommenficllungen »on ©at= tungcn, bie man gamilien nennt, ein febr gut« 2lui5brutf , Der »on einem fronjöfifdjcn Sotaniter 5Wa» gnol erfuuben würbe, unb bie iWetbobe, wctdjic ouf oiefe äßeife bie ^pflonjen na* ben 33erbättniften, bi« aai ibrer 9Jatur fließen, gruppirte, wäre eine notür- lid)C iWetbobe. Bis äuffinben biefer 35crböltnifte ober , woburd) mcbrcre ©attungen in eine gemein- fcbofiticbc gomitie »erbunben werben, jeigte Biete ©djwierigtciten. Sie 3le!)nti4teit ber3nbiBibuen einer unb berfelben 2lrt föllt fogteicj tu'« 2tugc, bie bcr Slrten einer unb berfelben ©aitung ifl fdjon weit weniger ongenfcbeinlicb , oft trügcrifdjer , unb er- beiftbt ein längerem , grünbtidicreö ©tubium , fo baf oobrbunberte Berfiri4)en, bcBor bie SBiPfenfciaft baä (ibaoö bcr Strien entwirrte. So« ©tubium bcr ©ot- tungcn, boö fid) oucb nod) auf eine gonj onbere SBetfe bem Slicfe entjog, »erlangte, \^av bie Seob- ocfetung tiefer einbringe, baß man anbere iBctrai^i^ tungcn ju3fatbe jiebc, ali bicjenigen, welcbc für bie 3ufammcnf)cUung ucr Strien unb ©ottungcn angewonbt würben. Die Gtfabrung jeigt, boß im Sttlgemeincn bie natürlid>en Sörper, weldjc fid) äußerlich »oUtom- men gleitfeen , ficb oud) innertid) gleiijcn , unb man war auf bicfe SSeife ju bem ©cbluiTe beredjtigt, ba§ X>ai 3>erbältniß cer äußeren TOerfmoIc, nad) weld)tn mon bie Strien unb bie ©ottungcn begrünbet b«itc, ein äbnlicbi'« in ibren inneren 5Wertmolcn ^ur golge bobe. STOon mußte bie einen nun im Sjcrgleicfce mit ben onbercn fiuDircn , um ju beftimmen , ob ei un- ter beiden mcbrcre gebe , bie ficb in einer con(lan= tcn Stbbängigfcit bcfinben, unb um biefc ju ©runb- logen einer Älaffift,5irun() ju nebmen, bei wetdjer bie ©ottungcn nod) bcm Sorfommen bicfe« ober fcneä iKcrfmol«, wctdjc« mcbrcre onbere ot« notbwenbig ,= tigen SÄerfmolen »ertnüpft fein, e« war c« nicbt in bcm cntgegengcfcgtcn gölte; fo würben bie meifien *PfIan}cn bcr 3fofanbrie in jwei »erwonbie notürlii^c ©ruppen gebrat^t; alle bie ber Sctrabpnomic in eine einjige Bereinigt; bie fflanjcn au« ber '•pentonbric, .?)cronbric, folponbric bogcgen in eine IKenge. Bcr- fd)iebcner ©ruppen jerfireiit. Sic obfolutc Slnja'bt bet ©toubgefäßc, fowie ibre ©tcüung auf bcm Äct^e, Ober ibre relati»c SWenge begcünbctc otfo fclbfi in ben Stugen Sinne'« feine äd)ten a>erbältnilTc. 2r gab ober bie Oirünoc, wcltbe ibn bei bcr Stnorbnung feiner ©ottungcn in natürlicbe Drbnungen geleitet botten, nid)t on, unb wobrfAeinlid) folgte er »ielmei.r ben (iingcbungcn eine« glüctlid)en ©eniu« unb einer oolI= cnbeten Srfabrung oI« einem Sober rid)tig bef}imm= tct ©efege, obglcitt) in mehreren feinet SSerfe einige 656 jDotantk. »on btefen Oefegen in gorm »on Slrtoraen m^Qtfitüt tBoren. §. 695. ^amificn bc« SBcrn^arb ». 3ufftcii. — Sin franjiöfifi^er Sotanitet, beiffn 9Jamc fi^) an ten bet natürli(6en iWcttobe tnüpft, Setn^atb Don Suffieu, ^atte Sinne aufgenommen, aU er ^atiö bt\ui)te, bebor et no($ fein ©pflcm unb feine graß= mente 6ffentlii$ befannt gcma^it ^attc, aber fd^on but^i wichtige SBerfe alä Oele^rier befannt roar. e« cntflanb barauS eine freunbfc^aftlic^e Serbinbung unb ein 3riefmecJ)feI, in rcelt^em einige ©teilen be= weifen, baß bie Unter()altnngen ber beibcn Sotaniter me^rercmalc biefeö grofc ''Problem ber natürli^en 5Wet{)obe betroffen Ratten, unb baß beibe il)rerfeitö baran arbeiteten ; crfi jreanjig 3at>re fpäter, im 3a^rc 1759 »etfudjte 3uffieu in einem botanift^en ©arten, reeller »on Subreig XV. ju Srianon angelegt rourbe, eine natürlit^c 3ufammenfletlung ber ®attungcn, bie grudjt feiner langen ©tubien unb jeiner 5Kebitatio= ntn. 2Bie Sinne, gab er bie ©riinbe nic^t an, bie i^n babei leiteten ; er gab nii^it einmal eine Sifle 6etau«, iBetd)c ber »on ben gragmenten ä^nlic^ war. 2iber bie Sotanifer feiner 3eit fonntcn ju 2;ria= non biefcä gelehrte Sättel fiubiren, unb wenn fte ti ftubirten, fo fi^eint eä isoä), bof fie ti nic^t er= riett)en. §. 696. ^anttucn tc« Sbanfoii«. — SQSit fe&en »irfli* einige 3at)rc fpäter, im 3a()re 1763, bie ^flanjenfamilicn »on Slbanfon erfdjeinen, rocl*cr feine ©runbfäge über i^re Sttbung »ortrug unb i^re Definitionen fo auffJellte, reie man bi^^er bie ber ©aftungen aufgehellt {»at. gr fa^ ein, bag man, um bie ©attungen in eine gamiiie }u gruppiren, aufbaö @anje it)rer SJJcrtmale unb nit^t auf ein einjigeö Mimt ncl;men muffe, bag bemna* einer Älaffifi« jirung eine ungeheure Sürbeit »orangeden muffe, bei weiset alle Organe ber 'pftanjen, wcIi^e jufammen= gefletit werben muffen, unterfut^t Kerben, o^ne ein cinjigeä aai ber %(^t ju laffcn, alle i^re OTobififa- tionen in allen ©attungen naigemicfen werben. 3e= ber fünft i^rcr Drgnnifation fann, roenn er etmcln betradjtet wirb, ju einem befonberen ©pfJcme 35er- anlaffung geben , Witäicä alle in einer gemiffen Drb- nung jeigt. SBenn bei aUen biefen befonberen auf tiefe aSeife erhaltenen ©pfJemen 5n?ei nämtitljc ®at= Jungen beftänbig na&e bleiben, fo gleidien fte ^ä) augenfct)etnlt(t in allen 'fünften i^rcr Drganifafion, fte matten einen J^eil einer unb berfelben notiir- licfeen ©ruppe aai; finb fte aber bcfJänbtg »on ein= anber entfernt, fo unterfdjeiben fie M in aOen biefen fünften, (o bürfen fte feinen S^cil »on eben biefcr ©ruppe auöma*en. Siefer ©runbfa^ ift unbefiteitbar unb ber Sßetfaffer leitet barauö folgenbe SRegel ab : man fann butd) biefeö 5Wittel bie »erfdjiebenen 3roif4cn-- roume, weld^e in ber allgemeinen unb natürlitben Dtb= nung bie »erf^iebencn ©attungen trennen, beredjnen, 3tt)ife^enrciume, bie um fo geringer fein werben, ati Rc in einer properen anjaM »on befonberen ©pflemen ein-- onber no^er gebradjt finb. Cr begrünbete bem^ufolgt 65 ©pfieme, in welken er alle SJürffit^tcn crfiöpfte, na* welken er bie f fianjen flubiren unb flaffiRi\iren JU tonnen glaubte, bie einen finb allgemein, wie bie gigur, ©rege, Dirfe, Sauer, Älima u. f. w. ©ie anberen finb »on allgemeinen Drganen abgeleitet, wie }. S. bie aSurjel, bie Slefie, bie Slätter, bie Slüfcn ober »on befonberen, wie ber Äel4, bie Slumen-- trone, bie ©taubgefägc, baö f iftia, bie gtuiftt u. f. w. ober CS finb }ufammenfe|cnbe X^tiU »on biefen, j. S. Wie bie Slntfeeten, ber f ollen, bie ©amenförner, fo Wie 3»obiRtattonen, weldie biefc Steile ibrer 2ai)l unb i^rer Sage na* u. f. w. jeigen fönnen. ®r wanbtc fobann auf biefe 65 SJerbinbungen bie weiter oben angebenc 33erc*nung an, inbem er bie ©attungen, je-noc()bem eine gtögere 30^1 »on feinen ©pfiemen fiei^m no^erober entfernter jeigte , jufommenbradite ober entfernte. Sine gewiffe Summe »on ae(inli*= feiten, wel*e äwif*en einer gewiffcn Slnjo^l »on ©attungen Rattfanb, begrünbete bie Sjiarattere einer gamilie, eine geringere ©umme jeigte ben me^r ober minber grogcn 3wif*enraum an, wel4et Re »on einanbcr trennte. @r erhält auf biefe aSeifc 58 @rup= pen, wclcfee in eine gewiffe Dtbnung gebraut waren, bie er aU bie natürli*e Drbnung barftellte. Saren feine ©runbfage, wenn man Re au* für ri*tig annimmt, wirfli* anwenbbar? ©ein 3?er= fahren war ni*tg anbcreö, alä eine aritdmetif*e Se= re*nung, wo jebe fe^lert^afte 3a!)l bie 9JuUitat ber atefultate mit fiii) fü^irte, jeber geiler in einem ber befonberen ©plieme, in bem allgemeinen ©pftem »eroielfa*t wieber »orfam. SJun niugte baä 2luf- Rnben neuer f fianjen not(»wenbig SJeränberungcn in ben 3af)lcn (jerbeifü^ren, bie gortf*ritte ber SEBiffen= f*aft ber Drganifation SJJobiRfationen in ben mei= ßen biefet ©pReme jur golge t>aben. T)ieä iR au* wirfli* ber goll geroefen, weil man Jeutjutnge fünf» mal fo oiel f Ranjen fennt, aU man bamal« fannte, unb »iclc SBa^tdeiten , wel*c man ni*t wugte: bie 3Ji*tigteit be« f rincipä ^ätte alfo bie Unri*tigteit ber golgerungen ni*t binbern fönnen. Ueberbieä iR e« au* nt*t ri*tig. Sine betnat)e glei*e 2Bi*tigfeit allen Drganen unb ben Äenn,5ei*en, welie man barau^ f*öpft, beilegen, um eben fo »iele öinjjeiten »on glei*em Stange, wcl*e ju ber'Scre*nung ber Ser^ältntffe ber fRanjen tommcn foUen, barauö ju ma*en, ^eigt ben nämli*cn Sert() metallenen ©elb- Rüifen geben, wel*e »erftfiiebenefS ©eroi*t ()aben, t»eigt eben fo »iele 3te*enpfenntge »on einem rein erbi*tetert SBertbe barauö ma*cn. Tlan mug alfo notfjwenbigerweife einfei>en, bag baö »on Slbanfon befolgte Serfa^ren bur*aug fünflii* iR, unb mugte, wadrenb man bie 9?iefenarbeit unb bie a)?annigfal- tigfcit ber fienntniffe bewunberte, wel*e feine 2ln> wenbung erdcif*te, R* barauf gefagt ma*en, bag eö ni*t JU bem »erfpro*enen 3tele führen wirb, ©a^er Rnb au* feine gamitien, an^aufungen »on ©attungen, bie oft o^ne innere unb wirfli*e SSer» !)ältniffe Rnb, »on feinem feiner 3?a*folger ange« nommen worben , unb finb bei weitem ni*t fo natürli* wie bie feiner Sßorgängcr bcä Sinne unb befonberö S. »on SufFieu. §. 697. fOtctbobc bc8 91. C. ». 3iiffieu. - Um bie nömli*e ^tit fing anton Sorcnj ». Suffieu an, ft* in bie Äenntnig ber fRanjen bei feinem D()cime, Sernf)arb, einju weisen, unb eö unterliegt feinem 3»fifcl, tag ber junge 3Kenf* ni*t in bem innigen Umgänge mit bem ©reifen unb in feinen ge= lehrten Itnterwetfungen ben Äeim gefunben ^abe, ben er fo gut ju befru*ten unb ju entwiifeln »erßanb. 3edn 3a&rc fpäter legte er ber 2lfabemie ber 21Sifi'en= f*aften eine neue TOet^obe cor, bie er au* auf bie Einlage beä botanif*en ©artend ju fariä anwanbte, unb welche 16 3at>re fpäter, im Sa^re 1789, gereift bur* '■JcaAbenfen unb beRänbigeS ©tubiten , i^re ©e= Ralt nnb i^ren bcRimmten SluöbrucJ erhielt, unb R* auf aüe bamalö befannte f Ranjen in einem ^aupt= werfe, bie Genera iilantarum, erRredte. 2(nfangö gab er baä biä jegt no* ni*t im ©ructe erf*ienene 2?erjei*nig ber ©attungen, aaä bem ©arten »on Srianon, in ber Dtbnung ^erauö, wel*e Sern^arb eingeführt latte ; ein f*ägbarcd Denfmal für bie ©ef*i*te ber 3Btffenf*aft, weil cö erlaubt, na*ju= weifen, bi3 ju wel*em fünfte ber Dljcim gefommen war, »on wel*em fünfte ber 5Jcffe ausging. Da biefcr bie frincipen, wel*e ifcn bei ber Segrünbung feiner ÄlaffiRjirung geleitet ^aben, beutlt* au«ge- fpro*cn t)attc, fo fann man, wenn man feine Arbeit mit bencn feiner Vorgänger »erglci*t, lei*t angeben, we{*e »on biefen f rinctpten btcfcnigen Rnb, bie Re j^lolJifijinnig unli /üinilicn. 657 angenommen ober geahnt Jaben, un6 wcltfee bic= icnigen finb , bie fie nt*t tannten. 2Btc »erben eö aber unö bier nic^t jum ®cftl)äftc machen, ben Slntbetl eine« 3ebcn an biefem großen aSerfc ju bc-- ftimmen; bicfc rein b'ftorif*e unb gar ni(^t für ein Slementarwert beret^tetc (Erörterung papt buri^auö ntcdt in ben 3Ja()mcn biefeä SBerfesJ, baö ficb bIo9 mit ben (Sefegcn abjugeben Ijat, oljnc jtd) um bie ©efcggcber ju bctümmern. §. 698. 21. i. 0. SufTieu nabm i»ic Slbanfon an, ba^ bie Itnterfut^unq aller J^ieile einer ^pflanje ju idrer ÄlafTifiAirung n6t{>ig fei , aber ivabrenb er bicfe »cllftänbige llnterfucbuiig betrieb, fudjte er ni^t au« berfelben auf eine tljcoretifcbe SBeife bie 3ufammen= fJeOung bcr Oatiungcn abzuleiten, unb, um fie in gamilicn jugruppiren, abmte er baö S>erfat)ren nacf), baö bei SSilcung ber ©attungen felbfi beobachtet »urbe. ®ie Sotaniter, tt)cl*en bie »ollfiäncige unb conflanic Slcbnütbfeit gemiffcr 3nbi»iDuen auffiel, Jatten fie in 21rten »ereinigt , unö fobann natti einer gIei4)faQä confJanten, aber toeit weniger »oUftän= bigcn Ste^nlicbfeit, bie 2{rten in l^iattungen cerbun- ben. )Die Äennjei(l)en, welche in einer unb berfelben 2lrt »crfc^ieben fein fijnnen, miiiien »on Urfae^en JerrüDren, irclcfee aufertialb ber ^^Ulanje, unb ni*t in i(ir felbfi liegen, j. i\ ij^rSut^jS, il>re (i'onfifJcni, gettJiffe 5Kobifitationen in gorm, garbc u. f. m., bie man mit bem SBoben, bem Älima unb unter onberen rein jufäQigen ßinflülien »ortomnten fie^t. Die fpeciftfcfeen Äennjei4)cn l;ingegen, bie, roelclje iebeä 3nbioibuum baben niuö, um ju einer geniiffen art gejäblt Ju tuerben, bie Umfianbe, in reelc^jen ti ftd> befinbet, mögen au* fein, rcie fte »ollen, müiten oon ber 9?atur bcr ^fJanjc felbfi abljängen. Unter biefen Sennjeit^en gibt cö me(>rere, »elc^c onbauernber finb, aU bie anbern, unb »cniger bem SBetbfel »on einer ')*|Ia:i5c ju bcr anbcren untenvor= fcn finb, unb bieä finb bicjenigcn, roclc^e, TOcnn fie ftc^ bei einer getciiien SlnjaM ßon ülrten corfin-- ben, ibnen eine 3lebnlic^feit »erteilen, bie auffallenb genug ift, um eineiäattung barauö jit machen: bicfe »erben alfo »egcn ibrer SlUgemein^cit , mebr Sert^ ^aben, als? bie |peciiii(5)cn, unb bie fpecififcbcn mc^r aW bie inbioibuellcn. SEBie ifi man aber babin gc= fommen, biefe ßerfdjiebenen SBcrtbe ju beflimmen'^ 35ie 9Jatur felbfi i/atte ber Seobadbtung bur* 3üge »on 2le^nli(|feit, »omit fte geiciiTe ^flanjen fiempelt, bie ülrten unb »iele Oattungen gejeigt; über bicfc ©attungen binauä fehlte aber bicfer leitenbc gaben, »eil alle Sotanifer, bie, biö auf biefen 'Punft bin fo jiemlitfe einig »aren, ftc6 oon einanbcr entfern« ten, bamit feber einen »erfi^iiebenen SEBertb einf^jlage. 3nbeffen gibt eö mebrere grofe '55fian,(engruppen, bie burct) 3üge oon einer bergefialt augenfcbeinlicben 2lcbn(itbfeit unter ffe^i »erfnüpft ftnb, ba^ fie feinem entgangen finb , unb ba§ man nicbt notbig bat Sota-- niter j" fein, um fie ju erfenncn. 2lu§cr biefen 3ügen, itcltbc aDen 2lrtcn einer oon biefen @ruppcn gemeinfe^aftlid) finb , gibt eö aud; einige, »elcbe nur einer ge»ifTen SSnjabl unter bcnfelben gemein= fttiaftlicb finb, fo baf fte in eine grofe IKcnge fecun= bärer ©ruppen eingetbeilt »erben tonnen. SJiefe »a= rcn eon ben Sotanitem alö ©attungen anerfannt »orben. Tlan bat ja alfo fcbon einige @ammlun= gen »on (Sattungen, bie augenfcjieinlitb eine größere äc^nlicbfeit unter fic^ atö mit benen »on jeber an- bern ®ruppc batten, ober mit anbern SDSorten, einige unbeüreitbar natürlit^je gamilien. 3uffieu meinte, baf ber StblüfTet bcr natürliebcn TOetbobe bicr »are, weil er burcj) Sergleiibung ber Äennjcidjcn einer »on biefen gamilien, mit benen bcr ©attungen, »or= auä fie befiebt baö 2?erbaltniß ber einen ju ben an= bcrncrbaltcn»ürbe; »eil er, »enn er mebrere unter fiit) Bcrglcidjc , fcljcn »ürbe, »elt^e Äennjei^en, bie allen ^fJanjen einer unb berfelben gamitfe gemctn= f(^)aftli(5 finb, »on bcr einen jur onbern ab»ec^fetn: »eil er auf biefe SBeife ju bcr Sefiimmung beS SBertbciS eineö (eben Äennjei(t)enä gelangen roürbe unb »eil bicfer SBerlb, »enn er einmal auf bicfe aSeife »crmiitelfi bicfer »on bcr 9Iatur fo beutlie^ gef($iebencn ©ruppen befiimmt »are, feinerfeit« auf bie Scliimmung berjcnigcn ange»anbt »erben tonnte, benen fie biefeß gamilicnfiegel nitbt fo bcutlid!) auf= gebrüdt bat, unb »cl0c bie unbetannten biefcö grof en "Problems »ären; er »äblte alfo Reben angenommene gamilicn, »clctjc mon unter ben9Jamcn ©raminecn, ^iliacecn, ^>!abiaten, (Sompofiten, Umbeaifercn, (£ru= jiferen unb Veguminofcn tennt. (£r fab ein, ba§ ber Sau be« (fmbcpo in aUen "Pflanjcn einer »on bie= fcn Samilien tbcntifcb ift; baß er monofotplcbonifc^ bei ben ©ramineen unb Siliaceen, bitotpleboniW bei ben fünf anbern ifi; bap ber Sau beö ©amenforn« aut^ tbcntifd) ifi; tia^ ber monototplcbcnifcbe (äm^ brpo in ber 2(£l)fe einer fieifcbicbtcn ©amenbüHe, bei ben üiliaceen; auf ber ©eite einer mcbli^Hen @a- men^üUe, bei ben ©ramineen liegt; baß ber bitotp^ lebonifd>c (ämbrpo fid) an bcr ©pige einer barten unb bornartigcn ©amenbüHe bei ben Umbeaifercn bcünbct, unb feine ©amenbüUe bei ben brei anbern bat; isa^ bie ©iaubgefä§e, »clcfje ibrer 3abl nai^ m einer unb berfelben gamilie, j. 5B. bei ben ®ra= minccn, »erfdjiebcn fein tonnen, c« gcivöbnlid» aber nicbt in ibrer (5infügungö»cifc finb; bppogpnifcb bei ben (Jrucifcrcn; auf »er ÄoroUe bei ben Vabiaten unb Compoütcn, auf einer cpigpnifcben ©cbeibe bei ben UmbeUtferen. ®r erjjielt auf biefe äßcifc ben SBcrt^ ge»iffcr Äcnnjeic&cn, »elc^e in einer unb berfelben natürlicf)en gamitie nitbt »erfc^ieben fein burften. Unter biefen aber fanben fid> anberc oeränbcrliebe, »fldje er gleichfalls entreeber bnrc^ baS ©tubium anberer »on ber 9Jatur felbfi angcjcigter gamilien. Ober bei benen ju beüimmen fuc^te, roelctie er bure^ 2ln»cnbung bicfer erfien unb mcbrcrer anberer, gtei(^= faOS auf Seobac^tung gcgrünbeter Dicgeln bilbcte. Sir tonnen ibm bicr in baS 2lu0fübrlicbe bicfer Ian= gen Slrbeit nicht folgen, aus »elcjjer bie Segrün- bung »on lOOgamilien, »elc^e alle bamalS betannte "Pflanjen umfaßten, beroorging. §. 699. 5Wan ficbt auS bem »orbergebenben bie 3(n»enbung eines "PrincipS, »elctjcS Slbanfon ent= gangen »ar, nämlic^ baS , ber Unterorbnung ber Äennjeicben, »elcbc nac^ ber 5Wctbobe beS 3uffieu nac^ feinem eigenen 2luSbructc gewogen unb nidjt gejäblt »erben. STOan fiebt fie fo an, als la- bert fie gan,5 ungleicbc SSäertbe, fo baß ein Äennjci» (^cn »om erfien Siange fo »ief gilt, alS mebrere »om j»eiten, eines »on biefen fo »iel alS mebrere »om »ritten u. f. ». ®iefer SBcrtb »irb burcb bie Scobacbtung unb bie (Srfabrung befiimmt, unb in bem 33erbältniffc als biefcr ftntt, »irb er immer »c» niger fefi. Um mi(^ einer »eiter oben ongcwanbten, geroöbnlicben Sergleicbung ju bebicnen, ber, ber5Wün= jen »on »crfcbiebcnem 5WctalIe mit ben »erfc^jicbcnen Äennjcicben, »el^c burcb ibre Bereinigung eine ge= »iffe ©ummc »on ScrbältnifTcn j»ifcben ben ^Pflanjen einer unb berfelben gamilie ausmachen muffen, fo bätten bie ©olbmünjen einen unberänberlicben SBcrt^, me^r als bie aus Silber, unb bie »on Äupfer »ürben bicr ct»aS mebr, bort et»aS »eniger gelten, inbem fie ge»ifTermafen baju befiimmt pnb, bie 2luSgIei= c^iungSmünje biefer Summe ju bilbcn, »o bie ^Wünje »on einem eblercn OTctaH bie -?>auptfact)e bilbet unb allein fircng controlirt »irb. §. 700. ®ic 3Btcbtigteit ber Unterorbnung ber 5P?ertmale entfpringt oorjüglic^ aus einer Setrat$= tung, »etdjc »ir noc^ nid)t geltenb gemacbt ^abcn, reelcbc aber notb»enbig auS ber Serbinbung mcbrcrer iiennäcic^cn in jeber gamilie |>er»orge^t. (Sin Äenn«^ 658 $dtantk. jctfdcn nämlic^ öon einem ^ö^evcn SRaiige, ^at eine geivifTe Slnja^I oon einem oerfc^icbenen 3iange in fei= nem ®cfoIge unb fdjiiegt tagegcn einegereifTc Jln^al;! anberer aui, fo bap bie reine unb einfache 2lntünbi= gung ber erflen fc^on ^inreii^enb if}, um oitf baö 2)afein ober bie SJbroefen^eit biefer anberen im 2?or= aus einen ©cfclup ju mottjen, unb baf ein Sijcil ber Drganifation einer fflanje im Sorauö burd; einen etnjigen ''Puntt angejeigt ift, ben man nac^jumeifen TOupte, rcaS auf eine ouferorbentlitSjc äBcife bie 3or= f(i)ung unb bie ©prai^ie abüirjt unb lurcinfac^t. @o joben roit faft in jebcm Sapitel biefeS äßerte^ gefe» ^en, bag bie Slbrocfenjicit ober bie (Segenmart ber Sotplebone, ifirc (fin^cit ober i^re TOc^rJcit fi* bei- nahe in allen Sbcilen ber^piTanje bcutfunben, tbclcfee fiarfe unb auffallenbe Serftiicbenbeiten batbieten, je naittbem i^t erfter Äeim fi* in biefer Sejieljung auf eine »etfcfciebene SBeife ongcorbnct gejeigt bat. äSenn njir fagen, ba^ eine 'pflanje monofotvlebonifcfe ober bi= lotplebonifc^ fei, fo bejeit^jnen wir nicbt bIo9 biefe einfädle SE^atfatte, fonbern ein ©an^cö ßon Zt)at= fachen; reir (»abcn eine iUorfleltung »on ber o[Igcmei= nen Slnorbnung ber Elementarorgane in ijjren @c= »eben, »on ber 2trt unb SBeife, wie fie teimt unb ftcö »eräfJet, Bon bem Sau «nb »on ber ©cnercung ifjrer Slätter, bon ber (Symmetrie ibrcr Sliilen jc. , ou^ bem unb bem fccunbären Scnnjeictien fönnen wir gleid)- fatlö mehrere onbcre, »on einem ^ö&eren, glei*en ober niebcreren SJange ableiten: fagen, bapbieSfu- mentrone monopetal ifl, tieift fagen, ba§ bie ffianie, reelf^je bamit ßerfel;en tft, bifotylebonifcti fei, bag bie ©taubgefape auf ber Slumcnfrone in einer beftimmtcn, gleichen ober geringern 3aM "'^ f'ic i^rer 3crtf)eilHn-- gen if}, eingefügt finb. ©ic Äenntnig aller tiefer con= ftantcn 33crt>ältnifTe itcilcljcn ben wrftlticbenen Jbciten, loelt^e eä möglich matten, »on bem Steile auf bai? ©onje , »ie »on bem ® anjen auf ben Sljeil ju ftfilief en, tf} bie ©runblage ber natütlidjen 2J?et&obe, unb wenn biefe Äennfnip »oUtommen märe, fo tonnte man fogen, ba§ bie SWetdobe bie 5ffiifTenf*oft felbft fei, reeil bie ©teile, roeli^e fie jebet fitanje anmeifen rcürbe, i^re ganje Drganifation gan^ fur^ angäbe, unb weil »on tt)rer Drganifation i^re ganje 2lrt unb SSeife ju leben abfängt. Sa^er fe^cn wir aud) , ba§ in einer i»abr= iiaft natürlicf)en Samilie eine grofe Uebereinftimmung tjrer böuölittcn ober mebijinifcSen Sigenfebaften jwi= ft^en ben 'pflanjen »crficrrfcljt, woraus jiie bcftebt ; mai wenig bcfremben barf , weil bie Slcbnlicbfcit ber Organe bie ber *probutte in benfelben f^wc golgc ^aben mutf. ®iefe Sabiljeit gibt ber natürlit^en 3T?ctl)obe auö bem ©eftditäpunfte ber prattift^cn SJüJlidjtcit einen grofen SBorjug. §. 701. Älaffcn. — ©inb bie gamilten einmal gc= grünbet, fo bnnbelt eä fi* baoon, fiie untcreinanber fo ju orbuen, bap man i^rerfeitä biejenigen, welche jiä} am meifJen gleichen, jufammenfJetlt, unb bie »on einanber trennt, welche fi^ am wenigßen gleidjen. DaäSerfadten, welche« bei bem ®ruppiren ber @at= tungcn befolgt würbe, bot ftd) auf eine natürlicbe SSetfe baju an ; bie Äenn;\ci^cn, weicbe mebrercn "i^a^ mtlien ju gteid)cr3cit gemcinfcbaftlid; waren, macbten «S mÖQliä), mcbrere ba»on in böbere ®rup»en ;(U orb= nen unb bie eingefübrtc Unterorbnung ber Äcnnjeicben ßob an, in welker Drbnung fie angcroanbt werben muffen. ■Bai Sennjei(|)en beä Srnbipo ging äugen» ((^einlief) allen anbern »oran, unb tbeilte baiJ fflan- ^enrei* in brei grope 3weige: bie ofotpltbonifiben, monototplcbonift^en unb bitotptebonifcben 'pflanzen. 9?ac5 bicfem ©runbmerfmalc, übet weit unter bemfcU ben, brachte 3"fficii bie Sinfiigung ber ©taubgefäpc, wellte entweber ippogpnifcö , pcrigpnifit ober epigpnift^ finb, an. 3lbcr bei ben bitoiplebonif(f)en 'Pfianicn »et= watbfen biefe ©taubgefäfie an ibren ©töubfäben mit berSorolte, wenn fie monopetal tfi, fo bap in biefem SaKe ibre Einfügung onftatt unmitlelbat auf bem Joru«, auf bem Äel^e ober auf bem gierfJoife f}att= ,^ulinben , nur burcb bie Vermittlung ber SBlumen» frone bewertftelligt wirb , wcle&e on einem biefer btei ^Puntte enifJebt. ®a« Sennjeicljen ber Slumentronc, ba« auf biefe SSeife mit bem ber Einfügung »erbun» ben ift, gebt gleitben ©cbritt mit ibm; bie Sinfügung if} niibtä, alä ber Sluöbrucf ber relatioen l'age ber beiben Drbnungen »on SSlütenotganen; bct ©taub- gefäSe in Sejiebung auf baä ^iftill in einet unb ber- felbcn ^&üe. ©inb fte aber auf »erftbicbcnen Slüten getrennt, fo finbet biefeö Serbältnis nicbt©tatt, unb bann mup man bie Srfcbeinung ibrer Trennung felbj} bcjeidjnen. Sieä ftnb bie bü"Ptfäcbli*ßen Stwägun- gen, nad) wcltben bie gamilieu in fünfjebn SlaJTcn eingetbeilt würben, bie bier in einer JabeKe, iiütäf weld)c fie beutlidber gemadit werben, ganj furj ju» fammeiigeficllt finb. ®ie in ben Äolonncn gebraacbten SluöDrücfe finb früber ertlärt worben (§. 373, 391, 3h2); bie »on ber legtern finb in neuerer 3eit »ot« gcftbtagen worben, um jebe Älaffe bequemet ju be- ieidjnen. §. 702. n' menftctlung biefer gamilien in Älaffen unb ibre 3?eibc. Saß immer begnügen ficb bie Slcmentarwerfe, biefe Ifintbeilung in Älaffen, wie fie in ber nebenftebens ben Sabelle angejeigt iU, unter bem 3Jamen biefer OTctbobe anjugebcn, obglei* fie nur ben minbet wie^» figen Jbeil bicfet gropen Slrbcit augmatbt. ®er.?>aupt- fdiritt JU Segrünbung bet natürlicfeen StaffiRjirung war ber ber Familien, wcl*e biefen 9?amen »erbien= ien , unb bicd »oübradite 3uffieu. dt ftbcint felbfi biefe Unlerfdjeibung, »on weld)er wirfpretben, burii^ ben Sitet eincä SBerfe« angejeigt ju baben, weldjeS Dt-' ®attungen antünbigt, bie nacb einet im ©arten ju f ariiJ angewanbten SRctbobe in natürlicbe Fami- lien gebracfct finb (Genera plantarum secundum or- dines naturales jux.ta methodum in Horto Regio Pati- siensi exaratum). Sr wanbte aljo baS Seiwort auf bi« Familien, unb nicbt auf bie gan^c SÄetbobe an. 3n= bem et nun juerfi bie wicbtigen ''Ptincipien auffiellte, welcbe nie^t blog bie Älafftfijirung ber *pf(anjen, fon- bern aller organifdien SBefen regeln muffen ; inbem er burcb bie gamilicn, in weldjc er alle ^flanjen »ertbeilte, ber SffiiJTenfcbaft eine bauerbafte ©runbloge, fowic ein SWobell gab , batte et genug getban , fo bap man »on biefet Seit an bie Segtünbung ber natürlicbcn 2'?etbobe batiren tonnte, weltbe fegt nic^t mebr ju entbccfen, fonbetn blop ju »etooUfommnen wat. ©eine gamilien finb ganj unb blof mit ben 35er» änberungen beibebalten worben, welibe bie ^ortfcbritte ber SBiffenfibaft notbwenbig baburd) mit ücb fübren, unb Pap man entweber griinbli* f rHanjen fennen lernt, bie nur unootltommen bcfannt waren, ober babur^, t>a^ mon eine grope 5D?enge neuer entbeift, füt welcbe man neue Oiabmen madben, ober bie alten erweitern mujj. SBenn ober in biefen gölten bie con»entionet- Ien ©cbronten ftib änbern, fo änbern ftt^ bocb ni^t bie Wirtlidben ^erbältniffe , eben fo wenig , wie bie ber »eri'cbiebenen ^'unttc in einer ©ttecfe Sonbeö, boS auö einet einjigen *pto»in} in mebtete Separtementö getbeilt würbe. äßaS bie 3ufonimenfiellung ber gomilien betrifft, fo ifJ fie oft ongegriffen unb mobifi^irt worben, unb jwar nicbt in ibret ©runbeintbeilung , wel^e allge= mein angenommen würbe, wobl ober in ibren fecun- bäten gintbeilungen,bie au« bct (Einfügung bet©taub= gefäpc genommen wutben. Tlan bot »bnen ben Vor- wurf gemalt, bog fie »tele 2luönabmen juloffe, bog fie mebrercr. notürlicben 2lnnäberungen juwiberloufe, unb anberc bcrbeifübre, welttic tS nit^f finb. Dieft jßlnfRfijirung unli lamili 9(fott)lcbtitiff<()( <|)flan3cn i ofolt)Ieboiiif(tf ^Sftanjen. 1 ^i)Di)9l)iilW 2 ttnml)\)foi^mfä). 5Koltot»t!)I«^on(fc^)C Vfla«]'"- Staubgefägt ! uerigDnif* 3 monotJCrißijnif^, I epißqniicö 4 monoeptgonifcft. 1 epiR^nifi* S ofcctftaubblaltig. btumcnblollto«. CeciBDiiiW 6 umflQubblatiig r b^Oog»)"'''«* 8 untcrtoroafiib(lili(j. l PEtiBPnifil) S umtorollrnblüiin. ) ( untet M ) 10 oberforoHrnbiüiißmltcetwaiSfencit 1 cpigijiiid) i I ttrivocifen: I Staubbeutrln. ( äntOertn. | j^^j j ,j obcxloronenblüiiae aoriianl^ertii, iEfigimiW 12 oberblittrig. bi)PC8i)niW . . .. . . i3 untfrbläimg. UcrigijnifiC 14 umblattrig. f tielbuttrig. 1 untrgclmä^ig bitlir Sorioilrfe ftnb oft gtreätcr auf alle *PfIanjenarten aiu »anbte, befolgte in ber 9?eibe bcr ^aniilifn eine Drb= nung , bie fid) toefentlitb üon ber beö SufTicu nitbt entfernt. 3nbem er bie bitotyteboniftben *pflanjcn in bobenblütige (ihalami llori), tvclcbe genau ben bV= popetalif(ben entjprecben , in felcbblütige (calycl flori), reeltbe ben peripetaliftben entfpretben, in blu= menblütige (corolli florij, loeldje ben monopc« tolif(^en entfpreiben , unb in cinblütcnberfige (moiiochlamydei) , toclcbe ben ölunienblatttofen ent' ft)recben, eintbeilt, fo bat er bie 9?cgcln befolgt, reeldje auä ber Slumenfrone unb ibren Einfügungen genommen ftnb, unb unterftbeibet ft* nur baburcb, ba§ jebe ber Reiben lef teren feiner gropcn Slaffen mejirere entbatten. §. 704. Sin engliffber Sotanifer, beffen 9?ame, JBcnn uni bie ©cbranfen biefeS Sui^eö r\id)t biHo-- rtfcbe Srläuterungen unterfagt bitten, auf »ieten S(ät= tern »orgefommen »äre, weit eä wenige widjtige iBunfte ber *Pfianjenorganifation gibt, über weliSe er , ni(6t ein lebbafteä unb neueö i\ä)t »erbreitet bätle, 1 wirb, wenigftenö in fo weit, al'ä eö unö ertaubt ift, Siobert Srown, iß einer oon benen , wef(bc aüä) mitten unter ber Sietfatbbfit bcr Sejiebungen, wcl(be am meifien jur SerocUfommnung ber gamilien bei- bie ^flan^en unter fttb ocrbinben, unb »or^ügli^ flttrageH boben, unb er bat ju gleidjer 3eit baS an-- in ber Scrpflicbtung barnacb }u ßrebcn , bie wir gegeben , waä nocb ju tbun ift , um ju ber natürli' baben , in eine ßetige Seite bicfe Äcttcben »u »cr= ä)tn Drbnung ju getangen : „®ine metbebififte unb binben, weltbe ftcb noi^ allen SJicbfungen bin frcujen, „JU gteiiber 3eit natürlicbe 3lnorbnung bcr gamiiien, unb nicbt in ber einen ocrbuuben werben tonnen, „tagt et, ifi bei bem gegenwärtigen 3ufianbe unfc= obne in einer anbern ju jcrreifen. 2lber man mup „rcr Äenntniffe bicUei^it untbunlit^. 32Babrf(beinItd) bicfe a5erDoII(ommnungen unb bic SBeibe ber Seit „ift baö SWittet, einmat babin ju getangen, fte für ] abwarten, um auf eine beflimmte Sffieife biefc fo fcbr „ben Stugeubtitf in ibter ®efammtbeit bei ©cite ju ; gefutbte Drbnung f,\i ftriren; biefc (Sruppen, Staffen „ taffen , unb feine gan^e 3tufmerffamfeit auf bie 2?cr= ober Stllianjcn , wie man ite nennen will , muffen bure^ „binbung biefer gamilien , in gtcicbfattd natürtiie, m atlgemcine 3«f}itnmung unb ibre »ottfommen be= „unb gteidjfaUö einer Srtlärung fäbige Stoffe ju xiä)- \ filmmte (Tbaratiere tegitimirt werben, bamit man auö ,ttn. Daä Dafetn mehrerer biefer natürlt(ben Sfaffen ibrcr 5ßcrglci(bung ein altgemeincö ©pftem abteiten ^'flatiäctt entbatten, bic fünfmat größer aii im 3ln- fange finb, unb fiie muptcn eine ganj anbere 2Bi(^. tigteit ertangen. gamilien, wie feine SRofacccn, feine ^eguminofen, feine OTatoaccen, feine Supborbtaccen, feine Urticccn u. f. w. , fJetten augenfebcinli(b für it(^ allein eben fo Biete Älaffen oor, wäbrenb anbere n6= tbig beben, ba§ mebrere mit einanber »erbunben werben, um ©ruppen »on einem öquiBatentcn SBertbe JU bilbcn. Sinbtcp b«t ben neuen 9Jomen SlUianj porgcfcbtagen, um Piefe Klaffen ju bcjciibnen, inbcm er jenem alten 9tamen feine urfprüngtidbe Sebeutung liep, nämticb bic, burcb welcbe man bic bauptfäibli- (ben unb nitbt fo }oblrei(bcn Sintbcilungen ber febr gropcn S5erjweigungcn beö ^^Jflanjenreicf)« bejcicbncte. ®r bat aOc gamilicn in eine äiemlitb große SWcnge biefer aillianjcn Bcrtbeilt, wooon jebe eine Meine 3ln= jabt berfelben umfa§t. 3n bem »oUftänbigcren aScrfe, baä man in unferer 3cit über bic Oattiingcn beftft, bat (£nbtid)er aucj» bie Sereinigung bcr gamilicn in böbere (Sruppen »erfuibt ; in bcr neucPen 3eit batSitolpbSrongniart bei bcr neuen Slntagc beö bo= tanifcbcn (Sartenö in faxiä 2i)6 gamilicn in 68 Staf= fen gruppirt , beten Sennjeitben er angegeben bat. Tlan barf bi^ffen, ba§ oon cicfcn getebrten Scrfutben, unb Bon ben Seroolltommnungen , welcbe baö @tu= bium ber Drganifation crbalt, ba« iogt Biet weiter getrieben wirb , aU }u 3tnfang bicfe^ 3abr!>unbettS enbli(b eine natürlidic Slaffifijirung beroottommen „ifi f(bon anetfannt." Diefet SfJitbtung folgten bie meifien Bon ben So- tanifetn, bic fiib mit bcr Söfung bicfeg wicbtigcn ^Pro- blems abgaben, ©er 3Jamc: Slaffcn, ift oon ibnen auf weit bcfibtänttcrc ©ruppcn angewanbt worben, aU bie finb, »etcben 3ufficu biefen9?amen gab, auf mebrere fogar Bon benen , auä wetcben er bicfe ga-- milicn macbte, bie fi^ aber augcrorbcntti* bur* bie neuen gntbccfungen Bcrmcbrt baben. Die änjabt ber ju feiner 3eit befannten Slrten, unb auf beren ©tU' bium feine !Wetbobe begrünbet werben tonnte, ctreiebte niiit Böllig bie 3abt oon 20,000 , unb wenn man bic, weltbe man beutjutage fennt, auf 100,000 an- f((itägt , fo wirb man Bon ber iffiabrbeit ni4t febr entfernt fein. Tian fann alfo fagen, bap natb einer STOittetjabt feine gamilicn jeft ©ammtungen oon iRatutflet*icf)tt. tonne. §. 705. Uebetbie« ifJ, tro^ ber SSerBiclfättigung ber gamilicn, ibre 3ntere ju finten, fo werben unfcre gorft^ungen, bie auf einen engeren Äreiä be|c^rön!t ftnb, rafcber «nb lei(5)tcr; bater rühren bie unbeftrcitbaren 5ort= fifcritte, recictje bie Sotanif gcmad;! (lat, feitbem bie Samilien an bie ©teilen onbercr ©pfleme getreten fiRb, beren fecunbäre@ruppen, wtiäic fflan',en burdf» einen ^unft i^rer Drganiiation Bereinigten, nur einen ein- jigen, oft unbebeutenben3ug »orfteütcn. Safter tü^rt jene weiter oben auSgefprocbene Setjauptung; bap ber wicbtige ©t^ritt ju tfntbecfung ber natütli(^en aSe- t^obe bie Segrünbung »on (Familien fei, bie biefeö Siamenä unb beö '•principe ber Unterorbnung ber Äenn= jcitten Wütbig finb. 3nbem icj) biefen Sinfpruii^ auf SRu^m für ben5Ja= men, ben iä) ju führen bie G(;re b"be, nadjwetfe, glaube itö eben fo fc^r burcb baö ®e\iH)l ber ®erec&= tigteit, aiä burtt) ein finblictcö ©cfü^I baju bewogen ,^u fein. t£-ö log überbieä baran, ben ®«ift ber3og= (inge Bon ber äßafjrjieit gan^ j" biircbbringen, bap 3uffieu'<5 SJBerf nic^t in ber furjen Xabctle liege, bie man i^ncn alö einen furjgefaften 3n^ali »otlcgt, bap eg unangetaftet bleiben würfe, ftlbft wenn man fte umwanbelt ober oerwirft, unb baf , wenn man fitti mit berfclben oertraut mat^t , man über biefelbe *)inau8ge^en muffe, wenn man einen bcutlidtien 8e= griff oon ber natütlii^en SlJctSiofe ^abcn will. Die Äenntnif ber Siniilien ift atlerbingä ju grog, unb cr= ^eiftljt ein ju langet ©tubium, als bap fte bie ©c^ülcr BoU^änbig erlangen fönnen, aber eö ifi rätljlitp, bap fie einige baoon forgfältig fJubiren, baf fte |td^ bie= feii @anje »on Sennjeicben, welctic fte begtünben. Doli- ftänbig ju eigen matten. Sllöbann fönnen jTe auö Analogie anbere beurt^eilen, unb beutli(|) einfe^en, waä man unter gamilien »erflefit. §. 706. iDie ©(^ranfen biefeä Scrfeö erlauben unö nit^t, fie alle, wenn aui) nurfutj, anjufüOren. 2Str begnügen uns alfo mit einet Sici^e Bon labeilen, bie bO|(u bienen fotlen , iftre -Jiauptäcic^en auffaffen ju laffen. Unter allen bicfen gawilien aber werten wir einige bctauö^eben , welAe tcit etiBa« auöfü^rlit^er, ober botft fo gebrängt aliS moglicb befcbreiben wollen. Unb bieij follcn »ie wi^tigften, ober auä) folc^e fein, weli^ie irgenb einen fünft einer nit^t fe^r gemeinen ober feltcnen Drganitotion jeigen unb unö baber bei i(>ter Sbaraftcrifirung @elegenbeit geben werben, bie allgemeineren Scgrife ju crgänjen, auf iBelt^e wir unä in bem Setlaufe ber Dorbergebenben (Srörterung befcferänfen mugten. SBir werben aut| bei benjenigen etwa« au«füt)rlid) fein, bie ftd) bure^ einige befonbere Sigenftfcaften, burt^» ''Probuttc au«;ieicbnen, bie ent Weber ber 3nbu|lrie, ber §)auSiBirt^f(t)aff , ber ?)eil funbe nü^üä), ober im ©egent^eile itbätliiS) finb. §. 7U7. yiae glauben wir folgence fubfii= tuiren ju muffen: i. biflinifc^, 2. bluinenblattlo«, 3. Bielblattrig, 4. einblättrig. SBir woUen jegt un= (erfüllen, worin bie legieren einen ®rab- ber 3"= fammenfegung, ber ben Borbergebenben Borjujieben i|t, barjubteten, unb bemnact» biefe neue, i^ncn Bon un« ongewiefene ©teile ju Derbienen ftbeinen. §. 7U8. 3ebc« orgoniftlie SBefen ifi e« in einem um fo (»Obern ©rabe, a(« fein Seben Bon ber 2lu«= Übung einet gröpern älnjabi Bon Serri^tungen ent= fptingt, unb al« bie mit biefen Verrichtungen beouf» tragien Drgane ,^ufominengefcet finb. Unter ben aügemeinen a3errici)tungen geböten bie einen ju einet Drbnung, bie böber iß al« bie ber onbern; bie« finb biejenigen, welcf^e niitit allen gemein finb, fonbern nur ba« befonbere 2lttribut einer gewiffen 2lnja(»t Bon 3[ßefen werben. ®ie bamit begabten baben aue^ noll)wenbig Bor ben onbern einen Sßorjug, weil fte auper ben nämliitjen äiften eine gewiffe älnjabl Ber- ftbiebener 2lfte »errichten , unbbiegöbigteit jubenfelbett bie ber erften Borau«iegt. Dur* bie gäbigteit biefer weitern 2lftc, burct» ba«, wa« man bie Dignität ber gunflionen ju nennen übereingetommen ift, fann man ben ©tob ber Drgonifation nacbweifen, eine Siegel, bie JU berjenigen gehört, bie wir Borger blop ou« iijrer iai)l abgeleitet b«ben. §. 709. Dur* biefelben ©*lüfTe wäre e« Iei*t JU beweifen, ba§ bie nämli*e gunftion na* ben Berf*iebenen Sfflefen au* Derf*iebene ®rabe ber Dignität jeigen fönne, weil fie ni*t in allen auf eine ibentif*e Söeife au«geübt wirb , fonbern in ben einen bur* gewiffe 3lfte, in ben onbern bur* anbere- 2lfte, bie JU ben erften binjutommen. Die Drgone, wel*e bie Slgenten berfelben finb, Berbielfältigen unb BcrBolltommnen fi* alfo in bem nämli*en 33erbältniffe. §. 710. Da bie natürli*e Äloffifijirung jum 3we(fe ^ot, biefe Derf*iebenen ©rabe ber Drgani^ fation in i^rer auffteigenben Bewegung Borjuftellen, fo mup fie ibr Slugenmert batauf ri*ten, in jebem SBefen ba« §)ötierc, juerft olö gunftion, fobann al« Drgane, wtiit bic Stufen- leiter bc« *))fIanjenreid)S ju bilbcn fudjen ; um fte ober auf eine breitere (äirunbf[ät()e ju fletten, tonnen »tr unä mit ber ocrglei*enbcn llntcrfurfjung ber Organe ber Segetatton (»elfen, bcren fJufenmeifc« gortfireiten , »ie ©ecanbotte ritbtig angegeben bat, einen beinabc paraücfen (Sang einftblagt, wenn man eS roentgflenö auf eine ganj allgemeine SSeife betracbfet. 712. "DieSabl tft um fo »ollfoinmener, (e gröper bie 3abt ber »erfcbiebenen Drganc if}, bie mit cin= anscr ,^u ber 3Jeprobuftion bettragen. SBobin »erfegen »ir aber bie erflc Stufe, bie einfaibftc, bie unö jum aui?gang«punftc bienen foU? SBir babcn bie '^'ffanjen- organc fcnnen gelernt, bie einen ftnb einfa*, ric anbern jufammengefegt. Unter ben erften ifi r>ai ein= fadifie augenfcfeeinlicb eine 3eüe, weil fie ber cr()e 3iiftanb aller anbern ifl, unb bie einfacbPe ^Pflan^e wäre bemnatb bie, wciAt auf eine 3elle ober auf eine tleine Sln^^abl unter ft'i^ ibentift^er 3''öcn rebu-- jirt tt)äre; ein (Srab ber SRebuftion, ben man an ge- roiffen Sllgcn bemerft, bie bemnacb bie erfte ©teile in einer SReibe einnebmen muffen , n)et(bc »om (Stn= facben jum 3ufommengefegten übergebt. -J'ier ifl febe 3etle bei ibrer Trennung öon ben anbern geeignet, bie ^pion^e fortjubflanjen ; cö ffnbet bier eine doU- ftänbige 35erfibmel,(ung ber 5Bfgetationö- unb SRepro-- buttionSoigane ©tatt. §. 713. SBir ftnben fobann in ber nämlicben fltaffe anbere ^flanjen, bcren ®ewcbe, obgicicb eä noi^ ouf teinc iJBcife bie Trennung ber Organe anjeigt, bie tDir ©runborgane genannt baben, botb nicbt fo homogen ifJ wie in ben »orbergebenben. (Einige »on ben 3fUen unterftbeiben fitb »on ben anbern burtb «n befonbereö 2lu^fcben unb <)3robutt, fo bap biefe fleeigneter aB bie anbern ftnb, bei ibret befonbcren entmidlung eine ^^flanje ju reprobujircn, TOcIcbe benen äbnlid) if}, irooon fte einen Sbeil auömacbten. SJicfe- Sbeile b«^ ©ercebeö, tr>el4»e mit biefer befon- bcren Gigenf^aft begabt, aber jerflreut unb gleid)-- fam inmitten bcffelben berlorcn finb, tonnen f?(b in anbercn 'Pflanjcn beutlitbcr aufPeden, einen gcmiffen beftimmten fla^ einnebmen ; bie allgemeine J^orm mupte ftcb alöbann regelmägigcr obbtfben, unb bie Snbioibuatität berf flanje ftcb mebr auöfpre*en, benn man tonnte fte faum bei ben niebcrern ©rabcu er= lennen. §. 714. 3n bem Serbältniffe aU biefe 1i)dlt, iro ftcb ba^ SReprobuttionöoermogcn concentrirt, üi) unter= ffteiben unb ffcfc mebr »on bem übrigen Jbeifc bcö ©cmebeö abfonbern, nimmt biefeö beftimmtere gormen an, unb fongt felbfl an, bie Trennung ber Sbeile, bie erHen ©tijjen ber Organe ju jeigen, roettbe tstr ©runborganc genannt baben ; baä eine, baö centrale ober bie 2lcbfe, bie anbern, bie fcitenftänbigen ober bie Slätter, maä man j. S. an ben 3ungermannien unb ben aSoofcn ftcbt. ©obann beroollfommncn fttb bie Stamme unb bie SSlotter, itnb alöbann finb im SlDgemcincn biefe mit ibren cntreeber ätzten ober mebr ober weniger »eränberten gormen, wie j. S. in ben garnf rautern beauftragt, bie gortpflanjung^organe ju tragen. 3n aOen gätlen aber begeben biefe Drganc nur tbeiltreife auö bem 3eUgett)ebe , ba« auf eine be= fonbere aScife mobiftjirt if}, fo bap bei gemiffcn 3cllen fit^ mebrere anbere bilben, weltbe wir ©poren ge= nannt baben. S3i«tt)eiten cntwicfcln ftcb unb immer auf Soften be^ nämlicbcn ©ewebeö überbieö nocb anbere, »elcbe abcrmal« »crfcbicben finb unb bereu nocb unbe= ftimmte SBirfung natfc einigen ©ebriftf}eaern mit benen ber erflen beitragen muffe, bamit biefe bie ^Pianje reprobujiren fönne. §. 715. 2luä bicf^er rafe^icn Unterfuebung berSrpp^ togamen tonnen Wir ben ©cblup maiben, bap ber (Srab ber Serfibmetjung jwif^cben ben 58egetationö= unb 3ieproPiitiion(3organcn basS TOap für ben @rab ber ß-infacbbeit ber ganzen 'j.^ffanje abgibt; bafi ibre immer beutlicbere Stbfonberung im Slllgcmeinen eine immer jufammcngcfc^tere Drganifation bejciebnct, wie bic(5 bie 33er»olltommnung ber ÖJrunDorgane beweist, »on benen man fiebt, bap fte nacb ber namlicben ■progrcffion »crwicfeltcr werben. §. 71B. Sei ben fiotplcboncn ober fbenärogamen feben Wir, wie bie Stcprobuttionöorgane eine neue unb geboppelte gorm annebmen, namlicb bie bet Slntbere unb beö (Sieben«, unb bie gegenfeitige aSir= tung biefer beibcn Drganc ifi erforberlitb , bap bie i^unttion »or ficb gebe. Sicfe 9?otbwenbigteit ibrer TOitivirtung beweist einen böbfren @rab ber SSürbc in ber gunttion, weltbe einen neuen 9Jamen, ben ber SSefrucblung, annimmt, ©ie bcgrünbet ein SBerbättnip jwiftben ben ^Pflanjen unb bem Xi)itmiä)t, baß ficb obnc Shbcrfprucl) einer weit böberen Drganifation erfreut. ®d tann nun tein 3>»eifcl obwalten, bap bie f banörogamen böbet organtftrt ftnb alä bie Ärpp» togamen. TOan bat alfo nur nocb Ju erforfeben, wie man bei ben erfJen biefe ©tufenfotgc begrünbcn tonne, bie wir bei ben äwciten tenuen ju lernen oerfuc^t baben. §.717. 25ie2?cgctationäorgane ftnb bei ben b"e ör= ganifation nacb. ®aö (Sieben mit feinem fo »erwitfet= tcn Saue fcbeint weniger ein einzige« Statt, aÜ ein Keiner 5>aufen »on Slättern ju fein, aber nur bur^ t>ai Senten unb bie Mnatogie wirb man babin gcbratbt, ibnen biefen Urfprung anjuweifen. 2i5cnn ci wirtlicb Slättcr finb, fo ftnb fte burtbau« nitbt cr= tenntlicf) unb üben überbie« ganj »crfcbiebene 3Jid;= tungen aus. Die (Sieben ftnb ferner gewöbnlitb unter einer ?5ütle »erborgen, welcbe ein anbere« gteitbfaU«, obfcbon in einem geringeren (Srabe, mobifijirtcö Statt (ba« Sarpcll) bilbet, fo fap man fagen tonnte, baf ftcb bier bie SJetamorpbofe auf ibre jweite 'potenj erboben babe. Sei ben Sri;ptogamen finbet fic^ nic^t«, ba« genau bamit »crglic|en werben tonnte. §. 719. SBir bab'cn aber gefcben, bap febr Oft anbere in ber '^ä^e bcRnblicbc Slättcr, weltbe baS Slufifcbcn unb bie 3?erricbtungcn eine« Statte« ablegen, an biefer SBerbüDung tbcilnebmen, um bie Slüten« 84 • 662 jDfltantk. füllen ju bilDen. ©ic trennen bte ©taubgeföfe unb bie Sarpctle »on ben SBegetationöorganen no(^ meljr unb bilben mit i()nen ein jufammengei'egtete« unb abgefcnberteS@9flem. ®aö|>in}utommen biefet neuen J|)eile AU ben SieprobuÜionSorganen ft^eint alfo einen neuen ®rab oon Drganifation anjujeigcn. §. 720. 3nbefFen befallen biefe »erfdjiebencn Steile berSIüte cftctö no* einige ©puren il)rer Slattnatur, o^ne wciäie man ni^t baljin gelangt »äre, bicfe ju erfennen : üorjüglitt), menn üe unabhängig »on ein= anbet auf ber »etfürjten 2id)fe, nieldje fie trägt, bie relatioen ©tetlungen be()altcn, bie man unter ben SÖIätti-rn ju fe^en gemo^nt ift. £)tefe« Äennjeictjcn ber Sage, baö weit anOaltenber als baö ber goim be« Saueö unb bemjuri.>Ige ber Setri*tung ifl, ocr- njiiett fiel) julef t ; »enn eiJ fi* aber fetbfi uxtDÜOft, fo batf man tagen, bag bie 5Ketamcrp^ofe i^ren ^oä/^en @rab errei*t. Sieö (»at nun in golge ber SBerrcadjfungen jrciftfcen oen »erftbiecentn Siütenor-- ganen ©latt. e« ifJ tlar, baß e« bei einem Äelc^e ober einer fünfja^nigen SoroUe, bei einer 3!cbre, bie buic^ ba« 35erniad)fen »on fünf ant^eren gebilcet tS, bei einem fiinffäderigen Sierfiocfe, auf btm ein einfai^er ©liffcl fieijt, fttroieriger rcar, fünf 93latter ju er-- fennen, als? in eben fo inelen Äelc^bldttern, Slumcn^ bläitetn , ©taubgcfäßen unD ÄarpeUen , bie ganj getrennt ßnb ; ba§ man in ©laubgefäßen , ttcld^e regelmäßig auf einem abgeplatteien ober »orjüglic^ cplinbrifdjen Joruö, mie j. 58. bei ben SKagnolioceen, fpiralförmig gefJellt finb , e^er mobifijine Slätter oermutben fonnte, aU in eben biefen ©laubgefäpen, »eltfie ton ber SJöbre bc^ Äcli^cö ober ber Soroüe, ober öoijüglict» »on einer ©cbctbe auögese, meiere ben ©ipfel eine« mit bem Selche oerfdimoljenen Sierftocfö überjiebt. 5Wan »erbinbe in einer sölüte biefe »erfdjiebenen ®rabe beö Sßcrreaitfenö ber »er= fctiiebenen Sfjeile mit einanber unb man gelangt ju einem (Danjen , reo jeber Seobatbter, menn er eä ni(fet »ortler »ei-^, feine 3ieibefolge »on blättern »er= mutzen fann unb n>o bie Sieprobuttionöorgane fo beutlicfc als e« nur möglitt) tft, »on benen ber Se= frudjtung unferftf)icben fein werben , un& jnjar ba= burrf), bap fie ij)re legte Sejie^ung, bie ber ©tellung öerlieren. §. 721. Ttan Wirb jegt begreifen, warum mir gegen ben allgemein angenommenen ©ebraueti bie einblättrigen über bie »lelblattrigen gcftillt baben. SSSenn man überfiel nat^ einem anbern allgemein angenommenen ^Jrincipe ben SBertb ber Äennjeicben naä ibrer Sefiänbtgfeit beurtbeill, fo wirb man finben, paß basS ber einblättrigen, befonberä, wenn fie mit ber mittelbaren Einfügung ber ©taubgefäfee »erbun= ben if}, weit weniger äluenabmen, aU tai ber »iel^ blältrigen Äorolle juläft. Die meiften »ielbläitrigen gamilicn entljalien einige blumenblattlofe (Gattungen unb mehrere jetgen eine auffallenbe 5Berwanbtfc*aft mit anberen gamilien, Weltfje burt^aus feine Äorolle ^aben. Die« iß ein fo gut anertannter ^»unft, baß me()rere ©(f)riftfieller »orfttlagcn, ftc mit einanber in eine große gemeinfe^iafilitbe Älaffe ju bringen ; bieö t^at Srongniart, inbcm er bie J)ifoiplebonen in äwei Sfiei^en braiftte; bie eine, welt^ie bie »er= Wad^fenblättrigen enthält (§• 3b4), bie anbere, bie getrenntbläitrigen , welcbe bie *^iflanjcn mit freien ober gar leinen Slumenblättern entOaltcn würbe. §. 722. Die meifien ©t^irififteller fe^en ganj oben auf bie f ITanjenleiter bie bobenblütigen ober unter= weibigen, »ielblättrigen f flanjen unb unter ijjnen bie SRanuntulaceen, inbem fie ibreSIüte wegen ber großen Slnjabl ber Wefentlic^cn Drgone (©taubgefäße unb Sarpelle), weltlje fie gewöbnlicb entbält, für »otl= fommener alö anbere anfeben. Diefer ber 3abl bei= gelegte 2Bett^ fit»eint unö ^ier nit^t mebr Serüif- ft(t)ti9ung ju »erbienen, aU er. bei ber Seurtjjeilung be» üinne'fc^cn ©pftemö, bie »on allen an^ängern Per natürlii^cn aset^opc auögefprot^en würbe, erbal- ien t)at. Die Sielfadpbeit ber Slütent()eile felbfi firebt oft barnait), ibre ©tetlungäoerbältniffe auf einer fic= tigen Spirale reieber beroorjubringen unb ibnen auf cicfe Seife, obftbon fie ju einer einjelnen iSlüte ge» boren, baä äluöfcbcn eine« Slütcnfianbeö ju geben. ©0 fiellen bie Äarpelle »on gewiffen Dianunfulaceen, jum Söcifpiel ber Adunis , per Myosiirus u. f. w., eine wabre Sterte Por unb »erratben burt^ biefe @tel= lung ibre Slattnatur. Da« Serbaltniß ber Slüten= Organe mit fo oiclen SJläliern wirb übrigen« in ei= mgen 5äUen fo offenlunbig, baß eine anpere SRanun- fulacce (HelleborusJ Pem @eniuS bcö Ooetbe feine berühmte Jbeorie ber ajjefamorp^ofc eingab. Der Slüienlianp jeigt unö PenUebergang Per Segetation«« Organe ju benen ber 3Jeprobuttionöorgane unP ge{)ört, natpPem er fie untereinanPer Wirft, ju gleitber 3eit 5U Picfen beioen SBerricblungen. 3e unmertlit^er Per Ucbergang ifl, unb wir baben (§.385) gcfeljen, baß er e« bisweilen ganj ift, befio weniger fpricfet fiit) bo« Ölütcnfpfiem beutlicb au«, Pefio etntacber ifi feine 3u= fammenfegung unP wciet ibm natb Dem »on un« aufge- ftelltcn ^iJrunPfägen eine niecerere ©teile an. Die große Ütnja^l »on ibeilen in einer einjigen Slüie, welcfee nii^t feücn ibre Slebnliibfeit mit einem SBlütenfianpe jum SRe= fultate bat, wüiPe oft bei weitem nitpt ben böcbfien öraP Per Drganifation anjeigen, unb wir möchten »erfut^t fein, Piefen cljer in Per gerabe umgefebrten 2lnorbnung, nämlitt) in ber ju fut^en, no ein ganjer SSlütenftanb einer einjigen Slüte gleitet, wa« j. S. Per gall bei Pen Sompofiten ift. 2Benn man überbie« iebe Slüte abgefonuert »on benjenigcn betrattitet, mo Per mit bem iiier)iocfe »erfcfemoljene Ä'eltb neue gor» men angenommen bat, wo bie einblättrige ÄoroUe auf einer epigpnifcben isscbeibe eingefügt ift unb ©taub= gefäße trägt, welche mit ibren antberen in eineSRöbre »erwat^fen finP, fo wilrpen wir beinabe ba« 3Äaxi= müm Per Sßcrwati^fungen unP bie Slütenorgane finben, welttie au« fo oollfiänPig »crmanPelten Sölattern ent= fiel;en, al« man fitb nur beuten tann. §. 723. Die SKonofotplePonen fönnen in Per Su« fammenfegung ibrer Sölüte Wie Pie Difotplebonen »et« ftbiePene iSraPe jeigen unP fogar burcb Pie 35erwa(^= fungen ilirer Speile in einen »erwitfelten 3ufianb gelangen, Per fafi eben fo mertwürPig, mit Per fo eben angegebene ift : bie DrCbibeen liefern ein Sets fpicl Pa»on. 'Vian fiefit alfo nidjt, warum ^e in biefer Sejiebung angefeben werDen foUten, al« ftünben fie in ber Drganifation nnift ; Penn wenn ibre füllen immer auf eine einfacbe SSlütenPetfe befitjränft finb, fo tritt biefer gall autb bei ben Sölüten oieler DifO' tpleDonen ein, unb man finbet fogar unter Piefen einige, weltfee auf ein narfte« (äitben befcbrantt finb unP einen t)öberen @rab »on liinfatbbeit jcigen, SBenn man biefe jwei großen Serjweigungen in Sejiebung auf bie Sefru(^tung«organe betracbtet, fo gepen fie cemnad) eber ouf jwei f araüellinien al« auf einer unb betfelben Sinie, Pie eine rücfwärt« unP im @e= folge Per anberen. Senn man nun aber ju ber SJer- gtei*ung ber 33egetalion«organe jurücfgebt, fo »er= fdjwinPet Pie ®leidjbeit. Die a)Jonotot()lePonen jeigcn einen einfacheren SSau , ein »iel gleitljfbrmigere« Oewebe. §. 724. Sir baben ie 3ieifre bet ga= milien ifl biefc l'inie, unb mir tonnen fie ^ier nicfct aüc aufftcüen, ali inbem trir biete berfelben aufier i&rem nalürlicticn *piafe SeUen. Sroivn f)at biefe äfia^r^eit mit eben fo oiel @Iücf erflärt, inbem er fogte, ba6 baö Sonb organifc|)er SBefen ein 9Jcg unb feine fictte fei. '■• Sine britic Serglcii^ung, iveicfee anr bem '•pflan= jenreitbe felbfl entlegnen, toirb un« begteiflid; madjen, rcie biefe Sielfat^jtjcit ber a}erf)üInu|Te ben Segriff einet allgemeinen ?Htit)e nicfet auöfdjiieäe, unb toie biefe iünien, bie fic^i nac^i allen 3ii(5tungen bintt)en= ben, unb ftct» freuten in eine einjige, ftetige Sinie gebtat^t roetbcn tonnen. Sie gamilien finb reie bie ilefJe eine« grossen SSaumeö, bie ouf einem gemein» fdiaftlicfcen Stamme n)ad)fen, »ocon jeber bei feiner SntwicfUing mehrere anbete ju gleichet 3eit bcrüljren, unb fie fogar tteujen tann, wobon einige anbete, bie übet iljnen gewaeifen ftnb, übetragen tonnen, bie aber trog biefer ©ioergenj nad) einer SlJtdjtung ^in, unb biefer anfieinenben SBcrrcirrung alle gegen ben ©tamm ^in jufammenlaufcn, unb nac6 einanpcr auf einer bon unten naclj oben entniicfelten üinie auö bemfelben ^eroottommen. 9/;an begreift ol?ne weitere auöfülirlidjtcit, n.)ie bie STOctapfier fortgefegt njcrben, unb wie bie, mit i^ren gintjjeihingcn oon jceem SRange, unb »on febet Öröpe mannigfaltig mobifi= jitte SBeräftung alle biejenigen re))räfentiren tann, joelc^e man in biefer Slaffifijirung annetjmen mill. ~2ö. Vit Bweige, reelle auf ben Slcf^en cnt- ftanbeu finb, >t>eld)e bie gamilien »orftcUcn, werben felbü ©atiungen »orfJcllcn. 9?un tonnen Ixe alle na* ber S^ei^c unb nodjeinanber auf einem einfadjen 2lf}e ober aad) meutere mit einanbet auf einer unb berfel» ben p6t)e auf einem fclbfi perafteten älfie entfielen; fie bilben auf biefc SBeife in bcm erfien gallc eine SJei&e, in bcm jweiten eine ©ruppe, biefe boppelte SWobijitation wirb gleicfjfatlä bei ber Slnotbnung i:n ©attungen einer unb berfelben gamilie beobachtet. di gibt gamilien bur* ©ruppirung, mocon jebe »on allen unter fid) fe&r cibnüc^en ©attungen mel>rete anbete (u gleicber 3eit berübrt, unb ftcfc in einet gewiffen Unotbnung äufammenftcUt. Qä gibt gamilien butcb Settcttung, reooon iebe oon ben ©attungen bie nac^folgenbe mit bei »orbctge» Jenben »cttnüpft, unb eine cirfjfc SReide bilbet, in »elcfter baä legte mit bem etften nui burc^ biefeö ©efolge »on 3i»ifct)entettc6en »ertnüpft ift, unb mit ijm biöiteilen teinc giope 21cl)nlicttcit baten tann. Bie Hfien finb notjwenbig natüilidier, als bie jtceiien. Seoor wir bie Sabetle unn bic Darftellung ber ^flanjen beginnen, muffen wir noc^) einige Segriffc beifügen. §. 726. 0 lieber iftrcn «»amen. — 3We^- tere »on ben alteren unb allgemein betanntefien *J Jussiacannm melhodum i agnovent, Flor. Nro Holl. 3Bir taben Ott gonjc ^^rafe aii«ffüf)rt, um burd) bo8 3'"jni§ fircr ijbtjtrtn ■Huiovitiii tüä ju bePiitigcn, aai wir Bfitcr obni (§ 702) nndifüiirt daeten, mt um Me Sin- tSeilungcn su rccttfertiBen, wtli^e Bit in in folaenben Iiot(ieI(una (§.707) onaenommen f)obcn. nehmen itjn »on einigen i^rer auijjejeicfincttJcn Süge: 2Bie j. 25. bie Umbellifercn unb gorpmbife^ ten, »on ber 2lrt unb SBcife ijreä Sölütenftanbeö; bic Seguminofen unb Koniferen »on iijrcr grucjt; bie llabiaten unb ßrucifcrcn »on ber ©efialt iljrcr ÄoroUc, bic 'JJalmen, bie ®rami= neen oon bem ©anjen ber ^Pflan^e u. f. w. 2Ba« aber bic anbcren anbetrifft, |ü ift man allgemein übeteingetommen, jebc gamilic mit bem JJamcn ei-- ncr lernet -?)auptgattungen, mit bem mmliä) ju bc= jeit^nen, bie man ali ben Jppuä anfe^en (ann, um welchen Jetum fi* oUe anbete reiben, unb bie (iiibung HS laieinifc^cn SBortcsJ biefer ©attung wirb in oceen, wie j. 3. bei ben 3{ub iacecn; in incen, wie j. 33. in i!aurincen; in ibeen, wie j. S3. in ben liapatibeen; in atieen, wie j. S. in ben Dnagraricen, »etwanbelt. Bic erfic biefer Sn= bungen, in acecn, iftam gewiJ^nlic^fJen angenommen, unb einige ©ojnfifieller bcbicncn fiel) »iellei*t mit 3ic(lit auäfc^ilieeeno berfelben. 9^an ifi übctein gc= fommen, gewö^nlit^ bie einfache (Snbung in cen betjubel^alten, welche »ielc gamiliennamen j. S. bie 3 0 n c e e n , *]) o l p g o n e e n u. f. w., ctiemalö an= nahmen, um Sintjeilungen »on einer nieberen Orb= nung ju bejeicljnen. SlUcrbiußä finb gcwiite gam(=- lien fäi)ig, in mehrere fecunbare ©cuppen cingetWlt ju werben, bie turcj (»tjaratiere »erbunbcn finb, we!c^)c man noc| nictjt fiit wicljiig genug \)ält, um feibfi JU ber äßütbc einer gamilic erhoben ju wet^ ben: man nennt jic3ünfte. @o bilben bie 5P; elia= ceen eine gamilic, wooon alle ©attungen butdj gc= Wille gemeinic^aftliejc Äennjeic^cn um bic ©ottung 5C(elia »ereim finb; eä gibt aber nocJ) anbere Äcnnjci» c^cn, wclttie nic^it allen ©attungen ber gamilic gemein» fc^afiliel) (iiib, unb biefe bilben jwei Serbinbungen: bic eine, welche man in ber 5Kclia uno einigen an» beren ©attungen wieber finbet; bie anpctc, welche man in ben übiigen, unb namenilicj) in bet &aU tung Sric^iilia beobachtet. Wan tann alfo bie 5Keitaceen in jwei 3ünftc in TOclieen unb XvU cjilieen cintljcilen. Bic 3ünfte rnüifen natürliche ©ruppen biloen, unb Sc finb bemnai^ glcicjfam tlcinc gamilien, bie ju biefem 3?ange cr&obcn wer» ben tonnen, wenn eo fie^ ereignet, baf burcti bie Sntbecfung einer },itmU(i) gtofen 21n\a()l neuer *prTan» jen bie gamilic, roo»on fie einen Ziftil ausmachen, felbfJ an äluöbcjnung unb SBic^iigteit gewinnt, um biefe 3etfiü({elung ju rechtfertigen. Bic meiften 3ünfte, bie urfprünglicl) unter bem 9?amcn ber ©et» tionen »on SmTieu in feinen gamilien aufgeführt würben, finb fpäter feibfi "ju gamilien geworben. 3J?an batf fiel) alfo wenig barum betümmetn, ob eine ©ruppe gamilie ober 3i'nft fei, wenn fie nur ganj natüriicfe ifi, unb bteä um fo me1)t , aU alle gami» lien bei weitem niitt eine gleict)C SBicfetigteit, ent» webet burcfe bie 3aH ber "Pflanjen, weldje ju bet» fclben geijörcn, obet butib ben SBettJ bet Äenn}eii^en, welct)c fie unterfcl)eiben, ^aben. giir bie nacftfolgenbc 2lufjä^lung l)aben wir ju wenig Siaum, um biö ju ben 3ünften t)erabjufteigen, wel^e wir btog in einigen gcillen angeben werben, wenn bie in unfern Xabellcn angewanbten Äennjeicften, welche jwei 3ünfle £■"« unb berfelben gamilie etwaö »on einander entfernen, 1 unä befonberö barauf leiten werben. 2Bir werben aue^j j ojne Unlerf(f)ieb bie »erfcfiiebencn, focbcn angejeigten ! CEnbiingcn gcbraud;en unb oorjüglid) für jebe gamilie bie gnbung f esSjenigen 9?amcnS ma'i)Un , unter wclcfien i fie gewöbnlid) betamit ifi. gür bieienigen, weli^)e einige gamilien in ber 9Jatur fiubitcn wollen, fügen wit ben Siai^ bei, immer eine ganj autl)entifd)e Uxi oon ber ©attung ju waf)len, wcldje ilir i^ren 9Jamcn gibt, ©ic bürfen überjeugt fein, baS ^c ba feine »on jenen Sluäna^men antreffen, welche ben ©tu» , birenben »um teerten SÖScgc abbringen. Selche 3?e»o» ßaianik. lutionen man aüä) in bcn möglidien Umwanblungcn i ber Oruppen bewirf en mag, fo ift j. S. gan; flar, bapbet gcmeineoeberac/ ber Sppuä ber (Sattung 5WcIia, immer eine WiUacet fein werte. ! §. 727. 2) lieber t^rc Äennjcidjcn. - Sie ber 3ieprobu!tion Cfhuracler fructificationi;) fommcn ! juerfi unb bienen tvefentticfe ju Sefiimmung ber gami= i lien. a^an fügt iijnen aber immer bie ber 35egeta= | tion bei, welcbe, wie wir gefagt baben, in ben nieiften gäüen irgent einen befonbercn 3"8 füt jebe gamilie jeigen unb baburtb jur Scrftartung ber erften bienen; fie erleicbtern au* baburcb baS 9Jacbforfcben feOr; fj geben 5. S. einfa{bc, gcgcnflänbige Slätter, mit jwi- f4)en ben Slattfticlen ßebcnben SJebenblättern, gleicfe auf ben erfJen Slnblicf eine SRubiacee ju crtennen. (äbcnfo wcnbet man bei ber Sefc^reibung ber ©at-- tungen bie Sennjeiiten ber SJeprobuttion unb ber Segetation gemeinftbaftlicb an. Sinne bebitnte fi* nur ber erften unb fparte bie iWeitcn ju Unterfdjei- bung ber Slrten auf. Satb befcfereibt man eine gamilic in ibren gc= ringfJen gin^elnbeiten unb lä^t feinen 3ug weg; bieö nennt man baö natürli^e UScrfmal. Satb be= gnügt man ftd) mit ben (t)arafterif}ifc^cn Süg«" / beten Serbinbung fie bon allen anbern nnterf^eibet ; bieä tf} baö wcfentliebe fKerfmal. Stuf biefe« muffen »vir unö bef*r5nfen. §. 728. aiber biefc^ Jjjerfmal enlfpringt, wie wir focben gefagt baben, auö ber Serbinbung »on meb= rercn, unb nii^t »on einem einjelncn. 5Kan barf ft(^ alfo burebau« nit^t mit bem einen »on beiben begnügen, wäre eö autb ber gamilie ganj eigen, wie j. S. bie tetrabpnamifcben Staubgefäße bei ben Sruci-- fercn. Dieö biefe ein *])ortrat nacb einem einjtgen (äefi(itöjuge »erfettigen wollen. ^Kan wirb auö ben 2:abeUen erfeben, baf, um fttb berfelben bebienen JU fönnen, bie in bem SScrtaufe biefeö SScrfeS jer= flreutcn organograpbifeben Segriffe, befonber« bie, Wüi^c wir über bie Stute, über bie Symmetrie ibrer %itiU unb ibrer Einfügungen, über bie üage ber ©amenförncr unb befonberö über ibren ®au, beffen mannigfaltige iWobififationen bie wi^itigften Äenn-- jeii^en unb in »erftbiebcncn SlbfJufungen liefern, mit ben gebraucbliicn S3e;eicbnungen bem @cü}c gegen= »orttg feien. §. 729. 2Bir wollen unö enblid) ber ganjen Unju= länglicbteit bicfer Jafeln erinnern, bie bloß baiu bc= ftimmt |tnb, bie Serfcbiebenbeiten ber gamilien burcb bie ^auptfa*fi(t>flen *punfte ibrer Organifation ju bf= jeiebnen, aber burtfcauä nitbt biefe ganje Drganifa= tion tennen ju lebrcn. 3» bem Sinne ber analpti^ fc^en 5Wetbobe »erfaßt (§.690), finb Re notbwenbig mebr ober weniger fpftematift^ unb fonnten um bcut= li(t)t unb flarc 2lnft(titen ju »erf(taffen, nidjt immer bie natürlitfce Drbnung bccbaibten. (äinige Familien fommcn baber etwa« auf er ber Drbnung »or, bie fie in benfelben einnebmen foUlen. SBir baben jebocb gefud)t, fie fo wenig alö möglieb »on einanber ju entfernen unb fie wenigfien« in ber Oruppc ber ga-- milie ju jeigen, mit weldjen üe bie meifte 5Berwanbt= fc^aft baben, obglcicb un« felbft bicö nidbt immer burtb bie Einräumungen gefJattct war, weldic bie Segrün« bung gewiffer großen Sintbeilungcn jur golgc batte, bie ber ©iflinen }. 35. Einige Sünmerfungen fönnen übrigen« biefe Slbweie^ungcn, fo wie fie fid) jeigen, angeben. 2Btt werben ^ier fcie Sennjeie^cn, wele^e bie brei gtoien Serjweigungen be« ^fJanjenreitbö trennen, ni nur benfen tann, weil üe au« einem einfachen SIä«(ben befJeben; bei anbern »ereinigen ficb mebrere Slä«(ben mit ibren Enben aneinanber, um gafern ju bilbcn, welcbe balb oereinjelt, balb einanber näber gebracbt ober glcicbfam jufammengeballt üno, unb bie« bi«- weilen mit einer gewiffen Siegelmäpigfeit, fo baf fie au« einem gemeinfcbaftlicben Wittelpuntte au«ju- ftrablen fc^einen. 2Bir baben (§. 318) gefeben, baf biefe gafern gewöbnlifi» mit einem fcbleimigen Ueber= juge bebecft finb, unb biefer biliJtt oft eine gemein- fcbaftlicbe |)ülle für ba« ganje Spßem ber jufammen= geballten gafctn, fo bap ibre 3ufammentlümperung eine 2lrt »on 3nbi»ibuum ju bilben fcbeint. Diefe ab= gefonberten, ober an ibren Enben »erwac^fencn Seöcn ftnb mit einer grünen Tlaitrit angefüllt, wobon jebe« Äorn in ben freien Slä«cben ein reprobucirenber Sörper werben tann. 3« gewiffen ^eüm ber jufammenge= fegten gafern fonbert fidb bie grüne SWaffe ju einer gewiffen 3eit in mehrere (gewöbnlicb »ier) ab, unb jebe »on biefen tleinen fecunbären TOaffen ftellt eine Spore »or. ©ie« finb bie Sporen biefer fo einfachen ^fianjen, weltfce, wenn fie au« ber 3^11« bftau«= fommen, bie fieerjeugte, einige 3eif lang Bewegungen baben, bie benen ber 2;f>iere Sbnlict) finb (§. 606, gig. 496—499). Tlan Um ba^cr biefe ällgen t!»(et-- fpcrfg nennen. 3lhatt)Utionen. lamxiun. ®ob. I. 3lfotDlcfeoncn. Wtitr ffllüt! '" " ■' " ... vihc. Surfen Slccbicit. clicr tloHarligfr Siiebet i iUinc a(f)fe »lotterobcr fcfatiatliger äßeteriffopttr oöncJDccfrtitiEn. Sctleuttm. Scbcnnocfi;. I Äein ©auld)(n \ ©ebrtfdicÄflpfel, @äul(t)eii. Seine , _> , I ©(l)(eutetn j ^»ocfc. . Hiebet 5?lätter ito* iZßebel 6f)oracccit. ßefä^lgjeaig. SRcfrctullioiiäoraane unter Si^iipDcn, tteldie giffelftonbige Baffen tilbcn. i re.„if^,„^„,.. I Seine iBlättrr. ©üeiben um bie Stäuimctien . . I **1"'fo^iocc«l^. gruppentoeife an ber Dbeifladje ber Släitcr . . . Sanifniutcr. tteldie bitöiefialt ton Srüditen toben I („h,„ bem Urfpnmae ber äßiitjeln Leuen . I ''tllj'.-farijccii. Wil(t)t bie itüm^aüt eine §)ülle (©porcnbe^äüer) bttbet, bie fld) aber übetbicö noc^ mit einet eigenen ■J'aut (Sporen^iille) übcrjiefX, »»eli^e innig mit i^rer «äubfianj »ernjadjfen ifl, uno Rc ju überjieljen fort= fä^rt, nat^bem fie i^rer äuperen pa\it cntft^liipftc. Tlan fann biefe Sllgen einfarf)fportge nennen. yiiibt immer jeigen fit^ on ber Dberfliäctje beö 5Be= bei« felbfi bitöporen, fonbern fie »erbcrgen fi* oft in bie Sebäüer, ober in bie auf tiefet Oberfladje jerftreute §)ö^amgen (gig. 503). »eitbe fie Detmittelfl eineö ((einen Äanalö ober 5>?iinbiing (Üsliolmn) tortfegen (gig. 504), butcb treldie fie fi^ nad> äugen öffnen. ©iefet 5fame Hebt bcm bet abgcfonbettfoo^ tigen gegenübet, butib mclcbe mon bie folgenbc Sin= tt)eilung, nämtit^ biejienige bcjcicbnet, melcbe bie ber Dtganifation nac^ böseren 2llgen begreift. Sei biefen iinb bie Steprobuttionöorgane oon jnjciertei 2trt : bie einen befleben in einejti nac^ außen uorfpringenbett ÄÖrpet, tt)eld)er ber «pore ber »otficrgcbenben febr äbnlifb ifi, auper t>a^ er eine fletigc TOaffe bilbet, unb ni(bt in einem ©porcnbedältcr enthalten iH, auö beul et um ju fcimen betbortommt; bie anbetn bilben üä) in tiefern 3eUen, auf Äoften einer anfangt ein= fachen 5KaiTe, bie fit^i aber fpäfer in »ier Sporen jertbeift. Siefe, bcren Safein bei ben getrenntfpo^ rigen .gereöbnlic^ if}, oerbiencn cigentlicb biefen 9?a= men, unb obglcicb bie erflern gleicbfads ju feimen im ©tanbc ünc, fo Rnb fie bod) mebr ben itnofpen= ^rciebeln äbnlit^. Sic ganje ^Pflanje jeigt bie ©eftalt Don Steigen ober platten, unb bat immer eine rotbe, bisSroeiten fe^r glänjenbe gatbe; eine garbe, rcelcbe in bie grüne übergebt, «)cnn fte ber 8uft aua- gefegt ifi. Sie einfach fporigen biugegen ftnb unter bem SBaffer grün unb entfärben ficb, inbem fte loeig werben, toenn fie au§erbalb bemfelbcn finb. Sie einfatbften ültgcn ft^imimmen, obne mit bcm Soben in Slerbinbung ju fteben, unb bie jufammen« gefegteflen tonnen ausb in biefem gälte leben, obglei^ fte fteb gercöbnlit^er auf bcm ökunbc unb an ben gelfen burdj aJerlängerungen bcfeftigcn, toeltbc Sur= jcln gleicben ; bicö firb aber eigcntlicbe §)aten unb feine Sinfaugunöorgane. Senn alle biefe ^pflanjen faugen mit ibrcr ganjen Dberflätbc boä SGBaffer ein, bad i^nen ibre 9fabtung sufübrt» ""b }«iflcn "f i» ibtet Bufammenfegung bie unotganif^cn ©toffe, TOcItbe in biefem SBaffet ent()alten finb. So finben ^ä) baö 9?atrum unb baö 3ob i" gtoger TttnQC in ben@eepflanjcn, bie man ausbeutet, um biefe @ub= ftanjen auS ibnen ju gcrcinnen. 3brc 2(u«f(beibung ifi ein @$leim, njclrtjer bei einer gemiffcn Slnjobl oon 2lrtcn binlänglitb organifirt ifi, um bem !Wen= ftben jur 9?abrung ju bienen. Sie 9?cfier geroiffer ©iljrcalben, tpclcbe in Sbina alä ein tiiftlit^jeö @e= ri*t beliebt finb, »erbanfcn biefen Sffiett^ ben gucu«,- aui weläfin ber SJogel fte erbaut. §. 733. ^ilie (Kungi). - aSa'btcnb bie 2Hgcn in bem Sfflaffer leben, leben bie 'pilje in ber ®rbt ober auf t()rer Dberflij^ie, unb fommen »orjügli^f auf t^ieriit^cn unb »egetabiüf^jen ©tojfcn in ijrer 3er= ©onsjenifliRtintac^ff I unb nalje an 3n anbetn, bei meitem nicbt fo jablteicien unb gleitbfall« auö gafetn bcftebeubcn 3eUcn, bie @nbe an Snbe octmaAfen unb mit einet gtünen Tla^e ongefüUt ftnb, »erlcingetn fi* ju einet geiBtffen 3eit bfefe '3ctlen an ibtei ©eite in eine 2ltt con Saftfee. Sic Safeben , rccldje ju jnjei »crftbicbencn gafern geboren, ocrwaibfen an ibrem Snbe, burcbbredjen l^idi fo, baß fie oon einer 3eUc jur anbern eine Serbin- bung berftellen, unb aldbann gebt bie grüne iKaffe ber einen in bie anbere über, »crmiftbt ficb mit ber f((ion in bctfelben entbattcnen, unb bilbet fo octmifcfet ben Äötpet, irelcbet bie SioUe einet ©pote fpielt. 