;-^' tlSflitHi 1 ■ ültjp 1. 1. Hill iEtbrarj} 5Jiirlli (Earoltua ^late QK314 V.5 This book is due on the date indicated below and is subject to a fine of FIVE CENTS a day thereafter. Digitized by the Internet Archive in 2009 with funding from NCSU Libraries http://www.archive.org/details/profdrthomsflo05thom Director Prof Dr. Thomes Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz isü ISO in Wort und Bild. ^^ i^ Band V Kryptogamen-Flora Moose, Algen, Flechten und Pilze (die Farne befinden sich in Band I) ca. 15000 Arten und Varietäten bearbeitet von Dr. W. Migula a. o. Professor der Botanik an der technischen Hochschule zu Karlsruhe Band 1. Moose. 1904 Friedrich von Zezsctiwitz Botanischer Verlag „Flora von Deutschland" Gera, R. Kryptogamen-Flora « von Deutschland, Deutsch -Österreich und der Schweiz im Anschluss an Thome's Flora von Deutschland bearbeitet von Dr. W. Migula a. o. Professor der Botanik an der technischen Hochschule zu Karlsruhe Band I. Moose. 1904 Friedrich von Zezschwitz Botanischer Verlag „Flora von Deutschland' Gera, R. Alle Rechte vorbehalten. Vorwort. Die im Anschluss an die Thome'sclie Flora erscheinende Kryptogamen- flora von Deutschland Osterreich und der Schweiz ist weniger dazu bestimmt, kritische Fragen auf dem Gebiete der Kryptogamensystematik zu entscheiden, als vielmehr allen denen, die sich mit dem Studium der niederen Pflanzen beschäftigen, das Bestimmen und Einarbeiten in diese Pflanzengruppen zu erleichtern, Sie soll insbesondere auch den Anfäno^er so gut wie möglich über die Schwierigkeiten hinweghelfen, die sich ihm beim Bestimmen, Präparieren u. s. w. bieten. Dieses Ziel konnte nur dadurch erreicht werden, dass die bei der Unter- scheidung wichtigen Charaktere in umfangreicher Weise abgebildet und dass wichtige Vertreter jeder Gattung möglichst naturgetreu und in ihren natür- lichen Farben reproduziert wurden. In erster Linie wurden deshalb lebende Individuen als Orginale für die Abbildungen verwendet, nur wo solche nicht zu erlangen waren, Herbarmaterial, in sehr seltenen Fällen wurden vor- handene Abbildungen neben Herbarmaterial für die Zeichnungen verwendet. Der mir zur Verfügung gestellte Raum für Abbildungen und Text machte gewisse Beschränkungen nötig. Die Diagnosen mussten knapp ge- halten und auf die wichtigsten Merkmale beschränkt werden. Einige wenige Arten, die imr einmal in geringer Menge oder die nur an den äussersten Grenzen des Gebietes an einem oder wenigen Standorten gefunden wurden, sind nicht erwähnt worden. Ebenso musste in bezug auf die Abbildungen eine Auswahl getroffen werden. Nur dadurch war es möglich, die Gesamtheit der deutschen Krj-ptogamen in einer Form zu behandeln, die dem Sammler eine zuverlässige Orientierung ermöglicht und die hinsichtlich der Kosten auch dem weniger Bemittelten die Anschaffung gestattet. Hinsichtlich der Einteilung bin ich aus praktischen Gründen sehr häufig nicht den neuesten Systemen gefolgt: vereinzelt habe ich selbst eine neue Einteilung suchen müssen, meist habe ich mich an bewährte ältere Floren gehalten. — VI — Wer in dem einen oder anderen Gebiet der Kryptogamen sich gründ- lich eingearbeitet hat, wird auf grössere Werke und Spezialliteratur zurück- gehen wollen. Es ist deshalb am Schluss jeder Abteilung ein Verzeichnis der wichtigsten Literatur gegeben. Schon hier aber möchte ich hervorheben, dass die IL Auflage von Rabenhorst's Kryptogamenflora, die leider noch voraussichtlich nicht so bald beendigt werden wird und wegen ihres hohen Preises auch nicht jedem zugänglich sein dürfte, als eines der wichtigsten grundlegenden Werke anzusehen ist. Nicht aufgenommen wurden die Bakterien, welche kaum Gegenstand floristischer Beschäftigung sein dürften, sowie die Peridineen, deren unzweifel- haft nahe Verwandtschaft mit den Flagellaten sie dem Tierreich zuweist. Prof. Dr. W. Migula. Einteilung der Kryptogamen. l.'^^Thallopliyta. Pflanzen ohne regelmässigen Generationswechsel, oft ohne geschlechtliche Fortpflanzung. Vegetationskörper meist thallusartig, ohne GKederung in Blatt und Stengel, ohne Differenzierung in verschiedene Gewebe. Zellen mit Chlorophyll. I. Gruppe: Algae. Zellen ohne Chlorophyll. IL Gruppe: Fuilgi. Vegetationskörper durch Vereinigung von Pilz und Alge entstehend. III. Gruppe: Lichenes. 2. Archeg'Olliatae. Pflanzen chlorophyllgrün, mit regelmässigem Generations- wechsel. Vegetationskörper meist in Stamm und Blätter gegliedert, teil- weise schon mit Ausbildung Yerschiedener Gewebe. Geschlechtliche Generation die eigentliche Pflanze repräsentierend, un- geschlechtliche klein, mit der ersteren dauernd vereinigi;. IV. Gruppe: Moose, Bryopliyta. Geschlechtliche Generation klein und unscheinbar, ungeschlechtliche die eigentliche Pflanze repräsentierend und von der geschlechthchen, bald zu Grunde gehenden sich loslösend. V. Gruppe: Fariipflaiizen, Pteri- dophyta. Thome-Migula, Flora. V. 1. Band. Moose, Bryophyta. Die Moose bilden eine streng abgeschlossene Gruppe der Arcbegoniaten, welche weder nach unten zu den Thallophyten , noch nach oben zu den Pteridophyten Übergänge zeigt. Als Archegoniaten schliessen sie sich frei- lich den Pteridophyten in ihrer Fortpflanzung nahe an, auch zeigen die höheren Formen bereits eine vollständige Gliederung in Stengel und Blätter und treiben wurzelähnliche Gebilde, die Rliizoiden. Ja selbst die ersten An- fänge vom Leitungsgewebe im Stengel und im Blatt sind bei den höheren Formen zu erkennen, indessen sind dies eben nur langgestreckte, zu Bündeln vereinigte Zellen; Gefässe oder Tracheiden gehen ihnen ab. Die Blätter sind meist nur einschichtig, ohne Epidermis, oft mit einer Mittelrippe aus mehr oder weniger langgestreckten Zellen. Eigentliche Wurzeln fehlen den Moosen noch, dagegen besitzen sie wurzelartige Organe, die Rhizoiden, lange schlauch- förmige Zellfäden, die den Zweck der Wurzeln höherer Pflanzen, Nahrungs- aufnalime und Befestigung im Substrat zu erfüllen haben. Bei den tiefer stehenden Familien der Lebermoose ist eine Differenzierung des Pflanzenkörpers in Stengel und Blätter noch nicht überall erfolgt; aber gerade in dieser Klasse kann man den allmählichen Übergang von den thallusartigen Bildungen zu Formen mit ausgebildeten Blättern und Stengeln gut beobachten. Allen Moosen kommt ein ausgesprochener Generationswechsel zu. An der Moospflanze entwickeln sich die Blüten mit männlichen Geschlechts- organen, A n t h e r i d i e n , und weiblichen, A r c h e g o n i e n. In den Antheridien entstehen die beweglichen Samenfäden, Spermatozoiden, welche bei Be- netzung der Moosblüte durch Tau oder Regen zu den Archegonien schwimmen, in sie eindringen und die Eizelle im Bauch des Archegoniums befruchten. Aus der befruchteten Eizelle entsteht der Embryo, welcher allmählich zu der zweiten oder ungeschlechtlichen Generation der Mooskapsel oder dem Sporogon heranwächst. In dem Sporogon bilden sich nur auf ungeschlecht- — 3 — lichem Wege die Sporen, welche ausstäuben und dann Zunächst zu einem Vor keim, Protonema, auskeimen. Der Vorkeim ist ein zartes, algen- artiges Gebilde; an ihm entstehen Knospen, die sich allmählich zur ersten oder geschlechtlichen Generation der eigentlichen Moospflanze entwickeln. Dieser Generationswechsel erleidet keinerlei Unterbrechung; es kann nicht etwa zweimal hintereinander Sporenbilduug ohne dazwischenliegende geschlechtliche Befruchtung der Eizelle stattfinden oder umgekehrt. Im Gegen- satz zu den Pteridophyten oder Farnpflanzen trägst aber die eigenthche Moos- pflanze die Geschlechtsorgane, während bei den Farnen das unscheinbare Prothallium die geschlechthche Generation repräsentiert. Umgekehrt ist bei den Moosen die ungeschlechtliche Generation auf das Sporogon reduziert, welches kein von der geschlechtHchen Generation gesondertes Dasein führt, sondern von dieser getragen und ernähi-t wird. Bei den Pteridophyten da- gegen wird die ungeschlechtliche Generation zur eigentlichen Farnpflanze, welche zwar anfangs mit dem Prothallium verbunden ist, aber bald selb- ständio" wird, während das ProthaUium zu Grunde o-eht. Die Brjophyten zerfallen in zwei ziemlich scharf voneinander getrennte Klassen, Lebermoose und Laubmoose. Die Lebermoose, Hepaticae, sind mit einer Ausnahme (Haplomitrium) dorsiventral gebaut, eutAveder tliallusartige flache, blatt- oder laubförmige, meist dichotom verzweigte, oder zarte zweireihig, zuweilen dreireihig be- blätterte Stämmchen bildende Pflanzen. Das Protonema ist klein, vergäng- lich, an der ent^dckelten Pflanze meist nicht mehr wahrnehmbar. Das Sporogon bleibt entweder im Archegoniumbauch eingeschlossen (Riccia), oder durchbricht die Archegoniumwand am Scheitel, trägt also keine Haube. Im Sporogon werden neben Sporen meist auch noch Schleuderzellen (Elateren) gebildet. Die Laubmoose, Mlisei, sind stets in Stamm und Blätter geghedert., niemals thallusartig. Die Blätter stehen selten zweireihig, meist in Spiralen um den Stengel. Das Protonema ist gut entwickelt, bei manchen Arten mehr- jährig. Das Archegon hebt die am Grunde abreissende Archegon- wand als Haube mit empor. SchleuderzeUen fehlen stets. I. Klasse: Laubmoose, Musei. Die Laubmoose sind niemals thallusartig, sondern stellen stets beblätterte Stämmchen dar. Die Blätter stehen meist spiralig rings um den Stengel herum, seltener sind sie zweireihig angeordnet, daher sind die Laubmoose meist radiär gebaut, obwohl bei niederhegenden Stengehi auch dorsiventraler Bau vorkommt. Der Vorkeim ist meist ki'äftig entwickelt, auch an den ent- — 4 — wickelten Pflanzen' noch als konfervenartige grüne Fäden erkennbar, zuweilen ausdauernd. Das Sporogon (Mooskapsel) hebt bei seiner Entwickelung die Wand des Archegoniunis als Haube (Calyptra) empor. Elateren finden sich zwischen den Sporen niemals. 1. Kapitel: Aufbau der Moospflanze. Die Moospflanze entsteht aus einer Spore (Fig. 1, Tafel I), einer von doppelter Membran umgebeneu Zelle. Die äussere Membran (Exospor oder Exiue) ist gelb oder braun gefärbt, die innere (Endospor, Intine) ist farblos. Bei der Keimung wird die erstere gesprengt, der von der Intine umschlossene, gequollene Sporeninhalt tritt hervor und wächst zu einem verzweigten ein- reihigen Zellfaden heran, dem Protonema oder Vorkeim (Fig. 2, Tafel I). Das Protonema entwickelt in seinen oberirdischen Zellen Chlorophyll, in den unterirdischen, den als Haftorgane fungierenden Rhizoiden, ist es farblos. Bei wenigen Arten kann das Protonema auch in Form von flächen- förmig ausgebreiteten Zellkörpern auftreten (Sphagnaceae, Andi'eaeaceae). An dem Vorkeim entsteht die eigenthche Moospflanze, indem sich zuerst eine kleine Knospe bildet, die zu dem Moospflänzchen heranwächst. Vorkeim- artige Bildungen können aber auch aus verschiedenen anderen Teilen der Moospflanze hervorgehen. Nach der Entwickelung der eigentlichen Moos- pflanze geht der Vorkeim in der Regel zu Grunde, nur bei einigen kleineren Erdmoosen erhält er sich längere Zeit am Leben. Die am Vorkeim entstandene Moospflanze lässt eine deutliche Gliederung in Stengel und Blätter und gewöhnlich auch Wurzelhaare, Rhizoiden, er- kennen (Fig. 3). Die Rhizoiden fehlen den Moosen selten vollständig (regelmässig nur den Sphagnaceen) ; sie sind einfach oder verzweigt und oft weit herauf am Stengel entwickelt, wo sie zuweilen einen dichten Filz, Stengelfllz, bilden. Gewöhnlich besitzen sie braun gefärbte Zellwände (Fig. 4, 5, 6). Der Moosstamm ist sehr verschieden gebaut; auf Querschnitten er- scheint er rund oder umregelmässig, selbst eckig. Man kann meist dreierlei verschiedene Gewebeformen im Querschnitt erkennen: 1) eine dickwandige, braun gefärbte Rindenschicht, die aussen kleinzellig, nach innen zu all- mählich grosszelliger wird und zuweilen noch eine besonders gestaltete Aussen- schicht zeigt; 2) ein grosszelliges, dünnwandiges, farbloses Grundgewebe, und 3) ein engzelliges Gewebe in der Mitte des Stamm chens, welches Central- strang genannt wird und als rudimentäres Leitbündel aufzufassen ist. Die Zellen desselben sind langgestreckt, meist dünnwandig und farblos, seltener dickwandig und gefärbt, zuweilen (Polytrichaceen) in der Mitte dickwandig, ^■, "" 10 \o^^n .pY L-'I"- i1 V w z^yTCooäe /. ^ ^^ w O O o o O o o o OO o O O o o .^. , « n Girgensohnii. „ „ „ n n fimbriatum. „ „ ^. n » recurvum. „ „ „ „ „ molle. n ■: n v n Lindbergii. „ „ „ n n cuspidatum. „ „ „ „ „ teres. ,, „ Astblattes. „ „ squarrosum. , „ „ n » platyphyllum. ,, „ „ v n acutifolium. Zellen der Stengelrinde. Vergrössert. teres. Teil eines Stengelquerschnittes. Vergrössert. fuscum. Hyaline Zelle aus dem basalen Teil eines Astblattes. rubellum. Hyaline Zelle aus dem basalen Teil eines Astblattes. squarrosum. Teil eines Stengelquerschnittes. Vergrössert. fimbriatum. Zellen der Stengelrinde von oben. Vergrössert. cymbifolium. „ n n n n n molluscum. Retortenzelle. Vergrössert. cuspidatum. ., „ Aongströmii. Stengelringe von oben. Vergrössert. medium. ,, ,. ., „ compactum. Hyaline Zellen aus dem mittleren Teil eines Stengel- Hvaline Zellen aus dem mittleren Teil eines Stengel- — 26 — 18. Stengelrinde einscliiclitig (Tafel IV, Fig. 12). contortum. StengeMnde zwei- bis mehrschiclitig (Fig. 8). 19. 19. Mittlere Astblätter mit vorgezogener Spitze (Tafel V, Fig. 17, 18). 20. Mittlere Astljlätter ohne vorgezogene Spitze (Tafel V, Fig. 19). platy- phyllum. 20. Rinde drei- bis vierschiclitig, Rindenzellen gross, Holzkörper stark, rot (Tafel IV, Fig. 8). teres. Rinde zweischichtig, stellenweise dreischichtig, Rindenzellen klein, Heiz- körper oft grünlich, mit weniger dickwandigen Zellen (Tafel V, Fig. 24). squarrosuni. 21. Stengelblätter gross, zungeiiförmig (Tafel V, Fig. 9). 22. Stengelblätter klein, dreieckig (Tafel V, Fig. 6). 23. 22. Stengelrinde fibrös (Tafel V, Fig. 30). medium. Stengeh-inde nicht fibrös (Tafel V, Fig. 29). Aongströmii. 23. Hyaline Zellen der Stengelblätter im mittleren Teil ungeteilt (Tafel V, Fig. 31). compactum. Hyaline Zellen der Stengelblätter im mittleren Teil meist mehrfach ge- teilt (Tafel V, Fig. 32). Wulliaiium. I. Sphagna eymbifolia. 1. Sph. cymbifolium Ehrh. — Zweihäusig. Rasen kräftig, aber weich, hellgrünlich, weisslich oder bläulich grün, oft leicht bräunlich angehaucht. cT Äste hell oKvengrün bis leicht bräunlich. Stengelrinde meist dreischichtig, Zellen mit Fasern und Poren, Holzkörper dick, gelblich bis braim. Stengel- blätter zungenförmig, gross. Astblätter gross, sehr hohl, mit grossen Poren. Chlorophyllführende Zellen schmal, oval, dreiseitig, an der Blattimienseite eingelagert. Hyaline Zellen glatt. — Sph. degenerans Warnst. Chlorophyll- zellen breiter, RindenzeUen sehr armfaserig. — Sph. turfaceum Warnst. Chlorophyllzellen breit, RindenzeUen reichfaserig. — Sph. centrale Jensen. Chlorophyllzellen sehr schmal, spindelförmig. Stengelblätter meist ohne Fasern. — var. squarrosulum Br. Seh. G. Pflanze blaugrün, Blätter von der Mitte an sparrig zurückgeki'ümmt. Überall verbreitet bis gemein auf feuchtem, toiügem Boden. 2. Sph. medium Limpr. — Zweihäusig. Von dem vorigen, dem es sehr ähnlich ist, verschieden durch die meist pm'purrote Farbe der ^f Äste. Rasen grün, goldbraun oder rötlich. Chlorophyllzellen in der Mitte zwischen den hyalinen und von diesen völlig umschlossen (Tafel IV, Fig. 6). Überall in tiefen Torfmooren häufigf. 3. Spli. papIUosum Lindb. — Zweihäusig. Dem Sph. cymbifolium nahe ver^\andt und von ihm hauptsächlich durch die Papillen an der Innen- Seite der liraliuen Zellen in den Astblättern unterschieden (Tafel IV, Fig. 14). — Verbreitet, aber nicht so häufig wie cvmbifolium. 4. Spli. imbricatuin Hornsch. Sph. Austini SuU. — Zweihäusig. Dem Sph. cymbifoHum ähnlich, aber hyahne Zellen der Astblätter mit kamm- aiiigen Leisten auf der Innenseite (Tafel IV, Fig. 13). Selten und zerstreut: Schlesien: Fhnsberg, Falkenberg; Brandenburg: Sommerfeld (Baudacher Heide, Kroatenhügel), Zippeisförde bei Xeuruppin, Finsterwalde; Braunschweig; Dresdener Heide; Unterpörlitz in Thüringen; Rheinprovinz: Eupen; Hannover: Bassum; Steiermark: MandHnger Moor bei Schladming. II. Sphagna aeutifolia. 5. Sph. fiinbriatum Wils. — Einhäusig. Ziemlich langstengelig, steif, lockere, weiche Polster von weisslichgrüner, nie bräunlicher oder rötlicher Farbe bildend. Stengebinde zwei- bis dreischichtig, ohne Fasern, mit je einer grossen Öffnung. Stengelbiätter sehr gross, nach der Spitze zu ver- breitert und weit herab ausgefranst (Tafel V, Fig. 12). Chlorophyllzellen an der Blattinnenfläche. — In Waldsümpfen weit verbreitet, seltener in Süd- deutscliland. 6. Sph. Grirgensohnii Russ. Zweihäusig. Dem vorigen ähnlich, aber meist noch langstengeliger. Unterschieden durch die von der Basis bis zur Spitze gleich breiten und nicht an den Seiten gefransten Stengelblätter (Tafel V, Fig. 11). — Sph. Russowii Warnst, zeigt meist rote Holzkörper und stets rote Holzkörper der cf Aste. — var. strictum Russ. Grelbgrünhch bis bräunlich, mit steif aufrecht abstehenden Asten. — var. squarrosulum Russ, Kleiner, Astblätter mit zurückgeki'ümmter Spitze. — var. s^jeciosum Limj)r. Sehr kräftig. — var. roseum Limpr. Ki'äftig, meist rosenfarben. — Weit verbreitet in Wäldern, überall in kalkfreien Berggegenden an feuchten Stellen. Sph. Aongströmii Hartm. (Sph. insulosum Aongstr.) ist dem cvmbi- folium ähnlich, doch sind die grimen Zellen der Astblätter rings von den hyalinen umgeben, im ül^rigen Bau sich an Sph. Grirgensohnii anscliliessend. — In Nordeuropa. 7. Sph. acutifoliuin Ehrh. Einhäusig. Meist röthch bis purpurrot, schlank, zierhcher und mit dünneren Ästen als Sph. cymbifolium. Stengel- rinde drei- bis vierschichtisr, ohne Fasern und ohne Öffnungen nach aussen. Holzköi-per grün oder rötlich. Stengelblätter an der Basis breit, oben rasch zugespitzt (Tafel V, Fig. 5). Astblätter länglich, ChlorophyllzeUen an der Blattinnenseite. — Sehr formenreich. — Sph. quinquefarium Warnst. Ast- blätter trocken, glänzend, aufrecht abstehend. Stengelblätter gleichschenklig, dreiseitig. — Sph. subnitens Wamst. Astblätter glänzend, anhegend, Stengelblätter gross, mit vorgezogener Spitze. — var. rubostum Russ. — 28 — Habituell wie Spli. Girgensohnii, meist grün, abstehende Aste bogenförmig herabgekrümmt. — var. leptocladum Limpr. Sehr lockerrasig, bleichgrün, mit sehr dünnen Ästen. — var. purpureum Schimp. Niedrig und sehr dicht gedrängt, purpurrot. — var. alpinum Milde. Weiss, dichtrasig. — Überall gemein von der Ebene bis ins Hochgebirge. 8. Sl)h. rubellum Wilson. Zweihäusig. Von der vorigen Art durch die grösseren, oben nicht spitzen, sondern abgerundeten Stengelblätter unter- schieden. Poren in den Astblättern sehr klein (Tafel V, Fig. 23). — Sph. Warnstorfii Russ. Ohne Fasern in den Stengelblättern. Sehr zerstreut in tiefen Torfmooren in Preussen, Pommern, Brandenburg, Schlesien, Hannover, Thüringen, Franken, Böhmer Wald, Steiermark, Salzburg, Baden. 9. Sph. fnscum (Schimp.) Klinggr. — Zweihäusig. Dicht, braun- grün bis braun. Von acutifolium durch die abgerundeten Stengelblätter (Tafel V, Fig. 4), von rubellum durch die grossen Poren in den hyalinen Zellen der Astblätter (Tafel V, Fig. 22) unterschieden. — Durch das ganze Gebiet verbreitet, aber nicht häufig. 10. Sph. molle Sulliv. — Einhäusig. Niedrig, dichtrasig, sehr weich, weisslichgrün; von den vorigen Arten durch die eiförmigen, in der Mitte breitesten Stengelblätter (Tafel V, Fig. 14) verschieden. — Auf trockenem, torfigem Boden, sehr zerstreut, hauptsächlich in Nordwestdeutschland; ferner in Brandenburg: Sorau, Sommerfeld, Finsterwalde; Mecklenburg: Rostock, Rehna; Schlesien: Sagan, Bunzlau; Bayern: Aichig, Mutmann sreuth. III. Sphagna rigida. 11. Sph. COmpactum Brid. (Sph. rigidum Schimp.) — Einhäusig. Sehr dichte und gedrungene, niedrige Rasen von bläulichgrüner oder häufiger blass bräunhcher bis blass braimrosaer Farbe bildend. Stengel sehr reich- ästig. Stengelblätter dreieckig, sehr klein (Tafel V, Fig. 3), mit ungeteilten, hyalinen Zellen im mittleren Teil (Tafel V, Fig. 31). Astblätter sehr hohl; grüne Zellen von den hyalinen eingeschlossen, doch der Aussenseite ge- nähert. — var. squarrosulum Russ. besitzt sparrig abstehende Astblätter. — Überall auf Torfboden, auch auf trockneren Stellen weit verbreitet. 12. Sph. Wulfianum Girg. — Einhäusig. Kräftig, bleichgrün, bräun- lich, mit roten (/^ Ästen. Durch den violetten oder schwärzlichen Holzkörper erscheint der Stengel schwarz, wodurch die Art leicht kenntlich ist. Die Stengelblätter zeigen im mittleren Teil hyahne Zellen mit Teilung (Tafel V, Fig. 32); sie sind klein, dreieckig. — Nur in dem Boguscher Forst bei Marienwerder. — 29 — IV. Sphagna subsecunda. 13. Sph. subsecundum Nees. — Zweiliäusig. Sehr weich und locker- rasig, zai-t imd biegsam, brüunlichgrün oder bräunlichgelb. Steugekinde ein- schichtig. Holzkörper bräunlich (Tafel IT, Fig. 12). Steugelblätter klein, dreieckig (ähnlich wie bei Tafel V, Fig. 3). Astblätter eiförmig, mit kurzer Spitze, selu- hohl. ChlorophyllzeUen in der Mitte z^N-ischen den hyalinen, beiderseits frei (Tafel IV, Fig. 5). — Sph. inuudatum Wamst. Stengelblätter grösser, bis 1 mm lang. — In tiefen Sümpfen verbreitet durch das ganze Gebiet. 14. Sph. contortum. Schultz (Sph. obesum Wils.). — Zweihäusig. Ton dem vorigen verschieden dm"ch die grossen länglich -eiförmigen bis zungenförmigen Stengelblätter (Tafel \, Fig. 7), meist auch ki'äftiger. — Sph. Gravetii Warnst. Stengelblätter sehr gross, zungenförmig. an der Basis verschmälei-t. Ahnlich sind Sph. rufescens Warnst., Sph. aquatile Wamst., Sph. crassicladum Warnst, und Sph. batumense Warnst.^) — Sph. obesum Wils. zeichnet sich dm-ch die spärHchen oder ganz fehlenden Poren der Ast- blätter aus. — Noch häufiger als vorige Art, in tiefen Sümpfen, Gräben u. s. w. 15. Sph. laricinum Spruce. — Zweihäusig. Dem Sph. subsecundum nahe vei^wandt, aber durch die zwei- bis dreischichtige Rinde verschieden. Stengelblätter di'eieckig- bis eiförmig -zungenförmig, breit. Holzkörper rot durchscheinend. — An sehi- nassen sumpfigen Stellen und Gräben weit ver- breitet, aber zerstreut. 16. Sph. platyphyllum (Süll.) Warnstorf. — Zweihäusig. Schmutzig bleichgrüne, seltener dunkelgrüne, sehr lockere Rasen bildend, mit schlaffem Stengel. Rinde zwei- bis dreischichtig. Stengelblätter sehr gross, oval zungen- förmig bis verkehrt eilänglich. Astblätter gross, sehr breit (Tafel V, Fig. 19), abgerundet, ohne Spitze. — Selten, nur in der Ebene. Darmstadt: zT^-ischen Mönchsbruch imd Walldorf; Bassum: bei Neuenkirchen; Westfalen: Waren- dorf; Sclilesien: bei Althofnass unweit Breslau: Ki'ain: Kosses bei Laibach. V. Sphagna squarrosa. 17. Sph. squarrosum Pers. Einhäusig. Sehr kräftig, lockerrasig, bleich bläulichgrün, dui'ch die sparrig zm'ückgeschlagenen Blätter auffallend. Stengelrinde (Tafel lY, Fig 9) z^-ei-. stellenweise dreischichtig, kleinzellig. Holzkörper meist grün. Stengelblätter (Tafel V, Fig. 8) gross, dreieckig- zungenförmig. IVIittlere Astblätter mit lang vorgezogener Spitze (Tafel Y, Fig. 18), sparrig abstehend, hohl. ChlorophyllzeUen in der Mitte zwischen den hyalinen, beiderseits frei (Tafel lY, Fig. 4). Hyahne Zellen an den ^) Vergl. die Unterscheidung dieser Formengruppen bei Wamstorf in Abhandl. d. Bot. Yereins der Provinz Brandenburg, XLI, S. A., p. 38 ff. — 30 — Chloropliyllzellen dicht und fein papillös. — var. imbricatum Schimp. Rasen senimelf arben , Holzkörper rot. — Auf quelligem Grunde , nic-ht in tiefen Torf sümpf en^ in Wäldern und auf Wiesen um quelligen Boden durch das Ge- biet der Flora häufig. 18. Sph. teres (Schimp.) Aongst. — Zweihäusig. Von dem vorigen durch schmächtio^eren Wuchs und mehr o^elbs'rüne Farbe, sowie durch an- liegende oder nur mit den kurz vorgezogenen Spitzen abstehende Astblätter verschieden. Rinde di*ei- bis vierschichtig, grosszellig, Holzkörper stark, rot (Tafel IV, Fig. 8). — var. scjuarrosulum (Lesqu.) Schlieph. Holzkörper farblos, Astblätter mit der Spitze zurückgebogen, habituell wie Sph. squar- rosum. — Gemein durch das ganze Gebiet in tiefen Torfsümjafen, Hoch- mooren, Gräben durch moorige Gebiete u. s. av. VI. Sphagna cuspidata. 19. Sph. Lindber^ii Schinip. — Einhäusig. In lockeren, weichen hell bräunlichgrünen Rasen. Stengeh'inde drei- bis vierschichtig, Holzkörper rot. Zeilen der Rinde ohne Poren. Stengelblätter gross, oben breiter als an der Basis, an der breit gestutzten Spitze gefranst (Tafel V, Fig. 15). Clilorophyllzellen der Astblätter an der Aussenseite zwischen die hyalinen eingelagert (Tafel IV, Fig. 3). — Selten im Gebiet: Riesengebirge häufig an verschiedenen Stellen der Hochmoore, Salzziegelmoor am Lasaberg und auf der Hasenalm zwischen Steiermark und Salzburg bei Stadel. 20. Sph. molluscum Bruch. — Zweihäusig. Sehr zart und niedrig, weich, blass gelblichgrün (kaum fingerlang). Stengelrinde deutlich ent- wickelt, meist zweischichtig, Holzkörper gelblich. Stengelblätter gross, eiförmig-länghch, an der Basis breiter als an der Spitze. Hals der Retorten- zellen m der Astrinde sehr stark entwickelt (Tafel V, Fig. 27). ChlorophyU- zellen an der Blattaussenfläche zwischen die hyalinen eingelagert. — Sehr zerstreut und nicht häufig, aber durch das s'anze Gebiet in meist kleineren, oft mit anderen Torfmoosen vermengten Rasen verbreitet. 21. Sph. cuspidatum Ehrh. — ZAveihäusig. Schlanke, Aveiche Stengel, zu lockeren, oft flutenden oder teilweise untergetauchten, grünen Rasen ver- einigt. Stengebinde zweischichtig, Holzkörper bleichgelb bis rötlich. Stengel- blätter gross, länglich dreieckig, an der Basis am breitesten (Tafel V, Fig. 16). Hals der Retortenzellen der Astrinde wenig abgebogen (Tafel V, Fig. 28), Chlorophyllzellen der Astblätter an der Aussenseite zwischen die hyalinen eingelagert. — var. falcatum Russ. Äste an der Spitze hakenförmig ge- krümmt, Astblätter einseitsAv endig. — var. plumosum. Äste lang, eigen- tümhch federig beblättert.. — var. moUissimum Russ. Habituell wie Sph. molluscum, sehr zart und weich. — Allgemein verbreitet, namentlich in sehr — 31 — tiefen Sümpfen, Hochmooren, und hier weit in die offenen Wasseransamm- kmgen hineinwachsend, schwimmend oder vom Boden aus in die Höhe wachsend. 22. Sph. recuryiim Palis. — Zweihäusig. Von dem vorigen dm-ch die mehr gelbe Farbe der Rasen und den steiferen Stengeln habituell ver- schieden. Rinde dictu^andig, grünlich, undeutlich, vom Holzkörper abgegrenzt (Tafel IV, Fig. 10). Stengelblätter klein, länger als breit (Tafel Y, Fig. 13). Chlorophyllzellen der Astblätter an der Aussenseite zwischen den hyalinen eiiigelagert. — var. obtusum Warnstorf. Stengelblätter grösser, faserlos. Zwischen cuspidatum und recm-vum giebt es eine Menge Formen, die bald der einen, bald der anderen Art näher stehen und teilweise auch zu riparium hinneigen. Wamstorf und andere haben eine Anzahl solcher Formengruppen zu Arten erhoben. Von diesen stehen näher an cuspidatum: Dusenii Russ. u. Warnst. Mit zahlreicheren Poren in der Blattaussenseite. Sph. anulatum Lindb. fil. Stengeh'inde nicht deutlich abgegrenzt. Sph. mono cla dum Warnst. Habituell wie Sph. cuspidatum var. plumosum, aber Chlorophyll- zellen in der Mitte zwischen den hyalinen und beiderseits frei. — Dem Sph. recurvum stehen näher: Sph. parvifolium Warnst. Stammblätter sehr klein, meist ohne Fasern und Poren. Sph. pulchrum Wamst. Astblätter breit, km'z gespitzt, fünfreihig gestellt. — Sph. recurvum ist ebenso und an ähnlichen Orten verbreitet wie cuspidatum. 23. Sph. riparium. Aongström. — Zweihäusig. Sehr kräftig, im Wasser tiefer Torfsümpfe lockere schwammige Massen bildend mid sich mit den sehr grossen dichtästigen Steugelenden darüber erhebend. Von recm-vum wesentlich dm'ch die grossen, dreieckig-zimgenf örmigen Stengelblätter (Tafel Y, Fig. 10) verschieden, die an der eingerissenen Spitze oft tief zweiteihg sind. Zerstreut in tiefen Torfsümpfen durch das Gebiet. 3. Orcliiniig;: Audreaeaceae. Kleine, im Aussehen an Grimmia erinnernde Felsmoose, mit reich, oft einseitswendig beblättertem runden Stengel. Sporogon auf einem Pseudo- podiimi; Kapsel ohne Spaltöffnungen, mit meist vier (vier bis acht) Klappen aufspringend, die an der Spitze und an der Basis verbunden bleiben (Tafel VH, Fig. 1), sodass nur Schlitze zwischen ihnen entstehen. Columella niedrig, vierkantig, vom Sporensack überwölbt. Sporen gi'oss. Einzige Gattung: Andreaea Ehrh. Übersicht der Arten. 1. Blätter rippenlos (Tafel VII, Fig. 2). 2. Blätter mit Rippe (Tafel VII, Fig. 4, 7, 8). 4. — 32 — 2. Blätter auch trocken, glanzlos, mit grossen Papillen auf der Unterseite (Tafel VII, Fig. 9). 3. Blätter glänzend, ohne oder mit undeutlichen Papillen auf der Unterseite (Tafel VII, Fig. 10). A. alpestris. 3. Blätter mit kurzer, schiefer Spitze (Fig. 2). A. petroi)hila. Blätter mit langer .Spitze (Tafel VII, Fig 3). A. sparsifolia. 4. Innere Hüllblätter der weiblichen Blüte ohne Ripj^e (Fig. 5). 5. Innere Hüllblätter der weiblichen Blüte mit Rippe (Fig. 6). 8. 5. Laubblätter von der Basis an gleichmässig verschmälert (Tafel VII, Fig. 4). A. frigida. Laubblätter (wenigstens im oberen Teil des Stengels) aus breiter Basis mehr oder weniger plötzHch in eine schmale pfriemenförmige Spitze zusammengezogen (Tafel VII, Fig. 7). 6. 6. Rippe sehr breit, die ganze pfriemenförmige Spitze ausfüllend (Tafel VII, Fig. 8). 7. Rippe schmäler, nur den oberen Teil der Spitze ausfüllend (Tafel VII, Fig. 7). A. Huntii. 7. Blätter meist einseitswendig, Zellen an der Blattbasis rundlich-quadratisch. A. crassinervia. Blätter allseitswendig, im trockenen Zustande stark verbogen, Zellen am Blattgrunde rektangulär. A« angastata. Pigurenerklärung- zu Tafel VI. Fig. 1. Nanomitrium tenerum. üabitusbild. Lupenvergrösserung. Links davon ein Blatt, stärker vergrössert. Zwischen beiden ein Pfiänzchen in natürlicher Grösse. Fig. 2. Ephemerum serratum. Lupenvergrösserung. „ 3. Arcbidium phascoides. „ „ 4. Ephemerella recurvifolia. „ „ 5. Physcomitrella patens. „ „ 6. Acaulon muticum. „ „ 7, Phascum cuspidatum. Links Lupenvergrösserung. Rechts natürliche Grösse. „ 8. Phascum rectum. Lupenvergrösserung. „ 9. Phascum curvicollum. „ „ 10. Mildeella bryoides. „ „ 11. Aschisma carniolicum. „ „ 12. Astomum crispum. „ „ 13. Pleuridium nitidum. „ „ 14. Pleuridium subulatum. „ „ 15. Sporledera lacustris. „ „ 16. ßrucbia vogesiaca. „ „ 17. Voitia nivalis. Natürliche Grösse. „ 18. Andreaea petrophila. Natürliche Grösse. „ 19. Andreaea Huntii. Natürliche Grösse. 31. „ 32. )i 33. n 34. n 35. „ 36. n 37. „ 38. n 39. )■> 40. n 41, J! 42. ^ 43. » 44. n 45. „ 46. „ 47. — 62 — artigen, dunkleren Längsstreifen, entleert gefurcht. Fr. Spätsommer. — Selten auf lehmig -sandigem oder torfigem Boden in den Alpen. Bayern, Algäu, Salzburg, Tirol, Steiermark, Kärnten, Schweiz. 98. D. crispa (Ehrh.) Schimp. (Dicranum crispum Ehrh.) (Tafel X, Fig. 21). — Habituell der vorigen ähnlich, aber Blätter mit viel längerem, sparrig abstehendem und hin- und hergebogenem dünnem Pfriementeil. Kapsel aufrecht und deutlich längsstreifig (Tafel XII, Fig. 18). Peristom rotbraun, Schenkel schwach papiUös. Fr. Hochsommer. — Verbreitet auf lehmig-thoniger Erde an grasigen Abhängen, Grabenrändern durch das ganze Gebiet. 99. D. rufescens (Dicks.) Schimp. (Dicranum Smith). — Zwei- häusig. Kleine rötliche, gesellig wachsende Pflänzchen, meist nur circa 5 mm hoch. Blätter nicht scheidig, lineal-lanzettlich, lang zugespitzt, meist sichel- förmig, einseitswendig. Kapsel aufrecht und symmetrisch, nicht längsstreifig (Tafel XII, Fig. 19), blutrot, entleert-längsf altig. Peristom sehr gross, hoch- rot, bis zur Mitte geteilt, mit stark papillösen Schenkeln. Fr. Spätherbst bis Frühling. — Verbreitet auf lehmigem Boden durch das ganze Gebiet. 100. D. humilis Ruthe. — Zweihäusig. Der vorigen ziemhch ähnlich, aber mit geneigter, symmetrischer, braunrötlicher, ungestreifter Kapsel, die trocken gekrümmt und etwas längsfurchig ist. Peristomschenkel schwach papillös. Blätter schmal lineal-lanzettHch , borstenförmig, mit austretender Rippe, am Rande ausgeschweift, gezähnelt. Fr. August — September. — An Grabenrändern bei Guhden bei Bärwalde, Aura bei Kissingen. 101. D. Taria (Hedw.) Schimp. (Dicranum varium Hedw.) (Tafel X, Fig. 20). — Zweihäusig. Bildet bis 2 cm hohe, dichte, grüne Rasen. Blätter straff, sehr schmal pfriemenförmig an der Basis, mit zweischichtigen, schwach- entwickelten Blattflügelzellen (Tafel XII, Fig. 16). Rippe austretend. Seta rot. Kapsel geneigt und symmetrisch, ohne Kropf, ungestreift, rotbraun. Peristom purpurrot, Schenkel dicht papillös. Fr. Winter. — var. tenui- folia B. Seh. G. Schmächtiger, mit zarteren Blättern, deren Rippe wenig entwickelt ist. — var. callistomum B. Seh. G., mit kurzer Seta und kleiner, aufrechter Kapsel. — Gemein durch das ganze Gebiet in Ausstichen, an Weg- und Grabenrändern auf sandig-thoniger Erde. 102. D. snbalata (Hedw.) Schimp. (Dicranum Hedw.). — Zwei- häusig. Bildet lockere, gelbgrüne bis grüne Raschen von 0,5 bis 2 cm Höhe. Blätter lang pfriemenförmig-rinnig, ganzrandig, aufrecht abstehend, etwas einseitswendig, ohne Biattflügelzellen (Tafel XII, Fig. 17). Seta rot, Kapsel geneigt, hochrückig, eiförmig, mit schwachen Längsstreifen (Tafel XII, Fig. 20). Peristom gelbbraun, Zähne bis zur Mitte geteilt, Schenkel fein — 63 — papillös, oben hyalin. Fr. Herbst und Winter. — An Waldrändern, Holil- "svegen, auf sandig-tlionigem Boden allgemein verbreitet (nicht auf Kalk). 103. D. curyata (Hedw.) Schimp. (Dicranum Hedw.) — Von der vorigen Art im wesentlichen nur durch die aufrechte, fast regelmässige, deutlich gestreifte Kapsel und die oben kreuzweise gestreiften Peristomschenkel verschieden. Pfriementeil der Blätter an der Spitze gezähnt. — Verbreitet, aber nicht häufig an gleichen Standorten wie vorige und meist vereinzelt miter dieser wachsend: zerstreut durch das Gebiet. 104. D. ceryiculata (Hedw.) Schimp. (Dicranum Hedw.) (Tafel X, Fig. 22). — Zweihäusig. Bildet bis 2 cm hohe, dichte, gelbgrüne Rasen. Blätter trocken, verbogen bis kraus, lang, rinnig-pfriemenförmig, etwas ein- seitswendig, mit sehr breiter, oben undeutlich gegen die Lamina abgesetzter Rippe. Seta strohgelb. Kapsel geneigt und symmetrisch, kropfig (Tafel X, Fig. 19), eiförmig, kleinmündig, gelbbraun. Peristom gelbbräunlich, oben mit kreuzweisen Streifen. — var. pusilla (Hedw.) Schimp. Kleiner, mit kürzeren, wenig pfriemenförmigen Blättern. — Fr. Sommer bis Herbst. — Gemein durch das o-anze Gebiet auf torfio-em Boden. 105. D. heteromalla (Dill.) Schimp. (Dicranum Hedw.) — Zwei- häusig. Glänzend lichtgrüne, bis 3 cm hohe, dichte Raschen bildend. Blätter lang, rinnig-pfriemenförmig. Seta gelb, später rötlichgelb. Kapsel geneigt, nicht kropfig, nicht gestreift, aber mit Längsfurchen, schiefmündig, entdeckelt, unten eingeschnürt (Tafel XU, Fig. 21). Peristom braunrot. Fr. Herbst, Winter. — var. sericea H. Müller (Dicranodontium sericeum Schimper) kräftiger, smaragdgrün, innen rostrot. Blätter gezähnt. — var. interrupta (Hedw.) Br. Seh. G. besitzt Stengel mit unterbrochener Beblätterung und langen Innovationen. — var. stricta Br. Seh. G. besitzt steife, aufrecht ab- stehende Blätter. — Allgemein verbreitet auf Sandstein und sandig-thonigem Boden. Gattung Dicranum Hedw. (inkl. Oncophorus Brid ). Meist grosse, in dichtem Rasen auftretende Moose mit kräftigem Stengel und schmalen, pfriemenförmigen, sichelförmig-einseitswendigen Blättern, an deren Basis deutliche Blattflügelzellen differenziert sind. Seta aufrecht. Kapsel geneig-t oder aufrecht, mit Spaltöffnungen am Kapselgrunde. Haube kappen- förmig, kahl, nicht gewimpert. Peristom meist grubig-längsstreifig, gross und kräftig entwickelt. Übersicht der Arten. 1. Kapsel regelmässig, aufrecht, selten ganz leicht gekrümmt (Tafel XII, Fig. 22). 2. Kapsel symmetrisch, geneigt (Tafel XH, Fig. 23). 12. — 64 — 2. Haubenschnabel rauh (ähnlich wie Tafel XII, Fig. 34), Stengel ohne Wuizelfilz. D. fulTellum. Haubenschnabel glatt (ähnlich wie Tafel XII, Fig. 35), Stengel mit Wurzel- filz. 3. 3. Peristomzähne grubig-längsstreifig (Tafel III, Fig. 11). 4. Peristomzähne nicht grubig-längsstreifig (Tafel XII, Fig. 25). 9. 4. Blätter mit glattem Rande (Tafel XII, Fig. 29). 5. Blätter mit gesägtem oder gezähneltem Rande (Tafel XII, Fig. 27). 6. 5. Blattrippe schmal, ^j^^ der grössten Blattbreite einnehmend (Tafel XII, Fig. 31). D. groenlaiidicum. Blattrippe sehr breit, die Hälfte der grössten Blattbreite einnehmend. D. albicans. 6. Stengel dicht wurzelfilzig. 7. Stengel kaum merkbar wurzelfilzig. 8. 7. Blattrand nur an der Spitze gesägt. D. flagellarc. Blattrand bis ül)er die Blattmitte gesägt. D. montanmu. 8. Blattlamina beiderseits der Rippe nur 10 bis 15 Zellen an der Basis breit (Tafel XII, Fig. 36). D. longifoliuin. Blattlamina jederseits 20 bis 25 Zellen breit (Tafel XII, Fig. 37). D. Sauteri. 9. Peristomzähne mit zwei Reihen Platten auf der Aussenschicht (Tafel XII, Fig. 38). 10. Peristomzähne mit dünner Aussenschicht papillös oder fein quergestreift (Tafel Xn, Fig. 25). 11. 10. Blattränder fein gesägt (Tafel XII, Fig. 27). D. fulvum. Blattränder glatt. D. Tiride. 11. Peristomzähne schwach papillös und oben quergestreift. D. strictlim. Peristomzähne mit vereinzelten groben Papillen. D. Scottianuni. 12. Haubenschnabel rauh (Tafel XII, Fig. 34), Stengel ohne Wurzelfilz. 13. Haubenschnabel glatt (Tafel XII, Fig. 35), Stengel wurzelfilzig. 15. 13. Blätter allseits abstehend, Blattzellen mit Papillen, Kapsel kropfig. D. Blyttii. Blätter sichelförmig, einseitswendig. 14. 14. Zellen mit Papillen (Tafel XII, Fig. 39). D. falcatum. Zellen ohne Papillen (Tafel XII, Fig. 40). D. Starke!. 15. Blätter querwellig, Rippe vor der Spitze endend. 16. Blätter nicht wellig, Rippe austretend oder mit der Spitze endend. 19. 16. Blattzellen unterseits an der Spitze mit spitz vortretenden Mamillen (Tafel xn, Fig. 41). D. spurium. Blattzellen ohne Mamillen (Tafel XII, Fig. 42). 