r Digitized by the Internet Archive in 2016 https://archive.org/details/reisedurchdiewueOOphil REISE DURCH AUF BEFEHL DER CHILENISCHEN REGIERUNG IM SOMMER 1853 — 54 UNTERNOMMEN UND BESCHRIEBEN VON ilocToa RUDOLPH AMAi\ÜÜS PÜILIPPI PROFESSOR DER ZOOLOGIE UND BOTANIK AN DER UNIYERSIT.UET SANTIAGO, DIRECTOR DES MUSEUMS DASELBST, MITGLIED DER KOENIGL. ACADEMIE DER WISSENSCHAFTEN VON NEAPEL UND TURIN, SO WIE DER NATUR- FORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN ACIREALE, BERLIN, BOLOGNA, CASSEL, CATANIA, FRANKFURT a/m. , HAMBURG, HALLE, HILDESHEIM, MAINZ, MARBURG, MONTELEONE, REGENSBURG UND DER WETTERAU, DER GEOGRAPHISCHEN GESELLSCHAFT UND DES GARTENBAU - VEREINS IN BERLIN, DES LANDWIRTHSCHAFT- VEREINES IN KURHESSEN ETC. NF, BST EINER KARTE UND XXVH TAFELN. EDUARD ANTON. 18 6 0. V.5 ^ ‘k 3^ i • ■ ■-^ .• Der Autor behält sich das Kecht der Uebersetzung in andere Sprachen 'Vor. i- * 4 V Vorrede. •o Mehrere Umstände haben die Herausgabe des nachfolgenden Berichtes über meine Reise nach der Wüste Atacama so lange verzögert. Ein Mal habe ich in meiner zwiefachen Stellung als Professor der Botanik und Zoologie und als Direktor des Museums wenig Muse, zumal da die Nothwendigkeit, in einer fremden Sprache zu dociren, mir natürlich doppelte Zeit kostet. Sodann hat es mir an jeder Hülfe bei dieser Arbeit gefehlt, wie sie ein Naturforscher in Europa in so reichlichem Masse findet. Das Museum befand sich, als ich dasselbe übernahm, in der gröss- ten Confusion, fast kein Gegenstand in demselben war mit Namen versehn, und ausserdem waren nur äusserst wenig chilenische Thiere vorhanden; die Fische, Amphibien, Conchylien, Ringelwürmer etc. fehlten ganz und gar, und die Insekten, ohne Namen wie das üebrige, waren von den Motten gänzlich aufgefressen. Ich konnte daher die von der Reise mitgehrachten Naturalien nicht mit einer geordne- ten Sammlung vergleichen; ja noch mehr, es fehlte in den ersten Jahren fast an allen literarischen Hülfsmitteln, und noch jetzt sind diese sehr mangelhaft. Was den Plan des Werkes betrifft, so habe ich es für das Beste gehalten, meine Beobachtungen so wiederzugeben, wie ich sic Tag für Tag gemacht habe, ungeachtet das Werk dadurch wohl weniger angenehm zu lesen wird. Es schien mir dies durchaus nolhwendig, damit der Leser sich vollkommen von der Wahrhaf- tigkeit meiner Angaben überzeuge, was ohnedies vielleicht schwer halten würde, da dieselben eine Menge gleichsam mit der Muttermilch eingesogene Vorstellungen, z. B. von einer Sandwüste, von grossen Längsthälern, Kettengebirgen u. s. w. über den Haufen stossen. Ich habe später versucht, ein allgemeines Gemälde von der physischen Gestaltung des liandes und seiner geognostischen Beschaffenheit zu ge- IV ben; die speciellen Angaben im Reisebericht setzen einen Jeden in den Stand, sich zu vergewissern, in wie weit die von mir gezogenen Resultate richtig sind oder nicht. Ich habe mich bemüht, meine Person möglichst im Hintergründe zu halten, indem ich glaube, dass, wo es sich um eine gemeinschaltliche Reise handelt, es dem Leser sehr gleichgültig ist, was der Reisende bei dieser oder jener Gelegenheit ge- fühlt, was er bei diesem oder jenem Anblick gedacht, wie oft er sich seiner Heimath erinnert u. d. A. mehr. Wer dergleichen liebt, wer eine blühende, poetische Schil- derung, pikante Abenteuer, glänzende Hypothesen erwartet, der lege dies Ruch un- gelesen fort, es enthält fast nichts als nüchterne Thatsachen, allein diese dürften für den Geographen und Naturforscher von Interesse sein. Auch dürften die sta- tistischen Nachrichten, die physikalischen Beobachtungen u. s. w. der Aufmerksam- keit nicht unwerth sein, so unvollständig sie auch sind. Wer sich die Schwierigkeiten und den Mangel an Hülfsmitteln, mit denen ich hier zu kämpfen habe, vergegenwärtigt, wird hoffentlich mit den Mängeln des Wer- kes Nachsicht haben. Santiago de Chile den 29. August 1858. Dr. R. A. Philippi. Inhalt Erstes Capitel. Erforschung der Küste. S. 1. Vorbereitungen zur Reise. Abreise. Hafen von Coquimbo. Vegetation der benachbarten Hügel, Meeresconchylien, 30 bis 40 Fuss über der See. Hafen von Caldera. Eisenbahn von dort nach Copiapd. Beschaffenheit des Weges. Die Stadt Copiapö. ICine Sammlung von Silberstufen. Ein Trapiche. Conchylien des Strandes von Caldera. Vegetation und geognostische Beschaffenheit desselben. Chanaral de las Animas. Kupferminen von las Animas, Vegetation daselbst. Thal und Minen des Salado. Geo- | gnostische Beschaffenheit der Felsen und Vegetation bei Chanaral. Weg nach Cachinal de la Costa. Agua hedionda. Fan de azucar. Cachinal de la Costa. Vegetation. Hochebene über Cachinal. Apachetas. Cachiyuyal. Weg nach Taltal. Thal von Taltal. Agua del Clerigo. Hüt- ten der Changos. Vegetation. Hueso parado. El Mal Faso. El Fozo. Estancia vieja. Weg nach Faposo. Gehöft Faposo. Irrthum einer Karte. Cajon del Guanillo. Indier aus Atacama. Geognostische Beschaffenheit. Vegetation bei Faposo. El Medano, Agua de Fanul, Agua de Miguel Diaz. Con- chylien in 220 Fuss Meereshöhe. Botijas. Chagual de Jote. El Cobre. Mine Flaceres. Geognostische Beschaffenheit. Gefahr des Weges von el Cobre nach Mejilloues. Gold- ader im Cerro grande. Isla blanca. Guano. Seethiere. Salzmine. Gräber der Changos. Guano - Arbeiter bei Angamos. Mejillones. Mollusken. Cerro de Mejillones. Rückkehr nach Faposo. Abschied von der Janequeo. Be- scliaffenheit der Küste im Allgemeinen. — Congrios- Seehunde. Changos. Balsas. Zweites Capitel. Reise von Taltal nach Atacama. S. 43. Verlegenheit, das Gepäck fortzubringen. Miethe von Eseln. Reise von Agua de Clerigo nach Cachiyuyal. Breadah Geognostisches. Vegetation. Von Cachiyuyal nach Cachinal de la Sierra. Geognosti- 8che.s. Millionen kleiner Cbalcedone. .^hlacken und La- pilli. Winde. Vegetation. Rast in Cachinal. Vegetation. Ankunft von Maulthiercn I Von Cachinal de la Sierra nach Agua de IVdetas. G«-o- gnosti.sches. TrachjuhOgel. Secundärgcbirge. \’egctation. I Von Agua de Profetas na« h Agua de Varas. S< • undär- fornmtioii. Vegetation. Von Agua de Varas nach Funta negra. Alu de Vara*. Vegetation. Aussicht. .Salzsumpf. Geogn< -li^- he Be- schaffenheit des Rückens von Funta negra. Von I’unta negra nach Imilac. Becken von Imilac. Weg nach Botijas. Fabel vom Valle perdido. Von Imilac nach den Höhen von Fingo - pingo. Granit. Vegetation. Inca - Weg. Von Fingo - pingo nach Tilopozo. Geognosfi Tra- chytstrom. Thennalbrunnen. Neue Art Flamingo. Sala- sumpf von Atacama. Seine Vegetation. Von Tilopozo nach Agua de Cai^ajaL Travertin. Cienego redondo. Tilomonte, Sanddünen. Algarobillo. Agua de Quelana. Von Agua de Carvajal nach Atacama. Geognostisches. V egetation. Chilepuri, Tambillo, Felder von Atacama. Drittes Capitel. Aufenthalt jn Atacama. 61. Haus unseres Arriero. D. Anacleto Fuche, Der Fräfekl U. Zacaria Tamayo. Lebensmittel. Benutzung der Cha- naidfüchle. Erwerbszweig der Atacamenier. Industrie. Strassen. Bauart. Vinchucas. Vegetation von Atacama. Geognostisches. Meereshöhe. Klima. Einwohner. Reden einer eigenthümlichen Sprache. Itinerare. 1) V^on Atacama nach Cobija. 2) V'on Ata- cama nach Potosi. 3) Nach Molinos. 4) Nach Antofa- gasta. 5) V’^on Cobija nach Salta. Excursion nach den Kupferminen von S, Bartolo. Thal des Atacamallusses. Pucarä. Trachytslrom. Rothe Mer- gel. Thal der Kupferminen. Alte Gruben. Geogno- stisches. Minen von Corocoro. Vorkommen des Ataca- mites. Felsskulpturen. Vegetation. j F t erl e s Cap »I e I. Heise ron dtacama nach Copiapö. S.77. Einkauf von Maulthieren. Kein Führer zu bekommen. VI Von Atacama nach Toconado. Der Vulkan Hlascar. Noth mit den Maulthieren. Von Toconado nach Agua de Carvajal. Trachytstrom. Gewitter in den Bergen. Von Agua de Carvajal nach Cienego redondo. Barometer zerbrochen. Sandhose. Das Dorf Peine von seinen Ein- wohnern verlassen. Ein Führer engagirt. Hunde mit Schuhen. Von Cienego redondo his Tilopozo und Rast daselbst. Von Tilopozo bis Puquios. Aussicht auf der Höhe. Rattenlöcher. Rast in Puquios. Thiere, Vegetation, Geognostisches. Von Puquios nach Pajonal. Passhöhe. Secundärformation. Vegetation. Thiere. Geognostisches. Excursion nach dem Meteoreisen. Geognostisches. Der Führer will nicht weiter gehen. Neuer Führer. Von Pajonal nach Zorras. Malerische Schlucht. Geogno- stisches. Excursion an den Fuss des Llullaillaco. Von Zorras nach Barancas blancas. Schluchten. Vulkanische Beschaffenheit der Gegend. Der Incaweg. Von Ban-ancas blancas nach Riofrio. Treffen daselbst Ge- sellschaft. Geognostisches. Der Cerro de Azufre. Ve- getation. Vicunas. Von Riofrio nach Sandon. Die Columnas. Schnee auf der Höhe. Vegetation. Von Sandon nach Chaco. Cerro negro. Mergel mit Ver- steinerungen. Wasserplatz Vaquillas. Geognostisches. V egetation. Rast in Chaco. Salzefflorescenzen. Geognostisches. Ver- steinerungen. Posidorienschiefer. Von Chaco nach Juncal. Schlacken. Spärliche Vegetation. Von .Juncal nach der Encantada. Geognostisches. Gry- phäen auf der Oberfläche des Bodens. Vegetation. Geo- gnostischc Beschaffenheit des Thaies. Erdbeben. La Ola. Von der Encantada nach Dona Ines. Geognostisches. Ve- getation. Von Dona Ines nach Agua dulce. Serrania del Indio mucrfo. Agua de vS. Juan. Rio de la Sal. El Asiento. 'I'hal von Pasto cerrado. V^on Agua dulce nach Clianaral bajo. Steile Thalwände. Ebene vor dem Cerro Vicuna. Finca de Chanaral. Kein Futter fCir die Maulthiere. Ua.st in Chanaral hajo. Vegetation. Regengüsse in dej- Wüste. Von Chanaral bajo nach Trespuntas. Mineral del Inca. Pa.H.s. l’lacilla de Trespunta. Wohnting eines Mincadministrators. Kosten der Bearbei- Hing einer Mine. Preise in Trespuntas. Entdeckung dieser Minen. Ertrag der Buene Esperanza. Gestein um die .Mine Germania. Von rre.‘quimbo imtenvegcs gewesen war, und über die Hälfte der Mannschaft am Skorbut verloren liatte! Kaiun sollte man glauben, dass so etwas noch im Jahr 185.H verkommen konjite. Am Strande lag, halb im Wasser versunken, das Dampfschiff Ecuador der englischen Pacific-Steam- Navigation -Com- pany; der Kapitain hatte mitten in der Nacht aus dem Hafen auslaufen wollen und war dabei auf eine Klippe gerathen. Die ärmlichen Häuser des Hafendorfes, die dürren Abhänge dahinter mit höchst spärlicher Vegetation Ijesetzt, die kahlen grauen llerge im Hintergnmde, der nicht viel minder kahle Strand, der sich Stunden lang nach links hinzieht, machen kei- nen angenehmen Eindruck auf das Auge, welches um so lieblicher durch die aus der F»-me weither leuchtenden, weissen Gebäude von la Serena, der Haujüstadt der Provinz Coquimbo, erfreut wird. Die herrschende Vegetation des erwähnten Granithügels bilden Cac tu s- Arten, nament- lich verschiedeneEchinoc actus, und zwei säulenförmige oder vielmehr annleuchterfonnige, die mir beide neu zu sein schienen. Der eine, {Eulychnia hreviflora Ph.), wnirde oft über 8 Kuss hoch, war sehr verästelt, mit etwa drei Zoll dicken Aesten, und trug eine sehr km^e, weisse, oder etwas insRöthliche fallende Blume, ähnlich wie ein Echinocactus, desseuKelch mit dich- ter, gelber Wolle bedeckt Avar. Der andre war mit einer, mehrere Zoll langen, trichterförmi- gen, weissen Blume geschmückt, av eiche der des bei Santiago gemeinen Cereus quisquo Gay sehr ähnlich ist, wird aber nur drei bis vier Fuss hoch {Cereus nigripilis Ph.). Beide Arten trugen häufig den sonderbaren Schmarotzer, Loranthus aphy Hus ^liers, der nur aus A-erhstel- ten, purpurnen Blüthenstielen und purpurrothen Blumen besteht. Seine etAva vier Linien grossen, ovalen, weissen oder blassrothen Beeren schmecken sehr angenehm, ebenso Avie die des in Chile so häufig verbreiteten L or an thus tetrandrus. Schade, dass der liebliche Saft nur eine dünne Schicht bildet; die Zellen, welche die milch AA'eissen Samen umgeben, sind voll Vogelleim. Ein kleiner Echinocactus Avar ganz und gar im Granitgrus A’crsteckt, so dass die gelben Blumen unmittelbar aus der Erde herauszukommen schienen. ]Man muss sich in die- sen Gegenden sehr in Acht nehmen, Avenn man sich hinsetzen Avill, dass man sich nicht auf solche kleine, verborgene Echinocactus setzt, AA'elche im Lande den Namen Z/eouctVo5, kleine LöAven, führen. Hier wächst die M y r t u s c o q u i m b e n s i s Barn., diejenige chilenische ^lA rten- art, Avelche am meisten nach Norden reicht, mit zollgrossen, auf der einen Seite grünen, auf der andern Seite hochrothen Früchten, die Avenig Fleisch, aber zAvei enonne, grüne Samen haben; fast alle Früchte w^aren von Insektenlarven angefressen. Hier erblickte ich zum er- sten Mal die merkwürdige Oxalisgigantea Barn., den Cliurco der Eimvolmer. Es ist ein sechs Fuss hoher Strauch, dessen Aeste bis 6 Linien dick, und mit einer fleischigen Rinde bedeckt sind, sie tragen eine Menge kleiner Blätter und blassgelbe Blüthen. Ich glaube, dass lAlolina diese Art hat unter dem Namen Oxalis virgosa*) beschreiben Avollen. Nicht selten ist Cae- *) Oxalis „scapo niultilloro, foliis ternatis ovatis.“ ISfolina Saggio p. 352, und „gelta un gran numero di gambi o verghe alte da cinque piedi, grosse como un dito, teuere, acide, i rivestite di fiori gialH verticillati c cainpani formi. Questa pianta non produco altre foglie, che le radicali, le quali sou ternate e proporzion .alniente grandi.** 1* 4 salpinia angulicaulis Clos., eiriBiedriger HalbstraucL, und der einzige Eepräsentant dieses in- teressanten Geschlecbtes in Chile, so wie Cassiaflaccida Clos, LlagunoaglandulosaWalp. Arhol de cuentos oAer die Gegend um so trauriger, im flachen , sandigen Strand, ohne Baum untli L'-'‘/,ciclmctcn llliimchen, \md vier rothen Flügeln an den Früchten. Auch Cristaria - i r i d i - 1 u t.c ,'i Gay ist eine Zierpflanze. Zahllose Gehäuse von Bulimus mit rother Mün- dirij- [II. crijihrnsiomiis Souj.) lagen umher, aber kein einziges mit dem Thier; vermuthheh 11 verkriechen sich diese tief in die Erde, um der glühenden Sonne zu entgehen. Um so mehr erfreuten sich zahlreiche Eidechsen in dieser Hitze, grau wie der Sand, mit zirgelrothem Bauch und flink wie ein Pfeil. Tn einem trocknen Baclihett landeinwärts fand ich endlich einen Strauch, einen etwa sechs Fuss hohen Alrjarroho^ {9 Prosopis ßexuosa T)0.). T^r war gerade in voller BlUthe, und eine Menge goldener Wespen umschwäiinten ilm; denen aher zahlreiche Gewebe von Kreuzspinnen Gefahr drohten, l^ine wunderhübsche Eidechse, Aporomera or- nata Dum. et Bibr. hatte sich diesen Strauch zur Wohnung erkoren. Es ist die grösste chi- lenische Eidechse, der Körper ist 5 Zoll, der Schwanz 10 Zoll lang; die Farbe des Bückens braungrau mit vier Eeihen schwarzer, weiss eingefasster Fle(.‘ke. Etwas weiter aufwärts fand ich auch ein Exemplar einer Opuntia mit kugelrunden Gliedern, die ich für O. sulphurea Gill, halte. Es ist auffallend, dass die C actus so selten in dieser Gegend sind. Eine gros.se Ci ca de flog häufig umher und schwirrte so laut, dass man glaubte, die Stimme eines \"ogels zu vernehmen, liess sich aber nicht erwischen. Gemein war Gyriosomus Wi gh ti i Waterh. und Meloe sangiiinolenta Sol. Ein Tinqiie de la Cordillera {Pohjhorus montanus^ A(piüa megaloptera Meyen) flog über unsern Ivöpfen, kam aber nicht auf Schussweite. Weiter aufwärts, etwa 1^2 Stunden vom Meeresufer entfernt, ist das Bachbett zum Theil zwölf Fuss tief eingerissen, und lässt die Schichten folge der cpiartären oder DiluGalfor- mation deutlich erkennen. Sie erscheint fast horizontal. Unmittelbar unter dem losen Sande (a), welchen die Winde vom Strande aus über den Boden verbreitet haben, liegt eine etwa 4 Fuss mächtige, fast nur aus Muscheln und IMuschelbruchstücken bestehende Conglomeratschicht (b), welche der Witterung besser widersteht, als die darunter liegenden Schichten, und daher über dieselben herüberragt. Die Muscheln scheinen lauter lebende x\rten zu sein, doch ist eine grosse Mactra häufig, die mir am Strande nicht vorgekoinmen war. Die folgende Schicht, (c) etwa 1 Fuss mächtig, enthält eine IMenge Bollkiesel von der Grösse einer Wallnuss Bis zu der eines Apfels, welche theils dem Granit, theils dem Porphyr angehören ; so findet sich z. B. Granit mit fleisch- lichrothem Feldspatli und rauherauem Quarz, dunkelbrauner Pornlnn- etwa V2“' grossen I^rystallen von rothem Feldspath, grauer PorphjT, dichter, dunkler Grünstein, wie er Gänge iiu Poi’]^)hyr bildet u. s. w. Die unterste Schicht (d) besteht aus einem feinen, dichten, sandigen Mergel von graugelber Farbe, etwa 3V2 Fuss mächtig, der einige 30 feine, höchstens 1 — IV2 Eiiiie dicke Schichten von Aveisslicher Farbe enthält, die der Verwitterung besser Aviderstehen als der ]\Iergel selbst. Zu meiner grossen Verwunderung fand ich, dass diese Aveisshchen Schichten ein sehr reines Kochsalz sind. Noch Aveiter landeiiiAvärts fand ich das erste feste Gestein, einen ungeschich- teten, grauen Porphyr, dermassen mit Gängen eines dunkeln grünsteinartigen Gesteines durch- zogen, dass stellenweisse die Gänge mehr Raum einnehmen als die Grundmasse selbst. Dieses zeigt in grünlich grauer Grundmasse IV2 — 2 Linien gTOSse, hellgraue Feldspathkrystalle. Nicht weit davon steht ein Gestein an, Avelches ein Gemenge von graulichem Quarz, milch- weissem Feldspath und schwarzgrüner Hornblende ohne Spur von Glimmer ist. Bald erscheint es wie ein Syenit, indem die Bestandttheile deutlich zu erkennen, etAva 1 Linie gross, und ziemlich gleichmässig gemengt sind, bald sind sie mehr oder Aveniger verschmolzen. Häufig 2 * 12 sieht man rein weisse Adern, die fast nur aus Quarz und Feldspath bestehen, während die Hornblende dafür am Eand der Adern desto häufiger auftritt. Die Ebene, in welcher das oben beschriebene, trockne Bachbett eingeschnitten ist, hegt mindestens 100 Fuss über dem Meeresspiegel und ist mit EoUkieseln und Muscheln übersät. In drei Viertelstunden Entfernung vom Meer fand ich einen etwa fussgrossen runden Kiesel, an dem noch eine Gruppe Baianus sass. Ich fand hier auch ein Stück Wallfischknochen, aber zu sehr beschädigt, um eine nähere Bestimmung zu erlauben. Alle Muscheln auf der Oberfläche schienen mir identisch mit denen des anstossenden Meeres, und waren namenthch Mesodesma (besser Donacilla) chilensis, Solen Dombeyi, Venus rufa, Conchole- pas, Oliva, Turritella häufig. Leider sind mir die bei Caldera gesammelten, subfossilen und lebenden Muscheln verloren gegangen. Aber auf dem Eückwege fand ich in demselben trocknen Bachbett eine tertiäre Versteinerung, die Perna Gaudichaudii d’Orb. Vog. (= P. chüensis Conrad., = Perna .americana Forbes.) Das Gehäuse ist ganz in Spath verwandelt und mit einem festen, hellgrauen Sandstein angefüllt, der wesentlich Körner von Quarz, Horn- blende und Feldspath so wie einzelne Conchyhentrümmer enthält. Auf dem Wege von Caldera nach dem Puerto delingles überschreitet man einen etwa 120 Fuss hohen Eücken, der fast gar keine Vegetation hat und ganz «mit Sand und Bruchstücken von Muscheln bedeckt ist. Hie und da tritt aus dieser Bedeckung festes pluto- nisches Gestein in Gestalt von Edippen hervor. Eine solche Klippe ist es auch, auf welcher die Glocke steht, die die Eisenbahnarbeiter zur Arbeit ruft. Es ist ein dunkelgrüner Hyper- sthenfels, dessen Gemengtheile deutlich zu unterscheiden, und meist 1 — IV2 Linie gross sind, doch sieht man auch Labradorkrystalle von drei Linien. Das Gestein hat ein auffallend gla- siges Ansehn, was unstreitig einen erlauchten Eeisenden veranlasst hat, den oben erwähnten Glockenfelsen für einen Lavastrom zu halten. — Andre Felsen, wie sie namentlich dicht bei Caldera im Süden anstehn, sind eine Art Granulit oder Weisstein. Das Gestein ist fast rein wciss, der Bruch im Grossen uneben, im Kleinen sphttrig, schimmernd, mit einzelnen, meist in die Länge gezogenen, schwärzlich grauen Pünktchen oder Streifen, die von Hornblende herzurühren scheinen. Die Masse hat im Ganzen lebhaften Fettglanz; einzelne perlmutter- glänzende Stellen zeigen kleine, höchstens V3 Linie grosse Feldspathkry stalle an. Ab und zu stecken kleine Schwefelkieswürfel drin. Die nachstehenden Pflanzen sind von mir bei Caldera Schizopctulum Gayanum Barn. Menonvillea orbiculata Ph. Viola astcrias Hook. Frankenia Nicoletiana Gay. Cristaria glaucopliylla Cav. — viridilutca Gay. T)incmaiHlra rarnosissima Ph. l agoTiia nspera Ciay. I’haca corpiiinhcnsis Hook. l’ro:en {bi« Mejillones hinauf fand icli sie iiljerall), und scheint sieb liaujjtsäcldich von den Fliegen zu ernähren, die in solcher Unmasse auf den vom Meere an den Strand geworfenen Gegenständen sich einfinden. An diesem Strande waren unterdess von meinem däger der Scheerenschnäblcr (Iihynchoj)s nigra.) zwei Haematopus palliatus, Strepsilas borealis und interpres, und Xuifienius hudsonicus, die s. g. Perdiz de mar erlegt wordem. Den 12. IVlorgens 107/, I hr verliessen wir (Jhanaral, um uns zu Lande nach dem Hafen Tartal oder T alt al, aiichJuncal genannt, zu begeben, wo ich wieder mit dem Schifte Zusammentreffen wollte. Wir hatten Maulthiere durch Herrn Antonio Sanhuesa l»ekommen, so dass wir nicht nur reiten, sondern auch 2 Kisten und den nötliigen V’orrath Gerste mitneh- men konnten. Der Weg führt eine ganze Stunde lang am Strande fort, wo sich die Wellen mit langer 15randung brechen. Stellenweise sieht man mehr Muschelschalen als Sand, aber sie sind wegen der starken ]3randung alle zertrümmert. Das Vorgebirge, welches im Norden die seichte Bucht schliesst, besteht aus einem kleinkörnigen bis feinkörnigen Syenit oder Grün- stein. Die 1 — lV-2 Linien langen dunkelgrünen Hornblende- und milchweissen Feldspathkry- stalle sind deutlich zu unterscheiden. Die Stufe ist mir verloren gegangen, so da.ss ich nicht nachsehn kann, ob Quarzkörner darin sind. Die Abhänge dieses \ orgebirges sind hier mit einer ziemlich reichen Vegetation bewachsen, namentlich sieht man Eulychnia breviflora Ph., die Oxalis gi gantea Barn., und eine vier bis fünf Fuss hohe, strauchartige Eup hör bi a, mit dicker fleischiger Rinde, aus der bei der geringsten Verletzung ein reicher Strom von weis- ser Milch hervorquillt. Die Einwohner nennen sie deshalb Lccfiera, von leche Milch, und ich habe ihr den Beinamen lactiflua gegeben. In dieser Gegend ist eine Q>uelle, deren Namen: Agua hedionda, stinkendes Wasser, zur Genüge ihre Beschaffenheit anzeigt. So wie man um das Vorgebirge herumgebogen ist, hat man eine ganz andre Natur, ein ziemlich breites Kies- feld, aus welchem furchtbar zerrissene Felsen und Klippen hervorragen, die aber oft höch.«t malerische Formen zeigen. Zahllose Echinoc actus von zwei Arten*) bedecken den Boflen und dazwischen sieht man die blauen Glocken von Sorema, die goldenen Sterne der Tvl- loma glabrata; auch Tetragonien und die sonderbaren Cuernecillos (S cy tal anth u s acutus) sind häufig. Ab und zu zeigt sich auch mein Gypoth amni um pinifolium. Der Weg lässt das spitze Vorgebirge Pan de azucar in einer Entfenmng von etwa l’/j Stunden westlich hegen, und überschreitet den .345 Fuss hohen Rücken, der dasselbe mit dem Küsten- gebirge verbindet, um in ein w^eites Thal zu gelangen, für welches ich keinen Namen erfuhr. An den Felsen sah ich hier zum ersten Male den Chaguar de ;ofe(Pitcairnia chrvsantha Ph.), der weiter nach Norden hin an der Küste so häufig ist, mit fleischigen Aloeblättem und ei- nem 2 Fuss hohen Blüthenstiele , der zwei bis drei seitliche, drei Zoll lange Aehren goldener Blumen trägt. Hier war auch Cruikshanksia tripartita Ph. häufig, eine niedhehe Cri- *) Ich hatte alle diese Cacteen lebend nach Santiago geschickt, aber sie sind bei den Personen, denen ich sie — in Ermangelung eines botanischen Gartens — zur Pflege übergeben , zu Grunde gegangen . ehe ich sie untersu- chen konnte. 3 18 starla, die mir verloren gegangen ist, Adesmia pusilla Ph., Calandrinia calycina Ph., Closia pusilla Ph. Auch lagen hier einige leere Gehäuse von Bulimus umher, von der Sonne gänzlich gebleicht. Der Boden des erwähnten Thaies besteht nur aus Granitgrus, und die angrenzenden Berge sind gi-össtentheils ebenfalls im Begidff in Grus zu zerfallen. Unser Nachtquartier woll- ten wir behn Wasseiq)latz Cachinal de la Costa nehmen, welcher in einem kleinen, von Norden nach Süden laufenden Seitenthale liegt. Um in dasselbe zu gelangen überstiegen wir die das Hauptthal begrenzenden Hügel und traten dann durch eine enge, malerische Schlucht in das Thälchen von Cachinal, das wir etwa nahe IV2 Stunden aufwärts verfolgen mussten, um zum Wasserplatze zu gelangen. Schon unterwegs sieht man hie und da in der Thalsole etwas Feuchtigkeit. Das Wasser ist eine Pfütze von etwa 10 Fuss Durchmesser, mit einer ti’ocknen Mauer, einer s. g. Pirca^ rund umgeben, damit die Thiere das Wasser nicht verun- reinigen. An einer Stelle fliesst es ab, und etwa 15 Schritte weiter versiegt es. Hier hatten ein paar Männer und Weiber unter einer Art Zelt ihre Wohnung aufge- schlagen, die letzteren woUten hier Zeug aus Chanaral waschen, denn dies ist der nächste Punkt, wo hinreichendes Wasser zu diesem Zweck vorhanden ist, in 11 leguas Entfernung! Früher gingen sie gar zu dem Ende 28 leguas weit, nach der s. g. Finea de Chanaral. Etwa 50 Schritte oberhalb des Brunnens schlugen wir unser Zelt auf. In dieser Gegend hiel- ten sich auch noch mehrere Weiber mit ihren Ziegenherden auf, denn es ist hier eine verhält- nissmässig üppige Vegetation. Da wir am folgenden Tage erst Nachmittags unsern Weg wei- ter fortsetzten, so hatte ich Zeit, sie näher kennen zu lernen. Bäume gibt es nicht, und die höchsten Sträucher sind kaum mannshoch. Es sind dies Cereus peruvianus und nigripilis, Eulychnia breviflora Ph., der Churco (Oxa- lis gigantea Barn.), dessen Einde zum Gärben der Netze dient, die Lechera (Euphorbia lactiflua PL), Ledocarpum pedunculare LindL, der wegen seiner schönen, grossen gel- ben Bl üthen verdiente in Gärten gezogen zu werden, Heliotropium linariaefolium Ph., mit blassvioletter Blüthe und das weit niedrigere H. pycnophyllum PL, mit orangegelber llliithe, die Therha oder Polo de Jote (Gypothamnium pin if olium Ph.), und ein Strauch aus derselben Familie der Synanthereen mit stacheligen Blättern, den ich Oxyphyllum uli- cinum genannt habe. Zu den schönsten Gewächsen gehörte aber Salvia tubiflora Smith mit grossen scharlachrothen Blüthen, und Alströineria violacea Ph. Ich gebe hier das vollständige Verzeichniss der an diesem Tage gesammelten Pflanzen: Nasturtiurn carnosulum Ph. Matlicwsia incana Ph. Lcpidium epathulatum Ph. Menonvillca parviflora Ph. Arcnaria terelifolia Ph. lif'no.sa Ph. flcnficulata Ph. l/C(locar])imi pedunculare Lindl. Oxali» gigantea Parn. ornala l*h. firnilhoj)0(la Ph. Trifolium eoneinnum Ph A^trr.galuft cachinalcniiiB Ph. Adesmia cremophila Ph. Loasa Arnottiana Gay. Tetragonia microcarpa Ph. — macrocarpa Ph. Calandrinia cachinalensis Ph. Silvaea amaranthoidea Ph. Eulychnia breviflora Ph. Cereus peruvianus L. ! Cereus nigripilis Ph Echinocactus columnaris Pfr. — occultus Ph. Heliosciadium deserticola PI. Eremocharis fruticosa Ph. Domeykoa oppositifolia Ph. Chabraea modesta Ph. Gypothamnium pinifolium Ph. Oxyphyllum ulicinum Ph. Stevia menthaefolia Ph. Haplopappus rengifoanus Remy. Senecio cachinalensis Ph. — Almeidae Ph. Bahia ambrosioides Lag. Centaurea cachinalensis Ph. Achyrophorus foliosus Ph. Argylia puberula DC. Heliotropium linariaefolium Ph. 19 Heliotropium pycnopliyllum Ph. Salvia tubiflora Smith. Sorema elegans Ph. Alona mollis Ph. — micrantha Ph. — pusilla Ph. Alibrexia villosa Ph. Linaria canadensis L. Schizanthus laetus Ph. Atriplex inucTonatum Pli. Suaeda divaricata Moq. Quinchamalium craflsifolium Ph. Euphorbia lactiflua Ph. Tigridia ? Rhodophiala uniflora Ph. Alfetrömeria violacea Ph. Leucocoryne narcißsoide« Ph. Poßpalum vaginatum Sw. Stipa tortuoßa Deev. SporoboluH ßcaber Ph. Ich fand ein paar Helix Keentsl Pli.; Helix epidermia Ant. ; uihI einen klei- nen Bnlimns, (J3. minimns Ph.). In diesem 'J’hal ^varen ziemlieh viel \ögel, die den Morgen vor Tagesanbrneh ihre Stimme ersehallen Hessen, besoiulers iJiucas. Unser Zelt war 1722 Fass Par. über dem Meere aufgeselilagen. Ihn 2*/« I hr X.M. setzten wir unsern Weg weiter fort und stiegen Thal aufwärts, bis wir nach drei \’iertelstnn- den ein ziemlieh ausgedehntes, 2026 Fuss Uber dem Meere erhabenes Plateau eiTeiehten. Je höher wir im Thal hinaufstiegen, je reicher wurde die Vegetatitm, und fand ich namentlich hier die Rh od op h i al a, die Leucocoryne, den Klee, die Stevia und die blaue I ri d ee, welche mir leider verloren ging. Der Sporobolus war auf der Hochebene sehr häutig: es ist ein vortreffliches Viehfutter. Wir bogen links vom Wege ab und hatten bald den Anblick ries Meeres zu unseni Füssen. Der Abhang fällt so schroff in den Ocean, dass der eg nicht hat am Ufer entlang geführt werden können. Der M eg wendete sich nun landeinwärts und senkte sich etwas; der Boden wurde kiesig und unfruchtbar. Im Anfänge waren noch einige Cereus, Echin o cactus und eine Opuntia zu sehen; letztere mit cylindrischen Gliedern und dicht mit hellgrünen Stacheln besetzt, die bedeutend länger waren als der Durchmesser des Gliedes, trug rothgelbe Blumen, und hatte sich schon im obem Theil des Thälchens von Oachinal gezeigt. Weiter hin war keine Spur von Vegetation, die Ebene sah von weitem weiss aus, wie mit Schnee oder Salzefflorescenz bedeckt; es war aber weisser (,)uarz. Nach- dem wir etwa 2‘/2 Stunde zurückgelegt hatten, überschritten wir einen kleinen Rücken, 2085 Fuss Par. über dem Meere, den ein auffallender weisser Gang durchsetzte, den man wohl 1000 Sehritte weit mit dem Auge verfolgen konnte. Er ging von NW. nach SO., stand beinah senkrecht und war ein schwarzer Stinkkalk, aber auf der Obeidläche ganz und gar mit weis- sen Flechten bedeckt. Hier sah ich zum ersten Älale auf der Höhe des Rückens, da wo ihn der Weg passirt, einen von Menschenhänden errichtenden Steinhaufen; eine Äpachecta, oder Apacheta. Im Reiche der Incas war es, wie es scheint, allgemein Gebraiich, dass jeder Rei- sende, wenn er eine Passhöhe erreicht hatte, einen Stein hinlegte, und so entstanden diese Steinhaufen. Die Sitte hat sich noch grossentheils erhalten, nur sind in Bolivien häufig höl- zerne Kreuze in diese apacliecta gesteckt. Ich habe sie späterhin sehr häufig angetroffen. Auch bei Maldorvato nicht weit von Montevideo hat Darwin auf der Sieira de los Anhnas solche Steinhaufen bemerkt, die der dortigen ]\Ieinung nach von den alten Indiera zusammengelegt sind, ähnlich, aber in kleinerem l\Iassstabe, wie die auf den Bergen von Wales. (S. Journal of Researches etc. new. edit. p. 46.) Sonderbar, dass diese Sitte sich an so ent- femten Punkten findet. Diejenigen, welche Coca kauen, pflegen allemal auf diese Äpachetas (so wie auf grosse, isolirte Steine) auszuspucken, woher die grünen Flecke kamen, die ich mir lange nicht zu erklären wusste. Der Boden bestand weiterhin aus Mergel, mehr konnte ich beim raschen Reiten nicht sehen. 20 Als es dunkel wurde, hatten wir wieder Kiesboden. Die niedrigen Hügel, die man auf dieser Hochebene ab und an erblickt, sind sämmtlich abgerundet und rothbraun. In der Nacht ka- men wir dicht an einem flachen Berge vorbei, der nichts als ein Haufen ziemlich abgerun- deter Steine von 2 — 3 Fuss Durchmesser zu sein schien. Die Stücke, die ich davon abge- schlagen hatte, erwiesen sich den andern Morgen als ein grünlich grauer Porphyr mit Horn- blende und gTauen Feldspathkrystallen von 1 Linie Länge. Erst um 9^4 Uhr langten wir bei einer Stelle der Ebne an , wo etwas trocknes Buschwerk zum Feuer machen stand , wäh- rend der letzte Theil des Weges ohne alle Vegetation gewesen war. Dieser Ort heisst Cachiy- uyal, ungeachtet hier kein Cachiyuyo (Atriplex) mehr wächst. Vermuthlich war er früher vorhanden und ist, um als Brennholz zu dienen, ausgerottet. {Cachi ist aus der ^MZc/ma-Sprache und bedeutet salzig; yuyo ist wohl auch aus derselben: mehre Pflanzen heissen in Chile so, Yuyo schlicht weg ist der zum Unkraut gewordene Eaps, Paico-yuyo (Galinsogea parvifloi-a.). Wasser war hier nicht vorhanden. Dieses Cochiyuyal liegt 2066 Fuss über dem Meere; man sieht, wir haben uns den ganzen Tag auf einer zwar wellenförmigen, aber im Ganzen horizontalen Ebene fortbewegt. Von Cachinal bis Cachiyuyal sind etwa 10 leguas. Der folgende Tag, der 14te December, brachte uns nach der 9 leguas entfernten Agua del Olerigo über Hueso parado. — Cachiyuyal ist ein Bücken von Stinkkalk, der dem Porphyrgebirge eingelagert zu sein scheint. Die wenigen Gewächse, die hier wuchsen, waren Alona xerophila Ph., Tetragonia maritima Bam. , welche beide Sträucher un- ser Brennmaterial lieferten, Tetragonia macrocarpa Ph., Sorema elegans Ph., Gy- p oth amnium pinifolium Ph., Heliotropium pycnophyllum Ph., Silvaea ama- ronthoides Ph. Eine grosse Menge Ameisen mit rothen Köpfen liefen hier herum. Um 6^2 Uhr Morgens ritten wir weg. Der Weg ist eine wellenförmige Hochebene, die sich schwach nach Norden, nach dem Thale von June al senkt, man passirt der Eeihe nach mehrere flache Thäler und niedrige Bücken. Der Portezuelo de las tapaderas ist 1879 Fuss hoch, das Thal des Llano colorado 1576, der folgende Portezuelo 1860 u. s. f. Die Geljirgsart ist Porphyr, am häufigsten ein rauchgrauer Thonporphyr mit 1 — 3 Linien grossen Feldspath- und 1 Linie grossen Hornblondekrystallen. Etwa ein legua hinter Cochiy- uyal war ein Gang von Mandelstein, der von WNW. nach OSO. strich. Das Gestein ist sehr zersetzt und zerbröckelt in kleine eckige Stücke von 1 — 3 Zoll Grösse, es ist so weich, dass es sich leiclit schaben lässt. Man erkennt in der bräunlichen Grundmasse hie und da kreide- weissc Feldspathkrystalle von — 1 Linie Durchmesser, und dunkelgrüne, aber ziemlich zer- setzte Ilornljlondekrystalle. Die Blasenräume sind theils mit Kalkspath, theils mit Grünerde, tlicils mit rotheni Eisenocker erfüllt. Als wm uns dem Thale von Tartal oder Juncal nä- herten, fand icli auf dem Boden eine Menge rothen Jaspis, der vielfach mit Adern von weis- sem Chal(;cdon durchzogen ist und theilweise in denselben übergeht. An einem Handstück sitzt etwas Fj)idot und an einer andern Stelle Wawellit. Bisweilen enthält der Jaspis auch kleine scliup])ige Eiscnglanzkrystalle. In andern Stücken ist der Chalcedon vorherrschend. Oft sielit man cnncentrischc Kugeln, ähnlich wie bei Conchylien, die sich in Kieselmasse verwan- deln. lfic.se das])is und Chalccdone stammen wahrscheinlich aus Mandelstein und von den nicfliigen bergen im Osten her, in denen nach D. Diego de Almeida Goldadern Vorkommen. 21 Vegetation findet sich nur in den Tliälern, auf den Kücken und EVx-nen ist sie absolut null. Ich fand nicht weit von Portczuelo de las ta])aderas ein Lyciuin, welches mir neu scheint {L. deseriorum Ph.), und welches ich an keiner andern der \Viist<' gesehn habe; es heisst wie die andern stacheligen Ly (; i um - Arten CalpicJii. Ific übrig*-!! Pfianz*-n waren Malesherbia humilis Ph., Kustillosia chilcnsis CI*!., Crui kshank si a tripar- tita Ph. , Gypothamniuni piniffjlium Ph., Tylloma glabratum Kemv, Ilelioti«.- piuni linar iaefolium Ph. und py c n *> ]> hy 1 1 um Ph., /-in Kritriehum, .\libr*-xia incana Ph. Lange hatten wir bereits den In^hen, schwarzen Berg v*ni Hneso para*lo v**r uns, *l*-r nördlich vom Thale von Tartal liegt, ehe wir in da-sselbe durch eine kurze, in sehwärzlieh<-m Thonporphyr eingeschnittene Bchlucht hinabstiegen. Dieses 'J’hal ist meist von st*-ilen Por- phyrfelsen eingefasst und hat ein starkes Gefälle nach «lern Meere hin. Querüber ist es voll- kommen horizontal, mit zahlreichen Wasserrissen, aber v*)llkommen trocken. Der »Schutt, wel- cher dasselbe ausfüllt ist ziemlich eckig, zum Beweis, dass er nicht v*!m Wa.ss*-r gerollt ist. Nach einigen hundert Schritten mündet sich auf der andern »Seite das Nebenthal von Brca- dal und bringt weisse Salzeffioresccnzen mit, die hauptsächlich Gyps mit wenig K^ichsalz gemengt sind. Der herrschende Porphyr ist ein weicher 'JTionstcinpoqjhyr von dunkelbraun* r Farbe: der Strich ist röthlich weiss; der Bruch sehr uneben, erdig. Die Impe z*-igt vi*-le kleine weis.se Pünktchen und seltener graulich - weisse Albitkrystalle, die höch.ie Kiii- wohner kauen die fleischige Wurzel aus und bedienen sich derselben als StiJpsel für Flaschen. Besonders schmackhaft ist die Wurzel einer zweiten Art, von der ich mir keine Blüthen ver- schaffen konnte. Das vollständige A'erzeichniss der bei Jlueso parado g-esammelten Pflan- zen ist folgendes: Menonvillea aptera Ph. Cleome chilensis DC. Viola litoralis Ph. Arenaria stenocarpa Ph. Crisfaria integerrima Ph. — heterophylla Ph. Mentzelia chilensis Gay. Sicyos Badaroa Hook. Pentaeaena rainosissima DC. Gymnophytum foliosum Ph. Eryngium pulchellum Ph. Daucus australis DC. Valeriana pnbescons Ph. Proustia Tipia Ph. Chaetanthera linearis Popp. Tylloma glabrata DC. Stevia inenthaefolia Ph. Closia elala Ph. Cynoctonum boerhaaviaefolium Dene. Monttea chilensis Gay. Reyesia chilensis Gay. Heliotropium rugosum Ph. Salvia paposana Ph. Verbena glauca Gill. — erinoides Lamk. ? Dicliptera paposana l*h. Nicotiana solanifolia Walp. Lycium glaucum Ph. Schizanthus laetus Ph. — lacteus Ph. Plumbago caerulea Kth. Telanthera junciflora Remy. Krcilia volubilis Ad. .Juss. t^iiinchamaliurn thesioides Ph. Planfago lilorea Ph. — deserticola Ph. — brachyantha Ph. Oxybaj)hus niicranthus Choisy. Euphorbia lactiflua Ph. Pitcairnia chrysantha Ph. Tillandsia humilis Presl. Scilla triflora Ph. Juncus. Nassclla pubiflora Trin et R. Sfipa plumosa Trin. Eragrostis deserticola. Sporobolus scaber Ph. Zu den oben angetiihrten Cacteen sind noch zwei Arten Opuntien mit kugeligen tdie- dern und verwünscht langen Stacheln hinzuzufUgen. Auflallend ist es, dass überall an der Küste alle strauchartigen Gewächse, selbst die Cactus und ihre Stacheln dicht mit Flechten bedeckt sind, deren zahlreiches Vorkommen unstreitig Folge der feuchten Seeluft ist. Bei der reichen Vegetation war auch das Thierreich nicht arm. l nter den Steinen war ein grosser Skorpion und zwei Arten Käfer aus der Abtheilung der l\Iela.somen nicht selten, eine kleine Fliege, der Stubenfliege ähnlich und eine Bremse wurden nicht selten lästig, und die Monedula chilensis zeigte sich ebenso häufig, wie bei Santiago. Auch fehlte e.s nicht an Acridien. Am Fusse der Cactus waren zwei kleine Bulimus häufig, die ich nacldier in Menge bei Paposo fand. Die Diuca (Fringilla Diuca Mol.) der chilenische Zeisig {Jllguero, Fr. barbata Molina oder Chrysomitris campestris Gould), der prachtvolle Cohbri, der bei San- tiago nur in der Cordillera vorkommt, (Trochilus leucopleurus Gould), die Turtcltaiibe der Cor- dillere, (Zenaida boliviana Gray), und der Tinque de la Cordillera, (Polyborus andinus) sind die Vögel, die ich hier beobachtete. Sehr auffallend ist es, dass in dieser Wüste und zwar Mitten im Sommer so viele Thiere (zu den Thieren ist noch das Guanaco zu zählen) angetroffen wer- den, welche in der Provinz Santiago nur der hohen Cordillere angehören. Es scheint, dass 24 dieselben in ihi-em Vorkommen weniger von der Temperatur und dem Luftdrucke als von der spärlichen Vegetation und der Beschaffenheit der Gewächse abhängen. Am Strande waren die gewöhnlichen Vögel, Möven, Austernfischer, Scheerenschnäbel zu sehn, auch wurde ein Tro- pikvogel mit weissen Schwanzfedern, (Phaeton aethereus L.) erlegt, kam aber nicht in mei- nen Besitz. Beide Nächte war ein starker Nebel, ja man kann wohl sagen Staubregen, die garuga der Spanier, gefallen. Dies ist an dieser Küste in einer gewissen Höhe fast während neun IMonaten beinah täglich der Fall, und erklärt die Vegetation. Während die Maulthiere zusam- mengesucht und die Vorbereitungen zur Weiterreise getroffen wurden, ging ich mit D. Diego höher hinauf in die Berge, um den Ort zu besehen, wo er früher Kupfererz gegraben hatte. ,Vuf einem Sattel stand noch der Backofen fast unbeschädigt, und die Pirca, in welcher er ge- wohnt. Hier war eine herrhche Aussicht, auf das Meer nach der einen Seite und auf der an- dern Seite das Thal von Tartal weit hinauf. So grossartig der Anblick auch ist, so machte er doch bald, wie alle Ansichten in der Wüste, einen melancholischen Eindruck, da man nir- gends eine Spur von menschlicher Thätigkeit, keinen grünen Fleck, kein vegetabilisches und animalisches Leben gewahr wird ; die ganze Natur ist todt wie ein Leichnam. Das Gestein des wohl 3000 — 3500 Fuss hohen Berges von Hueso parado ist ein por- phyrartiger Syenit. Rabenschwarze Hornblendekrystalle bis 3 Linien lang, graulicher Quarz bis l'A Linie gross und milchweisse Albi tkry stalle , 1 — 2 Linien gross, setzen denselben zu- sammen: letztere sind vorherrschend. Diese Krystalle sind porphyrartig ausgeschieden, allein die Grundmasse zeigt dieselben Bestandtheile von einander gesondert, nur von sehr kleinen Dimensionen. Einzehie Körner von Schwefelkies und Magneteisen oder Titaneisen sind hie und da eingesprengt: von Glimmer ist keine Spur zu sehn. Dieser Berg scheint eine Insel im Porpliyrgebirge zu bilden. Gegen 11 Uhr Vormittags ritten wir fort und gelangten über einen niedrigen Rücken ans Meer. Unterwegs kamen wir bei der grossen, im Boden aufgerichteten und von einem Halljkreise grosser Steine umgebenen Wallfischrippe oder Kinnlade vorbei, welche der ganzen Gegend den Namen Hueso parado, der aufrechte Knochen, gibt. Ich konnte nicht er- fahren, was dieses Monument zu bedeuten hat. Der Weg führt längere Zeit auf einer ho- rizontalen Schuttablagerung etwa 100 — 150" über dem Meeresspiegel fort. In den Schluchten, di(! wir durchkreuzten, fand ich zum ersten Mal dieHuidobria chilensis Gay, eine hübsche Loas(;e mit weissen Blumen, und ein Teuer ium, wahrscheinlich Teucrium bicolor Smith. Bald ctreichtcii wir den Malpaso, eine fast zwei Stunden lange Stelle, wo die etwa 2000 Fuss ho- hen Berge unmittelbar ins Meer abfallen. Der Pfad führt bergauf, bergab, bald auf festem l'clsen, bald auf Schutt, der bei jedem Schritte mit dem Reiter in die Brandung herabzustürzen droht, und ist an ein paar Stellen, indem die Felsen auf der Sandseite sich schroff erheben, so -iclmial, dass unser Maulthiertreiber glaubte, das mit den Kisten beladene Maulthier würde nicht vorbcikonimen können. Wir kamen jedoch ohne Unfall vorbei. Weiterhin wird das Vor- land wieder breiter und die Berge treten mehr zurück. Enge Schluchten sind oft ziemlich tief und in den Schutt eingerisseu. Das Ufer ist klippig und einzelne Klippen treten auch au:< dein Gcröllc weiter nach oben hei’vor. Die Berge scheinen aus Granit und einer Art Sye- nit zu hc-tehn. Häufig ist der Feldspath roth. Die Vegetation besteht hauptsächlich aus 25 Echinocactus , Säulencactus urifl flcr strai ich artigen Euphorbia. Auffallend ist die grosse Anzahl WallfischknocEen, die überall am »Strande liegen; ein Mal sah ich ein halbes Oenppe, es war die hintere Hälfte, Fast überall sicht man, namentlich in einer Höhe von etwa 30 Fass über dem Meeresspiegel zahlreiche, meist zertrümmerte Conchylien, die leicht von den einzel- nen oder meist in Haufen zusammenliegimden Fissurellen uml Concholejjas, welche den Feisenden oder Changos zur Nahrung g(;dient haben, zu unterscheiden sind. Das \’orlzo, der Brunnen, genannt, sahen wir jedoch am Strande eine ganze Gruppe Fiseherhütten , auch begegneten wii- ein paar ^länneni und Weibern zu Fuss, die von Paposo kamen und beladene Esel vor .sich her tneben. Gegen SV? Fhr erblick- ten wir rechts am Abhange einen grünen Fleck: die Peralc.s ('Biridjäume) de Estancia vieja. Ein kleines Wässerchen, das an dieser Stelle fpiillt, und etwa zehn Schritte weit läuft, hat es möglich gemacht, dass hier einige Birnbäume, ein Feigenbaum, und ein grosser, vom Boden an verzweigter Algarroho^ (Prosopis Siliquastrum DC,) wachsen; sie sind gegen die Beschädi- gung des Viehs mit einer gut unterhaltenen Pirca umgeben. Der Boden ist hier so abschüssig, dass wir kaum Platz landen, unser Zelt aufzuschlagen. Die Quelle, welche wie alle Quellen der Wüste etwas brackisch ist, liegt 530 Fuss Par. über dem !Meer, und ernährt eine Was.scr- schnecke, C h i 1 i n a a n g u s t a Ph. — E s t a n c i a v i e j a liegt G leguas von Hueso parado. Die Ve- getation vom Strande bis zum Brunnen hinauf ist sehr änulich, fast nur Ca et us undChaguar, doch fand ich ein neues Lycopersicum, welches ich atacamense genannt habe. Höher hinauf wird sie etwas reicher, und erscheint namentlich auch wieder die schöne Salvia tu- bifloraSm. — Die bei der Quelle an.stehenden Gesteine .sind HypersthenfeLs, von graulichem Quarz, weisslichem Feldspath, braunrothem Hypersthen gebildet, oft mit feinen Adern von zeisiggrünem Epidot durchzogen. Die meisten Gemengtheile sind nur eine Linie gross, der Feldspath ist bisweilen doppelt so gross. Die Nacht hatten wdr starken Staubregen, der auch noch den Morgen des 17. Decembers anhielt. Der Weg, den wir an diesem d^age zurücklcgten, fiilmte durch eine ähnliche Gegend, wie die des vorigen Tages. Die Berge sind etwas vom Strande zurückgezogen und lassen ein niedriges Vorland. Wir überschritten drei bis vier Stellen, wo der Boden thonig, mit Salztheilen bedeckt, und mit einem Gras bewachsen war, das nicht blühte. Es scheint, dass die.ser Thon durch Wasserfluthen ab und an von den Bergen herabgebracht wird. Bei dem Vorgebirg Pun ta grande, welches niedrig i.st, aber ziemlich weit ins l^leer vorspringt, ist der Schutt stellenweise zu einem Conglomerat verbunden, und weiter aufwärts soll derselbe, wie D. Diego de Almeida ver- .sicherte, stärker petrificirt und zu Mühlsteinen geeignet sein, was ich bezweifle. Ein loser Block, den er mir als guten IMühlstein bezeichnete, war nichts als ein sandiger Kalkstein, der sich gros- sentheils in Salzsäure auflöstc. Er enthielt eine ]\Ienge wohl abgerundeter, meist V5 Linie gi’osser Körner, unter denen deutlich Feldspath, Hornblende und Epidot zu erkennen waren 4 26 wogegen ich Quazkörner nicht mit Sicherheit unterscheiden konnte. Das Gestein war hellgrau und stellenweis porös , selbst löcherig. Ich sah auch einen Block eines ächten, gelblichweisen Travertins. Eine gute Viertelstunde von Paposo, da wo der Ladungsplatz der Bote ist, waren auf dem vielleicht eine Viertelstunde breiten Vorlande eine Menge Hütten der Changos zerstreut. Paposo ist ein einzelnes Gehöfte, etwa 5 Minuten vom Ufer und 5 leguas von Estancia vieja. Eine Pirca in Form emes Quadrates schliesst alle Räumlichkeiten ein und hat im Süden wie im Norden eine Oefi'nung. Die Südseite hat zwei von Brettern erbaute Zimmer, von denen uns das eine eingeräumt wurde. Im andern wohnten die beiden Verwalter D. Jose Maria und D. Mariano Zuleta. Dann folgt ein überdachter Raum, wo wir unsere Sättel, unser Bischen Gepäck u. s. w. unterbrachten, und wo D. Diego sein Lager machte. Hierauf kam ein von trocknen Steinen erbautes Zimmer, das von Frauenzimmern bewohnt war. Auf der üstseite waren zwei Räume, deren Wände ebenfalls trockene Steinmauern waren, und die als Magazin dienten, und zwei andere offene, nur von einer drei Fuss hohen Pirca umgebene Räume, die vermuthlich ab und an als Ställe gebraucht werden. Auf der Nordseite war eine Hütte von Reiserwänden, in der ein uralter Knecht wohnt, und daneben ein mit Reisern überdachter, sonst offener Raum, der als Küche diente. Die Dächer waren fast sämmtlich aus dem Stroh des schwarzen Senfs, der in den Abhängen der Berge sehr häufig ist, und über 6 Fuss hoch wird, und aus Lehm gemacht. In der nordwestlichen Ecke endlich war eine Wallfisch- kiimlade eingegrabeii, um daran Maulthiere, Kühe u. s. w. festbinden zu können; die Westseite hatte keine Baulichkeiten. Ein paar Schritte weiter hin nach dem Meere war eine Kapelle und ein kleines Häuschen, zur Wohnung für den Geistlichen bestimmt, beide von Brettern errichtet, aber seit Jahren unbenutzt, und davor die Glocke. S. die Ansicht im Atlas. Die nächste Hütte eines Chang o steht erst in der Entfernung einer halben Viertelstunde. Dicht am Strande, kaum 15 Schritte vom Meere entfernt, quillt unter einem enormen Syenitblocke eine ziemlich reicliliche, nur wenig brackische Quelle, deren Ausfluss eine Art Sumpf bildet, in dem fast nur Ranunculus micro c arpus Presl. und Cyperus mucronatus Rottb. wachsen. Letzterer wird geschnitten und dem Vieh vorgeworfen, das ihn ganz gern frisst. Das Wasser ist wie ge- wöhnlich von einer Pirca umgeben. Die früheren Verwalter haben hier einen kleinen Garten gehabt und allerlei Gemüse, namentlich auch sehr wohlschmeckende, wenngleich kleine Wasser- melonen gezogen: die jetzigen haben gar nichts angepflanzt, nicht einmal eine Zwiebel oder etwas Petersilie; das Coca -Kauen lässt ihnen vielleicht keine Zeit dazu. — Ich habe dies Gehöfte so weitläufig beschrieben, weil man sich gewöhnlich unter Paposo einen kleinen Ort, einen Flecken oder wenigstens ein Dorf vorstellt. Ich verweilte hier mehrere Tage, und meine Begleiter gar mehrere Wochen, da ich die Aukimft der .Jaiiequeo erwarten musste, um mich mit frischen Lebensmitteln und frischer \\ iisclic zu versehen, und Maulthiere eingefangen werden mussten, um mit diesen weiter nach N(udcn vorhyr anzunehmen. Ein loses Stück Granit, welches ich aufnahm, bestand zu zwei Drittheilen aus röthlicbem Feld- spath, graulichem Quarz und grünlich grauem Glimmer; die beiden letzteren Gemengtheile waren nur % — 1 Linie gross, während einzelne Feldspathkrystalle wohl 3 Linien eiTeichten. Das herrschende Gestein von Paposo scheint ein Syenit zu sein, mit grauen und röth- lichen Feldspathkrystallen. Die Klippen am Ufer sind von zahllosen, schwärzlichen Gängen in allen Eichtungen durchschnitten, welche aus Grünstein bestehen. Bald ist es ein Aplianit, in dem die Gemengtheile so klein sind, dass sie sich selbst mit der Loupe nicht deutlich er- kennen lassen, bald ist er porphyrartig, indem in der dunkelgi’auen Gmndmasse zahlreiche Homblendekrystalle von 1 Linie Grosse und rundliche, weisse Feldspathkömer ausgeschieden sind. Die verhältnissmässig üppige und auffallende V'egetation zog besonders meine ^Vufmerksam- keit auf sich. Am Strande war Statice plumosa Ph. sehr hänfig, sowie Alibrexia incana, Frankenia aspera, Dinemandra strigosa; sonst ist diese Eegion sehr kahl. Höher hinauf findet sich eine zweite, fast ausschliesslich von G actus, nämlich Cereus und grauen Echi- nocactus gebildete Region, im Schatten derselben wächst hie und da eine l^Ialvacee, eine Oxalis, einSenecio, aber im Ganzen ist die Vegetation noch sehr ärmlich. Je höher man steigt, um so reicher wird sie, aber man kann eine dritte Region unterscheiden, in welcher die E c h i n o- cactus nach und nach verschwinden und dafür Euphorbia lactiflua, Croton colinus n. sp., Oxalis gigantea, Ledo car pumpedun cula re, Proustia ti piaPh., Dolia salsoloides Lindl., H eliotrop e u. s. w. auftreten. Ist man etwa 700 Fuss gestiegen, so fängt ein üppiger Pflanzenwuchs an, und die erwähnten Sträucher treten gegen die krautartigen Gewäch.^^e zurück. Hier sind Wicken, Klee, Lotus, Gräser, Farrenkräuter, Cruciferen, ein Hypericum, ein Linum, eine Erythraea, ein Centunculus n. sp., Bidens, Calceolaria, Ipomoea u. s. w. häufig. Besondere Enväh- nung verdient der schwarze Senf, und die Cumingia campanulata Don. Der schwarze Senf, (Sinapis nigra L.), Gott weiss durch welchen Zufall hierher gekommen, hat sich in dieser Region dennassen vermehrt, dass er beinahe die herrschende Pflanze geworden ist. ^Vls ich ein paar W o- chen später an dieser Küste vorbeiluhr, bezei ebnete die Blühte dieses Senfes einen breiten, goldgelben Gürtel am Abhange der Berge. Ich habe schon oben bemerkt, dass die trockenen Stengel desselben in Paposo zum Dachdecken dienen. — Die Cumingia campanulata heisst hier Papita del campo d. h. kleine Feldknolle, und ihre Zwiebeln werden in !Masse gegessen. Frisch abgekocht schmeckt sie sehr angenehm, lässt man sie aber stehn, so ist sie schon den folgenden Tag bitterlich. Es ist eine weisse, solide, unten platte, oben schwach gewölbte Zwiebel, die .etwa einen Zoll im Durchmesser hat, und selten über einen halben Zoll dick ist. Entfernt man die dünne, faserige Haut, welche sie umgibt, so sieht man oben im Centi-mn eine Narbe, da wo der Blühtenstiel der Pflanze gesessen hat, und dicht daneben ein kleines Wärz- chen, den Keim des neuen Stengels. Der Zwiebelkuchen hängt nur mit einer dünnen Stelle 30 im Centrum mit der eigentlichen Zwiebel zusammen und hat denselben Durchmesser wie diese, aber höchstens 1 — IV2 Linien Dicke. Diese Liliacee, deren blaue Glocken etwa 5 — 6 Linien lang sind, ist auch bei Santiago häufig, und hat wahrscheinlich Petro de Valdivia und seinen Begleitern auch zur Nahrung gedient, als sie in Hungersnoth waren, nachdem die Chilenen die Häuser derselben nebst allen Lebensmitteln verbrannt hatten. In einer Höhe von etwa 2000 Fuss hört die Vegetation vollkommen auf; vom Meer aus betrachtet erscheint der grüne Vegetations streifen am Abhange der Berge scharf abgeschnitten. Ich habe diese Verhältnisse auf Tafel 12 graphisch dargestellt. — Sonderbar ist, dass diese in mancher Beziehung üppige Vegetation keinen Baum, ja keinen über 6 — 8 Fuss hohen Strauch hervorbringt. Verzeichniss der bei Paposo beobachteten Pflanzen. Ranunculus microcarpus Presl. Brassica nigra (Sinapis) L. Sisymbrium sagittatum Hook. Lepidium spathulatum Ph. Cleome chilensis DC. Frankenia aspera Ph. Stellaria cuspidata W. Drymaria paposana Ph. Malva limensis L. Sida modesta Ph. — concinna Ph. Cristaria concinna Ph. Hypericum dichotomum Ph. Dinemandra strigosa Ph. Krodium raoschatum L. Ledocarpum pedunculare Lindl. Oxalis gigantea Barn. — fruticula Ph. — caesia Ph. — paposana Ph. — ornata Ph. — trichocalyx Ph. Linum paposanum Ph. Trifolium concinnum Ph. Lotus subpinnatus Lag. Psoralea azurea Ph. Vicia modesta Ph. — papo.sana Ph. Adcsmia vesicaria Bert. Iloffmannseggia gracilis Ph. Cn.ssia paposana Ph. — misera Ph. Acncna cane.scens l’h. Hiiidobria frulicosa Ph. [.oa.«a Aniottiana Gay. SicyoM Badaroa Hook. Paronychia cofpiimbensis Gay. F.cliinncarfus Immilis Ph. cincreus Ph. columnaris Pfr. Echinocactus copiapensis Pfr. — ' occultus Ph. Cereus nigripilis Ph. — peruvianus L, Eulychnia breviflora Ph. Opuntia Heliosciadium deserticola Ph. Daucus australis DC. Valeriana pubescens Ph. Proustia tipia Ph. Oxyphyllum ulicinum Ph. Achyrophorras foliosus Ph. Stevia hyssopifolia Ph. Erigeron paposanum Ph. Bahia ambrosioides Lag. Senecio paposanus Ph. Bidens chilensis DC. Closia anthemoides Ph. Infantea chilensis Remy. Centaurea floccosa Hook. Specularia perfoliata DC. Erythraea paposana Ph. Microcala quadrangularis DC. Centunculus erectus Ph. Monttea chilensis Gay. Ipomaea paposana Ph. Nama stricta Ph. Heliotropium rugosum Ph. Eritrichum subamplexicaule Ph. Salvia tubiflora Sm. — paposana Ph. Verbena crinoides Lamk. — sulphurea Sweet. Dicliptera paposana Ph. Solanum paposanum Ph. Nicotiana solanifolia Walp. Lycopersicon atacamense Ph. Sorema elegans Ph. Dolia salsoloides Bindley. Alibrexia incana Ph. Orthocarpus australis Benth. Linaria canadensis L. Schizanthus laetus Ph. Calceolaria racemosa Cav. ? — paposana Ph. Statice plumosa Ph. Plantago Candollei Rap. — litoralis Ph. Oxybaphus micranthus Chois. Telanthera junciflora Remy. Ercilia volubilis dass. Rumex sp. Euphorbia lactiflua Ph. Chiropetalum canescens Ph. Croton collinus Ph. Freirea humifusa Rieh. Potamogeton sp. Pitcaernia chrysantha Ph. — sp. Tillandsia humilis Presl. Sisyrinchium chilense Hook fl. luteo Tigridia ? Dioscorea tenella Ph. — sp. Rhodophiala laeta Ph. Alströmeria violacea Ph. Scilla triflora Ph. Cumingia campanulata Don. Cyperus mucronatus Rottb. — laetus Presl. Aira caryophyllea L. Avena hirsuta Roth. Koeleria trachyantha Ph. Eragrostis scabra Ph. Poa paposana Ph. Elymus paposanus Ph. Polypodium squamatum Ph. Notochlaena mollis Knze. Adiantum chilense Kaulf. 31 Dass bei dieser Vegetation ein entsprechender Reichthnm von Insekten und andern Thieren vorhanden sei, ist zu erwarten. Docli liatte ich keine Zeit, mich viel urn die Insekten zu bekümmern, und meine Gefährten, die ein paar Wochen in Paposo blieben, verstanden das Sammeln nicht. Unter den Steinen findet man Skorpione, Tausendfüsse, grosse Sjiinnen und mehrere Käfer aus der Abtheilung der Melasomen, darunter den .sonderbaren 1) i a s t o 1 c u s bica- rinatus Sol. Häufig sind Cicaden, die wie immer einen Heidenlärm machten, eine Premse, die empfindlich stach, mehrere Sclunetterlinge, eine Menge Stubenfliegen plagen den Menschen so- gar an diesem entlegenen Orte. An den Klippen war, wie immer, die hfLssliche graue Eidechse, (Microlophus Lessoni Dum. et Bibr.) häufig, im Schutt am Fusse der Berge Proctotretus pallidus nov. spec. Häufig waren am Fusse der Cactus Conchylien, namentlich Helix Keentsii n. sp. die nichts Analoges in Chile hat; sie macht sich einen häutigen Vers clduss des Gehäuses; Bulimus punctulifer Brod. sehr häufig und sehr veränderlich: das Thier macht gegen die Trocken- heit einen dünnen, durchsichtigen, kalkigen Deckel; B. affinis Brod., albicans Brod., pupiformis Brod., lichenum d’Orb, terebralis Pfr. — Seeconchylien waren am Strande sehr selten, und nur die ganz gewöhnlichen: Pate 11 ae, Fissurellae, Chitonen, Concho- lepas, Monoceras crassilabrum, Venus Dombeyi und ruf a Lamk. sind die häufigsten. Im Brunnen von Paposo fand ich kleine Frösche; sie sind mir jüngst abhanden gekom- men, als ich ihre Beschreibung vollenden wollte. Vögel habe ich hier gar nicht erhalten. Den 22sten December waren endlich so viel Älaulthiere zusammengefunden, mn mich, Herrn Döll und einen Diener nach Cobre (24® 15' südl. Breite) zu bringen. Don Diego hatte keine Lust uns zu begleiten. Wir konnten erst um 374 Uhr fortreiten. Der MTg führt län- gere Zeit am kiesigen, nur hie und da dm'ch aus dem Schutte hervorragende Klippen unter- brochenen Strande fort, bis zu der Punta del rincon, wo er sich dm'ch grässlich zertrümmert3 Klippen hindurchwindet. Jenseits dieser Spitze machten wir an einem etwa 3 leguas von Pa- poso entfernten, el Medano genannten Orte Halt, den wir erst eine halbe Stunde nach Sonnen- untergänge erreichten, ungeachtet wir, wo es nur irgend anging, scharfen Trab geritten waren. Wir übernachteten nicht fern vom Meere auf schönem Sande zwischen Klippen. In der Nähe standen Lecheras und Cactus, deren Holz bald ein lustig flackerndes Feuer gab; Wasser war nicht da, allein unsere beiden Garamayolas enthielten gerade soviel als wir brauchten. — Die anstehenden Felsen sind ein grünlicher Syenit mit etwa 2 Linien grossen Hornblendekrystallen, der Quarz ist selten. Sobald der Tag graute, brachen wir wieder auf und erreichten nach einem scharfen Ritte von fast IV2 Stunde das Wasser von Pan ul. Es beflndet sich, wie gewöhnlich, in einer Schlucht, wohl 'ji D. Meile vom Meere entfernt, und etwa 6 — 700 Fuss über dem Meere. Diese Schlucht hat im Hintergründe fast senkrechte Felswände, von denen das Wasser herabläuft, das daun viel- leicht 100 Schritte weit rieselt, ehe es versiegt. Es ist ganz und gar mit Pfeffemiünze, einem Am- pfer und einer Calceolaria, (C. bipinnatifa n. sp.) überdeckt, und voll Chiliua angusta Ph. und Froschlarven. Sonst ist es vollkommen süss und klar, wohl das Beste an der Küste. An den Fels- wänden in der Nähe stand der grosse Tabak, (Nicotiana solanifolia Walp.), dieProustia tipia mihi, Eupatorium foliosuniDC., Chleome chilensis DC., Salvia tubiflora Sm., der Panul^ (Ligusticum Panul Bert., Pansil ist ein Druckfelfler) die Freir.ea humifusa, ein Solanum, 32 - unserm Nachtschatten ähnlich, Chenopodium album, Erodium moschatum. Im ganzen war die Vegetation sehr spärlich. Die Quelle war früher benutzt worden, einen Garten zu bewässern, der durch Stein- mauern in Beete getheilt war; noch stand ein Pfirsichbaum da mit ein paar unreifen Früchten, sowie eine Menge Levkojen. Zwei oder drei Pfirisichbäume lagen ausgerissen und vertrocknet daneben, und ein paar Schritte unterhalb waren die Euinen einer Hütte. Vielleicht hat sich der Eegenschauer von 1848 bis hierher erstreckt und die schwache Quelle zum verheerenden Giessbache angeschwellt, der Garten und Hütte wegriss. Es ist zu bewundern, dass in dem Boden, der nichts als lockerer Schutt ist, überhaupt etwas wächst, aber in diesen Ländern ist Alles fruchtbar, sobald nur Wasser da ist. Eine frische Guanaco -Fährte ging von diesem Wasser bis zum Meere hinab. Der Weg führt sodann um den Cerro de plata herum, bald hart am Meeresstrande, häufiger aber in bedeutender Höhe, 2 — 300 Fuss über demselben durch Schuttland, das von tiefen Eissen durchfurcht ist. Stellenweise ist der Boden Sand. Diese Gegend ist sehr unfruchtbar, man sieht fast nichts als Echinocactus, und hie und da die Chuquiraga acicul'aris und den Scytalanthus acutus. Am Ufer liegen viele Wallfischknochen, und die Brandung ist fürchter- lich. Die Berge sind stets in geringer Entfernung. Gegen Mittag stiegen wir zur Agua de Miguel Diaz hinauf, die in einer Schlucht 861 Fuss über dem Meere liegt. Auf dem Wege fand ich auf einem sandigen Eücken eine grosse Menge meist zertrümmerter Meeresmuscheln, unter denen Turbo niger Gray besonders häufig war, den ich sonst unter den ähnlichen Mu- schelablagerungen weit seltener angetroffen habe. Diese Muscheln sind unstreitig eine Abla- gerung des Meeres, und zwar ist es die höchste, die ich beobachtet habe, denn sie befindet sich wenigstens 220 Fuss über dem Wasserspiegel. Auf dem sandigen Eücken lagen auch Tausende von leeren Gehäusen einer Art Bulimus, (ich glaube es ist B. xerophilus mihi, leider kann ich es nicht ausmitteln, da dieselben mir nebst den subfossilen Conchylien etc. verloren gegangen sind), trotzdem die Vegetation grade auf diesem Eücken äusserst spärlich war. Doch fand ich hier eine haarige, beinahe weisswollige Portulaca, leider längst vertrocknet, doch er- laubte die Capsula circumscissa keinen Zweifel, dass die Pflanze diesem Geschlecht angehört. Die Vegetation ist ähnlich wie bei Paposo, nur weit ärmer; neu war mir ein Ber- beris, wie alle chilenische Arten, mit blauen mehr adstringirenden, als sauren Früchten, B. litoralis n. sp. Ich beobachtete: Berberis litoralis Pb. Sisyinbrium sagittatum Hook. Lcpidinm spatliulatum Ph. Stcllaria cuspidata W. Hypericum dichotoinum Ph. Erodium moschatum W. Oxalis (paposana Ph. ?) Sicyos hadaroa llook. Calandrinia discolor Barn. Portulaca sp. Carfcao phircs l’rouHiia lipia Ph. Chahraca? an modesta Ph.? Sonchus asper. Eupatorium foliolosum DC. Senecio (paposanus?) Bahia ambrosioides Lag. Cynoctonum boerhaaviaefol. Dene. — viride Ph. Monttea chilensis Gay. Ipomaea paposana Ph. Stachys grandidentata Lindl. Salvia tubiflora Sm. — paposana Ph. Verhena glauca Gill. Dicliptera paposana Ph. Nicotiana solanifolia Walp. Oxybaphus micranthus Chois. Telanthera junciflora Remy. Euphorhia lactiflua Ph. Freirea humifusa Eich. Peperomia Dölli Ph. Pitcairnia chrysantha Ph. Alströmeria violacea Ph. Cumingia campanulata Don. Avena hirsuta Roth. Notochlaena mollis Knze. 33 Auf dem Oxybaphiis »ass eine scljöne ßpliinxraupe. \ on Vögeln sahen wir. den Chincol, Fringilla matutina Licht, Clilorospiza ery throrrliyn cha gewöhnlich der schwarze Jiara genannt, und Turteltauben, vermuthlich Zenaida boliviana Gray, von denen drei erlegt wurden. Von Hueso parado bis Miguel Diaz reicht die Hacienda de Paposo, welche gegen- wärtig der Familie Gallo gehört, ßei der Jiroberung des i.,ande8 durch die Spanier mirde dasselbe bekanntlich unter die Froherer vertheilt, und die auf seinem 'Pheile sitzendt-n Freiii- woliner wurden so zu sagen die Sklaven oder Leibeigenen fies Spaniers. Es sind die jetzigt n Inquüinos. Ich habe nicht erfahren, da.ss ein gesetzlich geordnetes N'erhältniss zwischen dem Eigenthümer von Paposo und den auf seinem Laiule herumziehendcai Changos Statt findet, cs ist aber jedenfalls ein vollkommen freundliches. Die Hacienda ist verj)achtet. Sie hat .^0 — 40 Maulthiere, die zum Tran.sport von Erz, Wasser etc. in den liergwerken vermiethet werden, gegen 100 Stück Rindvieh, welche ab und zu ein Stück Schlachtvdeh für Chaharal de los Animas und el Cobre abgeben können, einige Ziegen und Schaafe. Der (’ondor thut der Viehzucht vielen Schaden, indem er die neugebornen Kälber tödtet. (Wo Wald Ist, kann flic- ser Vogel ihnen nichts anhaben, indem die Kühe um zu gebären in da.s dichte Buschwerk ge- hen, wo sie der Condor nicht sieht, und ihre Kälber darin verstecken, bis sie nach etwa acht Tagen gross genug sind, um nichts mehr von diesem \V)gel befürchten zu dürfen.) In dem Magazine sind die nothwendigsten Lebensbedürfnisse zu haben, aber zu fabel- haften Preisen. Die vara tocuyo*) ko.stet nämlich hier 12 real statt IV* — 1%; liayeia de Gastüla (scharlachrother Fries) die vara 8 ])esos statt 1 peso; Mehl die Arroha (25 Pfd.) 4 pesos statt l’/? — 2, Zucker das Pfund 4 real statt iV? real, wie die Durchschnittspreise im übrigen Chile sind. Für Geld wird nicht gekauft, sondern für trockene Fische, von denen die Arroba 2 pesos gerechnet wird. Sehr einfach ist die Wage: ein Stück Holz in der Mitte an einem Riemen aufgehängt, der eine iVrm desselben hat 32 Kerbe; als Gewicht dient ein Stein der gleichfalls an einem Riemen hängt; wird er in den äussersten Kerb gehängt, so bedeutet er 2 Arroben; und immer weniger je näher er nach der Mitte hin eingehängt wird. Wir verliessen um 2V2 Fhr das Wasser von Miguel Diaz. Die Vegetation nimmt von hier an auffallend ab. In der Schlucht von Botijas, die etwa 2'/^ legua von Miguel Diaz entfernt ist, wohnte der Oheim unseres Maulthiertreibers und Fülwers mit Weib und Kind: er hat das Geschäft, das Wasser, welches sich dort vorfindet, zu sammeln und mit Eseln an den Strand zu schaffen, von wo es zwei Mal in der Woche in einer balandra, einer Art grossem Bot, für den Bedarf der Arbeiter in den Kupfergruben von Cobre, so wie für die ]\Iaulthiere, die das Erz an den Strand bringen, geholt wird. Es ist ziemlich brackisch. Etwas weiter nördlich, hart am Meere ist auch ein Brunnen, aber sein Wasser ist beinahe ungeniessbar. Die Berge bestehen hier aus Syenit, der zu Grus zerfällt, und sind daher bis zu bedeu- tenden Höhen in Schutt und grobem Sande begraben. Das Gestein ist feinkörnig. Der Feld- spath ist durchaus vorherrschend, graulichweiss, bisweilen mit kleinen, blassrothen, verwasche- nen Flecken ; der Quarz ist rauchgrau ; die Hornblende schwarz und nimmt zwei bis drei Mal so viel Raum ein, als der schwarze Glimmer; selten sieht man ein Blättchen weissen Glim- *) Ungebleichtes Baumwollenzeug. 5 34 mers. Ausser etwa einem Echinocactus ist keine Spur von Vegetation in diesem trostlo- sen Grus und Sckutt. Wir verliessen um 6 Ukr den Weg, um höker kinauf ein Nacktquar- tier zu sucken. Wir passirten eine Sckluckt, die etwa 80 Fuss koke, senkreckte Wände katte, in denen der Sckutt korizontal gesckicktet war, und klommen dann mit grosser Anstrengung der Maultkiere bis an die festen Felsen, an denen etwas Calandriniadiscolor, einige Säu- lencactus und Chaguar (Pitcairnia ckrysantka), wucksen. Die fleisckigen Blätter der letzteren dienten imgeacktet ikrer Stackein dem Viek zur Nakrung für diese Nackt, und das Holz der C actus war unser Brennmaterial. Wasser war kier nickt. Der Ort keist Ckaguar de .Tote, liegt 400 Fuss über dem Meere, etwa V2 Stunde in grader Linie davon entfernt, und 15 — 16 leguas von Paposo. Den folgenden Tag, 24sten December, setzten wir mit Tagesanbruch unsem Weg wei- ter fort, der äknlick wie am vorigen Nackmittage war. Unterweges begegneten uns zwei Frauenzimmer zu Pferde, die von Cobre kamen; sie waren sekr dunkel, von der Sonne ver- brannt, aber kübscker als die Indianerinnen zu sein pflegen, und sekr munter gestimmt. Nack 3V2 Stunden scharfen Eeitens erblickten wir die Halden einer Kupfergrube, bald darauf eine cküeniscke Flagge, und als wir um das kleine Vorgebirge bogen, welches dieselbe trug, eine kleine Bucht, in welcher die Barke ETL vor Anker lag, und endlich hinter Klippen versteckt das Etablissement el Cobre. Der Eigentkümer, D. Jos^ Antonio Moreno, empflng mich auf das Freundlichste. Ick fand kier noch ein paar gebildete Männer, Freunde des Herrn Moreno, Zeitungen, den Gorreo de Ultramar (eine Wochenschrift), eine sekr gute Küche, Wein und gutes Wasser aus Val- paraiso! Das Gebäude ist eigentlich nur ein grosses Zimmer. Es ist ein Eahmen aus dün- nem Holzwerke; die Wände bestehen tkeils aus Brettern, tkeils aus gespaltenem Guayaquil - Eokr; das Dach aus Brettern, worüber Zeug genagelt ist. Ein Ladentisch tkeilt den sekr wohl versehenen Laden vom Wohn- und Schlafzimmer ab. Es war ein ordentlicher Tisch vorhanden; statt der übrigen Möbel dienten Kisten. Die Betten wurden auf dem Erdboden, den Tischen und den Kisten eremackt. Ein Fenster und die offne Thür erhellten die Eäume O zur Genüge. — Neben an war eine Küche und ein Backofen unter einem Dache von Busch- werk, und seit ick Ckafiaral verlassen katte, bekam ich wieder Brot zu essen. Auf allen Eeiscn durch unbewohnte Gegenden habe ick keine Speise so sekr entbehrt als Brot, und mich über keine mehr gefreut, wenn ick wieder an einen bewohnten, civilisirten Ort kam. Herr Moreno hat die Wüste vielfach bereist, und zwar als ein verständiger und auf- merksamer Beobachter; ich verdanke ihm eine Menge sehr wichtiger Nachrichten über die- selbe, und habe alle seine Angaben später durchaus bestätigt gefunden. Die kleine Bucht, wo er sich etablirt hat, heisst seit undenklichen Zeiten el Cobre, und haben wahrscheinlich ehe- mals di er Cliangos hier Kupfer geholt, vielleicht noch ehe die Spanier kamen. In dem etwa 12 — 1500 Fuss hohen Berge nördlich von der neuen Grube Placeres sieht man die alten Gru- ben. Hen- Moreno hatte erst vor 6 Monaten die Knpfergrnben wieder eröffnet, mit einem Kapitale von .30000 pesos (40000 Thlr.), und beschäftigte ‘gegenwärtig 60 Arbeiter. Er könnte 120 beschäftigen, wenn er mehr Wasser auftreiben könnte, doch hatte er die Hoffnung, in der einen oder andern Schlucht der Küste Wasser zu finden. Die Gegend kann nicht trauriger sein: kein Wasser, kein Futter für die Maulthiere und Esel, die das Erz an das Ufer herab- bringen und Lebensmittel, Wasser etc. nach den Gruben liinauftransportiren! Wasser, Gerste als Futter für diese Thiere, alle Lebensmittel für die Menschen, Kleiderstoffe, Eisenwaaren u. s. w. , selbst Schmucksachen für die Weiber und Freundinnen der Grubenarbeiter, Lauholz und Bretter, Kochgeschirr, Zäume, Hufeisen u. s. w. Alles musste an diesen wüsten Ort ge- schafft werden, um den Arbeitern das lieben möglichst angenehm zu machen. Wir besuchten Nachmittags mit Herrn Moreno die etwa 1 Stunde entfernte Grube Placeres^ welche 800 Fuss über dem Meere liegen mag. Ein kün.stlich angelegter Weg füln-t in Schlangen Windungen hinaut, er soll für KaiTcn fahrbar gemacht und etwas verlängert wer- den, so dass alsdann 8 Gruben auf demselben ihre Erze nach dem Strande herabbefÖrdem kön- nen. Die Grube hatte erst eine sehr geringe Teufe. Das Erz ist besonders Fahlerz, Malachit und Kieselkupfer, wenig Kupferkies und Ziegelerz. ln den Klüften ist bisweilen hübscher Ei- senrahm. Kein Feldspath. Ich sah ein Goldkoni wie eine Erbse gross in Malachit einge- waehsen, ein allerliebstes Kabinetsstück', konnte aber nichts Aehnliches erhalten. Es wird kein Erz gefördert, das nicht 40 (?) Procent Kupfer hält. Das Gestein ist sehr zersetzt, doch erkennt man deutlich, dass die Kupfergänge in Thonsteinporphyr aufsetzen. Den Abend langte die Janeqneo an. lieber die geognostische Beschaffenheit der Berge bin ich nicht ins Klare gekommen. Steigt man nach der Grube hinauf, so sieht man, dass der Berg aus ungeschichtetem Porphyr besteht. Der Abhang ist wie immer mit vielen Trümmera bedeckt, und man weiss oft nicht, ob es der anstehende zertrümmerte Fels, oder von oben herabgeschuri-te ^Massen sind. Die- ser Porphyr ist unendlich mannigfaltig , blau, grau, röthlich. Die Fel dspathkry stalle sind in der Regel 2 Linien gross, meist milchweiss, selten ziegelroth oder gi'ünlich (von Kupfer ge- färbt). Sehr häufig- sind in dem Porphyr Hornblendekrystalle, Epidote und Kupfertheilchen. Ich besitze Handstücke, die unter der Lupe durchaus krystallinisch körnig erscheinen, andre die in wahren Mandelstein übergehen. Eine Stufe zeigt zahlreiche Blasen, etwas kleiner als Erbsen, die theils leer, theils mit einer strahligen, lauchgrünen I\Iasse angefüllt sind. Auf der andern Seite findet man auch Syenite, und scheinen namentlich die Klippen des Ufers aus diesem Gesteine zu bestehen. Die beim Hause anstehenden bestehen vorherr- schend aus einem hellblaugrauen Feldspath, dessen Krystalle etwa 2 Linien gross sind, schwärzlichgrauer Hornblende und grauem Quarz. Oft ist Schwefelkies (oder Kupferkies?) eingesprengt. In andern Stufen waltet die Hornblende vor. Noch andre enthalten weissen Feldspath, grauen Quarz, schwarze Hornblende und zeisiggrünen Epidot. Die Hornblende und der Epidot walten vor; letzterer ist meist dicht und nur kiystallisirt , wo kleine Drusenräume sich vorfinden. Auch hier sind Kupfertheilchen eingesprengt. Die Vegetation ist höchst unbedeutend. In ein paar hundert Fuss Höhe sind Geren s, eine Art Echinocactus, die Oxalis gigantea (der Churco der Eingebornen) und die Opuntia mit den zahllosen weisslichen, langen Stacheln, welche ich bei Cachinal angemerkt habe. Die Berge im Osten erheben sich zwar bis 3000 Fuss, allein ihre Abhänge sollen ohne Vegetation sein. Weshalb lagern sich die Wolken und Nebel nur in der Gegend von Paposo und nicht auch weiter im Norden ab? Herr Moreno rieth mir entschieden ab, den Landweg nach Mejillones zu versu- chen, indem ich in Gefahr sei, unterweges mit meinen Tliieren zu verschmachten, da er mir 5* 36 keinen zuverlässigen Führer mitgeben könne. Die wenigen Wasserplätze, die sieb auf dieser 30 leguas langen Strecke finden, Agua buena und la Cbimba, liegen nämlich vom Wege ab in bedeutender Entfernung und Höhe in Schluchten, und sind daher von einem Unkundi- gen gar nicht zu finden. Vor Kurzem hatten zwei Chilenen versucht, von Cobija aus diesen Weg zu nehmen; sie waren Soldaten im peruanischen Heere, desertirten und wollten nun am ■\Ieere entlang in ihre Heimath gehen. Der eine war auf halbem Wege liegen geblieben und vor Erschöpfung und Durst umgekommen, und sein Gefährte mehr todt als lebendig in Cobre eingetroffen. Hätte er hier keine Menschen gefunden, so wäre er wohl auch nicht mit dem Leben davon gekommen. Herr Döll liess sich indessen nicht abschrecken und wollte wenig- stens die 5Vo leguas entfernte Agua buena aufsuchen, kam aber nach anderthalb Tagen höchst erschöpft und halb verdurstet wieder, ohne sie gefunden zu haben. Er berichtete, die Küste habe ihm durchaus nichts Merkwürdiges und namentlich keine Spur von Vegetation gezeigt. Unter diesen Umständen beschloss ich, die Eeise zu Schiff weiter fortzusetzen und nur in der Bucht von la Chimba und in der von Mejillones zü landen, um die Ablage- ningen von Guano zu untersuchen, die sich dort finden. Anfangs dachte ich auch daran, in ßolfin zu landen und den Cerro grande oder jMorro Jorjillo zu untersuchen. Hier hat vor längeren Jahren ein gewisser Kar an jo aus Coquimbo geglaubt, eine reiche Goldader zu finden; der Contramaestro der Janequeo hat den Indier selbst gesprochen, welcher diesen Herrn Naranjo nach Bolfin gerudert und von dort wieder abgeholt hat, auch Goldstufen von dort gesehen haben will. In Coquimbo rüstete Na- ranjo ein Schiff aus, um die Gruben zu bearbeiten, und schiffte sich auf demselben mit den nöthigen Arbeitern ein, allein das Schiff ging in einem Sturme mit Maus und Mann unter, und mit ihm die Kenntniss von der Goldader. Noch soll in derselben die harreta (Eisen- stange) stecken, mit der Naranjo die Goldstufen losgebrochen. Seitdem haben mehrere Catea- dores den Berg besucht, ohne die Ader finden zu können. Da ich nicht erwartete, glücklicher zu sein, und mein Besuch dieses trostlosen Ortes kein anderes Eesultat gehabt hätte, als zu ennitteln, ob die Küstengebirge dort aus Syenit oder Porphyr bestehen, was vor der Hand von geringem Interesse ist, so glaubte ich ruhig vorbeischiffen zu dürfen. Herr Döll, der sehr von der Seekrankheit leidet, beschloss zu Lande nach Paposo zu- rückzukehren, während ich mich den 27sten December einschiffte, nachdem ich noch meinen VoiTath von Lebensmitteln mit 25 Pfd. Zucker, 25 Pfd. trocknen Feigen und 12’/2 Pfd. Eeis vennehrt hatte. Wir hatten frischen Wind und warfen daher schon den Abend in einer klei- nen Bucht, die einen trefflichen Hafen bildet, dicht bei der Isla blanca mit 4}/i Faden Tiefe und feinem Sandgrund die Anker. Auf dem Blatte der Fitzroyschen Karte, welches diese Ge- gc-nden umfasst, und welches wir an Bord hatten, ist die Insel ii*rig als Halbinsel gezeichnet. Icli bedanre, dass die chilenische Eegierung nicht die Aufnahme der Häfen und Buchten von Ghanaral, 1’artal, Paposo, Cobre, Isla blanca, Mejillones, welche durch die Offi- ziere der Jancfjueo auf dieser Eeise gemacht worden sind, veröffentlicht; sie könnten in manchen Fällen der Schifffahrt dienlich sein. Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dass fast siimmtlielie Namen der Fitzroyschen Karte z. B. Jara, Chancaea u. s. w. den Bewohnern un- bekannt sind: die Karte, welche dieses Werk begleitet, gibt die Namen so an, wie sie gegen- wärtig im Gcbx'auchc sind. 37 Die Insel, Isla blanca genannt, ist kaum 20 Fuss hoch, und hat nur ein paar hun- dert Schritte im Umfange. Ich besuchte sie nach dem Frühstück. Sie besteht ganz aus Thon- stein-Porphyr. Die Grundraasse desselben ist grau, unter der Lupe durchweg krystallinisch körnig, mit 1 — 2 Linien grossen grauen Feldspathkrystallen, rothen Körnchen, und seltenen, etwa 2 Linien grossen, erdigen, grünen oder rothen Flecken, die offenbar zersetzte Hornblende sind. Dieser Porphyr ist von zahlreichen 3 — 6 Fuss mächtigen Gängen, die meist senkrecht stehen, in verschiedenen Richtungen durchsetzt. Diese Gänge bestehen aus einem mehr tho- nigen Porphyr, der kleine Feldspathkrystalle enthält, die theils weiss, theils ziegelroth sind, und enthält bisweilen glasige bouteillengrüne Körner (Olivin?). Manchmal Ist die Masse kirsch- roth mit weissen Feldspath- und seltener Hornblendekrystallen etwa 1 Linie gross; bisweilen beinahe schwarz, erdig, mit blassgrünen Feldspathkrystallen, also grünsteinartig. Da diese Gänge sich viel leichter zersetzen, als die Hauptmasse der Insel, so bilden sie am Ufer tiefe Einschnitte und Buchten. Auf der Insel ist keine Spur von Pflanzen, Insekten oder Eidechsen zu finden. Die Oberfläche derselben erscheint weiss, daher der Name Isla blanca, indem sie mit einer dünnen Schicht Vogelmist bedeckt ist. Darunter ist ein gelber, erdiger, mit viel Sand und kleinen Sternchen vermischter Guano, von geringer Mächtigkeit, von äusserst schwachem Gerüche, mit einem Wort, von sehr schlechter Qualität. Dennoch hat man versucht, diesen Guano in den Handel zu bringen. Wir fanden Wege, pircas^ einen Haufen durchgesiebten mit Segeltuch bedeckten Guano, das Sieb, und viel Stücken losgebrochenen Guanos, die noch zerkleinert und gesiebt werden sollten. Ich beschäftigte mich längere Zeit damit, Conchylien und andre Seethiere zu fischen, fand aber eine geringere Ausbeute, als ich erwartete. Von Conchylien nämhch; Kellia bullata Ph. — miliaris Ph. Magdala cuneata (Anatina) Gray. Cardium pygmaeum PIi. Cardita semen Reeve. Venus Dombeyi Lamk. Area pusilla Sow. Chama pellucida Brod. Mytilus dactyloides Hupe. • — granulatus Hanley. — ovalis Lamk. Discina lamellosa (Orbicula (male) Brod. Chiton tuberculiferus Sow. (spiniferus Frembl.) — eoquimbeasis Frembl. — Cumingii Frembl. I Chiton granosus Frembl. — granulosus Frembl. — argyrostictus Ph. — peruvianus Lamk. Patella viridula Lamk. — (Lottia) variabilis Sow. — parasitica d’Orb. Acmaea scutum Eschb. — scurra Less. Fissurella maxima Young. — Bridgesii Reeve. — briadiata Frembl. — latemarginata Sow. — pulchra Sow. — crassa Lamk. — costata Less. Fissurella peruviana Lamk. Siphonaria tenuis Ph. Mouretia peruviana Gray. Calyptraea trochiformis (Patella) Chemn. Rissoa nigra (Paludina) d’Orb. Rissoina Inca d’Orb. Litorina zebra (Turbo) Wood. — araucana d’Orb. Pbasianella umbilicata (Litorina) d’Orb. Trochus tridens Menke. Turbo propinquus Hupe. Murex lobisus Gray. Concholepas peru\nana Lamk. Columbella sordida d’Orb. Von nackten Mollusken fand ich zwei Arten Doris, zwei Arten Ascidia und Octo- pus Fontaineanus d’Orb. Zwei Holuthurien mit baumartig verästelten Fühlern, die eine scharlachroth, die andre grau mit grünen Fühlern steckten im Sande zwischen den Klippen und Hessen nur ihre Fühler sehen; diese hielt ich erst für einen Tang, sie verschwanden aber plötzHch beim Berühren. Schöne grüne und scharlachrothe Actinien von 2 Zoll Durch- messer, und kleinere, 9 — 12 Linien grosse, roth, mit blauen weiss eingefassten Streifen tmd 38 blassen, sehr spitzen Fühlern waren in Menge in den seichten Pfützen, und sahen aus wie Blumen. Eine scharlachrothe Anelide, Amphinome miniacea n. sp. zerstach mit ihren weis- sen Borsten alle weichen Thiere, die zugleich mit ihr in Spiritus kamen. Leider sind mehrere dieser Weichthiere aus Mangel an Weingeist verdorben, indem ich durch ein lächerliches Ver- sehen in Valparaiso statt zwei grosser Glassgefässe mit weiter Mündung voll Spiritus zwei Flaschen Xerez erhalten hatte! Sie waren in meiner Abwesenheit abgeliefert, als die erwähn- ten Gläser mit Spiritus angenommen, und als solche verpackt worden! Wegen dieses Man- gels an Spiritus und Gefässen konnte ich leider keine Fische sammeln. — Von Echinoder-' men fand ich 2 Arten Seeigel, drei Arten Seesterne, und eine Ophiura, Ophiolepis ata- camensis n. sp. Die Küste des gegenüberliegenden Festlandes besteht wie die Insel aus Thonsteinpor- phyi-, welcher Spuren von Kupfererz zeigt. Hart am Ufer ist eine Salzmine in einem wei- chen, rothen Porphyr eröffnet, die ziemlich horizontal 15 bis 20 Schritte in das Ufer eindiingt. Das Salz findet sich in V2 — 1 Zoll dicken Adern, welche weiter nichts als Klüfte des Gesteines sind, in welchen sich das Salz des Meerwassers abgesetzt hat, welches von oben eingedrungen ist. Dieses Salz wird von den Changos geholt, wenn sie hier in der Nähe fischen oder See- hunde jagen. Ein IV2 Fuss dickes Muschelconglomerat liegt auf dem Porphyr auf und bildet zum Theil das Dach der Mine. Etwa 15 bis 20 Fuss oberhalb des jetzigen Meeresspiegels liegt eine mächtige Sandebene an der Küste, die sich wohl eine halbe bis drei Viertel legua gen Osten erstreckt, ehe sie den Fuss der Berge erreicht. Nach Norden setzt sie sich in die ungeheure Sandebene fort, welche das kleine Gebirge, das im Süden mit dem Morro Mo- reno anfängt und im Norden mit dem Berge von Mejillones aufhört, mit dem Festlande verbindet. Diese Sandebene ist, wie bei Caldera, Ghanaral de los Animas u. s. w. , überall mit zahllosen Muscheln übersät, die mit den in der Nähe lebenden identisch sind; ein aber- maliger Beweis von der Hebung der Küste. Ausserdem liegen hier wie bei Tartal, Paposo u. s. w. viele Fragmente von Jaspis, Carneol, Chalcedon, Feuerstein mnher, die wohl aus ei- nem zersetzten Mandelsteine herstammen. Man findet sie vielfach zersplittert und angehauen, und haben oftenbar die Changos, vielleicht seit Jahrhunderten daraus Feuersteine und Spitzen für Harpune etc. geschlagen. Ueberhaupt scheinen die Changos diesen trostlosen, wasser- leeren und von aller Spur von Vegetation entblössten Ort früher viel besucht zu haben. Man findet hier eine Menge Scherben von Töpfen und zahlreiche Gräber, es scheinen kreisförmige mit einem Ringe von Steinen eingefasste Gruben von etwa 4 Fuss Durchmesser gewesen zu sein. Den Morgen hatten die Offiziere noch einen vollständigen Schädel gesehn, aber leider niclit mitgenommen; den Abend als ich hinkam, hatte ihn jamand aus Muthwillen zertrümmert. Wir fanden hier frische Fährten von Guanacos und von Füchsen. Den 29sten December 4 Uhr Nachmittags lichteten wir die Anker, um nach der Bucht von Mejillones zu fahren. Die Nacht war sehr dunkel, und um so prächtiger sah das Leuch- ten des Älecres ans. Bei Anbruch des folgenden Tages fanden wir mis schon viel nördlicher al-t die letns (die Brüste) des Morro Moreno, und gegen 9 Uhr bogen wir schon um die Ttinta de Angamos. Dicht dahinter sahen wir am Strande Hütten, ein Bot und Menschen, ollenbar Leute, die dort Guano holen wollten. Ein Bot mit vier Leuten ruderte vor uns her nach Gobi ja zu. Da diese Gegend theils von Ghile, theils von Bolivien in Anspruch ge- 39 nommen wird, so wurden die Leute im Bote durch einen Signal -Schuss aufgcfordert, an Bord zu kommen. Es setzte aber seinen Weg nur um so eiliger fort, und als auch ein zweiter Signalschuss nicht beachtet wurde, wurde die Schalupe abgeschickt urn die Leute mit Gewalt zu holen. Als sie kamen, erfuhren wir von dem Patron des Botes, dass an der Spitze An- gamos 22 Mann beschäftigt seien, Guano zu sammeln für ein Haus von Valparaiso; der Ad- ministi’ator dieses Geschäftes befinde sich augenblicklich in Cobija, und sie wollten dorthin, um ihm anzuzeigen, der Mayordomo (Aufseher) in Angamos sei verrückt geworden, er schlafe nicht, esse nicht, und schwatze fortwähi-end. Der gute Mann hatte also offenbar den Säufer- Avahnsinn, das delirium tremens. Derselbe theilte ferner mit, dass sie ihr \\’asser von einer Quelle am Fusse des Moito Moreno, also etwa 12 Stunden Aveit |bezögen, es sei aber sehr schlecht; ihr Brennmaterial sei das Holz von Cereus, welches sie vom Gipfel des Morro de Mejillones 2 gute Stunden weit herbeischlep])en müssten; der Guano sei schlecht, von dersel- ben Beschaffenheit, wie der der Isla hlanca, wo sie kürzlich gearbeitet hätten. Der Commandant gab dem Schiffsdoktor die Ordre, mit l\Iedicamenten hinzugehn, und ich schiffte mich mit ihm in der Schalupe ein. Die Brandung Avar aber an der Stelle, avo die Guano-Arbeiter ihre Hütten aufgeschlagen hatten, so stark, dass man nur landen konnte, in- dem man das Bot durch eine Welle ans Ufer Averfen liess, und rasch AA'eiter in die Höhe zog, damit es die nächste Welle nicht Avieder mit fortnähme. Da nun das eine Bot der Janequeo schon schadhaft war und in Mejillones ausgebessert Averden sollte, so Avollte der Führer der Schalupe dieselbe keiner Beschädigung aussetzen, und AA’ir kehrten um, ohne zu landen. In der Nähe unseres Ankerplatzes Avaren mehrere Pirkas^ die Verschanzungen, welche der jetzige chilenische Admiral K. Simpson im Jahr 1845 hier aufwarf, als es zu Feindse- ligkeiten zwischen Chile und Bolivien wegen des Besitzes von ]\Iejillones gekommen Avar. Hier ist ein ziemlich breiter, flacher Strand. Nach NW. treten aber die Berge mit schroffem Ab- sturze in das Meer hinein, so dass kein Weg am Ufer entlang führen kann. Der ganze M o r r o de Mejillones besteht aus einem hellen, zu Grus zerfallenden Granit, oder A'ielmehr Proto- gyn. Die Gemengtheile sind nämlich graulicher Quarz, Aveisser Feldspath, welche bei Weitem den grössten Theil der Masse ausmachen, und schwarzgrüner Chlorit in Partien bis 2 Linien gross, wozu oft schwarzer und auch wohl grauer Glimmer kommt. In diesem Granit kommen Adern oder Gänge von Gneiss vor, mit vorAvaltendem Quarz und sehr feinschuppigem, schAvar- zen Glimmer. Kleinere schwärzliche Adem scheinen von einer Art Hornstein gebildet zu Aver- den. Grüne Epidotadern sind ziemlich selten. Mehrere Klüfte in der Nähe der See sind mit Salz ausgefüllt, oft 2 bis 3 Linien dick, ln einem Lande, avo es regnet, Avürde dies nicht Vorkommen können. Den Slsten December machte ich einen Versuch, den im Südsüdwest gelegenen, in ge- rader Eichtung etwa 2 Stunden entfernten und 2500 Fuss hohen 1\Ioito de Mejillones zu er- steigen. Wenige Excursionen sind mir so sauer gCAvorden. Nach chilenischer Sitte bleibt man nüchtern bis zum wahren Gabelfrühstück, welches der Kaffee oder Thee bcschliesst, und gewöhnlich schläft man bis dahin, d. h. bis 9 Uhr. Nun frühstückten Avir auf dem Schifle zwar gegen S'/s Uhr, aber hier iinter dem 23sten Grad 5Min., avo an diesem Tage die Sonne im Zenith stand, wo der kahle Fels und Schüttboden bald glühend Avird, kein Gegenstand Schat- ten wirft, und kein Lüftchen weht, ist die Zeit von 9 Uhr bis 3 Uhr unstreitig nicht geeig- 40 net, anstrengende Märsche zu machen; mehrmals war ich auch so erschöpft, dass ich glaubte, nicht weiter zu können. Und was war das Eesultat der ganzen Anstrengung? Ein sehr ge- ringes. Der Weg fühi-te eine Zeit lang in südlicher Eichtung am Strande entlang. Der Schutt ist horizontal geschichtet, und wechselt an einigen Stellen mit Bänken eines weisslichen Trip- jiels von 3 bis 4 Zoll Mächtigkeit ah, wie ich deren auch in dem Schuttlande von Caldera beobachtet habe. Dann erhebt sich der Pfad und führt am steilen Abhange dem Ufer parallel über den Schutt, welcher oft unter den Füssen nachgibt und in das Meer rollt. Eine Stelle seinen mir so schlimm, dass ich mich nicht getraute, sie zu passiren, sondern vorzog, eine Schlucht grade in die Höhe zu steigen. Auf diese Weise gelangte ich endlich auf einen ho- rizontalen, ziemlich breiten etwa 1500 Fuss hohen Eücken, der beiderseits steil abfiel. Diese Abhänge sind von zahllosen Schluchten zerrissen, die sich leicht in dem Gruse bilden, in wel- chen der Granit sich auflöst. Es war nicht die geringste Spur einer Pflanze, eines Insektes zu sehn, aber tausende und aber tausende von leeren Gehäusen einer Landschnecke, einer Art B ul im US (B. xerophüus n. sp.) lagen in den Schluchten und auf dieser kleinen Hochebene. Was fressen diese Schnecken? und wo leben sie? Ich vermuthe, dass sie unter der Erde le- ben und n\ir bei feuchter Luft zum Vorschein kommen, um die Flechten abzuweiden, mit denen häufig die grösseren Granitfragmente bedeckt sind; vielleicht ist auch in den Winter- monaten Nebel in diesen Höhen, der eine rasch vorübergehende Vegetation von einjährigen Pflanzen, Zwiebelgewächsen u. s. w. hervorruft. Ich sah viel Löcher in die Erde gehen, vor denen Haufen feinen Sandes lagen, es gelang mir aber nicht, sie aufzugraben, da nirgends ein Hähnchen war, um es hineinstecken und die Eichtung des Loches verfolgen zu können. Auf diesem Eücken trafen wir in die Fussteige, welche die Guano-Arbeiter gemacht hatten auf ih- ren Expeditionen nach dem Gipfel des Morro zum Holzbolen. Dieser erhebt sich in Gestalt eines steilen Kegels auf einem etwa 2000 Fuss hohen Absätze. In dieser Höhe ist etwas Vegeta- tion, hie und da sieht man einen Echinocactus, ein Solanum (flexuosum?), eine F ran- ke nia, eine Dinemandra, eine Alona oder Tetragonia, meist vertrocknet. Die Cactus, meist die eilf kantige Eulychnia breviflora, beginnen erst mit dieser Höhe, und sind dann auf dem letzten Gipfel häufig. An ihrem Fusse fand ich eine Aiströmer ia blühend, ein ent- sprechendes Bild dieser dürren Bildung (A. paupercula mihi). Ich war erstaunt, hier viel Fähr- ten und Mist von Guanacos zu finden. Ist etwa im Winter hier mehr Vegetation? Ich war zu ermattet, um die Besteigung des Gipfels selbst zu versuchen, und begnügte mich, im Osten um flenselben herumzugehn, bis ich die ganze Sandwüste übersehen konnte, die sich bis nach der (fiiimba erstreckt, 22 Seemeilen lang und etwa 3 Seemeilen breit. Dann kehrte ich um. Ich überzeugte mich, dass die etwa 1800 bis 2000 Fuss hohe, steü nach Westen abfallende Hocliebene, welche von Chanaral an die Küste bildet, sich ohe Unterbrechnng bis Cobija fort- BCtzt. Die übnge Zeit, welche die Janequeo hier verweilte, theils um den Landungsplatz auf- zunehinen , theils um das eine Bot am Lande auszubessern, verwandte ich dazu, die Conchy- licn ;im Strande zu untersuchen und mit dem Schleppnetze fischen zu lassen. Letzteres brachte (‘ine. Menge Oliven und andre gewöhnliche Conchylien. Hierbei machte ich jedoch die inter- cflsnnte, llcmerkuTig, dass mehrere Conchylien unter Wasser ein knisterndes Geräusch hervor- bringen; namentlich habe ich dies von Mytilus chorus, Purpura chocolatum und Ba- ianus j)icus erfahren. Man konnte dies Geräusch deutlich auf dem Schiffe hören, wenn die 41 Thiere noch im Netze ein paar Fuss unter dem Wasserspiegel waren. Bisher hat man diese That- sache nm- von einer Tritonia angemerkt. Auch werden einige Fische angeführt, die im Wasser Töne hervorbringen. Ich vermuthe, die Erscheinung ist häufiger als man glaubt. Die physika- lische Erklärung derselben bietet einige Schwierigkeiten dar. Am Strande lagen eine Menge Muscheln und Schneckengehäuse umher, unter denen mehrere Arten, die nicht weiter nach Sü- den vorzukommen scheinen, namentlich Fusus Fontainei d’Orb. = alternatus Ph. (ich kann nicht sagen, welcher Name die Priorität hat), Cancellaria tuberculosa Sow., die grosse Natica atacamensis Ph. u. s. w. Leider waren diese (Jonchylien in der Regel sehr abgerieben und die interessanteren wurden im Schleppnetze nicht gefischt. Von Weich- thieren bekam ich gar nichts, auch nur wenige Crustaceen. Im Meere schwammen viele schwarze Haifische herum, ich erhielt aber keinen und getraue mich nicht zu sagen, welche Art diesen Namen führt. Den zweiten Januar Nachmittags segelten vür ab und warfen den fiten ^Vbends die Anker bei Paposo. Ich stieg sogleich ans Land, um mich mit Herrn Doll und Don Diego zu besprechen, damit diese mit den Maulthieren sich nach dem Hafen von Tartal begeben möchten, von wo die Reise nach Atacama angetreten werden sollte. Der direkte Weg durch das Thal Guanillo wäre näher gewesen, allein wir hätten auf demselben beinahe 15 deutsche Meilen zuriicklegen müssen ohne Wasser anziitrefien, und so zog ich den Umweg vor. Ich begab mich den folgenden Tag wieder aufs Schiff, um die bis dahin gemachten Sannnlungen, die mit demselben nach Valparaiso gehen sollten, gehörig zu verpacken, und umgekehrt die Lebensmittel und was wir sonst in die Wüste mitnehmen wollten, in die geeignete Form zu bringen, damit sie auf Maulthiere verladen werden konnten. Bei der Gelegenheit fand ich, dass die Mati’osen meinen Tabak gestohlen hatten, was für Don Diego und meine chilenischen Diener ein grosses Herzeleid war: ich selbst rauche so wenig wie Herr Döll, und wir wurden daher durch diesen Unfall persönlich nicht betroffen. Den 8ten Januar liefen wir in die kleine Bucht von Tartal ein, und Tags darauf er- schienen auch meine Gefährten mit den Maulthieren: den Nachmittag wurde das Gepäck und die Lebensmittel ans Land gebracht, und den lOten Morgens verabschiedeten wür uns von den Offizieren des Schiffes, die uns auf der ganzen Reise auf das Freundlichste und Zuvor- kommendste behandelt hatten, so dass ich nicht unterlassen kann, ihnen auch hiennit öffentlich meinen Dank nochmals auszusprechen. Die Janequeo ging unter Segel, und wir waren nun allein in der Wüste, lediglich auf uns selbst und die Hülfsmittel, die wir mit uns führten, angewiesen. Ehe ich jedoch in der Erzählung meiner Reise weiter fortfahre, würd es gut sein, ei- nige allgemeine Bemerkungen über die Küste der Wüste einzuschalten. Die Küste ist der steile Abfall einer etwa 2000 Fuss hohen Hochebene, die sich von Pan de Azucar 2fi® 8' südl. Breite bis Gobi ja 22® s. Br., ja vielleicht bis zum Rio Loa über 100 leguas weit erstreckt. Selten zeigt sich ein schmales Vorland; oft fällt die Hoch- ebene fast senkrecht in die Fluthen. Mit Ausnahme der breiten Thäler von Salado, Pan de Azucar und Tartal ist ihr Rand nirgends durchbrochen. Beinahe neun Monate im Jahre pflegen Nebel an diesem Abfalle von Miguel Diaz an bis Pan de Azucar zu hängen; wei- ter südlich ist der Abfall zu niedrig und zu sehr unterbrochen, um die Wasserdünste auf ih- 6 43 rem Wege nach dem Innern aufzuhalten. Warum aber die Nebel nördlich von Miguel Diaz wo der Eand des Festlandes sich vielleicht noch etwas höher erhebt und ebenfalls ohne Un- terbrechung ist, fehlt, wage ich nicht erklären zu wollen. Diese Nebel bedingen das Vorkom- men von Wasser in den Schluchten und die eigenthümliche Vegetation, die ich geschildert habe. Es ist klar, dass die physischen Verhältnisse durchaus keinen Ackerbau und auch die Viehzucht nur in einem höchst eingeschränkten Maasstabe erlauben. Die Hirtinnen müssen nothwendig Nomaden sein, und es gibt einzelne besonders trockne Jahre, in denen ihre Zie- gen und Esel in Gefahr sind zu verhungern. Dann müssen sie ihre Zuflucht dazu nehmen, den Chayuar und die Cactus für die Thiere geniessbar zu machen, indem sie trockne Eeiser und Hahne rund herum anhäufen und anzünden und auf diese Weise die furchtbaren Sta- cheln dieser Gewächse verbrennen. Unter diesen Umständen sind die Bewohner gezwungen ihren Unterhalt auf dem Meere zu suchen, welches sehr fischreich zu sein scheint. Namentlich Avar lange der Congrio eine ergiebige Nahrungsquelle für sie. Dieser Fisch ist kein Conger, wie man nach dem spanischen Namen memen könnte, und wie Herr Gay geglaubt hat, sondern ein bis dahin unbeschrie- bener Fisch aus der Abtheilung der Blennioiden, den ich Genypterus nigricans genannt habe, indem die auf ein paar Fäden reducirten Bauchflossen an der Spitze des Kin- nes sitzen. Diesen Fisch, welcher 2 — 3 Fuss lang wird, fängt man fast nur im hohen Meere und zwar mit Angeln, deren eine ganze Menge an einer Schnur oder Euthe befestigt sind. Zur Zeit als Chile noch spanische Colonie war, galt der Centner trocknen Congrios in Valpa- raiso 40 und in Lima gar 60 pesos (= 80 Thlr., also das Pfund 24 Sgr.!); jetzt war, wie ich oben angeführt habe, der Werth in Paposo 8 pesos für den Centner. Seit dem Handel mit Europa wird viel Stockfisch eingeführt, auch werden die Forsten nicht mehr so streng gehal- ten, und so erklärt sich das Sinken der Preise. Aus diesem Grunde bringt die Arbeit in den Bergwerken mehr ein, und die Bevölkerung hat sich daher grossentheils von der Küste weg- gezogen. Früher gab es an der ganzen Küste sehr viele Seehunde (lohos, eigentlich Wölfe), welche tür die Changos von grosser Wichtigkeit sind, indem sie denselben namentlich ihre Fahrzeuge, wovon gleich mehr, liefern. Seit zwanzig Jahren haben sie mit einem Mal erstaunlich abge- nommen. Damals soll eine Seuche, eine Art Wasserscheu, unter fast alle Thiere gekommen sein, und nicht nur viel Hunde und Füchse, sondern auch EindAdeh, Pferde, Maulthiere, Zie- gen und Schaafe weggerafift haben. Dieselbe Krankheit, meinen die Fischer, habe damals auch die Seehunde ergriffen ; denn sie wurden zu der Zeit in grosser Menge todt, aber fett und ohne Wunden am Ufer gefunden. (Auf dem Eitt von Paposo nach Cobre tödtete mein Diener mit einem Steinwurfe ein Junges, welches am Ufer auf einem Felsen schlief; es war die gewöhn- liche ütaria porcina.) Auch die Menge der Vögel soll sehr abgenommen haben; bis 1812 wurden von der ganzen Küste, und namentlich von Chanaral eine Menge Pelikanfedern nach \nl|)ai’aiso gebracht, die zum Schreiben dienten, bis sie durch die europäischen Gänsekiele und die Stalilfedcrn verdrängt wurden. Ueberall liegen zahlreiche Wallfischknochen am Strande, dennoch lud)c ich nie etwas von gestrandeten Wallfischen, von der Gewinnung von Thran und I’lsehbcin u. H, w. erzählen hören. Die KüstenbeAvohner führen von Huasco an bis nach Bolivien den Namen Changos \ 43 es ist ein indischer Stamm, aber jetzt sehr vermischten Blutes. Seine Sprache soll die ge- wöhnliche chilenische gewesen sein; jetzt reden sie aber nur Spanisch und haben ihre ur- sprüngliche Sprache ganz vergessen. Die Zahl derjenigen, welche im Distrikt Paposo oder von Caldera bis Mejillones wohnen, mag etwa 500 betragen. Männer und Weiber leben den grössten Theil des Jahres getrennt, die erstcren mit dem k'isehfange oder jetzt in den Berg- werken beschäftigt, die letzteren mit ihren Ziegenheerden hernniziehend, wo sie Weide und Wasser finden. Im Winter, wenn die stünnischc See nicht erlaubte zu fischen, gingen die Männer in die Wüste auf die Gnanaco-Jagd. Wirkliche Ehen gibt es unter ihnen nicht, auch könnten sie solche beim besten Willen nicht kirchlich cinsegncn lassen, da in der ganzen Prr>- vinz nur ein Pfarrer, in der Stadt Copia})ö, existirt. Die Kinder bleiben bei der Mutter, bis die Knaben gross genug sind, an dem Benife der j\länner sich zu betheiligen. Die Fahrzeuge, in denen diese Changos sich oft weit in die hohe See wagen, heissen halsas und sind sehr eigenthümlich. Es sind nämlich zwei mit Luft aufgeblasene Schläuche von Scehnndsfell , die vorn und hinten in eine etwas aufgerichtete Spitze endigen. Sie mögen etwa 10 Fuss lang sein, und sind hinten etwas breiter als vom. Oben sind sie durch Reiser verbunden, und die Fischer sitzen darauf platt wie die Schneider oder knieend. Diese Fahr- zeuge sind wegen ihrer Leichtigkeit und Elasticität vortrefflich für diese klippige Küste mit der fürchterlichen Brandung geeignet, wo nur an wenigen Stellen gewöhnliche hölzerne oder eiserne Fahrzeuge anlanden können. Sie sind mit Ocker roth gefärbt. Capitel II. Reise schräg durch die Wüste von der Küste bis zum Städtchen Atacama. Gleich beim Anfänge unserer Reise befand ich mich in keiner geringen Verlegenheit. Don Diego hatte mich gebeten, es ihm zu überlassen, den Contrakt wegen der ]Maulthiermiethe mit den Atacameniern abzuschliessen, indem er die Art und Weise dieser Leute kenne, und ich hatte eingewilligi;. Ich hatte ihm eingeschärft, fünf Maulthiere für den Transport unserer Effekten und Lebensmittel zu miethen, und ein lediges Maulthier für den Fall, dass unteru*e- ges ein Maulthier unbrauchbar würde. Als nun aber die Maulthiere in Tartal anlangten, wa- ren nur drei für das Gepäck da, und auch kein lediges. Er sowohl wie Hen* Döll hatten meine Anordnungen für überflüssig gehalten und der Regierung 30 — 40 pesos sparen wollen. Die Folge dieser Klugheit war, dass unser Gepäck nicht fortzuschaffen war. Jetzt war guter Rath theuer. Am Wasserplatze Gachinal de la Sierra durfte ich hoffen andre Atacame- nier zu finden, die ledige Maulthiere vermiethen konnten. Aber wie bis dahin gelangen? Zu Fusse gehen, und die Reitmaulthiere beladen? Diesjwar erstens sehr beschwerlich bei den weiten Wegen, die nothwendig von einem Wasserplatze zum andern in einem Tage zurückge- legt werden mussten, und zweitens lässt sich Gepäck nicht auf einem Reitsattel befestigen. Einen grossen Theil der Lebensmittel zurücklassen und verstecken, war auch sehr gewagt, da wir keinesweges deren zu viel hatten. Ich musste daher sehen, von den Changos Esel bis Gachinal de la Sierra zu miethen. D. Diego erbot sich die nöthigen Schritte zu thun 6 * 44 und ritt herum, mn nach Eseln zu suchen. Bald erschien er auch mit einem Chango, der nur, mit Erlauhniss zu sagen zwei Esel — anders sprach der höfliche Mann nie von seinen Thieren — vermiethen konnte ; als wir aber den Contrakt ahschliessen wollten, zog er sich zu- rück, indem er sich besann, dass er seine Esel nicht so lange missen könne. Wir zogen da- her so gnit es ging die zwei Stunden Weges bis nach unserm früheren Lager hei der Agua de Clerigo, am Südabhange des hohen Cerro de Hueso parado, waren aber diesmal so klug, unser Zelt in ziemlicher Entfernung vom Brunnen aufzuschlagen, wo wir nichts von den Stichen der Mücken und Moskitos zu leiden hatten. Don Diego bemühte sich während des Nachmittags eifrig, unter den in der Nähe wohnenden Hirtinnen Esel aufzutreiben, und kam gegen Abend voller Freude mir zu sagen, die alte Dona Serafina wolle uns drei Esel für die beiden Tagereisen bis Cachinal leihen, könne aber niemanden mitgeben, der die Esel nach- her zurücknähme. Er habe daher zu diesem Zwecke einen Knaben für 13 pesos! gemiethet. Nun wurde ich der Sache überdrüssig und verhandelte selbst mit der Alten und ihrem Manne. Für ein Pfund coca, welches ich in Cachinal von den Atacameniern kaufen sollte, die ich dort zu treffen hoffte, etwas Mehl, etwas harina tostada (Mehl von geröstetem Weizen), etwas Ein- derfett, Schiffszwieback, Charqui (an der Luft getrocknetem Eindfleisch) , Zucker und Yerha Mate (Paraguaythee) wurden mir zwei Esel vermiethet und der alte J o s ö begleitete uns bis Cachinal, um sie von dort wieder zurückzunehmen. Diese Lebensmittel waren keine 3 pesos im Einkaufspreise werth, und die Coca sollte 2 pesos kosten. Spasshaft waren die Ver- handlungen mit der alten Serafina. Ja, ich weiss es wohl, dass es ein vicio (eigentlich La- ster) von mir ist, Coca zu kauen, aber ich bin alt und kann es ein Mal nicht lassen, wieder- holte sie wohl zwanzig Mal. Den 11. Januar. Von Agua de Clerigo bis Cachiyuyal, 14V? leguas. Nachdem wir noch zwei Flaschen Milch und ein Huhn erhandelt, brachen wir endhch * Morgens 8 Uhr auf. Don Diego war vorausgeritten, um früher in Cachinal einzutreffen, da- mit nicht etwa die Atacamenier mit ihren Maul thieren abzögen, ehe wir dort eintrafen. Ich war fest entschlossen , falls [wir keine Maulthiere in Cachinal träfen , mit Gewalt die beiden Esel ziu* Weiterreise zu pressen. Der alte Josö nahm sich zur GeseUschaft noch «einen Kna- ben mit. Die zwei Esel, kleine Thiere, reichten nicht aus, das Gepäck zu tragen, ich befahl daher, die zwei Säcke mit Schiffszwieback auf mein Eeitmaulthier zu laden, und ging zu Fusse. Nach einem Marsche von zwei Stunden bogen wir aus dem Hauptthale links ab in das Thal von Breadal in einer Höhe von 1270 Fuss, so stark ist das Gefälle auf 2 deutsche Meilen! Die Berge, welclie dasselbe einfassen, sind niedrige Porphyrberge, der Boden ist mit Salz- cfflorescenzen bedeckt und die Luft riecht wie bei Salinen. Bald kamen wir auch an Was- ser, w(;lchc3 so salzig ist, dass überall eine dicke weisse Kruste bleibt, wo es verdunstet. An dcmsclljcn wuchs die ßrea^ welche dem Thale den Namen gegeben hat, und Chepica hrava^ ein niednges, graues Gras mit zweizeiligen, stechenden Blättern (Distichlis thalassica Kth.). Bald daraui findet sich eine ähnliche Pfütze, und zehn Minuten weiter öffnete sich das Thal, so dass cs beiderseits nur flache, höchstens 100 Fuss hohe Eücken zeigte. Hier mündete rechts ein V eg ein, der nach einem etwa zehn Minuten entfernten Wasserplatze führte, um welchen 45 herum auch etwas Futter stand. Die Maulthiere wurden abgeladen und nach diesem Wasser getrieben, um sich dort etwas zu erholen, da wir noch einen weiten Tagemarsch, wohl 10 le- guas, bis zum nächsten Wassei*platze, Cachiyuyal (nicht mit dem früher ei-wUhnten Cachiyuyal zu verwechseln),'^ vor uns hatten. Die Hügel in der Nähe zeigen eine Menge von den Guana- cos getretene Pfade, gerade wie sie die Schaafe auf den Abliängen hervorbnngen. Die Höhe dieses Halteplatzes ist 1629 Fuss über dem Meere. Um iVa T^hr ging es weiter. Der Weg führte durch ein weites, flaches mit Schutt er- fülltes Thal, in welchem ab und zu ein Mal Wasser fliessen muss, w'elches seinen Weg durch eine dünne Schlammschicht bezeichnet. Selten treten die flachen Bergkuppen an den Weg selbst heran, so dass man sehen kann, aus welchem Gestein sie bestehen; mit einem Wort das Thal hat viel Aehnlichkeit mit dem des Salado, nur sind die Berge niedriger und ohne Gänge. Im Anfänge scheint alles Porphyr zu sein; und so auch der rothe Berg im Süden, etAva 1’/, Stunden von Breadal, aus welchem D. Diego sein „oro richisimo“ (höchst feines Gold) ge- wonnen hatte. Anderthalb Stunden weiter war aber im Süden ein aus lauter Syenitblöcken gebildeter Berg. Das Gestein Hess deutlich grauen Quarz und grauen Feldspath, wogegen die Hornblende sehr zimücktrat, und ein oder das andre Gliinmerblättclien unterscheiden. Die Ge- mengtheile waren nur V2 — '1 Liuie gross. Vier und eine halbe Stunde von Breadal kamen wir an einen weissen Granitberg. Das Gestein bestand aus milch Aveissem Feldspath, weissem Quarz und wenigem Glimmer. Dieser ist meist schwarz, selten gelb und bisAveilen durch grau- grünen Chlorit ersetzt. Auch das Schuttland zeigt manches Interessante. Man sieht, dass er deutUch geschichtet und über 40 Fuss mächtig ist. Tm Geröll fand ich Eisenglimmer, Jaspis, Carneole. Häufig sind Gypskrusten, bröcklich, durchaus porös, meist ins Gelbliche ziehend. In den Höhlungen sieht man kleine Krystalle, und hie und da ist ein Sandkom oder Stern- chen eingeschlossen. Sie sehen oft aus wie Zucker, durch den Wasser gesickert ist. Dieser Gyps ist besonders vier Stunden von Breadal sehr entwickelt, und bildet förmliche flache Hü- gel, in denen der Gyps durchai^s \mrherrscht. Nachdem Avir etAva 6 leguas zuriickgelegt hat- ten, verliessen wir das Thal, welches sich hier in einen engen Wasserriss zAvischen 10— 30 Fuss hohen Schuttwänden veiuvandelt hatte, um auf der anstossenden Ebene zu reiten. Hier Avar viel Kochsalz und Glaubersalz ausgeAvittert, doch setzte die einbrechende Nacht bald den Beobachtungen ein Ziel. Erst kurz vor Mitternacht langte ich am Lagerplatze an. Bei Breadal war noch ziemlich viel Vegetation, drei Arten Heliotropium, Cynoc- tonum viride, Tetragonia maritima, Allona mollis, Alibrexia Anllosa, Sorema elegans, Argy lia pube r ula, Closia anthemoides, Bustillosia chilensis, Cruiks- hanksia tripartita, Calandrinia discolor, eine Art Echinocactus und ein Cereus. Weiter hinauf erschien in den Wassemssen der Palo de Jote und die Ephedra americana, der Pingo-jpingo der Eingebornen, aber die Pflanzen wurden immer seltener, je Aveiter wir ka- men, und vier Stunden hinter Breadal war die Vegetation absolut null. Erst auf den oben erwähnten Gypsbuckeln erschien wieder eine Pflanze mit schönen rothen Blühtemispen , einer Amarantacee ähnlich, es ist aber eine Portulacee: Silvaea pachyphylla Ph. Den 12. Januar. Von Cachiyuyal nach Cachinal de la Sierra. 