3Bit baben alfo biet einen bcbetcn e^^tab ccn l'et-- binbung, roeil jwei abgefonbcrte gafetn ju bet Sil= bung einet ©potc beitragen, unb iinr fönncn biefe ällgen untct bem 9{amen bet »etroac^ifen fpotigen abfonbetn. SBit finben fobann anbete »on einem »etwiifel-- feten ©emebe : bie einen befieben jmat notb auä ein- fatben gafetn, abet in ben anbetn oeteinigen ficb bfefe 3eUen unb gafetn unter einonber, um ijufam- mengefcgtere Sorper ju bilben, melcbe ficb nacb 2lrt ber Stämme oerlängern ober ficb ju ^platten oetfiacben ; unb biefe abgerunbeten ober ebenen äluömeitungen, bif man ben SSebet (frons, gig. 502, fj nennt, IBnnen ficb mebrere SCfale oft burcb Sicbotomic oer= äfien. Unter ibren Bellen gibt cö einige, melebc einen Sorfprung na* außen bilcen, unb oft auf einer 2lrt »on Slütenfiielcben fieben unb in biefen organifirt fic^ bie enthaltene Tlattxit ju einer Spore, füt 502. atbilbung einet aigc mit einfaijen serrotijj. Die ganje ^Sflanje (Beil fleinct alä in Jßebeli — cc SBeDälter, mit meldjem bie DbctRädji täten fibfrläet ifi. 503. ein Snbe »on bem ffiebel mit SBfJo'Itern. 504. Sertifolfdinitt eine« SeiaiterS c, bciTen innere Dberflödie mit Sporen übersojen iO : — / Sljcil btö oberflödjriilben fflewebe«, in weltteä bet Sebaliet pertieft i(i; — o Deffnung ober -Diünbung, butci) Welcbe eä mit oufen in Sßetblnbuno ftel)t. 505 ©poten, tnopon eine, tp , no$ mit ijtem ©porenbeljäller umiüOtifij bie anbete, n>o ber Sporenbeliältcr p fl* ber enttialtentn Spore j, bie man banebtn abgefonbrn (iejt, entleert (dt; — /■ «n< fru(i)lbarc ©taubfüben. 666 jDotonih. fe^ung in SOTenge cor. Dbglei* Rc^ bei bcn einen bie Drganifation auf einen @rab ber 3iifiimmen= fegung erbebt, ber ougenfcbeinlicl) ^o1)ex iH oU ber bei ben Sltgen, fo ^etgt fte bei ben anbern auf einen gtei(^en, ja man tann fagen, auf ben legten @rab oon ®infact)beit ^erab, reit bieg bie folgcnbe ÄIaffi= fijirung jeigen »itb, recle^e reir bem Dottor Seceiüe »erbanfen, beffen 3(rbeiten fo biet Sit^t übet bie Senntntf; bn (r l^flainen öerbreitef baben. 2ä gibt in ber %^at einige, WcIi^e I aud einfachen gofetn ober Steigen be- geben unb ©elente baben, bie fit^ enb- ] Ii(^ batb in ber ganjen Sänge ber gafer, '3 b(op an ibrem Snbe obfonbern. i3rtc* »on tiefen ©elenfen ifi eine Spore unb bemnacti fi^ieint bie f flanje nur aud Sieprobuftionöcrganen, bie jit^ alfo mit benen ber Segetation »erftt^metjen , jufammengefegt ju fein. Tlan lann biefe ^pitje gelenffporige nennen. 2lnbere, Vbeltbe man baarfporige nennen fann, jeigen bie namltt^e faferigc, einfacfce unb »eräfJete ®iftaU; aber tbre ©poren ftnb, anfiatt bie gafer bur* ibre SÜetivatbfung an ben Snben ju bttben, »on benfelben jebr getrennt unb fügen ftcb entroeber an ibrem Snbe ober meiter unten, bisweilen öereinjelt, geibobniitb aber mebrere mit einanber ein; fte fJeben in einem gipfelfJänbigen Süftbel unb in regclmäfiig »on einanber abgefonbcrten Quirlen ober finb enbli^ über bie ganje Dberflatbe »on unten biö nai^ oben jerflreut. 3n anbern gäOen beftnben fic^) tie (Sporen nic^t tnebr fo auswart«, fonbern ftnb in bäutigcn Söläädben cntbalten , »elcbe an baarformigen , einfallen ober äfligen, ftetigen unb bur^; ©cbeibewcinbe getrennten göben gipfelfJönbifl ftnb. Dicfe SläScben ftnb alfo wabrc ©porongicn (§. 60O, tt)el*e f*on einen t}b= $ctcn ®rab ber 3ufammenfeg»:ngen jeigen ; ju einer gewiffen 3eit öffnen fie ft* , um bie in ibnen ent-- Jalfenen ©poren berauSjulaffen. aJieö tann man leitet 506. Sin 9iIsHi|(^er »om Agnricusrampestris, in »ctf^icbtneii ®raben (ntwitfcrt; —p ©trunt; — c !jiit| — » (Soleier, in oiifangljc^ ten ®trun( mit Um 5)utc tercint unb fuöter bei ftincm 3mei§En Un Minji a bildet; — A ftta^rcnbc ^Jlotlen unter ber un- tern glitte bt« ^utfä, bie mit ber Sporenfd) icf)tc iitxrjojen (inb. 507. (St!orenf(Sicf)te, oberhalb gcfe^en , oufniftifiet bie ©poren s JU »irren Bercint (14 fejen tjffen. 508. gin deine« , fcftrTerflriif crtfä unb Don bfr Seile \]i!i'i)tntS etüdber ©tjorenfdji^te! — h feln®en)ebej — 6 »ajlbien mit t^rcn ©tJoren; man tjat oberhalb bei (Seite eine befonberä abgcbitbel, toelc^c eine grl>6ere Menge berfelben trögt ; — c ei)|iiben. 509. Steine« ®tü(f »on bem gitlerförmigen $utc btä Clailiru« cucaliaius mit ber ©oorenfiSiAle, »et*e feiae innere Slfidie bebecft unb ouf bem UmtifTe ber Oruben l beä Sitterroert« BaSreenommen loirb 510. aSeit meSr »ergrögertc ®forenf(tid)te, um bie befonbere gorm bec Wafisicn i ju jeijen; — s ©poren. an ben ge»6bn(i(^)en ©i^jimmeln beobachten. SEBtr »otlen biefe ^ilje blafenfporig nennen. 2Bir finben ferner einfaAe ober äflige gofern ; jebe gafer ober jeber 2If} enbigt ^H) in eine etnjelne eiförmige ober runbe, einfacbe ober bur^i ©ijjeibe^ TOänbe geft^Ioffenc Spore. 2iber ade biefe gafern pnb on einem gemeinft^jaftlieben Äörper ober Soben fcefeftigt, bem man ben befonbern 9?amen »pitjbo^ ben (_Siroma) gegeben bai, unb baber ber 9lame bobenfporig, burt^ meit^cn man biefe fil\e be= jeicbnen !ann. Diefcr Soren ift balb fleift^ig unb bebnt ficb in eine ebene unb bob'c giadje auä , unb lö^t auf biefe SSeife bie ©poren naä) au^en ber»or= ragen, balb ifl er leberartig ober bäutig; er frümmf ftd) alfo unb ft^liegt fi* über ibnen fo, bag er fte in eine $)öblung einfcbliept, »elt^e oben burdb einen ^poren geöffnet ifi. Siämeilen laufen bte^oren »on mebreren in einen Sreiä gruppirten Söben in bem nämlitben OTittelpunttc jufammen, reeltbcr auf biefe SBeife eine für alle gemcinfcbaftliibe Deffnung ju fein fi^eint. Der SSoben ftebt biöibeilen auf einem fcbracU leren ©trunte aW er felbfi ifl; gemöbnliti^ ifi er aber ftgcnb. ®enfen t»ir mi anfiatt ber fporentragenben gä= ben einen ©ad, fei er nun tugelföi:mig ober ju einer Äeule ober ju einem Sptinber »etlcingert, weldjer in feinem 3'inern 4—8 freie ©poren entbält, ober mit einem einjigen iSBortc, baö, «a« Wir (§. 604, gig. 494) mit bem 9famen Sütbfe bejeicbnet baben , unb biefe Sütbfcn auf einem gemeinfcbaftlicben ©oben ein^ gefügt, welcher, mic in bem »orbergebenben galle, fie entweber trägt ober fie »ollftänbig einbüUt, fo baben i»ir bie büAfeufporige ^ilje; ^itr fübrt ber 33oben, ber gen)öl>nlicib »iel entmidelter iff, nicbt mcbr ben 9Iamen »piljboben. 3" feinen 35erbältnif= fen mit ben Süi^bfen jctgt er jene 9?eibc »on 5Wobi= ftfationen, reeltbe wir anberöreo (V 209), bei bem Slütenfianbe ber ^banärogamen jroiftben ben Slüten unb ber fte tragenben Slt^fe angegeben baben. 2luf biefe SSeife fann ber Soben ber bücfcfenfpoiigen ^ilje auf feiner ganzen äupern Dberfiäite Sücbfen tragen, roie in btm Genglossum ober blop an feiner gemöbn= lieb gewölbten ©pt^e, wie in ber 5Kortlla ; ober autt» auf ber obern gläc^e eben biefer obern nabfförmig erweiterten ©pige, wie bei ben ^ejija, ober biefer 9Japf ftbliept fi(b über ben Süt^jfen , welcbc aBbann in einer Innern -J'öbli'ng liegen, weltbe bie »poren enfweber ju einer gcwiffen ßeit auä ibrem oberen ®ipfel berauälaffen , orer wie bei ber Jrüffel »er- ft^loffen bleiben, unb ibnen nur baburtt» einen 2luä= weg geben fann, bag fte jtcb burcb 3erfegung trennen. ■Die Süiljfen ftnb oft mit geffretften unb leeren 3ri= len ober gabenjellen »ermengt. @nbli(^ tommen wir }u ben »ottfommenffen ^iU Jen, unb unter Ibnen Ju benen, beren gormen und am meiffen befannt ftnb, welche man gcwöbnlf* un= ter biefem 9?amen fennt. 3nbeffen finben wir aut^i bicr einige, welcbe ben »orbergebenben äbnlitt» ftnb, nömlicb bie mit teufen, mit einer tugelförmigen SWaffe, mit 9?äpfen ; eine ber gemeinden unb mertwürbigffen Cgig. 506) iff bie eine« |)ute« c, ber auf einem mebr ober minber itt>malen , mebr ober mtnber »erlonger^ ten ©trunte p fiebt. SB«« aber alle biefe ^ilje Bor= jügKtti auöjeicbnet , baö ifi bie ®effatt ibrer 3ffepro= buftionSwertjeuge. (So ftnb tleine, runblitbe Äörper, bie ft($ in jwei , ober gewöbnlicfjer in »ier ©pigen, enbigen, wo»on jebe eine ©pore an ibrem Snbpuntte trägt. OTan bat biefe Körper Saftbien CBasidium, gig. 508) , unb bie ^itje , welcbe bamft »crfeben ftnb , baftbienfporig genannt ; febr oft , aber nicjt beffänbig, fiitb mit biefen Saftbien in geringerer 3abl anbere btafenartige, gewöbnlii^ umfangreichere, burc^ffcbtige Sörper ocrmengt, bie, wie eö fetieint, mit einer glüffigteit angcfüüt ftnb, unb welttie feine ^hoti)leiiiiiifii. ©pfgen tio!^ ©porcn ^aben ; man bcjefi^nct fic mit bem 9?omcn : Spfüten (f^fg. 508, c). SiniGC @0nftflc(ter meinen, tap fic ju tcr Seftuttjtung bcr ©poren bcflimmt feien , unb in Sejie^ung auf bic= fclbc bie «RcUe bcr ©taiibgcfape fpielen ; in bicfera gattc miipte man fie iebo* in allen Salibicn an= treffen , wai aber ni*t bcr %aü ift ; fic finb ivabr- f(<)cinlicb baö Slffinticbe eon btn gabcn.^ctlcn. ©icfc fporigcn öafiben imb Spfliben Iiegc_n tinc bic S3ü(t!- fen in bem oorbergebenben i^ade miferlid) ober in= nerlid). 3nncrli^ jeigcn Re ficb, WJie in ben ©fic- robermen mit ben 3eUen bcrmengt, mit beren SBän= ben fic ßentia(^)fen ftnb, ober überjiebcn bie Dbcrfläcbc bcträc()tli(bercr (Stuben, mie in ben Svfoperbon; öugcrlift» finb fic biönieilen mit einer fcbleiniigcn Sdjicbtc übcrjogen, »ic in ben ^ ball uö, gtroöbnlidjcr aber ftnb fie äu§crlit§ frei über bie gan^c Dbcrflätbc beä ju einer Tiai\t gefJrccften ober baumförmig »erafJc» tcn Sobenf^, loie in ben Slaöaricn, ober bloß auf feiner untern SIä(6e oerbrcitet. SlUbann jcigt ber Soben gen^öbnlicti bie ©efJalt eincö ©onnenfcbirm* ober §)utci5, unter tveliem ft* ftrablenbe »platten befinben, Wie in ben Slättcrfcbroammen; ober Slbern, tote in ben '•pfcfferfcbmämmen; ober SRö^ren, »te in ben ?ö(^crft6n.»ämmcn; ober ©pigcn, ivnc in ben 5i»b= num, ober enblicb eine platte ober mit turjen 'fa- Pillen befegte gläcbe, rcie in ben lelcp boren. Dicfe Dberflä*e ober bie bcr ©pigen, 2lbern, platten im Snneren ber SRcbren ifl mit ben SBaficien bebccft. SSerfcbiebcne 21u(3briicfc außer benen, bic mir be- reits angefübrt baben, Rnb angenommen morben, um olle biefc oerf^iebenen Sbeile j« be^eicbnen, unb auf biefe SBeife bie Sefcbrcibung ber *pil5e abjutürjen. 2luf biefc SBcifc ifi bie ©cbicbte, «jclcbe oon ben repro= bujirenbcn S'otpern Saftben ober Siitbfen gebilbet tt>itb, bic ©porcnfcbicbtc. OTan ftcbf-, bog bic einfacbflen ^ilje, mic mir fie beftbricbcn baben, beinabc auf biefe @porenfcbi(bte , ober fogor auf ein gragment ber- felbcn rcbuäirt finb; baß bei benen, melcbe ti meni= gcr ftnb, eine ©(biiite con einem^anbern ©cmebe, hai JU bem a?cgetationöf(;f?cme gebort , bin^ufi-^mmt, unb ben grud;tbobcn bilbct , meil biefer 53oben (tiS immer mebr »ergrögert unb enblicb berf^iebcne Sbeile »orfleüen tann. 3ft er gan^ gcfcbloffen, fo ift eö ein Umftblag. aber felbft bei ben fonnenfcbirmförmigen ^iljcn maf^t ber |)ut in bcr crften 3«gcnb einige 3ettlang mit -Jitilfe einer -?>aut QBä)Uitr , Velum, gig. 507, v), mcldje con feinem 3tanbc bis ju bem ©trunfe gebt, unb fpötcr um ben ©trunf bcrum eine 2lrt ^üttt, ober bloß ringförmige SJarbe a (SJing, Annuius), bilbct, eine ocrftbloffene |)öblung, biömeilen büUt überbicö nocb in bcr erften Sngcnb ein zellenförmi- ger ©ad, SBuIft(VoIva),ben^i!j öon feiner ®runb- Rädjc an ganj ein , um mclcbe btrum er ftcb einfügt, fobann unregelmäßig jerreißt , um biefc fi* entmirfeln JU laffen, j. S. in bem fcboncn Slätterfcfcreamme. fBai mir nun bef(bticben baben, bcgrünbet übri- gcnd ni(tt ben ganzen ^ilj, cä ift gemiffcrmaßen nur fein Slütcnßanb; bcbor fi* biefer Sbcil niibt cntrcirfclt, ftebf man gafern, ttjclcbe Bon einem 5Wittcl- puntte ftrablenb ausgeben, mabrf^cinlicb »on ber feimcnben ©pore unb bie nai) allen SJidjtungcn ge= freujt finb; fie flümpern fttb enblicb jufnmmen unb cetbicbten (t(b an gemiiTcn fünften, mo ficb bic ap= parate bilben, melcbercir fennen gelernt baben. 5'?an nennt ©(bmammgeroebe (Mycelium) biefeä faf- rige 9Je0, baö gcmöbnlieb unter bcr Srce »erborgen ift unb unferer SScobacbtung fomobi bur* feine ^agc alö auä) burtb feine jerbre*Ii*e 3ufammcnfügung entgebt. 5Jid)t feiten fann man fie auf feud)tcn unb bun!eln Dberflädjen mabrncbmcn, j. S. auf ben Sret- lern in unferen Seilern, ©tcfcä ©cbmammgemebe ift «ine 2lrt eineö untcrirbifiJjen Saumeä, ber nur feine mit ben 3Jcprobuftionäorgoncn Pcrfcbcnen (Jnbpuntte 9;o(ur9tf(f)i(5te. an bie Sagcäbetle bringt, fo baß getcöbnlicb alle ^ilje, bie mir in bcr JJäbe von einanber rcaifen fcbcn, mirfticb einem cinjigen 3nbi»ibuum angeboren ; baber rübrt üucb bie freisformige ©tellung, n>el(be fie oft anncbmen, inbem ftib baä ©cbmammgemebe regel= mäßig in einer gfeicbartigen aWittc entmictett unb alle feine ©trablen in ber nämli(ben SBeite audfcnbet. S)a« (Semebe ber ^Hlic ift eine 2lrt bon Seücn- ftlj, mobon bie einen abgctunbet, bie anberen gc= ftredt unb mit ibrcn Siiben ju SRöbren bermacbfcn finb. Die ©porcnfcbicbtc mirb oft oon ben Snbpunften biefer 3?öbren gebilbet, mo»on einige ftib in Surfen SSaRbcn ober Spftiben cnbigen, fo baß biefe ein^ jelnen gafern mirHicb cinfatbcre cpftofporigc ober baarfporige 'piläe »orftcllcn. ®te -Ssaut biefer 3cUen ift »on ber nämlii^en 3?atur mie bie aller anbern »egetabili)d)en aSänbe : eö ift 3ellenftoff. 5Kan glaubte ebemalö, bnß baö (Scmebe ber ^ilje »on einer ganj »crfcbiebcncn febr fticfftoffbaltigcn ©ubftanj gebilbet roerbe, roeldjc man gungin nannte. Siefe 3ufammcnfeßuna ift aber ber SSanb fremb unb rübrt unfebibar »on ben ©toffen ber, t»el^c in ibr ftnb unb ftc burebbringen. @tc Reben recit ^ö^tt alä bic Üllgcn unb bieö bur* bie ^probufte, mclcbe Rc abfonbern, unb unter mcicbcn man ffiiwciß, 3ucfcr, eine fette SWatcrie nnb »er- fcbiebcne Säuren bcmcrft, obnc mebrere }u jäblcn, wcltbc it;nen eigcntbümlitb Rnb unb benen Re obne 3meifcl i^re fo befannten Sigenfebaftcn »erbanfen. 21ui3 il;rer 3nfammenfcgung gebt bfrbT, baß Re außerorbentlicb flucti macbfen unb na* einem außer- orbentlitb »ergänglitbcn Safein Rtb mit Stfibeinungcn (§. 648") unb ^robufien jerfegcn, mclibe benienigen äl;nli[b ftnb , bie man an ben tbieriftbcn ©toffen bc- obacbtct. ©tc entfallen febr mannigfaliigc unb biöroeilen febr glänjenbe garben aber niemal« bic grüne, baber fiebt man nuä) , mie Re eben fo gut in bem IJuntcln alö am Siebte leben unb Rcb färben, unb auf bie atmo= fpbärifcbe Suft nacb 2lrt ber anbern ibeile mirfcn, bie anberä aii grün gefärbt Rnb. ©ic »erberben febr fibneU bie Suft, inbem Rc iijren ©auerftoff einfaugen, um eine gleitbc aSenge Soblenfäure ju bilben unb auSjubaucbcn. ®ä ift ju bcmcrfen, baß Re in bem reinen ©auerftoffe benfclbcn cinfaugcn, einen Z^dl ^a»on mit i'brem ÄoblenRoffc »erbinben, unb inbem Re il;n in ©eftatt ber Äoblenfäure abgeben, einen anbern ba»on bebalfcn, mcldjcr in ibrem ©emebc eine jicmlid) große SKenge ©titfRoff ju crfc^cn fcbeint, baö fie alöbann auöbaucbcn. 3n einer 2ltmofpbäre oon ©tirfftoff mobiRjiren Re biefeä ®ad taum. 3?on ber erbe cntlebncn Rc alfo biefen ©toff, ber bei ibnen fo reicblicb »orfommt, mie man bieä aucb erioarten mußte, inbem man Re faft immer auf crganiftben ©toffen leben Rcbt, rocltbe in ibrer 3erfc&ung be- griffen Rnb. 3ebermann mciß, baß bic ^ifje neben beliebten ©peifen außerorbentlicb gcfäbrlttbc ®iftc cntbalten ; leiber gibt cö feine iKerfmalc, an melcbcn man bic giftigen »on ben unftbäblitben unterfcbcibcn fann, unb man muß bei ibrem ©ebrauibc um fo mebr 33orRcbt anroenben, aW ber SSerfucb mit ben anbern nitbt im- mer entfdfjcibenb ift. (Sä fcbeint aucb mirtlicb, baß bie 2lrt unb Seife, Re ju^ubereiten , an ben SBirfun» gen, melcbe Rc berüorbringen tonnen, einen großen äntbeil bat. Tlan jerftört bie fcbäblicbcn (äigenfcbaf- len gemiffer Sitten baburcb, ^a$ man Rc focbcn läßt, ober einfnljt, ober mit ®Rig übergießt, maä bcrceifen mürbe, baß man im galle einer Vergiftung Rcb »or ©alj ober (Sffig büten muffe, mcicben ben giftigen ©runbftoff auflöfen unb ibn weit fcbneOer in bem ganzen Äörper »erbretten mürbe. §. 734. gicf^tcn. — Die glecbtcn bilben jene 2lu«bebnungen , melibt gcmöbnliil troifcn Rnb unb 85 j$0tantk. »ri*e toit ft$ iibtr bte ©feine, bcn Soben, b{e Slfnbe bet Säume, bie fie mit jenen mannigfaltigen, i^nen eigent^ümlietien Färbungen übetjie^en, fi^ Betbreiten fepen. Die 2iuö»ebnung, roelö^e mon iai Sager (Thallus) ber SIectite nennt, ^at biöaeilen bie Son-- pftenj eines feinen ©taubeö, unb aWbann ift fie fi^Ie^t umgtänjt unb o^ne beftimmte Sorm. 3n an= bern gäden bilbet fte eine 2(rt Stufte, »on fcbon etma« regelmäßigerer ©eftaft unb con einer Sonfiftenj, »el*e bem Sobcn gerciffer f i(je äiemlii^ äfintii^ ift. enblitb fann fte ftetj in platten auäbe^nen, beren Umrif beutlicb, oft burc^ Sappen begtänjt ifi, bie ftcb bei i^rer ©ntreirflung burcb eine 2lrt »on ©icbotomie tjcilen, ober fie tann fttb aui^ in einfache ober äjtige 3tt>eige cetlängetn. Tlan etfennt in bem ©emcbe jroei Sitten oon 3e0en: bie einen finb futj mit bitfcn unb geroo^nlicb innig untet ft(^ oetroai^fenen SSänbcn ; bie anbetn (tnb ju loifer gefiJjten gafern oetlängcrt. Die erften allein bcmerft man an ben gleebten oon ftaubartiger ober fruftenortiger gonfiflenj; bei ben anbern bilbcn fie nur bie centrale ober 5Wartf(ti(bte CStg. 513 cm], über ioclcbe ft* Bon bciben ©eiten eine ©eitenfrtiitbte (ee) binjiebt, meiere Bon ben fobcnförmigen Bellen gebilbet ift. Sinige, melcbe Bon ber inneren gläc^je in ©eftalt Heiner gofern berab« lommcn, bienen baju, bie Steckten an bem Äörper r^. t ^, p JU befeftigcn , auf wtU ■-' ~'---.. .. (bem er fi* befinbet, ' ' \ ^ nnb fleUen Slrten Bon - '' -^ SBurjeln Bor, aber obne " bie Serricbtungen ber= 5i'^- felben }u erfüUen. 2» Dur^ bie 3ieprobut= ,-'"x ttonöorganc nähern ficb >'^^ .-,-?■/ rT->. — ,„_ bie gletbten ganj ben bücbfenfpotigen ''Piljen, benn bei iljnen finb ii i.i^ •' aucbSüdt)fen,njelcbebie %-- bie Sporen ju 2, ober P- einem »on ibren Biel- \: ' ' fachen 4 , 8 geiBÖ^n= lieb, bisweilen 12—16 x<'c entbalten. ®ie finb in ©ruppen Bereinigt, bie batb unmittelbar auf bcr©ubfton;t bc« Sbatlu«, »eltbe auf biefe 2lrt ftellen^ meife ben S3oben bilbet, balb auf einer eigentbiim= li^en unb bajwifcben befinblieben ©ubftanj liegen. Diefer Sobcn erbebt fitb um bie ©ruppen berum in einen Borfpringenben Stanb, ttJcltber gleirbfallä auf Äoften, entmeber beä SobenS ober ber eigcntbüm-- litben ©ubftanj ober beiber jugleicb gebilbet «irb, unb tt)el(ber balb ringä berum einen einfa(i)en Sianb 511. gtec^te mit !PIiiienfpoiiif4i(^(en btr Pirmelia »rctsbulum : — ( Saget : — » fdiütTetfötntige 3Iti)trii(riiii)t unb in »erfi^ief enen ©robcn i^rer @ntmitf[ung. 512. ©entiedit gefitinittcne unb ^inl.inglicb »crgröferte gictt» teiifvu*t um bie ©djid)« (p ju fe^en , bie buv* boe Sertrat^ftn btr 8ü(6ren unb ber gabcnjeacn entflanben i(l. 513. ein fleine« Stiitf Don ber gUAtenfnK^t nocf) me^r tcr« flröfett ! — cm iffiarf(4id)te ; — cc 3iinbfnf*i4(e ; — n iSü*|cn in »ttfdjicbtnen enlttliflunaSgraben ; — r Jobcnjentn. bilbet, balb übet bieSüi^fen binau« ragt, fti^ übet benfelben fo fcbließt, bap er fie in eine pöblung ein- ftblicft, unb fobann ben 9?amen Sern bulle (pe- rithecium) annimmt, oft büüt er fie nur in bem elften 2llter BOllfiänbig ein, fobann öffnet er ftcb ein nsenig unb entfaltet fid). 3JJit ben Süebfen oermifcben fli^ unfruebtbare (5afern ober gabenjellen, »elibe, ba fie länger unb an ibrer ©pige Bermatbfen finb, baS ganje ©pfiem in eine 2lrt einjiger STOoffe Bcrlnü» pfen. Diefe iWaffe mit ibrem Soben ftellt äugen- f(beinli(b bie ber ^i(je mit ibrer ©porenfcbicbte Bor, unb nimmt bicr ben 9Jamen 3letbtenfru(bt on, ba ber übrige Jbeil beä SagerS bemnad) nur nocb bem ©cbmammgeiBebe entfpretben fann, fo bilbet er auf biefe SBeife jioifcben biefen beiben Älaffen einen »e- fentlicben llnterfcbieb. 5Wan tann bie glecbten , »o ber ©oben Bon bem Sager felbft geliefert ivtrb, in flaubige, in ttuftige, b. b. biefenigc , roo et bur^ eine eigentbümitcbe @ub=> fianj gebilbet »itb, fetnet in folcbe eintbeilen, roelcbe mit einet Äernbüllc Berfeben finb, unb in fol(bc, U)o er offen ift. Die gletbtenfruibt ift oft na* bcn Ber- fibiebenen ©eflalten, bie fie annimmt, mit anbetn 9?amen bejeicbnet »otben. 3. S3. mit bem 9Jamen einer ©djeibe, cincS Seiler«, eines ?)öcter(benS, eine« ÄügelibenS, bie fitb »on felbft Bcrfteben, ober autt» mit bem eines ©tri^ileinS, aenn fie fi(b linealift^ unb Bielbeugig in eine Sängenfpatte öffnet. Die gle(bten unterftbeiben fitb »on ben ^iljcn au^ no(b baburtb, baf fie eine lange 3eit binburtb bleiben, unb inbem fte fitb auf unorganiftbe, lebenbige unb tobte, aber nie auf faulenbe Äörpet anlegt, Suft unb Sitbt }u fuiben ftbeinen. ©ie jeigen inbeffen feiten bie grüne garbe, ob- glcitb alle biefelbe obne llnterfcbieb annebmen, tcenn fte benegt ober feutbt finb, unb alSbann wirb ibr trorfcneS, jerbtetblitbeS ober leberartigeS ©ewebe »eitb, biegfam unb lei^t ncrreipbar. Das ®en>ebe mebrerer gletbten wirb auf eine x&%- litjie Seife jur 9tabrung ber 5Kenftben in gewiffen gälten unb ber Spiere in gemilfen Sänbern ange= roanbt; fo ernäbrt bie Cenomyce rangiferina bfe Stenntbiere ben äBinter binbur^j in Sapplanb, bie Ce- traria islandica(iölänbif(beSSKooS),bieStictapulmona- cea unb anbere liefern eine gefunbe unb nabrbafte ®ol- lertc, beren ©cbrautb für gcmiffe ©efunbbeitöjuftänbe iebr Bortbeilbaft ift. Der BeUftoff , ireltber bie SBanbe ber 5Kartf(bitbte bilbet, unbrecltber, wie man roeiß (§• 599), mit bem ©lärfemebl ifometiftb ift, näbett fitb fo Bicl als möglitb feinen CSigenftbaften in biefen ^fIon= jen , rco er fogar burtb baS 3ob blou »irb. ®r tann but^ eine geroiffe Menge ffiaffer jur ©aOerte Ber- bünnt, unb burtb bie !Wifcbung eines nur ftbmaibbit» tern, in ben Seilen entbaltenen ©runbftoffeS erböbt, in ben gleibten eine angenebme unb ctroaS ftärfenbe ^Jab- rung geben. Serftbiebene Strien finb burcb ben Ueber- flu§ an einem färbenben Stoffe mettiDütbig , ber aber erft burtb bie Bubereitung n>abrnebmbar loirb. Son Slatur aus ift ifjr ©emcbe »irtlitb gräulitb; nat^- bem man fte aber mit einem Slltalt (ber ^ottafi^c ober bem Urin, lueltber fo reitb anSlmmoniad ift) bot gäbren laffen, fo erbält mon eine rotbe, fobonn, roenn man mit '•pottoftbe }ufe$t, eine blaue gorbc. Der Slmpfer unb bcfonberS bie gärberfietbte werben JU biefen ertroften ongemanbt; mebrete anbere gleib- tcn würben ben nömlitben ©toff, aber in getingc- let 5Wenge liefetn. §.735. Scbetmoofc (Hepalica;). — DieSebet- moofe bilben mit ben iKoofen eine notütlitbe Ätoffe, »eltbe Bon allen Botbetgebenben buttb bie Statut bet ©ewebe, bei benen wit im 3nnetn bet Bellen boS Sbloropbpll erftbeincn feben, ganj oerftbieben ift, ouib ift bie Dberfläibe mit Deffnungen ober ©paltöffnungen öbetfoet, welt^e geeignet ftnb, |te mit bet atmofpbä- ^hott)lflionfn. riWcn Suft in 33crbtnbuiig ju bringen. Dur^ tiefen i gonj »erfi^tcbenen Sau unterftteibet ft(^ ber 2Bebe( cet Sebermoüfe oon bem ber gleisten. Salb trägt bicfer SBebel bie SReprobuftionöorgane entmebct tn jcine Side nolje an feiner Dberfla^e »ertieft, »ic ttit in ber Riccia (§. 602. Sig. 493) gcfejen ^oben, ober über bicfc Dberflädje bctcorragcnb ; in anbcrn gotlen finb fte ;. S. in ber 3??arct)antia auf einem Slü- tenfiielicn cr^ol)t, baö bie erRe ©ti^je »on einer Stctife »orfteat, aber not?) feine Stätter trägt. CEnblict» be^ mcrft man an einem grogen Steile ber jungcrmannien eine 2l(t»fe mit »einen Slättern »on einem ganj jel» Ii^en®ei»ebe, ober in bereute »on jebem berfelben fangt eine SReibe anberer gefJredter 3e0cn on, ben Sntreurf ju einem a'Jittelneroen }u mocben. Die SReprobuftionöwerfäeuge finb oft oon jroeierlei art: ?Int()eribien, loett^ie mir (§. 170) tennen gelernt ^aben, unb ©porongien, »on benen wir C§- 60 1, 602. gig. 491, 493) einen Segriff gegeben baben. Sä !ann fogor no(| eine britte 2irt binjufommen, bie« ftnb Ileine grüne jellenformige Äörper, bie burcti eine Serengung an bie Dbetfläcbe beä SBebel« bcfeftigt ftnb, ber fi* um ibre ©ruppen ^u einer %rt oon §)üne cr= Jebt; fte tonnen mit SuIbiUen oergti(ben »erben. 3n bem 3nnern ber ©äcfe ot unb naä) imä) Sin« fougen »crfäreinben, fo bog fic biefe Sporen in bem 3nneren ber ^öblung , wenn fte jur SReife gelangt (tnb, frei loffen; bie onberen (e), tBel^ie weit länger unb fpinbclförmig »erbünnt ftnb, roo ftcf) nur einige grüne, toeit tteinere fierncbcn jeigen, unb beren anfangs fle- tige SBonb ftcb enblid; in einen boppelten fpirolförmi- öen3Jiemen tbeilt, reetefier bem gaben ber Suftgefäge ajntid) ift. 3n bicfem Suffanbe nehmen ite ben JIo- men @4ile«tier on, unb bur^» bie Semegungen, »eli^e biefem febr bpgrometrifcben goben bie 3Jerän= berungen in ber 2(tmofpbäre geben, bienen fie ju 3er- ^reuung ber um fte betumliegenben Sporen. Salb oertoeltt bieSpordngie, balb trennt üe ftc^ buriti ein tBo^re« Sluffpringcn in mebrercÄfappen (gig. 514 c, 1). ®ieä ftnbet bei ben 3ungermannien Statt, too biefe ©porongie, bie ficb anfänglich in einem onbentSaic entaidelf c , benfelben jerreigt unb ft* auf einem mebt ober «Ceniger »erlängerfen Slütenf}iel(ben erbebt. §. 736. SRoofc (.Musci). — Sebermonn fennt biefe jierlfc^en fleinen ®ert)ä(^fe, toelt^ie auf ber Oberfläche ber Srbe, bergetfen, ber Sinben, bie Re mit einem grünen Seppi^» überjiebcn, in fo großer OTenge »or- tommen, unb bie biömeilen autb unter bem SBaffer reodjfen. SBenn man fte in ber 9!äl)e unterfucbt, fo ftebt man , nk Re ouä fcbrooitcn , einfoeben ober äfiigen Stämmeben befteben, bie mit bünnenSlättern bebest ftnb, beren Oemebe gerate fo ift, wie i»ir e« fo eben bei ben Sebermoofen befdjrieben boben. 3bre3ieprobut= tionöorgane ftnb gleicbfaUä »on zweierlei 2lrt : 1) 2ln« tberibien (§. 470. gig. 352) , t»cl(be in ber Witte »on flipfelflänbigen Slattrofetten gruppirt ftnb ober in ibrer Steffel liegen, unb getoofinlii^i mit unfruchtbaren gäben . Ih .-V ■.....^. t:;i.. imi mm/ 514. (5in Srogmcnt bon ter JungeriDaoniatAmarisci; — /'3tveiß^ fclt mit jienelMitfiförmigfn , jmeijtiligen iBIättfni bttedt finb, von tfn bcibfn feiffnftänbiöen Irogt ifbec eine Äopfer , bie ouf einem goben (ie^t, ben an feiner @tuntflä(6e eine iiüUt umgibt, mlijt Bon bet däuiinen t)ülle beä Gierfictf« ober bet ©porongie gebiibet ifi; — c KerfdiloiTene fioDfel; — c' offene Sopfef. 515. Gin ^unft r ton -bem gruc^tboben, ber einige Si^Ieubern f tiägt, tbooon eine fifton In einem boppelten ©plrolfoben enireitfett ifi. SIou (le!)t in ter SRölje freie Sporen *, Ober gobenjeHen untermengt finb; 2) ©porongien »on einer befonbern Oeftolt. Siefc ftnb in bem erfien frei ober mebrere mit einonber »erwoe^fen, bolb /' »on ben Sntberibien auf »er= fdi>iebenen ©trunfen ober an - einer anbcrn ©teile bcffelben ©trunteö entfernt, balb »on '- biefen Körpern, welche eben fo »tele flofcbenformige unb ftgenbe ©äcfe »orfiellen, umgeben. Stuä mehreren fo gruppirten ©)Joran= gien entmicfett ftcb geroöbnlic^» eine einjige, toöbrenb bie an= bern »erroelten. 3Jun »erlän- gert ftcb biefe unb jerreipt bei ibrer Serlängcrung ben äußeren ©ad , ber fte einbüHt unb nimmt ibn auf idrcm Oipfel wie eine 9Jacbtmüge mit fort, aober sis. ber 'Ulamc ?)aube (calyptra, gig. 516 c, 517 c) fommt. Tlan untcrfc^cibet al«= bann in bem inneren entroicfelten J^eile jtoei ©tüefe: ein untere« unb f^rooc^ie« Slütcnfticl c$en, ba« 516 Sin etttoä »ergröjcrtcä TOoc« (Kunaria hyjronieirica): — f »lätter; — u Urne, bie ouf einem longengo^en ober »liiteniliel^ Aen p fte^t: — o Siedelten; — c iiaubt, ^ie an ber einen ber beiben Urnen bleibt unb uon ber onbern \ä)m abgef""™ ifi' 517. Urne ber Enralypta vulgsns: u Urne; — o JJedcIiSen j— 1 ©ipfel be« i8Iütcnfiiet(i)en8 1. ÜSor bem Sliifiprinficn unb no* »on ber iioube c umgeben, bur* redete man fle f1c|t. 2. Warf) bem auffpringen, toenn boä loägemodjie Iiecfeldien bie mit 16 SBiimpern ober 3(i^nen befehle TOünbung p (5)crifiom) seigt. 518. X)ie nod) fe^r lunge, ber dinge nodi aef^nilttne Urne Dom Splachnum : — ie in ben Sebermoofen bie ©cbleubcrn, recl(^c in ben SWoofen ganj feblen. Seiten rcirb baö f eriftom »on einer ^orijontal auögcfpannten §)aut, einem Querfellc Cepiphragma) , gefcbloffen. Sie fporenbaltige §)öb= lung füüt bie SBöIbung ber Sapfet nicbt ganj auä, bercn unterer, oft maffioer S^eil ben 9?amen älnjag (apophysis) annimmt. ®ie aWoofe fonbern eben fo rcenig alä bie Sebcr= moofe irgenb ein nierhrürbigeö ^»robult auä unb biencn ju feinem ©ebrautbe , bcr loitbttg genug roäre, um bier angefübrt ju i»erben. §. 737. (S^oracccn. — 2Bir rooUen unä bei ben S^araceen ni(t)t »erroeifen, bercn Segetation«- Organe, bie burii einen @rab »on ßinfocbbcit, ber fte ben Sllgen näber bringt unb burcb bie fo beutticbe, brebenbe Seroegung ber in ben 3enen cntbflltenen ©aftc C§. 273) mertmürbig finb, rcir fcbon tennen ju lernen ©elegenbeit gebabt baben. Die Spore i»irb »on einer SWaffe »on Äörmben gebilbet,, bie »on mebreren Slöbrcn umgeben ftnb, bie fpiralförniig ge- brebt ftnb uno ^ä) oben in fünf tieine 3äbnc enbigen; bie Slntberibie, »clibe unten liegt, bilben SRö^ren- büfcbel C§. 47ü gig. 353), loeldje im Snneren einer fleinen fugeiförmigen ©cbodjtel »erreaibfen finb. §. 738. equifctacccn. — 'Dicfe entfernen ft* auf eine jicmli* auffaUenbc Seife bur* ben 53au «breö ©tammeä (§• 109), bie 31norbnung ibrer äußeren 3i»eige in eine ©cbeibe, rcelcbe jebeS CiSelen! umfapt, um weldjeö berum fie quirlartig entfieben unb burcb bie i()rer 3?eprobuftion«organe »on allen anbern 2lfo= tplcboncn. "Der ©tamm enbigt jtcb in eine 2lrt 3apfen, ber burcb basS S8eri»ocbfen einer lOTcnge nageiförmiger (gig. 520) auf ber Stcbfe fcnfrecbt ftebenber Schuppen gebilbet Wirb. Unter bem Sopfe eineö icben biefer 9Jägel entfieben freisförmig tleine ©äcfe (Sapfeln ober SSüdjfen), »on benen jcber (gig. 521), ber jur 3eit ber «Reife ficb ber Cänge nacb fpaltet, eine SKcnge »on ©poren entmeicben lävt. Sebc »on bicfen crfcbeint in ©cftalt einer jelligcn 2Raffe, au« beren unterem Jbcile »ier clafiifcbc gäben bercottommen (gig. 521), bercn Serocgungen bie Slu^foat beä ©amcnö unter- fJügcn. 3m Slnfange t»ar bcr ©ad mit einem fiett- gen 3ctlgctt)ebe angefüllt ; fobann baben ftcb bie 3ttlcn getrennt, fpiralförmig au^gefcbnitten unb mit ber in ibnen entbalfenen förnigcn 5Waterie nur einen einjigen Slnböngepun» bebalten, fo bof fte bie »ier goben bilbeten. Sffiir Jaben alfo b'« ""'S «'"£" feltenen 3ug : bie Silbung einer einjigen ©pore in iebct fiZutterjetle, beren SBanb, anflatt eingefogen ju »er- ben, bleibt, um bie ©cbleuber ju bilben. §. 739. ^ornfcinitcr (Kilices). — 2Bir ba^cn unä fcbon mit ben a3egetationä-5Wertmalen biefer großen ©ruppe »on Slfotplcbonen, mit ibren ©täm- men (§. 103—108), rcelcbe in ben Slrten unferer gemäßigten Slimate unter ber Srbe fortgeben, aber in »ielen arten ber Jropenlänber ftcb in einem fenf- re*ten ©tamme erbeben (gig. 117), mit ibren ab- »enti»rourjeln (§. 120), mit ibren Slättcrn (§. 152), bie biöreeilen gan^, gereöbnlicb aber febr jertbeilt ftnb, befcbäftigt. Siefe Slätter baben iai confiante Wflethnal, bap fte ficb »or i!>rer gntmidlung folben- förmig unb auöwärt^ roQcn, unb jmar nicbt blop ber allgemeine ©aum auf bem gemeinfcbaftlicbenS3(att- fJiele, fonbern aucb alle Üappen, bie man gieber- blöttcbcn nennt, auf ben bcfonbern Slatt^iclen, fo bap in biefem früben alter bie untere gläcbe im- mer »etbüat bleibt. SBir baben enblicb (§. 242) ein aSort »on ben bcfonbern, trocfcnbäutigen, b. b- Ju lacbuppcn ober Rauten ermeiterten öaaren gefprocbcn, bie in groper !Kenge auf ber Dberfläcbe ber öerf*ie- benen Sbeile jcrftreut finb : aucb biefe liefern nüg- liibe Sennjeicben jur Unterfcbeibung bcr ®ottungen unb arten. SBoiS bie iReprobuttionäorganc anbetrifft, fo bc- fJcben fie auö fleinen ^eiligen ©öden ober Üopfeln, bie mit ©poren angefüllt finb unb immer auf ber unteren Slattflocbe liegen. Diefe mit Äapfeln »er- febenen SBlätter bebalten balb bie nämlicbe Oeftalt, mie bie, roelcbc feine tragen, balb nebmen fie eine ctroaö ocrfcbiebcne ©efialt an, bei »elcber t>a& blatt- artige "Parencbpm tt>cit rceniger entmidelt ifi unb fo- gar fafi ganj »crfcb>»inbet unb bie ganj mit Äapfctn bebcdtcn 9?er»en entblöpt (äpt. ®icfe jcigen geroöbnlicb in ibrer jeUigen SBanb eine 3?eibe »on 3ellen, bie weit gröper unb bidcr alä bie anbern, unb (Snbc an Snbe ringförmig ge= orbnct finb. Ser Siing umgibt biärocilen in einer entrocber fenfcertifen (bei ben ^olppobiaceen, gig. 526) ober borijontalen ober fcbiefen 9Jid)tung (bei ben ^»pmenopIipUccn) bie Äapfel ganj. 3n onbern gälten ifi er unboUftonbig unb bilbct nur ein nter« t>on ket inneren ©eile gefcSe« »0 pe (icf) turcf) eine Sparte öffnet. S'i'i. Sine SV'ore < mit il)ren Bier fpirotförmig Bin (I( ger»ttt(ii göten i I' bie nämli^e mit i^ten entroUtin giben. ^k0t9UIi0n(n. 671 fJo^f burA feine Sewcgitngcn bic enthaltenen (Sporen ^fnau«. £)tefc« Siuffptingcn ffntet nti^tt immer auf biefe SfiBeife Statt, fonbern na* einer regclmäpißen ©palte, votlä)i bie Äapfet entreeber auf einer ein= jtgcn Seite ober in ifircm ganzen Umfange öffnet, 1o bag fxe bicfelbe in jrcei Stoppen ilietit. 3n biefcm iegtern gatle bemertt man entroeber nott» einen un= »oüpänbigen 3iing, »ie bei ben Dämunbaceen, ober ti ift burc^auö feiner ba, wie bei ben OpMo- filoffcen, ober eö »crwatfcfen biöroeilen biefe jmei= flappigcn Äapfeln linienweife an i^rcn Seiten. @ie taben enbtic^ eine befonScre, leberartige Sonftftenj unb ftc()En in einem Steife auf ber inneren Seite, oon reo au« fte fit^ offnen, rcie in ben a^Jarattiacecn. Die Sapfeln fte&en nit^t jerftrcut, »ereinjett an ber unteren Oberfläche ber ölätter, fonbern in @rup= pen, bie man SporenMuf(^en (sori, gig. 523 f s) nennt. Diefe Sporen^äufi^en nehmen »erft^iebene ©efJatten an, balb ftnb fic abgerunbet, »ie in ben |5oIppoben, balb me^r ober weniger gefirecEt, rcie in bcm Asplenium (gig. 523 f" s), balb »on cin= anber entfernt, balb in einer Sängenrei^e einanber genähert. 3()re ©teüung ifi au* in Sejie^ung auf baö SBIatt ferfdjieben, unter tt)el*cm |te mit me^r ober tueniger 9tegelmä§igteit entircber auf ber Ober- fia*e, ober läng« be« SianDeä ^in wie in ben 2lbian= t^een, bcrcn 3?ei^e bem Umriffe folgen fann, wie in ben Pteris , ober longo beö 2)?ittelner»enS ^in, reie in bem Blechnum jccflreut pnb. Sie jeigen fi* biSireilcn entblößt ouf ber Ober- Ua*e beS Stattet, »eie in ben folppoben; gewöhn« li*cr maäjt ü* aber eine feine §iaut, reelle ein Umf^lag ber SpibermiS ju fein fifeeint, ju t^rer SSe= bcdung log, unb bieä nennt man if)v ©*leier*cn (indusium). 'Sicfeö bildet bisweilen eine Slrt Äragcn ober Sapiel, »clcbc baS ®oorcn^äuf*en, j. S. in ben Cyathea, umgibt; geH)ö()nlicl)er aber bebecft eö fie tote ein Decfel mit einem ©ewinbe (gig. 525, i), unb in biefem gaUe fcfet eä fi* mit ber epibcmiiö auf 523. ©tamm Veä Scolopendrium offirinale mit mcfercren Slüf" fetit f'/'f"f'" in i!trf(i);rttncn enlttitflungjgrabrn. «ufbcrunlan SKidic f on /'"' (itl)t mou tic ®portii6äuf(ten , OJEli^e (cttuärjlidje aucrlincn bfätidhntn. 524. 8ru(^(ii"i(fe »on btm SEcbrt eintä onbcrn garntronif«, id Xephrodiuin «ngulare, tön untfn geftl)fn : — päwci giebftdScn mit ©ponnjäufien : — s—r Spinbtf, bic fie trjßt. 525- einfä ron bm •sportnöäufdim fmtrci^t ßcf4niticn : — « Keroe, bfr fie tr.igt ; i ®(f)lc;crd)en oier Umfc^'ag, btt eö ttrft: — c fiaofcrn. 526. Sine Den ben Baffefn im üliiäcnblide beä Jluffpringtnä gettfnnl: — j Sporen, H!.!*t eniweit^en ; — « jedigfr «ing. ber einen Seite fort unb jeigt auf ber anbern einen freien Stanb, welker entroeber ber a)?itte ober bcm Umriffe beö Slatted gegenüberliegen fann (gig. 524). 5)aö ®*leicr*en ifl entmeber in einem einfa^en 7)unfte, wie in bem iVepliroriium , ober in einer etroaS längeren ilinie, roie in bcm Athyrium, befcftigt. SlOe biefe Sennjeidjen , roelttie oon ber ©eftatt ber ®poren= ^äuf*en, be« Sctiiciercben«, fcinc(5 Sefcftigunööpunfteg, feiner ©cflalt unb feiner Stiftung genommen ftnb, bienen jur Unterf^cibung ber iSattungen. SBcnn man bie Äapfeln an unb für fi* befracttef, fo finb fie fi(jenb, ober fteijen auf einem mefer ober roeniger »erlängerten Stielcbcn (gig. 52G). Sic Sporen biltcn fi* in i^rem 3nneren gcrabe fo, roie bic ber »ort»cr untctfuiä)ten Ärpptogamcn, b. t). ju oicrcn in SWutterjclIen, roel*e anfangs mit einanber in ein Heligcö ©crocbc Dcrroa*fcn ftnb , fpätcr aber cingctogcn roerben unb bic Sporen in ber l^ötilung ber Sapfd frei laffen. "Die Sporen oerlängcrn ftä) bei bem Äeimen in eine gafcr, roel*e aus aneinanbergcfcgten Seilen be- fielt, unb biefe erroeitert fi* bald bur* baö §iinju= tommcn oon Bellen, roel*c auf ber Seite gebiloet roerbcn, in eine blatfartige Sluöbebnung, roel*c be= trätbtiidje Simenftonen erlangen fann. ©iefe %üi= betinung treibt in ber 9Jä^c bcS fünfte«, roo fte angefangen ^at, unterlialb rourjelartige gafern, ober= ^alb eine 2l*fe mit Slättcrn ; fie ift oon mehreren SSotanitern mit einem Sotplebon ocrgli^cn roorbcn, unb bemna* fonbern fte unter bem 9?amen ber mono= totpIebonif*en Ärpptogamcn bie garnträutcr »on ber gropen 2lbtt>cilung ab, mit ber roir unS abgeben. 3nbcffen liält biefe SntroitflungSrocifc feine ftrenge Sßcrglei^ung mit bem S3aue unb bcm Seimen eine« ää^ten monofotplebonifc^cn (ämbtpo auö, unb ifl »tel= mttit ber (Jntiuirflung ber Slfotpleboncn ganj a^nli*, oon benen roir »orjjer, namentli* bei ben 2cber= moofcn, gefpro*cn babcn. Vlaa ^at eö ocrfuctjt, llnt^etibicn bei ben garn= trautem ju finben, man ifl aber über i&rc Statur unb fogar über idre eriftenj no* ni*t einig ; bie (4tnen geben biefen 5Jamcn 5)aaren, roel*e auf »cr= f^icbcncn fünften beS fe^r jungen Statte« jerflrcut finb, §)aaren, roel*e an iijrcr Spi^e, bie mit einer fernigenj «Waffe angefüüt if}, gcroölbt finb; 21nbere fleincn Sörpcrn, bie man biäroeilen in ben Sapfcln, mitten unter ben ©poren^auf^cn, oermengt beobachtet unb roclclie in ben mcifien gäUen fogar auf ben Stiel- ten biefer Sapfeln ficijen. Sie ftnb linfenförmig unb mit einer SWatciic angefüllt, bcrcn fierncjjen, roenn fte in ba« SBaffer gebraut roerbcn, lebhafte Scrcegungen jeigen ; man (lat fie aber nur an einer gctriffcn Slnja^t oon garnfräutern entbccft, unb roenn c« Wirtlicf) Organe roärcn, bie jur Sefrucbtung not^rocnbig finb, fo müpte man fie auf aOcn finben. 3n mehren garnfräutern ber Reißen Sänber ent- halten bie ©tötfe einen nä^renben Öirunbfioff, roeliöcr c3 geftattet, fie jur 5Jabtung anjuroencen; in ben unferigen aber ifj ber Schleim mit einem anderen bitteren ©runbfJoffe Oermifc^t, roelc^er bi«roeilcn flimu» lircnb unb fogar abfüttrenb ifi, unb ber fte für ben erUen ©ebrauc^ untauglich), in ber |)eiltunbe hingegen nüglic^ mat^t, indem geroiffc 2lrtcn ant^elmintifi^c aSittel, b. i). Ttittti gegen bie Singeroeiberoürmcr, liefern. ®icfe ®igenfcf>aft roirb in ben Slättent ge= fc^roäc^t ober ocrfc^roinbet, in roclcjcn ftcfe ein aro= matff*c« f rincip mit dem Sifleime Ocrbinbct unb i^m neue Sigenfcbaften mitt^cilt. §. 740. C^fopobiaccm. — Siefe galten ge= roiffermaf en da« «Kittel pifcfccn ben S^Joofcn, an beren Slatter »on einem fo einfatSen jetligcn ®eroebe, unb an bcrcn ganjcn SSBuc6« fie oft erinnern unb ben garn= fräutern, mit beren Stammen (§. 102) fte aüä) eine noi^ gröfere 3lc^nli4)teit baben. 3!)re 3ieprobuftion«= rofrfjeuge finb f leine gctblii^je Sätfc, »el*e etnjcln an 672 j^alanik. ber ©runbflät^e ber Srättet flehen unb öon jnjeictiei %tt finb: bie einen finb mit tietncn jaijtreic^en Äornt^cn angefüllt, bie fiä) in SButterjclIen , wtlt^t anfänglich ein ftetigeä ®mtbt bilbcn, ju Pieren organiftrt ^abcn; bie onberen (Dop^oribien) finb Äapfcin, welittc bIo§ »tet iDtit größere Äorper cntfralfen. 3Wan \)at bie ctficn mit 2lntl>eribien »erglic^en ; wir fe()en aber, ba§ i^r Sau ganj ber ber ©porangicn ber anbeten Srypto^ gamen ifJ, unb überbicö fommen fte allein auf einer großen SO?enge »on Spfopoben »or, njel(f)e fein anbcreö gottpflanjungömittel (labcn. §. 741. SH^ijoforpccn. — ®icfe gamilie ent-- 1)äU ^fianjen »on ganj »erfc^iebenem 2luäfebcn : Wie j. S. bie Pilularia mit fobenförmigen Slättern ; bie Marsilia mit langen ©ticlc^icn, Sie ft(^ in »ier SSlätt- ($en enbigen, bie Salvinia mit ftgenben unb eiför« migen Slöttern. Uebrigcnö finb tiefe Släitct aber, ttjeldjje Don einem triectjenben ©tocte ^»crbortommen, in bem 3u|}onbe ber Änofpenanlage, noid 2lrt bet Slätter ber garnträuter, f*necfenlinig gerollt. Sic SUprobuttionöorgane ftnb «eine ©ätfc, reooon bie einen, »elcbe man für Slntberibien gcbaltcnbflt, febt bünne Äörnctien, bie anbeten, weltbe man für ©porcn Jiclt, größere Sötnet entbalten. ®iefe ©äcfe finb in einer unb berfelben §)ütle ober Äapfel auf mannig- faltige SBJeife mit einanber gruppirt (iKarfiliaceenJ, ober in oerfibiebenenÄapfeln abgcfonbertC@aloinicenJ, unb biefc Äapfetn, rccitbe tleine grüble oorficUen, öffnen ^ä) in mebrcren Älappen unb entfielen an ber ®tunbfiä(t)e berSlatet, ober no^i borunter, unb ftnb In allen goUen bem Utfprunge ber äBurjeln febr na^e, ba^cr ber gamilienname Qwn pi?«, SBurjel, unb xa^moc, gtutbt). ©ebr »erfdjieben »on ben garnfräutern, mit roelc^ien man fte e^emaW »erwcc^felte, nöbert fte ftcb bo* benfelben ju febr, fo bag fte füt einen integtitenben Z1}til einer unb berfelben Älaffe angefe^en »erben fann. JllonokotijU^oncn. §. 742. 3^re ©tämmc (§. 91—100), i^re SfBur-- ieln(§. 119), i^te Stattet (§. 150), bieSymmeftie i^rcr Slüte C§. 362), ifire |)üae (§.406-407), i^r (Smbrpo (§. 566) unb ibre Äeimmetfe (§. 596) finb auf eine aügemeine ffieife unterfutbt «orben, unb wir i)ahen nocb an »ielen anberen ©teilen bie »er- ftbiebenen Drganilationöpuntte angegeben, melibe f5e auf ber einen ©eite »on ben atotplebonen unb auf ber anbern »on ben Bitotplebonen untcrfcbciben; t»fr »ermeifen ber Sürje balber barauf jutücf. Siejenigen, melcbe man nocb fennen ju lernen b^t, Werben fidji aus ber befonberen Itnterfucbung bet »erfi^iiebencn gamilien ergeben. 3uffieu tbtilte fte in ^ppogpnif^ie , perigpnifc^ic unb epigpniftbe ein; mir tcetben biet biefer (äintbei- lung ni^t folgen, weil ber Unterftbieb jmift^jen bet erfJen unb jmeiten biefer Sinfügungöarten ber ©taub« gefä^e in mehreren ber monofoiplebonifcben gamilien, in ben Siliaceen j. S., nicbt ganj beutlieb ift. Der Sau be^ ©amenfornö fdjeint unä eine erfle, conflan- tcre unb roiebtigere ginfbeilung abzugeben. Sei ber gröperen 5Rebtbeit ffl biefeä ©amenforn mit einer Qtmti.l)5af. 2ßaiTerttlonjcn . SCat, II. tinigen Cantvftonjtn . 2ob. IH. SBir TOotlen borauf aufmcrffam macbcn, bag biefc beiben ©ruppen in ber natürlitben Sieitie nii^it ouf= einanber folgen , fonbcrn »ielmebr parallel laufen ; in beiben fieigt man fJufcnaeifc »on ber einfa^fJen Slüte, b. ^. »on bcrfenigen, roelcbe auf ein ©taub= gefäp ober auf ein ÄarpcU rebuäirt ifl , biä ju ber jufaramengefe^teflcn binauf, b. ^. ju benjenigen, »elcbe ade Ouirlc »on untercinanber »ctrcat^ffenen Organen jeigen. iab. II. §!)tonoCl>tt)I(^onen. TOaifttpHanjtn mit Samen oljnt jSamcnljüUe- Slätenjütteltfinf, oket fdjiitjpigf, ober traulariigf. • |mil 6 bcutlid) fnmjicfflten Sw^filungcn, oft f * Cnittpo ^omottop , matropoHfi^. — . . . Ätinr SBIütcnljüar — ompfiitrop, malropobif^ Bl "ilfnpae , ofcv au« 4 ©^uppe itfittiini. ligflenä bie 3 inneren) blumenbtattig ♦* flarpea. j eü^maffcrpflanätn. aiojobcen. -"" ' * b«""sarp"af ^"°"'i ®"6"""f"'"''>"«"'- *"•'"««"• ©ütroaiTrrpflansen, Semnaccen. tBIeerpflanjen. Soficratttn. bomolrop, matropobifiS unb intoenbia i , «„...rr gerinnt - ... Seine !Blütenl)üne. I ' "'"''™- antitrop, mcfropobif*, mit f"!"' 1 j ot,„me(,tercaboefon» Somotrop, mit (urjem SEBürjet^en. — i obgefonberte ober in ei« I Reine ober [raaiartigc Blütcnfiüae. nen einjigen eierftotf ®ü6tP«jfetpflanjen. Suncagi I oermacftlene Sarpette. ) *' (Jiditniein eirjige« auf kern Soben I beä %iLi)ti befefiigl. l'IReSrere mit Iponbllänbigfr I >i)!uite;fu(^enfieUung, gefrümmt. — 3 eierfiörfe. jurutfgcboßfn. — greic unb fonberte eierftöcfe. gerabe. — üierfiöcfe, bie In einjigcn »erreaifjicn finb, bi bem Stellte ttrioat^fen i(l. uubabgefonberK j gnja.fferpflanjtn. SlliSmacccn T' j ®ü6ttia(fctpflanjcn, Sutomctn. [ ©üStucffetpflaiijcn. $t)bro«aribccn. §. 743. SBir Jaben anbet«n)0 (§• 580, 566) bie »erf($iebencn Seiroörtet ertlört, »eldjet in biefet Za= belle bem ßmbtpo gegeben tourbcn. Diefer mafro= pobe Smbtpo, b. ji. mit einem SBürjelcben , ba« in Sejiebung auf ben Äotplebon fe^r enttBÜelt ifi , ifi, »ie man ftei»t, ein fafj allgemeine^ Äcnnjei^en in biefer gonjen ®ruppe »on gamilien mit ©omentör- nern obne ©amenbülle, bcnn man finbet ti autb in ben brei legten. ©aöSBütjeli^en, ober tii^ttiget, tai fo »etlängerte unb gen^ölbte ©tömmeticn jeigt ge= «jö^nlitl» ein @et»ebc, tai fejr reicj an ©törifemebl ifi , unb fann ouf biefe SBcife in Scsicbung auf bie SJa^tung be« jungen gmbtpo bie p^pftologif(tie 3?oae fpielen , ntl(l)t gett)ö()nli(b entmebet bie bejiebung«' ipcife weit enfmicfelteten Äotplebone obei bie ©omen« büUe ju fpielen beauftragt ftnb. Sotjügli^ in ben 3ooßetoceen nimmt baä ©tämmtben biefe metf- roütbigen Dimenffonen an unb bilbet fogor geteöjn» lÄanokotijlfiiBncn. 673 li(5 einen fcttenficinbigtn %uimnä)d, c welcher ben größeren Sfjetl ber , jmaiTe auflmactit. Daö 9Jäm= -jliii)t f(5eint in bcn Semnaceen Cgemölinltc^) SBaffcrltnfen) ftaUjuftn» ""' ben, wo btefe TOaiTe »on allen ©eilen ben Äotvlebon umgibt, ber auf bem Soben eincö inneren Äanalä liegt, »on welchem fie an i(>rem SOTiltelpunft bur^jbojirt wirb. SBir (e(ien, rcie btefe §)üllen ber Salute ber mei- ficn biefer gamtlien fehlen; in ben Suncagineen, tpo fte ftct) }u jeigen anfangen, fann man ben lieber- gang bcö äliiienfJanbcääurSlüte, tt>te wir ed (§. 385) bei ber Untcrfuc^ung con peien i^rer ©atiungcn, ber Liliea unb ber Triglochia , gejeigt (»aben , rcc^jt gut beoba(t)ten. 3n biefer legieren gamilte fangen bfe Steile beä Smbryo an, ipre gcn>ötinli(l>f}en a5er= Jältniffe an ®r6^c ju jeigcn, inbem ba« äßürieli^en roeit fürjer i3, al« bie Sotylebonen (gig. 4tiU). Vai ®tmbt biefer fflanjen ifj, wie baö aller äBaffer- pffanjen , im allgemeinen fefir einfad) , baö 3ellge-- reebe erlangt in bcnfclben eine gro^e Üluöbeljnung, unb lU ooller ®ruben, bie mit Suft ober einem an= bem @afe angefüllt finb, unb »eli^e baburi^, baf Pe bie fbeciftf($c ©cbroere ber »pflanjen cerminbern, betfelben geftattcn, fid) in bem äßaffcr biö ju feiner Dberfläi^e, ober t^eilroeife noc^ barüber }u ergeben. Die (Sefä^e finb bagegen in benfelben roeit feltener, unb fehlen fogar in einigen gänjlid). äuä biefer anorbnung muf bie geringe ülbfonberungöt^ötigteit, unb bemjufolge ber 3Kangel befonberer iStgenft^aften, fewie nügli^er gigmfctiaften für ben SWenfdjcn (»er- Oorge{»en. Unter allen biefen f flanjen roirb am (»äu- ftgfien eine -fjybroc^aribee , bie Vallisnena sjiiralis, an- geführt, reelie gemiffe Slerme ber S^onc unb »tele Sandle unb ©räben im ©üben fperrt. 5Wan 1)at oft in ^rofa unb in SSerfen erjäblt, roie ibre mönnliitien unb roeiblic^en SSlüten, bie auf oerfc^iebenen ©tödlen getrennt fielen, ft* in bem augcnblicfe beö S8lü()cnä Bereinigen, reie |ic^ bie erflen aUbann iutiS) einen SJrud) »on i^rem SSlütenfiiele abfonbern, »on bem SaSaffer buri^ ben deinen 9Ja(t)en , weldjen ibre ge= »olbtcSlüten^ütle bilbet, getragen, ba^infdjreimmen unb fii^i bem jmeiten näl^ern, bie burit» einen langen gaben beffen ©pirale ft* entroUt \)ai, befefJigt finb, »ie enbli0 nac^ biefer Slnnäberung bie ©pirallinie i^re SBinbungen rcieber jufammenjie^t unb bie be- fruchtete Slüte mit (»inabnimmt, welche i^rcn ©amen unter bem ffiaffet jut SRetfe bringt. 527. gmbtDo bct Ruppia i jeldjtn; — /, tem «n5fp<$en i n)U($9 teä gtammi^eiiiS. §. 744. Unter ben SÄonofoiylebonen, weli^c, ctma« Sluöna&men abgerechnet, ©amenferner mit einer @a= menJüUe jeigen , Ijat bie einfae^iere Slüte ber einen leine äd)te Ölütenl^üUe ; bie §)ülle, mel*e man on- trifft, ()at offenbar nic^t bie gemöt)nlictien Äennjeicben Derfelben , niaö Die ^atfl um ben Sau idrer ibeilc anbetrifft, reelcfje turc^ ©(puppen oDer Dedblätter erfcßt »erben; Die ber anberen jcigt eine ot^ite Slü- lenbüUe mit quirlartigcn Sölättcben, je brei ju Dreien; paber rübrt nun eine erfie (iint^eilung in f flanjen Dbne Slütenbüllen (.felcblofo unb mit 33lüten= füllen (felctige) CReüe Xab. 111.). §. 745. Sic erfJeren tonnen einget!)etlt »erben in Spabicecu nnb ölumaceen. Siefe beiben Sin^ t^cilungcn ^aben ibren Siamen bai)er unb ü»at bie crfie »on ijirem tolbenförmigen Slütenfianbe ber biä^ »eilen bur^ bie geringfte lint»icfUing unb ben früh- zeitigen abfall bea allgemeinen Secfblaiteö, baä nic^t al(5 S8lüten(0eiDe bleibt, oerfJecft »irb, bie j»eite oon ber Statur ber Siüten^üllen , »elt^e ben befon- Dem 9Jamen sSalg CtJ'uma) erhalten ^aben, unb (leine f(t)uppige Decfblötter oorfJellen. Unter allen in biefen Sabeüen aufgcjä^lten ga- milien »erben »ir mi nur bei ben j»ei legten »et» »eilen, »ooon namentlicl) bie ber ©ramineen »egen ibrer SBicbtigfeit in öfonomifi^er, fo»ie auc^ in botant= fcber Sejiebung , unfere ganje 2lufmerffamtcit »erbient. §. 74(j. tetjperacccn. — Tian »er»e($|elt in bet 2Belt unter bem 9Jamen Sräuter aKonototplebonen, »elc^e ge»öbnlic^ in allen ibten 2;S>eilen fogar ifiren SSIüten grün ünb , roelt^e trautarttge ©tengel unb ganje, in fcbmole Söänber ceclangerteSlättcr (laben, Diir^ »eldje ^ängenneroen parallel binjieben ; aber biefe Sräuter geübten »irtlicb ju meljreren oerfd^ie^ benen gamtlien , befcnberö aber ju biefer unb ber folgenben. Die (fpperaceen unterfe^ieiben fi^i leicht Don ben ®ramineen burt^ ibren Collen ©tengel, ber an bem SntlJeben ber Slätter feine SSiJlbungen (lat, unb eft bie ©eflalt eineö crciecfigen ^pri^ma annimmt, eine ©eftalt, »elcbe mit ber breijeiligen Slnorbnung biefer SSlätter in SJerbinbung fiebt. Der ©i^eiDettjeil Bon bieten umgibt ben ©tengel o|»ne3ertbeilung biä jum Urfprung beö ©aume«, ober mit anbern Sorten, t^re ©cbeibe iü ganj; bie oberen fogar baben nur ben ©aum obne ©cbeibe. ©ic S3lüten fint gegen ben ©ipfel ber ^fJanjc bin äljrenförniig georbnet, 2le!»= ren, »eletie biörceilen üirer Äürje »egen Sle^rtben genannt »erben , unb alöbann auf »erfcbiebene 2lrt in Sejie^ung auf einanber gruppirt finD. Siefe Hejir- i^en befielen au« einer Sici^e fd)uppiger Dectblatter, in beren Sldjfe balb me()rere ©taubgefäfe um ein iT JterRHinjfe retffbeneä Äorn, mit Ecli^lofet ©Ifite. iipabiceen. 5in ecttticfclt ift. Äarjt, fijuppigt EtrfiWtter, ntli^c ten feitcnOantißen ae^r($t; ginttpo I fjft lorj unb ^inf.mig öuittpo fDiSfnbif!, afgenlauftg ttintfllMnbig/ 8i'8"'''i"f'8. Slätlfrmit üfiigcn Mciccn turj, tDintelftänbig. aKcdrete cineitoe fiäSin ober 1 üOein mn manbltänbiger »IRutlcrlinfenileaung , jtrei« ^.luHse Blüten fHrj, niintelflänblg. 1 «injige« JacS mit nianbfiiin- bigtr TOutlerfudifnfltDmig, ,■ • " n^.^uflflc «li atiircn gftTfnnt n«b »cn ©ctuDSen umge&en , «ädi a« I ; tinerBIütfnbfcte, airt bimaie »riiionf^Eibc furj aub ^infjaig ie breifianbtg. I I Slumacctn. torn |oufteitterbliiten begleiten, bie Sppe- reen; nacb allen Sitittungen jicgtlbat^förmige tie ©ctrpeen. SBcnn bie ©taubgefä^e »on ben *pif}il= Icn getrennt finb, fo tann bcr gierftocf in einer be- fonberen ?5ülle ober ©iblaucb »erborgen fein, ber ft* öffnet, um ben Oriffel burcbjulaffcn, unb burcti bie beiben 3äbnc ober Sliemen bicfer Ocffnung feine 3ufammen(egung auf Äoflen ber beiben gegenftänbi- gen unb »oUl^änbig mit einanber , aufgenommen am ©ipfel »erwacbfcncn, anzeigt, ©icö beobacbtct man an ben Saricineen, reäbrenb bei ben @cle= ricen, ivcltbe gleicbfaüö bitlinif* finb, ber eierflocJ Bi*t »erfcbloifen if}. Sä finb 1 — 12 Staubgefäße, geroobnlid) 3, unb i^rc fcbtt)a(bcn@taubfäbcn, luelcbe jmeifäiberige 2lnt5cren tragen, finb unter bem ßier-- (ioie, tocnn fie i^n umgeben, eingefügt. 3n biefcm galle ftnbet man biömeilen übcrcieä uod) anbere unfru(?)tbare ©taubfäoen, wtl(^i me Sorßen ober ©Cfmppen au^febcn, in glciitcr ober gröpcrer Slnjabl. Ser Sierflod, auf bem ein breifpaltigcr ober an feiner ©pigc breifpaltigcr (Sriffel flcbt, bat ein ein-- jigeö Sa*, »eldjeß ein aufted>teä Sieben enlbätt. ©päter nimmt feine grucbtbüUe eine truftige ober banb= artige ßonftftcn? in ben ©clericen an. Txxi ©n= menforn (gig. 478) befiebt aiii einem bäutigen ©acfc, ber mit einer gropen mebltgen ©amcnbülle augefüllt if}, auö= |ii genommen an feinem unteren Gnbe, unter melcbcm ein Heiner Smbrpo ein- gebettet ift, ber ftcb bemnacb gegen bie 5labclfeite biun)enbet. ©icfer Smbrpo Cgig. 52S) Ht geivobnlicb bie ©efJalt tincö SrcifeliS unb jcigt an ber Seite 5'*- eine Heine SBölbung er; biefe entfpricbt bem Sotplcbon unb bem aBür^clcben, luie bie« fpä= ter bag keimen betueiöt, unb ber übrige Sbeil ber Srnbivomaife a t»iib Bon bem aupcrorbentlicb »er- brcitcrten ©tännntben gebilbet. Sita trir »on bem Stamme fpratjen, baben tt)ir nur ben im Siuge gcbabt, bcr ficb über bem Sobcn neigt, unb ber oft in ber Sbat nur ein 3">ei8 'ft/ ber »on einem borijontaltn 3?bijome ausgebt. §. 747. (Sraminccn. — Sic jctOfn ftcb gc- wöbnlicb unter bem Stuöfeben, baä man in bem ge= meinen Seben mit bem SBorte traut bcjcicfcnet. 3n= belfen ficbi man fte bod; biöiccilen Dimenftoncn annebmen, ireltbe ficb mit biefcr Benennung nitbt »ertragen. Saä grope SRobr in unfcrem ©üben(Arun- do (limax) übertrifft fibon bei t»eitem ben SBuebö eines iKanncö, unb unter ben SBenbefreifcn t»erben bie S3ambuä Wabre Säume. 2Bie bie Spperaccen baben bie (Siramineen oft einen untcrirbifcben Stamm, auiS luelcbem bie beroortommen, bie i»ir über bem S3o-- ben ftcb erbeben febcn. Gö finb bie, toclebe man unter bem SJamen -?)alm [Culmns) fennt, unb nsclcbe fi^ burcb SSblbungcn, bie man an ibncn »on SBeite ju SSeite bei jebem Snoten, b. b- bei bem ®nt= fieben eine« jebcn Slatte«, fomie au* burcb ibre innere 5)5blung auSjeicinen. ■Die auä Safern unt> ©efäPen befiebenben Süfcbel nöbern ficb aucb mirt= lieb einanber, brängcn ficb naib aupcn unb laffen ben 3Kittclpunft leer, auögenommen in ber Snoten= böbe, mo fie ficb borijontal biegen, ficb freujen unb burcb t^r mit äeHgewebe »ermifcbte« 9Jeg eine Slrt 528 abRefonbfrter (5mtrt)o Ur Caroi depaupcrnta: — r ÜBür» jeMtn ; — t SoiDlfbon ; — f \>ea\ Sn'ifpijm cntittetientt ©patte; — o Sfiltim-fltunu t-tä 6täinm*fnS. Srett bilben. 25cr ^olm ifi alfo ein bobtcr Splin» ber, beifen Kanal burcb eine 3Jeibe »on @(beibemän= ben, weltbe bem (äntfieben ber Slätter entfprc*en, unterbrocben ifi. "Diefe umgeben ben §)alm mit einer ©cbeioe, beren Einfügung ben Änoten umfapt, unb melcbe in bem gröpercn Z^dU ibrcr Sänge auf bcr cntgcgengefe0ten ©cite gefpalten ifi, unb über mel'^ cjjer fie ficb in einem ©aum ober febmale '■platte »cr= längern. Die 2lbfonbcrung becS ©aumä unb ber ©tbeibc roirb gcnjöbnlicb bur* eine tlcine blutige abgefiumpfie ober fpigige, ober jweifpaltige, fogar a\xS= gejarftc unb biömcilcn auf einen §)aarbüfibel rebu= jirte SSerlängcrung angejeigt, bieä ifi ba« Slott^ boutd;en(ligula§. I5ü,gtg. 151). ®ie SJlätter finb gewöbnli* jmeijeilig unb ibre 21*fen geben oft fino= fpen baö CE-nißeben, beren ®n:tt)icflung bie 33eräfiung bcr ^fianje beftimmt. Sicfc jTOciiciÜge Sluorbnung finbel man öorjüglicb in ben Secfblätiern beä Slü- tenfianbeä rcieoer, melcäjcr aus 2lebr*en (.spiculae), b. b- aus äupeifi furjcn Siebten befielt, fo bap man lange 3eit, jebe berfelben i»ic eine Slüte bcfcbrieben bat. Setracbtet man ^t auf bicfe SBciie, fo gruppi- ren ficb bieic Slcbrtbcn balb in 3{ifpcn, iric bei bem §)afer, balb inaebren, unb in biefcm Icgteren galle ereignet eS ficb oft, bap ficb bie Slcbfe, welcbe ^t trägt, abtsecbfelnb in ber einen unb in ber anbern 3iicbtung ^öi)U, um ibre Sinfügung aufjunebmen. Diefe 2lebrcn, miebte beS Siäeijen, bcS Sioggen, finb bcr JppuS gcnjorben, ti>elcber gcroöbnlicb »on biefet 2lrt beS SlütenfianbeS angefül^ri i»irb, obgleieb ^t mxUii) äufammengcfe^t finb, weil jcbeS Slcbrcbcn eine Slütengruppe ifi. SiS jcgt finben mir eine grope 2lcbnli*tcit jwifcben ben 2lebrcbcn ber Sypcraceen unb ben ber (i^ramineen. Sie beiben unteren ©ccfblättcr, recltbc gleicbfallS nicbtö an ibrer Slcbfel tragen, fcbei- nen eine gemeinfcbafilicbc §)üUc für alle anbern ju bilben, unb ncbmcn ben 9Jamcn Sälge an Cglum«, gig. 529, 530, ge gi), aber jcbe »on ben folgenben jcigt im 3nneren nicbt blop bie 3icprobu!tionSa)erf-- jcuge, fonbern aucb, unb bieS unterfcbeibet fie »on bencn bcr epperaecen, ein äwcites Scdblatt, baS bem erfieren gegenfiänbi;) uiib in Sejiebung auf baffclbe ctmaS bc>bfi" unb einwärts fiebt. Siefe Dctfblatter, rcelcbe ben SJatnen Spreublätteben Cpale», 8i8- 530, pepi) annebmen, bilben auf biefe SBeifc, inbcm fie paarmeife gegenßanbig finb eben fo oiete §)ütlen, }tt)ifcbcn «eichen ficb bie ©taubgcfäpe_ unb baS ^ifiitt befinbcn, unb jebcS bicfer tleinen wpfiemc ifi eine eigcntlicbc Slüte. SS fann aucb über ben a3algcn ein einjigeS ober jmei ober brei, ober eine gröpere 2lnjabl »on biefcn ©pfiemen »orfommen, unb nocb biefcn gäüen nennt man baS Slcbrcben einblütig, }i»eiblütig, breiblütig, »ietblütig. Sic ©taubgefape, rcclcbc ^^ bisroeilen auf fecbS ober mebr belaufen, bisweilen aber au* auf jmci ober fogar nur auf eines, gcroöbnli* aber auf brei rebujirt finb, finb un- ter einem Scntralpiftiüe (gig. 530, 531) eingefügt, mel*es in weit fcltcnerengäaen bter feblt, unb aUein in anbcren abgefonberten SBlüten reiebcr gefunben reirb. ©eroöbnli* finbet man überbieS no* auf ben beiben ©citen unb etnjoS auSmärtS »on bem äuperfien ©taub= gefäpc jmei fleinc bäutige ober f*uppigc Äörpcr, melcbe man @pclj*en (iialeolic, gig. 530 bis 11, 531 r) genannt bat. Da baS äupere Spreublätt*en mit einem ÜBittelnerocn »erfebcn ifi, baS innere binßfgcn benfclbcn oft ni*t bat unb mit ämci ©eitenncroen, auf jcber ©eite einen, »erfebcn ifi, fo betra*tcten »tele ©*riflfleller biefcS glci*nerBige ©prcu= blätt*cn als baS 3icfultat ber 5Serma*fung »on jTOcien; man bättc alfo brei, »or rcel*en fi* bie brei Staubgefape befänben, unb bie ©peljdjen Würben ben bajTOificn licgenben Duirl bilben, bcr »on einem brüten ergöuät ifi, mcl*er feblf*lägt, aber fn ber aupcrorbcntli* jungen Änofpe bcoba*tctt»crbcn fonnte. iUanohptqU-tioiii-ii. 675 Um btcfen ®cftcf)tspunft anjune^mcn, müßte aber iai innere ©preublätti^en auf bet nämli^en Sli^fe, ttte baä äupcre, unb ntc^t ouf einet fecunbäten 2t(^)fe entf}e(;cn. SBie bem nun aaä) fei, fo befielen bte ®taub= gefäfee aui einem ^u einem gaben »erbiinntcn @taub= faben unb einet srntberc mit jmci gäftein, reelle in i()tet aSilte octreattjfen Rnb unb on beten untetem 6nbe bet ©taubfaben befeftigt ifJ, unb weldie an i^ten Snbpunften oon einanbet entfetnt ftnb , unb auf bicfe SBeife eine 2Itt X bilben (Stg. 531, e). Vaä %Hm tft ein SietfJocf , auf weli^iem jroei ©riffel f5cf;cn, bie bisweilen in einen einjigen »etmacbfen ftnb unb (tcb in einem me^t ober minbet gtoSen Sbeiie ibtet l'dnge in mebt obet minber lange SRiemen octäften, reelcbe jwei fteifbaattje obet fcbetige Slatben bilben. (5ä Jat innetli* ein einzige« "^ad), welä)ed ein einzige« Si($en auSfiiüt, baä in feinet Sönfle mit bet inneten Sanb »ctwacbfen ift. ©patet »etftfjmiljt baä @amen= !oin beim Steifen butcb feine SDetfe (i5ig. 532, t) mit bet StuAtbütte unb biibet auf biefe SSeife eine Saigftucbt C§. 516). Det grögete Jbeil feinet Waffe beftebt auö einet meblicbten ©amenbüüe p; auörcättö unb unten bemetft man einen ffeincn abgcfonbetten Sötpet,' bet auf fetner DbetfJäie eingetieft ift unb Iflum betbottagt: bicä ift bet Smbtpo (gig. 532, e, 5_33), ber M «uf bie ©amenbülle mit einem f^ilb= förmig etmeitetten Sbeile a ftii^t. Unten unb au6= Wüxti »on biefem fiebt man einen notb tieineten Sorber betbottagen, wetcbet mit bem etftcn in feinet 5DJitte jufammenbängt unb ^»»ei fteie Snbcuntte jeigt, einen obetn unb einen untetn. 3mifcben biefen beiber. bemetft man bie tleinc Snöfvtbenfpolte f ; b« obete, c, ifi olfo bet Äotptebon, bet unfetc, r, bad fa jtcei 529. (Sin mrAtn D Sorge; — 91 innere B.Hnt otere fetlgefctlogene 'Blül ' 530 Da« nämlit^e wlt ben entfernten 4)üaen, um bie inneren Ejeile }u jeigen: — pe öufere* SpreuHöttien ter fruAibaren Slüte, ouf Bffdier eine ®ronne Mtj — pi innere« ©crfuSI.itKien ; — « Staubgefäge; ^ • 55i|lill — übrigens ateitSc ^e^cutllng ber Sut^« 530 /bis), ftorijontalfinilt beS He^rijenä: — gleiiic S^ebeu« üing ber iSu*|laben , xoit in ber t>or^ergeben^en t^igur ; — II «jtiel.^djen '"■ Sie fru(fitbor_e »lüte ol)nc ijren iBatg ; — « ©taubgefafc; ■ p ©peljiten ; SR«tursefc*i*te eietfloifj Matbra. unb baä ©cfcilbcben (3?ic^atbt'ö heimtraget) ift nut ein ©eiienauömudpä »on bem ©tämmiben, mel= äiei bem äbniitb ift, ba^ rcit beteit« in einigen 3oftetacecn gefcben baben. SBir buben ba(S Seimen eined bicfet ©amenfötnet bet ©tamineen befcbtieben C§. Itl, gig. 120). Sltle biefe Sbeife unb befonbct« bie. ber Slüte baben »on »crfebiebcnen ©cbriftftelletn eine 5Wannig= faltigfeit »crf^iebenet 9?amcn etbalten, rcelcbe »ir biet aui Mangel an fla^ ni(bt angeben fönnen. JBir reoüen biet nut anfßbten, baf ber 9{ame SSal« anftatt auf jcteä bet untetn unb unftucbtbaren Decfi blätteben bcö Slebttbenä angewanbt }u njetbcn, auf ibte ®efammtbeit angemanbt mirb unb bap fte aU= bann eben fo »tele Salgtlappen ftnb, baß bet S'Jame S3alg bem ®anjen bet ©pieublättcben gegeben rcitb, melcbe aläbann bte Älappen beä Salgeö ftnb. 3um 5Betftanbni6 bet gcnetifcben Scnnjcitben unb ber Se= ftbtetbungen fegen roit nocb bei, baß in ben äußern ■Dccfblättcben beö Satgeö unb beä ©prcublättcbenä bet 5Kittelrtet»cn ftdt» oft in eine mebt obet minbet lange ®tanne übet bte ©»ige binauiS »etlängett, obet fte^ mebt ober minbet tief batuntet loämadjt. Die 3ltt beä Slütenftanbeö, bie 3abl bet Slflten in jebem 3lebr= eben ibte »otlftänbige (äntmicflung obet baö gebl- f^lagen mebretet, rcelcbcä in anbetn gälten beftänbig in (cbem »on ibnen ftattfinbet, bie SSeteinigung ober bie Stennung bet ©taubgefäßc unb bet f ißiDe in einet unb betfelben Slüte, baö 55ottommen obet bie Slbioefenbcit bet Sätge, bie GonRßenj unb bie ©eftalt bet ©»teublätt(ben, bie »ctmatbfenen ober getrennten ®tiffcl, bte 9?atut bet9Jatben, bie 3abl bet ©taub= gefäßc unb bet ©peljitben, bieö ftnb bie Äeunjeic^en, rcelebe in bet gamilie »erf(bieben ftnb unb beren SSetbinbung gebtaucbt lettb, um bie 3i'nfte unb bie ®attungen ju untetf(beiben. Siefe ungebeute, auf bem ganjen Stbboben 6er= bteitcte gamitie bient ju einem eben fo manm'g^ faltigen ali wiebtigen ©ebtauebe. Die 5Wenge ©tät{e= mebl in biefen gtütbten macbt, baß man eine gemife 2tnjobl »on ültten anbaut, meiere ben 9iamen (5e= teolien erbaltcn. Bot^ugömeife ftnb cä biejenigen, mo baö Samenfotn einen jiemlitb bettädfitlitben Umfang b^': bet SBcijen in Pen gemäßigten Sli= maten; nebft ibm, obet etmaö wettet gegen 9Jotben bie ®etfte, bet SUoggen unb bet |)afet; mebt füb= litb bet 5Waiö, bet SJei« unb bet ©otgbo ; einige anbete »etitbiebene untct ben S[Benbe,\irtctn, j. S. bie Poa abyssinica, »etfcbiebene 5lrten »on Panicum unb Eleusine. T>a6 21?ebl, iai man auä ber jet^ tiebenen ©amenbülle etbält, ift ein 9?abrungämtttel, melcbeö fomobi burcb ba« ©tättcmebl, melibciS eß cntbalt, aU au* butcb ben Älebet (§. 23, 301), »elcbet bamit »ctbunben ift, topptU nabtbaft ift. 532. Senfteiter @(6nitt ber Sarßfru^f, beren oberen Zfitil man megucnommen bot; — ( berfc^moljene Serfen ber SSafgfrucit unb be« Somen«; — p SamcnböIIe: — ^ (Jmbrt)i). — ©(eiific 8uib^ (laben für feine Sbetle mie in ber folgenben Sigüt. 533. Siftrenntet embrtjo: — r SBürielAen; — c fiotblebon ; — /"bem Änöfpdien entfprerfienbe Spalte ; — a ©eitenttölbung ober Seimtröger. 86 676 dotanili. ®tc Äleie entfvringt au« bcn Ucbetrefien ber @amen= pOe, unb »crbanft ifjtc @igenf(t)aften bcn f}örfe= inE6liiaItigen 3;&cil(^en, mel^e an betfelben Rängen bleiben, ©er @aft oon bieten ©tamineen enthält ben 3ucfcr in SluflBfung; »orjüglic^ in bem 3mfetro(>re (Saccharum ollicinale) fommt er in fo auperorbent^ lii^er 3)Jenge ccr, ba§ man i^n mit Sßorlticit auä bcmlelben gcminnt. Saä 33orfommen beS 3ucfer^ befiimmt bie (Säbrung, in Sotge bereu berftbiebenc glüffigfciten »on geiftigcr 9Jatur, bic ju ®ctränfcn unb bieten onbern Stnrecnbungen für ben 2|?cnfct)en bienen, erjeugt werben. 21uf biefe Seife er^ätt man ben 3J^um unb bic Jafia au« bem Safte bcä 3ucfcr= ro^r«, ben ärad auö SRci« unb ba« Sier ou« ©erfle. ©aö Serfa^ren bei Scrferiigung biefeä le^tern, njel= ä)ti barin befte()t, bie ©crftc, roelcbe man einem atifänglic^jen Äeimen untermorfcn bat, in einem großen ©emenge mitSHSaffer gabren ju lolfen, (»angt ba»on ab, bap fid) beim ©obren ein getoiffer Sbeil @tärfe= raebl ber jungen fflanje in 3u(fer »erwanbelt. ÜJiefer Ucberfiu^ »on »erfdjiebenen näbrenben @runb= fJoffen in ben mannigfaltigen 2;b"len ber ®ramineen wirb ou^i auf eine nüglii^e SBetfe jur 5Jabrung ber Stbiere angeroanbt, unb macbt bei einer feiir großen SKenge con älrfen bie ©runblage ber 2BeiDeplöge unb ber gufterfrauter ou«. Snbtic^ f)ahen rctr gc= fc^cn C§. 20, 315), baf bie ®ramineen eine be= fcnberc 25er»anbtf(baft ju ber Äiefelerbe baben, meli^e mit i^rem Safte einbringt, unb in ben SBcinben i^rer öufcrften 3eüen fcft rcirb, unb oft i^re Spibermtö unb ibre Jlnoten befrujlet : baber bie ©teifbcit unb UnberrceSliitteit geiciffer ©trobarten, «)el(^e bic 3"= bufJric benügt. giicbt aüe ©ramineen ftnb geru^Io«, einige ^au= (i)in jur 3eit ber Slüte einen füpen , jugicieb aber au^ bur^brtngenben ©crucb au«, rcooon oUe @pa- äiergongcr um btefe 3eit übenafttit fein müfTcn, bc= fonbcrö reenn bie 3nbiBibuen mannigfaltig ftnb, t»ic auf einer Sicfe. Wan fübrt ba« 3iucbgra« G\nl>w- xandmm) al« eine ber »oblriei^enbfien unter unferen cinbcimifc^en Strien an. S« gibt einige, roelebc e« in »ärmeren Slimatcn in einem no(^ n;ett böbcren ©rabe fxnb, unb man gewinnt au« benfelben ein n)efentli(|ie« Del. ®er Vetiver, roetcbcr iegt fo allgemein angc= reanbt rcirb , um bic Sleiber ju parfümiren , ifJ bic SBurjel einer ©raminee (Andropogon muricalum). §. 748. Suffteu macbfe feine monobopog^nifebcn •pflanjcn ou« ben »orbergebenben gamilien, aui ben fotgcnben feine monoij-erigvnifdjcn unb feine mono= cpigvniftbcn , ätt)i|c{)en roeliben bte ©ränjiintc ni(^)t Ieii|t JU äieben ifi. 33Sir werben ftc alfo na^ einem anbern Äcnnjci- (t)cn etntbcilen, tbclibe« ^i) aut^ gemöbnlicti mit bem bcrSinfügung »ertnüpft, unb bcn Bortbetl bat, leitet naä)Qtrüllc mit Slätti^ien, bie bcinabc immer in ternörcn Duir= len oortommen, bie gewo^nlti^ ju jmcicn, unb unter ft(^ äl>nli* finb , tnbem beibe ba« au«feben ent- »cbet eine« Sclt^jc« ober einer Äorotlc ^abcn , ober »crfdjiiebcn finb , fnbem ber öufcre al«bann felt^för-- mtg, unb ber innere blumcnblattformig ift. CSitSc Zab IV.) §. 