17. — 65 — 17. Blattzellen im ol)eren Teil des Blattes ganz unregelmässig (Tafel XII, Fig. 43). D. Berg-eri. Blattzellen regelmässig, verlängei-t. 18. 18. Rippe dicht vor der Spitze verschwindend (Tafel XII, Fig. 32). D. un- dulatum. Rippe weit vor der Spitze verschwindend (Tafel XII, Fig. 33). D. Boiljeani. 19. Rippe und meist Blattrand grobgesäg-t, 20. Rippe und Blattrand glatt oder schwach und nur an der Spitze gezähnelt. 22. 20. Rippe schwach, nicht austretend (Tafel XII, Fig. 45). D. scoparium. Rippe kräftig, austretend (Tafel XII, Fig. 44). 21. 21. Blätter einseitswendig. D. majus. Blätter allseits abstehend. D. Jlühleiibeckii. 22. Blattzellen unterseits an der Spitze stark mamillös. D. fuscescens. Blattzellen nicht oder unbedeutend mamillös. 23. 23. Rippe an der Spitze unterseits gezähnelt. D. Seildtneri. Rippe glatt. 24. 24. Kapsel nicht kropfig. 25. Kapsel kropfig. 27. 25. Rippe schwach, nur ^/^ der grössten Blattbreite. D. neglectum. Rippe stärker, ^j.^ bis ^j. der grössten Blattbreite. 26. 26. Blattzellen wenig verdickt, weitlumig (Tafel XII, Fig. 47). D. COllgestum. Blattzellen sehr stark verdickt, engiumig (Tafel XII, Fig. 46). D.elongatuin. 27. Blattrand in der Mitte umgebogen (Tafel XII, Fig. 30). D. Tirens. Blattrand nicht umgebogen. D. IVahlenbergii. A. Peristomzähne nicht grubig -iängsstreifig. I. Kapsel aufrecht und regelmässig. 106. D. strie.tum Schleich. — Zweihäusig. Bildet dichte grüne bis gelbgTÜne, unten etwas filzige, 4 bis 5 cm hohe Polster. Blätter steif auf- recht, schmal, lang, sehr brüchig, mit glattem Rande und glatter, lang aus- tretender Rippe und grossen, aufgeblasenen Blattflügelzelleu. Kapsel auf- recht oder nur schwach geneigt, weder gestreift, noch gefurcht, blass gelblichgrün. Peristom orange, mit schmalen, nicht grubig-längsgestreiften, sondern oben schräggestreiften und schwach papillösen Zähnen. Fr. Sommer. — Sehr selten, auf morschen Baumstümpfen, seltener auf Erde. Brandenburg: Menzer Forst auf Wurzeln alter Kiefern; Salzburg: in Wäldern bei Salz- burg und bei Mittersill; Steiermark: am Sonnberge; Krain: Studorf und Alt- hammer; Tirol: Ahrnthal; Schweiz: Vissoye im Val d'Anniviers, St. Maurice, am Nordabhange des Simplon und bei Leukerbad. Thome-Migula, Flora. V. 5 — 66 — 107. D. Scottianum Turner. — Zweiliäusig. Bildet dichte, braun- grüne, zuweilen etwas ins Gelbliche spielende, schwach glänzende, 1 bis 4 cm hohe Rasen, die im Innern rostfilzig sind. Blätter ganzrandig, mit kräftiger, glatter, austretender Rippe. Kapsel bleich gelbgrün, nicht gestreift, aufrecht, meist etwas gekrümmt. Peristom niedrig, mit fast ungeteilten, nicht ge- streiften, sondern nur mit einzelnen groben Papillen besetzten Zähnen (Tafel XII, Fio-. 20). Fr. September. — Sehr selten, nur bei der Schlappmühle bei Usingen in Nassau. 108. D. fulvellum (Dicks.) Sm. (Bryum fulvellum Dicks.) — Ein- häusig. Niedrig, nur 0,5 bis 2 cm hoch, in dichten, bräunlich olivgrünen, glänzenden Rasen. Blätter rinnig-borstenförmig, einseitswendig, sichelförmig, mit lang austretender schmaler Rippe und meist glattem Rande. Seta sehr kurz, weniger als 5 mm lang; Kapsel daher kaum über die Blätter empor- gehoben, aufrecht, regelmässig mit acht dunklen Längsstreifen, entdeckelt, unter der Mündung stark verengt, nicht kropfig. Peristom mit purpurnen, oben gelblichen, unregelmässig durchbrochenen, selten gespaltenen Zähnen, die kreuzweise Streifung zeigen. Fr. Juli. — An kalkfreien Felsen und zer- setzten Felsmassen der Hochgebirge; Alpen, Riesengebirge (Grosse Schnee- grube, Gipfel des Brunnenberges). 109. D. fulvum Hook. — Zweihäusig. Bildet weiche, lockere, 2 bis 5 cm hohe, braungrüne, unten gelblichweiss-filzige Rasen. Blätter allseits abstehend, nach oben schopfig gedrängt, sehr lang, mit breiter, lang aus- laufender Rippe und oben feingesägtem Rande (Tafel XII, Fig. 27). Seta dick, 1 bis 2 cm hoch. Kapsel aufrecht, regelmässig länglich-cylindrisch, ge- streift, später gefurcht, kastanienbraun. Peristom niedrig, trüb purpurn, an der Basis aussen mit zwei getrennten Längsreihen von unregelmässigen Platten, oben tief zwei- bis dreiteilig, an den Spitzen papillös (Tafel XII, Fig. 38). Fr. Spätsommer bis Herbst. — Verbreitet an schattigen, kalkfreien Felsen der Gebirge (nicht oberhalb der Waldregion). 110. D. Tiride (SuH. u. Lesqu.) Lindb. (Campylopus viridis SuU. u. Lesqu.) — Zweihäusig. Bildet dichte, polsterförmige, dunkelgrüne, unten rostfilzige, 1 bis 4 cm hohe Rasen. Blätter steif, aufrecht-abstehend, brüchig, mit breiter, lang auslaufender Rippe und glattem Rande. Seta 2,5 cm hoch, Kapsel aufrecht, etwas gekrümmt, ohne Streifen, gelbbräunlich. Fr. Juli, August; fast nur steril im Gebiet. — Hauptsächlich an Laubholzstämmen, doch auch auf Felsen und auf Erde durch das Gebiet verbreitet, aber nicht gemein. IL Kapsel geneigt und symmetrisch. 111. D. falcatlim Hedw. — Einhäusig. Bildet dichte grüne bis schwärzliche, glänzende, 1 bis 5 cm hohe Rasen. Blätter stark sichelförmig- — 67 — einseitswendig, lang pfriemenförmig, mit schwacher, lang austretender Rippe. Zellen papillös (Tafel XII, Fig. 39). Seta niedrig, nur 0,5 bis 1 cm hoch. Kapsel geneigt, symmetrisch, hochrückig, kropfig, ohne Streifen und Furchen, braun, entdeckelt, wenig unter der Mündung verengt. Peristoni purpurrot, mit bis zur Mitte geteilten, dicht und lang papillösen Zähnen. Rand des Haubenschnabels rauh (Tafel XII, Fig. 34). Fr. Juli. — var. pumilum Sauter ist nur 0,5 cm hoch und hat straff abstehende, nicht einseitswendige Blätter. — Verbreitet in den Alpen an kalkfreien, nassen Felsen; auch im Riesengebirge, am Glatzer Schneeberg und im Kessel des Gesenkes. 112. D, Blyttii Schimp. — Einhäusig. Bildet dichte, niedrige, dunkel- grüne bis schwärzliche Raschen. Blätter meist aUseits abstehend, nicht oder nur wenig sichelförmig, mit schwacher, lang austretender Rippe. Seta 0,5 bis 1 cm hoch. Kapsel etwas geneigt, symmetrisch, etwas kropfig, lichtbraun, mit rotem Munde, ohne Streifen und Furchen, Peristoni rotgelb, mit über die IMitte geteilten, dicht papillösen Zähnen. Fr. Juli. — Auf kalkfreien Felsen im Hochgebirge nur an wenigen Orten der Sudeten, des Böhmer Waldes (Ai'ber), Schwarzwaldes (Feldberg), Vogesen (Hoheneck), Alpen. 113. D. Starke! Web. u. Mohr. — Einhäusig. Bildet lockere grüne bis bräunlichgrüne, glänzende, 2 bis 6 cm hohe Rasen. Blätter sichelförmig- einseitswendig, mit auslaufender, schmaler Rippe. Blattzellen nicht papillös (Tafel XII, Fig. 40). Seta 1 bis 1,5 cm hoch. Kapsel wenig geneigt, symmetrisch, kropfig, länglich, mit Längsstreifen, entleert mit Furchen. Peri- stoni blutrot, mit bis über die Mitte gespaltenen, lang und dicht papillösen Zälmen. Fr. Sommer. — Im Hochgebirge an kalkfreien Felsen und zersetztem Gestein verbreitet. B. Peristomzähne grubig-längsstreifig. I. Kapsel geneigt und symmetrisch, a) Blätter queiTvellig. 114. D. sparinm Hedw. — Zweihäusig. Bildet grosse, lockere, 2 bis 6 cm hohe, gelbgrüne, oft ins Bräunliche sjDielende Rasen, die im Innern und am Grunde dicht rostrot verfilzt sind. Blätter gross, zugespitzt, lineal-lanzettlich, abstehend, querwellig, am Rande gesägt, auf der Unterseite an der Spitze mamillös, mit vor der Spitze verschwindender kräftiger Rippe. Blattzellen mamillös (Tafel XII, Fig. 41). Seta 2 bis 3 cm hoch. Kapsel bogig geneigt, fast cylindrisch, schwach kropfig, gestreift olivengrün, entleert lichtbraun. Peristoni rotgelb, Zähne tief, zwei- bis dreiteilig, grubig-längs- streifig, oben dicht papillös. Fr. Mai. — Verbreitet auf Sandboden, nament- lich in Kiefernwäldern in der Ebene und iin HügeUande. 5* — 68 — 115. D. Bergeri Blandow. — Zweihäusig. Sehr gross und kräftig, in dichten, 10 bis 20 cm hohen, gelhgrünen, innen braunfilzigen Rasen. Blätter meist aufrecht abstehend, lineal- lanzettlich, verhältnismässig breit, mit stumpfer Spitze, gesägtem Rande und kräftiger, vor der Spitze ver- schwindender Rippe. Blattzellen glatt (Tafel XII, Fig. 42). Seta 3 bis 4 cm hoch. Kapsel meist geneigt, etwas gekrümmt, gestreift, meist nicht kropfig, bräunlich, unter der Mündung auch entleert nicht verengt. Peristom gross, gelbbräunlich. Zähne tief zweischenkelig, grubig längsstreifig, oben gi-ob papillös. Deckel halb so lang als die Kapsel. Fr. Sommer. — Verbreitet auf Torfmooren zwischen Sphagnum, 116. D. undulatuin Ehrh. — Kräftig. 10 bis 20 cm hohe, lockere^ gelbgrüne bis grüne, innen braunfilzige Rasen liildend. Blätter meist ab- stehend, stark querwellig (Tafel XII, Fig. 48), breit, lang zugespitzt, am Rande grob gesägt, mit schmaler, vor der Spitze verschwindender Rippe (Tafel XII, Fig. 32). Seta 3 bis 4 cm hoch. Kapsel lichtbraun, schwach gestreift, geneigt, trocken stark gekrümmt. Peristom trübrot, mit über die Mitte zwei- bis vierteiligen, grubig - längsstreifigen , oben papillösen Zähnen. Deckel so lang als die Kapsel. Fr. Sommer. — Sehr häufig auf V/aldboden und mit Erde bedeckten Felsen. 117. D. Bonjeani de Not. — Zweihäusig. Der vorigen Art ähnlich, doch durch die oben breiteren Blätter mit weit vor der Spitze verschwinden- der Rippe (Tafel XII, Fig. 33), die weniger geneigte und gekrümmte Kapsel und das gelbrote Peristom unterschieden. — Bei var. juniperifolium (Sendt.) Braithw. sind die Blätter kürzer, steifer und weniger cjuerge wellt, bei var. polycladon Br. Seh. G. besitzen die Stengel schlanke kätzchenförmige Astchen mit kurzen, stumpfen, zarten Blättern. Fr. Spätsommer. — Auf sumpfigen und moorigen Wiesen allgemein verbreitet, aber selten fruchtend. b. Blätter nicht querwellig. 118. D. majus Smith. — Zweihäusig. Sehr robust, gegen 10 cm lang, in lockeren, grünen, glänzenden Rasen. Blätter gross, lang, stark sichelförmig-einseitswendig, mit borstenförmiger, scharf gezähnter Spitze und austretender Rippe (Tafel XII, Fig. 44). Seta 2 bis 4 cm hoch. Kapsel stark geneigt, eilänglich, hochrückig, ungestreift, dunkelbraun. Peristom rot- braun, an der Spitze der bis über die Mitte geteilten Zähne schwach papiUös. Fr. Spätsommer. — In schattigen Wäldern verbreitet, doch nicht überall häufig. — Die Stengel dieser Art sind am Grunde gewöhnlich niederliegend. 119. D. scoparium (L.) Hedwig (Tafel X, Fig. 23). — Zweihäusig. Bildet lockere, glänzend grüne bis bräunlichgrüne, 10 cm hohe Rasen von lockerem Gefüge. Blätter meist nur an den Spitzen sicheKörmig, einseits- — 69 — wendig, lang pfriemenförmig, am Rande scharf gesägt (Tafel XII, Fig. 28), mit schwacher, in der Spitze endender Rippe (Tafel XII, Fig. -45). Seta 2 bis 4 cm hoch, purpnrn. Kapsel braun, länglich cyKndrisch, geneigt, ohne Streifen und Furchen, glanzlos (Tafel XII, Fig. 23). Peristoni purpurn, Zähne bis über die Mitte zweispaltig, oben schwach papillös. Fr. fast den ganzen Sommer vom Mai bis zum Herbst. — Überall gemein. 120. D. neglectum Jur. — Zweihäusig. Der vorigen Art ähnlich, aber kleiner und zarter, nur etwa 5 cm hoch, schwach glänzend, in dichten, schwellenden, bleich gelblich- und bräunlichgrünem Rasen mit spärlichem Wurzelfilz. Blätter aufrecht abstehend, sehr hohl, lanzettlich-pfriemenförmig, ganzrandig. Im Bau der Kapsel stimmt es mit der folgenden Art überein. Fr. Spätsommer. — Verbreitet in den Alpen, aber selten fruchtend. 121. D. Mtthlenbeckii Br. Seh. G. (Dicr. Hortianum Juratzica.) — Zweihäusig. Bildet dichte, grosse, 2 bis 6 cm hohe, bräunlich gelbgrüne, innen stark rostrot verfilzte Rasen. Blätter sehr hohl, meist aufrecht ab- stehend, trocken verbogen, lineal-pfriemenförmig, mit auslaufender, grob ge- sägter Rippe und meist grob gesäg-tem Rande. Seta gelb, unten rötlich, 2 bis 2^/2 cm lang. Kapsel bis 8^/2 mm lang, braun, mit rotbraunen, vor- tretenden Längsrippen, gekrümmt, geneigt. Peristom trübrot, sehr lang, Zähne bis unter die Mitte geteilt. Fr. Spätsommer. — var. brevifolium Lindb. bildet dichtere, bis 10 cm lange, wenig verfilzte Rasen. Blattrippe nicht austretend, Blattzellen kleiner. Blätter weniger hohl. — Im Gebirge und Hochgebirge verbreitet, namentlich auf Bergwiesen, auch auf Torfboden; felilt aber vielen deutschen Gebirgszügen ganz, so dem Schwarzwald, den Vogesen u. s. w. Im Riesengebirge: Eibwiese: Mährisches Gesenke: Peter- stein; Rhön: häufig; ebenso im fränkischen und schwäbischen Jura. Die var. brevifolium ist in den Alpen verbreitet. 122. D. congestum Brid. (Tafel XII, Fig. 47.) — Zweihäusig. Stengel 6 bis 8 cm hoch, meist deutlich schopfig, in bräunlich gelbgilmen, wenig verfilzten, glanzlosen Rasen. Blätter sehr hohl, rinnig, lanzettlich- pfriemenförmig, mit in der Spitze endender oder kurz austretender Rippe und glattem oder nur an der Spitze gesägtem Rande. Seta bis höchstens 1^/2 cm hoch, gelb bis rötlichgelb. Kapsel geneigt, wenig gekrümmt, un- gestreift, gelbgrün, später braun. Peristom schmutzig gelbrot, Zähne bis zur ]\Iitte geteilt. Fr. Spätsommer. — var. flexicaule Brid. Sehr lang (bis 20 cm) und locker. Blätter weit voneinander an den dünnen Stengel gestellt, glänzend, einseitswendig, sicheKörmig. — Verbreitet im Hügelland und Gebirge auf modernden Baumstumpfen, Felsen. 123. D. fuscesceiis Turn. — Zweihäusig. Bildet 1 bis 6 cm hohe, glanzlose, braungrüne, innen rostfilzige, ziemlich dichte Rasen. Blätter schmal — 70 — pfriemenförmig, allseits abstehend, trocken kraus verbogen, mit lang aus- tretender Rippe und an der Spitze gezälintem Rande. Blattzelleu an der Spitze des Blattes unterseits spitz - mamillös. Seta bis 1,8 cm lang, gelb bis rötlich. Kapsel etwas geneigt, mit gekrümmtem Rücken, gelbrot, mit sechs vortretenden, rotbraunen Längsrippen, nicht weitmündig. Peristom trüb purpurrot, Zähne sehr breit, teilweise drei- bis vierteilig. Fr. Sommer. — In tiefem Schatten alter Felsen und an modernden Baumstumpfen in der Hüsrelreorion verbreitet. o o 124. D. Sendtiieri Limp rieht. — Zweihäusig. Stengel in dichten, 6 cm hohen, braunfilzigen Rasen. Blätter aufrecht abstehend, mit stark verbogenen Spitzen, lang rinnig-pfriemenförmig, mit auslaufender Rippe und oben schwach gezähntem Rande. Seta bis 2 cm lang, rötlichgelb. Kapsel fast aufrecht, mit etwas gebogenem Rücken, länglich, undeutlich gestreift und gefurcht, entleert nicht erweitert. Peristom sehr lang, dunkebot, mit gelben, dicht papillösen Spitzen, Zähne bis ein Drittel zweiteilig. Fr. Juni. — Quadersandsteinfelsen von Adersbach. 125. D. elongatnm Schleich. (Tafel XII, Fig. 46). — Zweihäusig. Rasen glänzend bräunlich gelbgrün, innen dicht rostfilzig, 5 bis 10 cm hoch • und selbst darüber. Blätter steif, aufrecht abstehend, an der Spitze meist schopfig und etwas sichelförmig-einseitswendig, trocken anliegend, pfriemen- förmig, hohl, ganzrandig, mit kurz auslaufender Rippe. Seta circa IY2 cm hoch, leicht wellig gekrümmt, gelb bis rötlich. Kapsel etwas geneigt, hoch- rückig, grünlichgelb mit rotgelben Streifen, klein (1,5 mm lang), entleert weitmündig. Peristom trüb purpun'ot, Zähne bis gegen die Mitte zwei- bis vierteilig. Fr. Spätsommer. — Im Hochgebirge oberhalb der Baumgrenze auf Wiesen und erdbedeckten Felsen weit verbreitet, aber meist steril. Alpen, Sudeten, Böhmer Wald, Beskiden, Tatra. 126. D. Groenlandicum Brid. (Tafel XII, Fig. 29, 31). — Zwei- häusig. Bildet 3 bis 6 cm hohe, glänzende, gelbgrüne, dichte, aber wenig verfilzte Rasen. Blätter steif, borstenförmig abstehend, trocken anliegend, lineal-lanzettlich, ganzrandig, mit nicht austretender, oft vor der Spitze ver- schwindender Rippe. Kapsel fast aufrecht, mit nur w^enig gebogenem Rücken, klein, mit schwachen Streifen. Peristom orange, Zähne tief zweischenkelig. — Sehr selten. Kärnten: Steiermark: Stein bei Schladmincr. 127. D. yirens (Sw.) Hedw. (Oncophorus virens Brid.) (Tafel XII, Fig. 24. 30.) — Bildet dichte, 1 bis 5 cm hohe, gelblichgi-üne, etwas wurzel- filzige Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken kraus verbogen, lang pfriemenförmig, mit in der Mitte umgebogenem Rande und in der Spitze endender Rippe. Kapsel länglich, mit eckig vorspringendem Kröpfe (Tafel XII, Fig. 24). Peristom tief purpurrot. — var. serratus Br. Seh. G. zeigt höhere, — 71 — freudiggrüne Rasen. Blätter oben am Rande grob gesägi. — var. elon- gatus Limpr. bildet bis 10 cm hohe, gelbgrüne Rasen. Rippe lang aus- tretend. — In den Alpen an feuchten Stellen, namentlich auf kiesigem Boden an Quellen und Bächen verbreitet, doch stets in höheren Lagen. 128. D. ITahlenber^ii (Brid.) Schultz. (Oncophorus Wahlenbergii Brid.) — Bildet gelbgrüne, rostfilzige, niedrige Rasen. Von der vorigen Art durch die längeren, schmäleren, am Rande nicht umgebogenen Blätter ver- schieden. Kropf der Kapsel weniger eckig. — var. comp actus Br. Seh. G. bildet sehr dichte, niedrige Raschen (nur am Stilfser Joch). — Schweiz: Wasserfälle am Morteratschgletscher bei Pontresina, Fexthal, Albulapass, Splügen, Oberengadin bei St. Moritz, Splügenpass; Tirol: Tritalpe. Nasse, kalkfreie Felsen. IL Kapsel aufrecht und regelmässig. 129. D. montanuin Hedw. (Tafel XIII, Fig. 3). — Zweihäusig. Bildet gelbUchgrüne, glanzlose, weiche, grosse, aber niedrige (bis 4 cm), innen dicht braunfilzige Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken verbogen bis kraus, lang pfriemenförmig, rinnig, am Rande weit herab unregelmässig gezähnt, mit in der Spitze endender Rippe. Seta 1,5 cm hoch, gelb. Kapsel regel- mässig aufrecht, länglich cylindrisch, gelblichgrün, kaum gestreift, trocken ge- furcht. Peristom gelbrot, mit schwach papillösen, bis zur Mitte zweiteiligen Zähnen. Fr. Sommer. — Verbreitet am Grunde von Nadelholzstämmen und Baumstümpfen, auch an Sandsteinfelsen. 130. D. flag:ellare Hedw. — Zweihäusig. Der vorigen Art nahe- stehend, unterschieden durch die nur an der Spitze am Rande gezähnten, trocken wenig krausen Blätter und die bis über die Mitte geteilten, stark papillösen Peristomzähne. Fr. Sommer. — An gleichen Orten wie die vorige Art und oft mit dieser zusammen, aber seltener. 131. D. longifolium Ehrh. (Tafel XII, Fig. 36). — Zweihäusig. Bildet lockere, wenig verfilzte, 2 bis 8 cm hohe, schwach glänzende, weiss- lich- oder dunkelgrüne Rasen. Stengel schopfig beblättert, Blätter sichel- förmig-einseitswendig, sehr lang und fein pfriemenförmig, mit weit herab gesägtem Rande und sehr breiter, den Pfriementeil ausfüllender Rippe, deren Aussenzellen chlorophyllfrei sind. Seta 1 bis 2 cm hoch, gelblich. Kapsel grünlich, aufrecht, regelmässig, nicht gestreift, trocken nicht gefurcht. Peri- stom pui-purrot, mit weit unter die Mitte geteilten, nicht papillösen Zähnen. Fr. Sommer. — var. subalpinum Älilde mit steifen, allseits steif ab- stehenden Blättern und dichteren, oft schwarzgrünen Rasen. — var. hama- tum Juratzka mit sehr stark sichelförmig-einseitswendigen Blättern. — Ver- breitet an kalkfreien Felsen mid Baumstänunen. Selten in der Tiefebene. — 72 — 132. D. Sauteri Schimp. (Tafel X, Fig. 24; Tafel XII, Fig. 22, 26, 37). Der vorigen Art nahe verwandt, aber Rasen freudiggrün, seiden- glänzend, Blattrippe viel schmäler und Lamina beiderseits 20 bis 25 Zell- reihen breit. — In Süddeutschland und in den Alpen an Baumstämmen, seltener an Felsen verbreitet. 133. D. albicans Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet weissgrüne, o-länzende, 3 bis 10 cm hohe, dichte, innen etwas braunfilzige Polster. Blätter aufrecht abstehend oder etwas sichelförmig, trocken steif, nicht verbogen, lang pfriemenförmig, ganzrandig, mit ähnlichem Bau wie bei longifolium. Kapsel aufrecht und regelmässig, engmündig, ungestreift, nicht gefurcht, lichtbraun oder bräunlichgrün. Peristom schwach längsstreifig, nicht ganz tj'pisch, trübrot, Zähne bis über die Mitte zAveischenkelig, grob papillös. Fr. Sommer. — Auf feuchter Erde und Felsen in den Hochalpen von 1700 m an verbreitet. Gattung Campylopus B r i d. Mittelgrosse, gelblich- oder bräunlichgrüne Moose mit meist sehr lang pfriemenförmigen Blättern und häufig starkem Wurzelfilz. Die Seta ist schwanenhalsartig gebogen, im Alter wellig oder geschlängelt. Kapsel ohne Spaltöffnungen. Peristomzähne bis über die Mitte geteilt. Übersicht der Arten. 1. Blattrippe als farbloses Haar austretend. 2. Blattrippe nicht als farbloses Haar austretend. 4. 2. Haar an der Spitze des Blattes kurz. C. breYipilus. Haar lang. 3. 3. Stengel nicht wurzelfilzig, Blattbasis stark geöhii. C. atrOTirens. Stengel wurzelfilzig, Blattbasis schwach geöhrt. C. polytriclioides. 4. Blattspitze farblos. 5. Blattspitze grün. 6. 5. Stengel wurzelfilzig, Blätter dornig gesägt. C. Mildei. Stengel ohne Wurzelfilz, Blätter nur an der Spitze schwach gezähnt. C. subulatus. 6. Stengel stark warzelfilzig. 7. Stengel ohne oder mit kaum bemerkbarem Wurzelfilz. 9. 7. Blattflügelzellen gross. C. flexuosus. Blattflügelzellen fehlen oder kaum angedeutet. 8. 8. Rippe unterseits gefurcht, Lamina bis zur Spitze reichend. C. fraffilis. Rippe nicht gefurcht, Blattspitze nur von der Rippe ausgefüllt. C. Schimperi. 9. Blattbasis geöhrt, Blattflügelzellen vorhanden. C. Scliwarzii. Blattbasis nicht geöhrt, Blattflügelzellen fehlen. C turfaceus. — 73 — 134. C. Schimperi Milde. (C. SauteriMolendo.) — Zweiliäusig. Bildet dichte, wenige Centimeter hohe, gelbgrüue bis gTüne, schwach glänzende, bis hoch hinauf dicht rostfilzige Rasen. Blätter aufrecht abstehend, rölirig- pfriemenförmig, mit sehr breiter, am Grunde zwei Drittel des Blattes ein- nehmender, den oberen Pfriementeil ganz ausfüllender, unterseits nicht ge- furchter Rippe. Blattflügelzellen kaum unterscheidbar. Fr. August. — In den Alpen sehr zerstreut und vereinzelt auf grasigen Plätzen, Felsen, Erd- höhlungen u. s. w. 135. C. Sehwarzii Schimp. (Tafel XIV, Fig. 8). — Zweiliäusig, Grosse, bis 8 cm hohe, dichte, aber nur spärlich wurzelfilzige, gelb- bis bräunlichgrüne, glänzende Rasen bildend. Blatt selir lang und fein pfriemen- förmig, zuweilen schwach einseitswendig, meist aufrecht abstehend, an der Basis geölu't, mit breiter, den Pfriementeil ausfüllender, unterseits gefurchter Rippe. Blattflügelzellen deutlich entwickelt. Fr. ?. — Sehr zerstreut in den Alpen an feuchten, kalkfreien Felsen, steinigen Abhängen u. s. w. 136. C. subulatus Schimp. — Bildet niedrige, 1 bis 3 cm hohe, lockere, gelbgrüne bis grüne, glänzende Rasen. Wurzelfilz fast gar nicht ent-udckelt. Blätter an der Spitze schAvach gezähnt, lang lanzettlich, hohl, mit farbloser Spitze. Blattgrund nicht geöhrt. — An Felsen, Mauern, lehmigen Hängen an verschiedenen Stellen bei Meran in Tirol; Ki-euzbergl bei Klagenfui-t in Kärnten; an verschiedenen Stellen in Steiermark; Schweiz: Val Masino; Bayern: Manneberg bei Memmingeu, Teuschnitzer Höhe im Frankenwald; Thüringen: Beerberg; Rheinland: Eupen. 137. C. tnriaceus Br. Seh. G. (Tafel XIV, Fig. 7, 9). (Dicranum flexuosum Hedw. Dicr. turfaceum C. Müll.) — Zweihäusig. Bildet grüne bis olivgrüne, 2 bis 4 cm hohe, nur am Grunde schwach wurzelfilzige und ästige Rasen. Blätter abstehend, mit verbogener, borstenförmiger Spitze, nicht geöhrt, ohne Blattflügelzellen. Rippe am Grunde kaum die Hälfte der Blattbreite, den Pfriemeuteil ausfüllend, nicht gefurcht. — var. Mülleri (Jur.) Milde bildet gelblichgrüne Rasen. Blätter leicht abfallend, mit einigen lufthaltigen Zelkeihen an der Rippe. Fr. Anfang Frühjahr. — Im Hügel- land und in der Ebene auf Torfboden, namentlich im Wald verbreitet. 138. C. flexuosas (L.) Brid. (Tafel XIII, Fig. 4; Tafel XIV, Fig. 2, 3, 5). (Bryum flexuosum L. Dicranum flexuosum Brid.) — Der vorigen Art ähnlich, aber kräftiger, stark wurzelfilzig. Blätter allmählich lanzettlich- pfriemenförmig, schwach geöhrt, mit stark entwickelten, aufgeblasenen Blatt- flügelzellen, Lamina bis zur Spitze reichend, Rippe am Grunde etwa die Hälfte der Blattbreite einnehmend, an der Spitze gefurcht. Fr. Frühjahr. — var. zonatus (Mol.) Limpr. wird bis 10 cm hoch, zeigt karminroten ^Vurzelfilz und stark geölu-te Blätter mit grossen purpurroten Blattflügelzellen. Fr. Spät- — 14: — herbst. — Auf Torf, besonders im Wald, auch auf erdbedeckten Felsen, zer- streut, selten in den Alpen. 139. C. fragilis (Dicks.) Br. Seh. G. (Tafel XIV, Fig. 6). Bryum fragile Dicks. Dicranura Funckii C. Müll.) — Zweihäusig. Bildet wenig dichte, schwellende, meist 3 cm hohe, grüne oder gelblichgrüne, glänzende Rasen, durch den weisslichen Blattgrund sofort erkennbar. Stengel oft mit kurzen, leicht abfallenden Astcheu. Blätter allseits abstehend, lanzettlich- pfriemenförmig, mit schwach verbogener, gesägter Spitze, ohne Blattflügel- zellen. Rippe am Grunde etwa die Hälfte der Blattbreite, unterseits ge- furcht. — var. densus (Schleich.) Schimp. bildet dichte Rasen mit mehrmals geteilten Stämmchen ohne abfallende Astchen. Fr. Winter bis Frähjahr. — Zerstreut im Gebiet auf kalkfreien Felsen, besonders Sandstein, seltener auf nacktem Torf oder Humus. 140. C. Mildei Limpricht. — Dem C. subulatus ähnlich, aber mit wurzelfilzigem Stengel und stark dornig gesägten Blättern. — Sehr selten. Kanton Tessin bei Muzzano; ausserdem am Lago Maggiore. 141. C. atrOYirens (C. Müll.) de Not. (C. longipilus Brid. Dicranum atrovirens C. Müller.) — Bildet dichte, kissenförmige, 2 bis 8 cm hohe, glänzende, dunkelgi'üne, unten bräunliche, nicht verfilzte Rasen. Blätter steif, aufrecht abstehend, brüchig, lang und fein borstenförmig, mit langer, farb- loser Haarspitze, am Grunde stark geökrt. Blattflügelzellen aufgeblasen, meist rötlich gefärbt. — var. muticus Milde besitzt haarlose Blätter. — var. falcata Ferg. hat sichelförmig-einseitswendige Blätter. — Muzzano im Tessin; Inihof im Oberhaslithal; Lentathal, Eingang. Auf feuchten Felsen. 142. C. polytrichoides de Not. (Tafel XIV, Fig. 1, 4). (C. pilifer Brid. Dicranum longipilum C. Müll.) — Zweihäusig. Kräftige, starre, schwach glänzende, oliv- bis braungrüne, bis 7 cm hohe, unten wTirzelfilzige Rasen bildend, die durch die farblosen Haarspitzen einen grauen Schimmer erhalten. Blätter aufi-echt abstehend, steif, lineal bis pfriemenförmig, schwach geöhi-t, mit langer, farbloser Haarspitze. — Auf diurrem Boden, selten. Salz- burg: Krimler Tauenihaus: Tirol: Forphyi-f eisen bei Meran, St. Peter, Küchel- berg, Trento, Vällauer Schlucht; Schweiz: Tessin, Brusio, Val Masino, Val Giacomo. 143. C. brevipilus Br. Seh. G. (Dicranum brevipilum C. Müll.) — Zweihäusig. Bildet breite, gelbgrün bis bräunlichgrime , 1 bis 2 cm hohe (selten höhere), nicht verfilzte Rasen. Blätter verlängert, lanzettlich, etwas pfriemenförmig, mit kurzer farbloser Haarspitze. Auf feuchtem, torfigem Boden verbreitet in Westfalen, Ostfriesland, Schleswig. (0 Gattung Dicranodontium B r. Seh. G. Habituell an Campvlopus erinnernde, meist grosse Moose mit lang pfriemenförmigen, liolilen Blättern. Seta scliwanenlialsförmig gebogen. Kapsel regelmässig, nicht gestreift, ohne Spaltöffnungen. Peristomzähne bis zur Basis fadenförmig geteilt. Übersicht der Arten. 1. Haubenbasis gewimpei-t. D. circinatum. Haubenbasis nicht gewimpert. 2. 2. Stengel rotfilzig. D. longirostre. Stengel weissfilzig. D. aristatum. 144. D. longirostre (Starke) Schimp. (Tafel XIH, Fig. 5; Tafel Xr\^ Fig. 10, 11, 14). (Didjmodon longirostrum Starke.) — Zweihäusig. Bildet dichte, meist 2 bis 5 cm hohe, selten höhere, gelblichgrüne bis grüne, innen rot wiu-zelfilzige, stark glänzende Rasen. Blätter allseits abstehend oder ein- seitswendig, nicht geöhii, lang pfriemenförmig. hohl, am Rande fein gesägi, mit kräftiger Rippe und schwachen Blattflügelzellen. — var. alpinum (Schimp.) ]\Iilde hat deutlich geöhrte, glattrandige, nur an der auslaufenden Rippe gezähnte Blätter und stark rotfilzige Stengel. — Fr. Herbst und Früh- jahr. — Verbreitet auf Torf, an Torfgräben, Waldboden, auch an erd- bedeckten schattigen Felsen. 145. D. aristatum Schimp. (Tafel XR^, Fig. 13). — Von der vorigen Ali durch den spärlichen weisslichen Wurzelfilz und den geringen Glanz leicht zu unterscheiden. — Die var. falcatum Milde ist dunkelgrün und hat sichelförmiof-einseitswendiffe Blätter. Früchte sind nur von der var. bekannt. — An kalkfreien Felsen düsterer, feuchter Schluchten im Henscheuer- gebh-ge und in den Alpen zerstreut. 146. D. circinatum (Wils.) Schimp. (Tafel XIV, Fig. 12). (Di- cranum circinatum Wilson.) — Zweihäusig. Bildet lockere, bis 10 cm hohe, glanzlose dunkelgrüne Rasen, die innen schwach rotfilzig sind. Blätter lang pfriemenförmig. sicheKörmig-einseitswendig, nicht geölu-t, am Rande fein gesägt, mit liinfäUigen zaiien Blattflügelzellen. Der Haubem-and zeigt kurze^ steife Borsten. Bei var. subfalcatum Limpr. sind die Blätter nur schwach sichelförmig und gehen allmählich aus dem breiteren Teil in den Pfriementeil über. — Selten an schattigen, kalkfi-eien Felsen im Gebirge. Sudeten, Salzbm-g Steiermark, Tirol. Gattung Metzleria Schimp. 147. M. alplna Schimp. — Einhäusig. Bildet circa 1 cm hohe, dichte, schwach glänzende, bleichgrüne, innen wTirzelfilzige Rasen. Blätter — 76 — aufrecht abstehend, meist etwas einseitswendig, lang pfriemenförmig, hohl, mit sehr breiter, flacher, den Pfriementeil ausfüllender Rippe und mit schwach entwickelten, hinfälligen Blattflügelzellen. Seta gerade, aufrecht. Kapsel aufrecht, regelmässig, ohne Spaltöffnungen. Peristomzähue bis fast zur Basis zwei- und dreischenkelig geteilt. Fr. Spätsommer. — Auf Moorboden in den Alpen, selten. Schweiz: Bachalpe am Faulhorn, Sustenpass; Steiermark: am Gastlsee bei Schöder, in der HöU am Donnersbacher Thal, bei Schlad- ming (Herzmaralm und Giglachthal); Tirol; Zeinsjoch bei Galthür. Gattung Trematodon Michx. Kleine Erdmoose mit ganzrandigen, nicht geöhrten Blättern, ohne Blatt- flügelzellen. Kapsel mit sehr langem Hals und zahbeichen Spaltöffnungen im Halsteil. 148. Tr. ambiguus (Hedw.) Horusch. (Dicranum ambiguum Hedw.) (Tafel XIV, Fig. 15.) — Einhäusig. Meist nur 2 bis 10 mm hohe, gelblich- grüne Rasen bildend. Blätter in eine lanzettlich-pfriemenförmige Spitze ver- längert, welche von der Rippe ausgefüllt wird. Fr. Sommer. — Zerstreut durch das ganze Gebiet auf feuchtem, lehmig-thonigem oder torfigem Boden. 149. Tr. breyicollis Hornsch. (Tafel XIH, Fig. 6). — Einhäusig. Noch zarter als vorige Art. Blätter dachziegehg anliegend, breit eiförmig, Figur enerkläruüg zu Tafel XIII. Fig. 1. Blattbasis von Weisia viridula. Yergrössert. n 2. „ „ Dicranoweisia cirrhata. Vergiüssert. „ 3. Dicranum montanum. Habitus. Natürliche Grösse. „ 4. Campylopus fiexuosus. ., ., ., „ 5. Dicranodontium longirostre. Habitus. Natürliche Grösse, a mit rings ab- stehenden, b mit einseitswendigen Blättern. Fig. 6. Trematodon brevicollis. Habitus. Natürliche Grösse. „ 7. Leucobryum glaucum. „ ,. ., ;, 8. Fissidens rivularis. „ „ ., n 9. „ bryoides, „ ., ., »10. „ exilis. „ „ „ „11. „ rufulus. „ „ „ n 12. „ taxifolius. „ „ „ 13. Pachyfissidens grandifrons. „ „ „ „ 14. Octodiceras Julianum. „ 15. Brachvodus trichodes. Links natürliche Grösse, rechts vergrössert. r, 16. Trohobryum carniolicum. Natürliche Grösse. „ 17. Stylostegium caespiticeum. „ _ „ 18, Blindia acuta. „ „ „ 19. Campylostelium saxicola. ., „ „ 20. Seligeria Doniana. „ ^ „ 21. Fissidens incurvus. 9 z_yytoode /-y. ^i '4c?'(Mio Oö 3. Rasen sattgi-ün, Blätter bis 3 mm lang, weich. Gr. iiioUis. Rasen dunkel bräunlich- oder schwärzlichgrün, Blätter klein. 4. 4. Blattrand glatt, Zellen ohne Papillen. Grr. iniicolor. Blattrand durch gewölbte Zellen crenuliert, Zellen mit rundlichen, niedrigen Papillen, (jv. aiidroacoides. 5. Kapsel ohne Spaltöffnungen, glatt. 6. Kapsel mit Spaltöffnungen. 7. (5. Peristomzähne purpurn, bis unter die !Mitte um'egelmässig geteilt, (xr. alpestris. Peristomzähne gelb. Or. montaiia. 7. Seta gerade. 8. Seta gekrümmt. 16. 8. Seta kürzer als die Kapsel. 9. Seta länger als die Kapsel. 11. 0. Blätter aufrecht, beim Anfeuchten sich nicht zm-ückkrümmend. Grr. Granderi. Blätter anliegend, beim Anfeuchten sich zurückkrümmend. 10. 10. Zellen der Blätter starkbuchtig. (jrr. triforiiiis. Zellen der Blätter schwachbuchtig. (xr. tergjestiiia. 11. Sporen fein gekörnelt. 12. Sporen glatt. 13. 12. Blattzellen starkbuchtig. (ji\ eloii^ata. Blattzellen nicht buchtig. Gri*. eaespiticea. 13. Haube kappenförmig. (xr. eoiuiiiutata. Haube mützenförmig. 14. 14. Peristom orange, (xr. Doiiiaiia. Peristom purpurrot. 15. 15. Peristomzähne breit, (xr. leiicopliaea. Peristomzähne schmal, (xr. ovata. 16. Kapsel glatt. 17. Kapsel mit Längsrippen. 25. 17. Ohne Peristom. (xr. aiiodoii. Mit Peristom. 18. 18. Seta kürzer als die Kapsel. 19. Seta länger als die Kapsel. 20. 19. Peristomzähne breit, schwach gekörnelt, orange, (xr. plaffiopoda. Peristomzähne schmal, dicht papillös, purpurn. (ßV. eriilita. 20. Haube kappeiiförmig. 21. Haube mützenförmiff. 22. — 134 — 21. Blätter schlaff, beim Anfeuchten sich zurückkrümmend. Grr. sessltaiia. Blätter steif anliegend, beim Anfeuchten sich nicht zurückkrümmend. Grr. sul>siücata. 22. Blätter trocken kraus hin- und hergebogen, sehr schmal und lang. Ur. iiiciirva. Blätter trocken anliegend, nicht kraus. 23. 23. Blattrand flach, tfr. arenaria. Blattrand zurückgerollt. 24. 24. Blätter straff, mit bis 1 mm langem Haar. Gri*. Hollori. Blätter locker anliegend mit einwärts gebogener Spitze und kurzem (0,3 mm) Haar. Ori*. aplculata. 25. Haube kappenförmig. Grr. orbieiilaris. Haube mützenförmig. 26. 26. Peristom purpurn. 27. Peristom gelbrot. 30. 27. Peristomzähne nur an der Spitze schwach papillös. Grr. elatior. Peristomzähne durchweg papillös. 28. 28. Blätter aufrecht anliegend, beim Anfeuchten sich Avenig zurückkrümmend. Grr. Mülileiil)eekii. Blätter locker anliegend, beim Anfeuchten sich stark zurückkrümmend. 29. 29. Klein, bis höchstens 15 mm hoch, dunkel bläulich- oder schwärzlich- grün. Grr. piilviuata. Kräftig, 2 bis 4 cm hoch, gelblich- oder bräunlichgrän. Grr. docipions. 30. Blätter beim Anfeuchten sich stark zurückbiegend. Grr. trichopliylla. Blätter beim Anfeuchten sich kaum zurückbiegend. Or. fuiialis. B. Im Gebiete der Flora nur steril. Haarspitze grob gezähnt. Grr. anomal a. Haarspitze glatt. Grr. torqnata. 295. Gr. anodon Br. Seh. G. (Tafel XVHI, Fig. 19; Tafel XIX, Fig. 4). — Einhäusig. Bildet dichte, grüne, grau schimmernde, 1 cm hohe Polster. Blätter aufrecht abstehend, trocken locker anliegend, untere haarlos, eiförmig, obere länglich-lanzettlich, hohl, flachrandig, mit glattem oder schwach ge- zähntem Haar. Kapsel geneigt, fast kugelig, einerseits am Grunde bauchig aufgetrieben. Peristom fehlt. Fr. April. — Zerstreut durch das Gebiet im Hügellande und Gebirge an Kalk und kalkhaltigen Felsen, auch an Mauern, trockene, sonnige Stellen bewohnend. 296. G^r. plagiopoda Hedw. (Tafel XVIII, Fig. 20). — Einhäusig. Bildet niedrige, bis höchstens 1 cm hohe, schmutzig bis bräunlichgrüne — 135 — Rasen. Blätter dachziegelig -eilängKch, flaehrandig, mit breitem, kurzem, stumpfgezähntem Haar und vor der Spitze endender Rippe. Lamina ein- schichtig, Zellen dickwandig. Kapsel länger als die gekrümmte Seta, ge- neicft, eiförmiff-kuseliof, einerseits am Grunde bauchig aufsretrieben, entleert nicht an der Mündung erweitert. Peristom vorhanden, Zähne breit, flach, di-ei- bis fünf spaltig, orange. Fr. Frühjahr. — Sehr selten auf Sandstein- felsen. Sachsen: Ruinen der Schönburg bei Naumburg a. S., Wethau bei Naumburg, Fuchsberg bei Leisling unweit Weissenf eis; Harz: Steinholz bei Quedlinburg; Thüringen: Rasenmühle, Maua bei Jena, Goseck bei Schkölen. 297. Grr. erinita Brid. — Einhäusig. Bildet niedrige, flache, unregel- mässige, bis 1 cm hohe, graugrüne Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken dicht anliegend, die oberen verkehii eilänglich, flaehrandig, mit ab- gerundeter, meist entfärbter Spitze und sehr langem, fast glattem Haar. Lamina einschichtig. Seta kürzer als die Kapsel, ^u -förmig gebogen. Kapsel schw^ach geneigt, einerseits schwach bauchig, eiförmig, rötlichbraun, entleert nicht an der Mündung erweitert. Haube klein, kappenförmig. Peristomzähne schmal, purpurn, zwei- bis dreispaltig oder rissig durchbrochen, dicht papillös. Fr. Frühjahr. — Verbreitet, aber nicht häufig durch das Gebiet auf dem Kalk alter Mauern, auch, obwohl seltener, an Kalkfelsen. 298. (xr. triformis Garest. — Einhäusig. Der vorigen ähnlich, aber weiche, grüne bis gelbgrüne Rasen bildend. Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend und verbogen, länglich-lineal, flaehrandig, stumpfspitzig, in ein schwach gezähntes, kurzes Haar endend. Lamina am Rande zwei- bis dreischichtig, Zellen stark buchtig. Seta küi-zer als die Kapsel, gerade. Kapsel aufrecht, schwach einseitig-bauchig, becherförmig, bleichgelb, rot- mündig. Haube mützenförmig, vier- bis fünflappig, glatt. Peristomzähne orange, durchlöchert und unregelmässig spaltig durchbrochen. Fr. August. — Schieferfelsen an der Wormser-Jochstrasse gegenüber der obersten Cantoniera. 299. Grr. Graiideri Limpr. — Einhäusig. Bildet kompakte, 1 bis 1,5 cm hohe, graugrüne, greisgrau schimmernde, innen rötliche Rasen. Blätter trocken aufrecht, nicht gedreht, beim Anfeuchten sich nicht zurückkrümmend, locker aufrecht abstehend, schmal lanzettlich, lang zugespitzt, mit breitem, glattem, langem Haar und flachem Rande. Lamina am Rande zweischichtig, Zellen dickwandig, buchtig. Seta meist gerade, kürzer als die Kapsel. Kapsel eiurnenförmig bis länglich, fast regelmässig, glatt, blassbräunlich. Haube mützenförmig, drei- bis fünflappig. Peristomzähne lanzettlich, schwach ritzig oder nicht durchbrochen, trübrot, dicht papillös. Fr. März. — Tirol: an glatten Schief ei-wänden am Wege nach Kalchstein bei Lmervillgraten; Pinzgau: Chloritschiefer der Südseite des Pihaper bei MittersiU. — 136 — 300. Or. arenaria Hampe. — Einhäusig. Bildet sehr niedrige, nur 5 bis 7 mm hohe, 1 bis 3 cm breite, dunkel- bis schwärzlichgrüne, grau- schimmernde Polster, Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend, schmal lineal-lanzettlich, flachrandig mit langem, scharf gezähntem und geschlängeltem Haar. Lamina am Rande oberwärts zweischichtig, Zellen buchtig. Seta so lang oder länger als die Kapsel, gekrümmt, Kapsel seitlich hervortretend, hängend, oval, bleichgelb, entleert längsfaltig und etwas erweitert. Haube mützenförmig. Peristomzähne gelb, papillös, rissig -löcherig. Fr. Herbst und Frühjahr. — Sehr selten in Ritzen kalkfreier Felsen im Gebirge, Harz: Regenstein; Kärnten: Kressbrunngraben bei Raibl; Tirol: am Pfarr- bichl in der Hofalpe bei Lienz, Ahrnthal bei Innervillgraten hinter den Oberstoller Alphütten. 