13 leguas. Unser Nachtquartier lag schon 4000 Fuss über dem Meere, und wii’ hatten in der Nacht 46 einen eiskalten, schneidenden Ostwind {Serrano, Gebirgswind Span., oder Puelche^ Ostwind Araukan.) gehabt, so dass das Thermometer den Morgen um 5 Uhr niu' 5,8” Gels, zeigte. Wir hatten unser Quartier an einem kleinen Bache mit gutem Wasser aufgeschlagen, dennoch wa- ren am Ufer nur drei Pflanzenarten: Paspalum conjugatum Sw., Scirpus chilensis Nees, und Brea (Tessaria absinthioides DG.). Das Thälchen war 40 — 80 Fuss hoch im Schutte eingerissen, und man konnte deutlich an den steilen Wänden die horizontale Schich- tung sehen. Der Schutt wechselte mit Schichten von gelblich weissem Trippei ab. Ein schwarzer Berg in der Nähe besteht aus Homsteinporphyr. Die Grundmasse ist ein schwar- zer, ausgezeichnet splittriger Hornstein, in dem weisse oder fleischrothe Feldspathkry stalle von 1 — 2 Linien Grösse und graue Quarzkörner ausgeschieden sind. Fast eine Stunde lang dicht hinter Gachiyuyal ist die Ebene mit dem GacTiiyuyo bedeckt, welcher der Stelle den Na- men gegeben hat; es ist dies ein strauchartiger, fünf Fuss hoher Atriplex (A. de- serticola n. sp.). In dieser Gegend kommen öfter kleine Brunnen vor, meist von einem dich- ten Rasen von Cliepia dulce d. h. Paspalum conjugatum eingefasst. Hier fand ich zum ersten Male eine niedliche kleine Lobeliacee mit weissen Blümchen, Pratia atacamensis n. sp., welche fast an keinem Brunnen der Wüste fehlt, ein ganz niedriges, graugrünes Ly- cium (L. humile Ph.) mit fleischigen Blättern und weisser Blume, welches essbare Früchte von der Grösse und Farbe der Heidelbeeren trägt, und wie ich später erfuhr, Jurne genannt wird — es war hier aber noch nicht in Blüthe; endlich Acaena canescens. Die ganzen 13 legiias bis Gachinal de la Sierra sind eine sanft nach O. an- steigende, stellenweise zwei leguas breite, flache Einsenkung, so dass man die niedrigen Berge meist in einer zu bedeutenden Entfernung sieht, um ihre geognostische Beschaffenheit zu er- kennen; dieselben sind stets abgerundet, nie sieht man Felsen oder Klippen, Alles zerbröckelt, Alles ist Schutt. Der Boden zeigt fast überall unter der obersten lockeren GeröUschicht Gyp)skrusten, und in den von den Huftritten der Maulthiere gebildeten Vertiefungen war oft federartiges Salz, wohl Glaubersalz, ausgeblüht. Nur aus ^en lose umherliegenden Steinen kann man einen Schluss auf die Beschaffenheit der Berge wagen. Häufig sieht man Grün- steinporphyre, wo in dunkelgrauer Masse Va — 1 Linie grosse, grünlich -weisse Feldspathkry- staJle ausgeschieden sind, oder Hornsteinporphyre, wo in einer bald mehr röthlichen, bald mehr schwärzlichen Grundmasse Quarzkörner und Feldspathkrystalle , selten Glimmerblättchen sich zeigen. Dieselben sehen oft wie Schlacken aus. Ein Berg, 5Va leguas von Gochiyuyal beinah 5000 Fuss über dem Meere, der am Abhange gTosse Blöcke trug, die wir von Weitem für Büsche hielten, ist ein feinkörniger Syenit. Aber wie sind folgende Thatsachen zu erklären? Schon den Morgen hatte ich einzelne grosse Kalkspathblöcke, einige bis iVa Fuss Durchmesser gesehn. Wo konnten diese her- Htannnen? Bald nachdem wir den zuletzt erwähnten Berg passirt, war der Boden mit Mil- lionen kleiner, runder, grauer Ghalcedonkörner , wie mit Erbsen oder Pfefferkörnern bestreut, was .sogar meinem Diener auffiel, der meinte es sähe ja aus, als ob der Boden mit Hagel be- deckt wäre. Weiterhin war ein Feld ganz mit Rapilli und Schlacken bedeckt. Es war als ob ich mit einem Male wieder in den Vesuv, den Aetna oder auf die Liparischen Inseln ver- hetzt wiii e, die ich vor 23 Jahren durchwandelt, in Gesellschaft meiner unvergesslichen Freunde 1' riedr. Hoffmann und Arnold Es eher. Der einzige Unterschied war, dass die Uneben- 47 heiten der Schlacken nicht so rauh, sondern mehr abgerundet waren. Die Oberfläche ist lö- cherig, das Innere durchaus porös, wie bei einer gewöhnliclien Schlacke. Die Poren sind theils leer, theils mit pulverförmigem, weissem, kohlensaurem Kalke, der lebhaft in Säuren Vjrau- set, theils mit Chalcedon erfüllt, und scheinen diese Substanzen von aussen eingedrungen zu sein, indem die Poren im Innern der Masse leer sind, wogegen sie um so melu: angefullt erschei- nen, je näher sie an der Oberfläche liegen. Die Grundmassc ist grauschwarz, schwer und lässt unter der Lupe^sehr kleine weisse Feldsjjathkrystalle und honiggelbe bis hyacintlirothe Köi*n- chen unterscheiden. Die ßapilli sind nie bis sieben Linien gross, sehr porös, aber selten rauli anzufühlen, als ob die feinen Rauhigkeiten weg-geschmolzen wären; sie sind von der gewöhn- lichen grauen oder röthlichen Farbe und lassen keine Restandtheile erkennen. Zwischen die- sen offenbar vulkanischen Massen liegen Chalcedone herum, von zwei Linien bis zu mehreren Zoll Durchmesser, niilchweiss, durchscheinend, mit concentrischen Ringen, bisweilen .strahlig auf dem Querbruche, unten ziemlich flach, oben niei-en- oder tropfsteinfömiig, als ob sie in weichem, breiigem Zustande vom Himmel gefallen wären. Einzelne Stücke zeigen in ilrren Löchern einen schwärzlichen Anflug, als ob es ein Ueberrest von Lava oder Schlackenmasse wäre. Sind diese Schlacken, Rapilli, Chalcedonknollen und die vorhinerwähnten kleinen Chal- cedonkörner wie gewöhnliche Schlacken und Rapilli von einem \'^ulkane ausgeworfen? und wo wäre dieser? Nichts zeigt in der Nähe den entferntesten Anschein von einem Krater. Den ganzen Tag beinahe sahen wir in der Feme die Berge der hohen Cordillere vor uns, denn wir meinten natürlich damals noch, wir müssten durchaus eine Kette von Bergen finden, aber ohne Schnee. Nur ein Mal zeigte die fernste, nördlichste Kuppe an ihrem Süd- abhange einen Schneestreifen. Die Berge haben fast alle die Form eines abgestutzten Kegels oder eines Doppelkegels, da sind keine kühnen Gestalten, keine Hörner wue in den Alpen. Weder D. Diego, noch mein Führer aus Atacama wmsste einen Namen für hgend einen die- ser Berge; in der That haben die wenigsten Berge in der M" liste einen Namen. Fast den ganzen Tag wehte ein heftiger Westwind, Seewind; sonst w^äre die Hitze auf den Schutt- und Kiesflächen uherträglich gewesen, aber kaum war die Sonne untergegangen, so blies ein eisiger Ostwind von der hohen Cordillere herab. Diese Erscheinung wiederholte sich mit der grössten Regelmässigkeit alle Tage so lange ich in der Wüste reiste. ITn 10 Uhr traf ich im Nachtquartiere ein, wo meine Gefährten schon eine halbe Stunde früher angelangt waren, da sie ritten. Vegetation gab es, ausser in der Nähe des Ausgangs- und Endpunktes dieses Tage- marsches absolut gar keine: ich habe in meinem Tagebuche ausdrücklich angemerkt, dass ich während zehn Stunden auch nicht eine Spur von einem Gewächse gesehen habe. Sehr passend sagt Darwin (Journ. of researches etc. new. edit. p. 349): „Ich habe die Ebenen von Patago- jiien eine Wüste genannt, aber diese können doch noch Dorngesträuche und Grasbüsche auf- weisen, und sind fruchtbar im Vergleich mit dem nördlichen Chile. Hier wiederum gibt es wenige Stellen von 300 Quadratellen, wo man nicht bei sorgfältiger Untersuchung einen klei- nen Busch, einen kleinen Cactus oder ein Lichen entdeckt, und im Boden liegen Samen schla- fend, die bereit sind, im ersten regnerischen Wetter aufzngehen. In Peru erstrecken sich wahre Wüsten über weite Landstriche.“ Diese Wüste setzt nicht plötzlich gegen die üppige Vege- ation des südlichen Chiles ab, sondern ganz allmählig wird der Pflanzen wuchs reicher, je wei- 48 ter man nach Süden geht und je häufiger die Eegen werden. Aber sehr auffallend bleibt es, wie lange die Wiistennatur auf den Höhen der Cordüleren anhält. Die hohen Berge bei San- tiago sind auf ihren breiten Bücken eine Art Wüste; es ist nicht die Spur von dem Easentep- pich, den die alpine Eegion der Schweizer und Tyroler Gebirge darbietet, sondern kahle Schutt- und Felsenflächen, hie und da von niedrigen Büschen meist dorniger und harziger Gewächse unterbrochen. Den 13. Januar. East tag. Wir rasteten den ganzen Tag. Die Atacamenier waren glücklicherweise mit ihren Maiü- tliieren noch nicht vorbei gekonmien und trafen den Morgen von Paposo ein; sie waren die Xacht hmdimch marschirt; auch traf gegen Abend ein Bursche mit 4 — 5 Maulthieren dersel- ben ein, die in dem etwa 9 Stunden entfernten Thale von Sandor geweidet hatten. Ich konnte also nun die mir fehlenden Maulthiere miethen, die Coca für die alte Serafina kaufen, und den alten Josd mit seinen Eseln zurückschicken. Der Cachinal de la Sierra genannte Ort ist eine höchst unbedeutende Senkung in der grossen geneigten Hochebene, nur im Osten sieht man ganz niedrige Hügel und begreift gar nicht, woher hier Wasser quillt. Dasselbe rieselt über einen tausend Schritte langen, 330 Schritte breiten Eamn in verschiedenen kleinen Strömchen. Es ist sehr gypshaltig und bildet daher überall Gypskrusten, schmeckt aber nicht salzig. Dennoch findet man häufig unter den Gyqjskrusten einen Anflug von Kochsalz. Die Temperatur des Wassers betrug in einem run- den, mit Steinen eingefassten Loche 12” E., ist aber schwerlich constant. In diesem Wasser waren weder Schnecken noch Frösche, aber kleine schwarze Blutegel. Die Flora dieser kleinen Oase bestand aus folgenden Pflanzen: Erodium cicutarium oder moschatum. Adesmia atacamensis Ph. Zuccagnia mucronata Ph. Acaena canescens Ph. Malesherhia deserticola Ph. (ein einziger Busch) Baccharis juncea Desf. Pratia atacamensis Ph. Lycium humüe Ph. Alona mollis Ph. Atriplex deserticola Ph. (ein Busch !) Sisyrinchium azureum Ph. Juncus deserticala Ph. — depauperatus Ph. Scirpus chilensis Nees. Polypogon cachinalensis Ph. Deyeuxia deserticola Ph. Distichlis thalassica Kth. Hordeum comosum Presl. Graminea absque flore. Keines dieser Gewächse war holzig genug, um als Brennmaterial zu dienen; wir be- nutzten hier als solches zum ersten Male Maulthiermist, der sehr gut brennt und viel Hitze gibt. Die Differenz zwischen dem Aneroid- und dem Quecksilberbarometer erreichte hier ei- nen enormen Grad; ersteres zeigte 624,5 mill., letzteres bei 11,5” C. 251,3 Par. Linien oder 567 millim. Da letzteres mehr Vertrauen verdient, so berechnet sich die Meereshöhe von Oachinal de la Sierra (Barometerhöhe am Strande von Tartal 757,5 m. bei 22” C.) auf 7516 Fuss. Die geringste Höhe, wenn man die Angabe des Aneroids für richtig nimmt, ist immer noch 6200 Fuss. Ich bemerke ausdrücklich, dass das Quecksilber beim Anschlägen noch einen sehr hellen Klang gab, also keine Luft im vaeuum zu sein schien, und dass bei grösseren Höhen der Aneroid gar nicht mehr sich bewegte oder ganz um^egelmässig war. Wir waren also etwa in der Höhe von Mejico oder vielmehr beinahe in der Höhe des Hospizes weitenmg des Thaies ist ziemliche Vegetation für die Wüste, und namentlich viele Gräser. Poa eremophila Pb. Deyeuxia robusta n. sp., Tlordeum comosum Presb, Paspalum vaginatum Sw.; unmittelbar am Wasser die Juncus-Arten der Wüste, Triglochin, Pratia atacamensis, Lycium humile. Die übrige Vegetation bestand aus Adesrnia liystrix, hier Allaval ge- nannt, aus ßaccharis Tola, Artemisia Co])a, Senecio xerophilus n. sp., Lippia trifida, P^abiana den u data, Nicotiana noctitlora, Verbena deserticola, J^on- chestigma tripinnatifidum, Atriplex microphylla, Ephedra americana, Si- symbrium amplexicaulc Ph., hier Clmchar genannt, und ein oder zwei Arten Opuntia. Guanacos kommen häufig hierher, wir sahen in IMenge ihre Pfade und ihre ^Misthaufen. Hier wurden auch zwei Exemplare von der Ratte erlegt, welche die Millionen Ikicher in den Boden macht, Ctenomys ma jor Ph., die Jinque de la Cordillera, 4 urteltauben, die Embe- riza. Manuel Plaza, der einen Tag nach uns anlangte, hatte ein Guanaco erlegt, und so konn- ten wir ein Mal wieder frisches Fleisch essen. Tch proPjirte auch die Ctenomys, .sie schmek- ken gebraten gar nicht übel. Hier fingen wir eine interessante Eichdechse mit kohlschwar- zem Kopfe: Helocephalus nigriceps mihi. Die Gebirge um Pajonal sind durchaus Porphyr, geschichteter und ungeschichteter, verschiedener Art: kirschroth mit kleinen, weissen P"eld.spathpünktchen, grün mit grösseren, weisslichen PAldspathkrystallen, hellgrau mit grünen Hornblendekrystallen. Auch findet sich ausgezeichneter, grünlich-grauer Mandelstein, dessen Kalkspathmandeln genau Grösse und Ge- stalt der Frucht haben, nach welcher sie benannt .sind. Zahlreiche Grünsteingänge durchsetzeji überall die Berge. Aus der Temperatur des siedenden Wassers berechnet sich die ^leeres- höhe auf 10,480 PMss, also so hoch wie der Gipfel des Aetna. Den 7. Januar nach dem Meteoreisen bei Tmilac (8 leguas) und zurück; Rast in Paj onal. Da ich dem Vorkommen des Meteoreisens ein eigenes Kapitel gewidmet habe, welches man später antreffen wird, so begnüge ich mich hier, die Beschaffenheit des Weges zwischen Pajonal und Imilac zu schildern. Gleich hinter Ikij onal überschreitet man den flachen Rücken der das Thälchen im Norden einfasst, und senkt sich dann in ein andres, mit welchem das feste, anstehende Gestein, der Porphyr, ein Ende hat. Die 6 bis 7 leguas führen nur durch Schutt. Man kommt noch über mehrere Rücken, die sich alle nach Westen, in das grosse Becken von Punta negra verlieren, über die geneigte Ebene am Fusse der Berge, über den schon früher beschriebenen Schlammstrom. Alle diese Rücken und die geneigte Ebene sind nur Trümmer, und zwar liegen die grös.seren Steine oben auf, und die ]\Iaulthiere treten zwei bis drei Zoll tief in Sand oder vielmehr Staub ein. In der Tiefe fand ich in einem trocknen Bachbette ein Stück Bimsstein, das einzige, was mir in der ganzen Wüste vorgekommen ist, wie ein Hühnerei so gross, welches wahrscheinlich von Punta negra herstammte. ^Vuf dem Rückwege glaube ich deutlich Gänge von Porphyr und Grünstein, freilich sehr zertrümmert 11* 84 und zerfetzt, im Schutte erkannt zu haben. Es ist sehr schwer zu sagen, ob der Schutt in der Wüste von ferae herbeigeführt, oder durch Zerklüftung und Auflösung von anstehendem Ge- steine entstanden ist. — Der rothe Berg im Norden unseres Lagers, der s. g. Cerro de Pajonal, enthält Gänge von Bleiglanz sowie von Malachit und Kieselkupfer; von beiden sähe ich Proben. Die Vegetation nahm immer mehr ab, je mehr wir uns von den Bergen entfernten, aber die Eattenlöcher blieben ebenso häufig, selbst da, wo gar nichts Vegetabilisches mehr zu se- lien war. Im Westen von Imilac, in einem kleinen Kessel, war ein Eudel von etwa 5 Guanacos. Den folgenden Tag ruhten wir noch in Pajonal aus. Unser Freund Ghaile erklärte uns mit einem Male, er könne uns nicht weiter begleiten. Alle Vorstellungen, alle Erinne- rungen, einen abgeschlossenen Contract müsse man halten, halfen zu nichts. Er erinnerte sich mit einem Male, er müsse den Tribut*) in Peine einsammeln, wo doch Niemand war! und war mit einem Worte nicht zu halten. Vielleicht war es eine Intrigue, um mich zu nö- tliigen, Manuel Plaza als Fühi-er zu engagieren, welcher 50 pesos bisCopiapo forderte. Die Sache kam jedoch anders. Es trafen zwei Leute aus Trespuntas ein, die nach Atacama wollten. Dem einen, einem gewissen Frites, war aber die Eeise leid geworden, und als er eri'uhr, dass wir ihm ein Maulthier zum Eeiten geben könnten, entschloss er sich umzukehren und uns als Führer zu dienen. In der Nacht vom 7. auf den 8. hatte es stark gefroren. Um Mittag bezog sich der Himmel; es entwickelte sich ein Gewitter mit starkem Blitz und Donner, allein wir bekamen nur einen schwachen Eegen, der kaum eine Stunde anhielt. Den 9. Februar. Von Pajonal nach Zorras. 7V4 leguas. In der Nacht hatte es wieder stark gefroren; als wir aufwachten, war alles Wasser mit dünnen Eiskrusten bedeckt, und um 6 Uhr Morgens stand das Thermometer erst auf 2%^ C. Ich ging mit Herrn Döll voraus. Der Weg führt im Thale abwärts, das sich hier verengt. Es wurde immer enger, zuletzt von Felsen ganz verschlossen, und wir sahen, dass wir den Weg verfehlt hatten. Wir kehrten also um und fanden bald, dass derselbe den Abhang nach Süden erstieg. Oben angelangt, waren wir auf der grossen, sanft von O. nach W. in das liecken von Imilac geneigten Schuttebene, die von seichteren oder tieferen Eissen, die alle \(m Ost nach West laufen, durchfurcht ist. Im Südosten hatten wir den riesenhaften Llul- luilla(;o vor uns. Nach 2 Stunden trafen wir ein wohl 400 Fuss tief eingeschnittenes Thal mit Gonglomeratwänden, die zum Theil senkrecht und 400 Fuss hoch waren; weiterhin ver- engte es sich zu einer engen Schlucht. Im Grunde waren hübsche Pwcas , unstreitig von Gininacojägei'n angelegt, aber kein Wasser, und ausser etwas Cachiyuyo (Atriplex) keine \\‘gcttition. Sonst hatte das Thal doch endlich ein Mal etwas Malerisches. In diesem Thale ) Die Indier in Holivicn haben kein freies Grundeigenthnm. Ihre Ländereien dürfen sie nicht verkaufen und ver- erben dieselben nur auf ihre Söhne, niclit auf ilire Töchter, welche nur vom beweglichen Eigenthume erben. Siirbt ein Indier ohne Söhne zu liinterlassen , so zieht die Regierung ohne Weiteres seine Ländereien ein. Je- der Indier muss für dieselben jährlich 8 pesos entrichten. Den Europäern gibt die Regierung die Ländereien al' fieics, nach Belieben veräusserliches Eigenthum. 85 lagen grosse Schlacken, als ob sie von einem Vulkane bis dahin geschleudert wären. Am Rande traten oben Syenitköpfe aus dem Schutte. Zwei Stunden später überschritten wir ein ähnliches, aber breiteres Thal, dessen Wände weniger steil und von lockerem Schutte gebil- det waren, der vorherrschend aus Porphyr, nächst dem aus Brocken von grauem Trachyt be- stand. Auch dies Thal hat kein W asser. Abermals zwei Stunden sjjäter war ein drittes Thal, ebenfalls ohne Wasser und Vegetation. In dessen Sohle stand ein festes Conglomerat an aus Trachyt mit Brocken von Bimsstein, Quarzporphyr, Syenit etc. gebildet, so dass die Trümmer- gesteine, Conglomerat und loser Schutt hier wenigstens 500 Puss mächtig sein müssen. Bald darauf kamen wir in ein flaches, mit ziemlich reicher Vegetation, namentlich mit zahlreichen Büschen von Scnecio (ich glaube xerophilus) geschmücktes Thälchen, überschritten bald darauf einen niedrigen Rücken, der gleich dem erwähnten T’hälchen nur aus Trachytconglo- merat, Bimsstein und Schlacken bestand, und senkten uns dann in das grosse Querthal von Z o r r a s, wo wir um 2 Uhr eintrafen. Wir fanden hier eine schöne, grosse Pirca, welcher eine Grassmatte als Dach gedient hatte, die nun zum Fussteppich herabgewürdigt wurde. Unser neuer Begleiter, Frites^ hatte sie erbaut, als er hier im vergangenen Winter drei Monate gelebt, um eine kleine Heerde Maulthiere zu beaufsichtigen, und es ist in der That das Thal von Zorras der einzige Ort in der ganzen Wüste (den ich selbst gesehn), wo reichlicher Grasswuchs und reichliches Fut- ter für eine massige Anzahl von Thieren angetroffen wird. Das Thal von Zorras erstreekt sich 3 — 4 leguas aufwärts nach dem Llullaillaco zu, von einem kleinen Bache durchrieselt, der noch eine halbe Stunde weiter als das Lager fliesst, bis das Thal sieh in die oben geneigte Ebene verliert, und versiegt in dieser. Die Thalsohle ist im Durchsehnitt nur 100 Schritte breit und von steilen Wänden eingefasst. Die geognostischen Verhältnisse sind sehr interessant. Die 80 bis 100 Fuss hohe, steile Thalwaud im Süden, der Ph-ea gegenüber, besteht aus grauem Granit oder vielmehr Syenit, denn die Hornblende ist viel häufiger als der Glimmer, und auf demselben liegt ziemlich horizontal eine 10 bis 20 Fuss mächtige Conglomeratbank , die durchaus keine vulkanische Brocken enthält, und die ich nur mit der schweizer Nagelflühe vergleichen kann. Die Nordwand des Thaies ist von mehreren kleinen, von Nord nach Süd laufenden Thälehen unterbrochen, weniger steil und hoch. Hier sieht man dicht bei der Pirca einen Rücken, der beinahe in der Mitte einen ziemlich senkrecht stehenden, etwa 25 Fuss mächtigen, von Südost nach Nord west streichen- den Gang von gelblichem, strahligem und schaligem Kalksinter enthält (siehe a.). Beide Saal- bänder des Ganges sind ein Conglomerat, in welchem Bruchstücke von Granit und kleine, wasserhelle Quarzkrystalle aus dem Trachyt stecken. Die Ausfüllungsmasse hat sich auf bei- den Seiten des Ganges in concentrischen Schalen angelegt; die äusseren sind bräunlich, die inneren heller oder dunkler gelb. Die Trennungslinie in der Mitte des Ganges ist deutlieh, theilweise leer. ]Man sieht, die stein ist Syenit (siehe b.), mit Gängen und Adern von einer Art rothen Granit (siehe c.) ohne Glimmer und Hornblende, bloss aus rothem Feldspath und weissem Quarz bestehend. Auch Grünstein- Gänge setzen in diesem Syenit auf (siehe d.). Das Spalte hat sich nach und nach erweitert und nach und nach angefällt. Das im Süden des Ganges daran anstossende Ge- 86 Gestein im Norden des Ganges (siehe e.), ist horizontal geschichtetes Trachytconglomerat. Der Kalksteingang ist eine lange Strecke nach Ost zu verfolgen , trotzdem er durch zwei Thälchen unterbrochen wird, bis er das Hauptthal erreicht und sich darin verliert. An dieser Stelle zeigen beide Wände des Hauptthaies nichts als Trachjt. Dieser Trachyt ist vorherrschend von grau- lich-weisser Farbe und enthält nicht nur Quarz und schwarzen Glimmer, sondern auch schwarze Hornblende, welche Bestandtheile höchstens 1 Linie gross sind. — Der Trachyttuff an der im S.O. der Pirca gegenüberstehenden Wand des Seitenthälchens zeigt von unten nach oben a) einen groben Tuff mit Brocken von verschiedener Grösse, bis faustgross und darüber, b) einen feinen Tuff, dessen Theile höchstens so gross wie Erbsen sind, c) einen Tuff, der fast ganz aus wallnussgrossen Bruchstücken besteht; d) einen feinkörnigen, in dünne Schichten getheilten Tuff; die Schichten enthalten zum Theil haselnussgrosse Bruchstücke, e) eine Schicht helffosenrothen oder fleisrothen sehr festen Conglomerates, welche ich erst für einen Trachytstrom hielt. Da aber viele Bruchstücke frem- den Gesteines darin sind, nämlich Syenit, rother Granit, Grünstein, Quarzfels, so ist es wohl richtiger, die Schicht für Tuff anzusprechen. Die Schichten b. und d. keilen sich seitlich aus. — Etwa 100 Schritte von der runden Pirca setzt im Seitenthale ein ziemlich seigerer Gang von Syenit auf, der 70*^ N. streicht und einen ziemlich langen Kücken bildet. Das Gestein ist sehr zertrümmert. Die Höhe von Zorras berechne ich nach dem Siedepunkte des Wassers auf 9650 Fuss, also etwa so hoch wie die Scheidegg zwischen Grindelwald und Lauterbrunn. Den 10. Februar. Excursion an den Fuss des Llullaillaco. Die Nacht war das Thermometer auf 2,5° C. gefallen, um 6 Uhr Morgens stand es ge- rade auf dem Gefrierpunkte. Da hier so reichliche und gute Weide war, so wurde beschlos- sen, die Thiere einen Tag ruhen und fressen zu lassen, und ich benutzte diese Zeit, um mit Hen-n Döll das Thal von Zorras hinaufzusteigen und an den Fuss des Llullaillaco zu ge- langen, der, wie mir Herr Moreno in Cobre gesagt hatte, höchst 3 — 4 Stunden von Zor- i-as entfernt war. Das Thal ist mehrere Stunden weit aufwärts mit einem dichten Rasen von duncus deserticola und Deyenxia robusta bedeckt, welches letztere Gras oft 4 — 6 Ihiss hoch ward, oder mit einem niedrigen Teppich von Scirpus deserticola Ph. und 'rriglochin fonticola Ph., an dessen Rändern Lycium humile häufig ist. Im obern 'l'lieilc bilden die abgestorbenen Büsche der Deyenxia grosse, torfartige Rasen. An den Rändern wächst Adesmia erinacea, höher oben werden Polyclados cupressinus Ph., .\rtemisia Copa, Fabiana bryoides und denudata, Haplopappus rigidus, die Z u (• c, agil ia cremophila und Opuntien angetroffen. — Die auf der südlichen Wand ge- sehene Nagel fliihe findet sich auch auf der nördlichen wieder. Nach anderthalb Stunden ver- engt sich das 'Thal, und seine Wände sind hier von rothem Quarzfels gebildet. Derselbe be- steht aus sehr kleinen röthlichen Quarzkörnern und einzelnen, kleinen, weissen Glimmerschupp- chcn, fast ohne alles Bindelmittel; es ist dasselbe Gestein, wie ich es auch zwischen Pu quios und Tajonal beobachtet hatte. Bisweilen sieht die ganze Masse wde gefrittet aus. Im Nor-, 87 den ist eine ziemlich hohe, hellrothe Kuppe von Trachyt. Darauf folgte wieder eine Erwei- terung, in der die oben erwähnte Torfbildung zu beobachten war, und eine zweite ^’erenge- rung, die von Syenitfelsen gebildet wird. Das Wasser }jlätschei*t über Felsblöcke herab, und wir waren ganz verwundert, dieses Geräusch zu vernehmen. Bald darauf langten wir auf ei- ner völligen Hochebene an, mit einer flachen, kes.selffjnnigen Vertiefung, in w’elcher der Bach träo-e hinschlich. Wir bestiegen den Rand dieses Kessels und hatten nun den bis zu seinem O O Fusse in blendenden Schnee gehüllten, majestätishen Llullaillaco vor uns, [aber sein Fuss Avar mindestens noch vier leguas entfernt, ungeachtet wir deren von Zorras aus 3 — S'/j zu- rückgeleg’t hatten. Wir konnten nicht hoffen, an diesem Tage noch dahin und zurück zu ge- langen, und mussten daher zu unserm Leidwesen lunkehren. Ich zeichnete die Ansicht des Berges von hier aus, habe sie aber verloren, als mein Zeichenbuch mit allen meinen übrigen Effekten am 11. Dec. v. J. im Sehiffbruche des Dampfers Valdivia verloren ging. Der Berg ist ziemlich kegelförmig; eine Art dreikantiger Rippe läuft an der einen Seite herab, als wäre ein Lavastrom etwas unter dem Gipfel hervorgebrochen. Haben wir vielleicht hier den Fr- sprung eines der ungeheuren Trachytströnie, die wir in diesenx Theile der Wüste anstaunen ? Wir mochten uns 11200 bis 11500 Fuss über dem Meere befinden, und der Berg mochte wohl noch seine 5 bis 7 tausend Fuss höher sein; er ist offenbar der höchste in der ganzen Wüste. Das Wasser des Baches hatte hier oben, Morgens ll’/j Uhr, die 'J'emperatur von 18“ C., während die Lufttemperatur mir 10” C. betrug; der Bach von Zorras verdankt daher offenbar einer warmen Quelle seinen Ursprung. Das Wasser ist ganz gut zu trinken, setzt aber doch überall weisse Krusten ab, die hauptsächlich aus Kochsalz und Glaubersalz bestehn. In demselben wuchs in Menge ein kleines Potamogeton (lA rigidus n. sp.), auf den kleinen Sandinseln in demselben ein kleiner Ranunculus (R. exilis n. sp.), eine kleine Calandrinia mit linealischen Blättern und versteckten kleinen Blumen, C. occultiv Ph., Car ex misera n. sp., 'und ein grasartiges, grosse Rasen bildendes Gewächs mit stechenden Blättern, leider schon ab- geblüht, mit lederartigen, wie es scheint, nicht aufspringenden Kapseln, das mir in die Familie der Astelieen zu gehören scheint, Oxyschoenus andinus mihi. Wir sahen unterweges Enten und Guanacos, allein meine Jäger waren heute besonders unglücklich und schossen nichts, als eine Viscacha, die ich braten liess. Auf der Hochebene war ein braunes A c r i d i n m sehr häufig. Den 11. Februar. Von Zorras nach Aguas blancas oder Barrancas blancas, IIV2 leguas. Diese Nacht war die Temperatur auf 4” CA gesunken. Der Weg führt sogleich in Zickzack Windungen die steile südliche Tlialwand hinauf und bleibt dann auf der flachen Ebene, die sich in das Becken von Pnnta iiegra allinählig herabsenkt. Der schneidende kalte See- Avind, der oft so heftig war, dass man den Hut mit der Hand festhalten musste, damit er nicht fortgCAveht Avurde, und die vielen Rattenlöcher machten diese Tagereise sehr unangenehm. Dazu trugen die zahlreichen Schluchten das Ihrige bei, Avelche durchkreuzt Averden mussten: sie sind 4 — 600 Fuss tief mit steilen SchnttAvänden, an denen das Herauf- Avie Herabsteigen gleich ennüdet. Ein solches Thal, etAva 1 legua südlich von Zorras heisst Rio salado, aacü ein kleines salziges Wässerchen darin fliesst, das folgende Thälchen heisst das des Rio Llullail- 88 laco und führt auch etwas Wasser. Beide haben aber sehr wenig Vegetation. Man passirt dann nach vier andere, wasserlose Thäler. Endlich senkt sich der Weg etwas nach einem kleinen weissen Salzsumpfe, und eine halbe Stunde jenseits ist eine kleine Schlucht mit Was- ser die Aguas blancas oder Barrancas blancas mit vortrefflichen Pircas, die an eine 5 ß Fuss hohe Wand von Trachyttuff angelehnt sind. Dieser Eastort liegt 8950 Fuss über dem ]Meere, etwa so hoch wie Quito oder der Gipfel des Glärnisch. Man kann wohl sagen, dass die ganze Strecke von Zorras bis Aguas blancas eine zusammenhängende Schicht von Trachyttuff ist. Derselbe enthält vielfach Brocken nicht vul- kanischer Gesteine und ist mit zahllosen grösseren und kleineren Schollen und Steinen übersät. Dieselben sind meist vulkanischen Ursprungs und finden sich darunter sehr häufig schwarze Schlacken. Man sieht auch bisweilen Blöcke von 6 Fuss Durchmesser, ächte vulkanische Brocken. Der letzte Rücken bis zum Nachtquartier ist mit Eapilli übersät, und im Trachyttuff von Barrancas blancas liegen eine Menge lose Quarzkörner und Quarzkrystalle , die aus dem Trachyt stammen. Diese Eapilli sind zollgToss und kleiner, dunkelgran, oder mit einem röthlichen Häutchen überzogen, löcherig, aber nicht rauh; es scheint als ob die Rauhigkeiten abgerieben wären. Auf dem frischen Bruche unterscheide ich nur kleine Feldspathkrystalle. Die kleinen Höhlungen sind oft mit Eisenoxydhydrat gefüllt. Grössere Stücke sind oft dunkler gefärbt und lassen die weissen Feldspathkrystalle deutlicher erkennen. Seltener sind Eapilli, in denen ausserdem Feldspath- auch Hornblendekrystalle Vorkommen. Unter diesen rein vul- kanischen Auswürflingen findet man auch Chalcedonknollen, ganz so wie zwischen Cachiyuyal und Cachinal de la Sierra. Woher sind diese Schlacken und Auswürflinge gekommen? \'on dem 10 leguas weiten Llullaillaco? oder von den 3 leguas weiten nördlichen Bergen der Kette von Punta negra? Ich hatte gehofft, der Weg würde uns unmittelbar an diesen Interessanten vulkanischen Bergen vorbeiführen, allein sie blieben wenigstens eine halbe Stunde vom Wege entfernt. Im Südosten vom Nachtquartier steht in geringer Entfernung einmal wieder ein röthli- cher Quarzsandstein an, ähnlich denen von Pajonal und Zorras. Das mitgebrachte Hand- stück enthält ausser den Quarzkörnern wasserhelle Feldspäthe und etwas Turmalin. Nachdem wir den halben Weg zurückgelegt, hatten wir nach allen Seiten hin die freieste Aussicht; im Süden vom Llullaillaco erblickten wir noch eine Reihe mit Schnee bedeckter Berge, aber alle bedeutend niedriger. Der Weg ist zum Theil der berühmte Inca-Weg, den die Jncas von Peru zwischen Atacama und Coplapd anlegen Hessen. Er besteht darin, dass in einer Breite von etwa vier Fuss die Steine ans dem Wege geräumt und zur Seite gelegt sind; ausserdem zeichnet die Eiclitung den Weg aus, denn derselbe führt in schnurgrader Linie fort, ohne sich um Was- serjdätzc und Viehweide zu bekümmern. Letztes interessirte die Incas wenig, da sie keine \ ierbeinigen, grassfressenden Lastthiere besassen. Die Vegetation ist selir spärlich und besteht fast nur aus Ricarica., Malvilla (Crista- ria andieola Gay) und Cltuchar (Sisymbrium amplexicaule n. sp.), beim Nachtlager uMclis fast ni(dits als Gacliiyuyo, den die Thiere nur aus Noth fressen. — 89 ~ Den 12. Februar. Von Barrancas blancas nach Rio frio, 8^4 leguas. Die Nacht hatte es wie gewöhnlich gefroren, und der Brunnen war mit Eis bedeckt tun 5 Uhr M. hatten wir jedoch schon 1,5“ C. Der Weg führt längere Zeit in der sanften Abdachung der Mulde hinauf, die sich weiter im Norden mit dem Salzsumpfe von Punta negra endet. Nachdem wir einen Trachytstrom passirt, erreichten wir etwa auf halbem Wege die Berge, die hier aus Porphyr gebildet sind ; sie ziehen sich aber bald zurück, unrl man sieht etwas im Westen die Mündung des Thaies von Rio frio. Der Weg wendet sich aber w’eiter südlich und östlich und steigt einen '^IVachytstrom hinauf und gelangt so allmUhlig auf die Hochebene. Die Berge, welche anfänglich im Osten in geringer Entfernung Vorlagen und etwa 800 bis 1000 Fuss hoch sind, nehmen bald ein Ende, und man erblickt nun in w'eiter Feme zwei einzelne, kegelförmige blaue Berge, vermuthlich Vulkane. Die beiden Berggruppen im Westen, die Serrania de Profetas und die Serrania von Sandon begleiten den Weg länger. Nachdem wir etwa eine legua auf dieser Hochebene gemacht hatten, stiegen wir in das Thal hinab, welches wir aufwärts verfolgten. Anderthalb Stunden später zeigte sich zu- erst das Wasser, ein kleiner Bach, und bald darauf waren wir am Lagerplatze. Hier trafen wir Gesellschaft : D. David Laso aus Trespuntas nebst einem Diener und zwei Gefährten, welche in die Wüste gezogen waren, um zu cateiren, das heisst Minen zu su- chen. Diese Herren waren auf der Jagd glücklich gewesen und hatten mehrere Guanacos er- legt, ausserdem hatten sie zur grossen Freude von D. Diego Zwiebeln und Knoblauch bei sich. Sie waren so freundlich, uns zu ihrem Mahle einzuladen, das für unsere Verhältnisse ein wahrhaft epicuräisches war. Die Hauptleckerbissen bestanden in Guanaco - Gehirn und einem Schulter blatte von diesem Thiere, beides in der glühenden Asche gebraten. Als Brennholz diente die lange, holzige Wurzel der Adesmia frigida mihi, zum Feuerschüren aber eine Maulthierrippe. Den 13. Februar. Rast in Rio frio. Da hier ziemlich gutes Futter war, so blieben wir den folgenden Tag da. Ich wollte von hier aus den Cerro deAzufre besuchen, den man von der Höhe aus deutlich erblickte, und der aus einer Spalte Rauch ausstiess. Allein Niemand wusste den Weg; ich erfuhr nur, der Berg sei drei Tagereisen von Rio frio entfernt; da es nun zu gefährlich ist, in der Wüste zu reisen, wenn man nicht weiss, ob und wo man Wasser und Futter für seine Maulthiere finden kann, so musste ich dies Projekt aufgeben, ungeachtet der Weg auf der Hochebene nicht wohl zu verfehlen war, da man den Zielpunkt beständig vor Augen hat. Der Lagerplatz von Rio frio liegt 10500 Fuss über dem Meere, so hoch wue der Gip- fel der Sureinaalpe, der Col de Göant oder der Pic Nethou in den Pyrenäen, der Aetna etc. Er führt seinen Namen mit Recht. Wir hatten um 5V4 Uhr Morgens 7“ C. unter dem Ge- frierpunkte. Am Tage war die Hitze bedeutend, da das Thal gegen den kalten Wind geschützt ist; sie war um 12 Uhr 19“. Das Thal ist in dieser Gegend von 80 — 120 Fuss hohen Wänden eingefasst. Die öst- liche Wand zeigt unten eine Schuttböschung und oben einen dicken Trachytstrom mit senk- rechten Wänden, von welchen enorme Blöcke, zum Theil 1000 — 3000 Kubikfuss gross ins Thal herabgestürzt sind. Der westliche Abhang hat eine weit sanftere Böschung und sieht P h i 1 i p p i , Reise durch Atacama. 1 2 90 man vom Thale aus nicht den darauf ruhenden Trachytstrom. Der Trachytstrom der östlichen Wand ist an 20 Fuss mächtig, oben liegen sie Schlackenschollen, die noch so frisch sind, als ob der Strom erst vor wenigen Jahren geflossen wäre. Darunter ist der Trachyt fleischroth, weiter unten schwarz und glasig, nach der Sohle hin aber wieder hell und locker. Bisweilen geht der fleischrothe Trachyt allmählig durch Grau und Braun in die schwarze, glasige Masse über, bisweilen ist der II ebergang plötzlich. Die Grundmasse des ersteren ist weniger rauh und dichter als die des Trachytstromes von Tilopozo; man unterscheidet darin wasserhellen, gla- sigen Feldspath nebst schwarzem und tombackbraunem Glimmer. Der andere hat eine schwarze, fast obsidianartige, aber etwas körnige Grundmasse, in welcher schwarze Hornblendekrystalle bisweilen den Glimmer ersetzen. Die Körner oder Krystalle von glasigem Feldspath sind da- rin übrigens sehr zahlreich. Auf den Klüften und Spalten sitzen vielfach weisse Krusten, die durch Wasser aus dem Trachyt ausgelaugt und dann wieder beim Verdunsten niederge- schlagen zu sein scheinen: Sie lassen sich kaum vom Nagel, aber leicht vom Messer ritzen, sind auf dem Bruche erdig, etwas schimmernd, und brausen in Salzsäure. Es scheint das Thal von Rio frio schon vorhanden gewesen zu sein, als der Trachytstrom floss; er scheint am Rande Halt gemacht zu haben, dort abgebrochen zu sein, und so den Abhang mit kleine- ren Bruchstücken bedeckt zu haben, während die grösseren Blöcke bis auf die Thalsohle roll- ten. Unstreitig liegt unter dem Trachytschutte der granitische wie am Westabhange. Dieser besteht ganz und gar aus braunem Granitgrus, wohl ein zersetzter Granit. Ich stieg densel- ben hinauf und fand etwa 500 Fuss über dem Thale eine nach Osten sanft ansteigende Tra- chytebene, die sich 1 bis 2 leguas weit bis zur Serrania de Sandon, einer zusammenhängenden Gruppe von Bergen hinaufrollt, die von Norden nach Süden ziehen, mit ihren Gipfeln sich etwa 1500 bis 2000 Fuss über die Ebene erheben (also bis 12500 und 13000 Fuss Meeres- höhe) und im Süden von dem Thale von Sandon begränzt werden. Sie tragen keinen Schnee. Ich vermuthe, dass sie aus grauem Granit bestehen. Ich bestieg auch den Ostabhang und zeichnete von dem Trachytplateau oben die halbe Rundansicht, die man auf Tafel 11 des Atlas sehen kann. Der Llullaillaco liegt fast ge- nau nordöstlich (OlVi”), der Cerro de Azufre im Osten (88® des Compasses). Letzterer zeigt deutlich auf seinem Südabhange einen weissen, vom Gipfel herablaufenden Schneestreifen und im Norden eine rauchende Spalte. Aus dem Gipfel kommt kein Rauch, es scheint da- her kein Vulkan mit Krater zu sein. Zwischen beiden Bergen finden sich zwei andere mit breiten, abgerundeten Rücken; in 109® also etwa OSO. ein schwarzer Kegel, in SO. zu S. ein zweiter, darauf kommt in SSO. eine Gruppe von drei schwarzen Kegeln, von denen der hin- tere sehr abgestumpft ist und dem Descabezado de Maale in der chilenischen Provinz dieses Namens auffallend gleicht. Fast genau im Süden ist die Berggruppe Serrania de Vaquillas und im SW. schliesst sich daran die oben erwähnte Serrania de Sandon. Zwischen beiden letzteren liegt ein flacher Doppelkegel, an dessen westlichem Fusse der Weg nach Vaquillas und Copiapö vorbeiführt. Ich habe diese Bildung auf dem 11000 Fuss liohcn Plateau, wo man nach NO., O. SO. und S. Tagereisen weit sehen kann, absichtlich so ausführlich geschildert, damit Jedermann einsieht, dass auch hier, wie überall in der Wüste, gai- kein Kettengebirge, keine Cordillere, existirt, sondern nur isolirte oder gruppenweise auf die Hochebene zerstreute Gipfel. Zwar sieht man ganz in der Ferne im SO. hinter den be- 91 schriebenen Bergen beschneite Höhen, welche eine zusammenhängende Linie bilden, allein dies ist höchst wahrscheinlich eine Täuschung. Dieselben liegen mindestens zwei bis drei Tage- reisen östlich vom Wege ab. Was die Vegetation des Thaies von Rio frio betrifft, so ist im Grunde am Wasser ein ziemlich reicher Graswuchs von Deyeuxia chilensis Desv, und Oatab rosa frigida n. sp. Auch bilden Oxyschoenus andinus und Selrpus desertlcola dichte Rasen, ebenso Boopis caespitosa mihi. Die Binsen fehlen. Auf den trockneren »Stellen steht Nico- tiana frigida n. s]>. und Cheno])odium frigidum, an den Abhängen Adesmia fri- gida, und eine höchst stachelige Art, von der ieh I^xem])lare mitzunehmen vergass. Stellen- weise ist Senecio chrysolepis sehr häufig. Am Westabhange ist fa.st kein ander Gewächs als die beiden Adesmia- Arten, am steilen üstabhange wachsen aber viele interessante Pflänz- chen in den Felsspalten, leider oft nur in ein oder zwei Exemplaren, und viele schon abge- blüht. Hexaptera frigida n. sp., Viola frigida n. sp., Eutoca frigida mihi, Ca- landrinia modesta und leucocephala, die Opuntia atacamensis, und Sti])a fri- gida, letztere recht selten. Im Wasser fand ich eine ulvenartige Alge. Insekten sah ich sehr wenig; im Wasser waren die gewöhnlichen Flohkrebse und Elmis. ]^Iein Jäger erlegte die hübsche Leptoscelis Mitchell, und auf dem Westabhange sah ich ein Rudel von 4 Vi- cunas. Die Thiere sind so neugierig wie die Guanacos; sie blieben stehen, als sie mich er- blickten, sahen sich um, was ich machte, pfiffen, galoppirten dann ein paar Schritte, sahen sich wieder um und wiederholten diese Manöver mehrmals. Leider habe ich auf dieser Reise keine Vicuna bekommen können. Die Guanacojäger von Atacama bringen sie nicht selten nach der Stadt und verkaufen sie billig: das Fleisch gilt nur 12 real (2 Thlr.), während das des viel grösseren Guanacos 20 real (3 Thlr. 10 Sgr.) kostet. Das Fell von beiden wird für nur 4 bis 5 real (20 — 25 Sgr.) verkauft. Den 14. Februar. Von Rio frio bis Sandon, 7 leguas. Wir machten den Weg gemeinschaftlich mit der Gesellschaft D. David Laso, und es dauerte lange, bis alle Maulthiere eingefangen und bepackt waren ; ein „toll“ gewordenes ]\Iaul- thier von D. David lief aber ganz und gar davon und war nicht einzuholen. Es wurde sei- nem Schicksale überlassen. Der Weg verlässt sehr bald das Thal, windet sich in der ersten von Westen kommenden Schlucht in der Höhe und führt auf die grosse Hochfläche, die all- mählig, aber beständig nach Süden bis zum Passe {Portezuelo) von Vaquillas aufsteigt, der 7 leguas von Rio frio entfernt ist und reichlich 13000 Fuss Meereshöhe haben wird, d. h. so viel wie der Gipfel des Finster- Aarhorns, also etwas höher als Potosi, aber niedriger als Tacora in Bolivien liegt. Da wir aber so spät aufgebrochen waren, konnten wir den Tag nicht mehr nach Vaquillas kommen , sondern stiegen früher nach W. in das Thal von Sandon hinab. Der Weg ist grossentheils der alte Incaweg, und nach etwa 4 leguas er- reichte man die s. g. Columnas, keine Säulen, wie der Name besagt, sondern Steinhaufen . von zehn Fuss Durchmesser und d'/o Fuss Höhe. Sie stehen in der Richtung von O. nach W., doch nicht genau in einer Linie. Die beiden mittleren sind 37 Schritte von einander ent- fernt, und geht der Weg zwischen ihnen durch, die andern sind je 200 Schritte von den mitt- leren entfernt. In der Nähe sind viele Pircas^ offenbar uralt, in denen, meiner I\Ieinung nach, 12* 92 die Indianer, welche zui* Zeit der Inca-Herrschaft den Weg und, wie die Tradition sagt, diese Steinhaufen errichteten, so lange gewohnt haben. Es ist schwer zu sagen, was sie bedeuten sollen; sie befinden sich nicht auf der Passhöhe, wie ich vielfach habe behaupten hören, son- dern diese ist erst fast zwei leguas weiter im Süden; es ist durchaus kein Abschnitt im Ter- rain da; zum blossen Spass sind sie auch nicht errichtet. Sollten es alte Gränzzeichen sein? Don Diego wollte gehört haben, im Westen von Sandon seien noch vier ähnliche Stein- haufen, er selbst hätte sie aber nicht gesehn, und ich weiss aus mehrfacher Erfahrung, wie wenig den Erzählungen Uber die Wüste zu trauen ist. Etwa drei Viertelstunden später biegt der Weg nach Sandon unter einem rechten Winkel nach Westen ab, und nach einem halben Stündchen ist man am Kande der Hochebene und steigt steil in das Querthal von Sandon hinunter. Hier lag noch eine Menge Schnee, der vor drei oder vier Tagen gefallen war, un- geschmolzen herum. Das Thal von Sandon ist ganz und gar in grauen Granit eingeschnitten, und hat bald steil geböschte Schuttwände, bald anstehende Felsklippen; bald erweitert sich der Thalboden auf 50 Schritte, bald verengt sich derselbe bis auf wenige Fuss. Es ist mit einem Worte eins der sehr wenigen malerischen Thäler, die mir in der Wüste vorgekommen sind, zugleich ist es das pflanzenreichste von allen, die Küstengegend von Paposo ausgenom- men. An drei Stellen ist Wasser. Die mittlere aguita (Wässerchen), hat das meiste Futter, und hier blieb Herr David Laso, und mit ihm DonDiego und unsere Maulthiere, während ich mit Herrn Döll und dem Diener Domingo nach dem untersten, ursprünglich zum Nacht- lager bestimmten Wasserplatze gegangen war. Wir fanden eine sehr schöne Pirca von Stei- nen und Rasen gemacht, und herrliches Brennholz, CdlpicTii (Lycium horridum Ph.) mit schen- keldicken Stämmen. Eine Stunde nachher kam der andre Diener Carlos und bestellte, wir möchten doch wieder umkehren, da Don Diego, der in der Gesellschaft von D. David blei- ben wollte, um über seine vetas und mantas recht viel plaudern zu können, ihm gesagt habe, hier unten sei kein Futter und kein Brennholz. Wir waren grössten theils gegangen und zu müde, um noch eine halbe Stunde wieder bergauf zu steigen, beschlossen also zu bleiben wo wir waren und Hessen uns Lebensmittel u. s. w. bringen, aber das Thennometer wurde ver- gessen, und ich konnte die Temperatur des siedenden Wassers nicht beobachten. Ich schätze die Meereshöhe auf 9500 Fuss, Höhe der Stadt Tupisa in Bolivien, und des Crispalt und klei- nen Bernhard. Die ganze Hochebene von Rio frio bis zum P ortezuelo von Vaquillas ist ein Trachytstrom , auf der Oberfläche mit Schollen und Scherben bedeckt und mit Granit- grus und Granitbrocken bestreut, welche letzteren wahrscheinlich von der im Westen befindli- chen Serrania de Sandon herabgekommen sind, vielleicht durch die heftigen Winde fort- bewegt. Die Vegetation auf dieser Hochebene ist sehr spärlich und besteht anfangs aus Adesmia frigida und Stipa frigida, doch bald verschwindet die erste, und auf der Höhe ist Stipa frigida das einzige Gewächs. Sobald man aber in das Thal von Sandon einbiegt, findet man eine weit reichere Vegetation, und viele neue Pflanzen treten auf. Ich sammelte: Na-sturtium strictum Ph. 8i(la clandestina Pli. Pliaca clandestina Ph. Ai'acna cancsccns I’h. Calandrinia salsoloidcs? Opuntia Polyacliyrua carduoides Ph. Scnecio crispus Ph. Gilia andicola Ph. Phacclia viscosa Ph. Eutoca frigida Ph. Eritrichum calycinum Ph. Eritrichum micranthum Ph. Salpiglossis parviflora Ph. Mimulus nanus Ph. — depressus Ph. Lycium horridum Ph. Atriplex. Juncus depauperatus. 93 Den 15. Februar. Von Sandon nach Vaquillas, 4Va; von da nach Chaco S’/j leg. Die Nacht hatte es wie gewöhnlich gefroren. Bei Sonnenaufgang sangen Vögel, und Viscachas spielten an den Klippen dicht über unserm Lager. Domingo fing ein junges lebendig mit der Hand. Der Weg führt erst eine halbe Stunde im Thale abwärts, um sich dann wieder nach Süden zu wenden und auf dem allgemeinen Abhange des Bodens nach Westen fortzulaufen, und umgeht auf diese Weise einen ziemlich auffallenden, schwärzlichen Porphyrberg, den man unsCerro negro nannte, vielleicht kein Eigenname (schwarzer Berg). Gleich unterhalb des Nachtquartiers wird der Südrand des Thaies von braunen Mergeln mit untergeordneten Lagern eines schwarzen, bituminösen Kalksteins gebildet, während der Granit noch längere Zeit die nördliche Thalwand bildet. Diese Mergel streichen von Nord nach Süd und schiessen unter einem Winkel von etwa 45 nach Osten ein. Der Weg führt längere Zeit über diese Mergelformation fort, welche stellenweise bunte Farben wie Keuper zeigt und eine Menge Septarien ähnlich wie bei Profetas erzeugt. Dieselben enthalten meist Versteine- rungen, es lagen auch eine Menge Ammoniten umher. Der sanft nach Osten aufsteigende Abhang erlaubte uns nicht, in dieser Richtung Berggipfel zu sehen, im Westen aber streifte das Auge über eine ungeheure Entfernung, die keinen hervorragenden Punkt darbot und in dem fernen Hintergründe durch eine horizontale Linie abgeschnitten war, vielleicht das ^leer, im Süden lag der noch 33 leguas entfernte hohe Cerro de Vicufia, der das Thal des Salado im O. schliesst, vor. uns. ln den kleinen Wasserrissen sah ich meine Verbena bryoides wieder. — Ehe man in das ziemlich grosse und tief eingeschnittene Thal von Vaquillas tritt, wird die Oberfläche des Bodens wieder von einem Trachytstrome gebildet. Die lebhaft fleisch- rothen Trachyte und Trachyt- Tuffe contrastiren sehr angenehm mit den dunkeln Mergeln und Kalken, auf denen sie gelagert sind. Wir fanden im Grunde des Thaies frische Spuren von der Gesellschaft des D. David Laso und folgten denselben beinahe 2 Stunden thalaufwärts, bis wir einen hübschen Wasserplatz, Pircas, ein Wasserfass trafen, und beschlossen hier, die Ankuft der übrigen Gesellschaft und der Maulthiere abzuwarten, welche zurückgeblieben waren. Vom Grunde des Thaies sieht man den oben auf liegenden Trachyt nicht, sondern nur die braunen Mergel, in denen zahlreiche Gänge von Thonsteinporphyr und namentlich von Grünstein aufsetzen, welche die ursprüngliche Schichtung mehrfach verwerfen, so dass es schwer ist, dieselbe anzugeben; doch ist sie sicher im Allgemeinen wie bei Sandon. Verstei- nerungen fand ^ ich nicht, mit Ausnahme von Fucoiden, die nicht besonders deutlich waren. Weiter hinauf wird das Thal immer enger und mit grossen Felsblöcken erfüllt, und nach ei- ner Stunde etwa gabelt es sich. Es ist hier im gi-auen Granit eingeschnitten, und der süd- liche Arm vollkommen von Felsen eingeschlossen. Der von Rio fr io direkt kommende Weg läuft daher in einiger Höhe über dem Abhange fort. Im Hintergründe des Thaies sah ich die zum Theil mit Schnee bedeckten Gipfel des Serrania de Vaquillas. Die Weide am Wasser besteht hauptsächlich aus Juncus deserticola und Deyeu- xia robust a. Lycium humile ist häufig , ebenso Calpichi (Ly cium homdum mihi) , wohl 6 Fuss hoch, und CacMyuyo. Die übrigen im Schutte des Thaies wachsenden Pflanzen waren, Nasturtium strictumPh., Acaena canescens Ph., Calandrinia sp., Senecio al- — 94 — bolanatus Pli., Chondr ochilus involucratus Ph. (eine kleine Synantkeree), und Sal- piglossis parviflora. Es war schon fünf Uhr Nachmittags, und noch immer kamen unsere Maulthiere und D. David Laso nicht. Domingo war zurückgegangen, um sich nach ihnen umzusehen. Da erschien Frites mit unsern Maulthieren-, um uns zu suchen, und belehrte uns, dass wir im Thale von Vaquillas, und nicht in dem zum Nachtquartiere bestimmten Thale von Chaco wären. Wir hätten, als wir in das Thal hinabgestiegen wären, gleich wieder hinauf- steigen müssen, anstatt dem Thale aufwärts zu folgen. Nun musste erst Domingo gesucht wer- den, so dass wh’ den 3V2 leguas weiten Weg nach Chaco in der Nacht zurücklegen mussten, und erst um 11 Uhr daselbst ankamen. Wir haben schwerlich dabei viel verloren. Der Weg steigt erst ziemlich steil den 5 — 600 Fuss hohen südlichen Thalrand hinauf und führt dann über eine ziemlich horizontale, nur dm’ch ein paar seichte Thälchen unterbrochene Ebene nach dem grossen Thale von Chaco, in welches man durch ein von Norden nach Süden laufendes Seitenthälchen eintritt. Den 16. Februar. East in Chaco. Den folgenden Tag ruhten wir in Chaco. Unser Lagerplatz liegt 8500 Fuss über dem Meere, so hoch wie der Gipfel des Faulhornes oder des Canigon in den Pyrenäen und noch etw'as höher als der des Gran Sasso l’Ttalia. Des Nachts fror es daher wie gewöhnlich. Das Thal mag, wie die andern, 5 — 600 Fuss tief eingeschnitten sein, hat aber eine breitere Thalsohle als alle andern, oft zweihundert Schritte breit; dicht oberhalb unseres Lagerplatzes gabelt es sich, und beide Aeste haben ziemlich reichliche Weide. Im Hauptthale ist die Ve- getation sehr ärmlich. Binsen und die gewöhnlichen Gräser sind in ziemlicher Menge da, von andern Gewächsen nur Lycium humile, welches hier reichliche Früchte hatte, und Alona deserticola mihi. Der ganze Thalboden ist dermassen mit weissen Salzefflorescenzen bedeckt, dass er von oben wie beschneit aussieht. Dieses Salz ist vom Herrn Domeyko analysirt worden*) und besteht aus : Chlornatrium 0,073 Schwefelsaures Natron 0,352 Schwefelsaurer Kalk 0,189 Schwefelsäure Magnesia 0,161 Schwefelsaures Eisen 0,018 Schwefelsäure Thonerde 0,011 Wasser 0,150 Unlöslicher Eückstand 0,038 0^99^ Herr Field hat auch ein weisses Salz analysirt, welches die Oberfläche der Erde in der Wüste Atacama (wo?) bedeckt, und folgende Zusammensetzung gefunden: Schwefelsam’es Natron 41,77, Schwefelsäure Kalkerde 16,32, schwefelsaure Talkerde 13,75, Chlornatrium 15,60, *) S. ..Anales de la Universidat vol. XI p. 262.“ — 95 — Wasser 12,30. (Die Originabliandlung Quart. Journ. of the ehern. Soc. vol VII. p. 308 ist mir nicht zugänglich.) Was die geognostische Beschaffenheit des Thaies betrifft, so liegt zu oberst eine Schicht fleischrothen Trachytes, ob Tuff, ob Strom? damnter ein horizontal geschichtetes, etwa 10 bis 12 Fuss mächtiges, meist in würfelförmige Blöcke zerklüftetes Conglornerat, eine Nagelflühe, ähnlich wie im Thale von Zorras. Dasselbe enthält ziemlich abgerundete, V2 2 Zoll grosse Brocken von Mergel, Quarz, Porphyr, doch fehlt es auch nicht an einzelnen Bruchstücken, die sechs Zoll gross und darüber sind. Das Bindemittel ist kalkig, zum Theil weisser Kalksintcr. Unterhalb dieser Conglomeratschicht, welche der nördlichen Thal wand zu fehlen scheint, ste- hen die braunen Mergel und rauchgrauen dichten Kalksteine an, doch sieht man dies nur an einzelnen Stellen, indem mächtige Schutthalden fast überall die Abhänge bedecken. Die Schich- ten streichen von Norden nach Süden, und an einer Stelle habe ich deutlich bemerkt, dass sie unter einem Winkel von beinahe 60® nach Westen einschiessen. Es finden sich darunter die schönsten Posidonienschiefer, wie sie nur die Gegend von Boll im Würtembergischen aufwei- sen kann; zahlreiche Septarien und Versteinerungen, namentlich Ammoniten, liegen umher, selten gut erhalten, welche den klaren Beweis liefern, dass diese Formation Lias oder wenig- stens unterer Jura ist. Am Ausgange des Thaies finden sich, wie mir D. David Laso mit- theilte, Kalkspathgänge und Anzeichen von Kupfererz. Ich sah von daher die Llanca d. h. das grüne Kieselkupfer. Den 17. Februar. Von Chaco nach Juncal, 8 leguas. Der Weg geht eine kurze Strecke im südlichen Arme des Thaies aufwärts und windet sich dann den Abhang hinauf auf die grosse geneigte Ebene der Wüste, die, wde immer, durch mehr oder weniger tiefe von 0. nach W. laufende, enge Schluchten durchfurcht ist. Eine die- ser Quebadras, etwa 1^4 leguas von Chaco, ist noch in die geschichteten Mergel einge- schnitten, und auch die Hochebene hinter derselben zeigt nichts als Mergel und ist mit Sep- tarien und ausgewitterten Ammoniten bestreut. Dann aber folgt Trachyttuff, dicht mit schwar- zen Schlacken besät, ohne dass man errathen könnte, woher dieselben gekonmien sein mögen, ja später kommt man über eine solche Anhäufung von schwarzen und rothen Schlacken, dass man geneigt ist, sie für einen Lavastrom zu halten. Diese Schlacken sind höchstens zolldick, löcherig und zackig, aber sonst glatt anzufühlen. Auf der Oberfläche sind keine Gemengtheile zu erkennen, auf dem frischen Bruche sieht man aber Linien grosse Feldspath- und auch einzelne Hornblendekrystalle. Ich denke mir, wenn der gewöhnliche Thonsteinporphyr als Lavastrom geflossen wäre, so würden seine Schlacken so aussehn. Man trifft dann wieder den röthlichen Trachyt, in welchen die tiefe Schlucht von Jun- cal eingeschnitten ist. Die Ränder sind zum Theil in einer Höhe von 100 Fuss und darüber senkrecht, und am Rande liegen Trachytblöcke von 8 Fuss Dicke und 10 Fuss Länge herum. Auf dem ganzen Wege erblickt man keine höheren Berge; am meisten fällt der Cerro Vi- cuna im Süden auf. Man sieht auf diesem Rücken verhältnissmässig viel Vegetation, aber sie ist sehr wenig mannichfaltig : herrschend ist Pingo-pingo, nächstdem eine stachelige Adesmia und die 96 Adesmia atacamensis. Ausserdem findet man eine niedliche kleine Malesherbia (M. lactea mihi) und eine Calandrinia. Unten im Thale wachsen: Atriplex deserticola, .1 uncus deserticola, Distichlis thalassica undLycium humile fast als die einzigen Pflanzen; also eine sehr schlechte Nahrung für die armen Maulthiere. Juncal liegt 8200 Fuss über dem Meere, also in der Höhe von Santa Fö de Bogotä, oder so hoch wie der Gipfel des Julier oder Wazmann. In der Nacht war der Ostwind, der Serrano oder Terral sehr heftig und schneidend gewesen, aber um ÖVj Uhr Morgens zeigte das Thennometer schon 6° O. Den 18. Februar. Von Juncal nach der Encantada, 6V2 leguas; und Rast da- selbst am 19. Februar. Man hat auch während dieser Tagereise dieselbe Beschaffenheit der Wüste wie bisher. Die steile, tief eingeschnittene Schlucht Juncalillo, kaum eine legua von Juncal, entblösst nur Trachyt, der eine enorme Mächtigkeit haben müsste. Vielleicht ist aber unter dem Schutte in geringerer Tiefe anderes Gestein anstehend. Etwa eine legua weiter ist eine tiefe, aber na- menlose Quebrada, deren Nordwand von Thonsteinporphyr gebildet wird. Die Grundmasse ist violett und die höchstens eine Linie grossen Feldspathkrystalle weiss, grünlich oder röth- lich. Die Schutthalde der Südwand lässt kein anstehendes Gestein erkennen, ist man aber jenseits wieder auf der Höhe, so treten abermals die braunen oder bullten Mergel auf, aber ül)ersät mit vulkanischen Bomben und anderm Schutt, der zum Theil von den Bergen im We- sten herkommen mag, die Porphyr zu sein scheinen. Diese braunen Liasmergel halten bis zur Quebrada der Encantada an. Stellenweise ist der Boden mit Millionen Austern und Gry- phäen übersät, darunter ab und zu Ammoniten, Belemniten u. s. w., aber meist zu schlecht erhalten, um eine Bestimmung zu erlauben. Lange sieht man den Südrand der Encantada mit seinen bun- ten Gängen, ehe man an den Nofdrand derselben gelangt und den steilen Zickzackweg hinabsteigt. I )ie Oberfläche der grossen Ebene ist hier wieder von Trachytlava oder Trachyttuff gebildet, und darunter liegen abwechselnde Schichten von Porphyr und schwarzem Kalkstein, die von N. nach S. streichen und unter einem Winkel von etwa 40 Grad nach Osten einschiessen. Das Thal ist wohl 6 — 800 Fuss tief eingeschnitten und an 200 Schritte breit, da wo wir unser Lager aufschlugen. Die Höhe unseres Lagers habe ich auf 8080 Fuss über dem Meeresspiegel berechnet. Es gabelt sich, wie das von Chaco bald über dem Lagerplatze. Im Grunde liegen enorme Blöcke von Trachyt und schwarzer, trachytischer Lava; erstere 8 bis 12 Fuss hoch und 10 bis 20 Fuss lang und breit, gewähren vortreffhehen Schutz gegen die Winde zum Lagern und zum Feueranmachen. Auf einem dieser Blöcke steht in einem Stein- haufen ein liölzcrnes Kreuz. Dicht daneben war noch das Zelt aufgeschlagen, in welchem 1). Diego im vergangenen Winter sechs Wochen gelebt hatte, um zu cateiren. Er hatte auch, wie CI' sagte, eine reiche Silbermine weiter oben im Thale entdeckt, die er natürlich sehr ge- lieim liielt. Nichtsdestoweniger hatte sie D. David Laso aufgespürt, der mir versicherte, •Je sei nicht der l\Iiihe werth zu bearbeiten. D. Diego benutzte sein Zelt aber nicht, son- flern zog cs vor, in freier Jjiift in einer Pirca zu schlafen. Auf der Höhe hatte ich Ephedra, Adesmia atacamensis und A. hystrix? Atriplex microphylla, Cristaria andicola, Sisymbrium amplexicaule, Chon- \ 97 drochilus involucratus und Malesherbia lactea gesehn. Unten im Thale am Was- ser, das leidlich schmeckte, aber überall die gewöhnlichen weissen Salz- und Gypskrusten ab- setzte, wuchs nichts als Binsen, Chepica hrava, d. h. Distichlis thalassica, Baccharis juncea und Atriplex deserticola. Das Bischen Grün war bald von den Maulthieren abgefressen, und die Thiei’e wurden daher gegen Abend eine legua weiter hinauf gebracht in den nöixllichen Arm des Thaies. In den Klüften der Tlialwände fand ich den folgenden Tag die kleine Oxalis- ähnliche Argylia tomentosa Bh., die Oxalis arbuscula Barn., ^la- lesherbia ovata n. sp., die von da an bis Chanaral bajo ab und zu vorkommt, und ei- nen kleinen, fast blattlosen Strauch mit trichterförmigen, weisslichen Blumen, eine Solanee Rh opalo Stigma microphy 11 um, ferner ein oder das andre Exemplar von te del hurro oder te del campo (Eritrichum gnaphalioides DC.), aber längst abgeblüht, und eine Calandri- nia. Im Ganzen war die Vegetation selir ärmlich. Ebenso arm i.st das Thierreich: ich sah ein paar Eidechsen, ein paar Chiriliues (Grithagra brevirostris Gould), einen Tapjaculo (Pteroptochus albicollis Kittl.) und einen Tiuque (Polyborus Chimango). Auffallend sehen die A¥ände des Thaies aus. Sie bestehen aus Poi-phyren und Grün- steinen, die zum Theil die schönsten, lebhaftesten Farbenschattirungen in Roth und Grün zei- gen, und aus braunen Mergeln und schwarzen Kalksteinen. Die ersteren Gebirgsarten treten mehr gangartig auf, als in regelmässigen , mit den Mergeln wechselnden Schichten. Häufig sind auch Gänge von Kalkspath, welche verschiedene Richtungen und Neigungen haben ; selbst Schwerspathgänge und Epidotadern fehlen nicht, so dass die Abhänge wunderbar bunt aus- sehn. Die vielen Gänge und die Menge Schutt, welche die Thalabhänge bekleidet, machen es schwer, Streichen und Fallen der Schichten genau zu erkennen; man überzeugt sich indessen leicht, dass beides im Allgemeinen der bisher beobachteten Regel entspricht. Im Schutte fin- det man auch Homsteine, Jaspis u. s. w. , wohl untergeordnete Massen im Kalkstein. Kurz vor dem Hinabsteigen in das Thal hatte ich unter dem Schutte gemeine schwarze Granaten, etwa 2 Linien gross auf einer jaspisartigen Masse aufsitzend, und eine sechs bis sieben Linien dicke Kruste von Quarzkrystallen gefunden, was mir bei der grossen Armuth von ]\Iineralien, die die Wüste charakteiisirt , um so auffallender war. Wegen der bunten Thalwände und de- ren vielen Gängen hat dies Thal unstreitig den Namen Encantada, das „Bezauberte Thal“ erhalten, und es ist deshalb vielfach von den Cateadoren durchstöbert worden, ohne dass diese so glücklich gewesen wären, eine Mine zu entdecken, welche der Bearbeitung werth wäre. In der Nacht um 2V4 Uhr des 19. hatten wir ein ziemlich starkes Erdbeben, das bei- nahe 20 Secunden anhielt, und auch in der Finca de Chanaral, in Trespuntas, Co- piapö u. s. w. gespürt worden ist. Die Bewegung war wellenförmig und schien von Ost nach West zu gehn. Ich hatte Zeit, diese Verhältnisse zu untersuchen. Denn als ich den 19. IMorgens Avei- ter wollte, waren die Maulthiere nicht zusammenzutreiben, und der Arrfero Bartolo Fa jardo^ der uns von Chanaral de las Animas nach Paposo gebracht hatte, kam und brachte die Nachricht mit, in Dona Inez und Pasto cerrado, den folgenden Stationen, sei das Futter abgefressen, so dass ich beschloss, den Thieren hier einen Tag Ruhe und Futter zu gönnen. Ich erfuhr von Bartolo, dass 3 leguas abwärts von unserm Lager im Verfolge des Philippi, Reise durch Atacama. 13 98 — Thaies -wieder Wasser sei mit sehr schlechter Weide und fast nur aus Carrisa d. h. Arunda und Brea bestehend. Bei diesem Wasser soll der Inca-Weg vorbeigehn. Den Abend vorher -waren die beiden Begleiter von D. David Laso, -welcher zurückge- blieben war, um zu cateiren, eingetroffen, indem der eine, ein Herr Luengo, krank geworden war und möglichst schnell nach Trespuntas zurückzukehren wünschte. Er erzählte mir, er habe eine Expedition zum Aufsuchen von Minen nach der s. g. 01a unternommen. Es ist dies ein See oder Sumpf, dessen Wasser nur zwei Fuss tief, ringsum von Salz und Gras um- geben ist, und wo es viele Vögel, namentlich auch Parnwa (Phoenicopterus an dinus mihi) gibt. Diese 01a soll eine Tagereise von Pasto cerrado nach Nordost und östlich vom Ursprünge des Thaies der Encantada liegen. Herr Luengo war über Puquios und S. Andres dorthin gegangen; ich nahm mir vor, sie von der Oasis Chanaral bajo aus zu besuchen, einer reizenden „finca“ (Landgut), Herrn Josua Wad dington gehörig, mit Obst- und Gemüsegärten, Alfalfafeldern u. s. w. , von der Don Diego nicht genug Eühmens ma- chen konnte. Den 20. Februar. Von der Encandata nach Dona Ines, 7 leguas. Den Theil der grossen Ebene, über welchen wir an diesem Tage kamen, war in den ersten zwei leguas von dem trachy tischen Lavastrome bedeckt, der am Bande der Encantada von mir bemerkt ist, dann folgen im zweiten Dritttheile wieder die braunen Liasmergel mit ihren zahlreichen Thälchen und kleinen Kücken, und im letzten Drittheile des Weges Por- phyre, Granite und Syenite. Das Thal von Dona Ines ist in einen grauen Syenit c. 600 Fuss tief eingeschnitten, der theilweise Glimmer aufnimmt. Auf dem ganzen Wege blickt man gen Westen in die weite Thalebene des Salado hinab; gegen Osten erblickt man keine höheren Berge, indem sie unstreitig durch einen nied- rigen Bücken davor verdeckt sind, im Süden ragt beständig ff er Cerro Vicuna hervor, unff zuweilen erblickt man sogar die Berge von Trespuntas. Die Vegetation muss im Frühjahre auf der Höhe ziemlich reich sein, denn ich sah häufig die Ueberreste von einjährigen Pflanzen, jedoch ganz unkenntlich. Ausserdem sieht man oft Pingo-^ingo, Adesmia atacamensis, Cristaria an dicola, Malesherbia lactea, Ar- gylia tomentosa und Oxalis arbuscula. Beim Hinabsteigen in das ThM sah ich ausser dem Eritrichum gnaphalioides Ad. DC., dem te del camyo, welcher den chinesischen Thec vollkommen ersetzen und noch viel heilkräftiger sein soll, ein paar mir neue Pflanzen, Adesmia graveolens n. sp., Sisymbrium niveum n. sp. mit weisswolligen Blättern, und eine leider gänzlich verblühte Synantheree. Das Viehfutter im Thale war erbärmlich und noch dazu ganz abgefressen. Es bestand nur aus Atriplex deserticola, Tessaria ab- sinthioides, Acaena canescens, Juncus deserticola und Scirpus asper. Das Wasser siedete bei 9IV4” C., wonach sich die Höhe auf etwa 7925 Fuss über dem Meeresspiegel berechnet, also immer noch etwas höher als der höchste Gipfel der Karpathen, und so hoch wie die Stadt Cochabamba in Bolivien. In Chaco hatte es die Nacht noch gefroren, von da an nicht mehr, und in Dona Ines hatten wir um 7V4 Uhr Morgens schon 10” C. Dennoch froren wir in diesen Thälern des Nachts mehr als in grösseren Höhen, wo — 9*1 — das Thermometer unter dem Gefrierpunkte stand, wegen des heftigen, schneidenden Serrano, der des Nachts herabwehte. Den 21. Februar, Von Doha Ines nacli Agua dulce, lOVi leguas. Nachdem wir den südlichen, steilen, aber ebenfalls von lauter Schutt gebildeten Abhang des Thaies erstiegen hatten, befanden wir uns wieder auf der gewöhtdichen, sanft nach West abfallenden Ebene, die anfangs etwas wellenförmig und von Doi-jdiyr gebildet zn sein scheint. Die Thaleinschnitte, welche wir an diesem Tage passirten, waren nicht mehr so ]>arallel wie früher, sondern vereinigten sich öfter, sonst ist die Dildung dieselbe. Das Thal von Doha Inesita oder Ines chica, 2 leguas südlich von nnserm Naehtrpiartiere zeigt ebenfalls nur Schuttwände, kein anstehendes Gestein, und hat im Grunde ein wenig V’asser, aber so wenig Futter, dass ZAvei Maulthiere sich nicht satt daran fressen könnten. In diesem Thälchen führt der Weg eine zieirdiche Strecke aufwärts ehe er wieder auf die Höhe steigt, und beschreibt überhaupt einen Bogen nach Osten, um zwei ziemlich inedrige Berggruppen zu umgehen, die nördlich dem Cerro Yicuha vorliegen, die erste ist der Cerro del Indio muerto, die südlichere die Serrania von Pasto cerrado. Der Cerro del Indio muerto heisst so, weil man einst in einem alten Schürfe einen todten Indianer gefunden, und soll eine Menge Erze enthalten. Man hat darin Quarzadern mit Gold, Kupfer, Bleiglanz, Silbererze gefunden, aber dieselben sind zu arm, um in der Wüste bearbeitet werden zu können. Der Boden ist hier ziemlich uneben, es geht beständig bergauf, bergab aber über niedrige Bücken. Auf halbem Wege stiegen wir in ein namenloses Thal hinab. Ein Weg steigt sogleich den gegenüberste- henden Abhang hinauf und fühi’t nach dem Wasser von S. Juan. Wir folgten aber dem Thale abwärts, welches sich bald mit dem Thale von S. Juan vereinigte. Später mündete es in das Thal des Bio Salado, oder Bio de la Sah In der Mitte desselben fliesst nur einen Schritt breit ein kiystallheller Bach, fast gesättigte Salzsole, zu beiden Seiten wohl fünf bis sechs Schritte breit mit schneeweissem Salze eingefasst, das allerlei Gestalten zeigt, cKe den Ca- teadoren und Maulthiertreibern eine grosse Merkwürdigkeit sind. Sie sehen darin Bäumchen, Enten, Nester u. dgl. und mahnten mich ab, die garstigen Versteinerungen aufzulesen, indem in diesem Thale weit hübschere Sachen zu finden seien, so dass ich geglaubt hätte, ich würde hier Versteinerungen finden. Das Salz ist vortrefflich, es ist aber auch nicht die geringste Spur von Vegetation im Thale. Dies ist unstreitig der Salzfluss der alten Spanier. Her- rera Decad. VI. lib. II. cap. I. sagt: „Der eine Weg, der durch die Wüste, ist fa?t 100 leguas lang, lauter Dürre, und in einem Theile des Winters kann man denselben nicht passiren we- gen des vielen Schnees, wodurch die Beisenden umkommen, indem sie erfrieren; und in der Mitte ist der Fluss oder Bach des Salzes, dessen Wasser so gesalzen ist, dass es in der Hand oder irgend einem. Gefässe gleich fest wird, und die Ufer sind mit Salz bedeckt.“ Wir folgten dem Bio Salado noch eine halbe Stunde abwärts und erklommen dann ver- mittelst eines Seitenthälchens die steile, südliche Wand desselben. ]Man erkennt hier, dass sie aus Porphyren und Grünstein besteht, welche regelmässig geschichtet zu sein schienen und nach Osten einschiessen. Das Thal mag an dieser Stelle wohl 800 Fuss tief cingeschnitten sein. Der Bücken ist mit einer mächtigen Schuttmasse bedeckt. Hier geht ein Weg nach dem sogenannten Äsiento ab, dem Anfänge des Thaies von Pasto cerrado. Dort wohnt 13* 100 ein Einsiedler, Taita Berna (Vater Bernhard), ein Guanacojäger, der schon uralt sein soll. Nachdem wir etwa eine halbe Stunde auf der Hochebene fortgeritten waren, stiegen wir in das Thal von Pasto cerrado ab, auf einem Pfade, der zwar in Zickzackwindungen geführt, aber dennoch so steil war, dass die Sättel und die Ladungen der Maulthiere alle Augenblicke aufs Neue festgeschnürt werden mussten. Diese Thalwand muss wenigstens 800 Fuss Höhe haben. Das Thal von Pasto cerrado (geschlossenes Futter) ist durchaus nicht eng, wie der Name vermuthen lässt, sondern im Gegentheil weit, voll grosser, an 6 Fuss hoher Binsen, Scirpus chilensis, Distichlis thalassica, Baccharis juncea, Tessaria absin^ thioides, und an den Abhängen ist Atriplex deserticola häufig, aber diese Pflanzen sind alle schlechtes Futter. Wir gingen noch eine halbe Stunde abwärts und bogen dann in das von Südost kommende Seitenthälchen von Agua dulce ein, wo wir mit einbrechender Dunkelheit den Lagerplatz erreichten. Das Wasser, welches sich noch eine Viertelstunde ober- halb des Lagerplatzes findet, ist weit besser als das brackische von Pasto cerrado, aber für die Thiere ist fast gar nichts zu fressen. In der Nähe wuchs ein Heliotropium, das ich bis dahin noch nicht gesehn hatte (H. glutinosum n. sp.). Die Pflanzen auf der Höhe waren dieselben, wie die an den früheren Tagen beobachteten. . Da das Wasser bei 93 ‘^,12 C. siedete, so muss unser Nachtlager etwa 6400 Fuss über dem Meere liegen, nur weniges niedriger als das Grimsel oder Gotthard Hospital. Die Nacht war ziemlich warm, und um 6 Uhr Morgens stand das Thermometer schon 10,5® C. Tn der Nacht hatten sich ein paar graue, noch ungeflügelte Vinchucas eingefunden. Den 22. Februar. Von Agua dulce nach Chanaral bajo, 12 leguas. Es gibt zwei Wege, um von hier nach Chanaral bajo zu gelangen. Der eine be- quemere und mehr betretene, aber zwei Tagereisen lange umgeht der Cerro Vicuna im Osten und führt über den Halteplatz Chanaral alto, wo Wasser und Weide ist; der andere kürzere, aber beschwerlichere, umgeht den Cerro Vicuna im Westen und fällt fast ganz mit dem alten Incawege zusammen. Wir wählten den letzteren. Er führt erst eine Stunde theils im Thale von Agua dulce, theils in dem von Pasto cerrado abwärts und steigt dann die steile, theilweise fast senkrechte Thalwand auf einem im Zickzack gewundenen, höchst be- schwerlichen Pfade hinauf. Unten standen Grünsteinfelsen an, oben liegt fleischrother Trachjt, wohl ein geflossener Strom. Von künstlichen Wegebauten, welche D. Diego sehen wollte, konnte ich übrigens so wenig wie Herr Döll eine Spur entdecken. Auf dem Rücken ange- langt, führt der Weg noch eine Strecke am Thalrande nach Südwest. Das Thal hat hier bei- nahe senkrechte, mehrere hundert Fuss hohe Wände, wie es scheint Grünstein. Man erblickt etwa in V. Stunden Entfernung, wo das Thal sich in die Ebene öffnet, die Vereinigung des- selben mit dem des Rio de la Sal, welches hier noch Wasser führt. Der Weg wendet sich sodann i-cin nach Süden. Im Osten hat man den Cerro Vicuna vor sich, der zwischen 10 und ilOOO Fuss hoch sein mag, im Westen einen niedrigen Rücken, einen Trachytstrom, der in seinem höchsten Punkte vom Thale von Pasto cerrado abgeschnitten ist. Der Weg führt eine Zeit lang dicht am Rande desselben hin. Im Süden sieht man hinter niedri- gen Rücken die sclxwärzlichen, ebenfalls nicht hohen Berge, an deren Fuss Chanaral bajo liegt. Dazwischen ist eine ungeheure, im Ganzen nach Westen und nach Süden geneigte Ebene, von 101 seichten Wassemssen durchfurcht. Sie ist über und über mit Steinen besät, wie gewöhnlich, namentlich die Rücken zwischen den Wasserfurchen. Die schollenformige Gestalt, die schwarze Farbe, die unebene, höckerige fast schlackige Oberfläche sprechen ganz dafür, dass man es mit Lavasti’ömen zu thun hat, allein diese Lava ist Syenit! Ist es wirklicher Syenit? Ist dieses stets für uralt gehaltene Gestein hier wirklich so neuen üi’spnings wie etwa der Tra- chyt? Dies sind Fragen, die ich nicht zu entscheiden wage. Bei Atacama enthalten die deutlichsten Trachytsü’öme Quarzkrystalle. Die Laven der meisten chilenischen Vulkane zei- gen zwar nur Feldspath und Hornblende, aber warum sollte es deren nicht auch geben kön- nen, die, wie jener Trachyt, Quarzkrystalle beim Phkalten ausscheiden liessen? Ich hätte gern die Sache näher untersucht, und von der gepriesenen Fi neu von Chafiaral aus sollte dies geschehen. Diese grässliche, monotone Steinebene ist volle 7 leguas lang, dann erheben sich nied- rige Syenithügel, die man überschreitet, um in das breite, flache Schuttthal zu gelangen, das von Chafiaral alto herkommt ; eine enge, von S O. kommende Schlucht mündet sich dem Wege gegenüber in dies Thal ein und ist mit grünen Bäumen erfüllt, vor denen ein w’eisses IlaiLs steht, die Finca von Chafiaral oder Chafiaral bajo! l\Iit welchen wonnigen Gefühlen mich der Anblick des üppigen, dunkelgrünen Baumwuchses in dieser trostlosen Wüste er- füllte, nachdem ich in 22 Tagen, seit ich Toconado verlassen, nichts der Ait gesehn, kann ich nicht beschreiben. Ich war wie neu geboren und fühlte keine ]\Iüdigkeit mehr, ungeach- tet ich die letzten 5 leguas zu Fusse marschirt war, da mir die Maulthiere zu langsam gingen. Es war sieben Uhr, der Tag neigte sich. Herr Döll und Domingo waren bereits eine Stunde früher angelangt und der Verwalter hatte schon alle Anstalten zmn Abendessen ge- troffen. Ich sass wieder vor einem Tische, freilich nur auf einer Kiste statt Stuhles, und hatte wieder Brot! Ja Brot! Man muss monatelang kein Brot gesehn haben, um zu wissen was es heisst, wieder Brot essen. Bald stand auch eine Fleischsuppe mit Reis, Kartoffeln und Kür- bis auf dem Tische, 'und zum Nachtische die herrlichsten, weissen und blauen Muskateller - Trauben. Eine Stunde später langten die ersten Maulthiere an, und es war tief in die Nacht hin- ein, als die letzten eintrafen; ein armes Thier konnte sich kaum noch fortschleppen, ungeach- tet es leer ging, so sehr waren die armen Mulas von ihrem Fasten mitgenommen ! Der letzte Weg über die Schlacken oder Schollen hatte sie vollends erschöpft. Mit diesen Thieren war nichts mehr zu machen, und frische Maultliiere existirten in der Finca gar nicht; die unse- rigen mussten sich wenigstens acht Tage an gutem Futter erholen, ehe ich mit ihnen die beabsichtigten Excursionen nach der üla, dem Cerro Vicuna und Puelto hundido machen konnte, aber in dieser Oasis konnte ich ja nach den Beschreibungen von Don Diego Alles haben. Als ich aber den Verwalter fragte, wie es mit dem Futter aussähe, sagte er mir, es gäbe gar keine natürliche Weide, und da es in diesem Jahre mm wenig geregnet, so habe er auch nur wenig Alfalfa (Luzerne) gewinnen können, die er vor wenig Tagen gemäht, und 5 Centner Heu sei Alles, was er geärntet habe, die er bereit sei, den Centn er für 5 pe- sos (67s Thlr.) abzulassen. Ich nahm sie natürlich sogleich. Das war für 13 ausgehungerte Maulthiere kaum für einen Tag genug, und dann mussten wir weiter, wenn wm nicht die Thiere Unterweges wollten fallen sehen. An Seitenexcursionen war nicht zu denken. Nm- einen 102 Ruhetag konnte ich also den armen Geschöpfen gönnen, der ihnen noth that, aber uns Men- schen nicht minder. Den 23. Februar. Rast in Chanaral bajo. Die Oase von Chanaral bajo ist ein enges, etwa fünfzig, selten 100 Schritte weites Thal zwischen niedrigen, kaum 100 oder 200 Fuss hohen Syenitbergen; es erstreckt sich, stets von Wasser durchflossen, fast eine legua aufwärts, bis es sich in der allgemeinen Hoch- ebene in der Nähe eines Algarrobo-Baumes verliert. Die obersten drei Viertel leguas sind aber nicht cultivirt; man sieht zwar die Kanäle zum Bewässern und die Beete, aber es steht nur Espino (Acacia Cavenia) darauf, und in der Thalrinne ist nichts als Brea und Carrisa (Phrag- mites). Der Weg nach Trespuntas führt auf der Ostseite des Wässerchens entlang. Im Garten sieht man ausser Älgarroho^ Chm ar und Huingan (Duvaua crenata Ph.), wie der Baum hier genannt wurde, welche Bäume wahrscheinlich hier wild sind; besonders Trauben und Feigen, die ausgezeichnet gerathen, und auch einige Pfirsich- und Wallnussbäume. Letztere beiden Obstgattungen tragen nur selten, indem hier späte Nachtfröste sehr häufig sind. Auch stehen mehrere Salix Humboldt i, die über alle Obstbäume hervorragen, am Eingänge. Die Leute waren gerade mit der Bohnenärnte beschäftigt; Kürbisse, Melonen, Wassermelonen wuchsen sehr üppig, sonst war wenig Gemüse zu erkennen, aber desto mehr Unkraut, nament- lich eine Baccharis mit schmalen weidenartigen Blättern, hier Badin, OMch. Suncho genannt, und nicht ChilquiDa, wie im übrigen Chile, das schöne Solanum elaeagnifolium Cav., Euphorbia hypericifolia L., ein Amarantus u. s. w. Der Ertrag der Finca ist sehr prekär. Oft sind die Jahre zu trocken, wie seit ein paar Jahren, so dass man nicht das ganze Areal bewässern kann und selbst der eine oder andre Obstbaum abstirbt, und dann kommen auch von Zeit zu Zeit Wolkenbrüche, die das Erdreich fortreissen und selbst dem Hause Gefahr drohen, welches seit zehn Jahren steht, wie z. B. der Regenguss vom Mai 1848, der bewirkte, dass der Salado bis ins Meer floss.*) Die Haupteinnahme besteht gewöhnlich in dem Verkaufe des Obstes nach Trespuntas. Die Vegetation ist recht interessant. Die Ebene zwischen Agua dulce und Chana- ral war zwar sehr dürr und arm an Pflanzen, hatte mir aber Rhop alostigma pendulum und microphyllum mihi, nebst Dinemandra subaptera n. sp. und Salpiglossis spinescens Gay geliefert. In dem grossen von Chanaral alto kommenden Thale und an den F elsabhängen des Thälchens der Finca wuchsen folgende Pflanzen, ausser den genannten : Kanunculus bonariensis. Cristaria verblülit. Adcsmia sessilifolia n. sp. — cremopbila n. sp. Malcslicrbia ovaüi Pli. — lactea Ph. Calandrinia discolor Barn. Calandrinia spicata n. sp. Echinocactus. Gymnophytum flexuosum Clos. Encelia tomentosa Walp. Argylia tomentosa Ph. Waddingtonia floribunda Ph. Lycium horridum Ph. Heliotropium glutinosum Ph. Eritrichum gnaphalioides Ad. DC. — species annua. Alona deserticola Ph. Atriplex deserticola Ph. Ephedra americana. Keine Gramineen ! *) I). Diego erzählte mir, er habe erlebt, dass in Copiapö in Folge eines solchen Regengusses das Wasser zwei bis drei Fuss lioch gestanden habe, viele Häuser eingestürzt seien und dass ein Mal die ganze Bevölkerung aus- geriiekt sei, um durch Pircas and Dämme den Wasserstrom, der durch die Quebrada de Paipote, die sonst voll- kommen trocken zu sein pflegt, herunter kam, zu verhindern, Copiapö zu überschwemmen. 103 H ymenopteren und Dipteren waren ziemlich häufig. Früher waren die Vrachucas im Hause sehr häufig gewesen; jetzt gab es keine mehr. Wir zogen es indessen doch vor, nicht im Zimmer, sondern im Freien unter dem Corridor zu schlafen. Tm Zimmer war eine grosse Bettstelle an Ketten aufgehängt, keine üble Idee ! die Flühe können nicht leicht hinein- kommen. In einer Ecke lag ein früherer Minen- Administi-ator von Salado mit seiner Frau. Er sagte, er sei von dem schlechten Wasser daselbst krank geworden, und hoffe sich hier durch den Genuss von Obst, Gemüse und Milch zu erholen. Seine auffallende Magerkeit und sein Husten Hessen mich eher glauben, dass er die Schwindsucht habe. Das Haus von Chafiaral bajo liegt, nach der Temperatur des siedenden Wassers zu ur- theilen (95*^,25 C.), etwa 4220 Fuss über dem Meeres.spiegel , d. h. etwa so hoch als Brianzon oder der Pass über den Brenner. Nach dem Aneroid berechnet, welches hier C40,l mm. zeigte, beträgt die Meereshöhe aber 479G Fuss, welche Zahl wohl richtiger sein mag. Der Verwalter wollte weder für das Luzerneheu, noch für seine ebenso freundliche wie gefällige Bewirthung Bezahlung annehmen, nachdem ich ihm meinen Empfehlungsbrief übergeben hatte. Glückli- cher Weise konnte ich ihm von meinen Lebensmitteln einiges da lassen, was ich nicht mehr brauchte, da unsere Reise durch die Wüste nunmehr ihrem Ende nahte. Den 24. Februar. Von Chafiaral bajo nach Trespuntas, 7'/4 leguas. Ich zog den Morgen mit Herrn Döll und D. Diego voraus, die Maulthiere mit dem Gepäck sollten erst den Nachmittag folgen, um den grössten Theil des Weges in der Abend- kühle zurückzulegen. Wo das Thälchen von Chafiaral anfängt, fand ich noch einige inte- ressante Pflanzen, Pleurophora pungens Don., das Gymnophytum flexuosum, die Rhopalostigma, eine hübsche neue Argylia (A. glutinosa mihi), einen Schizanthus mit milch weissen Blüthen und linealischen, ungetheilten Blättern, Sch. lacteus mihi. Man übersteigt darauf einen kleinen Rücken und sieht nun die Berge von Trespun- tas vor sich, von denen man durch eine anfangs horizontale, dann sanft aufsteigende Ebene getrennt ist. Auf dieser Ebene und den beiderseitigen Abhängen sieht man mehrere Gruben, Häuser, Pochwerke (s. g. Marayis)^ denn hier ist das Mineral del Inca, ein Bezirk, wo Gold- erze gegraben werden. Der Weg ist grössten theils der schnurgrade alte Incaweg und hat auch hier, wie an den Stellen, wo wir ihn früher passirten, viele nmde, niedrige Pircas, wo jetzt keinem Menschen einfallen wird zu übernachten. Es ist auch nicht wahrscheinlich, dass sie zu Verstecken für Guanacojäger dienen sollen. Gegen Osten erblickt man einen auffallend geschichteten Berg, den Cerro de Varas. Die Ebene ist mit eben solchen, Schlacken ähn- Hchen Steinen bedeckt, wie die zwischen Agua dulce und Chafiaral bajo, unter denen man häufig schuppigen, krystallinischen und dichten Eisenglanz sieht. Diese Ebene liegt 5132 Fuss hoch. Am Abhange der Berge von'’Tresp untas liegen bereits mehrere Bergwerke. Wir traten in das eine einen Augenblick herein. Die Arbeiter konnten mir nicht sagen, \vie die Grube hiess ; sie wussten nur, dass sie der englischen Bergwerks - Compagnie gehört , frü- her auf Gold, dann auf Kupfer gebaut habe, und jetzt fortgesetzt werde, um das Gruben- wasser zu verkaufen! Bald erreichten wir die Passhöhe (6224 Fuss Meereshöhe) und sahen nun den südhehen Abhang, sowie den nördlichen der gegenüberstehenden Berge mit Zechenhäusem , Schächten, 104 Schutthalden, Pferdegöpeln bedeckt, in der Vertiefung aber die Häuser des Ortes, die s. g. Placilla, aber auch zwischen Schächten und Schutthalden liegen. Dieser Ort führt den Na- men Puehlo del Inca, den man aber im gewöhnlichen Leben niemals hört, sondern stets nur Trespuntas oder la Placilla. Seine Höhe über dem Meere beträgt nach den Eisen- bahningenieuren*) 6066,1 Par. Fuss, nach der Temperatur des siedenden Wassers 5921, und nach meinem Aneroid (618,7 mm. bei 25,1 C.) 5727,5 Par. Fuss, also etwas höher als der Gipfel des Pigi, und 1000 Fuss höher als die Schneekoppe. (Der höchste Gipfel der Berge von Trespuntas liegt nach den Eisenbahningenieuren 6993 Fuss hoch.) Den 25. Februar. East in Trespuntas. Der Ort hat an 5000 Einwohner und in der Nähe des Platzes regelmässige, sich recht- winklig schneidende Strassen, und einige ganz hübsche Häuser, wenngleich sehr leicht ge- baut, von dürrem Holze, mit Bretterwänden, Wänden von Rohr ausGuajaquil etc. Viele Häu- ser sind aber blosse Bretterbuden, ja manchmal bestehen die Wände gar nur aus Matten oder Zeug. Daher ist der Ort während seines kurzen Daseins schon vier Mal von mehr oder we- niger allgemeinen Feuersbrünsten heimgesucht worden. Auf mich hat er einen traurigen Ein- druck gemacht. Selbst die bessern Häuser scheinen nur für die Dauer von wenigen Monaten errichtet. Dazu kommt, dass man überall auf den Wegen, die zum Orte führen, eine Menge todter Maulthiere und Esel und deren Gerippe, Köpfe und Beine von Rindvieh, weggeworfene Hemden, Hosen, Jacken, Unterröcke u. s. w. findet. Denn da das Waschen so theuer ist, so ziehen die meisten Leute es vor, ein Kleidungsstück so lange zu tragen, bis es auf dem Leibe in Lumpen zerfällt, und dann wegzuwerfen. Dass es an einem solchen Orte eine Unzahl Lä- den, Garküchen, Obstbuden, Schnapsbuden u. s. w. gibt, und dass eine grosse Anzahl Gesin- del unter der Bevölkerung ist, kann man leicht denken. Trespuntas hat nicht ein Mal eine kleine Kirche, welche ihre Einwohner an die Pflicht erinnert, das höchste Wesen zu verehren. Sie sterben, ohne die Tröstungen der Religion in ihren letzten Augenblicken zu empfangen, ja es ist nicht ein Mal ein sicherer Kirchhof vor- handen, in dem ihre sterblichen Ueberreste ruhen können ohne Gefahr, von den Hunden ausge- scharrt zu werden. Nachdem wir in dem Kaffeehause auf der Plaza zu Mittag gegessen, nahmen wir, Herr Döll und ich, die freundliche Einladung des Herrn Ludw. Schnakenberg aus Kassel an, die Zeit unseres Aufenthaltes bei ihm zu wohnen. Derselbe ist Administrator der Grube Ger- mania und einiger anderen, wofür er monatlich 6 Unzen, 103 pesos 50 real oder 138 Thlr. l)ei freier Station bekommt. Seine Wohnung ist dicht bei der Grube Germania und von ihm selbst erbaut. Die Mauern sind von eckigen Grünsteinbruchstücken mit Lehm verbunden, ein grosser Luxus, wo das Fässchen Wasser 20 Sgr. kostet. Das Dach sind blosse Matten, durch welche hie und da die Sonne hereinscheint, und wenn es ein Mal regnet oder schneit, was freilich selten der Fall und nie von Bedeutung ist, so muss man immer im Zimmer den Re- genschirm aufspannen.**) Die Wände sind kaum 6V2FUSS hoch und mit ifocMj/o (ungebleichtem *) Gefillligc Mittheilung von Herrn Georg Hunaeus. Ich liabc übrigens auch in Kassel ein noch dazu von einem Baumeister erbautes und von einem Gesandten bewohntes Haus gekannt, in welchem man ebenfalls bisweUen, wenn es regnete, den Schirm aufspannen musste. 