749. spoimcn CPalmae). SBir Jabcn früher C§. 93 , 94) bcn Sau bc« ©tamme« ber ^atmen unb ibrcn gcroobnli^en SBucb« angegeben CSiO-H*/ O; ob er ft(^ glci* gcwobnlic^ in einem mcbr ober min= ber ^oben ©tamme erbebt , fo iH bie« boc^ nic^jt ein gaU obne 2lu«nabme. ®o jertbeilt er ftö() in einer geroiffcn .f)öbe burcb eine regelmäßige ©iibotomic in bem Uoum (Cucifera thebaica) unb rcbujirt ftcb in mehreren anbern auf eine 3»icbcl ober ein aJ^ijom, JBenn fii^ ber ©tamm berlängert, fo fann er }iem= lieb bicf unb mebr ober weniger ftblant jein; feine 3roif(benfnotcn finb balb febr furj, balb burd) lange 3wifcbenräumc bon einanber entfernt j feine Ober- flöcbc ift bisweilen glatt unb fogar glänjenb, »ie in ben Calamus, oft bino'ß"' 0<"ii '■fl"^ bon bcn blei= benben ©runbflätben ber SSlätter, ober aui^ in ben öltern Steilen, wo fte ftcb losgematbt baben, unglei^, runjli0 unb riffig ; nidjt feiten ifJ er mit geraben, mebr ober »eniger langen ©tatbetn bcrfcben. ©te 2lP0cnti»wurjeln, weltbc über bem Sobcn bercorfom- men unb ficb an ber ©runbflät^e be« Stamme« an= bäufen , bilben oft um benfelben ein ÜJef, ba« ibn tegclförmig »erbidt. 3)ie SSlattcr, weltbc beträcfetlitbe Dimenftonen er= langen, fteben auf langen unb fiartcn, febr biegfamen Slattflielen, an benen ber febr birfe ©aum nit^t in einer geraben Sinic, fonbern in einer jicfjatfförmigcn befeftigt ift, fo 'aa^ er eine 3trt bon galten bilbet, bie man am befien mit ben ©täbcn eine« göiber« oerglcitbcn fann, unb wclcbc fit^ burtbau« auf bic nämliCbc Seife entfalten. Salb fielen biefc galten »ie bic ©täbe eine« acbten gäcbcr«, inbcm fte ftc^ alle an bem gnbpuntte eine« ernjcitcrten Slattftielä einfügen; balb pnb fie wie ber Sart an einer Seber,;tn= bem ftc fit?) übercinanber an ben bcibcn ©citcn be« Slattftiele« einfügen, weither al«bann bic 5Kittelnerbe ober©pinbcl wirb; btefcr ganjc fo jufammengefaltcte ©aum war in bem frübeften 3tlter jufammcnbängenb, aber er fpaltet Rtb enblitb long« ber galten unb t^eilt fte auf bfefe Seife mebr ober minber tief in eine 5Wcngc »on Siiemen, mdibe bem ©anjcn ein banb= ftbnittige« ober fieberftbnittigc« 2lu«feben geben CSiS- 114. 1). 2ln ben 2ltbfeln biefcr Slättcr, »eltbc buri^ eine enbftönbige Snolpc erneuert werben, unb eine 2(rt bon Süfttjcl an bem ©ipfel be« ©tamme* bilben, entfle()en bie Slüten in Äolbcn, bic cntwcber ein= fad^, oft autb äftig Rnb, unb bic Slütenftbcibcn, »on benen fie anfänglitti cingebüOt ftnb, unb »on »clt(ien 534. 5!i*tenlfartete Stiite in Areca caihccu : « äußere SIü» tenSiiati - ci innere »Iütenf)üae. 535. 6mt}ontaIf(Sniit trefft Wiite, m (i* W Btmi^tfäit tnU midfit unt 6ie Sierftöde fcl)I(5ef*Io8en S^^en. a ©teflung ter Sre beä »liiicnfianleä, in SSejieliuna ouf bie »lüte. 53B. Slnbere »lüte, rocl(t)e i^vtr fflliiten^uae berouM i(l, in »et« dier bie Staubgefäße t }um Steile fedlgeMIagra Ö^^en unb bec Sief« (io(J o fic^ entroicfelt öat ; — s Vtcrtbc. 537. 4iotiji)nlalf4nitt ber oor^ergeöenttn »lute mit i^tct SIu' 53K. RtucSt /terfelben, bie an i^rer ©runbfiöifie mit ijtec Wci« Senken Slütcn*üllf c um3et)en ifl. 539. Senttei*icr ©(ftnift biefet %xuiit; — c Slutenjuttc; — / gtu(f)tiüne : — p 3ernQgie ©omen^uae ; — t ©mbrpo. 5-10. »lüte baS Chsmaerops liumilie, Don oben Bff«^"l. illanahiitt)leli0nfn. Jdnititn. ^ab. IV SSÄonofott)Icbi>nifd)c Vflanjctt mit einet Samcnfiiille »erfefjcneä ^oni, mit teld^iger i 1 im Sdäie otrwac^fen ttctntrif* ob gfgfnlöufi)) ob. BleidilÄufig, innin lifgrnb BffltiilnufiB, ouJHtalt) lif. gcnb oljneUmfdjiag Ztdt Slütc btriitat)btottt ob. tirrinifdi, in äftifler Slcbre 3f.'i*fr Ifamioe« ftffi. ytattiil. ibft. yiaccm. 3f,idi. ■Jtoiriin« m. ftbilrf. Äörrernj u>inlfl|l yiotnil feliifonnigfii S^tirimgcn, SJIiltfnbtilc mit 2-6 feltfiförmiBcr StljCtimo Slütfnbide mit innerer MumcnHottaitijei S^eifunß Btütrnbecfe mit innerer bluuienbrottartiBer 2I)i'tlung 3?liiti'iitede mit innerer blumenblattflitlflcr Il)r.li,nfl . [rm.-(Sin|i.d)er@irifTer.-3©t>inbo»fÄ6e.-flat)(el olle feldif. ob. bIumenblQttart.[imreg. |®rtfTeI 5— fijStau^geri^e auf[(5mbr^o ße» Ibeilig . einer Sfötire . trümmt . trö^rig . . eine ©tiiubftcf.ifie merabcm I I tragenbeiRöbrfl tSirbrpo . Ircge[m,l®riffe( lungeibeilt.-'Jijrbe bereinigt ober geirenni . . . . Iget^tilt.-Staubgeföfielflu^tDXrtö- finffcl . aeere PI. grasartig . . 3)1. (»ffiertfbrmig ob großartig . . . 351. erweitert, mit CSi genenipn . . . 81. bonbartig ob Su grasartig . . . BI. mit ermcltertem ©oirme .... one «Staubgefäße cineä Quirl« unb mebrere bon ben anbern Wlagen fcbl. ®amenl)ülle . . . ^flanten flettcrnb .|SBl.milnc6ar(igen3!frb. ■ilunpen entfprcdKnb ". bieftcbberCängenüd) öifnenrSr. ftbtpcrtiörmig . . gfgenftön-'ge mit ber inneren Stellung, weldie (1* In bic Gucre offnen, mit geiörbter norf) oußen nüge[ürti(t gefheiiten iPlülcnbede "'■■■'"-'•'■" röl)renarlig, mltebenerS^eilung, jebe ganj blumenblattattig, Äörner u It leberarliger ©diole retielm.^Jige glelctarttge Sbeilung, jebe völlig blumcnblotiaitlg, Äörner mit Sdjoleltruilenortig unb glnnjenb IböiitlR ober flelfcblg 3; erben rlaufenben ®inie|Tacc(n. ^>ontc^cr(a«a läraflocftiteit. SBurmonfaccen 5e mejr ober minbcr long begleitet werten , na*bem fte btefelfie bei ilirem Iteberrcai^fen balb geöffnet 6aben, j^aben fclbft ein ticftiS, barteS, biöroeifen boljigeä ®e= webe, fo bap fie gleicbfam einen tiel btlten. Sä gibt eine otet mel^rerc; f!e ftnb oollflanbig ober unooU= pänbig unb biömeiten fehlen fte gänjlid^. ©ie Slüten lijnnen 3>»itterblüten, o^er pol9gunif(b, ober ntonö= d^ä), ober biöctftt), j. S. in ber Dattetpalme, fein. 3()te SlütenbüUe C8tg. 538 c, 540) beflcbt aui jniei Duitlen »on leterartigen ©lattiben, »ooon tie brei innern nic^t immer bte nämlire fo grof e «nb fo ^orte Slötfer liefern bie Dadjbebetfung oljne groje anfircngung ; bie fo biegfame unb fo jä^en ga-- fern, tcelie in aUen Z^tiUn ^erflreut »ortommen, bienen ju Serferfigung »on ©eilen, SBaffen unb cer- ftjiebenen ^äuöticfeen ^erätljfdjaften. auf ber anbern ©eite liefern »erf^iebene Slrten 9?atirungämittel bei-- nof)e ojne atle 3ubereitung. 3ebermann »eip, bap ganje SSölferfc^affen fic^ faU auöf^jliefenb mit ©at- teln emöljren, unb bog bieÄotoönuf einen fäucriictien SRa^m, ein föftlidjcD ©etra'nf in ben Jeipcn Sänbern, tnt^ärt: bicfer SRa^m ift nit^tä anberä al« bie not^ pf-- fige ©amenjjüUe, icel^ie ftd) fpäter immer me^r oerbicft unb cnblitt) ju einer feftenaJJaffe wirb, reelc^c fo ^art tt)ie ©tein ift. Sie enbftänbige Snofpe einer anbern, eben fo reertjjocUen 2irt ber Areca oleracea, reeicjie gercö^nlid) unter bcm 9Iamen ^paimfojl befannt ifJ, ifl felbft alö 3Ja6rungömiitet beliebt. Ueberbieö fin-- ben roir in ben SrjcugniiTcn ber f atmen einige tt)ie= ber , con benen rcir gefeljen {»oben , baf fte in ben ©ramineen fo nü&Iit^i Unb : ein reitf)Ii(^e« ©tärfenteDl in bcn inneren Seilen beö ©tammeä einer grof en an-- äa^I »on Slrten, namentlitt) ber Sagus unb Plucnix dactylifera, unb baö unter bem 5Jamen ©ogo be= fannt if}; Burfer, ber mit bem ©afte »ermif^it ifi, unb ber tä möglii mo^t, auS bemlelben gegojtrene ©etränfe ju maäjen, j. S. ben falmmein, roooon ber gefi^äetefJe ouä ber Elais giiineensis gewonnen wirb, ben 2Irad, ben man auö bem ©afte ber Areca calheeu, ber mit dieii gcgol)ren ^at, Berfcrtigt. 5Wan trintt in 3nbien unter bem 9Jamen Jobbp benjeni^ gen, ben man burcf; ginfttinitte in bie Slütenfct)eibcn beö Äotosbaumeä unb anberer erhält. Sie Sofoömild) Berbanft einen S^eil i!)rer no^renben Sigenft^aften bem öligen ©toffe, ber mit if)r oermi|(|t tfJ, unb eö ifl JU bemerten, baf man einen ö^nli^ien ©toff in Bieten anbern «Palmen auä bet nämlichen 3unft rcie-- berfinbet; Ttax\ gewinnt ouö bemfelben baö 'palnt- 61, Borjüglie^ auä ber Slaiä, tt)el*e »ir t*on ge- nannt {»oben. 5PJan fennt auct> ein 'palmtDatI)« , näm= li^ ba«, rcelt^ie« in fo großer SWenge auä bem Cero- xylon andicola (§. 318) ffießt, unb fi^i auf ben ©täm= mtn anläuft. §. 750. 3unccacecn. — SBir führen fie ^ier nur al« eine gamilie an, roelc^e gercb()nli(^ unter beu «flanjen unfereä ?anbe« »orfommt unb im gemeinen Seben unter bem SJamcn Scaut mit ben ©ramineen Beribe^felt wirb, foroie man auf ber anbern ©eite geneigt ifi, unter bem 9tamen Sinfe Biele Äräutet mit etnanber ju bejei^nen, rcel*e in ben ©ümpfen »o*fen. Der Sau ibrer Slüten läpt pe Uiit)t fotpodi bur^ ba« Dafein einer Slütentiülle mit Wd)^ 2;f>eilen unb bur(^ baä eine« breifa^erigen SierfJorfe« unter^ fiticiben; ober bie f^uppige ober frautartige Sonft^ Ucnj ber crflern bilbet gewiffermapen ben Uebergong ber aiütenbüllen ber ©lumaceen ju ben forbigen Slütendüllen ber folgenben gamilien. §. 751. fiiliacccn. — 'Die Slüten^üOe erlangt i^rc glänjenbflcn garben in ben Siliacecn, bie bemnoc^ mit fo grofer SSorliebe in untern ©arten unb auf unferen gluren aufgefud^t »erben. 5Kan barf nur bie Sutpe, bie|)9acinte, bieSilie, bie Äaifertrone u. f. ». nennen, um einen Segriff baoon ju geben. Die £ifia= ceen unferer Slimaten ftnb frautartig; t(ire oft furjc unb jreiebelartig gcrootbten ©tämme, berenmannig« faltige 5Kobifitationen rcir anberäroo fennen gelernt babcn C§- 1&2), bertängern ft* biSmeilen unb ftnb entrceber friecjenb ober oufgeri^tet, unb biätoeilen fogar fe^r oeröfJet. 3n ben tteifern Stimaten ober finbet man übcrbieS einige, reeltbe roa^rtiaft baum= artig ftnb, roie j. S. in ben 3)ucca, einigen ättoe u. f. m., unb unter ifinen fogar finbet man Sei- fpiele ber umfangreitbflen monofot^tebonifcben Säume, j. S. bie Draconnierö (§. 194). Sie Slätter finb geftrecft, fcdr bäujig »erengt unb ^aben paratlcte Steroen. S^re ©Reiben nct)men eine große Sntmicf- tung um gereiffe 3tt)iebet (»erum on unb tragen boju bei, ße ju oerbicfen unb t^eitweife }u bitben. Die Stuten (gig. 226, 511) jefgen bcn genauen Sppuä »on ber Sliite ber SWonofotptebonen : eiiie Slüten^ülte mit fec()ä Statt(l)cn auf jroci concentri- fc^cn SJeijien, müäft unter fti^ ätmlicf), bolb getrennt unb bolb unten in eine 3?ö5rc »en»o(^fen finb;fe(^ä ©toubgefäge, toet(<)emit biefen Statteten gcgenfJänbig unb, mte fte , in sroei Duirte gebrot^t finb , bie auf i^rer Stö^re, roenn Rc »ernjocfjfen finb, reo nicbt, gonj on i!l,rer ©lunbftöddc, jicmtid; unten eingefügt finb, fo bo? mon in einigen galten bercttitigt ifl , Üe für 6Vpog9nif(<» JU polten ; brei Sicrßöde, bie mit ben brci innerfJen ©taubgcfoßcn wet^fetfiänbig unb unter fi4), fomiei^re ©riffel, unb fogor biörecilcn i^re 9Jarben, bie ftc^ out^ in btei Sappen trennen tonnen, in ein einjigeä »erreac^' fen finb. Sebeä go^ (gig. 543 o") ent()att mciirere Si*cn g, rocitte an bcm inneren SSintel in einer ober jreet üängenreifien befcfligt ftnb. ®ie grut^t ifi geroo&ntii^ eine foi^fpaltige Äopfet. Tfian trennte ebematö unter bem 9lamen3tfparagtnecn einegeroiiTe Stnjobt »On ©ottungen mit flcifdjigcr grut^t, welche man jegt mit i^nen »ereinigt i/at. 25aö ©amenforn (gig. 544) jcigt in einer fleiftbigen ©amenbütte p einen Smbrpo e, ber gcrooMiif) gerobe, biöweiten getrümmt, in alten gä(= len ober naä) bem Stubeftungöpuntte gerichtet ifi. Sie ©amenfdjote, meti^e feine Detfe bilbet, ifl f^room- mig bei ben einen (ben einjigen, reorouö bie ur- fprünglic^e gamille ber Sifiaceen bc^anb), trufJenorfig unb gtänjenb bei anbern, rcorouö man bie gomilie ber 2t(3p()obeIeen bilbete, bäutig bei einer geroiffen Stnjabt »on 2itoineen. giiibt blog ot« 3ierpflan}en roerben bie Siliaceen angebaut. Wejjrere werben- e« wegen beä Äüt^engebroui^« , unb geboren im Slllgt' meinen ju ber ©ottung Änoblout^ (3wiebcl, Sandte, 543. 541. Btüic bct Scill« «uiuinn«!«, »on oltit gefe^cit ; — M äu» im »lülfnfiüut — ei innere »ISten^iitle. 542 4iorijontaIf(6nitt berfeifcen. 513 ®en(ted)ler ®*nitt btrfclben : — cc SrumcnSuIte — « ©laiibaefojc — o gierftod — s (Sriffel unb DIarbm — j Hiitn. 544 äbjefonbcrte« unb ber Sünje na* ie^nittenti Samenturn — / Vtde — p Samtn^üde — e (Smbr?». illonohoti)lclroni'n. 679 Saubfnoblaucfce, ©c^aloitcn u. f. ro.); fte »erbonfen titi Hn ©flftcn uon einem ftarfen Öefc^maife, unb »on einer etira^ ftimulitenben SBtrtung, rcel^c in aOen i^rcn J^eileii unt oorjüglii^ in t^ren äroiebeU artigen (Stämmen in aJienge »or^anten 'ifJ. ®iefc Sigenfciaft tann einen Orab weiter an Statte erlan= gen unb bie ^pjlanjcn mit f(<)arfen ©äften , in tcelt^en Rc fic^ entiincfeln , tonnen auf biefe SBeifc in ber SWe- bijin niigli* Sterben, mie j. S. bie aReerjroiebel , bie 2tlDe unc anbere, beren 2lufjä|ilung ju lang märe. 3n ber benacbbarten gamilie in ber ber SWelan» f^aceen (3eiiIofe, VeralrunO bemertt man noc^) rceit nietjr Starte, unb man finbet attjte QSifie. §. 752. Sllllan)Ul^tc^, — 9?e;)men rcir Silia= ceen, reo bie Simdeilungcn ber 35iütcnl>üUe unten unter ftd) unb mit beni SierfJotfe »enuadjfen finb, unb »Ir Jaben biefe neue gamilie, »eI0e bie nämlidjcn SJegetationätennjeidjen , bie näniliie ©ipmmetrie in i^rer Slüte jeigt. 3^te ©amentiirncr batien äi)n= Ii*e 3Wobi|itationen in bcm ©eroebe ibrcr ©amen fcbale, befonbcrö ivenn man mit if)r bie tieine benad)= bartc ganiilic ber ?)9por9been »crcinigt, wcitte fitt» »cn bcrfelben auä bem namlittien ®runbe unter= fi^eibet, rcie ficfi bie 3unft ber SliSpbobeleen oon ben anberen Siliaceen unterfdjeibet, roie »vir foeben ge« fe^en ^aben. 3n einigen (Gattungen, »orau« man eine abgefcnbene 3unft unter bem 3Jamen ber 92 a r= ciff een bilbet, finb bie Sintbeilungen ber S31ütenj)üUe tnncrlicb auf ber §iö^e, rco fie ^d) trennen, mit einem Itmfeblage Ober farbigem 3üngletn gefüttert, tuorauö eine 2lrt »on Äragen entfiel», ber gcrob()nlicb ganj ober gejabnt ifl. §Jan bemertt in einigen amarplli^ been eine befonbere 5Kobifitation bcö ©amentornö, beffen Sede ober ©amenbüUe, tnbem e(S feine gc= tt)ö^nlic6e (Sonftßenj »erliert, in ein loifercö faftigeö unb grünli(tie« 3eUtiiöcit)cbe auff^reidt unb Stmen= fionen erlangt, bie ii^eit großer finb als bie, roeldje fte im normalen 3ufianbe ^aben. SKan nennt biefe ©amentörner wegen i^rer in bie Stugen faüenbe 2Ie^n= lic^tcit mit einer biifen SuJbiDe jrciebeJförmig. Die Mmaryllibeen finb wie bie tliliaceen aii ^ier= pjTanjen beliebt, unb i^re ©äfte fiaben o|>nli(t)e noä) fjärtere Sigenfcbaften. §. 753. 3cl^cc^. — ®icfc, bie ben »or^er« ge^enben fejc ä^nli4p P"*»/ unterfc^eiben fitt» burt^ 545. ^orijoittorfiinitt ber Blüte Bon in Ina gerinunica : — « SteHiuig'ber Sdife in bem Slütcnflonbe. 546. aSettifa!|4nitt btrfelben : — ce äußere (Jint6citunßeii btt Slülen^üHen ; — ci inntre gint^rilunBen; — ( i^re Jfiöfire über bcm mit bem eierjiorfe terroaAfenen Il^eile ; — o biefet Gierftod j — j Ci(J)en i — e ©touisefüf e ; — s !Rarbeit. 547. Sibgefcnberteö uitb ber Sänge nadj gef(^nitlencä ©amcnforn: — / Decten ; — p e«nienf)ünc , — e Cmbr?» ; — m Äeimlo^. t^rc brei ©taubgcfäge, Welche öor ben brei äußeren @intl)ei(ungen ber SlütenbüHe flehen unb beren 21n= teeren ff* audworfö öffnen (Sig. 545), Icidjt »on ben= felbtn. Stire ©taubfäben Rnb bisweilen in eine 3Jö()rf »ert»ac6fen. Die brei ben Slnt^eren gegenfJänbigen gjorbcn erweitern fid) bei mefireren, in eben fo »tele blumenblattförmige auiJbreitungen (gig. 546 s), unb fte finb eä, >»el*c man in bem ©afran fammelt, rco fie fomo^l burd) ibren fo bcfannten ®ef*ma!f unb burt^ ben färbcnben ©toff, ben fie in großer 5Kcnge entbalten, Dicnfle Icifien. Die ©amenbüüe ber ©amentörner (5ig. 547) wirb biöicctlen »on einem bidjten gleifcfcc, bisweilen aber aud) »on einem ganj bornartigen gebilbct. Diefe Sonfifienj, welt^c an bie tcä Äaffee erinnert, b"' auf ben Gebauten gebracbt, eö ,yi »erfutben , baö ©amentorn einer 3ri«= art (1- pseu(lo-aeorus) an bie Stelle befTelben ju fegen unb man bebau^^tet, bap e6 ^eröfJet unb auf bicfclbc 2lrt äubereitet einige 2le^nlic^teit mit bem= felben babc. §. 754. asroincliacccn. — Diefe gamitie jetgf alle Uebergänge »om freien Sierfiocf jum »crwai^» fenen; benn bie Sillanbfteen, ivel^e bie in un= feren Tabellen aufgefüjirten Settionen unö in einer gewiffcn Sntfernung ju jeigen nötbigcn, bitben wirf" lid) nur eine 3unft berfclbcn. Unter biefen finbet man ©tbmaroferpflanjcn, welche auf frcmben Säumen leben. Die ©amentörner finb oft bur* eine 9Jabt mertwürbig, bie fafi eben fo bid wie ber übrige X^eil iiä ©amentornä^ fid) enblitfc tbeilweife »on bemjelben trennt, unb buri ibren Smbrpo, wettber gleitbfam auf bem @ipfel ber ©amenbüüe flgt unb Rt^ na* einer »on ben Seiten ^in in eine äiciul''^ gefJrcrfte ©pi(}e »erlangert. äJicle Sromeliacecn finb bur* bie ©d^önbeit ibrcr SBlüien mcrtmürbig, fie ftnb aber weit weniger oer= breitet alö bie »orbergebenben gamilien, weil fte ur- fprüngli* in ben Sropenlönbern ju |>aufe, nur in Sreibbaufern gejogen werben tonnen. Die befonnteSe iH bie 2lnana0, wcld)c wegen ijircr gru*t fo beliebt ift (§. 531, Sig. 429). §. 755. ©ioScoceacectt» — Diefe gamtlic »etbient wegen einiger mertwürbiger *puntte i^rer Drganifation befonbcrS eine Srwabnung. 5Kit ben 2lrcibcen unb ben Smilacincen jeigt üe eine 3luä» na^me »on ber gew6bnlicf)en Sener»ung ber Slätter in allen 'Konototpleboncn , weil bie ibrigen bur* ibre »eräfleten unb negförmig anafiomofirten ^lereen fo wie burcb bie Öieftalt ibre« Saume« weit mebr an bie ber Dtfotyleboncn erinnern. Diefe auffaUejtbe S3erf(biebenbeit ma*t fid) übrigen« gleid) bei bem @mbrpo bemerfbar, wo ber Sotplebon ft* abplattet unb ftd) felbfi in einen ä*ten ©aum erweitert (§. 566, gtg. 461), unb wo ba« Snöfpcben beinabc entblößt ifl. Der Stamm tfi gleitbfaQ« mertwürbig; benn wenn er jebe« 3abr tletternbe 3wei8e treibt, fo fdieinen fie ni*t wie bei ben anbern ^fllanjen au« einer 3Jeibe »on auf einanber folgenbcn Knoten, fon- bern »ielme^r »on einem unterirbifeben ©tocte ^erju= tommen, welker einen erften 3wtf*entnoten »orfteHt, ber }u wacbfen fortfährt unb ungebeure DimenRonen erlangt. SSir (»aben ©elegenbeit gebabt, ben »on einer 2lrt, ben Tamnus elepliantipcs (§. 100), on= jufübren, ber überbie« no* burdb bie Sntwidlung »on einer 2lrt tortiger Slinbe auf feiner Dberftäebe mert= Wärbig ifl. 3n ber Dioscorea alata , weldie unter bem 9Jamen Sgnam betannt ifl, bilbet ba« Sibtüom ba« in einen fleiftbigen, fdileimigen unb etwa« ju(fcrbal= tigen §)öcf er aufgeftbwoOen tf} , eine« ber gewöbnli*= fien 9iabrung«mittel ber Sewo()ner ber 2fequatoriaU gegenben. Die fletfdjige ober troctene unb geflägclte gru*t tann jwei 3ünfte, bie Jamnccn unb bie DioS« corecn unterf^eiben laffen. Botanik. §. 7ö6. ÜÄtifflcecn. — ©et tiefer gamilic tfJ ber Sananenbaum ober Mir in ber gonjen l)eipcn3''ne fo »erbrettet ift, rco feine grucfet, melcbe f*on meOrmal* genannt würbe (§.502, 537), aud) eine eon ben njicfetiflflen Orunblagcn ber (Srnäljrung bilbet. SBir ^abcn gleiiifüQö »on feinen großen Slättern gcfpro^en (Jig. 152), beren lange (n cinanber gefledte ©treiben reittli* ben fc^einba= ren ©tamm nasb auf en bilben , »äbrenb ber äcfctc fi* unter bem SBoben »erbirgt. SBir babcn feine Suftgefäfe bcfttriebcn, Kieldjc burtb iljrt Öröpe unb bie ffitelfacbl;eit ber paraUeten ©»Jtralfäben mcrfiriir- big linb (§. 9, 3tg. 39). 5Kan 1)at biefen iSäben | «ine ,2lnn)enbung beigelegt, bie fie nitbt befigen, in= bem fie mit fejjr groger i'ciiligtcit jcrreißen. ■Die- jenige, nietete man »on 'J^flan^cn auö bicfer Familie unb namentlicb bon ber Jlbafa (Musa lexiili';) bc= lommt, um ©cite unb ©emcbe »on einem b^ben ©lanje barauä ju machen, rubren »on ben ocrian-- gerten geraben, unb ben bafläbnfittcn ^afern ber. 3« ben Slüten ber SWufaceen, njo»cn einige bfirtb tbre rounbetlicben (iieflalten unb ibre glänjenben Rarben, }. 3. bie ber ©treli^ia, öuperfi merfr-ütbig finb, fAlägt eincä ber feibä ©taubgefäpe gen^cbnlitb febf ; «S erffbeint aber »ieber in einer anbcrn ß*attung ber 3?a»enala. ©ie einjelnen ©amentömer ober mcb= terc, bie jebcni ber brei gäiet ber fleifcbigen ober auffpringenben grucfet »eimadjfen finb, »eigen ge= Jtöbnitd) eine gefranste unb »crfc^icbengefärbte ©a= menbede. §. 757. ©atuiaeccn. — ©ie nabern fitb ber »or^ergebenben gamitie bur* bie @ef}a(t ibrcr S(ät= ter, rcelcbe querlaufenbe 9?er»cn beben, äweijeilig finb unb auf langen ©cbeiben fJeben , welAe inein= anber gefttaibtett bie 3>i'eige, bie fi* auö einem un= terirbtf(ben©tamme erbeben, flörfen unb »erlängcrn. ©tefet unrb in »ielen Wirten ^u einer reitben 9?ic= berlage »on ©tärtemebl, baä in einigen, namentli* in ber Maranta aruiidin.ncea, bie oucb unter bem §)anbeliJn amen 2(rro»»-root fcbrbctannt ift, »cn ei= net »ortreffliiben Dualität ift. ©ie Slüten »erbienen iie gan',e Sufmerffamteit ber Sotaniter,_^ tt'clcbe fic lange 3eit binburcb tvegen ber unregelmaptgen S8er-- wanblung ber ©taubgcföge in mabre SSIumenbläftcr, »ooon ein einjigeä eine ©pur feiner i»abren 9Jatur burcb ba« 53oifommen eineö 2tntbcrenfacbeö auf ei« ncm feiner S^önber bebält, niebt begreifen fonnten. ©er ©riffcl unb bie 9?arbe fclbcr nebmen on biefer SBerroanblung t^til, unb bie mannigfaltigen 33er= ttiacbfungen aller biefer X^eiU »eririrren bie ©(b>»te= rtgteit nod; mebr, njetdje übrigenö jf^t ganj entwirrt ift. 2Bir baben baö ©amenforn (§. 562) unb fein keimen (gig. 4!i0) fennen gvlernt. ©aS ©amenforn ift bisnieilen anftatt gcrabe ju fein, »oUftänbig in äivet §>älften gefaltet. §. 758. «citamincen. — S« ift ber namfi*e SBuiö wie in ber »orbergebenben (Familie; aber in ber Slüte bfben bie ©taubgefäpe, rcäbrenb fie eben fo gröpientbeiB bie OU-ftalt anberer Organe aniieb= men, nicbt ganj ba^ nämlicbe 21uöfeben unb bie näm-- licben Scrbältnifi'e. (Jine einjige bebalt qerabtju ibre 5?atur unb enbtgt fi* in eine groge jnjcifädjerige 2ln= tberc; eine anbere gegenüberfteöenbe »enranbelt Rcb in ein grogeS SBlumenblatt. ©a^ Uebrige befinbet ficb in einem »ertümmerten unb mannipfaltigcn Buftanbe. SBir reellen au* barauf aufmerffam mosben, bag bter baä frueßtbarc ©taubt-efäg fi* »or eine ber in- neren Benbeilungcn bet Slütcnbüllc fiellt. unb bem= nad) fclbft ju bem Ouirle ber inneren ©taubgefäge geDören mug, baö ©cgent^eil finbct bei ben 6anna= ceen ©tatt. ©a« ©amenforn jeigt eine im gonjcn 5)flanjcn= reiebc äugcrft feitene Stf*einung, reeldje übtigenß bie iepige Sbeorte »on bem Si*cn (§. 5'jiO lettbt crflärt: 548. nämlid) bai ©afein jweier concen- trifcber ©amcnbütben »on »erfcbte- bener 9?atur C?ig. 548 \fcit ibrer gormen, be« Scianiterö burd) einen befonbern Sau auf ^tenfirf)bie erften unb (reei »on ber ;reeitcn nacb ber©eiteber2ld)fe beö Siütenftanbeä in bie S>5be; baä fediöte retrft fid) nad) einer entgegengefegten Siicbtung unb auf biefe SBeife reirb bie Slütenbülle gleid)fam lipptg , inbem bie obere Vippe burd) bie ©efammtbeit ber fünf 3ertbeilungen, bie untere burij bicfed)ötc, reelcfte baber ben 5?amen Sippdjen fübrt, gebilbet reirb. 3" ''er febr jungen Slüte tag bie'^eä S!ipp(ben gegen bie 2l(bfe bin (Sig. 550); aber fpater bot ber gierftotf bei feinem Um= breben um ficb felbft bie ©telinng ber Sbeile umgc= tebrt, unb fie in bie gebrad)t, relc TOir fie in ber ent= falteten Slütc feben (gig. 549). ©a« Sippdien tragt burd» feine formen unb gärbung, bie oft »on ben anbern Steilen ganj »crfd)ieben finb , am meiften baju bei, berSIüte ein befonbereö Slugfeben 5u geben unb jeigt biäreeilen einige 21ebnlic^teit mit »erfcbtebe^ nen anbcren ®egenftanben in ber 9Jatur, namentlid^ mit gereiffen 3nfcften. SBir foötcn fobann brei ©taub= gefäge ftnben, reelcbe ben brei äußeren 3ertbeilungen gegenftänbig finb, unb retr finben ^\t aarc eigent iii^ie 3Jatur ju »ert)üQen. Tlan nennt ©äule ober ^ifiillfäule (i^yiiosieniiunO btefen Sörper, ber aud ber9Jarbe unb ter %nt\)txc beliebt, bie pcfc auf bem fclbcn balb weiter unten, inbem er mit ijjr paraüel bleibt C5ig. 451 a s), balb toeiter oben, intern benfelben m feiner ganjen Sänge übertrifft (in tt>eI4em goQe fie gipfelfiänbig genannt »irb), balb aufredjt balb über bie Starbenftät^e gebogen, einfügt. 3n bie^ fem legieren goUe mac^t fitti enblicfe bie Slnt^ere loö ; in ben anberen bleibt fie an ber ©teUe fogar nad) 21uä^ fireuung beö '•poUcn. Siefer jcigt eine ungercöljnlic^L @tru!tur, er jat baö 2tuäie(»en mehrerer abgefonberter STOoffen, redete bie Sonftfienj bee Sacfefee ^aben, ober einer grijßeren Slnja^l ticinerer feilförmiger SKaffen, »elt^e in eine einzige »erbunben finb, bie auf einer 21rt 2(*fe Bon einer fttimierigen ©ubfianj fie^t Cgig. 557); in anbeten gäUcn aber jeigt er ben ge»ö!)nli^eren Sau »on einem .Raufen »on ©taub mitSörnern, tk oft noct» JU »ieten tca^rfc^ieinlitt) fo oneinanber ge^ 551. ©iuffl bet fmfrfcfit gefdmittenfn Srülc:— o eicrftotf, in mit bem ttonbft.inbigfn Sii^tn g seraac^fen ifi: — ( ticcibeni — » 5I«rbe j — a amljite. 552. HntötrE, otacftmbtrt ton ber Seite ifiter inneren glödie gefeiten, um i&re beiben ^äcber ju jeigen. 553. flörnigE, du« ber Stntljere genommene 55orienmaiTe. 554. .t)onjontaIfcfmilt be6 eierfiod« mit feinem ttanbflänbloen !Kiitter(U(ten. 555. ein oBgffonberleä ©nmenforn mit feinet äußeren Setfe /. 556. (5mferi)o ber Ophrya anthropophora, feiner Derfen beraubt 557. ^JoDenmofTen ber Orchis macul.u, mit Samenlörnern, bie m Hemen teifförmigcn TOoffen bereinigt finb, ti)ot>on mon joiei ab. oefontert obgebilbet Jat; — c ©ct)ttififpoUen ädnlitb unb trennbar, unter fit^ aber Durd) einen anberen ©toff me^r ooer mincer lorfet »erbunben finb. X)ie Slntpere (gig. 552) iü in jmet gac^er getfieili, bie Rcb natb ber gjarbenfeite |)in öffnen, unb oft i|i imä »on it>nen burtft innere ©tfjetbemänbe in metirere gät^lein unierabgctl>eilt. 3ebeß gacl) ober gat^ileiii i|i oon «iner *p ollen maffctgig. 553, 557), iDie fte auiS ber jo eben beidjriebenen 3u)ammentle- bung ber 5)oUen!örner entfpringt, angefüüt. Tlan ()at atto immer äi»ei »on tiefen aSaffcn ober baö SBieIfa(J)e »on jiöei. 3ebe »on i|)nen »erengt ft* biä= rpeilen unten in eine 2trt »on ©cbroeifctien (chu- diciiia, gig. 557 cj unb biefeö enbigt fic^» in einigen gatlcn in einen tieinen brüRgen Äötper, bie Äleb= brüfeO'e'inaculum), iie R^ in etnem Seuteleben tbur.-iciila), itelcbeo unter ber SJntoere liegt, befin= bei. asir mußten unä in alle biefe 2lu«fü()rli*teiten emlaffen, »eil Rtb auf biefe mannigfaltige iKobifi= fattoiien mehrere 3ünftc in biefer großen gamilie na^ ber gjatur beß *poUen, ber 2,at)l feiner Tiaiftn, ber (SeRali einer (eben, bie mit einem ©(bmeiftben, mit oDer ol;ne RlebDrüic, ober nitbt »erfeben ifi, ber all= gemeinen Siic^tung Der 2lntl)ere begrünbet Rnb. iJer dogling, ber Rd) auf il;r ©tubiuni nitfet einlaffen rciu, ^at R4) nur baran ju erinnern, baß eine ein= jigc Slnt^ere mit jmei goi^ern ba ifi, «io»on jebeö etne ober meljrere ^poUcniuatlen entl^ält. SBaö ben IfterRocf anbetrifft, fo iR er weit glei(6= förmiger in ber ganjen gamtlie; er iR um Rib felbR gebretit, wie roir gefagt Ijaben unb bat inmenbig ein etnjiges gacb, tiai burcb einen jicmlicp weiten Äanal mit ber SSitte ber SJarbenRätbe in Serbinbung Rej)t. 5Bon biefem Äanale laufen biö nacb unten auf ber inneren äSanb brei SSuttettuiben ber Sänge na*, welche mit ben inneren 3crtl>eilungen ber SSlütenbüUen ge= genRonbig unb ju taufenben mit (Sieben befegt Rnb (gig. 551 g). Der SierRod wirb eine Sapfel, beren eigentbümltcbcö 2lufipringen wir (§. 528, gig. 425) beicbrieben ))abtn, bur* weltbeö bie brei 5»utter= tueben bleiben, melcbe unten mit bem SlütcnRiele, oben mit ber SlütenbüUe »erbunben Rnb, »ä^renb Rcb brei bajwitcbenliegenbe ^platten ablöfen unb ab- faUen. Die Sanille matbt burib ibre nicbt auffprin= genbe unb breiartige grucbt eine 2lu(Snabmc »on biefer Siegel. ©ie unjäbligen unb fefir bünncn ©amenTöfner finb fctlfpanartig, b. t). Re erinnern bei ibrem 2lnblicte an fe(>r feine ©ägefpäne. 2Benn man Re genauer untcrfucbt, fo Rnbet man, baß Re gemöbnlicb eine äußere, lodere, fpinbelförmige (gig. 555 f) unb eine anbere weit bitbtere tugel-- ober eiförmige Seife baben, unter welib legterer R* eine «eine bem än= fcbeiiie natb unjertbcilte 3eUenmaffe bcRnbet , on reeliber aber baß 5Wifro|fop ein fleineö Orübtbtn cntbedtn läßt (gig. 556), beffen 3{anb Ri^ feitroärtö ein wenig erbebt, unb ou« welkem bei bem Äeimen bie 2lcbfe ber fRanje ^etoortommt, waiS erlaubt, ben etbabcnen 3?anb beö @tüb*enö für ben Sotplebon unb feinen Soben für ba« Snöfpcben ju ballen. SBir bätten alfo bier abermalö eine ungebeure Sntwiiflung beö ©tämmtbenä. Diefe Smbrpomaffe ftbeint etwaä 2lf()nliibeß in bem |)ö(feriben ju baben, baä man an ber ®runbRä(be »on »ielen gan,^ entwiifelten Qrcbi= been bemertt. 2luS biefem J'öcferiben fommt ber iäi= rige ©tamm bcroor, er »erwcltt fobann unb eä bilbet Rcb baneben ein anbere« für haä folgenbe 3a^r. Die eigentlit^ien SBurjeln Rnb gebüfcbelt (gig. 125), bie ©tämme einfatb ober »eräRet; bie Slätter ctn= fa^i ganj mit Sängennerßen bejeitbnet , bisweilen an ibrer i^runbRätbe gegliebert unb in »ieten auälänbt- ff^cn arten unter ber ©lieberung in eine Reifi^ige jDotanik. STOoffe gewölbt. Unferc Dr^iSecn »ai^fen auf bem Sosen ; in ben Sropenlonbern finCet man eine grofic anjatil fcerfelben auf ben Säumen, nid)t aIö(f ereben »on geroiffen Strien, angeroanbt »erben, auä rceleben man ein febr flör» fenbeö 9{abrung^mittel, bcn ©aiep, eine SWitebung »on ©tärfemebl, rcelcbeS in bcmfelben in SÄenge »orfommt, unb ben Dcefen, n)el*e baffclbe entbal= ten, bereitet, unb ein antere« bem Oummi ä^niiii)ti *princip, baä $8afforin bei^t; baä in üeinen Semen »on bcrnartiger SonftfJenj, bie in ber 5KaiTe biefer §örferd>en jerfireut finb , concentrirt »ortommt. Jro^ bcn fo befebräntten Hnrcenbungcn Rnb bie *pfl«'',5cn aüi biefer gamilie roegen ber ©ebönbeit unb ber Sßunberliebfeit ibrer SBIüteu äuferft beliebt ; ibre fiul-- tut, reetebe bgö Sreibbauä »erlangt, iH in geroifj^en Sanbern jur eigentlieben ^IWobc geworben, unb >»db= rtnb Sinne nur ein Dugenb auölönbifeber 2lrten tannte, jäbtt mon mebr ali fünfjebnbunbert iii ben Sotalo= gen mcbrerer neuerer ©arten. J3ikiiti)Utioncn. §. 760. "Bit Düotpicbonen, tt)cJ($c ben größeren S^etl ber 'pbanörogamcn bilben, mupten unä natür= Ii(bert»eife febr bcfebciftigen unb unö bie mcifJen 33ei= fpicie liefern. 3bte allgemeinen Sennjcieben unb bie |)auptpuntte ibrer Drganifation finb febon früber er» öttert unb ibncn mebrere Sapitel befonberö gcrcibmet toorben. ®o baben rctr ibre ©tämme (§• 50 — 90, 332 — 345), ibre Surjetn (§. IIS), ibre Slätter C§. 128—140, 150, bie©9mmettie ibrer Slüte, bie 5Wobiftfationen ibre« Smbrpo (§. 29, 567—574), bie ibre« ©amenlorn« unb fein Äeimen (§. 5'J4) tennen gelernt. Sie STOufJerung ibrer gamilien fotl nun bie Senntnip ibrer STOertmale ergänjen unb un« bie ®c= legenbeit »erfebaffen, ju jeigen, roie fie fieb »ermaur nigfaltigen unb »erbinben unb biejenigen berau«bre jerfireutcn Suftgefafie matben bloß gafern ba« ganje .?ioIj au« tinb man tann an biefen ba« »on einer Sonifere letebt »on jeber anberen fafl obnc 3lu«nabme nnterfebeiben. ®ie ßicfialt ber Stattet, njeltbe wie in ben Siebten, Sannen u. f. W. auf febr febmale platten ober fogar auf 3lrtcn »on 9?a= beln (gig. 133) rebujirtifi, tfi niebt fo ebaratteriftifeb, benn man Rebt, wie fie fieb 'n anbern ®attungen (Araucaria, Ciininailiamia) unb fogar ganj^ natb 2lrf ber gcwobnliiben "©äume (Dammara, Gincko] febr erweitern. SGBir woUen bemerten, bag in mehreren IHihotqUbonrn. /amilitn. Sab. V. bitlinifd). 1. ©.»nmoavtrmcit, b. 5. Mii, bic imiBc ei Cili6ri)OmilSot!)feboncnlin finfit Z>)n[ tttttodjfen, pöHig getrennten, tnit ber ( 2. 3lllji09}iccmen , b. ^. foI*e, bcren Uiet in ein Ooatii Jllanjcn linxi) (iii) felbfi li't'enb, mit Stengel unb »lattern in bcn ©(taten (laben. it freiem Sßürjel4en .... men^üfle bermatbfenen SBürjcI^ei Mtitm fibnflinittigl Stamm einfac* . .ISrottn einfoi* . .|Stamm äftifl . ISiimarofei einflefcSliMTen finb. fcl)en. a;iiti-nbe(ff.einfa(6 .... 1. boboert .... 2. ■ne gtune Slaltcr, unb einige o6ne Stengel. !8lüt(nbe(fe|einfa(6 .... 3. »btt (eine« m. gamen^.lbopbelt u. embtpo Bfflenl5iifi8|meSrere in irbtr Sarbeüc. meutere ma'nnr, I Slüten, Imnnnige, um mehrere reeibi, eincinjigertnifcerÄarb. 3)!ebreremännl, L . ,,^, ^, I !8(üten,lnicinnige, um eine einjige »tibi, Dpartnm einfach uertoiififcn. embreo gegenläufig mit gelcobten Sot9< lebonen. Samenbüde feine. «lüten fö^ttenartig . Ifiei. embr^olgegenlöufig, aufregt SamenIjüUe unb Äeld) feine. Stuten f.i^dienartig ©teitbt.iufig aufretijt ; birfe ictnagte Sa menSüae; ein Äeld); Stuten ifotitt, bie mannt, (»abelbben .... l8egenlöuf.|aufte(tit; Samenb. fteifdiig ; ein Äelcb; Saft ffiäiTerig gefrümmt; Samcnfi. feine; .. . ^ , . I ein Bei* ; Saft teöiTerig . fangfnb ob« Itummtaußg . einjetn 0»at.|«enBaafen. embrijo gfeititöufig, aaneiit, fejir ftein, in einer bidm ©amenSütle r . . . Ifrei. Cfmbr!)o|gefrümmt|8cgenIäufig ; 6amenSütIe teinc; ©oft milcbig bobbeltäufig; ©amen^ültcflei. I I f*tg ; ©oft mitd)tg . . . lauft stienUSamtni. feine j Äet* »ielf». febr (lein in einer bitfen ®a= menbüUc; (einilettb; Stöt» ter gegcnft.inbig .... ©otnenbüUe unb Sdii leine ; I Slötter roecbfetfiänbig . I gepaart. OBat.|frei. Embr?» oufr.lgegent. ©amenbütfe (eine ' 'Sauniiccn. >Viperacccn. jiigianbccii. .Oioricocccit. ÜRDrifKcrcn. Urticccii. eaniiabinccii. ®unncracccn. ^Hrtocarpceii. .gleiAt , ©amenb. Stäiter wetbfelil. femwiifcn. embroo aufrccit, gteiittäuüg, biet (leinet , ,, , , ^, _ . ^ „ , . I aläHe®amcnbüae,at.itterge8en(i,inbig . . . iclfamig bertbaAfen; 9Ru(ierru(ien(iettiing ttanbftanbiq; S'u4t (i(S öfTnenb an ber ©piV . Ifrei. Äörncrinatft auf ber Dbcrftöcbe einer ©tteibemanb ober Rtappen ....'.. ■ «.* „ „.. I'^™™"<'?'»"fi?''8™^ mit •^»"i;tWnbigenTOutter(K(J)en,Brunbft,inbig; Stuten (^«enar^ [Ci ei4. l-^öängcnbe; ©amen^une|tcine;2f,i« ;8lüten f.l^ciienartig ............ Inidit f^Wcnartig, nietebig .....''*"' L o ,.,..,..- . r- '.""'»'.S! 3fa*erig, fetten mebr Ober Bfniger; ebenfo biete Snöpfe 6-8 fdiitbformigej ©omenbuBe bunne; iUd.; »Iilien m.inntitie, Ima-nnige, ju einem Sopf »ereiniut «,rm.*r, "e-'^™'"/-.r''^®*'l*'*''"*';!-*"''''i"-V'?".'""*W.f'"'*'81^f^^ «löten mannt Pietm , labelpb, Ipernjat^fen. Somer l-'2 m lebcm gatbe; ©omenbülle (eine; grudjt nic^t auffpringenb in einer ^lülje; Stiiti unbemmmt; SamenbüUe bjnne; '^ru* auffpriigenb in'eiiitt'«>J(Ie; 3f5ierigi" Sfüigetici ... I Sluten in SItierbotben ; Settb gefärbt . , ■* b> 1 Bi"u Jieorcre in einem gemclnr*aftli*en Set* ; in ben m5nnti*en Stuten jobtreiebe StaubgefSSe auf bem Äetcbe ; iii ben tteibtiAen • Utiien einjetn banaenb j ffmbriio oufre*t glci*laufig in einer fleifdügen ©amenbültei Slntbcren öffnen fi* in einer PSnoenfnatle iQuireibt; Srnbrijo gerabe gtcidjiaufia in einet fieifd,igen Samenlfüaci antreten öffnen (i* burc^ eine «tappe DDOtiuiiilfici. 3J!uftcrrii(6enneIIun8|roinfetfi3nbigj mtbtere gältet; in iebemli auffielgenbe« florn; SomenbüOe fleif4io ,„.,.„..,. I'— 2 bängenbe Sörner; Samenbüne fleiftbia .,'..''' L„~,Af™ mu ,^ '"'»"»'fti'it'iSi Äorncr in unbefiimmtet 3abt, o|ne ©araenbättc; Sntberen gerabtinig ....'. luettPOctfen ; !Kuttet(u(tenneaung wanb(ionbig ; Äorner unbeffimmt, feiten beftimmt, o«ne ©amcnbMe; Mntbfren »ielbeugig . . '. OParium setBiaiticn ; g,i(ter| 1-2 m.teinem b^gCRbfn eiAen ; »tüten mannt, t . 3, 4männig ; Btütenb. bat ebenfo biete Stbeitungen ; 1-2 freie Griffet wanbfi.inbiger o_bet freierptbeitig; Slnrtjreinablreiib, öffnen fiii) burtb eiite^m an betSpiJe; Oriff.I permadifen |1-6ibeitig; «ntberen in gfeiiber ober boppel I bur* eine ©palte; ©rtffet Perffiatbfen Mnjabt, öffne« fii^ Sti'lagincen. ©arrfiiccen. Satiäcctn. ^oDoflcmcci!. iSalicinccii. Sctulinten. Ulmacceii. eupt)LirbJacccii Salfamifliiccii. Kepcittljecii. Supulifercii. Ocgptiiacccn. (Smpetracecn. circcu «afTtcdacccii. Sptinecn. bie legten 3i»et(ie fi($ fo Bertflrjen, bag ji4 btcfe nabtiförmiflen SBIätter in Süffeln einanber näöcrn, unb baf jmei ober niedrere am bemfelben fünfte J«auöjufcmmenf(i)etnen{8t*tcn,Sär({)cn bäume'). Die Slüten finb etn{iciu|ig ober smetdäuRg. ®te männlit^en bc|?cf)cn am tietnen Sät^Aen (gig. 558) n)eI4e jerftrcute antteren (>aben, {läufiger aber auö @d)uppen, wcittie eine ober mehrere 21nf^eren tragen (Sig. 559). ®ie grubbiren fiel) oft in einen gemein-- f(^afttt*en Slütenf^an^ in eine 2lrt gebrängter Slebre. 3ebe 2tnt^erc ober jcbe ftaubgefäStragenbe ©Aurce airb für eine 33füfe gehalten. Sic Weiblit^en S3(ü-- ten finb jene nacfte £t(6en, oon benen mir gefpro- *en Jabcn , unb rccicbe ft* »on einer etrea« man-- nigfalfigcn ©efiatt auf eine«, swei ober mehrere auf eine ©djurpe belaufen (gig. 561, 562). Diefe üä)en= tragenben ©(buppcn gruppiren fi* auf einer gemein= f(6aftli4en Steife ju einem me()r ober weniger 6er= lungerten 3apfen (gig. 430), bem man au* btärceilen »en 3lamcn Seerenjapfcn gibt, roenn tx fcjr lurj ifi, 3?aftitgef(|ictit. unb au« einer fe^r «einen 2(n,iabt »on ©i^uppen be= fietit (gig. 421) ; in anberen gätten legen fic^ meh- rere ©(Suppen jiegelbacbförmig über einanber , o^ne ein gittien ju tragen, fie bilben aber auf biefe üBeife eine 2trf gcmeinfcbaftli*er ^Me, um ein ober jroei, ober me^r (Sitten ^erum , »eictie alöbann übcrbie« mebr ober rceniger »ollfiänbig »on einem Sedier ein= ge^üDt finb. 9?a(6 biefen »erfttiebenen 5Wobififationen ber gruit tann man in mehrere fünfte, ober rititiger, in meb- rerc gamitien bie ber gonifcren eintbeilen, ntld)c bemna* e^er für eine Älaffe gebalten werben muj. 3n ben Slbietineen bilben bie jafilreid^en ©cjuppen einen 3abfen, «nb (ebc trägt, an ber ®runbflä4e »er-- maebfcn, umgefebrte Sieben; in ben Supreffineen finb fie auf eine «eine 3abl befetirän«, unc bitben einen Seeren.^apfen , bei welcbem (ebe ©ebuppe frei« unb auf-- reebfe diesen trägt. Gin Sec^er umgibt ober Mut ba« eilten in ben Sarin een, bcren ©taubgcfägc naeft finb, unb in ben ©nctaccen ein, beren ©taub-- 87 ^alanxh. gefaf c eine Heine Slüten^ültc an ber ®runl>fl:ä4)e i wetä>t bafTelbc aufgelöst entf»alten. 5Wan ünbet c« eineö ieben ©taubgefä^eS unb überbicS gcglicberte in aQen X^eilen , befonbet« aber in großen ®ruben ©tomm^en tragen T>ai ©amenforn ber Sonifercn C5tg 564) mebrcren §)mftcbten mertrcürbtg juerft bur* bie ®e gtnwart mebrcrer unauSgebdbcter Smbrijonen tn ic bem, Smbrpone, bie quirifotmig um einen einjigei ^etumfJeben , ber ficb entroidcit. ©iefe fte^tbeit ber (ämbrponen iß übrigens nocb auffaUenber in ben St» cabeen. 35er entmicfeltc Smbrpo nimmt bie Scbfe einer grofen fl[cifd)igen ©amenbüüe ein ; totr baben gefebcn, baf er oft pclpfotpleboniftft tft (§. 571, Jig. 467), unb ein anbereS, nocfe feltenereS SWerfmal ifti™j,„ bie«, "-" "-• -■■'^-°- "=■•-- '-'--' """--' ' angebäuft, meldie regeimäfig in ber SJinbe »er= tbeilt Rnb. SS ifJ nai^ ben oerftbicbenen Srtcn aucb oerfcbieben , ober eS Bcrmif(bt ftd) mit mannigfalti- gen ©toffen , unb nimmt naib biefen oerfijiebenen 3ufiänben bie 9lamcn ^etfe, 23alfam, Serpentin an. ©aber fommcn autb ber ©torar unb ber ©an= bara*. ®ie §>arje üben auf ben tbierifcben paui' balt eine ftimulirenbe ober fogar irritircnbe SBirtung aus, barum bienen fie in ber ^Wcbijin, roelcbe bem» nocb oerfcbiebene Sbeite ober »erf^iebene ^robufte öon mebreren Slrten anroenbet, bie ju ber gamilie getjören, mit ber tcir unfl befAöfiigen. Die Seeren= jopfcn bcS 2Bact)bolberS , bie man mit Unret^t roegen ibrer flleifcbigen, in einen bem Snicbcine nacb einfachen Äörper »ermatbfcnen ©tfeuppenbeeren nennt, bienen JU ber S3erfertigung beS glcitbnamigcn SiqueurS, roelcber ibm unfcblbar feinen oorberrf(benben ®e\ä)mai unb einige feiner gigenfitaften cerbanft , ju »elcbem aber mei^rere anbcre inläncifdie rcilbe unb on juder- baltigen ©toJTcn reiibere grütfite beitragen. Sie bar= jigcn fommen no(b nittt in ber SKanbel beS ©amen- tornö cor, fie ift füf unb ölig unb Wirb in einigen arten, tt)o fie febr grof ifJ, namentlicb oon ber ^inic, gegeffen. ®ic epcabeen ßro^en auib »on einem ©afte, ber in ibrem ganjen ©ereebe »erbrcitet unb in ®ruben angebauft ifi ; er ifi aber »on einer »erfc^icbenen, fcbleimigen unb faben 9fatur. §. 764. Unter oQen bitliniftben , bebecftfamigen gamitien wollen mir befonberS einige anfübren. SbemalS »erfcbmot,i man mebrcre unter bem 9?amen 31 m e n t a c e e n , weldx aüt burcb baS ge- ftlitbe Äennjeicben ibrer männlicben fcigcbet»= burcb baffdbe Sennjctcben bie Swjllanbeen anfcblte&en, reeldbe jebo* burc^ ibre jufammengeie^teu SBlätter, bie ni(6t, rcie bei allen onberen, einfaeb Rnb, unter- fibeiben. Tiit ben Soniferen liefern biefe gamilien c^ienS mit ber umgebenben ©amenbüQe »errcaebff was bei ben Spcabeen ber j^atl nitbt iß. 5Kan fiebt, auf reelcben @rab oon Sinfacbbeit in kitfer ®rup»e bie SReprcbuftionSorgane berabßeigen, »ct^ie auf äntberen unb Sieben , bisrceilen fogor auf i^re äntbcren rcbujirt ßnb. 3)?an ßnbet feine unb feine fo einfatbe bei ben OTonofotptebonen mebr, unb bieS bat uns ju ber SSebauptung »eranlaft, baf btcfe jtt»ei großen Hefte ber ^banarogamcn , rcenn man fie aus bicfem ß'eficblSpunfte betratbtet, eber Tfaxaüd, als nac^einanber in einer progreffioen EReibe fortgeben. ®aS §)otj ber Soniferen wirb mit Sortbeit ju ottcn 2(rten oon arbeiten unb ®ebäuben gebrauebt; ti »erbanft biefen Ssorjug ber 5Wenge £)arj , baS fi^ in feinem ®cn)ebe ausfcbeibef, unb baS ibm einen ntebr ober minber gropen Grab ber Unburcbbringtid)= feit für baS SBalfer , unb bemjufotge eine groge Dauer ber^altbarfcit mittbcilt. ©iefeS |)ar}, »elcbeS im geben ber ^ßanje Rüffig iß, gerinnt nacb bem Sobe burt^ bie SSerbunßung ber reefcntlic^en Dele, 55R— 564 »tfraditimgäorgonE in Pinus sylvestris. 558. ülnbänfiinj männliti)cr fi.ijiira c: — / Sdiiicr; — i giDft!» ftünWfle flnofpf. 559. Wlännlicf)« Slütc ottr anlfteieniattige @ä)VLfft, bcfontfr« 560. Xrei Jlnö.'iiifungcn wtiblii^in: Blülen ob« junger Sopffn <■ cn htm (Snbe einf« 3<'>"iti- 5ßl. eine ©(^upce, nirtcte »on einem biefet Sapfni obgcfonbert unb iiu* oujen gctttieit ifi: — b Bcdblaitj — <• Bäfufv; — .» ®icfel ber ei*en. 56'2. Die SRiimlÜK, fintoart« gefedcn : — » bie ©diutJpe; — i ber öinfiigungäpunft ber adjft; — oo bie beiben nucftcn omge. lehnen Uitben; — >» iljre obere Deffnung ober Keimio«, n)el(i)e6 »on benen für eine 9!orbe ntt)aUm Birb, n>eI, bie §)age= budje; bie ©alicineen, bie ^afiftl unb bie SEBeibe; bie ^lataneen, bie flotane; bie Ulrna» ceen, bie Ulme, ben üotußbaum ; bie Sno'""' been, ben SJu^baum. Sic Slfpriceen ivercen bei und nur bure^ niebrigc ©trciucber, in ben Hrc^ipclcn afienä aber bure^ grofie Säume oorgeftcUt , bcren aBu(t)ö an bie »on gemiffcn Sonifcren, bieCasuarina, erinnert, bie Jppen einer {(einen ccn einigen Schrift- fJeücrn abgeionberte gamilie. ©er 9{ugen biefer ^flanjen für ben 3Senfctien von allen burQ if)x 55olj, »on »tclen iutd) bie gerbenbe Sigenfc^aft il^rer SHtiice, »on einigen burtt) il)re öamenförner if} jubefannt, aia ba9 ei nbifeig fei, fttb bei benftlben ;\u »errceilcn. Sßir »oQen blop bemerten, ia^ »cgen ber (^egenroart beö ©tärtemcbU unb beöDele«, »elAe in mannigfaltigen SSerjpältniffen gemifc^t ftnb, biefe ©amcnförner, j. ö. be« ÄafJanienboumö, bcrSu(tie,bc(? $)afeInu^baumeS, beö SJu^aunieä, bie einen beionberö jur 5l?abrung, bie anbern jur ®en)innung be« Deleä ober ju bicfcm bop= peüen dJcbraudje, mit einanber angeiranbt werben. §.765. ®ie alte gomilie ber Urticeen enlljält glet^fatliJ mebrcre, bie (cgt getrennt finb. 1) X)ie, »tjelcbe bicfen 9Jamen bt^ält, unb welche jum Jppuö bie ©attung 9Jeffet (»at, tcelc^^e bur* bie Sjßirfung beä Stidjeö i|)rer §)aare fo bcfannt ifl, bercn Sau ttir fcnnen ßeUxnt baben (§. 247, 8ig._213), eine SDSirfung bon einer ganj anbeten 3n'enfität »on ©cite mehrerer txopi\ä)tx arten, ald oon Seite ber unfrigen unb rcel(^e deftige Sntjiinbungen cerurfattit, bie, wenn fie anfraltcnb ftnb, biätveilen, »ie man fagt, löbllid) werben tonnen. 2) Sie Sannabtnecn,ju melden unter anberen ber ?)opfen gehört, ber jut Scrfertt= 576. 577. 572—577. SBEftufttungäotgane finct Triic« urena. 572. Änofpe in männlicten SHüte , vm oben offfSen. 573. ©taubgcföe ttr\M,n, um bie Shüminunß mi tta vu5te, bie blinte er= gebenOeit feiner an^anger baburd) erljalten ()otte, bag et ibnen in bem 3iauf(be beS $)afbifb einen S5or- fdjmad ber bimmlifi^en ©cligteitgab, loeltbc er ifmen jur Selotmung i^tcö gefa^rooUen ©e^orfam« Ber= \fxaä). 3) Sie ärtotarpeen, unter wclcbe man »rcet berühmte '}>flanäen unter atten 9JabrungiJpfIanjen jab», inoem jie nämltcb ein Srob unb eine Tlilä) geben, , rcclc^ie Don ber Statur fct)on ganj jubereitet finb. Sie eine, ber Artocarpus incisa ober Srobbaum, bie an- bere ber Galactodendron ober Äu()baum, melcjer in ber Sotbiaeta »on Senejucia mädiit , ben bie Se- mofjner regelmäf ig mclten ; er liefert bur* (Sinf^nitte eine auperorbentlicbe a«enge einer meifen unb bitfen glüffigteit, rcelc^e ben (üeft^matf unb einige »on ben (iigenietiaftcn ber ä*ten mUä) t)at. ©ie cntbölt mefjr alö bie §)ölfte äöaffer, unb bei ein rcenig 3ucfer unb iSinieip eine fe^ir gtope SKenge einer fetten 5Wateric, »on ipelc^er ibre §)aupleigenf4)aften abjubängen fd()ct- nen. SicieS Sotfommen eine« mittbigen uno xeid)-- li($en ©afreö babeu bie anberen '•pftanjen ausS biefer gamilie mit ibm gemeinfcbaftlitb ; wenn er aber aui^ tooblt(>ätig Ober unf(bäBli(^ bei ben einen ift, fo tottb er f(t)arf unb fogar giftig bei ben anbern, unb ei ift auffallenb, baj man neben bem Äuljbaume bie An- tiaris »on 3aoa anjufübrcn ^at , bie ben U p a S liefert, ein yjift, baö aW eineö ber (»eftigßen befannt unb ber ©egenftanb oteler fürd)terlttj)en I5t5äblungen ift. Sen grbperen 2;S>eil bcrfclbcn barf man mojl bejiveifeln, aber nicbt feine ©runbcigenfiiiaft, xoe^t »on bem Sortommen bcS ©ttpcbninä f)exxüi)xt , eines aitaloibä, baö »on bcc gbemie unb ^ebijin genau unterfui^jt unb erforfiit würbe. 4) Sie Tioreen, roeldje burtb einige Säume, ben iOTauIbcerbaum unb ben geigenbaum, merfrrürbig finb. Sie Slrten auö biefer legten (Satfung finb äuperft ja^trcicfc unb ent= galten eben fo tote bie mciften anbern ^pffanjen auö berfelben gamilic, einen milchigen, geicö^nlii^ fe^r ft^iarfen ©aft. SBie ber auö ber »or()ergebenben ga= milie »erbient er bie aufmerffamfeit burct) ba« Sa= fein eine« befonbern uno in ber Snbufjrie nüBli* angewanbten ©toffeö , beä S a u t f (6 u f , roel*eS übcigenö (läufig in ben ©äften biefer %xt ocr!ommt, ob fic gleii^ aui ^Sfianjen gewonnen werben, bie ju mehreren »erfttiiebenen gamilicn geboren. 5) Sie ©unneraceen unb noct) einige ©attungen, welche bie Jppen tlciner befonberer oter in ben -anbern äct= ftreuter gamilien geworben finb. §. 766. ©c^on feit langer 3cit ^at man »on ben Urticeen eine ®attung getrennt, welche anfängli* mit berfelben »erbunbcn gewefen war, ben ffeffer, ber ,5um Sppuä ber f ipcraceen gcioorbcn ift, bie burd) ben bäuälic^en unb täglictien ©ebrarnJ^ beö fcbwarjen Pfeffer«, einer ibrer arten, fo betannt finb. Sic anbern ncljmen an ben nämlicben Sigcnfcbaften I Jtjeil, bie in ifiren »etf^iicbcnen J^icilen »erbreitet 686 j$0tanik. ftnt) , ttJtc btcö bie SJättcr be8 S5 c t c l bemeiftn, votlä)t tu einmo^ncr getciffet Steile 2lüenä beffänbig wegen feinet füntulirenben SBittung fo gern fauen. aber tte ^iperaccen »erbtenen burt^) mebtere befonbere fünfte ibrer Drganifation unfcrc 2(ufmer!famtcit neä) mebt; babtn geboren baä SSorfommen con Süftbeln, bie aui gofcrn unb Oefäsen bcfieben, bte in ibrem fWarfe jerfireut jinb unb ibren jungen ©tämmcn iai Sluöfeben bcr ^Konofolpleboncn geben, iai ®a= fein einer boppeltcn ©amenbüUe, reobei bie innere rote in ber 9Ipmp&äa auf einen {leinen fieiftbigcn 2>ai rebujirt ifl, in rceltbem ber (ämbrijo an feinem Siufbänger bangt, rceldjer bleibt unb ben ®ipfel bcd ©amenfornä einnimmt (gig. 482 v'O > beffcn übriger SOeil »on ber äuferen ©amenbüüe iie, meltbe burcb bie 5Kenge ibrer fcborfen unb aromatifcbcn ©runbftoffc mertmürbig i(l unb oon bemSbeile, ber in größerer SKenge gebraucbt leirb, aufgefüllt ift. auf ber blüten-- ttagencen acbfe um jcbcö Äatpell ^tx\xm, baä tuir für eine n)etbli(bc Slütc anfeben, fügen fttb jwei ober mebrcre ©taubgefö^c ein, »ODon »ir jebed für eine mannliebe Slüte ballen. §. 767. Sie fjprifticeen liefern ein anbcreö fafi «ben fo berübmteä Öeroürj, bie 5Kuöfatnui, bcren ©amenbüUe in ibrem ©etcebe in groper SWcnge ein aromatifdjeS Del entbalt. 2lber bte Stinbe unb bie gru^tbülle be«5Kuöfatnu6baumeö finb mit einem f( fen unb fdimicrigen ©af.c angefüllt. §.768. Sie^Jepentbeen baben jum Sppuö bie ©ottung ÄannenträgertNepeiithes), beffcn 5Kittelnet»e ft(^ übet ben ©aum binauö oerlängcrt, um eine neue blattartigc gefäf förmige grweitcrung }u tragen, an beten Deffnung eine 3lrt Secfel angebradjt 'ifl, ber gteiifam mit einem ®enjinbe »erfebcn ifi, unb aufge- boben unb nicbergdaffen merben. fann, fo ba& ba« ©Efäp balb ßcrfcbloffen, balb offen if}. 5Wan finbet ii oft mit einet »offrigen glüffigfeit angefüllt, reclt^e in feinem 3niiern auegeftbieben ju fein ftbeint. §. 769. Sir rcotlen biefe Slnfü^rungen mit bcncn »on einigen befonbcm gamilien ftblic^en, beren'^Prlanäen atö ©cbmaro^er auf ben SBurjeln ber anbern leben, (leb taum über ben Soben erbeben unb bisweilen obne©tamm, immer aber feine anbeten Slöttet aii einige ©(puppen baben. (Jinc pon tbnen, bcr Cytinus, rcäcböt auf ben Giften in unfercm ©üben. ®ie mert= reürtigfte ifi aber unftreitig bie SRafflcfia, beren Slüten ficb ju ebener Srbe unmittelbar entfalten. Die Bon bet erftenärt, wet(be cntbetft routbe, ein rcab= rcr 3Jiefe im f flanjcnrcicb , btacbte einige 3eii bie 57S— 5S2. !Ptftu'cn, nicbt ertlören tonnten. Bie SStüte, TOclcbe auf einem fur.^en unteritbif^en ©tamme ftanb, ber ftd) oon bem ©Kimme eines SiffuS erbob, auf ivelcfjen jte wie gepfropft mar, battc beinabe einen *Wctct im Durcbmcffer, unb mon fann fid) benten, bap Pie Sntwitflung ber Sbcile burtb bie Ucbertreibung unb -?>et»orbcbung ibrcr gc- ringflen Sinjelbciten üe fafi unfenntlitb macbcn mu^= Sin tiefe« ©tubium unb fpätcr baS ©tubium anberer 2lrten »on nit^t fo ungereöbnlicben Dirnen^ fioncn baben biefe *ptianjen tenncn lernen laffen, bie fitb ber aufmettfamfeit burcb anbere eben fo mctf- reütbige Äcnnjeitbcn, wie Xiai ibreö SButbfeä ifi, em- pfeblen; ba^n geböten j. 53. Xiai Sluffpringen ibrer antbcren, bie fi^» burtb ein fleincä Sod) im ®ipfet öff= neu, baö biäioeilen einer '■Kenge »on gätblein, »0= mit jeteäntbere auögeböblt iß, gemeinf*aftliij ifi; ibre 3)?uttetfu(^cn , welibe mit tlcinen Äötnern »er^ feben ftnb, Pie, an ben äßänben liegenb, fi($ »on, ben= felben lo^matbcn, um frei in bem gacbe ju bangen unb baffelbe »on ber ©runbfJädje biä jur ©pige ju purebjieben; ibr unjertbeilter (Smbrpo, wie man i^n übrigen« jiemlid) bäufig bei ©cbmarogerppanjen auf Sßurjeln unb obne Slättet etblicft, rooljet eä bcnn natürli(beri»eifc fommt, bap fie feine Äotpleboncn l^aben. Diefe gamilien bilbcn ben Uebergang jn ben 2lri= fJolotbien; wenn tcir (tc alfo »or einigen anbern bi= flinifcben mit boppelter Slütenbülle, »on benen »tr noib }u fprctbcn (iaben, angefübrten, fo fommt bie« pabcr, bap fie cber wegen bc« fpftcmatifdjen Sanbc«/ paö fie an bie onpern in unferen Jabellen tnüpft, alö wegen ibrcr eigcntlidpenSerwanPtfcbaften, welche ibncn aUetbing« ibren *piai anPer«wo antpcifen würsen, ibre ©teile bier finPen mupten. §. 770. 2luf biefe äßeife meinten mebrere @*rift= ftctler, bap bie ® u p b 0 r b i a c e en unter ben »ielblumen- blättrigen bvbogpnifcben f flansen nicbt weit »on ben 2)?al»acecn oper »on ben SRutaccen aufgefübrt werben muffen ; bie« mag wabr fein, wenn man nut auf ibte ©attungen mit ganj bcutlicb blumenblatttigen Slütcn SRütJfttbt nimmt. Sßit feben abet au« per Sab. V., baf wir »on einet anbern ©eite burtb 'oai ©afein »on Slüten mit einer cinfatben ober fogar feiner Slüten- ^üne eben babin getommen ftnb. Sie« rübrt bober, bap biefe gtope gamilie eine aupcrorbentlitbe 5Kan= niflfaltigtcit in Scjicbung auf bie 3ufammenfe&ung bet Slüte jeigt, weltfee fafl »ollftcinbig in gewiffen ©attungen ber Jatropha (gig. 251) 'ft ""*• ""'t' *«' «Reibe bei anbetn bi« jum legten ®tabc bcrabftcigt CSupbotbe, gig. 256, 583, 584, 585). SBir bcmerfen jiemlitb oft einige ®attungen, welije nitbt fo »oH» ftänbig wie bie anbern in einet unb berfelben gamilie finb; fte ftnb buteib einige wcfentliibe Äennjeicbcn ®lic= Sefcuilurgäorgonc bcr E,/phorbi» palustn«. 583. Blütenflonb, Bovon man bie ^üüe i geöffnet unb cntr'etnt bot, um bte ©tellung bcr Blüten in idm ju jeigen: — gs bräfige topten, ttelÄe mit eben fo »ielen 3ertl)(ilungen »tdiferfiänbig finb — 6 ^Snli8C_?)la(ten ober Betfblältdien an ber ffirunbfläije ber Slüien — fm männlidie Blüten , tvoDon lebe oiiS einem ®iou6fleföJ befielt ff tteiblii^e ßentralblüte. jDthDtijUbunfit. 687 bcr betreiben, aber tcrarmte unb berabgcmürbtgtc ©{tcbcr, »elifie fte ^ä)Urer Oattungen in ber 9ici|)e meiter unten, huxä) ben Sau oon einigen, beten Slüte jufammcn-- gefeit ift, weitet oben ju fie{)cn tomnit, fo fann man b(e unmetüi^e *)*togrefTion bet einen ju ben anbern »ttfolgen, unb oße jtnb überbieg burd) einige gemein-- 5S7. 5S6. j8 ) fi^ajtlii^e 5WerfmaIe mit einanbet »etfnüpft. Sa|in geboten bic ccnfJanfe Slbionbetung bet ©taubgefäfc unb bet ^pißitle in »etfc^iebenen iölüten, bie |)9po- flpnie bet abgefonbetten, oft aucb cermac^ienen ©taub- gefäge, ber freie Cficrjlorf mit mehreren gättiern, mit einem, ^ödjficnö stpci Stdicn, bie con bcm innern SOSinfet in jcbem (»erab^öngen ; biefe gacbcr, bie in ben meinen Sollen brei finb, trennen fic^jurScit ber Sfieife in eben fo öiele Änöpfe (gig. 5Ö6— 5S7J ; baö Sotfommen einer bicfen fJeiftpigcn, öI^o(tigen@omen-- Jülle, mit einem Smbrpo, mit obcrfJonbigem 3ßür;\el- 4en, mit breiten unb abgeplatteten Äotplebonen (gig. 589). 3(>t 2Bu(J)(S if} fe^c mannigfoltig ; fte ^oben ben äBuib^ ^o^er Säume biä ju bcm niebnger Äröuter. !Kcrftt)ürbig ^nb einige afrifanifc^e ®upl;orbienorten, beren ©cfiolten gonj bencn bet Ä'oftuä äi)aliä) finb. SSiele ''Pflonjen ouä biefer gomilie unb befonber« bie ouö it>ret .^ouptgottung baben einen eigentt)üm= liefen milcfeigen unb fcbatfen Saft. Sorjügli^» in biefem ©ofte f(^eint ber ©runbfJoff ju liegen, rceliber ben Sup!>orbiaceen gleti^förmige Sigenfdjaften »erleiljt, ber fitb aber in ben cerfc^iebcnen Strien ouf eine un= gleiche 2Beife funb gibt, fo bof feine SGBirfung, mcldje bei ben einen auf einen leitbtcn SRcij rebujirt if}, bei ben anbern eine beftige Gntjünbung ^etoorbringt, biä JU bem ^un!te, roo fie ju einem heftigen (Sifte wirb. Die »erftbiebenen J^eik, wo bie eigentlitben ®efäfe in5Kenge oorfommcn, bie ^urjel, bie Slätter, »or= jflgtid) bie 3Jinbe, muffen olfo ouf ben tl)icrtfcbcn |)au«^alt ftöftige SBirtungen oupctn; ober oud) bie ©omentörnet befinben jii^ in biefem galle. 5Kan bat in Sejiebung ouf biefe legteten bie ftnntei^e Semet- 5M. eine mönnltie ofigefonberte »lüle : — t EtcfbtälKiirn ; — p aiütenftieldjtn; / geglitbntet ©loufcfuben ouf ttm i^üien« (lieWtn; — <• Slnt^ere. 5»ö. Sffieibliciic ölülen: — p ®ipftl bc« !8Iütcii(iitI(iirnä, boö (ie ttägi j — c Seläi ; — o (Sitrfiorf ; — » Würbe. 586. ein fiopf c, »on bcr inneren Seite gefe^en. Wim bemerd ta6 ©amenfovn g burc^ bie Deffnung, burt^ lüeldje feine ^ia^ruiigös gefö^e dineingelen. .")»( abgefonberlet fiotjf, naä) bem Suffpringen unb Slu«f}reuen btä Samenfomä. 588. ©amentotn. 589. Eoffelbe fen(reiJ)t gefi^niKeii : — ( tiiäen ; — p ©amen» (ite; — • embr^o. lung gemo^t, bag in ben Sfgenfciaften ibtct »er» fcbiebenen Sbcile feine 3bentitat ftattfinbe, unb ba§ bie bc(J Smbrpo, befonberö beä SEürjclcbcn«, roeit fröftiget ftnb , aU bie bet ©ament^üüe. ©iefe un= g(eid)c Sett^ettung bet tbätigflen ®runbftofTe in bie Dctfibiebcnen Stjeile einet unb betfclben f ffonjc et= flätt bie TOibetfptccbenben SRcfultotc, auf roclcbe oft Setfucbe geleitet babcn, meltbe ei au^xU^i ließen, ben angeaanbten 2beil nitbt in 2lnfcblag ju ncl^men. Die §)eilfunbe bat ficb biefer Sigenfcbaften ber (äuplior- bioceen bebient, um etbrccbenerrcgenbe Sirjueimittel, j. S. oufl ben SBurjeln ber En[]horbia i(iecacuanha, ober nod) bäufiget ^utgitmittel con benfclben ju et- (galten. 3Baä bie ?)etlmittel onbettifft, fo ^of fie feit langer 3eit ben milcbigen unb conccntrirten©aft, ben man ouö gewiiTcn (^upl>orbicnarten, nomcntlid) auä bcn fleiffbigen, geminnt, aW ju gefäbrli(b, aufgegeben, unb fte TOcnbet oorjugöweife boS Dct an, bo« au« bcn ©omcnfötnetn gewonnen njitb : au« bencn beä Siicinu« obct Palma chrisii , 5. S. wenn man eine ge= Itnbe aBittung fabcn rcill ; au« bencn be« Crolon tigliuni, wenn man eine äufetf} fiotte boben will. Vit Jatropha oetbonfen bicfen legten 3Jamen bcm nöm= liil>en Urfprung. S« if} mettmütbig, bog wit neben Sltsncien unb fogat ftöftigen ®iftcn ein febt ongenebme« 9Jabtungö= mtttcl finben, »ie bo« aKoniotmebl, boä man oon bet Janipha etbält, einet gonj na^en ®attung mit bcn »otljctge^enben, unb bo« jut (Etnäbtung eine« gtoßen itictl« bet fübamerifonif(bcn Seoölfcrung bient. Siefet aSibetfptu(b ifJ nut fcbeinbot; bic biefe unb fleiftbige Sutjcl, worau« mon biefe« Tlt1)\ maä)t, roöte im to^en 3uftanbe fcj)t gefäl)tlicb, unb bie 5Wild), womit fic olöbonn angefüllt if}, »etutfac^t fütcbtcrltibe Vorfälle unb fogar einen fcbnellcn Sob. aber bo« 3töf}en jerfJört bcn giftigen ©toff, unb bem- no(b ipt man e« crf}, nocbbcm man e« jerricben, gcfiebt, gewofebcn unb bet Sinwirfung bc« geuer« auf einet Sifcnplotte au«gcfcgt bat. Sei bem Safsben fegt ftcb ein fe^t reine« ©töitcme^I ob, welcbc« ba« Jopiofa if}. &a Saum au« bicfet gomilie, ber 5D?anf(benilIen« boum, i(} oft ongefübtt wotben, ol« jcige et bie giftigen (äigenftbotten bet Supborbtaceen im boibScn ®rabe, wetl fdjon |cin ©cbotten bem Unöorftebtigen, welcber in bcmfelben ou«tubt, töbtlid) fein tonne. 25ie ©ofbe ifi nie gonj nocbgewiefcn worben, unb bet Scrfutb , wel(ber con mutbigen SJeifenben unter- nommen wutbc, bot fein 3?cfultat gegeben, wo« bie gtoge nitbt entfcbeibet, wie übetboupt jebe« tein nega- tioe SJefuItot. So bet @tunbf)off , welcbet biefe Sigen- fcboften »erleibt, ßcwo^nlicb fliütbtig if}, wie bie« untet anbern Umftanben feine SBernicbtung butcb bo« ajöften in bem Tlaniot ju beweifen fcbcint, fo ifl tlat, bop bie Sttmofp^öte um ben OTonftbcnillcnboum naä) bcn mannigfaltigen meteotiftbcn Umf}änben mit ben- fclben in oetftbiebenen ®toben geftbwängert fein fonn, wenn fte e« je wirflieb tu- Unbcf}reitbar if} e« bin- gegen, bap ber miltbige ©oft biefe« Saum« gonj bomit »crfc^en if}. So« Äoutftbuf, oon bem wir gefeben baben, boß e« in bem ©afte bet geigenbäume cotfomme, ftnbet ftcb an* in bem gewiffet Sup&otbiocecn, be- fonbet« in bet Siphouia elastica, ein Saum au« ©uiona, welket füt bie teicblicbfte DueOc bcffelben gctialten witb. 3Jnberc, wo ber miltbige ©oft feblt, tioben bagegcn einen forbenben ©runbfioff, bcn l'of- mu«, ben wir bereit« in einer onbetn, gonj »et- ftbiebenen gomilie, ben gtctbten, angettoffcn baben, ou« wcfcbcn ibn bet §)anbel ootjuggreeife gewinnt. dittt tleine, in bem füblicben gtonfteicb fe^t gemeine *PJ}onje if} füt bicfen 3wecf longe 3cit ou«gebeutet wotben. §. 771. Sic Sucutbitoceen entfctnen fttb weit jlialanik. ßetBtffet, als bie öor^erge^enbe Samtlie »on allen | bfiicn, reeli^e wir in btefet abt^eilung aufgejaHt ^oben, unb feilten »telme^t unter ben pcrtgvnifctien, »ielblumenblattrigcn, neben ben ^SoffifJoreen unb Soafeen, trog tf)rer biflintfetien Slüte, unb obgleich t(>re innere Slumen^ütle, roenn eine ba tft, nid)t gerabeju eine SoroUe bildet unb ftc^ nitftt in abge= fonberte Blumenblätter tt)eilt, t^ren flog ftnben. Ttan txaitä)t nur bie 5Welone, bie SBaffennelone, ben Sürbiä, bie ©Ulfe anjufüjjren, um fowobl bie 9Ja^» rungömittel, rcelcbe fie bem SKenfcben liefert, al« flucti baö allgemeine Sluöfe^en ber ^flonjen, worauf pe befielen, mit i^rcn f rautartigen, triedjcnben unb Hettcrnbcn ©tammen, bie mit bancneroigen unb ge= läppten Slattern, fot»ie mit SfJanten t)erfeben finb, btrcn unregelmäßige Stellung an ber Seite unb nic^t in ber 2l*fel be« Slatifiielö bemertt ju werben »er- bient, fennen ju lernen; in ben biSroeilen feljr gropen Stuten if} ber Äelc^, ber ficb in fünf 3äf)ne enctgt, mit einer boppelten Spüüt gefüttert, bie »ieaciit and} ju t|>m gebort. ®r trägt in ben männlitien Slüten fünf Staubgefäße mit ermeiterten Sfaubfäbcn, bie mit einer ^in unb (»ergebogenen 2lnt^ere CSig- 51)1) »erfcben unb oft ju breicn grup- pirt ftnb (gig. 590). 55ei ben rceibliiicn Slütcn »ermäc^öt ber eierftocf gan^ mit i^m (i?ig. 592), trägt feine Sidjen auf brei roanb= (iänbigen unb fleif(|igen SWutler' fuc^en, rcelite in baö 3nnere beiS gatieä CS^ig- 593) fo binein» ragen , baf fie oaffelbe faß ganj auffüllen; ercnbigtftc| in einem furjen ®riffel unb in eine bicfe, fammetartige9Jarbe. Sffiir^aben in ben angefübrtenScifpielen bie 5Ratur ber grüdjte fennen ler= nen, rcel4»e biömeilcn feiir flein ftnb, in anbern fällen auf er- orbenflii^e ©imenfJoncn unb oft 590— MS. Scfruiitungeorgane ber (Surfe (Cutuinis «ativu»). 590. gRönnlidjc Blüte, beren 4>üaen bet Säiifle iw* geltjoltfn b entfernt finb, um boö Snnere ju jeijcn: — e Stiäi — p in» Ter fartifler Sefdi ober SoroDe — c (jeriflDnifiSc gtaubgeiäje. 591 . ein abgefonbertcä iatauf>8tfä6 : — / eiauMaben — o ülntfiere. 592. Sffieibli^e »lüte : — co Stelä), mit bem (S.er|io(fe »er« aifticn — ;; Slumenirone — * ülarben. 593. ^orijontalfc^nitt be« eietftocfä mit feiner .^ertötilnng in ei gä djer unb ber toanbilanbiflen Einfügung fetner Öid)en. 594 . SenlreSt geidimitenc« ©amentotn: — i Bede, nHä/e an m SRa belfletf c gemölbt ift — « (ämbrno. 595. Slbgefonberter ömbr^o; — r aBürjeti^en - c Sotplebonen. wunberliii^c ©eflalten annehmen, j. 53. in ben glaf(^en= fürbiffen. Sie jaölreie^en unb abgeplatteten Samcn- torner enthalten unter einer leberartigen Sdjelfe einen Smbrpo obne SamenbüUe, ber fein äjßürjeltijen naä) bem Sefefiigungöpunft ()in ritztet (gig. 594—595). §. 772. SKan ipt aucf) bie grucbl, aber gem6^n= lict» gefodjt, beä ajjjionenbaumä , rceli^er bet Xppuö einer f leinen oerroanbten gamilie ifi, bie ur= fprünglitl) auö Sübamerifa flammt. Sie enthält nebfl Saffer unb ein menig Del eine gropc 5Kenge gaferfioff, rco^er tt)a!)rfct)einli(^ iljre ernäbrenbe Sigen- f*aft rü^rt. JPihotijUioncn mit blumenblattlofi-n 3iDtitn:- blütcn. ( Siede Zii. VI.). §. 773. SEBir reiffen, bof Suffieu bie SSIumen« blattlofen in brei klaffen eint|eilte: in obcrmanntge feuislanünees), ummannlge (pcristaminees) unb untere mnnnige ihypostaminees). 23on ben in ber fet^^ten Tabelle aufgejäblten gamilien machte bie erfte allein bie etfle Slaffe au« ; bie beiben leiteten bejogen ^ä) auf bie btitte; alle« Uebrige auf bie jmeite. SIBir ftnb biefer SintSieilung in biefer Sabelle nic^t gefolgt, meil bie perigpnifc^e Sinfügung ber Staubgefäße, bie |tt)ar in ben meifien biefer gamilien feljr augenfc^ein- lic^ ifi, eö rceit weniger in ben sjSolpgoneen, bcfon= ber« in ben Sltripliceen unb ^(»ptolacineen roirb, too fie biätueilen in bie bppogpnifcbe übergebt unb biefen legten ?Jamen fafJ eben fo oerbient, roie in ben beiben folgenben , bie überbieä mit ibnen in eine grope fejt natürlid^e uno burtb cen befonbern Sau beö Samen- fornd (barafterifiif*e ®ruppe oerbunben ftnb. 2Bir wollen barauf aufmerffam machen, bap man an biefen blumenblattlofen gamilien in ben Jljeilen ber Slüte eine anbere 3abl aW 5, oft bie 3a5l 3 febr (läufig ftnbet, welche ben 5Konofotplebonen weit eigener ifi. §. 774. 3triftolocl»iecn. — Diefe «jjpfanjen ftnb burd^ meutere Äennjeic^en unb namentlid; burd; bie ganj cpigpnifc^e Einfügung ber Staubgefäße (wa8 ein iiiemlic^ leltener gaQ iß) unb bie ternäre 3atl bcrSbeile mertwürbig. Der Äelt^, ber mit bem Sierftocf e »erwac()fen iß (gig. 595), »erlange« ß(§ über bemfelben in eine oft gc= wölbte 3iö()re, welche in brei balb gleitbc, balb ungleidje Slbfitinitte mit tlappenartiger SBlütenbectlage ' enbigcn. Diefer fel(^arligeSaum\ (»ot oft fe^r lebbafte garben, unb bisweilen folcbeDimenRonen,bap man in Slmerita bie SSlüte einer 2lrt anführt, womit ^d) bieJäinber, wie mit einer 5Küge ben Äopf bcberfen. Sie Staubgefäße, wellte ber 3a()l nat^ 6 biiS 12, ober feiten unbcßimmt ßnb, ßnb ge- wöbnli(<) auf faß ßgenbe 2lntberen rcbmirt, bie auf einer ringförmigen epigpnifc^en S^^cibe ßeben ober mit bet ©runcßötbe beö ®riffeW »erwat^fen ßnb, mit welttiem ße fobann einen fiörper auSjumatJen fttietncn (gig. 599). Der furje fäulenförmige ®riffel, ben eine in fc*«, »icr ober brei Strahlen get^eilte JJarbe frönt, enbigt in einem gierßoif , ber in eben fo »iele gädjet eingetficilt iß, wooon jebeä eine giope SKenge Sieben entljält, wel(i)e in bem inneten SBfnfel in einet obet jwei aufßeigenben ober ^orijontalen 3f}ei((en bcfeßigt ßnbv Sr wirb ju einet ßeifij^tgen, gewöbnlid) ober fapfelartigen grui^t (gig. 601) mit 596— fi04. SBefrudmingStJtgane ber Arlsiolochia clemaiiii». 59Ü. (Sanje Slüie : o'Söcil tt« mit bem Sicrtlode Dern>a((f(ne« ficl(l)eä — I oberer Slifil feiner unten geroölctcn iRöJre — / Hr feitivärtä in ein äünglein »erlöngertcr gaum. ^ikalt)leiantn. einer Hdeti ©«< ©ifott^Icbonifd^e ^flanjcn mit briimoiiMattlofen Bwittertliiten. :6menb , in einer fleifiJiiflcn SamenfjüHe ober ojne ©imifnf)ü[lc . . 