301. Or Doiiiaiia Smith. (Tafel XVIII, Fig. 18; Tafel XIX, Fig. 5.) — Einhäusig. Bildet meist dichte, niedrige, selten höhere, kreisrunde, schmutzig- bis schwärzlichgrüne, grauschimmernde Polster. Blätter aufrecht abstehend, Figurenerklärung zu Tafel XVIII. Fig. 1. Racomitrium aciculare. Stenge] querschnitt. Vergrössert. „ 2. Grimmia pulvinata. „ „ ,, 3. Cinclidotus aquaticus. Kapseltragender Stamm. Natürliche Grösse. n 4:, „ fontinaloides, „ „ „ „ „5. „ riparius Peristomzähne. Vergrössert. ,, 6. „ aquaticus. „ „ „ 7. Schistidium apocarpum. Blatt. Schwach vergrössert. „8. „ maritimum „ „ ., „ 9. „ atrofuscum. Peristomzahn. Vergrössert. „ 10. „ maritimum. „ „ „ 11. Coscinodon cribrosus. Haube. Schwach vergrössert. „ 12. Grimmia mollis. Blattspitze. Vergrössert. a Blatt. Natürliche Grösse. „ 13. „ montana. Blatt. Schwach vergrössert. „ 14. „ unicolor. „ „ „ a in natürlicher Grösse. „ 15. „ tergestina. Kapsel mit Seta. Schwach vergrössert. „ 16. „ commutata. „ „ „ ., „ „ 17. „ „ Haube, „ „18. „ Doniana. „ „ „ "19. „ aiiodon. Kapsel mit Seta. ,, „ „ 20. „ plagiopoda. „ „ „ „21. „ apiculata, Haube. „ „ „ 22. „ sessitana. „ „ „ 1 23. „ pulvinata. „ „ „ „ 24. „ orbicularis. Kapsel und Haube. „ „ „ 25. „ ovata. Peristomzahn. Vergrössert. „ 26. „ leucophaea. „ „ „ 27. „ „ Spaltöffnung. , „ 28. „ montana. Gewebe vom Grunde der Kapsel ohne Spaltöffnungen. w ^_y^oo^e /(f. 'fcmmcaceae. — 137 — trocken anliegend, schmal, verlängert- lanzettlich, flachrandig, mit dünnem, schwach gezähntem Haare. Lamina am Rande oberwärts dreischichtig, Zellen buchtig. Seta länger als die Kapsel, meist gerade. Kapsel aufrecht, kurz kegelig, blass rötlichgelb. Peristomzähne papillös, orange, oben etwas durch- brochen. Fr. Sommer. — Verbreitet durch das Gebiet an kalkfreien Felsen des Hügellandes und Gebirges. 302. {^Y. tersi-ostiiia Tomm. (Tafel XYEI, Fig. 15.) — Zweihäusig. Bildet 1 bis 2 cm hohe, schwärzlichbraune, grau schimmernde, lockere Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend, die oberen verlängert, länglich, mit farbloser Spitze und langem, schwach gezähntem Haar, flachrandig. Lamina in der Spitze doppelschichtig, Zellen schwach buchtig. Seta gerade. Kapsel aufrecht, eiförmig, glatt, entleert etwas weitmündig, braun. Haube klein, mützenförmig. Peristomzähne schmal, wenig durchbrochen, papillös, gelbrot. Fr. April, Mai. — An sonnigen Kalkfelsen und kalkhaltigem Ge- stein im Hügellande und Gebirge zerstreut und nicht häufig. Schlesien, Württemberg, Mähren, Alpen, Bayern. 303. (Ir. leucophaea Grev. (Tafel XVIII, Fig. 26. 27.) — Zwei- häusig. Bildet unregelmässige, ausgedehnte, flache, schwärzlichgraue Rasen. Blätter dichtstehend, feucht aufrecht abstehend, obere eilänglich mit breiter zum Teil farbloser Spitze, flachrandig und mit langem, gezähntem Haar. Rippe schwach. Lamina zweischichtig, stellenweise mehrschichtig, Blattzellen rundlich, dickwandig. Seta gerade, 1 bis 2 mm hoch. Kapsel aufrecht, eiförmig bis länglich, rötlichbraun, glatt, engmündig. Haube mützenförmig, gelappt, ein Drittel der LTrne einhüllend. Peristomzähne purpurn, papillös, breit, bis unter die Mitte durchbrochen und unregelmässig, zwei bis mehr- mals gespalten. Fr. April. — Verbreitet an sonnigen, kalkfreien Felsen, in der Ebene auf erratischen Blöcken. 304. Gr. eommutata Hüben. (Tafel XVIII, Fig. 16, 17.) — Zwei- häusig. Bildet breite, lockere, dunkel- bis schwärzlichgrüne, 2 bis 4 cm hohe Rasen. Blätter locker anliegend, feucht aufrecht abstehend, obere schmal -lanzettKch, flachrandig mit kurzem, gezähntem Haar und kräftiger Rippe. Blattlamina oben zweischichtig, Blattzellen quadratisch und etwas buchtig. Seta gerade, 3 bis 4 mm lang. Kapsel meist aufrecht, eiförmig, rötlichbraun, glatt, engmündig. Haube kappenförmig, bis zur Mitte der Unie reichend. Peristom schmutzig purpurn, papillös, bis zur Mitte zwei- bis dreispaltig. Fr. Frühjahr. — Verbreitet durch das ganze Gebiet an gleichen Standorten wie die vorige. 305. Gr. iiiiieolor Hook. (Tafel XVIII, Fig. 14.) — Zweihäusig. Bildet rasenai-tige, flache, schwarzgraue bis bräunlichschwarze, 2 bis 4 cm hohe Polster. Blätter aufrecht abstehend mit anliegender, fast scheidiger — 138 — Basis, trocken locker anliegend, oben schmal lineal-lanzettlicli, ohne Haar, mit stumpfer, fast kappenförmiger Spitze, rinnig, hohl, am Rande flach oder aufrecht. Lamina oben zwei- bis vierschichtiff, am Rande dicker, Zellen rundlich quadratisch, kaum buchtig. Seta gerade, 3 bis 4 mm hoch. Kapsel aufrecht, oval bis länglich, braun, glatt. Deckel orange. Haube schief, mützenförmig gelappt, lang geschnäbelt, bis ein Drittel der Urne bedeckend. Peristomzähne orange, lang und schmal, an der Spitze unregelmässig zer- schlitzt. Fr. Juli. — Nicht häufig auf feuchten Felsen der Alpen und im Harz (Heinrichshöhe am Brocken). 306. Or. ovata Web. u. Mohr. (Tafel XYIII, Fig. 25.) — Einhäusig. Bildet dichte, runde, olivgrüne bis schwärzliche, grau schimmernde, bis 2,5 cm hohe Rasen. Obere Blätter aufrecht abstehend, trocken locker anliegend, lanzettlich, zugespitzt mit fast glattem Haar und an einer Seite am Grunde umgeschlagenem Rande. Lamina in der Spitze zweischichtig, Blattzellen dickwandig, buchtig. Seta gerade, 2 bis 3 mm hoch. Kapsel aufrecht, ei- förmig bis länglich, glatt, braun, engmündig, im Alter runzelig. Haube mützenförmig gelappt, bis ein Drittel der Urne bedeckend. Peristomzähne schmal, dicht und lang papillös, purpurn, bis gegen die Mitte zwei- bis drei- spaltig oder wenig durchbrochen. Fr. September, Oktober. — Verbreitet auf Felsen und Steinen durch das ganze Gebiet vom Hügellande an. Eine der formenreichsten Arten. — var. affinis Hornsch. Kräftiger, Blätter breiter mit sehr langem Haar. Seta kürzer. An feuchten oder überrieselten Felsen der Alpen. — var. obliqua Hornsch. hat etwas geneigte und hoch- rückige, schief mündige Kapsel. Tirol: Teuschnitzalpe bei Kais. — var. cylindrica Br. Seh. G. Kräftig, gross. Blätter ohne oder mit kurzem Haar. Kapsel cylindrisch. Alpen. 307. (ri*. Hausmaiiiiiaiia de Not. — Einhäusig. Bildet dicht polster- förmige, 1 cm hohe, feucht blass gelbgrüne Raschen. Blätter aufrecht ab- stehend, trocken anliegend, aus breitem Grunde lanzettlich, gespitzt, am Rande unten zurückgerollt, ohne Haare. Blattzellen rundlich, quadratisch, buchtig. Seta gerade. Kapsel die Schopfblätter üben-agend, eiförmig, glatt, entleert kastanienbraun, mit rötlicher Mündung. Haube konisch verschmälert, beinahe vierlappig. Peristomzähne genähert, am Grunde rot, undurchsichtig, papillös, durchlöchert, oben fast zweischenkelig, Schenkel feinknotig, getrennt oder hier und da verbunden. — Ritnerhom bei Bozen in Tirol. 308. Or. apieiilata Hornsch. (Tafel XVHI, Fig. 21.) — Einhäusig Bildet dichte, bis 1,5 cm hohe, gelblichgrüne, innen schwärzliche Polster. Blätter aufrecht abstehend, trocken locker anliegend und einwärts gebogen, lanzettlich, oben gekielt, allmählich in ein kurzes, glattes Haar verschmälert, mit vom Grunde bis zur Spitze zurückgerolltem Rande. Lamina an der — 139 — Spitze zweischichtig, Zellen gelbgrüu, dickwandig, buchtig. Seta herab- gebogen, bis 2,4 mm lang. Kapsel horizontal bis hängend, eiförmig, glatt, gelblich, unter der roten Mündung nach der Entdeckelung verengt. Deckel klein, gelbrot. Haube bis unter den Deckel reichend, niützenförmig, vier- bis fünf lappig. Peristomzähne schmal, gelbrot, oben stellenweise durch- brochen und unregelmässig zweispaltig. Fr. August. — An feuchten Felsen der Hochalpen von 2200 m an, 309. Grr. Holleri Mol. — Einhäusig. Der vorigen nahe verwandt, aber Blätter straffer mit längerem Haar, Kapsel länglich, unter der Mündung nach der Entdeckelung nicht verengt, Haube noch kürzer, Peristomzähne etwas länger mit längeren Papillen, Fr. August. — Sehr selten an Felsen der Centralalpen. Tirol, Salzburg, 310. (tI*. iueurva Schwägr. (Gr, contorta Schimp.) — Zweihäusig, Bildet flachgewölbte, kreisförmige oder ovale, lockere, weiche, sattgrüne bis schwarze, bis 4 cm hohe und bis 10 cm breite Polster, Blätter herablaufend abstehend bis sparrig, trocken anliegend mit stark eingebogener Spitze, ver- bogen, kraus, schmal lanzettlich -pfriemenförmig, scharf gekielt mit kurzer, rauher Haarspitze. Kand in der Blattmitte meist an einer Seite umgeschlagen, sonst flach, oben ebenso wie die Lamina zweischichtig. Zellen stark buchtig mit stark verdickten Zellecken. Seta 2 mm lang, herabgebogen, Kapsel geneigt bis hängend, länglich, glatt dünnhäutig, grünlichgelb, später braun, trocken mit Längsrunzeln. Haube mützeuförmig mehrlappig, unter den Deckel reichend. Peristomzähne trüb gelbrot, dolchförmig ungeteilt oder unregelmässig durchbrochen, dicht papillös. Fr. Sommer. — Verbreitet im Gebirge an Felsen, in Klüften und Höhlungen, 311. €rr. eloiia:ata Kaulf. — Zweihäusig. Bildet rasenförmige, meist 2 bis 4 cm hohe, dichte bräunlich- bis schwarzgrüne Polster. Blätter klein, sehr steif, weit abstehend, trocken anliegend, schmal lineallanzettlich , die obersten mit kurzer, wenig gezähnter Haarspitze. Blattrand an einer Seite umgerollt, oben zwei- und dreischichtig. Lamina oben zweischichtig, Zellen gelb, stark buchtig. Seta gerade, 2 mm lang. Kapsel aufrecht, elliptisch, glatt, lichtbraun. Haube kappen -niützenförmig, 2 — 5 lappig, schief, unter den Deckel reichend, Peristomzähne rötlichgelb, dolchförmig, ungeteilt, kaum durchbrochen, papillös. Fr. Spätsommer. — Verbreitet in den Alpen auf kalkfreiem Gestein, ausserdem im Riesengebirge (Schneekoppe) und im Böhmer- wald (Rachel- und Arbergipfel). Die var. patula Br. Seh. G. hat längere, sparrig abstehende Blätter mit längerer Haarspitze und länger gestielte, meist geneigte Kapseln. 312. Or. sessitaiia De Not. (Tafel XVEI, Fig. 22.) — Einhäusig, Bildet breite, dichte, schmutzig olivgrüne bis schwärzliche, 1 bis 2 cm hohe — 140 — Rasen. Blätter schlaff, zurückgekrümmt, trocken verbogen und anliegend, die oberen schmal lanzettlich, lang zugespitzt, gekielt mit glattem, dünnem Haare, an einer Seite mit vom Grunde bis über die Mitte zurückgeschlagenem, sonst flachem Rande. Lamina einschichtig, ohne Längsfalten und Längs- wülste, Zellen dickwandig, schwach buchtig. Seta oben leicht gekrümmt, 1,5 bis 2 mm hoch. Kapsel leicht geneigt, eiförmig, mit engerer Basis, hellbraun bis gelbrot, trocken mit Längsrunzeln. Haube kappenförmig. Peristomzähne trübrot, papillös, am Rande oft sägezähnig, ungeteilt oder stellenweise spaltförmig durchbrochen. Fr. August. — Sehr selten an steilen Felsen der Alpen: Schweiz, Tirol, Salzburg. 313. Crl*. siil)suleata Limpr. — Einhäusig. Bildet blaugrüne bis dunkelgrüne, selten schwarze, sehr dichte, 1 bis 1,5 cm hohe, leicht zer- fallende Rasen. Blätter trocken steif anliegend, angefeuchtet sich nicht zurück- krümmend, sondern aufrecht abstehend, obere lanzettlich, allmählich zuge- spitzt, oberwärts gekielt mit dünnem, fast glattem Haar. Blattrand nicht umgeschlagen, oberwärts wulstig, aufrecht bis eingebogen, daher Blattspitze zuweilen fast kappenförmig. Lamina zweischichtig, beiderseits mit schwacher Längsfurche und ein bis drei doppelschichtigen Längswulsten. Zellen massig verdickt, meist glattwandig. Seta 2 mm lang, oben gekrümmt. Kapsel etwas geneigt, eiförmig, nicht in die Seta verschmälert, kleinmündig, bleich gelb, dünnhäutig, glatt, trocken mit Längsrunzeln, rotmündig. Haube kappen- förmig. Peristomzähne breit, gegenseitig verschmolzen, bis zur Mitte un- regelmässig zwei- bis dreispaltig oder gefenstert, dicht papillös, gelbrot, Aussenschicht mit breiten, stark vortretenden Querleisten. Fr. Hochsommer. — An trockenen Felsen und Blöcken kalkfreier Gesteine in den Hochalpen. 314. Gr. orl)ieularis Bruch. (Tafel XVIII, Fig. 24.) — Einhäusig. Bildet sehr dichte, liochgeAvölbte, 2 bis 4 cm hohe, 10 cm breite, gelblich- bis olivgrüne, grauschimmernde Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend, die oberen länglich-lanzettlich, oben gekielt, in ein fast glattes, langes Haar auslaufend, Blattrand in der Mitte schwach umgebogen, ein- schichtig. Zellen verdickt, rundlich quadratisch. Seta 2 — 3 mm hoch, stroh- gelb, schw^anenhalsartig herabgebogen. Kapsel horizontal bis hängend, klein, oval, rotbraun, mit neun bis zehn feinen, unregelmässigen Längsrippen, eng- mündig. Haube kappenförmig. Deckel gelbrot mit breiter Warze. Peristom- zähne rotgelb, papillös, breit-lanzettlich, bis zwei Drittel zwei- bis vierspaltig und durch Querglieder verbunden. Fr. März, April. — An sonnigen Kalk- felsen und Mauern durch Hügelland und Gebirge verbreitet. 315. Gr. pulviiiata (L.) Smith. (Tafel XVIII, Fig. 2, 23: Tafel XIX, Fig. 6.) — Einhäusig. Bildet flachere, weniger dichte, blaugrüne bis schwärz- liche, gegen 1,5 cm hohe Polster. Blätter abstehend, trocken locker an- — 141 — liegend und etwas verbogen, die oberen lang lanzettlieh mit stumpfer Spitze, plötzlich iu ein langes, feingesägtes Haar auslaufend, Ränder beiderseits bis über die Blattmitte umgerollt, in der Spitze flach und zweischichtig. Blatt- zellen verdickt, rundlich -quadratisch. Seta 2 bis 4 mm lang, bräunlich, herabgebogen. Kapsel horizontal oder hängend, länglich-eiförmig, kastanien- braun, mit neun bis zehn deutlichen Längsrippen, trocken stark längsfurchig. Haube schief mützenförmig. Deckel geschnäbelt. Peristomzähne purpurn, an der Spitze zwei- bis dreispaltig, papillös. — var. obtusa (Brid.) Br. Seh. G. hat kleinere, eikugelige Kapseln. Fr. Frühjahr. — Gemein durch das ganze Gebiet an Felsen, Mauern, Dächern etc. 316. Hr. MühleiilxH'kii Schimp. (Tafel XVH, Fig. 27.) — Zwei- häusig. Bildet unregelmässige, 1 bis 2 cm hohe, dunkel- bis schwärzlich- grüne Rasen. Blätter mit aufgerichteter Spitze abstehend, trocken aufrecht anliegend, derb, länglich -lanzettlich, obere mit meist gezähnter Spitze und langem, rauhem Haare. Blattrand einerseits bis gegen die Spitze zuräck- gerollt. Lamina an der Spitze und am Rande zweischichtig, Zellen dick- wandig, buchtig. Seta 2 bis 3 mm lang, herabgebogen, gelblich. Kapsel horizontal bis fast hängend, eiförmig, mit neun bis zehn zarten Längsrippen, braun. Haube mützenförmig gelappt. Peristomzähne purpurn, papillös, un- geteilt oder an der Spitze zweispaltig. Fr. Mai. — An kalkfreien Felsen verbreitet. 317. Gr. trichophylla Grev. — Zweihäusig. Bildet lockere, leicht zerfallende, gelblich- oder grasgrüne, 1 bis 3 cm hohe Rasen. Blätter länger und schmäler als bei voriger, angefeuchtet sich stark rückwärts biegend und- mit bogig aufwärts gekrümmter Spitze abstehend, trocken gekrümmt und massig gedreht, lanzettlich, in ein wenig langes, fast glattes Haar auslaufend. Rand einerseits umgeschlagen, oben zwei- und mehrschichtig. Lamina nur stellenweise zweischichtig, Zellen dickwandig, buchtig. Seta 3 bis 5 mm lang, gelbgrün, herabgebogen. Kapsel horizontal bis hängend, länghch, grünlichgelb, dann bleich braun, achtrippig, rotmündig. Haube mützenförmig gelappt. Peristomzähne gelbrot, fein gekörnelt, schmal lanzettlich, lang zu- gespitzt, bis unter die Mitte zwei- bis dreispaltig, Schenkel gitterig ver- bunden. Fr. April, Mai. — Zerstreut und nicht häufig an kalkfreien und kalkarmen Gesteinen. 318. Gr. anomala Hampe. — Bildet lockere, leicht zerfallende, grüne bis bräunlich olivgrüne, 2 bis 4 cm hohe Rasen. Blätter angefeuchtet sich rasch zurückbieg-end. aus anliegendem Grunde abstehend, mit aufstrebender Spitze, trocken locker, dachziegelig, lanzettlich, breit zugespitzt, stumpflich, meist mit grob gezähnter, kurzer Haarspitze, selten ausgerandet. Blattspitze mit zahlreichen, kugeligen, gelbbraunen, vielzelhgen Brutkörpern. Lamina — 142 — beiderseits mit rundlichen Papillen, Randzellen und meist die ganze Spitze doppelschichtig. Blattrand beiderseits, an einer Seite stärker, umgerollt, BlattzeUen massig verdickt, rundlich - quadratisch. — Nur steril bekannt: Feuchte Felsen bei Zermatt in Wallis. AUgäu: Pointalpe im Berggründle und Schnipperkopf. 319. Gri*. (lecipieiis (Schultz) Lindh. (Gr. funalis Br. Seh. G.) — Einhäusig. Bildet unregelmässige, polsterförmige, lockere, leicht zerfallende, gelblich bis braungrüne, grau schimmernde, innen schwärzliche, 2 bis 4 cm hohe Rasen. Blätter mit aufwärts gebogenen Spitzen, abstehend, obere schmal-lanzettlich, oben gekielt, allmählich in ein langes, rauhes Haar über- gehend, am Rande bis über die Mitte zurückgerollt. Lamina am Rande und oben zweischichtig, Zellen nicht papillös, stark buchtig. Seta 3 mm lang, herabgebogen. Kapsel geneigt bis hängend, elliptisch, an der Basis gestützt, bräunlich oder gelblich, achtrippig. Haube niützenfömig, wenig unter den Deckel reichend. Peristomzähne purpurn, dicht und lang papillös, zu zwei Drittel in zwei bis drei ungleiche Schenkel gespalten oder durchbrochen. Fr. Mai. — Verbreitet an kalkfreien Felsen und Felsblöcken von der Ebene bis in die untere Bergregion. 320. Ol*, elatior Bruch. — Zweihäusig. Bildes oft ausgedehnte, lockere, leicht zerfallende, schmutziggrüne, grau schimmernde Rasen. Blätter etwas herablaufend, trocken anliegend, angefeuchtet sich sparrig zurück- krümmend und dann aufrecht abstehend, verlängert lanzettlich, oben gekielt, allmählich in ein langes, fast glattes Haar auslaufend, am Rande drei- bis ^ünfschichtig, bis über die Mitte zurückgerollt. Lamina oben zweischichtig, Zellen rundlich-quadratisch, buchtig, mit Papillen. Seta 2 bis 3 mm lang, herabgebogen. Kapsel horizontal bis hängend, eiförmig, bleich gelb, rot- mündig acht- bis zehnrippig, trocken tief gefurcht. Haube kegel-, mützen- förmig. Peristomzähne purpurn, an der Spitze schwach papillös, zwei- bis dreispaltig oder durchbrochen. Dicht mit stark vorspringenden Quer- leisten. Fr. April bis Juni. — Verbreitet im Gebirge an kalkfreien und kalkarmen Felsen. 321. (xr. funalis (Schwägr.) Schimp, — Zweihäusig. Bildet aus- gedehnte, polsterförmige, dichte, leicht zerfallende, blaugrüne bis gelbhch- grüne, bis 5 cm hohe Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken spiralig anliegend, schmal lanzettlich, ziemlich rasch in ein langes glattes Haar aus- laufend. Blattrand oben zweischichtig, einerseits bis gegen die Spitze um- geschlagen, Blattzellen buchtig, stark verdickt. Seta 1,6 mm lang, herab- gebogen, blassgelb. Kapsel geneigt bis hängend, klein, eiförmig, lichtbraun, rotmundig, schwach achtrippig. Haube mützenförmig, gelappt, unter den Deckel reichend. Peristomzähne gelbrot, klein, papillös, an der Spitze zwei- — 143 — spaltig oder durchbrochen. Fr. Spätsommer. — Verbreitet an kalkfreien und kalkarmen Felsen des Hochgebirges. 322. Gri*. torquata Hornsch. — Zweihäusig. Bildet fast kissenförmige, gewölbte, dichte, weiche, leicht zerfallende, gelbgrüne bis grüne, 1,5 cm hohe Polster. Blätter mit aufstrebender Spitze, abstehend, trocken spiralig um den Stengel gedreht, länglich-lanzettlich, zugespitzt, oben scharf gekielt, die oberen mit km*zer, glatter Haarspitze. Blattrand meist in der Glitte etwas umgebogen. Lamina einschichtig, Rand an der Spitze zw^eischichtig. Blatt- zellen gelb, stark verdickt, buchtig. Im Gebiet der Flora nicht fruchtend. — Verbreitet im Gebirge an geschützten kalkarmen Felsen. 323. Or. aiidreaeoides Limpr. — Zweihäusig. Im Aussehen an Andi-eaea erinnernd. Bildet kleine, dichte, rötlichbraune bis schwärzlichbraune, 1,5 cm hohe Raschen. Stengel mit zahlreichen, kleinblätterigen Sprossen. Blätter trocken anliegend, nicht gedreht, feucht massig sich zurückkrümmend, etwas herablaufead, stumpf und haarlos, Ränder meist flach, durch vor- gewölbte Zellwände crenuliert, mit schwacher, vor der Spitze endender Rippe. Blattzellen sehr dickwandig, nicht buchtig, turgid, mit niedrigen, rundlichen Papillen. Am Rücken der Rippe und am Grunde der Lamina beiderseits oft runde, mehrzellige, gestielte Brutkörper. Früchte unbekannt. — Eatz- bühler Hörn in Tirol und Keeskar im Obersulzbachthal im Pinzgau auf Thonschiefer und Kalk. 324 (ri*. eaespitieia (Brid.) Jur. — Zweihäusig. Bildet flache, aus- gedehnte, sehr dichte, 1 bis 1,5 cm hohe, weiche, sattgi'üne bis schwärzliche Polster. Stengel mit kleinblätterigen Stolonen. Blätter trocken verbogen, anliegend, beim Anfeuchten aufrecht, sich nicht zurückbiegend, die oberen lanzettlich allmählich in eine sehr kurze Haarspitze übergehend, gekielt, mit eingebogenen Rändern. Lamina beiderseits mit einer tiefen Längfalte, oben zweischichtig, am Rande drei- bis vierschichtig, mit zweischichtigen Längs- ■«-ulsten in der Blattmitte. Zeilen wenig verdickt, nicht buchtig. Seta 3 mm lang, gerade, bräunlichgelb. Kapsel aufrecht, länglich bis cylindi'isch, all- mählich in die Seta übergehend, glatt, kastanienbraun. Haube kappenförmig, klein, früh abfallend, wenig unter den Deckel reichend. Peristomzähne trüb- rot, papillös, dolchförmig, ungeteilt, selten durchbrochen oder oben gespalten. Fr. Juli. — An zerbröckelnden, nassen, kalkfreien Felsen der Alpen, nicht häufig. Ausserdem im Mährisch-Schlesischen Gesenke am Morafall im Kessel. 325. G^r. moiitaiia Br. Seh. G. (Tafel XVIII, Fig. 13, 28). — Zwei- häusig. Bildet dichte, weiche, 1 bis 2 cm hohe, dunkelgrüne, meist grau schimmernde Polster. Blätter aufrecht abstehend, mit aufgerichteten Spitzen, trocken locker anliegend, obere herablaufend, lang lanzettlich, oben gekielt, in ein langes, schwach gezähntes Haar auslaufend, am Rande flach, oben — 144 — etwas eingebogen. Blattzellen dickwandig, nicht buclitig. Seta gerade, 2 mm lang, gelb. Kapsel aufrecht, eiförmig, rötlichbrami, glatt. Haube kappenförmig, zwei Drittel der Urne bedeckend, lang geschnäbelt. Spalt- öffnungen fehlen. Peristomzähne flach, schmal, gelb, papillös, unregelmässig längsspaltig. Fr. Frühjahr. — Zerstreut im Gebirge an geschützten kalk- freien und kalkarmen Felsen. 326. Ur. alpestris Schleich. — Zweihäusig. Bildet blaugrüne bis schwärzliche, grau schimmernde, dicht polsterförmige, 1 bis 1,5 cm hohe Rasen. Blätter weich, aufrecht abstehend, trocken dicht dachziegelig. Die oberen lanzettlich, mit fast glattem Haar, kielig-hohl, flachrandig. Lamina am Rande und an der Spitze zweischichtig, Zellen dickwandig, nicht buchtig. Seta gegen 2,7 mm lang, gerade, bräunlichgelb. Kapsel aufrecht, länglich bis cylindrisch, glatt, braun, trocken längsrunzehg. Haube kappenförmig, bis zur Urnenmitte reichend. Peristomzähne purpurn, fein papillös, aussen dicht mit breiten Querleisten, meist bis unter die Mitte unregelmässig und durch Querglieder verbunden, geteilt. Fr. Juni. — Zerstreut an nassen, kalkfreien Felsen in den Alpen und in den Sudeten (Blauhölle, Moraquellen). 327. Or. iiiollis Br. Seh. G. (Tafel XVEI, Fig. 12.) — Zweihäusig. Bildet lockere, sehr weiche, 2 bis 4 cm und darüber hohe, sattgrüne Polster. Blätter gross, breit, weich, haarlos, wenig abstehend, trocken locker anliegend, länglich-lanzettlich, etwas herablaufend, mit aufrechtem, nicht verdicktem, einschichtigem Rande und durchweg einschichtiger Lamina. Rippe vor der Spitze verschwindend. Blattzellen wenig verdickt, nicht buchtig. Seta 2 mm hoch, gerade, gelb. Kapsel aufrecht, eiförmig, glatt, gelblichbraun. Haube klein, kappenförmig, flüchtig. Spaltöffnungen fehlen. Peristomzähne lang- lanzettlich, purpurn, papillös, fast ungeteilt oder ritzenförmig durchbrochen. Fr. Sommer. — An nassen, kalkfreien Felsen und Steinen verbreitet in den Alpen. Gattung Dryptodon Bridel. In lockeren Rasen wachsende Felsmoose ohne Centralstrang. Blätter ohne oder mit kurzem Haar, am Rande beiderseits, an einer Seite meist stärker zurückgerollt, am Rande oben verdickt, Zellen buchtig. Seta nicht gekrümmt. Kapsel mit Spaltöffnungen. Haube mützen-kappenförmig, glatt. Peristom- zähne bis über die Mitte zwei- bis dreispaltig. Übersicht der Arten. 1. Obere Blätter mit kurzer, gezähnter Haarspitze. Dr. Hsirtiuaillli. Obere Blätter ohne Haarspitze. 2. 2. Blattripjie auf dem Rücken mit Längslamellen. Dr. pateiis. Blattrippe ohne LängslameUen. Dr. atratus. — 145 — 328. Dr. pateiis (Dicks.) Bridel. (Tafel XYII, Fig. 25; Tafel XIX, Fig. 7: Tafel XX, Fig. 4.) (Grimmia patens Br. Seh. G.) — Zweihäusig. Bildet lockere, flache, freudiggrüne bis bräunliche, 5 bis 10 cm und darüber hohe Polster. Blätter trocken anliegend und schwach gedreht, angefeuchtet sich stark zurückkrümmend, aufrecht abstehend mit aufgerichteter Spitze, lang-lanzettlich, allmählich zugespitzt, mit gezähnter Spitze, haarlos. Blatt- zeilen am Rande zweischichtig, starkbuchtig. Rippe auf dem Rücken mit zwei bis vier Längslamellen. Seta 3 bis 5 mm hoch, gelblich, herabgebogen. Kapsel geneigt bis horizontal, später sich aufrichtend, eiförmig, lichtbraun, rotmündig, glatt, entleert mit Läugsrunzeln. Haube mützenfönnig gelappt bis kappenförmig. Peristomzähne an der Basis verschmolzen, sehr lang, bis unter die Mitte in zwei bis drei fadenförmige Schenkel gespalten, purpurn, lang und dicht papillös. Fr. Spätherbst, Frühling. — Verbreitet im Gebirge an feuchten, kalkfreien Felsen. 329. Dr. Ilartmaiiiii (Schimp.) Limpr. (Grimmia Hartmanni Schimp.) (Tafel XX, Fig. 3.) — Zweihäusig. Bildet lockere, ausgedehnte, hellgrüne bis dunkelgrüne, selten gelbbraune, 2 bis 8 cm hohe Rasen. Blätter ab- stehend, mit aufstrebender Spitze, trocken locker anliegend, herablaufend, laug-lanzettlich, lang zugespitzt, obere mit kurzer, grobgezähnter Haarspitze, oben scharf gekielt, Rand auf einer Seite bis zur Spitze umgeschlagen, oben zweischichtig. Rippe ohne Längslamellen. Blattzellen verdickt, nicht papillös. Seta 3 bis 4 mm laug, gekrümmt, später geschlängelt aufrecht. Kapsel ge- neigt, später aufi-echt, länglich, glatt, bleichbraun, rotmündig. Haube kappen- mützenförmig. Peristomzähne am Grunde verschmolzen, lineal-lanzettlich, gelbrot, nur an der Spitze papillös, ungeteilt oder nur an der Spitze durch- brochen. Fr. Winter. — Sehr verbreitet im Hügellande und unteren Berg- regiou bis zur Baumgrenze auf beschatteten Felsen und Steinen; sehr selten fruchtend. 330. Dr. atratns (Mielichh.) Limpr. (Grimmia atrata Mielichhofer.) — Zweihäusig. Bildet dichte, 1 bis 7 cm hohe, rasenai-tige, schmutziggrüne bis schwarze, verwebte Polster. Blätter abstehend, trocken gecbeht und ein- wärts gekrümmt, schmal-lanzettlich, kurz zugespitzt, haarlos, oben gekielt, mit auf einer Seite unten umgeschlagenem, oben aufrechtem bis eingebogenem, zwei- bis dreischichtigem Rande. Lamina oben zweischichtig, Blattzellen sehr stark verdickt, buchtig. Rippe kräftig, ohne Lamellen. Seta gerade, 2 bis 6 mm hoch, gelb. Kapsel aufrecht, längKch, glatt, braun bis schwarz, mit Hals. Haube mutzen - kappenförmig. Peristomzähne breit, sattgelb, mit entfernten Papillen, bis unter die Mitte drei- bis vierspaltig oder durch- brochen. Fr. Herbst. — Selten in den Hochalpen an feuchten zerbröckelnden Schieferfelsen. Thome-Miffula, Flora. "V. 10 — 146 — Gattung Racomitrium. Meist Gestein, seltener Erde bewohnende, kräftigere Moose ohne Central- strang, mit meist reichlicher, aber unregelmässiger Verzweigung. Blätter mit breiter, flacher Rippe, mit oder ohne Haar, einschichtig, mit buchtigen am Grunde des Blattes, oft auch oberwärts linealen, oft beiderseits papillösen Zellen. Kapsel aufrecht, eiförmig bis cylindrisch. Haube nicht gefaltet, glatt, mützenförmig, mit meist rauhem Schnabel. Peristomzähne meist bis zum Grunde in zwei fadenförmige, knotig gegliederte Schenkel gespalten. Übersicht der Arten. 1. Blätter ohne Haarspitze. 2. Blätter mit Haarspitze. 4. 2. Blätter eiförmig-zungenförmig, mit breit abgerundeter Spitze. R. aci- culare. Blätter aus breiterer Basis lineal-lanzettlich. 3. 3. Stengel mit verkürzten Seitenästchen. ß. fasciculare. Stengel ohne verkürzte Seitenästchen. K. protensiim. 4. Haarspitze glatt oder gezähnt, nicht papillös. 5. Haarspitze papillös. 8. 5. Blattrand zweischichtig. 6. Blattrand einschichtig. 7. 6. Stengel ohne verkürzte Seitenäste. R. sudeticuin. Stengel mit verküi-zten Seitenästen. R. affine. 7. Rasen graugrün bis weissgrau. Kapsel braun. R. heterosticlium. Rasen licht gelblichgrün, Kapsel bleichgelb bis hellbräunlich. R. micro- earpum. 8. Seta glatt, Blattzellen lang papillös. R. eanesceiis. Seta rauh, Blattzellen nicht papillös. R. lanuffiiiosum. Figurenerklärung zu Tafel XIX. Fig. 1. Cinclidotus fontinaloides. Natürliche Grösse. „ 2. Schistidinm apocarpum. „ „ „ 3. Coscinodon cribrosus. „ „ „ 4. Grimmia anodon. „ „ „ 5. - Doniana, „ „ „ 6. ., pulvinata. „ „ „ 7. Dryptodon patens. „ „ „ 8. Kacomitrium canescens. „ ., „ 9. Brachysteleum polyphyllum. „ „ „ 10. Hedwigia albicans. „ „ „ 11. Braunia alopecura. „ „ ^ ♦ //Cooae /'P. '9'67nf?uacea€. — 147 — 331. R. acieulare (L.) Brid. (Tafel XVIH, Fig. 1; Tafel XX, Fig. 5.) — Zweihäusig. Bildet oft ausgedehnte, lockere, leicht zerfallende, dunkel oliv- bis schwarzgrüne, etwas starre Rasen. Stengel circa 3 cm, bei den flutenden Formen bis 10 cm lang. Blätter allseits aufrecht abstehend oder einseits- wendig, trocken dicht anliegend, zungenförmig, hohl, mit breit abgerundeter, grob gezähnter Spitze. Rippe in der Spitze verschwindend. Seta 5 bis 10 mm lang, gerade. Kapsel aufrecht, länglich bis cyhndrisch, mit deutlichem Halse, rötlichbraun. Peristomzähne in zwei pfriemenförmige Schenkel gespalten, trübrot, papillös. Fr. Frühjahr. Verbreitet im Gebirge an nassen und vom Wasser bespülten Felsen, zuweilen den Gebirgsbächen entlang auch in der Ebene. 882. R. protensiim Braun. (Tafel XX, Fig. 9, 20.) — Zweihäusig. Bildet gelblich- bis bräunlichgrüne, innen rostbraune, lockere, ausgedehnte Rasen. Stengel bis 10 cm lang, ästig. Blätter sich beim Anfeuchten zurück- krümmend, allseits aufrecht abstehend, trocken eng anliegend, lineal-lanzett- lich, mit stumpfer, ganzrandiger Spitze und vor der Spitze verschwindender Rippe. Seta bis 8 mm, gerade. Kapsel aufrecht, längHch bis cyhndrisch, Hchtbraun. Peristomzähne schmutzig gelbrot, fein papillös, bis zum Grunde zweischenkelig. Fr. Anfang Frühjahr. — An feuchten, kalkfreien Felsen im Gebirge verbreitet. 888. R. siideticuiu (Funck) Br. Seh. G. (Tafel 20, Fig. 10.) — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, lockere, schmutzig bis schwärzlichgrüne Rasen mit niederhegendem, an der Spitze aufsteigendem, bis 15 cm langem Stengel. Blätter beim Anfeuchten sich sparrig zurückkrümmend, aufrecht abstehend, trocken gedreht anliegend, längHch-lanzettlich, lang zugespitzt, mit sehr kurzer, gezähnter Haarspitze, Blattrand zweischichtig. Seta 2 bis 3 mm lang, gerade. Kapsel aufrecht, oval, lichtbraun, rotmündig. Peristom- zähne schmutzig purpurn, grob und dicht papillös, bis zum Grunde zwei- schenkehg. Fr. Frühjahr. — var. validius Jur. Zellen weniger gebuchtet, Blätter meist haarlos, in der Tracht an Dryptodon patens erinnernd. — Ver- breitet an kalkfreien Felsen im Gebirge von 800 m an. 834. R. fasciculare (Schrad.) Bridel. (Tafel XX, Fig. 6, 8.) — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, flache, schmutzig grüne bis bräunüche Rasen, Stengel niederliegend, dicht mit kurzen, knospenartigen Seitenästchen besetzt. Blätter beim Anfeuchten sich sparrig zurückkrümmend, abstehend, trocken locker mit eingekrümmten Spitzen anhegend, bis 8 mm lang, lan- zettlich-Uneal, mit stumpfer, schmaler Spitze, ohne Haar. Seta 4 bis 12 mm hoch, gerade. Kapsel aufrecht, oval bis länghch, braun bis schwärzhch, rot- mündig, glanzlos. Peristomzähne purpurn, in je zwei lang papiUöse, nicht knotige, fadenförmige Schenkel gespalten. Fr. Frühjahr. — Sehr verbreitet an kalkfreiem Gestein im Gebirge. 10* — 148 — 335. ß. aftiiie (Schleich) Lindb. (R. heterostichum ß alopecurum Hüben.) (Tafel XX, Fig. 12.) — Zweihäusig. Bildet lockere, gelbbräunliche, dem vorigen ähnliche Rasen. Blätter beim Anfeuchten sich sparrig zurück- biegend, steif aufrecht abstehend, trocken locker anhegend, lineal-lanzettlich, schmal zugespitzt, mit Haar. Blattrand zweischichtig. Seta 4 bis 6 mm lang, gewöhnhch leicht gebogen. Kapsel aufrecht, längUch-cylindrisch, licht- braun, rotmündig, etwas glänzend. Peristomzähne trübrot, dicht papillös, in zwei knotig gegliederte, ungleich lange Schenkel geteilt. Fr. Frühjahr. — var. obtusum (Sm.) Limpr. Bildet ziemlich dichte, grüne oder gelbgrüne Rasen, Blätter mit stumpfer, fast kappenförmiger Spitze, haarlos. Fr. Früh- jahr. — Nicht häufig, an nassen und berieselten Felsen im Gebirge. Schlesien: Plagw^itzer Steinberg bei Löwenberg; Thüringen: bei Elgersberg und im Sieglitzthale; Westfalen: Bruchhauser Steine; Vogeseu; Tirol: Trient; Schweiz. 336. ß. heterosticlmm (Hedw.) Brid. (Tafel XX, Fig. 13). — Zwei- häusig. Bildet graugrüne bis weissgraue, lockere, unregelmässige Rasen, mit 2 bis 6 cm langen, niederliegenden, in der Mitte des Rasens aufrechten Stengeln. Blätter beim Anfeuchten sich stark zurückkrümmend, abstehend, trocken locker anliegend, lanzettlich, gekielt, mit breitem, glattem Haar. Blattrand einschichtig, bis zur Spitze umgerollt. Seta 5 bis 8 mm lang, gerade oder schwach gebogen. Kapsel aufrecht, cylindrisch bis fast keulen- förmig, glanzlos, braun, rotmündig. Peristomzähne gelbrot, dicht papillös, Figurenerklärun^ zu Tafel XX. Fig. 1. Grimmia crinita. Peristomzahn. Stärker vergrössert. „ 2. „ plagiopoda. ,. „ ,. „ 3. Dryptodon Hartmanni. Blattspitze. Schwach vergrössert. „ 4. „ patens. „ 5. Kacomitrium aciculare. ümriss der Blattspitze. Schwach vergrössert. „6. y. fasciculare. Blatt. „ „ „7. „ microcarpum. „ n n „8. „ fasciculare. Stenge). Natürliche Grösse. „9. r protensum. „ „ „ „ 10, „ sudeticum. Haarspitze des Blattes, Stärker vergrössert, „11. „ canescens. ,, „ ,, „ „ „ 12. „ affine. Blattquerschnitt, Rand zweischichtig. Stärker vergrössert. „13, „ heterostichum. „ ^ einschichtig. „ „ „ 14. ^ canescens. „ n » „ 15. „ lanuginosum. „ „ „ ,, 16, ,, canescens. Teil der Seta. Schwach vergrössert. „ 17. „ lanuginosum, „ „ „ „ „ „18, „ canescens. Peristomzahn, Stärker vergrössert. „ 19, ,. microcarpum. „ „ „ fl 20. „ protensum. Haube, Schwach vergrössert. „ 21. Hedwigia albicans. Blattspitze. Stärker vergrössert. •..^C00Tiforme. Blattrippe mit der Spitze endend oder austretend, entleerte Kapsel weit- mündig. Ph. eiirvstomum. 425. Ph. sphaerieum (Ludw.) Brid. (Tafel XXH, Fig. 24.) — Ein- häusig. Niedrig, 1 bis 4 mm hoch, glanzlos, blassgrün in lockeren Rasen oder gesellig wachsend. Blätter schlaff, abstehend, oben rosettartig, eiläng- lich bis spateiförmig, stumpfspitzig, fast kappenförmig, hohl, fast ganzrandig, mit zarter, vor der Spitze endender Rippe. Seta 2 bis 5 mm lang. Kapsel — 187 — klein, fast kugelig, sehr weitmündig, nicht eingeschnürt. Fr. Herbst bis Winter. — Auf Schlamm, an Teich und Seeufern, überschwemmt gewesene Wiesen, besonders auch an zurücktretenden Flüssen nur in der Ebene, ver- breitet aber nicht gemein. 426. Ph. eurystomum (Nees) Semt. (Tafel XXII, Fig. 25.) — Ein- häusig. Kräftiger als vorige Art. Blätter steifer, länger und schärfer zu- gespitzt und an der Spitze deutlich gesägt. Rippe in der Spitze endend oder als kurzer Stachel austretend. Seta 4 bis 7 mm lang. Kapsel kugelig- birnförmig, mit kurzem aber deutlichem Halse, weitmündig, unter der Mündung leicht eingezogen. Fr. Herbst, Winter. — An gleichen Stand- orten, wie vorige Art. aber weit seltener: Schlesien, Westpreussen, Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Baden, Osterreich, Steiermark, Kärnthen, Schweiz. 427. Ph. aeumiiiatum (Schleich) Br. Seh. Gr. — Einhäusig. Einzeln oder gesellig, 3 bis 10 mm hoch. Blätter aufrech4;-absteheud , eilanzettlich, ganzrandig oder undeutlich gezähnt, lang zugespitzt, mit als kurzer Stachel austretender oder mit der Spitze endender Rippe. Seta 5 bis 13 mm hoch. Kapsel birnförmig, trocken unter der Mündung nicht verengt. Fr. Mai. — Sehr selten auf feuchten Ackern, Teichrändern u. s. w. Westfalen: Handorf. Ober-Osterreich: Donauufer bei Linz. Salzburg: Seeufer bei Zell a. S. Steiermark: Kleeäcker bei Wald, Fresinggraben bei Leibnitz. Tirol: Part- schins bei Meran, Patriarchsdorf. Schweiz: Mauern bei Canobbio unweit Lugano. 428. Ph. pyriforme (L.) Brid. (Bryum pvi'iforme L.) (Tafel XXII. Fig. 23). - — Einhäusig: grösste Art., gesellig oder in lockeren Rasen, blass- grün, 2 bis 5 mm und darüber hoch. Blätter schlaff, aufrecht-abstehend bis zurückgebogen, eiförmig bis eilanzettlich, zugespitzt, von der Mitte an grob gesägt, mit vor der Spitze schwindender Rippe. Seta 3 bis 10 mm hoch. Kapsel birnenförmig, entleert becherförmig, unter der Mündung ein- geschnürt. Ring im Gegensatz zu den vorigen Arten zweireihig, sich ab- lösend. Fr. Mai. — Verbreitet und häufig in der Ebene und im Hügellande, auf feuchten Ackern, Teichrändern u. s. w. Gattung Enthostodon Schwägr. Einhäusige, gesellig wachsende Erdmoose mit regelmässigen, eng- mündigen, birnenförmigen, trocken nicht gefurchten Kapseln, lange bleibender, aufgeblasen-kappenförmiger. lang geschnäbelter, schief sitzender Haube und meist rudimentärem Peristom. Ring fehlt. Die Gattungen Physcomitrium und Funaria werden durch Enthostodon verbunden. — 188 — Übersicht der Arten. 1. Peristom ausgebildet, 16 zähnig. E. Teilipletoni. Peristom rudimentär. 2. 2. Kapsel hängend. E. CUrTisetllS. Kapsel aufrecht. 3. 3. Blattrand gelb gesäumt, an der Spitze stumpf gezähnt. E. erieetorum. Blattrand nicht gesäumt, oben scharf gesägt. E. fasoiciilaris. 