105 Baumwollenzeug) ausgeschlagen, natürlich ohne Fenster: wenn man sehen will, macht man rlie Thür auf, oder steckt Licht an. Eine dunkle, durch eine tocuyo (Wand) gebildete Abtheilung dient als Speisekammer und Schlafzimmer. Das Wohnzimmer ist anständig meublirt und mit Kupferstichen an den Wänden verziert. Wenige Administratoren leben in so guten und ele- ganten Wohnungen. Ein zweites Gebäude in der Nähe dient als Küche, zum Schlafen der Grubenarbeiter u. s. w. Die zu einer Grnbc gehörenden Gebäude nennt man eine faena. Eine Mine erfordert im Durchschnitt 0 Arbeiter, nämlich 3 harretnros , die das Gestein losbre- chen, 2 apires^ die das Gestein in Ledersäcken, caparhos, heraustragen (diese I>eute schleppen zum Thcil 150 bis 180 Pfund auf ein i\Ial und machen damit 24 Reisen des 4'agesl); endlich einen Koch. Ein harretero verdient monatlich 30 — 3G pesos (40 — 80 4'hlr.), ein optire 15 — 30 (20 — 40 Thlr.). Die Lebensmittel werden ausserdem den Leuten geliefert, und zwar ist der durchschnittliche Satz für den Monat: Brot für 18 pesos Rinderfett zum Kochen 6 „ Weisse Bohnen 0 „ Waizen 6 ,, Trockne Feigen 0 pesos Salz und Aji (Spanischer I’feflfer) 2 „ Wasser 30 — 45 ]\Iaulthierladungcn 30 — 45 „ Holz 15 Centner 20 ,, Der Unterhalt kostet demnach monatlich 94 — 105 pesos oder 10 — 18 pesos der i\Iann. Fleisch bekommen die Bergleute nicht und dennoch sind sie kräftig und zu den schwersten Arbeiten geschickt. Ausserdem verbraucht eine Grube monatlich 3 arrohas oder 75 Pfd. Pul- ver (der Preis der Arroba schwankt zwischen 5 und 10 pesos), ein bis zwei Dutzend Rollen guias (Laufpulver zum Anzünden der Minen), die 2 pesos 5 real bis 5 pesos 2 real kosten, endlich mindestens eine Arrobe Talglichte zu 0 pesos. In ganz Chile hat man kein ander Grubenlicht als gewöhnliche Talglichte, die in einen gespaltenen Stock geklemmt werden. Die Gesammtausgaben für eine Grube belaufen sich demnach auf 150 pesos monatlich oder 1800 pesos (2400 Thlr.) jährlich ohne die Generalkosten, Verwalter u. s. w. Die Maulthierladung Wasser kostet 1 pesos, und ein Pferd oder Maulthier braucht täg- lich mindestens für 2 real (10 Sgr.) Wasser. Das einzige Futter, welches man hier hat, ist Gerste, und die geringste Ration, die man einem solchen Thiere geben kann, ist ein almud, der, wenn man im Grossen einkaufte, damals 5 real kostete, im Detail aber 0 real oder 1 Thlr. Das Rindfleisch ist verhältnissmässig billig, da der Ochse nur 40 pesos kostet, ungeach- tet er aus den argentinischen Provinzen über Copiapö kommt, aber es ist dimchgängig schlecht, da die Thiere abgetrieben und hungrig ankommen. Desto tlieurer ist das Brot, da nicht bloss Mehl, sondern auch, Wasser und Brennmaterial so theuer ist: man bekommt für ei- nen ,peso 10 kleine Brötchen, das Brötchen ist etwa so gross wie ein deutsches Milchbrot. Ich füge noch folgende Preise hinzu, damit der Leser sich einen Begriff machen kann, von dem, was das Leben in dieser grässlichen Wüste kostet. Ein viersitziger Wagen kostet bis Copiapö 0 — 7 Unzen oder Ein zweirädriger, zweisitziger s. g. hirlocho 4 Unzen Ein Maulthier für die Hin- und Herreise nebst Sattel Ein solches für die einfache Reise ohne Sattel Eine Maulthierladung auf den Karren bis Copiapö Philippi, Reise durch Atacama. 103V? — 120% pesos 09 10 — 17 0 2V,- 3 14 11 - 106 - Ein Brett, oder ein sog. Stollen, cuarton IV2 pesos Ein Hemd zu waschen 5 real = 25 Sgr. Logis, Frühstück, Mittagstisch im Kaffeehause täglich 3 pesos. Man rechnet [die Entfernung von Trespuntas nach Copiapö zu 30 leguas, sie beträgt aber höchstens 22. Die Minen von Trespuntas wurden im September 1848 entdeckt und zwar, wie mir Herr Schnakenberg erzählte, auf folgende Weise. Ein Maulthiertreiber Namens Osorio, der zwischen Puerto Flamenco und Copiapd seine Wege machte, brachte immer reiche Silbererzstufen nach letzteren Ort zum Verkauf, unter dem Vorgeben, sie seien ilnn von die- sem oder jenem geschenkt. Man schöpfte Verdacht, er müsse eine Mine wissen, von der er die Stufen hole, und als er zur Feier des 18. Septembers (Jahrestag der Unabhängigkeit Chi- les) in einem Wirthshause in Flamenco sich gütlich that, sorgten die Herren Vicente Ga- rin, Mateo Perez und ein paar Freunde des letztem dafür, dass der Wirth dem Osorio fleissig einschenkte und ihm dann nach dem Fundorte seiner Erze fragte, während die genann- ten Herren im Nebenzimmer horchten. Die Trunkenheit löste Osorio s Zunge*, er erzählte, er finde die Erze auf den Bergen von Trespuntas, wo er mit seinen Maulthieren zu halten pflege und bezeichnete die Lokalität so genau, dass die Herren, die ihn belauscht hatten, sich sogleich aufmachten, die Erzader zu suchen, Mateo Perez und seine Gefährten von Fla- menco aus, Herr Gar in über Copiapö. Der Zufall wollte, dass sie auf den Bergen an demselben Tage eintrafen; Mateo Perez fand die Alfin hallada, seine Gefährten den Manto de S. Josd, und Vicente Garin die Buena Esperanza. Nun entstand ein Process, welches die veta descuhridora wäre, d. h. der zuerst entdeckte Erzweg. Wer nämlich eine veta descuhridora und somit einen ganz neuen Erzbezirk, ein nuevo Mineral entdeckt, kann beanspruchen, dass ihm die Eegierung 2 pertenencias oder 400 varas von dem Erzgange zuer- kennt (eine Gesellschaft bekommt gar 3 pertenencias oder 600 varas), während derjenige, der später in diesem Mineral eine veta oder Erzgang auffindet, nur 200 varas, eine einzige per^e- nencia erhält. (Die Länge wird in der Horizontallinie nach dem Laufe des Ganges gemessen. Die Breite Aex perteneneia beträgt 50 varas.) Der Process wurde zu Gunsten des Manto de S. Josd entschieden, welcher jedoch seit einiger Zeit kein Erz mehr gibt, sondern taub ge- worden ist oder sich in hroceo befindet, wie man in Chile sagt, während die beiden andern Minen fortwährend den reichsten Ertrag gegeben haben. Man kann sich leicht denken, dass eine Menge Leute auf die Nachricht von der Ent- deckung dieser fabelhaft reichen Erze nach Trespuntas strömten und ebenfalls Gruben er- öflheten. Wie durch einen Zauberschlag entstand ein Städtchen von 4000 E. und ein fahr- barer Weg von Copiapö dorthin, aber von den zahlreichen Minen, die in Trespuntas bear- beitet werden, gaben nur die Buena Esperanza, die Alfin hallada und die Salvadora reichen Ertrag, mehrere z. B. die Pilar, S. Rafael, Cobriza u. s. w. gaben einen mässigen Gewinn, die meisten Gruben aber gaben noch gar kein Silbererz und werden auch wohl nie etwas geben. Die am häufigsten vorkommenden Erze sind gediegen Silber und Eothgültigerz, nächstdem die sogenannten PolisÜlfuros , d. h. Verbindungen von Schwefelsilber mit mehreren andern Schwefelmetallen. Im Jahre 1851 wurden in Trespuntas erst 49 Silbergruben bearbei- tet, im dahre 1853 aber 161 mit 1724 Arbeitern. Die Mine Buena Esperanza der Herren — 107 — Moreno, Matta und Comp, hat vom 1. Januar bis 30. Juni die enorme Summe von 495,151 pesos Silber geliefert, nämlich: metales frios 57698. 22 Mark ;5um Werthe von 7 pesos die Mark, macht 403,887. 50 pesos plata pina 8849. 32 „ „ „ „ 97/. „ 86,280. 87 „ relaves 1245. 66 „ „ „ „ 4 „ 4982. 64 „ Zusammen 495151. 01 Heber die geognostische Beschalfenhcit der Gegend von Trespuntas kann ich nicht viel sagen, da ich sie nicht studirt habe. Herr Sclinakenbcrg versprach mir eine vollständige Suite der dortigen Gebirgsarten und Versteinerungen nebst ßemerkungen über die geognostischen Verhältnisse zu schicken, ist aber durch Krankheit und frühen Tod daran verhindert worden. Die Gesteine, welche ich bei derFaena der jMine Germania sammelte, sind folgende. 1) GrUn- steinporphyr. In grünlich-grauer Aphanitmas.se sind 1 — IV2 Unien grosse Kry.stalle von schwar- zer oder bouteillengrüner durchscheinender Hornblende ausgeschieden; selten sieht man kleine Albitkrystalle sich durch ihren Glanz und blättrigen Druch auszeichnen. 2) Dimkelgrauer Grünstein, von dessen Gemengtheilen besonders grünlich gefärbte Fcldspatlikrystalle auffallen. Auf den Klüften finden sich häufig Ueberzüge von Kalkspath, aber auch die ganze ]^Ia.s.se enthält viel kohlensauren Kalk und brauset ziendich stark, wenn man sie in Salzsäure wirft. Eine Stufe dieses Gesteines enthält kleine Knollen von Schwefelkies und von Kalkspath, 2 bis 3 Linien gross, letztere bisweilen von Schwefelkies umkleidet, hie und da auch Knollen von einem grünlichen Bol. 3) Tn diesem Gestein, einem Mittelding zwischen Grünstein und Kalk- stein, hat der kohlensaure Kalk das Uebergewicht, ohne dass man es darum einen Kalkstein nennen könnte. Es liegt auf der Oberfläche des Bodens in Gestalt bräunlicher, mehrere Fuss grosser und mehrere Zoll dicker vulkanischer Schlacken, ist aussen uneben, löcherig und porös und von allen Seiten 1 bis l'/2 Linien tief verwittert. Hierdurch sind die einzelnen krystalli- nischen Bestandtheile von der Grundmasse befreit, so dass die Oberfläche wie die eines Con- glomeratsandsteines aussieht. Der frische Bruch ist hellgrau und lässt hauptsächlich Feldspath- krystalle am Glanze ihres blättrigen Bruches erkennen; seltener sieht man darin schwärzliche, chloritähnliche Massen. Vegetation habe ich in der Umgegend von Trespuntas gar nicht gesehn, und ebenso wenig im Orte auch nur einen Blumentopf. Eeise von Trespuntas nach Copiapö. Den geringen Ueberrest der Lebensmittel verschenkte ich an Frites, unsern Führer und Begleiter von Pajonal bis Trespuntas, liess unser Gepäck und die auf der Eeise gemachten Sammlungen auf einen Karren verladen, damit die Lastthiere leer gehen könnten, und ritt um die Hitze zu vermeiden, die in dieser Höhe bei Tage kaum zu ertragen sein soll, den 25. Fe- bruar Abends 8 Uhr fort. Es gibt zwei Wege von Trespuntas nach Copiapo. Der eine, der alte Incaweg, ist nur zum Eeiten, führt in grader Linie dorthin und kann auf guten Thie- ren in 7 Stunden geritten werden; er ist jedoch sehr steinig und rauh, und in seiner gan- zen Erstreckung ist weder Wasser noch Futter. Diesen Weg konnte ich unsern erschöpf- ten Maulthieren nicht zumuthen, und so schlugen wir denn den Fahrweg ein, der einen 14* 108 Umweg nach Osten macht. Er wendet sich gleich von Trespuntas nach Osten, um den im Süden vom Städtchen liegenden Berg zu umgehen. Tn der Nacht war natürlich von der Richtung und der Beschaffenheit der Gegend nichts zu erkennen, und dies um so weniger, als wh- gerade Neumond hatten. Da mir das Reiten sauer wurde, zog ich vor, zu gehen, und kann nur soviel sagen, dass das Gehen in dem tiefen, durch die Räder der I^arren hervorge- brachten Staube, der zu beiden Seiten der Fahrgeleise hohe Furchen bildet, recht unbequem war. Um 3 Uhr Morgens waren wir inPuquios, einem Wasserplatze, wo zwei Wirthshäuser aus Lehmmauern, tapias erbaut sind. Wir fanden hier eine Partie Kärner gelagert, trieben unsere Maulthiere in den Corral und legten uns dann schlafen. Das Wirthshaus, unter dessen Corridor wir uns gelagert hatten, war mehr eine Schenkstube als ein Gasthof zum Herbergen. Speisen konnten wir nicht bekommen; von Getränken war nur Anisbranntwein, Champagner, Jerez und Oporto zu haben. Den Morgen bekamen wir jedoch einen leidlichen I'Caffee. Das andre Wirthshaus soll weit anständiger, aber auch sehr theuer sein. Man versicherte mir, eine Suppe von einem Huhne koste dort eine Viertel Unze = 4 pesos 2V2 real (etwa ein Louisd’or), und ein Ei 2 real = 10 Sgr. Da mein Reisegeld gänzlich erschöpft war, so dass ich mir schon von Herrn Schnakenberg ein paar Thaler hatte borgen müssen, so konnte ich nicht den vornehmeuden Reisenden machen. Wir kauften also Brot, für einen real Fett und für einen real Holz, und kochten uns im Freien einen Mehlbrei zum Frühstück. Die beiden Häuser liegen auf einer schwach gegen Ost gesenkten Ebene, die sich all- mählig verengt und nach einer legua zu einer engen Quebrada zusammenzieht, die sich spä- ter in die grosse Quebrada de Paipote mündet, und in welcher einige ICiipferminen lie- gen. Durch diese Schlucht geht der Weg nach S. Andres, einer kleinen Hacienda oder Oasis in der Wüste. Dicht bei den Wirthshäusern sind Brunnen gegraben, allein weiter abwärts nach der Schlucht zu ist fliessendes Wasser, und der grösste Theil desjenigen Wassers, wel- ches in Trespuntas verbraucht wird, kommt von daher. Hier ist ziemlich viel Vegetation. Tes- saria absinthioides, Bacchasis spartioides Hook, hier Pichana genannt, B. confer- tifolia ColL, ein Achyr ophorus, die Distichlis thalassica und ein andres Gras ohne Blüthe. Im Wasser selbst ist Ranunculus bonariensis und Scirpus palustris. Das Wasser setzt weisse Salztheile und Ücker ab. Da keine grösseren Höhen in der Nähe sind, so ist es schwierig, den Ursprung dieses Wassers zu erklären. In der Nähe waren 11 Con- dore beschäftigt, das Aas eines gefallenen Maulthieres zu verzehren. Um das Wasser herum ist der Boden thonig, oben auf liegen aber schlackenartige Steine. Die Schlucht weiter abwärts ist in dunkles Gestein, Grünstein oder Porphyr einge- schnitten. Weiter im Osten erscheinen die Berge deutlich aus geschichteten Gesteinen gebil- det. Herr Felix Engelhard aus Cassel hat mir mitgetheilt, dass sich zwei oder drei leguas im Osten in einem Thale, Quebrada del Ternero genannt, unzweifelhafte Spuren von Stein- kolden finden. Er selbst hat dort schwarzen, bituminösen Schieferthon mit dünnen Schichten einer vortrefflichen Steinkohle angetroffen, und meinte, in grösseren Teufen würden vielleicht bauwürdige Kohlenflöze anstehen. Ich habe nicht erfahren, dass Versuche gemacht worden sind, dies zu ermitteln. Vielleicht hat sich seine Hoffnung nicht bewährt. Er wagte kein Ur- theil über das gcognostische Alter dieser l^ohlen auszusprechen. Wahrscheinlich gehören sie dem Lias an. 109 Puquios liegt nach den Eisenbahningenieuren 4795 Fuss Uber dem Meere, nach der Angabe meines Aneroids berechnet, nur 4048 Fuss. Um 2 Uhr Nachmittags setzten wir unsem Weg fort. Die Hitze war nicht so arg, als man sie mir in Trespuntas geschildert hatte, das Thermometer zeigte nur 25“ C. Der Weg fuhrt zuerst Uber einen Rücken, die Cuesta de Puquios 5358 Fuss Uber dem Meere, und dann schwach bergab bis zu einem Wirthshause Llampos genannt, 3322 Fuss nach den Ei- senbahningenieuren (4380 Fuss Uber dem IVIeere nach dem Aneroid).*) Hier beginnt eine Quebrada, in welcher der Weg abwärts führt bis zum Wirthshause el Chulo, wo wir um 10 Uhr Abends ankamen. Das Wirth.shaus hatte Tags zuvor einen andern Eigner, erhalten und war noch nicht recht in Ordnung. Wir konnten daher nichts Warmes bekommen als Kaffee, jedocli mit Milch, und ein paar Eier, aber wir erhielten ordentliche Betten, die ersten seit Atacama; den andern Morgen früh war Kaffee, Milch und Brot bei der Hand, die Maulthiere hatten reichlicli Lu- zerneheu gehabt, und die Rechnung war für die Umstände nicht zu theuer; nämlich 4 pesos Heu, G'/a i’eal Wasser für die Thiere, 2 pesos für zwei Betten (D. Diego wollte durchaus auf dem Fussboden schlafen), 6 real Kaffee für den Abend, C real ein halbes Dutzend weichge- sottene Eier, 3 real Brot, 2 real Käse; 4 real für den Kaffee am ]\Iorgen. Fmgaler kann man wahrlich nicht leben, zumal wenn man den Tag vorher nichts als ^Mehlbrei genossen hat. — El Chulo liegt 2450 Fuss Uber dem Meere. Der Weg nach Copiapö führt nun 6 leguas weit ohne Unterbrechung bergab und er- reicht bald die grosse Quebrada de Paipote, welche 60 leguas lang sein soll und die Ge- wässer unzähliger Quebraden vereinigt. Die Vegetation ist in derselben für die Wüste ziem- lich reichlich. Ich sah hier in grosser Menge die hübsche Adesmia cinerea mit ihren weissen Blättern, die Bulnesia chilensis Gay, einen Strauch aus der Familie der Zygo- phylleen, der dort Retamo , d. h. Ginster heisst, eine neue Composita 'mit .schneeweissen, wolligen Blättern und violetten Blumen, Jobaphes virgatus Ph. etc. Gegen ^littag er- blickte ich am Ausgange der Schlucht Bäume, die Weide mit dem Wüchse der lombardischen Pappel, Feigen, Pfirsich, Weinreben, und trat in das Bewässerungs- Gebiet des Flusses von Copiapö ein. Don Diego war vorausgeritten und erwartete uns hier; er hatte bei einem Bekannten ein Unterkommen für unsere Maulthiere gegen ein Futtergeld von 3 real tägheh für das Stück ausgemittelt. Ich überliess meinen Gefährten die Sorge für die Thiere und ging zu Fusse weiter. Der Weg führt an der Verlängerung der Eisenbahn nach Tierra ama- rilla u. s. w. entlang, an welcher jetzt gearbeitet Avurde, und die gerade bis zu dem Punkte gelangt war, wo der Weg von Trespuntas eintrifft, zufischen Gartenmauern und Häusern, und war entsetzlich staubig. Ueberall hingen Trauben, Pfirsich, Birnen, unreife Granaten, Blüthen von Floripondio (Datura arborea) und das breite, von Staub ganz graue Schatten- dach der Feigenbäume Uber die niedrigen Tapias. Die Häuser rückten immer näher zusam- men und verwandelten sich zuletzt in eine zusammenhängende Strasse. Je näher ich dem Centrum der Stadt kam, um so lebhafter war es auf den Gassen. An einer Ecke bekam ich von ein paar jungen Mädchen ein paar Kannen voll Wasser Uber den Rücken zum grossen ‘) Vielleicht sind es zwei verschiedene Punkte in der Quebrada de Llampos. - 110 Jubel derselben und aller Umstehenden. Man glaube nicht, dass ich dies blos meinem aller- dings nicht mehr besonders reputirlichen Eeiseanzuge verdankte, nein, es war ein Carnevals- scherz, denn ich traf gerade den letzten Carnevalstag, den dia de Chaya^ ein, wo das Begiessen der Vorübergehenden mit Wasser ein^sehr beliebter Spass ist, dem selbst die angesehensten Personen ausgesetzt sind. Dies ist 'aber auch ziemlich die einzige Carnevals-Licenz, und ist namentlich das Durchziehen der Strassen in Masken und Verkleidung streng untersagt. Etwas nach 1 Uhr kam ich im vortrefflichen Gasthofe des Herrn Servant an und beendigte so meine Reise durch die Wüste Atacama. C a p i t e 1 V. Lebensweise in der Wüste, Gesundheit, Puna. Wenn man in der Wüste reist, muss man noth wendig im Laufe des Tages von einem Wasserplatze zum andern gelangen und kann nicht wohl unterweges einen Halt machen, schon wegen der grossen Schwierigkeit, alsdann die Maulthiere zusammenzuhalten. Man hat ge- sehn, dass die Tagemärsche oft 10 Stunden und darüber lang waren. Kamen wir am Was- serplatze an, so waren zwei Personen vollauf damit beschäftigt, die Maulthiere abzuladen, ab- zusatteln und das Gepäck zusammenzustellen, damit es Schutz gegen den Wind gab. Unter- dessen suchte ein Andrer Brennmaterial, und wo dieses selten war, ging oft viel Zeit damit hin ; ich habe selbst manchen Busch und manchen Poxcho voll Maulthiermist herbeigetragen. Niemand hatte dann Lust, wenn wir spät Abends angekommen waren, noch Stunden lang aufs Essen zu warten. Es musste also eine Speise zubereitet werden, die recht schnell fertig war. Dies war ein Brei von geröstetem Mehl mit Fett und Salz, denn da das Mehl von geröste- tem Waizen ist, so braucht es nicht ein Mal aufzusieden, um geniessbar zu sein. Dies war bei langen Tagemärschen unser einziges, vereinigtes Mittags- und Abendessen. Kaum war dies genossen, so suchten wir unser Lager auf. Den Morgen ' hatten wieder mehrere Personen damit zu thun, die Maulthiere zusammenzutreiben und zu beladen. Ein Diener brachte unter- dess Wasser zum Sieden und warf dann eine gehörige Portion Yerha (oder Paraguaythee) hinein, der, nachdem er ein paar Minuten gezogen hatte, mit kaltem Wasser geschreckt wurde. Tassen ^schleppten wir nicht mit uns, so wenig wie Teller; der Thee wurde also in Blech- näpfe auf Schiffszwieback gegossen,*) und der Zucker in einem kleinen Säckchen dazu prä- sentirt. Sodann steckte jeder etwas Schiffszwieback und ein Dutzend getrockneter Feigen in die Tasche und füllte sich allenfalls eine Flasche mit Wasser, damit er unterweges etwas zu kauen und zu trinken hatte, denn vor dem Nachtlager gab es niehts. Kamen wir früh an, oder blieben wir einen Tag liegen, dann wurde üppiger gelebt. Es gab Mittagsbrot und Abend- l)rot, crstcres zwei Gerichte, gewöhnlich eine Suppe von Charqyd mit Reis, oder Schiffszwie- *) Der Male wird sonst immer aus kleinen Gefässen getrunken, die etwa so gross sind wie eine kleine Kaffeetasse, und oft von einer Calebasse gemacht sind, und zwar thut man das Kraut und den Zucker in dies Gefäss, schüt- tet das siedende Wasser drauf und schlürft dann den Thee mittelst eines Röhrchens ein. Wenn Jemand sich cinigermassen auf diese Weise satt trinken will, muss er wenigstens drei- oder viermal diese Operation wieder- holen, tind wenn wir sechs oder sieben Personen dies hätten thun wollen, so wären wir kaum innerhalb ein paar Stunden damit fertig geworden. 111 back oder Mehl, und dann gebratenen Charqui oder Mehlbrei; es wurde Kaffee oder eine Art Ohocolade 'gekocht, nämlich Chocolade mit Mehl verlängert, eine Ki*findung von mir, die bei meinen Keisegefährten vielen Beifall gefunden hat und deren Recept ich gern mittheilen wnll, wenn Jemand — eine ähnliche Reise zu machen beabsichtigt. Es wurden dann auch torfülan gebacken. Diese „kleinen Torten“ wurden so bereitet: Auf einem Sattelleder wurde ein 'feig von Mehl, Wasser, etwas Rinderfett und Salz geknetet, kleine flache Kuchen daraus geformt, und diese in der heissen Asche gebacken. Der etwa verbrannte 'l'heil der Oberfläche wird mit dem Messer abgeschabt. Der Teig geht natürlich nicht auf, und die lorU'llas sind sehr fest. Sie schmecken nicht übel, und man kann sie in Valparaiso und Santiago täglich auf den Strassen kaufen, allein das Brot ersetzen sie keinesweges. Ich hatte ein halbes Dutzend Blechbüchsen mit eingekochtem Kalbfleische mitgenommen für den Fall, dass Jemand von uns krank würde, welcher Fall glücklicher Weise nicht eintrat. Auch führte ich einige Flaschen Oporto und Jerez mit für ausserordentliche Fälle. Nach ungewöhnlichen Strapatzen zum Bei- spiel gönnten wir uns ein Gläschen, das dann auch -wie ein wahrer Nektar schmeckte und wirkte. Ich hatte mich auch mit einigen Medicinen zum Schwitzen, zum Laxiren, gegen Diar- rhöe etc. versehen, wir haben aber nichts davon nöthig gehabt und nur etwas Brausepulver consumirt. Es ist sehr auffallend, wie wenig Nahrung der ^Mensch in solchen ^^'üsten trotz der anstrengenden Märsche braucht, und begreife ich jetzt erst die ausserordentliche ^Mässigkeit der Araber auf ihren Reisen. Ich hatte zwei Zelte mit, wir haben sie aber sehr häufig gar nicht aufgeschlagen. Ein paar Mal erlaubte es der Wind nicht, und häufig waren Avir am Ende des Tages zu müde, um das Aufschlagen des Zeltes abzuwarten, und zogen es sämmtlieh vor, im Freien zu schla- fen, selbst wenn wir Avussten, dass die Temperatur des Nachts unter den Gefrierpunkt sinken Avürde. Auch waren sehr bald ein paar Zeltstangen zerbrochen , und dies ist ein Gegenstand, der in der Wüste auf keine Weise zu ersetzen ist. Als ich die Reise an trat, glaubte ich, die Wüste müsse nicht nur sandig, — sondern auch sehr heiss sein, und hatte daher leider keine Avarme Kleidung mitgenommen; auch D. Diego sagte uns nichts davon, dass Avir viele Nächte eine Temperatur unter dem Gefrierpunkte haben Avürden, so dass ich oft des Nachts Amr Kälte nicht schlafen konnte. Matratzen hatten Avir nicht mitgenommen, eine Avollene Friesdecke, dachte ich, würde mehr als hinreichend sein unter dieser Breite in der glühenden SandAvüste, welche ich zu finden erwartete; die Montur, d. h. die Felle, Avelche unter und über den Sattel kommen, dienten statt Matratzen, der Sattel statt Kopfkissen; die Bettdecke und die Ponchos zum Zudecken. Ich habe gewöhnlich halb angekleidet geschlafen. Niemand Avird dies Lager für ein sybaritisches erklären, allein wenn man müde ist, schläft sich’s ganz gut. Unsere Gesundheit ist die ganze Zeit gut geAvesen. Von der brennenden Sonne und der scharfen, trocknen Luft hatten Avir aber fast beständig aufgesprungene Lippen, und ZAvei- mal hat sich mir die Haut von Stirn und Nase geschält. Auf der Rückreise hatte ich in den hohen Regionen einen beständigen Schnupfen, und hätte mir gern das Taschentuch an die Nase festbinden mögen. Ich möchte nach meinen Erfahrungen glauben, dass die Erzählungen von der Wirkung der Puna oder des Saroche, d. h. der verdünnten Luft in grösseren Höhen, sein- übertrieben sind. Es ist sicher, dass der Luftdruck auf den Körper in einer Höhe von 10000 Fuss schon m sehr vermindert ist, und dass man bei jedem Athenzuge dem Gewichte nach viel weniger atmo- sphärische Luft, also auch Sauerstoff, einnimmt als in der Ebene, aber ich habe davon keine andre Wirkung empfunden, als dass ich leichter müde wurde und mich öfters ausruhen musste, zumal Avenn ich steil zu steigen hatte. Dieselbe Wirkung sah ich bei meinen Eeisegefährten. Einer meiner Diener, ein sonst kräftiger Mann, wurde zwischen Eio frio und Sandon beinahe ohnmächtig, aber vielleicht von andern Ursachen. Von Kopfschmerzen, Ohrensausen, Uebel- keit, Schwindel hat Niemand die geringste Anwandlung empfunden, noch viel weniger von Blutungen. Dagegen habe ich bemerkt, dass auch die Maulthiere in der dünnen Luft leicht ermatten und beim steilen Hinaufsteigen alle fünf Minuten stehen bleiben, um Luft zu schöp- fen und sich auszuruhen. Einio’e statistische Notizen über die chilenische Provinz Atacama. o Diese Provinz war früher nur ein Departement der Provinz Coquimbo und wurde erst im Jahre 1843 zur eigenen Provinz erhoben, welche in die beiden Departemente Co- piapö und Huasco zerfiel,*) und zwar wurde diese Massregel nothwendig durch die Ent- deckung der vielen Gold-, Silber- und Kupfer -Minen und das dadurch bewirkte Einströmen von Bewohnern in diese Wüsteneien. Mit Eecht sagt der Intendant der Provinz D. Antonio dela Fuenti 1853 in seinem Berichte über dieselbe: „Der Mangel an Eegen und die geringe Masse ihrer fliessenden Wasser beschränken die Kultur des Bodens in der Provinz Atacama auf ein paar schmale Streifen Landes, die von den wasserärmsten Flüssen Chiles bespült wer- den. Ihre Gefilde sind in Folge der Dürre unfruchtbar und durchaus ungeeignet zur Vieh- zucht. Aber wenn die Natur ihr diese Wohlthaten versagt hat, so gewährte sie ihr andre, und die Berge von Atacama geben den Einwohnern dieser Provinz eine reichliche und uner- schöpfliche Menge kostbarer Metalle zum Ersatz der reichen Aernten, welche der Landmann in den Gefilden des Südens einbringt.“ Das erste Silber fand sich 1829 in den Ladrillos, 3 leguas von Copiapö, dann wur- den 1832 die Silbergruben von Chanarcillo, und 1848 die von Trespuntas entdeckt. Die Silbe rausfuhr aus der Provinz betrug: Jahr : Werth in pesos : Jahr : Werth in pesos 1830 59,931 1844 1,106949 „ 1831 53,973 1845 1,381030 „ 1832 294,609 1846 1,444142 „ 1833 847,343 1847 1,836940 „ 1834 745,139 1848 2,349996 „ 1835 761,405 1849 3,080156 „ 1836 154,839 1850 3,483180 „ 1837 526,042 1851 3,183471 „ 1838 572,539 1852 3,561255 „ 1839 933,897 1853 2,026510 „ 1840 173,239 1854 2,240686 „ 1841 739,009 11 1855 2,272826 „ 1842 745,563 11 1856 1,613346 „ 1843 622,791 11 1857 1,195131 „ - (I. Semest.) *) .Tcfzf (1858) sind cs vier Departemente: Freirina mit 6789 Einw., Vallenar mit 11300 Einw., Caldera mit 2533 und Copiapö mit 30068 Einw. nach dem letzten Census. 113 Hierbei ist zu bemerken, dass bis zum Jahre 1854 in diesen Quantitäten die s. g. Me- tales frios nicht begriffen sind, welche man seit dem Jahre 1848 angefangen hat, in das Aus- land zu senden, und welche in den beiden Jahren 1852 und 1853 das Gewicht von 211568 Centner betragen haben, zum Werthe von 6,315855 ])Csos. Anfangs 1851 wurden im Departement Copiapd folgende AnzaU Minen bearbeitet: 235 Silberminen, welche 3085 Arbeiter beschäftigten i 14 Kupferminen, „ 128 „ „ ( 3250 Arbeiter 6 Goldminen, „ 46 „ „ \ Im Oktober 1853 dagegen ‘ 509 Silberminen ^ 116 Kupferminen ) welche zusammen 6869 Arbeiter beschäftigten. 17 Goldminen j Die Silberminen vertheilten sich auf die verschiedenen Minerales wie folgt: 1851 18.53 Chafiarcillo 90 140 Trespuntas 49 161 Pajonales 6 ? Bandurias 8 12 Garin 13 19 Romero 16 34 Kupfer aus fuhr. Jahr: aus dem Depart. Copiapö: aus ganz Chile : Jahr: | i aus dem Depart. Copiapö: aus ganz Chile 1841 1,980182 pesos 1650 11212 55 3,089386 55 1842 1,990028 « 1851 42499 55 1843 2,100754 55 1852 142349 55 3,576752 5* 1844 155902 pesos 2,553525 55 1853 309973 55 3,505743 55 1845 124598 „ 2,542149 55 1854 353942 55 4,316616 55 1846 107646 „ 2,828271 55 1855 1,292975 55 4,898974 55 1847 97070 „ 2,596853 55 1856 2,586340 55 5,203248 55 1848 110024 „ 2,736599 55 1857* 2,609320 55 5,828628 55 1849 53476 „ 2,961390 55 Aus den mitgetheilten Zahlen ersieht man auf den ersten Blick, wie unsicher der Er- trag der Silberminen ist. Im Jahre 1836 fiel er z. B. mit einem j\Iale von 761405 pesos auf 154839 pesos, und im Jahre 1840 von 933897 pesos auf 173239 pesos. Im Jahre 1853 hat die Silberausbeute ihr Maximum erreicht. — Die Kupferausfuhr aus Chile hat ziemlich re- gelmässig von Jahr zu Jahr zugenommen. Wenn dieselbe in dem Departement Copiapö von 1848 an bis 1852 abgenommen hat, so ist eine Hauptursache dieser Thatsache die, dass in Folge der Entdeckung von Trespuntas alle Miyeros sich auf die Silberminen warfen. Seit 1852 hat die Kupferausbeute enorm zugenommen, so dass jetzt das Departement Copiapd und Die Erze, welche zugleich Silber und Kupfer enthalten, sind nicht mitgerechnet. P h i 1 i p p i , Reise durch Atacama. 15 114 (las Litoral der Wüste beinahe die Hälfte des Kupfers liefert, welches ganz Chile ausführt. Man hat ein Sprichwort, welches besagt: Wer in Goldminen arbeitet, verliert sicher dabei, wer Silbeiminen bearbeitet, kann möglicherweise gewinnen, wer aber Kupferbergbau treibt, ist sicher, reich zu werden. Das Departement hatte 1853 21 Amalgamirwerke, und eine Silberschmelzhütte, die von Engelhard und Perret. Die Statistik ist übrigens noch sehr unvollkommen. Don Antonio de la Fuente gab die ßevölkerung der Provinz für 1853 auf 65,000 Einwohner an, der Census von 1854 aber führt nur 50690 Seelen auf, nämlich für das Departement Freirina 6789, für Vallenar 11,300, für Caldera 2533 und für Copiapö 30068 Seelen. lieber die Anzahl der Geburten und Todesfälle weiss man gar nichts Sicheres. Im Departement Copiapö kennt man nur die Zahl der Todten, welche auf den Kirchhöfen von Copiapö und Chanarcillo begraben sind; die, welche man auf den Privatkirchhöfen, die in verschiedenen Orten desselben zerstreut sind, begräbt, werden nicht aufnotirt, da kein Geistlicher oder sonstiger Beamter vorhanden ist, der dies Geschäft übernehmen könnte. Die Zahl der unehelichen Geburten betrug im Jahre 1848 aber 39 Procent. {Anuario Chileno 1852.) Kaum glaublich erscheint es, dass es mit der Seelsorge so schlecht bestellt ist. Aber für 1853 existirte für das ganze Departement nur ein Pfarrer! In Santiago sieht man eine Unzahl von Geistlichen auf den Strassen und in den Provinzen ist der grösste Mangel daran. Man kann sich denken, wie es mit dem Religionsunterrichte und der Moral bestellt ist. Zum Beleg nur eine Thatsache. In Chanarcillo, welches eine Bevölkerung von 5000 Seelen hat, sind in 39 Monaten 3760 Personen mit Geld- oder körperlichen Strafen belegt worden, was auf das Jahr 24 Procent der Bevölkerung trägt. Es gab dort so wenig wie in Trespuntas eine Kirche!*) Aber so schlecht wie für die Kirchen, so schlecht ist auch für die Gefäng- nisse gesorgt. Zum Schlüsse ein paar Worte über den Bergwerks - Schwindel. Es scheint, als ob man ganz allgemein für erlaubt hält, in diesen Bergwerksangelegenheiten zu betrügen. Es werden eine Menge Gruben eröffnet, wo der Unternehmer gewdss überzeugt ist, nie Erz zu finden, al- lein hat er die gehörige Suade, so weiss er Andere zu überreden, dass die Gruben unfehlbar in geringer Tiefe die Erzader treffen müssen, was er durch Grubenrisse u. s. w. anschaulich macht, und verkauft dann Kuxe (barras) von diesen Gruben. So ist mir von einem deutschen Landsmanne versichert, er habe auf diese Weise in Trespuntas in weniger als zwei Jahren 4000 pesos verdient, wobei sich das alte Sprichwort bewährt hat, wie gewonnen, so zerronnen. Ein Miner o ^ ich will ihn Don Torribiö nennen, war einem Kaufmanne in Copiapö für Lebensmittel u. s. w. nach und nach sehr viel schuldig geworden und zahlte nie, so dass dieser ihn wollte einstecken lassen, und dass mein armer Mann, der nicht zahlte, weil er nichts hatte, daher nur des Nachts ausgehen konnte, wenn er ein Mal nach Copiapö kam. Eines Abciids sieht er eine schöne Silberstufe bei einem Freunde, welche dieser so eben aus einer Mine bekommen hatte. Lieber Freund, sagt da D. Torribio, leihen Sie mir diese Stufe bis morgen; cs ist ein Fremder hier, der sich sehr für Mineralogie interessirt, und dem ich sie •) S. Memoria von De la Fuente p. 41. 115 zeigen möchte. Recht gern, sagt jener, nnrl D. Torriblo nimmt die Stufe mit nach Hause. Nun schreibt er folgenden Brief: „Verehrter Herr Patron! Ich gratulire Ilinen zu dem Al- cance*) den Ihre Mine gemacht hat; heute Morgen haben wir eine reiclie Silberader angebn»- chen, die allem Anscheine nach lange Zeit ergiebig sein wird. Ich sende Ihnen per F^xpres- sen zugleich mit diesem Briefe eine Stufe des Erzes; Sie werden sieh daraus gleich mir über- zeugen, dass Ihr Glück gemacht ist. Es wird gut sein, noch mehr Arbeiter in der Grube anzustellen, und bitte ich, mir die in beikommendem Verzeiclmisse notirten Lebensmittel, l^ul- ver u. s. w. baldmöglichst zukommen zu lassen. Grube Rosario. Ihr ergebenster \’erwalter N. N.“ Diesen Brief siegelt er zu und schreibt darauf: „An Don Torribio ... in Copiapö, nebst einer Stufe Erz. Durch Expressen,“ bricht ihn dann wieder auf und legt ihn, nebst einem Verzeichnisse der Lebensmittel u. s. w. , die er braucht, auf seinen 'l isch neben die geborgte Silberstufe. Den andern Morgen sind die Fensterladen geöffnet und wie ein Lauffeuer geht die Nachricht durch die Stadt: Don Torribio ist da. Der Kaufmann, welcher ihn in den Schnld- thurm wollte sperren lassen, macht sich also geschwind auf die Beine, um 1). 'forribio zu sehen. Kaum tritt er herein, so sagt ihm I). Torribio: liieber Freund, Sie verstehen sich doch auf Erze, was sagen Sie zu dieser Silberstufe? — Ei, das ist ja eins der reichsten Erze, die mir vorgekommen sind! Wo ist das Erz her? Aus meiner Grube Rosario, Frcimdl Le- sen Sie den Brief von meinem Administrator. — Das freut mich von ganzem Herzen, Don Torribio, gratulire. Was sind denn das für Sachen, die Ihr Verwalter nöthig hat; lassen Sie doch die Liste sehen. — Hier ist .sie. — Wenn es Ihnen recht ist, werde ich Ihnen die Klei- nigkeit besorgen. — So bekam D. Torribio von seinem Gläubiger, der ihn wegen nichtbezahl- ter Wechsel wollte einstecken lassen, wieder frische Waaren. Ein ganz gewöhnlicher Kunstgriff der gemeinen Bergleute, wenn sie Jemanden veran- lassen wollen. Ihnen Geld zur Bearbeitung einer ]\Iine vorzuschiessen , ist der, in irgend einer beliebigen Grube Erzstufen zu verstecken, die sie dann in Gegenwart der Person heraushauen, welche sie anführen wollen. Bisweilen ahmen sie sogar gediegenes Silber nach. Ich sah vor einiger Zeit hier einen grossen Klumpen gediegenen Silbers, ganz in der unregelmäs.sigen Form, die Oberfläche schwärzlich angelaufen, der Schnitt inwendig silberweiss, das hohe Gewicht des Silbers ; er war eine Mischung von Blei, Zinn und Antimon ! Die Person, der dieser Klumpen zum Kauf angeboten war, hatte sich aber nicht täuschen lassen. Als ich in Copiapö, von der Wüste zmäickgekehrt , auf den Abgang des Dampfschiffes nach \’^alparaiso wartete, logirte in demselben Gasthofe ein deutscher Ijandsmann. Einst kam er den Mittag sehr spät zum Essen und brachte einen Gast mit, der zwar anständig gekleidet war, dem man aber ansah, dass er nicht in die Gesellschaft gehörte. Er zeigte mir sogleich eine kleine ]\Ietallkugel. Was ist das? — Das halte ich für Silber, war meine Antwort. — Ja wohl, das ist Silber aus mei- ner Mine. Ja, Herr Professor, seit heute IMorgen bin ich Besitzer einer Silbermine eine halbe Stunde von Copiapö: Herr Heinrich P. hat mir das Gesuch gestern aufgesetzt, und heute Morgen ist mir die ]\Iine von der Dcputacion de Minus zuerkannt. — Da gratulire ich von Herzen. Aber die Sache kommt mir doch wunderbar vor, dass Sie in der Nähe der Stadt, wo *) Man sagt in Chile, eine Mine macht Alcance, wenn sie auf reiches Erz stösst, und man sagt, sie sei in broceo, wenn sie aufliört Erz zu geben. 15* 116 Tausende von kundigen Leuten gegangen sind, eine Silbermine gefunden haben sollten, die je- nen entgangen wäre. — Ich selbst habe sie auch nicht gefunden, sondern der Herr da, ein Chilene, der sich auf so etwas versteht. - — Dann ist mir die Sache noch viel verdächtiger. Warnm hat der Herr denn die Mine nicht für sich gefordert? Nun, er hat nicht die Mit- tel sie zu bearbeiten, und ich habe ihm auch einen bedeutenden Antheil an der Mine gegeben. — Ich wollte noch immer sein Glück nicht glauben. — Aber wie können Sie zweifeln, Herr Professor! Ich selbst habe das Silber, welches Sie in der Hand gehabt, aus dem Erze ausgeschmolzen. — Haben Sie aber auch das Erz selbst in der Grube gefunden. — Ja freilich. — Und sind Sie sicher gewesen, dass es nicht etwa vorher hingelegt war? — Al- lerdings, ich habe selbst die Stufe abgeschlagen. — Nun musste ich freilich Stillschweigen. Den folgenden Morgen sah ich seine Erze. Es war Kalkspath ohne die mindeste Spur von irgend einem Erze, Bleiglanz, Eisenoxyd oder sonst etwas, geschweige denn von Silbererz. Herr Heinrich P. war von unserm Landsmanne gebeten tvorden, eines Abends das Erz zu analysiren. Das geht bei Lichte nicht an; Herr P. hatte sich also begnügt, das Gestein zu zerreiben und zu waschen, um etwaige Erztheile durch Schütteln mit Wasser und Schlämmen auszuwaschen, hatte aber nichts zurückbehalten. — Da hatte der Landsmann gemeint, er habe zu heftig ge- schüttelt und die Erztheilchen mit ausgeschüttet. Herr P. hatte noch eine Cupellation mit dem vermeintlichen Erze machen müssen und auch nichts erhalten, aber mein Mann glaubte doch, es müsse Erz im Kalkspath stecken, denn er hatte ja ein ziemlich grosses Silberkorn heraus- geschmolzen. Wie war dies zugegangen? Als er das vermeintliche Erz in den Schmelztiegel gethan hatte, fragte ihn der gute Mann, der ihm die Mine verrathen hatte, welchen Fluss er zusetzen wollte. Fluss? Daran habe ich wirklich nicht gedacht! — Aber ohne Fluss werden Sie das Metall nicht aus dem Erze darstellen können. Wollen Sie weissen oder schwarzen Fluss zusetzen? Ich möchte Ihnen zu dem letzteren rathen. — Nun gut, schaffen Sie mir etwas schwarzen Fluss an. — So war das Silber in den Tiegel gekommen! Glaubt man nun wohl, der Mensch wäre klug geworden, nachdem er den ihm gespielten Betrug gemerkt? Nein, er fuhr fort, seine Kalkspathader zu bearbeiten, weil es doch möglich sei, dass sie in der Tiefe Erz führe. Die Bearbeitung der Silberminen ist ein reines Hazardspiel, und die Anzahl der Personen, welche sich mit Minen ruinirt haben, ist dreissigmal so gross, wie die derjenigen, welche dadurch reich geworden sind. Aber dies Spiel hat einen ungemeinen Eeiz, und das Minenfieber wird zuletzt zu einer wahren Krankheit, einer besondern Art Wahnsinn, welche die Aerzte füghch in die Pathologie aufnehmen könnten. Kritik der Karten. 1. Mapa corogrdßco de la Repüblica de Bolivia^ mandado levantar por el E. Senor Pre- sidente Jose ßallwian, y formado por el Coronel de Ingenieros Felipe Bertres, Director de la mesa topogrdjica. 1843. Lond. published by Arrowsmith, ist, was die Wüste Atacama be- trifit, höchst fehlerhaft. Die Küste ist sehr ungenau, namentlich ist bei Paposo eine tiefe Ihicht angegeben, in welche sich ein Rio Salado mündet, während der Rio Salado 1® 17' weiter südlich dicht bei Ghailaral de las Animas mündet. Es ist ein Rio frio gezeich- net, der von Nordost nach Südwest zwischen dem 24. und 25. Grad der Breite verläuft, an 17 Meilen lang ist und der Küste bis auf 7 geographische Meilen nahe kommt. Der Rio 117 fr io läuft aber in Wirklichkeit fast genau von Süd nach Nord bis er sich etwa 4 Meilen vor dem Salzsumpfe vonPunta negra verliert, und ist keine vier Meilen lang. Am südwestlichen Ende des s. g. Rio frio ist ein Dorf Paguil verzeichnet; den Namen habe ich nie gehört, und ein Dorf existirt in der ganzen Wüste nicht. Am imaginären Rio Salado ist etwa 7 Meilen im Osten von Paposo ein Ort Chaco alto gezeichnet, und in der Richtung von diesem nach der Mündung des Rio Juncal oder Tartal ein Ort Chaco bajo, womit viel- leicht Cachiyuyal gemeint sein soll. Ich habe nie von zwei Chacos sprechen hören, und der Wasserplatz Chaco, der wohl mit Chaco alto bezeichnet sein soll. Hegt wenigstens dop- pelt so weit im Osten von Paposo. Unter dem 24. (irade sind Campos Pasto grande verzeichnet. Pasto grande liegt auf dem Wege von Atacama nach Salta, beinahe öst- lich von Atacama. Peine liegt auf dieser Karte West zu Süd von Atacama, in der fmt- fernung von 25 leguas und nur 12 leguas von Mejillones, während es in der That 21 le- guas von Atacama in SSO. und über 70 leguas vom IVTeere entfernt ist. \'on der merkwür- digen Configuration des Rodens, den beiden grossen Recken von Punta negra und Ata- cama ist nichts angegeben. II. jyOrhign'ys Karte (ich glaube 1839 piiblicirt) zeigt den obem dTieil der WOiste mit zwei enormen, von Nord nach Süden streichenden Gebirgsketten erfüllt, und Atacama liegt im Nordost von Co bi ja nahe an der Küste, während die Entfernung 70 leguas del pays be- trägt. Da aber UOrhigny selbst {Geographie p. 248) sagt, er habe sich eines Itineraire ma- nuscrit, im Jahre 1828 vom Obrist Oconor aufgenommen und im (Konvent der Educayidas in la Paz deponirt, bedient, und hinzufügt; „Les ohservations critiques que plusieures voyageurs niont j altes posterieureinent h la puhlication de ma carte sur les grandes inexactitudes de cet itineraire, surtout pour la position d Atacama et de Chiuchiu, me font vivement regretter de rrien etre servi,“ so will ich darüber weiter kein Wort verlieren. UL Eine Manuskript - Karte im Resitze von Herrn Domeylco: Mapa del Desierto de Ata- cama levantado por el Senor D. Constantin Navarrete con los datos que le ha suministrado su hermano D. Bartolme Navarrete, que lo ha reconocido en todas direcciones. Valparaiso Setiemhre 10 de 1849. Auf dieser Karte sind fast sämmtliche Wasserplätze und die Wege angegeben, und habe ich nach dieser Karte Antofagasta und die Wege dahin eingetragen. Die Ent- fernung der Wasserplätze ist leidlich genau, aber ihre respektive Richtung trifft nicht immer zu; die Rildung des Terrains ist auf derselben gar nicht angegeben, so ist z. R. keine Andeu- tung der beiden grossen Salzsümpfe, dagegen sind eine Menge Flussläufe gezeichnet, deren Länge und Richtung ganz aus dem Kopfe genommen zu sein scheint, was mit der genauen Kenntniss der Wege und Wasserplätze sehr contrastirt. So ist z. R. der Rio frio als ein von Osten nach Westen fliessender, 25 leguas langer Rach angegeben, und der Salado auf ein kleines kaum 2'/? leguas langes Wässerchen reduchi;, das noch dazu von Norden nach Sü- den fliesst. IV. The provinces of la Plata, the Banda oriental del Uruguay and Chile, chiefly from M. S. Documents, communicated hy Sir Woodhine Parish etc. London puhlished 4 June 1842 hy Arrowsmith ist bei weitem vorzüglicher als die Karten No. I und U. Ich bemerke folgende Irrthümer. Atacama (alto), Tambillo und Toconado bilden auf derselben ein Dreieck, während diese drei Punkte fast in einer graden Linie Hegen, Toconado liegt ziemlich rieh- 118 tig, aber Peine, welches SSO. von Toconado Hegt, ist auf der Karte im Siidwesten von Toconado gezeichnet, so dass der ganze von Peine nach Copiapö angegebene Weg ver- schoben ist. Auf diesem Wege sind die meisten Wasserplätze angegeben, aber bisweilen ganz falsch, so Hegt z, B. auf der Karte die Encantada zwischen Zorras und Aguas blancas, während sie in Wirklichkeit zwischen Juncal und Dona Ines Hegt. Ein grosser Vorzug dieser Karte ist, dass der gänzlich unbekannte Theil der Wüste wenigstens leer geblieben und nicht mit inunensen, nur der Phantasie ihren Ursprung verdankenden Bergschrafßrungen er- füllt ist. — Antofagasta Hegt entweder ganz falsch, oder es muss zwei Orte dieses Na- mens geben. Bei Ärrowsmith nämlich Hegt es in der argentinischen Provinz Catamarca 26” 35^ südl. Breite, während es ein zu BoHvia gehörendes Dorf ist, das etwa unter 25” He- gen muss. Ueber die Gränzfrage. Bekanntlich ist die Gränze zwischen Bolivien und Chile nicht genau festgestellt, und sind schon mehrere Male ernstHche Streitigkeiten deshalb zwischen beiden Staaten entstanden. Ein Artikel in der in Santiago erscheinenden Zeitung Ferro carrü setzt die Sachlage gut aus- einander. (S. Nr. 579. 3. Nov. 1857.) Er sagt: Es scheint, dass die Republik Bolivien sich die Herrschaft über die ganze Wüste Atacama anmasst, indem sie sich auf folgende Titel stützt: 1) den Mangel authentischer Documente, welche diesen Landstrich Chile zuertheilen. 2) einen Brief von Pedro de Valdivia an Kaiser Karl den Fünften, worin dieser Eroberer, in- dem er dem Kaiser Nachricht von seinem ersten Feldzuge in Chile gibt, sagt, er sei vom Städtchen Atacama, Jurisdiktion von Peru, ausgegangen, sei dann in eine lange Wüste ein- gedrungen, und von da in die Provinz Copayapu gekommen, welches die erste des Reiches Chile sei. 3) das Gesetz 9 tit. 15. Ub. 2. der Recopüacion de hidias, welches, indem es die Gränzen der Königlichen Audiencia de Charcas festsetzt, sagt: Dieselbe soU zum Distrikt ha- ben: Die Provinz de las Charcas und das ganze Collao, vom Orte Ajabiri an auf dem Wege von Hurcasuyo, vom Orte Asilio an auf dem Wege von Humasuyo, von Atem- cana auf dem Wege von Arequipa in der Richtung der Charcas, einschliesslich der Pro- vinzen Sangabana, Carabayos, Yarico und Dieguestas, Moyos und Chunchos, und Santa Cruz de la Sierra, so dass sie gränzt: im Norden an die Königliche Audienz von Lima und noch un entdeckte Provinzen, im Süden an die Königliche Audienz Chile, im Osten und Westen an die beiden Meere, das Nordmeer [Atlantische Ocean] und das Südmeer [Stille Ocean] und die Demarkationslinie zwischen den Kronen Castilien und Portugal an der brasilianischen Provinz Santa Cruz. 4) das Zeugniss verschiedener Geographen, Reisender und Geschichtsschreiber, namentlich Herrera^ D. Jeorge Juan und D. Antonio de Ulloa, welche die Wüste der genannten Capitaine oder königlichen Audienz von Charcas, heute BoHvien, zuschreiben. 5) Auf den Umstand, dass die Provinz Atacama in BoHvien ihren Namen von der darin begriflenen Wüste hat. Der erste dieser Titel hat allein einen negativen Charakter. Wenn es auch wahr sein sollte, dass kein authentisches Dokument existirt, welches Chile den Besitz der Wüste zuer- kennt, .so ist dies kein Grund dafür, dass diese eher BoHvien als der argentinischen Republik, Peru, Spanien oder Japan gehört. Der zweite hat nicht mehr Kxaffc. Als Valdivia die Erobe- 119 rung Chiles unternahm, hatte der an den Küsten des Stillen Üceans gelegene Landstrich Süd- amerikas keine andre Abtheilung als die in Chile und Peru. lYic, Cajjiiania general vonChar- cas existirte noch nicht. Folglich ist der Umstand, dass Valdivia der Wüste envähnt und ausserdem als Anfang des chilenischen Territoriums die Provinz Copayapö oder Copiapd kein Grund, welcher die Prätensionen Boliviens unterstützt, und um so weniger, wenn man berücksichtigt, dass damals die Gränzen der Caidtania general von Chile noch nicht fest- gestellt waren. Dies Argument ist um so origineller, als mit demselben Rechte Peru behaup- ten könnte, dass ihm ganz Chile gehöre, da dieses lange .Jahre hindurch einen Theil jenes Vicekönigreiches ausgemacht hat. Der dritte jener Titel hat unstreitig mehr Gewicht. Wenn das Territorium der König- lichen Audienz von Charcas im Westen an die Südsee stiess, muss noth wendiger Weise Bo- ' livien ein Stück Küste am Ufer dieses Meeres haben, so dass die Guia de forasteros des Dr. Unanue, und die hydrographische Karte der Küsten Chiles, welche im Jahre 177Ü auf Befehl des spanischen Marineministers Caballeros gestochen ist, welche beide Chile den 22. oder 21. Grad südl. Breite als Nordgränze anweisen, in Widerspruch mit dem citirtcn Gesetze 9 Tit.\h. Buch 2. der Recop. de Indias stehen, und dass der Autorität, welche diese Documente haben könnten, eine andere von grösserem Gewicht und neuerem (?) Datum das Gleichgewicht hält. Wenn die Nordgränze des chilenischen Gebietes wirklich bis zu dem Punkte ginge, welcher in der erwähnten Guia und Karte angegeben ist, so wäre Charcas ohne Küste geblieben, ohne die Gränze der Südsee, und seit Errichtung der Königlichen Audienz von Buenos Ayres, zu dessen Vicekönigthum sie hinzngefügt wurde, vollkommen von jeder direkten Wasseiwerbindung abgeschnitten. Damit nun jenes Gesetz erfüllt werde, dessen Autorität grösser ist als die der Geschichtsschreiber, Reisenden und Geographen, ist es nöthig zuziigeben, dass Bolivien berech- tigt ist, ein Stück Küste vom Stillen Meere in Anspruch zu nehmen. Die Frage zwi.schen beiden Nationen muss sich daher darauf beschränken, die Ausdehnung dieses Küstenstriches ins Klare zu setzen. Mit dem, was Chile gegenwärtig besitzt, greift es keinesweges das uti possülefis vor dem L nabhängigkeitskriege an, welches der Grundsatz ist, an dem sich alle amerikanische Staaten in ihren Gränzfragen gehalten haben. Indem Chile die Küste bis Mejillones besitzt, lässt es Bolivien im Besitze eines Littorales, welches diesem Staate einen Zugang zum Stillen Meere gibt, wodurch die königliche cedula buchstäblich erfüllt wird, welche die Gränzen der Au- diencia von Charcas bestimmt, so dass Bolivia den Inhalt dieser königlichen cedula nicht anrufen kann, um Chile einer Gebietsverletzung oder Usurpation anzuklagen, sondeni einzig und allein um das Gewicht des zu Gunsten Chiles sprechenden Zeugnisses der Guia des Dok- tors Unanue und der auf Befehl des Ministers Caballeros herausgegebenen hydrogi’aphischen Karte zu entkräften, im Falle Chile, auf die Autorität dieser Documente gestützt, die ganze bo- livianische Küste des Stillen Meeres seiner Herrschaft unterwerfen wollte. Der vierte der von Bolivien angeführten Titel ist von geringer Autorität. Die Nach- richten der Geschichtsschreiber, Reisenden und Geographen über das Eigenthum der Wüste sind sehr unbestimmt und zweifelhaft. D. Jeorge Juan insbesondere spricht von derselben in seinen Reisen als von einem leeren Territorium, in welchem drei Staaten zusammenstossen, welches, weil es demselben Souverän unterworfen sei und gar kein Interesse für die Industrie m darbiete, zu gleicher Zeit von diesen drei Staaten benutzt werde, die in demselben zugleich regierten. Wir glauben, dass diese Ansicht der Wahrheit am nächsten kommt, aber wir sind der IMeinung, dass man bei der Behandlung solcher Fragen nicht von den Geschichtsschrei- bei-n und Keisenden sprechen muss, denn sie schreiben oft sehr absurdes Zeug; hat doch ein spanischer Chronikenschreiber gesagt, Arequipa läge im Gebiete von Chile. Der fünfte Titel ist so nichtssagend, dass es nicht der Mühe werth ist, sich mit seiner Widerlegung abzugeben. Dies war der Zustand der Dinge in der Zeit, als Südamerika Colonie war. Es kam der Unabhängigkeitskrieg und die Colonien wurden -Nationen. Bei der Theilung, welche der Befreier Bolivar mit dem alten Eeiche der Incas vor- nahm, indem er aus dem, was man früher Hochperu nannte, die Republik Bolivia machte, fiel dieser als ihr Hafen am Stillen Meere Cobija oder Lamar zu. Chile seines Theils schickte im Jahre 1830 eine religiöse Mission nach der Wüste un- ter der Leitung des gegenwärtigen Erzbischofs von Santiago. Später gab der Congress das Gesetz vom Nov. 1842, welches nicht die Wüste, die ihm seiner Meinung nach durch Trans- mission der Rechte des Mutterstaates gehörte, sondern die Guanoniederlagen, welche an den Küsten von Coquimbo, im Littoral der Wüste von Atacama und den benachbarten In- seln und Felsen sich befänden, für Nationaleigenthum erklärte. In Folge dessen fing man an, den Guano an der Küste von Atacama nur bis Mejillones auszubeuten, welchen Punkt, Chile als die Nordgränze seines Gebietes anerkannte, und verschiedene chilenische und fremde Schiffe begannen an diesen Küsten ausgedehnte Geschäfte zu machen mit Erlaubniss und unter Auf- sicht der chilenischen Behörden. Damals trat Bolivien zum ersten Male mit der Prätension auf, sich zum Herrn der ganzen Wüste zu erklären. Es schickte eine Gesandtschaft nach Chile, um seine Prätension zu unterstützen, und da dies den gewünschten Erfolg nicht hatte, so nahm es seine Zuflucht zur Gewalt und Hess 1847 den Hafen von Mejillones von Truppen besetzen. Chile wies den Angriff zurück, sendete die Fregatte Chile hin, um diese Position wieder zu nehmen, erbaute daselbst ein Fort, auf welchem die chilenische Flagge wehte, und seit der Zeit hatte Bolivien seine ungegründeten Ansprüche aufgegeben. Im August 1857 erfuhr die chilenische Regierung, dass ein fremdes Schiff ohne Erlaub- niss derselben in der Bai von Santa Maria auf der Halbinsel von Mejillones Kupfererze ein- lade. Es wurde die Dampf- Corvette Esmeralda hingeschickt, welche daselbst das nordameri- kanische Bark -Schiff Sportsman antraf, das mit bolivianischem Erlaubnisscheine versehen war. 1 )er Commandant der Esmeralda bedeutete dem Capitän des Schiffes Sportsman, der Hafen ge- höre zu Chile, und der Kapitän habe sich deshalb binnen 14 Tagen in Caldera die Erlaub- niss zum Einladen der Kupfererze zu holen, und als der Capitän erklärte, dies nicht thun zu wollen, führte die Corvette Esmeralda den Sportsman mit Gewalt nach Caldera. Hierauf hat der Sekretär der nordamerikanischen Legation bei der chilenischen Regierung eine Reclama- tion eingereicht, in welcher er 15000 pesos Schadenersatz für den Kapitän des Schiffes und ausserdem 100 pesos täglich von dem Tage an fordert, an welchem das Schiff weggenommen wurde 1 Ausserdem hat der französiche Consul in Cobija eine ebenso bescheidene Forderung 121 gemacht, endlich ein Herr Pedro Nolasco Videla als Repräsentant einer chilenischen Handels- gesellschaft 40000 pesos Schadenersatz für dieselbe verlangt. S. Mercurio 23, Sept. 1857. Um den Ansprüchen der chilenischen Regierung auf die Küste mehr Nachhalt zu ge- ben, hat der Intendant von Gopiapd unter dem 10. Sept. 1857 eine neue Subdelegation des Departementes Caldera errichtet, welche vom 23. Grade südlicher Breite, „der Gränze der Re- publik,“ wo die Bai von Mejillones liegt, bis zur Punta de PI ata unter dem 24® 5' südl. Breite inclusive reicht. Folgende Thatsache beweist, dass zu der Zeit, wo die südamerikanischen Republiken noch spanische Colonieeii waren, kein Zweifel darüber heri’schte, dass das Littoral von Paj)oso zu Chile gehörte. Der Gencralcapitän von Chile, Avües, bewirkte, dass in einer den 28. Juli 1797 abgehaltenen Junta de real hacienda 500 pesos für die Errichtung einer Ka])elle in Pa- poso bewilligt wurden, dass dem Stellvertreter des Gura ausser andern Einnahmen 100 pesos jährlich angewiesen würden, und dass jeder Fischer ihm jährlich eine An'oba trockner Con- grios geben sollte. Der Geistliche D. Rafael Andres Guorrero ging dazumal nach Paposo. S. Gag Mst. polit. de Chile IV. p. 412. Es ist also ganz ungereimt, wenn Bolivien die Wüste bis zum Flusse von Paposo in Anspruch nimmt, wie auf der oben citirten, auf Befehl des Generals Ballivian herausgegebenen Karte zu sehen ist, und wie man in Bolivien D'Orhigny berichtet hat, der Geogr. II. p. 251. sagt; „La mer horne la Bolivie du rio Loa jusquau rio Paposo au 25® 40' de latitude, ensuite les limites avec la repuhlique du Chili sont le cours du rio Paposo jusqJh la chaine occidentale de la Cordillere.“ Es gibt in der Natur zudem weder einen Fluss Paposo noch eine west- liche oder östliche Cordillerenk ette. Ueber die Hülfs mittel der Wüste und die Möglichkeit, dieselbe zu c u 1 1 i V i r e n. Vor einigen Monaten brachten hiesige Zeitungen die Nachricht, es wolle sich in Paris eine Gesellschaft bilden, um einen elektrischen Telegraphen zwischen La Paz und Santiago anzulegen, und hoffe, die Regierungen von Bolivien und Chile würden derselben Ländereien längs der Telegraphenlinie überlassen. Dies könne die Regierung leicht thun, aber was wollte denn die Gesellschaft mit den Stein wüsten anfangen? ]\[an begreift, dass in Paris bei der Unwissenheit der Projektenmacher über die Länder, die sie beglücken Avollen, solcher Unsinn zum Vorschein kommt, allein selbst in Chile sind manche enthusiastische Personen in grossen Täuschungen über die Hülfsmittel der Wüste befangen , namentlich habe ich mehrere Leute gesprochen, welche glauben, man könne durch artesische Brunnen fruchtbare Oasen in die Wüste zaubern; es sei weiter nichts nöthig, als eine recht schöne Bohrmaschine aus Nordame- rika oder Europa kommen zu lassen und zu bohren, um einen reichen Springquell von Wasser zu erhalten. Diese Personen bedenken nicht, dass der Wasserreichthum der Quellen und des Bodens genau der Menge der atmosphärischen Niederschläge entspricht, und dass cs in einer Gegend, wo es so wenig regnet, schneit und thaut, weder viele Quellen, noch Wasser im In- nern der Erde geben kann; sie bedenken ferner nicht, dass eine besondere geognostische Be- schaffenheit des Bodens nothwendig ist, um artesische Brunnen zu erhalten, welche ganz und gar in der Wüste fehlt. Aber wollten wir auch annehmen, dass in den höher gelegenen Orten, Philippi, Reise durch Atacama. 16 122 in deren Nähe Schneeberge sich befinden, in Puqios, Zorras, Pajonal, Rio frio u. s. w. die vorhandenen Bäche zum Bewässern von Feldern benutzt, oder die Brunnen wasserreicher gemacht werden könnten, so sind doch zwei Umstände einer jeden Kultur hinderlich. Der eine ist, dass die Wasser sich nur in schmalen Schluchten finden, wo es an Raum mangelt, Gärten und Felder von irgend einer Ausdehnung anzulegen, und der andre ist der, dass es in diesen Regionen in der Höhe von 7300 Fuss (Cachinal de la Serra), oder wenigstens 8500 Fuss (Chaco) in den heissesten Sommermonaten mitten in der Nacht friert! Es gibt keine Kulturpflanze, die in einem solchen Klima fortkommt, keine Getreideart, nicht die Kartoffel, aber auch kein Viehfutter. Es wird daher für immer unmöglich sein, diese Orte bewohnbar zu machen, und die Wüste wird ewig Wüste bleiben. Als einen Beweis, dass es nicht schwierig sei, selbst mit vielen Lastthieren durch die Wüste zu reisen, und dass der Weg durch dieselbe leicht eine Flandelsstrasse abgeben könnte, hat man mir den Zug von Pedro de Valdivia zur Eroberung Chiles angeführt, so wie, dass ein Kaufmann aus Coquimbo die Wüste mit tausend Maulthieren passirt habe. Was das erste Faktum anbetrifft, so lese man bei Herrera nach, wie traurig die Spanier die Wüste fanden, und wie viele Menschen beim Versuche sie zu passiren umgekommen sind, und das zweite Faktum verhält sich gerade umgekehrt. Ein Herr Äycinena in Coquimbo hatte allerdings die Spekulation gemacht, Branntwein zu Lande durch die Wüste nach Potosi zu bringen, und dabei alle möglichen Vorsichtsmassregeln getroffen, namentlich auch eine Menge Maulthiere mit Futter beladen. Allein die Expedition missglückte total: er verlor fast sämmtliche Maul- thiere Unterweges, kam als ruinirter Mann in Potosi an, und starb bald darauf daselbst aus Verdruss. Seine Wittwe verheirathete sich zum zweiten Male mit einem Herrn Vicuna, und deren Sohn aus zweiter Ehe D, Francisco Vicuna hat mir die Geschichte von der unglückli- chen Expedition selbst erzählt. Capitel VI. Plastische Gonfiguration der Wüste Atacama. Wenn wir die physische Gestaltung der Republik Chile betrachten, so erregt nichts mehr unsere Bewunderung als das enorme Längsthal, welches sich ohne Unterbre- chung von den Bergen von Chacabuco zwischen Santiago und Aconcagua, indem es sich allmählig senkt, bis zum Meerbusen von Reloncavi erstreckt, also vom 33. Grade südl. Breite bis zum 42., eine Länge von 200 leguas! Ja dieses Längsthal setzt sich unter das Meer fort, und bildet so den grossen Busen zwischen Chile und dem Festlande Amerikas. Seine grösste PAhebung nördlich von Santiago beträgt keine 1800 Fuss. In demselben liegen die Städte Santiago, Rancagua, S. Fernando, Curicö, Talca, Chillan etc. Es besteht einzig und allein aus Geröll, welches von den Gebirgen zu beiden Seiten herabgekom- men ist, und die Vertiefung zwischen denselben ausgefüllt hat. Dieses Thal trennt sehr scharf die hohe Cordillere im Osten von den niedrigen Bergen der Küste im Westen, die man im Allgemeinen in Chile die Küstencordillere 123 nennt, und macht auch — jedoch nur im Allgemeinen — eine Trennung zwischen den geo- logischen Formationen, indem die hohe Cord i Here der Anden fast nur aus bunten, geschichteten Porphyren besteht, während das Küstengebirge von Cofj uimb o bis Concep ci on vorzugsweise aiis Granit gebildet wird, welchem sich von Llico an nach dem Süden hin im Westen Glim- merschiefer vorlagern, die zuletzt den Granit ganz verdrängen (in der Provinz Vahlivia habe ich keine Spur von Granit gefunden). Die unter dem Namen Cancagua bekannte tertiäre Sandsteinformation, so wichtig wegen ihrer voi'trefflichen , den ächten Steinkohlen kaum an Güte nachstehenden Braunkohlen, ist nur in den südlichen Pnjvinzen von H’aleahuano an bis Chiloe mächtig entwickelt.*) Die hohe Cordillere der Anden bildet in den mittleren und südlichen Provinzen Chiles ein wahres K ettengebirge, welches im Allgeineinen aus abgerundeten Gipfeln be- steht, die durch enge und tiefe Thäler geschieden sind, welche wegen dieser Bildung im Lande den passenden Namen Cajones, Kasten, führen. Wenige Pässe, Portezuelos, Portillos, kleine Thüren, Spalten genannt, erlauben den Uebergang von einer Seite zur andem, da wo zwei nach entgegengesetzter Richtung herablaufende Querthäler sich in ihrem Ursprange nähern. Wenn auf den Gipfeln der Cordillere sich Ebenen befinden, so sind diese klein, und mehr flache Rücken als wirkliche Ebenen. Das ganze Gebirge ist schmal. Die Entfernung zwischen Santa Rosa, 2400 Fuss über dem Meere, und Mendoza, 2340 Fuss über dem ]\Ieere, beträgt nur andert- halb Grad. Betrachten wir nun die Beschaffenheit der Oberfläche der südlichsten Pro\dnz von Peni, der Provinz Tarapaed, so finden Avir, dass man in derselben nicht drei, sondern fünf ver- schiedene Längsstreifen unterscheiden kann. 1. Das K ü st engebirg e, ähnlich wie in Chile, welches aber nicht aus Granit, sondem aus Porphyr besteht. Es erhebt sich plötzlich von der Küste zu einer Höhe von 3 — GOOO Fuss und ist etwa 30 engl, Meilen oder c. 13 leguas breit. 2. Ein Längsthal, die Pampa von Taniarugal genannt, welche im Allgemeinen 3000 bis 3500 enghsche Fuss hoch liegt und grösstentheils mit Sand und Salzen, Kochsalz, borsaurem Kalk, salpetersaurem Natron bedeckt ist. Sic ist etwa 30 englische IMeilen breit, und kann ihrer Bildung nach durchaus nicht mit dem chilenischen grossen Tiefthale zwischen seinen beiden Cordilleren verglichen werden. Diese Pampa erstreckt sich gen Norden bis in die Provinz Arica. Herr BoUaert hat ihre Südgränze nicht gesehn, hat mir aber mündlich gesagt, er habe vom Orte M a n i aus Berge erblickt, Avelche sie zu schliessen schienen. Es sind unstreitig die Berge, welche den Rio Loa im Süden begränzen. 3. Tm Osten dieser Pampa erhebt sich eine Reihe von Bergen, die vorzugsweise aus Sandstein bestehen, bis zur Höhe von 7000 Fuss. Diese Berge nehmen eine Breite von etwa 20 engl. Meilen oder etwa 8 leguas ein. — Der Sandstein gehört unsti'eitig der Secun- *) In den nördlichen Provinzen Chiles existirt nichts jenem grossen Längsthalc Analoges, man müsste denn die Travesia, Wüste, dahin rechnen, die sich von der Gegend von Chanarcillo bis Vallenar 32 leguas weit erstreckt. In der ganzen Ausdehnung von Vallenar bis Chacabuco, 100 leguas, 4 Breitengrade, sind nur unbedeutende und unterbrochene Bildungen dieser Art, z. B. von La Ligua bis Conchali (durch die Cuesta del Melon unterbrochen), von Tongoy bis Ovalle und Barrasa, von Coquimbo bis el Buitre. Siehe die geognostische Karte von Domeyko. 16* m därformation an und wahrscheinlicb. dem altem Flözgebirge. In Chile gibt es keine ähnliche Bildung; die Sandsteine fehlen gänzlich, oder sind doch sehr untergeordnet. 4. Die .vierte Eegion ist sehr zerrissen, und erhebt sich allmählig bis zu einer Höhe von 10 bis 16 tausend Fuss. (In dieser Region finden sich hauptsächlich die grossen Lama- heerden, und zahlreiche Cactus. Die Wüste Atacama bietet durchaus kein zerrissenes Ge- birge dar.) 5. Hat der Reisende diese Region passirt, so findet er sich am Fusse der grossen Cor- dillere, der Cordülera real^ wie man dort sagt, welches aber keine Gebirgskette, sondern ein wellenföiTuiges Terrän ist, bekannt unter dem Namen Puna, Pdramo oder Sierra. Einige nen- nen es den grossen Knoten von Potosi. [Diese Region scheint also sich mit einem stufenför- migen Absätze über die vorige zu erheben.] Auf dieser Region sieht man Reihen von hohen Bergen [aufgesetzt], wie die hohen Schneeberge von Lipes und weiter im Norden den Ili- mani und Sorata. So schildert Herr W. Bollaert die Oberfläche dieser Provinz. S. Ohservations on tJie GeograjpJiy of Southern Peru, including a survey oj tlie 'province oj Tarapaed, and route to Chüe hy the coast oj the desert of Atacama hy W. Bollaert F. B. G. 8. Bead hafore the Boyal Geographical Society oj London 28 April 1851. Ich brauche nicht darauf aufmerksam zu machen, dass die Beschaffenheit der Oberfläche dieser Provinz nicht die mindeste Aehnlich- keit mit der des mittleren und südlichen Chile hat. Was nun den von mir zwischen Copiapö und Atacama bereisten Theil Südamerikas betrifft, so erhebt sich derselbe steil und plötzlich aus dem Meere bis zu einer Höhe von 2000 und 3000 Fuss. (Die Hochebene nördlich von Cachinal de la Costa, keine halbe legua vom Meel’esufer, ist 2026 Fuss, Cachiyuyal 2066, Portezuelo de lasTapaderas 1879, Thal des Llano Colorado 1576, der folgende Portezuelo 1860 Fuss hoch. Das Thal des Rio Tartal oder Juncal hat ein solches Gefälle, dass es 27-2 leguas vom Meere schon 1270 Fuss hoch liegt; die Agua de Perales im Thale von Guanillo, eine legua südlich von Pap OSO, durch welches der Weg von Paposo nach Antofagasta geht, welche nur IV4 le- gua vom Meere entfernt ist, liegt 800 Fuss: die Ebene darüber 1600 Fuss über dem Meere. (Weiter im Norden ist das Land höher.) Von dieser Höhe aus erhebt sich nun das Land ganz allmählig und ohne irgend eine Unterbrechung bis an die Wasserplätze Agua de \’aras 9700 Fuss, Profetas 9180, Sandon (geschätzt) 9000 — 9500, Chaco 8500, Juncal 8200, Encantada 8080, Dona Ines 7925, Agua dulce 6400, Chanaral bajo 4800, Ebene zwischen Chanaral und Trespuntas 5133 Fuss Meereshöhe, Indem man den Weg vou Atacama nach Copiapö verfolgt, hat man diese sanft nach West geneigte Ebene bestän- dig vor seinen Augen, so wie wir sie auf dem Wege zwischen Cachinal de la Costa und Hueso parado im Osten vor uns sehen, und es kann nicht der geringste Zweifel obwalten, da.ss auf dieser ganzen Länge keine Gebirgskette, kein Längsthal existirt: man sieht mir isolirte r)der zusammengruppirte, verhältnissmässig niedrige Kuppen aus der allgemeinen Llienc liervoiTagen. Dasselbe Resultat ergibt der Querweg von Tartal (Breadal 1629 Fuss, Cacliiyuyal 4000 Fuss, flacher Rücken 5000 Fuss) nach Cachinal de la Sierra 7516 Fuss. In diesem Theile der Wüste sind drei breite, flache, seichte Querthäler, das des Rio Salado, welclies man vom Meere aus bis zum Cerro Vicuna offen sieht, das von Pan 125 de Azucar und drittens das von Juncal oder Tartal, welche von den oben erwähnten Höhen bis zum Meere gehen. Weiter nach Norden von Hu eso parado bis l\Iej illones, in einer Erstreckung von 58 leguas, ist der Rand der Hochebene durch keine breite Oeffniing, durck kein Querthal unterbrochen, sondern er zeigt nur schmale Einkerbungen, wie die Que- bradas von Guanillo, Panul, Migu6lDiaz, Botijas. Letztere ist vielleicht die tiefste und breiteste. Im Osten der oben genannten Wasserplätze erhebt sich der Boden noch mehr, und zwar bei Sandon und Vaquillas mit einer auffallenden Stufe, so dass diese \\ asseqdätze in tiefen, engen, rasch ansteigenden Thälchen liegen, die sich aber nicht im geringsten mit einem cajon in den Cordilleren des mittleren Chiles vergleichen können. eiter im Süden ist die Stufe viel weniger auffallend, indem sich offenbar der Kücken, welcher zwischen dem Stil- len Meere und dem Flussgebiete des Rio de la Plata liegt, von seinem höchsten Punkte et- was südlich von Rio frio im Allgemeinen nach Süden senkt. Hat man die erwähnte Stufe erstiegen, so meint man, man werde ja nun wohl die Kette der hohen Cordillere sehen, denn eine solche muss ja existiren. Aber nein, es gibt in der ganzen Ausdehnung, die ich bereist habe, gar keine Cordillerenkette. Auf dem Rücken sieht man nach Osten Tagereisen weit, und erblickt nichts als isolirte oder gruppirte Bergkuppen ähnlich wie auf dem Abhange gen Westen, nur sind sie höher, und zwar nehmen sie im Allgemeinen an Höhe zu, je mehr man nach Norden geht. Man betrachte auf Tafel 11. das Panorama, welches ich von der Ebene bei Rio frio in 10,600 Fuss Meereshöhe aufgenommen habe. Zwischen Agua Profetas und Rio frio zieht sich ein Rücken nach Nordwest, der zwischen Agua Profetas und Punta negra leicht auf einem niedrigen Passe zu über- schreiten ist, aber gleich nördlich von Agua de Varas im Alto de Varas die Höhe von 12000 — 12500 Fuss erreichen mag (die Höhe des Passes beträgt 11500 Fuss). Von diesem Berge zieht sich der Rücken in rein nördlicher Richtung bis jenseits Atacama hin, und er- reicht dort im Berge Quimal wieder eine bedeutende Höhe. Man kann diesen Rücken aber auch nicht eine Gebirgskette nennen. Er hat eine sehr sanfte Abdachung gegen Osten und wahrscheinlich auch gegen Westen. Wie der ganz wasserleere Theil der Wüste zwischen dem Meere und diesem Rücken beschaffen ist, kann ich nicht sagen; es scheint aber ebenfalls eine allmählig nach West abfallende Ebene zu sein, und enthält jedenfalls kein Längsthal, welches den die Wüste zwischen Botijas und Imilac durchkreuzenden Atacameniern , bei denen ich mich darnach erkundigt habe , und den Personen , welche , wie D. Jose Manuel Zuleta , dort ]\Iinen bearbeitat haben, aufgefallen wäre, so wenig wie es Querthäler enthält, welche den Rand der Küste durchbrechen. Zwischen dem erwähnten Höhenzuge, der mit dem Alto de Varas und dem Qui- mal bezeichnet ist, und deni höchsten Rücken zwischen dem Atlantischen und Stillen Meere liegt eine Einsenkung, oder, wenn man lieber will, ein langes, flaches Längsthal, wel- ches mit dem Thale von Rio frio anfängt und sich im Norden in das Thal des Atacama- Flusses fortsetzt. Es enthält die merkwürdigen, trocknen Salzseen oder Salzsümpfe. Der von Atacama, 7400 Fuss über dem Meere, ist 25 leguas lang und 6 — 8 leguas breit; der von Punta negra 14 leguas lang und 4 breit, und etwa 8000 Fuss über dem Meere. Zwischen beiden liegen ein paar kleinere Becken, wie z. B. das von Imilac, etwa 7800 Fuss. Man könnte ohne irgend eine Höhe zu überschreiten von Imilac an den Salzsee von Atacama 1^6 gelangen, wenn man unterweges Wasser fände. Da dies nicht der Fall ist, muss man den Alto de Pingo-pingo übersteigen, der auch mehr eine Hochebene als ein Berg, nur ein Zweig der hohen centralen Ebene ist. Aehnliche Bildungen wie die der Salzsümpfe von Punta negra und Atacama finden sich im Süden von Peru, die grösste ist vielleicht die Pampa de Sal, welche sich von Isluga im Süden bis nach Challaputo und der isolirten Cordillera del Froile im Norden 40 leguas weit erstreckt; ilire Breite wechselt zwischen 3 und 8 leguas und ihre Höhe beträgt wenigstens 14000 engl, oder 13000 pariser Fuss. So wie es in dem ganzen von mir besuchten Landstriche keine Cordillere, keine Ge- birgskette gibt, so gibt es auch kein Gebirgsthal, keinen cajon, sondern nur im Verhältniss zur Erhebung des Landes höchst unbedeutende Thälchen, die gewiss keine 1000 Fuss einge- schnitten sind, wie die von Sandon und Vaquillas, und allenfalls Zorras die einzigen, die an Hoch-Gebh’gsthäler erinnern, und Quebraden, schmale Schluchten mit steilen Wänden, von denen viele Spalten, andre blosse Wasserrisse im Schutte sind. Ich wiederhole es, die Bildung dieser hohen Ebene von 10, 11, 13000 Fuss, über welche einzelne Gipfel noch 5 — 7000 Fuss hervorragen mögen, hat gar keine Aehnlichkeit mit der Bildung der Alpen oder der Cor- dilleren im Süden. Es gibt daher gar keine Pässe : man könnte überall wo man wollte , von einer Seite zur andern gelangen, wenn man unterweges Wasser und Weide fände. Es ist klar, dass die Hochebene von Atacama sich ohne Unterbrechung an die grosse bolivianische Hochebene anschliesst. Aber es entsteht die Frage, wie endet sie gegen Süden? Verschmälert sie sich plötzlich, und geht sie in ein Kettengebirge über, oder wenigstens in ein von zwei Gebirgsketten eingefasstes Längsthal? Oder verschmälert sie sich allmählig, verwandelt sich der breite Rücken nach und nach in eine Cordillere, die sich immer mehr nach Süden verengt? Ich glaube das Letztere, und zwar stütze ich mich auf eine Beobach- tung des Obristen D. Antonio de la Fuente, der in seiner mehrfach citirten Memoria sagt: Was die Cordillere von Copiapd anbetrilft, so sind ihre Pässe unzählig, oder besser gesagt, der Schmuggler kann sie überall passiren. Leider besitzen wir keinen Dm’chschnitt quer durch die Cordillere von Copiapö nach Tu cum an und von Coquimbo nach der andern Seite. Schon in der rovinz Coquimbo scheinen grosse Ebenen auf der hohen Cordillere vor- zukommen. Ich habe in Tafel 12 die Profile durch die Wüste Atacama gegeben und in Tafel 13 verschiedene Querdurchschnitte, so weit sie sich bei der Mangelhaftigkeit unserer gegenwärtigen Kenntnisse entwerfen lassen. Die Berge in der Wüste Atacama haben sämmtlich die Gestalt breiter Kegel oder ab- gerundeter Kuppen, bisweilen sind es Doppelkegel, bisweilen abgestutzte Kegel. Niemals sieht man Zacken, Nadeln, Hörner, die nach unsern europäischen Begriffen das Hochgebirge cha- laktcrisiren. Dieselbe Thatsache ist eUOrhigny in Bolivien aufgefallen. Er sagte, „wenn ich mit fliesen Pergen die Ketten der Pyrenäen und Alpen vergleiche, finde ich nicht die geringste Aehnlichkeit, sondern eine vollkommene Disparität.“ (Geologie p. 100.) Wenn er aber fort- fälirt: „Da sich mir analoge Formen auf der ganzen Länge der Kette von Valparaiso bis Lima gezeigt haben, so glaube ich, dass diese einfache Gestalt und kegelförmige Pies mit stumpfem Gipfel ohne Zacken die grossen Erhebungen trachytischer Felsen charakterisiren , “ so ist er in grossem Irrthume; denn in ganz Chile von Copiapö an bis zum Vulkan vonOsorno kommt gar kein Trachyt vor, und die meisten Gipfel sind Porjjhyr. Atich D’Orbigny bemerkt den Mangel grosser 'J.’häler, „de grandes fissures,“ wie er sagt. Geognostisclie Bescliaf fenheit der Wüste. Die Meinung ist sehr allgemein verbreitet, die \Vüste Atacama sei eine Sand wüste. Der spanische Gesehichtsschreiber Herr er a sagt, Dec. VI. Uh. 11. cap. l: „D. Diego de Al- magro ... entdeckte die Wüste Atacama, welche eine Sand wüste (un arenal) von 90 leguas ist, mit wenig Wasser und ohne etwas Grünes in derselben, ausser an vier oder fünf Stellen, wesshalb Menschen und Pferde darin umkamen,“ und D'Orhigny {Geol. p. 95): „Die Berge bei Gobi ja ... sind mit einem ungeheuren sandigen plateau bedeckt, welches der Wüste Atacama an- gehört.“ Die Berge bei Cobija kenne ich nicht, aber in dem Theile der Wüste Atacama, den ich be- reiste, habe ich nur an drei Stellen Sand gefunden, 1) bei Caldera, 2) in dem l'hale, welches von le Chimba bis nach Mejillones geht, 3) am Ufer des Salzsees von Atacama. Diese mit Sand be- deckten Stellen haben eine sehr geringe Ausdehnung, am grössten ist noch der Sandstrich zwi- schen le Chimba und Mejillones, der Ö'/a deutsche Meilen lang und etwa 7/. l^leilen bi-eit ist. Dagegen kann man wohl sagen, dass drei V'^iertheile oder wenigstens zwei Dritttlieile der Wüste aus Grus, Schutt, oder richtiger aus eckigen Steinen bestehen. Dieselben sind so scharf, dass man genöthigt ist, die Maulthicre alle iVu genblicke zu beschlagen (unter meinen 13 IMaul- thieren war eins, dessen Hufe so hart waren, dass dies nicht noth that), und dass die Hunde Schuhe bekommen. Hat man keine Hufeisen für die Maultliiere, so bindet man ihnen auch Schuhe um, d. h. Stückchen ungegerbten Leders, s. g. ojotas. Da die Bruchstücke so scharf- kantig sind, so können diese Steine nicht durch fliessende Gewässer weit hergefluthet sein ; sie sind an Ort und Stelle aus einer freiwilligen Zerklüftung der Felsen entstanden, von den Gip- feln herabgeschurrt oder höchstens geringe Strecken weit durch fliessende GcAvässer, wenn es ein Mal geregnet hat, herbeigeführt. Diese Schuttbildung ist in der ganzen Cordillere der An- den überaus häufig. Darwin sagt {Journ. etc. p. 315): „Alle Hauptthäler in der Cordillere sind dadurch charakterisirt , dass sie auf beiden Seiten einen Saum oder eine Terrasse A'on Gerölle und Sand haben, welche eine rohe Schichtung zeigt und geAvöhnlich von beträchtlicher Mächtigkeit ist ... die Thalgründe im nördlichen Chile, avo keine Ströme fliessen, sind auf diese Weise mit Schutt angefüllt,“ und p. 318: „Ich habe oftmals bemerkt, soAvohl auf dem Feuer- lande wie in den Anden, dass, avo der Felsen Avährend des grössten l’heiles des Jahres mit Schnee bedeckt Avar, er auf eine ausserordentliche Weise in kleine eckige Bruchstücke zertrüm- mert ist. Scoresby hat dieselbe Thatsache in Spitzbergen beobachtet. — Was auch immer die Ursache hiervon sein mag, die Masse von zerkrümeltem Gestein auf der Cordillere ist unge- heuer gross.“ Der Frost und Schnee ist sicherlich nicht die Ib’sache dieser Erscheinung. Tn der That findet sich dieselbe in der Wüste Atacama ebensogut da, wo es nie friert und wo es nie schneit, als in den höheren Regionen, avo es jede Nacht friert und ab und zu Schnee fällt. D'Orhigny {Voy. Geol. p. 89) sagt: „Im Norden A"on Valparaiso, bei Vina la mar und bis an den Fluss Aconcagua sind die Felsen, Av^elche die Hügel bilden, zersprun- gen und in eine Menge kleiner Fragmente getheilt, Avelche entAveder in die Schluchten hinab- gerollt sind, oder bereit sind, beim geringsten Stosse hinabzufallen.“ (Er glaubt sonderbarer Weise, diese Erscheinung sei eine Folge der zahlreichen Erdbeben. Es ist nicht der Mühe 128 werth, diese Meinung zu widerlegen.) Weiterhin sagt er: „Diese Felsen bestehen aus zahlrei- chen Brocken, aus kleinen eckigen Stücken, die man noch in ihrer Lage findet, u. s. w.,“ Er hat also diese Erscheinung nicht, wie Darwin in ihrer Allgemeinheit erkannt. Daher kommt e.s, dass man in der Wüste fast niemals einen Felsen, und so selten anstehendes Gestein findet. Ich erinnere mich nicht, in Europa etwas Aehnliches gesehn zu haben. Verschieden hiervon ist die Erscheinung, wenn das Gestein sich in kugeligen Grus oder groben Sand auflöst wie das Gestein von Mejillones. Dieses kommt auch in Europa öf- ter vor, ich habe in Calabrien einen solchen Granit gefunden, in dem Gebirge der Eocca IMonfina bei Neapel, ein Leucitgestein , das diese Eigenschaft hatte, und im Habichtswalde bei Cassel gibt es bekanntlich einen Basalt, der sich in lauter Körner wie Erbsen und Hasel- nüsse auflöst, und deshalb dort zum Bestreuen der Wege gebraucht wird. Ein solches in kugelige Fragmente zerfallendes Gestein habe ich ausser bei Mejillones nur noch ein Mal gefunden ; es ist dies der massige Trachyt, der bei Tilopozo am Rande des Alto de Pingo - pingo ansteht. DOrhigny sagt {Voy. vol. Hl. p. 353.), er habe überall an der Küste [nicht auch im Innern] deutliche Strombetten gefunden, und man könne die Kraft und das Volumen der Wässer, die in ihnen geflossen, aus den enormen von ihnen fortgeführten Blöcken, und aus ihrer Tiefe, die mehr als vier Meter bei sechs bis acht Meter Breite betrage, schliessen. Diese Erscheinung habe ihn um so mehr überrascht, als seit den ältesten historischen Zeiten kein Tropfen Wasser in Cobija noch auf der ganzen Küste von Chile und Peru zwischen Copiapö und Payta gefallen sei. (?) Dennoch unterläge es keinem Zweifel, dass im Anfänge unserer Periode reichliche Regen an diesen Orten gefallen seien, so wie auf allen Punkten des west- lichen Abhanges der Anden, wo es gegenwärtig nie regnet. „Soll man, fährt er fort, um diese Veränderung der Atmosphäre zu erklären, eine vollkommene Umkehrung in der Richtung der Winde annehmen, eine Veränderung, die wenig wahrscheinlich ist, oder zu analogen Ur- sachen zurückgehen, wie die, welche die Gletscher Europas in die Mitte von Thälern herab- « steigen liesen, die heute gemässigt sind? Ich möchte mich zu der letzteren Hypothese hinneigen.“ Gletscher können doch nur da entstehen, wo es reichliche, wässerige Niederschläge gibt, Schnee in höheren Regionen, Regen in tieferen, und um diese zu erklären, müsse man doch wohl Regenwinde annehmen, die nach D’Orbigny unwahrscheinlich sind. Gletscher, die in der heissen Zone vom Abhange der Cordillere in c. 12,000 Fuss Höhe bis in das Meer 20, 40 und mehr leguas weit gereicht haben, wird Niemand annehmen wollen, auch meint D’Or- l)igny an einem andern Orte (Göol. p. 98), es sei klar, dass, wenn eine momentane Erniedri- gung der Temperatur die Berge zufällig mit Schnee bedeckt habe, auf den Abhängen sich Giessbäche bilden würden, sobald sich die Temperatur dieser Breiten wieder hergestellt habe. Bei der höchst trocknen Luft dieser Gegenden, welche ja eben die Ursache ihrer Dürre und ihres Regcnmangcls ist, müsste man eine sehr bedeutende Temperaturerniedrigung annehmen, und wüi-de doch immer nur sehr wenig Schnee erhalten, und welcher Umstand sollte diese Tcmperatureniiedrigung bewirken? Und würde eine solche Erscheinung ausreichend sein? Es ist eine reine Hypothese, wenn d’Orbigny meint, dass es im Anfänge unserer gegenwär- tigen Pci'iodc reichliche Regen gegeben habe, für die er keinen einzigen Grund anführt. Ent- schieden falsch ist die Behauptung, dass es daselbt nie regne; der wolkenbruchähnliche Regen 12» vom Mai 1848, welcher machte , dass der 8aIado bis in das Meer floss und beinahe das Haus von Chai'iaral bajo mit sich fortriss, ist allen Leuten im frischen Andenken; ich habe ange- führt, wie ältere Leute sich erinnern, dass ein mächtiger »Strom die sonst trockne Quebrada de Paipote herabgekommen ist und Copiaj)6 bedroht hat; ich habe erzählt, dass man in Atacama mir versichert hat, vor 18 Monaten liabe es dort geregnet. Endlich ist es bekannt, dass im Winter oft viel Schnee und im Februar Regen fällt. Das wusste schon Herrera, und ganz be- kannt ist es, dass Almagro, als er Chile erobern wollte, einen bedeutenden 'l'heil seines Heeres durch Ph’ost und Schneestiirme beim üebergange übei- die Cordillere nach C.’opiapd verlor. Der Regen und Schnee, den ich selbst im Februar erlebt habe, war allerdings unbedeutend, aber in andern Jahren mag es mehr sein, und ein Bach, der in Folge eines starken Regenschauers nur ein paar Stunden fliesst, wird bei dem starken Gefalle in dem losen Schutte sehr tiefe Furchen reissen. Dass nirgends in dem von mir bereisten Theile der Wüste Flüsse und Bäche anhaltend geflossen sind, beweist der gänzliche ^langel von abgerundeten Kieseln in ihren Bet- ten, wie sie ein fortgesetztes Fortwälzen und Gegeueinanderreiben erzeugt. Auch habe ich nirgends grosse Blöcke gesehn, die weit hergeführt wären. Wo ich deren gesehn habe, schie- nen sie mehr von den Thalwänden herabgerollt, als von Fluthen aus der Ferne hei'beigewälzt zu sein. Ich habe keine Thatsache gesehen, die darauf hindeutete, dass früherhin, in unserer jetzigen geologischen Periode, die atmosphärischen Erscheinungen von den gegenwärtigen we- sentlich verschieden gevvesen sind. Die Hebung des Landes und das Vorkommen von Muscheln, wie sie noch jetzt im be- nachbarten Meere leben, in mehr oder weniger bedeutender Höhe über dem jetzigen Meeres- spiegel, habe ich an vielen Punkten der Küste beobachtet, z. B. bei Caldera, im Thale des Salado, bei Miguel Diaz, wo ich diese Reste des früheren Meeresstrandes in einer Höhe von 220Fuss und wenigstens eine halbe legua vom jetzigen Ufer der See entfeint fand. D’Oi- bigny fand bei Cobija Muschellager (Concholepas, Fissurella etc.) bis beinahe 100 Me- ter über dem Meere und eine Viertelstunde landeinwärts. (Geolog, p. 8.) Heinrich Paulsen hat bei Chaiiaral de las animas einen Brunnen graben lassen und dabei folgende Schich- ten angetrofifen, deren Mächtigkeit er leider nicht aufnotirt hat. Der Bnmnen wurde nord- östlich von den Häusern und etwa 40 bis 50 Fuss über dem Meere gegraben. Zu oberst war Sand, darunter eine erste Muschelschicht, dann kam Lehmsand, dann eine zweite Muschel- schicht; dann Sand und Grus, dann eine dritte Muschelschicht, etwa 3 bis 4 Fuss mächtig, zu einem ziemlich festen Stein verkittet und von Eisenoxyd röthlich gefärbt. Darunter eine Schicht lockerer Erde mit Muscheln und Sand, dann Lehm, 4 bis 5 Fuss mächtig, ohne alle Muscheln. Als man in diese Tiefe gelangt war, entwich eine grosse Menge eingeschlossener liuft. Zwei bis drei Fuss tiefer fand sich das gesuchte Wasser, aber so salzig, dass es nicht zu gebrauchen war. Ob man auch an der Küste der Wüste Atacama fünf treppenartige Ter- rassen, Folgen von ebensoviel verschiedenen Hebungen, unterscheiden kann, wie bei Coquimbo, Huasco etc. kann ich nicht sagen; bei dem steilen Absturze der Wüste nach der See möchte es schwer sein, dies zu beobachten. Von der Tertiärformation habe ich nur an wenigen Orten Spuren gesehn. Die Per na Gaudichau dii d’Orb., eine charakteristische Versteinerung dieser Formation, fand ich lose bei Caldera, und gegen Ende meines Aufenthalts daselbst, so dass ich nicht Zeit P b i 1 i p p i , Reise durch Atacama. 17 130 Latte, die Scliichten aufzusucLen, in denen sie vorkommt, und ihr Verhältniss zu den darüber liegenden Diluvial- und Alluvialmassen zu untersuchen. Tertiär scheinen mir ferner die der ft Nagelflühe ähnlichen Conglomerate zu sein, welche ich zwischen Pajonal und Zorras, im Thale von Zorras, so wie im Thale von Chaco gefunden habe. An beiden Orten ist dieses Conglomerat horizontal geschichtet. Lose Blöcke zum Theil von bedeutenden Dimensionen (bis 20 Fuss lang) sah ich bei Agua de Profetas. Die Kreideformation habe ich nicht beobachtet. Dagegen kommt ganz entschie- den die Juraformation vor, und zwar der obere Lias oder der untere Jura. Die Posido- nienschiefer im Thale von Chaco, die zahlreichen Gryphaea cymbium (arcuata Lamk.) und Gr. dilatata, welche zwischen Juncal und Encantada auf der Erde liegen, die Ammoniten, die ich bei Sandon, Chaco, Encantada gesammelt, das Vorkommen derSeptarien u. s. w. sind so entscheidend, dass darüber kein Zweifel obwalten kann; selbst die auffallende Abwesenheit aller Terebrateln spricht dafür, indem die Posidonienschiefer auch in Deutschland fast ohne Terebrateln sind. Die Herren Äl. Brongniart, Dufrenoy und Elie de Beaumont sagten noch in ihrem Berichte über die Geologie von d’Orbigny’s Reise: „Einer der auffallendsten Umstände in der Geologie Südamerikas ist, wie es seit langer Zeit Herr von Buch angekündigt hat, das Fehlen der Juraformation.“ Die Herren Bayle und Coquand haben in den chilenischen Ver- steinerungen die Juraformation nachgewiesen, aber die Auffindung der oben erwähnten Verstei- nerungen setzt diese Thatsache ausser allen Zweifel. Die nördlichsten Punkte, wo diese For- mation in der Wüste vorkommt, sind wohl die Schluchten von Agua de Profetas, Sandon und Vaquillas, denn die rothen Mergel mit Fasergyps und den untergeordneten gelben Sandsteinen, welche man auf dem Wege von Agua de Profetas nach Agua de Varas findet, so wie die ro- then Sandsteine von Barrancas blancas, Zorras, Pajonal und Puquios sind zweifelhaften Alters und gehören vielleicht zur folgenden Formation. Von Sandon bis zu den Bergen von Tres- puntas ersti-eckt sich diese Formation wahrscheinlich ohne wesentliche Unterbrechung, ist aber durch tertiäre Conglomerate (bei Chaco) und noch öfter durch Trachytsti’öme bedeckt, so dass sie dann nur in den Gebirgsspalten entblösst ist. Zwischen Sandon und Vaquillas, zwischen ( Jiaco und Juncal, zwischen Juncal und Encantada, zwischen Encantada und Dona Tnes bildet diese Formation die Oberfläche des Bodens. Mehrfach wechseln die Mergelschichten und schwarzen Kalksteine mit Porphyr und Grünstein (Thal von Vaquillas , Encantada), und es ist oft schwer zu sagen, ob man diese Massen nicht lieber als Gänge ansehen soll. Im Thale der Encantada kommen untergeordnete Lager (oder Gänge?) von bläulichem Jaspis und Schwer- spathgänge in dieser Formation vor. Ich habe bereits oben bemerkt, dass die Mergel mit S])urcn von Steinkohlen, welche Herr Engelhard im Valle del Ternero aufgefunden hat, wohl dieser Fonnation angehören dürften. Die Schichten streichen von Norden nach Süden und schicssen nach Ost unter einem steilen Winkel ein, bei Sandon unter 45®, Vaquillas 35 — 40”, Encantada c. 40”. Nur im Thale von Chaco fallen sie nach West ein und unter einem Winkel von 60”. Die rothen Mergel, welche Gyps, Steinsalz und den merkwürdigen Kupfersandstein füh- ren, welche im Thale des Flusses von Atacama auftreten, sind offenbar identisch mit denen von Corocoro, erstrecken sich also L'/i Breitengrad! und gehören wohl dem Pernischen Sy- stem an. D’Orbigny rechnet zwar die rothen Mergel und Sandsteine noch zum Kohlensystem, 131 allein schon die Herren Al. Brongniart, Dujrenoy und Elie de Beaumont haben es wahrschein- lich gemacht, dass sie jüngei* sind. Bis jetzt fehlt es an 'J’hatsachen, um ihr Alter mit Sicher- heit festzustellen. Das Vorkommen von gediegenem Kupfer in den Sandsteinschichten erinnert einigermassen an den Kupferschiefer. Was ich aus dem Thonschiefer machen soll, den ich in der Quebrada de la Soledad zwischen den Minen von las Animas und den Minen von Salado fand, weiss ich wahrlich nicht. Ist es ein Schiefer der Juraformation, zu welcher etwa die geschichteten Porphyre von las Animas gehören? Ganz ähnliche Thonschiefer, von denen des Uebergangs-Gebirges schwer- lich zu unterscheiden, habe ich in der Apenninenformation bei Civ'itä vecchia gefunden. Die Porphyre sind zweierlei Art. Am häufigsten sieht man Thonsteinporphyre von bunten Farben, ohne Quarz, mit Feldspathkry stallen (Albit?), die meist nur eine Linie gross sind, oft auch mit Hornblendekrystallen. Dieser Porphyr ist unstreitig identisch mit den bunten Porphyren, wie sie Domeyho nennt, welche in Chile die Hauptmasse der hohen Cordillere bilden und in derselben meist geschichtet auftreten, daher sie Dameyho für umge- wandelte secundäre Schichten hält. Ich kann mir keine Vorstellung machen, wie diese I.m- wandlung geschehen sein soll, zumal in den Fällen, wo dieser Porphyr mit Kalksteinschichten ab wechselt. Nur in seltenen Fällen geht dieser Porj)hyr in Mandelstein über, wie bei Zorras und zwischen Cachiyuyal und Hueso parado, und nirgends erzeugt er in der Wüste Thonlager, wahrscheinlich weil es an Wasser gefehlt hat, seine Trümmer auszulaugen und zu zersetzen. Er ist erstaunlich arm an Mineralien: Epidot kommt häufig in demselben vor, sodann etwas Kalkspath. Zeohthe, die doch nach Domeyko in den Porphyren der Cordillere von Coquimbo etc. häufig sind (Domeyko gibt an: Stilbit, Mesotyp, Skolezit, Laumonit, Phrenit und Leucit), fehlten ganz oder sind sehr selten. Von Metallen enthält er bisweilen Eisenglanz und sehr häufig Kupfer. Die KupfergTuben von las Animas, Paposo, el Cobre sind im Porphyr; im Porphyr von la Chimba fand ich Kupfer u. s. w. Dieses häufige V^orkommen von Kupfer in diesem Poi'phyr ist sehr auffallend, da im übrigen Chile der Poi^phyr beinahe nie Kupfer-, sondern nur Silbererze führt, während dafür die Kupfererze im Granit stecken. Siehe die ver- schiedenen Abhandlungen von Domeyko über die Geognosie Chiles. Spuren von diesem Porphyr habe ich bei Algarrobillo am Ufer der Sahna von Ata- cama gesehen; dann findet er sich bei Pajonal, auf dem Wege von Pajonal nach Imilac, zwi- schen Pajonal und Zorras, zwischen Barrancas blancas und Rio frio; diese letzteren Porphyre hängen wahrscheinlich mit dem Alto de Varas zusammen, der ganz aus Porphyr besteht. Weiter nach Süden f ortschi’eitend , findet man den Cerro negro bei Sandon aus Porphyr ge- bildet, dasselbe Gestein trifft man zwischen Juncal und Encantada an. In diesem letzteren Thale sind die Kalksteine und Mergel den bunten Porphyrn untergeordnet. Zwischen Dona Ines und Agua dulce ist ebenfalls Porphyr, und scheint die ganze „Serrania del Indio muerto“ daraus zu bestehen. Er bildet keine zusammenhängende Masse, sondern ist mehrmals durch Syenit und Liasmergel unterbrochen und durch Trachytströme überdeckt, sodass es mir nicht möglich war, mir ein klares Bild über die Verhältnisse seines Vorkommens im Allgemeinen zu entwerfen. In sehr vielen Fällen ist er unstreitig als ein Glied der Juraformation anzuse- hen, in andern Fällen aber möchte es schwer sein, sein geognostisches Alter festzustellen. V'om Flusse Copiapö an bis nach Topocalma, von 27° — 34° südl. Breite, also in der 17* 132 Länge von 175 leguas wird die chilenische Küste (mit Ausnahme einiger kleinen tertiären Stellen) nach Domeyho ausschliesslich von Granit gebildet, allein nördlich von Chanaral de las Animas ti'itt der Porphyr sehr häufig an der Küste auf. Ich habe bereits bemerkt, dass die Kupferminen von las Animas in geschichtetem Porphyr liegen; das ganze Gebirge von Cachiyuyal bis nach der Mündung des Flussbettes von Tartal oder Juncal ist Porphyr, die Berge von Cobre, von la Chimba u. s. w. sind Porphyr. Nach D’Orbigny Göologia p. 77. zeigen sich Berge von porphyrischen Gesteinen und alte Mandelsteine {des waches anciennes amygdalaires) von Coquimbo (?), Cobija, Arica bis Lima. Auch die Küstengebirge der Pro- vinz Tarapacä sind nach Bollaert Porphyi*. Granit scheint also nördlich von Mejillones nicht mehr vorzukommen. Auffallend ist ein Porphyrgang im Gypsmergel nicht weit von Agua de Varas. Bis- weilen geht dieser Thonsteinporphyr in einen porphyrartigen Grünstein über und sehr häufig wird er von Grünsteingängen durchsetzt. Ho r nsteinporphyr ist die zweite Art Porphyr, welche ich in der Wüste beobachtet habe. Derselbe ist sehr viel seltener und scheint immer nur in kleinen Massen vorzukommen. Ich traf ihn zuerst bei Cachiyuyal (auf dem Wege von Breadal nach Cachinal de la Sierra), dann zAvischen Cachiyuyal und Cachinal de la Sierra, und lose Bruchstücke davon bei Punta negra und bei Atacama. Grünstein kommt in sehr mannigfaltigen Formen vor, bald als Grünsteinporphyr, und dann oft wechsellagemd mit den bunten Thonsteinporphyren, bald körnig, bald dicht, und in diesem Falle bildet er Gänge im Granit, im Syenit, im Porphyr etc. Das Thal von Agua dulce und Pasto cerrado scheint ganz in Grünstein eingeschnitten; die Berge von Trespuntas scheinen hauptsächlich aus einem merkwürdigen Grünsteine zu bestehn, der sehr viel kohlen- sam*en Kalk enthält. Der Granit findet sich an der Küste nicht selten, bildet aber keine zusammenhän- gende Masse. Ich traf ihn zuerst im Thale des Salado und von dessen Mündung an bis Cachinal de la Costa; bei Paposo scheint er Gänge im Porphyrgebirge zu bilden, die dann auch als Klippen am Ufer hervorragen, indem sie der Zersetzung besser Widerstand leisteten. Bei Chagual del Joste steht ein Granit an, der durch Aufnahme von viel Hornblende in Syenit übergeht, und der Granit von Mejillones enthält viel Chlorit und ist deshalb vielleicht eher Protogyn zu nennen. Der Granulit von Caldera ist wohl nur als eine Abart des Granites zu betrachten. Im Innern traf ich Granit zwischen Breadal und Cachiyuyal, allein die grösste Masse Granit ist offenbar der Alto de Pingo-pingo. Die Thäler von Sandon und Vaquillas, zum 'I'heil auch Rio frio sind in Granit eingeschnitten. Der Syenit ist wohl ebenso häufig. Der hohe Berg von Hueso parado besteht daraus und wohl das ganze Küstengebirge bis Estancia vieja ; bei Cobre sch nt der Syenit Gänge im Porphyr zu bilden , wie der Granit bei Paposo. Im Innern bildet dieses Gestein den Alto de l’uquios; es ist im Thale von Zorras entblösst und findet sich in grosser Ausdehnung zwi- selien Agua dulce, Finca de Chanaral und weiter nach Süden. Zwei Mal fand ich ziemlich grosse Blöcke eines hellgelblichen, undurchsichtigen Feld- spatlis, das eine Mal zwischen Estancia vieja und Paposo, das andre Mal im Thale von Va- 133 quillas, die vielleicht aus dem Granit oder Syenit stammen. Auch Meyen erwähnt (Reise II, p. 8.) eines dichten Feldspaths, gelblich - weiss und undurchsichtig, der vor dem Löthrohre an den Kanten unter Aufschäumen zu einem weissen Glase schmolz. Ich habe im Thale von Vaquillas lange darnach gesucht, diesen Feldspath anstehend zu finden, aber vergeblich. An ein paar Orten, z. ß. bei Caldera, habe ich Hy persthenfels angetroffen, der eine sehr untergeordnete Rolle zu spielen scheint, sowie der Quarzfels oder Ilornfels, den ich bei Chanaral de las Anirnas fand. In Chile kommen, wie schon erwähnt, .südlich von (Jopiapö gar keine 'l'rachyte vor, ungeachtet Bimssteine nicht selten sind. Allein man kann wohl sagen, das von der Encan- tada an bis weit nördlich von S, ßartolo, 95 leguas lang, der Boden der Wii.ste östlich vom Wege mit Trachytströmen bedeckt ist, während auch westlich von dieser Linie Trachyt auf- tritt, aber vereinzelt und nicht in so grosser Ausdehnung, nämlich am Ostabhange der Berge von Pingo-pingo, bei Punta negra und bei Agua de Profetas. Dieser Trachyt scheint beinahe überall geflossen zu sein ; gewöhnlich ist seine Oberfläche noch mit den »Schlackenschollen be- deckt, wie sie ein jeder Lavastrom des Vesuvs oder Aetnas zeigt, und an vielen »Stellen (bei Atacama, Tilopozo, Rio frio u. s, w.) kann man deutlich die Auflagerung dieser »Ströme sehen. Aber woher sind sie gekommen? Nirgends ist eine Spur von Krater zu sehen. Auch D'Or- higny hat in Bolivien nie einen Krater gesehn. Ebenso wenig sieht man »Spalten oder Oeff- nungen, denen diese Ströme entquollen wären. Es scheint, dass die Vorstellungen von einem Vulkan, die wir vom Vesuv, vom Aetna, Stromboli, den erloschenen Vulkanen der Rocca Mon- fina, der phlegräischen Felder, der Gegend von Rom, Pontellarias Vulcano, Lipari — ich nenne nur die Gegenden, die ich selbst mehr oder weniger sorgfältig untersucht habe — in denen alle Krater eine Hauptrolle spielen, Vorstellungen, die ich am Vulkane von Osomo bestätigt gefunden habe, auf diese Trachyte der Hochebenen Boliviens und Atacamas gar nicht passen. nOrhigny (G^ol. p. 217.) unterscheidet dreierlei Arten Trachyte. Einen sehr glimmer- reichen, oft granitähnlichen, ohne Augit (leider sagt er nicht, welche Bestandtheile er ausser Glimmer enthalte, ob Quarz? oder glasigen Feldspath?). Die.ser Trachyt ist nie von Bims- stein conglomeraten begleitet, wie die beiden andern Arten. Er findet sich im östhchen Theile des bolivianischen Plateaus bei üruro, Uallapata, TJnchacha und besonders zwischen Penas und Potosi. Die zweite Art Trachyt i.st porphyroidisch mit Krystallen von Augit und Mesotyp erfüllt. Sie findet sich auf dem westlichen Theile des bolivianischen Plateaus und bildet alle Berggipfel desselben. Die dritte Art „besteht aus weisslichen trachytischen Con- glomeraten von Quarzkrystallen gebildet ! (conglomdrati trachytiques blanchäti*es, formes (?) de cristaux de quarte) und oft aus Bimssteinen von grossen Dimensionen.