1. gonj umgeben Den einer mehligen ®amenl)ülle; centrale 'J)iuHettu(^en|Jc0un9 2. t)eTO(id)fenl3-6 g.i(6et; Si^en jaMreic^ mit odifenll.inbiaem 5)I(ieentarium ; Srnbiijo fefir (urj, om ßnbc menijüne; H-12 epigunifdie Staubgrf.ifie «..».»,,,,,,, |lf;id). ; eichen in geringer anja^I an ter epiec mit einem eentraten aufreiten Mutterluiljen ; famenöütlige Sörner mil I fiirjen unb ebenen ilotijlebcnen ; gioftemonie; $eri8i)nie . « . . , an ber ®t>i|e bee gadjeiS ^dngcnbc; Röintr obnc ©amtnliiiilE mit langen, blnllerartigen, I tuienförmigen fiolljlebonen; IDifloftemonie; 'Perig^nie . » « « . frei; ömbrljoigegenlAufig tiefe ©omenbüHe; mehrere Slappen iinb ebenfo oiele 'JJiacentorien IDonbftänbig gegenüber Itegenb, Diel» famig; DiDiofieraonie, >Dionabe(pbie; mandimat roicbieliMnbige Jlnb.mgfel an een Stoubgefä^en • , feine ©amenbütte; i Sloppen unb ebenfo »tele gegenüber tiegenbe aiamige manbfinnbige ?loceniarien; I SMprofitmonie ober 3io(lemonie; niedifelil.inbige anböngfel an ben etaubgefäjen . gUiiSfäufig 4, 2famlgei\ä4eri auffleigenbe flörntr ; -Itbeiiigen bauijigen fielet; ebenfo Diele medjfelilänbige Staiibgef, '1 gai^i Körnet o^ne Samen^iiOt'l— 2 aufredjie obetOänbig ; Sel4 Saurinecn. tjeldien unterfiänbig ; fiel* Jtbeilig ; ebenfo bgefäje, eingefügt gegen bie4)öbe biefer Sljeilui lubgefäje in boppelter facbir 3abl , (idj tuti) Älappen öffnenb 1 !)renförmi9 ; Staubgcfäöe in boppelter ober gleidjer 3abl ober ber t)älfie, fic^ öjfncnb . burd) ©palten » « » « i _.. ... bängenbeä ; aBürjelicn oberftänbig »..,,( -»OOniclaacecii. aufreitteö; Sffiürjeidien unteiflänbig; berfietc^ ba« Dontium einf|üacnbi| Ofoflemoniej ©taubgefäge (id) öffnenb buid) epaltei TOorobalaiiceii imii giiier iraeStn-e Ifamige nnb ebenfo Diele getrennte ©riffel; Seid) ttaulartig o fjänbige ©taubgefäfe .,«..«.. |ein finjige«; ömbti)« ifeitenfiänbig faiim getrümmt, gegentüufig mit b 3, i, 6, etbciligi ©taubgetä6e in gleidier gefärbt, 4-5t(ieilig; ebenfobieie oi;cr mcbrere gegen. oberfionbigen aCürjcldjen; Äe[(6 frautartig ober gefärbt, )r meljrfadjer 3"l)li 2-4 ©ritfel . , , , ■öfirenformig, i'eitiärtet, 4-öjal)nig; ©laubgef.ije pcrigijnif* , in gteit^er, geringerer oret gröfierer vinjabl; 1 emjige« Sorn; 1—2 @n|f(( Stbeilig, frautartig; gegenftänbige Staubgefäße in gleidjer Slnjabl ; eii emäigaö Äorn; 4—5 getrennte yiacben *# = ;=.»; Stbeilig, rafd)elnb, mit 2 Dectbl.ittdicn; ©taiibgefäge in gteiejer obe; bopveltet 3abl gegrnfl.inbig, bie fficd^ielfianbigen unfrud)tbur; ein obe; mebrere Äörner; iJiriffel emfad) ; 9tatbe einfad) ober gelappt * e l-»iclbriltig; fieldj löormförmig, blumenbrattartig, beifen »erljärteie «afiä Don bei rttui^t umgeben i(l; ©aum4— lUtbeilig; l)i)P099nifii)e, in gleici)er, geringerer ober gtö: feter anjabl »orl^anbene StaubotfäSe; ein Äorn; Otiffel unb Jiarbe emfod) «celcrantbecn. ?lmarantacccn fatjfpaltiflem 2Ju''fpringen ; iebcä gaed ent^cilt eine groSc Stnja^l ©aitienlcrnct (gig. 602), lueldje abge- plattet oter edtg finb unU gegen ben ©ipfel einet btrfen, fleif^jigcn ober eiroai kornartigen @amen= i)üUt ^in einen fe^r tietnen, geraben Smbrpo jeigen, beffen SBürjelcfeen , tI, unb bemna* in »ier SJeiben gegenftänbig finb. Die in ben inneren SRei^en finb oft unfrurtitbar; ftnb fte aber frut^t- bar, fo baben fte baä ©onberbare, baß i()re Slntlje-- rcn nat^ äugen feften, unb fic^ batiin öffnen, wä\)= renb bie ©taubgefäfe ber äußeren Steigen einroärtö feben , unb ft* au* ba()in öffnen. Sin (Sierftod, ber ftt^i in einen ®riffel unb in eine einfache Starbe en= bigt, ber ein einjigeä ga* ^at, in tcelcbem ein ober «rei (iiä)tn (gig. G07 o) (jängen; eine fleiftbige aru(^t; ein Smbrpo obne ©amenbiiüe, befen biäe Sotplebonen ba« fcfjr turjc unb oberfJänbfge 3BürjeI= (6en i>nt)üütn (gig. 611), bieö ftnb bie anberen Äennjeitben biefer gamilic, trelcbe oft aui febr gro« gen Säumen beflebt. Unter biefcn ifi ber ©ic|)ter- lorbeer (Laurus nobilis) gewiß ber befanntefic; er lommt in ben füblicfeen Sänbern guropa'ä fort, unb tf} tregen ber ©iegeSfrönje berüfjmt, bie er fcbon feit bem grauefJen SJItertbum auafcbließenb allein lieferte, unb rcel^ie je^t nur nod) im ftgürlidjcn ©inne ange^ »anbt roctbcn. 2(nbere baben aber einen reelleren 9Jufen, inbcm )ic unä ein toert^ooUeö ®cn)ürj, ben 605— ßil. Befru(itunB«i)rgMt Hä Simmtfiumfä fLturus ein- B05. (»anjc »rütt. 606. 35r J&ori|oiitalf*nitt. 607. Sit JRämlicfte fenfreiit 9ef(fmittni: — e ftel* — tf fruäil. bare (Staubfleföge — es unfrucfitbare ©taubgefo^e — o fSierftorf mtl teintm einjißtn %(ii)t unb (jängentem ßlitieii — i giriffet unl Watbe. 608. ai>9cfunbnberä »on ber Stitf gefelien unb i» bem 811= genblicJc, no fie f^ öffnet. 610. S"i4< mit bem bleibenben fleldie. 611. X)ie ^Kämli^e o^nf Rilii unb fenfretfit gefi^nütcn : — p gtudjit^iiae — ( Eette be« eomtnlcrnä — e embripp. 3immet, liefern. ®« ifi bie SRinbe »erfi^febfnet Slrten, befonberö bei Laurus cinnamomum , unb pe ocrbanft ifire Sigenfcfcaft einem fl:ü(<)tigen Dele, baS aud), obgleitb ni*t fo rcicblicb in anbcrn SbeHen, fo mit in anbcrn ^ffan^cn auä berfelben gamilic »et= breitet tf5. 2)tan ftnbet in bcmfclben no* einen anbcrn ©runbftoff, ten Äampber, beffen ©afein in ben *Pflan;(en, roo iai flücbtige Del in 5Wengc »orbanben ifi, eine Bon anbcrn gamtlien bcflätigte Sba(fa*e if}. 3n biefer rcirb er torjiigli* Bon bem Laurus cam- filiora Ober Äampberbaum erjeugt. 5Wit biefem fommt in bem ©cmcbe ber Saurincen ein anbcrc« fette« Del Bor, baö biömeilen febr berb, aber fanft unb in TOenge in einer Bon ben berübmteften grütbten ber Sropcnlänber in ber bcä 3l»ogabebaumc« ober Lau- ras [lersea if}. §. 77!t. günftenö : bie ^ 0 1 9 g 0 n e en. iDfcä ffnb mti= ftentbeiW trautartige fflanjen, mit n>c*fclftänbigen, in ber ^räflorcöcenj auäroärtä gerollten Slättcrn, unb beren fonterbarc 9Jcbcnblätter, bie in eine ben ©tamm umgebcnbe Jute (ochrea) mir f*on (§. 145, gig. 127) tennen gelernt baben. ©ie 3abl ber Sei*» jertbeilung if} fünffa* (gig. 613), ober breifa* in smei SRcibcn; bie ©taubgefaße, welä)t fte gegen fjre iSrunbflädje bin tragen, ftnb in gleidjer ober große« rer 3abl mit ibnen gegenftänbig, unb in biefem leg» teren gaUc in jroei 3?etben, reoBon bie innere unBoU= ßänbig unb über^ic(3, mit bei ben Laurineen babur* merftBürbig ift, baß ibre ülntberen auärcärtä geteert ftnb, rcobrenb fte fttb bei ber äußeren SJei^e einmärtS fcbren (gig. 613). Der eierflocf, auf welkem 2, 3 biö 4 freie ober BertBacbfene, biäroeilen febr lurjc ©riffet fleben, bie fttb in einfatie ober feberige 9Jar= ben enbigen , erbebt fttb auSroartS in eben fo »tele aSinfel, unb entbält in einem einjigen ga*e ein ein« jige« aufretbteä (Silben (gig. 612 0). (Sr Wirb ju einer Salgfrutbt (Sarpopfe) ober ju einet ©*ließ= frud)t C^ltbäne) unb in feinem ©amentorne brebt ber getabe ober bogenförmig gettümmte unb auf bie ©eite einer mehligen ©amen= ^üUc geworfene Smbrpo fein SQäürjelttien na* oben, b.b. na* entgegen» gefegter 3ii*tung mitj bem SSefefJigungöpuntte ( (gig. 614). Sa« SWebl 1 biefer ©amenbüöe wirb jur 9?abrung beä STOcn« f*en unb ber Sbtere in bem Su*roct}en (Poly- gonum fagopyruiii) unb einigen anbem Slrten angc-- wantt. 5Wan ißt au* bie Slätter unb bie jungen triebe Berf*iebener Slrten Sauerampfer (Rumex) unb SRbabarber (Rheum). ®aö febr rei*li*c. Sor= fommen ber Dralfaure t^eilt mebreren unter ijnen eine angenehme @äuerli*feit mit. anbere ©toffc aber, 1112. Blüte be« 59u(6n)ftjen (Polygonum fosopyrum) , fentredji gefiisnititn : — c fleldi — <■» öuSete unb einw.irl« gttelirte Staubfle- fä^e — ei innere unb auSmärl« fiefebrtc Btmfs^tiäie — « brüfiflc anft.inflffl — 0 gietfiorf mit feinem aufrediten ei*en 9 - • ®nffcl unb 5!ar6en 613. 35r ^orUontalfdiniit: — u 5l*fe. 6U, Stntvet^t gefi^nitteneS ©«meutern. JlikotijU'öoni'H. unb bcmnacf) anbete ®igcnf(^aftcn , finbcn pcfc in ben SBurjeln, in trcldjcn fi* eine Ijarjige, eine flummic^te unb eine aefiringitenbc SKatctie ocreinißen. Daljer rühren unfehlbar ifjre fo bcfannte , abfübrcnbe unb ju gleicber 3eit tonift^e Sigenttttaften , befonberä in ber SJ^abatber. §. 7S0. ®e*«tenö : bie 9? 9 c t a g i n e e n. SSir ^abcn C§. 530 , Sig. -427) bie grudjt unb baiS ©amenfotn ber Mirabilis jalapa, ben Jypu« biefer Saniilie, fen» nen gelernt; "reit \)abett gefeben, bog bic (,''kunbfläd)e be(j Bcrbärteten Äeldjcö baffelbe umgibt unb einen Jbeil Don ibm auäjuma*en fc^eint CS'g- ti^U). 3" v^y einer früheren 3eit fam ani bet oberen Verengung biefer grünen ®runbflat^e ein erweiterter unb farbt= ger @aum {>er»or (gig. (jl6 t), bet fi* fpatet fpal= tet unb ^ä) an biefcm 'Punftc ablöst. Um ben ®iet= fioi herum unb unter bcmfelben fügen fid) ©taubgefcige in befiimmtcr 2injaf)I ein , beren freie ©taubföben bure^ bicfe obere 5ßerengung burtbgefien (gig. 61(i)' ot>ne, trog bem 2lnf*einc, mit berfclben, ju oerread)^ fen, unb 5»eifci*erige antj>ercn tragen. Da« Sidjen ifl einzig unb aufrcdjt (5ig. (5 15 0), »ie baS @a-- mentorn, beffen Suibryo, bet um eine mehlige ®a= menhülle gerollt ifi, fein SBür^cIdjen na* unten gegen ben Sefeftigungäpuntt htnfehrt. 3Btr erwähnen ,bie abführenben Sigenfiaftcn tet SOBur^eln auä biefer Familie nut wegen ber 5DJeinung , die fict) auf biefe Senntnif grünbete, nad) weldjcr ber weiter oben an geführten ber Urfprung , unt> bemnac^ ber fpccifififte 9Jame bet 3alapa fälfct)Iic^ beigelegt würbe. 615— fi'W. Stfruditungäorgaite hn Mirabilis jalip». 615. J&orijontalfdmill ber »löte. 616. Unterer Sif}eil (er fentred)! BefcSnlttenen Sälülei — i 4)ülle — a Rtüne un6 um ben eierftoi gcmölMe ®tunbfl.i(i)e bfä Seldic« — * 2IJC1I feiner farbigen 3töl)re — e unterer S:t^eil ber ©taubf^iben — . SttietI beä @riffel6 — o eierfiotf mit feinem aufreijten St*en 617. Staubgefäße mit bet SBiJKiunR on bet ®iunbflai^e iljrci 6taubi«fen. 6IH. ®riffel unb 5?ar6e. 619. gtuilit, toeltfce tun bet bltibenben unb »et&ätteten ®tunb. fläche bfä ÄeIcSeä eingetiütlt ifl. 620. tie iRamliitie fenfrcifit ocfctnilten t — i Jpüac — c ftcIA — f ,^rud)t()üae — p Samenfiütle — « (ämbt?». 620 (l)i-<).9orijontalt Sdiniite betfelben: — c Seli^ — ( Bcie beä Samenlornä mit bet 5tuiJ|t(|üac — p ©amen^ülle — r jelcten — co Soipitbone. ?laturgeict)itl)tc. ■Hielblumcnblottrige likotijUboiten. §. 781. Suffieu, ber auf fte feine aui ben brei ginfügungäarten genommene C£inthei(ung anwonbte, theilteftein oberblumcnblätttige leiii[ietalces), untetblumenblätttige (hyporelalocsi unb um= blumenblötttige (peri[ietalees) ein. SBir werben biefe (Sintheilung mit einigen unbebeutenben iKobifi= tationen annehmen unb bie eptgpnift^en mit ben pe^ righnifdjcn oerfdjmeljen ; weil bei bet fehr fleinen 3ahl »on gamilien, worauf bie erfJe oon biefen SlafTen bcfleht, bie (Einfügung bet ©laubgefäge auf bem Umri§ einer ©cheibe, welche jwar ben ©ipfel be« (*ierfJo(fei5 becft, bie fid) aber auf ber anbern Seite mit bem Seldie »erbinbet, Wirtltd» jweibeutig ifi; fobann wollen wir bamit anfangen, ohne auf bie einfügunp 3?üdfi*t ju nehmen, eine tleine (Sruppe »on Familien abjufonbctn, bie fi* an bie oorher^ gehenben but* ein ganj eigenthümlidje« tennjcidjen antnüpfen, nämlidi butdi bie ©trutmr jener ©amen» förner mit mehliget ©amenhüUe, bie oon bem ®m= btpo umgeben ifi (gig. ti-'5), unb weldie auf einem centralen 3»utterfud)en flehen (gig. 624, 2). a?iel= leiert bürften wir fogar auch biefe« legte Äennjeidjen au« ber 2ld)t lafTen, unb mit biefer (iSruppe, trog ihrer wanbflänbigen iKutterfudienftellung jwci anpere gamilien in Serbinbung bringen, bie eine (bie gi= coiben), wo ber bogenförmig getrütnmte Smbrpo auf bet Seite einer mehligen ©amenhüUe einen $)alb= ring bilbet; bie anbere (bie Sacteen), welche bie erfierc nad) ftd) jieben würbe, ob fie gleid) feine ©amenhüUe hat, aber burch bie gewöhnlidje Ärüm= mung ihre« gmbtpo ein ähnlidje« ©treben »erräth- iamititn. lEab. VII. 33t£l6Iumenb1attrigc t ttjanbflänbiocr OTuttcrtucbeniletlunij unb mehliger, »cn bem (Smbwo umgebener (äninenhüUe. tiftIument!r,ittet ; / „„,„„„ ttocfen6.>uti8e>Hebenirät. *"""•'- ■ tet; 9enjiJI)n[iiJ) trotfeite \ «'"'"• I ptiodcen. Sie Einfügung fdieint in biefer ®ruppe, fowte baö SSorfommen ber SBIumenblätter wenig SBiditigfcit ju haben, benn e« tommen in ber erfien gamilie einige hppogpnifdie ^pflanjen, in ber legten einige perigpnifdje iSattungen »or, einige blumenblaitlofe in aUen beiben, unb wai bie '•paronpdiicen anbetrifft, fo tann man fagen, ba& Re nur ©dcrantheen mit bem ^»injufommen einer Äorolle ftnb. Bisweilen fehcn wir in ber nämlidjen ©attung, weit mehr in ber nomlichen 3lrt, bag hier bie Slumenblätter faft ohne ltnterfd)icD oortommen ober fehlen. Snbeffen bili-en alle jufammen eine fo unbeflreitbar nalürli*e ®ruppe, baS aUe ©d>rtft|ieüer fich barin »ereinigen, fte anzunehmen. SBan bemerft unter ihnen feine auffaUcnbe Sigenfdiaft, feine nüglicfce ^Pflanje, aupet ba^ man bie fleifdiigen Slältcr einiger 'portulaceen, Borjüglid) be« ^portulaf«, ber ihr jum Jppu« bient, gefodjt ißt. «ar^opftöüccit. - 3« ben Äenn}eid)en ber OTutterfudienfieüung, übet beren 5Ratur wir un« an= ber«wo au«gefpro^en t)aben C§- 492), unb be« ©amentorn« fügen wir nod) bie folgenben bei: be- nagelte Blumenblätter, Staubgefäße in boppelter 3ahl, bie, welche ihnen geßenflänbig finb , bisweilen mit ihnen an ber ©runbffädjc »erwachfen, (Jietftocf, bet oft auf einer fäulenfijrmigcn 5lchfe erhöh* Mi, 88- ) Scltl)Hätter unb eben» fo biete v*>lumenblüiter ; gew. ttotfene ^Sflanjen Botanik. ■xet(t)t aüäf bie Sfumcnblattet unb bie ©faubgefa'fe tragt (§. 373 (.bis), Jtg 233), auf toelcfeer jrcet bi« fünf gjarben fielen, bte gnffelarttg »etlangcrt, ober tcr ganjen l'angc tftrer inneren glätbe nad) mit 'JiapiUen bebcctt ßnl) (gtg. 622 s) ; tapfel (gig. 624) mit eben fo »ielen Älappcn, nioBon RiJ iebocj) jetc fclbf} in jwet fpaltct; atle ÜJrien finb trautortigc *Pfianjcn, roeldje fe^r feiten eine ttmai ^oljige Sonfiftenn on= nehmen. 2fn it)ren gcmölbten Snoten finb jrcei ein- 621. fporijontaliiiiniti btr iSIüte Don tcr AlMne medit. 622 gdjnilt MV Witt luni ll.anllu.s raryopl,y\l„B — <: Sri* — p BIumcBblöticr, bic on bfi (ilnmbrtJAe mit tia B«gtnüönblgcn 'ütau&Qfffifein Dernja*ft'n Hub — e igtQU&gff.ifte — eii)= felßänbig, balp nehmen fic bie WHtU ibftr l'dngc ein unb finb mit ibnen gegenßänbig. 3" einigen gäQen, rco biegrucbt nit^t aufipringenb ifi, erlauben eö bic anbern Äenn^eii^en, meiere auö bem Saue be« @a= menfornS genommen finb, ben ÜKangcl »on biefem ju ergänzen. (-Kon fc6e JotcBe VIII ) §. 784. Unter bicfen gamilien fübren tcir bie Sio- lariccn mit 2Ölüten an, mit fünf Äcldjbläitern, Slu= menblöttcrn unb ©taubgefö^en ; bie gdcber ber 21n= tberen ßeljen auf einem ßarfen Sonnectio, baä ß(^ über ibncn in eine ©pigc ocrldngert unb bie 21nt()e= rcn »i-riSaAfen biömeiten unter fi* in eine 21rt SRö^re, bie auf bem Sierßocfe liegt. X)er (Öriffel ift einfach), ffljief nnb enbtgt ß* in eine geneigte, bttfe unb in ibrer aWitte buretibobrte 9Jarbc (Sig. I8i): bie gru(<)t iß eine brciflappigc Sapfel. 5D?an untcrfi^eibet jinei 3ünftc nact» ben regelmäetgen Slüten in ben 2llfo= bineen unb ben unregelmäßigen in ben 33 i Oleen, wellte bie jablreicberen ßnb. 2Bir baben ein Sei= fpiel »on ber Unregelmdpigteit gegeben, Wüi)t aU= iamitien. ®ab. VIII. ^ittf>Xumtnhiätitieg»lmfi6ig ; fieldbbl.itter , Sfumenblötter, ©toubgffofee befiimmt, JMocentatien, 2 unb i^re S.elrodjen ; Äröuter mit mäftfrigem ©oft Iregelmögig; Äelitbl.uter unb SBIumenblötift, 2 unb il)Te SBielfoiljen; ®tauSge< ter mit milii)igem ober gefiirbtera Softe ■euelmögig ; ü 5^cfc^0f«tn. eappl1rl^ecn. iSruciftttn. Sumariacctn. spapaotrocetn. UihotilUIiiinen. lann jioei »on ten ©taubgefä&cn jeigen CStg.3l7). £)ie Söurücln in Ctefet gamtlie ^aben jtemlid) t)äufig etbret^enerregente ßtgenfc^aftcn unt tarum finb mc^= rere oon ttnlclben aui Um füpli*cn Slmerifa unter Sern 9Jamen 3pecaciian(><> bcfannt unt »ertauft. §. 765. 3" t«" S iftincen fint tie Slülen rcgel= mä|ig, mit 2litöna^me beS Selcbö, beffcn jtBci äufere Slätidjcn oft ttirjer alä bie anbern finb; tie ©taub« gefä^e finb unbcftimmt; bte 3)Juttertuci)cn, bcren ei brei, aber aüi) fünf, roo()I fpgar jct»n gibt, bilten einen -Borfprung in tai ^nntvt be^ %aä)Ci , unb kie unDoUfommcnen ©tfeeibereänbe, bic fte begrän= Jen, fönnen fo weit ()ineinragen, ba§ fte fitl) in einet größeren ober 'geringeren -?>ö^e gegen ben 3Ätttel= jiuntt bin begegnen unb auf biefe SBeife bie -S'öb- lung in eben fu »tele §>albfä[j)er einit)ei(en. 5Wan fonnte eä fitt; nitjjt leicbt benfen, reic ft* in ben Sitten baö Äeimio*, baö fi* an bem, tem SJabel entgegen» gefegten «äntpuntte bcfinbet, für bie Söcfrud^tung mit Sen »Kuttertucben, mit iselt^en fte überbieö nur buri^ einen fedr langen 9{obelf}rang oerbunben ftnb, in 5Ber- bintung fegen fonnte: i»enn man baiJ 3nnere beö Sierfiorfc« um btcfe 3eit untcrfudjt, fo fte|>t man, trie ff* bie »poUenrobren, tpelt^e burt^ baö leitenbe ®e- »ebc an feine Dberfläcbe getommen ftnb, iierlängern anb in bem leeren '^aiie berabtiängen unb auf biefe SBcife bem Seimloe^e entgegengeben, baö fie enblitJj antreffen. 3Äe(»rere con ben frautartigen ober fJroucb= artigen 3(rten aui bieier gamilie ftnb mit einem bJr= jtgen Ueberjuge beberfi ; biefcr liefert in bem Ci'ilus crclicus bie balfcmifc^e öubftanj, bie unter bem 9Ja-- jncn Sabangummi betannt ifi. §. 786. asir encäbncn bicr bcr Sirtnccn nur Joegen be« gärbefioffed , ber unter bem 9Jamen Dr- leon« fo befannt ift unb ben bie breiartige §)üUe ttä ©amentornä »on bcr Bixa oreilana liefert, unb »elcber oon 9fatur rotb, burd) bie Sinroitfung ber älfalien golbgelb itjitb; ber SJefebaceen nur um iercn reiUen, toeltbe, unter bem 9Jamen 2Bau, ge= tt)6bnli(^ }um ®elbfärben gebraucht rcirb, unb caö ^tobuft einer auf unfern gelbem gemeinen f flanje, ber Reseda luteola, ift. tlit Sebauern, unä nie^t bei ber unregeliuäStgen unb intereffanten Sliitc bieier Ic^teren gamilie »errccilen \ü tonnen, inotlen wir auf bie gipfelfianbige Sntfernung bcr SBänbc ibreS (*ier= fitiäi aufmettfam macfeen, recltbe bte $)öblung bcr= felbcn offen logt, gleitfjfatn alä ob bae Serroatbfen ber mit ftaruellen »erfebenen Stmilien, baä gea()bn= liefe fo »otlfiänbig if}, unterroegiS fleben geblieben itäre. J)ic oft autfe in ibret UnregelmäBtgteit fo merfivür= bige Slüte bcrßapparibeen wäre ber (SegenfJanb anferer Unterfudjung, wenn eö unö nitfet an Staum gebrätbe : bie Äapern ftnb bie Änofpen auö ber ®at= lang Capparis, bte i^nen jum Jppuä bient. §.787. iSrucifcrcn. — 5Bier Ireujförmige Äel($= blätter , Pier Slumcnblätter, bie mit ibnen tpettfel^ ftänbig finb (gig. 2s4) , fetfeS tetrabpnamiftfee ©taub-- gefäpe, bie auf ober tnnerbalb oier Drüfen eingefügt ffnb, bercn töanjeä eine bppogpnifefec ©(fteibe bilbet CStg. 027), ein gierfiotf mit jn;ei reanbfiänbigen STOutterfucfeen , eine ©cfeote (i!ig. 630, 631) jurgrucbt unb öamen obne ©amenbüüe, iiei ftnb bie Äenn« jeitfeen, ipeltbe Icttfet unc fiiter biefe fo natürlicfee unb in unferem *>;anbe fo verbreitete gamilie erfcnnen laffen.^ Sir baben bie toifeote (§• 528, gtg. 426) mit ibrer »cbeibemanb, bte »on ben anbern fo oerftfeiebcn ift, erflärt, inbeiti tpir iai glcitbjeitige 25orbanben= fein zweier gcwöbnliife unoerträgli^fcr IWertmale, bie joanbftänbige a)?uttertu(feenftellung unb bie SKe|irbfit ber'Säcber angaben (gig. 629, 632, 633) ; roit baben bte oeri'ttiebenen 2lrten gefeben, nacfe roelcfeen ficfe x>ai ffiürijclcben über bie Äotplebone umftfelägt (gtg. 472, .473, 46:1, 482). Die 2lrten finb faft ofme 2lu0nabme 'houtattig; tbre Slaiter reettjfelftonbig unb obne 9Je= benblältcr; ibre Slüten tpeiß ober gelb, feiten rötj- litfe. Sie finb baburtb merfroürbig, bap in t(>ren ©etpeben eine grofe SWenge ©tidftoff unb ein roefent= licfeeÄ Del »orlommen ; bem erfieren oerbanten fie it)xt nabrenben (äigenfefeaftert, loooon bte jablreidjen ÄobI= arten batS befte öeifpiel liefern, aber aueb bie Seitti- tigfcit, mit meltfeer fic in gäulni^ übergeben unb ben »erpefteten unb tbiertfcfeen ©erucfe, ben fie bei ber 2lm= moniatbilbung auöbducfeen. ©er jtpeiten »erbauten fie ftimultrenbe gigenfcfeaften , bie in bem ©enfe fo ftart »ortreten, unb roelcfee, fcbifätfecr unb überbteö burtfe einen sucferbaltigen Stoff gemäßigter, benaSertb geroiffer äBurjeln, beö Diettigö unb ber Diübe, aua= macfeen. Diefe 2lbnabme, rcelcfee natürltcfeerroeife auö ibrem 2luientbalte unter ber iSrbe unb gegen iai liefet gefdjügt bcroortommt, erzeugt man fünftlicb in äuße- ren Jbfilen : man läßt fie feblfcblagen, j. 33. in bem ölütenftanbe bcä SlumenfobH; man bebecft ibtc jungen Jriebe, j. S. in ber a)?eeri»inbe, ober man ipäblt nur bie inneren Slätter bcr Änofpen, j. S. in bcm Äopftoble. Die Sifebijin bcnügt biefe aufrei= jcnbe (Sigenftbaftcn unb bebient fitfe berfelben, um ben Organen in getpiffen fi^rcäcfeenben Ärantbeiten, befonber« bem ©corbute, 3;on ju geben. Die Sru= eiferen finb überbauet in einem oorjüglitfe beben ®robe unb auf eine fo allgemeine SBeife antifcorbutifcfe, ba^ auf einer bcrübmten 3?eife bie ©(biffämannftfeaft, reeldtie oon bieferiEranfbcit angegriffen mar, »ermittelft einer neuen unb nocb unbefannten ^Pflonje gebeilt rcurbe. Diefc *pflan;e tpurbc »on bem Sotanifer gorfter, einem ber ©cfäbrtcn gootä, alö eine Srucifere «r- fannt, auö bicfem ©runbe »etfucbt, unb battc einen glüiflitfeen Srfolg. Die Smbrponen finb ölig unb mebrere Strien loerben roegen ber Dele, bai man auS ibnen erbält, angebaut, j. S. ber jiepö (Brassica napiis, bie Brassica campestris, bic Cameliiia saliva. 62fi-633. SefniSlungScrgane einer Crueifere beä 6'M. Jooniontolf*tiitt ter 8lüte. Utr. Blüte oDne il^riii J;iiilcn r — <■ Warben Don bem aSfotte« ter Äeld>blüticl)t'n — g Drüien , tiifld)e bie (Sinfüßung ber ©taub; gcfäee benleiien —^e' eie beiben fürjeren Stauboefäge— e" bie län. geren f^aore ber Btaubgefinu- — /> -piftiU. ti'^s. Sin^reditcr Srfinctt ber 8;üic: — c Setd) — p SStiimca> blätter — e iamubflifätie — o offener Sierftod — s 3!arbe. (>.'9. JporijOiitalic^nitt beä Sierlloi« : — c Sit)eiben)anb j eit^eii 630 ecfjotc 631. Bieielbj^, tooDon eine Siawe ttefigenommen loorben i(i, plum befcfligten Samentörner ju jfigen. bter Sdinitt be« Snmeiiforn« : — / Mabelfhang — 9!abeifle(fe c genjöibt — r äBürjelcJcn — c fiotu» 632. ©enl' / Becfe, on be; lebonrn. 633. Jfjorljontalfitnitt be« SomenrotRS jtli^fn — t oufftngenbe flot^Iebonen. • f^anik. §. 788. spcputiccacecn. bet SJüte bk 1t)(\U, bic fid) abiBecbfelnb freujen : ben fiel* mit jroet tiinfäUigcn Sel(tblättern (ausS^ natjmiSrceife mit brei), oter Blumenblätter ober baö gjielfatte berfelbcn; bieStaubgtfäpe in boppelter o^er flercö^nli* in »ielfacbet 3at)l unb aisbann büicici. rceife tcn ©lumenblättern gegenftcinbig. Der tSiriffel if} turj o^cr 9JuU, bie 5?arben ftnb jrcei ober mebrerc, unb reit Ijaben in biefem legtercn gaUe gefeden, roie fte bie lebilbförmige unb ftrablenbe 21norbnung an= nehmen (§. 500, gig. 397). Sie Srut^t . Jf^' ™ Snnern eben fo biete «Kultcrtudjen, reelle m @eftalt »on unboüftonbigen ©djcibcttjänben beroorragen, imb fpaltct ficb jur 3'eit ber Dieife in eben fo biele Älappen, Boüftanbig ober aaä) reobl blog an bem ®ipfcl , »elcber mit bem narbentragenben ®cbil»e »erleiden, in feinem Umriffe einen Srciä »on Deffnungen jeigt, burcb reelle bie ©amcntörner entrceicben Dtcfe finb auöer-- orbentti* jaljlreid), mit einem febt fleinen gmbrpo gegen ben Cnbpunft einer , großen flcifcbig-ölirbten ©amenbülle ^in. Sie ®tämmc ftnö gcroöljnlitb fraut= artig, bie Släfter »ctbfetliänbig , unb aUe beibe ftrogen »on einem eigentbümlicben, gewi^bnlitb mil(bigen®afte, ber fetten eine anbete Sarbe ^at. ©iefer ©aft bat fe^r au«geäei(*nete gigenfcbaften; bie einen entfpringen ouä einer großen @*ätfe, bie man j. 8. in bem ©afte beä ©tbötltrauteiS nacbtceifen tann , unb »eltbe bie Wad)t ift, bog man bie SSurjcIn mehrerer ''Papa-- »eracecn aU abfübtenb obet erbtei^enerrcgenb an= rcenbet ; bie anbeten finb narfotifd) unb »or^ügIi(b in bem Tic^nt betannt; fte rubren »on mebreten aifaloicen i)tr , »elcbe ibr ©aft mit ficb fübrt, ^ai !Kcconin, X>ai Sobein, baä 5Rartotin unb bE= fonberö ba« 5D?orpbin; biefe ©ubftanjen, nebft notb »iclenanberen, bilcenbaö Opium, baö niebtö anbereö jft, alä biefer »etbidtc ©aft, nadjbem er auö ben Sapfeln unb ibrcn Slütenftieten , reo er reieblicbet alä anberäreo ift, auögejogen reutbe. Diele ©toffc flnben fic^ nicfct in bem ©amenforn, auS reelcbem man ein Del gewinnt, reelcbeö lange 3ett recgcn feincö UrfprungeiS »etbäcbtig reat, tai aber aU un= fi^äblicb ertannt unb in ben §)anbct gebracbt reutbe, unb »orjügli* fa\ü bient, boö Dli»enöl ju »er= fälfiben; ti iß betannt unter bem Slamen 5Wobn= famenöl. ^ §. 789. SBir fübrcn biet eine Iteine 5)?ittelgruppe unter ben »ielblumenblottetigen an, nämli* untet bencn, reelc^e bie reanbftänbtge «Ofuttctfutbenftcüung ^aben, unb benen, reo fie acbfenftanbig ifi, benn biefe ©ruppe jeigt beibe ju gleicfeer 3eit. ©ie unter- fdjeibet fi^ aber »on ben übtigen butcb ba« fieiicbigc @ä(!(ien, ba« i^ten gmbtpo umgibt unb ba« »on einer inneren ©amenbüUe gcbilbet ifi, recl*e ge= reöbnlic^ eine äußere, in eine meblige Tla^e gereclbte, feltcnet frei ftebenbe ober »ereinjelte, begleitet. iSir finben bicr in t ober mehligen ©amen^üHe , ju reelt^er man bi^meiten /amili tat. IX. Sro^e, mef)l>8f [ Kompbco; fadictiß, toietfamig. in eint flfi'^ifie ©Aeibc 1 »«lieft. 1—2 tönftcnbe I (Sidien. — Äeine ©a» mendüirc auf einem ftötoad) erloeiter^ tcn grucfctboten. 2—3 nn kern inneren 2ßin[e[ tefejiigtegidjen.- Jlci« fi^iae SamenjiüHe . . u8 melireren ÄottJtllen befielen». 9M)ttH)^caccctt. — 2Sit fommcn ^ier niibt mebr auf biefe Samilie jurüd, bereu Sppu«, ber reeiße gjenupbar, un^ fcbon mebrcre 5WaIe bef*äftigfe (§. 3öG, 560, gig. 223, 452). Sie ©amentörner, bcrcn Sau burcb ba« Dafein einer inneren ©amenbütle, recicbe einen fleinen eil ibtet S!Bi*tigfeit ju »etlie= reu, fie gebt burcb unmettlic^e 2lbßufungen »on bem «OTebr JU bem SGBenigen über, unb »crfcbreinbet fcgat ganj in augenfcbeinlicb febt »etreanbten f ßanjen. Dattet reetben reit un« au* biöreeilen in unfeten Za^ bellen auf jreei Segen ju tet nämlicben gamilte ge= »öbnli*, jreat ju »etfd)iebenen3ünftcn, gefü^tt fe(>en. (Sitlje ZabMc X.J §. 791. iJtonuncuIacecn. — gut biejenigen, roclcbe ^i) einen bcutticben Segtiff »on einet gamilte macben reoUen, gibt biefe einen ganj »orttefflicben ^iiegcnfianb bcö ©tubiumä ab, unb bieä um fo mebr, a\i fie gereifi'ermaßen allen arbeiten Sußi««'^ S"i t^kuntlage biente, bem ibrc Unterfucbung ben erften SegriiT, übet tie natütlicbe Slafi'ifisirung tet Jfflan= jcn »etfcbaffte. Sin Selcb »on fünf Slattcben, fünf roecbfelßäntige Slumenblättet, Staubgefäße »on unbeftimmtet 3abl, ftei auf einem ebenen obet b«" Bottagenben Sotuä, an beffen ©runbfiäcbe fie einge= fügt ßnb Cg'ß. Ö3-4 c)/ mebrete unabbängige Sat= peUe (gig. 634 pi), balb nicbt auffpringenb unb einfamig, balb auffptingenb unb »ielfamig; «amen» tötnct, reo ber fleine (Smbtpo na* bet SJabelfeite gegen baö äußetße Snte einet gtoßen botnattigen ©amenbüae eingebettet iß, tieä finb i^u allgemeinen Äennjeiien, bieä iß ber Jppuö, beffeu ?lbreei*ungen man in einer gereiffen 3aS)l »on ®attungen »erfolgen fann, in ben einen, reo bie3a^t fünf ber Sbeile ber3abl brei reci*t, in tcn anteren, reo bie Slumenblättet ibtc ®eßalt oetänbern, intern fie in fleine *pidtt*en ober Suten »erreanbett werten , ober fogat ganj festen. Dikotijlflipni'n. 1. «arptUtr aStelblutncnblättrige ftv^xjgtjnif^c ?j>fl<««jcn mit ix'iiiFelflänbigcr SJtuttcttiidjenflellunfl. bin tjon dnn i ©iimniljüllt SCtrtnnf ; 3o¥ ' Dsarium ; gä(tet tlfünf. ©Qmenliüllt|flc6örnt . . |fleif*lg . . |bHi. Someniülle fltifctiglsernaBt m ■ ©tautBtfä^E unBeftimmt j Rörnc^en o^ne ©ammbcile ©taubgtfoje uabEftirnrntj Römer mit Samenbede . ©toubgeföge unbtftimmlj teinf Samenbeife . Staubgef. ftcb ^ but(^ ©palten beftlismt; fiörnec an- innern ÜBinfel angfdef. tet, mit iSamenbede leftimmt; Bötnet auf bei aBan^ jtrftreut; feine ©amenbecfe fltawen, beftimml ; ein einjigeS Sarpea ; feine ©amenbecfe itbatlenb 1—2 aiifreite ffStnetj ©toubgefäSe in gleiiet 3a^I mit ben Slumcnbläiietn un genflänbig; flettctnbe ©träume lelfomige ©taubgefäfe unbeflimmt ■ . SJBoffetpflanjen . . . 9fanun(u(a«(n (Bincniaccen. 'Jliiuiiacecn. fiortiiaboUcti Setberibccn. ,nen*" Blüten mit ben 331 bet Sofi« ber Slun Ifteie , tetBwiifen Imonabfipbifif)«; Setoleingcbüllti Sonnectiu if.; Blüten biffiniW buti^ ge^IWIogenlSRenifpcrma: i.biflinifcb bur* geblWogcn .|3niiihDitlollen glatt, fugelförraig ä Ifä*. ( mit unbefiimmten ©taubgef.ifien ) oter 2fäd). I (mit befiimmten ©toubgef.) f otten glatt, breiedig i * SBombacccn. teiedtg , glatt . Hntb. man(imal 2fä(6. unb alSbann befiimrat; fict^tcb.blJtterartig unb auf ba« ÜBürjeldien gebogen \ ugelfötm.,fiad)ellg amberen einf.idierig, unbefiimmt . . . . Rotoleti bl.ittetaitig unb auf tae äüürjeldjen gebogen gjjaloacccn. ■ " fern)ad)|en ober feinej|ttie*felfi.; RoIi)le-|ber Sre beä aüürjelctenS folgenb; Äeld) fovtroadjfeno , mit, StifTet Stattet cinfad) . . bcncn getrennte jnjei febr fangen tappen . . . • Siptcrpcarpcen mandjmal auf baf SBütjeldjen gebogen, Siel turjeratäboJTcIbe; 2t,.„fir„,n(a. Seid) nidit fortttacbfenb ccc. Igerabe, fleine, lürjere al« baS SBürjeltbcn- SSRarfgraoiacccn gegcnffänbige; fiotijletonen unter fid) oein)ad)fen, gerate ©iitiifcvcn. flcftcnnte; Blät.gegenfl. Uufommengefeetc; Äi't^leb. beinabe feine, auf ton (efit cntmitfette SBürjelAen gebogen 3ti)i5L'bi.ilccn. leinfac^e; Sotplebonen folgen bet adjfe beä iüütjeldien« , ebenfo breit aW tiefe« '^upcricinccn. e; SapfelmitS Ifam. gidjern ; 3 , t fange nadi gefaltete unb auf ta« aBürjeldjen gebogene Oriffeln auf bem längfidjen ^rudltboben »erieacbiene Sarpcllen; »lüten regcImäSig ober unregelmiifig gerate, auä Per üliifebeä ""■■ -' ' ■ ' Slplo(lemonie|4iefpetibenfru*t; <8Iätter punttirt fleifdtige ober Rapfelfrud)t; jufam* ÜBürjefd) tntfptingenbe nid)tt ■ ',xi.v TOeio(lemonie(,gc»ijsnl. .jm.innig) i Slügelfrüd)te oter Sfidjetige Seiten : einia*c gegenft. »I,itiet gefrümmt ober ouf |i(t fctbft gebogen; geniötinlid) Tiploilemonie ; giügef. frü(6te, Knöpfe obet fleifdiiSegiüdite 2-3f.idieilg; in febem gai^e ein ti)Coitopifd)eä (Sid)en ,■ einfod)e gegenft.intige Bl.ittet |en|2 nebcneinanbetliegentc; boppelie ,Hü«el|tudit; Slnttct gegenfiänbig . |l einjigeä ouftedit jgiügelfrüdite, Ratfei oter fleifdiige grüdtte; ge, auftecbt; RorpeUcnltetelnigti IBÖbnliife toed)feIfint'j BIS ! Rapfel 1 afädierig i leterattige- lf,id)etige Rapfel (butd) gebifcblagen); Blumenblnttet gegen|l.inbig . 5fa'd)ttig ; Snöpfe mit 2(lappigem ISnboeotp , ba« ndi Dom >Kefocatp trennt ; Blätter Ktdi'elft. 'bterenoieifamigen gäd)ern; mehrere ö^tiffel biä jut Seife, bie fie ttennt, nicbt alifiptingenbe, Ifamige; ein einjiger »riffet • Rnöpfe mit2fiappigem ßnbofarp, baä fti? »om 5Kefofarp ttennt; puntlitte Slättet ©teinftCid)te meistere ; ©liffel getrennte an ber Safiä unb ton bet ©pife oe« Dtatiumä auSgebenb ; i bängenbeä eid)en , . . . »creinigt in einen einjigen, in ein fiempeiböbifleö Dtatium einge* fügt; 1 aufred)te« @id)en tinc einjige; fijenbe !Ratbe; 2 bängenbe eitlen; punftitte gegenfJänbige Staltet ©«raniaccen. ^apiitbaceeti. ^ippocafldncett ^atieen.3 •Jrüpäofccn. (aftifanifi^e). 696 ^dtanth. ®te fehlen j. 3. , unb ber field^ nimnit aläbann bie garben unb ba« auäfe^tn bcr Slumenlrone in ben S l e m a t i b e e ii an, wo feine *prä'p[ore«ccn} tlappcnartig mit gegenftä'nbigcn SPIatfern; in bcn änamoneccn, wo lerne 'PräflorcScen? .^iejKlbaÄförmig mit ioecf>fet= flänbigenSliättcrn ifi. X)ie SJanuncuteen bilben ben rceitcr oben befcSriebenen lupuö mit 2(($änen, njelt^e ein cinjtgeS aufrecfcteä ®amen!orn enthalten (gig. 638, 639), rcät)renb cä in ben beiben Borf^crge^cnben äünften iängenb mar. Die -^lelleboreen ^abcn »icl= famige Saigfrücfcte mit ^ufammengerotlten Slumen^ blättern. 3n aßen biefen '').ifian;en enbigtcn fitj) bie ©taubgefäfje in bermaiifene unb auäwärfö geteerte Slnt^eren (gig. 634) ; fic rectben aber einmärf« ge^ le^rt in ben *}5äcnieen, bcren grucfet auö meiere ren auffpringenben ober nic^t auffpringenbcn unb mettrere ©amen cntfcaltcnben Äarpcüen befte&t. 2Bii ^oben an einem Setfpicie, baö auö biefer S^imili« gf' nommen ifl, ba« aber 6ier eine 2(uönot)me bitbet, gefeftcn (§• 487), reie man fJufenrccife öon ben freien fiarpeüen }u einem einjigen unb »ielfäcberigcn Sier ftocf übergc(ien tonne. Sie jeigt unä iiberbieä auö aü ben »or()crgcbenben , mie gemiffc ficnnieicben in bie Suft ober baä umgcbenbc SSoffer »crliert, obgtet^) biefc an getriJTen ^punften fie in einem fefir \)e\)m @rabe jcigcn, roie j. S. bie Sifen^tt^en , in beren SSIüten bie SBienen, reie mon fogt, bie 3JJoterialien ju einem »ergifteten |)onig gel>oIt ^aben, wie »erf(^)ie= cene |)al)nenfüpe unb Anemonen, bercn Slätter ju gemiffen 3eitcn unb in gereiffcn Sänbern reegen i^rer SBirtung auf bie §)aut, aU S?lafenpfla|lct gebraut^t mürben, ©a^er ber 9Jame Settlerfrout, roelt^cr ben eicmatiöarten gegeben mürbe, roomit ficfc bie Settter reiben, um auf i^rem Äörper oberflädjtit^je unbüorüberge^enbe®efd)it)ürejuerjeugcn. Sicinbem 3t(tert()ume fo gerül;mte S^iegmurj mirft alä ein Ijef- tigeö abfüfjrungömittel. 3n ben ©amenförnern tommt biefer fdjarfe (Srunbfioff »or, aber mit einem aroma- tift^en ©toffe »ermiittt, »epmegen fte au* biömeilen öon bem Solte aii ®ereürje wie »Pr'efFer benügt mür- ben , namenlli* bie bcö Deliilnrüum staphysaiiria, reo R* überbie« ein bcfonbereä Maloib, baä 3)elp^tn, befinbet. §. 792. Die 3af)l fünf fommt au* in ber Slüte ber ©tlleniaceen cor, fte mirb aber oon ber 3af)l brei in ben SUagnoliaceen, »on benen mir f*on HU fpretben ©elegen^eit gef>abt ftabcn (§. 358, 386, gig. 224) unb reo man ju gleid)er 3eit fte^t, bog R* bie Ouirle ber Blumenblätter »erPielfältigen, in ben anonaceen erfegt, mo man fte blo§ ft* »er= boppefn ftcM- 3n aUen biefen gamilien ftnbet man bie »erroadifenen ©taubgefä§e, bie ft* gemö^nli* auöreärtä ober an ber ©eite öffnen, Pen tleinen Smbrvo an bem (Jnbpuntte einer großen toamenbüQe micber, ober eine Sonfiften\ unb Gkftattung , bicoon biefer »crfctieben ifJ. Die beiscn legieren l>aben äf)n= li*e Sigenfcbaften, einen aromatifdjen ©runbfJoff, ber jur Verfertigung beä 21ntgit)alTerä »on Sorbeaur auä ben grütbten ber Badiana , mel*e im gemeinen l'cbcn unter bem 9?amen ©ternaniö bcfannt ifl, gebogen mirb'unb mcldjer gctsö^nlicb mit einem ge- miffen ®rab »on Sittcrfeit »ermifit, ben SJinben ber Drpmiä unb anberen eine gemiffe tonifcbe Äraft ßerleil>t, bie man bei einigen mit ber S^inarinbe »erglicben bat. Diefcö Strom, bau in einem ^ucfer- (jaltigen ©cbleime »crbrcitct ifl, matbt bie grüßte geipiffer Slnonen cgbar unb fcbr beliebt. §. 793. SSStr bemerfen no* neben ber nacften gru^t bie 3al>l brei in ben Serberibcen, foreie in ben Sarbijabaleen unb »ielen ^IJentfpermaceen; biefe beiben legten gamilien finb innig unter ft* »er- einer febr natürlichen ©ruppemobifijitt »erben tonnen, ^^^^^„ aUe beibe baben eingefcbletfetige Stuten bur* reel*e btejentgen bmgcgen finb, bie ft* am unoer- geblfcblagen ; bie erfJen enthalten in jebem if)rer Sar- petle eine große SKenge auf ben feitenfJänbigcn 2!Bän= ben jerftreuter Sieben, bie jmeiten ein einiige^ gc= trümmteS an ber Seite befeftigteö Sieben. Die legte gamilic aber unterfibeibet fi* »on allen biöljcr an- geführten bur* bfe gntmicflung , bie itir Smbrpo in Sc5tef)ung auf bie ©amenbütlc, ber er beinahe glei* fommt , JU ni'bmcn anfängt. 3()re tletternben ©tämme Rnb bur* bie Silbung ibre^ ^ol\ti mertwürbig, beffen ®ürtel, bie burcb eben fo »iele SEÜengürtel getrennt finb, buriauä nirftt ber SJeiljenfolgc ber 3abte ent- fprc*en; Refinb »oütommenberjcnigenäbnlicb, reeltbe mir (gig. im) befcbricben und abgebilbet b^ben, mit bem Unterfcbiebe icbo* , baß bie tleinen Safibüfiel fi* nur in einem einzigen Öürtel, bem innerften, ;(eigen. Die Söurjeln mehrerer 2lrtcn finb bitter unb tonif*, namcntli* bie, melcbe unter bem 9lamen Solombo bctannt ifl, unb fie werben bemna* in »crfcbiebenen fremben Wnbern aU fteberoertreibenb angeroanbt. Die grüßte finb oft nartotif* unb barum wirb eine »on ibnen, bie Äotoöförner (Cocculus indicus), ju jenem eerbotenen Jifibfange angemanbt, reo man nur ben gif* ju nehmen bat , ber ganj betäubt ouf ber DberRä*e be« SBafferö f*mimmt, in reel*ea mon biefe gru*t gcreorfen j»at. 5Wan Jot in berfelben «in onberli*fien jeigen, fie lebrt unö ibre llnterorbnnng fennen, inbem fie bie S!Bi*tiflteit bcä ©omentornS bortbut, unb einen bPf)cren SRang ben SJerbältntffen ber Soge ober beö 35errea*fenö beräbeilc, aii tbrer 3obt anmeiöt. Die 3Janunculaceen finb meiftenä traut- artige ^iflanjen, einige gemö^nli* tletternbe @träu*er. Die mit teinen ^Nebenblättern Perfebenen Slätter finb biöreeilen einfo* unb fogar auf SSloltfiielblätter rebu- jirt, i^r ©aum aber tfi gcreöbnli* mcljr ober rocnigcr tief gelappt. Der bem ÜInfAcine na* reäfferige ©oft (fl äußerft f*arf unb ägenb; bie ©toffe, benen er biefe @igenf*aft »erbantt, f*einen äußeifi flü*tig ju fein, bo^er finb fte au* in ben SBurjeln meit ener- gif^er, ali in ben äußeren X^eilen, reo er ft* in 634 — 639. SicfTU(f)tunß«i)rßant cintv 3)anunrrf (Banunrulu« 634. StnfrflSt gffcftnilttnc ÜSIüti btölttr — « Siaudgfffife — pi ^iflil ouf tinfr teri.ingtrtrn adifc be(lff|l. 635. *orijonl«If*nitl tet müte^ 636. andere Don ter änjertn eeite, ouf mtliicc fie (i* öffni gtft^en. 637. DU ytämUite »on ter innevcn ©titc. 638. SRerlttfllfdinitt eincä Sicrfiorfe« o, weli^cr haS Sieben ft^en iSp — > Korbe 639. aSertifotfinitt eine« reifen Äarceaö : — / ;5ru*t^iiae ( Stile beä Somentornä — p Somen^üHe — e em6r!)o. !Ilthoti)lrtonen. 697 befonbevcö ai{aIoici,'C'aä'$icrotonn entsctft, in »sel-- ä)tm n.'a&r:*ciiUi(ti tiefe gigcni^aft liegt. «». T!i4. Die ©taubgefäte finb mit ben SSIumcn-- bläticm in lM ber Slilten- tbeile tci, rccicbe in tcrnären Dutricn unb boppdt für icbc Drbnung bon Organen qcorbnet finb. ®o iet\)alt eä fi* aber nicbt mit ben ampelibeen Ober SBmtferen, beren Ouirte ter.iär ober quatcrndr finb , unb tco bemungcat^fet bie »ier ober fünf Slumenblätier mit ben ©taubgeföSen gegenflänbig finb Q^iQ. 64iO- S>ier cntfpringt bie ©egenfJänbiflteit auö bem geblftfelagen einer ganzen SJeibe oon ©taubgefogen, mie bieS iljr »erfümmerteä Dafein in @eMt »on fünf Joppen in ber Leea be-- toei^t. Der Sierficef, ber in ber 5Witte einer grofen bvifigen ©(feeibe figt CSig- ß24), beren Umfang bie ©taubgefäfe trägt, bat auf fict» einen einfacben ®nffd unb 9?atbe, unb innerbalb jroei bi^ fed)S Scicber, an beren unterem Stjeüe fttb ein ober imd Siften aufridjten C5ig. 6433. Cr reirb \u einer Seere unb 3ebcrmann fennt bie ©anienförner (gig. ti4D), bie man in ibrem 3nn£rcn finbet, unter beren glei^fa: ioljigen Sccfe man eine bartc ©amenbüUe antrifft, bie no(6 einmal fo lang al^ ber Smbrpo if}, tjre gegen ben ScfefJitjung^punft geritbtete Sitbfe einnimmt CSig- 64iO- 'Bie 2lmpelibecn finb gembbn^ liefe tlctternbe ©träucber ; fie baben gemijlbte Änoien bie fid) entgliebern fönnen, reecbfelfiänbige, gelappte Slätter, ober an ibrer ©teQe gtfieberte ober banb^ förmige Slätttben. SBir baben gt-fcben , wie ft* bie, biefen Slättern gcgenflänbigen Slütenfianbe in Quirle oernjanbeln tonnen (§. 185, Big. 172). 2Bir baben bie ®rÖBe ber ©cfäfe angegeben, roeldje ben ©aft bie Sraft unb ben Ueberflug beffelben (§. 257, 259) in bie ©lamme fortfübren. Sjnigc, bie oon mcbreren Cissus, gleichen bureb ibre abmecbfelnb b^l^igen unb jelligen @ürtel benen ber 5Wenifpcrmef n ; man finbet aber in benfelben feinen Saft, »elcter in ber aSeinrebe jcbe« Zaf}x mit ber SRinbenfcbicbte ganj 640-fi4r. »ffraditiingöcrscnt ter Sßeittrebe (Vun vinifera). 640. fcoriiontaifdiiiiti ter S3lüte 641. 3?[üte im Sluqtnblitf ^et Slülenjtit, irclciie bie 3?(umen^ bfätter p untfn obloSt, to.iljTenb flc oben öcrwaifen bleiben: — c Reld) — g D:ii(en — e ©taubßefä^e , tcii lenen man bip& tie gWubfäben brmertt. 6ii. ixiüif nai) bem Wallen ber Blumenblätter: - s Brufen — f etaub«ff;iSe - /> ?S((iiü. 643. genf-e*ler eiMr>>leen unb bie ©i- morubeen bilben unter ficb tint fe()r natürlicbc ©ruppe, bie man bidnjcilen in eine einzige gamilie unter bem gemcinfdjaftlteben 9Jamcn ber 3iutaceen »erf^milät, »on reeltber fie fobann eben fo »ielc3ünfte roärcn. @ie finb aber bo* in unfern labcUen ge- trennt, rceil bie ©amenbüUe in ben einen feblt, unb \i(S) in ben anbern entrcicfelt. SBir feben, bap biefe geboppcltc ©truftur bei einer unb berfelben Samilie, in ber ber Dioemeen, »orfommt; fie bient aber ali= bann i>aw , um fo fefeärfer abgefonbcrte ©ectioneit JU iaratterifiren , alä bie 'Pflanjcn , »orau« fie be= fteben, berfcbiebencn Xbeilen ber iSrbe angeboren: bie »on 91eubotlanb finb mit einer ©amenbüUe »erfcben; bie au« Slfrita, fomie ein Srucbtbeil ber amerttani= fefeen , bie liufparieen baben feine; biefe finb übrigen« burife ibre cerfcbicbcnartig um ficb felbfl unb um iaä »on ibnen eingebüUte 3IBürsel4en ju= fammengelegtc Äotplebone febr mertirürDig. Die Sonfiftcn; ber ©amenbüUe ber 3pgopb9Üeen ifl born- artig : e« finb Kräuter, gemöbnlitbcr aber ©träucfeer ober Säume mit gegenftänbigen Slättern , »ooon ^ai eine oft weit locniger eniroicfelt ift , al« ba« anbere, unb mit beftimmtem Siütenfianbe. 3br ?)oIi ift biömeiltn auierorbentlicb b«' / i»>ie ä- 53- "" te« 65aiac«, roo baiielbe nebft ber 9iinbe aufret^enbe @tgeni(6aften bat. Die unfeijlbar von einem befonbern ®runbftoffe, bcmöaiocin, berrübren, ben man mit einem -"Öarje berglitfeen bat, obfdjon er ficb burcfe ei= nige Äennjeicfeen oon bcmfclben unterfcbeibet. 3n ben bret folgenben gamilien, roelcbe geroöbnlicb nur bur(^> boljige Säume rcpräfeniirt reeibcn , finbet man faft immer ein febr reicblttfe ».verbreitete«, rcefenilicbe« Del, unb feine ©egenmart oerrätb RA burcb bie burcbficfe» ttgen fünfte , welcbc man an ben SMättern bemerft, rcenn man fie gegen ba« Xage«Iicbt bält; biefe *punfte entfpreüjen ben flcincn Sebältern be« farblofen, flücl)= tigen Delc«. Darau« erbetlen bei vielen biefer f ftan- jen aufreijenbe Sigcnfcbaften, ein aUjemeine« 21ttri- but biefer Dele, unb» ein anwerft ftarfer, oromatifcber ®eru(t;, ber ficb oft »eitbin ccrbreilct, wie man ficfe baoon burcb bie Siaute unb ben roeipen Diptam in unferen ©arten unp bie Dio«meen in unferen ©eTOOcb«bäufern überzeugen fann. SBcnn ficb bie @ee= fairer bem Vorgebirge ber guten S'ofi'nung näbern, fo erballen fie baufifl auf offener See reoblriecbenbe SBJinbftöfe, beren gntfteben in ben saM«i*en Slrten au« biefer gamilie liegt, roelcfce biefe« ilanb beberfen. 3n einigen 3antborvIeen nehmen bie grüdjte an bie- , fen eigenfcpaftcn Jbeii, unb ber ibnen gegebene 5)!amc -pfefferbäume jeigt bie« binlänglicb an; in an- bern tommt aber nocb ein bitlerer ©runbftoff baju, ber iijren Siinben eine fiebercertreibenbe eigenfcfeaft »erteilt, namenllicfe in ber berühmten Siuguftura- rinbe (Ticorea febrifus;a). 3:i ben ©imarubcen ift biefer legiere ©runbftoff aUein unb corberrfcbenb , unb bemnacb finb ibre Si- genfcbaften etwa« »erfcbieben, wie bie« ber meptjinifcfee ©ebraucb ber ©imarubarinbe unb ber ber Quas- sia amara beweist. Ttan ^at in benfelben ba« Sot- iommen eine« (»arjartigen ©toffe« , be« Duaffina, nacbgewiefcn. §.7)6. 32i5ir ^aben bie gan; cigent^ümlicie grucfet ber ©eraniacecn (§. 520, Sig. 410) fennen Ier- j^elanxk. neit. ®ie, tt)el(|e man in ben ®ar(en unter bem 9?amen üeranium cultioirt, unb bercn Sorfetäten man augerorbentli* öerme^rt ^at , ge()oren aüe nntfüt^ }ut Oattung Pelargonium, unb fi'nb in ©üDofrifo ju ?)aufe. §. 797. SBit fe^en ferner in ben 5Kal»acccn ein Setf^siel »on jenen großen natürlttfcen (Sruppen, rceltfcc meiirere gamtlien vereinigen. 2lud) bte , määii ur= fpriinglid) biefcn 9?amcn führte, begreift )cgt felbfl tie ©t erculiaccen, bie Spttn erloceen, 23om= baceen unb bic cigentltct)en ^Watoaccen unter fi*. "Dicfe legtern, bte, meiere uii« am betannteßen finb, unb recoon bie OTaloen unb bic Sibifi^e unö eine Sotfietlung geben fönnen , jeit^nen Hd) bur^l idren birfcn Äelcft mit tlapbenarfiger *])rÄfioreöjenj (ber übTigemS ber ganjen ©ruppe gemein ift), ber fe&r oft üon aupcn mit einer Sülle ober einem 9?ebcnfet4e umgeben ift (gig. 2731; burcfc i&re gemöbnlicfe große, fcjiefe, umgcf e^rt ^er^iörmige, na* ber Entfaltung fogar gcbredte Blumenblätter; burd) ibre ©taubgefäpe mit ©taubföbcn, bie m einem Sljcile i^rer Sänge in einen Splinber »erroacSfen ftnb , ber unten mit ber ®runb= flddje ber Siumenblätter »ermädiät unb fid) äugerlitb in eine me^r ober minber beträcttlicfee 3a^t oon Staube föben jert^etlt, wobon fic^ jeber in eine nierenförmige einföctierige 2int!)cre enbigt (gig. 311, 651), bie mit 651. 650. 656. 648—656 ScfruilimflSWErrjeuge 648. Sriitf, »on oben gefc^en, jtttt StetcnMöitetn ». 649. ilorisontorfiSnilt. 650. ©enftcdjtet ©linilt in Slüte : — i mtitnMäf ober S^üUi — c Sfi* — p ClnmtnbtöHiT — i Mffire ber nn>iiabfrpl)if*fn ©taubflefä^e, über bcm öifrftcrfe o genjolbartig erweitert unb an <6rer ©runbflöit mit ben Blumenblättern »eriBodifen j on itirem (Sipfa in eine greife TOenge fon gtoubfSben jertlicilt, bie eben fo »ietc Slntlieren a trogen — s getrennte ©riffel om (SitJfer, unten in einen einzigen i?crn'a(i)ien. 651. 5lb3^lon^eTte %ntbne mit bem Süpfel beä ©toubfabenä. 65'2. a™*ti mit bem bleibenben Stiiie umgeben: — c quirl» artige Snönfe , mit ber 51cl)ie a »cnDotJi'fn. 653 Äopf, feitffiäri« gtittjen. 654. ©omentorn. 655. Umbr^o. 656. SAnitt gegen bie Sffiitte feiner ^iit, um bie anorbnung ftln« Sctijlebone jii jcigen. einem f oUen öon großen , fugcllgen unb flaetfeligcn Ji?örnern angefüllt ift; burt^ i&rc Äarpeüe, bie quirl^ artig um eine grope Sentralacjfe in ©eftatt einer (Säule (Sig. 408, 652) (»erumftc^en, »on beren ®i« pfel bie ©riffcl auögetien, melitte, aufgenommen an i^rem äupcr'ften ffinbe (Jig. 389, 650 s), mit einon= ber »ertt)a(l)fen (inb, unb roooon jebeg eines ober me^= rere ©amenförnc^en ent&dlt, in mefcSen ber gmbr^o oljnc ©amenbüUc fein SSür^elc^en jTOifcfcen feine ge= falteten Soiplebone biegt (5ig. 6'i5, 656), aui. Die »eAfelftintiigen, mit 9JebenbIätt(t)en »erfebenen Slät= tcr ünb gemö^nlid) mcf}t ober mcniger tief gelappt unb alöbann einer 35erönberung febr untermorfen. Sie Berf(Jiebenen Stteile finb in ber SRegel ganj mit einer ft^leimigen ©ubftanj gefi^mängert, meiere i(»nen bie erweiebencen Sigenfcbaften »erlettit, burt^raelt^je fie bcrübmt ftnb. 3« biefer i^amilie geboren bie Gos- syjiium, beren ©amentörner mit jenem 5Jege »on feinen gäpen bebcdt ftnb, rcelcfteä bie für bie 3nbuftrie fo mi4tige Saummolle bilbet. Die Som baceen, tpooon einige arten gleic^= fallö ©amentörner ^aben , bic mit einer 2(rt *piüfc$ bebedt finb , ben man auct» , obgleich nit^t fo allge= mein antrenbet, bilben eine äugerft t)ermanbte .tiaffc mit ben g}?al»acecn, bic fi* me^r bur* ibren SBucb«, aU tuTd) ganj beutlic^ abftei^enbe Scfruc^tung(5mcrt= male unterft^eibet, unb unter melcben bie »crfdjiebcnc ©cftalt be« *]3oaen »ieUeidjt baö conftantefte ift. SBit fübren fte &icr nur barum an , roeil fte bic biifftcn Säume^ auf ber iSrbe liefen. Der betanntefte ift bet 33aobab CAdiinsonia) , ber bie Seßtüften Slfrifa'g ^mifctcn ben SSenbetreifen beroobnt. 2lber aut^ anbere Sombaccen fönnen beinabe mit biefem atiefen in bet ^Pflanjenrcelt ribaliftren. 3^te Slcftc, bie fi0 meit bin erftreifen unb ficb gegen ibre ®nbpunftc bin ber Srbe näbern, inbcm Re m unter ibrer eigenen ©cbmere beugen, bebecfen febr beträttitlicbe SRäume, fo bap ein einjigcr Saum, t5on einiger @ntfcrnung gefeben, baö Slugfcbcn cineä ganjen ©ebölje« ^at. Uebrigenä ift ibre Sntmitflung in bie ©öbe nitbl fo beträtbtliit), alä in bieSrcite, unb ibr©tamm, anftatt fttb fäulenför= mig ^u erbeben , mölbt fiib getDÖbnlidi ju einer un» förmlictjcnXonne; 3Benn man in artiftifiiien botanifitien aBetten 6ic 21bbilbungen forgfältig nacbft^lägt, burt^ »clibc man biefc tropifcbe Vegetation ju t>erftnnlt= tfeen fucbt, fo wirb man mehrere anbere Säume aai eben biefer gamilic ftnben, bie burtb ibre Dimen|io= neu ober fogar auc^ burt^ bie SBunbcrlidjfeit. i^rer formen mcrfnnirbtg ftnb. 3" biefer Sejie^ung t»oI= len nix bic Chorisia ventricosa empfebicn , beren ©tamm , iseltber ficb gegen bie SWitte feiner £)ö^e erweitert unb ftt^ unmetflit^ na* feiner ©runbftäi^e unb natti feinem ®ipfel ()in berengt, baä 2luSfe^cn einer ricfcnmäpigen ©pinbcl bat. 3u ben Spttneriaccen gebort ber Saum, tt)cl= e()er bicSacao liefert (Theobroma). ©ein Smbrpo, mclcber fteiftfetg , ölig , oon bräunlicher Sarbe unb macbSartiger Sonfiftenj ift, bient, naettbem er gcrö= ftet morten, ju Verfertigung ber Sbocolabe, in mel^ cber man burc^) eine Seimtfctung Bon 3«cfcr bie ,(icm= lieb ftarfe Sittertett beö ©toffeiS miluert. Da« ölige grucbtmarf, reelcbeS baä gac() auffüllt unb bic öa» mentörner umgibt, nimmt an ibrcm ®efe^macfe S^cil, unb TOttb unter bem 9?amcn gacaobutter ange= roanbt. §. 798. Die Sernftromiaceen tbetten fii^ in mehrere 3ünfte, rcobon eine, bie ber SamcHieen »erbient , bap mir unö einen 2lugenblicf bei smet ©träutbern , bie ba^in geboren , »crroeilcn : ber eine, bie Camellia, rcelctic bie ©cbön&eit i^rer Slütcn (bic man gewöbnlicb japanifcbe SRofen nennt) in bie 5Wobe gebracbt unb beren Sultur bemnat^» fo »tele unb fo reitjc SSarietäten ju jieben gercupt Ht ; ber anbtre, beffen Slütcn, ob fie glcii^ ebenfall« fe^r iDtkotqUJioncn. 699 lietli* ftnb, bodj fe^t wenige «perfonen Icnnen, beffen Slätter aber eine« bet tt>i*tigßen §)anbeIäobjette ouf betSrbe ßemorbcn ftnb, ber Jt)ee. 5Kan weip, ba6 er in S&ina ju ©aufc ift unb ba§ btefcö benfelben für bcn 3i!etbraucl) bec nnnjen SBcIt liefert, obfrfjon man in einigen anbern üänbern, nomentlicfc in Sra= filien, ben SJcrfu* gematbt ^at, iftn anjiibauen. Da« Slatt wirb jung eingcl^cimöt, leicfjt gcröftct unb ge« pre^t, um eä »on einem jiemli* reiilicftcn, fitarfen unb etwa« ägenben ©afic ju befreien ; nun roüt man ti unb trodnet c« mcbr oder (reuiger ftfcnell, je na4= bem oon ber Serferfigung beä grünen ober beö f*n)ar',en Itjeeä bie Siebe ifl , ju »eldjem man übrigenö etrcaä ältere unt bemnad) (»oljigere Slätter nimmt, ©inb fie auf bicfe SBcife jubereitet, fo ent» galten ße auScr mehreren ©ubftanjcn, bie ite übrl= flen« mit allen anbern Slättern gemein ^aben, brei anbere, toclic Ibnen ibre befonbere (li^enf^aften oer- leiten: 1) ein wefcntliie« Dci, baö bem Sl)ee fein aroma mittfteilt; 2) Z^tin, eine quaternäre unb ßitJftoftrelcbe ©ubftanj, ba fie auiJ 8 atomen SofiIen= fiofF, 10 ffiaffcrftoff, 2 ©tldftoff, 2 ©anerfioff be- fielt: 3) Äafein, eine onbere fittff}off6altige @ub- fianj, bie reir anbcrSroo (§. 301) ff""«" 8el"nt jaben. ®iefe legtcrc IP Im t)eigen ffiaffer unlööli*, iai bie beiben anbern aufloht, bie einzigen bemnacfe, 6le ftcti in bem 2lufgufTe beä Sljeeä, fo wie wir ibn trinfen, »orfinben. Sr ift alfo teln blo? aufreUenbe«, fenbern auc^ ju glel*er 3elt ein nät)renbeö ©etrant, baä fogar 6 ^pro^ent S&cln »on bem ©ewlctte bti angewanbtcn %\)t(i enthalten tann, gewoi)nIlc6 aber etwaö weniger cermoge feiner Guoliiät unb bem me^r ober m'inber Boütommenen ©rabe feiner auflöfung. ®lefe glgenfdiaft be« Sf)ee«, bie man früher fo wenig »ermutbete, erllärt feinen fo aUge-- melnen a?erbrauc6 In anbern Säubern auger '^xanU xtiii) unb ben ®rab ber Sonccntrlrung, bcn man fo gern feinem 31ufguiTe gibt. Die dbinefen unb anbere aftotlfc^e SSölter begnügen fttt) aber bamit nic^t, fie effen bie auf blefc SBelfe gebiSten Slätter. Va blefc ijrer Iö«Il*en @runbfJoffc beraubt finb, fo entfialten fte noi ba^ Äafeln unb In einer folc^en SiJcnge , ba6 btefet SRütfftanb 28 frojenf enthalten !ann ; er liefert alfo ein 9Ja(>rungömlttel, baä um -'a tel(^cr an ©tld- flofF iü, aW baö ®etränt. §. 799. Die ©uttlferen Berban!en blefen 9?a-- men bem Sortommcn einciS gummicbt-^arjigen, ge w'it)ttüä) gelben, fc^drfen unb bitteren ©afteä, ber bei mehreren 21rten auS bicfer gamille unter bem 9Jamen (Summlgutt befannt Ift unb fo ^äuftg In ber 5Kalerel angewanbt wirb. Sie gncrgle feiner SBirlung, weldje bei einer gewiffen SoW eine wlr!-- li^c Vergiftung burtS ßnt^ünbung oeranlagt, ^at feinen innerlidjen ©ebraud) abgcfcbafft, ob man gleld) acwlffe fe^r Hart abfüijrenbe giJlttel bef*ulblgt, bag fie oon bcmfelben einen J^cil Ibrer Äraft entlefincn Dlefer ©aft finbet fi4 In bem Srut^tmarte burc^auö nlt^t; benn eä gibt me&rere grüßte, bie man igt, unb (ogar eine unter l^nen, ber SSan^ofianapfel, gilt für bie föflücfefte in ben Jropenlanbcrn. §.800. 2Bir erwähnen 6ler bie ® ryt&rorplecn wegen bea ^'unger^ unb DurftbaumeiJ (Ery- tliroxylum coca), einer »on feinen Slrten, beren SIät ter in ^eru fe^r gebraudjt werben ; man !aut Se mit einem flcincn ©emcnge oon Scelbcpuloer, unb Me 21rbeuer In ben Sergwerfen matten einen bcflän bigen liSebrautb »on benfelben. 5Kan fagt, ße tonnen bur^ ben ©ebrau* berfelben lange 3eit jeber 9Jab« rung entbehren , fogar wenn fte fitfi einer garten Sir- belt unier^icben muffen; In blcfcm gaQe möi^jte e« wlrtll* fc^einen, baf tiefe« Slatt, wit ijaä »om J{)ce, einen fc&r naijrenben ®runbftoff enthalte. Snbere 3eä Dpiumö felbft übertreffen würben. S« wäre olfo fc^r wltttlg, wenn bie St)emle unä bie 3ufammcn= fegung ber Soca fennen lehrte. §.801. 211Ie 2l?al»lgt»laceen (»aben eine OTo- Mfitatlon peiJ Sltbenö, welche ©rlfcbac^ Ipto troplf(<» nannte (»on Xvy.oc;, fferbegeblg). (fä jelgt au^ icirtlit^ ble®eftalt elneö ©eblffcö, ober »lelmefr einer 21ngel, wobei bie Ijcrabbängcnbe 9Jabel''(f)nur bie ^lälfte einer ©eile baö nai^ entgegengefegter ajicfttung ge- trümmte @l*en bie Siegung unb bie anbere auffteü genbe §)älfte bilfen würbe, ©aber ftnb au* bei bem ßmbrpo, ber fttb na* blefer Srümmung beö ®l*enS möbelt, wo er ftcfc bllbet, bie Äotplebonen fafi Immer um ft* felbfl gebogen. 3Blr ma*en barauf aufmert- fam, bag In blefer, fo wie In ber folgenben, unb mcljreren anberen »lelblumenblättrlgen Kamillen ein Xbell ber ©attungen flelfcblge, ein anberer trocfene, bie gröiere 3aM glügelfrüdjte tiat; fogar bie 5WaI= »Igfeiaceen tonnen Scifplele ber mannlgfaltlgfien 5Ko- tiifitationen »on blefer 21rt »on gru4t liefern. SBir tiaben eine (glg. 404) abgebllbet. Ilüe finb Säume ober @träu*er unb »iele ftnb Sinnen , bie bur* eine regelwlbrlge ©truttur mertwürblg finb (§. 86 , fSlg. 106. 107). SSlr t)abcnglel*faaöC§.251, gig. 218) ten Sau ber Drüfen fennen gelernt, weltbe gewöjm^ 114 auf l^ren Slättern ober auf l&ren Slattfilelen »or= tommen unb beren ®egenwart auf H)ren Selcfjblättctien fo (fcaraftcriftif* Ift, auf beren 3?ü(fen fie paarweife oerwaifen, fo mit bie Siaare, bie ber ®attung Malpij;liii etgentpmildi ftnb (§• 248, glg. 214), W0-- BOn fte lljrcn Sftamen fcaben. §. 802. Sle©ablnbaceen ftn» glel*fatl« bur* ben Sau l()rer Slanen mcrtiBürblg (§. 8S, S^ig. 109). gie finb ti ferner bur* lt»ren l)äu|ig »ortommenben TOangel an ©»mmctrle jwlftben ben oft auf atbt rebu» jlrten Staubgefäßen unb ben ?)üllen, beren 3aI>I fünf Ift; ferner au* bur* bleSIumenblätter, wocon (ebcS oft inlt einem jwelfen Inneren Slumenblatte glel*fam gefüttert Ifi. Sie flelf*lgcn f5rü*te me^jrerer arten werben gcgeffen, unb bie ber Euphoria, weI4e unter ben giamen Slt*l unb Songan betannt ftnb, ftnb In S^na bie gef*ägteften. Sie ber Sapindiis sapo- naria unb einige anbere jei*nen ft* no* bur* eine ganj onbere ®lgenf*aft l^reö glelf*cö auä ; ti »er= gc^t nämll* langfam im SBaffer, na* 3trt ber ©eife, ma*t baffelbe Weli unb f*äumenb unb ae nämli*e, bo« man aui ber SBurjel beS ©eifenfrantg unb an= berer Carpoptvüeen erliält. §. 803. Set ben 5KeIlaceen finbet man ein mcrtwürblgeö Selfplel »on jenen gütierungen ber ©taubgefäfe, »on bcnen wir gcfpro*en baben (§.424). •Der ©taubfaben Ift ganj ober jum Stelle mit einem jtemll* breiten unb gewö^nll* am ©Ipfel ^welfpal^ tlgen, auger Itjm befinbll*en SRlemen »erwa*fen unt> blefe Stiemen »erwa*fcn unter ft* an l&ren Siänbern fo , bag fte eine SJö^re bllben, wel*e fie ©taubgefäge trägt. Sine anbere, tür,^ere Siötjre umgibt oft ben (Slerftod. Da« wamentorn Ift öäuftg mit einer ©amen- JüUe »erfe^en, me In ben SD?eIleen, oft o^ne ©a= men^üOe, Kit In ben Jrl*llleen. ©ie Slätter ftnb In ben mciften (fällen ein ober mehrere 5P?ale jufammengefegt. ©ie Gigenf*aften blefer bittern, abftrlnglrenben unb tonlf*en *)3ffanjcn tönnfn eine fol*e 3ntenittät erlangen, bag fie Srbrcien, Slbfübren unb fogar ajerglften jur Solge baben. Die Sittertelt finbet fi* au* in bem Dclc ber flEif*lgen ©amen 89 700 Botanik. etntgcr 2lrten, namentlii^ ber Carapa, »omit bte Singebornen »on Oupana t&re naiftcn Äörpcr be= ftrci^en, um fte auf tiefe 2Betfe ten Singriffe» ber 3nfeftcn ju entjie^en. §.804. S3et ben Sebrelaceen, einer fe|)r »er= - »anbten unb e()cmolä cetf*motjenen gamitic, finben Wir bic nämtidjen 6irunb|loffe nur in anbern S5et= binbungen rcieber, fo bop bie aufreijcnben »crfdiroin' ben, n)cil;renb bie bitteren »or^crrf«ten unb fiicberbcr» treibenbe Sigenfijaften mehreren arten ertfecilen, beren SRinbe roirfltc^ in biefer Scjicöung mit ßrfolg in ben Sänbern, wo üe ttiad)\en, angetpanbt rciro. Sie tragen unfcMbar au* baju bei, boä $oIj »or ben Verheerungen ber 3"^«" 5« ftbügen, unb mit ber 5scint)eit unb Dicfet^eit feineä Sornä tritten fte mit ju feiner langen Sauer. 'Sic Säume auä biefer 5^amiiie liefern aucft reirfli* allein bie bcfiebtefJen ^»öljer für bie Sun|lf*reincrei, unb wir biirfcn unter i&nen nur ben 2lcaiou (Swilenia mahogoni) anführen, obfileitb mehrere anbere, bic im §)anbel »enigcr oorfommcn, ebenfo unb »ietlcic^t noit) mel)r in i^irem S?aterlanbe gefiftögt finb. §. 605. ©ie jlurantiaceen baben ben Drange= bäum SU ifirem Sijpuä, betfen Srudit bon einigen ©c^riftfiellern ben 9^amcn -?)efperibcnfru(t)t er= balten (tat unb unS fi^on mehrere Sfale befdjöftigte, C§v 505, 512, 521). @ie ifi in ben mciflen anbern ®atlungen beinahe biefelbe^ mit Suäna^me ber 5Ko- bififationen ber ©efJalt, @rö6e, Sarbe unb ®efcl)mad ; bie Satietät berfelbeu if} au^crorbentlic^ unb bie^ ift ein auffallenbeS Scifpiel öon bem Sinfluffe ber Sultur auf bic iialjmfn ^ffanjen. aide Sbeilc baben fleine, blafenartige ©rufen oDcr Sioljlungen, bic mit einem fliidjtigen Dele angefüllt finb, bcffen 9Jatur nacb ben »erfcbiebenen Organen Berfcbieben fein fann unb wetie bic Slätter mit fünften überföcn, bie, gegen bie 2;age«= teile gehalten, bureftjTdjttg finb. ©iefe SBlatfer finb ein= fat^ , oft aud) jufammengefe^t, unb rcir füdrcn in biefer Sejiet)ung bie beS Drangcbaumeö an, ttielt^e fid) in bem erflen Saue ;\u befinbcn fcbeinen, tvo aber baö 5>orfom' men »on jroei btattartigen SfJahbern auf bem SBlattfiiele unb bie ginjilicberung bcö Slatteö über benfelbcn ein brcit^eitblättrigcS Sjlatt beutlicb anjcigt. 3^r §)oli ifi bart unb biit unb ivirb alä folt^cö in ber lunfJ- fi^reincrei »erarbeitet, 3. S. baö §olj beä Eitronen= baumg. Prrtflijnifdje Utclblumenblättrifle. §. 806. 2Bir !onncn bic perigijjnif^en wie bie bspogynifcben nati^ ber a(6fen= ober reanbfionbigcn «WutterfudjenfJetlung eintbcilen. 35aä ©amentorn iß bei einer gerciffen Slnjabl »on gamilien mit einer ©amenbülle »erfe^cn, bei anbern aber niitf ; bieö erlaubt unä , jreei ©cftionen in ben perigyniftben mit atfefenftonbiger 2)?utterfuc5enfietlung jiu machen, ©c!= tionen, jroifcjen roel^ie rcir bie mit reanbfJänbiger 2)?utterfud)enfietlung bringen iBOtlen, um eine 3?eibc ,5u crbalten, bie fi^ bcffer an bie oorberge^enben unb nad^folgenben Steile ber allgemeinen 3iei()e anfcbliept. (®. 2:11b. Xt.) §.807. Tlei)ttxt gamilien, bie ©ponbiaceen, bteSurferaceen, bie gonnaraceen, bie 2;tiere= bintftacecn, Waren anfangä in eine einzige unter biefem legten 3lamen »erftbmoljen. Sic jcigen au* roirflfcti einige gemeinfebaftlicbe S^araftere; bagegcn rcieber anbere, febr »crfcbiebene , namentli* in ber j^ruc^t, t»etcbe ausS getrennten Sarpellen mit einem Gmbrvo beftebt, ber in ben Jbcrcbintbaceen bomotrop, in ben Uonnaracecn antifrop ifi, mit ÄarpeUen, bie in eine ©tcinfrutbt mit mebreren Semen in ben 8ur= feraceen, in eine einjige racbrfät^erigc in ben ©pon» biaceen »crrcaebfen finb. Da« gcbtf^tagen in ben Slüten »on mebreren biefer gamilien tommt febr bäufig »or, fo bap einige i^rer ^^anjen ouSno^m^rceife ju bcnbiflinif^ien oberblumenblattlofcnjugebören f(J einen. @ie finb aber notbmcnbig in iaä ©efolge jablrei^crer unb BollfJänbiger ^^Sfianäcn genommen rcorbcn, beren 'Jppuö ficmit einigen »on jenen abfiufun^jen aufftellen, rcoBon mir anbenSroo geforo^en babcn (§. 770). Die Surfcraceen finb Säume ober ©tröu^er, »oll »on barjigen ©äffen, rcooon mcbrere unter bem STamen Salfame unb SBeibraucb im §)anbel »orfommen. aSir fübren bicr nur bic befannfefien an, j^. S. ben Salfam »on Tidta, ber ben Balsamndendron opo- balsamum liefert; ben »on (Siteab, »on bem B. gilea- dense ; bie SBprrbc, »on bem B. myrrha; haä ®lemt= gummi, »on ber Icica heptajihylla. t)ie ßoswellia serrafa erjeugt in 3nbicn ben dcfeten SBeibrautb, unter beffen 9?amen man mcbrere anbere bärtige 9}?aterien, TODOon bie einen biefer 55antiltc fremb finb, bie anbern JU ibr gehören, in Umlauf bringt. 3n ben Jropcn- lönbern, rco biete »erfdiiebenen Säume oortommen, oerbrennt man gercöibnlicb bie aefie fetbfi, bie mit ibrcn ©äften gan^ gefcbmängert finb, in ben 3:cm= »ein. @« ifi flar, ba§ biefe $robutte in »erfcbicbenen ©raben fiimultrenbe (Sigcnfcboften befigcn, bie ge= niöbnlitb ben ^ar^en eigentbümlicb finb, unb au§ Biefem ©runbe »erben mcbrere in ber OTebijin ang8= »onbt. äßir finben fie in ben Serebintbaceen rcieber, aber baö fiüibtivjc Del, ba« ibr |)arj oufgelöst ent= bält, befigt oft eine^ auperorbenllicbe lö^ärfe, unb ibr ©aft, ber auf bie?iaut gebracbt unb, auö einem fiärtcren ®runbe, iuncrlitb genommen rcirb, j. S. ber »ort mebreren ©umarf), »cranlagt mc^r über minbcr ftbrcere Bufäßc; man fcbreibt lolcbe fogar ben bloßen äluöfiüffen einiger Säume aai biefen gamilien \\x. ©iefc ©äfte leiflcn aber ben Sünfjen rcidbtige t)tcnfie, inbcm fie einen »on jenen frönen girniffcn liefern, bencn man ben 9Jamcn ?acf gibt, rceldje, anfangä rcei§, fo lange al8 bie imjäbligcn Sbeil^en ber organiftbcn ©ubflanj, rceldje fn bilbet, nocb gt= trennt finb unb baö Jit^t no* allcii 3ii*tungen bin ^erfJreuen, fpäter aber, rccnn biefe in ber Scrübrung mit ber Suft jerfegten %i)eUtS)in fid) \\x einer b»mo= gencn 5KafTc »erbtnben, in eine fcböne rot()c ober ftbrcaric Sarbe übergeben. Die erfie 5. S. i(J bie be6 Jacteö »on 3ip'H', ben bie Slagmaria verniciflua beroorbringt, bie srccite beä Sirnip »on 3apan (Rhus Vernix). 3t»ei arten, »on *pit}a;\ienbäumcn (Pistacia lenliscus unb atlantica) liefern ^baä $ar}, baö man TOofiir, unb eine anbere (P. tereliinthus) iai, rcel= [Jjeö man Serpentin »on SbiosJ nennt; baber ber 'ülamt, ben man ber ganzen gamilic gab, obgleich baö ber meiften lerebintbincn, rcic rcir (§. 703) Qt' feöcn babcn, febr »erfdjieben ifi. 3" gemiffcn grücbten crbätt baö Srud/tmarf bsß gruibtüeiftbeö eine (icmlit^ grofe Sntrcitflung, um nur bie SÄengc »on flüdbtigem Dele auf;;unebmen, rcel^e geeignet ifi, fie aroma= ttfct) JU macben, unb ^t werben nidit Wog unfe^äb» lieb, fonbern fogar an,.5enebm; 5. S. bie beö SWango- baumö. SBir malten barauf aufmertiom, bap in einer »on bcnfelben , in ber beä Anacarflium occidentale, ber Slütcnfiiel fi* in eine 5D?a|Te rcölbt, bie rocit größer alsS bic Sru*t felbfi ifi; tai ©amentorn ifi fleiftbig unb gercöbnlicb ölig, obne Scimifcfcung jener anberen aufreijenben ©runcftoff'c, rcie man ein fe^r betannteS Seifpiel baoon in bem ©amenforne beö ''Piftajienbaumeö (P. vera) bat. Sie Slötter cincd ©umacbö (Rhus coriaria), rcelibe rcic^» an Janin f!nb, rcerben »on ben ®erbern augcroonbt. §. 808. ücgumtnafcn. — ©ic ©i^ote ober |)ütfe (§. 517, gig. 406, 407) cbaratterifirt alle ^Pffanjen, auf rcel(be man bemnae^ bieft-n 9Jamen angercanbt bat unb beren fo ouögcbcbnte ®ruppe, rceniger M eine einige gamilie, alö »ielmebr alä eine anbäu- fung »on mcl^rcrcn angefcbcn rcerben fonn. ©ie 5atlrci(^fic unb bie , welche unä bie befanntefle ifi. /(imilieil. €ali. XI. Sarp. eemwiiftn ; fici SöielbliimcnMättrtflc jjcrifltjinf^c «Pflanjc«. 1. iHuttfrkiidjcnßcUunj tDiiikfl(lönliifl ; Äcrn rljuc Sttmciiljüllc. ( kjlimml; »lütcnrejelm.; Stcmfiu(^l|2-3f5(ficrifi; 1 ffiriffttifloiDtcbcnm cbcnraWemoni mit3fäcf).Srrn;ö®tifftl Äctpirtcnen eben Diplcftem mit 2-5Sfrncnj öiiif. I fei emfad! «er teinev|Sotl)I. jerfnitictt Diploflemi jesenlaufin; 5— 1 Bulßfrüaie; in ifk™ ein oufSeriditfieS üorn ,. . .iDipf.! SKonoteltifiii toppclläufig Inlft(f)räujig, gftake ; 1 Äorn auf einem oin Soben ; fein 5lfiertlo(t .... Icrebiiilljaci (21fttrMäiler|^)apirionacccn . / «ftertlätlcr Sroartsiecn . ' £cniimiii JlilcrH.iiterhiäfolp tnecn .1 . ,,- , . , „ 2ltiiTH(iiierl'Kimofeen .) Sarptnon 1 orer mel)rae l-2famij ; ÄoHiIetoncn eben ; »lüienrofenarlig ' finti-ävlä; afterHätter ... ' .' . Jiofncccn mefirere Stdj.inen; Äotijlcboneit gfbtrtt; unteftimmte, tem Sel*e i'fmfictc Siumcn- Hättet; amlierrn auSroötlä; teine Slfterbl.itter (Salt>|etüub.igegcnftäni)ig mit benSlumenioIletnirenb mit bcn Dielfpattigen ©ttuppen J l®riffel: Stautet feigen Samenfiuttei gef.ife btättetn, mit »üfdiein .| möönfiit gegentlänbig ... . . toeaferfiänbig mit Pen J«t»onbet®a*IStflub.|fe(timml, boppclt fo siel ofä Btumenbi; n (Sidieln j mebtetc (griffet ; 55.Sume ; Stattet tteeftfclft. :ro(e So.|^lpfcIf^ ;®amcnbccfe; gmtri)omitbtoitatt. ; ©tijfel SotDt.;tlcltenibe9!flaniien;5!rbenbiättet ffitenfi. ; tfincSamenb.; Smb. culinbrifd); , . „ . I nicJit fiftt. ^flonjen; feine 5!cbenblittet ftei; DbntiumlfrfilSapW ntf.iiipiR ; Smbrvo mit btottartigen SotiHebonen |S!oflf(2-:iFIarpi8; Srnbiijo ci)linbtif4 ; fiäufigDipIofi iHTOüdiftn; i."ter; 3 'JJIacmtatien ; Smbtgo fef)t ttein, am (Snbe mit einer bicfcn ©ainentjütle . . . . »Konabetp^en ; antreten cinfäi^crig ; Obotiura frei; (Grif- fet unb ?!atbe einfai). üapict breiftatpig unbeflimmt, efccnfo bie '-•ftumenblätiet. antjeten 2fä*eti8. Doatium oerwa^fen. Sin langet (Stiftet] I _ »MebteTC sRarben. Scere. gettpflanjen ..... ©taubgcfäfe unb Slumenbiättet unbeüimmt. antreten 2fä*ctig. Dborium b«tb Detmaii-- uffptingentc fact)|pattigc Äopfet. gettpflanjen • . 