429. E. erieetorum (Bals. u. de Not.) C. Müll. (Gymnostomum erieetorum Bals. u. de Not. Physcomitrium erieetorum Bryol. europ.) — Gesellig wachsende, blass gelblichgrüne, 2 bis 6 mm hohe Pflänzchen. Blätter oben viel grösser, schopfig, eiförmig bis lanzettlich zugespitzt, hohl, am Rande durch zwei bis drei verdickte Zellreihen gelb gesäumt und nach der Spitze zu stumpf gezähnt. Seta 4 bis 8 mm hoch. Kapsel klein, aufrecht birnenförmig, purpurn, später rotbraun, entleert unter der Mündung etwas verengt. Zellreihen des Deckels gerade verlaufend. Peristom rudimentär, oft kaum angedeutet. Fr. Juni. — var. longifolium Schinip. besitzt schmälere, verlängert spateiförmige Blätter. — Zerstreut im Süden und Westen auf sandig-lehmigen Boden, Grabenrändern u. s. w. 430. E. Templetoui (Sm.) Schwägr. (Tafel XXII, Fig. 26). — Einzeln oder gesellig wachsende, gegen 5 mm hohe, gelbgrüne Pflänzchen. Obere Blätter schlaff, abstehend, eiförmig bis länglich spateiförmig, kurz zugespitzt, am Rande durch eine Reihe Zellen gelb gesäumt, kaum etwas gezähnt. Seta 5 bis 12 mm hoch, Kapsel aufrecht, schmal, birnenförmig, ziemlich langhalsig, kleinmündig, gelbUch, später rötlich braun, entleert weitmündig, unter der Mündunoj schwach verengt. Zellreihen des Deckels steil nach rechts verlaufend. Peristom einfach, mit 16 kleineu, schmal lanzettlich- pfriemenförmigen, rötlichen, papillösen Zähnen. Fr. Frühjahr. — Südliche Pflanze. Lago Maggiore; Ossula-Thal, Sesia-Thal bei Mollia. 431. E. faseiciilaris (Dicks.) C. Müller. (Tafel XXII, Fig. 27.) — Ge- sellig, oder lockere, grüne bis gelbgrüne, niedrige, bis 5 mm hohe Raschen bildend. Obere Blätter viel grösser, rosettenartig, abstehend, trocken anliegend und schwach gedreht, eiförmig bis lauzettlich-spatelförmig, allmählich scharf zugespitzt, ungesäumt, bis unter die Mitte scharf gesägt. Kapsel aufrecht, kurzhalsig, kurz birnenförmig, lichtbraun, später rötlichbraun, entdeckelt engmündig und etwas verengt. Zellreihen des Deckels schwach links an- steigend. Peristom rudimentär, gelbrot, papillös. Fr. April, Mai. — Ver- breitet auf Feldern, Brachen, Weg- und Grabem-ändern durch Ebene und Hücfelland. — 189 — 432. E. curvisetus (Schwägr.) C. Müller. — Gesellig oder in lockeren, bis 4 mm hohen Raschen wachsend. Blätter oben rosettenartig, grösser, aufrecht-abstehend, schlaff, eispatelförmig, zugespitzt mit Spitzchen, nicht gesäumt, bis zur Mitte grob gesägt. Seta 2 bis 3 mm lang, herabgekrümmt, daher Kapsel hängend, eingesenkt, schmal birnenförmig, gelbrot, später rot- braun, entleert weitmündig, unter der Mündung etwas verengt. Zellreihen des Deckels steil rechts verlaufend. Peristom rudimentär, nur in einzelnen Fetzen vorhanden. Fr. April. — Sehr selten und für das eigentliche Gebiet zweifelhaft, um Kulmbach. Dalmatien: Brozze im Kanal von Stesfno: Schlucht oberhalb Gravosa. Gräben, Wegeränder u. s. w. Gattung Funaria Schreb. Niedrige, lockerrasige Erdmoose mit grossen, nicht gesäumten Schopf- blättern. Seta geschlängelt oder schwanenhalsartig gebogen. Kapsel geneigt bis hängend, symetrisch, schief birnenförmig, hochrückig, kleinmündig, im Alter meist gefurcht. Haube lange haftend, aufgeblasen kappenförmig. Kapsel mit grossem Luftraum. Peristom doppelt, inneres gelb mit Basilar- membran und meist ausgebildeten, den Zähnen des äusseren gegenüber- stehenden Fortsätzen; äusseres mit 16 lanzettlich -pfriemenförmigen, oben kuppel- scheibenförmig verbundenen Zähnen mit seitlich weit vorragenden Querbalken. Übersicht der Arten. 1. Blätter scharf gesägt. 2. Bläter ganzrandig. 3. 2. Kapsel geneigt. F. dentata. Kapsel aufrecht. F. liyl)ri(la. 3. Kapsel weder gestreift noch gefurcht. F. mediterraiiea. Kapsel gestreift, trocken gefurcht. 4. 4. Kapsel entleert weitmündig. F. liygTOnietrica. Kapsel auch nach der Entleerung engmündig. F. mierostoma. 433. F. dentata Crome. — In lockeren, bis 5 mm hohen Rasen oder herdenweise wachsend. Obere Blätter rosettenartig, aufrecht abstehend, lanzettlich, allmählich lang zugespitzt, an der Spitze meist scharf gesägt. Rippe vor der Spitze endend, gelb. Seta gerade, 7 bis 15 mm hoch. Kapsel geneigt, keulig -birnenförmig, gekrümmt, hochrückig, bräunlichgelb bis rötlichbraun, ungestreift und ungefurcht, entleert unter der Mündung eingeschnürt. Hals später faltig. Ring fehlt. Peristom doppelt, inneres gelb, Fortsätze kürzer als die Zähne des äusseren, äusseres braunrot bis purpurrot, mit lang ausgezogenen, schmalen Spitzen. Fr. Frühjahr. — Zer- — 190 — streut durch Ebene uud Hügelland, häufiger im Süden, auf sandigem Boden, zerfallendem Saudstein, erdbedeckten Mauern. 434. F. mecliterraiiea Lindb. (Fun. calcarea Schimp.) (Tafel XXII, Fig. 20). — Der vorigen ähnlich, aber Blätter eiförmig, mehr plötzlich zu- gespitzt oder in eine lange, gebogene Pfriemenspitze endend, ganzrandig, zuweilen an der Spitze schwach und undeutlich gezähnt. Seta 4 bis 7 mm lang, gerade oder wenig gekrümmt. Kapsel geneigt, dick, birnenförmig, gelblichbraun, ungestreift und ungefurcht, entleert unter der Mündung kaum verengt, Hals später faltig. Ring fehlt. Peristom doppelt; seitliche Lamellen nicht vortretend. Fr. April, Mai. — Auf kalkhaltigem Boden, Mauern, Wein- bergen u. s. w., sehr zerstreut im Süden und Westen. Harz, Thüringen, Hessen-Nassau, Baden, Elsass, Bayern, Tirol, Litorale. 435. F. hygTometrica (L.) Sibth. (Tafel XXII, Fig. 18). — Bleich grüne, dichte und oft breite, bis zu 3 cm hohe Rasen bildend. Obere Blätter knospenförmig gehäuft, eilänglich, kurz zugespitzt, ganzrandig. Seta 4 bis 5 cm hoch, gekrümmt. Kapsel geneigt bis hängend, dick - birnenförmig, schief, braun gestreift, entleert tief gefurcht, weitmündig. Ring zwei- bis dreischichtig. Peristom doppelt, typisch; äusseres braunrot, oben blassgelb. Fr. meist Mai bis Juni, zuweilen auch im Herbst und Winter. — var. patula Br. Seh. G. ist länger, ästiger, mit abstehenden, schlaffen, am Rande wellig verbogenen Schopf blättern. — var. calvescens (Schwägr.) Br. Seh. G. der vorigen Form ähnlich, aber mit längerer, schmälerer, fast aufrechter Kapsel und längerer Seta. — Überall gemein, besonders fast stets an alten Feuer- stellen im Walde. 436. F. liyl)ri(la (Ruthe). — Wird als Bastard zwischen Enthostodon fascicularis und Funaria hygrometrica gedeutet, dem erstereu habituell fast gleich und zwischen den Pflanzen desselben wachsend. Blätter scharf ge- gesägt. Seta straff aufrecht, bis doppelt so lang als bei Enthostodon. Kapsel aufrecht bis fast aufrecht, eibirnförmig, langhalsig, schwächer ge- krümmt als bei F. hygrometrica gelbbraun ]jis zimmtbraun, nicht gefurcht, aber trocken meist mit 1 bis 2 Längsfalten. Zähne des äusseren Peristoms oraugerot, gestutzt oder unvollkommen ausgebildet. Cilien viel kürzer als die Zähne. — Bisher nur auf dem Geissberg bei Lorch am Taunus und in Eisenbahnausstichen bei Bärwalde und Vietnitz (Neumark). 437. F. mierostoma Br. Seh. G. (Tafel XXII, Fig. 19.) — Bildet bis 1 cm hohe, bleich grüne Rasen. Obere Blätter zu einer länglichen Knospe zusammenschliessend, eiförmig bis lauzettlich, lang und scharf zugespitzt, sehr hohl, ganzrandig. Rippe rot, mit der Spitze endend. Seta 1 bis 3 cm hoch, dick herabgebogen, im Alter aufrecht. Kapsel horizontal bis hängend, kurzhalsig, schief birnenförmig, auch entleert kleinmündig, gelblich, braunrot, — 191 — schwach gefurcht. Ring zwei- bis dreireihig. Peristom doppelt, aber inneres unvollständig, sehr kurz, gelblich, äusseres mit roten, gestrichelten, oben hyalinen und papillösen Zähneu, Fr. Sommer. — Zerstreut in den A]pen- thälern. auf Sandbänken der Flüsse. Baiern, Salzburg, Tirol, Kärnthen, Schweiz. Ausserdem auch in Ostpreusseu im Sarker Bruch bei Lyck. Familie Bryaeeae. Formenreiche Gruppe ausdauernder meist rasenbildender Erdmoose. Blätter oben meist schopfig, mit Rippe und einschichtiger Lamina, Zellen nicht papillös. Seta oben gekrümmt, Kapsel geneigt bis hängend, selten aufrecht, eiförmig, birnen- oder keulenförmig mit deutlichem Halse und phaneroporen Spaltöffnungen im Halsteil. Peristom fast stets doppelt. Das Äussere besteht aus 16 meist dolchförmigen Zähnen, aussen mit Längslinie; inneres zart aus einer kielfaltigen Haut und 16 kielfaltigeu mit den Zähnen des äusseren Peristoms alteruierenden Fortsätzen bestehend. ITb'ersicht der Gattungen. 1. Äusseres Peristom fehlend. Mielichhoferia.. Beide Peristome vorhanden. 2. 2. Äusseres Peristom kürzer als das innere. Plairiobrjnim. Beide Peristome gleich lang oder das innere kürzer. 3. 3. Blattzellen oben eng, schmal rhombisch bis linear. 4. Blattzellen Aveit, rhombisch oder rhomboidisch, nicht linear. 6. 4. Blätter pfriemenförmig. Leptobryiim. Blätter nicht pfriemenförmig. 5. 5. Blätter eiförmig, Stengel kätzchenartig. Anoiiiol)ryum. Blätter linear-lanzettlich, Stengel nicht kätzchenartig. Wel)era. 6. Spaltöffnungen kryptopor. 3Iiiiol)ryuiii. Spaltöffnungen phaneropor. 7. 7. Blätter annähernd gleichartig. Brytiin. Schopfblätter vielmals grösser als die Stengelblätter, ßhodobryiiin. Gattung Mielichhoferia Hornsch. Felsmoose der Alpen in dichten niedrigen Rasen. Blätter dachziegelig eiförmig bis lang lanzettlich, nicht gesäumt oben mit gesägten Rande. Kapsel aufrecht oder herabgebogen, regelmässig, biniförmig, Haube klein, kappenförmig, flüchtig. Äusseres Peristom fehlend, inneres mit sehr niedriger Grundhaut, 16 schmal linealen, unten sich rasch verbreiternden Fortsätzen und rudimentären, zuweilenden fehlenden Wimpern. — 192 — 438. M. nitida (Funk) Hornsch. (Tafel XXIV, Fig. 1; Tafel XXV, Fig. 1.) — Zweihäusig. Bildet dichte bis höchstens 3 cm hohe, grüne bis olivgrüne, innen braunfilzige Rasen mit kantig beblätterten Stengeln. Blätter steif, lanzettlich bis lineal-lanzettlich, flach, scharf zugespitzt mit flachen gegen die Spitze gesägtem Rande und kräftiger, meist mit der Spitze endender Rippe. Blattzellen sämtlich gelb- und dickwandig. Seta 1 bis 1,5 cm lang, rötlich, geschlängelt. Kapsel aufrecht bis schwach geneigt, gelbgrün bis gelbrötlich, birnenförmig engmündig. Deckel meist stumpf kegelförmig. Peristom mit schmal linealen Fortsätzen ohne seitlich vortretende Quer- balken, Wimpern vereinzelt, meist rudimentär. Fr. Spätsommer. — var asperula Breidler mit umgebogenen und weit herabgesägten Blatträndern und oben rauher Blattrippe. In den Alpen auf eisen- oder kupferhaltigen Schieferfelsen, selten. Salzburg, Steiermark, Kärnthen, Tirol, Schweiz. 439. M. eloilg-ata Hornsch. — Niedriger, licht bläulich- oder span- grün, seidenglänzend, innen schwärzlichbraun mit schmutzig weisslichem Wurzelfilz. Blätter eiförmig bis eilanzettlich, stumpf zugespitzt, etwas hohl, an der Spitze schwach gezähnt. Rippe zart, vor der Spitze endend. Seta bis 5 mm lang, geschlängelt, oben bogig gekrümmt. Kapsel horizontal bis herabgebogen, birnenförmig, olivfarben bis bräunlich, im Alter schwärzlich. Deckel kurz gespitzt. Peristom mit fadenförmigen, hin- und hergebogenen Fortsätzen, mit seitlich vortretenden Querbalken, ohne Wimpern. Fr. Spät- sommer. — Noch seltener als vorige Art, an nassen, eisen- oder kupfer- haltigen Schieferfelsen der Alpen. Salzburg: Schwarzwand in der Grossari, Hüttschlag in der Gastein. Steiermark; Klamm bei Neumarkt. Tirol: Martel- thal, Schwalbenkofele in der Hofalpe bei Lienz. Gattung Leptobryum (Br. Seh. G.) Schimp. Seidenglänzende, weichrasige, freudiggrüne Erdmoose mit pfriemen- förmigen Blättern. Blattzellen schmal-lineal. Kapsel hängend oder nickend, langhalsig, birnenförmig, mif kleinem, gestielten, den Umenteil nicht aus- füllenden Sporensack. Peristom doppelt, beide gleich lang. 440. L.pyriforme (L.) Schimp. (Bryum pyrif orme Wegg.) (Tafel XXIV, Fig. 6; Tafel XXV, Fig. 2). — Bildet weiche, lockere, bis 2 cm hohe, selten höhere, zarte, freudig- bis gelblichgrüne, seidenglänzende Rasen. Blätter ab- stehend, lanzettlich, mit lang pfriemenförmiger, rinnig, hohler Spitze. Rippe breit und flach, den oberen Pfriementeil ausfüllend. Blattzellen sämtlich lang und schmal, nach der Spitze zu lineal. Seta 5 bis 30 mm hoch, gelb- rot, geschlängelt. Kapsel nickend bis hängend, birnenförmig, mit gekrümmtem, langem Halse, bräunlichgelb bis rötlichbraun, engmündig. Peristom doppelt; inneres zart, hyalin mit gefensterten Fortsätzen, Wimpern mit langen An- — 193 — hängsein; äusseres mit blassgelben, nach oben zu pfriemenförmigen, papillösen Zähnen. Fr. Mai bis Juli. — var. minus (Phil.) Husnot., ist kleiner mit kürzerer Kapsel, bleichem kurzem Peristom und unvollständigen Wimpern ohne Anhängsel. — var. Hübneriauum Rabh. Blätter mit langer borsten - förmiger, scharf gesägter Spitze. Seta sehr lang. Deckel nicht mit warzen- förmigem, sondern kurz gestutztem Spitzchen. — Verbreitet, aber nicht häufio* in Mauerritzen, Sandsteinfelsen, Torfboden, Schutt u. s. w,, feuchte schattige Orte bevorzugend. Gattung Anomobryum Schimp. Felsmoose der Alpen in bleichgrünen oder gelbgrünen, stark glänzenden Rasen. Stengel durch die dachziegelig anliegenden gleichgrossen Blätter kätzchenartig. Blattzellen schmal, meist lineal, wurmförmig gewunden. Kapsel wie bei Eubryum. Übersicht der Arten. 1. Blätter stumpf, ohne Spitzchen. A. filiforme. Blätter zugespitzt oder mit Spitzchen. 2. 2. Blätter gegen die Spitze fein gesägt. A. juliforme. Blätter ganzrandig. 3. 3. Blattzellen oben 0,08 bis 0,09 mm lang. Blattachseln mit Bulbillen- A. concinnatum. Blattzellen nur bis 0,05 mm lang. Blattachseln ohne BulbiUen. A. sericeum. 441. A. filiforme. (Dicks.) Husnot. (Bryum filiforme Dicks. Bryum julaceum Smith. Webera julacea de Not.) (Tafel XXV, Fig. 3.) — Bildet ziemlich dichte, sehr verschieden hohe (1 bis 10 cm) bleichgrüne oder gelblichgrüne, unten schwach rotfilzige glänzende, mit Erde durchsetzte Rasen mit fadenförmigen, kätzchenartigen Stengeln und schlanken, steifen Innova- tionen. Blätter dicht, dachziegelig, eiförmig, stumpf, ohne Spitzchen, sehr hohl, flachrandig, selten an der Spitze schwach gezähnt. Seta bis 2 cm lang, oben hakenförmig gekrümmt, rot. Kapsel hängend, gross, ca 4 mm lang, schmal oval, langhalsig, schwach gekrümmt, engmündig und entleert unter der Mündung leicht verengt, lichtbraun bis braun. Grundhaut des inneren Peristoms halb so hoch als die Zähne des äusseren, letzteres gelb, lanzett- lich, mit hyalinen, pfriemenförmigen Enden der Zähne. Fr. August bis Herbst. — Verbreitet, aber nicht häufig in den Alpen auf feuchten sandigen Stellen, Bachrändem u. s. w. Fruchtet sehr selten. Thome-Migula, Flora. V. 13 — 194 — 442. A. coiiciimatum (Spruce) Lindb. — Bildet dichte bis 4 cm hohe seidenglänzende , freudig- bis gelblichgriine, innen braunfilzige Rasen. Blätter eiförmig bis eilanzettlich, zugespitzt oder mit aufgesetzten Spitzchen, wenig hohl, flach- und ganzrandig. Blattzellen wenig verdickt, fast linear, kaum wurmförmig 0,08 bis 0,09 mm lang. In den Blattachseln stehen kurz gestielte Bulbillen einzeln oder zu mehreren. Bisher ohne Früchte bekannt. — Sehr zerstreut auf feuchten Schieferfelsen, Erde, Humus in den Alpen. 443. A. juliforme Solms-Laubach. — Bildet lockere, niedrige etwa 1 cm hohe gelbgrüne, stark glänzende Rasen. Blätter eng dachziegelig an- liegend, eiförmig-lanzettlich, lang zugespitzt, flachi-andig, nach der Spitze zu dicht und feingesägt. Rippe zart, weit vor der Spitze endend, gelblich. Zellen lang und schmal, geschlängelt, dickwandig. Seta 10 bis 15 m lang, dünn, purpurn. Kapsel geneigt bis horizontal, 2^1 ^ mm lang, keulenförmig, braun, entleert weitmündig und unter der Mündung wenig verengt. Deckel gross mit Warze. Äusseres Peristom mit lanzettlichen, oben pfriemen- förmigen gelben, unten orangefarbenen Zähnen; inneres fast ebenso lang mit sehr breiten, rasch pfriemenförmig werdenden, gefensterten Fortsätzen; Wim- pern zart mit langen Anhängseln. Fr. Frühjahr. — Nur zwischen Locamo und Brissago im Tessin auf heissen Felsen. 444. A. sericeiim (De Lacroix) Husnot. — Bildet kleine niedrige, nur wenige Millimeter hohe gelbgrüne, glänzende Raschen. Blätter dicht, dachziegelig, klein oval-elHptisch, kurz zugespitzt oder mit kleinem Spitzchen, ganzrandig, Rippe bis fast zur Spitze reichend, gelblich. Blattzellen kürzer als bei voriger Art, nur bis 0,05 mm lang, nicht geschlängelt. Seta ge- schlängelt, gelbrot, 6 bis 10 mm lang, Kapsel geneigt bis fast aufrecht, bis 3 mm lang, länglich- elliptisch, rötlichbraun, entleert engmündig und nicht eingeschnürt. Deckel klein mit stumpfer Spitze. Peristom unvoll- ständig, im Deckel zurückbleibend; Zähne des äusseren schmal und bleich, Wimpern und Fortsätze des inneren rudimentär. Fr. September. — Steril an feuchten Sei-pentinfelsen bei Davos Dörfli (Schweiz) bei 1700 m. Gattung Plagiobryum Lindb. Gebirgsmoose von niedrigem, dichtrasigem Wuchs. Blätter anliegend, hohl, eiförmig, länglich-lanzettHch , ungesäumt, mit Spitzchen. Blattzellen locker, dünnwandig, rhombisch — bis rechteckig, sechseitig. Seta dick S formig gekrümmt. Kapsel horizontal bis herabgebogen, gross, keulenför- mig, langhalsig, gekrümmt, hoclirückig, schiefiaaündig. Äusseres Peristom kürzer als das innere. 445. PL Zierii (Dicks.) Lindb. (Bryum Zierii Dicks. Zieria julacea Schimp.) (Tafel XXIV, Fig. 2; Tafel XXY, Fig. 4.) — Bildet dichte, weiche, — 195 — bis 3 bis 4 cm hohe, meist niedrigere, grünlich-silberweise, innen weinröt- liche, glänzende Rasen. Blätter nur am Grunde chlorophyllhaltig, oben wasserhell, flach- und ganzrandig, eiförmig bis eilanzettlich, zugespitzt. Seta 8 bis 15 mm hoch, S förmig gebogen, rötlich. Kapsel geneigt bis horizontal, keulenfönnig, hochriickig, bis 4 mm laug (daran der lange Hals bis 2/3) bräunlichgrün, später rötlichbraun, entleert fast aufrecht. Äusseres Peristom mit schmal lanzettlichen, unten gelbroten, oben gelblichen Zähnen, wenig kürzer als das innere; letzteres gelbhch, Grundhaut halb so hoch als die Zähne, Fortsätze schmal, durchbrochen, Wimpern unvollständig. Fr. August, September. — Zerstreut im Gebirge in erdhaltigen Spalten feuchter Felsen, gern in der Nähe von Wasser. Sudeten, Harz, Fichtel- gebirge, Westfalen, Rheiuprovinz , häufiger in den Alpen. 446, PL demissuni (Hoppe & Hornsch) Lindb. — Kleiner, sonst der vorigen Art sehi' ähnlich, braunrötlich überhauchte Raschen bis 2 cm Höhe bildend. Schopfblätter am Rande umgerollt mit ki-äftigerer Rippe- Seta bis 1 cm hoch. Kapsel horizontal bis herabgebogen, entleert fast auf- recht, dick keulenförmig, Hals nur so lang als die Urne. Äusseres Peristom viel kürzer als das innere, Zähne unten gelbrot, oben hyalin. Fr. Septem- ber. — Auf Abhängen, in erdhaltigen Spalten, zwischen Gras, sonnige Stellen bevorzugend, verbreitet durch die Alpenkette, aber nur in höheren Lagen. Gattung Webera Hedw. Erdmoose von niedrigem Wuchs, gesellig oder rasenbildend. Blätter schopfig lanzettlich oder lineal-lanzettlich, am Rande nach der Spitze zu meist gesägt mit schwacher, selten auslaufender Rippe. Blattzellen schmal- rhomboidisch bis lineal. Kapsel geneigt bis hängend, eilänghch bis keulen- förmig, entleert stark verkürzt, Peristom doppelt, beide gleichlang, Wimpern ohne Anhängsel. Übersicht der Arten: 1. Rand der Schopf blätter bis gegen die Mitte oder darüber hinaus scharf gesägt. 2. Rand der Schopfblätter glatt oder nur an der Spitze gezähnt. 4. 2. Kapsel unter der Mündung nach der Entdeckelung nicht verengt. W. luteseens. Kapsel nach der Entdeckelung unter der Mündung verengt. 3. 3. Hals allmählich in die Seta übergehend, Blattrippe meist austretend. W. elougata. 13* — 196 ~ Hals plötzlich gegen die Seta abgesetzt. Blattrippe vor der Spitze endend. W. longicolla. 4. Wimpern des inneren Peristoms fehlend oder rudimentär. 5. Wimpern des inneren Peristoms vollständig entwickelt. 8. 5. Kapsel nach der Entdeckelung unter der Mündung verengt. 6. Kapsel nicht verengt. 7. 6. Kapsel schlank-keulenförmig, Mund bräunlich. W. acuminata. Kapsel länglich-keulenförmig, bimförmig, Älund rot. W. polymorpha. 7. Kapsel schlank-keulenfönnig. W. ambigua. Kapsel kurz-birnförmig. W. cucuUata.' 8. Kapsel nach der Entdeckelung unter der Mündung verengt. 11. Kapsel nicht verengt. 9. 9. Kapsel geneigt. W. proligera. Kapsel hängend. 10. 10. Seta nur bis 1 cm hoch. W. cariiiata. Seta ca 2 cm hoch. W. gracilis. 11. Kapsel länglich-birnförmig bis keulenförmig. 12. Kapsel eilänglich bis eikugelig. 14. 12. Wimpern nicht knotig. W. commutata. Wimpern knotig. 13. 13. Rasen stark goldglänzend. W. cruda. Rasen glanzlos. W. annotina. 14. Rasen völlig glanzlos, Wimpern schwach knotig. W. Ludwigii. Rasen etwas glänzend, Wimpern stark knotig. 15. 15. Auf trockenem Boden. W. nutans. Zwischen Sphagnun auf Torf und in Torfsümpfen. W. sphagnicola. 447. W. acuminata (Hoppe u. Hornsch) Schimp. (Tafel XXIV, Fig. 14, 16). — Einhäusig. Bildet lockere bis ziemlich dichte grüne bis gelblich grüne, sehr verschieden hohe (bis 4 cm) etwas glänzende Raschen. Blätter nach der Spitze zu grösser, aufrecht, steif, üneal-lanzettlich spitz, am Rande meist schmal umgebogen und gegen die Spitze gesägt. Rippe in den oberen Blättern meist mit der Spitze endend. Seta bis 2 cm lang, oben bogig gekrümmt; Kapsel horizontal bis nickend, schlank keulenförmig (3 bis 4 mm) bleichbraun, entleert nicht verkürzt, unter der Mündung wenig verengt. Hals so lang als die Urne. Äusseres Peristom mit rötlichgelben kaum gesäumten, oben papillösen Zähnen, inneres mit schmal-linealen, schmal- ritzenfÖrmig durchbrochenen Fortsätzen, gelb, ohne oder mit rudimentären Cilien. Fr. Spätsommer. — var. minus (Schleich) Schimper ist kleiner mit — 197 — kurz kegelförmigem, fast stumpfem Deckel. — var. polyseta (Br. Seh. 6.) Schimp., mit 2 bis 3 Sporogonen in einem Perichaetium. — var. tenella (H. & H.) Schimp. Dicht und tiefrasige Form mit schlankem, büschel- ästigem Stengel, kurzer Seta und kurzhalsiger Kapsel. — var. arcuata (Br. Seh. G.) Schimp., mit wenig verzweigtem, oft einfachem Stengel, kurzer, meist in der Mitte bogig gekrümmter Seta und kleiner fast eingesenkter Kapsel. — In den Alpen in erderfüllten Felsritzen, steinigen Abhängen, Weg- rändern u. s. w. 448. W. ambigua Limpr. — Einhäusig. Der Webera elongata habi- tuell ähnlich. Gesellig und lockerrasig, grün, etwas glänzend, kaum 1 cm hoch. Schopfblätter aufrecht, länger als bei voriger Art, lanzettlich-linealisch, spitz. Rand bis gegen die Spitze breit und fast spiralig umgerollt, an der Spitze gezähnt. Blattzellen getüpfelt. Seta 1 bis 2 1/2 cm lang, rötlich. Kapsel geneigt bis horizontal, 4 bis 5 mm lang, schlank keulenförmig, leicht gekrümmt, licht- bräunlich, entdeckelt unverändert. Hals länger als die Urne. Deckel kegelig, spitz, orange, Zähne des äusseren Peristoms gelb, rötlich an- gehaucht, Spitzen gelblich, nicht gesäumt, papillös, oben längsgestrichelt; inneres dicht papillös, fast hyalin, Fortsätze breiter als bei voriger Art, geschlitzt, Wimpern rudimentär. Fr. Juli. — Bergwand bei Zederhaus im Lungau. 449. W. polymorpha (H. & H.) Schimp. — Bryum polymorphum Bryol. europ. (Tafel XXIY, Fig. 13, 15.) — Einhäusig. Bildet lockere, grüne bis gelbgrüne, nicht glänzende, innen braune Rasen oder wächst trupp- weise, 0,5 bis 3 cm hoch. Untere Blätter schuppenförmig, entfernt, obere gehäuft länglich -lanzettlich, zugespitzt, am Rande umgerollt, an der Spitze schwach gesägt, ca 2 mm lang, längsfaltig. Seta 0,4 bis 2 cm hoch, rot, aufrecht oder gebogen. Kapsel geneigt bis • hängend, cylindrisch- keulen- förmig bis ei-birnfÖrmig, gegen 3 mm lang, gelbbraun oder braun mit dun- klerem Halse, klein- und rotmündig, entdeckelt unter der Mündung einge- schnürt. Hals kürzer als die Urne. Deckel kegelig-stumpflich, orange. Zähne des äusseren Peristoms gelbrot, ungesäumt, dicht papillös; inneres goldgelb mit schmal Knealen, in der Kiellinie ritzenförmig durchbrochenen Fortsätzen, ohne Wimpern. Fr. Spätsommer. — var. affinis (H. & H.) Schimp., mit schlanker Kapsel und scharf gespitztem Deckel. — var. gra- cilis (H, & H.) Schimp., besitzt lange, schlanke Stengel, am Grunde mit sterilen Ästen, kürzere, ei-bimförmige, kurzhalsige Kapseln. — var. brachy- carpa (H. & H.) Schimp. Niedrig, an der Spitze knospenförmig, Rippe oft austretend, Seta sehr kurz, stark gekrümmt, Kapsel kurz bimförmig, nickend bis hängend. — var. stricta Schimp., mit steifem, schlankem, verlängertem Stengel und schmal birnförmiger, horizontaler Kapsel. — var. Camonia — 198 — (Rota) De Not, Kapsel fast keulig-bimförmig, liorizontal bis nickend, Hals dünn, länger als die Urne. — Verbreitet im Gebirge, an ähnlichen Orten wie W. acuminata. Riesengebirge, Gesenke, Beskiden, Böhmerwald, Alpen. 450. W. elongata (Hedw.) Schwägr. (Brymn elongatum Dicks.) (Tafel XXIV, Fig. 8, 11; Tafel XXV, Fig. 5.) — Einhäusig. Herdenweise oder lockere, 5 bis 20 mm hohe grüne bis gelblichgrüne, kaum glänzende Raschen bildend. Schopfblätter aufrecht abstehend, trocken, verbogen, 3 bis 5 mm lang, schmal lineal-lanzettlich, fast pfriemenförmig zugespitzt, am Rande umgerollt und von der Spitze aus, weit herab, scharf gesägt. 1 bis 4 cm lang, purpurn, oben bogig gekrümmt. Kapsel horizontal oder geneigt, oval-cylinderisch , schmal-keulenförmig, 3 bis 6 mm lang, trocken, unter der Mündung leicht verengt, zimmetbraun; Hals länger als die Urne. Deckel kegelförmig, spitz oder kurz geschnäbelt, orange. Zähne des äusseren Peristoms gelblich, oben hyalin, schmal gesäumt, warzig-papillös ; inneres dicht papillös, bleich, mit lanzettlich-pfriemenfönnigen, kaum durchbrochenen, am Rande oft ausgefressenen Fortsätzen und kurzen, oft rudimentären Wim- pern. Fr. Sommer. — var. macrocarpa (H. & H.) Schimp., mit kürzerer, dickerer Kapsel, längeren Fortsätzen und Wimpern. — var. humilis Schimp. Stengel und Blätter kürzer, Kapsel klein, kurz gestielt, kurzhalsig. Figurenerklärung zu Tafel XXIV. ' Fig. 1. Mielichhoferia nitida. Kapselmund massig vergrössert. „ 2. Plagiobrvum Zierii. Peristomzähne. Stark vergrössert. „ 3. Bryum bimum. ^ , „ , , 4. Webera nutans. Blattzellen. , , , 5. Bryum bimum. , , , , 6. Leptobryum pyriforme. Blatt. Schwach , „ 7. Webera cruda. „ , , „8. „ elongata, entdeckelte Kapsel. „ „ „9. „ longicolla. Kapsel. „ „ , 10. , , ßlattspitze mit schwindender Rippe. Stärker vergr. ,11. „ elongata. „ ^ austretender ^ „ ,. „ 12. Webera nutans. Teil des inneren Peristoms. , , , 13. , polyraorpha. „ „ „ ., ^ „ „ 14. „ acuminata. Kapsel. Schwach vergrössert. n 15. ^ polymorpha. , „ , T, 16. „ acuminata. Kapselmund. „ , ,17. , cucuUata. „ „ , , 18. , Ludwigii. Entdeckelte Kapsel „ , , 19. , gracüis. , . r , 20. „ cruda. 2 Wimpern des inneren Peristoms. Stark vergrössert. a Zähne des äusseren Peristoms i, Z Fortsätze, w Wimpern des inneren Peristoms. ^Löe ^4, ?U(iceae' - A£dJieaa 'eac'. — 307 — krümmt. Peristom doppelt; inneres mit ritzenförmig durchbrochenen Fort- sätzen und ausgebildeten Wimpern. 691. H. heteropterum (Bruch) Br. Seh. G. — (Tafel XXXVII, Fig. 10, 15, 24.) — Zweihäusig. Bildet dichte, verwebte, satt- bis dunkel- grüne Rasen, mit 4 — 8 cm langem, meist niederliegendem, starrem, fast regelmässig gefiedertem Hauptstengel und langen, spitzen Ästen; Paraphyllien vereinzelt. Blätter abstehend-einseitswendig, eilänglich, allmählich kurz zu- gespitzt, mit flachem, papillenartig gezähntem Rande und grüner, vor der Blattmitte endender, oben oft gegabelter Rippe. Blattzellen beiderseits in den Ecken papillös. Seta kurz, rot. Kapsel horizontal, oval bis länglich, kurzhalsig, olivenbräunlich, trocken, unter der Mündung wenig verengt. Deckel lang und schief geschnäbelt. Haube klein, weisslich. — var. flaccidum Br. Seh. G. hat haarfeine, weiche Stengel mit entfernt gestellten, allseitswendigen, länglich-lanzettlichen Blättern. — Im Gebiet nicht fruchtend. An feuchten Felswänden, Hölilungen im Gebirge verbreitet. 692. H. squarrosulum (Voit) Lindb. — (Taf. XXXVI, Fig. 6; Taf XXXVII, Fig. 25.) H. dimorphum Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet flache, ausgedehnte, verworrene aber lockere, starre, freudig- bis gelbgrüne glanzlose Rasen. Hauptstengel geteilt, mit kurzen, stumpfen, kätzchenartigen, unregelmässig fiederig gestellten Astchen. Stengelblätter am Grunde herzförmig, weit herablaufend, rasch lang zugespitzt und sparrig zurückgebogen; Ast- blätter kleiner, aufrecht abstehend, eiförmig, stumpflich. Seta 12 — 15 mm lang, purpurn. Kapsel geneigt, länglich, schwach gekrümmt, rötlich, unter der Mündung schwach verengt. Deckel kegelig, stumpf. Äusseres Peristom mit lanzettlich-pfriemenfÖrmigen, am Grunde verschmolzenen, fein papillösen, orangefarbigen, schmal gesäumten Zähnen; inneres gelblich, mit lanzettlichen, ritzenförmig durchbrochenen Fortsätzen und fadenförmigen, knotigen Wimpern. Fr. Ende Winter. — var. com pacta Mol. ist niedriger, dichtrasiger, weniger sparrig beblättert. — Auf lehmig-sandigem Waldboden, im Hügellande und Gebirge verbreitet. Gattung Thuidium Br. Seh. G. Verschieden grosse eigentümlich gestaltete Waldnioose in ausgedehnten, starren, glanzlosen, gelb- bis braungrünen Rasen. Hauptstengel im Quer- schnitt oval, regelmässig 2 — 3 fach gefiedert. Paraphyllien zahlreich, geteilt. Blätter ungleich. Stammblätter verkehrt herzförmig, dreieckig, lanzettlich zugespitzt, längsfurchig, am Rande gezähnt bis gesägt, mit kräftiger, mit oder vor der Spitze endender Rippe. Blattzellen papillös. Fiederblättchen kleiner, die der letzten Ordnung eilanzettlich , mit kurzer, schwacher Rippe, nicht gefurcht. Seta lang, rot, glatt. Kapsel geneigt, oval-länglich bis 20* — 308 — cylindrisch, kurzhalsig, gekrümmt. Haube kappenförmig, glatt, flüchtig. Spaltöffnungen im Halsteil. Peristom doppelt, inneres mit vollständigen, knotigen, oft mit Anhängseln versehenen Wimpern, Übersicht der Arten. 1. Kleine, kaum 2 — 3 cm lange Moose. 2. Kräftige, mindestens 5 cm lange Moose. 4. 2. Rhizoiden papillös. Th. minutulum. Rhizoiden glatt oder nur unbedeutend papillös. 3. 3. Blattzellen an den Ecken, auf der Rückseite schwach papillös. Th. pul- chellum. Blattzellen auf dem Rücken mit je einer langen, spitzen Papille. Th. puiic- tulatnm. 4. Stengel einfach gefiedert. 5. Stengel meist mehrfach gefiedert. 6. 5. Sumpfmoos, weich, aufrecht. Th. Blandowii. Stengel starr, aufsteigend, auf trockenem Boden, Th. abietiniim. 6. Rippe der Stammblätter mit oder unmittelbar vor der Spitze endend. 7. Rippe weit vor der Spitze endend. 8. 7. Stengel dreifach gefiedert, Blattrand kurz gezähnt. Th. tamariscinnm. Stengel doppelt gefiedert, Blattrand lang gezähnt. Th. recognitüm. 8. Stammblätter kurz lanzettlich gespitzt. Th. delicatulum. Stammblätter lang gespitzt. 9. 9. Stengel dreifach gefiedert, rein grün. Th. pseudo-tamarisci. 692. Th. minutulum (Hedw.) Br. Seh. G. — Hypnum minutulum Hedw. — Einhäusig. Bildet lockere, flache, niedrige, dunkelgrüne Rasen, mit kriechendem, anliegendem Hauptstengel, reichlichem, papillösem, braun- rotem Wurzelfilz, einfach oder doppelt gefiedert. Stammblätter dreieckig- herzförmig, mit langer, zurückgebogener Spitze, undeutlich gefurcht mit in der Spitze endender Rippe, flach- und ganzrandig. Astblätter eilanzettlich, kurz gespitzt, mit weit vor der Spitze endender Rippe. Blattzellen papillös. Seta 15 — 18 mm lang, bleiclu'ot. Kapsel horizontal, länglich, gekrümmt, entleert weitmündig und vor der Mündung verengt, rötlichgelb. Deckel pfriemenförmig geschnäbelt. Fr. Herbst. — In Wäldern, namentlich an Wurzeln und am Stammgrunde, selten. Elsass: Neuhof bei Strassburg. Bayern: Hochwald von SchAvaneck bis Bayerbrunn unweit München. Baden: Hardtwald bei Karlsruhe. Salzburg: bei Weingarten. Steiermark: Bad Neuhaus, — 309 — 693. Th. pulchelltim De Not. — Einhäusig. Bildet zarte, lockere, verworrene, schlaffe, freudiggrüne, glanzlose Rasen, mit kriechendem Stengel und entfernt stehenden Büscheln glatter Rhizoiden, fiederig beästet. Stamm- blätter feucht sparrig abstehend, mit zurückgebogener Spitze, trocken dach- ziegelig, schmal- lanzettlich -pfriemenförmig, unten am Rande etwas zurück- geschlagen, undeutlich gezähnelt, mit oft auslaufender Rippe. Astblätter ähnlich, kleiner, mit vor der Spitze endender Rippe. Zellecken auf dem Blattrücken papillös vortretend. Seta lang, glatt. Kapsel länglich-cyhndrisch, gekrümmt, aufrecht, gelblich bis bräunlich, wenig verengt. Selten. Schweiz: Kastanien wald bei Oratorio del Sasso bei Locarno. Tirol: Grätsch bei Meran. Küstenland: Rojano und Conto vella bei Triest. 694. Th. punctulatum (Bals & De Not.) De Not. (Taf. XXXVII, Fig. 30.) — Einhäusig. Dem Th. minutulum ähnlich, aber gelbgrüne bis rostbräunliche, flache, lockere Rasen bildend. Rhizoiden fast glatt. Stamm- blätter feucht abstehend, eiförmig-lanzettlich, undeutlich gefurcht mit flachem, undeutlich gezähneltem Rande, mit in der Spitze endender Rippe. Blattzellen auf dem Rücken mit je einer langen, spitzen Papille. Astblätter kleiner, oval-lanzettlich, mit vor der Spitze endender Rippe. Seta gegen 2 cm lang, rot bis gelb rot. Kapsel geneigt, länglich-cylin drisch, gelblich, unter der Mündung verengt. — Fr. Frühjahr. Schweiz: Tessin. Steiermark: Vrezie- berg bei Prassburg. 695. Th. tamariscinum (Hedw.) Br. Seh. G. — Hypnum tamarisci- num Hedw. (Taf. XXXVI, Fig. 8; Taf. XXXVII, Fig. 9, 26.) — Zweihäusig. Sehr kräftig, ausgedehnte, freudiggrüne, teilweise ockergelbe bis rotbräunliche Rasen bildend. Hauptstengel bogig, dreifach gefiedert, lang und kräftig. Stammbiätter mit breiter Basis und schmal-lanzettlicher zurückgebogener Spitze, hohl, längsfaltig, mit leicht umgerolltem, gezähntem, in der Spitze unregelmässig gesägtem Rande; Rippe dicht vor der Spitze endend. Ast- blätter eiförmig bis eilanzettlich, mit kürzerer Rippe. Blattzellen mit je einer langen Papille auf dem Rücken. Seta 3 — 5 cm lang, purpurn. Kapsel cylindrisch, gekrümmt, braunrot, wenig eingeschnürt. Fr. Winter. — Ver- breitet, aber meist steril, namentlich in schattigen Wäldern. 696. Th. pseudo-tamarisci Limpr. — Zweihäusig. Dem vorigen ähnlich, lockere, weiche, reingrüne bis ockergelbe oder gescheckte Rasen bildend. Stamm bis 20 cm lang, dreifach gefiedert. Stammblätter breit herzförmig -dreieckig, plötzlich lanzettlich -pfriemenförmig, zurückgebogen, vierfaltig, mit umgeschlagenem, nicht gezähntem Rande und mit in der Mitte des Pfriementeils endender Rippe. Astblätter nicht gefaltet, gezähnt. Blattzellen mit je einer langen Papille auf dem Rücken. Seta 2^/2 cm lang. — 310 — rot. Kapsel cylindrisch, gekrümmt, gelbrot. Fr. Winter. — Lienz in Tirol (schattige Mauern). Kämthen: Gössgräben im Maltatlial. Krain: KankertbaL 697. Th. delicatulum (L.) Mitt. (Taf. XXXVII, Fig. 29.) — Zwei- häusig. Bildet lockere, gelbbräunliche Rasen, mit 5 — 10 cm langen, doppelt gefiederten Stämmen, Stammblätter kurz, breit herzförmig-dreieckig; kurz lanzettlich, oft stumpf lieh gespitzt, vierfaltig, mit breit umgerolltem Rande und nicht in die Spitze eintretender Rippe, Astblätter eiförmig. Blattbasis orange, Blattzellen mit je einer Papille auf dem Rücken. Seta 2 — 2,5 cm lang, rot. Kapsel aufrecht-gekrümmt, länglich-cylindrisch, gelbrötlich, trocken unter der Mündung eingezogen. Fr. Winter. — Verbreitet in Wäldern, auf Wiesen u. s. w. 698. Th. Philiberti (Philib) Limpr. (Taf. XXXVII, Fig. 28,) — Zweihäusig. Bildet dem vorigen ähnliche, lockere, grüne bis gelbbräunliche Rasen, mit bis 10 cm langen, doppelt gefiederten Stengeln. Stammblätter gross, eilanzettlich , mit herzförmigem Grunde, allmählich laug und fein zu- gespitzt, vierfaltig, mit undeutlich gezähneltem, am Grunde umgesclilagenem Rande und Aveit vor der Spitze endender Rippe. Zellen beiderseits mit Papille. Astblätter eiförmig. Seta 1,5 cm lang, rot. Kapsel geneigt, ge- krümmt, cylindrisch, braunrot, trocken unter der Mündung eingezogen, — Nicht häufig und sehr zerstreut. Sachsen: Morgenröthe bei Rautenkranz. Bayern: Waldmünchen am Böhmerwald. Schweiz. Steiermark, an ver- schiedenen Orten, 699. Th. recognitum (Hedw.) Lindb. (Taf. XXXVII, Fig. 27.) — Zweihäusig. Dem Th. delicatulum ähnlich, dichte, starre, gelbgrüne bis braune Rasen bildend. Stamm 5 — 10 cm lang, doppelt, zuweilen nur einfach gefiedert. Stammblätter am Grunde herzförmig, längsfaltig, mit kurzer lan- zettlicher, schief zurückgebogener Spitze, flachem, langgezähntem Rande und kräftiger, mit der Spitze endender Rippe. Zellen am Rücken mit je einer Papille, Astblätter lang und scharf zugespitzt. Seta 2,5 cm, braunrot. Kapsel fast aufrecht und wenig gekrümmt, bleichbraun, entleert unter weiter Mündung stark eingezogen. Fr. Winter. — Verbreitet an lichten, trockenen Stellen in Wäldern, auf Wiesen u. s. w., durch das ganze Gebiet mit Aus- schluss des Hochgebirges. 700. Th. ahietinum (Dill.) Br. Seh. G. — Zweihäusig, Bildet starre, lockere, gelbgrüne bis rostbräunliche, oft ziemlich ausgedehnte Rasen mit 5 — 12 cm langem, einfach gefiedertem Stengel. Stammblätter herz-eiförmig, kurz lanzetlich zugespitzt, tief vierfaltig, mit am Grunde einerseits zurück- geschlagenem, gezähneltem Rande, orangefarbener Basis und vor der Spitze endender Rippe. Astblätter oval, lang zugespitzt, Blattzellen beiderseits mit je einer Papille. Seta 1,5 — 3 cm lang, gelbrot. Kapsel fast aufrecht, schwach — 311 — gekrümmt, cylindrisch, gelbbraun bis braun, entleert unter der weiten Mün- dung verengt. Fr. Fi-ühjahr. — Häufig und verbreitet, doch meist steril, auf trockenem, sandigem Boden, in Wäldern, Hügeln, selbst auf Dächern. 