“ Diese Art Trachyt ist wohl wesentlich durch das Vorkommen von Quarzkrystallen charakteiisirt und nicht dadurch, dass sie UOrhigny nur als Conglomerat und mit Bimssteinen gefunden hat. Denn ich habe die schönsten Ströme dieses quarzführenden Trachyts zwischen S. Bartolo und Atacama, so- wie bei Toconado gesehen; ferner kommt dieser Trachyt bei Zorras und Barrancas blancas vor, wo er keinen deutlichen Strom bildet. {UOrhigny hat ihn am Fusse des Berges Delinguil und des Sacama, in den Ebenen von Santiago und in der Provinz Carangas gefunden.) Ich 134 habe nie Bimssteinmassen weder in Gesellschaft dieser Art . Trachyte , noch der folgenden ge- funden: Bimssteine sind eine grosse Seltenheit in der Wüste Atacama. Eine vierte Art Trachyt, die <£Orbigny nicht erwähnt, die aber vielleicht mit einer der ersten zu vereinigen ist, ohne Quarz, mit glasigem Feldspath und wenig Glimmer, bildet die Ströme von Tilopozo und Eio frio und findet sich auch bei Punta negra. Der unbedeiitende Trachyt bei Agua Profetas unterscheidet sich vom vorhergehenden dadurch, dass er fast gar keinen Glimmer, aber dafür Hornblende enthält. Die beiden ersten Trachytarten von UOrhigny, namentlich der Augit und Mesotyp füh- rende Trachyt sind mir in der Wüste Atacama nicht vorgekommen. Ueberhaupt habe ich in ganz Chile bisher noch keine Spur von Augit gesehen. Das pechstein - ähnliche Gestein von Punta negra ist wohl nur eine Modification des Trachytes, wo die Masse nicht Zeit gehabt hat zu krystallisiren, ähnlich wie die schwärzliche Masse im Trachyt von Eio frio, oder die glasigen Brocken in dem von S. Bartolo. Ich bin keinem der zahlreichen Gipfel des hohen Eückens zwischen Atacama und Eio frio nahe ge- kommen, nicht einmal die schwarzen Berge von Punta negra habe ich berührt, und kann da- her nicht sagen, ob es Trachytdome sind, oder nicht. Diese Trachyte sind offenbar die jüng- sten Bildungen und neuer als die wohl der Tertiärperiode ungehörigen, der Nagelflühe ähn- lichen Conglomerate. Wenn es keinen Krater gibt, woher kommen denn die rapilli, wie sie zwischen Ca- chiyuyal de la Sierra, und bei Barrancas blancas in zahlloser Menge liegen? Woher die Schlacken und vulkanischen Bomben, die zwischen Chaco und Juncal liegen ? Ich wage nicht, irgend eine Hypothese zur Erklärung dieser Erscheinung aufzustellen. Eben so räthselhaft ist das Vorkommen der Millionen von kleinen und grösseren Chalcedonkörnern und Knollen zwischen Cachiyuyal und Cachinal de la Sierra und bei Barrancas blancas, die am ersteren Orte so dicht liegen wie Hagel. Ihr Vorkommen erlaubt nicht daran zu denken, dass sie aus einem zerstörten Mandelsteine ausgewaschen sind; ja ihre Lage in der Nähe und in der Ge- sellschaft der rapilli führt auf den ketzerischen Gedanken, sie möchten gar denselben Weg wie die rapilli gekommen und desselben Ursprungs sein. Dagegen sind wohl unstreitig die Chalcedone, welche sich zwischen Cachiyuyal und Tartal, am Strande von Tartal und bei la Chimba etc. finden, von Mandelsteinen herzuleiten, obgleich ich nirgends einen solchen mit Chal- cedondrusen angefüllten Mandelstein gesehen habe. Ich erinnere mich nicht, bei D'Orhiguy das Vorkommen solcher Chalcedone erwähnt gefunden zu haben. Meyen sagt aber (Eeise II. p. 11.), dass er bei Cuerillas unter dem Gerolle grosse Massen von einem Chalcedon gefunden habe, in der Porphyrformation von Pasto grande auf dem Wege von Taena nach Bolivien. In den Porphyren der mittleren und nördlichen Provinzen Chiles sind Knollen von Jaspis, Achat, Chalcedon häufig. Ich habe mir oft die Frage zu beantworten gesucht, woher das viele Kochsalz in der Wüste Atacama, auf den Hochebenen von Bolivien, den argentinischen Provinzen u. s. w. komme. Man findet überall eine Unzahl grösserer oder kleinerer, mehr oder weniger ausgetrockneter Salzseen, Salzflüsse, Salzefflorescenzen auf dem Boden. Fast alle Brunnen der Wüste haben brackischcs Wasser. Wollte man annehmen, die 7000 bis 10000 Fuss hohen Salzseen seien in einer nicht fernen Periode Meere gewesen, in die Höhe gehoben, und sei dann das in die- 135 sen Becken zurückgebliebene Wasser verdampft, so würde man allerdings die Salzansammlung in ihnen erklären. Allein keine andere Erscheinung spricht zu Gunsten dieser Annahme. Die Ufer der Salzseen sehen nicht aus wie Meeresboden, man müsste denn die Dünenbildung an der Salina de Atacama dahin rechnen wollen, und auffallend ist namentlieh das gänzliche Feh- len von organischen Resten. Steckt doch das Salz von Wieliczka voll von Conchylienresten ! Wahrscheinlicher ist die Ableitung des Salzes aus dem ältern Flötzgebirge, wde es z. B. im Thale des Atacama-Flusses und bei Corocoro ansteht; Es kann wohl Niemand daran zweifeln, dass jener Fluss seinen Salzgehalt dem steinsalzführenden Gebirge verdankt, durch welches er fliesst. Ebenso glaube ich, dass der Rio de la Sal sein Salz durch Auswaschen von Steinsalz erhält, und wäre es sehr interessant, denselben aufwärts bis zu seiner Quelle zu verfolgen Dagegen scheint es mir, dass das Vorkommen von Salz an der Küste, z. B. bei Caldera, bei la Chimba, Mejillones, der Umstand, dass alle Wasser in den Schluchten des hohen Uferran- des salzig sind, mit der in der Diluvialperiode und in historischer Zeit erfolgten Hebung des Landes zusammenhängt. BiUig sollte ich nun wohl ein Kapitel über die Hebung der Wüste, die verschiedenen Perioden und Richtungen derselben etc. folgen lassen, allein ich bekenne frei, dass es mir dazu theils an den nöthigen Thatsachen, theils an der nöthigen Phantasie fehlt. V erzeidmiss der nützlichen Mineralien, welche sich in der Wüste finden. Ich habe an mehreren Orten gesagt, dass die Wüste Atacama ungemein arm an !Mine- ral-Species ist, und im Reiseberichte gehörigen Ortes diejenigen aufgeführt, w'elche ich gesehen habe. Ich gebe hier nur ein Verzeichniss der nützlichen Mineralien, welche ich selbst gesehen und von deren Existenz ich gehört habe. Gold findet sich 1) in ziemlicher Menge in dem s. g. Mineral del Inca, in der Ebene nördlich von Trespuntas ; 2) in einem Berge am Südi'ande des Thaies von Tartal etwa 7 — 8 leguas von der Küste und 3 — 4 leguas vom Wasserplatze Breadal, wo es D. Diego de Almeida eine Zeit lang bearbeitet hat, 3) eine Goldader ist von einem gewissen Nacanjo im Morro Jorgillo entdeckt, aber seitdem nicht wieder gefunden worden, 4) Goldkörner kommen in den Kupfererzen von Cobre vor, 5) Waschgold soll in der Nähe von Atacama gefunden sein, die Entdecker hielten aber den Ort geheim. 6) Auch in der Serrania del Indio muerto sol- len Goldadern sein. Silber. Wenn wir von den Minen von Trespuntas und den zwischen diesem Orte und Copiapö gelegenen Bergwerken absehen, so hat sich dieses Metall bis jetzt an folgenden Punk- ten gezeigt: 1) In Cerro negro, 10 leguas nördlich von Aguas blancas, d. h. unter dem Parallel von Morro Jorgillo und etwa 35 leguas von der Küste. Das Erz gab 70 ]\Iark auf den ca- jon, es liess aber keine Rechnung, die Grube an diesem trostlosen Orte ohne Wasser, Futter, Brennmaterial etc. zu bearbeiten. 2) Drei leguas östlich von Peine hat man Silbererze gefun- den, aber von geringem Gehalt. 3) Im Alto de Puquios läuft eine Ader von silberhaltigem Bleiglanz. 4) In der Encantada sind mehrmals Silberadern gefunden worden, aber von geringem Gehalt. 5) Dasselbe gilt von der Serrania del Indio muerto. 6) Die Grube von Pueblo hundido hat ein sehr reiches rothgültig Erz gegeben, ist aber sehr bald taub geworden. 7) Bei la 01a ist in diesem Jahre (1858) Silber gefunden, aber arme Erze. 136 Kupfer. Das ganze Ktistengebirge von Caldera bis Cobija steckt voll Kupfer, aber im December 1853 wurden nur folgende Kupferbergwerke betrieben: 1) die von las Animas, 2) die von Salado, 3) die von Cobre. Verlassene Kupfergruben waren; 1) die von Vaca muerta, 11 leguas iin Nordost von Pan de Azucar, bearbeitet von D. Jos ^ Manuel Zuleta, 2) Hueso parado, bearbeitet von D. Diego de Almeida, 3) Valle de Matancillas, zwei Stunden süd- östlich von Paposo, ebenfalls von dem genannten Herrn bearbeitet. In den letzten Jahren sind aber eine Menge neuer Kupfergruben an der Küste entstanden, und an den früher be- kannten Revieren hat sich die Zahl derselben sehr vermehrt. Neue Bergwerke sind die von Santa Maria, 23° 28' südl. Breite, und von Tartal. Die Ausfuhr der Kupfererze ist gegenwär- tig so beträchtlich, dass Tartal durch Dekret vom 12. Juli 1858 als Ausfuhrhafen habilitirt ist, und dass eine Stadt in Chanaral de las Animas angelegt werden soll. — Die Orte im Innern der Wüste, wo bisher Kupfer gefunden ist, sind 1) der Alto de Puquios; ich habe Stufen von Malachit und Kupferlasur von dort gesehen. 2) Der Cerro de Pajonal, 3) die Gegend zwischen dem Thale von Sandon und Chaco; die Adern zeigen besonders grünes Kieselkupfer, llanca. 4) Das Thal der Encantada und 5) die Serrania del Indio muerto haben gleichfalls Adern von Kupfererz. 6) Nach einer Zeitungsnachricht hat man in diesem Jahre (1858) reiche Kupfer- erze bei Chanaral alto gefunden. Südlich von Trespuntas sowie von las Animas werden viele Kupferminen bearbeitet , die ich übergehe , weil sie eines Theiles sehr bekannt , andern Thei- les von mir nicht besucht worden sind. Zinn. Ich habe gehört, dass zwei Tagereisen südöstlich von Peine reiche Zinnerze aufgefunden sind, der Entdecker meinte jedoch, es lohne nicht die Kosten, sie an diesem Orte, mitten in der Wüste, zu bearbeiten. Blei findet sich, wie schon oben erwähnt, im Alto de Puquios, ferner im CeiTO de Pajonal und soll auch in der Encantada Vorkommen. Nickel und Kobalt. In Chanaral de las Animas habe ich ein kleines Stück Kupfer- nickel gesehen, welches von den Gruben von las Animas stammen sollte. Der Besitzer be- hauptete, es sei ein Kobalt -Erz; möglich, dass in Gesellschaft mit diesem Kupfernickel Spei- sekobalt gefunden ist. Eisen findet sich an verschiedenen Orten, immer als Eisenglanz und nie in grösseren Massen. Am häufigsten ist es wohl im Revier del Inca. Schuppiger Eisenglanz ist auf den Klüften des Porphyrs von Tartal, und hübscher Eisenrahm in der Kupfergrube Placeres. Un- bedeutende Spuren von Eisenerz habe ich auch beim Hinaufsteigen auf den Alto de Pingo- pingo von Imilac aus gefunden. Schwefel. Man hat mir gesagt, es fände sich Schwefel auf dem Socompas, allein andere Personen haben dem widersprochen. Sicher scheint es, dass sich auf dem Llullail- laco in Spalten und Klüften etwas Schwefel findet, aber reich an Schwefel muss der Cerro de Azufrc (etwa unter 20° 40' südl. Breite und fünf Tagereisen von der Küste entfernt gele- gen) sein. Zur Colonialzeit hat man mehrmals Schwefel von dort geholt, aber es ist klar, dass man ilm jetzt, seit der Handel frei ist, nicht zu dem Preise an die Küste liefern kann, zu dem ln deji Häfen Chiles der europäische Schwefel gekauft wird. — Kleine Partien Schwefel finden sich in den Gyps und Steinsalz führenden Mergeln von S. Bartolo. 137 Steinkohlen, lieber die Steinkohlen im Valle del Temero habe ich oben ausführ- licher gesprochen. Eisenvitriol holen die Indier von Peine von verschiedenen Bergen in der Nähe, na- mentlich vom Socompas. Gemeines Salz. Steinsalz kommt, im Innern der Wüste nur bei S. Bartolo vor. Im Uebrigen sehe man, was ich oben p. 134 über diesen Punkt gesagt habe. Schwefelsaures Natron ist sehr gemein in der Wüste vom Thalc des Flusses Copiapö an und blüht an vielen Stellen aus. IVlan hat mir versichert, es fände sich in gros- ser Menge zwischen Breadal und Cachiyuyal. Ist dies wahr, so müsste es sieh in dem 'Hieile des Weges finden, den ich in der Nacht zurücklegcn musste. Der einzige Ort, wo ich es in Menge gesehen habe, ist das Thal von Chaco. Die Lage dessell^cn erlaubt nicht, das Salz in den Handel zu bringen, indem der Transport bis an die Küste viel zu theuer kommen würde. Kohlensaures Natron soll auch in der Wüste Vorkommen, was ich bezweifle. Ich habe keine Probe davon gesehen, und die geognostische Beschaffenheit der Wüste macht die Existenz dieses Salzes in derselben sehr unwahrscheinlich. Salpetersaures Natron s. g. Chilesalpeter. Viele Personen glauben steif und fest, dass dieses Salz in der Wüste vorhanden sein müsse, und 1854 wollten sogar einige Per- sonen auf die Ausbeutung desselben ein Privilegium haben. Sie behaupteten, den Salpeter ein paar Stunden östlich vom Morro Jorgillo gefunden zu haben, es war aber — Kochsalz! Kohlensaurer Kalk findet sich an verschiedenen Stellen, namentlich als schwarzer bituminöser Kalkstein, wie ich früher schon angegeben habe. Mehrere Schichten würden wahrscheinlich einen guten hydraulischen Kalk abgeben; aber in der Lage, in welcher sie sich befinden, ist keine Möglichkeit, denselben zu benutzen. Gyps ist an vielen Stellen häufig, aber nur in dünnen Krusten und von wenig Aus- dehnung. Am mächtigsten ist wohl die Gypsablagerung zwischen Breadal und Cachiyuyal. Sein Vorkommen in untergeordneten Schichten der rothen Mergel bei S. Bartolo etc. ist schon oben besprochen. Bor saurer Kalk ist in neueren Zeiten, wie mir Dr. von TscJmdi mitgetheilt hat, an den Ufern der Salina von Atacama in geringer Teufe unter der Oberfläche des Bodens ge- funden, ganz ähnlich wie in der peruanischen Provinz Tarapaeä, und sogar bereits zu einem Exportartikel geworden. Thon, d. h. gi-össere Ablagerungen davon , fehlt gänzlich in der Wüste. Doch sind die Ufer der grossen Salzseen und die Gegend bei Cachiyuyal thonig. Edelsteine schmeicheln sich auch noch immer einige Leute in der Wüste zu finden, es ist aber meines Erachtens nicht wahrscheinlich, dass ihre desfallsigen Bemühungen einst werden von Erfolg gekrönt werden. Das Meteoreisen von Atacama. Zwei Indier aus dem Oertchen Peine, mein Führer Jos^ Maria Chaile und der verstor- bene Marias Mariano Eamos entdeckten vor dreissig oder vierzig Jahren das IMeteoreisen auf der Guanaco- Jagd. Sie hielten es erst für Silber, weil es so weich ist, dass es sich mit dem Messer schneiden lässt und auf dem frischen Schnitte beinahe silberweiss ist, und Chaile holte Philippi, Reise durch Atacama. Id 138 von dort zwei Stücke jedes 100 — 150 Pfund schwer, die er in der Nähe des Wasserplatzes Pa- jonal vergi’ub, er kann aber die Stelle nicht wieder finden. Sobald man erkannte, dass das Metall welches sie entdeckt hatten, kein Silber sondern Meteoreisen war, sank dessen Werth natürhch in ihren Augen, während dagegen mehrere Personen Expeditionen dorthin machten, um Stufen davon zu holen, und andere sich dergleichen durch Correspondenten in Atacama verschafften, die das Meteoreisen durch die Einwohner von Peine holen Hessen; ja man hat mir versichert, dass sogar Schmiede in Atacama dies Eisen geholt haben um es zu verarbei- ten. Zuerst nahm man natürlich die grossen Stücke weg; jetzt ist das Meteoreisen fast ganz erschöpft, und ich bin überzeugt, dass wenn jemand eine Expedition dorthin machen wollte, um welches zu holen, es ihm viel Zeit kosten würde, die wenigen Stücke aufzufinden, die etwa noch liegen geblieben sind. Dise merkwürdige Substanz findet sich eine legua südwestlich vom Wasserplatze Imi- lac, beinahe in der Mitte des dürrsten und traurigsten Theiles der Wüste. (Imilac liegt in grader Linie etwa 30 leguas von der Küste, 40 von Cobija, 35 von Atacama; der nächste Wasserplatz in westlicher Kichtung ist Aguas blancas, etwa 24 leguas entfernt; auf dem Wege nach Atacama findet man nicht früher Wasser als bis man nach Tilopozo kommt, etwa 19 le- guas entfernt; im Osten findet sich in 7 leguas Entfernung der Wasserplatz von Pajonal und im Süden auf dem Wege nach Paposo der von Punta negra in 12 leguas Entfernung.) Aus- serdem scheint Meteoreisen noch an ein paar andern Stellen in der Wüste vorzukommen. D. Jos^ Antonio Moreno hat mir von einem zweiten Fundorte im Centrum der Wüste erzählt, dessen Lage er nicht näher bezeichnen konnte, und kürzlich ist in nicht grosser Entfernung von Toconado oder Soncor Meteoreisen gefunden worden, welches zum Theil von den Schmie- den in Atacama verarbeitet wird, wie mir Dr. von Tschudi mitgetheilt hat. Um zu dem zuerst näher bezeichn eten Fundorte des Eisens zu gelangen, bogen wir von Imilac nach Südwest ab und gelangten bald in ein kleines, gen Osten geöffnetes, sehr' flaches Thal, dessen sanfte Abhänge kaum 80 bis 120Fuss hoch sein mögen; nachdem wir eine halbe Stunde geritten waren, fanden wir das erste Stückchen Meteoreisen und zehn Minuten später kamen wir nach dem eigentlichen Fundorte. Im Grunde des Thälchens sahen wir ein 18 bis 20' tiefes Loch, welches die Indier gegraben hatten, indem sie glaubten, sie würden einen Gang von gediegenem Eisen oder vielmehr Silber finden, und in verschiedenen Eichtungen zehn bis zwanzig Schritte davon entfernt waren andere kleinere Löcher und zwei bis dreiFuss hohe Schutthaufen, die unstreitig die Stellen anzeigen, von denen die grösseren und schwere- ren Massen dieser von den Mineralogen so sehr gesuchten Substanz weggeholt sind. In Ata- cama hatte ich gehört, es fände sich noch ein grosser Klumpen in der Erde, und Manuel Plaza hatte mir erzählt, ein grosses Stück sei in den Grund des Thälchens hinabgerollt, allein ich fand von alle dem nichts. Ich erinnere mich, in einem Handbuche der Mineralogie gelesen zu haben, man habe dort ein Stück von drei Centnern gefunden, aber dies muss ein Irrthum sein, es existirt jetzt kein grösseres Stück an Ort und Stelle, und Massen von dem Gewicht können gar nicht fortgeschafft werden, da Maulthiere die einzigen Transportmittel sind. Soljald wir an Ort und Stelle waren, machten wir uns daran, das Meteoreisen zu sam- •> mein. Im Grunde des Thaies fanden wir nichts, ebensowenig am nördlichen Thalabhange, aber auf dem südlichen Abhange in einem Eaume von 60 bis 80 Schritten Länge in der Eich- — 139 — tung von West nach Ost und 20 Schritten Breite, etwa 6 bis 10 Fuss über der Thalsohle fand ich eine sehr grosse Zahl kleiner Stücke. Der Boden besteht aus zertrümmertem Porphyr, aus einem thonigen Staube mit einer Unzahl kleiner eckiger Steinchen von der Grösse einer Nuss bis zu der eines Apfels, und un- terscheidet sich in nichts von dem gewöhnlichen Boden der Wüste. Das Meteoreisen, welches ich daselbst gesammelt habe, wiegt drei Pfund weniger drei Drachmen und besteht aus 673 Stücken, so dass das mittlere Gewicht eines jeden Stückes 23 Gran beträgt; das schwerste Stück vier Uoth, rlas kleinste kaum einen Gran. Wir kön- nen annehmen, dass mein Gefährte, Herr Döll, ebensoviel Stücke gesammelt hat, und nicht viel weniger mag Chaile gesammelt haben, lialb so viel mögen noch liegen geblieben und un- sern Nachforschungen entgangen sein, so dass die Gesammtzahl der Stücke, welche an dem Orte herumgelegen haben, über 3000 betragen haben mag. Die Anzahl der grossen Stücke, welche in den vorhergegangenen 30 Jahren von dort wcggeholt worden sind, und folglich die Gesammtmasse des gefallenen Eisens lässt sich auf keinerlei Weise schätzen. Die kleinsten Stücke haben die Form von Blättchen. Von den grösseren Stücken ha- ben viele die Gestalt verwachsener und verästelter Platten, etwa wie Papier, welches man in der Hand zusammengeknittert hat. Die Oberfläche der Stücke ist sehr schwarz und manche derselben waren, als ich sie sammelte, bunt angelaufen, ln den Höhlungen findet man bisweilen sehr deutlichen, durchsichtigen Olivin, obgleich voll Risse und Sprünge, und zwar sind die Höhlungen ziemlich regelmässig, als ob das Eisen sich in geschmolzenem Zustande zwischen fertig gebildete Olivinkrystalle eingedrängt habe. Gewöhnlich ist der Olivin aber sehr zer- setzt und in eine weisse, gelbliche oder röthliche, erdige Masse verwandelt, welche jedoch un- ter der Lupe kleine, glasige oder krystallinische Körner zeigt. Andere Stücke sind ziemlich compackt, doch würde es zu weit führen, alle mannigfaltigen Formen zu beschreiben, welche dies Meteoreisen zeigt, und begnüge ich mich nur noch ein paar kurz zu erwähnen. Das grösste Stück, welches ich gesehen habe, befindet sich in der Samndung des Herrn Domeyko. Es wiegt über fünfzig Pfund und hat eine längliche, unregelmässige Gestalt mit ziemlich glatten Flächen und einigen scharfen Kanten. Die Seiten sind glatt und zeigen Spuren von Reibung und Schliff, während die etwas verschmälerten Enden zackig und hackig erscheinen, und Spuren von oktoedrischer Krystallisation zeigen. Dies Stück hat polaren Magnetismus, und zwar befinden sich die beiden Pole in der Nähe der beiden Extremitäten. Ich erinnere mich nicht, dass ein anderes Meteoreisen diese interessante Erscheinung gezeigt hat. — Ein von mir gefundenes Stück scheint aus zwei Stücken zu bestehen, welche, beim Herabfallen noch halbgeschmolzen, sich mit einander vereinigt und zusammengeklebt haben. IMehrere zei- gen äusserlich Spuren von einem Schliff, ganz so wie man ihn bei manchen aus dem Innern der Erde gegrabenen Mineralien, besonders solchen, die aus Gängen stammen, sieht. Diese Schliff- flächen lassen sich wohl nur durch die Annahme einer Reibung beim Gleiten eines ^Minerals über das andre erklären, aber sollen wir den Schliff- Flächen des jMeteoreisens denselben Ur- sprung zuschreiben ? Ich bemerke noch, dass der Durchmesser der mit Olivin erfüllten Höhlungen selten 6 Linien erreicht und ebenso selten unter 2 Linien herabsinkt. Ich glaube, dass man mit ' ziemlicher Wahrscheinlichkeit die Richtung angeben kann, die das IMeteor genommen hat, von 18 * 140 dem das Eisen herstammt. Wenn wir bedenken, dass das erste Stück sich zehn Minuten frü- her fand, ehe wir den eigentlichen Fundort erreichten und zwar N N O. davon, dass fast sämmt- liche Stücke, die ich sammeln konnte, auf dem nach Norden gerichteten Thalabhange lagen, und keins auf dem nach Süden abfallenden, so müssen wir nothwendig annehmen, dass das Meteor in der Eichtung von NNO. nach SSW. kam, einige Tropfen unterweges verlor und an dem beschriebenen Orte platzte, so dass die kleinen Stücke wie Funken herumsprühten, während die grösseren Stücke in den Grund des Thaies fielen oder hinabrollten. Die Analysen des Meteoreisens haben folgende Bestandtheile ergeben ; Domeyko. dessen Mineralogia p. 87. Eisen 0,8854 Nickel 0,0821 Kobalt 0,0114 Nicht angreifbare Materie 0,0163 Silicium 0,0016 Bunsen. *) Eisen 88,10 Nickel 10,25 Kobalt 0,70 Magnesium 0,22 Calcium 0,13 Natrium 0,21 Kalium 0,15 Phosphor 0,33 Das Eisen wurde von Bunsen durch Glühen in einem Strome trocknen Chlorgases ohne Säuren aufgeschlossen, und ist Bunsen der Meinung, dass die in der Analyse aufgeführten Alkali- und Erd -Metalle nicht von Verunreinigung mit ansitzendem Olivin herrühren können, und ebensowenig in oxydirtem Zustande darin vorhanden sind, sondern als tvirkUche Metalle. Herr Prof. Bronn hat einige etwas grosse Flächen anzuschleifen gesucht und dann mit verdünnter Säure geätzt; dabei sind keine Widmannstättenschen Figuren, wohl aber solche Zeichnungen zum Vorschein gekommen, aus denen sich ergibt, dass die obengenannten Be- standtheile nicht gleichförmig durcheinander gemischt sind, sondern angreifbare Stellen von mannigfaltiger Form zwischen nicht angreifbaren liegen. Ich führe die älteren Analysen von Turner und Field nicht an, da sie schwerlich den jetzigen Ansprüchen der Wissenschaft entsprechen dürften. Verzeichniss der in der Wüste gefundenen Versteinerungen. 1. Ammonites Brodiei Sow. Bow. Min. Gonch. t. 351. — Ich habe ein Bruchstück gefunden, welches zwei Win- dungen und den vierten Theil der Scheibe umfasst. Das ganze Gehäuse mag 2% Zoll im Durchmesser gehabt haben; die letzte Windung hat eine Höhe von 10 und eine Breite von 11 Linien. Auf der vorletzten Windung sind die Höcker besonders deutlich. Auf der letzten gehen von jedem Höcker vier Falten aus, bisweilen sieht man noch auf dem Eücken zwischen den Höckern ein bis zwei Falten. Ein Theil der Schale ist erhalten und in kohlschwarzen Kalkspath verwandelt. — Diese Art gehört dem untern Oolith an. *) Ich kann leider nicht die Originalabhandlung von Bunsen benutzen, indem mir das Jahrbuch, welches sie ent- halt, als ich den 11. Dec. v. J. mit dem Dampfschiffe Val di via Schiffbruch litt und nur das nackte Leben davon tnig, mit meinen übrigen Effekten zu Grunde ging, sondern nur eine frühere briefliche Mittheilung meines Freun- des Bronn. - 141 - 2. Ammonites radians (Nautilus r.) Eein. Bronn Lethaea t. XXII. j. 5. a. h. p. 424, — Ich fand ein Exemplar, das mit der einen Seite aufgewachsen ist und einen Durchmesser von 15 Linien hat. Es steht gcwisser- massen in der Mitte zwischen dem'A, radians und dem A, hecticus ibid, fig, 9, Von letzte- rem unterscheidet es sich dadurch, dass die innern Windungen dicht gedrängte Rippchen \Nue bei A, radians zeigen, und von A, radians dadurch, dass auf der letzten Hälfte der letzten Windung nur etwa jede dritte oder vierte Rijjpc vom Rücken aus bis in die Nähe der Naht reicht und hier stärker als auf dem Rücken hervortritt, — Verbreitet irn Liaskalk und im untern Oolith, 3, Ammonites communis Sow, Sow. Min. ConcTi. t. 107, fig. 2, 3. — Bronn Lethaea II. p. 443. tab. 23. fig. 3. — Sieben Exemplare bis 3V2 Zoll Durchmesser. Der Durchschnitt der Windungen ist 11 Linien hoch und 12 breit, während bei Bronn die Höhe 10, die Breite nur 9 Linien ist, sonst kann ich aber keinen Unterchied finden. — Verbreitet im Lias. 4. Ammonites rotundus Sow. Sow. Min. Conch. tab. 293. 3. — Ein Bruchstück, welches beinahe den dritten Theil der Scheibe ausmacht. Die letzte Windung misst 15 Linien von der Nath bis zum Rücken. Der Durchschnitt der Windungen bildet fast einen regelmässigen Kreis, dem kaum der fünfte Theil durch das Vorspringen der vorletzten Windung fehlt. Die Höhe von dieser bis zum Rücken der letzten Windung tbeträgt 13, die Breite I7V2 Linien. Die Rippen sind auf den Seiten stark erhaben, zuletzt bis fünf Linien von einander entfernt, und reichen bis zum Rücken, wo sich einige verlieren, während sich andre gabeln, jedoch so, dass die Rippen des Rückens weit schwächer als die der Seiten sind. Ein gTösseres Fragment misst 5 Zoll. — Findet sich in England im Kimmeridgethon. 5. Ammonites annularis (Nautilus a.) Rein. Sow. Min. Conch. t. 222 9 — Bronn Lethaea tab. XXIII. f. 9, — Sechs Exemplare, meist auf beiden Seiten frei, welche vollkoimnen mit der Figur von Bronn übereinstimmen, einige zeigen noch die Bruchstücke der Schale in schwarzen Kalkspath verwandelt. Das grösste mag einen Durchmesser von 2V2 Zoll gehabt haben; die Höhe der letzten Windung ist vier, die Breite 6 Linien. — Diese Art ist in der ganzen Oolith -Reihe verbreitet. 6. Ammonites Braikenridgii Sow. Sowerby Min. Conch. t. 184, — Bronn Lethaea p. 450. tab. XXIII. fig. 6. — Ich be- sitze drei Exemplare, die beiderseits vollständig frei, aber von der Wittening sehr angegriffen sind; das grösste misst 19 Linien im Durchmesser. Die Breite der Mündung beträgt 7 Linien, die Höhe derselben 6. Rippen, die nur mässig schräg gestellt sind, und sich auf dem Rücken gabeln, laufen in gleichem Abstande über die Schale. Diese Art ist in den Oolithen verbreitet. 7. Ammonites perarmatus Sow. Sow. Min. Conchol. tab. 352. — Ich fand nur ein sehr beschädigtes Exemplar von — 142 3V2 Zoll im Halbmesser, das nur mit der obern Seite frei ist. Die beiden Höcker treten we- nig hervor und sind dm*ch eine starke Rippe verbunden, welche vollkommen gradlinig in der Richtung des Radius verläuft, wie bei A. Johnstoni Sow. t. 449., allein das Verhaltniss des Anwachsens der Windungen ist nicht wie bei dieser Art, sondern wie bei A. perarmatus. (Bekannthch ist letzterer sehr variabel.) 8. Ammonites atacamensis Ph. Siehe Taf. I, f. 1. 2. Ein sehr wohl erhaltenes Exemplar von 2V2 Zoll Durchmesser. Der Nabel ist offen, so dass der letzte Umgang etwa ein Drittheil des Durchmessers einnimmt. Die Höhe der Mündung beträgt acht Linien, die Breite derselben I5V2 L. Die Windungen sind auf dem Rücken wohl gerundet, breiter als hoch, und fallen senkrecht nach dem Nabel ab, ja sie sind sogar hier etwas eingezogen. Zahlreiche, sehr scharfe, in der Richtung der Radien gradlinig verlaufende Rippen bedecken die Seiten und spalten sich auf dem Rücken in zwei bis drei andre. 9. Ammonites aegoceros Ph. Siehe Tafel II, f. 2. 3. Diese Art ist scheibenförmig, so dass alle Windungen zu sehen sind. Dieselben sind im Durchschnitt fast kreisrund, doch ist der Rücken etwas plattgedrückt, und die vorletzte Windung schneidet etwa den fünften Theil des Kreises ab. Die Rippen, durch etwa zwei Mal so breite Zwischenräume von einander geschieden, verlaufen auf den Innern Windungen etwas schräg und gebogen, auf der äussern aber fast gTadlinig und in der Richtung der Strahlen; sie sind auf den innern Windungen ziemlich erhaben und scharfkantig, zuletzt werden sie mehr abgerundet; nach der Naht hin verschwinden sie, auf dem Rücken aber gabeln sie sich, ohne dass ein Knoten oder Punkt die Gabelung andeutet. Das abgebildete Fragment ist etwa der vierte Theil des Gehäuses, welches 472 kis 5 Zoll im Durchmesser gehabt haben mag, und zeigt drei Windungen. Die Höhe der Mündung ist vom Bauchrande bis zum Rücken IOV2 Li- nien, die Breite von einer Seite zur andern 12 Linien. Ein zweites Bruchstück, ist nur ein Stück der letzten Windung, etwa der achte Theil, und so gross, dass ich den Durchmesser des ganzen Gehäuses auf einen Fuss schätzen möchte: auf 6V2 Länge stehen 11 Rippen. 10. Ammonites. Ein blosses Fragment, zu unvollständig um eine Bestimmung zu erlauben, welches je- doch keiner der früheren Arten angehören kann. Es ist ein Stück der letzten Windung und der vorigen Art ähnlich, aber dieselbe ist nicht so gerundet, mehr seitlich zusammengedrückt. Die Rippen gabeln sich ebenfalls auf dem Rücken, aber häufig ist eine Rippe dazwischen ge- schoben. Ohne den letzteren Umstand könnte man an A. communis denken, doch stehen auch die Rippen bei weitem nicht so gedrängt wie bei dieser Art. 11. Ammonites sp. Siehe Taf. II, fig. 1. Ein Exemplar, welches nur einen Theil der letzten Windung und den Nabel zeigt. Das Geliäusc ist zusammengedrückt, änhlich wie bei A. radians, depressus und Amaltheus, scheint al)cr auf dem Rücken keinen hervorstehenden Kiel gehabt zu haben. Die Rippen sind in der Art wie bei A. radians gebogen. 143 Bemerkung. Es ist auffallend, dass von den aufgeführten Arten nur A. radians bisher in Chile gefunden war, und dass von den andern 11 aus Chile bekannten Ammoniten kein einziger sich in der Wüste gefunden hat; ein Beweis von der Verschiedenheit der Bildung, was sich auch durch den gänzlichen Mangel der Terebrateln und anderer aus Chile bisher be- kannt gewordenen Versteinerungen kund gibt. 12. Belemnites chilensis Conr. Taf. 1, fig. 4. B. chilensis Conr. U. S. Noval Astron. Exped. 11. p. 284. — Ich habe nur 2 Exemplare in einem sehr harten, splittrigen, hellgrauen Kalksteine bei der Encantada gefun- den, von denen man nur den Durchschnitt sieht; sie sind fast 3 Zoll lang und 3'/? Linien dick. Sie sind nicht mit Sicherheit zu bestimmen, doch zweifle ich nicht, dass es die citirte Art ist. Ich gebe die Abbildung der im Museum befindlichen, von Heim Gay bei Illapel ge- sammelten Exemplare. Dieser Belemnit ist auf dem Durchschnitte etwas elliptisch und scheint sehr allmählig und regelmässig nach der Spitze hin zuzulaufen, woselbst er eine Bauclu*inne hat: die Alveole nimmt nur einen kleinen Theil des Gehäuses ein. 13. Aptychus sp. Siehe Taf. T, fig. 3. Da es mir durchaus an literarischen Hülfsmitteln fehlt, so kann ich die Art, die mit der Rückenseite festgewachsen ist, und von der ich ein einziges Exemplar gefunden habe, nicht bestimmen. Die einzelnen Schalen sind 5 Linien lang und 2V4 Linien breit. 14. Astarte gregaria Ph, Siehe Taf. TI, fig. 4. Das Gehäuse ist sehr schief, convex, höchstens 5 Linien lang; der Winkel des Wir- bels sehr stumpf, die Vorderseite halb so lang wie die Hinterseite, der Bauchrand mässig ge- krümmt; die concentrischen Furchen stehen ziemlich weit von einander ab. — Diese Art ist ungemein häufig im Thale von Chaco; auf der Oberfläche einer SeptarienknoUe von vier bis fünf Quadratzoll zähle ich wohl 30 Individuen, allein sie sind alle so fest eingewachsen, dass die Verwitterung eher den Umbo zerstört, ehe die ganze Gestalt frei geworden ist, und dass lose Individuen gar nicht Vorkommen. Am nächsten kommt unserer Art -wohl A. lur i da Sow. Min. Conch. t. 137. fig. 1. 2., aber der Bauchrand ist bei A. gregaria stärker gekrümmt und die Runzeln vielleicht mehr gerundet. Auch ist auf keinen Fall A. gregaria so ungleichseitig. (Römers Monographie der fossilen Astarten habe ich nicht vergleichen können.) 15. Astarte sp.? Ein Fragment einer Muschel, die etwa IV2 Zoll hoch und über zwei Zoll breit ge- wesen sein muss, mit starken, concentrischen, IV3 Linien von einander abstehenden Falten, die bedeutend schmäler als ihre Zwischenräume sind. Die Gestalt scheint, so weit sich nach dem Bruchstücke urtheilen lässt, wie bei A. excavata Sow. Min. Conch. t. 133. gewesen zu sein, welche Art jedoch eine ganze andere Skulptur besitzt. 16. Cardium striatellum Ph. Siehe Taf. II, fig. 6. Ich fand nur den innern Abdruck einer Schale, auf welchem noch ein paar Bruchstücke der Schale selbst liegen, man kann jedoch weder eine Spur vom Schlosse noch vom Rande 144 sehen. Die Gestalt ist schwach gewölbt, ziemlich regelmässig, höher als lang, ungleichseitig, so dass die vordere Seite bedeutend kürzer als die hintere ist; die Wirbel sind nach der vor- dem Seite gebogen. Das Gehäuse ist dünn wie Papier und mit feinen und dichten, vom Wirbel ausstrahlenden, erhabenen Streifen, welche kaum etwas schmäler als ihre Zwischen- räume sind, bedeckt. Auf dem Kerne sind dieselben sehr undeutlich zu erkennen. Die Höhe des Gehäuses mag 11 Linien, die Länge ebensoviel, die Dicke 5V2 bis 6 Linien betragen haben. 17. Trigonia Doineykoana Ph. Siehe Taf. I, fig. 5. 6. Ein Steinkern, an welchem die Schlosszähne beider Schalen durch Kalkspathkrystalle ersetzt sind. Die Gestalt ist schief eiförmig, jedoch so, dass die beiden Seiten bei weitem nicht die Ungleichheit zeigen, welche den meisten Arten dieses Geschlechtes eigen ist. Eine Kante verläuft, wie es scheint, vom Wirbel nach dem Bauchrande herab, so dass der dadurch begränzte vordere Theil halb so breit ist wie der hintere, und so dass diese Kante mit dem hintern Theiles des Bauchrandes einen rechten Winkel macht. Eine zweite Kante verläuft vom hintern Schlosszahne abwärts ohne jedoch den Bauchrand zu erreichen. Das vordere Drittheil der Schale ist von einem ziemlich regelmässigen Kreisbogen begränzt; die hintere Extremität erscheint, wenn auch abgerundet, viel spitzer. Der Winkel der Schlossränder beträgt etwa 100 Grad. Höhe 24 Linien, Länge 22 Linien, Dicke 11 Linien. 18. Posidonomya Becheri var. liasina Bronn. Taf. I, fig. 7. Lethaea 'p. 342. tob. 18. ß.g. 23. — Sehr häufig auf den Mergelschiefern von Chaco und häufig bis einen Zoll gross. Da diese Art so bezeichnend für die Formation ist, habe ich sie abgebildet, damit kein Zweifel über meine Bestimmung bleibe. 19. Ostrea (Gryphaea) cymbium (Gryphites c.) v. Schloth. Gryphites cymbium v. Schloth. Min. Tasch. 1813. VJl. 74. — Gryphaea incurva Sow. 1818. Min. Conch. t. 112. — Gr. arcuata Lamk. 1819. hist. not. VI. 198. — Ostrea cymbium Bronn. Lethaea p. 319. tab. 19. fig. 1. — Sehr häufig auf der Oberfläche des Bo- dens bei der Encantada, aber gerieben und verwittert; selbst die besten Exemplaree, welche ich mitgebracht, sind ihrer äusseren Schale mehr oder weniger beraubt. Die Wirbel sind et- was weniger eingebogen als in dem von Bronn a. a. O. abgebildeten Exemplar, auch tritt der Schlossrand nicht so sichtbar hervor, was, zum Theil wenigstens, von dem eben erwähnten Umstande abhängt, doch kann kein Zweifel über die Identität der Art sein. 20. Ostrea (Gryphaea) dilatata Sow. Sow. Min. Conch. t. 149. ßg. 2. 3. — Lethaea p. 322. t. XIX. ßg. 2. — Findet sich zu Hunderten in Gesellschaft der vorigen und hat ebenfalls die äusseren Schichten der Schale grösstentheils verloren. Indess lassen die besser erhaltenen Exemplare keinen Zwei- fel an der Richtigkeit der Bestimmung; eines derselben namentlich stimmt so genau mit der kleineren Figur bei Sowerby überein, als sei diese nach dem Exemplar der Wüste Atacama gemacht. 21. Ostrea (Gryphaea?) striata Ph. Siehe Taf. I, fig. 10. Eine untere Schale. Schloss und Ränder sind durch eine horizontale Ebene abgeschlossen; 145 die Gestalt ist schief eiförmig gewesen; dem Eande parallel zeigen sich breite, wellenffjrmige Runzeln und vom Wirbel strahlen erhabene, in regelmässigen Entfernungen gestellte Linien; die Schale ist gegen den Rand hin in etwa drei Viertheilen ihrer Höhe stark gewölbt. Es dürfte schwer sein, sie irgend einem der Geschlechter Gryphaea, Exogyra oder üstrea im engeren Sinne zuzuschreiben. 22. Ostrea (Gryphaea?) sp. Taf. I, fig. 8. Eine untere, fünf Linien lange, 4}/^ Linien breite, besonders nach dem Rauchrande hin stark gewölbte Schale, die mit der innern Seite ganz festgewachsen ist, so dass man nichts vom Schlosse sehen kann. Sie ist mit concentrischen, unregelmässig von einander abstehenden Rippchen versehen, die ziemlich zahlreich, wenn auch von ungleicher Stärke und wohl genin- det sind. Auf der einen Seite hat sie einen tiefen sclunalen, dem Rande und also auch den Rippen parallelen Eindruck der wohl zufällig ist. 23. Ostrea (Exogyra?) atacamensis Ph. Taf. 1, hg. 11. 12. Nur die untere gewölbte Schale, jedoch vollständig erhalten. Der Wirbel ist stark zur Seite gebogen; das vom Ligament eingenommene Feld bildet demnach ein sehr schiefes, ander Basis auf der linken Seite stumpfwinkliges Dreieck; auf der rechten Seite verläuft eine Art Rinne innerhalb nahe am Rande entlang, die sich etwas zwischen das Ligament und den Pumd selbst hineinzieht. Die Gestalt ist länglich eiförmig, die Wölbung gleichmässig ; eine Art Kiel zieht sich in gekrümmter, spiralförmiger Richtung vom Wirbel aus etwa Zoll weit nach der rechten Seite hin. Die ganze Länge mag 21 Linien betragen haben, die Höhe ist 16 Li- nien; die Dicke der Schale, da wo der Kiel auf hört, beträgt zw'ischen 5 und 6 Linien. — Es sind keine Zähne im Rande neben dem Schloss befindlich, wie sie das Genus Amphi- donte Fisch, v. Waldh. verlangt. 24. Ostrea sp. Kleine Austern von länglicher Gestalt, etwa 6 bis 9 Linien lang und 4 bis 5 Linien breit, sitzen häufig auf Ammoniten auf. Man bemerkt an ihnen, dass nicht nur die untere Schale, sondern auch die obere die Rippen des Ammoniten zeigt, auf welchem das Gehäuse aufgewachsen ist, wie dies bei lebenden Austern und vorzüglich bei Anomien beobachtet wird. Da ich indessen kein Exemplar besitze, welches die Umrisse und das Schloss vollständig zeigt, so mag ich nicht über die Art entscheiden, und bemerke nur, dass Grösse und Gestalt an Ostrea rugosa v. Münst. erinnern, wie sie R'ömmer Norddeutsch. Oolit. Geb. III. fig. 5. abgebildet hat. 25. Pecten? Terebratula? deserti Ph. Taf. I, fig. 9. Eine Schale mit der innern Seite aufgewachsen, der die Wirbelgegend fehlt. Sie ist S'/j Linien lang und mag knapp 3 Linien hoch gewesen sein; sie ist ziemlich dickschalig, voll- kommen platt, mit eingebogenem Bauchrand und zeigt 11 bis 12 sti'ahlenförmige Falten, welche sich auch über den eingebogenen Bauchrand erstrecken. Die Schale mag demnach die obere Schale eines Pecten, etwa ähnlich demP. intus radiatus v. Münst., personatusGoldf., oder die Philippi, Reise durch Atacama. 19 — 146 — untere Schale einer Terebratel aus der Abth. Megathyris d’Orb. (wohin die lebende T, de- truncata gehört) sein. 26. Quid? Taf. II, fig. 1. Auf demselben Stück Gestein, welches den Taf. II, fig. 1. abgebildeten Ammoniten No. 11 enthält, findet sich ein Abdruck, den ich mir nicht zu deuten weiss. Er ist vollkom- men eben, und zeigt sehr feine, oberflächliche, der Quere nach verlaufende Streifen, welche et- was wellenförmig und dicht gedrängt sind; dann und wann anastomosiren ein paar derselben, im Ganzen sind sie aber ziemlich parallel. Da auf der Tafel noch Platz blieb, so habe ich denselben benutzt, um ein paar fossile chilenische Echinodormen abzubilden, welche weder bei Gay noch bei Baile und Coquand beshrieben sind. 1. Cidarites ovata Ph. Taf. I, fig. 13. 14. Das Gehäuse ist im Umriss eiförmig, oben und unten flach ; die Oeffnung für den Anus ist sehr gross, grösser als die für den Mund. In jeder Eeihe der Interambulakralfelder stehen acht grosse Höcker; die platten Höfe um dieselben berühren einander beinahe und sind quer- eiförmig, breiter als hoch; der Durchmesser der Höcker nimmt kaum die Hälfte des Hofes ein; der Eand, der die Basis des Höckers umgibt, hat etwa 16 Kerbe. Etwa drei concentrische Eeihen kleiner Höckerchen stehen auf jedem Täfelchen um den grossen herum. Die Ambu- lakra sind wellenförmig und zeigen zwei Eeihen sehr kleiner Höcker zwischen den Paaren der Poren. Die Täfelchen für die Eierstöcke fehlen; die Mundöffnung ist etwas beschädigt, sonst ist das Exemplar sehr wohl erhalten. Länge 25 Linien, Breite 21 Linien, Höhe 17 — 18 Li- nien. Das Exemplar ist von Eisenoxyd röthlich gefärbt und von Herrn Gay in der Cordillere von Illapel gefunden worden. 2. Echinus andinus Ph. Taf. II, fig. 11. 12. 13. Das Gehäuse ist ziemlich conoidisch, unten flach. Die Interambulakralfelder sind zwei Mal so breit wie die Ambulakralfelder ; in der Mitte derselben läuft je eine Eeihe starker Warzen, deren Durchmesser ihrem Abstande von einander gleichkommt. Ich zähle deren etwa 14 vom Munde bis zum After. Der übrige Eaum der Täfelchen ist dicht mit ziemlich grossen Warzen bedeckt. Die Ambulakralfelder haben ebenfalls zwei Eeihen Warzen, welche aber etwas kleiner sind, als die der Interambulakralfelder, so dass man deren 18 bis 19 vom Munde bis zum After zählen kann; sie laufen nicht in der Mitte der Täfelchen, sondern nahe den Poren; der übrige Theil der Täfelchen ist ebenfalls mit ziemlich grossen Warzen dicht be- deckt. Die Poren bilden, wie bei Tetrapyga, ziemlich unregelmässige Linien; der Eaum, den sie einnehmen, verbreitet sich fast gar nicht nach der Mundöffnung hin. Durch diesen Uinstand, dio kleine Mundöffnung, die geringe Breite der Interambulakralfelder, die Spalten der Mundöffnung ist die Art von Echinocidaris, Arbacia uud Tetrapyga verschieden. D(',r Durchmesser der Mundöffnung des Gehäuses nimmt nämlich kaum die Hälfte der Gi'und- flächc ein und zeigt deutlich zehn Einschnitte. Die Afteröffnung und die Ovarialplatten zei- 147 gen nichts Auffallendes. — Die röthliche Farbe etc. beweist, dass diese Art von demselben Fundorte wie die vorige herstammt. Durchmesser 16, Hohe 10 l^inien. 3. Micraster chilensis Ph. Taf. II, fig. 8. 9. 10. Der Umriss ist herzförmig, hinten abgestutzt, vom massig ausgeschnitten. Die untere Seite ist eben, nach dem Munde hin vertieft, welcher zwischen dem dritten und vierten Theile der Länge liegt. Die obere Seite ist hinten stärker gewölbt als vom, in der Aftergegend steil abschüssig, aber doch nicht senkrecht. Der After liegt in halber Höhe. Der M'irbel liegt in */? der Länge von vorn an gerechnet. Die Furche, in welcher das unpaarige Ambulacrum liegt, ist mässig vertieft und verliert sich vorn allmählig; die paarigen ambulacra liegen ganz flach, ohne alle Vertiefung. — Länge, Breite 10, Höhe Linien. Zwei Exemplare, in der Cordillere von Dona Ana von Herrn Gay gefunden; sie sind weisslich, auf der Oberfläche ziemlich stark verwittert, so dass nur selten Spuren von Höckerchen zu sehen sind; das eine hat die untere Seite noch mit Gestein bedeckt. Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dass im Museum noch Gryphaea cymbium, Pentacrinus basaltiformis, und eine Pleurot omaria? liegen, welche der Etikette nach gleichfalls von Herrn Gay in der Cordillera von Dona Ana gesammelt sind. Capitel VII. Physikalische Erscheinungen^ in der Wüste Atacama beobachtet. Ich lasse zunächst die Temperaturbeobachtungen folgen. Tag. 7 Stunde. Jhr Morg. Ort. ' ) Geogr. Breite. 270 30' Höhe üb. d. Meer. 0 Temperatur. 16,90 Cels. Bemerkung. 29. Nov. 1 2 — Mitt. In See. ) bis 0 19,1 1853. ) 8 — Abds. Caldera. 270 10' 0 19,0 30. Nov. 7 — Morg. 270 4' 0 20,4 id. 1 — Mitt. Copiapö. 270 23' 1138' par. 25,0 id. 10 — Abds. id. id. id. 20,3 1. Decemb. 6 — Morg. id. id. id. 15,0 id. i‘A — Nachm. id. id. id. 26,1 id. ioVj — Abds. id. id. id. 17,5 2. Decemb. 6 — Morg. id. id. id. 15,0 id. U/4 — Nachm. id. id. id. 27,0 3. Decemb. 6 — Morg. id. id. id. 14,8 id. IV* — Nachm. id. id. id. 26,0 id. 4 — Nachm. Piedra colgada. 270 22' 863 28,0 id. 5 — Nachm. Monte amargo. 27 0 18' 403 25,5 4. Decemb. 7 — Morg. Caldera, Schiff. 270 5' 0 18 trübe. id. 2V* — Nachm. id. id. id. 20 id. 8V. — Abds. id. id. id. 19 5. Decemb. 6‘/* — Morg. id. id. id. 17,5 Staubregen. id. 1 — Nachm. id. id. id. 19 Himmel bedeckt. id. lov* — Abds. id. id. id. 19 ' desgl. 19« 148 Tag. Stunde. Ort. Geogr. Breite. Höhe üb. d. Meer. Temperatur. 6. Decemb. 6V2 Morg. Caldera, Schiff. 270 5' 0 17,30 Cels. id. 3*/2 — Nachm. id. id. id. 20,6 id. 8^2 — Abds. id. id. id. 19 7. Decemb. 7 — Morg. id. id. id. 17 id. 1^/2 — Nachm. In See. 270 0' id. 19,7 id. 7^/4 — Abds. id. 26» 47' id. 19 8. Decemb. 7 — Morg. id. 26« 21' id. 14,4 id. 8 — Morg. Bucht von Chanaral. id. id. 19 9. Decemb. 7^/2 — Morg. id. id. id. 17,5 10. Decemb. 8 — Morg. Minen las Animas. 26» 26' c. 800' 13 id. 12^/4 — Nachm. id. id. id. 20,3 id. 6 — Abds. Salado. 26» 22' c. 600' 19 11. Decemb. 6 — Morg. id. id. id. 13 id. 12^/2 — Nachm. id. id. id. 23,5 id. 4 — Nachm. Chanaral. 260 21' 20 26,6 12. Decemb. 9^/4 — Morg. id. id. id. 19,5 id. 6V4 — Abds. Cachin. de la Costa. . 260 4' 1722' 12,5 13. Decemb. 6 — Morg. id. id. id. 12 id. 3 — Nachm. Plateau. 260 2' 2026' 20,1 id. 4^/4 — Nchm. id. 250 56' 2085' 22,5 id. 10 — Abds. Cachiyuyal. 250 46' 2066' 15,6 14. Decemb. 5V2 — Morg. id. id. id. 10,2 id. 9V2 — Morg. Portez. delasTapadcras. 250 41' 1879' 24 id. 10^2 — Morg. Valle del llano Colorado. 250 39' 1576' 24 id. 11 — Morg. Portezuelo id. 250 38' 1860' 24 id. 772 — Abds. Agua del Clerigo. 250 26' 1217' 15 15. Decemb. 672 — Morg. id. id. 1217' 15,7 ' id. 872 — Morg. Bucht von Tartal. 250 25' 0 20,5 id. 117z — Morg. id. id. id. 22 id. 3 — Nachm. Agua del Clerigo. 250 26' 1217' 21,8 id. 9 — Abds, id. id. id. 18 16. Decemb. 10 — Morg. id. id. id. 22,5 17. Decemb. 73/4 — Morg. Estancia vieja. 250 12' 530' 15,8 id. 8 — Morg. Meer. 250 12' 25' 16 ^ 19. Decemb. 572 — Morg, Paposo. 250 2' 50' 16 id. 12 — Mittg. id. id. id. 22 id. 7 — Nachm. id. id. id. 17 20. Decemb. 6 — Morg. id. id. id. 16,8 id. 8 — Morg. Fass nach Cajon de Giianillo, 250 3' 766' 19,5 id. 8^/2 — Morg. Agua de Perales. 250 3' 721' 22,3 id. 11 — Morg. Hochebene. id. 1616' 14 id. 1 — Nachm. Valle del Guanillo. id. 1800' 22,2 id. 372 — Nachm. id. id. 3295' 20 id. 6 — Nachm. Agua de Perales. id. 721' 17 id. 8 — Abds. Paposo. 250 2' 50' 18 21. Decemb. 6 — Morg . id. id. id. 18,3 id. 12 — Mittg. id. id. id. 19,6 22. Decemb. 7 — Morg. id. id. id. 17,1 23. Decemb. 5 — Morg. El Medano. 240 50' 60' 17,2 id. 7 — Morg. Agua de Panul. 240 48' 6—700' 15 id. 1 — Nachm. Agua Miguel Diaz. 240 36' 861' 17,4 id. 272 — Nachm. id. id. id. 17,4 id. 3 — Nachm. Gränze d. Muschel. id. 220' 17,6 id. 5 — Nachm. Meeresufer. 240 34' 0 20,3 Bemerlcung. bedeckt. Himmel heiter. bedeckt. Himmel. Nebelregen. heftiger Westwind, trübe. nebelig. Nachts Staubregen. Nachts Staubregen. Nachts Staubregen. bedeckt. Himmel. bedeckt. Himmel, id. id. Nebel. 149 Tag, Stunde. Ort. Geogr. Breite. Eöhe üb. d. Meer. Temperatur. Bemerkung. 23. Decemb. 7 Uhr Nachm. Chagual del Jote. 24« 27' 400' 17.5« Cels. 24. Decemb. 6 — Morg. id. id. id. 16 id. 7 — Morg. Meeresufer. 24« 26' 30' 19 id. 10 — Morg. el Cobre. 24« 16' 12' 18 trübe. 28. Decemb. 7 — Morg. Isla blanca. 23« 34' 0 20,6 id. 4^/2 — Nachm. id. id. id. 21,9 id. 7 — Nachm. id. id. id. 21,2 29. Decemb. 8 — Morg. id. id. id. 22,5 id. 3*/j — Nachm. id. id. id. 22,5 id. 9V2 — Abds. id. id. id. 20 30. Decemb. 6 — Morg. In See. c. 23« 23' id. 20 id. 1 0 */2 — Morg. Mejillones. 23« 5' id. 24 id. 12 Y2 — Nachm. id. id. id. 23,7 id. 4 Yj — Naehm. id. id. id. 23 id. 7^2 — Nachm. id. id. id. 22,7 id. 9 — Abds. id. id. id. 22,7 31. Decemb. 6 — Morg. id. id. id. 20,2 bedeckt Himmel 3. Januar. 6*/2 — Morg. See. id. id. 20,2 6. Januar. 11 — Morg. id. id. id. 20,7 id. 12 — Mittg. id. id. id. 20,9 id. 1 — Nachm. id. id. id. 21,6 id. 2 — Nachm. id. id. id. 22,5 id. 3 — Nachm. id. id. id. 22,7 id. 4 — Nachm. id. id. id. 22,4 id. 5 — Nachm. id. id. id. 22,2 id. 6 — Nachm. id. 25« 0' id. 20,5 10. Januar. 10 — Morg. Bucht von Tartal. 25« 25' id. 22 11. Januar. 6Y2 — Morg. Agua del Clerigo. 25« 26' 756' 17,2 id. 10 — Morg. Gabelung des Thaies von Tartal. 25« 31' 1269' 20,6 id. 10 — Morg. Agua de Breadal. id. 1629' 20,6 id. 12 — Mittg. id. id. id. 23,5 id. 12 — Nachts. Cachiyuyal. 25« 22' 4014' 12 12. Januar. 5Y2 — Morg. id. id. id. 5,8 dicker Nebel. id. 1^4 — Nachm. Hochebene. 25« 11' 4946' 23,5 id. 11 — Morg. Cachin. de la Sierra. 25« 1' 7516' 9,5 Nachtfrost 13. Januar. 5 — Morg. id. id. id. 3 id. 11 — Morg. id. id. id. 26 id. 3 — Nachm. id. id. id. 25 14. Januar. 5^/2 — Morg. id. id. id. 4,5 Nachts Frost. id. 10 — Morg. W eg nach Profetas. c. 24« 55' 7938' 16,5 id. 12 — Mittg. Rücken vor Profet. c. 24« 48' etwa 9400' 19,5 id. 4^2 — Nachm. Agua de Profetas. 24« 44' 9180' 19,5 15. Januar. 6*/j — Morg. id. id. id. 2,5 Nachts Frost id. 2 — Nachm. Agua de Varas. 24« 37' 9767' 23,7 16. Januar. 6 — Morg. id. id. id. 2,5 Nachts Frost. id. 9 — Morg. Alto de Varas. 24« 30' 11510' 11 starker Wind. id. 10 — Morg. id. id. id. 17,5 windstill. id. 3 — Nachm. Punta negra. 24« 21' 8200' 21,2 id. 7 — Nachm. id. id. id. 14,2 Nachts Frost. 17. Januar. 4 — Nachm. Imilac. 23« 50' 7800' 20,9 18. Januar. 5Y2 — Morg. id. id. id. 1 Nachts Frost. id. 9 — Morg. Thal zwischen Imilao und Pingo-pingo* 23« 42' c. 7400' 19,7 Nachts Frost id. 4^2 — Nachm. Alto de Pingopingo 23« 38' 11300' 19,5 19. Januar. 9 — Morg. Tilopozo. 23« 19' 7300' 1 19.5 150 Tag. Stunde. Ort. Geogr. Breite. Söhe üb. d. Meer. Temperatur, j Bemerkung. 19. Januar. TV, Uhr Nachm. Tilopozo. 230 19' 7300' 21,50 Cels. 20. Januar. 6‘A — Morg. id. id. id. 12,6 id. 9^/2 — Morg. id. id. 1 id. 19,5 id. 12 — Mittg. id. id. id. 27 id. 3 — Nachm. id. id. id. 28,7 21. Januar. 4V2 — Nachm. Agua de Carvajal. 220 52' id. 28,7 id. 6 — Nachm. id. id. id. 24,25 22. Januar. 1 — Nachm. W eg nach Atacama. 220 28' 7400' 37,5 Auf dem Wege. 23. Januar. 10 — Morg. Atacama. 220 26' id. 24,2 id. 3 — Nachm. id. id. id. 26 24. Januar. 9 — Morg. id. id. id. 23,1 id. 12 — Mittg. id. id. id. 24,3 id. 3 — N achm. id. id. id. 26,6 25. Januar. 7 — Morg, id. id. id. 19,8 26. Januar. 6 — Morg. Mina S. Bartolo. 220 8' c. 8400' 8,7 id. 53/, — Nachm. Atacama. 220 26' 7400' 24 id. 8 — Abends. id. id. id. 18 27. Jannar. 6 — Morg. id. id. id. 18 id. 123/, — Nachm. id. id. id. 29,7 28. Januar. 53/, — Morg. id. id. id. 8,1 id. 8 — Morg. id. id. id. 21,2 id. 9V» — Morg. id. id. id. 23 id. lOVs — Morg. id. id. id. 23,7 id. 12 — Mittg. id. id. id. 25,6 im Zimmer. id. 1% — Nachm. id. id. ^ id. 25,7 id. 2V2 — Nachm., id. id. id. 26,4 id. 3V2 — Nachm, id. id. id. 26,4 Abends bewölkt. id. 5 — Nachm. id. id. id. 26,5 im Zimmer. 29. Januar. 6 — Morg. id. id. id. 11,2 id. 7 — Morg. id. id. id. 15 id. 8 — Morg. id. id. id. 16,7 id. 9 — Morg. id. id. id. 20 id. 10 — Morg. id. id. id. 22,2 id. 11 — Morg. id. id. id. 24 id. 12 — Mittg. id. id. id. 25 id. 1 — Nachm. id. id. id. 27 id. 2 — Nachm. id. id. id. 25 id. 3 — Nachm. id. id. id. 24 id. 4 — Nachm. id. id. id. 23,4 id. 5 — Nachm. id. id. id. 22 id. 6 — Nachm. id. id. id. 19,7 id. 7 — Nachm. id. id. id. 18,1 id. 8 — Abends. id. id. id. 16,9 id. 9 — Abends. id. id. id. 14,5 id. 10 — Abends. id. id. id. 13,8 30. .Januar. 8‘A — Morg. id. id. id. 15,4 ' id. 10 — Morg. id. id. id. 23,7 31, Januar. 6 — Morg. Toconado. 220 30/ 7557' 10 id. 7 — Morg. id. id. id. 13 Nachts vom 31. auf l.Febr Gewitter. 2. Febr. 5V2 — Morg. Cienego redondo. 230 13' 7400' 2 id. 7V2 — Morg. id. id. id. 12,5 id. 23/, — Nachm. Tilopozo. 230 19' 7300' 29,4 id. — Nachm. id. id. id. 23,3 3. Fcbr. — Morg. id. id. id. 1 11,3 151 Tag. Stunde. Ort. Geogr. Breite. Höhe üb . d. Meer Temperatur. Bemerkung. 3. Febr. 12 Uhr Mittg. Tilopozo. 230 19' 7300' 30,9« Cels. 4. Febr. 5 — Morg, id. id. id. 6,5 NaebU vom 3. zam 4. 0»- wKter in der Näbe. 5. Febr. 53/4 — Morg. Puquios. 230 50' 10900' 3,1 Nachts Frost. id. 6V2 — Morg. id. id. id. 6,9 id. 7V2 — Morg. id. id. id. 12,1 id. 9 — Morg. id. id. id. 13,5 id. IIV2 — Morg. id. id. id. 20 id. 12 — Mittg. id. id. id 23 id. 1 — Nachm. id. id. id. 23,3 id. — Nachm. id. id. id. 22,7 id. 4 — Nachm. id. id. id. 20,5 6. Febr. 7 — Morg. id. id. id. 8 Nachts Frost. id. IOV4 — Morg. Vor Pajonal. id. 1' 19,7 windig. id. 11 — Morg. Pajonal. 230 55' 10480' 14 id. 3‘/; — Nachm. id. id. id. 20 id. 6V2 — Nachm. id. id. id. 12,5 7. Febr. 12 — Mittg. Imilac. 23« 50' 7800' 29,8 Nachts Frost. 8. Febr. 7 — Morg. Pajonal. 23« 65' 10480' 5,1 Nachts Frost id. 9 — Morg. id. id. id. 16 id. IIV2 — Morg. id. id. id. 21 id. 2V2 — Nachm. id. id. id. 11.7 Gewitter. Regen and et- wa# Hagel. id. 4 — Nachm. id. id. id. 16,4 id. 7 — Nachm. id. id. id. 12,8 9. Febr. 6‘A — Morg. id. > id. id. 2,5 Nachts Frost. id. 9 — Morg. Zwischen Pajonal und Zorras« id. id. 14,1 10. Febr. 6 — Morg. Zorras. 24« 8' 9650' 0 Nachts Frost. id. 9 - — Morg. Weiter ob. im Thal. id. id. 11,5 id. 11% — Morg. Hochebene. id. 11200-11500' 10 id. 43/, — Nachm. Zorras. id. 9650' 15,1 id. 6 72 — Nachm. id. id. id. 8 id. 8 - — Abends. id. id. id. 6,5 11. Febr. 53/, - — Morg. id. id. id. —4 Nachts Frost id. 7V2- — Morg. id. id. id. 7,2 id. 9 V2 — Morg. id. id. id. 10,8 12. Febr. 5 — Morg. Barrancas blancas. 24« 32' 8950' 1,5 Nachts Frost id. 6 - — Nachm. Kio frio. 24« 49' 10,500' 8,7 13. Febr. 53/, — Morg. id. id. id. —6,2 id. 7 — Morg. id. id. id. -4,6 id. 8 — Morg. id. id. id. 3,9 id. 9 — Morg. id. id. id. 7,9 id. 10 — Morg. id. id. 10,750' 10,4 auf der Höhe. id. 11 — Morg. id. id. id. 14,7 id. 12 — Mittg. id. id. id. 19 id. 172 — Nachm. id. id. id. 16,1 id. 372 — Nachm. id. id. id. 14,4 id. 4 — Nachm. id. id. id. 14,2 id. 572 — Nachm. id. id. 10,500' 8 id. 00 — Abds. id. id. id. 2 14. Febr. 572 — Morg. id. id. id. —6,9 Nachts Frost. id. 7 — Morg. id. id. id. —5 id. 872 — Morg. id. id. id. 8 id. 174 — Nachm. las Columnas. 24« 57' c. 120UO' 12 id. 472 — Nachm. Sandon. 25« 3' 9500' 17 id. 63/, — Nachm. id. id. id. 6 152 Tag. Stunde. Ort. 1 Geogr. Breite. fföÄe üb. d. Meer. Temperatur. 15. Febr. 5*/2 Morg. Sandon. 25° 3' 9500' 1,5« Gels. id. 1 — Nchm. Vaquillas. 250 7' c. 10,000' 24 id. 3 — Nchm. id. id. id. 22,5 id. 6 — Nchm. id. id. id. 12,2 16. Febr. 6 — Morg, Chaco, 25» 12' 3500' -0,7 id. 7 — Morg. id. id. id. 7,6 id. 8 — Morg. id. id. id. 14 id. 9 — Morg. id. id. id. 16,2 id. 10 — Morg. id. id. id. 18 id. 11 — Morg. id. id. id. 19,1 id. 12^/2 — Nchm. id. id. id. 24,5 id. 4*/2 — Nchm. id. id. id. 21,5 id. 6 — Nchm. id. id. id. 12,8 id. 7 — Nchm. id. id. id. 10,1 17. Febr. 5^/2 — Morg. id. id. id. 2 id. 5^2 — Nachm. Juncal. 250 28' 8200' 18,3 16. Febr. 5 Y2 • — Morg. id. id. id. 6,2 id. 7 — Morg. id. id. id. 11,3 id. 2 Y2 — Nachm. Encantada. 250 41' 8080' 23,5 id. 3^2 — Nachm. id. id. id. 22,5 19. Febr. 6 — Morg. id. id. id. 7,7 id. 8 — Morg. id. id. id. 13,8 id. IOY2 — Morg. id. id. id. 18 id. 2 — Nachm. id. id. id. 21,3 id. 3Y4 — Nachm. id. id. id. 17,3 id. 4Y2 — Nachm. id. id. id. 21 id. 5 — Nachm. id. id. id. 15,2 id. 6 — Nachm. id. id. id. 13,3 id. 7 — Nachm. id. id. id. 11,1 id. 8Y4 — Nachm, id. id. id. 9,8 20. Febr. 5Y2 — Morg. id. id. id. 7,5 id. 7 Y4 — Morg. id. id. id. 9 id. 9 Y2 — Morg. id. id. id. 17,4 id. 5Y2 — Nachm, Dona Ines. 25« 56' 7925' 18,8 id. 6Y4 — Nachm. id. id. id. 14,6 21. Febr. 1% — Morg. id. id. id. 10 id. 6Y4 — Nachm. Agua dulce. 26« 15' 6400' 17,2 22. Febr. 6 — Morg. id. id. id. 10,5 23. Febr. 8Y4 — Morg. Chanaral bajo. 26« 37' 4796' 18,7 id. 9 Y4 — Morg. id. id. id. 25,4 id. IOY4 — Morg. id. id. id. 27,1 id. 11 — Morg. id. id. id. 26,9 id. 12 — Mittg. id. id. id. 28,1 id. 1 — Nachm. id. id. id. 27,7 id. 2 — Nachm. id. id. id. 27,7 id. 3 — Nachm. id. id. id. 26,4 id. 4 — Nachm. id. id. id. 26,6 id. 5 — Nachm. id. id. id. 23,9 id. 6 — Nachm. id. id. id. 21,7 id. 8 — Abends. id. id. id. 18,4 24. Febr. 5Y2 — Morg. id. id. id. 13,2 id. 7 — Morg. id. id. id. 15,7 id. I2Y2 — Nachm. Ebene zwischen Chana- ral und Treapuntas. 26« 43' 5133' 26,3 id. 3^/4 — Nachm. Pas.shöhe. 26« 53' 6224' 24,9 Bemerkung. Nachts Frost, im Winde 17,5. Nachts Frost. 153 Tag. Stunde. Ort. Geogr. Breite. Höhe üb. d. Meer- Temperatur. Bemerkung. 24. Febr. 4 Uhr Nchm. Trespunta.«?. 26« 54' 5727' 2.5,1« Gels. PlazÄ. 25. Febr. 8 — Morg. id. id. 5S00' 1S,1 derMiaeGcrmaoik. id. 10 — Morg. id. id. id. 22 id. 2 — Nchm. id. id. id. 24.5 id. 7 — Nchm. id. id. id. 19,7 26. Febr. IIV4 — Morg. Puquios. 27« 9' 4795' 23,8 id. 53/4 — Nchm. Llampos. 27« 11' 3322' 20,0 id. 10 — Abds. el Chulo. 27« 15' 2450' 12 27. Febr. 6 — Morg. id. id. id. 1 1.2 id. 1 — Nclim. Copiapö. 27« 23' 1134' 21.2 Ein erhebliches Resultat lässt sich aus so unvollstänrUgen , einen so kurzen Zeitraum umfassenden Beobachtungen nicht ziehen. Berechnen wir Jedoch a])proximativ die 'Jempera- turen für die Stunden 6 Uhr Morgens, 1 Uhr Nachmittags, 0 Uhr AbemLs, .so finden wir das überraschende Resultat, dass die Temperatur in dem ganzen Raume zwischen (Jojnapö und Atacama von 27® 23' bis 22® G' in der heissesten Zeit des Tages, vorausgesetzt, dass man ei- nen vor den Winden geschützten Ort beobachtet, wenig verschieden ist, und dass selbst die Meereshöhe darauf einen geringen Einfluss hat. Die mittlere Temperatur dieser Stunden ist nämlich 22,8®; der kälteste Ort, Rio frio hat 19, Differenz 3,8® bei 10500' IMeereshöhe; die heisseste Gegend ist das Ufer des Salzsees von Atacama mit 29®, also Differenz 6,2®. Unge- achtet derselbe 7400 Fuss über dem Meere liegt, so begreift sich die hohe Temperatur leicht, da es ein grosses, flaches, schattenloses Kesselthal ist. Die Temperatur nimmt also in der heis- sesten Tagesstunde mit der Höhe nur sehr unbedeutend ab. Ganz anders ist es mit den Nächten. Während auf der See die Nächte unbedeutend kühler sind als auf dem Lande, nimmt die Differenz zwischen der grössten Kälte in der Nacht und der grössten Wärme am Tage um so mehr zu je mehr man sich erhebt. Die Differenzen zwischen 6 Uhr Morgens und 1 Uhr Mittags sind nämlich; Auf dem Meere unter 23® 24' Br. 3,6® C. ; auf dem Meere unter 27® 4' Br. 3® C. ; in Paposo 50 Fuss über dem Meere 3®C. ; in Copiapö 1100 Fuss über dem Meere 11®; in Agua del Clerigo nahe dem ]\ leere, 1200 Fuss Meereshöhe 5,8®; in Chaiaaral bajo 4800 Fuss Meereshöhe 8®; in Trespuntas 5700 Fuss Mee- reshöhe 8,5®; in Atacama 7400 Fuss Meereshöhe 15® C. ; in Cachinal de la SieiTa 7500 Fuss Meereshöhe 20®; in der Encantada 8000 Fuss IMeereshöhe 13,3®; in Chaco 8500' l\leereshöhe 25,1®; in Zorras 9600 Fuss Meereshöhe 21®; in Pajonal 10400 Fuss Meereshöhe 18®; in Rio frio 10500 Fuss Meereshöhe 25,5®; in Puquios 10800 Fuss Meereshöhe 20®, oder nehmen nur das Mittel dieser drei Orte, in 10500 Fuss Meereshöhe 21®. Wir haben nämlich: Temperatur um Ort. Geogr. Breite. Meereshöhe. 6 Uhr Morg. l Uhr Nachm. 6 Uhr Abds. Mittl. Temper.\ Bemerkung. Meer. 23« 34' 0 19« C. 22,6« C. 21,2« C. 20,1« C. Meer. 27« 4' 0 17 20 19 18,0 Paposo. 25« 2' 50 17 20 18 17,5 Copiapö. 27« 23' 1100 15 26 22 18,5 Agua de Clerigo. 25« 26' 1200 16,4 22,2 17 16,7 Chanaral bajo. 26« 37' 4800 14 27,7 20 17,0 Trespuntas. 26« 54' 5700 16 24,5 20 18,0 Atacama. 23« 19' 7400 9 29 • i 22 15,5 Philippi, Reise durch Atacama. 20 154 Temperatur um Ort. Geogr. Breite. Meereshöhe, 6 Uhr Morg. 1 Uhr Nachm 6 Uhr Äbds. Mittl. Temper. Bemerkung. Cachin. de la Sierra. 22» 26' 7400 11 28 19 15,0 Nachts Frost, Tilopozo. 25° 1' 7500 6 26 12 ? 9,0 Encantada. 2.50 4P 8000 7,7 21 13 10,3 Chaco. 250 12' 8500 - 0,7 24,4 10 4,7 Nachts Frost. Zorras. 24« 8' 9600 — 3 21 8 2,5 Nachts Frost. Pajonal. 23« 25' 10400 0 22 13 6,5 Nachts Frost. Rio frio. 24« 49' 10500 — 6,5 19 4 — 1,2 Nachts Frost. Puquios. 23« 50' 10800 3 23,3 12 7,5 Nachts Frost. Nehmen wir an, die mittlere Temperatur des Tages sei gleich dem arithmetischen Mittel der Temperaturen von 6 Uhr Morgens und 6 Uhr Abends, so erhalten wir die Zahlen: Höhe über dem Meere. Mittlere Temperatur. ' Maximum. 0 Ö 0 00 20,9« C. 1200 Fuss. 17,6 24,1 5000 „ 17,6 26,1 7500 „ 12,0 26 8500 „ 7,5 24 10500 „ 4,3 21 Es fällt auf, dass die mittlere Temperatur bis zur Höhe von 5000 Fuss nahezu dieselbe bleibt und erst dann abnimmt, aber dies erklärt sich leicht, indem die Nähe des Oceans die Temperatur bedeutend deprimirt, und erst die höheren, mehr nach Osten gelegenen Orte von diesem Elemente nicht mehr so bedeutend influenzirt werden. Ueber die Winde habe ich nur zu bemerken, dass während der ganzen Zeit meiner Eeise durch die Wüste die Land- und Seewinde mit grosser Regelmässigkeit geherrscht habem Hydrometeore. In Betreff der Hydrometeore habe ich gehörigen Ortes bemerkt, dass es allerdings bisweilen in der Wüste regnet; dass man im Innern derselben im Winter Schnee fallen sieht, dass der Februar Regen (an den höheren Bergen natürlich Schnee) und auch wohl Hagel bringt, wie ich denn zwei solche Niederschläge, die freilich nicht von Bedeutung waren, selbst erlebt habe, dass von Zeit zu Zeit, alle 20, 30, 50 Jahre wolkenbruchänhliche Regengüsse beobachtet werden, wie der vom Mai 1848, der beinahe das Haus von Chanaral bajo wegriss und machte, dass der Salado bis ins Meer floss, so wie der, welcher bewirkte, dass ein Strom sich durch die Quebrada von Paipote auf Copiapö loswälzte. Endlich habe ich von den Nebeln und Nebelregen der Gegend von Paposo und der dadurch hervorgebrachten Vege- tation gesprochen. Es bleibt mir nun noch übrig, die paar mit dem Psychrometer*) gemach- ten Beobachtungen anzuführen. Nachdem ich das Quecksilber aus dem Barometer verloren, und der Aneroid unbrauchbar war, habe ich keine Beobachtungen mit dem Psychrometer mehr anstellen mögen. *) Das Instrument, womit ich beobachtet habe, gehört dem physikalischen Cabinet der Universität Santiago und wurde mir von Herrn Prof, Doraeyko bereitwilligst verabfolgt. 155 Tag. Stunde. Ort. Baromet. Trockn. Therm i Nast. Therm. Differenz. 1. Decemb. 6 Uhr Morg. Copiapö. 742,5 mm. 18,5® C. 1 15,3° C. 3,2 « C. id. IV2 — Nachm. id. 742,2 24,7 16,6 5,9 2. Decemb. 6 — Morg. id. 743,4 18,6 ■ 15,2 3,4 id. DA — Nachm. id. 742,7 25,5 19,2 6,3 3. Decemb. 6 — Morg. id. 742,5 19,0 15,15 3,85 id. DA — Nachm. id. 740,7 24,1 18,4 5,7 10. Decemb. 7 — Morg. las Animas. 13 13 0 id. 123/, — Nachm. id. 20,3 15,7 4,6 id. 6 — Nachm. Salado. 10 15,3 3,7 16. Januar. 2 — Nachm. Agua de Varas. 230,9'" Par. 25,6 12,5 1.3,1 16. „ 7 — Nachm. Punta negra. 14,2 5,5 6,7 17. „ 4 — Nachm. Imilac. 17,6 7.55 10,05 18. „ 5 — Nachm. AltodePingopingo. 10,8 0,15 10,65 20. „ 9 — Morg. Tilopozo. 25,2 16,6 6,6 id. 12 — Mittg. id. 27,0 16,0 11,0 21. Januar. 6 — Nachm. Agua de Caravajal. 24,25 12,1 12,15 24. „ 12 — Mittg. Atacama. 24,3 12,6 11,7 25. „ DA — Morg. id. 10,8 1 1,55 8,25 26. „ 6 — Nachm. id. 25,0 14,1 11,1 27. „ 1 — Nachm. id. 27,5 15,15 12,35 28. „ 2‘A — Nachm. id. 26,4 14,75 1 1.65 29. „ 6 — Morg. id. 17,3 10 7,3 id. 1 — Nachm, id. 255'" Par. 23,5 12,7 10,8 id. 6 — Nachm, id. 254,7 21,1 10,8 10,3 19. Febr ^*A — Nachm. Encantada. 254,6 21,3 , 11,2 11,1 Die Temperatur der Quellen habe ich selten beobachtet. Sie sind so unbedeu- tend, und der Einwirkung der Sonnenstrahlen dermassen ausgesetzt, dass kein wissenschaftli- ches Resultat zu erwarten stand. Der Bach von Rio frio war z. B. des ]\lorgens stellenweise gefroren ! Dass die Quelle von Tilopozo und die vom Thal Zorras warme Quellen sind , habe ich am gehörigen Orte bemerkt. Optische Erscheinungen. Fata Morgana. Mehrmals ist es mir so vorgekommen, als ob die Dämmerung in der Wüste, nament- lich des Abends, viel länger dauerte und viel heller sei als gewöhnlich ; es ist in einzelnen b'ällen fast fünf Viertelstunden nach Sonnenuntergang noch hell geblieben, so dass ich ein paar Mal glaubte, Avir hätten Mondschein. Die Fata Morgana ist eine sehr gewöhnliche Erscheinung. Da aber in der Wüste keine Bäume, Häuser, Felsen existiren, sondern nur runde Gipfel, so bringt sie keine so auffallenden Gestalten hervor wie sie wohl andere Beobachter gesehen ha- ben, die vielleicht auch eine lebhaftere Einbildungskraft besessen haben, als mir zu Theil ge- worden ist. Der gewöhnlichste Fall ist der, dass die ferneren Gegenstände aufrecht in der Luft schweben und unten grade und horizontal abgeschnitten sind, und zwar hängen sie am häufigsten in der Mitte oder auf der einen Seite noch mit dem sichtbaren Horizonte zusammen wie in Fig. 1 und 3. No. 1. No. 2. 20 No. 3. 156 Nur ein paar Mal habe ich die Bilder bedeutend in die Höbe gerückt gesehen und be- gleitet von einem zweiten verkehrten Bilde wie in Fig. 2. Nicht selten waren glänzende belle Stellen, welche täuschend wie Seen oder Flüsse aussahen, wie es Fig. 3 zeigt. Die merkwür- digste Erscheinung war meines Erachtens diejenige, welche sich mir zwischen Barrancas hlan- cas und Eio fHo darbot. Hier traten von zwei Seiten die Hügel ziemlich nahe zusammen. Der horizontale Grund, welcher sie verband, erschien aber ausgehölt, und ebenso schien die Basis der Hügel ausgehölt. Der Abhaug derselben erschien jederseits drei Mal und vier Mal, aber nicht mit parallelen Linien, sondern je mehr sich die Umrisse von dem wirklichen Um- risse der Hügel entfernten, um so grösser war der vorspringende Winkel derselben, so dass es schien, als ob sie sich von beiden Seiten zu vereinigen strebten. Siehe Fig. 4. Es sind of- fenbar ein paar Symplegaden*) des Festlandes. Elektrische Erscheinungen. Ich habe viel von der ausnehmend starken Elektricität in der Wüste gehört, und da die Luft in derselben so ungemein trocken ist, so müssen sich allerdings, sollte man meinen, die elektrischen Erscheinungen der Atmosphäre in der Wüste auf eine auffallende Weise zeigen. Man hat mir namentlich erzählt, es sei etwas ganz Gewöhnliches, dass die Haare der Men- schen und selbst der Maulthiere sich emporsträubten, leuchteten und bei der Berührung Fun- ken sprühten. Ich muss indessen sagen, dass ich nichts der Art gesehen, noch in der Wüste selbst von den Maulthiertreibern, Guanacojägern, Cateadoren davon habe erzählen hören, dass sie es an sich selbst erlebt hätten. Ja ich habe nicht ein Mal das eigenthümliche Wetter- leuchten in der Cordillere, welches Meyen und andere so fälschlich für eine vulkanische Er- scheinung halten, öfter bemerkt, als in den mittleren oder südlichen Provinzen Chiles, und nie- mals so schön wie im verflossenen December bei S. Fernando. Was alle jene Erscheinungen anlangt, so muss ich nachträglich bemerken, dass das Leuchten, Sträuben der Haare, Fun- kensprühen u. s. w. allerdings sehr häufig beobachtet wird, aber nur im Winter, nicht im Sommer, wogegen man im Winter keine Gewitter und kein Wetterleuchten wahrnimmt. Capitel VIII. Zoologie der Wüste Atacama. Eine flüchtige Reise wie die meinige kann natürlich nur einzelne Data liefern, die keine Ansprüche darauf machen, ein vollständiges Bild der Fauna zu geben, und daher darf ich wohl auf nachsichtige Aufnahme der folgenden Bemerkungen hoffen. *) So nannten die Alten bekanntlich zwei Felseninseln an der Mündung des Thracischen Bosporus in den Pontus, die dem Myilius zufolge fortwährend aneinander schlugen und alles Dazwischenfahrende zertrümmerten, bis kühne Schiffer, die Ai’gonauten, hindurchfuhren, — und der Mythus ein Ende hatte. 157 S äugethiere. Fledermäuse erinnere ich mich nicht in der Wüste geschn zu haben. Lutra felina (Mustela felina Molina Saggio sulla stör. nat. dpi Cliüi p. 284. — Lu- tra chilensis Bennet Proceed. Zool. Soc. Bond. 1832. p. 1. etc.). Gay Zool. 7, p. 45, ge- wöhnlich ChincMmen oder Chungungo, auch wohl Gato de mar genannt, ist auch an dieser nördlichen Küste so gemein, wie an der der südlichen Provinzen Chiles, und lebt bekanntlich ausschliesslich im Meere (die Angaben, dass sie auch in den Flüssen Chiles vorkUmen, sind zweifelhaft). Canis. Man hat mir versichert, dass es Füchse in der Wüste, namentlich in den Küsten gegenden gäbe; weiter kann ich von diesem Thiere nicht berichten und namentlich nicht, welche Art es sei. Chinchilla lanigera Gray Spicü. Zool. p. 1. — Mus laniger Molina l. c. p. 301. Eriomys Chinchilla Lichtenst. — Lagostomus Chinchilla Meyen etc. — Gay Zool. 7, p. 90. — Gay sagt von diesem Thiere: „Man hat irrthümhch gesagt, dass sie die Cordilleren von Chile bewohnen, da sie im Gegentheil die heissesten Gegenden vorziehen, die Hügel an der Küste oder die Thäler im Innern u. s. w.“ und dOrhigny sagt ganz im Ge- gentheil (Voy. III, p. 330): „Diese kleinen Thiere bewohnen die unfruchtbarsten und kälte- sten Theile der Cordillere.‘‘ Wie reimt sich dies zusammen? Gibt es zwei verschiedene Ar- ten Chinchilla’s ? oder verhält es sich mit der Chinchilla, wie mit dem Guanaco, dem die Temperatur und der Luftdruck sehr gleichgültig zu sein scheint, wenn es nur Wüste bst. In den Gebirgen von Atacama, Peine u. s. w. gibt es Chinchillas, doch bekam ich weder das Thier noch das Fell desselben zu sehen; meine Leute fingen, während ich in Mejillones war, zwei junge Thierchen in Paposo lebendig, von denen eins in der Nacht bevor es aufs Schiff ge- bracht wurde, entwischte, und das andre 24 Stunden später ein Kaub des Katteuhundes des Commandanten wurde. Lagotis criniger Lesson. — Lepus viscacia Molina 1. c. p. 307. vid. Gay Zool. 7, p. 92, tab. 5 und 6, die Viscacha von Chile, die bekanntlich ein ganz andres Thier als die Viscacha von Buenos Ayres ist, findet sich eben so häufig in den Bergen der Wüste, wie in denen des mittleren und nördlichen Chiles. Ein paar Mal wurden Avelche geschossen, und im Thale Sandon fing einer meiner Diener ein junges Thier kurz vor Aufgang der Sonne lebendig. Ctenomys fulvus Ph. S. Zool. Tab. I. Der Pelz ist Aveich, fein und ziemlich kurz ; das Borstenhaar in der untern Hälfte schie- fergrau, in der obern Hälfte auf dem Kopfe und in der Mittellinie des Rückens blass rost- farben, an den Seiten heller, fast strohgelb, unten weisslich. Ich sehe keine Spur einer Aveis- sen Nackenbinde. Die Schnauze ist schwärzlich grau; der SchAvanz hellgrau, in der ^littel- linie oben braun; die letzte Hälfte desselben ist oben und unten mit längeren Haaren besetzt, welche bisweilen die Länge von 6 Linien erreichen, und also eine Art Kamm bilden. (Von diesem Kamme ist in der Abbildung der Ct. brasiliensis bei d’Orbigny keine Spur.) Die Haare der Füsse sind weisslich. An den Vorderfüssen sitzen am Aussenrande ziemlich Av^eiche, 3 bis 4V2 Linien lange, horizontal ausgebreitete Haare wie Wimpern; die entsprechenden Haare der Hinterfüsse sind kürzer, steifer und nach unten umgeschlagen. Die Nägel der Vorderfiisse 158 sind grau, stumpf, oben flach, ja mit einer, seichten Rinne durchzogen; der Nagel der Mit- telzehe ist 4% Linien lang, wie in der citirten Figur von d’Orbigny, wo die Nägel aber weiss und spitz sind. Die Nägel der Hinterfüsse sind kleiner, schmaler, oben gerundet, ohne Furche, der der Mittelzehe nur 3% Linien lang. Die kammartigen Borsten über den Nägeln, welche dem Geschlecht seinen Namen gegeben haben, sind an den Vorderfüssen fast so lang wie die Nägel und ziemlich weich; an den Hinterfüssen sind sie aber nur halb so lang wie die Nägel, sehr steif und sehr auffallend kammartig. Die Schneidezähne sind gelb und in beiden Kinnla- den 4 Linien lang und l®/i Linien breit. Die Schnurrborsten sind sehr lang, die längsten wohl 20 Linien, so dass sie weit über die Ohren reichen; einige sind weiss, andre schwarz. Dimensionen. Länge von der Spitze der Schnauze bis zur Schwanzwurzel 8 Zoll 6 Lin. des Schwanzes 3 u 4 » n der Vorderfüsse von der Handwurzel an ohne die Nägel j» 9V, u 11 der Vorderfüsse mit den Nägeln gemessen 1 n 1 n n der Fusssohle und Zehen ohne die Nägel 1 » 5 n „ „ mit den Nägeln 1 n 8 n Ctenomys bolivienssis unterscheidet sich von unserer Art dadurch, dass die obere Seite des Kopfes und der Schnauze schwärzlich braun sind, welche Färbung sich über den Nacken und vordem Theil des Rückens fortzieht; durch die lebhaft rostgelbe Farbe des grös- seren Theiles der Unterseite, durch enorme 6V2 Linien lange Nägel der Vorderfüsse, endlich durch bedeutendere Grösse, indem die Länge von der Spitze der Schnauze bis zur Schwanz- wurzel 12 Zoll beträgt, wogegen der Schwanz verhältnissmässig kürzer (3 Zoll) ist, also nur ein Viertel der Körperlänge misst, während er bei unserer Art über ein Drittheil ausmacht. Ct. leucodon unterscheidet sich auf den ersten Blick durch weisse Vorderzähne, schmale Nägel und braune Färbung. — Ct. brasiliensis kommt unserer Art viel näher und ist in Grösse und Färbung wenig verschieden, ja aus der Beschreibung von Waterhouse, der gar nichts von den Nägeln sagt! kann ich keinen sehr wichtigen Unterschied ab- leiten. Aber wenn die Figur von d’Orbigny in Voyage dans l’Amör. mörid. richtig ist, so zeigt Ct. brasiliensis folgende Unterschiede; 1) die Farbe ist rothgelb, 2) der Schwanz ist sehr viel kürzer, nicht zweizeilig oder kammartig behaart, 3) die Nägel der Vorderfüsse sind spitz und weiss (?), 4) die Nägel der Hinterfüsse sind weit kürzer. — Bei d’Orbigny fehlt alle Beschreibung. Diese Art ist es, welche in dem Centrum der Wüste, in einer Höhe von 9 — 11000 Fuss bei Pingo-pingo, Pajonal, Zorras etc. den Boden wie ein Sieb durchlöchert. Sie heisst bei den wenigen Personen, welche die Wüste durchziehen, Oculto, Verborgener, weil man sie nur eine kurze Zeit in der Abend- und Morgendämmerung sieht. Sie schmecken ganz gut. Ctenomys atacamensis Ph. S. Zool. tab. JI, fig. 1. Der Pelz ist weich, fein, ziemlich kurz. Die Färbung ist im Allgemeinen blass rost- farben ; der Kopf, der Nacken und der vordere Theil des Rückens sind dunkler rostfarben, die untci-c Seite ist ebenfalls rostfarben; alle Haare sind in ihrer unteren Hälfte schiefergrau. Ich finde keine Spur einer weissen Nackenbinde. Die Schnauze ist graubraun; der Schwanz gelb- 159 lichgrau, oben nicht dunkler als unten, seine Haare sind wohl nach der Spitze hin etwas län- ger, bilden aber keinen so deutlichen Karnrn wie bei der vorigen Art. Die Haare der P'Usse sind weisslich und ziemlich spärlich; die, welche am Aussenrande der P'iisse stehen, sind ver- längert, wimperartig, horizontal abstehend ; an den Hinterfüssen sind sie länger als an den Vor- derfüssen, 2V2 Linien lang. Die Nägel der VordeHusse sind spitz, viel schmäler als bei der vorigen Art, oben nicht platt, sondern wohl gerundet und ohne Spur von Rinne, von hellgrauer h"arbe; der mittlere Nagel ist 4 Linien lang. Die Nagel der HinterfUsse sind heller, beinahe weiss, grader, kürzer, nur IV2 — 17s Linien lang. Das ausgestopfte Exemplar zeigt nur an Zeigefinger und Mittelzehe die kammartigen Borsten, welche diesem Oeschlecht eigenthiimlich sind; die entsprechenden Haare der Vorderfüsse sind von den gewöhnliclien Haaren nicht ver- schieden. Die Schnurrborsten sind bis 18 Linien lang, reichen also ebenfalls weit über die Ohren hinaus, und sind fast sämmtlich weiss. Die Schneidezähnc sind gelb und 1 Linie breit. Dimensionen. Länge von der Spitze der Schnauze bis zur Schwanzwurzel „ des Schwanzes „ des Handtellers und der Zehen ohne die Nägel „ „ mit den Nägeln „ der PMsssohle und der Zehen ohne die Nägel „ „ „. mit den Nägeln rj Zoll 7 2 „ 11 1 » 2>/, Linien. J5 n Diese Art unterscheidet sich — ganz abgesehen von ihrer röthlicheren I'ärbung und geringeren Grösse — wesentlich von der vorigen Art durch den längeren Schwanz, dem der Kamm von Haaren fehlt, und durch die schmalen, spitzen, oben gewölbten Nägel der ^’order- füsse, welche bei jener stumpf, breit, oben platt, ja sogar schwach rinneiifönnig sind. — Von Ct. brasiliensis unterscheidet sie sich durch geringere Grösse, weit längeren Schwanz, röth- liche Färbung der Unterseite etc.; von Ct. boliviensis durch die geringe Grösse, den lan- gen Schwanz, die gelbrothe Färbung; von Ct. leucodon durch die geringe Grösse, die roth- gelbe Färbung, die gelben Schneidezähne; von Ct. magellanicus durch geringe Grösse und grosse Nägel (bei Ct. magellanicus ist der längste Nagel nur 27s Linien lang, bei unserer Art, ungeachtet sie weit kleiner ist, ist er 4 Linien lang), u. s. av. Diese Art wurde bei Tilopozo in der Ebene gefangen. Mus capito Ph. S. Zool. tab. IT, fig. 2 und tab. V, fig. c. Das Thierchen ist oben grau, unten weisslich. Die langen weichen Haare der oberen Seite des Körpers sind nämlich an der Wurzel schwärzlichgrau und an der Spitze hellbraun, während die der unteren Seite eine weisse Spitze haben, die Färbung ist also der der gemei- nen Hausmaus ähnlich, nur ist das Grau weit stärker über die bräunliche Beimischung vor- waltend. Der Schwanz ist oben mit braunen Haaren ziemlich dicht bedeckt, unten mit weissen. Vorder- und Hinterfüsse sind weiss und mit weissen Haaren bedeckt; die Nägel sind weiss. Die Schnauze ist dick; Ober- und Unterlippe sind Aveiss, mit AA^eissen Haaren bedeckt; die Schnurrborsten sind sehr lang, die längsten bis 16 Linien. Die Haut der Ohren ist Aveisslich, aber aussen ist das vordere Drittheil derselben mit ziemlich langen, schwärzlichen Haaren dicht bedeckt, während die hinteren zwei Drittheile mit kürzeren, hellgrauen Härchen bedeckt sind; inwendig ist aber der hintere Rand in der Breite von etwa 2 Linien mit schAvärzlichen Haa- 160 ren besetzt, während der ganze übrige Theil kahl und gelblichweiss erscheint. Die oberen Schneidezähne sind gelb, die unteren gelblichweiss. Dimensionen. Länge von der Schnauzenspitze bis zur Schwanzwurzel 3 ZoU 0 Linien. des Schwanzes 2 „ 8 5? „ von der Schnauzenspitze bis zu den Augen u 5V2 » „ „ bis zum Anfang der Ohren ■ n lov. u V der Ohren aussen gemessen 7V, u n des Handtellers 474 u a der Fusssohle vom Hacken bis zur Zehenspitze IOV4 u Der ungeheure Kopf, die ungeheuren Ohren und die Länge der Hinterbeine, namentlich des Fusses zeichnen diese Art sehr aus; doch ist das einzige Individuum, dessen ich habhaft werden konnte, nicht ganz ausgewachsen, und so möchte der Kopf späterhin, zwar immer noch gross, aber nicht so unverhältnissmässig sein. Bei Hueso parado gefunden. Auchenia guanaco (Lama) Gay Zool. I, p. 153. Dieses Thier ist keines weges häufig in der Wüste; ich habe nie gi'össere Eudel als von acht Stück gesehen, während sie in der Cordillera von Santiago weit häufiger sind. Merkwür- dig ist die Verbreitung dieses Thieres, ein Mal von Peru bis zur Mageliansstrasse, zweitens auf den höchsten Bergen wie auf Ebenen, die sich wenig über den Meeresspiegel erheben, drittens in kalten und heissen Temperaturen. . Ich habe im Bericht über meine Eeise bemerkt, dass ich im December frische Spuren von Guanacos an der Küste bei Agua de Panul und Mejillones gesehen, und kann noch hinzufügen, dass meine Leute in Paposo Ende December oder Anfang Januar zwei Thiere gejagt haben. Es macht dem Thiere also wenig aus, ob es warm oder kalt ist, ob die Luft mit 28 Zoll Barometerhöhe oder mit 16 Zoll drückt, wenn es nur eine spärliche, dürre Wüsten Vegetation vorfindet. Auchenia vicunna aut. - - Gamelus Vicugna Mol. 1. c. p. 313. Molina sagt a. a. O. p. 314: „die Vicunas sind häufig in dem Theile der Cordillere, welcher zu den Provinzen Coquimbo und Copiapö gehört.“ Ich kann nicht sagen, ob er darin Eccht hat oder nicht: Gay führt die Vigogne gar nicht unter den chilenischen Thieren auf. Ich habe diese niedlichen Thiere, die sich zum Guanaco verhalten wie das Eeh zum Hirsch, ein paar I\Ial in ziemlicher Nähe gesehn; sie scheinen aber in der Wüste noch weit seltener als die Guanacos zu sein: es gelang uns nicht eins zu erlegen. In Atacama wurden mir Felle zum Spottpreis von 4 reales = 20 Sgr. angeboten, sie waren aber schlecht. Bei Eio frio fand ich cinc7i ziemlich wohl ei’haltenen Schädel ohne Unterkiefer. Otaria porcina Desm.? — Phoca lupina Molina Saggio p. 275 (nicht porcina wie Gay citirt,*) Gay Zool. I, p. 74) der gemeine chilenische Seehund. Ich luibe schon oben angeführt, dass dieses Thier, welches die Chilenen schlechtweg Lohn, Wolf, nennen, an den Küsten der Wüste früher häufiger gewesen ist, als jetzt. Auf dem ) Molina sagt von seiner Ph. lupina: „Diese Art ist überaus gemein an allen Küsten Chiles,“ während er von seiner l’li. porcina sagt: „sie unterscheidet sieh von der vorhergehenden durch ihre längere Schnauze, welche in eine Art Schwcinsrüssel endigt (?); mau sieht sie selten an den Küsten.“ 161 Wege von Paposo nach Cobre fand mein Diener eines Abends einen jungen Seehund schla- fend auf einer Klippe am Ufer und tödtete ihn mit einem Steinwurf. Delphine, Tonina der Chilenen. Einen Delphinschädel fand ich bei Mejillones, wage jedoch nicht darnach die Art zu bestimmen. Wallfische, Ballena der Chilenen. Wallfischknochen sind überaus häufig an der ganzen Küste, so dass die Rippen und Kinnladen derselben den Changos statt der Pfosten zu ihren elenden Hütten dienen, oder als Pfähle, um daran Vieh zu binden, wie die Elephantenzähne in der Gegend des weissen Nils. V ögel. Ich bedaure, dass ich mich über die Vögel sehr kurz fassen muss. Da die Bälge, welche ich von der Reise mitbrachte, nicht besonders schön zubereitet und andre Arbeit zu thun war, legte sie mein Präparator zur Seite, und später, als ich dieselben untersuchen wollte, war ein guter Theil davon nicht zu finden. Ich muss daher mehrere lediglich aus dem Ge- dächtniss anführen. 1. Sarcorhamphus Condor. ( Vultur gryphus L.) DerCondor. Gay Zool. I. p. 194. Der Condor, in Chile gewöhnlich nur Buitre, d. h. Geier genannt, fehlt auch in der Wüste nicht; bei Paposo ist er dem Rindvieh sehr nachtheilig, wie ich gelegenen Ortes be- merkt habe, und häufig sieht man ihn zwischen Trespuntas und Copiapö, wo so viele Maul- thiere fallen, dass der Weg mit den Gerippen bezeichnet ist. 2. Polyborus montanus. (Milvago montanus Gray, — Aquila magaloptera Meyen — Phalcobaenus montanus d’Orbigny und Lafr. — Caracara montanus Gay Zool. I, p. 210.) Tiuque de la Cordillera. Dies ist der häufigste Raubvogel der Wüste und findet sich keinesweges bloss in der hohen Cordillere, sondern er geht auch bis an die Küste hinab, was meines Wissens im mitt- leren Chile nicht der Fall ist. 3. Polyborus chimango (Caracara chimango Gay Zool. I, p. 211.). Tiuque. — Quebrada de la Encantada. 4. Trochilus leucopleurus Gould Proceed. Zool. Soc. Lond. 1847. Picaflor de la Cordillera. Gay gibt an (Zool. p. 277.), er habe diese Art von den Cordilleren von Copiapö mit- gebracht, und Gould habe sie nach seinem Exemplar beschrieben. Das Thierchen, unstreitig die schönste Art unter den vieren, die ich bis jetzt in Chile gesehen, ist in der hohen Cordil- lere der Provinz Santiago nicht so sehr selten, und ich war daher erstaunt, es bei Hueso pa- rado nicht weit vom Meere in kaum 1000 Fuss Höhe anzutrefien und zwar mitten im Som- mer ; das dritte Beispiel von Thieren, die weder nach der Temperatur noch nach dem Luftdmek fragen, sondern nur nach der eigen thümlichen, dürren Wüstennatur. 5. Upucerthia dumetoria Is. Geoffr. et d’Orb. Gay Zool. I, p. 285. Diese auch in Chile häufige Art habe ich von den Ufern des Atacama -Flusses mit- gebracht. Philipp!, Reise durch Atacama. 21 163 6. Upucerthia atacamensis Ph. Siehe Zool. t. TU. Der Oherköi’per ist rothbraun, was allmähhg in die mehr graubraune Farbe des Kopfes übergeht, ein weisser Streifen fängt bei den Augenbrauen an und zieht sich, wie beiU. nigro- fumosa, nach hinten. Die Federn in der Gegend der Parotis sind einfach grau; die unter den Augen grau mit weissem Schaft. Die Kehle ist rein weiss, die weisse Färbung geht aber auf der Brust in ein helles, röthliches Grau Uber. Die Federn derselben sind durchaus ein- farbig, ohne Querstreifen, wie sie U. dumetoria und vulgaris zeigen, und ohne Längsstrei- fen, wie sie bei U. nigrofumosa verkommen. Die Seiten des Körpers sind hell graubraim. Die grossen Deckfedern sind am Grunde schneeweiss, an der Spitze schwarzgrau. Die erste imd die zweite Schwungfeder sind einfarbig, schwärzlichgrau; die dritte hat einen langen, rost- gelben Fleck am Grunde, der bis zur Mitte der Länge reicht, durch den schwarzen Schaft ge- theüt ist, aber den Eand nicht berührt; die vierte Schwungfeder hat denselben Fleck, aber von weisser Farbe, die fünfte und die folgenden sind an der Basis ganz weiss. Die Schwung- federn zweiter Ordnung haben ebenfalls eine weisse Basis, sind im Uebrigen bräunlich und haben einen rothbraunen Aussenrand. Die drei äusseren Schwanzfedern haben an der Spitze einen breiten, weissen Fleck; die beiden folgenden haben dagegen nur einen schmalen röthli- chen Eand an der Spitze; die inneren sind ganz einfarbig grauschwarz. Die untern Deckfe- dem des Schwanzes sind hell graubraun mit weissen Spitzen. Der ziemlich grade Schnabel und die Füsse sind schwarz. Dimensionen : Länge von der Schnabelspitze bis zum Ende des Schwanzes 8ZoU Länge des Daumens ohne Nagel 5V2 Lin. Länge des Oberkiefers 9V2 Lin. „ der inneren Zehe 6 n Oefihung des Schnabels 1 n V2 „ „ der Mittelzehe 10 „ Länge des Tarsus 1 „ „ der äusseren 6 » IJ. dumetoria, vulgaris und nigrofumosa unterscheiden sich sogleich dm*ch die gestreiften oder gebänderten Federn der Kehle, die erstem ausserdem noch wesentlich durch den krunnnen Schnabel. Durch dieses letztere Kennzeichen unterscheidet sich auch U. (Ochetor- rhynchus) ruficauda Meyen (welche Desmurs geneigt ist, mit dem gradschnabeligen Eremo- bius phoenicurus Gould zu vereinigen!) von unserer Art; U. antarctica ist einfarbig nussbraun, mit Ausnahme der rostgelb gefleckten Kehle, U. chilensis, die mir noch unbe- kannt ist, hat eine weisse, dunkelpunktirte Kehle, die Federn der Unterseite haben weisse Schäfte. 7. Pteroptochus albicollis Kittlitz. (Gay Zool. I, p. 303.) Tajpaculo. Quebrada de la Encantada. 8. Emberiza atriceps d’Orb. Voyage Amdr. mdr. Ois. p. 363, tab. 47, fig. 2. Bei Puquios geschossen; auch sonst im Innern der Wüste gesehn. 9. Carduelis atratus d’Orb. Voyage Amör. mdr. Ois. p. 364, tab. 48, fig. 2. 10. Clilorospiza erythrorrhyncha Less. (Gay Zool. I, p. 358.) Rara negra. Bel Miguel Diaz gesehn; in der Provinz Santiago lebt die Art nur in der hohen CordiUcrc. ■V 163 11. Fringilla diuca Mol. (Gay Zool. I, p. 359.) Diuca. Ziemlich häufig in den Gegenden von der Küste bis Miguel Diaz. 12. Fringilla matutina Licht. (Gay Zool. I, p. 360.) Chincol. Wie der vorige Vogel. 13. Grithagra brevirostris Gould. (Gay Zool. I, p. 363.) Chirihue. Quehrada de la Encantada. 14. Zenaida boliviana Gray. (Gay Zool. p. 379.) Tortolita corddlerana. Bei Miguel Diaz geschossen. 15. Zenaida? Eine Art, welche nicht in Chile vorkommt: die Exemplare smd verlegt oder verloren. Sie stammt aus dem Centrum der Wüste. 16. Thinochorus Orbignyanus J. Geofr. (Gay 1. c. p. 387.) Cojon. Bei der Agua de Varas geschossen. 17. Leptoscelis Mitchellii Desmurs. (Gay 1. c. p. 404.) Bei Eio frio geschossen. Wir besitzen diesen Vogel auch aus der Cordillere von San- tiago. Gay hat ihn in Chile nicht gesehn, da er ihn 1. c. nm* auf die Autorität von Fraser als chilenischen Vogel angibt. 18. Haematopus palliatus Cuyier. (Gay 1. c. p. 406.) Bei Chanaral de las Animas geschossen. 19. Strepsilas interpres Illiger. (Gay 1. c. p. 407.) Bei Paposo geschossen. Die Exemplare sind verlegt. 20. Strepsilas borealis Lath. (Gay 1. c. p. 408.) AVie die vorige Art. 21. Ibis melanopis Gm. (G. 1. c. p. 417.) Banduria. Bei Cachinal de la costa geschossen. 22. Totanus stagnatilis Bechst (Gay 1. c. p. 422.)? Von Chanaral de las Animas. Die Exemplare sind verlegt, und bin ich nicht sicher, ob die Bestimmung richtig ist. 23. Totanus chilensis Ph. Der Schnabel ist in seiner zweiten Hälfte etwas aufwärts gebogen, an der Spitze schwach gekrümmt. Kopf, Hals und Brust sind graulichweiss mit schwärzhchen Längsstreifen; Kehle, Bauch und die untern Deckfedern des Schwanzes schneeweiss; die Seiten weiss mit schwärzli- chen Querwellen. Die Schwungfedern sind schwärzlich; die kleinen Deckfedern schwärzlich, mit schmalem, weissen Band, die übrigen braun mit weiss- und schwarz -gegliedertem Bande. Die Schwanzfedern sind aschgrau, am Bande weiss, mit wenigen dunklen Querbinden, die nach den Bändern hin dunkelschwarz werden, in der Mitte aber sich wenig vom aschgrauen Grunde absetzen. Der Schnabel ist schwarz, die Füsse sind braungelb. Dimensionen: Gesammte Länge von der Spitze des Schnabels bis zum Ende des Schwanzes 14 Zoll — iLin. Länge des Oberkiefers 2 „ 1 ,, Nackter Theil der tibia 1 » 2 „ Tarsus 2 „ 7 „ 21* 164 Dimensionen : Innere Zehe Mittelzehe Aussenzehe Daumen 1 Zoll 1 Lin. Trotz der angegebenen Verschiedenheiten ist dieser Vogel vielleicht nicht vom euro- päischen T. glottis verschieden, was die Naturforscher entscheiden mögen, denen eine Reihe von Exemplaren des letzteren zu Gebote steht: mir fehlt das nöthige Material hierzu. Wenn ich nicht irre, bei Paposo am Strande geschossen. 24. Gallinago Paraguiae Vieill. (Gay 1. c. p. 426.)? Avecasina, Porrotera. In den sumpfigen Stellen bei Tilopozo nicht selten. (Ich kann keine Exemplare nachsehn.) 25. Phoenicopterus andinus Ph. Siehe Zool. tab. IV. u. V. fig. a. Parrihuana oder Parrina. Ph. andinus Ph. Anales de la Universidad de Chile 1854, p. 337, übersetzt in U. S. Naval asti’on. Exped. II, p. 198. Archiv für Naturgeschichte XXI, p. 10. Ph. roseo-albus; parte inferiore coUi pectoreque fere puniceis; alis coccineis, apice toto nigris; cauda alis longiore acuminata; rosti’o dilatato, turgido, basi flavo, medio rubro, apice nigro; mandibula superiore multo angustiora quam inferior; pedibus flavis tridactylis. Dimensionen: Länge von der Basis des Schnabels bis zur Schwanzspitze 35^/2 ZoU. des Schnabels, längs des Oberschnabels genommen 4% des OS tibiae 9V. des tarsus 9 j) der Mittelzehe 2^2 n Die Länge des Unterschenkelknochens variirte bei den drei verglichenen Individuen zwischen 8^/4 — IOV4 Zoll, was sehr auffallend ist, und beweist, dass man nicht immer auf die verschiedene Proportion der Theile grosses Gewicht legen darf. Dieser Flamingo unterschei- det sich auf den ersten Blick von dem gewöhnlichen chilenischen Phoenicopterus ignipal- liatus (dessen Kopf S. Zool. tab. V, fig. 6.) durch geringere Grösse und andrej Färbung. Der Hals und namentlich die Brust sind von carminrother Farbe, die sogar etwas in die Farbe der rothen Weinhefen übergeht; die rothe Färbung der Flügeldeckfedern ist viel lebhafter und die ganze Spitze der Flügel schwarz, indem sämmtliche Schwungfedern von dieser Farbe sind. Die Füssc sind ferner blassgelb statt rosenroth, und der Schnabel hat eine rothe Färbung zwischen dem Gelb seines Grundes und dem Schwarz seiner Spitze. Auch ist der Schwanz etwas länger als bei jenem. Bei genauerer Betrachtung findet man noch weit wesentlichere Verschiedenheiten. Der Schnabel ist viel breiter, der Oberschnabel mehr plattgedrückt, und der üiiterschnabel schmaler als der Oberschnabel, während beim gemeinen Flamingo kein sol- cher Unterschied Statt findet. Bei der Parrina reicht die Befiederung bis zum Kinnwinkel und sogar noch etwas darüber hinaus, beim Flamingo dagegen reichen die Federn bei Weitem ni(;ht so weit und lassen einen über einen halben Zoll breiten Theil des Kinnes kahl. Noch wesentliclier ist die Verschiedenheit der Füsse, indem der Parrina der Daumen gänzlich fehlt, der beim Flamingo sehr deutlich ist. 165 Bei dieser Gelegenheit sei es mir erlaubt, einen Irrthum von Molina zu berichtigen. Dieser beschreibt {Saggio sulla storia naturale del Chile Bologne 1782, p. 212) den gewöhnli- chen chilenischen Flamingo (den Ph. ignipalliatus) als Ph. chilensis und schreibt ihm weisse Schwungfedern zu, allein sie sind schwarz. Der gute Molina scheint sämmtliche Thiere und Pflanzen Chiles aus dem Gedächtniss beschrieben zu haben, und ist auf seine Angaben gar kein Gewicht zu legen. So sagt er auch a. a. O. : „Man sagt, dass die Flamingos in der Ju- gend grau sind, aber ich, der ich sie alt und jung gesehen habe, habe sie alle von derselben gleichen Farbe (also roth) gefunden.“ Dies ist wieder ein In-thum: die chilenischen Flamin- gos sind in der Jugend ebenso grau wie die europäischen. Ueber das Vorkommen habe ich oben gesprochen. Es ist ohne Zweifel der roth- brüstige Flamingo, den Herr Bollaert in seiner Abhandlung über die Provinz Tarapacä erwähnt. 26. Spheniscus Humboldti Meyen. (Gay 1. c. p. 467.) Pajaro nino. Ziemlich häufig an der Küste der Wüste. 27. Noddi In ca Lesson. (Gay 1. c. p. 486.) Desgleichen. 28. Rhynchops nigra L. (Gay Zool. Vol. 8, p. 474.) In der Bucht von Chanaral geschossen. 29. Lar US. Ich getraue mich nicht, zu sagen, welche Möven ich gefunden habe, da ich die Bälge nicht untersuchen kann. ' 30. Sula fusca Vieill. (Gay 1. c. p. 488.)? Piquero. Desgleichen. 31. Pelecanus fuscus Gmel. (Gay 1. c. p. 494.) Alcatraz. War früher noch weit häufiger. 32. Graculus Gaimardi Gray. (Gay 1. c. p. 489.) Lüi. Zwischen Coquimbo und Caldera geschossen. 33. Phaeton aethereus L. Wurde in der Bucht von Tartal geschossen. Amphibien. 1. Proctotretus marmoratus Ph. Der Kopf ist dreieckig, ziemlich plattgedrückt; der vordere Rand des Ohres wird von etwa 5 Schuppen gebildet; der hintere Rand zeigt einen Vorsprung, der von einer oder zAvei stumpfen Schuppen gebildet wird. Von hier entspringt eine Längsfalte, die bis zur Schulter verläuft. Die Schuppen des Vorderkopfes sind glatt, die des Hinterkopfes etwas schindelartig und gekielt, aber die der Schläfen sind beides in noch weit höherem Grade. Die Schuppen des Halses sind lanzettförmig, ihre Spitze ist frei und aufgerichtet; die des Rückens sind ei- förmig, aber sehr spitz und mit einem sehr hervortretenden Kiel versehn. Dieselbe Form zei- gen die Schuppen, welche den obern Theil der Füsse bedecken. Die Schuppen des SchAvan- zes sind ebenfalls stark gekielt, aber mehr trapezoidisch; die der Bauchseite vom Knie bis zum After sind abgerundet und glatt, und ebenso die Schuppen der Unterseite der Beine. Der 166 hintere Theil der Schenkel erscheint aber gekörnt. — Dimensionen: Gesammte Länge 7 Zoll; Kopf 7Vi Linien, vordere Extremität 12V? Linien, hintere Extremität I9V2 Linien; Schwanz (vom After an gemessen) 4 Zoll. Die Färbung ist olivengrün mit kleinen schwarzen und weissen Flecken auf dem Kopfe ; auf der Mitte des Halses verläuft eine schwarze Längslinie und eine andre, weniger deutliche auf dem Schwänze; der Bauch ist nebst der Unterseite der Füsse bleigrau. Des speciellen Fundortes kann ich mich nicht mehr entsinnen. 2. Proctotretus nigromaculatus Wiegm. S. Zool. tab. VI, fig. 2. nomine Proct. bisignatus. Tropidurus nigromaculatus Wiegm. Act. Acad. Caes. t. XVII. p. 229. — Pro- ctotretus n. Dum. et Bibr. vol. IV. p. 281. — Gay II, p. 34. Gesammte Länge 6 Zoll 9 Linien; die vordere Extremität misst von der Achselgrube bis zur Spitze der Finger 13 Linien; die hintere 20 Linien, der Schwanz 3 Zoll 3 Linien. Der Eael der Klickenschuppen reicht nicht ganz bis an den Rand derselben. Den genaueren Fundort kann ich nicht mehr angeben. 3. Proctotretus modestus Ph. Der Kopf ist kurz, flachgedrückt, die Schnauze stumpf; die Schildchen, welche den- selben bedecken, sind glatt, nicht schindelartig; die Ohren sind gross, am Rande ohne Zähne oder Höcker; der Hals hat eine deutliche Falte und ist mit stachelförmigen Schuppen besetzt. Die Schuppen des Rückens sind ziemlich gross, eiförmig, zugespitzt, auffallend gekielt; der hintere Theil der Schenkel ist gekörnelt. Zwei Afterporen. — Die Färbung ist grünlich mit kleinen braunen Flecken marmorirt. — Die gesammte Länge beträgt 6 Zoll 10 Linien, die des Kopfes Linien; Länge von der Schnauze bis zu den Vorderfüssen 12 Linien, Länge der Vorderfüsse I2V2 Linien, der Hinterfüsse 1 Zoll 9 Linien; Entfernung von den Vorder- füssen bis zu den Hinterfüssen 1 Zoll 5 Linien; Länge des Schwanzes 3 Zoll 9 Linien. Kommt in der Wüste und in den Gebirgen der Provinz Santiago vor. 4. Proctotretus melanopleurus Ph. Der Kopf hat die Gestalt einer vierseitigen Pyramide und ist spitzlich; der Rand der Augenhöhlen ist stark aufgetrieben; die Schildchen des Kopfes sind glatt, nicht schindelartig; der vordere Rand der Ohren zeigt einen bis drei Höcker; der Hals zeigt Falten an den Seiten und ist beschuppt; die Schuppen des Rückens sind ziemlich gross, auffallend gekielt, eiförmig lanzettlich, spitz. Der Rücken ist graublau, weiss eingefasst; eine breite tiefschwarze Binde verläuft auf jeder Seite von der Achsel bis zu den Schenkeln. — Gesammte Länge 4 Zoll C Linien; Länge des Kopfes 5V2 Linien, der Vorderfüsse 8 Linien, der Hinterfüsse 11 Linien, des Schwanzes 2 Zoll 8 Linien; Entfernung von der Schnauze bis zum Ursprünge der Vor- derfüsse 8 Linien, zwischen den Vorder- und Hinterfüssen 10 Linien. 