3. illiitUtrkiidjciiflcUiinfl unnkcl/liimiifl ; Änrn mit ^-nmciiljüKc. :nbe(liinmt. Duat. tielfö* Iftei. Staubgefäße ba« Eoppette bet Stumcnbtättet, ireiiietif.inbig mit unftmSibaren antj.ingfetn. ffiapfct 4f,icf) trei obcroetrooctfen. @taubgefäfC|8tei(i)ober|mit blumenbiattattigenlan bet epif e. ebcnio riete an bet »afiS 1 otjnc »ecSfeltf.mbigc anO.ingfcI boppelt JJarpeBrn (id) trennenbl abgefonbettc öit.ffef. ©tiffet einfad) . ober »ielfad). RaoftI mit fpijenbigem auffptingen obet ouf bet I I Seite lerieiSrnb ®ti(frt gettennt obet bctroatfifen .unbeftimmt; antb. (idion berSbieeöffnenb. ÄJpfel2i,i(f|.jgettennte®riifeI ngcnb. Cmbtpo ui bet ad)fe einer eamenbülle, bie beinahe gleitet: • ♦ |btattattigen|l— mebtcre ISicSen. flatpelten trennen flc^ on bet Spife. 2 Sotijtebon ®riffet Staabgefäje bie boppelten bet SStumenblätter KSidjen. Steinirudjt. ®tifTeteinfo(ti. Stanbgef.glci^ob. tjietfod) C5tinbtif4 1 Sid)en. 3-4 niijt auffpringrnfe Äatpcaen; gettcnnte ©riffet. I Stoubgcfoge gleid) ober boiipelt feör fteiii, am Snbe mit einer birfen Samcnbülte. •* ©cfien; borpettt ac^.tne. 2 ©riffel; gleitje Staubgefäße. 5)rä- £ctt)tl)i>ci:ii. Sarriiigto: nlecii. Wttfttaeetn. Stptofpermetn, @l;ainälauoicctt aJtctnccDtccn. 5Ät)i5opI)orcii. »afTiflcrcci. S!RaIe«l)ci-bja: cccn. Siirneracccn. <£ai-ifragccii. ®roffuInrfccn. aKoringacccn. @.ictccn. Sicoitccii. »erma^fen. eitlen aufjieigc eutbrl)^ gtei0 bet Si floteScenj badij-egefig jfleifcfiig ■"■'■■- UmbcDifcr 1 ei(den|8eere 2 biSiebenfo »iele ®riffet; gteitjc Staubgefäße I mel^tfät^tig 'l)täfIote«cenj tiapperattig jStiffel einfad) '3tfii(ftud)t mit SfätSetigem Äetn. pitiffel einfach; gteid)i I Stoubgef.ißc. 95rätloreeccnj ftappenartig 1-2 (Siefien. Sroifene 3- 4föd)erige ^rudjt. ®rifttl frei obet »er< mitt'tn. Steige Stacbgefäjie. ^Jräfloreöcenj bad)stcgelig . btatlattigen Sotljtebonen, mit febt turjem aBürjete^cn. "•** ' '/ -2 auf)leige»be. gtuiit fleifdiig ober Äapfel mit toanbfpaltigcm ' Mftamiicc auffpnngen. ®teid)e uubben Slumenblättetn gegenflänbige Stoub- \ gefäße ^Jrattoteüccnj mit ftappenaitigem Äeldie . . . ' -inebteteauffieigenbe. gtud)t fleiftSig obet «apfet mit farf)fpottigem Suffptingen. ®Ieid)e unb mit ben »turaenbtättetn we^felflänbige ,• V ■,... .©«"f^gefaSe. JStäfloteöcens mit bad)5iegetigem ÄeltSe c^Imbtifi*, mit feilt tutjtn SotDtebonen. 1 oufted)te« Ifidjen. 3-5 niiit ouf. fpimgenbc Sotpeaen (5ilei(i)c nnb n)e*fet(Jänblge Stoubgefäfie. Käott Don »etttiat^fenen Stumenbtattttn . . . ' a ' vui (Tprnaceen. I SSriinlncccii. Gctaftr 702 SStolanik. ba fte atletn in unfercm ?anbe re^Jtäfentirt Wirb, ifJ Sie bcr ^pavitionacecn , mtiä)e »on t{)ter ölüte , tit mix (§. 427, gig. 283, 65s) tennen ßelernt &abcn, fo genannt, unb überDieä burd) f,if)n ©taubgefäjje (tiaratteriRtt wirb, bic biSreeitcn frei, gcmöl^nltcbcr aber monabetpfiifti) ober btabetp&if^i ftnb , fei ei nun , ba§ fte ju fünfen öermatjfen , ober baj hai jeftnte fict» aQein »on einer JRcjire losmache, »eldje bie neun anbcren bi(r>en (gig. 687 , 658) ; enbii* bur(^ einen ge!rümmten gmbrpo mit einem SSBürjel- t^en (Jaratterifirt rcirb, baS |ic6 über bie anliegen^ ben ©amenlappcn biegt C?ig. 471 , 661). Die in bcn Säfalpinieen no* unregelmäßigen SBIüten beOal= ten bic gorm ber ^apilionacecn , ober flreben na* ber ber 5iofacecn; bie jebn Staubgefäße finb in bcn mcificn "^äütn frei, bcr Smbrpo gerabc, bie Sfunien- blätter ^nb ber 3aM na* rebujirt , oter feblen fo= gar gänjlicb in einer anbcren , nidjt fel;r auö^ft'etin» ten ®ruppe, ben ©roarßiecn, reo bic ^at)l ber ©taubgeföfe bigroeilen bic ^aU jebn überfjeigt, unb ber Smbrpo fi^l ttiieber getrümmt jcigt. ®tne legte, febr beträcitlii^e, if} bie ber 2)?imofcen , wo bie ÄoroUe, foreie ber Äelt^, regclmägig, bie ^räfIoreä= cenj fiappenartig nm, roäljrenb fiie jicgelba^iförmig in allen anbern ift; bic ©taubgefäße baben bic gleiebe 3abl, bäufiger iai Sielfacfce ccn ben Slumenblöftern, fo na^ fie enblict) unbcfiimmt roirb. 2)er Smbrpo i(l gerabc. SBir reoücn bemerten , baß in btefen bciben legten gamilicn bie (Einfügung bcr ©taubgcfäße, bie ganj perigvnifc^ bei ben anbern if}, ftt^ immer mc^r bcm Soben be« ^elcl*e bei einer großen Slnja^t Don l!egumtnofen ein ober mehrere TOale jufammen^ gefegt, unb oft gegliebert, immer mit 9Jebenblattern on bem SntHe^en i^ui SfatiftieU »erfcben finb. SBenn man bie fo große Slnjabl »on 2lrten be- bentt, bic in biefer ©rupbc cntbalten ftnf, meli^e ^rlanjcn »on allen ©imciifionen unb bem mannigfal= tigSen SSutbfe »on ben böAften Säumen biä ju ben niebrigfien Sröutern (»erab, ent!)ält, fo muß man fi* barauf gefaßt ma*en, ju gleicber 3eit eine große «Wanntgfalttgteit ber frocufte unb ber Sigenfdjaftcn bei benfelben anjutreffen. Sic bie fOTufJerung paffiren JU laffcn, rcäre eine ju langwierige Slufgabe, unb roir befcbränfen mi bavauf, cie merfreürbigflen an- jufüören. _ 58iele Säume au« biefer gamilic werben in ben Säsbern, wo fic reattfen, al« Bimmer^olj benügt, unb man tann iu bcm unfrigen bie falfcfte 2lfajie anführen , bie wegen ibrer Soäxtt unb beä SBirerflanbeö, ben fte ber gäulnijj entgcgcn'cgt, werfwürbig ifl. Sa« bit^tc Äorn, iie buntie garbe, weltbe iai ?)crä bei einer großen ati^abl annimmt, machen fte für bie Äunfif*reinerei fcJägeniJwertb, unb ju einem mct>r ober minbcr bcbeutenticn §)anbel(Jgcgcnf}anbe. SBir wollen ba« *paliffanberbolj, bcffen lange 3«'t unbe= faunter Urfprung jcgt einer Seguminofe, einer 2lrt üalbergia jugefi^rieben wirb, ba« garnambuf^ol5 (Caesalpinia echinata), ba« !8rafiltcnbol5 (C. bra- siliensis), ba« ©appan (C. safipan), ein ©ifcn^olj (Swartzia toinenlosa), ba« Sapbiobolj, unb fo »iele anbere anfüljren, unter welcben ein einbeimifc^er Sourn, ber falf tbe Sbenbaum (Cylisuslaburnum) erwähnt »erben bflrfte. iKebrcre i'eguminofen ftnb Dianen unb jcigen, wie fo »tele anbere eine reget- wibrige ©truttur, wo»on wir bereit« (§, 85 , gig. 105) ein S3eifpicl angeführt baben. Vlan bemcrft an benlelben oft eine Serwicflung bcr SRinbcnfütOten mitbcn §)oljfAitbtcn, fo caß man bi«wcilen Oürtel erhält, bie jwifcben biefen bciben abwccbfeln; in an= bem gäQen eine 2lrt 9Jcg, ba« bie SJtnbcnfubfiani mitten in bem -Jioljc bilcet, ba« fte fobann mebr ober minber jicrli* abert; bie« fic^t man »ollfommen an bem ©tamme einer ?iane, ber Glycine sinensis, welche i^rer fi^jönen Slüten wegen jcgt !)äuftg ge- pflanjt wirb. SJiele frautartigen ^apilionaceenarten ftnb rei(^ an na^renbcn©toffen unb werben al«guttcrlräuter gebaut; fie bilben bie tünfJlicben üBiefen : ber filee, biei!u,ierne, bie Sfparfette u. f. w. Sie (»aben einen Uebcrfluß an f}f(ffioff!ialtigen ''Probuften, unb wir ^abtn (§. 2.88) gefe^en , baß fie eine gewiffe SWenge ©titffloff unmit- telbar au« ber 2ltmof»bäre nebmcn tonnen. Siefe Sigenftbaft ftnbet fi* oft in ber blatfartigen gru*t^ülle ber grütbte, unt barum tann man aucj bie ©tboten »on mehreren biefer nocj jungen -fJütfen cffen, 2Ba« bie ©amentörner anbetrifft, fo gibt e« me(i- rere Slrten: bie einen baben bünne unb blattartige Äotplcbonen, weltfee feine 9?abrung«f}offe entt)altcn ; bie anbern biete Sotplcbone unb find nabrbaft. Da^in geboren bie, bic ft* bei ibrem Sntfleben mit einer rei^Hit^en 2)?enge »on ©tärtemebl anfüllen, wie j. 58. bie Sonnen, Sinfen, Srocf elerbfen , SBiefen it. f. w., unb »iele anbere weniger betannte unb au«lönbifd)e, bcrcn 9iamen un« nidjt an fo betannte ©cgcnflänbe erinnern würbe. Semetfen wollen wir aber, boß biefc« ©tärtemebl mit febr reicblidjen, fiirffJoffbaltigtn Stoffen »ctmif(6t if}, weltbe überbie« no* eine weit fubf}anjieHere 5tobrung au« benfelben madjen, ferner baß fi* biefe« ©tärtemebl nur fiufcnweife in bem ©amentorne bilbet unb anbäuft, ba« in feinem frü^e- |}cn alter gtößtent^eil« auf feine Decfen beft^ränft IDihüttjUbaKcn. 703 ift unb 3enen jcigt, tie mit bfefcn ©toffcn unb einem jutfer^altigcn ©(fclcime anflefüdt pnb unb bcmnaet ju tiefer 3eit eine ganj »erfdjiebene 9?a((riino liefert, mi(l)t ei fpätet gab. gtbfen, j. S. tleinc unb neue ober alte unb gro^c, geben foreo^l in 93ejie{iung auf bie 9{ai>rung ald auf ben @ef($mad jicci ganj oer- fdjiebene ©erit^te. Sei anbern finb bie Äoivlcbonen fleif*ig--6li(t)t , j. 33. m bet Aracliis hyjiogaea (ge- t»öi>nlid) (Srbnu^ genannt) welche eine gropc 9)2enge De( liefern tann unb in biefer Sejieljung in bet neueften 3"* fin (äegcnftanb ber ©pcfulation ge- morben ift. 3n anb^rcn gäüen ifl ti ein >t)efent(i($ed Del, rceldjeiS iai (»amcnforn aromatiftt) maefct; fo bient j. S. baä ber Couniarouna odorata (gcrcöfinlid) Xonfabo()ne genannt) baju, ben Sabat n)oS)Irie= (tenb JU madjcn. Sie ©amcnförner mit blattartigen Sotpleboncn (laben oft ganj entgegengefegte ®igen- f^aften unb werben abfü^rcnb , j. 58. bie be« ©((jaf-- linfenbaumc^ , mefiterer ®inf}er= unb @ei«fleeatten u. f. m. 5Kan mup alfo in ben 25erfu(tien, benen man fi(6 rcegen bet äugeren ae&nli(t)fcit bet J5rüd)te mit unfern getr6f)nli(t)fjen Seguminöfen {»injugeben geneigt fü(itcn mbäjte, ougerft »orR^tig fein. Diefe abfiiljrenben Sigenfiaftcn fommen aber au* in anberen Jljeilen, in ben blättern, in ben grucftt- JüQcn, namcntii* in ben blattartigen irieber bor. Sa« in biefer ^inftc^t befanntefle abfitl>renbe SJrjnei» mittel ftnb bie Senne^blätter (Slätter unb corjüglicft grü(^)te ber Cassia seiina unb acutifolia, bie auä bem Oriente fommen) : man gewinnt eine bcfonbcre @ub= fionj, baä Satart!>in barauä, meltSe« ^icr ber ttirtfame ©toff ju fein fiteint ; c8 ifl aber unfehlbar ein flnberer, ben baä grud^tmart enthält, rcettfecr bie |)6^lung ber gruc^t in ber ©tangencaffie (Calharto- carpus lisiulai, in ber Samarinbe, in bem Sofianniä- broitl^^ume auäfüUt, unb beijen SlBirfung weit gelinber ifl. Sie Dor^erge^cnben digenftfcaften bemerft man oorjüglie^ in ben Säfalpineen. Sei ben äilimofeen pnb fte anbei«; fie ftnb toniftfe nnb abflringitenb, »obon wir nur ein Seifpiel anführen wollen, ba« Sai^u, bet ©aft »on einer Slfajie (A. cathecu), ben man burc^ 2(u«;ie6en gewinnt, inbem man näm- lich ben Äern Jeine« ?)oljc« fottjcn unb fobann bie erhaltene Sluflöfung berbampfen, Ittft »erbicfen unb troiinen lägt. Saö reicblie^e Sortommen beä lanin« ertlärt biefe Sigenfi^aften unb gibt ber SRinbe »on me()reren anbern »on biefen ^pflanjen für bie Screi= fung beä Seoer^ einen 6o&en SBert^. Unter anbern ^robutten gewifTer Ceguminofcn ftnbet man einige ^arjige, j. S. eine« pon benen, bie man Sracfcenblut nennt unb baä ^ier Bon bem Pterocarpus draco gewonnen wirb ; einige nod) flüffige, tpcil fte noc^ einen J&eil bon bem flülTigen Dele ent- galten, in weltfern fte aufgetöäf waten, wie ber (f opal>ubalfam, ben mehrere 2lrten ber Copaifera, namentlitfc bie C. o/Rcinalis liefern ; einige anbere ftnb mit ber Senjoefäure Perbunben unb bilben bem- nac^ cictite Salfame , wie bie »on *peru (^Myrospermum peruiferum)_, »on Xolu (M. foluiferum). Sicfe nämliche Familie erzeugt auc^ bie gef(^ä$= teflen ®ummi: bas atabifi^e, welebcö »erftfciebcne afajien unb namentli^) A. niloiica liefern; baä fe-- negalfc^e, baä »on anbern 2ltajien (letrilljrt; ber Sragant, ber fälft^lid; einem fjalbfttauc^e auä bem füblitfcen Suropa, bem Astragalus trasacantha jugefdjrieben wirb, ber aber »on orientalifc^en 2lrfen berfelben®attung, ben A.gummifer, verus, creticus, ^erfommt. Enbli(t) erhält auc^ bie Sötberei »on ben £egu= minofen mehrere wert^poUe ©toffe; j. S. baä Sam- p e (^ e M ' ä (Hrematoxyluni campechianum) , pon braunroff)er garbe, baä gern an baä SBafTer unb an ben Slltofiol feine garbe abgibt, bie »on einem befonbern Stoffe, bem ?)ämatin, ^errii^rt; unb befonberä ben Onbigo, beffen färbenben ®tunb= ftoff ober 3nbigotin wir fi^on in fe^r entfernten gamilten erwähnt (»oben, ben man aber »orjügli^ auä biefer unb me(;reren 2lrten ber ®attung Indif,'o- fera gewinnt. Siefe jweiidl>rigen '^flanjen werben glei* im erfJen 3a^re j)efammelt, fobann inä SBaffer gettjan, wo man fie gatjren lägt; man jie^t eä fo^ bann ab unb fegt eä unter bem 3utritte ber atmo= fpliärifc^en Suft in Bewegung, biä eä burtt bie 33er= binbung ij>rcä ©auerftoffä mit bem 3nbigottn blau geworben ifl; baä 9Jieberfct(agen ber fttiwebenben TOatetie befötbert man iaxii) eine 2»ifc6ung »on fialf= waffer unb lägt burt^ S5erbompfen ben 9Jieberf(^lag troifnen. §. 809. Siofoccen. — |)ier fommt abermalä eine gamilie »or, bie man alä eine Serbinbung »on met)reren anfe^en unb bie man unmögli* »on einanber entfernen tann, wenn man fte auä) aui i^rer 53erbinbung trennt. 3t>t ©tubium ifi beleSirenb, inbem eä unä jeigt, wie gewiffe Sennjeit^cn in einer unb betfelben ®tuppc wec^feln fönnen ; wie Wir bei bem Scrfolgen biefer abänberungen »on einem äugerften 3uflanbe jum anbern burd) eine 9'.ei!)e »on 3wifdS)en,;uftänben über baä Sanb, baä fie bereinigt, feinen ßweifel ^aben tonnen; wie Wir enbticb, wenn Wir ein anbereä un= »eränberlitjeä 3Berfmal neben ^bemjenigen erbliden, baä ficf) auf biefe äScife »eränbert, it)m auf eine relatioe 2lrt einen (»öderen 2!Bert() beizulegen lernen. Daä ^ifittl »on einem Apfelbaum befielt auä einem in feiner ganjen SuäbeSnung mit bem Äeldje per= wadjfenen (äierffocfe unb enthält mitten in einem biden glcifdje fünf fleine gätfjer ; baä ^piftiO eine« grbbeerflocfeä beffeftt auä einer aJIenge Heiner Sat= peüe, wcl(()e an ber Dberflätlje einer »erbicften Steife, bie über bem freien ÄeleJ^e (icrbortagt, nilrcid^eren unb ^er= fireuten Sarpetle auä ber inneren glädje ber Slo^re JU entfielen fd)einen, bie in gleidjcr $)öde mit i^nen gewölbt, fi* über it>nen wieber f(^liegt, inbem fie nur ben ©riffeln ben dinreicfcenben Surttgang ge= fiattet ; tnenn wir nad; einer SSorauäfegung einen ©ct>ritt weiter geden , ade biefe biädcr abgefonberten X^eile einanber nä()er bringen unb fie in einen ein= jigen Sörper »erwadjfen laffen, fo fommen wir auf baä ^iftill beä 2lpfelbaumeä jurüd. 3nbefi'en (lat iiiSf bie Sinfügung ber ©taubgefäge nitfit »eränbert, fie erft^ien immer conftant auf einem Sreife gegen ben ®ipfel ber Sel4irö()re f)in. Saä "perigoniftde ber ©taubgefäge i)at alfo me^r Seftanb unb SicStigfeit alä baä 3}cr(>ältnig beä Sel*eä unb beä Sierfiodeä, bie entwcber frei ober unter fi* Perwacfcfen finb. Sen »ordergedenben Angaben wollen wir no* Blumenblätter, bie über ben ©taubgefägen auf bem Äelttie eingefügt, mit ben üappen beä Mäiei in gleiiiier 3a^f/ gewödnlit^ ber 3'>^I fünf, wec^fel» ftänbig unb in eine SRofc entfaltet finb; einen Sm= brpo o^ne ©amenbülle, ber gerabe ifi, fieif(()ige Äo- tplebone unb ein furjeä SBürjelc^en i)at, baä gegen ben Sefefiigungäpuntt beä ©amenfornä gctedrt ifi; einfädle ober jufammengefegte Slätter , bie aber immer mit SJebenblättern Perfedcn finb , beifügen, unb wir ^ahin aläbann bie allgemeinen Äennjciiften ber 3^ofaceen. ©in »erwadjfencr Sierfforf mit äuperfi feiten 704 Betanik. me^t ober weniger ats jtoet Sfttien, bic in (ebcm gad^e auffJeigenb ftnb , unb fii^ in eine fletfc^ige gcui^it »erroanbeln, wirb bie ^omaceen beutlt^ untere f*etben. «Kctircteabgefonberte 2l(^5nen, bie »on bem fJctfi^igcn Selige eingctiüat unb ouf feinem Soben eingefügt pnb, unb moDon jebe ein einzige« Rängen- t>ti ©amcntorn enthält, jeiinen bie SRofeen ober rii^tiger Sofaceen ouö. £)ie Drpabcen ^aben mehrere 2t*änen auf einem grut^fboben, ber in ber iWittc ber Sfüte einen SJorfprung bilbet unb jebe ^ot ein ^ängenbe« ober aufre*feä ©amenforn ; bic ©an- ßuiforbeen ^aben ac^äncn, bie fafi immer auf eine über jreei rebujirt, Ben ber »erengten 3?ö^re be« »erhärteten Setttje« , ber oft feine Blumenblätter trägt, bcberf t ftnb ; bic @ p i r ä o c e e n ^abcn fünf qutrlartige Sorpeüe auf bem ©oben eine« Äelc^cö mit furscr dlot)u, n)o»on iebcä töddftenä jmei ^ängenbc ober auffleigenbe (Jic^ien ent^ärt unb fti^i läng« einer innetn ffla^t ijffnet; bteampgbateen (»aben einen einzigen, freien eietfJotf mit (»ängenben, nebenftänbigen eieren unb fpäter eine ©teinfrutfjt ; bie S^rpfobalaneen glei(<)faUö , mit bem Unterfcfeicbe jebotti, bap i^re beiben etilen aufrecht ftnb. Senn faß aUe wilbcn Säume in unferen gorfJen ju ben Jlmentacecn ge- feören, fo nimmt in unferen gemäßigten tlimaten bic gamilie ber SRofaceen fafJ attc DbfJbäumc in Sln- fpru(^, unb fte liefert un« ba« meifJe Dbft, baä t»ir eifen : bie aepfel , bie Sirnen , bie Duitten, bie Sraifpeln, bie ©pierlinge, bic ajerolcn fommen »on 662 — 669. fflefru^luitgeorganE einer Svombtcrflaiibe (Rubi.s strigosus). 662. 4ii!rijoiltQl((i)nitt ber Stute. 663. -Eic mmUdic feiitrc(t)t gefinitfen : — e Äel* — pe 3?tii. mcnMätter - e Stauügff.ilJe — rf S^cibe , ttelcfic ben »oben bfä Sel(f)ä überjielit unb m wetdier (I* bie glaubflefSSe einfünen — ;ii 5Si(iilI, buä üu« niiljrcren SartJcHen bellest. 664. Stbgefontcrie Sntljere mit bem oberen ®ipfel bf8 ©toiiS. fabenä 665. Sentrciiit gefcfinittener eierftoi o, um bie Sage beö Sidieii« 5 jii jeigen — s ©riffa. 666. gruiit: — / flcif(fii8e «arteae mit bem bteibenben SM c, ouf bem man no* bie »ermelden ©toubfäben fiefif. 667. Sentrenc ben grudjtboben. ein anbcrer bemerfcn^wertber Umßanb ift bei ben Stmpgbaicen baö »orfommcn beS gjfttgftcn (Srunbftoffcö , ben man tennt, ber Stau-- faure, bie ft4> in ben SSIättern unb ben tcrnen bc- finbct. Sie fommt alfo aber in einer au^nejmenb geringen 5Wenge in bie gegofirnen l'iqueure, bie man aus ben grumten gemiffer fiicfdjbäumc ma*t ; ber SKara^ino auä ber SfaraSfc^tirfc^ic ; baä SirfAroaffer aui ber 5Bogeltirf(^e ober rcilben Äirfcfie. §. 810. i»t«laftomacccn. - ®iefe gamilie be- ttelt fafl augf(t)liepenb auä ^oljigen ^Sflanjen. 3bre gegenfianbige Slätter ftnb bur* bie Stnorbnuna ber Sferoen merfroürbij, bei »eichen bie feitenftänbigen, »ODon immer einer, jmei, brei ober »icr auf jeber ©eitc ßortommen, faft ebcnfo ^erborragen, wie ber aWittelneroe, unb i^re ffiiittung, mie biefer, »on ber ©runbfliaete m bem (Sipfcl (»in nehmen, mä^renb fte auf biefem ganjen Sffiege eine glei^förmige Dide bepalten unb unter ftct> burft anbere, bünne Quer^ nerßen fo mit einanber ocrbunben ftnb, baß fte biö auf einen gewiffen fünft (lin ba« äugfe^ien paben, baS wir bei ben Slättcrn »on »telen iWonofotplebo- tien angaben. Der Sierftocf, ber bei einer «einen ilnjafjl ganj frei ifl, if} gemöi^nli* mit bem Äelie, aber auf eine cigentöümlidje unb unboüftänbige ÜBeife »ermac^fen , bcnn nur an ben Sängenfcitcn, bie an ber Dbcrflattc bc« gierßocfeiJ {»eroorragen , finbet biefeö Sßeraia4ii'en ©tatt, unb i^jrc Sroifc^enräumc bif= ben jmiflien biefer gläctie unb ber beä Äel*e« eben fo »tele ©ruben, in roel^ie ftct> bie jungen äntf»eren einbetten, bie ^6) fpaier auä bcnfelben ^erauöma*cn unb fii^ mit ii)um ©taubfaben aufrid^ten. Diefc 2ln= tljcren ftnb wegen ijrer gefJrecften unb bogenförmigen ®eftalt fe^r mertwürbig ; i&re beiben gäeJjer öffnen fi* ,am ®ipfct , ber fi* oft in eine 21rt Schnabel »erlongert, in einen gcmcinfitiaftlicfjen ober in jwei abgefoncerie foren, unb ftnb bur* ein Sonneftio mit einanber »erbunben, baä ft* gewötnti* weiter unten ocrlängert, ftd; mit ber ©ptge be« ©taubfa= bena »ergliebert unb in bem fünfte ber Sergliebe-- rung 2lnt>ängfel »on mannigfat^ier ©efJalt jeiflen fann. §. Sil. aWi^ttacccn. — Diefe gamilie wirb in me!>rere fecnnbäre unterabget^cilt : l) bie (i^amä= laucieen, beren einfäi^jeriger gierRotf cineä ober met>rerc aufrcctite dii^tn tntt)äU, unb ju einer trocEe- nen, einfamigen grudjit wirb, bie ft* bisweilen in jwei Älappen öffnet; bie 3a^l ber ©taubgefäfe ift befJimmt unb iß entweber baä doppelte ober baö 33icrfac^e ber Stumenblätter ; mehrere unter benfclben ftnb gewö^nli* unfrudjtbor, ^aben freie, feltener ju breien gruppirte ©taubfänben. 2) Sic Septofper» mcen, mit einem äWei ober »iclfä*erigen eierßorfe, ber JU einer trodenen, gewöjinli* fapfelförmigen gru*t mtt ja!)lrei4)cn , äuperß feiten einjelnen ©a= mentomern wirb ; bie ©faubgefäge ftnb unbeftimmt unb frei ober in ©ruppen »erwoctifen, bie mit ben Blumenblättern gegenßänbig ftnb ; 3) bie eigentlii^en SW V r t e e n , wel^je ft^i »on ben »or^erge^enben bur* ifjre ßeifctiige grut^it unb i\)rt immer freie ©taub= gefape unterfdjeiben. 3n allen »cr^ergei>enben f ßanjen finb bie Blätter mit burtfjfi^tigen fünften überfiet. ?Dthoti)Uiionrn. 705 treibe eben fu »tele Schotter »on tfnem »efenUieticn Dele ametgcn, unb taä in fccn folgenbcn HW- nämli* in ten 4) Bartingtoniecn, bcren gru(^t eine Scere mit jrcci ober mehreren arnifamigen gätfeern ift ; bte ©taubgcfägc fjnb jaMreici) unb gc= ivBt>nIi(J) monatcIpl>if(t ; 5) in bcn Secptdibcen, beren unbcfJimmtc ©taubfäbcn gfetefefans in eine aber fapufenförmig jutücfgebcgenc aiöljre Betroadifen ftnb, beren (Sierftocf mit mehreren oicieiigen Räi^ern ju einer bem Umfange nac^ fedr beträc^itli^jen gru^t roirb, bie eine boi^ige gruc^t^ütle ^at, irelcOe ni^t auffpringt ober ^ä) nur in einer Qiierlinte öffnet, bie ibrcn ©ipfel »on bem übrigen 3;t)elle nad) 2Irt cineö ©edeia abfonbert. Sä ereignet ft* oft in biefcn beiben legten gamilien unb in einigen »on ben ®nt= tungen, bie ju ben anbern ge|)ören, ba^ bie »cr^ f4)iebencn Xi)(iU beS Smbrvo in eine bomogene SRoffe »erwatbfen. Siömeilen ftnb bie Solpicbone blattartig unb jcrfnittert ; in bcn erfJcrn ftnb fie ti meifJenä eben. ®a« P*tige Del, baä in biefen in fo großer SiJenge »orbanben ifJ, betinrtt ibre tontfcbe une ftimutircnbe (5igenf*aften unb ibrcn aromatifdjen Ökrud). 3cbcr= mann fenntbtnber ®en)ürjnelte, bienicbfö anbcrö ifi, aW bie Slütenfnofpe »on einer bcrfclbenCGaryo- phyllus aroiiialicusl. @« tbeilt einen angenebmcn 3Bobl= gerud) mcbreren i^rer grücbtc mit, bie man ift, unter reeltben rcir befonbcriJ bie ©ranatbirn Cpsidium) unb bie Sructt beä SambufenbaumeS anfübrcn. Q.i tann ft(t) mit bemfelben ein abflringirenber ®runbf}off »cr^ binben, ber ftcb »orjüglicb in bcr 3?inbe bcr SSurjel unb ber i^riicbte »or ibrer Steife entmidclt. ®er ©ranatbaum (»irb »on »ielen alorageen. Sinige »on ben näm li^cn @attungcn, t»clcbe notb in ben Drei »ielblu menbldttrigcn gamificn gelaffcn reurbcn, baben feine Äorotle, unb biefe SluiJnahme, bie man gleicbfaüö in fo »ielen anbern beobacbtet, bemeidt bie 5Jotbroenbig-- feit, bie SBielblättrigen ben Slumenblattlofcn in ber SJeibe JU näbcrn , wenn man fie ni(bt gänjücb »er« fibmilät. Unfere SabeKen jeigcn bie ^lauptfcnnjcicben, bie »orjüQlicb auö bem ®aue bc« ©amcnforniJ gc^ nommen ftnb, nacb t»elcbcn man biefe ®ruppc in meb' rerc eintbeilen ju mülTcn glaubte. Die ctgentliAcn Dnagrariccn cntboltcn f ftanjen, bie niibt burib 'bre (Sigcnftbaftcn unb Slnroenbungcn , wobl aber burcb bie 3ierli(btcit ibrer ©litten, tregen t»el(tcr Rc in bcn ©arten gejogen werben, mertreürbig ftnb. 5D?an muf in bcn Sbcitcn biefcr Slilten befonbcrä bcrau^-- beben, bag bie ^at)l fünf ätigcrf} feiten »orfommt. Sie 3a^t i>nx jeigt ftt^ auf eine faf} conftanfe ffleife, unb mir ^oben fogar gcfcjcn, bag bie Oufrle Äuf jiBci Sbcile in bcr Circaea (gig. 244) rebujirt ftnb. 2)a^ Sfämlicbe finbet ftcb •" bcn mciffen .?)aloragecn. gin anberer '•puntt, ber bie Jlufmcrtfamteit ju feifein »erbient, iff bie conflantc unb fo t^iarattcrifJiftlje goritt ber '•poUentorner (§. 465, 5ig. 350, 351). (Sine regelroibrige ®attung in bfefer gamilie (H bie Trapa, eine äöafTcrpflanäc, beren Sruc^t getBÖ^nli^ unter bem 9tamcn SBaffcrnuf befannt if}; fbre grudjtbüHe bat ftact)lt!6te |'er»oragungen, unb tbr mcbliger Smbrijo wirb »on »erfcbiebenen 2lrten, bie in ben europdifc^cn unb afiatifcbcn Xeitbcn oerbreitet ftnb, gcgcffen. Sin einjiger »on bcn bcibcn Sotvleboncn bilbct fafl ganj bie Tla\Jt bicfeö Smbrpo; wäbrenb bcr anbcre btop unauägcbilbet unb notb ticincr al4 tiaä SBürjeldjcn ifi, baä fic^ fclbfl nlä}t flart cntt»i-- rfelt (§. 5GS). §. 813. «?>affifIorcc!i. — Die ©ebon&eit ibrer Slüten, bie allgemein unter bem 9?amcn ber ^af' fioniSblumcn befannt ftnb, »crbunben mit einet gewiffen SSunberlicbteit, melcbe »on bem 35orfommen unb bcr Slnorbnung einer großen SBenge an^ängfcl, fomte »on ber aScrt^eilung per febr glänjcnbcn, fc^r mannigfaltigen unb febr abffe(benben garben berrübrt, bat feit langer 3eit bie Slufmerffamtcit erregt, ^ir bef(6äftigen unö bi« >ni' benfelben nur befmcgen, um JU crtlären, wie fte trog ibrer ftbeinbaren §)ppogpnte unter bie 'JSerigpniftben (laffifijirt würben. 3luf bem dußerfien Snbe einer ©dule, bie »on bem OTittcl= puntte ber Slütc ausgebt, mtb eine Verlängerung ber aebfe ju fein fi|cint, fte^cn gcwöbnlttiS) bie ©taub= gefdfe unb ba« *J!iflill. 2(af ber anbern ©eite ge^cn bie Slumenbldttcr,, beren Einfügung gcwöbnli^ bie bcr ©taubgefdge begleitet, »on bem SRanbe ber Äel(5= röbre unb »on ibrer etwa« tiefer liegenben Dbcrfläcbe ein ober jwei Äreife farbiger ©taubfäbcn auö, bie man für niibtä anbcre« , alä für feblgefcblagenbc ©taub= gefdfe galten muß. 'Die brülfge ©cbi(|)te beö Soruö, welic bie ganje Dbcrfidcbe ber Siobre belegt, unb jur ©runbfiadje biefer »erfd^iebenen Xbei'e bient, fegt ptt» überbicä auf ber Dbcrfidcbc ber flaubgefdgetra^ genben ©dule fort , unb ocrbinbct alfo augenfcbeinlii^ bie Einfügung bcr antdcrentragcnbcn ©taubgefdfe mit ber ber Slumenbldtter unb ber farbigen ©taubfdbcn. 3it bcn grütbten einiger ^äffifloreen ipt man bic,flci= fcbigc unb bide ©amcnbütlc. 3br grucbtmart mug fie wegen ber 5D?cnge unb ber jllar^eit ibrer ©öfte, wegen ibreS fauren unb angenc()mcn ©cftbmarfä, befonbcrS in ben beigen Slimaten, wo biefe ^Pflanjen einbeimifd) ftnb, febr beliebt macben. 3n ben ®e= wäcbäl>dufcrn jicbi man eine groge üWcnge berfclben. 9??eiffentbeilä finb fte frautartig unb tletternb mit Siantcn, bie auä ibrcn Slatta^feln f)er»ortommcn, unb bemnai^ umgewanbelte 3>»eige »orflellen. §. 814. ©ic dugere Dcifc beö ©amentornä , bie Rtb jum grutbtmarf cntiBidelt , unb »on reicblii^tn unb rooblfcbmecfenben ©dften firogt, »erteibt ferner ibre Siflcnfdbaftcn ber gruAt ber 3o&anni(Jbeeren ober ©roffularieen. THan tann, wenn man fte Bor= fiditig öffnet unb auf eine jarte SBcifc bie ©amen^ törner »on cinanber entfernt, biefe Slnorbnung Icicbt wabrnebmen. Sei bem erfien 2lnblic!e fcbcinen aber bie fleifcbigen Sccfen jwifcben biefcn an cinanber ge= brdngten ©amenfömern eine flctigc, breiartige 5Kaffc JU btlben, unb biefe falftbe 2lnft^t bat ben gewbbn= lii^jen 2lu0bru(f »on ©amenfömern, bie in bem grui^t- brei eingebettet ftnb (semina nidiilanlia), erjeugt. §. 815. 3n ben grüibtcn berSacteen bingcgcn, wopon einige in gewiffen füblicfccn i'dnbern, nament= lieb bie grutfet bcr Opuniia, bie unter bem 9?amen ber tnbiftben geige betannt iff, gegeffen werben, bif= bct bie »erbiifte grucblbüDc bcn grutbtbrei, Diefe Sacteen, welcbe burtb bie ©onberbarteit ibrer ©eftaU tcn, bie fie ju gleicher 3cit mit ber ©djön^eit t^rer 706 j90tantlt. Slüttn mehrerer i^rer Sitten beliebt ma^en, fo nterl= »ür6tg finb, mad^cn einen S^etl bet fogenannten geftpflanjen au«, bei »eI4)cn tai 3cQgen)ebe eine augergewöt^nlicbe Snttticflung erhält, bic (Staiiimc unt) bie Siätter auf mannigfaltige SBeife wölbt unb t^nen auf tiefe SEBeife Simcnfionen unb gormen tu tiftilt , nüä)t »on bencii, an bie uni3 bie 5Kcl)r^cit ber ^pflanjen gert)6!>nte , meS»r ober weniger ocrfdjie- ben finb. Diefe Snfmictlung f}el)t gen)ö()nlicb mit ber ©cltenbeit ber ©paltöffnungen , mit ber 2ln()äufung ber in bem 3nneren ber 'Pflanze lurüdgctiatfenen Säfte unb mit ber 2)?ögltc5feit in dugerfi trocfenen Slima= ten ju leben, benen anber« eingerichtete f flanjen nicht totberfte^en tonnten , in Sßerbinbung. • Die boIj'öEn Süf(t)el »erlieten ficb in weit geringerer a)?enge in biefem ®et»cbe; regelmaSige §)oIjgürtcl beobacbtet man nur an einigen 2lrten. Tiie gafern Ober ©cfäpe, tDcItJe bicfeö ©cwebe bilben, jeigen in ben Sac- teen barin cineaupercrbentlici»metf= ttütbtge ©trufiur, bat «^ » anpatt eines iptral= ober ringförmigen ga^ benö, eine '•platte ßon einer getciffen Sreite unb Dicfe ifi (gig. 670, 671). 3n biefer gamilie gibt eä ^pplanjen mit cplinbrifcfcen ©tcimmen, bie mit Slättern »ericijen finb , ober audj feine (jaben ; bie meiflcn entfernen ftc^ aber nocb mcbr oon biefen gor= men , um bie ©efiatt con mannig« faltig gerieften ©äulen , »on ©cfcaufefn , anjunel>- men , um (icb blattariig abjuplattcn , ober ftd) ba» gegen nacb 2irt ber füget« ober eiförmigen grücJite JU Derbitfen; fie erlangen biöweiien autetorbentlicje Dimenftonen, reeldje in »ielcn gäUen me!>r ober ree= niger (»eroorfpringenbe unb fdjarfc, regelmäßige 3iip= pen jeigen. Sei ben meiften erfe&cn tiefe tieine iDornbüfitet , bie »on 9Jatur aui in rcgclmäpigen, oft fpiralförmigen 3iei(»en flehen , neben unb über roelcben bie SÖIüten beroorfommen. Sei biefcn finbet ein beinabe unmertlitttcr Itcbergong »on ben fdjon farbigen Äelc^jblättdjen ju ben Slumenblättern ©talt, unb fte fonbern ftcb balb über bem (äierftocfe, mit bem fte »erreac^fen finb, unmittelbar ab, balb bilben fie burtb ibr weiter nad; oben fortgefcgtcö S5crroad)fcn eine 3?öbre. §. 816. ©raffuloceen. — (So finb auct) gctt- pflanjen , bei benen aber bie gemöbniicfjen gormen bloß »etbirft unb nicht ecrroanbelt finb. Die aJer= »anbtfchaften biefer gamilie mit ber folgenben be= jeichncn (lier ibre ©teile , ob fie gletcb in unferen Tabellen, wegen ber ©amenbüUe, Kdi)i in i^ren ©amenförnern gänjlic^ fe(>lt, ober in bcnfelben nur eine äufierfl bünne platte bilbet, jiemlii^) weit ent» fernMJe^t. SBir baben Ocicgenbeit gehabt, idre Slii-- ten mehrere ITJale aW fotcbe anjufübren, welche oiel. leicht ben »otlfommenften Xp»u« für bie ber Difotp- lebonen abgeben (§. 361, 375, gig. 225, 234, 235), unb wir haben baä Safein ber fleinen gälte ober beS befonbcrn Sötper« angejcigt, ber lieh auf eine conftante SSeife auswärts »on icbcm ber Äarpetle »orfinbet. S^.'ehrere (Sattungen fcheinen, wegen beS SetroachfenS ihrer Slumcnblatttänbcr in eine mehr ober minber lange SRöhre , mit welcher fogar bie Orunbfläihcn ber ©taubtäten oerwachfen, ganj eirt= blumenblättrig ju fein. UebrigenS finb aber alle ihre Äennjeichen ju beutlich mit benen ber gamilte oer= bunben , als ba§ man nur baran benfen tonnte , fie oon betfelben ,;u trennen. 25ie ©äfte ber Sraffula» ceen finb gewöhnlich fcbarf unb ägenb; hoher man auch unter bem 3Solte ben ©aft mehrerer , j. S. ben ber ^lauSwurj, als 2legmittel anwenbct. n^ Snjfi ßffirerftc -^iücn »on einer CTactee CEchinoftctii« tonogonun) nut einer »oUfommfn fpiralcn platte in ber einen : Spirole uno rinBfSrmigen SrucSftüdrn m ber onbei«. §. 817. ©asifragcen. — ©iefe beträchtlii^e Oruppe umfapt außer ben Saue ra ceen unb ben (SScalloniaceen noch mehrere fecunbäre, bie wir in berJabeüe angeführt haben; bie Cunon ia ceen, Säume ober ©träucher, mit gegenßänbigen, gewöhn= lieh jufammengefegten Slattern , welche breite , jwi* fchen ben Slattfiielen fiehenbe 9?ebenblätter begleiten; bie §)pbtangeaceen, Säume ober ©träucher, mit gegenfJänbigen einfachen ©lättern, ohne Jtebenblätter, unter welchen wir tie Ilurlensia unferer ®ärtcn an= führen wollen. SBaS bie eigentlichen ©arifragcen anbetriffc , fo ünb eS Äräutcr mit wechfclfiänbigen Slattern ohne 9febenblätter. Die -J) amamelibeen, bie ^phtlabelphaceen fcheinen auch, fiij) benfelben JU nähern, unb »ielleicht noch mehrere anbere gami« lien , bie (cgt jiemlich entfernt flehen , bie üch aber gleichfalls bureh Sarpelle auSjeichnen, bie gewöhnlich ber ^af)l nach jrcei / »ielfamig unb an bem ®ipfel getrennt finb. §. 818. Hmbcflifcccn. — Dicfe |o natürliche, unb als folche burch mehrere heroorfteihenbc 3üge fo leicht ertennbare (Sruppe, ift feit langer 3eit unb allgemein betannt gewefen. !Wan hat ihr ben 9}amen gelaffen, ben fie gleich anfangs nach t'Ct 2lrt ihteS SlütenfianbeS, ten wir (§. 208, 230, gig. 187) ten- nen gelernt haben, erhalten hat. ©ie beHeht aus meifienS trautattigen, einjährigen ober fortbauetnben *PfIanjen, beren in ber ^uft befinblicher Stamm, ber fich bemnach im Serlaufe eines 3ahreS entwtcfeln mu9, währenb beffen er oft jiemlich beträchtliche Di- menfionen erlangt (eine Sntroicflung, ju weither fi4» baö 3»art nicht lange hergeben tann) , röhrig , Wie ber ber (Sraminecn, wirb, unb wie biefer auc^ Quer« häute an feinen Änoten jcigt. Die wechfetfiänbigen Slatter mit einem fafi immer tief jertheilten ©aume umfaffen biefe Snoten mit einet langen unb breiten Scheibe, bie fich mehr ober weniger hoch »erlongert unb in ben obern faft allein bleibt. Die Slüien (gig- 674) bcftchen anS einem »erwach- fenen Äelche, ber fich in fünf ttcine, bisweiten faum fichtbarc Bahne enbigt, unb mit welchen eben fo »tele Slumenblätter wechfelfiänbig finb, bie fiih auf bem Umfange einer grogen brüfigen ©cheibe einfügen, welche ben ganjen ©ipfel beS (SierftocfS bebecft, unb welche gleichfalls bie fünf wechfclfiänbigen ©taubge= fäge mit ben oft, unt in ber Änofpc immer einwärts gefrflmmten ©taubfäben trägt. 2IuS bem 5Wittelpuntte her ©cheibe fommen jwei furjc (Sriffel hftoor , wo» oon fich iet'Ct in eine einfathe SJarbe enbigt, unb >oo- »on ber eine gegen ben 5Ktttelpuntt ber Dolbe, ber antere gegen bie "Peripherie gelehrt ift, eine ©teöung, meiere Der ©tellung ber beiben gächer entfptitht, no= oon_^ jebeS ein hängenbeS Stehen enthält unb jwci ächanen bilbet, bie fiih enblieh trennen unb nut »er= mittelfi ihrer Slitfe ober bem Süfchel ber nahrenben Gefäße oereint bleiben, ber fich in jwei gäben fpaltct, wooon jeber bie entfprechenbe jlthäne fchwebenb trägt C^. 523, gig. 413). Das ©amcntorn, beffen Decfen mit ber gruchthüUe beinahe »erfchmoljen finb, wirb faß ganj »on einet gewöhnlich hotnartigen grucht= hülle gebiltet, gegen beren oberfiemSnbe ein Heiner, cylinbrifcher (tmbrpo eingebettet ifi (gig. 676). SS ifi aber nothwenbig, noch etwas ausführlicher übet einige oon biefen Zi)eiUn ju fein , wenn man bie Sennjeichen »erfiehen will , bie ie|t jur Unter- fcheibung unb 3ufammenftellung ber Umbetliferengat= tungen angenommen werben. 3Ban hat auS benfelben ganje ober ge^acfte, obet jweilappige Slumenblattet, bie an bem (Sipfel eben obet in eine einwärts um- gebogene ©pi^e »crlängcrt finb, herausgehoben (gig. 282, 673): oft ifi biefe ÄoroOe nicht ßollfommen re- gclmäüg , fonbern bie auf bem Umfange ber Dolbe befinblichen Slumenblätter entwicteln fich mit mehr als bie anbcrn. Sorjüglic^ wichtig ifi cS, bie »on IDikoti)lfliontn. 707 ber gructit genommenen ^Kerfmale gut ju fenncn, unt biefe entfpringen aus ben auf it>rcr Öberflädje der» Borragenben Sterben, längö wtläfer t/in fie Siiefen (jiiga) jteben , bic balb unter ber ®ef}a(t »on ober= |[ä($li(den Sinien, balb unter bcr oon Äämmen me^r ober weniger entmicfclt finb. 9tun befielt ber »er= »offene Set* auö fünf Slätt*en, wie bic« bte freien Säfrne am ©tpfel berceifen; jebeö »on i^nen jeigt einen SWittcInerocn, unb feine paarmeii'e oeri»acf)fenben SÄän-- bcr bilben atfo eben fo »iele SBinfel, bie mit ben er= fJen rcectitelftanbig finb, fp baf taä ©anje ber gtu*t je()n berfelben jeigt, bie abmctftfetnb btn Sielrtefen (juga carinalia) unb ben »ertrat^fenen 3iänbern Q^latit- riefen , j. sutnralia) entfprettien, unb bog jebe« oon ben btibcn Sarpeücn fünf l)at, einen mittleren, jnjei ba}TOtf(6cn[iegenbe unb jmei feitenßänbigc , bie mit ben nteicjjnamigen be« gcgcnftänbigen Harpetlö ber-- ttattfen. 3roif(tien ben fünf 9iirpen> weldje auf biffe SBeilc an ber Dbcrflat^e eineiJ Äorpellö enifte^en, muffen R* »ier eingetjenbe SBinfel , ober DJillen (vallecula!) befinben. Siönseilen itjeilt ein fccunbä- rcr, für jebeö Slättcfeen boppelter 9Jcr»e, jebe afiüe in t^rer ganzen Sänge, unb »erboppelt alfo bie 3al)I berfelben. Siörceilen befinben R* in ber ©icfe ber grudjtfiüUe, unb läng« jcber SRille eine ober me(»rerc ©ruben, bie mit einem eigentbümlictcn barjigen ©afte angefüOt Rnb , unb bie ft* bon unten naii) oben er- aeitern , reo fie Rcfe in tai C(pcnm enbigcn , unb nad) außen eben fo »tele farbige l'inien ober Strie- men (viits) abbilten. ®ie (Scfialt unb bie 3a^I bcr 3itppen, ber SRiUen unb bie 3lnorbnung ber @trie= men liefern bie fegt gebräucblictien |)auptmertmale, bie man ju befitmmcn lernen muf. ®ie inneren 672—676. Sefru4iunß8otgane bcr Kö^tc (Dnuciw carow). 672. dorijnptalfcfinm bcr i'Iüte. 67;<. Dir iSrüic uon oben gcfcljen : — je cpigDiiifSt ©dicib«. 674. jScntrtdjter Scjiniti ber 8iüic : — p Kiumenblöittr — « StoubjcfäSc — o 3!eif!tmorjcner Sicrfti'cf mit bim beiWüiife'nen fielic — s ®rifffl unb Warben — je Drülige, epifl^i if*c Sijeibc. 675. tiotijonialfdjnttt ber gruifit. 676. Srntrcditer Scijnilt! — / gtuc^t^ütle — j Samenrorn — p ©amen^üUe — e ^mbigo. !RaturBef(I)i(^tc. glätten , an reclt^cn bic beiben Sarpetle anfönglic^ »er»a(<)fen finb, unb bie fiä) tntUä) trennen, finb biämeilcn eben (gerabfamige Umbellifcren, 8tg. 075, tJTtj), biöroeilen tobt, entmeber wegen bcr Einbiegung ij^rer 3iänber ober ©citenrippen (f rumm= famige Umbelliferen), ober, feltener, weil (te Rd) an ibren beiben @nbpunften frümmen (!iobIfa= mige Umbelliferen). Die ©amenbütlc, wel*e ben groperen Jbcil bcr 5Wa|Tc cineö jeben ÄarpcDö auimaä)t unb innig mit ibren Dcrfen pcrwatfcfcn tR, äcigt bic nämli^cn HWobiRfationen ber (iSeRalt. "Der ©aft, ber fitti in ben totrtemen anbäuff, ift ein aromatifttieö Del, ba« feine gigenfefcaften unb feinen Soblgcrut^i ben ©amcntörncrn mittbcilt, bie bcmnait» bei einer gcwtffcn anjabl »on 2irten, j. S. bcmStniÄ, (Sorianber, gcufcfl/ Äümmcl u. f. w., gc= brauest werben, ©icfcä Det iR oft mit einem nar= fotifd>en ®runbRoffe in bcnanberenjbcitenbcrffianjc, bcfünber(S in ber 3Jinbc unb ben Stättern, wo bie cigentli(t)cn ©äftc in fJcngc cortommcn, »erbunbcn, wcltfce naü) bcr TOengc bcö borbcrrfcftcnbcn Öirunb= Roffeä Bcrfttiepcnc Sigenft^aften baben fönncn. Solb bilben Re Rimulircnbc, frampjRiflcnbc ®ummibarje, welttic »on bcr .?)eilfunbe . mit 9Jugen ongcwanbt worben, f,. S. bie älffafoetiba, J>aä *panar- gumnii, ba(3©agapingummi, baö5Wuttcrl;arj, baö Simmoniafgummi; balb werben Re mebr ober minber bcftigc ®iftc in bem Conium inaculalum, bcm Ciciita virosa, bem Oetliusa cyna|iium , bem Phel- landrium aquaticuiu u. f. w., '^Ranjen, bencn man gewöbnit* ben 9Jamcn ©cfeierling, fleiner ©cfeierting, SBaffer fd)ierling gibt, obne gc= nau bcnjenigcn angeben ju tonnen, auä wcldjcm baä in bcm ätltcrtbumc fo befannte tijbtiicbe ®etränt be= reitet würbe; balb werben Re bcrgcRalt gcmilbcrt, ^a^ Re cbenfo, wie in ben ©amenförnern, nur noc^ J>a\a bienen, bieJbeile, unter wcltfce Re fit^ ücrtbet= len, unb wcf(t)cai in bcm füfli*en Curopa ein gefäbrli*cä ®ift iR, obne 9Ja*tbeil in SJupIanb gegciTcn werben. Die fleif*igcn SBurjdn, wcl*e wir weiter oben ange= fübrt biben, unb wet*c 3ebcrmann tennt, entfialten übcrbicä no* eine jiemli* bcträ*tli*c OTcnge jutfer= (»altigcr 5Waterie. §. 819. — 9lf(flmncen. — 5Kan »erf^molj ebemalö mit biefem 5Jamen ^PRanjen mit @taubge= fapen , bie ben Blumenblättern gegenRänbtg Rnb, benen man ibn beute ni'* auijf*licpcnb gibt, unb bie SelaRrinccn, wo bic ©taubgefäpe na* bcm ge= wöl)nli*.crfn @efe|e we*felRänbig Rnb. Siefe beiben gamilien ^aben febo* einige Sigenf*aftcn gemcin= f*aftli*: bic grün unb gelb färbenben ötoffe, wclc^je mejjrcrc il;rer ülrtcn Itcfcrn ; ttn f*arfcn unb abfübrcnbcn Stoff, ber in mebreren idrer Slättcr, namentli* in benen bcr Ärcujbornc cntbaltcn iR; ben abftrtn=^ girenben unb Rimulircnbcn Stoff, ben bisweilen bie trautartigen Ibeile in fi* f*Iiepen; wober cö fommt, ba§ man bic Stättcr »on einigen Ratt Z^et aufgiegt. Die 2lraber tauen gern bic frif*en Slatter beöÄat (Celaslrus edulis), unb »erf*affen R(^ auf biefe Seife eine Slufrcijung, wcldic bcrfentgcn ä^nUi^ iR, 708 i&0tonik. bte »on tem ©«brauche ber natfoUftfeen SKittet ^er= , rü^. 3u bemerten ift, bap bte 3?!>amneen neben biefcn Oattungen mit giftigen grüc^iten anoete jeigen, »0 bie grudjttjüUe »on einem jucfer^altigen @(|leime onfdjtPiUt, roeii^jer ijtmilbernbe, ganj entgegengefegte Sigcnfi^aften »erlet^t, unb fte ali 9Jat>rungBmtite( beliebt maitit. S^ermann tennt baä beä !ßruf}= beerboumeö, unb ein anbereä au^ betfelben ®at= tung »on bem Zizyphus lotus, iai bte gewö^nltttie 9Jabrung geroifTer 58ölferf(t)aften auSmacbte, bie bep- tcegen in bem Sllterttjume unter ccm 9?amen 2oto= p!>agcn betannt »arcn. 3n ber Hmenia dulcis, ipt man ntdjt mebt i>ai Statt, fonbern itiren auBerorbcnt-- lic^ »erbicften unb faftrei^en Slüienfiiel, eine SÄobt- fifotion , roelttie roir f*on bei einigen anbern 'Pffanjen angegeben t)aben (§. S07). 5Wan t()eilt bie Selaftri« neen in j»ei3ünfte, ober fogar in smei abgefonbcrtc gamilicn: bie ©tapbPleen mit jufammengefegten Slöttern, mit ©amenförnern oj>ne Samenbeeten , unb »0 bie @amcnt>iiUe eine fe^r bünne »platte bilbet; bieSoonvmeen mit cinfatfeen Slättern, mit @a= mentörnern mit einer fleifcbigen ©amcnberfe (5tg. 451), unb einer bicfen ©amenbütlc: biefe Icgtern ^aben ben Evonymus ober boä "Pfaffenf äpf)(ben jum Jpfuö, beflTcn litbte uns porbfe Soble, rcic Sebermann »eif, ju 3eit?)cnfiiften gebraucht i»irb, bie man übrigenö aucb auä mehreren anbern, mit ben nämlit^en Sigenfe^aftcn oerfe^enen §oIjarten »cr= fertigt. €inl>imnmblttttnfle Uikotijlclinncti. §. 820. 35on Sufficu finb fte, wie Wir gcfe= Jen Jaben (§. 701), in untertoroUige, um!oroUtge unb oberforontgc cinget()ei(t reoiben: biefe legieren TOurben in jmei SlafTen gebracht, je nattibcm itjre 2lnt(»eren frei ober unter ft^ »ern)ad)fen finb. 3nbem »fr biefer Slaffiftjirung folgen, werben mir bie Sin- blumenblattrigeii mit perigvnifi^er unb epigpnift^er Sfnfügung ttjcgen ber ©ttiicierigfeit oerfdjmeljen, auf bie man in ber "prariS häufig ^öft, beibe »on einan» ber JU unterf4)ciben. ^^opDgijnil'dje (Üinblumenblöttttge. §. 821. Unter anberen tt)oIIcn tbtr mit einer gennffen ^InjaJI »on (Familien anfangen, bie man bafür anfeben tann , bap fte ben Uebergang ber »ielblumenblättrigen ju ben einblumenblättrigen bil= ben. 5Webrere baben auit) roirtlitb biefe boppette Äennjei(J?en in ibren ©attungen, bie übrigenä burt^ eine augenftfteinlitbc 2?er»anbtf(baft unter ficb »er-- bunben nnb : bieä ftnb bie ©tpractnecn , bie Sbena-- ceen, bie S'icineen. Dbglciti bei ben übrigen bie Stumenbtätter unter fit^ biö auf eine geroiffe -?)öbe »crreaijfcn , fo gefcftiebt bteä biämeiten nur in einer äuperft furjenSJuiSCebnung, unb überbie« fehlen bi« mehrere SWertmale , bie ben roefentlitb einblumenblätt= rigen ^^ff^näc" f'S«" finb- 3n biefcn ßeben bie ©taubgefäpe auf ber Sorolle, ibre 3abJ tommt ber (dret Sintbcilungen böi^ften« gleicb , ober erreicbt fte nidft einmal, unb enblii^ finbet man biefe 3abf in ber ber ÄarpeUe nitbt itieber, bie in ben meifJen iJäUen auf brei, ober geroöbnlicfier auf jroei rebujirt tfl. Die na(^)fo(gcnben gamilien jeigen unS bagegen Äarpelle, bie oft ber 3abt nacb ben Stumenblättern gleich) finb; ©taubgefdpe , oft in gcboppetter ober »iel= fat^jer 3abl, unb bie febr oft eben fo »oüfpmmen unabbängig »on ber ÄoroQe finb. Sei mebreren finb jttar nad) bem geroödntitben ®efef e bie ©taubgefäpe auf ber SJöbre biefcr Sorotle eingefügt, unb in glei= d)tr 3abl mit ibren Sappen; atäbann ftnb fte aber in ben meifJen gätlen mit benfelben gegenflänbtg, unb baö (»oufige SBotfommen anberer Sorper, fogar un« frucbtbarer ©taubfäben, roeltbe mit benfetbcn Kti)' felfJänbtg finb, unb ibren normalen <)3[ag einnebmen, jeigt binlänglicb baö Safein cineä jroeiten Duirtä »on ©laubgefäpen an, bie bis auf einen gerotffen fanlt burib ein mebr ober minber »oQftänbigeä gebl' (e^dagcn »erborgen finb. ®tefe mannigfaltigen S8e« tracbiungen fjaben unä oeranlapt, biefe gatnilien in einet befonberen SabeQe barjufjellen, unb rcenn wir in einigen »on ibren (Sattungen, fogar bei einer (leinen anjabl ganjer gamilicn, bie wir bafclbft auf= nebmen ju müifen glaubten, biefe auSnabmiSmeifen Äennjeicben nitbt antreffen, fo ift ibre natürlitbe ©teile buttb baä öianje i^rer anbern 5Werfmate, auf roeltbeä wir SRücffitbt nebmen mupten, barum nicftt weniger be- jeitbnet. Sie Stnfügung fogar fcbeint etroaä »on ibrcr äßicptigleit in biefet fo geiormten ©ruppe ju »erlie« ren, bte unö einige, jwat febr feltene gäüe »on ^e= rigpnie jeigt: ein neue« Sanb mit ben »ietblumen« blättrigen gamilicn, mit benen wir gefd)loffcn ^aben. (©i(l)c äabcUeXII) §. 822. ®ricincen» — 2ltle fünf erfte gamilien ftnb frübet ober fpäter in ben 9Jamen Ericae »er« fcbmoljen werben, unb jeigen wirtlicb bte innigficn Sßerbältniffe trog ben angegebenen SJerfcbiebenbeiten, woburcb fte in mebrere ©ruppen jertbeilt werben. SBenn bie grücbte fletftbig finb, wie bie beö (ärbbeer- baumS, ber Vacciiiium, fo werben fie metftenö in ben fiänbern, wo fie warfen, rob ober getotbt gegeffen; bie gewöbnlifbfte in (Suropa ifl bie grucbt ber peittU beere CVacciniummyrtyllus), »on welcber 35irgil fagt: Vaccinia nigra leguiitur. 3Wan t)at inbeffen bemerft, bap bie Stucbt bcs5 gemeinen Srbbectbaumcd (Arbu- tus unedu) eine febr geringe SJenge »on einem nar= fotifcben ©loffe cntbält, welker baö Uebermap ber« felben gcfabtlitb macben tonnte. Siefer legtere Stoff finbet ficb übrigen« in mebreren SJboboraceen, einigen Dibobobenbron, Äalmia, üljalea u. f. w. di fcbeint erwiefen ju fein, bap ber§ionig, welcber eine grope Slnjabl ©olbaten auf bem Siürfjuge ber jebn- taufenb ©riei^en burcb Ältinaficn berauf^te, »on ben Sienen in ben §)ontggefcipert ber Slüten bet: Azalea ponlica gefammelt werben war; unb bie Slätter beS Ledum paluslre, bte jurSereitung beä Sierä genom« men werben, macben baffelbe äuperfi beraufc^cnb. Wlan bemertt aucj in »erfcbtebenen Xi)eiUn »ieler Srtcinecn febr abfJringirenbe (Sigenfebaftcn; unb man bat bc= fonberö baö Dafein beö Saninö unb ber ®a(luöfaure in bem Arbulus uva-iirsi nacbgewiefen, beffen Slätter bemnat^ ju Sereitung beö Seberä gebraucbt iserben. §.823. Sie©t9racineen, welcbe »ieUeidjt beffet unter ben perigpnifi^en »ielblumenblättrigen aufgefübrt würben, »erbienen wegen ber grjeugung eineö fcjt betannten Salfamö, berSenjoe, welche berSiyrax benzoin liefert, angefübrt ju werben. Sin anberer Salfam, ber in bem |)anbel unter bem Slomen ©torar »ortommt, würbe lange für ein »probutt beö Siyrax oincinale gebalten; feinUrfprung ifl aber nocb jwei- felbaft. §.824. Sie ffibenaceen finb wegen ber ?)arte ibreö §)oljeö mertwürbig, bie mebreren ben ^tarnen Sifenbolj »etftbafft bat. Saö betanntcfJe ifJ baS Sbenbolj, baö »on bem Diospyros ebenus, wobon mebrere anbere Sitten bie nämlicbcn (äigenfcbaften jei- gen. SWan ipt im teigigen 3u|lanbe bie grücbte »on einigen, unb bie auperotbentlitbe §)erbe ibreö gleifcjeö, beoor cö in biefcn 3u|lanb übergebt (bem fte gewob"- lieb 'n allen Stücbten »orangebt, bie beffelben fäbig finb), jeigt baö Safein abfitingirenber ©runbftoffe jur @enüge on. I §.825. iWan finbet fte aucb no^ in ben grütbten lunb ber SRinbe mebrerer 3licineen. 2Bir woQen bemerten, bap biefe Sigenfcboft in ben meiHen *pflan= I Jen angetroffen wirb , bie alö Srfaßmlttel bcö SJetö JDihotqlcbdnt'n. iamilicn. tab. XII. @inblumen%(ättrige mit tegetma^iget SoroUe mit ©taiiigcfiifcit , gcwöljntti^ f)9pog»;nif<6-, ^äuRg tmn if)r ttiec^fdliänbi'ijc ober geringen: mit JJarvclIen iitöängifl, »iclfacfee, boJ)peIte ober gegeiiftänbige fetjr feltcrt gleiche Uttb ic oft bcr ,3'if)l ber Jl)eilungen ber ÄoroHc entfprechen. auf bcr fioroHe, ft6r 5ni mit ilircn S^ciltn in flteiööer 3i>51- Di'crium freu @tiHparagua9 fo gebräutbliib ifl; c« sväre tnter» effant, bte tbemiftbe 3ufammenfefung beffelben mit bcr beä äditen X\)eeä ju oergletcben. 'Dje SRinbe heS gemeinen |)ot)fcn (l\e\ aqnifolium) enthalt einen be= fontern Stoff, baö ©lutin, trorauä man ben 35o- gclleim bereitet. §.826. Die 3aömtneen finb wegen ber 9)?engc be« fliütbtigcn Dcleö befannt, ba« ibren Slüten einen fo fbftli0en ffio^Igerucb »erleibt. Sie berOleineen, unter welibcn man nur ben ütlat, fo wie bie SIü= ten ber Ülea fragrans, bte man in S^na anivcnbet, um ben Zi)U aromattfcb ju matjjcn , aniufübren brautbt, baben aucb gröptent^eilö einen füfen ®eru(t. Diefe leftere gamilie ifi aber »oräügli* burtj) baö 3?or- lommen beö Del« in ber Stucbtbüüe ber Dlioen= bäume nüglicb, irocon eine 2{rt aQgemein an aUen ÄüfJen bcö SWittelmeerö angebaut TOtro, unb ba« in einem geringeren @rabe in bcr grucbtbüde einiger anberec ©teinfrucbtgattungen »orfommt, in roeltben man baffelbe oernatbläffigt. 3" biefer ^antil'e JÖblt man au^ bie S f (b e, ßon ineltSer mefirere Slrten bure^ Sinftbnitte in ibre Sttnbe baö JlJanna ausfliegen laffen, biefe jucfetl^altige unb fcbmatb abfübrente ®ubf}an\, beren Sigenfiaften con einem befonbern OrunbfJcffc beS 3urfcrö, bem STOanntt, berjuriibren fcbetnen, ber fi(b übrigens in mebrerenäuperft oerfitiebenen ^pflanjen, fogat, Wie man oerficbert, in ''Piljen tcieber ftnbet. §. ts27. Sie breiartigen gtütble einer gtopen Hnjabl t5on ©apotecn ftnb in ben Jropenläncern, t»o fie (tjacbfen, febr beliebt; namentlid) ifi eö bie beö ©apotttier (Sreiapfelbaumä), weltber ber gamilie ben 9?amen gegeben bat. Sbr ©amentorn tft reieb an einem fetten, nttfet fe^r flüffigen Delc, baä leitbt gerinnt unb bte Sonfiftenj ber Sutter, befonbcrö in ber Bassia butyracea, annimmt. SWan !cnnt eine anbere 2lrt biefer tegtetn (Sattung unter bem 9Jamen SButterbaum in 5lfrita unc fein f robutt unter bem: Suttet con ®alam. Setraibtet man biefe 8a= mtUe in botantfcber Sejiebung, fo gewährt fte un« ein »abre« 3ntereffe, benn fte jctgt ben Uebergang fruchtbare ©taubfaben in ib^em 3n'iicbcnraume bat. §. 828. Sic frtmulaccen unterfibeibcn fit^ bur^ ibrc ©taubgefäfe, bie mit ben Sappen bcr — e Staub« 6(7. ^orisonlalliiniit 678. 3fir fentredjtetSifinitt: — cSet* — gefiige — o SierftDcf — s ®rifTe( unb 5)arbe. 67». Senftedil gefti)nittfner Sierflott o um bcit centralen TOut» terfucSen mit ben Sieben ju »eigen : — s ©runbflöiiie beä (SrifTetä. 6K0. Senfrcctter adjnitt cer gruAt : — f grutbtIjüUe — p cen« iralcr 'Kutterluiien mit ©amenförnem , tpooon einige abgelöst Bot« ben finb. 6sl. (Samenforn. 6H2. 'Bai Wämliiie fentret^t gefi^nitien : — ( Derfen — * ?!ab«( d — isamenbüae — t @mbn)ij. 6S3. Der abgefonbette gnibrbi). 90- 710 Botanik. Stoxoüt gcgenßänbtg ftnb (gtg. 677, 6783, ^ütäj Cie centrole SMuttettuc^enfieUung il>ret ©amenforner (§ig. 678, 67;t, 6803 unt» *"r(ti He üage be« Cfm-- btyo, welcher feine ©eite, anflatt nai^ leincm l*nD= puntte, gegen ben Sefcfiigungöpuntt pin Ulfxt (gig. 6823, luä)t oon allen anoern einblumenbläftrigcn gamtlten, mit Sluöna^me ber STOprfinecn. ©lefe ffnb aber gctoiiTetmafen tk ^prtmulaceen ber Stopenlänber ; rpo fie auöfc^liepenb roa^ien, unb fte werben bort nur burdS> Säume ober ©trdui^er rc^ präfentirt, rcäf^rcnb bie eigentlidjen »primulaccen, bie Semot^ner gemäßigter ocer falter Ältmaie, immer Irautartig finb. SWan liebt fte nur wegen ber 3'er= lic^teit i^rer Sliitcn, »Oflcbe bei mel?reren Strien ben SJorjug ^aben, baf fie ju einer 3t febr fiarf auö, fepeinen aber boc^ einen geroifTen ©rab bPn iSnergie ju tjaben, nament^ lii) in ber Anagallis ober ©audjbeil, ^aä man alfo ni(()t mit bem SBogelgauc^beil »ermecbfeln barf. X)er (Srtract au« ber A. arvensis i)} ein ©ift aus ber Älaffe ber f4>arfen. §. 82y. ©ie gamilten, welche in ben folgcnben Tabellen entbalten finb unb bie grope SWcbrbeit ber (Sinblumenblättrigen au^mai^en, entpalten auf eine confJonte Sffieife bie 5Werfmale, oon bcnen tpir meh- rere Tlalt gefagt ^aben, ia^ fie mit biefer 5KoDifi-- Jatton ber ÄoroUe in ber 3ablficllung unb Siniügung ber ©taubgcfäpc, foroic in ber 3abl ber ÄarpeUe, »eldie jebocb geringer alö bie ber äSlumenbläiter ifJ, obglei^ man fie in einigen feltenen Sfuöna^men ta^ gegen bö()er ftnbct, »ertnüpft feien. SWcprerc 'Pflanjen »on ben in ber »or|?erge;(enben Sabelle aufgejäblten gamtlien, unb bei »pel(t>en man bie nämlitben Äenn^ gelegen onttifff, müßten fit^ alfo an eine bon ben folgenben reiften, trenn man nur auf iljre fpfiematifcbe Stellung 3?ücfft(t)t näbme ; roir b«ben fte aber lieber an bem »piage laffen wollen, ben i^nen iOre natür= li(t)in 5Seri)ältniffe anmeifen. Tlan wirb fte in feinem galle mit benen aui ber Jabelle Xlll., iwo bie Äo- rolle unregelmäßig ift, oernje^feln tonnen, unb reaö bie in ber Sabtllc XIV. anbetrifft, fo toirb bie Unter= fui^iung ber anberen Äenn^eicien bie grage in ber geringen Slnjabl oon göüen, reo fie jroeifeltjaft fein tonnte, leicht entfc^eicen tonnen. (©. iak. XIIL unb XIV.). §. 830. Seoor mir einige oon ben gamilicn, btc in ben beiben folgenben Tabellen erreäbnt loerben, befonberö untetfu(t>en, iß ti am xedjtm »piage, meh- rere fünfte ibrer Drganifation im SlUgemetnen ju unterfui^en. Tlit bcnen, beren ungleiifte Ölumcn« blattet tüTü) ibre SSereinigung eine unregelmäßige Sotoüe bilpen, rooUen toit un« juerfi beidjaftigen. ©ereöbnlii^) ifj cincä oon btefen Blumenblättern mit bem ©eclblatte gegenfiänbig, b. i). ei ftcbt auöreäriß unb oerreä4)ät mebr ober reeniger (>ot^ mit ben beiben junäi^fiftepenben, roobrcnb fi0 bie beiben anbetn nai^ ber entgegengefe^ten ober inneren Oette loerfen, fo bog fit^ ber ©aum in jroet Jbeile ober üippen, ben oberen jrecilappigen , ben unteren breilappigen tbeilt; unb baß man beim ©cbneiDcn ber SoroUe nacb einet mit bet adjfe parallelen (Sbene jreei ungleidje unb ber ®efialt natt) oetfc^iebene §)älften erbält, tooopn iebe eine oon biefen üippen bilbet ; f(()neibet man fie nad^ einer ßbene, bie |enfre(()t auf ber oorbergeljenben flebt unb nat^ Uv Sltbi'e, fo erbält man jreei fpmme= ttifcbe |)alften. ©et Äeli^ tann an unb für ftd) tegelmäßig fein obet an biefet Untegelmäßigteit Zptil nebmen; in biefem legten gaUe ift er felbfl }ioei= lippig. 3Son ben fünf Staubgefäßen, bie mit ben fünf Slumenblöttern loettifclfiänbig finb, entretcfelt ft((i bai, wüsS^ei ft4» in bem 3n>if(^enroume ber beiben Sappen ber obern l'ippe einfügt, nur febr feiten; in Den meifien gällen f^lägt eö febl, entwebet unooÖ- fiänbig, inbem eö aläbonn fein Dafein burt^ einen oertümmerten ©taubfaben, reie j. S. in mebteten öcrofularinecn unbSignoniaceen juertennen gibt. Ober ooUtommen. 3n biefem legieren gatle erbalten oon ben oiet anbetn Staubgefäßen bie bei» ben unteren, bie, reeldje mit ben Sappen ber uiiteren Sippe roedjfelfianbig ftnb, eine größere Snimirflung; Die beiben feiienflänpigen, bie, roelcbe mit ben beiben Sippen reec^fcltlänbig finb, entroicteln ftd) au*, bleiben febot^) fleinct (m loelibem galle man tettoDpnamift^e Stoubgeiäße bat3, obet fie entioicfeln fid) nut unooa» ftanoig unb jeigen fis^ in bem oertümmerten 3uf}anbe (.in reelt^em gaUe bie Slüie bianbrifct» if|3. §. »31. ^lan tonnte bemetten, wie bäufig in ben Stimiiien mit regelmäßigen foioie unregelmäßigen Slü« len bte binäre 3abl ber Äarpeüe oortommt, unb eine aufmerffame Untetfuc<)ung bringt auf ben ©ebanten, Daß Dies wtrtlid) no0 böufiger geicbiebt, alö eS unfere i;abellen anjetgen. Sit finben in betXbit, baß fii^ bei geioiffen jamilieu Die 3obl bet gältet oft oon oiet auf jtoet rebujirt, baß aber alSbann in jebembie 3a;>l Der ©amenforner Doppelt ifi; ta^ in anbern bie 3apl 4 berSatpeUe confiant ifl, reie in ben Sabiatcn unb Sortagineen ; alebann ifJ abet bet cinjige ®riffet jroeifpaitig ober enDigt jtc^ in jreei 9Jatben, unb jebe oet 3iarben if» mit einem Äarpellpaare gegenfiänbig. UebcrDieö fteujen ftd) Die Sinfügungen ber oier Sitten gereöbnlicb nioji regelmäßig, f^onbern nähern fid) paar« loeiie uno finb mit ben beiben Starben gegenfiänbig. ©eretffe SWißbilDungen jeigen unä bie Äarpede ge- trennt, aber paatreeife, reooon iebeö *J)aat einen ©riffel unb eine 3Jarbe trägt, unb eine ®attung bet ©tc^onbreen bat jreei abgefonberte ®riffel, roooon feber gleitttfaUä ju einem Äarpellenpaate gebött. Tlan Dürfte oielleit^t batauS ben Si^luß ma(t)en, baß (ebeS oon biefen 'Paaren ein einjigeS jreeilappige« obet jroeieiigeS SarpcU oorfieüe, reaS tai bäuftge SSor- fommen oon jreei Hieben in febem gaibe ber Siet* fiotfe, bie ganj jreeifäe^erig finb, unb Mi ©treben eben biefet gadjet, fi($ burit» bai 3uiü(f laufen einet 'JÄittelfc^eibewanb in jioei abibeilungen ju tbeilen, beträftigen würbe, oben biefer Umftanb bringt in gereitjen gätlen bie fdteinbare 3abl ber gäcber auf 8; ti finb alSDann reirtlid) nur oier; jebeä ifJ abet mrä) eine ©c^eiberoanb in jreei getbeilt; in biefem gaUe finoet man bei gereiffen Serben aceen fiatt aipt einfätbetiget Seme, oier jreeifäi^erige. ©te Stellung ber bcifen gäcfjer in SScjiebung auf Die %ai eine rechts, baS anbete linfS. §. 832. JBignoniuceen. — ©ie 'pflanjen auä biefet gamilie finb Sttäudjet obet Säume, reeli^e butcb bie St^önbeit ibtec Ölüte mettreürbig ftnb, unb reooon einige bäufig in Den "Parten unb ®ärten gejogen reerben: j. 3. bie Calalpa, bie feit langer 3«it bu tannt unb glei(t)fam natutalifirt reorben tf), unb bie Paulownia imperialis, bie aui 3apan flammt unb fit^ bei uns crfJ feit einigen 3abren fo fibnetl oetoiel- fältigt bat. Siele oon biefen Sltäui^etn finb Sianen, unb Die meifien jeigen in intern boljtc^ten SyfJeme eine fonbetbate älnotonung, bie reit bereits (§. 87, gig. 1U83 teunen gelernt baben. ©aS 5'olj bilbet reitflic^ eine ©äule mit oiet febt tiefen Äeblen, fo baß es auf feinem .5)orij»ntalfcbnilte eine %ct TlaU tefetfteuj ootfJellt. ©et 3t»if*cnraura bet oiet ^oU JDihoti)kIii>itcn. iJamiiie». «uli. XIII. ®{nHumenbIättrtfle ^tjpog^nifd^c, mit unvcaelmd^iijer JtotoKc, bie ttedjfelfi.änbisc Statitgcfäf« enthält, bie anf_4 ober 2, butrf) «ooUjlänbige« ober t^eilweifeä Sef)lfd}l(igen , bibl;namifd; Ifäietiß. 3)fulter-l ebusirt finb. injigcö^äiinenbcäÄorn liidt SamenSüae. 4 Staubgefi'f e Srobiifariccn. Icentrale. Soiiier joljITciift ffeine ©omenfiüUe- 'i Sloubgefäge . . . Utricularinceii toaiitnöntiflf "iifmrljtevtnSReifieii.IfcmE. SUbonamcfdir etoiibgtfiije ober 2 Kijrianbraccci I Rötner soMrei*, ©amcnbülle , bicfciblättrigf ^Jflmijfii. Ocar manctmal, ftalbnermadiiVnmifi^JlüCfntarifuJ ritijnamcfdieii Sijubaeföjfn ob. 2 @cfineriacccn, Sdjiippige »latter. D(t 4 gjlaccn» I latien. I>ibi)namifit)c Staubgcfäf t Orcbandjeen. 2fä*frio. g)!ut(etfu(6en(Jeninio;unbefltmm(|nii5( gtflöarlt. Samenhülle Mcf, jltifdjtg. Biti). 0(tfenjlänbia. Sörnet . namjf^e ©toubdefäfc ober 2 . , Scrofula IgtflüBflt Seine SameflIjüUc. Dibpnain. Staubgef. •"' ' |be|1iinm(E 1— mebme mit t>oitern Äeine ©anien^üae. Bibi)< namifdie ©taubgefäSc ober 2 fruAtb.are ein etnjtged t^ängenbeS. Sletid)ige ®ameiit)üUe. S)t« bijnamift^c ©taiibgefä^e, anti)eien|2f.i(i)eriB |lfii(^eriR ein einjige« ouftec^teä. ®amtn?üne fleißig- 4— S ©Mubgefnje . 4fäiierig flörner ieflimmt. gtiidit eiiclig. Seine oamen^iille. 2)ib!)niiniif(f)e ©taubgef.ife 2,4-8fä(i) 1 cinäigcö mifrcd)»'« Sorn SBeljtlofe g-rudjt ©jmenbüUe feine. tiiHjn. Staubgefn^i gefäfe, fc^r feiten 2 (iemtJelböbigem (Süffel. ( cinjigeä aiifrecfjreä Äoi [ ©amenljfidc. Dibgnnmifdie ©taub' ^cantbaccen. aRoopprineen, Sctaatnccn. (Stilbftiecti. %»t'baliiicen. SScrbcnaceen. taö. XIV. einblumcnblattrloc ^t)pofl^nif*c, mit teaetmäpiijer Jtcrelle, welche bie wettfelflänbiijen iStauljijcfäfjc in ^leidjtv 9lnjaf)I ent mit einem ilempet«! böbtgen @riffe( .4 as.inenj öängenbe fiörner; feine ©amcnbütfe . . . . . @temfrii(J)te l-iif.idierige; einjclnfjebenbe aujreä)teS5rner j Srnbrijo boppcl» I läufig um eine fleiici)ige ©amenbüUe .... mit 2 grunbfiänbigen ©riffeln; 2-4 Sldjönen; anircdjieSörner; feine ®amcnbi'(Ie;,iertn ' ' Sörnn böngcnbeä in jcbeai Äa* ; gc iffiüvielcb ober)1.>nbig ; Sfotir. ine; 'ißürjeui)en oberf^iinbig ; mit 4 Semen 3; IRuttetfiiftenflellung oiSfenft.; (5i(Se beft.mmte ober unbeftimmte; Sopfel m facJifpaliigem aufiptingen; Sörner ein einjtgeö ; centrale 'KutterfudienllfU. giften beftimmte ob. imbefi.; Sapfel mi facl)fpaltigtm auffpringen; 3nfIote«cen5 gcrobi 2; OTuitertuftenfleü. ~ ^'"" " "' aiiitnil.; giften un» beftimmte; Sl.Utet 2 getrennte; Äapfel mit faftfpalt. Sluffpringen ; gmbryo gerate . ein einjtger ; Beere ober Sapfel mit toanbfpalt. Siuffpr. ; gmbröo bogenf allerblafiloä ;5)räfIoreecenj ber gebrebien Sorolle SlfterH.; tiappig ; Sapfel $räfl. mit 2 Snöpfen . taftsiegel, ISapfil l'J^cere gebretiti " Sdrragincen 3Ip(anace«ii. Xicbunbrecn. ®uiiooloula= ©entiaiieen. ©pfgeriacecn. Soganiaccen. SPutaliacccit. SBeere J Sapfel . 1 3(poct)iKcn. ; fefter -IRafTe in jebem Safte bet Slntbere unb a ein ©t,immften befefiigt; bünne ©nmen^üOe ji*ten Sappen ift qan'^ öon ber affintcnfubflanä auöge- füllt, tcelc^ie iibttgenö ben ganjcn Umfang regettimfig befleitct mt Um eine fafi cvlintrtft^e ©eftolt »er- leidt, fo baf die aJJobtfifation beö 3nnern ftc^ hüxtS)' ouä ntcftt naä) aufen funb gibt unb nur buri^ ben ©(ftnttt Rititbar wirb. Oettener tfi bie ^ü^i biefer §)oljIappen boppelt, unb jeber »on i&nen fpaltet ft(^ fpäter in jwet Sappen, inbem er auf biefe SBeife bie obmei^felnb metjr ober weniger tiefen Seilen beö f)oU jtgen Sörperä btä auf fecbje^n bringt. §. 833. «cantljacecn. — Sir ^aben ali unter= fefeeibenbea Äennjeiien biefer gamilie i^ire mit einem fRetinatel »erfebene ©amentorner angegeben. Unter btefem SOBorte »erftebt man ^kx eine Serlongerung beö iWuttertue^enö, bie unter jebem ©amentorne als eine ©ebne beroorragt; fie bat bie ©efialt einer tieinen •Daebrinnc, bie fttb in eine ©pige enbigt unb oft bofenförmig gefriimmt ift. 5Jacb bem Slbfatlen ber ©amentörner bemcr!t man biefe SRetinotel, »elcbe bleiben unb über bem inneren SRonbe ber aaren »er- b arteten ©tunbftätben bcrrübren, an feinem gan^ »on Oele entblößten ©ewebe ertennen, unb fie mürben ber 3lebnli(bfeit beä 'piftiü« unb ber '^rntbt obnc irgcnb ein anbereiS Sennjeicben, wegen ber Sage bet bangcnben anftatt aufrecbten (Sieben unb reegen ber gjitbtung be« äBürjelcicn«, bie eine notbroenbige Jolge Daoon ift, unb ba« in ben Sabiaten (gtg. 688) unterßänbig unb bei ben Sorragineen oberftänbig ift (Sig. tü'O, ftton baju auSreitben. Sic Sigenfdjaften oon biefen, wMje rci* an Scbleim ffnb, ber ibrem äufguffc bloß erroetcbenbc Sigen''cbaften ocrleibt, finb gleicbfall« unterftbeibenb. Die Söurjel mebrerer 2lrten, namentlit^ ber totben D(t>fcn^unge (Anchusa finctoria) , melcber man bie ber Onosiiia ecliioides unb bcä Lithospermuiii linctorium fubftituiren fann, iDirb in b:r gärberei angereanbt. Sie ift äußerlid), iDO fte mit ber Suft jn SBerübrung !ommt, rotb, in= roenbig meiß, unb entbolt eine im SBaffer uulööliibc, im aifobol, actber, in Delen unb überbauet fetten Sötpern löaiicbe 5Watftie, bilbct mit ben Sllfalien eine Serbinbung Bon blauer garbe unb roirb au« ibrer ülltobolauflofungburcbTOftaülofungcn in manni8= faltig gefärbte Sadc niebcrgeft^ilagen. Die S^retiaceen unb Sorbiaceen toaren anfänglitb mit ben Sorragineen berftbmoljen, unb »erben tbnen noib con mebreren Scbriftftetlern aU bloße 3ünfte bcigcfetlt. 2Btr b^bcn aui ber Tabelle erfeben, baß fie ficb »on benfelben burcb bie Sin- fügung bc« ©riffel« unterfdjeiben, mit mel*er oft baS SermaAfen ber Äarpetle in einen einjigen @ier= ftccf, ber bäufig eine fteifiibige grucfetmirb, »erbunben ift. Die ber Sruftbeerbaumatten (Cordia sebestena 6S'J— 691 35etru(t)tiin9'*orßaneeinerDd)fenjunfie (Anchusa italit-») fiH9. J&orijcMitotfdJiii» ber iBiüle. 690 3^r fenfrrittr Scünitt: — r flef* — p Jtorotte — a i^te anftingfel — f gioiibgcföje — o eifcfiötte, Btoton j»ei luri)' IdtnitteR — . ®riffcl. 691. eine« con ben ßarf eften , fenfre grui^t« !iulte — ( Seifen bee Samentorn« — « ömbr^c. Dihotijletronrn. unb myxa) {toben ein f^Icimtge« gltifij , ' was fte in ber OTebtjtn anwenbbar maitt. §. 83ti. «^Dlantcn. — 55ic ^flanjen auö biefcr Samiltc »crbicncn wegen ber Snergie unb ju gicictei 3eit wegen ber iKanntgfalhgfeit i()rer (Sigcnfdjaften angcfüfirt jii »erben. X)te geTOÖtnlicbflc ifi bic nar= fotifcte, welä)e in bcn Säften ber äBurjeln, in Den SSlättern unb grütfeten »on fc^r bctannten 2irtcn Dor= tommt: in ber Sellabonna (Atropa belliidipiiiia), in bem eijemaB fo bcrüdjtigten airunCA luandiai-ura), in Pem SSilfentraute (Ilyosciainus niger) un6 an= bem 2(rien oon berfclbeu ®attung, in bem ttit>' apfel (Datura stiamoniunO, in oerfcbiebenen Slrten ber (Satrung SJacb tf*atten (}• ®- t" bem Soianuni iiisruin), ber fo Jciufig auf unfern geifern gcfunben Wirb. Die S(»emte t)at bcfonbere unt ju glciiftcr 3ei' analoge ©ubftanjcn in »iefcn öeifAietenen 'Jtflanjen flefunDen, \vo\)ev jie i^nen au* bie 9iamen Sttropin, ppoScianin, ©aturin, ©olanin gegeben ^at, un6 con biefen fiticinen ijtre Sigenf(taften abjubängen. 5Die Pliysalis somnifeia unb bte iSicHiidra physalodes erjcugen ä\)tUi(^i, bocf) nisi)t fo' fJartc äßirfungen. Die »on ben Slättem bei* Jabat« ftnb äu^eifl Jeftig, wenn er innerlit^ genommen wirb; er roiib aber nur alä ärjnetmittel auf biefe SBcife eerortnet, unb bei bem gemo^nlitbcn ©ebrandje tommt er blof mit ben äuperften Stdetlen ber ^aut, welche ben Darm« fanal über.^te^t, mit ben 9?afenl6^ern aW '•pulocr, mit bem 5Wunbe burc^ Äanen ocer 9Jau(ben in SBe= rü^rung, eine gorm, unter »eltlier feine SBirtung bebeutcnD gefcbwäcfet fein muf, unb bod) fet)r ener- giftt) ift:, wenn man nicbt boran gewohnt if}. Sr tam auö 2imertta ju unö. Sie SJereo^ner »on öaiti nannten i^n yaii, unb ber 9tame Jabaf, ben fie ber ^Pfeife 'gaben, würbe »on ben Guropdern auf bte *pflanje angewanbt. SBalter SRaleig^ braite t^n im 3a^re 1586 naä) Snglanb; aber fifton im jßbre lötlü würbe er in Portugal gebaut, »on wo auä er burttc ben ®efanbten 9iicot, »on bem man ber botanift^en M2— ßfl7 Stfiuifilnngäcrgane «92. JnorijontoKcflnitl tm «lii fi»3. aur SBertifalicfiniti; - ÄotoUe — t ©laubäef.ife 694 ikmAt. 605. SitKlbt, ^orijontat gefdinilten. 69fi. eammforn. 