701. Th. Blandowii (Web & Mohr) Br. Seh. G. (Taf. XXXYI, Fig. 7.) — Einhäusig. Dem vorigen in der Gestalt ähnlich, aber kräftiger und weich, tiefe, ausgedehnte, bleichgrüne bis gelblichgrüne, innen stroh- farbene Rasen bildend, mit meist aufrechten, 6 — 16 cm langen, einfach ge- fiederten, zottig filzigen Stengeln. Stammblätter breit herzförmig, lanzettUch zugespitzt, mit bis zur Spitze umgeschlagenen, schwach gezähnelten Rändern und dünner vor der Spitze endender Rippe, unregelmässig längsfurchig. Ast- blätter eiförmig, am Rande gesägt. Zellen mit je einer dünnen Papille auf der Rücken wand. Seta 3—5 cm lang, gelbrot. Kapsel geneigt, schwach gekrümmt, länghch- cylindrisch, rostfarben, trocken stark gekrümmt und unter der Mündung verengt. Fr. Mai, Juni. — Zerstreut, aber weit ver- breitet in der nord- und mitteldeutschen Ebene auf sumpfigen und torfigen Wiesen. Familie Hypnaceae. Rasenbildende, selten nur gesellig wachsende, sehr verschiedengestaltige Moose mit meist rundlichem, selten ovalem Stengelquerschnitt, meist ziemlich ausgesprochen fiederig beästetem Stengel, niederliegend oder aufsteigend bis aufi-echt. Blätter meist glänzend, meist scharf gespitzt, mit kurzer oft doppelter, zuweilen ohne Rippe. Rand meist gesägt oder gezähnt, flach, Zeilen nicht papillös, eng prosenchymatisch, nuj- am Grunde die Blattflügel- zellen rundlich oder vier- bis sechseckig. Kapsel aufrecht oder geneigt, hochrückig oder regelmässig. Haube kappenförmig, nackt, Peristom doppelt, beide gleichlang: äusseres mit 16 lanzettlich-pfriemenfönnigen Zähnen, inneres mit 16 kielfaltiger, vortretender Grundhaut, lanzettlich - pfriemenförmigen Fortsätzen und meist 2 — 4 vollständigen Wimpern. — Artenreichste Familie. Übersicht der Gattungen, 1. Kapsel aufrecht und regelmässig. 2. Kapsel geneigt und meist gekrümmt-hochrückig. 8. 2. (Isothecieae) Blätter mit einfacher Rippe. 3. Blätter rippenlos oder mit meist undeutlicher Doppelrippe. 5. 3. Blätter längsfaltig. 4. Blätter nicht gefaltet. Isothecium. 4. Blätter an der Spitze grob gesägt. Cliniaciiini. Blätter rings fein gesägt. Homalothecium. — 312 — 5. Blätter meist niit Längsfalten. Orthothecium. Blätter nicht gefaltet. 6. 6. Blätter stumpf oder kurz gespitzt. 7. Blätter lang zugespitzt. Pylaisia. 7. Stengel im Querschnitt rund, Blätter kurz lanzettlich zugespitzt. Platy- gyrium. Stengel im Querschnitt oval, Blätter stumpf oder mit kurzem Spitzchen. Cylindrothecium . 8. Rasen glanzlos, Blattzellen wenigstens in der unteren Blatthälfte paren- chymatisch. 9. Rasen glänzend, Blattzellen prosenchymatisch. 10. 9. Moosstamm bäumchenartig (Fig. 6, Taf. XXXXIII.) Thamnitim. Moosstamm nicht bäumchenartig (Fig. 1, Taf. XXXXVII.) Ambly- stegium. 10. Deckel lang geschnäbelt. 11. Deckel nicht oder nur ganz kurz geschnäbelt. 15. 11. Blätter rippenlos. Rhapidostegium. Blätter mit Rippe. 12. 12. Blätter ohne deutliche Blattflügelzellen. 13. Blattflügelzellen deutlich entwickelt. 14. 13. Blätter längsfaltig. Camptothecium. Blätter nicht längsfaltig. Rhynchostegiella. 14. Blätter längsfaltig. Eurhynchium. Blätter nicht längsfaltig. Rhynchostegium. 15. Seta meist rauh, wenn glatt, Blätter längsfaltig. 16. Seta stets glatt, Blätter selten längsfaltig. 18. 16. Stamm typisch gefiedert, mit Stolonen. Blätter mit kurzer, gabeliger Rippe. Hyocomium. Stamm unregelmässig gefiedert, meist mit einfacher Rippe. 17. 17. Äste kätzchenartig beblättert, Blattflügelzellen farblos. Scleropodium. Äste nicht kätzchenartig, Blattflügelzellen grün. Brachythecium. 18. Stengel mit Stolonen. Plagiothecium. Stengel ohne Stolonen. 19. 19. Kapsel länglich -cylindrisch, Blattflügelzellen meist ausgehöhlt. Hypnuui. Kapsel kurz und dick, Blattflügelzellen nicht ausgehöhlt. Hylocomium, Gattung Platygyrium Br. Seh. G. 702. PI. repens (Brid.) Br. Seh. G. — Pterigynandrum repens Brid. (Taf. XXXVIII, Fig. 1; Taf. XXXIX, Fig. 7.) — Zweihäusig. Im Aussehen an Pylaisia erinnernd, niedergedrückte, dem Substrat fast anliegende, freudig- zMotnea ea&. — 313 — bis braungrüne, stark glänzende Rasen bildend, mit 3 — 6 cm langem, kriechen- dem Hauptstengel, drehrunden kurzen Asten. Blätter feucht allseits abstehend, trocken dachziegelig, lanzettlich bis laug-lanzettKch, scharf zugespitzt, hohl nicht gefaltet, ohne Rippe, mit zurückgebogenem glattem Rande. Zellen in der Mitte eng lineal, oben rhombisch-sechsseitig. Seta 8 — 15 mm lang, pui-purn. Kapsel aufrecht, regelmässig bis leicht gekrümmt, kurzhalsig länglich bis cylindrisch, kurzhalsig, gelbbräunlich bis rötUch, trocken schwach runzelig, unter der Mündung leicht eingezogen. Haube bis zum Halse, weisslich, kappenförmig, nackt. Deckel kurz und schief geschnäbelt. — var. sciuroides Santer bildet weit ausgedehnte, locker polsterförmige Rasen, ist kräftiger, mit verlängerten kätzchenförmigen Sprossen, 2 cm langer Seta und cylindrischer Kapsel. — var. rupestris Milde ist schlanker, feiner dünnstengeliger. — var. gemmiclada Limpr. besitzt zahlreiche kurze Brut- äste am Ende der Äste. Fr. Frühjahr. — Verbreitet hauptsächlich an alten Stämmen, Wurzeln und verschiedenem alten Holzwerk, Zäunen, Dächern u. s. w. Gattung Pylaisia Br. u. Schimp. 703. P. polyantha (Schreb.) Br. Seh. G. — Leskia polyantha Timm. (Taf. XXX\in, Fig. 2, 13; Taf. XXXIX, Fig. 5.) — Einhäusig. Bildet lockere, niedrige, seidenglänzende, gelblich- bis dunkelgrüne Rasen mit 4 bis 5 cm langen, kriechendem, unregelmässig bis fast fiederig beästetem Stengel, kurzen aufsteigenden bis fast aufrechten Ästen. Stengelquerschnitt rund. Blätter aufrecht-abstehend, oval-lanzettlich, lang und meist schief zugespitzt. Figurenerklärung zu Tafel XXXVIII. Fig. 1. Platygyrium repens. Blatt. Schwach vergrössert. , 2. Pylaisia polyantha. , , , , 3. Orthothecium rufescens. , „ , „ 4. Cyündrothecium Schleicheri. Blatt. ,, , , 5. Climacium dendroides. „ „ , , 6. Isothecium myurum. , , , , 7. Homalothecium sericeum. , . , „ 8. Cylindrothecium concinnum. Blattspitze. Schwach vergrössert. ,, 9. Isothecium myosuroides. Blatt. , , , 10. Orthothecium chryseum. , « » , 11. r intricatum. „ » » , 12. Cylindrothecium Schleicheri. Kapsel. , , , 13. Pylaisia polyantha. „ , , „ 14. Orthothecium rufescens. , ,. » r 15. „ chryseum. , n » „ 16. Isothecium myurum. , „ % „ 17. , mvosuroides. . n i — 314 — hohl, nicht faltig, mit glattem, flachem Rande. Blattzellen schmal lineal. Seta 1 — 2 cm lang, purpurn. Kapsel aufrecht und regelmässig, länglich- cylindrisch, kurzhalsig, rotbraun. Haube kappenförmig , die Kapsel kaum zur Hälfte deckend. Deckel kegelig, nicht geschnäbelt. Fortsätze des inneren Peristoms länger als die Zähne. Fr. Herbst, Winter. — Gemein an allerlei altem Holzwerk, Bäumen, Wurzeln bis zur Baumgrenze. Gattung Orthothecium Br. Seh. G. Breite, weiche, lockere Rasen bildende, lebhaft seidenglänzende, gelb- grüne bis rostbraune Felsmoose mit niederliegenden unregelmässig geteilten Hauptstengeln, einfachen oder doch nicht fiederig verzweigten sekundären Sprossen, oft mit Stolonen, Blätter lang und fein zugespitzt, nicht herab- laufend, längsfaltig, hohl, ganzrandig ohne oder mit kurzer, doppelter Rippe. Blattzellen eng lineal. Seta glatt. Kapsel aufrecht bis schwach geneigt, gerade, länglich-walzenförmig. Haube kappenförmig, nackt, flüchtig. Deckel stumpf bis kurz und dick geschnäbelt. Kalkliebend. Übersicht der Arten. 1. Blätter lang lanzettlich oder lanzettlich-pfriemenförmig. 2. Blätter eiförmig bis eilanzettlich. 3. 2. Blattrand umgerollt. 0. rufescens. Blattrand flach. 0. intricatum. 3. Blätter nicht gefaltet. 0. strictum. Blätter gefaltet. 4. 4. Blätter tief vierfaltig, ohne oder mit kurzer undeutlicher Doppelrippe. 0. chryseum. Blätter schwach zweifaltig mit deutlicher Doppelrippe. 0. biiiervulum. 704. 0. rufescens (Dicks) Br. Seh. G. (Taf. XXXVHI, Fig. 3, 14; Taf. XXXIX, Fig. 2.) — Zweihäusig. Bildet ansehnliche, rötliche bis rost- braune, seidenglänzende, schwellende Rasen mit niederliegendem oder auf- steigendem, bis 8 cm langem, mehrmals geteiltem, wenig beästetem Haupt- stengel. Blätter lang lanzettlich, allmählich lang und schmal zugespitzt, längsfaltig, ganzrandig, mit fast spiralig umgerollten Rändern, ohne oder mit undeutlicher Doppelrippe. Seta 2 — 3,5 cm lang. Kapsel aufrecht, regel- mässig, gelbbräunlich, länglich. Deckel kurz und dick geschnäbelt. Fr. August. — Im Westen und Süden des Gebietes, an feuchten Stellen, be- sonders gern auf Kalk. Westfalen (Ramsbeck), Elsass (Steinbach bei Weissen- burg). Baden (Höllenthal, Wutachthal), Württemberg. In den bajoischen Alpen verbreitet. — 315 — 705. 0. intricatum (Hartm.) Br. Seh. G. (Taf. XXXVIII, Fig. 11.) — Zweihäusig. Bildet schwächere, lockere, meist freudig- bis olivgrüne, seidenglänzende Rasen mit zarten, kriechenden, teilweise stoloniformen, nur 2 — 4 cm langen Hauptstengeln, zerstreut mit teils kurzen aufrechten, teils längeren niederliegenden, oft stoloniformen Asten. Blätter lanzettlich-pfriemen- förmig, meist einseits wendig, nicht gefaltet, flachrandig, ohne Rippe. Seta 1,5 — 2 cm lang, rot. Kapsel aufrecht, regelmässig, eilänglich, gelbgrün bis rotbraun. Deckel kegelig bis kurz geschnäbelt. Fr. August. — Zerstreut im Gebirge, häufiger in den Alpen in feuchten, schattigen Spalten von kalk- haltigen Felsen. Thüringen: Annathal, Hausberg. Westfalen: an verschiedenen Orten, ebenso in Württemberg. Rhön. Oberfranken. BöhmerAvald. Fehlt im Rheinland, Elsass, Baden. 706. 0. chryseum (Schwägr.) Br. Seh. G. (Taf. XXXVIII, Fig. 10, 15.) — Zweihäusig. Bildet leicht zerfallende, goldgrüne bis strohfarbene, seiden- glänzende Rasen mit bis 10 cm langen, schlanken, mehrmals geteilten, wenig verästelten, aufstrebenden bis aufrechten Stengeln. Blätter oval - länglich, kurz gespitzt, tief vierfaltig mit rings umgerolltem Rande, ohne oder mit undeutlicher Rippe. Seta 2,5 — 3 cm lang, rötlichgelb. Kapsel leicht geneigt, regelmässig, eilänglich, bleich bräunlich, entleert gekrümmt und unter der Mündung stark eingeschnürt. Deckel mit kurzem Spitzchen. Fr. Sommer. — Im Gebiet nur steril, an ähnlichen Orten wie vorige Art, aber nur in den Alpen und hier verbreitet. 707. 0. strictum Lorentz, — Zweihäusig. Bildet dichte, o — 4 cm hohe, goldgelbe bis goldbräunlich glänzende Rasen mit aufrechtem, starrem, unregelmässig ästigem Stengel, aufrechten Asten. Blätter eilanzettlich mit sehr kurzem Spitzchen, hohl, nicht gefaltet, mit umgebogenen Rändern, ohne oder mit sehr kurzer Doppelrippe. Blattzellen dickwandig. Fr. unbekannt. — Selten auf Humus und in Felsspalten, in den Alpen. Kärnthen: Albitzen, Hoffmannshütte, Pasterze. Schweiz: Silser See, Fexthal, Heuthal, Pic Galle- gione, Gurgaletsch, Graue Homer, Calanda, Sentis. 708. 0. binervulum Mol. — Bildet niedergedrückte, weiche seiden- glänzende, gold- bis olivengrüne, weinrot bis braungescheckte, dichte oder lockere und dann bleichgrüne Rasen mit zarten, 2 — 6 cm langen, teilweise stoloniformen Hauptstengeln, bis 3 cm langen, spärlich ästigen oder einfachen sekundären Sprossen. Blätter weich, länglich, fein zugespitzt, schwach zwei- faltig mit schmal umgebogenen Rändern und deutlicher, meist ^/^ des Blattes durclilaufender Doppelrippe mit ungleich langen Schenkeln. Blattzellen dünnwandig. Fr. unbekannt. — Sehr selten, nur in den Kalkalpen unter überhängenden Felsen oder in Höhlen. Bayern: Grosstiefenbachthal bei Schliersee, Bernadeinalpe bei Partenkirchen. Steiermark: Abhang des Zölz- — 316 — boden bei Vordernberg. Tirol: im Val Daone. Val Contrin an der Marmo- lada. Fermin und Gian in den Ampezzaner Alpen. Gattung Cylindrothecium Br. Seh. G. Weit ausgedehnte, flache oder polsterförmige, stark glänzende, lebhaft bis gelbgrüne Rasen bildende, kräftige Moose mit niederliegendem bis auf- rechtem, mehrmals geteiltem Hauptstengel, zweizeilig unregelmässig beästelt bis dicht gefiedert, flach beblättert. Stengelquerschnitt oval. Stengelblätter nicht faltig, eiförmig bis eilanzettlich, stumpf oder sehr kurz gespitzt, hohl, rippenlos. Seta glatt. Kapsel aufrecht und meist gerade. Haube kappen- fÖrmig bis zum Kapselgrunde reichend, bis zur Spitze geschlitzt. Deckel stumpf oder kurz und schief geschnäbelt. Kalkliebend. Übersicht der Arten. Stengelblätter stumpf, Rippe kaum angedeutet. C. conciunum. Stengelblätter spitz. Rippe kurz aber deutlich doppelt. C. Schleichen. 709. C. Schleichen Br. Seh. G. (Taf. XXXVIH, Fig. 4, 12.) — Bildet lockere, niedergedrückte, freudiggrüne bis goldbräunliche, stark glän- zende Rasen. Seitenständige Steugelblätter abstehend, eilänglich, kurz zu- gespitzt mit kurzer, doppelter Rippe. Seta gegen 2,5 cm lang. Kapsel cylindrisch. Ring fehlt, Peristom purpurn, nicht gesäumt. Fr. Winter. — An kalkhaltigen Felsen und Mauern im Süden und Westen des Gebietes. 710. C. concinnum (De Not.) Schi mp. (Taf. III, Fig. 8; Taf. XXXIX, Fig. 6.) — Bildet grosse, lockere, goldbräunliche oder gelbgrün glänzende Rasen. Blätter eiförmig bis eilänglich, stumpf, ohne oder mit ganz undeut- licher Rippe. Seta bis 1,5 cm lang. Kapsel aufrecht, regelmässig, cylindrisch. Fr. Herbst. — Zerstreut hauptsächlich im Westen und Süden, auf kalk- haltigem Boden und Gestein. Thüi-ingen, Rheinprovinz, Westfalen, Elsass, Baden, Württemberg, Bayern, Alpen. Gattung Climacium Web & Mohr. 711. Cl. dendroides (Dill.) Web & Mohr. (Taf. XXXVIH, Fig. 5; Taf. XXXIX, Fig. 1.) — Zweihäusig. Gesellig vrachsende, baumartig ver- zweigte, kräftige, schwach glänzende Moose von freudig- bis bräunlichgrüner Farbe und unterirdisch em, kriechendem Hauptstengel. Sekundäre Stengel 10 und mehr cm lang, oben bäumchenartig verästelt. Blätter länglich zungen- fÖrmig, in der Spitze grob gesägt, tief zweifaltig mit einfacher, kurz vor der Spitze endender Rippe. Seta 1,5 — 4,5 cm lang, glatt, purpurn. Kapsel — 317 — aufrecht, regelmässig, fast cylindrisch, kastanienbraun. Haube lang, schmal, bis unter den Hals reichend, weit hinauf geschlitzt. Deckel geschnäbelt, halb so lang als die Urne. — var. fluitans Hüben, ist grösser, sattgrün, mit flutendem nicht bäumchenförmig verzweigtem Stengel. Fr. Spätherbst und Winter, — In Gräben, Sümpfen, nassen Wiesen, nassem Felsdetritus verbreitet, selten fruchtend. Gattung Isothecium Brid. Auso-edehnte, lockere, bleichgrüne, mattglänzende Rasen bildende Moose mit kriechendem, stoloniformem Hauptstengel und oben büschelig bis baum- artig verzweigten sekundären Stengeln. Blätter etwas herablaufend, eiförmig bis eilänglich, zugespitzt, nicht gefaltet, ganzrandig, mit einfacher Rippe. Seta glatt. Kapsel aufrecht, regelmässig länglich bis cylindrisch. Haube kappenförmig, bis zur Urnenmitte reichend. Deckel meist kurz geschnäbelt. 712. I. myurum (Poll.) Brid. (Taf. XXXVIII, Fig. 6, 16; Taf. XXXIX, Fig. 4.) — Zweihäusig. Bildet kräftige, ausgedehnte, oft kissenförmige, etwas starre, bleichgrüne, lebhaftgrüne bis bräunliche Rasen, wenig glänzend, mit stoloniformem, dünnem Hauptstengel und meist 2 — 5 cm langen, bogig auf- rechten, oben büschelig, verzweigten, sekundären Stengeln. Laubblätter länglich bis eilänglich, meist kurz zugespitzt, sehr hohl, mit zuweilen ge- öhrten Blattflügeln, wenig herablaufend, mit zarter gelblicher, vor der Spitze endender, oft doppelter Rippe. Blattzellen verdickt. Seta ca. 1 cm lang, purpurn, gerade. Kapsel aufrecht, gerade, eilängHch, bräunlich bis rotbraun. Peristomzähne oben weisslich, dicht papillös. Fr. Herbst, Winter. — Ge- mein in schattigen Wäldern an Stämmen, Wurzeln, Steinen. 713. I. myosuroides (Dill) Brid. (Taf. XXXVIH, Fig. 9, 17.) — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, weiche, dichte, fast glanzlose, bleichgrüne bis bräunlichgrüne zartere Rasen als vorige Art mit stoloniformem, dünnem Hauptstengel und baumartig verzweigten bis regelmässig fiederästigen sekun- dären Stengeln. Stengelblätter herablaufend, herzeiförmig - lanzettlich mit langer, schmaler Spitze, nicht holil, mit in der Mitte endender Rippe. Seta 1—1,5 cm lang, leicht gekrümmt. Kapsel geneigt bis horizoiial, mitunter schwach gekrümmt, eifönnig bis länglich, rötlich. Peristomzähne oben bleich, fast glatt. Fr. Winter. — var. cavernarum Mol. ist eine kriechende, nicht bäumchenartig verzweigte Höhlenform. — Auf kalkfreiem Gestein an feuchten, schattigen Orten verbreitet. Gattung Homalothecium Br. Scb. G. Ausgedehnte, gelbHch- bis dunkelgrüne, seidenglänzende Rasen bildende Moose mit kriechendem, teilweise stoloniformem Hauptstengel, unregelmässig — 318 — bis fast regelmässig gefiedert. Laubblätter lanzettlich , lang und fein zu- gespitzt, längsfaltig, mit fein gesägtem Rande und einfacher vor oder mit der Spitze endender Rippe. Seta rauh. Kapsel aufrecht, kleinmündig, zu- weilen leicht gebogen. Deckel kegelig oder kurz geschnäbelt. Haube kappen- förmig, bis zur Umenmitte reichend. 714. H. sericeum (L.) Br. Seh. G. (Taf. XXXYIII, Fig. 7: Taf. XXXIX, Fig. 3.) — Zweihäusig. Bildet gelbgrüne, stark seidenglänzende, flache, in der Mitte zuweilen polsterförmige Rasen mit 2 — 8 cm langen, kriechenden, unregelmässig gefiederten »Stengeln und trocken eingekrümmten Asten. Blätter aufrecht-abstehend, schmal eiförmig-lanzettlich, lang und schmal zugespitzt mit dünner, nur ^/4 des Blattes durchlaufender Rippe. Seta sehr rauh, 15 — 20 mm lang. Kapsel aufrecht, länglich-cylindrisch, hellbräunlich l)is rostfarben. Peristomzähne sattgelb bis orange mit gelblichem Saume, ge- strichelt. Sporen rostgelb, papillös. Fr. Winter. — Häufig durch das ganze Gebiet an Bäumen, Mauern, Felsen, Dächern. 715. H. Philippeauum (Spruce) Br. Seh. G. — Bildet weit aus- gedehnte, dichte, flache, reingrün bis dunkelgrüne, glänzende Rasen mit niederliegendem, geteiltem, büschelig-ästigem Stengel und auch trocken ge- raden Ästen. Blätter eilanzettlich, lang und schmal zugespitzt, mit kräftiger, mit der Spitze endender Rippe. Seta glatt oder unten wenig rauh, 1 — 1,5 cm lang. Kapsel aufrecht, länglich-cylindrisch. Peristomzähne schwach, gelb- lich, nicht gesäumt, nicht gestrichelt. Fr. Mai. — var. secundum Pfeffer hat sichelförmig einseits wendige Blätter. — var. densum De Not. ist kleiner, dichtrasiger, mit gedrängten, büschelig stehenden Asten. — Ver- breitet, aber nicht gemein, stellenweise fehlend, an schattigen Mauern und Kalkfelsen. Gattung Cämptothecium Br. Seh. G Lockere, ausgedehnte, kräftige, gelbgrüne, seidenglänzende Erdmoose mit niederliegendem, stark filzigem, fast regelmässig gefiedertem Stengel. Blätter denen der vorigen Gattung ähnlich. Seta glatt oder warzig-rauh. Kapsel Figurenerklärung zu Tafel XXXIX. Fig. 1. Climacium dendroides. Habitus natürliche Grösse. „ 2. Orthothecium rufescens. , , , „ 3. Homalothecium sericeum. ^ ^ „ , 4. Isothecium myurum. t, r, „ „ 5. Pylaisia polyantha. „ , , , 6. Cylindrothecium concinnum. ,. „ „ j, 7. PlatygjTium repens. , .. , , 8. Cämptothecium lutescens. „ , , ,9. , nitens. G/iooöe Sp. ii/fnaceae. tiiTti — 319 — geneigt bis horizontal, gekrümmt, länglich- cylindriscli , trocken unter der Mündung stark eingeschnürt. Deckel kegelig bis geschnäbelt. 716. €. liitescens (Huds.) Br. Seh. G. (Tafel XXXIX, Figur 8; Tafel XL, Figur 2, 12.) — Brachythecium lutescens De Not. — Zwei- häusig. Bildet ausgedehnte, lockere, gelbgrüne, stark glänzende, trocken ziemlich starre Rasen mit niederliegendem, 8 — 15 cm langem, mehrmals ge- teiltem, spärlich wurzelhaarigem, unregelmässig gefiedertem Stengel und geraden, steifen, spitzen, ungleich langen Ästen. Blätter steif, lanzettlich, allmählich lang pfriemenförmig zugespitzt, tief längsfaltig mit vor der Spitze endender Rippe. Seta selu* rauh, 1,5 — 2,5 cm lang. Kapsel geneigt, hoch- liickig, eilänglich bis länglich-cylindrisch. Deckel schief und stumpf ge- schnäbelt. — var. fallax (Philib.) Breidl. hat fast gerade Kapseln. — Fr. Ende Winter. — Häufig und verbreitet von der Ebene bis ins Gebirge, an Grasplätzen, Wegrändern u. s. w. 717. C. nitens (Schreb.) Schimp. (Taf. XXXIX, Fig. 9; Taf. XL. Fig. 7.) — Bildet tiefe Rasen mit aufrechten, dicht rostbraun-filzigen, gelb- grünen, stark goldglänzenden, 6 — -15 cm hohen, unregelmässig gefiederten Stengeln. Blätter steif, lang lanzettlich, lang und fein zugespitzt, mit gelber, vor der Spitze endender Rippe. Seta glatt. Kapsel geneigt bis horizontal, gekrümmt, länglich-cylindrisch, rotbraun, trocken unter der Mündung verengt. Deckel kegelig, spitz. — var. insignis Milde. Stengel ohne Wurzelfilz, lockerästiger. — var. involuta Limpr. Blätter röhrig hohl mit ein- gebogenen Blatträndern. Fr. Mai, Juni. — Von der Ebene bis ins Gebirge häufig auf nassen Wiesen, Sümpfen, Brüchen. Gattung Brachythecium Br. Seh. G. Zarte bis ziemlich kräftige, ausgedehnte, flache, verwebte, glänzende Rasen bildende Moose mit meist kriechendem Hauptstengel, kurzen, meist aufgerichteten Asten. Blätter mit einfacher Rippe, meist längsfurchig. Blatt- zellen glatt, prosenchymatisch. Blattflügelzellen grün. Seta rauh oder glatt. Kapsel meist geneigt bis horizontal (selten fast aufrecht), hochrückig und meist eiförmig. Deckel nicht geschnäbelt. Haube kappenförmig bis zur Kapselmitte reichend, flüchtig. Übersicht der Arten. 1. Fruchtende Arten. 2. Früchte unbekannt. 30. 2. Seta glatt. 3. Seta warzig-rauh. 16. — 320 — 3. Rippe vor der Blattmitte endend. Br. turgidum. Rippe in oder über der Blattmitte endend. 4. 4. Kapsel fast aufrecht. 5. Kapsel geneigt bis fast horizontal, 6. 5. Stengel am Ende stoloniform. Br. Botaeannm. Stengel am Ende nicht stoloniform. Br. laetum. 6. Stengelblätter ganzrandig oder nur in der Spitze entfernt und fein ge- zähnt. 7. Stengelblätter rings fein gezähnt oder in der Spitze deutlich und scharf gesägt. 12. 7. Blätter kaum faltig. 8. Blätter deutlich, wenn auch mitunter unregelmässig längsfaltig. 9. 8. Astblätter rings klein gesägt. Br. vineale. Astblätter nur in der Spitze entfernt klein gezähnt. Br. Mildeanum. 9. Astblätter in der Spitze deutlich gesägt. 10. Astblätter ganzrandig oder nur undeutlich und entfernt gezähnt. 11. 10. Blattrand nur am Grunde umgeschlagen. Br. salebrosum. Blattrand stellenweise breit umgeschlagen. Br. erythrorrhizon. 11. Astblätter mit flachem Rande. Br. glareosiim. Astblätter mit umgebogenem Rande. Br. albicans. 12. Stengelblätter flachi-andig. 18. Stengelblätter am Grunde uragesclilagen. 14. 13. Stengelblätter undeutlich zweifaltig. Br. saliciiium. Stengelblätter nicht faltig. Br. collinüm. 14. Stengelblätter faltig. Br. sericeum. Stengelblätter nicht faltig. 15. 15. Stengel ohne Paraphyllien. Br. olympicum. Stengel mit Paraphyllien. Br. TCnustum. 16. Stengelblätter mehr oder weniger deutlich gefaltet. 17. Stengelblätter nicht gefaltet. 23. 17. Stengelblätter mit am Grunde stark zurückgeschlagenem Rande. 18. Rand flach oder fast flach. 19. 18. Blattrand glatt. Br. GeheeMi. Blattrand rings fein gesägt. Br. glaciale. 19. Stengelblätter glattrandig. 20. Rand rings fein gesägt. 21. 20. Kapsel wenig geneigt. Br. campestre. Kapsel stark geneigt bis horizontal. Br. velntinüm. 21. Blätter lang haarförmig zugespitzt. Br. trachypodium. Blätter kurz zugespitzt. 22. — 321 — 22. Sekundäre Sprosse oben bäumchenförmig verästelt. Br. rivulare. Sekundäre Sprosse unregehnässig, nicht bäumchenförmig verästelt. Br. rutabuhim. 23. Rippe in der Spitze endend oder austretend. 24. Rippe vor der Spitze endend. 25. 24. Stengelblätter mit rings fein gesägtem Blattrand. Br. reflexuni. Blattrand glatt. Br. populeum. 25. Rippe in oder über der Blattmitte endend. 26. Rippe vor der Blattmitte endend. 29. 26. Blätter lanzettlich 27. Blätter herzförmig bis länglich-eiförmig. 28. 27. Astblätter rings entfernt, aber scharf gesäg-t. Br. vagans. Astblätter unten unmerklich gesägt. Br. plumosum. 28. Astblätter schwach gesägt. Br. tromsöense. Astblätter scharf gesägt. Br. Starkei. 29. Stengel stellenweise stoloniform. Br. curtum. Stengel nicht stoloniform. Br. latifolium. 30. Blattrippe vor der Mitte endend. Br. Payotianuin. Blattrippe in oder über der Mitte endend. 31. 31. Stengelblätter ganzrandig. Br. filiforme. Blattrand in der Spitze gezähnt oder gesägt. 32. 32. Blattrand flach, Br. deusuni. Blattrand am Grunde umgeschlagen. Br. taiiriscorum. 718. Br. vineale Milde. — Polygam. Bildet lockere, weiche, satt- grüne, ausgebreitete Rasen mit kriechenden, weichen, sclilafPen, unterbrochen und unregelmässig gefiederten Stengeln, am Ende stoloniform. Stengelblätter locker, allseits abstehend, eilanzettlich, lang und fein zugespitzt, schwach vierfaltig, mit nur am Rande umgerolltem, nicht gezähntem Rande und ein- facher schwacher, über der Blattmitte endender Rippe. Astblätter schmal lanzettlich, Blattrand rings klein gesägt. Seta 1,5 — 2,5 cm lang, glatt, schwarzrot. Kapsel fast horizontal, oval, hochrückig, kastanienbraun. Fr. September. — Tirol: Grätsch bei Meran auf einem Grasrain. 719. Br. Mildeaniim Schimp. — Polygam. Bildet ausgedehnte, lockere, goldgrüne bis gelbliche, stark seidenglänzende Rasen mit kräftigen, nicht stoloniformen, 5 — 10 cm langen Stengeln; Sprosse unregelmässig, nicht fiederig beästet. Stengelblätter dicht, abstehend, eilanzettlich, allmählich scharf zugespitzt, undeutlich faltig, am Rande flach, nur nicht gezähnt, mit einfacher, üljer der Blattmitte endender Rippe. Astblätter in der Spitze ent- fernt gezähnt. Seta glatt, verschieden lang, 1,5 — 4 cm. Kapsel fast hori- Thome-Migula, Flora. V. 21, — 322 — zontal, bogig gekrümmt, eilänglicli, kastanienbraun. Fr. Spätherbst. — Ver- breitet auf feuchtem Boden, nassen Wiesen, Sümpfen. 720. Br. yagans Milde. — Polygam. Bildet dichte flachrasige, freudig- bis goldgrüne seidenglänzende Überzüge auf Stein mit stoloniformem,. kriechendem, 5 — 10 cm langem, unregelmässig fiederästigem, Stolonen aus- sendendem Stengel. Stengelblätter locker, herzeiförmig-lanzettlich, lang und fein zugespitzt, nicht gefaltet, mit flachem, nicht oder nur undeutlich ge- zähntem Rande und ^:^ des Blattes durchlaufender Rippe. Astblätter schmal lanzettlich, rings entfernt scharf gesägt. Seta 2 cm lang, sehr rauh warzig, purpurn. Kapsel geneigt bis horizontal, wenig gekrümmt, länglich-eiförmig,, entleert unter der Mündung stark verengt, kastanienbraun. Fr. Mai. — Höhlungen der Sandsteinbrüche am Wege von Arolsen nach Canstein (Wal- deck). Ostpreussen: Königsberg bei Kosse und in der Welky, Rothof bei Lyck. 721. Br. Rotaeaiium De Not. — Einhäusig. Bildet ausgedehnte,, flache, weiche, bleichgrüne, seidenglänzende Rasen mit kriechendem, am Ende stoloniformem, unregelmässig gefiedertem Stengel und etwas verflachten Asten. Stengelblätter locker dachziegelig, eiförmig-lanzettlich, lang und fein zugespitzt, fast flach, schwach faltig, am Rande flach, nicht oder rings ent- fernt und klein gesägt, mit grüner, über der Blattmitte endender Rippe. Ast- blätter langspitzig, flachrandig, rings entfernt gesägt. Seta glatt, rot bis schwarzrot, 18 — 25 mm lang. Kapsel fast aufrecht, schwach gebogen» cylindrisch, braun bis schwarzpurpurn, trocken unter der Mündung verengt. Fr. Winter. — var, cylindroides Limpr. Aste nicht verflacht, Blätter am Grunde und einer- oder beiderseits bis fast zur Spitze schmal umgebogen. — Selten, am Grunde von Stämmen, an Felsen u. s. w. Brandenburg:. Schwiebuser Stadthaide am Raubschloss. Grafschaft Glatz. Steiermark :. Bergwiese bei Schöder. Tirol: bei Meran. 722. Br. sale})rosiim (Hoffm.) Br. Seh. G. (Taf. XL, Fig. 8, 15 Taf XLI, Fig. 2.) — Einhäusig. Bildet breite, niedergedrückte bis polster- förmige, weiche, gelbgrüne bis Aveisslichgrüne, seidenglänzende Rasen mit kriechenden, nicht stoloniformen, fast regelmässig gefiederten Stengeln und drehrunden, meist aufrechten Ästen. Stengelblätter eilänglich, langspitzig,, wenig hohl, unregelmässig längsfaltig mit nur am Grunde umgeschlagenem, nicht oder nur in der Spitze entfernt gezähntem Rande und in der Blatt- mitte endender, zuweilen gabeliger Rippe. Astblätter lanzettlich, lang, oft schief gespitzt, in der Spitze scharf gezähnt. Seta glatt, rot, 1,5 — 2 cm lang. Kapsel stark geneigt und geki'ümmt, länglich-hochrückig, glänzend rotbraun. Fr. Winter. Sehr formenreich. — Verbreitet durch das ganze Gebiet auf allerlei Substrat, Erde, Steinen, Holz. — 323 — 723. Br. turgidum Hartm. — Einhäusig. Bildet lockere, weisslicli- oder gelblicligrüne, goldig überlaufene, glänzende Rasen mit niedergestrecktem, 10 — 15 cm langem, wenig geteiltem, unregelmässig beästetem, nicht stoloni- formem Stengel. Stengelblätter steif aufrecht, schmal herablaufend, eilänglich bis lang lanzettlich, allmählich lang zugespitzt, längsfaltig, mit nicht ge- zähntem, am Grunde umgeschlagenem Rande und schwacher, vor der Blatt- mitte endender Rippe. Astblätter gleichgestaltet. Seta 1 — 2 cm lang, glatt. Kapsel stark geneigt, gekrümmt, eilänglich, gelbbräunlich, rotmündig, trocken unter der Mündung leicht verengt. Fr. Oktober. — Tirol: auf der Alpe Kamelisen bei Innervillgraten. 724. Br. sericeum Warnst. — Bildet dichte, flache, weiche, bleich- grüne bis grüne, lebhaft glänzende Rasen mit kriechendem, nicht stoloni- formem, unregelmässig geteiltem und unregelmässig gefiedertem Stengel. Stengelblätter eilänglich, allmählich kurz und fein gespitzt, längsfaltig, mit am Grunde etwas umgeschlagenem, in der Spitze deutlich gesägtem Rande und grüner, in und über der Blattmitte endender Rippe. Astblätter lanzett- lich, oben am Rande deutlich gesägt. Seta bogig aufrecht, glatt. Kapsel übergeneigt, hochrückig-oval, trocken gekrümmt und unter der Mündung leicht eingezogen. Wimpern des inneren Peristoms ohne Anhängsel. Fr. Winter. — Uckermark: Jungfernsee bei Büsenwalde, an Buchenwurzeln. Schlesien: Rohrbusch bei Grünberg. Niederlausitz: Bärbusch bei Guben. 725. Br. venustiim De Not. — Zart, dicht gedrängt, trocken gelb- lich, etwas glänzend. Stengel kriechend, entfernt ästig, an der Spitze fast fiederig, an der Spitze zuweilen flagelliform. Blätter eiförmig, etwas hohl, lang und fein gespitzt, mit am Grunde zurückgeschlagenem, oben klein- gesägtem Rande und dünner, über der Blattmitte endender Rippe. Seta 1 cm lang, glatt. Kapsel geneigt, eilänglich. — Tessin. 726. Br. olympiciim Jur. — Einhäusig. Bildet verwebte, freudig- oder gelblichgrüne, seidenglänzende Rasen mit laiechendem , fiederig be- ästetem Stengel. Stengelblätter meist locker einseits wendig, wenig herab- laufend, eilanzettlich, allmählich lang und fein zugespitzt, nicht faltig, mit am Grunde umgeschlagenem, rings fein gezähntem Rande. Rippe von ^'4 Blattlänge. Astblätter aufrecht-abstehend, lanzettlich, mit rings schmal umgebogenem, scharf gesägtem Rande. Seta 10 mm lang, glatt. Kapsel horizontal, hochrückig, eiförmig, hell orange bis bräunlich, trocken unter der Mündung stark verengt. Fr. Frühjahr. — Zweifelhaft für das Gebiet, Hochwurzen bei Schladming in Steiermark. 727. Br. saliciimm Br. Seh. G. (Taf. XL, Fig. 18.) — Einhäusig. Bildet zarte, niedrige, verwebte, freudig- bis gelblichgrüne, seidenglänzende Rasen mit kriechendem, zartem, gegen 5 cm langem, fast fiederig beästetem 21* — 324 — Stengel. Stengelblätter wenig herablaufend, eilänglich- lanzettlich, lang pfriemenförmig zugespitzt, undeutlich längsfaltig, mit flachem, rings entfernt und fein gesägtem Rande und dünner Rippe von ^j^ Blattlänge. Astblätter mit umgebogenem, rings entfernt aber scharf gesägtem Rande. Seta 8 bis 10 mm lang, gelbrot, glatt. Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig, dick eiförmig-, gelbgrün bis bleich rostfarben, entleert unter der Mündung verengt. Fr. Mai. — Elsass: faulende Weidenstämme bei Strassburg, Gebweiler am Beleben. 728. Br. campestre (Brid.) Br, Seh. G. (Taf XL, Fig. 17.) — Ein- häusig. Bildet sehr lockere, ausgedehnte, weiche, bleichgrüne, seidenglänzende Rasen mit meist niederliegendem, umherschweifendem, reichlich geteiltem, entfernt beästetem nicht stoloniformem Stengel. Stengelblätter weich und dünn, lang eilanzettlich , allmählich dünn zugespitzt, unregelmässig schwach faltig mit meist flachem, nicht oder nur in der Spitze schwach gesägtem Rand und in der Blattmitte schwindender Rippe. Astblätter lang lanzettlich, oben scharf gesägt. Seta 15 mm lang, rot, oben Avenig rauh. Kapsel schwach geneigt, trocken eingekrümmt, länglich-cylindrisch, unter der Mün- dung auch entleert nicht verengt. Fr. Winter, — Zerstreut in der Ebene und im Hügellande, im Nordwesten, auch im Königr. Sachsen fehlend, auf Waldboden, Grasplätzen, Strohdächern. 729. Br. colliuum (Schleich.) Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet meist kreisrunde, dichte, in der Mitte fast kissenförmige , gelblichgrüne, seidenglänzende Rasen mit bis 3 cm langen, kriechenden, dicht beästeten, teilweise stoloniformen Stengeln. Stengelblätter kurz herablaufend, breit eiförmig, rasch kurz lanzettlich zugespitzt, sehr hohl, schwach gefaltet mit flachem, rings scharf gesägtem Rande und dünner, in und vor der Blattmitte endender Rippe. Astblätter aufgeschwollen-dachziegelig, sehr hohl, scharf gesägt. Seta gegen 1 cm lang, rot, meist glatt. Kapsel geneigt, hochrückig, eiförmig, bleich rostfarben, entleert unter der Mündung verengt. Fr. Sep- tember. — var. subjulaceum Pfeffer ist grösser, mit kätzchenartigen Ästen. — Auf kalkfreiem trockenen Boden und Felsen der Alpen, zerstreut. 730. Br. plumosum (Sw.) Br. Seh. G. (Taf XL, Fig. 19.) — Ein- häusig. Bildet ausgedehnte lockere bis ziemlich dichte, goldgrüne bis gelb- braune, zuweilen rötlich gescheckte, stark glänzende Rasen mit kräftigem, fiederigem, am Ende stoloniformem Stengel. Stengelblätter oft einseits wendig, derb, schmal herablaufend, eiförmig -lanzettlich, allmählich lang zugespitzt, nicht faltig mit meist nur einerseits am Grunde zurückgeschlagenem, nicht oder nur in der äussersten Spitze gezähntem Rande und gelbrötlicher, in der Blattmitte endender Rippe. Seta 1 — 2 cm lang, purpurn, oben rauh- warzig. Kapsel leicht geneigt, schwach hochrückig, länglich-oval, glänzend iOamv^/o^uu %e.ciun'rt/'^7'a(>numM4.i(A')U ~ 325 — kastanienbraun bis scliwärzlicli, trocken unter der Mündung nur wenig ein- gezogen. Fr. Spätherbst, — var. homomallum Br. Seh. Gr. ist zarter, mit eingekrümmten Asten und sichelförmig einseitswendigen Blättern. — var. julaceum Breidl. hat kätzchenförmige Äste und breit herablaufende löffei- förmig hohle, kurz gespitzte Blätter. — var. aquaticum (Funck) Walth. u. Mol. ist eine flutende Wasserform mit verlängerten Stengeln und Ästen. — Zerstreut in der norddeutschen Ebene, verbreitet im Hügellande und Gebirge auf nassem Gestein, an Wehren u s. w. 731. Br. populeum (Hedw.) Br. Seh. G. (Taf. XL, Fig. 4; Taf. XLI, Fig. 1.) — Einhäusig. Bildet ausgedehnte, niedrige, weiche, freudig- bis gelbgrüne Rasen mit kriechendem, am Ende stoloniformem, entfernt bis fast fiederig beästetem Stengel. Äste am Ende verdünnt bis flagelliform, Stengel- blätter steif, wenig herablaufeud eilänglich-lanzettlich mit pfriemenförraiger Spitze, hohl, nicht faltig, mit nur am Grunde zurückgeschlagenem, nicht ge- zähntem Rande und vollständiger bis austretender Rippe. Astblätter oben oder rings entfernt fein gesägt. Seta 10 — 15 mm lang, purpurn, oben warzig rauh. Kapsel geneigt, hochrückig, oval, kastanienbraun, entleert unter der Mündung leicht verengt. Fr. Winter. — Gemein bis ins Gebirge an Baumstämmen, Mauern, Dächern u. s. w. Sehr formenreich. 732. Br. tromsöense Kaurin. — Einhäusig. Bildet sehr lockere, verworrene, gelblichgrüne, etwas glänzende Rasen mit umherschweifendem, fadendünnem, bogig auf- und absteigendem, am Ende stoloniformem, bis Figurenerklärung zu Tafel XL. Fig. 1. Brachythecium populeum. Kapsel mit Deckel und Seta. ,, 2. Camptothecium lutescens. „ schwach vergrössert. „ 3. Eurhynchium crassinervium. „ „ ^ ,, 4. Brachythecium populeum, Blatt „ „ „ 5. „ glareosum. „ ,, 6. Hyocomium flagillare. „ ^ , „ 7. Camptothecium nitens. Teil der Seta , „ ,, 8. Brachythecium salebrosum. Kapsel „ „ ,, 9. „ laetum. , ^ , „ 10. , velutinum. Blatt „ , ,, 11. „ rutabulum. „ „ „ ,, 12. Camptothecium lutescens. Blattflügelzellen stärker vergrössert. „ 13. Thamnium alopecurum. Blattzellen „ „ „ 14. Brachythecium Starkei. Blatt schwach vergrössert. „ 15. „ salebrosum. , „ , 71 16- » laetum. , „ , „ 17. V campestre. , „ , i, 18. „ salicinum. , „ „ , 19. , plumosum. , „ . — 326 — 10 cm langem Stengel. Aste fadendünn, gekinimmt. Stengelblätter weit und sclimal herablaufend, herz-eiförmig bis eilänglich^ allmählich langspitzig, hohl, nicht faltig, mit nur am Grunde zurückgeschlagenem, rings undeutlich gezähntem Rande und über der Blattmitte endender Rippe. Astblätter schwach gesägt. Seta 15—20 mm lang, rot, wenig rauh, Kapsel horizontal, hochrückig, eiförmig, lichtbraun, entleert unter der Mündung stark eingezogen und gekrümmt. Fr. Juni. — Steinkarzinkeu bei Scliladmiug in Steieniiark. 733. Br. trach.ypodium (Funck.) Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet dichte, fast schwellende, verwebte, goldgrüne bis leicht rötlichgrüne, lebhaft seidenglänzende Rasen mit kriechendem, dicht beästetem, am Ende fast stoloniformem Stengel. Stengelblätter kaum herablaufend, eilanzettlich mit lang haarförmiger Spitze, schwach längsfaltig mit am Grunde zurück- geschlagenem, rings entfernt fein gesägtem Rande und grüner, über der Mitte endender Rippe. Astblätter oben scharf gesägt. Seta starr, 1 cm lang, rot, warzig-rauh. Kapsel geneigt, leicht gekrümmt, eilänglich, rötlichgelb bis lederfarben, trocken unter der Mündung stark verengt. Fr. September. — Nicht häufig auf Gesteinstrümmern in Felshöhlen u. s. \v., nur in den Alpen. 734. Br. Payotiaimm Schimp. — Bildet dichte, weiche, gelbgmne, glänzende Rasen mit 3 — 5 cm langen, niederliegenden, zerstreut beästeten, nicht stoloniformen Stencjeln. Stengelblätter abstehend, meist schwach sichel- förmig, nicht herablaufend, eilänglich, allmählich lang zugespitzt, schwach längsfaltig mit am Grunde etwas zuiückgeschlagenem und schwach gezähntem, oben scharf gesägtem Rande und schwacher, vor der Blattmitte endender Rippe. Astblätter nicht einseits wendig, schmäler. Fr. unbekannt. — In der Umgebung des Montblanc. 735. Br. Starke! (Brid.) Br. Seh. G. (Taf. XL, Fig. 14.) — Ein- häusig. Bildet ausgebreitete, starre, dunkel- bis gelbgrüne, mitunter bräun- liche, matte, nur an den jüngsten Teilen glänzend grüne Rasen mit bis 10 cm langen, niedergestreckten, unterbrochen dicht gefiederten, stellenweise stoloniformen Stengeln und bogig gekrümmten Asten. Stengelblätter mit zurückgekmmmter Spitze abstehend, weit herablaufend, breit herzförmig, plötzlich langspitzig, gedreht, nicht faltig, mit flachem, in der Spitze schwach gezähntem Rande und über der Blattmitte endender Rippe. Astblätter breiter zugespitzt, rings scharf gesägt. Seta 10 — 15 mm lang, pui'purn, warzig- rauh. Kapsel horizontal, dick eiförmig, gelbbraun bis schwärzlich, unter der Mündung auch entleert nicht verengt. Fr. Winter. — var. compla- natum Limpr. ist grösser, mit durch zweiseits wendige Blätter verflachten Asten und vollständiger Blattrippe. — Sehr verbreitet am Grunde von Baumstämmen, Wurzeln, auch auf Gesteinstrümmern. 