5. Proctotretus pallidus Ph. S. Zool. tab. VI, fig. 3. Der Kopf hat die Gestalt einer vierseitigen Pyramide und ist ziemlich spitz; seine Schilder sind glatt und nicht schindelartig; der vordere Rand der Ohren ist gesägt; der Hals zeigt au den Seiten Falten und ist gekörnelt; die Schuppen des Rückens sind breit eiförmig, .spitz, schwacli gekielt. Die Farbe ist weisslich mit kleinen schwärzlichen Flecken auf verschie- dene Art marmorirt. 167 Gesammte Länge 5 Zoll 4 Linien; der Kopf misst 7 Linien, der Hals vom Ohre bis zu den vorderen Extremitäten 3^2 Linien, der Rumpf 1 Zoll 10 Linien, die vordere Extremität 11 Linien, die hintere 15 Linien. Der Schwanz drei Zoll. Häufig hei Paposo, 6. Microlophus Lessoni Dum. et Bibr. M. Lessoni Dum. et Bibr. IV, p. 33G. ■ — Gay II, p. 48, Häufig auf den Klippen an der ganzen Küste der Wüste. 7. Helocephalus n. gen. Ph. S. Zool. tab. VI, fig. 1. Der Kopf ist dreieckig, kurz, dick; seine Schildchen sind gewölbt, auf dem Scheitel und Hinterkopfe sehr stark erhaben, kegelförmig oder pyramidalisch ; es lässt sich keine Occipital- platte unterscheiden. Die Nasenlöcher stehen etwas seitlich und sind röhrenförmig. Das Trommelfell ist vertieft. Es ist keine Querfalte am Halse vorhanden, die etwa von der Brust nach den Schultern hinauf stiege, und keine Spur von Kamm, weder auf dem Nacken noch auf dem Rücken oder Schwänze ; ebenso wenig ist eine unter dem Halse herabhängende Falte vorhanden. Der Rumpf ist ziemlich kurz, etwas plattgedrückt, durchaus nicht dachförmig; er ist mit kleinen tafelförmigen, glatten Schuppen bedeckt. Der Schwanz ist ziemlich dünn, mit wirbelfdrmig gestellten, glatten Schuppen bedeckt. Keine Schenkelporen, aber Poren vor dem After, wie bei Proctotretus. Die Füsse weder auffallend lang, noch auffallend kurz. Die Schneidezähne sind conisch, ziemlich stumpf, und gehen allmählig in die Backenzähne über, welche stumpf und jederseits mit einer kleinen Spitze versehen sind. Ich finde keine Gau- menzähne. Die Zunge ist dick, fleischig, breit, nach vorn platt, beinahe schneidend, kaum ausgerandet. Dies Genus unterscheidet sich demnach vonHoplurus durch den unbewehrten Schwanz und den Mangel eines jeden Kieles auf den Schuppen, und von Leiosaurus durch den Mangel der Querfalte am Halse, sowie der Gaumenzähne. Den Namen habe ich von der Gestalt der Kopfschilder hergenommen. Die Art nenne ich Helocephalus nigriceps. Die Oberlippen sind mit zwei Reihen grosser Schuppen bedeckt, acht in jeder Reihe; die impaare Schuppe ist wohl drei Mal so lang wie hoch. Die Schläfengegend ist mit zahl- reichen warzenförmigen Schuppen bedeckt, welche nach dem Ohre hin kleiner werden. Auf dem Hinterkopfe sind die Schuppen stärker erhaben, pyramidalisch und mit der Spitze nach hinten gerichtet. Die Gegend zwischen Nasenlöcher und Augen hat die grössten Schuppen, welche zwar tafelförmig, aber sehr gewölbt und folglich durch tiefe Furchen geschieden sind; man zählt deren 4, 4, 2, 2. Die Kinnschuppe ist fünfeckig, die Basis des Fünfeckes bildet der Rand des Mundes, jede der vier andern Seiten entspricht einer Reihe Schuppen. Die Unter- lippe zeigt jederseits etwa 6 grössere Schuppen in der ersten Reihe und vier grössere in der zweiten, die dritte Reihe hat ebensoviel grössere Schuppen ; dann folgen nach hinten zahlreiche kleine Schuppen. Die Schuppen in der Mitte des Unterkiefers sind von einer Seite zur andern länger als von vorn nach hinten. Der Hals hat, wie oben bemerkt, keine Querfalte, aber man kann allenfalls eine Längsfalte jederseits annehmen, die vom Ohre bis nach der Schulter läuft; er ist mit kleinen, warzenförmig erhabenen Täfelchen bedeckt. Die Täfelchen des Rückens sind dagegen platt, ohne Spur von Kiel, sechseckig, und bilden schräge Linien, die in der Mitte unter einem sehr stumpfen Winkel Zusammenkommen. Die Schuppen des Schwanzes 168 sind viereckig, ebenfalls ohne Spur von Kiel. Die Schuppen der Oberseite des Fusses sind denen des Rückens ähnlich. Die auf der Mittellinie der Unterseite der Zehen haben aber zwei Längskiele. Die Täfelchen des Bauches sind beinahe quadratisch und stehen an der hin- tern Hälfte desselben in Querlinien. Die Vorderfüsse sind ziemlich kurz, so dass sie kaum bis zur Spitze der Schnauze reichen; auch erreichen die Hinterfüsse nicht vollständig die Achsel der vordem. Die Zehen sind ziemlich dick, mässig lang ; die dritte und vierte sind an den Vorderfüssen beinahe gleich lang, dann folgt der Länge nach der Zeigefinger, darauf der kleine; der Daumen ist der kürzeste. An den Hinterfüssen ist die vierte Zehe bedeutend län- ger als die dritte. Die Färbung ist sehr ausgezeichnet. Kopf und Hals sind kohlschwarz, der Ueberrest des Köi-pers weisslichgrau, an den Seiten orangegelb, mit schwarzen Querbinden, etwa je neun zwischen Vorder- und Hinterbeinen. Schwanz und Füsse sind auch schwarz bandirt, jedoch weniger deutlich, indem sich die Querbinden mehr in einzelne Flecke auf lösen. Der Bauch ist weiss, mit kleinen schwarzen Flecken besprenkelt. Länge 5 Zoll 7 Linien, des Kopfes 97? Linien, der Vorderfüsse 1 Zoll 3 Linien, der Hinterfüsse 1 Zoll 11 Linien, des Schwanzes 2 Zoll 8 Linien, Entfernung von der Schnauze bis zum Ursprünge der Vorderfüsse 13 Linien; Entfernung zwischen den Vorder- und Hinter- füssen 1 Zoll 6 Linien. Zwei Exemplare wurden bei Pajonal, 10500 Fuss über dem Meere gefangen. 8. Aporomera ornata Dum. et Bibr. Ameiva oculata d’Orb. Voy. Rpt. p. 9. t. V. fig. 6 — 10 (errore A. caelestis nun- cupata). — Aporomera ornata Dum. et Bibr. V. p. 71. — id. Gay II, p. 58. Im Sande bei Caldera nicht selten. Die Exemplare stimmen nicht ganz genau mit der von Gay gegebenen Figur. Der Kopf ist etwas platter; zwischen der Supraocular- Platte und den Orbitalplatten ist nur eine Reihe Schüppchen, nicht zwei oder drei Reihen, wie in der Figur bei Gay. Grössere Ver- schiedenheiten zeigt der Unterkiefer. Auf die Kinnplatte folgt in der Mittellinie eine unpaare Platte, breiter als lang, und drei grosse Platten jederseits, welche sehr stark gegen die kleinen Schildchen abstehen, die unmittelbar in der Mittellinie folgen. Sodann findet sich in der Ge- gend der Ohren eine Art Querbinde von zwei oder drei Reihen weit kleinerer Schüppchen gebildet, von denen die Figur bei Gay nichts zeigt. Dennoch glaube ich nicht, dass meine Exemplare specifisch verschieden sind; die Beschuppung des Kopfes variirt nämlich ziemlich bedeutend, und vielleicht hat auch der Zeichner die Details nicht genau genug wiedergegeben. Gesammte Länge 15 Zoll; Kopf oben 12 Linien, unten bis zur ersten Halsfalte 11; Breite des Kopfes IOV2 Linien; vordere Extremitäten 19, hintere 31 Linien; der Schwanz 10 Zoll. Von Schlangen habe ich in der Wüste nichts gesehn, von Batrachiern: 9. Phryniscus? I^'ast in allen Gewässern der Küstengegend kommt eine kleine Kröte vor von schwar- zer I’arbc. Der Körper ist warzig, die Zehen der vordem sowohl wie der hintern Extremitä- ten sind getrennt, das Trommelfell versteckt. Die Kieferknochen sind zahnlos, aber es sind Ganmenzähne vorhanden. Die Zunge ist ziemlich gross, eiförmig, hinten frei, nicht ausgeran- 169 det. Die Länge des Rumpfes beträgt nur 6^3 Linien; die des Oberschenkels 27?, des Unter- schenkels ebensoviel, des Fusses 3V2 Linien. Ich besitze die unvollendete Zeichnung; die Exemplare selbst sind mir bei einer Aufräumerei im Museum abhanden gekommen. Fische habe ich nicht sammeln können. Doch bemerke ich, dass an der Küste eine Art Xiphias nicht selten ist, den die Fischer Mbacora nennen ; ich liabe mehrere Schwerter davon mit- gebracht. 0 r u s t a c e e n. Die von mir gesammelten und trocken aufbewahrten Crustaceen sind nebst einer Partie Landschnecken verloren gegangen. Ich kann daher nur folgende wenige Arten als Bewohner der Wüste namhaft machen. 1. Hipp a chi len sis Ph. Archiv für Naturgeschichte. Sehr häufig an der chilenischen Küste. A. a. O. habe ich die Gründe angegeben, welche mich bewogen, die chilenische Art für verschieden von der brasilianischen zu halten. 2. Porcellana spinosa Ph. Das Kopfbruststück ist vollkommen glatt, von vorn nach hinten sehr wenig gewölbt, unter der Lupe in den Bronchialgegenden mit schrägen Furchen bezeichnet. Die Stirn ist dreizähnig ; der mittlere Zahn länger, horizontal vorgestreckt ; die Ränder aller drei Zähne sind fein gezähnelt. Der carpus ist verlängert, sein Vorderrand nicht verbreitert, mit spitzen Dor- nen besetzt; die Oberseite gekörnelt. Die Hand ist schlank, schmal, gekörnelt, höchstens an- derthalbmal so lange wie der carpus. Der Femur der folgenden Füsse ist sehr breit und stark zusammengedrückt; der Tarsus derselben ist ziemlich lang, auf der untern Kante mit 5 bis 7 Dornen besetzt. — Die Farbe ist zimmtbraun mit einem weissen Längsstreifen, der von der Spitze der Stirn bis zur Mitte des Kopfbruststückes reicht. Die Füsse sind hell und dun- kel geringelt; die Hände röthlichbrann und an ihrem Hinterrande hell und dunkel gegliedert. — Länge des Kopfbruststückes 3, Breite desselben 2^4 Linien ; wahrscheinlich junge Exemplare. Bei der Isla blanca sind sie nicht selten. 3. Porcellana spinifrons. Milne Edw. hist. nat. crust. II. p. 256. Gay vol. III. p. 193. Ebendaher. 4. Callianassa uncinata Milne Edw. hist. nat. Crust. II, p. 310 etc. — Gay vol. III, p. 208. Bei Isla blanca etc. 5. Alpheus laevigatus Nicolet Gay HI, p. 215. Ebendaher. 6. Pagurus pallescens Ph. Die Augenstiele sind vollkommen cylindrisch, so lang wie der Stiel der innern Fühler; die Vorderfüsse sind gleich lang, klein, kürzer als das zweite Fusspaar, haarig, kantig, und der Vorderrand ist mit kurzen schwarzen Dornen besetzt; das zweite und dritte Fusspaar sind zusammengedrückt, auf beiden Rändern mit schwarzen Dornen besetzt; ihr Nagelglied ist so lang wie der Tarsus. — Die linke Hand scheint ein wenig dicker als die rechte; ihr carpus ist Ve? die Hand selbst 1 Linie lang. Die Farbe ist gelblich, ungefleckt. — Diese Art steht P h i 1 i p p i , Reise durch Atacama. 2 2 170 offenbar dem Pagurus villosus Nie. Gay TU, p. 188, sehr nabe, dieser bat aber, wenn die Figur bei Gay Criist. I, fig. 5. richtig ist, sehr ungleiche Scheeren und ausserdem unbe- webrte Tarsen. Ich fand diese kleine Art in einem Trochus tridens. Es ist sehr auffallend, wie arm die chilenischen Küsten an Arten und Individuen dieses Geschlechtes sind. 7. Amphithoe andina Ph. Die obern Fühler sind so lang wie der vierte Theil des Körpers; die drei Glieder des Stieles sind gleich lang , nehmen aber von der Basis an allmählig an Dicke ab ; die ein- fache, vielgliedrige Geissei ist so lang wie der Stiel. Die untern Fühler sind etwas länger als die obern, etwa so lang wie der dritte Theil des Körpers, im übrigen sind sie denselben ählich ; das Grundglied des Stieles ist etwas kürzer als das zweite, welches so lang ist wie das dritte; die Geissei ist etwas länger wie der Stiel. Die Augen sind klein und eiförmig. Das erste Fusspaar ist sehr kurz, kaum so lang wie das erste Brustsegment; seine Glieder sind ziendich gleich lang: das drittletzte und das vorletzte sind dreieckig, das letzte klauenartig ge- gen das vorletzte umgeschlagen und so lang, wie der Vorderrand desselben. Das zweite Fusspaar ist wenigstens doppelt so lang, gleichfalls zum Greifen eingerichtet; das drittletzte Glied ist viel breiter als lang und nach hinten in einen Lappen vorgezogen ; das vorletzte ist gross und dreieckig; das Klauenglied ist ebenso lang wie der Vorderrand des vorletzten Gliedes. Das dritte und vierte Fusspaar sind so lang wie das zweite und haben cy lindrische Glie- der. Das fünfte, sechste und siebente Fusspaar sind bedeutend länger als die vorhergehenden, zeigen aber sonst die gewöhnliche Bildung, dasselbe gilt von den Anhängseln des Schwanzes. — Die Farbe ist grau. Bemerkung. Diese Art weicht etwas von Amphitoe ab, indem die Hände dreieckig und nicht eiförmig, und die obern Fühler kürzer als die untern sind, doch scheint mir der Unterschied nicht erheblich genug, um eine generische Trennung zu rechtfertigen. Häufig in den Gewässern des hohen Theiles der Wüste: z. B. Cachinal de la Sierra, Agua de Profetas, Eio frio etc. 8. Sphaeroma Gayi Nicol, apud Gay. Zool. HT, p. 277. Häufig an den chilenischen Küsten bis la Chimba. 9. Sphaeroma spinosa Ph. Der Körper ist glatt, das siebente Segment des Thorax ist hinten in einen Dorn ver- längert, neben dem jederseits ein kurzer Zahn sitzt; das letzte Segment des Hinterleibes ist kürzer als die seitlichen Lamellen, und beinahe dreieckig; diese Seitenlamellen sich gleich und abgestutzt. Farbe grau. — Länge 3V/i Linien. Findet sich nicht bloss an der Käste von Atacama, sondern auch an der der mittleren l’roviiizcn Cliiles. 10. Sphaeroma laevigata Ph. Der ganze Körper ist vollkommen glatt, ohne alle Höcker, Runzeln, Kiele oder Domen. Da.s letzte Glied des Hinterleibes ist stark gewölbt, dreieckig, stumpflich, vollkommen glatt (nicht .s[)itz und mit Höckern versehn, wie bei Sph. Gayi). Die Seitenlamellen sind ein klein — 171 — wenig kürzer als dieses letzte Hinterleibsglied. — Farbe grau. — Lange nur 2 Linien. Bei Isla blanca gefunden. Insekten, a. Celeoptera. 1. Calosoma vagans Escldi. Gay Zool. IV, p. 122. Bei der Stadt Atacama. 2. Cnemalobus cyaneus Sol. apud Gay 1. c. p. 195. 3. Colymbetes nigriceps Erichs. 1. c. p. 281. 4. trilineatus Gay 1. c. p. 284. 5. Tropisternus gl ab er Herbst 1. c. p. 297. 6. Elmis chilensi s Ph. Germain. S. Anales d. l’Univ. de Santiago 1854, p. 327. El. oblongus, parallelus, subniger vel piceus, vix pubescens, capite punctato; thorace punctulato, elytris angustiore, postice transverse impresso, disco convexo, lateraliter transverse foveolato, limbo lateral! arcuato submarginato ,lineis impressis antrorsum leviter convergentibus postice lituratis; elytris striato-punctatis , prope basin depressis; interstitiis convexiusculis, vix punctato plicatis, sutura latiore, subelevata; antennis pedibusque fulvis. Long. IV2 lin.; lat. % lin. Von Herrn Germain bei Quillota gefunden. Häufig in der Cordillere der Provinz San- tiago und in den hoch gelegenen Quellen der Wüste Atacama. 7. Dermestes lupinus Eschh. 1. c. p. 366. 8. Hister bisignatiis Eschh. 1. c. p. 377. 9. Necrobia rufipes Oliv. 1. c. p. 413. 10. ruficollis Ol. 1. c. p. 414. 11. A rthr obrach US nigripennis Sol. 1. c. p. 416. 12. limbatiis Sol. c. p. 418. 13. rufipennis Sol. 1. c. p. 417. 14. Acmaeodera rubronotata Lap. et Gay 1. c. p. 483. 15. Zemina bivittata Lap. et Gory 1. c. p. 483. 16. Latipalpis speciosa Ph. Germain. L. speciosa Germain. Anales de l’Univ. d. Santiago. 1855. p. 392. — L. me- tallica Leon Firmaire Ann. Soc. Entomol. 1856. L. viridi - cuprea ; capite rugato, in medio piloso, depresso, et postice carina brevi obtusa longitrorsa notato; thorace transverso, antice emarginato, basi bisinuato, angulis posticis acutis, leviter productis, lateribus vix arcuato et crenato ; tergo inaeqnali rugato, fossulis magnis tiibiis longitudinalibus impressis, intermedia longiorc, postice latiore, alteris duabus ad latera positis brevibus, suboblongis, obliquis ; scutello nigro ; elytris glabris, parallelis, apice panUulum dehis- centibus et utroque bidentato, dentc interno majore, sutura paullo elevata; costis quatuor, ex terna antice subnulla, omnibus purpureis et laevigatis, impressionibus numerosis, viridibus et punctulatis interruptis; interstitiis costarum punctis majoribus biseriatis notatis ; lateribus ruga- tis et sinuatis; abdomine pectore pedibusque valde et profunde punctatis; antennarum articulo primo viridi, reliquis nigris. Long. 6 — 7 lin.; lat. 2V2 lin. V'orzüglich bei Atacama auf Atriplex atacamensis häufig. 22* 112 17. Plectroscelis pilipes Gu^rin. Gay vol. V, p. 143. 18. brevis? Sol. 1. c. p. 146. 19. Psammeticus pilipes Gudr. 1. c. p. 167. 20. Gonogeneiiis vulgaris Gudr. 1. c. p. 172. 21. brevipes Waterb. 1. c. p. 173. 22. Diastolius bicarinatus Sol. 1. c. p. 181. Bei Paposo. 23. Scotobius atacamensis Pb. Germain. Anal. Univ. Santiago 1855, p. 399. Sc. oblongus, depressus, obscure piceus aut subniger; capite punctato, varioloso, inter antennas transverse sulcato; protborace parum transverso, angulis posticis valde obtusis, antice angustiore lateribus regulariter arcuato, margine laterali leviter reflexo, tergo punctato: elytris punctato -striatis, interstitiis planatis, Jaevibus aut tenuissime punctatis; antennis pedibusque obscure rufis. Long. 9^/4, lat. 4Vo b‘n. In und beim Städtchen Atacama. 24. Opatrum? brevicolle Pb. Germain. 0. parallele -oblongum, fuscum, opacum; capite dense punctato, punctis posticis majo- ribus, plicis duabus longitudinalibus validis ornato; antennis 11-articulatis, articulo penultimo cupuliformi, reliquis latiore, tborace brevi, transverso, in tergo densissime et tenuiter punctato- rugato; scutello nigro, minuto, laevissimo; elytris tenuiter punctulatis, vage costulatis et trans- versim vix distincte rugatis; corpore subtus punctato, subnitido; tibiis pilis rigidis tectis. — Long. 4V2 lin. ; lat. ultra 2 lin. 25. Praocis sublaevigata Pb. Germain. An. Univ. Santiago 1855, p. 401. Pr. nigra, nitida, oblongo-ovata, supra glaberrima, lateribus ciliata; capite dense punctato ; protborace postice vix parallele, antice angustato, apice late emarginato, angulis subrectis, basi distincte trilobato, angulis acutis et productis, margine laterali dilato et leviter rellexo, disco sublaevigato, j)arum convexo, punctis subseriatis aut sparsis, laxissime impressis, aliquando fere laevibus ; tergo in medio planato ; utroque elytro costis quinque notato, secunda et quarta mi- noribus, antice nullis, alteris elevatis, externa late truncata et rugata; abdomine tenuiter gra- nulato aut rugis longitudinalibus et punctis raris impresso; segmento ultimo punctato; dente apicis tibiarum subnullo. Long. 5 lin.; lat. 3— -3V4 lin. 26. Pbysogaster tomentosus Sol. 1. c. p. 206. 27. Nycterinus tboracicus Escbb. 1. c. p. 214. 28. elongatus Sol. 1. c. p. 215. 29. Gyriosomus marmoratus Waterb. 1. c. p. 220. 30. Wbitei Waterb. 1. c. p. 224. 31. s emipunctatus Sol. 1. c. p. 223. 32. Luczottii Gu^rin. 1. c. p. 221. Bei Coquimbo gesammelt. 33. Gyriosomus parvus Sol. 1. c. p. 222. 34. Pbaleria Gayi Lap. 1. c. p. 244. 173 35. Nacerdes lineata Sol. 1. c. p. 258. 36. cyanipennis Sol. 1. c. p. 258. 37. Mordella luctuosa Sol. 1. c. p. 269. 38. Meloe sanguinoleiita Sol. 1. c. p. 283. Ziemlich häufig bei Caldera. 39. Listroderes griseus Gu^r. 1. c. p. 337. 40. Bostrichus robust iis Blanch. 1. c. p. 433. 41. Phaedon Buquetii Blanch. 1. c. p. 548. 42. Coccinella opposita Gudr. 1. c. p. 561. Auf Potamogeton bei Tilopozo. b. ürthoptera. 1. Acridium maculipenne Gay Zool. vol. VI, p. 72. 2. Acridium cristagalli Frid. Philippi. A. laete viride, subtus olivaceum; capite quadri - carinato, vertice flavo, vitta lata verti- cali et utrinque vittis tribus pone oculos riigris; oculis inagnis, ovalibus, valde prominentibus ; prothorace transversim profunde bisulcato, carinato (carina sulcis istis bis interinipta, valde elevata, lamelliformi nigra), utrinque vittis tribus nigris et vitta flava inter vittas nigras su- periorem lateralem et dorsalem ornato; abdomine supra nigro, rnarginibus anticis et posticis segmentorum flavis; antennis piceis; tibiis tarsisque rufis; femoribus corpore concoloribus , an- ticis supra in parte basilari macula nigra ornatis, posticis sexcarinatis supra flavescentibus ma- culisque tribus nigris pictis; tibiis posticis subtus puncto lineaque angusta longitudinali nigris; spinis earum albis apice nigris; elytris viridibus unicoloribus ; alarum viridi-hyalinarum venis nigricantibus. — Longit. 10 lin. 3. Oedipoda atacamensis Pb. Oe. pallide cinereo-rufescens; capite concolore, immaculato ; antennis concoloribus, im- maculatis; prothoracis parte antica transversim rugosa, liaud cristata; elytris pallidissime ru- fescentibus, albo et cinereo maculatis , alarum hyalinarum venis in parte antica alaram nigris ; femoribus posticis extus albo-cinereis, intus flavis ; tibiis pedibusque posticis flavis. — Longit. corporis 12 lin., elytrorum 13, femorum posticorum 7, tibiarum 6 lin. Dilfert abüed. ochra- ceipenni capite haud fusco bilineato, thorace antice haud cristato, alis hyalinis, femoribus posticis haud lineatis et ab Oe. cinerascente capite haud bilineato, antennis haud annulatis, alis hyalinis haud fasciatis. — Pedes anteriores rufescentes, unicolores. Obs. Tab. 2. Orthopterorum in opere Gay sub Oec. ochraceipenni etc. citata nun- quam in lucem prodit cfr. vol. VIII, p. 478. Hemiptera. 1. Conorrhinus infestans (Keduvius) Meyen 1834. Eeise p. 412. — (C. sextu- berculatus Spin.) — id. Gay Zool. VII, p. 218. Vinchuca. Häufig in Atacama. 2. Conorrhinus octotuberculatus Fr. Philippi. Vinchuca. C. niger; capite valde verrucoso; prothorace trapeziformi , rnarginibus lateralibus basi- 174 que subrectis, angulis anticis sat prominentibus, superius leviter verrucoso, utrinque 4-tubercu- lato; anteunarum articulo ultimo albo et piloso, femoribus prope apicem macula magna flava parum conspicua ornatis; abdominis immaculati dorso grosse verrucoso. Long. 5V2 Hn. ; latit. 2*4 lin. (F. Ph.) Zusammen mit der vorigen Art gefunden, von der sie sich leicht durch den Mangel der Flecke am Bande des Hinterleibes, sowie durch den sehr warzigen Kopf und die acht Höcker des Thorax unterscheidet. Nur die Puppe. 3. Conorrhinus Paulseni Fr. Philippi. — VincTiuca. G. fusco-ferrugineus 5 capite sat verrucoso, lineis duabus longitudinalibus verrucarum majomm in fronte, genis lineaque frontali testaceis; prothoracis marginibus lateralibus arcuatis et in medio tuberculo testaceo munitis, angulis anticis prominentibus, basi subrecta, dorso me- dio longitrorsum sulcato, utrinque tuberculis quatuor confluentibus testaceis sculpto; abdominis dorso testaceo et nigro picto, margine segmentorum ultimorum postico miniaceo; antennis ni- gris, glabris, articuli ultimi apice piloso, articulationibus albis; pedibus pallide testaceis; femo- ribus tibiisque fusco bicingulatis. — Long. Ö'/? lin*; latit. 2V4 lin. (F. Ph.) Zugleich mit der gemeinen Vinchuca in Atacama gefangen, ebenfalls nur im Puppen- zustande. Sie unterscheidet sich sehr leicht von den beiden vorhergehenden Arten durch die helle Färbung, die Gestalt des Thorax etc. 4. Conorrhinus gracilipes Fr. Philippi. G. undique granulosus, niger; prothoracis dorso in parte antica transverse gibboso ca- rinisque duabus longitudinalibus irregularibus munito, lateribus flexuosis, angulis anticis denti- formibus prominentibus, posticis rotundatis; scutello plano, triangulari, impressione semilunari prope apicem notato; antennarum articulo secundo piloso, tertio quartoque ; pedibus elon- gatis, laevibus, tarsis et extremitate tibiarum ferrugineo - pilosis ; abdominis margine miniaceo - maculato, maculis in sutura segmentorum dispositis. - — Long. 9^4 lin.; lat. 4 lin.; longit. pe- dum posteriormn 9V3 lin. (Fr. Ph.) An der Küste bei Pan de azucar gefunden. Das Individuum ist noch Puppe. 5. Cicada eremophila Ph. C. nigra, immaculata, utrinque albo villosa; alarum hyalinarum nervis nigris, antice rubro marginatis, nonnullis rubris ; capite latitudine prothoracem aequante ; lobo medio marginis frontalis vix prominente, plano, sulco longitudinali profundo eum exarante; sulcis tribus pro- fandis utrinque in prothorace; femoribus anticis bispinosis. — Long. corporis 11 lin., latit. 5 lin.; longit. elytrorum I2V2 ün. Differt a C. rubrolineata Spinola apud Gay Zool. VH, p. 239 sulcis frontalibus et prothoracis, lobo frontali haud prominente, etc. M ollusca. 1. P.s am mos ölen Dombeyi (Solen.) Lamk. nr. 12. Sole cur tu s D. d’Orb. Voy. p. 524. — Psammosolen D. Hupd. Gay Zool. VIII, p. 36G, t. 7, fig. 5. animal. Diese Art findet sich nicht bloss bei Valparaiso, wie Herr Hupd a. a. O. angibt, sondern überall an den chilenischen Küsten, von Corral, dem Hafen von Valdivia, ja von Chiloe an bis nach Callao, wo diese Art nach d’Orbigny sehr häufig ist. — Die Abbildung des Thieres beweist, dass es zum Eissoschen Geschlecht Psammosolen gehört. 2. Kellia bullata Ph. K. bullata Ph. Archiv für Naturgesch. 1845. 1, p. 51. Bei Isla blanca c. 23" südl. Br. gefunden; kommt von Cobija bis zur Magellansstrasse vor und ist in der Aufzählung der chilenischen Mollusken von Hup^ bei Gay vergessen. 3. Kellia miliaris Ph. K. miliaris Ph. Arch. für Naturgesch. etc. Ebendaselbst gefunden, hat dieselbe weite Verbreitung und ist ebenfalls von Herrn Hupe vergessen. 4. Magdala cuneata (Anatina) Gray. Anatina cuneata Gray. Spicil. Zool. nr. 1. — üsteo|desma cuneaturn^Hupe' apud Gay 1. c. p. 371. t. 8. fig. 8. — Lyonsia picta Sow. 1834. Proceed. Zool. Soc. p. 88. — Lyonsia cuneata d’Orb. Voy. Am. p. 518. — EntodesmaPh. Archiv für Naturgesch. 1845. I. p. 52. ist nur ein verkrüppeltes Exemplar. Diese Art kommt von Arica in Peru, wo sie d’Orbigny sammelte, überall an der Küste bis nach Chiloe hinauf vor. Es ist wohl nur eine von den vielen Flüchtigkeiten des Herrn Hupd, wenn er diese Art Anatina cuneata Lamk. nennt; Lamarck hat dieselbe nicht gekannt. 5. Psammobia solida Ph. Ps. solida Ph. Abb. u. Beschr. Psammob. t. 1. fig. 2. — Ps. solida Hupe 1. c. p. 364. — Ps. crassa Hup^ 1. c. p. 354. t. 7. fig. 4. — Arcopagia solida d’Orb. Voy. p. 539. Findet sich von Mejillones bis zum Chonos Archipel. 6. Mactra sp. Häufig bei Caldera. Da mir die gesammelten Exemplare verloren gegangen sind, kann ich die Art nicht bestimmen, glaube mich aber zu erinnern, dass sie zur Abtheilung Malinia Gray gehört. 7. Amphidesma solida Gray. A. solida Gray. Spicil. Zool. p. 6.' t. 6. — d’ürbigny Voy. p. 532. — Hup^ 1. c. p. 359. t. 7. fig. 1. nomine A. orbicularis. Ich fand sie häufig in der Bucht von Mejillones; im Süden reicht sie bis zu den Cho- nos-Inseln, im Norden bis Callao. Hupö gibt gar keinen Fundort an. 8. Diplodonta inconspicua Ph. D. inconspicua Ph. 1845. Archiv f. Natur. I. p. 53. — Hupe 1. c. p. 357, der fälschlich Archiv 1842. t. 74. citirt. Bei Mejillones sowohl wie an den Küsten von Chiloe. 9. Venus Dombeyi Lamk. Venus Dombeyi Lamk. nr. 21. — Phil. Abbild. Venus tab. II. fig. 1. bene. — Hup^ apud Gay 1. c. p. 332. t. 6. fig. 4. testa bene. — Venus thaca d’Orb. Voy. p. 557. t. 82. fig. 1. animal. — an Chama Thaca Molina? Saggio et p. 203. Dass Molina eine Venus unter dem Genus Chama aufführt, kann man nicht aus seiner Beschreibung, sondern nur aus dem Vulgärnamen errathen. Diese Venus ist gemein an der ganzen Westküste Amerikas von Arica bis zum Chonos- Vi-chipel. Wenn d’Orbigny a. a. O. meint, meine Venus ignobilis Abbild, t. III. fig. 4. sei die junge V. Dombeyi, so ist dies unstreitig ein Irrthum. Diese meine V. ignobilis habe ich noch nicht in Chile gesehn. 10. Venus rufa Lamk. V. rufa Lamk. nr. 30. — V. opaca Sow. Proceed. Zool. Soc. 1835. p. 42. — idem d’Orbigny Voj. p. 560. t. LXXXII. fig. 12. animal. — Venus lithoidea Jon. Philip. Ab- bildung. etc. Venus t. IV. fig. 1. bene. — Hupe apud Gay. Findet sich von Arica in Peru (d’Orbigny) bis nach Lota 37'^ 10' südl. Breite. Ich fand sie häufig bei Caldera und Paposo. — Bemerkung. Es ist lediglich auf die Autorität von Herrn Hupe, dass ich dieser Art den Namen V. rufa Lamk. lasse, indem ich vermuthe, dass er Originalexemplare im Museum von Paris verglichen hat, denn Lamarck’s Beschreibung ist nicht genügend, um die Art darnach zu erkennen. Dieselbe ist sicher nicht transversim s u 1 c a t a, sondern nur striata, und es ist wohl nur ein Zufall, wenn die von Lamarck unter- suchte Conchylie gerade intus punctis asperata war. 11. Cardium pygmaeum Ph. C. testa oblonga, valde inaequilatera, margine dorsali postico ventrali fere parallele, an- ticodeclivi; costis circa 12, rotundatis, antiquatis; lunula excavata, haud circumscripta; dentibus cardinalibus duabus in valva sinistra, unico in dextra, dentibus lateralibus remotis, in utraque valva simplicibus. Long. 2V4 lin,, altit. IV2 lin., crass. IV4 lin. Bei der Isla blanca habe ich ein Exemplar gefunden. Das Gehäuse ist für seine ge- ringe Grösse sehr solide und die Zähne sehr stark. Der Habitus ist mehr der einer Cardita als eines Cardium’s, und das Schloss weicht von dem beider Geschlechter ab,’ so dass man vielleicht ein eigenes Genus daraus machen könnte. — Die Farbe ist weisslich, die Hinter- seite fast immer braun, bisweilen ist auch eine braune Querbinde nahe dem Bauchrande vor- handen; die Innenseite ist unter den Wirbeln braun. 12. Cardita semen Keeve. S. Reeve Conch. iconica t. 9. sp. 43. — Zu der kurzen, von Reeve gegebenen Be- schreibung möchte etwa noch Folgendes hinzuzusetzen sein. Die Zahl der Rippen beträgt 15, dieselben sind flach, fast doppelt so breit wie ihre Zwischenräume und nur wenig knotig. Der Seitenzahn des Schlosses reicht bis an den hintern Muskeleindruck. Bei Isla blanca gefunden. 13. yVrea pusilla Sow. Byssoarca pusilla Sow. 1833. Zool. Proceed. p. 18. — A. pusilla Reeve Conch. icon. sp. 112. t. 10. — d’Orbigny Voy. p. 633. Diese kleine, der A. lactea der europäischen Meere sehr ähnliche Art, habe ich beson- ders liiiufig bei Isla IJanca gefunden, sie kommt aber auch, wenngleich wie es scheint seltener, an der Küste der Provinz Valparaiso vor, z. B. bei Algarrobo. 14. Le da cuneata (Nucula) Sow. 177 Nucula cuneata Sow. Zool. Proceed. 1832. p. 198. — Id. Conch. Illustr. fig. 15. — Leda cuneata d’Orb. Voy. p. 546. — Hup^ apud Gay 1. c. p. 307. Diese zuerst bei Valparaiso entdeckte Art habe ich bei Paposo gefunden. 15. Chama pellucida Brod. Ch. pellucida Brod. 1834. Zool. Proceed. p. 149. — d’Orbigny Voy. p. 670. Bei Isla blanca ist diese Art nicht selten, und zwar findet sie sich in sehr geringer Tiefe. — Alle Exemplare, die ich daselbst gesehn habe, sind rein weiss, ohne Spur von Roth. Die typische Art ist bei Cobija und Callao gefunden. 16. Mytilus chorus Molin. M. chorus Molina Saggio etc. p. 202. — M. albus ejusd. 1. c. p. 348. male. — M. ungulatus Humb. et Val. in Humb. Obs. Zool. et Anal. TI. p. 223. t. XLIX. fig. I, — M, chorus d’Orb. Voy. p. 647. — id. Hupd 1. c. p. 309. Häufig bei Mejillones, südlich bis zu den Chonos - Inseln. 17. Mytilus d’Or bignyanus Hupd M. d’Orbigny anus Hupd 1. c. p. 311. t. 5. fig. 5. — Mytilus ater i\rolina Saggio p. 203 et p. 348., ubi male testa postice squamosa dicitur. — M. americanus d’Orb. Voyage p. 648. Diese Art unterscheidet sich, wie Herr Hup(^ richtig angibt, von,' M. magellanicus hauptsächlich durch feinere und zahlreichere Rippen, die bei einigen Individuen fast verloschen sind. Die Epidermis ist bald dunkel violett, bald braungelb, wie es auch eine solche gelbe Varietät von M. vulgaris gibt, den M. lutea Poli; das Innere ist bald roth, bald blau; die Gestalt ist ebenso veränderlich wie bei andern Mytil us- Arten, und daher für die Diagnose nicht zu gebrauchen. Ich stehe deshalb auch keinen Augenblick an, diese Art für identisch mit dem M. americanus d’Orb. zu erklären, welcher Name zwar die Priorität hat, aber ganz unpassend ist. Will man durchaus auf der Priorität bestehn, so muss die ArtJVI. ater Mol. heissen. Bei Mejillones ist der M. d’Or bignyanus nicht selten, d'Orhigny fand ihn bei Callao; häufig ist er bei Talcahuano und Con’al, wo er Chalgua heisst. {Chalgua oder Ghallhua ist ein Wort der Quichua- Sprache und bedeutet Fisch.) 18. Mytilus ovalis Lamk. M. ovalis Lamk. nr. 8. — Modiola purpurata ejusd. nr. 13. — Mytilus ova- lis d’Orbig. Voy. p. 648. — id. Hupe 1. c. p. 312. Hupd hat unstreitig ganz recht, wenn er beide Lamarcksche Arten vereinigt. — Diese Art ist an der ganzen peruanischen und chilenischen Küste überaus gemein, und findet sich, ganz wie M. minim us Poli, in dichtgedrängten Massen auf den Klippen, die bei der Ebbe entblösst werden. 19. Mytilus dactyloides Hupd. M. dactyloides Hupe apud Gay 1. c. p. 310. t. 5. fig. 6. Eine gute Art, häufig an der ganzen chilenischen Küste von Isla blanca bis Corral. 20. Mytilus granulatus Hanley. P h i 1 i p p i , Reise durch Atacama. 23 178 M. granul atus Hanley Proceed. Zool. Soc. 1845. p. 17. — d’Orbigny Voy. p. 648. — Hup^ 1. c. p. 312. t. 5. fig. 7. Ebenso verbreitet wie die vorige Art 21. Pecten purpuratus Lamk. P. purpuratus Lamk. nr. 11. — d’Orbigny Voy. p. 663. — Hupd p. 289. Diese Art findet sich von Coquimbo bis Callao, und wird in la Serena (Coquimbo) un- ter dem Namen Ostiones auf den Mark gebracht. Dessenungeachtet habe ich mir in den sie- ben Jahren, die ich in Chile bin, noch kein brauchbares Exemplar davon verschaffen können. 22. Discina lamellosa (Orbicula) Brod. Orbicula lamellosa Brod. Trans. Zool. Soc. I. t. 28. fig. 2 — 5. — d’Orb. Voy. p. 677. — Hupö 1. c. p. 398. Diese Art findet sich an der ganzen peruanischen und chilenischen Küste bis Chiloe. Dennoch habe ich auch hiervon kein brauchbares Exemplar erhalten können. Wie oft muss man denn wiederholen, dass das Genus Orbicula Cuviers nichts weiter als Crania ist, und dass gegenwärtige Art eine Discina ist. Cuvier sagt selbst: Bögne animal, edit. 2. vol. III. p. 173. von Orbicula: „la valve inferieure est plate et fix^e aux rochers. Les Discine’s de Lamarck sont des Orbicules, dont la valve inferieure est creusöe d’une fente.‘‘ 23. Doris sp. 24. Doris sp. Zwei Arten Doris habe ich bei Isla blanca gefunden, sie sind aber nicht in einem solchen Zustande in Santiago angekommen, dass ich mir getraute, sie zu bestimmen. 25. Chiton tuberculiferus Sow. Ch. tuberculiferus Sow. 1825. Catal. Tankerv. Coli. — Ch. spiniferus Frembl. 1828. Zool. Journ. III. p. 196. — Ch. aculeatus Barner. d’Ofbigny Voy. p. 483. — Ch. acu'leatus L. (male.) Hupö 1. c. p. 272. Häufig an der ganzen Küste von Valparaiso bis Arica. Sehr mit Unrecht behauptet Hupö a. a. O., diese Art sei Chiton aculeatus Linnö, dies ist eine asiatische Art und hat mit der chilenischen nichts zu thun. 26. Ch. coquimbensis Frembl. 1828. Zool. Joum. III. p. 197. — d’Orb. Voy. p. 485. — Hup^ 1. c. p. 270. Nicht weniger gemein von Coquimbo bis Arica. 27. Chiton Cumingii Frembl. Ch. Cumingii Frembl. Zool. Journ. III. p. 198. — d’Orbig. Voy. p. 484. — Hupö 1. c. p. 264. Findet sich von Arica bis Chiloe. 28. Chiton granosus Frembl. Ch. granosus Fremb. 1. c. p. 200. — d’Orb. Voy. p. 483. — Hupd 1. c. p. 265. Hat eine ebenso weite Verbreitung. 29. Chiton granulosus Frembl. Ch. granulosus Frembl. 1. c. p. 201. — Hupö 1. c. p. 272. Bei Isla blanca gefunden. 179 30. Chiton argyrostictus Ph. Ch. argyrostictus Ph. Archiv für Naturgesch. 1848. 1. p. 59. Bei Isla blanca fand ich ein 6 Linien langes Exemplar. Ist vielleicht nur Jugendzu- stand einer andern Art, aber welcher? 31. Chiton peruvianus Lamk. Ch. peruvianus Lamk. nr. 3. — d’Orbigny Voy. p. 483. — Hupd 1. c. p. 273. An der ganzen Küste von Peru und Chile, bis' C^iloe hinauf. 32. Patella viridula Lamk. P. viridula Lamk. nr. 39. — Delessert Recueil t. 23. fig. 2. jung. — d’Orbigny Voy. p. 481. corrigirt in P. viridula p. 707. — P. Pretrei ejusd. t. LXXVIII. fig. 15. 16. 17. Häufig bei Paposo, Isla blanca u. s. w. Lamarck war der Fundort unbekannt. Chenu, der in ^Vngabe des Vaterlandes der Con- chylien bekanntlich höchst unzuverlässig ist, gibt bei Delessert a. a. O. China als Vaterland dieser Art! — Eine der schönsten Patellen. Ausgewachsen ist sie 30 Linien lang, 26 breit, 13 hoch. Der Wirbel liegt in zwei Fünftel der Länge. Die Oberfläche ist mit dichten und feinen Strahlen gestreift; die Anwachsstreifen sind grob und unregelmässig. Zahlreiche flache Rippen treten hauptsächlich durch ihre Färbung hervor. Diese ist nämlich in der Regel ganz so, wie sie Lamarck angibt; dunkelgrüne Flecken sind so gestellt, dass sie Querbinden bilden, welche durch die erwähnten Rippen unterbrochen sind, und zahlreiche kleine grüne Linien, Strichelchen und Punkte erzeugen ein fein gewürfeltes Aussehn. Der Rand pflegt meist in der Breite von 6 Linien rein weiss zu sein. Oft sind die dunkeln, grünen Flecke verblasst, selten ist nur das Centrum grün gefleckt und die ganze übrige Schale weiss. Innen sind alle meine Exemplare rein weiss, keines grün gefleckt, wie die Figur bei Delessert, auch besitze ich kein Exemplar, welches so tief herabgehende und so ununterbrochene Streifen hat, wie sie dOrbigny abbildet. 33. Patella variabilis (Lottia) Sow. Lottia variabilis Sow. 1839. Zool. of Beech. Voy. p. 147. t, 39. fig. 3. 4. — Pa- tella araucana d’Orb. Voy. p. 482. t. 65. fig. 4 — 6., copirt bei Hupd 1. c. p. 259. — P. Cecilleana d’Orb. Voy. p. 482. t. 61. fig. 3 — 6, var. — Lottia costata Sow. Zool. Beech. Voy. p. 147. t. 39. fig. 2. var. Häufig an der ganzen chilenischen und peruanischen Küste. Hew Hupe sagt: „Diese Art ist dadurch sehr ausgezeichnet, dass ihr Wirbel sehr nahe am Rande steht,“ und in dOrhigny's Abbildung ist der Wirbel vollkommen central!! D'Or- bigny sagt, die Art sei immer angefressen, folglich sind die regelmässigen Knoten der Rippen, welche seine Fig. 4. zeigt, eine freundliche Beigabe des Zeichners, weiter nichts. Ich besitze ein Exemplar aus dem Süden Chiles, welches das Original zu der d’Orbignyschen Fi- gur von seiner Patella Cecilleana zu sein scheint. Es gibt auch Exemplare, die so hoch sind wie die Fig. 2. der Patella parasitica d’Orbig. Der Name von Sowerby konnte nicht besser gewählt sein, um diese vielgestaltige Art zu bezeichnen. 34. Patella leucophaea (Acmaea) Ph. Acmaea leucophaea Ph. 1846. Zeitschr. für Malak. p. 22. — Abbild. P. Ac- maea t. 2. fig. 10. — Patella parasitica d’Orb. Voy. p. 481. t. 81. fig. 1. 2. 3. — id. 23* - 180 - Hup^ p. 259, welcher aber fälschlich dazu d’Orbignjs tab. 78. fig. 15. 17. citirt, welches P. viridula (Preti’ei) ist. Häufig an der chilenischen Küste, besonders auf den Fissurellen, auf denen sie tiefe Löcher aushölt. Die Beschreibung des Thieres bei d’Orbigny beweist, dass es eine Patella und keine Acmaea sei. 35. Patella punctatissima (Acmaea) Ph. Acmaea punctatissima Ph. 1846. Zeitschr. für Malak. p. 23. — Abbild. Acmaea t. 2. fig. 11. Da diese Art der vorigen so ähnlich ist, so vermuthe ich, dass es auch eine Patella und keine Acmaea ist. 36. Acmaea scutum Eschh. A. scutum Eschh. 1833. Zool. Atl. p. 19. t, 23. — Lottia punctata Gray 1835. — A. scutum d’Orb. Voy. p. 479. t. 64. fig. 8 — 10. — Hupö 1. c. p. 253. Häufig von Peru bis zum Chonos- Archipel. 37. Acmaea sc urra (Patella) Lesson. Patella scurra Lesson. Voy. de la Coq. p. 421. — Acmaea mitra Eschh. Zool. Atl. t. XXIH. fig. 4. — A. mammillata ejusd. p. 18. (icon nulla) specimen Nullipora in- crustatum, patria falsa; vidi specimen. — Lottia pallida Sow. Zool. Beech. Voy. p. 147. t. 39. fig. 1. — Acmaea scurra d’Orb. Voy. p. 478. t. 64. fig. 11. 12. — id. Hupö 1. c. p. 252. t. 4. fig. 11. — A. cymbula Hupä 1. c. p. 252. tab. 4. fig. 12. var. minus elevata. Gemein an der ganzen Küste von Lima bis zum Chonos - Archipel. 38. Fissure 11a maxima Young. F. maxima Young. Zool. Broceed. 1834. p. 123. — d’Orbig. Voy. p. 475. — Hup^ 1. c. p. 239. Die nördlichste Gränze dieser Art ist nach dOrhigny Islai, die südlichste nach Hup4 Valparaiso; bei Paposo ist sie häufig. 39. Fissurelia Bridgesii Eeeve? F. Bridgesii Eeeve. Conch. iconica fig. 16 (kann ich leider nicht nachsehn). — Hup^ a. a. O. p. 238. Die Beschreibung bei Hupe passt recht gut, aber nicht seine Angabe der Grösse: 2 Zoll 7 Lin. Länge auf 1 Zoll 10 Lin. Breite. Meine Exemplare sind 4 Zoll lang, 2 Zoll 8 Lin. breit, 10 Linien hoch, und haben ein fi'/j Lin. langes Loch. Nach Hupe findet sich diese Art bei Valparaiso; ich habe sie bei Paposo ziemlich häufig gefunden. 40. Fissurella biradiata Frembl. F. biradiata Frembl. 1834. Zool. Proceed. p. 124. — d’Orb. Voy. 477. — Hupö 1. c. p. 242. Ich habe diese Art bei Paposo nicht selten gefunden, dOrhigny gibt Valparaiso als Vaterland an. — Sollte sie vielleicht mit folgender Art zusammenfallen? 41. Fissurella latem arginata Sow. 181 F. Ijatemarginat.a Sow. Proceed. Zool. Soc. 1834. p. 126. — Hupd 1. c. p. 242. Findet sich zusammen mit der vorigen. UOrhigny citirt die F. latemarginata mit einem? als synonym zu F. costata Less., allein die latemarginata hat weder „costas radiantes numerosas,“ noch „foramen minimum,“ wogegen die F. costata nie einen „limhus latus, niger“ hat, so dass ich verrnuthe, das Citat von dOrhigny sei ein lapsus calarni. 42. Fissurella pulchra Sow. F. pulchra Sow. 1834. Zool. Proceed. p. 124. — Hup^ 1. c. p. 244. Bei Paposo häufig. Ich kenne diese Art auch von Chiloe. 43. Fisurrella crassa Lamk. F. crassa Lamk. nr. 8. — Delessert Recueil de Coq. t. 24. fig. 6. — d’Orh. Voy. p. 472. — Hupd 1. c. p. 240. Sehr gemein bei Paposo etc.; nach dOrbigny findet sie sich bei Valparaiso. Deshayes bemerkt zu dieser Art in der zweiten Ausgabe von Lamarck vol. VII. p. 592. Note: „le Fissurella crassa de Mr. Sowerby est une esp5ce tres-difterente de celle de Lamarck; dOrhigny und Hupe (wohl nur dOrhigny copirend) citiren aber ohne Weiteres Sow. Conchol. 111. dazu. Wer hat Recht? Deshayes d'Orhigny 9 AeeWs Figur Conch. syst. GXLII fig. 11. gehört sicher hierher. — Chenu bei Delessert gibt als Vaterland les grandes Indes an !!; La- marck war das Vaterland unbekannt. 44. Fissurella costata Less. F. costata Less. Zool. Voy. Coquille p. 410. — F. rudis Desh. Encycl. indth. 2. p. 133. — F. chilensis Sow. Conch. 111. fig. 36. — F. costata d’Orb. Voy. p. 474. — Hupe 1. c. p. 243. Nach Deshayes findet sich diese Art an der ganzen Küste von 34® — 40®; sie konunt aber weit nördlicher vor, wenigstens bis Paposo 25® südl. Breite, wo sie aber seltener als die andern Arten ist. 45. Fissurella peruvian’a Lamk. F. peruviana Lamk. nr. 17! nicht F. peruviana Deless. Recueil t. 24. fig. 7., welche im Widerspruch mit Lamarcks eigenen Worten eine stark gerippte Art vorstellt! — F. sub- rotunda Desh. Encycl. m^th. et Lamk. ed. 2. p. 602. nr. 26. — F. affinis Gray 1839. Zool. of Beech. Voy. — Sow. Conch. 111. fig. 44. — F. peruviana d’Orb. Voy. p. 474. — Hupd 1. c. p. 241. nOrhigny fand diese Art bei S. Lorenzo in Peru; (der südlichste Punkt, von wo ich sie besitze, ist S. Antonio an der Mündung des Rio Maipa. 46. Siphonaria tenuis Ph. S. testa tenui, ovata, satis elevata, vertice plerumque valde excentrico: costulis radian- tibus numerosis circa 40 — 50 albescentibus in fundo nigro, intus obscure castanea vel atro violacea, margine albo articulato. Long. 7 lin., latit 5 lin., altit. lin. Diese an der ganzen chilenischen Küste von der Mündung des Rio bueno im Süden bis Isla blanca gemeine Art finde ich bei d'Orhigny und Hupe nicht beschrieben. Vielleicht fällt sie mit S. lineolata Sow. Zool. Proceed. 1835 zusammen, die ich nicht kenne. — Sie un- terscheidet sich leicht von S. concinna Sow., die in den südlichen Provinzen von Concepcion 182 bis Chüoe vorkommt,, durch eine dünnere und höhere Schale, schiefe Stellung des Wirbels, zahlreichere Rippchen; geringere Grösse, und von S. Lessoni ßlainv. durch die dünne Schale, zahlreiche Rippchen, excentrischen Wirbel etc. 47. Gadinia peruviana (Mouretia) Sow. Mouretia peruviana Sow. 1835. Zool. Proceed. — Siphonaria p. d’Orb. Voy. 470. — Hupd 250. t. 4. fig. 10. specimen omnino detritum. Die Oberfläche ist nicht, wie Hupe behauptet, glatt, sondern fein strahlenartig gestreift oder gefurcht. — HOrhigny gibt Cobija als Fundort an; ich fand sie noch bei Talcahuano; sie scheint nii-gends häufig zu sein. — GadiniaGray unterscheidet sich von Siphonaria durch den hufeisenförmigen, nicht unterbrochenen Muskeleindruck der Schale, etc. 48. Calyptraea trochiformis (Patella) Chemn. Patella trochiformis Chemn. X. t. 168. — Trochus radians Lamk. nr. 5. — Calyptraea radians Desh. apud Lamk. ed. 2. p. 625. nr. 7. — Calyptraea trochi- formis d’Orb. Voy. p. 461. (non Lamk.). — id. Hupe 1. c. p. 232. Findet sich vom 12®. südl. Breite bis zum 43®. 49. Crepidula unguiformis Lamk. nr. 4? Bei Mejillones in einem Trochus luctuosus gefunden. HOrhigny Voy. p. 466. 67. will eine Menge Broderip^Omx Arten auf Cr. dilatata zur lickführen, indem er behauptet, die Lokalität, wo die Thiere sich finden, bewirke eine Menge Modificationen der Gestalt, Farbe u. s. w. Dies im Allgemeinen zugegeben, frägt es sich, wie weit diese Modificationen gehen können, denn sie müssen doch Gränzen haben. Ich begnüge mich zu bemerken, dass gegenwärtige Crepidula sich von dilatata durch folgende Merk- male unterscheidet: erstens liegt ihr Wirbel dicht am Rande, und zweitens hat ihre innere Platte von Anfang an, wie die Anwachsstreifen zeigen, eine andere Gestalt ; Verschiedenheiten, die sich meiner Meinung nach nicht durch die d’Orbignysche Hypothese erklären. Ob die Art wirklich identisch mit der des Mittelmeeres ist, kann ich nicht sagen, da mir Exemplare der letzteren nicht zu Gebote stehen; sie ist aber von Cr. decipiens der Magelianstrasse und von Cr. plana der Vereinigten Staaten durch die Gestalt der Innern Platte verschieden. (Meine Sammlung ist nämlich eingepackt.) 50. Succinea labiosa Ph. t. VII. fig. 7. S. testa parva, oblonga, tenui, longitudinaliter striatula, diaphana, corneo lutea; spira acuta, bis quintam partem totius longitudinis occupante; anfractibus 3^2 convexis; apertura angusta, ovata, superne rotundata ; columella vix arcuata ; labio valde distincto. — • Long. 4 lin. ; latit. 2 Vs lin.; apertm’a 2Vs lin. longa, iVs hn. lata. Bei Tilopozo sehr selten. Die Ausdehnung der Innenlippe unterscheidet diese Art leicht von den verwandten. 51. Helix Reentsii Ph. t. VH. fig. 8. H. testa umbilicata, depressa, utrinque radiatim rugoso - costellata, alba, cretacea ; anfracti- bu« 5V2, primis laevibus mammillaeformibus, reliquis acute carinatis, ultimo valde descendente, siqjerius spiraliter striato, circa umbilicum mediocrem, spiralem acute carinato, inter carinas ferc C(»ncavo; apertura fere triangulär! ; peristomate simplici; labio arcuato subreflexo. Diam. major 6 lin.; minor 5 lin., altit. 5 lin. 183 H. Reentsli Ph. Anales de la Univ. de Santiago, 1855. p. 213. sq. (Malak. Bl. 1856. p. 52. 1525 Mon. Helic. IV. p. 182. Zuerst bei Cacbinal de la Costa in wenigen Exemplaren, später in grosser Menge bei Paposo gefunden. 52. Helix paupera Ph. Taf. VTI. Fig. 9. H. testa late uinbilicata, depressa, discoidea, tenui, vix striata, pallide comea?; spira plana ; sutura parum profunda 5 anfractibus dVj cylindricis, lente ci*escentibus ; nmbilico tertiam partem diametri superante; apertura vix obliqua, rotundato-lunari; peristomate tenui acuto. Diain. maj. 2 lin. , minor VI ^ lin,; altit. apert. lin. An den Küsten sehr selten. 53. Helix epidermia Anton. H. epidermia Anton. Verz. p. 36. — Hup^ 1. c. p. 98. Bei Cachinal de la Costa gefunden. 54. Bulimus punctulifer Brod. B. punctulifer Brod. Zool. Proceed. 1833. p. 39. — flup^ 1. c. p. 103. t. 2. 1. 1. Häufig bei Paposo an den Wurzeln der Cactus, und sehr veränderlich. — Das TDiier macht gegen die Trockenheit einen dünnen, durchsichtigen, kalkigen Deckel. 55. Bulimus Me j illon e n sis Pfr. Taf. VII. Fig. 10. B. Mejillonen si s Pfr, in Malak. Bl. 1857. p. 230; Mon. Hel. IV. p. 489, B, testa perforata, oblongo - conica, solida, sordide alba, rugis irregularibus lacteis sculpta; spira conica, acutiuscula; anfractibus 7, valde convexis, ultimo spiram non aequante; columella perpendiculari ; peristomate recto, satis acuto, intus calloso - incrassato ; margine columellari re- flexo. Long. 12 lin.; crass. SV? lin.; altit. apert. 5% lin. Auf den dürren, aller Vegetation baren Hügeln bei Mejillones zu vielen Tausenden ura- herliegend. Ich habe diese Art zuerst für B. callosus Pfr. Monogr. II. p. 222. gehalten, allein dieser ist kleiner, nämlich nur 21 mm. = 9 Vs lin. long, und sein letzter TTmgang ist etwas länger als das Gewinde. Unter zahlreichen Exemplaren habe ich nur eines — siehe Fig. 10b. — gefunden, welches 10 Linien lang und 6 Linien dick ist, bei einer Oeffiiung von 5% Linien, und demnach dem B. callosus entsprechen würde. 56. Bulimus erythrostomus Sow. B. erythrostomus Sow. 1833. Proceed. Zool. Soc. — Hup^ 1. c. p. 109. Bei Caldera häufig. Die dort gesammelten Exemplare sind mir verloren gegangen. 57. Bulimus affinis Brod. B. affinis Brod. Proceed. Zool. Soc. 1832. p. 106. An den Wurzeln der Cactus im Küstengebiet der Wüste. 58. Bulimus paposensis Pfr. B. paposensis Pfr. in Malak. Bl. 1856. p. 207. — Mon. Helic. IV. p. 480. Bei Paposo. Nahe verwandt mit B. affinis, durch Sculptur und Grösse von jenem verschieden. 59. Bulimus albicans Brod. B. albicans Brod. Proceed. Zool. Soc. 1832. p. 105. — Hup^ 1. c. p. 109. t. 3. f. 6. Eben daselbst. 184 60. Bulimus pupiformis Brod. B. pupiformis' Brod. Zool. Praceed. 1832. p. 105. — Sow. Conch. 111. f. 27. — Hupd 1. c. p. 114. t. 2. fig. 6. ]\Iit den vorigen. 61. Bulimus anachoreta Pfr. t. VII. fig. 11. B. anachoreta Pfr. in Malak. Bl. 1856. p. 208. Mon. Helic. IV. p. 422. B. testa rimata, cylindraceo-turrita, solidiuscula, obsolete striata, alba, plerumque strigis cinnamomeis irregulariter picta; epidermide subnulla; spira elongata, acutiuscula; anfractibus 10 — 11 planiusculis, sutura simplici, lineari divisis; ultimo tertiam totius longitudinis partem aequante; apertura semiovali, intus lactea; peristomate expanso, intus albolabrato, columellari reflexo, subadpresso; columella tereti, perpendiculari, subtortuosa. Long. 10 lin.; latit. 3 lin.; altit. apert. 3V3 lin. Bei Paposo nicht selten. Die Dicke variirt sehr, von 2V2 bis 37? Linien , die Gestalt ist daher mehr oder weniger thurmförmig. Auch variirt die Dicke des Lippenwulstes. 61a. Bulimus Atacamensis Pfr. B. Atacamensis Pfr. in Malak. Bl. 1856. p. 207. Mon. Helic. IV. p. 486. Nahe mit B. liehen um d’Orb. verwandt, doch wie es scheint, davon verschieden. 62. Bulimus lichenum d’Orb. B. lichenum d’Orb. Voy. p. 264. B. lichenorum (sphalmate pictoris) ibid. tab. 41. fig. 9 — 11. Mit den vorigen. 63. Bulimus leucostictus Ph. B. testa subumbilicata, fusiformi turrita, tenui, sublaevigata, fuscescente, maculis guttis- que lacteis conspersa; anfractibus 8 — 9, satis convexis, ultimo quartam longitudinis partem aequante; apertura oblongo - ovata, parum obliqua; peristomate simplici, tenui, subreflexo, co- lumellari late expanso; marginibus approximatis , labio tenui adnato junctis. Long. 6% lin.; latit. 2'"; altit. apert. 2V4 lin. B. leucostictus Phil. Malak. Bl. 1856. p. 53; Pfr. Mon. Hel. IV. p. 411. Bei Paposo mit den übrigen. Er zeigt bisweilen eine weissliche, bisweilen eine beinahe rosenrothe Färbung. — Von B. lichenum unterscheidet sich diese Art durch geringere Grösse, dünnere Schale, verschiedene Färbung; der Mundsaum ist stärker ausgebreitet, besonders nach der Columella hin, die Bän- der desselben sind einander stärker genähert. Von der folgenden unterscheidet sie sich durch das genabelte Gehäuse, welches viel weniger schlank ist, und durch die weit stärker genäher- ten Blinder des Mundsaums. 64. B|ulimus terebralis Pfr. B. terebralis Pfr. Proceed. Zool. Soc. 1842. — Hupd p. 115. t. 3. fig. 9. Ebenfalls bei Paposo. 65. Bulimus minimus Ph. Taf. VII. fig. 12. B. testa imperforata, cylindrica, utrinque obtusa, striis capillaribus distantibus sculpta, alba; anfractibus quinque convexis; sutura profunda, apertura ovali, vix quartam longitudinis — 185 — partem aequante; peristomate reflexo, coliiinellari riinam urabiliealem occultante. Tjong. IV2 Hn. crass. % Im. Im Littoral der Wüste l>ei Cachinal und Papo.so sehr selten; ich fand nur zwei Exem- plare, von denen eins beschädigt. — Dieser Bulimus unterscheidet sich von B. oryza durch die mehr cylindrische und stumpfere Gestalt des Gehäuses. 60. Ohilina angusta Ph. Ch. testa tenuiuscula, fere lanceolata, strigis flexuosis fuscis interdurn vix conspicuis ornata; spirae peracutae anfractibus parum convexis, ultimo spiram bis aequante; apertura pyri- formi, superius peracuta; plica parum prominente. Long. T'/^ Hn. ; latit. obliqua 4 lin. ; longit aperturae 5 lin., latit. ejus 2 lin. Tn den meisten Quellen der Küste der Wüste Atacama. — Von allen verwandten Arten unterscheidet sich diese leicht durch ihre schlanke Form und die schwache Spindelfalte. 67. Paludina atacamensis (Hydrobia) Ph. Taf. VTI. fig. 16. P. testa oblongo-conoidea, rimata, tenui, pellucida, laevigata; anfractibus quinis con- vexis, ultimo spiram subsuperante ; apertura ovato - oblonga. Long. iVn lin. Bei Tilopozo gefunden. Von P. Cumingii, P. pisciura, P. culminea etc. theils durch geringe Grösse, theils durch die Zahl der Windungen, theils durch das V^erhältniss des letzten Umganges zum Gewinde verschieden. 08. Rissoa nigra (Paludina) d’Orb. P aludina ni gr a d’Orbigny p. 387. t. 75. f. 16 — 18. Ist bei Isla blanca nicht selten. d’Orbigny fand sie bei Arica. 69. Rissoina in ca d’Orb. R. inca d’Orb. Voy. p. 395. t. 53. fig. 11 — 16. Häufig bei Isla blanca, es ist mir aber nicht gelungen, das Thier zu beobachten. D’Orbigny hat sie noch in Arica gesammelt, und Herr Germain hat sie von Ohiloe kürzlich gebracht, sie hat demnach ebenfalls eine sehr weite Verbreitung. 70. Litorina peruviana (Phasianella) Lamk. Phasianella peruviana Lamk. nr. 5. — Turbo zebra Wood. Suppl. p. 20. — Litorina peruviana Gray. Zool. Beech. Voy. t. 36. — d’Orbigny Voy. p. 393. t. 53. fig. 5 — 7. — Hupd 1. c. p. 137. Findet sich von Tslai bis Valdivia. 71. Litorina araucana d’Orb. L. araucana d’Orb. Voy. p. 393. t. 53. fig. 8 — 10. — Hupö 1. c. p. 138. Findet sich von Arica bis zu den Chonos- Inseln. 72. Trochus Fonki Ph. Tr. testa conica, imperforata, tenui, pallide rosea, anfractibus suberioribus planiusculis, tricingulatis, cingulo supremo suturali, granuloso, secundo tertioque plerumque laevissimis; an- fractu ultimo obtuse angulato, cingulis quinque circumdato; baseos convexiusculae ciugulis sex; apertura quadrangulari ; columella parum obliqua, tereti, haud truncata, sed sensim in labrum abeunte. Altit. ab apice ad extremitatem columellae 5V2 Hn. ; diam. baseos d®/,. Hn. — an fr actus 7. P h i 1 i p p i , Reise durch Atacama. 24 186 Von dieser Art, welche im Meere zwischen Chiloe und dem Festlande nicht ganz selten zu sein sclieint, fand ich ein abgehleichtes Ezemplar in Vogeldreck hei Paposo. 73. Trochus ater Lesson. Tr. ater Less. Voy. Coquille p. 344. t. 16. lig. 2. — D’Orbig. Voy. p. 409. — Hup6 1. c. p. 142. — Tr. lugubris Ph. Abbild. Trochus tab. IIT. fig. 7. specimen junius. Die nördlichste Gränze dieser häufigen Art scheint der 22ste Grad; im Süden geht sie bis zu den Chonos - Inseln und vielleicht bis zum Feuerlande. Wenigstens sieht man unter den Halsbändern der Feuerländer, welche hauptsächlich aus Margarita violacea bestehen, oft kleine Exemplare dieser Art. 74. Trochus luctuosus d’Orb. Tr. luctuosus d’Orb. Voy. p. 409. t. 36. f. 16 — 19. — Hup6 1. c. p. 138. Reicht nach d’Orbigny von Callao bis Valparaiso; bei Mejillones nicht selten. 75. Trochus euryomphalus Jonas. Tr. euryomphalus Jon. 1844. Zeitschr. f. Malakoz. p. 113. — Phil. Abbild. Tro- chus tab. VI. fig. 4. — Trochus obscurus Kien. fig. 3. — Tr. Kieneri Hup6 1. c. p. 144. t. 4. fig. 1. Bei Mejillones nicht selten; desgleichen bei Talcahuano etc. 76. Trochus t r i d e n s Menke. Tr. tri de ns Menke 1844. apud Phil. Abbild. Trochus t. IV. fig. 10. — Monodonta tridentata Potiez et Mich. t. 29. fig. 16. 17. — Trochus microstomus d’Orb. Voy. p. 410. t. 76. fig. 20 — 21. — Tr. tridens Hup6 p. 145. Bei Caldera, Isla blanca etc. 77. Turbo propinquus Hupe. T. propinquus Hup6 1. c. p. 141. t. 4. fig. 5. Sehr häufig bei Caldera, wo ich mich nicht entsinne den Turbo niger gesehen zu haben. 78. Phasianella minima Ph. Litorina umbilicata d’Orb. Voy. p. 394. t. 76. fig. 1. 2. 3. Bei Lsla blanca gefunden. — Der Deckel ist halbkugelig und kalkartig , glänzend, ganz wie bei den andern Arten, und hatte sich also d’Orbigny im Genus geirrt. Ich konnte der Art nicht den Namen umbilicata d’Orb. lassen, weil ;d’Orbigny schon in. der Desrrip. de Cuba p. 77. eine Phasianella umbilicata beschrieben hat. 79. Tur rite 11a cingulata Sow. T. cingulata Sow. Hup6 1. c. p. 155. — T. tricarinata King. etc. Häufig bei Caldera, Poposo etc. aber immer beschädigt. 80. Sigaretus cymba Menke. S. cymba Menke 1830. Synopsis ed. 7. p. 146. — S. Grayi Desh. 1843. Edit. 2 Lamk. IX. p. 12. — S. cymba d’Orb. Voy. p. 404. t. 57. fig. 3 — 6. — Hupd 1. c. p. 225. — S. concavus Sow. Genera, t. 7. fig. 2. — S. maximits Ph. Abbild. Sig. t. 1. fig. 1. l)ci Tartal gefunden. 81. Natica atacamensis Ph. t. VH. fig. 20. X. solida, subglobosa, lactea, praeter strias incremen ti laevissima; anfractibus superius planis; spira inde conica, (a sutura ad apicem) tertiam aperturae partem aequante; umbilico 187 aperto; funicula umbilicali mediocri;' labio valde calloso, crassis.simo , basi; sulco transverso superficiali exarato. — Longit. 1 poll. 8 lin., diam, obliqua totidem; apertura 14 lin. An der Küste bei Mejilloiies liabe icli wenige Exemplare gefunden. 82. Cancellaria tuberculosa Sow. C. tuberculosa Sow. 1832. Zool. Proeeed. p. 51. — d’Orb. Voy. p. 427. t. 00. fig. 11. Mejillones. An der peruanisclien Küste, wie cs scheint, häufiger. 83. Cancellaria parva Ph. Taf. VIT. fig. 18. C. testa oblongo-fusiformi, longitudinaliter costata et cingulis transvcrsis oimata; costis ubi a cingulis secantur granuliferis ; cingulis in anfractibus .superioribus tribus, in ultimo circa 6; cauda distincta, subimperforata ; apertura spiram aequante; columella biplicata; labro plicis 4 intus munito. Alt. 5V2 lin. ; crass. 3Vs lin. ; altit. aperturae 3 lin. Bei Paposo in Vogelmist gefunden. — Es sind sieben Windungen vorhanden, die ersten drei sind glatt, drehrund, und bilden die stumpfe Spitze, die übrigen haben etwa 12 stumpfe Rippen und etwa 6 Quergürtel, von denen 3 bis 4 von der folgenden Windung be- deckt sind. Die Nase und der Canal sind länger als bei den meisten Arten. Die Farben waren verschwunden. 84. Fusus alternatus Ph. F. alternatus Ph. 1847. Abbild. Fusus t. IV. fig. 6. — Fusus Fontaine! d’ür- ^ P- 447. t. 63. fig. 2. Bei Mejillones nicht selten; d’Orbigny fand diese Art in Callao. — Ich weiss nicht, in welchem Jahre die Beschreibung und Abbildung von d’Orb. erschienen ist, und ob sie viel- leicht die Priorität hat. 85. Murex labiosus Gray. M. labiosus Gray 1828. Spicil. Zool. p. 4. — d’Orbigny Voy. p. 453. t. 62. fig. 8 — 10. Purpura labiosa Hupd 1. c. p. 190. Häufig an den Küsten Peru’s und der nördlichen Provinzen Chiles, scheint diese Art in den südlichen Provinzen Chiles zu fehlen. 86. Tritonium sc ab rum Brod. Tr. scaber Brod. 1822. Zool. Journ. p. 348. — d’Orbigny Voy. p. 450. t. 62. fig. 13. — Ranella scabra Hupd p. 185. Findet sich von Callao bis Valparaiso, bei Mejillones häufig. 87. Tritonium rüde Brod. T. rüde Brod. Zool. Proeeed. III. Mejillones. 88. Purpura xanthostoma Brod. P. xanthostoma Brod. 1833. Zool. Proeeed. p. 8. — d’Orbig. Voy. p. 437. — Hupd 1. c. p. 189. — Pyrula ochrolcuca Menke apud Phil. Abbild. Pyrula t. 1. fig. 3. 4. Die nördlichste Gränze scheint Callao, die südlichste Talcahuano zu sein. 89. Purpurea chocolatum Blain. P. chocolatum Blain. Nouv. Ann. Mus. 1832. t. XII. fig. 23. — d’Orbig. Voy. p. 436. D’Orbigny gibt den Verbreitungsbezirk dieser Art vom 10. bis zum 20. Grad an, allein sie ist sehr häufig bei Mejillones und noch bei Caldera, 27® südl. Breite. 24* 18h 90. Monoceros crassilabrum Lamk. M. crassilabrum nr. 5. — d’Orb. Voy. p. 441. t. 61. fig. 4. — Monoceros Uni- com u Hupe 1. c. p. 194. D’Orbigny behauptet a. a. O. Note, diese Art gebe nicht über den 29. Grad südl. Br. nach Norden hinaus, Hupd gibt — ich weiss nicht auf wessen Autorität hin — auch Peru als Fundoi-t an. Diese Art ist an der ganzen Küste bis Paposo (25” südl. Br.) häufig. Die Individuen sind hier überaus breit, dickschalig, blass, mit 4 — 5 undeutlichen Querrippen, 26 Li- nien hoch und 20 Linien dick. 91. Concholepas peruviana Lamk. C. peruviana Lamk. — Purpura concholepas d'Orb. Voy. p. 437. t. 61. fig. 5 — 7. — Concholepas peruviana Hupd 1. c. p. 201. D’Orbigny behauptet, diese Art finde sich nur zwischen dem 15. und 35. Grade, allein sie kommt bis zum Ghonos - Archipel, ja wie mir der Commandant Escala versichert hat, selbst bis zur MageUans - Strasse vor. Man findet alle Uebergänge von stark schuppigen Formen bis zu ganz glatten. So gemein die Schnecke auch ist, so sind doch gute, nicht angefressene Exemplare ziemlich selten. 92. Buccinum Gayi Kien. B. Gayi Kien. p. 71. t. 22. fig. 79. — Hupe 1. c. p. 205. Bei Paposo. 93. Buccinum paposanum Ph. B. testa oblongo - conoidea , laevissima; anfractibus parum convexis, ultimo spiram aequante, basi obscure angulato; cauda brevi, crassa, abrupta; apertura oblonga; canali bre- visshno, sed amplissimo; labro simplici, labioque haud dilatato laevissimo. Altit. 4V2 — 5 lin. ; crass. 3 lin. 5 altit. apert. 2V2 lin. Paposo, ein Exemplar aus Vogelmist. Die fünf? Windungen erscheinen auf den ersten Blick vollkommen glatt, zeigen aber unter der Lupe sehr feine Querstreifen; sie sind nur schwach gewölbt und durch eine tiefe Naht geschieden; die letzte ist am Grunde deutlich kantig und durch eine breite Furche von der Nase abgesetzt. Im obern Winkel der Mundöffnung ist keine Schwiele. Der sehr weite Canal scheint für diese Art sehr bezeichnend. 94. Buccinum Escalae Ph. Taf. VII. B. testa oblongo - conoidea, alba, rufo-maculata, longitudinaliter undato- plicata, striisque transversis impressis circa 5 in anfractibus superioribus , 10 — 12 in ultimo suprema profun- diorc exaratis ; anfractibus parum convexis, ultimo spiram aequante ; apertura ovata ; columella arcuata, laevi; labio parum incrassato, parum extenso; labro intus crenulato, crenis 10 — 11. — ]jong. 27.>i lin.; lat. fere 2 lin. Bei Mejillones fand ich eine Menge junge, aber nur ein ausgewachsenes Exemplar. — Die drei bis vier Embryonal- Windungen sind ungerippt. 95. Golumbella sordida d’Orb. Taf. VII. G. sordida d’Orb. Voy. p. 430. t. 77. fig. 2 — 4. D’Orbigny fand diese Art bei Arica, Islai und Gallao; bei der Isla blanca ist sie nicht selten , und kürzlich brachte Herr Germain ein Exemplar von Ghiloe heim. D’Orbigny sagt 189 von dieser Art: „cette Colombelle nous rnontre tont ä fait le passage aux ßuccins, on serait meme embarrassd pour la placer d’une mani^re bien rationelle dans Tun de ces deux genres.“ — Ich habe das Thier beobachtet. Die Fühler sind breit und stumpf und stossen unter einem Winkel zusammen ; die Augen sitzen aussen am Grunde derselben. Die Athemröhre tritt ziem- lich stark hervor; der Fuss ist vorn quer abgeschnitten, mit stumpflichen Winkeln, hinten stumpf. Die Farbe des Thieres ist schwärzlich, der Vorderrand des Fusses weiss; eine weisse Binde zieht sich in der Augengegend über den Kopf; die Fühler und die Athemröhre haben eine weisse Spitze und eine weisse Binde. 96. Oliva peruviana Lamk. O. peruviana Lamk. nr. 28. — Ü. senegalensis ejusd. nr. 29. falsa patria. — ü. peruviana d’Orb. Voy. p. 419. — Hup(i 1. c. p. 216. Diese Art, welche bei Arica, Cobija, Mejillones, Caldei-a etc. gemein ist, reicht weit nach Süden, ist aber dort seltener; ich glaube sie noch bei Lota gefunden zu haben. — Hup^ hat die zahllosen Varietäten a. a. Orte angegeben. Ich fand ein monströses Individuum, welches eine erhabene glatte Querleiste hat, da, wo ein stumpfer Winkel die Spira vom im- tern Theile des Gehäuses trennt. 97. Octopus Fontainei d’Orb. O. Fontainei d’Orb. Voy. p. 28. t. 2. fig. 5. Diese Art scheint an der ganzen chilenischen Küste vorzukommen. Bemerkung zu dem Verzeichniss der Mollusken. Vier Umstände fallen besonders auf, wenn wir das vorstehende Verzeichniss betrachten. Erstens der gänzliche Mangel an Mollusken im Innern der Wüste mit Ausnahme des Salz- sumpfes von Atacama, der eine Succinea und eine Hydrobia ernährt. Zweitens die Armuth der Küste an Arten, verglichen mit Europa, und namentlich mit dem Mittelmeer. Drittens die Seltenheit der kleinen Conchylien, wie sie an den europäischen Küsten so häufig sind: Eissoa, Truncatella, Eulima, Odontostoma, Lacuna, Mangilia etc. Vier- tens die weite Verbreitung der meisten Arten, die sich von Peru bis zu den Chonos- Inseln erstreckt. — Man könnte ferner noch anführen, dass so wenig Conchyhen schön und lebhaft gefärbt, und eine verhältnissmässig grosse Menge (alle Trochus, Turbo, ein oder zwei Fis- surella, Purpura, Monoceros) schwarz gefärbt sind, doch würde es mich zu weit füh- ren, wenn ich die Eigenthümlichkeiten der chilenischen MoUuskenfauna genauer erörtern wollte. Ringelwürmer. Amphinome miniacea Ph. A. linearis, depresso - quadrangularis , miniacea; fasciculis pedum aequalibus; tentaculis brevissimis ; oculis nullis?; annulis circa 100. Long. 7 polL, latit. 5 — 6 lin. Diesen prachtvollen Wurm fand ich ziemlich häufig bei der Isla bl an ca unter Steinen. Echinodermen. 1. Echinus albus Molina. E. albus Mol. Saggio etc. p. 348. — Gay Zool. VIII. p. 417. — E. porosus Val. Venus Zooph. t. 4 (nach Gay). 190 Häufig an der ganzen Küste. Vielleicht sollte man den Namen E. albus aufgeben, o 1 i 11 a ’ s Beschreibung ist gar zu ungenügend, um die Art darnach zu erkennen. 2. Echinocidaris spatuligera Ag. Cfr. Gay 1. c. p. 418. — Valenc. Voy. Venus tab. V. fig. 2. 3. Echinocidaris nigra Ag. Cfr. Gay 1. c. p. 419. — Echinus niger Molina Saggio p. 200 et 348. — E. pur- pur as eens Valenc. Voy. Venus t. 5, fig. 1. — E. pustulosus Desm. non Lamk. Beide Arten finden sich wie E. albus bis Mejillonesj erstere ist seltener, letztere sehr gemein an der ganzen chilenischen Küste. 4. Asteracanthion gelatinosiim Müll, et Frosch. (Asterias) Meyen. Cfr. Gay 1. c. p. 424. — Häufig. 5. Asteracanthion helianthiis (Asterias) Lamk. Gay 1. c. p. 425. desgleichen. — Scheint im Süden nicht vorzukommen. 6. Asteris cus calcaratus Val. Gay 1. c. p. 427. — Von Mejillones bis Chiloe. 7. Ophiolepis atacamensis Ph. Der Discus ist mit kleinen Schuppen bedeckt, fünf Paar grössere stehen am Ursprünge der Arme und divergiren nach dem Centrum hin; einzelne Stacheln umgeben diese grösseren Schuppen, den obern Rand des Discus, und stehen auch wohl zerstreut im Centrum des Discus. Die Arme sind kurz und bestehen aus höchstens 50 Gliedern; ihre Rücken Schilder sind etwa anderthalb Mal so lang wie breit; die untere Seite hat drei Reihen Schuppen, die seitlichen sind sehr klein. Fünf Reihen Stacheln jederseits, die stumpf und cylindrisch sind; die der obern drei Reihen sind unter einander gleich und so lang, wie die Arme breit sind; die der beiden unteren Reihen werden allmählig kürzer. — Die Farbe ist ein helles, bräunhehes Grau; die Schilder über dem Ursprünge der Arme sind oft dunkler; die Arme oft hell und dunkel geghedert. — Durchmesser der Scheibe 8^/2 Linien, Länge der Arme 10 Linien ; Breite der Arme ohne die Stacheln V4 Linien. Bei Isla blanca nicht selten. — Von Oph. chilensis Müll. u. Frosch, sogleich durch die kurzen Arme, die nicht den dritten Theil so viel Glieder zählen, und die fünf Reihen Stacheln verschieden. 8. Cladolabes viridimana Ph. Der Körper ist ziemlich kurz, länglich, beinahe cylindrisch, überall mit Füsschen dicht besetzt, und Bauch- und Rückenseite kaum zu unterscheiden. Ich zähle zwanzig Fühler in zwei Reihen; die äusseren sind sehr viel grösser, vielfach wie ein Farrnkrautblatt verästelt, schön grün, die inneren sind sehr viel kürzer und haben einfache, im contrahirten Zustande warzenfiinnige Aeste. Die Farbe des Körpers ist im Leben grau. Länge des Körpers im contrahirten Zustande 3 poll., Dicke 16 lin. Häufig bei Isla blanca zwischen Steinen. Anhang. Kosten der Reise. Wa<>;en von Santiago nach Valparaiso Den beiden Dienern, um die Reise von San- tiago nach Valparaiso zu machen Miethe von Maulthieren und einem Führer von Paposo nach Cobre Miethe von zwei Eseln, xim Gepäck von Hueso parodo nach Cachinal de la Sierra zu bringen, ungerechnet den Zucker, Mate, Mehl, Schiffszwieback, Fett etc. Miethe von acht Maulthieren für die Reise von Paposo nach Atacama ä 13 pes. Miethe von zwei weiteren Maulthieren von Cachinal de la Sierra bis Atacama Futtergeld für die Maulthiere, während sie meine Rückkehr von Mejillones erwarteten Miethe von drei Maulthieren für die Excur- sion nach S. Bartolo Ankauf von 13 Maulthieren in Atacama für die Rückreise nach Copiapö, 4 zu 30 pes., 9 zu 25 pes. Packsättel und Schellen, Seile von Wolle um sie zu fesseln Futtergeld für diese Thiere inAtacama Einem Burschen , der sie hertreiben half Expresser nach Toconado um daselbst Futter zu bestellen Futtergeld für eine Nacht in Toconado ä D/2 real.; einem Burschen 2 real. Wasser in Trespuntas, um die Maulthiere zu tränken Gerste für dieselben Puquios Gerste für dieselben In Chulo Luzerneheu und Wasser Fracht des Gepäckes von Trespuntas nach Copiapö ; da die Maulthiere nicht mehr die Kräfte hatten, dasselbe zu tragen Reise von Caldera nach Copiapö auf der Ei- senbahn für Herrn Döll und für mich Fracht des Kofferchens etc. pea. real. pC0. 26 Rückreise von Copiapö nach Caldera (im November 1853) 6 17 2 Rückreise von Copiapö nach Caldera im März 1854 12 24 — Fracht des Gepäckes der Sammlungen auf der Eisenbahn 5 Um diese Sachen aus dem Wirthshaus und von dort auf das Dampfschiff zu bringen 3 2 — Ueberfahrt nach Valparaiso auf dem Dampf- schiff Lima für Herrn Döll und mich 96 104 _ Ueberfahrt nach Valparaiso auf dem Dampf- schiff’ Lima für die beiden Diener 27 16 Fracht der Kisten mit Sammlungen auf dem Dampfschiffe 2 8 Ausschiffen in Valparaiso, Transport des Gepäckes etc. 1 2 Wagen von Valparaiso nach Santiago für Herrn Döll und mich 30 Reise der beiden Diener von Valparaiso nach 345 Santiago 17 1 7 6 A Fracht für das Gepäck und die Sammlungen von Valparaiso nach Santiago 17 vollständige Hufbeschläge für Maulthiere 7 in Copiapö gekauft 8 1 4 Pfd. Nägel zum Beschlagen. Dem Diener Domingo Morales für vier Mo- 1 nat und zwei Tage Lohn 48 2 5^/2 Dem Diener Carlos Nunez desgl. Dem Maulthierthreiber Bartolo Fajardo, der 48 0 uns von Chanaral gebracht, Trinkgeld 2 0 2 Dem Indier Lucas Araya, um uns von Ata- 9 6 cama rach Tilopozo zu bringen 3 4 4 Dem Indier Jose Maria Chaile, der uns von 6 Va Tilopozo nach Pajonal gebracht Dem Frites von Trespuntas, der uns von Zor- 5 ras nach Trespuntas geführt 8 7 3 3 Pfd. Coca für die Indier aus Atacama Unterhalt der beiden Diener von der Abreise 3 8 5 aus Santiago bis zur Einschifi’ung 8 Tage 1 — ä 4 real. i 8 real. 5 2 7 i l 4 4 2 4 4 4 6 6 4 5 ^ Va pes. real. pes. real. In Chanaral de la Costa — 4 Ein kleines Fässchen von D. Diego in Ata- In Cachinal de la Costa eine Ziege gekauft 1 4 cama gekauft 1 — In Hueso parado Milch — 2 Drei Blechnäpfe und eine Laterne 2 — In Paposo von D. Diego de Almeida etc. Zwei Caramayoles, Blechflaschen zum Trans- verzehrt, während ich nach Mejillones ge- port des Wassers 2 — reist war 1 4 Baumwollenzeug zu einem Zelt , Nadeln und In Atacama Brennholz und frische Lebens- Zwirn 3 IV. mittel 4 3 Baumwollenzeug zu den Säcken für Zucker, In Trespuntas Unterhalt von D. Diego und Mehl, Mate etc. 1 I den beiden Dienern im Wirthshaus 5 7 Ein Stück Baumwollenzeug, um ein zweites In Puquios desgl. — 6V2 Zelt zu machen 5 4 In Chulo desgl. 2 3 Zeltstangen 1 — In Copiapö Unterhalt der beiden Diener im Eiserne Haken, um das Zelt im Boden zu Gasthof 9 — befestigen 1 — In Caldera desgl. 2 — Zwei Kisten mit Abtheilungen und Schlössern 8 5 Unterhalt der Diener in Valparaiso und auf Vier Ledersäcke zum Transport der Lebens- der Reise von Valparaiso nach Santiago 4 — mittel auf den Maulthieren 3 — Lebensmittel in Valpai’aiso eingekauft 128 — Werg zum Einpacken und zum Ausstopfen Fett, Mate und Zucker von D. Diego in der Vogelbälge etc. 1 6 Chanaral de las Animas gekauft 12 7 Verschiedene kleine Ausgaben 10 6 Reis und Feigen etc. in Cobre gekauft 8 2 Wasser, welches das Schiff Janequeo in Pa- Arzneimittel etc. in Valparaiso 10 4 poso einnahm 23 — 3 Hämmer mit Stielen 4 3 Dem Lotsen, welcher dasselbe nach Cobre 1 eiserne Stange, wie sie die Bergleute brau- brachte 8 — eben, eine poruna (Schale zum Gold- Diese beiden Posten hätte eigentlich das waschen) 7 Schiff bezahlen sollen. 2 lederne Beutel um Mehl hineinzuthun 1 — Summa 1578 6 2 lasos. lederne Stricke zum Anbinden von Vieh etc. 2 — Hiervon geht ab der Erlös für die in Copiapö 6 Hornbecher — 7 verkauften Maulthiere 181 2 Ein lederner vSchlauch zum Wasser — 5 Rest 1397 4 Zwei Fässer und ein Hahn zum Wasser, blieben im Schiffe zurück 2 4 In dieser Rechnung ist nicht inbegriffen, was wir, Herr Döll und ich, in den Gasthöfen in Valparaiso, Cal- dera. Copiapö ausgegeben haben. Ferner ist zu berücksichtigen, dass wir in Folge der Empfehlungen, die wir er- halten hatten, in Chanaral de las Animas, in den Minen von las Animas, in Salado, Paposo, Chanaral bajo, Trespun- tas etc. gar keine Ausgaben hatten, dass uns die Reise auf der Janequeo, und ebenso die Maulthiere nach las Ani- mas und nach Paposo nichts kosteten. Hiernach kann jeder, der etwa Lust hat, die Reise zu wiederholen, ungefähr berechnen, was ihm dieselbe kosten wird. D. Diego de Almeida bekam als Gratifikation 345 pesos. Druck von W. Plötz in Halle. FLORULA ATACAMENSIS SEU ENUMEKATIO PLANTAREM IN ITINEIIE PER DESERTUM ATACAMENSE OBSERVATARÜM. PRAEPÄTIO. In sequentibus paginis enumerationem omnium plantarum a me in vastissima et de- sertissiina regione, quam desertum Atacama vocant, collectarum dedi. Extenditur haec regio a cuprifodinis , quibus nomen S. Bartolo, paulo magis septentrionalibus quam oppidmn S. Pedro de Atacama usque ad flumen Copiapö, sive 22*^14' — 27^23' latit. australis, et a man Pacifico usque ad gradum 68V2 longitudinis a Greenwich computatae. In hoc vastissimo tractu terrae nostrae vix 400 species inveni, quarum 260 in libris, qui mihi suppetunt, descriptas non inveni. Genera 26 in flora Ghilensi nondum observata erant, quorum nomina sunt: Stichopliyllum Ph., Microphyes Ph., Diazia PL, Silvaea Ph. inter Portulaceas; Eu- lycTinia Ph. inter Cacteas ; Eremocliaris Ph. et Domeykoa Ph. inter UmbelHferas ; Urmenetea PL, Chondro cliüus Ph. , Gypotliamnium Ph. , Oxyphyllum PL, Johaphes Ph., Polycladus Ph., Brachyandra Ph., Vazquezia Ph., Stevia Cav. inter Synanthereas ; Centuneulus L., Glaux L. inter Prmiulaceas ; Varasia Ph. inter Gentianeas ; Nama L. inter Hydroleaceas ; Coldenia L. inter Borragineas; Dicliptera Juss. inter Acanthaceas; Rhopalostigma Ph. et Waddingtonia Ph. inter Solanaceas ; Statice L. inter Plumbagineas ; Croton L. inter Euphorbiaceas ; et Pit- cairnia L’Hdrit. inter Bromeliaceas. In disponendis speciebus ordinem adoptavi, quem cl. Gay in compilatione Florae Chi- lensis (vide ejus „Historia fisica y politica de ChUe“) secutus est, et plantas in hoc libro jam descriptas tantmnmodo nomine suo enumeravi, paginam dicti libri, ubi descriptio earum re- peritur, laudans; novas species breviter tantum descripsi, sed, uti spero, modo sufficiente, ut a botanicis recognosci possint. Distributio plantarmn deserti Atacamensis inter familias suas e tabula sequente pate- bit, cui proportionem singularum famiharum in flora generali Ghilensi adjeci, quo magis diffe- rentia appareat. 1 2 Kanunculaceae 3 sp. In FI. Atacam. 7* p- c. In Fl. Chilen« iVs p- c. Gentianeae 3 sp. In Fl. Atacam. - p. c. In FI. Chilen. — p. c. Berberideae 1 — 7s Bignoniaceae 6 FA 7s Cruciferae 15 3% 274 Polemoniaceae 2 Capparideae 1 — — Convolvulaceae 3 74 74 Violaceae 3 — Vs Hydroleaceae 1 0 Polygaleae 1 — — Hydropbylleae 1 — -- Frankeniaceae 2 — — Borragineae 16 4 1 Caryophylleae 7 IV4 1V2 Labiatae 5 FA 1 Malvaceae 16 4 17s Verbenaceae 7 FA FA Hypericeae 1 — — Acantbaceae 1 Malpighiaceae 3 — — Solanaceae 20 5 274 Vivianiaceae 1 — — Nolanaceae 13 3V2 7s 3 Oxalideae 8 2 1V2 Scrofularineae 11 23/4 Lineae 1 — — Plumbagineae 2 Zygophylleae 2 ' — — Plantagineae 4 1 V2 Terebinthaceae 1 — — Nyctagineae 1 Leguminosae 32 7V2 Amarantaceae 1 _ Rosaceae 2 — 1V4 Cbenopodiaceae 10 272 7s Onagreae 1 — 1 Pbytolaceae 1 Halorrhageae 1 — — Polygoneae 2 Lythrariae 1 — — Santalaceae 2 , Cucurbitaceae 1 — — Eupborbiaceae 6 FA V2 Malesberbiaceae 4 1 V* Urticeae 1 Loaseae 5 IV4 1V2 Piperaceae 1 — Portulaceae 21 5 27s Gnetaceae 1 — - — Paronycbieae 2 — — Juncagineae 2 — — Cacteae 15 3V2 FA Najadeae 2 — — Umbelliferae 11 274 372 Bromeliaceae 3 74 7s Rubiaceae 1 — FA Irideae 3 74 74 Valerianeae 1 — FA Dioscorideae 3 74 7s Calycereae 1 — — Amaryllideae 4 1 2 Synantbereae 56 14 21 Liliaceae 3 74 7s Lobeliaceae 1 — — Asteliaceae 1 — — Campanulaceae 1 — — Junceae 3 % 74 Primulaceae 2 — — Cyperaceae 11 274 274 Apocyneae 1 — — Gramineae 25 6V4 7 Asclepiadeae 2 — — Filices 3 74 3^A Sat multae plantarum familiae eundem quotientem in utraque flora ostendunt e. g. Le- giiminosae, Scrofularineae, Caryopliylleae, Verbenaceae, Loaseae, Oxalideae, Labiatae, Cypera- ceae, Junceae, Bromeliaceae, Irideae, Dioscorideae, Liliaceae, neque Gramineae deserti multum a proportione in flora Chilensi normali abborrent. Sed desertum Malvaceis, Portulaceis, Cac- teis, Porragineis, etsi unice Coldenis, Heliotropiis et Eritricbis compositae sint, Solana- ceis, Nolanaceis, Chenopodiaceis et Eupborbiaceis multo magis abundat. Haec res partim in situ geograpbico, aequatori magis propinquo quaerenda est, etenim nemo ignorat Malvaceas, yolanaceas, Eiipborbiaceas in zona torrida numerosiores esse, partim ex locorum natura pen- dcrc videtur, quod ex mea sententia praesertim de Cacteis et Cbenopodiaceis (pariter in de- .s(‘rtis Rossiae austrabs etc. frequentissimis) valet, sed etiam Cruciferas in deserto magis abun- darc miratus sum. Familiae in deserto maxime inopes specierum sunt: Kanunculaceae, Rosaccac, Umbelliferae, Eubiaceae, Valerianeae, Synantbereae, Amaryllideae et Filices. Non- luiUas carum mimero specierum in zona frigida vel temperata excellere et versus aequa- 3 torem celeriter decrescere scimus; Filices in locis tarn aridis numerosas esse nemo exspecta- bit, sed nuUam rationem invenire ^possum, cur Synanthereae in deserto tantummodo 14 p. O. vegetationis exhibeant loco 21 p. C., et cur Valerianeae in reliqua Chile numerosae, et Eubiaceae in zona torrida frequentes, unicam modo speciem mihi obtulerint. Nec minus singularis defectus omnium Orchidearum, omnium Myrtacearum, Ehamnearum, Saxifragearum (Escalloniae in Chile frequentes sunt), Tropaeolearum mihi videtnr. Multa genera, speciebus numerosis in Chile insignia, ne unam quidem speciem in deserto exhibent, ut iMutisia et Ga- lium; alia modo unam alteramve, uti Calceolaria, Berberis, Acaena. Genera speciebus multLs in deserto excellentia sunt: Adesmia (12 species), Senecio (11), Cristaria (10), Calandrinia (10), Eriti’ichum (9), Oxalis (8), Echinocactus (7), Alona (7). (In flora Cliilensi jam cl. Gayo 113 Seneciones, 65 Adesmiae, 50 Calandriniae , 41 Oxalides, 40 Baccharides, 39 Calceolariae, 34 Valerianae, 32 Chloraeae innotuerunt). Propinquitatem zonae torridae inprimls Cleome, Krameria, Dinemandra, Zuccagnia, Stevia, Ipomaea, Nama, Coldenia, Dicliptera, Croton, Pit- cahnia, TiUandsia indicant. In flora deserti Atacamensis tres regio nes distinguere debemus, nempe Utoralem^ pa- posanam^ et illam interioris deserti. Plantae litorales nunquam late a mari vagantur, partes salinas seu aeris seu soli certumque humorem quaerentes. Nomine regionis paposanae de- clive montium htoralium inter Pan de azucar 26*^8' lat. mer. et Miguel Diaz 24‘'36' com- prehendo, ubi in elevatione 500 ad 1000 pedum supra mare per novem anni menses nebulae frequentes pendent pluviaeque tenues cadunt, quas Hispani „^arrw^a“ vocant, non modo fon- ticulas frequentes in vallibus angustis, sed etiam vegetationem satis divitem inter rupes j)ro- creantes. Sed singulare admodum est, qiiod neque ad boream hujus regionis, neque ad aus- trum, ubi conditiones physicae orae eaedem videntur, montes litoris aequo nebularum et plu- viarum beneficio, et quod inde pendet aquis et vegetatione gaudent. Tertia regio partes in- teriores deserti amplectitur et plantas vel in lapidosis aridis et in detritu rupium, vel ad pu- teos paucosve rivulos, vel ad marginem ingentium lacumn vel paludum semisiccorum et sale repletorum crescentes exhibet; etiam andina vocari potest, propterea quod omnia haec loca jam magnam supra mare elevationem habent. Solum enim sensim sensimque ex abrupto de- clivi litorali usque ad altitudinem 10,000 vel 12000 pedum ascendit, et in ea altitudine per tres fere gradus longitudinis permanet donec sensim in valles provinciarum Catamarca et Salta de- cidit. In hoc immenso spatio nullum montium tractum, nullas valles profundas, nec longi- tudinales nec transversales, nullas portas, ut in Alpibus, Pyrenaeis, in Andibus australioribus invenis; per omnes directiones tibi ire liceret si aqua et pabulum mulis necessarium adesset, inter montes plerumque conicos solitarios vel confertos viam ad libitum eligenti. Neque dif- ferentia in constitutione telluris geologica est inter partem htoralem et centralem. At re- giones botanicae, saltem in parte boreali deserti, valde distinctae sunt, fascia longitudinalis nempe satis lata, omni vegetatione expers, regionem interiorem a litorali dividit. In* via, quae de Botijas ad Imüac conducit, per 25 leucas nuUum plantarum vestigium inveniri mihi relatum est, idque libenter credo, propterea quod ipse inter Cachinal de la Sierra et Aqua de Profetas per Spatium 10 leucarum omnino nullam plantam vidi. Versus meridiem vero regio tertia nostra cum regione litorali sese ex parte miscet, tum quod vapores e mari surgeutes partim per valles latas de Tartal, Pan de Azucar et praecipue Salado dictas in interiora penetrant, 1* tum quod solum in Universum austrum versus descendit; denique quod in hac regione jam nebulae nivesque paulo frequentiores sunt. Nihdominus differentiam inter floram regionis ter- tiae nostrae, si eam cum flora Andium Chilensium et Bolivianarum comparare vis, satis mag- nam invenies, uti e siccitate majore locorum illorum necessaria videtur. Plantae, quae floram litoralem praecipue notant, hae sunt: quinque species Menonvü- leae, duae FranTceniae , variae Gristariae, Dinemandrae, Tetragoniae , paucae Calandriniae, Bustülosia, variae Glosiae^ Infantea^ Encelia , Ghuquiraga acicudaris, Scytalanthus, octo species Nolanacearum ^ Statice plumosa Pb. etc. Fere omnes Gacteae in bac regione, nonnullae etiam in sequente reperiuntur, et unice Gereus atacamensis Pb. et duae Opuntiae in regionibus inte- rioribus observantm*. Idem valet de Pitcairnüs duabus (Chaguar incolarum.) Arborem fruticemve altiorem frustra quaeris. Eegio secunda, paposanam, dixi, cum duabus reliquis comparata fertibs vocari potest, numerosasque plantarum species abt, inter quas nonnullae florum magnitudine et pulcbritudine excebunt ornamentumque baud spernendmu nostrorum bortorum forent; tales e. gr. sunt Le- docarpum pedunculare, Psoralea azurea Pb.; Argylia puhescens, Salvia tuhiflora, Sorema ele- gans Pb. etc. Hic crescunt: Gleome chüensis, variae species Arenariae, omnes fobis stipulatis munitae, quarum una radicem saponariam, ab incobs sedulo ad lavandos pannos petitam, producit, Malvaceae numerosae, fere omnes e genere Gristaria^ Hypericum n. sp., Ledoearpum flore pulcEro aureo emicans, Oxalides numerosae, et inter ülas singularis iUa O. gigantea Bam. fi'utex orgjabs; Linum n. sp. ; Trifolium n. sp. floribus purpureis sat venustum, Lo- tus suhpinnatus, in tota Cbile frequens, Psoralea floribus pulcberrimis azureis ornata, Viciae duae, Gassia, Steviae duae, generis e Cbile exsubs, Seneciones nonnullae, Gentaureae duae fru- ticosae, quae tarnen pulcbritudine G. chüensis provinciarum centralmm vincuntur; Gen- tunculi species nova, Microcala^ exibs Gentianea flore luteo, usque ad Valdiviam frequens, Ei'ythraea, a communi E. cachanlagua distinguenda, Nama n. sp. e famiba Hydroleacea- rum, bucusque in Cbile nondum observata, varia Heliotropia, omnia fmtices floribus fragrantibus , numerosa Ei'itricha, Salviae duae, inter quas S. tuhiflora floribus magnis coc- cineis excelbt, variae Verbenae, Ipomaea sp. n. , Nicotiand\ solanijolia, species gigantea, Monttea et Reyesia, Bignoniaceae duae abquantum abnormes, nec non Argylia puherula in bor- tos nostros transferenda , duae species Schizanthi, tres Galceolariae , Plumhago caeridea, Plan- iagines nonnullae, Oxyhaphus quidam, Telanthera junciflora, baud ignobibs, Ercilia voluhüis, cclebrem poetam, qui beUum Hispanorum cum Araucanis cecinit, memoriae commendans, quae a l’eruvia usque ad finem provinciae Valdiviae in diversissimis locis occurrit, duo Quincham- alia, Euphorhia^ fruticosa quaedam orgyabs, quae incobs Lechera audit, unde eam lactifluam nuncupavi, Grotonis sp. nova, pariter frutex orgyabs; Ghiropetalum sp. n., Peperomia sp. n., Tülandsia humüis, Dioscoreae nonnullae, Iridea quaedam mibi ignota, Scüla, Leucocoryne n. sp., Amaryllideae duae, Gumingia campanulata, cujus bulbi cocti, vulgo papitas del campo, cibus palato gratus sunt, varia Gramina, denique Filices duae, ex rebquis regionibus omnino cx.sulcs. Plantae floram tropicam indicantes, quas supra enumeravi, omnes bujus regionis sunt. Arbores indigenas non producit, sed fructiferae variae ad aquas satae bene prosperant, ct si habitantll)us aliqua inesset indiistria multo numerosiores forent. Sic vidi Prosopin sili- quasfrum, „Algarroho“ Cbilensium, Ficum Garicam, Pyrum communem et Persicam vulgarem; «r — 0 — priorem et ultimam unico loco. Gourlicam cTiüensem^ Chafar incolarum, unde tot locis nomen Chanaral, nuUibi in regione litorali crescere admiratus sum. Variae plantae europaeae patriam alteram in hac regione invenerunt, ibique frequentissimae et laetissimae crescunt. Inter eas agmen ducit Sinapis nigra, tarn abundans, ut florens fasciam latam auream in declivi mon- tium litoralimn formet, navigantibus jam e distantia conspicuani. E'rodium moschatum vel cicutarium (Scandix chilensis Molina sic!) Älßerillo Chilensium, et Avena idrsuta Rotb, vix minus frequentes sunt, quam in provinciis cliilensibus centralibus. Fere omnia arbusta licbe- nibus densa obtecta sunt, aeris humorem continuum demonstrantibus. Plantae regionis tertiae, quas praesertim deserticolas vocare possumus, potissimum hae sunt: Duae species generis Sidae, caespitem densissimum, compactum forrnantes, ut S. com- pacta Gay provinciarum centralium, Sida andicola; variae species Oxalidis^ aeque caespitosae, Adesmiae numerosae, spinosae et inermes, duae Zuccagniae, Cassia quaedam depauperata, Ma- leskerbiae tres species, Huidohriae duae, quarum altera Iruticosa, unicum fruticis inter Loaseas exemplmn, Calandriniae permultae, Sihaeae plures, novum genus Portulacearum, liabitu Ama- rantaceas aemulans, Opuntia., una alterave, Mulinum unum, Gymnophjta duo, duae Umbelllfe- rae novae, una, Eremocharis mihi, frutex, altera, Domeykoa mihi, planta annua, humifusa, ad modum variarum Bowlesiarum ; Boopidis species caespitosa, sicut illa ab infelice Wilibaldo Lechler in freto Magellanico detecta, Baccharis Tola Ph., Haplopappus rigidus Ph., Seneciones multi, Artemisia sp. n., fere omnia genera nova e famiha Synanthereariuu , quae supra enu- meravi, Argyliae species tres, Eutoca n. sp. ; Phacelia n. sp. ; multa Eritricha, et inter ea E. gnaplialioides , cujus foliis incolae loco Theae chinensis et pro remedio utuntur, unde illi no- men Te del campo et Te del burro; Verbenae nonnullae, Lippia trifida, frutex fragrantissimus, duae Fabianae, variae Nicotianae, unum Lonchestigma duae species Rhopalostigmatis , n. ge- neris, quod pro fruticibus nonnullis humilibus, foliorum minutorum, inter Atropas et Lycia in- termedium constitui, Lycia tria, Salpiglosses duae, Atriplices ({uinque, Ephedra andina etc. Ad margines aquarum duae species Triglochinis , varii Junci., Heleocliares , Isolepides., Scirpi, Dis- tichlis thalassica, Polypogonis sp. duae novae, Catabrosa, Festuca, Poa, Agrostis species, Pra- tiae spec. nova, et Oxychloe, genus novum singulare Asteliis forte affine, crescunt. Gramina potius rara sunt, neque usquam caespitem nedum pratum formant, sed rivulus Zorras dic- tus per duas leucas nova specie e genere Deyeuxia, D. robusta mihi, quae habitum Deschamp- siae ostendit et interdum ad orgyalem altitudinem crescit, cinctus est, et mons de Pu- quios, quem 12000 p. s. m. elevatum esse existimo, Stipam frigidam m. abundanter gignit. In margine immensae paludis salsae, quae de Atacama nomen habet et 7000 p. s. m. sita est, Salicorniam et novam speciem Glaucis inveni et ad flmuen Atacama pulcherrimum Gynerium Quüa. Niülibi in hac regione Filicem, Museum, Eichenem vidi. Prope oppidum Atacama et inprimis in valle flmninis ejusdem nominis Prosopis sili- quastrum, Gourliea chilensis., Pyrus communis, Ficus Carica et Vitis vinifera frequentes sunt, et in horto Chanaral bajo dicto, qui oasis deserti, sed jam modo 4200 p. s. m. situs, praeterea Juglandes, Persicae, Salix Humboldtiana et Duvaua crenata Ph. coluntur, ibique — unico de- serti loco — Acaciam Caveniam vidi, sed proprie desertmn nullam arborem gignit. Frutices vero et potissimmn suffrutices frequentissimae sunt; omnium altissima Lycium horridum Ph., Calpichi incolarum est, ad 9 pedes crescens, paulo humiliores sunt Atriplex deserticola Ph. 6 Cachiyuyo, et Ephedra andina, Pingopingo incolarum, frutices orgyales. Vix ulla plantarum deserti colore laete viridi oculos laetificat, fere omnes cinereae aut viridi-luteae sunt, et per- multae glutinosae, resinosae, graveolentes et spinosae offenduntur. Nonnullae foliis minimis innumeris, fasciculatis omnino obtectae sunt ad instar musci cujusdam vel ad nistar Saxifra- gae hryoidis^ Alpium europaearum incolae, sic Picarica Indorum Atacamensium [Lippia tri- ßda Gay), Verhena hryoides et Fahiana hryoides m. Paucae illae species, quae in cacu- minibus montium crescunt, sicut plantae Andium celsarum, caespites densos semiglobosos for- mant e. gr. Sida megalorrliiza Pb. etc. Cmn vegetatio deserti parcissima sit, non admirandum est, multas plantarum species unico vel paucis locis peculiares esse, ita ut eas aliis etsi propinquis locis non offenderim, imo unius alteriusque plantae unicum specimen inveni, uti Sidam istam megalorrliizam , Males- herbiam deserticolam , Gassiam miseram. Pari modo omnes montes elevatiores multo plures species angustis limitibus circumscriptas alunt quam coUes vel planities. Nullam plantam vidi, qua bomo vesci possit, si bulbos Papita del campo dictos Gu- mingiae campanulatae excipis, nam fructus Epbedrae istius supra dictae et Lycii bumilis, Jume ab incolis vocati, etsi edules, parvi momenti sunt. Sed fortasse Tetragoniae annuae par- tis litorabs uti spinacia coctae aequo modo ac Tetragonia expansa commedi possunt. Medullam quoque caubs Pitcairniae cujusdam, Ghagual dictae, incolae commedunt, quam ob rem nubam locis accessibibbus florentem vidi. Etiam mubs, anbnabbus, qui abmentmn rudissimum baud spernimt, pabulum parcissmium in deserto; gramina, ubi sunt, praeferunt, sed bbenter fame coacti etiam Juncos, Cyperos, Scirpos commedunt, nec non Atripbces et Epbedram. In annis siccioribus ob deficientem vegetationem vita caprarmn et asinormn, de quibus existentia inco- larum btorabum pendet, pericbtatur ; tune bominibus, admotis ad Cactos et Pitcairnias ramu- bs fobisque siccis ignem accendere necesse est, quo facto spinae barum plantarum combu- runtur, ita ut caprae asinique eas depascere possint. Capitulum JX. Rora Deserti. Banunculaceae. 1. Ranunculus bonariensis Poir. Gay I. p. 36. In litore lacus salsi Atacamensis ad 7400 p. s. m., rarus. 2. Ranunculus microcarpus Presl. Gay I. p. 46. In fonte prope Paposo, satis frequens. 3. Ranunculus escilis Ph. R. parvus, glaberrimus, stoloniferus ; radicibus fibrosis ; foliis radicalibus longe pe- tiolatis, crassis, enerviis, tripartitis, lacinia media cuneata, obtusa, apice saepe tridentata, lateralibus bi-vel tripartitis, obtusis ; pedunculis radicalibus , folia aequantibus ; sepalis quatuor vel quinque , ovatis , coloratis ; petalis totidem, lu- teis, sepala aequantibus; fructibus globosis; carpellis nu- merosissimis , inermibus, longitudinaliter rugosis, uncinato terminatis, stylo brevi. Ad rivulum calidum vallis Zorras dictae, ad altitu- dinem 11000 p. s. m. inveni. Plantula modo pollicaris; lamina folii vix 3 lin. longa, pedunculus petiolo crassior; diameter floris 4 lin., fructus 2 lin. — Affinis est R. stenopelalo Hook., sed foliorum laciniis obtusis, enerviis? stylis brevibus, carpellis numerosioribus etc. facillirae dis- tinguitur. B erbertdeae. 4. Berberis liloralis Ph. B. spinarum tripartitarum ramis subaequalibus , angustis, divaricatis; foliis subsessili- bus , coriaceis , ovatis vel obovatis , mucronatis , interdum apice tridentatis, caeterum integerrimis ; racemis folium ae- quantibus , fere usque ad medium nudis ; floribus . . . . ; fructu caeruleo, stylo satis longo terminato. Ad aquam Miguel Diaz dictam in litore deserti Atacamensis circa 24 ‘/j° lat. raer. ad c. 860 p. s. m. ar- busculas duas orgyales inveni. Folia majora 28 lin. longa, 11 lin. lata sunt; spinae modo 8 lin. — Ab B. flexuosa R. et P. III. tab. CCLXXXI. a, cui simillima, differt: spinis minoribus, ra- mis haud flexuosis, ad nodos haud incrassatis foliis major- ribus, haud glaucis, apice saepe tridentatis. B. latifolia R. et P. floribus haud racemosis spinisque minutis valde recedit. I Cruciferae. 5. Naslurlium anelhifolium Ph. N. glaberrimum, caule suffruticoso, erecto, ramosissimo, flexuoso, glauco ; foliis pin- natis , pinnulis subtrijugis elongatis , filiformibus ; floribus parvis, albidis ;»corolla calycem violaceum parum superante ; siliquis elongatis, a basi ad apicem sensim angustatis ; stigmate sessili. In valle las Animas dicta regionis litoralis, ad circa 26®20' lat. mer. legi; incolis Mostacilla audit Planta 1 — pedalis, valde ramosa, ramis erectis ; folia inferiora 24 lin. longa, pinnulae, quae cum petiolo angulum peracutum formant, 8 lin. longae, sicut petiolus lin. latae ac crassae ; illae foliorum superiorum minores et multo tenuiores. Sepala 1 lin. longa. Siliqua 9 — 10 lin. longa, 1 lin. lata, pedunculo 3’/2 lin. longo, patulo in- sidens, erecta. Semina biserialia, pleurorrhiza. 6. Sisymbrium? carnosulum Ph. S. glabrum; caule suffruticoso, erecto , ramoso , foliis carnosis , pectinato - pin- natis, pinnis divaricatis, linearibus, obtusis, integris vel lo- bulo uno alterove auctis; floribus parvis, albidis, distanti- bus; siliquis elongatis, a basi ad apicem sensim angustatis; stigmate crasso, sessili. In valle Cachinal de la Costa dicta, ad c. 26®o" lat. merid., 2 leucas a litore et c. 1700 p. s. m. satis fre- quens est. Folia 10 — 12 lin. longa, 4^/2 lin. lata; pinnulae 3 — 4-jugae, aeque latae ac petiolus communis; racemi demum elongati, pedunculi 4 lin. longi; siliquae 10 lin. longae, vix ultra 1 lin. latae. Sepala violacea, longa; petala cen- tro violacea, margine alba, sensim in unguem attenuata, sesquies vel bis calycem 1 */j ^*n. longum aequant. Se- mina biserialia, notorrhiza. 7. Sisymbrium? slriclum Ph. S. caule erecto, pilis ramosis aliisque glanduliferis vestito, ramoso, stricto; foliis canis , pinnatitidis ; pinnis obtusis , rotundatis , integris vel incisis; corymbo demum valde elongato, multifloro; flori- bus parvis luteis ; corolla calycem superante ; siliquis pu- bescentibus strictis, linearibus, utrinque aequalibus, longitu- dine latitudinem quinquies aequaute; stigmate sessili. Se- mina biserialia, notorrhiza. In valle Sandon dicta, ad 25®4' lat. merid. et circa 95Ü0 — 10000 p. s. m. freqiiens erat. Planta 1 — 2 pedalis, annua vel biennis videtur; folia 12 lin. longa, 3‘/2 lin. lata; siliquae 5 lin. longae, 1 lin. latae, pedunculo 2 — 2^2 Hn- longo insidentes; calyx vix 1 lin. longus. 8. Sisymbrium sagiltatum Hook. Gay I. p. 124. Ad Pap OSO in litore deserti in altit. circa 500 p. 8. m. frequens conspicitur. 9. Sisymbrium niveum Ph. S. fruticosum, pilis valde ramosis, confertissimis niveo - incanum ; foliis confertis , sessi- libus, oblongolinearibus, obtusis , integerrimis ; racemis basi foliatis; pedicellis brevibus; siliquis linearibus torosis; stylo indiviso omnino sessili; serainibus fusco - griseis. Vide Tab. I. Fig. A. 1. siliqua aperta et aucta, ut dispositio seminum appareat. 2. semen magn. natur. 3. idem auctum. 4. embryo auctus, 5 pili aucti. Prope aquamDona Ines dictam ad 25®55' et 7900 p. s. m. inveni. — Fruticulus vix pedalis ; folia 7 lin. longa, 1 Yj lin. lata, pannosa ; pediceUi 1 Y4 ÜQ- longi , si- liquae 9 lin. longae, IY3 ün- latae. Flores non vidi. — 10. Sisymbrium amplexicaule Ph. S. suffiruticosum, glaucum, plus minusve pubescens ; foliis ovatis, basi sagitta- tis, semiamplexicaulibus , dentatis; pedicellis calyce brevio- ribus ; sepalis oblongis, obtusis ; petalis luteis staminibusque calycem parum superantibus ; stylo distincto. Variis centri deserti Atacamensis locis e. gr. ad aquam Varas 24®3S' lat. mer. et 9700, ad Pajonal 23®46' lat. mer. et 10400 p. s. m., inter Zorras et Barran- cas blancas in valle Encautada 8000 p. s. in. obvia est ; incolis Chuchar audit. Gaules pedales, saepe valde ramosi; pili bis, ter vel quater ramificati, breviores quam in antecedente. Folia 8 lin. longa, interdum internodia aequant, interdum iis mi- nora sunt; dentes utrinque circa 4 ostendunt. Flores sub initio corynibosi; calyx longus; petala primum ci- trina, deinde atropurpurea ; stamina petalis aequalia, Stylus brevior , in siliqua matura fere Ys !