697. ©entrechtet S(|nirt kcffelben;- J)etfe — p gamen^üHt Oattung ben iRamcn Nicoliana gob, natj granfrtt* gebracht würbe, ©ein Ocbrauc^i würbe anfangs »on mehreren Sicgentcn flreng »erboten; trog 'Drohungen unc ötrofeu faßte er aber immer feflcren gug unb würbe cnclitfe ein üieblingägegenfianb unD jum 5Wono= pole, incem er einen witpttgen 3wetg ber ®taatä= cinfünfte aogab, wie er ci not^ beutjutage ifi. 3luf Der ganjen ISrbfläcbc »erbrettet, ift aud) fein 2lnbau aUgemetn geworden, unb man mup ^(t) wunbern. baf man fogar in ©c|)ott(anb uns in ©({iweben eine ^Pflanie anbaut. Die urfprünglit^» Den Iropenlönbem ange- hört ; Diefe S^erbreitung läßt fid) aber leittit erffören, wenn man beben«, Da§ eä eine einfäljrtgc ^ßflanje ifl, Die um SU i!)rer«ßoUfommenMt5u gelangen, nut wenige SWonate äBärme b'raudjt, unb weictje' über« Dies in ijjrem SJaterlante auf §)()!)en, mithin in einem gcmäBigteren Ätima wä^i^t. (£« werben mehrere 5irten angebaut : bie INicotiaiia tabacum mit rofafarbenen Ötüten im Siügemetnen ; Die N. rusfica mit gelben Sölüten, »orjügltib in SBeflafttta unD Slcgppten, fowie in Dem füDlit^en Suropa, mo man Den jabaf »on ©alonitt) unb waDrfcbeinlitJ) auä) ben »on l'atafie' barausj mat^t. Der »on ®tS)ivaS iß bie N. persica, Die »leüctcbt in btefem llauDe einbeimifii) ifl, naä aber bei weitem noc^ nicbt gewtp ifl. Ss if} auffaOenb bei bieter gamtlte, neben biefen giftigen (Stjeugniffen onDere »on gan,^ »erfcbieDencr 9Jatur anjntreffen. Die gtüdne Des fpanifcben *JSfeff erg(Capsicurri) finb Dem ©efitimaife na* äupcrft Pcc{)enb, unD fogar (»erb, tonnen aber oljne 9Ja*t()eil gegetjcn Werben; unb. bte Dee ^tebeäapfelä (Lycopersicum escnlenlum). Der (SterpflanjB (solaiunu melungena), unD einiger anDerer finb ganj mtlb unb eßbar. Sorjügficö bt(= bet aber Die äluwenDung beS ßrbapf elä (Solanum luberusum) einen fiarten dontrafi mit aücn anfang« »ou unö angeführten nattotiftben (Sigenfcijaften. 3wor wirb Dicfeö fo gebräüibltcbe 5?abrung«mittel oon einem auDern Jjieile ber ^pflanje geliefert, ber autb turti» Die untern unD untearDifcbcn 3wetge (§. 190, gig. 178), bie bei tjjrem StuffcbweUen reiche 3JieDerIagen »on @tärteme{il btlDen, gan^ anDerß moDtfiitrt ifl. 2lu(|) aui Simerita if} biefeä fo nüglidjie ®ewa*« ju uns getommen; aber aud welcher (Segcnb befonberS? Tlan fauD tä wilb in Den ©ebtrgen »on S()tle gegen Den 33ften ®rab füDlittjer Sreite; in Dem ®ebirge »on 'Peru, wobin e« »ieüeitjjt »on ben 3nta gebrat^t würbe; erfi »or Äurjem fanD man eä auf Den |)öSen »on Tttxito, wo cS (cDoc^ ju Den 3eifen beS STOon- tejuma nii^t befannt war, unD aui 35irginten brac&te ea Sialeigb nacb Snglanb. Sä iR aber immer fe^wer, anjugeben, ob eine ffianje. Die fi* fo leitet »er= breiten läpt, »on felbfj an einem gewiffen Orte ge- wat^fen fei, ober ob fie bur* Die JJäbe beS «Wenfttien JU einer gewiffen 3eit bafelbf} jurüctgelafTen worben fei. SIBte Dem nun auä) fei, fo fofJete ei ben ®rb= apfel weit mebr «Küjje, in Suropa eindeimifct» }u werben, als Den Jabat, unb bei unö fann man feinen Slnbau im ©roßen erft »on btefem 3abrbunbert ber battren. Sr war mebr im füDlitten Sranfrettl) ge= bräutblitb; es tofJete bie bebarrlic^fien Semüljungen eines aufgetlärten 5Wenfc^enfreunbeS, beS farmentier, ibn auä) in Dem 3?otDen einjufübren. Diefer UmHanb mup uns legt nocb äupetfi befrembcnD »orfommen. §. 837. (»crofularinecn. — @ie f}e()en in ber tnnigfJen 2?erbtnbung mit ben ©olanecn, »on benen fte fic^ blofjiurc^ Die Unregelmöpigteit i^irer ÄoroUen unb ibrcr ®iaubgefäfe, Die Durib baS gebiftblagen beS fünften auf »ier biDvnamifclje, ober Dur^ baS gcblftbiagen »on Drei anPern auf jwei reDujirt ^nb, unterfcbeiDcn. Dajjer würben aut^ meljrere ®attungen abweibSlungSweife ju Der einen ober \u ber anbern gamilte gcjätilt : j. S. DaS Verbascum ober SolU fraut. Das anfängltc^) wegen feiner fünf @taubge= fäpe ben ©olaneen eingeretfit würbe, wirb jegt 714 iSotonili. ju ben ©crofiilarineen gerechnet, rceil eben tiefe ©taubgefäpe, ttc jmat ber 3ct>t nad) fünf nuämatben, btt aber ungleich, unb unter ftit) , TOie btc Sappen ber Sorotle, »erfd)te^cn finb, auf btefc Seife i&r Streben jum getilfdjiagcn beurtunben. 3uffteu unter= Wieb bie ©crofularineen mit trancfpaltigeni äüffpringen »on ben febitularineen unb dit)U nant^accen nttt fac^fpaltigem 2(uffpringen ; man »ereint |te beutjutage, meil man bie erftc 2Jrt be^ Suffpringenö on fffanjen roabrnabm , bie man Pen ben erften ni(bt entfernen !ann unb (te mit einatiber eine einjige unb grope 6'ruppe bilben, bie in mebrerc 3ünfte unterabgetbeilt njirb. iWan bcmertt an ben- felben aucb biömeiJen boö reanbabreipcnbe 2luffpringen. 3m allgemeinen finb fic, rcie bie©claneen, ^nh unb bitter unb man ftnbet an benfelben au* biämeiten narfotifd^e Sigenftbaftcn, namentitcb an ber Digitalis, einem eigentlicben ®ifte, mcnn man baffelbe in einer etmaä fJarfen Dofiö »erorbnet unb bcffen fonberbore 2öir!ung fr* »orjügli* in bem Slutumlaufe äufcrt, ben ii auf eine merfmürbige 2Beifc »erjögert, nac^= 7no ®EnftE())tcr Sc^nitl btä unttven S6cil« ber 33[ute : — b EedMältcr — e Sdi) — p Wöirf tcr florode, bie bie iStau6» fäben ber ©laubgcföfjc Ir.iflt — o ßierfioit — s ®tiffel, 70t. ®ipfe( be6 Wriffel« unb Watben. 702. gtudJt f Don bem Sddt c am ben btcibenbcn JJedbtätteni t umfieben. 70:«. ©amenlorn : — * !Rabe(. 704. ©ein Sinitt , ber bie jerfnitterten Äot^tcbone ätigt. 705. abgefonbertet embrtio. bem CS benfelben auf Slugenbtiif e bef(i^leuntgt ^attt ; man mcnbet eä ba^er in ben Äranibeiten an, t»c ti barauf antommt, ben Sauf beö 231uteiS ju mäßigen, bei -?)erjfIopfen unb ^pulöabcrgcfcbmulften. §838. (Sonoolpulocccn. —Sie Suäcuteen unb ©iibonbreen jtnb mit i^nen als blope 3ünfte »ereinigt. 2)?ebrere »on ben unterfcbeibenben Äenn^ jeicben ber ädjten Sonboloulaceen finb in bet iabctle XIV. ongeben reorben: mir fügen bifr nur notS) bie beutlicb gefünftete Stellung ber fünf Se(<^= blättiben, bie in ung(ei(^en ^b!)tn eingefügt finb, bie Sorotle mit fünf galten, bie in ber tnofpe ge- brebt finb (gig. 038, GSt p), baä facbfpaltige auf- fpringen ber Äapfel bei. Sie meifien Strien auS biefer gamilic finb tietternb unb mcnn fie babei f}oli^i(t)t pnb, fo fann man ju gicidjer 3eit an benfelben jeneä Äennjeicben beobachten, boS mir bei oieten Sianeit angegeben baben, namli(ti bie 35erbinbung beS 3lin= benfpfiemä mit bem liotjfpfieme. DiefeS tegtere bilbet bier eine centrale ©äule , um meiere berum ftcb an- berc ?)ol5bür(bel legen, bie in concentrif(ben SRingen georbnct unb no* bem alter ber f flanje mebr ober mentger ja^treicb finb. Die SÄinbenfubfianä legt fii^ jmif(bcn biete 3Jingf unb bei jcbem jmiftben bie mannigfaltigen SSüfdjel, morauö er befielt. Sie jeigt fi(b bei einem frifcben ©cbnitte um fo beutli(ber, ali gemöbnlitb bei fflanjen auS biefer gamilie ©aft= gcfäpe burib fie gejjen, rcel^e Bott »on einem mil= djigen ©afte finb unb biefer ©aft bei feinem %ai= fliegen auf bem ©tbnitte baS SRinbcnneg beütlicber macbt, melcbeä alle bicfe .^^oljbüfcbcl einrabmt. Diefcc ©oft ifi gcniöj>nlicb äujjerU abfübrenb, eine ®igen=^ fdjaft, tt>el(be von feiner bariigen 9?alur abbcingt. ®iefe ifi bei einer großen IKenge »on arten aai ber ® attung Convoivulus ober 333 i n b e n natbgemiefen rcor» ben, rcobon einige »orjüglii<) in ber 5Webijin angcroanbt »erben, j. S. bie falfcbe S^lappa (C. jalapa), bte f urgirmlnbe QC. scammonia), bte Surbitb- winbe (C. turpetluim) unb anbere. SSorjügliib in ben SOSurjetn tommt biefer Stoff in 5Kenge »or unb aüi benfelben gewinnt man ifin. di ift bemerfenä- »ertb, bag man in ber nämlicben ©attung auib on= bere finbet, bie bur(b feine fafi gan\licbe ijntfemung unb burcb eine ungebeure (Snticicflung gefunbe unb beliebte 9Jabrungömittel abgeben, ©a&in gebort unter anbern bie Satatenminbc (C- ba(atas). i)er C. dis- sectus entbält eine befräitlicbe SWengc SBlauföurc: aucb ift er eine Bon ben ^flanjen, auä meieren man ben gjuptiqueur bereitet. §.839. 0)cnttanccn.-2BirbobenfieC1;ob.Xn\) unter ben gamilien mit manbftänbiger unb aebfenftan= biger TOuttertucbenficaung ftguriren feben. 2)ieS rübrt baber, bap fid) bie SJänber ibrer beiben mit ©amen= tornern berfebenen Äarpette batb faß unmittelbar eer= einigen, batb »ermadjfen, inbem fie ficb mebr ober rceniger gegen ba« 3nncre beS gaibeS jurüifbiegen unb auf biefe SBeifc jroci unöottftänbige ober »otlftän- bige ©tbeibemanbe in benfelben bilben. 2ßir baben unter ibrcn Sennjeiiben bie ®egenftänbigfcit ber SIät= ter angefübrt; mon ftnbet fie au* »irftitb an ben= fetbcn, ausgenommen bei jmei ©attungen, bie in unfern SBaffern jicmli* bäuRfl borfommen, ber Vil- larsia unb bem Menyantlies; bei biefer ®attung finb bie Släiter nitbt bloß reecbfelftänbig, fonbern }u(om= mengefc^t, mäbrenb Re bei otlen anbern einfa* finb. 'Datier tjat man eine Fteine 3unft auS ben «Dfenpan» tbeen gemadjt. alle ©entianecn baben in ibren man= nigfaltigen Xbeilen eine auperorbentli(be SSitterfcit, »etcbe fie tonif*, magenftärfenb unb fieberoertreibenb matbt. §.810. ?I»odnectt unb '*r*f(c<)tafccen. — Diefc beiben gamilien, bie anfängli* in eine einjige »er= eint maren, »on melier fie blog ali jroei 3ünfte an= gefeben würben, jetgen mirfli* bie tnnigfien 35er!>ält= IDihirtitUJitfitrn. 715 ntife unD untcrfdjeiben ^it) nur bur* Ht ^iiortnung i^ttx ©taubgcfä^e, tnbem in ten erftcn ber «oQen bie gett)6t>Hü(t)c, ßaubige Scf(J)affen(>eit l)at, »a^renb er fut) bei bcn jmetten ju einer ^Kaffc »crcintgt, bte entrccber förnig iß ober eine §)a'rtc beftßt, bic ficb mit bcr §)ärte be(i S5Ba(<)feä »erglei(<)en lägt; gettötiniid^ finb e<5 jefin Sörnicn, b. f). eine* in jcbem »on ben gäcticrn ber fünf jweifäcjierigen unb auöwärt<5 gcFe&r. Jen äJntberen, bie auf bem Umfange einer biden, fünf eiligen 9Jarbe flehen. 3n einer nocft nittjt fcf)r »oran^ gerücften ®ntn)i(f(ungö,(cit ber Slüte organifiren ffc^ in fünf gur*en bicfer SJarbe, »elcfie mit ben Mntfce« ren roei^jfelfJanbig finb, jrcei tieine brüfenföcmigc Äör "06—713. Sefruilunaäurgane ber Ascleplas nivea • — c StelA .P Hotolle - a iint),;i,qfel, bic ben Äran, bilben — , ixüfm 5SollenmaiTeii trogen. . roeldje I TOR. öonjontolidmiti ber Slütc.' 707. Die gaiijeSIüte. ffoie - « ©rtffel , bie oben bur* bcn biden 5!arben örper »ercTn ö Üfbfingen "^^ ®t""tflÄ4e. bie Ponentö^ren mtnUeVn"lilpp /lO. Suif« i:e>fe;ben teionberö gefc^en unb mH met)r ceroröfierl -II ,>rudjt jiir 3c,t beä Sluffprinflcn« : - /r »arofaoffln _ ' 3)!utter(i,*cn, bcr 0* aKÖ«. - /©amenrörnct m^rn* ön*en 7 -i |,nt£ berielbcn bcfonberä: - „ 5cu«t(tön*e„ ^'"• ■ I tefi;fre(i)t gefd)nilteneä Sumentorn : — le aeufierc Bedt — I. innere Dccte - ,, SamenfjüHe - <, gmbri)o.'3 ""''"'•«^"« ÜJotureefc^ii^te. per, bie fpätcr »erfcfemoljcn roerben unb roooon fie^ jeber in einc^rt gaaertartigcn ©djnjanj berlangcrt, ber ft* in bem augenbficfe bed Sluffpringcnö mit bem äuperfJen entfpretticnben (fnbe ber 'Poücnmaffe oer= einigt unb ftc auä ifjrcm gai^e on ftil) äiel)t, fo bag, roenn man fie ju bielcr 3eit bcoboc^tet, biefc Waffe, bie auf ber 9?arbe ftc^cnbe ©rufe unb itjre Hcrlän= gerung nur noc6 einen JSörper au(Sj,umad)en fttieinen. ©iefer-poUentörperCgig.TO'i) befte^ auö einem 3eU= gctuebe mit innig »enrac^fcnen Scüen, rcocon jebe ein Äorn mit einfocljer Spaut enthält, beren umgebenbc 3ellenn)anb »ietlei^Jt für bie äußere §)aut get»alten werben muf. asie bem nun aui^ fei, fo bilbet ^d) enbli* auf einer Seite ber 5Waffc eine Sängenfpatte, unb auö ben fo geöffneten 3eQen tommen bie Sörner p Ijerauä, bie fi* blog auf ben untern S^eiJ ber biifen 9Jarbe (Sig. 708 pp) neben ber Einfügung beS OJrif^ fela legen , in reelcden bie *poUenrbt)ren auf biefe SBcife einbringen. ©iejeDrganifatton beö ^oüen tann nicbt iro^t anber« aU mit berjcnigen »erglii^cn tt)er= ben , tseldje rcir früher bei einer geroiffen Un\a^l Drcftibeen fennen gelernt tiaben, unb fie ifi auffaüenb genug, um bie Trennung ber ägflepiabeen ju rctbtfcrtigen. 2Bir reoüen nod) einen 3ug beifügen, rceltber »iele ibrer Slrten djaratterifirt, unb bieö tft baö Dafein oon eben fo cielen 3ln^cingfeln »on man= niqfal'iger ©eftatt, bie mit icbcm ber ©taubgefafie geqtnfiinbig finb, unb ttelcbe im 3nnern ber Äorotle einen eben fo entroicfctten Guirl bilben, alä fie felbft ifl unb bem man ben9Jamen Äranj gibt (giq. 707, 71)8 a) 2Bir baben bie 21norbnung ber beiben ge= trennten (gierfiöcfc fennen gelernt, fo rote bie ®riff^el, roelcbe üe enbigen (gig. 608, o, s), unb roelcbe blof ocrmittclfl be« bicfen, fo eben befcbriebenen 9Jarben= torperS oereinigt finb. Sic »erroanbeln fi* featcr in \reei vteIfamige2}algfrü*teCSig.711) bei aUen 21«- ficptabeen unb in aöen äcbten 2tpocineen; aber tu einer 3unft »on biefen (DpbiorttcenJ werben nt ^ttei ®teinfrü*te unb in einer anbern C£arif= lecn) finb fie gleicb anfangt in einen einjigen »cr= roa*ien, bcr geroöbnlict) eine Secre roirb. 3n biefen ^mei lejjteren gäüen finbet man biöroeilen beflimmtc Ober fogar einjelne Sieben. T)ie '»pfianjcn auä ben beiben gamilien finb oft Hettcrnb unb m ibren Sianen firau^artig , ber ^ol^igc Äorper tfi mebr ober roeniger tief in mcbrere Sap= Pen oon eben fo »ielen llnterbret|ungcn ber @tetig= feit , loelite bie 3linbenfubf5anj auäfüUt , getrennt. Sir geroöjinli* milcfjige Saft ifl b«b unb bitter, unb au(5 ber Srtegung, bie er bcrnorbringt, entf}e= ben , nae^ bem Jbeife beS Äörperö , rooljin er roirft, ocrfcbicbcne 3iefultate, Srbrecbcn ober Mbfübren, bau- nge Jbfonberung besJ S>i^mei$ei ober beö Urinö. @o tDirten tii Slätter be« Gviiancluim arsuel tpie bie oenneSblatter , unter roeld^e man fie mengt, um fit ^u ocrfalfcben, aber auf eine locit gefä^rli^ere SBeifc. Der 5aft beö C. monspeliacnm fü()rt |eftig ab, roä^= renb bte Siirjef beä C. ipecacuanha, eine oon bencB, »elfbc in bem §)anbel unter biefem legtern SJamen oerme(f)feIt werben, Srbreijjen erregt. Sie ©ctimaU bcnrourj (C. vincetoxicum) »erpanft ben botani- fcfeen SJamen bcn Stugicerungen , loelcie bicfclbe »eran= lagt, unb nJelcfie im gälte einer Vergiftung febr nüßlict» werben tonnen. Ttan tann aber im äiagcmeinen fa= gen , bap biefe gefäbrlie^cn Gigenfcbaften in ben 2tä= ticpiabeen nii^jt fo ftarf beroortrclen, wie in ber an= bem gamilie, unb man fübrt fogar einige an, beren iKilcb unfctäblirf) fein uno aW 9Ja&rung6mitteI ge- brauet werben fotl. Sic tft übrigen« reiib an Saut- ftbut in einigen 2lrten, bic ju ®cwinnung bciJclben bii;nen. Sir t»aben gefagt, bag ber Saft ber apocineen bie fi^arfen (Jigenfdiaftcn in einem ftcirfcren ®rabe befigc. Unter oietcn SBetfpicIcn woOen wir nur ben 91 716 Sotanih. DUanber (Nerium oleander) anführen, beffcn grtracl fe(>r ^cfttfl, f*arf=natfottf* tft, unb DefTen 2luöflüffe oUein , befonterä in ben füBlttften ©egcnCen , wo er »on gjatur »ottommt, bie fc^irerflen 3ufaUe tieitet-- füjtren tonnen. Stmaä länger rcotlen nnr un<5 bei ben ©amentörnern mit bicter (lornartigcr ©amcn^üUc auö bcr ©otlung Siryclinos oermeilen , roelc^ie eincS ber »irffamflen (Siftc , ba« man fennt , jencö 2lUci= loib enthalten, '^ae man ba^et ©trvrtinin genannt ^ot. 3nbem e^ o^jnc Smeifet auf baä SRütfenmart retrft, fo »eranla^t ei in ben 5D?uöfeIn iolä)c 3ufam= menjie!)ungen, bag auf einige 3u(fungen balb @tetf= t)eit unb Unberceglii^feif, fobann Jobeeolinmai^t bur* bie Unterbrücfuug bcr Seroegungen bcsS atOmenö fol- gen. Die« fann man biömeilen an ben ^errenlolen |)unben bemerfen, bie burd; Äügdicn, roelefee man ju biefem Snbc auf unfern öffentlichen ©vaäiergän- gen ^inreirft , unb bie aus bcr Sreibnug gcmad)t jtnb, »ergiftet roetbcn. 2iuS biefer (Sirychnos mix voinica) unb au« ber @ t. 3 g n a t i u li = S3 o ^ n e (S. ii;na(iaiia) gewinnt man baö ©trvcbnin, ba« feine gigenfdjaften oud) ber Siinbe ber falftfecn 2(ngu= fiura, redete gIcicbfaUe non einer Slruluios, ßtcl« leitet oon ber Niix viniiica felbfi, berjutommen ft^eint, forcie bcm berühmten ÖHftc, rcomit bie Saoaner ibre ffeile »ergiften, bem lU'oö tieute, einer anbern art berfclben ©attung CS. tieuie) mittbeilt. 'Die §)ejllunbe »ugte aber btefe füribterlicfeen (Jigenfctjaf- ten }u einem beilfamen Bwecfe anjuroenben, unb be= biente ftcb beö ®tt^)c6nin« in ben gäUen , wo bie gelabmte aj^uötetjufammcnjicbung bur* ein febr fräf-- tigeö Slgenä gcipccfi werben mugte ; nur »erorbnet fte ti in einer feljr geringen Doftö , in einem febr «einen aSruefee »on einem ®rane. Sie ficifibige grudjt-- i)üüt »erfcbiebener 2irten »on Sariffeen nimmt an biefen gefäbrlitben Sigenftbaffen feinen Sbeil, unb lüirb in ben Säubern gcgeffen , reo fic reacbfen : ia^ 1)in gehören bie grüdjte ber Carissa edulis unb ca- randas , beä Melodinus moiiogynus , ber Willuglibcia edulis u. f. t». Pcrtfltjnifd)« (ßtnblumtnblöttrige. (Sif^e Zai. xv.) §. 841. 9iiibiacccn. — Diefe ©ruppe, eine ber bebeutenbfJen unb natürlicbftcn im fflanienreitbe, tann aui »erftbtebenen ©rünben in mebrcre unterabgetbeitt nierben. 3uerfi in sreei groge ©eftionen : bie ber Soffoaccen, mit göe^ern, bie ein cinjigeS, ober feltener jroet Sieben enibaften ; bie ber Stn= (bonaceen mit »ieleiigen gä- , • (bcm. 'TOan tbeilt fie fobann nat^ / / ^^ ber Scfcboffcnbeit ibrer gruibt in/ ( n (V) 3ünfte, unb btcfe Sru*t ifi ent=' ( -i njcücrffcifcbig, eine Beere ober eine \ ©tetnfrucbt mit mebreren Äer= nen, oter trorfen, ni(<)tauffpringenb ober auffpringenb , beren JlarpeUc ^ur 3eit ber 3?cife »creint bleiben, oser ftife trennen Ci^ig. 718), bercn ^ää^tt, ireltbe in ben meifien 3äl- len auf j»ci rebu^irt ftnb, in anbern gäüen jablreu ä)tv »ortommen ; man tbeilt fie ein no* ber fteifcbi-' gen ober bornartigen (Eonfiftenü ber ©amenbüUe; naä) bem SlütcnfJanbe , beffen Slüten ficb oft in einen Äopf jufammenbrängen unb jitfe genjöbnli* baburcb »cr= f(bmel^cn, bag fte unter fttb an ibrcn Sierftbcfcn »er= reaibfen; na* ben Deif blättern, bie mebr ober weniger cntwidelt, balb unter R* in bcm 3tt)if(benraumc bet beiben Stattfliele »ermacbfen finb, unb auf bicfc 2lrt biörecilen 21rtcn »on ©cfcciben »on mannigfaltiger (ScfJalt bitben. 3n ben europäiftben Diubiaceen entreitfeln ftc^ bie 9Jebenblättcr ju Slättern , recltbe 714. tioriionlalfdinitt be« Gnlium moHugo. 715. »aiijc Stute. 71Ü. Die !nänili(l)e fenfrciit gefdinitten : — c Keli^ mit teilt läierftorfc 0 stritücfiffii — p fforoHe — r Staiibgefüje. 7t7. ?frii*< beä StraW {B..bia linctorum). 71H. Eie 9!ämli(l)e nad) aBcgnalime bcr btiben Sarpctte. 719. (äen(tC(J)ter ipc^nitt be« Samentornä; — p BammijüUt — «ab. XV. ®ine btumcnHcittrigc ^jcrigtinif^c mit »crwatbfenem Cunrtum mit rcgclmäfigtr ober unrcflclmäfiatr .ßcroKc, bie gewöbniid) tuecbftlfiänbigc (Staubgefäße in gleitet, feiten geringerer Jliijnl)' enthält. antreten gctTCnnte ; 53Iaitcr gegeiifionbigci lit aftetHöttcrn jwifien ben SJIollltiiiitf tu ; 2— ntef)rerc 1— DielfaitiiBe gnier: gni(6( ficifcftiii ■tapfeloriifli Samen^iiae flfifitig ober tjcrnig; ^)vöflorf«cntj ber Surcae (laptieratlifl -' 9Cbr( r dornig; SSiaftoreäcenj S(fietbtdlter|2-mel)rere, l-sittlomigc Jäctir; iBccre ; gni*t fleiidjig ü »"fif '8 ■ , in 'ßfeidirr gäflt ii'nb ge'gerfiänbig'i 53rJflorceceii} ttappenar- I in genngeten -lufianb itedifelfianbig ; 9Sräflore«cenj ba*- jiegelig ; ^Jftonjentroiitattig ; Srüdite niditoufiptirgenb ; ©«meniüae |teine*liite; in aiterbotben fleil'(i)ia; »tuten I I in »üfdteln . . 'l2fäi*erige Sii(^ienfrii4t; SBrner unbefiinimt; gam(nl)üae feine . . . . '2-8fä(l)crige Stopftl; üörner unbe(iimmt ; HitU Samenfiiinc; etaubgefäge unat> 1 ^angig^ »on ber Äerolte ........... 'crioa^fenlmit bem (Sriffet; getrennte Stuten; fleifcbige eamenliiiUei unbeftimmte BjJrnrr; 2f.i*erige fiapfel Btei^felfiänbig o^ne aftettläi ■ getrennte ; @omenl)ütle ngefalK I beOit gni*t (Jeinartig ober trocfen flcifdjig ; SRorbe nacft ; $' tlatpenartig ; Sörner unbefiimi »tüten I unbe^immie; 2-4fod)etige fiafftl floreScens ) „„„^((„.^jjpe ; g,u(i,e ni*t auffpringenb ober fapftlariig ; Sfjijtrig . n eine gemeinf^aftlit^e ^iitle ober einen r ; Äorn|auirect,t ; fiine ©amenijüue l^tingenb; fleifcliige ©araenljiine rtgetmäSige 2fa<*erige Sapfet Stütcnforb ober jafammengefefte Stiite; Ifamige SRubidceen. Salerianetn. iTipfnccen. Spdänoclca: eompanula: <ätt)ff^cen. iDih0t4)lrI)oncn. 717 ien ät^ien ä^nlttfe ftnb, unb »erme^ten bte 3af>I tcr-- felben nocfc^ben »erfc^tcbenen Slrtcn bc« SBcrmac^fenö Ober bc^ wpaltcnä bcr 9JebenMättet mct»t ober tt)c= jitßcr. Darauci entfpringt aWbann ein DiitrI ron qc-- jsö^nlid» fctmalen unb |lcrnf6rmi(5 gcorbncten ölät' tetn, TOcproegcn man btefc »Prlanien fJcrnförmige tstellals) genannt ()at; man ftc()t aber, bag ftcb immer nur jroei gcgcnftänbigc Änofpen an jcbem Snoten entrotifeln. £>cn »eriuadjfenen tSicrflorf front ♦ft eine fleif*ige ©Acibe (gig. 716), njcldje ein ein- "i(t)er ©riffel bur(tbo6rt, melcfter aber Jäujig bis auf l ijrer 2lrten merfwürbige gigenWaften, bte tt'ir notft unterfucten müfTen : bie SRinbe »on mehreren i(J a^' jiringirenb unb in einem Soften (ikabe bitter, unb befigt in biefer Söejiet>ung eine fieberBerfreibenbe Sraft, »elttje corjüglie^ in benen ber Cinchona berüljmt unb im gobö^nlit^cn Üeben unter bem 9!amen e4)ina= rinbe befannter if}. ®iefe »erbonft i^re Sigcafiaft Silfaloibcn, welche trir fi^on (§. 305) anjufü^ren ©elegenjeit gehabt ^aben, bem ein^ionin unb oor- jiiglict) bem (I^inin. @ö gibt Strien, rceJcJ>e beibe ju gleicher 3eit, anberc, mdäft nur eine« bcrfelben enthalten ; ba^cr ifl au^ i^re mebi^inififce Sßirfung nitfct ganj bicfelbe. Qt)emali oerorbnete man fie in SJatur ober in Srtrarten, nac^bem man i^re roirf-- famcn Stoffe in Saffcr ober no(6 beffcr, in üllto^ol aufgelcüt ^attc, ber für eine foltte Stuflöfung weit geeigneter if}. -S'^eutjutage, loo man tiefe mirtfamcn ©toffe bureti bafl grcibarßcQen berfelben ju gewinnen ttetfe, njenbet inan fie unmittelbar unb bemnai^ mit einer locit größeren 3u»erläffigteit beä (SrfoIgS , bcn man erjielen irtll, unb ber ju oerorbnenbcn 'Do^i an. di if} alfo begreiflich, wie fedrba^ jufammcngefefte Heilmittel, baS man aud ber 3?inbe erhielt, »on bem einfachen .?)eilmittel, njcicfeed baö immer ibentift^c "äU taloib, baö man fegt anwcnbet, »erfüeben fein müiJe; tö gibt noc^) anbere 3{ubiaceen, j. S. bie Portlandia hexandra, n>0 t>a^ Sorfommen beä S&ininö unb 6inct)onind in ber Siinbe auä) nacfegeibiefen »urbe. ©ä gibt aber auä) einige, bie, obgicicfc fte aU fieber= »ertreibenb angereanbt würben, feine ©pur »on jenen entdielten, j. S. bie Exostcma. Diefe Sigenf^jaft liegt alfo in bittern ©toffen, weiche »erftjjieben fein fönnen; fte ifl feine Sigenfcfcaft, bie bem S^inin eigentpmiitt) ift, reelcfceS biefelbe nur in einem f}är= fern, befannteren unb bemna* oertrauenötvürbigerern ®rabe befigt. 2)et 92ame S^inarinbe, ben man im gemeinen l'eben ber Stinbe mej)rercr "Pflanjen, fo^ woH aus biefer aW aus ganj »erfttiebenen gamilien gibt, fii()rt alfoburt^auä nic^t baö ©afein bc« ß()ininS ober te'inetioninö mit ftd), fonbern blop iai Sorfommen irgenb eine« bittern, tonifd^en unb abßringirenben ©toffed, beffen äßirffamfeit in Heilung ber giebet onerfannt reorben if}. Sie 2Burjeln anberer SRubiacccn ftnb alä ßrbre^cn errcgenb erfunben »orben unb unter iljncn »orjüglic^ bie Cepliaelis ipecacuanha. Diefer legiere SJame if} gleic^faüS anbern, entweber auä berfelben gamilic l^Psycholria emelica, »erfd^iebenen Slrten ber Ricliard- sonia unb Spermacocc), ober auä ganj bcrfctiiebencn gomilien, loie wir bieS bei idrem Sortommen erör= lert t>aben, gegeben worben. STOan ^at auc^ ben TOirffamen ©toff ber Ceiiliaelis, ba« gmetin, auö = äujie^en gelernt, bod ju ber 3uf''ii"nenfegung itjrcr aBurjcl mit iij I^eilen auf lUU tommt, un» man oetorbnet ti fegt abgefonbert, Qtxßo^aüi) in einer Boftä »on 4 biö 6 @ron. ginbet eä ftt^ gteit^faU«? in alten anbern erbretfeencrregenoen SBurjeln, roelttie ouf biefe SBeife ben 9famen 3pecacuan(»a erhalten '^ änbere SBurjeln werben tpegen i^reS garbeftoffeö oufgefu^it unb auf eine nüglit^e SSSeife in ber gär- berei angereanbt, befonberö biebeö Srappö (Rtibia tinftoniin), »on ireldjer mir anberSmo gefpro*cn iabtn (§. ii>:4). 2»?edrere Slrtcn auö berfelben @at= tung (R. cordiliilia unb ansii-iHrnlia), welche in anbern Sänbern ju Haufe finb, jiaben bie nämliiljen Sigen= fcjaften, welifee anbern auö unferem ^anbe, bie ju berfelben 3unf'/ v>k bie ber gefternten SJubiaceen (j. S. As[iprula tinctnria u. f. i».), ober ju oer= ftbiebenen 3iitifttn gehören (wie mehrere Morinda, bie IIydr(i|ili5Ui\ rnarilima un? bie (Mdenlaiidia umbella(a), bereu Surfet unter bem 9Jamen Chaya-vair befannt if}, gemeinftbaftlitb ju fein jc^einen. Da fte aber nidiit fo reitfe an färbenben ötoffen wie ber Ärapp Itnb, fo finb fie »ernatblaffigt worben, ober i^re 2(n= wenbung if} weniger allgemein. ■Der Äaffee if} baö ©amentorn einer SRubiacec, ber CülFira aialiica, unb faf} feine ganje 5P?affe wirb »on ber bornartigen ©amen^üUe gebilbet, welcbcr er feine Sigenftbaften »erbonft, bie fid), wie man weiß, burcb bad 5Röf)en geigen, hai burcb bie Serflücbtigung eines »erbiiften DelcsS, an bcnfelben baä fo geftfcagte Slrom entwicfeln. Jifan ftnbet in bemfelben nod) ein anbereä Del, baS bei 25 @raben fcbmil',t, einen bittern unb einen anbern f}ttfftofft>altigen 0runbf}off, ben man doffein nannte, ber aber, wai wirfliti^ fonbcrbar ifJ, mit bem 2:()ein ibentifcb ju fein fcbeint (§. .SOO) , wai ifm biä auf einen gcwiffen fünft bin für bie SiJIfer na^rbaft macbt, bie fid) nitbt mit bem ülufguffe begnügen unb ben ©aß nicbt »on bemfelben abfonbern. ©lefe fflanje, bereu änbau jept faf} überall äwiftbcn ben äBenbetreifen »erbreitet if}, tommt oon Dberatfiiopien, »on wo au« fte gegen baö ®nbe beä fünfjebnten 3abtbunberti$ naeb 9)?ofta gebraibt würbe, wo fie ftcb fo feljr an t>aä Älima gewöljnte, baS man lange 3eit glaubte, baß fie baljer fiamme, unb baß ifire Qualität bafelbf} fegt nocb für bie befte gebalten wirb. Den Äaffee brauten bie Senefianer mit ; in grantreid; unb Snglanb würbe er in ber «Witte bcä ftebjebnten 3abr!mnbert« befannt; fpätet aber, unb jwar burib bie HoUänber, bie i^n 5U 3a= ta»ia unb auf ©t. SWorig bauten, würben ''Prlanjen natb guropa gebratbt. 3bre erfte Sultur im Öarten \n '■pari« fcbreibt ft$ »om ^a^xe 1713 bet unb »on ta würbe »ier 3<»brc fpäter bie Äaffeepflanie in un^ fere Kolonien auf bcn Antillen gebraut : man ])at es oft er^äblt, wie aQe biefe »Pfianjungen , bie fpäter auf 'Scartiniquc, (Sapenne, Sourbon auögebejint wur= ben, »on einem ein(igen ©tocfe berrübren, ber ba- mala wäbrenb ber Ueberfabrt burcb bie ©orgfalt beö Äapitänä Declieur erbalten würbe, ber fogar feine JBuffcrration mit i^mtjieilte. So if} anjunebmen, bap bie »amenförner »on anbern SJubiaceen mit born= orliger ©amen^üUe einige Slebnlicbtcit jetgen würben, unb einige 23erfucbe, weltlje mit benen beö Galiuni ju einer 3eit angefteÜt würben, wo bie Sontinentalfperre bie (Sinfubr beä Äaffee auS ben Kolonien binberte, unterfingen biefe Slnnaöme. Sie finb übrigens nitbt fortgefegt worben unb bie« if} natürlicb; eä ging ben Äaffcefurrogaten wie überbaupt allen Surrogaten : man legt i>aä ©cblccbtere bei ©eite, wenn man fte^t t>ai SSeiTere leicbt ju »erfc^jaffen weif. §. S42. Soprifoliacccn. — Siefe gamilie wirb in 5«)ci 3ünfte eingetbeilt: bie eine, welebe benHo= lunber jum Xppud \)at, if} bie ber ©ambucineen, bereu Slumenfrone regclmägig if}; auf bem dkxfiodt beünben ftcb brei figence 9Jarben; an bem ©amen» torne if} eineStabt, welcbe regelmäßig feiner inneren ©eite folgt; bie anbere, welcbe iai iSJeiöblatt ;unt Jppuä ifat, if} bie ber Sonicereen mit iU= weilen unregelmäßiger Sorolle, unb fabenförmigem i5)ritfel ;Jbie ÜtaEit bcö Samenfornä jiebt ftcb an bcr äußern »eite beffelben bin. 3« biefer fonberboren, allen Oattungen gemeinfcbaftlicben älnorbnung fommt noe^i bei eiiMgen eine anbete, müilft angefübrt ju 91* 718 iJotantk. werten »erttent, nämltc^ bie, bap unter ben »erfd^ie-- benen gä^ern eincä unb beiTclben Sicrftotfe«, eine« ober sroet (ä.S. in bcm Syinphoriocarpüs) ein ein^seö ©amenforn em()altcn, baä jur 3?eifc tommt, reä^rcnb bie onbern mehrere entf;atten unb raitif;nen fc^IWlagcn. aSir icoacn aud) no* bemetfen, baf bie grücttc oon jwci naije fie^cncen Slüten fpäter oft »ernjacfjfen, bog fie nur eine einzige »otftellen, j. S. in bcm jh)ei= blumigen (S eisblatte. §. 843. t'orantbarccn. — ®er fla^ biefcr Familie ^ier ift jreeifetljaft: benn trenn bie Sölnmcn^ blätter oft in eine ftaubgefdgetragenbc SRöljre oertoa*- fen, fo ftnb fie oud) oft ooU|tän^ig unabljangig; oft fehlen iic fogar in mehreren Gattungen, unb biefc finb gert>6l)nlid) bifliniftfi. 'Rati) bencn, bercn Unter= fuibung manoorjog, tonnte man fie unter bie35iel= ilumenblattrigen neben ^ie Siraliaceen unb Sornaceen, unter bie Slumenblattlofen neben bie @ a n t a l a c e cn ober mtüeitit *p t o t e a c e e n rei&en. Die lU'gciation biefer ^pflanjen, roooon un'ere 2f i= fiel (\iMiim albuin) einen begriff geben fann, ift fonberbar, benn fie fflonjen ftd) beim Seimen auf bie DJinoe ber anbcrcn Säume ein, unb äief)en auö berfelben i(ire Slaljrung , balb cur* SBurjeln, bie fid) jiuifitien biefe 9iinbe unb bafl 5">'ä ^ineinmac^en, {iau= Üger aber burc^ eine Siebrigteit, bie immer weiter in iaä S>ol\ bed fremoen Saumcö einbringt, in bem Ser^iiltniffe , alä biefer burcb ten 3ufal^ neuer @tl)iefe= ten wäcb^t unb eine unmittelbare Serbinbung jwifefeen ibm unb bem -^lolje ber ©djmarogerpflanje begrünbet. ■Siefe befte!)t genjö^nli* auS einer Dfeibc oon ßSe(en= ten, an beren jebem fie fid) bur* Dii^otomie oer= äfiet unb baS ganje 3abr (»inbur* ibre garbc, ge= jcöbnlicb bie grüne, behält. Die Stntbcren ber 5J?ifie( jeigen einen febr fonberbaren Sau ; jebe ift auf ber Dberfläcbe einer Seltbjertbcilung »erwacbfcn, rcie ein ©(bwamm »on einer gropen 5Wenge »on "Poren burcJ)= löcbcrt, meiere bie Deffnungen »on eben fo »ietcn poUenbnItigcn ®ruben finb. 2>on i^ren jroei üi(ben entiricfelt fti6 ein einzige«, ober eö ocnoatbfen audp tt)o()t i«>ei bis brei mit einanber, fo bap baä @amen= lorn alöoann eben fo oiele Smbryoncn bat, bie an i^ren äBürjelien biocrgiren, an ibren Äotiplebonen aber conoergiren unb fogar »erfimotjen rcerbcn. Die fie umgcbenbe ©amenbüUe ift grün unb bie grucbt- liüUe ftrogt oon einer bem Sogelleiine ajfnlic^en tleb-- rigen 5Katerie. §. 844. ajafcriancctt. — 2Bir ^aben fie unter bie gamilien geftcüt, beren ^raäst ein einjigeö gad) jeigt, SOJan finbet aber in bem gierftorfe brei, n?o= »on jwet befiänbig feblfcbfagen unb beren ©puren mati nur jur 3eit ber 3Jcife rcabrntmmt. Die ®iaub= gefage finb ber 3a^i na^ feiten ben Bert^eilungen ber ÄoroUe gleit^ ; in ben meiften fällen ftnb fte auf brei ober fogar nur auf ein einj;geä rebujirt [Cen- tranllms). Die SBur^eln einiger Salerianeen (V. ofücinalis, pliii, celtir.ai finb bitter unb aromatifd), fte iaben einen ftarten @erud), beii man bei ung für unangeneftm bält, reabrenb anbete cibnlidie aiö SBotif^ gerüc^e in bem Oriente berüipmt ftnb. §. 845. X>tpfacccn. — Die Slüten finb baburi* mertroürbig , baf um (ebe ^erum eine §)fl(le ober ein Äelc^lein fte^t, TOoburd) ber Scl(^ bobpclt erfd)eint (Sig. 27t), 277). Der eigentlid)e ober innere Äel* ift oft nur unooßftänbig, unb bloi an bem oberen Steile feiner »erengten äiötire mit bem Sierftode ocr= loac^fen. Diefeä Senn^eid)en nebft bem oon 4 biöroei= len bibonamifdien Staubgefäßen geben biefer i5amitie Sejiebungen mit anbern bppogpnifdicn Sielblumen blättrigen, namentlich mit ben ©lobularieen 2luf ber anbern Seite brüdt tbnen bie Snorbnung ber in einen SBlütentopf jufammengebrangten ©tüten, bie «ine »erlängerte S-üÜe einftbliegt (5ig. 18S, 200), eine flugerorbentlic^e 2(e^nti(^leit mit ben Slütentörben ber eompoRten auf, unb ber bauftge Uebergang ber 3cr= tbcilungen beä Sclt^faumeö in ben 3uftanb ber gru($t= frone, ben man aucb bei ben Saletianeen be^ mertt, bcftätigt biefe Serroanbtfdjaft, bie oielleii^t übertrieben tt)utbe. §.846. (Sflinpanulacccw. — Diefe gamfJie jeigt unter ben Sinblumenblattrigen eine mertmürbfge 2luönai)me , bie reir nur bei mehreren »on ben in Tabelle XII. aufgefübrten , angetroffen ^aben, nämlt# bie, baß bie Staubgefäße nii^t auf ber Slumentronc, fonbern unmittelbar auf bem Selifie eingefügt ftnb (gig. 722)., ffiö ift Ka1)T, baß biefe SoroOe ein cigen= t^ümli*eö, trodeneä unb tiäutige« ©emebe bat Qmit baö beioielen (£ricineen ift) , unb anftatt in einem ©lüde abjufalten, toiebie meiften ftaubgefaßtragenben SoroIIen , an i^rem f lag e bleibt unb über ber grut^it »ertrodnet (gig. 416 e, 724). Diefe öffnet ft* am ®ipfel entireber in mehrere Slappen, welche in bem übrigen Sbeilc iferer au«^eb^ung »erwai^fen bleiben, ober in feitenftänbigc Deffnungen Cgig. 116 1), 722. 726. 727. 725. toeldie eben fo »ielen gackern entfpre^en, beren 3a^t balb ber 3a^l ber anbern ä^eile ber 331üte gleidl tommt, balb ftd; auf jroci ober brei rebujirt. Die gamvanulaccen nähern ftc^ burdi ibren Sffiud)«, burd» i^re 'präftoreöcenj ; burcb i^re mit Sammelbaaren »erfebene ©riffel, iura) ibre bisweilen in eine 3Jö&re (in berJasione) »er*ad>ene 2lntberen febr ben Som= poiiten, burt^ ibten mildjigen ®aft ben Sbicoraceen. Diefer ift etwas ftbarf, bod) in feinem fo bolzen (Srabe, baß nicbt bie jungen SBurjeln »on mebreren 2lrten, j. S. bie ber 3fapunjel, gegeft'en werben tonnten. §. 847. yobcliaccctt. — 3nnig mit ben »or= ^erge^enben »erbunben, bienen fte aucb no^ burc^ baä conßante Serreadifcn i(»rer 2lntbcren baju, fte inniger mit ben Compoftien ju »erbinben, beren auf ber einen Seite oft gefpaltenc Slumenfrone mit i^rcn 720-72". SffriKtlunjSorganc ber Mapunjfl (Ctinpanuln r«- puDculun) : — c Ät(d) — p ßorotte. 720. tiorisont.n.\mli(f)c fenttei^t gefi^nitttn : — t> Samcn^üIIt — « Gmbtoo. 7i7. abgefontettet ßmbt?». Ü)ihatqUli0n«n. 719 auf bct antcrcn (Seite jurüigeTOOtfenene fünf 3crt^ei- lungen, an tie Sanbblüfcn erinnert. Sic ^aben aüä) ©ammel^aare, ireletie um bie 9Jarbe fterum in einem Sreifc flehen, ben man unfehlbar für bad analoge Bon bem Scbleicrtticn ber bena(t)barten gamitien ))aU ten barf. 35r Saft ifJ auä) milchig, unb l>at eine ougcrorbentlic^c ©djärfe, ml(i)t bieten Sürten ener» gifefcc, fogar giftige etgenf(t)aften mitt^eilt, unb alle »erbäc^tig matten mug. §. b4ö. (» ompofitfl. — ®iefe 'yflanjengruj'pe, ju njcldier flOOO Slrten gehören, barf weniger lür eine gamilic, al« für eine Älaffe ge()alten njeiben. SBir tiaben gefc^en, ba§ fte bie |el;nte nac6 SufTieu'sä 5Ke= t^obc btibet, unb faf} alle toc^rifttlcUer finb überein^ getonimen, fic ali fo(*e in ifjren berfc^iebencn Älaffi- jirungen unter bem einen ober bem anbern 9Jamen an^une^mcn. Sinne (§. 688) gibt ifir ben 9?amen eviigenefie. Söäaö bie Unterabtijcilungen .anbetrifft, bie man nac61;er in berfflben eingefüt)rt \)a*, fo ifi ti erforbcrli^ , um fxe geljörig ju »erflctjen, juerfl tinen Segriff »ou bem Sau unb ber Slnorbnung tiefer SBlüten JU gebtn. Sie ftnb an bem @nbe eine« me^r Ober roenifler erweiterten SSIatiRiele« in einen Sliiten= fopf ober S31ütenfbrb(^eh »ereinigt (§. aOii), baö eine -J'üQc »on einer ober mehreren äiei^cn oon Slätt(t»en umgibt C§.;230)- ©urd) biefc Stnorbnung (»aben fre baä au^ftden einer einjigen Slüte, beren ^üüe ber Äelc^i fein irürbc, unb ba^er fonimt ber 3Jame gemein= f * a f 1 1 1 (ti e r Sei*, ben man i^m eficmalö gab. Sie Meinen Slüten fönncn »on jn^eierlei 2lrt fein: regelmägig, bcren Saum fiel) in fünf gleicl;e 3ä^nc ober Sappen t&eilt (3ig. 73^0; unregelmäßig, bercn roeitgefpaltencrSaum fid) na* aupen ali ein SIatt= jünglein »irft, baö auä fünf J^eilen beficl;t, »errooci)= fen if}, unb fi* bemnacfc in fünf tleine3ä^ne enbigt CSig. 205, 728); bie erften »erben SIüt*en tHos- ciili), bie jtteiten Sanbblüten (semi lloscnli, ligulffi) genannt. Sicfc SJüten Rnb balb 3ibitterblüten, balb Mog mönnlii^e ober rceiblittc, balb gef(6IccJ)tä= loi. 2luf biefe mannigfaltige Setbinbungcn, bie auf bicfe SGBeife in einem unb bemfelben Slütcnfopfe Bor= fommen ti?nnen , feat man bie Sint^cilungcn rer gan= un Ökuppe gegrünbet. Sinne unterfdiieb fie na0 ber Seri^eüung ber ®efd»Ie(t)ter in ben Stuten eineä unb bcffelben Slütentopfcö; eä fönnen alle 3>i>itter^ bluten fein (gleiche '•polpgamic), bie 3mitterblütcn finb mit »eibiic^en Slüten oermifctt (übetflüffige 'p.) ober mit gefdjlei^lölofen (»ergeblicte f.); bie einen finb männlitb , bie anberen treiblici (notl)n?enbige *^>.); ober er t^eitte fie no(6 cer 35ertt)eilung ber |)ütlen ein, wooon mebtere in einen einjigeu Slütcnfopf ge= brait finb (getrennte 'p.), ober jebe auf eine einjige Slüte befdjrantt n-ucbc (monogamifiie *p.). Scurne= fort, bem man meit e^er folciie, t&eiltc ße in banb» blutige (foId)C, tco ber Slütenfopf nur auiS Sanb- bluten befte(!t), unb in ffral)lige Cfo!*e, ao er au(5 beiben be|Jet)t) ein ; biefer Icgtere 9Jamc tam baoon ^er , anil bie SanbMüten alöbann bie *pc= ripfjcrie bed SlütcnförbdjeniS einnebmen , in einem Äreife ^erumfte^en, oon »elibem au« bie Sanbblüten nac6 au^en firatilcn ; bie Slüttfcen nehmen ben TliU telpuntt ein, reo ifere 35eretni^;ung eine ©dieibe (dis- ciis) bittet. Später mobifijirten 5Baillant, unb naä) i&m 3uffieu biefe Sintbeilung in etrca«, behielten bie Sanbblüten unter bem 9lamen 5 1; i c o r a c e e n, brad)= ten unter bem 9Jamen ber Sorpmbtferen alle fJraliligen mit Sluäna^me einiger rc&renblütigen ju= fammen, beren SReft bie Sina r ocep I)alen bilbet, bie fi4 bur* i&ren 2Su(tiS unb furcfe i^rcn unter ben 5?arben gewölbten ®rtffel auö}ci(tnen. Sfan tat biä auf einen gemijfen ^unft biefe leg^ tere Älaffifi^irung geacbtet , isäfirenb man in ber neueren 3eit bi- Sintbeilungen unb Unterabtljeilungen ber Sompofftcn äuperfl »eroiclfältigte. Tian t^cilt fte jegt in brei grofe Serien: crfteuiS, bie Sanbblüft- gen C8ig. 728), reelle ben S^icoraceen entfpre^en; jreeitenö, bie Sippblütigen (5ig.72ii), beten Äo= rollen eine UnregelmäSigfeit jeigen, bie oon ber bet öor^erge()enben »erftfcieben ift, inbem fie fiä) in jtBef Sippen t|)ctlcn , wooon bie eine einwättö gefcjirt ifi unb aus einer ober sroei 3trt^eilungen befielet /• bie anbere auäwärtö unb au« nier ober brei anbern be= flet>t. ©iefe f flanjen waren ehemals faum befannt, unb barum finten wir fte in ben alten Älaffiftjirun= gen niitit ; brittenä, bie 3? ö 6 r e n b I ü 1 1 g e n (^ig. 73O), »on benen alle Slüten, ober nur bie auf ben Sdjet- ben, röl>rig unb regelmäßig fin», unb wcltfce bcmnai^) bie ©tra^ligcn unb bie 3iöfrenblütigcn begreifen, un= tcr welchen aber eine 3unft/ bie ber (iinareen no($ 72"- 738. ScfrurfilungStiJCrtstup.f bet Coroposii:«. 7'2r. JhiniiPBlalfctiniit tet Slülc tincä firaijtraiittä. — Srt äu« ff« puntiirte Stcä jsißt baS gnK^ifröndicn ocer laaum bei fiel» *eä on. -■.^*J"m 738 »o-nbMüte bet ei*orie (Ctiicorium inivbiis) : — ' o SDHt bem flflSf »fittadifenet eierfiotf — eSRölKe, »clc^c ton ben ©taub» nef.ijcn gttilbtt nnb son bem ätreifpottieen ©tifftl s burisojen »itb. 739. 3?i;ite einer frupfnütiaen (CllX-lanllier» nneari^J ; — o SSet« madiftnc: «el* unb SierlJccf — ( !R5f)te bet RotcUe — h obetf Üirre — ;■ untere Cippe — e Störte bet antreten — (Sipfel be« ®tiffe(ä. 730. a91üt*en einet SRöörenHütigtn (Aster rubricnuli«! , ber in feinet q(rn('n f.inge (o gef*nitten ift, baS et tai aufreifite eürn i« tem gierfiotfc, ba* mit bem i?ft*e reMdimotjcn ift unb bie ant^e» Qinticl « Vit : — a grud'ttri'nifien. 737. WiiM"e( beälSniteiä einet Sietnonie 0'""™"» angBuiifolin), 738. Jieife giu(^t etneä Äteuättdute«, fenftctt)t gefc^nitten. Botanik. im dinarocffiaUn cntft;rtd)(. 2iu§er bicfer bat nod) »ier anbere angenommen , itnb fie cilrid^fatlö auf Serfctietenbctten in bcm Sau bcä Oriffelö unt ber 9Jatben gegtünbct; ein Sennjcieijen, bcffen SÜBit^- tigfctt man in biefet ©ruype baburd)- nacfegeroiefen iat, ba§ eä in feinem ©cfolge oicic anbcre na* ftct» jie^t, beren Se^eiAnung alfo i6m allein ju,^uf}e= ^cn fdieint. 9Jun t^eilt fi* biefet ®tiffel, ber in ben männli(^en Slüten einfad) ift, bei ben TOcibliien unb 3tt>i"frblüten in jmei gtbfelftänbige StefJe , btc on einem Steile i&rer Sänge mit ©ammeliiaaren be= btrft finb , unb an beren innerem i^IäAenraabc pei Meine brüftge Streifen binlaufen, bie man a'.i äAic gjarben betraittet , obgleitfc man biefcn 9Jamen oft ben gonjen aeftcn gibt. Sir babcn bereit« gefeben, bap man in ben Ginareen C?ig. 733) unmittelbar unter biefcn Seftcn eine 2BöIbung ober einen Änoten bemertt , melcber öfter« mit S)aaren befegt ift ; bie gjarbenftreifcn burc^jieben ben 2lfi in feiner ganzen Sänge, unb fliegen an feinem ®i(>fel jufammen. 3" ben ® e n e c i 0 n i b e c n CSifl- 734) ift ber ©riffcl »oü-- lommen cylinbrifd), bie 2lefte finb an ibrem ®ipfel abgefiirjt, ben oft ein $iaarbüfd)el frönt, über n>et- (Jen biiflu^ fif fi'* biömeilen in einen Sonu« ober in ein anbcre« Slnbangfel «Jerlängern; ober immer an bicfem fünfte ^aUtn bie 9Jarbenftreifen an, ot)ne ju« fammen\uflie6en. Sei ben Stftecoibecn CS'g- "35) fegen ft* bie linearif*en 2teße obne SSeränberung bi« ärt« mit ^a^jiücn bcbccft in ben Suvatoria« ccen CSig- 73»)); ß« fint" entireber geftrccft unb pfricmlid) , ober furj unb ßumüf, mit longen unb gleitjcn S?aaxen befegt in ben 5B e rn o n i e c'n (Sig. 737); in beiben baltfu ^if Sianbftreiten »or ber 5)?itte be« Slfte« ab. Vtan bat biefe Reben 3ünfte: bie Sanb= blutigen, bie l'ipcblütigen unb bie fünf, bie mir fo= eben bei ben Siöbrblütigen angegeben boten, in eine grofe Slnjabl »on ©eftionen unterobgetbeitt, bie t»ir $ict ni(6t anfübren fönnen. 9Jotbrt>enbig ift eä aber bO(6, nod) einige ®rörte= rungen über bie bauptfötblidjften 'Punfte be« Saue« ber Organe biefer fo iricbtigen Slaffe unb über btc btfonbern 2lu«brü(fe beijufügen, burtt) rottäje man ijire 731-T3B. @it)ff( ber ©riffel *ft gompodtä , bie ju ken Der. ifiiebenen 3ünften gefiören; man (ieftt bie beiben !)!arben(ireiffn bie nnere giödie bet beiben aefle begränitn , »orait jcbet biife (Sriffel cnbiflt. 9)?e^rere trafen ©QmmeII)aöTe aii^en , unten unb ot>en. 731. @itjfe( be« ®riffeI8 einer Sbieoracee ( Cliiroriuin intyhus). 7i% mm be« ©riffel« einer tirpMüfiften (Chuanthera lineatia), 733. — — — _ gmaree (Tlievenutia). 734. — — — — ©cnecionibee (Senrcio dona). IZ 735. _ — _ — Slfterobee (Aster adulterinusj. 7:J6. _ _ _ _ Supotorioeee (Sievii purpurea). BcrfAiebenen ^Kobififationen bcieitbnet: 2tu«brücfe, bie ju SJbfür^ung ber Sefcbreibungen bienen , unb melcbe nicfct oerftanben »erben tonnten, tpenn man niä)t bie Sebeutung ber Sörter tennt, bie ju bicfem Oebroue^c beftimmt ftnb. ■Der @i))fel be« Slütenfticl« , ber fttfc ^u einer ^platte erweitert , welcbe bie Slüten be« Sliitcntopf« trägt, unb ben man ba« S I ü t c n I a g c r C^Pboran^ tbium ober ([(inantbium einiger wtbriftfteller, §. 209) nennt, ift eben ober conca», oberconöcr, ober fogar tonifcb. Die SSlüten tonnen unmittelbar au« feinet ebenen ©runbflScfce beroortommen , ober ibrc ®infü= gung gebt mebr ober weniger tief in biefelbe biucin, unb matbt baran RelbcJCn (recefifaciiluni areolatum), 06er fogar tiefere äabnfäctier (receplacnlnm alveola- tiim) , beren Siänber fitb um bie ®runbftä(Je eine« jeben (gierftocfc« ober 'äd)äne in balb ftetigen , balb in bäuttge, unregelmäßige 3ünglein au«geja(ftcn 'flat= ten, ober oft auft in ©preuborften obcr?)aaren (recep- taciiliitn liinbrilliferuni) erbeben. Diefe Sereinigung oon Stuten umgibt eineöüüe eon Slätt^ien ober 'Ded= blätttben bon berfibicDenen ©eftaltcn, welche oft bie ®efta!t bon ©djuppcn annebmen, unb autb ben 9Jatncn berfelben fübren ; bi«weilcn cnbcn ite ft* in ©ornen, wie bei ben Stftcin , uns ftcben ftci«förmig in einer einjigen ober in jwei concentrifcben Reiben (§. 230), ober gewöbniid) siegelbatbförmig in einer ©pitale. 3n einigen gälten cerwatjfen fie unten mitcinanbet, oft bleiben ftc aber and) getrennt. Diefe in mcbre» ren 3?ciben ftcbenbe Dcefblättet tragen feine Slüte in ibrer 2td)fcl, jebocj ftnb oft bie bet inneten Seibe ausgenommen; jcbe einzelne Slüte fann abet »on einem eigentbümlicben Decf blatte begleitet fein, ba« mit betfelben au« bem grucbtbotcn betoorfommt unb 5wif(I)en ben Slüten »crftedt anb bem Sinfluffe be« Siifet« entjogen, bie Confiftenj unb ba« S!lu«fcben einer weigliiben (©djuppe ober einer Saut annimmt (T>ei= blättdjcn). Senn bicic Xlctfblätttljen ben )5ru(btboben bebccfen, fo nennt man ibn fpreublättrig frecepta- culum paleacenm); feblcn fie gänjlicb, fo |)ei§t er nacft (r. nuduin ober epaleaceum). Sie §)ülle entbalt lauter 3witterblüten (einebige SlütentSpfe, capitula honiogama), ober autb Slüten beiber Slrten (cerfcbic^ benebtge Siütentöpfe (c. heterogama] : in bicfem tegteren gaüc nebmen bie gei(t)le(Jt«lofcn ober bie weibti^en Slüten ben Umfang, bie 3>t)itter= ober bie männliifeen Slüten ben IWiitelpunft ein. a^creinigt er männlitbc unb weibliche Slüten, fo ift er cinbäufig (c. monciic-i). Senn bei ben Slütcntöpfen bie einen bloß au« männlichen, bie anbeten bloß aui wetb= lieben Slüten befteben, bie ^ä) abet auf einet unb betfelben ^ftanjc beftnben, fo Reißen fie oerfijie^ benföpfig (e. Iieterocephala) ; beftnben ^ä) bie männliicn auf onbeten ©tocfen ot« bie wetbtitjen. Bikotijieiantn. 721 fo finb Re jwftiäufifl (c. dioica). 3Sir Jaben bereite gefe&en, ba§ bie Slütentbpfe bloß röbrcnblütige Slütcn (c. tlosculosa seu discoidea), ober bloß banb= förmige (c. semitlosculosa scii ligiila(a), D^er beibc jugleid) (c. radiata) enthalten tonnen ; fie tonnen iiberbieö noct) alle jroeilippig (c. l'also- discoidea), ober bie an ber *]5erip^erie banbförmig unb bie im 5Kitte[|?untte lipbtg fein (c. falso- radiata seu radiafi- forriiia): bisweilen tonnen in rö()rcnblü(igen ober jnjcilipptgen Slütenföpfen, reic bie ber Äornblume unb Bieter anberer Sentaurern, bie migeren iSIütcn, »äbrcnb fte bie ®cHalt ber inneren beibehalten, eine roeit größere tintrciiliing crbaltcn (c. c(ininala). T-cr Seid) ifl mit bem (Sierftocf »erwattfen, ben er »oüfianbig bccft unb cnbigt ficb biömeilcn mit ibm fo, l:ci^ er feine ©pur »on Saum jeigt, biömeilen »erlangt er fitt> ein wenig barübcr ^inau« in eine 2trt Heiner Äronc, öfter« in mehrere 3erlbetlungen, i»eld)c nur fetten bie tiieftalt »on SBIättcben, bäufiger bie »on ©peljcben ober ©djuppcn, am gcmö^nli(tften aber bie »on einer Srud)tfrone Ijaben, melite oft auf bem ®ipfel tei Sierftoifeö anfängt (fi^cnbe Srucftt« frone), ober auf einer fabcnarligen 3>er(ängerung ber Seld)röt)re ftefit (gefjicltc grudjttrone). SSir fjabcn anbenSwo (§. 417) bie 9Jatur unb bie »er= fdjiebenen a^obtütationen cer -5)aarc ber grudjtfrone ienncn gelernt. 3u ben |)auptformen ber Stumentronc, mclijetüir tennen gelernt baben, muffen rcir noch bie .«'enntnif einiger merfwürbiger SWctfmate an berfclben beifügen, ©a^in gebort baö ibrer Seneroung; »irmiffen, baß gercöbnli(<) in ben Stuten ber anberen 'Pflanzen ber 2)?ittelner»e »orberrfiftt, unb baß benmac^ in ber SRö^re in ber einblumenblättrigen Äorotle bie fünf ?>auptner»en ben fünf Wappen gegenftänbig iinb, in beren 2l(J)fe fte fiti) enbigen. @o »erhalt ed ftd) nid)t in ben ©tüten ber dompoRtcn : bie fünf 9Jeroen finb mit ben l'aopen njcdjfelftänbig; bei ibnen angelangt, t()eilen fie ^ä) in jnjci, bie ^i) an i^ren entfprec^en= ben SRänbcrn fo »erlangern, taß jcbe 3ert!)eiiung bcö Saume« »on jwei b'T»orragenben 9ter»en begränjt ift, ^ie an feinem ®ipfel sufammenfließcn (gig. 728, 730). ®ie feitenfiantigen erlangen alfo bicr bie größte Sntroicflung. @ie ftnb paanoeifc in ber SRötire »erreai^fen, in bfm ©aume getrennt: n>aä bie 3Kittel= ner»en anbetrifft, fo jeigcn fie ficb aucb biöreeilen, feblen aber gereöbnlidjer. 9J?'ni battc ben Ssorftjlag gtmacbt, bie Sompoftten nad) bicfem fo mertroürbigen Äennjeiiien blumenblättrige mit ringö terumlaufenben 9?cr»en (Nervampliipelaloes) ,^u nennen. Sie tlappcn= artige frafloreäceni fieljt mit biei'er 2tnor&nung in Scrbinbung. 5'?an bemerft an terfclbcn Stumeiifronen »on allen garben, unb balb (»aben alte 35lüicn eine« Slülcntopf« bie na'mlii^e Cgt«i*fati>ige Slütcntöpfe, Caiiitiila homocliroma) , balD eine »erfcfeitbcne (un« glcidifarbige Slütentöpfe, Caiiitula lieleroclirnma). Die ber ©dieibe finb ali?tann gelb, bie bc« Stabiu« weiß ober »on irgent einer ©t^ailirung awi ber Seil)« ber cpanfarbigen. Sie ©iai'.'bgefaße, »elcbe auf ber Diöörc ber Äo= rotte ftctjen, baben freie ober »erwadifene ©taubfäben, ibre 3lntberen ftnb aber immer an ihren Siänbern »ertradifen unb bitben auf biefe SBci.e eine Siöbre (3ig. 738 bi« 74ü e), unb unterfcbeiben ficfe unter ji* nur burift ibre (Sipfet, rcetdie getvöfdilid) in ein mebr ober minter lange« 2lnbängfct auäf^eben unb oft au0 burd) iljrc in einen ©(tjmanj »erlängerte ®runb= flädje (Anlhera; caiidal»), wtli^ie in anberen fe^lt I Aiitliera>ecaiidata'j. SerSriffet, ben wir befcbrieben ^aben, gct)t burt^ bie Siöbrc, wctt^e ron ben 2tn= tberen gebit^et iH, unb fegt bei feiner Verlängerung oermittelfl feiner ©ammelbaare, reett^e in bie @pal= ten ibrcr Didier bincinge^en. Den in bcnfeiben ent= ^attencn foüm ab. ®er Sierßod ^at ein einjige« aufrechte« Stilen in einem einjigen gat^e (gig. 730 n) ; bürfte man inbeffen nitbt nacfe ber boppellcn 3abl ber Starben unb bem Sorfommcn »on jroei -Faltern, meiere bi«- rceilen »on bem (fntf}el)cn tse« Cüriffel« ausgeben, bie innere JBanb beö gad^c« in entgegengefegter 3ticl>tung unb »on oben nad) unten bi« jur (Sinfügung be« gii^ien« ge^en ftebt, »orauäfefcn, baß er mirtli^ au« bem aserreat^fen »on jwei Äarpeaen entftanben ift? (ix rcirb eine 2l^äne, roelttc burd) bie 2tbmefenbeit ober bie ®egen»art unb burd) bie Statur ber grut^it» frone nüglicbe Äennjeitben liefert. Sa« ©amenforn »crftfcmiljt bi«i»eilen beim SZBadjfcn feine au« einer Doppelten ^''aut beftebcnben Seifen mit ber gruttt- büUe. Ser Smbrpo febrt gegen ben 55efefligung«puntt ^in fein turje« SBür^etcben nad) unten (gig. 738). Sie Sbicoracecn ODer Stö^renblütdjen baben einen mitcbigrn ©aft, ber bem ber dampanutaceen äbnlitl» ift. ®r ift bitter, ett»a« aDftringiren» unb fogar nar= fotift^. Siefe gigenfdiaften jinpct man in faft aOen TOilDen Sitten in einem mcbr ober minber ftarten ©rabe : man bemerft fte »orjüglid; »ereint in ben l^aciuca sylveslris unb virnsa, Deren Srtratt atö Dpium an= gewanbt n?irb , obne übrigen« bie nämlicben 3iifalle bercorjubringen. Slber bie^e gigenfdjaften finb in an= beren 5trten gcfcbivadit, namentlid) in bcnen, welt^jc icir anbauen, unD »on Denen man entroeber bie S58ur= jeln, wie j. 35. bie beö Sod«bart« unb ber @corjo= nere, ober bie jungen Sriebe ober Slotter, reie j. S. bie be« Satli*, ber Stcborie, be« |)unD«latticfc« u. f. »., i^t. 2Bir »ollen bemerten, baß man auf biefe SBeife »ergeitte ZI)üU , bie e« entn-eber »on Statur , wie bie, t»etd)e unter bem Stoben tt>ad'fc-n, ober bie, reetdjc e« auf tün|tti(6e Söeife ftnb , oDer ganj iunge Jb^ilc anreenbet, fo baß ber cigenilidje ©aft nod) nid)t »otl- ftanbig au«gcarbeitet fein fann, unD nur jenen fibt»a= eben ®rab »on 2lDftringirung oDcr Sitterfeit befijt, I n)el(|S)er bem ©cfd'marfc angenehm ift unb bie @(l)marf= i ^aftigfeit ber 9labrun3«mittet.erböbt. j SWan fann bo« Stamlidie »on ben »erfdjiebenen Si- narocep!)alen ober Sinareen, rccldje na^renb iftnb, »on ben ©lättern be« Sifteltobl«, bie man i abftttitlicb TOciß ree:ben ober »ergeilcn läßt, »on ben grutttböben ber StrtifdjoFc unb anberen tagen, bie man I »or bem öntfaiten Der SBIüle pflütft , i»eld)e man fo= j gor rob ißt, wenn fie nod) außerorbenttitfe iung finb. { 3ebermann tennt bie au«nebmenbe Sitterfeit ber 2lrtt= ! fd)ofe, unb bie« ift ein Äenn^eidjen, ba« allen anberen *Pflanjen au« eben biefer3unft gemeinftbaftlid) ift, unb ba« mebrere al« magenßärtenb anicenben laßt. I 2Bir finbcn e« bei benen mieber, n)eld)e man un= '. tcr bem 9lamen ber Sorümbifcren »erfdimol,^ ; eä mobift^irt Rd) aber in bcnfeiben bur6 ba« gleid)jet» tige Sorfommen eine« barjigen ®tunbftoffe« , mel- ier bie Sigcnfd)aften beffelben erböbt. SBenn biefer, ftaft fitb beim geßroerben ju concentriren, in bem 3"= ftanbe eine« ftüffigen Ofle« bleibt, fo ift bie ^prlanje JU gteidjer 3eit tt>ni''d3 , arctnati''d; uhp {rampfftillcnb, j. S. in ben Mamillen, Detn Seifuße, in Der ©tftafgarbe, in bem 3tainfarrn u. f.». STOan Ijat fogar ben Aufguß mehrerer al« Sbee »orgefdila- gen. Sa« 35orberrfd)en bc« bitteren Wrunbßoffe« »cr= leibt ibnen fieber»ertreibenbe Sigenfdjafien, }. SB. ben »erft^iebenen 2trten, bie unter bem Stamen S am iltc u. f. n.\ begriffen finb. Sa« 33orberrfd)cn be« ?5ar= \ii erljöl)t bie ftimulircnben (f igenfdjaften , erzeugt iad)t»eiß , ©»eidjeltTuß unb rcidjürtie ltrinau«fenbe'' rungen ; unb biefen äBirtunjun »erbauten unfcbtbar mebrere au«läiibtfd)e 2lrten ibrcn Otuf al« ®cgengifte gegen Den SBiß ber ©dilangcn. Sabin .gehört citte gei»iffe %xi »on Bafferboft (bie Ayaiiaiia) unb eine Jlrt Mikania (Der Guaco). Wen. Tlan i)ai in einer anbern, bem Sülant CInula helennim), einen bitteren ©runbfloff entbedt , ber bcm ©tärfcme^I au^crcrbentlitt» ätinli* ift, beffen 3ufammcnfcgung er au(i) beinahe l)at (bem ©eroittte natb 43,72 sot(len= fioff , 6,20 SSafTerftoff , 50,8 ©auerßofO «nb aüe (äi- genfi^often befißt, auger ber, bag er R(^ in berai)ei= fen SalTcr ettoaä löfen lägt, nteti^e« ein 33iertel unb falt '/.,„ beffelben auflöst , ia^ ba« 3ob i^n gelb unb nicbt blau färbt, (är finbet ft^) übrigens in einer gropen 5Wenge anberer SBegctobilien, reo er taä @torfe= mebt erfegt. 35ie *}tf[anäen ber mciften SompoRten ftnb ötbat= tig , wie man ^d) fe^r leitbt buri^ bie Unterfut^ung ber «Sonnenblumen überjeugen tann. SÄan baut fo= gar mehrere Slrten jur Oercinnung beä DelS , bie Madia sativa, Guizotia oleifera u. f. W. %otan\fd)i ©fogvapljie. §.849. 5Wan »eig, bag nidjt jebe Panje glcii^- förmig ouf ber ganjen Srbe »erbreitei ift , fonbern blog auf biefem ocer jenem S^eil berfelbcn »orfommt. ®tefe ®ränjen, »elcbe für eine jebe berfelben bc= jei^inenb ,finb, (»ängen »on me|)rern Urfactjen ab. 35ie Drganifation, melcbe bei ben oerfc^iebcnen ^pflan-- jen auf mant^erleimeife mobiftjirt ifi, legt it>nen ju ibrer Sriftenj »erftbiebene SSebingungen auf, fo bag fte nur ba leben unb fic^ cermebren tonnen, mo ftd) bie einer fcben »on ibnen eigentbümlicben Sebürfnilfe »orfinben. Die Seobai^tung jeigt ferner, bag nidjt alle fflanjen einen einjigen a»ittelpuntt gemein baben, »on rcelebem fte fiitb bemnatb firatdenförmig ausbreiten würben, fonbern, bog eS eine SWenge ülnfangspunfte ber Vegetation gibt, unb jroar bat eine jcbe ibren befonberen, obgleicb anbererfeitS mehrere älrten mcb- reren >))untten jugleicb gemein ju fein fcbeinen. 2ßenn aüä) bie Sebingungen an jreet fünften Berf(bicbcn finb, fo tann bO(b ibre 35egetatton gleicbartig fein; ober bie 2lebnli(bfeit ber einen b«* nit*' notbrocnbig bie ber anbern jur golge, befonberS bei grogen t£nt= fernungen, ba bie "JJflanjen im allgemeinen nitbt »on einem biefer ''Puntte jum anbern, tüo fte gleitbfallS gebeiben rcürben, baben übergeben tonnen. Sie Sertbeilung ber ^flanjen auf ber ®rbe b^ngt »on complicirte.i IJrfatbcn ab, bie einen, bie pbOfif^fn/ fi"'' »on ibrer 9?atur unb ben fie umgebenbcn SUgcntien abbängig, bie anbern liegen für unfere gorfcbungen fn bem SOIbfietium beS Urfprungö ber SBefen »erborgen. §. 850. ®ie fffanjengeograbbie >fl b« ^beil ber Sotanif, ibelcbcr ftcb mit biefer SSertbeilung ber ^}ifilan= jen befcbaftigt. 3br ©afein an biefem ober jenem Drte jeigt ein gcmiffeS 3ufammenn)ir!en pb9Rf(i)er SSebingungen unb beflimmt ibren ©tanbort, ibr Sorbanbenfein in biefem ober jenem ^vanbe, ibren SGBobnort. aSenn man angibt, bag eine fflanjc in ben Sümpfen, auf bem @anbe beS SJeercSuferS, an ben gelfen ber ©ebirge, auf bem ©ipfel ber ®letfcber matbfe, fo bejei(bnet man ibren ©tanbort; fagt man ober, fie iraibfe in Suropo, in groiitreitb, in ber 2luoergnc, um 'poriä, fo gibt mon ibren 2Sobn- ort in weit genaueren ©ränjen an. Siefe Äennt= niffe loffen ftcb bei ben Sinbeitcn einer böseren Drbnung, aU bie Slrten finb, anrcenben; man tann bie 3Jer= tbeilung gonjer Oottungen, fünfte ober gamilien unterfui^en, unb bäuftg bieten biefe mebr ober min. ber beträebtlicben SSerbtnbungen »on 2lrten, bei ivel= ($en eS erlaubt ifi, auf eine groge ®leicbförmigteit ber Drgonifotion ju f*liegen, ctrcoö SemerfenSojer- tbcä in ibren Stationen ober in ibren SSobnplögen ober in beiben jugleieb bar. §. 851. 2Bir muffen unS aber, beöor »ir bie 2Bir- lungen betrauten, mit ibren Urfocben befcbaftigen ; es ij}, ebe i»ir mebr in baS Sinselnc eingeben unb baS , was »orgebt, bureb Seifptele erflären , binreiibenb einige aUgememe 2lnftcbten über bie 2lrt unb Seife reie fi(b biefe 3fgentien , bie, t»ie roir gefeben baben, auf bie 33egetation einen fo grogen Gmflug augern, auf ber Dberflacbe »erbreiten, ju geben; eS jtnb näm= lieb bie äBarme, baS ^iibt, hie ^uft, baS SBaffer, rnclcbe fitb an jebem Drte in einem gemiffen 35erbält= niiTe oerbmben, um boS Älima ju bilben. Die SBärme nimmt gegen bie fole bin ab, unb fogar jiemlicb regelmögig, roenn man fte unter einem unb bemfelben a^ertbian beobaibtet. 5BergIeicbt man bingegen bicfcS Sbnebmen on mehreren S'Jeribionen jugleitb, fo rcirb man überrafcbt »on ben Sifferen» jen, bie fiib jegt batbieten. 3eber Drt empfängt im siaufe eines 3abreS eine geroiffe Quantität 2Bätme, unb roenn man biefe Quantitäten eine longe SReibe »on 3abren bi.nburtb »erglei(bt, fo erbält man barauS Dit mittlere Sempetatur beS DrtS. Sie Sinie, rceltbe eine Sietbe fol(ber Drte mit einanber »erbinbet, nennt man 3fbtberme Cicos,- glei(b,-ä"£y;iog Samte). !Wan würbe ftcb auf ben etilen Slid ju glauben geneigt finben, bog biefe 3fotbeti!ien nur bie mebr ober min= cer beträcbilicbe Sntfetnung »on ber grogen Särme= quelle ber ©onne ouSbrürfen , bog bober jebe »on iljnen bie SDJeribione gleicbmeit com 3lequator fcbneibe. Ober mit anbern Sorten, einem gewilfen Sreitegrab entfprccbcn. Sie lirfabrung jeigt, bog eS ftcb bier= in anbecs »erbält. S3ei Scrgleicbung biefer Linien unter einanber, fo n>ie mon fte burcb bie birefte söeobodjtung befiimmt bat, bemetft man fogleicb, bog fte, anftott mit bem 2lequator ^paroüeltreife ober »»e- nigfiens regelmägige Äreife ju biloen, Suroen ftnb, melcbe auf tbrem Sege an »erfibiebenen "puntten un= gleicb weit »on einanber entfernt finb. Die Cinie beS i'Jemperoturmorimumä coincibirt niibt mit bem aequotor, fonbern fte f^jneibet ibn, bier im ©üben, bort im Slorben. 2)er ^punft beS ÄältemorimumS fcbcint nid^t mebr mit ben *polen jufammen ju fallen, fonbern in unfercr §)emifpbäre »ermeilt er bieffeits bei 12 Ober 15 ®robe burcb bie goncentrirung jmeier grogen ßontinenie; im SZorben bilben ftcb «uf biefe Seife ämei Kältepole, ©ie 3fotbermen bieten bei ibren 3nflerioncn um bie '•pole eine gemifTe Ueberein= fiimmung unter ficb bor, obgleicb fte »om >paraUeliS= muS rceit entfernt ftnb. 3n ber nötrlicben ?)emifpbäre bie einjige, t»o biefe Söeoboibtungen angefteUt unb bei einer äiemlicb grogen änjobl »on fünften roieber- bolt rccrben tonnten, um bie Siei'i'ng biefer £inien auf eine jiemlicb »oUflänbige Seife jujulaffen, ftebt mon fie , inbem man bie 3!»tbermen »on Seßen gen Qflen »erfolgt, füblicb in boS 3nticre ber beiben gro= gen eontiitente binabjiebcn, unb bieS »orjugSmeife gegen 2lmerito bin, unb ft(b reieber gegen Siorben in bie grogen 5Wepre, »elcbe jroifcben ibnen liegen er= beben unb bies bcfonberS im atlantifcben Dcean. ®ie Temperatur beS alten Kontinents i^ bemnacb t)it)tv als bie beS neuen, bie im Snneren ber kontinente i(} geringer alS bie on bem ÜWeereSgefJabe unb böber |>fkn3enflciJflrflpl)if. 723 an im rocfJIic^en ®eftatc aU an bem öfHfÄen. Diefe Dtffcrcnjcn , bei gicittier Srtttc fönnen fe^r be= träcbtlt* TOer^e^, unb btciS am fc mct)r, (c mitt: man ft* »on bem 2lequator enlfernt, fo bap fie in bcr "Siäie bcji gjorbpois beinahe 20" errcid)cn. Scm= gemäS liegt ber n6tbli(()e Stieil ber bereinigten Staa- ten unter bem 44° nörblicfcer Sreite unb Srontljeim auf bcr n^efllitten «Seite con gjomiegen unter bem 63" ber ©reite auf bcrfelben Sfot^erme (nämli* ber= jenigen, reo bie mittlere Temperatur 5 Scnteftmal- grabe betragt). §. fCöäfiicn ""f »cr= fc^iebene 21rt oert^eilen, entrceber mit einer gcnjiffen ©leietförmigteit, fo baß beice ber SSinter unb ber ©cmmer febr gemäßigt ftnb, ober (»ingegen auf fetir unglei*e SÜBeife, fo baß ber Sommer febr beiß unb ber SBinter febr talt ifJ. ©iefe äußerfJen Sempera^ turbifferenjen baben oiel mebr Sinfluß auf bie 33cge= tation, al« bie mittlere Semberatur. SWan nennt Sfocfcimene Cyjifuöv^ SBinter) biejenige Sinie, meiere burc^ aüt Drte gebt, wo ber SBinter (mittlere^ 3abr) auf benfelben '•puntt bcrabfäOt unb Sfotbere i-ifiooc, ©ommer) biejcnige, meltbe burcb bie Drtcgebt, mo ber ©ommer benfelben SBarmcgrab txreiäft. ®iefe neuen Sinien, »elcbe fi* auf ibrem 2ßege oon ten ben Sfotbermen entfernen, enthalten nic^it bie näm= Uä)t SJeibe »on Oertern. §. &Ö.1. Die SBafTcrmaffe gefangt meit eber ju einer conflanten Temperatur, aH ba^ Sanc, fo baß auf bem 3Äeer in einem beftimmten Sugenblicfe, ibrc Differenj an jroei '•puntten unter ^)crf(bte^ener SBreitc geringer ift, unt ebenfo ifl bie Differen) jiniftben SBinter unt Sommer febr gering. £iie baranliegcn» ben Sänbevflticbe nehmen an tiefer ©leitbförmigfeit Sbeil, unb barauiä gebt ber Unterfd-ieb in ben Hli-- maten ber @eelänt>er unb ber ber gefJIanber beroor : bie erfteren, bie ber Äüficn unb ber Snfeln, ftnb gemäßigter, je fleiner bie 3nfeln uns fe jeifireuter fie im fllecrbufen finb ; biejrocilen, wo bie ©ifferenj ber Sommcrmärme unb SSinterfälle um fo mcbr bejeitbnet werten fann, rceil man ibr mebr gegen btt ^Rittageiinie ibre Stelle anweist. So ervciit j. 3.-auf bengaröerSnfeln unter bem 62" ber SBreite bie aBärme im ©ommer nitfct 12", aber fie fäüt aurb im SBtntcr nicbt weiter als bii yj 4" bcrab, wefcbeS für biefe beiten 3<>bre^aä, wie wir gefeben baben, bie Slimate fo be= beutenb mobiftjirt ; tieberSuft, tcrcn 2)icbtbeit »om acquator bi« jum "Pole ni*t abnimmt, wie e« oon unten natb oben in ber Sltmofpbäre bcr gall ift ; bie beö SidjdeS, baö fo wenig Slebnlidjcö an ben *Po- len unb auf bem @ipfcl eincö Sergeö unter ter Sinic mit einonber bat, bcgrünbcn eben fo oiele »on einan= ter getrennte ©iffercnjcn. SBenn taä @efeg, nad) wcle^iem tie 333ärmc »om Ülequator biö jum '•pole abnimmt, unter ben »crf($ie= benen SWcritiancn »erdnterli* ij^, fo fcbcint baö je- nige, na^ wclcbcm fie beim örfteigen einer §öbc abnimmt, feincrfeitö ftcb aucb unter »erfcbietenen Um= ftänten }u»eräntern, wie j. S. nacb ter 3abre(Sjeit, Der Stunbe te« Jage«, ter 9!eigung unt Siicbtung tc« Slbbangö. Die äbnatjme gebt im aSinter, bei 9(ad;t, bei einem febr fanften Slbban« oter auf ben 'Plateaur langfamer »or fi*. (Sin Unterfcbieb öon mebr oter weniger als 200 SWeter gibt unter tiefen SBerböltniffcn im ^Kittel Sinen @rab Unterfibicb in ber Temperatur, beinabe Wie e« ein ßwifcbenraum oon 2 Sreitegraten geben würbe. 3luf einer gewif-- fen ?)öbe, muß tie Äälte fo groß werten, taß tie SSörme ter ©ommcrtagc ni^t b'nreidjt, toS wäbrenb teä übrigen Jbeileä beS 3abreä gebiltete Gie auf- julöfen: tieä iü tie ®ränje teö ewigen «c^nee'ö, tiefe ©ränje ifi um fo nicterer, je weniger worm taä Slima am Siiße te« Serge« ift, oter niu antern Sffiorten, man fintet, taß fte ft(b mebr ten 'Polen nabert, unb taß fte ftcb fJufenweife berabneigt. bi« fte mit bem «dioeau te« «Wcere« jufammenfäUt. Siefe ®ränje befintet ftcb auf tcn SortiQeren in ten Sro- ptn nabe 5000 Weterj^od), 2700 auf unfcrcn 2llpen, über lUOO in 3ülant. Die ©letft^er fint 55erlänge- rungen, Welcbe tiefer ^erabgeben aU fie na* bem jeweiligen Serrain berabgeben follten unt tie ben natürlicbcn a'eg bejeicbnen, wcldjer jum Sbfluß be« ©ibnec« unt ter Siäaffer bcftimmt i|i, wcttbe burc^ ba« ©cSmeljcn ficb erzeugten. ^. 855. ©ie geutbtigteit ber Slimofpbäre übt auf bie Segetation einen beteutenten Sinffuß au«, fei e« al« SffiaiTer, ba e« im 3uf}anb eine« leicbten Sun= fte« p(btig, oft fogor unficbtbar gewotben ifi, ober in bem eine« mebr ober weniger ticbtcn 9iebeli, ter tie Jbcile, bie ficb in ber V'uft bcftnben, berübrt, fei e« certicbtct, inbem c« al« Sfiegen bcrabfäüt, unb, naiJ;bem er biefelben Z^äU gebatet bat, ben Sotcn bur(bbringt. t)ie Sltmofp^äre ifi natürli* tro= rfener, al« bie gläeSe, auf wcltber fte rubt, unb ent- bält weniger SSBaffcr, al« fte ibr abtreten tann; fte ifl oon jebem Sebölier weiter entfernt,. ter tiefen S'Jan- gel JU erfegen im Staute ifl, fie ifi erwärmter; auf biefe SBeifc »erbünnt fie raf* jeben 5)unf}, bcr fi* an ibr bittet unt in fte übergebt. Sine wenig nietere Jempcraiuc rcicfct bin, um tie Slu«tünflung ju oer= mintern unb ten Dunfi in 9?ebcl ober 3Ugen }u »er= wanteln, tie aber nitbt fo nicberift, um ibn in Ha fcftcn 3ufianb übergeben ju laffen, unb bie tajer ter geu*tigfeit günftig ifi, weldjc R* folgliil) weit mebr in gcioifTcn Sretten uitb .?)öbcn erbalten muß. ülber ciic böb^rc Temperotur begünftigt fie gleicbfatt« auf 92 724 Sotanth. «ine merfiBfltbiqe Sffieife, recnn Re etneätf^eilö auf eine btnrei*en6e 3)?enge SBafTer rcitfen tann, »on roelcbem fie einen Stieil in Dampf »erwanbelt, unt rcenn anbererfeitö feicfe einmal gebilbeten Kampfe auf eine Urfa*e flopcn, roclibe fie jrcingt, tiefen ®rab fion Sidjtigteit ju behalten, ober fie auf einen böseren ®rab bringl. '©arauä entfteften bie gro6cn Siegen, rcelcje in gemiffen 3abreSjeiten regelmagig iebcn Sag auf bie «dnber jTOi|*en bcn Jropen faücn, taber fommt bie befJänbige unb »arme gcu*ttgfeit ifprer grofen SBätber, in beren ©itatten fie ftcb er-- balt unb erneuert, ©icfer Sinflug ber in grouer 3aM bei einanberilebcnber Säume auf ben 3ufianb ber Sltmoipbäre fann, rco fie baö Sluötrorfncn »er- binbern, inbem fie fi* ber Siuöbünllung rcibcrfeeen übrigen« in einem geringeren ®robe tu uniern Ält-- maten Iei*t gezeigt werben, unb jwar fo, ba« ba^ Stima großer ©cgenbcn burcb btc gropen (gnt^ol= Aunncn gan: »eränbert reurbe. ®ie 5fJacbbarf*aft beä aJiecrc« in SBcrbinbung mit ber berrfcbcnben 9Ji*tung ber SBinbe, meltbe btc an ber Dberf[a*e beffelben gebilcetcn ©ünfle benimmt, ift eine mtbr ober minber reicblidje DueUc ber ?ieutbtifiteit, bie not^mcnbiger aSetfe auf ben onfeln befJänbiger ifi. Die Seucbtigteit ifl bemnad; eine Ur- fadpe, bie ft^r baufig biejenigc begleitet, »on »elcber ak gefebcn bobcn, baf fte bie Urfa*e ber ®(cicb= formtgfeit ber Semperotur ift. Die ©egenirart »on Ken Sebättern, }. S. t" Seen, ©ümpfc ber Sauf größerer ober «einerer ©ewaijer »trtt auf eine analoge SBeife, jebocb in rjerbaltnigma^igen ©ronäcn. Die 5Jatur unb bie §)bbe ber Serge tra= gen ebenfalls fcfft »iel bajubei, ben bpgtometrti*cn ^uftanb ber Sltmofpbärc 5" mobiftjiren. SBcnn bie ©ififel »iemli* b"*- 'ö« ülbbangc maStg geneigt finb um ber ©iß bc« ewigen ©*nceö unb ®tfe8 ju fein' fo finb ed ebcnfo groge SSebälter, bie befiimmt finb tiiexablreiÄcnaBaffcrabern^uernabren, »el4e, naibern fie bie Slbbänge na* jebcr SRidjtung burd)= fur*t baben, fid) weiter unten oereintgen, um be= tröitlicbere Secfen ju bilben unb bie rei*U*fte DueUe ber S3ä(be unb glüiTc ju werben, reel*e fitb hierauf an ibrcm gupc in bie Sb?