736. Br. curtum (Lindb.) Lindb. (Taf XLI, Fig. 3.) — Einhäusig. — 327 — Bildet selu- lockere, bleichgrüue, glänzende, kräftige Rasen mit unterbrochen stoloniformem . entfernt und fast regelmässig gefiedertem Stengel und ver- flachten, am Ende Üagellenartig verdünnten Ästen. Stengelblätter entfernt- stehend, dünn, schlaif, weit herablaufend, herz-eiförmig, allmählich lang und sclimal zugespitzt, nicht faltig, mit flachem, nicht oder nur undeutlich ent- fernt gezähntem Rande und vor der Blattmitte endender, zuweilen gabeliger Kippe. Astblätter fast zweizeilig abstehend, eiförmig, rings dicht und scharf gesägt. Seta bis 30 mm lang, zerstreut, warzig-rauh, rot. Kapsel horizontal, hochrückig, eiförmig, trocken leicht Q-ekrümmt und unter der Mündunsr weni»- verengt, rotbraun. Fr. Winter. — Zerstreut in der Ebene und im Hüo-el- lande, an Baumwurzeln, modernden Stämmen, auf Erde. Fehlt in Süd- deutschland. 737. Br. velutinum (L.i Br. Seh. G. (Taf. XL, Fig. 10.) — Ein- häusig. Bildet unregelmässige, ausgedehnte, niedrige, verwebte, hell- bis gelblichgrüne, glänzende Rasen mit kriechendem, unregelmässig fiederig be- ästetem, nicht stoloniformem Stengel. Stengelblätter kaum herablaufeud, schmal eilanzettlich, lang und dünn zugespitzt, meist sichelförmig, hohl, un- deuthch gefaltet, flach- und ganzrandig mit dünner Rippe von ^ ^ Blattlänge. Astblätter federartig abstehend, rings entfernt o-esäo-t. Seta 1 — 2 cm lansf, pui*pum, rauh, mit grossen stumpfen Warzen. Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig, eiförmig, bräunlich bis glänzend braunrot, entleert unter der Mündung etwas eingezogen. Fr. Ende Winter. — In vielen Formen an Wurzeln, Stämmen, Erde, Felsen durch das Gebiet gemein, in den Alpen seltener. 738. Br. rutabulum (L.) Br. Seh. G. (Taf. XL, Fig. 11; Taf. XLI, Fig. 0.) — Einhäusig. Bildet unregehnässige . lockere oder dichte, grüne bis gelbgrüne, stark glänzende, kräftige Rasen mit niedergestrecktem, am Ende gew^öhnlich stoloniformem, stellenweise unregelmässig dichtästigem Stengel und aufi'echten geraden, teilweise langspitzigen Ästen. Stengel blätter abstehend, kurz herablaufeud, breit eiförmig, rasch kurz zugespitzt, löfiel- ai-tig hohl, um-egehnässig längsfaltig, mit flachem bis zum Grunde entfernt kleingesägtem Rande und oberhalb der Blattmitte endender Rippe. Astblätter allmählich zugespitzt, rings entfernt gesägt. Seta 2 — 2,5 cm lang, purpurn, warzig-rauh, Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig-eingekrümmt, länglich, rotbraun, trocken unter der Mündung eingezogen. Fr. Winter. — Gemein in zahlreichen Formen auf Erde, Gestein. Holz, Wurzeln, Dächern u. s. w. 739. Br. glaciale Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet lockere, weiche, flache bis schwellende, gelblich- bis braungrüne, glänzende Rasen mit kriechen- dem, am Ende nicht stoloniformem, entfernt beästetem Stengel. Stengel- blätter locker, aufrecht abstehend bis schwach einseitswendig. weich, schmal — 328 — herablaufend, breit-eiförmig, rasch schief lanzettlich-pfriemenförmig zugespitzt^ deutlich längsfaltig, mit am Grunde stark zurückgesclilagenem, rings entfernt und schwach gezähntem Rande und über der Blattmitte schwindender Rippe. Astblätter eilanzettlich, rings scharf gesägt. Seta durch am Scheitel ge- stutzte oder ausgerandete Warzen sehr rauh, 2 — 3 cm lang, purpurn. Kapsel horizontal, hochrückig, eiförmig, rotbraun bis schwärzlich, trocken unter der Mündung kaum verengt. Fr. Juli. — In den Alpen auf kieselhaltigen Ge- steinstrümmern, Gletschermoränen u. s. w. verbreitet. 740. Br. reflexum (Starke) Br, Seh. G. — Einhäusig. Bildet aus- gebreitete, flache, verworrene, meist dunkelgrüne, kaum glänzende Rasen mit 5 — 10 cm langem, fadenförmigem, bogig niederliegendem, meist regelmässig gefiedertem, am Ende stoloniformem Stengel und fadendünnen, runden» spitzen, meist bogig eingekrümmten Ästen. Stengelblätter locker, abstehend, lang und breit herablaufend, breit eiherzförmig, plötzlich lanzettlich-pfriemen- förmig zugespitzt, nicht faltig, mit flachem, rings entfernt und fein gesägtem Rande und vollständiger grüner Rippe. Astblätter verschieden, anliegend» lanzettlich, allmählich zugespitzt, rings scharf gesägt. Seta 10 — 15 mm lang» pupurn bis schwärzlich, rauh. Kapsel horizontal, wenig gekrümmt; eikugelig, engmündig, braun bis schwarzbraun, entleert unter der Mündung nicht ver- engt. Fr. Winter. — var. glaciale Limpr. ist kräftiger, mit aufrecht abstehenden Astblättern, kürzerer, weniger rauher Seta. — Häufig im Ge- birge, am Grunde von Stämmen, Wurzeln, auf Sandsteintrümmern u. s. w.» selten in der Ebene. 741. Br. laetiim (Schimp.) Br. Seh. G. (Taf. XL, Fig. 9, 16.) — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, lockere, freudig grüne bis gelbgrüne, seiden- fflänzende Rasen mit niederlieffendem, weit umherschweifendem, streckenweise unregelmässig gefiedertem, am Ende nicht stoloniformem Stengel und lang- spitzigen, am Ende zuweilen flagelliformen Ästen. Stengelblätter aufrecht- abstehend, etwas herablaufend, eilänglich, rasch lang und fein gespitzt, unter- brochen längsfaltig, mit teilweise schmal umgebogenem, nicht oder undeutlich gezähntem Rande und grüner Rippe von ^j^ Blattlänge. Astblätter rings schwach gezähnt, in der Spitze meist scharf gesägt. Seta 10 — 22 mm lang» gelbrot, glatt. Kapsel schwach geneigt bis fast aufrecht, leicht hochrückig» länglich-cylindrisch, braun, trocken bogig gekrümmt und unter der Mündung etwas verengt. Fr. Herbst. — Im Süden des Gebietes auf Kalk und Kalk- gesteinen in Wäldern. 742. Br. glareosiim (Br.) Br. Seh. G. (Taf. XL, Fig. 5; Taf. XLI, Fig. 4.) ■ — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, niedrige bis schwellende oder tiefe, leicht zerfallende, weiche, weissgrüne oder bleichgrüne, stark glänzende Rasen mit über 10 cm langem, nicht stoloniformem, weichem, mehrmals ge- — 329 — teiltem, unregelmässig gefiedertem Stengel und aufrechten, kräftigen Asten. Stengelblätter dicht, aufrecht abstehend, weit herablaufend, schmal eilanzett- lich, allmählich lang haarförmig zugespitzt, tief längsfaltig, mit meist flachem^ nicht oder nur in der Spitze gezähntem Rande und über der Blattmitte endender Rippe. Astblätter oft einseitswendig, Seta 1,5 — 3 cm lang, rot, glatt. Kapsel stark geneigt bis horizontal, hochrückig, eilänglich, schwarz- braun, trocken eingekrümmt und unter der Mündung etwas eingezogen. Fr. Oktober. — var. alpinum De Not besitzt aufrechte, büschelartig in gleichhohe, dicht dachziegelig beblätterte Äste geteilte Stengel. — var. rugulosum Pfeffer besitzt zusammengeknittert faltige Blätter mit wellig geschlängelter Spitze und breit umgeschlagenem Rande. — Verbreitet auf steinigen und grasigen Plätzen durch das ganze Gebiet. 743. Br, tauriscoriim Mol. — Zweihäusig. Bildet massig dichte» etwas starre, gelbliche bis strohfarbene, seidenglänzende Rasen mit nieder- liegendem bis bogig aufsteigendem, nicht stoloniformem , unregelmässig ge- fiedertem Stengel und dünnen, spitzen, drehrunden Ästen. Stengelblätter ge- drängt, aufrecht abstehend, Avenig herablaufend, schmal eilanzettlich, allmählich lang pfriemenförmig gespitzt, deutlich zweifaltig, mit am Grunde und unter- halb der Pfrieme schmal umgebogenen, nur an der Spitze deutlich gesägtem Rande und ^/^ des Blattes durchlaufender Rippe. Astblätter lanzettlich. Fr. unbekannt. — Zweifelhafte Species, wahrscheinlich nur verkümmerte Alpen- form von Br. glareosum. 744. Br. albicans (Neck) Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet lockere, wenig zusammenhängende, weisslichgrüne, seidenglänzende Rasen mit nieder- liegendem bis aufsteigendem, mehrmals geteiltem, unregelmässig beästetem, nicht stoloniformem Stengel und aufrechten, stielrunden Ästen. Stengelblätter gedrängt, feucht aufrecht abstehend, wenig heralilaufend, eilanzettlich, lang imd dünn zugespitzt, unterbrochen längsfaltig, mit flachem oder stellenweise umgebogenem, meist nicht gezähntem Rande und dünner, dicht über der Blattmitte endender Rippe. Astblätter anliegend, fast haarförmig zugespitzt, länglich-lanzettlich, ganzrandig, am Rande umgebogen. Seta 1 — 2 cm lang, purpurn, glatt. Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig, eiförmig, braun bis schwarzbraun, eugmündig, trocken unter der Mündung nicht verengt. Fr. Winter. — var. dumetorum Limpr. ist grün, mit weit umherschweifen- dem, dünnem, schlaffem Stengel, lang haarförmig zugespitzten, scliAvach ge- falteten Blättern und längerer Seta. — var. julaceum Warnst, ist kräftiger» mit langen, dicken, kätzchenartigen, meist aufrechten Ästen. — Auf sandigem, trockenem Boden, häufig in der Ebene und im Hügellande, seltener im Gebirare. — 330 — 745. Br. erythrorrhyzon Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet flache, locker vei-flochtene, weiche, bleichgrüne, seidenglänzende Rasen mit sehr verlängertem, kriechendem, reichlich rotwurzeligem, fast regelmässig ge- fiedertem, am Ende nicht stoloniformem Stengel und niederliegenden, ge- krümmten, spitzen Asten. Stengelblätter gedrängt, aufrecht- abstehend, herablaufend, eilanzettlich, lang und scharf zugespitzt mit geschlängelter, oft knitterig verbogener Spitze, tief längsfaltig, mit stellenweise breit zurück- geschlagenem nicht gezähntem Rande und grüner, über der Blattmitte schwindender Rippe. Astblätter sichelförmig einseits wendig, lanzettlich, in der Spitze gesägt. Seta 1 — 1,5 cm lang, purpurn, glatt. Kapsel geneigt, leicht gekrümmt, länglich, braun, trocken bogig eingekrümmt und unter der Mündung leicht eingezogen. Fr. Frühjahr. — var. Thedenii (Br. Seh. G.) Lindb. mit locker gestellten, meist einseitswendig sichelförmigen Blättern. Astblätter rings schmal umgeschlagen und scharf gesägt. — Selten. Süd- seite des Yenediger. Jassingraben im Tragösserthal in Steiermark, Abhang des Sonnblick gegen die Melnikalpe im Maltathal in Kärnten. Die noch seltenere Var. ist möglicherweise noch in den Alpen zu erwarten. 746. Br. rivulare Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet lockere, schwellende, sehr kräftige, etwas starre, reingrüne bis gelbgrüne Rasen mit kriechendem, holzigem, nicht stoloniformem Hauptstengel, sehr kräftigen, aufrechten bis übergebogenen, bis 6 cm langen, oben büschelig oder dicht bäumehenförmig verästelten, sekundären Stengeln und am Ende oft flagellen- artigen, teils langen, kräftigen, dicht beblätterten, teils kurzen, sclilaffen, locker beblätterten Ästen. Stengelblätter locker, abstehend, wenig herab- laufend, eilänglich, rasch kurz gespitzt, sehr hohl, unregelmässig längsfaltig, mit flachen, rings entfernt und fein gesägten Rändern und über der Blatt- mitte endender Rippe. Seta 2 — 2,5 cm lang, purpurn, rauh, dicht warzig. Kapsel übergeneigt bis horizontal, eilänglich, kastanienbraun, trocken unter der Mündung eingezogen. Sehr formenreich. Fr. Winter. — Verbreitet an feuchten, nassen Plätzen in Wäldern. 747. Br. latifolium (Lindb.) Philib. — Zweihäusig. Dem vorigen nahestehend, doch schmächtig, nicht bäumehenförmig verzweigt, lockere, tiefe, weiche, grüne bis gelbgrüue, glänzende Rasen bildend. Stengel nieder- liegend bis aufrecht, 7 — 10 cm lang, nicht stoloniform, fast einfach bis ent- fernt und unregelmässig fiederig beästet mit geraden und scharfen, gespreizt abstehenden Ästen. Stengel blätter locker, abstehend, sehr lang und breit herablaufend, breit eiförmig, rasch lang und scharf zugespitzt, hohl, nicht faltig, mit am Grunde etwas zurückgeschlagenem, nicht gezähntem Rande und vor der Blattmitte schwindender Rippe. Astblätter oben entfernt und scharf gesägt. Seta 12 mm lang, rauh. Kapsel stark geneigt, hochrückig, — 331 — eiförmig, braun, trocken unter der Mündung nicht verengt. — An feuchten, steinigen Stellen der Alpen, meist in der Nähe der Schneegrenze. 748. Br. Geheebii Milde. — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, dicht anliegende, grüne, glänzende Rasen mit bis 10 cm langem, kriechendem, dicht rotwurzeligem, nicht stoloniformem, ziemlich regelmässig gefiedertem Stengel und geraden, drehrunden, spitzen Asten. Stengelblätter dicht, dachziegelig, herablaufend, breit eilanzettlich , allmählich scharf gespitzt, tief längsfaltig, mit umgebogenem, völlig ungezähntem Rande und sehr kräftiger, grüner, vor der Spitze endender Rippe. Astblätter an der Spitze gezähnt mit fast vollständiger Rippe. Seta braunrot, gegen 1 cm lang, sehr rauh. Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig, eiförmig bis eilänglich, kastanienbraun bis schwärzlich. Fr. Winter. — In schattigen Buchenwäldern auf Steintrümmern in der Bergregion verbreitet, seltener in den Alpen. 749. Br. densuni (Milde) Jur. — Zweihäusig. Bildet niedrige, flache, ausgebreitete, dicht verflochtene, gelbliche bis bräunliche, innen rost- farbene, glanzlose Rasen mit sehr verlängertem, umherschweifendem, faden- dünnem, stoloniformem, unregelmässig beästetem, zahlreiche dünne Stolonen tragendem Stengel und fadendünnen aufrechten Asten. Stengelblätter kurz herablaufend, eiförmig, rasch lanzettlich zugespitzt, mit flachem, rings fein- bis ausgeschweift-gezähntem Rande und gelblicher, in die Spitze eintretender Rippe. Astblätter länglich-lanzettlich. Fr. unbekannt. — Zerstreut im Ge- birge in Kalkhöhlen. 750. Br. filiforme Jur. — Zwischen einer Webera in Form von aufrechten fadenförmigen Pflänzchen mit wenigen, dünnen, abstehenden Ästen gefunden, gelbbräunlich, kaum glänzend. Stengelblätter wenig herablaufend, eilänglich bis eilanzettlich, allmählich langspitzig, hohl, nicht faltig, flach und ganzrandig, mit in und über der Blattmitte schwindender Rippe. Ast- blätter locker mit abgebogenen Spitzen und sehr verkürzter Rippe. Steril. Schneeberg in Niederösterreich auf Kalk in Felsgruben am Schneidergraben. 751. Br. lanceolatum Warnst. — Bildet sehr weiche, grüne, matt- glänzende Rasen. Stengel durch büschelförmige Rhizoiden dem Substrat angeheftet. Stengelblätter aufrecht-abstehend, aus wenig verengter Basis lanzettlich, nicht herablaufend, allmählich lang und fein zugespitzt, faltenlos, mit ungezähntem, flachem Rande und über der Blattmitte endender, dünner Rippe. Astblätter ähnlich, nur kleiner. Blüten und Früchte unbekannt. — Neuruppin, zwischen Chausseehaus und Storbeck an alten Erlen. 752. Br. subfalcatiim Warnst. — Wahrscheinlich zweihäusig. Bildet dichte, schön gelbgrüne, habituell, an schwächliche Foi-men von Br. albicans erinnernde, schwach glänzende Rasen, mit kurzen, an der Spitze zuw^eilen in kleinblättrige Stolonen, auslaufenden, unregelmässig beästeten Stengeln und — 332 — dünnen, aufrechten, an der stumpf liehen Spitze schwach sichelförmig ge- bogenen, fast kätzchenförmigen Asten. Stengel- und Astblätter fast gleich, lanzettlich, wenig herablaufend, meist kurz, seltener, allmählich länger zu- gespitzt, mit starken Längsfalten, mit weit herauf schmal umgebogenem, im oberen Teil schwach, in der Spitze stärker gesägtem Rande und schwacher in oder über der Mitte endender Rippe. Fr. unbekannt. — Neuruppin: Kegelitz. Gattung Scieropodium Bi. Seh. G. LockeiTasige, sehr weiche, glänzende, gelbliche oder bleich- bis freudig- grüne Erdmoose mit kriechendem, wiederholt geteiltem, unregelmässig fiederigem, kätzchenförmigem Stengel und kätzchenförmigen , trocken bogig eingekrümmten Asten, ohne Stolonen und Paraphyllien. Stengelblätter mit ausgehöhlten Blattflügeln, eilänglich, sehr holil, meist nicht gefaltet, am Grunde etwas zurückgeschlagen und in der Spitze klein gesägt mit einfacher oder ungleich zweischenkliger Rippe. Seta rot. meist Avarzig rauh. Kapsel aufrecht bis horizontal, fast regelmässig, entleert unter der Mündung verengt. Haube schmal, flüchtig. Deckel lang, kegelig, spitz. Übersicht der Arten. 1. Seta glatt. Sei. purum. Seta rauh. 2. 2. Rasen freudig- bis schmutziggrün, Blätter allmählich scharf zugespitzt. Sei. eaespitosum. Rasen bleich- bis gelblichgrün, Blätter abgerundet mit kurzem Spitzchen, 3. 3. Stark glänzend. Aste kätzchenförmig, stumpf. Sei. illeeebrum. Schwach glänzend. Äste am Ende verdünnt. Sei. ornellanum. 753. Sei. eaespitosum (Wils.) Br. Seh. G. (Tal XLIl. Fig. 2.) — Zweihäusig. Bildet niedergedrückte, weiche, freudig oder schmutziggrüne Rasen mit reichlich rotwurzeligem, dicht beästetem Stengel und kurzen, aufrechten bis eingebogenen Ästen. Stengelblätter breit eilanzettlich, all- mählich scharf zugespitzt. Astblätter länglich-lanzettlich. Seta 12 mm lang, rot, rauh. Kapsel fast aufrecht und regelmässig, länglich-cylindrisch , gelb- grün bis bräunlich, trocken unter der Mündung stark verengt. Fr. Winter. — Ist bisher im Florengebiet noch nicht beobachtet, kommt aber an seiner westlichen Grenze vor. 754. Sei. illeeebrum (Schwägr.) Br. Seh. G. (Taf. XLI, Fig. 6; Taf. XLII, Fig. 1.) — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, locker zusammen- hängende, gelblichgrüne oder bleichgrüne, glänzende Rasen mit 3 — 8 cm oo€/¥8'. UMn/. — 389 — Fr. Winter. — Zerstreut, meist auf lehmigem Waldboden, zuweilen auch an Baumstöcken und altem Holz. 883. H. iiemorosum Koch. (Taf. XLAIII, Fig. 15.) — Einhäusig. Bildet ausgedehnte, lockere, niedergedrückte bis schwellende, freudiggrüne bis bleichgrüne, seidenglänzende Rasen, mit 5 — 10 cm langen, bogig ge- krümmten, geteilten, fast regelmässig gefiederten Stengeln und ausgebreiteten oder aufsteigenden, an den Spitzen verdünnten, nicht gekrümmten Ästen. Stengel im Querschnitt oval, ohne Zentralstrang und ohne Aussenrinde. Stengelblätter dicht, aufrecht- abstehend, wenig herablaufend, eilänglich bis länglich, rasch schmal lanzettlich-pfriemenförmig zugespitzt, wenig hohl, mit am Grunde zurückgeschlagenem, nach der Spitze zu grob gesägtem Rande und kurzer, zweischenkliger oder fehlender Rippe. Seta 2 cm lang, dünn, purpurn. Kapsel aufrecht bis geneigt, gekrümmt, länglich, rostbräunlich, entleert unter der Mündung wenig verengt. Fr. Herbst. — Selten, an faulenden Stämmen in Bayern, Vorarlberg, Niederösterreich, Schweiz. 884:. H. Lorentzianum Mol, — Zweihäusig. Bildet lockere, meist ausgebreitete, weiche, bleichgrüne bis gelbliche oder schmutzig-bräunliche, seidenglänzende Rasen, mit 3 — 6 cm langen, niederliegenden, streckenweise regelmässig gefiederten Stengeln und an den Enden sichelförmig gekrümmten Ästen. Stengel im Querschnitt oval, mit streckenweise vorhandener dünn- wandiger Aussenrinde. Stengelblätter allseits abstehend, nicht herablaufend, länglich-lanzetthch, fadenförmig zugespitzt, unten hohl, mit fiachem, an der Spitze schwach gesägtem Rande, ohne Rippe. Seta 2 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt bis horizontal, wenig gekrümmt, länglich-cylindrisch, kastanien- braun, trocken glänzend und unter der Mündung nicht verengt, schwach runzelig. Fr. Winter. — Sehr selten, über Erde, Holz, Steine, nur in den bayrischen Alpen, Algäu und um Salzburg. V. Subg. Hygrohypnum Lindb. Feuchtigkeit liebende, kalkmeidende, nasse Steine und Felsen bewoh- nende Moose, mit stolonenlosen, niederliegenden, unregelmässig beästeten Stengeln und kurz und stumpf zugespitzten oder abgerundeten, mit auf- gesetztem Spitzchen versehenen, meist eiförmigen bis rundlichen Blättern. Rippe verschieden, meist ungleich zweischenklig. Übersicht der Arten. 1. Stenorel ohne deutlich differenzierte Aussenrinde. 2. Stengel mit Aussenrinde. 11. 2. Blätter flachrandig. 3. Blätter mit am Grunde um- oder eingebogenem Rande. 9. — 390 — 3. Blattrand völlig ganz. 4. Blattrand wenigstens an der Spitze undeutlich gezähnt. 7. 4. Rippe kräftig, einfach, über die Blattmitte reichend. H. arcticum, Rippe kürzer und schwächer, zuweilen fehlend. 5. 5. Blätter abgerundet oder kurz und stumpf zugespitzt. H. norvegicum. Blätter schmal-lanzettlich zugespitzt. 6. 6. Rippe dünn und sehr kurz, oft fehlend. H. subenerve. Rippe einfach oder gabelig, bis zur Blattmitte reichend. H. styriacum. 7. Rippe kräftig, einfach oder zweischenkelig, bis über die Blattmitte reichend. H. alpestre. Rippe undeutlich oder gabelig, die Mitte nicht erreichend. 8. 8. Kapsel kurz eiförmig. H, alpiuiim. Kapsel länglich. H. dilatatum. 9. Blattrand an der Spitze schwach gezähnt. H. molle. Blattrand nicht gezähnt. 10. 10. Rippe einfach. H. palüstre. Rippe 2 — 3schenklig. H. Ooulardi. 11. Rippe kräftig, die Blattmitte erreichend. 12. Rippe fehlend, oder sehr kurz und undeutlich. 13. 12. Rippe gabelig. H. ocliraceum. Rippe einfach. H. polare. 13. Rasen freudig- bis gelblichgrün. H. eugyrium. Rasen rötlich-kastanienbraun. H. Mackayi. 885. H. palüstre Huds. — Limnobium palüstre Br. Seh. G. (Taf. XLVI, Fig. 3.) — Einhäusig. Bildet ausgedehnte, ziemlich niedergedrückte, gelb- lich- bis bräunlichgrüne Rasen, mit 3 — 8 cm langen, unregelmässig geteilten, niederliegenden, an den Spitzen aufsteigenden, braunrote Rhizoiden tragenden Stengeln und dichtstehenden, aufsteigenden, geraden, spitzen Asten. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Stengelblätter aufrecht-abstehend, herablaufend, eilänglich bis länglich-lanzettlich, schmal und scharf zugespitzt, hohl, nicht faltig, mit an der Spitze meist eingeschlagenem, nicht gezähntem Rande und einfacher, über der Blattmitte endender Rippe. Astblätter fast sichelförmig. Seta 1,5 — 2 cm lang, dünn, rot. Kapsel geneigt bis horizontal, gekrümmt, länglich-cylindrisch , ockerfarben, entleert stark gekrümmt und unter der weiten Mündung stark verengt. Fr. Sommer. Sehr formenreich. — var. hamulosum Br. Seh. G. hat dünne, aufsteigende Stengel, kleine hakenförmig-einseitswendige Blätter und kleine, längliche Kapseln. — var. laxum Br. Seh. G. hat schlanke, entfernt beblätterte Stengel und allseits abstehende, eilanzettliche, rasch zugespitzte Blätter. — var. subsphaeri- '^-^v^-^^i^^. 3 '^ooöe 4p. n/inecm. — 391 — carpon (Schleich.) Br. Seh. G. ist kräftig, mit an der Spitze eingekrümmten Asten, grossen, sichelförmig-einseits wendigen Blättern und dick eiförmigen bis fast kugeligen Kapseln. — var, julaceum Br. Seh. G. bildet stark glänzende, satt- bis olivengrüne Rasen, mit aufrechten, drehrund beblätterten Asten. — var. tenellum Schimp. hat nicht eingeki-ümmte Aste, entfernt gestellte, abstehende, rasch kurz zugespitzte Blätter mit gabehger Rippe. — Häufig an nassen, überrieselten Felsen (kalkliebend). Steinen, Mauern, Holz. 886. H. subenerve (Br. Seh. G.) Schimp. — Amblystegium sube- nerve Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet kleine, lockere, etwas starre, schmutziggrüne bis gelbgrüne, wenig glänzende Rasen mit 1 — 2 cm langen, kriechenden Stengeln, aufrechten, dicht beblätterten, an den Enden verdünnten Ästen. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Stengelblätter all- seits abstehend, wenig herablaufend, oval, kurz und schmal zugespitzt, hohl, nicht faltig, mit flachem, nicht gezähntem Rande, ohne oder mit sehr kurzer, einfacher Rippe. Seta 1 — 1,5 cm lang, dünn, purpurn. Kapsel wenig ge- neigt und gekrümmt, cylindrisch, gelbröthch, entleert bogig gekrümmt und unter der erweiterten Mündung stark verengt. Fr. Frühjahr. — Sehr selten. Fichtelgebirge: Burg Waldstein, auf feuchten Mauertrümmem. SchAvarzen- berg: im Bregenzer Wald. Salzburg. Überrieselte Felsen bei Lend in der Gastein. 887. H. styriacum Limpr. — Bildet ausgedehnte, niedergedrückte, weiche, schmutziggrüne, gelbgrüne bis goldbräunliche Rasen, mit faden- förmigen, bis 8 cm langen, niederliegenden, mehrmals geteilten Stengeln und unregelraässigen , dünnen, schlaffen Stengeln. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Blätter locker, allseits aufrecht-abstehend, wenig herab- laufend, eiförmig, mit kurzer, lanzettHcher, schwach zurückgebogener Spitze, sehr hohl, schwach faltig, mit flachem, nicht gezähntem Rande und einfacher oder gabeliger, bis zur Blattmitte reichender Rippe. Seta 12 mm lang, purpurn. Kapsel übergeneigt, leicht gekrümmt, fast cylindrisch, braun. Fr. August. — Sehr selten; an zeitweise überfluteten Felsblöcken in den Alpen. Salzburg: Langschützkar bei Lessaeh in Lungau. Steiermark: in einem Bache des Eiskares, bei Schladming, Vetterngebirg, Duisitzkar, Liegnitzkar. 888. H. arcticum Sommer f. — Limnobium arcticum Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet unregelmässige, lockere, starre, dunkelgrüne, braungrüne bis schwärzhche, etwas glänzende Rasen, mit hingestreckten Stengeln und Figurenerklärung zu Tafel XLIX. Fig. 1. Hypnum aduncum. Habitus. „2. , commutatum. „ „ S. , crista castrensis. „ ,4. - Schreberi. , — 392 — aufsteigenden Asten. Stengel im Querschnitt rundlich-kantig, ohne Aussen- rinde. Blätter gespreizt bis fast sparrig abstehend, etAvas herablaufend, eirund bis fast kreisförmig, hohl, nicht faltig, mit nicht gezähntem und meist flachem, mitunter am Grunde schmal zurückgeschlagenem Rande und sehr kräftiger, einfacher, oft weit über der Blattmitte endender Rippe. Seta 1 cm lang, dick, purpurn. Kapsel leicht geneigt und gekrümmt, eilänglich, kastanienbraun, entleert horizontal, bogig gekrümmt, unter der Mündung kaum verengt. Fr. Sommer. — Verbreitet in den Alpen an überrieselten Felsen, Wasserfällen u. s. w. 889. H. GrOulardi Schimp. — Einhäusig, Bildet sehr weiche, schwellende, giüne, zuweilen rötlich gescheckte Rasen mit 2 — 4 cm langen, dünnen, niederliegenden Stengeln und langen, aufrechten, drehrund beblätterten Asten. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Blätter allseits ab- stehend, sehr weich, schmal herablaufend, locker gestellt, breit eiförmig, abgerundet oder mit breiter, stumpfer, etwas vorgezogener Spitze, hohl, läugs- faltig, mit rings leicht eingeschlagenem, nicht gezähntem Rande und meist kurzer, 2 — 3schenkliger Rippe. Seta kurz. Kapsel geneigt und eingekrümmt, länglich, entleert unter der Mündung etwas verengt. — Selten und fast stets nur steril in den Alpen, an Steinen, Felsen, in Bächen. 890. H. alpestre Sw. — Limnobium alpestre Br. Seh. G. — Ein- häusig. Bildet ziemlich dichte, weiche, glänzende, gelbliche bis rötliche, an den Spitzen grüne, unten braunschwärzliche Rasen, mit 3 — 10 cm langen, hingestreckten Stengeln und dicht gestellten, aufrechten stumpfen, kätzchen- artig beblätterten Ästen. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Blätter dichtstehend, dachziegelig bis schAvach einsei tswendig, etwas herab- laufend, fast glänzend, oval bis länglich-oval, mit kurzer Spitze, hohl, mit an der Spitze meist undeutlich gesägtem Rande und kräftiger, einfacher oder zweischenkliger, über der Blattmitte endender Rippe. Seta 1 — 1,5 cm lang, dünn, purpurn. Kapsel geneigt bis fast aufrecht, leicht gekrümmt, länglich, kastanienbraun, entleert bogig gekrümmt und unter der weiten Mündung stark eingeschnürt. Fr. Sommer. — Südtirol: Yal di Genova. Kärnthner Alpen. Beide Standorte sind nach Limpricht zweifelhaft. 891. H. alpinum Schimp. — Einhäusig. Bildet ziemlich dichte sehr weiche, bleichgrüne, weissgrüne oder blass- gelbgrüne, oben gelbrot ge- scheckte Rasen mit kriechenden Hauptstengeln und aufrechten, dicht gestellten und dicht kätzchenartig beblätterten Zweigen und Ästen. Stengel im Quer- schnitt rund, ohne Aussenrinde. Blätter gedrängt, sparrig-abstehend, fast kreisrund, breit und stumpf zugespitzt, sehr hohl, unregelmässig faltig, mit flachem, rings stumpf gezähntem Rande und undeutlicher oder kurz zwei- sehenkligcr Rippe. Seta gegen 1 cm lang, purpurn. Kapsel fast aufrecht — 393 — bis geneigt, hochrückig, dick oval bis eiförmig, kastanienbraun, entleert unter der Mündung wenig verengt. Fr. August. — Zerstreut in den Alpen auf Steinen in Gletsclierbäclien. 892. H. molle Dicks. (Taf. XLYl, Fig. 4.) — Einhäusig. Bildet lockere, sehr weiche, schmutzig olivgrüne bis bräunliche, wenig glänzende Rasen, mit 5 — 10 cm langen, gesclilängelten, weichen und schlaffen, überall beblätterten, wenig geteilten Stengeln und langen, schlaffen, fast kätzchen- förmigen, stumpfen Asten. Stengel im Querschnitt rundlich -kantig, ohne Aussenrinde. Stengelblätter locker, allseits abstehend, herablaufend, oval- elliptisch, mit breiter, stumpflicher Spitze, hohl, schwach faltig, mit an der Basis leicht zurückgeschlagenem, in der Spitze schwach gezähntem Rande und 2 — 3 teiliger, sehr kurzer und schwacher Rippe. Seta fast 1 cm lang, gelbrot. Kapsel geneigt, oval, rötlichgelb, entleert weitmündig und unter der Mündung eingezogen. Fr. Sommer. — var. Schimperianum (Lor.) Schimp. bildet schwellende, tiefe, sehr weiche, dunkel olivgrüne, metallisch- glänzende Rasen, mit kaum beästetem, drehrund beblättertem Stengel und weniger hohlen und faltigen, in der Spitze nicht gezähnten Blättern. Rippe kurz, aber kräftig. — Verbreitet aber nicht häufig, an Wasserfällen, an Steinen in Bächen in den Alpen. Riesengebirge: Grosse Schneegrube. 893. H. dilatatum Wils. Schimp. — Limnobium molle Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet 2 — 4 cm hohe, sehr lockere und weiche, trocken starre, freudig- oder gelblichgrüne, oft goldig bis rot-gescheckte, glänzende Rasen, mit dünnen, festen, unten blattlosen, hingestreckten, gegen die Spitze auf- steigenden, mehrmals geteilten Stengeln und aufrechten, stumpfen Ästen. Stengel im Querschnitt rund, ohne Ausseminde. Blätter gedrängt, abstehend aber meist einseits wendig, herablaufend, oval-elHptisch bis fast kreisrund, stumpf oder mit kleinem Spitzchen, wenig hohl, nicht faltig, mit flachem, nur in der äussersten Spitze undeutlich gezähntem Rande und meist kurzer, zweischenkliger, dünner Rippe. Seta 1 — 2 cm lang, purpurn. Kapsel ge- neigt, hochrückig, länglich, bräunlichrot bis kastanienbraun, entleert bogig gekrümmt, weitmündig und unter der Mündung verengt. Fr. Sommer. — var. duriusculum (De Not) Limpr. ist kleiner, starr, mit kleinen, ovalen, stark einseitswendigen, völlig ganzrandigen Blättern. — An Steinen, in Bächen und an Wasserfällen, im Gebirge verbreitet. Sudeten, Harz, Thü- ringerwald, Yogesen, Schwarzwald, Böhmerwald, Alpen. 894. H. uorvegiciim (Br. Seh. G.) Schimp. Limnobium norvegicum Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet dichte, weiche, grüne, glänzende Rasen mit fadenförmigem, kriechendem, 1 — 3 cm langem Stengel ohne Aussenrinde und mit kurzen, schlaffen, aufrechten Asten. Blätter abstehend, breit eirund, holil, flach und ganzrandig, mit gabeliger, dünner, kurzer Rippe. Seta 1 cm — 394 — lang, rot. Kapsel geneigt bis fast aufrecht, etwas hochrückig, länglich, ocker- farben, entleert unter der Mündung stark verengt. Fr. August. — An Steinen in Bächen. Hohe Tatra, am polnischen Kamm. 895. H. eugyrium (Br. Seh. G.) Schimp. — Limnobium eugyrium Br. Seh. G. (Taf. XLVIII, Fig. 6.) — Einhäusig. Bildet niedergedrückte, verwebte, weiche, freudig- bis gelblichgrüne Rasen mit 1 — 3 cm langen, niedergebogenen, reiclilich unregelmässig verzweigten Stengeln und zahl- reichen, niederliegenden oder aufsteigenden, kurzen, flach beblätterten Stengeln. Stengel im Querschnitt rund, mit dünnwandiger Aussenrinde. Blätter ge- drängt, zweiseitig gewendet, herablaufend, länglich bis länglich-lanzettlicli, mit stumpfer Spitze, mit abwechselnd eingeschlagenem, an der Spitze ge- zähntem Rande, ohne oder mit sehr kurzer, einfacher oder gabeliger Rippe. Seta 1 — 1,5 cm lang, rot. Kapsel übergeneigt bis horizontal, hochrückig und eingekrümmt, eilänglich, ockerfarben, entleert unter der Mündung leicht verengt. Fr. Juni. — Sehr selten, Schwarzwald, bei Allerheiligen und am Geroldsauer Wasserfall unweit Baden-Baden. Bois de Vengeron bei Genf. 896. H. Mackayi (Schimp.) BreidL — Einhäusig. Bildet ziemlich dichte, massig weiche, rötlich-kastanienbraune, grün-gescheckte Rasen mit hingestreckten, blattlosen Stengeln und zahlreichen aufrechten, kätzchenförmigen, stumpfen Asten. Stengel im Querschnitt rund, mit dünnwandiger Aussen- rinde. Blätter gedrängt, aufrecht abstehend bis fast einseitswendig, länglich, mit stumpflicher Spitze, oben eingebogenen, in der äussersten Spitze ge- zähnelten Rändern und kurzer, undeutlicher Doppelrippe. Seta 1,5 — 2 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig, länglich, kastanien- braun, entleert unter der Mündung wenig verengt. Fr. Mai. — Sehr selten, an Steinen in Bächen in Steiermark. 897. H. ochraceum Turn. — Limnobium ochraceum Br. Seh. G. (Taf. XLVIII, Fig. 4, 5.) — Zweihäusig. Bildet schwellende, weiche, grüne, gelbbräunlich-gescheckte, innen meist ockerfarbige Rasen mit 6 — 10 cm langen Stengeln und langen, aufrechten, an der Spitze gekrümmten Ästen. Stengel im Querschnitt oval, mit lockerer, hyaliner Aussenrinde. Blätter gedrängt, einseits- wendig bis sichelförmig, wenig herablaufend, eiförmig bis länglich, lanzettlich zugespitzt, hohl, schAvachfaltig, mit flachem nur in der äussersten Spitze un- deutlich gezähntem Rande und kräftiger, über der Blattmitte endender Rippe, Seta 2 — 3 cm lang, purpurn, oben rötlich. Kapsel geneigt, hochrückig, eilänglich, ockerfarben, entleert unter der Mündung eingeschnürt. Fr. Früh- jahr. — var. uncinatum Milde hat hakenförmig eingekrümmte Spross- enden und längliche, lang zugespitzte Blätter. — var. flaccidum Milde hat locker beblätterte Stengel und allseitig abstehende Blätter. — var. complanatum Milde hat lange, weiche Stengel, locker und fast zweizeilig — 395 — gestellte, breit lanzettförmige, saftig grüne Blätter. — var. filiforme Limpr. hat selir lang fadenförmige, flutende Stengel mit sehr dünnen, ver- längerten, fast drehrund beblätterten Ästen und kurz zugespitzten, an den Sprossenden eine gerade Spitze bildenden Blättern. — Verbreitet und nicht selten an Felsen und Steinen in Bächen und an Wasserfällen im Gebirge. 898. H. polore Lindb. — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, weiche, lockere, glänzend goldgräne, unten bräunliche Rasen mit 3 — 6 cm langen, aufsteigenden bis fast aufrechten, steifen, dicht beblätterten, unregelmässig beästeten und aufrechten, büscheligen, meist kätzchenförmigen Ästen. Stengel im Querschnitt rund, mit lockerer Aussenrinde. Blätter gedrängt, aufrecht- abstehend bis schwach einseitswendig, kurz herablaufend, schlaff, breit eiförmig, abgerundet oder mit kurzem, leicht zurückgebogenem Spitzchen, sehr hohl, oben fast kappenförmig, mit flachem, nicht gezähntem Rande und kräftiger, einfacher, vor der Spitze endender Rippe. Fr. unbekannt. — Kommt vielleicht in der Tatra vor, sonst Bewohner der Polargegenden. Vin. Subgen. Calliergon Sulliv. Kräftige, Wasser und Sümpfe bewohnende, rasenbildende Moose, mit aufrechten bis niederliegenden Stengeln ohne Stolonen und ohne Aussenrinde. Blätter abgerundet, nicht faltig. Kapsel mit einfachem Luftraum. Übersicht der Arten. 1. Rippe bis weit über die Blattmitte reichend. 2. Rippe vor oder in der Blattmitte endend. 6. 2. Rasen purpurnrot. H. sarmeiitosum. Rasen grün bis gelbgrün. 3. 3. Stengel fast regelmässig fiederästig, H. giganteum. Stengel wenig oder locker und unterbrochen fiederig beästet. 4. 4. Blattflügel am Rand zurückgeschlagen. H. stramineum. Blattflügel am Rande flach. 5. 5. Stengel steif, Blätter sehr hohl. H. Richardsonii. Stengel Aveich, Blätter fast flach. H. cordifolium. 6. Blätter eirund bis kreisförmig, abgerundet. H. trifariiim. Blätter breit länglich, plötzlich kurz und fein zugespitzt. H. turgescens. 899. H. cordifolium Hedw. (Taf.XLVI,Fig. 2; Taf.XLVII,Fig. 5.) — Einhäusig. Bildet lockere, weiche, weingrüne Rasen mit 6 — 20 cm langen, weichen, niederliegenden bis aufsteigenden, geteilten, kaum beästeten Stengeln, Äste kurz, schlaff, spitz. Stengelquerschnitt rund. Stengelblätter locker, ab- — 396 — stehend, lierablaufend, dünn, weich, eilänglich-herzförmig bis länglich-lanzett- lich, mit abgerundeter Spitze, wenig hohl, an den Blattecken flach mit nicht o-ezähnten meist einseitig umgeschlagenen Rändern und dicht vor der Spitze endender einfacher Rippe. Seta 5 — 8 cm lang, dünn, rot. Kapsel horizon- tal, hochrückig, dick eilänglich, ockerfarben bis rotbraun, entleert runzelich, weitmündig und unter der Mündung verengt. Fr. Frühjahr. — var. fonti- naloides Lange Avächst untergetaucht mit sehr verlängerten, schlaffen, fast ungeteilten und wenig und kurz beästeten Stengeln, freudig-grünen Blättern. (Schleswig- Holstein.) — var. angustifolium Schimp. hat sehr dünne Stengel und viel schmälere Blätter. — Verbreitet in nassen Wiesen, an Teich- und Seerändern, flachen Sümpfen u. s. w. 900. H. Kicliardsonii (Mitten) Lesqu. und James. Hypnum Bricidleri Jur. — Einhäusig. Bildet tiefe, lockere, grüne und gelbgrüne, glänzende, innen dunkle Rasen mit kräftigen, steifen, bis 10 cm langen, auf- rechten, geteilten, einfachen bis unterbrochen fiederästigen Stengeln und kurzen abstehenden, etwas steifen Ästen. Stengelquerschnitt rund. Stengel- blätter aufrecht-abstehend, kurz herablaufend, herz-eilänglich, mit abgerundeter leicht kappenförmig-eingeschlagener Spitze, sehr hohl, mit flachem, nicht ge- zähntem Rande und flacher, meist einfacher Rippe von ^j^ Blattlänge. Seta gegen 6 cm lang, dünn, purpurn. Kapsel fast ganz wie bei der vorigen Art gebaut. Fr. Mai, Juni. — In Salzburg, Steiermark, Kämthen, Tirol verbreitet in Sümpfen, quelligen Stellen der Alpen. 