*“• longus. Haec 6 lin. longa, fere cylindrica et glabriuscula est. Yide Tab. I. fig. B. 1 dos. 2 sepalum auctum, 3 pe- talum auctum, 4 stamen auctum, 5 siliqua aperta et aucta; G semen magn. nat., 7 idem auctum. 8 embryo, f radicula, 9 pili aucti. 11. Brassica nigra (Sinapis n. L.) Gay I. p. 140. Frcfiuentissima in declivi litorali prope Paposo, ita ut, dum Höret, colles a mari inspecti fasciam luteam ocu- lis exhibeant, ad altitudinem orgyalem crescit, et ab incolis loco struminis ad tegenda tuguria adhibetur. 12. Schizopelalum Gayanum Barn. Gay I. p. 145. In arenis litoralibus portus Calderae legi. 13. Mallhewsia? incana Ph. M. fruticosa, incana; fo- lii.H elongalo - linearibus, basi sensim attenuatis, integerrimis confertissimis; racemis abbreviatis, aphyllis; pedicellis 3 — 4 lin. longis ; coroUa albida ? calycem bis aequante. Ad aquam C acFinal de la Costa crescit. Gaulis IY2 pedalis; folia usque ad 24 lin. longa, 1^/2 lin. lata; calyx clausus 3Y2 ÜQ- longus, sepalis oblon- gis; petala 8 lin. longa, oblonga, sensim in unguem an- gustum laminam aequantem attenuata. Filamenta filifor- mia, calyci aequalia, antherae lineares, basi sagittatae ; ova- rium calycem dimidium aequat, Stigma sessile capitatum vix bilobum est. Siliqua immatura 10 lin. longa, IY2 ÜQ' lata, sen.sim angustata; dissepimentum latura; ovula bise- rialia. Semina matura non vidi. 14. Lepidium spalhulatum Ph. L. suffruticosum, erec- tum, ramosissimum, pubescens; foliis inferioribus spathula- tis, inciso serratis, caulinis oblongis, subsessilibus ; racemis elongatis ; petalis calycem aegre superantibus ; siliculis pa- tulis, ovato - orbicularibus, glabris , excisis , stylo lobos ter- minales siliquae aequante coronatis. Ad Cachinal de la Costa et Paposo ocurrit. Planta bipedalis et major. Folia inferiora fere 2 poU. longa, 7 lin. lata, dentibus utrinque 9 — 12; pedicelli fruc- tiferi 3Y2 ÜQ- longi; siliculae 2Y2 ün- longae ac latae. 15. Hexaptera frigida Ph. H. perennis, erecta, gla- bra, valde foliosa; foliis coriaceis , lanceolato - linearibus, acutiusculis ; racemo terminali, denso, multifloro: pedun- culo in fructibus maturis stylum aequante. In valle Rio Frio dicta ad c. 24®50' lat. mer. et 10800 p. s. m. specimina duo inveni. Gaulis poU. altus, folia 10 lin. longa, IY2 ün. lata, pedicelli fructuum maturorum 3^2 ün. longi. — Differt ab H. lineari Barn, caule polyphyllo, racemo multifloro compacto, pe- dunculis elongatis etc. 16. MenonviUea parviflora Ph. M. ramosissima, de- mum glabra, foliis linearibus elongatis, infimis pinnatifidis, racemis elongatis ; rhachi recta ; petalis calycem vix su- perantibus. In valle Cachinal de la Costa dicta ad c. 26®4' lat. mer. et 1700 p. s. m. legi. Planta 9 — 12 poll. alta, cum M. pinnatifida Gill, foliis infimis pinnatifidis quidem convenit, sed foliis supe- rioribus indivisis , integerrimis , multo longioribus differt. Folia enim 24 lin. longa, 1 lin. lata, adulta glaberrima, novella modo farinoso - tomentosa ; rhachis recta , quae in M. pinnatifida exquisite flexuosa *) ; flores denique mi- nores, calyx modo IY3 lin. longus (in illa lin. longus). Ab M. lineari DC. et filifolia Fisch, et Meyer praeter folia infima prinnatifida caule ramosissimo etc. abunde dif- fert. Fructus non vidi. Annua videtur. 17. MenonviUea Gayi Ph. M. annua, ramosa, glabra; foliis linearibus, fere filiformibus, basalibus pinna una alte- rave auctis, floribus corymbosis, minutis ; siliculis orbiculari- bus , late alatis , utrinque emarginatis , dorso valde elevatis, granulöse - rugosis. *) Hic cbaractcr a cl. Barneoud omissus M. pinnatifidam egregie distinguit. In valle las Animas dicta legi (A cl. Gay prope Arqueros lecta sub nomine Lepidii nr. 1036, in herbario relicta erat.) Planta humilis, annua, vix 6-pollicaris, a M. linear! DC. et filifolia F. et M. caule valde ramoso et floribus minutis, nec non foliis inferioribus saepe trifi- dis vel pinnatis, a M. parviflora nostra floribus mino- ribus corymbosis, foliis minoribus etc. differt. Folia enim modo 9 — 12 longa, lin. lata; calyx lin. largus, co- rolla ^/^ lin.'" longa; diametros siliculae 1^/2 lin. 18. Menonvillea orbiculala Ph. M. ruffniticosa, ra- mosa; ramulis foliisque novellis albo - tomentosis ; foliis in- ferioribus pinnatis et trifidis, superioribus indivisis, lineari- bus, elongatis; racemis elongatis, floribus mediocribus, pe- talis calycem bis aequantibus; siliculis orbiculatis, late ala- tis, dorso parum elevatis, laevibus. Prope Caldera in arena litorali legi. Multo magis tomentosa est quam M. parviflora, sed magis viridis quam M. pinnatifida Barn., inter quas medium tenet. A, M. pinnatifida praeterea rhachi recta, minime flexuosa, fructibus orbiculatis neque ovatis, late alatis , tubercula nulla ad ambitum dorsi gerentibus valde differt; a parviflora vero pubescentia majore flo- ribusque duplo majoribus; et a M. Gayi denique fructi- bus majoribus, dorso vix elevatis facile distinguitur. Gau- lis 12 poll. altus, folia saepe 24 lin. longa, lin. lata; calyx 1^/3 lin., silicula 2 lin. longa. 19. Menonvillea aplera Ph. M, annua, ramosa, gla- bra; ramis erectis, strictis; foliis lineari - filiformibus , in- ferioribus pinnatis; racemis elongatis strictis; floribus mi- nutis; petalis calycem bis aequantibus; siliculis parvis, rugoso - tuberculatis, fere apteris. Ad aquam del Clerigo dictam prope Hueso parado ad c. 25° 26' lat. merid. et 1200 p. s. m. legi. Planta 6 — 8-pollicaris ; folia inferiora fere omnia ce- ciderant et dente uno alterove in formam pinnulae aucta fuissc videntur, superiora 15 lin. longa, modo lata; racemus longissimus; calyx 1 lin,, corolla P/j lin. longa; diametros siliculae vix 1 lin. Ab omnibus speciebus fructu fere aptero distinctissima est. Capp arzdeae. 20. Cleome chilensis DC. Gay I. p, 187. In litorali deserti Atacamensis a Hueso p ar a d^ , usque ad Miguel Diaz per spatium gradus latitudin^ frequens est. Vzolaceae. 21. Viola Aslerias Hook, et Arn. Gay. I. p. 219 var. glaberrima. In arena litorali ad Caldera por- tum oppidi Copiapö frequentem legi. Differt a speci- minibus normalibus glabritate perfecta omnium partium, glandulis oblongis castaneis saepe marginem foliorum sub- tus, nec non marginem sepalorum occupantibus. — Lapsa calami, ut puto, cl. Gay gradura 34 pro limite australi et gradura 32 pro limite boreali hujus spcciei satis poly- morphae indicat; nam in herbario specimen ab ipso prope Sta Barbara, fere ad gradum 38 sitam, lectum servatur, aliaque ab ipso ad Arqueros lecta (sub 29°50'.) 22. Viola liloralis Ph. V. annua, acauHs, rosulata; foliis lineari- lanceolatis, acutis, glabris, in petiolum longum, margine albo - ciliatum attenuatis ; pedunculis glabris , folia aequantibus; floribus violaceis. In arena litorali ad Tartal c. 25°26' lat mer. speci- mina aliquot inveni, — Diametros caespitum 2 pollices est, lamina foliorum 3 lin. longa, 1 *1^ lin. lata, petiolo ae- qualis. Calyx 1 ‘/a Im* longus , margine late scariosus, dorso pilis latis albis ut in V, Asteria genuina vestitus; corolla 3 lin. longa; calcar obtusus quidera, sed longe ma- gis productus quam in illa, a qua jam caespite densissimo et petiolo longo foliorum facili negotio distinguitur, 23. Viola frigida Ph. V. annua, acaulis, rosulata; foliolis oblongis acutiusculis , margine exquisite sinuatis, in petiolum longum attenuatis, incano - pubescentibus ; pedun- culis folia subsuperantibus ; corolla violacea. Fissurae rupiura trachyticarum prope Rio F r i o (24°50' lat. mer, et 10600 p. s. m.) pauca specimina ob- tulerunt, Eosulae diametram 18 lin. babent; folia circa 3 lin. longa, 1 ‘/j ün. lata , petiolus eorum 5 — 6 lin. lon- gus. Lamina utrinque quatuor lobulos ostendit; pagina inferior et superior interdum resinam luteam per poros lineares emittit. Lobi calycis D/4'" longi, lineares, acuti, margine angusto albo, scarioso muniti et pilis albis hispidi. Semina oblonga, albida, fusco marmorata. Corolla calyce vix duplo major; petala duo superiora perangusta, alba, medio atrocaerulea ; mediana vix latiora, albida; inferura cordatum basi lutescens, apicem versus pallide violaceum, venis caeruleis. Poly galeae. 24. Krameria Iluca Ph. Kr. fruticosa, humilis; pilis brevissimis albo - sericea ; foliis crassis , ovatis , acutis ; ca- lyce quadrisepalo ; petalis superioribus sublanceolatis , pur- pureis, centro luteis, inferioribus brevibus, transversis, extus tuberculatis, retusis, centro subdentatis; germine subgloboso, haud emarginato; staminibus tribus. In aridis deserti inter S. Pedro de Atacama etS. Bartolo, c. 22°20' lat. m. et 7500 p. s. m. Incolis Iluca auclit, sed pro medicinali haberi non videtur, Caulis vix 1-pcdalis, satis ramosus. Folia 2*/j lin. lon- ga, 1^/2 lin. lata, basi haud attenuata. Pedunculus infra florem bracteolis duabus linearibus fultus. Sepala (petala R. et P.) 4 — 4‘/2 liii* longa, lanceolata, acuminata, extus sericea, e viridi rubra, intus glabra, pulchre purpurea, par laterale magis tenerum. Petala (nectaria R. et P.) supe- riora fere 3 lin, longa, approximata, apice triangulari in basin duplo longiorem sensira attenuato; apice purpurea, centro lutea, basi pallide rosea. Petala inferiora trans- 9 10 versa, camosa, extus fere verrucosa, truncata et medio sub- dentata, intense purpurea, ovarium arcte cingunt. Sta- mina tria, deficiente inferiore, conniventia, petala majora aequantia; filamenta satis crassa, purpurea. Germen sub- globosum, villosum, album; Stylus adscendens, stamina ae- quans, purpureus, sensim attenuatus, Stigma minimum, bilobum. Differt a Krameria triandra (secundum figuram a cl. Ruizio et Pavonio datam) foliis duplo minoribus, basi haud attenuatis, sepalis duplo minoribus ; germine haud emarginato, stylo adscendente, forma petalorum inferiorum. In figura etiam planta pubescens est, sed in descriptione sericea dicitur. Fr ankeniaceae. 25. Frankenia Nicoleliana Gay I. p. 248. In arena litorali ad Caldera, portum Copiapinum rara non est. 26. Frankenia aspera Ph. Fr. ramosissima, pilis patentibus , brevissimis , albis dense hirta ; foliis ovatis, margine revolutis , brevissime petiolatis , petiolo valde ci- liato ; calyce hirtello ; stigmate trilobo , lobis brevibus , vix Vg styli aequantibus. In arena litorali deserti Atacamensis ad Paposo 25® lat. mer. colligi potest. — Differt a Fr. erecta Gay pubescentia densissima , hirta , etc. , a Fr. Nicoletiana Gay pubescentia densa , foliis aequaliter hirtis etc. , a F r. c h i 1 e n s i Presl. stylo diviso. Gary op hylleae. 27. Slellaria cuspidala W. Gay I. p. 264. In regione fertiliore litoris prope Paposo , Miguel Diaz etc. reperitur. 28. Arenaria denliculala Ph. A. annua ? pubescens, dichotoma ; foliis stipulatis, linear! - filiformibus , aristatis, internodia aequantibus; stipulis latis, scariosis, bipartitis; floribus axillaribus terminalibusque; sepalis lanceolatis, acu- minatis, medio viridibus; lateribus eorum late scariosis, et ante apicem in dentes 1 — 2 terminatis ; corolla alba , ca- lyce minore. Specimen ad Cachinal de la Costa (26®4' lat. incr. 1740 p. s. m.) lectum servo. — Ab A. media, g ran di et rubra corolla alba, calyce minore et sepalis iipice denticulatis differt. Caulis 4'" longus, folia 10 lin. longa, vix ‘/2 lin. lata; pedicelli 4 — 6 lin. longi, sepala 2'/3 lin. Capsula (immatura) ovata. 20. Arenaria slenocarpa Ph. A. suffruticosa , pube- rnla, nodosa, ramosissima; foliis stipulatis, anguste linea- ribus, glabris, mucronatis; floribus paniculatis; sepalis ob- longo - lunccolafis; pctalis calyce minoribus ; capsula oblonga, eulyccm snpcrante. I’rojie iKjuam dcl Clerigo ad Hueso parado lat. mer. 1200 p. s. m. legi. — Caulis sex ad .‘«cptem poll. longus, ‘/j lin. crassus, ramosus, sed non di- chotomn'', pubcrnlus. pracsertim in pedunculis, ad nodos tumidus. Folia 8 lin. longa, Yz lata, internodiis ple- rumque paulo breviora sunt. Pedicelli calycem lYa lin. longum superant; petala persistunt; capsula angusta lin. longa, albida dentibus nigris; semina plurima, minuta, nigra, nitidissima, immarginata. 30. .4reriana terelifolia Ph. A. suffruticosa, caulibus erectis, ramosis, pubescentibus ; internodiis approximatis ; stipulis scariosis , triangularibus , laceris ; foliis crassis , teretibus, obtusis, in petiolura brevissimum attenuatis, gla- bris; floribus cymosis, pedunculis brevibus, calycem glabrum haud superantibus ; sepalis oblongis obtusis , exterioribus herbaceis, interioribus margine tenui scariosis; petalis sepala vix aequantibus; stylis subexsertis. Ad Cachinal de la Costa cum A. denticulata inveni. Caulis 3 — 6-pollicaris ; internodia circa 3-linearia; folia 2^/2 — 3'" longa; calyx vix 2 lin. longus; capsula trivalvis. 31. Arenaria lignosa Ph. A. fruticosa, caulibus us- que ad 3 lin. crassis, cinereis; ramulis dense puberulis; foliis stipulatis, brevibus, linearibus, acutiusculis , internodia dimidia aequantibus, stipulis connatis, folia subaequantibus ; cymis terminalibus, parvis; pedunculis calycem campanula- tum, glabrum vix aequantibus ; sepalis rigidis marginatis ; petalis Ys sepalorum aequantibus; stylis inclusis. In tractu aliquantulum fertili a Cachinal usque ad Paposo deserti occurrit, et hujus radix, ni fallor, ab in- colis et ab Indiis Atacamensibus ad lavandos pannos et lintea loco saponis adhibetur. Caulis 1 -pedalis et major , folia modo 2 lin. longa, Ys lata; calyx IY2 ün. longus. 32. Arenaria rivularis Ph. A. glaberrima; caulibus humilibus, repentibus, caespitosis; foliis exstipulatis , con- fertis, carnosis, oblongo -linearibus, internodia superantibus; floribus plerumque solitariis , terminalibus , sessilibus , fere involucratis, sepalis oblongis, auctis ; petalis oblongis, obtu- sis, calycem superantibus; stylis erectis. Ad aquam Varas dictam 24®38' lat. mer. c. 9700 p. s. m. ad latera rivuli in caespite latet, aliisque locis si- milibus occurrit. Caules 1 — 1 poll. longi , folia 1 Y2 longa, Ys lin- lata, sepala 1 lin. longa. Differt ab A. serpylloidi Naud. foliis angustis floribusque solitariis in apice ramulorum. 33. Drymaria paposana Ph. Dr. annua, caule erecto, glutinoso, dichotomo ; foliis ovatis , radicalibus in petiolum ffttenuatis , obtusiusculis , superioribus sessilibus , supremis cordatis, acuminatis; panicula dichotoma; pediceUis calyce brevioribus ; petalis calycem aequantibus. Prope Paposo, in valle Tartal aliisque locis ejus- dem regionis crescit. Caulis 6 — 9 -pollicaris ; folia infera marcescentia, approximata, superiora valde distantia; radi- calia 4^/2 lin. longa, P/a lin. lata, caulina superiora 7 lin. longa, 5Y2 — 6 lin. lata; pedunculus communis elongatus ; cal}rx. 2 lin. longus ; Stylus brevis , calycem aequans ; Stig- mata reflexa; capsula matura calyce brevior; petala per- I sistentia bifida. — Differt. a Dr. apetala Bartl, prae- sentia petalorum, caule viscoso, folüs, ut videtur, latioribus ; a Dr. grandiflora Bartl, folüs floribusque minoribus, hisque breviter pedunculatis. Malvaceae. 34. Malva sulphurea Gill. Gay I. p. 295. In plateis oppidi C o p i a p 6 occurrit. 35. Malva limensis L. Gay I. p. 298. Prope Pap OSO satis frequens est. 36. Crislaria andicola Gay. I. p. 317. In centro deserti Atacamensis satis frequens est e. gr. ad Pingopingo, Rio Frio in altitudine 9 — 10,000 p. s. m. , ab incolis Malvilla vocatur. Specimina, qüae attuli, omnia ad varietatem angustifoliam pertinent; petio- lus foliorum radicalium usque ad 2‘/2 poll. longus, lamina 15 lin. longa, modo 2^/2 ÜQ- lata, dentibus c. 10 — 12 mu- nita ; calyx 4 lin. ; petala 5 lin. longa. 37. Crislaria integerrima Ph. Cr. tomentosa, luteo- viridis, dense foliosa; folüs ovatis, subcordatis, obtusis, in- tegerrimis, pannosis; pedunculis axillaribus; calycis foliolis subulatis; corolla calycem bis aequante. In valle Tartal circa IY2 leucas a mari inveni. — Caulis 1-pedalis, crassiusculus, folüs confertis ramisque ab- breviatis in axillis foliorum dense vestitus. Folia 13 lin. longa, 8 lin. lata, petiolo aequalia. Pedunculi 8 lin. longi, sepala fere 4 lin. Fructus nondum maturaverat. — Ha- bitu convenit cum Cr. Spinolae Gay, a qua folüs cras- sioribus, pannosis, integerrimis, nec non tomento densiore differt. 38. Crislaria foliosa Ph. Cr. suffruticosa, basi ra- mosa, pilis longis, patentibus hirsuta; caulibus erectis circa 1-pedalibus; folüs numerosis, ovatis, subcordatis, repando- aut crenato - dentatis, inferioribus longe petiolatis , supremis oblongis, breviter petiolatis; stipulis subulatis; pedunculis axillaribus plerumque solitariis; calycis hirsuti laciniis elon- gatis , acutis ; corolla calycem bis aequante ; alis carpellos glabros superantibus. In valle ad las Animas (26®20' lat. merid.) legi. — Diu pro Cr. Spinolae Gay habui, sed planta nostra sulfruticosa, laete virens, haud viscosa nec cinerascens, fo- lia haud tomentosa, stipulas haud trianguläres gerit. 39. Crislaria Ovallea Gay I. p. 320. Cum priore inveni ad las Animas. 40. Crislaria concinna Ph. Cr. luteo - viridis , parce pilosa; caule erecto, simplici, basi folioso; folüs oblongis, longe petiolatis, tripartitis; lobis fere pinnatifidis, medio elongato, multo majore; fol. caulinis multo minoribus; flo- ribus paniculatis , pedunculos aequantibus ; calycis pubes- centis laciniis lanceolatis; corolla magna, violacea. Prope Paposo (25®lat. mer.) legi. Caulis 1-pedalis, foüa inferiora 24 lin. longa, 15 lin. lata; lobus medianus utrinque lobulos circiter 4 ostendit; petiolus 3 poll. lon- gus ; stipulae lanceolatae, calycis lobi vix 2 lin. longi , sed petala 7 lin. longa. 41. Crislaria lobulala Ph. Cr. luteo - viridis , pilosa; caule erecto, ramoso, folioso ; folüs inferioribus ovatis , basi lyrato - lobatis , sequentibus trilobis, lobis obtusi.ssimis , ro- tundalis, semel, bis vel ter incisis, mediano maximo; su- premis angustioribus , magis incisis; floribus axillaribus terminalibusque , ad apices ramorura confertis; pedunculo folium subaequante; calyce villoso; corolla calycem bis ae- quante; carpellorum alis ovatis, carpellum superantibus. Ad las Animas duo specimina legi. — Cum Cr. glaucophylla aliquantulum foliorum forma convenit, sed pubescentia longa diversa est. Folia majora petiolo aequalia, 13 lin. longa, 9 lin. lata; laciniae calycinae 3 ün. petala 6 lin. longa. 42. Crislaria glaucophylla Cav. Gay I. p. 316. In arena litorali ad Caldera, portum Copiapinura, frequens est. 43. Crislaria viridi-luleola Gay I. p. 322. Cum priore in arena litorali lecta est; aeque frequens. 44. Crislaria helerophylla Ph. Cr. annua, ramosa, glabriuscula ; folüs inferioribus ovato - oblongis , utrinque crenato - dentatis, superioribus trilobis, deinde triödis, sum- mis denique linear ibus integris; floribus solitariis, longe pedunculatis; calyce pubescente; corolla calycem ter ae- quante. Ad Hueso parado (25°26' lat. mer.) legi. Caulis pedalis; folia inferiora 13 lin. longa, 6 lin. lata, petiolum vix superantia; pedunculi 15 lin. longi, laciniae calycinae 3 lin., petala 7 lin. longa; alae oblongae, carpello majores. 45. Sida clandeslina Ph. S. perennis, humüis, cae- spitem densissimum, albo - lanatum formans ; folüs spatliula- tis, integerrimis, confertissimis ; stipulis folia subaequanti- bus ; floribus axillaribus, sessilibus, folio brevioribus ; calyce turbinato , laciniis brevibus , oblongo - ovatis ; corolla mono- petala, tubulosa, calycem vix aequante, lacinüs oblongo - obovatis, vix tertiam tubi partem aequantibus; staminibus faucibus insertis; ovario pilis densissimis coronato, multi- loculari. In centro deserti Atacamensis , in valle S a n d o n dicta ad lat. mer. 25°4' et ad 9000 p. s. m. legi. — Ha- bitus ut in S. c o m p a c t a Gay et ut in sequente. Ra- rauli modo 20 lin. alti ; folia duorum annorum anteriorum persistentia , nigricantia, hornotina luteo - albida , pannosa, 5 — 6 lin. longa, D/2 lin. lata. CoroUae albidae. 46. Sida megalorrhiza Ph. S. radice crassa, magna, multicipite; ramis brevibus erectis, folüs densissime vestilis, caespites densos formantibus ; folüs laete viridibus, pilis stel- latis, longis albo - villosis, obverse triangularibus , longe pe- tiolatis , margine inciso - lobatis , basi integerrimis ; stipulis caducis ; floribus. . . . In cacumine Alto de Paquios dicto ad 23®50' lat. mer. et 12600 p. s. m. eam inveni, nullum floris seu fruc- tus vestigium exhibentem. — Indius Atacamensis eam Nostaza vocabat. Radix pollicem crassa, intus alba, laxa , extus fusco - cinerea. Ramuli bipollicares ; folia in- 2 * 12 — feriora petiolum 7 lin. longum habent, lamina crassa, pan- nosa, 3 lin. lata, 2‘/2 ü“- longa, sectorem circuli formans, arcu in lobulos breves quinque diviso. — Differt a Sida comp acta Gay I. p. 329. foliis longe petiolatis, simpli- citer lobato - incisis, colore laete viridi. 47. Sida concinna Ph. S. caule erecto, simplici, pi- lis stellatis veluti albo-farinoso ; foliis longe petiolatis, ova- tis, subcordatis, grosse crenatis, supra viridibus, pubescen- tibiis, subtus incanis, nervosis; inferioribus sublobatis; pe- dunculis axillaribus, unifloris , folium superantibus ; floribus magnis ; calycis incano - tomentosi laciniis cordato - acumina- tis, basi imbricatis; carpellis glabris, transversim rugosis. Prope Pap OSO inveni. Gaulis 1-pedalis et major; folia 24 lin. longa, 18 lin. lata, petiolum subaequantia ; laciniae calycinae 7 lin. lon- gae, 3^/2 lin. latae, marginibus basalibus dilatatis imbrica- tis; petala 12 lin. longa; stipulae minutae, fere subulatae, caducae. 48. Sida modesla Ph. S. annua , erecta , ramosa ; caule , petiolis pedunculisque pilis patentibus obsitis ; foliis glabriusculis , orbicularibus , cordatis, quinquelobis , lobis obtusis , inciso - crenatis ; petiolo folium aequante ; floribus axillaribus terminalibusque ; pedunculis petiolum aequanti- bus , calyce pilis albis bispido ; corolla alba , calycem pa- nim superante; carpellis glabris, transverse rugosis. Pariter prope P a p o s o occurrit. Gaulis 8 poll. altus, a basi ramosus, habitu aliquan- tiiin ad Malvam limensem accedens; folia 16 lin. longa, totidem lata, lobi parum profund! ; stipulae lanceolato- siibulatae, cüiatae. Galycis laciniae circa 1^/2 lin. longae. Sypericeae. 49. Hypericum dicholomum Ph. H. caule erecto, basi ramoso , subquadrangulo , superius ancipite ; foliis lineaid- lanceolatis, basi attenuatis, jiunctatis; panicula terminali, stricta, dicbotoma; pedicellis calyce brevioribus; stylis tri- bus, erectis, apice modum reflexis. Prope Paposo, Miguel Diaz etc. crescit. Gaulis 1-pedalis, teres, sed lineis quatuor elevatis, de- currentibus fere quadrangulus , demum anceps ; internodia supcriora sensim elongata. Folia circa 12 lin. longa, 3 lin. lata; panicula pauciflora, floribus 9 — 10; sepala 2^/2 ün- longa. — Ab H. virgato Lamk foliis linear! - lanceolatis l)a.si attenuatis, necjue avato-lanceolatis, leviter amplexicau- libus; ab 11. cbilensi caule baud caespitoso, foliis ma- joribus etc. abunde differt. Malpighiaceae. 50. Dinemandra slrigosa Ph. D. ramosissima, pilis adi)ressis albis strigosa; foliis lanceolatis; floribus panicula- ti.s, band dicbotomis; staminibus duobus antberiferis ; alis samaranmi pcrinagnis. ln arcna litorali prope Paposo satis frequens est. Canlis circa 8-pollicaris, divaricatus; folia 4 lin. lon- ga, fere 1 ’/i Ibi. lata, conferta, internodio sublongiora; pe- tala longe unguiculata, citrina; alae samararum 3 lin. la- tae, pallide stramineae. 51. Dinemandra ramosissima Ph. D. ramosissima, glaberrima ; foliis linearibus , margine revolutis ; panicula dicbotoma, multiflora; pedunculis in axillis dicbotomiarum multifloris. ln arena litorali ad Galdera, portum Gopiapinum frequens colligi potest. — Gaulis 9 poll. altus; folia 6‘/2 lin. longa; vix 1^^ lin. lata; panicula terminalis ramosis- sima, dicbotoma, divaricata; pednnculi in axillis dicboto- miarum orti 5 — 7 flori; petala 1^/3 lin. longa, lutea, cen- tro punicea; samarae dorso tricristatae , cristis tuberculato- crenatis, mediana tantum apicem stylo persistente corona- tum attingente; alae suborbiculares , 1 lin. latae, purpu- rascentes ; latera interna samarae rugis transversis circa 8 munita. — A D. glaberrima Gay facillime distin- guitur caule ramosissimo divaricato, foliis multo minoribus, angustioribus ; panicula ramosissima, divaricata; pedunculis inultifloris. 52. Dinemandra subaptera Ph. D. fruticosa, erecta, ramosissima, stricta, glaberrima ; foliis sublanceolatis, e basi lata sensim attenuatis, margine revolutis; floribus paucis, axillaribus terminalibusque ; pedunculis alaribus 3 — 4 - flo- ris, terminalibus demum unifloris, bibracteolatis ; alis sama- rarum angustissimis. Inter Agua dulce et Ghanaral bajo ad c. 26®20' lat. merid. et 5000 p. s. m. legi. Fruticulus vix pedalis, ruber; folia 6 lin. longa, basi l^/j lin. lata, sed non amplexicaulia , ramulorura terminalium confertissi- ma , vix 1 lin. longa. Flores aut in dicbotomiis ra- morum terni vel quaterni, pedunculo communi circa 6 lin. longo fulti, aut ad apices ramuloi’um in pedunculis unifloris , 2 — 3 lin. longis siti. Lobi calycini ovati , ob- tusi ; petala 1 lin. longa , totidem lata, ungui brevi insi- dentia, orbicularia citrina, ungue modo purpureo. Fila- menta duo antberifera. Fructus (immaturus) alas angustis- simas et costas dorsales parum prominentes ostendit. Geraniaceae. 53. Erodium cicutarium (Geranium c. L.). aut E. moschatum. Scandix chilensis Mol. Saggio Hör. nat. p. 125 ex parte. Alfilerillo Gbilensium. In tractu litorali, vegetationem satis abundantem mon- strantem, ad Paposo, Miguel Diaz et usque ad Ga- cbinal de la Sierra 7000 p. s. m. satis frequens oc- currit. Specimina colligere neglexi. Vivtaniaceae. 54. Ledocarpum pedunculare Lindl. Gay I. p. 393. A Gacbinal de la costa usque ad Paposo, in valle T a r t a 1 etc. occurrit, incolis nullo alio nomine quam Palo negro audit. Frutex floribus magnis aureis orna- mentuin bortorum foret. 13 Oxalideae. 55. Oxalis*) omithopus Ph. O radice crassa, tube- rosa; caule brevi, stipulis persistentibus ciliatie coronato, folia pauca gerente ; petiolis brevibus ; foliolis tribus, linea- ribu3, acutiusculis ; pedunculo petiolos aequante, apice di- chotomo, multifloro; calyce pilis albis vestito; sepalis obtu- sis; corolla lutea, calycem ter aequante. In apricis inter Pan de Azucar et Cachinal de la Costa occurrit. Radix circa pollicera longa, crassa, napiformis ; caules 2 — 3 poll. longi , parce ramosi ; pelioli 1^2 — 2 poll., foliola 4 lin. longa, ‘/g lin. lata; sepala 2, petala 7 lin. longa. Tota planta pilis albis vestita est, sed praesertim bracteae, pedicelli et calyx. Ab O. Gau- dichaudii differt floribus magnis, calyce haud rufo-vil- loso etc., ab O. tortuosa petiolis brevibus, haud tortuo- sis ; foliolis anguste linearibus etc. 56. Oxalis gigantea Barn. Gay I. p. 433. (O. vir- gosa Molina Saggio Hör. nat. p. 132. bene caules 5-pe- dales floribus verticillatis munitos dicit cl. auctor, sed pessime folia radicalia tantum tribuit.) In tractu litorali deserti Atacamensis a Pan de Azucar 26®10' lat. m er. usque ad Paposo etc. frequens est, incolis Churco audit; cortex liujus arbusti ad tan- nendum retia a piscatoribus adhibetur. 57. Oxalis Irichocalyx Ph. O. rliizomate lignoso, basibus petiolorura persistentibus squamato; foliis paucis, longe pedunculatis , trifoliatis; petiolis pubescentibus; folio- lis magnis, fere obcordatis, parum emarginatis, supra gla- bris , subtus pubescentibus ; pedunculis folia superantibüs, pubescentibus; inflorescentia dichotoraa; pedicellis florein superantibus ; calyce dense fusco - liirsuto ; corolla lutea ca- lycem ter aequante; petalis extus parce pubescentibus. Prope Paposo legi. Pili calycis purpurco -fusci ar- ticulati valde singuläres. Petioli 5 poll. longi; foliola 15 lin. longa, 13 — 14 lin. lata; pedunculi 6 poll., pedicelli 4 lin., calyx 2*/2 bo-: petala 6 — 7 lin. longa. 58. Oxalis ornata Ph. O. caule lignoso , squamis brevibus (basibus petiolorum), et versus apicem etiam sti- pulis rufis , ciliatis vestito ; petiolis elongatis glabris ; folio- lis ternis, obcordatis, supra glabris, subtus et margine pilis albis vestitis; pedunculis folia superantibus, apice dichoto- mis, 5 — 10-floris; pedicellis elongatis calyceque albo his- pidis ; floribus magnis , luteis ; sepalis elongatis acutis ; pe- talis albo pilosis, calycem bis vel ter aequantibus. Ad Paposo speciem hanc elegantem legi. Petioli 3 — 4 pollicares, foliola 10 lin. longa, 9 lin. lata; pedun- culi 4 — 4Y2 pob. longi, pedicelli 7 lin., calyx 3*^2 bn., pe- tala 7 — 10 lin. longa. — A priore differt petiolis pedun- cubsque glabris, calycibus haud fusco birsutis, etc. 59. Oxalis paposana Ph. 0. caule lignoso, ramoso, ba- sibus petiolorum et pedunculorum cicatricoso ; petiolis elon- gatis, glaberrimis; foliolis ternis, ovatis, supra glabris, sub- tus pubescentibus ; pedunculis petiolos aequantibus glaber- rimis, apice brevissime dichotomis, paucifloris; calyce pedi- cellum glaberrimum subaequante, sepalis glaberrimis, apice albo ciliatis; petalis calycem bis aequantibus. Regio paposana etiam hanc speciem alit. Petioli et pedunculi circa 3-pollicares ; foliola lin. longa, fere totidem lata, ramuli dichotomiae vix 1 lin. longi, pedicelli 3*^2 bn., calyx 2*^2 bn. corolla 6 lin. long. — Differt ab O. ornata pedicellis, calyce, petalis glabris; foliolis multo minoribus etc. 60. Oxalis arbuscula Barn. Gay I. p. 443. In valle Quebrada honda de la Encantada dicta inveni. 61. Oxalis frulicula Ph. O. humilis, suffruticosa, glaberrima, ramosissima, foliosissima; foliolis ternis, minu- tis, breviter petiolulatis , cuneatis, apice emarginatis, carno- sis; pedunculis axillaribus, petiolum aequantibus aut paulo superantibus , dichotomis , paucifloris , floribus circa 4 — 6 • calyce atropurpureo ; corolla lutea, extus fusca, calycem ter aequante. In valle del Guanillo dicta, supra Paposo, ad 3000 p. s. m. inveni. Planta modo 20 lin. alta, O. ar- busculae simillirna, a qua tarnen foliolis angustis cun- eatis, floribus longe paucioribus , calyce minore etc. differt. Petioli in nostra 4 lin. longi, foliola 2^/^ lin. longa, 1 '/g bn. lata, calyx vix 1 lin., corolla 2 lin. longa. 62. Oxalis caesia Ph. O. humilis, suffruticosa, ra- mosissima, foliosissima, caesia; foliis confertissimis minutis; petiolo brevi ; foliolis ternis , linearibus, carnosis , j^etiolum aequantibus; pedunculis axillaribus, dichotomis, paucifloris, pedicellis brevibus; sepalis oblongis, obtusis; corolla lutea, calycem bis vel ter aequante. Eadem valbs del Guanillo etiam hanc speciem mihi obtulit. — Caespites 2 — 3 poll. alti : petioli ad summum 2 lin. longi, foliola H/2 bn. longa; calyx 1, corolla 272 — 3 lin. longa. Pedicelli foliaque juniora interdum puberuli sunt. Lineae. 63. Linum paposanum Ph. L. suffruticosum , hu- mile, caule valde ramoso, apice dichotomo; foliis lineari- lanceolatis ; inferioribus oppositis ; pedunculis ad apicem ra- morum axillaribus, unifloris, brevissimis; sepalis ovatis, cu- spidatis; petalis luteis, sepala bis aequantibus; stylis quinque. In declivi herboso montium litoralium ad Paposo invenitur. Caulis vix 1-pedalis. Folia 772"' longa, 1 72'" lata, internodiis longiora, acutiuscula, suprema acutissima; sepala l7a bn. longa; capsula globosa, calycem subaequans. — Differt a rebquis speciebus chilensibus, flore luteo praeditis foliis latis et floribus multo minoribus. Zy g o phylleae. 64. Fagonia aspera Gay I. p. 470. In arena litorali prope Caldera, portum Copiapinum frequens est. ’) Omnes species in deserto Atacamensi a me repertae folia trifoliata habent. 14 65. Bulnesia chilensis Gay I. p. 475. In valle Paipote dicta, quae a Graeco veniens cum valle fluminis Copiapö jungitur, frequens conspicitur; inco- lae eam Eetama vocant, (quod proprie Spartium designat.) Terehin thaceae. 66. Duvaua crenala Ph. D. arbor mediocris, ramis gracilibus, virgatis, pendulis, glabris; foliis sub lente dense puberulis, ovato - oblongis, serrato - crenatis, in petiolum bre- vem attenuatis; floribus racemosis, axillaribus ; fructibus globosis, pallide violaceis. Ad Cbanaral bajo, alias Finea de Chanaral ad 26®36' et 4200 p. s. m. in horto, nec non prope oppi- dum Copiapö pariter in hortis observavi, a rusticis eam Molle, Huingan et Guayacan * **)) nuncupari audivi. — Arbor circa 20-pedalis, frondosa, satis pulchra. Folia 12 — 15 lin. longa , 6 — 7 lin. lata , crenis utrinque circa 12 — 16; racemi multiflori , folium subaequantes ; nucleus fructus disciforrais, utrinque umbonatus, osseus nec coria- ceus. — Differt aD. dependente ramis dependentibus, (qui in illa rigidi erecti), spinosis, foliis latioribus, crenatis, puberulis, fructibus majoribus, pallide violaceis nec nigris. Leauminosae. k/ 67. Trifolium concinnum Ph. Tr. perenne; caule re- pente subvilloso; petiolis elongatis: foliolis magnis, obcor- datis, serrulatis; pedunculis folia vix superantibus , villosis; capitulis haud involucratis , umbellatis ; dentibus calycinis trinerviis, lanceolatis, aristatis ; tubum fere bis aequantibus ; corolla purpurea, calycem bis vel ter aequante. In graminosis montium litoralium ad Cachinal de la Costa et Paposo inveni. — Petioli 2 — ä^/j-polli- cares, foliola 5 — Hn. longa, flores in quovis capitulo circa 18, 5 — 6^/2 lin. longi , pedicello fere 1 ‘/a longo insidentes. Stipulae scariosae, bracteae herbaceae, subula- tac, pedicellos vix aequantes. — A Tr. megalantho Ilook. corolla, calycem modo bis vel ter aequante, a Tr. C r o s n i e r i Clos caulibus et praesertim pedunculis villo- sis etc., a Tr. simplici Clos foliolis duplo saltem ma- joribus, a Tr. rivali CI. pubescentia etc. abunde differre videtur. 68. Melilolus parvißora Desf. Gay. II. p. 65. Ad acjuam de los Perajes dictam prope Paposo occunüt, absque dubio cum sequente introducta. 69. Medicago saliva L. Gay II, 60. Eodem loco atquc prior crescit, reliquiae prioris culturae. Prope Ata- cama acdulo colitur, ibique Alfa vocatur. 70. Lotus subpinnalus Lag. Gay II. p. 78. llcgionis hcrbifcrae Paposanae frequens incola. 71. Psoralea azurea Ph. Ps. fruticosa, glandulosa; ramis siinplicibus , apice puberulis; foliis glabriusculis. 5 — 7-jugis; foliolis obovato - oblongis , retusis; floribus ad apicem ramorum dense capitato - spicatis , pulchre azureis; calyce albo - villoso ; vexillo alis breviore , cordato ; alis ob- longis, carina brevioribus. Prope Paposo ad aquam de losPerales dictam circa 700 p. s. m. inveni. Rami 8 — 10 poll. longi; folia 15 lin. longa, imparipinnata ; foliola 4 lin. longa, fere 2 lata; stipulae subulatae , pubescentes , 1 lin. longae. Flores circa 20, primum capitati, deinde spicati, sessiles; bracteae nullae; calyx 2^/4 lin. longus, valde hirsutus, decem -costa- tus, dentibus inaequalibus , superioribus brevioribus, infimo longiore; corola 6 lin. longa. Petala omnia longe un- guiculata; carina maxima, obtusa, fere usque ad apicem divisa, alae paulo breviores, ovatae; haec petala pulchre azurea; vexillum alis brevius, lobis basalibus macula azu- rea notatis, caeterum ab initio flavum deinde rubro-viola- ceum. Legumen monospermum, pilis longis albis vestitum. Semina matura nondum aderant. 72. Phaca coquimbensis Hook. Gay II. p. 94. In arenosis litoris ad Caldera, portum oppidi Co- piapö crescit. 73. Phaca depauperala Ph. Ph. ramosissima, humifusa; foliis sericeo - pubescentibus , 4 — 6-jugis; ultra dimidium nudis , foliolis linearibus distantibus ; stipulis magnis , sca- riosis, amplexicaulibus ; pedunculis unifloris, brevibus, brac- teatis; calyce tubuloso, dentibus tubum subaequantibus, albo-ciliatis ; corolla calycem bis aequante, paUide violacea, leguminibus ovatis, hexaspermis. Ad aquam Varas dictam (c. 24^38' lat. mer. c. 9700 p. s. m.), et ad illam, cui nomen Puquios (c. 23®50' 1. m. et 10800 p. s. m.) in graminosis legitur. *) — Folia 12 — 14 lin. longa, foliola modo 1 — 1^/^ lin. longa; corolla 3*/j lin. longa; vexillum album caeruleo striatura, apice caeruleum ; alae oblongae , carina multo longiores , albae, apice caeruleae ; carina apice atrocaerulea ; legumen 5 lin. longum, parum inflatum. 2j.. Simillimus huic ex descriptione A s t r a g a 1 u s Bustil- losi videtur, sed corolla calyce quadruplo longior, flavo rubella, et legumina subtrisperma illi tribuuntur; caeterum cum legumen marginibus non inflexum dicatur Phacam potius quam Astragalum esse suspicor. 74. Phaca elandeslina Ph. Ph. humilis, caespitosa, albo - villosa ; caulibus brevibus, basi ramosissimis ; foliis ultra medium nudis, 4 — 6-jugis; foliolis ovatis, crassis; stipulis vaginan tibus, scariosis indivisis; floribus axillaribus, subsessilibus ; calyce campanulato , valde lanato ; corolla caerulea , calycem sesquies aequante ; legu minibus ovatis, multi - ovulatis. In detritu arenaque vallis Sandon (25 ®4' lat. mer. et c. 9000 p. s. m.) rara non est. — Planta dense cae- spitosa, nisi accuratius inspecta, floribus carere videtur. *) iWollc CSt Litraca molle; Huingan: Duvaua depcndens, Guayacan: Porliera hygrometrica in provinciis centralibus. **) Kandcm cl. (iay in altissimis Andibus ad los Pa.tos legit. Caules 3 — 4 poll. alti ; folia 2 poll. longa ; foliola 2 lin. longa, 1 lin. lata; calyx fere 3 lin., corolla 4‘Zj — ^ lin. 2|.. 75. Aslragalust cachinalensis Ph. A. perennis?, pilis albis adpressis vestitus; caule erecto, tereti, tlexuoso; foliis distantibus, internodia vix superandbus, 8 — 9 -jugis ; folio- lis obovato - oblongis ; stipulis fere omnino concretis, scario- sis, pilosis; pedunculis axillaribus , demum folia aequanti- bus, apice racemura pauciflorum gerentibus; floribus (sic- cis) luteis; leguminibus cymbaeformibus, pubescentibus. In valle Cachinal de la Costa (26®4‘ lat. mer. c. 1700 p. s. m.) inveni. Caulis 1-pedalis, tenuis; folia 20 — 24 lin. longa; foliola 4 lin. longa, 2Y2 — 3 lin. lata, foliorum superiorum minora; calyx 2^2 ün., legumina 5 Y2 — 6 lin. longa. 76. Vicia modesla Ph. V. annua, parce pubescens; caule angulato, subsimplici ; foliis 3 — 4 - jugis ; foliolis ob- longis , retusis vel emarginatis ; cirris plerumque simplici- bus; stipulis parvis, semisagittatis , paucidentatis ; floribus solitariis, axillaribus, breviter pedunculatis, parvis, cae- ruleis ; calycis campanulati , albo - pilosi dentibus subaequa- libus, tubum subaequantibus ; corolla calycem fere ter ae- quante; legumine glabro, 6 — 8-spermo. Regio herbosa litoralium montium prope Paposo lianc et sequentem nutrit. Caulis 1-pedalis, fere glaberrimus sed petioli et praesertim pedunculi satis pilosi. E'olia sine cirro 9 lin. longa, internodiis breviora ; foliola 4 — 5 lin. longa, 1^/2 lin- lata; pedunculi Y« — 1 ün. longi, calyx vix lon- gior, corolla 3 lin., legumen 8 — 12 lin. longum. — Flore exiguo facili negotio ab affinibus distinguitur. 77. Vicia paposana Ph. V. pubescenti - hirsuta ; fo- liis 7 — 8 -jugis, foliolis linearibus; mucronatis; cirris ple- rumque trifidis; stipulis parvis, linearibus, semisagittatis, integerrimis; pedunculo erecto, folium aequante, sub- quinquefloro; floribus secundis, albido-caeruleis, fsiccis pal- lide luteis); calyce brevi, campanulato, dentibus parum inaequalibus ; corolla calycem 2 — 2^/2 aequante ; legumini- bus glaberrimis, hexaspermis. Ad Paposo eam inveni. Caulis 1 — 2-pedalis. Folia 20 lin. longa; foliola 7 lin. longa, 1^4 ün. lata, foliorum inferiorum breviora, superiorum angustiora; calyx cum dentibus P/s longus, et una cum pedicello paulo breviore albo - birsutus ; vexillum reflexum suborbiculare , pallide caeruleum; alae ovato-ob- longae, albae, carina alba. Legumen 1 6 lin. longum ; Sty- lus apice barbatus etc. — Differt a V. pallida Hook. foUoüs 14 — 16, non 10 — 12; pedunculis folium vix un- quam superantibus ; dentibus calycinis medianis non bre- vioribus quam superiores, sed longioribus; a V. mucro- nata Clos foliolis 14 — 16, neque 8 — 10, pedunculis fo- lium aequantibus, ncc multo longioribus. — Variat folio- lis fere duplo angustioribus. 78. Adesmia vesicaria Berl. Gay II. p. 154. Prope Paposo in regione herbifera frequens conspi- citur. 79. Adesmia micranlha Ph. A. annua, erecta, ra- mosa, albo-pilosa, glutinosa; foliis 3 — 5 -jugis, basi nudis; foliolis ovato - oblongis, acutis, fere bispidis ; stipulis ovatis ; racemis paucifloris, terminalibus, laxis; floribus minutis; bracteis parvis, ciliatis ; pedunculis longis folium aeqanti- bus ; dentibus calycinis tubum dimidium aequantibus ; co- rolla calycem bis aequante; legumine triarticulato ; pilis nigris, albo - plumosis , adpressis, radiantibus, ultra margi- nem non prominulls. Inter Clianaral bajo et Trespuntas (c. 26'*40' lat. mer. et 5000 p. s. m.) specimen unicum inveni; idque a pecore cornesum. — Radix simplex alba. Caulis cras- sitie pennae corvinae. F'olia 7 lin., foliola P/4 ün. , flos modo 1^4 — 2 lin., legumen lin. long. — Ab A. parviflora Clos, quae in berbario cbilensi desideratur, satis differre videtur: foliis 3 — 5 -jugis, nec 7 — 6-juo-is, foliolis ovato -oblongis, nec lineari- oblongis, acutis nec ro- tundatis ; stipulis ovatis , nec linearibus ; leguininum mar- gine glabro, neque ansulis pilosis plumosisque contexto. 80. Adesmia pusilla Ph. A. annua, bumilis, ramo- sissima, pilis albis, adpressis strigosa; foliis quinque-jugis, basi nudis; foliolis oblongo - linearibus ; stipulis minimis, linearibus , ciliatis ; floribus parvis , in racemos terminales paucifloros dispositis ; pedicellis florem parum superantibus ; dentibus calycinis triangularibus , tubum subaequantibus ; corolla calycem ter aequante; leguminibus 4 — 5 articulatis, pilis plumosis fuscis ansatis, diametram leguminis superan- tibus. In detritu montium litoralium ad P a n de A z u c a r (26®10' 1. m.) legi. Plantula vix 4-pollicaris , a basi ra- mosa; folia 10 lin. longa, foliola 2 lin. longa, Y2 ün. lata; flos modo 2 lin. longus. Vexillum luteum, nigro- radiatum etc. Ab A. parviflora Clos numero folio- lorum, pedunculis multo brevioribus, pilis longis fruc- tiis etc., ab A. micrantba nostra iisdem pilis longis fructus, foliolis angustioribus, pedunculis bi-evioribus, stipu- lis minutis satis distincta videtur. 81. Adesmia eremophila Ph. A. suffruticosa , bu- mifusa, dicbotome ramosa, pilis albidis dense vestita, in- cana, glanduüsque nigris conspersa; foliis 9 — 10 -jugis cum impari; foliolis obovatis apice dentatis, stipulis latis, ovatis vel suborbicularibus; racemis elongatis, demum op- positifoliis , bracteis magnis, suborbicularibus, pedicellos subaequantibus; laciniis calycinis tubum brevem siiperanti- bus; corolla calycem bis aequante; vexillo purpureo - fusco ; leguminibus subquadriarticulatis , pilis plumosis albis vesti- tis; calycem ter aequantibus. In variis deserti locis: ad las Animas, Cacbinal de la Costa, Cbanaral bajo a me visa est. — Rami 9 — 12 poll. longi; folia 15 lin. longa, foliola 3 — 3Y2, co- rolla 4 lin. longa. Ab A. Valdesia Clos, quam ex descriptione modo cognosco , ramulis non patulo erectis ; stipulis subrotundis , nec lanceolato - acutis , legumine caly- cem ter aequante, pilis longis plumosis vestito , nec „pu- berulo “ discrepat. 16 52. Adesmia elala Clos. Gay II. p. 160. Specimen, ni fallor, inter Chanaral bajo etTres- puntas (c. 26°40' lat. mer. et 5000 p. s. m.) lectam servo. 53. Adesmia cinerea Clos. Gay II. p. 179. Hane speciem elegantem in valle laterali fluminis sicci Salado dicti ad minas, quibus nomen las Animas nec non in valle Paipote, quae ad oppidum Copiapö conducit, inveni; incolis Barrilla audit. 84. Adesmia frigida Ph. A. suffruticosa, humilis, densissime caespitosa, glutinoso- villosa, graveolens; foliis parvis, 4 — 5-jugis, absque impari; foliolis obovatis, apice 5 — 6 - dentatis, pilosis; stipulis parvis, lanceolatis, pilosis; racemis terminalibus , paucifloris ; bracteis magnis, pedicel- lum subaequantibus, ovatis, glanduloso - dentatis ; calyce pe- dicellum aequante, laciniis tubum brevem superantibus , li- nearibus, obtusis ; coroUa calycem sesquies aequante ; vexillo fusco - aurantio , nigro - striato ; carina flavicante violaceo - striata et albo marginata; legumine pauciarticulato , pilis longis plumosis cinereis, rectis vestito. In locis editissimis deserti, in monte Alto deVa- ras (c. 24'’30' 1. m. et 10 — 11000 p. s. m.) et ad Rio- frio (24°50' 1. m. 10,500 p. s. m.) inveni hanc speciem, peregrinatoribus gratissimam ; radix magna enim Optimum pro ignibus lignum subministrat. — Caespites densissimi, valde intricati diametram 1 — 2 pedum habent ; rami vix 4 - poUicares , sed radix 3 — 6 pedes longa , inderdum 1 jioll. crassa, coi’tice interiore pulchre citrino notabilis. Fo- lia ad summum 8 lin. longa, plerumque multo breviora; tertia pars petioli nuda; foliola circa P/a üo-, flos 3 lin. longus. 85. Adesmia graveolens Ph. A. fruticosa, inermis, villosa, glutinosa, odorem gravem, fortissimum emit^ens; foliis parvis, subdecem- jugis ; foliolis confertissimis , ovatis, acutis, complicatis; petiolis fere a basi foliiferis; stipulis lanceolatis, discretis, partem nudam petioli subaequantibus; flonbus per racemos elongatos, terminales dispositis ; brac- teis ovatis, acutis, basi attenuatis, villosis, pedicellos subae- quantibus ; lloribus . . . . ; fructibus Ad aquam Dona Ines dictam (25*’55'lat. m. et 8000 p. s. m.) neque alibi inveni; omnes plantae jam fructus dejecerant. — Frutex 2 — 3-pedalis, ramosissimus; cortex ramorum vetustorum strarnineus, glaber, lucidus, juniorum luteus, dense villosus ; racemi nudi, 6 — 8 - pollicares, setu- lis brevilms, crassis asperrimi; folia c. 9 lin. longa; petioli salis crassi; foliola 2 lin. longa; stipulae 2 lin., bracteae 2^2 — 3 lin. longac. — Ex mea sententia ab A. obscu- ru Clos pcdunculis clongatis, racemosis, terminalibus ne- que axillaribus, et ab A, viscosa Gilb, petiolis brevibus, foliolis integerrimis, fere tomentosis dilfert. 80. Adesmia alacamensis Ph. A. fruticosa, inermis, flavo - viridis, glutinoso - villosa; foliis omnino nullis; stipu- lis Iiractci.'ique conforinibus, cordatis, semiamplexicaulibus, crcnnlis; florilms terminalibus racemosis, vel ad extremita- tem ramorum hinc inde sessilibus, pedicello calycem ae- quante; calycis dentibus acutis, tubum subaequantibus; vexillo carinaque striatis ; legumine 4 — 5 - articulato , pilis albis plumosis vestito. Paucae plantae hac frequentiores in deserto sunt, a Cacbinal de la Sierra 25® lat. m., 7383 p, s. m. us- que ad oppidum Atacama 22®26' fere undique ubi vege- tationem inveni, jugis altioribus exceptis, hanc vidi. — Frutex bi -vel tripedalis, ramosissimus graveolens, ut plurimae de- serti plantae ; diametros stipularum vix 2^/j, bractearum vix 1 lin.; calyx 2*^2 ÜQ- , corolla 4 lin. longa. — Differt ab A. aphylla Clos, defectu omnium foliorum ternatorum et pubescentia. Raro foliolum impar , ovato - acuminatum, margine serratum adest, vix cum petiolulo suo H/2 lin. longum. 87. Adesmia hystrix Ph. A. fruticosa, glanduloso-pubes- cens, glutinosa, ramosissima, dichotome spinosa; ramis bre- vibus crassis , novellis striatis , vetustioribus albidis ; foliis minimis, 4 — 5-jugis; foliolis ovatis, complicatis; stipulis ovato - lanceolatis , foliola superantibus; lloribus solitariis, pedunculo folium subsuperante , calyce vero breviore ; laci- nis calycinis elongatis, tubum superantibus ; legumine circa 5 - articulato, pilis longis plumosis vestito. Ad aquam Varas nominatam (24®381at. m., 9700 p. s. m.) frequens est. Frutex 4 — 5-pedalis, ramosissimus, intricatissimus, impenetrabilis ; internodia brevia, vix 4 — 5 lin. longa ; folia modo 2 — 3 lin., foliola vix lin. longa. Corolla 4 lin. longa est; vexillum pallide llavum, violaceo- striatum, macula centrali marginibusque aurantiacis; alae pallide flavae, aurantiacae, ante apicem venis aliquot ab- breviatis violaceis pictae; carina flava, punctis violaceis in medio adspersa. 88. Adesmia erinacea Ph. A. fruticosa, humilis, ra- mosissima dichotome spinosa ; ramis novellis teretibus , vü- losis, glutinosis; foliis 3 — 4-jugis, albolanatis, subargenteis, satis magnis ; foliolis obovatis ; stipulis minutis, lanceolatis ; floribus solitariis, infra apicem spinarum oriundis; pedun- culo calycem aequante; dentibus calycinis oblongis, obtu- siusculis, tubum aequantibus; corolla calycem sesquies ae- quante ; vexillo extus valde pubescente ; legumine plerum- que biarticulato , pilis longis , caducis , albis , rectis, plumo- sis vestito. In valle Zorras dicta (24®8' lat. mer. et 9600 p. s. m.) occurrit. Frutex vix 1-pedalis, diffusus. Folia fere 6 lin. longa, petiolus ultra medium nudus ; foliola fere 3 lin. longa, 2 lin. lata, superiora angustiora ; pedun culus 2^/2 lin. longus ; calyx 2^/2 lin. longus ; hirsutus, corolla 4 lin. lon- ga ; vexillum extus fere violaceum ; legumen 5 lin. longum. 89. Adesmia sessiliflora Ph. A. incana, fruticosa, ramosissima, ramis dichotomis, in spinas terminatis; foliis elongatis, 4 — 5-jugis, seta terminatis; foliolis oblongo- obovatis, plerumque denticulatis ; floribus paucis, 1 — 3 ad apicem ramulorum spinescentium sitis , fere sessilibus ; ca- lyce campanulato ; dentibus lanceolato - subulatis , tubum 17 fere superantibus ; corolla calycem bis aequante ; legumine triarticulato, pilis longis, plumosis, roseis vestito. In rupium fissuris ad rivulum horto loci Finea de Chanaral, vel Chanaral bajo fertilitatem communi- cantem legi. Frutex 2 — 3-pedalis, pilis brevibus densissi- me obtectus. Folia fere 9 lin. longa, pars nuda petioli foliolo brevior; foliola 2 lin. longa, 1 lin. lata; peduncu- lus vix lin. , calyx 1 , corolla 3 ün. — Ab Om- nibus affinibus facili negotio pedunculo brevissimo distin- guitur, ab A. pungente Clos praeterea foliis longioribus, foliolis vero paucioribus etc. 90. Gourliea chilensis Clos. Gay TT. p. 218. Arbor liaec spinosa prope oppidum Atacama (22°26' lat. m. et 7400 p. s. m.) frequentissima, nec non prope Chanaral bajo et in valle fluminis Capiapö, incolis, praesertim Atacamensibus, utilissima. Fructus magnitudine, colore et sapore dactylo magis similis, quam ulli alii fructui, quem cognovi, sed carnis durioris, magis coriaceae, nucleo adhaerentis, non solum maturus comeditur, sed siccatur et in itineribus hominura et mulorum gratus cibus est; nuclei in oppido Atacama sedulo servantur, in molinis inoliuntur et farinam, ad eundem usum ac ipse fructus petitam prae- bent, sed hanc ipse non gustavi. 91. Zuccagnia eremophila Ph. Z. suffruticosa , pyg- maea; ramis erectis, vix bipollicaribus , pilis albis patenti- bus, glandulisque sparsis hirtis ; foliis conjugato -pinnatis aut bipinnatis, (pinnulis nempe 2, 3, 4, 5-jugis); foliolis 7 -jugis minutis, ovatis, obtusissimis, confertissiinis , subim- bricatis , pubescentibus ; floribus raceinosis , folia haud su- perantibus ; calyce pefalorumque ungue glandulosis ; legu- minibus compressis, pilosis, circa 8 - spermis. Ad aquam , cui nomen Profetas est, reperi. — Folia 9 — -10 lineas longa, incluso petiolo communi, qui 4 lin. longus; pinnae c. lin. longae. Stipulae lanceola- tae, acutae, parvae, vix ultra longae, sicut petioli pilis rigidis apice capitatis vestitae; petioli et folia praeterea pilos albos sicut caulis habent. Foliola P/j — P/4 lin. longa, crassa, glauca , obtusissima, i’otundata. Racemi fo- lia subaequantes, albo - pubescentes , pauciflori. Pedicelli fere 2 -lineares, pilis albis mollibus dense vestiti, bractea parva, ovato - lanceolata fulti. Calyx 4 lin. longus, ruber, laciniis inaequalibus , majore oblongo -lanceolata, reliquis angustioribus. Petala calyce paulo longiora , extus et praesertim in ungue glanduloso - pubescentia , inaequalia, purpurea ; vexilli unguis laminam fere orbiculatam , basi subtruncatam aequat; petala inferiora unguem distinctum lamina paulo breviorem habent, lateralia in unguem bre- viorem sensim attenuata sunt. Stamina petalis aequalia ; filamenta glandulosa, antherae subglobosae. Legumina 12 lin. longa, 3‘/j lin. lata, valde compressa. Semina pyriformia, compressa, pendula, pallide fusca, nigro-inar- morata. Vide Tab. I. fig. C. 4, stamen; 1, 2, 3, petala; 5, legumen cum calyce ; 6, semen ; omnia magnitudine na- turali. 92. Zuccagnia mucronala Ph. Z. humilis, suffrnti- cosa; caule basi squamis nigris, subtus spongiosis vestito (quae basis petiolorum deciduorum); foliis bipinnatis; pe- tiolis pilis rigidis, glanduliferis vestitis; foliolis 9 -jugis glabratis, ovalibus, mucronatis. Ad aquam Cachinal de la Sierra dictam (2.5° lat. m. 7009 p. s. m.) inveni, floribus fructibusque jara de lapsis. Planta vix 3-pollicaris ; folia 15"' longa, petiolo dimidiam hujus longitudinis partera occupante; pinnae 6 lin. longae, tres, raro quinque; foliola 1 Y2 longa, mar- gine crasso, rubro hinc inde glandula notate, subcrenato; stipulae ovatae. Habitus prioris, ita ut de genere non du- bitaverim ; differt pilis albis in caulibus petiolisque fere nullis; pilis glandulosis contra longe frequcntioribus ; pe- tiolis duplo longioribus; foliis glaberrimis mucronatis; sti- pulis duplo majoribus. 93. Hoffmannseggia gracilis Hook? Gay II. p. 233. In valle Guanillo prope Paposo ad c. 2500 p. s. m. legi. — Caulis lignosus subterraneus , fere 2 lin. crassus ; rami brevissimi , unde planta subacaulis videtur. Folia erecta 3^/3 poll. longa; petiolus usque ad primam pinnam fere 22 lin. longus; pinnae utrinque quatuor, pe- tiolatae, 7 lin. longae; petiolus earum fere H/2 lin.; fo- liola linear! -oblonga, 1 ‘/j lin. longa, lin. lata, inae- qualia, latere interiore angustiora. Stipulae fere 2^/2 lin. longae, subulatae. Racemi folia aequantes, pauciflori; pe- dunculus usque ad mediam longitudinem nudus; pedicelli fere 2 lin. Calyx circa 3 lin. longus, haud profunde par- titus, laciniis lanceolatis angustis. Flores jam ceciderant. Legumen fere 1 0 lin. longum , modo 2 lin. latum , dense pubescens. Semina 6 — 8, (immatura) compressa, fere rhom- bea, nitida, olivaceo - nigra. Glandulae in hac planta om- nino deficiunt. 94. Cassia? misera Ph. Humillima, suffruticosa; caule glabriusculo ; foliis geminatis; foliolis ovato - ellipticis, vix mucronatis, brevissime petiolatis, coriaceis, petiolum aequantibus , pilosis ; glandula cylindrica inter originem fo- liolorum ; racemis paucifloris, folia sesquies vel bis aequan- tibus; floribus ; leguminibus compressis, falcatis, pilosis, deinum glabriusculis, multi-ovulatis ; seminibus (im- maturis), olivaceis, pyriformibus. Una cum priore inveni. Caulis 3 — 4-pollicaris , sicut tota planta pilis albis adpressis plus minusve vestitus, de- mum fere glaber , erectus , ^(4 lin. crassus. Internodia 5 — G lin. longa, petioli 8 lin.; foliola 6 lin. longa, 4 lin. lata; glandula ‘(2 Redunculi communes 13 lin.; par- tiales 6 — 8 lin.; calyx caducus est, sed basis ejus discifor- mis persistit; legumen stipite 1 lin. longo fultum, 16 lin. longum, 3 lin. latum, pilosum, stylo 1 ’/2 ür>. longo, apice oblique truncato, glaberrimo terminatum. 95. Cassia paposana Ph. C. fruticosa; ramis novel- lis, petiolis, pedunculis, calyce leguniinibusque hirsutis; fo- liis 5 — 6 -jugis ; glandulis inter omnes pares foliolorum. duabus inferioribus carnosis, oblongo -lanceolatis; superio- 3 18 ribns filiformibus ; folioUs ovato - ellipticis, superius glabris; raccniis folia fcra bis accjuantibus j foliolis calyciiiis valda inaequalibus, exterioribus linearibus, fere viridibus, interio- ribus duplo majoribus, ovatis, obtusis, luteis; corolla au- rantiaca, fusco - venosa ; staminibus inaequalibus, duobus declinatis majoribus; legumine compresso, falcato, lineari. Prope Paposo in regione herbosa inveni. — Fru- tex orgyalis; folia poll. longa, 1^/4 poll. lata; petio- lus communis 6 — 8 lin. iongus; foliola 11 lin. longa, 6 — 7 lin. lata; stipulae parvae, lineares, 4 lin. longae; foliola majora calycis 4 lin. longa; petala 7 lin.; legumina 3 poll. longa, 5 lin. lata. 96. Prosopis frulicosa Meyen. Gay II. p. 247. In arenosis prope Caldera, portum Copiapinorum legi. 97. Prosopis Siliquastrum DC. Gay II. p. 249. Arbor singula in litorali adEstancia viega (25®12' lat. m.), altera haud procul a C h a nar al bajo (26®37' lat. m.) casu, ut videtur, natae conspiciuntur, sed frequentes in valle fluminis Copiapö et fluminis Atacama (hic ad 7400 — 8000 p. s. m.) crescunt. Siliquae comeduntur, illis Ce- ratoniae Siliquae similes, unde nomen Algarrobo, sed inferiores sunt. 98. Äcacia Cavenia {Mimosa) Molina. Gay II. p. 256. In valle fluminis Copiapö et prope C h a n a r a 1 bajo 26°37' lat. m., c. 4000 p. s. m. vidi. Rosacea e. 99. Acaena canescens Ph. A. caespitosa, glauco- canescens, molliter pilosa; caulibus adscendentibus; foliis pinnatis, 4 — 7-jugis; foliolis ovatis, inciso - crenatis, denti- bus utrinque circiter 4. ; floribus in capitulum globosum dispositis; fructibus glabris; setis tribus fructum ter vel quater superantibus, erectis, apice glochidiatis. In partis meridionalis deserti Atacamensis vallibus cditioribus rara non est, e. g. Cachinal de la Sierra, 7000 p. 8. m.; Sandon 9000 p. s. m. Vaquillas, Choco 8500 etc.; sed etiam in Andibus prov. Santiago occuirit. — Caules 5 — 8 poll. alti; folia 18 lin. longa, foliola 4‘/j lin. longa, 2^2 ün- lata, petiolus satis crassus; antherae satis magnae, nigrae ; Stigmata unifariam plumosa. 100. Alchemilla arvensis Scop. Gay II. p. 302. In regione fertili montium litoralium prope Papo- s o, ctc. observatur. Onagrariae. 101. Oenolhera coquimbensis Gay II. p. 331. Krequens in arena litorali ad Caldera crescit. llalorrh ageae. 102. MyriophyUum elalinoides Gaud. Gay II. p. 358. In (luininc Atacama frequentissimum est. Lythrariae. 103. Pleurophora pungens Don. Gay II. p. 370. Haud procul ab horto Chanaral bajo magnam co- piam inveni. Gucurhitaceae. 104. Sicyos Badaroa Hook. Gay H. p. 410. In regione fertiliori montium litoralium ad Hueso parado, Paposo, Miguel Diaz crescit. Malesherhiaceae. 105. Malesherbia humilis Don. Gay II. p. 425. Frequens in arenis litoralibus ad Caldera est, sed etiam ad las Animas et usque ad Cachinal de la Costa 26®4 et Hueso parado crescit, nec non in Lla- no “colorado 25®40' etc. 106. Malesherbia deserlicola Ph. M. perennis, multicau- lis ; caulibus erectis , superius paniculatim ramosis, striatis ; foliis sessilibus ovatis, basin versus integerrimis, ad apicem denticulatis , subtomentosis ; floribus ad apices ramulorum solitariis, breviter pedunculatis ; laciniis calycinis tubum di- midium aequantibus; petalis ovatis, lacteis, lacinias calyci- nas aequantibus. ünicum specimen prope Cachinal de la Sierra (25® lat. m. 7300 p. s. m.) inveni. — Caulis fere peda- lis, folia 7 lin. longa, 5 lin. lata; calyx 7^/2 ÜQ-i petala 2^/4 lin. longa. Ovarium villosum, Stigmata lateraliter in- serta. — A. M. solanoidi Meyen (Reise I. p. 402. Walpers Repert. V. p. 775.) differt viscositate nulla, foliis rameis haud lanceolatis ; a rugosa Gay floribus lacteis, foliis haud rugosis. 107. Malesherbia ovata Ph. M. perennis, multicau- lis, pilosa, glutinosa; foliis rhombeo - ovatis , in petiolum attenuatis , basin versus integerrimis , caeterum duplicato- serratis; floribus subcoryrabosis ; calycis turbinati laciniis tubum subaequantibus. In vallibus andinis ab illa Encantada dicta (25®40' lat. mer., 8000 p. s. m.) usque ad Chanaral bajo (26®36' lat. m. et 4000 p. s. m.) hinc inde obvia est. — Caulis circa 1-pedalis, folia 13 lin. longa, 5 lin. lata; calyx 7 ‘/j petala alba s. caeruleo - albida 3 Y2 ÜQ* longa. — A praecedente viscositate, foliis duplicato-serratis etc. valde distincta, anM. solanoides Meyen ? sed flores terminales neque oppositifolii sunt. 108. Malesherbia laclea Ph. M. annua, humilis, caule erecto, saepe simplici; foliis sessilibus, incano tomentosis, inferioribus obovato - spathulatis , superioribus angustioribus, obverse lanceolatis, integerrimis vel denticulatis, mucronatis ; floribus demum lateralibus, lacteis ; calyce villoso, basi con- stricto, laciniis tubo parum brevioribus; stipite ovarium bis aequante. In detritu rupium planitiei inter Juncal 25®30' lat. m. et Encantada 25®40' in altit. 8000 p. s. m. gregaria 19 crescit. — Plantula satis elegans , 2 — 3 poll. alta , folia 3 lin. longa, P/j lin. lata; calyx saepe extus violacescens, usque ad 8 lin. longus, petala 3 lin. — A. M. humili et propinqua foliis integris etc., a M. Lirana ovariis basi constrictis, ovario longe stipitato etc. facili negotio distin- guitur. Loaseae. 109. Menlzelia chüensis Gay II. p. 431. Satis frequens in valle T a r t a 1 et ad aquam de los Clerigos prope Hueso parado 25®2G' occuri'it. 110. Huidohria chüensis Gay II. p. 440. Specimen prope Aqua dulce 26°16' lat. m. et 6400 p. s. m. lectum servo, sed, ni memoria me fallit, etiam in litorali adMalpaso 25°20' lat. m. hanc speciem vidi. Flo- res albi sunt, non flavi ut in icone Gayi. 111. Huidohria frulicosa Ph. H. fruticosa, ramosis- sima, pilis erectis, rigidis, verticillatim ramosis dense ob- tecta, incana; foliis confertis, breviter petiolatis, triangulari- ovatis, repando-vel sinuato - crenatis. H. fruticosa Ph. Ann. de la Universidad de Chile 1855. p. 217. In valle del Guanillo supra Paposo ad c. 2800 p. s. m. et in descensu a montibus Pingo-pingo ad Tilopozo c. 23®21' lat. m. et 7500 p. s. m. inveni. — Frutex 3 — 4-pedalis, ramosissimus. Folia alterna lO’/j lin. longa, 8 lin. lata, pannosa, crenis utrinque 5 — 8. Flo- res ad apices ramorum cymas paucifloras formant; pedun- culus brevis, vix 1^/2 ün- longus, bractea paulo majore, oblongo linear! fultus. Calyx turbinatus, sepalis tubum aequantibus, fere lanceolatis. Corolla magna, diametri 11 lin., e lacteo alba; petala calycis lacinias bis aequant, orbi- cularia, aliquantulum cucullata; squamae (ex mea sententia fasciculi staminum sterilium mutatorum, neque petala) du- plo fere minores , oblongae , apice glanduloso - incrassatae, et extus infra limbum incrassatum filis quatuor instructa. Stamina petalis paulo breviora; Stylus paulo major; Stig- ma quinquanguläre , columnare. Capsula ovata , vertice breviter exserta , quinquevalvis, placentis parietalibus. Se- mina minima, ovata, laevia, quinque - costata. Obs. Male cl. Gay valvas medio placentiferas dicit l)ot. vol. II. p. 439 ; fig. d. t. 26. bene placentas in disse- pimentis sitas ostendit. 112. Loasa Arnolliana Gay II. p. 446. Frequens in tractu fertiliori litorali, a Cachinal de 1 a Costa usque ad Miguel Diaz reperitur. 113. Loasa. Loasam flore luteo praeditam cum priore inveni, sed specimina putredine destructa sunt. Poi'tulaceae. 114. Telragonia mariiima Barn. Gay II. p. 469. Fruticulus frequens in arenosis maritimis prope Cal- dera, portum Copiapinorum , sed etiam ad las A n i m a s, et Cachiynyal de la Costa, loca circa 2 — 3 lecuas a mari distantia et 2000 p. supra id elevata. 115. Telragonia macrocarpa Ph. T. annua, humilis, caule erecto, a basi ramoso, tereti; foliis oblongis, obtusis, in petiolum brevem attenuatis; floribus axillaribus, solita- riis, sessilibus; fructibus subsessilibus , magnis, (4 lin. lon- gis), quadricostatis, basi conicis, inermibus. Inveni ad Caldera, las Animas, Cachinal de la Costa, ubi frequens, incolis pasto aguanoso audit. — Radix alba, simplex, 2 — 3-uncialis; caulis pleruinque quadriuncialis, a basi divisus; folia 12 lin. longa, 4’/j lin. lata; petiolus, si talem distinguere vis, hujus longitudinis vix tertiam partem occupat. Ovarium quadriloculare , quin- queloculare, vel sexloculare, comosum, pilis latis squami- formibus, nempe slylorum basin dense vestientibus. 116. Telragonia microcarpa Ph. T. annua, humilis, valde ramosa; foliis oblongis, basi attenuatis, sessilibus; floribus axillaribus, subsessilibus ; fructu parvo, (modo 1 longo), brevi, quadricostato, inermi. Unicum specimen , si bene memini , in arena prope Caldera inveni. — Caulis modo tripollicaris , folia ma- jora 19 lin. longa, 8 lin. lata; stamina calycem flavescen- tem fere superant ; fructus modo, ut dixi, 1 *(3 lin. longus, costae ejus basin et apicem versus aeque evanescunt. 117. Colobanlhus quilensis Barll. Gay II. p. 471. Ad varias aquas deserti crescit e. g. illas, quibus no- men Profetas (24®45 lat. m., 9000 p. s. m.), Varas (24°38' lat. m. et 9700 p. s. m.), Paquios (23°50'lat. m., 10800 p. s. m.) Slichophyllum Ph. n. gen. Calyx quinquepartitus , persistens, siccus, laciniis stra- mineis, basi demum cartilagineis. Petala quinque, squamae- formia, cum calycis laciniis alternantia iisque breviora, membranacea, apice bifida. Stamina 5, hypogyna, laciniis calycis opposita ; filamenta filiformia ; antherae dorso affi- xae, longitudinaliter dehiscentes, introrsae, biloculares. Dis- cus hypogynus nullus. Ovarium liberum , uniloculare. Ovula (tria?) basi ovarii inserta. Stylus unicus, Stigmata tria, filiformia. Fructus capsula membranacea, conico- depressa, trivalvis, indehiscens (?). Semina triangularia, compressa, nitida; embryo arcuatus, duo latera seminis occupans. — Squamis petaloideis cum Schiedea Cham, et Schl, et Microphya mihi convenit, sed fructu et ca- lyce chartaceo differt. Vide Tab. I. fig. D. ramum magnit. naturali, ft Oores; 1, calyx auctus; 2, foliolum ejus a la- tere interno visum , cum stamine , auctum ; 3 , ovarium cum petalo bidentato et cum staminibus duobus, auctum ; 4, ovarium cum stigmatibus , paulo magis auctum , 5, Se- men auctum. 118. Slichophyllum bryoides Ph. Unice in monte Alto de Puquios c. 23®52' lat. m. et 12600 p. s. m. inveni. — Herba ramosissima, gla- berrima, caespites densos, diametri pedalis et 6 uncias al- tos, muscoideos format; folia ovata brevissima, confertissi- ma, persistentia, quadrifariam imbricata, modo lin. longa. 3 * — 20 Flores terminales solitarii , gemmae foliaceae similes. Ca- lyx 1 Y2 longus, petala Ys calycis aequant. Micr ophy e s Ph. n. gen. Calyx quinquepartitus, persistens, laciniis muticis, her- baceis, vel margine scariosis, aestivatione imbricatis. Pe- tala quinque, cum laciniis calycinis alternantia, iisque mi- nora, linearia. Stamina quinque, hypogyna, calycis laciniis opposita ; filaraenta brevia, subulata ; antherae globosae, mi- nimae, biloculares, introrsae, longitudinaliter dehiscentes. Discus hypogynus nullus. Ovarium liberum uniloculai'e, multioTulatum, ovato-trigonum. Stylus unicus, brevis ; Stig- mata tria, parum distincta. Fructus capsula tenuis, mem- branacea, trivalvis, usque ad basin fissa. Semina plurima, compressa, dorso crassiore rotundato, ventre fere rectilinea, tenuiora. Embryo semi-annularis. Differt a Mollug ine et P li a r n a c e o corolla distincta etc. 119. Microphyes liloralis Ph. M. annua, humilis, pubescens , dichotome ramosa ; foliis plerisque radicalibus, lineari spathulatis, carnosis, caulinis verticillatis ; stipulis ovatis, scariosis, ad ramificationes superiores solis super- stitibus; floribus in dichotomiis et ad apicem ramulorum subsessilibus ; calyce apei’to, rosaceo ; sepalis ovato - orbicu- laribus, centro viridibus et dense pubescentibus, limbo lato, scarioso, albo cinctis. In arena litorali Calderae rara non est. Gaulis fere bipollicaris, folia radicalia 4^2 ün. longa, lin. lata; cau- lina, quaterna vel opposita, unice ad originem ramorum conspiciuntur ; diametros florum 2 lin. — Vide Tab. I. fig. F. plantulam magnit. naturali 1, flos a latere visus, auctus; 2, ovarium auctum, 3, stamen auctum; 4, sepalum cum petalo adjacente, auctum; 5, semen auctum. 119 b. Porlulaca sp. valde lanata, jam defloruerat. Prope Miguel Diaz legi. 120. Calandrinia occuUa Ph. C. caespitosa, pussilla; foliis linearibus, rosulatis, obtusis , basin versus attenuatis, basi ipsa tarnen dilatata, membranacea ; floribus albis, axil- laribus, subsessilibus; foliolis calycinis glaberrimis; corolla cuiycem fere bis aequante ; seminibus punctulato - rugosis, nilidis. In editissimis Andibus descrti, haud procul ab origine rivuli Zorras 24°8' lat. m., c. 11,000 p. s. m. legi.*) — lladix cinerea, multiceps, crassitie pennae columbinae. Fo- lia 12 lin. longa, apice fere 1 lin. lata, obtusissima; pe- dimciilus vix 1 lin. longus, calyx 3 lin., corolla fere 5 lin.; pcfala quiiujue; stamina pauca, glaberrima; fllamenta ste- rilia nulla; capsula vix calycem aequat. — Differt a C. caespitosa Gill, et a C. compacta Barn, floribus bre- vi: -lmc, pcdunculatis, a. C. compacta praeterea filamentis Ucrilibu.^ mdlis. 121. Calandrinia discolor Schrad. Gay II. p. 496. Prope Finea de Chanaral s. Chanaral bajo 26°36' lat. m. et 4000 p. s. m. et in variis locis litoralibus, ad las Animas, Miguel Diaz, Breadal inter Hue- so parado et Cacbinal de la Sierra conspicitur, in- colis pata de guanaco audit. (Specimina non attuli, sed vix crediderim, me hanc speciem in prov. Santiago com- raunem cum alia confudisse. 122. Calandrinia liloralis Ph. C. annua, glaberrima; caule erecto, superius denudato et subramoso; foliis ova- tis, in petiolum attenuatis, carnosis; floribus numerosis, ra- cemosis; bracteis scariosis confertis, ovatis, uno latere dente subulato auctis; pedunculis calycem bis aequantibus, bractea multo longioribus; calycis foliolis integris, nigro - venosis ; corolla calycem bis aequante; seminibus granulatis glabris. Frequens in arenosis litoralibus ad Caldera, portum Copiapinum conspicitur. Radix simplex alba; caulis circa pedalis, plerumque versus apicem in 2 vel 3 ramos divisus; folia fere omnia in basi caulis, usque ad 2 poll. longa, 1 poll. lata, valde carnosa. Pedunculi lin. longi; ca- lyx 2^/2 bracteae 2 lin.; corolla punicea aut pulchre aurea ; semina duplo minora , quam in C. d i s c o 1 o r e. Differt a C. discolor e Barn, et C. cacbin alensi, quae sequitur, et a C. longiscapa Barn, singulari bractearum fabrica, a prioribus praeterea seminibus glabris vel duplo rainoribus. C. longiscapae praeterea auctor bracteas auctas et flores laxe corymbosos (?) tribuit. 123. Calandrinia cachinalensis Ph. C. annua aut biennis , glaberrima ; caule erecto , folioso , apice ramoso ; foliis obovatis, acutis, in petiolum brevem attenuatis; flori- bus racemosis, distantibus, longe pedunculatis ; bracteis ge- minatis, inaequalibus , acuminatis ; calycis foliolis integris; seminibus hirtis. Unice prope Cacbinal de la Costa (26®4' lat. m. 1700 23* s. m.) inveni. Radix simplex, flliformis, alba. Caulis 1-pedalis, ante mediam altitudinem in ramos 2 — 3 di- visus. Folia radicalia 20 lin. longa, 11 lata, petiolo vix tertiam bujus longitudinis partem occupante; pedunculi 12 — 15 lin. longi; bractea major 2 — 2^/2 ün-; calyx (dum floret) c. 4 lin. ; corolla c. 6 lin. longa. — Differt a C. discolore Schrad. radice annua (vel ad summum bienni), flliformi, floribus minoribus, bracteis geminatis inaequalibus, seminibus hirtis; a C. trichosperma Barn, caule erecto, basi simplici, foliis brevius petiolatis, petiolo minus a la- mina distinto, floribus longe pedunculatis; a C. longi- scapa Barn, floribus minus numerosis , bracteis geminatis, seminibus hirtis, etc. 124. Calandrinia picta Gill. Gay II. p. 494. Unicum specimen prope Riofrio 24®50' lat. m. et 11000 p. s. m. inveni. 125. Calandrinia modesla Ph. C. annua, humilis, pilosa, glutinosa; caule flliformi, ramoso; foliis distantibus. *) In summa Cordillera los Patos de Putaendo pariter occurrit. 21 linearibus , sensim versus basin attenuatis ; floribus parvis, terminalibus, subfasciculatis , purpureis, breviter peduncula- tis ; calycis foliolo exteriore tridentato ; capsula calycem parura superante; seminibus magnis aterrimis, centro niti- dissimis, margine rugosis. Eodera loco cum priore legi. — Radix filiformis, simplicissima, alba, circa 2 poll. longa; caulis modo 2 poll. altus , a basi ramosus ; folia radicalia emarcida , caulina pauca, internodiis breviora, circa 3 lin. longa; pedicelli vix 1 lin.; calyx totidem longus, foliolum exteriiis ejus dentibus tribus obtusis aequalibus munitum ; corolla parva ; semina sub lente fortiore tenuissime rugulosa. — A C. tenuissima Barn, viscositate omnium partium, caule ra- moso, floribus fasciculatis, fere omnibus terminalibus, caly- cis foliolis inaequalibus ; a C. trifida Hook et Arn. cap- sula breviore, seminibus duplo majoribus, foliis paucioribus satis distincta videtur. 126. Calandrinia leucocephala Ph. C. annua, mini- ma, pilosa, raraosissima; rainis filiformibus 1 — 2-pollicari- bus; foliis minutis, linearibus, in petiolum attenuatis; flori- bus terminalibus, congestis , minutis, roseis; calyce pilis longis, albis densissime tecto, ejus foliolo externo tridentato. Cum duabus prioribus legi. — Radix filiformis, alba, 2 — 3-pollicaris ; caulis a basi ramosus, ramis decuinbenti- bus ; folia 3 ‘/j ün. longa , lin. lata , pilis paucis albis hispida; potiolus laminam subaequans ; calyx 1 lin. longus. 127. Calandrinia calycina Ph. C. annua, glaberrima ; caulibus pluribus e collo radicis ortis , prostratis ; foliis omnibus linear! - oblongis , in petiolum attenuatis; floribus numerosissimis in apice ramorum per spicas 3 — 4, saepe bifidas dispositis ; bracteis persistentibus , scariosis ; flavis, obovato-oblongis; foliolis calyciuis braoteam aequantibus, sed ea duplo latioribus, obcordatis ; corolla parva, apice gelatinoso-convoluta ; seminibus numerosis, minimis. In regionibus arenosis litoralibus inter porfum C h a- naral de las Animas (2G°20' lat. m.) et Cachinal de la Costa legi, sed, ni fallor, etiam prope Caldera vidi. — Radix albida, sirnplex, 2‘Zj — 3 poll. longa, cau- les 3 — 4-unciales; folia radicalia fere 20 lin. longa, vix 2 lin. lata ; caulina feie 1 1 lin. longa ; bracteae 1 Y2 longae , 1 lin. latae; calycis foliola 2"' lata, totidem lon- ga; capsula calyce minor. Species forma singulari foliolo- rum calycis distinctissima est. 128. Calandrinia spicala Ph. C. annua, glaberrima; caulibus erectis, e basi ramosis; foliis oblongo - linearibus acutis, in petiolum attenuatis; floribus per spicas 3 vel 4 secundas in apice^ ramorum dispositis ; numerosissimis, con- fertissimis ; bracteis scariosis , ovatis , mucronatis ; foliolis calycinis acutis apice reflexis, integerrimis ; corolla calycem superante , apice gelatinöse - convoluta. Prope Clianaral bajo (26®36' lat. m., 4000 p. s. m.) in detritu vallium siccarum conspicitur. — Radix 3- uncialis, simplex, albida, crassitie pennae columbinae; caules 6 — 7 - pollicares ; folia 13 — 14 longa, 2 — 2*/j lin. lata; bracteae ad originem pedunculorum communium sca- riosae, ovatae, acutae adsunt; illorum pars inferior fere 18 lin. longa nuda est vel bracteolis paucis vestita; flores fere biseriales, valde conferti; bracteae primum apice virescentes , deraum albae, persistentes; calyx 2*/j lin. longus , capsulam aequans. Semiiia disco lacvissima, margine subtilissime punctata sunt. 129. Calandrinia salsoloides Barn. Gay II. p. 502. Inter Imilac et Pingopingo 23°44' lat. m. et c. 8000 p. s. m., nec non in valle S a n d o n c. 9000 p. s. m. legi. Haec et priores duae liabitu, floribus confertissirnis, brac- teis magnis persistentibus ad Amarantaceas accedunt. Silvaea*) Ph. n. yen. Flores nunierosissiini , confertissimi , ramoso -spicati , parvi, bracteis scariosis, coloratis, flore majoribus fulti. Ca- lyx dipbyllus, scariosus, persistens, foliolis ovatis, basi coa- litis, interdum inaequalibus. Corollae petala (duo?; mox gelatinöse - confluentia, ovarium tegentia. Stamen unicum? (sic in S. pachyphylla mihi, nec non in S. crassu- loidi mihi, specie prope Coquimbo lecta, vidLsse puto). Stylus unicus, ovarium aequans, stigmate peltato terinina- tum (talem mihi S. celosioides obtulit). Fnictus utri- culus, pericarpio scarioso ; saepe coloi'ato. Semen lenticu- lare, testa crustacea, centro nitidissima, in ainbitu plerum- que punctato-rugoso, exacte ut in Calandrinia. — Habi- tus plantarum omniiio ille Calandriniae salsaloidis, spicata.e etc. Quamvis pluriini flores specierum numerosarum sup- petant, numerum petalorum et stamina cognoscere non contigit. Sed etiam bis organis ignotis genus ob fructum in hac familia singulärem distinctissimum est. 130. Silvaea pachyphylla Ph. S. glaberrima ; caule ra- moso, basi lignoso, erecto ; foliis confertissirnis, crassissimis, semiamplexicaulibus , rotundatis, obtusissiinis; floribus pur- pureis, dense spicatis cymam densara formantibus; bracteis numerosissimis, scariosis, subrotundis , obtusis, purpureis, demum albis; uti’iculo roseo. Inter Breadal et Cachiynyal (de la Sierra) ad c. 25®23' lat. m. et 3000 p. s. m. in solo g\"psaceo, aliis plantis omnino orbo. inveni. Rami 9 poll. longi, 1 lineam crassi; folia 2‘Zj lin. lata, 1*/^ lin. longa, saltem 1 lin. crassa , vix 1 ’/j inter se distantia , patentia. Spicae circa 5 lin. longae; bracteae demum 2 lin. longae, totidem latae; calyx florifer vix l lin. longus, raembranaceus, pur- pui’eus; corolla vix 1 ‘/j ün. longa mono -petala? Semen atrum, laevissimuin nitidissiraum. — Habitus Celosiae. Simillima Calandriniae salsoloidi Barn., a qua ta- rnen foliis obtusissiinis , crassissimis, bracteis obtusis, neque mucronatis, praeter characteres fnictus abunde differt. Cfr. Tab. I. fig. G. ubi summitas magn. natural, deli- neata est; 1, extremltas ramuli paniculae; 2, flos magn. ') Dixi in honorem cl. viri, dom. Waldi Silva, cui summa rei Judiciariae custudia est tradita. 22 naturali; 3, idem auctus; unice calyx conspicitur, corolla in calyce inclusa latet; 4, stamen auctum; 5, ovarium cum Stylo ; Stigma in hac specie videre non contigit ; 6, utriculus, cum basi persistente styli; 7, semen magnit. naturali; 8 idem auctum. 131. Silvaea celosioides Ph. S. glaberrima, annua; caule a basi ramosissimo; foliis crassis, confertis, obovato - oblon- gis, in petiolum attenuatis; floribus ad apices ramorum confertissirais , subcymosis, sessilibus, purpureis; bracteis plurimis, purpureis, ovatis, acutis membranaceis , calyces bis aequantibus; foliolis calycinis membranaceis', ovatis, integerrimis. Inter Imilac et montes Pingopingo dictos c. 23°48' lat. m. et c. 9000 p. s. m. nec non in valle prope CliaiTaral bajo crescit. — Radix 3-pollicaris, simplex, albida, crassitie pennae columbinae, caules vix tenuiores, 2 — 9 poll. alti; folia varietatis majoris inferiora 16 lin. longa in petiolum longum attenuata, 2*/j lata, suprema 4 lin. longa, 2 lin. lata; bracteae 1^2 longae; calyx vix 1 lin. ; semen atrum, nitidissimum. 132. Silvaea amarantoides Ph. S. annua, glaberrima; caulibus pluribus e collo radicis ortis , prostratis , siraplici- bus ; foliis crassis, oblongis, acutis ; radicalibus in petiolum longum attenuatis, caulinis sessilibus, semiamplexicaulibus; floribus spicatis , ad apicem ramorum corymbum formanti- bus, confertis; bracteis ovatis, scariosis, saepe luteis, ca- lyce duplo majoribus; foliolis calycinis ovatis, obtusis, scariosis. Prope Cachinal de la Costa (26®4' lat. m. et 1700 p. s. m.) inveni. — Radix albida, simplex, 3-polli- caris, crassitie pennae columbinae; caules 4 — 10 e collo radicis orti, 5 — 6 poll. longi; folia radicalia 22 lin. longa, 3‘/2 — 4 lin. lata, petiolo hujus longitudinis occupante; folia caulina mediana 5 lin., bracteae 1 lin., calyx lin. longus. 133. Silvaea corrigioloides Ph. S. annua, glaberrima; caulibus pluribus e collo radicis ortis , prostratis , ramosis ; foliis oblongo-linearibus, sensim in petiolum attenuatis, acu- lis, supcrioribus sessilibus; floribus terminalibus , dense spi- cato - cymosis ; bracteis obovato-oblongis , flavescentibus, ca- lycc inajoribus; sepalis basi coalitis , ibique crassis, verru- cosis, dcinde late triangularibus acutiusculis, exteriore ma- jore ct latiore. ln arena litorale ad Caldera portum Copiapinum specimina legi. Radix ut in prioribus; caules tripollicares, c. lincam crassi; folia inferiora 11 — 12 lin. longa, 2 lin. lata; bracteae fcre l*/2 lin., calyx flavescens 1 lin. longus. Diazia*) Ph. n. g. Calyx über, dipbyllus, herbaceus, valvatus, persistens; foliolis lanccolatis. Corollae petalum unicum?, obcorda- tiim , veno.sum , dcinde gelatinoso confluens. Stamen uni- cum? petalo oppositum; filamentum lineare, apice attenua- tum, complanatum; anthera subglobosa. Ovarium liberum, uniloculare; ovula circa 8, erecta placentae basilari funicu- lis distinctis inaequalibus , erectis inserta. Stylus Capsula chartacea, bivalvis aut trivalvis, nitida. Semina lenticularia ; testa crustacea, centro nitida, ambitu punctato- rugosa. Cum perpaucos solummodo flores examini subjicere potuerim neque stylum neque numerum staminum et peta- lorum cum omni certitudine cognoscere potui, sed hoc constat hunc numerum perexiguum esse. Inde plantam a Calandriniis segregare melius visum est. — Cfr. Tab. I. fig. E. summitatem rami magnitudine naturali exhiben- tem; t flos, ft capsula clausa, fff capsula aperta; 1, sta- men, 2, petalum, magn. naturali; 3, valvula capsulae cum placenta et funiculis umbilicalibus, aucta ; 4, semen auctum ; 5, idem magn. naturali. 134. Diazia porlulacoides Ph. D. annua, glaberrima caulibus pluribus e collo radicis ortis, procumbentibus, parce ramosis; foliis plerisque geminis, inaequalibus, oblongo- lanceolatis, basi angustatis; floribus axillaribus, subsessili- bus, solitariis; sepalis lanceolatis, petalum et genitalia ae- quantibus; capsula lanceolata, bivalvi et trivalvi, calycem vix superante. Unice ad aquam Miguel Diaz dictam in declivi montium litoralium (24°36' c. 800 p. s. m.) neque alibi reperi pauca specimina. Caules 1-pedales, tenues; folia ma- jora pollicem longa, 2^1^ lin. lata; internodia pollicem et ultra longa; calyx 3 lin. longus. Paronychieae. 135. Paronychia coquimbensis Gay II. p. 521. ln regione fertiliori montium litoralium prope Papo- s o crescit. 136. Penlacaena ramosissima DC. Gay II. p. 526. In eadem regione crescit ; specimen prope H u e s o p a- rado lectum servo. Cr assulaceae. 137. Tillaea peduncularis DC. Gay II. p. 531. Prope Miguel Diaz legi. Cacteae. Cactearum descriptionem minus perfectam esse, lector benevole! excusabis. Specimina fere omnium specierum viva legi, ideoque in loco modo notas breviores, quae mihi sufficientes videbantur ad loca natalia distibguenda , char- tae commisi. Deinde Cactos, cum horto botanico care- amus, alios hortulano amicissimi Doctoris Caroli Segeth, tradidi, alios vero in hortulo aedium universitatis, Instituto nacional dicto , colere volui. Hic vero irrigationibus fre- quentioribus , quae in hac provincia in omnibus hortis usi- *) Nomen a loco desurasi, ubi plantam inveni. 23 tantur, perierunt, antequam eos novo examini subjicere potuerim, neque melior fortuna eorum in horto Segethi cul- torum fuit. Nam cum novum frigiclarium exstrueretur Cacti mei una cum aliis plantis in horlum distributi, et deinde pariter perditi sunt. Omnes Cacti ad genera : C e- reus, Echinocactus et Opuntia pertinent praeter unum, qui mihi novum genus constituere videtur, atque, duabus modo speciebus exceplis, tractum liloralem, ubi aer propter mare vicinum satis humidus est, incolunt, jam in montibus 3 lecuas a mari remotis non amplius offen- duntur. 138. Echinocactus humilis Ph. E. parvus, subglobo- sus, depressus, circa 12 lin. latus, lOlin. altus; costis circa 10 — 12 ; verrucis superioribus aculeos circa 10, cinereos, setaceos gerentibus , quorum peripherici divaricati, centralis erectus, parum major, 12 lin. altus; aculeis verrucarum basalium vix 1 ‘/j lin. longis, setaceis; corolla sulphurea, OYz lin. longa. Prope Paposo in detritu rupium ad pedes mon- tium litoralium crescit. 139. Echinocactus cinereus Ph. ^E. omnino cinereus diametri 4-pollicaris; costis numerosis ; verrucis vix 2 lin. inter se distantibus, diametri 2*/2 ün., vetustioribus immcr- sis, planis; aculeis 5 — C, nigris, teretibus, supremis duobus parvis, circa 2 lin. longis, inferioribus circa 6 — 8 lin. lon- gis, centrali 9 — 10 lin. longo; apice lana alba densissima, 9 lin. longa tecto, flores plures vix e lana einergentes, 9 lin. longos, flavos emittente. In litorali a valle Tartal a 25®24' lat. m. usque ad Cobre 24®15' lat. m. frequens, inter inajores recensendus, valde ramosus, massas interdum diametri l*/z ped. fornians. 140. Echinocactus mammillarioides Hook. Gay III. 13. Cum priore occurrit. Flores aurantii; calyx 4‘/2 ün. longus , basi nudus , superius series transversas pulvisculo- rum e lana alba et aculeis parvis formatorum oäert; co- rolla 12 lin., stamina vix 6 lin. longa. 141. Echinocactus columnaris Pfr. Gay III. p. 18. Una cum prioribus reperitur. 142. Echinocactus copiapensis Pfr. Gay III. p. 17. In eodem tractu litorali in rupibus et detritu earum crescit. 143. Echinocactus occultus Ph. E. minimus, fere omnino in arena occultus, globosus , diametri 6 — 12 lin., interdum prolifer; costis circa 8 — 10.; verrucis fere gla- bris, confertis; aculeis radiantibus sex, quorum plerumque quinque 2 lin., sextus inferior 4 lin. longus; aculeus cen- Jralis unicus, 8 lin. longus, sed saepe omnes majores sunt. Flos 1 2 lin. longus, pallidus, e luteo flavus ; calyx dimidium florem occupat, basi lana longa alba, versus corollam setis pallide flavis, 5 lin. longis munitus est. In toto litorali a Copiapo usque ad Cobre eum inveni. 144. Echinocactus conglomeratus Ph. E. globosus, conglomeratus , viridis, globis circa 15 — 25 lin. crassis. viginticostatis ; aculeis 8, stellatis, mediocribus; aculeis cen- tralibus, superiores 3 vel 4 peripheriae aequantibus; flo- ribus pulchre citrinis. Inter loca Chaguar de Jote c. 24°24' lat. m. et Cobre frequens in rupibus litoralibus occurrit. 145. Echinocactus. Prope Cobre in litore deserti 24®15 lat. m., neque alibi vidi. — Diarnetros 2‘/2 — 3-pollicaris; costae 5 — 10, valde prominentes; aculei verrucarum erecti. 146. Cereus nigripilis Ph. C. 3 — 4-pedalis; ramis diametri tripollicaris, costis 12 — 13; verrucis prorninenti- bns, confertis, lana brevissima, primum fulva, demum ni- gra vestitis; aculeis usque ad 20 imo 24, cinereis, valde inaequalibus ; minoribus setaeformibus , ad summum 1(» lin. longis, divaricatis; majoribus centralibus robustioribus , fus- cis usque ad 28 lin. longis, plerumque 16, 15, 12 lin. longis; flore albo, 5 pollices longo, tubuloso, basi pilis ni- gris dense obtecto, qui superius modo in apice squarnarum calycinarum remanent; stylo dimidiain corollam aequante, stigmatibus erectis, 6 lin. longis. A Coquimbo usque ad Paposo et forte magis ad boream crescit. In fructu , qui mihi siccus et insipidus, valde distinctus ab illo C. Quisco provinciarum centra- lium Chilensium videbatur, squamae calycinae subulatae, remotae, Y2 — ^ longae, ciliis 2 — 3 lin. longis, basi ni- gris, apice albis valde conspicuae. Semina nigra fere '/■> lin. longae. 147. Cereus peruvianus DC. Gay III. p. 20. Prope Cachinal de la Costa primum vidi, deinde in toto tractu litorali occurrit. 148. Cereus atacamensis Ph. C. siinplex, columna- ris , crassissimus ; costis numerosissimis ; pulvillis 0 lin. crassis, lana fulva, demum nigrescente tectis; spinis tereti- bus, tenuibus , filiformibus , numerosissimis , irregularitcr in- aequalibus, usque ad 30 — 40, 4 pollices longis. Sic Cereum ingentem , simplicem, columnarem voco, quem ad minas de S. Bartolo dictas prope Atacama op- pidum 22®14' lat. m. et 8000 p. s. m. e distantia vidi, ubi incolis K’havul audit, et cujus lignum durum, etsi poris et foraminibus magnis pertusum in oppido dicto ad portas aliaque ejusmodi conficienda adhibetur. Tabulas 2 pedes latus ex hoc Cacto confectas vidi ! Vir egregius , minis illis praepositus, plantam me trahere jussit, quam sedulo usque ad Santiago conduxi, sed in itiuere plus vieles a mulis in solum dejecta et concussa, quando cistulam, qua inclusa ibat, aperui putrefacta apparuit. Eulychnia Ph. n. gen. Squamae plui’imae, multiseriales , ovarii latera cingen- tes, foliaceae, patentes, lana longa dense vestitae. Peri- gonii superi foliola erecta, tubum brevem formantia, qua- driserialia, series duae inferiores virides , calycinae; supe- rioi'es albidae , petaloideae. Stamina plurima , apici plano ovarii inserta, petalis breviora; filamenta libera, antherae 24 oblongae. Ovarium obconicum, inferum, uniloculare; pla- centis parietalibus , multiovulatis. Stylus cylindricus, lon- gitudine staminum; Stigma multipartitum , laciniis circa 24, erectis. Fructus — Frutices carnosi, aphylli, cylindrici, haud articulati, costati, costis e tuberculis spini- feris, connatis formatis, habitu omnino Cereos referentes, et unice flore distinguendi. 149. Eulychnia breviflora Ph. E. octopedalis et ultra, rainosa; ramis c. 3 poll. crassis, 12 — 1 3-angularibus ; ver- nicis confertis, lana brevi, cinerea obtectis; aculeis cir- ca 20. c. 9 lin. longis, majoribusque duobus usque ad 3, inio ad 6 pollices longis, superiore horizontali, inferiore in vciTucis vetustioribus deflexo , caeterum valde varianti- bus , in uno speciraine lin. crassis , in alio vix crini equino crassioribus. Flos abbreviatus; ovarium turbinatum, modo 1 */2 poll- longum, omnino squamis patentibus, carno- sis, circa 1 Y2 ün- longis et dense pilosis cinctum; pilis crispis , 4 — 9 lin. longis , fulvis. Squamarum calycina- rum viridium , apice nigrarum series duae , nudae ; series inferior earum pilis i’ectis nigris adpressis cincta est. Co- rolla aperta , minime tubulosa ; petala a sepalis bene dis- tincta, circa 9 lin. longa, subbiserialia, oblonga, mucronata, lactea vel alba, in roseum vergentia. Stamina numerosis- sima, dimidiam petalorum longitudinem aequantia. Stylus stamina aequat, Stigmata circa 24, erecta. Cavum ovarii diametrum 5 lin. habet, sed modo 2 lin. altum est. Fruc- tum non observavi. Primum prope Coquimbo inveni, examinavi et de- lineavi, sed etiam in tractu litorali deserti e. g. ad H u e s o parado, Paposo etc. occurrit. Cfr. Tab. II. A. I,flos a latere visus; 2, ejusdem sectio longitudinalis, 3, sqama ova- rii, 4, tuberculum cum spinis; omnes figurae magnitudine naturali sunt. 150. Opuntia alacamensis Ph. O. ramis, ovatis, circa pollicem longis, 9 lin. latis, in glomus diamelri interdum bipedalis et pedem altum contextis; verrucis a basi ad api- cem circa 5 — 7 - seriatis, inferioribus unice lana et aculeis sctiformibus brevissirnis tectis; superioribus spinam erectam, 9 — 12 lin. longam, flavam vel rufam, et 2 — 4 -radiantes dense adpressas, modo 1 lineam longas exhibentibus ; flore lutco. Unice in locis elevatis centralibus deserti crescit. Pri- nnim eam ad aquam Profetas dictam (24®45' lat. m. et 9000 p. 8. m.) et quidem raram, deinde in montibus Pingo- pingo (23°40' lat. m. et 10800 p. s. m.) vidi, sed sa- tis frcqucns ad fontem Puquios (23®50' et 10800 p. s. m.) occurrit. 151. Opuntia. 152. Opuntia. Duac species humiles, habitu prioris, in tractu litorali a porlu Cachinal de la Costa usque ad Cobre 24® 15' Int. m. occurunl , et partim frequentissimae sunt. Altera, spinis mngnis albis aut flavis horrida prope Hu eso pa- rado jirncsertim magnos tractus terrae occupabat. Altera, quae articulos cylindricos, et aculeos diametrum articulorum saltem pollice superantes, virides, et flores extus rubros ha- bet, in regione glareosa inter Cachinal de la Costa et Cachiynyal frequentissima erat. 153. Opuntia vulgaris Mül. Gay III. p. 24. Prope aquam de los Perales dictam in valleGua- nillo vidi, sine dubio tempore antiquo culta. ümbelliferae. 154. Äzorella depauperata Ph. A. caule multicipite, laevissimo; foliis pedunculatis , trifoliatis, foliolis lanceola- tis vel linearibus, trifidis, bifidis , seu integerrimis ; pedun- culis brevissirnis ; umbella 6 — 1 0 - flora ; foliolis iuvolucri 6 — 7, parce ciliatis. Ad aquam Varas dictam (24®38' lat. m., 9700 p. s. m.) in caespite occultam inveni. — Radix nigi-a multi- ceps, crass. pennae corvinae vel gallinaceae; caules subter- ranei , vix 6 lin. longi ; foliorum petiolus modo 5 — 6 lin. longus; lamina 2 lin. longa; pedunculus communis 2 lin., pedicelli totidem longi. — Satis distincta videtur ab A. trifoliata Clos foliis longe minoribus , petiolis breviori- bus, lamina minus partita ; umbellis breviter pedunculatis, paucifloris. 155. Mulinum crassifolium Ph. M. suffruticosum aut fruticosum ; ramosissimum, caespitosum ; caule a foliis om- nino tecto ; foliis brevibus , rigidis , carnosis , crassis, apice trifidis ; umbellis lateralibus , in apice ramulorum abbrevia- torum, subquinquefloris ; involucri subpentaphylli foliolis scariosis, lineari-lanceolatis ; pedicellis brevissirnis, dimidium involuci’uin vix aequantibus ; fructibus ovatis tetrapteris. Unice in monte Alto de Puquios 23°52' lat. m. et 12500 p. s. m. reperi. — Indiis Atacamensibus Zu- curco audit. Caespites densi, hemisphaerici , 1-pedales et majores ; rami 6 — 8 poll. longi, crassitie fere digiti minoris, vaginis emarcidis fuscis vel viridibus , nunquam albis, tecti; folia vix 4 lin. longa; lamina U/2 — 2 lin. lata, laciniae fere 1 lin. latae; pedicelli Y2 fructus U/2 — 2 lin. longi. 156. Gymnophylum foliosum Ph. G. caule flexuoso, ramosissimo, divaricato ; foliis elongatis , trifoliatis ; foliolis filiformibus, trifidis, bifidis, vel integris ; umbellarum trifida- rum radiis abbreviatis, spinescentibus ; floribus paucis, sub- sessilibus; fructibus ovato - oblongis. In valle Tartal legi (ad c. 25®25' lat. m.) — Ra- dix crassa, albida, simplex, caules plures emittens uni- vel bi-pedales, striatos, teretes ; folia 2 Ya poll. longa, 1 poll. lata, sed laciniae et petiolus communis vix lin. lata; petioli 15 lin. longi a lamina non distincti; folia superio- ra breviora, ad basin umbellarum demum rudimentaria,” fere lineari-subulata ; fructus vix 1^/4 lin. longus. 157. Gymnophylum spinosissimum Ph. G. subaphyl- lum; caule dichotorae ramoso, divaricato, tereti; ramis ex- tremis in spinam brevem terminatis; umbellis terminalibus, 4 — 6-floris; pedicellis abbreviatis; fructus mediocris alis parum dilatatis. 25 Ad aquam Profetas dictam (24°45' lat. m., 9180 p. s. m.) crescit. — Gaules bipedales, vix striati; folia admodum rara, linearia, 2’/2 ün. longa. Involucrum ge- nerale squamis 3 vel 4 parvis, lin. longis formatum, partiale e foliolis setaceis compositum, pedicellis vix ^/n“‘ longis multo brevioribus ; fructus 1 lin. longi , vix ultra 1 lin. lati. — A. G. flexuoso Clos praeter alias notas caule vix striata et fructibus oblongis neque orbicularibus distinguitur. 157 b. Gymnophylum ßexuosum Clos, Ad rupes prope Clianaral bajo legi. Eremocharis*) Ph. n. g. • Umbellae compositae; flores hermapbroditi. Calyx valde conspicuus, dentibus ovatis, persistentibus. Petala erecta, lutea, basi ovata , dorso callosa, apice elongato, valde acuminato, involuto. Stylopodium distinctum, pa- rum elevatum. Styli filiformes erecti aut aliquantum di- vergentes, ovarium aequantes ; fructus tetragonus , lateribus excavatus, a dorso inspectus oblongus, a latere inspectus obovatus ; mericarpia fere triquetra, quinquejuga, jugis fili- formibus ; duobus dorsalibus fere alato - prominentibus , in- termediis a latere conspicuis. Vittae nullae. Commissura filiformis. — A Mulino et Elsneria petalorum apice inflexo , a Gymnophyto fructu baud alato differt. — Cfr. Tab. II. fig. B. 1, radius umbellae, basi foliolo invo- lucri fultus; 2, fructus immaturus, magn. naturali; 3, idem a dorso visus cum foliolo calycino, auctus; 4, idem a la- tere visus, auctus; 5, petalum cum stamine, auctum; 6, sec- tio transversa fructus; 7, pars caulis cum folio magn. na- turali. 158. Eremocharis frulicosa Ph. In vallibus baud procul a mari distantibus las A n I- mas et Cachinal de la Costa dictis (26®26' — 26‘’4' lat. m., 1000 — 1700 p. s. m.) inveni. — Frutex orgyalis, gla- berrimus, glaucus ; rami crassitie pennae anserinae, teretes, virgati , cinerei ; internodia 3 — 4 - pollicaria ; folia 1 8 lin. longa, ultra medium nuda, crassa, subbipinnatifida ; pinnis bijugis, .laciniato-incisis, laciniis demurn brevibus, acutis, inucronatis, 1 lin. longis. Umbellae 4 — 5-radiatae, radiis circa 1 8 lin. longis ; involucrum 3 — 5 - pbyllum , foliolis ovatis, acuminatis, fere 3 lin. longis ; involucellum 5-pbyl- lum, foliolis oblongo-ovatis, pedicellos subaequantibus ; fruc- tus 1 lin. longus. Domeyko a Ph.**) n. g. Umbellae simplices. Flores bermapbroditi. Calyx quinquedentatus , ‘dentibus minimis , fere obsoletis. Petala ovata, acuta, plana. Staminum filamenta brevia. Stylo- podium subnullum : Stigmata brevia, recta, divaricata. Fructus subtetragonus , lateribus compressus, excavatus, dorso planus; a latere inspectus ovatus, a dor.so oblongus; mericarpia triquetra; juga quinque, intermedia angulos acu- tos mericarpiorum formant, lateralia inter bos angulos et commissuram mediana sunt; superficies superior ad cen- trum declivis est; commissura angusta est; vittas non Vi- deo. — Cfr. Tab. II. fig. C. I, summitas cum ramnlo, magnitudine naturali; 2, flos, auctus; 3, petalum, magis auctum ; 4, stamen auctum ; 5, fructus immaturus, auctus ; 6, idem magnitudine naturali; 7, idem maturus, a dorso vi- sus, auctus; 8, idem a latere visus, auctus; 9, sectio trans- versa ejusdem; 10, folium c parte inferiore caulis, magni- tudine naturali. 159. Domeykoa opposüifolia Ph. In valle Cacbinal de la Costa, (2G°4' lat. m. 1700 p. s. m.) neque alibi legi. — Planta annua, glabra. Radix tenuis, albida simplex. Gaules a ba.si diciiotome ramosi, bumifusi, ramis virgatis, tenuibus; internodia tri- pollicaria; folia opposita, petiolata, petiolo 5 — 6 lin. longo, baud vaginante; lamina fere 9"' lata, 6 lin. longa, ovata, tripartita seu trifoliata, foliolis iterum profunde tripartitis, lacinia intennedia plerumque trifida, lateralibus bifidis, Om- nibus fere angulo recto divaricatis, acutis, fere linearibiis. Umbellae in dicbotomiis subsessiles aut terminales, 10 — 20-florae; pedicelli raro I lin. longi; involucrum foliolis setaceis, pedicellos aequantibus c. 6 formatum; petala al- bida, limbo atropurpureo, fere nigro ; fructus lin. longus. 