/« unb bie ®be= ncn ergießen. 3ebocb »on ber §)obe foldjer ®tpfcl, bie entweber ju nieber, ober ju fleil finb, um ben ©Anee }u erbalten, fliegen nur »orübergebenbe ©trome nieber. Die Srocfenbeit, we!*e bort b"rf*t, be^nt fttb oft mebr ober weniger weit um fie au«, unb biTa um fo mebr, je tarier fie finb. Die @e= birgätctten wirfen no* burdj bie (Srniebrigung ber Xempcratur beö Söobenä, ber auä feiner (Srbobung cntficbt, ein unb jielenbabin, bie Dünfie, weli^je m großen 5Waffen gewiffe SBinbe auf fie ftoßen, fid) ju »erbicbten, unb bie, aufgebaltcn oon biefer 5Bor-- mauer, baffelbfi nad» unb naä) in waffngen Sbetlen berunterfollen, fo baf eä auf ber einen ©eite wirf-- liä) febt feucbt fein tann, wäbrcnb ti auf ber ent- gegengefe^ten trodcn bleibt. §.856. SBir baben auf ber anbcrn ©cttc gegeben. ben entfernt, befio leii^fet loffen ficb bie Sabreäjeiten wabrncbmen, unb bcflo mebr nimmt bie Unglcicbbeit 5Wiftbcn Sag unb 9?a*t ju, wclibe fie wobrenb eines £bcilä bcä 3abreö einem längeren Jidjtmongel unter» wirft, unb in bem anbern ibci'e bc« Jabrcä länger Siebte auöftft; ^ugleitb wirb c8 immer fd)iefer unb baber aucö immer fdjwödjer, bi« ju ben ^olargegen= bcn, wo biefe ©d)iefe, fowie bieie llngieicbbeit i^r 9J?arimum erreidjt, fo baf fie bie eine ^Jölfte beS 3abre« in Dunfclbeit getaud)t unb wäbrcnc ber on= Deren erleuchtet finb, jcbo* ifi biefeä Siebt febr ge= fdjwöibt. Die2lnaIogie, weldie wirjroifeben ben Stei= ten, wie weit man fid) aud) «om Slequator entfernt, unb ben ©oben, wie bod) man fid) aucb über baß 9Ii»cau be« 5Weereö erbebt, beobad)tct baben, ber» fd)winbct folglii^ gän^Iicb bei ber SJertbeilung bc« l'id)tc(J ; Weil bie bocbfien |iuntte bie längfie 3eit erleudjtet finb unb fid) längerer Sage erfreuen, wäb= rcnb ibre SBaffc baburcb,_bag fie bie ©onnenftrablen auffängt, bcn Sag oerjögcrt unb bie 9Jad)t gegen tie tieferen Sbeile beftfelcunigt. Onbcffcn finbcn fic^ tie '•pflanzen ber folarregionen unb tiejenigen ber boben Serge bi« ju einem gewiffen *})untte un« t;r benfelben Sebingungen in Serglcicbung mit bem Sitfeie, wenn fie nur, inbem fie wäbrenb eine« großen Xbcilc« be« ^af)ui unter bem ©djnee »erborgen finb, wenige SBocbcn im ©onimet bie einen wie bie anbe- rcn ben Sag erbliden. §itgen wir nod) b'nju, baß bie 9Jacbbarf(^aft großer aBafi'etfläd)en burd) bie Srjeugung oon Dün= fien, bie fid) fofort jwifiben @rbe unb ©onne legen, Pic 3ntenfität bc« iiäftti »crbültniämogig »erminberf. Sine Urfacbe, wetcbe jur 2lu(Sgleicbung ber Sempe= ratur auf eine fo beträtbtlitbe SBeife einwirft , unb im iUUgcmeinen bie mittlere Semperotur erbbbt, t)ai itm= natb eine entgegenfefte SBirtung auf ba« Sitbt, iai fie äu fd)wäd)en firebt. §. &57. 21lle biefe Borbergebenben Senntniffe ge» boren in bie 2»eteorologie., Diefer SBiffenfdjaft gebort bie @rfo:fd)ung ber Itrfaiten, wetcbe burcb bie (Iom= bination cerfibicbener Sebingungen bie »erfdiiecenen Älimate bcfiimmcn. ©ie lebrt un«, wie fie oon einer einjigen Urfad)e, nämlit^ ber SBirtung ber ©onne, berrübren, wel^c burcb bie regelmäßige Scwegung unfere« Planeten, burcb bie »eränberltcbe ©teUung per (Srbe unb ibrcm 3ufammenbang mit ben SBaffern, fo wie burcb bie Ungleidjbcit ibrer grbabenbeiten, unmittelbar mit einer gewiffen Sraft auf jeben fünft unb übcrbieö mittelbor boburcb wirft, baß fie bcn Sauf ber Sltmofpbäre unb ber 5P?eere beftimmt; bie einen finb regelmäßig, bie onbcren oeränbcrlidb, folglii^ ©torungen, bie »on fecunbärcn, ober analogen Ut= fadjen berfommen, wie biefe Duelle regelmäßig fort- fließt, unb fid) ungleid) auf ber Dberfläibe ber Srbc oerbreitet. 2lOe biefe Setrad)tungen finb bem ®egen= fianbe, mit bem wir un« befcbäftigen, fremb; bie att= gemeinen SÜefultate mußten allein bter eine ©teile finben, jebocb burften fie nid)t weggcloffen »es- , _ _ ben, infofern bie f fianjengeograpbie bi« bobin mit bafi'bai^Sid)! eine große 3!olle bei bem größten Sbeile Iter 9}?eteorologte innig »erbunben ift, unb infofern ber diemifcben ^^anommt fpielt, woburd) bie 3u=jba« Slima fo mäd)tig auf bie 3>egetation einwirft, fammenfefeung ber »egetobilifdjen ®ewebe bewirft §. 858. llnterfucben wir jel^t bie allgemeinen wirb, unb baß bie 3eitigung, bie S^arbe, bie Sewe-- ! 2)?obififationen , weltbc biefe barbietet, im Sßerbölt- gung'en großentbcil« unter feinem SinflufTc »crbunben ' nig mit benen berÄIimote, Welche wir eben bejeic^« mit ber SBörme berborgebrocbt werben. SKon begreift i neten. obne baß e« nötbig wäre, fid) bif' '" weitläufige <är= ! äßenn man fid) nur wenig aud) mitberllnterfu^unfl tlärungen einjulaffen, baß fid) baä Siebt auf eine i tcr f fian.^en befd)äftigt, fo bemerft mon bocb fogleid», ungleid)e unb »erfdiiebcnc SOSeifc auf ben »erftiebenen mit weld)er llngleidtbeit ficb ibre »erfd)iebenen 21rten Sbeilen ber Srbtugel oerbreitet, wo« notbwenbig auä 1 »ertbeilt finben. Die einen trifft mon auf einem febr ibrer oeränberlidjcn Stellung gegen bie ©onne ber« 1 gebrängten «Raum .^ufammcngcfiellt, anbere bingegen »orgebt. Die, weld)e nobe am Slequotor liegen, finb oertbeilen fid) auf einmal auf eine große 3abl öon ber obweebfelnben SBirtung oon gleid)cn Sogen unc ^'unften. Dieferltnterfibieb.benunferffiainenfammeln 3?äcbten unterworfen, auf biefe fallen bie ©trablcn mi in einem fleinen ?J2aßfiabe jeigt, läßt fid) eben beinabe fenfrecbt. 3e weiter man fid) »on bemfel= fo wabrnebmcn, wenn man bie SRefultote bctjenigen IJpanjenöMgrapljii*. 725 oergtetiit^ bie mi bic SScgetatton ja^Itcii^ct uns groftt Canbcr fenncn gelernt ^aben: fp ftnc geicifTe ^jlanjen geivilTen l'änbetn ctgcntoümlitt) : oncere mehreren gemein, ©ieft (Sjcänjen, in ireldje fit^ ber 3Bc!)nort ietcr 2trt audcel?nt, befiimmt baö, was man t()ren (©triefe, area) nennt, ©ieienigen, bercn ©triefe fefer umgränä* ifi, tonnen bemnacfe als S^atftere ber SBegetation biefeiS SiaumesJ betracfeici trcrben, reeltfeen fic ni(fet überfcfereiten; aber man ficfet ein, bajj feicr ni(fet bie Siebe baoon fein tann, wo wir nur bie aügcmeinften ^puntte befJimmen woU len. ©ieienigen, beren ütticfe fejr auägebel^nt iü, fei ei in S3reire ober S)öt>e, tonnen burcfe biele 2luö- breitung baju bienen, eine befonbere SJcgion ju (fea= ratteriftrcn , rcir muffen fie aber glei(fefall<5 bei Seite laffcn, tnbem wir uns bei anbertn Derweilen, tceltfee fiife auf mefereren entfernten SLfeeilen berterbe jafelreicfe »erbreitet finbcn, aber nicfet auperfealb einer getcincn mefer ober minbcr feSmoIen 3ont, con benen fte alfo einen »on ben unterftfeeibcnben3ügen bitten. 3e mefer man bie Sifle mit biefen (fearafteriftifcfeen (Seroäcfefen, »ergro^em tann, befto genauer mirb bic 33ejci(fe= nung fein. 2lber bicfe SSeroielfäitigung ber Detatlö tann nur einer coüftänbigen SlbfeanMung anaefec» ren ; in einem tur,^en iNortrage muf man ficfe auf eine fleinere 3afel »on ^»flanjen befcferänten, bie man unter benen »ofelt, n^eltfee burcfe iferen SBuefeä ober ifer mertroütbigeS Seu^erc, ober ifere Slnreenbung, geeigneter itnb, bie Slufmertfamfeit ju fcffcin, uno begreegen bcn SJcüenben, fogar gremblingen in ber Sotanif niefet entgangen ftnb. Die Säume feaben im allgemeinen in biefer SSejiefeung einen grogen S3or= jug, um fo mefer, ba fie angefefeen »erben tonnen, ati ftefecn fie mit bem Klima, burcfe bie Seränbcrung beffeiben, njelcfeem fie baä ganje 3afer fetnburcfe aus» gefegt finb, in einer 'innigeren S^erbinbung, alä bie fraufartigen Oieinäcfefc, njelcfee nur tfeeiltceife einem S;feeil beö Saferes feinburcfe feiner SBirtung untcrn)Or= fen finb, unb »eit mefer alS bic ©ommergeroäcfefe, bie nur eine 3afercS,^eit »erleben. Wan bejcicfenet aucfe getciffe 3iegionen burcfe baS SSorfommen »on ©nippen einer feöfeercn Drbnung ber ©atlungen, gami= Iten ober iferer 3ünfte, jebe^mal, trenn ifer ©triefe ficfe begränjt finbet, unb man ficfet ein, l»ie »iel bie Se^eitfenung gewinnt, baburcfe, bag man fie auf eine größere 3afet »on 3ügen überträgt, -da ifi übcrbie« nicfet nötfeig, bog alle SIrten ber fraglicfecn (Sruppe ofene ausfcblufi in ber SfJegion, bie man befcfereibtn roill, 'eingeictioffen finb, ed reicfet fein, rcenn ficfe ifere SWeferfecit batin »creinigt finbet. Dfene bic na- türticfee 2)?cifeobe, »ütbe ficfe naiürlitfe bie '•yflan= jengeograpfeie in uncnblicfee Setailö »erlieren, unb unb man tannbefeaupten, baf fie burcfe bie Sinfüferung ber gamilten gegrünbet R?orben ifi, rcie fie ficfe burcfe ifere S?er»oQtommnung aucfe »crtommnen reirb. §. 85!J. aScrfen wir bemnacfe legt einen SSlicf auf bie befonberö cfearatierifirtcn Siegtonen, tfeeilS burcfe baö Sortommen gemiffcr befonberer u;nb brmertcnö= roertfeer ©ewäcfefe , tbeilS burcfe bie ausfcfeliepücfee ©tßennjart oter burcfe ben großen Uebetfluj »on ben- ienigen gerciffer gamilien. 2Bir werben, inbem wir »on bent 2lequator biö ju ben >polen gefeen , fie unter- fuefeen, unb inbem ieber »on biefen aufcinanberfol- genben 3onen eine mefer ober minber auSgcbffeate Srctte angefeört, trerten mir unter ben nicbrigßen breiten btefenigen , reelcbc benen ent precfeen , bic unter einer größeren S'öfee »ortommen unb folglicfe einer äfenlicfeen Jcmperatur unterworfen finb , mit einanber »ergleicfeen. §. 860. Sie Soue, wclcfee auf beibcn ?)emifpfeärcn »on oen SBcnbetreifen begränjt wirb, unb weltfee man fett bem ülltertfeumc mit bem 9{amcn ber feeipen be- jeicfenetfeat, fieUt burcfe ifere Ueppigteit, ifere 5Wanntg= falligfftt, burcfe bic (''k(:alten unb befonberen Sha» rottere einer großen 3ifcfecnräumen oermittelfi Siegen, bic felbfi »on einer gewiiTcu regelmäßigen Serän- berung beS 3ufi<'nbcS ber 2(tmofpfeäre abfeängen, er^ ncuert Wirb, fo bemcrtt man Seränberungen , welcfee benen unfcrer 3a^re«jeiten fefer analog finb. @ie finb nur »ctfefert : bie Sroetenfeeit »cranlaft ein ©tiafiefeen in ber Segetation , unb entblättert bie Säume, welcfee fogleiife wicber grünen unb blüfeen, fobalb bie großen periobifefeen Siegen eintreffen, um fie JU begi^'Bcn. Dicö tann man beobaebten, wenn man bic fefer bünn gcfäetcn Siaume , bie nicbercr fint unD eine untcrbrocfecne Scgctation feaben, mit Den UrwalDcrn »erglci*!, welcfee in Srafilien ben Siamcn Gatinga füfercn. §. 66'i. "^aS fanbige unb ebenfalls unregelmäßig begoiTenc lirbreiefe fann nur friecfeenbe unD trautartige 92- 726 ^oiamk. ^flanjen erjciijen, beren SegetaHon, bie irä^rfnb ( bet Srorfen^eit aufGC()ört batte, fü* tcä^renb bcö Stegen« mieber erneuert, unb bie Srbe, »elctie ,^u einer anbein 3eit be« ia^ni 6t>e unb unfru(t)tb>ii \ fii^ien, mit einem grünen unb blütenreic^cn Seppidjo »orübergctfenb bebedt, trie man eö in ben un.3_e^curcn SRäumen bcr tropi^en, ebenen ober rceüenförmigcn Legionen ftebt, bie ber natürlidjcn unb fortrcäijrenbcn Scicäfferung beraubt fiinb, xvtli^e »on ber 9?a(t)bar= ft^aft groficr Serge ^errü&rt. Sitfe Släume, oon rcelien bie einen oon mannigfatben uno jablreirt)cn arten, bie anbern {lingegen con einer gleit^förmigcn 2>cgetotion bebeclt Rnt, fübrcn nact» biefen Serfcbic- benDeiten unb na^ ben eerfi^iebenen Sönbern cei-- fdjiebene SJamen. ©ic bilcen bie Sampoä con Srafilten, bie 'J.tambaö »on *paraguav, bie 8 tan ob »on Drinocfo. Sic 2lbn)e(5«iung »on 3Ju|ie unb Iha sigleit bringt bafelbft eine unferer 3ibreö^eiten äl;«= lie^e SBtrtung IjerBor, nämti* bie »oUigc abreefenbeii »on Stuten lüä^renb ber einen unb bie Siclfacböcii unb Serfdjicbentieit bcr Stuten ju einer anben. 3ctt. §. 863. Die f atmen unb anbere baumartig c iWonofotylebonen (fanboneen, Draconierä jc), reic bie baumartigen garrentröuter, tragen (»aubi ^ää)Uä) ba',u bei, ber tropifcjen Segetation i(|re bc= fonbercn 3üge aufjubrücten. Sine onbere gleiiSfaUö {^aratterifirenbe gorm tfi bie, mdäK man ©cita- minecn nennt, unter bicfem 9Jamen begreift man nicjit nur bie ^'Ranjen btefer gamtlie, fonbern autb bie ber SÄufncecn unb Sannaccen. 25er Sa= nanenbaum (ber in ben europäifctien ®en)äd)äbäu= fern feine ooUe (äntwicflung crrei*t) tann eine 3t>ee baoon geben. SBir wollen bier bie äiifjäblung ber gamiltcn, bie man trcpifefee nennen tann, fei eä, reeil fie fi(t) nitbt au^erbalb ber SBcntictrcife geigen, fei eä, reeil fte unter fid) ein a}?arimum »on tjren arten barbieten, binjufügen. So finb: bie Sromeliaceen, 5lrotbeen,'Dioöcoreaceen,ffperaceen,?au= rtneen,5W9rif}iceen,2lnonaccen,Sombaceen, ®terculiacecn,S9ttneriaceen,2;erf}rämio= cecn, ©uttiferen, 2Sarcgra»iaceen, 3Melta» ceen, D^nacecn, Sonnaracecn, 21nacarbio-- ccen,S&ailletioceen,35o(l)sifiaceen,SKeIaßo niaceen,?K9rtoceen,2;urneraceen,(5acteen, 5W9rfineen, ©apoteen, Sbcnaceen, 3a«mi= necn, SSerbenaceen, Cprtanbraceen, 2(can- tt>aceen, @e§nerfaceen. TOe()rere groge gami= Iten, Keldjc in unfcren Älimaten eine me^r ober minber betrcicbtlidje 5at)l bon 21rten entbalten, reerren unter ben Sropcn »on reeit jablrcic^eren anbcren rcpräfentirt C>fiE b'c SupbTbiaceen, SonboU »ulaceen u. f. ro.) ; bingegen einige »on »erfdiie« bener ®efialt, niie j. S. bie Sambuö ober anbere baumartige ©ramincen, bie Orchideae epipliy- les ; ouögejeidjnet tiurä) ibre eigentbümlt(6e Sbaraf« terc, um ganje Sünfte }u bilben (roic bie Wimo. fecn unb bie 6äfalpineen,betben ?egumtnofen bie Sorbiaceen bei ben Sorraginecn, bie eigent. It^en SRubiaceen). gübrcn reir enblicfe mebrere (tiafotteriftifctje gamitien an , rocit eä unter ibren Strien ©c^maroger »on febr feltcner Sßegetation gibt (bie Sorantbacecn, 3iafflefiaceen, Sala« nopboreen), unb befonberö mebrere »on fcncn Sfanen, beren wir mebr olä einmal ermäbnt baben (bie Walpigbiaceen, ©aptnbaceen, iWeni- fpermeen, Signontacecn, älpocincen, 2lg- flepiabeen). §. Hi. Siö jcgt i)ahm nix »on ber jwifiien ben SBcnbetrcifcn liegenben 3ont gefproitien, reelle ouf tbrer ganjen Suöbebnung baffelbe Slima bat. 5Wan begreift i'eboi^ , bap eö fi* riibt ganj fo »er= galten fann. Der ?auf ber Srbe um bie ©onne, tpelitier für unö bie ßrtrcme befl SBinterS unb ©ora= mcrä bcrbcifü^rt, bringt b'ngegen für biejenigcn Se- gionen, wellte unmittelbar unter bem 2lequatot lie- gen , genau bie äbnlidjen Serfjältniffe jurüif , unb jcber Unterftiieb flrebt barnacft, fiel) mebr unb mejr beim i!aufe ber laonne »on einem Senbefteifc jum anberen ju »erroiftfecn. So gibt bemnacb bafelbft feine unterftbeibbare ^affriSitittn , bie mittlere Sem- peratur ift in ieber 3eit bie beö ganjcn S^J^re«; aucb ift ei bie Temperatur beö SrbrciebiS in einer gemiffen Jtefe, wo bie Sebenßpbänomene ber untenrbifiben Ibeile ber ^flanjen »or fttj» geben. Sie beftänbig gleitte Sauer ber Sage unb 9Jätöte, fitebt biefe be- flänbige ©leicbformigtcit in ben Sebingungen, weU eben ne unterworfen finb, ju »erPoOftänPigen. Sinige Sreitcgrabe »cränbern faum biefe SBerbältniffe, aber je weiter mon M baoon entfernt, beUo mebr läet Ittb ber Unierfd)ieb ber 3abreöjeiten roabrnebmen. Siefer Itntcrftbieb ift \mar , wenn man fitb mit ei- ner allgemeinen Srftbeinung jufrieben gibt, unb wenn man gewiffe spunde, wo bie örtlitben Sinflüffe jiem» lirt) bebeuteuDc Seräiiberungen bebingen, ausnimmt, immer jicmlii^ fibwatb, unb bie Si'otbcrmen, tnbem de um einige JBärmegrabe ftnft , entfernen ftt^ we= nig »on ben Sfotbimenen unb ben 3fot!>eren, alle bebaltfn einen gewiffen *paralleIi(Smuö mit bem ülequator bei , unb baä 3nnere be« Srbreicbcö b«-^ bauptet in einer gewiffen Siefe eine confJantc Tem- peratur, bie feine anoere alö bie mittlere if}. 2Bie Dem auct) fei, fo ergeben ^ä) für bie Scgetation mcrtbare Sifferen^en , unb man fann in biefer Se,ite<= bung biefe grope 3<'ne in eine äquotorialc, welt^e beinabe 15 0rabe auf beiben Seiten bcä Slcquatorö einnimmt, unb in eine troptfcfte, wcUbe M »oni 15. big ^^m 24. auSbebnt, eintbeilen. Um unä mit einigen §)au»tjügen ju begnügen, bie wir unter bett= jenigen gewoblt baben, bie wir weiter oben Bcreintg= ten, jeti^net ftcb bie erfJe burtb bie auäftbliefliclic ®e- genwart ber ^ atmen unb ber ©citomineen auö, bie jwette burcb bie bcr baumartigen garnfrciu- ter, bcr gjletafj oma cecn, bcr *'pipera ceen. Sic erfte erbält fit^ »om 9Ji»eau bcö SWeereä biö ju einer 5i6be »on ungefäbr 600 2)?etern, wenn man M auf biefen Sergen weiter erbebt, bi« an bie ®ränje »on 1200 SWetern, fo finbet man eine ben jweiten ent- fprettenben 3"ne. e beffer beftimmt fein würbe, alä fei fie »on ber3fotbcrmc »on 20 @raben gegen bie a)?itte bin buriblaufen, unb bie man juxtatropical nennen fa«n , ^eigt unä ben Uebcrgang ber tropiitben Segetation \u ber ber wefen*- lid) gemafiigten Älimate. 5Kan bemerft bort no* »tele ^jTanjen unb gormen, bie wir »orbin aufgejäblt baben, jcbod) febr bünn gefäet unb in gropem Ibeilc oermii^dit mit bcnen unfereä ?anbeä. Sie ^almcn, bie großen J'Jonototpteboneen unb bie baum= Pflanjcngfograpl)i atnfröutct jetgen fieft bort no*; bt'c i tcetben ; bann »erben roir einen S3If(f auf bie an= arngct 5WeIaf}oniaceen ftnb bafefbfJ jadlrci*; bie SWp tacecn, Vaurineen, ©ioflmcen, *protcacecn, 5D?agnoIiaccen, erlangen bort i^rc größere numc= rtfjtc entivicftung. 9?ebtn t^nen fiefit man bort 3ie- präfentanten ber gamiiicn erfctetnen, bie mir bei ber folgenbcn 3one ju nennen ^abcn, unb natiirlitfp in einem fo roaetjfcnben IBer^äftnifTe , (e me^r man ficfc bfefer nähert ; man ftnbet bort curopäifc^e ©alfungen, unb fogar eine geiciffc 3"^ »on benfelbcn 2lrten. Diefe IKifcfcung auö fel>r »crfcftiebcnen grjcilgniffcn, unb bie IDJcglicbfett ücn ganj oerfiicbenen Älimaten, ben größeren 2^eil »on tenen , bie bem aiJenftien angeneljm unb nüplitb fein tonnen , jugleid) ju ent= lehnen. Hellen biefe 3onc in befonberö günftige 23er= bältniffe. Stucfc umfaßt fte bie i!änper, n)flä)C »on bem 9)?cnf(^Engef41e(l)t juerfl berooljnt mürben, unb iene 3nfeln , melt^e bie 3lltcn mit bem 9{amen : bie g I tief li (ben, bejcitftneten. i. 8()7. Der it)eü ber gemäßigten 3one, ree(4er aufer^alb ber oorberge^enben liegt, tann felbft »rieber im allgemeinen auf jcber .?)emi!pt»äre in bret fccun= bare 3oncn get^eilt loerben : eine erfte ober n)arm= gemäßigte, »elt^e eon ben 3fo(lKrmen tjon 15 btö 10 (Srabe, eine mittlere ober taltiicmaBigte , bon bcnen oon 10 biä 5 @rabc, unb eine legte, bie con benen »on 5 hü 0 @rab burcbsogen njctben. Dicfe »erbienen ben 9Jamen gemäßigt nitbt, unb tonnen ben ber unterpolarittben erhalten, wegen ber 3Jat^)barfitiaft be« ^olarfreifeä, bem fte fi* nähert; jenfeitä beffclben übergebt fte fogar auf eine geringe Stnjatil oon ^punttcn , bie, meiere ben n)e|lli(t)en Ufern »on guropa unb oon amerita entfprecben, rcäbrenb fte auf bem übrigen S^eil ber kontinente me^r ober mentger bicffeitä bleibt, ^ariö, mo bie mittlere Temperatur W,S ift, l'onbon, reo Re 10",4; unb SBien, reo fte 10",1 ift, liegen beinalje auf ber gemeinfcSaftlicben ®ränje ber beiben crfteren. §. 868. Die Unterfueftung bicfer brei fecunbörcn 3onen unb felbft berjenigen, reelt^e if)nen folgen , bieten unferer Srforf^jung nit^it me^r biefelben @(breierig= feiten bar, aW bie ber »or()erge^enben, bei reeldjen reir genöt^igt rearen, unö auf baö 2lnfübren »on ^flanjcn ^u befcbronten , oon reelcben ber 9Jame unferem ®eifte jiemlti|i »agc Segriffe beibrotbte, i»cil teir fte im allgemeinen nur in unferen ®ereä(t)ö= Käufern »erringert tennen, reeit fte ju gragmenttn in unferen §)crbarien rebujirt »erben, unb recil eä febr häufig nicpt immer mögli* ift , it>re ®eftattcn aufju-- faffen, al« naij Sef^reibungen ober äbbilbungen. einmal in ben roirflicfe gemäßigten 3onen angelangt, ftnben reir unö in befannten Sanbern, unb reir fönnen unfere ©tubien in ber 9Jatur »erfolgen, reeltfcc reeit beffer al6 alle Sütfcer ift. 2Bir t)aben beßreegen nicbt nötbig, biö an bie ^pole jii reifen, unb auö unferem Vanbe ju geben, reeil ber ©üten oon grantreic^ ber rearmen 3one angcdort, unb t»etl unfere Serge mi aüt biejentgen jetgen tonnen, bie un« ju burtfclaufen übrig bleiben, _biö jum ereigen ©djnee, reo jebe Segetation auftiört. Dieienigen, reelcbe bie 'pprenaen erflimmen, intem fte »on ben gbcnen »on StouiTillon ausgeben, ober oon ber *pro»encc ftd) bis eilS falten ge= mäßigten ^cm geben. Die gamilien, reeltbe reir foeben angegeben t)aben, jeigcn fttfc bort au* in einer großen Tlinge, aber in geringerer für bie 2o= biaten unb Sarpopbptleen, hingegen in einer reatfcfenben für bie Umbellifercn unb bie Sruci= feren. SS gibt ferner bie nämlidjen Saumfamilien, aber curct) anbere Slrtcn repräfentirt, bie Sonif cren burt^ bie gemeine Stttite, bie Sannen, ben ilärifeenbaum; bie 2lmen tacecn burt^bieSitdcn, .t)afelfträu(ber , Sueben, Sirfen, Srlen, SBeiben; alle ftnb bem Serlieren if)rcr Slätfer rea(i= renb bcS SBinterS unterreorfen, unb barauS folgt ein ganj oerfd^icbencS unb naä) ben ßa^ffi^Jfilen ree^felnbeS 2luSfe^en ber Sanbftbaft. Dicfe »etfct?ic= bcnen ®ereä*fe rectfefcln unter ftd) fdbft ab, fei c« burtb itjre proportionale 3abt, fei eS burtb i^re 2lrten felbft, gemäß bem 3i>nenpuntte , reo man Rtt) beftnbet. §. 871. Serfefen reir ben 3ufcbauer an ben guß ber Ellpen gegenüber oon jenen großen SJJoffen, bie mit eroigem ©cbnee gefrönt ftnb. SBenn er feine Slicfe auf baS ©ebirgc roirft, reirb er leicbt reabr^ nebmen, baß biefe Segetation, bie ibn unmittelbar umgibt, unb reeltbe baS mittlere unb nörblitjere granf= rei^ d)araftetiftrt, in einer gereiffen §iöl)e »erfi^reinbet, um einer anberen ^lag ju madjen, reclcbe fid) felbft' aufeinberfolgenbcn Seränberungen unterreirft, je reei= ter fte ft* ergebt, unb ia in einer gereiften Sntfer^ nung fein 2luge nur bie Umriiie großer 'pftanjenmaf-= fen , in beren a^Jitte ft* anbcrc nicbrigcre »erbcrgen, faffcn fann, fo reirb er bie einen alS eine SJeibe über^ einanber gelegter Streifen feben : juerft bie ber Säume mit berabfaücnbcn Slättcrn, reelcbe ft'd) burt* i^r jar^ tcreS ®rün unterfcbeiben; bann bie ber Soniferen mit buntlcm unb beinaöe fcbrearjcm ®rün, bann enbli* einen Streifen , beffen fe^r unbcutlidjcS @tün bie unb ba oon anberS gefärbten ^platten unterbrodien ift, unb ge^t fo ^erab, bis ju ber getrümmten üinie, reo ber Reifen, reelle unS gtct^fam ju .^laltpunften'bienen IS^nee anfängt; er ift bie Urfatfje bopon, baß bie 728 i^otanth. Säume, beten me^r otet minbct genäherte ®ipfel ft^i »eretnt^en, unb bemnat^) bie »on ((»nenbebecftcnSRäume gieii^förmtg färben, aufgejiött unb ©ttäuc^iern unb Kräutern $Iag gemacht (»aben, bte me^r unb mei>t »erfrüppelt ftnb, unb bem 3Jioeau Ui Qttixtiä)ä na^e fommen. SDäcnn er ii$ »on bem «punfte au«, wo ft* bte @egenfiänbe fo gefteUt barboten, gegen baS ®ebtrge bewegt unb eö erfJeigt, fo fann et juerft bie ^Pfianjen unfercr gelber fammeln, bann ouf bem erfJen 2ibt)onge, ttJtrb er anbere mejjr ober roentger Dcrfe^iiebene er(c^ei= nen fe^en, tceldje man geroö^nlii^ mit bem 9Jamcn aipenpfonjen bejeic^net: gifenHte, Astrantia, gereiffe arten »on Seifujen, ^renant^een, 2l(^iU leen, ©arifragen, '•potenttUenu. f. >». 9Jac6= bem er fic^ läng« bcr 9Ju§bäume fortbemegt ^at, unb burd) SafJanientpälber gegangen tfi, »irb er biefe aufhören fc^cn, unb bte SBälber merben au« Sitten, Söu-- d)en unb 35irten beftefien. ®ie Sitten ^oren jeboct) juerfl auf (ungefähr bei «Oü 5Ketet), bie Suifjen etwa« fpäter (bei 1000 5Keter). Sie folgenbcn ©etjöl^e teer- ten beinahe auöfcljiteglid) oon immergrünen Säumen gebifbet (bteJanne, Särttie, gemeine git^te), n>eltt>e M ouf ben nacttfolgenben Stufen (bi« gegen 1800 Wclcr) auffialten; bie Sirfe tommt noc^ etwa« ^ötjer btö 20005Keter Dor. Sine Sonifete, bie Pinia cembro, beobachtet man nocf) monc^mal ein ^unbett iKeter rceitcr. Ueber biefer Oränje ^inau« laffen bie Säume nac6, um ntebere« S5ufd)()0H ju bilben, wie j. S. eine Srlenart (Alnus viridis). Salb barouf Re^t mon jict Bon foIi^cnSträuctern umgeben, ttelcbe g(et*faU« eine Siegion djaralteriRren , nieder man fte bie SRofe nennt, ba« SR()obobenbron, reelcfee« l>6tier aufjiött, um anbeten nod) niebrigercn *prlanjen *piag ju machen, Kclc^e faum ba« 91i»eau be« Soben« überragen , unb wellte mon burtt ben Seinamen Sllpengemäitfe be= jeittnct. S« ftnb Sitten einiger gamilien, bie man bei feinem 2lu«gang«punfte beobatttete: S r u c i f c r e n, 6a tp op t plle en, SR a nun cu l a ce e n, Hio- faceen, 8eguminofen,Sompofiten,£p= petaceen,®tamineen, iebocfe oetietiebene arten; e« finb au(J) jafilteitte unb neue Sleptäfentanten anbe= ret gomilien ^a, Welche nut fef)r feiten auf bet Sbenc »otfommen: ©artftagen, öentiancen u. f. tp. Die etn(ät>tigen ^ifianjen fehlen beinahe gänjlido, ma« man öotau« fe^en lonntc, ba e« nut eine« ungünfligen 3at)te« bebatf, um ifjreSJace olä= gemättfe ettalten ftd) untet bem Srbteitbe, reeltte einet fett niebtigen Jempcratut auögefe^t ifi; fie entjtcten fiet bemnatt bem töblitbcn ginfluffc bet 3ttmofptäte, unD entmicfeln ftct fogleict triebet, wenn Re ftct mil= bett obet Ret bi« ju einem tinreictenben @rabe er= wärmt: bie« gefttiett ieboct nur wättenb einet fett !utjen 3atte«jeit, unb an gcwiffen ©tcOcn nut einmal in metreten Satten. S« folgt batau«, bug bie Stämme Ret taum etteben, unb baj fiejenigen, weltte ftu^t- tragcnb gewötniict auf bem gr^rcitte t'uRteicten, balb frtectenb, balb fur^, Reif, fparrig, »on ©teile ju ©teUe bttttc unb compatte platten bilbenb, wie ein ©trauet werben würbe, ben man jebe« Satt nate an ber Srbe abfctnitte. iTet befonbete ßtataftet jeber gamilie oerwifttt Ret auf biefe att unb nimmt ben oKgemeincn Starafter ber SÜIpenpRanjen an, unb man Rnbet biefcn fogar in ben ©attungen bet Saum- atten, j. S. bei ben SOSeiben, weltte tict auf bem Soben angeflammett forttrietten. 2In bem Ufer ber Wewäffer, ba wo bie ©pige bie ©ebirge einen fanf- teren Sibtang bilbet, wo Re Ret in JettaRen abplattet, auf weiften Ret eine ©ttittte S'umu« lagetn fann, btlbetbie 2>egetation au«gebetnte2:eppitte, abet biefe Jcppiite Rnb fett täuRg bur«^ 3ufäöigfeiten bcä SEettoin« äetttffen , unb ba« ®tüne jeigt Ret nur in StuitRücfen, in 3wi((tentäumen, ©palten obet jJtümmungen bet gelfen. Srtebt man Ret weiter, fo jerftreut e« Ret metr unb wirb ärmer, bi« enblitt biefe gelfen teitie anbete Sßegetation mett jetgen, ol« bie bet gatnfräutit, beten firuRe ben monotonen Steint ittet DbetRäcte etwa« abweetfclnb mactt. SKan iR bei bem ewigen ©ctnee angelangt, wo bte otganU Rtten Sääefen itt Seben niett mett ooUenben tonnen unb Ret nut botübetgetenb jeigen. §. 871 (.bis). a?etgleicten wir jegt ba«, wo« man beim 2Iu«gang oom mittleten gtantteiet bi« ju ben f ölen beobaettet, mit Dem, waä man beim StRetgen oet 3IIpen beobatttet tat. man Rett, wie Ret bie abfolute 3atl bet arten unb bie velatioe 3atl ge- wiRer gamilien CSabiaten, Umbellif eren, 3lu- b i a c e e n) »ermtncert, wie bie wettetet anbetn (ßl a U Daceen, StRineen, Suptotbiaceen u. f. w.) »oURänbig cetfctwinbet. Snbem wir ju Sergtet- etuiigöpuntten gewiRe etarafieriRifete ''PRanjen, näm= üct bie Säume, welcte wir auf bem SÄbtange bet älipen »erfolgt taten, netmcn, fo finuen wit Re bet> nate auf eine analoge SBeife »ettteilt, wenn man Re auf eine aügemetne äßeife bettaetlet; Re iR in- beffen ein wenig »ctfcpieben, fo wie man Ret in eine betaiUirtcre unb Rrengere Unterfuitung einlädt. 2laf bet weRlieten (»eite »on ©fanbina»ien tält bie Su*e untet 60" inne, ein wenig früter al« bie Stete, weltte bi« jum ül" gett. Dte« iR bte nörbltete ©ränje ber gemä^tg't talien 3cne. Sßir treten nun in bte un= terpoiariicte 3one, in bie IWitte ber Salbet »on tm= mergrünen Säumen, ber Sänne, weltte bei 68", ber gictte, bie gegen 70" auftört, wo aber ber üärtten- bäum ganjliet fetit. X)ie gemeine Strfe gett nod) ein wenig weiter. S« Rnb bemna^ bte nämltdien ®ewäetfc, beten ©anjc« wir bie »erfittebenen 30' nen, iBcl^e burtt bie »erfetiebenen §)öten ber Serge beRimmt Rnb, taben ctataftetiRren fejen; aber Re folgen biet einet anbetn, manttmal cntgeqenge- icgten Drbnung. 5Kan ttilrt t'etauf nut ©ttäutter an uno gegen bie ®tänje »on ^applanb tteten wir in bie *polarregion ein. iJiefe aber fann »on Ret lelbR wicDet in jwei jetfallen, bie eine, bie atftiftte, analog ber ber Sllpen, tcelete wir bäumelo«, aber noct »on niebrigen ©träuetern tefletbct gefeten ta-" ben. §)ier crfegt bie grüne Srle, bi« 71", bte 3wetö= btrfe unb ba« Difbobenbron wirb »on einer befon« beten 2ltt (Rhododendron laponicum) »ettteten. 3n ©pigbetgen Rnb wit enblict in bet SJegton fcr aipenpRonjen, in bet onbeten 3i>ne, bie man ine^ befonbete polat nennen fann, wo bie 33eßcfatioii, bie nut einige SSocten ctwaitt, untet bem ©ctnee begraben, ben SieR be« Satte« fttläft, unb nut nocö petennitenbe unb taltRfauetattige, fctiectte, bünn- gcfäete »PRanjen tetootbtingt, bie gtöptentteil« bie iiämlicten Rnb , welcte wit an ber ®rän;e be« ewigen Sife« ongetroffen taten. 2Iber bcmerten wir wotl, ba& wir in ber oortetgetenben "Patallele bet »etfctiebenen ^PRanjenjonen nact ben ?)6ten unb naet ben Steiten fut biefe Icgteten »etgleid)ung«weife ben begüiiRtg= Ren Steil bet Stbe gewätit taten, benicnigen, wo Ret bte Sfottetmen am meiRcn gegen bie 'Pole etteben, nämlict bie weRlicte Seite »on Sutopa. Sei ber 2Innatme »on anpctn aSeticianen tättcn wir bie ouf einanber folgenben 3»nen Ret bei »iel weniger toten Steilen inne talten feten , um fo wentget, al« wit un« benicnigen mett nätetten, weld)e bie SWitte bet gtopcn Sonttnente butetäteten, obet Ret itten öRlietcn ©eiten nätetn. §. 872. Slufen wit un« autt ba« jurürf, waä wit (§. S52) gefagt ta^en: bap bie mittlete Sem- petatut einen getingeten SinRug auf bie SJegetatton auöubt, al« bie äufetRe Sempetatut be« SBintet«, unb tefonbet« bte bet ©ommer, fo wit anäf bie P^amenitoQxaifitu. Sauet bcrfelbcii. 55cnn »iclc ^flanjen, W(ld)e un= Jer ber Stbe ober unter bem ©(Jnee, »cHcr fte bebcdt, bcr tinreirfung bcr Sltinofp^ärc tntgcftcn, fönnen auf ntcfe SBeifc bcr bcö fJrcngflcn SBinter« tro|en, unb crfcfceiiien trcittrcnb beä ©ommcrö tctcbet, inbem fte alle ^»tiafen ber gloreöcenj unb gructU ftcation butetlaufen , rcenn e6 lang genug ^inret(6enb marm tf}. Siefclben Sebingungen gcftattcn glctd)= faOö bte (Sr^altung einer getriffen StnjaOl »on @om= mergen)ä(6(!arten. ®(J tonnen bemno* anfcbnlicSe ©iffercnj^en in ber SBcgetation jweier auf berfelbcn 3'0-- tfietme gelegenen ''J'unfte jt* ergeben: biejenigc, reo bie Semperatur be^ ®ommtr, unb folglieti t»eit jufammengefc^ter, aU iai Älima, bem fte nur auf eine allgemeine SBeife utttergeorbnet ftnb. 5D?an tann bemna* nid)t »er» langen , tbre fo jablreitbe Variationen burd) eine fort- laufenbe Sinie ju umfifirciben , ober fic unter eine geringe älnjabl »on (Scfefen f,u bringen. 5Kan begreift baber, rcie unooüfommen unb un^ ooUftonbig bie ©tijje, bie roir entworfen babcn, ifl, inbem wir ge,,'wungeu ftnb, unö auf einige Seiten einjufiränfen unb bie Sßercielfältigung ber bter bo4 fo notbvcenbigen ©etailä ju »ermeiben. 2tud) baben wir in biefer Darlegung weniger ju ben Sorfdjriftcn, aW JU ben Seifpielen unfere Sufluebt genommen. SBir ^aben unä natürlicj) auf Suropa, unb inöbefonbere ouf Srantreid), befcferänft, bamit ber Sefer wenigfJenä bie ©ränje ber 5ßcrg(eicl)ung in Srmanglung ber Serglei= t^ung mit bem Sanken bat. Suchen wir inbeffen no4) einige funtte baoon ju jeigen. §. 873. 3n biefer SBergleidJung »erben wir einen entgegengefc^ten SBeg einfdjlagen, wir werben »on Sem Oipfel ber (Sebirge ju ibrer (Srunbfläi^e, »on bem ^ole ju bem ütequator berabgeben. SSSenn wir bei ben 3Waffen, welcbe ftcb in »erfd)ie= benen Sreiten unb auf febr »erfcbicbenen Sbeilen ber Srbe befinben, bie bädifJe 3?egetotionäjone betracbten, biejenige , welcbe »on ber ©^neegränje begränjt ifi, unb bie wir polar genannt baben, fo werben wir ftn= ben , ba6 fte überall biefelben 3üge jeigf , nömlttb bie, »on weltben wir einen febr »ollflänbigen Segriff beibcnSllppflanjenju geben »erfuebten (§. stO) auf ben ^öben beä Äaufafuö , beö 3lltai , beö §)f malapa, ber merifanifc|en, fowie per perupianiftben ober (6ileif(ben 2lnben, bef^ireiben un« bie reifenben Sotaniter benfelben Slnblicf einer faum pom Soben entfernten , fJillftebcnben 35cgetation , bie pon ben Srieben frautartiger perennirenber *}HT(an5en , welefje ein !urjer ©omtner entwitfett , pon ben unbiegfa^ men Bweigen boljiger arten , bercn 3iitbtung nai^ bem ^orijontalen firebt, anftaft na* bem Sertifalen, unb m in compatte ^platten »erworren ftnb , weldje manebmal nur mit §>ülfe beS Seil« geöffnet werben fonnen , gebilbet ifi. ©ie 2lrten , welcbe wir auf ben §)auptmaiTen »on guropa, ben Sllpen, angetrof= fen baben, finben ftcb gröftcntbcilö auf ben anbern ©ebirgen, benjcnigen »on wtanbinapien, Spanien, ber Sürtei , ben Spenninen , ben Äarpatben , ben "Pprenöcn. ©ie Permifcben ficb obne 3>»eifel in je» bem biefer Sänber init einer gewiffcn 2lnjabl befon» berer Slrten ; ber allgemeine ®runb bleibt jebocb ber- felbe. 5n 21fien bieten ber Slltai, ber Äautafuä unb ber §)imalapa gleicbfnll« bie groite 3tnalogie bar; eö ftnb im ungemeinen biefelben gamttfen, biefelben dSattungen, jebocb burc<) perfcbiebene Slrten »ertreten, unb um fo mebr, je mebr man ftcb bon ber 23ergtei= cbungölinie , bie wir gewäblt baben , entfernt. 3n Hmetita würbe eiS »iellcicbt bcffer fein, biefe ^flan» jcn, welcbe man bort in einem auögebebnten ©innc gleicbfallö 2llpinen nennt, Slnbinen 5u()eifen; ^e geboren nocb ju benfelben gamilien , einige ju penfelben (Sattungen, bie größere Sln^abl jebocb neuen (Gattungen an, oorjüglicb bie »ielcr ßompofiten unb Umbcllifcren. Uebrigend werben in btefer §)öbe einige anbere Ramilien, wie »on ben Oratio, Ca- landrinia ("Portulaceen) »ertrctcn , unb man fübrt f()gar einige 2l?al»aceen an, weiefje fic^ bie» fer @ränje nöbcrn. §. 874. ©aä ©tubium ber Segetabilien ber ^olat- Idnber jeigt nocb weniger 33erf*iebenbeit jwifcben bem alten unb neuen kontinent. TOan fann in biefer §)in= ftcbt jwei febr befannte fünfte mit einanber »erglei» eben. ?oppIanb burcb bie Jlrbeiten »on SBa^lenberg, bie 3nfel aÄcloiüe burcb bie »on 3}. Srown. Siefe bietet baburc6,ba6 fte in ber9?abe eineö Sältepolö (§.851) liegt , ein befonbereö 3ntei'effc bar, fie tann aU bie nu^etfle ÖSränje ber 3?cgetation am 9Jipeau beö 3)?eereö betracbtet werben, mit einer mittleren lemperatur »on 18 @rab unter 9?ull, mit äBintern, wo "^lai X^ermo» meter unter 33 Öirab berabföHt, mit ©ommern, wo tä ficb ntcbt über 3 ®rab erbebt. 5Wan bat bort in älUem 116 ''Pflanzen beobacbtet, 49 ifrpptogamen unb 67 f b«" närogamen , »on welcfcen wir eä für rätblicb bat» bier bie 35ertbeilung ber Familien anjugeben: ©(bwämme (2 Slrten) , Slecbtcn (15), Seber» ofe (2), TOoofe(3Ü), S»peraceenC4), ®ra-- neen (14), Sunceen (2), 2lmentaceen (1), ^polpgoneen (2), CSarpop&plIeen (5), Sruci» feren (9), f apa»eraceen (1), 3?anuncula» ceen (5), SJofaceen (4), Seguminofen (2), ©arifragen (10), Ericinus (1), ©crofuU- rineen(l), ßampanulaceen (1), Sbicora» ceen (1), ßorpmbiferen (4). Son biefen arten finb nun 70 (26 SJitotpIebonen, 8 SKonototplebonen, 36 atotplebonen) bem 9Jorben pon (Suropa gemein, 45 (20 Ditotplebonen, l21Ronofotvlebouen, isato-- tplebonen) bleiben bem 9Jorben »on amerita eigen, auf ber anberen Seite bat 3?amonb auf einer »on ben |)öben ber f prenäen »on 133 «Pflanjen 35 arten (l5Srpptogomen, 20f banörogamen), bie mit benen ber 3nfcl 3Rel»ille ibenttfcb finb, angegeben. SBa« bie neuen (fntbecfungen in ben '■polarlänbern onbetrifft, fo finb fie für bie Sotanit gerabe fo »iel, aU evifiirten fie ntcbt, pa bie ©eefabrer ben Soben unter ber bicb» ten (Jiöfclji^te , bie ibn bebecft , nictit wabrne^men tonnen, unb ba bcinabe befiänbig ber 3utritt p bem= felben auä großer SGBeite »erboten wirb. §. 875. 3n berfelben ?)emifpbärc interefi'irt bie 3one, welcbe wir arftifci) genannt baben, unb welche »on bem Dcean bebest ifi, ben Sotanifer nur wegen feiner Kwcus. ffiaä bie nörbltcbe 3one anbelangt, Ko ^ai 50?eer nur einen febr tleinen Xbeil einnimmt, tonnen wir un« mit bem Slicf , ben wir fo eben auf Sapplanb warfen, begnügen, fo innig Perbinbet ficb bie arttifcbe 3one mit ber polaren. Sie jeigt gröf-- tentbeilö bie nämlicben f flanjen , wie biefe, welcbe ficb mit anberen jablreicberen , bereit« Pon böbercn Wcftolten »ereinigen, obgleicb fic ficb nocb nicbt jur SBürbe ber Saume erbeben. SBir finben jebocb >»eit mebr abftecbenbe Unterfcbiebe, wenn wir biefe beiben ^onen auf ben aipen unb auf ben anben oergleicben. auf bem (£bimboraffo, f,. S. jwifcben 3000 unb 4(i00 gJJeter, feben wir neben biefen niebrigen arten, welcbe auäfcbließlicb bie böbere SRegion cbarafterifiren, bie böberen ©traucber ficb »ermebren unb fogar gegen unten einige Säume. ®ewiffe (Sompofiten begleiten bort fogar biefe bei unö ungewöhnliche ©eflalt. imi arten 730 Itotantk. »on tiefer gamilteCE speie tia unb Chuquiraga) ftjnnen tiut$ il>r fjäufige« 58orfommen ouf »er ganjen 3one taju biencn , fic »u (^araftetifiren unb einige ge^ö= reu ju ber 3unft ber iippenblüten. anbete gami= lien(,l*öcoUonieen, Ütrolioceen, gbenaceen) ^aben bort ijire Sicprcifentantcn, unb befonber« bie ber gricineen liefern »erfc^iebene ®attungcn unb Sünfte. Sic eine oon ijinen, bie Be Carla, fdjeini Ijiet tai SJSiobobenbron ber Sllpen jii erfegen. §. HTti. ©ie gemäßigte 3one, roeli^e rott biä jegt nur in Suropa hetraiitet feaben, bleibt unö noct» in ben aiiberen J^eilen bcc Srbe ju untcrfuitien übrig, jubor auf ber nötbtidjen ?)albfugel, bann auf ber füblic^en. @ie umfatt in afien eine ungeheure Slä*e, t»eld)c gegen 9Jorben »on einem Zt)äl ©ibitiend be-- gränjt ip, an bie norbli*e ©cite beö Slltai flöpt unb im ©üben »on jenen üanbern eingefc^loffen ifi, noeltte mon genjotinli* unter bem 9Zamen ber iJeoante ober iei Drienti fennt, unb fid) bii ju bem füblie^en 3tbt>ang be« ^limalapa erfjrectt. Der größte Stietl tiefer gläite ifl oon jroei grof en (Sebirgöfetten , bie rcir eben anführten, cingefc^dolTen, beten 3roff4)en' raunt taum erforf^t ift; rcit tonnen bemnaet) nid>t auf eine genügenbc Senntni^ it>rer Segetation 2ln= fprud» ma*cn, um i^re allgemeinen 3^36 i" «"*-' ueifen. 9Jur an ben ©ränjen ifl fie beffer befannt ; in ber l'eoante, beren Vegetation im 9?orben mit ber Vegetation ber ber ©reite entfpre^enben eu= rcpäifdjen ®egenben oerfdjmilut, ft^iattitl fid) gegen ©üben mit bet ber tropifcfcen Siegionen; auf einem langen ©treifen ©ibirienS, no baö betracfetlictje j^allcn ber Semperatur auf einer gtopen 2lnjal)l »on fünften unö ju ber unterpolarifdjen Siegion junidfütirt ; trog i^rer geringeren Sreite, no fid) mbeffen icbo* »tele neue Sitten europäifdSier gamilien jetgen, »on welken fi* metirere o()ne 3i»"fel «"•" ■benr Sinfluffe ber »erglei^ungSreeife feftr l)eiiien ®om-- mer cntwirfeln. Die Vegetation ber Jropen crflirbt auf bem 2lbl)ange tei §)imala9a , unb tie bet »ef= fdJicbencn gemäßigten Slimate finbet fidi bafelbfl nad) ben Siödea, ju reelttien man fid) erl)ebt, ein. Die affaiifÖ)e 3one reirb enbli* im Dflen »on bem n5rb= litten e()ina unb 3apan begranjt, reo ber (ijatatter ber europäifien Vegetation no:^ nicftt »ern)iid)t tfi, mit eäbiele ^pflanjcn benieifen, rceld)e ju benfelben ■' (Familien unb (Sattungen gehören, aber ^e mobtfijitt .ficJ).tiutt^ bie SWifdjung anbetet @utopa frembcr unb . Slmertfa gemeiniaafilicfcer gamilien CS'? a 0 " i^ ' ' "* ceen, 5Kenifpermeen , Sp t tne t ace en, Xernf}rämiaceen,i')ippocaflaneen, @a= pinbaceen, 3antM'-'9been, Salpcan- tl>een, S i g n o n ia ce cn, gommetineen, ■D i 0 « c 0 1 e a c e e n). 3n)ei metfmürbige Säume , ber Z\)t( inSjina, bie ßamellia inSapni/ f''"' ncn ba^u bienen , bie »armen 3onen ju ^araftetifiten. §. 877.. 3m nöfblidjen Slmetita bitbet ba« unet= mefliifte ®ebict ber Vereinigten ©taaten beinatje füt fid) allein bie gemäßigte 3one. Die warme, roelt^c jroifdien bem 30" unb 3(1" liegt, tann butc^ bie Snt- »icflung »on Säumen, bie einigen gamilien angef)6ren, beren reir bereit« etreä^int l)aben, unb ootjügltd) butd) bie bet 5K a g n 0 1 i a c e e n (tataftctifitt roetoen. Die falte, mit bet entfptcifcenbcn eutopäifitien 3'>ne bfr= glidicn, untetfdieibet fid) »on betfelben buttfc bie ©cltenkit ber (Stucifeten, Umb eil if c t cn, (Sbicoraceen unb Sinateen. 2lnbere (Sompofiten (wie bie Sfier unb ©olibage) finb bort bagegen im Uebetflup, foicie bie Säume mi bei (Familie bet y r u c i f e r e n unb 21 m c n t a c e e n »ortianben. di finb arten, bie benfelben ®attungen, rt>ie bie »on Europa angetiören, aber »etfc^ieben unb abniccifeln' ber finb; Äid)tcn, Sannen, Sätdicnbäume, £l)uia«, 2Ba(J)Mtbetbäume, Joruöbäume, Seißbue^ien, Sitfen, (Srlen, gjupbäumen, (fft^en, SBciben, Sl^ornbäume, unb befonbcr« (i i c^ e n. §. 878. Snbem reit je^t ju ber anberen ^mU fpiiäre übetgel)en, t»etben »it bie gettnge 2lu«be^= nung »a^tne^men, njelc^e bie Sänber ber gemäßigten 3one bafelbft etnnet)men. (Sin auf bie Sarte gen)Ot= fener Süd übetjeugt unä »on biefet SBa^r^eit, in» bem et uns bie »etfc^iebenen (kontinente jeigt, roclcftc i()te gtopte 2lugbe^nung untet ben SBenbetteifen ^a= ben unb fiufentseife unb jiemlid) taf* gegen ben ©übpol »otfd)teiten, fitfc »etengetn unb feftt ent» fetnt »on bemfelben aufl)öten. ©o gejjöten bet gtößte Jl)eil »om mittäglicSen 2lmettta, »on Slftifa unb beinat)e bie §)älfte »on SJeufioUnnb bet ttopi= ic^en Siegion an. Slfttta, ba^ beim 35, @tab, 9IeU" boUanb bei bem 45. &xaii aufsott, geben teint» punft, bet bie «arme gemäßigte 3one überfc^reitet, ju reelt^et baS etftete fogat nur bur* feine füb- liefen ''Punfte gehört. 2lmerifa allein , ta§ ficfe biä pm 55. ®rab erfiredt, tritt in bie falte gemäßigte 3one ein. Die äußetfie ©tänje beffelben im 9)?agetlanölanbe bietet in feinet Vegetation eine metfttürbtge Slnalogto mit bet bet anbeten -^emtfpbärc bar, rcelcfce glettj- jatlö burt^ bie ®egeni»art gewiffer Säume (SBeiben unb Suiten), n)eld)e jtemlii große Dimenfioncn ctteic^en, c^atattetifitt ifi. Det ametifanifdie (5Ja- raftet rcirb an ber SWifa)ung einer Drpmiä, eine« immergrünen ju ben OTagnoIiaceen gel)örenben Sau= mei, einet Escallonla einet Fuclisia u. f. t». ettannt. 3nbem mit einetfeitö bis jut SiJünbung bcä Siio be la *piata, anbetetfeitd biä ju ben nörblitfcen ®tän}en »on (£!iile,n)eld)e tie nebenttopifd)e Stegton betütitt, tetabfieigen, geben »it ftufenrocife buri^ ade 3}!o»iftfationen bet gemäßigten 3one. Die ^Jffanjen »on Sbile, beinahe über lOUgamilien, jeigcn und etioa fünf5ej)n , bie (Sutopa ftemb finc , einige fogot ft^einen betjelben SJegion eigent^ümlidi ju fein, rofe ■bie 3unft bet Sippenblütigen, in Sejäe^ung auf Die (£ompofitcn, Soafeen, ©illiefcaceen, Rtancoaceen, SWale^^etbiaceen, 1lolona = ceen u. f. m. Unter ben Säumen finb im Ueberfluffe im 9!otbcn »ottiancen, neben bem Cactus perii- Ylanus unb anbctn, bie Acacla caven, eine ttopifdje ©eftalt, gegen bie 3Sitte einfalle 3lMnt = neen mit fiac^cligen 3n)eigen (Colletia), eine |)o« malin ee (Arlstolella maqul), befonbete ©attungen »on Stofaceen OiiUlaia unb Kageneckia), einSot' be et bäum, bie Kscallonfa, tt?el(be biö f,üm (iSeflabe beö iWeete« {»etabfleigen; im ©üben mit ben Suchen unb bet Dtpmiö, ben »eifd)iebene TOpt- ten, jwei ®attungen oon aWonimieen, Suno = i»aceen, Sivineen (Aza a), unb rccnig jablreit^c ^})rotea ceen, in ®attungen unb 2lrten (Lomatia , KnilKithrium, Quadrarla); »on benen aber bie i^abllofen onbioibuen beinat»e aOe (»oljigen '■piägc an ^ät reißen. 3n)if(*cn biefen Säumen flettern einige Siffuä unb iJarbijabala, mtläx bie Dianen »ertteten. §. 879. äBenn t»it untet bem Slcquatot bie 3i>nc bet 2lnben, mliijt burd» i^te §)6^e, biefet gemäßig» ten SJegion entfpii*t, »etglci(t)en, fo »etben rcir fie^ jmifdjen 1000 unb 3;i00 5Wctet finben, inbem fie auf it)tct obeten ©tänje eine Dtpmiä unb eine (£«= callonia jeigt, bicfe ®attungen, »elcfce »it fo eben in bem ^Jagetlanenlanbe bef4itieben baben, unb »elctie in i&tet gan., PfliinicnflnJöiii()l)tf. 731 bcgcflnen fisö in 5P;en^3C unb iicmtti^ ^oä) mitten in ber Slcflion bcr Suinarinocn. §. 880. 2iie (üclittjen Sänbcr, »on »cltticn 9Jeu' ^oUanb bcn §)aupti&cil bilbft, bieten in tOrcr SScge. tatton einen gan^ befonDcren Gjaratter bar. iKf^r aU •>,„ iljrcr 2lrten jtnb i^r ausfdilieglt« eigen, mehrere macScn i'>oaig getrennte gamilien au^ , »on anbercn rctrb ter größere Itieil bcr gamiücn taum auf anberen Sbeilen bcr Srbe bertrcien. Sieienige fogar, wdtbe allgemein oerbreitftcn unb befanntcn Samilien angcSören, i^eiftetfenbiefeSSetmanbtfAaft un- ter ungereötmlicten (Seftalten, »eicte in bcn crf}en3ei= ten tt>rer gntberf ung fie iH-rtennen unb einen geiflteicbcn Sotaniter beim 3lnblicf eine« ÄräuterbutJ)« »on biefen neuen *),tflanjen foßen liegen : ffiir fir.b fier auf einem aSaetenbaü. ©ie Wa^Un finb jegt betonnt, Danf ben gtle&rten arbeiten , n)cld;c biefe feltcne ffiegeto- tion ju ibrcm ©egenßanbc gc!>abt babcn. fii ift be-- foncerä aber jener Xljcil, roeldjcr unter bcm 32. ®rare liegt , unb bie füblitbc ®ränjc , n^elcbe man aufgc» nommcn unb jJubirt iat , bemnad) biejenige, »pcldje ber gemd^'igten S^nc angehört , unb ttjir behaupten bemnad), t>a^ ti tnie ift, bie einen ganj befonberen ©tempel fü(>rt, wöljrcnb man gcgfn ren älcquator meljr gemcinfctafiliiie 3itge ntit bcr allgemeinen Segctaton ber SBenbefreifc , unb »oräüglt* mit ber »on Df}tn= bien rcicberfinbct, bie Slrtcn »on jiret ©attungen, bie eine »on bcn SWyrtaceen, bie anbere »on ben Se= guminofen; bie Eucalyptus unb bie 2tcacien mit Slättern, bie auf Slattfitele rebujirt ftnb, finb bie all- gemein »erbreiletftcn unb burt^ i$re Slnja^l unb ibre i)imenfioncn bitbea Re »teÖeitbt bie§)älfte ber Scge- taten, rceltte biefe Sänber bebeeft. SBir ^aben t*on i§. 124, 9Jolc) bie ©tcUungib-crSSlalter angegeben, bie ibrem ©cbattcn unb bcm ®ti)'i:f,t, iaS fie bilrcn, ein ganj befonbcreö SluSfcben geben. 'Die ®oobc= niacccn, ©tiptibecn, 2S90borincen, ^Uttod» Voreeu, Dilleniacecn unc .^^alloragecn , jfi- gen bafclbfi baö J)?arimum itirer arten ; eine gcanffe 3unft »on 'BioSmcen, bie Heineren 55amilten ber Xremanbreen unb ®tad!I)ouficen werben nur ba gcfunben. §. 881. ©ie 3nfeln »on 9ierf(biebenbeiten, bie unabbängig »on ben BerWiebenen 3uftänben finb, in »eldjen fie fttfe bc= finben, mit wenn ein jeber Bon tbnen anfangt ber ©egenftanb einer befonbercn ©etjöpfung gereefen möre. Stcei entfernte fünfte mit einem analogen, fclbfi ibentifdien SItma unb unter allen anberen ÜmPänbcn, beren ©anjcS bie 3bentität ber natiirlicben grjeugniffe nac^ fteb jieljen mug, tonnen bcffenungeatbict nur Bcr= f(^tebene j'flanjen berBorbringen. ©emnacb bot jcber Bon ibncn urf^srünglitb bie feinigen unb ni(rem urfprüngütben SBaterlanbe gebeiben ^e^t. 3Btr baben baBon ein Seilpiel bei 9?eufeelanb (§. SSO) angeführt unb baben beren mebrcre Bor 21ugen, j. S. Hai Eriaeron auö Sanaba, baö, einmal in Curopa etngefübrt, bafclbft ba^ gemeinfte llnfrout geworben if}, unb fo Btele ©ommergeroäibfe, inelcbe burcb i>aä jufäüige Sluäfden ibrer mit auä anberen Sänbern ge= bro(t)ten Serealien Bernüfcbten Sörner fi(b fo gut in bem unfrigen naturaliftrt baben, bog man beutjutagc laum btejenigen, roeltbe urfprüngttcb ba ftnb, Bon benen, bie eö niibt finb, unterfcbeiben tann. Rubren iBtr nocb jtoei fPlanjen an, bie 21g aoe (bctannt unter bem gemeinen unb uneigentlicben SJamen ber 21Ioe) unb ben inbianifcbcn geigenbaum^ fcactus opun- lia), ree\ä)e 2llgier, ©icilien, einen XbetI beö Sittoralö »on Spanien, oon Stallen, Bon ®riec^enlonb bebecfen, fo ba§ bie 3ieifenben, rcelcbe Bon bem ganj befonberen 21uö(eben, rcelcbeä ibr Safein ber Sanbfdjaft gibt, fie olä bie Sppuö einer afrttanifeben Segetation anfeben, toäbrenb alle beibe ouö 21merita tommcn, unb Bor feinet Sntbccfung nie auf unferem Sontinente erfibtenen ffnb. Unferc STJarienbiftcl unb unfere Sarbone baben bie glätben beö 9iio bela 'piata überjogcn; ba(J SJltfer- gau4)betl, baö Sluprcdjtöfraut, ber gemeine ©cbier-- ling, bie biöcifebe Steffel, baö gemeine 9?attertraut, ber gemeine 21nborn Bermebren ficb beutjutagc in ben Umgebungen gerciffer ©tobte BonSraftlien, unb rcaib« fen fogarreiibltc^ in ibren ©trafen. Seinabc alle Sänber fiinnen äbnlicbe Seifpiele Bon äuörcanberung geroifTer ^flanjcn natb ben 21u«manberungen ber 9)?enfct)en liefern. SBenn fie bort nidjtfrüber angetroffen würben, fo trar eS nitbt ber SWangel befonberer Sebingungen ju ibrer grifJcnj, eö War bie allmaibtigc^ianb, rcelAc bie ®rbe befdet, welche Seime baoon bter unb nitbt bort niebergelegt ^at. 3Äan fiebt ein, bag eine 21rt, inbem fte auf fr= gcnb eine SBeife Bon einem 9P?ittc[punftc auögebt, ftii um benfeben, je naiibcm fte bie nötbtgen Sebingungen ju ibrem ?eben ontrtfft, firablenformtg Bermebrt. Sie Berf*iebenen Bretten, bie ®cbirg«tetten, bie SBüfJen, befonberä bie SMeere, ftnb eben fo Btele no= türltebe ©cf;ranten, bie ^ä) ibrer unenblt*en 21uäbcb= nung roiberfefen, unb fie am geiBÖbnfitbfien in febr enge ®rdnjen etnfdjiiepen, reelle t^r bie eigentbiim- litben Sebingungen ju ibrer befonberen Drganifation anroeifen, Bon benen mir unö feine Siei^enftbaft ge- ben tonnen. "Slaä) biefer a^erfc^iebenbett ber 8ebenS= tbatigteit, TOcIdje ben einen mannigfaltige 2lufentbalt8- orte erlauben, ben anbern fte unterfagen, Berbrcttcn fiel) bie einen auf einem ungeheuren SJaume, bie onbern concentriren fic^ auf mebt ober rainber bt- fdjränfte ©ränjen ; e$ gibt aber einige, bie man auf febr entfernten ^fünften , «jeltbe burtb notürlttbe fiin« berntffe, Bon benen iBir fo eben einige befd^rieben baben, getrennt ftnb unb toeltje fie niibt oUcin übet- ((breiten tonnen, antrifft. Sie tonnten, »te in bera galle, ben mir angegeben baben, burib ben aWen= fcben Bon bem einen ju bem anbern gebracbt iBOt- ben fein , ober burcb trgenb etnesS Bon ben Berfebie^^ benen 21gentien, »clcbe bie 21uöfaat begünfJtgen j CS. 581)). ®(5 gibt ober aueb folct)e, bei meteben I man eä nicbt bur(| biefeö ägenö ertlären tann, I unb man mirb ftd) Berantaft ftnben anjunebmen, j bap mebrere mebreren urfprüngltcben Vegetation«- ! mtttetpunttcn jugicicb angeboren tonnten unb baf I ein jeber biefer SÄittclpuntte auä 'Pflanjen in einet t größeren 5Kenge beliebt, menn fte ibm allein eigen Rnb, unb in einer geringeren, menn fie mebreren anbern ju gletcber 3ett gemein finb. 5Kan 1)at fporobifcb Canoüarr/.os, Sarbf}reii$er) bie fflan^ 1 jen genannt , meltbe ficb auf große 3?äume unb in mebrere Berft^iebenc 8änber ouäbreiten ; cnbe = mifcb Cti'Öf/(og, in feinem 3>atertanbe bteibenb) biejenigen, mettbc man in einem einiigen Sanbt beobacbtet bat- Unter ben erfJen jetgen fit^ bie i einen auf febr Berfi^tebenen ^^untten einer unb bct= felben 3one, aber obne fte ju überfiftretten »i« j. S. bie Sauvasesia erecia , bie man auf ben 2tntttlen, in ©u^ana, in örafilien, auf 3)?abagaöfor, auf 3e' b"» (Gattungen unb bei ben Samilien eben fo gut anmen= ben, rote bei ben 2trten, natürlich in auägebc^ntetem Umfange. Sie Sacteen Rnb in 2lmerita ouf bie SBenbetreife concentrirt, bie fie nur etmoä gegen SJorben überfcbteitcn ; bie S^inarinben auf einet ge= iBiffen 3Bne ber Slnben ftnb Seifptele »on enbemif($et gamtlie unb ©attung. §. S85. SSenn jmei "punttc auf ter Srbe in jiemfic^ betröcbtlicben (Sntfernungen Bon einanber liegen, aber analogen Sebingungen untermorfen ftnb, fo jeigen fte nicbt bie nämlicbe Vegetation ; bemun- geacbtet gibt e<5 im allgemeinen jrcifcben ben betben Segetationen Sejiebungen, bie man nicbt Bettennen tann. Sie ^flanjen ftnb eineötbeit^, infofern |ie jmei Betfc^tcbenen ^TOittelpunften angeboren, »erfcbiebcn, anberntbetl^ näbern fte fic<> , infofern fte gejmungen Rnb unter ö^nltcben Sebtngungen ju leben. Semnai^ tonnen btefelben (Sattungen burcb Berfcbiebene 21rten oertretenmerben, btefelben Jamilten bur^ Berfcbiebene (Sattungen ober Bermanbte gamtlten. Setfpiele t6n= neu in ^Wenge angefübrt merben, e« genügt un«, einige bereite angefübtte grögtentbetlä junicfjurufcn, mie biejenigen ber 21mentaceenunbber(£ontferen be« gemäßigten (Suropa'ö, metcbe Bon anbern arten ber nämlicben (Sattungen in berfelben 3cne be^ norb- lieben amertto'ä Bertreten merben, bie ber (Soni= feren burcb anberc (Sattungen (Araucaria, Poclocarpus) in ber bed mittägigen amerita'ä ; bie gemeine Su- (be finbet ftcb gegen bie nörbticbe ®ränje bet gemä= ßigten 3one auf unferer Jiemifpfjäte, bie antarttifc^e finbet ftcb an ber füblicben ®ränje auf ber fubli^en 5)emifpbäre; jmet arten Chamaerops geben bie norb= liebe ®ränje ber ^almen an, bie htimilis in (Sutopa, bie palmetto in amerita ; baä SJ^obobenbron bet aipen mttb in ^applanb burcb eine anbete att, auf ben anben burc^i eine anbere ®attung, bie Befaria, erfegt; bie ®egenmart ber Sto«meen in ben füb= liefen Sdnbetn, am (5ap bet guten Hoffnung, im füb- |Elflitn3eng(iigrapt)ti'. iid)tn Sutopa, tte aber auf iebem biefcr <)Juntte ati jiemttd) »crfcfcietcne ®altungcn etfifteincn, um eben= fo Oiele getrennte fünfte ju bilfien ; bie Srtcineen beö düfi »frten in Sluflralicn tun^i tte öermanbte gamilie ter (Spacribecn, tic ter ©elagtnccn but(^ bie SKvovorinecn u. f. w. trfc&t. 5n?an fönnte bemna* nad) einer au^ ber S^cnüe entlehnten 2?erglei*ung fagen, bog bei bicfen C£ombinattonen ocn gamtlien, ©attungen, arten, irelete bie 33ege= tatton cineö *vanbeS bilben, 2leqiiiealente ba feien, ©ubfJituticnen bewirft »erben, um bie eine« anbern onalogen obgleitb »crfi^iebenen Sanbeö ju begrünben. §. 886. Sei biefem cergleicbenben ©tubium oder Segetattonen, au« reeli^em bie aBiffcnfdjaft ber '•).iflan= jengeograp&ie entfpringt, ift eö nötf)ig, alle '•pflanzen jcbeö Sanbcä barjutbun unb Fennen p lernen, ©ie für biefen 3>»ed »erfaßten Süfber baben feit Sinne ben 9?amen gioren erbalten, ein 5tamc, ber eben= falls in bem Sinne gebraut^t wirb, für tt)el(ben reir bis )e|t baö SBort Segetation genommen baben. S)ic glora »on S'antreic^i »on 'Dccanbode i|l ba« »on biefem Serfaffcr über bie ^^flan-,en grantreicfcö gefctriebcne Bert; bie franjöRfdje glora ifJ im M- gemeinen liai Oanje biefer f flanjen. llnglücflitber- weife mugten bie Sotaniter geroöbnlid) fitb auf bie «eograpbiftben ©rängen bet Scinber, bie fie beftbrieben, bef(brän!en, eine ©ränje, bie tiüxä) bie >;iolitif unb iii(bt burd) bie 9Jatur beftimmt unb baber »eränberlicb m. Um ju allgemeineren Siefuttaten ju gelangen, ifl mon ge^nningen, bie eine giora mit ber »on »er= fdjiebenen Tutoren ju »ereinigen, bie febr bäuRg in »trftbtebenem @eifie unb flane gcmacbt finb, inbem f«e ©ocumente »on ungleiAem SBertbe unb oerribiebe= ner Drbnung annjanbten, unb über iie Sbcntttät ober Serftbiebenbcit gcanfTer Slrten 3n'eifel jurüiiaffen, »eldbe bie SBerfdjicbenbeit ber 9Jomenctatur mit ftib fübrt. SS feblt jene Sinbeit, bie man erbalten Würbe, recun jicbe gloca eine ganj natürlitbe Siegion umfaßte. §. 887. 2lber i»ie fann man btefe botanifcbe 9ie= gionen vi(btig beftimmen'^ Sä gibt foltfee, reelle bie Slatur felbß flor begränst i)at, inbem fie fie mit un= überftbreitbaren ©(brauten umgab, t»ic gewiffe ifolirte Snfeln roeit in ber Mtfe bcS DceanS, ®t. ©elena, bie ©anbn>i(bSinfeln, aWabagaStar jc. ^ic ®4i»ie= rigfeit ;eigte Rtb (ebocb in ber 35ertbcilung ber Son= ttnente bei ben Mrcbipeln ober irenig entfernten Snfetn, ael(te babin geboren. Sä ftnbcn fiib bort obne 3>»eifel gemiffe »on ©ronjcn umgebene Sbfi'e / roeltbc auf jeber ©eite bie Segetation in ibrem SüuSftrablen um ibren 5KitteIpuntt anfbalten , 3Weere, SBüflen, bobe ©ebirgäfetten. 2lber ci? ifi fetten, ba§ fie fo »oU-- ftänbig eingeftblotjcn finb , unb baE nidit eine Sücfe, einige SommunifationSpuntte eriftirten, rcoburcb bie yUanjen einen Durtbgang erbalten fönnten, um ftcb in ben benacbbarten 9?egtonen ju »erbreiten \iw frcb JU »erbinben. DcrnnboOe bat eine geiriffe 3lnjabl biefer botanilcben ;lu-gionen »orgcfcblngen, unb man bat fie mit Siecbt ^u ber 3eit , wo er fie fibrieb , gelten laffen tonnen, becor bie Unterfucbungen fo »ersieh fältigf würben, wie in ber legten 3eit. E)ie 3{eifen= ben hatten im Slllgemeinen nur um gewiffe, jiemtitb entfernte SrbolungSpuntte b«um ^rlanjen gefammelt, bamit jebc ibre ^Pbbfiognomie unb ibre befonbere Sc« getation ;\eige. Sie SBotaniter, weltbe na* einanber um 3?io=3aneiro, bann um Suenoä-2lipreS, bann in bem Wagettanenlanbc fammelten, fanben bort brei febr getrennte 5KitteIpuntte. 21ber inbem fie ibr ').*flan= jenfammeln \u Sanbe unb auf allen 3wif(benpunftcn »on 3ito einerfcitS gegen 9Jorben bis jum 5Keere ber 3lntillen, »on ber anberen ©eite gegen ©üben bis 5um Sap &orn fortfe^ten, bitten iit bie glora ^iatagonienS fi* unmcrtli* mit ber argentiniffteu ÖJepublii »cretntgcn i'e be u , bicfe mit ber ber fübliibcn ^robin^en SrafilienS , biefe festere mit ber ber mitt= leren unb bicfe btcrauf mit ber ber nörblicben ^pro= »in^en unb ®u\)ana'S, fo ba9 eS unmbglitb wirb, bie feflen ©rängen jebcr biefer «Regionen ju bcfiimmen. Daffelbe würbe fiattftnbcn, wenn man fitb »on Dften na* SDBeficn »on irgenb einem '^(untte ber atlantifiben Süfle bis ju ben großen Sorbilleren bewegte, ©ie füblidje ©ränje »on Sfrifa , bie fo gut (JarattcriRrte aiegion, infofern man ficb wenig »om Sap ber guten ?)offnung entfernt , ifi cS um fo weniger geworben , je mebr bie Untcrfutbungen »om SluSgang biefer Solo= nie gegen ben Slequator bin aiiSgebebnter geworben finb. 5Kan fiebt alfo ein , bag alle btefe ^Regionen nur barum ftrenge utnftbrteben erfcbienen, weil fie baß Unbetannte auSf*loffcn. ©o gefcbab es wirtlicb, baß man im 3abi^ !8'20 bloß 2U Siegionen annabm unb bap 15 3'»brc fpäter ©ecanbolIe'S ©obn, inbem er bie juerfi »on feinem berübmten Sater gegebenen annabm, ficb be^ reits gezwungen fab, bie 3'>bl berfelben auf 45 ju fegen. ©cbcuw, einer »on ben totbriftfiellern , ber fi* am mciftcn mit ber botantfcben Weograpbie befibaf^ tigte, bat ju ibrer Serootitommnung caS meifie bei= getragen, er bat fi* befirebt, jur Sefiiramung ber Sfegionen fefiere Siegeln ju geben, wel*e natb fci= ner Slnficbt nur in fo weit ju biefer SBürbe erboben werben burften, alS »on ber Oefammtbeit ber 3lr^ ten, welcbe fie cntbält, wcnigfienS bie -?)älfte ibr auSfcblicßlitb eigentbümli* ifi, fo wie baS Stertel ibrer Slrten unb einiger gamtlien. SSSenn man auf ber anberen ©eite einige 2lrten »on mcbrercn biefer cbarafteriftifcben ®attungen ober J^amilien wieberRn= bet, fo finb eS nur feltenc unb t)ii unb ba »orfom= menbe Siepräfentanten , wäbrcnb fie ibr ÜJIarimum (eigen, wann fie bäufig unb jablreiib in biefer Siegion finb, wel*e ibre ©egenwart ju beftimmen bient. -)lai) biefem 'Principe bat er juerft 18 Siegicnen unb fpäter 25 gegrünbet, welcbe er, bie einen wie ©ecan^ boüc, naeb ibrer geograpbifcbcn Sage , ben größeren ■Jbetl natb ben *Pflanjen, welcbe einen entf*icbenen 3ug burcb ibr größeres 3ablenoerbaltniß, ober burt^i ibre mcrfwürbige ''PbPfii'gnomic bilben, benennt. Sinige geben ficb ju Unterabtbeilungen in 'Pro»in5cn ber, welcbe unter ficb felbfi burcb ein Stertel ber 21rten, unb einigen (Gattungen, welcbe i'ebcr bcfonberS geboren, unterfcbtcben werben, ©o tbeilt ficb bie Siegton ber Sabiaten unb SarpopbVlleen, welcftc ber ber Delbäume entfpreeben, in mcbrere 'Procinjen, bie ber S i ft e e n (bie -Salbinfel ©»anienS), bie ber öcabiofen unb ber Salbei (©üben »on grant- reicb, 3talien unb ©icilicn), bie ber firau*artt= gen Sabiaten, bie Seoante u. f. w. §. 8^8. SBir baben bie_»erfcbiebenen ©egenben ber Srbe bie ^TiuRerung paiiiren laR'cn, inbem wir bie Scränberungcn, welcbe bie Segetation »on ber ei= nen ju ber anbern erlcicet, auf eine febr fummarifijbe unb oberflacblicbe Seife angaben. Tlan tann beim ©tubium ber botanifcben ©cograpbie, anftatt biefem aSege ju folgen, einen entgegengefegten einfcblagen, KO bie Sotanit gübrcrin ber ©eograpbte wirb, in= bem man alle gamitien nacb einanber nimmt unb unterfucbt, wie jebe »on ibren 2lrten auf ber Srbe »erbreitet ift. Dureb biefe aagemeinc Sergleicbung »erfiebert man ficb einiger jener SGBabrbeiten , welcbe wir bereits bei ber Soncentration ober ber 3erfircu= ung gewtffcr 2lrten, ®attungen unb gamilien anpe^ geben babcii, unb man tann ibr reIati»eS Serbält= niß entwcber auf ber ganzen Srbe, ober auf ibren großen Sinlbeilungen ober li^tiUn, ober befonberS auf jcbcm binrei*enb betanntcn fünft beftimmen. Vit Scftimmung biefer Serbältnifi'e bat »on |)um- bolrt ben 9famcn botanifcbe 2lritbmetit er- balten, welker, trog einiger »or ibm babin abjwc= cfenbcr Ser'ucbe »erbient, beinabe als ®rünber ber 93* 734 Bdtanili. SBtffenfttnft fn ^flanjciigeoprAj^ic anetfciniit ju mcr- bcn, tpelttic er burcl) feine arbeiten in ber SWetcoro-- logie unC jugleic^ in ber Sofanit , bure^ bte fo reiben Siefultate fetner tBifJenfi^nftltdjen unb langen SJeifen, bereicterttaf, unb biirtJ; bie 3lutorität feinet Seifpielö, fo Biele unr beJTere Oeiftcr auf biefen burt^ ifjn geöffneten üßcg filterte. 3" biefcm ©efttjt^punfte fann man in ber glora, bie man ftubirt unb bie trir jiem= It* »oüftänbig annehmen, bie gegebenen Sagten »bn ben Jlrten einer gamilie tn^befonbere ober mit ber einer anbern, ober mit ber Jotalfumme aller ganii= lien jufammen »ergleidjen. äBenn man biefen 6al- cul auf eine geniiffe Slnja^l paffen» getfäj^Iter Sloren angenranbt !;at, fo bemertt man eine geroiffe 8)eftän= bigfeit bei ben gloren, bie auf einerlei Sfbtdcrmen liegen, fo baf bie Äennfnip ber Baf)! l'tr ^flan^en fon einer einzigen gawilie an irgenb einem gegebe= nen fünfte, in gemiffen Oränjen einen Segriff »on bem übrigen J^eil ber Sßegetation geben fann, tnenn bie 3fotljeime befannt i|l, unb umgefe{irt oon ber SfbtDerme, wenn man bie lotalfumme ber ^üanjcn fennt. SQJir ffnb oftne 3n>«fef oon biefem ®rube ber grfennlniS notti tceit entfernt, ber erlauben mürbe, Sabellen ju cerfertigen, welt^e mit einan^ ber bie Sofanif unb bie STOcteoroIogie »erfdjiebener *JJuntfe auf ber Srbe belcuititete. 'Die eine ttie bie anbere btefer SBifTenfdiaften wccben lange not^ i^re SefJimmungen ju oeriDiclfäüigen ^aben , bis fie eine fjrenge Öenauigteit in biefelben bringen, jebod) tön= nen bie bereits erhaltenen 3f?cfultate einiges Sictt auf bie (fragen werfen, trelcfee fie nod) nicfct löfen. SBir begnügen unö tier einige allgemeine Sa^Ien'Jfrl^öIt^ niffe über biefe SBertbeilung ber »Pflanjen auf ber Srboberflat^e anzugeben. §. S89. Qi ifi eine angenommene Statfacte, bafe btc abfolute 3a^l ber Sitten »om -Vol bis jum äequa-- tor, wo man tfir 97!arimum trabrninimt, fic^ progreffi» »ermeljrt. Snbeffcn barf man ni^)t glauben, ba6 bie- feS größere Serjältntf , not&Kcnf ig auS bem ®in= fluffe einer geringeren SBreite cntfpringt. Bie ^temlitt arme gtora großer Sänbcr, roelcfce jtpifcten ben S!Bcnbe= Ircifen liegen, »ergli*cn mit febr reii^en (^loren ge= mäfigter Üänber, j. S. ber yon Slrabien mit ber bon 5ranfreic^_ ober ber i^om Sap ber futen 5)offnung, ber beS nörblicSen 9?eu()oUanbS mit feinem iüblitben Steile , würbe eine foltbc Se^auptung förmlitfe Sü^ gen firafen. 5S ifi aber eninefen , bog , wenn eine tropifcjje ®egenb »on J^älern unb Sergen unter« brotfcen wirb , fie einer giögcren Slnja^l con 3bncn «ntfpredien werbe, jum S^eil benjenigen , welcte ben gup btefer Serge bilf en , unb ba6 bie Serft^ie-- bcn^eit ber '^tflanjen fti^ im SBerfcöltnig mit berje-- ntgen ber Sebingungcn, welt^c fte bafelbft antrirrt, eniwitfeln wirb. 3nbem man bie g'^tftbungcn niiit blog in ben ©ebirgen »on ®ateä unb 9JeIgl)errien, befonberS aber bis }u^ Slb^ange beS ?)imala»a treibt , fo fat» man in ber neueren 3eit , wie ficb bie glora i^on Dfiinbien um einen merfwürbigen @rab bermeörtc, unb wenn baS tropifctie Slmerita als baS gelobte Sanb ber Sotanüer, wegen ber auSgejeicbneten Sarietät unb beinaf)e Unerfcböpf. lid&feit ber f rcbufte , weldjcS eS ibnen barbietet, ausgerufen würbe , fo mu§ man eS oi)nt 3weifel ben Jablreitbcn 3ufätligfeiten feines SrbreitbeS ju-- ^ä)reiitn. S9Säl)renb bie großen Setten SlficnS , welche bon Dften natb SBefien laufen , auf bem grögtcn Sbeile i^rer SluSbebnung, berfelben Sreite entfprei^en muffen, jct- gen bie (i'orbitleren Slmerifa'S, bie »on 9?orbcn na* ©üben getcn , nicbt nur gan^ biefelbe Speisenfolge »on ^pflanjenjonen , fonbern fogar feber ^untt, eine fefer »erfibiebene Sreifc, unb folglicb neue GinjelU' beiten in iijrer S3cgetation. Die fecunbären Selten, bie baten ausgeben, bie anbern, bie ficb in »er-- f(t!tebeneii 9?i(blungen freien , bie ;(a()lreitben 2Baf= ferabern , bie aus benfelben entfpringen , bie gro- 6eii Sjjciler , weltbe »on ben gvöpien glülTen ber ißelt burcbflromt werten , finb eben fo biele mäib- tige ltrfa(tien ber grudjtbarfeit unb älbwetbSlung, unn man wirb \id) wenig wunbern , bap äl^erifo, Solumbien , unb befonberS Srafilien , in einem gleic^ien Kaume jatilrei*ere unb berfibiebenere ar- ten , als bie meinen anbcren ''Punfte ber Srbe ent- fjalten. §. 890. ©iefe febr ja^lreicbe 2lrten , weltbe fitj ^wiftben ben SBcnbefreifen oerbreiten, entfprecben notb- wenbiger SScife einer gröpcren Slnjabl gamilien unb (Gattungen, unb Re »erminbert ftib progreffiber SBeife, je mebr fte ff* ben ^olen nähern. Slber ba alSbann iet>e (Sattung »on einer geringeren anja^I »on Slrten »ertreten wirb, fo werben in bengtoren biefer falten ^änber, bic3ablen ber ÖSattunqen im Serbältnip ju Der ber 2frten gröser. @o jo^lt j. S. bie glora oon grantreicb beutjatage me^r als 700n Slrten, weltbe auf mebr alS nOO ®attungen »ert^eilt ftnb , bie itbitebifcbe etwas meljr als 2300 Slrten auf 566 ®at- iungen, bie lapplänbiftbe etwas weniger als 1100 2lr= ten auf 297 (Gattungen, fo bau für jebe ©atlung bie mittlere 3abl ber Slrten in granfrei* tj, in ©(bwe= Den 4,1, in Sapplanb 3,6 betrögt. §. 