901. H. giganteum Schimp. — H. cordifolium var. stenodyatiou Br. Seh. G. — ■ Zweihäusig. Bildet tiefe, lockere, gelbgrüne, stark glänzende Rasen, mit kräftigen, stattlichen, 7 — 30 cm langen, aufi-echten, dicken, meist fast regelmässig gefiederten Stengeln und zweiseitig abstehenden, dünnen, spitzen Ästen. Stengelblätter derb, fest, locker stehend, abstehend, etwas herablaufend, herzeiförmig, stumpf und oben kappenförmig-eingeschlageu, hohl, mit nicht gezähntem Rande und kräftiger, einfacher, fast die Spitze erreichender Rippe. Seta 5 — 6 cm lang, purpurn. Kapsel horizontal, schwach eingekrümmt, länglich -cylindrisch, unten ockerbraun, oben mehr gelbrot, entleert unter der Mündung kaum verengt. — Fr. Mai. Juni. — var. fluitans v. Klinggr. mit sch^\ämmendem, dünnem Stengel und breiten, weitläufig gestellten Blättern. — var. brevifolium Limpr. Blätter so breit oder breiter als lang. — var. dendroides Limpr. Stengel unten astlos, oben fast baumartig verzweigt, dicht büschelästig. Stengelblätter fast doppelt so lang als breit. — Verbreitet in tiefen Gräben, Sümpfen. 902. H. stramineum Dicks. (Tai XL VI, Fig. 16.) — Zweihäusig. Bildet tiefe, weiche, meist lockere, gelblichgrüne bis strohfarbene, etwas glänzende Rasen, mit bis 20 cm langen, schlaffen, fadenförmigen, einfachen — 397 — oder wenig geteilten, astlosen oder zerstreut beästeteten Stengeln und kurzen schlaffen Asten. Stengelblätter aufrecht abstehend, herablaufend, schlaff, eilänglich-zungenförmig, stumpf, hohl, mit nicht gezähntem Rande, der an den Blatthängseln deutlich zurückgeschlagen ist, und aus dünner, einfacher, weit über der Blattmitte endender Rippe. Blätter an der Spitze oft mit Rhizoiden. Seta 4 — 5 cm lang, dünn, rötlich. Kapsel geneigt, gekrümmt, gelb bis lichtbraun, eilänghch, entleert unter der Mündung nicht verengt. Fr. Mai. Juni. — var. nivale (Lor.) Hartm. bildet hingestreckte, goldgelbe Rasen mit schlaffen Stengeln, oben kätzchenförmigen am Ende hakig gekrümmten Ästen und ovallänglichen Blättern. — var. comp actum Milde hat dichte, gelbe Rasen, gestreckte, kürzere derbere Stengel und kürzere, breitere Blätter. — var. patens (Lindb.) Limpr. bildet robuste, etwas starre, goldgelbe Rasen mit gTOSsen, abstehenden bis horizontalen, an der Spitze tief kappenförmigen Blättern. Rippe sehr lang. — var. tenue Milde ist sehr- zartstengelig und hat sehr kurze Blattrippe. — Verbreitet und nicht selten in Sumpf- ^viesen und Torfmooren. 903. H. sarmentosum Wahlenb. (Taf. XL VI, Fig. 15. 17.) — Zwei- häusig. Bildet ausgedehnte, weiche purpurrote bis schwärzlich-purpurne, oft grün gescheckte, au der Spitze grüne, stark glänzende Rasen mit nieder- liegenden bis aufrechten, bis 20 cm langen, geteilten, unregelmässig be- ästeten Stengeln und zweizeilig gestellten, ungleich langen, meist spitzen, schlaffen Asten. Stengelblätter aufrecht abstehend, herablaufend, fast zungen- förmig mit stumpfer, kappenförmiger Spitze, sehr hohl, mit nicht gezähntem Rande und bis unter die Spitze reichender Rippe. Seta 2,5 — 3,5 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt, gekrümmt, länglich bis cylindrisch, lederbraun, entleert unter der Mündung nicht verengt. Fr. August. — var. pumilum Milde bildet schmutzicp braunofrüne, nur 2 — 3 cm hohe Rasen mit sehr dünnem Steno-el. — var. fallaciosum Milde bildet crelbgrüne bis 10 cm tiefe Rasen mit aufrechten, dünnen Stengeln. — Verbreitet in Sümpfen. nassen Stellen im Gebirge. Sudeten, Harz, Böhmerwald, Alpen. 904. H. trifarium Web & Mohr. (Taf. XLVIII, Fig. 3.) — Zwei- häusig. Bildet lockere, tiefe, trocken starre, braungrüne bis braungelbe, innen schwarzbraune, oben gelbgrüne, glänzende Rasen, mit aufrechten oder niederliegenden, 10 — 30 cm langen, gabelig geteilten, fadenförmigen, an den Enden keulenförmior sich verdickenden Stengeln ohne oder mit wenio-en, kurzen, drehrunden Asten. Blätter dicht, schuppenförmig anliegend, wenig herablaufend, eirund bis fast kreisrund mit abgerundeter, beinahe kappen- förmiger Spitze, löffelartig hohl, nicht faltig, mit nicht gezähnten, nur in den Blattecken schmal zurückgeschlagenen Rändern und brauner in der Blattmitte endender Rippe. Seta 2.5—5 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt. — 398 — etwas hochrückig, länglich -cylindrisch, rostfarben, entleert weitmündig und unter der Mündung verengt. Fr. Juni, Juli. — Zerstreut in der Ebene und im Hügellande, seltener im Hochgebirge in tiefen Sümpfen. 905. H. turgescens T. Jensen. — Zweihäusig. Bildet tiefe, schwellende, weiche, goldgelbliche bis grünliche oder bräunliche, glänzende Rasen, mit 6 20 cm langen, niederliegenden bis aufrechten, einfachen bis büschelig ge- teilten, dick kätzchenförmig beblätterten, wenig beästeten Stengeln. Stengel- blätter dachziegelig, nicht herablaufend, breitlänglich, stumpf, mit kurzer feiner Spitze, kappenförmig, sehr hohl, nicht faltig mit nicht gezähnten, stark eingesclilagenen Rändern und einfacher oder oben geteilter Rippe von ^/s Blattlänge. Fr. unbekannt. — In kalkhaltigen Mooren und Brüchen im Oebirge zerstreut. IX. Subgen. Acrocladium Mitten. 906. H. cuspidatum L. — Acrocladium cuspidatum Lindb. (Taf. XLVI, Fig. 7; Taf. XLVni, Fig 17.) — Zweihäusig. Bildet lockere, tiefe, etwas starre, meist gelbgrüne, glänzende Rasen, mit 8 — 15 cm langen, meist auf- rechten, steifen, unten blattlosen, oben fast regelmässig gefiederten Stengeln und langen, einfachen, geraden, zweizeilig gestellten Ästen. Stengel im Querschnitt oval mit purpurner dickwandiger Rinde und grosszeUiger hyaliner Aussenrinde. Stengel blätter dicht, fast dachziegelig, feucht, aufrecht ab- stehend, etwas herablaufend, breit eilänglich, meist stumpf, hohl, nicht faltig, mit nicht gezähntem, gegen die Spitze zu umgebogenem Rande ohne oder mit kurzer Doppelrippe. Seta 4 — 7 cm lang, steif, purpurn. Kapsel horizon- tal, hochrückig, länglich-cjlindrisch, rotbraun, entleert stark gekrümmt, ge- furcht und unter der Mündung wenig verengt. Fr. Mai, Juni. — var. pungens Schimp. bleich olivfarben mit gebogenen, pfriemenförmigen, stiel- runden Ästen. Blätter ohne Rippe, — var. molle v. Khnggr. nieder- lieo-end, gelblichgrün mit scheinbar zweizeilig beblätterten, nicht spitzen Ästen. — var. fluitans v. Klinggr. hat schwimmende bis 20 cm lange Stengel mit scheinbar zweireihig, entfernt gestellten, schwarzgrünen Blättern. — Auf feuchtem, namentlich sumpfigem Grunde, gemein. X. Snbgea. Scorpidium Schimp. 907. H. scorpioides L. — Scoi-pidium scorpioides Limpr. (Taf. XLYI, Fig. 1.) — Zweihäusig. Bildet sehr kräftige, lockere, weiche, braun- grüne oder schmutzigbraune, zuweilen rostfarbene, glänzende Rasen mit 10 bis 30 cm langen, im Wasser aufrechten, wenig geteilten, fast regel- mässig gefiederten, an ausgetrockneten Stellen niederliegeuden, mehrmals ge- teilten und unregelmässig gefiederten Stengeln. Enden verdickt und ge- — 399 — krümmt, Stengel und Aste aufgescliwollen beblättert. Stengelquerschnitt rundlich-fünfkantig mit lockerer, dünnwandiger Aussenrinde. Blätter ge- drängt, aufgescliwollen, dacliziegelig, nicht herablaufend, meist, wenigstens au der Spitze leicht einseitswendig, eilänglich, kurz und stumpf zugespitzt, sehr hohl, nicht faltig, mit kurzer, doppelter, zuweilen fehlender Rippe. Seta 4 — 6 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt bis horizontal, bogig-gekrümmt, länglich-cylin drisch, entleert stark eingekrümmt, gefurcht, weitmündig und unter der Mündung verengt. Fr. Juni. — var. gracilescens Sanio ist schlanker und weitläufig, regelmässig gefiedert. — var. julaceum Sanio hat dicht dachziegelig beblätterte Stengel und Äste und rund eiförmige, oben seicht aussjerandete Blätter. — Häufig und weit verbreitet in tiefen Mooren, Torfstichen u. s. w. Gattung Hylocomium Br. Seh. G. Grosse, kräftige, lockerrasige Moose von Hypnum- oder Thuidium- artigem Aussehen. Stengel derb, ohne Aussem'inde. Blätter dachziegelig bis sparrig abstehend, breit, stumpf oder zugespitzt, mit mehr oder minder gesägten, am Grunde oft umgeschlagenen Rändern und meist kurzer, doppelter Rippe. Blattflügel nicht ausgehöhlt. Kapsel dick, kurz, geneigt bis hori- zontal, meist nicht unter der Mündung verengt. Übersicht der Arten. 1. Stengelblätter abgerundet oder mit kurzer, breiter Spitze. 2. Stengelblätter mit langer, schmaler Spitze. 3. 2. Stengelblätter glattrandig. H. Schrel)eri. Stengelblätter am Rande gesägt. H. pyrenaicum, 3. Blattrippe einfach. H. rugosiim. Blattrippe doppelt oder gabehg. 4. 4. Blätter oben querfaltig, mit schmaler geschlängelter Spitze. H. spleudeus. Blätter oben nicht querfaltig, mit längerer nicht geschlängelter Spitze. 5. 5. Blätter nicht längsfaltig, sparrig abstehend. H. squarrosum. Blätter tief längsfaltig. 6. 6. Blätter eiförmig, allmählich in eine sehr lange feine Spitze ausgezogen. H. loreuni. Blätter breit herzförmig, mit mehr oder wenigen deutlich abgesetzter Spitze. 7. 7. Stengelblätter kleiner, grob gesägt, mit kurzer Spitze. H. uml)ratum. Stengelblätter grösser, fein gesägt, mit langer Spitze. 8. — 400 — 8. Blätter allmählich in eine breite Spitze verschmälert. H. triquetrum. Blätter plötzlich in eine lange zurückgebogene Spitze abgesetzt. H. ftre- virostre. 908. H. splendens (Dill.) Br. Seh. G. — Hypnum splendens Hedw. — Bildet ausgedehnte, lockere, gelblich bis olivgrüne, seidenglänzende, etwas starre Rasen, mit kräftigen, in der Form an Thuidium tamarisci erinnernden^ 10 — 20 cm langen, bogig auf- und absteigenden, etagenartig gebauten Stengeln. Stengel oben regelmässig doppelt und dreifach gefiedert mit zwei- zeilig gestellten Asten. Stengelblätter dachziegelig, breit eilänglich, mit langer, geschlängelter Spitze und klein gesägtem Rande. Rippe kurz, doppelt. Seta 1,5 — 2,5 cm lang, purpurn. Kapsel übergeneigt, eiförmig bis eilänglich, gekrümmt, mit deutlich abgesetztem Halse, mattbraun, entleert unter der Mündung verengt. Fr. Frühjahr. — var. alpinum Schlieph. Kleiner, mit einfach gefiedertem bis büschelig beästetem Stengel, kurzen, stumpfen Stengel- blättem, mit Avinzigem Spitzchen. — Verbreitet und gemein durch das Ge- biet, besonders auf Waldboden. 909. H. umbratum (Ehrh.) Br. Seh. G. — Hypnum umbratum Ehrh. — Bildet unregelmässige, lockere, dunkel bis bräunlichgrüne, etwas stan-e, matte Rasen, mit 15 — 20 cm langen, weniger ausgesprochen etagen- artig gebauten, doppelt gefiederten, stellenweise büschelästigen Stengeln. Stengelblätter abstehend herablaufend, breit herzförmig, allmählich lanzett- förmig zugespitzt, längsfaltig, mit unregelmässig grob gesägtem Rande und doppelter bis zur Blattmitte reichender Rippe. Seta 1,5 — 2,5 cm lang, pur- purn. Kapsel horizontal, hochrückig, eiförmig, kastanienbraun, entleert kaum verengt, kurzhalsig. Fr. Winter. — Häufig in den Alpen auf Waldboden Figurenerklilrung zu Tafel L. Fig. 1. Hylocomium, Schreberi. Blatt schwach vergrössert. r, 2. ^ pyrenaicum. , , , ,3. „ splendens. , , , T 4. „ rugosum. „ , ,, , 5. , squarrossum. , ^ „ ,6. „ loreum. « ^ t. ,7. , umbratum. „ , , ,8. , brevirostre. „ ^ „ B 9- , triquetrum. , . ^ 7, 10. , splendens. Blattbasis stärker , fl 11. T r Kapsel schwach , " ^^- 1 loreum. „ „ „ fl 13. , brevirostre. t. „ , T 14. , splendens. Paraphyllien stärker zyK/)<}^e/ oO. '^iia/rtv'. — 401 — und feuchtem Gestein, weniger häufig in den deutschen Mittelgebirgen, selten in der Ebene (Ostpreussen). 910. H. pyreuaicum (Spruce) Lindb. — Hypnuni pj^renaicum Spruce. — Hylocomium fimbriatuni Br. Seh. G. — Bildet lockere, meist gelbgrüne, seidenglänzende Rasen, mit 6 — 8 cm langen, kräftigen, nieder- liegenden, einfach gefiederten Stengeln und dicken, gekrümmten Ästen. Stengel- blätter dachziegelig, breit, länglich-oval, plötzlich in eine breite, kurze Spitze- übergehend, sehr hohl, längsfaltig, mit oben grob - gesägtem Rande und meist einfacher oder gabeliger, über der Blattmitte endender Rippe. Seta 1 — 2 cm lang. Kapsel horizontal, hochrttckig, dick eiförmig, rotbraun, ent- leert unter der Mündung nicht verengt. Fr. Winter. — Verbreitet an steinigen Abhängen, zumeist erst oberhalb der Baumgrenze. 911. H. breyirostre (Ehrh.) Br. Seh. G. — Bildet ausgedehnte, lockere, seh wellende, aber etwas starre, meist sattgrüne, glänzende Rasen, mit baumartig verzweigten, doppelt gefiederten Stengeln. Stengelblätter sparrig breit herzförmig mit langer, bandartiger, zurückgebogener Spitze, rings ge- sägtem Rande und kurzer doppelter Rippe. Seta 1,5 — 2,5 em lang, purpurn. Kapsel geneigt bis horizontal, gekrümmt, eilänglich mit deutlichem Halse, ent- leert längsfurchig und unter der Mündung nicht verengt. Fr. Winter. — Ver- breitet auf Waldboden in Nord- und Mitteldeutschland, seltener in den Alpen. 912. H. Schretoeri (Willd.) De Not. — Hypnum Sehreberi Willd. — Bildet tiefe, nicht zusammenhängende, etwas starre, bleicligfrüne bis srrascrrüne. etwas glänzende Rasen, mit 10 — 15 cm langen, fast aufrechten, am Grunde niederliegenden, regelmässig einfach gefiederten Stengeln. Stengelblätter dicht dachziegelig, herablaufend, eilänglich, abgerundet bis kurz stumpflich zugespitzt mit am Grunde zurückgeschlagenen, nur in der Spitze leicht gezähnelten Rändern und doppelter, sehr kurzer Rippe. Seta 2—2,5 cm lang, unten purpurn, oben bleich rötlich. Kapsel übergeneigt bis horizontal, hochrückig, länglieh, trocken gebogen, nicht gefurcht, unter der Mündung leicht verengt. Fr. Winter. — Gemein durch das ganze Gebiet, auf Waldboden, Wiesen, Strohdächern u.s. w. 913. H. loreiim (Dill.) Br. Seh. G. — Hypnum loreum Dill., L. — Bildet ausgedehnte, unregelmässige, lockere, grüne bis olivgrüne, zuweilen graugrüne, etwas glänzende Rasen, mit 10 — 20 cm langen, niedergestreckten, unregelmässig einfach fiederästigen, mehrmals zweiteiligen Stengeln. Stengel- blätter gedrängt, sparrig, siehelförmig-einseitswendig, eiförmig, mit langer schmaler Spitze, oben scharf gesägten Rändern, ohne oder mit undeutlicher Doppelrippe. Seta 2 — 4 cm lang, purpurn. Kapsel horizontal, dick eiförmig- kugelig, mit kaum abgesetztem Halse, kastanienbraun, engmündig, wurzelig. Fr. Winter. — Verbreitet in schattigen Wäldern, namentlich im Hügellande und niederen Gebirge. Thome-Migula, Flora. V. 26 — 402 — 914. H. triquetrum (S.) Br. Seh. G. — Hypnum triquetrum L. — Bildet ausgedehnte, lockere, starre, gelblich und freudiggrüne, glänzende Rasen, jjiit 10 — 20 cm langen, aufsteigenden bis aufrechten, mehrfach zweiteiligen, einfachen bis fast fiederästigen Stengeln. Stengelblätter gedrängt, sparrig abstehend, selten einseitswendig-sichelf örmig , breit herz-eiförmig, lanzettlich zugespitzt, mit scharf gesägtem Rande und langer bis zu ^j^ des Blattes durchlaufender Doppelrippe. Seta 2 — 4 cm lang, purpurn. Kapsel horizontal, hochrückig, dick eiförmig, rotbraun, trocken schwach gefurcht, engmündig. Frühjahr. — Gemein auf Waldboden. 915. H. squarrosum (L.) Br. Seh. G. — Hypnum squarrosum L. — Bildet lockere, weiche, hellgrüne bis gelbgrüne, schwach glänzende Rasen, mit 10 — 15 cm langen, bogig aufsteigenden bis niederliegenden, entfernt be- ästeten Stengeln. Stengelblätter dicht, sparrig, breit eiförmig, mit schmal lineal-lanzettlicher, sparrig zurückgebogener Spitze, nur in der Spitze fein gesägten Rändern und ohne oder mit sehr kurzer, doppelter Blattrippe. Seta 2,5 — 3,5 cm lang, purpurn. Kapsel meist horizontal, hochrückig, eiförmig, mit kaum bemerkbarem Halse, kastanienbraun, entleert leicht gefurcht, unter der Mündung nicht verengt. Fr. Frühjahr. — var. calvescens (Wils.) Hobkirk. — Hypnum calvescens Wils. bildet etwas stan-e, lebhaft grüne Rasen mit ziemlich deutlich gefiederten Stengeln. — Gemein durch das Ge- biet an feuchten grasigen Stellen in Wäldern und Büschen. 916. H. rugosum (Ehrh.) De Not. — Hypnum rugosura Ehrh. — Bildet ausgedehnte, lockere, wenig zusammenhängende, gelbliche, bräunliche oder grünliche, innen bleich rostfarbene, wenig glänzende Rasen, mit 6 bis 12 cm langen, kräftigen, niederliegenden bis aufsteigenden, dick geschwollen beblätterten, wenig geteilten und meist unregelmässig beästeten Stengeln. Stengelblätter dicht, geschwollen dachziegelig-einseitswendig, herablaufend, eilänglich-lanzettlich, allmählich lang pfriemenfÖrmig zugespitzt, quenvellig, mit in der Spitze scharf gesägtem Rande und einfacher bis zur Blattmitte reichender Rippe. Seta 2,5 — 5 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt bis hori- zontal, hochrückig, cylindrisch, mattbraun, entleert bogig-gekrümmt und unter der Mündung verengt. Fr. Sommer. — var. boreale Lange bildet dichte, polsterförmige Rasen mit kätzchenartig beblätterten Stengeln — Ver- breitet im Gebirge, selten in der Ebene, auf kalkhaltigem, trockenem Boden, felsigen Abhängen; sehr selten fruchtend. Figurenerklärung zu Tafel LI. Fig. 1. Hylocomium triquetrum im feuchtem Zustande. n 2. „ splendens „ „ „ ,3. „ squarrosum ^ trockenem „ ,4. , rugosum . feuchtem _ V ö. „ loreum „ , z_y/Zoovebte Rasen mit gegen 10 cm langen, vielästigen, kriechenden oder aufrechten Stengeln. Zellen an der Blattbasis grösser als an der Spitze. Blätter gross. — 439 — abstehend, herzförmig, hohl. — Selu' selten, an feuchten felsigen Orten in den Alpen. Gattung Jungermannia L. Lebermoose von mittlerer Grösse, kriechend oder aufrecht. Stengel- blätter ganz, unterschlächtig, schräg inseriert. Amphigastrien fehlen. Perianth weit, bauchig, oben faltig zusammengezogen, blatterig oder kleinborstig, Involucralblätter gi'össer als die Stengelblätter. Übersicht der Arten. 1. Stengelblätter dachziegelig. 2. Stengelblätter abstehend. 4. 2. Stengel kaum über 1 cm lang. 3. Stengel bis 3 cm lang. J. riparia. 3. Stengel büschelästig. J. hyalina. Stengel wenig verzweigt. J. atrovirens. 4. Stengel bis 1 cm lang, angedrückt kriechend. J. pumila. Stengel über 2 cm lang, aufsteigend bis aufrecht. J, obovata. 84. J. hyalina Lyell. — Eucalyx hyalina (Lindb.) Breidl. — Zwei- häusig. Bildet mattgrüne, bis purpurn überlaufene , glänzende , flache Rasen, mit kriechendem, gegen 1 cm langem, unter der Spitze gabeligem bis büschelästigem, dicht wurzelfilzigem Stengel. Blätter dachziegelig, auf- steigend, fast kreisrund, leicht ausgeschweift, mit gleich grossen Zellen. — Verbreitet auf sandig-thonigem Boden, in Wäldern der Ebene und des Hügel- landes. 85. J. obovata N. v. E. — Zweihäusig. Bildet lockere, bräunlichrote bis bläulichgrüne, ansehnliche oft tiefe Rasen mit 2 cm und darüber langem aufsteigendem oder aufrechtem oben büschelig ästigem Stengel. Wurzel- haare dicht, purpurn. Stengelblätter schief abstehend, fast rund, im oberen Teil rückwärts gebogen. Zellen nach dem Rande zu kleiner. An feuchten oder nassen Kieselgestein und deren Zerfallsprodukten im Gebirge verbreitet. 86. J. atrovirens Schleich. — Jungerm. pumila Auct. — J. polaris Lindb. — Diöcisch. Bildet kleine, sehr lockere, bräunlichgrüne Raschen oder herdenweise wachsend. Stengel nur 5 mm lang, wenig verzweigt, unter der Blüte mit paarigen Innovationen mit zahkeichen Stolonen und bräun- lichen Wurzelhaaren, Stengelblätter gedrängt dachziegelig, eiförmig, hohl, aufsteigend bis fast aufrecht. Zellen fast gleich gross. — Ziemlich häufig auf feuchten kalkreichen Felsen und Steinen im Gebirge. — 440 • — 87. J. pumila With. — J. rostellata Hüb. — J. Zeyheri Hüb. — Einhäusig, bleich olivgrün bis braun, klein, niedrig, lockerrasig mit gegen 1 cm langem, yielästigem, angedrückt kriechendem, fast stolonenlosem Stengel. Blätter entfernt, kaum dachziegelig, oval, zweizeilig. Zellen ziem- lich gleich gross. — Ziemlich verbreitet im Gebirge an feuchten, kieseligen oder kalkhaltigen Gesteinen. 88. J. riparia Tayl. — J. tristis Nees. — Zweihäusig. Zart, schlaff, olivgrün bis bräunlich, tief und weitrasig, je nach dem Standort viel kräftiger oder schwächer. Stengel gegen 3 cm lang, aufsteigend, stolonentragend, unter der Blüte mit Innovationen. Stengel blätter dachziegelig, zweizeilig, oben aufsteigend, eiförmig bis eiförmig-rundlich, — Zerstreut, stellenweise verbreitet, an feuchten oder nassen, kalkhaltigen Gesteinen im Gebirge. Gattung Jamesoniella Spruce. Jungermannien von mittlerer Grösse, meist tief rasig, gelbgrün oder bräunlich. Stengelblätter unterschlächtig, ganz, eiförmig, schräg inseriert, mehr oder weniger ausgebreitet. Amphigastrien fehlend oder ganz unschein- bar. Perianth lang hervorragend, länglich-eiförmig bis cylindrisch oder keulenförmig, an der Ofinung eingezogen mit langen Cilien. Involucral- blätter kaum grösser als die Stengelblätter. 89. J. autumnalis (De C.) St. — J. autumnalis De C. — J. Schraderi Mart. — J. subapicalis Nees. — Zweihäusig, mittelgross, gelbgrün, olivgrün, braun oder rötlich, in verworrenen flachen Rasen oder einzeln zwischen andern Moosen mit 2 cm oder darüber langem, wenig verzweigtem, hin und hergebogenem Stengel. Blätter länglich-rund bis kreisförmig. — Zerstreut in Torfmooren, auf schattigem, feuchtem Waldboden oder Felsen von der Ebene bis zum Gebirge. Gattung Anastrophyllum Spruce. Mittlere oder grössere Jungermannien in brüchigen, gelbrötlichen oder purpurnen Rasen. Stengel blätter mit dem dorsalen Teil breit transversal mit dem ventralen schräg angeheftet, schwach zweilappig. Amphigastrien fehlen. Perianth lang hervorragend, schlank, länglich-cylindrisch, oben ge- faltet, an der OiBftiung gelappt. Übersicht der Arten. Stengel bis 15 cm lang, Blätter nur ganz kurz eingeschnitten: A. Doiiiaiium. Stengel bis 4 cm lang, Blätter 1/3 eingeschnitten. A. Reicliardtü. — 441 — 90. A. Donianum (Hook.) Spruc^ — Jungermannia Doniana Hooker. — Diöciscli, olivgrün bis braun, etwas glänzend, gross, in aus- gedehnten Rasen mit bis 15 cm langem, gebogenem, hingestrecktem, wenig ästigem, nur unter der Blüte Innovationen tragendem Stengel. Blätter wenig dachziegelig, sparrig abstehend, eiförmig bis länglich-eiförmig, an der Spitze sehr kurz eingeschnitten mit engem Einschnitt und stumpfen Lappen. — Das Vorkommen dieser seltenen Art am Zinken in Obersteier (Österr. Alpen) ist zweifelhaft. 91. A. Reicliardtii (Gott sehe) St. — Jungermannia Reichardtii Gottsche. — Zweihäusig, mittelgross, zierlich, braun bis schwärzlich, glänzend, tiefrasig, mit bis 4 cm langem, wenig verzweigtem, unter der Blüte Innova- tionen tragendem Stengel. Blätter gedrängt, sparrig zurückgebogen, rinnig hohl, breit eiförmig, gewöhnlich an der Spitze bis ^3 eingeschnitten mit stumpfer Bucht und spitzen, breit dreieckigen Lappen. — In den öster- reichischen Alpen an feuchten Felsen und steinigen Abhängen der Alpen- region. Gattung Lophozia Dum. Jungermannien von mittlerer oder ansehnlicher Grösse, in lockeren Rasen von meist bräunlicher Farbe. Blätter unterschlächtig, schräg inseriert, mehr oder weniger ausgebreitet, flach, ausgerandet zweilappig. Amphigastrien meist gut entwickelt. Blätter der Hülle drei bis mehrlappig, grösser als die Stengelblätter. Perianth meist lang hervortretend, keulenförmig-cylindrisch, oben stets gefaltet. Übersicht der Arten. 1. Blätter zweilappig. 2. Blätter 3 — 5 lappig. 17. 2. Amphigastrien vorhanden. 3. Amphigastrien fehlend oder nur in den Blütenständen. 7. 3. Amphigastrien gross. 4. Amphigastrien klein, unscheinbar. 5. 4. Blätter nur zu ^/g ausgebuchtet, breiter als die Involucralblätter. L. ban- tryensis. Blätter zu i/e bis '/< ausgebuchtet, den Involucralblättern gleich. L. Ru- theaiia. 5. Stengelblätter rechtwinklig eingeschnitten. L. obtusa. Stengelblätter halbmondförmig ausgebuchtet. 6. 6. Blätter breit eiförmig. L. Kanrini. Blätter rundhch-quadratisch. L. Mülleri. — 442 — 7. Zellecken der Blätter stark dreieckig verdickt. 8. Ecken der Zellen wenigstens am Grunde nicht oder nur schwach ver- dickt. 11. 8. Stengelblätter seicht und stumpf ausgerandet. L. alpestris, Stengelblätter bis zu 1/3 stumpf oder rechtwinklig eingeschnitten. 9. 9. Involucralblätter kaum grösser als die Stengelblätter. L. SOCia. Involucralblätter deutlich grösser als die Stengelblätter. 10. 10. Stengel nur bis 6 mm lang. L. l)icreuata. Stengel 1 — 3 cm lang. L. porphyroleuca. 11. Sprosse an den Spitzen entfärbt. L. decoloraus. Sprosse an den Spitzen nicht entfärbt. 12. 12. Blätter nur seicht und stumpf ausgerandet. L. Weiizelii. Blätter bis ungefähr ^/s eingeschnitten. 13. 13. Stengel dicht wurzelhaarig. 14. Stengel mit spärlichen Wurzelhaaren. L. iiiflata. 14. Stenffelblätter trocken welliof-kraus. 15. Stengelblätter auch trocken fflatt. 16. 15. Perianth aufgeblasen dick eiförmig. L. excisa. Perianth schlank walzenförmig. L. arenaria. 16. Stengel nur bis 5 mm lang. L. Limprichtii. Stengel 1 — 3 cm lang. L. ventricosa. 17. Amphigastrien fehlen (selten bei L. quinquedentata). 18. Amphigastrien vorhanden. 22. 18. Zellen in den Ecken ziemlich stark verdickt. 19. Zellen in den Ecken kaum verdickt, 20. 19. Klein, kaum 1 cm gross. L. incisa. Kräftig, bis 5 cm gross. L. quinquedentata. 20. Zellen derbwandig. L. gracilis. Zellen dünnwandig. 21. 21. Wurzelhaare rötlich. L. marchica. Wurzelhaare weisslich. L. Mildeana. 22. Amphigastrien meist klein, pfriemenförmig oder lanzettlich. L. bartoata. Amphigastrien gross. 23. 23. Stengelblätter mit meist fünf stachelspitzigen Abschnitten. L. lyco- podioides. Stengelblätter mit meist drei eingebogenen Abschnitten. L. Floerkei. 92. L. Kaurini (Limpr.) St. — Jungermannia Kaurini Limpr. — Monöcisch. Von Mittelgrösse, braun, in lockeren oft weit ausgebreiteten Rasen. Stengel gegen 3 cm lang, kriechend, lang wurzelhaarig, wenig ver- z^loode. ^6'. 'Icc^'i^ef^nanmaceae. — 443 — zweigt. Stengelblätter gedrängt, ausgebreitet oder aufsteigend, breit eiförmig, an der Spitze zu ^/e — Vs balbmondförmig ausgerandet mit ungleich grossen Lappen. Blattzellen am Grunde 27 f.i breit, 45 ^tt lang mit warzig- streifiger Cuticuia. Amphigastrien klein, lanzettförmig bis pfriemenförmig, selten bis zur Mitte zweispaltig. Innere Involucralblätter grösser als die Stengelblätter, zusammen- gelegt hohl, oben abstehend, kurz zweilappig. Ferianthien weit hervor- tretend, keulenförmig, stumpf, am kleinen, etwas röhrenförmigen Munde ge- kerbt oder gelappt mit borstigen Lappen. — Auf Erde, selten. Schweiz: Col de la Seigne. 93. L. Mülleri (Nees) Dum. — Jungermannia Mülleri Nees. — J. acuta Ldbg. — J. collaris Nees. — J. badensis Gottsche. (Taf. LVIII, Fig. 13; Taf. LIX, Fig. 21.) — Diöcisch. Von mittlerer Grösse, etwas starr, bleich olivgrün bis rötlich-bräunlich, in ausgedehnten, lockeren, auf Thon- boden auch dichten, polsterförmigen Rasen. Stengel gegen 2 cm lang, wenig verzweigt, unter der Blüte mit Innovationen, kriechend bis aufsteigend, wurzel- haarig. Stengelblätter gedrängt, schief rundlich-quadratisch, bis zu ^4 halb- mondförmig ausgebuchtet mit meist spitzen Lappen. Zellen am Grunde 27 f.1 breit, 72 f.i lang, in den Ecken stark dreieckig verdickt; Cuticuia mit länglichen Warzen. Amphigastrien klein, lanzettlich-pfriemenförmig, oft un- gleich zweilappig. Hüllblätter länger als die Stengelblätter, sehr hohl, eiförmig, bis zu Vs eingeschnitten-zweilappig, selten dreilappig. Perianth Figurenerklärung zu Tafel LYIII. Fig. 1. Alicularia compressa, Habitus natürliche Grösse. „2. „ scalaris, , „ , , 3, Marsupella emarginata, Habitus natürliche Grösse. r 4. , Funckii, „ ^ „ „ 5. Acolea concinnata, „ „ , „ 6. Jungermannia hyalina, „ , , „ 7. Solenostoma sphaerocarpa, „ , , „ 8. Jungermannia riparia, „ , , r 9. , obovata, „ „ , , 10. Solenostoma caespiticea, ^ „ ^ „ 11. , cordifolia, , ^ , , 12. Anastrophyllum Reichardtii, Habitus natürliche Grösse. , 13. Lophozia Mülleri, , , , , 14. ,, lycopodioides, „ „ „ . 15. . Floerkei, , « , . 16. ^ quinquedentata, , „ , . 17. , ventricosa, , » « ^ 18. , inüata, , i. n , 19. Sphenolobus minutus, . , „ „ 20. , saxicolus, » n >. ,21. , Michauxii, , , , — 444 — cylindrisch, stumpf, oben wenigfaltig, am Munde mit kurzen borstigen Lappen. — Verbreitet im Hügellande und Gebirge an schattigen Stellen auf thonigem oder kalkigem Boden. 94. L. Riitheaua (Limpr.) St. — Jungermannia Rutheana Limpr. — Paröcisch. Gross, gruppenweise zwischen andern Moosen, grünbräunlich oder bräunlich. Stengel bis 8 cm lang, einfach, dicht wurzelhaarig. Blätter gross, gedrängt, untere flach ausgebreitet, obere aufgerichtet, wellig verbogen, schief rundlich- viereckig, zu ^j^ — ^/e stumpfwinklig eingebuchtet mit spitzen oder stumpfen Lappen. Zellen am Grunde 27 /.i breit, 70 — 80 /.t lang, an den Ecken stark dreieckig verdickt. Cuticula warzig gestrichelt. Amphi- gastrien gross, tief, zwei- bis mehrteilig. Hüllblätter von den Stengelblättern kaum verschieden. Perianth weit hervortretend, keulenförmig mit kleinen gelapptem Munde, die Lappen mit Wimpern. Kapsel oval. Sporen meist 13 — 16 i-i im Durchmesser. — Selten, in tiefen Sümpfen der Ebene Nord- deutschlands. 95. L. bantryensis (Hook.) St. — Jungermannia bantryensis Hook. — J. Hornschuchiana Nees. — J. Schultzii Nees. — J. subcompressa Limpr. (Tal LIX, Fig. 22, 23.) — Diöcisch. Gross, kräftig, in bleich -bräunlichen oder bräunlich-olivgrünen, glänzenden, tiefen, verwebten Rasen. Stengel ein- fach oder wenig verzweigt, bis 4 cm lang, unter der Blüte mit Innovationen, dicht wurzelhaarig. Blätter gross, sclilafi", wenig dachziegelig, halb aufge- richtet, schief rundlich, an der Spitze zu ^/g stumpf eingebuchtet mit drei- eckigen, stumpfen Lappen. Zellen am Grunde 27 i^i breit, 90 fj. lang, in den Ecken meist stark dreieckig verdickt, nach der Spitze zu schwächer. . Cuticula warzig gestrichelt. Amphigastrien gross, bis fast zum Grunde zwei bis vier- teilig. Involucralblätter schmäler als die Stengelblätter, breit eiförmig, seicht ausgebuchtet, wenig abstehend. Perianth Aveit vorstehend, cylindrisch-keulen- förmig, oben kaum gefaltet mit kleinem, kurz gelapptem und gewimpertem Munde. Kapsel oval. Sporen Ib i.i Durchmesser. — Selten, in Sümpfen und Bächen des Hochgebirges. 96. L. bicrenata (Schmid) Dum. — Jungermannia bicrenata Schmid. — Einhäusig. Klein, in dichten, gelbgrünen, bräunlichen bis rotbraunen, im Schatten grünen, kleinen oder ausgedehnten, flachen Rasen mit nieder- liegenden, nur bis 6 mm langen, einfachen Stengeln, die dem Substrat mit dichtem, weissen Wurzelfilz anhaften. Stengelblätter gedrängt, fast aufrecht, sehr hohl, rundlich-quadratisch, rechtwinklig eingeschnitten mit spitzen, kurzen Lappen. Zellen am Grunde 25 /x breit, 45 |U lang, mit sehr stark verdickten Wänden, in den Ecken noch stärker dreieckig verdickt, am Grunde schwächer verdickt. Cuticula fein gekörnelt. Amphigastrien nur im Blütenstand, Involucralblätter grösser, zwei- bis dreilappig mit unregelmässig gezähnten i — 445 — Lappen. Perianth verhältnismässig gross, eiförmig aufgeblasen, oben tief wenigfaltig, mit gewimperter, zusammengezogener, hyaliner Mündung. Kapsel fast kugelig. Sporen 13 — 16 a im Durchmesser- — - Verbreitet auf sandigem Boden, namentlich in Kiefernwäldern der Ebene und des Hügellandes. 97. L, Wenzelii (Nees.) St. — Jungermannia Wenzelii Nees. — Zweihäusig. Einzeln zwischen andern Sumpfmoosen, gelbgrün bis bräunlich, fettglänzend mit schlaffem, ziemlich dickem, aufrechtem bis 3,5 cm langem, fast einfachem Stengel, spärlich wurzelhaarig. Blätter locker gestellt, schlaff, rundlich bis oval, seicht, stumpfwinklig eingeschnitten. Zellen am Grunde 28 |U breit, 45 jit lang, mit sch^vach verdickten Ecken. Cuticula sehr fein punktiert. Amphigastrien nur im Blütenstand. Involucralblätter ungleich, spitz, zwei- bis fünflappig mit engen Buchten, grösser als die Stengelblätter. Perianth, weit hervortretend, bleich, länglich-cyKndrisch, oben vielfaltig mit enger, kurzgelappter, ungleich gezähnelter Mündung. Kapsel oval-elliptisch. Sporen 10 ^u im Durchmesser. — Selten in Sümpfen des Hochgebirges, in Schlesien und den österreichischen Alpen. 98. L. alpestris (Schleich.) St. — Jungermannia alpestris Schleich. — J. curvula Nees. — J. sicca Nees. — J. tumidula Nees. — J. sudetica Nees. — J. vogesiaca Nees. (Taf. LIX, Fig. 15—17; Taf. LX, Fig. 2.) — Zweihäusig. Wächst einzeln zwdschen andern Moosen oder in flachen, ver- webten, bräunlichen bis rotgelben, matt glänzenden Rasen. Stengel fast 1 — 3 cm lang, wenig verzweigt, unter der Blüte mit m'^ist zwei Innovationen, dicht wurzelhaarig. Blätter straff, rundlich-quadratisch, gedrängt, fast auf- recht, seicht und stumpf ausgerandet mit meist spitzen Lappen. Zellen derb, klein, am Grunde 27 fx breit, 54 u lang, mit starken dreieckigen Verdickungen der Ecken. Amphigastrien nur im Blütenstand. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter, bis zu ^/g eng eingeschnitten mit stumpfer Bucht und 2 — 3 stumpfen Lappen. Perianth zu 1/3 vortretend, länglich, fast glatt, an der Mündung zusammengezogen 4 — 5 zähnig. Kapsel rundlich- oval. Sporen 12 fi im Durchmesser. — Im Gebirge und Hochgebirge auf Felsen oder kiesiger Erde weit verbreitet. 99. L. excisa (Dicks.) Dum. — Jungermannia excisa Dicks. — J. intermedia ß major et y capitata Nees. (Taf LXI, Fig. 13.) — Einhäusig. Bildet meist dicht gedrängte, braunrote bis grüne Rasen. Stengel 1 cm und darüber lang, einfach oder büschelig verzweigt, aufsteigend, weiss wurzel- haarig. Blätter nach oben zu gedrängter und grösser, abstehend, wellig kraus zu ^/a stumpf oder scharf eingeschnitten mit meist spitzen Lappen. Zellen dünnwandig, in den Ecken nicht verdickt, am Grunde 18 |U breit, 36 fi lang. Cuticula meist fein gekörnelt. Amphigastrien nur im Blüten- stand. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter, breiter als hoch. — 446 — 3 — 5 lappig. Perianth aufgeblasen dick, eiförmig, zu ^2 vortretend, weit herab stark faltig, mit verengter, gelappter und kerbig gezähnter Mündung. Kapsel rundlich-oval. Sporen 17 — 25 fj, Durchmesser. — Weit verbreitet und nicht selten in Kiefernwäldern der Ebene und Hügelregion. 100. L. arenaria (Nees) — Jungermannia capitata (Hook.) Hüben. — Lophozia excisa ex p. St. — Einhäusig, herden weise wachsend, sehr zart. Stengel 5 — 8 mm lang, niederliegend mit langen, weissen Rhizoiden, meist einfach. Blätter nach oben zu grösser werdend, untere der fertilen Sprosse rundlich-eiförmig, hyalin, fast bis zur Mitte stumpf ausgebuchtet mit spitzen Lappen, obere eiförmig, rechteckig, bis zu ^/s stumpf ausgebuchtet; alle Blätter trocken sehr kraus. Zellen dünnwandig, in den Ecken unmerklich verdickt. Amphigastrien fehlen. Involucralblätter grösser als die Stengel- blätter, unregelmässig 2 — 4 lappig mit spitzen oder stumpf liehen , wellig krausen Lappen. Perianth schlank, walzenförmig, weit vortretend, mit faltiger, etwas zusammengezogener, gelappter und kerbig gezähnter Mündung. Kapsel klein, fast kugelig. Sporen 17 — 22 ^u Durchmesser. — Sehr selten auf sandigem Boden von Kiefernwäldern. Neuruppin in der Mark. 101. L. Limprichtii (Lindb.) St. — Jungermaimia Limprichtii Lindb. — J. excisa Nees. — J. excisa (Dicks.) Hook, in Limpricht Krfl. v. Schle- sien. — Einhäusig. Gesellig oder in meist lockeren, flachen, grünlichen, bräunlichen bis purpurroten Rasen. Stengel bis gegen 5 mm lang, auf- steigend dicht weisswurzelhaarig. Blätter gedrängt, hohl, rundlich-quadratisch, etwas hohl, bis zu ^/s oder ^/^ stumpfwinklig eingeschnitten mit stumpfen oder spitzen Lappen, auch trocken nicht kraus. Zellen dünnwandig, in den Ecken unmerklich verdickt. Amphigastrien nur im Blütenstand. Involucral- blätter viel grösser als die Stengelblätter, ungleich 3 — 5 lappig. Perianth fast walzenförmig, weit vorragend, nur an dei* Spitze faltig mit klein ge- lappter, gezähnelter oder borstiger Mündung. Kapsel fast kugelig. Sporen 12 — 16 f.1 Durchmesser. — Verbreitet, stellenweise selten, in der Ebene und im Hügellande auf kiesig-thonigem Boden. 102. L. socia (Nees) — Jungermannia socia Nees. — Lophozia excisa ex p. St. — Einhäusig. Nur zwischen andern Moosen, lebhaft grün. Stengel 2 — 5 cm lang, dünn, aufsteigend, entfernt beblättert, wurzelhaarig. Blätter fast quer inseriert, sparrig abstehend, rundlich-quadratisch, zu ^/g recht- winklig eingeschnitten mit stumpfer Bucht und zwei meist spitzen eiförmigen Lappen. Zellen mit etwas verdickten Wänden und deutlich dreieckig ver- dickten Ecken. Cuticula fein gekörnelt. Amphigastrien fehlen. Involucral- blätter wenig grösser als die Stengelblätter, ungleich 3 — 4 lappig mit spitzen, unregelmässig gezähnten Lappen. Perianth weit hervortretend, walzenförmig, glatt, nur an der Spitze schwach faltig, an der Mündung gelappt, mit — 447 — wimperig gezähnten Lappen. Kapsel kugelig. — Selten im Gebirge, zwischen andern Moosen auf feuchtem Waldboden und moderndem Holz. 103. L. obtiisa (Lindb.) Evans. — J. obtusa Lindb. — Zweihäusig. Mittelgross, in lockeren, grünen bis gelbgrünen Rasen. Stengel bis 6 cm lang, dick, grün bis braun, wenig verzweigt, dicht wurzelhaarig. Stengel- blätter entfernt stehend, nach der Spitze zu gedrängter, rundlich-quadratisch, bis zu ^/s rechtwinklig eingeschnitten, mit stumpfer Bucht, mit breit drei- eckigen, stumpfen Lappen. Zellen mit grossen dreieckigen Verdickungen in den Ecken. Cuticula gestreift. Amphigastrien klein, lanzettförmig bis pfriemlich, zuweilen eingeschnitten. Involucralblätter kaum grösser als die Stengel- blätter, unregelmässig 2 — 4 lappig. Perianth vortretend, grün, breit cylin- drisch bis eiförmig, stumpf gefaltet mit wenig eingezogener, klein gelappter Mündung; Lappen unregelmässig borstig gezähnt. — Auf Erde und feuchten Felsen, an schattigen Orten in den Alpen, zerstreut. 104. L. yentricosa (Dicks.) Dum. — Jungei-mannia ventricosa Dicks. (Taf. LVm, Fig. 17.) — Zweihäusig. Herden weise mit aufsteigendem Stengel zwischen andern Moosen oder in dichten, flachen, giünen, zuweilen bräun- lichen bis rotbraunen Raschen. Stengel 1 — 3 cm lang, einfach oder ästig, niederliegend bis aufsteigend, weiss wurzelhaarig. Stengelblätter meist flach, gedrängt, eiförmig-quadratisch mit breiter, stumpfer Bucht bis zu ^/g aus- gerandet, mit meist zwei spitzen Lappen. Zellen dünnwandig, in den Ecken schwach dreieckig verdickt. Cuticula glatt. Amphigastrien nur in den Blütenständen. Involucralblätter den Stengelblättern ähnlich, aber grösser, hohl. Perianth weit vortretend, aufgeblasen, länglich-eiförmig, stumpf, mehr oder weniger weit gefaltet mit eingezogener, kurz gelappter Mündung, LajDpen gezähnelt-borstig. Kapsel oval, Sporen 13 — 17 ^ Durchmesser. — Verbreitet von der Ebene bis ins Gebirge an schattigen Felsen, auf Erde und zwischen andern Moosen. 