160. Bustillosia chilensis Clos. Gay III. p. 108. In arena aridissima litorali ad Calderam, portum Copiapinum et locis arenosis aridis inter Cacbinal de la Costa et Hueso parado inveni. Differt nostra ab icone a cl. Gay t. 32 datä foliorum laciniis longioribus, longe tenuioribus, et forte, si specimina conferre liceret, alias differentias invenires. Tune nostram B. filifoliam vocarem. Est quinque-pollicaris, erecta, glabra, coryinboso- ramosa; folia bipinnatifida, caulina inferiora 18 lin. longa, cujus longitudinis petiolus 10 lin. occupat, 6 lin. lata, am- bitu suborbiculari ; laciniae elongatae filiformes, 1 lin. lon- gae, */4 — Va icone Gayana folia longe mi- nus divisa, laciniae duplo latiores) ; umbellae circa 40-flo- rae; fructus 1 lin. longi. B. cbilensis vera prope Concepcion in pratis humidis, igitur in loco valde distrincto occurrit. 101. Eryngium pulchellum Ph. E. annuum, glabrura caule bumili, dicbotomo; foliis caulinis cuneatis, apice trifi- dis, dentibus late ovatis, triangularibus , subaristatis ; foliis superioribus oppositis; capitulis breviter pedunculatis ; in- volucri foliolis lanceolatis , parum acutis, flores duplo su- perantibus; paleis parum acutis, flore suo vix majoribus. Prope Hueso parado (25®24‘ lat. m. et 760 p. s. m.) duo specimina inveni. — Majus 2'/2 pob. altum ; folia ima emarcida, caulina superiora 6 lin. longa, apice 2* 'j lin. lata, exacte cuneata; pedunculi 3 — Hu. longi, in- *) ''Egy/iog, desertum, xuQig gaudium. *‘) Dixi in honorem cl. Ignatii Domeyko chymices et mineralogiac in universitate Santiagina professoris. 4 36 Tolacra aequantia; apex palearum et petala pulchre cae- lestia; fructus papillis albis obtusis sub lente pulchre punc- latis, loDge majoribus et obtusioribus quam in Eryngio anonialo dense vestitus est; calycis foliola ovata, obtu- siuscula, dorso papiUosa, marginibus caerulea sunt. — Ab E. anomale Hook et Arn. paleis brevioribus, foliolis ca- lycinis multo minus elongatis , minus pungentibus , papillis fructum vestientibus etc. differt. 162. Helosciadium deserticola Ph. H. annuum, gla- berrimum; caule diffuse ramoso; foliis ambitu triangulari- bus, ternato-multisectis; lobis linearibus acuminatis ; cauli- nis Omnibus petiolatis; umbellis oppositifoliis , 2 — 3 ra- diatis ; radiis folium aequantibus vel subsuperantibus. Prope Hueso parado legi, sed ni fallor etiara prope P a p o s o vidi. — Rami 7 — 8 - pollicares ; foliis inferiori- bus petiolus 8 lin. longus, lamina 5 lin. longa, 8 lin. lata; radii umbellae 7 lin. ; pedicelli circa octo , 2 lin. longi. — Differt ab H. leptophyllo laciniis foliorum brevibus, haud filiformibus etc. , et ab H. laciniato radiis elonga- tis umbellae. 163. Liguslicum Panul Bert. Gay III. p. 131. Ad aquas in declivi montium litoralium stillantes, Panul et Miguel Diaz dictas crescit, inter 25® et 24®30' lat. m. ; incolis Panul. 164. Daucus australis DC. Gay III. p. 136. Frequentissimam hanc plantam Chilensem in regione herbifera litorali, ad Hueso parado, Paposo etc. legi. Rubtaceae. 165. Cruikshanksia Iriparlita Ph. Cr. annua, sub- villosa, cinerea ; caule plerumque tripartito ; foliis oblongis, acutis, inferioribus distantibus, sat longe petiolatis, supre- mis distincte trinerviis; stipulis e basi ovata subulatis, fim- briato-ciliatis; floribus subumbellatis ; laciniis calycinis dua- bus longe stipitatis, cordatis, suborbicularibus , mucronatis, haud emarginatis ; reliquis parvis , subulatis ; tubo corollae filiformi, pubescente. In parte meridionali deserti frequens est, e. gr. ad las Animas, Pan de Azucar, Cachinal de la Costa, Tartal, sed etiam ad Chanaral bajo (4000 p. 8. m.); incolis Rosa audit, et laciniis calycinis luteis vel albis variat. Diu pro Cr. hymenodonte Hook et Arn. habui, sed differt ; pubescentia minus densa ; foliis longe angustio- bus; corollis modo pubcscentibus , non albo - lanatis ; tubo sujjcrius non inflato, duratione annua etc.; a Cr, Mont- tiana duratione annua, foliis basi distantibus, stipulis mi- nime permanenfibus, coalitis, scariosis, colore cinereo, folio- lis calycinis haud emarginatis; a Cr. pumila, quacum duratione annua convenit, ramis elongatis decurabentibus, pnbc-sccntia cinerea, foliolis calycinis emarginatis. — Ra- dix Simplex, tenuis, pallide fiisca; ramus centralis plerum- que erectus 1 — 2 - poUicaris , laterales divaricati , decum- bentes , 3 — 6 - pollicares ; folia inferiora , incluso petiolo, 13 lin. longa, 2^/j lin. lata; foliola calycina diam. 5 lin. habent. Valerianeae. 166. Valeriana pubescens Ph. Y. suffruticosa, tota hirta ; caulibus erectis, simplicibus, teretiusculis ; foliis infi- mis longe petiolatis , integris , plerisque vero pinnatifidis ; lobis foliorum inferiorum ovatis , repando dentatis , superio- rum oblongo - linearibus ; paniculae laxae ramis dichotomis ; fructibus valde compressis , dorso concavis et pilosis ; ca- lyce plumoso, ffuctum aequante. In regione herbifera litorali ad Hueso parado et Paposo (25® lat. m.) legi. — Planta 1 — 2-pedalis; fo- lia infima plerumque emarcida, petiolum 30 lin. longum et limbum obovatum vel orbiculare integerrimum ostendunt; sequentibus limbus ovatus, petiolum aequans, tripartitus est; deinde folia profunde pinnatifida, bijuga trijuga etc. invenies. — AV. velutina Clos pilis multo longioribus, panicula minus ampla, floribus majoribus (?), fructu in la- tere concavo fere albo - viUoso ; calyce explanato plumo- so etc. discrepat. Boopideae. 167. Boopis caespitosa Ph. B. dense caespitosa, gla- berrima; radice crassa, multicipite; foliis crassis, longe- petiolatis, oblongis, profunde pinnatifidis ; laciniis linearibus, apice rotundatis; pedunculis folia aequantibus, nudis, aut uno alterove folio superius munitis; foliis involucri circa 5, usque ad medium connatis; achaenio quinque - costato, dentibus 5 acutis terminato ; corolla longissima , dentibus 5 brevissimis terminata ; staminibus inclusis ; stylo excerto. Ad Riofrio (24®5Ü' lat. m., 10800 p. s. m.) legi. — Radix 4 lin. crassa, albida ; petiolus 1 7 lin. longus, lamina 7 lin. longa, 2*/j lin. lata, lobis utrinque 2 — 4; involucrum 3 lin. long. ; corollae 4^/4 longae; achaenia D/4. Paleae certissime adsunt , etsi paucae ,2 — 3 spathulatae virides, 3 — 4 filiformes, minutae. Synanther eae. a) Labiatiflorae. 168. Chuquiraga acicularis Don. — Gay IH. p. 278. Frequens in arenosis litoralibus, Caldera, las Animas etc., usque ad el Cobre (24®16' lat. m.) ürmenele a Ph.* n. gen. Capitulum multi-florum, heterogamum, radiatum. In- volucrum semiglobosum , squamis multiseriatis , linearibus, conformibus. Receptaculum nudum; flores radii circa 20, feminei, bilabiati, labio exteriore ligulaeformi , tridentato, interiore dimidio breviore , bipartito , laciniis setaceis erec- tis; flores disci tubulosi, circa 30, reguläres, tubo basi •) Dixi in honorem cl. Iliercnymi Urmeneta, societatis ad promovendam agriculturam praesidis, cui quondam suprema vcctigalium administrandorum custodia erat tradita. 27 constricto, dentibus 5, brevibus revolutis. Stamina sterilia florum radii setae subulatae in faucibus emergentes ; ferti- lia disci alata et caudata; ala sat elongata, oblongo-lineari, caudis integris. Stylus florum femineorura superius incras- satus , cyllndricus , ramis brevissimis , crassis , glabris ; flo- rum hermaphroditorum gracilior, ramis longioribus extus papillosis. Achaenia conformia, quinque - costata , glabra. Pappus duplex, interior setis quinque rigidis elongatis, ex- terior setis plurimis exterioribus brevioribus formatis; setae hispidae. — Cfr. Tab. III. A. Ramus magn. naturali; 1, flosculus radii, magnit. naturali; 2, corolla ejusdem aucta; 3, Stylus ejusdem, auctus ; 4, flosculus disci, magn. nat. ; 5, an- thera ejusdem, aucta, 6, Stigma ejusdem, auctum; 7, fructus magn. nat.; 8, palea ejus, aucta. 169. Urmenelea alacamensis Ph. Prope oppidum S. Pedro de Atacama (22®26Mat. m. et 7400 p. s. m.) in detritu rupium occurrit. Planta annua, 3 — 4 - uncialis ; Caulis e basi ramosus, humilis , dense albo-lanatus ; folia petiolata , petiolus 10 — 1 2 lin. longus ; limbus 1 3 lin. longus, 1 1 lin. latus, subor- bicularis , dentatus , rugosus , supra arachnoideus , subtus albo- tomentosus. Pedunculi nudi, axillares, folia superan- tes, bracteam unam alteramve gerunt. Diametros capituli 10 lin., squamae involucri 5 — 6-seriales, lineares, tomento- sae; ligulae roseae, extus lanatae, 7 lin. longae; flosculi disci roseo albidi. Pappus basi aureus, versus apicem ful- vus, demum omnino fulvus. Chondrochilus Ph. n. gen. Capitulum multiflorum , heterogamum , radiatum , in- volucrum campanulatum , involucratum, squamis multiseria- libus, linearibus, margine scariosis formatum. Receptacu- lum nudum. Flores radii circa 15, feminei, bilabiati, labio exteriore ligulaeforrai , tridentato, interiore filiformi exterioris aequante. Flores disci circa 30, hermaphro- diti, tubulosi, reguläres, quinque - dentati ; dentibus erec- tis. Stamina sterilia florum radii ad setas quinque subu- latas effoetas exsertas redacta; Antherae florum hermapbro- ditorum disci alatae et caudatae; ala linearis, caudae elon- gatae. Styli conformes, ramis brevissimis erectis, obtusis, glabris. Achaenia conformia , glabra ; pappus pluriserialis, albissimus, pilosus, pilis sub lente serratis. — Vide tab. III. B. Ramus magnit. naturali. 1, flosculus radii magnit. naturali ; 2, idem, auctus ; 3, Stylus ejudem, auctus ; 4, flos- culus disci, magn. naturali; 5, idem auctus, absque pappo ; 6, stamen ejusdem , auctum ; 7, pars pili cujusdam pappi, valde aucta. 170. Chondrochilus involucralus. Ph. In montibus Pingo-pingo (23®40' lat. m., 10700 p. s. m.), ad aquam Vaquillas dictam (25®7'lat. m., c. 9000 p. s. ra.) legi. — Planta annua, humilis, decumbens, e basi ramosa; rami bipollicares, monocephali, pilis albis lon- gissimis dense vestiti. Folia c. 3 lin. longa, 1 Y2 lata, petiolata, ovato - rhombea, integerrima, acutiuscula, margine incrassato , cartilagineo, (ut in Tyllomate), ante capitu- lum confertissima, involacrantia. Squamae involucri extus lanatae, tricolores, centro virides, roseo limbatae, margine scarioso albidae. Ligulae extus villosae, albidae, cirrus violaceus, Stylus atropurpureus. Corollae disci basi flaves- centes, ad apicem violaceae, dentibus tarnen apice flavis. G y p 0 t h amnium Ph. n. v. Capitulum multiflorum, heterogamum, radiatum. In- volucrum multiseriatum, imhricatum, late campanulatum. Receptaculum planum , nudum. Flores radii circa 20, fe- minei, bilabiati, profunde fi.ssi; labio exteriore tridentato, interiore duplo breviore, bipartito, laciniis filiformibus. Co- rollae disci circa 40, hermaphroditae , tubulosae, quinque- fidae, reguläres, laciniis revolutis. Antherae florum femi- neorum disci longe exsertae, efibetae, liberae; florum disci hermaphroditorum vero antherae alatae et caudatae, alis sc. linearibus et caudis elongatis, pilosis auctae sunt. Sty- lus florum radii ramis brevissimis, erectis, obtusis, glabris, longe exsertus, stamina superans. Stylus florum herma- phroditorum stamina aequans, ramis brevibus, erectis, fere conformis cum stylo florum femineorum. Achaenia villo- sissima; pappus pluriserialis, setis inaequilongis serratis. — Vide Tab. III. C. Flos magnit. naturali; 1, flosculus radii, magn. nat.; 2, corolla floris disci explicata; 3, eadem laci- niis explicatis; 4, anthera ejusdem aucta; 5, Stylus auctus; 6, pilus pappi, auctus. 171. Gypolhamnium pinifolium Ph. In alveis siccis prope las Animas 26®26' lat. m., Cachinal de la Costa 26®4' lat. m., Tartal 25®25' lat. m., in valle Guanillo supra Paposo 25°2' lat. m. etc. 2500 p. s. m. crescit, incolis Palo de Jote. Frutex 3 — 4-pedalis, nigricans, satis ramosus. Rami teretes, cicatricosi, sub capitulo anni praecedentis verticil- lati, vix ultra 6 poll. longi. Folia atroviridia, conferta. erecta, flliformia, glabra, 15 lin. longä, '/j Ca- pitula in apice ramorum solitaria, magna, diametri 15 lin. Squamae involucri acutae, adpressae, subcarinatae, glabrae. exteriores ovato lanceolatae, interiores lineares. Corollae obscure violaceae, radii 9 lin. longae, disci S lin.; achae- nia 2 lin. longae, pappus 5 lin. longus, pallide flavus. J ob ap he s Ph. n. gen. Capitulum multiflorum, heterogamum, discoideum. In- volucrum turbinatum, pluriseriale. Receptaculum planum, nudum. Corollae circa 20, omnes tubulosae, quinquefidae, laciniis linearibus revolutis, trihus plerumque majoribus. Flores radii circa 7, antheris effoetis abortivis, liberis, la- ciniis floris brevioribus, stylique ramis erectis, obtusis, gla- bris, longe exsertis distincti. Antherae florum hermaphro- ditorum alatae et caudatae; ala oblongo-lineari, caudis elongatis glabris. Stylus florum femineorum ramis brevi- bus, obtusis, glabris; ille florum ^ inclusus, caeterum conformis. Achaenia dense villosa. Pappus pluriserialis. setis inaequilongis, serratis, longioribus apice paululum crassioribus. Vide Tab. IV. fig. C. Extremitas rami, magn. 4* 28 natur.; 1 et 2, flosculi fertiles magn. nat.; 3, pars flosculi ferainei e radio, aucta cum sfaminibus duobus abortivis; 4, anthera aucta; 5, Stylus auctus; 6, fructus; 7, folium caulinum explicatum, magn. naturali. 172. Jobaphes virgatus Ph. Inter Cbulo et Copiapö c. 2000 p. s. m. crescit. — Planta sufiruticosa, 2 — 3 pedes alta, albo tomentosa, ramis virgatis, monocephalis. Folia crassa, sessilia, oblonga, integerrima, inferiora 11 lin. longa, 2 lin. lata. Diam. capitulorum 6 lin. Squamae calycinae acutae, exteriores ovato lanceolatae , interiores sensim longiores , sublineares. ] Corollae violaceae 5 lin. longae. Achaenia 2 lin. longa; pappus flavescens fere 5 lin. Oxyphy Hum Ph. n. gen. Capitulum S — 1 0 - florum , homogamum , discoideum. Involucri cylindrici squamae pluriseriales, foliaceae, interio- res flores externos involventes. Receptaculum convexum, epaleaceum. Corollae omnes hermaphroditae , bilabiatae; labium exterius latius, deflexum, interius aeque longum, angustius, apice involutum. Antherae alatae caudataeque; ala et caudis saccum antherae aequantibus. Stylus basi bulbosus, ramis longis, revolutis; apice truncatis. Achae- nium erostre, dense arachnoideo - villosum. Pappus plu- mosus. — Ad Nassauviaceas pertinere videtur. C£r. Tab. IV. A. Ramus magn. naturali; 1, flosculus magn. nat. • 2, idem , paulo auctus ; 3, stamen, magis auctum ; 4, Sty- lus, auctus; (5, fructus, magn. fiaturali) ; 6, folium caulinum magnit. naturali, a latere inferiore visum. 173. Oxyphyllum ulicinum Ph. In glareosis etc. regionis litoralis adCachinal de la Costa, Paposo etc. occurrit. — Frutex 3 — 4-pe- dalis, erectus, glaber. Folia conferta, sessilia, exstipulata, oblonga, acuta, utrinque sinuato - dentata , dentibus plerum- (jue utrinque duobus , apice dentibusque pungentibus ; ma- jora 10 lin. longa, 3 lin. lata; juniora fasciculata, revoluta, integerrima. Capitula ad apicem ramorum conferta, co- rymboso-capitata, ovata, 3‘/j — 4 lin. longa; squamis fuscis, arachnoideo - lanatis , mucronatis , exterioribus brevioribus ovatis, interioribus oblongis. Corollae lin. longae, pallide violaceae, antherarum alae et styli obscure violacei. 174. Prouslia Tipia Ph. Pr. frutex glaberrimus, ercctus; foliis ovatis, in petiolum attenuatis , margine spi- noso dentatis; inflorescentiae ramis horizontalibus spinosis. Legi potest in variis locis regionis herbiferae litoralis ad IIucso parado et Paposo; Decembri vix gemmae florales aderant. Incolis Tipia audit. Frutex orgyalis, babitu Pr. baccharoidis Don. Rami fulvi , striati, ni- tidi. Folia nitida, 12 lin. longa, cujus longitudinis petio- lus fcrc quartam partem occupat, 6 — 6*/j lin. lata, spinis utrin(iue 0 — 7; summa integerrima, modo mucronata sunt. Rctc dense nervorum exacte ut in affinibus. Paniculae pyramidatac circa tripollicares , ramis valde striatis, brac- team unam niteramve lincari-setaceam gerentibus. 175. Tylloma gldbratum DC. — Gay. vol. III. p. 317. Frequens in regione litorali aPan deAzucar us- que ad Tartal. 175 b. Polyachyrus niveus DC. Gay III. p. 373. In arenosis litoralibus Calderae, portus Copiapino- rum rarus non est. 176. Polyachyrus roseus Ph. P. ramosissimus, glan- duloso - pilosus ; foliis confertis, amplexicaulibus, supra cine- reis, subtus niveo - arachnoideis, linearibus ; pinnatifidis, la- ciniis brevibus , vix longioribus quam latis , saepe basi lo- bulo auctis, apice rotundatis, integerrimis, margine revolutis ; ramis monocephalis; glomerulis capitulorum suborbiculari- hus ; floribus pulchre roseis. In rupibus litoralibus adChanaral de las Anima s, sed etiam in valle las Animas dicta. — Internodia brevia, vix pollicaria. Folia 25 lin. longa, modo 7 lin. lata, laciniis utrinque circa 7. Bracteae acutae, planae, glandulosae, sed non hispidae. Squamae involucri oblon- gae, obtusae, glabrae. — Foliis confertis, internodiis bre- vibus, caule ramosissimo cum P. niveo DC. convenit, sed foliis simpliciter pinnatifidis ramisque minime niveo - tomen- tosis facillime distinguitur ; A P. Gayi caule ramosissimo, foliosissimo , lobis foliorum nunquam deorsum flexis, pu- bescentia longiore, glanduloso - viscosa", a P. Pöppigii Kunze lobis foliorum integerrimis, parvis, neque latis, den- tato - spinulosis differt. 177. Polyachyrus carduoides Ph. P. dense pubes- cens, glandulosus, viscosus, graveolens; caule ramoso, po- lyphyllo ; foliis amplexicaulibus , linear! - oblongis , pinnatifi- dis; laciniis ovatis, spinoso-dentatis, supra hirtis, viridibus, subtus araneosis, albidis; glomerulis ad apicem caulis fere cymosis ; bracteis glanduloso-hirtis. In valle Sandon dicta, in centro deserti 25®4' lat. m. et c. 9000 p. s. m. a me lectus est. — Folia fere 24 lin. longa, 9 lin. lata; laciniae usque ad 3^/j lin. latae, denti- bus utrinque 1 — 2 apiceque acuminatis , spinosis. A P. Pöppigii Kunze vollere arachnoideo omnino difeciente, pilis vero patentibus glutinosis confertis et lobulis spinas pau- cas magnas gerentibus abunde differre videtur. 178. Chabraea modesta Ph. Ch. annua, ramosa, hu- milis ; arachnoidea, cinerascens ; foliis oblongis, in petiolum attenuatis , repando - dentatis , inferioribus saepe profundius sinuatis , supremis sessilibus , saepe tripartitis , foliolis inte- gerrimis , linearibus , imo subulatis ; floribus fere corymbo- sis; pedunculis 1 — 2-pollicaribus , unifloris; squamis invo- lucri glabris, margine scariosis; floribus albis. In vaUe Cachinal de la Costa 26°4' lat. m. et c. 1700 p. s. m. crescit. Planta circa 6-poUicaris; interno- dia superiora 1 */j -pollicaria ; folia inferiora 13 lin. longa, 5 lin. lata, saepe fere runcinata, dentibus utrinque tribus; capitula 3 lin. longa. — Ch. glandulosa Don et c i- nerea DC. foliis amplexicaulibus, prior etiam involucro lanuginoso , Ch. tomentosa foliis subtus albo - tomento- sis etc. differunt. 29 b) Cichoriaceae. 179. Achyrophorus glaucus Ph. A. glaberrimus, glau- cus; ramis strictis, monocephalis ; foliis coriaceis, linearibus, gemmam floccosam saepe in axilla foventibus inferioribus subruncinatis ; supremis integerrimis ; squamis involucri arochnoideo - floccosis ; paleis angustis, apice longo, filiformi terminatis. Ad aquam Profetas dictam 24®45' lat. m. et 9000 p. s. m, inveni. Caulis 1-pedalis, basi ramosus. Folia in- feriora 3 poll. longa, 4‘/j lin. lata, lobulis brevibus utrin- que circa 5, retroflexis ; superiora 20 lin. longa , modo 1 ‘/j lata. Involucrum 8 lin. longum, 5 lin. crassum. Ab A. andino DC. foliis coriaceis, squamis involucri glabris, ab A. tenuifolio DC. paleis angustis etc. differt. Achae- nia matura non vidi. 180. Achyrophorus grandidentalus Ph. A. glaberri- mus , subacaulis , rhizomate sc. crasso , multicipite ; foliis Omnibus radicalibus, tenuibus, densissime reticulatis, ovatis, acutis, in petiolum brevem attenuatis, margine dentibus paucis, grandibus munito; pedunculo nudo, bracteis modo linearibus subscariosis aliquot vestito ; squamis involucri dorso pilosis. In valle las Animas dicta reperi (26‘’26' lat. m.), incolis Renca et Serra jilla. — Radix fusca, 6 lin. crassa; folia poll. longa, 1 poll. lata; dentes utrinque quatuor saepe antrorsum versi; pedunculus 6 — 8-pollicaris, bracteolas circa 6 — 8 , 3 lin. longas sub capitulo con- gestas gerit; diam. capituli 10 — 12 lin.; acbaenia longe rostrata, sulcis 5 divisa ; paleae lanceolato - subulatae. Ha- bitus A. chrysanthi DC. vel A. Scorzonerae DC. est; a priore achaeniis longe rostratis, a secundo glabritie, ut alias notas taceam, facile distinguitur. 181. Achyrophorus foUosus Ph. A. caule glabro, Striato, valde raraoso, folioso ; ramis monocephalis, apice nudis, sub capitulo liispidis (junioribus saepe albo- flocco- sis ) ; foliis inferioribus oblongis, acutis, in petiolum brevem attenuatis , grosse dentatis , spinuloso - ciliatis et pilis brevi- bus, rigidis hinc inde adspersis; caulinis semiamplexicauli- bus, sagittatis, basi inciso - dentatis , deinde integerrimis; squamis involucri dorso hispidis ; margine albo - floccosis, nigricantibus ; paleis angustis, subulatis. In regione litorali herbifera occurrit ad Cachinal de la Costa, Paposo et. — Caulis 1-pedalis, crassitie pennae anserinae. Folia inferiora 5 poll. longa, ultra 1 poll. lata. Involucrum 7*/j lin. longum. Achaenia (immatura) breviter rostrata. 182. Sonchus asper. Hall. S. fallax Wallr. Gay. III. p. 458. In regione herbifera e. g. ad aquam Miguel Diaz dictam vidi ; incolis N i 1 g u e. c) Eupalorineae. 183. Eupatorium foliolosum DC. Gay III. p. 475. Frequens in regionibus litoralibus, in arena velut ad Caldera sive in vallibus, usque ad Miguel Diaz; in interiore deserti desideratur. 184. Eupatorium Remyanum Ph. Eu. suffruticosum, pilis articulatis puberulurn ; ramis teretibus , superius den- sius glanduloso pubescentibus ; foliis altemis oppositisve, petiolatis, subcordatis, late triangularibus, obtusius- culis , grosse crenatis , crenaturis saepe mucronatis , supra glabris, trinerviis; cymis circa 20-floris; pedicellis bractea- tis ; squamis involucri biserialibus , circa 1 5 , lanccolato- linearibus, apice mucronato - cuspidatis et fimbriato cilio- latis, trinerviis; flosculis circa 25, involucrum subaequanti- bus; corollis albidis, glabris; achaeniis costatis, praesertirn in costis pectinato - scabris. Prope Miguel Diaz etc. occurrit. — Caules 2 — 3 pedales; petioli 12 lin. longi, lamina foUorum 12 longa, 14 lin. lata, dentibus utrinque circa 9; bracteae lineares, plerumque 1 — 2 minutae in pedicellis aut ad basin capi- tulorum; pedicelli 3‘/2 — 4 lin. longi, involucra 3 lin. lon- ga. — Fere unice foliis latioribus, apice haud productis ab Eu. glechonophyllo differt, an mera varietas? sed transitus non vidi. 185. Slevia menthae folia Ph. St. suffruticosa, ra- mosa, dense glanduloso-pubescens ; foliis sessilibus, oblongo- lanceolatis, serratis, basin versus integerrimis; floribus fas- ciculato - corymbosis, basi bracteatis ; squamis involucri quin- que, linearibus, acutis, dimidium flosculorum aequantibus; flosculis quinque, achaeniis valde costatis; pappi setis de- cem, scabris. ^ Prope Cachinal de la Costa (26°4' lat. m. 1700 p. s. m.) crescit. Caulis raro pedem altus, 1 lin. crassus ; folia pollicem longa , circa 3 ^2 ün. lata , dentibus 5 — 8 utrinque munita, basi attenuata; capitula breviter pedun- culata, ad basin bractea una alterave, squamae involucri simili munita , fere 3 lin. longa ; flosculi 5 lin. longi ; pap- pus immaturus flavescens, flosculos aequans. 186. Slevia hyssopifolia Ph. St. humilis suffruticosa, glanduloso-hirtella ; foliis parvis, linearibus, patulis, adpresse- serratis, obtusis ; floribus fasciculato - corymbosis ; achaeniis valde costatis, costis hirtis. In eadem regione herbifera litorali ad Hueso para- do 25®2C' lat. m. et Paposo 25° legi. — Caules 9 — 1 2 - pollicares , graciles, virgati, vix ultra lin. crassi; folia sparsa, 9 — 10 lin. longa, inferiora 1 — l^|^ lin. lata, superiora angustiora; dentibus utrinque 3 — 4 munita. In- volucrum 3 lin. longum ; flores 5 lin. Pappus purpureus setis decem constans, longus; achaenia fere 2 lin. d) Aslereae. 187. Erigeron paposanum Ph. E. perenne.^; caule gracili, erecto, setis adpressis hispidiusculo ; apice laxe co- rymboso ; ramis foliatis, apice 1 — 3 - cephalis ; foliis strigo- sis, distantibus, inferioribus oblongo - linearibus, in petiolum longum attenuatis , serrato - dentatis , dentibus utrinque cir- ca 4; squamis involucri subulatis, extus hispidis, disco 30 aequalibus; ligulis albis, disco vix longioribus; achaenio undique hispido. Prope Paposo inveni. — Gaulis pedalis, 1 lin. cras- sus. Folia inferiora 3^/2 — 4 poll. longa, 3^2 — 4 lin. lata, suprema linearia, integerrima. — Pedicelli — 2-polli- cares. Squamae involucri 2 lin. longae. — Ab E. Ber- teroano DC. propter folia distantia et inflorescentiam ut videtur simili, foliis inferioribus dentatis, involucri squamis hispidis, ligulis brevioribus; ab E. sulcato Meyen, quod pariter in herbario deest , foliis dentatis et achaeniis undi- que liispidis abunde distinctum videtur. 18B. Haplopappus Rengifoanus Remy. Gay. III. p. 43. Prope Cachinal de la Costa (26®4' lat. m. 1700 р. s. ni.) legi. ISO. Haplopappus rigidus Ph. H. glutinosus, gra- veolens; caule fruticoso, ramosissimo , hirsuto; ramis mo- nocepbalis, densissime foliatis; foliis rigidis, oblongis, infe- rioribus basi attenuatis, supremis plerumque basi lata am- plexicaulibus, omnibus puberulis, vernicosis, serrato-dentatis, dentibus mucronato-spinosis ; pedunculo villoso, breviusculo, foliis distantibus , minoribusque vestito ; squamis involucri linearibus, acuminatis, glanduloso-pilosis ; achaeniis sericeo- villosis; pappo flavo. In deserto Atacamensi centrali variis locis ad altit. с. 9000 ped. s. m. occurrit e. g. ad Alto de Varas (24°35' lat. m.) — Gaulis 1 — 2-pedalis, foliis siccis , lu- teis haud deciduis; folia 9 lin. longa, 4 — 5 lin. lata, niti- da velut melle illinita; diametros capitulorum 15 lin. In- volucrum 4 — 5 lin. longum. 190. Raccharis Tola Ph. B. fruticosa, ramosissima, glaberrima, viridi - lutea, glutinosa, graveolens ; ramis squa- moso - cicatricosis ; foliis parvis, cuneatis, stellato - quinque- dentatis, punctatis, uninerviis; capitulis in extremitate ra- mulorum sessilibus, solitariis; squamulis involucri masculi linearibus, apice fimbriato - ciliatis, purpurascentibus ; pappo florum cf aequali, serrato; squamis involucri feminei si- milibus, flavescentibus, nervo medio viridi; pilis pappi ca- pillaccis, vix scabris; achaenio exquisite costato. Prope Agua de Prof et as 24°45' lat. m. et 9000 p. 8. m., Agua de V aras 24®38' lat. m. et 9700 p. s. m. Puquios 23'^50 lat. m. 11000 p. s. m. etc.; incolis T o- 1 a. — Frutex 4 — 5 - pedalis , rami breves ; folia majora 4*/j lin. longa, fere 3 lin. lata, cuneata, in petiolum bre- vem attenuata, utrinque dentibus duobus, late triangulari- bus, acutis munita fere stellata, minora saepe utrinque unidenlata, omina crassa, coriacea, sicut ramuli velut ver- nicc illinita. Capitula masculina 2^/2 lin. longa, feminea 3 */2- Corollae purpurascentes , Q. filiformes , cf crassiores quinquefidae etc. 191. Raccharis peliolata DC.7 Prodr. V. p. 418. Frcqucns prope oppidum Atacama 22®26' lat. m. et 7400 p. 8. m. — Planta percnnis, orgyalis, multicaulis, glaberrima; caules stricti, striati ; folia oblonga, in petiolum brevem attenuata, acuta, acute dentata, coriacea, tripli- nervia, dentibus utrinque octo; 9 lin. lata, fere 24 lin. lon- ga, cujus longit. petiolus 4 lin. occupat. (Secundum DC. petiolus 1^2 — 2, lamina 10 lin. longa, 4 — 5 lin. lata.) Kamuli resina illiniti, sed non glandulosi. Panicula cy- mosa, aphylla, multiflora, compacta. Capitula 2^/j. lin. longa; squamis (cf) linearibus obtusis, apice laceris. Pap- pus florum cf versus apicem paulo latior et serratus. An species distincta foliis duplo-majoribus, ramulis non glandulosis? — aB. glutinosa corymbo densissi- mo, multifloro primo adspectu distincta videtur. 192. Raccharis marginalis Ruiz et Pav. Gay IV. p. 80. In valle Chanaral bajo sive Finca de Chana- ral 26®36' lat. m. et 4000 p. s. m. crescit, nec non prope Atacama; incolis Chilquilla, Atacamensibus Suncho, Argentinis Dadin audit. 193. Raccharis conferlifolia Colla. Gay vol. IV. p. 85. Ad aquam Puquios dictam inter Trespuntas et Copiapö 27®8' lat. m. et c. 4700 p. s. m. frequens re- peritur. 194. Raccharis juncea Desf. ? DC. Prodrom V. p. 423. nr. 183. Ad Cachinal de la Sierra (25® lat. m. et 7000 p. s. m.) et in valle fluminis Atacamensis usque ad minas cupri S. Bartolo inveni; aestatem ultimam ornat. Phi- libertus Germain, Musaei nostri subdirector in andibus al- tioribus hujus provinciae legit. Suffruticosa , glauca. Caules usque ad 3 pedales, simplices, stricti, D/j crassi, cylindrici, apice modo in pedunculos paucos, ‘/z — ^ pollices longos divisi. Folia distantia, 1 1 lin. longa, 1 — 1 Y2 lin. lata, utrinque triden- tata, superiora integerrima. Diametros capitulorum hemi- sphaericorum 4‘/2 ÜQ- Squamae involucri trianguläres, lan- ceolatae, violaceae, margine scarioso albo cinctae. Flores valde numerosi; corollae femineae albae, modo IYj lin. longae, apice lacerae; Stylus cis dimidio longior; corollae masculinae duplo majores, 3 lin. longae, pallide roseae, quinquefidae, antheris lacinias corollae aequantibus. Pap- pus albus, in flore Q corolla longior, stylum vero vix ae- quans, in flore masculo modo tubum corollae aequat. Pili ejus in flore Q filiformes, aequales, in flore cf crassiores et versus apicem dilatati. — In Prodromo cl. De Can- dolle 1. c. Bacch. junceae folia integerrima et pappum pallide rufescentem tribult. 195. Raccharis sparlioides HooTt. Gay IV. p. 102. Ad aquam Puquios dictam inter Trespuntas et Copiapö (27®8' lat. m. et 4700 p. s. m.) colligi potest. 196. Tessaria dbsinthioides DC. Gay IV. p. 106. Frequens in deserti Atacamensis locis argillosis, salsis. Breadal 25®24' lat. m., 1800 p. s. m.; Cachiyuyal 25®22' lat. m., 4000 p. s. m. ; in litore paludis salsae a Tilopozo 23®20' usque ad Atacama 22®26' extensae 7400 p. s. m. , Finea de Chanaral etc. A. Chilensi- bus B r e a vocatur , et antea resina ex hac planta obtine- batur, quam loco axungiae adhibebant. 31 197. Closia data Ph. CI. annua; caule erecto, 1-pe- dali, ut tola planta, puberulo ; foliis inferioribus . . . . , me- dianis breviter pedunculatis , palmato-quinque-lobatis, lobis laciniatis, mediano triplo longiore, fripartito; laciniis latis tridentafis, acutis; capitulis terminalibus , longius peduncu- latis; tubo corollae Q vix tertiara limbi partem aequante; stigmate in fl. femineis (semper?) incluso; achaeniis longe pilosis. In valle Tartal 25®25' versus mare legi. — Om- nibus partibus major quam CI. Cotula Remy. Folia mediana 14 lin. longa, 12 lin. lata; pedunculi interdum usque ad 20 lin. longi , saepe bracteas lineares , integerri- mas, 2 — 3 gerentes; diametros capitulorum 4*/2. Praeter habitum et folia latiora pilis achaeniorum longis fere dia- metrum eorum aequantibus et tubo brevi corollarum femi- nearum stigmateque incluso a C. Cotula differt. 198. Closia anlhemoides Ph. CI. annua, humilis, ramosissima ; foliis longe petiolatis, infimis rhombeis, inciso dentatis, acutis; superioribus pinnatifidis; supremis lineari- bus subintegris; capitulis confertis; squamis involucri ova- tis, hispidis; ligulis fere circularibus. Arena liforalis Calderae, portns Copiapinorum hanc speciem alit, sed, si bene memini, etiam ad las Animas vidi , incolis ut reliquae Manzanilla i. e. (Chamomilla) audit. — Planta vix 2 poll. alta e radice simplici, filifor- mi nascitur ; caulis et folia pilosa ; petiolus folii inferioris 3 lin. longus, lamina 2*/^ longa, 2 lin. lata; folia mediana petiolum 7 lin. longum , laminamque 5 lin. longam , toti- demque latam habent. Corollae hermaphroditae omnino pilosae. — A CI. Cotula Remy habitu valde differt, internodiis folio brevioribus , foliis inferioribus integris, nec bipinnatifidis , squamis involucri hispidis, ligulis fere circularibus. 199. Closia? discoidea Ph. CI.? annua, erecta, ra- mosa, corymbosa, pilis albis; superioribus glandulosis ve- stita; foliis longe petiolatis pinnatifidis, subbijugis, laciniis linearibus, basi angustatis, trifidis demum linearibus, per- acutis; foliis superioribus minus divisis, trifidis, imo integer- rimis; floribus radii aeque tubulosis; ala antherarum dimi- dium saccum ejus aequante; achaeniis longe pilosis. Unicum specimen servo, ni fallor prope Calderam lec- tum. Planta quinquepollicaris, ramosissima, habitu An the- midis cujusdam. Folia 14 longa; pedunculi graciles, 4 — 12 lin. longi; squamae involucri lanceolatae; flores circa 20. Tubus glanduloso-villosus, limbus 4 dentatus ; Stylus inclusus. 200. Closia? pusilla Ph. CI.? annua, pusilla, ra- mosa, pubescens; foliis oblongo - linearibus, utrinque 2 — 3 dentatis, inferioribus oppositis, in petiolum attenuatis; me- dianis pinnatifidis, laciniis linearibus acutis ; squamis invo- lucri subbiseriatis ; floribus omnibus tubulosis ; achaeniis (florum radii femineorum ?) seta unica loco pappi dis- tinctis. Prope Pan de Azucar in litore legi (26®8' lat. mer.) sed modo unicum specimen servavi. — Hoc modo 1 8 lin. altum ; radix filiformis , simplex ; folia inferiora emarcida sunt, mediana vix 4 lin. longa, pinnis utrinque 3 vel 4 munita. Diametros capitulorum modo 2 lin. — De singulari structura achaeniorum nonnullorum seta unica, corollam aequante, ramosa distinctorurn nullum dubium est, sed utrum flores eorum modo feminei an pariter her- maphroditi sint, decidere non ausim. V a zqu e zia Ph. n. gen. Capitulum multiflorum, heterogamum. Involucri semi- globosi squamae uniseriales, quinque, ovatae, herbaceae. Receptaculum convexum, nudum, aut parce alveolato - firn- brilliferum. Corollae radii femineae uniseriales, ligulatae, illis disci aequales, limbo 3 — 4-dentato, tubo angusto, glan- duloso - piloso. Corollae disci hermaphroditae cra-ssiores sed aequilongae , tubuloso - infundibuliformes , quadri - vel quinquedentatae , tubo glanduloso - piloso. Antherae 4 — 5 inclusae , breves , alatae , basi subsagittatae. Stylus florum femineorum glaber, ramis satis elongatis glabris terminatus, corolla paulo brevior; ille florum hermaphroditorum ramos breviores, obtusos, extus versus apicem papilloso - puberulos ostendit. Achaenium compressum, triquefrum, apice trun- catum , basi angustatum , carpophoro brevi distincto insi- dens, scabrum. Pappus omnino nullus. — Inspice Tab. V. A. Extremitas rami , magn. nat. 1, flosculus herma- phroditus magn. naturali; 2, corolla ejusdem aucta; 3, Sty- lus auctus; 4, achaenium auctum; 5, anthera aucta; 6, fo- lium caulinum inferius magnitudine naturali. Genus hocce cum Closia et Infantea comparari potest ; cum priore achaeniis pappo carentibus convenit, sed involucro pentaphyllo et corollis radii valde diversis differt ; cum Infantea involucro convenit , sed achaeniis pappo carentibus discrepat. Observatio. Cur Closia cum Asleroideis , Infan- tea vero cum Senecionideis collocata sit non intellexi. In Closia „Stylus radii bifidus glaberrimus, Stylus disci ramis linearibus obtusis versus apicem extus papulosis“ et in I n- fantea „stylorum radii rami lineares, glaberrimi, exsei'ti; disci apice obtuse triangulari, extus papulosi.“ Diferentia igitur in bis organis nulla. 201. Vasquezia bilernala Ph. V. annua, erecta, apice corymboso-ramosa, pilis albis, superius glandulosis, patenti- bus hirta; foliis inferioribus oppositis, biternato-pinnatifidis, laciniis oblongo - linearibus , basi angustatis , obtusis ; foliis superioribus magis simplicibus , trifidis , irao integerrimis ; pedunculis capillaribus , 4 — 12 lin. longis ; squamis invo- lucri obovatis, acutis, ovaria aequantibus; flosculis circa 20, dimidium ovariura aequantibus. Prope Pap OSO in detritu ad basin montium litora- lium inveni. — Caulis 1-pedalis, vix */j lin. crassus; folia 12 lin. longa, 9 lin. lata, ambitu ovata, petiolo 4 — 5 lin. longo insidentia. Foliala involucri l^/^ lin. longa; acbae- nia fere 1 */2" 32 e) Sene ci oni de ae. 20'2. Senecio albolanatus Ph. S. discoideus, suffrutico- 8US, basi ramosissimus , lana alba densissime tectus; foliis linearibus integerrimis , obtusis ; corymbo oligocephalo con- ferto ; pedicellis brevibus , sub capitulo bracteolatis ; invo- lucro 1 3 - phyllo , flosculis breviore ; squamis acuminatis, apice penicillatis, vix ustulatis; flosculis 30 — 40, omnibus tubulosis ; achaeniis costatis, glaberrimis. In valle Vaquillas dicta 25®7' lat. m. et c. 9000 p. s. m. inveni. — Caulis 1-pedalis, basi valde ramosus, ramis plerumque simplicibus , usque ad apicem foliatis , strictis ; folia circa 12 lin. longa, 2 lin. lata, ad basin vix attenuata; pedi- celli 12"' longi, bracteolati; involucrum 6 lin. longum. Va- ria! pedunculis involucrisque glabriiisculis, lutescentibus. — Diffevt a S. filaginoidi DC. lana alba (nec tomento cano) omnes partes tegente, foliis puncto calloso non ter- ininatis, flosculis pluribus etc.; a S. Ilaenkei DC. caule foliisque albo-lanatis nec cano tomentosis, foliis obtusis, achaeniis glaberrimis etc. 203. Senecio chrysolepis Ph. S. ima basi suffruti- cosus, ramosissimus , lutescens , floccoso - lanuginosus ; foliis linearibus, carnosulis, integerrimis; floribus numerosis, fa- stigiatis; pedunculis 1 — pollices longis, bracteatis; in- volucro 15 -phyllo, flores aequante; squamis linearibus, viridi -lutescentibus , apice penicillatis, glabriusculis , nervo mediano luteo ; flosculis 30 — 35, omnibus tubulosis; achae- niis glaberrimis, costatis. Prope Riofrio ad 24°50'lat. m. et 10800 p. s. m. fre- quens crescit. — Caulis vix 1-pedalis, lutescens; folia potius incana, 9 lin. longa, vix 1 lin. lata. Rami omnes fasti- giati, apice coiymbosi , multiflori vel oligocephali ; bracteae subulatae 5 — G ad basin involucri, adpressae. Longit. equamarum involucri S’/j — 4 lin. 204. Senecio xerophilus Ph. S. discoideus, basi suf- fruticosus, ramosissimus , albo - lanatus ; ramis oligocephalis, usque ad apicem foliatis; foliis ambitu oblongis, profunde pcctinafo-pinnatifidis; pinnulis utrinque circa 3, linearibus; floribus numerosis, subfastigiatis ; pedunculis pollicaribus, una alterave bractea munitis; squamis involucri circa 15, floccoso- arachnoideis , flosculos aequantibus; flosculis circa 50, omnibus tubulosis. Prope Pajonal 23°46' lat. m., c. 10,000 p. s. m. inveni. — Caulis 1-pedalis; folia circa 9 lin. longa, 3 lin. lata; capitula fere 6'" longa, et totidem lata. 205. Senecio eremophilus Ph. S. discoideus, suffru- ticosus, ramosissimus, tomento cano, demum deciduo vesti- tus; foliis linearibus, pectinatis ; segmentis utrinque 2 — 4, distantibus, linearibus, brevibus, acutis ; floribus numerosis, fastigiatis; pedunculis pollicaribus, bracteatis, glabratis; ca- pilulis basi bracteolatis; squamis involucri flosculos aequan- tibus ; apice haud sphacelatis , circa 1 5 ; flosculis omnibus tubulosis, 30 — 50; achaeniis glabratis. In cacumine Alto de Puquios 23®52' lat. m. 12500 p. s. m. legi. — Caulis basi 6 lin. crassus, ligno- sus; rami 9- — 12 poll. longi; folia ad summum 12 lin. longa, laciniis circa Yj latis, satis distantibus, saepe margine revolutis ; bracteae lineari-subulatae ; squaraae in- volucri 4 lin. longae. — Differt ab antecedente tomento minus denso, foliis angustioribus , dentibus eorum breviori- bus, squamis involucri angustioribus, floribus multo minori- bus. Similis est etiam S. medicinali mihi , qui vero glaberrimus. 206. Senecio Troncosi*) Ph. S. radiatus, annuus, glaberrimus, ramosus; foliis pinnatifidis bipinnatifidisve, ambitu oblongis ; laciniis linearibus , angustis , rhachim ae- quantibus, plus minusve lobulatis; pedunculis gracilibus, bracteolatis ; involucri ad basin parce bracteolati squamis circa 20, angustis, sensim acuminatis, haud sphacelatis; ligulis circa 10 ; achaeniis densissime hispidis. Ad las Animas hanc speciem repei’i. — Radix Sim- plex, alba ; caulis 9 pollices altus, basi vix 1 lin. crassus ; folia variabilia, majora fere 2 poll. longa, 9 — 10 lin. lata, tri — quinquejuga, pinnulis s. lobis nunc oppositis, nunc al- ternis, nunc integris, nunc lobulatis, imo pinnatifidis, laci- niis obtusis aut acutis; semper tarnen i’hachis et laciniae aeque latae , */2 — % lin. ; ad basin petioli plerumque lo- bus unus vel alter conspicitur. — Differt a S. anthemi- diphyllo Remy, glabro Less., etc. radice annua, a pri- ore praeterea squamis involucri pluribus etc. 207. Senecio paposanus Ph. S. suffruticosus, arach- noideo-lanuginosus, demum glabratus; caule erecto, 1-pedali, plerumque simplici; foliis auriculatis, inferioribus longe pe- tiolatis, ovatis, inciso-dentatis, imo subpinnatifidis , superio- ribus sessilibus , oblongo - linearibus , pectinato - pinnatifidis aut subintegris ; corymbo 4 — 8 - cephalo ; bracteis setaceis in pedunculis et ad basin calycum; squamis involucri gla- briusculis, apice dilatato - pectinatis, circa 20; ligulis circa 10; achaeniis costatis, hispidis. Prope Pap OSO in regione herbifera crescit. Caulis 12 — 15 poll. altus. Folia inferiora petiolura fere bipollicarem et laminam 2‘/j lin. longam et poll. latam habent, in foliis superioribus petiolus brevior et la- tior, lamina angustior et auriculae majores fiunt; folia Su- prema saepe amplexicaulia, linearia, integerrima sunt. Om- nia in axillis gemmas albo-lanatas magis minusve explica- tas fovent. Basis involucri dense lanata a squamis fere glabris valde distincta. Capitula 5 lin. longa, 4 lin. lata. Achaenia costata et in costis setis brevibus albis adpressis obtecta sunt. — A S. jacobaeif ormi Remy foliis cau- linis haud pinnatifidis fructibusque hispidis valde distinctus videtur. *) Dixi in honorem orn. Domini Ludovici Troncoso, qui per multos annos observationes meteorologicas in oppido la Serena inslituens de scientia naturali bene meritus est. 33 208. Sehecio crispus Ph. S. radiatus, frutieosus, ramosissimus, glanduloso-hirtus ; ramis vetustioribus epider- mide laxa, albescente vestitis; foliis confertis, parvis, sessi- libus, pinnatifido - laciniatis, carnosis, crispis, margine revo- lutis; laciniis brevibus acutis; ramis erectis, apice 1 — 3-ce- phalis; floribus numerosis, confertis, fastigiatis; squamis involucri circa 12 — 15; ligulis circiter 10; limbo suo squa- mas involucri vix aequantibus; achaeniis glaberrimis. In valle Sandon legi (25®4' lat. m., 9000 p. s. m.) — Caulis vix 1-pedalis, basi 3 — 4 lin. crassus; folia 4 longa, fere 3 lin. lata, crispa hanc speciem facili negotio distin- guunt. Pedunculi 1 — 2-pollicares ; squamae involucri 5 lin. longae, haud sphacelatae; ad basin involucri bracteae linea- res aggregatae adsunt. 209. Senecio luridus Ph. S. radiatus, ruffruticosu.s, ramosissimus, foliosissimus, glanduloso - pubescens , glutino- sus, graveolens; ramulis usque ad apicem foliatis, pauciflo- ris; foliis semiamplexicaulibus , basi truncato - auriculatis, ambitu linearibus vel oblongis, pinnatifido - laciniatis , vel laciniato-dentatis, margine revolutis; laciniis linearibus, in- tegerrimis vel hinc inde grosse dentatis, supremis fere in- tegris; floribus numerosis, corymbosis; squamis involucri circa 12, haud sphacelatis; ligulis circa 8; achaeniis stri- goso - hispidis. In valle Dona Inez dicta 25®55' lat. m. et 7900 p. s. m. inveni. Caulis 1-pedalis; folia fere 2 poll. longa, cum laciniis circa 6 lin. lata; laciniis utrinque circa 3 ma- joribus, capitula modo 3 lin. longa, 2 — 2^/2 Hn. lata. Squamae involucri haud sphacelatae. Differre videtur a S. sinuatilobo DC. laciniis foliorum angustis, saepe integris, margine revolutis ; achaeniis pilis albis densissime obsitis etc. 210. Senecio cachinalensis Ph. S. radiatus, frutico- sus , hirtellus ; ramis virgatis , apice oligo-cephalis ; usque ad corymbum foliatis; foliis fere pinnatis, inferioribus pe- tiolatis, superioribus sessilibus, pinnis 4 — 5-jugis, lineari- bus rhachin aequantibus , acutis , dente uno alterove muni- tis ; pedunculis D/j — 3 -pollicaribus, glanduloso - hirtellis, bracteatis; squamis involucri basi bracteatis, 16 — 18, haud sphacelatis; ligulis circa 12, latis; achaeniis (junioribus) valde costatis et hispidis. Vallis Cachinal de la Costa (2G®4' lat. m. et 1700 p. s. m.) hanc speciem offert. — Rami 1-pedales, indivisi, apice corymbum subquadriflorum gerentes, striati, basi glabri, superius sicut pedunculi pilis brevissimis hir- telli. Folia approximata, haud auriculata, 18 lin. longa, 7 lin. lata, rhachis laciniaeque circa 1 lin. latae; margo saepe revolutus ; pagina inferior squamulis vel potius pilis brevissimis magis minusve incana est. Etiam folia supre- ma vix auriculata , potius semidecurrentia. Squamae in- volucri 4 lin. longae; ligulae 4^/2 longae, P/4 latae; flo- res tubulosi disci abrupte incrassati. A S. alcicorni Hook, (quem nondum vidi) ramis usque ad corymbum foliatis, foliis regulariter pinnatis, neque irregulariter laci- niatis, pedunculisque glanduloso - hirtis ; a S. Berte roana Coli, foliis supremis haud auriculatis, lobis eorum usque ad rhachim productis, achaeniis (junioribus saltem) hispi- dissimis; a S. glabrato Hook, foliis minime basi auri- culatis, corymbo paucifloro, capitulis duplo majoribus etc. distinguendus videtur. 211. Senecio Almeidae *) Ph. S. radiatus, glaber, suffruticosus, ramosus; foliis pinnatis, circa 5-jugLs, ambitu oblongis, lobulis distantibus, integris, bifidis trifidisve, an- gustis, linearibus obtusis, rhachin folii aequantibus ; pedun- culis clongatis , monocephalis , bracteatis ; bracteis filiformi- bus, etiam ad basin capituli aggregatis; squamis involucri glabris, haud sphacelatis; achaeniis glabris, multicostatLs. Ad Cachinal de la Costa cum priore inveni. — Rami 5 poll. longi, simplices; folia 18 lin. longa, 6 lin. lata; capitula G'" longa, 3^/^ lata. — A S.anthemi- diphyllo Remy, cui quoad folia valde similis, ramis robustioi'ibus monocephalis, capitulis multo majoribus; a S. glabrato foliis haud aiuiculatis, laciniis angustioribus, pedunculis monocephalis, a S. glabro Less. ihsdem pedun- culis monocephalis, achaeniis glaberrimis etc. discrepat. 212. Senecio myriophyllus Ph. S. radiatus, frutieosus, erectus, ramosissimus , cinereus , hirtellus ; foliis confertissi- mis, carnosulis, linearibus, pinnatifidis i. e. utrinque lobulis 2 — 5 distantibus, diametrum folii aequantibus auctis; lobis Omnibus rotundatis; ramis abbreviatis, monocephalis, brac- teas setaceas gerentibus; capitulis involucratis; squamis involucri linearibus, dorso hirtellis, haud sphacelatis, 20 — 24; ligulis c. 12; achaeniis glabris. In valle las Animas dicta 26®26' lat. m. inveni. — Caulis 1-pedalis, rami breves; folia aegre 1 lin., saepe vix ‘/j lin. inter se distantia, 9 lin. longa, absque lobulis vix lin. lata; pedunculi ab ultimis foliis vix 6 lin. longi; squamae involucri 3 lin. longae. 213. Gnaphalium sphacelatum DC. Gay IV. p. 234. In regione herbifera Paposana crescit. 214. Artemisia Copa Ph. A. fruticosa, tomento bre- ^ vissimo, adpresso fere sei’icea, albo flavescente potius quam viridi ; foliis confertis , sessilibus , linearibus , integerrimis, obtusis , crassis , margine revolutis , uninerviis ; capitulis ad apicem ramorura axillaribus distantibus, nutantibus, brevi- ter pedunculatis , fere racemosis, subsecundis; squamis in- volucri oblongo-linearibus ; receptaculo glabro. Prope fontem Puquios 23°50' lat. m., 11,000 p. s. m. et in valle Zorras 24®8' lat. m., 10 — 11000 p. s. m. in fissuris rupium rara non est, nomine vemaculo Copa dicta. — Caulis H/j — 2 - pedalis , valde ramosus ; folia internodia plerumque bis aequantia, gemmam in axilla fo- ventia, 4 — 4^/j lin. longa, 1 lin. lata; pedunculi 1^2 — 2 lin. longi; diam. capitulorum 3^/, lin.; corollae saepe pur- purascent, radii femineae, disci hermophroditae, ut videtur fertiles; achaenia glaberrima. Olor gravis, fortis. 215. Bahia ambrosioides Lag. Gay IV. p. 256. In regione litorali deserti usque ad Miguel Diaz 24°36' lat. m. rara non est. Dixi in memoriam ornatissimi Domini Diego de Almeid a, in itinere per desertum consortis. 0 34 216. Infantea chilensis Remy. Gay IV. p. 259. In detritu ad radicem montium litoralium prope Pa- poso inveni. 217. Cephalophora litoralis Ph. C. annua, humilis, glanduloso'hirtella, fastigiato-ramosa ; foliis inferioribus ses- silibus, paucidentatis , superioribus fere amplexicaulibus, subintegemmis , lanceolatis ; pedunculis brevibu s ; recepta- culo epaleaceo; paleis pappi achaenium albo-sericeum ae- quantibus, obcordatis, mucronatis. In arena litorali prope Caldera, portum Copiapino- rum, legi. Tota planta modo 4 poll. alta ; folia inferiora 10 lin. longa, 2 lin. lata, utrinque dentibus 2 — 3 munita, caulina superiora basi fere 4 lin. lata ; pedunculi ab ulti- mo folio inde ad summum 9 lin. longi; diameter capitu- lorum 4 lin. — Facillime ab aromatica distinguitur : 1, foliis inferioribus longe minus incisis, 2, pedunculis bre- vibus ; 3, squamis involucri paulo latioribus , 4, achaeniis dense sericeis; 5, paleis pappi obcordatis, longe diversis. 218. Encelia tomenlosa Walpers. Gay IV. p. 282. In arena litorali ad Caldera, portum Copiapinorum, sed etiam in valle las Animas, et in interiore ad Cha- naral bajo 26®36' lat. m. et 4200 p. s. m. etc. crescit; ab incolis Corona de fr alle dicitur. 219. Bidens chilensis DC. Gay IV. p. 293. In regione herbifera litorali ad P a p o s o etc. vidi. f) Cynareae. 220. Centaurea floccosa Hook. Gay IV. p. 310. Prope Pap OSO hanc speciem inveni. 221. Centaur ea cachinalensis Ph. C. caule frutico- so , ramoso , pilis brevissimis birtello ; rarais monocephalis ; foliis pinnatis, glabris, pinnulis uti'inque 3 — 4 linearibus, integerrimis aut laciniato dentatis; laciniis rhachim aequan- tiijus, margine revolutis ; capitulo basi nudo (rarius folioso) globoso - campanulato ; involucri squamis apice scariosis, egrcgie pectinatis. In valle ad Cachinal de la Costa inveni 26®4' lat. m., 1700 p. s. m. — Frutex 3-pedalis, rami 1 — 1*/., lin. crassi, striati; internodia approxiraata, modo 2 — 3 lin. inter se distantia; folia majora 10 — 12 lin. longa, 6 lin. lata; rhacliis et laciniae vix 1 lin. latae; capitulum fere 7 lin. longuin; corollae 12 lin. longae, roseae, in vio- laceiim vergentes. — Differt ab anteriore pubescentia longe diversa; squamis involucri glabris, dentibus pectina- tis longe pluribus; caule magis lignoso etc. g) Synanthereae incertae se dis. Polyclados Ph. n. g. ('aj)itulnin multiflorum, discoideum, heterogamum , flos- <'nli,'< ir» — 20 compositum. Involucrum imbricatum, squa- ini.s bi.'^erialibus, cxtcrioribus ovatis, interioribus oblongis. Ucccptacuinm nudum. Flores radii feminei, tubulosi, an- gu>j|i, litnbo a liibo non distincto , oblique truncati, vix li- g\ilfili, l.abio cinnrginalo. Corollae lierinaphroditae tubulo- sae, sensim ampliatae, reguläres, quinquedentatae. Anthe- rarum ala brevis, obtusa, caudae nullae. Stylus coroUa vix longior, ramis brevissimis truncatis. Achaenia oblongo- linearia, laevia, glabra. Pappus biseriatus, setulis scabri- dis; exterioribus brevibus, interioribus triplo saltem longio- ribus. Vide Tab. IV. fig, B. Bamus magnit. naturali ; 1, flosculus femineus magnit. naturall; 2, flosculus herma- phroditus magnitudine naturali; 3, flos femineus auctus; 4, flosculus hermaphroditus auctus; 5, anthera aucta. 222. Polyclados cupressinus Ph. In monte Alto de Puquios dicto 23®52' lat. m. et 12600 p. s. m. repperi. — Frutex ramosissimus , bi- pedalis, resinoso -glutinosus, graveolens; rami crassitie pen- nae anserinae, ramuli 1 lin. crassi; folia parva, 1 lin. longa, crassa, linearia, confertissima , irabricata, adpressa, fere hexasticha, supra glabra, subtus in centro et in axil- lis dense albo - lanuginosa ; flores terminales, solitarii, ses- siles; involucrum 3 lin. longum. Flores flavi. Brachyandra Ph. n. g. Capitulum pauciflorum, horaogamum, discoideum. In- volucri turbinati, imbricati, pluriseriati squamis viridibus, interioribus majoribus, margine scariosis. Receptaculum planum, nudum. Corollae tubulosae, limbo a tubo non distincto, brevissimo, quinquedentato. Stamina brevia, in- clusa ; antherae alatae , ecaudatae. Styli elongati , ramis duobus elongatis, obtusis, glabris, e corolla longe promi- nentibus. Achaenia oblonga, erostria, costata, glabra. Pap- pus uniseriatus, plumosus. — An prope genus Dolicho- gyne collocandum? differt ab hoc ramis styli obtusis, alis antherarum brevissimis, corolla apice non dilatata, achae- niis quinquecostatis , pappo uniseriali. Inspice Tab. IV. fig. D. Ramus magnit. naturali; 1, flos magnitude nat. ; 2, flosculus , item ; 3, idem auctus ; 4, idem apertus , ali- quantulum magis auctus, ut ratio staminum et styli appa- reat ; 5, anthera aucta ; 6, extremitas styli aucta ; 7, fruc- tus auctus. 223. Brachyandra macrogyne Ph. In descensu a montibus Pingo-pingo dictis versus Tilopozo 23021' lat. mer. et c. 8000 p. s. m. inveni; jam medio Januario defloruerat, et pauca capitula modo unum alterumve florem servabant. — Fruticulus 2 — 3-pe- dalis , glutinosus, graveolens ; rami graciles teretes , pubes- centes , demum glabri. Folia parva, linearia, integerrima, obtusa, erecta, hirta, margine revoluta, 2 lin. longa, lin. lata. Capitula terminalia, solitaria, brevissime pedunculata, vix 4 lin. longa. Squamae involucri subtriseriatae, infiraae breves , ovato - lanceolatae , medianae oblongo - lanceolatae, obtusae, carinatae, interiores lineares. Loheliaceae. 224. Pratia alacamensis Ph. Pr. pusilla, repens, glaberrima, foliis ovato - orbicularibus , haud cordatis, inte- gerrimis ; petiolis • laminam multo superantibus ; dentibus 35 calycinis triangularibus, brevibus, latioribus quam longis; genitalibus corollam haud fissam, subregularem aequantibus. Ad fontes deserti e. gr. Cachiyuyal (25®22‘ lat. m. et 4000 p. s. m.), Agua de Profetas (24®45' lat. m. 9000 p. s. m.), Puquios (23°50' lat. m., 10,800 p. s. s. m.) etc. — Tota planta vix 1 — 2 poll. longa; lon- gitudo petiolorum et pedunculorum variat, plerumque pe- tioli 8 lin. , corolla alba vel violacescens 4 lin. lon- ga. — A Pr. repente Gaud. praeter corollam haud fissam genitaliaque corollam aequantia foliis haud corda- tis, integerrimis primo adspectu differt. Campanulaceae. 225. Specularia perfoliata DC. (Campanula L.) Gay IV. p. 343. In herbosis prope Paposo crescit. Primulaceae. 226. Cenlunculus ereclus Ph. C, annuus, glaberrimus erectus, simpliciusculus ; foliis ovatis vel obovato - oblongis in petiolum attenuatis acutis; fioribus axillaribus , sessili- bus, “pentandris. In herbosis prope Paposo 25® lat. m. et 5 — 800 p. s. m. — Gaulis bipollicaris , simplex, aut basi unum alterumve ramum emittens ; folia fere 3 lin. longa , 1 ^2 lin. lata; calyx P/i lin- longus , quinquepartitus laciniis setaceis. Corolla marcescens in apice capsulae diu per- sistens, laciniis lineari lanceolatis, quinque, tubum fere bis aequantibus. Stamina in faucibus inserta, dimidium laci- niarum corollae aequantia ; filamenta glabra, antherae subor- biculares. Stylus erectus, simplex. Capsula globosa, ca- lyce vix minor, circumscissa etc. 227. Glaux? atacamensis Ph. Gl. glaberrima, caule humili erecto, ramoso; foliis carnosis, oppositis, obovato- oblongis, acutis; fioribus axillaribus, sessilibus, incarnatis; stylis duobus. In margine paludis ingentis salsae, quae usque ad op- pidum Atacama extenditur, 7400 p. s. m. ad Tilo- pozo 23®20' inveni. — Caulis 2 — 3 pollices altus; folia decussata, IV2 ün- longa; flores vix 1 lin. longi. Calyx corollinus quinquepartitus, laciniis oblongis; stamina quinque cum laciniis alterna, ima basi calycis inserta, et dimidium laciniarum aequantia, ut in Gl. maritima. Styli duo divaricati; Ovarium globoso -conicum, depressum. Structuram ovarii nimis parvi cognoscere non potui ; fnic- tus maturi vel immaturi nondum aderant. Apo cyneae. 228. Scylalanthus acutus Meyen. Gay IV. p. 385. Fruticulus elegantissimus in arenis litoralibus frequen- tissimus ad Caldera, portum Copiapinorum, sed etiam in valle las Animas, aliquot leucas a mari distante; inco- lis Cuernecilla. Asclepiadae. 229. Cynoclonum boerhaaviaefolium (CyDanchum) Hook. Gay IV. p. 391. In tractu herboso litorali adHueso par ado 25°24' lat. mer. et Miguel Diaz 24®36' lat. m. etc. vidi. 230. Cynoclonum viride Ph. C. suffruticosum , hu- mile , glaberrimum ; caule viridi ; foliis linearibus , basi ro- tundatis, brevissime petiolatis ; umbellis 5 — 8 - floris, dimi- dium folium aequantibus; laciniis calycinis ovato-lanceolatis ; corolla viridi, subcampanulata ; lobis quinque coronac linea- ribus, corollam aequantibus; folliculis glaberrimis elongatis, rostratis. In aridis litoralibus ad Caldera, portum Copiapino- rum, Miguel Diaz 24®3G', in valle las Animas 26°26' et ad aquam Breadal 1800 p. s. m. tres vel quatuor leucas a mari distantem legi. — Gaules humifusi, circiter bipedales, inter saxa extensi. Folia 9 lin. longa, lin. lata, petiolus 1 lin., pedunculus communis ad summum 2 lin.; pedicelli 1 lin. longi, corollae totidem. Folliculi 2^/2 lin. longi. Semina rufa, granulata, fere 2‘/j-lineares. Gentianeae. 231. Microcala quadr angularis DC. Gay IV. p. 404. Prope Paposo inveni. 232. Erylhraea paposana Ph. E. caule humili, erecto ; foliis inferioribus late ovatis, superioribus oblongis; pani- cula dichotoma, pauciflora; pedunculo robusto et folia fio- ralia et calycem aequante. In eadem regione herbosa ad Paposo legi. Planta modo 4 poll. alta ; folia 5 — G lin. longa , inferiora 3 ‘/21 superiora modo 2*/j lin. lata; calj^ 4^/j lin. longus. — Ab E. cachanlagua seu chilensi Pers. facile hanc foliis floralibus oblongis, nec linearibus acuminatis, panicula pauciflora, pedunculis duplo crassioribus et duplo breviori- bus distingues. Ab E. ramosissima foliis distantibus, panicula pauciflora, pedunculis longioribus discrepat. V arasia *) Ph. n. g. Calyx cylindricus, quadridentatus , dentibus brevibus, viridibus, membrana hyalina junctis. Corolla marcescens, cylindrica, parum calyce major, quadridenta, plicata, apice caerulescens. Stamina quatuor, in medio tubi corollae inserta , subsessilia ; antheris oblongo - linearibus. Ovarium elongatum , uniloculare , multiovulatum. Styli duo breves, revoluti. Fructus capsula stipiti elougato longe e flore persistente porrecto insidens, bivalvis, valvis ab apice us- que ad medium apertis. — A Microcala Link difiert corolla haud infundibuliformi, stylis duobus etc.; a Schul- tesia Mart, corolla tubulosa cylindrica, calyce haud alato, stylis duobus; a Contonbea Aubl. iisdem stylis duo- bus etc. — Cfr. Tab. V. fig. -B. Planta magn. naturali; *) In memoriam clarissimi viri, Domini Antonii Varas dixi, qui per plures annos minister rerum interiorum Reipublicae Chilensis fuit, jam redactor periodici: Revista de ciencias y artes. 36 1, calyx apertus et auctus; 2, pistillum auctum; 3, co- rolla aperta et aucta, ut plicae limbi et stamina appareant; t flos, tt capsula aperta, ttt pedunculus cum basi per- sistente alius capsulae. 233. Farasta podocarpa Ph. Ad aquam Varas dictam 24®38' lat. m., 9700 p. s. m. in caespite occulta occurrit. — Planta pusilla, annua, e collo radicis simplieis, albae, filiformis caules plurimos solo adprcssos, ad summum P/j poH- longos emittit. Folia opposita, linearia , adpressa , fere imbricata , 2 lin. longa, lin. lata. Flores in ramis terminales, solitarii, plerum- que aegre e foliis emergentes, fructus deinde ramis excres- centibus aliquid ab ultimis foliis distantes. Calyx 3*/^ lin- longus; coroUa 3^/21 calyce incluso albido, denti- bus erectis modo caerulescentibus ; stipes capsulam gerens saepe 6 lin. longus ; capsula ipsa 2^/2 lin. longa , a stipite decidua. Bignoniaceae. 234. Ärgylia puberula DC. Gay IV. p. 411. Elegantissima baec planta in aridissimis arenosis et glareosis occurrit, a me ad Caldera, portum Copiapinorum, inter minas , cui nomen lasAnimas, et vallem fluminis Salado, prope Cachinal de la Costa, in valle Tar- tal Visa. Kadicem crassam, ingentem, albidam coctam co- medere volui, sed amara est. 235. Ärgylia glutinös a Ph. A. ramosissima, pilis brevissimis puberula, glutinosa; foliolis novenis, oblongo- ciineatis, inciso - dentatis ; floribus satis magnis, luteis; laci- niis calycinis linearibus; corolla calycem quater aequante, tubo dilatato. Paulo ad meridiem oasis Chanaral bajo sive Finea de Chanaral dictae 26'’38' et 4700 p. s. m. in- veni. — Caules 1-pedales; petioli inferiores foliola bis, su- periores semel aequant; foliola ad summum 8 lin. longa; calyx vix 2 lin. ; corolla 7 lin. longa et ante limbum 2^/2 lin. lata. — Ab A. Huidobriana Gay caule ramosis- simo, ab A. geranioidi DC. pubescentia glutinosa primo adspectu discrepat. 236. Ärgylia incana Ph. A. albo - villosa , caule ra- mo,so; foliolis 10 — 11, oblongo - cuneatis, obtusis, utrinque lobulis 1 — 2 auctis; petiolis brevibus , raro foliola aequan- libus; floribus luteis, sat magnis ; corolla calycem fere quin- quics aequante, tubo pergracili ; stylo capillari. Fodem loco cum priori inveni. — Caulis 6-pollica- ris ; petioli ad suinnmm 6 lin. longi ; foliola 4, calyx 1 ‘/j? corolla 7, capsula 6 lin. long. ; semina pallide fusca sunt. — Diffcrt ab A. geranioidi DC. pilis multo breviori- bii.*«, foliolis minus divisis, utrinque lanatis, petiolis multo brcvioribus, stylo capillari, longe minus incrassato; ab A. tomentosa, quae sequitur, caulibus villosis, floribus du- plo majoribus, tubo corollae angusto, siliquis brevioribus, seminibus. 237. Ärgylia tomentosa Ph. A. humilis, ramosissima, incana; caule dense pubescente et pilis brevibus albis lon- gioribus vestito; foliolis circa 9 cuneatis, involutis, inte- gerrimis , aut apice sublobatis , obtusissimis ; petiolo folio- lum majus vix bis aequante ; floribus axillaribus , subsessi- libus, parvis, luteis; corolla calycem quater aequante, gla- bra; stylo crasso. In centro deserti inter Cachinal de la Sierra 25° et aquam de Profetas dictam 24°45 ad c. 8000 p. s. m. primam vidi , deinde ad latus paludis salsae et fere siccae de Punta negra dictae c. 9000 p. s. m., in valle Chaco 25°15' lat. m., c. 8500 p. s. m. — Cae- spites densissimos 2 — 3-pollicares, illis Oxalidum variarum simillimos format, ita ut primum pro Oxalide habuerim. *) Foliola majora 3 lin. longa, petioli ad summum 9 lin.; pedunculus sub anthesi 1 lin., calyx 1 lin., corolla modo 32/3 lin., capsula 7 — 8 lin. longa. Semina albido - cinerea. — Ab A. gerani oi d i DC. pubescentia, foliolis fere inte- gerrimis, floribus duplo minoribus etc. facili negotio distin- guitur. 238. Monttea chilensis Gay. IV. p. 417. In regione . herbosa litorali rarus non est hic frutex, e. gr. ad Hueso parado, Paposo, Miguel Diaz; incolis Uvilla. 239. Reyesia chilensis Gay. IV. p. 419. Unice in valle Tartal inveni. Polemoniaceae. 240. Gilia laciniata R. et P. Gay IV. p. 424. Prope Hueso parado et Paposo legi. 241. Gilia andicola Ph. G. caule basi ramoso, vil- loso, superius glutinöse; foliis pinnatifidis, crassis, carnosis; laciniis oblongis, incisis, trifidis, aristatis; superioribus trifi- dis, supremis subulatis integerrimis; floribus ad apices ra- morum sparsis, saepe geminis, altere sessili; corolla caly- cem sesquies aequante, tubo gracili, calycem superante, deinde infundibuliformi. In valle Sandon 25°4' lat. m., 9000 p. s. m. legi. — Caulis saepe divaricatus, vix pedalis. Folia radicalia 16 lin. longa. Calyx sub anthesi vix 2 lin. longus. Corolla 5 lin.; tubus fere dimidiam longitudinem occupat, deinde coroUa infundibuliformis fit, laciniae corollinae usque ad mediam partis infundibuliformis incisae sunt; capsula ovata caly- cem excrescentem aequat, matura 3 lin. longa ; loculi sub- tetraspermi. Gonvolvulaceae. 242. Ipomaea paposana Ph. I. radice filiformi fibro- sa; caule volubili, sicut tota planta glaberrimo, annuo; *> Nonne Ärgylia trifoliata Oxalis vera est? 37 foliis petiolatis, cordatis, mucronatis, lobis rotundatis ; petiolo laminara aequante; pedunculis axillaribus, petiolos aequan- tibus, plentmque trifloris; bracteis setaceis; lobis calycinis ovatis, obtusis; corolla infundibuliformi , coccinea, calycem ter vel quater aequante ; stylo persistente , stigmate capi- tato; capsula magna, biloculari, loculis dispermis. Prope P a p o s o in regione berbosa crescit. Radix tenuis, ramosa, pallide fusca. Gaules 2 — 3-pedales in solo prostrati vel volubiles, vix 1 lin. crassi. Folia 181in. longa, 16 lin. lata, sinu satis rotundato; Lobi calycini 2 lin. longi exteriores paulo latiores, fuscescentes. Corolla 7 — 8 lin. longa; stamina diinidiam corollam aequant: Sty- lus duplo longior. Capsula 5 lin. longa; semina 2*/j lin., nigra, puberulo - velutina. 243. Cuscuta inlermedia Choisy. Gay IV. p. 447. In arena litorali ad portum Calderae legi; incolis Cabello de Angel, ut sequens. 244. Cuscuta floribunda Ph. C. omnino albida; flori- bus numerosissimis, paniculatis, pedicellatis ; pedicellis caly- ces superantibus ; calyce late infundibuliformi, quinque- dentato , dentibus triangularibus tubum aequantibus ; co- rolla calycem bis aequante, breviter tubulosa, dentibus nunquam reflexis ; stigmatibus capitatis , antheras aequan- tibus. Prope Chanaral bajo legi, (specimen prope Ranca- gua a cl. Bertero lectum in berbario servatur). — Spe- cies inflorescentia et calyce distinctissima cum nulla alia chilensi confundenda. Calyx 1 lin. longus , corolla 2 — 2 ^4 bn. longa ; squamae ad basin antberarum angustiores quam in C. cbilensi. — A C. corymbosa Ruiz et Pavon I. p. 69. t. CV. b. numero quinario partium flora- lium unice dignoscitur nec non squamis corollae, quae in C. corymbosa deficiunt. Hydroleaceae. 245. Nama slricla Ph. N. annua, pusilla, stricta, pilis parvis, albis, in caule patentibus birtella; caule dicbo- tomo ; foliis spatbulatis , integerrimis distantibus ; floribus in dicbotomiis sessilibus; capsula oblonga, glaberrima. In regione berbosa ad Paposo specimina tria legi jam fructus maturos gerentia. — Radix tenuis , filiformis, flava. Caulis 5 poll. altus, filiformis, jam ab internodio secundo tertiove dicliotomus, rarais erectis; internodia fere poUicem longa. Folia basalia jam ceciderant, caulina me- diana et superiora 6 lin. longa, P/j lin. lata. Calyx in capsula matura 3^2 ün* longus, profundissime qiiinquepar- titus laciniis spatbulato- linearibus , albo-pilosis et ciliatis (exacte ut in E u t o c a). Corolla parva, lobis quinque bre- vibus rotundatis. Stamina inclusa, filamentis brevibus, an- theris subglobosis didymis. Capsula calycem dimidium aequat , loculicide bivalvis ; semina numerosissima , fusca, rugosa. — N. dichotomae (Hydrolea d. R. et P.) si- milis videtur, sed caule debili , erecto, parce ramoso et capsulis oblongis glaberrimis, nec non staminibus inclusis facile dignoscetur. Hy dr ophylleae. 246. Euloca frigida Ph. Eu. annua, tota viscosa; caule bumili , basi ramoso ; foliis oblongo-linearibus, pinna- tifidis; laciniis brevibus, obtusis; floribus racemosis; laci- niis calycinis linearibus obtusis basin versus angustatis; pectinato - ciliatis ; corollis parvis, calycem bis aequantibus; capsula oblonga ovata, calycem excrescentcm non aequante, glabra. Ad Rio fr io 24°50 lat. m. et 10500 p. s. ra. et Sandon 25®4' lat. m., 9000 p. s. m. occurrit. — Caulis vix 6 pollices altus , diffusus ; folia vix pollicein longa 2^2 — 3 lin. lata; pedunculi fructiferi fere 1 lin. longi; calyx fructifer 3 -linearis; corolla 2 lin. Semina valde rugoso - scrobiculata. — Facillime ab E u. Cumingii Bentb. foliis simpliciter pinnatifldis, laciniis integerrimis; laciniis calycinis longe angustioribus ; corolla minore dis- tinguitur. 247. Phacelia viscosa Ph. Ph. caule ramoso, molli- ter piloso, glutinoso; foliis petiolatis, oblongis, sinuaiis, in- cisis, lobis subtridentatis ; floribus per spicas raraosas, se- cundas, densas dispositis; corolla calycem paulo superante; staminibus exsertis. In valle Sandon cum priore legi. — Planta annua ? Caulis vix 1-pedalis. P'olia caulina 28 lin. longa (incluso petiolo circa 7 lin. longo), 10 lin. lata; calyx fructifer 2^/2 lin. longus, laciniis spatbulatis. Styli basi ima modo con- nati. Semina quatuor oblonga, nigro - castanea, valde gra- nulata. — Foliorum forma et laciniis calycinis spathula- tis ad Eutocam accedit, sed capsula tetrasperma differt. Borragineae. 248. Coldenia lUoralis Ph. C. annua, procumbens, dichotoma, pilis albis, rigidis patentibus dense vestita; in- ternodiis elongatis; foliis floribusqua in axillis glomeratis; illis longe petiolatis, oblongo ovatis, utrinque attenuatis, rugosis; floribus sessilibus, laciniis calycinis setaceis. In arena litorali ad C a 1 d e r a, portum Copiapinorum reperitur. Radix fusca, simplex; rami circa 6 pollicares, 1 lineam crassi ; internodia fere 1 ’/j ' pollicares^ petioli 4 lin. longi, lamina folii 4 lin. longa, 2Yj lin. lata. Pili in axillis floriferis (in ramis novellis etc.) densi albi. — Coldenia dichotoma (Lithosperm um d. R. et P.) differt caule suffruticoso, foliis sessilibus, sensiin in petio- lum attenuatis, segmentis calycinis latioribus, „lanceolatis“. 249. Coldenia alacamensis Ph. C. suffVuticosa, erec- ta , hispida ; internodiis brevibus ; foliis oblongo - ovatis, utrinque attenuatis, rugosis distincte etsi breviter petiolatis; floribus in axillis glomeratis; laciniis calycinis setaceis. In arenosis et glareosis prope oppidum Atacama 22®26' lat. m., 7400 p. s. m. crescit. — Radix 3^2 ün. crassa, lignosa; caules 3 — 4 poll. alti erecti, dichotomi, pilis minus densis vestiti ; internodia modo 6 lin. longa ; petioli vix 2 lin.; lamina 2*/j lin. longa, 1^/2 lin. lata; calyx 2^/4; corolla fere 3 lin. longa; pili in axillis flori- 38 feris longe minus densi quam in C. litorali, a qua caule erecto , sufiruticoso , intemodiis brevibus , petiolis brevibus facile distinguitur. His notis convenit cum C. dichoto- ma (Lithospermo d. R. et P.) sed in bac folia ma- jora, sessilia, seu sensim in petiolum vix distinctum atte- nuata , tubus coroUae longior , calycem bis aequans , laci- niae calycinae multo latiores ex icone et descriptione , ubi „lanceolatae“ vocantur. — CoroUae tubus aurantius, in- tus croceus, lobi limbi rotundali, pallide violacei, dimidium tubum aequantes. Stamina medio tubo inserta, corollam subaequantia , inaequalia: filamentum capillare, anthera transversa, oblonga; Stylus corollam aequans, filiformis, apice bifidus. Achaenia sub lente fortiori granulato-rugosa, cinerea, nigi’o - radiata. 250. Heliolropium floridum DC. Gay IV. p. 457. Prope Caldera legi. 251. Heliolropium linariaefolium Ph. H. fruticosum, pilis distantibus, appressis bispidum ; foliis fasciculatis , li- nearibus, baud revolutis, viridibus ; calycibus usque ad ba- sin partitis, laciniis linearibus; tubo coroUae calycem ses- quies aequante, hispido. In regione litorali deserti herbosa ad Cacbinal de la Costa 26°4' lat. m., ad Paposo et usque ad Mi- guel Diaz 24*^3 6 lat. m. occurrit. — Caulis circa 4-pe- dalis; folia 10 — 12 Un. longa, l^/j — 1^/3 lin. lata; calyx P/3 ; corolla alba 3 lin. longa. Ab H. stenophyllo Hook, calyce longiore, etc,; ab H. florido Alph. DC. foliis angustioribus, baud revolutis, pilis longe rarioribus, colore inde viridi facUe distinguitur. Fructus non vidi. 252. Heliolropium rugosum Ph. H. fruticosum; ra- mis junioribus, pilis adpressis dense vestitis; foliis confer- tissimis, elongatis., linearibus , obtusis , rugosis, margine re- volutis, subtus pubescentibus , praesertim in nervo mediano valde prominente, supra, dum juniora sunt, vernice gluti- nosa lucidissima illinitis ; calyce profunde quinquepartito, bispido - pubescente ; coroUae albae glabrae tubo calycem sesquics aequante. Prope Hueso parado 25°26' lat. m. et c, 1500 p. s, m. et Paposo legi. — Frutex 4 — 6-pedaUs, ab incolis ut reliqua Heliotropia Palo negro dictus; folia 20 — 22 Un. longa, 1 lin. lata; calyx D/2 lin. longus. Ab omnibus spcciebus cbilensibus fruticosis jam foUis exquisite rugosis distinguitui-. Fructus non vidi. 253. Heliolropium glulinosum Ph. H. fruticosum, glutinosum, vemicosum, superius pilis brevissimis birtellum; foliis linearibus utrinque attenuatis, acutis, margine revo- lutis, punctis rcsinosis aspersis, glaberrimis; calycibus pro- funde partitis, birtis, laciniis linearibus, demura patuUs; co- rollac albae, glabrae tubo calycem aequante. Ad Agua dulce 26*16' lat. m. et 6300 p. 3. m. rcpcri , ncquc alibi. — Frutex 4-pedalis. Folia 12 — 13 lin. longa, P/j lin. lata, calyx l‘/3 lin. longus. Ab H. cbcnopodiacco DC. foliis basi angustatis, longioribus, calyciH laciniis angustioribus, duplo saltem longioribus dis- crepat. — Fructus segmenta parallela, subrotunda, ad commissuram angustata, monosperma; species igitur ad Eubeliopbyta pertinet. 254. Heliolropium pycnophyllum Ph. H. fruticosum bumile, totum pilis adpressis incanum, substrigosum ; foliis confertissimis , linearibus, crassis, fere teretibus, obtusissi- mis ; floribus (sub antbesi) fere capitatis ; calyce usque ad medium partito , laciniis linearibus ; tubo coroUae aurantia- cae calycem bis aequante. Ad las Animas 26“16' et Cacbinal de Costa 26®4' lat. m. baue speciem observavi. — Fruticulus modo H/2 pedalis ; folia ad summum 7 lin. longa, fere 1 lin, lata et crassa; calyx 2^/^ lin., corolla 5*^2 ÜQ* longa. Ab H. stenopbyllo non solum foliis sed etiam calyce longe tubuloso , solum usque ad medium fisso ; corolla longe tubulosa etc. toto coelo differt. 255. Hritrichum culycinum Ph. E. perenne? erec- tum, ramosum, bispidum; pilis seu setis albis in parte su- periore patentibus 1— 1/2 lin. longis; foliis sessiUbus, linea- ribus , obtusis ; spicis terminalibus , densifloris , geminatis ; floribus minutissimis, calycibus magnis, excrescentibus , de- mum 4*/2 lin, longis et setis flavis tectis. In vaUe Sandon 25®4' lat. m. et c. 9000 p. s. m. inveni specimina tria, 6-poUicaria, unum fere suffruticosum. Folia lere 9 lin. longa, vix lin. lata; laciniae calyci- nae angustissimae, lineares ; corolla, ut in omnibus sequen- tibus, alba, vix 1 lin. longa , diametro limbi vix 1 lin. ; tubus ejus angustissimus, limbo sensim düatato, plicato, ne- que bypoci-aterimorpbo ; aebaenia laevissima, apice elongata et angustata. Calyce demura maximo facillime cognoscitur. 256. Erilrichum hispidum Ph. E. setis patentibus albis bispidissimum ; caule simplice, erecto ; foliis lato-linea- ribus erectis; spicis densifloris, divisis; calyce 2 lin. longo, setis flavis horrido, laciniis linearibus obtusis, baud accres- centibus; flore magno. In ascensu montis Alto de Varas c. 24®35' lat. m. et 1000 p. s. m. specimen legi. — Caulis 4*/2 poU. altus; folia 10 lin. longa, 1 lin. lata; diam. limbi coroUae fere 3 Un., tubus fere l^/j lin. longus, perfecte cyUndricus nec sensim in limbum dilatatus ; aebaenium elongatum, laevissimum, ut in priore. Ab boc, quocum setis borridia convenit, distinguitur: calyce duplo minore, coroUa vero duplo majore. 257. Erilrichum micranlhum Ph. E. perenne? bu- mile , e basi ramosissimum, erectum , ;piUs albis patentibus bispidum; foliis linearibus; racemis demum valde elongatis, floribus confertis, demum distantibus ; calyce 1 */2 Un. longo, setis flavis horrido; flore parvo. In valle Sandon 25®4' lat. m., 9000 p. s. m. cres- cit. Caulis 5 poll. altus; folia i^/2 Un. longa, 1 Un. lata; coroUa infundibuliformis potius quam hypocraterimorpha, modo 1 Un. longa ; aebaenia elongata , transversim rugosa. — Ab E. hispido floribus minutis, pilis brevioribus tenuioribus; ab E. calycino calyce parvo baud accres- 39 cente, a globulifero Clos, foliis duplo minoribus, spicis longioribus differre videtur. Dimensiones partium floralium a cl. Clos omissae. 258. Erilrichum chaelocalyx Ph. E. annuum, humlle, caule ramoso , diffuso , pilis albis adpressis strigoso ; foliis angusto-linearibus, demum albo-verrucosis ; spicis terminali- bus densifloris ; calyce parvo, vix 1 ‘/j lin. longo, setis lon- gis flavis patentibus horrido , praesertini in basi ; flore mediocri. Ad litus prope Pan de Azucar inveni (26‘’10' lat. m.) — Caulis modo 4 — 5 - pollicaris ; folia fere 9 lin. longa, vix 1 lin. lata, verrucis magnis lacteis, margarita- ceis aspera , quae antea setas gesserant. Diameter corollae 2 lin. Achaenia elongata, rugoso-punctata. — Pubescentia caulis, foliorum et calycis facillime a congeneribus distin- guitur. 259. Erilrichum parviflorum Ph. E. annuum, humile, ramosissimum, cinereum ; caule pilis albis, adpressis strigoso ; foliis subfiliformibus, verrucosis, albo-setosis ; spicis ramosis ; calyce setis patentibus albis tecto, corollaque minimis. In arena litorali prope Caldera frequens crescit. — Radix simplicissima , fusca ; caulis modo 2 — 2 */2 poll. al- tus; folia 4 — 5 lin. longa, Ya ün. lata; flores satis appro- ximati ; calyx vix ultra ^4 longus. Achaenia minima, lin. longa, ovata, cinerea, verrucoso-punctata. 260. Erilrichum slriclum Ph. E. caule erecto, stricto, demum ramoso, pilis patentibus hispido; foliis elongato- linearibus, albo-verrucosis et hispidis, superioribus basi la- tioribus ; ramulis multis, abbreviatis , folia vix aequantibus ; ramis supremis floriferis confertis ; calyce setis flavis tecto ; floribus minutis. Ünicum specimen ad Miguel Diaz 24®36' lat. m. 86 0 p. s. m.* lectum servo. — Caulis 1-pedalis, imo apice florens, et nihilo minus ramulo (abortivo?) in quavis axilla munitus ; folia 14 lin. longa, P/j — 2 lin. lata; calyx 2 lin. longus, laciniis linearibus ; diameter limbi corollae 1 ^4 lin. Achaenia breviora et latiora quam in reliquis speciebus, alba , dense punctata , et verrucis aliquot parum prominen- tibus munita. — Habitus E. cryptanthi Alph. D. C., quöd vero floribus axillaribus fere a basi caulis inde na- tis etc. statim dignoscitur. 261. Erilrichum subamplexicaule Ph. E. pilis albis patentibus hispidum , caulibus ei’ectis, ramosis, debilibus; foliis lanceolato - linearibus , basi lata semiamplexicaulibus ; racemis terminalibus elongatis ; floribus demum remotis ; calyce parvo, setis flavis hispido; corolla magna. Prope P a p o s o in regione fertiliori inveni. — Radix nigra, ramosa. Caulis 1-pedalis, sed vix ^4 üo* crassus; folia 12 lin. longa, 2 lin. lata. Racemi demum 6 poll. longi ; calyx 1 ‘/j — 1 Ys loiigus , corollae diameter 3 lin. Achaenia parva , e fusca albida, elongata , verrucis parvis graniformibus dense obtecta. — Floribus niag- nis cum E. hispido mihi et phacelioidi Clos, con- venit, sed ab hoc spicis elongatis, erectis, floribus distan- tibus; ab E. hispido vero pilis brevioribus mollio- ribus, ab utroque foliis basi lata fere amplexicaulibus differt. 262. Erilrichum gnaphalioides Alph. DC. Gay IV. p. 466. Hunc fruticulum a valle Dona Ines dicta (25®55' lat. m., 7900 p. s. m.) inde ad meridiem fere usque ad Chanaral bajo (26®36' lat. in.) pluries inveni; Februario jam defloruerat. Incolae provinciae Copiapinae Tc del burro seu Te del carnpo vocant et infusiones ejus loco Theae chinensis bibunt. 263. Erilrichum filiforme Ph. E. caule humili, erec- to, parce ramoso, filiformi, pilis albis, adpressis vestito ; foliis lineari-flliformibus; floribus spicatis ; calyce pilis pa- tentibus, flavescenti albis horridis, fructiferis clausis; corol- lae tubo calycem aequante, limbo diametri H/j lin.; nucu- lis albis, asperulis, Prope Hueso Parado specimen inveni. — Caulis modo 4 - pollicaris ; folia ad summum 3^/j lin. longa, ^j^ lin. lata; calyx florifer 1 lin. longus, laciniae lineares, tu- bum subaequantes. Lahiatae. 264. Menlha piperila L. Gay IV. p. 485. Ad aquam de Pan ul dictam 24®4S' lat. m. frequen- tissiina est, incolis Y e r b a b u e n a. 265. Salvia lubiflora Sm. DC. Prodr. XII. p. 325. In toto tractu herbifero litorali aCachinal dela Costa 26®4' lat. m. usque ad Miguel Diaz 24®36' lat. m. occurrit. — Suffrutex elegans, quadi'ipedalis. Cau- lis pubescens , glutinosus. F olia cordato - ovata usque ad 30 lin. longa, 24 — 28 lin. lata, petiolo pollicari fulta, grosse crenata, supra glabra, subtus pallida, pubescentia, imo sublanata. Verticilli distantes, biflori, bracteis ovatis, caducis, nervosis muniti. Pedicelli calyce breviores. Ca- lyx 7 lin. longus, cylindricus, tridentatus, glanduloso - hir- tus; corolla coccinea , magna, 21 lin. longa, pubescens, calycem ter aequans; galea recta, acuta, integi’a, labium trilobum, utrumque tertiam partem tubi aequans. Genita- lia exserta ; staminum connectivum longissimum , sacculo altero antherae obsoleto. 266. Salvia paposana Ph. S. annua. pubei’ula, erec- ta, ramosa; foliis subsessilibus, ovatis, triangularibus . crc- natis , supra subtusque puberulis , floralibus deciduis ; ver- ticillastris 10 — 12 floris ; calyce costato ; tridentato, denti- bus ovalibus ; florifero tubuloso, fructifero ampliato , ovato ; corolla caerulea, calycem bis aequante, staininibus stylo- que glabris exsertis. In eadem regione ab Hueso parado 25°26 lat. m. usque ad Miguel Diaz 24°36' reperitur. — Caulis circa bipedalis , folia inferiora , quae adsunt , fere 2 poll. longa, vix D/j poH- bita, petiolo 2 lin. longo suffulta; su- periora D/2 poH. longa, fere 1^4 lataj basi truncata, imo subcordata; calyces floriferi fere sessilcs, 2^/2 lin. longi. 40 fructiferi campanulati, 4 lin. longi; corolla 4 — 472 longa. Stamini filamentuni breve, connectivum filiforme elongatum est ; cujus rami valde inaequales , brevior apice capitulum parvum, i. e. antherae saccum abortivum, alter longior sac- cum perfectum fert. 2G7. Slachys grandidentala Lindl. Gay IV. p. 503. Tu regione herbosa litorali occurrit ; specimen prope Miguel D i a z lectum servo. 268. Teucrium. In eadem regione hinc inde observavi e. gr. in des- censu ab Agua del Clerigo 25®26 lat. m. et ad Co- bre 24° 16' lat. m., sed specimina lecta amisi. V erhenaceae. 269. Veriena sulphurea Sweet, Gay V. p. 8. Prope Paposo crescit. 270. Veriena erinoides. Larnk. Gay V. p. 10. Cum priore legi. 271. Veriena glauca Gill. Gay V. p. 16. Prope Hueso parado 25°26' lat. m. et 1200 p. s. m. inveni. 272. Veriena iryoides Ph. V. fruticosa, ramosissi- ma, erecta, pubescens sive villosa; foliis confertissimis, sparsis, persistentibus ; profunde tripartitis, laciniis acerosis, pungentibus , in axilla fasciculum globosum foliorum no- vellorum (seu ramum abortivum) gerentibus, eoque longio- ribus ; capitulis florum terminalibus ; bracteis lanceolatis calycem aequantibus , pungentibus ; calyce quinquepartito, laciniis subulatis, pungentibus, ciliatis, tribus majoribus subreflexis; corolla glabra, calycem vix superante. Vide Tab. V. fig. c. A monte Alto de Varas versus lacunam siccam salsam de Puntanegra dictam descendens ad 24°29' lat. m., c. 10,000 p. s. m., et iterum a monte Alto de Puquios versus vallem Pajonal dictam 23°53' et c. 10,500 p. s. m. Verbenam hanc singulärem inveni. — Caulis I72 pedalis. Folia sparsa, subterna, densissime conferta, quippe quae modo 1^/2 aut 2 lin. inter se distant; 2^/2 lin. longa sunt; gemma axillaris vix I72 ün- metitur et plures an- nos persistere videtur. Capitula terminalia vix 6 lin. longa, densa; calyx 3 lin.; corolla pallide rosea, gratum Orchi- dearum odorem spirat. — Characteres nonnullos cum V. juniperina Lag. communes habet, sed in descr. hujus, a cl. Gay data, folia apposita dicuntur, et de fasciculis axillaribus foliorum novellorum altum silentium; quibus noslra habitum tarn pcculiarem sicut Saxifraga bryoi- do8 sive Fabiana bryoides mihi, et Lippia trifida Gay debet. 273. Veriena (Shuttleworthia) deserlicola Ph. V. aufFruticosa , glanduloso- pubescens ; caule basi ramoso, ra- mis crcctis, sex - pollicaribus ; foliis omnibus oppositis, ses- silibus, oblongo-cuneatis, trifidis, margine revolutis ; laciniis inciso dcntalis, plerumque iterum trifidis, acutis; spicis terminalibus. Hingulis ternisve, densis, basi foliatis; brac- teis linearibus, calycem dimidium aequantibus ; calyce quin- quedentato; corolla pallide rosea, calycem bis aequante; appendicibus antherarum exsertis, flavis. Ad aquas Puquios 23°50' lat. m. et 10,800 p. s. m. et Pajonal 23°56' lat. m. et 10,500 p. s. m. mihi occurrit. — Folia fere 8 lin. longa, 5 lin. lata, inferiora internodia aequantia , superiora internodiis breviora ; spicae 10 — 12 lin. longae ; laterales breviter pedunculatae, inter- media fere sessilis ; calyx 4 lin. longus. 274. Bouchea copiapensis Gay V. p. 26. In hortis ad canales irrigationibus inservientes tum ad oppidum Atacama, tum ad Copiapö frequens est; flores odorem gratum Spirant, et planta hortis non indigna est. Fubercula raagnitudine cerasi majoris fert. Fructus maturos non vidi. Num Priva laevis (Juss.) Gay V. p. 7. ab hac distincta est? 275. Lippia trifida Gay V. p. 29. Frequens in parte boreali deserti, ab aqua dePro- fetas dicta 24°45' lat. m., 9000 p. s. m. usque ad oppi- dum Atacama 22°26' lat. ra., 7400 p. s. m. Ab Ata- camensibus Rica-rica vocatur. Odor fortissimus fere Menthae piperitae; 3 — 4 pedales vidi. Äcanthaceae. 276. Dicliptera paposana Ph. D. suffruticosa, basi ramosissima ; caulibus teretibus , sub lente hirtis ; foliis ovato-oblongis, utrinque angustatis, breviter petiolatis, acu- tis, mucronatis; floribus paniculatis; panicula terminali; bracteis ad basin capitulorum lineari subulatis ; involucro a bracteis sex formato ; exterioribus oblongis , cuneatis, acuminatis , subaristatis , interioribus inclusis , inaequalibus subulatis ; calyce bracteis longioribus multo breviore ; co- rolla rosea, labio superiore integro, inferiore apice tri- dentato. In tota regione herbosa litoris deserti, ad Hueso parado, Paposo, Miguel Diaz etc. — Caulis 1 — 2- pedalis ; folia 12 — 15 lin. longa , 8 — 9 lin. lata ; involu- crum capitulorum fere 4 lin. longum 1 lin. latum ; calyx 1 */2 lin. longus ; corolla 6 — 7 lin. longa , tubo 2 72 lin. occupante; semina nigra, granulis albis notata. Solanaceae. 277. Faiiana denudata Miers. Gay V. p. 43. In parte boreali deserti fruticulus hic singularis viri- diluteus aphyllus occurrit, e. gr. in montibus Pingo-pingo 23°40' lat. m., c. 10500' p. s. m.; inter Atacama et S. Bartolo 22°20' lat. m., 7800 p. s. m. prope Puquios 23°50 lat. m., 10800 p. s. m. incolis Tolilla audit. 278. Faiiana iryoides Ph, F. humilis, fruticosa, ramosa, vernicosa, fasciculis foliorum minimorum (ramis abortivis) omnino tecta; foliis veris squamaeformibus; flo- ribus solitariis, vernicosis ramulis laterales terminantibus ; calycis laciniis linearibus , brevibus ; corolla adscendente, ante fauces paulo inflata, plicata; dentibus limbi brevibus, ti’iangularibus, obtusis. Vide Tab. V. fig. D. 41 In raonte Alto de Varas c. 24®29' et 11000 p. s. m. primum vidi, dinde prope Puquios 23°50' et 11000 р. s. m. et in via a Barrancas blancas ad Riofrio с. 24®40' lat. m. et 9500 p. s. m. ; ab incolis pata de p er d i z norainabatur. Tota planta P/j — 2-pedalis. Fasciculi subglobosi foliorum , qui eam omnino tegunt , ita ut cortex nunquain fere conspici possit , diametrum 1 — 1^/4 linearum habent : folia vera vix 1 lin. longa sunt, calyx 1 ‘/j i corolla pallide caerulea 5 lin. longa est; stamina tubo paulo breviora; Stylus leviter bifidus ei aequalis. Foliis parvis confertissi- mis, ex quavis axilla ramum abortivum emittentibus cum Verbena bryoidi et Lippia trifida convenit. 279. Nicotiana solanifolia Walp. Gay V. p. 55. In regione herbosa litorali a Hueso parado 25®26' lat. m. usque ad Miguel Diaz 24°36' crescit. 280. Nicotiana crispa Ph. N. pereunis ? pilosa, glan- duloso - viscosa ; caulibus erectis , ramosis ; foliis sessilibus, oblongo linearibus, obtusis, margine undato-crispis ; floribus ramos terminantibus solitariis vel paniculum paucifloram formantibus ; pedicello dimidium calycem aequante ; caly- cis laciniis late triangularibus , brevibus ; corollae lutes- centis tubo cylindrico, calycem bis aequante; lobis limbi brevibus, obcordatis, erectis. In valle deserti Zorras dicta (24®8' lat. m., 9600 p. s. m.) inveni. Caulis pedem altus, folia 8 lin. longa, 2^/2 lata , plicas 4 — 6 utrinque exhibentes , infima squa- maeformia: pedunculi 3^/2 lin., calyx 4 lin.; corolla 10 lin. longa , diametri 2 lin. — Primum pro N. n o c t i- flora Hook, habui, sed huic dentes calycini acuti lineari- lanceolati, tubus corollae calycem ter aequans limbusque extus purpureus tribuuntur, quae notae in nostram minime quadrant. A N. oulophylla (male pro ulophylla) Dun. DC. prodr. XIII. a p. 560 differt: foliis inferioribus sessilibus, squamae- formibus ? , floribus multo majoribus, (in ulophylla calyx 3 lin. et corolla modo 4 — 4^/2 lin. longa), tubo corollae longiore cylindrico, neque inflato, etc. 281. Nicotiana scapigera Ph. N. annua, molliter pubescens; foliis omnibus radicalibus, oblongis, obtusis, in petiolum lamina breviorem attenuatis; pedunculis radicali- bus folia bis aequantibus, apice paucifloris, superius hirsu- tis, glutinosis; bracteis linearibus, inferioribus flores duplo superantibus ; superioribus brevioribus ; pedicellis brevissi- mis ; calycibus basi bracteolatis , laciniis linearibus , deinde triangularibus; corolla virescente calycem bis aequante, tubulosa; lobis limbi rotundatis; capsula calycem aequante. Prope Agua de Varas, 24°38' lat. m., 9700 p. s. m., nec non ad Puquios 23“50' lat. m. et 11000 p. s. m. inveni. — Radix tenuis, alba, ramosa; petioli 8 lin. longi; lamina folii 16 lin. longa, 6 lin. lata; scapus 4-pol- licaris; bracteae longiores 12 — 14 lin. longae, lin. la- tae; calyx ferere 3 lin., corolla tubo glabriusculo , limbo glanduloso pubescente, 5^/2 lin. longa. — AN. monti- cola Dun. DC. prodr, XIII. a p. 564. pedunculis radi- calibus aphyllis, corolla anguste tubulosa etc. satis super- que distincta videtur. 282. Nicotiana frigida Ph. N. humilis, pubescens, vix glutinosa; caulibus e collo radicis pluribus, 3-pollica- ribus, paucifoliis et paucifloris; foliis anguste lanceolatis, acutis, inferioribus in petiolum dimidiam laminam aequan- tem attenuatis, superioribus subsessilibus ; floribus solitariis, terminalibus axillaribusque ; pedicello dimidium calycem aequante ; calyce magno , tubuloso , angulato - plicato ; den- tibus brevibus, triangularibus; corolla viridi, calycem vix sesquies aequante , dentibus limbi late triangularibus , acu- tiusculis. Prope Riofrio (24®50' lat. m., 10800 p. s. m.) le- gi- — Radix Simplex, alba, tripollicaris , versus collum D/2 lin. crassa; caules in speciminibus , quae attuli, vix tribus internodiis compositi; petioli foliorum radicalium 8 lin. longi; lamina 14 lin. longa, fere 3 lin. lata; pe- dunculus floris terminalis 4 lin. longus, fere 3 lin. latus; calyx 6^/4 lin. longus, dentibus parum inaequalibus ; corolla 7^/2 lin. longa, tubo 2 lin. lato. Bracteae ad basin florum axillarium lineares. Calyx accrescit ; capsulam maturam non vidi. Wadd in g t onia Ph. n. g. Calyx tubulosus , persistens , profunde quinquefidus. Corolla exacte tubulosa, breviter quinquedentata , aestiva- tione valvata. Stamina quinque, imo tubo corollae inserta, inclusa ; lilamenta capillaria ; antherae cordato-bilobae, lon- gitudinaliter dehiscentes ; Ovarium biloculare , multi - ovula- tum, placentis dissepimento adnatis, Stylus erectus, stamina aequans, Stigma capitatum, simplex. Capsula calyce in- clusa, bivalvis, valvis apice bifidis, a dissepimento solutis. Semina plurima, minima, valde rugosa. Inspice Tab. V. fig. E. Apex rami, magn. nat. ; 1, flos nondum apertus, magn. nat. ; 2, corolla aperta, magn. nat. ; 3, calyx fructifer apertus, magn. nat.; 4, Stylus; 5, capsula, magn, naturali. Habitu ad Nicotianam accedit, a qua corollae aestiva- tione valvata discrepat a Fabianis corollae tubo perfecte cylindrico neque sensim ampliato, et valvulis capsulae a dissepimento solu- tis nec non habitu differt. 283. Waddingtonia floribunda Ph. W. annua, pu- bescens, glutinosa; caule erecto, ramosissimo; foliis lineari- lanceolatis; floribus subracemosis , breviter petiolatis , brac- tea filiformi florem plerumque superante fultis ; calyce quinquefido, laciniis lineari - subulatis ; accrescente, demura ovato; corollis calycem semes vel sesquies aequantibus; capsula calyce inclusa. Prope Chanaral bajo 26®36' lat. m., c. 4200 p. s, m. inveni. Caulis 13 poll. altus; folia 9 — 14 lin. lon- ga, 1 — 2^/2 lata; pedunculi 1^/4; calyx fructifer 4^/j lin. longus, 284. Physalis pubescens L. Gay V. p. 62. In valle los Perales prope Paposo 25® lat. m. 6 42 700 p. s. m. crescit, forte quondam culta; incolis Ca- puli audit. 285. Lycopersicum alacamense Ph. L. totum pube- ruluxn ^ cinereuTD 5 foliis interrupte pinnatis^ foliobs majori“ bus pinnatisectis , minoribus obovatis, omnibus inciso-cre- natis ; calyce coroUa (lutea) triplo breviore ; stylo parum exserto. Inter Estancia vieja et Paposo in litore vix 200 p. supra mare, et iterum a montibus Pingo-pingo ad Tilopozo descendens c. 23®22' et 7500 p. s. m. inveni. Gaulis 2 — 3-pedalis; folia poH- longa, 20 lin. lata; foliolis majoribus 11 — 13, 14 lin. longis, Ho. latis composita; ad basin pedicellorum bracteae ovatae, 2 lin. longae, crenatae conspiciuntur ; pedicelli 6 lin. longi, calyx 2 — corollae diameter 8 — 9 lin., antherae 3^/^, Stylus 3 2/4 lin. longus. Cymae 5 — 1 5 - florae , fructus lu- teus, ni fallor, diametri 9 — 10 linearum, globosus. Differt a L. esc u lento pubescentia brevi, incana; calycibus co- rolla multo brevioribus; fructu; a L. cbilensi Dun. pu- bescentia brevi, haud villosa, foliis utrinque canis, non su- perius virescentibus et pilosis; corolla subtus aegre pube- rula, nec villoso canescente; stylo parum exserto. 286. Solanum elaeagnifolium Cavan. Gay V. p. 82. Frequens in hortis oppidi Atacama 7400 p. s. m. 287. Solanum flexuosum (Witberingia fl.) Kemy. Gay V. p. 70. In litoralibus ad Caldera, portum Copiapinorum legi, et, si bene memini, etiam in monte Mejillones 23®5' lat. m. crescit. 288. Solanum paposanum Ph. S. berbaceum, pube- rulum; caule debili, erecto, ramoso; foliis ovatis, basi at- tenuatis, late decurrentibus, utrinque dentibus duobus gros- sis seu lobis acutis munitis, junioribus subtus cinereo-to- mentosis; cymis ramulos terminantibus , subquadrifloris ; pedicellis strigosis demum deflexis; calyce bispido pi’ofunde quinquefido; laciniis linearibus, obtusis; corolla satis mag- na, caelesti. In regione litorali berbosa ad Paposo colligi potest. — Gaulis pedalis, internodia interdum 3-pollicaria; folia 2^/3 poll. longa, 1^/3 poll. lata; dentes acuti, interdum tanfi ut folium lobatum appareat; pedunculus communis ab ultimo folio ad ramificationem P/a poll., pedicelli 6Y2 lin., calyx 2*/j lin. longus ; diameter corollae quinquangula- tac 8*/2 — 9 lin. Stylus stamina stigmate modum excedit. — A S. runcinato R. et P. nec non a Feuillei Dun. (DG. prodr. nr. 128) foliis baud petiolatis, latissime decur- rentibus facili negotio distinguitur. 289. Solanum chenopodioides Lamh. Gay V. p. 69. sive aliud c sectione S. nigri, quac omnia Yerbamora a Cliilcnsibus vocantur, in eadera regione cum priore oc- ciirrit, sed spccimina amisi, ita ut speciem accuratius de- signarc non possim. 290. Lonchesligma hipinnalißdum Ph. (Lonchestigma caule.‘iccns var bi])innatlfidum Dunal DG. prodr. XUI. a. p. 477.) Primum prope Puquios 23®50t- lat. m. et 11000 p. s. m., deinde ad Zorras 24°8' lat. m. , 9600 p. s. m. et, si bene memini, etiam in valle Sandon 25®4' lat. m. et 9000 p. s. m. vidi. — Neque ego flores vidi. AL. cau- lescente praeter folia bipinnatifida laciniis angustioribus munita fructibus differre videtur ; baccae in nostra exsuc- cae , albae ,in caulescente ex Gay V. p. 9 1 . sordide violaceae. Radix pedem longa, pollicem fere crassa, carno- sa, nullo modo tuberosa, ut Indius atacamensis mihi as- seruit , qui banc plantam Tulipapa, et papa cimar- rona (i. e. Solanum sylvestre) appellavit, an cum Solano vero tuberoso quodam eam confundens? Rhop alo Stigma Ph. n. g. Calyx regularis , ovatus , tubulosus , quinquefidus , Co- rolla (albida) tubuloso - infundibuliformis , regularis , quin- quedentata, aestivatione valvata; dentes limbi breves, late trianguläres. Stamina basi inserta, recta, sed filamenta in- ferius in formam plicae saepe pubescentis cum corolla con- nata , superius libera , glabra , filiformia , inaequalia , tubum corollae aequantia. Antherae cordato - ovatae , biloculares, longitudinaliter dehiscentes. Ovarium ovatum, disco car- noso nullo cinctum ; Stylus filiformis rectus, corollam paulo excedens, sensim in Stigma compressura, clavatum dilatatus, laminibus duabus conflatum. Bacca exsucca, calyce inclusa, biloculai’is ; semina ossea, compressa, sed vix reniformia. — Frutices aut suffrutices, foliis minutis, linearibus, integerri- mis, confertis. Cfr. Tab. VI. fig. A. Summitas rami Rh. microphylli; 1, stamen; 2, Stylus cum ovario et disco carnoso, magn. naturali; 3, Stigma, aliquantulum auctum, a duobus lateribus visum ; 4, bacca magnit. naturali; 5, se- men, item; 6, Stigma aliquantulum auctum Rh. penduli. Ad Lycieas pertinere videntur, a Lycioplesio ovario non obovato, stigmate non bilobo , capitato, a J u a- nulloa stylo exserto, a Lycio corolla infundibuliformi, staminibus inclusis etc. satis differt. 291. Rhopalosligma microphyllum Ph. Rh. sufb’uti- cosum, glanduloso-pubescens, viscosum ; foliis minutis, con- fertissimis, sessilibus, oblongo - bnearibus ; floribus solitariis, subterminalibus , erectis ; calyce tubuloso quinquefido ; co- rolla calycem ter aequante extus pubescente, lobis limbi obtusissimis ; stigmate fere obverse triangulari, laminis stig- maticis haud decurrentibus. Inter Agua dulce 26°16' lat. m., 6400 et Chana- ral bajo 26®36' et 4200 p. s. m. in detritu rupium crescit. Incolis O r e g a n i 1 1 o, ut sequens. — Planta bipe- dalis, satis pulchra. Folia modo 2^/^ — 3 lin. longa, — 1 lin. lata; pedunculi vix 1 lin., calyx 4 lin., corolla 10 lin., bacca 4 lin. longa. 