801. £)ie abfolute 3iJ4I ber §)ol',arteu unb t^r 5SerbältnfB ju ben Ärautarten »ermebrt fttb ebenfalls, je mebr man ff* bem Slequator näbert. Sie 3abt ber jährigen ober jweijäbrigen Slrten tüäiJ)St bemna* in bem umgefebrten Serbältniffe, weldieS ff* aber auf biefe SBeife ni*t bis ju ben 'jSolen fortfegt. (SS finb bie gemäßigten 3bnen, bie i((rer garten 9?atur am günftigßen ftbeinen, waS bie C^rfabrung in unferen (Sorten lebrt. Sie erlangen bort ibr 9}?arimum , unb it)t a5erbältniB nimmt weiter ba»on entfernt ab. SBir i)aben fie in ben fdlteren 3onen »etf*roinben leben, fei eS in ber Sreite, fei eä in ber £>öbe, wo ber größere I^eil ber 'pflanzen perennirenb oser ftrau*artg ifl. §. 892. Sin Sclgf'iÖ ber »orijcrgebenben 3ln= nabmen ifi ber, baß ber 3Bii*S ber ^Prlanjen im Sltl- aemeinen »on ben ^olen gegen ben Slequator bin ^unimmt. Diefe SJegel f*eint aber für etne befon= Dere f flan^enorbnung um^etebrt }u fein, bie gucuS, bie jiemli^ tlein in ben tropif*en 'HJlcexta ftnb, er« langen in ben arftif*en ober *potarmeeren enorme Dimenftonen. aiJan t)at am (£ab §)orn einige gemcf- fen, beren Jänge beinabe imi TOeter errei*te. §. 893. (Sueben wir jcgt bie retaiioen SSerbält-- niffe ber Slrten, bie ju ben brei großen 3»ei8«n beS 'PflanjenreiibeS unter ben oerf*iebenen Sreiten ge- boren, auf. SBenn man fi* an bie oon ben gtoren angegebenen 3ablen bält, fo wirb man »erfucbt, fol= genbeS ®efeg an^unebmen : ta^ bie 3abl ber Ärpp« togamcn ober Slfotplebonen im Serbälinig j" t"« ber ^^anärogamcn ober Sotpleboncn junimmt, je weiter man jl* »otn Slequaior entfernt. 9Ja(b ben »on ©umbolbt für bie mittleren Steile ber brei gro- ßen irbifcben 3onen gegebenen Xabeüen, würben in ber (SiSjone (»on tiT" bis ju 70") bie Ärpptogamen Der 3abl na* ben 'pba"er»8<>iiiEn 9'^'* fein, um bie ©älfte geringer, als ber gemäßigten 3one C»on 45" bis \\t äV), beinahe a*tmal geringer in ber SIcquatorialjone (»on o" bis 10") fein, tnbem baS Serbältnif ',|-, für bie Sbenen unb '• für bte Serge wäre. Sfan muß jebo* bemerfen , na^ in ben glo= ren bie 3aSl ber Ärpptogamen weit weniger genau benimmt iS, alS bie ber 'pbanerogomen, baß bie er-- flere ft* but* 9Ja*forf4ungen, wel*e,^uber anberen wenig beitragen, >u »crutebren fortfabren (5. S. in ber (Slora »on 'partS) , baß bi« oerf*ieDenen l'änber Suropa'S »on ben am Drte bleibenben Sotanifern mit einer gan;( anbern Sorgfalt erforf*t worben ftnb, als es bie fremren Sänbcr »on Sietfenben werben P^anjengeograiiljie. 735 fcnnten, inclcfttn »ic(e unbttanntcii unb nicht leicht ftcbtbatc «Pflanjen, auä tencn ber grölet« SSieil ber aiofplcbonen beftc^t, entfielen mußten; bag man fi4 um fo mebr an hai Sluffiicben ber Ärpptogamen ma*te, alö baS bct ^p^ancrogiimtn ct>ct ctfiöpft rciirbe, unb bemna* baö *>;anb ben "Polcn näljet lag ; bog bie getunbcncn ScrtallniiK tiefe Ungleicfebcil in ten Untcriucbungen miifü^Ien mugtcn, rcelttc, «enn Re in bcn tropifcten aicgionen mit me^r Sorgfalt oer- felgt »urbcn, obnc 3weifcl (Uvai »erfctifbene Sie« fultatc in bcn SDJengen bitfer '•pjlanien b'rtfifüljren würbe, fei eö auf ber ganzen Srbe, fei eö in jebcr 3oae, befonberä in ben mäirnften. Ucbrigend beliebt Rcb i>ai Sortcrgebenbe oo:}ug«n)cifc auf bie 3eDen= toiVifbcnen. Sßir «erben feDen, bag bie Sertbei- lung ber ®cfaf pflanzen anbern unb mit me^r Sicher» beit betanntcn ©efepen felgt. §. 8114. 3nbcm ttir bie beiben großen ^mcißt ber Äoivlebonen unter jii* oerglcicfcen, ftebt man, bag baS relatioe 33erbäUniS ber STOonototpIebonen junimmt, le mcbr man ficb »om Slcquator entfernt. Öiö jum 10 ®rab tüar tä in Scjiebung ouf alle ^banero« gamen beinabe ' ',-, für bcn neuen Sontinent unb |4 für ben alten. 3nbem e« progreffio wäcbät, wirb eS gegen bie Seilte ber gemäßigten 3one ' 4 unb gegen feine ®rän;en ' ,j. 2lber eU fällt reicbcr etwa« in ben SiiSregioncn , v S- 'i ®rönlanb. @ä ift flar, baß baö 33erbältni§ ber Sifotvleboncn baä umgetebrte ift, unb fi(ti burcb Srücbe auöbrüdt, bie complemen« tär .^u bcn Borbergebenben finb. Die ^Bermebrung genjiiTer gamilicn, bie 25erminberung gewiffcr anbe= rer bcftimmcn biefe 3fefultate, wai bie folgenbe labetle bi-greiflid; maibt , welcbe \»ir Don -?)Hm- belbt entlibnten, ipcicbe für bie 3Äitte ber brei großen 3onen unb in Schiebung auf bie Totalität ber fl)a' nerogamen ba^ Serbältniß einiger om allgcmcinfien »erbreiteten unb wicbligften gamilicn bur* bie 3abl ibrer arten auöbrürft unb beren Kontingent, inbem ei fitb na* ben 3onen ceränbert, am ficberften auf bie Variationen biefer großen a>er^ältniffe cinroirfen muß. Samilifn. Byicljiinfltu .nir jnnicii itlaifc ier Pbanciciflamcii. 330« »etJältniS nimmt tom aequo« tor scgeu Cle ?oIe ... !l.qiictoii«l-3one. 1 (Jicm.ieigtt Sone. 1 CiJwnf. »re.tc OO-IU". 1 »le.te 450-520. | «reite 670- TOO. 3unceac«cn . . 6t)per«cttn . . ®rom Vv,o\ %n alter Sontinent . . Yz-z u neuer toinent. . 'Ao 1 '''^o i/n i 1/,., y« '^ VlO Vsoo ! «,""'"'? • • K" l/,3„ ! ^""t-'» • • Vloo (SiipOi'rbiaccen ,, „„ 1 Da« SBerdäriniS /^ nimmt vom ^ole Vsu \ flfflen Itn üleqiio. u..\ V, »inoloacccn ;■;::.:; . : . 4° 1 ::::'. : v-u» i/soo i S""»? • • ;/" '/-) ra^SerMtni« ....■•. Vsu / termintert (id) »on !',„ ' berRrmöJifltenSo« .rjämmfä:. 'Ao nc eegen ten ae. qujtot unb genen §. 895. Die f flanjtn voelä)e ju »erfdjiebenen ga= milien geboren, beren 2lrten unter ftcb felbf} natb bcn (Jiegenben ocrfcbieben finb, geben bur(<) ibre »er= fttiiebenen Kombinationen bie eigene ^pbvliognomte_bcr Sanbicbaft »on jcbcr »on ibnen an. 2lber biefe böngt ju gleicber 3ett »on einer anberen Urfaebe ab , reclcbc wir no(^ ju unterfucben baben, »on ber 3abl bet 3nbioibuen berfelben ®attung auf einer gegebenen glädjc. 3" n^tm üanbe loitb berjenige, reeller mit einiger aufmertfamfcit bie 5Segetation um ft* berum betraditet, un* ber ftift ni*t bamit begnügt, einen oberfiäcblitbcn SItcf auf baä ®anjc ju werfen, bie »erftbiebcncn ßinjelnbeitcn ju anolyftrcn fuitien, er wirb barau« erfebcn, baß unter ben '•pfJansen, wcldje fie bilben, bie einen itcb unenblicfccmale wieberbolen, fo baß bie unb bie 21rt große 3täume mit ibren an einanber gebrängten 3nbioibuen bebecft, wäbrenb bie »on einer anbern fitb nur bie unb ba jcigen. SSon ber Sielfättigteit ber »erjebiebencn auf einem fünfte oer= einigten Strien ober aus ber Sßermcbrung einer ber- felben, weldje mit 2luSf(bIuß bcö größeren Sbeü^ b«t anberen wä(böt , bangt ber (Sinbrutf ber 3;?anntqfaU tigfeit ober Sinförmigfeit ab , ben baö äuge bem ©eifie überliefert. IKan bat fociale '•pflanzen bkjenigen genannt, bie in ®efellfcbaft leben, wie gewttie %f)iexe tn großen §)eerben, wenn man ciniae ifolirte in großen gntfernungen antrifft, fo ifl bie« eine fettene augnabme. 3bte ®egenwart jeigt immer biefelbe 5latnrniit bem Jcrrain an, ba« ftc bebetfen ; bie Sinie, wo fie onbaftcn, einen SBeebfel in ber 5Iatur beä Jer= rain«. Die« jeigt ft* beutli* am Ufer gewiffcr flie= ßenber SBaffer. Die Sänge ber Äanäle ober iai gjiDcau bleibt beinabe conftant. Die Ufer mit »erf^ic« benen |)öben jeigen »erfcbiebene Sebingungen in bem Reucbtigfeitögrabe unb oft au* in ber 9Jatur be« grbreicb«, weldjeö fie bilbct; au* ftebt man gewifff ^Pflanjen, gewiffe arten »on 3unceen, »on Sype^ raceen, »on ©ramincen fi* regelmäßig (n engen unb paralcUen Streifen über einanber legen, wooon ieber au« einer unb berfelben art befiebt unb wcl*c bie cerf*iebtnen S*i*ten biefer S*eibcwanb bejei*= nen. Diefe regelmäßige Sagerung wirb na* einem febr großen Sllaßfiabe läng« ber betro*tIi*cn glüffe, 5- 55. betjenigen »om mittägigen amerifa beoba*tet, wo bie Seefabrcr Sage lang bcn monotonen anblicf fietiger Sinien öon großen SSäumen baben, »on wel*en iebc art unDcränbcrli* eine »erf*iebcne gtage ein= nimmt, ©ewiffc 3itnceen, gcwiffc Sarer bebeden ganje Sümpfe , unb am Ufer unferer 3:ei*e brängen fi* Arundo phrastiiites, Scirpus lacusfris an, inbem fie einen gewiffcn ®ürtel bilben, über wel*en binau« ber ®runD auf ber einen Seite ju tief, auf ber an- beren }u troden wirb, um ibnen ^u geftatten fort- ^utommen. Die Ste*ginfler (Ulex europipiis), roel*er bie Steppen bebecft, bieöeiben, wel*e ibren 5lamcn bieten fo jablreiAcn unb fo auögebebnten unfru*tboren 35ra*felbern im SJorben »on Suropa entweber auf ben Ebenen, ober auf ben Sergen, welche unabfe^bor 736 iSotanih. bfc rct^Itcttn Jcppie^e einer einstgen 2(rt (ber Erica vulgaris) bebeden, gegeben Iiaben, ober bte niebcren ©elaltcn einer roeit iteniger auö3ebe!)nten 2Irt (bcr Erica scoparia) finb ot>ne 3ivetfet bem größeren S;f)eile unferer Sefer betanntc Setfpicle. ©iefe 3>egc= tation, »telcfje »cn einer einzigen 2lrt gebilbet iß, jeigt notbrnenbigermeifc eine grope Seic^tigtcit unb eine grope 2cbcnö= unb 3?eprobuftionätraft an ; bei bem Srbrei* eine grope Unfruc^tbarteit , b. b- tie 3lb= wefcn^cit ber ;(ur 9?al)rung »erfdiiebener ^pflanjen etgentbümürtien Sebingungen. SBenn einige anberc fiÄ bort entfalten, fo »erben fte enblicb Bon ben focialen *pflanjcn, beren ©omänc eä ifJ, erfticff ober »erbrängt , ober fie begegnen ficb bort nur fclicn unb jerftreut. SBir ^ahen einige in unferem l'anbe gemeinere angcfübrt, aber beinahe alle Vänber ^abcn bie tätigen, »elcbe nergeßalt geroiffe «Räume, bic mit giamen bejeicbnet finb, roelibe ftd; mit bem Sanbc unb ber 'Pflanjc oeränbern, an fiä) rcipen ; oft jcigen fii^) ntebtere gcmeinftbafflic^, unb eö gibt fiele, »elcfee, tnbcm fte ben Örunb ber Segetatton bilben, mitten unter ft(^ eine siemlict) grope SWenge anbererbulDcn, bicbon einem nic^jt fo auöfi^Iiepenben Sjben ernährt werben. §.896. Sir finben un« ganj natürlicfc jur Unter- fu4)ung eineö Sinfluffei?, namliäf beö (Jrbrcid)« Offütrt W(lcn SRegionen bf= gran(en. Das ©afjwaffer, für ben groperen Sbcit ber ®t= wäcbfe tobtli^, iß bagegen für baS Seben mehrerer notbwenbig, mtläjt man auf bem ©anbe ber ^uxti= füfle fid) Bermebren ßcbt, unb Bon benen einige fogar etwas weiter Borftbreiten unb bafelbß ifire Sur^eln in einer gewiffen Sicfe befeucbten : ^ierbcr geboren j. S.bie Avicennia unb bie l'euc^terbäume (Sibijop^oren JabcHe XI.). Diefe auSge^eiibnet focialen Säume, an ben Ufern aller tropifften 5WcereS!üßen gemein, geben benfelbcn ein eigene« ülnfe^cn tüxä) i^re ßarten fflur- ^cln, wel*c ß* über baS SBaffer erbeben, inbem ße gleit^fam eben fo Biele ©cwölbepfeiler über bem 2)?ittc(= punft bil^en, Bon welibcn ßc^i ber Stamm (xt>tht. SÄan nennt Sorfmoorc gewifTe ©ümpfe Bon einer befonberen Slalur, bie mit focialen fßanjen bebedt ßnb , beren Surjeln ßct» innig unter einanber »er= mif(J)t baben, fie macben baS Serrain lorfcr unb fdjwammig , beffen ©runb bäußg Bon Slrten einer ©attung TOoofe, baS ®pl;agnum, angefüQt iß, wo gcwiffc ftßanjen (Drosera, Oxycoccus/ einige Salbet u. f. w. unb einige garnfräuter , wie bie Osmunda re^'alis) gut fortfommen, Sntem bic Segetation fic^i icbeä 3abr erbebt, er()öi)t ße ben ©runb, unb bic ber Borbergebenben 3a^re Bertieft ß* , wirb medr unb me^x begraben, bort auf ju leben, aber, Bor ber Sinwirtung ber Suft gefcbügt, jerlegt ße ßd) nitbt unb bilbct enblii^ mit bem ©cblamme, ber bie Berfediebcncn X^citc in t^rer erßcn Sage Berbinbet, eine compotte TOafTc, bie unter bem 9?anien Sorf jum Serbrennen tauglich) iß. ©cwiffc Wn^cn werben beinabe juglei* auf ber mit Saffcr bcbcdten ober auägctrotfneten Srbc an= getroffen. Siele Bon ben ©umrfpßanjen ßnb in biefem ?iaüc unb man nennt fie Slmpbibien. ©inigc, bie man mit bem befonberen Scinamcn, überftfewemmte, bejcitbnet, wadjien auf Srbreicben, welche balb mit Saffer bebcdt, balb Bon bemfdbcn Berlaffen ßnb. Die Slottcr biefer Slmpbibten ßnb Bcic^iebcncn gormcn unterworfen, je notbbem ße im Saffer ober in ber Suft entiBidcIt iBorben ßnb, fo Bcrbienen bie ber Ua- nunculus aquaiilis in biefer S3e5tcbung ßubirt ju werben. §. 899. Sir baben früber (§. 313— 31G) Bon bem ginßufTc, weisen bie 9Jatur beS Bcrfc^iebenartig mo= biß^irten feflcn grbreitbeS auf bie Segetation ausübt, gefprotben ; aber wir bat>en unS blop mit ber SioUe befcbäftigen müfTen, bic eS bei ber Srnäbrung ber ^flanjcn fpidt ; unb eS bleibt uns jef t nur nod) JU unterfucben übrig, welchen ginßup cS ouf bie Scrtbcilung i()rer arten ober gamilien i)ahtn fann. Das grbreied Bon Bcrfcbiebener efcemiftbcr ßnfemmen« feßung jcigt in feinen freiwilligen on entgegengeicgter 9?atur günfiig ober fcbäbli* fein lann, unbbag umgefcbrt.bte)elbe*pflanjc in einem ober bem anbcrn biefer »erfcjicbenen SIima=l*rbarten oon »erfd)iebener 9?atur »erlangt. So \)at Äirwan gc^ ,^«igt, ba§ in einem ©oben, »eltber trocfen ifi, ber Seiten alaunboliigeä (ärbrciü^ oor^iebt , rceil eö b9= grojfopifcbcrifl; einen feui^iten, fanbigcn Sobcn, ivcil er ti »oeniger ift. §. flOU. 5Wan tann beinahe baö 9?ämli(tic über bie Sejie^ungen ber geologiftben Sefe^affenbeit beU tfrb^ rei*s< mit feiner Segetation fagen. X)a in ben ober fl[ä*li(ben ©c^jiifcten unb in einer geringen Siefe bicfe M »otbcreitet unb aufarbeitet, fo gibi unö bie ®eoIogie, inbem fie unä lebrt, roetdiieö cer Urfprung biefer @ii(<)ten, ibre SJatur unb hie ber unteren @(bid)tcn if}, auf »cldber fie aufliegt, oljnc Swcifd in bieien gätlen »ertbootlc älnbeutungen, aber fie fann unb barf nii^t im SiUgcmcincn in bie reinört- lieben (äinjetbeiten, melcfje bäufig bie pbpfittben 35er ^ältniffe oeränbern, einbringen. @o bejeicbnen j. SS bie geologiftben Äartcn mit berfelben garbe mebrcre fjodjebenen ber Umgebungen öon '^ariö, auf n)clcben W eine Srucbflcinfcbitbtc ausbreitet. 2Benn man in- teffen bie ?)otbebene oon aWontmorencp, ttelcbe mit ©aaten bebecft ift mit ber öon ©annoiö, bie einen iurjen unb unfru^tbaren SJafen bat, Ober mit ber »on 5D?eubon , bie trocfcncö ©ebölse, befonber« Stafia= nienbäume jeigt, unter rceldben Aira lluxuosa, baö Melampyium sylvalicum, bie Pteris aquilina »ucbern, »ergleic^t, fo wirb man »on ber oölligen SJerfi^ieben- beit biefer Segetatian überrafcbt; eine 33erftbtebenbeit, »cl(be baraua entfielt, bog balb ber Srucbfiein mit %i)an »ermengt ift, unb t>ai balb feine fepr bünne ©(gilbte unmittelbar auf bem ©anbe oft fogar ganj blo6 ia liegt. S« unterliegt oft bemungeacbtet fei« neu 3nicifel, ba§ bie »ortrefflictjcn gcologifdjcn Äor= ten, mit fte mebrere europäifcbe Sänber unb \\a-- mentlicb unfer Srantreii^ gegenioärtig btjijjen, eine fe()r nüglii^e aini»enbung beim f ftan,;enfanimeln er= lauben tonnen, unbbaju beitragen, einmal Sejiebun- gen nacbiumeifen, tceldje man jegt noi^ ju unbeut« lieb mabrnimmt. §. 'jOI. Die SD?enge beS in bem Soben ,^uriictge= Jaltcnen SSSaJTers fpielt in ber SBcgetation bie md)= ttgfte 9Jolle; ift baö eine nicbt ba, fo bort bie an- bere gleiebfatlö auf. ©o entbält bo« 3nnere »on ?lfrita große in jeber Sa^reöjeit nacfte äßiifien, benn fliefenbe SBaiJer feblen bort, unb unter biefer Sreitc roerben bie ©ünfte ber 3ltmofpbäre, njclcbe unter bet Serübrung biefe« brennenben ©anbeä fi(b plößlid) »crbünnen , niibt ju «Regen »erbietet. 31ber an ben feltenen fünften, wo einige Duellen ben Soben feucbten, übcrjtebt er fteb mit Oeicäcbfen unb bilbet eine Dafe, eine 2lrt 3nfel mitten im ©anb= mccre. SnKlimaten, welcbe (oeiter »on bem 3lequa= tor entfernt, ODer burcp bie 3?a(bbarf(J)aft groger ökbirgSmaffen, etwai gemäßigt finb, fann ficb ber Siegen bilben, unb liefert ben gropen Ebenen SSSoffer, n)el(be auf feine anbere SBeifc benegt njerben. Da- ber überjieben fte fitb, naijbem Re »äbrenb ber Sroctenbeit baä SluSfeben ber SBüfte gebabt baben, mit einer raft^ enttrirfelten Segetation , bie im 21U= gemeinen auä trautartigen unb focialen ^fJanjen beftcbt. SBir babcn (§. 862) bie ^ampaä bie Slano« in ber Seilte beä füblitben älmcrifa'ä angcfiibrt. Die ©aoannen ober SlBicfen be« uörDlicben 2lmcrita bie Steppen »on »aibirien unb ber latarci loffen fti^ mit ibnen »ergleicben, mit bem ltnterf(^iebe (ebo*, ben ibre Sage in ber gemäßigten Bone, tt>cl(be fie ben aibmecbölungen unfcrer Sabreöjeit unterroirft, bensirtt, unb bem Unterfrfjicbe , »eltber auö ber ur- fprünglicben Segetation biefer '•punfte entfpringt, recicbe unter ft* fo weit entfernt ftnb. Unter ben Süften ajtiltelafxcnö gibt eö ungcbciire mit ©afj gefcbroän» gertc gläcben, unb biefe erzeugen befonbere *pffan- Sen, bie benen ber Söleereötüften analog Rnb, »elcbe fie obnc 3>»cifcl Ju einer früheren gpddje bebedt baben. Sie Sanbe^ unb bie .^leiben bei unö »ertreten ^iefc trocfcnen unb unfruebtbaren 3Jäumc in einem glütflic^erroeifc »iel geringeren TOagftabe. 2ln ge= roiffcn niebrigen lüften treibt perSinb, ber gen)obn= liit) »om5D?eer berroebt, ben©anb an baä i.'anb, ber ficb in »eine §)ügcl anbäuft, beffcn Seiten na(b unb na* parallel »onoarts f*reiten, unb (ebciJ 3abr *Pftan= jenboben wegnebmen, ben fte »etfanben. ©0 bilben ftd) bie ®ünen; aber ibre Unfrucfitbar^ feit ift nii^t unbeitbar, mcgen ber grifcbe in bem 3nnern biefeS Sobenö , itel^c »on bem ©eeminb un= terbalten wirb. Säume, loic bie Pinii maritima, fom= men bafelbft fort, unb Iciftcn einen boppclten Dienft, inbem fte eine @0ranfe bem weiteren Umftt^greifeit ber Sünen entgegenfeßen, uns ibren Soben nugbrin- genb matben. «Kan beoient fttl) au*, um fie aufiu= balten (ane j.S. in §)oaanb), ftacbmurjclube ®rä= fer, melcbe me bie Almmlo arenaria, ftart unb ftbnetl treiben, unb fo»»ie fte einmal aufgehört baben, Slugfanb ju fein, fo fönnen fte mebrere »Pftanjen ber»orbringen, fogar biejenige, bie ber SRenfi^ an= baut. §. 902. aSir »iffen , ba6 ft* mit ben minerafi-- ftben Elementen beä Sobenö, mit bem Saffer, baä ibn burebbringt, fogar bie Uebcrrefte organiftficr 2Be= fen »ereinigen , um ben mirflicben ^pftanjenboben ju i bilben, benjenigen, beffcn 3iei*tbum am meiftcn auf bie Segetation einroirtt. ©aä Sortommen »on *pftan= 5cn an einem geroiffen *puntte baftet alfo bafür, unb um fo mebr, ali Rc ibm eine größere -KafTe »on Uebccreften abtreten muffen, eine SReibenfolge an= berer 3nbii.nbuen unb i^rer Sermebrung, loclcbe über- bieö no* bie ©egenmart ber Zt^ien begünftigen wirb, wel^e burtb baö Sebürfnig, bafelbft @*ug ju ftnben, ober fttb mit benfelben ju näbren, berteigclodt roer= ben. Seoor ft* aber biefe mebr ober minber biile ©ibttbte »on Dammerbe bilbete, mußten auf bem urfprünglicben Soben, bcmjenigen, rcel*er ben @runb bilbet, einige f ftan^en SBurjel falfen, ft* entroicfeln unb eine erfte TOftbung »on Dünger abfegen, unb auf biefe aSeife ben Sopcn »orbereiten fonnen, um anbere auf^unebmen, rceltbe nun ibrerfeitö biefen er= ften 9?ieberf(blag bereitem, ber na* unb na* bur* folgenbe ©enerationen berfelben ober »erf*icbener 'Pflanjen oermebrt würbe, bereu 37?annigfaltigteit in bemfelben Serbältniffc wä*ät. 3ln )»el*cm fünfte au* biefe *Progrcffion ftitlftcbt , fo bangt bo* immer »on ber Dualität bcö urfprünglicben SobenS bie Slufnabmc ber erften *Pftonjencolonien , unb fofgli* bie allgemeine S3ef*affcnbett ber Segetation ab. §. 903. Die 33ef*aff^cnbcit beä Sobenö beftimmt eine grope 3abl ber ©tanborte ber f ftanjen. ©ic baben , um unö turj ju faffen , ibren Slufentbalt in bem SBaft'er beä 5D?eereö, an feiner mit ©eefalj ge= f*n)ängerten tüfte, ober in einem Soben, ber locit baoon entfernt, aber bur* eine anbere Urfa*e faljig ift, in füpen SSaffern, boä in Keinen ober gröferen 738 Botanik. Släumen fJc^t, ba« in Satfeen ober glüffen ft* be- wegt, an i^rcn Ufern, in Sümpfen, in Torfmooren, auf bcn Sflfen^ 'm ®anbe, beffen ä)(mi\tl)t ßufam-- menfefung cerf(i^tcben fein fann, aber am geroö^nlicfe' fJen tiefeldaltig ifi ; auf unfru(t)tbaren "piägen , auä einer anberen Urfocfje (»ct( j. S. ber ju bidjte So-- ben bur^) bie aBärme jx* in eine 5KafTf oert^äilet, roetc^e bie SBurjeln nicfct burdjbringen fönnen) ; auf einem Soben, reo ber Jj)on ober ber Salt, ober ber @9bö , ober ein anbereö SIemenf , baä entreeter an ber Stelle felbfl ober bure^ Slnfe^memmung , ooer burtt) auöfpülung ber Ufer, ober burd) »ulfantfc^je 2lu«roürfe, ober burtti irgenb einen anberen Urfprung gebilbet iß. 3n anberen göUen ifl bie Angabe bcö Stanborted Don ber aSerbinbung ber ''Pflanze mit andern , bie bereits unter fiel) auf eine gewiff; älrt »ereinigt pnb, entnommen. 'Bemna^i) unierft()ciPet man biejenigen, roeldje in ben SBölbern, auf ben SBicfcn, an peden, auf angebauten unb oft umgearbeiteten Söben (f iants arvenses) u. f. ». »ac^fen. 2Bir ftnben ^ier ben (Sin« flug fe« 2)?en(c^en auf bie Sertljeilung ber |)fJanjcn, rceil bicfer bie legieren gombinationen auf eine fünft. lic^e SBeife (leteorgebratljt ()at. Sä gibt aber noch einen anberen, aii ben, ben er rointürlid) unb roif-- fcntlttj) ausübt. Oewiite »ilbe f flanjen , gereiffe Unfrduter , n)el(t»e et mebr auSjurotten aH fortju-- Vflanjen geneigt ift , begleiten i^n überall unb »er. »ielfältigen fi* um feine SBoinung, rcie bie 9JeffeIn, »erfttiebene Slrten »on SttöUtraut unb »on Rumex, »on aSalsen, bod Slcfergaui^ljeil u. f. t». 3,!>re @cgcn= wart mitten auf einem Ösen gelbe, auf SinÖDen, bie auf eine groge §)o^e an ben Sergen ^inouffteigen, jeigt an , ba§ er ba »orbeigefommen ift , unb bog roenigftcnä bie |>ütte eineä Wirten einige 3«it lang bafelbft ftanb. So gibt ^fllanjen , rcelc^e »ir bie ®ipfel ber 5D?auern frönen feben , anbere (mit boö SJauertraut) fegen fid) in i^re Spalten unb auf Pen flcringften SBorfprüngen i^rer SBänbe feft, anbere be= Itänjen i^ren gug, unb roac^fen auf ben Sc^iutt^äufen (Plant® ruderales). §. t04. Ber ci»itiftrte Tlen\ä) , bem bie freiwilligen Grjcugniffe, bie i^m bie Srbe reifet, niitit genügen, unb »eliet um ^d) ^erum Sbierc unb »ptüansen, welche itim bienen ober gefallen fönnen, ju »erme^= ren, biefenigen, bie i()m mißfallen ober fttaben, ju äetftören fu^t, ftrebt notbwenbig ba&tn, ine&r unb meS)r bie Sßert^eilung biefer äSefen unb bie ®eftalt idrcr urfptünglidjcn 9Jatur ju mobifijiren. SiSir fe&en fte auf biefe SBetfe »eranbert nur in bem grö. 9eren Ifieile »on Suropa, reo ein Dtt gonj unju. gänglid) ober gonj unfrucbtbar fein mup, um fid) felbft iibertaffen ju bleiben. Die SBälcet, im 3uftanbe ber 9Jatut ftreben barnad), fid) beö Sobcna ju be= mddjtigen, n>ie man Pic:? nod) im Süpen »on S^ile feben fann, reo bie aSälodjen ftd), wenn fie einmal am 3ianbe ober muten auf Pen Sßiefen SBurjel ge. fapt baben, icPeö 3abr auf bemfelbcn mej^r |)la| geminnen, insem fie auf ber ganjen Sinie ibreö Saume«, »ietn einer gef(t)IoffenenSolonne, »orroärtä ftjreiten, cnPlid) il)rc Sereinigung bemirfen, unb in- bcm fie mebr unb mebr ben Äreid ber ©reifer »er. engen, biefe enblitfe »oUftanbig »etPrängen. Serum, gefeierte galt tritt in ben cultioirtcn ^änbetn ein. ©ie SBdtcier, bie urrprüngliifc Pen größeren Sbeil berfelben bebecften, liebten ft* unb »erfiircinben ftu= fenweiie unter ber 21rt beö 5Rcnfd;en , unb biejenigen, bie man fteben lagt, unb roelcbe gtögtent^ciU regel- maSigen $)oljfd)lägen unterworfen jinb, baben roeber baffelbe Sluäfeben no4 benfelben Sinflug ouf bie iimgebenbe 9latur. Sie Sebingungen Peä Älimaä finb bemnad) mobifijirt iporben, Pic Peä SScPcnä wer» Pen e« unaufbörlicb burd) bie Sultur, ireltl)c über. bie« Pie nid)t fe&r la^lrcii^en 21rten, bie iljn bebecfen fotlen, regelt. SStelc »on Pcnen, Pic bie frciwiaige glora bilDen, finb bemnai^ tBcntgften« SteHenmeife jerfibrt; einige anbere Pagegen eingefübrt »otPcn, unD eä finP im allgemeinen toommergcwäibfc, Peten Samenförner mit bem ber Sereatien, bie aug me^r 00er mmper fernen lidnPern famen, »ermifdit rourPc. «Kögen nun Pieie SDioPififationen aud) fein, roelUe fie rcoUen, fo fönnen fte Pod) nid)t fo tief ge^en, Pag Pie Statut nic|)t immer it»re Siei^te behaupte ; fte Iei= tet ben 3Wenfcben, »ä^renP fit im folgt; Pie roilpen »Pflanjen, Pic fie in SWenge (»eroorbringt , bie ange» bauten •'Pftanjen, bie fie warfen lögt, finb ein bop= peltcS Slnjcigen, niopuri^ fie ficb rungen Pet tuffifcjen Sefigungen bcweifen, aber auf ber öftli^jen ge^t fte nicbt über 50 ober 52". Sie Sinie, welche fie im 5?orben ber bciPen (Ion= tinente bcfi^reibt, ^at bcmnacb Pie'elbcn Sengungen, wit bie 3fotbetmen. Sie ©erftc reift bis ju biefer ©rönje ^in. Per fi* aui^ Per §)afcr nöbcrt, bei welcbem aber Pie Srntc bei weitem nidjt fidjer ift, unb mondimal in meh- reren 3abren nur einmal cinftblögt. 3bre öamen= förner biloen bie SJabrung beö 2i?enf($crt im 9Jotben »on Stboitlanb , »on 9Jorwcgen , SdjrocPcn unb Sibirien. a}?ebr gegen SKittag »etbinbet fie fiifi mit bem Slnbaite PeS StoggenS , welcher jopocb eben fo weit Wie Per §)afet in SfanPinaoicn binaufgebt. Siefe Sultur ^etrft^t in biefem l^eilc ber gemagigt falten JPflanitniea Qtaf l)ie. 3cne, njcl(6e t>en ®ül>cn »on ©ttwctcn unb 9?or- wegen, T)äntmaxf, beinahe otle Äüftcnlänter teä baltificn 1D?eete« , bcn Störten »on Deuffctianli unb einen 3:()ci[ Don ©Ibtrtcn bittet. Sort fängt man au* an, t-en Sßcijen anjutreffen, unb man baut ben f)afer nur ali f^utter für bie »JSferte, bie ©erfJe jur gabtitation be« Sierö. Dann beginnt eine große Sone, n?o ber SBeisen betnabe mit »uiSfcblug be« Moggenö gebaut wirb, anb bie ben ©üben »cn ©djottlanb, (Snglanb, ba« mittlere granfreicfe, einen S^eil uon i)eutfd)Ianb, Ungarn, bie «rimm unb ber fiaufafuö unb Zt)til Don Sentralafien, bieienigen nämlicb, reo äcferbai. ftattfinbet, umfaßt. Da ber SGBeinf^otf in einem Sbcile biefer 3one roäibit, fo erfegt ber SSein baä Sier, unb bemnacb rcirb bie (.«erfte weniger gefucbt. Der aSei^en bebnt fi* treit gegen ©üben binab au«, man »erbir.bet aber bort mit feiner gultur ge= »öbnlitb bie beS dicii unb be« ^ais. 2)ieen »on SJeuwaUi«, in SJeuboüanb »orberrf*enb, wo bie ©erfte unb ber aioggen fi* mebr gegen ©üben, fo wie auf SBan-- Diemenöianb jeigen. Onbem wir jegt bie Sertbeitung ber eerealien in 3onen erforf*en, bie bur* ibre §)öben »erf*ieben ftnb , fo finben wir fie mit ber analog , bie wir foeben in ben 3onen gefebcn baben , bie ber Sreite na* »erf*ieben finb. lim ein Seifpiel ju baben , ba« für aüe gilt, nebmen wir bie anben in amerifa unter bem aequator; ber 2»aiö berr1*t bort »on 1000 bi« 2000 5P?etcr, aber er fommt no* beinabe 400 5Weter bober »er. 3wif*en 2f:00 unb 3000 SKeter finb e« bie europäif*en Serealicn wel*e ibrerfeitö berrf*en : ber SRoggen, bie ©erfie bober, ber aBeijen tiefer es ift tlar, baß man ft* an bie äußerfie ®räme ber pobe ober ber Sreite balten muffe. Die anbcre Oranje beweist nur, baß bie (Juttur einer ®etreibe-- art »on geringerer Qualität augenblirfli* aufgegeben wirb, fobalb man bie Scbingungen antrifft, mtiibi ber Sultur einer ©etreibeart »on ^ö^em Dualität günflig Rnb ; bemungea*tet mö*te ei na* einigen Serfu*en ber pmtn (Sbwarbö unb Sollin f*einen, baß außer biefer Ökänje, wel*e unferen »erf*iebenen arten »on bem «Winimum ber SBärme, wel*e fie jum grü*tetragen notbwenbig (»oben, angewicfen ift) ti eine umgefebrte gibt, bie bur* ba« «Karimum ber SBarme beftimmt ift unb wel*e«, wenn fie über= f*ritten wirb, ibre gntwicflung binbert. Die« wäre biefen ©iriftfteUern jufolge eine mittlere Sempera- tur »on 18" für gewiffe arten, etwa« mebr unb fogar 22" für gewiffe anbere, unb bie Seoba*tung ber SiDben, bei wel*en biefe (Sultur unter ben 2Benbe= rreifen ftiüe ftebt, würbe biefen e*liiß re*tfertigen. 2ii5ürben einige auönabmen ba»on abbängen, baß in Älimaten, wo bie (Sultur biefer gerealien bei einer Temperatur angetroffen wirb, wel*e biefe« SSarimum überfteigt, fie in einer 3a(ire«;\eit ftattfinben würbe, beren mittlere Jcmperalur nicberer ift? SBie bem nun au* fei, fo wirb man, wenn man nur bie ncrb= li*en ©ränjen unterfu*t unb ^it auf ber ganjen SRcibe ber Derter, no fie gehörig begrünbet ift, »er- folgt, einfeben fönnen, baß man allgemein behaupten fann, ta^ fi'c unter fi* in Sejiebung auf bie »er- f*iebenen derealien parallel finb, unb beinabe ben Seugungcn ber 3fotberen, b. b. berjenigen Linien folgen, wel*e bur* bie fünfte gejogen finb, rvo bie mitt- lere Seinpcratur be« ©ommcrä biefelbe ift. Die Dauer unb Sffiärme be« ©ommcr« mit cinanber »erbunben ift e«, nai bie SRcife ber Orü*te aUcr biefer ©om- mergewä*fe regelt. §. 906. Der ßrbapfel C§. 836) bat fi* in einer ganj neuen 3eit beinabe über aüt cultipirten üä'nber »erbreitet, er wirb ben mebligen 9Zabrung«mitteln, wel*e bie Äörner ber gerealien liefern , beigejäbtt unb erfegt fie beinabe in gewiffen ©egenben. ©eine gultur folgt ber ber Serealien bi« an ibre äußerften ©ran- gen, unb übcrf*reitet fie felbft etwa«, wenn man bt« frübjciitgen Varietäten wä(>lt, bie ein fcbr furjct ©ommer jur Seife bringen tann. auf biefe SBeife baut man fie tegt in 3«lanb unb auf beträ*tli*en iioben ber ©ebirge guropa'«, ba wo bie Serealicn ni*t mebr fortfommen lönncn. 3n ben beißen San- bern bingegen artet ber (ärbapfel Iei*t au« unb wirb folgli* aufgegeben, außer auf §)6ben, bie ^inrei*enb finb, um ba« Älima auf bie paffenben Semperatur- bebtngungen jurücf^ufübren. ©eine Sultur ift na* pumbolbt in ben aequatoriallänbern mif*en 3000 unb 4000 iKeter aUgemein. §. 907. 3n $)o*peru würbe gewobnlt* bie Ouinoa, eine art ber ©attung Chenopodium, au« ber gamt- lie ber atripliceen , »or ber antunft ber Europäer, wegen ibrer mebligen Äörner angebaut, unb wirb eö no*, obglei* in einem geringeren ©rabe. §. 9i.>8. «Kcbrere arten ber ©attung Polysionum, Sppu« ber »erwanbtcn gamilie ber-polpgoneen i§. 779), beren ©amenforn eine analoge 3ufammenfeftung jeigt, biencn au« biefem ©runbe meiften« ben Sölferftäm- men, wel*c bie nöibli*en ©ebirge unb |)oi<)ebenen »on afien bewobnten, wober biefe arten urfprüngli* fommen, jur 9Jabrung; eine »on ibnen, ber 3u*- weijen (P. fagopyrum), ift tm 9Jorben »on Suropa febr »erbreitet, befonber« in ber Sretagne, wo erbte bauptfä*li*e 9?abrung be« Sauern au«ma*t. §. 909. Die SeBÖlferung einiger Sergbiftritte auf ben appenninen in 3talien , in granfrei* , auf ben ©eoennen unb bem S.'imoufinif*en , ernäbren ^tt) wab- renb eine« Sbeile« be« 3abre« »on Äaftanien. Der Äaftanienbaum (§. 764) mäiiSt in allen ©ebtrg«- regionen be« fübli*en Suropa'« , in Äleinafien unb bem Äaufafu« wilb , unb er wirb jiemli* fern »on feinen natürli*en ©ränjen angebaut, aber er muß, bamit feine gru*t reif werbe , jicmli* fange einen gewifl'en ©rab »on SQäarme baben. Senfcit« ?onbon unb Selgien , gegen ben 5 1 . ©rab , fommt er ni*t mebr 94 740 i^0tanih. jut Seife, unb er wirb nti^t mt^r aU %raä)tiaum gepflanst, fonbern allein roegett feine« §)oljeö, ober jur 3ierte; bo er aU Saum ieoem Sinfluffe beö SBin- ter« unterrootfen ifl, fo ifl eö reaStf^einlid^, bop feine ®ränje im Siorben buri^ eine Sfoii^imene bejeiinet If}. aber er fürttitet auö>e »on 2000 Weter, wo bie mittlere SSBörme auf 18 biä 19» fierabfäüt, gtü^itc anfeft; 2) bie Dattelpalme (§.749), ein f olmbaum im ncrblittien Slfrita, mo ft^ geroiffe SSölferfi^aften »on feiner Stuckt nähren , n>cl*cr jenfeit« einer ge= »iffen Sinie, bie »on Spanien biä nad) ©prien üom 29. bis 30. ®robe ge^t , niäft me^r reifen fann, obgleich ber Saum noä) einige ®robe n6rbli(<>er »egctirt; 3) bie Sofo«palme (§. 749), roelcfee ur= fprüngliiti ouä bem mittägigen äfien , unb jegt roie ber SBanonenbaum, auf ber ganjen beipen 3one ber= treitct ifl, bie ober allein an ben Ufern be«!Weereö gerne wädiSi, »on meli^en entfernt, man fie nidjt «rbolten fann. Sie »erlangt eine mittlere Sempera- jur »on me^r aU 22 ©raben, unb t)6rt folglid) bci= na^e ba auf , wo bie Seralten anfangen , Re liefert gereiffen 33öltern, 5. 8. benen ber inbift^en ?)albinfel unb ber 3nfet Seplon einen mistigen 9Jotirung«= unb |)anbelögegenftanb ; 4) ber Srobbaum (§. 765), ein fla^rungömittel für bie metfien Semo^ner ber @übfee= infein, tt)o(»er er urfprünglic^ lommt; er ifi aber jegt auf ben äntiOen, Sraftlien, ©upana unb ber 3«le be gronce »erpflanjt; er f(()eut aber augerorbentlit^ bie Äälte, unb fann bemnod^ ben 22. ober 23. ®rab Per Sreitc nic^t übcrf^reiten. §. 911. SBir ^aben noc^ einige SJa^rungäpflanjen onjufübren, bie wegen ifirer mejftgen SBurjeln an- gebaut »erben : ber 3g n am (§.755), ber urfprüng- Ii(i auä bem inbififcen 2lr(^ipel bertommt, unbbeffen Kultur ni^t ben 10. @rab auf jeber ©eile beö 2lequa- tor« in ber alten SBett überf*reitet ; bie fatale (§. 838), icel^ie aui Sitien tommt, ober fogar in unfern gemäpigten filimoten gebeibt, obgleid) fie jen- feitfl ber beifen 3bne, b. b. im 41. bi« 45. ®rob, im ©ropen niibt mebr ongebout loirb. Der SWonicf C§. 770), weldjer »on Srofitien biä an bie SBefifüUe äfritfl'ö »erbreitet ifl, Wirb in Slmerito bi« jum 30. ®rab ouf ben beiben ©eiten be« Slequotord ongebout, unb fonn ouf ben Sergen mit einer ?)6be, bie lOOO SWeter übcrPeigt, nitbt mebr ongebout werben. §.912. SBir bobcn bei ber 2lbbanblung ber »cr-- ftblebenen gomilien ^efeben , wie febr bie gegobrenen unb geifligen ©ctronfe »on ben SWenf(ben gefuebt werben; ber Rtb biefelbe foft in ollen Sonbern »er- mittelfJ ber ^fjanjen »erftbafft, bie er bort ju feiner Verfügung ^at. Sir werben bier eine cinjigc, bie Wi(btigfte »on ollen, ben SBeinfiorf (§. 794), in Se- jiebung ouf bie ©rönjen feiner Sultur im ®roSen ju JBerfertigung beö 2Beine« unterfucben. Diefe ©ronje fcbeint Scb früber weiter naib 9?orben erfJredt ju boben, aii je|t, weil mon in ber Stetogne unb 9?ormanbie SBein motbte, wo mon jcgt feinen mebr mocbt, obne 3weifel niibt fowof»! borum, weil lieb boä Älimo »erf(blimmert bat , wie Sinige beboupten , olä »iel mebr borum, weil bie Sibilifation, »elcbe ben 2luä- tauf(b unb ben Jronöport erleitbtert, »eronlopt bot, anbere Sulturen einjufübren, wel(be »ortbeilbofter, aU biefe finb, unb ein mittelmäßige« unb ungewif- feä Srjeugni? aufjugeben, welcbe« mon leicbf, fi^e« rer unb in beffercr Dualität onberä wober bejieben tonnte. 2Bie bem nun outb fei, bie Sinie, wo bie Sultur beä SBeinfiocf« im ®ro6en wirfli(b oufbört, fängt jc^t ouf ber roeftlieben Äüfte »on grontreii^ bei ?{ante« (47" 20) an, »on wo fie ft(b biä gegen ^ariä (49") erbebt, etwa« böfjcr no* in ber Sbom- pogne, unb an ber 3»ofcl unb bem 3ibeine bi« jum 51. ®rob, fobann gebt fie nacb einigen aBetlenbewe- gungcn beinabe unter bemfetben ®rabe nacb @(ble= Ren, gebt fobann gegen ©üben bi« jum 48—49" in Ungarn bcrab, »on bo fte ft* unter berfelben Srette bis jur Ärimm unb bem 9?orben beö fofpifeben SÄeereä erbält, wo fie »erf(bwinbet. Die füblicbe ®ränje bc« SBeinftoc!« ifl ouf ben tonariftben 3nfeln gegen 47" 48', bann folgt fie bem l'ittoral ber Sar- borei, wirb bort unterbrotbcn, um auf einem fleinen Ibeile »on Slegppten wieber ju erfcbeinen , unb weit reicblitbcr nod) m ^perfien bei 29", unb fogor bei 27". ®r reift ntcbt in 3apan unb wirb in Sbino ni^it gebaut, wo e« obne3weifel gefcbeben tonnte, beffen ungebeure« SReitb ober fitb gonj bem Sbeetrinten ge= wibmet bat- 3n ber onbcren-5)emifpbäre unb in Slmerito if} biefe Sultur mit Srfolg »erfüllt worben, ober nur auf einigen jerftreuten '■puntten, je nacb ben ©ewobnbeiten unb Segriffen ber Soloniften, ober ntcbt in einem (temlicb allgemeinen Tla^fiabt, fo bap feine wirtlicbt Umfcbrcibung für notbwenbig, unb »on Per 92atuc bcfttmmt angefcben werben tonnte. 3tn nörbltcben Slmerifa, wo bie erften ©eefabrer mefirere »erfcbie^ bene älrten beä SBetnftoif« wilb woebfenb fonben, überftbreitct bie nörbticbe ®ränje feiner Sultur nicbt ben 37. @rab, on ben Ufern be« Dbio, ben 38., in SJeucolifornien ; feine fübliibe ©ränjc ifl 26" in 9Jeu= bistopo, 32" in 9Jeumerito. 3n ber füblicben |)olb- fugel, wo fie gewip nirgenb« ben 40. ®rab erreicht, finbet man fie in Sbile unb in ber 'proDinj Sue- nod -apre«; bei 34" in «ReuboHonb unb om Sop ber guten §)offnung, bo« bur^ feinen Sein fo be» rübmt ift. Sa« bie ®ebirge Suropo'« anbetrifft, fo ftefgi fte böcbfien« auf 300 5Weter in Ungorn, in ber nörb- lieben ©cbweij ouf 550, auf ber füblicben ©eitc ber aipen überfc^jreitet fie nicbt 650, unb tonn fidb ouf ber füblicben ©eite ber appenninen unb in ©icilien bi« auf 960 beloufen, obgleieb ite ouf Seneriffo nur bi« ouf 800 5Weter fleigt. au« bem SJorbcrgebenben tonn mon fcbliepen, bop ber Seinfiocf ein gemapig- te« Älimo »erlongt, bap er ober weniger nacb ber mittleren Temperatur al« nocb ber Semperotur be« Sommer« ftcb ricbtet, ber eine gewiffeÄroft boben muß, um feine grücbte ju reifen , unb eine gewiffe Dauer, bomit biefe« Seifen, welcbe« im ?)erbf}e »oHenbet werben mup, nocb tin« jiemlicb bebe 'Temperatur antreffe. SErifft er unter ben Senbefreifen biefe günfiigen Sebingungen nirgenb« on? Die ncuent Seobocbtungen fcbeinen bie groge bejabenb ju be^ antworten, weil man ouper gewiffen bereit« früber angegebenen '•puntten, wie eine ber 3nfeln »om grünen 3?orgebirge, ber »on @t. Stbonio«, nabe bei ®uinea unb abpffinien, ber SefJfüfle be« füblicben amerifo'« gegen ben 18., 14., unb fogar bi« jum 6. ®rabSein maibt, »on welchem bie Steifenben rubm- »on fprecben. Tlan tonnte onnebmen, bap bie §)öben, wo biefe Sultur fJottfinbet, bie ju nieberen Sreiten erfegen; bo« tonn ober nicbt überall wabr fein, weil man fie an gewiffen ©teilen bi« jur Äüfte berobfin- ten jtebt. Sur mup bo« Slimo ou«nebmenb trocfen P^anitnQtagxapl)i 741 fttn, unt bie geudjtigicü fc^emt fie anberStüO un= Biöglt* }u ma*cn. TOan haut btc 3Jcbe auf »erfcjtebcnc 2!Bctfc an ; iaib überlägt man bte ©töcfe fitt> felbft, balb läßt man fie entretbet an Söetnpfä^Icn ^tnaufranfen, ober Aber jicmlt* nicbcrc ^vouten (jinge^cn auf ni(tt fcftr jo^en, torbförmifl gcf^nittcncn SSdumcn, trtctm n6rb= Ittticn 3taücn, ober auf t>of>fn unb unbefttnittenen Säumen, wie im Sönißreict 9?capel, in njcl(ö^en über einanber befinbcn. ©tefe lef-- ttre ®(Ct^obe ^at ben boppelten a^orltcil, bie Ober- fläche ju »erbielfacfcen unb bie Srauben, redete burd; ba« Soub gegen bie ju ^cftiflc SBärme gefctügt finb, longfam jur 9Jeifc ju bringen, roclcbe ^u fdjneü ober angleit^ ItDtrfcn würbe. Demungeacttet trifft man ganj in ber Mi)t unbfogar noA füblic^er, j. SS. in ©icilien, bie Suliur auf '■^ifätilen an, unb bagegen last man fie in ber £>aupt>inc flcttern. 3ipar geitinnt >>icUei(5t bie Duatität be« (»afteö babci nittt, roenig' Pen« fe^en wir, baf bei bcnen in unferer Umgegenb, njelctc auf biefe SBeife bisweilen ^ä) felbft übcrlaf= fcn bleiben unb fidj auf bie Säume (»inauffcfelingcn, bie Jraube feiten reift. ®ie f(^eint übrigen« in jebem Soben tradifen ju tonnen, aber aüe Sigen-- Waftcn, burc^ wtlibt pe jur i^abrüation beä SBein« tauglich tüirb, »orjugömeifc nur in bemjenigen er= jalten ju tonnen, trelctcr troden unb fteinig ift. 5Wan reeiß übrigen«, bap nai)e gelegene SEeinberge, ttele^e ftd; bem ülnfcbeine nad) in ibentifdjen 5Berbält-- ntffen beö Slima« unb bc6 Soben« beRnben, SBeine »on ganj oerfcftiebcuer Dualität liefern unb enblitj malten ber Sinflujj, ben bic me^r ober minber boD- lommenen SSerfajiruugiJatten in ber gabtifation unb ber Secfälf^ung auf bie 3?efuliate ^aben, eö anwerft firmer anjugeben, »aö eigeirtli:^ auf SReAnung ber 3?atur gefegt »erben muffe. Sm Slllgemeincn ift bie 2Bengc ber Säuren in ben Srauben oor^errfctenb, bie ^d} ber nbrblidjen (Sränjc nödcrn; bic 'üJitnQC ber judcr^altigen Stoffe unb bemnat^ beö 2llto()o(ö, in benjenigcn beö Sübenö. Samit bie Oefdiicfete biefer geograp^ifdjcn 33cr= tjeilung bem ©eifle »oUtommen genügen tonne, fo müßte man auf bie 2?erfd)ieben^eitcn ber 2lrten unb ber Varietäten SRüdfic^t nehmen tonnen, weHc in jeber cerfe^icbenen Sreite forttommen unb »ortjerr- fctenb finb; aber bie Seftimmung ber Satietöten beö Seinfiodö ifJ eine ber comblicirteflen Slufgaben ber Ianb(»trtl;f(tiaftli(tien Sotanit getcorbcn, fo fe^r ^o= ben fte ftc^ »croielfältigt unb getreust. §. fil3. Die ®ränjen biefeö SBerteö, bie tbir bereit« überfdjritten ^abtn, erlauben unä nidit, bie Sert^eilung mehrerer anberer ßulturpfllanjcn, bic ber Defonomie unb Snbufiric 9?u^en bringen, auö cin= onbcr ju fe^en unb not^igen unö, auf bie turje äuä= fünft ju »erweifen, welche »ir bei i^ren gamiticn Aber iebe gegeben ^abcn, j. S. über ben Delbaum (S. 826), baö 3urferro()r (§. 747), ben Saffcc- boum C§. 841), bie dacao (§. 797) ben S^ee CS.7ri8) unb »tele anbete ^3flanjen, tceldie jut ga= btifation ber gäben unb Seile, ber ®emebc ober jur görberet bienen. 2Bit muffen unö cnblid; begnügen, bie 2(ufmetf' famfcit beö ?efera auf bie innige Setbinbung ber »etf(t>iebenen aweigc ber SSBiffenfdiaft unter fid) unb btr t^eorctif(^en Senntniß mit bct ?prariö ju lenten. Die ÄIaffift,iirung, tceldie bur0 baö Stubium ber Drganifation beleuititet »otben ift, erhellt l^rerfeit« tic ber Sigenfdiaften; fie bringt Dtbnung in baö EJaoö ber unjä^ligen '^Sfianjenattcn , madit eö mög^ li^ biefenigen ju beftimmen, meldte iebem ^unft Der erbt eigcntftümlid» finb, fc^liegt au« ber natürlii^en Streinigung ber ^flanjen, au« mel^iet bic glora je- ber ©egenb unb jebe« Soben« ^erbotge^t, auf bie, mit tt>eld>cn bie Sunfl Serfni^c anftellen fann, unb loirb auf biefe SBeife eine« ber nü^lii^ftcn ?)ülf«mit' tet ber Slgticultur. §. (114. Aoffilc Vflanjtn. — 3[Bir tiaben einen allgemeinen Segriff »on ber Sert^eilung ber *pflan= jen auf ber Dberflädie bet Srbe, fo rcie man fte 6eut= jutage finbet, ju geben öerfuc^t. 2lber ift fie ju allen Seiten fo geircfen '? Die« bliebe un« noc6 ju beftimmen übrig, unb trir ^abcn, um ben Sdjleicr, \n lüften, mclcfcer bie 5?eränbcrungen , bic fie in früheren Seiten erlitten Ijaben mod)te, bebedt, nur ba« Stubium ber Soffilicn , b. 1>. ber in ber Siefc bet grbfdiidjten begrabene Ueberbleibfel, reotjon icbc« feinerfcit« biefe Dberfläa e bilben mußte, e« ifl nun tiar , baß bie SRcfultale, bie wir ^ier crrearten bür= fen, »iel meitcr öon bem Straftet bct3n>>erläffigfeit unb 3lllgemeint>eit entfernt finb , al« ben unä Dai Stubium einer gleichzeitigen SBegctation jeigen tonnte; benn auf ber einen Seite tonnten frü()er oiele ^JSfJan= jen eriftircn, o()nc Spuren baton jurüdjulaffen ; an« bererfeil« (»aben bie 2lu«grabungen, trelcfcc bic fofff= len 3ießc ^u Jage bringen , nur auf einer febr geringen älnja^l Don *punftcn , unb beinahe au«fd)lifßlic^ in Suropa Statt , unb bei »ielcn unter benfelben , bie au« einem rein inbuftriellcn ^mede »erfolgt metben, gefd)ie!)t bic« nidjt mit ber nöt^fgcn Sorgfalt unb SorRcftt , um biefe Ueberrefte ber crgnnifcbcn SBelt oufjuRnben unb fie unoerfe^rt ju erhalten. Sie fom= men übetbie« nur al« i^ragmente »or , nai) welchen eö fel)r fdjmer ifi, mit iSewißbeit bie Sri, bie ®at- tung ober aud) nur bie gamilie ber ^flanjc ju be- ftimmen. DicÄennicicten ber Slüten unb ber grüd^tc, moran man bic ber Icbcnbcn fflanjcn cttennt, feh- len beinahe bcftänbig bei ben goffilicn, unb man ifl gezwungen, burc^ ein tpcit tiefere« Stubium ber SJa= rattere ber Segetalion, fie an i(inen }u crgänäcn. ©effenungcadJtet ^uben bie neuen gorfc^ungen, unb oorjüglidl bie bon 2lbol^)^ Srongniart, »ielc biefet Sc5«)ierigtcitcn übermunben, unb eine jiemlicfc große Ülnja^l pon goffilien mit einem @rabe »on ®cnauig= teit erfennen laffen, baß fie in gamilien, ®attungcn unb Strien eingetljcilt werben tonnten. 2Bir tonnen l)ier ifir poOftänbige« Scrjcidiniß, fo befctjräntt c« im ®an5en ifl, nic^t geben, unb muffen un« mit allge- meinen Sejic^ungen begnügen, fomie biejenigcn finb, ipcldjc mir im Sapitel bet botanifc^en Sltittimetit »or- getragen i>aben (§• 893). 3Jtc Äenntniß gehört unter einen anbcrn ®cRd)t«punft , in bic 2lb^anblung ber ®eolO0ie , roeldie iljtct in bem 2lrtitel übet bie »etf(^te= bcnen gotmationen etmä^nt, unb bie auögcjeic^jnet« ften »on benfelben fummatifc^ befc^rieben unb abge^ bilbct hat. 2luf biefe Sefchreibungen unb giguten »ctroeifcn mir in ben folgenben ^patagtaph«"- §. 915. 3n ben llebergang«gebirgen finbet man bff crfien noc^ feltenen Spuren biefer »ertoren gegange- nen IBegctation; bann ficht mon fiefic^ in ber Stein- to^Icnformation »ermehten, in beten testen Sciiic^te fie i(>t2»atimum erreicht (®col. §. 111). ffiährenb biefet langen ^etiobc fdjeint bie Segetation in Se- jichung auf bie Sitten hebeutenbe Seränberungen er= litten }u haben, reährcnb fte in ihrem ®anjcn biefefben »efentlidten Shatattetc beibehielt. £>iefe Sjtatattere finb ba« numctifd)e Sotherrfdien, unb bie große (Jntwirflung ber trpptogamifdjen ®cfäßpflanjen , mit »»eld)cn man nur eine außetorbentlich tleine 3flJl Kucus antrifft, »cle^e in bic cntfctntefie 3eit Sinauf= gehen, fpätet untet ben ^Stanerogamen, einige 3Äo- nofotplcbonen , aber teinc anbete Ditot9leboncn,aM 2lrten, bic ber Slaffe bct ®!pmnofpetmen angcjöten (§. 761), b. h- t>er epcabeen ober Soniferen, ober rcenigfien« bct gamilien, bie ihnen analog fein muf- fen. Den erftern nähern ft(^ bie Ligillaria C@eol. gig. 191) unb bic Stigmaria C®«ol. gig. 192); ben 742 j^otantii. jwetfen, bie Walchia Q®tot. gifl- 193) bte in einiger Scite^ung ju unfern Araucaria flehen. STOetirere au«ge- [ gtobcnc alefJe unter tem 9?amen Calamiles, ((feinen einen Jfjeil biefer ^flanjentlaffe auöjumae^en, rvai)= renb anbere »a^re Squifetaceen itnb, »on benen einige früher jiemlidti ^ope Säume waren C®eol. gig. 187, 1&8), anfiatt bop Re ^eutjutage Äräuter mit, niebrigen unb fd)ma(^en ©tengeln finb. IKan fann | boS Jlämliitie »on ben Sijcopobiaceen fagcn, man t)at ganje ©tämme oon ber ®attung Lepidodendron | C®ei)I. gtg. lö'J, 190) entberft, mlä)i fogar 20 5Wf-- ter ^änge ^aben fönnen. Sefonberä aber fommcn bie garnfräuter in biefer glora einer frü()eren 3eft fet)r fjöufig cor, «ooon fie allein beina()e bie Hälfte ausmalten, unb eö ift ju bemerfen, ba^ siele »on i()nen eljebem ebenfaUä Sdume waren, obgleich man fte gröptentjieilS in ber gemäßigten ^om , au= 6er^alb bem illima finbet , rco in unferen Seiten bie baumartigen garnfräuter rcat^fen. 2iUe Strien ftnb übrigen« bcncn ä^nlid} , rcelcöc roir noc^ jcgt unter ben SBenbctreifcn , unb nic^t unter bie|er 3one , leben feljen , »orauä man ft^Iiepen barf, top fte bamalö eine roeit bösere Temperatur (latte. Diefc große aSenge ber ®efäptrpptogamen, in Sejie= f)ung auf bie übiigen ©eroä^fe , fc^eint anjubeuten, paf ju biefen Sebingungcn ber28ätme nod^ bie eineö weit feuchteren unb gleichförmigen Älima'ö (jin^ufa» men , unb ba§ bemnac^ bicfe iöälbcr e^er ^änber bebeifen mußten, reclt^e oon allen Seiten oon 21rmen beö 5Keere(S bur(^)fcf)nitten waren unb nictt fc|)r ^oi^ übet feinem ©piegel lagen, alö große trocfenlicgenbe ßo'ntinente C§- 8b3). 3Kan lann niä)t jweifetn, boß bie Otcinto^le i&= rcn Urfpiung ben 5D?affen auä allen biefen SBegetabi= lien »erbanfe, roeldje ^ier angehäuft »eränbert unb fobann mobifi^irt mürben , wie bieä mit ben Jorffdjic^jten unfercr aWoröfte ber gatl fein würbe, wenn fte »on mä(btigen Sänten mineralifc^er ©ubfianjen bebetft, un= tct i^rem @miä)tt jufammengebrücft unb jugleii^ einer ^of>en Temperatur aufgefegt loären ; eö ift bemna* wa§rfcteinlt(t), baß i()re3ilbungöart einige Sinologie mit ber unferer Jorfmoore (§. 81)7) gehabt {laBen muffe. §. (116. ©tefe mächtige, obgleitt) gleittiförmige 5Scgetation »crfiftwinbet in ben ©Aic^ten, bie bie ©teintoSilenformotion bcberfen, unb in benen ber bar= auffolgenben fecunbären gormationen, wo man fof= file ^flanjen antrifft, gcfeftiefjt eä in weit geringerer 3ajl, was »ieaei^jt bie SSetrac^tung erflört, ia^ ber größere S^eil biefer gormation »om äWeere abgefegt würbe, fo baß bie Sanbpflanjen, welifce fte entftal-- ten tonnen, anberö wcdtn mitten in biefer ungel)eu= ren glüffigfeitömaffe fortgefc^afft unb weit ftin jer^ ftreut werben mußten, wenn fie nie^t »ollflänbig jcrftört worben finb. Dem ungeai^tet jeigen einige ■■puntte, wo biefe fflanjenüberrefie angefd>wemmt unb angehäuft würben, no* eine »ergleiit^ungäweife jiemlitj) reiche glora. @o jei^inet ftt^ naet man jegt nut notfc 30 lebenbt arten fennt. Siefe aWenge »ermtnbert fii^ taum in ber reid^eren glora beä Dolit^enfpfiemä ber 3"rafot» motion C®col. §. 117), wo bie Spcabeen fic^ aufä 9?eue mit ben Sonifereti bereinigen, wo bie garn« trauter it»tetfeitä beinahe jur |)älfte »orfommen, wo ft0 aui) ein DJiefenequifetum »orfinbet (®eol. gig. 238). Die fecunbären gormationen cnbigen ftd) mit bet ber Ätetbe (@eol. ^. 119), in beten erften 9lie= berft^lägen man no(t) »erft^iebene 2lrten »on Spcabeen C®eol. gig. 267) Soniferen, gquifetaceen, garn- trauter antrifft, welche aber übrigens nur ©eepfian« jen unb in fcftr geringer 3Äenge enthält. 335ir fe^en bemnad), baß in biefer ganjen fScriobe, welrfje auf bie @teinto()lenformation folgt unb tet bet tertiären gor' mation oorange^t, bie nii^t Utf^ ja&lreiiten ®enf« mäler ber Sanb»egetation unä beflänbig baö Sorbett' fc^enbe bet ©efäßtcpptogamen unb ®pmnofpetmen, biefe, befonbetö bieSpcabeen, in einet immet mai)' fenben 3OTenge, bie 2lbwefcnt)eit jebei p&anerogami- fdjen bitotplebonifc^enfflanje, eine jiemlid) unbebeU' tenbe 5Wenge »on ^Konototplebonen jeigen. §. 917. ©er allgemeine Ktiaratter ber 35egetatioit »eränbert ^ä) »öütg in ber tertiären "«periobe, wä(>= renb welcfjer fi^) bie gormationen nieberftijtagen, welche (egt ben Soben ber »orjüglitjpfien |>auptfiäbte Suropa'ä, ^pariö, Sonbon, SBien bilben. 35on nun an fc^einen biefe äußeren Sebingungen na* bem ®leit^gewi(t)te ju fJreben, in welchem wir fte fegt et« blicfen, benn bie Setfiältniffe bet großen Älnffen bet fflanjen näS>ern fi(t) immer met>t benfenigen, welche wit itn gegenwättigen 3uf}anbe nai^gewiefen ^aben. ©0 matten in bet ®efammtfumme ber ju biefer 'Petiobe betannten ^flanjen bie naiftfamigen Ditotpicbonen nut '/',o aui, wä^tenb bie anbetn Ditotnlebonen, wel(t>e biö (»ietnotft nüt/t etfdjienen waten, me^t ots '/lo, bie SWonototplebonen mct>r alö ],■. auömat^en; bie ® efäßfrpptogamen bilben bafelbfi Ijöc^ften« noc^ '/jo- Der 58oben Suropa'8 war bamalä, wie fegt, mit gi(<)ten, Sannen, J^upaä, öirten, S)agebu= (6en,*pappeln,9Jußbäumen, 2l!)orn unbanbern Säumen bdberft, welche mit benen beinahe ibentifc^ ftnb, welche nocf> in unfern Slimaten wactifen. St mußte bemna* bet Soben ber gemäßigten 3bne fei", iEbO($ mit einet etwaä ^ö^cten Jempetatut, wie bie<5 fogat in bem nötblidjen gtanttei* baö SSortommen einiget 'Palmen beweist, welt^ie »on benjenigen fe^r »etfctiie= ben ftnb, bie noi^i an ben Ufern bcö miitellänbifdSiert Wleexd xeaä)\en, fo wie einet fleinen 3lnja()l anbetcr »Ptlan^en, welche wirtlit^ in heißere SRegionen »et» wiefen finb. gin anbetet 'puntt, bet 2lufmertfamfeü oerbient, ift ber, baß biefe foffilen Strien eine größere 2lc&nli4iteit mit ben Säumen beS nörbliitien Stmeti- ta'i ali mit benen (Juropa'ä ju jeigen fcfceincn. §. 918. DieferSlicI, ben wir auf bie Segetationä» p^afen, welche uns bie goffilicn entt)üUen, geworfen ijaben, läßt ein mettwürbigeS SRefultat wa^tne^men: nämlii^ jenes gortfttiteiten com (Sinfaibcn jum 3u= fammengefegten, weites bie natütlictie Älaffiftjitung in bet Siei^e t>ev 2ltotvlebonen ju ben Äotplebonen, bet nacttfamigcn Stfotplcbonen ju ben bebecttfamigen JU begtünben fudjte, unb welches auf eine allgemeine aScife in ibtem aufcinanbetfolgenben (Srfctjeincn auf bet Dbetflöt^e bet Stbe »etwittlie^t wutbc. (C'it S^tiltn bfjiehen fi(fi auf bie IJatagrapbtn.) Organe bet Scgctation 1. Olcmcntarprgane 2 — SSIöSdiraotet 3ftlen; fareiic6»m 3-6 — gafetn ; 9rof«n(lii)m 7 — ®ef,i^e im aUgcmeinfn 8 — ÜraAetn 9 — linflförmise unb nf^förmiflc ©cfäge iO — gt(iteifle U — |)iint» tirte lij — »Wetomotpljofen ter Spiraigefä^e 13 — foitfütjrfnbe ober tigentliümricfiE U — SereiniounBämttter bei ©lemenlotorganc 15-16 — il)vc SommunifationSmiliel i" - Qr.fialt bcr Drsoiie, bif ©afe, flüf- HSt ober ffrtt Sötctr ; Sern ; SMrtemel)! ; micruplipn ; ffrliOatte t9-'& 3iifammcn9cfc$tc Organe '^6 — embipo unb feine erftc emroirflung 27-35 — epibcrmiS unb ©pallöffnungeii 37-47 — epi» betmiii^e Eectijaut 48. Stamm 50 — bet bet bitolnlebonifchen '^ftanjen 51-59 — ^ol' jige« ®i)ftem ; Wart 60 — ^olj ; feine 3i'nJ)!onololi)Iebonen 150 — lifotplcbonen 151 — atoiDlebonen 152. pilbaotorie ober Snorbnung ber Blattet am ©lamme 153 — »cdifelftänbige Släitcr; «Sfitale; Sffiinfef ber DiDcrgenj; Uijflu« 154-163 — gegenfiänbige ober gitifelftänbige 2SI.ftter 164-166 — Jlnitenbung bieferStaraftire jurSeilimmungberSIattorgane 167-169. Änofpe 170-173 — oerfiiebcne anen cei iSIütentcdenlagc ober Sratttnofpenlage 174. Beratung 175-176 — einfalle ©tämme 177 — geffteifte 178-179 — petenntrenbe ^Sflanjen 180 — m^ijome 181 — grucbt. matt 182 — ftiei^enbc Stengel 183 — »«ulbiUen 184 — gegen- ftänbige äefle mit ben Slättetn 185 — aufenttinleliWiibig 186-187 — abbentibtnofben 188 — Änötiien 189 — tturjeltörmffee 21ef)e 190 — äButJä ber $flansen, »on ber t!etf(i)ieben mobijiäirien Seräfiung abhängig 191-197 - tutjct ^n^alt 198. 3ntIore8cenj 199-204 — unbefiimmte 3n(lore«cenj ; Sraube, Sifpe, S81ütenfttau6 205 — Dolbentraube 206 — ae^re, Äü^dien, Äolben 207 — Solbe 208 — aiütcntopf 209 — beftimmte biijoto» mifie 3nflore«cen5 ; afierbolben 211-214 — bctmif^te Snfloreä. cenj 215-217. Blütenseit; iftre Drbnung unb ijre ®efeje 218-222 — raa^tge» nommene aueinalimen 223-'2"25. aracteen 226-229 — JpüUc, luptjelförmig, (elt^fötmig, ilebte 230-234. aSetwanbelte Organe 235 — gaäcialion 236 —Kanten 237 — Eornen 238 — ©tot^eln 240. ilaar 241-244 — Drüfin245 — brüfenarlige ^aare 246-218 — eigentliche Drüfen 249-254. 9unCtiDneti ^cr SJcgctation*orgaiic 255-256. abforption ber SEBurjcInj enbcämofe unb «roömofe 257-261, Slrcutationj auffieigenbet ©aft; St.ifle, bie ba« auffieigen bebingen 2B2-258 — feine p^oftn 259-265 — ^etabfieigenbei Saft : S^clofc 266-272. Dotation obet Birculation in ben 3etten 273-278. SHefpiration; ibre Organe 279 — Sufaramenfe^ung ber Üuft unb idre Serlegung in bie grünen Sfieile beim t'iiite 2.80-282 — bei ber Dunfel^eit 283 — SBirtung ber ©traljlen ■is4 — 3erlegung in bie ni(t)t grünen Stbeile 2s5 — im Some beim Seimen 28B-2S7 — Stidiloff; abforption ber ?uft 288 — Sutje 3ufammtn|1eriung unb Setgieidiung mit bet Mefpitation bet 2(|iete 289-290. auSbunaung 291-293. ernabrung unb auäf(tieibung 294-295 - «cmifcfie 3u- fomnienfi;Sung ber oegetabilifiben üRaffe 296-298 — ternSre TOaterien ; Siaige,et.iit(mebl, Serttin 299 — 3uiier 300 — quatctnöte Stoffe 301 — SJiaftafe 302 — .feoljftofi unb anbete to^fenfaure unb ttaffer. fiofffcure 5)totuHe 303 — üitfilofflialtigc 304 — ältaloibe 303 — überori)birte ?)robufie; Säuren 306-:i07 — Sammetbe, Ulmin 308 — 'Kenge iti Stittfloff« in ben entrtebenben S'ctpefen 309-310 — minetalifie ton ber läibe geüeferte Stoffe urb i^r Sinflup auf bie Segetotion 311-316. SluWi^eibungeit 317 — tiebtigc, tpödifetne unb fijreimige Hebet» 5Ügc 318 - übetfiiüffige organifi^e ©toffe 319 — eigentli^e auä. f*eibungen 320-321 2Ba*«t6um ber 5fetpcbe323 — ba« be« Sengetoebe« 324-326 - St^eotie be« Si^leiben .327 — be« >Kitbel 328-329 — SBerfudje über ben Urfprung beö (Jambium 330 — äBadigtöurn ber Stämme unb ber aßiivjeln 3.32 — Sbeorie beä Dupetit Iliouatt 333-346 — lurjgefaStct 3nbaltj !8etglei*ung bet Sunttionen ber grnäbtuBg bei ben ^bieten unb ben Pflanjen 347-355. 9^eprD^Ilctitm*Drgane. Slüte im allgemeinen; TOobifitation bet SBIättet jur Wifbung ibterberfdiiebenen Heile 3,i5-360 — allgemeiner Iiipu« berPliiien; Quirle in ben Eifotnlebonen 361 — in ben TOonofot^lcbonen 36'2. 3ufammenbang ber Jlieile ber iSIüten 361-372 — ömfügungen 373 — 3abt ber «lüienibeile 374 — i[)xe Siermebruiig 375 - mit iiinjufügung mehrerer Ouitle 376 .— burdi Stfrbopplung 377 — Siebuäirung bet iBlüientljeile 378-380 — blumenbiätt.tlofe SJlüten 381 — bininifdie , pobgamifdie , einjeitige unb jlpeijeilige 382 — neutrale, büUcnlofc ober nacfic 383-:is4 _ SBcrgleidJung ber 3nfl8» reäcenj mit ber Slüie 3^5 — Setbinbung biefet Pcrfdjiebenen >Ko< bifilationen 386 — bo« ausarten unb bie Setnianblungen ber Slü« tenttieilc 387 — unregelm.ijige SBliitcn 388-393. 9)r.itlote?cen} 394 — boibjiegeliörmig 393 — flappige, gcbrebte 396 — ftcunbSre 'Blobifitationtn 397 — »crgleidiung bet betf^le» benenOuitle, besieljungsiocife bet «tt bet ^itifloteäcen} 398-400 — etiatattete , toelcbt man bataue etb.ilt 401 — Stimbgtfage unb flat» pette, in bet Rnofpe brtrucbitt 402 — Soge brr Slütcn besie^ungä. tpeife SU bet gntloteSeenj 403 — ibre giimmetne 404. entiBlctliiiig tcr *lu c ; »lülenbüUe 41l5-4(i», »er*; pliylla obet fieidiblätter 409-413 — i(it SSerffiactfen »er- f*iebenen @taben ober embuttrigcra Ätli) 411 — RelitSen 4(5 — Sonfiflens ber Steile 416 — ibre 'Kotiptation, um bte Samen» trone ju bilben 417 — Dauer 418. SoroIIej ibre SSitile ober IBIumenblätfer 419 — Steile ber Slumenblätlet, lUagel unb Saum 420 — i^re emmiiftung 421 — ibte garbe unb ibre Sonfifienj 422-424 — ibte oetfitiebenen ®e« flalten 423 — il)re 3abi unb i^te anotbnung 426 — rlanjen 470. ?)i|1ill 471 — Unmicfluug bet ÄarpeUe 472 — Sfieife einet Sarprlle 474 — ©ttultur be« Doarium« 475-476 — (Btiffel , lel» tenbe« ©enjebe 477 — ÜJatbe 478 — SBittung be« Rotten« auf bie gjatbe 479-481 — refaiioe 'Unorbnung ber Sarpeac 482 — i^re Sejiebungen j» bem gruditboben ber SBlüte 483 — biejenigen be« ®riffel« jum gietftorfc bet Ooatium 484-485 — nebenflönbige Set» tto*fung meljreret Satpelle unb i^te oerfiiiebenen ®rabc 486— biel« fächerige« Oparium 4«7-488 — aRutterludien , piacentatium unb SRutterfudieni'lellung ; perfiiebene atten »on biefen 489-495 — SBft» isacbfungen nad) einer anbern SHicbtung 496 — Bejieiungen be« pi» fliH« JU ben anbern Duirlen beriöliite; öern?ad)fene« unb freie« 0»a» rium 497 — Oefialt unb Obcrflöi^e be« Obarium« 498. ©riffel be« i^ielfäe^erigen Obarium« unb ibte perfi^iebenen @rabc ber Serma^fung 499. sRarbe 500. gtuitt 501 — 5Setitatp 502 — i^te »etfitiebenen ©dbicftten; 50.3-503 — !»äbtc 506-307 — Äfappen 508 — 'Kob^fifationen ber gtudit, betglitben mit bem ^\m 309-513 — SlaiTijifation ber 3rüd)te 514-cil3 — ,jirüd)te mit nidt Pcrivadi'enen Kavpellen, nic^t auffpringentc 516 — auffpringenbe 517 — ,>rü(bte mit tertpodifenen Äarpellen 319-320 — niifit auifptmgenbe 521 — auffpringenbe 522-523 — oerfdiiebene anen be« auifpringtn« 524-529 — ant^o» latpifdie Jtiiitte 530 — ge^-iufte gtüi^te 531-332. 3citigung be« ?Setitatp« 533-540 (Silben unb Samen; ibt ctnäbtenbe« Snilem ; 9!abelfitang unb iRabel 541 — ibre Sage m bem gadie 542-544 — Sntluidrung unbSlrufiur be« ßidjeii« 54o — Sein unb icine eniKidlung; Sem» lod) unb Mabelfled .i45-330 — otriMuei^eneSSesiebungen biefet beiben ?untte jum Wabel 531-5.34 — Samen^.ingfet unb eamenbede 555-556. 744 j^otanih. Samen; Süetänberunfien be« Samen« , mit bem Siicn oergti^tn 557 — »ilbuna nnb llrfptuna bei Samenfjüat 558-561 — i^re eirurtur 562. gmbrijoj ftine dndoiilimg 563-564 — feine Jieile 565 — Um« 6ri)o ber SDlonototijIebonen 566 — bir Bi(oti)lebonen 567-572 — telalioe ©ttUung biefer beiben Jlot!)Ietonen, bfr eine im Serbältnl^ jum onbein 573 — im 3iei^ältni§ jum Sßütiifliijfn 574 — »ttfd)ie= bene Sejleftungen hti 't }ut (Samenhülle 575-579 — ju ben Derfen beä Samen« 580 — jum goi^e 581-582 — Seimlot^, 5!o< belflcd, SRobel, «Ra^t 583. Seifen be« ©amen« 584-585. äuäfaat.iSe-SSS. «eimen 589-599. ©(joren bec atoit)tebi)nen 600— Sarf, mläicv |ie ent^ntt ober ©poranflien 601 — ibre eniKidfung 602 — tcrfiticbrne gormen 603 — TOo(i«bü(i)fen 604-605 — "-NeBEMunnen gemiffet Sporen 606. S^eorie be« ©bleiben über ben Urfprung be« embroo 608-612 5!ectatien 613-618. einige allgemeine spftänomene ^cr ajcgctatfon. gatbe ber gJtlanjen mä^rent be« Sebens 620-627 — ©if ber SSrbung 628-629 - aSarialionen ber Satbfn 630 — bfrfdiiebenc «Keinunoen übet bie !»atur ter faibenben frincipitn 631-632 — 2l)forie be« »Karquart 633-634 -braune garbe 635-637 — 35er. önbtrung ber itarben na* bem Ceben 638-639. (Jigentfiiimliclie äBärme ber 5>flanjrn 640 — Me ber Slütrn im äugciiMid be« iBlülien« 641-644 — beim Samen im aiigfnblide biä Seimen« 645 - bei ben onbein Sdeilen bcr$tlanje646 l'idjleninjidlungen 647-648. 3ii(l)tung unb «erecgungen ber ^ftanjen; con(lante 3!l4tung ocmilTcr Stfceilc B49-65I — berf*tetene SEmtgunflen 652- 653 — Sdjlaf ber «lätter 654-657 — ©*iaf unp töglidie »elre- gungen ber Slüien 658-663 — bffonberE i'erofgungen ber StoubgE' fäje unb ^SiflillE 664 — Sertorgerufene ä'erornungen buril äujere (äinflüiTe 665-667 - ttiHfürliiSe '."ereEgungEn 668-669 — lpi)potSEfen über bte SeroEgungSprincioien 670-673 — biejenigen , Wellte (i cecn 755 — TOufüceen 756 — Sannaceen 757 — ©citamineen 758 — Orc^ibEen 759. Difotplebonen 760 — blMiniftfte, nacttfamige 761 — dp- tobeen; Sonlferen 762-763 — amentaceen 764 — Urticeen 765 — — TO^rifiltera 767 — SRepentten 768 — Sofflepo: eeen j If ptineen 769 — Supiotbiaceen 770 — tEucutWtacetn 771 — ^apapaceen 772. Ditotplebonen mit btöttetlofen Smitterblüten 773 — MriftoloAietn 774 — ©onfaloceen 775 — ^JroteacEen 776 — Hpmcläaceen 777 — Saurineen 778 — potpgoneen 779 — 51pcto< gineen 780. " ttrige Ditotplebonen 781 — mit cenltoter Blut' tErtu*En(lBllung unb mit mE^ligEr Pom Smbrpo umgebEner ©omen« ^üUe; eatpopbpaEEn 781. 4JppoiipnifciiE 782 — mit tpanbflänbiger 3Rulter(u*En(lEnung 783 — SioIariEEn 784 — UifJineEn 785 — iSirinEen, MefEbaceen, Sap» poribetn 786 — SrusiferEn 787 — ^apaPEraceen 788 — mit in EinEn befonterEn ©ad eingEfAloJTEnem ©mbrijo; !Rpmp6nocEEn i üle» iiimt-oncen ; (äabombacccn 789 — mit a*fEn(i.inbiger TOutlerfuien' fieUung 790 — SKanunculacEEn 791 — Billenioceen, TOagnoliaceen, EU 792 — »ErbEribeen, tarbijabalEcn, TOenifpErmacEen 793 elibren 794 — SRutaceEn 795 — Oeraniaceen 796 — 9Rol< »ombaceen , ©lerCBleaceEn 797 — XErnfirömiocEEn 798 — :n 799 — erptSrorpIeen 800 — B!prtaeeEn811 — Onagra» rieen 812 — gSogifloren 813 — ®ro(|ularieen 814 — SacteEn 815 — Sraffuraceen 816 — ©arifrageen 817 - UmbettiferEn 818 — SRSomneen 819. einblättrige •Cilotptebonen 820 — t»pognnif*E 821 — mit legelmSJigcr Slüte, REmöbnii* 5ppogi)nif4En Staubgef.ifen, b.iufig unabbongig unter einanber, Pielfa*, boppElt obEr gEgen* (Jänbifl ; encineen 822 — etiiracineen 823 — übenoeeEn 824 — Slicintcn s2,-) — 3o«minrEn 826 — ©opotEEn 827, — 'JJiimuIateen s.N ~ niit auf Per Äorotle EingEfiigitn Staubgcfü^ni 829-^31 — 'fiifliioniaci-En s:i2 — 31cantl)iiCE£n 833 — l'abiaKn 834 — Sorafli" nun h:i5 — Solanfcii 8;tfi ~ Scrofurarineen 837 — SonpoIPula« ccen 838 — ffientiancen s:t9 — apoEinefn unb aötlEpiobEen 840 — PErig?nii*E; Mubineren Kit — SaprifoliaCfEn 842 — Corantt)oceen 84) — InilErianttn siJ — DipfacEEn 845 — gampanuloceen 846 — üobElioccE.n 847 — ßompofiiEn 848, Si'tjnif*c fflcogrüpliic. Sorläufigc flmnimiTE S4a-850 — BlimatE, (Sinflug ber »reiten 8.11 -S5:! — ^er iy'iitn s54 — ber geuitigfcil 855 — be« 8i(ite8 8.1« — ©tri* bir »Pfl.injen unb SßErfiifben^Eit b£r 35Ertl)eilung ber» (ciben 8j;-859 — SegEiaiion ber lieiSen 3one 860-863 - aequo» tor< unb SBtnbEtrEiSjonen 864 — gemäSigte Sonen 865 — jurto» tropitale 866 — Elgentli* gemäßigte "^67 — Inarme gemSfiigte in (Juropa ober Delbaumregion 868 — faltE liCmJ'Sigte in guropa 869 — aufeinonberfolge biefEr donEn , Pon bEr Baji« bi« }ur Spi(;e bet Siebirgc j ®ebirg«« unb aipenpflanjen 870 — unterarflif*e , arftifi^t uno polare 3one in Suropa 871 — i^re SScrg!Ei*ung mit perfdjie» atnin anbEtn ^SuntiEn bEr (ärbe, ouf bem 0»pfel ber OEbirgE 872 — auf beiben Sonlinenten unb beiben 4>albfugeln 873-874 — iemäSißt' 3one in 3l(ien 875 — im nörblidjen amErita 876 — auf bEr fitb» li4en J&albtugcl, in Sbife 877 — auf ben anben 878 — auf Keu» Örttonb 879 — auf 5!euffElanb 880 — am Sap ber guten ^icffnung 881 — Segetation ber 3nfeln 882, ÜÄedtPeit ber -KiitElPunftE ber urfprüngl^en SBegelotron 883 — arquipalente eine« sKittelptmfi« mit bem onbern 884 — gioren 885 — botaniiite Megionen 886 — bofanif*e aritftmEtit 887-893 — »EU 905 — bE« (Srbapfel« 906 — be« Quinoa 907 — be« auittjeijen 908 — be« ÄafianiEnbaumä 909 — mEbrerer iBäume unb SBurjeln bet tropifdjen SRegion 910-911 — be« SBEinflotl« 912. goffilE$flanjen914 — StEinfoI)lenformation 915 — Sorge bei ■■ - -■- ~ _ ®i$iuf918. fecunbaren Formation ! tertiäre SBejcn a^erfaiifsJ bcö Stcfic^^ bcr 3liifla>3cii , ftnb \m im JalTc, narf;ftcf)cnt'c xvcttl}i>oüc fiiv bi'e reifere ^ugenb unb tag ntc^t9elc{)rtc publifum bearbeitet »on bem Ucrfttffer ist Ijfiligcu C!5cfd)tcl)tc. Sroatiäig Sr^ei'fe, mit 72 feinen ©ta^Ifltc^cn. 1842. koft^irt. CSett^ettger ^5ret« 12 fl. ober 7 3ltblr. 12 ggr.) ^t^t tmt 3 fl[. 36 fr. obct 2 SWtl^Ir. 6 ggr. ! ^iftt»nfd)-mi)tl)ola0ifdj-DC(r0rapI)ifd)e für tit Sugenb unb nicl)tge(e^rte 5ße(t Uom Dcrfalfer bfr Ijetlißcit ®cfd)id)te. 3tt)et Sänbc, mit 12 ©tariflichen. 1841. brofrf;irt. (Sig^riget «grci« 2 ft. 24 Er. obct 1 DJtWr. 12 ggr.) 3c#t itttt 1 fr. 12 fr. p&cr 18 ^gr. ! Sfd^emeine @efcl)ict)te ber legten füiifstö ^a^tc, 1789 bis 1840. HIöii C ^ttal)li)tim, CSctfafffr beä Sßcrtc«: „Unfere 3eit'0- @ed^jc{;n 3: ^ eile mit 16 feinen ©tariflichen. (OliS^ctijjct *13rci« 9 fl. 36 U. cbet 6 SRt^Ir.) '^c^t nur 4 fr. 30 fr. ober 3 Sltr^Ir. grfa^rungen ber beriif)mten Sierste U0erl)aooe, ijufdan^, j^aljnemann in ber Äunft, baö ?ebcn unb bic ®efitnb|)eit ber gjfenfc^cn ju erhalten unb ipre .^ranf()eiten ju feilen. Srct S3än&e, au etutaufeub (Seiten ftarf. ©tfdjmiicft mit ©otrfinnse'«, .^iifelanb'« unb .^nbiicmntm'« Sitbntffcn. h-ei*5 iBe^ufö ber 9}?ög(tcl)fcit rec^t aUgemciner i^rbrettunc; für alTe ferei 93änbe nur 2 fr. 24 fr. ober 1 l««^Ir. 12 ggr. t i) mif d) c ® c f d) i d) t e. Ucbcrfc^t üon Dr. Oertel. äJoUtlänbii} in 8 iBänbcn mit 9 ^crrltt^cn (Stal;Ifit(l^cn. üDtiUf Auflage. 1844. ftnb alle Su(^f;ant'Iungcn ®cutfrf)Iant'5 i)oit ber aScrIai)?f;anbluni5 in ben ©tanb gefegt für mir 2 fl. 24 fr. p^cr 1 !WtI^Ir. 12 ij^r. ^ liefern ju fönnen. SBir fccmerfen ans^trücfltc^ , ba^ alle a^t 23änbe jujammen nur biefcn -Prci» f offen, trelc^er nur bei %uS\iä)t auf eine au^erorbentlic^e SSerfcreitung einiger- maßen bcnfbar ifl! ^ r a m a t i r d) c W t v k i^^