105. L. porphyroleuca (Nees.) — Jungermannia porphyroleuca Nees. — J. longiflora Nees. — Zweihäusig. Bildet dichte, niedrige, bleichgrüne bis rötliche Rasen mit niederliegenden, dicht wurzelhaarigen Stengeln. Der vorigen Art sehr ähnlich, aber verscliieden durch die sehr stark dreieckig verdickten Zellecken, daher das Lumen der Zelle ausgesprochen sternförmig. Involucralblätter meist handfönnig, 3— 4 spaltig, oft mit dem Unterblatt zu einer Hülle verwachsen. Perianth aufgeblasen, eiförmig bis walzenförmig. Im übrigen der vorigen Art gleich. - Auf organischen Substraten, nament- lich auf morschen Holzstöcken, von der Ebene bis ins Hochgebirge verbreitet, stellenweise häufig. 106. L. inflata (Huds.) Howe. — Jungermannia inflata Huds. (Taf. LVm, Fig. 18; Taf LXI, Fig. 12.) — Zweihäusig. — Vereinzelt — 448 — zwischen Sumpftnoosen oder in grünen, gelbbräunlichen bis schwarzbraunen Rasen. Stengel niederliegend bis aufsteigend mit kleinblättrigen Ästen und spärlichen Wurzelhaaren. Stengelblätter entfernt stehend, zweizeilig aus- gebreitet, nach oben zu dichter und sparrig abstehend, rundlich-eiförmig, hohl, bis zu 1/3 stumpf eingeschnitten mit dreieckigen, abgerundeten Lappen. Zellen in den Ecken etwas dreieckig verdickt. Amphigastrien fehlen. Invo- lucralblätter den Stengelblättern ähnlich, aber kleiner. Perianth fast ganz vortretend, eiförmig bis birnenförmig, an der Mündung plötzlich zusammen- gezogen, vier- bis fünf lappig, an den Lappen gewimpert, an der Spitze schwach faltig. Kapsel oval. Sporen 12 — 15 fj. Durchmesser, — Verbreitet in Sümpfen, Mooren, alten Thongruben u. s. w. 107. L. decolorans (Limpr.) St. — Jungermannia decolorans Limpr. — Zweihäusig. Niedrig, aber gedrungen und kräftig, gelbgrünlich bis gelb- rötlich, an den Spitzen entfärbt, herden weise oder dicht gedrängt in Fels- spalten wachsend. Stengel bis 1 cm lang, einfach, angedrückt kriechend, dicht mit langen Wurzelhaaren. Stengelblätter sehr gedrängt, aufrecht- zusammenneigend, breit eiförmig, an der Spitze bis 1/4 scharf eingeschnitten, die obersten ausgeschweift eingeschnitten oder fast gestutzt. Zellen mit starken Wänden, am Grunde ohne verdickte Zellecken. Amphigastrien fehlen. Involucralblätter gedrängt, an der Spitze ausgefressen gezähnelt. Perianth nur wenig vortretend, länglich- eiförmig, oben gefaltet, an der Mündung un- regelmässig eingeschnitten gelappt mit sehr verschiedenartigen, gezähnelten Lappen. Kapsel oval. Sporen 13 ^ im Durclimesser. — Selten, auf feuchter Erde und felsigen Abhängen in den österreichischen Alpen. 108. L. gracilis (Schleich.) St. — Jungermannia gracilis. — J. attenuata Lindenb. — J. barbata var. attenuata Nees. (Taf. LXII, Fig. 8.) — Zweihäusig. Klein, zierlich, bräunlich bis grünlich, lockere Rasen bildend. Stengel zart, bis 2,5 cm lang, selten länger, aufsteigend oft reichästig, dicht und kurz wurzelhaarig bei mehr niederliegenden Stengeln. Stengelblätter gedrängter oder lockerer, sparrig abstehend, eiförmig-rundlich, an der Spitze breiter als am Grunde, gewöhnlich bis zu 1/3 dreilappig eingeschnitten mit spitzen Lappen. Zellen derbwandig, in den Ecken kaum verdickt. Amphi- gastrien meist nur in den Blütenständen entwickelt. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter, ausgebreitet, sehr spitz, 3 — 4 lappig. Perianth weit vortretend, stumpf, cylindrisch bis schwach keulenförmig, an der Spitze gefaltet, an der Mündung gewimpert. Kapsel oval. — Verbreitet auf Moor- boden, morschen Baumstümpfen, feuchten schattigen Felsen, manchen Gegenden fehlend. 109. L. marchica (Nees) St. — Zweihäusig. Einzeln oder trupp- weise eingesprengt zwischen andern Sumpf moosen, grün, oft violett über- — 449 — laufen, unten gebleicht, der folgenden Art oft sehr ähnlich. Stengel bis 5 cm lang, gesclilängelt, einfach oder ästig, zuweilen mit Flagellen, mit meist rötlichen Wurzelhaaren. Stengelblätter nach oben grösser und dichter, rund- lich-viereckig bis fast trapezisch, meist breiter als hoch, 2 — 5 lappig mit meist stumpfen Lappen und Buchten, wellig kraus. Zellen dünnwandig mit nicht verdickten Ecken. Amphigastrien fehlen. Involucralblätter von den Stengelblättem nicht verechieden. Perianth fast vollständig vortretend, schlank, länglich-eiförmig, oben faltig mit gestutzter, wenig eingezogener, kurz gelappter Mündung: Lappen gezähnelt. Kapsel klein, oval. Sporen 13 u im Durchmesser. — Zerstreut in Hochmooren, meist zwischen Torf- moosen. 110. L. Mildeaiia (Gott sehe). — Jungermannia Mildeana Grottsehe. — Zweihäusig, der vorhergehenden verwandt. Meist in dichten, kleinen, grünen, grün violetten bis schwarzpurpumen Rasen, seltener einzeln. Stengel meist bis 2 cm lang, niederliegend bis aufrecht, einfach oder unter der Blüte mit Innovationen, zuweilen mit Flagellen, meist mit zahlreichen langen, weissen Rhizoiden. Stengelblätter nach oben dichter und grösser, die oberen zwei- bis vierlappig mit scharfen Buchten und spitzen , fast lanzettHchen Lappen, schlaff, wellig kraus. Zellen dünnwandig, in den Ecken etwas dreieckig ver- dickt, zuweilen überall gleichmässig verdickt. Amphigastrien fehlen. Invo- lucralblätter viel grösser als die Stengelblätter, wellig kraus, 4 — 5 lappig mit stumpfzähnigen Lappen. Perianth aufgeblasen eiförmig bis schlank walzen- förmig, oben faltig mit zusammengezogener, gelappter Mündung; Lappen wimperzähnig. Kapsel oval. Sporen 13 — 17 u dick. — Selten und sehr zerstreut in Sümpfen und nassen sandigen Ausstichen der Ebene. 111. L. barbata (Schmid.) Dum. — Jungermannia barbata Schmidel. — J. barbata v. Schreberi Nees. (Taf. LXI, Fig. 6, 7.) — Diöcisch. Gross und kräftig, in flachen, lockeren, grünen, gelbgrünen oder gelbbräunlichen Rasen, oft über anderen Moosen sich ausbreitend. Stengel bis 5 cm lang, meist niederliegend, braun, kräftig, mit wenigen langen Ästen, dicht mit kurzen Wurzelhaaren, Stengelblätter kaum dachziegehg, gedrängt bis entfernt stehend, zweizeilig ausgebreitet, sehr -schräg angeheftet, viereckig, drei- bis vierlappig, faltig. Zellen dünnwandig mit schwach dreieckig verdickten Ecken. Amphigastrien meist vorhanden, sehr verschiedengestaltig, pfriemen- fbrmig, lanzettlich oder eiförmig-länglich, glatt oder mit Wimpern. Invo- lucralblätter grösser, tiefer gebuchtet als die Stengelblätter. Perianth läng- lich-eiförmig, oben faltig, mit zusammengezogener, gekerbter oder gezähnter Mündung. Kapsel rundlich-oval. — Verbreitet in der Ebene und im Hügel- lande in Hohlwegen, an Waldrändern. 112. L. quiuquedeutata (Web.) — Jungermannia quinquedentata Thome-Migula, Flora. V. 29 — 450 — Web. — J. barbata v. quinquedentata Nees. — Jungermannia Lyoni TayL — Lophozia Lyoni (Tayl.) St. (Taf. LVIIL Fig. 16; Taf. LXI, Fig. 8.) — Diöcisch. Der vorigen Art ähnlich, gross, in meist grünen bis gelbgrünen, flachen, lockeren bis dichten Rasen. Stengel bis 5 cm lang, niederliegend, wenig verästelt, braun, mit dichtem meist weissem Wurzelfilz. Stengel- blätter gross, gedrängt, breiter als hoch, zweizeilig abstehend, wenig hohl, mit drei bis vier stachelspitzigen Lappen, trocken wellig kraus. Amphi- o-astrien fehlen fast stets. Zellen in den Ecken stärker verdickt als bei voriger Art. Involucralblätter noch breiter und tiefer gelappt als die Stengel- blätter. Kapsel oval. Sporen 10—12 f^i im Durchmesser. — Wie vorige, aber selten in der Ebene, ziemlich häufig im Hügellande und Gebirge. 113. L. lycopodioides (Wallr.) St. — Jungermannia lycopodioides Walb. (Taf. LVIII, Fig. 14; Taf. LXI, Fig. 5.) — Zweihäusig, gross, in weichen, lockeren, grünen bis braungrünen Rasen. Stengel 5—10 cm lang, niederliegend oder aufsteigend mit kurzen, dichten Rhizoiden. Stengelblätter zweizeilig ausgebreitet, hohl, rundlich -faltig, mit meist fünf lang stachel- spitzigen Lappen und am Yentralrande meist mit mehreren langen Cilien. Zellen in den Ecken deutlich dreieckig verdickt. Amphigastrien stets vor- handen, gross, oft tief zweiteilig mit langen gegliedei'ten Cilien. Involucral- blätter den Stengelblättern gleich, nur tiefer geteilt. Ferianth weit vor- tretend, eiförmig bis keulenförmig, stumpf, bis zur Mitte faltig, an der Mündung lappig gezähnt. Kapsel fast kugelig. Sporen 14 iii im Durchmesser. 114. L. Floerkei (W. et M.) St. — Jungermannia Floerkei W. et M. — J. Naumanniana Nees. — J. barbata var. Floerkei Nees. (Taf. LVIll, Fig. 15.) — Diöcisch. Von verschiedener Grösse, meist in grünen oder braunen, dichten und flachen, zuweilen schlaffen, schwammigen, ziemlich tiefen Polstern. Stengel 2 — 10 cm lang, aufsteigend oder aufrecht, mit kurzen Wurzelhaaren. Stengelblätter dichtstehend, fast quer inseriert, hohl, rundlich-quadratisch, leicht faltig, mit meist drei spitzen oder stumpfen, ein- gebogenen Lappen, am Ventralrand oft mit Cilien. Zellen in den Ecken ziemlich stark dreieckig verdickt. Cuticula mit länglichen Wärzchen. Amphi- gastrien gross, bis zur Basis geteilt und mit Cilien. Involucralblätter tief 4 — 7 teilig, stark faltig. Perianth weit vortretend, länglich tief faltig mit zusammengezogener borstiger Mündung. Kapsel fast kugelig. Sporen 12 ;U im Durchmesser. — Im Gebirge und Hochgebirge auf moorigem Grunde, namentlich zwischen Torfmoosen verbreitet. 115. L. incisa (Schrad.) Dum. — Jungermannia incisa Schrad. — J. viridissima Nees. — J. grandiretis Lindb. (Taf. LIX, Fig. 12 — 14; Taf. LX, Fig. 3; Taf. LXI, Fig. 9.) — Diöcisch. Klein, in ausgebreiteten, dicht ver- filzten, fast polsterf örmigen , gekräuselten, freudiggrünen bis blaugrünen ^Jioode/ 59. UAi^,a€^fnxin7iÜLceae ^fm>nyna&. — 451 — Rasen. Stengel nur 5 — 10 mm gross, dick, aufsteigend, mit langen, dichten Wurzelhaaren, wenig verzweigt, unter der Blüte mit Innovationen. Stengel- blätter gedrängt, fast aufrecht, rundlich-viereckig, meist breiter als lang, un- gleich 3 — 5 lappig, Lappen dornspitzig mit zurückgebogenem, gezähneltem Rande. Zellen weit dünnwandig, in den Ecken dreieckig verdickt. Cuticula glatt. Amphigastrien nur in den Blütenständen. Involucralblätter den Stengelblättera ähnlich, nur grösser, tiefer gespalten und mehr gefaltet. Perianth vortretend, oval bis eiförmig, oben stumpf faltig, mit kleiner, wimperig-gezähnter Mündung. Kapsel fast kugelig. — Verbreitet, im Ge- birge häufig auf feuchten Baumstümpfen, Torfmoosen, auch auf Felsen. Gattung Sphenolobus Liudb. Der Gattung Lophozia nahe verwandt, auch habituell den Arten der- selben ähnlich, doch mit ausgesprochen transversaler Insertion der Blätter, letztere daher halbstengelumfassend, am Grunde schwach scheidig, mehr oder weniger konkav zusammengelegt. Amphigastrien fehlend oder vorhanden. Übersicht der Arten. 1. Amphigastrien vorhanden. 2. Amphygastrien fehlen. 4. Figurenerklärung zu Tafel LIX. Fig. 1. Jungermannia hyalina, Habitus sch-wach vergrössert. „2. , „ Anheftung der Blätter stärker vergrössert. ,3. „ , aufgesprungenes Sporogon schwach vergrössert. ,4. , , Blatt „5. „ „ Elatere stark vergrössert. «6. „ „ Spore , , , 7. Jamesoniella autumnalis, Teil des Stengels schwach vergrössert. , 8. . , Blatt „ 9. Mylia Taylori, Teil des Stengels , , „ 10. „ ^ Blattzellnetz stärker vergrössert. ,11. „ , Blatt schwach , „ 12. Lophozia incisa, Teil des Stengels schwach vergrössert. „13. „ , Blatt „14. „ „ Perianth mit Kapsel schwach vergrössert. „ 15. „ alpestris, Teil des Stengels „ „ .16. „ „ Blatt ,17. „ „ Blatt , , „ 18. Jungermannia pumila, Blatt , , V 19. , obovata, „ „ „ „ 20. „ riparia, Teil des Stengels „ „ „ 21. Lophozia Mülleri, Perianth „ ^ r, 22. „ bantryensis, Teil des Stengels „ „ . 23. „ „ Blatt 29* — 452 — 2. Amphigastrien klein, borstenförmig. Sph. Hellerianus. Amphigastrien gross, tief gespalten. 3. 3. Blätter zwei-, selten dreilappig. Sph. Kunzeanus. Blätter drei- bis vierlappig. Sph. quadrilohus. 4. Blätter dreilappig. Sph. politus. Blätter zweilappig. 5. 5. Beide Blattlappen scharf zugespitzt. Sph. Michauxii. Unterer Blattlappen stumpf. 6. 6. Lappen gleich gross. 7. Lappen ungleich gross. 8. 7. Lappen gleichartig, stumpflich. Sph. minutus. Unterlappen stumpf, Oberlappen spitz. Sph. saxicolus. 8. Blattzellen in der Mitte etwa 9x18 fx Durchmesser. Sph. exsectus. Blattzellen in der Mitte etwa 22x36 ju Durchmesser. Sph. exsectae- formis. 116. Sph. minutus (Crantz) St. — Jungermannia miuuta Crantz. — Zweihäusig. Meist blaugrün, zwischen andern Moosen oder in verwebten flachen Rasen. Stengel bis 2 cm lang, dünn, fadenförmig, niederliegend bis aufsteigend, hin- und hergebogen, kaum wurzelhaarig. Blätter dicht, kamm- artig abstehend, eirundlich-quadratisch , bis beinahe zur Hälfte scharf zwei- spaltig mit flachen, meist stumpfen gegeneinander geneigten glattrandigen Lappen. Amphigastrien nur in den Blütenständen. Involucralblätter grösser, aufrecht angedrückt. Perianth gross, vollständig vortretend, cylindriscb, oben Pigurenerklärung zu Tafel LX. Fig. 1. Mylia Taylori, Habitus natürliche Grösse. „ 2. Lophozia alpestris, » « „ „3. , incisa, , , „ „ 4. Jamesoniella autumnalis, Habitus natürliche Grösse. , 5. Cephalozia bicuspidata, , , , „ 6. Mastigobryum trilobatum, , ^ , „7. „ deflexum, , , , , 8. Plagiochila asplenioides, r 5. r „ 9. Odontoschisma denudatum, , , , „ 10. Harpanthus Flotowianus, t, , , „ 11. Lepidozia reptans, , , , „ 12. Lophocolea bidentata, r ,. , , 13. Anastrepta orcadensis, t v n „ 14. Saccogyne graveolens, ti ,. , „ 15. Nowellia curvifolia, t. k » , 16. Kantia Trichomanis, . ^ , ^^m>o4e. <^. angfe/'///a/ijH(U:eae .a^-^oa. — 453 — wenig gefaltet, an der Spitze gelappt und tief geschlitzt; Lappen wimperig gezähnt. — Auf Sandstein oder kiesiger Erde im Hügellande und Gebirge verbreitet. 117. Sph. Hellerianus (Nees) St. — Jungermannia HeUeriana Nees. — Diplophyllum Hellerianum Dum. (Taf. LXI, Fig. 3.) — Einhäusig? Bildet bleich bräunliche, oben oft purpurne, verwebte Rasen mit haarfeinen, niederliegenden, verbogenen, vielästigen und dicht wurzelhaarigen Stengeln. Blätter entfernt, zweizeilig abstehend, rechtwinklig, zu 1/3 eingeschnitten mit zwei gleichgrossen , scharf gespitzten, ganzrandigen Lappen. Amphigastrien klein, borstenförmig oder lanzettlich. Involucralblätter grösser, dornig ge- zähnt. Perianth meist bis zur Hälfte vortretend, länglich-eiförmig, oben fünffaltig mit wimperig zersclilitzten Zähnen. — Selten und sehr zerstreut auf Baumrinden und Sümpfen in schattigen Gebirgswäldern. 118. Sph. saxicoliis (Schrad.) St. — Jungermannia saxicola Schrader. (Taf. LXI, Fig. 4.) — Zweihäusig. Vereinzelt zwischen andern Moosen oder in gelblichen, bräunlichen oder olivgrünen, dichten Rasen mit aufsteigenden, halbstielrunden, oben flachen, spärlich wurzelhaarigen Stengeln. Blätter ge- nähert, dachziegelig, rinnig hohl, breit eirund, bis zur Mitte scharf gespalten mit stumpfem, angedrücktem Unterlappen und spitzem etwas abstehendem Ober- lappen. Amphigastrien fehlen. Involucralblätter wenig grösser als die Stengel- blätter, 2 — 4 lappig, kleingesägt. Perianth bis zur Mitte vortretend, eiförmig, oben gefaltet, mit gelappter Mündung, Lappen zusammengezogen, klein- borstig. — Selten im Hochgebirge auf Felstrümmern. 119. Sph. Kunzeanus (Hüben.) St. — Jungermannia Kunzeana Hüben. (Taf. LXI, Fig. 15.) — Zweihäusig. Bildet meist niedrige bräun- liche Rasen mit niederliegendem oder aufsteigendem, wenig verzweigtem, bis 4 cm langem Stengel, Blätter gedrängt, quer inseriert, halbstengel-umfassend, rund, schräg abstehend, bis gegen die Mitte eingeschnitten mit stumpfer Bucht und stumpfen, breit dreieckigen Lappen. Amphigastrien gross, schräg abstehend, tief zweispaltig mit langen, schmal zugespitzten Lappen. Invo- lucralblätter vierlappig, am Grunde mit dornigen Wimpern. Perianth läng- lich-eiförmig, oben gefaltet, an der Mündung leicht abgestutzt und gezähnelt. — Selten auf Moorboden in der subalpinen Region der Alpen. 120. Sph. Michauxii (Web.) St. — Jungermannia Michauxii Web. — J. densa Nees. (Taf. LXI, Fig. 2. — Zweihäusig. Bildet flach polster- förmige, gelbbraune bis bräunlichgrüne Raschen mit niederliegenden, ver- bogenen, an der Spitze aufsteigenden, halbstielrunden, spärlich wurzelhaarigen Stengeln. Blätter gedrängt, fast quadratisch, tief und scharf zweispaltig mit scharfer Bucht und scharf zugespitzten bis stachelspitzigen, eingekrümmten Lappen. Amphigastrien fehlen. Involucralblätter den Stengelblättern ahn- — 454 — lieh, zuweilen dreispaltig, sparrig abstehend. Perianth weit hervortretend, keulenförmig, oben vielfaltig mit kleinem, borstig gezähneltem Munde. — Selten im Hügellande und Gebirge an beschatteten Baumstümpfen und Sand- steinfelsen. 121. Sph. quadrilobus (Lindb.) St. — Jungermannia quadriloba Lindb. — Diöcisch, gross, jedoch dabei zierlich, kräftig, biegsam, in dichten, tiefen, olivgrünen bis braunen Rasen. Stengel bis 6 cm lang, dick, braun, rund, aufsteigend bis aufrecht, dicht wurzelhaarig, einfach oder gegabelt. Stengelblätter genähert, fast quer inseriert, halbstengelumfassend, breit rund- lich, drei- bis vierlappig, am Grunde beiderseits mit 1 — 2 Zipfeln. Lappen länglich, spitz. Zellen mit starken Verdickungen in den Ecken, Cuticula grob warzig. Amphigastrien ziemlich gross, tief zweizipfelig gespalten. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter. Perianth eiförmig-cylindrisch, oben stumpf, fünffaltig, an der Mündung w^eit, unregelmässig gelappt, Lappen kurz, gezähnt. — Selten, an Kalk- und Glimmerschieferfelsen auf Humus in Steiermark und Salzburg. 122. Sph. politus (Nees) St. — Jungermannia polita Nees. — Diö- cisch. Bildet oft tiefe und schwammige, glänzende, grüne bis braune oder rostbraune Rasen mit meist gegen 2 cm langen, wenig verzweigten, nieder- liegenden, am Grunde wurzelhaarigen Stengeln. Blätter quer inseriert, etwas entfernt, sparrig abstehend, eiförmig bis rundlich-eiförmig, kurz dreilappig, Lappen ungleich, der mittlere meist der grösste. Amphigastrien fehlen. (Involucralblätter grösser, wellig kraus. Perianth wenig vortretend, länglich- keulig, tief gefaltet, spitz mit schiefer, kurz eingeschnittener, unregelmässig stumpf gelappter Mündung.) — Selten in den Alpen. Figurenerklärung zu Tafel LXI. Fig. 1. Lophozia ventricosa, Teil des Stengels, schwach vergrössert, „ 2. Sphenolobus Michauxii, ^ , „ , , ,3. ^ Hellerianus, „ „ , „ ^ ,4. „ saxicolus, „ ,, „ , , T, 5. Lophozia lycopodioides, ^ „ „ , , „6. „ barbata, „ „ , , , r. 7- r , Blatt n 8. ^ quinquedentata, Perianth „ , ,.9- „ incisa, Teil des Stengels „ , , 10. Sphenolobus exsectus, „ „ „ , , .11- . , Blatt , 12. Lophozia inflata, Stengel mit Perianth , „ » 13. „ excisa, Blatt , „ " 14. „ Floerkei, , , , ,15. Sphenolobus Kunzeanus, , , , t^y7i(}Oö4i/ vi Lli4m^yi/nt(inni€u:ea€^ oy'nxi€y. — 455 — 123. Sph. exsectus (Schmidt) St. — Jungermannia exsecta Schmidt. (Taf. LXI, Fig. 10, 11.) — Diöcisch. Herdenweise oder in ausgedehnten, flachen, gi'ünen bis lichtbraunen Rasen mit bis 3,5 cm langen, ästigen, spär- lich wurzelhaarigen Stengeln. Blätter gedrängt, rinnig zusammengebogen, dachziegelig, zweispaltig mit ungleichen Lappen mit breitem, blattartigen Unterlappen und viel kleinerem, zahnartig abstehendem Oberlappen. Amphi- gastrien fehlen. Involucralblätter den Stengelblättern ähnlich, zuweilen drei- bis fünfzähnig. Perianth bis zur Hälfte vortretend, eiförmig-länglich, bleich, oben vier- bis fünffaltig mit zusammenueigenden, an der Mündung wimperig geschlitzten Zähnen. — Im Hügellande und Gebirge auf Felsen, Lehmboden, auch morschem Holz verbreitet, selten in der Ebene. 124. Sph. exsectaeformis (Breidl) St. — Lophozia exsectaeformis Breidl. — Zweihäusig, klein und zart, grün. Stengel bis 1 cm lang, kriechend, oben verzweigt, bleich wurzelliaarig. Stengelblätter unten kurz zweilappig, nach oben zu allmälilich grösser werdend, ähnlich wie bei der vorigen, aber mit fast doppelt so grossen Zellen (in der Mitte 22x36 ^). Amphigastrien fehlen. Involucralblätter den Stengelblättern ähnlich, aber grösser, dreilappig. Perianth eiförmig oben mit 5 — 6 stumpfen Falten, ein- gezogenem, kurz gelapptem Munde und lang gewimperten Lappen, bleich- grün. — An gleichen Standorten, wie die vorigen in den österreichischen Alpen, selten. Gattung Anastrepta (Lindb.) Schffn. Kräftiges rasenbildendes oder einzeln zwischen andern Moosen wachsen- des Lebermoos mit schräg inserierten, stumpf zweilappigen Blättern, ohne Amphigastrien. Geschlechtsorgane unbekannt. 125. A. orcadensis (Hook) Schiffner. — Jungermannia orcadensis Hook, (Taf. LX, Fig. 13.) — Diöcisch. Bildet ganz lockere, olivengrüne bis braungrüne Rasen oder wächst einzeln zwischen andern Moosen. Stengel bis 10 cm und selbst darüber lang, aufsteigend bis aufrecht, robust, starr, Avenig verzweigt, mit kurzen Rhizoiden. Blätter ziemlich derb, dichtstehend, schräg inseriert, fast flach, eirundlich mit zurückgeschlagenem Yentralrande, in der Spitze leicht stumpf buchtig, ungleich zwei- bis dreilappig. Amphi- gastrien klein, hinfällig. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter, zurückgebogen, unregelmässig eingeschnitten-dreilappig. Perianth zur Hälfte vortretend, länglich, seitlich zusammengedrückt, oben faltig mit eingezogenem Munde, kurz gewimpert. — Im Gebirge zwischen Moosen auf Moor- oder Felsgrund verbreitet, aber fast stets steril. — 456 — Gattung Plagiochila (Dum.) Spruce. Meist grosse, grüne oder bräunliche Jungermannien mit grossen unter- schlächtigen Blättern; die einlieimischen Arten ohne Amphigastrien. Perianth glockig bis cylindrisch, seitlich stark zusammengedrückt, weitmündig, gezähnt oder gefranst. 126. PI. asplenioides (L.) N. &M. (Taf.LX, Fig. 8; Taf.LXII, Fig. 2, 4) — Zweihäusig. Bildet sehr kräftige, lockere, grüne bis gelblichgrüne Rasen mit bis 30 cm langem, kriechendem bis aufsteigendem, ästigem, kaum wurzel- haarigem Stengel. Blätter dicht, doch sich nicht berührend, eirund, rings grob gezähnt. Perianth weit hervortretend, lang eiförmig, an der Spitze zusammen- gedrückt und an der Mündung wimperig gezähnt. — Sehr verbreitet und häufig in schattigen Wäldern, namentlich an feuchten Stellen. 127. PI. interrupta N. v. E. (Taf. LXII, Fig. 1.) — Einhäusig. Viel kleiner als die vorige in dicht verwebten, flachen, grünen bis gelbgrünen Rasen mit schlaffen, niederliegenden, dicht wurzelhaarigen Stengeln. Blätter dachziegelig, sich deckend, eiförmig, meist leicht ausgerandet, ganzrandig mit derben, dickwandigen Zellen. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter. Perianth oval, nach oben breiter werdend, wenig vortretend, mit ungezähnter Mündung. — Sehr zerstreut auf schattigen Kalkfelsen. Die nahe verwandte PI. spinulosa (Taf. LXII, Fig. 3, 12) ist bisher im Gebiet der Flora nicht sicher beobachtet. Gattung Mylia S. F. Gray. Grosse rasenbildende Jungermannien. Blätter unterschlächtig, ganz. Amphigastrien vorhanden, ungeteilt. Perianth vorragend, cylindrisch, an der Spitze seitlich zusammengedrückt, zweilippig, an der Mündung gezähnelt, ungefaltet. 128. M. anomala (Hook) Gray. — Jungermannia anomala Hook. (Taf. LXII, Fig. 9.) — Einzeln zwischen Sumpfmoosen oder gesellig und in Raschen auf Sumpfmoosen auf Torf. Stengel schlaff, wenig beästet, lang wurzelhaarig. Blätter locker gestellt, sehr schräg inseriert, eiförmig bis läng- lich, leicht zugespitzt mit ungleich rundlichen, am Rande fast viereckigen, sehr dickwandigen nicht buckelig aufgetriebenen Zellen ohne verdickte Zellecken. Fr. unbekannt. — Nicht häufig, auf Torfboden. 129. M. Taylor! (Hook) Gray. — Jungermannia Taylori Hook. Taf.LX, Fig. 1.) — Zweihäusig. Bildet flache, kräftige, schmutziggrüne bis rötliche Rasen mit derben, braunen, ästigen, wurzelhaarigen, aufsteigenden Stengeln. Blätter genähert kreisrund bis breit eiförmig mit grossen, runden, sehr dick- wandigen, linsenförmig aufgetriebenen Zellen. Amphigastrien klein, schmal lanzettlich, im Blütenstand grösser und zweispaltig. Involucralblätter von — 457 — den Steugelblätteni uiclit verschieden. Perianth eiförmig, an der Mündung flach, zweilippig, gezähnelt. — Auf feuchtem Waldboden, feuchtem Gestein im Gebirge. Gattung Clasmatocolea Spruce. Sehr kleine verzweigte Juugermaunien mit rundlichen unterschlächtigen Blättern und grossen, z. T. geteilten Amphigastrien. Perianth sehr gross, vorragend, eiförmig-becherförmig, glatt, weitmündig, kurz, zwei- bis vierlappig, nicht faltig, oben undeutlich dreikantig. 130. Cl. cuneifolia (Hook) Spruce. — Jungermanuia cuneifolia Hook. — Coleochila cuneifolia Dum. — Stengel zart, kriechend, Blätter sehr schief angeheftet, abstehend, keilförmig, an der Spitze gestutzt oder ein- gedriickt ausgerandet. Amphigastrien eiförmig, spitz zweizipfelig. — Auf Frullania Tamarisci lebend, sehr selten, Böhmen, am Iserkamm bei Friedland. Gattung Lophocolea Dum. Meist ziemlich kräftige, aber weiche und schlaffe, grüne oder bleiche, trocken bräunliche Jungermannien mit gegenständigen, unterschlächtigen Blättern und stets vorhandenen Amphigastrien. Perianth dreikantig-pris- matisch, dreilippig, weitmündig mit gefransten Lappen, Übersicht der Arten. 1. Obere Stengelblätter fast gestutzt mit abgerundeten Ecken. L. hetero- pliylla. Obere Stengel blätter buchtig eingeschnitten. 2. 2. Stengel meist nur gabelig verzweigt. L. bidentata. Stengel fiederig bis büschelig verzweigt. 3. 3. Blätter am Rande infolge Keimkörnerbildung angefressen gezähnelt. L. minor. Blätter am Rande meist glatt. L. cuspidata. 131. L. bideutata N. v. E. — L. latifolia N. v. E. — L. Hookeriana K V. E. (Taf. LX, Fig. 12; Taf. LXIY, Fig. 13, 14, 16.) — Zweihäusig. Einzeln zwischen Moosen und Gras oder dicht verwebte bleiche Rasen bildend. Stengel lang mit meist nicht zahlreichen, weit umherschweifenden Ästen, schwach wurzelhaarig, meist niederliegend. Blätter dachig, sehr schief an- geheftet, in Form und Grösse schwankend, mit meist breiter Basis, breit eiförmig, nach der Spitze schief verschmälert und hier durch eine halbmond- föi-mige Bucht; in zwei pfriemliche meist divergierende Schenkel geteilt. Zellen klein, zart. Amphigastrien gross, tief zweiteilig mit schmal lanzettlichen, oft — 458 — noclinials geteilten Zipfeln. Involucralblätter grösser, tiefer geteilt, oft an den Rändern mit Zähnen. Perianth zur Hälfte vortretend, oben dreikantig bis geflügelt mit tief dreilappiger, grob gezähnter Mündung. — Überall häufig zwischen Moosen, an feuchten, schattigen Stellen. 132. L. cnspidata Limpr. — Einhäusig, der vorigen ähnlich, dichte, gedrängte Rasen bildend, kleiner, dichter beblättert. Stengel fast fieder- formig bis büschelig verzweigt, wurzelhasrig. Blätter dicht gedrängt, schräg inseriert, schief viereckig, an der Spitze mit runder Bucht bis zu Vs ein- geschnitten; Zipfel pfriemenförmig. Zellen weit, dünnwandig. Amphigastrien zweispaltig oft noch mit seitlichem Zahn. Involucralblätter sehr gross, oval, oben verengt und in zwei spitze Lappen geteilt. Perianth fast ganz vor- ragend, geflügelt, dreikantig, schlank mit dreilappiger, an den Lappen ge- zähnter Mündung. — Selten und zerstreut an überrieselten Felsblöcken, Wurzeln u. s. w. 133. L. heterophylla (Schrad.) Dum. — Jungermannia heterophylla Schrad. (Taf. LXIV, Fig. 17—19.) — Einhäusig. Bildet dichte, flache, bleich- bis dunkelgrüne Überzüge mit kriechenden, dem Substrat fest an- haftenden, dicht wurzelhaarigen Stengeln, unregelmässig beästet. Untere Stengelblätter fast quadratisch, schräg inseriert, seicht ausgerandet mit stumpfen oder spitzen Lappen, die oberen leicht eingebuchtet oder gestutzt mit abgerundeten Ecken. Astblätter tief eingeschnitten mit spitzen Zipfeln. Zellen grösser, in den Ecken etwas verdickt. Amphigastrien tief zweiteilig mit pfriemenförmigen, oft nochmals geteilten Zipfeln. Involucralblätter grösser mit breiter, zwei- bis vierlappiger Spitze. Perianth fast ganz vor- tretend, länglich-cylindrisch, scharf dreikantig mit dreilappiger, gestutzter, grob gezähnter Mündung. — In Wäldern an Wegen, Baumstümpfen verbreitet. 134. L. minor N. v. E. (Taf. LXIV, Fig. 15.) — Zweihäusig, sehr zart, lichtgrüne bis gelbgrüne, flache Überzüge bildend. Stengel zart, reich verästelt, bis 1,5 cm lang, spärhch wurzelhaarig. Blätter sehr schräg inse- riert, viereckig-eiförmig mit stumpfer Bucht und breiten, meist spitzen Lappen, die am Rande sich in Keimkömer auflösen. Amphigastrien abstehend, gross, bis über die Mitte in zwei lineal-lanzettliche Zipfel geteilt. Involucralblätter den Stammblättem ähnlich, aber länglicher. Perianth oben stumpf drei- kantig, aufsteigend, an der Mündung dreilappig, gezähnt. — Zerstreut an Wegen und Böschungen in Wäldern, kalkliebend, selten fruchtend. Gattung Gymnoscyphus Cor da. Sehr kleines, kriechendes Lebermoos mit eiförmigen Blättern ohne Amphigastrien. Perianth gross, keulenförmig, ungefaltet, zugespitzt zwei- lippig. Hüllblätter fehlen. — 459 — 135. G. repens Corda. — Bildet zarte, grüne Überzüge an Schiefer- felsen des Radstadter Tauern. Stengel dick, grünlich bis bräunlich, steif, kriechend, ästig, dicht wurzelhaarig mit fast vertikal inserierten, sehr kleinen, rundlich-eiförmigen, stumpf abgerundeten, ganzrandigen, dicken Blättern. Zellen rundlich-eckig, dickwandig, klein. Amphigastrien und Involucralblätter fehlen. Perianth gross, aufsteigend, becherförmig, zweilippig, ungezähnt, zu- weilen geschlitzt. Familie Saccogynaceae. Blätter unterschlächtig bis quer inseriert, ausgebreitet. Amphigastrien vorhanden, meist klein. Blütenstand an ventralen Zweigen. Perianth drei- kantig mit zwei seitlichen und einer dorsalen Kante. Meist zarte, den Junger- mannien ähnliche Lebermoose. Übersicht der Gattungen. 1. Stengelblätter ganz, ungeteilt. Chiloscyphus. Stengelblätter tief ausgerandet. 2. 2. Sporogon in einen besonderen Fruchtsack eingeschlossen. Oeocalyx. Sporogon nicht in einen besonderen Fruchtsack eingeschlossen. Har- pantlius. Gattung Chiloscyphus Corda. Blätter rundlich-viereckig bis zungenförmig, ganzrandig, mit abgerun- deter oder gestutzter, selten etwas ausgerandeter Spitze, schräg inseriert. Perianth becherförmig mit tief dreilappiger Mündung, auf kurzen ventralen Asten. Amphigastrien klein. 136. Ch. polyanthus (L.) Corda. — Jungermannia polyantha L. (Taf. LXIV, Fig. 6, 7.) — Einhäusig. Bildet bleichgrüne bis bräunliche, flutende oder zwischen Sumpfmoosen wachsende, meist schlaffe Rasen mit nieder- liegenden bis aufsteigenden, schlaffen, vielästigen, wurzelhaarigen Stengeln. Blätter fast horizontal inseriert, rundlich viereckig mit gestutzter oder ganz leicht ausgerandeter Spitze, dichtstehend, flach. Amphigastrien klein meist zweizipfelig. Hüllblätter sehr klein, fast schuppenartig, meist kurz zweilappig. Perianth becherförmig, oben dreilappig mit ganzrandigen oder unregelmässig ausgerandeten stumpfen Lappen. — Zerstreut und meist steril an Bachrändern, Gräben, in Erlenbrüchen. 137. Ch. pallescens (Schrad.) Nees. — Der vorigen Art sehr nahe- stehend und habituell gleich. Stengel weniger verzweigt und weniger dicht beblättert. Pflanze bleich gelbgrün. Blätter länger, zungenförmig mit fast — 460 — doppelt so grossen Zellen. Perianth mit dornig gezähnten Lappen. — Selten, an ähnlichen Stellen wie die vorige Art. Gattung Harpanthus N. v. E. Blätter flach, ausgebreitet, an der Spitze ausgerandet, sehr schräg inseriert. Amphigastrien gross, oft ungeteilt. Hüllblätter klein, teilweise mit dem Perianth verwachsen. Perianth auf kurzem ventralen Ast, am Grunde fleischig, an der Mündung drei- bis fünfteihg. 138. H. scutatus Spruce. — Jungermannia scutata W. &M. (Taf. LXIV, Fig. 10, 11.) — Bildet lockere, kleine, bleiche bis gebräunte Raschen mit aufrechten, ästigen, dicht wurzelhaarigen Stengeln. Blätter breit eiförmig, an der Spitze mit kurz und scharf rundlich ausgeschnittener Bucht, scharf gespitzten Lappen. Zellen gi'oss, rund, an den Ecken stark verdickt. Amphi- gastrien gross, ungeteilt, eiförmig bis dreieckig-lanzettlich. Involucralblätter klein, mit dem fleischigen Teil des Perianths verwachsen, zwei- bis vierspaltig. Perianth eiförmig, an der Mündung gefaltet und scharf gezähnt, — Selten im Gebirge an nassen Felsen, moderndem Holz, über Torfmoosen. 139. H. Flotowianus N. v. E. — Lophocolea vogesiaca N. v. E. (Taf. LXIV, Fig. 8, 9.) — Zweihäusig. Wächst einzeln zwischen andern Moosen oder in lockeren, bleichen bis gebräunten Rasen mit langen, schlaffen, meist niederliegenden, rötlichen, kurz Avurzelhaarigen Stengeln. Blätter breit eiförmig -rundlich, an der Spitze sehr klein, halbrund ausgebuchtet mit stumpfen, kurzen Lappen. Zellen dünnwandig, gross, fünf- bis sechseckig, unregelmässig. Amphigastrien gross, eiförmig bis lanzettlich, geteilt oder ganz. Involucralblätter klein, zweizähnig. Perianth walzen- bis spindel- förmig. — Nicht häufig, im Gebirge an ähnlichen Orten wie vorige Art. Gattung Saccogyne S. 0. Lindberg. Blätter ausgebreitet mit flacher, stumpfer Bucht und zwei spitzen Zähnen. Sporogon in einen in die Erde eindringenden Fruchtsack ein- geschlossen. 140. Saccogyne graveoleus (N. v. E.) — Geocalyx graveoleus N. v. E. (Taf. LXIV, Fig. 3—5; Taf. LX, Fig. 14.) — Einhäusig. Bildet dunkel- grüne bis blaugrüne oder gelbgrüne, dicht gedrängte, flache, rasenförmige Überzüge mit bis 2 cm langen, einfachen bis unregelmässig verästelten, dem Substrat fest anhaftenden wurzelhaarigen Stengeln. Blätter dichtstehend, schräg inseriert, rundlich-viereckig mit meist spitzen Lappen. Zellen dünn- wandig, in den Ecken meist schwach verdickt, rundlich. Amphigastrien klein, tief, zweiteilig. Archegonien auf sehr kurzen Astchen, die bei den befruchteten Archegonien infolge von Wucherung des Gewebes einen langen, — 461 — fleischigen, cylindrischen Fruchtsack bilden, der das Sporogon bis zur Sporen- reife umschliesst und mit ihm in die Erde eindringt. Die kleinen Hüll- blätter stehen am oberen Rande des Fruchtsackes. — Weit verbreitet, aber sehr zerstreut und nicht häufig an Bachrändern, Erlenbrüchen, feuchten Ge- birgsschluchten. Familie Lepidoziaceae. Meist ziemlich zarte Lebermoose mit deutlich oberschlächtigen Blättern, die nicht in Ober- und Unterlappen geteilt sind. $ Blütenstand meist auf ventralen Sprossen. Elateren abfallend. Übersicht der Gattungen. 1. Sporogon wie bei Saccogyne in einen Fruchtsack eingeschlossen. Kantia. Sporogon nicht in einen Fruchtsack eingeschlossen. 2. 2. Stengel deutlich fiederästig. Lepidozia. Stengel gabelig oder unregelmässig verzweigt. Bazzaiiia. Gattung Kantia S. F. Gray. Blätter oval, ganzrandig oder an der Spitze flach ausgerandet. Sporogon in einen mit bräunlichen Rliizoiden besetzten Fruchtsack eingeschlossen. Übersicht der Arten. 1. Amphigastrien ungeteilt, höchstens leicht ausgerandet. K. Neesiaua. Amphigastrien mehr oder weniger tief zweiteilig. 2. 2. Zellen an der Blattspitze über 45 u im Durchmesser. 3. ZeUen an der Blattspitze unter 40 i.i im Durchmesser. 4. 3. Amphigastrien gross, kaum bis zm- Mitte eingeschnitten. K. Tricho- mauis. Amphigastrien klein, bis fast zum Grunde geteilt. K. calypogea. 4. Zellen an der Blattspitze nur 18 — 20 fi im Durchmesser. K. suecica. Zellen an der Blattspitze bis 35 u im Durchmesser. K. Mülleri. Die Gattung Kantia schliesst sich eng an Saccogpie an und ist hier nur der Blattstellung wegen eingereiht worden. 141. K. trichomanis (L.) S. F. Gray. — Calypogeia trichomanis Corda. (Taf. LX, Fig. 16: Taf. LXII, Fig. 13—14.) — Einhäusig. Bildet flache, grüne bis gelbliche oder blaugi'üne feste Rasen oder wächst einzeln z-vvischen andern Moosen. Stengel niederliegend, unregelmässig verzweigt, oft mit Flagellen, dem Substrat anliegend, wurzelhaarig. Blätter oberschlächtig, sehr — 462 — scliräg inseriert, flach ausgebreitet, ganzrandig mit stumpfer, spitzer oder zweizähniger Spitze. Zellen weit, dünnwandig, an der Spitze 50—55 ^ im Durchmesser. Amphigastrien gross, stumpf, zweilappig, breit. "Sporogone wie bei Saccogyne in einen Fruchtsack eingeschlossen. — Verbreitet, doch selten fruchtend, an feuchtenden moderndem Holz, in Erlenbrüchen, Gewässern im Walde. 142. E. calypogea (Raddi) S. 0. Lindberg. — Monöcisch (autöcisch) länger und schlanker als die vorige, durchsichtiger, grün bis schwach bläu- lichgriin. Stengel zart, biüchig, dicht wurzelhaarig. Blätter weniger dicht, zarter und schlaffer, an der Spitze zusammengezogen mit spitzen oder stumpfen Zähnen, auch vereinzelt tief zweilappig gespalten. Zellen grösser und zart- wandiger als bei der vorigen. Amphigastrien kleiner, tief zweispaltig, breiter als lang, Zipfel oft zweizähnig oder zweilappig. — Selten, auf feuchter Erde, an Hohlwegen im Walde, Erlenbrüchen. Baden, Böhmen. 143. K. Neesiana (Mass. et Garest) C. Müller. — Der K, Tricho- manis sehr nahe stehend. Blätter gross, durchscheinend, an der Spitze ab- gerundet oder ganz leicht eingezogen. Zellen bis 55 fx im Durchmesser, weit, rings meist gleichmässig verdickt, rundlich fünf- bis sechseckig. Amphi- gastrien fast halb so gross als die Blätter, ungeteilt oder leicht ausgerandet. — An feuchten Stellen, Baumstümpfen, Erde, selten. Baden, Steiermark. 144. K. Mülleriana Schffn. — Paröcisch. Niedergedrückt rasig, kriechend, bis 15 mm lang, derb, bräunlich, einfach oder verzweigt. Blätter nach oben zu dicht dachziegelig, mit convexer Rückenseite, an den Spitzen herabgebogen, schief, breit herzförmig mit stumpfer, selten etwas zugespitzter Spitze. Blätter am Grunde der Stengel und Zweige entfernter stehend, spitzer und zweizähnig. Amphigastrien fast doppelt so breit als lang, ein- Figurenerklärung zu Tafel LXII. Fig. 1. Plagiochila inten-upta, Teil des Stengels, schwach vergrössert. ,2. , asplenioides, , , , , , „ 3. , spinulosa, „ , , „ , „ 4. „ asplenioides, Perianth „ , „ 5. Anastrepta orcadensis, Teil des Stengels „ „ „ 6. Anastrophyllum Donianum, , ^ , , „ , 7. Chandonanthus setiformis, Blatt „ „ , 8. Lophozia gracilis, , t, k , 9. MyUa anomala, Teil des Stengels von unten ,. , , 10. Anastrophyllum Reichardtü, Teil des Stengels „ , .11. , , Blatt , 12. Plagiochila spinulosa, Perianth , , „ 13. Kantia trichomanis, Stengel mit Fruchtsack , , T 14. , , Amphigastrium , , yf((H>^ö.