292. Rhopalosligma pendulum Ph. Rh. suffrutico- sum, hirsutum , glutinosum ; ramis virgatis , undique ramu- los breves emittentibus ; foliis minutis, 2 lin. longis, con- fertissimis sessilibus, oblongis; floribus in apiee ramulorum subsessilibus , pendubs ; calyce ovato , dentibus triangulari- 43 lanceolatis; corolla calycem 2‘/j aequante; stigmatis lami- nis decurrentibus. Cum priore crescit, cujus forte varietas est, sed stig- matis structura mihi nota gravis videtur. Ramuli 2 lin, inter se distant , inferiores P/4 — 1 ^2 pollices longi, supe- riores ad fasciculos foliorum redacti , abortivi. Pedunculi 1 lin., calyx S^/j lin., corolla 8 lin. longa. Fructus in speciminibus non adsunt. 293. Lycium glaucum Ph. L. fruticosum, erectum, glaberrimum , spinosum ; ramis patentibus , cinereis ; foliis parvis, obovatis, in petiolum satis brevem attenuatis, glau- cis; floribus solitariis, ramulos parvos terminantibus ; calyce campanulato, glauco, laciniis triangularibus, tubum aequan- tibus; corollae sordide violaceae tubo calycem bis aequante, lobis limbi tubum aequantibus ; staminibus exsertis ; bacca. . . . In regione herbosa litorali adllueso parado 25®26' lat. m. inveni. — Frutex orgyalis; spinae 3 lin. longae ; folia 4 lin. longa, 2^/2 lin. lata; petiolus 2, calyx P/4, tubus corollae 2^/2 Hn. longus. 294. Lycium deserli Ph. L. fruticosum, erectum, glabemmum ; ramis patentibus, vetustloribus cinereis, rimo- sis , junioribus albis ; foliis minutis, fasciculatis , oblongo- linearibus , basi attenuatis , sessilibus ; floribus solitariis in fasciculis foliorum ; pedunculis folia aequantibus ; calyce cu- puliformi, plerumque 4-dentato, dentibus brevibus, triangu- laribus ; floribus ; bacca globosa, miniata. Unice inter Cacbiyuyal 25°46' lat. m., 2086 p. s. in. et vallem Tartal 25®30' lat. m. legi. — Frutex ox’- gyalis; folia 2^/4 — 3 lin. longa, 1 lin. lata; spinae 3 lin. longae ; pedunculi 2 lin. ; diameter calycis fructiferi 1 '/j — 2 lin., baccae 3*/j lin. — Differt a L. minutifolio Remy foliis glaberrimis, oblongo - lineax'ibus , neque ovatis, hirsutis; a L. stenopliyllo ejusd. foliis et calyce gla- berrimis, calycis dentibus brevibus , neque elongatis, oblon- gis, obtusis. 295. Lycium horridum Ph. L. fruticosum, erectum, ramosissimum, ramis rigidissimis, crassis, spinosissimis ; fo- liis minimis, fasciculatis, linearibus , acutis , cinereis , hirtel- lis; pilis brevissimis; floribus solitariis e fasciculo foliorum ortis ; pedunculo folia aequante ; calyce cupuliformi, denti- bus quatuor brevibus; corolla tubulosa, staminibus inclusis; bacca ovata. In centro deserti crescit, primum ad aquam de Va- ras dictam , 24°38 lat. m., 9700' s. m. inveni, frequens in vallibus Sandon 25°7' lat. m., 9000' et Vaquillas, 25®4' lat. m. et pariter c. 9000 p. s. m. occurrit, ab in- colis Calpichi vocatur. — Frutex orgyalis; rami anni praecedentis crassi, rigidi, spinas 8 lin. longas et 1 lin. crassas, vix 4 lin. inter se distantes et fasciculos 4 — 6 fo- liorum ostendunt, sed rami novelli longe graciliores sunt. Cortex albus, in ramulis novellis glanduloso-puberulus ; fo- lia modo 2^/4 lin. longa, vix lin. lata; baccae lon- gae miniatae. — A L. deserti discrepat pubescentia, foliis angustioribus, baccis ovatis etc. ; aL. stenophyllo Remy foliis brevioribus, cinereis, margine haud revolutis, calyce brevidentato ; corolla ut videtur breviore et crassiore. (Corollam emarcidam modo examinare licuit.) 296. Lycium humile Ph. L. fruticosum, humile, hu- mifusum, parce spinosum, glaberrimum ; ramis albidis ; fo- liis fasciculatis, oblongo - linearibus, obtusis , basi attenuatis, carnosis, supra canaliculatis, glauco-cinereis ; floribus solita- riis e fasciculo foliorum ortis, subsessilibus, erectis; calyce tubuloso, quatuor- vel quinquedentato ; corolla alba, tubu- losa, sensim dilatata, calycem 2^2 aequante, lobis corollae ovatis, quartam tubi partem aequantibus; staminibus inae- qualibus, majoribus exsertis ; bacca nigra, subglobosa. Frequens in deserto ad aquas e solo argillacco erum- pentibus : piämum prope Cacbiyuyal 25°22' lat. m. 4009 p. s. m. legi, dcinde ad aquam Frofetas dictam 24°45' lat. m., 9000 p. s. m., in valle Chaco 25”! 5' lat. m., 8500 p. s. m. etc.; nomen incolai'um .lumc est. — Rami majores vix ultra 6 poll. longi et cortice satis crasso vestiti sunt; folia majora 4^2 ün. longa, P/2 lin. lata sunt, calyx 2 — 2y^. ün. longus, tubus corollae aliquantulum in- curvus, 6^/2 lin. longus. Bacca magnitudine et fere sapore illis Vaccinii Myrtilli similis. — Differt a L. salso R. et P. caule humili prostrato floribusque fere sessilibus, erectis etc. Nolanaceae. 297. Sorema elegans Ph. S. herbacea, prostrata; foliis basalibus glabris, oblongis seu oblongo - ovatis, sensim in petiolum longum attenuatis ; caulinis geminis, sessilibus, late decuiTentibus, supremis pubescentibus, linearibus, e basi lata sensim acuminatis; floribus magnis, azureis, centro lu- teis; pedunculo follo breviore, calycem dimidium aequante; calyce late aperto , laciniis e basi sensim acuminatis , co- rolla calycem bis aequante, glaberrima. In regione deserti herbosa litorali satis frequens, prae- sertim ad Pap o so. Gaules circa 1-pedales; foliorum radi- calium petiolus bipollicaris , lamina 2^|^ poll. longa, P/2 poll. lata; folia caulina mediana 21 lin. longa, 7 lin. lata; superiora 18 lin. longa, basi 3 lin. lata; pedunculi 6 lin. longi, calyx 11 lin. — Primum pro S. longifolia Miers habui, sed in hac (ex Dunal) folia lineari-spathulata, pedicelli modo P/4 lin., calyx 9 lin. longus etc. 298. Sorema bracleosa Ph. S. herbacea, prostrata, pubescens, valde glutinosa; foliis inferioribus e basi sube- i’osa ortis, lanceolatis, in petiolum longum attenuatis, supe- rioribus subsessilibus , floralibus linearibus , obtusis , flores superantibus ; pedicellis 7 lin. longis, calyce brevioribus; corolla magna, azurea, calycem bis aequante. Prope Cachinal de la Costa 26°4' lat. m., 1700 p. s. m. crescit, nec non prope portum Coquimbo. — Gaules 9-pollicares; folia inferiora 2’/2 poH. longa, 8 lin. lata, basi subei’osa valde singularia, cujus pars dimidia, cadente folio, in caule remanet pulvisculum forraans. Ca- lyx fex’e 7 lin , coi’olla 1 2 lin. longa. — Similis antece- denti, a qua facillime basi suberosa foliorum, foliis supe- 6 * 44 rioribus haud decurrentibus , floralibus longioribus obtusis distinguitur. — Obs. Nuces majores dispermae sunt. 299. Sorema parviflora Ph. S. annua, pumila, gla- briuscula j erecta, aut diffusa j folils spathulatis , radicalibus oblongis, caulinis linearibus; floribus solitariis, axillaribus erectis , pedunculo calyce breviore ; calyce quinquepartito ; laciniis triangulari- lanceolatis ; corolla albida, calycem vix excedente; pedunculo fructifero reflexo. In arena litoris ad Caldera, portum Copiapinorum crescit. — Tota planta vix 3 - pollicaris e collo radicis ramos 2 — 3 erectos emittit ; folia radicalia 8 — 9 lin. longa, 2Y2 lin- inta; caulina totidem longa, sed modo l*/4 ün. lata; calyx florifer 3 lin., fructifer 5 lin. longus. In fructu 13 nuces valde angulatas inveni. 300. Sorema? glulinosa Ph. S. annua, pumila, dense pubescens , glutinosa, erecta ; foliis radicalibus subspathula- tis, caulinis linearibus ; floribus axillaribus pallide caeruleis, satis magnis, breviter pedunculatis ; calyce quinquefido , la- ciniis triangulari - lanceolatis; corolla calycem fere ter ae- quante; pedunculis fructiferis erectis. Prope Caldera in arena litorali legi. — Planta 3 — 9 -pollicaris ; folia radicalia 9 lin. longa, 2^/2 ün. lata; cau- lina totidem longa, sed modo 1 lin. lata; pedunculi 2Y21 cah'x florifer 3 — 4, fructifer 5 lin. longus. — Satis su- perque ab antecedente distincta est : calyce longe minus profunde inciso , fructifero erecto ; corolla multo majore, pubescentia. Forte S. linear! Miers similior, sed hac in Omnibus partibus minor est. S. linearis enim folia 13 lin. longa, pedunculos 6 — 9 lin. longos, calycis lacinias 5- lineares habet. — Drupas modo quinque in fructu inveni, an igitur ad Nolanas proprie sie dictas referenda ? sed habitus omnino Soremae. 301. Dolia salsoloides Lindley. Gay V. p. 109. In declivi herboso montium litoralium prope Paposo inveni. 302. Alona vernicosa Ph. A. fruticulosa, ramosissi- ma, glabriuscula ; foliis confertis, parvis, carnosis, teretibus, ba.si solutis, obtusis; floribus solitariis; pedunculo folia su- })erante; nec non calyce in alabastro rostrato, deinde bila- biato, glutinoso - vernicosis ; corolla magna, infundibuliformi, violacca. Fruticulus hic elegantissimus frequens in litore arenoso ad Caldera, portum Copiapinorum crescit. — Caulis vix 1-pcdalis; folia 2 lin. longa, fere 1 lin. crassa; pedun- culi 3Y2 lin., calyx 4*^2 lin., corolla 12 — 13 lin. longa. — Calyce bilabiato , in alabastro rostrato cum A. rostrata I.indlcy convcnit, sed ramis glaberrimis, foliis brevibus, pedunculo sat longo cum calyce vernicoso differt. — Fruc- tus nonduin aderant. 303. Alona xerophila Ph. A. fruticosa, ramosissima, jiubc.sccns; foliis confertis, linearibus, obtusis, glabriusculis ; axilla albopilosa; pedunculo fructifero deflexo, longitudinem calycis dcinuiu cupulifonnis, explanati aequante; laciniis cal.j-cini3 linearibus, obtusis; corolla Unice prope Cachiyuyal 25®46' lat. m., 2000 p. s. m. legi. — Frutex 3-pedalis: folia 5 lin. longa, lin. lata; pedunculi 3 lin. longi; diameter calycis fructifer! •5 lin. Jam Decembri flores et nuces deciderant. — Dif- fert ab A. ericifolia Miers foliis longe minus confer- tis etc., a rostrata Lindl. et vernicosa nostra calyce fructifero explanato etc. 304. Alona sphaerophylla Ph. A. fruticosa, ramo- sissima, glaberrima; foliis confertissimis , minutissimis , car- nosis, clavatis seu subglobosis, in petiolum brevissimum at- tenuatis ; floribus solitariis , axillaribus , cernuis ; pedunculo filiformi, calycem ovatum, quinquedentatum aequante; co- rolla calyce multo majore. In valle las Animas inveni (26®26' lat. m.), neque alibi vidi. — Fruticulus 1 — -2-pedalis; ramuli vetustioi’es flavescentes, nitidi; folia vix 1 lin. longa, petiolo fere ter- tiam hujus longituclinis partem occupante ; pedunculi 2^/2 lin. longi; dentes calycini exacte trianguläres; corolla 7 lin. longa. Species haec foliis distinctissima est. 305. Alona deserlicola Ph. A. fruticosa , ramosissi- ma, dense glanduloso - pubescens ; foliis parvis, confertis, linearibus , obtusis , margine revolutis ; floribus axillaribus, breve pedunculatis ; calyce quinquepartito , laciniis fere li- nearibus; corolla pallide caerulea, pubescente, infundibuli- formi, calycem ter aequante. In interiore deserti ad Chaco 25®15'lat. m., c. 9500 p. s. m. et ad Chanaral bajo 26®36' lat. rn., 4200 p. s. m. a me inventa est. Frutex bipedalis; rami vetustio- res lactei ; folia 2^/2 — ^ longa, 1 — 1 Yj I P®' dunculus IY2 lin.; calyx 3, corolla 9 lin. longa; stamina inaequalia, duo majora fere Ys corollae aequant; Stylus staminibus majoribus aequalis; ovaria biseriata. Fructus nondum aderant. 300. Alona mollis Ph. A. fruticosa? hirsuta; foliis teretibus, obtusis ; floribus axillaribus, satis magnis ; pedun- culo folia fere bis aequante; calyce magno, inflato, cam- panulato ; laciniis linearibus , Ys fnbi aequantibus ; corollae tubo calycem sesquies aequante, limbo amplo campanulato ; genitalibus exsertis. Ramulum in valle Cachinal de la Costa lectum servo. Folia 3 lin. longa, vix Ys ün- lata; pedunculus 5 lin. longus, calyx 6Y2) corolla fere 12 lin. Stamina in medio tubo corollae inserta sunt, igitur P hro du s micro- phyllus Miers esse non potest, pro quo primum habui. Fructum non vidi. 307. Alona micrantha Ph. A. fruticosa, ramosissi- ma , pilis brevissimis hirtella ; foliis confertis , carnosis, linear! - spathulatis ; floribus parvis , breviter petiolatis ; ca- lyce subcylindrico, ultra medium partito, laciniis linearibus obtusis; corolla calycem bis aequante, pallide caerulea; ge- nitalibus exsertis. Eodem loco cum priore inveni. — Frutex circa bi- pedalis. Folia 5 lin. longa, IY2 lata; pedunculi IY45 calyx 3 lin., corolla 5"' longa. Drupae 4 — 6 ovales seu 45 oblongae, angulosae. — Differt ab antecedente pubescen- tia, calyce haud inflato, campanulato, ultra medium par- tito, corolla duplo minore 308. Alona pusilla Ph. A. annua, dense hirsuta; caule erecto , superius ramoso ; foliis spathulatis , obtusis ; floribus axillaribus, breviter pedunculatis ; calyce parvo, usque ad medium partito ; corolla calyce multoties longiore, tubo perangusto, virescente, faucibus albis, limbo pallide caeruleo. Specimina duo , quae servo, prope Caldera lecta sunt, aut in valle Cachinal de la Costa. — Caulis quinquepollicaris , crassitie pennae corvinae. Folia radica- lia emarcida, longe petiolata, caulina 7 lin. longa, lata, sensim in petiolum longum attenuata, rainea sub- sessilia. Pedunculi P/j lin., calyx totidem longus, corolla 7 lin., stamina inaequalia, duo majora corollae aequant ; Stylus staminibus majoribus subaequalis est. Unicus fruc- tus, quem examinare Hcuit, drupas siccas quatuor globosas, valde inaequales, opacas, nigras ostendit. 309. Alibrexia villosa Ph. A. fruticosa, erecta, ra- mosissima, dense villosa, cinerascens; foliis sparsis, Hneari- teretibus , obtusis , subtus canaliculatis ; floribus solitariis breviter pedunculatis ; calyce tubuloso , quinquepartito , la- ciniis linearibus obtusis ; corolla fere hypocraterimorpha , e caeruleo alba , tubo calycem aequante , albo - villoso ; lobis limbi ovatis, quartam tubi partem aequantibus; pedunculis fructiferis reflexis. Prope Breadal 25®25' lat. m., c. 1800 p. s. m. in- veni. — Frutex circa bipedalis; folia 4 lin. longa, ‘/z ün. lata; pedunculus l’/j, calyx 4, corolla lin. longa. Ca- lyx fructifer vix accrescit ; drupas sex , valde inaequales, vernicosas in fructu inveni. 310. Alibrexia incana Ph. A. fruticosa, erecta, ra- mosissima, pilis brevibus furcatis ramosisve dense vestita et incana ; foliis confertissimis , fere fasciculatis , carnosis, spathulato - clavatis , obtusis ; floribus solitariis , axillaribus, breviter pedunculatis; calyce ultra medium partito, laciniis linearibus obtusis; corolla calycem bis aequante, e virea- cente albida. In litorali prope Paposo obvia est. — Fruticulus 1 ‘/j - pedalis , ramosissimus , caespites densissimos format; folia 4 — 5 lin. longa, fere 1 lin. crassa; pedunculus 1 lin., calyx 2^/2 , corolla 4^/j lin. longa ; tubus corollae calyce angustior est, lobi limbi ovati reflexi; stamina tubum co- rollae fere aequant; Stylus staminibus multo brevior est. Fructus nondum aderant. Observatio. Omnes Nolanaceae fruticosae ab incolis Sosa brava vocantur. Scr ofularineae. 311. Salpiglossis spinescens Clos. Gay V. p. 127. Prope Chanaral bajo 26®36' lat. m., 4200 p. s. m. inveni. 312. Salpiglossis parviflora Ph. S. pubescens, glu- tinosa; caule erecto, ramosissirao, dicbotomo; foliis radica- libus oblongis, in petiolum attenuatis, profunde sinuato den tatis, imo pinnatifldis, rameis linearibus, integris, supremis minimis; floribus parvis, apices ramulorum terminantibus, luteis, nigro-venosis ; calyce glanduloso. In valle Sandon 25®4' lat. m. et c. 9000 p. s. m. reperitur. Caulis pedalis ad basin foliis fere rosulatis cinc- tus, quae fere 16 lin. longa, 4 lata sunt et dentes utrin- que 4 — 5 habent; pedunculi 6 lin., calyx corolla 3*/j lin. longa. Capsula ovata, semina angulata. 313. Mimulus nanus Ph. M. minimus, vix pollicaris, glaberrimus, subuniflorus; foliis rosulatis, ovatis, in petio- lum brevissimum attenuatis, subintegerrimis ; flore terrninali, subsessili , erecto ; lobis calycinis latis , subtriangularibus, superiore majore ; corolla calycem fere ter aequante , lutea, purpureo punctata; stylo elongato. In valle Sandon ad basin humidam rupis cujusdam quinque specimina inveni. Folia ad summum 2*/j lin. longa, flos 3 lin. longus. 314. Mimulus depressus Ph. M. glaberrimus, humil- limus, caule brevi, undique radicante; foliis inagnis, con- feitis, ovatis, in petiolum brevem, latissimum attenuatis, serrato - dentatis , subrosulatis ; floribus in apice caulis con- fertis , subsessilibus ; calycis lobis late - triangularibus , inae- qualibus; corolla calycem ter aequante, citrina, immaculata; staminibus majoribus et stylo calycem bis aequantibus. In eadem valle ad fontem superiorem c. 9500 p. s. m. inveni. Planta primo adspectu acaulis videtur. Folia 21 lin. longa, 1 2 lin. lata ; petiolus basi fere 3 lin. latus ; la- mina fere semper fascia transversa nigra notota est. Ca- lyx 2, corolla 7 lin. longa ; haec intus barbata. 315. Orlhocarpus auslralis Benlh. Gay V. p. 143. Prope Paposo in regione herbosa occumt. 316. Linaria canadensis (Antirrhinum L.) Gay V. p. 150. Cum priore, nec non ad Cachinal de la Costa 26®4' lat. m. legi. 317. Schizanlhus laelus Ph. Sch. hispidulus ; foliis pinnati-sectis, segmentis distantibus, subdentatis; pedunculis florem aequantibus ; floribus parvis, intense caeruleis ; tubo corollae calycem aequante ; labji superioris laciniis latissimis, tubo brevi, calycem aequante; labii inferioris lacinia media cucullata, lobis obtusis. In regione herbosa litorali ad Cachinal de la Cos- ta, Hueso parado, Paposo inveni. Caulis 1 ’/j pedes altus ; folia inferiora caulina 3 poll. longa, 12 — 13 lin. lata; segmenta 2 lin. lata, dentibus utrinque circa duobus; calyx 1^/4 lin. longus, corolla 5 lin. Pili pedunculi et calycis clava nigra terminati. — A Sch. pinnato, retuso et gracili flore longe minore differt. 318. Schizanlhus lacteus Ph. Sch. pubescens; foliis caulinis omnibus linearibus, pinnatifido - dentatis, dentibus obtusis ; corollae lacteae tubo calycem modo bis aequante ; labii superioris tubum aequantis lacinia media ovata, emar- 46 ginata; lacinia media labü inferioris bifida, lobis angustis, linearibus. Speciraina duo parva prope Hueso parado 25”26' lat. ra., 1200 p. s. m. lecta servo. — Folia 11 lin. longa, dentibus s. lobis utrinque 6 — 7 ; fioralia pariter dentata sunt, etsi minus profunde et dentibus paucioribus. Pe- dunculi calycem 2‘/2 lin. longum superant. Calycis la- ciniae anguste lineares, obtusae. Labium superius corollae tubum subaequat, stamina labium minus aequant. Capsula calyce accrescente longior. — A Sch. candido tubo longe breviori facili negotio distinguitur. 319. Calceolaria racemosa Cav.? Gay V. p. 177. Prope Pap OSO in regione fertiliori crescit. — Gau- lis 1 — 2 - pedalis, internodiis 2 — 3 formatus, basi pilis al- bis, planis hirsutus, superius glanduloso puberulus. Folia radicalia seu potius ex imo caule nata rosulata, oblonga, in petiolum brevem attenuata, obtusiuscula, remote denticula- ta, fere integerrrima, ciliata, supra glabriuscula, subtus prae- sertim in venis pubescentia, fere 6 poll. longa, 2 lata; caulina sessilia, ovata. Eacemi gemini, 3 — 4 pollices longi uterque circa 9-florus, pedunculis geminis glanduloso - pu- pescentibus, 6 lin. longis; uno vel duobus ex divisione ramorum oüis longioribus. Calyx florifer 2 lin., fructifer 4 lin. Corolla fere 6 lin. longa ; labium superius calycem aequans , vel paulo superans ; inferius elongatum , late apertum. 320. Calceolaria paposana Ph. C. fruticosa s. suf- l'ruticosa, glanduloso - pubescens ; ramis elongatis, foliis ses- silibus, ovato - oblongis, grosse dentatis, rugosis, supra sca- bris, subtus dense pubescentibus, fere toinentosis ; floralibus late ovatis; paniculis elongatis, densifioris; bracteis ovato- oblongis integerrimis ; calyce satis magno; corolla parva, calycem bis aequante, citrina; labio superiore bravissimo, inferiore elongato, longe aperto. Prope P a p o so cum priore legi , sed in tota regione ista occurrere videtur. — Planta 1 — 2-pedalis; folia 2 poll. longa, 10 lin. lata; panicula 6 poll. longa; pedicelli 4 — 6 lin., calyx fere 2 lin., corolla 4‘/2 hn. longa. — C. vis- cosissimae Lindley similior quam ulli alii chilensi, sed non viscosa, calyx haud tomentosus, et labium inferius corollae elongatum, longe apertum. 321. Calceolaria bipinnalißda Ph. C. herbacea, erecta, debilis, pilosa, viscosa, ramosa, foliosa; foliis petiolatis, pinnatis, pinnis oblongo - lanceolatis, pinnatifidis, pedunculis nnifloris, elongatis, apices ramorum terminantibus ; corollae lutcac labio superiore brevi, calycem haud aequante, in- feriore subgloboso, calycem bis aequante. Ad fontcm Miguel Diaz dictum inveni. — Gau- lis 2 — 3 -pedalis, l'|^ lin. crassus; folia 2Yj poll. longa, P/i poll. lata, pinnis utrinque 4 — 6; pedunculi 13 lin. longi, calyx 2*/j lin., corolla 5 lin. longa. Plumbaginae, 322. Plumbnfjo caerulea Knlh. Gay V. p. 193. In variis locis regionis litoralis reperitur, e. gr. Hueso parado. 323. Statice plumosa Ph. St. caule erecto, fruticoso, ramosissimo, articulato, aphyllo, cinereo ; squamis amplexi- caulibus, ovato-lanceolatis, scariosis, rufis, margine hyalinis, articulos superantibus ; floribus subspicatis, terminalibus ; spiculis bifloris, involucratis ; calyce costato, in costis cilia- to, dentibus demum subulatis, longe plumosis, coroUam pentapetalam aequantibus. In regione litorali deserti ad Ghanaral de las Animas 26®20' et Paposo inveni. — Fruticulus bipe- dalis , ramosissimus , rami fere filiformes. Squamae 1 — I'/i lin. longae; internodia in ramulis junioribus paulo breviora. Spiculae circa 3 lin. ; bracteae ovatae, caeterum squamis caulinis similes. Laciniae calycis basi alatae, alis hyalinis , tubum fere bis aequantes , appendix pilosa tubo paulo longior. Gorolla anguste tubulosa apparet, sed pentapetala est , petalis lineari - spathulatis : stamina imo petalorum ungui inserta petalo parum breviora ; filamentum filiforme, anthera subglobosa. Styli quinque filiformes. Gum specimina non dum bene florentia invenerim de fructu et semine nihil afferre possum. Inspice Tab. VI. fig. B. Ramulus magnit. natur. ; I , flores duo cum bracteis suis, magnit. nat.; 2, calyx cum corolla, magn. nat.; 3, calyx auctus; 4, petalum cum stamine, auctum. Species calycis laciniis primum alatis, demum plumo- sis valde singularis , quae forte proprii generis honores meretur. Plantagineae. 324. Plantago deserlicola Ph. PI. annua, acaulis; foliis linearibus, utrinque attenuatis, apice calloso termina- tis, pubescenti-pilosis , multinerviis ; pedunculis adscendenti- bus, pubescentibus; spica laxa, 6 — 12-flora; bracteis ovato- lanceolatis , longe acuminatis , ®/4 calycis aequantibus ; laci- niis calycinis ovatis, late scariosis, nervo mediano praeser- tim apice hirsuto ; lobis corollae obtusiusculis , angustis, erectis, dimidium calycem aequantibus ; capsula disperma. Prope Hueso parado et Paposo legi. Folia 2 poll. 4 lin. longa, 1 lin. lata; pedunculi numerosi, foliis aequales vel longiores, spicae 6 — 8 lin. longae, calyx 2 lin., laciniae corollae ^4 longae. — A PI. patagonica Dene apud Gay = Raneaguae Steud. pubescentia, fo- liis nervosis , spica multiflora ; aPl. tumida Dene apud Gay lobis corollae erectis , longioribus , angustioribus ; a PI. Steinheilii Brnd. pubescentia, a PI. callosa Gol. macrosperma Steud. pubescentia longe diversa etc. sta- tim dignoscitur. 325. Plantago litorea Ph. PI. perennis, acaulis; radice simplici, collo bulboso, pilis longis albis vestito; foliis linearibus sericeis , subeveniis ; pedunculis elongatis, adscendentibus, sericeis; spica oblonga, circa 12-flora, sub- disticha, compacta, hirsuta; bracteis orbicularibus, dimidium calycem aequantibus; laciniis calycinis orbicularibus; lobis 47 corollae brevibus, tertiam tubi partem modo aequantibus, oblongis, erectis demum reflexis; capsula subglobosa, dis- perma ; seminibus exquisite marginatis. In litoris arena prope Caldera, portum oppidi Co- piapö, inveni. — Folia 18 lin. longa, 1 lin. lata; pe- dunculi 3 - pollicares ; spica 6 lin, longa; calyx 1^/3 lin., lobi corollae vix lin. longi, Jam collum bulbosum, albo - hirsutum hanc speciem satis distinguit, praeterea a PI. deserticola spica haud interrupta hirsuta, bracteis orbicularibus, vix dimidium calycem aequantibus, lobis co- rollae brevioribus , latioribus , seminibus marginatis ; a PI. patagonica s. Raneaguae Steud. spica multiflora, lobis calycinis obtusissimis, a PI. tumida bracteis obtusis brevibus, laciniis calycinis rotundatis, a PI. Stein lieilii et callosa pubescentia longe diversa discrepat. 326. Planlago brachyanlha Ph. PI. annua, acaulis foliis linearibus, albo - hirsutis , uninerviis; pedunculis pu- bescentibus, folia parum superantibus; spica oblonga circa 12-flora, hirsuta; bracteis ovato-lanceolatis, calycem sub- aequantibus; laciniis calycinis ovatis, margine scarioso, basi lato , apicem laciniae non attingente ; lobis corollae ovatis, obtusis, erectis ; capsula disperma. Prope Cachinal de la Costa inveni, 26®4' lat. m. Folia 2 poll. 8 lin. longa, vix lata; pedunculi 3 poll. 8 lin. longi; spicae 6, sepala 2, lobi corollae ‘/a longi. A priore praeter durationem bracteis et sepalis, a deserticola laciniis brevibus ovatis corollae ; a pata- gonica Gay (Raneaguae Steudel) spica multiflora, lo- bis ovatis corollae; a PI. tumida floribus et praesertira lobis corollae duplo minoribus etc. differt, 327. Planlago Candollei Rap.? Gay V, p. 197. In prato ad flnem vallis Guanillo prope Paposo crescit, specimina colligere neglexi, incolis L 1 a n t e n. Ny ctagineae. 328. Oxybaphus micranlhus Choisy. Gay V. p. 206. In tractu litorali herboso satis frequens est : ad H u e s o parado, Paposo, Miguel Diaz eum vidi. Amarant aceae. 329. Telanlhera junciflora Remy. Gay V. p. 224. Lsdem locis cum priore habitat. 330. Amaranlus sp. In horto loci Chanaral bajo, seu F i n e a de Chanaral dicto, Ghenopo de a e. 331. Chenopodium murale L.? Gay V, p. 231. Ad aquam Pan ul 24°48' lat. m. in litorali vidi, sed specimina non legi. 332. Chenopodium frigidum Ph. Ch. annuum, de- cumbens; foliis petiolatis, triangulari - seu rhombeo - ovatis, obtusis, integerrimimis, furfuraceis, incanis. ln valle Riofrio 24®50' lat. m., 10,600 p. s. m. in- veni. — Radix Simplex; caulis basi ramosus, ramis spi- thameis. Folia inferiora 3^/j lin. longa, totidem lata; pe- tioli breves aut dimidiara laminam aequantes. Semina ma- tura nondum aderant. — Differt a Ch. albo var. an- d i n a foliis rnulto latioribus, breviter petiolatis, 333. Chenopodium haslalum Ph. Ch. caule herbaceo, erecto, striato; foliis triangularibus, basi truncatis, hastatis, auctis, integerrimis, farinosis ; pedunculo laminam vix ae- quante; spicis paniculatis, iuterruptis, subaphyllLs. In maritimis ad Caldera, portum oppidis Capiapö legi; cl. Gay ad Coquimbo invenerat (herb. nr. 1325.) Caulis vix pedalis, ramo.sus; folia 4 — 5 lin. longa, 3^/2 — 4 lin. lata; suprema mox dentes duos laterales s, basales divaricatos, mox vero fere obsoletes ostendunt. Glomeruli florum interdum bracteam setacearn, glomerulum aequantem habent. Semina matura non vidi ; immatura rugoso-punctata, opaca sunt. 334. Älriplex mucronalum Ph. A. suffruticosum, de- cumbens , furfuraceum , incanum ; foliis confertis , suborbi- cularibus, basi truncatis , fere cordatis , subsessilibus , apice breviter mucronatis, integerrimis; floribus femineis axilla- ribus; perigoniis (bracteis Gay) transversis, apice triden- tatis, dorso appendiculatis. In valle C ach i n al de la Costa 26®4‘ lat. m., 1700 p. s. m. crescit. — Rami decumbentes, 9 — 12 lin. longi; folia fere 5 lin. lata et cum petiolo brevi fere totidem longa, conferta; mucro apicis plerumque in foliis superiori- bus valde distinctus. Florum glomeruli et axillares et ter- minales; terminales fere unice masculi. Perigonium l^/g lin. latum, vix lin. longum, medio dente acute et utrinque lobo rotundato munitum , appendiculis in dorso instructum, 335. Älriplex relusum Remy. Gay V. p. 240. Prope Cachiyuyal 25®22' lat. ni., 4000 p. s. m. frequens conspicitur. 336. Älriplex deserlicola Ph. A. fruticosum , raino- sissimum, dioicum, incanum, glabrum; foliis breviter petio- latis, oblongis, obtusissimis integerrimis, majoribus basi subhastatis ; perigoniis femineis subtriangulari - rotundatis, acutiusculis , obsolete carinatis , subinaequalibus , stylis inclusis. In deserto atacamensi frequens ; specimina in valle 1 a Encantada 25®40' lat. m. et 8000 p. s. m. et prope Chanaral bajo 26®36' lat. m. et 4200 p. s. m, legi; incolis Cachiyuya, ut reliquae species fruticosae. Fru- tex plerumque orgyalis, ramosissimus, glaberrimus, omnino albus, ramulis junioribus teretibus. Folia majora 9 lin. longa, 6 lin. lata, crassa, apice rotundata, basi aliquantum cuneata et utrinque dente obtuso munita, qui in foliis su- perioribus deficit. Perigonium 2^/3 lin. latum, 2^/j lin. lon- gum, inaequale , foliolum alterum convexum , paulo niajus, alterum apice concavum , paulo brevius ; basis eorum trun- cata; apex angulum distinctum format. Semen castaneum / 48 margine rotundatum. — DLffert ab A. retuso Remy foliis brevius petiolatis, inferioribus subhastatis; involucris raajoribus, basi fere truncatis, apice magis productis; se- mine duplo raajore. 337. Atriplex atacamense Ph. A. fruticosum, ramo- sissimum, dioicum, incanum, glabrum, insigniter lepidotum, ramis novellis sulcatis; foliis subsessilibus , ovatis, si- nuato dentatis, emarginatis; foliolis perigonii inaequalibus, transversis, retusis. Circa oppidum Atacama 22®26' lat. m., 7400 p. s. m. frequentissimum est. — Frutex bi-vel tripedalis, squaniis magis lepidotis quam aliae species chilenses; folia 5 lin. longa , 4 lin. lata , utrinque dentibus obtusis 2 — 3 munita; foliola perigonii 2^/j lin. lata, P/3 lin. longa, retusa. 338. Ätriplex microphyllum Ph. A. fruticosum, ramo- sissimum, dioicum, tomentoso - furfuraceum, incanum; foliis confertissimis, subimbricatis, minutis, cordato-triangularibus, semiamplexicaulibus, integerrimis, crassis, in axilla fasciculo foliorum novellorum munitis; floribus masculis ad apicem ramulorum dense confertis. In centro deserti frequens e. g. in montibus Pingo- pingo 2304O' lat. m., 10,800 p. s. m., ad Tilopozo 23°20' lat. m., 7330 p. s. m., Puquios 23050' lat. m., 10500 p. s. m., Barrancas blancas 24®32' lat. m. 0000 p. s. m. — Frutex bipedalis, foliis minutissimis, confertissimis, in quavis axilla fasciculum foliorum gerenti- bus valde insignis. Cortex ramorum adultorum, postquam squamae villosae decedecunt, epidermide nitidissima vesti- tur. Folia 2 lin. longa, totidem lata. 339. Salicornia peruviana Klh.'i Gay V. p. 245. Ad ripam paludis immensae sale obtectae, quam de Atacama voco, 7400 p. s. m. variis locis conspicitur. — Kami floriferi 2^/2 ün- crassi, articuli 2 lin. alti. 340. Suaeda divaricala Moq. Gay V. p. 247. In arenosis litoreis ad Caldera, portum Copiapino- rum, nec non in valle Cachinal de la Costa 2604' lat. m., 1700 p. s. m. vidi. Phytolacceae. 341. Ercilia volubilis Jussieu. Gay V. p. 262. Ad aquam del Clerigo prope Hueso parado 25026' lat. m. et 1237 p. s. m. inveni; incolis üvilla. Ad carbonem conficiendum adhibetui’. Polygoneae. 342. liumex crispus L.? Gay V. p. 277. Ad aquam Panul in litore 24048' lat. m. vidi, sed spccimina nulla legi. 343. Chorizanlhe commissuralis Remy. Gay. V. p. 287. In arcna litorali prope Caldera, portum Copiapino- nmi rcpcri. Santalaceae. 344. Quinchamalium camosum Ph. Q. annuum, hu- mile; caulibus erectis, 3-pollicaribus ; foliis carnosis, tereti- bus, obtusis, 6^/2 lin. longis , fere 1 lin. crassis ; perigonio 3*/^ lin. longo, extus viridi, laciniis lineari lanceolatis, ^4 tubi aequantibus; filamentis laciniarum aequantibus, antheris linearibus, filamento suo paulo longioribus, stylo stamina superante ; fructu Duo specimina prope Cachinal de la Costa 2604' lat. m., 1700 p. s. m. inveni. — Species foliis carnosis, teretibus distinctissima , propter magnitudinem et habitum unice cum Q. parvifloro mihi comparanda. Capitula foliis involucrata. 345. Quinchamalium thesioides Ph. Q. annum? ra- dice tenui, simplici; caulibus strictis, erectis, valde striatis; foliis rigidis, linearibus, acutis, caulinis medianis 8 lin. lon- gis, lin. latis; capitulis densis ; perigonio parvo, 3 lin. longo, extus viridi, laciniis linearibus dimidium tubum ae- quantibus, stamina superantibus, stylo brevioribus; antheris linearibus, sessilibus; nuculis haud costatis. Prope Hueso parado 25026' lat. m., 1200 p. s. m. legi. — Primum pro Qu. ericoidi Brongn. habui, quo- cum fructibus haud costatis foliisque strictis convenit, sed folia in nostro duplo longiora, capitula laxa non sunt, antherae sessiles et Stylus non staminibus brevior, sed flore longior est. 345 b. Quinchamalium thesioides yar. flaccidum Ph. Eodem loco Quinchamalium legi, quod cum priore floribus et fructu omnino convenire videtur, sed foliis flac- cidis, filiformibus, 11 lin. longis, vix ‘/z ^o.tis differt; hac foliorum nota ad Qu. gracile Brong. accedit, a quo vero fructu haud costato et flore minore, longe minus fisso abunde discrepat. EwpTiorhiaceae. 346. Euphorbiä lacliflua Ph. Eu. fruticosa, inermis, orgyalis, glaberrima; foliis sessilibus, oblongo - linearibus acutis ; floribus ad apices ramulorum dispositis , solitariis ternisve ; bracteis suborbicularibus ; glandulis involucri trans- versis rotundatis ; capsula leviter granulata ; seminibus albo- cinereis, laevibus. In regione litorali a Pan de azucar 26O10' lat. m. usque ad Paposo 250 lat. m. fere ubique reperitur, inco- lis Lechera audit, unde nomen speciei desumpsi. — Frutex 1 — 1^2 poH* crassus, lacte tarn abundante scatens, ut cortex post tres menses incisus magnam copiam effude- rit. Cortex cinereus, ramuli plurimi brevissimi, plerique abortientes ; folia 9 lin. longa , 2 lin. lata ; bracteae 4 — 5 lin. longae, totidem latae; capsula 2^/j lin. longa. Cortex semper lichenibus dense obtectus; rami minores saepissime nodos inflatos, ab insecti cujusdam (Cecidomyae ?) larva illos habitante productos ostendunt. Tillandsia humi- lis Presl. fere unice in hac Euphorbiä crescit. 49 347. Euphorbia copiapina Ph. Eu. annua? glaber- rima, decumbens, diffusa, raniosissima ; foliis petiolatis, suborbicularibus, basi subtruncatis ; umbellis dichotomis ; bracteis sessilibus, acutis, caeterum foliis conformibus ; cap- sulis laevibus. In litore arenoso prope Caldera, porluni Copiapino- rum, frequens. — Gaules vix 4 — 6-pollicai’es ; folia ener- via, inferiora petiolo lin. longo fulta, superiora sensim brevius petiolata, floralia sessilia; lamina S*/« lin. lata, '^^/2 — 3 lin. longa, basi truncata. Flos primus breviter pedunculatus. Involucrum (petala) purpureum , dentibus carnosis obtusis. Semina albida, 1 lin. longa, apice trique- tra laevissima. — Ab E u. c h i 1 e n s i Rieh, foliis basi truncatis, distinte petiolatis, enerviis, umbellis dichoto- mis etc. abunde differt. 348. Euphorbia rolundifolia Hook. Gay V. p. 337. Frequens prope oppidum Atacama. 349. Euphorbia hypericifolia L. Gay V. p. 336. Prope Chanaral bajo s. Finea de Chanaral 26°36' lat. m., 4200 p. s. m. inveni. 350. Chiropelalum canescens Ph. Ch. suffruticosum pilis densis adpressis sericeo - canescens ; foliis breviter pe- tiolatis, inferioribus ovatis, trinerviis, superioribus lanceo- latis, triplinerviis, imo pennatinerviis ; petalis quinquelidis, calycem aequantibus; capsula dense villosa. Prope Hu eso parado 25®26' lat. m. et 1200 p. s. m. crescit. — Suffrutex pedalis; i^raesertim in caulibus dense sericeus, fere albus ; folia inferiora 8 lin. longa, 6 lin. lata, petiolo bilineari insidentia; superiora 11 lin. longa, 4 lata, subsessilia. Racemi erecti , folio aliquantulum bre- viores ; calycis segmenta vix 1 lin. longa , petala et sta- mina aequant. Petala cuneata, laciniis duabus exteriori- bus divaricatis. Capsula 2 lin. longa. — Forma fo- liorum cum Ch. lanceolato (Croton 1.) Cav. conve- nit, sed pubescentia et racemis brevibus facillime distin- guitur. 351. Crolon collinus Ph. Cr. fruticosus erectus; ra- mulis novellis, petiolis tloribusque dense flavo - hirsutis ; fo- liis breviter petiolatis, ovatis, cordatis, margine repando denticulatis , supra pilis brevissimis stellatis tectis , subtus valde venosis pilisque longis , mollibus, dense vestitis; ra- cemo spiciformi terminali, floribus brevissime pedicellatis, femineis inferis; laciniis calycinis oblongis, intus glabris; petalis floris masculi spathulatis , ungue densissime ciliato- villoso ; filamentis basi pariter longe barbatis. In declivi raontium litoralium prope Paposo occur- rit, incolis Higuerilla dictus. — Frutex orgyalis, ra- mis 1 Y2 — 2 lin. crassis ; petioli 8 lin. longi , canaliculati, lamina folii 4 poll. longa, fere 3 poll. lata, obtusiuscula, nigro mucronata. Stipulae minimae, vix */? longae. Racemus sub initio florendi 3 poll. longus ; bracteae linea- res 1 ‘/j lin. longae. Flores feminei subsessiles; calyx 1^/3 lin. longus; Stigmata exserta, involuta, (sicca) nigra; pedunculi florum raasculorum 2 longi, calycem subaequan- tes; petala et stamina calycem aequant. Capsula (imma- tura) ovata. Ur ticeae. 352. Freirea erecta Ph. Fr. caulibus tenuibus, erec- tis, glabriusculis ; petiolis filiformibus, tertiam partem folio- rum, ovatorum, acuminatorum aequantibus; laciniis involu- cri flores bis aequantibus. Ad Paposo et Miguel Diaz legi. — Gaules erecti, pedales , basi tantum ramosi , caeterum virgati , adultiores glaberrimi; internodia 1 — 2 - pollicaria ; petioli plerumque 2 -lineares et breviores, raro 3 lin. longi; folia raajora 8 lin. longa, 5 lin. lata, longe magis acuminata quam in F r. humifusa, apice ipso tarnen obtusiusculo , parce pilosa; laciniae involucri 1 ‘/j lin. longae, pilosae etc. Pip eraceae. 353. Peperomia Dölli Ph. P. foliis carnosis, verti- cillatis, ternis quaternisve, cuneatis, subtus rubris, carina- tis, fere triquetris ; amentis 1 — 4, elongatis gracilibus. In valle Guanillo dicto prope Paposo, nec non prope aquam Pan ul dictam inveni. Gaules spithamei, lin. crassi, carnosi ; internodia 6 — 12 lin. longa; folia 4^/2 lin. longa, H/2 — 1% ^^.ta. Amenta 2^/2 — 3^2 poll. longa, vix lin. crassa. Fructus minimi, globosi. Gnetaceae. 3 54. Ephedra andina Pöpp? Gay V. p. 500. Frequens in locis mediterraneis deserti, jam supra Breadal paucas leucas a mari distans, c. 25®25‘ lat. m. et 1700 p. s. m. priraos frutices inveni; sed etiam locis satis elevatis. e. gr. ad Puquios 23°3' lat. ra., 11000 p. s. m. crescit. Incolis Pingo-pingo; muli ramulis vescuntur, homines fructum i. e. bracteas demum carnosas, rubras, satis insipidas comedunt. Juncagineae. 355. Triglochin fonlicola Ph. Tr. radice fibrosa; scapo foliis semiteretibus multo longiore, flores 10 — 17 gerente ; fructibus tricoccis, lincaribus, basi attenuatis, rha- chi adpressis ; stigmatibus plumosis coronatis , pedicellum suum bis vel ter aequantibus. Ad fontem Agua de Profetas dictam 24°45' lat. m., 9000 p. s. m. primum vidi, deinde ad Zorras 24®8' lat. m. et in aliis locis similibus; sequente rarior est. — Scapus circa sexpollicaris ; folia modo 2 — 4 poll. longa, ligula brevissiraa; flores fere 1 lin.; capsulae 3 lin. longae, 2/3 latae, tertia vel quarta pars eorum ad basin attenuata; corona plumosa stigmatum fructu multo latior est. 356. Triglochin atacamensis Ph. Tr. radice repente, stolonifera; scapo paucifloro, laevi, adscendente, humili, fo- lia linearia, crassa aequante; fructibus subrotundis, tricoc- cis ; capsulis tribus , dorso trialatis ; stigmatibus persisten- tibus. 7 50 Specimina ad Imilac 23®50' lat. m. et c. 8000 p. s. m., et ad Pajoiial 23®56' lat. m. et 10500 p. s. m. lecta servo, et in'aliis locis, e. gr. supra Zorras vidi. — Caules subterranei 2 lin. crassi, cicatricibus valde approxi- matis notati; folia 2 — 3 poll. longa, 7a crassa; ligula brevis, truncata; flores circa 12"'; capsula 1^4 Hn- longa, pedicellum aequans. — Facili negotio a Tr. montevi- densi racemo pancidoro, fructibus duplo majoribus, tria- latis, ligula brevi distinguitur. Naj adeae. 357. Polamogelon filifolius Ph. P. foliis Omnibus vaginantibus, foliformibus ; spica subbiflora; pedunculo post anthesin incurvato; achaeniis obovatis fere teretibus, basin versus attenuatis et stipitatis.. In fonte ad Tilopozo 23®20' lat. m. et 7330 p. s. m. frequens crescit; ex aqua extractus a mulis comeditur. Folia 3^/2 — 4 poll. longa, vix lin. lata, superiora oppo- sita; Vagina 6 lin. longa, sensim i. e. linea obliqua in fo- lium abiens ; pedunculi fructiferi fere semper recm’vi , dum florent 7 lin. longi, fere in vagina foliorum inclusi; flores pauci, 2 — 4, parvi; acbaenia ovata, ecostata, stipitata, modo P/4 lin. longa. — An P. tenuifolius Humb. nov. gen.? Quod opus inspicere non possum. P. pectinatus varietas minor foliis quidem convenit, sed spica interrupta multiflora et achaeniis duplo majoribus, compressis, basin versus haud attenuatis, neque stipitatis abunde differre videtur. 358. Polamogelon slriclus Ph. P. caule brevi, tereti, foliis Omnibus submersis, angustissime linearibus, obtusis, stnctis, basi vaginantibus, vagina utrinque cum folio con- nata et in auriculam acutam producta; pedunculo folia ae- quante; spica brevi, interrupta, pauciflora. In rivulo vallis Zorras dictae 24®8' lat. m., e. 10700' p. s. m. inveni. — Caules 4-pollicares ; internodia 7-linearia ; | folia ad summum 2 poll. longa, lin. lata; vaginae ple- rumque G lin. ; fructus (immaturus) ecostatus. — Differt a priore: foliis strictis, vaginis summopere differentibus, in auriculas acutas productis; pedunculis longis, bipollica- ribus, floribus pluribus, achaeniis ut videtur majoribus, compressis. Fructum maturum non vidi. An varietas P. p c c t i n ati ? Bromeliaceae. 359. Pilcairnia chrgsanlha Ph. P. foliis carnosis, glaberrimis, 5 — G - pollicaribus, margine dentibus spinescen- tibus, distnntibus, recurvatis armatis ; caule fruticoso, erecto, simplici, basi foliosa, spicam axillarem densifloram unam nltcramvc emittente; bracteis glaberrimis, rufis, striatis, lan- ccolato-triangularibus, florem dimidium aequantibus; calycis foliolis rufro-flavcscenlibus, ovatis, truncatis, mucronatis; pe- talis 2'/2 viccs scpala aequantibus, spathulato - lanceolatis, lufcis, 9 lin. longis. In lofo litorali descrti a Pan de Azucar usque ad ( obre (a 2G®]0' lat. m. — 24®15') occurrit, incolis Cha- guar et Chaguar del jote. — Folia 5—6 poll. lon- ga, 10 — 12 lin. lata; spinae marginales fere 6 lin. inter se distantes, 2*/^ lin. longae. Caulis circa P/j pedalis, internodia 1^/4 — 1*/2 pollicaria, in axilla bracteae marces- centis gemmas acutas fovent , quarum una vel altera in spicam densam 3 - polliearem florum aureorum explicatur. Flos semisuperus i. c. in media altura ovarii insertus. Se- pala 4 lin. longa l^/j lata; petala eonvoluta, 10 lin. longa 3 lata. Stamina imo ungui petalorum inserta, iisque paulo breviora. 360. Pilcairnia. Aliam speciem majorem sed pariter floribus aureis resplendentem in iisdem locis, at multo rariorem vidi; prope Pap OSO florebat, sed specimina in rupe inaccessi- bili erant. Incolae eam perfecte ab anteriore distinguunt, et rhizoma ejus dulce comedunt; rhizoma P. chrysan- thae insipidum, amarulum est. Eodem nomine Chaguar vocatur. 361. Tillandsia humilis Presl. Gay VI. p. 16. In regione litorali herbifera praesertirn supra Hueso p a r a d o et prope P a p o s o satis frequens est, praecipue in Euphorbia lactiflua; multo rarior in Cereis crescit, semel tantum haud parasitam in rupe vidi. Flores non vidi, sed alabastra et capsulas immaturas. Incolae nomen Yai- c h i g u e dant. Irideae. 362. Sisyrinchium azureum Ph. S. caule ancipiti laevi, glaberrimo, simplici; foliis ensiformibus , linearibus, striatis , caule brevioribus ; spathis lineari-Ianceolatis, pedi- cellos aequantibus ; sepalis azureis, retusis, mucronatis ; co- lumna staminifera dimidium sepalorum aequante ; capsula orbiculari, glaberrima. Prope Cachinal de la Sierra 25® lat. m., 7000 p. s. m. legi, Agua de Profetas 24®45' lat. m., 9000 p. s. m. — Caulis 6—12 poll. longus, strictus, folia l^/j lin. lata (in varietate minore modo 1 lin. lata). Perigo- nium fere rotatum, tubo brevissimo luteo; laciniae 2Yj lin. longae, subtruncatae , medio mucronatae, exteriores paulo latiores , quinquenerviae , interiores angustiores , trinerviae ; columna staminifera cylindrica, basi lutea et hirtella, su- perius glabra et violacea. — AS. chilensi Hook, caule simplici, floribus azureis, spathis brevioribus etc. differre videtur. 363. Sisyrinchium chilense Hook. Gay VI. p. 23. Prope Paposo vidi varietatem floribus luteis. 364. Tigridia?? Specimen unicum Irideae, quam ad hoc genus refero, supra Cachinal de la Sierra, aliud ad Paposo inveni, sed flos tarn fugax erat, ut illum servare non potui, et bulbi ejus pariter in hortis Santiaginis perditi sunt. — Bulbus ovatus, pollicem altus, tunicatus, castaneus ; aphyllus ; cau- lis pedalis, teres, glaber, laevis, trifoliatus; folia lineari ensiformia, 1 Y2 lata, duo inferiora caule longiora, ter- 51 tium 2*/, pollicare, caulem aequans. In apice caulis spa- thae duae , lanceolatae , herbaceae ; pedicelli duo spatha majore breviores, erecti; flos, quantum memini, pollicaris co- rollae parte inferiore cupuliformi et laciniis reflexis constans. Dioscorineae. ■ 365. Dioscorea fasligiala Gay. VI. p. 54. Frequens in arena litorali ad Caldera, portum Co- piapinorum. 366. Dioscorea lenella Ph. D. foliis cordato- ovatis, mucronatis, 7-nerviis, petiolo capillaceo folium subaequante; floribus masculis paniculatis , paniculae folio multo longio- ris ramulis patentibus, 3 — 4-floris ; perigonio minimo, sub- sessili; floribus femineis axillaribus; capsula satis magna, obovata. Prope Paposo invenitur. — Gaules tenues, filiformes ; folia majora vix 14 lin. longa, totidem lata, pleraque modo 1 1 lineas longa ; paniculae florum masculorum usque ad 3 pollices longae; rami circa 6 — 9 capillacei; diameter perigonii rotati vix 1 lin., laciniae oblongae obtusae; cap- sula 4‘/2 lin. longa, 4 lin. lata. — Ab omnibus affinibus facillime inflorescentia paniculata et floribus minimis dis- tinguitur. 367. Dioscorea sp. Aliam speciem eodem loco vidi, sed deficientibus spe- ciminibus accuratius indicare non possum. Amaryllideae. 368. Rhodophiala uniflora Ph. Rh. scapo humili, unifloro ; spathis diphyllis, scariosis, purpurascentibus ; pe- dunculo spathis breviore ; perigonii rosei , in purpureum vergentis tubo ovarium aequante, laciniis fere linearibus; antheris styloque circa perigonii aequantibus. Supra aquam Cachinal de la Costa dictam inveni ad 26®4' lat. m. et c. 2000 p. s. m. Folia non aderant; spathae exteriores aequales , 1 4 lin. longae nervosae , ob- longo- lineares; interiores duae, minores, fere setaceae; pe- dunculus 7 lin. longus ; gerigonium 24 lin. longum , laci- niae modo 3 Y2 lin. latae. Stylus rectus, declinatus, Stigma indivisum , aegre elavatum dici potest. — Tubo ovarium aequante aliquantulum a genere recedit. 369. Rhodophiala laela Ph. Rh. scapo ultra pedali; umbella 3 — 5-flora; spathis scariosis, exterioribus purpu- rascentibus; perigonio sub-hexaphyllo, e violaceo-purpureo, immaculato ; foliolis aequalibus , lanceolatis , mucronulatis ; staminibus inaequalibus , dimidium sepalorura aequantibus, styloque parum longiore adscendentibus. In regione herbosa prope Paposo c. 1200 p. s. m. reperitur. — Folia plana, 4 lin. lata; scapus compressus, biangularis, cavus, basi rubens ; spathae circa 8 lin., pe- dunculi 1 — 2 pollices longi. Perigonium 2^/4 poll. lon- gum, tubo fere sextam hujus longitudinis partem aequante, sexsulcato, virescente ; foliola 5 *^2 lin. lata , exteriora haud mucronata, interiora apice mucronata et barbata ; stamina ima basi perigonii inserta; Stylus apice parum incrassatus, trigonus. — A Rh. amarylloidi stylo incluso stamini- busque brevioribus differt. 370. Alslrömeria violacea Ph. A. caulium sterilium foliis petiolatis, resupinatis, ovato - oblongis, 5-nerviis, haud ciliatis ; caule florifero squamato ; squamis tertiarn caulis partem amplectentibus, sensim attenuatis; umbella circa 5 radiata, pedunculis bifloris ; foliolis brevibus involucri brac- teisque pedicellorum squamis caulinis similibus; perigonio violaceo 20 lin. longo; foliolis omnibus aequilongis, mar- gine anteriore serrulatis, exterioribus (sepalis) obovato ob- longis, interioribus (petalis) angustioribus, subrhombeis, longe apiculatis, lineolis aliquot obscurius violaceis notatis. In regione litorali herbosa deserti crescit. — Caulis florifer 1 — pedalis. Folia sterilia petiolum 9 lin. longum, laminam 2 poll. longam, 10 — 11 lin. latam osten- dunt ; squamae caulis fertitis 2^/j lin. latae, 7 lin. longae ; pedunculi usque ad divisionem 20 lin. longi ; sepala 7 lin., petala 5 ^2 lin. lata ; stamina , Stylus trifidus ^|^ peri- gonii aequant. 371. Alslrömeria paupercula Ph. A. caule erecto, humili, squamoso; umbella depauperata 2 — 3-flora; pe- dunculis uni-, bifloris ; flore pallide lilacino ; foliolis exteriori- bus (sepalis) spathulatis , emarginatis , versus apicem in medio viridibus, mucrone lato, viridi terminatis ; interiori- bus (petalis) aeque latis, sed quinta parte longioribus, sen- sim acurainatis, pariter apice viridi terminatis, basi lutes- cente strigis pallide violaceis, parum conspicuis picta. In aridissimo monte litorali Mejillones 23®8' lat. m., et c. 1200 p. s. m. unicum specimen inveni. — Caulis 2 - pollicaris ; folia seu squamae lin. longae, intemodia bis aequantes, margine undatae, emarcidae ; pedunculi 5 ‘ j lin. longi; sepala 16 lin. longa, 5 lin. lata; petala 19 lin. longa, 5 lin. lata; Stylus apice trifidus sepalis parum bre- vior. Differt ab anteriore habitu, foliolis perigonii in ae- quilongis, sed aeque latis, vix serrulatis, angustioribus etc. Liliaceae. 372. Scilla Iriflora Ph, Sc. foliis sub anthesi emar- cidis, nullis; scapo in racemum longum, laxum, multiflo- rum terminato; pedicellis plerumque ternis; sepalis obtu- siusculis, albis, nervo mediano viridi; filamentis planis sensim angustatis , perigonio brevioribus ; stylo ovarium aequante. Prope Paposo in regione herbosa inveni. — Sca- pus usque ad initium racemi 5 -pollicaris, racemus 9 -pol- licaris; pedunculi circa 8 lin. inter se distantes, fere om- nes terni, bractea majore et una duabusve minoribus, om- nibus e basi triangulari subulatis, emarcidis fulti, erecto patuli, 8 — 9 lin. longi;. sepala 4 lin. longa; capsula glo- bosa; seminibus oblongis, haud alatis, 4 — 5 in quo\'is loculo. — Differt a Sc. chorolecua Knth. racemo elongato , pedicellis ternis , seminibus haud alatis ; a S c. biflora R. et P. (a cl. Gay omissa, quam prope Co- i 52 quimbo legi) racemo elongato multifloro, peduncuHs ternis, hrevioribus, gracilioribus ; a Sc. geminiflora pedunculis ternis, stylo ovarium aequante,, qui in illa brevis dicitur. 373. Leucocoryne narcissoides Ph. L. scapo bifloro ; laciniis limbi perigonii patentibus, lanceolatis, tubum longe superantibus ; staminibus sterilibus cylindricis, brevibus, vix dimidiam tubi partem aequantibus. Supra vallem Cachinal de la Sierra 26°4' lat. m. , c. 2Ü00 p. s. m. inveni. — Folia non aderant; sca- pus 6-pollicaris ; spathae 9 lin. longae; pedunculi 7 lin., tiibus perigonii 4^/j lin., laciniae limbi 7 lin. longae , 2 lin. latae, candidae; stamina sterilia vix 2 lin. longa. — Species floris magnitudine et forma cum L. ixioidi con- venit, sed umbella biflora et staminibus sterilibus breviori- bus facillime distinguitur. 374. Cumingia campanulata Don. Gay VI. p. 131. Frequens prope Paposo occurrit; incolis papita d e 1 c a m p o dicta et bulbus inter esculenta habitus. Ipse bulbos coctos edi et recentes bonos inveni, in posterum diem servati aliquantulum adstringentes et amaruli fiunt. Bulbi membrana tenui, fibrosa, cinereo - fusca vestiti, om- nino Solidi, farinacei, diametri 9— -10 lin., 5 — 6 lin. alti, superius convexi , apicibus duobus centralibus , altero vesti- gio caulis hornotini notato. Hic propie nihil aliud est, nisi basis incrassata caulis hornotini et radicibus omnino caret. Sub hoc bulbo alius bulbus anni praecedentis , om- nino planus, unice centro tenui cum priore connexus, 1 — */2 lin. crassus , margine radiculas emittens , demum emar- cidus conspicitur. Hic in pagina inferiore cicatricem osten- dit locum indicantem, unde cum bulbo anni penultimi junctus erat. ÄsteJ,ieae? 0 xy chlo'e *) Ph, nov. gen. Flores hermaphroditi ? Perigonium hexaphyllum, glu- maceum , persistens ; basi bracteis duabus foliolis perigonii simillimis fultum. Stamina. . . .; Ovarium triloculare; pla- centis centralibus tribus; Ovula plura, biseriata, adscen- dentia. Stylus brevis ^ distinctus cum stigmatibus tribus ercctis persistens. Bacca exsucca in parte superiore du- rior. — Inspice Tab. VI. fig. C. Plantula magn. natu- ral!; 1, pedunculus fructifer cum folio vaginante, magn. naturali; 2, bractea, aliquantulum aucta; 3, fructus cum Stylo, aliquantulum auctus ; 4, sectio transversa ejus, magis aucta; .5, semina valde aucta. 375. Oxychlo'e andina Ph. O. acaulis, dense cae- spifosa, glnbeiTima, foliis erectis, linearibus, semiteretibus, piingcntibus, vaginis folia aequantibus; pedunculis uniflo- ris. foliatis, folia aequantibus. Ad initium vallis Zorras 24®4' lat. m. et 10700p. s.m. inveni et itcrum ad Riofrio 24®50' lat. m. et 10500 p. s. m.; in utroque loco jam deflorucrat. “* » •) ’O^vg, .icutus, x^OTj gramen. Caespites magnos, densos, diametri pedalis format. Radix fibrosa , fibris crassis , albidis ; vaginae 10 — 12 lin. longae, latae, pallide fuscae, nitentes; laminae iis aequales. Pedunculi 1 — 1 Yj poU* longi , teretes. Bracteae ovatae, scariosae, flavescentes, sepalis simillimae, inaequales. Se- pala ovata, scariosa, nervo mediano distincto, interdum in mucronem excurrente , capsulam arcte cingentia. Stami- na. . . . Capsula sepalis aequalis, coriacea, indehiscens, obovata, rubra, in parte superiore durior, semina nume- rosa in dissepimentis ad centrum utrinque biserialia, ad- scendentia , triangularia s. semilunata , angulosa , pallide viridia, apice macula fusca notata. Stigmata persistentia, filiformia, erecta, una cum stylo brevi capsulam aequantia. Juncaceae. 376. Juncus deserlicola Ph. J. aphyllus, glaucus; cülmo tereti, tenuissime sfriato; anthela pauciflora; laciniis perigonii exterioribus , anguste lanceolatis , rufis , margine scarioso hyalino cinctis, interioribus acutis, aequilongis, fere duplo latioribus, margine scarioso latiore; staminibus sex, inclusis; ovario lanceolato sensim acuminato, stigmatibus exsertis; capsula In variis locis deserti e. g. Cachinal de la Sierra 25® lat. m., 7000 p. s. m.; Zorras 24®8' lat. m., 9600 p. s. m. etc. occurrit.; incolis Cachina, sicut reliquae Junci species. — Culmus H/j — 2-pedalis, basi fere 2 lin. crassus; vaginae stramineae suprema folio brevi, plano, 9 lin. longo terminatae ; spatha culmum terminans 2^/2 — 8 pollices longa; anthelae rami cii’ca 4, modo ^4 longi, satis crassi; sepala 2^2 ün. longa. — A. J. compres- so Humb. et Kth. folio vaginam terminante plano, et an- thela pauciflora; a J. patente Meyer anthela pauciflora, et capsula — si ab ovario judicare licet — acuminata, neque subglobosa, obtusa differt. 377. Juncus nitidus Ph. J. culmo foliato, tereti, glauco; foliis teretibus, haud articulatis, medulla densa far- ctis ; anthela terminali, spiciformi , bractea brevi fulta ; glo- merulis 2 — 3-floris, pedicellatis , sepalis anguste lanceola- tis acutis, extus striatis, centro viridibus, spadiceo limbatis, margine angustissimo, scarioso , hyalino ; interioribus paulo latioribus ; staminibus sex , brevibus ; stylo manifesto , ova- rium aequante; stigmatibus duplo loagioribus; capsula. . . . Prope Cachinal de la Sierra legi. — Rhizoma horizontale, crassun. Culmi vix sexpollicares , basi vaginis pallide fuscis dense tecti; foliis culmum subaequantibus ; diameter culmi et foliorum Ys Anthela circa H/2 — 2^/2 pollicaris, ter ramificata, primum tripartita, ramis bi- partitis, erecta; bracteae stramineae basales 3^/2 üo. , se- pala 2 lin. longae. — Forma et colore perianthii, stami- nibus sex brevibus, stylo elongato cum priore convenit, a quo caule foliato, foliis teretibus, anthela terminali etc. summopere di versus est. 53 378. Juncus depauperalus Ph. J. culmo folioso , ra- moso, humillimo ; foliis filiformibus, planiusculis, convolutis ; anthela terminali subtriflora, saepe foliis involucrata; flori- bus subsessilibus ; perigonii foliolis lanceolatis , nervosis, acutis ; interioribus parum latioribus , capsulam ovatam, acuminatam haud aequantibus; staminibus sex, perigonium aequanlibus; Stylo brevissimo. Inveni ad Cachinal de la Sierra 25® lat. m., 7000 p. s. m., et in valle Sandon 25°4' lat. m., c. 9000 p. s. m. — Tota planta modo 1 ‘^2 pollicaris ; caules fili- formes, basi ramosi ; folia filiformia, 6 — 12 lin. longa; va- ginae inferiorum albae, hyalinae. Sepala 1^/4 lin. longa, pallide rufa, versus apicem spadicea, margine angusto, scarioso. Anthela interdum subsessilis inter folia recon- dita, interdum pedunculo nudo, 6 lin. longo insidens. C yp eraceae. 379. Cyperus mucronalus Rollb. Gay VI. p. 163. Ad fontem mari vicinurn prope Paposo frequens crescit; mulis pabulum est. 380. Cyperus laelus Presl. Gay VI. p. 168. Una cum priore inveni. 381. Heleocharis palustris (Scirpus p.) L. Gay VI. p. 171. Ad magnam pahidem salsam , quae ab oppido Ata- cama 22®26' usque ad fontem Tilopozo 23®20‘ exten- ditur et 7000 p. s. m. sita est, copiose crescit. Specimina colligere neglexi. 382. Heleocharis melanocephala Desv. Gay VI. p. 175. Varietatem squamis spicae margine scarioso latiore praeditis insignem ad aquam Varas dictam 24®38' lat. m., 9000 p. s. m. inveni. 383. Heleocharis alacamensis Ph. H. caespitosa, stolonifera; culmis 3 — 3^/2 pollicaribus , Tsiccis) sulcatis, aphyllis, basi albido-vaginatis ; spica solitaria, ovata, acutä, pauciflora, (floribus 3 — 5); squamis ovatis , saepe retusis, spadiceis, margine scarioso pallido, nervo mediano viridi, ante apicem evanescente , inferioribus carinatis , spicae aequantibus; achaenio obovato, trigono, laevissimo, pallide viridi, tuberculo parvo, oblongo, nigro tei'minato. Ad aquam Profetas dictam 24°45‘ lat. m., 9000 p. s. m. legi. — Culmi ‘/z crassi; spicae vix 3 lin. longae; setae hypogynae longitudine achaenii , retrorsum hispidae. — Differt ab H. malaculosa R. Br. achaenio obovato, trigono, viridi, nec subrotundo, lenticulari, atro- purpureo; ab H. costulata Nees et Meyen, nec non ab H. strialula Desv. achaenio laevi, minime costato; ab II. pachycarpa Desv. tuberculo apicali fructus parvo ; ab H. melanocephala statura duplo majore, vaginis pallidis neque purpureis. 384. Scirpus asper Presl. Gay VI. p. 178. Specimina depauperata, tripollicaria, spicis 3 — 5 prae- dita in valle Dona Ines dicta (25®55' lat. m. et c. 8000 p. 8. m.) inveni. 385. Scirpus chilensis Nees Meyen. Gay VI. p. 181. Ad aquam Cachiyuyal 25®22' lat. m., c. 4000 p. 8. m., prope Tilopozo 23°20' lat. m., 7300 p. s. m. nec non ad Puquios inter Trespuntas et Copiapö sitos 27®8' lat. m., c. 4700 p. s. ra. legi. 386. Scirpus deserlicola Ph. Sc. repens, caespitosus ; caulibus vaginis castaneis obtectis ; culmis 1 - poUicaribus, aphyllis ; foliis rosulatis, planis, slriatis ; spicis 1 — 3 capi- tulum terminale formantibus; bracfeis inferioribus ovatis, quinquenerviis, apice coriaceis, virescentibus , capitulum aequantibus, reliquis sensim brevioribus, angustioribus, om- nino scariosis ; setis hypogynis sex , retrorsum bispidis ; achaenio ovato, triquetro, acuminato, laevi, squamae suae vix dimidium aequante. Ad aquam de Profetas dictam 24®45' lat. m. et 9000 p. s. m. et Cachinal de la Sierra 25® lat, m., et 7300 p. s. m. legi, et alias in deserto vidi. — Culmi lin. crassi, lamina foliorum vix 10 lin. longa, 1 lin. lata; bractea infima 5 lin., achaenium vix 1 lin. long, Habitus omnino ut in Carice gaimardioidi Desvaux. 387. Isolepis alacamensis Ph. I. dense caespitosa, humilis; culmis basi vaginis foliorum persistentibus casta- neis tunicatis , apice fere pollicari nudo ; foliis confertissi- mis, erectis, striatis , semiteretibus , coriaceis, apice coni- pressis, obtusis, scapum subaequantibus ; spica ovata ter- minali, pauciflora; bracteis fastigiatis, omnibus scariosis, stramineis, inferioribus late-ovatis, 8 — 9 - nerviis, superiori- bus sensim brevioribus et angustioribus ; achaeniis obova- tis , compressis , olivaceis , dorso convexis , sulcatis , quama sua multo minoribus; stylo elongato, apice trifido. Specimina prope Imilac 23®50' lat. m., c. 8000 p. s. m. lecta servo. Culmi 2 poll. alti, lin. crassi; la- mina foliorum 9 lin. longa, vix ultra lin. lata; spica 3 — 4 lin. longa , achaenium fere 1 lin. longum. Cicatrix styli in achaenio merum punctum nigrum. Setae hypo- gynae nullae. 388. Carex misera Ph. C. humilis, repens; culmis fere usque ad apicem foliatis, trigonis sub capitulo trique- tris , foliis complicatis , culmos superantibus ; spicis 3 — 6, androgynis, paucifloris, apice masculis , in capitulum ova- tum ebracteatum aggregatis, squamis ovatis, acutis, con- vexis, carinatis, scariosis, fuscis; stigmatibus binis; utri- culo ovato, glabro, enervio, in rostrum satis longum, apice integrum desinente. Ad initium vallis Zorras dictae inveni, 24®S' lat. m., 10,000 p. s. m. Tota planta vix 3 - pollicaris ; la- mina foliorum vix 15 lin. longa; spica composita 4 — 5 lin. , spiculae singulae modo 2 Y2 ün- longae. Bracteae ad basin spicularum squamis similes , sed , praesertim infimae, majores, aristatae et margine albido scariosae. Utriculi 1*/« lin. longi, squamas aequant. — A C. rae- lanocysti Desv. Gay VI. p. 203. achaenio viridi, haud abrupte rostrato, rostro haud fisso difltert. u Gramzneae. 3S9. Paspalum vaginalum Sw. Gay VI. p, 239, Ad aquas literales deserti crescit, e. gr. Cachinal de la Costa, Agua del clerigo prope Hueso parado, Estancia vieja etc. Incolis Chepica. 390. Nassella pubißora (Urachne) Trin. et Rupp. Gay VI. p. 264. Prope Hueso parado 25®26'lat.m., 1200 p. s. m, legi. 391. Slipa plumosa Trin. Gay VI. p. 275. Cum priore inveni. 392. Slipa torluosa Desv. Gay VI. p. 281. Prope Caldera, portum Copiapinorum , et Caclii- nal de la Costa 26^4' lat. m. et 1700 p. s. m. legi. 393. Slipa frigida Ph. St. caespitosa, foliis tereti- convolutis, asperulis, erectis, flaccidis, haud pungentibus; vaginis striatis, inferioribus albis, ore villosis, ligula bre- vissima, folii supremi vero valde elongata; panicula pauci- flora, contracta, spiciformi; glumis aequalibus, basi viola- ceis, apice longo scarioso byalinis, genu aristae superanti- bus, S lin. longis; flore stipitato, palea inferiore 2^/2 lin. longa, cylindrica, dense hirsuta; arista 7 lin. longa, medio geniculata, infra genu tortuosa et plumosa (pilis c. 2 lin. longis), supra genu glabra, violacea. In monte Alto de Puquios frequens est c. 12500 p. s. ni., sed Januario jam fere omnino defloruerat. — Planta 7 -pollicaris; culmi basi vaginis albis dense tunicati; vaginae valde striatae, suprema aliquantulum inflata pri- mum paniculam fovet, mox pollicem ab ea remota manet. Panicula circa 2 poll. longa. — Differt a St. cbryso- phylla Desv. Gay VI. p. 278. foliis flaccidis, haud pun- gentibus; panicula pauciflora, laxa; arista breviore; a St. spe- ciosa Trin. culmo glaberrimo floribusque duplo minoribus, 394. Sporobolus scaber Ph. Sp. caule stricto, usque ad apicem foliato, vaginis ad os longe pilosis; foliis (cau- linis) convolutis pilosis; panicula elongata, angusta, con- tracta , interrupte spiciformi ; spiculis scaberrimis ; glumis lanceolatis, cuspidatis, inferiore dimidium, superiore flo- ris aequante; paleis scaberrimis fuscis. Prope Cachinal de la Costa 26®4' lat. m., c. 1900 p. 8. m. primum inveni, deinde ad Hueso parado et alia loca herbosa litoralis partis deserti vidi; Optimum caprarum pabulum. — Culmi vix 8 poll. longi , glabri, laeve8, fere usque ad paniculam vaginis inclusi, Folia ra- dicalia non suppetunt; caulina modo 8 lin. longa. Pani- cula circa 3 poll. longa exacte ejusdem formae ac in Sp. tcnacisflimo. 395. Polypngon cachinalensis Ph. P. glaucus, cul- miä sfrictis, 1-pedalibus; foliis brevibus, scaberuhs; ligula brcvissima truncata; panicula contracta, cylindrica, spici- formi, lobata, H/2 pollicari, violacescente ; pedicellis glu- mas acquanfibus; glumis oblongis , .scabris , brevissime aristalis; paleis aecpialibus, glumis tertia parte brcvioribus, inferiore truncata, apicc emarginata, mucronata, superiore binmeronata. Ad Cachinal de la Sierra 25® lat. m. , 7000 p, s. m. legi. Folia 2 poll. longa, 1 lin. lata, sensim at- tenuata; supremum 9 lin. longum, vagina bipollicari, haud inflata fultum, primum demum 6 poll. a panicula re- motum ; gluraae 1 lin. longae , aristae vix lin. ; paleae Vs — AP. crinito Trin. et P. interrupto H. B. Kth. var, a. aristis brevissimis, a P. interrupto ß. breviaristato vagina suprema haud inflata etc. differt. 396. Polypogon microstachys Ph. P. culmo sexpol- licari ; foliis brevibus , margine et supra scabriusculis ; li- gula elongata, truncata ; panicula pollicari , contracta , spi- ciformi, vix lobata, violacescente; glumis 1 lin. longis, basi scabris, viridibus, apice violaceis obtusis, arista 1^/4 lin. longa terminatis; flore dimidiam glumam superante; palea inferiore apice bifida , aristata , arista paleam fere bis aequante; palea superiore apice fere integra, inferiorem aequante. Prope aquam Puquios dictam inter Trespuntas et Copiapö c. 27®9' lat. m. et 4700 p. s. m. inveni. — Lamina foliorum 12 lin. longa, fere H/4 lin. lata; ligula IV4 lin. longa. — AP. monspeliensi et a linear! Trin, aristis brevibus, a P. elongato Knth, panicula parva etc. discrepat. 397. Agrostis disHchophylla Ph. A. repens? basi ramosa, glauca, glabra ; culmis I -pedalibus, sterilibus et fer- tilibus a vaginis foliorum omnino tunicatis ; foliis confertis, distichis, patentibus, brevibus , planis aut convolutis ; ligula brevissima; paniculae pyramidalis amplae ramis capillaceis, elongatis, sub lente hispidulis; glumis aequalibus, lanceola- tis, fere byalinis; paleis glumas subaequantibus , glabris, inferiore breviter acuminata, superiore vix breviore, utro- que latere oblique truncata; rudimento secundi floris nullo. Prope Tilopozo ad marginem paludis illius ingentis salsae fere siccae 23®20' lat. m. , 7000 p. s. m. pauca specimina vidi. — Species valde insignis, foliis ad D i sti- ch 1 e s accedens. Folia modo 4 — 5 lin. inter se distant, lamina iis 12 lin. longa, vix 1 lin. lata, a basi sensim attenuata. Panicula usque ad 5 poll. longa, 4 poll. lata, primum vagina suprema fulta; pedicelli 3 lin. longi, glu- mae 1 lin. longae in carina scabrae; palea inferior tri- nervis. 398. Deyeuxia chilensis Desv. Gay VI. p. 322. In valle Rio fr io 24®50' lat. m,, 10,500 p. s. m, inveni. 399. Deyeuxia robusla Ph. D. elata, robusta, cul- mo 3 — 4 - pedali, fere usque ad apicem foliato ; foliis lon- gissimis, glaucis’, convolutis , scabris ; ligula elongata, acu- minata, (usque ad 6 lin. longa) panicula 6 — 9 pollicari, laxa, purpureo et flavo variegata; ramis geminis, apice spiculigeris ; spiculis IV4 hu* longis; glumis subaequalibus, apice truncato-denticulatis, basi trinerviis, flores superantibus, tricoloribus ; callo rhachique longe pilosis; pedicello floris secundi dimidium paleae superioris aequante ; paleis aequa- libus, inferiore apice truncata, quadridentata et denticulata, basi violacea , apice hyalina ; arista basilari , glumam non aequante. Vallera Zorras dictatn^ (24®8' lat. ra., 9600 — 10000 p. s. m.) dense tegit. — Paleae basi virides , medio vio- laceae , apice fulvae. — Habitus omnino Deschampsiae cujusdam, sed ’spiculae sesquiflorae et caeteri characteres Deyeuxiae. 400. Deyeuxia deserticola Ph. D. dense caespitosa, glaberrima, glauca; culmis strictis, 9 — 12 pollicaribus, us- que ad paniculam vaginatis; foliis erectis, strictis, radica- libus culmo parum brevioribus, omnibus convolutis, rigidis, pungentibus, scabris; ligtila suprema saltem elongata; pa- nicula 2^/j — 3-pollicari, contracta, spiciformi, laxa, viridi; glumis aequalibus, lanceolatis, nitidis, uninerviis , flores vix superantibus ; callo breviter piloso ; palea inferiore bifida, supra medium aristata; arista recta, dimidiam paleam ae- quante; palea superiore profunde bidentata; pilis pedicelli sterilis florem aequantibus. In variis locis deserti occurrit; specimina ad Cachinal de la Sierra (25° lat. m., 7000 p. s. m.) et Imilac (23°50' et 8000 p. s. m.) lecta servo. — V aginae ad basin culmorum albae nitidae ; g’umae 2^/j lin. longae. 401. Gynerium Quila Nees et Meyen. Gay VI. p. 329. In valle fluminis Atacama inter Atacama et S. Bartolo inveni c. 22°24‘ lat. m. et 7600 p. s. m. 402. Phragmiles communis aut. Incolis Carrisa. In valle de la Encautada dicto, ad Aguadulce, adCanaral bajoetc. Floventem non vidi. 403. Aira caryophyllea L. Gay VI. p. 333. In regione herbosa Paposana vidi. 404. Köleria Irachyanlha Ph. K. erecta l - pedalis ; culmis fere usque ad apicem foliosis ; vaginis glabris , sca- briusculis ; foliis anguste linearibus , planis , glabris , sca- briusculis; panicula angusta, contracta, viridi et albo va- riegata; spiculis subtrifloris , lin. longis; glumis sub- aequalibus , iitraque uninervi , anguste lineari ; palea infe- riore, elongata, trinervia, dense setosa; arista recta, dimi- diam paleam aequante. In regione herbosa ad Paposo 25° lat. m., c. 500 — 1000 p. s. m. invenitur. Paleis pilosis facile ab affinibus distinguitur. 405. Avena hirsula Roth, Gay VI. p. 358. In regione litorali fertiliori ad Paposo, Miguel Diaz aeque frequens atque in collibus apricis provinciae Santiago. 406. Caldbrosa frigida Ph. C. annua, caespitosa^ glaucescens; culmis 6 — I2-pollicaribus, trinodibus, superius nudis, sicut folia laevibus ; foliis fere omnibus convolutis, erectis, filiformibus, caulinis brevibus, ligula oblonga acuta; panicula bipollicari, ovata, pauciflora; ramis scabris infe- rioribus ternis ; spiculis 2 lin. longis , oblongo - linearibus, trifloris, floribus laxis rhacbique glaberrimis; gluma infe- riore vix dimidium superioris ovatae, obtusae, mucronatae haud crenulatae aequante ; palea glumam superiorem fere bis aequante , versus apicem violacea , obtusa integerrima, basi quinquenervia. Ad rivulum vallis Rio Fr io 24°50‘ lat. m. et c. 10800 p. s. m. crescit. — Vaginae basi pallide violaceae; folia inferiora ad suraraum 2 poll. longa, caulina superiora modo 9 lin. ; gluma superior tertiam partera spiculae vix superat ; paleae 1 lin. longae. Caryopsis teretiuscula. Differt a C. tenuifolia Presl. Gay VI. p. 392. colore glauco, ramis paniculae scabris, pilis longe majoribus sub lente vestitis. 407. Disiichlis Ihalassica H. B. Klh. Gay VI. p. 397. Frequens in deserto ad aquas aliquantulum salinas, sic ad Cachiyuyal 25°22' lat. m., 4000 p. s. m., Cachinal de la Sierra 25° lat. m., 7000 p. s. m., Agua de Pro- fetas 24°45' lat. m. , 9000; Tilopozo 23°20' lat. m., 7300 p. s. m. 408. Eragrostis scabra Ph. E. perennis , caespitosa, pedalis, culmo erecto; foliis planis, scabris, longe pilosis , supremis glabriusculis ; vaginis ore dense pilosis ; ligula brevissima; panicula laxa, ovata, ramis erectis, sca- bris; spiculis linearibus circa 7-floris, 3 lin. longis, e ni- gricante viridibus; glumis uninerviis acutis; floribus 1 lin. longis, scabris; palea inferiore trinervia, ovata, obtusiuscu- la, superiore aequilonga. Prope Paposo in regione fertiliore 500 — 1000 p. s. m. crescit. Folia culmorum sterilium 4 poll. longa, P/5 lin. lata ; nodus ultimus a panicula 6 — 10 pollices distat ; panicula ipsa 6-pollicaris est. — Ab E. virescente Presl. radice perenni, floribus majoribus, scabris, nigricanti- viridibus distinguitur. 409. Eragrostis deserticola Ph. E. annua, humilis; vaginis, foliis et parte superiore culmorum pilosis; culmis 3 — 6-pollicaribus, bi - trinodibus ; foliis brevibus, planis, in pagina superiore et margine scabris; panicula contracta, oblonga , spiciformi ; spiculis subsessilibus , ovato - oblongis, 3 lin. longis , fere 1 lin. latis ; subdecemfloris ; palea infe- riore glumas sesquies aequante , ovato - lanceolata , valde compressa, acute carinata, trinervia; superiore aequilonga, angusta, in carinis pilis longis ciliata. Circa Hueso parado 25°26' lat. m. et 1200 p. s. m. inveni. — Folia radicalia 10 lin. longa, P/3 lin. lata, caulina parum breviora et angustiora; ligula nulla; OS vaginae valde ,pilosum; panicula in speciminibus majo- ribus 10 lin. longa, 5 lin. lata. Glumae lanceolatae, acute carinatae, subaequales. Caryopsis parva, rufo - castanea, ovata , acuta. — Differt a Poa peruviana Jacq. Knth. I. p. 337. spiculis decemfloris, palea superiore pilis longis ciliata, et a P. ciliari L. culmo, vaginis, foliis pilosis. 410. Poa paposana Ph. P. dioica, caespitosa; cul- mis fertilibus 1-pedalibus, erectis, internodio supremo lon- gissimo; foliis herbaceis, anguste linearibus, vix P/4 lin. la- tis, planis, culmorum sterilium interdum convolutis; pani- cula mascula 2 — 3-pollicari, satis contracta, ramulis a basi spiculas gerentibus; spiculis 2V2 lin. longis, durante flores- centia fere orbicularibus , subquinquefloris ; floribus patulis distantibus; rhachi glaberrima ; glumis lanceolatis, acutis. 56 in carina denticulatis ; paleis ovatis obtusiusculis, trinerviis, nervis parum conspicuis. In regione herbosa prope P a p o s o inveni. — Differt a P. pallente Poir. intemodio summo elongato , nudo ; ramulis a basi spiculigeris. Vaginae et culmus infra pa- niculam scabri. 411. Poa eremophila Ph. P. dense caespitosa, palli- de virens vel lutescens; culmis strictis, filiformibus, laevi- bus, basi ima tantum nodosis; foliis plicato - setaceis , in- curvis, laevibus, radicalibus 3 poll. longis; ligula elongata acuta; panicula angusta, stricta, erecta, bipollicari, albido- viridi ; ramis laevibus, ad summum 3 — 5 spiculas 1 V2 longas gerentibus; glumis acutis, inferiore uninervia, lan- ceolata, superiore dimidio longiore, trinervia, ovato - lanceo- lata, obtusiuscula ; palea inferiore ovata, acutiuscula, quin- quenervia, vix carinata, glaberrima, superiore vix longiore; rhachi glaberrima. Prope Pajonal 23®56' lat. m. , 10,400 p. s. m. in- veni. — Species babitu nec non palea inferiore vix cari- nata Catabrosae cuidam similis est, sed glumarum forma abhorret. Variat distantia folii supremi a panicula, quae jam 2 pollices est, jam multo minor, imo in uno specimine Vagina summa brevis basin paniculae amplectitur. 412. Festuca deserlicola Ph. F. pallide virens, dense caespitosa ; culmis pedalibus , laevibus, paucinodibus, supe- rius nudis , basi vaginis albis inflatis tectis ; foliis culmo brevioribus, erectis, strictis , convolutis, duris, pungentibus ; caulinis supremis brevissimis , vagina elongata fultis ; pani- oula brevi, angusta, spiciformi, laxa ; spiculis trifloris ; flori- bus distantibus; glumis subaequalibus , lanceolatis, uniner- viis, compressis, hyalinis, nervo viridi; palea glumam bis aequante, lineari-lanceolata, acuminata, haud aristata, dorso tereti, apicem versus flavescente. Ad aquam Varas dictam 24®38' lat. m., 9700 p. 8. m. legi. — Folia culmorum sterilium vix 2*/j poll. longa; suprema caulina 9 lin. ; panicula bipollicaris ; spi- culae 4 lin.; glumae IY2 ÜQ- longae. 413. Hordeum comosum Presl. Gay VI. p. 461. In variis locis deserti occurrit e. gr. ad Cachinal de la Sierra 25® lat. m. et 7000 p. s. m.; inter Ata- cama et S. Bartolo c. 22®20' lat. m. et 7600 p. s. m., ad Zorras 24®8' lat. m., c. 10,000 p. s. m. etc. 414. Ebjmus paposanus Ph. E. culmo tripedali, ro- busto; foliis planis, ultra pedem longis, d'/j üii- latis, su- pra pilosis, subtus glaucis; ligula brevissima, truncata; spica 5 — 7-pollicari, rigida, viridi; articulis rbacheos basi 5 — 6 lin. longis, apice horizontaliter truncatis, altero latere plano, altero convexis; spiculis plerumque ternis, 6 — 7-li- nearibus, tri -vel quadrifloris; glumis setaceo - cuspidatis, 3 — 4 nervosis, paleas subaequantibus ; palea inferiore 5-li- neari, ad apicem 5-nervia, haud biloba, in aristam paleae aequalem excurrente. Prope Pap OSO crescit. — Differt ab E. andino nec non a Gayano glumis haud aristatis, ab antarcti- c o spicis 5 — 7 - pollicaribus , articulis rhacheos 5 — 6 lin. longis , ab agropyroide aristis paleam aequantibus , nec brevibus etc. F ilices. 415. Polypodium squamatum Ph. P. rhizomate re- pente, paleaceo ; frondibus erectis, 2 — 3 - pollicaribus , pin- natifidis, coriaceis supra viridibus, subtus paleis triangula- ribus dense obtectis ; lobis oblongis, obtusiusculis , integerri- mis, aut obscure crenulatis ; margine in pagina superiore Serie punctorum impressorum insigni; vena unica mediana in quovis lobulo; soris biserialibus , orbicularibus , indusio destitutis; capsulis rufis, longe pedicellatis demum totam superficiem occupantibus. Prope Pap OSO in regione herbifera 500 — 1000 p. s. m. inveni. — Pars nuda stipitis 10 lin. longa, Hn. crassa; lamina 15 lin. longa, 6^/2 üu. lata, lobis utrinque in speciminibus majoribus circa 6. 416. Nolochlaena mollis Knze. Gay VI. p. 496. Cum priore inveni in fissuris rupium. 417. Adianlum chilense Kaulf. Gay VI. p. 485. Et hoc una cum prioribus crescit. Specimina non attuli. Characeae. 418. Chara clavata Remy? Gay VI. p. 551. Frequentissima in parvis paludibus ad marginera im- mensae paludis salsae atacamensis crescit. Fungi. 419. Tulostoma deserlicola Ph. T. 3^/2 pollicare, albido cinereum; sporangio sensim in stipitem longitudina- liter sulcatum attenuato ; sporis ferrugineis. Inter Cachinal de la Sierra et Agua de Pro- fetas ad 9000 p. s. m. inveni varia specimina. Sulci in stipite 6 — 8 versus partem superiorem obsoleti ; linea im- pressa sporangium a stipite dividit. Vide Tab. VI. D. magn. nat. INDEX Acacia Cavenia Mol. p«g. 192 Acaena canescens Ph. 192 Achyrophorus foliosus Ph. 203 — glaucus Ph. 203 — grandidentatus Ph. 203 Adesmia atacamensis Ph. 190 — cinerea Clos 190 — elata Clos 190 — eremophila Ph. 189 — erinacea Ph. 190 — frigida Ph. 190 — graveolens Ph. 190 — hystrix Ph. 190 — micrantha Ph. 189 — pusilla Ph. 189 — sessiliflora Ph. 190 — vesicaria Bert. 189 Adiantum chilense Kaulf. 230 Agrostis distichophylla Ph. 228 Aira caryophyllea L. 229 Alchemilla arvensis Scop. 192 Alibrexia incana Ph. 219 — villosa Ph. 219 Alona deserticola Ph. 218 — micrantha Ph. 218 — mollis Ph. 218 — pusilla Ph. 219 — sphaerophylla Ph. 218 — vernicosa Ph. 218 — xerophila Ph. 218 Alströmeria paupercula Ph. 225 — violacea Ph. 225 Amarantus sp. 221 Arenaria denticulata Ph. 184 — lignosa Ph. 184 — rivularis Ph. 184 — stenocarpa Ph. 184 — teretifolia Ph. 184 Argylia glutinosa Ph. 210 — incana Ph. 210 — puberula DC. 210 — tomentosa Ph. 210 Artemisia Copa Ph. 207 Astragalus cachinalensis Ph. 189 Pag. Atriplex atacaraense Ph. 222 — deserticola Ph. 221 — microphyllum Ph. 222 — mucronatum Ph. 221 — retusum Kemy 221 Avena hirsuta Roth. 229 Azorella depauperata Ph. 198 Baccharis confertifolia Coli. 204 — juncea Desf. 204 — marginalis R. et P. 204 — petiolata DC. 204 — spartioides Hook. 204 — Tola Ph. 204 Bahia ambrosioides Lag. 207 Berberis litoralis Ph. ISl Bidens chilensis DC. 208 Boopis caespitosa Ph. 200 Bouchea copiapina Gay 214 Brachyandra macrogyne Ph. 208 Brassica nigra L. 182 Bulnesia chilensis Gay 188 Bustillosia chilensis Gay 199 Calandrinia cachinalensis Ph. 194 — calycina Ph. 195 — discolor Schrad. 194 — leucocephala Ph. 195 — litoralis Ph. 194 — modesta Ph. 194 — occulta Ph. 194 — picta Gill. 194 — salsoloides Barn. 195 — spicata Ph. 195 Calceolaria bipinnatifida Ph. 220 — paposana Ph. 220 — racemosa Cav. 220 Carex misera Ph. 227 Cassia misera Ph. 191 — paposana Ph. 191 Catabrosa frigida Ph. 229 Centaurea cachinalensis Ph. 208 — floccosa Hook. 208 Centunculus erectus Ph. 209 Cephalophora litoralis Ph. 208 Pag. Cereus atacamensis Ph. 197 — nigripilis Ph. 197 — peruvianus L. 197 Chabraea modesta Ph. 202 Chara clavata Remy? 230 Chenopodium frigidum Ph. 221 — hastatum Ph. 221 — murale L. 221 Chiropetalum canescens Ph. 223 Chondrochilus involucratus Ph. 201 Chorizanthe commissuralis 222 Chuquiraga acicularis Don. 200 Cleome chilensis DC. 183 Closia anthemoides Ph. 205 — discoidea Ph. 205 — elata Ph. 205 — pusilla Ph. 205 Coldenia atacamensis Ph. 211 — litoralis Ph. 211 Colobanthus quitensis Barth. 193 Cristaria andicola Gay 185 — concinna Ph. 185 — foliosa Ph. 185 — glaucophylla Cav. 185 — heterophylla Ph. 185 — integerrima Ph. 185 — lobulata Ph. 185 — Ovallea Gay. 185 — viridiluteola Gay 185 Croton collinus Ph. 223 Cruikshanksia tripartita Ph. 200 Cumingia campanulata Don. 226 Cuscuta floribunda Ph. 211 — intermedia Choisy 211 Cyuoctonum boerhaaviaefoliumHook 209 — viride Ph. 209 Cyperus laetus Presl. 227 — mucronatus Rottb. 227 Baucus australis DC. 200 Deyeuxia chilensis Desv. 228 — deserticola Ph. 229 — robusta Ph. 228 Diazia portulacoides Ph. 196 8 58 Pag. Dicb’ptera paposana Ph. 214 Dinemandra ramosissima Ph. 186 — strigosa Ph. 186 — subaptera Ph. 186 Dioscorea fastigiata Gay 225 — tenella Ph. 225 Distichlis thalassica H. B. Kth. 229 Dolia salsoloides Lindl. 218 Domeykoa oppositifolia Ph. 199 Drymaria paposana Ph. 184 Duvaua crenata Ph. 188 Echinocactus cinereus Ph. 197 — columnaris Pfr. 197 — conglomeratus Ph. 197 — copiapensis Pfr. 197 — humilis Ph. 197 — mamillarioides Hook. 1 97 — occultus Ph. 197 — sp. 197 Elymus paposanus Ph. 230 Encelia toraentosa Walp. 208 Ephedra andina Pöpp. 223 Eragrostis deserticola Ph. 229 — scabra Ph. 229 Ercilia volubilis Juss. 222 Eremocharis fruticosa Ph. 199 Erigeron paposanum Ph. 203 Eritrichum calycinum Ph. 212 — chaetocalyx Ph. 213 — filiforme Ph. 213 — gnaphalioides Ad. DC. 213 — hispidum Ph. 212 — micranthum Ph. 212 — parviflomm Ph. 213 — strictum Ph. 213 — subamplexicaule Ph. 213 Erodium cicutarium 186 — moschatum 186 Eryngium pulchellum Ph. 199 Erythraea paposana Ph. 209 Eulychnia breviflora Ph. 198 Eupatorium foliolosum DC. 203 — Remyanum Ph. 203 Euphorbia copiapina Ph. 223 — bypericifolia L. 223 — lactiflua Ph. 222 — rotundifolia Hook 223 Eutoca frigida l’h. 211 Eabiana bryoides Ph. 214 denudaia Miers 214 Eagonia aspera Gay 187 Ecfltuca dcscrficola Ph. 230 Frankcnia a.spcra Ph. 184 Pag. Frankenia Nicoletiana Gay 184 Freirea erecta Ph. 223 Oilia andicola Ph. 210 — laciniata R. et P. 210 Glaux atacamensis Ph. 209 Gnaphalium sphacelatum DC. 207 Gourliea chilensis Clos 191 Gymnophytum flexuosum Clos. 199 — foliosum Ph. 198 — spinosissimum Ph. 198 Gynerium Quila Nees et Mey. 229 Gypothamnium pinifolium Ph. 201 Haplopappus Rengifoanus Remy 204 — - rigidus Ph. 204 Heleocharis atacamensis Ph. 227 — melanocephala Desv. ' 227 — palustris L. 227 Heliosciadium deserticola Ph. 200 Heliotropium floridum DC. 212 — glutinosum Ph. 212 — linariaefolium Ph. 212 — pycnophyllum Ph. 212 — rugosum Ph. , 212 Hexaptera frigida Ph. 1 82 Hoffmannseggia gracilis Hook? 191 Hordeum comosum Presl. 230 Huidobria fruticosa Ph. 193 — chilensis Gay 193 Hypericum dichotomum -Ph. 186 Infantea chilensis Remy 208 Jobaphes virgatus Ph. 202 Ipomaea paposana Ph. 210 Isolepis atacamensis Ph. 227 Juncus depauperatus Ph. 227 — deserticola Ph. 226 — nitidus Ph. 226 Koeleria trachyantha Ph. 229 Krameria iluea Ph. 183 Eedocarpum pedunculare Lindl. 186 Lepidium spathulatum Ph. 182 Leucocoryne narcissoides Ph. 226 Ligusticum Panul Bert. 200 Linaria canadensis L. 219 Linum paposanum Ph. 187 Lippia trifida Gay 214 Loasa Arnottiana 193 — sp. 193 Lonchestigma bipinnatifidum Ph. 216 Lotus subpinnatus Lag. 188 Lycium deserti Ph. 217 — glaucum Ph. 217 — horridum Ph. 217 — humile Ph. 217 Lycopersicum atacamense Ph. 216 OTalesherbia deserticola Ph. 192 — humilis Ph. 192 — lactea Ph. ♦ 192 — ovata Ph. 192 Malva limensis L. 185 — sulphurea 185 Matthewsia incana Ph. 182 Medicago sativa L. 188 Melilotus parviflora Desf. 188 Menonvillea aptera Ph. 183 — Gayi Ph. 182 — orbiculata Ph. 183 — parviflora Ph. 182 Mentha piperita L. 213 Mentzelia chilensis Gay 193 Microcala quadrangularis Gris. 209 Microphyes litoralis Ph. 194 Mimulus depressus Ph. 219 — nanus Ph. 219 Monttea chilensis Gay 210 Mulinum crassifolium Ph. 198 Myriophyllum elatinoides Gaud. 192 Nama stricta Ph. 211 Nassella pubiflora Ph. 228 Nasturtium anethifolium Ph. 181 Nicotiana crispa Ph. 215 — frigida Ph. 215 — scapigera Ph. 215 — solanifolia Walp. 215 UTotochlaena moUis Knze. 230 Oenothera coquimbensis Gay 192 Opuntia atacamensis Ph. 198 — vulgaris Mill, 198 — sp. sp. 198 Orthocarpus australis Benth. 219 Oxalis arbuscula Barn. 187 — caesia Ph. 187 — fruticula Ph. 187 — gigantea Barn. 187 — ornata Ph. 187 — ornithopus Ph. 187 — paposana Ph. 187 — trichocalyx Ph. 187 Oxybaphus micranthus Chois. 221 Oxyphyllum ulicinum Ph. 202 Oxychloe andina Ph. 226 Paronychia coquimbensis Gay 196 Paspalum vaginatum Sw. 227 Pentacaena ramosissima DC. 196 Peperomia Dölli Ph. 223 Phaca clandestina Ph, 188 — coquimbensis Hook. 188 — depauperata Ph, 188 59 Phacelia viscosa Ph. Phragmides communis aut. Physalis pubescens L. Pitcairnia chrysantha Ph. — sp. Plantago brachyantha Ph. — Candollei Rap? — deserticola Ph. — litorea Ph. Pleurophora pungens Don. Plumbago caerulea Knth. Poa eremophila Ph. — paposana Ph. Polyachyrus carduoides Ph. — niveus DC. — roseus Ph. Polyclados cupressinus Ph. Pylypodium squamosum Ph. Polypogon cachinalensis Ph. — microstachys Ph. Portulaca sp. Potamogeton filifolius Ph. — strictus Ph. Pratia atacamensis Ph. Prosopis fruticosa Mey. — Siliquastrum DC. Proustia Tipia Ph. Psoralea azurea Ph. Q,uinchamalium carnosum Ph. — thesioides Ph. Ranunculus bonariensis Poir. — exilis Ph. — microcarpus Presl. Reyesia chilensis Gay Rliodophiala laeta Ph. — uniflora Ph. Rhopalostigma microphyllum Ph. — pendulum Ph. Rumex crispus L. ? Salicornia peruviana Kth. Salpiglossis parviflora Ph. — spinescens CI. Salvia paposana Ph. — tubiflora Sm. Pag. 211 Schizanthus lacteus Ph. p*g. 219 229 — laetus Pb. 219 215 Schizopetalum Gayanum Bemi. 182 224 Scilla triflora Ph. 225 224 Scirpus asper Presl. 227 221 — badius Presl. 227 221 — chilensis Nees 227 220 — deserticola Ph. 227 220 Scytalanthus acutus Meyen 209 192 Senecio albolanatus Ph. 206 220 ■ — Almeidae Ph. 207 230 — cachinalensis Ph. 207 229 — chrysolepis Ph. 206 202 — crispus Ph. 207 202 — eremophilus Ph. 206 202 — luridus Ph. 207 208 — myriophyllus Ph. 207 230 — paposanus Ph. 206 228 — Troncosi Ph. 206 228 — xerophilus Ph. 206 194 Sicyos Badaroa Hook 192 224 Sida clandestina Ph. 185 224 — concinna Ph. 186 208 — megalorrhiza Ph. 185 192 — modesta Ph. 186 192 Silyaea amarantoides Ph. 196 202 — celosioides Ph. 196 188 — corrigioloides Ph. 196 222 — pachyphylla Ph. 195 222 Sisymbrium amplexicaule Ph. — carnosulum Ph. 182 181 181 — niveum Ph. 182 181 — sagittatum Hook. 182 181 — strictum Ph. 181 210 Sisyrinchium azureum Ph. 224 225 — chilense Ph. 224 225 Solanum chenopodioides Lamk. 216 216 — elaeagnifolium Cav. 216 216 — flexuosum Remy. 216 222 — paposanum Ph. 216 222 Sonchus asper 203 219 Sorema bracteosa Ph. 217 219 — elegans Ph. 217 213 — glutinosa Ph. 218 213 — parviflora Ph. 218 p»g. Specularia perfoliata DC. 209 Sporobolus scaber Ph. 228 Stachys grandidentata Lindl. 2 1 4 Statice plumosa Ph. 220 Stellaria cuspidata W. 184 Stevia hyssopifolia Ph. 203 — menthaefolia Ph. 203 Stichophyllum bryoides Ph. 193 Stipa frigida Ph. 228 — plumosa Trin. 228 — tortuosa Desv. 226 Suaeda divaricata Moq. 222 Telanthera junciflora Rem. 221 Tessaria absinthioides DC. 204 Tetragonia macrocarpa Ph. 193 — maritima Bam. 193 — microcarpa Ph. 193 Teucrium sp. 214 Tigridia sp. 224 Tillaea peduncularis DC. 190 Tillandsia humilis Presl. 224 Trifolium concinnum Ph. 168 Triglochin atacamensis Ph. 223 — fonticola Ph. 223 Tulostoma deserticola Ph. 230 Tylloma glabratum DC. 202 Urmenetea atacamensis Ph. 201 Valeriana pubescens Ph. 200 Varasia podocarpa Ph. 210 Vazquezia biternata Ph. 205 Verbena bryoides Ph. 214 — deserticola Ph. 214 — crinoides Lam. 214 — glauca Gill. 214 — sulphurea Sw'eet 214 Vicia modesta Ph. 169 — - paposana Ph. 159 Viola astej'ias Hook. 163 — frigida Ph. 163 — litoralis Ph. 153 "%V addingtonia floribunda Ph. 215 Zuccagnia eremophila Ph. 191 — mucronata Ph. 191 * 8* 60 INDEX NOMINÜM QÜOKÜNDAM VERNACÜLOKÜM QÜAE IN DESERTO ATACAMENSI USURPANTUR. Alfa = Medicago sativa. Alfilerillo = Erodium cicutarium et moschatum. Algarrobo = Prosopis siliquastrum. AUaval = Adesmia atacamensis et variae aliae species hujus generis. Barrilla = Adesmia cinerea. Brea = Tessaria absinthioides. Cabellos de angel = Cuscutae omnes species. Cachina = Junens et Scirpus etc. variae spec. Cachiyuyo = Atriplex, variae species. Calpichi = Lycium horridum. Carrisa = Phragmites communis et Gynerium Quila. Chaguar = Pitcairnia sp. — del Jote = Pitcairnia chrysantha. Chanar = Gourliea chilensis. Chepica = Paspalum vaginatum. — brava = Distichlis thalassica. Chilquilla = Baccharis marginalis, confertifolia etc. Chuchar = Sisymbrium amplexicaule. Churco = Oxalis gigantea. Copa = Artemisia Copa. Corona de fraile = Encelia tomentosa. Cuernecilla = Scytalanthus acutus. Dadin = Baccharis marginalis, confertifolia etc. Guayacan = Duvaua crenata. riiguerilla = Croton collinus. Huingan = Duvaua crenata. Iluca = Krameria iluca. Jume = Lycium salsum. Kbävul = Cereus atacamensis. Lechera = Euphorbia lactiflua. TJanten = Plantago Candollei. Mulvilla = Cristaria, variae spec. Manzanilla = Closia, variae spec. Molle = Duvaua crenata. Mo.stacilla = Nasturtium anethifolium. Moslnza = Brassica nigra. Nilgue = Sonclius spec. Nostaza — Sida megalorrhiza. Oreganillo = Rhopalostigma spec. Pajonal = Stipa frigida. Palo de jote = Gypothamnium pinifolium. — negro = Heliotropium variae spec. — negro = Ledocarpum pedunculare. Panul = Ligusticum panul. Papa cimarrona = Lonchestigma bipinnatifidum. Papita del campo = Cumingia campanulata. Pasto aguanosa = Tetragonia macrocarpa. Pata de guanaco == Calandrinia discolor. — — perdiz = Fabiana bryoides. Pichana = Baccharis spartioides Hook. Pingopingo = Ephedra andina. Quinchamali = Quinchamalium sp. Quisco = Cacteae omnes. Renea = Achyrophorus species. Retama = Bulnesia chilensis. Ricarica = Lippia trifida. Romasa = Rumex Romasa et aliae sp. Rosa = Cruikshanksia. Serrajilla = Achyrophorus sp. Sosa brava = Alonae species omnes, Dolia etc. Sucurco = Mulinum crassifolium. Suncho = Baccharis confertifolia, marginalis, juncea. Taisana = Arenariae sp. aut Paronychia coquimbensis. Te del burro i Eritrichum gnaphalioides. — — campo 5 Tipia = Proustia tipia. Tola = Baccharis Tola. Tolilla = Fabiana denudata. Tulipapa = Lonchestigma bipinnatifidum. Uvilla =r Monttea chilensis. — = Ercilia volubilis. Yaichigue = Tillandsia humilis. Yerba buena = Mentha pipei-ita. — mora = Solanum chenopodioides etc. Zucurco = Mulinum crassifolium. EXPLICATIO TABÜLARÜM. TaK 1. A. Sisymbrium niveum Ph., ramus magnit. naturali; 1, Siliqua aperta et aucta, ut dispositio seminum appareat. 2, Semen magn. nat. ; 3, idem auctum; 4, embryo auctus; | radicula ejus; 5, pili aucti. B. Sisymbrium amplexicaule Ph., 1, flos; 2, sepalum; 3, petalum; 4, stamen ; 5, siliqua aperta et aucta, dispositio- aem seminum ostendens; 6, semen magn. nat.; 7, idem auctum; 8, embryo auctus; t radicula ejus. C. Zuccagnia eremophila Ph.] 1, stamen; 2, 3, 4 petala; 5, legumen cum calyce; 6, semen. Ümnes figurae magni- tudine naturali. D. Slichophyllum bryoides Ph. Ramus magnitudine natui’ali; f flores; 1, calyx auctus; 2, foliolum ejus a latere in- terno visum cum stamine, auctum ; 3, ovarium cum petalo bidentato et cum staminibus duobus, auctum ; 4, ova- rium cum stigmatibus paulo raagis auctum ; 5, semen auctum ; 6, id. magn. naturali. E. Diazia porlulacoides Ph. Summitas rarai magnitudine naturali ; f flos ; ft capsula clausa ; fft capsula aperta ; 1, stamen; 2, petalum ambo magnitudine naturali; 3, valvula capsulac a latere interno cum placenta et fu- niculis umbilicalibus ; 4, semen; hae quatuor figurae auctae sunt; 5, semen magnit. natur. F. Microphysa litoralis Ph., plantula magnitudine naturali; f flos apertus; 1, flos a latere visus, auctus; 2, ovarium, auctum ; 3, stamen, auctum ; 4, sepalum cum petalo adjacenti, auctum ; 5, semen, auctum ; 6, idem magnitudine naturali. G. Silvaea pachyphylla Ph., summitas magn. naturali; 1, Ramuli paniculae extremitas ; 2, flos magnit. naturali; 3, idem auctus. Unice calyx conspicitur , corolla in calyce inclusa est ; 4, stamen auctum ; 5, ovarium cum Stylo; Stigma conspicere non potui; 6, utriculus dum basi styli persistente; 7, semen magnit. naturali; 8, idem auctum. Tab. 11. A. Eulychnia breviflora Ph., 1, flos a latere visus; 2, ejusdem sectio longitudinalis ; 3, squama ovarii; 4, tubercu- lum cum spinis; omnes figurae magn. naturali. B. Eremocharis frulicosa Ph., 1, radius umbellae, basi foliolo involucri fultus; 2, fructus immaturus, magnitudine naturali; 3, idem a datso visus, cum foliolo calycino, auctus; 4, idem a latere visus, pariter auctus; 5, petalum cum stamine, auctum; 6, sectio transversa fructus; 7, pars caulis cum folio magn. naturali. C. Domeykoa opposUifolia Ph., 1, summitas cum ramulo, magn. naturali; 2, flos, auctus; 3, petalum, magis auctum; 4, stamen, auctum; 5, fructus immaturus, auctus; 6, idem, magn. naturali; 7, idem maturus a dorso visus, auc- - tus; 8, idem a latere visus, auctus; 9, sectio transversa ejusdem; 10, folium e parte inferiore caulis magn. natur. Tab. III. A. Urmenelea alacamensis Ph., ramus magnit. naturali; 1, flosculus radii magn. nat.; 2, corolla ejusdem, aucta; 3, Stylus ejusdem, auctus; 4, flosculus disci, magn. nat.; 5, anthera ejusdem, aucta; 6, Stigmata ejusdem, aucta; 7, fructus magn. nat. ; 8, palea major ejusdem, aucta. B. Chondrochilus involucralus Ph., ramus magn. naturali; 1, flosculus radii, magn. nat.; 2, idem, auctus; 3, Stylus ejusdem, auctus; 4, flosculus disci magn. nat.; 5, idem auctus, absque pappo; 6, stamen ejusdem, auctum; 7, pars pili pappi valde aucta. C. Gypothamnium pinifolium Ph., flos magnit. naturali; 1, flosculus radii magn. nat.; 2, corolla floris disci expli- cata; 3, eadem laciniis explicatis ; 4, anthera ejusdem aucta; 5, Stylus, auctus; 6, pilus pappi, auctus. g - 62 - Tah. IV. A. Oxyphyllum ulicinum Ph., ramus magnit. naturali; 1, flosculus magn. naturali; 2, idem paulo auctus; 5, stamen, magis auctum ; 4, Stylus auctus ; 5, fructus magn. naturali ; 6, folium caulinum, magn. naturali, a latere inferiore Visum. B. Polycladus cupressinus Ph., ramus magnitudine naturali; 1, flosculus femineus magn. naturali; 2, flosculus herma- phroditus magn. naturali; 3, flos femineus auctus; 4, flos hermaphroditus auctus; 5, anthera aucta. C. Jobaphes virgatus Ph., extremitas rami, magn. naturali; ^ ct 2, flosculi magn. natur. fertiles ; 3, pars flosculi fe- minei i’adii aucta, cum staminibus duobus abortivis; 4, anthera aucta; 5, Stylus auctus; 6, fructus; 7, folium caulinum, explicatum, magn. naturali. D. Brachyandra macrogyne Ph,, ramus magnit. naturali; 1, flos magn. naturali; 2, flosculus, magn. naturali; 3, idem auctus ; 4, idem apertus , aliquantulum magis auctus , ijt ratio staminum et styli appareat ; 5, anthera aucta ; 6, extremitas styli aucta; 4, fructus auctus. Tab. V. A. Vazquezia büernata Ph., extremitas rami, magn. naturali; flosculus magn. nat. ; 2, corolla ejusdem, aucta; 3, Sty- lus, auctus; 4, achaenium, auctum; 5, anthera aucta; 6, folium caulinum inferius magn. naturali. • B. Vcirasia podocarpa Ph., planta magnit. naturali; 1, calyx apertus et auctus; 2, pistillum auctum; corolla aperta et aucta, ut plicae limbi et stamina appareant; f flos; ff capsula aperta; ftt pedunculus cum basi persistente alius capsulae. C. Verbena bryoides Ph., apex ^ami, magnit. naturali. D. Fabiana bryoides Ph., idem; -j- capsulae apertae. E. Waddinglonia floribunda Ph., apex rami, magnit. naturali; 1, flos nondum apertus, magn. nat.; 2, corolla aperta, magn. natui’ali; 3, calyx fructifer apertus, magn. nat.; 4, Stylus; 5, capsula magnit. naturali. Tah. VI. A. Rhopalosligma microphyllum Ph., summitas rami, magn. naturali; 1, stamen; 2, Stylus cum ovario, et disco car- noso magnit. naturali ; 3, Stigma , aliquantulum auctam , a duobus lateribus visum ; 4, bacca , magn. naturali ; 5, Semen idem ; 6, Rhopalosligma pendulum Ph., Stigma aliquantulum auctum. B. Slalice plumosa Ph. , ramulus magnit. naturali; 1, flores duo cum bracteis suis, magn. nat,; 2, calyx cum co- rolla, magnit. naturali ; 3, calyx auctus ; 4, petalum cum stamine, auctum. C. Oxychloe andina Ph., plantula magnit. naturali; 1, pedunculus fructifer, cum folio vaginante, magn. naturali; 2, bractea, aliquantulum aucta; 3, fructus cum stylo aliquantulum auctus ; 4, sectio transversa ejus, magis aucta; 5, semina valde aucta. D. Tulosloma deserlicola Ph., magnit. naturali. (Halae, typis expressum Ploetzianis.) S.J'Kr)RC 'PIU.JA ^T^onadu V.WUtcntf •ZonfprF^ Ttitnf"!« .(Carm-ajnl t\Quflana I’ An^Aiiios AlrjÜlonesJ Tilnimmtr /}o//in Onl,’/alla '■ • (o/oratlo Kalndn blancnsr P. Rrtni[m(las( ■ Omo/ah, rngnjmte''^ riinraa lilaiicpK Dini Piri.Plntai Eild Mriinnai ^Rio Trip ANTnj'Atl-ujrA Oiabotji ncja iKo ])iirar! . T* *'■ w ' ^ :1% •:;■■ - ■ ■ ■ ■ - . WS5^ . ^ ' ' ' ■'“ v " 'ji- r% .■ .. - ■'ü ifi^. ^ ( ■:■ * i . *iv«- ^■‘ ' ‘:'A- ' ' ' a'“- '. £-i.' ''t' ■^|'■5v;'&^i^^.v.)^ i ?: .viSi^swijj!?. ■ W’t. ;1» -*?* , ■:.-.y<^- y!\ l#¥iVÄ' ^'t'=J^.V|,<' äfTi i i-.'r ■V5? • '' .r ■ jii. ., ,,. .; • ^i^ 12. \ SfTffo// f/c.'f/r t'7 7'o//rc f/7 77rirnf('- / Anst TH-Sdienck m -Halle. E A-T'nfh.iA . f /:■/,//// / / I Liüi Allst vH Söicnck inHalli X, V. j-1 . ck ia JlaJle. /// y i ik Zoo/././i: ■ JLiTft-.Aiilt.v’H Schenk m TTaHe. X/// /. 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